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BB 5 I DB — ⸗— —5 ARR AR ELTA NA AA ARAAZ "AA NAR A, ———66 > >>) > mE >» — ww 2 77 R i 13 Ba J = } 4 ⸗ wi ee 3 % * Hier; x Yrdin Zoologie und Zootomie, — Herausgegeben von * 2 C. R. W. Wiedemann, ber Arznei = und ————— Doktor, Herzoglich Brauns ſchweig⸗ Lauͤneburgiſchem Hofrathe, Profeſſor der Anatomie und Geburtshälfe am anatomifch = chirurgifchen Kolegium, orbentli- chem Beifiser des Fürfl. Ober» Ganitdts = Kolegiums zu Brauns ſchweig; Eorrespondirendem Mitgliede der Föniglichen Geſellſchaft der Wiſſenſchaften zu Söttingen, der naturforfihenden, wie auch der kor⸗ eespondirenden Gefellichaft der Aerzte und Wunddrzte zu Jena und der medizinischen Gefelfchaft zu Avignon ; ordentlichem Mitgliede der ‚naturforfchenden Gefellfhaft Weſtphalens; der mineralogifchen Gefelfchaft zu Jena und der naturhifforifchen gu Hans nover Ehrenmitgliede. Vierten Bandes erftes Srüf. 3 Braunfhmeig, bei Karı Reibard, 1804. s u RE ee * er e A * — Borerinnerung, D. Erfcheinung diefes Stuͤcks hat fich fehr wis der unfern Willen und ohne unfere Schuld ver« fpätet, welches Fünftig nicht wieder der Fall fein wird, Der fünfte Band wird, fo wie die folgen« den mit lateinifchen - Settern gedruckt, und unter dem Titel: Neues Archiv für Zoologie und 300 £omie erfcheinen. Braunſchweig, im Februar 1804. C. R. W. Wiedemann. F I —— J Ser EINE * ie ig ae asia me Er me 3 vn em a — ‚a age ai * u in a vo 2 * — = RR RE YO 1 IL. Bon einer neuentdeckten Seethierverfteinerung, mitgetheilt von Dr. Elfüßer = se a Geier . 1. Neue Konchylienarten und Abänderungen, Anmerkungen und Berichtigungen nad) dem Linneifchen Syſtem der XII, Ausgabe von Joh. Sam. Schröter (Fortfekung). SH IM. DBerichtigungen für meine Einleitung in die Rondpliens Fenntniß nad) Linnẽ von Soh. Sam. Schräter. (Er fe Fortfeßung) > ARE} ı 31 6©%. IV. DBefhreibung des Schädels vom Famantin oder Manati (Trichecus manatus L.) vom Herausgeber ©. 67. V. Anatomifhe Befchreibung des Biebers vom Herausgeber, ©. 77. VI. Nachrichten von den zoologifhen Arbeiten franzöfifcher Na— turforſcher, aus dem Zagebuche der philomatifchen Geſell⸗ Schaft zu Paris =: + We: Da, l J “VL VI. Zoologifhe Bemerfungen aus G. A. Olivier's Voyage dans l’eınpire ottoman,. L’egypte et laPerse. Tom. II. Parisan . s u ss 0 0 ⸗Seite 150. VIII. Franzoͤſiſche Litteratur —— » © 156. IX. Naturhiſtoriſche und literarifhe Notizen + + &. ım. X. ‚Auszug der zoologifchen Abhandlungen aus den Londoner philofophifhen Transaktionen für das Jahr 1301 und 1802, # ⸗ ⸗ ⸗ ⸗ « ⸗ S. 175. XI. Berfuche über die Säugethiere von Paraguay von Don Felix ara » ss un 5 5 5 ©. 190. J. Von einer neuentdeckten Seethierverfteinerung, mitgetheilt von Dr. Elſaeſſer. Wahrend meines Aufenthalts in Neapel im Julius 1302, ſah ih in dem fehr inftructiven Naturaliencabinet des Herrn D. Thomfon einen Blok einer kalligen Maffe, in welcher fichmeh- ‚tere zylinderformige Höhlungen befanden, welche in verfchiedenen Richtungen durch die Falkige Subftanz liefen. Beim erften Ans „blick erinnerte ich mid) fogleic, an jene Reſte von.den Marmor: ou des alten Tempels des Jupiter Serapis zu Pozoli, wels ‚he von der Datrelmufchel (Pholas ‚dactylus) ebenfalls in vers ſchiedenen Richtungen durchbohrt ſind, und ich glaubte, auch hier moͤchten dieſe Hoͤhlungen auf gleiche Weiſe durch das Boh— ren eines Seethiets entſtanden ſeyn. Allein, nebſt dem daß dieſe Hoͤhlungen jene Löcher, welche die Dattelmuſchel ſich gez N ‚graben hat, wohl 6 mal im queren Durchmeſſer übertreffen, fand ich. bey näherer Unterſuchung andere weſentliche Verſchie— enheiten. Dede diefer Höhlungen nämlich beſteht aus einer kno⸗ 4. Vande⸗ 1. Crüd. A 4 I 2 henartigen Hülle, welche die einzelnen Hoͤhlungen von der uͤbri⸗ gen Kalkmaffe begränzt, und ihres verfteinerten Zuftands uns geachtet, durch ihre eigne Struktur das Ealfige Gehäufe eines Seethiers verraͤth. Wermöge der von allen übrigen befannten Seethieren verschiedenen Conformation diefes Gehäufes, welche fogleich näher befchrichen wird, characterifirt es fih als das Ge— bäufe eines ung unbekannten Geethiers, und ift daher als eine eigene Sattung anzufehen. Wenn man auc) gleich unter andern Seethieren hanptfächlich den Belemniten, welche nian zumeilen auch gekruͤmmt findet, in der Auffern Form einige Aehnlichkeit mit diefer Verfteinerung findet, fo ift fie durch ihren inneren Dau zu auffallend von jenen verfchieden. Eben fo fand ich auch einige Aehnlichkeit in der Auffern Form und Größe diefes Ges haͤuſes mit der Form eines verfteinertem Zahns von einem juns gen Elephanten, welcher Zahn in dem herzoglichen Naturalien⸗ cabinet zu Stuttgart fid) befindet. Allein die Spike diefes Zahns ift ſtumpfer, und der übrige Körper nicht fo rund geformt alg je⸗ nes Gehäuß, fondern etwas platt gedrüft, Zudem hebt die cons / ſtante Größe jener verfteinerten Gehäufe, wie auch die Meuge, in welcher fie an einer beftimmten Stelle in Sizilien gefunden ‘werden, neben ihrer innern eigenthümlichen Conformation eine Bergleihung mit Elephantenzähnen von felbft auf. — Eine nähere Befchreibung diefes verfteinerten Seethiers geſchieht in einer italiänifchen Zeitfchrift, welche betitelt iftz Novelie di Lit- teratura, Scienze, Artie Commerzio Tom, II. Napoli ıgor, welche Befchreibung hier zum Theil im Auszuge folgt. Wir mahen uns das Vergnügen, die Naturforfcher mit einer Entdeckung vorläufig bekannt zu machen, welche in der Folge von dem Beobachter felbjt dem Herrn Dr. Wilhelm Thom: fen, ehmaligen Profefior der Anatomie auf der Univerfitäe zu 3 Orford naͤher beſchrieben werden wird. Dem Beobachtungsgeiſte dieſes Mannes verdanken wir die Aufklaͤrung eines Gegenſtan⸗ des, in welchem bei dem viel umfaſſenden Felde des Reichs der Foſſillen, des Lichts ungeachtet, welches die Anatomie uͤber die Geſchichte derjenigen Thiere, welche vor Alters auf unſerer Erd⸗ kugel gelebt haben, verbreitet hat, noch ſo viele Dunkelheit herrſcht. Bey einer Reiſe, welche er von hier (Neapel) aus im Jahr 1799 nach Palermo machte, ſah er in dem koſtbaren Na— turaliencabinet der geſchaͤtzten Herren Chiaſelli einige Foſſilien, welche verſteinerten Knochen glichen, und Aehnlichkeit mit ans dern Stücken hatten, welche er vier Fahre zuvor bey einem Eng- länder in Neapel gefehen hatte, von welchem er erfuhr, daß man diefe Kalk s Verfteinerungen zu Capo Paffaro, dem alten Pachy⸗ nus in Sicilien finde, und die verſteinerten Knochen des Tonn⸗ fiſches nenne, Da er bey näherer Unterfuchung fand, daß jedes dieler Fofflien die Form eines ganzen Thiers enthielt, ferner im Durchſchnitt die Geſtalt des Schenkelknochens eines Ochſen oder Pferds hatte, uͤberdieß in der Conformation von den bisher be— kannten Thieren verſchieden, und in der Knochenmaſſe homogen war, ohne irgend eine Spur eines andern Knochens, oder ei⸗ ner Verbindung verſchiedener Knochen, welche zur Bewegung großer Thiere nothwendig find; fo hielt Hr. Thomſon dieſe Foſ— flien einer genaueren Beobachtung werth, und reiſte in dieſer Abſicht ſelbſt im Jahr 1800 nad Capo Paſſaro, um ſich ders gleichen Foſſilien zu verſchaffen. Er fand dieſe auch wirklich an der Stelle, und beobachtete, daß fie in der Form im allgemeis ‚nen einem Gehäufe, ähnlich find, und in der Größe dem Korn eines dreijährigen Ochfen, die knocherne Baſis an demſelben abs gerechnet, gleichfommen, Diefer Eonifche Körper ift hohl, und ein wenig gekruͤmmt, jedoch nicht fo ſtark, wie dag Horn einer 42 4 drepjährigen Kuh, aber etivas fpißiger, Innen iſt er mit zwei kleinen Roͤhrchen beſetzt, welche an der Wand der inneren Fläche ‚bei einander liegen, aber nirgend zufammen verbunden find, als bloß an der Spike des Kegels, wo fie zufammentreffen, und von da aus divergiren nach dem Berhältnig, daB der Durch— mefjer des Kegels graßer wird, Diefe vöhrenformigen Körper nehmen nur den 24 Theil des Durchmeffers der Kohle ein. Die Baſis des Kegels iſt mit einem Deckel geſchloſſen, wie bey einem Pulverhorn der Jaͤger. Der innere Bau des Gehaͤuſes gleicht einer Maſſe von verbrochenen Eierſchalen, wenn man eine hin⸗ ter die andere legt, fo daB ihre Raͤnder fich berühren, zwiſchen fih aber einen Raum übrig laſſen. Vermöge der Diegfamkeit diefer Blaͤttchen, konnten diefe mit ihrem converen Theil voraus in der Höhle diefes Horns ſich anfeßen, und durch ihre Entfal- tung und durch den Verluft ihrer runden Form fich am die Ober fläche jener hervorragenden Roͤhrchen anfchmiegen. ‚Die Aus⸗ breitung der Maſſe dieſer Blaͤttchen, kömmt ſehr mit derjeni⸗ gen des Zwerchfells im menſchlichen Koͤrper uͤberein. Sie ver⸗ ſchließen das Gehaͤus nicht vollkommen, daher daſſelbe in keine vollkommene Kammern abgetheilt iſt, noch eine Communications⸗ roͤhre beſitzt (Siphunculus) wie die Ammonshörner, Belemniten, und einige Nautili und die Drthoceratiten, Deswegen glaube Hr. Thomfon, daß das Thier, welches dies Gehäufe bewohnte, auch eine eigenthuͤmliche von den Belemniten verfchiedene Deco: nomie und Funetion befige, fo fehr es in andern Eigenfchaften mit demfelben uͤbereinkommt. Der Bau diefes Gehäufes, fo viel man am Foffil fehen kann, iſt in der Länge und in der Duere lamellos. Sm queren Bruch im frifchen Zuftande erfcheint die Subftang verſteinert, mit concentrifhen Blaͤttchen; der Luft aber einige Zeit lang ausgeſezt, wird fie brüchig und ſchwammig 5 ſo daß man zwar die Wirkung der Luft daran nicht verkennen kann, jedoch aber eine regelmaͤßige dieſem Thiere eigenthuͤmliche Configuration bemerkt, wodurch ſie einigermaßen das Anſehen von thieriſchen Knochen bekommt, von welchen fie aber im ins nern Daue abweicht. Der Dedel (operculum) ift auf feiner innern Fläche ziegelfürmig mit convergirenden Streifen, wie bei der Kammmufchel. Aus der Dicke diefes Dekels ſchließt Hr. Thomſon, daß das Gehaͤuſe von einem einzigen Thiere bewohnt geweſen ſei, und nicht mehreren Thieren zum Aufenthalte gedient habe. Im Fall daß dieſes Gehaͤuſe nicht ſchon von andern bes ſchrieben fein ſollte, fo ſchlaͤgt Ht. Thomſon vor, indem er zus gleich die Naturforſcher zur nähern Unterfuchung der Deconomie diefes Thiers aufruft, dafjelbe unter die gefchloffenen Tuben zu elafifieiven, und ihm den Namen Cornucopia im Syſtem anzu weifen, wegen feiner oben befchriebenen Figur. Er wird inzivie ſchen verfuchen, diefe vorläufigen Anzeigen durch genaue Zeiche nungen noch mehr zu erläutern, und fügt folgende Befchreibung hinzu: Cornucopiae descriptio generalis. Theca animalis cujusdam marini, olim testacea, nune lapidea; figura tauri cornu referens, unde nomen, operculo clausa. ; “ Descriptio particularis. Thecae substantia — calx carbonata. Color — ossa recentia mentitur. Dimensio — praebet in longum, pollices decem (mensura Britannica) linea recta scilicet; curva autem accedit ut pluri- mum 7, rarius „4 Diametros interna lineas habet 14, ex- terna 25. Structura — cönstat laminis in longum dispositis. 6 Superficies — extus, striis leviusculis,- intus aspera, striis incertis, et costis gemellis ornata; his et illis in longum dispositis, Viscera — horum descriptio posthabenda, prout impri- mis ambigua, tum dictu improba, Operculum — discus, utrinque concavus, sinuatus, thecae oblique immissus. Crassities ejus centralis est linearis, in margine autem duplo major. Superficiem internam habet inıbricatam, radiis ad centrum convergentibus. Externa qua- lis sit ex nostris exemplaribus non liquet. Patria — hoc genus animantium Pachyni Trinacriae pro- montorii fundo maris saxoöso adhaerebat olim, coelo inhians; nune non nisi ab exuviis ibidem recognoskitur. Sors — torrente igneo obrutum aut prorsus interiit ge- nus (quod aegre erediderim) aut hucusque pelagi lateribus se ocgultat, ubi Vulcanus sua condit miracula, posthac forsan editurus, ut Pachyni olim. Erklärung der Rupfertafeln. a. Operculum, bb. Theca, ccecec. Viscera, dd., Costae gemellae. IL. Neue Conchylienarten und Abaͤnderungen, An: merkungen und Berichtigungen nach dem £in- neifchen Syſtem der XI. Ausgabe von Johann Samuel Schröter. (Fortſetzung.) XXI. Cypraea. 1. Die weißen Tropfen. Cypraea albo - guttata. Dem erſtem Anölicke nach, ſollte man dieſe Porzellane für eine bloße Abaͤndrung von der Tiegerporzellane Cypraea Tigris Linn. halten; aber Bau und Zeichnung lehren, daß fie es nicht fei. Das größte meiner zwei Beiſpiele ift vier einen vierchel Zolle lang, und offenbar länger und fehmäler gebaut, und, daher auch weniger gewoͤlbt, als die Tiegerporsellane, Der Grund. ihres Ruͤckens ift gelblich, und auf diefem Grunde liegen einzelne braune größere und Eleinere Tropfen, von denen auf der. Wol⸗ bung des Ruͤckens die wenigften fisen, Die Seiten find weiß und bier erfcheinen zwar die Tropfen zahlreicher , aber doch nicht J ſo haͤufig als an der Tiegerporzellane. Da wo die Windun⸗ gen liegen, oder vorn, ſiehet man einen ſehr flachen, kaum merklichen, nicht runden, ſondern einen breiten Eindruck, und über demſelben ein breites dunkelblaues Fleck, in einiger Entfers nung aber ein größeres rundes, hellbraunes. Die fo ſchoͤn grau und weiß gewäflerte Zeichnung am äußern Theile der Spalte bey der Tiegerporzellane, fehlt hier gänzlich, und man fiehet hier bloß einen fehwarzgrauen etwa zwei Linien breiten Schatten. Inwendig ift diefe Porzellane nicht wie die Tiegerporzellane blau, fondern weiß. Das find Beweiſe genng, daB unſre wei⸗ fen Tropfen nicht die Tiegerporzellane, nicht einmal Abän- drung von derfelben ſein kͤnne. Ihr Vaterland weiß ich nicht anzugeben, ‘ 2. Die gelbbraune weißbandirte Porzellane mit gezähnelter Spalte. Cypraea caerulea. Sie iſt einen Zoll lang, und fieben ‚bis acht Linien breit, folglich) mehr rund als länglich, Sie ift ſtark gewoͤlbt, und an manchen Beiſpielen fiehet man die Windungen, doch find fie platt, an mandyen vielleicht aͤltern Beiſpielen, wird man einen bloßen flachen Eindruck gewahr, An diefee Gegend, fo wie an der entgegengeſetzten, ift die Spalte ſtark gefäumt, was fich aber an der linken, oder Spindellefje bald verlieret. Dieſe ift alfo ohne Saum, da hingegen die rechte, er die Mündungslefze gefäume iſt. Diefe Muͤndungslefze Hat fehr feine ſcharfe fpigige Zaͤhnchen, die eben fo fein am Bauche, doch etwas breiter ſind. Merkwuͤrdig iſt, dag die den mehreften Porzellanen eigene zweite Heihe der Zähne faſt nänzlich fehlt, denn man fichet unten bloß ſechs Bis fieben Zaͤhnchen, die nach oben gänzlich fehlen, woman Nichte weiter / als eine Ilatte Wolbung gewahr wird, Unten iſt 9 F diefe Porzellane, wie inmwendig, durchgängig weiß. Oben bat fie auf gelbbraunem Grunde zwei weißliche Bänder. Die Schale Hält unter dünne und dicke) das Mittel. Die wenigen Bänder, der mehr runde als lange. Bau, und der Mangel der blauen Zähne unterfcheiden diefe Porzellane hinlänglic von dem Sleiſchhorne (Cypraea carneola Linn.) mit dem fie dem Aus feine nad) einige Aehnlichfeit hat. 3. Die blaulihe bräunlid bandirte Porzellane, Cypraea cäerulea. J Sie iſt nur drei vierthel Zoll lang, duͤnnſchalig, laͤnglich gebaut, und hat fihtbare Windungen, die aber nicht weit her= vortteten. Der Baud) ift ungeſaͤumt, ziemlicdy rund, und hat eine einzige Neihe feiner Zaͤhnchen. Die Muͤndungslefze hat eis nen flachen, innig weißen und glänzenden Saum, über welchem, da, wo ſich der Ruͤcken endigt, eine Reihe gelbbrauner Punkte liegt. Der Rücken ift blaulich, und in der Mitte defjelben liege ein bräunliches breites Band, 4: Die aufgeblafene gewundene Porzellane. ‘ Cypraca cassidca, Wenn dieſe Porzellane auf dem Bauche liegt, hat fie ganz das Anfehen einer Eleinen glatten Stucmbaube, Gie ift über drei vierthel Zoll lang, und über einen halben Zoll breit, folg« lich kurz gebaut und dabei ftark gewälbt. Ihre drei Windunz gen ragen regelmäßig hervor, ihre Baſis hat in ihrem geſaͤum⸗ tem Ausſchnitte, da er fchräg läuft, einige Aehnlichkeit mic dem Geſchlechte, das Linnd Buccinum nennt, aber aud), doch ent feruter, mit dem Geſchlechte Bulla, daß man alfo in diefer Cons qhylle die Verbindung dreier Geſchlechte und den Uebergang des 19 Geſchlechtes Cypraea, mit Bulla und Buecinum findet. Und mich dunkt, fo ſollten auch die Geſchlechte im Syſtem ſtehen, und Voluta ſollte nicht vor, ſondern nach Buccinum geſetzt wer⸗ den. Die Mundöffnung unfrer Porzellane iſt welt, der Muͤn⸗ dungsfaum ift ſchmal, und inwendig mit feinen Zähnchen befeßt, ohngefaͤhr, wie bei Buccinum Testiculus. Dieſe Zaͤhne ſind inwendig ſpitzig, von außen aber ribbenartig. Der Bauch, oder die Spindelfeite ift nicht gefäumt, aber mit einer Weihe fharfer Zähne beſetzt, die unten feinen Dorren gleihen, nad oben aber ribbenartig find. Die Farbe ift an dem einen Bey: fpiele von außen und von innen weißs das andere Beifpiel aber hat einen vöthlichen Rücken. Diefe Beſchreibung lehrt, daß man, wenn man diefe Conchylie nicht unter Cypraea dulden woill, denn es iſt eine zweifelhafte Art, fie nad) Linné unter Buccinum fegen müffe. 5. Die gelbe bräunlidh gefledte Porzellane mit geftippeltem Saume, Cypraca australis. Sie it nur drei vierchel Zoll lang, ſtark aber einigers maßen buckliht gewolbt, und ohne fühtbare Windungen. Auch unten iſt fie mehr gewolbt als flach zu nennen, und auf beiden Seiten ift fie gefäume, Der Mündungsfaum iſt von außen mit vertieften Punkten verfehen, oder geflippelt und weiß. ‚Der Spindelfaum ift oben und unten auch geftippelt, in der Mitte aber glatt, und bloß am Nande weiß. Die Nüden = und die untere Seite find gelblich, der Mücken aber ift zugleich mit vie- ken bräunlichen Punkten verfehen, welche zwar eine matte Farbe haben, dadurch aber einigermaßen erhöher werden, daß die ganz ze Porzellane weiß eingefaßt iſt. Innwendig iſt ſie weiß. Die Schale iſt dünne, und die Conchylie kommt aus den Shdläns 11 dern. Martini's kleine gelbe braungefleckte Porzellane mit weißem geſtipptem Saume, (Conchylienkabinet Th. I. ©. 402. tab. 31. fig. 335.) if von der Meinigen durchaus ver⸗ ſchieden. 6. Die graue braun. und weißäugige Porzellane mit geffipptem Saume. Cypraca Argusculus. Die Befhaffenheit des geftippelten Saumes und die mehs teften übrigen Kennzeichen hat diefe Porzellane mit der, vorher gehenden gemein, nur ihr Bau und ihre Zeichnung find vers fchieden; und das macht fie zur eignen Art. Sie iſt Tänger und ſchmaͤler gebaut, drei vierthel Zoll lang, regelmäßig gewoͤlbt, und hat auf grauem Grunde größere braune, und zwifchen dies fen äußerft Eleine weiße Augen in großer Menge; auch hat fie an der Seite eine bläuliche fenfrechte Streife. Sie ift auch aus den Suͤdlaͤndern, und fo felten als die vorhergehende, 7. Die gelbe orangeroch bandirte Porzellane. Cypraea aurcola, Sie ift lang und fehmal, zwei Zolle lang, einen Zoll breit, duͤnnſchalig und noch nicht vollig ausgewachfen. Ihre Winduns gen find fichtbar, aber nicht Hervorragend; fie find vielmehr" plate und ein wenig einwärts gedrückt. Ich glaube, im der, Folge hätte das Thier diefe Windungen gänzlich verbauet., Der Muͤn— dungefaum ift ſchmal, inmwendig hohl, und am innern ande mit feinen Zaͤhnchen befest, Er hat eine weiße Farbe. Bon dem Spindelfaume fiehet man oben bloß die erite Anlage, und hier audy zugleich die erfte Anlage der gekerbten Zähne, was auch von der innern Zahnreihe gilt. Die Farbe des Rückens iſt leber⸗ gelb mit vier orangerothen Baͤndern, davon das erfte und leftere 12 fehr breit, die beiden mittlern aber fchmäler find. Ob aus die⸗ fer Schale mit der Zeit Cypraea carneola Linn. entſtanden ſein würde? kann ich nicht ſagen; ich zweifle aber daran, da ſie viel zu ſchmal gebauet, und von den blauen Zahnlefzen auch nicht die geringfte Spur vorhanden iſt. ! 8. Die cylindriſche blauliche braun bandirte Pots zellane. Cypraea fusco - fasciata. Sie ift einen und drei vierthel Zoll lang, eylindriſch ge⸗ Baut, doppelt gefaumt und ohne ſichtbare Windungen. Da, wo die Windungen fonft liegen, ſiehet man eine Eleine Vertiefung, die Braun gefärbt ift. Die Schale ift ſtark und regelmäßig ges woͤlbt. Der Bauch) ift weiß. Der Miündungsfaum ift nicht breit, die Zähne find ribbenartig und weiß, die Furchen aber zwifchen ihnen find braͤunlich. Die Spindellefze ift gewolbt, die Zähne find laug, unten ſtark, oben ungleich ſchwaͤcher und inwendig ſcharf, wie Fleine Knoͤtchen. Der Rüden ift bläulich gefärbt und ; hat drei braune Bänder, Das untere fehmale- ift gefleckt, das mittlere breite, if oben und unten dunkler eingefaßt, und das obere, auch breite, gleicher bloß einem braͤunlichem Schatten; es iſt aber demohnerachtet kenntlich genug. An der Seite ſiehet man an den Saͤumen einzelne braune eben nicht große Tropfen. 9, Die gelbliche Porzellanemit weißen verloſche— nen Augen. Cypraea flavescens. Sie iſt einen und einen vierthel Zoll lang, regelmaͤßig ge⸗ woͤlbt, duͤnnſchalig, einfach geſaͤumt und ohne fichtbare Windun⸗ gen, vielmehr da, wo die Windungen liegen ſollten, vertieft. Der Mündungsfaum ift gelblich), die ribbenartigen Zaͤhne find weiß, nd die zwiſchen ihnen liegende Furchen find braͤunlich. % 13 Die Spindelfeite it one Saum, weis, die fangen Zähne find auch weiß, fo wie die Furchen ebenfalls bräunlih find. Auch die Seiten find weiß, aber mit blaffen amethyftenen Tropfen belegt. Der Ruͤcken ift gelb, etwas grau, und mit vielen grö- Bern und Eleinern runden Flecken, die verlofchenen Augen gleis hen, beſetzt. An der rechten Seite liegt ein fenfrechter weißer, ziemfich breiter Streif, der die Schönheit diefer Schale merklich erhoͤbet. 10, Die weiße braunbandirte Porzellane. Cypraea ligata. Sie iſt faſt einen und einen halben Zoll lang, laͤnglich ges baut, ſtark gewoͤlbt, einfach geffumt, und ohne ſichtbare Wins dungen, dort aber, wo eigentlich die Windungen liegen, flach vertieft. Die Mündungslefze it ſchmal, einwaͤrts gebogen und einigermaßen gerundet. Die langen weißen Zähne liegen flach, gleichen am Leßzenrande feinen Knötchen, und haben in ihren Furchen einen bräunlichen Faum bemerklihen Schatten. Eben das gilt von den langen, flachen, unten ftarf erhabenen Zähnen der Spindelfeite oder des Baus. Auf dem weißen Ruͤcken lies gen vier braune etwas graue Bänder, unter welchen das dritte das fchmälfte if, Die Seiten, fonderfich die vordern haben meh» tere braune Streifen, die an der Hinterfeite wie verlofchen find. 1. Die bläulihe rothblau bandirte Porzellane, . Cypraca caerulescens, Diefe Eleine- drei vierthel Zoll fange Porzellane hat einen eplindrifchen Bau, doppelte Säume und feine fihtbaren Wins dungen. Die Zähne ihrer fhmalen platten Mindungstefje figen wie Fleine Knoͤtchen am innern Rande derfelben, und eben diefe 14 Beſchaffenheit haben die Zähne der etwas gewoͤlbten Spindellefze, die. ebenfalls am Nande der Spalte figen. Die Saͤume find weiß und auch die Seiten diefer Eleinen Schale. Der Rüden ziehet ſich aus dem weißen in das blaulihe, und auf diefem Grunde liegen drei amethyfiblaue Bänder, davon das erſte ſchmal iſt, die andern beiden aber breit find. Den Werth diefer Elginen Conchylie erhoͤhet ihr Vaterland, denn fie ift ſuͤdlaͤndiſch. 12. Die Eleine weiße braun marmoritte Porzet lane. Cypraea marmorata. Diefe Fleine artige Porzellane Hat einen cylindrifhen Bau und iſt einen halben Zoll lang. Ihre Zähne auf beiden Seiten find wie an der vorhergehenden, auch hat fie Feine fichtbaren Windungen. Unten iſt ſie bis auf zwei amethyftene Flecken an beiden Enden, die auch von außen fichtbar find, weiß; oben aber ift fie auf weißlihem Grunde braun marmorirt, Die Mars morflecken bilden an manden Beiſpielen auf der Mitte des Ruͤckens ein durchſchimmerndes Band, 13, Die Eleine weiße Höderporzellane. Cypraca gibbosa. } Sie ift einen Zoll lang, bucklicht gewoͤbbt und ohne fihtbare MWindungen. Sie ift am beiden Seiten geſaͤumt; ihre Zähne aber an beiden Seiten find, wie an den beiden vorhergehenden. Der Miündungsfeum iſt ſchmal und eingebogen, der Spindel: faum aber iſt gewoͤlbt. Der Rücken vieler iſt weiß; an manchen Beilpielen ifber blauweiß, und die mebreften haben, ein, auch wohl zwei graue Bänder, Anmerkung. 1. Einige Berichtigungen der XII. Kinneifcben Ausgabe find folgende. ©. 3398. sp. 3. V. iſt 15 die Figur aus Martini eine bloße, “obgleich verunglückte Nach⸗ Bildung aus Knorr Vergn, Th. IL. tab: 16. fig. ı und die Abs Anderung V. muß daher wegfallen. Die bei 8 angeführten is guren aus Ziffer und Knorr werden ©. 3403. sp. 120 bei Cypraea Histrio noch einmal angeführt, wohin fie auch eigentlich gehören. Hieher follte nun eigentlich die Abänderung 3 von Cy- praea arabica gebracht fein. — ©. 3403. sp. ı21. Cypraea, aurantium follten meine Unterhaltungen für Conchplienfreunde Erlangen 1789. ©. 92. tab. 2. fig. 1. 2. angeführt ſein, da Mar⸗ tyn's koſtbares Werk nur in wenigen Haͤnden iſt, in meinem Buche aber ein getreuer illuminirter Nachſtich gegeben iſt. — ©. 3407. sp. 39. muß das Citat aus Adanſon heißen fig. 1. G.— ©. 3408. f.'sp. 43- fällt bei Cypraca Mus. das Citat aus Liſter weg. — ©. 3411. sp. 56. muß es bei Adanſon heißen fig. r. H. — ©. 3418. f. sp. 95. Cypraea nucleus muß das Citat aug Regenfuß heißen, tab. 12. fig. 75. — ©. 3419. f. sp. 99. Cy- praea globulus muß das Citat aus Chemnitz heißen Aig. 1339. 1340. Anmerkung. 2. Arten die eine nähere Befchreibung verdienen, find in der Beſchr. der Gräfl. Reußplauifcben Natural. Samml. ©. 46. n. 249 = 252, Der Argus mit blaſſen Flecken und breitem bläulichen Bande Über die Länge des Ruͤckens: der geſtreckte roftfarbige Argus mit blaffen Dueerbäns ‘dern und dunklen Streifen über. die Fänge des Nüdens: der dicht und Eleingefleckte Argus ohne Pupillen. ©. 49. n. 269. bie bauchige ifabellfarbene große Porzellane, mit weißgefäumten Rande, Einfchnitten und Windungen und fafranfarbener Minz dung. ©, so, n. 273. der braune Kaßenbauch mit großen weißen Sleden. ©, 52. n, 285. der niedergedrückte dickgeſaͤumte Cau— ris. — Die Concyl, des Fuͤrſtbiſch. zu Coſtanz. S. 38, 16 n. 18. Das Weibchen von dem Eleinen geflecften Tieger, 100 ſich die braunen Flecken .twie eine Schnur in vielen Linien queer über den Rücken angelegt Chaben.) ©, 46. n. 75. die ſehr feltene Por⸗ zellane ohne Zähne. - XXI. Bulla. 1. Die ſchwarzlintirte Flagge. Bulla atro - lineata. Sie ift eine fehr feltene Abändeung von Bulla physis. Linn, und vielleicht eigne Art, daher fie auch eine ausführliche DBe- ſchreibung verdient. Sie ift faft einen Zoll lang und drei vier- thel Zoll breit, und daher zwar länglich, aber dabei ſtark ges woͤlbt, und oben platt mit drei fichtbaren abgerundeten Win— dungen, die eingedrückt find, und daher den plarten Wirbel nicht verändern. "Die Schale ift dünne, ducchfichtig und glatt, Der Muͤndungsſaum iſt fharfs-der Spindelfaum aber gleichet einem zarten Blaͤttchen, und theilet fich unten in zwei. fenkrechte ſchraͤg⸗ laufende MWölbungen, die zwifchen fich eine ſchmale Furche ha⸗ ben, ohne jedoch einen Nabel zu bilden. Die Schale iſt auf weichen Grunde mit neunzeben feinen ſchwarzbraunen Faden umlegt, davon ohngefähr die Kälfte ſtaͤrker find als; die übrigen, zwei aber auf dern Wirbel liegen. Sie- laufen, wenige ansge- nommen in die Schale hinein, die ſtaͤrkern aber ſchimmern auch inwendig hindurch „ wo fie auf. einem milchweißem Grunde lies gen. Dieſe Flagge ift aus Oftindien. 2. Die Eleine ceylindrifhe Blaſe mit platten Bindungen. Bulla jeverensis. Sie ift von dem Herrn D. Seeze in Jevern, einem fehr fleißigen, : gefihichten und aufmerkſamen Naturforſcher, an den 417 daſigen Ufern dev Nordſee gefunden worden. Sie iſt nur drei Linien lang; doch wird ſie zuweilen um die Haͤlfte laͤnger gefun⸗ den und iſt dann ſchmaͤler gebaut. Sie hat überhaupt, einen laͤnglichen ſchmalen Bau, und das Eigne, daß ſie in der Mitte ihrer Lange eine ſchmale fladje doch kenntliche Queet furcht ‚bat, die einem Eindrucke gleicht. * Der’ Wirbel iſt platt, doch elfo, daß ſich die ſichtbaren Windungen einı wenig erheben. Diefer Wirbel iſt an einigen Beifpielem braun, gefärbt, an ıden ‚mehres ften aber ift er, mie die ganze Schale, weiß Man hat auch einesbräunliche Abänderungs Es ſcheiut, als wenn dieſe «kleine Blaſe bey Jevern ziemlich. Häufig gefunden werde. } Anmerkung. .: Die nunmebro, folgenden. Dlafen „die ich anführen werde, gehören ſaͤmmtlich zu Bulla ampulla Linn, x und —*— num. 3. 4. 5. zu der runden Art, die man Kiebitʒ⸗ eiee nennt, die folgenden aber von num. '6 zu der ſchmalen Art, die den Namen der Seehaſen führen. Da beide in une sähligen Abänderungen gefunden werden, ſo iſt es nicht. unbillig, die ſchoͤnſten und feltenften unter ihnen auszuheben, die ich nber kurz beſchreiben werde und befchreiben kann, weil ich über den Bau derelben, den ich als befannt voraus ſetzen darf, nichts zu fagen habe. 3. Die Sandgarten Blaſe. ' Bulla Mappa. Sie ift einen und einen halben Zoll fang und hat. eine Tünk Chale, inwendig aber eine milchweiße Farbe. Auf weißlichem Stunde, der ein wenig ins bräunliche fällt, fichet man braͤunll⸗ de und ſchwarzbraune größere und Kleinere Flecken von mans cherlei Geſtalt und Groͤße. Eine vorzuͤglich der ſchwarzbraunen I Breiten Zeichnungen läuft durch die ganze Schale ſenkrecht, boch unter mancherley Krümmungen und Beugungen herunter, und 4. Eandes 1. Etiif. B 18 hat tiber fih einen meißlichen eben fo gekruͤmmten Schaften, ünd ſtellet ohne ſonderliche Anſtrengung der Einbildungskraft einen Fluß vor, fo wie ihn die Landcharten bezeichnen, 4. Die rothe gefledte, gewoͤlkte, und ‚geflederte DBlafenfhnecde,- Bulla rubicunda. Sie ift über einen’und einen halben Zoll lang, aber etwas ſchmaͤler gebaut als die vorhergehende, auch ift ihre Schale duͤn⸗ ner. Inwendig ift fie (hmußig weiß, den Rand der Miindungss fefze ausgenommen ‚welcher roͤthlich iſt. Der Nücken hat auf weißem Grunde, den man aber fparfam fieher, : dunfelrothe Flecken, Wolfen und" Federn von mancherlei Größe und Ges ftalt. 5. Die weißbefprengte Blaſenſchnecke. Bulla.ad- spersa. Sie ift einen und seinen vierthel Zoll lang, ſchmaͤler als die vorhergehende, hat auch eine dünnere Schale, Die Mindungss lefze hat inwendig einen breiten röthlichen Rand, dann ift fie weiß, inwendig aber bräunlih. Ihr Außeres Kleid iſt pfirfch- bluͤthfarbig, dunkler in einigen unvollkommnern Bändern ges fleeft, und mit einer großen Menge feiner weißer Punkte, die indeffen ohne Ordnung da liegen, beiprengt. Cine vorzüglich fhöne Blaſenſchnecke, deren Reitz nicht befchrieben werden Fann. 6. Die graue weißbefprengte Blafenfchnede, Bulla 7. wird für oben, hinten gelefen. ©. 201. 3, 15, feße man für 598, 498. ©. 203. 3. 9. wird, eingebogen over: weggeſtrichen. ©. 204. n. e. wird hinzugeſetzt: Knorr Vergn. Th. I, tab. 15. fig. 7. ©. 205. n. f. wird: Knorr Vergn. Th. V.tab. 19. fig. 1. weg⸗ geſtrichen. 46 Er ©, 207. Voluta ispidula 3, 2. wird ſtatt gluͤhende, gluͤende, gelefen, und Anore Vergu, Th. VI. tab. 23. fig. 4. wird weg⸗ geſtrichen. ©. 208. bei Voluta Dactylus, kann Cbemnig Th. X. tab. 150. Äg: 1gr. 1412. nicht hieher gehören, wie im Terte ©. 160 vor⸗ ‚gegeben wird, weil fie ı, feine testam decussatim striatam, fondern bloße Dueerftreifen hat, und 2, die Zähne der Spins del nicht valde compressae, fondern fehr ſcharf find. ©. 209. 3. 9. wird: eingebögen oder: weggefttichen, auch 3. 10. das Wort, eingefaßt: und 3. ın, wird für: GCueerſtrei⸗ fen: Steeifen, gelegt. ©. 2ır. n. b. wird Mus. Gottwaldt. tab. 8. fig. 48 bis 54. b. weggefitichen, und dafür gefeßt: tab. 8. fig. so. a. b. c. ©. 2ır, u. c. wird: oder röthlich mit weißen Sleden: und Wartini fig. 417. 418. weggefttichen. ©, 2ı1. Voluta pallida heißt nad) Houttuyn im Holländifchen, Juffertje, nach einer Art großer Fliegen. ©. 212, 3. 52. 33. wird: eingebogen oder: weggeftrichen. ©. 213. bei Voluta glabella wird hinzugefegt: Chemnitz Th. IX. tab. 104. fig. 890. 891 linf, und Th. X. tab. 150. fig. 1422. rechts, mit gezähnelter Lippe: it fig. 1423. 1424. die gewaflerte Gurke. S. 214. 3.13: nad) den Morten: ein wenig gewölbt finde wird hinzugeſetzt: die erffe Windung ift oreimal fo lang, . als die hbrigen zufammen genommen, und die Mund⸗ Öffnung iff viermal fo lang als breit, oben und unten am engfien; Die Außere Lefze iſt geſaͤumt, die innre aber mir vier Salten bewaffnet. ’ ©. 214, Voluta retisulata heißt auch; der geſtrickte Schlauch, “ 47 b die Netzvolute. Bei den Citaten müffen tweggeftrichen wer⸗ den: Aifter fig. 55. und Seba fig. 55. ©. 215. 3. 2. 3. it für Wündungsleße, Muͤndung, und für Epindellefse, Spindel zu lejen. ©. 218. 3.3. find die Worte: eingebogen oder: wegzuſtrei⸗ chen. 3. D. ifi fur ragen hervor, zu feßen: ragen erwas hervor; und 3. 13. muß für: allerdings einen trifft, ges leſen werden: allerdings eintrifft. ©. 219. bei Voluca caneellata ift binzufegen: Knorr Berg, Th. IV. tab, 5. fig. 5. Martini Conchyl. Th. IV. tab. 124. fig. 1172. 1173. Th. X1. tab. 179. fig. 1727. 1728. ©. 220. 3. 3. ift für: genabelr die Spindel zu feßen: gena⸗ belte Spindel. ©. 22ı. bei Voluta Cornicula ift hinzufeßen: Chemnitz Con» chyl. Th. XI. tab. 179. fig. 1731. bis 1736. ©. 2rı. 3. 24. 25, muſſen die Worte: eingebogen oder, weg: geftrichen werden; für bornaerig, aber wird hornfarbig geleſen. ©. 222 223. bei Voluta scabricula iſt hinzuſetzen: Knorr Vergn. Th. II. tab. 27. fig. 3. Th. IV. tab. ı1. fig. 3. Chem⸗ nitz Conchyl. Th. XI. tab. 179. fig. 1729. 1730. ©. 224. 3. 17. wird, eingebogen oder, weggeftrichen, ©. 225. 3. 9. wird bei, Knorr, fig. 5. binzugefeßt; und 3. 15, für, die Windungen, die obern Windimgen, gefeßt. ©. 228. bei Voluta pertusa wird hinzugeſetzt: Knorr Vergn. Th. II. tab. 4. fig. 6. ©, 229. 3. 14. wird nad) den Worten: urtbeilen können, hin— zugeſetzt: Daß die von mie vorber befchrisbene die ei- gentlidye Voluta pertusa fei, dem Car dinalshuthe aber diefer Name nicht gehöre, 4 48 &, 230. 3: 16, werden die Morte eingebogen oder: wegge⸗ Reichen, ©. 231, 3. 1, witd Sp. 426. geſetzt. 3. 26. wird nach: bei ein⸗ ander, gefeht: 5. iff die Schale mehr bauchig und wes niger fpindelförmig; und 6. bat fie an der Spindel nicht vier, fondern fünf Selten. — Zu den Eitaten der kleineren Pabſtkrone wird gefekt: Seba tab. 50. fig. 29.30. ©. 232. bei Voluta musica wird hinzugefest: Chemnitz Th. X. tab. 149. fig, 1401.6is 1404. Th. XI tab. 178. fig. 1717. 1718. ©. 234. bei Voluta Vespertilio wird hinzugefeßt: Chemnitz Th. X. tab. 149. fig. 1399. 1400: Th. XI. tab. 176. fig. 1699. 1700. tab. 177. fig. 1707. 1708. und link Chemnig Ih. IX. tab. 104. fig. 888. 889. . ©. 235. bei Voluta hebraea ift hinzuſetzen: und eine ſchoͤne Abaͤnderung: Cbemnis Conchyl. Ih. XL tab. 173. fig. 1713. 1714: ©. 256. bei Voluta Turbinellus ift hinzuzuſetzen: Chemnitʒ Conchyl. Th. XI tab. 179. fig. 1725. 1726. ©. 258. bei Voluta Capitellum ift hinzuzufegen: Knorr Vergn. Th. VI. tab. 20. fig. 6. (ein jugendkiches Exemplar)- Chem⸗ | nitz Conchyl. Th, XI. tab, 179. fig. 1725. 1726. ©. 240. bei Voluta Pyrum ift hinzuzuſetzen: Naturforſcher XIX. Stüd tab. ı. fig. 1. 1. a. und ı. c. (entfielit) und link Chemnitʒ Th. IX, tab. 104. fig. 884: 885. = S. 241. 3. 7. it hinzuzuſetzen: Chemnitz Conchyl. Th. XL tab. 176. fig. 1697. R : ©. 241. ©. 32. wird flatt: verlängert: ausgebreitet, gele⸗ fen. 3. 33. aber werden die Worte: und daher nicht allzu⸗ bauchig, ob fie gleich rund iſt: weggeſtrichen, und dafür bloß geſetzt, und breit, ‘ 49 ©, 245. wird Seba tab. 66. Aig. 13.14: 16. weggeſtrichen, ©. 253. 3.5, ff. diefe Abänderung heißt: die geftidte Schlauch? dattel, der abgefchliffene Waldeſel: franz. Olive bor- dee; bolländ. gebordeerde of geborduurde Dadel. ©. 254. n. 25. ift hinzufeßen: Hr. Spengler glaubt, diefe Dattel fei die eigentliche Voluta Ispidula des Kinne, ©. 255..n.26. ift nad) den Worten: Die erfte Windung: zu feßen: und die Mundoͤffnung. ©. 257. muß nad) n. 34.-eingefchaltet werden: Kiffer Hist.Con- chyl. tab. 726. fig. 13. a. Rhombus exiguus minute admo- dum punctatus. &iehe Einl. ©, 256. Aumetkung. ©. 262. n. 57. ift Voluta livida, und wird hier weggefkrichen, ©. 265. n. 72. ift Voluta Oliva, und wird hier weggeſtrichen. S. 266, muß nad) n. 73. eingef&altet werden: Knorr Vergm, Th. V. tab. 19. fig. 1. Diefe Concylie ift kein Prinzen- begraͤbniß, fondeen fie gehört als Art unter die Rings Datteln. | ©. 265. ift nach n. 73. noch einzufchalten: Knorr Vergn. Th. "VL tab. 25. fig. 4. Ziffer Hist. Conchyl. tab. 721. fig. 7. (bdiefe fig. 7. ift in der Einleitung p. 247. n. 4. wegzuftteichen) die braunen Tropfen. franz. Olive à pointilles brunes. bolländ. bruine Droppen. ©. 268. n. 92. muß heißen: tab, 43. fig. 37. d. ©. 269. muß vor n. 97. gefetst werden: Martini Conchyl. Th. | I. tab. 42. fig. 417. 418, denn es ift eine eigne Art, ©. 269. n. 99. wird hinzugefekt: die Blaſenwalze, die bla—⸗ ſenfoͤrmige Volute: Chemnitz Conchyl. Th, X. tab. 150. fig. 1409. 1410. und eine kleinere Abinderung: Kiffer Hist. Conchyl. tab, 803. fig. 11. Bonanni Mus, Kircher. Class. IIl. fig. 269. 4. Bandes 1, Etüd, D y 50 ©. 270. n. 102. die CGrangeflagge heißt auch franz. Pavillon d’orange, Drapeau d’orange. SKirzugefeist wird: Ebemnitz Conchyl. Th. X. VBign. 20. p. 152. fig. A. B. ©. 271. n. 104. iſt Voluta solıdula und wird wegaeſtrichen. ©. >71. n. 105. iſt Voluta tornatilis und wird hier auch wegge⸗ ſtrichen. ©. 272. n. 107. ift Voluta coffea, Einleit. 200. und wird ebenfalls weggeftrichen, ©. 274. n. 116. wird binzugefeßt: Eine fihöne obgleich uns gleich kleinere Abänderung dev Mogolskrone, fiebe Naturforſcher XIX. Stüd tab. 1. fig. 3. und 3. a. ©. 275. n. 117. ift hinzuzuſetzen: Knorr Vergn. Th. VI. tab. 35. fig. 1. und nun ift unter n. 118. a. einzufchalten: Natur⸗ forfcher XIX. Stüd tab. ı. fig. 2. der Sjanto mit gefaltes nen Windungen. ©. 276. n. 120. muß Martini fig. 1174. 1175. weggeſtrichen werden, weil eg zu Buccinum gehört, S. 284. n. 158. wird weggeftrichen und foll unten ©, 302. der Einleitung unter n. 228. befonders aufgeftellt werden, | ©. 284. n. 159. wird weggeflrichen. Es. ijt wirklich Murex cra- ticulatus Linn. S. 533, der Einleit, und die Falten der Spins del konnen niche im Wege fliehen, weil mehrere Murices z. B. Murex Trapezium Linn. Falten haben, Es hätte Linn. XILI. daher Feine Voluta craticulata daraus gemad)t werden ſollen. ©. 285. n. 164. iſt hinzuzuſetzen: Chemnitz Conchyl. Ih, I. tab. 176. fig. 1701. 1702. ©. 288. n. 173. Bonanni hat unter 395, zwei Schnecken abges bildet, Die eine gehöre zu Voluta, und das iſt die gegentvärs tige, Die andere geyor zu Helix, und dazu gehört die hier 51 abgedruckte Beſchreibung. Siehe Einleit. Th. II. ©, 258. n. 278. ©. 295. n. 206. wird weggeſtrichen. ©. 296, n. 208. ift Murex Pusio Einleit, ©, 526. und fällt hier weg. ©. 296.n. 209. iſt Voluta pertusa Einleit. ©, 228. und wird weggeftrichen, ©: 297. n. 210. ift Voluta scabrieula und fällt hier weg. ©. 297. n. 2u1. ijt Voluta cancellata und wird weggeftrichen, ©. 298, n, 214. muß eingefchaltet werden: Knorr Vergn. Th. VW. tab. 23. fig. 2. Kämmerer Conchyl. in Rudolſt. tab. 7, fig. 1. Chemnitz Conchyl, Th. X. tab. 143. fig. 1383. 1384. ©, 298. nad) n. 214. muß eingefchaltet werden: Knorr Vergn. Th. V. tab. 15. fig. 8. die Kiniirte Bandvolute, ©. 298. n. 215. heißt franz. La Tiare a Cul de De. hollaͤnd. gemarmerd Pennetje, ©. 298. nad) n. 215. muß eingefihaltet werden: Knorr Vergn. Th. V. fig. 19. die olivengrüne Ringdattel. ©. 298. n. 216. ift zuverläffig Voluta caffra und fällt hier weg. ©. 299. n. 217. ift das magellanifche Kinkhorn vorher n. 214. nur klein und jung, ©. 300.n, 222. ift ein jünges Beifpiel von Voluta Capitellum und muß bier weggeftrichen werden, ©, 300. n. 224. wird hinzugejegt Chemnitz Conchyl. Th. X. tab. 150. fig. 1421. ©. 302, n. 228. muß hinzugefeßt werden: Ziffer Hist. Conchyl. tab. 828. fig. 50. Valentyn Abhandl. tab. 8. fig. 71. Regens fuß Ih, I. tab. 7. fig. 1. Spengler feltene Conchyl. tab. 3. fig. F. Martini Conchyl. Ip, IV. tab. 122. 123. fig. sı31, bis 1134. Da 2 \ ©. 202. n. 229. 3 32, wird hinzugeſetzt: die man kaum Öneers ſtreifen nennen kann. Dieſe Conchylie iſt nicht Voluta Dactylus wie Chemnitz vorgiebt. Siehe oben ad.n. 208. wo ich die Gruͤnde angegeben habe, die meine rk beſtaͤtigen. ©. 303. n. 231. 3, 17. wird hinzugeſetzt: doch beſitze ich auch eine Abaͤnderung mit drei Baͤndern. ©. 304. n. 234. wird hinzugeſetzt: Seba tab. 64. fig. 9. tab. 66. fig. 13. 14. 16. Knorr Vergn. Th. V. tab. 28. fig. 7. Chem⸗ nitz Conchyl. Th. X. tab, 148. fig. 1393. 1394. die Vorhaut franz. Prepuce. Sie erſcheinet in mancherlei —— ©. 304. n. 235. wird weggeſtrichen. ©. 304. n..236. dieſe Conchylie heißt noch: die braun gefleckte * Gondel. Die gefledte Tepelbade. fr. Tonne à mam- melon mouchetee. holländ. Teepelbak met Moesjes. -©. 305. n. 238. wird hinzugefeßt: Chemnit; Th. X. tab. 148. fig. 1391. 1392. die Vorhaut. Die warzengrtige Kahn ſchnecke. ©. 308. 3. ı1. ſetze man für Queerribben, Furchen, obgleich Cinnẽ eigentlich die Nibben meint, ©. ;08. 3. 17. feße man nach den Worten: Ribben nennen kann, folgendes: uber welche eine feine erböbete Ainie läuft, was man aber nur an ausgewachfenen Beifpies len fieber. (und das einer eben Ainne, Durch die Worte lineola elevata interstinctis) Zwifchen ibnen lies gen ſchmale Suchen, — Und nun fireiche man die Worte: und zwifchen ihnen — nennen Eann: weg. ©, 308, 509, bei Buccinum galea ſetze man hinzu: Martini Eonchyl. Th. IE. tab. 116. fig. 1070. Martini allgem. Zu: der Natur Th. VII. tab. ad pag. 113, fig, ı. s S. 309. 3.35. f. werden die Worte: fich am Fuße der ers fien — zerfchneiden: weggeſtrichen, und dafür geſetzt: Die unten einfach ſtehen, loben aber Doppelt erfcheinen, ©. zu, bei Buccinum Dolium wird hinzugefeßt : Chemnitz Th. XL tab. 188. fig. 1804. 1805. l ©. 313. bei Buccinum plicatum wird das Citat aus Knorr weg⸗ geltrichen. ©. 314 3. 10. f. werden die Worte: die Falten und die Strei⸗ fen — Reihe von Knoten zeige: weggeſtrichen; und dafuͤr geleßt: obgleich der Zopf gerade nicht febr gefiredt iſt. Nach unten ift die Schale ſenkrecht geftreift, und oft mit unkenntlicben Cueerſtreifen durchſchnitten. Ein Beiſpiel im Gualtieri bat ſogar ein deutliches Gitter, Nach oben ſiehet man breite flache ſenkrechte Ribben, wodurch die Schale einigermaßen gefaltet erſcheinet. Auf dieſen Ribben ſitzen zuweilen einfache ſtumpfe Knoten. Die Mundoͤffnung iſt auf beiden Seiten ges zahnt, und die Spindellefze iſt ſtark, breit und ſchwie⸗ lig. Der Bau iſt faſt wie bei Buccinum testiculus. ©. 315. beim Ochſenkopfe werden die Citaten aus Aifter und Kumpf, die eine eigne Art beftimmen, weggeftsichen. 5 S. 316, 3. 4. tolıd bei fig. 2. das Fragzeichen weggefteichen. ©. 316, 3.33. f. werden die Worte: Solite diefe Zeichnung — Anorrifche Figur: weggeftrichen, und dafür gefekt: Unten ©. 357. u. 2. ift der unausgewachſene glüende Ofen be: ſchrieben. — Die Worte bald vorher: mit einem Frag⸗ zeichen: werden auch weggeſtrichen. S. 321. bei Buccinum Areola wird die Zeichnung: Seba tab. 68. fig. 14. 15. fo auch Klein Method. weggeſtrichen / 54 S. 323. 3. 4. 5. heißt das erſte Citat aus Seba Ag. 3. 4. 3. u. f. w. aus Martini aber 383. 384. die Worte: bis 386, werden weggeftrichen. "©. 325. 3. 3. wird bei Seba, flatt 3. bis 7. — 5. bis 7. ges feßts 3. B. aber zum Martini: tab. 38. fig. 385. 386. hinzu⸗ gethan. ©. 326. 3. 26. f. wird für: die Windungen: geſetzt: die leiten Windungen. S. 327. 3. 23. für: bat eine mit Knoten: lefe man: bat eis ne gefaltete mit Knoten ꝛc. ©. 329. Buccinum mutabile heiße nicht: Das veränderte: fondern: das veränderliche Kupferböenchen. Unter ben Citaten, wird von Born weggeftrihen, aber hinzugefeßt: Ebemniz Conchyl. Th. XI. tab. 188. fig. 1810. ıgır. ©. 329. 3. 15. iſt fuͤr: unten: zu lefen: oben. ©. 329. 3. 16, f. werten die Worte: biee eine Conchylie — Concyliologen kennen: weggefttichen, ©. 351. 3. 6. feße man für; Das sieritennetige Casket: lies ber: das neritenartige Buccinum. ©. 331. 3. 14. 15, ſtreiche man die Worte: zu der ich Eein Ori⸗ ginal kenne: weg. Sc) befiße jeßo biefe Eleine platte Kons Kylie, die Kinned vortrefflich befchrieben hat, ſelbſt, und fee nur hinzu, dab unter zivei Deifpielen meiner Sammlung, dem einen die rothe Linie im Winkel der wenigen Windungen fehlt. ©. 331, bei Buccinum Harpa wird hinzugeſetzt: Chemnitz Th, X. tab. 152. fig. 1451. 1453.. 3 . ©. 332. 3. 19. feße man, für: laufen fie: Iaufen die Ribben, Deim Citat aus Martini muß Th. III. Hinzugefegt wer⸗ den, ss S. 333. bei Buccinum costatum wird hinzugeſetzt: Chemnitz Th. X. tab. 152. fig. 1452. fie heißt auch franz. Harpe impe- riale. Harpe à stries serrees. ©. 335..twird beim Martini: fig. 757. weggeſtrichen, und dafür gefeßt: fig. 758. 759. ©. 336. 3. 4. wird hinzugefeßt: Auch auf Tranguebar wers den fie gefunden. ©. 356. bei Buccinum haemastoma wird hinzugefeßt: Bonan⸗ ni. Recreat. Class. III. fig. 346. Bonanni Mus. Kircher. Class. III. fig. 345. Adanſon Hist. du Seneg. tab. 7. fig. 1. Le Sarem. Martini Conchyl. fig. 966. Chemnitz Th. XI. tab. 187. fig. 1796. 1797. 1800. 1801. ©. 336. 3. 15. feße man für: eine etwas breite: eine etwas platte, und 3. 31. feße man nad) dem Worte, gefärbt, hin« au: diefe Sarbe iff an manchen eifpielen mehr gelb als roth, an manchen aber mebr roth als gelb. S. 337. bei Buccinum Lapillus muß hinzugefeßt werden: Kiffer Exercit, anatom, II. tab. 4. fig. 7. ©. 337. 3. ı1. müffen die Worte: bat eine eiförmig — aber Steeifen: alfo heißen :-bat eine eiförmige ſpitzig zulau⸗ + fende Schale, flache Streifen u. f. w. 3. ıs. aber muß nad) dem Worte consistentia: gelefen werden: Wahrſchein⸗ lich muß für laterali, litorali gelefen werden, obgleich die Nebnlichkeit unter Buccinum lapillus und Turbo lit- toralis ſehr gering ift. ©. 3;8. bei Buccinum Smaragdulus muß hinzugefegt werden ; Rnorr Vergn, Tb. IL tab. 14. fig. 5. ©. 358. 3. 16. 17. 18. feße man ſtatt der Worte: nicht bieber gebören — andern Schriftſtellern: folgende: nur als Abänverungen bieber gehoͤren, weil fie vorzüglich s6 kenntliche und ſtarke Queerſtreifen, und eine gezahnte Muͤndungslefze haben; ob es gleich auch moͤglich iſt, daß ſich die Zaͤhne derſelben erſt bei reifern Alter an⸗ ſetzen. Andere Schriftſteller kenne ib nicht u. ſ. w. ©. 339. 3. 4. muß es bei Kifter heißen fig. 42. e. ©. 341. bei Buccinum praerosum wird hinzugefeßt: Chemnitz Eonchyl. Th. IX. tab. 120. fig. 1035. 1036. A ©. 342. bei Buccinum undosum wird das Eitat aus Klein weg⸗ geftrichen: bei Martini aber heißt es: fig. 1146. 1146.a. ©. 344. wird bei Buccinum glaciale zu Linn, sp: 474. hinzuges fest: p. 1204. Das Kinthorn des Eismeers. Meine neue Litterat. Th. III. tab. 3. fig. 20. 21. Schriften der Gefellfch. naturf. Freunde in Berl, Th, VI. tab. 6. fig. 4.5. Chemnitz Conchyl. Th, X. tab. 152. fig. 1446. 1447. und. Z. 17. fs werden die Worte: letzte Windung — eingebogen: weggeſtri⸗ chen, und dafür gefeßt: untere Windung bat eine ‚kleine Leiſte. ©. 344. 345. wird zu Buccinum undatum hinzugefeßt: Knorr Th. IL tab. 27. fig. 5. und link, Ebemnig Conchyl. Th. IX. tab. 105. fig. 892. 893. ©. 346. wird hinzugefegt: Knorr Vergn, Th, V. tab. 10. fig. 3. und auf der vorleßten Zeile wird, Senegal, weggeſtrichen. ©. 347. wird 3. 20. nach den Worten: fein könnten: gefeßt: das läugner er Th. XL. &. 90. und bält dies Beiſpiel, dem Doch Das Kruptkennzeichen, die gefledite Binde fehlt, für Buccinum mutabile. Er bat mir bingegen kurz vor ſeinem Tode eine Kleine, zum Speculasien gehoͤrige Conchylie mit dee Verficherung ertbeilet, daß es Buceinum.nitidulum ſei; allein dieſer Conchylie fehle das longitudinaliter rugasum. Es folgt daraus, daß ER \ wir über Buccinum nitidulum noch gar nieht ins Keine o find, Wir ©. 347: 3. 22. und 24. wird für: horizontal: ſenkrecht ge⸗ feßtz und nach dem Worte: gerunzelt: alfo gelelen: wel ches, wie bei Bonenni nur felten einem gerungelten Saume gleicht; fondern auch der ganze Rüden u. ſ. w. ©. 348. wird nad 3. 15. binzugefeßt: Vom Chemnitz babe ich eine Spradazie erbalten, unter, dee Verſichrung, fie fei das Buccinum laeyigatum. Allein ı. ift fie der "Zeichnung, die Busltieri giebt, gar nicht Äbnlich: 2. iſt fie. dee vorbergebenden in keiner Rüdficht simillima, was doch Kinne ausdrüdlich fagt: 5. bat die Spindel einen Saum. Sie kann alfo Buccinum laevigatum nicht ſeyn. S. 349. bei Buccinum subulatum wird hinzugefeßt: Knorr BVergn. Ih, I. tab. 23. fig. 4. €. 350. 3. 10. wird flatt: eine glatte Schale: gefegt: eine ungerbeilte Schale. Und 3. 21. wird nah den Worten: aber weniger merklich ift: gefeßt: Doch bat man auch Beifpiele, Denen diefer Gürtel gänzlich mangelt, der⸗ gleichen Aifter, Bonanni, Rumpf und Busltieri ab bilden. ı ©. 350; bei Buccinum erenulatum wird hinzugeſetzt: Knorr Th. III. tab. 23. fig. 3. ©. 351, bei Buceinum hecticum iſt hinzuzufegen. Cbemnit Conchyl. Th. XL tab. 188. fig. 1817. 1318. ©. 351.2. 27. bis 34. iſt flate der Worte; der obere Rand "aber — Die Farben diefes Bandes: zu lefen: der obere Kand aber ift eingedruͤckt und niedriger (als der un⸗ tere.) Die Surdye zwifchen dem obern Kande iſt nur 58 flach, ee felbft aber ift niedriger, als die zweite uns gleich geößere Haͤlfte jeder Windung, daber es auch ſcheint, als wenn der Rand der geößern “älfte, über die kleinere herab hänge. Auf jeder Windung liegen Zwei (auf der erften drei) Reiben gefleckter Bänder, von blaßrötblicher Sarbe, ein breiteres und ein ſchmaͤ⸗ leres auf weißem Grunde, die aus länglichen Viereden befteben, und weiter von einander liegen, als beim Buccinum dimidiatum, und zugleich auf die zweite ſchmaͤ⸗ lere Abtheilung, wo fie gleichwohl mebrentbeils zus fammen gefloffen find, fortlaufe. — Nach diefer Be⸗ ſchreibung müßten freilich die von Ainne aus Gual⸗ tiewi und Seba genommenen Siguren wegfallen, wenn man fie nicht für Abaͤnderungen wollte gelten laſſen. Die Farben diefer Conchylie u. f. w. ©. 352. 3.3, wird hinzugefege: Diefe Conchylie wird auch in Oſtindien gefunden und ift felten. ©. ;52. bei Buccinum vittatum wird binzugefeßt: Chemnitz Th. XI. tab. 188. fig. 1814. 1815. (eine merkwürdige Abändes rung.) , ©. 352. 3. 19. wird für: zwei gekerbte Einſchnitte: geſetzt: zwei gekerbte Gürtel, ©. 353. bei Buccinum strigilatum, bleiben die Eitaten aus Gusltieri und Xrgenville alterdings fiehen, und Anore Bergn. Th. VI tab. 22. fig. 8. 9. wird hinzugefeßt. ©. 353. 3. 18. 19. 20. wird alfo gefekt: Tede Windung ift gleichfam in zwei abgerbeile und ſchraͤg geftreift. 3.32, nad) den Worten: die fie nicht leide uͤberſchreiten: wird Binzugefeßt: Man bar indeſſen, wie die Abbildung aus Gualtieri erweiſt, auch eine kleinere Abaͤnderung, die 59 auf braunem Grunde ein weißes braun geflecktes Band hat, das auf der kleinern Abtheilung jeder Windung liegt, und das Linnẽ bei feiner Beſchreibung vor Aus gen hatte. Weberbaupt bat man der Beifpiele mebre- re, die in den getheilten Windungen, und in den febrägen Streifen alle uͤbereinkommen. S. 354. Buccinum lanceatum heißt im Deutſchen aud: der Nadelſtift. S. 335. 3. 33. lies für Rumpf: ſcharf. ©. 357. n. 2, iſt hinzuzuſetzen: Anore Vergn. Th. VI. tab. 18. fig. 1. und 3. 9. ift nad) dem Worte: laufen: hinzujufeßen: und ift eigentlich eine unvollendete Schale von Bucci» num rufum, ©. 357. n. 5. wird hinzugefeßt: Chemnitz Conchyl. Th. X. tab, 154. fig. 1469. 1470. Martini Allgem. Geſch. der Nat. Th. L tab, ı9. fig. 14..diefe Conchylie heißt franz. La Licorne. bolländ, getaande Rudolphus. . 353. f. gehören n. 6. 7. 8. 10. und ıı, eigentlid) unter Murex. . 358. n. 10. muß beißen tab. 94. fig. . 359. n. 13. fallt Martini fig. 1083. weg. » 359. n. 14. iff ein Murex und fällt hier weg. ©, 362, n. 21. fällt das Citat aus Knorr weg. ©. 362. n, 22. wird nad) dem Kitat aus Knorr gefekt: der gelbe Granarapfel. RARR® S. 363, n. 27. iſt Murex cutaczus Einl. S. 495, und faͤllt hier weg. ©, 364. n. 28. iſt ein Murex und fällt hier weg. ©. 368. 3. 6. werden die Worte: und diefe find gefchlängele: ausgeiisichen, 60 ©. 569. wird nach n..46. eingefchaltet: Martini Conchyl. Th. IV. tab. ı25. fig. 1174. 1175. die ſtumpfe teeppenföcmige i Fiſchreuße. ©. 372. n. 64. wird bei dem Citat aus Knorr dag Sragseichen weggeftrichen. ©. 373. n. 69. ift ein Murex, dem Murex Pusio nah verwandt, und vielleicht gar Abänderung deffelben. Diefe Nunmer fälle alfo hier weg. y ©. 374. n. 72. iſt eine Linksfehhede, gehört unter Bulla und wird bier weggeftrichen, ; ©. 374. n. 76. wird bei fig. ı7. aus Kiffer, der Buchſtabe a weggeſtrichen. ©. 575. n. 82. heißt das Citat: fig. 49. f. S. 377. n. 89. werden noch hinzugefest: Bonanni Recreat. Class. III. fig. 159. Gualtieri Ind. Testar. tab. 39. fig. .B. Seba Thesaur. Tom. II, tab. 68. fig. 14. 15. ©. 379. (das durch Druckfehler 279. heißt ;) n. 94. muß. heißen: fig. 71. a. ; ©. 379. nad) n. 94. wird als eigne Art eingefchoben: Liſter Hist. Conchyl. tab. 1008. fig. 71.b. Rumpf Amboin, Raͤri⸗ tätenf, tab. 23. fig. A. Chemnitz Conchyl. Th. XI. tab. 184. 185. fig. 1790. 1791. die beeitlippige Sturmbaube. ©. 379. n. 95. muß beißen: Ag. 71. C. S. 382. wird nad) n, 105. eingefchaltet: Bonanni Recreat: Class. II. fig. 39. und kann Buceinum ligatum heißen. Sie⸗ be Einf, Th, IL S,u2. wo diefe Figur untichrig unter Turbo ſteht. &. 384. n. 112. witd weggeſtrichen, denn es gehört zu n. 89. Einf, ©. 377. J 6 ©, 385. n. 113. wird hinzugeſetzt: Martini Condiyl. Th. II. ©. 88. n. 2, Th. X. tab. 153. fig. 1461, 1462. Chemnitz nennet es: das thyrreniſche Casquet. ©. 388. 3.27. 28. werden die Worte: und alſo eigentlich gar nicht klein — nennetz weggeſtrichen. ©. 391, n. 140. wird hinzugefeßt: Knorr Vergn. Th, IIT, tab. 28. fig. ı. Cbemnig Tb. X. tab. 153. fig. 1459. 1460. das tnotigt gefaltete und gefräufelte Casquet, ©. 395. n. ısı. iſt Helix scabra und wird bier mweggeftrichen. S. 595. n. 152. {ft Buccinum reticulatum und wird wegge⸗ ſtrichen. ©. 596. n. 153. iſt ein Helix und wird hier weggeſtrichen. ©. ;96. n. 154. ift das unausgewächfene tärkifche Papier Einleit. ©. 357. n. 2. und wird hier weggeſtrichen. ©. 393. nad) n. 162. ift einzuſchalten: Gronov Zoophyl. tab. 19. fig. 10.11. Siehe Einleit. Tb. II. ©. 256. n. 212. zu den dortigen Nachrichten iſt hinzuzufesen: Chemnitz Couchyl. Th. IX, tab. 120. fig. 1026. 1027. Der Floͤhekoth. Rucci- num Stercus pulicum. franz. Chiure de Puce, holländ, bruingevlakte Tophoorn. Xus der Sammlung des Sen. Auguſt Welshy in Breslau babe ich ein 31 Zoll bobes Exemplar in den Bänden gehabt, das auf roth⸗ braunem Brunde bläuliche Flecken batte. ©. 400. 3.8. ik hinzuzufeßen: Vielleicht finden wir in Knorr Vergn. Th, III. tab. 13. fiz. 3. Das Original zu dieſer gegesbenen Eonchylie. Siebe meine neue it: tert. Ch. II. 5. 115. dann wäre es aber kein Buccinum, fondern ein Strombus. ; ©. 400. n. 167. wird das Citat aus Knorr weggeſtrichen. % = &, 301, n. 173. werden Öuglsieri und Argenville wegyejtvichen, ; 62 &, 402. n. 195. ift Buccinum strigilatum Einl, S. 353. und fälle bier weg, ©, 4093. ©. 20, f. wird für: horizontale: fenkrechte: ges feßts die folgenden Worte aber: Die drei Keihen Punkte — von derfelben fein: weggeftrichen. ©. 405. n. 182. fällt das Citat aus Knote weg. ©. 405. n. 183. iff ein Helix und fällt hier weg. ©. 406, n. 187. ift Murex clathratus Einf, ©. 528. und fälle bier weg. ©. 408. 3. 17. wird hinzugefeßt: und iſt links gewunden. ©. 409. n. 198. wird hinzugeſetzt: Berlin. Magaz. Th. IV. tab. 9. fig. 39. aus Rumpf. ©. 410. wird nad) n. 202. hineingefchoben: Argenville Cons chyl. tab. ı1. fig. I. (Siehe Eint. Th. II. ©. 115. n. 156.) ©. 413. n. 213. ift Byccinum crenulatum Einl, ©, 350. und fällt bier. weg. ©. 413. auf der legten Zeile muß für: crenulatum: dimidiatum, und für: XLIV. L, gefeßt werden. ©. 414. 3. 2. wird hinzugefeßt: wofern es nicht etwa aus⸗ gebleicht ift. ©. 414. vor n. 216. ift einzufchalten: von Born Mus. Caes- Vind. Test. tab. ı0. fig. 10. Siehe Einl. ©. 598. ©. 416. Die Sternfpindel heißt noch: die die Stern oder Zahnſpindel, Die Dornfpindel, die Sternnadel. franz. Aile £toile ou Fuscau grande. holländ. Dikke Starrepen. ©. 419..3. 21. wird für: tab. B. zz. gefekt: tab. B, II. ©. 421. 3. 7. wird das Wort: oder: meggeftrichen. ©. 425. bei Strombus lentiginosus wid 3. 18, binzugefeßt: Knorr Vergn, Th. V. tab. 16. fig. 4. hingegen: Martini tab. 78. fig. 800. $o1. 802. wird weggeſtrichen. 63 S. 426. 3. 26. wird hinzugefeßt: Bonanni Recreat. Cl. IT. III. fig. 292. Mus. Kircher. Class. III. fig. 294. hingegen: . Knorr Th. V. tab. 16. fig. 4. wird weggeftrihen, und dafür gefegt: Th. YI. tab 29. fig. 8- ©. 426. 3. 34. wird das Wort: weiß: mwengeftrichen, und dar für gefeßt: wenn man die braune Überdede, welche wabrfceinlich keine Beinhaut, fondern eigne Farbe iſt, weggearbeitet hat, weiß; oder mit gelbbraunen Flecken und Wolken gemiſcht. S.427. 3. 4. wird hinzugeſetzt: auf Guinea fällt fie haͤufig. ©. 430. wird Knorr Th. I. tab. 30. fig. ı. weggeſtrichen. S 451, Strombus marginatus beißt eigentlich: die gefäumte Canarien oder Slügelfehbnede, und it abgebildet: YTarz | tini Condyl. Th. II. tab. 79. fig. 816. (etwas undeutlich) | Chemnitz Th. X. tab. 156. fig. 1459. 1490. der Scharfe | rand. ©. 432. 3. 18. wird hinzugeſetzt: Knorr Th. III tab. 13. fig. 4. und 2. de, wird binzugefeßt: Keine Abhandl. vom iunern Dau tab. 3. fig. 3. und Ehemnis Th. X. tab. 157. fig, 1499. 1500. ©. 432. 3. 34. wird nach dem Morte: entfteber: binzugefeßt: feltene Beifpiele haben auf der erfien Windung Knor ten. S. 433. 3. 6. wird nach dem Worte: roͤthlich: gefeßt: folglich ift dee Name, der ſchwarze Schlund, nicht richtig. ©. 433. bei Strombus gibberulus wird Knorr Th. III. tab. 13. fig. 4. weggefttichen; bei Martini muß für: tab. 27. geſetzt werden: tab. 77- ©. 434. bei‘ Strombus Oniscus iſt hinzuzuſetzen: Chemnitz Conchyl. Th. XI. tab. 195. A. fig. 1872. 1873. | 64 ©. 436.3. 7. iſt für: unterbrochen ganz: zu leſen: unun⸗ terbrochen. ©. 438. ift bei Strombus latissimus, das Citat aus Kiffer, ganz, bei Seba aber fig. 3. wegzuſtreichen. Hollaͤndiſch heißt diefe Conchylie auch: Breedlip. ©. 438. 3. 32. iſt nah: Amboina: einzufhalten: nach Va—⸗ lentyn auf den Inſeln Caybobo, Ceram und Suli. ©. 439. 3. 9. muß nad) fig. 821? gefeßt werden: mala. ©. 459. bei Strombus minimus, iſt hinzufeßen: Gualtieri Ind. Testar. tab. 31. fig. L. Ebemnitz Conchyl. Th. X. tab. 156. fig. 1491. 1492. Es heißt franz. auch: L’Artimon en- tortill€ de la petite Espece. s ©.-440. bei Strombus Canarium {ft hinzuzuſetzen: Knorr Th, II. tab. 13. fig. 5: N ; ©. 441. bei Strombus vittatus muß Martini fig. 819. 820. weggeftrichen werden. Siehe meine neue Litterat. Th. IV. « ©. 300. Kinzugefeßt wird: Chemnitz Th. X. tab. 155. fig. 1481. 1482. tab. 157. fig. 1496. ©. 442. bei Strombus suecinctus ift Martini fig. 816. wegzu⸗ \ ſtreichen, und dafüt zu feßen: fig. 819. 820. das Stümpfs Gen hat auch abgebildet: Ziffer Hist. Conchyl. tab. 878. fig. 3. 4 ©. 442. bei Strombus spinosus iſt beim Citat aus Gualtieri das Seagzeichen wegzuftreichen. Kinzugefegt muß werden: Zifter Hist. Conchyl. ‘tab. 1033. fig. 7. Meine Einleit. in die Verfeinerung. Th, IV. tab. 8. fig. 8. Chemnig Conchyl. Th. XI, tab. 212. fig. 3002. 3003. die Dornichte, franz. Le Rocher ä liseres couronne ‚d’ epines. ©, 445, muß das Citat aus Martini heißen: fg. 805: bis 908. 65) &; 446. bei Strombus dentatus wird hinzugeſetzt: Seba fig. 41. bis 47..Cbemnig Tb. X. tab. 157. fig. 1501. 1502. die ges zahnte Fluͤgelſchnecke. ©. 446. 3. 27. wird hinzugeſetzt: 4. Durch die untere mehr oder weniger ausgesadte oder gesabnte Muͤndungs⸗ lefse. (Der Slügel bat naͤmlich unten, wie Buccinum “ :Glans, einige Zaͤhne.) ©; 447. bei Stronibus tuberculatus wird hinzugeſetzt: Seba “Thesaur. "Toui. III. tab. 55. fig. 21. von Dorn Mus. Caes. “Vind. Test. tab. 10. fig. ı6. ı7. Martini Couchyl. Th. IV. tab. 157. fig. 1490. Die Enotige Schnabelfchrerube, ©. 447. 3. 18. wird nad) den Worten: baben bornfarbige Rnoͤtchen: alles übrige weggeftrihen, und dafır gefeßt: Die reibenweife auf der Schale liegen. Der mMan⸗ dungsſaum iſt durch Ribben gleichſam bucklicht ge⸗ worden. Die Mun doͤffnung iſt eiförmig, und der zu⸗ tücdgebogene Schwanz ift uͤberaus kurz· Diefe Cons chylie wird nicht leicht über anderthalb Zoll lang, und bat einen geſtreckten Sau, der zuweilen bauchiger und gedruͤckter, zuweilen ſchmaͤler iſt, allemal aber ſpitzig zulaͤuft. Manche haben auf den Windungen mehrere, manche wenigere Knotenreihen, außerdem aber auch feine Queerſtreifen. Der Wulſt, oder die ſenkrechte Ribbe, deren Kinne gedenkt, iſt nicht an al: len Beifpielen befindlich, obgleich alle, wenn fie aus⸗ gewachfen find, einen ſtarken wulftigen Muͤndungs⸗ ſaum baben. Manche haben einen zweiten Wulſt auf dem Tuͤcken und erſcheinen mehr bucklicht. Die Muͤn⸗ dung, deren Lippe einen halben Bogen bildet, ragt nicht ſonderlich, und eigentlich ger nicht fſͤgelfoͤrmig 4 Banıs 1, eni. € \ 66 / beevor. Der kalkigte Neberzug iff nicht allen: Beiſpie⸗ ‚len eigen, und fällt weg, wenn man die Schale mit Scheivewafler abziehet. Die Schale ift ſtark und ins wendig weiß. Die, Außere Zeichnung iſt verfchieden. Ich beſitze folgende Abaͤnderungen der Sarbe: ſchwaͤrz⸗ lich mit ſchwarzen ſtarken Knoten: ſchwaͤrzlich mit weiß gemiſcht, mit ſchwachen Knoten: grau mit ſchwarzen kleinen Knoten: weißgrau mit roͤthlichen Knoten sus den Suͤdlaͤndern: weiß mit ſchwachen Knötchen, auch aus den Shoöländern: braun mit dunk⸗ lern Knötchen: röthlich mit rothbraunen Anstchen. Diefe ger nicht feltene Conchylie wohnt nach Zinne in dem mittlaͤndiſchen Meere, nad) Ken. Spengler kommt fie auch aus China, fo wie ich fie aus den Suͤdlaͤndern befitze. . (Die Fortſetzung folgt.) 67 IV. Befchreibung des Schaͤdels vom Lamantin oder Manati (Trichecus manatus L.) v, Herausge: ber, Dı Schädel diefes Thiers ift von dem des Malltoffes (Tri- chec. Rosmarus) äußerft verfchieden und verdient eine ganz eis 5 gene Befchreibung. Er unterfcheidet ſich auf den erfien Anblick durch die fehe weite aufwärts gewandte Naſendbffnung, durch die weit nach vorn und außen liegenden faft ganz beſtimmt begränzs ten Augenhöplen, durch fehr große Wangenbeine und verhälts nißwaͤßig noch viel größere Wangenfortfaͤtze der Schläfenbeines ferner durch die fehlenden Borderzähne in beiden Kiefern, Die Stirnbeine haben’ wegen der breiten Naſenoͤffnung und der weit vorwaͤrts liegenden Augenhoͤhlen einen ganz eigenen Bau. Das Stirnſtuͤck derſelben iſt außerordentlich lang und da⸗ bei ſchmal. Der hintere Theil deſſelben iſt ſehr tief zwiſchen die beiden Scheitelbeine hineingeſchoben und bildet nach vorn einen ſchmalen zackigen frei liegenden Rand; hinten einen ſtark kon— deren faſt ſpitzigen aber gleichfalls zackigen Rand; fo daß zwi— E 2 ſchen die hinteren Nänder beider Stirnbeine eine kleine Ecke des Scheitelbeins hineintritt. Won dem äußeren Theile des vordee ten frei liegenden Randes kruͤmmt fich der vordere Theil des Stirnbeins unter einem ftumpfen Winkel von dem hinteren nad) außen, wo er allmälig breiter wird, als der hintere Theil und mit einem Eonfaven vorderen, ſtark nach außen gemandten Rande endet. Diefer Rand ift fcharf und rauh und der eigentlis che Dberaugenhöhlenrand. Der äußere Theil diefes vorderen Randes bildet mit dem äußeren fonfaven Nande, welcher das Stirnſtuͤck vom Augenhöhlenftücke fcheidet, den breiten ſtark nad) aufen vorgezogenen Dberaugenhöhlenfortfaß.. Das Augenhohs lenftück weicht hinten unter einem etiva rechten, aber fehr abges rundeten Winkel vom Stirnſtuͤck ab, welcher nad) vorn immer fpiger und ſchaͤrfer wird. Zwiſchen dem außen Nande des hin« teren Theils vom Stirnftüce und dem hinteren Theile des Au: genhöhlenjtücks, bleibt ein Einfchnitt oder Winkel offen, welchen das Scheitelbein ansfüllt. "Vor dem hinteren Rande bildet das Augenhöhlenftück eine von oben nach unten fchräg rückwärts lau⸗ fende Furche, deren Konkavität nach vorwärts gerichtet ift Am vordern Theile biegt fih das Augenhoͤhlenſtuͤck nach außen vom Oberkiefer ab, fo daß zwifchen diefem und dem vorderen Rande des Augenhoͤhlenſtuͤcks eine beträchtliche Oeffnung bleibt. In der Mitte des Augenhoͤhlenſtuͤcks finder ſich noch eine große Oeff⸗ nung mit fehr zackigen Rändern, Diefe Deffnung wird von eis ner Knochenplatte ausgefüllt, welche nach der genaneften Untere ſuchung, die es mir anzuftellen möglich war, zum Ciebbeitte ge: hoͤrt; doch wage ich nicht etwas genaueres darüber zu entfcheis den, da ich die Knochen nicht außer der Verbindung betrachten fan. Wann es ſich aber fo verhält, wie ich es angegeben ha— be, fo üft dies nach dem Menſchen und Affen das einzige mir be: 69 kannte Beifpiel, wo vom Siebbeine in der, Nugenhößfe oder bier beim Manati eigentlich fhon Hinter der Augenhöhle ‚etwas fihtbar ift 9. Die Scheitelbeine haben im Ganzen eine ſchraͤg vierecfige Geftalt, nur daß an ihrem inneren Rande ein ftarker Abfas iſt, weil dev größere vordere Theil des inneren Randes viel weiter nach außen, und von dem der. andern Seite entfernt in der Sceitelnach liegt, der hintere Theil hingegen mit den von der anderen Seite zufammenfommt. Nach ‚hinten find die Scheis telbeine vor der Dueerleifte des Hinterhaupts gemeinfchaftlich ein wenig vertieft; von da Erümmen fie fi unter einem abges rundeten Winkel nach unten und vorn gegen die Schlafengrube hinab, wo fie allmälig breiter werben. Die vordere obere Ede derfelben, tritt, roie oben bemerkt, in einen Einfchnite des Stirns beine. Die vordere untere ift breit abgerundet und berührt den mittleren Keilbeinsflügel. Der Schuppeurand ift Eonver. Beide Scheitelbeine fcheinen fehr fruͤh mit einander zu verwachſen; ‚ denn an dem vorliegenden Eremplate, two die Gelenktheile des Hinterhauptbeins nod) vollig durch Anlagen abgefondert find, iſt von der Scheitelnath fhon Feine Spur mehr übrig. An der innes ven Fläche ragt von der Gegend der ehmaligen Trenmung eine fehr 5 ſcharfe und tief binabragende Leifte in die Schädelhöhle hinein. Das Hinterhauptbein hat folgende Bildung: das eigents liche Hinterhauptſtuͤck hat eine fehr breit und kurz herzfoͤrmige Geſtalt, fo daß der obere in der Mitte ſaſt gar nicht ausgefchnit« tene Rand, bie Queerleifte bildet, die beiden gefrumniten Sei, *) Die Etirnhöhlen müſſen bei diefem Thiere beträchtlich fein; deum am det inneren Echhädelfläche erſtreckt fid) das Etirnbein von dem hinterfien Eude des außen ſichtbaren Stienftücks ſenkrecht hinab. 79 tenkänder Aber, unter einem fehr ſtumpfen Winkel in der Spike des Herzens jufammenfommen, Die Gelenktheile ſind ſehr breit. Die eigentlichen Gelenkknoͤpſe derſelben, bilden bei weitem den kleinſten Theil dieſer Gelenkſtuͤcke, obgleich nur ein kleiner Theil der Gelenkknoͤpfe noch vom Zapfentheile gebildet wird. Won in⸗ nern Rande des Gelenkknopfs ſteigt der innere Rand dieſer Ger lenkſtuͤcke fchräg einwärts hinauf, ſo daß er mit dem der ander ren Seite einen rechten Winkel und zugleich den Nand des Hin: terhauptloches bildet. Der obere Nand des Gelenkſtuͤckes iſt bei weitem der längfte und zwar flach) conver. Nur der innere Theil defelben verbindet ſich mit dem Hinterhauptſtuͤcke, der Äußere Theil Hingegen, mit einem eigenen kleinen Knochenſtlicke, wel⸗ es wie ein Zwickelbein zwifchen den Hinterhaupt und Schlaͤfen⸗ beine liegt *). Der äußere Rand geht vom vorigen unter einen ſtumpfen fehr abgerundeten Winkel ab, und verbindet fi) mit dem unteren hinteren Theile der Schläfenfchuppe. Der üntere Hand lege frei und iſt ſtark konkav, er wird vom inneren durch den zwiſchenliegenden Gelenkknopf entferne gehalten. Der Zapfentheil iſt ſchmal, an der unteren Flaͤche der Länge nach konkav. Das gro⸗ Ge Hinterhauptloch iſt ſphaͤriſch dreieckig, faſt gleich Breit und Hoch. Das Schloaͤfenbein beſteht aus der Schuppe und dem mit der Spitze vereinigten Felſentheile. Die Schuppe zerfaͤllt in den vorderen groͤßeren und hinteren kleineren Theil, welche außen durch, eine fharf Hervorragende Leifte gefchieden find. Der obere Hand der Schuppe iſt Eonfav und zugleich fehräg nad) vorh ab- fieigend; hinten aber bildet diefer Hand eine ſtarke Konverität, welche bis anf die eben genannte Leifte reicht. Der Wangens *) Etwas ahnliche⸗ findet ſich bei dem Seehundeſchadel, welchen une 3,1 zh. 2. Firöprieben haber „1 fortſatz iſt von beträchtlicher Größe und ungeheuer dick. Die Murzel defjelben ift dünner als dev übrige Theil, der obere und untere Rand ift abgerundet und gerade. Der vordere Nand if ein wenig Eonver und von beiden Seiten zugerundet. Vom Selfentheile kann ich nichts fagen, da derfelbe am IRRE Eremplare fehlt. Das Keilbein ift von vorn nach hinten, fehr * Dicht vor dem Zapfen des Hinterhauptbeins iſt eine Vertiefung auf der oberen Fläche des Keilbeinkörpers, welche nach, vorn durch eine ziemlich hohe Dueerleifte begränzt wird und das Analogon des Tuͤrkenſattels ift, welcher hier aber gar keine hintere Lehne bat. Dicht vor der vorderen erroähnten Queerleiſte, erhebt ſich eine fcharfe Längeleifte, welhe an den Hahnenkamm des Sieb Beins ſtoͤßt und eine unmittelbate Fortſetzung defjelben Bilder, Die vorderen oder oberen Flügel find fehr klein, undbilden nach Hinten ein Paar fhräg.abgefchnittene freiftehende Spigen, Nach außen und weiter vorn als diefe Spisen verbinden fich die obes ren mitden mittleren Flügeln, Zwiſchen Beiden bleibt eine große Oeffnung zum Ausgange für das fünfte Nervenpaar. Die Seh⸗ nervenlocher find aͤußerſt klein und flach. Die mittleren Flügel berühren oben das Scheitelbein, Hinten die Schlaͤfenſchuppe. Die unteren Flügel find fehe ſtark und dick, nad) Hinten Bilden fie eine breite, unten ein wenig Eonfave Flaͤche, an der nad) ins nen und unten ein ftumpfer von ‘beiden Seiten plattgedrückter Fortſatz hervorragt. Von außen lege fi) an diefe unteren Für gel noch ein tief Hinabfteigendes Blatt der mittleren Flügel. Das Siebbein ift ſehr Elein und kurʒ. Der Hahnenfamm an der Wurzel fehr breit, fonft aber dünn und ſcharf; fo daß der durchlächerte Theil oder die Helfte der eigentlichen Siebplatte an jeder Seite von der anderen Hälfte weit entfernt liegt, Die 72 oberen Niechbeine find durchaus nicht Aftig, aber. auch nicht ges wunden, fondern faft ganz platt, an der inneren Fläche nur ſehr wenig Eonver. Man ſieht sein Elein wenig von den Seitentheiz ‚len des Siebbeines an der inneren Augenhöhlenwand. Die Öberkieferbeine find im Verhaͤltniß zu ihrer Länge ſehr niedrig. Sie erſtrecken ſich hinten mit einem zugerundeten ‚Ende bis unter die mittleren Keilbeinfiügel. Vor dem vorderen Backenzahne zicht fih der Zahnbehlenrand zu einer ſcharfen ‚Schneide zuſammen, nnd läuft fo big auf den unteren Zwiſchen⸗ ‚Eieferrand fort. ‚Der Gaumentheil ift fehr fhmal, und der Theil defjelben vor dein vorderften Backenzahne, fowohl der Länge als der Dueere nach, Eonver. Der vordere Nand des Gaumens theils ift an jeder Seite fchräg von außen nach innen und vor—⸗ } ‚wärts abgefchnitten und flarf ausgezackt. Der vordere Nand der Gefchichtsfläche läuft fehr Ichrag von hinten nad) vorn. Der Mangenfortfas ift auperordentlid) breit, flad und fo gelegen, daß er. einen beträchtlichen Theil des Augenbohlenbodens bildet. Das Unteraugenhoͤhlenloch ift beträchtlid) groß, Die Zwifchenkiefer haben eine ganz eigene Bildung. Shr vorderer Theil ift breiter, oben fowohl der Laͤnge als der Queere nach ſtark konvex, am unteren Rande aber fcharf, außet ganz vorn, wo eine kleine Zahnhoͤhle ift. Bon diefem breiteren Theile geht hinten ein fehmälerer langer Aſt ab, welcher fich fo an den vorderen Rand des Dberfiefers legt, daß dieſer denfelben von außen ein wenig bedeckt. Das hintere Ende wird zuerſt etwas breiter, und endet dann ſpitz zwiſchen dem inneren Nande des vorderen Stüds vom Stirnbeine und der Nofenfläche des Obere Fiefevs eingeklemmt. Das Thraͤnenbein fehlt ganz und gar, Das Wangenbein iſt ſehr groß, der vordere Theil iſt ſchmal 73 and legt fid feiner Breite nad), wagrecht auf den Wangeufort⸗ faß des Oberfiefers, fo dag er den ganzen äußeren Theil des Au genhöhlenbodens bildet und beinahe bis an den Theil des Stirn: Being reicht, welcher fich vorn mit dem Ober: und Zwiſchenkie⸗ fer verbindet. Ferner erſtreckt ſich der vordere Theil des Wan— genbeins oder der eigentliche Wangenſortſatz deſſelben ſo gekrümmt nach hinten und oben hinauf, daß er auch den hinteren oder aͤuſſeren Rand der Augenhoͤhle bildet und einen ſpitz aufwarts tragenden Stirnfortfas macht, der aber das Stirnbein nicht ganz erreicht. Bon diefem Fortſatze an liegt das Wangenbein feiner fehr beträchtlichen Breite nach, fenfrecht. Der obere Rand dies fes hinteren Theils, ift der langfte und ein wenig konkavz et fommt mit dem hinteren gleichfalls fonfaven Rande zu einen beträchtlichen am Ende abgerimdcten Schläfenfertfake zuſam⸗ men, In der Konfavität des oberen Naudes, ruhet der untere Rand des ungeheuren ſtarken und dicken Wangenfortfages vom Schlaͤfenbeine, der aber breit nach innen überfteht. Der untere Hand des Wangenbeins ift kurz, gerade und rauh, von ihm weicht unter einem wenig fiumpfen Winkel, noch ein anderer frei liegender Rand ab, welder gegen den Wangenfortfab des Dberkiefers nad) vorn auffieigt, und dann in den aͤuſſeren Rand, des vorderen Stüds oder des Wangenfortfaßes vom Wangenbeine übergeht, Das Gaumenbein ift verhaͤltnißmaͤßig Hein; und zumal das Gaumenſtuͤck aͤuſſerſt ſchmal; beide Gaumenſtücke zufams mengenommen, bilden eine ſehr ſpitze Ecke, welche ſich ganz in den gemeinſchaftlichen Einſchnitt ber Oberkiefer hineinſchiebt und ſich hier durch zackige Nänder feſt verbindet. Der hintere Rand beider Gaumenſtuͤcke, bilder zuerſt einen fleinen gemein⸗ aſtllcheu Einſchnitt und laͤuft dann ſchraͤg nach außen und 74 rückwärts. Dann verdickt ſich diefes Stud beträchtlich und bil« det an jeder Seite den ſogenannten Pyramidentheil, welcher bins ten von den unteren Keilbeinsflügeln außen von einer Fortfeßung der mittleren Keilbeinsflügel bedeckt wird, fo dab nur, Die untere Släche diefes Theils frei liegt; fie iſt durch eine längslaufende rauhe Mittelfeifte getheilt, fo daß man einen äußeren und its neren fehräg liegenden Theil diefer Fläche unterfiheiden kann. Der fenkrechte oder Mafentheil des Gaumenbeins, iſt der bes traͤchtlichſte, iſt aber nur nach innen recht fichtbar, weil ihn von auſſen der Dberkiefer faft ganz verdeckt, Das Scheidebein iſt lang und ſchmal und reicht vom vor« deren Theile des Mittelſtücks des Keilbeins bis auf den hinte⸗ zen Theil: der vom Gaumentheile des Oberkiefers in die Nas ſenhoͤhle Hinaufragenden Keiften, welche zufammengenommen eine nach vorn breiter werdende Rinne bilden, Die unteren -Riechbeine fo wie die Nafenbeine fehlen am vorliegenden Eremplare, Letztere muͤſſen nur fehr Elein ges Ya; tie man aus der Lage und Bildung der übrigen Knos en ſchließen kann. Die vordere Nafenoffnung liegt äufferft flach) und iſt ungeheuer groß, (Die Schuppe des Schläfenbeins ift an ihrem oberen Nande fo breit abgefchnitten, und verbinder fich fo mit dem Scheitel: beine, daß man von ihrer inneren Fläche in der Verbindung mit dem Ganzen faft gar nichts ſieht; denn der ganze untere Theil der innern Fläche, ſowehl vom vorderen als hinteren Theile der Schuppe, welche beide innen eine gemeinfchaftliche Aushoͤhlung bilden, wird von der tierenfürmig Eonveren äuffes von Fläche des Felſenbeins völlig ausgefüllt, welches aber nik durch Knorpel mit der Schuppe vereiniget iſt und im trocknen Zuftande wder mad) dert Maceratlon ſich vollig trennt. Das 175 Felſenbein iſt den der Wollfiſcharten in fofern ähnlich, als es viele knotige Erhöhungen bildet. Auffer der angegebenen Aufferen Flaͤ⸗ che, deren hinterſter oberer Theil einen Theildes Raums zwiſchen dem Hinterhauptsbein und dem Schuppentheile ausfüllt, unter ſcheidet man noch eine obere unebne glatte vorn und hinten kon— vere in der Mitte aber Eonfave Fläche. Ferner eine kleinere hintete zugleich etwas abwärts gewandte Fläche, welche auch uneben und glatt, am oberen Theile Fonver iſt und hier in eine Konkavität der unteren Hälfte der inneren Fläche des Ge: lentftücks vom Kinterhauptsbeine paßt. derner eine untere ſehr unebene Fläche, welche die Decke, der Paukenhohle bildet und etiwa in der Mitte einen tiefen fich nach ver Äufferen Fläche hinauferſtreckenden Einſchnitt hat. Unterhalb dieſer Flaͤche liegt ein anderes nierenförmig gerundetes Stuͤck, welches aber an zwei Punkten unmittelbar mit derſelben zuſammenfließt und die untere Hälfte der ziemlich beträchtlichen aͤuſſeren Ohrenoͤffnung bildet.) Auch der Unterkiefer hat eine ganz eigne Bildung. Die Bereinigung feiner beiden Hälften ift ſtark und did, Nach une ten ragt, wo dieſe Vereinigung hinten fid) endigt, ein ſtum⸗ pfer Höcker hinab. Der obere Theil der Vereinigung iſt von "vorn nach hinten Eonver und nad) vorn abhängig, von einer Seite zur andern ein wenig konkav, überall aber rauh und mit vielen'Löchern verfehen. Die hintere Fläche der Bereinis gung iſt der Länge nach tief ausgehöhlt. Die Seitentheile find “an der inneren Fläche platt; an der äufferen aber von oben nach unten ſtark Fonver, Die Aeſte ſind breit, der Winkel der Aeſte iſt nach unten vorgezogen, fo daß der untere Rand ber Geitentheile dadurd) Eunfav wird; fonft find die Winkel breit und ſtumpf; dev hintere Hand der Arfle iſt unten Eonvers; oben 76 zu einem Eleineren Theile konkav. Die Gelenkknoͤpfe liegen der Queere nach, fo daß ihr inneres Ende zugleich mehr rückwärts, ihr Aufferes Ende mehr vorwärts gewandt if. Die Kronforte fäse find breit, enden in einen. langen oberen Eonveren Rand und nicht in eine Spike; dabei find fie auch nicht rückwärts fondern vorwärts Übergebogen. Ihr vorderer Rand ifE gerabes linigt, der hintere aͤuſſerſt ſchwach Fonfav. Der Kronfortfaß ragt ein wenig über dem Gelenkfortſatze hinauf, obgleich er vorn uͤbergebogen iſt. Das Thier Hat im Unterkiefer weder Schneide- noch Eck⸗ zaͤhne, fondern an jeder Seite acht mit drei vder vier Wurzeln verfehene Backenzaͤhne, deren Kronen ſaͤmtlich ſechs Spitzen has ben, wovon die hinterſten beiden allemal am kleinſten, alle aber nicht ſonderlich ſcharf ſind. Im Zwiſchen- oder Oberkiefer ſcheinen zwei kleine Vorderzaͤhne vorhanden zu fein, welches id) aus zwei flachen Zahnlücden des vorliegenden Exemplars ſchließe. Die Eckzaͤhne fehlen gleichfalls und und es find an jes der Seite wie im Unterkiefer acht Backenzaͤhne vorhanden, die nur drei, nämlich zwei Aufjere und eine innere Wurzel haben, die aber an den Enden zumeilen noch einmal gefpalten find, Die Kronen haben zwei querliegende Reihen Eleiner ſtumpſer Spitzen und aufferdem noch einen vorderen und hinteren ſchnei⸗ denförmig erhöheten Rand. 77 V. Anatomiſche Beſchreibung des Biebers *), vom Herausgeber. Ba einem Thiere, welches in Anſehung ſeiner Kunſttriebe und feiner Nahrung fo viele Eigenthuͤmlichkeiten zeigt als der Diber, Eann man fhon zun Voraus vermuthen, daß auch) die inneren Theile defjelben manches merkwürdige darbieten wer: den. In diefer Hoffnung fah ich mich denn auch nicht ges täufht, als mein längft gehegtes Verlangen, dieß Thier ein— mal zergliedern zu Eönnen, befviediget wurde, Sch werde den Lefern hier meine Beobachtungen um fo mehr vorlegen, da alle älteren und neueren Zergliederungen des Biebers, theils unvolls ſtaͤndig und theils fehlerhaft find; doc) bemerke ich gleich) zum Voraus, da man auch bei diefer Beſchreibung nichts vollig zT 9 Die Gelegenheit zur Zergliedirung diefes Thiers, verdanke ich der gü⸗ Hamm Bereinvilligkzit des Herren Oberforſtineiſter von Ge mmingen durch die Germittelung des Herrn Hofrath Harteukeil zu Salzburg. 78 vollendetes zu erwarten habe; denn das läßt fih an einem eins äigen Eremplare durchaus nicht leiſten. Fürs erfte bitte ich -alfo mit dem, was dießmal in meinen Kräften ftand, fürlieb. zu nehmen; ich hoffe in der Folge Nachtraͤge liefern zu können. Knochenbau Su Ruͤckſicht des Schaͤdels verweiſe ich auf meine Beſchrei⸗ bung der Nagethierſchaͤdel im 1. St, 1. B. diefes Ardivs ©. 63. u. fg. Bon den Wirbeln, Die Wirbelfäule diefes Thiers befteht bis zum Schwanz⸗ ende aus ficden und funfzig Wirbeln; davon find fieben Hals: wirbel, vierzehn Ruͤckenwirbel, fünf Lendenwirbel, drei Kreuze wirbel und fieben und zwanzig Schwanzwirbel. Cuvier giebt funfzehn Ruͤckenwirbel und nur drei und zwanzig Schwanz⸗ wirbel an; erfteres äft vielleicht zufällige Abänderung ; letzteres aber wohi Irrthum, welcher aus Verſtuͤmmelung der Schwanz⸗ ſpitze entſtand. Die Wirbel nehmen von vorn nach hinten bis zu den er— ſten Schwanzwirbeln an Größe oder Staͤrke zu. Dem ganzen Kuchenbane des Schwanzes- fieht man es leicht an, daß dies fer. Theil in dem Haushalte des Thiers eine vorzügliche Rolle ſpielen müſſe; denn die Wirbel deſſelben zeichnen ſich durch ſehr lange und breite Querfortſaͤtze aus, A Der erfte Aalswirbel ift breiter wie alle übrigen, der uns tere Bogen deſſelben *) iſt ſchmaͤler wie der obere und an *) Es verficht fich, daß Hier immer von dem Thiere in wagrecht ausgeſtreck⸗ ter Lage die Rede iſt. 79 feiner dem Zahnfortfage des zweiten" Halswirbels zugewandten, oberen Fläche ganz überfnorpelt, ſo daß diefelbe mit den runde lichen ſphaͤriſchkonkaven Seitengelenfflächen, welche zur Vers bindung. mit den: vorderen Gelenfflächen des Drebers oder zweis ten Halswirbels dienen, in unmittelbare Zufammenhange ſteht und daher die drehende Bewegung des. erfien ‚auf dem zweiten Halswirbel viel weniger als 3. BD. beim Menfchen eingeſchrankt fein muß. Die Gelenfflächen zur Verbindung ‚mit dem Kinterz haupte länglich, vertieft, oben breit: und rundlich, unten ſchmä⸗ ler und. fpißig geendiget,. Die Dmeerfortfäge breie und hoch, etiwas aufwärtsragend; am ihrer unteren zugleich fchräg vorwärts: gewandten Fläche ſtaͤrker ausgehoͤhlt als an irgend. einem ans deren mie befannten Thiere. Dicht hinter den vorderen Ste lenfflächen gehe an jeder Seite ein betraͤchtliches Loch durch den oberen Bogen, dieſes dient wie bei den übrigen Vierfüßern zum Durchgange des erfien Halsnerven, welcher beim Menſchen bes kanntlich durch: einen bloßen Ausſchnitt des; Trägers gehts: Dis fes Loch öffnet ſich auffen an. der oberen Fläche des oberen Bo- gens, ‚geht hier aber fogleich in ein anderes über, welches den Queerſortſatz durchbort. Weiter unten als dieſes, geht noch ein anderes großes Loch durch den Durerfortfap. Die Wirbel⸗ ſchlagader und ein Nervenfaden gehen durch die beiden letzteren Löcher, welche bei den Thieren wo der Queerfortſatz an feiner unteren Fläche nicht fo ausgehoͤhlt ift, einen zufammenbänrenden Kanal bilden... Der Ausſchnitt fir den ziveiten Halstierven, dicht ber dem hinteren Gelentflächen, iſt fehr deutlich. Der zweite Halswirbel oder Dreher hat einen breiten Körper, von: dem ſich nad) vorn ein Zahnfortfaß erhebt, defjen vorderer Theil der Länge nach konkav, der hintere Theil dee Länge nach) Eonver ift und fich ziemlich/weit bis auf die. untere 8° Flaͤche des Körpers erſtreckt und ganz uͤberknorpelt if. Die fohärifch konvexen vorderen Gelenfflächen des Körpers liegen fehrag nach auffen gerichtet; dicht hinter ihnen geht das Loch für die Wirbelfchlagader durch, und hinter diefem liege der ſtark zurückgebogene ſpitzige Queerfortſatz. Der obere Bogen macht mit feinem großen Dornfortfage bei weiten den beträchtlichften " Theil diefes Wirbels aus. Der Bogen felbft iſt ſchon von vorn nach hinten beträchtlich breiter als an den übrigen Halswirbeln; von ihm geht dann aber noch der Dornfortfaß fo weit nach hinten, daß er den Dornfortfaß des dritten Halswirbels gang und den des vierten auch noch zum Theile bedeckt, Der ganze Dornfortfaß bildet eine auf: und ein wenig vorwärts gemandte) hohe Leifte, an deren vorderem Ende ein Eleinerer, am hiute⸗ ven Ende ein ‚größerer Höoͤcker ſich befindet. An den übrigen Halswirbeln bemerken wir folgendes. Die verhäftnißmäßig langen Dueerfortfaße derfelben liegen, fo wie fie nach hinten auf einander folgen, immer weniger ruͤckwaͤrts gebogen; die des fechsten und fiebenten find an ihren Enden‘ vollig mit einander verwachfen, obgleich die Bogen weit getrennt bleiben, Sehr merkwuͤrdig iſt, daß der fechste und ſiebente Halswirbel mie der unteren Fläche ihrer Körper zugleich vor« wärts gewandt find, welches bei dem fiebenten vorzüglich im hohen Grade der Fall iſt. Die fibiefen Fortfäge liegen ziem— lich hoch über den Dueerfortfägen, fo daB zwifchen diefen und jenen ein ‚vertiefter, von vorn mach hinten laufender vinnens jormiger Raum bleibt, der von den Seitenmuskeln des Halfes ausgefüllt iſ. Die Bogen diefer Halswirbel kommen von bei— den Seiten nur in einem aͤuſſerſt ſtumpfen Winkel zuſammen, welcher aber doch an den vorderſten Halswirbeln etwas ter si ager ſtumpf iſt Die obete Fräche der — * iſt der Deere nach ein wenig king 5° 24 Se wie die Halswirbel nach Verhaͤltniß der Größe des gatzen Thiers Breit und kurz ſind; fo finder ſich dieß auch bei den Kuckenwirbeln welche zwar von vorn nach hinten allma⸗ fig ein wenig an Länge zunehimen aber doch noch immer ziem⸗ HA geſtaucht Bleiben. Daber find die Körper derſelben, ſo wie ſie amaͤnig mehr nach hinten Tiegen, meht von beiden Seiten KMſamnmengedruckt, von vorn nach hinten atı der unteren Flaͤche konkav und mit‘ anfjerordentlich großen Gefaͤßlbchern verfehen. Kr der Hintern fieht man mitten der Länge nad) eine erhabene zeifte. Die Dornforrfäke find an den vorderen Ruͤckenwirbeln (äirger und fhmäler, an den hinteren kuͤrzer unb breitgr, an den erſteren andy mehr Hach hinten, an den letzteren, vom zehnten dit, mehr herade duftwärts lebend. Die ſchiefen Fortfäße find an den vorderen Ruͤckenwirbeln mehr mie den Bogen derſel⸗ ben verſchmolzen an den hinteren hingegen mehr davon abge⸗ foidert. "Die Durerforefäke find überhaupt derbe und ſtark; nehmen aber wie die Dornforefäße, vom zehnten Ruͤckenwir⸗ bel an, eine Andere Geftalt und Lage an. Die vorderen nämlich gehen mehr in Einem Stucke queer und ein wenig aufwärts; die an Ben hinterſten aber find mehr, wenn man fo fagen darf,‘ getheilt/ don vorn und ihren nach hinten und aufjen in die Laͤn— de gezogen und beſtehen aus zivei welt don einander entfernten Knöpfen mit zwifchenliegender Längeleifte, welche der Fänge nach konkav ift. Hinter dem vorderem Knopfe und mehr nach innen liegt die Gelenkflache des vorderen ſchiefen Fottſalzes; an dem hinteren Kuopfe ift hingegen’ ber Rippenhoͤcker befeftiger; fo dag man den vorderen Knopf auch als zum vorderen fihlefen Sorrfatze gehoͤrlg bettachten Fonnte, obylic die Gelentflaͤche 4 Bandes 1. Stud, 5 weiter ruͤck⸗ und, einwaͤrts liegt. Die hinteren, ſchiefen Fort fäse gehen vom hinteren Nande des — der en bel ab.) 434 ' Die Lendenwirbel fie) hier —— er ven, testen Rüdenwirbeln, nur daß fie ſtaͤrker ſind als dieſe und daß ihre Queerfortſaͤtze von den ſchiefen Fortſaͤtzen durchaus getrennt und. viel weiter ‚nach unten als die der Ruͤckenwirbel ſtehen Auch ift ihre Richtung der der Queerfortfäße ‚der, Rückenwir⸗ bel gerade entgegengeſetzt; fie laufen nämlich von ‚hinten nach vorn ſchraͤg auswärtss fo daß zwiſchen ihnen, und den ſchiefen Fortſatzen wieder ein folcher rinnenfdrmiger ‚Raum, bleibt, wie an den Halswirbeln; übrigens find fie beträchtlich. lang, und breit.) Die Dornfortfäge find fehr ſtark; wie beim Menfchen ‚gebildet, und abfolut beinahe fo groß als bei dieſem. Zwiſchen dem Dueerfortfaße und dem hinteren ſchiefen Fortſatze des erften Lendenwirbels ftehr ein ſchraͤg nach hinten ‚und auſſen ragender Nebeufortſatz. Die Gefaͤßlocher an der unteren Fläche der Len⸗ denwirbelkoͤrper find unglaublich-groß, und die Konkavitaͤt die⸗ ſer Flaͤche von vorn nach hinten ſehr betraͤchtlich. Das Kreuzbein beſteht aus drei Wirbeln, welche unter einander durch ihre Queer⸗ Dorn; und fchiefen Fortſaͤtze vers wachen find, wovon fich aber nur zwei mit den Huͤftbeinen verbinden, Diefe Wirbel weichen, mit einer. fehr flachen Deus. gung nad oben von den Lendenwirbeln ab. Die Körper der: felben ragen ſehr Eonver in dem Dedenraume hervor. Die fihiefen Fortfäge find an, den Kreupmwirbeln ſehr deutlich ‚fichte bar, obgleich Keiner wie am den Senden und, erfien Schwanz Wirbeln. Die Schwanzwitbel find von beträchtliche Größe; der erſte iſt Kleiner als der zweite und durch feine Fortfäge zum . — LT Fri 83 Theil mit dem- lebten Kreuzwirbel, verwachſen. ‚Seine a ſortſaͤtze find ſchon wieder länger als die des letzten Kreuswite beis, die Duerfortfäte des zweiten und dritten Schwanzwirbels übertreffen aber die des eriten noch an Länge; vom vierten an nehmen fie wieder an Länge ab. Dis zum zehnten find die Enden diefer Dueerforrfäße fehräg von vorn und innen nad) hinten und auffen, vom elften an aber gerade umgekehrt von vorn und auffen nad) hinten und innen abgefchnitten, om elften an nehmen fie aber allmäylig an Lange ab, find aber bier verhältuißmäßig breiter als die- vorderen. Die Dornfort⸗ ſaͤze bilden ſchon vom fechsten an nur ſehr wenig erhabene Leiften. An der unteren Fläche diefer Wirbel, vom vierten an, find gleichfalls Dornfortfäße, welche viel ſtaͤrker bervorragen als die an der oberen Fläche und Bis zum ſiebenzehnten ſehr fihtbar bleiben. Auch die ſchiefen Fortfäge laſſen ſich bis zum eins und zwanzigften noch recht gut erkennen. Die Länge der Schwanzwirbel zufammengenommen, beträgt weit mehr als die Länge aller übrigen Wirbel. Von der Bruft. Die Bruſt iſt verhaͤltuißmaͤßig ſehr kutz, dagegen aber von beträchtlicher Weite. Vorzuͤglich auffallend wird dieß, wenn’ man es im Verhaͤltniſſe zum Becken betrachtet. Die Länge’ ber Bruft an meinem trocknen natuͤrlichen Knochengeruͤſte be- trägt nämlih von der Einlenfung des Köpfchens der eriten bis zur vierzehuten Sippe 63 Zoll, Die Breite vom Eude der längften zehuten Rippe der einen Seite bis zur andern 78 30ll.. Dabingegen beträgt die Länge des Huͤftbeins, von der Mitte des vorderen Darmbeinrandes big zur Mitte des hinteren Sihzbeinrandes (nämlich des abfteigenden Sitzbeinaſtes » 5 ar 84 68 300 und die Breite des Abflandes von einem Sitzbein⸗ knorren zum anderen 33 Zoll; die Breite der Aufferfler Enden der vorderen Darmbeinränder aud nur 48 Zoll mu altem Pariſer Maße *). Diefe Verhältniffe zeigen bei dem erften Anblicke, daß der Kintertheil des Körpers die meifte Feſtigkeit haben follte, wels es fich auch unten bei der Betrachtung der Gliedmaßen bes ftätigen wird, Die Rippen find überhaupt fur und ſchwach; auch wenig gebogen. Ade find am Ruͤckrathsende breiter, indem bier der vorwärts gewandte innere Nand derfelben ſtark hervorftehend iſt. Die Hoder find nur an den vorderen recht ſichtbar. Sie lau⸗ fen gleich vom Ruͤckgrathe an ſtark auswärts. Die fieben vor deren verbinden ſich durch ihre. ſehr langen Kuorpel unmittele bar, die fieben hinteren wur zum Theil mittelbar mit dem Druftbeine; es gäbe alfo nach der alten Eintheilung eben fe viele wahre als falfhe Nippen bei diefem Thiere. Un der legten wahren Rippe ift der Knorpel faft länger als die Rips pe ſelbſt und an der oberſten abſolut eben ſo lang als beim Men⸗ ſchen. Die Bruſt iſt alfo einer beträchtlichen Ausdehnung fär hig, welches beim längeren Untertauchen des Thiers feinen, großen Nutzen hat, ö Das Bruſtbein »befteht überhaupt. aus er Knochen⸗ ſtuͤcken, die drei vorderen haben mitten an ihrer unteren Flaͤche eine Laͤngeleiſte und ſind von den Seiten her zuſammengedruͤckt, welches bei dem zweiten am meiſten Statt findet. Das vierte *. Der leichteren Ueberſicht und Vergleichung wegen find ar ee Zahlen allemal in Achttheilen angegeben. 8, iſt ſchon breiter, und, das fünfte, welches von der Nichtung der übrigen üach unten abweicht, iſt viel duͤnner, dagegen aber breis ter als die übrigen, an feiner unteren Fläche auch mit einer Läns geleifte verfehen und mit einem breiten hinteren Nande geens diget, an den fich ein platter Kuorpel befeftiget, welcher eine breit flafhenformige Seftalt hat. Das erfte Bruftbeinftüc hat zwei dicht zufammentretende- [hräg vor und auswärts gewandte Gelenkflaͤchen für die Schluͤſſelbeine. Das erſte Paar der Rip⸗ penknorpel befeſtiget ſich am vorderen Bruſtbeinſtuͤcke allein; die drei naͤchſten Paare allemal an der Stelle der Vernigung zweier Bruſtbeinſtuͤcke. Die Knorpel der fünften bis ſiebenten Rippe find am vierten und fuͤnften Bruftbeinftüce befeſtiget. Bon dem Beden. Die verhältnigmäßig beträchtlihe Größe diefes Theils fo wie die Verbindung deffelben mit dem Kreuzbeine find fchon oben angegeben. Das Darmftüd eines jeden Hüftbeins iſt ſchmal, dreieckig, an feiner oberen breiteften Fläche der Queere nach Eonfav, Da wo es in das Schaamſtuͤck übergeht, liegt an den Rande, worin die äuffere gleichfalls queer Eonfave und Die innere zur Verbindung mie dem Kreuzbeine dienende Flä: de zufammenftoßen, eine beträchtliche rauhe Hervorragung, tvels de ein wenig vor- und einmwärts gerichtet ift und daher dem Dedeneingang beengt. Das Sitsftäc des Huͤſtbeins geht in gerader Richtung von dem Darmſtuͤcke nad) hinten und hat ei⸗— gentlih nur zwei Flächen, welche in einem flumpferen oberen und, fchärferen unteren Rande zufommenfommen; jener fiegt ein wenig mehr nad) innen als diefer, An ber inneren läuft eine gerundete Diagonalleifte vom vorderen Theile des oberen zum hinteren Theile bes unteren Randes herab, Das Sitzſtück 36 with nach hinten ein wenig breiter und dickrandiger und deugt ſich dann unter einem im ganzen rechten aber ſehr abgerunde— ten Winkel nach unten, Gerade an dem abgerundeten Winkel ift der Rand am dickſten und Bildet fo den Sitzknorren. Dee dem Schaamſtücke entgegenfommende Theil des Sitzſtuͤckes hat an der äufferen Flache eine merkliche Unebenheit, es muß hier abiteigender AR des Sitzſtuͤckes beiffen, obgleich eg dem aufftei- genden Alte des Menfchen analog.ift. Das Schaamftüd des Huftbeins geht mit einem verhältnigmäßig ſchmalen dem Ho— tizontalaite des Menſchen analogen Afte rück: und abwärts. Sein vorderer etwas fchärferer Rand ift Schwach konkav und bat da, wo er an der rauhen Hervorragung des Darmſtuͤcks liegt, eine faſt unmerkliche Erhöhung. Der hintere Rand. ifk ein wenig flumpfer und gerade. Der Theil des Schaamſtuͤcks, welcher fi) mit dem der anderen Seite in der Schaamfuge vereiniget, iſt breit, an feiner äufferen ſchraͤg abwärts gewand⸗ ten Flaͤche ein wenig vertieft und mit der der anderen Seite unter einem faſt rechten Winkel zufammenſtoßend. Die innere Flaͤche dieſes Theils macht mit der der anderen Seite und dem zwiſchenliegenden Schaamknorpel eine queergehende Konkavitaͤt. Das Huͤftbeinloch if auſſerordentlich groß und völlig eifdtmig, fo daß das fpißigere Ende fhräg vor: und ein wenig aufwärts gewandt iſt. Der Eingang des Beckens bildet eine ſehr ver⸗ langerte Herzform mit wenig tiefem und rundlichem Einſchnitte. Der Ausgaug bildet ein Dreieck, deſſen etwas längere Grund: fläche aber an beiden Seiten offen ift. Der Sitzbeineinſchnitt iſt tief. Die Selenfpfanne iſt ziemlich tief und die Mitte ders ſelben iſt vom vorderen Darmſtuͤckrande jo weit als vom hin⸗ —J S chaamfugentande — X PR . s .® Im mon den Gliedmaßen. Das Verhältnig der vorderen zu den hinteren Gliedmaßen iſt ſehr ungleich. Die vorderen find nämlich ſowohl kürzer als dünner oder ſchwaͤcher und zwar ſowohl überhaupt genommen als in den einzelizen Theilen. Der Oberarm naͤmlich iſt kurzer ‚und diinner als der Oberfchenkel; ter Unterarm kürzer und dünner als der Unterfchenkel u, f. w. Dordere Gliedmaßen. Das Schläffelbein ift ein ſtatker Knochen, welcher aber nicht wie beim Menſchen eine doppelte, fondern nur gegen das platte Schulterende hin eine einfache Krümmung bilder, deren Konverität nad) vorn gewandt ift. Diegrößefte Breite des Bruſt⸗ endes geht fchräg von oben nach unten. Der vordere Hand iſt Scharf und gegen das Schulterende hin rauh; der hintere Rand iſt weit mehr abgerundet und hat da wo feine Konfavität am färkiten ift, eine längliche, durch vorragende Nänder abgefons derte Fläche zur Anlage von Bändern. Die Gelenfflädhe für die Schulterhühe liegt am äufferften Ende des vorderen Nandes. Das Schulterblare ift lang und fchmal und liegt der Länge nad) fhräg von hinten nad) vorn und abwärts gerichs tet. Der obere Nand deffelben macht nad) hinten eine. bes traͤchtlich erhöhete Konverität, der hintere Eürzefte iſt gleichfüre ‚mig konver; der, untere ijt nach hinten ‚mir einer Eleinen Kon⸗ verität verfehen, von welcher eine abgerundete Leifte rückwärts über den hinterften Theil des unteren Randes hinaufläuft. Die Gräthe fängt mit einer dreieigen Fläche an und erhebt fih dann allmälig zu einer beträchtlichen: Höhe wo fie dann in die lange auffen konvexe innen konkave Schulterhöhe übergeht. Die untere Lefze des Schultergraͤthenrandes ragt an der vor⸗ deren Haͤlfte ſtark hinab und kruͤmmt ſich nach innen um, wo⸗ her vorzuͤglich die Konkavitat der inneren Flaͤche der Schul⸗ terhoͤhe entfteht. Die innere Flaͤche des Schulterblatts iſt in dev Gegend, der Graͤthe nach hinten ſtark vertieft, „nach, oben and vorn mit vorzüglich fcharfen Leiften verfehen. ‚Die Ge⸗ lenkflaͤche fuͤr den Oberarm iſt fang und ſchmal, ſpitzig eiförmig, fo daß die Spise nach oben gewandt iſt; dicht ber diefer Spitze ragt der Schulterhaken nach innen, welcher ſich gar nicht uͤber die genannte Spitze erhebt und verhatutmaſſ ig zu ſei⸗ ‚ner geringen Länge ſehr breit iſt. Das Oberarmbein iſt ein ſehr derber nach Verhaͤltniß feiner Länge breiter mit ſtarken Muskeliortfaßen verſehener Knochen. Der Kopf deſſelben iſt nur ziemlich flach Fugelfürmig erbaben und nur nach hinten durch einen vorftehenden Rand vom Mittelſtuͤcke geſchieden. Der Auffere Höcker iſt fehr groß "und tagt noch höher hinauf, als der Kopf felbit, welchen er von auffen gleichfan zu verdringen feheint, Die Muskeleindruͤcke find an feinem oberen Theile fehr deutlich; vorzüglich ift der Hintere tief, Won diefem Höcer gebt eine fehr breite Leifte "hinab und in einen ſehr ſtark auswaͤrts varfpringenden Köder ' über, welchen ich den Deltahoͤcker nenne. Auch der innere Bäder des Oberarmbeins ift beträchtlich groß und ragt weit nad) innen vor; oben hat derfelbe eine merfliche Vertiefung, Bon diefem Hoͤcker geht die innere ſehr ſcharf vorſtehende Leiſte ab, welche wieder eine rauhe Muskelerhoͤhung hat und dann in den inneren Winkel übergeht; der vordere Winkel wird erft unterhalb des Deltahoͤckers ſichtbar; der aͤuſſere ift am oberen Theile-fo fihr abgerundet, als ob er gar nicht vor— handen wäre; am der unteren Halfte ‚bilder er eine ſehr ſtark 89 vorragende Konvexritaͤt. Das untere Ende hat einen kaum merk⸗ Garen Äufferen, aber einen fehr großen inneren Gelenkhöckerz neben: dem leßteren liegt an der hinteren Fliche einer fehr be; trächtliche Vertiefung, welche aber nicht zur Aufnahme eines KRuocenfortfaßes dient. Der überfnorpelte Gelenktheil bildet son vorn her gefehen eine zufammenhangende Knorpelflaͤche, «Deren mittlerer, doch mehr nach auffen oder gegen die Speiche Hingesvandter Theil queer fonver, deren inneres Ende Eonfav, das aͤuſſere faft ganz platt if. Bon hinten angefehen ift die Knorpelflaͤche viel Fleiner, denn der aͤuſſere Theil derfelben, welcher die Speiche aufnimmt, liegt bloß am vorderen Theile des unteren Endes. Uebrigens find an der worderen Fläche oberhalb des Gelenftheils zwei und An der hinteren Zläche eine Vertiefung. or Wie bei den meiften Vierfüßern fo findet auch bei dem Biber feine Vor⸗ und Ruͤckwaͤrtsdrehung der Speiche um das Ellenbogenbein Statt, fondern die Speiche ift in einer be— fändig vorwärtsgedreheten Lage befeſtiget. Daher erſtreckt fi auch der Äuffere Theil der Gelenkfläche des unteren Endes vom Dberarmbeine nicht bis.auf die Hintere,‘ ja nicht: einmal bis auf die untere Fläche diefes Endes. Das Kllenbogenbein hat einen; fehr großen an der ins neren Fläche ſtark vertieften Ellenbogenfnorten deffen rauhe Spise ſchräg nach innen gewandt iſt. Der Gelenktheil iſt ſchraͤg nach auſſen gewandt und beſteht aus einer; oberen klei⸗ neren und unteren groͤßeren Kuorpelfläche, welche durch eine ‚queerlaufende nicht uͤberknorpelte Stelle getrennt find; übrigens bildet der ganze Gelenktheil einen halbEreisformigen Ausſchnitt. An der unteren Fläche iſt noch ein mit derfelben unter einem Kumpfen Winfel zufommenftoßender uͤberknorpelter Abfchnite, 90 welcher zur Aufnahme der Speiche diene. Die hintere Flaͤche des Rnorrens geht ſchmaͤler werdend auf das Mittelſtuͤck des Knochens über, mo fie aber ſo ſchmal und der! Queere nach Lonver iſt, daß man fie nur als einen abgerundeten Nand bes trachten kann; fo daß das Mittelftück nur zwei Flächen: hat, nämlich! eine innere der Queere nach ſtark konvexe und eine auſſere der Queere nach ſtark konkave. Das ganze Mittelftück iſt der Länge nach ein wenig nach innen konkav. Das untere Ende iſt abgeründet viereckig, liegt mit ſeiner vorderen ein wenig konver erhbheten "Fläche an der Speiche; hat an der aͤuſſeren Fläche eine längslaufende Rinne; die innere Flaͤche iſt uneben; die hintere eben Und" glatt; ganz nach unten endiget das Ellenbogenbein in einen uͤberknorpelten knopfartigen Fortſatz. Die Speiche iſt viel duͤnner und ſchwaͤcher, bildet oben einen flach ſphaͤriſch vertieften dem Umriſſe nach ſpitz eifoͤrmigen Gelenkknopf, deſſen ſpitzes Eude nach innen gewandt iſt; dicht unter dem hinteren Rande deſſelben liegt eine queergehende ſchmale aber lange flach konvexe Gelenkflaͤche, welche ſich am das Ellenbogenbein legt. Das Mittelſtuͤck iſt von vorn nach hinten platt, an der vorderen Flaͤche der Queere und Laͤnge nach konver; an der hinteren nach eben dieſen Richtungen ein wenig Eonfav. Das untere Ende wird ſchon früh dicker und abgerundet dreieckig; es hat an ſeiner inneren Flaͤche eine tiefe Rinne, unter dieſer einen Griffelfortſatze Die aͤuſſere dem El⸗ lenbogenbeine zugewandte Flaͤche hat gleichfalls eine rinnen⸗ formige Vertiefung, in welche ſich das Ellenbogenbein hinein⸗ legt. f up a Ei ab Id BE NT Die Handwurzel beſteht aus neun Knochen. Der erſte derfelben in der oberen) Reihe ſtellt eigentlich das Kahn, und 91 Mondbein zugleich dar und verbindet ſich mit "ber ganzen um teren Fläche des unteren Speichenendes, welche übrigens mit der beim Menſchen Aehnlichkeit hat. Diefer Kochen iſt an feiner fehmalen Hohlhandflaͤche mit einer tiefen Rinne verfehen und hat an der vorderen oder Speichenflache noch eine Knor⸗ pelftelle, an welcher fid) ein ungleichfeitig vierecfiger, plarter, langs ſeines vorderen Randes mit einer Furche verſehener uͤberzaͤhliger weit in die Hohlhand hineinragender Knochen eins lenkt. Der zweite Knochen der oberiten Reihe it platt und ſtumpf dreieckig, feine zum Theil phärifch vertiefte Armflaͤche nimmt den fnopfartigen Fortfaß des Ellenbogenbeins auf. Er iſt der fleinfte diefer Reihe. Der dritte Knochen if’ an fei: ner frei liegenden Hohlhandfläche ſehr ſtark Fonfav, ragt weit in die Handwurzel hinein, bildet an der Ellenbogenfeite einen rundlihen Köder und hat an der Speichenfläche eine ſtark vertiefte ſchmale Selenkfläche, womit er fi an die Seite des knopffbrmigen Fortfaßes vom Ellenbogenbeine legt; an diefe Fläche graͤnzt die platte überfnorpelte Fingerfläche, welche fich mit dem anderen platten Theile der Armflache des zweiten Knochens verbindet, In der ziveiten oder unteren Neihe liegen folgende Kno— den von der Speiche gegen "das Ellenbogenbein bin. v1. Ein Zleiner Knochen, welcher der Länge nad) von hinten nach vorn ſich erſtreckt und ſich mir dem erften der oberen Reihe und dem erften Mittelhandknochen verbindet. 2, Ein Eleiner der Länge nad) queerliegender Knochen, welcher fih mit dem erfteren Knochen der oberen Reihe mit dem vorigen und den zwei fols genden verbindet. 3. Ein nod Eleinerer (von allen der klein— fie), welcher vor dem vorigen liegt, fih mit Nr. ı. und dem folgenden verbindet und den“ zweiten? Mittelhandknochen aufs 92 nimmt, 4. Ein kleiner Knochen, melcher fich mit dem zieh vorigen, durch eine Ecke mit. dem zweiten Mittelhandfnochen und durch feine Fingerflähe mit dem dritten Mittelhandkno⸗ ‚hen, ferner auch durch. feine Ellenbogenfläche mit dem folgen, den verbindet, , 5. Hei weitem „der größte von allen Knochen der zweiten Weihe, welcher fih mit Nr. ı und 2. der oberen Meihe, mit dem vorigen und mit dem dritten, vierten und fuͤn ten Mittelhandknochen verbindet; Die Mittelhandknochen ſind kurz und ſtark, der des erſten Fingers oder Daumens am kuͤrzeſten und duͤnnſten, dann folgt der zunehmenden Laͤnge nach der fünfte, zweite, vierte und dritte. Die Köpfe dieſer Knochen find im Verhaͤltniſſe zu den hinteren Enden ſehr dick; gegen den Handruͤcken hin ber Queere nah konver, gegen die Hohlhand hin aber mit eis ner fcharf vorragenden Leifte verfchen und neben diefer an jes der Seite konkav. Die Eindrücke oder Vertiefungen zur Arts lage der Seitenbänder an den Kopfen dieſer Knochen find fehr beträchtlich. An der Nückenfeite des, dritten, iſt gegen das hintere Ende hin eine betraͤchtliche Vertiefung, . Die Singerglieder find kurz aber breit und. ftark, Ihre hinteren Enden find gegen den Rücken bin gleihformig vers tieft, enden aber nah der Hohlhand zu in zwei Seitenerhö⸗ Bungen, welche Eonver find und zwifchen fich einen tiefen Eins ſchnitt Haben, welcher fih über die ſcharf vorragende Feifte der Köpfe der Mittelfandfnochen hinbewegt. Die vorderen Enden ungefähr wie beim Menfhen. Das zweite Fingerglieb jedes Fingers (den Daumen ausgenommen): hat-an feinem bins teten Ende: einen. ſehr ſtarken Ruͤckenhoͤcker. Die Nagelglieder haben gleichfalls einen ſtarken Ruͤckenhoͤcker. An ihrer) Soh— lenflaͤche ragt ein rauher Vorſprung hervor, zwiſchen welchem 93 and dem vor ihm liegenden Theile der Sohlenflähe eine Vers tiefung ift, die den unteren Theil des hinteren Randes vom Nagel aufnimmt, Zu beiden Geiten des Borfprunges liege der Eingang eines Gefäßloches. Beide Locher haben an dem ein wenig ausgerandeten Spitze des a einen ger meinſchaftlichen Ausgarlg. ) l " Hintere Gliedmaßen. Das GOberſchenkelbein ift ein fehr derber von vorm nach hinten flahgedrückter breiter Roͤhrenknochen, mit ftarfen Muskelfortfägen. Der Kopf bilder etwa 3 eines‘ Kugelab⸗ ſchnitts und hat eine Vertiefung zur Anlage des runden Ban des. Der Hals macht mit dem Mittelftücke einen fehr ſtum— pfen Winkel. Der große Rollhuͤgel ift ungleich größer als der Kopf und ragt auch höher hinauf als dleſer; feine rauhe flach⸗ gewoͤlbte Endflaͤche iſt nach vorn und auſſen gewandt. Man unterſcheidet an dieſem Rollhuͤgel eine vordere, aͤuſſere und’ hintere Flaͤche. Dieſe letztere iſt ſtark ausgehöͤhlt. Der Hals des Oberſchenkels iſt an der vorderen Fuͤche konvex, an der hinteren flach, fo daß er einen oberen ſcharfen und einen uns teren etwas mehr abgerundeten Nand zeigt. Der obere geht konkav gebogen zum großen Rollhuͤgel hinauf und ſcheidet die vordere Fläche diefes lekteren von der hinteren; der untere geht gerade zum kleinen Rollpügel hinab. Der Nand zwiſchen der hinteren usd aͤuſſeren Fläche des großen Rollhuͤgels iſt rauf und theilt fih bald im ziwei Arme, oder Leiten, wovon die eine ein wenig konkav und glatt zum kleinen Rollhuͤgel Clin. äntertrochanterica posterior) die andere zum Aufferen Muskel: fortfaße hinabläuft, welcher an der Mitte des Aufferen Winfels des Oberſchenkels einen rauhen Worfprung bildet, Der ine 9+ | uere mehr abgerundete Winkel des Oberfihenkels: iſt im, ganzen bonkav und hat, am unteren Theile, einen kleinen rauhen Höfe ter. hinten, fic) liegen» ; Das untere Ende des Oberſchenkels hat "einen inneren weit größeren, mehr gewölbten tiefer und weiter, ruͤckwaͤrts tageuden und ‚einem Aufferen, flacheren, „Heineren, Gelenkknopf, zwiſchen beiden eine rauhe Vertiefung; uͤber dem inneren iſt ein ſtaͤrkerer über dem aͤuſſeren ein ſchwaͤcherer raus ber Muskelhoͤcker, unter dieſen Hoͤckern eine Seitenvertieſung, welche am auſſeren viel ſtaͤrker iſt als am inneren. Die Kuorpelfläche für die Anlage. der Knieſcheibe fließt nicht mit, denen der Geleukknoͤpſe zufammen, fondern hat beſtimmte fcharfe Kinder, melde vorzüglich von den’ Seiten fehr hoch find, fo Daß die ganze Fläche eine von oben nach unten laufende. Rolle bildet. & Das Schienbein hat eine beträchtliche Länge, es ee trift darin den Oberſchenkel beim ausgewacfenen Thier um einen guten Zol. Die innere Gelenfflähe feines oberen, Ens des iſt von vorn nach hinten laͤnglich, vorn breiter hinten ſchmaͤ⸗ ter, fat fichelformig cekruͤmmt und ſphaͤriſch konkav. Die äufe, fere Gelenkflaͤche iſt kurzer, von vorm nach hinten flad) Eonver und auch von einer Seite zur andern fehr wenig Eonfav, Zwi⸗ ſchen beiden iſt eine breite unebene Stelle. Das Mittelſtuͤck it flach ſ foͤrmig gebogen und oben von betraͤchtlicher Breite. Es iſt dreieckig und zwar fo, daß die ſchrag einwaͤrts gewandte Fläche ſtark konkav und die Hintere Flaͤche noch ftärfer kon⸗ kav iſt; nach unten hin verliert ſich dieſe Queerkonkavitaͤt an beiden letzteren Flächen allmaͤhlig. Die drei Winkel des Mits telſtuͤks find der Länge nach famtlic) Eonkav und ſehr fharf vorragend. Der Köder womit der vordere Schienbeinwinfel, anfangs, it oben ſehr uneben und rauh zur Anlage des Kuie⸗ 3 ſcheibenbandes. Der innere) Winkel hat ohen eine lange Raus biakeit., Am vorderen Winkel, liegt etwas unterhalb der, Mitte gleichfalls eine Rauhigkeit, welche ſich platt auf die ſchraͤg ein⸗ walts gewandte - Schienbeinfifche erſtreckt. Das Mittelſtück wird, nad) ‚unten ‚bin ‚beträchtlich. ſchmaͤler; aber das ‚untere Ende wieder fihnelf- breiter, und, viereckig. Au der ſchraͤg nad, hinten gewandten inneren Flaͤche des unteren Endes liege eine ſo tieſe Rinne, daß dadurch der innere, Knoͤchel in zwei. ges theilt wird, An der hinteren, Fläche liegt. nad innen und an der ‚vorderen nad) auffen eine fehr ſcharfe Rinne. Die aufiere Flaͤche Hingegen, an welche fich das, Wadenbein anlegt, iſt gar nicht, gerinnt. Die Gelenffläche ‚des unteren Endes iſt im ganzen viereckig, von- vorn nach hinten konkav und zerjälit, genau, betrachtet, in drei der Dueere nach liegende, Abtheilun— gen, welche aber nur durch zwei ſehr ftumpfe Winfel oder Leis fen, geishieden und, gemeinschaftlich uberknorpelt find, Die Rnieſcheibe ift fehr unregelmäßig herzfürmig oder pyrauidal; die ohere oder Grundflaͤche zerfällt in den hinteren won voru nach hinten konkaven und der Queere nach rin— nenformigen und den vorderen ſeht rauhen kleinhͤckerigen Theil. Die vordere Flaͤche iſt durch einen, ſchwachen ſtumpfen Wins kel in den inneren breiteren und aͤuſſeren ſchmaͤleren Theil ge⸗ ſchieden. Die nach unten ſtehende Spitze iſt auch durch eine queerlaufende rauhe Leiſte geſchieden. „Die hintere uͤberknorpelte Släce blldet ‚zwei ſehr flach konkave Vertiefungen, deren in nere ſchmaͤler, Auffere breiter iſt. Das Wadenbein hat eine ganz beſondere Bildung; fein oberes Eude iſt plate und breit, fo dag die Gelenkflaͤche defjelben zwifchen einem nach innen liegenden platten Muskel⸗ höder und einem mac) auflen abwärts gebogenen ſtarken Dar 96 ken fies! Die obere groͤßere Haͤlfte des Mittelſtuͤcks iſt vom äufferen Schienbeinwinkel weit entfernt, fo daß zwiſchen dem Schien⸗ und Wadenbeine eine laͤnglich eiförmige Oeffnung Bleibt. Die untere kleinere Hälfte des Wadenbeins aber liegk mit einer rauhen Fläche am Schienbeine, fo daß beide im er? wachſenen Thiere nicht zu trennen find, Da wo die Verein dung mit dem Schienbein anfängt, ragt vom Wadenbeine ein Stachel aufivärts; zwoifchen diefem und dem oben angegebenehl Hafen liegt ein langes, plattes, ſchmales Hand. An der hin⸗ teren Flaͤche des unteren Wadenbeinendes, liegt eine innere beitere und "eine aͤuſſere ſchmaͤlere Rinne, welche beide nur durch eine ſcharfe Leiſte gefchieben find. Nach vorn bildet das untere Wadenbeinende eine ſehr ſtumpfe Spitze; die innere Flaͤche dieſes Endes, welche mit dem Sprungbeine artikuliet, ſtoͤßt unter einem weniger als rechten Mintel an die untere Gelentflähe des Schienbeins, wodurch das —** nach auſſen große Feſtigkeit erhält, Die Fußwurzel beſteht aus neun Knochen: das Kahn⸗ bein naͤmlich iſt bei dieſem Thiere in zwei Knochen getheilt und weicht überhaupt nebſt dem erſten eeilförmigen Beine, welches ſehr plattgedruͤckt erfcheine, am meiſten vor der Aehn⸗ lichkeit mit dem menſchlichen Fußwurzelknochen gleiches Na— mens ab; uͤberdem liegt noch ein platter Knochen am inne⸗ von Fußroutzelrande, Das Ferſenbein iſt ungleich flacher and’ aach Verhaͤlcniß breiter als beit Menſchen; der vordere Forte ſatz läuft mit feiner vorderen Fläche fhräg einmätts, wo er mehr mie dem inneren: Fortfaße zuſammenfließt Der innere Rand des Ferſenſtiickes it ſehr rauh und aufgebogen, Das Sprungbein iſt gleichfalls platter als das menſchliche und feine Nollflaͤche beſteht aus drei der Queere nach eben ein⸗ 97 ander Tiegenden Abtheilungen, welche auf die gleichnamigen des uhteren Schienbeinendes paſſen; der Kopf diefes Knochens ift Herhältnigmägig Flein. Das’ eigentliche Kahnbein liegt feiner größten Ausdehnung nach nicht in die Queere, fordern von oben nad unten; eine fphärifch Eonfave, nur die obere größte Hälfte des Knochens einnehmende Knorpelfläche paßt auf den Aufferen Theil’ des Sptungbeinkopfs; unter diefer Knorpelflaͤche frage das Kahnbein an eine flache Konlavitaͤt zwiſchen dem vorderen und inneren Fortfage des Ferfenbeins. Nach unten Bilder das Kahnbein eine flach rundliche rauhe Vorragung in der Fußfohle » Das abgefonderte Nebenftük des Kahnbeins oder der achte Knochen iſt dreifeitig pyramidal, paßt mit fei« ner fphärifch Eonfaven Grundfläche auf den inneren Theil des Sprungbeinfopfes, liege ferner auch an dem vorderen Theile des inneren Ferfenfortfases und nach auffen hin an dem eigent- lichen Kahnbeine. An dies Nebenftück befeftiget fich ein plats ter fchanlenformiger Knochen, welcher am inneren Nande des erſten keilformigen Beins fort zum hinteren Ende des inners fin Mittelfußknochens acht. Das Würfelbein paßt mit ei» mer flach konveren unregelmäßig viereckigen Fläche, deren un— terer Rand ſtumpf eingefchnitten! ift, an den Serfenfortfaß ; bie Rüuͤckenflaͤche iſt rauh, hinten der Queere nach vertieft, , vorn erhoben; am der äufferen fehmalften Fläche bemerkt man die gewöhnliche auf die untere Fläche übergehende inne, Die innere Fläche verbinder fich mir dem Kahn: und dritten keil« formigen Beine. Die vordere Fläche iſt ſphaͤriſch konkav zur Aufnahme des vierten Mittelfußknochens. Won den drei Keil förmigen Beinen! ift das erſte am abweichendften gebildet: ein platter viereckiger Knochen, deffen breite Nückenfläche ſchraͤg nad innen gewandt if, fo daß der innere Rand viel tiefer 4 Ban 1, Si, G 98 liegt. als ber: Äuffere, welcher ‚einmal gebrochen ift und mit feis nem hinteren Theile die innere. Flaͤche des eigentlichen Kahn⸗ beins, mit; dem vorderen das zweite Feilfürmige und das zweite Mittelfußbein berührt. Der: hintere Nand ſtoͤßt an das Mes beuftäct des Kahnbeins und der vordere. ſtark konkave Rand, nimmt das bintere Ende des erſten Mittelfußfnohens auf, Das zweite keilförmige Bein ift fehr Elein, das dritte viel größer und. wirklich. keilformig, beide ſtoßen an die vordere Flaͤ⸗ che des eigentlichen Kahnbeins. . Die Mittelfußknochen find von fehr ungleiher Länge und Stärke, im Ganzen viel ſtaͤrker und laͤnger als die der vorderen Gliedmaßen. Der innerſte iſt bei weitem der kleinſte und auch der duͤnnſte, der zweite iſt um ein Drittheil laͤnger aber eben ſo duͤnn, der dritte iſt noch laͤnger, dabei aber uͤber noch einmal ſo ſtark als der zweite; der vierte noch ſtaͤrker und länger; der fünfte ein wenig kuͤrzer, aber viel ſtaͤrker als der zweite. Die vorderen Enden aller diefer Kuochen gleichen fih) bis. auf die verfchiedene Die. Sie bilden nämlich vols lenformige Flächen, welche von oben nach unten ſtark Eonver find. Gegen den Fußruͤcken hin, findet die Konvexitaͤt auch fogar der Dueere nach Statt, gegen die Sohle hin aber ers bebe fich eine fcharfe Leifte, fo daß dadurch an jeder Seite die der Dueere nach konkave Mollfläche gebildet wird. Zu beiden Seiten find tiefe rauhe Gruben zur Anlage der Seitenbänder, Die hinteren Enden find fehr verfihieden gebildet; Das des erſten Mittelfußknochens iſt fehräg vollenformig der Queere nach konkav und artikulirt auf dem konkav ausgefchnittenen von oben nach unten aber konver abgerundeten vorderen Rande des erften Eeilfdemigen Beins. Das des zweiten ift von den Seiten ſehr ſchmal zuſammengedrückt, an der hinteren Flaͤche e ‚9 vertieft und auf das kleine zweite Feilformige Bein paffend; Die innere Fläche liegt am erſten, die aͤuſſere am dritten Feils förmigen Beine und am dritten Mittelfußknochen. Des Hins tete "Ende des dritten Mittelfußfnocens ift im ganzen drei— eig mit ſtark abgerunderen Winkeln und ſtark ausgefchnittes ‚nem aͤuſſeren Rande; feine hintere Fläche paßt allein auf das ‚dritte Eeilformige Bein; die innere Fläche ift fehr uneben und liege am zweiten Mittelfußknochen, fo daß diefer weiter nach ruͤckwaͤrts ragt als der dritte und fich noch mit einem fleinem Theile feier Aufferen Fläche an das dritte keilformige Bein lege. Die äuffere Fläche des dritten Mittelfußfnochens hat oben eine ſphaͤriſch konkave Kuorpelfläche für den vierten Mittelfußfnochen. Diefer vierte vage von allen am weiteſten nad) hinten und paßt mit feiner fchräg nach innen gewandten hinteren Eonveren Fläche in die vordere Vers tiefung des Würfelbeins; an feiner Aufferen Fläche hat er eine ſchmale laͤngliche konvexe Knorpelitelle, welche jchräg von oben nach unten und hinten laufend eine darauf paffende Konkavi— tat des fünften Mittelfußknochens aufnimmt, Diefer fünfte macht mit der Fußwurzel feldft gar Eeine Gelenkverbindung, welches merkwürdig genug iſt. Die Zehen find im Ganzen eben fo gebildet als an den vorderen Gliedmaßen; nur ungleich ftärker, zumtal die dritte und vierte. An jedem Gelenke, auch zwifchen den erſten Glie— dern und den Mittelfußknochen liegen zwei ſtarke Sehnenkub⸗ chelchen. Von den Muskeln. Der Hautmuskel (Cutaneus) iſt ſehr groß und ſtark und G 2 100 haͤngt vorzüglich gegen den Ruͤcken hin feſt mit der ſchwarten⸗ artigen ſchweineaͤhnlichen Haut zuſammen. Er iſt hier am Ruͤcken mit dem der anderen Seite völlig vereiniget und feine Faſern laufen von da quer auswärts zur Bauchfeite Hin und bleiben fleifchig bis zu ihrer Anſetzung der Länge nad) an dem äufferen Drittheile der Breite der unteren Slechfenhaut des ſchiefen Bauchmuskels; ja nad) hinten treten diefe Faſern fos gar bis zur Hälfte jener Breite vor. Der Hautmuskel über zieht ferner mit dicken Steifchfafern die aͤuſſere Seite des Oberſchenkels und Kniees. Am hinterfien Theile trennen ſich einige platte Bündel vom Hautmuskel, wovon das vordere breiter iſt und ſich vielleicht an den Dibergeilfächen ‚endiget, das hintere fhmälere an die Schaambeinverbindung hinläuft. Auch am Unterfchenkel läuft der. Hautmuskel bis gegen die Fußwurzel hinab. . Born bedeckt er den großen Bruſtmuskel; feine Bündel find hier loderer und gegen das Bruſtbein hin ein wenig auseinanderlaufend; folche Bündel gehen bis ganz oben über den Bruftmusfel, wo er ſich an das Oberarmbein begiebt. Zwiſchen dev am Halfe liegenden und der zur Bruſt gehörigen Portion des Hautnmuskels bleibt ein ſchmaler Raum übrig. In der Gegend des Ellenbogens ift diefer Muskel dops pelt, ſo daß der untere Theil des Oberarms ſowohl als der größefte Theil des Unterarms an der Äufferen und, innerem Flache vom Hautmuslkel umgeben twerden und in einer, Vers doppelung ftecken, deren aͤuſſere Platte ununterbrochen, über die Gegend des Schulterblatts zum Nacken hin und an. die Auf fere Seite des Unterarms ſich erſtreckt. Bon der Schulterge- gend hey Inufen die, Faſern fchräg vorwärts am Halſe bis zum Unter und Dberfiefer hinauf und Erenzen ſich auseinanderlaus fend ſowohl am ganzen Halſe als auch bis zum Kinne hin, 101 aufs wobei die Safern der einen Seite bis über den Kaumuss kel der anderen porwärts hinauf geben. - Muskeln am Kopfe. Der Maulwinkelſpanner (Tensor anguli oris) geht vom Hautmuskel in der Gegend unter dem Ohre als ein plattes Buͤndel mit zufammenlaufenden Zafern gegen den Maulwin— kel hin. Der Zurhdzieher der Öberlippe (Retrahens labii su- perioris) fommt von der rauhen Leiſte am Unteraugenhöhlens loche; ift platt aber ſtark, geht ein wenig vorwärts zur Obers lippe hinab; hebt und zieht fie zuruͤck. Der, Heber der Oberlippe (Levator lebii superioris) beſteht aus vielen Faferbändeln, welche vom Zwiſchenkiefer⸗ beine an die Dberlippe hinabgehen. Der Zaumuskel (Masseter) ift ungeheuer fiat; vom vorderen Theile feines unteren Mandes geht eine fehr ftarfe platte Flechſe fhmäler werdend fchräg vor und aufwärts, fie iſt mit der unterliegenden ‚Portion des Kaumuskels durch Zelle ſtoff nur locker verbunden und fest fid) an die rauhe Leifte hinter dem Zuruͤckzieher dev. Oberlippe. Dicht unter der Fleiſch⸗ portion, von welcher dieſe Flechfe abgeht, liegt eine andere dide Muskelfaferlage, welche fich mit einer kürzeren aber fehr derben Flechſe an den rauhen Höcer der Aufferen Fläche des ©eitentheils vom Unterkiefer feſtſetzt. Diefer Muskel giebt dem Kopfe das an den Seiten gerwölbte Anfehen und die aͤuſſere Flechfenportion dient als ein Band, um bei der Ans ſchwellung während der Fräftigen Zufammenziehung des Mus: kels benfelben von auffen zufammenzuhaften. Der zweibäuchige Kiefermuskel (Digastricus) hat zwei 102: ſehr ftarfe Baͤuche; durchbohrt aber nicht den Griffelzungen⸗ beinmuskel, ſondern iſt nur mit Zellgewebe an das Zungenbein befeftiget. \ Der Scläfenmustel und die Fluͤgelmuskeln haben auffer ihrer beträchtlichen Stärke nichts auszeichnendes, Muskeln des Halfes. Der Bruſtbeinzitzenmuskel (Sternomastoideus) entſteht mit etner langen Spike dicht neben dem der anderen Seite ganz nad) hinten, von der unteren Fläche des großen Bruſt⸗ beins wird im Vorwärtsgehen immer breiter, bedeckt den großen Bruſtmuskel und bleibt bis zum vorderen Ende des Brufte beins immer neben den der anderen Seite; dann geht er, den der anderen Seite verlaffend, fchmäler und vundlicher wer- dend vor⸗ und aufwärts gegen den unteren Hinterhauptsforts faß hinauf und- fegt ſich fchmalflechfig an deffen vorderften un: terſten Theil, . Der Schlüffelbeinsizenmustel (Kleidomastoideus ) kommt vollig vom vorigen getrennt vom groͤßeſten mittleren Theile des unteren Schlüffelbeinrandes; geht breit den Schulz terzungenbeinmustel bedeckend am Halſe aufs und vorwärts; verbindet ſich erft ganz oben am Hinterhaupte mit ber Flechſe des vorigen durch ſeinen unteren oder inneren Rand und ſetzt ſich an die ganze aͤuſſere Flaͤche des unteren Hinterhauptsfort⸗ ſatzes, bis zur Hinterhauptsleiſte felbft. Der lange Halsmuskel (Longus colli) kommt von ben fünf vorderen Ruͤckenwirbelkoͤrpern und geht an alle Halswir⸗ bei befeftiger Bis zum Sinterhauptszapfen, wo er fich an jeder Seite mit einer kurzen, rundlichen, ſtarken Flechfe an den Seir tenrand der ſtarken Vertiefung des Zapfeus anfet. 103 Vordere gerade je Habe ich nicht ber merkt *). Rüden: Nacken- und Ruͤckgrathsmuskeln. Der Kappenmuskel (Cucullaris) kommt hinten von ei« ner breiten Flechfenhaut, welche an den Dornfortfären, der et: fien Bauch» und der vier legten Nückenwirbel befeftiget ift und mit der des breiten Ruͤckenmuskels in Verbindung ſteht. Sei⸗ ne Fleifchfafern bilden durch ihre Graͤnze an der Flechfenhaut zwei neben einanderliegende Kreisabfihnitte, einen inneren Eleiz neren und Äufferen größeren. Die Aufferften Fafern laufen faft gerade vorwärts und legen fih in der Folge auf die weiter nach innen liegenden, um nun ein eigenes plattes Bündel zu Bilden, welches Über das Schulterblatt vorwärts läuft und dann mit auseinanderlaufenden Zafern an der Seite des Halfes uns ter der Haut fortgeht und fich bis auf den Kaumuskel erſtreckt. Ein Faferbündel geht auch dicht unter der Haut zum Ohre bin. Der übrige Muskel geht mit feinen hinteren Fafern vors märts, und je mehr nach vorn diefelben entfpringen deſto mehr auswärts gegen die Sdhultergraͤthe hin, wo ſich dieſe Faſern an einen ſchmalen, hinten breiteren Flechfenftreif feßen. Vom zehnten Ruͤckenwirbel bis zum vierten, iſt der Urſprung an und zwifhen den Dornfortfäßen faft bloß fleifchig, vom drit- aber bis zum Kopfe hinauf wieder und zwar breitflechſig . *) Die Bermuthung, welche ich in bev Unmerfung 5.59. B. J. Et.T. Auf ferte, daß ſich nämlich vielleicht dieſe Muskeln in der tiefen Grube des Rapiens felbit befetigen und dadurch mehr Raum und Etärke gewinnen, hat fich alſo wicht beftätiget. Diefe Grube ſcheint vielmehr auf dad Athmen des Thiers Be: ag su haben, S. davon bei der Verbreitung dev Theile des Munder. 10% und von hier fangen auch die Fleifhfafern an, „queer gegen die Schultergeäthe Hin zu laufen, wo fie fih faſt bloß flei⸗ fhig anfeßen. Die vorderften Bündel werden allmählig breis ter und lockerer, fleigen zuletzt fchon ein wenig ab» und růck⸗ waͤrts, um ſich an die Schulterhoͤhe und das Schluͤſſelbein zu befeſtigen. Der breite Rüdenmustel (Latissimus dorsi) entſteht von einer Flechfenhaut, welche etwa am achten Ruͤckenwirbel in der Breite eines halben Zolls anfängt, nad) hinten aber ſchnell breiter wird. Sein äufferer Fleifhrand giebt Bündel oder Zaden an fieben hintere Rippen. Mit der zum Ober⸗ arme gehenden Flechſe, verbindet ſich eine ſtarke Fleiſchportion vom Hautmuskel und zwar die, welche den großen Bruſtmus— £el bedeckte. Die Flechfe des breiten Ruͤckenmuskels ſetzt fich breit an den am jehärfften bervorragenden Theil der inneren Oberarmsleiſte. N Der Rautenmuskel (Rhomboideus) ift nur einfach, aber fehr groß und ſtark; entfpringt von dem Dornfortfägen b der fünf vorderften Mücken: und aller Halswirbel; ferner von dert ganzen ueerleifte des Hinterhaupts und vom unteren Hüt- terhauptsfortfaße. Zwifhen den vom Kopfe und den von dei Halswirbeln Eommenden Fafern, ift ein ſchmaler Zwiſchenraum; aber bald find beide Portionen vollig vereiniget und laufen als ein breiter Muskel gegen das Schulterblatt hin, welcher fih an den Theil des oberen oder inneren Schulterblattran⸗ des, den der große Sägemusfel frei läßt, und die ganze Schul: tergräthe feßt. Da wo diefe Graͤthe vom oberen Schulter: blattsrande anfängt, hat der Muskel eine breite flechfige Stelle. Der obere vordere Saͤgemuskel (Serratus superior an- ticus) kommt mit einer breiten dünnen Flechſenhaut von dey 105 hinteren Halswirbeln und den vorderffen Ruͤckenwirbeln und ſetzt ſich mit platten Fleiſchzacken von der vierten bis zur ach⸗ ten Rippe an. Die hinteren Zacken werden allmaͤhlig länger und die zwei hinterften find ſchon vom folgenden Muskel bedeckt. Der obere hintere Saͤgemuskel (Serratus superior po- sticus) kommt mit einer ſtatken breiten Flechfenhaut von den Dornfortfägen der hinteren Ruͤcken- und vorderen Lendenwir⸗ bel und ſetzt ſich mit fleifchigen Zaden an die Rippen von ber fiebenten Bis zur legten. Der Shufehmnstel (Splenius capitis) geht von den Dorns fortfäßen der fieben vorderften Ruͤckenwirbel und vom Nacken⸗ Bande an die Dueerleifte des Kinterhaupts und liege dicht nes ben dem der anderen Seite. Der durchflochtene Muskel (Complexus) bedeckt ben vorigen und kommt von den Dueerfortfäßen der acht vorderen Küden: und aller Halswirbel, um fi unterhalb des vorigen an die ganze Queerleiſte des Hinterhaupts zu fegen *). Der Rüdgrarbsfteeder (Sacrolumbalis et longissimus dorsi) zeigt nichts befonders merkwuͤrdiges. Der Dornmuskel des Rüdens (Spinalis dorsi) entfteht in der Gegend der elften Kippe von ber äufferen Fläche der den Rück grathsſtrecker bedeckenden Flechfenhaut mit platten Fleifchzaden, und geht mit mehreren Bündeln an die Dornfortfäge der zehn vorderen Nücen und der fünf hinteren Halswirbel. Dieſer Muskel vertritt eigentlich die Stelle zweier beim Menſchen fi findenden; namlicdı des weibauchigen und durchfochtenen Nackenmusfel® und MM daher verhaltniämahig großer ald einer diefer beiden Muskeln allein. Der Bauſcmustel untericheidit ſich vom menſchlichen dadurch, daß er nicht wie dier fer bei feiner Anſetzung an den Kopf weit von dem der anderen Weite entſern t beat. 166 Der HBalbdornniustel des Rüdens (Semispinalis dor- si) kommt mit mehteten ftarken Flechfen von dem fehtefen Fort? fäßen der hinteren Ruͤckenwirbel und geht mit Fleiſchbuͤndeln an die Seite der Dovnfortfäße der vorderen Ruͤckenwirbel. Der Halbdornmustel des Nackens ift) kürzer als der vorige, entjteht von ‚den fhiefen Fortfäßen tes fechsten bie zweiten Ruͤckenwirbels und geht bis an die Wurzel der Dorn⸗ fortſaͤtze der beiden vorderſten Ruͤcken- und der ſechs hinterſten Halswirbel. Die zwiſchen den zwei erſten Halswirbeln und dem Ko— pfe liegenden Muskeln, zeichnen ſich nur durch ihre Staͤrke aus, Der Rüdenbeuger (Flexor dorsi) liegt dicht nad) auf: fen neben dem Eleinen runden Lendenmusfel; an feinem bins , ‚teren Theile von dem Eleinen und großen runden Lendenmus⸗ kel bedeckt; entficht mit mehreren Eurzflechfigen Portionen von ‚den fehs Hinterften Ruͤckenwirbeln dicht nad) innen neben der Einlenfung der Rippen, ferner 'von den Seiten der Wirbel» förper felbft; von den Zwiſchenwirbelknorpeln und von der uns teren Fläche des Wirbelendes der zwei hinterſten Rippen und endlihvom Seitentheile der Körper der zwei vorderften Bauch: wirbel und ſchickt flechſige Enden, welche immer noch von Fleiſch⸗ faſern begleitet werden, an die Enden der Queerfortſaͤtze aller Bauchwirbel und des erſten Kreuzbeinwirbels. Steißbeinmuskeln. Dieſe Muskeln find wohl bei keinem Thiere betraͤchtlichet als bei dem Biber, welcher ſeinen breiten Schwanz ſowohl zum Schwimmen als auch zum Mauern bei ſeinem Haus— J 107 baue gebraucht. Doch iſt zu bemerken, daß der unbehaarte Theil des Schwarzes nicht der ganzen Breite nach mit Mus: keln oder Flechfen gefüllt feis fondern eine Maffe von feftem Fett denſelben fülle, welche nach hinten allmälig an Breite gewinnt, ſo wie die Schwanzwirbel ſich verfchmälern. - Der Schwanzbeber oder Strecker (Extensor caudae) kommt von der oberen Fläche der Dueerfortfäge des letzten Bauchwirbels, aller Kreuzbeinwirbel und der elf vorderen Schwanz: oder Steißbeinmwirbel und geht mir langen Flechfen, welche vom inneren Rande des Musfels entftehen, an die fdyies fen Fortfäße vom fünften Schwanzwirbel an. Die Flechfen, welche zu den hinteren Schwanzwirbeln gehen, welche fchon feine fchiefen Zortfäße mehr haben, befeftis tgen ſich an der oberen Flaͤche der Wirbelkoͤrper. Vom hinteren Theile des Ruͤckgrathſtreckers gehen auch noch Portionen, die von den Dornſortſaͤtzen kommen, und ſich an die ſchiefen Fortſaͤtze ſetzen, bis zum neunten Schwanzwirbel. Der mittlere Seitwaͤrtszieher des Schwanzes (Flexor lateralis medius) fommt von der inneren Fläche des abſteigen⸗ ben Gigbeinaftes *) mit kurzen Fafern, welche gleich an die breiten Enden der länaften Dueerfortfäße der vorderen Schwanz⸗ wirbel gehen. Die hinterften in der Gegend des Sitzbeinhbckers an der inneren Flaͤche vom Eigbeine entftehenden Faſern, lau fen allmälig mehr gerade ruͤckwaͤrts und gehen an die Enden der Queerfortſaͤtze, und unter diefen an die Flechfenhaut, welche den unteren Geitiwärtezieher bedeckt, An dem unterften Theile Ich behalte hier die Benennung nach der Analogie vom Menfchen bei; denn biefer UN Jänft eigentlich micht ab⸗ ſondern vidhwarts, 108 feiner Entftehung vom Sitzbeine, iſt diefer Muskel Rates und er befeftiget ſich uͤberhaupt an neun Wirbel. Der obere Seitwärtszieher (Flexor lateralis superior) entfteht von der am oberen Theile zivifchen dem Becken und‘ Ruͤckgrathe fihtbaren Flechfenhaut und geht mit Furzen, an feis ner äufferen Fläche fihtbaren, breiten Flechfen an den aͤuſſeren Theil des vorderen Randes der Dueerfortfäge der hinterſten Kreutzbein⸗ und der elf vorderen Schwanzwirbel. Der untere Seitwaͤrtszieher (Flexor lateralis inferior) iſt vom vorigen durch die breite Anfegung des mittleren Seit: waͤrtsziehers gefchleden, und entfteht, von dem leßteren bedeckt, von den Dueerfortfäßen der neun vorderen Schwanzwirbel; bil« det nirgends eine lange Flechſe, und ift felbft an beiden Geiten mit einer Flechfenausbreitung überzogen und geht mit feinen Far fern auch ganz zwifchen die Dueerfortfäße hinein. Er ift alfo, anftatt der gewohnlichen Ziwifchengueermusfeln da und unterfcheis det fid) dadurch, daß feine Faſern nicht bloß ziwifhen den vorde- sen und hinteren Rändern der Dueerfortfäße liegen, fondern auch unter fid) ein zufammenhängendes Ganzes bilden. Der Iangflehfige Seitwärtszieher (Flexor lateralis longifidus) Eomme von der Seite des Körpers des zweiten Kreutz⸗ beinwirbels, ferner von der unteren Fläche der Queerfortſaͤtze der übrigen hinteren Kreußs und der fünf vorderfien Schwarze wirbel mic Fleifchbündeln, welhe an den Schwanzwirbeln deuts liche Zwiſchenraͤume laffen. Er geht mit acht langen Flechfen an die vorderen Knöpfe der Queerforrfäge der hinteren Schwanz: wirbel; doch erhalten die legten Schwanzwirbel Feine von diefen Flechſen. Der kurzflechſige Schwanzbeuger (Flexor brevifidus) 109 kommt von der inneren Fläche des Schanmbeinkürpers und des Dueeraftes vom Schaambeine, ferner -von der inneren Flaͤche des Pfannentheils vom Darm⸗ und Sitzbeine und des abfteigens den (oder riicfwärts gehenden) Sitzbeinaſtes. Die vom Körper und Dueerafte des Schaambeing Eommende Portion vertritt eis nigermaßen die Stelle des inneren Hüftbeinlochmustels; ift aber doc) von der an diefem Foche ausgelpannten Haut entfernt, und zwiſchen ihr und diefer Muskelportion laufen die Huͤftbeinlochs— gefaͤße und Nerven durch, Eben diefe Portion iſt anfangs von der größeren vom Sißbeine fommenden ein wenig getrennt und geht mit einem Fonveren Nande an die ſtarke den Beuger über: ziehende Flechfengaut, Der ganze Muskel feßt fih, theils fleis ſchig, theils mit länglichen Flechſen an die ſcharfen Hervorra⸗ gungen der unteren Flaͤche der Schwanzwirbelkörper, etiva bis zum dreizehnten. Der langflechfige Schwanzbeuger (Flexor longifidus) kommt neben dem langjlechfigen Seitwärtszieher nach innen. uud von ihm an feinem Aufjeren Theile bedeckt von der unteren Flaͤche des zweiten und der folgenden Kreutzwirbelkorper und der acht erſten Schwanzmwirbelförper, an welchen feine Entftehung ſich auch bis zum inneren Theile der unteren, Flaͤche der Queerfort⸗ ſaͤtze erſtreckt. Am ſechſten Schwanzwirbel Eommt noch eine Fleiſchportion zu ihm, welche weiter nach auſſen von der unte⸗ ven Fläche der Queerfortſaͤtze des ſechſten und ſiebenten Schwanz⸗ wirbels entſteht und die länafte bis zum letzten Schwanzwitbel gehende Flechſe liefert. Die erfte Flecyfe des ganzen Muskels geht zur fcharfen Hervorragung der unteren Fläche des elften, die anderen gehen zu den folgenden Schwanzwirbeln. 110 Bauchmuskeln irre? Der äuffere febiefe Bauchmustel fommt mit elf Baden von den Körpern der vierten bis zur legten vierzehnten Kippe. Diefe Zacken liegen mehr queer als von vorn nach hinten. Die vorderften diefer Zacken greifen zwiſchen die des großen Saͤge⸗ musfels ein; zwiſchen der vierten und fünften aber liegt fchon eine Portion des breiten Ruͤckenmuskels, und: fo zwifchen den weiter nad) hinten liegenden Zacken gleichfalls; gleihfam zum Erfage des großen Sägemuskels, welcher fhon an der, achten Kippe aufhoͤrt. Der obere hintere an dem Darmbeine befeftigte Theil iſt bloß dünnflechfig. Diefer ſchickt von feinem hinteren Rande das Leiftenband nach dem Schaambeine hin, welches fich breiter werdend, an den vorderen Rand des Schanmbeins feßt. Zur Bildung des Bauchringes trägt diefer Flechfentheil gar nichts bei, fondern derfelbe wird von zwei breiten fleifchigen Schen— £eln gebildet, deren Aufferer unter dem Leiftenbande (oder an deffen äufferer Fläche) liegt, und mit feinen Muskelfaſern beis nahe gerade von vorn nach hinten läuft, um fich an der unteren Fläche des Schaambeinförpers zu befeftigen. Der innere dicht an dem weißen Streife liegende Schenkel läuft mit feinen Faſern vollig gerade von vorn nach hinten und zivar bis zum hinteren Rande des Schaambeinforpers hin, Der innere fehiefe Bauchmuskel ift fehr diiuns giebt eine ſchmale Flechſe, die fich mir dem inneren Theile des Leiftenban des verbindet und einen fehr ſtarken Hodenmuskel. Die innere Platte feiner unteren Flechſenhaut hoͤrt [don hoch oben vor dem Schaambeine auf. Der Queerbauchmuskel ift am. breiteften fleifhig und auch dicker als der vorige, geht am die fieden hinterfien Rippen. III ‚Der gerade Bauchmuskel ift fehr lang und breit; feine untere Fläche, hänge mit der Flechfenfcheide, der. Bauchmuskeln ziemlich feſt zuſammen; er kommt nur mit einer Zlechfe dicht neben dem der, anderen Seite vom Schaambeine, dicht vor deſſen hinterem Rande; hat fieben flechfige Queerſtreifen, wo—⸗ von einige vorzüglich an der oberen Fläche bemerkbar find, und die hinterſte nur die innere Hälfte der Breite durchläuft. Er ſetzt ſich verfchmälert an das Bruftbeinende der erften Rippe; hängt aber an feinem inneren Nande durch ſchmale Flechfenpors tionen auch an der ziveiten und an den Kuorpeln der folgenden Rippen feft. " Der vieredige Lendemustel fängt mit fehr ſtarken Flech⸗ fen von den Qucerfortfägen der Bauchwirbel an. nd Rippenmuskeln. Die Rippenhalter (scaleni) Kippenheber (Levatores ostarum) Zwifchenrippenmusteln und der dreiedige ruft: beinmusfel haben nichts befonderes. Vom Körper des eriten Bauchwirbels geht eine platte Flechfe ab, die der Eleine runde Lendemusfel bedeckt und die ſich mit auseinanderlaufenden Fleifche fafern an die innere Fläche der drei hinterften Rippen verbreis tet. Muskeln der vorderen Gliedmaßen. Der Schlüffelbeinmustel (Subclavius) ift fehr ſtark; ent⸗ ſteht dicht neben der Befeftigung des geraden Bauchmuskels und geht bis ganz zum Schulterende des Schlüffelbeins. Der Schulterblattsbeber kommt vom erften Halswirbel, und geht als ein ftarfer Muskel, breiter werdend an die Schuls tergräthe, da wo diefelbe in die Schulterhühe übergeht. 112 Der große Bruſtmuskel kommt fpiß von det den’ hinteren Bruſtbeinknorpel bedeckenden Flechfenhaut, und vom ganzen Bruſt⸗ beine bis unter das Schlüffelbein Hin Caber nicht vom Schlüffel beine felbjt.) Die Fafern des hinteren Randes fchlagen fich ſehr weit unter die übrigen, und gehen breitflechfig an den inneren rauhen Nand der ftarfen Hervorragung, welche den’ Deltamuss kel aufnimmt. Die weiter vorwärts liegenden Fafern Hingegen, unter welchen jene zum Dberarme hingehen, begeben fidy bis an den Unterarm. | Der geoße Saͤgemuskel ift in zwei Hälften getheilt; die hintere entftehe mit fünf Zaden von der vierten bis achten Nips pe, welche zwiſchen die Zacken des aͤuſſeren ſchiefen Bauchmus ⸗ kels greifen, Die vordere Hälfte iſt von der vorigen bis zur Anz feßung an das Schulterblatt getrennt, und entſttht immer wei⸗ ter nach oben von den drei erſten Nippen und den Queerfort⸗ ſaͤtzen der zwei leßten Halswirbel. Der zweibäuchige Armmuskel (Digastricus brachii) kommt mit feinem unteren Bauche ſpitzig von der unteren Flech« fenhaut des Aufferen fchiefen Baudymusfels, wo er noch vom Hautmuskel bedeckt toird. Die innerften Fafern entſtehen von eben diefer Flechfenhaut dicht am hinterfien Bruftbeinknorpelz er.wird breit und fleige gegen den Arın vor und aufwärts. Der obere oder vordere Dauch entiteht in emlicher Entfernung vom vorigen dicht nach auſſen neben dem Zitzenbruſtbeinmuskel vom Bruſtbeine. Beide Baͤuche vereinigen ſich erſt am Oberarme, wo ſie ſich mit einer breiten Flechſe dicht neben dem großen Bruſtmuskel anſetzen; ſo daß der obere Theil der Flechſe ſich ganz oben am aͤuſſeren Oberarmshoͤcker, der untere tiefer hinab bis an dem inneren Rand des Deltabsders fest, Mit dem hins 413 teren Rande der. Flechfe vereiniget-fih ein Theil des großen Bautmusfels,, Zieht den. Arm-ab — und einwaͤrts. ’ 053 » Den Obergraͤthmuskel Gupraspinatus) ift ungleich, dicker und ſtaͤrker als der untere... Born an dem großen Ausfchnitte der Schultergraͤthe unter der. Schulterhoͤhe (aeromien) liegen beide mit ihren fleifchigen Bäuchen dicht an einander, nur durch Zells ſtoff getvennt; audy feßen ſich beide mit ihren Flechfen dicht nes ‚ben einander an den Kopf des Oberarmbeins Der große und Kleine runde Armmuskel und der Unter⸗ Schulterblartsmustel zeigen ‚nichts merkwuͤrdiges oder abiweis chendes. Der Kakensemmuskel kommt mit einer Portion von fleiſchigen Faſern vom Schulterhaken, welche gleich oben an den Oberarm gehts eine andere lange ſpitzauslaufende Portion, wel⸗ che am inneren Rande eine lange Flechfe Hat, geht bis ganz uns ten an den inneren Winkel des Oberarmbeins dicht über dem Gelenkknopfe. Der Deltamuskel entſteht wie gewoͤhnlich und ſetzt ſich ge⸗ rade auf Die platte breite Fläche des Deltahoͤckers. Der zweikoͤpfige Armmuskel *) oder deſſen Analogon, denn er hat nur einen Kopf, kommt ſtarkflechſig vom oberen Rande des Gelenktheils des Schulterblatts, bildet einen ſehr ſtarken Bauch, welcher ſich in Verbindung mit dem folgenden an das Ellenbogenbein ſetzt; aber, ſonderbar genug! vom unte⸗ ren Rande ſeiner Flechſe eine ganz kleine Flechſenportion an die Speiche giebt. Esr hat hier fo wie bei mehreren Thieren nur einen Kopf, Fan alſt auch eigentlich nicht tweiföpfig heiten; ich habe ben Namen nur der Furjen Be · Meinung wegen, hergeſetzt W. Vande 1, Etudh H Der innere Armmuskel (Brachialis internus)' liegt ganz an der Äufferen Fläche des -Dberarms und entfteht ſogar gans hoch oben unter dem Oberarmfopfe von der hinteren Fläche des Halſes diefes Knochens, geht dann neben dem Deltahbcker nach auſſen hinab; erhaͤlt hier Faſern von der aͤuſſeren Flaͤche des Oberarmbeins, und ſetzt ſich mit dem vorigen verbunden, breit⸗ flechſig ganz oben an die innere Ellenbogenflaͤche ml Der dreitöpfige Armmuskel iſt fehr ſtark; vorzuͤglich der lange Kopf deſſelben. Der aͤuſſere Kopf entſteht ganz oben dicht unter dem Kopfe des Oberarmbeins; der innere erſt tiefer hinter der groͤßeſten Hervorragung der inneren rauhen Leifte, dafür aber aud vom ganzen unteren Theile der —— Flache des Oberarmbeins. An der Beugeſeite des Unterarms liegen folgende Muss keln: Der runde Vorwaͤrtsdreher kommt vom inneren Ober⸗ armshoͤcker und geht an die Mitte der inneren Speichenflaͤche, aber mehr Beuger als Vorwaͤrtsdreher. Der innere Speichemuskel bietet nichts merkwuͤrdiges dar. Der tiefe Fingerbeuger kommt theils vom inneren Ober⸗ armshoͤcker theils und zwar die am weiteſten nach hinten liegende Portion deſſelben, welche zugleich die ſtaͤrkſte iſt und beſonders eine aͤuſſerſt ſtarke Flechſe hat, von der hinteren Fläche des El⸗ lenbogenbeins, Auch der Daumen erhält von diefem Muskel eine Flechſe. Der flache Fingerbeuger iſt weit ſchwaͤcher als der voriges 115 giebt auch nur, drei. Flechſen; doch geht von. der zum zweiten Finger gehörigen eine Eleine Flechfe zum Daumen hin, , . Der innere Bllenbogenmuskel hat nichts merkwuͤrdiges. Die angegebenen Muskeln, liegen nach der Reihe, fo wie fie Hier aufgezähle find, ‚von der Speiche gegen das Ellenbogens - bein hin. aid Am hinteren Rande des Unterarms liegt nun noch ein Deus gemuskel der Hand, welcher vom hinteren Winfel des Elleubo⸗ genbeins bis hoch zum Knorren deſſelben hinauf entfteht; feine fange Flechfe ift ftärfer als die des vorigen und wird bei ihrer Anfegung von diefer bedeckt, Die Spulmusteln find deutlich und ſtark. Zwiſchenkno⸗ chenmuskeln bemerkte ich nid)t. An der Streckeſeite liegen folgende Muskeln: Der lange und kurze aͤuſſere Speichenmuskel bieten nichts merkwürdiges dar (der lange Ruͤckwaͤrtsdreher fehlt ganz.) Der gemeinfchaftliche Singerfireder giebt vier Slechfen, Der eigene Streder des Aufferffen Singers ift nur ganz oben am Anfange mit dern gemeinfhaftlichen verbunden, eben dem vorigen nach auffen oder hinten liegt ein: fonts derbarer Muskel, reicher vom Streckeknopfe des Oberarmbeins an den Mittelhandfnochen des Aufferften Fingers geht. Seine Flechſe läuft erſtlich durch die Spaltung eines »eigenen Flechfen: ähnlichen Bandes, welches aud vom Stredefuopfe kommt, fich fpaltet und an ‚die Auffere Flaͤche des Mittelſtuͤcks vom Ellenbo⸗ ‚genbeine fest; dann geht die Flechfe durch eine Rinne der Auffes ven Flaͤche des unteren Endes vom Elleubogenbeine, Zicht die Hand ab. H 2 116 Der Strecker des zweiten Singers fommt gan} oben neben dem Strecefnopfe vom Ellenbogenbrine, geht an den zweiten Finger, und giebt auch) eine Kleine Nebenflechfe an den Daumen, melche aber erft unten von der Haupiflechſe entfteht, Oben ift diefer Muskel ganz vom gemeinfchaftlichen Fingerſtrecker bedeckt. Der Abzieher des Daumens kommt oben aus der Rinne oder Vertiefung der aͤuſſeren Flaͤche des Ellenbogenbeins, welche er hier ganz ausfuͤllt, geht mit einer langen Flechſe an den Mits telhandEnochen des Daumens. Dicht unterhalb des vorigen entfpringt ein Muskel, wels her anftatt des langen Daumenftrecers zu ſein feheine, und ſchraͤg abfteigend, weiter nach hinten liegt als der vorige, er geht langflechfig mit diefein durch die Rinne an der inneren Fläs he des unteren Speichenendes, kreutzt fid) dann mit der. Slechfe des Abziehers und geht an den erften Handwurzelknochen. Der Knorrenmustel (anconaeus quartus) {ft deutlich vorhanden. Der kurze Ruͤckwaͤrtsdreher kommt vom vorderſten Theile des Streckeknopfes und geht an die vordere Speichen⸗ flaͤche bis unterhalb der Haͤlfte ihrer Laͤnge. Er iſt vom langen und kurzen aͤuſſeren Speichenmustel bedeckt. Der vieredige Vorwaͤrtsdreher iſt ſehr deutlich vors handen; liegt aber ungleich hoͤher nach dem Ellenbogengelenke zu, als bei'm Menſchen. Beide letzteren Muskeln weichen auch ihrer Wirkung nach ab; jener iſt mehr ein Strecker als ein Ruͤck⸗ waͤrtsdreher, dieſer ſcheint nur die Speiche gegen das Ellenbos genbein zu befeftigen. 117 Muskeln der hinteren Gliedmaßen. Der Auffere Geſoaͤßmuskel entfteht ziemlich weit entfernt vom Ruͤckgrathe von der breiten Flechſenhaut, welche den Ruͤck⸗ grathsſtrecker bedeckt und vom vorderen Darmbeintande. Die hinterſten Fafern kommen hoch von den QDueerfortfäßen der vor⸗ deren Schwanzwirbel, fo daß der Muskel einen ſehr weiten Ums fang hat. Er bedeckt den folgenden ganz und feßt ſich an deit äufferen Muskelfortſatz des Oberſchenkels, fo daß feine hinterften Fafern noch an den ganzen äufferen Winkel diefes Knochens bis zum äufferen Gelenkknopfe defjelben gehen. = Der mittlere Gefäßmustel kommt ſehr dickfleiſchig von der Äufferen Darmbeinfläche, welche er beinahe ganz allein einz nimmts ferner von einem großen Theile der den Ruͤckgraths— ſtrecker bedeckenden Flechfenhaut vor den Queerfortſaͤtzen des Kreugbeins und einiger Wirbel des Schwanzbeins; er fest ſich an den ganzen Nollhügel und fteigt noch bis zum Äufferen Mus kelfortſatze herab. y Der innere oder kleinfte Gefäßmuskel entfteht faft ein. zig und allein vom Gelenktheile des Darmbeins und geht an den Rollhuͤgel. Di latte Schenkelmuskel kommt von inneren Rande des abſteigenden Schaambeinaſtes, iſt ſehr duͤnn und platt, geht die Anzieher bedeckend rückwärts und mit einer platten breis ten Flechſe an den ganzen vorderen Schienbeinmwinfel. Er zieht das Schienbein und dadurch auch den Oberſchenkel ab, Der geoße Anzieber kommt von der Aufferen Fläche des Queeraſtes und des abjteigenden Aftes vom Schaambeine; tft an feinem Urſprunge vom vorigen ganz bedeckt, ſehr derbfleiſchig und von prismatifch dreiediger Geſtalt: er geht an die „hintere 118 Släche des Oberfchenkels unterhalb’ des kleinen Rollhuͤgels bis an den. fharfen Rand des innern Gelenffnopfs. 2 Der,mistlere Anzieber eutfieht vom vorigen bedeckt mit einer derben Zlechfe vom vorderfien Theile des abfteigenden Schaambeinaftes,. geht oberhalb der Anfekung des vorigen und noch weiter auswärts an die. hintere Fläche des Oberſchenkels, ſo daß er den Schenkel anziehen, beugen und nach innen drehen kann. Der kleine Anzieher liegt vor dem großen, von keinem Muskel bedeckt; iſt ſchmal, entſteht vom oberſten Theile des Queerſchaambeinaſtes; geht an den unterſten Theil des inneren Oberſchenkelwinkels, aber nicht wie der große bis auf den Ges lenkknopf feldft. { ‚Der Schuambeinmuskel kommt ganz nach oben von der ſcharf vorragenden rauhen Leifte, womit der Queerfehaambeinaft anfängt, dicht an der Geleukpfanne; iſt breiter als der vorige, geht an den oberfien Theil des inneren Oberfchenfelwinfels, dicht unter dem Eleinen Rollhuͤgel bis noch ein wenig unterhalb und aufferhalb des oberen Randes vom vorigen. Der Eleine runde Lendemuskel kommt von der unteren Fläche der drei hinterften Bruft: und drei vorderften Lendenwir— bel mit ſtarken fleifchigen aber durch die großen Gefaͤßloͤcher deuts lich getrennten Portionen; geht in eine lange Flechfe über, wel— che ſich ganz Hinten fehr vom inneren Nande des großen runden Lendenmuskels entfernt und noch weiter innen fih mit einer ſtarken runden Flechſe an die rauhe Schaambeinleiſte dicht neben dem Anfange des vorigen ſſetzt. "Bon ferner Flechſe geht eine duͤnne Flechſenhaut auswaͤrts auf den folgenden hin, Der große runde Kendenmustel iſt an feinem ſpitzen Anſange ganz vom vorigen bedeckt und: entſteht mehr nach auffen ⸗ 119 als dieſer ‚von den fünf Lendenwirbelkoͤrpern und dem erſten Kreutzbeinwirbel, auch von den Queerfortſaͤtzen der Lendenwir⸗ bel; an den zwei letzten Lendenwirbeln liegt ev auch weiter nach innen als der vorige. Er ift überhaupt ſtarkfleiſchig, ſchickt ein ſtarkes Faferbündel,- welches fehr nach auffen vom Hauptkoͤrper abweicht und in eine Flechfe uͤbergehend, ſich mit dem Äufferen Theile des Darmbeinmuskels vereiniget, Am inneren Theile des Darmbeinmuskels vereinigt fi der große runde Lendenmuss tel felbit auch mit dem Darmbeinmuskel und feßt fich derbs flechſig an den kleinen Rollhuͤgel. Der Darmbeinmuskel iſt ſehr ſtarkfleiſchig und vage mit ſeinem aͤuſſeren Rande weit uͤber den aͤuſſeren oder unteren Darm⸗ beinrand hinaus; ſeine Flechſe iſt noch ſtaͤrker als die des vorigen und liegt an der oberen aͤuſſeren, die des vorigen hingegen an der unteren Flaͤche des Darmbeins. Zwiſchen beide Flechfen treten die gemeinſchaftlichen Mus kelfaſern hinein und beide Flech⸗ fen umfchliegen den Eleinen Rollhügel von oben und unten. An den vier Unterſchenkelſtreckern ift nichts befonders merkwuͤrdiges. Die drei Schenkelbeuger ſind der Zahl nach, aber nicht der Geſtalt nach den menſchlichen gleich. Der vorderſte oder unterfte hält in Ruͤckſicht feinen Ausdehnung ziifchen den beiden anderen das Mittel; entſpringt von: dev Aufferen Fläche des Sitzbeinknorrens und des auffteigenden Sitzbeinaſtes; ift zwar ftarkfieifhig, doc) im Ganzen platt; geht auswärts gegen den Unterſchenkel und ſetzt ſich faft eben fo breit als an feinem Urs fprunge an die vorragende lange Rauhigkeit des inneren Schien⸗ beinwinfels; er ift hier zum Theile vom platten Schenkelmuskel bedeckt, gehtsaber nicht fo tief. hinab als diefer und ift an feiner inneren Flaͤche, ba wo er an das Schienbein gehe, ſtarlflechſig 120- Seiner Lage nach iſt er etwa mit dem’ — En muskel bes Menfchen zu vergleichen. Der mittlere Schentelbenger ift der Eleinfte; wird vom vorigen verdeckt und entfteht verbunden mit den folgenden’ vom Sitsbeinrande, da wo das Sikbein anfängt gegen die Gelenk⸗ Pfanne vorwärts hinzugeben, Er fteigt zum Kniegelenke hinab und fest fid) hier mie dem inneren Kopfe des Wadenmuskels verbunden, flechfig an den inneren Gelenffnopf des’ Oberſchen⸗ kelbeins an , welches er anziehen und drehen fann, Der hintere aͤuſſerſta Schentelbeuger entfieht wie der vorige, hat von allen dreien den meiften Umfang; geht mit aus⸗ einanderlaufenden Fafern breiter werdend gegen den Unterſchen⸗ fel, Bilder eine große Slechfenhaut und ſetzt fich, nachdem ey den Aufferen Kopf des Wadenmusfels und den langen Wadenbein⸗ muskel überzogen hat, der ganzen Lange nad) an den vorderen Schienbeinwinkel. Der Steißbeinſchenkelmuskel (Crurococeygeus) fommt als ein breiter Muskel, deſſen vorderer Fleiſchrand etwa in glei⸗ cher Richtung oder Hoͤhe mit dem Sitzbeinknorren liegt, dicht unter der Haut von der gemeinſchaftlichen Flechſenhaut, welche von der Lendengegend auf den Schwanz ſich fortſetzt; geht ſchmaͤ⸗ ler werdend erſt aus — dann abwaͤrts gegen den Unterſchenkel, dreht ſich dann ein wenig und gelangt am inneren Kopfe des Wadenmuskels vorbeigehend endlich mit’ einer platten ſchmalen Flechſe an den mittleren Theil des vorderen Schienbeinrandes, wo er fich vom platten Schenfelmustel bedeckt anſetzt. In Ruͤckſicht der Lage der bisher befchriebenen Muskeln ift noch folgendes zu bemerfen; Wenn man nach weggenemmenem Hautmuskel den Biber auf den Nücken legt, fo zeige fich zwifchen dem X Becken, dem Vordertheile des Schwanzes und dem Unter⸗ 121 ſchenkel eine große rautenfͤrmige Muskelflaͤche, deren hinterer Rand vom Steißbeinſchenkelmuskel gebildet wird, dieſen bedeckt am Unterſchenkelende der Platte Scheukelmuskel; nimmt man letzteren weg, fo folgt vorwaͤrts auf den Steißbeinſchenkelmuskel, der unterſte oder vorderfte SchenEelbeuger, dann der große, danıt der Eleine Anzieher und dann der Schaambeinmusfel, welcher den vorderften Rand der rautenformigen Fläche macht. Am Unterfchenfel liegen folgende Muskeln: Die große Stredeflechfe des Fußes (tendo Achillis) wird aus vier Slechfen zufammengefest, und zwar auf folgende Art: ber innere Kopf des Wadenmuskels (gastrocnemius) ift viel ſchwaͤcher als der äuffere und entfpringe dicht über dem ins nerven Gelenkknopfe des Oberfchenkels; wird an der Aufjeren Flä- he feines unteren Endes fledhfig und zwar am äufferen ande am ftärkften, geht ganz unten fchräg nach auffen über die Flech— fen der beiden folgenden Köpfe weg und ſetzt ſich weiter nady auſſen als der mittlere breiter werdend an den Ferfenhöcer, Der Auflere Ropf des Wadenmuskels befteht eigentlich wieder aus zwei Muskeln, welche nur ganz oben durch wenige Faſern zuſammenhängen; der eine, welchen ich den mittleren Kopf nenne, kommt frarkflechfig von dem Aufferen Winkel des Oberz ſchenkels unterhalb dem äufferen Muskelfortſatze deſſelben, wird an feinem aͤuſſeren Theile vom aͤuſſeren Kopfe bedeckt, bildet ei- ne lange ganz abgefonderte Flechfe und fest fih neben den beiden anderen am weiteften nad) innen an den Ferfenhoder, Der aͤuſſere Kopf des Wadenmuskels felbjt, kommt vom untere ften Theile des auſſeren Oberſchenkelwinkels, von dev äufferen Slide Des äufferen Gelenfknopfs ſelbſt und von dem ftarfen Dane, welches vom Aufferen Gelenkknopfe des Oberfchenfels am den Wadenbeinkopf geht; bilder won allen die ſtaͤrkſte Flechſe, 122 welche, ſich, won der des inneren Kopfes bedeckt, ‚gerade vor dies fer an den Ferſenhoͤcker ſetzt. Der innere Wadenmuskel (solaeus) enefieht:n mit, einer platten. aber ſtarken Flechfe bloß vom Wadenbeinfopfe und geht fleifchig an die Flechſe des Aufferen Kopfes, mit welcher allein er ſich vereiniget. Der vordere Schienbeinmuskel iſt ſehr bedeckt den gemeinſchaftlichen Zehenz und den innerſten Zehenſtrecker ganz; entſteht vom aͤuſſeren Rande der Knieſcheibe und ferner wie gewoͤhnlich vom Schienbeine; läuft mit feiner Flechſe ſchraͤg uͤber die Fußwurzel nach innen und ſetzt 18 am die Rüdenflähe des erften Feilformigen Being, } Der gemeinfhaftliche Zebenftreder kommt, fonderbat genug! von der vorderen Fläche des Aufferen Gelenkknopfs des Dperfhenkels, geht neben dem Schenfelwadenbeinbande nach innen hinab; bildet einen lauygen Muskelbauch, von welchem drei Flechfen entftehen, deren mitteljte die duͤnnſte iſt. Die Auf fere theilt fih auf dem Fußwurzelricken wieder in zwei, wovon die eine nach auffen liegende an der inneren Seite der Aufferften Zehe hinab, die andere breitere aber.an die vierte Zehe geht. \ Die mittlere duͤnnſte Flechfe geht breiter werdend zur Mitteljehe, Die innerfte der drei Flechfen theile fich auf dem Mittelfußruͤcken in drei Portionen, deren innere an die Flechfe des eigenen Streks kers der inneren Zehe, die mittlere an die zweite und die Auflere an die Mittelzehe geht, wo fie neben der oben angegebenen Flechfe der Mittelzehe liegt. Der lange Steeder der inneren Zebe *) fommt von 1. PER SE. BERN *) Sie ift bei weitem nicht fo groß al die Mittelsehe, weswegen hier auch Arlurgiche durch große Zehe gegeben werden darf. 123 dem fehr ſtarken Tangen ſchmalen Bande zwiſchem dem Waden⸗ beinfopfe und ftachels ift ſchlank und dünn, bilder. eine lange Flechſe, welche eine Eleine Portion zur Streckeflechſe der zweiten Zehe giebt und dann zu ihrer Zehe hingeht, Der lange Wadenbeinmustel(Peronacuslongus) fommt vom aͤuſſeren und hinteren Theile des Wadenbeinkopfs, geht durch die Rinne des dufferen Knoͤchels, des vorderen Zerfenfort- faßes und endlich des Witrfelbeins in die Fußfohle und fo zum Soplenhöder des hinteren Endes vom erſten Mittelfußknochen, welchen er beugt und anzieht. Der lange Streder der Aufferen Zebe kommt mit eis nem langen Kopfe auffen und etwas hinten vom Aufferen Ges lenkknopfe des Oberfchenfels, auch mit tiefer unten anfangenden Fafern vom Wadenbeinfopfe und vom äufferen Winkel des Mas denbeins bis tief hinab; bilder eine lange Flechfe, welche mehr nad) innen und hinten als die des vorigen durd) eine breitere Rinne des unteren Wadenbeinendes laͤuft, an der aͤuſſeren Flaͤche des fünften Mittelfußknochens hingeht und ſich dann auf den Rücken der Zehe lenkt. Der Eurze Wadenbeinmuskel fommt von der hinteren Fläche des Bandes zwifchen dem Knopfe und Stachel des War denbeins, aud) von der äufferen Fliche des oberen Madenbein- theils-und ein wenig vom unteren breiten Theile deſſelben; gehe mit dem vorigen durch diefelbe Rinne, feine Flechfe ift aber brei⸗ ter und ftärfer als jene und bedeckt fie von unten und fest ſich nach auffen an das hintere Ende des fünften Mittelfußknochen. Der gemeinfchaftliche. lange Zehenbeuger iſt aufferors dentlich ftark; kommt von der ganzen inneren Fläche: des: Wa⸗ Denbeins und feines Knopfs, wie auch won der ganzen inneren Flaͤche der Zwifchenfnochenmembran; bildet; eine ſehr ſtarkebreite 124 Flechſe, welche durch die Rinne an der hinteren Fläche des un⸗ teren Schienbeinendes und des Sprungbeins und dann durch die Rinne des inneren’ Ferfenfortfaßes in die Fußwurzel geht und allen Zehen, die innerſte nicht ausgenommen, ſtarke Flechſen giebt, welche die weit duͤnneren Flechſen des kurzen Beugers durchbohren. Die Spulmuskeln ſind nach Verhaͤltniß nur klein. Der kurze gemeinſchaftliche Zehenbeuger kommt vom inneren Hocker der unteren Ferſenbeinflaͤche und der von ihm frag nach vorn gehenden Rauhigkeit; giebt allen Zehen auffer der innerften Fiechfen. Der kurze Beuger der innerffen Zebe, ift ein Eleiner Muskel, Eommt von dem queer uber die untere Fläche des vors deren Ferjenfortfaßes gehenden Bande und fpaltet fid) um, bie Flechſe des langen durchzulaſſen. Der Abzieber der zweiten Zebe geht von der Sohlen, fläche des hinteren Endes des innerſten Mittel uß knochens an die Seite des erſten Gliedes der zweiten Zehe und dann auf den Ruͤcken des zweiten Gliedes derſelben. Ein ſehr kleiner aber derber Muskel geht von der inneren Fläche des vorderen Ferſenfortſatzes an das hinterſte Ende des fünften Mittelſußknochens. Die Zwifchenfnochenmusteln find fehr ftarf und zwar drei an der Zahl, entftehen mit doppelten Köpfen am hinteren Ende der Mittelfußfnochen, zu denen fie geboren, feisen fich auch noch an die Bänder zwifchen den Fußwurzel- und Mittelfußkno— chen und geben jeder mit ziwei Enden an jede Seite der Zehen. Die erfte und fünfte Zehe haben Feine Zwiſchenknochenmuskeln; Auffere Zwiſchenknochenmuskeln giebt es eigentlich gar nicht; aberedie vierte Zehe hatinoch einen eigenen kleinen Streder, 125 welcher von der okeren Tläche des vorderen Ferfenfortfates ent⸗ fpringt, einen fangen duͤnnen Muskelbauch bildet, der an die äufjere Seite des eriten Gliedes der vierten Zehe gelangte und fich dort mit der Sereckeflechſe verbindet. Bon der oberen ſtarken Hervorragung des inneren Schiens beinwinkels entjtebt ein ſtarker Muskel, welcher mit einer las gen Flechſe an den länglich platten Knochen neben der innerften Zehe geht, diefen Kuochen und mit ihm die innevfte Zehe abs zieht. Ein viel diinnerer Muskel Eommt vom vorigen bedeckt von der hinteren Schienbeinflache,, geht mit dem vorigen durch die Ninne an der inneren Seite des unteren Schienbeinendeg und ſetzt fih, nachdem er unter dem fhrägen Bande durchgegangen iſt, an das Kahnbein. Die Bemerkungen über die Eingeweide im naͤchſten Stuůcke. 126 & * VI. I Nachrichten von den zoologifchen Arbeiten fran- zoͤſiſcher Naturforſcher, aus dem Tageduche der philomatifchen Gefellfhaft zu Paris. Nr. 67. Nachricht von Sciurus capistratus, in der phi⸗ lomatiſchen Geſellſchaft geleſen von Bosc. Mi diefem Namen belegt Bose ein Eichhörnchen von Caro⸗ lina, deffen Brown fchon in-feinen zoologifchen Illuſtrationen erwähnt, wo es auch Tafel 47 abgebildet ift; dies Thier hat 6 Decimeter Länge, beftandig einen ſchwarzen Kopf, weiße Nafe und Ohren; fonft wechfelt es vom weißlichgrauen big zum kohl⸗ ſchwarzen, doc) it das Afchgraue feine gewöhnlichfte Farbe, Der. Schwanz ift eben fo lang als der Körper und hat lange, an der Wurzel ſchwarze, am Ende weiße, in der Mitte aber zweimal weiß und ſchwarz geringelte Haare. Diefe und eine andere Art, welche Bose ſchon unter der Benennung des Caroliniſchen Eich hoͤrnchens beſchrieben hat, finder ſich fehr häufig in den Waͤl⸗ 127 dern um Charlestoronz aber dieſe leßtere Art lebt vorzugsweiſe in dichten feuchten Wäldern und an Sümpfen, dahingegen die neubeſchriebene Art ſich nur an den trockenſten Oertern und vors zuͤglich in den Fichtenpflanzungen * und ſich von NORDEN RUN näpee.; Dies neubefehricbene Eiöpkenden ‚begattet fih im Nivofe und wirft feine Sungen im Ventofes feine Feinde find alle Ti— 'gerfaten, Füc fe, Naubvägel und Klapperfelan gen, welche ſich um Cparlestown aufpalten, Der Def, be; eichnet das Thier auf folgende Art: Sciurus capıstratus, S. ginergus, capite nigro, naso auri- sulisque albis, Nachricht von zwei neuen Arten ber Gattungen picoi- des und turnıx pon der Juſel Java zu Philadelphia in ber Sammlung des Herrn Peales, bejihrieben von Rafinesque. 1. Picoides dorso rubro. Er iſt ſechs Zoll lang und ift von dem ſchon bekannten fibe: riſchen weſentlich verſchieden. Der Schnabel ift hellbraun, am Ende weißlich und nicht fehr fpis. Das Gefieder ift faſt durch— aus fchivarz; auf dem Kopfe mit länglichen, an Hals und Bruſt mit größeren und mehr vundlichen weißen Flecken befetst, Der Band) iſt ein wenig unregelmäßig weiß und ſchwarz gefleckt, ein weißes Dand geht, vom Grunde des Schnabels bis zu den Schuß tern, wo es breiter wird. Das Kinn ift weiß, faſt ganz ohne Flecken. Der Rücken ift an der oberen Hälfte gelblich, an der uns teren roth. Die Flügeldeckfedern find elivengrün ins goelbe ſich jies hend, die großen Schwungfedern braun, die Eleinen braun und » 128 olivengruͤnlich eingefaßt. Die Steuerfedern des Schtwanzes-find ſchwaͤrzlich und zugeſpitzt. Die Fuͤße find bräunlich mit zwei vorderen am Grunde vereinigten und einer hinteren Zehe. 2. Ein anderer dreizehiger Vogel, defien Gattung, Nee Peales noch nicht hat beſtimmen koͤnnen; in Ruͤckſicht feiner Geſtalt hat er einige Aehnlichkeit mit den dreizehigen Wachteln (cailles); aber der Schnabel weicht ſehr von den Wald— und Kebhühnern (tetras et perdrix) ab, auch unterfcheidet er ſich durch feine ganz gefiedeten Beine von den Regenpfeiffern H. Er ift vier Zoll lang. Sein Schnabel ift hornfarben ? zus fammengedrüct, verlängert, an beiden Kiefern konver, der obere iſt am Ende ſpitz und ragt mit einem kleinen Haken uͤber den unteren herz; die Naſenlocher find ſtrichfoͤrmig und mit einet Beinen Haut bedeckt. Der Kopf ift braun mit weißen Punkten; Kinn und Kehle find ſchwaͤrzlich; Hals, Bruft und Schultern - find weißlich und ſchwaͤrzlich queergeftreift, fo wie auch die Deck⸗ federn der Flügel; die Schwungfedern find braun, auffen weiße randig. Der Schranz iſt braun und fehr kutz. Die Füße find aſchgrau, haben drei gaͤnzlich getrennte, ſaͤmmtlich nach vorn gewandte und mit Feiner Haut verfehene Zehen. Nachricht vom Achirus barbatus, in der philomatifchen Gefellfchaft gelefen von Geoffroy. Diefer Fifch gehört zu den Schollen und it von Gronow nur kurz angegeben, Linne glaubte erft eine genauere Befchreiz bung defjelben abwarten zu müffen, ehe er ihn in fein Syftem — — — ) Anmerkung des Redacteums (Daudin): dieſer Vogel iſt ein turnix, dem von Madagatkar verwandt; ich befige eine Zeichnung davon, | | | | | ‘129 aufnähme: Da er feine Bruftfloffen hat, fo gehört er zu einer neuen Gattung, weldje Lacepede unter der Benennung Achi- 7%s aufgeftellt hat. Er hat eine regelmäßige elliptifche Geſtalt; fein großer Durch» mefjer hält zwei, der Eleine ein Decimeter. Die Rücenfloffe fängt fhon von der Dberlippe an und yeht bis zur Schwanzfloſſe, ohne ſich jedody mit diefer zu vereinigen. Die Steißfloffe bes gränzt die entgegengefekte Seite. Der ganze Naum gegen den Kopf hin, zwifchen diefer und der Nückenfloffe ift mit häutigen Franſen oder Anhängfeln beſetzt, welche langen Haaren fo aͤhn⸗ lich find, dag man deshalb den fpeciellen Namen barbatus ges waͤhlt hat, Die Augen liegen anderrechten Seite, welche braun gejarbt und mit grauen Flecken beſetzt ift, die in der Mitte einen fhwarzen Punkt haben, Die linke Seite ift gleihfürmig ſchmutzig weiß, die Seitenlinie geht vom oberen Auge ab und theilt das Thier der Länge nach in zwei gieihe Hälften, Die Floſſen find an der linken Seite gleichfürmig ſchwarz, an der ‚rechten hingegen ſchwarz und graulich gefleckt. . Zahl der Floffenftraplen. 21. 08.7 BOX V. SATT ISIS, Diefer Fiſch ift im indifchen, wie auch im rothen Meere zu Haufe; er läßt fich folgendermaßen "nlänglich bezeichnen. Achirusbarbatus. A. corpore oblongo et omnino radiato. Beobachtungen Über einige Wespen, welche obgleich einander fehr aͤhnlich, doch ganz verfchiedene Nefter bauen; gelefen in der philomatifchen Geſellſchaft ‚von Zatreille, Der Verf. befayreibt fünf Arten: Bandes 1 Stud, S 130 1. Die Holſteinſche Wespe (V. holsatica Fabr.) Xen rs zelchen: Schwarz mit einem gelben Striche auf jeder Schul⸗ ter, und zwei gelben Flecken auf dem Bruſtſchilde; der Hinter leib gelb mit; einem ſchwarzen Dueerbande am Grunde der Rin⸗ ge: am hinteren Nande der erjien Banden fehwarze dicht zuſam⸗ meuftehende Punkte. . « Chriſt ift der einzine, der von diefer Wespe geredet hat, er vermwechfele fie aber mit einer anderen, welche Scopoli sylvestris nennt, Ihr Neſt gleicht einem Zapfen der Eeder von Libanon: es it ein abgeftummpfter Eikouper in einem ähnlichen aber längern enthalten. Die im Mitteipunfte befindlichen Zollen find ſechs⸗ eckig auf einer convexen Flaͤche ſtehend. Der Grund des aͤuſſeren Neſtes iſt mit einer kleinen zirkelfoͤrmigen Kappe bedeckt. Die ganze Subſtanz gleicht an Beſchaffenheit, Dicke und Farbe dem Loͤſchpapier. Das Neſt iſt an einem kleinen Stiele ſenkrecht auf⸗ gehaugen. Die Lange betraͤgt etwa 0,05, die Breite 0,046. Latreille hat zwei folche Mefter beobachtet: eins an der Dede . feines Zimmers, das andere in den Dienenfürben des naturhiftos riichen Muſaͤums. X 2. Die Stienwefpe (V. frontalis Latr.) Kennze i⸗ hen: Schwarz, Stimme gelb, mit einem gelben Striche; auf dem Bruſtſchilde zwei gelbe Flecke; der hintere Rand der Hin: terleibstinge von gleicher Farbe, der des hinterften gefchweift. Dieſe Arc ift von Latreille allein beſchrieben; fie ift der Syl- vestris Scop. jeht nahe verwandt, Ihr Neſt befteht aus einer einzigen eirunden, etwa 0,09 langen, 0,07 breiten und 0,03 ho⸗ ben Fläche; es ift papierartig. Es ift an einer Mauer des vote maligen Karıhaufer » Klofters gefunden, Die beiden vorigen Arten gleichen feht der gemeinen Wiese, pe; die ſolgende gleicht der franzoͤſiſchen Wespe. 131 3. Die Divdenwespe (V. diadema Latr.) Kennrei- chen: Sehr ſchwarz; unter-den Fühlhörnern zwei Queerftriche, auf dem Brufifchilde ſechs kleine Striche auf dem erften und zweiten Hinterleibsringe zwei Punkte und der hintere Nand dies | ſer und der folgenden Ninge gelb jo wie jene Striche und Punkte, Reaumur mem. des insect. tom. 17. plı 25. fiz. 2. 4 (bie Abbildungen find nicht genau.) Das Neſt pl. 25. Ae.1n.2. Es iſt groͤßer als das der franzsfiihen Wespe und kommt dem der Stirnwespe ziemlich gleich. ‚Der Kuchen befielben bildet eine einzige eirunde Fläche von 0,08 Länge, 0,06 und einigen Miliz metern Breite und 0,03 Höhe, feine Beſchaffenheit ift faft wie / bei den vorigen. 4. Die franzoͤſtſche Wespe (V. gallica). Man erkennt fie an dem großen gelben Flecke unter den Fuühlhornern und an den zwei gelben Flecken des Bruſtſchildes. 5. Die gemeine Wespe (V. vulgaris) die von. den Schtifts fiellern angegebenen Kennzeichen unterfcheiden fie hinlaͤnglich von den zwei erften von Latreille beſchriebenen Arten, Nr. 68. Nahriht von einer Schwalbe und einem Feigenvogel von der Inſel Java, in der Sammlung des Hrn. Peales zu Philadelphia befchrieben von | Rafinesgue | 1. Die langgeflügelte Schwalbe (hirundo longipennis.) Sie iſt fieben und einen halben Zoll lang; der Schnabel ift | Klein und fchwarz, Der Dbertheil des Körpers iſt fchwärzlich mit J Bläylichem Widerſcheine; der ganze Untertheil des Körpers, fo | wie auch der Hintertheil des Rückens ift ſchmutzig afcıgrau. Die & 32 132 Fiägel find fehr lang, ſpitzig und glänzend ſchwaͤrzlich. Gegen den Rücken fiebt man 'einen ajchgrauen, oder weißlichen nad) unten hin ſchmutzigen merklichen Fleck. Der Schwanz iſt ſchwarz, ſehr lang, ſehr weit gabel oͤrmig gefpalten, die äuffere Steuerfer der an jeder Seite ift fo lang als der Flügel. 2. Der keilſchwaͤnzige Seigenvogel (sylvia cuneata.) Er ift fünf Zoll lang. Der Schnabel ift hornfarben? der Dberfiefer deffelben eckig und faft durchaus braun, Der Dbers theil des Körpers ift grünlihgrau, die Kehle weißlich, die Schuls tern find aſchgrau, Bruft und Bauch gelblih. Die Flügel find furz, mit braunen graulich gerandeten Schwungjedern; mehrere Federn unter den Flügeln haben weiße Spiken; der Schwanz iſt feilformig, unten Braun, das untere Ende der Seitenſteuerfe⸗ dern weiß; oben hellbraun, am unteren Ende eine Feder um die andere weiß und mit einem dunkelbraunen vundlichen Flecke bezeichnet. Tr. 69. Bemerfung über das Inſekt Mantis oratoria Linn. von Draparnaud Profeffor der Naturge— ſchichte zu Montpellier, " Das Inſekt, welches Fabrizius, Devillers und die übrigen Schriftſteller unter dem Namen M. oratoria befchrieben haben, ift nad Draparnaud das Männchen der M. religiosa. Linné ſelbſt feheint in der Folge diefe beiden Arten verwechfelt zu has ben, denn er befchreibt die leßtere in Mus. Ludovicae Ulricae unter der Benennung oratoria. Draparnaud, welcher die ers ftere, die Linne gefehen und Brander aus Afrika mitgebracht hat, im füdlichen Frankreich entdeckte, giebt davon folgende Ber ſchreibung, welche wir hier im Auszuge liefern. 133 Die größefte Länge ift vierzehn Linien; das Männden if ein wenig fleiner als das IBeibchen, Die Farbe it anfangs grün, geht aber in der Folge in das bräunlichgraue über. Die Flügels decken find ein wenig Fürzer als der Hinterleib ; die Flügel durchs fheinend, am hinteren Rande ein wenig gelblich; in der Mitre zeigen fie einen großem Augenfle von blaulicher ins violerte ſich ziehender Farbe, hinter welchem bogenfoͤrmige unterbrochene Streifen von gleicher Farbe liegen. Der vordere Theil des Flüs gels ift von röchlicher Farbe mit Eleinen vierecfigen durchfcheinens den Fleden, welhe ihm ein faft neßformiges Anfehen geben; die Flaͤgeldecken find grün mit einer gelben Ader. Der Grund der vorderen Hüften ift init einem weißen Flecke befeßt, wel⸗ er einen ſchwarzen Rand mit Eleinen weißen Punkten hat. Diefe Fangheuſchrecke legt ihre Eier in einen eirunden aus zwei Banden beftehenden mit einer lederartigen ſchwammigen Subſtanz in geftreiften Lagen abwechfelnden Haufen. Diefe Maſſe ift anfangs flüffig, ſchaͤumend und weißlich; an der Luft : wird fie feft und immer mehr und mehr braun: die augfchlieffens de Larve ift grüm oder grau von Farbe. Die Flügeliümpfe der Nymphe find am Grunde rörhlich und am Ende blaͤulichſchwarz. Roſſi hat fie in diefem Zuftande unter dem Namen Spallanzania befchrieben. Mr. 70. Auszug einer Abhandlung über die verfchie= | denen eleftrifchen Organe gewiffer Fiſche; gelefen in | der philomatifchen Gefelfyaft ven Geo ffroy. \ Dei dem Krampfrochen beftehen diefe Organe in einer gros | Ben Menge flehfiger Röhren, welche gleichlaufend um die Kies ' men her liegen, mit ihrem Grunde an den allgemeinen Bedeckun⸗ ‚ gen fefifigen und eine fechsedige, zuweilen fünfedige Geſtalt 134 haben. Diefe Prismen, melche ungefähr tie Honigwaben aus: fehen, find mit einer weichlichen, durchfcheinenden Subſtanz ges füllt, welche nad) angeftellten chemiſchen Verſuchen aus Eiweiß: floff und Galferte beftebr, In dem Ztteraol, deffen Schwanz Z feiner ganzen Länge betraͤgt, finder man vier elektriſche Organe: zwei große, welche unter den Schwanzwirbeln und zwei Eleine, welche zur Seite der Steibfloffe liegen. Diefe länglichen Maſſen beftehen aus flechſigen, gleichlaufenden Platten, welche von anderen viel zahls reicheren fonft aber gleichartigen Plättchen fenkrecht durchfchnits » ten werden. Die dadurch entftehenden Zellen find mit einer aͤhn⸗ lichen Subſtanz wie bei den Zitterrochen gefüllt, In dem Zitterwels, weicht das eleftrifche Organ noch mehr ab: es Bider namlich unter der Haut einen Sack, welcher dag ganze Thier umgiebt; es hat das Anſehen als ob eine Spedlage zwiſchen der Haut und der allgemeinen über den Musfeln auss gefpannten Flechſenhaut ſteckte; wenn mun aber durch das Vers srögerungsglas zuficht, fo bemerkt man, daß diefe dicke Lage aus flechfigen Fafern beſteht, welche fich nach allen Richtungen freugen, und daß alle Maſchen diefer Art von Netz, Eiweißftoff und Gallerte enthalten, Diefe elektrifchen Organe, werden duch Nerven, die allen Fifchen gemein find, ins Spiel gefeßt; nur daß diefe Nerven bei den eleftrifchen größer find und uͤbrigens eben fo große Vers fchiedeitheiten zeigen, ale bie elektriſchen Organe feibit, Die Nerven des fünften Paars gehen zu den Nöhren des Krampfrochen, und die bes achten *K) verbreiten ſich in dem netz⸗ »”) Coll der Stimm⸗ oder Lungennerve (vagus) fein, weicher aber wichtigen ats der gehts Hirnnerve geſahlt wird. We 135 ſoͤrmigen Sacke des Zitterwels. Diefe zeigen aber eine merk wuͤrdige Abweichung; denn anftatt fi, wie das bei allen ans deren Fifchen der Fall ift, gerade zu den Seiten hinzubegeben, nähern fie fich beim Ausgange aus dens Schädel einander, geben jufammen durch den Körper des erften Wirbels und nun erff, nad diefem langen Umwege, unter die Seitentinie: fie geben zwölf bis fünfzehn dicke Aefte, welche fich in dem eleftrifchen Netzwerke vertheilen, Die Nerven, welche bei dein Zitteranle zu den elefttifhen Organen geben, entſtehen vom Nückenmarfe, und find Zweige der eigentlichen Nuͤckenmatisnerven felbft. Die Folgerungen, welche ſich aus der vergleichenden Untets ſuchung der eieftrifhen Organe ziehen laſſen, find: 1. dag die Lage diefer Organe ziemlich gleihgulrig iſt, weil fie beim Zitter— wels im ganzen Umfange des Körpers, beim Zitteraal hingegen unter dem Schwanze beifammen und beim Krampfrochen an den ©eiten liegen; 2. daß Eein Zweig des Nervenfpftems ihnen be: fonders zugeeignet ift, weil ſich ſehr verfchiedene Nerven zu ihr nen vertheilen, und endlich 3, daß die Geſtalt der Zellen gleiche falls gar nicht wefentlich ift, da dieſelbe bei allen drei Arten abs weicht, In anderen Sinfichten findet man aber auch, daß diefe elektrifhen Batterien, welche man auf den erften Anblick einanz der wenig ähnlich glauben follte, doch auch viel Webereinftims mendes haben und ſich auf ein und daſſelbe Organiſationsſyſtem beſchranken. Den Beweis bievon giebt die Betrachtung, daB bie elektriſchen Fiſche die einzigen find, bei denen ſich fo weit ausgebreitete und an Flächeninhalt fo vervielfachte Flechſenhaute, eine fo beträchtliche Anhäufung von Gallerge und Eiweißſtoff in den von den Flechfenhäuten gebilderen Zellen und fo ftarfe weit verlängerte Nervenäfte finden. In der That wird das elektyiihe Drgan durch die Vereini— / 136 gung dieſer ſehr einfachen Merkzeuge gebildet und iſt in dieſem Zuſtande der Leidner-Flaſche oder der Blitzſcheibe zu verglei⸗ chen, da es abwechſelnd aus Elektricitaͤtsleitern (die Nerven und die Eiweißſtoff -Gallertſubſtanz, in welche ſich die Nervenwir⸗ kung fortſetzt) und aus Nichtleitern (die Flechſenplaͤttchen, wel⸗ che jene Subſtanz durchkreutzen) beſteht. Da nun das Letzte, worauf wir bei der Unterſuchung des elektriſchen Organs ſtoßen, aus Nerven und Flechſenplaͤttchen, mit Eiweißſtoff und Gallerte abwechſelnd beſteht, fo koͤnnen wit uns nicht mehr wundern, dies Organ bei gänzlich verſchiedenen Gattungen anzutreffen. Alle Thiere haben Nerven, welche ſich unter der Haut verlieren; alle haben unmittelbar unter der Haut mehr oder weniger Zellftoff; alle haben folglich die Anlage zu eis nem eleftrifchen Organ. Um diefe Anlage zu entwickeln, bedarf es nur der Verbreitung oder Ergieffung einer gewilfen Menge von Eiweißſtoff, und da diefe Ergieffung ohne den wenigſtens unmittelbaren Einfluß dev anderen zum Leben wefentlihen Orga— ne Statt haben Eann, fo ift es begreiflich, wie die Gegenwart eines Elektrizitaͤtsorgans eine Art bezeichnen Eonne, ohne diefe Art deshalb aus ihrer Gattung zu entfernen. ‚Auszug einer Abhandlung über die Tubicinella, in ber Berfammlung der Profefforen des naturhiftorifchen Muſaͤums gelefen von Lamarck. Die Tubicinella, welche in Rückficht der allgemeinen Ges ſtalt ihrer Schaale fo genannt ift, bildet eine neue Gattung von Seefihaalthieren, welche durch ihre befonderen Kennzeichen und durch ihre Verwandtſchaft mit den Eichelmuſcheln ſehr merkwuͤr⸗ dig if. 137 Der Bürger Lamar Hat in feinen Vorlefungen im Mu— ſaͤum im Sahre X eine neue Ordnung in der Klafje der Kruftenz thiere aufgeftelt, voelche aus den Gattungen balanus und ana- tifa beftebt, die feinen Beobachtungen zufolge in diefe Klaffe und nicht in die der Weichthiere gehören ; zu diefer Ordnung der ſchaalentragenden Kruftentbiere rechnet er auch die tubici- nella. Folgendes find die Kennzeichen diefer neuen Gattung. Einfchaalige, regelmäßige, nicht fpiralfürmige, vöhrenförs mige am Grunde fehmalere, an beiden Enden abgeftumpfte, mit einer am Ende fißenden Ereisformigen Deffnung und einem viers Elappigen Dedel verfehene Schaale. Die Schaale der tubicinella befteht in einer zylinderformiz _ gen Nöhre, welche gegen den Grund hin ein wenig ſchmaler wird, wie ein umgekehrter Kegel; an beiden Enden ift fie abge- ſtumpft. Die Oeffnung der Schaale am Ende des oberen oder breiteren Theils iſt die groͤßeſte; fie iſt Ereisformig und regelmaͤ— Big. Diefe röhrenfürmige Schanle befteht aus Einem Stüde; man fieht aber an der Seite die Spuren von ſechs verſchiedenen, jedoch gaͤnzlich mit einander verſchmolzenen Stuͤcken. Sie iſt der Fänge nach fein geſtreift, und Stockwerkweiſe mit Queerleis fen verfehen, welche aber nicht fpiral laufen. Die Subftanz diefer Roͤhre ift zellig und der abaeftumpfte Grund ift mit einer Haut des darin. wohnenden Thiers ver ſchloſſen. In der Deffnung der Schaale iſt ein aus vier fchaalenarti« gen, trapezoidifchen, ftumpfen, ganzen, tie bei den Eichelmus ſcheln geftellten und eben fo an ihrem Grunde befeftigten, ‚auch ſich eben fo öffnenden und fchlieffenden Klappen gebildeter Deckel befindlich, 138 Lamarck kennt zwei Tubizinellen, welche er geneigt ift, für zwei Arten zu halten 5 er bezeichnet fie folgendermaßen: Tubicinella (inajor) striata; costis transversis, aequali- bus distantibus. Tubicinella (minor) striata; costis transversis, crebrisz inferne minoribus interstinctis, Die Tubizinellen leben aufdem Körper der Wallfifche, wie balanus diadema und b. testudinarius auch; und ihre Schanle findet fih in die Haut und das Fett jener Thiere eingefenkt, Diefe Bemerkung ift Lamarck von Dufresne mitgetheilt, wel her zu London in Hunters Sammlung die Tubizinellen auf eis "nem Srüce von Wallfiſch fisend gefehen bat. Hr. 71. Zerlegung ber Propolis oder bes Kitts der Bienen, der Geſellſchaft für Agrifultur dis Departes ments der Seine eingefandt von Vauquelin. Die Propolis ift bekanntlich die erfte von den Bienen eines in einen Bienenkorb eingefepten Schwarms gefammelte Mafje; Die Subftanz ift harzig, zähe, riechend, von,mehr oder weni⸗ ger dunfeler rörhlihbrauner Farbe. Diefe Subitanz Hänge jo feit an den Beinen und Fußwur—⸗ zeln der Bienen, welche fie geſammelt haben, daß ſie fich’derfels ben nicht ſelbſt entledigen - können, Andere Arbeitsbienen (mu- lets), welchen jene die Fußwurzeln hinzuhalten fcheinen, nehmen ihnen daher diefe zähe Maffe mit den Kinnladen ab und befefti- gen fie ringsum im Korbe und auf allen darin hervorragenden Körpern; daher dev Name Propolis, welder im Griechiſchen vor der Stadt bedeutet. Diele Subſtanz iſt anfangs weich und fehr dehnbars fie er⸗ 139 haͤrtet aber nachher zu einer fehr feften Maffe. Man weiß noch nicht, aus welchen Pflanzentheilen fie bereiter werde, muthmaßt aber, daß es von der Art Schleimharz gefchehe, welche die Blatts knoſpen der meilien Bäume und Stauden überzieht und gegen Feuchtigkeit ſchuͤzt. In der Folge der inneren Bienenſtocksar⸗ Beit werden alle fremden Körper, welche in die gemeinfihaftliche Wohnung hineingerathen und zu ſchwer find, um hinausgefchafft zu werden, mit diefer Maffe bedeckt und fo von dem Juneren ausgefhloffen *). Nr. 72. Nachricht von einem neuen in Neuholland von dem engliſchen Reifenden Herrn Baff entded: ten Bierfüßer; gelefen in der philomatiſchen Gejell= ſchaft. Here Baſſehat auf den Inſeln von Furneaur und in der Gegend um Port - Sarkfon ein neues Saͤugthier entdeckt, wel— es die Eingebornen unter dem Namen Wombat kennen. Dies Thier gehört zu der Familie der Beutelthiere, kann aber zu kei— ner von den bisher aufgeführten Unterabtheilungen diefer Fa— milie gerechnet werden, und mug eine neue Gattung bilden, wel: he wiſchen den Dafyuren und Phalangern mitten inne ſtehen kann. Es hat in jeden Kiefer fechs Schneide: zwei Ed und ſechzehn Backenzaͤhne; in allen alfo acht und vierzig Zähne, Die Backenzaͤhne find wie bei den Thieren, deren gewöhnliche Nah—⸗ rung in Pflanzenproduften befteht, durch einen Zwifchenraum von den Eckzaͤhnen geſchieden. Der Wombat hat wegen feines *) Die übriz:a ven chemiſchen Bemerkungen laſſe ich, als zu unſerem Wweclke nicht gel,övend, wen W. 140 breiten platten Kopfes, feines fehr Eurzen Halfes und feines fhweren gedrungenen Kötpers einige Aehnlichkeit mit den Pha⸗ fangern, er ift aber noch träger und langfamer als diefe, welches daher Eommt, daß er nicht folche Werkzeuge zum Ergreifen hat, Der Daumen der Hinterfüße fehlt faft gänzlich, und auch vom Schwarze ift uur eine fchwache Spur vorhanden. Die Beine find von gleicher Lange, fehr ftark, vorzüglich die vorderen; die Zehen find wie ‚bei den grabenden. Thieren mit Klauen verfehen; das Haar ift grob, ziemlich kurz, unter dem Bauche nicht dicht; die Ohren find fehr Eurz, die Augen von langen, dichten nach Willkuͤhr zu fenkenden Haaren befchattet, tie bei dem Maul» wurfe, um das Auge gegen die Strahlen eines zu ftarfen Lichtes zu ſchutzen: überhauptzeigt die ganze Organifation diefes Thiers, daß es unter der Erde lebt; welches uͤberdem durch Baſſ Beob⸗ achtungen bejtätiget wird, Es ift fehr wahrfcheinlich, daß diefe neue Gattung fich nicht auf eine einzige Art beſchraͤnkt; dem man kennt Wombats, welche die Berge bewohnen und nur des Nachts nad) Nahrung ausgehen; andere hingegen, die die Ebenen beiwohnen und zu jeder Tageszeit weiden. Der Wombat ift ein großes Thier; es miffe von der Nas fenfpige bis zum Ende des Schwanzes etiva ;5ı Zoll Engliſche); der Körper allein iſt 233 Zoll lang, die Beine 53 Zoll. Das Gewicht beträgt zwiſchen 25 bis 30 Pjund, Er ift fanft und zahm, wie jedes Thier, das fih noch nie über die Ueberlegenheit der Menfceufpecies zu beklagen hatte; er erfchrickt über nichts und läge ficy ganz nahe kommen; aber bei der erften Beleidigung zeigt er ſich beleidigt und ſucht ſich zu rächen, wozu er fich feiner Eckzaͤhne bedient, 141 Diefe neue Gertung lieffe ſich folgendermaßen benennen und bezeichnen. Vombatus. Ordinis caracter: Marsupialis, ac organo generationis sic in marsupialibus. Gen. car. Dentes in utraque mazilla, in- cisores 6; laniarii 2; molares 16, Palmis 5; — dactylis, plan- - tis 4 *). Bemerfungen über das Nilkrokodill gelefen in der philo⸗ matifchen Gefellfhaft von Geoffroy. Herodot, Plinius und einige neuere Neifende haben gefagt, das Krofodill fei das einzige bekannte Thier, deffen Dberkiefer auf dem fejtbleibenden Unterkierer beweglich ift. Perrault und Duverney fagten Hingegen, daß beim: Krofodille dev Oberkiefer nicht vom Schädel getrennt fei, fondern mit demſelben ein ein— ziges Knochenſtück ausmache. Diefe Beobadhtungen fcrienen nur deswegen eitrander vollig entgegengejeßt zu fein, weil Feine der beiden frreitenden Partheien erklärt hatte, was fie unter Kiefer verfiehe, und in der Thar war eine ſolche Erklärung auch ſchwer zu geben, wenn man den Schädel des Krokodills nicht ſehr ge— nau Eannte, Der ganze Kopf befteht fo zu fagen, faft nur aus feinen bei⸗ den langen Kiefern; der eigentliche Schädel ift fo Elein, daß man ihn bei dem erften Anblicke uͤberſieht; er ift gaͤnzlich zwifchen “) Eiche eine Abbildung und etwas nähere Beſchreibung dieſes Thiers aus Collins account of the english colony in new - souih - wales Vol. UI Lond. Cadell 1802, in Voigts Magazin fir den neueſten Zuſtand der Naturkunde B. 4. E. 681 bis 689 Taf. 1X. Im Shaw’s general zoology Vol. I. part. IL Eiche dieſes Archivs B. 2. Et. 1. S. 229) wird diefes Thierd Seite 504 ſchon winter der Benennung bidelphis ursina gedacht. 142 den Zweigen des Oberfiefers enthalten. Daher kommt es, daß die Organe, welche Bei anderen Thieren an den Seiten des Kopfes liegen, wie nad) hinten zuruͤckgeſchoben erfeheinen, wie dies mir dem Schläfendeine und den die Kiefer bewegenden Muss keln der Fall ift. Das Schläfenbein ift zu einem: wahren Ges lenkknopfe umgewandelt und wird was jeine Verrichtung betrifft wirklich dazu, weil fein Ende in eine Vertiefung des Unterkiefers paſſt. Deshalb ift denn and) diefer Kiefer um ein Sechscheif länger als der obere; feine Höhle, welche fid) mit den Gelenk fortfäßen (cornes) der Schläfenbeine zu einem Gewerbgelenke verbindet, hat eine doppelte. Geleukflaͤche; der Gelenkknopf des Hinterhaupts liegt in gleicher Ebene, fo daß der Kopf) wirklich an feinen Gelenkpunkten eben fo zurückgehalten wird und im Ges werbgelenke fpielt, wie der Dedel einer Tabacksdoſe, ohne nad) rechts oder lines abweichen zu köͤnnen. Da die Muskeln, welche die Kiefer in Bewegung feken, zwifchen den Kalsmuss keln liegen, diefen nach vorn hin auftreiben und daher an diefem Theile eine Art von Vorjprung (esptce de front) bilden, fo has ben ſich die Naturforicher, welche lebendige Krokodille beobach— teten, irren und glauben koͤnnen, daß der Kopf in der Gegend der Kieferwinkel noch nicht zu Ende ſei. Der Unterkiefer bleibt bei der Bewegung der Kinnladen faſt unbeweglich und zwar aus dem Grunde, weil ſein hinteres Ende ſich bis weit uͤber die Ge— lenkverbindung mit dem Oberkiefer hinaus erſtreckt und wenn es ſich gegen die Haut erhebt, daſelbſt einer ſehr ſtarken Schuppe begegnet, welche verhindert, daß ſich das hintere Ende mehr hebt und folglich auch daß das vordere Ende mehr hinabſinkt. Die Behauptung der Alten iſt alſo faft im firengften Sinne und mit folgender Einfchränfung vollfommen wahr. Das Kroko— Dil iſt Das einzige betannte Thier, deſſen Öbertiefer, 143 zwiſchen deffen Zweigen der Schädel eingefaßt iſt, ſich gegen den Unterkiefer, welcher nur eine faſt unmerkliche Beweglichs keit hat, bewegt. Man tadelte Herodot und die Alten überhaupt auch deswe⸗ gen, weil fie behaupteten, das Krokodil habe Feine Junge. Ges wiß iſt es, daß wenn das lebendige feinen ungeheuren Rachen aufiperrt, man faſt feine Spur davon fieht, welches Daher Fommt, daß die Zunge ganz mir der. Haut zufammenbhängt, welche die beiden Zweige des Unterkiefers vereinigetz; man muß die allgez meinen Bedeckungen, welche die Zunge verhullen, weguebmen, um darunter die Muskelſaſern und denfilben Bau wie an der Zunge der ubrigen Thiere zu finden. Sn der Abhandlung iſt auch von den Eingeweiden diefes Thiers die Rede, die Graͤnzen diefer Blatter geſtatten aber Fets nen feruern Auszug und das Ganze wird ım Tien Hefte dev Aus nalen des Nationalmujaums abgedruckt werden. Bemerkung über ein amerifanifches Krofodill, welches vom Kaiman verfchieden iſt; gelefen ın der philomas . tiſchen Gefellfchaft, von Geoffroy. Der General Leelere fchickte Eurz vor feinem Tode zivei Krokodille von Sr. Domingo an das Mationalmufaunt, Diefe vom Kaiman fehr verfchiedenen Thiere hatten: eine lange Schnaus je, an der Seite des Oberfiefers einen Ausſchnitt um den vier: ten Zahn des Unterkiefers durchzulaſſen; die Fuͤße ganz mit Sqͤwimmhauten verfehen, kurz alle die von Euvier für das Krofooill der alten Welt angegebenen Kennzeichen, Nach diefen Umjtanden follte man glauben, daß das wahre Krokodill fi in ' der heiljen Zone beider Welttheile findes aber Buffon hatte bes kanntlich behauptet, daß dies bei keinem einzigen. Vierfüßer der 144 \ Fall fei und es war bisher Fein gegründeter Einwurf bekannt, der das von diefem großen Manne aufgeftellete Gefeß hätte ers ſchuͤttern koͤnnen. Das Verlangen zu erforſchen, ob dieſes Geſetz ſich auch bei dem Krokodill von St. Domingo beſtaͤtiget finden würde, ver: anlaſſte mich, es mit einem Nilkrofodill, welches ich felbft aus » Aegypten mitgebracht hatte, forgfältig zu vergleichen; dabei fand ich denn, dab das Krokodill von St, Domingo ein wenig längere Kinnladen habe; daß fein Schwanz aus einigen Schup⸗ penteihen mehr beftehe, naͤmlich zwanzig im erſteren und fiebens zehn im: anderen; die Vorderzähne feines Unrerkiefers find fo fang, daß fie den Oberkiefer durchbohren, dahingegen fie beim Nilkrokedill Fürzer find und daher nur in zwei Fleinen Vertie— fungen aufgenommen werden. Die den Rüden bedeckenden Schilde find weniger zahlreich und dabei ungleich; fie haben Leis ſten, weldye nur an der äufferen Reihe recht vorfpringend find; die mittleren hingegen find faſt verwiſcht. Im Nilfrofodill aber haben alle Rückenfchilde diefelbe Geftalt, gleich hohe Leiften und ſtehen fammtlich in gleicher verhältnigmäßiger Ordnung; ja ſo⸗ gar die die Gliedmaßen bedeckenden Schilde find verſchieden, nämlich bei dem Krokodill von St, Domingo vierecfig und bei dem Ägyptifihen rund oder fechgedig. Die beiden Krokodille, welche wir dem aufgeklärten Eifer des General Lerlere verdanken, glichen einander vollfommen, ob⸗ gleich fie an Alter und Große fehr verfchieden waren, Das etz wachfene Eremplar war Faum größer als dasjenige, welches ich von meinen Neifen mitgebracht habe; woher ich ſchlieſſe, daß die angegebenen BVerfchiedenheiten nicht auf die vom Alter ger woͤhnlich abhängenden Veränderungen gerechnet werden muͤſſen, fondern als eben fo viele Gründe anzufehen feien, weshalb wir 145 das Krofodill von Domingo für eine neue Art zu halten haben. Das von Buffon aufgeftellte Gefet erleidet alfo auch durch die Entdefung eines Krokodills mit verlängerten Kiefetn keinen Abbruch: Eintheilung der Ophidier in drei und- zwanzig Gattun⸗ gen ; gelefen in der philomat, Gejellihaft von F. Me Daudim Die große Menge von Schlangen, welche ic) feit mehreren Sahren in verfchiedenen Sammlungen unterfuchte und die Ar— beiten einiger neueren Naturforfcher, Haben mich überzeugt, daß die bis jeßt aufgeſtellten Gattungen zur Klaſſifikation aller Arten nicht hinreichend find; ic habe deshalb die Arbeiten meiner Vorgänger durchgeſehen und bin fo dahin gelangt, in der Ord⸗ nung det Ophidier drei und zwanzig Gattungen feſtzuſetzen Gattung ı. Boa. Einfache Baudy und Schwanzfchilde, Keine Giftzähne, (Latreille Hist. rept.) } 2. Seytale, Einfache Bauch» und Schwansfäilde, Gifi⸗ zaͤhne. (Latr. hist. rept.) ‚ t 4, Python. Einfache Schilde unter dert Bauche und Schwanze; lefterer mit doppelten Schilder. Ant After zwei Sporen. Keine Giſtzaͤhne. (Russel ind. serp. pl. 24. 39.) | 4. Hürria. Unter dem Bauche und Schwanze einfache Schilde, letsterer mit doppelten Schilden arm Ende, Keine Gift zaͤhne. (Russel ind. serp. pl. 40.) 5. Bungarus. Cinfahe Schilde unter dem Bauche und Echmanze, an legterem ein oder mehrere doppelte Mittelſchilde, Dben auf dern Körper Und Schwanze eine längslaufende Reihe von großen Schuppen, Giftzähne, — Bungartını — panta, (Russel ind. serp. pl. 3.) 4 Sander 1, Stud, 8 146. 7 6 Corallus. Unter dem Halſe doppelte, unter dem Bau⸗ de und Schwanze einfache Schilde. Giftähne. (Merrem Amphib. fasc. ı. pl. 2.) 7. Lachesis. Unter dem Bande und Schwanze einfache Schilde; Teßterer am Ende- mit vier Neihen fpisiger Schilde. Giftzaͤhne. Seytale à chaine (Latreille hist. rept.) 8. Crotalus, Unter dem Dauche und Schwanze einfache Schilde; leßterer am Ende mir mebreren hornartigen, bewegli⸗ hen, fihallenden Ningen. Giftzähne. (Linn. syst. nat.) 9. Cenchris. Unter dem Bauche und Echwanze einfache Schilde; lefterer an feinem vorderen Theile mit Loppelten Schil— den. Der After ohne Sporen. Giftzähne. Mokoſon in den vereinigten Staaten von Amerika. ; ıo. Vipera. Unter dem Bauche einfache, unter den zylin⸗ driſchen Schwanze doppelte Schilde, Giftzähne. (Laurenti synops. rept. Latr. hist. rept.) ; ıt. Coluber. Unter dem Bauche einfache, unter dem zylin⸗ driihen Schwanze doppelte Schilde. Ohne Giftzähne. (Latr. hist. rept.) 12. Acanthurus. Unter dem Bauche einfache, unter dem zylindriſchen und in eine Eleine Hornfpige geendigten Schwanze doppelte Schilde, (Merrem Amphıb. II. pl. 5. pag. 24- 13. Platurus, Unter dem Bauche einfache, unter dem fehr zufammengedrückten und am Ende mit zwei großen Schuppen "verfehenen Schwanze doppelte Schilde. Giftzähne. (Latr. hist. rept.) HL 14. Enhydris. Unter dem Bauche einfache, unter dem ſehr zufammengedrlickten Schwanze doppelte Schilde. Ohne Gift« zähne. (Late. hist. rept.) 147 “15. Langaha. Unter dem vorderen Theile des Körpers ein⸗ fache Schilde, gegen den After hin ſchuppige Ninge; unter dem Schwanze Schuppen. Giftzähne. (Lacepede hist. des serp.) 16, Erpeton. Unter dem Bauche einfahe Schilde; unter dem Schwanze Schuppen, Ohne Giftzaͤhne. (Lacepede ſchrift⸗ liche Mittheilung.) 17. Eryx. Auf der ganzen Haut gefchuppt, unter dem Baus he und dem zylindrifchen Schwanze eine Reihe von größeren Schuppen. Keine Giftzähne, (Boa turc, Latr. hist. serp.) 18. Anguis. Körper und zylindrifcher Schwanz durchaus geſchuppt. Weder aͤuſſere Ohren, noch Falten an der Seite des Körzers, noch Giftzähne. (Linn. syst. nat.) 19. Ophisaurus. Körper und zulindrifher Schwanz durchs aus gefhuppts Auffere Ohren; eine längliche Falte oder Furche an den Seiten des Körpers, Keine Giftzaͤhne. (Anguis ven- tralis Lin.) 20. Hydrophis. Körper und ſehr zuſammengedruͤckter Schwanz durhaus gefhuppt. Ohne Giftzähne. (Latr. hist. rept.) 2i. Asrochordus. Anftatt der Schuppen Kleine ſchuppenar⸗ tige Hoͤckerchen, womit Körper und zylindriſcher Schwanz durchs aus bedeckt find. Ohne Giftzaͤhne. (Lacepede hist. des serp.) 22. Amphisbaena. Sorper-und Schwanz durchaus mic ſchuppig abgerheilten Ringen befegt. Ohne Giftzäßne, (Linn. syst. nat.) 23. Caecilia. Eine Längsreihe von Falten; die Haut glatt ober körnig. Meder Schuppen noch Giftzoͤhne. (Linn. syst. nat.) K 2— 148 Ueber eine neug Klaffifiation der‘ Spinnen aus einer Abhandlung von Latreille. Be Ueber Lamarks Klaffe der Arachniden bemerkt der Verf daß ſie mit Swammerdams und Lyonets Grundſaͤtzen uͤberein⸗ ſtimme; da aber der innere Bau dieſer Thiere noch nicht hinläyg« lich anatomifch unterfucht fei, fo wolle er noch Kt über die Zus laͤſſigkeit diefer Klaſſe entfcheiden, Da Euvier einer Familie von Meichthieren den Tamen acephala gegeben hat *), fo nimmt Latreille die Benennung acephala, welche er in feinem Werke über die Gattungskennzeis hen der Inſekten den Spinnen beigelegt hatte, zurück, und nennt diefe Thiere nun acerata (aceres), welches den Mangel der Fühlhorner andeutet. Er theilt die ganze Ordnung in drei Familien, nämlich: die Scorpioniden, Arachniden und Phas langier; zu der zweiten gehören die eigentlichen Spinnen. Sie zerfallen nad) unferem Verf. wieder in zwei Hauptabtheilungen, nämlich in umherlaufende und ftillffigende. Die Erfteren haben ſowohl in Ruͤckſicht der Stärke als des Kunftfleiffes den Vorzug. Dortbes hatte an der Vogel: und Mauerſpinne befondere Kennzeichen bemerkt, diefe unterfuchte der Verf. auch nad) Wal⸗ kenaers Bemerfungen genauer und fand fie hinreichend, um eis ne eigene Gattung zu bilden, welche er mit IB. mygala nennt; die Kennzeichen derfelben find: Fußfoͤrmige Palpen, am Ende der Marillen auffigend, Die Maxillen walzenformig, den Hüften der Füße gleichend, *) &, melne Ueberſetzung unter dem Titel: Cuvier's Elementarifcher Ent: wurf der Naturgeſch. des There, Berlin 1800, Th. IL ©: 73 u fig. 3 149 Augen auf einer Fleinen Erhöhung ſitzend er dieſe Gat⸗ 0 0 tüng zerfällt in zwei Abtheilungen Mygalen mit Buͤrſten (&brosses) und minirende Mygalen. Die Gattung aranea ift in fünf fleine Familien getheilt: umberfchweifende, tapesirende mit mittelmäßig langen Süßen, tapesirende mit langen Süßen, bangende und Saterigraden. Jede diefer Eleinen Familien zerfällt wieder in mehrere andere, in die erfte Fommen die Wolf⸗ und Spritagr fpinnen, in die zweite die röbrenbewobnenden und ver ſchloſſenen und in bie dritte Die Web⸗ und Sadenfpinnen. Die durch die Stellung der Augen hervorgebrachten Zeichnungen find: Augen in drei Dueerreiben fehend. 3 Dei den Mygalen. fisen fie auf einer Erhöhung in Ger falt eines Andreaskreuzes. 2, Beiden Wolfſpinnen bilden ſie ein n langes Viereck oder ein hinten offenes Trapezium. 3. Bei den Springſpinnen eine Parabel oder ein großes Viereck, welches ein kleineres einſchließt. Augen in zwei Querreihen ſtehend. 4. Die der ſechsaͤugigen Tapezirbienen Bilden einen kleinen vorn offenen Zirkel oder einen Queertheil vom Ende eines Viereckð. 5. Die der achtäugigen Tapezierbienen bilden zwei angemaͤ⸗ herte Linien, wovon entweder eine oder Beide gekrümmt ausein's ander oder zufammen Jaufen, die vier mirtleren * oder we⸗ niger im Viereck ſtehend. 6. Die ber Fadenſpinnen bilden zivei) faſt gleichlaufende Lis nien; bei den allermeifter iſt die obere Linie, vollftändig und die Mitte beider Linien bilder ein Viereck, welches fich aber ‚immer den Geitenaugen nähert; nur bei einer einzigen befannten Art bat die obere Linie in der Mitte eine große Lücke, wıd jedes Enz 150 de derſelben hat zwei Anzen, welche mit den drei uͤbereinſtim⸗ menden Angen der unteren Linie ein Dreieck bilden, deſſen Spitze nad) unten gerichtet iſt. ü 7. Die Webefpinnen haben ihre Augen aud beinahe in zwei gleichlanfenden Queerlinien. Die Mitte bilder ein ſehr deutliches Viereck, welches von beiden Paaren bet Seitenaugen duch einen ziemlich großen Zwiſchenraum gettennt iſt. 8. Dei den Krabbeuſpinnen fehen die Augen in einem als ben Kreife, deffen Kruͤmmung nad vorn gerichtet und deſſen Durchmelfer faft immer in der Mitte Ducchfchnitten iſt. \ Vu. Zoologiſche Bemerkungen aus G. A. Olivier . Voyage dans Pempire othoman, L’cgypte et la Perse. Tom. II. Paris an 9. ) Meue Ronchylien. S. 141, 1. Bulimus denticulatus sie nister, parvulus elongatus, subtiliter striatus, ‘ rufescens:; apertüra cum angusto sinu suborbieulata, undique multi den- tata, (Fab. 17. fig. 9. a. b.) n Der Geftalt, Farbe und dem Umfarge nach gleicht fie dem bal,non pareil, Die legte Windung ift ein wenig eckig und ein wenig mehr geftveift als die. uͤbrigen dreizehn, Die Mündung wuͤrde fait rund fein, wenn fie nicht nach hinten eine Eleine Vers tiefung (sinus) hätte; ihr innerer Rand ift ganz gezahnt, Man bemerkt zwei ſtaͤrkere Zahne, welche fish nad) innen verlängern; der welcher dem Ende bes Saͤulchens entſpricht, iſt ſtaͤrker als der andere, Diefe Art fand ſich unten an einer. Mauer in einem Drangengarten. ı5I a. Melania buciinoidea breviter fusiformis; laevigata, fu liginosa: callo columellari albo; basi truncato, emarginato. (fig. 8.) \ Sie lebt in deu fügen Gewäffern von Seio und faft aller Inſeln des Archipelagus, von Ereta und Syrien. Ihre Geftalt iſt Eegelformig und ihre Farbe dunkel; fie iſt glatt und befteht aus acht Windungen, deven leßtere, vom Ruͤcken her gefehen, ein wenig länger ift, wie alle übrigen zufammengenommen. Die Mündung ift laͤnglich eivund. Die Leſze dünn und one Aus⸗ ſchnitte; die Schwiele des Saͤulchens weiß. Das Ende der Schaale ein wenig ausgeſchnitten. 3. Planorbis orientalis parvulus, subtrigyratus, gyris de- pressiusculis; margine convexo ; facie orali depressiore ; aper- tura subovali. (Fig. ıı. a. b.) - Finder ſich gleichfalls in den fügen Gewaͤſſern; gleiht an Farbe der großen europäifhen Planorbe, von welcher fie aber darin abweicht, daß die der Mindung entfprechende Fläche ver« tiefter it, und daß der Umfreis der Mündung nicht durch die Konverität der ziveiten Windung unterbrochen if. Die Schaale Bat übrigens nur drei gerundere und kaum geftvelfte Windungen. . ©. 353. u. ffg. ı. Helix spiriplana ımediocris, depressa, umbilicata, cir- eulis interrupte guttulatis notata; anfractu primo convexo, eaeteris discoideo - planissimis; apertura collo continuato suborbiculata candida. (Tab, 17. fig. 7. a. b. c.) Während des Sommers hält fie fih in Felfenrigen auf, aus welchen fie vermuthlich nur bei den erften Regentagen des Herbites hervorfummt. Als wir fie zuerft fahen, mußten wir den Felfen mit Keiten zexſpalten. Merktwürdig ift fle dadurch, daß ihre erſte Windung kenver, die Übrigen aber platt find. 152 J Wenn die Schaale noch jung iſt, fo findet man die erſte Win⸗ dung eckig oder ſchneidend. Sie findet ſich auch auf Rhodus. 2. Bulimus fasciolatus parvus, oblongus, albidus, lon- | gitudinaliter fusco - multilineatus; Apertura intus tota fusca, 4 labio simplici albo. (Fig. 5.) | Finder fih auf einigen Straͤuchen. Die Mündung ift eis rund, inmendig braun, am Rande weiß. Die Schaale iſt ſpin⸗ delfoͤrmig, weiß, mit vielen dunkelroͤthlichen Linien, welche mit zunehmenden Alter allmaͤlig verſchwinden. Auch auf Rhodus in Syrien und Caramanien fanden wir fie wieder, 3. Bulimus torticollis sinister, parvulus, dilute rubigino- sus, valde truncatus, subeylindricus; collo libero, angusta- to, subquadrato ; apertura subrotundata. (Fig. 4. a. b.) > Roͤthlichweiß; die Mündung faft rund nur wenig eiformig; der Rand ausgefchnitten, inmwendig an der rechten ‚Seite mit zwei wenig bemerkbaren Falten. verfehen, Der Hals frei und viereckig. Dig letzten Windungen wie bei dem Bul. decollatus abgeſchnitten. m Hält ſich wie die folgenden an den Felfen auf, “4. Bulimus refusus sinister, paryulus „ decollatus, fusi- formi-cylindraceus, totus conspiche plicato striatus, obsolete albeus; apertura öyali, intrersum obscure biplicata, rufidu- la. (Fig. 2, 4. b,) Die Mündung ift eifsemig, ſchwarz, zweizaͤhnig, inwendig verhlich. Sede Mindung hat eine Menge fehr hoher Keiften, Das Ende it an dem erwachſenen Thiere immer abgeſtumpft, 5. Bulimus teves sinister, parvulus, anguste fusiformis, obsolcte striolatus, cum yertice atrato albidus; anfractibus planissimis; apertura ovato - oblonga, obscure bidentato, (Fig. 6. a, b.) 153 Iſt laͤnglich, geftreift, hat funfzehn bis fechszehn Windun⸗ gen. Die Mündung ift eirund, etwas länglih, Hat intendig ätvei mehr oder weniger ſtarke Falten an der Seite des Säuls chens. Die legten Bindungen find von dunfelfhwärzlichblauer Farbe. 6. Bulimus inflatus sinister, parvulus ventricoso - fusi- formis, cum vertice atrato lacteus; leviter striolatus; aper- tura ovali, obscure bidentata, alba, (Fig. 5. a. b.) - Weniger länglich und mehr baudig als die vorige; bie Streifen find deutlicher; vorzuͤglich bilden die der legten Win: dung ſehr deutliche Hevvorragungen, Sie hat nur zwölf bis dreizehn Windungen, Die Mündung if eiformig und ſchwach -jweizähhigs der Grund derfelben ſcheint wie von einigen ande sen faltigen Erhöhungen verengt, ©. 15, u, ffg. Helix castanca magna, exwnbilicata, depressiuscule glo- bosa, rufo - castanea, pallido - zonata, callo labii obtusi in- terno et umbilicali fusco. (Fab. 17. Fig. ı. a. b.) Sie ift größer als die Weinbergsſchnecke; ihre Spindel aber weniger hoch und die Mündang Fleiner, Die ganze Schaale iſt mit breiten kaſtanienbraunen Guͤrteln gezeichnet, welche mit bläfferen Guͤrteln abwechfeln, wovon der mitten durch die legte Windung laufende fih durch feine weißliche Farbe auszeichnet, Die Mündung ift Halbellipeifh. Die Lefze gerundet: fie bildet äufferlich einen etwas vorftchenden Rand und ift innerfidy mit einem braunen gegen die Nabelgegend hin zunehmenden Schmelz überzogen, Der Grund der Mündung ift milhfarben, laͤßt aber doc) die äußeren Gürtel durchfcheinen, Sie wird zu Konflantinopel und Ghemlek gegeffen, 154 Bulinnis zebra parvulus, oblongus, umbilicatus,' lacvis, albidus, rufo lincolatus; apertura alba aequaliter triplicique versu tridentata. (Fig. 10. a. b.) u Slate, weißlich, der Länge nach mehr oder weniger mit roͤthlichen Streifen bezeichnet. Die zwoͤlf Windungen ſind ein wenig konver. Der Gipfel iſt ſtumpf und die Nabelſpalte ſehr merklich. Die Muͤndung it welß, fie hat zwel im Dreieck und faft gleich weit von einander ſtehende Zähne. Bulimus ovularis minutus, ovatus, sordide albidus; an- fractibus 63 vertice obtusissiino; apertura oblique oblongius- cula, sexdentata. (Fig. ı2. a, b.) Bon weiglicher Farbe, welche gegen die Mündung hin rei⸗ ner wird. Beſteht ans ſechs cin wenig Eonveren und glatten Bindungen. Ihre Geſtalt iſt kurz und flumpf eiformig. Sie hat einen kleinen Nabel. Die Muͤndung iſt laͤnglich, ſchraͤg, durch ſechs faſt gleiche, ſehr deutliche Zaͤhne verengert, deren an jeder Seite drei ſtehen. Durch dieſe Muͤndung naͤhert ſie ſich dem Bulimus scarabeus; ſie iſt aber nicht zuſammengedruͤckt und ihre Groͤße beträgt nur drei bis viertehalb Linien, . &. 199. 200, Auf der Inſel Polino Cunter dem Namen der gebrannten Inſel bekannt) fand ſich eine Schlange, welche folgendermaßen kenntlich gemacht wird; Boa turtica griseo - flavescens, cauda brevissima, scu- tis dorsalibus minimis rotundatis subhexagonis, (Tab. 16. fig. 2. A. B.) Der Körper ift zylindriſch, gelblichgrau, mit zahlteichen, unregelmäßigen fhwärzlichen Flecken. Der Kopf eifprmig, ſtumpf; die Schnauze wird von einer dreieckigen, breiten, kurs zen Schuppe gebildet; die beiden folgenden Schuppen find gleich: 155 falls breit und kurz; die, welche den Körper bedecken, find Fleim, rund, gleich, fat ſechseckig; die Bauchfchuppen, zwei und, fies benzig an der Zahl, find kurz und ſchmal. Die Augen Elein und tiefliegend. ° Die Zunge gefpalten, die Unterlippe zugerundet. Der Schwanz it ſtumpf, ſehr kurz. Die Schwanzſchuppen ſind zwei und zwanzig an der Zahl. Sie har keine Giftzäͤhne. ©. 357. wird Lacerta ocellata Gmel. Syst, nat. T. 1, p. 3, p. 1077 beſchrieben, cs ift Forskals Lac. ocellata cauda tereti, imbricata, brevi. Deser. anim. pag, 13. — Hier wird fie fol- gendermaßen bezeichnet; Scinews ocellatus supra griseo - virescens, maculis nigris hexagonis puncto albo notatis, (Tab. 16, fig. 1.) Dies Thier lebt auf Kreta, in Eyprien und Aegypten im Sande, und nicht wie Forskal angiebt, In den Käufern, Der ganze Körper deffelben ist mit Eleinen ziegelfbrmig über, einander liegenden glatten glänzenden Schuppen bededt;, ev ift unten gelblichgran, oben graulichgrun mir ſchraͤg queerlaufenden Reihen fehsediger fhwatzer Flecke, wovon jeder wieder einen Eleinen viereckigen weißen Fleck hat, Der Schwanz ift mit eben folchen Flecken bezeichnet, beinahe fo lang, als der Körpers doc) in anderen Exemplaren auch kürzer. Die Füße find kurz; die Zehen dünn, fang und mir deutlichen Nägeln ver ehen. Das Thier läuft mit ziemlicher Leichtigkeit. ‚Die auf alten Inſeln des Archipelagus, in Ereta, Morea, an der öftlichen Küfte von Natolien, in Aegypten und Syrien gemeinfte Eidechfe it Laerrta stellio Linn., welche die Grie— qen Kokordilos nennen, Der Körper ift gran, gelblich) und braun gemengt; Kopf und Rüden find mit einfachen wder hoͤcke⸗ vigen jpisigen Schuppen bededit. Die Schuppen der Füße find höher und fpitsiger, als die des Ruͤckens, Dev Schwanz gequirlt 156 (vertieillee)) und mit facheligen Schuppen bedeckt. Diefe Eis dechſe wird zehn bis zwoͤlf Zoff lang; lebe von Inſekten und if ganz unfhädlih. Sin Sommer fucht fie die Sonne; den Win: ter bringe fie in Löchern in einer Arc von Erſtarruug zu. vn. Franzoͤſiſche Litteratur. Faune parisienne, insectes, ou hist, abregee des insectes des environs de Paris, classees d’apres le systöme‘de Fabricius; precedee d’un discours “sur les insectes en general, pour servir d’intro- duction & l’&tude de l’entomologie; accompagnee de sept planches gravees; par C. A. Walckenaer Paris, Dentu Imprim, Libr, Palais du tribunat galeries de bois No, 240 an XI, 1802. 2 Vol, CLX & 301-438 Seit. 8, „ Dar Verf: lebte Inge unmeit ber Hauptſtadt auf dem Lande, wo er Gelegenheit hotte, über die Naturgefchichte der Thiere eis nige neue Beobachtungen zu machen und verfchiedene Irrthuͤmer zu berichtigen. Sein Plan war anfangs die Vierfüßer, Vögel u. ſ. w. ae Thierklaffen zu bearbeiten; Umſtaͤnde verhinderten ihn, und er liefert nun fürs erfte wenigfteng die Inſekten. Vor⸗ an gehen die Kennzeichen der Klaſſen und Gattungen mir Lins 157 nees und Geoffroys Synonymie; danrı folgt als Einleitung- eine allgemeine Betrachtung jeder Klafe. Anleitung zur Zerglier derung der Freßmerkzeuge, Nomenclatur und Beſchreibung ders felsen, nebft allgemeiner Phnfiologie der Inſekkten. In der Fauna ſelbſt kann man Fleiß und eigenen Beobachtungsgeiſt des Verf. nicht verkennen; letzteres vorzüglich bei der Gattung ara- nea. Die Kupfertafeln enthalten Zergliederungen der Freßwerk: zeuge und einiger anderer Theile aus allen Klaſſen. Histoire naturelle des fourmis, et recueil de memoires et d’observations sur les abeilles, les araigndes, les faucheurs et autres insectes, par P. A. Latreille avec fig. Paris ehez Barrois pere an X. — 1802. XVI. u, 445 ©. 8. ) ? Ein vorzüglihes Werk, worin der Verf. mit großem Fleiße die Ameifengattung bearbeitet hat, und welches jedem gründliz hen Entomologen unentbehrlich if. Auf den zwoͤlf Kupfertafeln find eine Menge Ameifenarten gerau ihrem ganzen und ihren einzelnen Theilen rad) abgebildet. Die übrigen Abhandlungen find namentlich folgende: Beobachtungen über Resumur’s Tapesierbiene, S. Arhiv. Band 2. St. 1, &. 183. Abhand⸗ lung über ein Inſekt, welches feine Jungen mir Honig⸗ bienen fuͤttert (Philantus apivorus). Ebendaf. ©. 196, Ab⸗ bandlung über eine neue Art von Blattflob (Psylla cher- mes) ©, Archiv, Band ı, ©t.2. ©. 225. Beſchreibung des männlichen Kermes der Ulme (coce. ulmi). Abhandlung über eine neue ſyſtematiſche SEintbeilung dee Spinnen. ©&, oben Abhandlung über die Afrerfpinnen (phalangium) ©. Arhiv. Band ı. ©t.2. ©, 226. Weber die Erzeugung der Afterſpinnen. — Beobachtungen über bie Ges ſclechtstheile des Fulus complanatus. — Beobadıtungen | über die Battung rieinus und uͤber Die auf den Pfauen le, | 178 ‚bende Art (Pediculus pavonis L,). — Abhandlung über eine neue Inſektengattung (elmis) nebft vorangeſchickten Bemerkungen uber die damit verwandten Battungen. — Natuͤrliche Ordnung der gewöhnlich mit dem Namen der Bienen (apis) bezeichneten Infetten, & Annales du Museum national d’hist. nat. par les profes- seurs de cetetahlissement. Ouyrage ornd de gravures TomeL a Paris chez Levrault an XI. 507 &eit. 4. und 32 Kupfer⸗ tafeln. ' Eine Ankündigung diefes für die ganze Naturgefchichte Aufs ferft intereſſanten Werks iſt auch in einigen deutſchen Zeitſchrif— ten geliefert worden, und in der That verdient daſſelbe von jeder Naturforfher gekannt und benußt zu fein, Dr. I: J. Bern: hardi beforge eine deutfche Ueberfegung, wovon wir das auf der dießjährigen Oftermeffe Hamburg und Mainz bei Vollmer ers fsienene erfte Heft vor uns haben, welches freilich in Ruͤckſicht der Sauberkeit der Kupfertafeln dem Driginale uachſteht; aber dutch einige Furze Anmerkungen Cbotanifche und mineralogifche) gewonnen hat. Wir wollen den zoologifhen Inhalt des erfien Bandes näher anzelaen, Das erfte Heft, (denn heftweife ers fcheint das Ganze, und fehs Hefte mit fortlaufender Seitens zahl machen einen Band aus) beginnt mit einer Gefchichte des Mufiums der Naturgeſchichte, welche nach und nach vollender, werden fell. Ferner: ©. 57—68. Anstomifcbe Befchreibung "und Naturgeſchichte einer neuen Fiſchgattung (Polypterus) aus dem Nil von E. Geoffroy. (©. dief. Ardivs Bd. 5. St. 2. ©. 220 u. fg.). ©. 69-80. Weber das Thier der Lingula anatina Lem. von Guvier. Wie fehr nöthig es fei, dei inneren Bau der Thiere zu unterfuchen, um dieſelben gehds rig nach einem natürlichen Syſteme srönen zu koͤnnen, beweißt 159 “wohl fein Thier fo fehr, als das, wovon hier die Rede iſt. Lünne rechnete es zu den Patellen (Pat. urguis) , Chemnitz zu deu Steckmuſcheln (Pinna ung.). Lamarck aber führte es als ein ei⸗ gencs Genus unter dem, oben angegebenen Namen auf, nach⸗ dem er den inneren Bau hatte näher Eennen lernen (S. Systeme des animaux sans vertebres. Paris ıgoı p. 140). *) Die vor⸗ zuͤglichſten Verfchiedenheiten außer den unten in Lamards Chas rakteriſtik angegebenen find: die Branchien, welhe nicht wie bei den übrigen zweiklappigen Mufcheln aus vier innerhalb des Mantels zu beiden Seiten des Fußes (wenn einer da ift) liegen: den Blättchen beftehen, fondern am Mantel felbft feftfisen, oder vielmehr einen Theil deffelben ausmachen; gewifje ſchraͤg von ei« ner Schaale zur andern gehende ſich kreuzende Muskeln, welde die beiden Klappen nach den Seiten hin über einander bewegen können; der Darmkanal, welcher eine einfache Röhre ohne theile weiſe Erweiterung bildet, dahingegen fich bei allen übrigen zwei⸗ klappigen Schaalthieren immer ein erweiterter Magen’ findet s das Herz, welches doppelt ift, dahingegen die Kopffüßler drei, *) Solgende Kenntzeichen giebt Lamarck an, welche wir um fo mehr hier anführen, da fie den Kern der wdanfigern Beſchreibuug enthalten, melde wie hier nicht ausziehen, da fie in der deutfchen Leberfegung der Anden ſchon eridienen ii. — Sänglihe, flache, aus zwei fat aleichen vorn abgehumpften Klappen befiehende Schaale. PDag Ehlo ohne Zahn. Die Bafen oder Zaden der Klapven fpinig und mit einer fledhfisen Röhre vereiniget, wel: her derlöchaale sum Bande dient und fidh an Seekör— vern befeſtiget. — Das Tier fait Fopflo®, mit zwei fehe langen Armen verfehen, welde der ganzen, Länge nad gerranst find, nah Willführ ausgeſtreckt werden konnen und fih beim Einziehbemin die Shaale fpiralfsrmig auf wideln. Die beiden Lappen des Mantels am Rande mit Gaben beſeht. W. / 169 x die Bauchfuͤßler aber wie die zweiklappigen Schaalthiere nur Ein Herz haben; bei den Archen ift zwar das Herz auch gerheilt, aber bloß wegen des nad) innen vorfpringenden Theils.der Schaa⸗ le. Cuvier glaubt mit Recht, daß dieß Thier in eine beſondere Familie gebracht werden muͤſſe (Lamarck zählt es blog zur Famlf⸗ lie der Kopfloſen); zu dieſer neuen Familie wuͤrde nach Cuvier auch Muͤllers Fatella anomala, woraus Cuvier ein auch von Camarck anerkanntes Genus: Orbicula bildete und das Genus: Terebratula gehören.. Das Kenntzeichen der Familie beſteht in dem mangelnden Kopfe und Fuße. Diefer Abhandlung ift eine nah Curier's Zeichnungen geftochene Kupfertafel beigefügt. Tab. VI. Im zweiten Hefte liefert Daudin Bemerkungen über die zur Gattung Tanagra gesäblten Voͤgel nebft der Ber fchreibung einer neuen afrikaniſchen Art. ©. 148 — ızı, nebſt Abbildungen Tab. X. Die zur Familie der Passeres zu zählenden Vögel haben alle dünne, kurze, geringelte Fußwurzeln drei vordere getheilte und eine hintere Zehe und einen etwas dis den Eonifchen Schhabel. Die Gattung Tangara aber nähert fih auch den zwei benachbarten Familien; denn der Eonifche Schnabel ift gegen das Ende des Oberkiefers hin mit einem- Eleis nen Ausfihnitte verfehen, toie bei den Droſſeln und einige Arten haben den Schnabel koniſch und verlängert, twie das auch Bei eini⸗ gen Rabenarten der Fall iſt. Man hat daher manche Itrthu— met begangen und muß mit Briſſon den tamagra brasilia, t. rubra, t. mississipiensis, t. aestiva zu den Diekfehnäbeln und zwar unter die Abtheilung der Cardindle bringen. Der weiß ſchnablige Tanagra iſt offenbar der Kazike Yapu; der militärifche Fan. ift der amerikaniſche Trupial urd der ſchwarzkehlige Tan. {ft der olivengruͤne nordamerikaniſche Trupial Tanagta atrata, — 161 welchen Gmelin nach Latham aufführt, ift ein unvollftändig bes fhriebener sturnus; tan. gularis bloß eine Abänderung vom pas roarifhen Kardinal; tan. sayaca ift ein junger tan. septicolor; tan. grisea ift eine Hänfling oder Feigenvogelart, Die neue Are harakterifire der Verf. folgendermaßen. Tanagra malimbica: T. nigra; crista, genis, gutture, collo antice et pee- tore coccineis (Mari.) — — capite non cristato; vertice, nucha et collo supra coccineis (foeminae.) Die Länge des Männchen beträgt 6 Zoll 3 Lin. Geoffroy Beſchreibung des Achirus barbatus, einer von Bronov ſchon angegebenen Schollenart, ©. 152155, nebft Abbildung Tab. XI. (Siehe einen Auszug diefer Abhand« lung oben in den Nachrichten aus dem Tagebuche der philomatiz Then Gefellfhaft, Nr. 67.) Cuvier Abhandlung über Bulla aperta Lin. Lamarcks Bullaca, ©. 156—ı164, nebft Abbildunts gen Tab. XI. Siehe dieſes Archivs Bd. 2. St. 1. S. r2o0. Wenn Gmelin ſagt, daß es eine ſeltene am Kap einheimiſche Art ſei, fo haben ihn vermuchlich die Naruralienhändler irre geführt, welche durch das entferute Vaterland den Preis vergroͤßern woll⸗ ten. Sie findet ſich ſehr haͤufiig im Canal la manche und ſcheint auch im mittelländifhen Meere vorzukommen; Denn Janus Plancus beſchreibt fie unter dem Namen der Meermandel. Da die unter der Haut verborgene Schaale aber-äufferft duͤnn und zerbrechlich ift, fo findet man fie deshalb felten ganz. Das gan⸗ je Zhier bat eine laͤngliche Geſtalt, etwa anderthalb Zoll lang und drei Viertel breit, vorn etwas ſchmaͤler als hinten, der Queere nad) in zwei Theile abgetheilt, wovon der hintere der Schaale entfpriche, deren Geſtalt man auch durch die Auffere Haut eini- ze Einf. 8! 162 germaßen erkennt, der vordere aber mit zwei: fleifchigen Stuͤk⸗ £en bekleidet ift, einem oberen gewoͤlbten, nämlich, welches den nicht unter die Schaale paffenden Theil des Koͤrpers bedeckt und ‚einem, unteren platten, zuweilen Eonfaven , weldes den ‚Fuß ausmacht. Unter der Schaale ift noch ein plattes fleifchiges Stud, welches eine Forrfegung des Fußes bilder, die aber von diefem durch eine Dueerfurche getrennt iſt. Unter der. rechten Seite des Körpers laufe eine fehr breite Längefurche ganz durch, an deren. Ende die Oeffnung des männlichen. ©liedes- und gegen deren Mitte eine Hohlung ift, welcherunter die Schaale hingeht und die Kiemen enthaͤlt. Unterhalb der. Höhle find vorn in der Furche die Deffuung des Eiergangs und hinten der eine kleine vorfpringende Röhre bildende After. Eine enge tiefe Rinne vers einiget, wie bei der Aplyfia, die Deffnung des Afters mit der, des männlichen Gliedes. Das Maul liegt vorn zwiſchen dem Fuße und dem oberen fleifchigen Schilde, welche beide gleichfam zwei Lippen bilden. Fühlfäden find durchaus nicht zu bemerfen. Die Schaale iſt übrigens garnicht durch) Muskeln befeftiget; wenn fie weggenommen ift, ſo ſieht man: zuerft die Kiemen, welche gerade wie bei der Aplyfia befchaffen find; unter diefen die Leber, welche nichts befondereg zeigt, den Hoden und den Eievftock nebft Zubehoͤr. Die Gefchlechtstheile find von einander völlig getrennt und die Ruthe hat gar Eeinen inneren Zufammenhang mit dem Hoden; wenn der Samen durch die Ruthe des einen Individuums in die Scheide desianderen ergoffen wird, fo kann derfelbe uur “durch die Rinne nach diefer Nuthe fommen, welche die Oeffnun ⸗ gen beider Geſchlechter äußerlich vereiniget. Die Ruthe ift fehr lang ‚fie ſchlaͤgt fich nach innen um, unter. den vorderen Theil der Speiferöhrer Der Eiergang geht nicht, wie. bei vielen ane deren Arten duch deu Hoden, fondern gelangt befonders gegen 163 ihre, äuffere Oeffnung. _ Der Eierftock iſt in der Leberfubftanz vers borgen. Der ziemlich lange and gewundene Ciergang verengert ſich gegen das Ende hin und uimet kurz vorher eine blinde Rohre auf, deren Nutzen unbekannt ift. Auffer dem großen Purpurſak⸗ fe ift noch ein kleines blindes Darmchen da, welches mit dem, Eiergange und Hoden gemeinfchaftlichen Ausgang hat. Der Verf. vermuthet, daß es vielleicht einen ähnlichen Liebespfeil, wie bei den Gartenſchnecken enthalten Fönnte- Der Hoden ift lang, banda fürmig und windet fi um die Leber nach. unten. “ Unter dem vor der Schaale liegenden - fleifchigen Stuͤcke ift der Magen, welcher beinahe die Hälfte des Körpers, einnimt, unter ihm find die Windungen dev Ruthe. An der: ‚unteren Wand der Speiferöhre if die Zunge, als ein rundliches mit zwei Haufen bakenfürmiger Zaͤhne verſehenes Hoͤckerchen die Speifes roͤhre kann ſich nach auſſen umſchlagen, fo daß dann: die. Zunge herauskommt, um mit den wellenfoͤrmig beweglichen. Zähnen Nahrung anzuziehen und zu ergreifen. Ein kuͤrzeres unteres und ein laͤngeres Seitenpaar von Muskeln ziehen die Speiſeroͤhre wieder nach innen zuruͤck. Der große Magen beſteht aus drei, durch eine ſehr dicke Muskelhaut verbundenen Knochenſtuͤcken, welche ein gleichſchenkliches mit einer ſtumpfen Spitze nach oben gewandtes Dreieck bilden, an der inneren; Flaͤche Eonver und“ ſehr hart, an der. äufferen konkav find. Das untere iſt kleiner als die beiden Seitenſtuͤcke und rautenſoͤrmig %). Nach dem Magen folgt ein Theil des Darmkanals/ welcher bloß haͤutig, aber immer noch weit genug ift, um für einen ziveiten Magen Draparnaud im Auszüge dien, Archis Br 3. St. I. S. 197. WE ' « l ey m), Ein ähutichre Wau findet ſich bei Bolla Yignatia. E, die Alhandiung von 104 gelten zu Eonnen. Erſt da, wo der Darım;die bis aus Ende zu behaltende Weite angenommen bat, ergießt fich bie Galle in denfelben und zwar, wie es fcheint, durch mehrere Deffnungens bierauf macht der Darm vier Windungen zwiſchen den Lebers (appen. Ein eigentlihes Hirn giebt es nicht bei diefem Thieer, fone dern nur einen queer über die Speiferöhren hinlaufenden Nerven⸗ faden, welcher zwei an deſſen Seiten liegende Nervenknoͤtchen vereiniget, auch unten findet eine Vereinigung Statt. Won dies fen Kuoten gehen alle Nerven aus, die meiften dringen in die benachbarten Theile der Bedeckungen des Körpers und in dem Fuß; zivei gehen längs des unteren Theils der Speiferögre hin⸗ ab und verlieren fich ganz in diefelbe; zwei größere durchboren, jeder an feiner Seite die Seitenmusfeln der Speiferöhre und ge« ben dann zum Kintertheile des Körpers, der von der linken Sei⸗ te bildet unter die Schaale gelangt ein Knoͤtchen, von dem die Nerven für die Eingerveide abgehen; der an der rechten Seite: ſcheint fich in der Gegend der Oeffnung des Eierganges zu vers lieren. Weber die Clio borealis von Euvier S. 242— 250, Der Herausgeber enthält fich einer gedehnteren Anzeige dieſer ſchaͤtzbaren Abhandlung; da ſich ein kurzer Auszug ſchon im B. 2. St. 1. ©, 199 dieſes Archivs findet. Weber sciurus ca- pistyalus von Bosc, ©, 281184, ©. oben unter den Nach⸗ richten aus dem Zagebuche der philomat, Geſellſchaft. Beſchrei⸗ bung des Beiers von Pondichery von Daudin, ©. 285 - 286, Diefer Geier Hat mit dern von Levaillant befchrikbenen afrika⸗ niſchen Dricon viel Aehnlichkeit, unterfcheider fich aber von ihm in folgenden Punkten: 1, durch die unter dem Ohre liegenden Ka⸗ runkeln; 2. durch das mit ſteifen Haaren beſetzte Geſicht, welche . das Trommelfell umgeben und die Baden bedecken und nad 165 Verhaͤltniß länger find als am Halſe; 3. durch den mit aſch- grauem, feidenartigen, Eurzen bichtftehendem Pflaum bededten Kropf; (jabot) 4. durch die weiſſe pflaumartige Halsbinde, unten an jeder Seite des Halfes; 5. durch die Federn des ganzen Uns tertheils vom Körper, welche ziemlich Furz und nicht fo lang und duͤnn find, als bei'm Dricon. Das übrige Gefieder ift dunkel ſchwaͤrzlich. Schnabelhaut und Fuͤße gelb. Bemerkungen über einige Wespen v. Latreille, ©. 287 bis 294. S. oben: Tageb. d. philomat. Gefellfhaft. Beſchreibung einer Larve und einer noch unbefchriebenen Art der Gattung Cassida v. CLatreille. S.295— 298. Diefe Art ift aus der von Hogard zu Domingo gemadten Sammlung; Cassida quatuordecim maculata: sanguineo-rubra; elytris gibbosis punctisque valde impressis; singulo maculis septem nigris. Länge 0,008 Mils limeter. Abhandlungen über die Soflilien der Gegend um Paris, nebft Beftimmung der Arten, welche zu den Meerthieren obne Wirbel gehören und wovon die meis ften in der Sammlung der Velins des Nationalmuſeums abgebildet find, von Lamarck. Diefe Abhandlungen nehmen mehrere Hefte ein und verffatten, fo intreffant fie find feinen Aug: zug. Weber einen foffilen Sifh, weldyer in einer der Gruben zu Nanterre bei Paris gefunden ift, von Saujas St. Sond. ©. 353 -356. Der Verf. Hält ihn für coryphacna chrysurus (Lace&ptde Hist, nat. des poissons tom. III. p. 186.) Ueber die vergleichende Anatomie der elektrifchen Orga⸗ ne der raja torpedo, gymnotus electricus und silurus electri- eus. ©, 392—407. ©. oben Tageb. der philomat. Geſellſchaft. Weber die Tubicinella von Lamarck. S. 461—464. ©. oben Tageb. d. philomat. Gefelfhaft Bemerkung über die Kichel⸗ mufcheln von Dufresne. ©. 455— 475, iſt ein Nadıtray 166 zum vorigen und enthält ſchaͤtzbare Bemerfungen über diefe jet in die Gattungen Tubicincl!a, Coronula, Balanus getheilte Familie der Eichelmuſcheln— Ueber die Gattung Ditonia nebſt Beſchreibung und Zergliederung einer neuen Art Tritonia Hombergii von Cuvier. S. 480—496. Diefer Aufs fat fihliege den erften Band. Mir wollen Eeinen Auszug liefern, weil der Liebhaber ſich in der oben angezeigten Ueberſetzung dieſer reichhaltigen Annalen befſtiedigen Einnen. Deshalb zeigen wir denn aud) den Inhalt des ziveiten Bandes nur ganz kurz an und bemerken übrigens noch, daß alle erwähnten Abhandlungen des erften Bandes, auffer det über die foſſilen Meerthiere um. Paris, durd) ſehr ſaubere Kupfertafeln erläutert find. Tom, II. Anstomifibe Beobachtungen über das Nil⸗ krokodill von Geoffroy, ©..37— 32. ©, oben Tageb. der philom. Gefellih, — Nachricht von einer neuen Kroko⸗ dillart aus Amerika von Geoffroy, ©. 53—56. ©. oben Tageb. der philom. Gefellfh. — Sortferung der Abhand⸗ lungen über die foflilen Schasltbiere der Gegend um Paris von Lamard, ©. 47—645 ferner ©. 27 —2r7. ©. 315— 321, ©. 388391, Weber einen großen “Aaififcbzahn und eine Schildkroͤtenſchaale, welche in den Steinbruͤ⸗ chen um Paris gefunden find, von Saujas St. Sond, ©. 103—109. Weber zwei Öchfenarten, deren foffile Schedel in Deurfchland, Frankreich, Nordamerika und andern Gegenden gefunden werden, von Faujas St. Jond, ©. 188200. Beſchreibung Des gesierten Tupinambis won Daudin, ©. 240—243. Ueber eine noch unbefchriebene Schlangengattung von Cackpede, ©. 330—284, ©. dieſes Archivs B. 3. St. i. ©. zr2._ Beſchreibung einer neuen 167 auf Porto Rico gefundenen Spechtart von Daudin, ©, 285—286. Picus portoricensis. P. supra niger, subtus san- guineus; fronte, superciliis, uropygioque albis (ohne Abbils dung). Weber die Gattung Zaplysia (vulgo (Meerhaſe) die Anatomie ynd einige Arten derfelben von Euvier, ©, 287—314. Weber zwei unbefchriebene Arten von eierles genden Vierfüßern von Asckptde, ©. 351—359. ©. dies fes Archivs D. 3. St. 2. ©. 244. Beſchreibung eis ner neuen Art von. wilden Widder sus Nordame-⸗ rika von Geoffroy, S 560—-363. Ueber eine neue Saͤug⸗ tbierart, welche auf dem Schiffe Naturaliste lebendig ans getommen ift, von Geoffroy, ©. 364—367. Dieſes Thier, welches der Verf. unter einer eigenen Gattung Phascolomis (Tas ſcheuratte) aufführt, wird er in der Folge meitläuftiger befchreis ben. Es hat einige Aehnlichkeit mit dem Wombat (©. oben ZTageb: der philom. Gefellfhaft,) wenn aber die dort angegebenen Bemerkungen über die Zähne dieſes letzteren richtig find, fo muß die Taſchenratte weſentlich davon verfchieden fein, (es hat in je: dem Kiefer zwei Schneidezähne und keine Eckzaͤhne,) es. fteht zwifchen den Negern und Fleifchfreffern fo mitten inne, daß man jest kaum das Glied in der Kette angeben fann, wo beide Ord⸗ nungen ſich fcheiden.. Keitifche Abhandlung über die den Alten betannten Krebsarten und die von ihnen denfelben beigelegten Namen von Euvier, ©. 368—334. KTachricht von der Einrichtung der Sammlung für vergleichende Anstomie im KTationalmufäum von Cuvier, ©. 409—414. Befchreibung eines Merops und Alcdo aus Afrika von Daudin, ©. 440—443. Merops bicolor. M. supra atro- violaceus, subtus roseus, mento albo, caudalonga et bifurcata, — Alcedo ultramarina. A. supra caerulea nitens, subtu« rufa; 168 gula alba; genis ex rufo pallide purpureis; capite supra sub- eristato et caeruleo, maculis nigris; supercillis rufis; cauda brevi. Var. ı..abdomine aurantio rufescente. Var. 2, super-. eiliis et genis superne caeruleis Histoire naturelle des poissons par le €. Lac&pede, Tome IV. 728 ©. 4. und 16 Kupfertafeln, Paris 1802. s Diefer Theil enthält zuerft auf 427 Seiten die nähere Bes ſchreibung der Arten von der im dritten Bande aufgeführten Gat⸗ tungen, und dann die Gefchichte der drei Einneifhen-Battungen Chaetodon, Zeus und Pleuronectes; welcher nod) einige mins der zahlreiche Gattungen vorangefchickt find, die ſich mehr oder weniger an die im dritten Bande aufgeführten anfchließen. Am - Ende find nod) Supplemente zu den vorigen Bänden gelieferts dieſer vierte enthält die Befchreibung von 504 Arten, wovon go neu, unter 43 Gattungen geordnet, wovon 32 neu find. Atlas d’histoire naturelle, ou collection de 38 tableaux re-- latifs a la zoologie, & la botanique, à la wineralogie, avec une preface "ou se trouve Pexplication des tableaux et la ma- niere de s’en servir, par Ch. Chaisneau. Paris chez Bau- douin folio, (Preis ı5 Franken). Ein zum Unterrichre für die Jugend fehr brauchbares Werk. y Description anatomique d’un elephant male par P. Cam- per; puplice par son fils A. J. Camper. Paris chez J. H. Jan- son. 108 Seit. Folio und 20 Kupfertafeln. (Preis 48 Franken). * 169 Ein ſchaͤtzbares Merk, welches wir in der Folge für, das Archiv benugen, werden, on -der Menagerie du Museum national haben wir das vierte bis. fiebente Heft vor ung, diefe Hefte enthalten: Hft 4. Viverra civetta, Equus quagga, Bos taurus indicus (Zebu), und-den weiblichen Strauß. Hft. 5. Antilope bubalus, Simia sabaea, Cayia aguti, Anas aegyptiaca. .Kft. 6. Felis serval, Felis leo mas, Simia maimon, Viverra ichneumon. Hft. 7. Lemur catta, Lemur fulvus, Elephantus indicus, feınina, Delphinus phocaena. Hist. nat, des oiseaux par L. de Buffon, augmentee de notes ‚d’additions considerables, et mise au courant des con- noissances actuelles, avec un grand nombre de figures des oiseaux nouvellement connus, graves d’apres les dessins de " Deseve et Baraband; ouyrage formant une ornithologie com- plöte; parG.S.Sonnini. Paris, Dufart, rue des noyers No. 22, — 28 Vol. 8. (Preis 336, und auf Belin 360 Franken). 1803 vollendet. | Dfefe fhöne Ausgabe ik, wie es der Titel fchon fagt, viel vollftändiger als die Original: oder. irgend eine der nachher er« fhienenen Ausgaben. Der Herausgeber fand begreiflic in den vielen neueren ornithologifchen Werken und in den fehr reichen Sammlungen zu Paris mannigfaltigen Stoff zu Berichtigungen, näheren Beftimmungeu und beträdtlihen Zufäßen; doch ift das Chaos bei weitem nicht vollklommen geordnet und es bleiben oft nody- Ztveifel in Hinſicht deutlicher und richtiger Beſtimmung übrig. Die Abbildungen find ſchoͤn, mit Farben gedruckt und fleiffig vollendet. Die Werk gehört zu Sonnim’s Ausgabe von Buffon und wird auch mit ſchwarzen Abdruͤcken verkauft.) 176 "9° Hist. nat. generale et particuliere des reptiles; par Daudin, Paris Dufart. Acht Dktavbände mit vielen Kupfern, (Preis 44 Franken; mit farbigen Abbildungen, 88 Tr.) 1802—1803. Ein fehr brauchbares Werk, welches die Folge der Sonni⸗ niſchen Ausgabe von Buffon macht, aber auch befonders ver» kauft wird. Die Weichthiere find von Denys- Monifort für diefe Ausga⸗ be bearbeitet, wir haben erſt 4 Theile davon vor ung, womit dieſe Abteilung aber noch nicht gefthloffen iſt Die Bearbeitung der Inſekten von Latreille ift fehr vorzüglich, Oeuvres de Pierre Catıper , qui ont pour objet Phistoire naturelle, Ja philosophie et lanatomie comparee, Paris Ar- thur Bertrand et Jansen 1805. Drei Dftavbande und ein Folios ‚band Kupfertafeln, (Preis 25 Fr.) Essay de Geologie ou Memoires pour servir à l’'hist. nat. du globe par B. Faujas St, Fond Tom. I. Paris C. F. Patris 1803. 491 ©. 8. 17 Kupfertafeln. Wir zeigen dieß Werk hier an, weil nicht allein von dem foffilen Reſten der verfchiedenen Thierklaffen, darin weitläufig gehandelt wird, fondern weil auch manches Lehrreiche über die nod) jetzt lebenden Arten vorkommt. Hist. nat. d’une partie d’oiseaux nouveaux et rares de Pamerique et des indes par Fr. Levaillant, 3 bis te Lieferung. Diefe Lieferungen enthalten folgende Abbildungen, Taf. 13. Kalao mit mondformigem Horne; 14 Weißfchnabeliger Kalao; 15 Ralao von Gingi; 16 und 17 Kalao mit ausgemeiffeltem Schna⸗ bel, Männchen und Weibchen; 18 Derfelbe jung, wo Gefieder und Schnabel fehr verfchieden find; ı9 Violblauct Kalad; 20 Kas 171 lao mit feffonnivtem Schnabel; 21 Das Weibchen; 22 Kalao Juvan; 23 Kalao Gingala; 24 Rabenkalao, bildet eine. neue Gattung, welche zwifchen den Naben und Hornvoͤgeln mitten inne ſteht; 25 und 26. Der große Kotinga, Männchen und Weibs den; 27 bis 30 Kotinga Quereiwa Männchen, Weibchen, Mit telalter und Jugendalter; 31 bis 33 Kotinga Pakapaka Männe hen, Weibchen und Junges; 34 bis 36 Blauer Kotinga Maͤnn⸗ hen, Weibchen und Sunges 37 bis 38 Kotinga ouette Männchen und Weibchen; 39 Kotinga mit der Warze; 4o Das Weibchen; zı Kotinga Dlauband; 42. Varietaͤt; 43 Kotinga mit Seidens federn; 44 Afchgrauer Kotinga; 45 bis 46 Kahlhals Männchen und Weibchen; 47 bis 48 Piauhau Männchen und Weibchen; 49 Kahltopf. Iſt der von Buffon verkannte Kahlkopf Choukas, welcher wie der vorige nicht zu den Choufas, fondern zu den Kor " kingas gehört. IX. Naturhiftorifche und literariſche Notizen. 1. Fir die Mehagerie des Pflanzengartens zu Paris ifk ges gen eine Löwin ein männliches und weiblihes Kanguru eins getauſcht. 2. Zu Haſſelt fünf Stunden von Maſtricht iſt in einer Thons grube der Kiefer eines Elephanten gefunden, deffen Backenzaͤh⸗ ne völlig denen des jungen aſiatiſchen Elephanten gleichen, N 172 3. Faujas Werk über Manftrichts Fofflien iſt beendiget. 4. Zu Russel’s indian serpents erfchien fchon im Jahre 1801 au London ein erftes Supplementheft, worin noch vier neue-Co- luber eine Naja-Varietaͤt und fünf Anguis arten, worunter drei mit plattgedruͤckten Schwänzen ſich finden, befchrieben werden. ; : 5. Bon Sonnini’s naturhiftorifhem Wörterbuche waren fhon im Oktober 1803 achtzehn Bände herausgefommen. = 6. Kapitain Dandin hat das Schiff le naturaliste - mit ſchoͤnen naturhifforifhen Sammlungen nad) Frankreich zurück: geſchickt. Er fchreibt von Port Jackſon an Juſſieu: Unter der großen Menge von Vögeln’, welche ih überfende, find verfchies dene in fchlechter Verfaſſung, fo wie ich fie von den Einwohnern erhielt. Sie werden euch Eeinen hohen Begriff von ihrer Ges ſchicklichkeit fie zuzubereiten geben, aber ihr werdet durch die von ung gearbeiteten entfchädigt werden. Die Saͤugthiere, Inſekten, Konchyllen, Madreporen u. ſ. w. ſind im beſten Zuſtande. 7. Humboldt ſagt in einem Briefe aus Suͤdamerika, daß es dort drei verſchiedene Krokodillarten gebe, welche das Volk durch die Benennungen Bava, Kaiman und Krokodill unterſchei⸗ de. In Neu» Barcelona find dieſe Thiere fo gutartig, daß man ſich in ihrem Angefichte badet; in Neu-Guiana fo.bösartig, daß fie Menfchen auf den quais anfallen. 3. Die Landleute vom Mont St. Bernard haben zwei maͤnn⸗ lihe und einen weiblichen Steinbod in bie Menagerie nach Pas vis gebracht. Das Weibchen hat am fünften Floreal geworfen. Geoffroy fagt, man fehe deutlich , daß fie die Stammältern uns 173 feter jegigen Hausziege ſeien; fie haben genau biefelbe Bildung, diefelben Gewohnheiten. 9. Geoffroy hat ein männliches Ichneumon aus Aeghpten mitgebracht. Joſeph Bonaparte hatein Weibchen dazu gefchenft. Als beide Thiere zu einander gebracht wurden, ftritten fie heftig miteinander, das Weibchen erhielt die Oberhand und tyrannifirte Das Männden in hohem Grade bis zur Brunftzeit; dann aber erhielt das Männchen die Oberhand und war Außerft geil. Dieß Thier gehörs nicht zur Gattung viverra, fondern bildet mit eis nigen andern eine eigene Gattung Mangusta, die ſich durch) fcharfe warzige Zunge, vohfommene Blinzhaut, einen Beutel vor der Deffnung des Afters, durch eine Haut halbverbundene Zer hen und durch die Eigenfchaft auf den Zehen, nicht auf der ganzen Sohle zu gehen, auszeichnet, Es gehört auffer dem Ichneumon noch die indianifhe, die Kaps und die Bagdad⸗ Mangufte hieher, welche letztere Dlivier nächftens befchreis ben mird. 10 Daudin bemerkt in feiner. Ornithologie Tom. IL. p. 183, bag Gmelin mit Unrecht die strix hudsonia als eigene Art aufgeführt habe; fie fei durchaus nicht von strix funerea vers fhieden. Der jüngere Schauendburg theilte Daudin folgende Bemerkungen über die Gewohnheiten diefes Thiers mit, tel: dies er in ber Gegend von Colmar beobachtete. Es flog und jagte am hellen Tage, befüchte die Wiefen, wojes auf Erdrats ten und Mäufe ſtieß; ſetzte fich auf die Weiden und Sträuche an ben fünpfigen Gräben; war gar nicht faul und unbereglich role andere Eulen über Tage; flog mit Schnelligkeit von einem Baume und Strauche zum andern; verfolgte feine Beute behe 174 de, drehte den Kopf lings und, rechts, um fie im Auge zu-behalten, und ftieß in einer Entfernung von dreißig Schritten auf fie. I. Humboldt hat auf der ‚Diatte von Santa - Fe 1350 Toi- fen hoch Elephantenzähne gefunden ; in Dal T Timana, zu Ibarra und in Chili noch ſchoͤner, theils vom fleifehfreffenden Elephan⸗ ten, theils von einer Art, die von der a rikaniſchen ein wenig verſchieden iſt. Der fleiſchfreſſende Elephant findet ſich alſo vom funfzigften Grade noͤrdlicher bis au fünf und dreißigften Grade füdlicher Breite. 18, Kerr von Gazala Hat dem Nationalmufäum unter mehreren Ichthyolithen von Beftananova im Veronefifchen auch zwei Abdruͤcke von Vogelfedern in gleicher Matrix uͤberſandt, an deren Hechtheit man durchaus nicht zweifeln Fanıı, Die Ich⸗ thyolithen find im folgenden Werke fämtlich abgebildet und be⸗ fihrieben. Ittiologia ‘Veronese, del museo Bozziano' ora. anesso a quello del conte Giovan Battista Gazola e di altri’ gabinetti di fossili Veronesi, con la versione latina.. Verona) della stamperia Giulari 1796, in fol. magno, Dieß prächtige Werk iſt vom dem Pater Volta zu Mantun beforgt. 175 ——— Transactions of the vor Society of "London for the year 1801. Thl. J. V. S. 139—144: Nachricht von einem mans fteöfen Lamme. In einem Briefe von Carlisle an Banks; Das dem Anſcheine nach vollig ausgetragene Thier, war: maͤnn⸗ lichen Geſchlechts, und hatte bis auf den aͤußerſt ſonderbar gebils beten Kopf die gewöhnliche Geftalt, Von aͤußern Sinnesorgas nen zeigte ſich außer den an der Stirn befindlichen Außern Ob: ten nichts; eben fo wenig. eine Mundhöhle. Zwiſchen den Obs ten fonnte man die Sonde in ein Loc bringen, welches die ges meinfhaftlihe Deffnung für. die Speiſerbhre und Luftröhre zu feyn fehien. Der, vollfommen verknoͤcherte Schedel hatte etwa die Groͤße eines Kibitzeies, und beinahe die Geſtalt eines Schild⸗ kroͤtenſchedels. Harte und weiche Hirnhaut fanden ſich. Das ganze große Gehirn und feine Nerven-fehlten. Nur das Eleine Gehirn, das verlängerte Mark und zwei, dem, Sten und. zten analoge, Ner venhaare waren gegenwärtig. Die Subſtauz des Eleinen Hirns war Übrigens ganz. wie gewöhnlich. Der einzige vorhandene Bentrikel war ſehr groß... Das Nücenmarf wie ger wöhnlih. VI. ©. 145—ı152. Anstomifche Befchreibung eis nes männlichen Nashorns von &. Thomas, mitgetheilt von 5. Fordyce. Die genaue äußere Beſchrelbung eines: juns gen Nashorns vom Dr. Parfons befindet fich fchon in den Schrif⸗ ten der Geſellſchaft von 1743, daher hier nur wenig vom Aeuſ⸗ fern angegeben ift. Das Thier, von welchem gegentvärtige Dee fhreibung genommen ift, war von Oſtindien nach Englandge⸗ bracht. Es ſtarb, che es fein drittes. Jahr erreicht hatte. Ob— 176 gleich es ſchon voͤllig gezoͤhmt und lenkſam war, fo zeigte es fi doc, immer äußert dumm und phlegmatiſch, und ließ nie gegen ſeinen Waͤrter einige Zuneigung blicken; eben ſo wenig zeigte es ſich jemals im Zorn. Seine Nahrung beſtand vorzüglich in Heu, Hafer und anderen frifchen Wegetabilien s es verzehrte ſo⸗ viel als 2 bis 3 Arbeitspferde. Das Thier Hatte wahrfcheinlich fein volles Wahsthum noch nicht erreichts es hatte kaum die Höhe eines zweijährigen Nindes. Der Umfang feines Rumpfs übertraf die Länge des Körpers beträchtlich. Sm Allgemeinen Hleicht der Bau dem des Pferdes. Am Bauche iſt die Haut duͤnn, weich, leicht verleßbar; am übrigen Körper ift fie ſehr hart und ſchwielicht. Unmittelbar unter dem Felle liegt eine Mens ge loceren Zellgewebes, fo daß das loſe Fell ſich leicht nad) den . derfchiedenen Stellungen des Thiers verſchieben kann. Vom Hautmuskel zeigt ſich Eeine Spur. Die Bauchmuskeln und ihre Flechſen find aufferordentlich ſtark. In jedem Kiefer zwei welt von einander ftehende Schneidezähne, Bei einem andern fünfs jährigen Nashorn fand Thomas außerdem neben jedem Schnels dezahn im Unterkiefee noch einen andern kleineren. Diefe fanden fid) Hier nicht. Backenzaͤhne in jedem Kiefer acht. Ihre Anzahl waͤchſt, fo wie die Kieferfnochen ausmachen. Der Magen und ganze Darmkanal gleicht im Aeußern dem des Pferdes, nur dag der Blinddarm- viel weiter iſt. Die innere Mand des Magens bildet eine ganz gleichförmige ſeiermirende Oberfläche, da fie beim pferde in zwei verfpiedene Hälften gerheilt ift. Die, dünnen Gedaͤrme find fehr Eurz, ihre innere Oberfläche ift durch längs . liche Fortfäge der Innern Haut vergrößert. Die Leber fehr weich, dunkelbraun, in mehrere Lappen getheilt. Keine Gallenblaſe. Milz und Pankreas wie beim Ochfen. Die Nieren groß, in Lappen gerheilt, die weniger diftinft als, beim Bären waren und | 177 ſich wahrſcheinlich mit zunehmendem Alter verlieren: In die Dierenarterie gefpriste Flüffigkeiten drangen mit großer Leich, tigkeit durch den Harnleiter wieder heraus; eben fo umgekehrt, Stüfigkeiten, welche man in den Harnleiter fprißte, durch die Nierenarterie und Bene. Die Genitalien waren noch nicht ges hörig entwickelt. Die Teftikel Elein, außerhalb des Unterleibeg, fie hatten offenbar noch Eeinen Saamen abgefondert. Die Saar menbläschen zellicht, in Geftalt und Bau den menfchlihen aͤhn⸗ lich. Nachdem etwas Wachs in die Sellfürper des männlichen Gliedes eingefprist war, kruͤmmte es ſich mit feiner convexen Fläche gegen den Bauch; hieraus fo wie aus dem ganzen Baue des Thieres, ſchließt der Verf., daB es den Coitus ruͤckwaͤrts ger wandt ausübt. Die Eingeweide der Bruft zeigten nichts Merk⸗ wuͤrdiges/ Die ftieren, blöden Augen waren nicht größer ald beim Schaafe, die Hornhaut fogar noch Eleiner, Die harte Haut etwas härter und dicker als beim Schaafe, Am Hinter: theile des Auges war die Verbindung zwiſchen der harten Haut und der Sefäghaut weit fefter, als an den Übrigen Stellen, wo fie lockerer als beim menſchlichen Auge zu feyn ſchien, Von der Ännern, hintern Fläche der harten Haut erheben ſich mit ganz deutlichen Flechſen, im gleich weiter Entfernung vom Sehnerven 4Fortſaͤtze, die allmählig breiter werdend, zwiſchen den Hänten vorwärts gehen und fih fo allmählig im größten Durchmef: fer des Auges in die Gefäßhaue verlierem Diefe Fortfäge hatten ein mus£ulöfes Anfthen und liegen ſich mit größter Leichtigkeit von den Häuten trennen, außer an ihrem Urfprunge und ihrer Sinfertion. Auf beiden Oberflächen diefer Fortſatze zeigte ſich feine Spur von fhwarzem Pigment. Dies fand ſich bloß auf ber innern Fläche der Gefäßhaut, Kein Taperum, Die Eleinen, unanſehnllchen Eiliarfortfäge waren uicht fo regelmäßig, als es Baudes 1, Etli, m —* 178 ſonſt gewoͤhnlich iſt, an der Linſe befeſtigt. Die Iris dunfels braun, zirkelfoͤrmig. Die Linſe beinahe ſphaͤriſch. Der Verf. vermuthet, daß die gewoͤhnliche Meinung der Naturforſcher, von dem ſchlechten Geſichte und der Kurzſichtigkeit des Nashorns, die aus der anſcheinenden Bloͤdigkeit feiner Augen und der ſchwerfaͤl⸗ tigen Bewegung des Kopfes entftand, nicht gegründet ift, fon- dern daß das Thier-wahrfcheinlich fowol in der Nähe gut fieht, als auch in der Ferne, durch Huͤlfe jener Fortſaͤtze, durch deren Zuſammenziehung die Seheaxe verkuͤrzt, die Linfe dev Netzhaut näher gebracht wird, und alſo entferntere Gegenſtoͤnde deutlicher geſehen werden Finnen. Er vergleicht diefe Fortfäge mir dem museulöfen Kamme im Auge der Vögel, von dem fie fih nur durch die Stellung der Fibern unterſchieden. Beim Chamälcon \und manden Fifchen findet eine analoge Einrichtung, wahrfchelne lich zu denifelben Zwecke, ſtatt. — IX. ©. 165—168. Nach⸗ richt von einem Elfenbeinzahne, in weldyem man die ei⸗ ferne Spitge eines Speers eingewachfen fand. Von C. Combe in einem Briefe an Banks. Die Shitze ſteckte loſe jun der natürlichen Kohle des 6 Fuß langen Zahns, drittehalb Fuß von der Safe. Diefer Fall unterſcheidet fih von den oft bemerften ähnlichen dadurd), daß hier die Spige, nicht wie ſonſt, von außen durch den Zahn ſelbſt eindrang, wovon ſich gar keine Spur zeigte, ſondern wahrſcheinlich die Knochenplatte zwiſchen dem innern Augenwinkel und dem Ruͤſſel durchbohrte, ſo gera⸗ | dezu in die natürliche Hoͤhlung des Zahns drang und allmählig mit dem fortſchreitenden Wachsthume des Zahns vorwärts ges (hoben wurde. — Thl U. XIL ©. 241—244. Beſchreibung des raͤthſel⸗ baften Ampbibiums von Anurenti Proleus anguinus ges 179 nannt. Von Dr. C. Schreibers in Wien; mitgetheilt durch Banks. Das Thier finder fih am Sitticher See in Krain. Es ſcheint mit dem Waffer, welches jährlich ı bis 2 Mal ſtark ans wächft und in die Höhe tritt, mit empor geriſſen zu werden. Ungeachtet emfiger mehrere Jahre fortgefegter Nachforfchungen, bat man erft wenige Eremplare davon gefunden. Alle Verſuche ein lebendes Eremplar nach Wien zu bringen waren fruchtlos. Baron Zois in Krain beobachtete mehrere Tage hindurd) ‚ein lebendes Thier. Es frag nichts, gab aber durd) den Mund eine Menge Schaalen von dem Geſchlecht Helix von ſich. Es ſchien fehr torpide, bewegte ſich felten, langfam, dod) ſchwamm vs auch zuweilen fchnell mir Hülfe feines breiten Schwanzes, Ders fchiedene Male ſteckte es den Kopf über die Oberfläche des Waſ— fers heraus, zog Luft ein und kehrte dann ſchnell auf den Boden des Gefaͤßes zurück. Linne hielt das Thier, wegen feiner Aehn— lichkeit mit manchen, Eidechfenlarven fir ein noch unvollfommes mes Ihier. Zois hält es hingegen mir Scopoli für ein Thier in feinem vollfommenen Zuſtande. Die Farbe des lebenden Thiers iſt hellroth; die Brancyial » Anhänge zu beiden Geiten des Kopfs find dunkel blutroth. Häufig ließ das Thier einen frarken, zifhenden Laut hören. Das größte von 5 Eremplaten, welche Schreibers fah, war 13 Zolllang und hielt ı Zoll im Durchs meſſer; das Eleinfte, und wahrſcheinlich jüngfte, war etwa 8Zoll lang. Ungeachtet diefer bedeutenden Verſchiedenheit in der Gröfs fe, die wahrfheinlih von einem vetfchiedenen Alter herruͤhrte, kamen die Thiere übrigens ſowol im äußern als inneren Daue völlig überein. Die folgende Befchreibung ift von den, größten Eremplaregenommen. Der ı% Zoll lange Kopf ähnelt in feinem Vordertheile einem Entenfchnabel, indem-er flach ausgeſtreckt ift. Weiterhin wird. er breiter als der Korper, etwas zufammen ges Ma 180 druͤckt, und einige ftarfe Muskeln bilden deutliche Hervorragun⸗ gen. Der Oberfiefer ragt über den etwas Eleineren Unterkiefer mit einem beträchtlichen durch Die aefaltere Haut gebildeten Ran⸗ de hervor. "Man fieht Außerlich Eeine Naſenloͤcher, Feine Oh⸗ ten und Augen, Letztere finden ſich, jedoch außerft Elein, im eis ner Eleinen Hohlung des Schedels, wenn man am Bordertheile des Kopfs, ander Baſe des obenbefchriebenen Schnabels, die Haut behutfam wegnimmt. Die zu beiden Seiten des Hinters kopfs befindlichen Brauchien, werden auf jeder Seite von drei großen Blutgfäßen gebildet, diefe teilen ſich wieder in Eleinere Ziveige die fich endlich an ihrem unteren Rande in eine große Menge der feinften Gefaͤſſe veräfteln. Legt man die Brandien zurück, fo erfcheinen die Branchialöffnungen, die, wie die Kies men der Fifche, mit der Mundhöhle in Verbindung fichen. - S5es de diefer Oeffnungen ift durch 3 dünne, aber nicht wie bei den Fiſchen aus Gefäffen ‚befteyende, Membranen abgerheilt, die an, 3 ſchraͤg ſtehenden Enorpelartigen Kuochen befeftigt find, die aber nur 2 Oefftiungen zwifchen ſich laffen. Hiedurch und durch. die blutrothe Farbe der Branchien bei Lebzeiten des Thiers, unter— ſcheidet ſich daſſelbe ſehr von den Fiſchen und den Larven der Amphibien. Der Koͤrper des Thiers iſt rund, durchaus gleich dick. Die Vorderfuͤſſe 1 Zell lang, beſtehen aus dem Ober - und Unter: Schenkel der ſich in 3 Zehen ohne Nigel endigt. Die Hin⸗ terſuße find eiwa ein ſechstel Zoll kuͤrzer als die vorderen und endi gen ſich in znicht fo velfommenen Zehen. Von den Hinterfüßen ab geht der Körper verſchmaͤlert in den viertehalb Zoll langen Schwanz über, der an feinem obern und unten Nande mit eis nem von einer dünnen Membran gebildeten Kamme verfeherr ift, Das Eleine, von einem weiten Herzbeutel umgebene Herz, bes fieht aus einem Ventrikel und einer] eben fo weiten Aurikel die 181 am obern Iheile des Bentrikels etwas nach links befeftigt If. Es liegen fih nur zwei beträchtliche Blutgefäffe unterf-heiden, die mit der Rechten Seite des Herzens, da wo Aurikel und Ventrikel einen Winkel bilden, in Verbindung ftehen. Das eine Eurze aber weire Gefäß fleigt gerade in die Höhe, bildet zwei Erweiteruns gen und theile ſich etwas über dem, obern Nande der Aurikel in zwei Aeſte, welche ihre Nichtung mac) den Branchialanhaͤngen zu nehmen fcheinen. Das andere längere Eommt aus demfelben Theile des Herzens unter dem erſteren heraus, fteigt gerade hits ab, bildet unter dev Spike des Herzens, gerade anf und über den Lungen, eine beträchtliche Erweiterung, geht dann Auf die Dberfläche der Leber, macht daſelbſt wieder eine doppelte Erwei⸗ terung, giebt Aefte an die Subftanz der, Leber, an das Meſente— rium und verzweigt ſich endlich auf dem fünften Leberlappen. Außer dieſen beiden Gefäßen, welche Schreibers für Venen hält, liefa fen ſich weiter feine verfolgen. Die erftaunlich große, fünf Zoll lange, ‚Leber fängt etiva. einen Zoll unter dem Hetze an, und erſtreckt ſich bis zwei Zoll vor den After. Sie iſt in fünf Lap— pen getheilt, von dunkel blaugrauer Farbe. Die Gallenblafe iſt fehr groß. Die einen Zoll lange Speiferohre hat auf der ins nern Flaͤche eine Menge längsleufender Falten. , Der Magen ift beftimmt von der ‚Speiferöhre und dem dünnen Darm unters ſchieden. Die innere Fläche des Magens bildet ſtarke Querfal⸗ ten die ſich durch den ganzen Darmfanal erſtrecken und im dicken Darm fehr ſtark find. Mit dem untern Ende des Maftdarmzs ſteht ein eignes hohles Eingeweide von” ſchwammiger Strucktur in Verbindung, welches Schreibers fuͤr den Uterus haͤlt. Mil, und Pankreas finden ſich. Das Meſenterium iſt eine duͤnne mit. einer Menge von Dlutgefäßen durchwebte Haut. Didt am Nüdgrat, oben im Thorax nehmen zwei häutlge Streifen ihren 192 Urfprung die ſich bald vereinigen nnd etwas weiter nach unten einen druͤſenartigen Körper mit unzähligen feinen Windungen bilden, der in feinem Verlaufe nach unten alfmälig dicker wird, und fich etwas über dem Anfange des Maftdarms in ein druͤſich⸗ tes Eingeweide endigt. Diefes liegt unter dern Maſtdarme und öffnet fih in denſelben durch einen Eleinen Kanal. Schreibers hält den Theil für die Niere. Zwei andere Eingeweide die eiuie se Aehnlichkeit mit den blinden Anhängen mand)er Sifche haben, find wahrfcheinlich die Eierfiüde. Sehr merkwürdig find die Luftfäcke, die offenbar mit dem Reſpirationsgeſchaͤfte in Verbin dung flehen und die man als zugleich) mit den Branchien vorhan⸗ dene Lungen anfehen muß. Im Thorax, unter dem Herzen, fin« det fich namlich eine dünne, haͤutige, einen Zoll lange DBlafe, deren unteres Ende in zwei Rande übergeht, die auf jeder Seite des Bauches hinabfteigen und fich wieder jeder in eine Blaſe en» digen. Die obere Blafe if nicht zellicht, wie die Pungen der Amphibien, fondern nur durch eine Mambran in zwei Hälften äbgetheilt, die aber durd) eine große Halbmandformige Deffnung eommimiciren. Am obern, hinteren Ende’der Dlafe iſt eine £leine Deffnung, teelche durch einen engen, der Trachea analogen, Kanal, In eine enge Glottis am Grunde des Oberkiefits über; Hehe. Eine ähnliche Einrichtung der Nefpirationsorgane will Schneider bei’einem Thiere, welches wahrſcheinlich die Larve von Lacerta pälustris war, beobachtet haben 5 der Verfaſſer konn⸗ te ungeachtet vieler Zergliederungen von Larven der Waſſereidech- fen nie etwas ähnliches bemetken. Die Zunge iſt mit ihrer Wurzel am Unterkiefer befeſtiger. Die Knochen fcheinen von derfefben Beſchaffenheit zu ſeyn, als beim Salamander. Es finden ſich keine Rippen und fein Bruſtbelu. Sa der auffallend» fien Eigenheit, dem gleichzeitinen Daſeyn von Lungen und Kie- 183 men, komme das Thier mit Linnes Siren lacertina überein; ı (S. Archiv Bd. 2. St.1. ©, 213.) Doc) unterfheidet ſich leß« teres Thier durch die Geftalt feines Kopfes, dadurch, daß es nur a Füffe und fihtbate Nafenlöcher und Augen hat, und durd) die verſchiedene Geftalt feiner Lungen. Der; Verfaffer_entfcheidet nicht ganz beſtimmt die Frage, ob das defchrichene Thier ein vollkommenes oder noch unausgebildetes ſey; doch erinnert er, daß man ungeachtet aller zu jeder Jahrszeit ſorgfaͤltigſt angeſtell⸗ ten Nachforſchungen ned durchaus fein Thier hat auffinden, koͤn⸗ neu, deffen unvolllommene Larve ‚das beſchriebene Thier ſeyn Eonnte. Auf Tafel 15 ift die Abbildung des ganzen Thiers in natürlicher Größe gegeben; auf Taf. 17 die Abbildung der Reſpi⸗ rationsorgane und der Eingefveide des Unterleibes XIV. S. 319-332, Beobachtungen über den Ban und Die, Art des Wachs: tbums der Badenzähne des wilden Ebers und des unbe⸗ Fannten Thiers vom Ohio. Von Eberhard Home. Durch die Unterſuchung mehrerer Schedel von wilden Schweinen ward der Verf. in den Stand geſetzt, die Dentition des wilden Ebers in feinen erften fieben Lebensjahren deutlid auseinander zu feßen. An jeder Seite, ſowohl oben als unten, finden ſich vier Wed: ſelbackenzaͤhne, die auf diegewöhnliche Art, indem ſich die neuen unter dem alten erheben, gervechfelt werden. Ehe aber dieſe er⸗ ften Zähne ausfallen, findet ſich ſchon im. Hintern Ende auf jes der &eite der beiden Kinnladen einer der permanenteren Zaͤhne, ber ſchon als zu der zweiten Folge von Zähnen gehörig auzufes ben ift, So wie naͤmlich der Unterkiefer, auf deffen Zähne ſich der Verf. hier einfhränft, in der Länge zunimmt, fo bildet ſich in einer Höhle hinter dem legten Backenzahne ein neuer Zahn. Ehe dieſer noch das Zahnfleiſch durchbrochen hat, bildet ſich in einer Höhle dicht hinter ihm ſchon wieder ein neuer Zahn. Co: 184 bald dieſer fechste Zahn das Zahnfleifch durchbrochen hat, bildet ſich dicht hinter ihm wieder eine neue Höhle zur. Aufnahme eie nes nenen Zahnrudiments. Diefe lebte Zelle war beim fiebens jäbrigen Eber noch ſehr Elein, und die Eremplare, welche der Verf, befaß, liegen ihn feine Unterſuchungen hierüber nicht wei⸗ ter fortfeßen. Die hinteren Backenzaͤhne find immer weit gröfe fer als die vorderen und drängen diefe etwas aus ihrer perpendir kulaͤren Richtung nad) vorwärts. Die großen Backenzaͤhne des: wilden Ebers’gleichen in Hinfiht ihrer großem Käuflächen denen vom äthiopifhen Schweine und vom Elephanten. Die Baden: zaͤhne des Ebers find denen des am Ohio In Nordamerika gefuns: denen Tieres in ihrer Geſtalt und Struftur fo ähnlich, dag fie fih nur durch die Größe unterfcheiden. "Die Dentitionsart des Ohiothiers iſt ganz der beim Efephanten-gleich. Auf jeder Seite. der Kinnlade find zwei und wahrſcheinlich noch mehrere Backen⸗ zaͤhne da. So wie der Kiefer waͤchſt, bilder ſich ein groͤßerer Zahn in feinem Hintertheile, kommt vorwärts, wenn er. vollig. ausgebildet iſt / nimmt den Hauptſitz im Kiefer ein, und die ans, deren fallen aus. Der Schedgl des in Suͤdamerika gefundenen Skelets, welches Cuͤvier beſchrieben het, gleicht in ſeiner Ge— ſtalt dem des! Ohiothiers; doch iſt die Form des Unterkiefers ganz verſchieden, und es finden ſich 4Backenzaͤhne in jeder Seite: des Kiefers mit flachen Kronen, in welchen Querfurchen find, Es heine demnach ein anderes Genus zu ſeyn. Die Art der Dentition, wie fie fich beim Elephanten, Eber und Dhiorhiere finder, ſcheint nur auf dieſenigen Thiere beſchraͤnkt zu feyn, welche ein langes Leben erreichen und zur Zermalmung ihres Futters fo großer Zähne bedürfen, daß der neue und der alte Zahn nicht zugleich im dem Kiefer enthalten ſeyn können, 18$: ‘, Philosophical Transactions-for, the year 1802. Die in erften Theile unter. Nr. IV. ©. 67—34. enthaltene ‚anatomi« fche Beſchreibung des Ornithorhynchus paradoxus von E. Some, findet fih im Auszuge fhon in Bd, 3. St. 2. ©- 244—248. Diefes Archivs. Im zweiten Theile finder fih nur, eine einzige zoologiſche Abhandlung, Nr. XI. ©. 348— 364» Angtomifche Sefchreibung des: Ornithorhynchus Hystrix. von Eberhard Home. Dies iſt deſſelbe Thier deflen Be⸗ ſchreibung und Abbildung ſich in Dr. Shaw’s zoology unter, dem Namen Myrmecophaga aculeata findet. Das Eremplar. von welchem die Beichreibung genommen ift, war in Weingeiſt von Neu⸗Suͤdwallis geſchickt. Es war ein Maͤunchen und, nad) den ſchon mit den Knochen verwachfenen Epiphyſen zu ur⸗ theilen, | beinahe vollig ausgewacfen. Zuerft die äußere Des ſchreibung. Laͤnge von der Spitze des Schnabels bis an das Ende des Schwanzes 17 engliſche Zolle. Länge des Schnabels zund dreiviertel Zolles des Schwarzes einen halben Zoll, Der Koͤr⸗ per ift beinahe durchaus von gleicher Dicke. Der größte Umfang ifk 17 Zolle, Der Rüden und. die Seiten find mit kurzen, groben einen halben Zoll langen Haaren, und mit Stacheln, die denen bes Stachelſchweins aͤhnlich, nur kuͤrzer und nicht fo ſpitz find, befeßt. Sie scheinen der Länge des Körpers nah in Reihen geordnet zu ſeyn. Die an ben Seiten find anderthalb Zolle lang, die übrigen zwifchen, 1 und 2 Zollen. Die Stacheln auf den Seiten zwifchen der Einlenfung der Hinterbeine und dem Schwanze find vorwärts gerichtet den andern entgegengefeßt. Kopf und. Nacken find mit gröberen Haaren beſetzt als der uͤbri⸗ ge Körper, und beinahe ganz ohne Stacheln, Auf der Bruſt iſt das Haar lang, zart ehne Stacheln; am. Baude fehlt es 186 " beinahe gänzlich. Meder am Banche noch an der Bruſt iſt ei⸗ ne Spur von Bruſtwarzen. Aeußerlich ſieht man Feine Ges’ ſchlechtstheile; dieſe haben mir dem After nur einen gemeins ſchaſtlichen Ausgang. Der Schnabel hat die Geftalt einer ‚Eos nifchen, oben converen, inter flahen Roͤhre. An der Spige' bat er drei Achtel Zolle, an feiner Baſe fieben Achtel Zoe im Durchmeſſer. Er ift eben fo wie bei O, paradoxus mit einer zarten Haut bekleidet. Die Nafenlöcher liegen nahe am Ende des Schnabels; die Augen zu beiden Seiten des Kopfs nahe an der Bafe des Schnabels; weiter zurück nach dem Obertheile des Kopfs liegen die aus zwei ovalen 1 Zoll langen Schlitzen beſte⸗ Henben äußeren Ohren. Auf dem Kintertheile der Zunge fin» den ſich einige zwanzig Eleine Zahne; diefen gegenüber, unter dem Gaumen, ſtehen fieben querlaufende Reihen Kleiner,’ mit ihren Spißen ruͤckwaͤrts gekehrter, fogenannter Zähne, 'die “aber von beifelßen Subftanz und Beidaffenheit als beim. O. pa- zadoxus find und mehr den hornartigen Papillen auf der Zun⸗ ge und dem Gaumen der Enten gleichen als wahren Zähnen. Die Vorderfuͤhe kurz, dit, mit s' Zehen mit flarfen, ſtumpfen Nägeln, die waͤhrſcheinlich zum Graben beftimmt find. Die Hinterfüße find länger als die vorderen; viere von ihren Zehen Haben ſtarke Nagel; die fünfte Zehe ift kurz und gleicht, da fie den andern entgegengefeßt ift, einem Daumen. An ber Ferfe jedes Hinterfußes finder fi ein Sporn tie beim O. paradoxus; nur ift er hier weicher und Eleiner. Der Bau der inneren Theis’ le Eommt dem von O. paradosus fehr nahe. Der Hautmue- fef wie bei O. paradoxus, Die Zunge 3 Zolle lang, rund, fehr dünn gegen das Ende, etwas ſtaͤrker nach der Dafe bin‘: Der Saumenvorhang und die Stimmrige wie bei O. p. Am Eins 187 gange der Speiferöhre If eine diefer Species elgene Klappe. Die Knochen des Bruftfaftens im Allgemeinen wie bei O. p. Bel: ©. Hystrix findet fih ein ı Zoll- langer fhwerdtformiger Know pel, der von der untern Fläche des Brufibeins anfängt, Es file det fi nur eine obere Hohlvene. Die Speiſerbhre eng, mit mehreren Längsfalten die eine Erweiterung zulaffen. Der Mas gen beinahe von der Geſtalt des menfchlichen, im zuſammenge— fallenen Zuftande fuͤnftehalb Zolle lang und 3 Zolle breit, Set ne innere Haut ift glatt bis an den Pförtner, wo fic) druͤſichte Waͤrzchen befinden. Im dünnen Darm und im Grimmdarme fand ſich feiner, weiſſer Sand, der wahrfcheinlic) mit. dem Fut⸗ ter zugleich eingenommen wird. Der Blinddarm nur einen halben Zoll lang. Die diinnen Därme find"7 Fuß, der Grimm⸗ darm und Maftdarın 2 Fuß lang. Die Bauchfpeicheldräfe we⸗ niger diſtinkt getheilt als bei O.'p. Der Schedel iſt im allge’ meinen dem der Ente aͤhnlich. Es finder fih keine knoͤcherne Slichel. Das Hirn konnte nicht unterfuche werden. Die Geruchs nerven find in zahlreiche Aeſte zertheilt. Das fünfte Nerven⸗ haat iſt weit kleiner als bel O. p. und der zweite Aſt, welcher bei ©. p. fehr groß iſt und den Obertheil des Schnabels verſieht, entiveder fehr Elein, oder fehlt ganz. Das wahrfcheinlid weit ſchwaͤchere Gefühl im Schnabel fcheint Hier durch dag complicir⸗ tere Geruchsorgan erfeßt zu feyn. Die Augenlieder bilden eine‘ runde Offnüng, die Blinzhaut fehlt. Das Geruchsorgan ift von dem des ©. p. unterfchieden. Unmittelbar unter der Sieb» beinsplatte finden fih knoͤcherne Fortſaͤtze von zelligem Bau, beinape einen halben Zoll di, von denen ſich ein zarter, ger mwundener Knechen bis zur Hälfte des Augern Eingangs der Mar ſenlocher erſtreckt und von einem anderen correfpondirenden con“! ‚188 eaven Knochen in jedem. Nafenloche aufgenommen wird. Das Trommelfell ift nach, außen concav. Es finden fih dem Ham⸗ mer und Steigbügel anderer Säugthiere analoge Knoͤchelchen im Ohre. Eine unvolllommene Schnee, mehr der, der. Bügel ähnlich. Die männlihen Geſchlechtstheile verhalten ſich wie, bei O.,p. Auf jeder. Seite des Maſtdarms liegt eine Druͤ⸗ fe; bie den Eonperfchen beim Menſchen analog if, Die Auss führungsgänge: beider öffnen ſich mit einer. gemeinfchaftlis hen Mindung, in. den Ausführungskanal für den‘ Saamen. Der O. Aystrix nähert-fih den vollkommenen Säugethieren weit mehr, als O,: parad.. Der Verf. verglih ihn mit den Geſchlechtern Manis und. Myrmecophaga, mit denen er in KHinficht auf die Zunge. manche Aehnlichteit hat. Myrmecop- haga jubata bei der nach Shaw's Befchreibung die Genitalien beider Geſchlechter in unmittelbarer Conimunifation mit dem Maſtdarm fiehen, Scheint: dem Schnabelthiere näher. verwandt zu ſeyn als die übrigen Gattungen. ‚Dası Gefhleht Myr- mecophaga ſteht dem Schmabelthiere -fowol in Hinſicht des. ganzen aͤnßeren Habitus, als auch des: innern Baues, z. E. der beiden Blinbdärme: die denen des Denithorhynchus ganz ähnlich, find, ı näher «als: das, Geſchlecht Manis, bei dem fi) auch feine, Spur von ‚einem Blinddarme finder. Als auss zeichnende Karaftere der Schnabelthiere, als eigene, Familie -_ gibt dev Verfaffer folgende -fehs, an: den Sporn der Männz den an. den Hinterfüßen; den Mangel der Saugwarzen beim Weibchen; den platten Schnabel ‚bei übrigens behaartem Koͤr⸗ per; die zahnähnlichen Fortſaͤtze; die eigene Einrichtung des männlichen Gliedes; die, eigene Einrichtung dev «weiblichen Ges nitalien, daß kein ‚befonderer Uterus! da iſt, und daß die 189 Nöhren, melde den Hoͤrnern des Uterus In andern Säugs thieren entfprehen, den Saamen unmittelbar aus dem maͤnn⸗ lien Gliede empfangen. Man koͤnne die Schnabelthiere als Mittelglied zwiſchen Säugthieren, Bögeln und Amphibien Bes traten. Zwiſchen dem Schnabelthiere und den Voͤgeln fcheis ne Fein beträchtliches Mittelglied zu fehlen. Auf der dreizehnten Tafel, theilt der Verfaſſer noch die Abbildung einer neuen Gattung vom Schnabelthiere mit, Das Thier wurde auf Ban » Diemensland geſchoſſen, ift 17 Zoffe lang, und gleicht der Abbildung, nad) fehr dem vorbefihries benen. Seine Stacheln find fo furz, daß nur ihre Spitzen aus dem Haaren hervorſtehen. 190 xl. Berfuche Über die Säugthiere von Paraguay von Don Felir Azara. *) Der Mborebi. **) * * * * * . Tapir americanus Linn. Tapir Buffon. Tapir ame- ricain Lacepede. So nennen die Guatanis #%%) diefes Thier, welches Bei den Spanien das große Thier, und bei den Portugiefen in Bras Alien Anta heißt, . 7 —— — — *) Da dieſe von und im dritten Bande Et. I. S. 226 ſchon Eur; ange—⸗ zeigten Verfuche in, Deutſchland noch immer wenig gefannt find, fo hoffen wie den Dank der Leſer des Ardivs zu verdienen, wenn wir diefe Verſuche nach und nad in einer vollftandigen Ueberſetzung liefern. W. **) Die Ausſprache muß fo fein, daß das Mi fat als eigene Sylbe gehört wird, und das J am Ende lang iſt *.*) Indianer, welche die Ufer der Fliiſſe Uruguan und Parana bewohn⸗ ten, und von den Jeſuiten zu einer großen Menge Völkerſchaften vereiniget I 91 Die Indlviduen find Bier nicht zahlreih. Der Mborebi geht gewöhnlich allein, zumeilen. begleitet ihn ein anderer, Ueber Tage fehläft er im ſtaͤrkſten Dieicht, des Nachts durch⸗ ſtreicht er die benachbarte Gegend, um Waſſermelonen, Zis trullen und Kräuter zu freffen. sung: gefangen läßt er ſich vom erften Tage an zähmen und geht, felbft wenn er erwach⸗ fen ift, ohne fortzulaufen im ganzen Haufe umher. jedermann kann ihn anfaffen und fragen, ohne daß er ſich deshalb am irgend jemand anfaliegen, oder jemand gehorchen follte; und wenn man ihn von einem Orte wegbringen will, ſo muß man es mit der groͤßten Gewalt thun. Er beißt nicht, und wenn man ihm laͤſtig fällt, ſo macht er ein ſcharf ziſchendes, feiner Statur ſehr unangemefjenes Geräuſch. Er fäuft wie das Schwein, frißt rohes und gekochtes Sleifh und Speiſen aller Art, alles was ihm vorkommt, fogar wollene, leinene, feidene Lumpen. Er nagte oft an einem Stode, auch eins mal an einer fübernen Tobadsdofe, fo, daB er noch gefräfe figer als das Schwein und fein Geſchmack nicht geeignet ſcheint, Dinge zu unterfheiden. Er frißt Barrero, oder Salpetererde, wovon ich eine große Menge im Magen eines diefer Thiere fand. Man kann leicht denfen, daß man fich eben nicht damit abgebe, ein fo ſchaͤdliches, trauriges Thier aufzuziehen, welches fo gar nichts anziehendes hat und fich find. Ein Theil diefer Völkerſchaften iſt iegt von dev Provinz Paraguay abe bangig, der andere von der Provinz Buenos : Ayrod, Die Guaranis machten bei der Eroberung durch die Epanier die betrachtlichte indianiſche Nation der Provinz; Paraguay aus, und waren der Hauptgegenſtand der Fürſorge der Jefuiten, welche fie an verfchledenen Punkten vereiniget haben, wo fie nun ſo⸗ genannte Mifionen bilden. 192 1 Stoß durch die einzige Eigenſchaft empſiehlt, daß es weder Aufmerkfamfeit noch Sorgfalt erfordert. Das Weibchen wirft im Monate November ein Junges und am Allerheiligentage fand ich eins in einem Mutterthiere von 24 Zoll Länge, am ganzen Körper behaart, etwa wie ein junger Hund. Dies Haar blieb fieben Monate lang und vers änderte ſich zu einem dunfelen; Grunde mit vielen weißen Flek⸗ fen an den vier Füßen und abwechfelnden Streifen oder gelblichs weißen Bändern auf dem Rüden und an den Seiten. Die Mutter leiter und führe iht Sunges ohne den Beiftand des Vaters, ſchuͤtzt es aber wenig, weil das Thier fih nicht zu vertheidigen weiß. Doc ſagt man, daß es aufs Außerfte gez bracht, wenn es nicht entfliehen Eann, mit den Füßen ftoße, auch die Hunde mit den Zähnen beim Nücen aufhebe und der: deſtalr fchlietele, daß ihnen das Fell zerreißt, Man erzaͤhlt, daB, wenn der Yaguarete den Mborebi ans falle, diefer letgtere ihn durch die dickſten Stellen. der Wälder- mit fortfchleppe, bis er feinen Feind dadurch) zerſchmettert habe. In der That ſucht er auch auf der Flucht nicht Weg noch Steg, ſondern zerbricht, zrrreißt und verdrängt mit dem Kopfe, wels hen er immer ſehr niedrig trägt, alles, was ihm in den Weg kommt. Ev flieht mie Vorficht alle Gefahren, und diefe Vors ſicht ift das Nefultat des vorzüglich) guten Gefichts im Dunkeln und des feinen Gehoͤrs, womit dieß Thier begabt iſt. Der Mborebi wird ſowohl mit Hunden, als aud) während der Nacht in den MWafjertmelonenfeldern auf dein Anftande ges jagt; und, wenn die Zaͤger zu Pferde ihn bei Tagesanbruche im Felde finden, fo umzingeln fie ihn, denn obgleich er weit ſchnell⸗ 193 fuͤßlger iſt, als man es feiner Geftalt nach glauben follte, fo he't ein Pferd ihn doch im Freien, wo Wald und Moräfte nicht hin⸗ derlich find, bald ein. Die, welche mit der Büchfe auf ihn Jagd machen, toͤdten ihn nie auf der Stelle; man hat gefehen, da einer noch zweihundert Schritte lief, nachden fein Herz von e zwei Kugeln durchbohrt war, Die nicht unterjochten Indianer eſſen das Fleiſch, welches freilich noch Fein Beweis für deſſen Wohlſchmack if. . Dieß Thier ift ſehr robuſt; und da man es fowohl in Wäl⸗ dern mit trocknem, als auch in felchen mit feuchtem Boden fin— det, und ba es fich fogar in die Eſters begiebt, %) fo ſcheint es, als ob ihm jeder Wohnplas gleihgiiltig fei, wenn es fich nur barin verbergen kann; denn in den Feldern wird cs nur gefunz den, wenn es der Tag uͤberraſcht hat. Es ſchwimmt und fest uͤber die breiteften Fluͤſſe, Efters und Seen’ mit großer Leichtig— keit, ohne unterzutauchen; wenn es verwundet oder verfolgt wird, ſtuͤrzt es ſich ins Waffer. Man verfihert, daB es zuweilen Bezoarkugeln bei fich ha— be, weldye mit dem morgenländifchen gleiche Wirkung thun fols Im. Den gepußwerten Klauen fehreibt man Keilkräfte gegen die fallende Sucht zu. Hier folge die Vefchreibung eines erwachſenen männfichen Diborebi; (das Weibchen ift etiva 4 bis 5 Zof länger, und ſo verhältmißmäßig auch im den übrigen Mafen). ”) Eumpfige üiberichtwenmte Gegenden, welde längs dev Meeresſſache oder dem Ufer durch Anteilen oder Austreten entſtehen, nnd fo zu fügen extra "sera, auſſerhalb des feiten Landes find, von weichen man die Efters zuwellen Hanzlich abgefondert findet. Andere glauben, der Ausdruck komime von Acstas, Stuth Her, und bedeute alſo einen von der Stuth über Gwemmten Ort. 4. Bandıs 1. Etüd. N 194 Die Länge des Thiers beträgt 73 Zoll, die des Schwarzes 44 Linien, diefer ift feft, Eegelformig und endet ſpitz. Die Höhe vorn 40 und einen halben Zoll, hinten 42 Zoff, Der vordere Umfang 45, der hintere so und einen halben Zoll. Die vier Deine find fehr ffark, denn der Feffel (paturon) iſt an allen vier Fügen von 7 und dreiviertel ZoU Umfang. \ Der Vorderfuß iſt in drei die Zehen getheilt, welche fo kurz find, daß die Klauen allein über die Hälfte der Länge bes tragen. Die Mittelzehe ift 16 Linien, die übrigen etwas weni⸗ ger lang, obgleich alle breit und wahre Hufe (sabots) find, denn das Innere iſt, wie bei dem Pferde, Knochen. Ueberdem giebt es nun nad) auffen eine andere fehr duͤnne und Furze Zehe, welche nicht an den Boden reicht, Auch der Hinterfuß hat drei Zehen und Klauen, wie der vordere. Alle- Theile des Thiers find die, rund und die Gelenke nicht bemerkbar. Obgleich der Körper dem des Schweins Ahr nelt, ſo iſt doch der Hals länger und übertrifft an Dicke den Kopf felbit. Der Kopf ift an den Seiten plattgedruͤckt; nod) mehr ift dieß der Fall am Obertheile, weil die Backen fehr vore _ fpringen. Vom Ende des Ruffels bis an den vorderen Theil des Ohrs find 74 und einen halben Zoll und bis zum vorderen Aus genwinkel 8 und einen halben Zoll, Das Dhr fteht 4 und dreiviertel Zoll über der Scheitel her⸗ vor, es hat in der größten Dreite 3 Zoll, ift dick, rund, und fein hinterer Rand ragt weit dor dem vorderen hinaus. Zwiſchen den Schultern an der Stelle des Widerrifts fänge eine Erhöhung (cuchilla) an, welche ſich unmerklich ftärker wers dend längs des Halſes hinzieht und zwiſchen den Ohren, wo fie 195 7 Linien hat, abzunehmen anfängt, bis fie den Augen gegen über ſich endiget. Diefe Erhöhung wird von einem zolldicken, harten, von der Schulter zum Hinterhaupte dünner werdens den, am dickſten Theile knochenartigem Leder gebildet, und if ber ganzen Länge nach mit Borſten beſetzt; deren länäfte einen und einen halben Zoll haben. " : Da, wo die Erhoͤhung zwifchen den Augen endet, iſt cine Vertiefung mit abgerundeten Rändern und von da bis zum En— de bes Ruͤſſels, ift der Kopf Fraushaarig. Das Auge ift Elein, bei Nacht glänzend, und tief, weil der obere und untere Augens höhlenrand ein wenig vorfpringen. Won dem großen Augenwin— £el, ein wenig nad) innen, ift eüze beträchtliche Vertiefung. Die Kiefer find am Ende ſchmal. - Der Kopf gleicht Überhaupt Eeinem andern befannten Thies te, wie man fchon aus dem bisher Sefagten ſchließen kann, übers dem ift die obere Hälfte in eine Lippe geendiget, welche eine Are von diem Ruſſel bildet, welcher über 2 und einen halben ZoH lang vorragt und nad) allen Richtungen leicht betveglich iſt. Dies fer Rüffel kann fih um die Hälfte zufammenziehen und fih um das Doppelte verlängern, um Gegenftände zu ergreifen, Nach» rung zum Maule zu führen und aud) dem Geruche die Richtung zu geben, denn am Ende ftehen die zwei wagrechten ı5 Linien langen Nafenlöcher, welde das Thier nach Gefallen weit oͤff— nen and- fließen Eann. Im Oberfiefer find vier, Schneidezähne von vier Linien Laͤn⸗ ge und von gewöhnlicher Geftalt. Dann folgt an jeder Seite ein ſpitziger Eckzahn einen halben Zoll fang, (mach Enviers Aus merkung ein wahrer Schneidezahn, welcher nur ein wenig ſpiz⸗ ser als die übrigen ih 5 nun folge ein Zwiſchenraum von 4 Li⸗ N 2 106 nien; dann ein Eckzahn 4 Linien fang; dann noch ein Zwiſchen⸗ raum von 26 Linien, und dann fechs fehr breite und denen des Pferdes aͤhnelnde Badenzähne, (nach Cuvier's Anmerkung hat das erwachſene Thier fieben Badenzähne, jeder mit zwei Queer⸗ erhobenheiten.) ! I Im Unterkiefer finden fich ſechs Schneidezähne, wovon die mittelften am großten find, die übrigen aber allmählig Eleiner wer⸗ den; dann folgt ein Eckzahn, etivas arößer, als der im Oberkiefers dann ein Zwifchenraum von 30 Lin. und dann fünf (nad) Cuvier ſieben) den oberen gleiche Backenzaͤhne. Die weibliche Schaam iſt der, der Sau gleich, und die Ho⸗ den, wie beim Eber, nur ein wenig mehr nach innen. Das männliche Glied hängt loſe, und hat im fihlaffen Zuftande 8 Zoll Länge und in der Mitte 2 Zoll Durchmeffer. Einen Zoll vor feinem Ende ift eine merkwürdige tiefe, hindernde Falte, welche nur die vordere Hälfte einnimmt. , Wenn das Thier Furcht empfindet, fo zieht fich das maͤnn⸗ liche Glied zurück, fo daß alsdann Feine Spur davon ſichtbar if. In der Nähe: des Sliedes ift an jeder Seite eine Zißes das Weibchen har gleichfalls nur zwei Zitzen. Das Leder des Mborebi iſt dicker als Ochſenleder. Alles Haar, außer das an der Borftenmähne, ift außerſt kurz, dicht, glatt, von Farbe wie beim Wolfe, nämlich dunkelbraun, auss genommen unten am Kopfe, an der Kehle und an der Spitze der Ohren, wo e8 weißlich ift; auch an den Seiten des Kopfes, doch nicht fo ſehr. Die Weibchen find etwas heller von Farbe; weil fich zwiſchen den braunen weipe Haare finden. 197 Garecilaſſo ſagt von diefem Thiere, #) es fei von der Größe und Seftalt einer fehr Eleinen Kuh ohne Horner, und fein Haar fei jo hart, wie ein Panzerhemde. Buͤffon nennt den Mborebi Tapir und Anta **) weil Con, damine verfichert, daß feien die Namen, die man ihm in Dras filien gebe, wo man ihn nad) Maregraf und Pifo unter dem Namen Tapiirzete kennt. Bei dieſer Gelegenheit ſagt Buffon, daß das Adjektiv ete, groß bedeute, daß folglich die Benennung Tapiir-ete fo viel als Groß-Tapir bedeute. Das ift nicht genau, denn ete ſagt ſo⸗ viel als wirklich, oder vorzugsweife, und im gegenwaͤrtigen Falle behaupte ich, daß Tapiir=ete, Körper des Tapiir bes deute, da aber Tapiir fein landesüblichee Wort iſt, fo man es ohne Zweifel eine eben fo veränderte Benennung fein, als Tas pibire, womit Thevet dieß Thier belegt hat. ra, 277 Die Benennungen Ent, Danta und Ante, welche bei ver- ſchiedenen Schriftitellern vorkommen, find Verdrehungen von Anta. Der Name Beori, welchen man dem Thiere in Neu— Spanien gegeben hat, kommt faft mit der Benennung Mio tebi überein. 1 Die Namen wilde Maulefelin, Efel, Kuh, Schwein, wel⸗ de von andern zur Bezeichnung gebraucht find, paſſen durchs ”) Histoire des Incas liv. 8, ehap. 18, pag, 1085. der Pariſer Ausgabe 1632. 4 ") Originalausgabe T. 5. pag. 166, 198 ons Nicht, weil der Mborebi mit jenen Thieren Keine A lichkeit hat. Buffon hat das Thier nicht gefehen, ſondern die Bemer⸗ kungen anderer Schriftſteller und die Beſchreibungen von Mark⸗ graaf und Barrere abſchreiben muͤſſen. Die von Markgraaf iſt gut, ausbenommen, daß er dem Mborehi oben und unten zehn Schneide » und eben fo viel Bak⸗ kenzaͤhne giebt und zwiſchen diefen und jenen einen Zwiſchenraum angiebt, ohne der Eckzaͤhne zu erwähnen. Alles das iſt falfch, wie aus der obigen Befchreibung erhellet; auch Hat er Unrecht, diefem Thiere den Schwanz abzufprechen, und an deffen Stelle einen von der Haut gebildeten Knoten zu ſetzen. Er fagt end⸗ lih, daß das erfte Haar der Jungen dem ber Rehe gleiche, tvels ches auch nicht genau iſt. Darrere irrt fih Sehr, werner den Mborebi für ein Amphis bium ausgiebt, welches fogar mehr im Waller als auf dem Lan⸗ de leben ſoll; denn das Thier hat mit den Amphibien bloß bag Schwimmen gemein. Die Farbe, welche er angiebt, ift bie des jungen Thieres; erwachſen hat er .cs ohne Zweifel nicht ges kannt. s Charlevoir will, daß der Mborebi bei Tage auf die Weis de gehe und Nachts eine Art von Lehmen freffe, da er doch am Tage weder umhergeht nod) frißt. Lächerlich ift die Behauptung, daß feine Nahrung nach dem Lichtrvechfel verfchieden fei und der angebliche Lehmen ift nichts anders, als die Salpetererde. Noch fagt Charlevoix fach, dag man das Thier bei Nacht mit Fa deln jage. Das, was Buffon noch nach andern Schriftftelleen Hinzu; 199 füge, {ft ferner irrig, Ad die. Größe iſt nicht mit der einer Eleinen Kuh zu vergleichen; der Mborebi lebt nicht truppweife, fondern allein, und nur felten mit noch) einem andern. Die Ab— Bildung bei Buffon ift fehlerhaft, denn fie zeige die Eckzaͤhne fo fang, daB fie aus dem Maule hevvorftehen. An einem anderen Orte, (in den Supplementen) befchreibt Buffen dies Thier, nach den ihm von de la Borde, Eoniglicdem Ärzte und Naturforfcher zu Cayenne, mitgerheilten Nachrichten. Aber auch Hier find viele Berihtigungen ubthig, denn de la Borde giebr hier den Mborebi Achnlichkeiten mit dem Ele— phanten, die aber in der That fo entfernt und geringe find, daf es gefcheidter iſt, fie durchaus nicht anzunehmen , und behauptet von Hören fagen, daß diefe Thiere bis soo Pfund wiegen. Bnffon fagt, daß dieß Thier die Nachbarſchaft hewohnter Derter fliehe, da man es hier doch häufig finder, obalciches jetzt feltener ift als ehemals, wo es von niemand beläftiger wurde, Er fagt: es tauche unter, da man doch hier dag Gegentheil ver, fihere. Er behauptet, es fei im Waſſer ſchrecklich und gefährlich, weil es verwundet Boͤte ummerfe: dieß iſt nicht der Fall und ſollte es ſich ja einmal zugetragen haben, fo it es bloßer Zufall geweſen. Er fagt auch: man muͤſſe fih hüten, dem Mborebi in Wäldern zu begegnen; obgleich dabei eben fo wenig Gefahr iſt, als wenn man einem Efel begegnet, der einen freilich auch flogen Fann, wenn man ihm zufälliger Weiſe in dem Weg Fommt, Noch Halte ich die Behauptung fiir fehr gewagt, daß ber Mborebi in den MWaldungen breite und ebene Wege mache; denn niemand hat bier diefe Sonderbarkeit bemerkt, und fie 200 iſt auch von einem Thiere nicht glaublich , welches ohne Vor⸗ ſicht und Ueberlegung alles auf feinem Wege zerbricht. So viel iſt gewiß, daß man die Spuhr, wo er durchgegangen iſt etz) Beunt, dab heißt aber noch nicht gangbare Wego bilden. Buffon fast: der Mborebi fuche die Nachbarfchaft von Flüſſen und Seen; ſchon oben ift aber das Gegentheil geſagt. Er behauptet: das Thier laufe wenig; das iſt eben fo unrichtig als daß es die Hunde tüdten foll, weil es ihnen hoöchſtens ein Stuͤck Fell zerreißt. Es drückt fein Leiden einzig und allein durch ein Ziſchen (sifilement) aus, deshalb irre fih auch Labore de wohl, wenn er fagt: daB die Jaͤger es duch Nachahmung feiner Stimme anlocken. Meberhaupt fagt Laborde hier fo viel Unrichtiges, daß es beſſer iſt, feine Bemerkungen über. dieſes Thier gar nicht zu leſen. ö Die von Buffon in den Supplententen nach einem lebens den Thiere gelieferte Abbildung iſt ziemlich gut; obgleich der Ruͤſſel übermäffig dünn und verlängert und die Erhöhung zwi⸗ ſchen den Ohren zu wenig bemerkbar ift. Der von Buffon gelieferte Auszug aus Bajons Abhand⸗ fung ift darin fehlerhaft, dag Bajon dem Mborebi ein Haar zuſchreibt, welches länger und dicker als beim Eſel und den. Schweinsborften aͤhnlich feis daß er den Nüffel beinahe einen Fuß lang angiedt, da derfelbe doch in der Ihat'faum 2 und. einen halben Zoll hat; daß er die Fuͤße zu groß macht, dem Thiere etwa vierzig Zähne und Eckzoͤhne fo lang, mie die des wilden Ebers giebt; welches alles nach den obigen Angaben zu berichtigen iſt. Ueber dem giebt er dem Thiere noch drei Maͤgen; in deren erſtem dns. Netz, oder die Haube kaum 201 som Panzen zu unterfcheiden fer, und macht den Mborebi zum wiederkaͤuenden Thiere (darüber tadelt ihn Buffon felbft). Aber dieß iſt lauter Einbildung, Bajon ſagt ferner, daß das Männchen immer größer und ſtaͤrker als das Weibchen fei; es verhält fich aber gerade umges kehrt; er fagt: dag das Männchen längere uud ſtaͤrkere Haare und Mähnen habe; fie find aber in beiden Gefchlechftern nicht merklich verfchieden. Er fagt auch: daß das Männchen ſtaͤr⸗ £er und durhdringender fchreies auch dies, ift ungegründet. Er fagt: die Brunfizeit des Weibchens ſei gewoͤhnlich im November und Dezember ;: dieß Ift aber gerade die Zeit wo es wirft. Endlich ſchreibt Bajon dem Mborebi im gezaͤhmten Zuftande, Zuneigung zu feinem Herten zu; wovon das Gegen: theil oben wiederholt dargethan ift. Buffon hat auch des Profeffors Allamand im Haag Zus füge geliefert, welche fehr genau find, wenn man nur immer bedenkt , daß das Ihier, von welchen ev redet, nicht erwachſen war und dag er ihm mit Unrecht in jedem Kiefer acht Schnei⸗ dezaͤhne giebt. Der Kuree oder Tayaßu. Die Guaranis geben dem zahmen Schweine, und zweien bei ihnen einheimifhen Thieren, einen von diefen beiden Namen ges meinfchaftlic und ohne allen Unterfchied; aber deswegen fahren - fie doch fort, den beiden Arten ihres, Landes die Eigennamen zu geben, welche ich hier für diefelben beibehalte, und unters 2092 ſcheiden noch das ihnen aus Europa gebrachte Schwein mit dem Namen ‚Cochi, Diefe drei Thiere gleichen einander der äußeren Geſtalt, dem Gange und der Nahrung nach; denn fie wuͤhlen, freſſen und ſaufen auf aͤhnliche Art; ihre Borſten ſtraͤuben ſich bel Zorn und Schrecken; ſie haben einen ſtarken Athemzug und grunzen, wenn man ſie boͤſe macht. Auf der andern Seite laſſen ſich die in Paraguay einheis miſchen beiden Arten, wenn fie jung gefangen werden, leichter zaͤhmen als das wilde Schwein, Sie gehen frei umher und laffen fih gern von Menfchen fragen, fo, daß fie in fehr kurzer Zeit und ohne alle Mühe volllommen nnterjocht find. Man fagt, und ich glaube es: daß ihr Fleifch gut fel, und daß es noch beffer fein würde, wenn fie gefchnitten würden; fie haben aber weniger Fett als das Schwein, welches nicht bes fremden kann, da fie einmal nicht gemäftet werden und fürs andere immer mit einer unendlichen Menge von Etterlingen - (tiques) geplagt find, welche fich In den Wäldern fehr häufig finden. Man verfihert: daß Ihnen, ſobald fie getödtet feien eine Roͤhre zwiſchen den Oberfchenkeln weggeſchnitten werden müffe,- , weil fonft das Fleiſch einen üblen Geruch und Geſchmack anneh⸗ me. Doch eſſen es die Judianer ohne dieſe Vorſicht. Ungeachtet der, Aehnlichkeit oder Analogie, welche Id ans gegeben habe, unterfcheiden ſich doch die beiden eingebohrenen Thiere, fo wohl vom wilden als zahmen Schweine, da fie el- nen Fürzeren dieferen Kopf, einen färfer aufgebogenen Rand am Nüffel und Eürzeren Körper, Hals, Ohren und Beine has 203 Gen. Der vordere Körper iſt verhältnigmäßig ſtaͤrker als der Hintere. Man könnte faft fagen, daß ihnen der Schwanz fehle; denn er ift fo kurz, dag man Mühe hat, ihn zu entdeden, und uns terſcheidet ſich von allen übrigen Thieren; denn er ift breit, platt und hangend, fo, dag fein Ende der Spige einer Menfchens: zunge gleicht. Die Dorften beider Arten find auch fehr dick und gleichen einigermaßen den Stacheln des Kuiy, obgleich fie nicht ſtark ges aug find.um zu durchdringen. Zu allen dieſen Eigenheiten kommt nun uoch, der hier for genannte Katinga, eine Art von Röhre, tvelcher oben ſchon, als zwifchen den Hüften auf dem Kreuze fißend, Erwähnung ges ſchah und aus welcher, durch eine Deffnung, beftändig ein Saft von ber Dice einer geronnenen Milk) fließt. Obgleich die Füße denen des Schwelnes gleichen, fo haben die hinteren doch nur eine obere nach hinten geftellte Zehe oder Klaue. Auch in der Anzahl ihrer Schneide » und Baden » Zähne find diefe Thiere vom Schweine verſchieden, fo wie in der Laͤn⸗ ge und Geftalt der Eckzaͤhne. Wenn fie verlegen, fo gefchicht dieß nicht wie bei dem Eher, durch eine Bewegung des Kopfes von unten nad) oben, fondern in entgegengefeßter Nichtung. . Sie find nicht fo fhmusig wie das Schwein, well fie nicht die Barrialen oder Derter ſuchen, to die Salpetererde ſich findet; auch nicht fo fruchtbar; denn fie werfen nur eins mal im Jahre und nur zwel Zunge, Man fage von diefen, da fie durch die Nabelſchnur verbunden zur Welt lommen, und fo 204 lange feſthangend hinter der Mutter hergeben, bis der Nabel⸗ ſtrang abgefaule iſt; ich möchte aber nicht für die Wahrheit dies fer Sache bürgen, _ Da wir nun die beiden in Paraguay einheimifchen Arten vom Schweine hinlaͤnglich unterfhieden haben, fo müffen wie noch von den erfieren weiter fprechen. Sie bewohnen nur"die größten diefeften Waldungen. Der Tahnikati *) oder die erſte Art, lebt in groffen von einen Maͤnnchen angeführten Heerden, der Taytetu **) aber nur paarweiſe, oder in Eleinen Heerden, obne daß fich diefe beiden Arten jemals vereinigen, oder in daffelbe Gehoͤlz gehen follten, Wenn ein Tagnifati ein Geraͤuſch hört, fo giebt er das Zei⸗ chen durch Zufammenfchlagen der Zähne; dieß wiederholen alle übrigen und fiehen fill, um aufzumerfen. Wenn fie dann fin den, daß Feine Gefahr für fie verhanden fel, fo verfolgen fie ihren Weg, ohne anzufallen, oder fonft irgend Schaden zu thun, wie ich dieß feldft erfahren habe. reift man fie aber an, fo vers einigen fie fih und umgeben den Menſchen, Hund, oder Yayuas tete, welcher feindlich gegen fle handelt und zetreiſſen ihn, wenn er nicht auf einen Baum klettert, oder das Gluͤck hat, den Ars führer zu tödten; denn in diefem Falle begeben fie ſich fämtiich * auf die Flucht, welches nicht gefchieht wenn auffer dem An⸗ führer auch viele andere Tagnifatis getödtet werden. Obgleich ich nicht zweifele, daß in dem jet erzählten, wel⸗ ches allgemein angenommen ift, einige Webertreibung fei, und —— — — — *) Die Sylben ni und Ki lag, ”) p und tu lam. 205 N glaube, daß das Thier wohl nicht fo beherzt fein mag als man fagt, weil man es mit vielen Kunden jägt, fo habe id) es doch nicht gewagt auf Tagnifatis zu Schieffen, wenn ich dergleichen in den Gehoͤlzen antraf und zu Fuße, ohne Hunde, oder andere Hülfe war, Man ſagt, daß ber Yaguarete (Fel. onca Lin.) Die Heer den der Tagnifatis in der Stille verfolge und einen günſtigen Augenblick abmwarte, wo er fih auf den legten der Heerde wirft, ihn augenblicklich tödtet und einen Baum. erfleigt, um feine Beute nach einiger Zeit, wenn fic die ganze Heerde fortbegeben bat, zu verzehren, Der Taytetu hingegen flichet beim erften Angriffe, ohne ſich au vertbeidigen, wenn er nicht aufs Außerfte getrieben und allein ift. Wenn er eine Höhle finder, fo verbirgt er fich darin. Webers dem ift er nicht fo groß, hat weniger Stärke und kuͤrzere Eck⸗ zaͤhne als der Tagnifati. Die übrigen Verſchledenheiten oder Aehnlichkeiten, ſollen in der beſonderen Beſchreibung beiber Thiere angegeben werden; hier will ich nur noch bemerken, daß beide ein dickes Fell haben, welches gegerbt worden und zu Stiefeln gebraucht iſt. In der Naͤhe bewohnter Gegenden findet man dieſe Thirte nur noch in geringer Anzahl, in entfernteren Gegenden find fie aber noch zahlreih. Da fie den Pataten, dem Maniok, dem Mais und Zucerrohre Schaden thun, fo ſpaͤhet man ihren Fährs ten nad), legt eine Art von Ausgang von Baumzweigen an, wie einen Aermel, an defjen Ende ein Graben gemacht wird, er— ſchreckt jie des Nachts durch Geſchrei und Kunde und treibt fie zu gleicher Zeit gegen den Graben, wo denn viele hineinſtuͤrzen. 206 Wenn: e6 ausgemacht wäre, wie hier niemand bezwelfelt, dag die Tagnikatis den Deleidiger anfallen und nicht eher fliehen, als bis ihr Anführer gefallen iſt, wenn aud) die Heerde darüber getödtet wuͤrde, fd fünnte ein einziger Menfch in einer Hülle von Nindsleder eine Dienge davon mit dem Knitrel todten. Diefe Thiere find Gareilaffos wide Schweine (Bud) 8, Kap. 18); bei ber Befchreibung beider Arten, werde ich zeigen, dag Buffon fie verwechſelt habe. » — — — Der Tagnifati. Dieß Wort bedeutet weiße Kinnlade, und dieſe Benens nung ift dem Tagnifali gegeben, weil et wirklich weiße Kinnlas den hat. Einige Spanier nennen ihn wildes Schiwein, entweder um ihn vom folgenden zu unterſcheiden, oder weil fie fid) eine bilden, daß er von der europäifchen Are feis aber fie irren fi. Die Länge beträgt 40 und einen halben Zoll, ohne die Schwanzhaare mitzurechnen, welche 3 Zoll weit hinausragen. Der Schwanz ift 20 Linien lang, am Anfange ıs Linien breit und platt. ' Der vordere Umfong beträgt 2 Fuß; der Hintere 22 Zoll. Die Höhe ift vorn 23, hinten 24 Zoll, i Die vier Füge find gefpaltens aber außerdem haben die vors deren zwei nach hinten ftehende Zehen oder Klauen; dahingegen ſich an den hinteren nur eine von diefen Klauen findet, welche einen Zoll lang, im, Vergleihe mit, den an den Vorderfuͤßen 207 ſchmal, ziemlich ſpitzig, gekruͤwmt und mit der Spige gegen den Fuß gerichtet iſt, zu dem fie gehört. Das Ohr ift gerade; Im Ganzen drei Zoll fang, 2 Soll breit and am Ende elliptifch, Bom Maulwinkel bis zum Ende des Oberkiefers find 4 Zoll, uud von da bis zum Ende des Unterfiefers 27 Linien. Bon der Spitze des Ruͤſſels bis zur Wurzel des Ohrs find ungefähr u Zoll. Sm Oberfiefer find zwei große Schneidezaͤhne, auf welche had) einem Eleinen Zroifihenraume ein anderer Schneidezahn folgt, welcher fo duͤnn ift, dag man ihn für einen Eckzahn halten follte. Ale find ein wenig nach außen gerichtet. Darauf folge ein zölls breiter Zwifchenraum, wo der untere Eckzahn hinein paßt; dann fommt der obere Eckzahn, welcher das ziemlich heevorragende Zahnfleifch nicht mit gerechnet, ı Zoll lang if, Dieſer Eckzahn ift fehr Farf, pyramidenformig, dreiecfig, gerade und ziemlich weit aus dem Munde bervorftchend; er dient dem Thiere zum Angriffe. Darauf folgt wieder ein großer Zwiſchenraum. Im Unterkiefer find vier gleiche, zylindriſche, die oberen an Länge und Dicke übertreffende Schneidezaͤhne; darauf folgt an jeder Seite ein kleiner Zwiſchenraum; dann ein anderer kurzer ſchwacher Schneidezahn, den man für einen kleinen Eckzahn hals ten follte. Hierauf folgt ein anderer Zroffchenraum und dann ein Eckzahn, welcher ohne das Zahnfleifch mitzurechnen, funzehn Linien lang, an der Wurzel ein wenig gekrümmt, ein wenig ſtaͤr⸗ fer als der obere und faft von gleicher Geftalt ift; aber nicht aus dem Maule hervorragt, weil er in die Seite des Oberkiefers hin einpaßt: Auf ihn folge ein fehr großer Zwifchenraum und dann fommen ſechs Badenzähne, fo daß alfo in allen vier und zwau— 208 is Badenzähne vorhanden find. Die unteren) Schtreibezähtie find nicht ſcharf und fiehen nicht gegen den Rand der oberen an, fondern berühren ſich in fihräger Richtuug, fo dag die oberen faſt feufrecht gegen die unteren gerichtet find. R Die Sefchlechtstheite find wie beim Schweine befchaffen. Zwiſchen den Ohren find vier Zoll lange Borften, welche ſich länger werdend ‚bis zum höchften Theile des Thiers erfiref« £en, fo daß fie gegen die Hüften hin 6 und einen halben Zoll ginge haben; von da ruͤckwaͤrts werden ſie wieder kuͤrzer. Vom Ohre bis zur Schulter ſtehen die Borſten ſenkrecht, die uͤbri⸗ gen aber nicht; ſie ſind nicht rund, ſondern platt, wie die am Schwanze des Gnurumi (Myrmecophaga jubata). Alle dieſe Borſten ſind an der Wurzel mattweis, uͤbrigens ſchwarz. Das übrige Haar iſt ſchwarz, ausgenommen am Bauche, an dem Seiten und in dem Raume, wekher das Auge vom Ohre trennt, wo die Borſten, obgleich auch ſchwarz, doc) gegen die Mitte hin einen wenig merflichen mattweißen Fleck haben. Webrigens ift auch der ganze Unterkiefer, nebft den Lippen weiß, die Obers lippe nod) weißer als die untere. Diefe Farben: find beiden Ges fehfechtern gemein, und es giebt bei der ganzen Art datin Feine Abänderung. \ Segen das Ende des Aprils brachte man mir ein neugebora nes Thier, wovon man mic) verficherte, daß es ein Tagnifati ſei. Es war etwa 14 und einen halben Zoll lang; Eonnte nicht freſſen und farb an dritten Tage, indem es häufig wie ein Spanfertel, obsgleich nicht fo laut, auch Heiferer und dumpfer grunzte. Sein Haar war an der Wurzel ſchwarz, mit weißen Flek— ken; auf dem Kopfe ins zimmtbraune ſich ziehend; eben das war 209 bet Fall, auf den Rüden und an den Seiten... Die Stirn, die Seiten des Kopfes und die Vorberflächen der vier Beine waren bellzimmtfarben und der NRüffel von dundelerer Schattirung; ber Unterkiefer weiß wie die Übrige Unterfeite des Körpers. Man verfiherte mih, daß fo wie das Thier erwachfe, die ſchwarze Farbe die Oberhand befomme; fo daß, wenn das Thier ein Jahr alt ift, feine Farbe der folgenden. Art faft glei tommt. . Ssch habe ein junges Männdyen gehabt, welches 34 Zoll lang war, defjen Unterkiefer anfing ein wenig weiß zu werden; die Borften des Körpers hatten weißliche Banden, mit mattweißen und ſchwarzen abwechſelnd; an allen waren bie Spitzen ſchwarz. Alfo verfhmwinden die weißen Banden mit zunehmenden Alter und machen der vormaltenden ſchwarzen Farbe Platz, wobei zu⸗ gleich der Unterkiefer weiß wird. Obgleich man mir mehrere Weibchen verfchafft hat, fo kann ich doc die Zap der Zitzen nicht befiimmen, da man ihnen im. mer den Baud) abgefchnitten hatte; doc) ſchien es mir, als ob deren vier an jeder Seite geweſen waͤren. Bas die Maße betrifft, fo find fie bei Männchen und Weib, en gleich. Der Taytetu. Sus tajassu Lin, Pecari ou Tajassou Buff. Cochon pecari Lacep. Ich Habe deren nur drei gehabt; alle waren. männliche, ein ander gleich und erwachſen. 40 Bandıs 1, Etüd, 2 J 210 \ Die Länge beträgt, wie beim Tagnikati gemeſſen, 35 Zolfe; Der Schwanz hat 9 Linien, das Haar ungerechnet, welches et⸗ wa 2 und eine halbe Linien überrant. ' Die vordere Höhe beträgt 22 Zolle, die hintere Be einen dalben Zoll. Der Umfang hinter den Vorderfüßen genommen beträgt 265 und einen halben Zolle, am Kinterleibe 2a. an den Huͤften 24 Zolle. Bon der Spitze des Ruͤſſels bis zu der des Ohrs iſt 9 und ein drittel Zolle. Die vier Fuͤße, die Zehen, die Geſchlechtstheile, der Ronf mit feinen TIheilen, der Körper und Schwanz find wie beim Tagnikati; obgleich das Ganze und die Umriße des Taytetu mehr gerundet und fo zu fagen mehr weibifch find, und der uns tere Theil der Köten (boulets) verhältnigmäßig ſchlanker ift. Die Hoden find auch ein wenig runder und fichtbarer, Die Eckzaͤhne find um 3 Linien Eürzer; der rt iſt ſchmaͤler. ik) Die Borften zwiſchen den Ohren find nicht fo Reif wiebeim Tagnikati und nur 3 und einen halben Zoll lang; die folgenden | bis zu der Röhre, find noch mehr liegend und find Hinten 5 Zol, le lang. Im Ganzen ift das Haar des Taytetu dichter und haͤr⸗ ter als beim Tagnikati; es liegt an, iſt grob, ſtark und rund. Die Rage der Roͤhre iſt ein wenig hoher und die herausfiepernde . Slüßigfeit von angenehmen Moſchusgeruche; da ſie beim Tagni⸗ kati ohne Geruch iſt. abe Das Merkivirdigfte beim Pelze’ des. Taytetu iſt ein Zoll⸗ breiter weißer Streif, welcher Über den Widerriſt geht und ſich 211 an beiden Seiten gegen den Anfang des Halſes hinkruͤmmt und Da endiget. Beiden Erwachſenen iſt dieſer Streif weniger merk lich. Auf den Mittelfuͤßen und bis zu den Zehen hinab iſt die Farbe ſchwarz und alles uͤbrige ohne Ausnahme iſt was man maure nennt, das heißt eine Mifchung, welche daraus entficht, daß jede Borſte verfchiedene abwechſelnd weiße und fchwarze Danden und eine ſchwarze Epike hat. Sn der Bande aber, weldje von der Gegend zwifchen den Ohren bis zum Schwanze sehr, it das Schwarze vorwaltend, Man verfichert, daß die sungen mit einer durchaus roͤchlichen Schattirung geboten werden; and) habe ich wirklich eins von diefer Tarbe gefehn. Duffon fagt, daß die Spanier ſchwarde Schweine in tas fefte Land und faſt auf allen großen Sinfeln von Amerika gebracht haben, wo fie fid) fortgepflanze haben und an vielen Gegenden verwildert find u. f. w. Sc begreife nicht, wie man wiſſen Eonne, daß die von den Eroberern der neuen Melt dahin gebrach ten Schweine ſchwarz geweſen ſelen; diejenigen aber, welche nach Paraguay gebracht wurden, waren wenigſtens weiß, wie eg ihre Nachkommenſchaft bezeugt, welche ſelbſt diefe Farbe hat. Eben fo wenig verftehe ich, worauf Buffon die Behauptung flüge, daß das Schwein in den heißen Kimmelsftreichen im- mer ſchwarz und im den falten weiß fei, unb dag ein einziger Grad von Wärme mehr oder tveniger ihre Farbe ſchon veran— bere; denn in der Provinz Buenos» Ayres find fie ſchwarz und in Paraguay unter dem MWendezitkel find fie weiß nnd zwar von fo alter Herkunft weiß, daß fie in 260 Jahren fich nicht verän- dert haben. Und wenn fie ja eine Veränderung erlitten haben, fo muß fie gewiß vom ſchwarzen ins weiße gewefen fein, was auch Duffon dagegen fagen mag, der Überdem nod) mit einer O 3 212 Art von Unbedachtfamkeit behauptet, dag In Spanien alle Schweĩ⸗ ne ſchwarz feien, da fie doch mwenigftens zu Hueska und zu Bars baftro in Arragonien weiß find. Der Einfluß, welchen Buffon dem Klima Häufig zufchreibt, um die Farben und felbft die Geftalt der Thiere und Menfchen iu verändern, iſt wohl nicht ſo mächtig als er fih einbilden mag. Die Schweine, welche Buffon für die Abkoͤmmlinge der von den Spanien eingeführten Hält, find Feine Schweine, fons dern Tagnifati’s; denn die von ihm angegebenen. Kennzeichen flimmen genau mit diefen leßteren Thieren überein; fie find nämlich in Amerika wild, von ſchwarzer Farbe, haben einen gedrängteren Körper, einen dickeren Kopf und gröberes Haar als das Hausſchwein. Ich glaube, daß unfer d’Acosta denſelben Irrthum begans gen hat- Buffon hat bei der Befchreibung des Tayaßu oder Pekari in den Anmerkungen eine Menge Namen und Phrafen anges führt, wovon einige einer nothwendigen Berichtigung beduͤrfen. Die Guaranis ſptechen den Buchſtaben z wie einen Mit⸗ tellaut zwiſchen s und z aus; ſo daß man ſowohl Tayaſu als Tayqzu ſchreiben kann, folglich muß man anſtatt Tayaßu und Tajaku, wie manche faͤlſchlich den Pekari nennen Tayaſu oder Tayazu ſagen; es iſt aber uͤberdieß noch Unrecht, dag man dies ſe Namen dem Pekari beſonders beilegen will, denn aus dem oben geſagten erhellet ſchon, daß Pekari der Gattungsname fie die beiden amerikaniſchen und fuͤr das Hausſchwein zuſammen⸗ genommen iſt. 213 Die Benennung Kaaigoara, welche Markgraaf dem Pe⸗ kari giebt, iſt gleichfalls veraͤndert, es muß heißen Kaaiguara *) ſonſt kann das Wort gar nicht gelten. Kaaigoug bedeutet Berg und ea Nachahmung, Xebnlichkeit. Nun hat aber der Pekari wohl nichts was irgend eine Ssdee von AehnlichFeit rege machen Eönnte, als feinen Rüden der allenfalls dem Gipfel eis nes Berges ähnlich ift. Ueberdem ift die Benennung Pefari nicht hieher gehoͤrig, und ohne mich bei denen aufzuhalten, die man in Merifo und anderen Gegenden gebraucht, um den Taytetu zu bezeichnen, fo darf ich doch nicht unterlaffen zu bemerken, daß die Bemerkuns gen aper mexicanus, welche Faber im Sernandes gebraucht, sus umbilicum in dorso habens von Aldrovand, sus dorso cys- tifero, cauda nulla Lin. sus ecaudatus, folliculum ichorosum in dorso gerens und aper ımexicanus Brisson, lauter ziveideutis ge Denennungen und Phrafen find, die meinen beiden Tayazus jufommen. Die Bezeichnung aper mexicanus moschiferus Ray, gehört dem Pakari, welcher mein Taytetu iſt, weil feine Röhre eine Art Mofchus liefert, welches ich beim Tagnikati nicht bemerft habe; man follte aber americanus anſtatt mexicanus ſetzen; denn das Thier findet fi) forwohl in Paraguay als in Merifo und in dem ganzen zwifchenliegenden Lande. Die Bezeichnung sus minor umbilico in dorso, cochon noir ven Darrere ift wieder unbeflimmt, deun minor gehört dem Taytetu oder Pekari und noir dem Tagnikati zu. — — ⸗——— N ai, gu und ra lang. 214 So wie Buffons Namengebung meine beiden Arten verel- niget, fo kommt auch feine Befchreibung beiden Arten zu. Er fage Im Terte, daß die Pekaris gewoͤhnlich in- Herden beiſam⸗ men, zuweilen zu zwei bis dreihundert gehen, und die zahle reichte Art: von Amerika bilden; dag fie einander gegenfeitig zu Huͤlfe kommen, ihre Feinde umringen, und oft Hunde und Jaͤger verwunden; daß fie ſich ohne,Veränderung erhalten und ſich nicht mit den europäifchen wildgewordenen Schweinen vers miſcht haben z ob gleich ihnen fonfr die Gewohnheit eigen ift, in Sefellfehaft zu gehen. . Bon allen diefem kommt dem Pekari, oder Taytetu, worauf man es bezieht, nichts zu, wohl aber dem Zagnifati, welchen Buffon wildgewordenes Hausſchwein nenne, indem ev faͤlſchlich glaubt, daß er aus Europa abſtam— me, und ſich mit dem Pekari vereinige, Er fagt von der Nöhre, oder Drüfe diefes letzteren, daß fie einen fehr üblen Geruch verbreite; da aber Ray, andere und ich ſelbſt dieſe Röhre mofhusartig, angenehm und lieblich ries hend gefunden haben, fo ift nicht zu zweifeln, daß fie nad Berfchiedendeit der Nahrung, der Erregung des Thiers, und ans derer Umftände, einen verſchiedenen Geruch von ſich geben koͤnne. * Buͤffon fuͤgt noch hinzu, daß der Pekari die Berge den Thaͤlern vorziehe, weil er nicht weiß, daß man hier unter Ders gen nicht die Höhen, oder Kordilleras, fondern die großen Wälder verfteht, welche von den beiden Arten des Tayazu füs wohl in Thälern als Ebenen und auch auf Höhen geſucht find. Ferner iſt es nicht genau, wenn er fagt, dag der Pekari viele Sunge, und oft zeuge, weil beide Arten nur zwei Junge auf einmal werfen, und zwar jährlich nur einmal. Sm übrigen 215 ſtimme ich mit Buffon in der Beſchreibung feines Pekari übers ein, welcher mein Taytetu iſt. Dieſer Schriftfteller fagt an einem anderen Otte, Cin den Supplementen) daß es zu Kayenne zwei Arten von“ Tayazus gebe, wo er denn in den erften und größeften meinen Tagnifati bezeichnet, obgleich er die Weiße des Unterkiefers nicht deutlich erklärt. Die zweite, eder Eleine Art ift wie er angiebt röoͤthlich, wie das der Fall bei dem nicht ertvachfenen Taytetus ift. Sch zweifele keineswegs, daß Laborde, von welchem Buffon diefe Bemerkungen erhalten zu haben angiebt, einen noch nicht jähs . rigen Taytetu gefehen Habe. Buffon ſagt ferner, daß die beiden Tafeln 3 und 4 (Tom, 10 der Duartausgabe) die große Art vorftellen; aber beide zeigen im Segentheile die Eleine Art, oder den Taytetu. Er irrt fich wieder, wenn er behauptet, daß Fabordes zwei Arten bloße Abanderungen fein, denn die erfte ift ein erwachfener Tagnikati, und bie ziveite ein junger Taytetu. Laborde fagt, daß die Eleine und nicht die große Art, die Huns ' de und Menfchen verfolge, dieß verhältfich aber gerade umgekehrt. Auch halte ich das für einen Irrthum, daß er fagt, diefe Thiere werden durch Trockniß und Regen bewogen, ihren Aufenthalt zuverändern. Er ſetzt hinzu, daß fie nicht fliehen; und daß man ihrer viele an devfelben Stelle tödten köͤnne; dieß ift vom Tagnikati wahr; aber Feinesteges vom Taytetu, und noch da« zu nur dann, wenn der Sjäger auf einem Felfen, oder Baume in Sicherheit iſt. Laborde berichtet ferner irrig, daß diefe Thies ve zu jeder Jahrszelt fich begatten. Endlich gefteht Buffon, daß es ihm ſchwer fei, Labordes Defchreibung ber anderen Art von Taytetu zu verſtehen, welche 216 in Guiana Patirg genannt wird; was mid) anbeteiift, fo fehe ih, daß feine Lebensart mit der des Taytetu übereinfommt, ausgenommen, das, was von dem Angriffe und der Verfolgung diefes Thiers, durd) die Hunde gefagt wird, und vom Tagnikati zu verfiehen if. Mas die Befchreibung. betrifft, wo Laborde dem Patira einen Strich von weißen Haaren längs des ganzen Nuͤckens zufchreibt und ihm ein weniger hartes Saar, als beim wilden, ober fogar beim zahmen Schweine giebt, fo ift beides dem entgegen, was man fonft gewoͤhnlich bei. den Säugethieren bemerkt, teil diefe gewöhnlih am Nückgrathe dunfeler, oder ſchwaͤrzer als am übrigen Körper gefärbt und die Borften bei den wilden Arten fteifer find. Da ich nun aud) diefen Behauptungen des Laborde feinen Slauben geben kann, fo meine ich, daß der Patira mein ers wachfener Taytetu fei, welder den weißen Streif queer über dem Widerrift und nicht der Länge nach hat, wie Laborde ans giebt, welcher ſich audy darin irrt, daß er ihm weiche Borften zuſchreibt, und vielleicht fogar den Namen verändert, da er Patira anſtatt Pekari ſchreibt. Man ſieht aus Azaras Beſchreibung des Taytetus leicht, daß der von Daubenton in Buffons Meike beſchriebene Pekari ein wahrer Taytetu gewefen ſei, und dieß ift ein neuer Beweis, dag Azara fehr Necht hat, diejenigen zu tadeln, welche den Tagnikati und Taytetu unter dem Namen Pekari für ein und daſſelbe Thier gehalten Haben. Sc habe im Jahre 1787 zu Port -au-Prinee (jeßt Port- republicain) bei dem Gereralgouverneur von Luzern einen von den Pekaris gefehen, die er ans der füdamerikanifchen Provinz 217 Karthagena in der Abfiht hatte Fommen laffen, um dieß Thier auf der zu St Domingo gehörigen Ssnfel” Sonava zu vervielfältigen. Dieß Thier war aud) ein wahrer Taytetu, fo wie ihn Azara befchreibt. Die übrigen waren fhon nah Gonava abgefandt, wie id) es in meiner Bfchreibung von St Domingo (T. 2. p. 529) gefagt Habe, nnd 1788 fchienen fie ſich dort ſchon vermehrt au haben, Da der Pefari für eine Art von vertoildertem Hausſchwel⸗ ne ausgebeben war, fo hafte der Generalgouverneur von Lus zern, nach verfchiedenen Berichten geglaubt, daß deren Ver: vielfältigung von Nusen fein, und in einem Lande, wo man das Schweinefleifd fo fehr liebt, ein Unterhaltsmittel mehr abgeben würde. Das Reſultat diefes Verſuchs, und eines ähnlichen mit verſchiedenen aus Isle de France gekommenen Bügeln, ift mir nicht bekannt geworden. Anmerk. des feanzöf., Ueberſetzers Moresu:Saint-Mfery. irfde Gaſu ift bei den Guaranis die allgemeine Benennung, für irgend eine Hirſchart; die einzelnen Arten unterfcheiden fie durd) ganz eigene Benennungen. Es giebt in Paraguay vier Hirfharten, von welchen ich die Kennzeichen nad) eigener Beobachtung angeben will, damit man dieſe Arten weder unter einander nach mit anderen verwechfele, 218 Die erfte und dritte Are ſind roͤthlich, die zweite und vierte bräunlich von Farbe, Da diefe beiden Farben bei den Arten beftändig find, fo wird es jeßt hinlänglich fein‘, die Unterfheldungszeichen der beiden roͤthlichen und der beiden andern Arten von einander ans zugeben. Es ift hier deshalb-gleich nöthig in Hinſicht der beiden roͤth⸗ fichen zu bemerken, daß bei der erften Art, welche betraͤchtlich größer iſt, als alle übrigen, daß das Männchen ein ſehr breites äftis ges Geweihe bat; dahingegen das Geweihe des Mänuceng der dritten Ark, ohne Aefle ift und die Geftalt eines vier bis fünf Zoll langen, fehr drannen, dünnen und glatten Spitzei⸗ ſens hat. Ferner ift zu bemerken‘, daß die evfte Art von weni—⸗ ger vothliher Schattirung if, biegfameres, längeres, weniger glattes und glämendes Haar hat, Hiezu kommt noch, daß diefe erfte Art ein wenig Weiß rings um das Auge hat, dag der Schwanz an der Unterfeite ſchwarz ift, fo wie der Zwifchens taum von den Hufen bis zum zweiten Gelenke der Füße. Bei der dritten Art fehlen alle diefe Kennzeichen gänzlich; auch iſt das Ohr verhältnigmäßig kleiner, inwendig weniger bes baart, und der innere Augenwinkel viel Eleiner. Ferner iſt diefe Art auch zroifchen den Beinen weißer; daß Haar iſt grös ber, und von fo flarfer Tertur, daß es ſich nicht ſtrecken laͤßt. Endlich bewohnt die erſte Art nur waſſerreiche Gegenden, und große Eſters; die. dritte aber ſehr dichte Waldungen, welche fie nur Nachts und in der, Dämmerung verläßt, um an den Rand des Gehoͤlzes, oder in die Chakarras *) zu ) 52, oder Garten von Indianern bebauet. Die Chakarras haben grof fe Aehnlichkeit mit dem von den Maraichers um Paris belaueten Ländereien, welche mäarais genannt werden. 219 kommen, wo fie Vietsbohnen frißt, die fie fehr begierig fucht. Sie lebt einfam, und die Sungen haben weiße Flecken, welche den Jungen der erften Art feblen, Die zweite Art lebt geſellſchaftlich und geht in Truppen zuweilen zu hunderten; fie bewohnt nicht die Eſters, ſondern die ebenen, oder fanft abhängigen Felder, ohne jemals in die KHolzungen zu gehen, aus welchen die vierte immer einfam les bende Art gar nicht herausgeht, als hoͤchſtens, wie auch die dritte, am Ende des Septembers, oder waͤhrend des ganzen Oktobers, wenn fie von den Etterlingen geplagt werden. Ob—⸗ gleic) die Höhe der zweiten Art weniger, als bei den beiden roͤth⸗ lichen Arten beträgt, fo übertrifft fie doc) die der vierten Art um etwas; denn diefe ſteht am nicdrigften anf den Beinen, und bat auch ungleiche Beine, indem die hinteren länger find; dars aus ergiebt fi) denn, daß der Leib nach Verhaͤltniß ein wenig ſtaͤrker erſcheint, dahingegen ev bei der zweiten, als der ſchnell— fuͤßigſten von allen ganz waagrecht geftelle ift. Dei allen bdiefen vier Hirfcharten, find die Weibchen ohne Geweihe; und das des Männchens der ziveiten Art ift 8 bis 9 Zoll hoch mit Aeftens das Geweihe der vierten Art hingegen iſt fpißeifenformig, dick, glatt und etwa einen Zoll lang. Die zweite Art hat dichteres fürzeres Haar, hält die Oh. ten gerader, auch find biefe viel fpiger und fehmäler, als bet allen übrigen Arten, Was die Farben betrifft, fo find die der zweiten Abt viel Heller, und die Kinterbacken fo wie der gans ze Untertheil des Körpers, find fehr weiß; welches bei der. vier- ten Art nicht Statt finder. Da man bier Individuen der erſten und zweiten Art ge: Sehen hat, welche ganz weiß waren, ſo iſt nicht zu zweifeln, 220 ’ daß die Urfache, welche die Farben verändert und die ſogenann⸗ ten Albinos macht, bei den Hirfchen, tie. bei allen Säugethies ren und bei den Vögeln wirken müffe. Eben fo wenig zwveifle ich, daß die Eräufelnde Urfache, welche auf das Haar der Pfer- de, Kühe und Vögel Einfluß hat, nicht auch zumeilen auf die Hirſche wirken, und ihr Haar ſo wie das der afrikaniſchen Mes ger kraus machen ſollte; wenigſtens wuͤrde ich mich gar nicht wundern, kraushaarige Hirſche zu ſehen, ſo wie ich ſolche Kuͤhe Pferde und Voͤgel geſehen habe, welche man hier Pichais neunt; ich werde davon an einem anderen Orte (bei dem Ars tifel von den Pferden) reden. Die erfte Art, welche, wie fhon oben gefagt ift, die Efters bewohnt, it der Größe und dem Gemeihe nad) die beträcht- lichſte; die zweite if, obgleich fie der Größe nach den dritten Plotz behauptet, doch die erfte an Scnellfüßigkeit und die zweite in Hinſicht des Geweihes, fie trägt den Leib wie die erſte der Länge nach. Ich ſchließe daraus, daß die Förperliche Größe und die Linge des Geweihes den Efters, die Leichtigkeit und Biegfams £eitder Glieder aber, den Feldern oder freien und ebenen Fläe hen, fo wie die Furchtſamkeit, Gedrungenheit des Körpers und Kleinheit des Gemweihes den Maldungen zusufchreiben ſeien. Diefe Meinung gewinnt an Mahrfcheinlichkeit, wenn man weiß, daß alle nicht unterjochten Indianer, welche hier zu Lans de von jeher die Gegenden an Seen und Fluͤſſen bewohnt haben, und noch bewohnen, wie die Payaguas und Guadjies und die- jenigen, welche fid) in den ſumpſigen Gefilden von Chako auf. hielten, uud noch aufhalien, wie die Guayfurus, Enimagas 1. few. mehr Größe, Stärfe und Kraft hatten, und noch 221 haben, als diejenigen nicht unterjochten, welche, wie die Guaranis und audere Bergbewohner, in den Wäldern leben. Es ſcheint mir unnothig, von den musfulofen und biegfa- men Gliedmaßen, den eleganten Formen, der Leichtigkeit und von dem neugierigen und unfchuldigen Charafter zu veden, welche diefe Hirſche mit allen übrigen gemein haben. Eben das denke ich von der Subftanz der Geweihe von der Nahrung diefer Thiere u. f. w. weil alles dieß befannte Dinge find, Ich will alfo nur anführen, daß ich am ısten Dftober, zwei Weibchen der erften Art: gefehen habe, welche dem Wers fen fehr nahe waren, und zwei eben geborene Sjunge der ziveis ten Art in den erften Tagen deffelben Monats. Auch habe ich zwei Weibchen der dritten Art gesffnet, und ihre ungen am Ende des Septembers, ohne Haar gefunden; es fehien mir, als ob fie gegen das Ende des Novembers geworfen fein würs ben, Im Januar babe ich mehrere Junge der vierten. Art gehabt, Das verjteht fich aber von Paraguay; denn in den Pampas von Buenos s.Ayres habe ich in den. erſten Tagen des Aprils eine Menge unge der zweiten Art’ gefehen. Die der erfien Art kommen mit der Zarbe der Alten zur Belt; die der drei übrigen aber mit einer Reihe von weißen Flecken, welche von der Schulter abgehend ſich nad) den Nip- pen bin, bis zu dem Lntertheile der Hinterbacken verlängert, wo fie fich wieder erhebt und mit dem Nückgrathe gleich lau— fend, aber einen Zoll weit davon entfernt, wieder bis zur Schulter fortgeht, wo er angefangen hat. Was biefen Streis fen umgiebt, iſt voll weißer Flecken. Mit fehs Monaten verſchwindet aber alles weiße. Die übrige Farbe iſt, mie bei den Alten, die zweite Art ausgenommen, wo die Farbe 222 merklich roͤthlicher iſt und dle weißen Flecken nicht fo Berenaig chend find, j . Mas die Zeit betrifft, wo o die Männchen das Geweihe verlieren, oder erneuern, fo kann ich darüber nichts fagen, außer, daß ich am dreizehuten Oktober einen von der erſten Art geſehen habe, deſſen Geweih mit Haut bedeckt und vier Zoll lang war. Bei einem anderen von der zweiten Art fiel das Geweihe am fünf und zwanzigften Julius durch eine Ku— gel berührt, weshalb ich glaube, daß er es fehr bald natürlich abgefest haben würde. Einem Männchen der dritten Art, war es am fieben und zwanzigſten December ſchon abgefalfen und noch nicht wieder hervorgekeimt. Bei einem der zroeiten Are endlich war es am vier und zwanzigſten Februar mit Haut bedeckt, und noch nicht: Bis zur Hälfte feiner Länge gewachfen. Obgleich ſich aus diefen Thatſachen nicht angeben läßt, zu welcher Zeit eigentlich der Negel nach, das Geweihe abgeſetzt werde, fo kann man doch muthmaßen, da man Eeine andere Erfahrungen darüber har, daß von meinen Kirfchen die erſte und zweite Art in der Mitte des Augufts und die Beiden an—⸗ deren im der Mitte des Decembers, das Geweihe abfesen. Deshalb muß man aber- doch nicht glauben, daß alle Männ: chen gerade alljährlich das Geweihe verlieren,” weil außerdem, daß die Landbewohner darin uͤbereinkommen, daß es dag ganze Jahr hindurch Hirſche mit Geweihen gebe, ich an einem Tage drei Männchen. der erften Art gefeben habe, wovon zivei, ein altes und. vollkommen gereiftes Geweih, der. dritte aber ein nur halb. ausgewachfenes hatten. Auch habe: ich, einen gezaͤhm⸗ ten Hirſch der vierten Art. ‚beobachtet, welcher fein Geweih laͤnger als ein Jahr trug; fo. daß ich, durchaus. nicht zweifele, daß jährlich nicht der dritte, Theil der Männchen fein Geweih * 223 abfeßes »tvelches „vielleicht ſſich daher erklären läßt, daß. diefe Männchen in ihrer Brunft nicht ſo hitzig find, als die euro⸗ A Die Mannchen ‘meiner beiden letzten Arten, haben ihre ganze "Lebenszeit hindurch ein pfriem » oder fpißeifenfürmiges Geweihe ohne Aeſte, oder Krone. Bei den beiden erſten Ars ten nennt man die Männchen, fo lange ihr Geweihe ohne Ende iſt, Spießer (males à alene oder chevillards), die mit zwei Enden Gabelender (Fourchus), und wenn fie mehr En— den baben Dornender (epineux): Wenn das abgefegte Ger mweihe wieder zu erfcheinen anfängt, fo heißt ein folder Hirſch ein Anopfbirfch (bouton), wenn das Geweih aber gewach— fen und nad; mit Haut bededt ift, fo heißt das Thier ein Eins gewickelter (enveloppe). "Die Meinung der Landleute ift, daß der Spiefer fein ganzes Leben lang fo bleibe, und das dieß mit dem Gabel sund Dornender eben fo der Fall ſei. Sie berufen ſich darauf, daß alle Spießer einerlei Größe haben, und das alle Gabel» und Dornender von gleicher, Hohe find, Das: ik freilich wahr; aber der daraus. gefolgerte. Schluß iſt falfch. Ich habe mehrere Männchen der erften Art gehabt und obgleich fie durchans von gleicher Größe waren, ſo erfannte man doch leicht, daß die Dornender älter waren, als die Gabelender; dazu kommt noch, daß in Europa die Enden init den Zahren zunehmen, welches ‚doch vermuthlich fich hier eben fo verhalten muß. Da aber diefe Hirſche nicht alljährlich ab: feßen, fo kann niemand ihr Alter nach den Enden angeben, weil ein Gabelender zum Beiſpiel, es fchon feit mehreren Jah⸗ zen fein kann. Da uͤberdem die beiden letzten Arten ihre ſpitz⸗ eifen»oder pfriemfürmigen Geweihe nicht wechſeln; die zweite Art nicht mehr als vier und die erfte nicht mehr als fünf Enden 204 bekoͤmmt; fo giebt es, wenn fie zu diefem maximum gelangt find, gar Feine Regel mehr. Alle vier Arten lieben den Barrero, daß heißt, fie frefe fen von der falpeterhaltigen Erde, und alle nehmen nach meis ner Beobachtung ab, fo tie die menſchliche Bevölkerung zus nimt; denn die Einwohner nehmen fie durch Verfolgung fehr mit und es iſt felten, daß ein Landbewohner, fobald er einen Hirſch fieht, nicht feinem Pferde den Zügel fchliefen laſſen follte. Das fonderbarfte ift, daß es ihnen nur auf das Fell ankommt, welches fie, und. auch dieg nur fehr felten, gerben oder zu ſchlechtem Saffian verarbeiten. Bei diefer Jagd kommt gemeiniglich nichts weiter heraus, als daß ein Paar aite Nits ter ſich muͤde oder gar zu Tode jagen, Pferde umfommen und junge Hirſche vernichtet werden; denn die Alten werden ger wöhnlid gar nicht eingeholt. Henn es den Jaͤgern gelingt, den SKirfchen nahe zu kom⸗ men, fo werfen fie die Kugeln nah ihnen. Dieß find‘ drei faufigroße, an ſtarke zwei bis drittehalb Fuß lange Seile bes feftigte und wie die Radien eines Kreifes in einen gemeinſchaft⸗ lichen Mittelpunkte vereinigte Steine, welche fih in dem Ges weihe, oder um den Hals diefer Thiere fefthangen und fie aufhalten, fo daß der Jäger Zeit gewinnt, ihnen einen leder⸗ nen Riemen mit einer Schlinge umzuthun, welchen man fehr geſchickt auf dreiffig Bis vierzig Fuß weit zu werfen verfieht, und deffen Ende am Gurte des Pferdes befeftiget iſt. Kein Bergbewohner befteigt fein Pferd ohne die Kugeln und dieſe Schlinge, und wenn ihrer viele einen Hirſch verfolgen, fo bleibt das Fell demjenigen, deſſen Kugeln das Thier feftgehal- ten haben, obgleich ihn andere angeſchlingt oder getodtet Haben, 225 Man hat auch die Gewohnheit, die erſte und die beiden letz⸗ ten Arten diefer Kirfche mit vielen Hunden zu jagen, Man zieht von allen diefen Arten die fehr Elein eingefans genen Jungen in den Käufern auf; da fie aber, wenn fie größer werden, außerhalb den Käufern umherlaufen, fo kommen fie faft alle durch die Hunde um, Sie lecken einem fehr gern Häns de und Gefiht; und wenn man fich nicht wiederſetzt, fo behar: ren fie Vierrelftunden lang bei diefer Liebfofung. Sie freffen Gras, Getraide und alle menfchlihe Nahrungsmittel, des ros ben Zleifches, der Schnupftücher und Lumpen nicht zu gedens ken; diefer Geſchmack macht fie fehädlih; *) aber, wenn diefe Sachen nicht rein find, fo laffen fie fie unberührt. Wenn jes mand nur an ein Stüuͤck Brodt gebiffen hat, fo fteffen fie es fhon nicht, wenn es ihnen vorgehalten toird. Gezwungen thun fie nie etwas, und wenn man fie zuweilen z. B. verhins dern will irgend wo hineinzugehen, fo läßt fih ihr Eigenfinn durchzubringen, nur durch Gewalt von Schlägen bezwingen, oder man muß fie vielmehr fortfchleppen. Sie zeigen durchaus zu niemand Zuneigung und geben EFeinem den Vorzug. Wenn ich alles bisher Geſagte in Ruͤckſicht der Kennzeichen diefer Hit: ſche zufammennehme, fo muß ich über Buffons Werk folgende Eritifche Bemerkungen machen, Er glaubt, daß die weißen Hirſche des Xriftoteles und Plis nius, als ein Produfe der Häuslichkeit anzuſehen feien und dar- i r Alte unfere eurevaiſchen, ſowohl Haus: alt wildeingefangenen und nee aähmten Thiere finden bieſen Geſchmack am Zeunagen; fo zerfidren unter an’ dern umfere Ziegen alles Hausgeräthe, wenn man fie in die Haufer läft. Was | Die sufanmmengefeiiten Epeifen beteifit, fo hat es Bürger Huzard dahin gebracht, Dak Ziegen (deren Leckerheit im der Auswahl der Pilangen bekannt if) Eupon, | geochtes Rindfleiſch, Frikaſſte w. f. mw, freſſen. | 4. Vandes. 1. Erhd. P 226 in irrt ers denn bier zu Lande, wo eine folhe Urſache nicht Statt finder, ıfieht man weiße Kirfche, aus derfelben Urfache, welche die Farben der Menfchen, anderer Säugethiere und Voͤ— gel in weiß umaͤndert. Duffen bezeichnet den Eanadifchen Hirſch bloß dadurch, daß er vom europäifihen durch die Höhe feines Geweibes, die Anz zahl und Richtung der Enden verfihieden ſei; da dieß nun auf meinen Guafupufu anwendbar ift, welcher fich auch in Amerika und in einem feenreishen Lande, wie Kanada, finder, fo nehme ich an, daß der Eanadifche Hirſch zu meiner erften Art gehöre; weil überdem beide noch darin uͤbereinkommen, daß die Spigen der Enden gegen den Stamm hingeneigt find. Es ift freilich wahr, dag Buffon diefe Eigenheit-niche allen kanadiſchen Hirſchen zus ſchreibt und daß fie in Paraguay allgemeln if. Wenn wir alfo die gegebene Identitaͤt anerkennen, fo müffen mir nothwendig glauben, dag fih Buffon irre, wenn er fagt, daß der Fanadis ſche Hirſch, oder der erfie von Paraguay mir dem eutopäifchen von gleicher Art feis *) weil diefer leßtere zuweilen mehr als fünf und zwanzig Enden hats dahingegen der von Paraguay kaum fünf befommt. Diefer letztere verläßt die Eſters nicht, welche der erftere nie betritt, und feine Ssungen haben feine weißen Flecke, weiche wir an denendes europäifchen Hirfches doch bemerfen. a Ferner nennt ee Hirfche aus Merifo und den anderen Theis fen von Südamerika diejenigen, welche man zu Kayenne Solz⸗ *) Was Bufon von der Uchnlidhkeit des kanadiſchen mit dem europäiſchen Hirſche fagt, ift wirklich wahr und das Geweihe des evfteren iſt ſogar noch größer; es iſt alfo natürlich su glauben, daß die von Azara vermuthete Identi tät wiſchen dem kanadiſchen und den erſten Hirfche von Paraguay — Statt finde. Aumerk d, frans. Ueberf. 227 und» Paleruviers Hirſche nennt, weldes ih Efter-und nicht Mangles, wie Don Sofeph Clavigo, überfeßen würde. In diefen wenigen Morten begreift und deutet Buffon meine vier Hirfharten an. Der Eſterhirſch iſt ohne Zweifel mein Gua— fupufu, fo wie die Holzhirſche der Guaſupita und Guafubira find; folglich kann der, von welchem er Feine andere Bezeich— nung giebt, als dag er von Merifo und Südamerifa Eomme, fein anderer als meine zweite Art oder der, Guafuti fein; er vers fihert, daß alle jene von den europäifchen verfchieden feien. An einem anderen Orte behanptet er, daß das europäis ſche Reh in beiden Theilen von Amerika häufig feis teil der brafilianifhe Kujuakuapara (mein Guafuti) von diefem Rehe nur iu der Geftalt des Geweihes verſchieden ſei. Es mar Buf—⸗ fon unbekannt, daß fie auch der Groͤße und Farbe nad) verfchies den feien; daß das brafilianifche ein = und das andere zwei Junge wirft, und daß das hielaͤndiſche nie die Gehölze betritt, weldye der Aufenthalt des andern find; daß diefes leßtere in Familien von vier oder fünf Individuen lebt und vier oder fünf Enden Hat, bdahingegen das brafilianifchhe in ganzen Heerden geht und nie mehr als drei oder vier Enden hatz daß endlich das Fleiſch des europäifchen als fürtreiflid) gift und keinen üblen Geruch von fid giebt, dahingegen vom Guaſuti das Gegentheil gilt. Mad) allen dieſem ift es nicht zu bezweifeln, daß das eu: "ropäifche Reh von dem amerikaniſchen verfchieden fei. Piſo giebt zwei Brafilianifihe Nehe an und zwar unter dan Namen Zuguakusete und Kuguaku-apara; diefe Namen mäffen heiffen: Buafuere (welches Hirſch, wahrer Hirſch) -und Guaſupara (weldes weißgefleckter Hirfh bedeutet). Pifo fagr, daß das erfte größer und ungehörnt, das andere Eleiner und mit Da 228 Hoͤrnern oder Geweihen von mittlerer Größe mit drei Enden verfehen feis daß es glänzendes vorzüglicd, bei den ungen mit voeiß gemengtes braunes Haar habe, aus dem fi) mit dem Aelterwerden das Weiße verliert. Obgleich Pifo in Ruͤckſicht der Farben nur von Haͤrenſagen fpricht und die der Alten mit denen der ungen verwechfelt, fo läßt fi) doc) nicht zweifeln, daß fein gehoͤrntes Reh mein Guaſuti ſei. Es ergiebt ſich dar» aus, daß der Guaſueté als der groͤßeſte, Fein anderer als der Suafupufu und vielleicht der Guafupita fein koͤnne; ich beſtim— me mic) indeffen doch mehr für den erften, weil das Beiwort ete es erfordert. Aber auf jeden Fall irrt fich Pifo, indem er den Guaſupuku als ungehörnt angiebt, weil bei allen Hirſchar— ten das Männchen immer Geweihe trägt. Endlich bemerfe ich noch, daß weder der para, noch der ete Nehe von der europäifchen Art, noch einer das Weibchen des anderen fei, wie Nay vermuthets fondern, daß es meine beiden erften Hirfcharten feien. Ueberdem ift der Name park oder apara ganz zu verwerfen, weil er durchaus nur von den ungen unter fechs Monaten gelten kann und zwar von denen meiner. drei legten Arten. : Die Hirſche, von welhen Dumont (S. die Anmerkung bei Buffon) fpricht, koͤnnen, obgleich ich nicht ziveifle, daß fie von anderer als der europäifchen Art feien, zu meiner erften oder ziveiten Art gehören, weil diefe allein Geweihe mit Enden ha⸗ benz da er aber fagt: daß ihr Fleifch gut fei, fo vermuthe ich, daß er von meiner erften Art, oder vom Guaſupuku rede. In den Zufäßen, welche Bufſon (in den Supplenienten) zur Geſchichte des Rehes macht, giebt er die Abſchrift eines Briefes von Laborde, welcher fagt: es giebt in Kayenne vier 229 Hirſcharten und man giebt ihnen da den Namen Hirſchkuͤhe (biches) fie mögen männlichen oder weiblichen Gefchlehts fein. Die erfte nennt man roͤthliche oder Hirſchkuh der Buch⸗ bölzer; er fagt, daß diefe ein Geweih von hochftens fünf Zoll Länge und obne Enden haben. Diefe Bezeichnung und die ans gegebenen Benennungen, welche die Farbe und den Aufenthalt anzeigen, laſſen keinen Zweifel, daf die mein Guafupita oder meine dritte Art fei. 2 Seine zwelte Art nenne Raborde Barallu⸗Hirſchkuh und fagt, daß fie auch roth ſei; das allein wuͤrde hinlaͤnglich fein, fie für meine erfte Art, oder für meinen Guafupufu zu haltens aber das Wort Barallu, welches einen Ort voller indifchen Rohrs (balisiers) *) bedeutet, läßt vollends Feinen Zweifel übrig, indem es deutlic) anzeigt, daß ‚dies Thier die Efters bewohne. Da Laborde nichts von feinen Hoͤrnern fagt, fo vermuthe ich, daß er nur von Hörenfagen urtheilt; denn, wenn er das Thier felbft gefehen und gekannt hätte, fo würde er fagen, daß es größer und nicht, daß es Eleiner fei, als feine erfte Art oder die rothe Hirſchkuh. Laborde fagt, daß beide feine aufgetriebene Drüfen zur Seite der Naſenlbcher haben; da fie Laborde aber nit genauer angiebt, und das Thier, wie ich fehon bemerkte, nie gefehen hat, fo glaube ich, daß es dieſe Drüfen nicht habe. Die dritte Art, welhe Laborde Wieſenhirſchkuh biche des Savannes nennt, iſt ohne Zweifel mein Guafuti. Die vierte nennt er Paletuvierhirfchfuh, und fagt, daß fie die überfhwernmten Wieſen bewohne und mehrere Enten am * Heliconia bihat Linn, 230 Geweihe Habe, Dieſe Kenyzeichen bezeichnen gewiß meinen Guaſupuku, und Labsrde zeigt ung, daß er fich irre, wenn er fagt, daß diefe Ark die Eleinfte feis da fie doch die groͤßeſte von ollen iſt. Folglich Bilden alfo Labordes vier Arten, nur dref, In der Folge fpriche er von einer andern Art, welche Kar rialu genannt werde, welcher er ein graues ins Weiße ſich zie⸗ bendes Haar, ein gerades fpißiges Geweihe und eine minbere Groͤße als den vorheraehenden Arten zufchreibt. In diefer Ark - febe ih meinen Guazubira, welcher noch fehlte, um in Kayen— ne chen die vier Arten als bier zu Lande zu finden, Aber Buf— fon irrt, wenn er ſich vorfiellt, dag alle Nehe. feien; denn der Guaſuti allein nähere fich dem europäifchen Nehe und der Gua— ſupuku dem Hirſche; dahingegen die beiden, die Gehölze bewoh⸗ nenden Arten, fid) weder dem einen noch dem anderen nähern. Buffon fagt: „Der Kariafu von Guyana, welchen wir „lebend geſehen haben, ift von der Art und Größe unferer „groͤßeſten Rehe. Das Minnden hat ein unferem Rehe aͤhnli⸗ „ches Geweihe, welches auch alljährlich abgefeßt wird; das „Weibchen Hat kein Gewelhe: man nennt es zu Kayenne olz⸗ hirſchkuh. Es giebt eine andere Art, welche ſie auch kleiner Kariaku, oder Moraſthirſchkuh, oder Paletuvierhirſchkub „nennen, welche beträchtlich kleiner als die erſte iſt und wo— von das Maͤnnchen kein Geweihe hat.“ Das iſt mein Guaſupita und mein Guaſubira. Ich muß aber noch bemerken, daß Buffon irrt, wenn er jenen die Natur und die Hörner der Bergziegen giebt; den der Suafupita ift Feine Ziege; feine Hörner find nicht wie bei den 231 Ziegen befihaffen, fondern dicht, wie beim Hirſche; er bewohnt die in den Ebenen liegenden Gehölze; es giebt nämlich hier we— der ſchroffe Felfen, noch Abgründe. Ferner hat Buffon Uns recht, wenn er dem Männchen der zweiten Art die Hörner abs ſpricht, welche es doch wirklich yat, und wenn er ihn den Na— men Moraſthirſchkuh beilegt, welcher eigentlih) dem Gua— fupufu, dem größten aller hielänbifchen Hirfche zufommt. Da Buffon feinen der amerifanifchen Hirſche genau kannte, fo find feine Urtheile falſch. Auch irrt er, wenn er glaubt, daß die bei: den angeführten Kariakus Pifons Kuguaku⸗- etẽ und Kugua⸗ ku⸗para feien; weil, wie ich ſchon gefagt habe, diefer ete und para meine erſte und ziveite Art find, dahingegen die Kariakus zu meiner dritten und vierten Art gehören. Ferner macht Buffon den Fanadifchen Hirſch Eleiner als den eutopäifchen und giebt ihm ein höheres, Aftigeres Gemweih und einen längeren Schwanz. Wenn diefe Kennzeichen vichtig find, fo folgt auch nothwendig, daß der fanadifche Hirfeh von meinem Guaſupuku fehr verfchieden fein muͤſſe, und daß ich ‚folglich ges irrt habe, da ich beide fiir einerlei Art hielt. Buffon befchreibt auch die von Briffon gefehenen Körner bes Karibu, weldye gewiß von jeinem Gabelender meiner ers ften oder zweiten Art waren, Weil er nicht daran gedacht hat, daß die ungen meiner brei leßsteren Arten weißgefleckt geboren werden, fo hat er auch nicht gereußt, daß das Mehchen oder die Eleine, vörbliche, weißgefledte Hirſchkuh von "Surinam ein Hirfchkalb (mamon) meiner dritten Art war. Daraus ergiebt ſich, daß er Seba ohne Grund tadelt, und daß er irrig verſichert, die Hirſch⸗ tuh fei afrikaniſch. In der. Folge Cin den Supplementen) bes 232 ſteht er auf diefer Idee, teil man ihn den Memina von Cey⸗ Ion gezeigt hat, und er fich einbildet, daß es der von Seba fei; , das iſt aber mieder ein neuer Irrthum, weil der Memina von Ceylon, das Thier bei Seba aber aus Amerika iſt. Ueberdem iſt dieß letztere weißgefleckt, wie ein Tigerfell, und dieſe Flecken ſind rund, dahingegen ſie beim Memina laͤnglich ſind. Nachher kopirt Buffon die Beſchreibung, welche Recchi im Fernandez vom Maſame und vom Temamafame giebt. Recchi ſagt vom Maſame, daß er ein wenig groͤßer als eine gemeine Ziege ſei; daß er weißes und braunes oder zimtbraunes Haar, aber einen weißen Bauch und weiße Seiten und au dem Ge— reihe wenige und fpiße Enden habe. Alles diefes bezeichnet Deuts lic) meinen Guaſuti und laͤßt fi) durchaus auf fein anderes Thier bezichen; Recchi bezeichttet den Temamafame durch fpigige fehr Furze Hörner, eine dunfelvorhe Farbe und weißen Unterleib. Obgleich ſich dieg auf den Guafupita anwenden ließe, fo ſcheint es mir doch im Gatızen ‚vielmehr den Ouafuti zu bezeichnen, weil diefer der Einzige ift, von dem man behaupten kann, daß er unten weiß, und daß fein Haar am Sbertheile des Körpers mit rothlis chen Spitzen verfehen ſei; dag er übrigens dunfelgefärbt, und daB dies die von Recchi ihm nebft den fehr Eleinen Hoͤrnern beis gelegten Farben feien; das kommt daher, daß das Thier, wel—⸗ dies er fah, nur ein Spießer (daguet) oder. ein zweijähriges Thier war. Buffon bezeichnet in dem Mafame bdeutlih meinen Guas futi; er irrt aber, wenn er ihn mit dem enropäifchen Rehe von. gleicher Arc hält. Eben fo irrt er, da er aus Fernandez's Te⸗ mamafame eine Abänderung des Maſame macht, denn wie wir \ 233 gefehen haben, if dieß der Ermwachfene und jenes der Spießer el: ner und derfelben Art. Ferner hat er Unrecht, da er glaubt, dag ber Mafame und der Temamafame der Kuguakır - apara und der Kuguafuzete von Brafilien fel, und daß der Maſame das fei, was man in Kayenne Kariaku oder Holzhirſchkuh und der Temamaſame das fei, was man dort den Kleinen Ka, riaku oder Paletuvierhirſchkuh nenne; denn wir haben geſe— ben, daß der Mafame und Temamafame von Fernandez, fo wie auch der apara, mein Öuafuti feiz ferner, dag der Kuguatu - etẽ mein Guaſupuku, und die beiden Kariakus mein Guafupita und Guafubira feien, Buffon fagt, daß Pifo dem Kuguafuete ein Geweihe ges be, #%) da er doch vorher das Gegentheil anführe. ** Man mus glauben, daß Buffon oder fein Abjchreiber geirrt und Kurs guaku⸗ etẽ anftatt Kuguakusapara geſetzt habe, Welches Thier Markgraaf auch mag haben bezeichnen wol—⸗ fen, fo irrt er auf jeden Sal, indem er ihm dag Geweihe abs fpricht, weil es feine Hirfchart ohne Geweihe giebt. Nachher giebt Buffon die beiden Bezeichnungen von Bars röre; nämlich; Cervus major, corniculis brevissimis, Holz⸗ hirſchkuh; und Cervus minor palustris, corniculis brevissi- mis, Paletuvierhirſchkuh. Nach meiner Meinung bezeich- net Barrere mit dem erften, meinen Guaſupita, und mit dem zweiten, meinen Guaſubira; angefehen, daß das Brößerfein dem Holzberwohner eigen ift und fich auf den Guafupita allein anwenden läßt, jo wie das Aleinerfein dem Guafubira zus *) Tom. 12. pag. 318, Note a. edit in 4, ®*) Tom, 6. pag. 211. 234 kommt, vorausgefegt, daß das palustris weggeſtrichen wer— de, welches der Kleinheit der Statur und des Geweihes wider: fpricht. Buffon Eopiet die von Seba gegebene Befchteibung des Ma: fame und des Temamafame und verweilt lage dabei, um fie zu tadeln; da aber nach) Buffon, Seba weit entfernelift, grofies Zur trauen zu verdienen, fo halte ich mich nicht bei dieſem Artikel auf, uoch wilf ich Buffons Kritik durchgehen, welche felbft wieder eine neue Kritik erfodert. Ich merke daher nur an, daß Seba's Bes fehreibungen auf meinen Gnaſupita und Guaſubira paffen, auss genommen das, was er über die Hörner fagt, wobei ich nicht zweifele, daß er nad) feiner Gewohnheit andern nachgeſprochen babe. Diefe Meinung beweift, daß Klein und Briffon nicht wohl gethan haben, das abzufchreiben, was Scha von den Hör— nern fagt. ? Linie Hat fälfhlicd) geglaubt, daß der Mafame von Fernans dey und der Kuguaku von Marfgraaf, weldhe beide mein Guas fupita find, ) Geweihe mit drei Enden haben, weldesdas Kenns zeichen meines Guafutt iſt. Doch ich bin des Tadelns fo müde, daß ich hier mit der Bes merkung ſchließe, daß Buffon Feinen einzigen der amerikaniſchen Hirſche gekannt und nicht einmal nachgeforſcht Habe, ob es eine diefem Melttheile eigene Art gebe; woraus fich ergiebt, dag es faſt zu wuͤnſchen geweſen wäre, er hätte gar nicht davon ge⸗ redet. —————— ) Oben &. 232 ſagt der Verf. doch, daß Fernandess Maſame und Tema— wmaſame fein Guaſuti find. If dieß Schreibfehler oder Widerſpruch? D ae 77 _ Erſte Hirſchart oder Guaſupuku. ) Die Guaranis nennen ihn Guaſupuku (großer Hirſch) und die Spanier ſchlechtweg Hirſch, vielleicht, weil fie ſich eins bilden, daß er zu der fpanifchen Art gehöre; darin irren fie aber, weil abgefchen von der Größe, dem Mohnorte und dem Geweis be, der Guaſupuku ein Junges wirft, welches nicht wie das eu— topäifche Hirſchkalb weißgefledt if. Als ih mit meinem Freunde Neſeéda in der Niederlaffung von Saint-Ignace-Guaſukon war, brachten wir viele Reuter und Hunde zufammen, womit wir den berühmten Ejler von _ Neembuku befuchten. Mein Freund, als der befte Ssäger, theils te den Trupp in zwei Flügel, und wir befamen in diefem Efter und in der Naͤhe defjelben amlısten Oktober ein Weibchen meis ner vierten Art, ein nicht erwachſenes Männchen der dritten Art und drei alte Guafupufus, nebſt zwei Weibchen derfeiben Art, Diefe legteren waren trächtig und zwar in gleicher Perios de und wir fanden im Bauche eines jeden ein Sunges, völlig bez det mit Haaren von der Farbe der Alten, ohne weiße Flecken. Diefe Sungen waren 27 Zoll lang, fo daß fie nahe an der Ges Burt waren, Eines von den Männchen war am Öeweihe be: haart, bas Geweihe war vier Zoll lang, noch nicht ausgewach⸗ fen, fo daß man bemerken Eonnte, daß ſich die Spike gabelfürz mig zu theilen anfing. Das andere hatte ein volllommen auss gebildetes elf Zoll langes und 4 nnd einen halben Zoll von der — ⸗ñ7— —— —⸗—— ”) @u, fu und ku muͤſſen laus aufgefprochen werden. 236 Wurzel in zwei Enden getheiltes Geweihe. Das britte Männs chen war ein Dornender. Diefes leßtere will ic) genauer be⸗ ſchreiben. Die Länge betrug 69 und einen halben Zoll. Der Schwanz war 7 Zoll lang, das 2 Zoll lange Haar am Ende mit einges rechnet. Die beiden anderen Männchen hatten gleiches Maaß; aber die Weibchen waren ungefähr 2 Zoll Eürzer. Der vordere Umfang betrug 40, ber hintere ar Zoll, der am Anfange des Halſes 25 Zoll. h Die vordere Höhe war 46, die hintere 49 Zoll. Bon der Spitze der Schnauze bis zum Anfange des Ohrs waren ıı und einen halben Zoll, Das Ohr ragt über dem Kopfe in die Höhe, ift 7 Zoll lang und gegen die Mitte hin, wo eg am breitefien ift, 3 Zoll 10 £is nien breit; es endiget fich nicht fehr ſpitz. Unter dem Ange ift eine Vertiefung von 17 Linien, welche ich das Fleine Thränenloch nennen will. Das Auge ift groß und im oberen Augenliede findet fid) eine ziemlich große Menge von ſchwarzen Haaren, welche dem unteren fehlen. Die Stirn iſt vor dem Geweihe platt und die dicke Schnauze gleicht der des Ochfen einigermaßen. Sie iſt unbehaart und über den Nafens loͤchern ſchwarz, wie bei den folgenden Arten, denen die gegens waͤrtige aud in Ruͤckſicht ihrer acht Schneidezähne des Unter— fiefers gleicht, welche ziemlich nad) außen geneigt und wovon die miteeliten die größeften find; die übrigen nehmen aflmählig an Größe ab. 237 Der Hodenſack ift zufammengezogen und wenig behaart; die Hoden find zwei Zoll lang und einen Zoll dit. Das maͤnn⸗ liche Glied ift kurz und duͤnn; es liege in einer Scheide, Das Weibchen hat vier wie bei den Kühen liegende und in ein Viereck von 2-und einen halben Zoll Seitenlänge gefiellte Zißen. Die vier Füße find zweihufig und Haben Binten noch zwei Zehen oder Klauen, welche nicht bis zur Erde hinabreichen. Das Thier ſtuͤtzt ſich auf die Binſen und die in den Efters fich finder den Trümmer; inden es diefe Zehen wie zwei Gabeln öffnet, woher man an der Wurzel diefer Zehen eine fehr merkliche ftarfe Schwiele findet. Von der Stirn erheben ſich zwei walzenfürmige Erhöhun- gen, ſechs Linien hoch, achtzehn Linien im Durchmeſſer und mit der Haut des Thiers bedeckt. Ueber diefen Erhöhungen liegen die höderigen Ringe am Anfange des Geweihes. Die ganze Höhe diefes letzteren betraͤgt 14 und einen halben Zoll, der Durch⸗ meſſer ı und einen halben Zoll; dieſer bleibt ſich uͤber dem Ringe bis zu einer Hoͤhe von vier Zollen unvermindert gleich, wo ſich denn das Geweihe in eine zweizackige Gabel theilt. Die nach vorn gerichtete Zacke theilt ſich, zu einer Hoͤhe von 4 und einen halben Zoll gelangt, wieder in zwei faſt gleiche Enden, wovon das hintere aber doch ein wenig laͤriger iſt. Die andere Zacke theilt ſich, ein wenig nad) hinten gedreht, im einer Höhe von 3 und einen halben Zoll in zwei Enden, deffen hinteres viel fürs der iſt; beide aber find fehr ſpitzig, ſtark und Igemiffermaßen in gleicher Ebene geftelle; obgleich die Spitzen ein wenig nach in nen gerichter find. 238 Sch Habe andere Dornender (epineux) gefehen, und füge die Defchreibung ihres Geweihes bei. Es hat vom Grunde an, ohne abzunehmen und in gerader Nichtung 10 und einen halben Zoll; aber in einer Höhe von 4 und einen halben Zoll geht in fenfrechter Richtung vom Geweihe ein Ende ab, welches überall gleiche Dicke hat, fünf Zoll fang vorwaͤrts geht und fich dann in einer Linge von 6 und einen hal ben Zoll dem Hauptftamme gleichlaufend rückwaͤrts windet. Der Stamm feldft theile fih, zu der oben angegebenen Höhe von 10 und einen halben Zoll gelangt, unter einem Winfel von 6o Grad in zwei Enden 5 deffen vorderes 8 und einen halben Zoll mit eis ner Eleinen Vorwaͤrtsneigung aufwärts geht; das andere has ſechs Zoll Länge, Sch habe nur ein einziges Geweihe von fünf Enden geſe— ben, über diefe Zahl hinaus finden fie ſich nie, Diefe Thiere bes dienen ſich ihrer, nach Art der Stiere. Die Augenlieder find ſchwarz, mit einer weißen Einfaffung, welche an der Selte der Schnauze fih bis zu dem unbehaarten Theile derfelben erſtreckt, und rings um das Maul läuft, obgleich in der Mitte der Unterlippe und an der Dberlippe gerade-der Naſe gegenüber ſich ein großer ſchwarzer behaarter Fleck findet. Aber über dem unbehaarten Theile der Schnauze ift ein ſchwar⸗ zes Dreieck, welches mit einem ſchmalen Streife bis indie Ges gend des Auges geht, wo fich wieder ein anderes ſchwarzes Dreieck findet. Der größefte Theil der Haare im inneren des Ohrs und am Untertheile des Kopfes, if weiß. Der Untertheil der Bruſt und der Theil zwifchen den Hinterfüßen iſt weiglich und alles übrige, fo wie auch die Hinterbacken, ift braͤunlichroth, ausge⸗ 239 nommen der Raum zwifchen den Klauen und dem zweiten Ges lenke der vier Füße, welcher fo wie der Untertheildes Schwanz zes und ein längs der Bruſt laufender Streif, ſchwarz if. An der inneren Eeite des Knies bemerft man einen ſchwarzen Kreis von zwei Zoll, deffen Haar dicht, Eurz, dick und grob ift, Der Gabelender und der MWickelender (emveloppe), von welchen eben die Rede war, hatten diefelben Farben wie. der Dornender, ausgenommen, daß man oberhalb des unbehaarten Theils der Schnauze, nichts ſchwarzes bemer£te, und daß auf der Druft auch nur wenig ſchwarz zu fehen war, Die Weibchen find von ber Farbe des Gabelenders, aber ohne ſchwarz an der Bruſt. Sm vorigen Jahre wurde hier ein ganz weißes erwachſenes Männchen gefangen; und in den erften Dftobertagen befam man ein anderes, von 55 Zoll, welches durchaus feine Spur vom Ges weihe und Eeinen ſchwarzen Kreis am Knie hatte. Schnauze uud Lippen waren ſchwarz; indeffen war doch das Ende des Un: tertheils vom Ruͤſſel weiß; übrigens glich das Thier durchaus den Weibchen. Da diefer Guafupufu erft vom vorigen Jahre fein Eonnte, fo läßt fich aus dem eben Gefagten ſchließen, da dieß Thier erft mit zwei Ssahren erwachſen iſt. 240 Zweite Hirfchart oder Guafuti. *) Ceryus mexicanus Linn. idem Lacepede. Die Guaranis nennen ihn Guaſuti (weißer Hirſch), ins dem fie auf feine weißen Untertheile und darauf anfpielen, dag er uͤberhgupt heller von Farbe ift, als die übrigen Arten. An dere nennen ihn Guaſuy CEleiner Hirſch oder Hirſchkalb) zum Gegenfaße mit der vorigen Arc (Guaſupuku). Die Spanier in Paraguay geben ihm den Namen Eleiner Hirſch, und die von Montevideo und von Buenos» Apres nennen ihn Damhirſch; aber in der That nähert er fih dem europiifchen Rehe mehr als irgend einem anderen Thiere. Er bewohnt nicht wie der Guafupufu die Eſters, noch wie die folgenden Arten, die Gehölze; fondern die freien Feldee von hier bis zu den Pampas yon Buenos Ayres. *x) Er iſt der lebhafteſte, ſchlankeſte, leichtefte, fo dan ein Pferd ihn nicht eins holen kann, und man, um ihn zu fangen, ihm durchaus von der Seite fommen, oder ihn mit-einer Menge von Reutern und Hunden umringen muß. Er wird auch weniger leicht müde als die andern. Das Fleifh ift, fo lange das Thier ſehr jung iſt, fehr gut, und ich Habe felbft davon gegeffen; man fagte aber, — — — ) Gu und fu lang. Vampas beißen im mittägfichen Amerika die ungeheuren Ebenen, tv8 man gar fein Geholz antrifft. Die von Guenos » Apres liegen gegen Südwe⸗ nen der Stadt Buenos ⸗ Ayres 241 daß es, wenn das Thier erwachſen iſt, fchlecht fei und einen une angenehmen Gerud habe. Gewiß ift es, daß ein Männchen, da, wo es ‚herläuft, einen fehr argen Geruch Hinterläßt, den man auf vierhundert Schritt weit bemerkt; und man erzählt, bag digjer Geruch während der Brunſtzeit noch ftinfender, ja gang unerträglich fei. Ferner fagt man, daß die Weibchen dies fen Geruch gar nicht, oder wenigftens nur Außerft unbedeutend haben. Man erzähle, daß die Vipern diefen Geſtank fliehen, und daß fie fterben, weil der Guaſuti, wenn er fie erblickt, fie das durch erſtickeu macht, daß er um fie her fpeietz deshalb bindet man denn auch um die von einer Viper gebiffene Stelle einen Niemen von dem Leder diejes Thiers, und behanptet, daß der Kranke durch dieß Mittel geheilt werde, wovon ich aben Fein Wort glaube Die Zungen des Guaſutl und vorzüglich die männlichen, ha⸗ ben eine röthlichere Farbe, als die Alten, und die weißen Flek⸗ en find weniger merklich als bei den beiden folgenden Arten, und im einer Reihe bis zum Ohre fortgefeßt. Sch will ein erwachfenes Männden befchreiben, von dem das Weibchen ſich nur dadurch unterfcheidet, daß es 3 und einen halben Zoll Fürzer ift. Die Länge beträgt sı Zoll. Der Schwanz s und dreiviertel Bell, wovon das Endhaar allein 18 Linien beträgt. Der vordere und der hintere Umfang betragen 26 Zoll Die vordere Höhe iſt 27 und elnen halben, die hintere 30 und einen, halben Zoll. “Born 1, Grid Q 242 Von der Spitze det ra bis! x en. des rg * und dreiviertel Zoll, m 5 m Das Ohr ift s und einen halben Zoll lang und in der Mitte 2 und einen halben Zoll Breit; fpitiger, gerader und fefter als bei alfen übrigen Akten. Das Auge iſt groß, die Itis braum— die Augenlleder wie beim Borigen. Der Guafuti hat ein io Limen großes Thranenloch, welches er nad) Gefallen bffnen und ſchlieſ⸗ ſen kann, wie der Guaſupuku, dem der Guaſuti auch noch an Fuͤßen, Geſchlechtstheilen und Zaͤhnen aͤhnlich iſt. Vom Kopfe erhebt fi ch ein ‚seftgoßer und zolfdicker walzen? fhrimiger Knochen, welcher einem Horne mit rauhem Ringe zur Grundlage dient. Von diefen Ninge erhebt fi) die Stage, welche 13 Linien im Durchmeſſer und 2 und zweibtittel Zoll gan⸗ ze Hoͤhe hat. In einer Hoͤhe von 2 und einen halben Zoll ent⸗ ſteht ein Ende, welches 2 und einen halben Zoll lang gerade vorwärts läuft und ſich bis, zur Länge von 3 und einen halben Zoll ein wenig nach oben kruͤmmt. Vier und einen halben Zoll vom Ringe ift der Mittelpunkt der Wurzel von zwei anderen En⸗ den, welche eine Gabel bildenz das eine läuft dem eben bes ſchriebenen gleich; das ‚andere drehet fich ein toenig ruͤckwaͤrts. Dieſe drei Enden ſtehen faſt in gleicher Ebene, obgleich ihre pipe \ zigen Enden ſich ein wenig vorwärts neigen. Die ganze Hohe des Geweihes und die Länge ui der Urs fprung der Enden find fo wie die Dicke fehr — und es giebt viele Guaſutis mit glatten und — mit — rauhen Geweihen. Ich habe ein Maͤnnchen geſehen, bei dem unter dem untes ven Ende noch ein längeres von 2 Zoll Länge entftand. Sc habe 243 auch viele Gabelender und nur einen Spießer ‚gefehen, devem Geweihe im April nur ‚einen Zoll lang waren und ganz ohne dem böderigen: Ring entftanden; ; Ina nam Ser ganze Untertheil des" Körpers, des Schwanzes und Kopfs, nebit dem Umkrelſe des" Auges, dein Inneten des Ohrs und dem Hinteren Theile det Hinterbacken find’ von fehr weißer Farbe; das Übrige Fell iſt an ven Haatſpitzen rörhlihßtdin und tiefer hinein graulichbräum. "Das Haar im Juneren des Ohrs, am Bauche und zwifchen den Deinen ift beträchtlich länger, als am ganzen Übrigen Körper; und an den anderen Theilen iſt es viel kürzer und von hellerer Farbe, als bei dem Gitafubira. Ich habe in der Provinz Buenos » Ayres ein ganz weißes Individuum, das rothe Augen hatte, gefehen; und in dem Augens blicke wo ich diefes ſchreibe, eriftire ein anderes dieſem durch aus ähnliches, in den Feldern von Sct + Igance- Guafu. Dritte Hirſchart oder Guaſupita. Dies Wort bedeutet Hirſch oder Rothhirſch und man nenne ihm fo, weil feine Farbe wirklich braͤunlichroth it. In meinen Bemerkungen über die Hirſche im allgemeinen habe ich von dies ſer Art ſchon genug Be und will mie nur vo einiges Binzufegen. 4 Obgleich er leicht iſt, ſo ermüber er doc bald und man fängt ihn mit den Kugeln ‚ı mit: der Schlinge und mie Hunden juder Zeit, wo ev. das Gehoͤtz verlaͤßt, und während der uͤbrl⸗ 2A gen Zelt des Fahre tödter man ihn mit Flintenſchuͤſſen auf dem Anſtande bei Mondſcheine in den Chakarras oder Gemüfefeldern ; man erkennt feinen Befuch diefer Felder an der Fahrte, welche offener iſt, als bei der folgenden. Art, Man jägt ihn durch die Klapperjagd nad) Sonnenuntergange oder bei Sonnenanigange, au welcher Zeit er fich an den Nand der Gehölze begiebt, und obs gleich er des Ssägers gewahr wird, doch fiehen bleibe und diefen anfieht, wie er ſich zum Schuſſe fertig macht. Die Mannchen find fo felten, daß man zehn Weibchen für ein Männchen findet, wie mir dieß mein Freund Don Rudexindo⸗ Eskurra verſichert, welcher wegen der Jagd dieſes und des folgenden Hirſches bes ruͤhmt iſt, und mie ich es aus eigener Erfahrung beſtaͤttiget ger funden habe, I BR Die Länge diefes Thiers beträgt 56 und ein drittel Zoll; ‚der Schwanz hat 9 und einen halben Zoll, wovon das Endhaar beis nahe die Hälfte ausmacht. Der vordere Umfang beträgt 27 und dreiviertel, der Hitts teve 31 und einen halben Zoll. Der Umfang am Anfange des Halfes 19 und ein drittel, und an feiner Vereinigung mit dem Kopfe ı und dreiviertel Zoll. Die vordere Höhe iſt 29, die hintere 54 Zoll. Bon der. Spike der Schnauze bis zur Wurzel des Ohrs ift 8 und ein Drittel Zoll. Das, Ohr hat 4 Zoll Länge, und wo es am breiteften ift 2 und ein drittel Zoll Breite, es iſt nicht ſpitzig. Das Thranenloch hat nur drei Linien. Das Auge, die Schneidezahne, die Zitzen, die Beine und Geſchlechtstheile find 245 wie beim erften Hirſche ‚oder Guaſupuku; aber die Schnauze ift nad) Verhältnig viel ſpitziger. Oberhalb des uhbehaarten Theils der Schnauze ift ein Eleis ner dreiecfiger faft unmerklicher Flef, und von da bis oben auf den Kopf ift die Farbe des Thieres dunkelbraun, ins roͤthliche fi ziebend. Die äußere Fläche.der Knie und der Kniefehlen, fo ie die des Ohrs ift von gleicher Farbe. An der inneren Fläche des Ohrs find nur fehr wenig am. Rande ftehende und weiße Haare. » Nings um das Auge ift. die Farbe nicht weiß, wohl aber an den Lippen, am LUntertheile des Kopfs, des Schwan⸗ 3e8, hinten am Bauche, an den Hinterbaden, ohne ſich doch im» mer bis zur Kniebeugung binabzuftreken, und am hinterften Theile der Worderfüße, wo fie fich bis zum Knie erftreckt, Als les uͤbrige ohne Ausnahme Äft hochgelblichroth und man ſieht weder an den Lippen, noch unten an der Nafe, uoch unter dem Schwanze oder am der Inneren Seite des Knies etwas von fhwarzer Farbe, obgleich man au der legteren Stelle etwas von dem ſchwaͤrzlichen Fi bemerkt, welchen der Guafus pufu hat. Sch habe einige Weibchen geſehen, welche dem eben Bes ſchriebenen völlig gleich waren; und ob gleich die Männchen eben fo find, fo habe ich doch am ısten Dezember ein einziges gefes ben, welches 55 Zoll lang war und nur erſt den Anfang des Ge⸗ weihes harte. 4 Auch habe ic) den abgefleifchten Kopf eines anderen Männs chens gejehen, deſſen Geweihe gleihlaufende drei Zoll lange und im ftärkften Duschmeffer fünf Linien dicke Spigen bildete, Ein 246 anderer: Kopf hatte um wıund einen —— Zoll⸗ — Ge⸗ welhe. —DD—— Das Gewelhe entſteht auf. einem Bier Snge, iſt aͤuſ⸗ fert glatt, faft ganz ‚gerade und Iikig, ohne jemals fig, zu fein, oder ‚die ‚angegebene Hoͤhe um vielgs Ey ‚Überfeigen, —* Am sten Oktober erhielt ich ein anderes Maͤnnchen von beinahe 46 Zoll. Es hatte keine Geweihe und auch nicht eins mal eine Spur davon. "Unterhalb der Naſe und aun der Obers lippe, ſo wie auch an der Spitze des Unterkiefers war ein kleiner weißer Fleck, worauf an beiden — ein zimibranner Fleck me Vierte Hirfhart oder Guafubita. & nennen die Guaranis dieß Thier; und ich bemerfe zum voraus, daß alles, was von dem Guaſuputa gefage iſt, auch ohne ein Wort zuruͤckzunehmen von dieſem Guafubira gilt, nur mit dem Zufage, daß das Leder diefes letzteren für beffer zum Serben gehalten swird, | ‚Die Länge des Thiers beträgt 46 und einen halben Boll; der Schwanz hat 4 Sol, wovon drei allein dem —— ge⸗ hören, Der vordere Umfang iſt 23, der Hintere 27 Zoll. Die vors dere Hide beträgt 26 und einen halben, ‚der 2 31 Ak ein viertel Zoff, | 247 Von dem Ende der Schnawe bis zur Wurzel des: Ohrs ift 7 und dreiviertel Zoll. Das Ohr ragt 3 und Fünf fechstel * uͤber dem u. und hat.27 Linien, Breite, Das Zhränenlod. it faum enter. Die Phnfiognomie des Suafubita iſt mehr ſchaafaͤhnlich als bei den übrigen Arten, weil feine "Schnauze etiwas von der Een. der ‚Pietdefehnauge hat, Das Ende des Ohrs iſt ein we⸗ nig runder als beim Guaſupita und folglich weit mehr als beim Guaſuti. Obgleich das Ohr des Guaſubira nur am Rande und in den Falten des Inneren behaart iſt, ſo hat es doch überhaupt meht Haare als das des Guaſupita; fie find fo. wie die Untertheile des Schwanzes weiß. Der untere Theil des, Kopfes und die Lippen find weißlih. Der Umkreis der Augen, die innere Fläche der Vorderſchenkel, vom Ellenbogen bis zur Klaue, und som Un: tertheile der Brufl an bis zu den Hinterbacken ift alles weiß mit einer Schattirung von zimtbraͤunlich “Das lange Haar des Aufs ſerſten Theils der Kinterbaden, des oberen Theils vom Schwan⸗ je und von den Klauen an bis zum Wulfte (bourlet), ift zimts braun. Der ganze Hals und das ganze übrige Thier ift von brauner ins bläuliche fich ziehender Schattirung. Wenn man es ‚aber aufmerkfam betrachtet, fo fieht man, daß es eine gemengre Barbe iſt; denn jedes Haar hat am Ende einen Fleinen meißlis hen Fleck. Die Farbe des Guafubira ift am Vordertheile des Kopfes, am Vorberarme und am Mittelfufe ein wenig dunfeler und an der inneren Seite der Kniekehle iſt ein runder zimtbrau⸗ ner Fleck, welcher eben fo tie beim Guaſupuku liegt, Ich habe ein zahmes Männchen geſehen, welches dem eben beſchriebenen aͤhnlich war und fein Geweihs ſchon über ein Jahr lang behalten hatte. Das Geweihe war gerade, ſpitzig, glatt, dicht, mehr hinten uͤberliegend als beim Guaſupita, aufferors dentlich fark, und zwar fo, daß es an der Wurzel 7 und eine halbe Linie im Durchmeſſer hatte und dabei nur einen Zoll lang war. Man hat mir gefagt, daß es bei einigen Individuen zwei Zoll lang werde. „ Ein anderes Männchen, welches gleichfalls den vorigen glich, hatte am 2aſten Februar noch&in, behaartes Geweih. 248 Die Fortfegung folgt und wird Beobachtungen über bie Ameißenfreffer, den Jaguar, Kuguar, Ozelot und einige andere Ragenarten enthalten, Folgende Verlagsbücher find in der Reichardfchen Buchs handlung in Braunſchweig zu befommen, Wrund, P. I., Beiträge zur Evitifchen Bearbeitung unbenutzter alter Hand⸗ ſchriften, Drucke und Urkunden. gr. 8. I802—3. 3 Hefte I Tr. 12: Gyr. Dictionnaire umversel de la langue frangoise, extrait, compar& des Diction- maires anciens et modernes, ou manuel d’Orthographe, de Nedlogie et de Geographie par P. C. V, Boiste et I. F. Bastien, enrichi de la Pronou- 09 . “ a EA RG we ohupdirsen? loilke ai ee ee a N ET RES, FOR. mi kunde aha mi ee — at —* x a —— Dr 1 „ı Kine: 37n 5 nase; an shit. Bin Mn xy 2: B————— re ABIT J Ken 8 -: o a0 Am vomdir! "200% zer ua 6 a I NR TER —— — ud RE , —J > t iednam iR — Ayınl —— I dr ui a up int a a oa in „e8 Lan 27 2 ur mm) u Va umahTmin 0 ee a ee I run 649 are ar ö Te wu Burn), e ern a A aa he ner dr x ht re Dr ab Arber Akt ade rd ang Re. —* Es Ba an * * — — ar f - nf a ' 2 F—* a x v 4 * ' r 7 \ 7 —2 * En Yrdin Zoologie und Zootomie Herausgegeben von Ee. RR WW. Wiedemann, der Arznei- und Wundarzneifunde Doktor, Herzoglich Brauns ſchweig ⸗ Luͤneburgiſchem Hofrathe, Profeffor der Anatomie und Geburtshülfe am anatomiich z chirurgiſchen Kollegium, orbentlis chem Beiſitzer bes Fuͤrſtl. Ober + Ganitdts » Kollegiums zu Braun— ſchweig; forrespondirendem Mitgliede der koͤniglichen Gejellichaft der Wiſenſchaſt zu Göttingen, und der naturforfhenden, wie auch ber Eorrespondirenden Geſellſchaft der Aerzte und AWunddräte zu Sena; ordentliche Mitsliede der naturforſchenden Geſellſchaft Wefiphas N les; ‚der mineralogifhen Geſellſchaft zu Jena und ‚der naturhiftoriihen zu Hannover Ehrenmitgliede, Vierten Bandes zweites Stüf. : Braunfdmweig, Y Hei Karl Reidhard, 1805 — Inhalt. 1. Prüfung der Goll ſchen Schedellehre von einem Freunde ber Wahrheit. = re nn. Seite 1. — J II. Beſchreibung des Schaͤdels vom Flußferde Hippopotamus vom Herausgeber nee ER II. Vergleichende Befchreibung des Sfelets vom Nochen und Haifiſche von 5. Dr. Treviranus =» = ©. 54. Iv Neue Konchylienarten Abänderungen und Berichtigungen von Joh. Sam, Schröter (Fortfekun) » ©. 7, V. Berichtiaungen für meine Einleitung in die Konchylien⸗ kenntniß nad) Linne von Joh. Sam. Schröter (Fortfegung) ©. 177. VI. Ueber den Luftſack der Fiſche, ein Verſuch vom Profeffor Dollinger zu Wirzburg Be yNE Te © 160, l —— — VII. Einige Bemerkungen über die Okonomie der Feldmäuſe von Herrn Mewes ee ‘©. ı72. VIII. 96 die Thiere denken? an der Selbfiheilung eines kran⸗ fen, Hundes geprüft von demfelben ‚a ©1975 IX. Bemerkung über die "Nahrungsmittel des graufehligten Steiffußes — Podiceps subcristatus v. demfelben ©: 178. x. Nachrichten von den zoologifchen Arbeiten franzöfifcher Na— turforfcher aus dem Tagebuche der philgmatifchen Ger ſellſchaft zu Paris a EEE ©. 180, XI. Azzara's Saͤugethiere Yon) Para guay (Fortfekung) ©. 237. Prüfung der Galrfchen von ei nem Freunde der Wahrheit. Ken a Sqon von den aͤlteſten Zeiten her hat man den Sitz des Denkvermoͤgens ins Gehirn geſetzt, und darin den einzelnen Geiſtesanlagen und Gemuͤthsfaͤhigkeiten, beſondere Theile als Wohnplaͤtze angewieſen. So ſetzte zum Beyſpiel Willis die Einbildungskraft in den Hirnbalken, die Inſtinkte in das vors dere Paar der eminendarum quadrigeminarum, die Leidens ſchafte in ben Hirnknoten; Slaſer feste das Gedächtniß, und Hoboken den Grund der willführlihen Handlungen ins Eleine Gehirn; Schellhammer wies der Faſſungskraft ihren Siß in geftreiften Körpern, und der Ueberlegung , oder dem Nachden⸗ ten indem größern Umkreis des Markes u. f. w. an (Sommering Hirn . und Verwenlehre. ©. 84. 85). La Porta verglich die menſchlichen Schedel, mit den Schedeln anderer Tiere, und bauete zum Theil darauf feine aus Eompilazlonen beſtehende Phyſſognomik; indem er aus den Erhöhungen und Vertiefungen des Hirnſchedels, auf die Geſtalt des Gehirns, und daraus 4. Bandes. 2, Stud. A 2 auf beſtimmte Geiftes, und Gemüchseigenfchaften fchloß *). In den neueften Zeiten hat fich vorzüglic der Wiener Arzt Hr. Gall mir diefem Gegenſtande beſchaftigt. Er unterfuchte den Bau und die Functionen des Gehirns bey verfchiedenen Thierarten, verglich. fie unter einander, und glaubt in, dem Gehirn eigene, den Functionen und Gemüthseigenfchaften ents fprechende Organe entdeckt zu haben, Er hielt über diefe The— orie Vorleſungen in Wien, welche von Fremden und Ein— heimiſchen, ſowohl von Maͤnnern als auch Frauenzimmern mit Enthuſiasmus beſucht, und endlich von der Regierung verboten wurden. — Der Verfaſſer dieſes Aufſatzes hat dieſe Vorleſungen ebenfalls gehoͤrt, die daruͤber dem Publicum unter allerley Geſtalten mitgetheilten Nachrichten geleſen, und ges ‚prüft. Er wagt die Nefultate feiner bisherigen Unterfuhungen über diefen Segenftand, dem denfenden; Publicum defto freys *) Joh. Baptistae Portae Neapolitani de humana Physiognomia lıb. IV, qui ab extimis in hominum corporibus conspiciunfur sıguis, ıta eorum na- turas, mores et consilia (egregiis ad vivum expressis iconibus demonstrant, ‘ut intimos animi recessus penetrare videantur. Hannoviae 1593. Ich will der Sonderbarkeit wegen einige Gäpe daraus anführen: primum si caput in sin- eiput cavum erit, doloris et iracundıae deditum- Albertus ait, ego autem ma- le sensibus et imagınatioribus affectum judicarem. Sed una gqguaqueregie peculiare quid in capitis forma ‚sibi vindicat. Polemon et Adamentius di. eit: Qui retro cava depressa habuerit, timidus erit. Eaedem quoque distinchio- nes adhibendae sunt, Ad anteriores capitis 'partes, silicet ad frontem adtınen- ıes, quas etiam ad posteriores adhibendas diximus. Nam ibidem earundem Parvitatem et magnitudinem inspicere oportet, et sensus ibidem collocatos, In finciput et occiput cauum caput: Albertus sine sensu et m&moria dıxit glo- bosum euput. Si anterior pars (cavu sit) defectum sensus et imaginatio- nis, , si ppstica virum et memorie; in medio, rationis et cogitationis, Cerebri forma, cranüi formam sequitur, et si eius figura corrüpta fuerit, etam cerebri forma corrumpetur, eruntque eiusmodi pavidi et male sensuti. Frons fi Tosa, alta, (ad asnunam intlinans) rormnda stupidos et impudente homines denotat eFC. mürbiger vorzulegen, da man bis jest die Galliſche Schedel⸗ lehre in Sournalen und Zeitungen nur gelobt und aus—⸗ poſaunt, und keinesweges einer firengen und. unparthepifchen Prüfung unterworfen hat. — Er legt diefer kurzen Abhand— lung die Schrift zu Grunde, welche unter folgendem: Titel er⸗ ſchien: Kritiſche Darftellung der Galbfchen angtomiſch⸗ pbyfiologifcben Unterfuchungen des Gebirn und Sches delbaues; mit beygefügren biftorifchen Notitzen des Yen, Dort, Gall, und deſſen neueften Schidfale von W—r Zuͤrch 1802. Herr Gall giebt dem W—r in dem Ssntelligenzbl, der A. 2.3. 1802. N: 184. das Zeugniß, dab Er ihn am beften gefaßt, und feine Ideen richtig dargeflellt habe, Der Berf, des gegenwärtigen Aufſatzes wird die einzelnen Säge der Gals liſchen Schedellehre nach diefem Leitfaden vorlegen, und die nöthigen Bemerkungen gelegentlich beyfügen. Er abftrahirt von den aus der Kantifchen und Schellingifchen Philofophie ents lehnten Sägen, welhe Hr, W—r zur fiheinbaren Begrüns dung der Galbfchen Theorie : angervendet hat, und überläße andern die Berichtigung der, wie er glaubt mißverftandenen Saͤtze der neuen und neueften Philofophie. — Here W—r gehet in der angeführten Schrife mit D. ©, von einigen allgemeinen Sägen über den Organismus, uud insbefondere über das Gehirn aus, die mir nun nad) der Reis be anführen, und aehorig würdigen werden. Er bebanptet: Dede organische Thätigkeit fei eine Erregung — (und wei⸗ ter nichts?) Die anatomifhe Unterfuhung der Organiſation des Gehirns fey die Propädeutif zur Phyſiologie der Denk, verrichtung, d- b. zur Pſychblogie. (Der Begriff des Denkens Ur 4 iſt Hier nicht gehörig beſtimmt; die Functionen des Ichs bes ftehen nicht einzig und allein im Denen. Man kann das Sefühlvermögen, — das Begehren, — den Willen n- f. w. kelneswegs als bloßes Denken betrachten; folglich iſt hier der Begriff der Pfychologie nicht Fichtig angegeben.) — Weiter ſtellt der Verf. über die Erregungsacte des Gehirns folgens de allgemeine Reflerionspunkte, um mich feines Ausdrucks zu Bedienen, auf: 1.) Das Volumen und das Gewicht der KAirnmaffe ffebt mit der Summe und der Tintenfitär, der in dies fem Organe ausgeuͤbten Verrichtungen in geradem Vers bältniß. — 2) Die viumlide Größe iſt nicht der einzige Factor: feiner Wirkſamkeit. — So wie bey jedem Organe, kommt es auch hier nicht auf die Form, fondern auch auf die Miſchung der organifchen Materie, und die zweckmaͤßi⸗ ge Einwirkung der äußern, fie erregenden Einflüße an. Wenn die im Schedel enthaltene Gehirnmaſſe, in ihrer Miſchung nicht zweckmaͤßig befchaffen ift: fo wird die Erregung des Gehirns ungeachtet des voluminöfen Anfehens des Schedels doch intenflo fehr ſchwach ſeyn; Da hingegen bey’ geringes rer ertenfiven SEntwidelung des Denforgansg — guter ins nerer Drganifation einzelner Gehirnftellen, das zweckmaͤßige Sjneinandergteifen ‚feiner couffituirenden Beſtandtheile, ſelbſt zu einer genialifhen Wirkſamkeit gedeihen kann. — (Der erfte vom DB. aufgeftellte Neflerfonspunft {ft durch die angeführten Analogien nicht ertviefen.) — Nicht immer richtet ſich die Menge und Güte der Functionen eines Organs, nad deffelben Größe. Einer der große Ohren oder Augen hat, fiehet deswegen nicht beffer. Es kommt vielmehr dabey auf den zweckmaͤßigen Bau, die Mifchung ber Materie, und die 5 Uebereinſtimmung beyder zu dem eigentlichen Zwecke des Organs an. — Menn der vom Ve aufgeftellte Satz allgemeingültig wäre: ſo muͤßte fih das Gehirn des Leibnitz, Newton, Rent ic. zu dem eines uugebildeten Laſttraͤgers in Anfehuug feines Gewichts uud der Größe vielleiht wie 5. 1, verhalten. — _ Ferner, wie kann der Kranioſkop die zweckmaͤßige Mifchung ber Materie im Sehien beſtimmen ? Er fichet ja bey der Uns terſuchung des Schedels bloß auf die Hervorragungen und Erhbhungen deſſelben, und ſchließt auf die Größe, der darunter liegenden Hirntheile — Da num die Ertenfion. des problemati⸗ ſchen Organs nicht hinreicht, um daraus auf die hoͤhere, und intenſiv⸗groͤßere Wirkſamkeit deſſelben zu ſchließen, und der andere Factor, naͤmlich die Miſchung der organiſchen Materie ihm unbekannt iſt: ſo beruhet Kranioſkopie von, diefer Seite, bloß auf, VBermuthungen, und qualifieirt fich zu keiner Wiſ— ſenſchaft ⸗·⸗ 3. Zwiſchen den Actionen des Gehirus und Vervenſy⸗ ſtems herrſcht ein continuirlicher Antagonifinus (2) und das Nervenſyſtem kann durchaus nicht, als ein dulkch- die vers ſchiedenen Provinzen des Organiſmus verzweigtes Gehirn anı geſehen werden. — Daß das faͤmmtliche Hirnwerk nicht auf die baraus entfpringenden Nerven, fondern davon faum der hunderte Theil auf daffelbe verwendet wird, hat ſchon Mon⸗ ro und Prochaska it feiner Phyfiologie angemerkt. — — Daf die Merven nicht als ein durch den ganzen Körper geäfteltes Gehirn anzufehen find, ift die von Malpigh, und Thom. Bartholinsangenommene alte Meyrung des Plato *). Un⸗ der Verf. glaubt, daß die Funetionen der willkuͤhrlichen Bes ”) che Prochask» op. mim Pary IL p. 33. 6 wegung im Ruͤckenmarke in den Entſtehungspunkten der bie Musteln bewegenden Nerven ausgeübt wird. — Die Erfah: rung lehrt, daß der Druck auf das Gehirn hberhanpt und ins⸗ befondere auf: die geſtreiften Körper ganze, oder halbe Laͤh— mungen des Körpers nad) ſich ziehet. — Daher nahm Wil: lis an, daß die willführlichen Bewegungen ihren Entſte⸗ Bungspunft iu den geftreiften Körpern haben. 4 Die Verrichtungen * beftimmter Gehirntheile find der Meynung des Hrn. We und GB. zu Solge, von einander numerifch verfebieden, und behaupten fich in wechfelfeitiger Unabhängigkeit, fo mie auch die ihnen vor: gefegten Gehirntheile felbft, durch beftimmte eigenthuͤmliche Form ſich unterfcheiden, — Der Berfaffer wirft manche Säge als Ari me hin, ohne fie zu beweiſeu, und bauet weiter darauf. — Da in einem erganifhen Körper alles in Wechſelwirkung ſte— bet: fo muͤſſen auch die Hirntheile vermoͤge dieſes wechfelfei- tigen Einfluffes auf einander roirfenz folglich. auch die mit ihnen nad der Hypotheſe correfpondirenden Organe, — Auch lehrt die ‚sempitifche Seelentehre, wie fehr die" Seefenfunctionen in ihrer Wirkſamkeit von einander) abhängen. —Ferner bes bauptet WO —r ganz Fed: bisher habe über das Verbältnig der einzelnen Momente (?) des Erkenntniß- und Begehrungsver⸗ mögens -in allen Syftemen der Pfychologie> die. größte Verwirrung geherrfcht, - Gall babe zuerſt diesrichtige Anfiche dieſer Gegenftände aufgefaße, (!!), Man habe bis jetzt die Denkkraft als abſolute Einheit betrachtet, und das Gedaͤcht' niß, die Einbildungskraft, den Schar ſinn und den Berftaud, als Seelenkräfte aufgezählt, da ſie doch nichts, als- verfchiedene Stufen höherer oder minderer Entwickelung einer und derfelben 7 Seiftes+ und Gemuͤthseigeuſchaft (7) wären. — (Wir glau ben, daß in der Gall'ſchen Theorie, die pſychologiſchen Begriffe äußerft unbeftimmt, und mangelhaft find. — Es ült gegen alle Srundfäge, der geläuterten Piycholagie, ſich die Denffraft als etwas Mannigfaltiges vorzuſtellen — Die Tendenz der Bernunft gehet dahin, das Mannigfaltige auf eine Einheit, das Bedingte auf etwas. Unbedingtes zurückzuführen. — ı Und Hr. W— er wähnt,bey dieſer feiner ‚Behauptung im Geiſte der Naturphiloſophie zu philofophiren? Glaubt Er im Ernfte, @enm bewieſen hat er es nirgends, ıdaß-das. Gedaͤchtniß, die Einbildungskraſt, das Gedaͤchtniß und der Verſtand nur, dem Grade nach verſchieden ſiud? Stehen nicht ‚viele Thatſachen mir feiner Behauptung in Wiederſpruch? Wie kommt es zum Beyſpiel, daß manche Leute im Alter, bey ſonſt geſundem Verſtand, ein ſehr ſchwaches Gedaͤchtniß haben, beſonders in Rickſicht auf jene Gegenſtaͤnde, die ihnen in ihrem ſpaͤtern Jahren vorgekommen ſind?) — Ferner behauptet Er, daß ſich aus der Gall'ſchen Theorie, die fo häufig. beobachtete Erſchei— nung erklären lafe, daß Menſchen, nad äußern Verletzungen beftimmter Hlunftellen, oder in irgend einem kraukhaften Zus fiande des Gehirns, nne einzelne Fähigkeiten, verlieren, und die fibrigen in ibrer ganzen Integritaͤt fortdauren; und daß man bey der Anftrengung einer Fähigkeit, die andere zuvor bis zur Ermüdung angeftzengt, ausruhen laffen Eonne; aud) ließen fich daraus die Veränderungen, welche in dem Servortreten und der Abnahme verfciedener Fähigkeiten und Neigungen duch die verſchiedenen Lebensperioden hindurch gleichzeitig mit dee Entwicelung und dem Zurüdfinfen beftimmter Steilen der menſchlichen Gehirnmaſſe erfolgen ſollen, erklären. (Die Lehr te von den Berlegungen des Gehirns in anthropologiſcher 8 Hinſicht, iſt zu wichtig, als dag wir hier nicht einige inter eſſante Beobachtungen diefer Art anführen follten, — Die meiften Verletzungen des Gehirns haben nachtheilige Folgen für das Gedachtnißz andere Gemüths. und Geiftesfähigfeiten, und Neigungen bleiben in den meiften Fällen unverletzt und un⸗ beſchaͤdigt. — Ich glaube, daß Hr, © ſchwerlich 'berwährte Beyſpiele wird anführen "Einnen, wo nach einer Verlegung des Gehirns, tugendhafte nnd laſterhafte Gemüthseigenſchaf⸗ ten die" Frengebigkeir, det Diebfinn, der Wuͤrgſiun, wofür er eigene Organe im? Gehirn ‚annimmt, verfchtuunden wären, — Es wird fchwerlich Jemand, der vorher veligios war, und den Frommigkeitsſinn in hohem Grad entwickelt befah, hinterher durch die bloße DVerlekung des Organs, in einem Freygeiſt, oder gar Atheiſten verwandelt. — Ferner; es werden bis— teilen einzelne Seelenfähigfeiten geſchwaͤcht, unterdrückt, oder ausgelöfceht, wo gar feine mechanifhe Verletzung des Gehirns geſchahe. — Nach häufigem Biutverluft, nad) heftigen Ner— venfiebern, verlieren die Menfchen bisweilen das Gedächtniß, werden blödfinnig, ohne daß man die Verletzung einer bes flimmeten Etelle im’ Gehirn nachweiſen koͤnnte. — Go wie der ganze Organismus geſtaͤrkt iſt, wird auch diefe Anomalie . gehoben. — Ein andermal wird das Gehirn verleßt, und «8 gehet Feine Geiftesfähigkeit verlohren *. — Doet, Hunter hatte einen Schedel in welchen die Knochen der rechten Seir te ganz aufgezehrs waren. Er öffnete nad) dem Tode des Par tienten den Schedel, fand die rechte Halbkugel des Gehirns durch die Suppuration verzehrt, und doch behielt der Kranke _ =) Halleri Physiol, Tom. IV. p, 316. — Morgagni de sedib. et \causs. nıor- ber. *p. X $. 27. — Ribliorh. Britann. Tom. XXI p. 50. 51. 9 EN feine Seelenfräfte unverfchrt bis zu feinem Tode *). Diemer broek erwähnt: in, feiner anatomia corporis ‚humani, eines Falles, wo in. beiden vordern Gehirnkammern mehr als ein basses Pfund Eiter gefunden wurde, und dad) blieben die Seelenfräfte unverleßt bis zum Tode **). — Wopfer führt in feiner historia apoplexiae einem Fallı aus Valleriola au, wo eine Kugel bey einem ‚Soldaten durd) das rechte Schlafbein drang, und auf der, entgegengefeßten Seite herausfam. Er verlor das Geficht, wurde ſchwerhoͤrig, und war übrigens voll⸗ kommen bergeftelle. — Sin den Beobachtungen der AR. X, medic.⸗chirurg Academie zu Wien ı. B. ©, 35. u. fg. iſt die Geſchichte einer merkwürdigen Kopfverleßung) enthalten, wors aus ich das Weſentliche ausheben werde, — Ein Soldat 22 Jahr alt, erhielt am ı1zten Detob. 1793. eine Schußwunde mit: der Musfetenkugel durd) den Kopf; am ııten San. 1794 war er, volltommen geheilt, "indem er weder in allen feinen Körpers noch Seelenverrichtungen das geringfte Hinderniß fühlte, Am zıten San. defielben Jahrs, verfiel er nach nen begangenen Diärfehlern in ein anhaltendes Nervenfieber, woran er auch farb, Mac dem Tode. äffuete der Negimentsfeldarzt Schwars ben Schedel. Der Berluft der Hirnmaſſe hat nad) feiner An— gabe von dem jpesififchen Gewichte _ 2 Pid., zwey ein halb Lorh betragen. An dem linken vordern, Lappen fehlte ein großes, ungefähr S—7 Duentchen ſchweres Stück von unten nah aufwärts, bis an die Sichel, und an dem gerade gegen: über liegenden rechten Lappen tief von der Sichel nad) aufs x * AMemoe of Soriety of Manchester IV. Vol **) Hallen dispur. chirurg. select. Tom, I. Joh, Treubler de vulneribus cw rub i, Io waͤrts bis um Ausgange der Kugel beynahe 4—5 Düentchen Hirn, fo zwar, daß die vordern Hirnlappen zwiſchen der Si chel, theils durch den Schuß ſelbſt, theils durch die Eiterung, nicht nur vorm der grauen, fondern auch zugleid) vieles vor der marfigen Subftanz verloren— Dieſer Mann war vom Anfange feiner Kopfverletzung, bis zu feiner Heilung‘ weder ſtupid, noch wahnſinnig, ja im Gegentheil blieb ihm feine ihm ganz eigene Art von Luſtigſeyn und Erzählen, womit er im Spitale feine Kriegskammeraden oft Stundenlang ‚unter: hielt, zur allgemeinen Verwunderung treu. — Aus der hier angefuͤhrten Geſchichte erhellt, daß beyde vordern Lappen des Gehirns groͤßtentheils zerſtoͤrt, folglich hoͤchſtwahrſcheinlich auch die doppelten Gedächtnißorgane des Hrn. D. G. verlegt wur⸗ den; : gleihmohl beluftigte der Verwundete feine Kammeraden durch Erzählungen, wozu doh Gedaͤchtniß zc. erfordert wird — aller fagt in feinem Element; Physiol.:, Non infrequentia sunt ulcera cerebelli cum: integritate mentis. — Die (glan- dula pinealis). Zirheldräfe iftloft vereitert gefunden worden, ohne allen Nachtheil für die Seelenkräfte. % — Auch fand man die basis cerebri und cerebelli zerftort, ohne Verlegung det Geiftesverrichtungen. —. Der Kranioffop wird ſich dabey auf die Duplieitaͤt der Organe im Gehirne berufen, zu Folge wel⸗ cher, bey der Zerftörung eines Organs, das andere ihm cots tefpondirende Organ die gemeinfchaftlichen Functionen verrichs te, — Ich werde hierüber unten daB Nöthige fagen. — — Was die Behauptung des Ken. G. und WO anbelangt, daß man eine Fähigkeit nach der Ermuüdung derfelben ausruhen #) Memojres da l’Academ, Royal 1703. — Mauger Theatr. Anatom, lib, IV. C. 2. rI laffen Eünne, während man eine andere befchäftisen und au⸗ ſtrengen kann, iſt nur zum: Theif wahr. - Wenn ‚man fih mit einem Gegenftande, der unſere ganze, Aufmerſamkeit an ſich 309,» mehrere Stunden beſchaͤftiget hat, ſo wird man ſich ge⸗ wiß mit elnem andern, | der. ebenfalls; Anſtrengung erfordert, wicht mit Leichtigkeit und Gluͤck beſchaͤftigen. Allenfalls wer⸗ den ung vielleicht Geſchaͤfte behagen, wobey ſich die Seele mehr leidend als thaͤtig verhaͤlt. — Wer ſich anhaltend; mit tiefen mathemat. Unterſuchungen beſchaͤftigt hat, wird ſchwer⸗ lich hintether tiefe philoſophiſche Betrachtungen anſtellen, oder genialiſche muſikaliſche Compoſitionen hervorbringen. — Eine anhaltende Anſtrengung des Geiſtes ſcheint vielmehr die. Kraft des ſogenannten Sensorii, wie des ganzen Qrganiſmus zu erjchöpfen. — ı Mandje Fähigkeiten follen in verfchiedenen ‚Les bensperioden nleichzeitig mit der Entwicelung der Hirnmaſſe bervortreten, und andere mit ihrem Zuruͤckſinken verſchwin⸗ den. — Wenn aber. die Kirnfchnale einmal ihre Feſtigkeit er- langt bars kann da das Gehirn aufwärts vortreten, und dag dersentwickelten Fähigkeit entfprechende Organ, eine Werties fung eine Dille in die Hirnſchaale eingraben? — Daß das Gehirn ein Convolut von Membranen fey, iſt durch dag was (S. 44) in Beziehung auf die Gehirnwafferfuht ange, führt wird, nicht erwieſen. — | Auch find nah Dr. ©. fir dag Begebrungsvermögen beftimmte Provinzen im Gehirn ‚vorhanden, und es ſollen darin beftimmte Organe, beftimmten Neigungen entfprechen, wel⸗ che unten befonders angegeben werden. — 5. Reflerionspunft. Bey der Eonftruction des Gehirns folge die Natur dem Geſetze des Dualifmus. Bey ber Des⸗ organifation einer Stelle des Gehirns, erſetze die mangelnde 12 Verrichtung das nämliche Organ in der entgegengeſetzten Hirn⸗ hälfte; manche Nervenkranken delitirten nur mit einer Ge: bienhätfte „mit der andern aber übten fie die Denffunetion ganz) zwedmäßig aus), und waͤten fich daher des pekverfen Zuftandes ihrer Ideenverbindung vollkommen deutlich bewußt m ſ. FI Die Idee vom Dualifmus der Theile im Gehirn ift nicht nen, ſchon Galen nahm diefelde an in feinem Werke in der fat. Ueberſ. de usu partium *) Das Gefek des Dualis- mug‘ finder in Anſehung aller Theile des menſchl. Körpers nicht ſtatt. Der Menfch Hat nur einen Magen, ein Netz, eine aorta, eine vena cava, einen Schlund, eine Luftröhre, eine glandula pincalis; eitte glandula pituitaria, eine medulla ob- longata etc. — Wir find uns der aͤußern Sinnesorgane, wie aller aͤußern Gegenftände, alsim Raum gegeben, beivußt. Dieß kanu aber Feineswegs von den hypothetiſch angenomme⸗ nen ‚Dtganen des innern Sinnes behaupter werden; da wir ung der’ Seelenfunctionen als Gegenftände des innern Ginnes, nur in der Zeit, und nicht im Kaum vorfommend, bewußt find. — Wenn wir eines der Aufern Sinnesorgane verlieren, fo erkennen -wir deffen Verluſt durch die unmittelbare Wahr nehmung; die gewöhnlichen Reitze daß es nicht mehr affici⸗ ten, und bie fpieififche ihnen eigene» Empfindung nicht mehr veranleffen. Wie kann man aber dieſe Erfahrung an den.ins nern ‚hypothetifch angenommenen Organen machen? Wie und woher "weiß Hr. W. mit welcher Hälfte des Gehirns. er je desmal denkt 2 Mit welcher der Nervenfieberfranfe delirirt? — und mit welcher er verniinftig denkt? — In welcher Hälfte des Gehirns ſteckt in dem Falle die Einheit des Bewußtſeyns, *) Prochaska opp. min, Pärs (II. p. 18. 13 welches billiger Weiſe, bey den vielen zerftreuten Organen auch ein Eentrelorgan im Gehirn etwa in dem: corpore calloso haben müßte! — Das dimfle Bewußtſeyn des delirii, welches man bey manchen Kranken antrifft, ſcheint mie viel» mehr die Aeußerung dev Reflexion zu ſeyn, welche die ſchnell wechfelnden "Borftellungen begleitet. — Bey einer lebhaften Phantaſie open uns auch ohne Delirium oft. Gedanken, auf, welhe wir in der Neflerion fogleich verwerfen, um wieder ans dern, eben: fo abentheuerlichen Plaß zu machen. : Es hat dar mit beynabe die naͤmliche Bewantniß, wie mit einer guten und böfen“ Seele. — Dft träumt es einem, daß man träume, und man fellt gleichfam eine doppelte Perfon vor ⸗— Wird etwa auch da die eine Hälfte des Gehirns gemacht, die ‚ander re getraͤumt baben? — Heißt das nicht Hypotheſen auf. Hy⸗ pothefen häufen, um eine Haupthypotheſe zu retten? — Aufer dem Gefeße des Dualifmus nimmt Hr. W. mit G. bey der Conſtruction des Gehirns noch folgende Regulation, wie er ſich ausdrüdt, aus. a) Der Anfaß der Gehirnmaſſe geſchiehet * der Veredlung (worin beſtehet nun ‚diefe? — ) der Thiere, und dem Hervor⸗ treten neuer Faͤhigkeiten nach oben und außen; die mehreren Thieren gemeinſchaftlichen Hirntheile liegen in der Mitte, und gegen die basis cranii; andere, welche nur bey wenigern, und mehr veredelten Thieren hervortreten, liegen mehr gegen das Obdach und die Seitentheile des Schedels. (Hierüber; zu Ende biefes Aufſatzes. — —) b) Drganifche Gebilde, welche einander nachbarlich liegen, erregen fich wechſelſeitig zu größerer Thätigkeit, (Allein auch die Neige in den entferntern Theilen des Körpers, haben einen auffallenden Einfluß anf das Gehirn; — die Krankheiten des 14 Unterfeibes veranlaffen oft den Wahnfinn. —) ‚Die Entwides fung des Schedels richte ſich nad) der Entwickelung des elaftir {hen Gehirns. — (Die Colbier follen ihren neugebornen Kindern die Köpfe gepreßt haben. — Einige’ Vlkerfchaften formiren die Stirne kuͤnſtlich um, (Siehe Sommering Knochen⸗ lehre (©. 82, 84, 87). die Behauptung des Hr. Wa daß bey dieſen Voͤlkerſchaften gerade viele von den ſchoͤnſten Anlagen der edlern Menfchheit verlohren gehen, ift blos angenommen. — ' Man gebe ihnen andere Erziehung, andere. Gefeke, andere Religion, , und erft dann fehreibe man ihre Dummheit und Barbaren, wenn fie wicht beffer und edler werden, dem umge— formten Schedel zu. — ) — Im den Einfiuß des (Gehirns auf die Hirnſchale zu beweifen, beruft fi WO: auf einen Schedel, in der Samlung des Hr. Hofrath Loder in Jena, an dem die Außere Gewalt die Diploe zerſtoͤrt Habes und fuͤgt hinzu: Gewiß war auch die innere Glasplatte eingedtückt, aber durch die Lebenschärigkeit des Gehirns wurde fie in die Hohe gehoben; die Äußere blieb dagegen eingedruͤckt. Moher weiß er diefe Gewißheit fo gewiß? — Iſt die. Slasplatte bey den Erwachfenen etwa wie ein Kartenblatt befchaffen ? — Nach Simmering *) ift das Gehirn bey Kindern von 3 Jah⸗ ven fo groß, wie bey Erwachſenen; ja bey Erwachfenen ift dafjelbe bisweilen fogar Kleiner, und dabey weich und faftvoll, die Geſtalt der Darmwindungen runder, als bey Erwachſenen. Soll dieſe voeiche Maffe auf die bereits fefle Hirnſchale, bey fpäterer Entwidelung der problem. Organe des Hrn. G. fo mächtig einwirken konnen, daß daraus, wie unten ‚behauptet wird, ins ) Thom. Sosımmering tabula baseos Eucephalı Francof, ad Moen. 1799 P. 19% 15 nerlich Vertiefungen in der Kirnfchale, und auswärts Er⸗ höhungen entftehen ? — ) Meiter heißt es: “Die Gewalt, mit welcher das Gehirn auf die Schedel - Knochen drüdt, ift fo groß, daß jene Stels len, unter welchen, die am vorzüglichften entwicelten Gehirns theile liegen, weit duͤnner als die übrigen und ganz tranfpas rent erfcheinen. — Mo ein Organ verſchwindet, da werde die Hirnfchale dicker. — Wenn fid) ein Organ, bas ift ein Theil des Gehirns mehr entwicelt, als andere: fo muß der Schedelknochen auswärts gedrückt werden, und es erfcheint auswärts eine Erhöhung. Daher finde man an den Schedeln folher Menſchen, bey welchen einzelne Fähigkeiten, oder Neis gungen zu vorzüglicher Entwickelung gediehen find, betraͤchtli⸗ che Hervorragungen einzelner Hirnftellen.” (Da die meiften Organe im Alter verfhtoinden, fo müßten die Hirnſchaalen der Alten durchgehends dicker feyn, was .aber nad) Soͤmme⸗ tings uud anderer Beobahtungen *) nicht wahr ift — dent im Durchſchnitt genommen, find die Knochen der Alten übers haupt, und fo auch die Schedelknochen, befonders die Scheis telbeine dürmer, leichter, bruͤchiger; die Knochenmaſſe wird ganz mweggeführt; es entſtehen oft fogar Löcher, und anfehnlis che Luͤcken; — das Gewicht des Schedels nimmt im Alter nad Tenon **) ab. — Bey einigen Hirnſchedeln wird hie und da, befonders in die Diploe die Knochenmaſſe abgefeßt; aber dies findet auch in andern Theilen des menfchlichen Köpers ftatt, wo fein Organ verſchwindet. So fand man knoͤcherne *) Eömmering’s Knochenlehre 9. 40. ##) Reils Archiv VI. B. I. St, — Tenon recherches sur le crane humiaiu, in Memoirs de I'mstitus national dus Sciencas et arts, An VI. Tom. 1, 16 Eoncremente in den Lungen, in Arterien, Venen ꝛc. (ef Reil l. ce.) Nach Tenons Beobachtungen werden alle Dimenſionen des Schedels im Alter Eleiner,, den großen Umkreis ausgenome men. (I. c) — Die Behauptung des Hrn. Gall, daß die Erhöhungen von außen, Concavitäter von innen, und die— fen Gehirnerhöhungen, als Organe entfprechen, iſt in.der von ihm ausgefprodjenen Allgemeinheie nicht wahr. — Es ift ber ° kanut, daß kaum ein Drittel'von den fogeuannten impressioni- bus digitalibus bis zur Außern Fläche des Schedels dringt; — die meiften verlieren fich in der Subſtanz der Diploe des Schedels. — Das namliche gilt von den Eindrücken, welche auf die Äußere Platte des Hirnſchedels zufällig gefchehen, — Die Blurbehälter haben die ihnen eorrefpondirenden Surchen und Vertiefungen im Hirufchedel, wo gar Fein Gehirn druͤckt *). Im Gegentheil giebt es Erhöhungen auf der Ober⸗ fläche des Schedels, welchen feine Concavitäten in der Innern Platte der Hirnſchedelknochen entiprechen, und wovon einige zur Anheftung dev Muskeln dienen. Ich will dies mit einigen Beys fpielen aus Sommerings Knochenlehre belegen. An den Auz geubraunenbogen (arcus superciliaris) bemerkt man gewöhnlich an den &tellen, wo feine Berfnöcherung anfing, eine ſchwa—⸗ he Hervorragung, die uns bey rhachitiſch gemwefenen Pers ſonen fehr auffällt. — Vorzüglich bey alten Perfonen erhebt fih über. der Nafenwurzel auf jeder Seite eine Wulſt (tuber frontale) welche bald in einander übergehen, bald mehr von einander getrennt find. — Die Stirnmulfi und Augenbraunen: "bogen ragen Defto mehr hervor, je älter der Wenſch iſt; (wo fi) alfo fihwerlich neue Organe in diefer Gegend im Als ) Eimmer ig Knochenlehre 6. 103. 1J 7 ter entwickeln); daher erſcheint die Stirnglatze über der Nas fenwurzel tiefer eingedrüdt und deuri.der. — Die äußere Flaͤche der Scheitelbeine it fphäroidifch gebildet, mit einer, bez befonders bey rhachitifch gewefenen, ſehr merklichen Erhöhung, wo die Verfnöcherung anfing dl. e. $ 102) Am Hinterhauptes beine find fehrviele Erhabenheiten, weil ſich dere mehrere Muffeln anheften. — Am dünften iſt daflelbe wo es die Hälfte des Heinen Gehirns bedeckt, — Auch entſpricht im thierifchen Körper der Größe eines Organs, nicht immer die Ste der Function. Der grofe Ohren, oder große Augen hat, hoͤrt und fiehet deswegen nicht beffer. — Es komme daben mehr auf den innern Dau und die Mifchung des Ga Bildes an, — Feruer wenn fi die hyvothetiſchen Organe des Hrn. ©. alle fehr ſtark entwickeln: fo kann man feine befons dere Hervorragungen auf dem Schedel bemerken, nnd dann fällt das fichtbare Kennzeichen ‚des Organs hinweg. — Und roie laffen fd) die feinern Nuangen der minder hervorfichenden Erhöhungen durd das Befaflen am behaarten Kopfe, fo ges nau beftimmen? Kann da nicht viel Täufhung unterlaufen ?—) Zur Bereicherung der neuen Lehre wird beſonders die eomparative Hirn: und Schedellehre anempfohlen. — Kr. G. leihet den Thieren manche menſchliche Eigenfchaften und Fär higkeiten, um fie mit defto groͤßern Procenten zurück zu befoms . men. — Wir fennen das Vorftellungss und Begehrungsver⸗ mögen ber Thiere zu wenig, um darauf die Anthropologie zu bauen. — Ber wird fich wohl die Kunfttheile der Thiere aus ihrer Organifation zw erklären -traun? "Die Annahme eines j Kunftfinns oder Kunftorganes erklärt im Grunde ihre Kunſt⸗ fertigfeiten gar nicht. — Mod fonderbar ift die im Galls ſchen Syſteme aufgeftellte Behauptung, daß daſſelbe Organ 5. B., 4 Bander. 2, Et: B 18 . welches die Gemfe auf ben hoͤchſten Alpen zu klettern antreibt, manchen Menſchen zum hochmuͤthigen und fühnen Streben nad) politischer Größe, einen Erommell zum Streben nad) dem Throne ꝛc. beftimmt, — “Durch die Gall'ſche Schevellehre habe Fein Zweig der menfchlihen Erkenntniffe mehr zu gewinnen, als die Nefologie und Therapie der Geiftesverirrungen. — Die Function eines jeden praͤdynamiſch entwicelten, oder überreißten Organs fey Narrheit. ABenn das Gedächtnig, die Urtheilskraft vorzüglich prädynamifch entwickelt wird, ift aud) dieß eine Narrheit? — Ein Mädchen wird aus Liebe wahnfinnig; man gewährt ihr den Liebhaber, nnd fiehe da, fie wird hergeſtellt. — Kat fich im erften Falle das Organ der Liebe prädynamifch entwickelt ?—- und ift es durch die Gewährung des Wunfches auf einmal zur ammengefchrumpft ? — Es giebt auch mioralifche Urfachen des Wahnfinns, welchen phyſiſche Mittel nicht heben konnen. — Man finder bey den Wahnfinnigen felten wahrnehmbare krank⸗ hafte Veränderungen im Gehirne, auch findet man welche nach dem Tode, undder Menſch hatte den vollfommenften Gebrauch feiner Geifteskräfte bey Lebzeiten *) — Ferner behauptet Hr. 29: Gall habe in mehreren Fällen von einer drtlichen Behands lungder afficieten Gebirnftelfe gute Wirkung erhaltenzund auch Dr. Nord eurire in dom Wiener Srr- Haufe die Gemuͤths— ſtoͤhrungen glücklicher, feit dem er ſich von der Gall ſchen The— orie in der Diagnofe und Behandlung derfelben feiten läßt. (Es it befannt, daß die topiſchen, auf den Kopf gelegten Mit tel nicht fo leicht auf die Subſtanz des Gehirns wirken fün- nen. — — Die fpanifhen Fliegen, welche Dr. Nord bey *) Pinel sur la Manis p. 133.° 134. | 19 einem Furchtſamen auf die. Seitenwandbeine der Angabe nach, fegen ließ, wuͤrken ja au auf das ganze Syſtem, wie man dieß in Nervenficbern beobachten kann, und Eonten in dem augeführten Falle keineswegs als ein fpecififcher auf das Organ des Muths angebrachter Reitz, angefehen werden. — Auch möchte ich das ganze Faetum, daß nämlich Hr. Nord feir der Anwendung der Gall'ſchen Theorle die Wahnfinnigen glücklicher enrive, Bezteifein. Ich weiß es von Augenzeugen, dag der genannte Arzt, bey der Behandlung diefer Ungluͤckli⸗ hen von allgemeinen Anfihten ausgehet, und bey ihnen aͤuſ— ſerlich, wenn fie ja gereitzt werden follen, Vesicantia, Seta- ces, das Mafchen des Kopfes, oder anderer Theile mit einer ſaturirten Auflöfung des Tartar, emet. etc. anzuwenden pflegt; ohne geradezu ein befonderes Gehirnorgan zu reisen. — Ju⸗ nerlich giebt er die, dem jedesmaligen Zuftande des Kranken angemeffenen Mittel. — Le Roy (S$ournal für die Holland. mes die. und naturhifter. Litteratur) verfichert, fehs Menfchen, die von den Triebe zum Selbitmörde beherrſcht wurden, durch ein großes Pflafter auf das rechte Hypochondrium gelegt, womit er kalte Fomentationen aus Waffer, worin Salmiaf aufge: löst war, auf den Kopf und Hals aufgelegt, verband, curirt zu haben. — Was half nun in diefen Fällen? Welches Drgan war die Duelle des Antriebs zum Selbfimorde? — Nun fchreitet Ar. WO. zur Beſchreibung der einzelnen Drgane im Gehirne. Nach Dr. G. iſt die Hirnmaſſe, melde fi) bey dem Menfchen als ein Fortfaß zum verlängerten Hirn⸗ marke darftellt, das Drgan der Lebenskraft. — Die Gräfe der Hinterhauptshiigel ftehe durchaus mit der Heftigkeit des Geſchlechtstriebs im Verhaͤltniß; und der Geſchlechtsrrieb fey keineswegs das Reſultat der ‚energifchen Erregung der Zeu⸗ B 2 { — 20 gungsglieder. — (Die Erfahrung lehrt, daß der Gefchlechtss trieb bey Thieren durch die Caſtration fehr vermindert, oder ganz vertilge wird. — Reitze welche von Innen z. B. die Eanthariden, oder won Auffen auf die Geburtstheile, (z. B. im Tripper) und die benachbarten Theile wirken, erwecken oder verftärfen den Geſchlechtstrieb. — Ich erinnere mich aus dem Munde eines kerühmten noch lebenden Arztes gehört zu haben, daß ein Mädchen, welches fonft züchtig und ſitt ſam war, nach einer Entzündung der Ovarien, fich nad wollüftigen Umarmungen fehnte und dieſelbe mit Ungeſtuͤm verlangte. An dee Geilheit mancher Caftraten, (was Hr. W. für die Gall'ſche Hypothefe anführt, mag auch die Einbils dungsfraft einen großen Antheil haben; und aufferdem wers den ja durch die Caſtration nicht alle zu diefem zufammenges festen Organe gehörige Iheile ausgerottet. — Die bey Aus— fchweifern und Onaniften vorfommenden krankhaften Zufaͤlle, welche X. aufzaͤhlt, laſſen fich aus andern medieinifchen Prins eipien, ohne Annahme eines.befondern, unter den Hinterhaupts⸗ huͤgeln verborgenen Geilheitsorgans erklären.) 1 An Weiberköpfen erſtrecken fih nach ©. die Gefchlechts: organe mehr gegen den Nacken hinab. - i Auch hat Dr. E.. bey fleifchfteffenden Thieren einen Ges hirntheil entdeckt, den man bey Pflanzenfreſſenden Thieren nicht finde, den Er den Mord- oder MWärgfinn nennt: — In dem Keilfortfage des Hinterhauptsbeins, gleich über dem großen Hinterhauptsloche, finde man eine Grube, in melche ſich eine eigene Hirnmaſſe einſenke; dieſe hält Dr. ©. für das Organ dee Lebenstriebs. — Bey Selbſtmoͤrdern aus einem nz nern Triebe findet man diefe Grube nicht. Auch heißt es * Huczovſky verfühere bey eilf Selbſtmoͤrdern das corpus cal- 21 losum desorqganiſirt gefunden zu haben. (Die intimſten Freunde des Hrn. Huczovſty, erinuern fih nicht, dieſe anatomifche Anekdote aus dem Munde defjelben gehört zu haben; und da man diefelbe and in feinen Schriften nicht findet; fo waͤre zu wuͤnſchen geweſen, daß Hr. XD. feine Duelle angegeben hätte. — Wie ſchwer find oft die Urfachen des Selbftmordes anzugeben, und zu enträtbfein? Die melancholiſchen Selbſt⸗ moͤrder find keineswegs redſeelig. — Wie oſt wirken dunfle Gefühle und Vorſtellungen auf unfere Entſchluͤſſe und Hands lungen? * Man hat Beyfpiele von. Menfchen, welche den *) Einrüber alle Vortheile erhabener Mann theilte mir folgende hier ber gehörige Geſchichte feines Triebes zum Selbſtmorde mit. “Ich Habe nie Dnanie getrieben, mich auch nie dem natürlichen Vegattungstriebe thieriſch Dingegeben, aber um jo mehr beherefchte mich der Trieb eine höhere Bil— dung zu gewinnen. Ich war 21 Jahr alt, umd lebte ruhig und zufrieden, feugal ohne dinrtig zu ſeyn, als ich mich auch einer literariſchen Avbeit unferzog, die mehrere Monate lang meine gunze Thätigkeit erforderte. Eines Tages, als ich eben men Wohnzimmer ausmahlen lief, wollte ich, den Som⸗ merabend in einem Garten mit einigen Sreunden genießen, Ich trank ein volles halbes Maaß Bier, ah zwey — drey Radießen, und etwas. Butterbrod, und ging in das unbewohnte Zimmer eines Freundes, um mic auf dem Bette, welches fir mich auf dem Fußboden des Zimmers zubereitet war, nie: dersultgen. — Etwa eine halbe Stunde lag ich im Schlummer, als ich mit einem Ueberbruße zu leben erwachte, von dem ich außer diefem Zeitmomente nie vorher, eine Vorftellung hatte, und wenn mic; die Unfterblichen bewahs ven, nie nachher Haben werde, Das Liebſte, fo ih auf der Welt Hatte bie dete ich mir vor, um für mein Leben noc einen Eleinen Anhaltspunkt zu gavinnen. Umfonft! die ganze Welt lag in einer grauſen Gegenwart, und ; Zukunft vor mir. Wie ein Raſender ſprang ich aus dem Vette und fuchte meinen Degen, um mic in denjelben hinemzuſtürzen. Ich hatte meinen. Degen aber, fo wie alle übrigen Mobitien in meiner Wohnnug suviicfger Taten. Als ich diefes Mordgewehr nicht fand, kan ich zu mir ſelbſt, legte mich wieder zu Bette, bekam ein leichtes Rülvſen, und brach mit Thranen aus, Von jener Zeit am ſchlafe ich, wenn ſich ein Gas in meinem Magen anarammelt hat, nie ein, ohne durch leichte Eonvinfivische Bewegungen, Schläs ge durch den Kovf, Stöße durch die Brut, aufgeweckt su werden, und wenn ‚027 Eutſchluß uni Selbftmiorbe gefaßt haben; in der eben begon⸗ nenen Ausführung geſtoͤhrt worden find, (oder ſich Feine tüd- liche Wunde verſetzt Gatten, und vonder Stunde an von dies ſem Triebe befteyet wurden +). Mürde etwa diefe Lücke bey ſolchen Menſchen hinterher forleich ausgefüllt ?) "Die zweyte Provinz des Gehirns enthält die Organe) der Sinnenenipfindungen; die dritte enthalt diejenigen Theile: des verlängerten Hirnmarks, die: man in: der Sprache: der Anatomen, die olivenfürmigen, die vordern und hintern py— ramidaliſchen Körper, und die Schreibfeder nennt. Von dieſen vermuthet Dr. G., daß bier die Drgane der Freude, der Traurigkeit, der Eiferfuchte, (Iſt denn Die Eiferfucht eine fo einiache Gemithsäufferung, daß fie, fih durch die Annahme eines. einzigen Organs erklären ließe?) des Zorns liegen, In die, vierte Provinz des Gehirns gehört nah Dr. G. das große Gehirn mit feinen - Aufwölbungen, Einſchnitten, Höhlen x. In ihr ſoll die hoͤchſte Potenz der Vitatliaͤt räums lich conſtruirt ſeyn CH, und enthalte die Organe der verfchie, denen Abſtuſungen der Produetivirät des Erkenntnißvermoͤ—⸗ gens und der hoͤhern Tendenzen des Begehrungsver⸗ mögens. — Hierauf fangt unfer V. die Topographie des menfihlichen Schedeis mit dem Gedaͤchtniße an, und behauptet, man müffe fih darunter Feine abfolute Paſſivitaͤt des Er— Eenutnißvermögens denken, fondern es müffe daben and die Spontanitaͤt der Verrichtung hervortreten, wenn diefelbe als Erregung conſtruirt werden foll. Er nimmt mit ©. meh. ich wider eiuſchlafe, ſo werde ich immer wiedergeweckt, bis ich durch Rülpſen dieſes Gas ausgeſtoßen habe, Pincl. 1, c.241. — 23 rere Gedachtnißarten an, denen er beſondere Organe anweiſet, als Sachgedaͤchtniß; dieſes ſoll ſeinen Sitz gerade in der Mitte, uͤber der Wurzel der Naſenbeine (2) haben. Die enz gere Verkettung von Ideen, die fich wechielfeitig hervorruf⸗ fen und veranlafjen, — die leichte Anficht einer beträchtlich großen Summe von Begriffen, — das eigentliche in feiner Gewalthaben feines Wiſſens () — Das was man gewoͤhn⸗ lich gefunden Menfchenverftand nennt, Dieß fey eine Verrich- tung der hier auffteigenden Hirnſaͤule. — Se mehr fich diefe in die höhere Negion des Gehirns aufwolßt, und zu dem Drgane der Urtheilskraft hinaufreicht, defto mehr wird fie reine Activitat —) und die Form der Keceptivickt tritt zus — ruck (¶ — Zur Seite diefes zweygetheilten Sachgedaͤchtniß⸗ organs liege Localitaͤtsſinn (Localgedächtnig). Die damit begabten Leute follen fich leicht auf Land: und Seekarten oris entiren, in ©tädten und Landfchaften finden, u. f. m. — Men’ ſchen welhe Wortgedaͤchtniß befißen, follen durch die Herab drůckung der Epise vom der Poramide der Augenhöle hervor⸗ getriebene Klosaugen und wenig Yugenbranen haben. — Der Hintere Theil der obern Augenhöhfenplatte fürze fih bey dies fen Menfhen, wegen des Drucks des ihr aufliegenden Ger hirus jähe nad abtwärts, uud die Pyramide der Orbita fey auf, ihrer obern Seite, gegen die Spitze hin zuſammen gedruͤckt, Diefe Bildung finde man bey Hiſtorikern (2) Literaten, und bey Sammler in der Naturgeſchichte. (Alſo vielleicht in vors züglihem Grade bey Inſectologen und Botanikern?d) — bey Menfhen, welche nidyt bloß viele — und in ihrer Abftamz mung verfchiedene Sprachen erlernt, fondern auch pbilologi- ſche Grundſaͤtze. (Mas heißt das?) ſich eigen gemacht haben, und in den Geiſt der Sprachen eingedrungen find, beobachte 24 man. meiftens — (Alſo giebt es dod) Ausnahmen?) Schlapp⸗ augen. — Um jemanden von der. femiotifchen Gültigkeit be: ſtimmter Stirnbildungen, als Zeichen von beftimmten Anla- gen und Fähigkeiten zu Überzeugen, fey nichts paſſender, als eine Demonftration am Organe des Tonfinns. Bey allen ſich nur etwas ausjeichnenden Tonkünftlern, finde man: eine wink⸗ lichte Umbengung der Stine um den obern Augenhöhlenrand wulſtig hervorgetrieben, uud von ihm erſtrocke fih eine Pyras mide gegen die Höhe der Stirngegend bin, — Se mehr die: fe pyramidalifche aufgetürmte Hirumaſſe gegen die höhere Stirn⸗ gegend hin fich erſtreckt, deſto genlalifcher und erfinderifcher fey der Tonkuͤnfiler. — An dem Außerften Gegentheile, am Stirnwinkel ſey das Organ der Faͤhigkelt Zahlverhaͤltniße einsufeben und fie zubeftimmen. (Alſo eine Aeußerung ber Urtheilskraſt auf Anſchauung gegründer. —) Man finde bey großen Kopfrechnern und Mathematifern, (Iſt den das Gyr nonym? — die größten Mathematiker, find oft die fchlechtes ften] Kopfrechner —) eine fehr breite, faſt viereckige Stirn, eine große Herabziehung des Augenbraunbogens nach Außen, oder wenigſtens eine wulſtige Hervorragung der Angenhöhlens platte in dieſer Gegend. Allein in der Form dieſes Gehirn⸗ theils müßten eben fo große Berfchiedenheiten vorfommen, als das Kopfrechnen, wobey die Erkenntniß der Zahlverhält: niße nur als Gedaͤchtniß (Zahlgedaͤchtniß) hervortritt, von De- monftrationen des höheren Differential- und Integralcaleuls verfchieden iſt. (Wie viel Organe müßten nicht bey allen Ges genftänden des menſchlichen Wiſſens angenommen werden, wobey fih der Verftand, die Urtheilskraft, die Vernunft, die Einlildungskraft, auf verfchiedene Art aͤußern, vorausgefeßt, dag man von den Gegenftänden, womit fie fi beſchaͤftigen R - 25 die Denenmungen hernehmen, und dafuͤr eigene Drgane im Gehirne annehmen wollte? die Afthetifche Urtheilstraft würde gewiß eben fe ein eigenes Organ im Gehirne verdienen, als die Beurtheilung des Colorits, — Auch vermißt der VB. dier ſes Auffages in der von W. und ©. aufgeftellten Topik dag Maſchienen-Gedaͤchtniß: wenn man ja Diefen Ausdruck erlauıs ben will. — Es giebt nämlich Menfchen, welche eine vorzügliche Leichtigkeit befigen , die einmal gefehenen Meafchienen, oder ans dere Kunftproducte, fich in der Abweſenheit worzuftellen, und diefelben auf eine auffallende Art nahzubilden. Hr. %9, nime zwar (©. 122.)-ein Organ als «Anlage zur Mechanik, zur Erfindung der Mafchinen an, welches aber mit die ſein nicht zu verwechſeln iſt. Bey Menſchen, welche einen feinen Tact in Beurthei, lung der Sarbenzeichnung haben, bey Mahlern, welche ſich durch die Vorzüglichfeir ihres Eolorits. auszeichnen, finde man unfern der Hervorragung des Drgans für den Konfinn (Dieß Sarbenorgan hätte eher in der Nähe der Sehhuͤgel einen Platz verdient, —) eine wulſtige Erhab euheit des Stirnbeins am obern Augenhoͤhlenrande, aber etwas mehr gegen den Hahnen— kamm des Siebbeins zu. — Wenn der Farbenſinn mehr auf Keceptivitär, Erleruungsfähigfeit ſich befchränft: fo wird die obere Augenplatte unter dem’ Nande der Augenhehle in eine merkliche Wulft aufaetrieben; iſt aber mehr die productive Einbildungstraft bey dieſer Denkverrichtung (Kunſtgeſchmack) thaͤtig, ift fogar zwangloſe Genialität darin characteriſirt, (2) ſo fleige die dort befindliche Hienmaffe mehr pyramidalifch ge: gen die höhere Region des Gehirns hinauf, — Diefelbe Form der Stirmbildung, welche am äußern Stirnwinkel, in dem ſchroff zurücgezogenen Bogen der Augenbraunen das Drgan k 26 des Zahlſinns charakteriſirt, foll im inneren Augenwintel das Digan des Perfonfinns: feyn; nämlich die ausgezeichnete Fähigkeit, Perfonen dieYman nur einmal — gefehen bat, und in eben nicht vorzüglich intereffanten. Situationen, aus den zuruͤckgelaßenen Eindrücken des Total’: habitus zu erkennen⸗ Dieb kann eben fo von Pflanzen gelten, die man, wie man fih ausdrüdt, aus dem Habitus erkennt. —) Der Augapfel ſtehe bey dieſen Menfchen von Ren nach unten gegen den innern Winkel zu. — Nun komme der Verf, zu morafifchen Eigenfchaften, bie in das Gehirn ebenfalls einguartirt werden. — : Bey geiz — Menſchen finde man einen dreywinklichten Ausſchnitt von Gehirnmaſſe auf der Stirn über den Augenbraunenbo—⸗ ‚gen, jo daß die Stirne dort eine wahre Vertiefung bildet, und bey dem erſten Blicke ein Mangel von Gehirn an. der bezeichneten Stelle zu bemerken if. — Bey freygebigen Menſchen fey die Lücke ausgefüllt, und das Organ der Frey⸗ gebigteir charakterifire ſich durch ein continuirliches Fortlau— fen der Stirnflihe. Der Geiz der Alten fey als eine anz fangende Decrepidität anzufehen, und wenn man ihnen die: fs als Lafter anrechnen wollte: fo würde man die naͤmliche Yingerechtigfeit begeben, als wenn man ihnen die Abs nahme des Gedacheniffes imputirte. — (Lädt ſich dieß nicht mit eben dem Rechte auf den Frommigkeitsfiun, ‘den MWürge fin, den Diebſinn ıc. anwenden? —) Bey großen Bes obachtern findet man nad des Hrn. W. Meynung den gan— zen vertifalen Theil der Stirnhoͤhle kuglicht, und in die Dreis te umgewoͤlbt herworgefricben; bey gelehrten Beobachtern, ei— ver Claſſe wohin die meiften als Schtiftfteller berühmten Aerzte gehören, (Sud denn die als Schriftſteller berühmten Aerzte, I 27 ſchon dadurch Beobachter und tiefe Denker? Bon wie viel zufälligen Umftänden hängt nicht die Celebricät eines Schrift: fiellers ab? — ) habe Er die Hervortagung des Stivnbeins, welche das Drgan des Beobachtungsgeiftes enthält, in zwey getrennt fehenden Pyramiden gegen den obern Augenhöhlens vand fich berabfenfen: gefeben. — Bey Denfern, welche ſich mit philoſophiſchen Speculationen abgeben, und entwe⸗ der als Skeptiker oder Kritiker auftreten, (konnten fie denn nice auch als Dogmatifer auftreten? — ) finde man gerade an der Umbeugung des Gtirnbeins, da wo fein verticaler Theil in den horizontalen übergehet, eine flärfe, meiſtens "getheilte, etwas felficht hervorftehende Erhabenheit; und bey dem ſehr abftracten Denker fen es auffallend, wie die ganze) Sirnmaſſe gleidyfam auf jenen einen Punkt ihrer boͤchſten Wirkſamkeit (2) hinſtrebt. (Mie Elein ift doch der Fleck, der ums Pletone, Xreiftotelefe, Locke's, Keibnige, Yume’s, -Kante 2c. bilder und eine Fundgrube von fo vielen Wahrz heiten ift?) Auch die populäre Deredfamfeit, welche in Bildern ſpricht, und vorgetragene Saͤtze durch Schluß aus Analogie, durch Paralellen ꝛc. betrachtet, hat ihr eigenes Organ. Man finde» auch in dem Emporſtreben ihrer Gehirnmalfe, gerade an der vorher bezeichneten Stelle, die entzegengeferzte Ten—⸗ benz; fie fey durch einen fenkrecht, laͤnglich herabſteigenden Kes gel der Bafıs nad) oben bezeichnet. (Der Verf. febeint von der Popularität des Vortrags keinen deutlichen Begriff zu ba: ben *%. — Wer hell deutlich denke, die Sprache in der er ſchreibt, oder ſpricht, in feiner Gewalt har, kann die meiſten — — — Sihe Games vermiſchte Schriften. ©. 331.0 28 Gegenftände für die Claſſe, für welche fein Vortrag beſtimmt iſt, populär darftellen. Es giebt im Gegentheile wiſſenſchaft⸗ liche Gegenftände, die fih nie populaͤr machen laſſen. — Sollten Plato, Bume, Mendelſohn zc. nicht im Stande gewefen feyn popular zu ſchreiben? — Wenn man für jede Art des Vortrags ein eigenes Organ im Gehirn annehmen wollte; fo müßte man auſſer dem Drgane der populären Be⸗ vedfamfeit, gewiß noch mehrere anfftellen., — Bey wisigen Menfchen finde man die Stirnhügel zu einer. fehr großen hemifphärifchen Ausdehnung gediehen, und die in ihnen eingefchloffene Hirnmaſſe fErebe über alle andere. Umkreiſe am Schedel empor; bey Menfchen von farfaftifcher, beißender Laune, feyen die Protuberanzen noch größer. (Zu was für beleidigenden und ungefelligen Organen hat ſich die Natur Bey der Eonftruction des Gehirns herabgelaffen!) Das fhönfte Beyfpiel von dem: Ineinandergreifen des Organs des Witzes, der Schlauigkeie und des Kunftfinns, behauptet Kr. X. an dem in D, Galls Mufeum aufbewahrten Gyps— abdruce von-Wieland bemerkt zu haben. — Bey manden anerkannten Schwachkoͤpfen fey zumeilen die Stirne in verti- Ealer Richtung zu einer anfehnlichen Höhe aufgebauet; man finde auch anfehnliche Hervorragungen an derjelben, forbaß man auf einen reichen Gehalt an Hirnmaſſe ſchlleßen follte, Aber durchaus hat XD. unter dieſen Umſtaͤnden eine continue irliche Abdachung gleich vom Scheitel an, biszum Hinterhaupte herab gefunden; fo daß der obere Theil des Schedels dadurd) ſehr ſchmal, und von der hinten Seite einem abgeſtutzten Kegel gleich geformt wird, — Nun ſtehe zwar an und für ſich, die Stirn beträchtlich, in faft ſenkrechtem Abſchnitte ders vor, aber der ganze Hinterkopf fehle ſcheinbar, und das gera⸗ * de bey ſolchen Menſchen, bey welchen die dortliegenden Or gane, als Eitelkeit, Ehrgeitz, betraͤchtlich wirkſam ſind. — Eine laͤnglich bis zum Abhange des Stirnbeins von oben herab fortgezogene Wulft, längft des Verlaufes der in der fruͤhern Epoche des Lebens noch unverfnöcherten Stirnnath, — finde man bey fehr guemürbigen, zur Mitfreude und zum Mit: leid geſtimmten Menfchen. Bey ihnen dache fich das Stirnz bein nicht fowohl nad) vorne, als vielmehr nach den beyden Seiten hinab. Diefe Bildung des Kopfs habe Er vorzüglich bey den Weſtphalen, einem anerkannt guemüthigen Volke gefuns den. — Die graufamen. Menfchen haben in diefer Gegend eine lange Rinne, wie Xobertspierre und Nero. Gluͤck⸗ liche Menſchen, gluͤckliche Voͤlker, welche die Natur mit dem Drgane der Gutmuͤthigkeit beichenft hat, — Allein defto mehr find jene zu bedauren, denen das Bosheitsorgan oder dir Mürg- finn angeboren ift. Dieß kann man ihnen indeffen fo wenig antechnen, als den Alten den Geitz. (©. 26.) Die Vorfehung mag es verantworten, welche gegen manche Völker und Ins dividuen fo partheyiſch geweſen if!) Die Natur verbeferte diefe bie und da gemachten, vor der moralifchen Vernunft nicht zu rechtfertigenden Mißgriffe und Bizarrerien, durch eine andere Beranfaltung im Gehirn. — Bey manchen Meenfchen fleige nämlich der mittlere Theil des Stirmbeins bis zum Vereins gungspunfte mit dem Geitenwandbeine continuitlich in die Ho⸗ he. — Bey Menſchen von dieſer Schedelbildung, findet man einen Hang zur religiofen Contemplation, zum Wunderglaus beu, — zur Theoſophie, und Prieſterreligion. (Warum ſchimpfen doch manche Philoſophien uͤber den Wunderglauben, über die Prieſterreligion, und die Theoſophie; da die Natur felbft eigene Organe dafür in manches Gehirn eingepflanze 30 ’ hat? — Wie fehr diſponirt oft die Ersiehung den Menſchen zum Aberglauben, und bisweilen ſogar zum Fanatiſmus, und zum religibſen Wahnſinne? Der naͤmliche -abergläubifche, im Mahnreligion erzogene Menfe gelangt zu mehreren Kennt nißen, und wird entweder gleichgültig gegen feine bisherige Religion, oder verfällt bisweilen auf das andere Ertrem, und verwirft die Priefterreligion ganz; — Man dürfte die Leute die gar zuviel Theoſophie und Abergiauben haben uur trepanis ten, und die Ueppigkeik des Organs befchneiden, um fie wies der auf den gehörigen Standpunkt zu bringen.) Bey einem eeligiöfen Narren, der in dem Wiener Ser: Haufe geftorben war, jand W. nebſt einer merklichen Berfihrobenheit des Kopfs, eine beſondere Aufgetriebenheit der angegebenen Stelle, — Da dieß der hoͤchſte Punkt am menfhlihen Hirnſchedel iſt: fo erhalte biedurch der Ausdind: Gott ift die böchfte Idee, zu weldyer fi) die Vernunft erheben Fan, eine bedeutungsvolle Beziehung. (1) — Alle Schwaͤrmer, ja auch manche Dichter haben nah Dr. G. hehe, aufgewülbte Stirnen. Das Organ der Beharrlichkelt Hat feinem Sitz fogleich hins ter dem Stirubeine, in den beyden Winkeln , welche durch das Aufſtoßen der Pfeilnath auf die Kreuznath gebildet werden. — Bey einem Diebe, der die Namen ſeiner Mitſchuldigen mit Hartnaͤckigkeit verſchwieg, obgleich man ihn durch Peitſchen— hiebe zum Geſtaͤndniße zwingen wollte, fand D. G. dieſes Drganı ausgezeichnet entwickelt. (Iſt dieſer Fall wohl hin— reichend, um darauf eine Suduction zu bauen?) — Mens ſchen mit plattgedrückten Schedeln find wanfelmäthig, und 31 unftät In ihren Entſchließungen 3 haben ſich bey ihnen dies Drgane der Schlauigkeit entwickelt: fo find fie Dartheygan ger. — Die Dichter, Schäufpieler, und beredfame Maͤn— ner follen eiue Halbkugel an der Abdachung des Stirnbeins haben, welche zu. beiten Seiten an die Kreuznath anſtoͤßt. Das Drgan des Kunffinns (Was ift denn Kunſt über: haupt, und welche Kunſt wird denn da gemennt? Iſt das namliche Organ für alle Känfte binveihend? — —) ſey dieje— nige Hirumaſſe, welche an der Angrentzung ber Seitenwände des Schedels, und des Stirnbeins an dem großen Flügel des MReilbeins ‚liegt. Es wirke oft nahbarlich nit dem’ anliegenden Drgane des Zahlſinns zufammen, und alsdann entitche Ans lage zur Mechanik; oder mit dem Organe des Sarkenfinng, und Bilde die Anlage zur mahleriſchen Echilderey. — Bey ſehr ſchlauen Menfchen finde man einen Anfag von Gehirns maſſe an den oberſten Seitentheilen des Schedels unter den Anlagepunften des Schlaͤfemuſkels, über dem Zufammenftogen des Stirnbeins mit dem großen Flügel des Keilbeins. Diefes Drgan fen vorhanden bey verfchlagenen Feldherrn, Schaufpiels dichtern, welche mit Freiheit die Intrigue des Stücks atıles gen ac. — Wenn fich die ſchwuͤlſtige Hervorragung der Ge— hirnmaſſe am Seitentheile des Stirnbeins, Bis zum Außern Augenwinkel fortfeßt: fo bemerft man bey Menſchen von die- fer Schedeltildung einen beftigen Trieb ibre Schlauigteit bey ntfeemdung fremden Eigenthums zu äußern, und aud) eine befondere Geſchicklichkeit im Intriguiren, urı daffels be an fih zu bringen, (Alſo ein Diebfinn — oder ein Diebs- ®) ueber die timentidiioßenheit fehe man Garva’s Verſuche über vers fAedene Gegenfande aus der Meral und Potütk, ı Tg. 32 organ! — Wenn man das, Nehmen irgend einer Sache, als eine phyſiſche Handlung betrachtet: fo iſt es gleichviel, ob ich meine, oder fremde Sachen ergreife und wegnehme. — Der Begriff eines Diebftals fest fremdes Eigenthum, und dieß ans derweitige rechtliche Begriffe vom Dein und mein voraus. — Sollte bie Vorſehung wirflich ein organes Organ für den Trieb zum Stehlen, dem Gehirn mancher Menſchen anerſchaffen, und dadurch einen phyſiſchen Antrieb zu einer unmoralifchen und techtsreidrigen Handlungsweife in die menſchliche Nas tur gelegt haben? —) ; 5 Die Vorſicht und Leichtfinnigkeit hat nad G. aud) ihr eigenes Organ, Hre W. glaubt die Organe der Eiveumfpees tion bey den Franzofen befonders bemerkt zu haben, — "Die Woͤlbung des Schlafbeins fiehe gewoͤhnlich, mit der Zeins heit und Nichtigkeit des Gehörfinns im Verhaͤltniße. — Das Drgan des Muths foil fich etwas ſchraͤge, auf und abwärts von dem Warzenfortſatze des Schlafbeins, in der winklchen Einkeilung des Seitenwandbeins, zwiſchen das Schlaͤ⸗ fe» und Hinterhauptsbein befinden, und in einer Erhabenheit, welche mit Gehirnmafſe angefülle iſt, beſtehen, (Wie unbe: ſtimmt ift bier der Ausdruck Huch! Kr. ©. liebt collective Namen, bezeichnet damit verfchiedenattige Aeußerungen, und fehiebt ihnen ein einziges Organ unter. — Der muthige Seeſoldat wird oft feig, wenn er zu Lande fechten foll. — Mancher General, der ſich dem feindlichen Feuer mit Unerz ſchrockenheit ausſetzt, fängt an zu zittern, wenn er eine Spinne an feinem Kleide, oder eine Maus in feinem Zimmer her⸗ umlanfen fiehet. ꝛc. Iſt hier der Mangel, oder die Unvoll⸗ kommenheit des Organs des Muths im Spiel, oder liegen da wicht vielmehr pſychologiſche Urſachen zum Grunde!l — —) 33 Das Organ des Geſchlechtstriebs und der freundfchaftlie Ken Anhänglichfeit bringe diefes Organ in eine intenfive Era regung. (Sch dächte die Selbfterhaltung und Nache, noch mehr.) Das Organ der freundfchaftlichen Anhönglichfeit wird durchfchnitten, von der geraden finie, welche von der größten Hervortagung des Drgans der Bedächtlichkeit, zu jenem des Murbs gezogen wird, — Die Pudel follen diefes Organ vorzüglich befiken. (Kann man im Ernſt den moralifchen Bes geiff der Freundfihaft auf Pudel anwenden, wenn man nicht mit Worten fpielen will? Iſt denn jene Anfchmeichlung eines Thiers an Menfchen Freundfchafe? —) Ueber den: Geitenäften der Kreuzgräte auf der innern Fläche des Hinterhauptsbeins, in der dort viergetheilten Aushoͤhlung, llege eine befondere Ger hienmaffe, welche zu vorzuͤglicher Entwickelung bey ſolchen Mens fhen gedeihet, die in dem ftillen Kreife von Samilienverz ‚ bältniffen fich gefallen, und an der Pflichterfüllung der älterlichen und Eindlichen Liebe fid) vergnügen. Bey weiblie her Kopfbildung fen diefes Organ befonders charafterifch. — Ueber der Gehirnmaffe noch vor dem Abdache des Schedels, d. 6: vor der Aufwoͤlbung zum Höchften Umkreiſe deffelben, finde man einen Gehirntheil, der nach feiner. verfchiedenen Abfors mung (2) verfchiedene Gemüthseigenfchaften bedeute, aber jes desmal, wo er vorzüglich entwickelt ift, deute er ein in die . Aöbeftreben. (Wie unbefiimmt ift dieß alles!) An der naͤm⸗ lichen Stelle, wo ben dem Hochmuͤthigen, und dem kuͤhnauſſtreben⸗ den Menſchen eine fpärifche Hervorragung iſt (gerade an der vor⸗ ber bezeichneten Stelle,) fey auch bey jenen Ihieren, welche nad) der nämlihen Höhe (1!) fireben, eine ganz analoge Erz habenheit zu finden. (Siehe ©. 18.) Wenn ſich diefe Erha- benheit mehr wulftig, gleich einer Sphaͤroide in die Länge 4. Vandes. 2, Stuck. € 34 nach dem Verlauſe der Pfeilnath ausdehnt: ſo liege meiſtens ein Streben nach Auszeichnung, ohne hochmuͤthige "Verachtung Anderer, im Charakter des Menfchen. (Alſo ift Hochmuth bey Menfchen etwas Angeborenes, and in der Drganifation Gegruͤn⸗ detes?) — Bey Frauenzimmern dehnt fi) diefe Protuberang meiftens in/die Breite aus, und hier ift das Organ der Ei⸗ telöeis. (Auch diefen holden Geſchoͤpfen ift die Eitelkeit. zu vers zeihen, da fie eine organifche Anlage und Beſtimmung dazu haben.) f Nach dem der Verf. die Topik des Gehirns nad) G. ab» g Handelt hat, wendet er fich zur Befchreibung det Metamors polen, welche die menfchliche Gehirnmaffe durch die verfchies denen Lebensperioden durchläuft. j Nach diefer kurzen Darftellung des Gall'ſchen Syſtems der Schedellehre, füge ich hier noch einige, das ganze Syſtem betreffende Bemerkungen bey, und wiederhohle Furz noch mans de, Schon im Vorhergeheuden gelegentlich angebrachte Erin» nerungen, und wuͤnſche, daß diefelben Andere zur Prüfung dies fer Theorie, und ſelbſt Hr. Dr. ©. zur Berichtigung, Crlaͤute⸗ rung und. Erörterung mancher Punkte, bey der eigenen Ber arbeit ig derfelben veranlaffen mogen ! — — Es ift überhaupt ein aͤußerſt gewagtes Unternehmen, wenn man die Gefeße der innern Natur, die Functionen des vorkellenden Cubjects, durch die Gefeße der äußern Natur erklären will. — Stellt man irgend eine Hypothefe zu diefem Behufe auf, fo darf fie fih felbit nicht roiederfprechen; man darf nicht Hypotheſen haͤu⸗ fen; und die Erfcheinungen des innen Sinnes müffen fi einzeln, und im Zufammenhange daraus Befriedigend erklären laſſen. — Auch muß die moralifche Freyheit, die von phyſiſchem Zwange als unabhängig gedacht wird, ‚damit beftehen koͤnnen 35 Den bisherigen Unterfuhungen zu Folge, febeint Gall's Theorie Folgendes für ſich zu haben. a) Erftens, daß der Schedel des Kindes weih, und für jede Form empfänglich fey. b) Zweytes, daß bey der großen Thaͤtigkeit des Gehirns, eine Einwlrkung diefes Eingemeides, auf Die innern Kno— hen der Hirnſchale aunehinbar fey, und daß den innern Concavitäten, obgleich nicht in der Allgemeinheit, wie Dr, ©. behauptet, answaͤrts Converitäten entfprechen, ©) Drittens, daß die meiften Organe im menſchlichen Körper doppelt vorhanden find, und bey Verlegung des einen, das andere die Functionen zum Theil verrichten koͤnne. d) Wiertens, daß fich die äußern, Eindrücke im Gehirne cons centriren, und Willensäußerungen durch Bewegung von dort Beginnen; daß das Gehirn als ein Theil der Orgas nifation anzufehen ſey, mit welchem die Seele in einer näheren, ob gleich) uns völlig unbekannten Verbindung zu fteben ſcheint. Allein Hr. ©. gehet auf einem ſchluͤpfrigen Boden, indem Er für die Seelenfunctionen überhaupt, und für die moralis ſchen Eigenfchaften insbefondere, eigene, in der Gehirnmaſſe zerſtreuete Organe annlmmt; fie itzt ſchon örtlich beſtimmt, und ihre größere oder mindere Entwidelung an der Hirnfchaale nachwelſen zu koͤnnen glaubt. Gegen diefe Theorie, und ihre bisherige Darftellung und Anwendung laſſen ſich überhaupt folgende Bemerkungen machen: 1) Es fehlt ung einige richtige und fcharfe Unterfcheidung und Claffification der verfhledenen Anlagen, Fähigkeiten und Geifiesverricptungen. — Wie fol. man alfo für die in ein. Zu : 4 * 36 ander greifenden, vielleicht nie feharf genun- zu unterfcjeiden- den Geiftesverrichtungen, materielle, und im Raume ihnen entfprechende Organe nachmeifen? — *). Ar. G. fheint mir in feiner Theorie viele Lücken in dieſer Hinſicht gelaſſen, und viele Blößen gegeben haben. — Auch beſtimmt Er oft für folhe Aeufferungen des Gemüths, mo verfchiedene Gefühle, Affecte und mehrere Seelenfräfte zugleich wuͤrken, nur ein eins ziges Organ. 3.8, für die Eiferfucht, freundfchaftliche Ans bänglichfeit 2c. ? 2) Da Hr. G. das ganze Gehirn als ein Convolut von Drganen betrachtet, wovon fich die vorzüglich entwickelten durch ein Hervordrängen der Hirnfchanle auf der Oberfläche derfelben harafterijiren, ſo muͤſſen wir füglich erft den Begriff zines Organs in einem thierifchen Körper beftimmen, und ihn dann auf die Gall ſche Organologie anwenden. — Ein Organ iſt naͤmlich ein beſtimmter Theil des Organiſmus der eine beftimmte Form, (Gebilde) und Miſchung der Materie hat, wodurch er fi eigentlich zu beftimmten, ihm eigenen Functionen quali= fieire. Wenn Hr, G. demnach die einzelnen Portionen des Gehirns als Organe befonderer Functionen des Gemüths bes trachtet, und diefelben als folche aufitellt: fo muß er uns an *) Gans vortrefflich drückt fich über diefen Gegenftand Barthol. Moor in feiner Patholog. — Cefebri delineatio Cap. X. de Sensorio communi; aus: Praeiudicinm est existimare mentem toti corpori, mediante vna parti- cula esse coniunctam. Nulli parti solidae tribui potest perceptio, ratıocınatio, ) Nimmt man gewiße Theile des Gehirns für Organe beftimmter Seelenfunctionen an: fo mäßen diefe mit ber Ders (sung, ober gänzlichen Zerftöhrung ihres Organs geſchwaͤcht, ober ganz vertilge werden. — Nun lehrt aber die pathologl- 40 fhe Anatomie, "daB beynahe fein Theil des Gehirns exiſtirt, der nicht. verlegt worden wäre, ohne dag die Functionen des Seiftes in befiimmten Fällen dadurch) geftöhre wurden. — (Siehe oben ©. 8) Mas die Annahme des Dualifmus zur Hebung diefer. Schwierigkeit anbelangt: fo Berufe ich mich anf das, was im Vorhergehenden hierüber gefagt worden ft. (©. u u. f.) 4) Nah Dr. G—s Theorie werden manche Organe ohne Grund vervielfältigt, indem für das nämliche Vermögen des Geiſtes, nach Verſchiedenheit der. Gegenftände, womit ſich derſelbe beſchaͤftigt, eigene Organe angenommen werden. So nimt Hr. ©, — wie aus dem Vorhergehenden erhellet, ein eigenes Organ für das Zahlgedaͤchtniß, ein anderes für. das Ortgedaͤchtniß, ein anderes für die Perfonen ı, an. Nun wiſſen wir aber, wie viel dabey die Hebung macht. Die Blin⸗ den merken fid) die Zahlen ſehr gut, vechnen im Kopfelfchnell, weil fie fih aus Noth darin üben. — Auch werden im Durchs ſchnitte die Männer von Frauenzimmern im Kopfrechnen übers troffen, bejonders von jenen, deren Handthierung das ifchnelle.. Zuſammenrechnen im Kopfe, und das Behalten der Zahlen erfordert. — — Mad) diefer Analogie müßte man zu Folge einiger Beobachtungen, für befondere Gerüche und Sarben auc befondere Organe annehmen. Hr. Blumenbach erwähnt in feinem Instit. Physiol. eines Englinders, der einen fcharfen Geruch hatte, aber von dem Geruche der Nefeda nichts em⸗ pfand. — Es giebt Menfhen, die fonft gut fehen, aber gewiſſe Farben, zum Beyſpiel, die gruͤne und die blaue, die blaue und die Purpurfarbe, nicht von einander unterfcheiden u Be ee ee 41 koͤnnen HR. — Weiter frägt ſich: Iſt durch die Galbfche Or ganologie, zum Benfpiel durch die Annahme eines Gedäd)ts nißorgans auch die Natur diefes Vermögens, und feine Functior nen wirklih erklärt?! Wie und wo gefchiehet das Aufbewah—⸗ ren der Borftellungen? - Wie werden diefe, in und durch die Eleinen Portionen des Gehirns wieder erweckt, teprodueire und modificite? Wie laffen ſich daraus die verfchiedenen Anos malien des Gedädhtniffes, wie etwa folgende erklären — 7 Ruſh **) erzählt, daß ein deutſches Weib, weldyes in ihrem vierzigſten Jahre nad) Amerika kam, und dafelbft recht gut englifh fprehen lernte, in ihrem achzigften Jahre das Eng» liſche durchaus vergaß —, aber dagegen das Deutſche ſo flie⸗ ßend ſprach, wie ehemals, 5) Wenn zu den verſchiedenen Functionen des Geiſtes eigene Drgane im Gehirne angenommen werden müflen; ſo muͤſſen wels che auch für den Verftand, die Urtheilskraft, (fuͤr die auch Hr. ı m. (©. 99 ein eigenes Organ beftimmt) die Vernunft und das Bewußtſeyn, von der Natur beftimme feyn, — Wo und vie werden die verfchiedenen Begriffe und Urtheile in eine Eins beit gebracht? — Die einzelnen Eindrücke find zerſtreuet, wo werden diefe concentrivt ? wo geſchiehet die Meditation? u, ſ. w. — 6. Wenn wir den Bau des menſchlichen Koͤrpers in te⸗ leologiſcher Ruͤckſicht betrachten: ſo ſehen wir, daß die Natur die edlern Theile des Organismus beynahe durchgehends gegen die aͤußern Verletzungen ſorgfaͤltig verwahrt hat. Nach der ”) Memoirs of the philosophical and terary Society af Manchester Vol. V, p. 1. und Rooſe über die Krankheiten der Gefunden (5. 459.) ””) Rush medical Imquiries and obserydtions Vol, IL, 42 Eranioffopiichen Topographie des Hr. ©. ift fie bey der Eon, ſtruction des Gehirns von diefer weifen, Regel auffallend abge wichen. In die Mitte des Gehirns verfenfte fie die Organe der Auffern Gimme; hingegen fehleuderte fie gegen die Auffere Deripherie des Gehirns, das Organ des Gedächtniffes, der Urtheilskraft, der Freygebigkeit, der Gutmüthigkeit, der Reli: giofität, dev Freundfchaft, des Tieffinns ꝛc. hin, und gab fie jeder von auffen würfenden Gewalt preis, — 7) Obgleich der Verſ. diejes Auffages weit entfernt iſt, Hr. D. G. verfeßern, und ihm von diefer Seite auch nur die mindefte Unannehmlichkeit zuziehen zu wollen: fo iſt er dennoch überzeugt, daß ſich Hr. G. durch die Annahme eige: ner Organe im Gehirne für moralifhe und unmoralifche Eigen: ſchaften, Anlagen und Neigungen, die Rettung der morali- fchen Freyheit und der darauf beruhenden Sinputation fehr ers föowert hat. — Wo phyſiſche, durd) den Organismus ber ſtimmte Nothwendigkeit eintritt, da hört alle Zurechnung auf. — Die Nymphomanie, der Geitz der Alten, iſt wie Sr. W. ſelbſt von letztern urtheilt, fo wenig den damit behafteten Pers fonen zu verargen, und als Lafter anzurechnen, als die Schwaͤ— die des Gedächtnißes. — Das nämliche gilt, wenn man con« feguent feyn will, von allen fibrigen Organen. Wenn nun die Natur Jemanden gerade den Diedfiun, den Würgfinn (welche beyde oft zugleich thaͤtig find,) den Geilheitsfin u. f. w. eingepflauzt,, wenn fie dieſem oder jenem Menſchen den Reli— gionsſinn, Freundſchaftsſinn zc. fo ſtiefmuͤtterlich verfagt har: wenn die. den erften Eigenfhaften gwidineten Organelin der Form und Miſchung vorzüglich gedeihen, durch zufällige Urfachen fehr potenzirt, und in eine große Erregung gerathen find, und ihre Wirkſamkeit In wirklihe Handlungen ausbricht: kann man fols 43 hen Menfhen dlefe Handlungen — flteng genommen — ans rechnen, und fie dafür ſtrafen ? Oder gilt nicht vielmehr das nämliche von ihnen, was Hr. X. vom Geitze der Alten fagt? Nero und Roberstpierre wären vielleicht das nicht geworz den, wenn fie die Natur mit dem Wuͤrgſinne nicht verfehen hätte! — Es iſt fonderbar, daß der mit Wuͤrgſinn begabte Menſch, (wenn man dabey von moralifcben- Sdeen abftra- Hirt — ) der im Kriege wacker mordet, verwüftet, ſengt und brennt, — belohnt, vielleiht gar als ein Held bewundert wird, wenn er dafjelbe Talent gegen feine Mitbürger in Wirk famfeit fest, mit Schwerdt oder Galgen geftraft wird, da doch beyde Handlungen phyſiſch betrachtet, die nämlichen find. — Auch Hilfe es, wie e8 mich deucht, nicht viel, wenn man annehmen wollte, die phyfifche Anlage zu gewiffen mo- ralifh = guten oder böfen Eigenfchaften und Handlungen fey ʒwar da, allein, ſie wuͤrde durch die Erziehung und andere Umſt nde entwickelt oder unterdruͤckt, und die Vernunft Eons ne ihrer Meifter werden, folglich finde auch da eine Sjmpus tazion fiat. — Allein wenn ein foldyes Organ nicht fchon von Natur da wäre: fo Fünnte es auch nicht entwickelt wer⸗ den. Iſt es einmal da, fo hat es eine beftiimmte, in feiner Natur gegründete Tendenz. — Eine Anlage ohne Beſtim— mung —, eine Kraft ohne Richtung — ift ein Unding. — Eind die phofißhen oder andere Anreise zu ftark: fo wird der damit behaftete Menſch unwillkuͤhrlich hingeriffen. — Fer ner, wie läßt ſich die Herrfhaft der Vernunft, Über die ins nern Draane, welde zum Benfpiel der Neigung zum Steh» fen, "Würgen ze. zum Grunde liegen, erweifen und begreif: lich machen? Kann die Vernunft auf die organifche Beſchaf— - fenheit, welde dem blöden Geſichte, dem ſchwachen Gehöre 44 zum Stunde liege, unmittelbar einwirken? Was nun von ei- nem Organe gilt, foll nicht auch) von den andern ‚gelten? — Endlih wir wollen wiffen — nicht — was der Menſch nad) feinen Schedelhoͤckern werden Konnte; fondern was er gewor- den, wie und warum er es geworden ift? Wir wollen zum Beyfpiel wiffen, wie und warum ein mit Frommigkeitsorgan Degabter, dennoch lafterhaft gerworden; warum eim Anderer mit Diebfinn von der Natur beſchenkt, dennoch fi) vom Stehlen enthielt? — Auch ift bey diefer ganzen Theorie nieht auffer Acht zu laffen, daß lange nad) der Formirung der feften Thei— le, der Menfch einer Verſchlimmerung, oder Werbefferung fä- bis iſt. Sch rufe daher mit Lichtenberg (verm. Schrift. II. D.) aus: Halte den für weife, der weiſe handelt, und laß dic) nicht durch Unregelmäßigkeit in der Oberfläche irre führen. Es ift hauptfächlich die Neihe von Veränderungen im Men: fen, die kein Portrait, kein Schattenriß (ih fee hinzu: und fein Gypsabguß, Fein Todtenfhedel) darftellen kann, die den Charakter ausdrückt, ob man gleich oft glaubt, was uns die letztern gelehrt haben, habe man von den erffern gelernt. 3) Auch muß man in Ruͤckſicht der. Beſtimmung derjenis gen Organe, welche gewiſſe moralifch: böfe, und ſchaͤdliche Ei⸗ genfchaften andeuten follen, in der bürgerlichen Geſellſchaft ſehr vorfihtig und behutfam feyn. — Es ift wahrlich Nies manden gleichgültig, wenn man ihm einen Dichfinn, Wuͤrg—⸗ finn, Geilheitsfinn oder Geitzſinn an feinem Schedel vordemons firie, und ihn, als einen fhon von dev Natur gebrandtmark: ten Menſchen andern Beſſern zur Schaue aufftelle! — as die kranioſko Iche Diagnoftif über die Kinder vor ihren Eltern, Vormuͤndern und Lehrern anbelangt: fo koͤnnen dieſe durch der⸗ N 45 gleichen zum Pachtheile der Kinder gefüllte Urtheile veranlaßt werden, diefelben als ungerathene Gefchopfe zu vernadjläffigen, oder gar zu haffen, . 119 Beſchreibung des Schädeld vom Flußpferde Hippopotamus; vom Herausgeber, Dar Schädel diefes fonderbaren Thiers zeichnet ſich vorzuͤg⸗ lih durch die Breite des vorderen Endes oder des Einganges vom Maule, durd) die Zufammenziehung oder Verengerung des Dberkiefers hinter dem vorderen Ende, gerade an der Stelle der Unteraugenhoͤhlenloͤcher, durch die große Länge der Nafenbeine durch das ungeheure Volumen des Unterfiefers und den nad) unten berabgezogenen Winkel der Aefte diefes Kno— hens aus. Auf eine wagrechte Fläche geftellt, ruher der Uns terkiefer auf jenen Winkeln und auf der Stelle der Vereini⸗ gung feiner beiden Hälften, Dig obere Fläche des ganzen Schädels feige dann von Hinten nad) votn ein wenig abwärts. Das Stienbein ift bei diefem Thiere kuͤrzer als bei it. gend einem andern mir befannten Thiere, welches großentheils durch die weit zurüickliegende Naſenwurzel bewirkt wird; zu— gleich ift dafjelbe beträchtlich breit in der Mitte, wo ſich beide vereinigen, flach und niedrig gegen die ıIußeren Ränder. Da wo es über den Augenhöhlen liege, allmählich in die Höhe 46 fteigend. Der vordere Nand beider Stivnbeine zufammenges nommen if in der Mitte weit ausgeſchnitten, bricht fich dann und geht im Ganzen Eonver nach auſſen. Der Ausfchnitt nimt die Wurzel der Naſenbeine auf; der aͤuſſere Theil vers bindet fih bloß mit dan Thränenbeinen. Der Hintere oder Kronrand beider Stirnbeine bilder zufammengenommen eine nicht fehr ſpitze Eike, welche ſich zwifchen ‘die Scheitelbeine | hineinſchiebt; weiter nach auffen tritt die fehr fpiße vordere obere Ecke des Scheitelbeins in einen tiefen Einfchnite des Stiinbeins, da wo fich diefes als hintere Augenhöhlenwand hinabkruͤmmt. Der Augenhöhlentheil tweicht unter einem aufferordentlich fpigen Winfel vom Stirntheile nach innen ab, ift gleichfalls Furz und fehr breit, fo daß die Länge zweimal in der Breite enthalten iſt; der Auffere Theil des binteri * Randes vom Augenhöhlenftücke kommt mit dem Gtirnftüde gleichfals zuſammen und liegt hier ganz frei nad) unten ges wandte, Weiter nach innen verbindet’ fih das Ende des hin« teren freiliegenden Nandes vom Stirnſtuͤcke mit dem vorder⸗ ſten Theile der Schläfenfchuppe. Die Scheitelbeine hätten eine fchräg vierecfige Geſtalt, wenn nicht der innere Rand derfelben vorn durd) das zwi⸗ ſchen gefhohene Stienbein gebrochen wäre, wodurch fie eigent⸗ lich fünfeefig werden. Es find daher folgende fünf Ränder zu unterfcheiden: der Scheitelrand, welcher kurz iſt und beide Scheitelbeine vereinigets er bricht fid) vorne und giebt daher ar jedem Scheitelbeine den oberen Stirnrand, welcher fehräg vors- waͤtts gerichtet iſt; ferner der untere Stirnrand, kommt mit dem oberen in einer fehr fpig vorgezogenen Ecke zufammen, {ft tonfav und vereiniget fih mit dem inneren Rande des nach hinten abfteigenden Theils vom Stirnbeine; jene fpige Ede 47 — tritt in einen Ausſchnitt zwiſchen dem oberen und ſunteren Theile des Stirnſtuͤcke. Ferner der Schläfenrand, verbindet fi bloß mit der Schlaäfenſchuppe; die vom zufammentreffenden unteren Stirn: und Scyläfenrande gebildete Schläfenecke bes rührt dem mittleren Keilbeinsflügel nicht, weil die Schlaͤfen⸗ ſchuppe ſich mit einem Theile des Stirnbeins verbindet. Ends fich der hintere Rand kommt mit dem Hinterhauptsbeine zus ſammen, ift gerade und trägt zur Bildung der grogen Quer feifte bei. Die Schläfenleifte läuft von dem oberen Stimm, tande auf den Scheitelrand, wo fie mit der von der andes ren Seite zufammen trifft und fo vereiniget Eis zum Hinter« haupte hingeht. Der Überkiefer bat in fo fern einige Aehnlichkeit mit dem der Wiederkaͤuer, als der hintere Theil deſſelben wulftig zugerundet am Boden der Augenhöhle hervorragt; von der Auſſeren Fläche diefes wulſtigen Theils erhebt fich der hintere Eonfave Rand des Wangenfortfakes nach auf und auswärts; der vordere Theil diefes Fortfaßes ragt nicht. mit nach auſſen hervor. Bor diefem Fortfage liegt etwa in der Mitte der Höhe des Oberkiefers das verhältnigmäßig nicht große Unteraugen⸗ böhlenloh. Der obere Rand des Dberfiefers läuft erft gerade und kruͤmmet fid) dann fonver nad) unten und vorn. Hier es det der Oberkiefer mit-einem breit nach auffen gebogenen Fort- faße, welcher nad vorn und unten eine Zahnhoͤhle und über ‚biefer einen derben aufwärts ragenden rauhen Hoͤcker bilder, und fih von auffen an das Zroifchenfieferbein legt. Der Gaus mentheil der DOberkiefer iſt ſehr ſchmal und lang, Hinten Bilz ben beide einen tiefen Ausfhnitt zur Aufnahme der Gaumen: beine; vorn wird der Gaumen breiter; die Knochenſubſtanz beffelben ift Hier fehr rauh und loͤcherig; beide Gaumenftüden 48 der Oberkiefer entfernen fich Hier unter einem fpigen Winkel und wo die Oeffnung diefes Winkels ift, da find die Ober⸗ kiefer durch einen queer nad) auffen laufenden Eonfaven Rand abgeſchnitten. Die Zwiſchenkieferbeine ſchieben ſich mit einer Spitze zwiſchen die Gaumenſtuͤcke des Oberkiefers hinein und beruͤh— ren ſich unter einander ſelbſt nur durch dieſe Spitzen in einer kurzen Anlage, nach vorn iſt der Gaumentheil derſelben ſehr weit getrennt. Die vorderen Gaumenlöcher find verhaͤltniß⸗ mäßig Elein und liegen zwifchen den Ober» und Zwifchenkies fern. Die vorderen von einander abftehenden Enden der Zwi⸗ ſchenkiefer ſind dick, wuiſtig und rauh. Der hinterſte Theil ihrer aͤuſſern Flaͤche wird von den vorderen Enden des Ober⸗ Fiefers bedeckt; fo dag zwifhen dem Ober- und Zwiſchenkiefer eine ſpitzwinkelige Vertiefung bleibt. Der Gefichtstheil des Zwifchenkiefers fleige dann etwas rückwärts hinauf, lege fich mit einem Eonfaven Nande an den Dberfiefer und mit dem oberen geraden Nande an das Nafenbein. Das Woangenbein liegt mit feinem. vorderen breiteren Theile auf dem Mangenfortfaße des Oberkiefers und bilder nach vorn eine wellenformig gebogene Anlage; der obere Rand des Wangenbeins verbindet fich durch eine zackige Nach mit dem ganzen aͤuſſern Nande des Thränenbeins; von dem hits teren Ende diefer Verbindung an, kruͤmmt fich der obere Nand ftarf Eonfav nad) hinten und bildet fo den ganzen unteren und einen Theil des vorderen Augenhöhlentandes, Hinten feige die Konkavität des oberen Nandes fo aufwärts, daß dadurch der Stirnfortfaß gebildet wird, welcher der durch das Zufame mentreffen des Dberaugenhühlenrandes und des hinteren untes sen Stirnbeinrandes gebildeten Ede ziemlich nahe koͤmmt, fo ——— 49 daß aber doch beinahe noch ein einen halben Zoll langer Zivis fhenraum übrig bleibt. Won diefem Stirnfortfaße des Wangens beins an, geht. der nad) hinten ‚abfteigende und dünner zulaus fende Schläafenfortfag ab und legt fih an Die untere ‚Fläche des Wangenfortfages vom. Schläfenbeine, das vordere-Ende diefes Fortſatzes vom Schläfenbeine, legt fi gerade in den Winkel, welder zwifchen dem Schläfen ». und Stitnfortfage des MWangenbeins gebildet wird. ” Das Thraͤnenbein hat eine fonderbare Bildung und ber trächtlihe. Größe. Der Gefihtstheil deffelben ift vorn breit und liegt zroifchen dem Oberkieferz Nafen- Stirn: und Wars genbeine fo eingefhloffen, daß der vordere Rand den Dbers Eiefer, der obere oder innere einmal gebrochene Rand das Nas fenbein, der hintere das Stirnbein und der untere oder Äuffere das Wangenbein berührt. Weberdem ragt ned) ein ſchmaler Theil des Thränenbeins nad) ‚hinten zwiſchen das Stirn: uud Wangenbein hinein, fo daß -diefer ſchmale Theil einen, kleinen Theil des vorderen Augenhoͤhlenrandes ausmacht. Der Augen⸗ böhlentheil des Ihränenbeins ift auſſen fchmäler , wird. innen, breiter, iſt bloß mit dem Oberkiefer und dem Stirnbeine, nach innen auch mit dem Siebbeine in Verbindung und bildet ei⸗ nen auſſerordentlich weiten Thränenfanai mit unebenem wul⸗ ſtig auſgewotfenem Eingange dicht uͤber und nach auſſen neben dem Elngange des Unteraugenhöhlenkanals. lee Das KTafenbein ift fehr fang, am, hinteren. Theile brei⸗ ter, mit einem hinteren und zwei von diefem fchräg auswärts vorwärts ablaufenden Seitenrindern zroifchen die Stienbeine, | hineingefhoben, mit diefen Seitenrändern ftoßen die eigent⸗ lichen äufferen, in einem einfpringenden Winfel einmal gebro⸗ | enen Ränder, welche mit den Thränenbeinen in Berührung 4. Bandes, 2. Stück. ; D r so find, zuſammen. Der vordere) mit’ dem Ober + lund Zwi⸗ ſchenkiefer zufammenftoßente Theil Taufe mit faſt vellig paralle⸗ fen Raͤndern vorwärts. Vorn iſt zwiſchen beiden Naſenbeinen ein ſtumpfer Einſchnitt. Der Unterkiefer iſt von ungeheurem Umfange und wiegt fo viel oder noch mehr, als der ganze übrige Kuochenkopf. Sem’ vorderer Theik ift zur Aufnahme der gewaltigen Eckzaͤh— ne ſehr breit; auch da, wo beide Hälften fih vereinigen, jede dick. Die Seitentheile laufen nad) Hinten nut wenig ausein⸗ ander. Die Aeſte find an der Aufferen Fläche Eonfav; der intel derfelben ifE ganz abwaͤrts und vorwärts gezogen, fo daß er viel tiefer als der Unterrand des Kiefers folbft fteht. Der Hintere Rand ift ſtark Eonver. Die Gelenkknoͤpfe liegen ihrer groͤßeſten Ausdehnung nad) queer und find mit ihren Flaͤchen ein menig ſchraͤg nach innen gerichtet. Die Krons forefage find kutz faͤbelfdemig nach ruͤckwaͤrts gebogen, zwiſchen —* und den Gelenkfortſaͤtzen iſt ein konkaber Ausſchnitt. Die "Sähne fi find von fehr dichter Subſtanz. Im Oder klefet fuden ſich vier Vorder zahne welche kegelſoͤrmig die mittleren ſehr weit von einander abſtehend, ein Elein wenig vorwärts, die auſſeren von dleſen auch aber weniger abſtehend müßt nach vorn fondern gerade abwaͤrts gerichtet und Fleiner als die inneren ſind. Die ungleich ſtarkeren Eckzaͤhne liegen in einem eigenen Fortfäße des Dberfiefers nach auſſen neben den "Aufferem Vorderzaͤhnen und krͤmmen ſich ſtark vorwärts aus⸗ watts ſie Haben an der Hintern Flaͤche eine tiefe Furche und bien gibßeſten Durihmeffer von vorn nach hinten. Die Baden» zähne hehmen von vorn nach hinten an ©rögerzn. ” Su Allen find. ihrer vierzehn im Dberfiefer, Dus erſte MPaat iſt ſehr eiöih, rundlich kegelfoͤrmig mit ſehr kurzen einfathen Wurzeln 51 von der zweiten Paar um mehr als einen Zoll weit abſte— hend. Das zweite Paar ift ſchon bedeutend größer, mit dops pelten Wurzeln aber einfacher Fegeljdemiger Krone; es ift von dem dritten Paare ein wenig entfernt: Die folgenden vier Paare haben doppelfpigige Kronen, welche ſich aber bald flach abſchleifen. 2 Sm Unterkiefer finden ſich gleichfalls vier Eegelformige aber fehr flachliegende, ſtark vorwärts gerichtete Vorderzähne, deren innere ungleic) großer und länger find als die aͤuſſeren, welche ein Elein wenig höher lirgen. Die beyden inneren paſſen zwiſchen die inneren Worderzähne des Dberkiejers. Die Eck— zaͤhne find ftärfer und liegen an ihren Urfprunge mehr nach auffen als die des Oberfiefers, fie find der Länge nach. mit mehreren Furchen verfehen. Die Zahl ver Bakenzaͤhne ift in allen nur zwoͤlf, wovon die erſten drei Paare nur mit einer, die übrigen mit ‚mehreren und bald ſich flach abfihleifenden Episen verfehen find. m Das Sinterhauptsbein bildet eine hohe und dicfe rauhe Dueerleifte, welche zu beiden Seiten flach conver bis zur Höhe der Ohrendffnung hinabfteige, weiche Oeffnung aber weiter nah ‚vorn und auffen liegt, Hier liegt am Auffern Nande des Hin⸗ terhauptsbeines ein. Eonfaver Ausſchnitt und von da erſtreckt fih der uſſere Rand konver nad) unten und liegt dicht hinter dem hinterften Theile des Schlaͤfenbeins; unten Bilder der Rand eine etwas zutüctgebogene Ecke; in einiger Entfernung von dies fer liegt mehr nah innen und vorn der untere Hinterhauptss fortfaß, welcher aber nur kurz und dreieckig iſt; ſo, daß jeine breitere Fläche nach vorn, eine ſchmaͤlere nach hinten und aufs fen, eine dritte nad) hinte. und innen gewaudt it, Die von der Dueerleifte zum Hinterhauptsloche abſteigende Leiſte ift D'2 52 nicht frarf und bildet nad) oben eine breitere doch flache Rau higkeit. Dev groͤßeſte Durchmeſſer des Hinterhauptsloches geht der Queere nad. Der Zapfen ift nicht breit; die Längsleifte an der untern Fläche deffelben iſt merklich, die obere Fläche deffel: ben nur fehr ſchwach Fonfav. Die Gelenffnöpfe liegen unten nur wenig näher zufammen als oben, fie find ſtark fonver, fo.daß ihre untere Hälfte mehr waagrecht, die obere mehr ſenk— recht liegt. Das Schläfenbein ift, den fehr ftarfen Wangenfortfas abgerechnet, fehr Elein. Die Schuppe endet vorn mit einen fcharfen vorftehenden Nande, deffen oberes Ende auf den hin« teren unteren Theil des Stirnbeins flößt. Der Wangenfort faß kruͤmmt fi) fiarf auswärts und liegt fo daß eine breite Fläche flarf nad) vorn und etwas aufwärts, die andere breite überfnorpelte zur Aufnahme des Gelenffnopfs vom Unterkie— fer, dienende Fläche nad unten und ein wenig ruͤckwaͤrts, Die dritte ſchmaͤlere Fläche nach hinten gewandt if. Das Enve diefes Fortfaßes kruͤmmt ſich nad) vorn und ift ſchraͤg von unten nad oben uud vorn abgefhnitten. Mach unten und innen bildet diefer Fortfak eine auswärts rauhe Kervorragung, deren innere. Fläche aber mit der Gelenfflähe eins ift und den innere abhängigen Theil derfelben bildet; ſo daß diefe Selenffläche der Queere nad) Fonfav, von vorn nad) hinten, aber ziemlich platt, nur ganz in der Mitte ein wenig. Eonfav iſt. Der Felſentheil it ſehr Elein und Bilder rings um die innere Gehörgrube Enotige Erhöhungen. Der Zitenfortfaß iſt Elein von vorn. nach binten etwas zufammengedrückt, vorn, mit einer fpißen Nervorragung verfehen, die fintt des Griffel, fortfaßes zu dienen fiheint. Das Auffere Gehörloch iſt ganz aufferordentlich Eiein und gan, nach oben gerichtet. ’ 53 Das Keilbein hat einen flachen abhängigen Sattel, wel- cher nur durch die hintere, niedrige, an beiden Seiten in ei von platten fpisen Fortſatz auslaufende Lehne dentlich bes ſtimmt wird. Die oberen Flügel find viel größer als die mitt: leren, vorzüglich von vorn nad) hinten fehr breit. Die Seh— nervenlöcher aufferordentlich, Flein und platt gedrückt. Man fieht von auffen deutlich wie fih die oberen Flügel vorn mit dem Gaumenbeine,, hinten mit dem Stirnbeine vereinigen Die mittleren Flügel ſehr Elein, nach oben mit den oberen Flügeln vereiniget, fo dans zwifchen diefen und den mittleren, die einzige Defnung zum Ausgange des fünften Hirnnerven übrig bleibt. Nach vorn find die mittleren Flügel mit dem unteren Theile der Naſenſtucke der Gaumenbelue, nach Hinten mit dem unterhalb der Schuppe liegenden. Theile des Schläfen- beins verbunden. Die unteren Flügel einfach nicht in zwey Blaͤtter getheilt, von innen an die Mafenftücke der Gaumen beine gelegt, nad) unten in einen rückwärts ſtehenden Hacken geendiget. Das Siebbein mit einem fehr ftarfen, dicken, knotigen Hahnenfamme verfehen; die zu der Siebplatte führende Hbh fung von oben nah unten platt gedrückt, fo daß der grüßefie Durchmeſſer der Dueere nad) geht, durch den Hahnenkamm in zwei Hälften getheilt. Die Eiebplaite flach liegend, mit ſehr regelmäßigen queergereiheten Deffuungen durchlüchere. Die Geitentheite des BSiebbeins find vollfommen gewunden und das fogenannte obere Riechbein oder die obere Muſchel ausge: nommen nur Elein. Diefe Mufchel aber ift zwar eng von auf fen nach innen zufammengewunden, ragt aber weit nach vorn und iſt daher beträchtlich lang. Ihr oberer nach innen neiwand: ‚ter Hand legt ſich an eine ſtarle Leifte der Nafenbeine. IM. Bergleichende Befchreidung des Skelets vom Kochen und Hanyfiiche, Bom, Herrn Doctor Treviranus, E⸗ iſt wohl nicht zu bezweifeln, daß eine vergleichende Aua— tomie auf die Verhältniffe im Knochenbau der verſchiedenen Thiere eine vorzügliche Aufmerkfamkeit wenden müͤſſe, weil cs, um der Veränderungen willen, die bey veränderter Aufferer Srganifation fich fegleih im Knochengebäude der Thiere geiz gen, fheinet, daß diefes Verhaͤltniß vor vielen andern das Verhaͤltniß des ganzen Organismus der einzelnen Arten, Ger fhlechter und Familien der Thiere auszudrücken fähig fey. Deshalb fhien es nothig, mit etwas mehr Umftändlichkeit, als bisher gefchehen, das Skelett von Gefchopfen zu befchreiben, ' die’ als Webergangsglieder von den Fiſchen zu den Amppibien ſich als äufferft merkwiirdig beweiſen. Ich werde mid) alfo bemühen dasjenige, tag Vieq d'Azyr (Deux memoires pour servir a l’histoire anatowique des Poissons in den Memoires de l’Academie Royale des Scientes a Paris pour l’an 1773) dee» gleichen Euvier (Borlefungen über vergleihende Anatomie r. Dand) Übergangen oder minder deutlich befchrieben, hier nachs zuholen und wo moͤglich genauer auseinanderzufehch. ; 55 Bon den vorliegenden Skeletten von Kuorpelfifchen iſt das “eine von Raja Rubus L., das andere von Squalus Carcharias L. oder dem Menſchenfreſſer. Jenes milfet vom vorderen Kopfende bis zur Schwanzſpitze etwa zwey und. einen halben Fuß, diefes ungefähr noch einmal foviel, iſt alfo von. einem noch jungen Thiere. 4 Mit Unrecht leget Cuvier der Haygattung Überhaupt 207 Wirbelbeine bey: denn an dem vorliegenden Knochengeruͤſte "vom Menfchenfreffer find nur 113 deutlich) zu unterfiheiden und es ift nicht zu vermuthen, dag die Zahl derfelben, gegen alle Regel, mit dem Alter wachfe. Doch erinnert Vieq d'Azyr, daß die Zahl der Wirbel bey den Knorpelfiſchen nicht beftäns, dig fen, fondern öfters in Sndividuen ‚der namlichen Art vası riire. — Eben fo zaͤhlet Euvier am Nochen 34 Wirbelbeine da an unferer Raja Rubus 108—ı0 deutlich zu fehen find. Hier: nad) wäre fein fo großes Misverhalmiß in der Zahl der ABir: bel des Rochen und Gay, als bey Cuvier; auch erhellet, daß die Zahl der Wirbel der Knorpelfiſche allezeit größer. fey, als die der Grätenfifhe, bey denen fie (wenn man die. aalar: tigen Fifhe ausnimme) zwiſchen 20, und 50 zu fpielen pfieget. Die Wirbel der Knorpelfifhe ſiud in Halswirbel, Lendenz wirbel und Schwanzwirbel zu theilen: denn von’ Ruͤckenwir— bein iſt, wegen mangelden Rippen, die vom Kückgrate ihren Urſprung nehmen, und von Kreuzwirbeln, wegen Mangel eis nes gefchloffenen Beckens, nichts zu unterfcheiden. Die Koͤr— per der einzelnen Mirbel find bloß durch Knorpel zufammenz geklebt, und haben Feine fchiefe oder Gelenkfortſaͤtze, mit des nen fe in einander greifen. Weberhaupt findet man feine eis geutlichen Articulationen beym Rochen und Hay, nemlid eis en Bau mo, dis ‚Enden von zwey Kuochen ſich frey s6 auf einander bewegen, oder gar in einander greife, und bloß durch weichen Knorpel an einander geklebt, daher auch nad) Vieg d’Azyr feine Drüfen für die Abfonderung der Gelenk ſchmiere ſich zwiſchen ihnen befinden. Bey den Grätenfifchen ſcheint die Knochenverbindung von gleiher Art, aber noch lockerer als bey den Knorpelfiſchen zu ſeyn. Bey den Amphibien finden fich bereits. deutlihe Articulationen, z. B. bey den Froͤſchen an den hinteren und vorderen Eytremitäten, bey den Schildkröten ebendafelbft, ferner am Kalfe und am Kopfe und an andern Orten. Die Wirbelbeine aller Grätenfifche haben befanntlich mehr oder weniger lange, ſpitzige Dornfortfäge; bey dem Hey find vom erfien bis zum 4aften Mirbel, feine Dotnfors fäße zu fehen: fondern es läuft dafelbft auf den Körpern der Mirbelbeine eine rundliche Erhabenheit oder Leifte hin, in welchen ein Kanal forrgehet, dergleichen bey den übrigen Fiſchen in der gefpaltenen Bafis der Dornfortfäge verhanden ift, und der wie bekannt, den Strang des Ruͤckenmarkes entz Hält. " Diefe rundliche Leifte nimmt in der Nichtung nach dem Halſe, an Breite zu; im Gegentheile verſchmaͤlert fie fih nad) dem Schmwanze zu, immer mehr, indem der in ihr laufende Kanal, nad) Verhaͤltniß der, verminderten Dicke des Ruͤcken⸗ markes, immer enger wird: Sie hat fo viele durch Kuorpel verbundene Duerabichnitte, als Wirbel find, auf deren Korper fie fist; vom dreyzehnten Wirbel an, aber entfprechen jeglis dem Mitbelförper zwey Enorplige Queerabſchnitte derſelben. Im Gegeutheile haben die Wirbel des Rochen, vom erſten an, platte Dornfortfaͤtze, die durch ihr Juſammenſtoßen einen Kamm bilden, ver ſich ſammt jenen Fortſaͤtzen beym aoſten Wirbel verliere, und deſſen ſcharſer Rand feiner ganzen Länge nach 57 eine Furche Hat, deren Beſtimmung uns unbefannt iſt. Auch bier findet ‚fich die ebenbemerkte Leifte, welche das Nüdens mark enthält, und fie bildet hier die Bafis der platten Doru⸗ fortfäße welche auf ihr durch Vermittlung ‚von einem viereck— ten Knochenſtuͤcke und von Knorpelmaffe befeitiget find. - Es erhellet aus der Abwefenheit der Dornfortfäße bey den Hayen am vorderen Theile ihres Nückgrats, und aus der Kleinheit derfelben, bey den Rochen in Vergleich mit den übrigen Fir fhen, daß diefe TIhiere in Seiten - Drehungen ihres Körpers fehr ungeſchickt uud unbehuͤlflich ſeyn müßen, “ Vom azften Wirbel des Hay an, aber entfpringen mie dem oberen auch zugleich die unteren Dornfortfäße, deraleichen, wie befannr, alle Fifhe haben. Szene, die eine ziemliche Strecke vor dem Schwanze wieder aufhoren, find mit den MWirbeln nur durch Knorpel verbunden; fie find ferner platt und von aͤuſſerſt ungleicher Größe; ja es fehlet einer und der andere zuweilen ganz. Die unteren Dornfortfiße find ftärker wie die oberen und eontinuiren in faft gleicher Höhe bis zum Schwanze; fie bilden durd) ihr Zufammenftoßen nach unten einen Kamm, und unterfcheiden fich dadurch von den unteren Dornfortfägen der Grätenfifche, welche fpigig und grätenformig find. An der Baſis aber weichen fie, wie bei den Grätenfifchen, ausein- ander, um einen Kanal zu bilden, der unten an den Körpern der Schwanztirbel fortläuft, und in welhem nad) ‚Euvier Blutgefäße liegen. Beym Kochen fangen fib beym 26ften Wirbel die unte— ren Dornfortfätse anz fie bilden einen hervorragenden Kamm, wie die oberen, der aber fogleih abfällt und ſich, tie der Kamm der oberen Dormfortfäße, beyn 40ſten Wirbel verliert. Bon hier, an bilder der Körper ‚der Wirbel mit den oberen 58 und unteren Dorn ſortlaͤtzen den viereckten, aber an den Seiten viel mehr. als chen und unten abgepiatteten, zugefpißten Schwanz. In demfelben find die Trennungslinien der einzel nen Wirbel gänzlich, oblitterirt und nur ‚bey durchſcheinendem Sichte unterfcheidbar; man findet daher nur aͤußerſt geringe Ketvotragungen am dieſem Theile und er ſcheinet fonad nur wenig und mit fehr geringer Kraft beweget werden zu koͤnnen. Die Queerfortaͤtze gehen beym Rochen und Hay von ev ſten Wirbel an bis dahin, wo die unteren Dornfortſaͤtze ſich anfangen und die Höhle des Unterleibes ſich endiget, d. i. beym Hay bis zum 42ſten, beym Rochen bis zum 20ſten Wirbelbeine. Die des Rochen bleiben verhaͤltnißmaßig ſehr klein; auch find ſie mehr anliegend, als bey dem Hay, daſelbſt ſie mehr von den Koͤrpern der Wirbel abſtehen, und nad) hinten zu, ing: befondere vom 2gften bis zum zoften Wirbel an, ſehr an Län: ge zunehmen,»fo daß ſie grätenertig werden. Gie gleichen in diefer Geſtalt kurzen Nippen und find mit den Rippen der übrigen Fifehe zu vergleichen, "welche mehr wie. verlängerte Dueerfortfiße, denn wie Wippen zu betrachten find, dieweil ſie mit den Wirbeln nicht artieuliren, wie die ordentlichen Rippen der Thiere, fondern bloß angeſetzt ſind, wie die Queerforfaße; auch bloße Baucheingeweide einſchließen, gleich den langen Queer⸗ fortlaͤtzen an den Lendenwirbeln der vollkommneren Thiere, welche den Baucheingeweiden correſpondiren. Es it nach zu bez merken, daß die Qurerfortfäse bey den Haven und Rochen unmittelbar von der Seite des Wirbelkoͤrpers abgehen, da fie bey denen der vollkommneren Thieren von dem Geitentheile des Bogeus von jeglihem Wirbel entſpringen. Bey unſerm Hay gehen auch tod) von den Schwanz wirbe deinen zwey Ruͤckenfloſſen nad) oben hinaus; fie befichen in Re: Be einem feften Hantlappen in welchem da, mo er von den Wirbel koͤrpern abgehet , platte Kneochenſtuͤcke von unbeftimmter Geftalt und Größe neben einander liegen, von. welchen aus ſich dann die zarten Floffenftrahlen in der Haut ausbreiten. Bey den Graͤtenfiſchen find diefe Floſſen mit der Wirbelſaͤule nicht durch platte Knochen, fondern durd) Graͤten zufammenhängend, Die Schwanzfloſſe ift ebensfalls eine ſolche feſte Haut aber zwey— lappig; die oberen und untern Dornfortfäße verlängern ſich in dieſelbe vor welcher dann die zarten Floſſenſtrahlen ſich in der Haut ausbreiten. Von einer Schwanzfloſſe iſt an unſerm Hayſkelette nichts zu ſehen; dagegen dienen bie unterm Dorns fortfäße, melche bey den Grätenfifchen die Afterfioffe tragen, beym Kochen dem Theile, der das Becken vorſtellet, nach hin⸗ ten zur Anlage. Von dieſem merkwuͤrdigen Theile wollen wir jetzo reden. Das Becken der Knorpelfiſche verdienet mit groͤßerem Rechte dieſen Namen als der eben ſo genannte Theil der Graͤ— tenfiſche: denn er dieuet den Genitalien und der Oefnung des Maſtdarms zur Unterſtuͤtzung, fo wie gewiſſen Fortſatzen, die hinteren Ertemitaͤten ahnlich fehen, zur Anlage, da er bey den Grätenfilhan nad Vieg d’Azyr fehr vom Maſtdarm entz ferne iſt und jene Anhänge nicht träger. Bekdanntlich beftehet das Beden der Grätenfifche aus zwey ſchwalen, platten, mit der Schärfe an elmander liegenden, im. allgeweinen dreyeck⸗ ten Knochenſtuͤcken mit einem inneren außeren und bitteren Nande. Mit dem inneren Nande berühren fie fich zum große ten Theile, der Außere liegtifrey nach augen geeehrt, der hins tere träger die nad) hinten gewandten Bauchfleßen. Da aber, wo der hintere Rand von beyden Knochenplatten nach innen endiget, find, dieſelben angeſchwollen und tragen elurn Dorn, 60 der fich Hehe oder minder nach hinten verlängert, "Däs vor: dere (Ende von jedem iſt meiſtens abgeflumpft. Beym Nochen und Hay fcheinet nun dieſe Lage alſo veraͤndert, daß dieſe Knochen blos mit ihren vordern Ende von beyden Seiten zu— ſammenſtoßen und verwachſen; der zierliche aͤußere Rand wird dadurch zum einfachen, vordern gradlinichten Rande, der hin» tere aber, welcher die Floße traͤget, zum aͤußeren, indem der der einen Seite dem der andern parallel laͤuft, mit dem er bey den Graͤtenfiſchen zuſammenſtözßt. Die Beſchreibung wird dieſes deutlich machen. Man bemerket zuförderſt beym Rochen in der Gegend des zıften Wirbels ein Queerſtück, von deſſen beyden Enden in Hufelſenform zwey Aeſte parallel nach hinten abgehen ; daf- felbe ift bey dem Rochen platt und jegliches Ende träget außer einem der gedachten Aeſte, zwey Fortfäße; einen nach vorne, welcher beyzutragen feheinet, die Bauchhöhle von der Eeite zu ſchließen, und einen nach innen, wodurch das Beden fid) dem Ruͤckgrate mehr nähere. Syn dem Naume zwſchen den beyden Aeſten ift eine Haut ausgefpannt, welche in der Mitte ein Loch für den Maſtdarm, vorn und hinten aber einen’ Zipfel bat, wodurch das Decken vorne mit den Körpern der Wirbel hinten niit dem Kamme der untern Dornfortſaͤtze zuſammen— hangt. — Beym Kay bat das Brden einen ganz ähnlichen Dauz nur ift der obenerwiähnte Queerbalken hier faſt eylindriſch und ausgehoͤhlt, indem dat, was beym Nochen vordere Kante war, bier nach innen umgerollt if, dadurch der vordere Fort: faß ebenfalls nach innen zu liegen formt, hier aber einen bleßen Hörer vorſtellt. Die Befeſtigaung des Beckens ift an unſerem Skelette zu erſchen: doch ſcheinet ſie die nemliche, wie behm Rochen zu ſeyn. Die beyden abfleigenden Aeſte tragen 61 längft ihrer äußeren Kante, beym Rochen fowohl als Hay, die theils Endchernen, theils Ensrplihen Strahlen der Bauch— flogen, welche Strahlen beym Nochen nur das Drittel der Länge der Baue firsenftiahlen und wenige Gelenkknoten has ben. Der vorderfie diefer Strahlen iſt fehr breit und ſtark und bilder einen befondern Kuochen. Bom hinteren Ende jedes der gedachten Aeſte des Beckens gehet derjenige Knochen ab, den man für das Rudiment einer Ertremitse halten muß. Derfelbe iſt fehr lang und abgeplat, tet und feiner Laͤnge nach in mehrere durch Knorpel: zufamz mengefügte Stüden getbeilt, von denen die beyden vorderften Hein, das dritte aber von betrasbtlicher Länge ift, befonders beym Hay, wo es in der Mitte noch eine Fnorplüchte Trens nungslinie hat, Derſelbe endiget fich beym Rochen breit beym Hay flügelformig, fo zwar, daß der Seitenrand um, gerolle ift und der Knochen dadurd Hohl wird; in.diefer Hoͤh— ung lieget ein Knorpel der ſich noch weiter nach binten cou⸗ tinuirt and mit drey platten, etwas gekruͤmmten, Knochen— ſtuͤcken bedeckt iſt, die ſchuppenartig neben einander. liegen: und zum Theil über einander gefchoben find, womit fih die Erz tremität in Form „eines abaeplatteten nad) hinten zu etwas verfhmälerten Cylinders endiget. Mas ftellen diefe fondeebas ren platten SKnochenftücken vor? Sind fie Nudimente der Zußwurzel, oder der Fußglieder? Es ift übrigens überaus ins tereffant zu fehen, wie bereits bey den Fifihen die Rudimente der ebenbefchriebenen Knochen, welche unbezweifelt die hinteren Extremitäten vorfellen, vorhanden find, indem da, wo derjes nige Rand des Fiſchbeckens, der die Bauchfloßen träger, nad) innen aufhört, jeder der beyden Knochen angefchtwollen iſt, und Fortſatze von veraͤnderlicher Befchaffenheit träger, welche ‘ 62 Stelle. aber eben diejenige ift, die bey den Rochen und Hayen ſich in den ebenbeſchriebenen Theil verantert, Was die Kopftnochen des Hay und Mochen betrift, fo hat zufbrderſt die Hirnſchaale die Form eines, in die Länge gezogenen, ſtumpfen Vierecks. Sie bat fchlechterdings Feine Suturen, daraus fie zuſammengeſetzt erſchiene, 'dergleichen auch bey den aalarrigen Fifchen, die nad) Viey d’Azyr auf die Knorpelfiiſche in der abnehmenden Volltommenheit der Orga: nifation folgen niche anzutreffen iſt, da hingegen: der Schädel der übrigen Srätenfifche aus mehreren Knochen zuſammenge— fest iſt. Der Schävelgöhle iſt mir ihren Loͤchern und Ver— tiefungen von Vieq d’Azyr vollfommen befchrieben‘ Horden. Die Decke derſelben oder die obere Flaͤche des Schaͤdels, iſt nicht bloß abgeflachet, ſondern gar ned) ansgehöglt, fo daß die Ränder auf beyden Seiten beträchtlich hervorſtehen, derglei⸗ chen, ſo viel uns bekannt iſt, ſich bey Amphibien und Graͤ tenfiſchen niemals findet. Jene iſt kuͤrzer als der Knochen, welcher die Grundflaͤche des Schaͤdels bildet, indem derſelbe ſich beym Nochen in einen langen ſchnabelformigen oben aus⸗ gehöhlten Fortſatz verlängert; Dusch dieſes Mißverhaͤſtniß der Decke und der Grmdfläche der Schädelhöhle geſchiehet ee, daß diefelbe beym Hay ſowohl als Rochen vorne nicht mit! Knochenſubſtanz fondern blos mit einer Membran gefchlogen iſt. Auch finder ſich beym Nochen eine ovale beym Hay eine runde Stelle in der Dede des Schädels, mo diefelbe nicht Knochen, ſondern blehe knorplichte Membran mit aufgewor⸗ fenen knoͤchernen Rande iſt, dergleichen gleichfalls nicht bey den Amphibien und Fiſchen von den Schriftſtellern angemerkt wird, Die beyden vorderftar Spi-en des Vierecks, welches der Schädel erwaͤhntermaßen bildet, verlängern ſich beym Rochen k 5 * 63 feitwärs in einen langen Fortfaß, welcher ſich ſichelförmig nach hinten kruͤmmt umd mit dieſem gekruͤmmten Theile ſich mit dem von der Bruſt heraufſteigenden Knochen, welcher die Strahlen der großen Bruſifleße traͤget, durch Knorpel verbins det. Bey feinen Abgange lieget, zwiſchen ihm und dem vor— deren ſchnabelformigen Fortſatze, gleich einer mit der Sefnung nad) unten gefehrten Klappe aus feftem Knorpel, das Ge⸗ ruchorgan des Rochen. Beym Hay iſt von einem aͤhnlichen Fortſatze nichts zu ſehen; das ——— abet iſt an unſe⸗ rem Skelett zerſtbhrt. Die zwey Seitenraͤnder des Vierecks tragen jeder einen beträchtlichen Höfer, welcher beym Hay faſt in der Mitte: ihrer Länge, beym Rechen ganz nad) hinten zw gelegen iſt Die Bafıs deſſelben hat beym Hay ein großes rundes Loch oder vielmehr einen weiten Kanal, defjen einer Ausgang anf Gaumen der andere an der Oberfläche‘ des Schaͤdels iſt, dafs felbe fcheint auf jeder Seite das Spritzloch des Kay zw bilden. Beym Nochen iſt dieſer Hökfer nur» ein und Has einen Kanal nit; das Spruͤtzloch deffelben feiner alfo, wenigſtens zum Theil, von "weichen! Tpeiten gebildet zw werden. Der Kopf des Rochen und ‚Hay iſt hinten abgefehnitten. Da aber beym Nochen die Decke des Schaͤdels ſich hinter fenft die beym Hay gerade laͤuft, und die beyden hinteren Spitzen ſich etwas nach hinten produeiren welches beyin Hah nicht iſt, fo geſchiehet es, daß der Kopf des Hay hinten viel platter abgeſchnitten erſchelnet, als der des Rochen unde das NHinterhauptslod beym Hay gerade nach hinten, — Nochen aber etwas nach oben ſchauet, welches bey der Am: phibien ſchen win wenig nad) unten gerichtet iſt. Unten ach rs 64." ſet der Nand deffelben mit den Körper des erſten Wirbels feſt zufammen, oben aber weichen beyde von einander und es entſtehet dafeldjt eine rundliche Spalte zwiſchen Hinterhanpt und Ruͤckgrat, in welcher das Ruͤckenmark blos mit einer ftarz fen. Haut bedeckt iſt. Unterhalb der beyden hinteren Spitzen des Vierecks, wel es die Kirnfchaale der Hayen und Nodyen bildet, gehet uns ter. einem ‚rechten Winfel gerade nach außen und etwas abs waͤrts beym Hayfifche, beym Rochen aber unter einem fpiken Winbel nad) vorne und faſt in gleichbleibender Höhe mit dem Gaumen. ein langer Knochen ab, defjen Ende das Kinfaden: gelenfe träget und welcher dem Ossi malae oder Zygomaticum der volllommneren Thiere feinen Verhältnißen nad) am nächs fen kommt. Er ift bey feinem Abgange. breiter und platter, gegen das Ende duͤnner und runder; auch if er länger und ſtaͤrker beym Hay als beym Rochen. Dieſer Knochen iſt dem: nach bey den Knorpelfiſchen ohne Kiemendeckel zu allererſt hin⸗ ter. der Oefnung für die Augen »gelegen, welches bey den Am⸗ phibien noch doutliher zum Vorſcheine kommt, da er hingegen bey den Graͤtenfiſchen vor den Augen liegt und ſchraͤg von vorne nach hinten ſteiget; auch ſehr beweglich iſt , und dadurch den Mund dieſer Fiſche ſehr ſtrekbar nach vorne macht, da er beym Hey und Rochen nur noch eine ſehr geringe Beweg⸗ lichkeit Hat und dem Gebiße eine größere Feftigfeit, jo wie der Augenhöhe nach hinten einen feften Rand giebet, Was die Kiunladen anbetrift; fo find beyde beweglich, und wenn die obere nur be» denjenigen Rnorpelfifchen, die den Mund ganz vorne am Kopfe tragen, vollfemmen bey dens jenigen aber, die ihn unten haben, nur ſehr wenig beweglich it, wie Vizq d’Azyr bemerfet, fo ruͤhret diefes ‚von dem H - Widerftande her, den im letztern Falle der verlängerte Gau. men jener Bewegung ſetzet. Beyde find platt, und beftehen aus zwey Crüden, die im der Mitte unter einem Winkel vers bunden find, der beym Hay ein techter und faft fpier, beym Kochen aber ein fehr ſtumpfer if; daher gefchiehet es daß der’ Mund des Hay viel fpiger, als der des Rochen if. : Die Dberkinnlade des Hay hät in der Mitte einen ſtarken Aus— ſchnitt nach hinten; nach den beyden Enden zu nimmt ſie aus der platten eine mehr cylitidriſche Form mit vielen Höoͤckern anz.die Unterkinnlade defjeiben wird im Gegentheil nah hin- ten zu fehe breit. Der aufiteigende Aſt derfelben, iſt ſehr turz und kaum bemerklich; ein Kronenfortfag iſt deutlich wahre zunehmen; ver Winkel der Unterkinnlade bildet einen Hoͤcker nad) hinten. Zwiſchen beyden und in gleicher Hohe lieget der Anheftungspunkt der Unteifinnlade: — Beam Kochen har - Öle Oberfinnlade, ehe fie ſich mit der untern verbindet, eine ftatfe Biegung nah hinten. Die Unterfinnlade ift alfenthal, deu fat von gleicher Breite; der auffteigende Aſt ift deutlis her als beym Hay, der Kronenfortfak kaum ſichtbar; dee Minfel der Unterkinnlade bilder zwey ſtarke platte Fortfäge nah auffen; Der Goelenftheif der Unterkinulade verbindet ſich beym Rochen und Hay durd Knorpel unmittelbar mit dem Kno— hen, den wir dag Os zygomaticum genannt haben, und hluwiederum trägt er dem Gelenktheil der Oberfinnlade, der alfo mit jenem Knorpel nur mittelbar, nemlich durch Ziels ſchentritt des Condylus der Unterkinnlade, fid verbindet, Diejenigen Flähen, mit weldien beyde Kinnfaden auf einan⸗ der drücken, find beym Rochen platt und die Zähne mit wel—⸗ Gen der Mund defielben austapeziere ift, find demnad) in dev 4 Vandes. 2. Gtüd- E 66 bloßen Haut feſtſitzendz beym Hay aber ‚findet fih oben und unten eine ‚46 fache ‚Reihe von Zaͤhnen. Diefe fEud von blendender Weiße und haben drey Epiken ; mit zwey derſelben find fie dnrch Knorpel auf der Kinnlade befeftiget, die dritte iſt aufwärts und nach hinten gerichtet , dergeftalt, daß der Hay mit, den Zähnen feinen. Raub blos fefthalten, nicht aber | jermalmen Fan. ! Das Zufammenhalten der beydeu Kinnladen geſchiehet (das abgerechnet, was Haute und Muſkeln hun) beym Ro⸗ chen blos durch) ihre Endverbindung, weil hier wegen der Länge des Rachens Feine große Auffperrung deffelben moglich. iſt; beym Hay aber find fie aufferdem nach vorne noch durch ein ſtarkes Band, welches ſich an ihren Außeren Rand inferirt, zufammengebale ten. Daſſelbe ift an den beyden Enden Funchern, in der Düigre knorpligt, das obere Ende ift auf jeder. Seite doppelt, die Mitte und das untere Ende einfach; es geftattet den ben» den Kinnladen ſich beynahe in einem rechten Winkel von ein⸗ ander zu entfernen. Man fiehet hieraus, welche Nüftungen die Natur gamacht habe, um das gewaltige Gebiß des Hay zu befeſtigeu. Die Bruſt mit Allem, was dazugehoͤrt, iſt wohl das Ausgezeichnetfte und das am fchwerften zu Verdentlichende bey en Kuorpelfiihen. Es fiheinet, daß der Anfang bier auch der Natur ſchwer ſey und daß fie fid, deshalb der wunders lichſten Zuruͤſtungen bediener. Mir theilen die Enochernen Werkzeuge der Druft ein in a) die Halswirbel b) das Bruſt⸗ bein mit den Nippen c) die Anhänge dieler Rippen d) den Schildknorpel mit feinen Anhängen. Die Wirbelſaͤule des Ro— hen bildet von ihrem Uriprunge am Hinterbauptsloche an bis dahin, wo das Bruftbein ſich anfeget, eigen einzigen Wirbel 67 in welcher mehrere Eleinere Wirbel verwachſen feinen, fo zwar daß ihre Zufammenfegung nur noch fehr undeutlich unterfcheide bar iſt. Dieſes eine große MWirbelbein ift fo lang, als der Schädel, ohne den Gaumenfortfaß und beyde zufammenger nommen eignen ſich den vierten Theil der ganzen. Länge des Shieres, bis zur Schwanzfpige, oder eitwas mehr, zu. Was man für die Queerfortfäße diefes Halswirbels nehmen koͤnnte, ift in einen breiten Flügel verwachſen, der fich auf beyden Seiten hinziehet, und deffen ungleiher Rand fih indie Höhe bieget, wodurch zwiſchen diefem Rande und eineriin der Mitte hervorragenden, vieredigten Leiſte, welde man für-die vers wachfenen Dornfortfäße halten muß, auf jeder Geite eine breite und tiefe Furche entfteher; von unten betrachtet, ift der große Halswirbel platt. Beym Hay laffen ſich Feine Hals⸗ wirbel deutlich unterfcheiden, dieweil das Bruſtbein feinen Zufammenbhang mit dem Nückgrate hat; blos im oberftien Theile der Mirbelfäule find die Wirbel verwachſen, jedoch unvollfoms men, fo daß ihre Trennungslinie an vielen-Stellen noch deutlich wahrzunehmen ift. Da nun, wo beym Noden der große Halswirbel in die uͤbrige Wirbelſaͤule uͤbergehet (welches allmaͤhlig geſchiehet, in⸗ dem die einzelnen Wirbel ſich nach und nach vollkommener zu trennen anfangen) iſt die ebenbeſchriebene Furche mis einer breiten Knochenplatte bedeft, unter welcher fie fih, als ein weiter Kanal, hindurch ziehet; jene Knochenplatte ift ein Analegon vom Schulterblatte und wir werden in der Folge noch einmal darauf zurücdkommen, Von dem äußeren Rande dier fes Kuochenblarts nun, da wo daffelbe über den Flügel der Dueerfortföse hinausgeht, nimmt ein ſchmaler platter Knochen feinen Urſprung. Derfelbe bieger fi in einen engen Bogen Er — 68 had) unten, geht vor dem Nüdgrate voruͤber, nad) der andern Seite, bieget ſich hier in einen ähnlichen Furzen Bogen wie: Der in die Hohe und verbinder fich auf die nemliche Weife mit dem Knochenblatte der andern Seite, wie er auf der er* ften von ihr abging. Dadurch ſchließet er in Verbindung mit dem Ruͤckgrate einen ovalen Raum ein, den das Zwerchfell ausfült. Wo diefer Knochen auf jeder Seite feinen Bogen macht, gehen zwey lange fihelfürmige Knochen von ihm ab, ‚einer nach vorne, ein anderer nad) Hinten, welche die Bruſt⸗ floge des Rochen tragen, , Vieq d’Azyr nenner dem gedachten. Kuochen ein transvers ſales 'Bruftbein und mit gutem Stunde. uvier bemerfer, dag er die Stelle des Bruſtbeins und Schlüßelbeins zugleich bey den Rochen vertrere und diefes laͤßet ſich wohl noch mit groͤßerem Nechre fagen. Auch hier bemerfer man überaus: Thon dem Mebergang von den Fifchen zu den Amphibien, Nemlich bey den Grätenfifchen liegen in-dem Ausſchnitte, dem die Kiemendeckel unten am Kopf nad) Vorne bilder, zwey ſchma⸗ le Knochenblaͤtter an einander, deren hinteres Ende eines theils die Bruftflogen träger, anderntheils ſich unter einem Winkel mie einem Knochen verbindet, melder von der obern und hinteren Kante des Schedels herabfteiget, den hinteren Rand der Kiemenöfnung bilder und von Cuvier das Schluͤſſel⸗ bein der Fifche genannt wird. Szene beyden länglihten Kno— henblärter nun, welche bey den Grätenfiihen der Länge nach einander liegen, find bey dern Nochen mit ihren vorderen En— den verwachſen, indem fie hinten in enrgegenfegter Richtung aus eluander weichen, dadurch die Vruſtfloße, die bey dem > Grätenfifhen nad hinten gerichter ift, ſich ben. den Mochen feitwärts und nad außen wendet, indem zugleich ihre Baſis 69 an welche die Strahlen fih anſetzen, ſich ſehr ausdehne Es erhellet hieraus, das man die obenbeſchriebenen platten Kno⸗ «hen der Graͤtenfiſche für ein Vruſtbein oder Schluͤßelbein der⸗ felben halten müße, welches gegen Cuvier zu erinnern iſt, der fie fuͤr ein Analogon der Graͤte des Schulterblatts erklaͤtt. Diejenigen beyden langen Knochen, welche ſeitwaͤrts von dem transverfalen Bruſtbeine abgehen, werben von Vicq dAzyr Aefte des Bruftbeing, auch, weil fie eigenthuͤmliche Knochen der Rochen bilden und die Floßenſtrahlen tragen, ossa pinnarum nicht unpaſſend genannt. Dieſelben kruͤmmen ſich in einen großen Halswirbel, der eine nad) vorne, der audere nach hin⸗ ten; beyde find der Länge nad) aus drey Flügeln zufammens geſetzt, deren zwey perpendifular gegen einander ſtehen und eine gebogene Flädye nad) innen bilden, weldhe vor dem Bruſt⸗ beine, die Kiemenhoͤhle, Hinter demfelben: die Bauchhöhle feit» wärts fchließer. Der nad) auffen gekehrte Flügel macht von beyden Ossibus pinnarum ein Continuum und an. daffelbe fegen ſich die Strahlen der Brufifloffe an. Das vordere Sloffenbein leget ſich mit feinem vorderften Ende an den fihels formigen Fortfag, welcher vom tnoͤchernen Geruchorgane ſeit⸗ wärts abgehet, dadurch die Continuitaͤt zwiſchen Kopf und Bruſt welche ſich hier zu trennen anfängt, noch bemüht iſt, ſich zu erhalten; das hintre lieget mit ſeinem aͤußerſten Ende frey. Beyde beſtehen aus mehreren durch Knorpel verbundenen Erüden, welche in etwas mit einander artiluliren. Da wo jedes von dem Bogen bes Bruftbeins abgehet, bilden die bey: den perpenbifulären Flügel, ein fehr breites und ſtarkes Knochen: blatt, welches befonders beym hinteren Floffenbeine auffallend iſt, mo daſſelbe ſich oben und unten in eine Spitze ausdehnt · Di knorpligen Strahlen der großen Bruſtfloſſe find ſehr 76 lang und zohlreich und beweiſen den Kraftaufwand der. Natur um eine Extremitaͤt zum Vorſcheine zu bringen; ſie ſpalten ſich in ihrem Verlauf und haben viele Knoten oder anger ſchwollene Gelenkſtellen. Was endlich den von uns ſo a Schildfnorpel be trifft, ſo lieget derfelbe beym Rochen zwiſchen der Unterfinn: lade und dem Bruſtbeine, doch nicht in gleicher Fläche mit ihnen, ‚fondern tiefer nad) innen und näher nach dem Bruſt⸗ beine zus; Er iſt breit und platt und in der Form faſt vier eckigt und auf feiner unteren Fläche lieget das Herz des Ro⸗ chen; nach Hinten iſt er durch ein langes Knochenſtuͤck mit dem: Seitentheile des Bruſtbeins, da wo die Ossa pinnarum ab⸗ gehen, verbunden; nach vorne gehen zwey lange ſtumpfe Spitzen von ihm ab, die hinten zuſammenſtoßen, vorne aber ausein⸗ anderweichen. Dieſe Spitzen naͤhern ſich vorne dem Seiten⸗ theile des Zungenbeins, welches unmittelbar hinter det Unter⸗ kinnlade lieget und gleiche Biegung wie dieſe hat, und von die⸗ ſem Seitentheile und jenen Fortſaͤtzen gehen in geraden Rich⸗ tung nach auſſen die halben kegelformigen Knorpel ab, welche die Kiemen tragen und welche bey den Grätenfifchen blos vom Zungenbeine abgehen und nach hinten gerichtet ſind. Der eben beſchriebene Knorpel mit ſeinen Fortſaͤtzen nach vorne und hinten iſt darum für den Schildknorpel zu halten a) weil er ſehr viel von der Form des Schildknorpels bey den vollklomm⸗ neren Thieren bat b) weil er zwifcdhen dem Bruftbeine und dem Zungenbein mitten inne lieget. mu Das nun die Form der. ebenbefchriebenen Knochentheile beym Hay betrifft, fo it fie von der, welche fie beym Rochen Haben, beträchtlich verfchieden. Nemlich (damit wir- auch hier bie. oben vorgenommene Ordnung beobachten) es ift a). von A - Halbwirbeln Kein deutliches Metemäl vorhänden: denn dhe Bruſtbein lieget gerade unter det Verbindung von Kücthtat und Kopf, welches beym Nochen viel weiter nad) hinten fie: get; doc ſind die erften Wirbel zum Theil verwachſen, wvie beym Kochen, und tragen auch fängere Queerfortſaͤtze als bie "darauf folgetiden. Dagegen aber ift detjenige Theil, den wir beym Rochen das Bruſtbein nannten, und welcher daſelbſt einen ſchmalen queerliegenden Knochen bildete, bier’ fehr in die Länge nad) hinten ausgedehnt und bildet ein plattes und breite, jedoch langgezogenes und mit dem Nückgrate paralleles Bruft; bein. Daffelde hat auf jeder Seite vier Fortſätze von Beträckt- licher Länge, von denen der vorderſte der längfte ‚der hinter: ſte det Fleinfte its an diefe Fortfäge ſeten ſich die Schlüffetbeite des Hay an. Der Schwerdtknorpel iſt groß und platt Und hat eine ovale jedorh nach hinten mehr zugefpi'ste Form, Der Hay hat fünf Schluͤſſelbeine auf jeder Seite; bie“ felben feßen ſich mit dein einen breiten und f&aufelfütniden Ende an'die ebenerwähnten Geitenfortfäge des Bruſtbeins ans da aber derfelben nur vier am jeder Seite find; fo bietet der letzte und hinterfte von ihnen zwey Schlüſſelbeinen einen Be feftigungepunft dar. Sie find übrigens unter ſich auf keine Weiſe verbunden, fondern laufen in einem beträchtlichen Ab⸗ flande von einander parallel nach augen und oben und llegen banıı bey dem noch mit weichen Theilen bekleideten Thiere zwiſchen den fünf Kiemenlächern. Der” mittlere Theil it von zlemlicher Länge und ohne bedentende Krummung, er iſt ſehr breit und platt bey dem vorderſten Bruſtbeine, weniger bey dem letztern und hinterften, dann aber und mehr eblindrifeh by ben drey mittleren. Das hintere fiber dem Ruͤckgrate In die‘ Hehe ſtehende Ende Amtlicher "chtüffiheine iſt opfiemig 72 ‚angefhtwollen, und. träget-ein Knochenblatt von meifk rauten⸗ ſormiger Geſtalt. Dergleichen Eines iſt dem vierten und fuͤnften Schluſſelbeine gemeinſchaftlich und dieſes iſt um ſoviel breiter als die andern. Dieſe Kuocheublatter nun biegen Ech von bey⸗ „ben Seiten gegen einander, als ob fie ſich auf ‚das Rückgrat „legen ‚und; daffelbe, bedecken wollten; jedoch bleiben fie entferne davon und verbinden fih.nicht mit ihm, daher alfo die Schluͤſ⸗ ſelbeine an ihrem äußeren: Ende feine Verbindung mit, andern feften Kuochen ves Skeletts haben. Es ſcheinen fonach dieſe Knochenblätter blos in weichen Theilen des Hayrüdens ihre Veſeſtigung zu finden, und ihre äußere Fläche, unmitteibge pon der Haut bedecket zu werden« Auch beym Rochen haben wir ‚einer ähnlichen: das Rückgrat von außen auf einer Etelle bedeetenden Knochenplatte, von deren Seitenrande der Seitentbeil des Bruſtbeins abgehet, erwähnt, auch diefe lieget unmittelbar unter -der Haut und fo aud) eine ganz aͤhnliche beym Froſche auf der nemlichen Stelle aber gleich hinter dem Kopfe. Unſtreitig ſind alles dieſes Rudimente des Schulterblatts, und eben dasjenige, was ſich bey der Schild⸗ kroͤte ‚in den großen Ruͤckenſchid aushreitet; denn was Cuvier Schulterblatt der Scildträten nennet, iſt wegen der großen Aehnlichkeit mit dem zweyten oder untern Schluͤſſelbeine der Froͤſche und dee Vögel, unſtreitig auch fuͤr ein Schluͤſſelbein zu halten. nannten haben wir. aus folgenden Gründen mit dieſer Des nennung. belegt a) weil wahre Rippen ſich erfi fpäter, nemlich bey den Amphibien zu entwiceln anfungen und noch' beym Froſche und bey der Schildkroͤte Außerft undeutlich ſind; die Iogenannten Rippen der Graͤtenfiſche aber, wie oben bemerkt, Das aber, was wir ‚oben Echlüffelbeine des Hay. 73 vielmehr file verlängerte Queerfortfäge . derfelben zu halten find by weil der Zrofh und die Gchildfröte auch mehrere Sclüffelbeine haben, welches auch bey den Vögeln noch fo ifk ©) weil fie ſich mit einem Theile verbinden, der unbezweifele, ein. Schulterblatt iſt, nicht aber mit dem Nückgrate, mie wahre, Rippen, Das Eroeodill hat nach Euvier Rippen welche vom, Bruſtbeine abgehen ohne ſich mit dem Nückgrate zu verbinden, wir muͤßen aber, bedauren, dieſen Bau aus Mangel der ge⸗ naueren Beſchreibung nicht mit dem des Hay vergleichen, zu koͤnnen. Auch, Vicq dAzyr ſpricht den Knorpelfiſchen Die Rips, pen ab und Cupier etwaͤhnet derſelben nicht; dagegen bemer⸗ ket der Letztere mit Recht, daß das, was wir oben als Bruſt⸗ bein des Rochen beſchriehen haben, Bruſtbein und Schlffek bein zugleich vorſtelle, und es iſt hinzuzuſetzen, daſ beydes ſich beym Hay deutlich von einander gelrennt, entwickelt habe. Endlich iſt noch derjenige Theil, den wir beym Rochen ben Schildtnorpel genannt. haben, wie er. beym Hay ſich zei get, im Ermwegung zu zichen. Derfelbe hat hier die nemlie. he Lage wie beym Rochen, dody lieget er der Unterkinnlade fowohl als dem Bruftbeine nach Verhaͤltniß viel näher, indem der Kaum zieifchen beyden beym Hay verhältnißmäßig bey: weiten Eleiner als beym Rochen iſt, welches jedoch die Länge bes Bruftbeins wi derum erſetzt. Er ift von, ovaler Form, platt und di; von feinem hinteren Theile gehet auf jeder Brite ein prismatifhes Knochenſtück, das in der Mitte Rnor: pel ift, an den mittleren Theil des erſten Schluͤſſelbeins der nemlihen Geite ab, und, dicjes iſt die einzige ſeſte Verbin, dung des Bruſtbeins und der Cichlüffelbeine mit dem übrigen Skelett. Diejenigen Fortfäge nach vorne, welche der Schild⸗ Enorpel beym Rochen hat, find hier nicht vorhanden, fondern NR. } der dordere Hand if "gerundet." Dagegen finder ſich ein Fort: füß, der beym Rochen gänzlich mangelt. Nemlich von der nem: uchen Stelle des Schildknorpels wo der Verbindungsknochen Wiſchen ihm und dem erſten Schlüffelbeine abgehet, begicht ſich ein Platter und ſtarker Knochen nach auffen und verbin: Ber ſich mie dem. Hoͤcker den der Wirbel der Unterkinnlade nach auſſen Bilder; auch Hänger dasjenige Ende des’ zygomati⸗ ſchen Knochens, welches die Artifulation der beyden Kinnladen däger, feitwärts mie ihm zuſammen und wird von ihm uns terſtutzt "Dadurch bekommt das Gebiß des Hay eine auſſer⸗ ordentliche Feſtigkeit, dergleichen dem des Rochen fehlet Moch iſt zu bemerken, daß von dem hinteren Rande des ebenbeſchtiebenen Knochens und des zugomatifchen Being Ends Herne Streifen, welche im Fortgange knorpligt erden, "nach hinten· zu "abgehen. "Sie ſcheinen die Bruſtfloſſe des Hay zu bilden, "die alsdann eine perpendikulaäre Lage und Bewe⸗ gatig "Haben muß, da die des Rochen eine wagrechte beſitzt; auch find fie nur fehr klein und mit den fangen Floſſenſtrah⸗ Ten des Rochen auf keine Weiſe vergleichbar. Dieſes ift das, was wir von dem Knochenbaue des Raja Rübus und des Squalus Carcharias anzumerken für nothig ges fünden; wir haben uns hiebey bemüht, nur dasjenige auszu⸗ zeichnen, was auf den ganzen Bau des Thieres und auf die Stelle, welche daffelbe in der Metamorphofe des Thierreichs einnimmt, Bezug hat, dag Andere aber als unmefehtlich zu übergehen und wir glauben hiezu Grund und Bepfpiele zu haben. Möchte diefe Eleine Arbeit den Beyfall Eluger und verftändiger "Dinner erlangen, dieſes wuͤrde dem Verf. bey feinen Bemühungen in diefer vortreflichen Wiſſenſchaft, worin er nur erft ein Ankommling zu ſeyn bekennet, Ermunteruug geben! Reue Eonchplienarten ‚ Abandernngen, Anmer⸗ ungen und Berichtigungen nad) dem Linnei⸗ ſchen Syſtem der. XII. Ausgabe, Von Jos hann Samuel Schröter (Fortfeogung.) XXV. Buccinum. 4. Sturmhauben. Das ungedornte Saͤumchen. Buceinum integrum. * De⸗ ungedornte Saͤumchen habe ich bereits in Martini all⸗ gemeinen Geſchichte der Natur Th. X. ©: 180. beſchrieben. Da es keinen geſtreckten, ſondern einen kuͤrzern gedrungenen und da⸗ bei ſtark gewolbten Bau, auch unten an der Baji der Muͤn⸗ dungslefze keine Zacken oder Zähne hat, fo kann es weder zu Buc⸗ einum Vibex noch zu Buccinum Erinaceus gehören. An! dert’ bereits: befchriebenen Beyſpiele ſiehet man einen lebhaften gez) fleckten Mindungsfaum, der den ganzen Saum einninimt, die) Abänderung, von der ich aber jetzt rede, iſt nur an der aͤuſ⸗ fern Seite der Mündung gefleckt. Jenes Saͤumchen Harz! ber Gegend des Wirbels eine Reihe kenntlicher Knoten, die) a an-diefer-Abänderung--fo- flach find, dag man-fie- kaum bes merkt, doc find fie an einem Eleinen ein und drei viertel Zols . fe langem und über einen Zoll breiten Beyſpiele Eenntlicher, als an einem arögern über zwey Zolle langen, und ein und . einen halben Zoll breiten Eremplare. An jenem hat die Spin: del 5—38 Einferbungen, Die an!diefer Abänderung, die üibris gens auch etwas gedrungener ‚gebaut iſt, gaͤnzlich fehlen. Die Shaale iſt ziemlich ſtart, von Aufen roͤthlich und von Innen Bräunfich. "Ar allen Beyſpielen diefer Art, d. i. an allen uns gedernten Siumden, ift die Spindelleſze mit der Schale ſelbſt dergeſtallt vereiniget und verwachſen, daß man ſie nicht wohl unterſcheiden kann. Der Bauch iſt ſtark gewölbt, und die Schaale iſt von Auſſen rothlich, von Junen braͤunlich. Den engen tiefen Nabel haben alle ungedornte Saͤumchen gemein. 2) Die duͤnnſchaaligte gekroͤnte queergeſtreifte Sturmhaube. Buecinum tenue. Sie iſt einen und einen halben Zoll lang, einen Zoll breit bat eine überaus feine, i innig weiße durchfichtige Schaole. Queer über den Ruͤcken laufen breite flache Kibben, die je⸗ doch an der zuriick geſchlagenen Naſe erhabener und runder find, und, zwiſchen dieien Ribben fchmale und flache Furchen, Dben am, Ende der erſten Windung liegt eine Reihe ftumpfer Dornen, die noch auf die, Hälfte der zweyten Windung fort⸗ gehen, hinter den Dornen der, erfien Windung aber ift dies felbe flach eingedruͤckt und dieſer ohngefaͤhr zwey Linien breite Canal iſt mit feinen Queerſtreifen belegt. Der Wirbel hat fuͤnf ſtark abſetzende ſcharf zugeſpitzte Windungen und iſt ſein gegittert, doch ſind die Queerſtreifen ungleich ſtaͤrker als die ſenkrechten Streifen. Die Farbe dieſes Wirbels jällt ein wenig fas Graue. Die Spindel iſt unten ſtark übergefchlagen, und —9 bat Hinter ſich ein tiefes dreyeckiges Mabelloh. Die Muͤn⸗ dungslefze fehlt, zum Beweiſe, daß die Schaale noch nicht aus gerwachfen ift. Inwendig it die Bahk glatt. 3) Die gejtumte netzfoͤrmig geftreifte RER Buccinum Carina, Dieſe ein und einvierrel Zol lange und dreyviertel Zoll Breite dickſchaalige Sturmhaube bat das Eigene, daß ſich oben, nahe am Wirbel ein runder erhabener Kiel oder Saum au— gelege hat, der die zweyte Hälfte der erflen Windung ein: nimmt und ſich mit einem ziemlic) ſtarken, ſchraͤg liegenden Knoten anfängt, der fih an dem Muͤndungsſaume vers fiert, mit dent er fich innig vereinigen. Vor diefem Saume liegen noch drey ſtarke Knoten, und Hinter denifelben viele Gruͤbchen, deren Zwiſchenraͤume fiumpfen Knoten gleichen, die ſich auch wuͤrklich auf der zweyten Windung in feine Knoten "verwandeln. Hinter dieſem Saume iſt die erſte Windung ſchraͤg erhaben und mit einigen Queerſtreifen umlegt. Die Pyramide, oder der Wirbel, der aus fuͤnf Windungen beſtehet, iſt ſtumpf hervorragend, und mit Queerſtreifen umlegt. Der Rüden hat ſenkrechte Streifen und Queerſtreiſen, doch ſind beyde nicht ſonderlich kenutlich, ſondern vielmehr verloſchen. Die Mandungslefze iſt dick und breit und inwendig erhaben geflreift oder flach geribbt. Auch die Spindellefje ift Fark; inwendig gerunzelt und getipfelt, auch hat fie ganz innen zwey Neihen ſpitziger Zähne. Die die Spindellefge laͤßt hin—⸗ ter ſich, nahe an der auſgeworfenen Naſe ein tieſes Nabelloch Die Farbe iſt durchgangig weil. u 4) Die weiße gegitterte und geſtreckte Sturmhaube sus den Shölindern. huccinum reticulösum. Sie ift kaum dreyviertel Zou lang, geſtreckt gebaut und 78 fein gegittert. Die. erſte Windung ift zweymal laͤnger, als die folgenden vier zuſammengenommen, die einen regelmaͤßig ge⸗ ſtreckten Zopf bilden, der ſich in eine ſcharfe Spitze endiget. Die Windungen trennen ſich durch eine ſchwache eingedruͤckte und geſtreifte Leiſte. Der Mundungsſaum iſt ſchmal und in⸗ wendig fein gezahnt, eigentlich iſt er mit einer doppelten Rei⸗ he Knoͤtchen beſetzt, die fein, aber kenntlich ſind. Die Spin dellefze iſt kaum bemerkbar und glatt, blos die aufgeworfene Naſe, die aber, von Außen wenig hervorragt, und tief einge, Schnitten: iſt, iſt gewurzelt. Die Mundofnung iſt lang, und ziemlich enge. Inwendig iſt die Schaale glatt, und, fo wie von Auben innig weiß. Die kleine Conchyiie hat des große Vers dienft, daß fle aus den Suͤdlaͤndern kommt. j B. Andere Rinkhorner, Sifhreußen u. d.g. 5) Das Dünfchalige queergeficeifte nordiſche Kink⸗ born, aus Groͤnland. Buccinum undatum? a. Schon Chemnitz nennet uns im X. Bande feines forte gefeßten neuen Conchylientab. ©. 182. f. fonderbare Buccina undata aus Grönland, die aͤußerſt duͤnnſchaaligt jind, und von lauter. liniirten trothbraunen unterbochenen Dueerbinden umges ben werden; von diefen aber rede ich bier nicht, ob fie gleich eine ausführlichere Befchreibung verdienten. Dieſes, das ich bier melne, ift eben fo duͤnnſchaalig als jene; es hat aber fo viele Eig iheiten die es kaum zulaſſen, es zu Buccinum undatum des Ainnẽ zu technen. Es hat zwar, uͤberhaupt betrachtet den ganzen Dau des nordifhen Kinkhornes; allein 1) fehlen die ſenkrechten Nibben, welche die obere Hälfte der eriten Wins dung, und alle folgende MWindungen einnehmen, gänzlich; die Sa aale iſt in dieſer Ruͤckſicht chen und glatt; 2) laufen über die Schaale erhabene Queerſtreifen, die ziemlich weit, aber re⸗ 49 gelmaͤßig von einander ſtehen, dergeſtalt, daß mein, größtes zwey drepvierthel Zolle langes Benfpiel, auf der erjien ins dung nur zehen Qucerfireifen hat, da ich an einem gleic) gro— Ben nordifhen Kinfhorne beynahe noch einmal fo ‚viele zähle, ohne feine vielen zarten Dueerfireifen in Anſchlag zu bringens auch find diefe erhabene Durerftreifen viel feiner. 3) Die au der Spindel übergefhlagene Naſenſchwuͤle it nicht gerunzelt, fondern glatt, wie deun felbft an der Muͤndungslefze die ſenk⸗ techten Runzeln überaus fein, und kaum zu bemerken find. 4) Der Spindelſaum iſt ſein und dünn, er iſt, wie der ünnere Mündungsfaum , grün gefärbt, da die Zarbe der. ganzen aͤbri⸗ gen Schaale braͤunlich iſt. Auf dieſen Beyfpielen, deren id) zwey beſi itze, Miet, ſon⸗ derlich auf der einen, Sen pula Spirorbis Linn. häufig, von der nen einige rechts, mehrere. aber, dergleichen Chemnitz 3. IX, Tab. 116. Fig. 999. abbildet, links gewunden find. 6) Die gedruͤckte Fiſchreuße mit rothen erhabenen Rinien. Buccinum compressiusculum. Ich beſihze von dieſer ſchoͤnen Fiſchreuße, die aus den Suͤdlaͤndern kͤmmt, mehrere Beyſpiele, unter denen das ‚größte einen Zoll lang iſt. Sie haben alle ſechs Windungen, unter desen die erſte zweymal fo lang, als der Zopf if, vie nen gemwölbten geftveckten Bau, aber eine merklich) eingedrückte Mündungsiefje. Die oberen Windungen fegen nicht ab, und der Einſchnitt der Baſis ifi eben nicht tief, Die Schaale it fark; die Muͤndungslefze iſt eigentlich nicht geſaͤumt, aber ein⸗ waͤrts gedrüdt, inwendig mit langen Zaͤhnen verſehen, und hat oben einen tiefen Kanal, der auf jeder Seite einen Zahn bat, Die Spindellefze ift glatt, diimm und ſchmal, wird ober nad unten flärker, und überbedt den Nabel gänzlich, Ueber die 80 — ganze Schaale laufen ſchmale, rothe, ethabene Streifen, deren auf der erſten Windniug zwoͤlf find, bis zur Endfpige hinauf; die doppelt breiten Furchen aber find, gelblich, daher die Eon» chylie ein uͤberaus fihönes Anfehen Hat. Die zweyte und dritte Windung fangen mit einem doppelt ftärkeren, dunkler gefärbs tew Queerſtreifen an. Inwendig if die Schaale weiß und glatt: Martini eingewidelter Eleiner Dauertjunge Th. II, Tab. 121. $ig. uiz. 2114. hat Feine erhaktnen, auch nicht fo viele rothe Streifen; und Chemnitzens kleine Drangeflagge Th. X, Tab. 157. Fig. 1504: 1565. iſt ein Stronibiis. 7) Die mit haarduͤnnen braunen Linien umwunde⸗ ne Sifhreuße, Buccinum capillare, Sie iſt einen und einen viertel Zoll lang, drehviertel Zoll breit, und be fie fi in eine Spige endiget, bauchig und gedrungen gebauet. Sie hat fünf Windungen, unter denen die erſte mehr als zweyhmal größer als der ganze Zopf If Die Windungen flogen genaw zuſammen, und nur die erfte iſt oben flach eingebggen. Die Mundöfnung iſt weit; die Müns dungsleſze iſt ungeſaumt, und imvendig. hraunlich eingefaßt. Das Innte der Schnede und die ſchmale Spindel find weiß, Dom Außen kiegen auf weißem etwas gelblihen Grunde braune, haardicke Queerlinien fo vereheilt, daß zwifchen fünf oder ſechs Ein u, die dicht beyſammen ftchen, eim breiterer Zwiſchenraum der Grundfarbe befindlich iſt, und auf dicfe Art hat die erſte Windurg fünf Vänder, die aus braunen Queerlinien beſiehen, und vier weißgelbe Baͤnder, die Baſis it ſtumpf, enge und flach ausgeſchnitten. 81 > 8), Die queergeribbte Fiſchreuße mit braunen Schlangenlinien. Buccinum vermiculatum. Dieſe Fiſchreuße iſt einen und einen. vierthel Zoll lang, ſcharf zugeſpitzt, enge gebauet, und gleichwohl rund. und. ges woͤlbt. Ueber die, Windungen laufen viele lache, abgerundete Queerribben, die ſich in ihrer Staͤrke nicht ganz gleich- find, und zwiſchen ſich faſt eben fo breite, aber noch flaͤchere Sure chen haben» Die beyde letzten Ribben der erſten Windungen ſind die breiteſten; ſie haben zwiſchen ſich eine breitere und tiefere Furche, und die letzte Ribbe liegt tiefer, dergeſtalt, daß bier eine Hohlkehle entſtehet, die auch auf dreyen der folgen—⸗ den fünf Windungen des Zopfs, ſichtbar iſt, und da dieſe letz⸗ ten zwey Ribben jeder Windung, flach eingekerbt, oder kno— tig ſind; ſo geben ſie der Conchylie ein, ſonderbares Anſehen. Die erſte Windung iſt ohngefaͤhr anderthalbmal ſo groß, als alle Windungen des Zopfs ſind. Die Mandoͤfnung iſt oval, die Mündungelefze iſt ungeſaͤumt, ſcharf, am Rande glatt, ins wendig geſtreift, oben ſchmal ausgekehlt, und an der linken Seite mit einer Wulſt verſehen, die in Form einer Ribbe in die Schaale hineingehet. Die Baſis iſt ſtumpf, enge und flach ausgeſchnitten. Die Spindellefze iſt ſchmal unten über geſchlagen, ohne jedoch von Außen einen Nabel zu bilden Inwendig iſt die Schanle weiß, von Außen gehet die Farbe aus dem Weißen ins Fleiſchrothe über; die untern Ribben find braun gefledt, oben aber, fo wie am Zopfe ſiehet man braus ne, fenfrechtlaufende, wurm- oder ſchlangenfoͤrmige Linien, Diefe feltene Zifhreuße ift cohnfehlbar aus Oftindien, 9) Die feingefiveifte und geflammte Fiſchreuße mit ausgetehltee Mündung. Buccinum sinuatum, Eine duͤnnſchaalige nicht ganz einem Zoll lange mit feinen 4. Bandes. 2. Stuck $ 82 Queerſtrelfen belegte Fiſchreuße von fünf Windungen. Die erfte, die wenigſtens zweymal länger ift, als der Zopf, ift - ſtark gewoͤlbt, unten nicht ſtark zZugefpißt, und bat oben am Zopfe eine breite und ziemlich tiefe Hohlkehle, _ die gleichwohl unter fih nur eine flache Leiſte hat. Der Zopf ragt hervor die Windungen find flach gewoͤbt, und werden nur durch eis ne zarte Linie von einander getrennet. Dieſer Zopf iſt eins farbig bräunlich, da die erfte Windung auf bräunlichem zumeilen mit weiß vermifchteem Grunde braune fenfrechte Flammen hat. Auch inwendig ift die Schaale braͤunlich. Die Mündung ift eyformig; die Mindungslefze ift fcharf, und oben bey der Hohlkehle einwärts gebogen. Die Spindellefje iſt fehr dünne "und kaum zu bemerken, unten aber iftdie ‚Spindel ſtark uͤberge⸗ ſchlagen, ſie hat indeßen an der Baſis nur einen flachen, engen Ausſchnitt. An dem einen Beyſpiele ſehe ich einige weiße Queerbinden, die den andern Beyſpielen mangeln. 10) Die braunbandirte Sifchreuße mit gezabnter Muͤndung. Buccinum griseum, Sie ift etwas Fleiner als die vorhergehende, auch iſt fie ges firedter, ob man fie gleich nicht lang und ſchmal nennen kann. Sie hat auch fünf hervorgehende Windungen, die enge zu: fommen fchließen. Weber die Schaale taufen fehr feine kaum be— merkbare Dueerftreifen, und die Grundfarbe ift gran, etivas Blaufih. Auf diefen Grunde liegen zwey breite braune Din, den, don ‚welchen die obere die ganze ziveyte Windung ein: nimmt © Die obern Windungen find hellbraun, faft meiß. Inwendig hat die Schaale auf grauem Grude eine weiße Binde, auch iſt der untere Theil der Spindel von Außen und von Juͤnen weiß, mit noch weißern erhabenen Zähnen befest, der ren Fucchen braun find. Die Schaale iſt weder ſtark noch 83 7 ſchwach zu hennen, 1) Das kleine geribbte rothbraun punctirte Bucci⸗ num. Buccinum Tigris. Diefe Eleine Fiſchreuße ift bauchig, kurz gebaut, und dene noch zugeſpitzt. Sie ift jieben Linien fang, duͤnn ſchaalig, fein in bie; Queere geſtreift, und hat fünf bis ſechs abſetzende Win— dungen, die durch eine fhmale Hohlkehle von einander getren: net find. Der Zopf hat eine erdgraue Farbe, die ihm fchwers lich natürlich feyn dürfte, Die erſte Windung die zweymahl fo groß als der Zopf ift, ift unten ſchwarzbraun oder filbergrau, allenthalben „aber mit rothbraunen Puncten überftrenee, die Neihenmweiß geordnet find, Die Miündungslefze ift ſcharf und ungefäumt, und bat oben inwendig eine runde Wulſt, die aber nicht in das Innere der Schanle läuft, und ohngefäht zwey Linien fang iſt. Die Mündung iſt inwendig. geftreift. Unten iſt die Baſis Eurz und enge. Die ſchmale Spindel, und das innere find ſchmutzig weiß. 12) Das kleine gegitterte Kufferhorn. Bucemum muricatum, ! F Diefe Eleine acht Linien hohe Fiſchreuße, hat einige, ob: gleich nur geringe Achnlichkeit.mit dem großen Kufferhoͤrn⸗ den Buceinum arcularia. Linn, dahin fie aber nicht einmal - als Abänderung gehörer. Sie iſt bauchig und kurz gebauet, die ſechs Windungen aber, die ſtark abfesen, doc) Furz find, endigen ſich ſpitzig. Alle Windungen find mit runden, ſchma— = fen Ribben befetst, Über welde, fo wie fiber den Furchen feine ſcharfe Dueerftveifen laufen, wodurch die Schaale, fonderlich durch ein Augenalas betrachtet, ganz vauh wird. Die Mund, dfnung ift oval, faſt rund, die Mündungslerze ift von Aufen far geſaumt, Die Lefje felbft aber iſt fchneidend ſcharf, und 523 84 intvendig gezahnt. Auch die Spindellefze iſt Fark, aber glatt, einen (einzigen, Zahn ausgenommen, der oben am Ende der Spindel liegt, in die Mundöfnung hinein gehet, und einen engen Canaal bilder. Die Bafıs ift tief ausgefchnitten, abet eben nicht weit. Die Schaale ift weiß, und blos auf der et» fien Windung liegen zwey braunrothe punctirte, aber matte Bänder, 23) Die ſuͤdlaͤndiſche gegitterte Fiſchreuße. Bucci- num Nassa. j Sie ift Elein, rund, aber wenig bauchig, ſcharf zugeſpitzt und bat fehs Windungen, die fenfrecht geribbt, und mit fei> nen Duceerftreifen belegt find, Die Mundoͤfnung ift oval, die f Spindellefze iſt ſchmal, die Bafıs ftumpf und enge ausge, ſchnitten, und auf der erfien Mindung liegen zwey braune uns terbrochene ſchmale Bänder, eins nahe an der Nafe, und das andere oben an der ziwenten Windung, weldes ſich aber auf der dritten Windung verlieret. 14) Das bauchige braunpunctiste ſuͤdlaͤndiſche Bucs cinum. Buccinum punctatum, Es iſt dregviertel Zoll Hoch, fehr bauchig und ſtumpf ges baut, und beftehet aus fünf dicht anſchließenden Windungen, die fi) in eine ſtumpfe Spige endigen. Blos die erfie Win? dung ift bauchig, die übrigen find flach, alle find glatt, ob fich gleich am Ende jeder Windung fehmale flache, doch unkennt⸗ liche und kurze Nibben zeigen. Die Mundöfnung iſt unge: ſaumt; auch die Spindel hat feinen Saum, und die fumpfe Baſis ift fehr enge ausgefhnitten. Weber die Windungen laufen eine Menge punctirter, zum Theil geftrihener, aber, unters brochener braunrother Bänder auf weißem Grunde Die Schaale iſt ſtark und inwendig weiß. 85 1) Das bauchige ſuͤdlaͤndiſche Buccinum mit braa⸗ nen unterbrochenen Faden. Buccinum- interru- ptum. ' Es hat den Bau, und die Größe des vorhergehenden, doch unterfcheidet es fih von demfelben: 1) dadurh, daß deffen Ribben ettvas länger und ftärfer, folglich auch Fenntlicher find aud) iſt 2) die Zeichnung verfchleden. Die Furchen zwiſchen den Ribben find auf der erfien Windung gelb, außerdem lau: fen viele gelbbraune unterbrochene Faden Über die Schale, die ſenkrecht betrachet ordentliche Reihen bilden, in die Qucete betrachtet aber ziemlich unordentlich durch einander herliegen, 16), Das didfchanlige braungewürfelte Buccinum. Buccinum solidum. | Es ift zehen Linien lang, überaus dickſchaalig, geftrecft uud ſtumpfſpitzig. Es hat ſechs Windungen, die alle flach gebauet find, und von denen die erfte zweymal fo groß als die zweyte iſt. Diefe Bindungen, die nur durch eine enge Furche von einander unterfhieden find, find ſaͤmmtlich flach, fehr glatt, und auf weißem Grunde mit braunen einigermaaßen gewürfel: ten Flecken, die in fenkrechten, etwas fchrägen Linien fliehen, b Jeichnet. Die Mundöfnung ift ovalrund, aber nicht weit, und die Bafis, die unmerklich hervorragt, iſt fehr enge einge: ſchnitten. Die Spindellefze ift dünne, und fo wie das Innte, weiß gefärbt. ? v7) Das weiße mit braunen Wuͤrfelbanden um; legte Buccinum, Buccinum Tesserula, Es iſt dreyviertel Zoll lang, mehr geftredt als bauchig, und ſcharf zugefpikt. Unter den fehs Windungen ift die erfte fo groß, als die folgenden zufammen, und mäßig gewoͤlbt Die Windungen des Zopfs ſehen deutlich, doch nicht fiark ab’ 86 und find. flach. Alle Windungen find glatt, und auf weißem. etwas gelbhraunem Grunde mit bräunlichen laͤnglichen Würfel: bändern umfegt, davon auf der erften Windung drey liegen; bie folgenden Windungen haben nur 'eln Band, Die Bafis iſt Rumpf weiß, und nicht allzu weit ausgefchnitten.. Die Munds öfuung iſt oval, ungeſaͤumt, aber ihre Lefze iſt nicht feharf.. Die Spindel iſt unten einwaͤrts gefchlagen und fehe ſchwach geſaumt. Inwendig iſt die mittelmäßig ſtarke Schaale braͤun⸗ lich. 18) Das graue oder weiße ſuͤdlaͤndiſche Buccinum mit brauner Endſpitze. Buccinum albidum, *) Dieſes Eleine füoländilhe Buccinum ift geſtreckt, aber nur fieben Linien lang. Die erfte der vier Mindungen iſt grö« Her als die übrigen drey zufammen genommen, ale aber find glatt. Die Schaale, ift ſtark die Mundöfnung ift oval, und die ftumpfe Bafıs ift enge ausgeſchnitten. Die Endfpike iſt blau, das Epiderm iſt grau und etivas taub; arbeitet man dies fes hinweg, fo erfcheinet die Schaale von Außen und Sinnen ſchoͤn weiß und glänzend. : 19) Das vörhliche braunbandirte fhöländifche Buc⸗ cinum. Buccinum carbunculosum. Es iſt nicht großer als das vorhergehende, hat aber ſechs Windungen, unter denen die erfte die Größe. des ganzen Zopfs bat. An der Baſis wird man feine Dueerftreifen gewahr, oben an den Windungen aber feine Nibben. Das. übrige ift glatt. Die laͤnglich ovale Mundoͤfnung ift gefüumt, der Saum aber 9 Diefed umd die drry folgenden noch Eleineren Beyſpiele führe ich bios Dartım am, weil fie füdiandirch find; außer dem uͤbergehe ich das au Iine Spetulation sur. ' / “ 87 iſt einwaͤrts gebogen und mit einigen. Zähnen beſetzt. Die Spindel iſt ſtark gefäumt, und bie ſtumpfe Baſis iſt tief, aber enge ausgefchnitten. Die Windungen find blos durch eine zarte ‚ Linie getrennet. Auf vörhlihem Grunde liegen auf der erften Bindung drey ſchwarzbraune Bänder, unter denen das mitt- lere wie verlofchen, das obere aber weiß gefledt ift, und auf die oberen Bindungen fortgebet, Die Schaale ift flarf und inwendig weiß. 20) Der kleine füdlänndifche Goldfaden. Buccinum aureatum. Eine Eleine etwa vier Linien lange Conchylie von fünf glatten geſtreckten und zugefpisten Windungen, die auf weißem Grunde mit orangerothen Faden, Die auch inwendig fihtbar find, belegt find. Die Baſis ift ftumpf und enge ausgefchnit: ten, und die Mundofnung ift oval, 21) Das Heinfte weiße ſuͤdlaͤndiſche Buccinum mis einem braunen Saden. Buccinum Pumilio. Dies Eleine vier Linien lange Buccinum har nur drey meiße glänzende Windungen, die fid) durch eine enge braun: gefärbte Furche von einander trennen, und fid in eine ffumpfe Spitze endigen. An der Baſis liegen einige Queerftreifen, und die ovale Mündung ift gefäumt. Die ftumpfe Baſis ift faum ausgeſchnitten. C. Nadeln. 22) Die glatte weiße Nadel mit flachem geſtreiftem Guͤrtel. Buccinum cinetum. Sie iſt einen und dreyvierthel Zoll lang und hat zwoͤlf dicht an elnander ſchließende ſcharf zugeſpitzte Windungen, worunter die erſte zweymal ſo groß als die zweyte iſt, die übrigen aber alle verhaͤltnißmaͤßig abnehmen. Die Winduns 83 gen find’ glatt ‚einige geſchlaͤngelte ſenkkechte "Streifen der et⸗ ſten Windang ausgenommen‘, ‘die aber ſonſt nichts als Spuren ehemaliger Schaalenanſaͤtze ſind. Am Ende jeder Windung/ die letzten ausgenommen, die durchaus geſtreift ſind, liegt ein ziemlich breiter ſenkrecht geſtreifter Guͤrtel, der aber fo flach iſt, daß man ihn gewiß überfehen wuͤrde, wen ihn nicht die Menge feiner Streifen keuntlich machte. Die Mund⸗ oͤfnung iſt lang und weit, die Muͤndungslefze aber ſcharf und ungefaunt. » Die Spindellefje it unten übergefchlagen, tief, aber rund ausgefihnitten, fonft dünne und ſchmal. Die gans je Schaale ift weiß, und eben nicht ſtark. - 23) Die weiße glatte breaunbandirte Nadel. Bucei- num griscum. Sie iſt einen und einen vierthel Zoll lang, und * zehn ſcharf zugeſpitzte Windungen, die ſo genau zuſammen ſtoßen, daß man fie nicht vun einander unterſcheiden koͤnnte, wenn nicht jede Windung unter grau, und oben weiß waͤre. Blos auf der erſten Windung liegt das graue Band in der Mitte, und diefe ift daher oben und unten weiß. Die Scaale ift glatt ob man gleich gegen das Licht feine ſenkrechte Streifen gewahr wird. Die Mundofnung ift weit, und am äußern Rande ſchneidend ſcharf. Die Baſis ift ſtumpf, und flach ausgefchnite ten. Die Spindel iſt unten flah und ſtumpf; die Spindel: fäule iſt unten fehr unmerklich übergefchlagen, und oben ſchmal und ſchwach gefäumt. Die Schaäle ift dünne. 24) Die roͤthliche braun punctirte Nadel. Bucei- num rubellanum, Diefe fait einen Zoll fange Nadel ift mehr — als nadelförmig gebauet. Sie hat acht flach gewoͤlbte Windungen, unier denen bie erſte mehr als zweymal fo groß als die zweyte 89 if. Alle Windungen fegen deutlich ab, und find da, wo fies an einander ſchließen einfach gekerbt. Dieß Beyſpiel kann alſo nicht zu Buccinum vittatum gehören, da dieſes sutu— ram anfraetuam duplieem haben muß, über welchen Character man nicht hinaus -gehen darf. Auch iſt dieß Beyfpiel enger) gebauet/ als Buccinum vittatum, welches einige Franzoſen ſehr unbequen den Caffeelöffel, Cuilliere a Caffe nennen, es wäre denn, daß die Franzofen ganz eigen geformte Kaffeelöffel Hätten. An der Baſis fiehet man. einige feine Queerſtreifen, das Uebrige iſt glatt. Die Mundofnung iſt längli oval, und die Mündungslefze ift fcharf und ungefäumt. Die Spindel, die von Sinnen und von Außen weiß ift, hat feine Lefze; fie iſt unten abgeftumpfe und fehr flach ausgefchnitten. Die ins wendige Farbe ift braun. Bon Außen ift die. Schaale röthlich, etwas grau, und hat nad) unten auf der erften Mindung ein braun gefledtes, unten aber und oben eim braunes Band, und dieß Band läuft über alle ‚Windungen bis zur Endfpige. Nahe an der Windungen läuft noch ein fehmales weißes Band über einige. der erften Windungen, die obern Windungen aber find, das braune Band abgerechnet, weiß. Die Schaale ift “eben nicht ftark, 25) Die ſuͤdlaͤndiſche ſenkrecht geſtreifte Nadel. Buccinum obliquatum. Sie iſt einen Zoll lang und hat ohngefaͤhr zehen Wins dungen, unter denen bie erjte anderthalbmal fo groß, als die zweyte if. Nimmt man die untere Hälfte der Windung hin« weg, die glatt iſt, fo find alle Windungen fenkrecht, ſchraͤg aber fein geftreift. Die Windungen felbft ftoßen genau zufams, men, und find blos durch eine feine vertiefte Linie von ein⸗ ander getrennet. Nah am Ende einer jeden Windung, liege r 99 ein hellweißes mit rothbraunen Puncten ausgeſchmuͤcktes Hand, Die Mundoͤfnung iſt oval, die Muͤndungslefze ungeſaͤumt; die Spindel ragt etwas zugeſpitzt hervor und iſt ſehr enge ausge - | ſchnitten. Die Grundfarbe gehet aus dem Weißen in das Gelbe uͤbet. Ihr Wohnort iſt die Suͤdſee. 26) Die geribbte ſchmale Nadel. Buccinum multan- gulum, Leider! nur ein. Fragment, an dem die obern Muͤndungen fehlen, an welchem auch dir Mundöfuung befchädiger ift. Die ſechs Windungen, bie ich befise, ſind rund und enge gebaut haben fenkrechte runde Ribben die durchaus eine Linie halten. Die Windungen find, durd eine feine Linie, welche die Nibben durchfchneidet, getrennet, und die Furchen find gekerbt. Jede Windung bat wenigftens zehen Nibben, und die Nadel hat die Stärfe einer mittelmäßigen Federfpuble. Die Baſis iſt sugefpist, und die ganze Schaale ift wenig meif. 27) Die kornicht gegitterte Nadel. Buccinum aci- nosum. Sie erlangt ohngefaͤhr die Höhe eines Zolles, hat zehen bis zwoͤlf Windungen, die eine tiefe, obgleich enge Furche trennet, und eine weiße Farbe. Alle Windungen haben viele, wohl zwanzig runde ſenkrechte Ribben, die gerade nicht, und nicht ſelten durch Zufall auf einander paſſen, und von feinen Queer⸗ ftreifen durchfehnitten werden, Dadurch twird die Schaale ges koͤrnt und gegierert zugleich. Die Windungen felbft find mehr fiach als rund, fo wie die Mundöfnung ſich fehr dem Rande nähert. Die Spindel ragt in einer kurzen Spige hervor, bie einen engen Ansfchnitt hat. Anmerk. ı. In der dreyzehnten Ausgabe des Ainne find unter andere folgende Verbeßerungen nothwendig. S. 3470. 91 ex. 4. Buceinum pomum heißt das Citat aus Xegenville art tab 27. tab. 17. — ©. 5471. sp. 5. Bucc. Dolium heiße das Eitat aus Martini nicht fig. 116. 118. fondern tab. 16—118, sp. 6, aber Buccinum caudatım ift ein Murex. sp. 8. Bucci. num clathratum kommt unten P: 3495. sp. 110. noch eins mal und zwar unter eben diefem Namen, doch mit abgeaͤn⸗ derter Befchreibung vor. — ©. 3473. sp. 13. Buceinum tube- rosum ift die Abänderung 7. aus Knorr Buccinum 'penna- tum sp. au — ©. 3475. sp. 18. -Buccinum undulatum ift die Abänderung 4. aus Bonanni und Gualtieri nicht. Ab⸗ Anderung, fondern die Art felbft. — ©. 3481. sp. 43: bey Bue- num Pullus heißt das Citat aus Gualtieri nicht fig. N, fondern V. — Ebend. sp. 44. Buccinum gibbosulum heißt das Eitat aus Lifter nicht fig. 270. fondern 27. die anges führte Abänderung >. aus Knorr fig. 5. ift das kleine Kufe ferhörnchen sp. 42. 4. und Abänderung d, aus Knorr tab. 36, fig s. ift fchon oben sp. 7. P. 3471. als eigne Art da gewefen und Buccinum niveum genennet worden. — ©. 3483. Sp. St. Buccinum patulum muß das Citat aus Martini heißen: Ag, 758. 759. — ©. 3437. sp. 185. Buccinum cerassum, gehört unter Strombus und ift ©. 3520. sp. 52. bey Strombus Ve- zillum noch einmal, aber richtiger als hier angeführt. — sp. 79. bey Buccinum spiratum heißt das Citat aus Kiffer fig. 42. c. — ©, 3492. bey Bucsinum undatum heißt das zwey⸗ mal aus Born angeführte Citat fig. 14. 15. es gehört aber, weil es links gewunden ift, nit zu «. fondern zu .— S. 3493. sp. 99. Buccinum lineatum ift Helix scabra, und fällt bier weg. — ©. 3494. sp. 108. Buceinum plumatum ift,ein Murex ; das Citat aus Kiffer muß heißen tab, 822. fig. 41» b.— ©, 3495. sp. 110, Buceinums clathratum iſt (don So 92) ‚ 3471. sp. 8. unter eben diefem Namemangeführt: — ©. 3495. sp; 113. Buccinum) scalare ‚-ift die aus. Knorr angeführte und und von Martini nachgeſtochene Figur; eine verunglückte Zeichnung, oder vielmehr eine entftellte ‚Conchylie, aufidie man nichts ‚bauen kann. Wahrſcheinlich iſt es Murex Dolarium, davon ich; aͤhnliche Beyſpiele beſitze.— S. 3499: sp. 130 Buceinum-maculatum 8. aus Rnort iſt Buccinum crenula- tum; und sp. 131. Buccinum subulatum das Citat aus Born bey heißt p. 262. — ©. 3501. sp 135. Buccinum: strigila- tum 4. heißt das Citat aus Born, tab. ıo. — ©. 3862. 8p..143. Buccinum cooımaculatum ß. aus Knorr iſt Bucci⸗ num. strigilatum. — Mie nun bey dieſem Geſchlechte meh: tere, Unrichtigkeiten vorgefallen find, davon ich bier: vielleicht die wenigften angeführt habe, ſo gehören auch noch manche Arten hieher, denen ‚der Herausgeber ‚andere Gefchlechte ansı gewieſen hat. So find zum Beweife ©. 3430. 3431. sp. 26.) 27. 28. Bulla strigata, striatula und exarata, ©. 3524. sp. 5). Strombus sinister, ©, 3538. sp, 47. %. Murex Manci- nella wahre Buccina, und die leßtern befonders oder Adanı - fons Sakem ift Buecinum haemastoma, Anm. 2. Arten und Abaͤnderungen die eine aus» föbrliche Beſchhreibung verdienen, find: ı) in dem Ver, zeichn. der Bräfl. Reuß⸗ Pl. Naturalienſ. ©. 59. n. 320. das Kleine gitterfoͤrmig geflveifte attalifche Kleid. S. 64. n. 344. der Apfel mit’33, ſehr ſchmalen Nibben. ©. 96. n. 542, dag fhwarze Nudolphushorn mit verlängertem Zopfe. n. 543. das bauchige NRudolphushorn mit fchwielig erhebener Nafe, ©. 119, n. 673: die dunfelbraune Tonne. n. 676. die dickſchaa⸗ lige marmoritte Tonne. ©, 120. n. 678. das bloße Rebhuhn. ni 683. die queergefireifte, der Länge nad) zart und ſcharfge⸗ : 93 ribbte Harfe. ©. 132: n. 691: derdicker Bauetnjunge S. 124. ‚1. 782. die wellenförmige Fiſchreuße. .n. 763.7 die geſchnaͤbelte flach Hefaltere Fifchreufe. n. 704. die gefchnäbelte ſtark gefaltete Fiſchreuße. 125. n, 707. die knotigt gefaltete und geribbte Fiſchreuße. n. 709. die ſchuppige geſtreckte Fifchreuße. ©: 126. n. 712. die braun marmorirte Fifchrenge. n. 713. die pimpelfous mige gelbliche Fiſchreuße In. 718. die kurze knotig gefaltete Fiſch⸗ teuße. ©, 127. n. 721. bis 723. b. S. 147. n. 825. die braun und weiß geflammte Spismorgel) n. 826, die geftredte fackfor- mige Spismorgel. n, 828. die ſcharf gefaltere ftahlgrane Nas dei n, 829. die Elfternadel. ©, 148. n. 832. die glatte weiße ſchmal gefäumte Nadel. m: 858. die glatte an den untern Rändern gefäumte Nadel. ©, 149. n. 838. das diinne blaßge⸗ fleckte Tiegerbein. ©. 150. n. 843. die glatte umgirtete Nadel. n. 844: die geflochtene dreymal geftreifte Nadel. n. 847. die zart: gegitterte Nadel, 2) in den Conchyl. des Sürfibifeh. zu Conftanz. ©. 97. n. 3. das weißmündige duͤn⸗ ne Rudolphushorn. ©. 146. n. 6. die längliche Fifehreuße mie etwas eingekehlten Windungen und: dunfelbraunen s; Sleden- n. 7. die glatte Fiſchreuße mit matten violetten Banden. 1. ı' XXVI. Strombus. ı) Das ‚fchmale glatte Befansfeegel aus den Suͤd⸗ ländern. Strombus australis. Wir kennen bereits aus Chemnitz Conchylien k. Th. X, tab. 159. fig. 1481, 1482. ein ſchmales Befansfeegel, welches der ſel. Chemnitz als Abänderung von Strombus vittatus Lin. Martini Th. IU. tab, 79. fig. 822. 823.) ausgiebt, von dem aber Linné fagt, daß die erfte Windung glatt fey, (ven- = laevi) an feinem, fhmalen Mefansfeegel aber it die erfte 94 Windung nie die folgenden alle, fenfrecht geribbt, und fein] An die Queere geftreift, alfo eigentlich gegittert. Es folgt dar aus tbeils, daß fein fchmales Befansfeegel nicht zu Strom- bus vittatus gehören kann; 'theils daß feine Abbildung, im welcher die erſte Windung glatt vorgeftelle iſt, unzuverlaͤßig und unrichtig iſt. Doch dieß hinweg gedacht, fo. hat meine ſudlaͤndiſche Fluͤgelſchnecke ganz den Bau ſeines ſchmalen Beſansſeegels, nur daß es ſpiegel glatt iſt, und daß man den breiten Streiff, oder, wie es Linné nennt, die Suturanı ele- | vatam, die erhabene Sutur am Ende jeder Windung kaum bemerkt. Mein Befansfeegel hat eine Länge von zwey und einen halben Zoll, und einen nadelformigen fehmalen Bau. Die erfte Windung hat wenigftens die Hälfte der Länge der | ganzen Conchylie, und iſt, einige flache Queerftreifen an der flach ausgefhnirtenen Bafıs ausgenemmen, ganz. glatt, Bon der zweyten Windung an, ſiehet man zwar fenfrechte Streis fen, die man nicht wohl Nibben nennen kann, aber fie find fach und kaum zu bemerken, und von Dneerjtreifen findet fich nicht die gerinafte Spur. Die enge und lange Mündung ragt ſehr wenig bevver, iſt unmerklich ausgeſchweift, ſchwach und ſchmal, aber ungleich ſtaͤrker iſt die Spindelleſze. Die Schaale iſt ſtark und glatt; und eben dadurch unterſcheidet ſich vorzüglich mein ſchmales Defansfeegel von dem dag Chem⸗ nitz abgebildet und beſchtieben hat. Won Strombus vittatus des Tinnẽ unterfcheidet es, der nade foͤrmig geſtreckte, enge, ſchmale Bau, der überaus ſchmale Fluͤgel, und der Mangel der Ribben auf den obern Mindungen, die Farbe ift wei, und die Eonchplie kommt aus den Suͤdlaͤndern. 2) Der beiunlichgelbe braͤunlich gefled’te nadelförs mige Strombus, Strombus acieula. Diefer merkwuͤrdige Strombus ift einen und einen vierthel 95 Sol lang, und in feinem größten Dürchmeßer vier Linien Hreit, und daher nadelförmig gebaut. Von ſeinen zehen Win⸗ dungen betraͤgt die erfte den dritten Theil der Länge der 'gan: zen Schaale. Die Windungen find rund ohne baudig zu ſeyn; fie fegen daher auch unmerklich ab, doch find fie kennt⸗ lich genug, da fih im Winkel einer jeden Windung eine ſchmale flache braͤunlich gefleckte Sutur befindet. Merkwuͤr⸗ dig iſt der ſchmale inwendig ungeſaͤumte, von Außen flach ges ſaumte Flügel, auf deffen Saume tan zwey braune breite Flecken, unten aber- an der tief ausgeſchnittenen Baſis einen ziemlich tiefen Einſchnitt oder eine Einbeugung gewahr wirt. Dben an der ovalen Muͤndung zeigt fich eine flache "weiße Klammer, die hier mit der Mündungslefje zufammen zu Hängen fcheint, dennoch) aber an jeder Windung bis zur Endfpike zum Vorſcheine kommt. Die Spindellefze iſt ſtark hervorragend, aber kurz, denn fie nimmt nur die Hälfte der Miündungslänge ein. Die Farbe ift brännlichgelb, matt, gleich einem Schaiten, und inwendig iſt die ziemlich ſtarke Schaale weiß. Anm. ı. Einige Verbeßerungen in der XIII. Ausgabe des Linnẽ fir das Geſchlecht verombus find folgende, ©. 3507. 5p. 2. Strombus pes pelicani ift das Citat aus Argen⸗ ville zwar in der erſten Ausgabe tab. ı1. in der faſt allemal allegirten neuern Ausgabe aber iſt es tab. 14. — ©. 3509. sp. 5. Strombus Lamb y. aus meiner Einleitung 2. tab. 7, fig. 1. — ©. i5ır. sp. 11. Strombus Gallus iſt 7. das Srimpf- hen von 2. und eine eigene Abänderung. Auf der folgen: den Seite bey £. heißt das Citat aus meiner Einleitung. tab. 2. — ©. 3514. sp. 18. Sirombus Oniscus fällt ben Knorr #, tab. 15, fiz 4. weg: — ©. 3sı5. sp. ı9. Strombus Lurifer ifg aus Gualtieri Feine eigene Abaͤnderung. — Ebru fo wenig 96 a ft. ©. 3517. 6p. 24. beh Strombus ‚Canarium, y. aus Knorr feine 'eigne Abänderung. — Se 3518 sp 28.. Strombus ‚Fis- serula, ‘muß das Eitat aus Argenville heifen: tab. 29%, Linn, 2. n..6- fig, 6. und als Abänderung, "vielleicht als eigne Arc ‚muß, hinzugefeßt werden Schroet. neue Litterat, tom..2. tab. 3 ein viel zu merfwürdiger Körper, als daß er hätte. dürfen uͤbergangen werden. — S. 3519. sp 29. Strom- bus urceus 8, muß bey Rumph ftatt $. (Fol,);870: ſtehen 87. nemlich ‚in, dev. deutfchen, Ausgabe, hinzugefeßt wird Martini III: „tab,, 78. fig. 807: 808. 809. — ©&. 3521. sp.,39. ‚Srom=- ‚bus,ater heißt, das Citat aus Rumpb tab, 30. und sp. 40, ‚Strombus liueatus {ft ein Helix und fällt hier weg. —. ©&. 35225 sp. 41. Strombus punctatus iſt auch ein Helix, das Ci ‚sat aus Knorr iſt Buccinum erenulatum und wird hier weg ⸗ geſtrichen. ‚Sp. 42. Stormbus,Vibex iſt wieder ein Helix. — ©. 3523: sp. 47. Strombus fuscus iſt Strombus palustris und Feine eigene Artz und sp. 48. if der Name Strombus margi- natus fchon da gewelen und gehoert für eine Kinnäifche Art, . and. der Rnorrifche Körper iſt gar kein Strombus fondern ein Helix. — ©. 3524. sp: 51. Strombus sinister iſt «ein Buccinum und gehoͤhrt nicht hieher. Anm, 2. Arten und Abaͤnderungen, die einer naͤhern Beſchreibung werth wären, find: 1) in dem Vexseichn. der, Graͤfl. Reuf. Pl. Naturalienſ. ©. 97. 0.548: die breite, Canarienſchuecke mit Barden, hoͤcktigem Gerwinde, und jatten Klammern. n. 550. das glattlippige Seegel mit gekroͤn⸗ ten dachſoͤrmigen Windungen. m. 551 die fnotige Canarien⸗ hnede mit dicken glatten, nur unten etwas geftreiften Lefzen und blaßgelder Mindung, Kommt nad fiz, 809. im Mar—⸗ ini. — ©. 98, .n. 557. die knotige Canarienfchnefe unten 1 97 ‚mit glatter Schaale. — ©. 100: -n. 568. das große roth⸗ muͤndige Lapphorn mit einem an den Stachel angelegten Fluͤ⸗ gel. S. 102. n. 582. ein weißer Engeleflügel, ©. 104, n. 591. der halbausgewachſene Boosthafen. niit weißer und ſchwe⸗ rer Schaale auch. rofenfarbener Mündung. S. 105. p. 597. die. weile, oben, an der Lippe geibvöthliche in der ganzen Mündung orangenfarbene Krabbenſchnecke mit 7—8. Straße „fen. 2) in den Conchylien des Sürftbifch. von Couſtanʒ Kos, 105. n. 6. eine Abänderung von Martini fig. 794. (Strom- bus gibberulus Linn.) mit dunkel roſtfarbiger Mündung, und ‚einem Brandflecken an der fchwieligten Lippe. m. 7. noch_eine Abanderung mir weißer Mündung und. weißer Lippe, ©. 106. n. 30. das tothgeflügelte. Zackenhorn (Srombus -pugilis Linn.) von Außen geld, mit einer orangenfarbigen Mündung. ©. 113, n. 65. der dickſchaalige Fechter, wo aber der Ruͤcken nicht fo lang dt) und die Über diefen laufende Queerſtreifen ſtaͤrkere Knoten haben. ©. u4. n. 67. der glatte beſchneyete Fechter, wo aber der Ruͤcken nicht fo glatt, ſondern mit wulſtigen und Eustigen Queerribben verfehen tft. n. 68. der glatte brune Fech« ter mit orangenfarbiger Mündung, mit einem Vrondflecken an der inuern Sippe, und nur gegen den aeg Rand des digel weiß gefprengt. u 1 r XXVIL_ Murex. *) . ı) Die fiumpflnotige Seige des rothen Wieers. Murex Ficus. Linn. XII. 2, Der fel. Chemnitz hat uns bereits im X. Bande feines —5* Die Arten die ich hier beſchreibe werde ih nad Martimi ordnen RT) Reid. 2) Stachelſchnecken.) 3 Purvurſchnecken. 4 Emudeln, ” Kinförner, weil. fie in eben dieſer Ordaung in meiner. Zummiung urgen 4 Banded, 2. Stud G 98 fortgefeßten Conchylienfabinets tab. 163. fig. 1564. 1565. mit einer Seige des rotheu Meeres befannt gemacht, und fie, die Enotige Feige des rotben Meeres Murex Ficus ges nennet. Unter diefen Namen kommt fie and) in der XIII, Ausgabe des Linnaifhen Naturfpftems p. 3545. sp. 66. y. vor. die meinige iſt aber von jener gänzlich unterfchieden, ob fie gleich als ziwo Abänderungen neben einander fiehen Eonnen, Sie hat, wie jene einen aufgeblafenen, gewölbten Nücken, ci- nen Eurzen, gedrungenen feigenformigen Bau, und eine ftarfe Schaale. Schwanz und Nüden find queergeftreift, doch find die Streifen des Ruͤckens undeutlich, die des Schwanzes aber, defto Fenntlicher und ziemlich ſtark. Gegen das Ehde der er— ſten Windung fiehet man ganz Feine Knoten, nicht einmal eine Spur davon, nur am Dauche zeigen ſich Eleine laͤngliche Knoten, die auf die folgenden Windungen übergehen, und eine gekroͤnte Pyramide bilden. Diefer Zapf iſt kurz, etwa einen halben Zoll Hoch, beſtehet aus ſechs Mindungen, die eine braͤunliche Farbe haben, da die Farbe der übrigen Schaale weis if. Auf der erften Windung liegen mehrere fenkrechte, ribbenartige, doch fehmale Streifen, die aber offenbar von neuen Schaalenanfägen berrühren, und daher an andern Bey— fpielen auch verwachfen feyn koͤnnen, Zwiſchen der erften und zweyten Windung zeigt fich eine flache Vertiefung oder HoHls kehle, die auf den folgenden Bindungen immer flacher wird, uud auf der vierten Windung ganz verſchwindet. Der Schwanz ift kurz und breit, etwas gebogen, und von der fchmalen dech ſtarken Spindellefje, die indeffen am Bauche verſchwindet, mit einem länglichem Nabel verſehen, der einigermaßen gerungelt ift. - Die Mundðofnung Ift oval und weit, die Muͤndungslefze, an meinem Beyſpiele noch ungeſaͤumt, die Schaale daher 99 noch nicht völlig ausgewachſen. Inwendig iſt die Eonchylie glatt und weiß; und die ganze Laͤnge derſelben iſt zwey und einen halben Zoll? Uud eben fo. lang iſt die Feige des Chemnitz. 2) Die graue braunbandirte Feige des rothen Meeres. Murex cinereus. Sie hat mit der vorigen Feige vieles gemein und unters ſcheidet fih von ihr nur durch folgende Stücke. 1) fie iſt ene ger und fchmäler gebaut und nicht gar zwey Zoe fang. 2) die Knoten an der erften Windung find unfenntlicher. 3) die Windungen des Zopfs ſtoßen dichter zufammen, aber nur die dritte iſt mit Knoten befeßt. 4) die Streifen des Zopfs find erbabener, feiner und fehärfer, 59 die Spindellefze überdeckt den Nabel eänzlich. 6) die untere Seite des Schwanzes ift inwendig nicht gerunzelt fordern glatt. 7) die Muͤndungslefze iſt fharf, ven Augen gar nicht, inwendig aber nur ſchwach gefäumt, und noch fchwächer gezahnt; fie ift weiße Das Innre der Schaale aber it auf gelbliden Grunde: mit braunen Queerſtreiſſen geſchmückt, die unten zuſammen gelanfen find. 8) von Augen it die Conchylie gran, die untere Hälfte der erſten Windang einfarbig, da wo fie aber sam gewböibteſten iſt, mit fünf braunen Queerbaͤndern belegt, die eigentlich nur hindurch ſchimmern. Das übrige der Schaale iſt braͤunlich, die obern drey Windungen aber ſind braun. Sie iſt auch aus dem rothen Meere und vorzuͤglich ſelten, wie denn uͤber— haupt die Conchylien des rothen Meeres in den Ra; Binstten dee Sammler ger nicht gemein find. ;) Die queerzefteeifte Feige mir ſtumpfen Ruoten. Murex ficoides, Don der erſten beichriebenen Feige unterfcheider ſich die O2 / I 00 gegenwärtige durchgehends, vorzüglich dadurch, daß fie länger und fihmäler iſt, einen ziemlich langen Schwanz hat, und dadurch einigen Anſpruch auf die Spindeln machen kann. Sie bat einige Aehnlichkeit mit dem ſchweren unaͤchten Fleiſch⸗ borne (Martini Th. IV. tab. 142. fig. 1323. 1324. Yan) XII. p. 3553. sp. 100. Murex Vespertilio); aber der gänzliche Mans gel der Zaren, und die feinere Schaale, ſelbſt die Farbe, unterfcheiden fie hinlaͤnglich dadon. Sie iſt nicht ſo ſtark als Num. 1. gewoͤlbt, und hat auf allen Windungan kenntliche Queerſtreifen, oben faſt am Ende der Windungen cine Reihe ſchwacher und breiter Knoten, hinter denſelben aber eine flache Vertiefung. Von der Mitte der zweyten Windung an, und der folgenden vier Windungen, verwandeln ſich die Knoten in ſenkrechte Ribben, die aber etwas kuͤrzer find, als die Windungen ſelbſt. Da aber die Queerſtreifen, etwas ſtaͤr⸗ fer find, als am. der erſten Windung, ſo erſcheint der faſt einen Zoll lange Zopf einfgermaapen gegittert. Der ziemlich lange, vorn unmerklich erhabene Schwanz, iſt inwendig offen, und ungenabelt; die Spindelleſze iſt ſchmal, die Mundbͤfnung oval, die Muͤndungslefze ſcharf, und ungeſaͤumt, und die äußere und inure Farbe iſt ſtrohgelb. Die Conchylie ſelbſt iſt zwey und einen halben Zoll lang. 4) Die ovale, flachlichte Maulbeere. Murex ovalis, Sie ift einen und einen vierthel Zoll lang, Drepvierehet Zoll breit und innig weiß gefärbt, Ihre fehs Windungen dehnen fih in eine ſcharfe Spike, und feßen wenig ab, ob fie gleich kenntlich genug find, Auf der erften Windung liegen vier Heihen fpigiger Kuoten, von denen, die an der Mimdungslefje am fhärfften, und inmwendig Hohl und rinnen artig ſind. Der Schwarz iſt ſehr kurz, tief ausgeſchnitten, ———— 101 und inwendig offen. Die Spindellefze iſt ſchmal, und über" deeit den Nabel gänzlich. Die Mündung ift weit, und die Schaale ift von Augen und von Sinnen weiß. Martiui Dil det im dritten Bande des Conchylienkabinets tab. 101. fig. 97L, eine aͤhnliche Tonchylie ab, aber die Seinige ift zwifchen den Knoten geftreift, an der Muͤndungslefze gefaltet, inwendig gelb, und daher von der Meinigen hinlänglich unterfchkiden. 5) Die fehwarz und weiß marmorirte Maulbeere. Murex marimoratus. Diefe anfehnliche und feltene Eonchylie aus Niquebar iſt faſt zwey Zolle lang, über einen Zolf breit, von überaus’ frarfer Schaale und ſtark gewälbt. Sie hat ſechs Windungen, die fich in eine ſtumpfe Spitze endigen, zwar genau zuſam⸗ men flogen, aber dadurch Eennelich genug werden, daß ſich am Ende jeder Windung eine flache Hohlkehle befindet. Auf der erften Windung liegen vier Reihen fumpfer breiter Kuoten, die auf der vierten Reihe fchärfer und fpißiger werden, und fo auf die übrigen Windungen des Zopfs übergehen. Zwiſchen dom kurzen tief ausgefhnittenem Schtwanze, und über der vier, ten Kuotenreihe, findet fid) eine tiefe Furche, die zwiſchen ben Übrigen Knotenreihen flächer, und mit zwey weißen duͤn⸗ nen Streifen, deren Zwiſchenraum ſchwarz iſt, beſetzt find. Alle Kasten find ſchwarz, die Zwifchenriume find weiß, auch zeigen fih Hin und wieder weiße ſenkrechte Streifen, fo, daß die ganze Schaale fchwarz und weiß marmorirt iſt. Leber der kurzen Naſe liegt eine ſchwarze erhabene Binde. Der dünne Spindelfaum ift wenig weiß, fo auch das Sunre-der Schaale. Die Mündungslefze iſt faltig ausgefhweift, duͤnne und ſchwarz. Daß diefe Conchylie felten und zu Niquebar zu Haufe fen, iſt oben fehon bemerkt worden. 102 Eine Abänderung, die ich auch beſitze iſt braun marmorirt, man ſieht aber an ihr weniger weiß, als an der vorherge— henden. Außer dieſem zufaͤlligen Umſtande unterſcheidet ſie ſich durch folgende wichtigere Kenntzeichen. x) fie iſt ſchmaͤler gebaut und endiget ſich in eine ſchaͤrfere Spike. 2) die beyden er— fien Knotenreihen find kaum merklich; fo gar die Knoten der dritten Reihe find fkumpfer, die Knoten der vierten Neihe aber find fchärfer, und faſt fpitig. 3) die innre Muͤndungs— lefze iſt ſchwarz und weiß geflecft, und wo von Außen Fur; en find, da liegt 4) inwendig ein weißer Zahn. 5) die Müns dungelefze felbft IE weniger ausgefireife, und am ande fein gezähnelt, 6) Das besun und weiß gefledte Pimpelchen. Murex guttatus. < Eine Conchylie von der ich zwey Beyſpiele befige und von welcher das größte ein Zoll vier Linien lang, und dreyvier: thel Zoff breit if, Der Dau iſt bauchig und geſtreckt zugleich, und über die Schaale laufen viel feine uͤberaus flach einge⸗ ſchnittene Dueerfreifen, die man faum bemerfen würde, wenn fie nicht groͤßtentheils braun gefärbt wären, Auf der erften Mindung liegen nah oben drey Knotenreihen, wo von die Knoten der erften Neihe kaum merklich find. Die kenntlichern Knoten der zweyten Meihe laufen aber auf die zwey folgene den Windungen fort, die fih aber auf den drey lekten Witte dungen, des ſtumpfgeſtreckten Zopfes twieder verlieren, Hinter * der erſten Knotenreihe it die Schaale an der erſten, wie an alle den folgenden Windungen, vertieft. Der Schwanz iſt kurz und ſtumpf, tief aber enge ausgeſchnitten, von Außen ſtark in die Queere geſtreiſt, inwendig offen, aber enge und ohne Nabel, Die Spindellefze it dünne und ſchmal, und ins 103 nig weiß. Das Ssunere der Schaale tft bläulich geftreift, es vereinigen ſich aber mehrere Streifen bänderweife. Der Min: dungsrand iſt fein gezahnt, braͤunlich geflect, und dann bis zur Tiefe weiß. Von Außen ift die Schaale auf weißem Grunde bräunlich gefleckt und gewoͤlckt, zu weilen wie mit Tropfen befprengt. Sch befiße davon eine Abänderung die flirfere und Fenntlichere Streifen, fatt der zwey Knotenreihen aber zwey breitere Ribben hat, die mit einzelnen Schuppen beſetzt find. Die äußere Zeichnung iſt dio nemliche, nur find die Flecken und Wolken nicht braun, fondern grau. Die Spindellefze iſt gelblich, die Tiefe auf weißem Grunde bräunlich geftreift, mit breiten Streifen, die in gleicher Entfernung von einander liegen. Nahe an dem Mündungsrande ift die Conchylie braun, der Miündungsrand aber ift von Augen und Innen fein ges gittert. 7) Die Eleine Fnotige Maulbeere mit ſchwarzge⸗ fle&ten Furchen. Murex Morulus. Eine nur zum Speculazien gehörige, aber werfwürdige Conchylie. Sie ift fieben Linien fang, und vier Linien breit, oval gebaut, und mit weißen mellenfürmigen Ribben umlegt, Dergleichen Ribben Hat die erfie Windung fünf, die aber, da fie auf den obern Mindungen verhältnigmäßig abnehmen, endlich nur fchmalen Faden gleihen. Ein dergleichen feiner Faden liege auch zwiſchen den Nibben der erften Mindung. Die Furchen find ſchwarz und weiß geflekt. Für eine fo Eleine Conchylie ift die Schaale ungemein ſtark. Die Spindellefje iſt blaͤulich und fein geftreift, der karze Schwanz ifk offen; die Mindung ift lang und enge, inwendig blau; die Muͤn⸗ dungslefze ift von Außen knotig gefäumt, inwendig aber Enos ‘104 tig gezahnt. | 8) Das Bandhorn des zotben Meeres. Murex arabicus. / ' Ron den- gewöhnlichen Bandhoͤrnern iſt bie gegenwärtige durchaus wuterfchieden und hat mit ihnen vielleicht nichts ale die Farbe gemein. Es ift zwey und einen halben Zell lang, zwey Zoll breit, alſo kürzer gebaut, als die gewöhnlichen Baudhoͤrner zu ſeyn pflegen. "Die drey fenkrechten Wulſte fan man keine Blaͤtterreihen nennen, denn jie Haben Feine Blaͤt⸗ ter. Blos oben und unten zeigen fh am jedem Wulſte einige / blätterastige, unten” riemenartig offene’ fkumpffpigige Hervorra— gungen, die man keine eigentliche Blätterinennen kann; das Uebri⸗ ge. it queergerunzelt, dicht und auf dem Ruͤcken abgerundet. Dior Knoten zwiſchen diefen Wulſten oder Klammern, find ſtark und groß, fat ruud und glatt Die fünf ‚Bindungen des Wirbels feßen ſtark ab, haben zwiſchen fih eine tiefe Rinne, und die Knoten zwiſchen den Wulſten füllen die ganze Länge der Windung aus. Die Endfpige iſt ſtumpf aber abgerieben, und war wahrſcheinlich fplsig- Der Schwanz ift von Außen geftreife , und breit, und macht von Unten eine enge Rinne. Er ift kurz. Die Muͤndungs- und Spindellefzen find fcharf, einige: Linien hoch; jene bilder für füh einen halben Cirkel, fie fchliegen aber faft zufammen, denn uur eine ſchwache Liz nie trenuet fie oben und unten, und fo wird die Mündung beynahe ciskelrund, die an andern Bandhoͤrnern bauchig iſt. 3 Die Wündungsiejze iſt fein gezähnelt aber ohne Saum. Bey⸗ de Leſzen find gelb, das Innre iſt weiß. Von Außen ſiehet man noch Queerſtreifen, deren mehreſte Furchen weiß find.“ Alle das Uebrige iſt ſchwarzbraun, die Buckel oder Kuoten find oben fehwarz, und diefe feltene Conchylie fommt) sus | ] * er 8 - J - 105 dem rotben Meere. 9) Die kirnförmise queergeribbte und Enotige Purs purſchnecke. Murex piriformis. Die Purpurſchnecke hat einige Aehnlichkeit mit derjenigen Conchiuie die Martini TEIL. tab. irs. fig. 1044. abbildet, und ich weiß nicht aus welchem Grunde zu der getrockneten Bien mit Kaaren oder zu Murex Pirum Linn. rechnet; aber dirfe Aehnlichkeit iſt uur entfernt. Sie ft einen und ei: nen balben Zoll lang einen Boll beit, ſtark qufgeblaſen und beſtehet aus fechs regelmäßig geſtreckten, deutlich, aber gevade nicht ſtark abfeßenden Windungen, über welche viele Qucers tibben, immer eine ſchwaͤchere zwifchen einer ffarfern laufen. Zwey unter dieſen, nach oben, find mit ſchwachen, breiten Knoten beſetzt, von denen man aber auf der zweyten Win: Bing kaum noch einige Spuren findet. Der Schwanz ift ders vorragend, aber kurz, faum vier Linien lang, etwas gebogen und ſtark gerunzelt. Von ber Spindellefge findet mau nur unten an Schwanze einige Spur. Die Muͤndung iſt oval, und ziemlich weit, und die Muͤndungsélefze ift ſcharf, ungefäumt und son den aͤußern Ribben fein gezahnt. "Einige heilbraune Bänder und Flecken auf weißem Grunde machen die Zeichs Ang dieſer Purpurſchnecke aus, die‘ — ——— aus dem rothen Mieere lomnt. Ein jweytes sräßeres Beyſpiel iſt dem vorigem ganz glelch, nur iſt es weiher, und hat blos zwey braune Bänder und weiter keine Flecken. 10). Die gegitterte getroknete Birn mit tiefen Bobhl⸗ kehlen, Murex Retieuſum. Der Abbildung nah bat dieſe Bien eine große Aehnlich— -feit mit dem Dreyfufie des Chemnitz Th. XI tab, 193, fig. x 106 1858. 1859.’ Murex Tripus. Chemn; allein die Befchreibung lehvet das Gegentheil. Die Aehnlichfeie meiner Konchylie mit. dem Sußborne Murex femorale Linn. ift fo geringe, dag man gar nicht in die Verfuchung gerathen kann, beyde zu verwechleln. Sie bat zwar aud) den tiefen glatten Canal an den Grämen ihrer Umläufe, wie der Dreyfuß; allein ihre feinen fenfrechten Streifen, welche die Queerribben durchſchnei⸗ den folien, find an meinem Beyſpiele nicht zu fehen. Die Queerribben find nicht Enotig, fondern gekerbt, zwifchen jeder Ribbe liegt eine fein nefürnte, aͤußerſt feine Queeftreifen in der Mitte mehrerer glatten, aber eigentliche fenkrechte Furchen wird man gar nicht gewahr. Dem erften Anblicke nad ers fiheinet die Schaale gegittert. Auf jeder der zwey oder drey erfien Bindungen liegt eine ſenkrechte, gewoͤlbte, queergeribbte und gefreifte Klammer, und zwifchen diefer mehrere längliche ſtumpfſpitzige Knoten; fie find aber gar nicht von der Art, Bag man die Conchylie viereckig nennen könne, twie vom Dreys fuße geſagt wird; auch bilden die fechs ſtark abferenden Wins dungen nichts weniger als eine Ddreyfeitige Pyramide, die man vielmedr um der Klammern und Kuoten willen, viereckig nennen muß. Der Schwanz ift lang, mit fehrägen Nibben und Streifen befeßt, etwas gefrümmt, und inmendig, tie ein anal offen. Die Mundofnung iſt eyformig. Die Mündungss lofje hat einen flarfen, geribbten und geftreiften Wulft, der eigentlich die erſte ſenkrechte Klammer beſtimmt, und der innre ſtark gezahnte, von Augen ausgefchweifte Saum, ift an manchen Beſpielen veltleft, und alfo noch nicht ausgewachſen, an ats dern aber ausgefüllt und verwachfen. Inweundig hat die Alts ßerſt weiße Schaale fehr viele Queerflreifen, deren Furchen glatt find, fie entiprecpen den Außern Queerribben. Bon Außen 107 iſt die Tarbe braͤnnlich, hin und wieder weiß gemiſcht. Die Conchylie wird ſaſt drey Zoll lang, und die ganze Beſchrei— bung ſehret, dag meine getrocknete Bien, ‚Cbenmitzens Dreyfuß nice fern kann, ob ich gleich einige Berwandfehaft mit demfelben. gern eingeſtehe. Folglich deinen auch beyde ein Vaterland, Tutucorye auf Cboromandel, zu haben. u, Die febugpichte Purpurſchnecke mir abſetzenden Yindungen. Murex Squamula. Sie wird nicht viel üben, einen Zoll lang und bat auf der erften Windung ſechs Qurerribben, wovon die fünftedie ſchwaͤch⸗ fie, die fechfte aber eigentlidy aus drey einzelnen Nibben zıte fammengefest iſt. Alle dieſe Ribben ſind mit hohlziegelaͤhn⸗ lichen Schuppen, bald haͤufiger, bald ſparſamer beſetzt, und geben der Conchylie ein eignes Anſehen. Die tiefen Furchen find glatt, Auf der erſten der ſechs Windungen des geſtreck— ten Zopis, liegt eine einzige gefhuppte Queerribbe, die auf der zweyten Windung zwey⸗ auf der dritten aber unr einfach if, beyde aber haben ſchraͤge duͤnne Blätter. Der Schwanz iſt kurz, und gerunzelt, inwendig verſchloben, und die ſchwa— che Spinpellefze bilder einen kleinen Nabel. Die Mündung ift lang oval; die Miündungslefze it breit, von Aufen geribbt inmwendig aber fein gezahnt, Ssurvendig ift die Farbe weiß, son Außen find die Ribben hellbraun, die Furchen aber find weiß. 12) Die kleine weiße knotigt geftreifte, Purpurz ſchnecke mie brauner Endſpitze. Murex minutus. Sie iſt nicht gar einen Zoll fang, hat feine ſenkrechte Mibben, und nod) feinere Queerfireifen, die da, wo fie ſich durdjkreugen feine Knoͤtchen, und zugleich auch ein ziemlich regelmäßiges Gitter bilden. Die obere Reihe von Knoten iſt > 108 die ſchaͤrfſte, Hinter derſelben aber liegt auf den drey erſten Windungen ein ſchraͤger, fenkrecht fein geribbter Abſatz, der es macht, daß dieſe Windungen ſtark, und ſtufenweiße ab⸗ ſetzen; hingegen die obern vier Windungen, die eine ſcharfe Spitze bilden ſind ſpiegelglatt, und Braun, mit hornfarbigen Baͤudern, da die uͤbrige Schagle weiß ift. Won einer Klam⸗ mer an Dauche der erften Windung findet man auf der zweyten kaum noch eine Spur. Der Schwanz ift verlängert, queerges freife und inwendig offen. Von einer Spindellefje findet man nur eine geringe Spur; die ovale Muͤndung aber hat einen ges tibbren Saum, und ift inwendig ziemlich ftark gezahnt, und vertieft, folglich noch nice ganz verwachſen. Inwendig iſt die 4 Schaale Fein gefurcht. 3) Die \ wu/ffige queergeſtreifte Purpurſchnecke. Murtx anonymus. \ ß j Dieſe einen und einem halben Zoll lange Purpurſchnecke Hat ſechs ſenkrechte Wuilſte, uͤber die ſechs ſtarke Queerſtreifen lauffen, die ziemlich weit von einander ſtehen, glatt ſind, und glatte Furchen haben, Faſt am Ende jeder Windung find die Wulſte gebogen, und nehmen folder Geſtalt die ganze Min: dung ein, aber eben dadurch befindet fih am Ende jeder Windung eine Einbeugung, oder eine Hohlkehle, und eben dars um fegen die fünf Mindungen des geftreckten Zopfs ſtark ab. Der Schmanz, der auch zwey ſtarke Queerſtrelfen hat, die aber fchräg laufen, ift etwas verlängert, und inwendig offen. Die Spindel ift ſchwach geſaͤumt, und der Saum überdeckt den Nabel dergeftalt, daß man davon nichts, als eine- ſenk⸗ rechte Linie fiehet. Die Mündung hat einen breiten, von Au« Ben erhabenen geribbten Saum, der inwendig glatt, am Nande aber flach ausgefchnitten if. Juwendig find die Schaalen weiß, 109 von Außen iſt bie Schaale gelblich, die Queerfircifen find braun. Eine Abänderung iſt weniger gewoͤlbt, flächer und ſchmaͤler gefäume und bat feinere auch zahlreichere Queerſtrei— fen, die fih rauß anfühlen. Bitte an die Leſer. Sm zweyten Stüde des dritten Bandes find in mei- ner Beſchreibung neuer Conchylienarten S. 33. f& mehrete Druckfehler eingefchlichen, die ich folgender Geſtallt zu verbefern bikte. ©. 37. Zeile 8. f- fehlen zwey Zeilen. Der ganze Der riode heißt alfe: Ihre duͤnne Schaale ift flach, ſchilfricht, von Außen fhmusig weiß und matt glänzend, inwendig aber weißer und glänzender, derjenigen Theil auscenommen, wo ehedem das Thier faß.. Der kleine Wirbel if von Außen ficht- bar, inmendig aber durch einen breiten runzlichten Rand gänz: lic) verborgen. — ©. 38. 3.14. feße man für: angeftoßen, angefeßen. — 6.3. 3.323. fee mon. nad) den Morten: breiter als die anderes noch, iſt. -—— ©. 43. 3. 10. fehe man für: Nun, Neu. — ©. 49. 2. 12. muß fir Säulen: gefekt werden: Seiten. — ©. 53.13. 9. muß fuͤr: allezeit: geſetzt werden: angezeigt. — ©. 62. 3. 22. ſetze man für: vollig: eichtig. — ©.64. 3. 23. muß für: Muͤndungen: gefeßt werden: Windungen. — ©. 65. 3,6 und 7. wird geletzt für: 4. B. — €. 68.13.25. muß ſtatt: Lud. III. geſetzt werden: Lud. Ul. (Ulricae) — S. 71. 8. 9. ſetze man fir: glatt: platt. — Berner 3.16. für Mündung: Windung: und 3.26. für Mündung: Windungen. — ben fo ©. 73. 2. 8. für Mündungen: Windungen; und 8. 19, eben fo füe Mündungen: Windungen; und 3.26. für Kopf: Ks, por, — ©. 74- 3.2. muß Me: noch: nach geſetzt werden. 110 xxvii. Murex, 14. Die knotigt geribbte Purpurſchnecke. Murerx americanus, Sie iſt ein und drey virtel Zoffe lang, drey virtel 2. breit, hat einen ein und einen halben Zoll langen Schwanz, der gerade lauft und inwendig offen if. Der einen halben Zoff hohe Zopf hat ſechs Windungen, und die Schaale ift ziemlich ſtark gewoͤlbt. Auf jeder Windung lienen drey Klammern, dazu auf der erſten Windung die Mindungsklammer gehört, und diefe Klammern laufen auf den obern Windungen in ges rader Linie fort, und find queergeribbt. Die drey Klammern der .erften Windung haben oben einen ziemilich weit hervorra— genden Dorn, der fait verfehleffen if, Zwifchen jeder Win—⸗ dung liegen mehrere ſenkrechte, flache und duͤnne Mibben, und über die gantze Schaale laufen Ducerftreiffen, welche da, wo fie fi mit den Ribben durchkreutzen, Knoͤtchen bilden. Die Bindungen des Zopfs ſetzen merklich ab, bilden aber im San gen nur eine Itumpfe Pyramide. Der Schwonz bat einige Dornen, die iu der mittelften Neihe am Eenntlichfien find. Die Spindellefze ift ſchwach; die Muͤndungsleſze ift Fury, fehauf und am Rande und immendig gezahnt. Die Munddfnung ift Linglih rund und ziemlich weit. Die Schaale ift dünne, die Klammern find bräunlich, die übrige Schaale iſt wein, und die Conchylie kommt aus Nordamerika. 15) Die braun und weiße Purpurfehnede mit neun knotigt geribbten Wulften. Murex novemcostatus, Sie ift einen und halben Zoll lang, drey’virtel Zoll breit, ihr Schwanz ift einen halben Zeil lang, und cben fo lang iſt der aus fünf Windungen beſtehende Zopf. Sie iſt ziem— LEI J lich gewoͤlbt. Außer den zwey ſenkrechten Klammern am Ruͤcken und am Bauche, find noch ſieben ſenkrechte ſchwache Wulſte vorhanden, die aus einzelnen Breiten, ziemlich weit von einander entfernten Knoten zuſammen geſetzt ſind; auch lauffen feine Queerſtreiffen uͤber die Schaale, die aber eben nicht die deutlichſten ſind. Auch die Klammern, ſelbſt die noch nicht genannte Muͤndungsklammer, ſind mit ſcharfen breiten, ſtaͤrkern und ſchwaͤchern Knoten beſetzt. Die Windungen des Zopfs haben ebenfalls Klammern, Ribben und Queerſtreiffen; ſie ſetzen kenntlich ab, ſind gewoͤlbt und endigen ſich in eine ſcharfe Spitze. Der Schwanz iſt breit, ſtark geribbt, im Mittelpuncte mit einer Reihe Schuppen beſetzt, und etwas srbogen. Eine gleiche Neihe Schuppen zeinen fih an der Miündungslefje, die durch fie gezahut erjcheint. Die Muͤn— dung ift weit und oval, und die Spindellefje gleiht einem dünnen Blatte. Die Farbe ift braunlich, fat weiß; an den weißern Klammern zeigen ſich einige dunfelbraune Flecken, “ und die obern Windungen find hellbraun. Die Schaale ift dünne. 16) Die braune geribbte Purpurfchnede mit rofen- rotber Spindellefze. Murex cöstulatus. Sie fit einen ZU und zwey Linien fang, bauchig, kurz und gedrungen gebanet, und hat fehs Windungen, die fid) in eine ftumpfe Spitze endigen. Auf der erften Windung liegen ſechs fenfrehte Wulfte, davon drey, die den Klammern glei— dien, bis au das Ende des kurzen Schwanzes reichen, drey zwi⸗ ſchen ihnen aber kürzer find, und da aufhören, wo fih der Schwanz anfängt. Alle fehs Wulſte find ſtark und hoch, die weit von einander liegenden Dueerftreiffen, lauffen über die“ Wulſte, die außerdem fpiegelglatt feyn wuͤrden, hinweg, 12 und find, mir die Wulfte ſchwarzbraun, da das urbrige der Conchylle gelbbraun iſt. Daß an den Windungen des Zopfes Wulſte und Queerſtreiffen ſchwaͤcher ſind, verſteht ſich von ſelbſt. Der kurze ſtumpfe Schwanz iſt imwendig rinnenfoͤr⸗ mig offen, und fo wie das Innre der Conchylie innig weiß. Die Mundofnung it fat rund. Die Miündungslefje iſt glatt, die Spindellefze ‚aber iſt ſchwach und, rofenrorh ‚gefärbt. Die Schaale iſt ſtark, amd die Conchylie it aus der Suͤdſee. Eine Eleine oftindiſche Abändrung ift der vorhergehen« den faſt ganz gleich, und nur durch folgende Stuͤcke unterſchie⸗ den. ) iſt fie ungleich kleiner, drey vierthel Soll lang, und ſchmaler gebaut, auch ſtaͤrker geſtreckt. 2) iſt fie durchaus ſchwarzbraun, und nur die Furchen zwiſchen den Queeſtreiffen, die zugleich über die Wulſte hinweg laufen, find truͤbe weiß; 3) auch die Spindellefze iſt weiß, und 4) der Schwanz iſt inwendig verwachſen. 17) Die weiße geſtreifte Purpurſchnecke mit braun⸗ gelben Leiſten und Knoten. Murex ‚ochraceus, Diefe Purpurſchnecke iſt einen und drey vierthel Zoll lang, drey vierthel Sol breit, und gewoͤlbt. Die fünf bis fechs Windungen des Zopfs find fierden Linien lang, der, Schwanz aber iſt etwas länger. Vier Wulſte, oder, Klammern, den Mündungswulſt dazu gerechnet, liegen auf der erſten Wins dung, davon die drey erſten die ganze Schaale hindurch Taufs fen, der vierte aber fich au der Spindellefze der runden Munds oͤfnung endigt. Zwiſchen jedem braungelb gefärbtem Wulſte, liegt ein eben fo gefärbter kleiner Knoten, der ſich inwendig durch eine niedrige Vertiefung kennbar macht, Dies alles liege auf einer weißen queergeftreiften Schaale, und-da diefe Streifen zugfeich ‚Aber die Wulſte und Knoten hinweglauffen, 113 ſo etſcheinen die. erſten, die Wulfte ebenfalls: ‚geftteift, oder, will man lieber, fein geribbt, die leßten aber zumeilen gefpals ten... Dies iſt noch der Fall bey der zweyten Wirdung, ‚die dritte und, folgenden aber, find. ſenkrecht geribbt. Der mehr breite als runde etwas; zur Seite gehobene Schwanz ift ſtaͤr⸗ ker geribbt, und trägt: auf,dem Ruͤcken einige Schuppen, die einzigen auf der gantzen Schaale; inwendig iſt er offen. Die Mundöfnung ift rund, die Muͤndungslefze iſt ſcharf, und kaum gezahnt, und beyde Leſzen machen oben eine, .Eleine ſchraͤge Rinne. Die Schaale Hält unter ftarf und ſchwach das Mittel. 18) Die Eleine braune gueergeftreifte Purpurfchnede mis glatten Wulſten. Murex laeyiusculus. Sie iſt etwas länger als drepvierchel Zoll, einen halben Zoll breit, ziemlich ‚gewölbt, kurzſchwaͤnzig und hat fechs Wins dungen die mehr, gebrüdt als geſtreckt find. , Cie hat acht gleichgroße fenkrechte Wulſte, und feine Dueerftreifen, bie dicht beys fammen; liegen, und in, den Furchen kenntlicher find, als.auf den. Wulſten. Die Bindungen des Zopfs feßen nur wenig ab, und, der. Schwanz iſt kaum hervorragend, ‚und hat inmendig eine Eleine offene Rinne. Beyde Lefzen. find weiß und glatt: die Schaale if ſtark und braun, und, inmendig findet man Spuren eines Eleinen Krebſes, der ehedem dieſe Schaale be wohnte. 19) Der laͤngliche braunbandirte Schöpfer mit orangefarbener CLefze. Murex haustellum, var. s. In der dreyzebenden Ausgabe des Kinne find unter B. 7. & p. 3524. drey Abänderungen, wovon aber zwey weg⸗ fallen ; denn Martini tab. us, fig. 1067, (d) gehört in Feiner Ruͤckſicht unter die Schöpfer, und fig. 1068., wenn «&, tie Martini fagt, ein junges, unausgewachſenes Beyſpiel iſt, Vandte 2, Stud H : 114 ann Seine "Abänderung ſeyn Hler hindegen lege ich "eine wahre Abänderung vom Schöpfer vor,'die wie der vollig’ aus⸗ gebildete Muͤndungsſaum lehret, gank ausgewachſen feyn muß: Dies Benfpiel! iſt gerade drey Zolle Tarıg, davon har der Schwan; einen’ und drey vierthel’ Fol, die Pyramide oder der Zopf einen halben Zoff, und das Uebrige gehore für den Körper.’ Der Schwang if folhergefalft/ngteih kürzer als er fonft am dem Schöpfer zu ſeyn pflege. Der Körper iſt mehr fänglich als ‘cund, und bie Befchaffenheit feiner MWulte und Knoten machen ihm viel eckiger und unebener, als gewoͤhnlich der Schöpfer zu ſeyn pflege. Drey Leiſten, Wulfte, oder Klam⸗ mern, theilen die erſte Windung in drey Theile ab; ſie ſind Hlate, wenigſtens ſehr fein und unmerklich geſtreift, doc) ſitzt auf der zwehten und dritten Klammer ein ſchatfer Knoten." Zwn⸗ ſchen jeder Klammer liegt eine ſenkrechte Ribbe, oder ein kleiuer Wulſt, der ſich oben in einen ſpitzlgen Knoten endiget: Ue⸗ brigens lauffen ſeht ſeine Queeſtreiffen, und viele ſenkrechte Rangeln über der gautzen Körper. Der Zopf bildet eine ge⸗ druckte Pyramnlde/ deben Windungen nicht tund, fondern fläch und vielecig find. Der Schwanz ift gerade, offen, aber enge, und hat da, wo er entſpringt einen einzigen Dorn. Die Mund⸗ bfnung iſt rund, eiwas laͤnglich· Die Spindellefje liegt oben feſt an, ſtehet nach unten, wie beym Schöpfer ab, und hat ſieben orangefarbene Zähne. Die Muͤndungslefze iſt furz, tief gezahnt und auch orangegelb gefäbrt. Das Snnre der Conchy⸗ tie if innig weiß. Von außen liegen auf weißem Grunde einzelne braune Queerbaͤnder, vom denen das oberfte fehr breit if. Der Zopf ift braun und weiß marmorirt. Diefe ausfüht« liche Befchreibung lehrt, das die beichriebene Conchylie fo wohl vom Schöpfer (Martini Th. nr. tab. 115, fig. 1066.) Dis ls auch von. Der. Bachſtelze REN Th. X. tab. MR fig. 1563.) gar ſehr verfihieden ſey. Ram ac) Das J coaio quecgeſtreitue geitvberm —* Vespertilio, Linn. XIII, Var· don io FE Baue kommit diefe Conchylie mit dem bekannten ind gemeinen unaͤchten Fleiſchhorne das in der XIII. Ausgabe des Linnẽ · Murex⸗ Vespertilio· heißt und vom Martini Th. Vtab 142: ſig.i23. 4324. abgebildet wird, uͤberein, bejons ders was die Pyramide oder den Zopfnbetrift; die an meinem Beyfpiele nur Fürzer und ıgedrungener ifts SD fie unterſcheidet ſich aber von demſelben in mehreren Stuͤcken· Ueber den Rücken lauffen kenntliche erhabene Queerſtreifen, unter denen die eine vorzuͤglich Fark iſt. Amn Schwanze lauffen ſie ſchraͤge Statt der Zacken, die beym Fleiſchhorne faſt am Ende der erſten Windung ſichtbar find, liegen an meinem Beyſpiele ſtumpfere und kleinere Knoten, aber in weit groͤßerer Anzahl Sch Jahle ihrer zehne, da ein bier Zoll langes Beyſpiel des Fleiſch⸗ horns/ das ich fo eben vor; mit liegendichabe, nicht mehr als fünf Zacken hat, davon vier Auf dem Rüden fißen: Hinter dieſen Knoten ift der Zwiſchenraum viel flaͤcher als beym gemeinem Fleiſchhorne, und mehr ſchraͤg,/ als vertieft hingegen findet ſich an demſelben eine breitere und viel tiefere Furche Wiſchen den Windungen als bey dem gemeinem Fleiſchhorne, an welchem auch die Queerſtreifen des Zopfs viel feiner ſind, als’ an meiner Conchylie: «Die Spindelleſze iſt dünne, glatt, weiß und glänzend, ' die Minbungstefze iſt ſcharf, und die Shaale iſt dünne. Die Farbe iſt ſtrohgelb, die Queerſtreiſen Mid Heller und die obern Windungen ſind braͤunlich Von den Aufern Knoten N iamendig nur schwache, Spuren- ul ’ 6 JII% a Re ae 116 Die Conchylie iſt zwey und echoiaethet gout lang, —— und dreyvierthel Zoll breit. | ® For ‚gi at), Die innig| weiße feingeftreifte nadſeeiſche ‚Spin: del. Murex albissimus. f Dieſe Spindel: ift zwar nicht viel länger: als drepvierthel Zoll, aber außerdem, daB ſie aus der Suͤdſee ift, von woher auch kleine Conchylien willfommen find, ſo hat ſie auch noch manches Merkwuͤrdige an ſich⸗ Sie iſt weiß und: glänzend wie Elfenbein, und glatt wie ein Spiegel, ob fie gleich, ſon⸗ derlich an dem Schwanze ſehr feine Queerſtreifen hat, die mau aber durch ein gutes Augenglas erſt ſuchen muß. Ihrem Dane nach iſt dieſe Spindel geſtreckt, di DR ſechs oder fieben Windun⸗ den, ſind eben nicht ſtark gewoͤlbt/ ſondern ziemlich flach. Sie fetzen nicht ſtark ab, doc) werden ſie durch eine Sutur im Winkel der Windungen noch kenntlicher. Dieſe Sutur iſt oben und unten fein punctivt, die vertieften Punete aber find wie feine Radelſtiche. Der Schranz ift kurz und inwendig offen Die Spindel: iſt ohne Saum; die Mimdungslefze iſt ſcharf und glatt, die Mündung ſelbſt aber: if laͤnglich * Sie tommt ans den Suͤdlaͤndern. a2) Das Rnaͤbchen. Murex Pusio, Linn, Nach Linne ed. XII. q. 1223. ap· 561. hat das Knaͤbchen eine laͤngliche bauchige glatte Schaale, abgerundete Windun⸗ gen, einen geſtreiften Wirbel, eine glatte Mundoͤfnung und sen kurzen Schwanz. Daruͤber erklärt ſich Linnẽe nad folgender? Geſtallt· dieſe Conchylie wohnt im mittlaͤndiſchen Meere, gar die Größe einer Haſelnuß, eine blauliche ‚Farbe die in das vraͤu uliche ſpielt, graue die Laͤnge herablaufende und uͤbelgens einen einfachen Bau wellenfdͤrmige Bänder, Dieſe Beſchreibung iſt In Ser KIIL Ausgabe p. 3550. ganz ume elid 217 geformt, bamit das, Beyſpiel hinein paſſet das Martini Th. IV. tab, 147. ‚fig. 1357. abbildet, und das Ebemnig, im. Tegte, au dieſer Abbildungs S. 2e2. für, Murex Pusio hält-hinein paffe, ohne zu bedenken, daß es nun die Ainndifche Art nicht mehr bleibt. „Denn Chemnitzens Murex Pusio kann der Ainndis ſche in feiner Ruͤckſicht ſeyn. Ich will von der Groͤße einer Ha⸗ ſelnuß nichts, ſagen, deun es iſt bekaunt, daß dieſe Cinnẽ nur ſelten richtig angegeben hat, und es iſt bekannt genug, daß eine und ‚eben dieſelbe Conchylie oft in verſchiedener Größe er⸗ feint; ‚allein Ebemnigens Knäbchen fehlt: x) der geitreifte Wirbel, „denn fie, iſt durchaus ‚fpiegelglatt, und einige fenfrechte Streifen au ber Spitze die Chemnitz anführt, die man aber erſt durch das WVergrößerungsglas fuchen muß, fommen nicht ia Anſchlag, denn das, ift feine Spira striata, die dody Ainne ausdruͤcklich forbert ; auch fehlt: 2) die von. Ainne angegebene Zeichnung gaͤnzlich. Chemnitzens Beyipiel hat auf, weißen Grunde längliche visredige braunrothe Flecken, Die, reihenweiſe um. ‚die. Conchylie ‚herumlaufen, und ‚ihre eigene Aehnlichkeit mit der allgemein bekannten Biſchofs⸗ Muͤtze, voluta mitra episcopalis) geben, daher ſie auch Die, ‚unächte Bir ſchoſs » Mütze genennet wird, ‚davon fie ſich aber nicht nur durch den Bau, ſondern auch durch ben. Mangel der Falten an der Spindel hinlaͤnglich unterjcheidet; auch kommt 3) diefe Conchylie nicht aus dem mitrländifchen Meere, fondern aus Afrika. nuny i | Vom Herrn, Kunftverwalter Spengler in Kopenhagen habe id) eine Conchylie unter der Verfiherung-erhalten, daß fie das wahre Knaͤbchen des inne ſey. Sie hat. viele Aehnlichkeit mit der fogenannten Hahnenfeder, (Martini | Th. Iv. tab. 127. fig. 1218, 1219. 1220.) bie Linn. XIIL p.3494, 118 ip.108. eig ai Büreeinum gemacht und plumstum genen⸗ et witd/ mie" der, nemlic) der Hohnenfeder ſie "auch in ei⸗ sit nahen” Berwaisfaft fteher. Sie ift faſt zioed Zolle tand) Den" vierthet Zell breit, hat acht Widdungen und eineſtarke gllote od regelmaͤtig geſtteckte Schaale "Die erſte "Min * ift 2er Lie alle” vie ———— * die abe ſo —* it, ig man Sie Ai NER Wrde, wenn fie nicht auf welßem Grunde braun gefleckt tod: te⸗ Ein itoehtes Weißes, brau heflecktes Band legt⸗ noch auf der erſten Windung, die außerdem noch mic einer Menge dranner flämmigsoder wellenformiger ſenkrechter Strelfene be⸗ geicjnet fe. Sonit'ifdie erfie Windung glatt; fo gat’an dem Fürzen tfef eingeſchnittenem Schwanze ſiehet man Feine’ Epät iraınd einer Streife. Nur oben in der Gegend der erſten Sutur wird Han mehrere aber feine’ Queerftreifen getvaht, die an’ den folgenden Windungen Hänfiner vorkommen), und bie Windimgen Yan "einnehmen. Die Spindel iſt eben nicht Breit, bräunlidh und‘ glatt, und” hut oben wo man eine kleine Furce gewahr vird⸗ zeige ſich auch ein weißer flacher Zahn. Ünten iſt die Spindel zurück gefchlagen, "und hier fichet man eine flache, ebenfalls" weiße Ribbe⸗ die man für einen zweyten Zahn halten Ende, Was es aber eigenſlich nicht iſt Inwen dig if die Schaale innig weiß und glatt, nur die ſcharfe et. was eingebogene braun eingefagte Mündungslefze hat inwen⸗ Big’ fiache Streifen, die ein fluͤchtiges Auge leicht uͤberſehen tann. Man fiehet aus dieſer Beſchreibung, daß dieſe Eonchy⸗ lie auf Murex Pusio des CLinnẽ viel beſſer paßt, als die sen angegetene unächee Biſchoffs — * die f a vi 119 von. ber Hahnenfeder, theils durch die gehen, thrilg m die Zeichnung unterfcheider, nah de N 0; Der ‚Herr KRunfiverwalter Spengler hat * noch ein ee kleineres Eremplar, uͤberſchickt, das fid) blos, durch die Zeichnung won dem befchriebenen unterfheidet., ‚Die Schaale bat einen blaulich weißen. Grund, der ſich hin und wieder ‚in das Braune ‚verlieret, auf diefem einige weiße branngefleckte Bänder, und ‚mehrere: braune Puncte, die einzeln doch reihen / weiſe auf der Schaale liegen. Die Queerſtreifen des Wirbels find unkenntlicher and feiner, und es ſcheinet mir uͤberhaupt, daß dies. Beyſpiel abgerieben ſey, ‚und. dadurch fonnten auch die ſenkrechten wellenförmigen Bänder verlohren gegangen ſeyn. Außerdem bewieß dies Veyſpiel, daß die Conchylie in, vers ſchiedener Zeichnung a, was in der⸗ a gar fein, feltener Fall iſt, ' 523) Die ng ‚lb runde; geribpte, Spindel mit besunen queergeficeiften Furchen. Murex 7 fſayus. cha Sie Sie iſt einen — vier Sinlen Pr seinen halben Zoll breit „mund, aber gerade, nicht bauchig, daher auch ihre acht Windungen flach ſind, eben nicht ſtark abſetzen und ſich in eine ſcharfe Spitze endigen. Auf den Bindungen liegen ſtarke, runde, glatte, etwas ſchraͤg laufende, Ribben, die, fenfrecht ‚lauffen, und) bie, fo wie der kurze inwendig offene Schwanz, ſtroh⸗ gelb finds die Furchen hingegen haben ſtarke Queerſtteifen und find hellbraun, was der Schaale ein gefaͤlliges Anfehen ver, ſchaft. Die erſte Windung Hat acht ſolcher Ribben, die noch einmal fo, breit ſindHals die dagwifdhen liegenden Furchen. Die Mundofnung iſt enformig, die Spindellefze iſt ſchwach, bie Mundungslefze iſt ſcharf und fein gezaͤhnelt, und hat oben 136 ne zarte Hinine sende Lefzen find —— N or Oki iſt weiß und die Schaale ift ſtark ana on 56 bau 24) Die Heine bauchige geribbte und — te' Spindel NMurex exiliz · rad anfang ESie iſt nicht ganz einen Zoll fang,’ rund und “aufgeblat fen, gleichwohl geſtreckt und ihte ſechs Windungen endigen ſich in eine ſchatſe Spige: Ueber die ſechs ſtarken runden Ribben lauffen ſcharfe Queerſtreifen, wodurch die Schaale ganz rauh wird Die Spindel ift offen, aber fpiig), daher’ fie nur cine ſchmale Rinne Hat- Die Spindellefze iſt ſchwach, ſchmal imd weiß, die Mundofnung iſt ovaltund; die Muͤndungelefze iſt ungeſaͤumt, am ſcharfen Rande gezahnt, inwendig aber fein geſtreift. Die Zeichnungsfarbe iſt braun; weiße, oben braͤun liche Beyſpiele find ausgebleicht. Die Schaal⸗ iſt ſtark Man hat von dieſer Conchylie eine Abänder ing die bauchi⸗ ger und laͤnger geſchwaͤnzt, ang aber der vı in’ allen Stücken gleich if. Die flach gewundene knotige BaDfSemign Sbpindel. Murex similis, Diefe Spindel hat den Bau eines Thuͤrmchens und viele Aehnlichfeit mit dem’ vieredigen Thuͤrmchen mit merklich äbfegenden Stodiverfen, (Martini Th. IV. tab: 150. fig. 1401. 1402. Voluta polygona.' Linn. XIII) davon es ſich “aber dadurch Hinlänglich unterfcheidet, daß die Spindellefze Beine Falten hat; auch ift der Schwanz fehmäler. Sie iſt faſt anderthalb Zolle lang, und thurmformig geſtreckt, rund, aber gerade, nicht gewoͤlbt; daher find auch die Windungen meht flach, als rund, ob fie gleich um der Knoten willen, zwar nicht ſtark, aber doch deutlich abfegen. Faft am Ende jeder Witz dung liege eine Reihe ſchwacher, etwas länglidyer Knoten, 121 x» und Niber die ganze Schaale laufen feine, flache Aueerftreifen, die dicht beyſammen liegen. Selbſt im Winkel der Windums gen, d. da wo ſie abſetzen, liegt eine ſcharfe Queerſtreife. Der Schwanz iſt kurz, inwendig offen, und weit, die Spin⸗ delleſze iſt ſchmal und duͤnne; die Mundoͤfnung iſt eyfoͤrmig aber lang/ und hat oben eine kleine Rinne; die Muͤndungs lefze iſt ungeſaͤumt, von den hervortretenden Queerſtreifen ‚fein gzähnelt, und dien Farbe iſt hellbraun, oder fie hat auch blaß⸗ braune Bänder. Auf dem einem Exemplare ſitzt eine —* — mit ER Kelchen von Lepas balanoides. ) 26): Die Kleine mic ſchwarzen Saden umlegte — ſche Spindel. Murex swecinctus. en Sie iſt zwat nur einen halben Zoll fang, aber in jeder Ruͤckſicht merkwürdig. - Sie hat fechs Windungen, die fpibig zulauffen, und unter dieſen iſt die erfte größer als alle die folgenden. " Sie’ ift dabey gewölbt, da die übrigen flach find! Der Schwanz iſt kurz, aber ſpitzig, etwas gebogen, inwendig aber offen und’ weit. Auf kalkweißem Grunde liegen auf der erften Bindung ſchwarze, etwas erhabene Faden; die Übrigen Bindungen aber find glatt, und braun, «nnd nur auf dee zweyten Windung liegt nody ein erhöheter Faden. Die Spin» del ift ungefäumt und braun, die Miündungslefje iſt ſcharf, Und sole das Innre der Schnecke dunkelbraun, ı Sie iſt aus ber Siüöfee. > 37) Die duͤnnſchaalige geflammte füdfeeifche Spin: del. Murex fulgurans. F Sie iſt nicht einen Zoll laug, würde: "aber dieſe Ränge gereiß haben, wenn nicht die dbern Windungen abgefprengt wären. An der vierten Windung ift die Schaale vollig vers wachſen, und. feheinet, ' wie Helix decollara unter: diejenigen x . 122 Sehnecken zu gehoͤren die ihre obere Spitze ſelbſt abzufpren. gen pflegen: Ihrem Bauer nad if fie nur mäßig gewölbt und ihre: erſte Windung hat mit dem kurzen „abgeftumpften Schwanjze eine Laͤnge von acht Linien. Dieſer Schwanz hat feine Queerftreifen; die dritte Windung hat feine ſenkrechte Rib⸗ ben/ das uͤbrige der Schaale aber iſt glatt und glänzend, wie Morcellan, Die Spindel iſt ohne Saum, der Schwanz iſt offen und ‘weiß, die Mündung iſt oval aber lang und die Muͤn⸗ dungslefze iſt ſcharf/ Die untere Haͤlſte der erſten Mindung iſt einfaͤrbig weiß, der uͤbrige Theil der Conchylie aber hat bloß gelbe ziemlich breite Flammen. + Auch inwendig iſt die duͤnne Schaale weiß. Sie iſt aus der Suͤdſee. ei 2) Die Außerff glatte imarmprirte Spindel aus der Sguͤdſee. Murex\laevissimmüs, une um 7 Auch dieſe Conchylie iſt klein, nur acht Linien lang), aber ſchmal ‚gebaut und ſcharf zugeſpitzt. Sie iſt Hußerſt glatte und fe. gar am kurzen Schwanze findet man, welches ein ſel⸗ tener Fall iſt, auch nicht die geringſte Spur von einer Strei⸗ fe. Die acht Windungen find flach und nur durch eine ſchmale Furche von einander getrehnet,; Die Spindel if ſchwach, kaum merklich/ geſaͤumt; die Mundoͤfnung iſt lang und ſchmal; die Muͤndungsleſze iſt ſcharf, inwendig geſaͤumt und gezahnt; bie Schaale iſt ſtark, und braun und weiß marmorirt, Sie iſt ans der Suͤdſee. wet 429) Die. glatte Spindel mit einem wolſte in der Muͤndung. Murex callosus. Dieſe kleine nur einen Zoll lange Spindel FR mehrere — und gehört unter die ſelteſten unter dem großem Haufen der Spindeln. Da ihr rinnenartiger, unten ein wenig ausgeſchnittener Schwanz faſt de dritten‘ Theil der Länge - 137 Be Eonchdlie beſtl mint ”f+ gehdret fie unter)die"fogenannten Längen Spindeln. Ihr Leib beſtimmt den’gröften Theil des Zanzen Gebändes Her iſt glatt, und; durchaus von gleicher Stärke, alſo walzenfbrmig Sir der Mitte deſſelben, doch mehr nach’ oben, liegt ein hreiter vertieſter Ring der aber ſo⸗ flach ib, daß man won ihm inwendig eine" Spur gewahr wirde Am "Ende der ovalen Mundoͤfnung, dr Marta dem Kopfe zu, Möat ein’ ſtarker Fühder Wulf, der einen Theil der Spindel: feite einnimme,fihaber auf dem Ruͤcken in eine dicke runde Karite veriwandele). welche die ganze Conchhlie umgibty und ſo din Leib von dem Zopfe trennet. "Dieter Sopf, der gleiche famdin'den Leib eingepfropft zu ſeyn ſcheinet, hat ſechs Win dungen, die eine⸗ ſpitzige glatte Pyramide bilden. Die Muͤm⸗ dund iſt eyſormig, und hat einen ſcharfen ſchneidenden Rand, And’ oben, nah am Callus einen flachen Einſchnitt. Die Spin wellerze iſt glatt milchweiß, der Callus iſt innig weiß, und das Espiderm der Schaale iſt braun, und ohne daſſelbe weiß. "Won deyden Jade: ich Beyſpieſe vor mir gehabt, zum Beweiſe, daß die wunderbare Bildung des Wulſtes und des Rückens, nicht etwa Zufall fen ‚"fondeen zum Weſen der Schaale "gehöre. Inwendig iſt die Schade! braͤunlich· Diefe ſeltene Spindel liegt im Kabinette des Herrn — * und‘ Dame cus gan in Caſſel. Ze} n⸗ — 30) Die gleichſam mit — verſehene Spimc nid " Murex iFeitestella,. » u) men cChemnitʒ hat ſchon eine Spindel, die Senfrervolle Spin? »elfchnede Murex Fenesträtus genennet, und abgebildet Th: X. ©. 249. tabe 161. fig. 1536. 15279 die, ich weiß nicht als welchem nur halb) wahricheinlichem. Grunde in der: XIIR, "Ausgabe des Linné p. 3545. sp. 61. dr zu Murex Colus gerech⸗ 124 net wird, Da fie unter die kurzen Spindel gehört, fo kann ſie in kelner Rückfiche mit der meinigen verwechfelt, werden: Sie ift auch kleiner, etwas über einen ‚Zoll lang , auch ‚viel fhmäler und anders ‚gebaut, denn fie iſt nur vier Linien breit, geſtreckt, und ſcharf zugeſpitzt, rund, aber gerade nicht ſtark gewoͤlbt. Faſt am Ende jeder Windung liegt eine Reihe laͤng⸗ licher Knoten, hinter welchen die Windungen ſchraͤg zulaufen; daher ſie auch ſtark abzuſetzen ſcheinen. Die Schaale gleicht d her einem hohen mit vielen Stockwerken und Fenſtern ver⸗ ſehenem Gebaͤude, welche Aehnlichkeit dadurch noch groͤßer wird, daß die ziemlich tiefen Furchen zwiſchen den Knoten Bräunlich find, da außerdem die ganke Conchylie weiß iſt. Der ziemlich lange Schwanz und die. erſte Windung find mit ſchwachen aber fcharfen Dueerftreifen belegt, die von: den Kno⸗ ten: an bis zur Endfpiße ‚fo fein werden, -daß fie das ‚bloße Auge kaum erkennen kann. Die Spindel bat feinen Saum; der Schwanz iſt offen; bie ſcharſe fein ;gegähnelte Mündungse lefze , hat oben. ‚einen Einfhuitt und iſt ein. wenig ausgefchweift. Die Schaale if dünne. id 31) Die kleine "Tabadspfeife. Murex — m Diefe fleine nur einen. Zoll lange Spindel hat dem er⸗ ſtem Anſcheine mach viele Aehnlichkeit mit der. Tabadspfeife, die Zinne Murex Colus nennet, und die zwar bekannt, aber gerade nicht gemein iſt; doch hat fie keine fpisige Knoten, fon Ribben. Ihr queergeftreifter langer Schwanz iſi fhmal, un, ten-fpigig und mit fhrägen Queerſtreifen beſetzt. Die, fechs ſpitzig zulaufenden Windungen find mit ſenktechten glatten Rib⸗ ben. befeßt, und: in den Furchen liegen feine Queerftreifen, dieſe Nibben «machen, daß die Windungen abzufeßen fcheinen, ob fie gleich eigentlich nur durch eine ſchmale Furche von ein: j 125 auder getreunet werden: Der Schwanz ift inwendig offen, aber enge; die Spindel iſt ohne Saum; auch die ſcharfe Mündungss leſze ift ohne Saum, und die Keen if on; ‚Die Farbe ift gelbbraun. Eilue einen und einen halben au —* ers uns terſcheidet fich blos durch einen geſtreckten Bau, durch — Queerſtreifen, und durch: eine. dunklere Farbe. ; 32) Die kleine Dragoner Trompete. Murex Tubula, ‚Die kleine Dragoner Trompete hat, wenn. ic) auch die Größe nicht in Anfchlag bringen will, nur eine entfernte Aehnlichkeit mit der'eigentlihen Dragoner Trompete (Murex Tuba Linn. XIII) die Martini Th. IV, tab, 143, fig133. abbildet, und Chemnitz ©. ı7ı. ziemlich unvollitändig bes fdjreiber, Indeßen iſt doch einige Aehnlichkeit da, obgleich meine Conchylie unter die langen, die Dragoner Treompere aber unter die kurzen Spindeln gehoͤret. Die breiten: Queer⸗ ſtreifen oder Ribben und die ſcharfen Kaoten auf jeder Wine dung haben beyde unter fi gemein, fo wie die ſtark abfegens den Windungen: Mein Eremplar ift ein und dreyvierthel Zoll lang, und Hat einen dreyvierthel Zoll fangen, unten etwas gefrümmten Schwanz, und ſechs ſtark abfekende Windungen. Ueber die Windungen laufen ſtarke Queeribben, die weit von einander ſtehen, und deren Furchen feine aber kenntliche Queer⸗ ſtreiſen haben. Am Schwanze wechſeln bloß ſtaͤrkere und ſchwaͤchere ſchraͤg laufende Queerſtreifen ab. Faſt am Ende jeder Windung liegt eine Reihe fcharfer und breiter Kuoren, binter welchen die Windung fchräg vertieft, und fein-geftreife if. Darum fegen auch die Windungen ſtark ab, und die obern Windungen erfheinen wie gekrönt. Noch zeigt fid) auf der era ſten Windung eine knotige ſenktechte Leifle, Deren Knoten weiß, 126 die Furchen aber brain und mit eihigen’ Streifenibelegt: find. Davan zeigt fih am Rande der Murtdöfnung eine zweyte, aber ſchwache Spur Die Müundöfnuinginfeldftsrift eigentlich oval, um der obern Kunotenreihe willen aber-etige Sonſt iſt sie Muͤudundslefze feharf und ohne Saum zodie Spindel aber iſt blos am Schwanze mit einem weißen glaͤnzenden Blatte überlegt: Die Farbe iſt don Außen und von Innen braun⸗ gelb, und die Schaale iſt dünne und zerbrechlich· 5 Dern buck lichte blutige Mund. Murex haema⸗ —XRX stoma. Di ET u" 1 Waheſcheinlich liegt dieſe Corihylie, die sich ziemlich zahle reich beſitze, in den Sammlungen der Liebhaber unerkannt und verborgen, ob fie gleich fo viel Eignes und Auszeichnendes hat, Bag fie eigenelich nicht verkannt und uͤberſehen werden kann. In den ceonchylio logiſchen Schriften eines Ciſters, Gualtieri, Makeini und Chemnitz und anderer habe ich ſie vergebens geſucht· Martini The IV tab. 130, ſig iaas. iaa7· bie Lina. XIII. zu Murex lotorium, womit ſie doch nicht die ge⸗ ringſte Aehnlichkeit har, gerechnet wird hat in Anſehung der Munddfnung etwas Aehnliches, ‚allein das uͤbrige Bild paſſet zu meiner Conchhlie gar nicht, und Chemnitz ſagt im Terte &. 89. über die angefuͤhrte Figur gar nichts, ſondern er wirft fie geradezu unter den fnotigen Kofenmund. Zwey Kenn⸗ zeichen/ nemlich drey auch’ vier ungeroöhnlich große Köder, von denen die zwey erftem nah beyfammen ſtehen und) gleicys jam an einander gewachfen find, und die orangenfarbigen. Lefs jen, machen die Couchylie kenntlich genug > nn wnd Mein größtes Eremplar iſt zroch und. einen vierehel Zoll lang, und einen Soll breit, und bie beyden größten Hoͤker find faſt einen halben Zoll pach.: Ueber die Schaale laufen 127 diele knotige Ribben, die 'geoßen) Theils eine Stärke Haben; pwiſchen jeder Ribbe aber liege eine feine erhabene Linie. Auf der obern nur wenig ſtaͤtkern Ribbe ſitzen drey, auch vier erhabene Knoten, mit denen ſich die Knoten der naͤchſten Ribbe verbinden, und nun beyde einen ungewöhnlichen Buckel oder Hoker bil · dert, der dutch einige Queeſtreifen und Furchen noch finchener wird. Solcher Budel liegen auf manchen Schaalen vier, auf mauchen⸗ aber hur dry.) So gehet es durch alle fünf bis ſechs Windungen fort, die zwey letzten ausgenommen, welche ger gittert finds ob gleich, wie es leicht zu erachten iſt / Roten, Dibben und Linten immet feiner werden! Dieſer elgne Bau macht es nun, daß die Windungen fehr ſtatk abſetzen. Hin⸗ ter den Hokern iſt ein ſchraͤger ziemlich breiter Zwiſchenrailm, der mit einigen ſenkrechten Ribben und mit mehrere ſchmalen, wellenförmig laufenden / gewoͤhnlich braurigefätbten Finien bes jeichnet ift. Außerdem liegen hoch auf jeder der drey erften Windungen zwey Klammern oder Leiſten, wovon auf der er⸗ ſten Windung, die nicht ganz die Lange der uͤbrigen Windun⸗ gen zuſammengenommen/ hat die erfte)' die’ Mündungslefze bo⸗ ſtimmt die zweyte aber nah an der Spindel liegt. Sie find hoch, knotig und geribbt, inwendig aber in den Furchen mit eini⸗ Yen braunen oder ſchwarzen Linien geſchmückt, die zuweilen jufammen laufen und fid in Sleden "verwandelt. Der Schwanz, der nur wenig, etwa dteh Linien hervörtagt, und ‘ein wenig gekruͤmmt if, hat Ribben und Streiffen,, aber nut ſchwache Knoten; er iſt inwendig offen, doch ziemlich enge, Die Spindellefze ift nicht breit, auch nicht ſtark orangegeib, und mit weißen Ribben oder Zähnen durchaus befekt. Die Muͤndungslefze, die nur ein wenig über die Leiſte hervorragt, ft von außen auegeſchnitten, inwendig aber ebenfalls auf oral 128 gegelben Grunde mit welßen Zähnen: beſetzt. Wenn: fie noch nicht völlig verwachfen iſt, ſo hat ſie eine tiefe fenkrechte auf beyden Seiten gezahnte Furche. Inwendig iſt diefe Eonchylie weiß, von Außen aber liegen auf weißem Grunde braune und ‚graue, größere: und, Eleine- Fleden, ‚bald. häufiger. bald ſparſa⸗ mer. Die Schaale iſt ſtark, und ihr Vaterland iſt PA UWE ih Oſtindien. 55 Ich beſitze von dieſer Conchylie einige Ada; him ») Die eine aus den Suͤdlaͤndern, uͤber anderthalb Zoll lang, Bat kenntliche aber ungleich,; niedrigere Höfer ; nur die obern zwey Ribben find Enerig, die, Übrigen; find; braun und weiß gefleckt; die Zwiſchenlinien in den Furchen find ſehr feinz der ganze Bau iſt regelmäßiger; die Drangefarbe der; Lefzen aber ift matt- rn 3) Bey der andern find Höfer und Schwanz pfirſchbluͤth⸗ farben, die Zurchen der Leiften aber gelbbbaun. Eie hat vors zuͤglich flache Queerribben und kaum kenntliche Knoten, daher auch die Linien, zwifchen den Furchen und hinter dem dreyfa⸗ chem ſtarken Höfer kaum zu erkennen find. , Das Gitter ‚der bern Windungen hingegen iſt vorzüglich deutlich, und, die Drangefarbe ift auf Die Lefzen nur ſchwach aufgetragen. 44) Etwas über den umwidelten Oeltuchen Mars tini. Th, IV. cab. 131, fig. 1252. 1253. } In deri XII. Ausgabe des Linné p. 3534. °P- 30. 4. wird diefe Conchylie zur Abändrung von Murex Lotorium ge madıt; wer aber Murex Lotorium- aug der richtigen Zeich⸗ nung in Anore Vergnügen TG. ın. tab. 7. fig: 2, 3. kennt, und mic der hernach zu gebenden Beſchreibung vergleicht, dem wird es gewiß nicht beyfallen, beyde Conchvlien zufanımen zu fielen. Daß Kiffer, Hist Conchyl. tab. 932. fig. 27. unſern TEE —— —— * 129 umwickelten Oelkuchen abbilde, daran zweifle ich. Die Rib⸗ ben an dieſer Abbildung ſind viel zu ſchmal, viel zu eben, und viel zu zahlreich, auch ſehlen den obern Windungen die ſenk⸗ rechten Ribben, die doch ſo zahlteich vorhanden ſind. Die Abbildung aus Seba Tom. ii. tab. 57. fig. 30: kann ich nicht beurtheilen, weil ich dies Buch nicht mehr bey der Hand har be. Die Abbildung in Knorr Vergnügen, Th. V. tab, ai. fig. 1. iſt erträglich, aber zur nähern Kenntniß diefer wuͤrklich ſeltenen Conchylie nicht zureichend. Sie hat zufoͤrderſt den großen, und in dieſem ſonſt fhonen Werke ſehr gewoͤhnlichen Sehler, daß fie blos auf der Seite des Ruͤckens, und nice auch zugleich der Mundöfnung abgebildet iſt. Sie druͤckt fer⸗ ner die Qurerribben des Nüdens nicht deutlich genug aus; der Schwanz ift zu gerade, und das Gitterwerf der obern Windungen ift gar nicht ausgedrückt. Die Beſchreibung dies fer Figur im erfterm Terte &. 32. iſt erbärmlid, und der Name, der geteodneren Bien, iſt durchaus falſch. Die Dechreibung im neuen Terte ©. 564. ift beffer, aber nicht vollftändig. Auch die Abbildung sim Martini Th. IV. tab. 131. fig. 1252. 1255. iſt nicht ganz richtig, befonders in Ruͤck⸗ fiht auf die obern Windungen, fo wie bey 1252. der runde Eirkel in der Gegend der Spindel am Originale fehlt, und die Zähne der Spindel viel zu regelmäßig abgebildet find. Chem⸗ nitzens Beſchreibung S. 69. gedenkt dieſer Mängel mit Eeis ner Silbe, und ſchildert dieſe Conchylie, die doch Chemnitz ſelbſt befaß, und von der ihm Herr Spengler ein ausgefuch- tes Eremplar aus feiner Sammlung zur Beſchreibung geben konnte, Außerft unvoliftändig und mangelhaft. Eine vollftäns bige Beſchreibung diefer Conchylie, die ich nach einem fehr | 4 Banted, 2. Etud. 5 " 130° : ſchoͤnen Exemplare meiner Sammlung geben kann, flehet das ber. hier nicht am unrechtem Drte des Magazins, Maein Eremplar ift faſt ſechs Zolle lang, drittehalb Zoffe breit, ſtark gewoͤlbt und eben fo ſtark geftrecft, denn ihre neun Windungen gehen in verbältnißmäßiger Abnahme in eine fchars fe Spitze aus. ‚Ueber die ganke Schaale lauffen breite flache Dueerribben, unter denen die beyden obern, verzüglich die keste mit flachen Knoten befert find. An meinem Exemplare liegen fechs folcher Nibben auf der erften Windung, von wels Ken nur zwey auf die vier folgenden Windungen Über gehen, Sn den Furchen liegen ſehr feine Dueerfireifen, und da diefe von noch feinern ſenkrechten Streifen durchſchnitten werden, fo erfcheinen die Nibben Außerft fein: gerungelt, die Furchen aber zart, doch“ kenntlich gegittert. Hinter der obern Ribbe, biegt eine fchräge ziemlich breite mit flarfen Dueerftreifen bes teste Vertiefung, die e8 macht, daß die Windungen ſtark abs feßen. Von der dritten Windung an, find die Queerribben von ſchwaͤchern ſenkrechten Nibben und feinen ſenkrechten Streis fen durchſchnitten, und daraus entftehet ein nmiedliches Gitter ⸗ werk, das: blos den. zivey legten Windungen fehlt, die glatt, und grün gefärbt find. Am Bauche der erften und auf der zweyten Windung, liegt eine die, Enotige, fenkrechte Klams mer oder Leifte, wo einige Knoten braͤunlich, einige weiß, die Furchen aber ſchwarzbraun find. Cine zweyte größere und breitere Klammer der ‚Art, liegt an der Mundöfnung. Der Schwanz iſt etwas gekruͤmmt, fehräg geribbt, fein gerunzelt und inwendig offen. Die Spindellefze iſt ſchwarzbraun, mit weißen, ungleichen runzelnahnlichen Zähnen beſetzt. Sie bes deckt den Nabel nicht ganz. Die Muͤndung iſt oval aber weit, der Muͤndungsſaum, der nicht ganz verwachſen und aucge— 131 ſchweiſt iſt, iſt vorn, wo bie Lefge nur wenig hervorragt, ſchwarz, mir weißen doppelten kurzen Zähnen, die hinten ein⸗ fach find, beſetzt. Das Innre iſt weiß, außer daß die aͤußern Ribben inwendig flache bräunliche Furchen bilden. Die aͤuße⸗ re Farbe ift gelbbraun, hin und wieder weiß, die obern Wins dungen aber find‘ dunkelbraun. Daß diefe Conchylie in dem Neapolitauiſchen, und Sicilianiſchen Meeren wohne hat uns Chemnitʒ gelehrt; daß ſie aber ſehr ſelten ſey, das habe ich oben ſchon bemerkt. 35) Beſchreibung der drey Linnaͤiſchen Arten Murex Olearium, Lotorium und pileare. Da Chemnitz den. IV. Band feines fortgefeßten Tone chylienkabinets ausarbeitete, geftand er auftichtig, daß er fich in die drey genannten Arten und Kinnees Citaten nicht ſchicken Eönne, Sch füchte es in meiner Einleitung beßer zu machen, aber ich habe es auch nicht ‚getroffen. Sichrer find die Nadıa richten im. meiner neuen Litteratur Th. III, ©, 267. fi aber es find das blos litterariſche Nachrichten und Leine eigentlichen Beſchreibungen, daher ih hier eine kurze Defchreibung gebe, ı) Murex Olearium, der Oelkrug, dee Oelkuchen franz. Crapaud bolländ. gestaarte Oliekoek: of Padde staarf, Ciſter Hist. Conchyl. tab. 935. fig. 30. Bonanni Res ereat. et Mus. Kircher. Class, III, fig. 193, Rumpb ambolns. Raritaͤtenk. tab, 49. fig. L nicht gut gezeichnet, (fig. H. wor⸗ auf ſich Kinne beruft, iſt Murex Tulipa und gehört nicht hieher) Gualtieri Ind. Testar. tab. 50, fig. A, Martini Conchyl. Ih. IV. tab. 128, fig, 1228, nicht richtig gezeichnetz von born Mus. Caes, Vind, tab, ı1. fig. 3. wird aber uns richtig für Murex reticularis gehalten. Dieſe anfehnliche Conchylle, die über fünf zuweilen ſechs Zolle lang wird, hat 34 132: aufobenden Seiten Leiſten, die durch alle Bindungen faſt in fenfrechter Linie gehen, und daher der Conchylie eine Form geben, die mehr platt-als rund ift, und fat kann Bonanni ſagen, es wäre, als wenn fie mit. einem Hammer breit ges fehlagen ‚wäre. Die obern acht Windungen haben ftärfere fenks rechte. Nibben, "und feinere Queerſtreiſen, daraus. ein Gitters werk ‚entfliehen, das da, wo ſich die Maſchen durchkreußen, Köthen: bildet, die aber auch vielfältig abgerieben find, und nun erfcheinet, wie an dem Kayſerlichem Eremplare, die Schaale einiger Magen fchilfricht. Auf der untern größten Windung wird das Gitterwerf unvollfommener, und die Queer⸗ ribben werden nach dem ſtarken, etwas gebogenem, aber eben nicht langen gerunzeltem Schwanze immer kleiner und unkennt⸗ licher. Die Mundöoͤfnung iſt eyformig rund; die Spindellefze ſchlaͤgt nicht weit uͤber und iſt glatt, und die Muͤndungslefze iſt wulſtig, und an voͤllig ausgewachſenen Beyſpielen gezahnt. Die Farbe iſt grau, oder braͤunlich, oder braunroth, zuweilen gemiſcht, und die Conchylie die im mittellaͤndiſchen Meere zu Hauße iſt, iſt felten. Eine ſilberweiße Abaͤndrung, die auch wohl eigne Art ſeyn kann, und wahrſcheinlich iſt, hat nur wenige Leiſten, eis ne oder zwey, einen mehr abgerundeten Bau, ein zwar deuts liches ‚Bitter auf der zweyten und folgenden Windungen aber unfenntliche Knoten, die nicht abgerieben feyn Finnen, weil ich es alſo an drey Eremplaren finde. Die erſte Windung hat bloße Dueerribben, ohngefähr fünf. Die Mündungslefze hat fo viele Falten, als von Außen Ribben find, und die Spin⸗ delleſze hat viele kurze undeutliche Falten oder Zühne. 2) Murex Lotorium, das Waſchbecken, der geribbte Oeltuchen, die gebratene Birn. franz. Poire'rotie: Buccin * 133 eoste. holländ. gebraaden Peer Knorr Vergnügen Th. II, tab. 7. fig.2. 3. Sie wird über drey Zolle lang, hat acht MWindungen ift gewoͤlbter und runder als die vorhergehende und bat bald mehr bald weniger Leiſten, die mit frärfern Queer⸗ ribben und ſchwaͤchern fenfrechten Etreifen belegt, und daher Ereuzweife geitreife find. Auf den Windungen liegen fünf oder ſechs fenfrechte Enotige Nibben, Hinter und zwiſchen welden fenfrechte runzelmähnliche Streifen liegen. Nah an der Naſe ſiehet man auf der erſten Windung noch einige mit einzelnen Knoten beſetzte Queerribben, und die Naſe oder der Schwanz, iſt ſtark gerunzelt, are gebogen, inwendig aber enge. Die Mundofnung iſt oval, auf beyden Seiten gezahnt und von Augen mit einem ftarfen Enotigen, und ſenkrecht geftreiften Wulſte befest. Die Farbe ift braumgelb; erwas roͤthlich, und auch diefe Conchylie ift felten. Won Murex Pyrum unter fcheidet fie vorzuͤglich der kuͤrzere, ſtaͤrker —— und gar nicht pfriemenformige Schwanz. . 3) Murex pileare, der haarige Velkuchen weil’ die Eonchylie in der Eee einen haatigen Ueberzug bat.) Seans! Buccin pileare ,) ou Huile, à bossagesy Buccin bossu. hol⸗ laͤnd. Doggerzander. Bualtieri Ind. Testar. tab. 49. figi G- Seba Thefaur. Tom. III. tab,’ 57. fig. 23. Meine Eins leit. Th. I. tab. 3. fig. 3. Martini Conchyl. Th. IV. tabi 130% fig. 1242, 1243. 1248. 1249. 1250. Chemnitz Tb. XI. tab. ı9r. fiz. 1837. 1858. Auch diefe Conchylie Has Klammern, bald mehr) bald weniger, über welche flärfere Ducer+und feinere ſenkrechte Streifen laufen, die alfo kreuzweiſe geftreife find. Sind mehrere Klermmern vorhanden, fo erſcheint die Conchylie winklicht, außer⸗ dem, und das iſt der gewoͤhnlichſte Fall, iſt fie gewolbe und geſtreckt. Sie hat acht Windungen, Über welche ſtaͤrkere Queer⸗ 134 ſtreifen, und feine gebogene und gefchlängelte ſenkrechte Streis fen laufen, wodurch die, Schaale einigermaaßen -Fnotigt, und zugleich runzlicht erfcheinet. Der Schwanz ift weder lang nad) kurz zu nennen; er hat ſtarke Dueerrungeln, und neigt fich am Ende. ein wenig in die Hoͤhe; inwendig hat er eine weite Oefnung. Die länglihe Mundöfnung hat von Außen einen geribbten und gerunzelten Wulſt; die Mündungslefje ragt ein wenig hervor, und bat, wenn die Conchylie ausgewachſen ift, lange: weiße Zähne. Auch die Spindellefze iſt gezahnt, und bie weißen Zähne haben gewöhnlich -braunrothe, oder brauns gelbe Furchen. So ift diefe Conchylie eigentlich und nach Linné beſchaf⸗ fen. Da fie aber in verſchiedenen Meeres Gegenden, und in verichiedenem Alter gefunden wird, fo pflege fle auch mancher⸗ fey .Seftalten anzunehmen, . Mandye haben eine anfehnliche Größe bis zu vier und einen halben Zolle; viele ‚find Eleiner, manche find dünnfchaalig, manche haben eine ſtaͤrkere Schaafe. mande haben mehrere, manche weniger, Wulfte; manche har ben auf den Windungen zivey Reihen Knoten, die andern gänzlich mangeln; die Queerribbon find bald färfer und ers babener, © bald flächer und ſchwaͤcher. Die Farbe ift braun oder: bräunlich. mit und ohne weißliche Bänder, bräunlich mit vielen Weiß, blau, blaugran, roͤthlich u. d. g. Man findet fie. in dem mittländifchen Meere, an den. weftindifihen und africanifeben Stranden, und vorzüglich in Offindien. Sie find gar nicht felten. Anmerk. I; Unter den. Speculazien giebt es, — den wenigen Angeführten, noch eine ‚große Anzahl Arten und Abs änderungen, die von Schriftftellern nicht angefuͤhrt, und von mir darum übergangen find, weil dies Eleine Gut die Achtung 135 Re noch nicht hat erhalten koͤnnen, die es fo fehr verdient. Frey⸗ lic fallen die größern Conchylien mehr in das Auge. Anmerk. II. Einige Berichtigungen der XI. Ausgabe des Linne mögen folgende feyt. ©. 3525. sq.2. A. muß das Eitat aus Knorr Th: 5. heißen. ©. 3526. f. Murex Trun- culus find Mund = eine und eben diefelbe Conchylie. ©.3527. sp. 7. Murex decussatus haben die Figuten aus Martini und Ebemnitz, too bey dem leßtern ſtatt 118. gefeßt werden muß 10. auch nicht die geringfte Aehnlichkeit mit. einander. S. 3529. sp. 174. muß ftatt Chema. f. 153, gefeßt werden. t. 161. f. 1538. 1539. — ©. 3532. sp. 24. wird gefeßt: Mart. 1224. — 1227. — ©. 3532. 3533. wird bey Murex Olearium alles nad) dem ges Andert, was ich vorher darüber gefagt habe. 2. und y. find Murex pileare. Eben das gilt von Murex Lotorium und pi- leare ©. 3533. 3534. — ©. 3535. f. bey Murex reticularis iſt Martini f. 1228. und von Born t. 11, f. 7. Murex Oldari- um. — ©. 3538. sp. 44. muß bey Gualtieri ſtatt B. O. ges feßt werden ⸗B. B. — + Ebend. sp. 47. y- iſt Adanſons Sa- kem (nit Sakum) Buccinum haeınastoma, — ©: 3540. sp. 50. ift £. 7. beyde aus Anore Murex hippocastanum. — ©. 3543. sp- 61. hat d, mit Murex Colus auch nicht die ges ringſte Aehnlichkeit. — ©. 3545. sp. 67. muß das erfte Citat aus Knorr heißen: tab. 30. fig.4. ©. 3546. sp. 73. y- iſt Murex contrarius unten sp. 157. tvo das Citat aus den Mans nichjaltigkeiten richtiger wiederholt ift. — ©. 3547- sp. 76, gehört zu Buccinum reticulatum als Abänderung. — S. 3548. #p. 79. heißt das Eitat aus Chemnitz nicht t. 168. ſondern 162. — Ebend, sp. 81. zu Buccinum, undatum sp. 82. aber ift Muaex fuscatus. — ©. 3549. sp. 87. ift ſchon p. 3486 ‚sp. 65. unten Buceinum rusticum angeführt, und ift auch ein 136 Buceinum.— &.ssst.'sp. 93. gehört unter voluta. — ©: 3357: sp. 120. heißt das erite Citat aus Martini nidt 1355. fondern 3350. das zweyte Citat unter «. iſt Eeine Abänderung fondern ein jüngeres Beyſpiel. — Ebend. sp. 125, ift feine eigne Art; fondern Abänder. von sp. 109. wo auch die Anorrifche Fir gur angeführt iſt. — S. 3558. sp. 127. iſt Murex craticula- tus sp. 105. — ©. 3559. sp. 173. gehort zu Murex Colus sp. 61. Y. — ©. 3561. sp. 137. ift allerdings Strombus tubercu- latus. — ©. 3654. sp. 154. iſt aud) Strombus: tuberculatus und oben p. 3521. sp. 37. richtiger angeführt worden. Anmerk. IH. Arten und Abändrungen, die eine nähere Befchreibung verdienen, find in dem Verzeichn. der Gräfl: Reuß. Pl. Naturalienſ. ©. 114. n. 648. die dreyedige Braune geflügelte Purpurſchnecke, aus Guinea mit weißen _ Fluͤgeln und verfchloßenem Schnabel. n. 649. eine dreyeckige geflügelte Purpurfchnecke mit drey erhabenen Dueerribben. ©. us. n. 654. der nußbraune Hochſchwanz. ©. 132. n. 749: das weiße Enollige und Enotige Tritonshorn. ©. 135. n. 767. das glatte gefchnäbelte nordifche Kinfhorn links gewunden. ©. 136. n. 770. die blafgefleckte, ſtark liniirte, ganz glatte Achat⸗ bien. n. 773. die Eurzfchnäbliche, gefprenfelte Achatbirn, mit oben zufammen gezogenen Windungen. S. 138. n. 783. eine fnotige gefleckte Tabartspfeiffe, die unter dem Namen des gefledten Kranichs aus England geſchickt worden. ©. 139. n. 787. die thurmfoͤrmige zackige Spindel, und endlih ©. 141. n.796. eine &pindel mit rundliden tief in die Dueere ges furchten Bindungen. — Aus den Conchylien des Fuͤrſt Biſch. zu Conftanz ©. 162. n.’2ı. der runde geribbte braun: Bunte babylonifhe Ihurm. Nachtrag ©, u. n. 17. b. das ger 137 zahnte Pimpelhen mit roftfäibigen Banden und violetter Mindung von Pulo Condore; und ©. 14. n. 18. a. die knotige braunroth geftreifte Spindel. Ebendaher. V. Berichtigungen fuͤr meine Einleitung in die Con- chylienkenntniß nach Einne. Bon Johann Samuel Schröter. zweyte Fortſetzung. ©, 448. ‚ben Strombus palustris wird hinzugefeßt: note Th. V. tab. 15. fig. 8, R ©. 448. 3. 18. 19. werden die Worte: wie abgelögt — abge⸗ ſchnitten: meggeftrichen, und dafür g- jeßt: durch eine Eins beugung von den Windungen getrennt. ©. 449. bey Strombus ater wird. hinzugefeßt Chemnitz Th. IX. tab, 135. fig. 1227. ©. 450. 3. 3. wird das Wort: Nachricht, mergeftrichen, und gefegt: eine beiriedigende Nachricht, Denn was ich aus Muͤller Hist. Verm, P, II, p. 149. n. 338. inmeiner Abhandf. über die Flußconchylien S. 314. n. CXI. gefagt habe, iſt darum nicht, ent.cheidend, weil Muͤller nicht gerade zu den Rinne citirt, fondern nur behauptet, feine befchriebene 138 Sehnecke komme mit der Beſchreibung des Tinnẽ uͤberein, nur Mangelten die ‚roftfarbenen Fiecken. Dem Beyſpiele, das Chemnitz Conchyl. Th. IX: tab. 136. fig. 1269. 1270, anführe, bat er felbft ein Fragzeihen beygeſetzt, und iſt bemnad) noch zweifelhaft. — Die folgenden Worte: „Muͤl⸗ ler fagt indeßen — weiß ich nicht: werden weggeſtrichen. ©. 450. vor Num.ı. wird hinzugejest: Martini Condyl. Th. III, tab. 78. fg. 800. 81. 02. die pfeilförmige Fluͤ⸗ gelſchnecke: Chemniß Th. X. tab. 155. fig. 1483. 1484. Die vielfschbandirte Slügelfchnede. 5 ©. 450. Num. 1, werden die Figuren im Seba 41. bis. 47. weggeſtrichen; hinzugefeßt wird: Chemnitz Conchyl. Th. X. tab. 157. fig. 1503. ©. 451. n. 3. iſt eigentlich Varierät von Strombus Gallus. ©. 454. n. 8. nennt man in Frankreich: die braunen Schweitʒer⸗Hoſen. ©. 454. n. 9. wird hinzugeſetzt: Seba Thesàur. Tom. III. tab. 63. fig. 3. Chemnitz Condyl. Th.X. tab, 159. fig.15ı2, bis 1515. ©. 454: 3. 12. fe werden die Worte: daß dies wahre — die größte Seltenheit: weggeftrichen, und dafür gefekt: aus, gewachfene Beyfpiele, denn die mehreften, die wir Eennen, find unausgewachfen, oder. Stümpfchen, Einnen 15, Zolle, und länger, und 19. Zolle breit werden. Sie haben dann einen hervorragenden Flügel, und 7. Zacken oder Finger. Sie fommen aus Offindien befonders aus St. Maurice, und find, fo; wie ihre Stuͤmpfchen fehr feiten. ©. 456. wird nah Num. 13. eingefhaltet: Kiffer Hist. Con- chyl. tab, 856. fig. ı2. c. ©. 456. wird nad) Num. 14. eingefdpaltet; Liſter Hist. Con- 139 chyl. tab. 862. fig. 18. a. Chemnitz Conchyl. Th. XI. tab. 195. B. fig. A. der Goliath Strombus Goliath. ©. 456. Num. 16. wſrd binzugefeßt: Chemnitz Th. X. tab. 156. fig. 1487: 1488, ©. 459. Num. 22. wird tweggeftrichen, dem es i das Stümpf- den von der fnotigen mweftindifchen Fluͤgelſchnecke S. 426- S. 460. Num. 24.wird hinzugefekt Martini Conchyl. Th: III. «tab. 78.fig. 807. 808. 809. iR ©. 460. n.f27. wird weggeftrichen, denu es iſt Strombus mi- nimus, ©. 462. n. 31. wird Binzugefeßt; Chemnitz Conchyl. Th. X. tab. 158, fig. ısıo. ıstı. dee Sommervogel. ©. 449. n. 57. wird weggeſtrichen, denn es gehoͤret zu Strom- bus Canarium. ©. 469. n. 58. wird hinzugefeßt: Chemnitz Conchyl. Th. X, tab. 158. fig. 1508. 1509. der Skorpion obne Knoten: der Storpion mit langer Naſe. Schr. dee Bootshake mit orangefarbener Muͤndung. franz. Scorpion orange, Scorpion non goutteux. Holl. Scorpion met orangekleu- rig roode Mond-opening. Bey meiner Zeichnung tab. 2, fig. ı5. ift die Naſe oder nad) Ainnd der Schwanz um ei⸗ nen Zoll zu kurz; id) babe daher tab, 7. fig. ı. nad) eben . dieſem Driginal eine beßere Zeichnung veranftaltet, die am Rande hinzugefekt werden muß. ©. 470. n. 59. ift Strombus palustris und wird hier wegge⸗ 2 ſtrichen. ©. 471. n, 61. iſt ein Helix ı und wird hier weggeſtrichen. ©. 471. n. 63. ijt die weftindifche Enotige Fluͤgelſchnecke S. 426, und wird bier weggeſtrichen. ©. 475. bey Murex haustellum mird Knorr Th. III. tab, 9. 140 fig. 4. weggeftrichen ; "bey Martini aber, wird flatt fig. 1086. gefeßt; 1068. { ©: 476. wird bey Murex Tribulus das Citat aus Bonanni weggeftrichen. Nach Martini wird gefegt: und eine fehr große Abänderung Chemnitz Th. XI. tab. 189. fig. 1819. 1820. ©. 477. 3. 1. wird bey dem doppelten Spinnenfopfe Hinzu: gefeßt: Bonanni Reer. Class..IlI. fig. 269. Bonanni Mus: - Kircher. Class. III. fig. 271. 3.4. wird nad) dem Worte. vorhanden: gefeßt: muß aber ſtatt A. 4. um der Dentlichs feit willen mit B. bezeichnet werden, was auch dev Text, wo ein B. vorgezeichnet ift, nothivendig macht. 3. 7. wird hinzugeſetzt: Chemnitʒ Conchyl. Th. XI. tab. 189. 190, fig. ı821. 1822. ©. 477. 3. 28. 29. muß es heißen: allemal ungleich längere Dornen, und zwiſchen diefen ebenfals Eleinere vorhanden find. Dies und die ungleich u. ſ. w. ©. 478. 3- 18. wird nad) dem Morte: pfriemenformige; ge⸗ fest : fehrag gebogene Dornen, die über die Schaale gehen, und einen langen u. f. w. ©. 479. Murex brandaris wird hinzugeſetzt: Cchemnitz Th. X. tab; 164. fig. 1571. und entftellt Th. XI. tab, zu. fig. 2094. 2095. S. 480. Der Hochſchwanz heißt: franz. Pourpre Epaisse et ä eötes, Pourpre de la mediterrande fascie, Brulde avP’huile, Pourpre troncon. hol. Gebandeerde Purperhooren, Ge- plocyde en geolyde Purperhooren, zwart gebande Pur- . perhooren, Geknobbelde Brandhooren, De Hoogstart. Bey den Citaten wird hinzugerhan Knorr Vergn. Th. IIL tab. 9.;fg. 1. ı4r ©. 480. 3. 33. wird für: oben, gefekt, vorn. ©. 482. unten. "Die Brandhoͤrner heißen noch: franz. :Rotie, Pourpre brulee, holl. Brandarishooren. ©. 488. wird bey Murex gyrinus Knorr Th. VI, tab. 24. fig.6. und Mdanfon, weggeftrichen, hinzugefeßt aber: Chem⸗ "nis Th. XI. tab. 193. fig. 1860. 1861: ©. 492. Ueber Murex Oleariunm, Lotörium und pileare bitte ih meine neue Lirteratur Th. III. ©. 267. f. nachzulefen. Dierbeften Zeichnungen jind: 1. von Murex Olearium Ciſter Hist. Conchyl. tab. 935. fig. 50. Bonanni Recreat. Class III. fig. 193. Bonanni Mus. Kikch, Class, III fig.193.'Rumpb amboin. Rari⸗ taͤtenk. tab 49. fig. I. Gualtieri Ind. Testar. tab. so. fig. A: Martini Conchyl. Th. IV. tab, 128. fig. 1228. von Born Mus. Caes. Vind. tab. u. fig. 3. 2. von Murex Lotorium: Anore Bergn. Th. II. tab. 7, fig. 2. 3. 3. von Murex pileare: Bualtieri Ind, Test. tab. 49. fig. G. Seba Thesaur. Tom. III. tab. 57. fig. 25. Meine Einleit, Th. I. tab. 3. fig.3. und Abändrungen Ag. nr. Martini Conchyl. Th. IV. tab. 130. fig. 1292, 1243, 1248. - 4249. 1250, Ebemnitz Tb. XI. tab. i91 fig. 1837." 1838. Nach diefen Abbildungen bleiben zwar die Linnaͤiſchen Beſchreibungen, aber die Erklärung muß ganz umgearbeitet werden. Ich werde dies, da es bier fo weitläuftig ſeyn würde, in Wiedemanns Archive beym Gefchlechte Murex n. 34. thun. ©. 492. 3. 17. muß für: oben, gelefen merden, nach unten, "©. 494. bey Murex femorale , wird Knorr Vergn Th. VI, tab. 26. fig. 2. weggeſtrichen. 142 ©. 495. bey Murex cutaceus wird zuforderft zu à Etages ger ſetzt: jaunes, dann werden bey den Eitaten aus Ciſter und Seba, die Fragzeichen weggeftrichen; die Citaten aus Anorr fallen ganz weg, doch wird dafür gefeßt: Knorr. Vergn. Th. VI. tab. 17: fig. 7. (entftele;) auch Martini Conchyl. fig. 1087. 1088. fällt weg. &.'496. 3.18. iſt für die Motte: der Bauch, bs leſen, - die Schaale. ©. 497. werden bey Murex pyrum die Citaten aus Knorr „weggeftrihen, und dafür gefeat: Knorr * VI. tab. 26, fig. 2. ©. 499:. Murex Serobiculator heißt der — die xo⸗ wenpfote, die braune mit Perlenſchnuren umwunde⸗ „ne Rröte; nicht aber der glatte Murex 'frAnz. Patte de Lion, und wird. von folgenden Schriſtſtellern, abgebildet: Liſter Hist, ‚Conchylı tab. 943. fig.'39. (wie Chemnitz will) Gusltieri Ind. Test, tab. 49. fig. B. Adanſon Hist. du Seneg. tab. 8. fig. 13. Jabik.. Ehemnig Condyl, Th. X. tab, 163. fig. 1556. 1557, (ein fehr ſchoͤnes großes nur nicht getreu gezeichnetes Eremplar.) Meine neue Litteratur , Die nordifche verkehrt gewundene Spindel; der rothe * Merrettig: Ciſter Hist. Conchyl. tab.-950.. fig, 44..b; e. Neue Mannigjaltigkeiten Th. IV. tab: 2, fig. 14. Chemnitz Conchyl. Th. IX. tab. 105, fig. 894. 895, Giehe, Einl. «©. ö 60. 1.244. 245. LXIV. Murex suceinctus. i Bonanni Recreat. et Mus. Kircher. Class. IH. 4 ©, Einleit. ©. 651. n. 248. S543. n. 1. wird das Citat aus Knorr — ©. 543. n. 3. iſt Murex reticularis und faͤllt hier weg. S. 5440. 7. wird binzugefeßt: Knorr Th. J. tab. 30 ig. 1, und der deutſche Name: Die ſchwere gezackte Feige. &.545..n.8. mn heißen Spengler tab. 3. fig. C. für Th. UL tab. C. ©. 547. n. 15. muß. für saxatilis geſetzt werden: ramosuss) ©. 549. n. 19. wird hinzugeſetzt? Chemnitz Conchyl Th. X. tab. ı61. fig. 1532. bis 1535: - Sie heißen auch: die Kalbs⸗ zunge: franz Langue.de Veauz-und find vom Chemnitz Th. X. ©. 246. f. gut beſchrieben. Löten e 147 & 550. 3.5 wird’ dad Citar aus Knorr weggeſtrichen. ©. 550. n. 21, wird das Citat aus Adanſon weggefirihen, ©: 552. wird nah n. 27. binzugefeßt. 1. Wartini Conchyl. Thi III. tab. iis. fig. — Siehe ©, 359. n. i3. er j 2, Aifter Hist, Conchyl. tab, 940. fig" 36. Siehe ©. 359% Rlhagiha0d 9 ©. 552. n. 29. Diefe Vortreppe ift [hon vorher ©:364. n.28. angeführt. und beichrieben; fie gehört aber hieher unter "Muret, N ©: 553. n, 36, iſt eine Volute und wird hier weggeſtrichen. ©. 554. n. 31. wird das Citat aus Kiffer meggefttichen. ©3554. n. 32. heißt noch franz. Oeil d’Argus, Argus faseid, , ©. 5541 0.3. wird nach Martini gefeßt: Chemnitz Th. XT. "tab. 192. fig. 1843. bis 1846. ©, 555. 3. 17: feße man für lotorium, pileare. &. 555. nach n. 34. wird als eigne Art eingefchaltet: Mar⸗ tini Cuochyl. Th. IV. tabs 131. fig. 1254. das Fuͤnfeck. ©. 555. u. 35. wird das Citat nus Seba mengeftrichen, ©. 556. n. 36. wird binzugefeßt: Chemnitz Th. X. tab, 162, fig. 1552. 1553. das feine Pledborn. ©. 557. nad) n.38, wird eingefchaltet: Ebemris Conchyl. Th. X. tab. 146. fig. 1365. 1366. diefe Eonchylie ſtehet zwar ©. 127. unter den Bullen, aber es iſt eigentlich ein Murex, “wie Chemnitz felbft eingeftehet. &. 559. n. 42. heißt, dee geſchwaͤnzte chinefifche Thurm. ©. 550. t1. 44. wird das Citat aus Argenville weggeftrichen: "aber hinzugefeßt: Knorr Vergn. Ih. VI tab. 26, fig. 3. i Meine Abhandl, von, den Tlußcondpl. tab. 9, fig. 9. a K 148 ©. 560. n. 45. iſt Strombus tuberculatus‘ ©. 447."und toid bier weggeſtrichen it de m ©. 562. n. 50. wird hinzugefeßt: — Conchyl. tab, zu. fig. F. ©. 563. n. 54. ift ein Stuͤmpfchen, Su zu Murex und wird hier weageftrichen. ° ©. 564. n. 58. wird hinzugefeßt: ——— Conchbl a X tab. 160. fig. 1518. 1519. der weifie Helm. ©: 566, wird mach n. 65. eingefchalter: 1. Kiftee Hist. Conchyl. tab. 939. fig. 34. a. Chemnitz Eons chyl. Ih. XL, tab. 192. fig. 1851. 7852. der wellenförmis "AR Murex. 2. Ciſter Hist. Conchyl. tab. 949, fi. 36. Siche Einfeit, Th. I. ©. 359. n. 14. aud) die Figur. aus Knorr gehüs ret hieher. Kinzugefege wird: Chemnitz Conchyl. Th. XL tab. 193, fig. 1856, 1857. der heimliche Murex. ©. 566. n. 66. ift Murex contrarius und wird bier wegge⸗ ftrichen. ©. 569. n. 77: beißt beym CLeßer Teftaceotheol, s. 58. y. das hügelichte Kinkhorn, ©. 576. n. 95. heißt bey Martini Conchyl. 25. in S. 76. n. 2. der flache ſcharfrandige Schildkroͤtenſchwanz. «Linn. XIII p. 3540. sp. 50. d. Murex Melongena, ©. 532. 3. 18. feße man für: fein Bepfpiel: ein Beyſpiel, und 3. 19. 20. ſtreiche man die Worte: noch weniger ein: weg, und jeke dafür: fein eigentliches, fondern ein gedoppeltes. ©. 582. n. 116, wird am Ende binzugefeßt : diefe Conchylie ge⸗ hört zwar eigentlich zu Murex saxatilis, kann aber als eine merkwürdige Abändrung für fich fichen. ©. 583, n, 117, muß heißen fig. 5. j 149 ©: 592. n. 152 wird Binzugefeßt: Chemnitz Conchyl. TH-IX “tab. 105. fig. 897. 898. die lintsgewundene Gpengleris ſche Purperfehnede. Grimace l’unique, } ©. 593. 3.36.37. werden die Worte: olearium (oben n. XII 1. weggeſtrichen und dafür geſetzt; pileare. (oben Num. KRULUFJW: macht de 3 ©. 595. n, 160. ift wahrſcheinlich Buccinum undatum und wird hier weggeſtrichen. ©. 595. nad) 160. wird Als eine eigne Art unter 160, a. ein⸗ Zeſchaltet Rnore Vergn. Th III tab: 9: fig: r ©. 595. n. 161. 162. find Murex fuscatus ©. De und Dtm hier weggeſtrichen . .* sin ©. 569. n. 163. wird zu Knorr gefeßt:' Das bunte Hands horu. 189, 250* £ > ©. 596- n. 164: 165. find beyde Murex Birpocastanım und werden bier weggeſtrichen. wi - ©. 797. n.166. ift der chinefifche — ©. 560. n, Du und witd hier weggeſtrichen ! 2 ©. 597. n. 167. ift eine Volute und fällt hier weg. ' ©. 597. n. 168, gehoͤrt als Barictät zu Murex En ’ num und wird hier weggeftrichen, ©: 598. n. 170. ift ein Buccinum und wird bier weggeſtri⸗ cheu. ©. 598. n. i7t. iſt Sttombus tuberculatus und wird hier weg⸗ geftrichen. ©. 599. n. 174. ift hinzuzuſetzen: Chemnitz Condyl. Th. XI. tab. 190. fig. 1829. 1830. 1833. 1834. ı ©. 601. n. 178. ift Buccinum haemastoma uhd fällt hier weg. S. 604. n. 183. ift bereits ©. 362. n. 21. angeführt, und — bier weg. — 3 150; ©. 608. 1.194,’ wird; hinzugefekt: Chemnitz Conchyl. Th. X tab. 160. fig. 1520..1521.. dev Straußfuß. franz. Le Pied d’Autruche. BA ©: 615. n. 205. wird hinzugeſetzt: — Dean, * v. AN 9) 10. fig. 4. 5. —— ©. 617. .n. 209. wird hinzugefeßt : Eben Conchyl. %. X. ‚tab. 164. fig. 1566..1567; Abänder.. ©. 620. n, 215. wird hinzugefeßt: Cbemmisz 2. XI. tab. ı9e. fig. 1831. 1832. der. gekrönte Thurm, franz. Bucein,. d’Is;y Le Baton, @’Epine,. ‚Die: letzten zwey Zeilen dieſer Seite muͤſſen alſo heißen: die Farbe iſt lichtbraun, ihre Länge, beträgt einen und dreyvierthel Zoll, und fie kommt von der Guineiſchen Kuͤſte. SR ) ©. 630. n, 244. 145. gehören zu Murex contrarius eine Ark, bie wie Ich oben bemerkte, Ainne in, feinen Mantiffen aufs) geftellt hat, und die in meinem. Buche unter LXII. eins geſchaltet werden muß. j 7 ©. 631. n. 248. in Murex suceinctus , Linn. Mantiss. tels her in meinem Buche unter LXIV. eingef&altet wird. T ©. 638. n. 267. ift Murex Cochlidium p. 5ı6. und ‚fällt hier, weg. ©. 639. .n. 271. ift die ſtumpfe viereckige geſtreifte ſchwarze⸗ braune Bandſpindel ©. 615. n. 205. und fällt hier weg. S. 640. n. 273. iſt Murex craticulatus, p. 533. und wird hier ) vo ggeftrichen. ©: 644. n. 287. wird hinzugeſetzt; - Naturforcher XI. St. tab. 3. fig. 2. Chemnitz Conchyl. Th. IX. tab. 105. !fig. 896, franz. Quenouille d’Enfant a gauche, ©, 646. 647. bey Trochus niloticus wird hinzugefeßt: Anore Bergn. Th. J. tab. 12. fig. r. 2 rt ©. 648. bey Trocius maculatus wird bingugefegt:” Rnore Vergn. auf-der letzten Zeile, muß fürs, buntformig oelebt⸗ werden bundformig. ©. 716, n. 94. muß die mißrathene Zeichnung tab. 3, * au weggeſtrichen, und dafür gefegt werden: tab. 7. fig. 2,3 ©&;716. 3.27: wird nad) dem Worte: liegen: eingeſchaltet: dicht angeleimt. 3.32. wird das Wort: fehr: weggeſtri⸗ en. — 3. 33. nad) den Morten: oder vertieft: hinzuge⸗ feßt: glatt und glänzend, und ein bräunliches breites etwas erhöhetes Band nimmt den Mittelpunct der Baſis ein. — Endlih 3,35. wird das Wort: langen: weggeſtrichen. ©. 717: 3.5. wird für: tab. 3. fig. 15, geſetzt: tab. 7. fig. 2.3, ©. 720. 3. ı0, wird nad) dem Wort: iſt: gefeßt, beſtehet; und auf der vorlesten Zeile, wird fir aber, gefeßt: oder- ©, 721. n. 303, wird hinzugeſetzt: Chemnig Conchyl. Th. IX, Ei ‚tab. 122. AB. 1045. a ab. & der Hand oder Erdkraͤuſel. 3.40. 28. aber io'färe: ein! Band: — ſcharfe Kante io BE FE TE EN ser. Bari ©. zz. n. * ift Helix und "wind hier wegge⸗ fee Naeden Ssonsz run ser nit en E28. Mi. 128. wird hinzugeſetzt —— EXT tab} 165.” fig. 1583.1984. Koͤmmerer Conchyl. in Rudolſtadt tab » fig. 1. das einzabnigee ’Huänfelchen. ı mn u 9 ©. FR Deöchus Maps and wild weggeſtrichen. Ss hin) rag! iſt beteits S. 766. m. 63 behm chineſiſchen Ternpelchen angeführt ‚md Mirse/hier weg, IB EL d ©. 739. n. 159. ift das nerflint fa: arg —* S is n. 28. und faͤllt bier rang, > u a ER. 0.160.) Trochus nilotieus ©. 646. n.'170. aber iſt Trochus rege ©. — und 2 Nummern ws A 5 MI: — 2 bier weg. Sg. Re da hm: ſche —— ©: Ir und ’ fälle Hier weg. ©: 745) ı. 177. if Trrochus zizyphinus und F hier weg. ©. 746 3.29. wird hinzugeſetzt man darf fie aber auch nice mit denn chiefftrablichtem Kraufel des ER Me zz er 714. 1.91; derwechfelt. ' ur ©. 750, n. 184: witd ar hg — Th. L. tab.'i14. Ag.) 977. a. b." &: 751. ’n. 185. wird hinzugeſetzt: Chemnitz Conchyl. TH. ir tab. 143. fig. 966. ©7352. n.186. wird hinzugefeßt: nn — Th. IXx. tab. 113. fig. 967. ©. 752. n. 187. wird hinzugeſetzt: Chemnitz Conchyl. Ih. IX, tab. 113, fig. 968. 155 ©7353: 10.188; wird hinzugeſetzt: Chemnitz: Conchyl. Th: IX. ‚tab. 113: ‚ig. 969. ©. 753. n.,189., wird — Chemnitʒ Eondpl a6: 1x. ‚tab. 113. fig. 970. Hp, S. 754. .n. 191. witd binzugefest: Chemnig — Th. IX. „tab: 122. fig. 1051. RN ö 4 S. 755. n. 192. iſt ein bo und * hier weg. Der, zwehte Band. Kalle bey Johann Jacob Gebauer. 1784. Aum. So oft in diefern Bande das Worts: horizontaf ges ’ fest ift, wird dafür: ſenkrecht, geſetzt. 2 | S. 3. bey Turbo obtusatus wird hinzugefeßt: Knorr Bern. ‚ZH. VI tabi 23. fig: 8. 1. ©: 4. bey: Turbo: neritoides wird beym Citat aus Knorr) Ag. 8. gänzlich bey fig. 9. aber das Fragzeichen wegge⸗ ſtrichen · RD ©. 92 bey Turbo Pullus werden bey fig, 17. 18. die Frags äeichen weggeftrichen. 2.11, werden die Worte: die ich nicht Fenne: auch weggeſtrichen; auch fallen 3.17. f. die Worte: ‚diejenigen Schneden — gefärbt feyn muß: gänzlich weg. Dafür wird gefeßt: Hr. von Born hat ein Schlechtes: Bey fpiel mit abgebrochener Endſpitze, abgebildet. Mein größe ‚tes Veyſpiel iſt fieben Linien lang, und es iſt mir ſchwer, + die Achnlichteit zwiſchen diefer Kleinen Conchylle und der 156 Petholaſchnecke zu finden.) Ihr Bau iſt geſtreckt, doch et⸗ was bauchig, und alle haben eine rothe Grundfarbe. Die mehreſten "haben am Ende der erſten Windung ein gefleck⸗ tes Band; ſonſt ſind ſie bald gefleckt und marmorirt, bald, das Band ausgenommen, einfarbig. Einige, die indeßen⸗ bey dieſer Speculazie ſelten vorkommen, ſind geflammt. Diefer ſonſt gemeinen Conchylie fehlt blos die Größe, um ‚unter den fchonften Conchylien oben an zu ftehen. ©. 10. wird 3.1, biy Rumpb ein Fragzeichen gefeßt. 3.18. ff. werden die Worte: Wie indegen — nicht begreifen: weggefteichen, und dafuͤr gefegt: ins Vaterland diefer Con: chylie weiß © Linnẽ nicht; auf „umpb kann man fih au nicht berufen; theilg, well dieſe Figur noch zweifelhaft ift, theils, weil Scyeroet-in-feinen- Zufägen nicht lauter oſtin⸗ difihe Conchylien liefert. E:ro.raufıder - legten Zelle wird fürs B. Ti TIER geſetzt: B. III. ERAEaas) ©. 13. wird: das Citat aus Knorr — i ed ©. 14. 3.8. wird für: grünbraun: gefegt: grün, braun u, ſe w. ©..18: bey Turbo Calcar, wird hinzugefeßt: Knorr tab. 6. ũg. 2. ©. 21: Turbo marmoratus heißt auch: das bunte Kant⸗ born. Zu den Citaten wird gefegt: Knorr Vergn, Th. 1. tab. 3. fig. 5- ©. 22. 23. bey Turbo sarmaticus wird hinzugeſetzt: Knorr Deliciae tab: B. III. fig. 2, Änore Vergn. Th. ı. bh 3. Ag. mw ©. 24. Turbo olearius beißt auch: das große perlmutter- ne Kannthorn, bolländ, Knobbelhoorn bey den Eitaten, wird bey Knorr das Wort: unkenntlich; weggeftrichen, 157 und Hinzugefeßt: Geve DBeluftig. tab. 16. fig. 149. eig ©. 25. 3. 24. wird nach dem Worte: ſchmutziggruͤn: gefekt: wenn die braune, mit dunkleren aud) einigen weißen Baͤn⸗ dern an der Naſe, verſehene Oberfarbe hinweggenommen iſt. Geve Beyſpiel iſt braungelb, mit aufgeſtreuten dunk— leren Flecken.) — 3. 28. wird noch hinzu gefeßt? der Deckel ift der größte unter dan fteinartigen Derfeln, die wir ken⸗ ‚nen. Er ifknicht ganz rund z. B. drey Zoll lang, zwey und einen halben Zoll breit, von Außen gewolbt, weiß Und glatt; von Sinnen ein wenig vertieft, mit einem weißen erhabe⸗ nem Rande, inmwendig brapın, mit einer ſchwarzen Schnes denline; und einen Zoll ftark. &. 27. Turbo sanguineus heißt richtiger: Die Kleine bluts farbige Mondſchnecke. Das Citat aus Chemnitz wird weggeſtrichen. Auf der letzten und folgenden Zeilen der. fols genden Seite, werden die Worte: nach Kinnd — gefuns den werde: weggeſtrichen, und dafür gefegt: dieſe Eleine Conchylie hat ganz die Form eines Kräufels, aber eine runs de Mundofnug. Die wichtlgften Beyfpiele haben einen hald« ‚verdeckten Nabel, bey den mehreften ift er verfchloßen. Der Dau iſt rund; der Zopf ift gedruͤckt, und die erfie Windung vornemlih, mit feinen Queerftreifen belegt, die nur am felz tenen Beyſpielen feharf find, aber allemal weit aus einane der liegen, Die ganze Conchylie ift roth, doc) find die Strei« fen dunkler als die Furchen. Die Dafis hat kaum Eenuts liche bogenfoͤrmige Queerftreifen. Die innre Farbe hat keia nen Perlmutterglanz, und die Schaale üeerfteigt die Größe einer Erbſe nie. ; ©. 30. 31. wird zum Citat aus Chemnitz hinzugefeßt: und entitellt; Th. XI, tab, zır. fig, 2090. 2091. 158 ©. 33. wird nach den Morten: Enotige Ribben: geſetzt, die beſonders durch die, Über fie laufende Quaerſtreifen, knotigt werden. Ebendaſ. nach den Worten; der Windungen hins wein: wird gefeßt: dadurch. wird jede Windung in zwey - gleihe Theile abgeichnitten, worunter der obere geribbt iſt, der untere aber keine Ribben hat. — und nach der letzten Zeile witd noch hinzugefeßt: auch von den Ufern des ro⸗ then Meeres, kommt diefe Abänderung, und ſo ein Beys fpiel, das dem Turbo delphinus ungleich) näher kommt als jene weit geſtrecktere Abänderung, mochte Linne vor ſich gehabt haben. A ©. 34. 3. 10. wird für: Soße: geſetzt Lupine. ©. 36. 37. bey Turbo clathrus, wird hinzugefegt: Chemnitz Th. XI. tab. 195. A. fig. 1878. 1979. &. 39. bey Turbo‘ crenatus, wird Hinzugefekt: SO Conchyl. Th. XI, tab. 195. A. fig, 1880. 1881, ©. 40. Turbo striatulus heißt befier: Die gegitterre Wen⸗ deltreppe. ©. 41. 3.1, leſe man für: Enotiger Guͤrteln umgeben: Güts tel belegt. 3. 5. werden die Wortes aber häutigen, oder: weggeſtrichen 3. 6. wird für: Fnotige Nunzeln: gefeßt: cons vexe runzlichte Wulfte, oder Klammern. — Endlich 38 wird noch hinzugefeßt: Ich kann zu diefer Befchreibung nur wenig: hinzufegen. Sie hat den Bau der. unächten Wen» deltreppe (Turbo Clathrus Linn.) iſt aber ungleich Kleiner, ohngefähr einen halben Zoll lang. Sie hat fechs bis acht Windungen, feine enge QDueerfireifen, und eben fo feine aber weitere fenfrechte Streifen, daraus ein unvollfomme: tes Gitter entftchet, wozu man aber ein Augenglas braucht. Die eyfoͤrmige Mündung iſt gefäumt, und hat hinter ſich 199 einen kleien Nabel. «Die Klammern liegen ſchraͤg, und ſind an manchen Beyſpielen haͤufiger, an andern fparfamer vorhanden; an meinen drey Beyſpielen ſind ſie nur auf den zwey erſten Windungen zu fehen. ©. 41. Turbo Uva,' heißt frahzöfifch: Enfant en maillot. ©. 42. 3.13. wird nah dem Morte: Ribben: gefekt: die Windungen find durch feine Linien getrennt; wenn man fich "aber die Schaale mir Kinne altterformig vorftellet, {o muß man fagen, daß fie ein fehr unvollfommenes Gitter bilder. ©. 43. bey Turbo lineina wird hinzugefest: Chemnitz Con- chyl. Th. IX. tab, 123. fig. 1060. a. ©. 47. bey Turbo acutangulus wird dag Eitat aug Knore ° töeggefirichen, und dafür geſetzt: Th, VE, tab. 19. fig. 5. j ©. 48. bey Turbo duplicatus wird binzugefeßt: Knorr Bere gn. Th. II. tab. 19: fig. 5. ©&. 49. Turbo exoletus ift nicht Spec. sat 644. Hins zugeſetzt wird: Knorr Vergn. Th. VI. tab. 39. fig. 2, ©. sı. wird bey Argenville Zoomorphofe das Fragzeichen mweg« - gefteihen; binzugefegt wird: Ebemnig The X. tab, 165. fig, 1391. * Rh, ©: 56. 3.23. wird nach den Worten; gefunden wird: hinzu⸗ geſetzt: Chemnitz Conchyl. Th. IX. tab, 112, fig. 900 n. 1. 2. kann nicht Vurbo bideng feyn, denn fie hat keine sü- turam suberenatams. Aud) figs 963. 964. kann aus) eben * dem Grunde nicht hieher gehoͤren. Nun falen aud) die vom Chemnitʒ angeführten Citaten weg. ©. 56. 57. ben Turbo perversus wird hinzugefeßt: Chem⸗ nin Cenchyl. Tb. IX, tab. ır2. fig, 959. a. b. ) ©. 58. bey Turbo muscorum wird hinzugefege: Chemnitz Conchyl. Th. IX. tab. 123. fig. 1076, n. 1.24 3.25. mup es «160 helßen: wird nicht viel uͤber eine Linie‘ Tang. ©. 59. 3. 3. bis aus ‚Ende diefes Artikels wird — —da dieſe Conchylie ein Helix iſt. (Die Fortſetzung folgt.) VL Ueber den" Luftfack der Fifche, ein Verſuch von Profeſſor Ddllinger, zu MWirzburg. De Anatomie des menſchlichen Körpers hat bisher kaum ei⸗ we andere wichtige Beziehung erhalten Eünnen, als die, welche fie als Lehre von dem Medanismus der Theile, auf den mes hanifchen Theil der Arztlichen Technik, die Chirurgie, hat. Bey der Anatomie fämtlicher thierifcher Körper fällt diefe Bes ziehung vollends ganz weg, und daher entjteht eine Leere, die wohl der Grund des vernachlägigeen Studiums der, vergleis chenden Anatomie feyn mag, und die man dur Teleologie auszufüllen beftrebt war, wie denn auch jederzeit teleologifche Erklärungen verbraucht wurden, um. der trocknen Aufzihlung der Theile des meuſchlichen Körpers einigen Saft mitzucheilen. 161 Sch weiß nicht, was ſich einer der erſten Naturforſcher uns ſerer Zeit, unter der Vereinigung des mechaniſchen und ter Teologifchen Prinzips in der Naturlehre und insbefondere der - vergleichenden Anatomie denkt, aber das meiß ich, daß es noch ein drittes wenig gekanntes Prinzip giebt, Das nicht das vereinigende des Mechanismus und der Teleclogie iſt, ſondern über beyde erhaben, beyden auch nur eine! Außerft untere geordnete Stelle beſtimmt, und in feiner Sphäre fie aus; ſchließt. — Ich werde nicht wiederhohlen, was ſchon oft von Philo⸗ ſophen uͤber den Mißbrauch teleologiſcher Urtheile geſagt, und von den Naturforfhern bie und dort mit Dank aufgenoms ' men wurde, *) ich will nur erinnern, daß, „wollte man, auch den fireng zu beweifenden Nachtheil davon für die Wiffens ſchaft nicht zugeben, man doc), die Unfruchtbarkeit der. Ter leologie nicht zu laͤugnen vermöge. i Man wird mir gerne eingeftehen, ‚bag das enbliche Res fultat der »vergleichenden "Anatomie, eine, Einſicht in ‚die Ges ſetze fen; nach melden die Natur die verfdiedenen Theile thie⸗ rifcher Körper bildet, und daß aus der Einſicht diefer Geſetze, auch die Kenntniß des Verhaͤltnißes dieſer Theile zueinander hervorgehe. Denn wirft ein Theil beftimmend auf einen ana dern ein, fo fann er die nur auf eine feiner Natur anges mefjene Art, diefe feine Natur aber if ihm durch ein be⸗ flimmtes Gefeß vorgefhrieben, und wer dieß Geſetz kennt, meiß eben dadurch die Beziehung dieſes Theils auf andere; Der Teleologe Eehre die Sache un, er will die Beziehung, *) Sömmering iler das Organ der Erele, pr 5. | . Bandes. 2. Stauck. ‚ g 162 welche die Theile zu einander Haben, kennen, ehe ihm noh etwas. von ihrer Natur befannt iſt. Ohne Zweifel Hat mehr nder weniger jeder der ſich der dergleichenden. Anatomie widmet, den Zweck vor Augen, eins mal wenn alle empirifhe Thatfachen herbey gefchaft find, zu einer daraus refultirenden Kenntnig der geheimnißvollen Ges feße des Bildungstriebs zu gelangen, nad) welchen die mans richfaltigen Theile thierifcher Körper ausgebildet, aneinanders gereihet, und zu einem Ganzen verbunden werden, Wie wäre es nn, wenn das, was als Zweck unferer Mühe, als die Folge unferer Forfchung angefehen wird, zum Prinzip derfelben aufgeftellt würde? Wenn gezeigt würde, daß dadurch felbft die Unterſuchung ungemein befoͤrdert, . erleichtert wird? Man fehe nur zuerſt jede Zergliederung als ein Ex⸗ periment an, als eite Frage, die wir.an die Natur thun, worauf wir von ihr eine Antwort erwarten, und geftehe, dag wir nur dann vernünftig fragen fünnen, wenn wir wiſ⸗ fen, was vote fragen folen. *) "Das unermeßliche der Auf⸗ Habe der vergleichenden "Anatomie, die Hinderniffe, -die ihrer Bearbeitung im Wege ftehen, das traurige Schickfal der Ana⸗ tomie des menſchlichen Körpers, bie drephundere Jahre und dieler Gelehrten Leben zu ihrer Vervollkommnung bisher fors Berte, find Bewegaruͤnde genug, um uns auf eine aͤchte Mes thode denken zu machen, Steffens hat bereits den Weg der Spekulation geöfnet, und nicht nur fir die vergleichende Anotomie ein Muſter der Bearbeitung aufgeſtellt, fondern ihr auch ein Prinziv gege - — — — H Ich wunſchte ſehr, daB Doch die fürtreffliche Etelle: Kants Kritie vn B. pXıl. d. V. reiflich überdacht würde, 163 ben. Im Folgenden Felle ich meinen’ Verſuch über efnen fpeziellen Gegenftand der vergleichenden Anatomie auf. Ob ich mir gleich ſchmeichle, im Beſitze mehrerer. fpeculativer Anfihten einzelner Theile organifcher Körper zu ſeyn, fo babe id) doch vorzüglich Hier den Luſtſack der Fiſche zum Gegen⸗ fand diefes erſten öffentlich mitgeteilten Verſuchs genommen, weil fih noch neuerlich der übrigens verdienfivolle Fiſcher tea leologiſch dariiber abgemüht hat. Sch habe hiebey nur die Ditte, jene Nahfiht, womit man andere Methoden in der vergleihenden Anatomie bisher aufgenommen hat, auch ber bier gewählten zu ſchenken, oder auch, die hier möglichen Feh⸗ ler im Einzeln, nit dem Ganzen anzurechnen. Sobald ſich im Thierrelche der einfachere Bau in eine Manchfaltigkeit der Organe auflößt, fo Bald bemerkt man auch die Trennung in Numpf und Extremitäten, während fih dann die lebendigeren Theile dem Rumpfe einverleiben, nimmt in den Eriremitäten ein Mechanismus Platz, der durd) die hir here Dedentung der Numpfs-DOrganifation verdrängt zu ſeyn ſcheint. Der Rumpf felbft konſtituirt ſich allmählig zu drey befondern Höhlen, die fich in den vollfommnern Thieren im die Organe dev Reproduction, Irritabilitaͤt, und Senſibilitaͤt theilen, da dann "die: Ertremitäten dem Kopf als Maxillen, der Bruſt als Hände, dem Unterleib als Füße fich ans fliegen. Zwiſchen dem Bau der Theile und ihren Wirkungen hat eine präftabilirte Harmonie ftatt, vermöge welcher der Theil “auf diefe Arc wirkt, weil er fo gebaut iſt, und auf diefe Ark gebaut ift, weil er fo wirft. Man wird in alle Ewigkeit aus dem Bau der Theile ihre Wirkımgsart nicht ableiten Eonnen, weil beyde ſich nicht zu einander, wie Zolge und Grund verhalten, Ya 164 fondern beyde auf einem und demſelben Grunde beruhen, auf ; ‚einem Geſetze, das Geſetz der Bildung und der Wirkung zus ‚gleich iſt. Folglich, gilt es gleich die Geſetze des organifchen ‚Lebens reflectirend oder fubfumirend zu beſtimmen *); was für das Seyn gilt, gilbt auch fürs Wirken und umgekehrt. Die Dreyheit des organiſchen Lebens, die ſich uns in der Reproduetion, Irritabilitaͤt und Senfibilität, offenbart, kuͤn⸗ digt ſich auch in dem Bane des Koͤrpers als Grund des Seyns der Organe an, und iſt insbeſondere das Geſetz der Einthel⸗ lung des Rumpfs in drey Hoͤhlen, fo wie der Bildung der⸗ ſelben, und der. Aufnahme beſtimmter Organe in fie. } Die Bruſthoͤhle ſteht unter dem allgemeinen: Gefeße der Hoͤhlenbildung, Daß. jede für ſich ein ganzes bilde, und durch Conzentrizitaͤt die Kontinuität aufgehoben fey, aber nebft dem hat fie fo, manches eigene, wodurch fie fich von der Kopf und Dauchhöhle unterfcheider, und ſich als eine Indifferenzbildung beyder amkündigt. Zwiſchen beyden inneliegend ſteht fie auch mit beyden in einem lebendigen Antagonismus, durch welchen ihre Bewegungen beym Athemhohlen bedingt find, Iſt die Kopfhoͤhle nach auſſen durch Knochen, die Bauchhoͤhle vor⸗ zuͤglich durch Muskeln geſchloſſen, ſo ſind es Knochen und Muskeln zugleich, die in abwechſelnden Lagen die Bruſthoͤhle bildet. Autenrieth, mein gelehrtefter Freund, nennt in ſeiner Phyſiologie (F 22.) das jeden Theil beſonders umgebende Zel⸗ lengewebe die Atmosphäre des Theils, ich verfolge diefe fcharf: finnige Bemerkung, weiter, und nenne die Lunge, diefes eine #) Es iſt daher auch Fein Unterſchied zwiſchen dergleichender Anatomie, die reflektixend ‚and vergleichender Phyſiologie, die ſubſumirend verfahrt, 165 aroße Hoͤhle ausfuͤllende Aggregat von Zellengewebe die At⸗ mosphaͤre des Organismus, Aber was iſt dann Atmosphaͤre? fie iſt das Product der beſtaͤndigen Durchdringung der Des fondernheit von der Allgemeinheit. So wie demnach vermd« ge feiner eigenen Bildung ein jeder Theil im Organismus im Ganzen getrennt, und ein befonderer geworden, immer aber wieder in die Allgemeinheit des Organismus "anfgenommen ‚ine zelligte Atmosphäre um ſich fammelt, fo muß fih auch m Ganzen des Drganismus. ein gemeinfchaftlicher Ausdruck ser relativen Indifferenz der Allgemeinheit und Befondernheit aufweiſen laffen. Reproduction iſt Überhaupt alg —— Ausdruck des Inſichſelbſtſeyns des Organismus oder der in ihm gelegenen Möglichkeit feiner ſelbſt ʒ Irritabilitaͤt, die im Organismus ge—⸗ legene Möglichkeit anderer, Dinge; Senſibilitaͤt die Indiffe— renz beyder. Jnſoferne Neproductien im Organismus herſcht, geht alle Lebensthaͤtigkeit dahin, eine Bildung hervorzubringen, die als Geſetz die Negation der Thätigfeit iſt, und mit des ten Erreihumg die Thärigkeit als ſolche vernichtet wird. An- jedem einzelnen" Theile ifb die Neproduction Grund des Seyns diefes Theils, und auf Diefe Form beſchrankt hoͤrt fie unmit⸗ telbar mit der Erreichung derſelben auf, Thaͤtigkeit zu ſeyn BDermdge der Srritabilitie liege in jedem Theil die Möglichz feit anderer Theile, das iſt, cs gibt noch ein Moment des Lebens, nach welchem nicht alle Thätiafeit durch Bildung Eors fumirt wird, und die daher über Bildung, die Möglichkeit bes, Theils, hinausreichend die Möglichkeit anderer Theile wird; die Theile fichen in einer Wechſelwirkung, beitimmen einan— der nicht zur Bildung, fondern zu Wirkung, zur Bewegung. Su der Senſibilitaͤt ud beyder Memente aufgehoben; die 166 Moalichkeit der Theile in ſich zu fern, und die Möglichkeit eines Aeußern verſchmelzen ſich zur Totalität des organiſchen Lebens. u > Menden: wir diefes von der Thaͤtigkeit geſagte anf das Seyn an, fo ergeben fich folgende drey Geſetze: die jedem Theile eigentyümlihe Bilduna it an ihin Ausdruck der De fondernheit, was die Neproduction als Function iſt; das Das gan des Theils nicht für fi, fondern in einem ganzen Dis ganismus, ohne dem. er. nicht wäre, bezeichnet jene hoͤchſte Allgemeipheit, in der alle Beſondernheit verſchwunden iſt, welchem Momente die Senfibilität als Ausdruck der Thätigs keit entſpricht; das Zellengewebe repräfentirt iin Baue die über den Theil hinausgehende Möglichkeit defjelben als eines Bes fondern, und bat daher einerfeits Antheil an. der Befondern: beit, ift Armosphäre des Theils, anderer Seits-Antheil an der Allgemeinheit, ihm fehlt ein befonderer Bau. In den drey Höhlen des Rumpfs drückt fih nun wieder im Detail diefe Geſetzmaͤßigkeit aus. Dev Unterleib enthätt vorzugsweiſe die Organe. der Reproduction, der Kopf die der Senfibilität, die durch eine präftabitirte "Harmonie der Ats mosphäre vertvandte Lunge iſt mit. dem irritabelſten Organe, dem Heizen, der Bruſthoͤhle seinverleibt. Beyde Organe, des ven eines mehr in der Bildung, das andere mehr. im Wirken die Irritabilitaͤt ausdruͤcken, parrın fid) hier, damit. der erſte durch die Lunge gegebene Anſtoß zur Steritabilitär durchs Herz dem ganzen Körper mitgetheilt werde. Die Bildung der Bruſthoͤhle ift eine nothwendige Erfchei: nung in Thieren ,- in welchen ſich die drey Grundfunetionen des Organismus, jede als Selbſtſtaͤndig, ausgebildet haben. Die Aufnahme der Lungen in diefe Höhle iſt durdy die voͤllige | | 167 Identitaͤt des Geſetzes bedingt, mad welchen ſich die Lungen und eine Bruchhöhle bilden. Dieß iſt das Nefultat der bis— herigen Unterfuchung. Die gefammte Thierreihe zerfällt fo natürlich in ſechs Klaffen, daß man auf feine Art dieſe Eintheilung vorbeyges ben kann, ein Beweiß, mit welcher Energie fih bier eine Naturgeſetzmaͤßigkeit ausdrücde. Die Wuͤrmer und Amphibien zeichnen fid) vorzüglich durch Ihre ungemein ſtarke Neproducz tion aus: die Inſekten und Voͤgel ſtimmen durd) die allges meine Verbreitung der Neproductionsorgane in ihrem Körper, durch das gemeinfame Verhaͤltniß zur Atmosphäre, und zum Theil durch Bekleidung mit einander überein: und endlich ſo, wie die Saugthiere verglihen mit dem Amphibien und Vö— geln vollfommnere Thiere find,_fo die Fiſche in Bezug auf Sn: feften und Mürmer. Das ganze Thierreid) befieht demnach aus zwey Neihen, die fich, wie eine vollfommnere, allgemeis- ne, und unvollfommnere, befondere, zu einander verhalten. Sin jeder aber erblicen wir drey Klaffen, welche durch bie drey Momente des organifchen Lebens bezeichnet find. Fiſche find Thiere, in denen die Senfibilität wnren net der Beſondernheit herſcht. Im Baue des Fiſchkoͤrpers, erblicken wir eine beſtimmte Tendenz zur Ausbildung einer Bauch, Bruſt und Kopfhoͤhle, beitimmter faft als in den höheren Amphibien, die fein Zwerch⸗ fell Haben, wovon doch in den Fifchen ein Analagon arges troffen wird. Wenn fi auch am Inſekte von auffen eine foihe Abtheilung bemerken läßt, die jedoch vierfad) ift-*), fo 7) Der Zrunfus des Fabricius beſteht beſimmt ans: dem Thorae und Peetus, dem ſogrnannten Abdomen find keine Fühe aber wohl dem Zlorır und Pectus -einverleibe. Ein ſehr wichtiger Moment! 168 iſt im Innern des Tieres keine Spur jener hoͤhern Ordnung, nach welcher benannte drey Höhlen organifirt find, auzutref: fen, fo wie hingegen beym Fifhe am Aeußern feines Koͤr⸗ pets die Abtheilung in drey Hoͤhlen weniger bemerkbar iſt, als im Sinnern, weniger im Knochengebaͤude, als in der Anlage weicher Theile, Im Zu ſekte find die Respirationsergane, Luftröhren, durchs aus den fartrührenden Gefäͤßen untergeordnet, fie laufen naͤmlich an fie, und vertbeilen fidy verzweigend auf ihnen, freylich zunaͤchſt am Darmfanat, aber ift der Darmkanal nicht auch Gefäß? und giebt es zwilchen ihm und den blutführens den Gefäßen einen andern als gradativen Unterſchied? Im den hoͤhern Thierklaffen hat gerade das umgekehrte Verhaͤlt⸗ niß ſtatt, die Saftiührenden Gefäße find den Nespirationsors ganen untergeordnet, die Luftroͤhren find felbftftändig, und die Saftgefäße laufen an fie, und. vertheilen fid) verzweigend auf ihnen. Allmaͤhlig alfo gewinnt die Irritabilitaͤt die Herr ſchaft über die Neproduetion, indem nicht nur die beyderfeitis gen Organe ein anders. Verhältnig zu einander annehmen, fondern fih aud die edleun- Neproductionsorgane mit jenen der Sseritabilität paaren. Das Gefeß der Amphibienz Dil: dung läßt nur an eine® Stelle zum Theil unvollfommen den wichtigen Prozeß der Nespiration zu, und gefellt der Lage nah die Lunge felbft innerhalb der Höhle des Bauchfells dem Darmkanal bey. In der Bogelbildung hat ſich der herfchen- den Seritabilicät wegen der Nespirationsact Über den ganzen Körper ergoffen. In den Gäugthieren endlich? Eimmt die Respivation zu einer Selbſtſtaͤndigkeit, die nur diefer Klaffe eigen feyn kann, weil aud hier die übrigen Functionen feldft» 169 fändig geworden, und ohne in einander zu zerfließen, durch die hohe Harmonie des organifchen Lebens verknüpft find. x Sm Fifche it die Indifferenz der Bruſthoͤhle unentſchie— den, dieß iſt das Hauptgefeß feiner Bildung, das wir- dems nach überall ausgedrückt finden werden. Durchaus bemerkt man, daß, während 'fich ein Theil der bey andern Thiereu zur Bruſthoͤhle gehörenden Organe der Bauchhöhle einverleibt, ein anderer der Kopfhohle ſich anfchmiegt. Die Nippen ges hören der Bauchhoͤhle an, die Schulterblaͤtter verfließen mit den Flügeln des Keilbeins. Das Herz bewohnt eine vom Uns terleib durchs Zwerchfell getrennte Höhle gerade unter dem Gehirne, und fendet von da aus feine Gefäße, die fih in den Kiemen verbreiten. Die Kiemen liegen entfernt vom Her⸗ zen, entfernter als wohl je bey einem andern Thiere die Luns gen, an der Äuffern Fläche des Körpers, und ftellen nichts als die feinften VBeräftungen der Blutgefäße ohne Lunge dar, Die Function der Kiemen ähnelt zwar der der Lungen, aberim Daue treffen wir feine Webereinfiimmung an. Aehnelt denn nicht aud) die Function der Haut der Verrichtung der Lungen, obs nie deswegen Lunge zu ſeyn? Kann man nicht vielmehr von den Kiemen ſagen, fie fern eine koncentrirte Haut? Kurz was die Sinne unmittelbar lehren, mag bier der Ausjpruch des Phoͤnomens feyn, die Kiemen find Veräftungen der Blute gefäße, aͤhnlich denen anderer Thiere in den Lungen, aber hier ohne Lunge. Im Gegenfaße mit dem Herzen bildet fih nun im Uns terleibe des Fiſches, Forrespondirend dem Nippenbau, die Lunge als Luftſack aus, und ftellt uns eine Yunge ohne Gefaͤße dar, ” wie die Kiemen: Gefäße ohne Lungen’ find, Demnach ift der 4 170 Luftſack ein partieller Ausdruck des ollgemeinen Geſetzes: Im Fiſche ſey die Judifferenz der Bruſthoͤhle unentſchieden. Die als vollkommen hohler Sack gebildete Luftblaſe ſtimmt mie den Lungen mancher Amphibien, die auch hohle Saͤcke find, vollfommen überein. In den Ssgelfifchen iſt fie zelligt, wie die Froſchlungen, und die Aehnlichkeit iſt hier noch wes niger zu verkeunen. Die doppelte Luftblafe, deren oberer Sack gewoͤhnlich weiter, der untere enger iſt, ſtellt eine Analogie der Eintheilung der Lungen in eine rechte und linke dar. Der Lujſtſack der Fifhe liegt zwar in der Bauchhoͤhle, aber. auffer dem Bauchfelle, in weldem die Nutritonsorgane eingefchloffen find, das feife über ihn wegläuft, Ein vollgüls tiger Beweiß, daß diefes Organ feiner Page ungeachtet diefer Höhle fremdartig ſey. Dafür fcheine fie ihre eigene Umklei— dung — eine Pleura ? -— erhalten zu haben; die als die zweyte Membran der Blafe gewöhnlich aufgezähft wird, Mit dem Schlunde fteht durch einen befondern Kanal die Fifehblafe in Verbindung, wie die Trachen anderer Thies re. Nur zeigt fi) aud hier die nicht gelungene Indifferen⸗ zirung, indem der Luftröhrenkopf dem Schlunde ſich einver⸗ leibt, und eine Bildung annimt, die zwifchen den Drganen des Kauens und der Stimme das Mittel hält 4. Ungern verläßt hier der Luftfad feine angemeßnere Stelle, um ſich in die fremdartige Bauchhöhle zu ſenken, er ift nahe unter dem bhäutigen Zwerchfell an dem zweyten Mirbelfnochen ungemein feft angewachſen fo, daß man ihn mir mit der größten Behuts ſamkeit unbefhabigt lostrennen kann. ) Ein Gedanke, den ſchon ein ſcharfſinniger Naturforfcher außerte, und den ich beſonders zu verrolg.n bercheftiget bin. , 171 Die wenigen auf der innern eigenthuͤmlichen Haut der Schwimmblaſe ſich vertheilende Gefäße find Beweiſe der Des muͤhung der Natur, dieſe hier geſetzte Indifferenz der irritab⸗ len Organe aufzuheben; und endlich hat nach Schneiders und Blochs Beobachtung beym Kugelfiſche eine Gemeinſchaft der Riemen mit diefer Blaſe ſtatt. Die Nafe ſteht bey den durch Lunge athmenden Thieren mit diefer und der Bruſthoͤhle in Verbindung, und macht eis nen eigends im Nieſen hervortretenden Gegenſatz mit der Bruſthoͤhle. Im Fifche ift auch diefer Gegenſatz ausgeloͤſcht; die Naſe fchließe fich als eigene Höhle, und hat Feine Gemeins ſchaft mit einer Lunge, Die dem Unterleibe angehoͤrt, oder mit den Verzweigungen der Gefäße in den Kiemen alſo aufs fer der Lunge. - Sch habe hier in der Kürze die vorziiglichiten Thatfachen, durch welche meine Anficht des merkwürdigen Baus des Lufts ſacks der Fiſche beftärige und erläutert wird, zufammengeftellt; mehrere Fleinere Umftände merden dem fachfündigen Leſer von ſelbſt dabey einfallen, eine aber bis ins genauefte Detail ges hende Konftruction zu geben, hindert mich vorerit noch der Mangel einer vollftändigen Sammlung der hiehergehörenden Schriften, und die wenige Gelegenheit, die ich habe, mehrere Fiſche zu zergliedern. VL. Einige Bemerkungen über die Okonomie der Seldmäufe, von Heren Mewes. Ulnter den Feldmäufen giebt es drey verfchiedene Arten, die fih durch ihren Gliederbau, durch ihre Farbe, Größe und ı Febensart von einander auszeichnen, Eine Art derfelben, (Mus soricinus Schreb,) und. zwar die Eleinfte, ift fuchfig gelb, uns ter dem Leibe weiß, hat einen jpigigen Kopf, und einen lan⸗ gen dunnen Schwanz, iſt ſehr munter, und aufferordentlic) ſchnell im laufen. Man findet fie gewoͤhnlich in Heuwieſen und befonders in Geldern, wo Enat, vorzüglich das fogenannr te Durterfaat gebauet wird. Sie find aber nie in ‚großer Menge vorhanden, Die beyden andern Arten find falb an Farbe, unter dem Bauche heller , als auf dem Nücken, zus weilen beynahe weiß und großer als die vorigen, VBeyde Ars ten weichen aber in Abficht ihrer Lebensart und ihres Glie— derbaues von einander ab. \ Die eine Art (die Kleine Seldomaus. Mus. arvalis Schreb, Bechstein) ift in Vergleich der anderen langfamer, bat kuͤr— zere Deine, befenders fisen die Kinterbeine mehr nach ause wärts gerichtet, als daß fie ſenkrecht am Leibe fisen, und dens feiben von der Erte empor heben fehlten. Wenn fie laufen, ſchlept ihr Bauch auf der Erde, fie künnen,Zniche ſpringen, 173 am ſchnelleſten koͤnnen ‚fie fortkommen, wenn fie in ihren, Aber der. Erde halb ausgeränderen Gängen, die, fie ſich dann, wenn das ‚Getreide hoc iſt zu machen ‚pflegen, laufen; weil ihre Hinterfühe, wegen ihrer Stellung nach auswärts in dies fen mehr Gegenftand haben, als auf der firchen Erde. Diefe Thiere haben einen zugerunderen Kopf und einen kurzen abz geſtumpften Schwanz. Merkwuͤrdig it die Art, wie fie im Getreidefeldern, wenn das Korn reif iſt, fih ihre Nahrung verfhaffen. Sie richten fih an einen ſtehenden Getreide— Halm ſo hoch empor, als fie kommen koͤnnen, beiſſen den Halm ab, fo hoch fie ihn erreichen Eonnen. Dieſer Halm, wird nun, durch die Schwere ſeiner Aehre niedergedruͤckt, die Maus richtet ſich abermahls an demſelben auf, beißt ihn wie: der, ſo hoch ab als ſie reichen kann, und ſetzt dieſes Geſchaͤft ſo lange fort, bis die Aehre zur Erde fommt. Mann finder, an Orten, two fie hähfig find, oft ganze Haufen, fülcher zer» biſſener Halmen, die mie langgefchnittener Hexel ausfehen, ' Die andere, mit diefer in Abſicht der Groͤße und Farbe nahe verwandte Art, (Große Selomaus, Mus. sylvaticus Lin. Schreb.) läuft ſehr fchnel, ihre Bewegung ift mehr ein Springen als Laufen. Der Kopf it fpigig und der Schwanz lang. Was jene durch Abbeiffen der Haime erhält, bekomme biefe Maus durch ihr Springen. Sie hüpft an den Halm, , deſſen Aehre fie haben will in die Hoͤhe, faßt ihn da, wo fie ihn erreicht mit den Zähnen und zieht ihn durch ihre Schwes te’ nieder, Es hält fehr ſchwer, beyde Arten Thiere bey ihrem Ges ſchaͤfte zu belaufen, Das geringfte Geriufh jagt fie in ihre Löcher und es gehöre ausdaurende Geduld dazu, ihre Wieder⸗ kunft zu erwarten. 174 Beyde Arten find, in Menge vorhauden eine große Lands Plage. Sie richten nicht allein durch ihren Fraß, ſowohl im Herbſt und Frühjahr, wo fie die jungen Pflanzen verzehren, als auch im Sommer, fondern auch durch ihr Miniren in der Erde, wodurch fie den Wachsthum des Getreides ſtoͤhren, großen Schaden an. Sie vermehren ſich, wenn Witterung und andere Umſtaͤnde es begunftigen, auſſerordentlich, auich ſcheinen fie Wanderungen vorzunehmen, Mann hat mehrmas len die Bemerkung gemacht, daß fie fid) auf einer Feldmark verminderten, "in dem fie ſich auf einer benachbarten vers mehrten. Biel Negen im Frühjahr, und befonders ein Ealter naffer Wind iſt ihnen nachtheilig, und bewirkt oft-ihre ganze Vertilgung. Mehrere Raubvogel, vorzüglich der raubeinigte Buſſard, ſetzt ihrer ſtarken Vermehrung einige Schranken. | Man kann diefen Wohlthätern Hülfe leiften, wenn man an folhen Stellen, wo die Mänfe in großer . Gefelfchafe im Frühjahr und Herbſt bepſammen find, die ſich in den Saats feldern leicht zeigen, und von dem Landmann gewöhnlich, Mäus feblefe genannt werden, Erhöhungen macht, entweder von Steinen oder von Erde. Diefer Naubvogel der ſpaͤt im Herbſt, den ganzen Winter, und im Anfange des Fruͤhjahrs in Ges treidefeldern ſchwaͤtmet, feßt ſich darauf, und kann eine gtüs Bere Pläne uͤberſehen, als auf flacher Erde, und die Mäufe, wo fie aus ihren Löchern herausgehen, beffer bemerken, um fie zu erhaſchen. v 175 VIII. Ob die Thiere denken, an der Selbſtheilung ei— nes kranken Hundes gepruͤft. Von Herrn Mewes. Ds man den Xhieren das Vermoͤgen zu denfen zugeſtehen Eonne, darüber haben die Maturkundiger in Älteren und neus ern Zeiten ganz verfchiedene Meinungen geäufert. Einige legen ihnen diefes Vermögen bey, andere hingegen ſprechen es ihnen ab, unter welchen es fogar einige giebt, die ihnen fogar dag Vorſtellungsvermoͤgen abfprechen, und fie als bloße Maſchinen darftellen. Es konnte bey diefer Sache wohl nicht an verfchier denen Meinungen fehlen, weil fie alle auf Erfahrungsfägen beruhen, nach welchen e8 immer ſchwierig iſt, allgemeingültige Wahrheit aufzuftellen, und faft ein jeder die einzelnen Er⸗ fahrungen gern nah feinem einmal. angenommenen Syſtem auslegt und anwendet. Hierzu fommt noch, weil die Er— fahrungen oft nur einfeltig Eonnen geprüft werden, indem eine längere Beobachtung bey ein und eben demfelben Vorfalle, wel⸗ he dem unpartheiifhen Prüfer nähere Auffchlüffe geben wür⸗ den, feiten angeftelt werden kann. Es iſt gar micht zu lengs men, dad es unter den Handlungen der Thiere foldhe Erſchei⸗ nungen giebt, die mehr als determinitte Kunfttriehe , fa ſogar eine Gedautenteihe zu verrathen feinen, und es ifk leichter 176 ſich Für diefe, als für die Meinung derer, die alles nach mechaniſchen Regeln erklären wollen gewinnen zu laffen. Es fol in ‚gegenwärtigem Aufſatze fo wenig die Meinung des eis ten, als des andern, verrheidigt, oder beftritten werden. Eine Thatſache foll blos zeigen, wie jehr eine Sache ſcheinbar, nud dabey doc, unrichtig iſt, Einem gemeinen Hofbunde, der wegen ſeiner Stärke und Streitbarfeit unter feinen Nachtbaren den Meifter fpielte, \ wurde bey der unginftigen Gelegenheit, daß mehrere über ihm . berfielen, hart zugeſetzt, und nebſt mehreren Verwundungen die er befam, wurde ihm das untere Augenlied, an der linken Seite abyeriffen, fo, daß das Auge nach der untern Seite, garız blog war. Einige Tage lag er wie betäubt "in einem Winkel, ohne fid) im geringiten zu bewegen. Das Franke Auge verlor fid) unter einem dicken Geſchwulſte, Endlich wurde er fein eigener Arzt, und nach einem ‚Zeitraum von 14 Tage waren von dem gefährlichen Schaden kaum ‘einige Spuhren übrig: : Wie aber, verrichtete er diefe Kur? Es ift-allgemein bekannt, daß ein verwundeter Hund, feine Schaden leckt, wo⸗ durch er diefelbe reinigt, und durch feinen Speichel einen heis fenden Balſam auflegt. Dieſer Hund Eonnte aber feine ges: faͤhrlichſte Wunde nicht lecken, weil fie am Kopfe faß, und er fie. mie der Zunge nicht erreichen Eonnte, und dennoch brachte. er feinen Speichel dahin. Zum Erſtaunen fah man, daß er dem ober Theil feines Fußes durch Lecken naß machte und mit diefem Fuße den Speichel an die Wunde brachte. Liegt dies fer Handlung nicht eine genaue und beftimmte Gedanfenreihe zum Grunde? Wir wollen den Vorfall zergliedern. Der Hund fuͤhlt Schmerzen an feiner Wunde, hier iſt noch Feine Spuhr 177 von Gedanken, er ift blos leidend, und wird von dem Schmerze affiziet. Der Trieb fih davon zu. befteien wurde, rege und thätig. Auch dieg läge ſich einen determinitten Kunſttrieb er— klaͤren. Er kann jih aber auf dem gewohnlichen Wege das yon nicht befreien, und ſchlaͤgt Mittel ein: da er feinen Spei⸗ el niche unmittelbar durch die Zunge an tie Winde bringett kann, fo legt er denfelden auf einem Theil, feines Koͤrpers, den er nach der Munde hinbewegen kan. Hier ſcheint der Kunfttrieb auf zu hören, und eine Verftandes Kraft fänge an zu wirken. And doch iſt die Sache nur fcheinbar, tote eine genaue Beobachtung diefes Hundes, bey diefem ſo fonberbaren Heilungsprozeße zur Gnuͤge beftättigte, Diefe Sache ging fo zu. Nachdem der Hund fih von feiner Betäubung erholt hatte, fühlte er feinen Schmerz, leckte die Wunden, die er mir feinen Zunge erreichen Fonnte. Am Auge fontte er ſich nicht- lecken, Da aber die Empfindung daran groß ſeyn mußte ſo wiſchte er ſich mit dem Fuße daran, und dieſer, wurde durch das Wiſchen, mit Elter belegt, welchen die Wunde auswarf. Die Hunde ſind, wie bekaunt, ſehr reinliche Thiere, und dulden an ſich keinen Schmutz, und unſer Hund leckt ſich den Eiter von feinem Fuße ab, wobey derſelbe vom Speichel benaͤtzet wurde, mit diefem benaͤtzten Fuße Fam er twieder an die Wuns de, und cheilte alfo derfelben den Heilenden Speichel mit, meldyes er fo lange fortfezte, als ihn feine Wunde fehmerzte, und fein Fuß vom Eiter befchmust wurde. .Diefer Hund dachte alſo bey diefer Heilung nicht, hierbey traten zufällige Dinge ein, die denfelben zu einen Benehmen anreitzte, deſſen Grund, in nicht ganz ſchwachen Verſtandes Kräften zu liegen ſcheint, aber doch gewiß nicht darin liegt. 4. Sands =, Grüc, M 178 \ IX. E Bemerkung über die Nahrungsmittel des grau— Eehligten Steisfußes. — Podiceps Subcris- tatus. Don Herrn Memwes. He ganze Gattung derjenigen Waffer Vogel, welche man unter den Namen Steisfuß — Podiceps — in den naturhi— ſtoriſchen Syſtemen auffuͤhrt, Hat überall ſehr viel Eigenthuͤm⸗ liches, ſo, daß ſich vielleicht feine Gattung berfelben Drduung von andern fo bemerkbar auszeichnet als diefe von ihren Ver: wandten. Die Beine diefer Vögel find blos Nuder und dies nen ihnen außer dem Schwimmen, hoͤchſtens einige Schritte weiter zu hüpfen, wenn fie auf den Trocknen find, aber durch⸗ aus nicht zum Stehen, oder Gehen. Sie konnen ſich außer: ordenslih lange unter dem Waſſer halten, haben ein fehr zoͤhes Leben und ihre Schnelligkeit mit der fie untertauchen I it fo groß, daß fie. dem, auf fie abgefchoffenen Hagel aus dem Wege kommen, wenn fie den Blitz aus dem Feuerrohr ge: wahr werden. h Merkwuͤrdig iſt mir aber eine befondere Art diefer Voͤ— gel, dir graukehligte Steisfuß — Podiceps Subcristatus ge⸗ worden, wegen ſeiner Nahrungsmittel. Nach einer dreymahl 179 ' gemachten Erfahrung, gebrancht er hierzu auch Federn, und zwar feine eigenen Ich habe drey Eremplare von diefem Bor gel zw verſchiedenen Zeiten ausgeflopft, und da ich eim jedes derſelben, der Eingeweidewuͤrmer wegen genau ſecirte, fo fand ich bey allen den Magenſack voll Federn, zwifiben welchen ſich einige Veberbleibfel vom Eleinen Fiſchen, und einige, Waſſerinſek⸗ ten, vornemlic die Nepa und Notenocta ‚aufhielten. Dieſe Federn waren auch in ‚einem ſehr verfhiedenen- Zuſtande. Eis nige hatten von der Verdauung no wenig gelitten, blos ‚dev, Kiel war angegriffen, andere waren ſchon zerftüct, und vom noch andern mar nichts mehr übrig als die bennahe zu Staube zerriebenen Fahnen derfelben. Da die noch Eenntlichen Federn in Wajjer abgeſpuͤhlt und getrodnet waren, konnte man deut⸗ lich die glänzenden Bauchfedern diefes Thiers darunter. finden Eine genaue Unterfuchung, feines Balges zeigte auch die Spur ren, des Federveriuftes, der nach und nach zu verfchiedenen Zeiten erfolge war. Beſonders unter dem Bauche, und an den Seiten. Das gewöhnlihe Maufern Eonnte die Urſach davon nicht ſeyn, denn ich befam alle drey Exemplare im Feuͤhjahre, vor der Heckezeit, aber zu verfchiedenen Zeiten, da | noch kein Vogel maufert. Ob fid) diefer Vogel das ganze Jahr hindurch die Federn | zu feiner Nahrung bedient, oder nur, zu gereiffen Zeiten, wird fih finden, wenn man Gelegenpeit”hat, denfelben zu verſchie— denen Szahrszeiten zu befommen und zu unterfuchen, So küns nen auch fernere Beobadtungen vielleicht ergeben: ob er bios feine eigene, oder auch fremde Federn frißt. Wenn das erſte I wäre, fo muͤßte die Verdauung derſelben wohl ſehr langſam gehen und ſich die Febern ſehr lange in dem Magen auf halten, Ma T80 fonft duͤrfte eine fkarke Confumption feiner einenen Vedeckung nachtheilig werden, welches ſich doch nicht gut denken laͤßt. Der ganzen Gattung diefer Voͤgel iſt das Federfreſſen nicht eigen. Bey dem Eleihen grauen Taucher — "Podiceps _ minor und dem Ohrtaucher, die ich unter den Händen gehabt habe, fand es fih nicht. Diefe hatten blos Fiſche, Infctten, und vorzüglih Kräuter im Mogen, welche letzere fih beim’ Podiceps Suberistatus garnicht fanden. ” Ex wird vielleihe andern Beobachtern der Natur, beſenders denen, die Gele— genheit haben dieſelbe practiſch zu ſtudiren leicht ſein, dieſe Erfahrung entweder zu beftättigen oder zu berichten. Dead tungswerth ſcheint fie wohl zu fein; denn es iſt merkwuͤrdig daß ein Thier Nahrungen genießt, die aus feinem eigenen Kör⸗ per wachfen, e X. Nachrichten von den zoologiſchen Arbeiten fran- zoͤſiſcher Natunforfcher, aus dem Tagebuche der philomatifchen Gefellfchaft zu Paris. Ar. 73. Nachricht von der Zersliederung einiger Ap⸗ Iyfienarten von Euvier. Euvigr hatte während feines Aufenthalts zu Marfeille Gele: genheit, viele Meichthierarten zu zergliedern; bier folgen einige 18r Bemerkungen Über die zur Familie der Bauchfügler gehorens den Aplyſien, welche von den Fiſchern Seehafen genannt were den, — Sie haben viel Achnlihes mit den Erdfchnecken (limax).- She Körper nimmt ſehr verfchiedene Geftalten an; wenn das Thier fich fortbewegt, fo ift er oben gewöldt, unten platt, hinten mehr oder weniger ſpitzig; da aber die Nänder der ‚Scheibe oder. des Untertheils vom Körper fehr beweglich find, fo nimmt dieß Thier unglaublich ſchnell nach einander alle möglichen Gejtalten an. Der Kopf wird von einem zum Theis le fleifchigen und einer greßen Berlängerung fähıgen Halſe ges tragen. Unten ficht man eine laͤngliche Spalte, welche das Maut ift; an den Eeiten zwei fleifchige hervorzuziehende Ans hänge und oben zwei andere,» Fegelformige, gleichfalls zuruͤck⸗ ziehbare Fuͤhlfaͤden, welche aber nicht wie bey den Erdſchnek— ken ſich in ſich ſelbſt zurückziehen Eounenz; eben wegen biefer fleifhigen Anhänge, welche ſich der Länge nach in zwei Theis le falten können, hat man an dem Kopfe diefes Thieres einis ge Aehnlichkeit mir dem des Hafen gefunden, Vor dem Gruns de des großen Fühlfadens fieht man einen Fleinen ſchwarzen Punkt, welcher das Auge iſt. Die Kiemen liegen unter einer hornartigen zivkelföumigen, on der linken Seite wie ein Deckel mit Charnier befeſtigten Scheibe. An den Seiten derſelben ſind zwei Oeffnungen, von denen die hinterſte gegen dem Gewinde zu der After iſt. Das zur rechten liegende Loch dient den Eiern und einem weiſſen Safte zum Ausgauge. Wenn die Aplyſien unruhig werden und zumal, wenn man fie in Suͤßwaſſer fett, fo geben fie einen rothen Saft in Menge von fih, melcher vorzüglich gegen den Nand des Deckels hin aus den Hautporen durchzuſchwitzen ſcheint; die Far⸗ 182 be deffelben ift fo dunkel, daß eine einzige Aplyfie einen Eis mer Waffer färben kann. Mehrere Murerarten thun daffelbe. Euvier glaubt, daß diefer Saft der Purpur der Alten fei. Die Aplyſien find Weibermännig (androgynes)., Das männliche Glied komme fi) abwickelnd aus einer Deffnung her⸗ vor, welche rechts unter dem vorderen Fuͤhlfaden Tiegt: es bils bet einen Eegelfürmigen Vorſprung, welcher ſich in einen weiß fen diinnen Faden endiget, dev mit einem an das den Eiern zum Ausgange dienende. Loch grängenden Kanal gefurcht iſt. Diefe Weichthiere fehreiten ſehr lanafam fort 5 fie naͤhren ſich von kleinen Schaalthieren, haben einen unangenehmen Meingeruh und werden zu Marſeille nicht gegejfen. Das afferfonderbarfte in der Anatomie dieſer Thiere iſt die Art des Blutumlaufes; deun die Hohlvene nimmt auf einmal in ihren Wänden einen musfulofen Bau an. Die Fleiſchfaſern kreuzen fih nach allen Richtungen und laſſen dabey fveye Zwiſchenraͤume, in denen eine unmittelbare Gemeinfchaft der Höhle diefes Gefaͤßes mit der des Unterleibes Statt finder. Euvier ſieht dieß als die erfte Anlage desjenigen an, was fich bey den Inſekten finder, melche gar Feine Blutgefaͤße haben. Die VBerdauungswerfzeuge find nicht weniger merkwürdig. Das Maul if fleifchin, ohne Kiefer; die Lippen find bloß mit einer Knorpelplatte verfehen. Zunge und Gaumen find mit’ Kleinen, wie an den Wollkaͤmmen⸗ oder Kratzen (cardes) zus ruͤck gekruͤmmten Haͤkchen verſehen, deren Spitzen nach hin: ten gewandt find. Die Speiſeroͤhre bildet eine Art von Kropf jabot) mit dünsten Wandenz er ift ein wenig fpiral gewun— den; dann kommt ein vundlicher, länglicher ‚"inuskulofer, in⸗ wendig mit Heinen Enotpeligen, at der Grundfläche kaittenfäre migen, unregelinäßigſlaͤchigen am Gipfel zwey bis! dreyſpitzi⸗ 133 gen Pyramiden beſetzter Magen. Auch der dritte Magen iſt mit Eleinen Knorpelfpigen befest. Nahe am Magenpfürtner ift die Mündung eines Blinddarms, welcher an Länge faft dem zweyten Magen gleiche; er iſt fo wie die Därme felbft mitten in der Leber verborgen. Der Darmkoth formt fih in der Naͤhe bes‘ Pfortners zu beträchtlich langen, walzenfoͤrmi⸗ gen, wie gegliederten Faͤden. ir. 74. Ueber das Weibchen des blauen Babichts, ge⸗ lefen in der pbilomatifchen Gefellfebaft, Marchand Mitglied der Munizipal - Adminiftration von Chartres, einer unferer gefcbiefteften Ornitbologen, meldet, daß er fchon feit einigen Jahren einen Vogel von ſchwaͤrzlichem Gefieder in Gefellfchaft des blauen Habichts (oiseau St. Mar- tin Falco eyaneus) zu bemerfen pflegte. Erſt im legten Vens demiaire gelang es ihm fih einen ſolchen Vogel zu verfhaf fen. Da er fi) durch Zergliederung überzeugt hatte, daß es ein Weibchen fey, da er ihn dem blauen Habichte völlig gleich gebaut und in deffen Gefellfhaft fand, fo muthmaßte ev, daß diefer ſchwarze Vogel wohl das Weibchen deffelben feyn moͤch—⸗ te. Die folgende Beſchreibung und die von Marchand felbft verfertigte Abbildung überzeugen uns von der Nichtigkeit feie ver Muthmaßung. Maß bei ausgebreiteten Flügeln - > - - 3'769 Länge vom Schnabel bis zum. Schwanz — 1-53 — 6! — des Schnabele -- - - - - - ss —u — — Shwaneds - - - - = =: 3 — EB BR an N N ge — der Mitteliehe - - - - - - - FREIEN — der Äuffern und.-innern Zehe - - - <—ı— u der Hinterzehe - > mn 2 ld 184 Die zufammengelegten Flügel reichen‘ bis zum Ende des ' Schwanzes hin; die Iris des Auges ift durchaus goldfarbig, wie Avanturin; der Schnabel blaͤulich ſchwarz, die Wachshaut geld; die Borften am Grunde ſchwarz nad, vorn und hinten gerichter, im Geftalt einer Mugenbraune, - Der Kragen von ſteifen Federn iſt nicht bemerkbar, vickleicht weil das Thier eben, mauferte, Die Füße gelb; die Klauen ſchwarz; die Fer bern anı Grunde grau; ‚das Gefieder überhaupt dunkelbraun— Der Schwanz abgeſetzt Etaßée) nicht gabelformig, die vier großen mittleren Steuerfedern lichter nefätbt als die übrigen ; unten find alle weißlich grau, was fi) in's Roͤthliche zieht; die Kiele find oben roͤthlich braun, unten weiß. Die großen Schwungfedern ungleich lichter gefärbt, als die Mittleren und ihre Deckfederm; die erſte drey Zoll fürzer als die folgende; die dritte Die Laͤngſte von allen; +fie haben unten ungefähr die Farbe wie der Untertheil des Schwanzes, find aber au der inneren Seite gelblich grau gefleckt, Nachricht von einigen Thieren aus der Afeyerfchen Sammlung, welche von van Marnm an das Mufer um der, Naturgeſchichte zu Paris geſchickt find. Geles fen in der pbilomatifeben Gefellfehaft, 1. Vespertilio cephalotes, Diefe Fledermaus hat ganz dee Yenffere "der Blutſauger (Roussettes *), denen fie ſich auch vermöge der Geſtalt der Backenzaͤhne, der Gegenwart eines Nagels ay der zweyten Vorderzehe und des Mangels eines Dhrläppcheng der Kürze des Schwanzes u. {. w. nähern, Cie ſchien aber doch von diefer Gattung ausgefchloffen,, wen *) &, mine Ueberfegung von Cuvier's Naturgeſchichte der Thiere Bo, J. 6. 137%, 185 man ihre Schneidezäßne betrachtete, neovon Pallas im Obere kieſer zwey an der Zahl gefunden hatte; dieſe Zähne, welche dem Unrerkiefer gaͤnzlich fehlten, waren zerbrochen, welches bey den Fledermäufen fehr Häufig geſchieht. An unferm Erz emplare finden fich wie bey allen Dlutfaugern in jedem Kies fer vier Schneidezaͤhne; und diefe Bemerkung hebt jeden Zwei⸗ fel über die Gattungsbeſtimmung dieſer Fledermausart. 2. Das Wieſel von Java. Seba iſt der Einzige, wel der von diefee Art geredet und fie Taf, 45. abgebildet. bat. Die ſyſtematiſchen Schriftfieller hatten. nicht gewagt fie als eis gene Art aufzuführen; dem Frettel (furette) nähert es ſich am meiſten, iſt aber doch davon auch wieder durch feinen gelblich braunen Pelz und durch gelbe Flecken über den Augen vers ſchieden. 3. Ein Tatu mit 10 Guͤrteln. Dieß iſt nur eine Abänz derung des Kafchifame oder des neungürteligen Tatu— 4. Ein Igel von Malakka. Es iſt wahrſcheinlich ein juns ges Eremplar, des von Seba abgebildeten, er nähert ſich mehr den europäifchen Igeln als denen von Madagaskar, "5. Meue Art von Spitzmaus (Sorex alba), Die Abbils dung diefes Thiers finder fi) bey Seba Taf. 35. fig. 7, da fie aber hier unter der Benennung einer amerifaniichen Ratte gegeben it, fo hat man fie nicht geachtet und finder fie dese halb in Eeinen ſyſtematiſchen Werke angeführt, -Shre Zähne gleichen an Zahl und Geftalt denen der eurcpäifhen Spike, " maͤuſe; aber fie ift dreymal grüßer und ganz weiß; der Schwanz iſt mit langen, guirkfürmig ſtehenden Haaren ſparſam beſetzt. Obgleich das Exemplar in Weingeiſt aufbewahrt iſt, verbrei⸗ tet es doch einen ſtarken Moſchusgeruch. Seba fagt das Thier naͤhre fi vorzüglich von Nuͤſſen, 186 Ye. 75. 76. entbalten nichts zoologifches, Tr. 77. Anatomiſche Beobachtungen über die Echidna von »ome, Mir haben fehon von der anatomifchen Befchreibung des Schnabelthiers Nachricht gegeben, womit’ Home die Natur⸗ geſchichte bereichert hat (S. Nr. 65. diefes Tagebuchs im 3 Band. 2 St. unfers Archivs); diefer Gelehrte hat nun noch in den philofophifchen Verhandlungen von 1802 eine ähnliche Defchreibung der Echidna (Myrmecophaga aculeata Schaw) geliefert. Die Abfiht bey diefer neuen Abhandlung iſt, zu beweifen‘, daß dieß Thier fo große Uebereinſtimmung mit dem Gchnabelthiere Hat, daß man beide durchaus zu einer und derſelben Gattung zählen muͤſſe; Home giebt dem erften deshalb denn Mamen ornithorhynchus histrix. Die Theile des Knochensgeruͤſtes, find eben fo geftaltet und zuſammengefuͤgt, nur daß man bey der Echidna noch ei— nen ſchwerdtfoͤrmigen unten vom Bruſtbeine abgehenden Knor⸗ pel bemerkt. Herz und Lungen find wie beym Schnabelthiere, nur daß bey der Echidna fich anftatt ziwener oberen Hohlvenen nicht mehr als eine findet. > Die Speiferöhre iſt eng, die laͤngslaufenden Runzeln der⸗ ſelben zeigen aber an, daß ſie ſich ſtark erweitern laſſe. Der Magen iſt einfach, eiformig: die Daͤrme faſt von gleichem Durchmeſſer. Vor dem Anfange des Maſtdarms findet ſich ein kleiner Plinddarm. Sonſt Fein anderer Unterſchied, außer etwa, das bey der Echidna die Verdauung durch Sand be⸗ fordert wird, welcher in den Magen kommt und darin verweilt. Die übrigen Eingeweide, Leber, Gallenblafe, Nieren, Urinblafe find bey beiden Arten einander gleich; die Milz iſt kürzer und dider. 187 Die Geſchlechtstheile der fkacheligen Art weichen ein wenig von der.in Nr. 55. gegebenen Befihreibung ab. Die Hoden legen inter den Nieren; die Harnroͤhre öfnet ſich in einer gemeinfhaftlichen Kloake etwa 3 Centimeter vom After ent ferne. Yome fett hinzu, daß der Samen wie bey dem Schhar beltbiere zur Ruthe gelange Duvernoy, welcher unter Cu— viers Aufſicht dieſe Theile zergliedert hat, fand im Genentheile die Nuthe undurchbohre; fie endige fih in vier Erhöhungen, welche in fchlaffem Zuftande Fonfav find und im aufgerichtes ten Zuftande eine platte mit Wärzchen dicht befegte Fläche bil— ben. Die Ruthe Fann alfo nur dazu dienen das Weibchen zu reizen und die Begattung zu bewirken. Der Samen wird übrigens, wie bey den Vögeln geradezu in die gemeinfcafts liche Kloake ergoffen. Das Weibchen Hat feine Gebärmutterz die Mutterröhren erfeßen dieſelbe; endlich iſt dieſe ſtachelige Art ſowohl als das Schnabelthier durch die Gegenwart der Beutel⸗ knochen (os marsupiaux), welche man bisher nur an den Didel⸗ phen, Dafyuren, Phalangern und Kangurus kannte, und durch den Mangel der Zitzen bezeichnet. Es iſt kelnem Zweifel unterworfen, daß fo viel Ueberein— fimmung in fo wefentlichen Organen, als diefer wovon oben die Rede war, nicht Homes Meinung vechtfertigen und bes weifen, daß eine Verwandfchaft zioifchen der Echidna und dem Schnabelthiere ſtatt findes auch fehe ich fie als zu berfelben Zamilie oder wenn man will Ordnung gehörig an: aber ich glaube, daß man zufölge der it dem Bewegungs⸗Geſchmacks⸗ und Schlingwerkzeugen bemerklihen Verfchiedenheiten die von Cuvier feitgefeßte Gattung ornithörhynchus. trennen müffe. Su der That har das Schnabelthler eine breite fehr zur ſammen gedruͤckte Schnauze, eine Art von Schnabel, den der I 188 Enten änlih auch fo an den Rändern gezahnt und am Grun⸗ de mit einem häutigen Kamme eingefaßts ferner hat es Bak— kentaſchen, Zahne, eine kurze breite Zunge; Schwimmfuͤße und vorzüglich an den Vorderfuͤßen die Schwimmhaut ſo lang, daß fie weit über die Zehen und Nägel binaustagt. Der ganze Körper iſt behaart; dahingegen die Echidna, deren Kors per mit Stacheln beſetzt ift, welche eben fo groß und jteif find, als die des Stachelſchweins, eine walzenfürmige, röhrenartig verlängerte Schnauze, eine fehr lange, am Ende duͤnne und tie bey den Ameijenfreffern ausbehubare Zunge und Füße, wie die Grabthiere hat, welche ohue Schwimmhaut, aber mit langen, batenformigen, ſehr ſtarken Klauen verfehen find. Diefe Keunzeichen durch welche die beyden Gattungen ſich von einander unterfcheiben, find fo wichtig, daß fie einer jes den ſehr verfihiedene Lebensweife geben. Das Schnabelthier febt im Waſſer und nähre fi) von Ssnfeften und von, allem was es im Moraſte am Boden des Waſſers findet. Die Echidna hingegen ift ein Landthier, lebt unter der Erde und naͤhrt ſich vermuthlih von Inſekten, welche fie nach Art der Ameifenfreffer fängt. Da es indeffen nach Yome's Abhandlung ausgemacht ifk, daß beyde Gattungen fich im manchen Stücfen einanfer nr hern, fo feßte ich fie in eine Ordnung unter der Benennung Monotrema mit folaenden Kentizeichen ; 3chen mit Naͤgeln; keine wickliche Zäbne; eine gemeinjchaftliche loste, welche ſich Durch eine einzige Geffnung nad) auſſen ergießt. Dann behalte ih, Blumenbachs Gattung Ornithorhyn- chus und die Echidna bey, welche Euvier zuerft von den Amei— fenfteflern getvennt hat und das um fo. mehr, da wir nun 189 ſchon eine zweyte Art von Echidna kennen; die Entdeckung der ſelben⸗ gehbrt dem Leutnant Guthrie; er hat eine Zeichnung davon an Sir Joſeph Banfs gefandt, welche Home bey feis ner Abhandlung hat in Kupfer ſtechen laſſen. Ich befchliege diefe Bemerkungen mit der Darftellung der Kennzeichen diefer beyden Arten. ‚ Echidna, histrix röthlihbrannes Haar, welches fehr lange Stachein am Grunde umgiebt, welche von auſſen allein ſicht⸗ bat, find. Porcupine ant-eater Schaw. Misc. zool. \ Ornithorhynchus histrig‘ Home Phil. trans. ıg02., Tab. X. i Vaterland. Neupolland in der Nähe des Port Sadfen. Echidna setosa. Langes, dichtes, FöranienbghaneR Haar, meldhes die Stacheln beynahe der. ganzen Länge nach einhuͤllt; die Stacheln am Hinterhaupte an den Seiten und am Schwan ze länger. Alter ornishorhynchus histrix Home Phil. trans, 1802. Tab. XIIL, Sch habe eine Haut diefer legteren Art geſehen, —39— der Profeſſor Faujas, der ſſe von einem Seemanne des Schiffs VNaturaliſt exſtanden hat, mir gütig genug mittheilte. Die von Home bekanntgemachte Abbildung iſt ziemlich richtig. Die Klauen ſind ein wenig abweichend; das Borſtenſtachelthier hat gebogenere, ſchmaͤlere, unten mehr gefurchte, am Ende ſpitzer zulaufende Klauen; die der Aufferiten Zehe des Hinterfußes iſt wie die übrigen rinnenformig, dahingegen die andere Art nach allen Richtungen abgerundete Klauen hat. Vaterland; Neuholand an der Meerenge von Bafs; bie ‘ 190 Wilden. diefer Gegend machen fih Helme aus der Knut des Thiers; die von Faujas gekaufte hat zu dieſem Behufe gedient. Vr. 780. Ueber die Pennatula cynomorium -(Alcyoniuns epi- parum Gmel.) und über die Korallen uͤberhaupt, gele fen in der philomatiſchen Gefellfebaft von Euvier. Es ift ziemlich ſchwierig, die Uebereinſtimmungen feſtzu— feßen, welde unter den Polypen der gewöhnlichen Korallen Statt finden koͤnnen, weil man, da diefe Korallen ſich nicht von der Stelle bewegen, wicht wiſſen kann, ob ſie Einheit des Willens haben und ob jede Koralle ein einziges zufammenges festes Thier ausmache, oder eine von ſo vielen Thieren als Polypen bewohnte Behauſung ſey; uͤherdem iſt die fie beklei⸗ dende fleiſchlge Rinde fo dünne und die Polypen find fo klein, « daß es ſchwer hält ihre phyſiſchen Verbindungen aufzuſpuͤhren und ſich zu verſichern, ob fie auf eine andere Art als bloß durch die ihnen zue Grundlage dienende fleinige Subftanz ver⸗ einiget feyen. Die erfte diefer Schwierigkeiten findet bey der ‚ Gattung Pennatula nicht Statt, denn diefe Thiere ſchwimmen frey im Meere und ınan ſieht nicht allein deutlich, dag die Polys pen, welche zu einer Feder gehören, fämtlich durch ihre befons dern Bewegungen mit berounderungswürdiger Webereinftims mung zum Fortfchwimmen beytragen, fondern auch, daß die den Stamm und die Aeſte bedeckende fleifhige Ninde ſich vers möge der gemeinfchaftlihen Willkuͤhr aller diefer zahlreichen Molnpen erweitert und zuſammenzieht. Die zweyte Schwie⸗ rigkeit, naͤmlich die Verſtecktheit des inneren Baues, welche auch noch bey den gewöhnlichen Arten der Pennatula eintritt, verſchwindet bey der Art cynomorium gänzlich, welche der Verſaſſer längft zu einer eigenen Gattung unter dem Namen 191 Veretillam erhoben hat. Der Stamm dieſes Thiers iſt eins ſach, ohne Zweige, ſehr die, hat nur ein ſehr kleines ſteini— ges Stäbchen in einem Theile feiner Are und beſteht uͤbri⸗ gens aus einem durchſcheinenden Fleifche, welches dem Marke gewiſſer Früchte ähnlich iſt, mit einer feinen morgenrothen Haut überzogen. Diefe Polypen find über ein Centimeter lang und vöhrenfürinig. Das Maul ift von acht Fegelfürmis sen, fägenfürmig gezahnten Armen umgeben und der Körper mit acht Längsfurchen geftveift. Diefe Polypen ſind vollkom⸗ men durchſichtig, ſo daß man den Magen durch den Koͤrper durchſcheinen ſieht, welcher braun von Farbe iſt und von dent fünf dünne, aelbliche, gefchlängelte Daͤrmchen herabhangen, welche nicht bis auf $ des Körpers der Polypen hinabreichen, fih dann aber in fünf noch feinere Gefäßchen verlängern, wel⸗ de in die Subſtanz des dicken Stammes eindringen, ſich mit den von den Übrigen Polypen Eommenden Gefäßen. vereinigen und fo ein gemeinfchaftlihes Neß bilden, wodurch der Nah« zungsfaft dem ganzen Körper zugeführt wird. Der Werfaffer ſchließt daraus, dag ſowohl Einheit der Ernährung, als Eins heit des Willens Statt finde, daß das was jeder Polyp frißt allen. übrigen zu Nutze komme und dag mit einem Worte die Pennatula cynomorium nur ein einziges Thier mit meh» teren Mäulern und Mägen, aber nur mit einem einzigen Eva nährungsgefäßnese ſey. , Der innere Bau der Polypen des Alcyonium exos iſt eben fo wie bey P. cynomorium, weshalb der Werfafjer feis nen Schlus auch auf die feitfisenden Zoophyten ausdehnt, obgleich hier ein Grund weniger als bei Pennatula zur Beur— theilung der Einheit, ‚nämlich der son der Bewegung herge— nommene, vorhanden. ift, 192 Fre. 79. Auszug der Beobachtungen von Sranz Bet ger von Genf über einen Wurm, welcher fich im Inneren der Kerne des Apiapfel findet, in der philos matiſchen Geſellſchaft gelefen. Dieſe Abaͤnderung von Apfeln (Pyrus malus Var. P, ru- belliana Linn.) wird oft don einer Larve angegriffen, welche nicht das Fleifch fondern nur die Soamen oder Kerne frißt. Es in unmdglich dee Frucht die Gegenwart des fie zernagenden Inſekts von Aufen,anzufehen und felbit der aus dem Gehaͤuſe genommene Kern fcheine nicht befihädigt, fondern iſt nur wei⸗ Her. Wenn man eine von den Klappen wegnimmt, ſo findet man an der Stelle der Lappen oder Korpledonen die kleine, ein wenig gekrummt »lienende Paroe. Der RNuͤcken derſelben ift dem Eonveren und der Kopf dem breiteren Theile zugewandt. Die Larve iſt etwa zwey Linien lang, fie nimmt nicht die ganze Länge ihrer Bebaufung ein; ihre Karbe ift weiß. Der Körper befteht aus dreyzehn Ringen, den Kopf nicht mit gerechnet; das Thier bat Feine Füße und bewegt fich nur mühe ſam⸗ fort. » Der Verfaſſer beſchreibt die verfchiedenen Theile des Körpers fehr genau und hat felbft Zeichnungen davon ver: fettiger. Er beobachtete die Verwandlung, diefer Sarven über zwey Monate lang und fah den Uebergang in Puppen. Eine weiblihe hat er abgebildets ‚faft alle Puppen gingen in acht und dreißig bis vierzig Tagen zu diefer Geftalt über. Er ber fchreibt die Verwandlung nie den dazu gehörigen Umftänden fehr genau. Das aus dieſer Larve entftehende Inſekt ift ein Aderflügler welchen Fabricius unter den Irtamen Ichneumon nigricornis befchrieben Hat; eine Art, welche nah Jurines Bemerkungen zu der Gattung der Schentelwespen (chalcis) gehört. R } * y 103 Der Verf. diefer Beobachtung hat diefen aͤnliche Larven im Innern der Stängel von centaurea pannieulata, coniza squamosa und crepis virens gefunden, die Berwandlung der⸗ felben aber nicht verfolgt. Er beſteht Befonders auf die Gier genmwart mehrerer Larven im derſelben Frucht, welches Kerirs miürs und Snnets Meinung zuwider feheint, welche nach $ Ben Beobachtungen glaubten, daß niemals mehr als eine einzthe Raupe oder Entve in derfelden Frucht vorhanden ſey. Berger vermuthet, daß die Eier diefer Kleinen Chaleis von dern Weibchen in den Embtyo der Frucht ſchon dann ges fegt werden, wenn die Blumenblätter noch nicht einmal abs ‚gefallen find: e Yir. 80. Bemerkung über die neuen Gattungen von Beureltbieren Phascolomis und Perameles in der philos mat. Gefellfhaft gelefen von Geoffroy. Schon im Dahre 4 habe ich mich zu zeigen bemüht, daß die Beutelthiere in vier befondere Familien oder Gattungen’ abgetheũt werden muͤßen, welche ich damals unter den Bes! nennangen. Dafpuren, Didelphen, Phalanger und Kangurug' aufführte. Man fehe wegen der Gattungskennzeichen &. 106, des erſten Bandes der Verhandlungen der ag gi Geſellſchaft. Die neuen Bereicherungen des Natuchiſteriſch· en Raſcune durch die Ankunft einer, der vom apitin Baudin Fominans dirten Korvetten, rechtfertigen jene Eintheilung; denn bie vier Zamilien, wovon einige damals mr durch die Gegenwart el⸗ Mer einzigen Art beftättiget waren, find jetzt fo vermehrt, daß Mir (don s Dafpureiı, 9 Didelohen/ 14 Ph langer und 7 Ratte gurus yäplen: wir werden bald Gilegenheit haben, dieſe neuen" Reiyihämer offentlich befanns zu machen. 4 Bandes. 2,-Etüd, , N l 194 SH erwartete bamals nicht, daß die Ordnung ber Beus telthiete, ſo bald mit neuen Gattungen vermehrt werden wuͤr⸗ de; die vier kleinen Familien, woraus fie beſtand, bildeten eis ne Folge, worin füh auf eine fehr natürliche Art die Ordnung der Nagerhiere mit. den fleischfrefenden zufammenreihete; aber die Natur keunt folhe ununterbrochene Ketten nicht; fie vers breitere fich neßfürmig; fo hat denn aud) die Eutheilung der beyden neuen mit der Korvette des Naturalıften angekomme— nen Gattungen, diefe vom Zufalle gebildete Anordnung zerſtbrt. Sch habe der erften diefer Gattungen, die Benennung Phascolomis (rat 4 poche, Beutelratte) bengelegt, weil die Arten diefer Gattung in der That, mit dem Baue der Rate ten den Bau vereinigen, welcher die Beutelthiere bezeichnet. Man wird einen ziemlich richtigen Begriff davon ‚erhalten, wenn man bie Abbildung des Dameans oder Klipoas vom Kap im fedhsten Theile von Suffons Supplementen betrach: tet. Doc) find die Beutelratten mehr Eugelfsrmig zufammens gedrängt; auch haben fie einige Aenlichkeit mit dem Mur⸗ melthiere, welchem fie an Geftalt und Anzahl der Schneides zaͤhne (zwey in jedem Kiefer) an Mangel der Edzähne -und Lage der Backenzaͤhne gleihens ihre Vorderfuͤße find eben fo gebaut, mit ſtarken Schlüffelbeinen und fünf wohl getrennten, | Zehen verfehen, welche ebeu ſowohl geſchickt find in der. Erde zu graben, als den Thieren das Klettern zu erleichtern. Webers dem aber haben die Beutelratten (pha colomıs) einen breiteren flacheren Kap; auch entfernen fie fih durch die Kleinheit des Blinddarms von den Nagerbieren. Uebligens gleichen fie den | Didelphen, baben alle die Beutelwerkzeuge, das Weibchen nämlich eineu Beutel und bas Männchen eine hinter den Hoden figende Ruthe, welche dadurch merfwirdig if, daß fie vo 105 der vordern Verbindung (commissure) des Afters entfpringe und anſtatt zwengefpalten zu feyn ſich in vier Erhöhungen en? diget. Das Beden ift auch in beyden Geſchlechtern mit einem Knochenpaare mehr verſehen. Die Hinterfüße, deren Geſtalt | bey den Beutelthleren Überhaupt fich nach den Abänderungen zu richten heine, denen die VBerdaunngswerfjeuge unterwors fen find, zeigen hier eine ganz eigene Anordnung; ‚die ihnere Zehe ift ein wahrer aber fehr kurzer Daumen, ohne Nagel; die drey folgenden Zchen ſtecken in den allgemeinen Bederfuns gen und find durch diefe halb vereiniget, dahingegen die fünfte oder äuffete Zehe völlig frei liegt. Eine andere diefen Thieren eigene Bildung iſt die des Schwangs, welcher fehr kurz if, daß man ihm nicht einmal durch das Haar gewahrt wird. Die zweyte Gattung, melde wir der Baudinfhen Sen: dung verdanken, gehört der Ordnung der Fleiſchfreſſer an und nähert fich ziemlich den Didelphen. Sch habe die Benennung Perameles (blaireau à poche, Beuteldadys) gegeben, weil das durch ihre Verwandſchaft mit den von Raube lebenden Arten, ihre Aenlichkeit mit den Beutelthieren und felbft der Begriff von der Geftale ihrer Füße angedeutet wird, vermoͤge deren die Beuteldachſe zu Grabthieren werden. Shre Eck⸗ und Dadenzähne find an Zahl und faſt auch an Geſtalt denen der Didelphen völlig gleich; Schneidezaͤhne des Oberkieſers giebt es gleichfalls zehn; es findet ſich aber der Unterſchied, daß der fuͤnfte an jeder Seite ſowohl von den übrigen Schneidezaͤhnen als vom Eckzahne ſeht weit entferne iſt. Im, Unterkiefer findet fih mehr Verſchiedenheit, da es hier nur ſechs Schneidezähne giebt. Eben diefe Anomalie fins der fich an den Fuͤßen; bie vorderen haben fünf Zehen, wo— von aber nut die drey mittleren beym chen den Boden bes PIE? 196 rühren, die inneren find wie bey den Schweinen fo kurz, dag le. gar nicht bis auf den Boden binabreicher. Die Hinter füße nähern fid ihrer Geſtalt nad), denen der Kangurus; alſo iſt ‚die vierte Zehe die laͤngſte; darauf folgt die fünfte oder aͤuſ ſerſte; die zweyte und. dritte nehmen, obgleich fie mit einander vereinigt find, einen geringeren Naum eins .eih Daumen iſt auch verhanden, aber fo kurz, daß man ihn aͤuſſerlich kaum bemerken Eann. Die Haltung unterſcheidet die Beuteldaͤchſe hinlaͤnglich von dei übrigen Beutelthierens ihr Kopf hat eine Eegelformige fehr langgeſtreckte Geſtalt, die fich mir der der Tanteks (erinace- us setosus). vergleichen Täßt. Die Ohren find von mittlerer Länge und ſtumpf; die Haut it mit fteifen mit einer Art Filz gemengten Haaren befeßt, der" Schwanz endlich iſt Eurz, nicht umfaſſend und mit Eurzen Haaren bekleidet. Die Art, wovon diefe Befihreibung entlehnt wurde, iſt neu, vier Dezimeter lang; ihr Pelz if aber braun, » unten weiß. B Zu diefee Art gehört das in Schaw’s allgemeiner Zoologie befchriebene porcupine opossum, welches Thier viel Eleiner iſt als unfer erfter Beuteldachs, deſſen Kopf Fürzer und‘ der Pelz roͤthlich iſt. Ye. 31. Beobachtungen über die Roͤhrenpolypen der füßen Waller aus einer Abhandlung von Vaucher gelefen in der pbilomatifcben Gefellfchaft. Vaucher hat im Nhonewaſſer und in einigen flehenden Waſſern zwey Arten von Süßmaffer Roͤhrenpolypen genau beos bachtet, wovon die eine ven ift und von ibm den Namen | Tubularia lucifuza erhalten hat. Folgendes ift der von ihm i aufgeſtellte jpesififche Syaraster., > x 197 ‘ Mi „Die Fuͤhlfaͤden zieben ficb in die Röhre zurkidk, find im Umfange gefranft, 25 bis 325 die Verzweiguns gen find zableeih und flachliegend; die inneren: Koͤrn⸗ chen gerundet und platt, Dem Körper. worguf fie lie⸗ gen gleichlaufend ſich oͤffnend.“ Die zweyte Art der von Vaucher beobachteten Nöhrens polypen it Tub. repens Schäffer Armpolvpen 1754. fig. 1. und 2. Lin. Flor. Suec. 2219, — Müller Hist, verm, Hel- eh. pag. 17. — Bosc hist, nat, des vers vol. 3. .pag. 80. Diefe Art unterfcbeidet fih dadurdy von ter vorhergehen— den, dag die inneren. Koͤrnchen laͤnglich find und fich ſenkrecht gegen den Körper dfnen, auf dem fie fienen ; übrigens alei ht fie im fihebaren Dane der vorigen; aber in ihrer Lebensart unterfcheider fie fib noch befonders. Die Körnchen cus wels dien fie entsteht, erheben ſich jährlich vom Boden des Waſ— fers zur Oberfläche und befeftigen- ſich unter den Blättern des Xrenupbar., wo der Eriechende Roͤhrenpolype vom Floreal bis zum Vendemiaire lebt. Die Koruchen der lichtſcheuen Roͤhrenpolypen hingegen bleiben den gamen Winter hindurch au dem Steine befeſtigt, worauf das Individuum, weldies fie bhervorbrachte, den Sommer über gelebt hatte. Der lichtſcheue Roͤhtenpolyp fcheint das Lichte zu fliehen und fest ſich beitandig an die untere Fläche der Steine, uns ter welden fie ſehr regelmäßige Verzweigungen bildet; die ahlveihen Fäden (eils), womit die Fühlfäden am Nande befest find, verutfachen durch ihre beftändige Bewegung in “dem umgebenden Waſſer eine Art von Ebbe und Fluth, wo— durch die Nahrungstheilchen * zum Manle dis Thiers hinger fuͤhrt werden. Man weiß, daß die Armpolypen (hydres) im Gegentheile ihren Raub mit den Fuhlſaden ergreifen und zum Maule führen. Diefer Unterſchied ift nah Vaucher der wich tigfie von allen, welche fie von den Kohrenpolypen der füßen Waſſer trennen, und kommt nad) eben dem Beobachter daher, daß diefe nicht, wie die Armpolypen die Stelle verändern konnen. t Die Fühlfäden des lichtfcheuen Armpolypen bewegen fich feld von ihrem Stamme getrennt noch lebhaft fort, und ihre Faͤdchen bringen Diefelben Bewegungen hervor,’ als wenn fie noch am Körper des Thiers fäßen. Wenn das Thier im Herbſte ſtirbt, fo bleiben die in der Roͤhre deffelben enthalte: nen Koͤrnchen unter dem Steine verborgen und behalten: die: felbe Stellung bey, als in dev Röhre felbit. Dieſe Kornchen beſtehen aus einer feſten Huͤlle, welche eine oallertattige fluͤſ⸗ ſige Subſtanz enthält. Im Früplinge erſcheint um jedes Kbrn⸗ hen ein weißlicher dem Citeine gleichlaufender Gürtel; bald Öffnet es fich an dieſer Stelle und trennt ſich in zwey Klap: ven, welche an der einen Seite fefthangend' bleiben; es kommt ein Eleiner mit feiner Hülle umgebener Noͤhrenpolyp heraus, welcher ſich in gerader Linie unter dem Steine verlängert nnd in feinem Inneren eben ſolche Koͤruchen enthaͤlt, als die, woraus er ſelbſt entſtanden iſt. Vaucher iſt geneigt dieſelben Eier zu nennen, weil ſie aus einer ringsum verſchloſſenen hornartigen Huͤlle beſtehen und weil der kleine darin enthalte— ne Polyp, immer auf dieſelbe Art und nach derſelben Rich⸗ tung herauskommt. Die beyden von — beobachteten Arten haben Kennzeichen, weldye die Naturſorſcher veranlaffen müffen, fie von den Seeröhrenpoippen zu ſcheiden und eine eigene Gät- tung daraus zu bilden; diefe Kennzeichen find folgende: es iſt kein merklicher Kragen am Urſprunge der Fuͤhlfaͤden ſichtbar, * 199 bie Arme find mit Faͤdchen beſetzt; die Fühlfäden fünnen in die Roͤhre zurückgezogen werden, dahingegen die Seerdbhrenpo⸗ lypen fie nur oben zufammen ziehen Eonnen. Diefen leßten Umfiand hatte fhen Bose in feiner Narurgefchichte der Würs mer angemerkt. Diefer Naturforſcher ſchlaͤgt in dem über die bier im Ausjuge gelieferte Abhandlung abgeftatteten Berichte folgende Bezeihnung der neuen Gattung vor: " Seftfizendes Polypengebäufe mit dtinnen boͤutigem oft äftigem Stiele, welcher ficb, fd wie feine Aeſte in einen Polypen endiget, defien Körper ſich genz in den Stiel zurüdzieben kann und deſſen Maul mit einer einzigen Keibe von gefranftien Fuͤhlfaͤden umgeben ift. Dieſe Gattung würde folgende vier bekannte Arten ents alten: ı. Tubularia campanulata, abgebildet bey Roͤſel Ins. 3. Pol. tab. 73—75. 2. Tubul. repens, abgebildet bey Schäffer Armpol. 1754 Taf. 1. fig. ı. 2. 3. Tubul. prostrara, abgebildet bey Trembley Pol. 3. tab, 10, he. 9 4. Tub, lucifuga, von Vaucher entdeckt (abgeb. im Bullet. de la soc. phil. Tom. III. Tab. XIX. fig. 1—ıo.) Ueber die Arten der Gattung Dasyurus, gelefen in der philomat. Gefellfb. von Beoffroy. Unter den in den Jahren 1789 und 1790 von Philip und Tobn White bekannt gemachten neuholländifchen Deus telthieren iſt eine Art, weldye der erite spotted opossum und der andere Tapoa taa nennt. Gie it mir Eckzahnen verfehen und kommt den Divdelphen fo nahe, dog ich Anfangs glaube te fie gehöre zu dieſen felbft, das war aber Buffons Vorges 2009 fühl fo entgegen, daß ich mich nicht lange dabey aufhielt, Diefer groe Mann hatte geglaubt; man werde auffer Amer rita Feine Didelphen finden und in der That hatte man auch bemerkt, daß Die Beutelthiere der alten Welt zu einer bon den Nagethieren verfhisdenen Ordnung gehörien; dns waren die Phalanger und Kangurus. Da die Beſchreibangen des spotted opossum- von Pbilip und John. Whits einander erfesen und erklären, ſo⸗ konnte ic mir die ſoahren Kennzeichen dieſer Art recht q gut denten und mich überzeugen, daß fie ſowohl von den Didelphen, als von den ubeigen neuhollaͤndiſchen Beutelthieren verſchieden ſey; und dieſem zufolge machte ich unter der Benennung Dasyurus eine »eigene Gattung daraus, völlig überzeugt, daß die Zeit und neue Nachforſchungen in den ‚Sidländern une noch an? bere Thiere kennen lehten wuͤrden, welche fich an dieſes Urs bild einer neuen Familie 'anreiben- £ounten; wir werden fehen, daß en in dieſer Erwartung nicht vetroen wurde, Die Dafpuren find, wie ich mic) aufs neue an den fechs ' Arten, woraus diefe Gattung beſteht, überzeugt babe, Thiere, welche acht obere und ſechs untere S chueidizähne, vier Eck⸗ zaͤhne und acht und zwanzig Backenzähne, an den Hinterfüßen einen auſſerſt kurzen Daumen paben, wodurch die Pfoten der⸗ ſelben welt weniger zum Ergreifen geſchickt find, als die der Didelphen. Auch koͤnnen dieſe ſich vermittelſt ihres Schwan— zes feithalten, welches Hingegen die Dafyuren mis ihrem. ſchlaf⸗— fen und ſtark behaarten Schwanze nicht im Stande find. _ Ihr kürzerer Kopf hat eine angenehme Phofiegnomies die Ohren find Flein und mit Paaren befekt; aͤberhaupt naͤhern ſie ſich mehr den. Zoffanen ‚und, Geuetten; ohne Ziwetjel Ihaben jfie mit « 201 dleſen auch gleiche Gewohnheiten und Lebensart und leben aud) en. der Erde. Die Beſchreibung ber ſechs D Dafpurusarten habe Ih im dritten Dande der Annalen des naturhiftorifchen Muſeums ges liefert; bier fchranfe ich mich bloß auf die Darftellung ihrer Kennzeichen ein, 1, Dasyurus macrourus. Der Pels kaſtanienbraun mit weiß gefledt, der Schwanz eben fo gefiedt. ‚Diele Art wurde ſchon 1789 von Philip befannt gemacht; man wußte aber nicht, daß fie dem spotted opossum ſo na⸗ he verwandt ſey; da fie aufangs unter der Benennung des gefleckten Marders ‚(spotted Märtin) aufgefuͤhrt und nachher von Shaw unter dem Namen yiverra maculata zu den Ger netten gezähle war, Es iſt die grüßefie von allen Arten, von 0,50, 2. Dasyurus Maugei. Der Pelz olivenfarbig mit meilfen Sieden, der Schwanz ungefledr. Dieß iſt eine neue Art, welche wir dem liebenswuͤrdigen und ungluͤcklichen Zoologen Mauge —V—— die die⸗ fer Art iſt 0, 37. 3. Das. yiverrinus. Der. Pelz ſchwarz, mit weiſſen Flecken; der Schwanz ungefleckt. So habe ich Philip's spotted opossum, oder Sohn Yohite's Abandrung des tapoa tafa genannt, da fie Shaw feittem in feiner allgemeinen Zoologie unter dem Namen, Di- delphis viverrina aufgeführt bat; fie ift Kleiner, {als die vor hergehende 0,06, 4. Vas, tafa,, Der Pels braun, obne Slecken; der Schwanz von Igleicber Farbe. Dieb iſt die einzige dom Muſeum fehlende Art, dieſer Sat ae - oh 202 +’ KEN tung; bie Kennzeichen find nah Tohn White angegeben, welcher dieſe Art benannt, beſchrieben und abgebildet hat. Sie iſt von der Größe der Hansratte, 5. Das. penicillatus, Der Pelz aſchgrau, nicht IR der Schwanz febwarz. Shaw (gener. zool. pag. 505.) iſt der einzige Schrift⸗ fteller, der von dieſem Thiere geredet hat; es ift wahrfcelns lich ein bloßer Irrthum, wenn er ibm eine an den Seiten ausgebreitete Haut zufchreibt; in der (Taf. LIE.) Abbildung bes merft man dieje Haut nicht. Die Größe kommt mit der des Tafa überein: 0,22. 6. Das. 'minimus. Der Pelz roͤthlichbraun, obne Slecken; der Schwans von gleicher Sarbe. . Dieß Thier it um die Hälfte Eleiner, als das Vorige; Perron hat es auf einer in der Meerenge von Dal liegens ben Iuſel gefunden. Anatomiſche Bemerkungen uͤber zwey Weibchen des Maniku (Didelahis vogimana) geleſen in der philomati⸗ ſchen Geſellſchaft, von Duvernoy. Es find in der Menagerie kürzlich zwey Weibchen des Maniku aeftorben, Ermier vertrauete die Zergliederung ders felben Buvernoy an. Hier folge das Intereſſanteſte von dem bey diefer Gelegenheit über die Zeugungstheile gemachten Be— merkungen. Es war unmoͤglich irgend einen Gang aufzufinz den, durch welchen die Jungen aus der Gebarmutter in den Beutel gelangen tonnten, es ſei nun unmittelbar durd) die Bauchdecken, eder mittelbar die runden Baͤnder bis durch den Bauchring verfolgend, Es waren alle Vorkehrungen getroffen, damit eine folhe Gemeinſchaft, wenn fie wirklich vorhanden wäre, nicht unentdeckt bleibe. Nachdem die Bauchwand eini⸗ 203 ge Zoll weit vor dem Beutel duchfiänitren war, wurde ber Lappen, an melhem der Beutel feftfaß, vorfichtig gegen die Schaamgegend bin zuräcgefchlagen und ſorgfaͤltig nad) allem geforfcht, was die Spur eines ſolchen Ganges hätte andeuten können. Die äuffere Oberfläche der Gebärmutter ſowohl, als die der Höhle derfelben, zeigten beyde feine Spur von einem folhen Gange. Dagegen beobachtete Duvernoy fehr genau eis nen Muskel, deffen mwohlergründete Verrichtung, die Frage entſcheiden muß, auf welche Art die Jungen im Augenblicke der Geburt in den Beutel gelangen; dieſer Muskel, welcher nad) feinen Befeſtigungen der Darmbein⸗-Beutel⸗ Muskel (ileo- marsupial) heiffen koͤnnte, iſt vermittelft einer dünnen Flechſe an dem vorderen oberen Darmbeinhöcer, von der Flechſe des Schneidemuskels befeſtiget; er feige fihräg nach hinten unter das Leiſtenband zwiſchen den Rand des inneren ſchraͤgen Bauch⸗ muskels und den inneren Darmbeinmuskel hinab, geht hinter jenem Bande durch den Bauchriug hervor und nun ſchraͤg nach vorn und innen uͤber den Beutelknochen und das aͤuſſere Blatt der Flechſenhaut der Bauchmuskeln fort; bis zu der äufferen Seitenwand des Beutels. Am hinteren Drittheile dieſer Wand theilt er ſich in mehrere Fleiſchbanden, welche duch fehr kurze Slcchfenfafern an dem Beutel befeftiget find. Es ift ein dünner, fehr fehmaler, langer Musfel, Wenn er ſich nebſt dem der anderen Seite zufammenzieht, fo öffnen beyde den Beutel und bringen ihn den aͤuſſerlichen Geburts+ theilen ſehr nahe, welches um fo leichter erfolgt, da der Bauch—⸗ ring und der Beutelknochen an jeder Seite dieſen Muskeln als Rolle dient; deswegen hat fie auch Tyſon (Descriptio ana» tomica marsupialis in Philos. transast, April 1698, Mr, 239), weldjer nur ihr Zortgehen über diefen Knochen, aber nigrigre J 204 RE Befeſtigungen angiebt, Rollmusteln genannt. In der Fol ge ſetzt er hiuzu, daß fie dazu dienen, den Beutel zu erwei tern und deffen Gewicht zu unterſtuͤtzen wenn das Thier eine Lage mit herabhangenden Kopfe annimmt, und daß die Deu: telknochen, welche ihnen als Rolle dienen, den Miderftand ge: gen das Gewicht erleichtern, Es verſteht ſich, daß hier, wo vom Gerichte die Node iſt, Tyſon den Beutel mit Zungen gefüllt ſich vorſtellte; und dag in Hinfiht der Lage mit her» abhangentem Kopfe er die'von ihm beobachtete Fähinkeit dies fer Thiere, ſich vermittelt des Wickelſchwanzes aufjzuhangen vor Augen hatte, Tyſon hat alfo jenen Mugkeln nicht, wie Dicg d'Azyr meinte, chne Grund den Namen Rollmuskeln ger geben. Der letztere giebt freilich (Syst. anat, t. II. p. 201.) ih» ve Defeftigungspunfte an, fagt aber nichts von ihren übrigen Verhaͤltniſſen und ſolglich von ihrem Laufes eben fo wenig ver det er von ibrer Verrichtung und läßt alfo die Geſchichte der— felben ſehr unvollkommen. Und doch war diefe fehr wichtig, au einen richtigen Begriff von den Mitteln zu geben, deren ih diefe Beutelthiere bedienen, um ihre ungen zu den Zitsen gelangen zu laffen und um die Meinung von einer nnmittelz baren Gemeinfihaft zwiichen der Gebärmntter und dent Beu— tel gänzlich zu widerlegen. Der Deurel kann nämlich, vermd⸗ ge der: Wirkung der Darmbein-Beutelmuskeln den aͤuſſerli— hen Seburterheilen fo nahe gebracht werden, daß feine. Muͤn— duna während der Aufammenziehung der Miuskeln faft mit der Muttericheide eins wird; welches denn gewiß in dem Au⸗ genblicke Statt finder, wo das Thier feine ungen zur Welt bringt und in den Beutel Seht, Auch bey der Gattung Phascolomis finden fih die Darmbein- Feutelmustela, da aber der Deutel bey dieſen Thierem den „ — 205 Auſſerlichen Geburtstheilen fehr nahe liegt, ſo dienen ſie hiet nur den Beutel zu erweitern. re. 82. Vergleichende angtomiſche Unterfuchungen fiber die Zähne, von Cuvier gelefen in der philom. GSeſellſchaft. Cuvier hat ſich vorgeſetzt in dieſen Unterſuchungen eine anatomiſche und vergleichende Geſchichte, fo vollſtaͤndig als es in diefem Augenblide möglich iſt, zu liefern. Er definire fie: Bnochensrrige in den Kiefern feſtſteckende Körper, ohne mit denfelben, wenisftens zu einer gewitlen Zeit ver⸗ wachſen zu ſeyn. Er befchränft ihre Gegenwart auf die der Klaffen der Saugethlere, Amphibien "und Fiſche. Bey jeder diefer Klaffen unterfacht er nad) einander. 1. den Bau und die Entwidelung. 2. die verfchiedenen Arten und die Sufammenftellung derfelben. Sm evften Abſchnitte werden die Zäyne zuerft eingetheilt, in zufammengeferte, halbzu— fammengeferzte und einfache. Bey diefen letzteren wird die innere Subſtanz allenthalben von der aͤuſſeren umgeben, aber nicht. durcörungen. Dey den erfteren findet das Gegentheil ftatt, fo daf man den Zahn mac) Eeiner Nichtung zerfchneiden kann, ohne jede der beiden Subſtanzen mehrmals zu durchfchhei« den. So find 3. D. die Backenzähne des Elephanten, welche im jugendlichen Alter, wie alle übrigen zuſammengeſetzten Zähne aus mehreren Stücken beſtehen. Bey den Dadeniäb, nen der Wiederfäuer dringen die Windungen oder Falten beys der Subftanzen nur bis auf eine gewiſſe Tiefe. ein; fie werden zu den balbzujammengefeßten gezäble. Hierauf vergleiche Cu— vier die Knochenſubſtanz, den Schmelz, das Cemene und die Centralmaſſe; dann unterfucht er ben der Enmwicolung der Zähne. ı. das, Wachsthum des Zahns für fich berrachtst- 206 2, Die gegenfeitige Wirkung der Zähne auf einander. 3. die Wirkung der Zähne auf die Kiefer: 4. die verſchiedenen Zeitz räume in welchen die Zähne auf einander folgen. Die Unters ſuchungen nach diefen verſchiedenen Geſichtspunkten haben Cu⸗ vier auf eine große Menge neuer Beobachtungen geführt, wovon. wir eine Leberficht zu geben verfuchen und dabey nach der angegebenen Ordnung nur die merkwuͤrdigſten ausheben roerden. 1. Don dee Knochenſubſtanz. Ihr Gewebe iſt ſehr verfihieden, vorzuglich in den Eckzahnen der Pachndermen ; das der Hauer des Elephanten, der Schneide und Eckzähne des KHippopotamus ift ſchon bekannt: Das Elfenbein des Athiopiz ſchen Ebers ift fat dem des letzteren Thiers ganz änlich. Das der Hauer des Wallroßes (morse) if dicht, nimmt eine fchöne Politur an, aber ohne Streifen; Eleine unregelmäßig wie bey den fogenannten Puddingſteinen Legende Körner bilden den mittleren Theil des Zahne. Eben diefe Körnchen bilden auch den Kern der Backenzaͤhne diefes Thiersz fie Haben durchaus feine innere Höhle. Sm Dugong iſt das Elfenbein, ſo wie auch beym Narwal, wo die Hauer ſehr dicht ſind, gleichfoͤr⸗ mig. Die Zähne des Orykteropus haben das Anſehen zweyer ‚aneinandergelegter Walzen und beftehen durchaus aus Eleinen; geräden, gleichlaufenden Röhren, welche nur gegen die fich reis bende Flaͤche hin gefüllt find; eine große Kühle haben fie nicht. Diefen änlichen Dan findet man auch bey einigen Fifchen. 2. Vom Schmelze, "Die Zahnwurzeln find gewöhnlich nicht damit überzogen; an den Wurzeln der. Badenzähne des Wallroſſes finder ſich aber wirklich ein ſolcher Ueberzug und iſt ſogar unter den Wurzeln dicker als an der Krone. An 207 den Zähnen des Pottfiſches zeigt der Schmelz nur gleichlau⸗ fende Streifen auf der Oberflaͤche der Knochenſubſtanz. 3. Vom Eement. Dieß macht an den Zähnen des Ele phanten und des Kabiai mehr als die Hälfte der Maffe aus; bey dem leßteren Thiere zeige es eine Menge von fehr regel mäßig geitallten Poren. An. den Zähnen der Amphibien fins det fib gar kein Cement, weil fie nie zufammengefegt find. Diefe Ampbibienzähue haben übrigens in Hinſicht ihres Baues nichts Defonders; bey den Fifhen hingegen verhält es fi ganz anders. Bey diefen nämlich kann man die Zähne eintheilen in; 1. zuſammengeſetzte welche aus einer unendlichen Dienge vereinigter und in cine gemeinfcaftliche Schmelzlage endender Roͤhrchen beſtehen; hieher gehdͤren die pflaſterformi— gen Zähne dev Rochen. 2. Einfache, welche nur im, Zahn fleifche teen, wie bey ven, Haien, 3. Einfache, welche 'in wirklichen Zahnhöhlen der Kiefer ſtecken; diefe verſchmelzen bald gänzlih mir dem Kiefer. Sie finden fid) am häufigften; je länger und fpikiger die Krone derfeiben iſt, deſto tiefer gehe auch die Wurzel, Die ftumpien Zähne haben faſt Feine Wurs del. Die zuiammengefeßten Zähne bitden gewöhnlich Platten, welche nur vermittelt einer zwifcbenliegenden Haut an den Kiefer: oder Gaumenknochen feſthangen. Ihre Geftalt ift vers ſchieden, fie find aber der Dicke nach immer in zwey Lagen ger theilt, eine obere Enocyenartige, mit einer diinnen Schniel;lage bedeckte und eine untere, welche man mit det Wurzel anderer Zähne vergleichen könnte; Dieſe leere iſt ſeht porbs und ers hält ohne Zweifel durch ihre Poren Gefäße und Nerven, wels de zu der obern Laae forrgeben. Bey den Gattungen Diodon und Tetrodon iſt der reibende Theil der Kiefer ein aus Platten gebilbeter Zahn, diefe Platten find an ihren. Schneiden ober, > IE flaͤchlich durch Schmelz vereiniget, am unterm Theile aber bleis ben fie ſehr lange getrennt, Entwickelung dee ‚Sübne. Das Fottſchteiten der Vers Enscherung bewirkt Veränderungen = der Geſtalt der Zähne; man muß daher. ſehr auf das Alter der Thiere Ruͤckſicht neh—⸗ men, um die Geſtalt der Zähne zu beftimmien, wenn ihr hause ger Theil zerſtört iſt. Wenn Feine Wurzel vorhanden ift, fo kann man darans immer ſchlleßen, das der Zahn noch niche vollig ausgewahlen war. Dieſ⸗ Regel gilt aber nur von den zwey erſten Klaſſen; denn bey den Fifchen iſt im Gegentheile die Gegenwart der Wurzel ein VReweis der Jugend, weil dieſe nach einer gewiſſen Zeit Mit dem Kiefer verwähft, dar hingegen die Krone ſich davon trennt, Die Wirkung des Kauens iſt eine zwehte Urfache dev Gertalt der Zähne. Die wahre Geſtalt der’ Kronen erhält ſich ben den Eriuterfreffenden Thieren nur fo lange, als fie vom Zahnfleiſche bedekt find. Wenn fih die Krone abnutzt und verflächt, fo Fommen die Schmelz « Knochen» und Cementlas gen zum Vorfheine, welche bey den verfhiedenen Arten vers . ſchiedene Figuren darſtellen. Die von denn Schmelze umge⸗ benen Knochenraͤume find um fo breiter, und iveniger zahlreich, als die Krone ſchon abgenutzt iſt. Dieß kann fo weit. gehen, daß am Ende nur ein einziger von Schmelz umgebener Raum übrig bleibt, als mern der Zahn ein einfacher geweſen wäre, Die Folge der Zähne oder der Wechſel iſt noch eine ans dere Urfache der an ihnen bemerften DBeränderungen,, Der neue Zahn kann dem Alten rückwaͤrts, vorwärts, feitwwätes, oder gerade auf iets treiben. In dieſem letzteren Falle iſt eg eigentlich ein Wechſelzabn (dent de remplacement); in den drey erſteren Fällen find es nur Zähne, welche ſich ſpaͤter ente, F 209 wickeln. Bei den Vierfuͤßern findet nur die erſtere Are und zwar uur bei wenigen ftatt; wie beim Elephanten, dem aͤthio⸗ piihen Schwein und weniger auffallend beim Hippopotamus: bei den Pferden und Wiederkaͤuern zeigt ſich etwas Anliches. Nur felten Fommen die legtern Zähne aus den Zahnhöhlen hervor, ehe die eriten ausgefallen find, welches man beim KHippopotamus beim Nashorne und auch an den foffilen Ueberbleibſeln des Ohio: und Simorathiers bemerkt. Diefe Demetfung ift für die richtige Beſtimmung der wahren Ans zahl der Zähne eines Thiers wichtig. Die Zahne der Hayen mit fcharffchneidigen Zäßnen wer⸗ den ungefähr fo wie bei den Giftſchlangen gewechſelt. So wie die fenfrechten Zähne, welche die erſte Neihe am Kande des Kiefers bilden, ausgefallen find, fo erheben fich die dahins ter liegenden, welche aber nicht im Zahnfleifhe eingefchloffen find und nehmen ihre Stelle ein. Die Platten, welde den Gattungen Dıiodon und Tetrodon als Zähne dienen, erfeken ſſch auf diefelbe Art; ihr Ban iſt ſehr merkwuͤrdig. Bei den erfieren finden fich zwei zum Kauen dienende Erhöhungen, ein ‘ parabolifcher Rand und eine zugerundete Scheibe, welche nad) binten fiehe und von dem Mande durd) einen breiten im In— nern des Knochens laufenden Kanal getrennt iſt. An der Oberfläche der Scheibe, ſieht men queer⸗ und gleichlaufende Streifen, welche die Platten anzeigen, woraus fie zuſammen⸗ geſetzt iſt, Dieſe Platten ſteigen allmaͤhlig nach hinten gegen den Kanal hin; an der Scheibe ſelbſt liegen fie fo über eins ander, daß die oberfien'die Fürzeften, am meiften abgenußten, härtefien und folglich auch die älteften find. So wie man weiter hinunter kommt, findet man fie weicher und mehr von einander getrennt; bey den uncerften it ide wahrer Dan ſehr 4 Bades Siuck. O Samlungen aufbewahrt, wird. Dieſer Gaumen iſt fat von 210 deutlich. Ihre vordere und obere Flaͤche, zeigt unter dem Mis kroskove eih aͤnſſerſt feines Netz von kleinen Kanälen, wel— che die Eindrucke der darauf laufenden Gefäge ſind, die aus dem großen Kanale kommen, deſſen Wände mit unzähligen Löchers en durchbohre find, "die zwiſchen die. Platten hineinfuͤhren. Die Platten des Randes entwickeln ſich nach einer umgekehr⸗ ten Ordnung, die vorderſten find die neueſten— Ber der Gattung Tetrodon findet ſich die rien Scheibe nickt, ihr Kiefer iſt durch eine zackige Narh in zwei Hälften gerheilt, übrigens it alles eben fo wie an den Diodons Dei der Gattung Scarus geſchieht der Zahnwechſel auf äntiche Art wie bei Tetrodon. Der Raum zivifchen den Platz ten ihrer Kiefer, enthaͤlt eine unzaͤhlbare Menge von Zahnkei— men, welche nach und nach die innere Platte nahe am Rande durchbohren, fo wie die ſchon hervorgekommenen fich abnugen. Der Zahnwechſel nach vorn iſt von Cuvier nur erſt am Gaumen, eines Filches beobachtet werden, welcher im einigen rechtwinkeliger Geſtalt und ganz mit ſenkrecht ſtehenden Zähs nen gepflaſtert, deren Geſtalt unſern Schneidezaͤhnen ziemlich nähe kommt. Die Hinterſten werden zuerſt abgenutzt, ihre Schneide verfchwinder und verwandelt fih im ein mit Schmelz umgebenes Eirund, welches immer größer wird und endlich verſchwindet, während die neuen Zähne den Knochen nad) vorn durchboren. Der eigentliche Wechſel, welcher in fenfrechter Richtung geſchieht, iſt der gewoͤhnlichſte und kommt, bey den meiſten Saugethieren und Fiſchen vor, obaleich man denſelben bei den letzteren bat läugnen wollen, Die Subitanz des Kieferkno— chens, in welcher der alte Zahn et, REDE ſich it in der Wur⸗ 9 $, II zel deffelben Bis zur Hoͤhe der Krone, welche ſich dann losgiebt. Die Platte von zelliger Knochenſubſtanz, welche in der Hoͤhle der alten Wurzel fih erhoben hat, wird von dem neuen Zahne durchbort. So gefchieht, der Zahnwechſel bei den Gattungen mit einfachen und ſtumpfen Zähnen, wie bei Sparus und vers wandten Gattungen; die ſpitzen Zaͤhe hingegen, wie die beim Hechte u. as werden gewoͤhnlich von der. Selte gewechſelt. Im Seewolfe (anarrhichas lupus) fallen die Erhöhunz gen, auf welchen die Zähne ftehen, mit den Zähnen ſelbſt aus; und die Ausfallen ift dem Abfegen der Hirſchgeweihe aͤnlich; es iſt auch wahrſcheinlich, daß ihre Wiedererzeugung auf gleiz che Weiſe geſchehe. Dieß iſt das einzige bekannte Beiſpiel, wo ein Knochentheil des Kiefers mit dem Zahne ſelbſt ausfällt» Die neue zahntragende Erhöhung entſteht an der Seite der vorigen und nur mac) dem fie ſich völlig entwickelt das, füllt. fie die. leere Stelle aus. - Dei der befonderen Unrerfahung, der Zähne betrachtet Euvier: 1. ihre Art und Angrdnung.- 2. die Anzahl jeder Art: 31, die. Geftalt derſelben. Obgleich die-Zähne der Saͤugethiere von den Naturſorſchern nach diefen drei. Ruͤckſichten genau unterſucht worden, find, ſo hat doch Cuvier nach ihnen noch wichtige Beobachtungen zu Machen gewußt: Einige Thiere, worlche alle drei Arten ‚von Zähnen haben, verlieren "ihre Schneldezahne in einem gewiſſen Alters; dahin gehören die Blattnaſen und andere Fledermäufe und dag äthiopifche Schwelm Da die Badenzäbne von allen die unentbehrlichſten fine, ſo fallen fie aud am fpäteften aus; ausgenommen beim Narwal, * Der Phaskolom hat Backenzaͤhne, welche ganz aus Queer⸗ hügeln beſtehen, wie bei den Kabiais u, ſ. mw. > Mater den Amphibien haben die Zähne der Saurier, 4 D2 ’ 212 Dphidier uud Batrachier, welche bloß zum Fefthalten ihres Raubes dienen, weit weniger Einfluß auf die Lebensart ders felben, als bei den lebendig gebärenden Vierfuͤßern, und et halten fih ungefähr wie bei den Wallfifiharten. Sie ftimz men indeffen doch mit den natlirlichen Familien ziemlich gut überein: nur bei ſehr wenigen Amphibien laffen fie fig in Hinſicht auf ihre, Geftalt in mehrere Arten eintheilen; aud) iſt ihre Anzahl minder wichtig, weil diefelbe Beträchlich und nicht ſehr beſtimmt iſt und diefe Zähne weder in Hinſicht auf die Zeit, noch auf ihre Page, regelmaͤßig ausfallen. h Unter den-Sauriern finden fih nur bei den Iguanen Saumemähne; die Ophidler haben diefe Zähne aber alle, aus genommen die Ampbisbänen; die Batrachier auch. Die der beiden erſten Ordnungen haben fämtlich Kieferzähme. Unter den Datrachiern fehlen. diefe deu Kroͤten, die Fröfche haben deren nur im Dberkiefer, die Salamander aber in beiden Kiefern. > Die Fifchzähne konnen in Ruͤckſicht der Anzahl, welche ſehr abweichend und uͤberdem zu beträchtlich ift, nicht als Kenn— zeichen dienen, wohl aber in Ruückſicht ihrer Geftalt, welche ſich oft fehr auszeichnet und auch leicht zu unterfuchen if. Sie laffen fih ihrer Geftalt nah eintheilen in 1. Hakenförs mige welche kegelſormig, ſpitz und ruͤckwaͤrts gebogen find* Faſt bei allen Fiſchen finden fih folche Zahne an irgend eis nem Theile des Mauls. 2, Kegelfoͤrmige, welche weit wer niger Tpikig und am Ende faſt sugerumder find, wie die vor« deren Zähne des Serwolfs. 3. Mit ganz platter Xrone, wie die im Schlunde des Karpfen, "oder bloß abgerunder wie die hinteren Zone des sparus aurata und vieler anderer Arten diefer Gattung. 4. Schneivende oder keilfoͤrmige # * 213 Zähne, welche bald einfach wie bie SKieferzähne bei der Scholle (plie) bald gezahnt find, wie bei den. Zeljeufilchen (Theuthis). >. Die meifen Fiſche haben nur hafenfürmige Zähne. Bet ‚einigen find diele Zäbue mit einer oder mehreren anderen Ars ten von Zähnen vereiniget: z. B. hinten hatenförmige, in der Mitte platte und vorn Eeg.liormige bey dem Seewolfe. Ei— ige Fiſche haben gar Eeine bakenformige, fondern ‚nur platte ‚und Eeilförmige Zähne (die Schelle); andere nur platte allein, . wie der Karpfe, welcher nur am Schlunde Zähne hat. Die Barbe und der Dlei (breme) haben an derfelben Steile Eeils formige Zähne. | Die Zahne der Fifche Finnen in den Zwiſchenkiefern und den Kieferfnohen ſtecken; und das find diejenigen, welche den Zähnen unferer beiden Kiefer meiſt entſprechen. Ferner Eons nen fie in den Knocen teen, weldhe die Gaumenbogen der - Vögel vorftellen; dieß find die Baumensäbne; oder in dem Knochen, welcher fenfreht vom Schädel herabſteigt, um bie - Mitte des Gaumen zu bilden; daß find die Pflugſchaarzaͤh⸗ ne; oder in dem die Zunge ſtützenden Knochen, das find die Zungenbeinzäbne;s oder endlich in den beiden hinter den Riemen von Anfange der Speiferöbre liegenden Echlundbei* nen, das find die Schlundzaͤhne. Es giebt auch Fiſche, welche alle diefe Arten von Zähnen haben, wie die Lachſe und der Hecht. Anderen fehlen fie bloß an der Zunge, wie dem Petermänchen und dem Baarfch ; andern am det Zunge und den Kiemen, wie den Sternfehern, Dei andern fehlen nur .die Gaumen » und Zungenzähne wie den Schellfiſchen und Seehaͤhnen (trigla cataphracta) den flies "genden Sechahu ausgenommen, ben Aalen, dem Steinbutt, “ f 214 ® der Zunge, dein Sonnenfiſche. By einigen Kin. die Gau⸗ men⸗ Zungen» und Pflugſchaaazaͤhne, wie bei den Lutjanen. Der gepanzerte Seehahn has nur am Schlunde und am den Kiemen, der Karpfe nur am Schlunde Zähne. Die Rochen and Haien haben nur in den Kiefeum Zaͤhne; der Stör hat ‚gar feine. Eine aus diefen Unterfachungen über die Fifchzäh: ne ſich ergebende wichtige Folgerung it: daß die Seftale und “Anordnung der Zähne bei den Thieren, keine Kennzeichen * fiefern, welche zur Gründung natürlicher Familien dienen eins "ten, weil: 1. einander fehr aͤnliche Fiſche ſehr verfchiedene ; “Zähne haben 2. fehr verſchieden gebildete Fifche doch in Hin— ſicht der Zaͤhne einander gleich ſind. So zeigt Linnẽs Gat⸗ “tung Salmo auſſerordentliche Verſchiedenheiten der Zaͤhne, ſo daß bei den Sältgerhirren darnach ſchon Ordnurgen beſtimmt werden wuͤrden. So haben wir auch bei der Gattung. Trir gla ſchon ſehr betraͤchliche Verſchiedenheiten angegeben, Beſchreibung des luiſianiſchen Hirſches, gelefen in der pbilomatifttren Geſellſchaft von Geoffeoy. Der Iuifianifche Hirſch ut eine Arc, deren Kenntniß wie der Aufmerkſamkeit verdanken, welche Madam Donapatte darauf verwendet, in Malmaiſon alle die feltenen Thiere zu vers einigen, deren Vervielfältigung eine Quelle öffentlicher Wohl: fahrt abgeben kann. Hei den meiſten Neifenden war von dies “fem Thiere nur als von einer unferm gewöhnlichen Hirſche mehr oder weniger nahe kommenden Art die Rede gewefen, Mir Haben hingegen mehr Aehnlichkeit mit dem Axis gefunz den; denn fein Kopf iſt eben ſo ſchmal, die Sänane eben ° fo fein und der Schwanz die Blume) eben fo lang und dick, Der Pelz diefer neuen Hirſchart iſt gelblichbraun (fauve) ohne Flecken oder braunen Streif auf den Nädenz die Ohren i Pr 215 find Kram, am Grunde weiß, die Baden und das obere Augen lied find blaßbrannlicharau; der Unterkiefer unten und die Kehle weiß; die Deine blaſſer als der Rumpf; die Hinter⸗ Schentel oben und innen weißlich; der Schwanz iſt oben zu a zweidriteheil gelblichbraun, am unteren Drittheile ſchwarz; nber® dem mir einem Pinfel von weißen Haaren geendigen; "der vom Schwauze bedeckte Theil der Hinterbacken hat auch die * leßtere Farbe, ! Die Stirmverlängerung oder das Gieweihe diefer Hirſch⸗ art haben wir nicht in ſinem vollkommenen Suftande geſehen; nur das wiſſen wir, daß der Stamm deſſelben Sahzenfermig ift. + Dieſe Art iſt uͤbrigens Eleiner als der Damhitſch und größer als das Reh. Nee Das zu Malmaiſon im Parke befindliche Paar ift der dadam Bonaparte aus Amerika zum Geſchenke geſandt. Ar. 83: Auszug der von 5. 2. Dunernoy bei den vier Klaſſen dee Tbiere mit Wirbelfäulen gemachten Beobachtungen Über die Speicheldruͤſen; gelefen in dee we philomat. Geſellſchaft. Folgendes find die Reſultate, welche der Verfaffer aus dies ‚fen ziemlich zahlreichen Beobachtungen erhalten hat. 1. Die Säugethiere find die einzigen, bey denen diefe Drüfen zu den zufammengehäuften gehören. 2. Den Wollfiſcharten fehlen ſie (wie es ſchon Cuvier in feiner Abhandlung über den Delphen und Braunfiſch geſagt hat.) 216 , 3. Bel den ampbibienartigen Saugethieren find fie nach Verhaͤltniß Eleiner, als bei allen andern *). 4. Die Ohr- und Zungendrüfen fehlen zumeilen, welches beiden Kieferdrüfen niemals der Fall iſt. So haben die Amei: fenfreffer und Stachelihiere (echidna) Kiefer und Zungendruͤ⸗ fen, deren erſtere ſehr groß find), aber feine Ordrüfen. 5. Die Eräuterfreffenden Thiere haben ein weit beträcht« ficheres Speicheldrüfenfyftem, als die Fleiſchfreſſer; ein Reſul⸗ ‚fat, welches zwar nicht neu, aber doch hier durch eine groͤße— ve Menge von Beobachtungen beftitiget if, : 6. Dei den reiffenden und Magerhieren ift es oft der Fall, daß die Kieferdrüfen nad) Verhaͤltniß fehr zunehmer, fo role die Ohrdruͤſen ſich Eleiner finden. Das geht zuweilen fo weit, daß. diefe letzteren ungleich Eleiner find, als die erfteren ; sie bei dem Maniku (didelphis virginiana). Auch bey den Sledermäufen, Hunden, dem gemeinen Seehunde, der Mans derratte, dem Phaskolom find fie Eleiner; bey dem Paka und dem Kaninchen Faum. Diefe Beobachtungen fcheinen eine Ue- bereinftimmung. zwifchen der Art, wie die Nahrungsmittel der Wirkung der Zähne ausgefeht werden und dem Orte, wo die vorzüglichften Speicheldrüfen ihren Saft ergießen, anzu⸗ zeigen. Es ergiebt ſich daraus auch in der That, daß bei den reiſſenden und Nagethieren, bei welchen erfteren die, Eck und Schneidegähne, bei welchen feßteren bloß die Schneider zaͤhne einen wichtigen Theil des Kaugefchäffts ausüben, der Speichel gewöhnlich in größerer Menge gegen diefe Zähne hin— *) Nur die Robben⸗ und Wallroßarten gehören hieher; denn dev Nie ker 3 DB. Hat nach meinen Beobachtungen eine Ohrdrüſe von ganz unge⸗ heurer Groöße, welche mit der der andern Geite zuſammenſtoßend gleich ſa in breites Halsband bildet. Wiedemann 217 geführt wird, als hei den Thieren, Bet! welchen gerabe dieſe Zaͤhne keine ſo wichtige Rolle ſpielen. Doch find bei den Goͤrtelthieren und Faulthieren die Kie⸗ ferdruͤſen gleichfalls größer als die Ohrdruͤſen. 7. Bei den reiffenden Thieren find die Speicheldruͤſen ges woͤhnlich roͤther und aus dichteren Lappen zufammengefeßt, als bei den Kräurerfreffern. 8. Der Ohrdruͤſengang geht nicht immer, wie bei'm Men: ſchen queer über den’ Kaumuskel, um zu dem Backenmuskel zu gelangen. Bei den Gürtelthieren, ben Pachydermen, den wiederkaͤuenden und einhufigen Thieren folgt er dem unteren ande des erſteren Muskels und bildet einen Bogen, deſſen Konverität nad) unten gerichtet ift. 9. Es gefchieht oft, daß die Zungendräfen nur einen eins zigen Ausführungsgang haben, welcher fich, neben dem der Kieferdruͤſen öffnet. Go findet man es bei den Affen, bei mehreren reiffenden Thieren und bei den Miederfäuern. Bei den einhufigen Thieren haben fie mehrere kleine Ausführungss gaͤnge; bei'm Scheine giebt es zwei Paar Zungendrüfen, deren vorberfte breit und plart iſt und mehrere Eleine Ausfühs eungsgänge bat, deren hinterfte aber lang und ſchmal ift und nur einen einzigen Gang hat, \ 10. Die Backenzahndruͤſen bilden gewöhnlich eine verläns gerte und fehr beträchtliche Maffe, welche neben den oberen Dadenzähnen, oder wie bei der Kate neben den unteren liegt. u. Die Backenmuskel- und Lippendruͤſen find gewöhnlich nicht ſehr deutlid). 12. ‚Einige Thiere haben auffer diefen auch beim Mens ſchen vorhandenen Drüfen, noch eine andere, welche bei eis 218 nigen vur eine Verlängerung der Backenzahndruͤſen zu fein ſcheint; fie gebt Bis unter den Wangenbogen, hinter dem | ‚DOberkirferbeine hinauf und öffnet fih am Ende des oberen Zahnhdhlenrandes mit mehreren Fleinen Gängen; fo ift es “beim Ochſen, dem Schafe und Pefrde. Im Hunde iſt fie von den Backenzahndruſen getreunt, bildet eine ganz befondes re Maſſe und bat nur einen einzigen: Ausführungsgang,, wel—⸗ her ſih an eben der Stelle öffnet, Dieß iſt die von Nud am’ Hunde beſchriebbne Druͤſe. J. G. Duvernoy bat fie beim Serval migeaeben. (com, acad. petrop.). Uuſer Verfaſſer fand’ fie bei der Katze nicht, vr Bei den Vögeln kommen die den ‚Speicheldräfen der Eiugethiere analogen Drüfen nur in Kinfiche der Lage mir den Zungendrüfen der letzteren überein. Es find Haufen von klelnem runden, hohlen Koörnchen, weiche einen dicken, ſehr zaͤhen Saft enthalten, welcher vermittelſt einer ziemlich" großen Menge Eleiner Oeffnungen zum binteren Theile des Gaumens gelangt; » bei den hubnerartigen Bögeln find ſie berrächtlich ; weniger fo bei den Maubvigelnz bei den Waffervogeln ſchei⸗ > nen fie ‚fehr- zufammengefchmolien. Dei den erfteren und bei mehreren Klettervogeln finden; fich zwei Paare; bei den an⸗ deren iſt nur ein Paar, 14, Bei den Amphibien haben fie häufig. denfelben koͤrni⸗ gen Bau fo 5. B. bei den Eidechfen und Tupinambis unter den Saüriern. Sie tiegen bei dieſen Thiexen unmittelbar unter der Haut, längs der außern Fläche der Zweige des ins terkiefers; fie ergießen ihren Saft an der Augen Seite der Zahne des Unteikiefürs. Eben fo verhält es fich bei den Ophi⸗ diern mit feiner, "fehr vorsichbarer, , glatter und gefpaltenet Zunge, alfo bei den meiſten. Dei den Amphisbanen findet — * RL u are 9, Sa Kr fih eben der koͤrnige Bau, die Druͤſen liegen aber unter der Zunge, zwiſchen den Kinnzungen - und Kinnzungenbeinmusfeln. ° Beil den meiften übrigen Amphibien fiheint auf der. Zunge ſelbſt eine drüſenartige Subſtanz zu liegen, welche in Hinſicht ihrer Verrichtung mit den Speicheldrůſen übereinfommen, Bei den Cheloniern und unter den Sauriern bei den Gecks, Aga⸗ men, Leduans, Drachen, Chamäleons-und Stinken iſt dieſe Dehfe ſehr deutlich. Bei allen dieſen Thieren iſt die Zunge an ihrer Oberflaͤche mie hohlen Waͤrzchen oder Slaͤttchen be⸗ deckt, zwiſchen welchen der Saft auszufließen ſcheint. Bei der moſaiſchen Schildkroͤte (testudo graeca) bemerkt man eine Menge kleiner am Gtunde vereinigter Röhren, welche ſich an "der Oberfläche der Zunge trennen, Die Seiten der von dem Srunde gebildeten Maſſe find von einer Menge Oeffnungen durchbohrt. Die Zunge der Batrachier ſcheint gleichfalls zum Theile aus einer druͤſenartigen Subſtanz zn beſtehen. —6. Bei den Flſchen giebt es keine den Speicheldruͤſen· der üͤbrigen Thierklaſſen ähnliche Druͤſe, welche einen beſonderen Saft in die Mundhöhle ergoͤſſen. Indeſſen finder ſich doch bei den Nochen und wahrfcheintich auch bei den Halen ein Haus fen drüfenartiger Körner, welcher unmittelbar "unter der Haut des Gaumens vor dem Queerknorpel, der dem Zungenbeine entſpricht und auf dem großen Niederziehmuskel des Linters tiefers liegt, Sie ſcheinen ihren Saft hinten am Gaumen zu ‚ergießen; doch hat man dieß auch bei ziemlich ftarfem Druk— fe nice mit Gewißheit bemerken Eonnen, Dei den übrigen Fiſchen finder ſich nichts Anliches, fle haben aber wie die vos rigen am Anfange ber Speiferöhte, zwifchen der inneren nnd der Muskelhaut, zwei mehr oder weniger dicke druͤſcnartige J Lagen, welche nur über und unter dieſer Rohre bemerlbar * 220 J N ” t find. Man weiß nicht, 06 man. fie mit den Speicheldruͤſen vergleichen foll, oder ob fie nicht mit den Drüfen am Gaus mengewoͤlbe der Bügel und den Mandeln der Saͤugethiere mehr Aenlichkeit haben, welche Tämtlich ungefähr, an derfelben Stelle zu liegen ſcheinen, um die Speifen gerade ‚da wo fie in die Speiferöhre kommen, mit ſchleimiger Feuchtigkeit zu ums geben. Anmerkung: Der Berfaffer hat dieſe Beobachtungen unter Eupierst Augen und auf deffen Veranlaſſung anges ſtellt. Beobachtungen uͤber den Jaguar, geleſen in der philomatiſchen Geſellſchaft von Geo ffroy. Obgleich das große amerikaniſche getiegerte Thier, der Jazuar (felis onza) oft und noch neuerllch von d Azara bes ſchrieben und fein Fell feit langer Zeit ein wichtiger Gegens ftand des Pelzhandels geweſen it, ſo blieb das Thier dem» ungeachtet doch immer nur wenig gekannt; es wurde von den Naturforfhern immer mit dem Panther (felis pardus) ver⸗ wechſelt, weil man ſich zu ſehr auf die von Buffon (T. 9. tab. 18. und supplem. T. 3. tab. 39.) gelieferten Abbildungen verlieh, welche nah dem kritiſchen Urtheile des Azara eine andere Art nämlich felis pardalis oder den Ozelot darfkellen. Der Jaguar gleicht auf den erften Anbli dem Panther fo fehr, daß als er von St Domingo ankam, id) alaubte, daß es ein an Bord eines erbeuteten Schiffes gefundener Pan⸗ ther ſei; oder daß das getiegerte Thier von Amerika nicht von dem der heilfen Zone des alten feften Landes verfchieden ſei; doch war ich, gegen dieſe letztere Folgerung mißtrauiſch, und verlor das von Buffon in Ruͤckſicht des Klimas der Thies 22T % ve aus mittäglihen Gegenden feſtbeſtimmte Geſetz nicht and den Augen. ' Zuerſt lernte ich den Jaguar vom Panther durch die Stimme unterfheiden; beide habe die Gewohnhelt nach dem Steffen zu heulen; die Stimme des Jaquars it ein wahres Bellen, bous! boua! ſchnell ausgefprochens dahingegen fich die des Panthers mehr dem Brillen des Tiegers nähert; der rauhe Ton derfelben läßt fich febe gut mit. dem Geräufche ei» ner Säge vergleichen, womit man Dielen der Länge nad) ! ſchneidet. Hiedurch gewiß, daß ich zwei beſondere Arten vor Augen habe, verglich ich dieſelben forgfältig und fand Ver— ſchiedenheiten, deren Beftändigkeit ich nachher an einer großen Menge von Fellen in dem reichen Pelz: Magazine des Herrn Bechem in der Safe Simon le Franc zu Patis beftättiger gefeben babe. Der Panther wird nie über 14 bis ı5 Dezimeter groß 5 der Jaguar hingegen erreicht fat eine doppelte Größe; das Sell des erfteren ijt mit einer ungleich größeren Menge roſet— tenartiger Flecken beſetzt, welche folglich Kleiner find. Obgleich diefe Flecken gerade nicht nach längslanyenden Linien ftehen, fo fann man doch rechnen, daß an jider Seite zwiſchen acht bis zehn Neihen find; deren man hingegen beim Jaguar nur vier Bis fechs zähle. Dei dieſem letzteren wird die Nitckenleifte von einer oder zwei Arten durchaus ſchwarzer Flecten gebil det, dahingegen das Kreuz des Panthers überall mit Flecken geziert ift, deren Umfang allein diefe Farbe hat. Endlich find am Ende des Schwaizes vom Jaguar ſchwarze Ringe; das hingegen das Ende des Schwanzes vom Pauther ſehr ſchin weiß von Farbe iſt. Aber nicht allein im dieſen auffallenden Verſchiedenhelten 222 7 ‚der Farbe weichen diefe beiden Arten von einander- ab: ſon⸗ = dern der Jagaur ifErauch eim weit mädjtigeres Thier, von ges, drungenerm, Körperbau. mit dickeren Gliedmaßen; vorzüglich iſt der Kopf verhältnigmäfig kürzer und breiter; auch iſt der Schwanz ein wenig kürzer. —* Der Jaquar iſt das Thier/ welches die Pelzhaͤndler un⸗ ter. dem Namen Pauther- feumen , dahingegen der wirkliche Panther von ihnen Tiger genannt teird, Da et genteiner iſt als der Panther, fo follte es mich, fehe wundern, wenn von allen den Abbildungen, die man für diefen letzteren ausgiebt, nicht eine oder die andere nad) ei⸗ nom wahren Jaguar gemacht waͤre; ich bin uͤberzeugt, daß dieß mit der zwoͤlften Tafel des neunten Bandes der Quart⸗ ausgabe, von Buffon, welche einen weiblichen Panther vors ſtellen fol, der Fall iſt; dieſe Abbildung iſt nach einem. Thies te gemacht, welches in der Menagerie zu. Berfailles lebte und über deſſen Herkunft nichts bekannt. war : die Größe det Flek⸗ ten diefes Ihiers und bie von. Daubenton gegebene Veſchrei⸗ — kommen in-der That einzig und Are dem — Thiere von Amerika zu. Bemerkung über den angeblichen Wurm vena medinensis von Larrey Generalfanirätsinfpektor der Xemeen. - Ans diefem eigentlich mediziniihen Auffaße heben wir | hier nur in der Kürze aus, daß nach, Sarrey’s Beobachtungen, : die vena medinensis, welche in Asgypten der Pharaonswurm, in Afrika der Guineawurm und auf Jamaika colubrilla ger hannt wird, nichts als ein durch Eiterung in gutartigen Fu— runkeln (Blutſchwaͤren) aufgeloͤſtes Zellgewebe iſt, welches ſich aus der Hautoͤffnung gu, einem fangen Faden ziehen läßt, Des \ laborde hat zu Cayenne ſchon dieſelbe Bemerkung gemacht. ® ; 23 i Le. %4. Neue Beobachtung über die Bienen von Hu·⸗ ber (aus einem Briefe von Prevoft iu Geneve an Bior.) „Sch will Siejnon- einer in unſerer phyſitaliſchen Geſell⸗ „ſchaft geleſenen Abhaudling von Huber, dem Verfaſſer der Beobachtungen über die Bienen, “unterhalten, Dieſer „hell ſehende Hlinde bat in feinem Schreibpulte Stoff zu eis - em ganzen Werke, welches die Fortſetzung des erfieren aus? „machen Eünnte und wovon die. erwähnte Abhandlung ein „Bruchſtuck iſt; fie betrifft das Wachs, Entſcheidende Erfah: „tungen lehren: r. daß die Bienen das Wachs durch innerli⸗ „Se Abfonderung bereiten; alfo ift das Wachs nicht im Staus /be der Staubfaͤden enthalten; ſie ziehen es aus dem zuckerar⸗ „rigen Theile des Honigs; wenn fie ſich bloß von Zucker nähr wen, fo bereiten fie daraus wenigſtens ein eben ſo gutes Wachs, als aus dem Honig ſelbſt. 2. der Staub der Staub⸗ „faͤden ift allein dazu beftimmt, die Bienenlarven zu nöhren, „Wenn man alfo einem. Dienenfledte den Blumenſtaub nimt Aud ihm Honig verſchafft, fo werden die Bienen Wachs bez „reiten, die Larven aber Hungers erben; wenn man im Su „gentheile dem. Bienenſtocke den Honig nimt und den Mumen⸗ „ſtaub laͤßt, ſo werden ſich die Larven ſehr wohl befinden, „die Bienen aber Fein Atom von Wachs hervorbringem. Ar. s8s5 Bemerkungen bber den Geierkönig im Jugend» alter von Geoffroy gelefen in der pbilom. Geſellſch. Diefer Beier vultur papa) it dem naturbiftoriichen Mu⸗ ſeum vor Eurzen lebend zugeſandt, Obgleich diefer Vogel einis ge Zeit fang unterwegs geblieben war, fo batte er doch feine erſten Federn nicht gewechſelt; eine Krankheit, an welcher er ſehr gelitten und die am Ende feinen Tod verurfacht-hat, vers J 224 hinderte das Manfern zur font gewöhnlichen Zeit, Dieſer Umftand beweiſt uns den Vorteil, den Geier mit feinem er—⸗ fien Gefieder zu befißen; in feinem zweiten: Sahre hatten wie ihn ſchon ungefähr fo, wie ihn Levaillant unter feinen afrifas niſchen Vögeln Taf'z. abbilder. Wir müfen bei dieſer Gr z then Naturforſchers Gerechtigkeit widerfahren Taten, der-nach dev Befchaffenheit des zroeiten Gefieders die Farben des ers ſteren, vollfommen errathen hat, welche er damals nicht kann⸗ te und die in der That auch niemand befchrieben hat. Der dem Mufenm zugefandte Geier ift durchaus ſchwarz, unter den Aufferlich jichtbaren Federn finden, fich andere, die ganz weiß und nicht anders zu fehen find, als weun das Ges fieder in Unordnung if Die, Schenkel und Seiten werden auerft weiß; der nackte Theil des Halſes hat nicht die lebhafs ten Farben, die man an dem erwachfenen Vogel bemerkt, er ift einformig roͤthlichbraun: der Naſenkamm fing nur eben an, zu wäcfen und des Gefieder des Kopfes gab fich erſt durch einen ſchwaͤrzlichen ziemlich einzeln fiehenden Pflaum zu "erkennen, Ueber das zu Pantin in einem Gypsbruche gefundene fofjile Knochengeruͤſt, von Euvier. Nach der Vergleihung mit anderen in den dortigen Bruͤ—⸗ chen gefundenen foffilen Knochen und mit denen noch jetzt les benden Thierarren, gehört jenes Thier zu det Gattung Pa- laeotherium und zwar zu der von Cuvier feſtgeſetzten Eleinen Art. Die Größe des Ihiers kommt etwa mit dev des Fuch« fes überein, und die Geftalt der Gattung Palacotherium iſt, wie ſich aus vorhergelisferten Abhandlungen, ergiebt, ber des 1 legenheit dem Scharffinne diefes gefchickten und achtungswer⸗ 22$ 4 „Raps ‚gleih., Mit, ‚dem Midder findet, ar Feine Aenlichkeit Stact, wie in einigen Zeitſchriften faͤlſchlich behauptet wor⸗ „den iſt. * N R © „Tr. 86. Bemerkungen über zwei Aaruen non Kaͤfern „.(Scolytus limbatus und Cicindela campestris, Eab.) gelefen i. d philom. Geſellſch. von Desmarets dem Sohn. Die erſte dieſer Larven finder ſich im Sommer unter den Pflanzen. der, fandigen Ufer dev Seine, au eben. den Stellen, wo der — limbatus F. ſelbſt vorkommt. Sie hat eini⸗ ge Aenlichkeit mie, dem Larven der Schwimm- und Laufkaͤfer. Ihr Korper iſt laͤnglich, flach, kegelformig, aus zwoͤlf Ringen beſtehend, au deren ‚drei erſteren (nad) dem Kopfe) die Füße beſeſtiget find. ; Der Kopf tft trapezoidifch, ‚viel breiter als der „Übrige Körpers ‚er: trägt zwei borfienattige, au den Suiten, „vor den Augen: ſtehende Fuͤhlhorner, Die aus fünf Oliedern beſtehen, deren Drei erſte dicker find, "Die Augh find klein ſchwarz, glatt. Das ‚Maul, beftcht 1. aus zwei laugen ſtar⸗ fen Kinnbacken (wandibules) =. aus zwei linienartigen Kinn⸗ laden (machoires), welche am Ende abgeſtutzt und inwendig ‚in eine ſehr ſchatſe Spitze geendiget find und am abgeſtutzten Theile, ziveiskleine Palven (Freßſpitzen) haben; 3. aus einem ziemlich verlaͤngerten auch in zwei fehr Eunge zweigliedrige / Palvpen geendigten Zuͤngelchen. Der Obertheil des Kopfe ift fein pnuftige und, vorn mit einigen hufeiſenformigen, nach vorn Eonveren Krummungen bezeichnet. Der ‚den Kopf und ie beiden erſten Süße tragende Ring, welcher das Hrufiück vorſtellt, iſt viel dicker als die uͤbrlgenzder letzte Abſchnitt endiget ſich nach oben. in ein aufgerichtetes Faͤdchen, welches 4. Bandes. 2. Etuck. P 4 v 226 aus vier Gliedern beſteht, deſſen letztes 1 in sei ziemlich deutliche, Haͤrchen endiget. So lange die Larve lebt hat ihr Körper eine Bunköigkähe in’s braune ſich ziehende Farbe; der Kopf und die Füge find roſtbraunm; die Außen und die Enden der Kinnbacken ſchwarz. Diefe Larve finder ſich weit feltener als das vollkommene Juſekt; fie ift ſehr gelenkig; bey der Berührung hebt fie den Hintertheil des Körpers nad) Arc der Naubkäfer in die Höhe. Sie naͤhrt fib von Eleinen Juſekten und bringe den Winter toahrfcheinlich als Nymphe zu, Die zweite Parve, nämlich die des Sandläufers, kannte Man bis jetzt nur ſehr wenig, oßgleic) ihre Lebensart fehr gut "Befihrieben war (Geoffroy itisect. 1. 140.) Sie lebt auch im "Sande, aber in dürten Gegenden, Sie macht bier fenfrechte “Löcher, an deren Eingang fie ihren breiten Kopf ftellt, der “eine Bruͤcke für andere Inſekten bildet, die aber ploͤtzlich unter ihren Füßen, waukt, wenn fie über diefe Fallthuͤr geben. Diefe Larve iſt 22 Dis 27 Centimerer* lang, wenn fie ihr völliges Wachsthum erreicht hats ihr Körper iſt verlängert, linienartig, aus zwolf Ringen beftehend, weich, ſchmutzigweiß, nur dev Kopf, der erſte Ning des Koͤrpers den man als dag Bruſtſtück anfehen kanu, und die ſechs Fuße haben eine horn⸗ artige Beſchaffenheit. Kopf und Bruſtſtück find oben metallifch grün, unten Fatannienbraun Die Suse gelblichbraun. Der Kopf ift weit breiter als der Körper; er bat die Geſtalt eines Trapeziums, deffen dreiteſte Seite nah hinten gewandt iſt; die Seitens und Hintertheile - find aufwärts, umgefblagen unten it ev rückwärts aufgetrieben und durch eine Längsfur he zwei in Rappen gerbeilt: Die Larve hat ſehs ſchwarze glatte, ſehr deutlicheAugen 227 drei an jeder Seites die vier größeren liegen oben und hins ten; Die beiden. andern ‚viel Eleineren,- Faum ‚hervorragenden, liegen an der Site. Man bemerkt zwei⸗ Fuͤhlhoͤrner, welche an jeder Seite szwilchen dem Maule und den Augen liegen; fie find ſehr Eurz und beſtehen aus vier, walzenformigen Gliedern, deren beide erſtere die dichten find, Das am vorderen Theile des Kopfes liegende Maul bes ſteht: 1. aus einer Kleinen, halbkreisfürmigen den Grund der Kinnladen nicht bedeckenden Dberlippe. 2. aus zwei fehr lanz gen und fpigen Kinnbaden, deren: Grund an der inneren Seite mit einem ſehr ſtarken Zahn bewaffnet iſt; diefe Rinne ' ‚baden find nach! oben gekrümmt und dienen dem Thiere, ſei⸗ nen Raub in dem Augenblicke, wo er über dem Loche if, zu “ergreifen. 73. aus zwei unter den Kinnbacken befeſtigten, fos Wwohl von dem Züngelchen als vonder Dberfippe nur wenig bedeckten Kinnladen. Diefe Kinnladen beftchen aus einem hornartigen, ein wenig zufammengedrücten und am Ende atz was gabelfürmiaen 'Stücdes jeder Ziveig diefes Endes dient seiner Eleinen aus zwei oder drei Gliedern beſtehenden Freß— fpisse zur Befeftigung. » 4. aus einem fehr Kleinen Zungelchen, welches zwei ſehr Eleine aus zwei Gliedern beſtehende Zreßs ſpitzen trägt; die Ganaſche iſt nicht merklich. Die drei erften Glieder des Körpers dienen den Füßen zur Befeſtigung; fie haben Feine Quftlöcher, weniaiten find dies ſe nicht ſichtbar, dahingegen fie an ven übrigen Abfchnitten I. des Körpers fehr merklich find. Der erſte Ring, oder das Sruſtſtück iſt ſehr merkwuͤrdig; es hat die Geftalt eines griechi⸗ ſchen Schildes, it größer als der Körper, hat leicht anfgewor, fene Ränder; fine Farbe ift, wie ſchon oben bemerkt wurde, » 2 228 metalliſchgruͤn und zwar ziemlich glänzend; Der zweite und dritte Ring tft. sie ſchmaler, und wie alle folgenden ſchmuz— zigweiß.. Die vier, auf die drei erften ‚folgenden Ringe find kaum breiter als der zweite, An jedem bemerkt man, fo wie an den fünf tbeigen, vorn und an jeder Seite einen glatten Fleck von bräunſicher Farbe, in deffen Mitte das Luftloch zu ſehen iſt. Das Nücengefäß, welches man an den meiften Sufettenlarven-bemerkt, iſt auch an diefer fehr ſichtbar. Der Yadıre Ming vom Kopfe angerechnet, ift ungleich aufgetriehenier als die andern. Er zeige an feinem oberen Theile ein ſehr fonderbares Werkzeug, welches. aus zwei. fleifchigen Hoͤckern beſteht; deren Gipfel mir fteifen , roͤthlich gefärbten ' Haaren ‚"befegt iſt, in deren Mitte man au jedem’ Köcker ein Eleinee, - hotnartiges, nad) vorn aetichtetes und ein wenig auswärts gekrümmtes Häkchen bemerkt. Vermittelſt diefer beiden Haͤk⸗— chen feige ſich die Larve des Sandläufers in Nude und haͤlt ſich an einer willkührlichen Stelle in dem langen, ſenkrechten unterivdifhen” Gange, den fie bewohnt, feſt; es find. fo zu fagen die Anker, deren fie fi zum Vefeſtigen bedient. Diefe Herodorragung des achten. Ringes, giebt dem Körper diefer Larve die Geſtalt eines Z, weil fie die Mitte deſſelben erhöhen; Es iſt zu mertem, daß diefe Krümmung des Körpers, das Thier faͤhig macht,” mir der größeften Leichtigkeit in feinem Schachte aufzufahren. Der teste. Abſchnitt des Körpers iſt ſehr klein und» in eine Eleine Verlaͤrgerung geendiget, welche dım Darmfanal zum Ausgange dient. Die Fupe find kurz und ſchwach; fie find, fo zu fagen, in der That dem Thiete von feinem Nutzen, welches um fich in dem engen Gange, der ihm zur Wohnung dient, zu be R f v2 229 wegen, nur einer Art von kriechender Bervegung bedarf, wel— che die Geftalt feines Körpers begunſtiget. Die Fußwurzeln beſtehen aus zwei Gliedern und endigen ſich mit zwei kleinen Haken. Die vdtzuͤglichſten Punkte der Lebensort dieſer Larve ſind von Geoffroy beſchrieben; aber Desmarets hat noch die Art beobachtet, wie dieſe ‚Larven ſich in. ihren Loͤchern bewegen, indem er eine derſe ben in eine Giastöhre vom gehbriger Groͤße geſteckt bat; er ſah fie ohne Muhe darin aufe und abſteigen, indem fie abtwechielnd die Bewegung," welche ihr Kbrper ger | gen die- Mitte bildet, vermebrre und verminderte, und ſich anhalten, indem fie die zwei Hafen, mit welchen ihr achter Ring verfehen ift, gegen die Wände der Roͤhre binab enkre, Anatomifcbe Unterſuchungen Aber die Bemwezungen der Zunge bei einigen Thieten, vorzüglich aus ver, Klaſſe der Saͤugethiere und der Ampbioien, actefen. in der Gefellfchaft der medizinifihen Schule von 6. £. Duvernoy. | Es war intereffant zu beſtimmen, ob die Bewegungen ‚der Zunge bei einigen. Säugerhieren „und Bei, einer ziemlich großen Menge von Ampbibien durch eine bloße Ausdehnung des bei jeder Klaffe gewöhnlich angewandten Mechanismus geſchehe, oder auſſerordentlichen Mitteln zuzufebreiben ſeizn. Die Antwort auf dieſe Frage mußte nicht allein eine Ertlä— Srung ber gewiſſen Thieren eigenen Phänomene enthalten, fon: bern auch neue Thatſachen ber Die Geſetze der Drganifauien Hierern. Der: Verf. hat fie durch die_ Zeraliederung. mehrerer limeiienjrefler „eo cines Eremplars von Fchidna bistrix, zweier — * von Chamaleon und einer ziewlich großen Menge ans 2 J 230 derer Amphibien zu erhalten gefucht. Folgendes find die Haupt⸗ tefultate feiner Unterfuchungen. N Der vom Gaumen entfernte, fange, dünne Theil der Zan⸗ ge der Ameiſenfreſſer und Stachelthlere (Echidna) beſteht nur aus zwei Arten von Muskeln; einer welche aus einer großen Menge ringformiger Faſern gebildet wird, deren Durchmeſſer um fo viel kleiner wird, je näher fie an der Spitze der Zunge liegen und die den ganzen Umfang diefes Theils einnimt, und der andern, welche dick und walenformig fehe weit nach hinten, innerhab am Bruſtbeine am innern Theile der Bruft: zungenbeinmusfeln befeſtiget ift und vor dem Zungenbeine in die Zunge dringt, nachdem fie ſich dem der andern Seite ge nähere hat. Sie feinen bei den Ameifenfreffern nicht fehe weit in die Zunge vorzudtingen, deren größefter Theil aus den Queerfaſern der ringformigen Muskeln befteht. Bei dem Sta— elthiere dringen eben diefe 9 Muskeln bis zur Spiße der Zunz . ge vor und, füllen jeder die beiden verlängerten hohlen, an einanderliegenden Kegel aus, welche von den beiden Reihen der ringfoͤrmigen Faſern gebildet werden. , Die Buͤndel aus welchen fie befiehen, find nur durch ein lockeres Zellgewebe mit einander verbunden, welches ihnen. ohne Zweifel geſtattet, von einander unabhängig zu wirkten. Sie find, zu einer langen Spirale zufammengerollt und fo wie die Auffern allmählig zu den Ningen gelangen, befeftigen fie ſich daſelbſt, vorzüglich an der innern Seite, fo daß die Bruſtzungenmuskel an Dice abnehmen, fo nie fie jich dem Ende der Zunge nähern. Die vorzüglihlten Beweguugen dieſes Organs werden bei den Ameiſenfreſſern und Stachelthieren vermittelſt dieſer Muskeln ausgeführt; es verlängert ſich durch die gleichzeitige Zufatmen- ziehung der Rreisfafern des vingförmigen Muskels; die, blofe 231 Erſchlaffung diefer Safern- verkürzt die Zunge ſchon fehr und bie Wirkung der Drufizungenmusfeln zieht diejelbe vollendg in das Maul zurück. Die Sage diefer ketsteren giebt der Zunge bei den Stadeitbieren eine große Biegſamkeit nad) allen Richtungen, welche bei den Ameiſenfreſſern nicht Start finder, Die Kinn- Horn- und Zungenbeinzungenmuskeln find bei den Ameiſenfreſſern ſehr unbedeutend, Div erſteren geben nicht bis zum Zungenbeine, In dem Staͤchelthiere find. fig freilich färker, tragen doch aber zu den Bewegungen der Zunge nur wenig bei, weil fie nur einen Theil des am Ganmen befe⸗ ſtigten Grundes ausmachen, Die Griffelzungenmusfeln fehlen, vermuthlich wegen der (ehr nach hinten weichenden Lane des _ Zungenbeins und des Grundes der Zunge, Diefer Knochen fiege, merkwuͤrdig genug, aanı dicht am Bruſtbeine, um dem für die Zunge beſtimmten Naume mehr Ausdehnung zu geben. Das Griffelbein, mit welchem feine vordern Horner im Se lenke verbunden find, il nicht, wie bei den meiften andern Säugethieren am Schädel befeitiger; fondern hängt nur daran vermittelt eines kleinen dem Griffelgisenmusfel analogen Mustkels, welcher es ein wenig vorwärts ziehen und den Kt per des Zungenbeins mit foribewegen kann, wedurd, die De wegungen der Zunge gleichfalls noch begünſtiget werden. Es. findet fidy ein ichwacher Kinnzungenbeinmuskel, "welcher din Körper dieſes Knochens gleichfalls nach vorn ziehen Eann und darin von dem nalogen des Griffelfungenbrinmustels Uns terſtutzt wird, melcher von dem Griffelbeine berabfieigt und fi) wie eine Binde (languette) am Bande des hinteren En: * des dieſes letztern Muskels beſeſtiget; anftart am Zungenbei ine « feisi befeftiget zu fein. Einen Echu reraungenkeinmuckel konnte mm nicht finden, Die Bruſtzuugenbeinmuskelu find fer weit 232 ruͤckwaͤrts, innen am Bruftbeine neben den Bruftzungenmnes - keln mac auſſen befeſtiget. Da die Faſern des Kleſerzimgen⸗ deinmustels vollig queer laufen, fo dient dieſer Muskel mir als Gurt; und Stuͤtze für die über ihm liegenden Theile; kann aber das Zungenbein nicht vorwaͤrts bewegen. Bei dent Sta, chelthlere finder ſich ungefähr dafjelbe. | * Due: Die Kräfte, welche das Zungenbein bewegen , ° find bei diefen Thieren nicht fehr von denen bei den übrigen Säuger thieren beobachteten verfchteden. Die vorzüglichften Abandes tungen, welche fie erlitten zu haben feheinen, kommen ohne Zweifel von der fehr weiten Ruͤcklage dieſes Knochens, bri den Muskeln der Zünge ift es nicht derfelbe. Fall. Verſchie⸗ dene derſelben zeigen offenbar eine neue Anordnung; die uͤbri— gen feheinen mm da zu fein, um die- Spuren des gewoͤhnli⸗ chen Baues zu erhalten. Dieß giebt auf der einen Seite eis N nen neuen Beweis, daß die Marur fich nie von ihrem allge: - - meinen Plane entferne, ohne die Spuren davon zu hinterlaſ⸗ ſen, und ſcheint auf der andern Seite zu lehren, daß die Be— wegungen der Zunge der Saͤugethiere, da fie groͤßtentheils den Kräften, welche fie unmittelbar bewegen und ungleich we⸗ ‚niger denen zuzufchreiben find, die mur eine ſekundaͤre Wir: > fung darauf haben, indem fie auf das Zungenbein wirken, natürlich in der erſteren Hinfiche die größeften Veränderungen erleiden mußten, um Wirkungen zu erhalten, die von den ge⸗ woͤhnlichen ſeht verſchieden wären. Dei den Vügeln hangen diefe Bewegungen im. Gegenz theile einzig und allein son den Kraften ab, weldhe dem Zun- genbeine angehören. Bei denen, welche eine fehr zu. verläns gernde Zunge haben, hat die Natur befanntlich faft nichts ges 1 233 than, als dem gewoͤhnlichen Mechanismus eine größere Aus— dehnuug gegeben. Bei den Amphibien werden die Bewegungen der Zunge ſowohl durch die dem Zungenbeine zudehörigen, als. durch die der Zunge eigenen Muskein bewirkt. Diefer Knochen, oder Knor⸗ pel, ift gewöhnlich ſehr beweglichz nichts iſt verfchiedener als die Geſtalt deſſelben bei den verfihiedenen Arten.‘ Jnudeſſen finden ſich doch immer wenigfteus eins, oft zwei Paare von Körner, welche gewöhnlich denen der Vögel fehr- Anlic) find und an denen fi) Wuskeln befeftigen, welche den KHornfiefers musfeln (cerato- waxilliens) diefer leßtern fehr nahe Femmen. Dieſe Muskeln werden durch einen Kinnzungenbeinmuskel uns terſtͤzt. Ihre Antageniften kommen vom Brufibeines fie “gleichen den Brufszungenbeinmusfeln der Saͤugethiere. Die meiſten Amphibien haben auh noch Schulterbeinmusfeln und zuwellen, aber doc felten findet fich ein Analogon des Griffel⸗ zungenbeinmuskels, wie z. B. bei den Batrachiern. Die Zungenmuskeln felbft find Zungendein + Horn⸗ und Kinnzun⸗ genmusteln, woveun oft zwei Paare vorhanden find, eins wel: ches gerade vom Bogen des Kinnes zur Zungenmwurzel geht, dieh it das gerade Kinmjungenmusfelpaar und ein anderes, welches ſich mehr auswärts und. rückwärts an den Rand des Unterkieſers fest und fehräg nuter der Gaumenhaut bis zu den Eeiten der Zunge geht; dieß find Die queeren oder fchräs gen Kinnzungenmuskeln. : - Mebrigens find bie bei dieſer Kaffe angewandten Mittel bei weiten nicht immer gleichſörmig in den vier Ordnumen, woraus fie befteht. Dev Verf. geht fie nacheinander durch, nın die hauptſachlichſten Punkte beffer, verzleichen zu konnen. Be den, Dphidiern find fie! vdn ganz eigener‘ Xrr, vorzuglich bei / 234 benen, deren Zunge in einer Scheide ſteckt; und das iſt bei den meiften der Fall. Sie haben ſaͤmtlich, wie man leicht denken kaun, weder Schulter- noch Bruftzungenbeinmustel> aber die letztern werden durch Faſern, welche von den vorder« flen Rippen kommen, erfegt. Die DOphidier deren Zunge in in einer Scheide fleckt, find wie man weiß, die einzigen, tools che diefelde weit forıfchnellen Fünnen. Sie wird aus der Scheis de hervor» und wieder zurückgezogen durch Muskeln, welche den Kinn und Hornzungenmuskeln anlich find und fich, ans ſtatt zur Zunge’ felbft zu dringen, an die Scheide befrftigen* Die Wirkung diefer Musteln. erftrecft fih um fo weiter, da die Oeffnung der "Siheide fehr nahe am Kinnbogen liegt und folglich die Zungenmwurzel vermitteift der erfteren, oder Kinn, fchetdenmusfeln bie dahin vorgezogen und durch die KHornfhei” " denmusfeln, welche von den Meuskelfafern, die von den Nip; pen an die Seitentheile oder Horner des Zungenbeins gehen, noch unterküßt werden, fehr weit unter die Luftröhre zurück, gezogen werden koͤnnen. Die Scheide gewaͤhrt zwei Vortheile: erftlich iſt dadurch die Laͤnge der Zunge nicht auf die Länge des. Gaumens befchränfe und fürs andere ift das Organ feiney ganzen Lauge nach bewealicher, Die Natur hat ſich bei diefen Thieren noch in. einigen andern Punkten von dem allgemeiz nem Plane entfernt; man finder denjelben aber ganz wieder, bei einigen Thieren derfelden Ordnung, namlich bei den Aals ſchlangen (orver) und Ningelfchlangen (Amphisbenes), deren Zunge nicht weit aus dem Maule hervorgefchnellt- werden kann. Sie liegt im Grunde diefer Höhle und wird durch Kinn, und KHoruzungenmusteln, welche einen Theil deffelben ausmazs dien, und durd die Megsfeln des Zungenbeins ‚bewegt. Dei den Cheloniern und der greßen Menge der Saurier — 235 findet ſich nichts mehr, als was oben ſchon angegeben iſt. Aber bei verſchiedenen dieſer letztern, als den Gedo,s und Chamaͤleons werden die gewöhnlichen Muskeln unterſtuͤtzt. Uebrigens zeigt, die Zunge bei diefen leßteren einen ſehr zufammengefeßten. Mechanismus. Diefer hat fowehl etwas von dem was man bei den Säugethieren mit ſehr vorziehbarer Zunge, als, von dem was man bei den Vögeln bemerkt, die eben diefe Faͤhig— keit befisen. Eben ſo ſcheint der gewöhnliche Mechanismus bei den Amphibien eine Bereinigung’ des bei den Säugethieren und bei den Viren Statt findenden zu fein. Es ſcheint als ob der erſte Fall eine nothiwendige Folge des letzeern ſei. Das Zungenbein der Chamäleons verlaͤngert ſich zu einem walzenfürmigen Schwanze, welcher nad der Nichtung der Ara in die Zunge dringt und fich bis gegen die Spike derfelben oder nur bis auf zwei Drittheile verlängert. Es bat zwei Paar Hörner, deren hintere längere an den Selten des Hals fes Hinter das Hinterhaupt hinauffteigeu, deren vordere kuͤrzere mir den, erfteren einen fpigen Winkel bilden und ein wenig nad. vorn gerichtet find. Der Körper beſteht bloß in der Ver⸗ einigung ðeſer Hörner mit dem mittleren Zweige. Zwei lange ſchmale Bruftzunbeinmusfeln , welche dicht neben einander bes feftiget, dem mittleren Aufferen Theile des Bruſtbelns folgen und fi erft am bintevem Ende diefes Knochens endigen, bes wegen von den folgenden unterftüßt das Zungenbein nad) Hinten; dich find Brufthornmusfeln, deren Fafern fehräg von der ganzen Mittellinie des Bruſtbeins zum. Ende jedes hinte: ten Horns gehen, welches fie fehräg nieder - und ruͤckwaͤrts ziehen; den fibrigen Amphibien fehlen fi. Derſelbe Knochen wird durch Kiunhorn- und Zungenbein- und durch ein einzi⸗ ges Paar Horukisfermusteln vorroarts gezogen. Die Zunge —— J 236 Hat Feine gerade Kinnzungenmuskein, man findet aber Sputen von queeren Rinnzungenmusteln, Das Analogen von Zungen: beinzungenmuskel iſt ein anfangs fehr dicker Muskel, welcher zwifchen den beiden Zungenbeinhörnern liegtz wenn er an den Körper diefos Knochens gekommen iſt, fo wendet er ſich von hinten nach vorm um und uͤberzieht den amgefchlagenen Theil der Scheide, welche er falter und zurichtiehe, wer fie durch die Verlängerung der Zunge entwickelt worden iſt. Der glatte Theil dirfer Scheide bedeckt einen andern Muskel, welcher ſelbſt einen Theil des mittleren Ziveiges vom Zungenbeine ums giebt: Er Bilder eine beträchtliche aus vielen Ringen beſtehende Maffe, welche durch ihre gleichzeitiſe Zuſammenziehung die Zunge um vieles verlänaern muͤſſen Endlich müſſen zwei geras de Muskeln, welche ſich an jeder Seite diefes Draans vom Ende des umgelchlagenen Theils bis jenfeits der Spaltung, das heißt bis nuter. das drüfige Ende erſtrecken, eine: ver Thiedene Wirkung Auffern, je nad) dem fie mehr ruck⸗ oder vorwärts einen fürten Punkt finden. Der erſtere Fall tritt ein, weun der Ringmuskel fih zafammenzieht; dann tragen fie ohne Zweifel dazu bei, Die Scheide zu entfalten; der zwelte Fall iſt, wenn‘ der Zungenbeinſcheldenmuskel eben dieſe Schei— de umſchlaͤgt, dann ziehen ſie ſelbſt das Eude der Zunge nad oben und, ſchließen die Spaltung. Dieſe Muskeln ſchei— nen bei ven übrigen »ihrem Baue nach bekannten Thieren nicht - ihres gieichen zu haben. Wenn man nun alle dieſe Kräfte laͤßt ſich leicht heareifen, wie das Chamaͤleon wit feiner Zunge eben fi a . fo ſchnelle als assgebreitete Bewegungen machen inne. So verfhieden ‚die Bewegungen dieſes Srgans bei den meiſttu Batrgachlern (bei welden es an dem Kiſmbogen bes ' 237 feſtigt iſt und durch eine Art von. Umflappung rad auſſen oder nach innen aus dem Maule hervorkommt und wieder in daſſelbe zuruͤckgeht) auch von den gewöhnlichen ſcheinen moͤgen, fo werden -fie doch immer nur durch zwei, Muskelpaare herz vorgebracht , welche zu dem alfgemeinen Plane gehören, naͤm⸗ lich durch die Zungenbeinz und Kinnzungenmuskeln. Bei dem geaͤugelten Froſche (vr. ocellata) beſtehen dieſe Muskeln: aus dicken und zahlreichen Buͤndeln, welche anfangs zu einer wal⸗ zenformigen Maſſe vereiniget find, ſich aber, bald nach und nach itvenmen‘, um ſich an dem Halbkreiſe zu vertheilen, wel— hen der freie Rand der Zunge bildet; man kann fie als ſo viele Verzweigungen eines gemeinſchaftlichen Stammes betrach⸗ ten. Die Faſern der Zungenbeitzungenmuskeln verflechten ſich mit denen der Kinnzungenmuskeln. Bei dem gemeinen Froſche find fie weit weniger zahlreich. « : ir a Azaras Säugthiere von Paraguap. ‘ (Bortfegung,) 4 P , 2 . R © unfhänbar Azzara’s gehane Befchreibungen der Säugs thiere von Paraguay und ihrer Lebensart find, da fie von ei, ‘ nem auſmettlamen Deobachter und prüfenden Augenzeugen kommen, ſo muB man dagegen feine Kritik andrer Schrift⸗ 238 ‚ oftefler nur mit großer! Behutfamfeit auwenden. Die’ vielen Irrthuͤmer und Verwechslungen ‚die er in Buͤffon's und and⸗ ‚ser berühmter Männer Schriften fand, machten ihn, woas fo leicht der Fall ift, ſo mißtrauifch gegen fie, daß er ihnen oſt auch da keinen Glauben beimißt, wo fies richtig. beobachteren und treu berichteten, Dazır Fam noch, dag Azzara die Chr amerikanifchen Saͤugthiere fat alle in feiner Provinz finden zw: muͤſſen glaubte, und deshalb die Abweichungen der Ber “fehreibungen oft mit großem Aufwande von Spitz findigkeit weg⸗ zulaͤugnen ſuchte, um darzuthun, daß die beſchriebene Art des Schriftſtellers nur eine Abaͤndrung oder ein Junges oder Weib⸗ chen einer Paraguay’fchen Art ſei. In mehren Falten hat er offenbar Unrecht. So z. B. behauptet et, der zweizehige Ameiſenfreſſer, Myrmecophaga didactyla Lin, , fei nichts als ein junger Seitenffeiemigeer Ameifenfreffer, Myrnieco- phaga Tamandua Cuvier, welches unftveitig, falſch ift. Aus diefem Serehume mußte ein andrer entfiehn, daß manche der angefüyrten Beobachtungen über die. Lebensweiſe einer folchen Art, welche auf die von dem Verfaſſer beobachtete Art nicht anwendbar waren, yon ihm als unwahr weggeläugnet werden mußten. Bei einer Bearbeitung von Azzara's Werke fcheint ee daher fehr zweckmaͤßig zu fein, nur daesjenige „was er ans eigner Erfahrung anführt, woͤrtlich zu überrranen, weil es durchgängig für die Naturkunde der Saͤugthiere wichtig: ifk, » allein aus feinen Kritiken von Büffon und andere Schriftftels gern nur dasjenige —— was zur Aufhellung der Nas turgeſchichte der beſchriebneu "oder einer andern Ark beiträgt. Nach diefem Plane werde ich bei dem Auszügen aus Aßaros Werke verfahren, welche ver Ar. He ——— min übertragen hat. Ich hoffe auch im Stande zu fein, hin und wieder Aus 239 merkungen zu liefern, da der Hr. Graf von Hoffmansegg theils ſchon mehrere der befchriebuen Arten befißt, theils noch - mehrere jegt erwartet, und da ein eifriger Freund der Natur⸗ gefchichte in Braſilien durch feine eifiigen Nachforſchungen niche wenige Zufäge zu dieſem Werke fammeln wird, das er schon eine Weile in Händen hat. ) 8. Stliger. Die Ameifenfreffer. Myrmecophaga. Gemähn: ter Ameifenfreffer. Myrmecophaga jubata, Lin. Fonrmillier Tamanoir La Ctpede. Gnurumi.und I⸗oqui bei den Guara #3 d. 5, den Eingebohrnen von Paraguay. Bon diefen beiden eimheimifchen Namen iſt Gnurumi der gewoͤhnlichſte, der gewiß entftelle it und J- urumi heißen follte‘, das Kleinmund bedeutet, welches auf das Thier ans wendbar iſt. Die Spanier in Paraguay nennen es Ameifens bar und die Portugieſen Tamandug. Dieſer Ameiſenfteſſer bewohnt feuchte Gegenden und die Rinder der Seeſuümpfe (Estres); er kommt aud) in die Waͤl—⸗ der, doch ohne die Baͤume zu befteinen. Zwifchen Paraguay und dem Platafluſſe ift er ſelten; deß er ſich aber an legterm finder, if ein Beweis gegen Büffons Behauptung, daß er. nur in den heißeften Gegenden vorfomme. Sim Gehen bes rührt er fat mit der Schnauze die Erde; fein Gang it ſchwer⸗ fällig, und ob er gleich naloppirt, wenn ihm zugeſetzt wird, fo it doch fein ſchnellſter Lauf nicht Halb fo geſchwind, als “die Geſchwindigkeit des Menfchen. Mer auf ihn föjr! treibe ihn vor. ſich her und zwingt ihn vorwirts mit pihe mehr Wh: (240 . her: als - man zum Sorttreiben eines traͤgen Eſels braucht. Macht man es aber zu arg, ſo ſetzt er ſich hin, um feinen Feind mit den Vorderklauen zu empfangen, die feine, einzige + Verrheidigung auemachen Man hegt den Glauben, daß der große — Felis Onga, es nicht wage, den gemahnten Ameiſenfreſſer anzunrei- ben, und daß, wenn er es thue, dieſer ihn mit den Border: beine umklammre, ihn durch fein feſtes Einkrallen umbringe "td erſt wieder fahren laſſe, wenn er fchon lange todt ſei; nd daß es ſich zuweilen treffe, daß beide auf dem Katipfe platze Wiegen Bleiben." Sicher iſt, daß der Ameiſenfreſſer ſich saufıdiefe Art vertheidigt, aber es iſt nicht glaublich, daß fie gegen ein ſolches Thler hinreichend fei, das ihn wit Einem Biſſe oder Einem Pfotenhiebe erlegen kann, che er es noch zu pakken im ‚Stande tft, weil ev felbft in feiner Vatheidi⸗ gung ſchwerfaͤllig iſt, nicht ſpringen kann und es nie anders, ‚macht, als daß er mit den Vorderfühen nur dasjenige pakkt, ons et gerade unmittelbar" erreichen kann. Ich ſelbſt habe ei⸗ —— dieſer Thiere durch Schlage erlegt, die ich ihnen mit ei⸗ nem dikken Kmttel auf den Kopf gab, und dabei lief ich eben ſo wenig Gefahr, als ob ich auf einem Klotz gefchlagen hätte. Der Ameifenfreffer iſt aufferotdentlich ſtark und sein ges " waltiger Schlaͤſer. Zum Schlafen legt ev fi auf die Geite ftefkt den Kopf zwiſchen die Vorderarme, legt die Vorderfüße diche an die Hintsriüpe und breiter den Schweif fo über die Oberſeite, daß er den ganzen Leib bedeckt. Er lebe einfam, Selten iſt er fett. Man bedient {ih mit Erfolg feines Fetts zur Heilung der Wunden bei. dın Pfexrden, die vom Sattels drukke herruͤhren. Er wirſt En Junges, daß ſich auf der : 2. Ge . ‚Mutter. feſtklammert, die es inner führt. GSelbft wenn es ſchon gehen kann, folgt es ihe doch beinahe ein Jahr hins durch· Es iſt eine allgemeine Meinung, daß von dieſen Amei⸗ fenfceffern alle Individuen ein meibliches Geburtsglied haben, daß keins Hedenſakk und Ruthe hat, und daß Deffen ungeachtet ſich alle auf die Meife begatten, daß der ‚Eine feine lange Schnauze in die Schaam des andern ſtekkt. Beide Gefchlechs ter aber-finden ſich mit ſehr deutlichen Gefählechtsmerfmalen, wie id) bald anführen werde. Sn feiner natürlichen Freiheit frißt das Thier nichts als Ameifen. %) Um fie zu erlangen, fragt es die Ameifenhaufen mit. den Klauen auf, und in dem. Augenbliffe, daß die Ameis fen in Menge hervorkommen, um einen Mall zu machen und ſich zu verteidigen, zieht es feine Zunge über fie her, die es mit Schnelligkeit herausſchießt und mit den daran haftenden Ameifen nieder einzieht. Es wiederholt dieß mit folder Fer⸗ tigkeit, daß es in Einer Sekunde die Zuuge zweimal einzieht und ausſtrekkt. Nie aber ſtrekkt es fir in die Loͤcher der Amei⸗ fen, wie Buͤffon anführt. Es muß unglaublich vorkommen, dab Ameiſen hinreichend fein Fünnen, ein fo ſtarkes Thier zu ernähren, dos zu den größeftin unfers Landes gehört; für ung iſt es aber nicht auffallend, die wir fehn, welch' eine Menge diefer Inſekten jeder Haufen enthält, und daß an manchen Stillen fat Ein Haufen an den andern floßt. Einige haben zahme Ameifenfreffer gehabt, und man bat welche lebendig nad Spanien gebracht, die man mit Brodfrumen, Fleifchftiiks fen und in Waſſer geweichtem Mehle ernährte. — — ”) Db nicht auch Zermiten? 3. 4. Nandes a, erüd. Q 242 Der gemähnte Ameifenfteffer iſt eine Vereinigung wider, ſtreitender Eigenſchaften. Sein Kopf hat die Geftalt einer - Tromdete und wo er am ſtarkſten iſt, hat er nicht die Dikke des Halſes. Der Schwanz hat etwas von einem Fiſchſchwanze, weil er, wenn man nemlich die Haare abrechnet, an der Wutzel außerordentlich DEF und von den Setten zuſammenge ⸗ gedrukkt iſt. Die Vorderseite’ find im Verhaltniſſe zum Leibe übermäßig ditk, vor den Seiten ſtark zuſammengedrükkt und man möchte beinahe Bebaupten,, dag fie im Ellenbogengelenke feine freie Bewegung haben; uberdieg find fie unten faft eben fo dirf, wie oben, und zwar dikker als die Hinterbeine. Die Vorderfüße aleiihen gar nicht Faß; das Thier ſetzt fie auch nicht fo auf ſondetn wie einen Huf: indem es fich bloß auf einen Knorn oder harten Auswachs und auf die außere Zehe fügt, welche, aegen die gewohnliche Negel die färkfte iſt Die Übrigen fcheinen gar nicht Zehen zu- fein, und das Thier kann fie nicht weiter öffnen, als fo weit dag die Klauen anf der Linie der Vorderbelde fenkrecht ſtehn, Die Kinterfüße feinen gar nicht zum ‘Gehn gemacht und find fehr mißge— ſtaltet; ihre Sohle iſt aufgetrieben und die innere Zehe kuͤrzer und ſchwocher. Endlich, ſo iſt der Mund eine kleine Queer⸗ ſpalte; das Thier har weder Vorder- noch Bakkenzaͤhne; den Kinnladen, den vier Beinen und den Zehen fehlt faſt die freie Gelenkbewegung Fänge 9 Zoll, Büfon’s Thier war nur 44 Zoll lang.) Schwanz: 39% Zoll, wovon rı auf die Haare allein kommen. Vordere Höhe 39, hintere 342 Zoll; da er ſich aber auf die Ferſe ftüst, fo kann man fagen, daß er vorn und Hinten faſt gleich hoch ift, 243 + Bon der Spike der Schnauze bis zum Vorbertheile des Ohrs 15% Zoll, und zum Vorderwinkel des Auges ıcz Zoll. Das Ohr ift Hein, rund, am Uriprunge 15 Lieuien breit,‘ und auf dem Kopie 12 Linien in die Höhe ragend. Das Auge ift fehr Flein, eingefenkt und ohne Mimpern. . Der Umfang des Kovfs an feinem Urſprunge und vor. den Ohren ift 144 Zoll, und nimmt bis an die Spike der. Schnauze ab, wo er sz Zoll beträgt, fo daß er im Ganzen einen geſtutzten Rüffel, und. eine Ramskor ſs alt bilder. Bon Einem Mundwinfel zum andein find ı4 Linien; die Dberkinnfade ragt nicht Über der unterm hervor. Die Nas fenlöcher find geräumig, von der Geſtalt eines C, und im Muns de ift der Gaumen flach und ohne MWelbung; “die Zunge iſt fleiſchig, ſehr biegſam, ſpitz, nicht vbllig rund, der Specht⸗ zunge aͤhnlich; das Thier ſtrekkt fie ı6 Zoll jun, Vesche,; wert es noͤthig ift, E Der Vorderfuß ift ein Klumpen mit vier Zehen. Die innere ſchw chſte iſt u, ihre Klaue 6 Linien lang. Sie iſt faſt gerade, fpiß und ftarf. Die folgende atpeite Zehe iſt beirächte lic) härter, 30 Linien lang ; ihre ai &inien ange Klaue iſt ee" was krumm , fehr ſtark, und an der Snnenfeite fdrarffantig, Die dritte Zehe bat 18 Linien Länge, 14 im Durchmeſſer, und iſt von der vierten tur wentg abgeſondert; ihre Klaue ift etwas gekruͤmmt, auſſerordentlich ftarf, ſpitz, 30 Finien lang, mit zwei Schneiden. Die vierte Zeche, von der Länge der dritten, iſt etwas weniger dikke die Klaue gerade und 5 Linien lang. Man konnte die fünfte oder äußere. Zebe einen ſchwieligen 2 Zoll hohen. und ı% Zoll breiten Kuorven nennen, f ber faſt gauz mit ber vierten Sehe verbunden iſt abet er bat Eeine Klaue und das Thier ſtuͤtzt fih beim Sehen dar⸗ auf. An dem hinrerften Theile dev Sohle dieſes Fußes bes finder ſich eine Schwiele von der Groͤße eines Liebesapfels, (Tomate), wogegen das Thier die Spitze der groͤßeſten Klaue ſetzt, wenn es damit pakkt und eben deswegen iſt es unmodg⸗ lich, es zum Loslaſſen zu zwingen. Die Fußſohle iſt ſchwie— lig, 55 Zoll fang, 3 Zoll breit, A Der Hinterfufi hat fehr kurze, etwas einwaͤrts ‚geneigte, Zehen. Die drei mittelften find-unter einander glei, und bie innerfte kürzer als die Äußere. Die Klauen dieſes Fußes Haben wenig Spitze und Kruͤmmuug; die laͤngſte hat 9 Linien und Feine dient dem Thiere zum Ergreifen. ® Der Schwanzknochen iſt an den Seiten platt, am Urs fsrunge 4 Zoll hoch, 20 Linien breit, und in diefen beiden Berhältniffen verjüngt er fi) bis zum fpigen Ende. Der | ganze Schwanz ift mit fehr langen Haaren ſtark befekt, die» aufammengenommen eine vertikale Platte von 30 Zull Höhe bilden, die fo zu fagen nicht mehr Dikke oder Breite hat, ale die Breite der Schwanzwirbel. Gewöhnlich trägt der Ameis fenfreffer feinen Schwanz horizontal; daß die Haare ſchleppen; im Zorne aber bewegt und hebt er ihn, ohne ihn zu Erimmen. Er Hat auf jedem Bruſtmuskel ein Euter von ı5 Linien; das weibliche Geſchlecht hat nichts Beſonders. Das einzige Männchen, das ic) gehabt habe, mar noch nicht erwachſeu, weil es 8 Zoll weniger hatte, als dns eben Defchrieben, Es hatte einen Hodenſakk, und die Nuthe, 06 fie gleich fehr deutlich, war aͤußerlich nicht ſichtbar, weil fie dicht am Unterrande des Afters enrfpringend, die Geftalt eines Kreifets -F RE Hatte von zr’finien Länge und eben fo viel Breite in feinem großes ften Durchmeffer, mit einem unverhältnißmäßig Eleinem Kanale an der duͤnnen Spitze. Ich oͤffnete ſes und fand, das von jeder Niere ein Band ausging und daß der Maſtdarm ſich in der Mitte in gleicher Eutfernung von beiden Baͤndern befand. Jedes dieſer Baͤnder geht zu ſeiner Hode, deren Laͤnge 3 Zoll und die Dikke i8 Linien beträgt. Von jeder Hode entſpringen andere Baͤnder, die zur Harnblaſe gehn, ſo daß die Hoden an den Baͤndern, die von den Nieren zur Harnblaſe ſich er: fireffen, wie eine Hangematte aufgehenkt ſind, und das ſie auf dem Unterleibe ruhen, ohne das Ruͤkkgrad zu berühren *). Das Haar iſi grob, ſtraff, hart, auf Kopf und Ohren ſehr kurz, etwas länger auf den Schuitern; cs iſt an den ebengenannten Theilen vormärts gerichtet, hinterwärts -an den übrigen zwiſchen den Ohren fängt eine Strieme gerader Haare an, die nady und nad) höher werden, fo daß fie auf der Hälfte bes Ruͤkgraths 6 Zoll lang find; an den übrigen Theilen find fie ziemlidy lang, und die Schwanzhaare ſtnd nicht kürzer als 11, und nicht länger als ı8 Zoll, und find nicht rund. In der Hintern Lendengegend fängt mit einem Punfte eine dunkelſchwarze Strieme au, die fih im Fortgehen eriweis tert, fo daß, wenn fie über die Schulfer geht, fie 6 Zoll breit iſt, und nachher die Hälfte der Seite des Halfes, die Uns *) Wahrfcheintieh (md das was Anara fin Bander angeſehn hat, die von dem Mieren zu den Hoden gehn, die Gamenarterien und Venen, nnd Die, welche von den Hoden sur Harnblaſe Tonnen, bie Samergange Wr m. dee fransohidhen Ueberſetzers 246 terfeite des Leibes, fo wie die ganzen Beine einnimmt. An jenem Punkte der ſchwarzen Strieme hängt eine ſchmale weiße Strieme en, die dicht an der ſchwarzen oberwaͤrts fortlaufend, ihr bis ans Ohr folgt. Aus eben dem Punkte geht eine drite te ebenfalls weiße aber. breitere Strieme aus,’ welche die ſchwraze unterwätts bis zur Schulter begleiter, wo fie ſich mehr erweitert und bie vordere und innere Seite der Arme einnimmt. Unter diefer dritten Strieme iſt eine ſchwache Miſchung von Dunfel und Weiß; die, worin das Weiße vor— herrſcht, nimmt die Seite des Leibes, die Außere und hintere @eite der Arme ein; aber in den Naume, von der. dritten Strieme bis zum Ruͤkkgrade, iſt die dunkle Farbe die herrſchen⸗ de; dieſelbe, nut bellere, Mifchung , nimmt das Uebrige des Kopfs, das Ruͤkkgrath, die Hiuterbakfen, die Oberfeite und die Seiten des Schwanzes ein, deffen Unrerfeite dunfel ifl. Auf f den Vorderzehen ift ein ſchwarzer Flekk; über dieſem ein weißer, der die Fußwurzel umgieht, und über diefem wieder ein ticfe ſchwarzer Flekt. Unter der Köthe «boulet) am Hinterbeine ſteht ebenſals ein weißer Flekk. Baͤffon gibt Ameiſenfreſſer die Geſchwindigkeit eis mes Menſchen, da diefer ihn doch mit Gemaͤchlſchkeit einho⸗ den kann, und fo find mehrere feiner Behauptungen falſch, die Man aus dem, was ich oben angeführt habe, berichtigen muß. De la Borde’s Erzablung,, daß er eine Höhle zum Wochen⸗ bette ſuche, iſt falſch; et ‚wirft fein Junges, wo es ſich gerade trifft und führt es auf dem Ruͤkken mic ſich fort, Nad ihm foll auch das Fleiſch ſchwarz fein, dieß iſt es aber gerade fo wenig, wie das Rindfteiſch. a 247 Seitenffriemiger Ameifenfreffer. Myrmecopha- . "ga temandua Cuvier. ‘ "Myrmecophaga tetradactyla ' Lin. *) Fourmillier tamandua-i' La Cepède Ras guare bi den Eingebohrnen. Kaquare iſt eine Abtuͤrzung von Kasiguare, welches einen Bewohner der Wälder und ſtinkender dumpfer Oerter bedeutet, ein Ausdrukk, welchen man auf das Thier angewandt bat. Die Spanier‘ nennen “ihn den Eleinen Amei⸗ fenbsren, in Reruleih mit dem gemäßnten Ameifenfreffer Eben fo muß men ihn nicht Tramandua, Yondern Tamandua-y Nennen, dieſes angehaͤnate y it in der Landesſprache ein Vers Eleiherungetvort und bedeuter der Kleine Teimandua, in. Bezug auf den gemähnten — ſer, der in Braſilien Taman · dua heißt.‘ TA 4 Er hat die PR des gemaͤhnten —— mit dem Unterſchiede, daß er auf die Baͤume klettert, ſich des Schwanzes wie die Affen ihres Wikkelſchwanzes bedient, und einen widrigen Biſamgeruch verbreitet, den man von. weiten tieht, beſondere wenn das Thier gereizt wird,’ Leberdieß glaube ich, daß er auch Honig und: Bienen, die bei uns in Baumhoͤhlen wehren und nicht ftechen, frißt. Zum Schlafen ſtekkt er die. Schnauze ‚unter die Bruft, legt ſich auf den Bauch, verbirgt den Kopf unter dem Halſe, legt die Vorderbeine laͤngs Der fraiöfiche Her uegeber führt auch Myr. miridäctyla Lin? an. Wenn min yiber! EeraB Tamandaa- zuaen) Mus) 1. p. (os tab, 374 hg. 2 mit hanzenden Ohren alt „beilivnigan anninimt, den Rinne eigentlich meinte, fo glaube ich die Erſiſten; bier ih Zweife! geizanen Art dur wi: nen, leider nur ſehr erſtorten, ungebohrnen Ameiſenfreſſer in der Hellwigi⸗ ſchen Sammlung darthun zu nnen. Offenbar aber hat Linne die Myrm. kesradactyla damit vermiſcht. N. 248 der Seiten, und-den Schwanz längs des Seibes. ‚Seine Bil dung, im Ganzen oder theilweife genommen, bat allerdings Achnlichkeit mit der des gemähnten Ameifenfteffers, nur daß der Körper verhäftnigmäßig dikker ift, der Schwanz rund ohne lange Haare, und das Drittheil feiner Länge, von der Spitze angerechner, „felbft nakkt ift. Das Thier macht fein Lager, um darauf zu iverfen. Länge 41 Zoll, 9 Linien, Schwanz ı62 Zoll, an der Wurzel 73 Zell im Umſange. Umfang Des Leibes vorn 15, hinten. 143 Zoll. Vordere Höhe 15, Hintere 14 Zoll, Von der Spike der Schnauze bis zum Ohre s, bis zum Auge 3 Zell. Das Auge it Elein, das Ohr, das 3 Zell von dem andern ent— ferne. iſt, 15 Linien hoc), 12 Linien breit und zugerandet. Vor den Ohren hat der Kopf 85 Zoll im Umfange, der Hals an einer Vereinigung mit den Schultern 10% Zoll. Bon den Ohren abgefehn bilden Hals and Kopf zuſammen einen etwas nad) unten gekrummten Kegel, wie bei dem gemaͤhnten Amei⸗ fenfteffer. Das Vorderbein hat am Ellenbogen 72 Zoll im Umfange, Der Vorderfuß hat vier Zehen; die innere iſt in Vergleichung mit den andern, ſehr Elein und ihre Klaue 5 Linien fang. _ Von den drei andern Zehen iſt die mittelfte fehr dikk, 10 Li— nien Aang mit einer fehr Erummen, außerordentlich ſtarken Klaue von 25 Linien; die Eeitenzehen find um Weniges fürs zer, aber um Bicles dünner, Die Klaue, der innern Sehe bat 12, und die bes andern, der nicht fo dikk iſt, 7 Linien. Der Hinterfug hat fünf fehr Eurze, an Linge und Stärfe faft gleiche chen, dod) nehmen fie von innen nach außen ab. Die Fupfohle.ift 32 Zoll lang und gleicht der menſchlichen Sohle. + i | | SCH 249 Die Gefchlechtstheife find wie bei dem gemähnten. Amei- fenfteffer. Das Haar ift wollig, glänzend, lebt anliegend in der Hrößeften Länge 23 Zoll lana, Die naͤchſte Umgebung des Aus ges ift ſchwarz, und diefe Farbe gebt von dem großen, Augen: winkel aus und verbindet ſich mit der ſchwarzen Zeichnung, welche mehr als zwei Zolle der Schnauzenjpige rund; umgiebt, Das Uebrige des Kopjs, der ganze Hals und die Unterfeite ber Bruſt find gelblich weiß; Ddiefe Farbe verbreitet fidy in Geſtalt einer fehr fpigigen Kappe, inden fie in Breite abs nimmt und nad) dem Kinterrüffen (croupe) zu in eine Spike ausläuft. Diefe Kappe wird von beiden Seiten von zwei Ichwars zen Striemen eingefaßt, die in ziemlicher Breite vorn an den Schultern entfpringen, über dieſe fortiegen und dem ganzen Leib wie eine Jakke einnehmen, aus der bloß die vier Beine und der Schwanz, welche gelblihweiß find, aanz hervorragen. Das Weibdyen hat am Auge weniger Schwarz und einis gen Weibchen fehlt es ganz; auch iſt die ſchwarze Schulter, firieme viel fhmaler. Die Schwärze des Leibes nimmt zwei Drittheile des Schwanzes, den Schenfel und den Zwifchens raum zwiſchen den Hinterbeinen ein. Eudlich iſt der innere Theil der ſchwarzen Haare gelblihweiß, und diefe Scattirung iſt an allen Theilen, die fie einnimmt, vielmehr zimmtfarbig weiß. *%) Die neugebohenen Zungen find ganz von diefer In der Hofmanteggifhen Eammiung ift ein aus Braſtlien gefchikk; ter ausgeſtopiter Balg dieſes Ameiſenſreſſers, von dem nit angemerkt ift, ob er einem mannkidıen over weiblichen Thiere zugehört hat, Doch ift es nach des Veriaſſers Veſchreibung ein Weibchen geweſen. Das ganze Thier ift nur 39 ıbeinlandifche Bolt lang. Der game Hinterrüffen, Dis zur kleinern Hälfte bes Edwanes, ſo wie hinterwarts dev Bauch und die Unterſtite des halben 2:0 nt ? (teen Farbe; fie find ausnehmend-häßfih und. werben von ihrer Mutter auf der Schulter getragen. Sch fand im Julius einen feitenftriemigen Ameifenfeefe todt auf dem Felde liegen der 37% Zoll. lang war und durch⸗ aus gelblichweißes Haar Harte, woraus id) ſchließe daß fo gez faͤrbte Ihiere noch nicht erwachſen find und Die Zeichnung der Alten nicht vor dem zweiten Jahre aunehmen. In Paraguay finden ſich nur die beiden von mir beſchrie⸗ benen Arten der Ameiſenfreſſer. Buͤfſon beſchreibt im Supplem "Tab. 56. tom, 3. eine Art, die aber ganz offenbar fein Ameis fenfreffer iſt, fondern ein junger Kusti, (Nasua annulara! n. Viverra Nasua Lin.) Er giebt ihm einen, braungelb und ſchwarz geringelten Schwanz, der ganz mit langen Haaren bekleidet ift. Daß er diefen kuͤrzer angiebt, als ich in meiner Beſchrelbung, kommt daher, daß ic) ihn bis ans Ende der Hans ve gemeffen habe. Die Oberfinnlade, welche bei den Ameifens , freſſern nie länger iſt als die untre, iſt in der Abbildung fo vorragend, daß dieß allein fchon den Kuati anzeigt. Das ſehr kleine Auge, das runde Ohr und die fünf Vorderzehen find eben fo viele Beweisgruͤnde dafür. (Nach der Anmers fung des frarzöfifchen Ueberſetzers bat Geoffroy's Unterſuchung des von Buͤffon abgebildeten Thieres merklich gezeigt, daB der Verfaffer Recht hat. Es war in der That ein ausgeftopfz ter Ruatl, dem man den Hienfhadelr genommen nnd dafür, ſehr Fünftlih ein fremdes gelb und ſchwarzgeſtrlemtes Fell aufgeleimt hatte.) — ‘ Schwanzes iſt ſchwarz übertanfen Die Haare dieſer Gegend md nm am Ende ſchwarz, die Eriken minder galblid. Un dere ſchuorigen Schwanz⸗ ende, ſtehn einzelne fdnvarziche Haare. Sy ’ y W Verzeicif einiger Verlagsblicher von Carl Reichard, J 4 e - F A i mM Bictionnaire — de la langue francoise, extrait,-t com«- - . par& des Dictionnaires anciens et miodernes, ou ma- nuel d’Ortographie, de Neologie et de Geographie, par. P. C. V. Boiste et I. F. Bastien,enrichi de la Pronon- ciation; de la Traduction ‚des Motten Allemaud; des principaux Regimes des Verbes, des Adjectifs er des ‚ Adverbes, er enfin. d’un Abrege de la grammaire fran- soise selon Pancienne et la nouvelle Theorie gram- miaticale; par PAbbe Pierrard. gr. 8. Tom, I, Pap. ord ı Thl. ıg Ggr. Pap. fin, 2 Thlr. 6 Ger, Tom. II. Pap. .ord. 2 Thir. 6 Ggr. Pap, fin, 3 Thlr. Fabricii, I. C., Systema ırhyngotorum secundunı ordines, ' generä, species adiectis synonimis, locis, \observati- .onibus, ——— 8. maj. 2 Thlr — — piezatorum. Tom. IV, 8 maj. 3 Thlr. Gravenhorst, Dr. I. L. C., Celeoptera Microptera Bruns- vicensia .nec non Exoticorum quotquor exstant in collectionibus Entomologorum Brunsvicensium ın gene- ra, Samilias et species distribuit, 8 maj. ı Thir, 12 Ger. Einhorn. I: F. L., krystallogische Beiträge, 4. Mit, Kpf. ı Thir. Hellwig, Dr. LCD, Kriegsspiel, ein Versuch, die Walr- heit verschiedener Regeln der Kriegskunst in einem unterhaltenden Spiele anschaulich zu machen, Mit illum, Kupf. gr. 84 Druckp. 2 Thlr, Schreibp.2 Thir. ı2. Ger. Heyer, Dr. K. F., Ucber den Werth ‘der Krankheits-, formen, nebst einem Beitrage zu der nähern Kennt- niſs der Alıgenentzündungen, 8. 3 Ggr.. Himly, K., Ucber das Zusammenkugeln des Igels. Eine anatomische Untersuchung. 4. Mit Kupf. ı Tolr. Uligers Magazin für Insektenkunde, gr. 8. ır Bd, 2 Thlr. „ar Bd. ı Thir. 6. Ggr. ar Bd, 1 Thle.) ‚ 4r Bdrı Thlr. Iudex alphabeticus in I. C. Fabrieii systema Rhyngotorum genera et species continens. 4. 6 Ggr. idem, 8..4 Ger. Mauvillons. Briefwechsel, oder Briefe von verschiedenen Gelehrten ar den in Herzggl. Braunschw. Diensten verstorb. Obriſtlieutenant Mauvillun gesammelc, wnd ‚ herausgegeben von seinem Sohn F, Mauvillon, Haupt» ‘ mann im.holländischen ‚Artillerie -Corps. gr. 8.1 "Thlr, Mehee, joh. Prof, Abhandlung über die Schufswunden ; aus dem Französichen übersetzt von C. R. W. Wiede- mann. 8. 2ı Ggr. ‘ u Meigen, J. W., Klassifikazion und Beschreibung der euro-. päischen zweiflügligen Insekten (Diptera Linn.) ır Bd. ıste Abtheil. mit 8 Kupfertafeln. 4. 2 Tbir. ı2 Ggr. ir Rd: zre Abtheil. mit 7-Kupfertafeln. 2 Thir, 12.Ggr. Dramenverzeihniß der vornehmften Gelehrten und anderer Männer, die ſich um die Wiffenfchaften verdient gemachte haben, nach den Sahren, dem Vaterlande und den Wife fenfiharten.. 4. 6 Bar. . _Olivaers Entomologie, oder Naturgeschichte der Insekten, mit ihren. Gattungs - und Art - Merkmaln, ihrer Be- schreibung und Synonymie. Ueberserzt und mit Zu- sätzen und Anmerkungen begleitet von K. Illıger. 4. . Mit Kupf. ır Teil. 2 Thlr. h : ar Theil, ı Thlr. ı8 ‚Ger. Schmidt, Justus, genannt Phiseldeck, Anleitung für Anfän- ⁊ ger in der deutschen. Diplomatik, mit 9 Kupf. gr. 8. 2 Tbir, . Sellwigs, J. D., Ideen und Erfahrungen über den freien Kornhandel und Gerraidez Magazine. gr. 8. 18 Ögt. Ventucini, ©., Eritilhe Betrachtungen des leiten und wich tiaften Feldzugs im ısren Sabihundert und der dem oͤſter⸗ reifen Staate angemeſſenſten Kriegfuͤhrung gegen We— often uud Sädweſt, mit Kupf. gt. 8. 1805. ı Xhlr. Gar. Miedemanns, C. R. W., Archiv für Zoologie und Zootomie. gr. 8. 1300. iu Bdes 28 Stuck 2 Thlr. ze und zr Bd 1501-3. 6 Ihlr, zt Dd. ı8 und 25 Stuͤck 3 Thlr. “ze Bd. 15 und 28 Stuck 3 Tolr. gt Bb. 15 Stuͤck ı Thlr. ı2 Ger. — ©. Zimmermann, © U. W., Hoftarh, Allgemeine Ueberſicht Frantreibs, von. Frauz I. bis auf Ludwig XVL und der Freilfnaten von Nordamerika, von ihrem Entſtehen bis auf die heutigen Zeiten, in Hinſicht des Charaktere, der Siteen, der. Konfticution, der wiſſenſchaftlichen Cultur und der übrigen Ausbildung der Bewohner beider Neiche, nebit einer ©egeneinanderftellyiig ihrer Nevolutionen. Auch unter dem Titel: Frankreich und die reis Kanten ven Nordamerika. Verglichen in. Hinficht ihrer Pander, ihrer Naturprodukte, ihrer Bewohner und der Bildung ihrer Staaten. zr Theil, 8. 1800, 2 Thlr. ı2 Ggr · — d M — MARARAARAA NM N GAANMENE | N AANMMAANAAAA —— —— NEE ÄAr“ 4 ———— — N 6 Anna — RU a uam AAN AN * * A ann 9* — | —— | App MN AR: al Male AAN en a aM | aa HRArHARa .AAH N I —— AAARRAA Mn u ne — * — — nn ah BUN A van — NUN AAMAA ** Av —5 —— —9 NN, AANAAAAARR Ana AAAR —* —2 | en AAnAAAAA REM Kae. — ——— A aA N — F 88 — 8B — 53 ana NA DAN ARA — ——— | — An — ANANAAA? 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