4 IRA DON] RER Aut h nn Ne en HRRIRIBIR HHI Hal ini Ei ii | Br a Mn Ei H \ Bi i u ‘ Ra, RE apa 2tilan AH M Sun] R i Da N lan i \ 1 ET ale Bir ln PEIRLHN BAR fallen ABER, a Dadinı a) RL RRNROLER Ei Ian I! KARHEUN ‘ } En) iu N I EN Be KUREN: lg DRAN LARETLILEERIAN Hu ARRRRIKICN ji MM u el F \ . I, H Bi vn EHI yl. Ni ! Ha f 5 n Aal . f . PRRRMIKLÄTEN HR N hi Nine Ni HA a ale a N a N TRAGE ERDE RR PARMA f on, Et ELISE Au an Ka KAHN Ei ihn a nn HERSRIN I a 0 I ' ah (en uryna)t ii Ir ' Yihr, In have ne se IHN I: i N i I DATE N ul } Ni BAuND: Hui un Hi al juni i a HU BAIAR \ i . A un hi une { FaL UFER Kor N » ! | | By gfi u Br N, a Bi u Ni RN un REN Mh an une Hl A Io | Bun, a el anslu ih) an, us Y e i ag | nn | MIN Hol! N n Hal in u i Hi auge, RHRAN, nn) ‚ui IRA N N Ju HN i A j Br HA TE HIRICHM Hu R il URN: aa Rh fir Hi ii ve ii un Hi, h \ A . FI ul + 2 ir d | j e nn In “ı tt nn, Hua ‘ He Hl Ei IRRE BR Eh a! u \ : h ' [4 die: I ‘ ü RURHUHR BAHT) N „ ' EEE ! H N HAHN h ae HR In Ei HM FROH Sin; f " Yu IRLaR het al! RT uri A fi aan 2 j } E A Sl, rel) Hin, Hi A N IK j RT vi " RER Hi EIN al PAR HH KEIRIOH \ 1 ' ! NN HN ln n KIREL) i er f ' i f ı [ER DRBEIR ELTA RL an {in} En N | u fen Ba NENNE BIRNEN de j se ni“ Et any) Mi | RREERLEN HERRN RuEhT: ll en if HR ! a4 I n ; KB ei oh hi 5 f } an Ein h f ö ! ' ' Hab LE Rn vn Mehr} $ n Y%. 1 Ku nor, Date Ani in Ei es un j Me In ‚e Hl Id F \ * n R v I i Yan Kl | y arlallı [i * \ y LEE TI RT r e \ z v f I Er \ | Ir wa N M, f 1 KTEIEUTE PERTLELTT Pur I N KERLE yahyı Napt | . h Kan ehe I I Bin ‚ # ' Ir Ha u PrRs HE RR \ I) Ian } Ih L} SA Kit il EHRE N h DEUKRHR IRRE! \ BUsanT. j I N n D 1. „ Hut 1 . f Id: . B i W i h i R ‘ Mi N j En I 5 BR ri ar rm ee Be 0 a . i Rs a RUN En “ ’ “ ne . ei BR i DU NEN RE, 2 Ka Bd ya j . j a h A) DENT . \ FR RR i ' ’ vi renle Hüuge ' ' ii. \ . iD . N Asa, ul 1 i ! . rn ’ j k r u. ER DINO f ” \ \ ’ v n Ku Mi, \ Tea IRB MAR TARE N Be j Ire ‚ an 1, 4 ; t ö nn a Pe { AR in HAAR TT FRE war ! r j i : A N * Im} Mu .# 14 Bu 7 ta “ B u m y Serben FRE I 067 In a En BRUT, N ' ’ a vn ji P1 Vo ‚nv i } r a Wo u DLR I \ ' A hrlrrar | n f f ' I j le Nnae # IH METIEN ug IB f N N a RE A I FRANE zul £ ar: “, N SEE det, ey kuss um erh \ ‘ ı a Al 1 * ‘ ‘ ” : 4% in WE N Bar, ja von ug Yehr x Ber n\ ac ee Kr ea I i # ns th, {m i x BY RE vr I ED \ RE RE ha alı ‘ . ' 5 sr Y h 2 . er ' DER \ \ Mn DR Br : f h j N ' N a ug x u De a N, N un " H j . Ra ed Aal i " A urEE ß He: KEN Hl En Mi EN DR: Ki : N D N [5 id AL By j . \ ‚ Bi j A Rp Ih I KARL . u eh ah RN Ha Ak ner ' Sn Reh \ wi “ı % * a end N, na en j vn sehr FOR THE:PEOPLE FOR EDVCATION FOR SCIENCE THE AMERICAN MUSEUM OF NATURAL HISTORY EREL ERCHEENT ER ER 23 u ANNFEN .., NATURGESCHICHTE. GEGRÜNDET VON A. F.A. WIEGMANN, FORTGESETZT VON W.F.ERICHSON, F.H. TROSCHEL, E. VON MARTENS, F. HILGENDORF, W. WELTNER unD E. STRAND. « sSasyatare ACHTZIGSTER JAHRGANG. 1914. Abteilung A. 1. Heft. HERAUSGEGEBEN VON EMBRIK STRAND (BERLIN). NICOLAISCHE VERLAGS-BUCHHANDLUNG R.STRICKER Berlin. Inhaltsverzeichnis. ana 6“ IA: Umnur a2 Poche. Prüfung der Gutachten 1—51 der Nomenklaturkommission Strand. Neue Lepidoptera aus Kamerun 2 We A Zukowsky. Beiträge zur Kenntnis von Eudorcas thomsoni Gthr. (Hierzu 3 Taf. und 1 Textfig.) - Strand. Nachtrag zu meiner im Archiv für Naturgeschichte 1913 A. 10. p. 121-—144 veröffentlichten Arbeit über afrikanische Nomia-Arten a Strand. Einige Bemerkungen zu Swinhoe’s ‚Revision‘ der altwelt- lichen Lymantriiden Kuntzen. Zur Kenntnis der Sagra-A Arten (Goloöpt. Giehashlieliiee). 1. Strand. H. Sauter‘s Formosa-Ausbeute. Apidae. III Schultze. Zur Kenntnis der ersten Stände von einigen west- und zentralafrikanischen Heteroceren (Hierzu 3 Taf. und 2 Text- fig.) (Fortsetzung folgt!) Strand. Neue Namen verschiedener Tiere Strand. Rezensionen Zukowsky. Nachsatz [zu der im Ash, f. Nat. 1913. 3.,,10; p: 102 erschienenen Arbeit über Bubalis cokei sabakiensis] (Mit 1 Fig.) Seite a 41 50 Prüfung der Gutachten I—5l der Internationalen Nomenklaturkommission. Von Franz Poche, Wien. Inhaltsübersicht. Seite DDEDEIE EINSEHEN. N N nn a a En 2 [Gutachten1]: The meaning of the word ‚‚indication“ in Art. 25a 3 [ x 4]: Status of Certain Names published as Manu- SCHEIDEN ABESERL ee £ R 6: In Case of a Genus A Linnaeus, 1758, with Io, Speeles, AB and Ach a 9 ef 7: Opinion Rendered on the Interpretation of the Expression. „‚n. g., n. sp.“ Under Art. 303.. .. 9 sh 16: The Status of Prebinominal Specific Names (Published prior to 1758) Under Art. 30d 11 Mr #9; Plesiops vs. ‚Pharopferyx,,, 3... tat we ie 12 R: 20: Shall the Genera of Gronow, 1763, be Accepted? 13 DR 23: Aspro vs. Cheilodipterus, or Ambassis 15 24: Antennarius Commerson, 1798, and Cuvier, %81.74,98, ‚Histno ‚Eischer, 1813... .n. a 6 23 f 26:.Cypsilurus, ys,. Cypselurus,. 0.0: 16 x 29: Pachynathus vs. Pachygnathus ...... 16 x 33: The Type of the Genus Rutilus Rafinesque, 1 3122 0 RR IEESNEN PREE ABHERR AN ORDER ET RB De IL er 37: Shall the Genera of Brisson’s „Ornithologia“, E60, De, Acgepted 2 tn Bi rkusruite 19 r 38: On the Status of the Latin Names in Tunstall, NEL, 26 ala a le Dr Manier Bea 20 F 39: On the Status of the Latin Names in Cuvier, 1800 21 ie 41. Athlennes »s., Ablennes )..u 34 uber aan re 22 er 48: The Status of Certain Generic Names of Birds Published by Brehm in Isis, 1828 and 1830 . 23 Kr 51: Shall the Names of Museum Calonnianum, 1797, Be Accepted 24,2, 0 2 aa 24 Allgemeine Betrachtungen über die Gutachten .... .. 27 Erörterung der Mittel, durch die Herr Stiles in seiner Kom- mission eine Majorität für seine oft nachweislich un- richtigen Entscheidungen erlangt . ......... 29 ZRSSIRET assUngIen ea ae ne ek 32 Iateraturverzeichnige nn 1. a a er ee 37 Archiv für Naturgeschichte 1914. A. 1. 1 1. Heft > Franz Poche: Vorbemerkungen. Die gedachten Gutachten (,Opinions“) wurden von Herrn Stiles, 1907, p. 522f. (Gutachten 1—5), 1910a (Gutachten 1—25 [Gutachten 1—5 wieder abgedruckt]), 1910b (Gutachten 26—29), 1911 (Gutachten 30—37) und 1912a (Gutachten 38—51) veröffent- licht. Leider enthalten sie zahlreiche, zum weitaus größten Teile von Stiles herrührende Ausführungen und Behauptungen, die mit den internationalen Nomenklaturregeln oder dem objektiven Tatbestand, wie ich im nachfolgenden beweisen werde, in entschiedenem Widerspruche stehen und daher direkt als unrichtig bezeichnet werden müssen. Denn jene Gutachten sollen bekanntlich schwierige nomenklatorische Fragen auf Grund dieser Regeln entscheiden, eventuell auch Lücken in diesen ausfüllen oder Unklarheiten in ihnen beseitigen, dürfen aber niemals in Widerspruch mit ihnen stehen — ein Grundsatz, den ja auch Herr Stiles als solchen vollkommen anerkennt. Auch sei erwähnt, daß diese un- richtigen Auffassungen und Behauptungen Stiles’ in zahlreichen Fällen ganze Reihen neuer, einschneidender Namens- änderungen bedingen würden (s. unten p. 4f., 8, 13—15, 19f.; Poche, 1912 p. 69 u. 85). Selbstverständlich mache ich ihm keinerlei Vorwurf daraus, wenn er in einem Gutachten Namensänderungen verlangt, die tatsächlich durch die Regeln geboten sind; das eben dargelegte Vorgehen aber kann gewiß von keinem Standpunkt aus gebilligt werden. Und außerdem geben jene unrichtigen Auf- fassungen zu massenhaften Unsicherheiten und unent- scheidbaren Meinungsverschiedenheiten Anlaß (s. unten p. 4, 6f., 9, 12; Poche, 1912, p. 70, 79f., 84f., 90, 94—96). So macht ein Gutachten oft eine ganze Reihe weiterer solcher gekünstelter Enunziationen Stiles’ erforderlich, die dann ihrerseits wieder schlagende ‚Beweise‘ für die ‚Notwendigkeit“ und, ‚Nützlichkeit‘ seiner einschlägigen Betätigung bilden werden. — Natürlich kann auf diese Art unsere Nomenklatur nie zur Ruhe kommen. Unwillkürlich drängt sich hierbei die Erinnerung an das geradezu niederschmetternde Urteil auf, das einer unserer allerersten Helminthologen (Looss, 1912, p. 356) über das Verfahren Stiles’ auf einem anderen Gebiete fällt (s. unten p. 27). [Zusatz bei der Korrektur: Seit der Absendung dieses Artikels habe ich gefunden, daß unabhängig von mir ein anderer Autor, Mathews, hinsichtlich dieses letzteren Punktes zu genau dem- selben Resultate gekommen ist. Er sagt nämlich (1912, p. 453): „Ich wünsche daß diese [i. e. die Stiles’sche] Kommission berück- sichtigt daß jedes Gutachten einfach zum Gebrauch als Präcedenzfall ist, und daß es so abgefaßt sein sollte daß Forscher leicht aus den dort vorgebrachten Argumenten ohne weitere Zuflucht [zur Kom- mission] eine logische Schlußfolgerung ziehen können. Gegen- wärtig erregt jedes Gutachten [der Ausdruck „jedes“ ist entschieden zu weit gehend ‘und dürfte wohl auch von Herrn Prüfung der Gutachten 1—51 der Nomenklaturkommission. 3 Mathews selbst nicht streng wörtlich gemeint sein] Zweifel daran jemals einen endlichen Abschluß zu erreichen [von mir gesperrt — Poche]. Die Regeln [,,Code“], wie sie abge- faßt sind, geben sehr wenig Veranlassung zu irrtümlicher Auslegung, aber manche der Gutachten haben mich viel Überlegung gekostet.“ ] Als der Autor aller nachfolgend besprochenen Gutachten von 6—51, bei denen ich nichts Gegenteiliges angebe, ist in den betreffenden Veröffentlichungen ausdrücklich Herr Stiles angeführt. Jene Gutachten, die wenigstens im wesentlichen richtig sind, erwähne ich der Kürze halber garnicht erst eigens; es soll also dadurch nicht etwa der Eindruck erweckt werden, als ob alle Gutachten Stiles’ unrichtig wären. [Gutachten 1.] „Ihe meaning of the word ‚„indication“ in Art. 25a.‘ (Stiles, 1907, p. 522.) Mit dem, was hier als eine ‚‚indication‘‘ im Sinne des Art. 25a [des französischen und englischen Textes der Regeln] darstellend angeführt wird, kann ich mich durchaus einverstanden erklären, dagegen zum sehr großen Teile keineswegs mit dem, was daselbst implicite oder explicite als nicht eine solche darstellend erklärt wird. [Im deutschen Text fehlt ein entsprechender eigener Ausdruck, sondern ist der betreffende Begriff in dem Ausdruck ‚„Kenn- zeichnung‘ inbegriffen; das Gutachten kommt aber genau ebenso auch bei Zugrundelegung des deutschen Textes in Betracht, indem es dann eben die Fassung des Begriffs der Kennzeichnung tangiert.] Durch absolut nichts in den Nomenklaturregeln und ebensowenig durch irgend welche andere theore- tische oder praktische Gründe gerechtfertigt und somit, da jene in dieser Hinsicht zwischen Gattungs- und Artnamen nicht den geringsten Unterschied machen, jenen zuwiderlaufend ist es, eine Abbildung zwar (und, wie ohne weiteres ersichtlich, mit vollem Recht!) bei Art-, nicht aber bei Gattungsnamen als eine ‚„indication“ [bezw. Kennzeich- nung] gelten zu lassen. Denn der einzige Grund, den man eventuell hierfür geltend machen könnte, daß man nämlich eine Gattung nicht abbilden kann, ist durchaus nicht stichhaltig, da man bekanntlich eine Art als solche genau ebensowenig abbilden kann wie eine Gattung — wobei man noch gar nicht an das Zer- fallen einer Art in verschiedene Unterarten zu denken braucht — sondern nur einzelne Individuen derselben. Und wie oft werden andererseits tatsächlich Abbildungen veröffentlicht, die speziell Gattungscharaktere veranschaulichen sollen. Ebenso sind genau so gut wie Arten vielfach auch Gattungen von ihrem Autor lediglich durch eine Abbildung gekennzeichnet worden. Ich erinnere nur an die Unmenge derartiger Fälle in Reichenbach, 1849 u. 1850 1* 1. Heft 4 Franz Poche: (z. B. 1849, tab. XLIX: Grammicus, Anorrhinus, Penelopides, Anthracoceros; 1850, tab. LXXVIII: Linurgus, Caryothraustes, Callacanthis, Pheucticus). Solche Namen wurden bisher allgemein (das heißt natürlich nicht: ausnahmslos) als zulässig betrachtet. Dies jetzt plötzlich nicht mehr zu tun, heißt also gänzlich überflüssigerweise zahlreiche neue Namensänderungen veranlassen. — Selbstverständlich ist es nichts weniger als empfehlenswert, eine Gattung lediglich durch eine Abbildung zu kennzeichnen; aber genau dasselbe gilt ja auch für Arten. Und jedenfalls ist eine gute Abbildung bei der Auf- stellung einer Gattung einer nichtssagenden, ja vielleicht geradezu unrichtigen und irreleitenden Beschreibung oder Definition weitaus vorzuziehen; gleichwohl aber soll der Name durch erstere nicht zulässig werden, während er es durch letztere selbstverständlich wird. Ferner ist das Gutachten von Herrn Stiles (denn er ist wohl jedenfalls der Autor desselben [s. unten p. 5])) so unglücklich stilisiert — wie es uns noch mehr als einmal begegnen wird —, daß es, und gerade infolge dieser gänzlich ungerechtfertigten Verschieden- heit in der Behandlung von Gattungs- und von Artnamen, statt Klarheit zu schaffen vielmehr zu Unsicherheit und Zweifeln Anlaß gibt. Nämlich: ein „bibliographischer Hinweis“ wird darin natürlich auch bei Gattungsnamen als eine Kenn- zeichnung betrachtet, eine Abbildung aber nicht; wie verhält es sich nun, wenn ein solcher bibliographischer Hinweis lediglich auf eine Abbildung verweist? Dabei sind wieder die zwei Fälle möglich, daß diese von einem beschreibenden Texte begleitet ist (auf den aber nicht verwiesen wird), oder nicht. Daß es geradezu widersinnig wäre, eine vom Autor eines Gattungsnamens selbst gegebene Abbildung nicht als eine Kennzeichnung gelten zu lassen, wohl aber einen bibliographischen Hinweis auf eine anderwärts veröffent- lichte solche, ist ohne weiteres einleuchtend. Gleichwohl müßte man nach dem klaren Wortlaut jenes Gutachtens dies tun. Ferner: wie verhält es sich, wenn eine neue Art, die zugleich eine neue Gattung darstellt, bezw. eine neue Gattung, die eine einzige, gleichfalls neue Art enthält aufgestellt und nur durch eine Abbildung gekennzeichnet wird ? Alle diese UÜbelstände und Schwierigkeiten ver- meidet man, wenn man den Regeln und zugleich dem bisherigen Gebrauche entsprechend eine Abbildung nicht nur bei Art-, sondern ebenso auch bei Gattungs- namen als eine Kennzeichnung, bezw. eine „indication“ darstellend betrachtet. Ferner wird in dem Gutachten bei Gattungsnamen zwar die Anführung oder Bestimmung einer typischen Art als eine „in- dication‘‘ (Kennzeichnung) betrachtet, aber, wie damit nach der Absicht Stiles’ implicite gesagt werden soll, nicht die Anführung mehrerer oder sämtlicher Arten, die in die Gattung fallen! Daß Prüfung der Gutachten 1—51 der Nomenklaturkommission. 5 letzteres tatsächlich wenigstens nach der Absicht Stiles’ der Sinn der betreffenden Bestimmung ist, erhellt auch klar aus seinen einschlägigen Bemerkungen im Gutachten 17 (1910a, p. 41), aus denen man zugleich ersieht, zu welchen komplizierten und ge- künstelten Auseinandersetzungen eine solche Auffassung führt. — Wie gänzlich unhaltbar diese ist, wird am schlagendsten dadurch illustriert, daß nach ihr ein Gattungsname, der auf zwei oder mehrere bekannte Arten gegründet ist (von denen nicht gerade eine als Typus bezeichnet wird), nachdem dies ja nicht als eine Kennzeichnung angesehen wird, unweigerlich ein nomen nudum darstellte Denn das widerspricht direkt dem Begriff des nomen nudum: ein bloßer Name,i. e. ein Name, der von keinerlei Angabe begleitet ist, worauf er sich bezieht. Dies tritt in unserem Falle umso schärfer hervor, als ein Gattungs- name, der auf eine Art gegründet ist, wie wir eben gesehen haben, _ (mit Recht) nicht als nomen nudum betrachtet wird. Es ist dies "Sein warnendes Beispiel dafür, wohin die ganz einseitige, maß- lose Überschätzung des ‚Typus‘ (dessen große nomenkla- torische Bedeutung ich gewiß voll und ganz anerkenne — cf. Poche, 1912, p. 25—66) führt, wie Herr Stiles sie vertritt (ich verweise z. B. darauf, daß jene ihm Namen wie Fischoederius fischoederi als ‚außerordentlich wünschenswert‘ [sic!] erscheinen läßt [s. Stiles u. Goldberger, 1910, p. 11 und 17]). Stiles dürfte wohl auch der Autor dieses Gutachtens sein; dafür spricht neben dem in Rede stehenden darin eingenommenen Standpunkte ins- besondere, daß er auch als der Verfasser aller nachfolgenden Gut- achten bis zum 27. inkl. sowie der meisten späteren angegeben ist, bei denen überhaupt ein solcher genannt ist. Jener Standpunkt steht auch in Widerspruch mit dem bisher wohl aus- nahmslos befolgten Vorgehen und würde daher na- türlich wieder zahlreiche Namensänderungen bedingen. Als Beleg für ersteres verweise ich auf die Selbstverständlich- keit, mit der Hartert (in: Stiles, 1912, p. 110) sich auf den jenem entgegengesetzten, i. e. den hier vertretenen, Standpunkt stellt. Weiter heißt es in dem Gutachten: ‚In keinem Falle ist das Wort ‚„indication‘‘ als Museumsetiketten, Museumsexemplare oder Vulgärnamen umfassend auszulegen.‘“ Betreffs der beiden ersten Punkte ist dieser Standpunkt der einzig berechtigte; betreffs des letzten entspricht er zwar einer weitverbreiteten Auffassung, steht aber mit den internationalen Regeln nicht im Einklang. Die Ansicht, daß die Beifügung eines Vulgärnamens nicht als eine Kennzeichnung (,indication“) aufzufassen sei und somit nicht die Zulässigkeit eines Namens begründe, stammt nämlich aus der Zeit, wo hierfür eine (zur Wiedererkennung der betreffen- den Einheit) ausreichende Kennzeichnung verlangt wurde, wie es z. B. in den internationalen Nomenklaturregeln bis zum Jahre 1901 der Fall war, ebenso in den Regeln der Deutschen Zoologischen 1. Heft 6 Franz Poche: Gesellschaft (1894, p. 3) und im altehrwürdigen Stricklandian Code. Die Forderung, daß die Kennzeichnung, bezw. ‚‚indication‘“ [Andeutung] ausreichend sein müsse, ist aber in den internatio- nalen Regeln im Jahre 1901 in Berlin ausdrücklich (und mit Recht [s. Poche, 1907]) gestrichen worden. Es widerspricht also diesen, zu sagen, daß die Beifügung eines Vulgärnamens nicht eine „indication‘ darstelle; denn es ist eine unleugbare Tatsache, daß dadurch eine ‚„indication‘ (Andeutung) gegeben wird, worauf der betreffende wissenschaftliche Name sich bezieht. Und mehr verlangen ja die Regeln gegen- wärtig für die Zulässigkeit eines Namens nicht. Zudem reicht ein Vulgärname de facto bekanntlich in sehr vielen Fällen sogar zur Wiedererkennung vollkommen aus, ja sagt weit mehr als eine ganz vage, vielleicht sogar irreleitende oder direkt unrichtige ‚Beschreibung‘, bezw. ‚indication“. Wenn ein Autor z.B. schreibt: „N: Säugetiere mit Haaren und vier Beinen, einem in jeder Ecke‘, so ist dieser Name N selbstverständlich zu- lässig, und, wenn er sich durch Nachuntersuchung des Original- exemplares, durch eine spätere Mitteilung des Autors usw. als auf den Afrikanischen Elefanten gegründet herausstellt, für diesen verfügbar (s. über diesen Begriff Poche, 1912, p. 7f.). Und dabei gibt eine solche „Kennzeichnung“ ganz gewiß ungleich weniger Aufschluß darüber, worauf jene Gattung gegründet ist, als wenn ein Autor schreibt: ‚Den Afrikanischen Elefanten trenne ich als eine eigene Gattung, N, von Elephas ab“ ; gleichwohl ist der Name im ersteren Fall zulässig, während er es im letzteren nicht sein soll! — Gewiß gibt es Fälle, wo ein Vulgärname zur Wieder- erkennung der Einheit nicht ausreicht; aber dies ist eben auch sonst sehr oft bei Kennzeichnungen der Fall. Ferner ist zu beachten, daß Vulgärnamen in sehr vielen Fällen selbst charakteristische Merkmale und sehr oft zugleich die annähernde systematische Stellung der betreffenden Formen zum Ausdruck bringen, also auch in dieser Hinsicht selbst schon eine Kennzeichnung (,‚indication‘“) enthalten. Ich erinnere an Namen wie Blaumeise, Schopfmeise, Vierhornantilope, einfarbig rother Breitschwanzlori [Ruß, 1880, p. 766], weißköpfiger Amazonenpapagei mit rotem Bauchfleck [t.c., p. 558], Kragenbär, Blaukehlchen, Kreuzschnabel usw. Die Anführung wenigstens gewisser solcher Namen betrachtet darum auch Maehrenthal (1904, p. 103) als eine Kennzeichnung. — Auch . ist es bisweilen sehr schwer zu entscheiden, ob ein derartiger Zusatz zu einem wissenschaftlichen Namen als ein Vulgärname oder aber alseine knappe Charakterisierung der betreffenden Einheit zu betrachten ist, z. B.: N, schwanzlose Makaken; N‘ (gefleckte Katzen); Nn: weißstirniger Amazonenpapagei mit gelbem Zügel und Kopfstreif; N: zweihörnige Nashörner ; usw.— Und zuall dem kommt noch hinzu, daß es oft gar nicht so leicht ist zu entscheiden, ob ein zu einem wissenschaftlichen hinzugefügter Vulgärname einen „bibliographischen Hinweis‘ darstellt [in welchem Falle er selbst- Prüfung der Gutachten 1—51 der Nomenklaturkommission. 7 verständlich als eine Kennzeichnung (,indication“) betrachtet wird] oder nicht, wie wir noch sehen werden (cf. unten p. 20—22). In solchen Fällen hat Herrn Stiles’ eigene Kommission zweimal Entscheidungen abgegeben, die der hier bekämpften Bestimmung des Gutachtens 1 widerstreiten. — Auch in dieser Hinsicht öffnet das Gutachten also Meinungsverschiedenheiten Tür und Tor. — Auch Allen, Brewster, ..... ‚ Stone, 1908, p. LXI be- trachten die Anführung eines Vulgärnamens in gewissen Fällen als die Zulässigkeit eines Namens begründend. Das dort angewandte Vorgehen ist allerdings von keinem Gesichtspunkte aus folgerichtig, zeigt aber dadurch nur um so mehr, zu wie unlieb- samen Resultaten der in dem in Rede stehenden Gutachten ein- genommene Standpunkt führen würde. — Es ist also nicht nur durch die Nomenklaturregeln, sondern auch durch ge- wichtige andere theoretische und praktische Momente geboten, die Hinzufügung eines Vulgärnamens als für die Zulässigkeit eines Namens genügend zu betrachten. (Selbstverständlich soll aber damit diese Art der Kennzeichnung nicht etwa empfohlen werden.) [Gutachten 4.] „Status of Certain Names published as Manuscribt Names.“ (Stiles, 1907, p. 523.) Dieses Gutachten behauptet, daß Manuskriptnamen schon durch die bloße Tatsache ihrer Anführung als solche (z. B. in der Synonymie, in einer historischen Übersicht usw.) zulässig werden, und daß sogar ihre Giltigkeit (,‚validity‘‘) nicht dadurch beeinflußt wird, ob sie von dem sie veröffent- lichenden Autor angenommen oder verworfen werden. Schon 1912, p. 67—72 habe ich eingehend nachgewiesen, daß diese Ansicht irrig ist und zudem bei ihrer praktischen Anwendung bedeutende Übelstände, vor allem zahlreiche Namensände- rungen, zur Folge hätte. Insbesondere legte ich auch dar, daß diese Ansicht gänzlich unvereinbar ist mit dem von der Kommission selbst unmittelbar nachher eingenommenen, ansich durchaus richtigen Standpunkt, wonach vorlinneische Namen nicht schon dadurch zulässig werden, daß sie nach 1757, z. B. bei der Anführung der Synonymie einer Einheit, gedruckt werden, sondern dazu von dem betreffenden Autor als giltige Namen gebraucht werden müssen. Denn entweder ist die bloße Anführung eines Namens als nicht-giltiger Name einer Einheit (also z. B. als Synonym) eine „Bezeichnung“ dieser mit jenem, oder sie ist es nicht. Im letzteren (dem tatsäch- lich zutreffenden) Falle ist es klar, daß der Standpunkt des Herrn Stiles, bezw. seiner Kommission, daß die Zulässigkeit und sogar die Giltigkeit! von veröffentlichten Manuskriptnamen unabhängig davon ist, ob sie von dem sie veröffentlichenden Autor als giltige Namen gebraucht werden oder nicht, nach 1. Heit 8 Franz Poche: Art. 25 direkt unrichtig ist. Im ersteren Falle da- gegen wäre es ebenso klar, daß die gegenteilige An- sicht der Kommission inbezug auf nach 1757 neuerdings ver- öffentlichte vorlinneische Namen mit eben diesem Artikel in direktem Widerspruch stünde. — Ich habe meinen dortigen Ausführungen nichts hinzuzufügen, weshalb ich im übrigen, um Wiederholungen zu vermeiden, nur auf sie verweise. — Diese meine Auffassung stimmt übrigens auch ganz mit der- jenigen überein, die Allen, Brewster, ..... ‚ Stone,1908, p. LXI inbezug aufnomina nudain dem streng analogen Falle vertreten. Krasse Belege dafür, zu wie außerordentlich störenden Namens- änderungen die Annahme dieses irrtümlichen Gutachtens führt, hat Rohwer (1911) geliefert. Panzer hat nämlich mehrfach von Jurine später (1807) eingeführte Namen von Tenthrediniden- gattungen schon früher in der Synonymie einzelner von ihm unter anderen Gattungen beschriebener Species, also als Jurine’- sche Manuskriptnamen, zitiert, z. T. bei Arten, die Jurine überhaupt nicht seiner betreffenden Gattung zurechnete. Selbst- verständlich (cf. Poche, 1912, p. 13 u. 69) ist es mehr als ein Jahr- hundert lang keinem einzigen Autor eingefallen, dies als eine Auf- stellung der betreffenden Genera für jene Arten zu betrachten, wie Rohwer es [gemäß dem in Rede stehenden Gutachten] tut. Auf Grund dieser Auffassung überträgt er den Gattungs- namen Allantus (Jurine, 1807, p. 35 [cf. p. 54]), den er Panzer, 1801, „p. 82, T. 12° [richtiger LXXXII. Heft, p. 12] zuschreibt, auf das seit hundert Jahren allgemein Emphytus genannte Genus, das mehr als ein halbes Hundert holarktischer Arten umfaßt, und den Namen Nematus (Jurine, p. 35 [cf. p. 59]), den er Panzer, 1801, „p. 82, T. 10° [richtiger LXXXII. Heft, p. 10] zuschreibt, auf Holcocneme Konow. — Enslin (1912, p. 102) bemerkt zu jener Übertragung des Namens Allantus auf Emphytus: Herr Stiles „erklärt, daß hiermit [von Panzer] die Gattung Allantus auf- gestellt sei und somit das Genus, das wir bisher als Emphytus zu bezeichnen gewohnt waren, den Namen Allantus führen müsse. Ich füge mich dieser Autorität [?? (cf. unten p. 27)], obwohl ich persönlich diese Umnennung..... tief bedauere, und obwohl mir auch die Stiles’sche Logik nicht zwingend erscheint.‘‘ Herr Enslin begründet dies kurz aber treffend im Sinne der vorstehenden Aus- - führungen und sagt dann: ‚jedoch: Romalocuta, causa finita‘‘. — Was die unfehlbare (päpstliche) Roma betrifft, verweise ich nur aufdas unten (p. 15) Gesagte. Und betreffs Stiles-Roma liegen die Dinge leider in Wirklichkeit so, daß oft eine bisher völlig klare und feststehende Sache von dem Augenblick an unklar, bzw. umstritten wird und zu Meinungsver- schiedenheiten führt, wo er darüber „gesprochen hat‘, so daß die ‚‚causa‘‘ also damit nicht nur nicht beendigt ist, sondern im Gegenteil erst anfängt! (S. z. B. den vorliegenden Fall, oben p. 2 f. und unten p. 9—15.) Prüfung der Gutachten 1—51 der Nomenklaturkommission. 9 Gutachten 6. „In Case of a Genus A Linnaeus, 1758, with Two Species, Ab and Ac.“ (Stiles, 1910a, p. 7—9.) Herr Stiles sagt hier, daß, wenn ein späterer Autor eine Gattung A, die ursprünglich nur zwei Arten enthielt, Ab und Ac, geteilt hat, sodaß er in A die einzige Art Ab läßt und für Ac eine neue monotypische Gattung C (Tautonymie!) aufstellt, er als damit den Typus von A festgelegt habend zu betrachten ist. Es wird hierbei also für die Festlegung des Typus nicht, wie esnach Art. 30 (g) der Nomenklaturregeln unbedingt geschehen müßte die willkürliche Typusbestimmung (s. Poche, 1912, p. 26), sondern de facto das Eliminationsverfahren angewandt, eine schreiende Inkonsequenz, auf die auch schon die Kommissionsmitglieder Maehrenthal, Schulze, Graff und Studer (in: Stiles, t. c., p. 8) und ebenso Hendel (1911, p. 91) nachdrücklich hingewiesen haben. Dabei ist wohl zu beachten, daß alle die genannten Autoren wie auch der Verfasser dieses und überhaupt die überwiegende Mehrzahl der Zoologen Anhänger des Eliminations- verfahrens sind; aber dagegen lehnen sie sich auf, daß dieses entgegen der von Herrn Stiles stets, wenn auch ganz mit Unrecht (s. Poche, 1914), als giltig betrachteten Bestimmung (g) des Art. 30 der Regeln (cf. über diesePoche, 1912, p. 30—64) gänzlich willkürlicher Weise gerade in einem speziellen Falle an- gewendet werden soll. — Außerdem ist das Gutachten aber auch so wenig präzise und einheitlich abgefaßt, daß es in vielfacher Hinsicht ganz unklar ist, welche Fälle alle darunter subsumiert werdensollen. Undein Gutachten der Nomenklatur- kommission sollte doch Klarheit schaffen und eine schwierige Frage lösen, nichtaber Unsicherheit und Verwirrung erzeugen und dem auskunftsuchenden Zoologen neue Rätsel aufgeben, wie es hier leider der Fall ist. — Zur Begründung des Vorstehenden sei auf das von mir 1912, p. 91—96 Gesagte verwiesen. Daselbst habe ich auch die Fragen gestellt, die sich aus dem Gutachten unabweislich ergeben, und betont, daß man erwarten muß, daß Herr Stiles als der Verfasser des Gutachtens sie nicht unbeantwortet lassen wird. Obwohl aber die Arbeit Herrn Stiles zugesandt wurde und er sie erhalten hat, hat er es vorgezogen, eine Beantwortung jener Fragen zu unterlassen. Gutachten 7. „Opinion Rendered on the Interpretation of the Expression „n. g., n. sp.“ Under Art. 30a“. (Stiles, 1910a, p. 10.) Hier behauptet Stiles: „Wenn ein Autor ein neues Genus publiziert und eine der Arten als ‚‚n. g., n. sp.‘ bezeichnet, aber den Gattungstypus nicht anderweitig ausdrücklich bestimmt, ist solche Anführung (‚,n. g., n. sp.‘) gemäß Art. 30a als Typus durch ursprüngliche Bestimmung auszulegen.“ Diese Auffassung steht in entschiedenem Widerspruch mit Art. 30 der Regeln. Denn die Sektion a desselben bezieht 1. Heft 10 Franz Poche: sich ausdrücklich nur auf jene Fälle, wo in der ursprünglichen Veröffentlichung einer Gattung eine der Arten ‚‚mit Entschiedenheit als Typus bezeichnet ist‘ (‚is definitely designated as type‘); und man kann doch unmöglich behaupten, daß die Bezeichnung einer Art als ‚‚n. g., n. sp.“ eineentschiedene Bezeichnung derselben als Typus darstelle. Wie streng dieser Begriff — und mit vollem Recht — in dem gedachten Artikel gefaßt wird, geht übrigens auch klar daraus hervor, daß sogar die Benennung einer Art als Zydicus oder Zypus bei der ursprünglichen Veröffentlichung einer Gattung keineswegs unter Art. 30a gerechnet, sondern dieser Fall im Gegenteil gesondert unter (db) angeführt und daselbst gesagt wird, daß eine solche Benennung (wofern nicht eine Art ursprünglich als Typus bestimmt ist) als eine ursprüngliche Typusbestimmung zu betrachten ist [also nicht eine solche ist]. — Durch jene gänzlich ungerechtfertigte Subsumierung des uns hier beschäf- tigenden Falles unter Art. 30a wird die Anwendung der Bestim- mung (g) dieses Artikels, bezw. des Eliminationsverfahrens (s. oben p. 9), die richtigerweise im allgemeinen angewendet werden müßten, natürlich ausgeschlossen. Dasselbe gilt aber vorkom- mendenfalls auch von den Bestimmungen (db) und (d), da die Bestimmungen des Art. 30 in der Ordnung ihrer Aufeinander- folge anzuwenden sind, so daß jede vorhergehende den Vorrang vor allen nachfolgenden hat. Wenn also auch ein Autor bei der Aufstellung einer Gattung einer der Arten den Namen Zypus oder typicus gegeben hat, oder absolute Tautonymie vorliegt, er aber eine andere Art als ‚‚n. g., n. sp.“ bezeichnet, so ist diese letztere der Typus! — Wie wenig innere Be- rechtigung diese Auffassung hat, ergibt sich aus der Erwägung, daß ein Autor diese Bezeichnung im allgemeinen dann anwenden wird, wenn er bei der ersten Anführung einer neuen Gattung zugleich eine neue Spezies beschreibt; diese braucht er aber deshalb keineswegs als Typus oder typisch zu betrachten, wie ich 1912, p. 47 dargelegt habe. Vielmehr stellt jene Bezeichnung nichts weiter als die einfachste und kürzeste Art dar, mitzuteilen, daß es sich um eine neue Gattung und zugleich um eine neue Art handelt. — Irgend eine Begründung für seine Ansicht zu geben versucht Stiles überhaupt nicht. : Mit vollem Recht haben sich daher auch die Kommissions- mitglieder Hoyle, Maehrenthal und Schulze (in: Stiles, 1910, p. 10) entschieden gegen die soeben zurückgewiesene Ansicht Stiles’ ausgesprochen. So sagen die beiden letztgenannten Autoren u. a.: „Ein neues Prinzip, dessen Zweckmäßigkeit nicht einzusehen ist." Daß dessen Annahme neben seiner theoretischen Unhaltbar- keit, wie jede neue Auslegung der Regeln — worin Herr Stiles, wie wir noch mehrfach sehen werden, überhaupt eine große Frucht- barkeit entwickelt —, auch eine größere oder geringere Zahl von Prüfung der Gutachten 1—51 der Nomenklaturkommission. 11 Namensänderungen bedingen würde, ist ohne weiteres einleuchtend. Es gilt daher hier ganz dasselbe, was ich bei einer früheren Gelegenheit (1908, p. 128) über die Vornahme zweckloser Änderungen an den Regeln selbst gesagt habe. Gutachten 16. - „Ihe Status of Prebinominal Specific Names (Published prior to 1758) Under Art. 30d“. (Stiles, 1910a, p. 31—39.) Herr Stiles entwickelt hier die Ansicht, daß ‚‚die Zitierung eines klaren präbinominalen Speziesnamens [worunter er mono- nominale Namen von Arten versteht!] in der Synonymie“ gegebenenfalls als den Forderungen von Art. 30d Genüge leistend (d. h. als Tautonymie darstellend) auszulegen ist. Diese Ansicht ist aber samt den weitläufigen Aus- einandersetzungen, in denen Stiles sich dabei ergeht, vollkommen unhaltbar und widerspricht direkt nicht nur dem Geiste, sondern auch dem’ klaren Wortlaute der Regeln sowie des Gutachtens 5 seiner eigenen Kommission. Ich habe dies 1912, p. 72—75 und 86—90 bereits zur Genüge bewiesen und verweise daher nur auf meine dortigen Ausführungen. In dieser Verwerfung der gedachten Ansicht stimme ich auch vollkommen mit den Kommissionsmitgliedern Maehrenthal und Schulze (in: Stiles, 1910a, p. 39) überein. Diese sagen: ‚Wenn die von Linn& 1758 zitierten Namen aus den Schriften von Gesner, Aldrovandi und anderen Autoren, die keine binäre Nomenklatur anwandten, Namen von Species sind, so sind sie deshalb noch keine spezifischen Namen, die not- wendigerweise generische Namen zur Bedingung haben. Diese von Linne zitierten Namen können daher nicht als Synonyme von spezifischen und subspezifischen Namen im Sinne der binären Nomenklatur angesehen werden.“ Sie greifen damit nur eine der vielen irrtümlichen Auffassungen, auf die das Gutachten sich stützt, heraus; doch ist diese allein natürlich vollkommen genügend, um es als gänzlich unrichtig nachzuweisen. Leider sind aber auch ihre Ausführungen, um einen nur zu berechtigten Ausdruck Looss’ zu gebrauchen (s. unten p. 27), an Herrn Stiles „spurlos vorüber- gegangen“. Übrigens scheint Herr Stiles mit Recht selbst sehr wenig Vertrauen in die Beweiskraft seiner auf p. 36f. sub (1)—(4) beigebrachten Argumente zu haben, die nebst seiner Anführung der Bestimmung (d) des Art. 30 auf p. 35 allein als Gründe für seine Ansicht in Betracht kämen, wenn sie zutreffend wären, und die auch er bei der Begründung dieser allein benützt. Denn sonst hätte es seiner ganzen Ausführungen auf p. 31—36, in denen er z. B. sogar darauf eingeht, was Linn€ getan haben würde, wennerandere nomenklatorische Anschauungen gehabt hätte als er gehabt hat, gewiß nicht bedurft. 1. Heft 12 Franz Poche: Zu welchen endlosen Streitigkeiten und unentscheidbaren Meinungsverschiedenheiten die Annahme des in diesem Gutachten von Stiles entwickelten Standpunktes führen würde, erhellt übrigens viel schlagender noch als aus meinen bezüglichen Dar- legungen (1912, p. 86 und 90) aus der Angstlichkeit, mit der Stiles es vermeidet, sich auch nur in einem einzigen Falle effektiv für die Anwendung des von ihm darin verfochtenen Grundsatzes auszusprechen. Er drückt sich vielmehr aus wie folgt (die Hervorhebung durch Sperrdruck stammt von mir): ‚Die folgenden Genera, wenn unter die vorliegende Entscheidung sub- sumiert, würden als Typen dieselben Arten zu behalten scheinen die von guter Autorität [welche Autoritäten hält Herr Stiles für ‚gute‘ ?] als Gattungstypen angenommen werden, aber ihre Ein- beziehung in diesen Paragraph stellt nicht eine Entscheidung seitens dieser Kommission dar‘ (wie schlau!). Und unmittelbar anschließend daran fährt er fort: „Die folgenden Genera, wenn unter die vorliegende Entscheidung subsumiert, würden als Typus eine Art zu nehmen scheinen die von gewissen Autoritäten nicht angenommen wird, aber ihre Einbeziehung in diesen Paragraph stellt nicht eine Entscheidung in dem Sinne dar daß die fraglichen Autoritäten im Irrtum sind, und wennirgend ein Autor versucht die Fälle unter die vorliegende Entscheidung zu subsumieren liegt die Beweislast zu zeigen daß er zu diesem Vorgehen be- rechtigt ist ihm ob‘. — Es ist dies eine Sprache, wie man sie eventuell bei einem verschlagenen Advokaten oder Politiker, aber gewiß nicht bei einem Mann der Wissenschaft erwarten würde. Geradezu vernichtend ist das Urteil, das Mathews (1911, p. 5) über dieses Vorgehen des Herrn Stiles fällt (s. unten p. 32). Gutachten 19. „Plesiops vs. Pharopteryx‘“ (Stiles, 1910a, p. 45—47). Stiles vertritt hier die Ansicht, daß, falls Plesiops identisch mit Pharopteryx ist, auf Grund der vorliegenden Daten Plesiops als giltiger Name zu verwenden ist. Dieser Anschauung kann ich aber ebensowenig wie Jentink (in Stiles, 1910a, p. 47) beistimmen. — Stiles vermeidet es zwar, sich darüber auszusprechen, wo und von wem der Name Plesiops seiner Ansicht nach eigentlich eingeführt wurde. Tatsächlich ist dies aber an keiner der beiden von ihm in dieser Beziehung an- geführten Stellen (Cuvier, 1817, p. 266; Oken, 1817, Seite vor p. 1183) geschehen. Betreffs der ersteren, wo Cuvier lediglich von „Les PLESIOPS‘ spricht, sagt Herr Stiles, daß ‚, Plesiops, trotz des französischen Akzentes, als als lateinischer Genusname veröffent- licht interpretiert werden könnte“ (im Original nicht gesperrt). Das ist aber ein Irrtum; denn bei diesen macht Cuvier t. c. niemals einen Akzent. An der zweiten Stelle hingegen, wo der Name wirklich ein wissenschaftlicher ist, wird er garnicht als giltiger Name gebraucht, sondern lediglich (und zwar irrtümlicherweise, da es sich bei Cuvier ja nicht um einen wissenschaftlichen Namen Prüfung der Gutachten 1—51 der Nomenklaturkommission. 13 handelt) als von einem anderen Autor verwendet an- geführt. Es wird also hier überhaupt nicht eine Einheit mit ihm bezeichnet und ist er somit nach Art. 25 der Regeln unzulässig, wie ich 1912, p. 70f. (cf. p. 67—69) des näheren dargelegt habe. — Es ist daher der von Jordan und Seale, 1906, p. 260 mit vollem Recht gebrauchte Name Pharopteryx Rüpp. als giltiger solcher beizubehalten. Gutachten 20. „Shall the Genera of Gronow, 1763, be Accepted?‘“ (Stiles, 1910a, p. 48—50.) Hier belehrt uns Herr Stiles, daß es klar ist, daß Gronovius (1763) binäre Nomenklatur angewandt habe, so daß also Namen wie „HEPATUS mucrone reflexo utrinque prope caudam“ (t. c., p. 113), „ARGENTINA linea lata argentea in lateribus‘ (p. 112), und anderer- seits mononominale Namen von Arten, wie „Clarias‘ (p. 100), „Mugil“ (p. 129), als jener entsprechend zu betrachten wären! Die einzige Begründung, die er hierfür gibt, besteht darin, daß er die Art. 2 und 25 der Regeln anführt und anschließend daran sagt: „Es ist klar daß Gronow’s Nomenklatur binär ist, das ist, er benennt zwei Einheiten oder Dinge, Genera und Spezies.‘ Diese Ansicht Stiles’ ist aber gänzlich unhaltbar. Allein richtig ist vielmehr, wie ich 1912, p. 77—80 eingehend nachgewiesen habe, jene Auffassung des Begriffes der binären Nomenklatur, die die allgemein herrschende war und ist, die z. B. I. Geoffroy Saint-Hilaire (1841, p. 112—114), Carus (1872, p. 502), Ganglbauer (1881, p. 683; 1908), Bedel (1882, p. 4), die Deutsche Zoologische Gesellschaft (1894, p. 8), Stiles (in Stiles und Carus, 1898, p. 18; 1905, p. 11)!!, Dahl (1901, p. 44), Hartert (1904, p. 549f.), Siebenrock (1907, p. 1764), Mathews (1911, p. 1f.), Dall (1912, p. 345), Handlirsch (1913, p. 83 [münd- lich bestätigt]) usw. vertreten haben und die eingehend in einem (von mir 1912, p. 91 veröffentlichten) von ca. 550 Zoologen unterzeich- neten Antragedargelegtwird. Und danach besteht nicht der mindeste Zweifel,ddaßGronovius nicht,,‚denGrundsätzen der binären Nomen- klatur folgte‘, und daß die von ihm gebrauchten Gattungs- und Artnamen daher unzulässig sind. In diesem Sinne spricht sich auch Hoyle (in Stiles, 1910a, p. 50) aus; und auch D. S. Jordan neigt (1912, p. 436f.) dieser Ansicht zu. — Nebenbei sei erwähnt, daß dadurch zahlreiche bei Stiles’ Auffassung unvermeidliche höchst störende Änderungen der Namen von Gattungen sowie von höheren Gruppen vermieden werden (s. Jordan in Stiles, 1910a, p. 48f.; Poche, 1912, p. 85; Mathews, 1914). — Ich weise noch besonders darauf hin, daß Stiles selbst (in Stiles u. Carus, 1898, p. 18) den Terminus binäre Nomenklatur in dem hier vertretenen Sinne gebraucht, nämlich als gleich- bedeutend mit binominale Nomenklatur, wie sowohl aus einem Ver- gleich der betr. Stellen seines englischen Textes untereinander als auch aus einem solchen mit dem deutschen Texte (p. 19) mit vollster 1. Heft 14 Franz Poche: Klarheit hervorgeht. Und 7 Jahre später (1905, p. 11) spricht sich Stiles noch viel eingehender in eben diesem Sinne aus. Er sagt nämlich: „Vor der Einführung des Linneischen Systems der Nomenklatur, wurde den Organismen gewöhnlich ein poly- nominaler Name gegeben, der in vielen Fällen identisch mit der Beschreibung war. Das Linneische System führte in die Zoologie und Botanik die Sitte ein zwei Namen zu gebrauchen, daher wird esoft das „binominale“ [,,‚binomial‘] System genannt. Diese Namen bezogen sich auf zwei Dinge, oder zwei systematische Ein- heiten (nämlich, das Genus und die Species), daher wird die Linneische Methode oft das „binäre‘“ [,binary‘“] System genannt.“ [Sperrdruck von mir — d. Verf.] — Daß Stiles also hier beide Male den Begriff binäre Nomenklatur in dem all- gemein üblichen, mit binominale Nomenklatur gleichbedeutenden, von dem jetzt von ihm hineininterpretierten aber völlig abweichenden Sinne gebraucht, steht absolut fest. Der Begriff der binären Nomenklatur ist aber in der Zwischen- zeit wahrhaftig kein anderer geworden. Stiles hätte also entweder 1898 u. 1905, nachdem er 10 Jahre lang Mitglied der Internationalen Nomenklaturkommission gewesen war, noch nicht gewußt, was binäre Nomenklatur ist, oder er weiß es heute nicht mehr. In beiden Fällen gehört ein solcher Autor nicht an die Stelle, die Herr Stiles ein- nimmt, was ich wohl nicht erst näher auszuführen brauche. Eine Erklärung für diesen Umschwung in seinen Ansichten gibt Stiles nirgends. — In einer Sitzung seiner Kommission am Monacoer Kongreß berief sich Stiles meinen Argumenten gegen- über zur Begründung seines [jetzigen!] Standpunktes auf Webster’s Unabridged Dictionary of the English Language [ein gewöhnliches (als solches sehr gutes) Wörterbuch!] und be- tonte, daß es die höchste Autorität sei, dieer kenne! — Ein Kommentar hierzu ist wohl überflüssig. — Ein derartiges, zudem gänzlich unbegründetes Umstürzen fundamentaler, längst festgelegter Grundsätze kann — wie so manche andere Aktion des Herrn Stiles (cf. z. B. oben p.2) — nur dazu führen, neue Unsicherheit und Verwirrung in unsere Nomenklatur hineinzutragen. Mit vollstem Recht sagt daher auch ein in Nomenklaturfragen so erfahrener Autor wie Mathews (1914, p. 87) diesbezüglich: ‚Soweit ich beurteilen konnte war Binominalität die Grundlage unseres gegenwärtigen nomenklatorischen Systems und dieses System zu untergraben war ein schwerer Fehler.‘‘ Er weist dann „die Un- sicherheit mancher unserer gebräuchlichsten Gat- tungsnamen“ (von mir gesperrt — d. Verf.) infolge dieser Stiles’schen Neuerung nach. Und auf Grund seiner Unter- suchungen findet er, daß diese ‚zu einem solchen Umstürzen von Namen führen wird, daß das einzige Rettungsmittel die Aner- kennung einer Liste von Nomina Conservanda sein wird“. Ohne Prüfung der Gutachten 1—51 der Nomenklaturkommission. 15 hier auf diese letztere Frage abschweifen zu wollen, muß ich be- tonen, daß in unserem Falle ein viel einfacheres und näher- liegendes Rettungsmittel ist, diese erwiesenermaßen un- richtige und mit den Nomenklaturregeln in vollem Widerspruch stehende neueste Ansicht Stiles’ einfach mit aller Entschiedenheit zurückzuweisen und sich nach wie vor an die Nomenklaturregeln zu halten. Denn nach diesen sind die fraglichen Änderungen nicht nur nicht notwendig, sondern durchaus unstatthaft. (Herr Mathews gegen seine bessere Überzeugung allerdings ‚„laudabiliter se subiecit‘‘, wie es in der unfehlbaren römisch-katholischen Kirche so schön heißt; er wurde dafür auch sofort gebührend belobt, wenn auch nicht von Stiles- Roma [s. oben p. 8] selbst, so doch von einem von dessen wenigen Anhängern, Herrn Stone (1914). — Nun, alle ‚löblichen Unter- werfungen‘“ und Opfer des Intellekts von Galilei bis auf unsere Zeit haben bekanntlich die Erkenntnis und den Fortschritt bisweilen ver- langsamen oder hinausschieben, niemals aber dauernd aufhalten können: „E pur si muove“. — — —) — Bezeichnend ist aber jedenfalls, wie die Tätigkeit des Herrn Stiles sogar einen Autor, der bisher entschiedener Anhänger der strengen Durchführung des Prioritätsgesetzes war (s. Mathews, 1910, p. 492f.), geradezu gewaltsam dazu treibt, die Rettung in einer Liste von nomina conservanda zu erblicken. Gutachten 23. „Aspro vs. Cheilodipterus, or Ambassis‘. (Stiles, 1910a, p. 55-56.) Hier behauptet Herr Stiles, daß der von La Cepede, 1803 (oder 1802 ?), p. 273 als Bestandteil von polynominalen Manuskript- namen Commersons, die er in der Synonymie zitiert, angeführte, aber nicht als giltiger Name gebrauchte, sondern im Gegenteil verworfene Name Aspro zulässig ist. Diese Auffassung beruht auf der im Gutachten 4 vertretenen, von uns bereits oben (p. 7f.) als irrig erkannten Ansicht, daß Manuskriptnamen schon durch die bloße Tatsache ihrer Anführung als solchezulässig werden,und ferner auf dersonderbaren von Stiles im Gutachten 20 entwickelten, von uns gleichfalls als gänzlich unrichtig erkannten Anschauung, daß es den Grundsätzen der binären Nomenklatur entspricht, Arten polynominal zu benennen! — Hieraus ergibt sich ohne weiteres, daß das in Rede stehende Gutachten gänzlich unrichtig ist. Mit vollstem Recht hat sich daher auch Monticelli (in Stiles, 1910a, p. 56) in diesem Sinne ausgesprochen. Der allgemein übliche Name Aspro C. V. ist also nicht präoccupiert. Gutachten 24. „Antennarius Commerson, 1798, and Cuvier, 1817, vs. Histrio Fischer, 1813“. (Stiles, 1910a, p. 57—58.) Dieser Fall ist streng analog dem im Gutachten 23 behandelten. Dementsprechend ist auch das über ihn abgegebene Gutachten 1. Heft 16 Franz Poche: dem vorhergehenden ganz analog und daher ebenso irrtümlich wie dieses. Gutachten 26. „Cypsilurus vs. Cypselurus‘. (Stiles, 1910b, p. 63—64.) Hier vertritt Herr Stiles die Ansicht, daß in Anbetracht der zahlreichen Druckfehler in Swainson, 1838 und 1839, und der mehr- fachen Bezugnahme auf die Schwalben, der Name Cypsilurus Swainson (1838, p. 299; 1839, p. 187, 296, 430, 442) [die beiden letzten Stellen betreffen allerdings nur den Index] nachweislich [bezw. „ersichtlich‘] ein Druckfehler ist und zu Cypselurus korri- giert werden sollte. Diese Ansichtistaber unhaltbar. Denn ein Druckfehler würde wohl sicher nicht bei jeder Verwendung des Namens in zwei verschiedenen Veröffentlichungen an fünf (bezw. drei) weit voneinander getrennten Stellen in genau derselben Weise wiederkehren, wie ja auch die von Stiles angeführten wirklichen Druckfehler nur ein- oder höchstens zweimal vorkommen. Ich erinnere ferner an den Namen Cypsiurus Lesson (1843, col. 134) der zweimal vorkommt und ebenfalls ganz offenbar von »uöweios, bezw. Cypselus, und odod, Schwanz, ab- geleitet ist. Es ist also nicht nur nicht nachweislich, bezw. ersicht- lich, daß in dem Namen Cypsilurus ein Druckfehler vorliegt, sondern es ist dies im Gegenteil sogar recht unwahrscheinlich. Daher ist dieser Name unverändert beizubehalten. In diesem letzteren Sinne hat sich mit Recht auch schon Herr Jentink (in Stiles, 1910b, p. 64) ausgesprochen. Gutachten 29. „Pachynathus vs. Pachygnathus‘“. (Stiles, 1910b, p. 68.) Stiles sagt hier, daß es auf Grund der Argumentation im Gutachten 26 [große Zahl der Druckfehler] aus der ursprünglichen Beschreibung ersichtlich sei, daß Pachynathus (Swainson, 1839, p. 194 und 326) ein Druckfehler für Pachygnathus ist; und daher sei jener Name durch Pachygnathus (1834) unter den Arachnoidea präokkupiert. Auch hier sind Stiles’ Ausführungen unzutreffend. — Zu- nächst ist es von vornherein sehr unwahrscheinlich, daß ein Druck- fehler an zwei weit voneinander getrennten Stellen in genau der- selben Weise wiederkehren würde. Überdies ist in der Beschreibung mit keinem Wort davon die Rede, daß die Kiefer des Tieres durch ihre Dicke ausgezeichnet seien, wie Stiles’ Hinweis auf jene in Verbindung mit der von ihm vorgenommenen ‚Verbesserung‘ des Namens notwendigerweise involviert. Die von ihm dieser zugrunde gelegte Etymologie beruht also auf einer bloßen, gänzlich unbe- wiesenen Vermutung. Es kann somit garnicht davon die Rede sein, daß in dem Namen Pachynathus ein Druckfehler ersichtlich ist. Daher ist seine ursprüngliche Schreibung beizubehalten und er nicht durch Pachygnathus präokkupiert und somit verfügbar (s.- Poche, 1912, p. 7£.). Prüfung der Gutachten 1—51 der Nomenklaturkommission. 17 Gutachten 33. ‚The Type of the Genus Rutilus Rafinesque, 1820“. (Stiles, 1911, p. 78.) ‚Rafinesque stellte (1820, p. 48 [cf. p. 50]) eine Gattung Rutilus auf und sagte: ‚Ich nenne diese Gattung Rutilus, in der Voraussetzung [oder: Vermutung (,supposition‘‘)], daß der Cyprinus vutilus der Typus davon sein kann [,,may be the type of it‘; wenn es anders sein sollte, mag sie Plargyrus genannt werden.“ Er stellt hierher Rutilus plargyrus und sechs andere Arten. Über diesen Fall sagt Herr Stiles: „Es ist ... klar daß Rafinesque Cyprinus rutilus in seiner Gattung Rutilus inbegriff, und daß er diese Art zum Gattungstypus zu haben wünschte. Vom Standpunkte der Nomenklatur stellte er virtuell eine Gattung auf, der er zwei Namen gibt, nämlich, Rutilus (Typus durch ur- sprüngliche Bestimmung und absolute Tautonymie, Cyprinus rutilus) und Plargyrus (Typus durch absolute Tautonymie, Rutilus plargyrus), und er bevorzugte den Gattungsnamen Rutilus. In irgend einer späteren Teilung dieser Gattung muß der Gattungsname Rutilus seinem Typus Cyprinus rutilus folgen, während Plargyrus seinem Typus Rutilus plargyrus folgen muß.“ Dies ist der weitaus schwierigste Fall, über den bisher ein Gutachten der Kommission veröffentlicht wurde. Ich erkenne auch vollkommen an, daß Stiles ihn in ganz einleuchtend schei- nender Weise entschieden hat, und es ist sehr begreiflich, wenn die anderen Kommissionäre herzlich froh waren, die mißliche Sache auf ‚scheinbar gute Art loszuwerden und gern ihre Zustimmung zu seinen Ausführungen gaben. — Bei genauerer Analyse ergibt sich aber, daß diese nicht stichhaltig sind. Vor allem ist Stiles im Irrtum, wenn er angibt, daß Cyprinus rutilus durch ursprüngliche Bestimmung den Typus von Rutilus darstellt. Denn dazu wird mit Recht ausdrücklich verlangt, daß die betreffende Art dezidiert (‚‚definitely‘‘) als Typus bestimmt wird; und das hat Rafinesque hier doch ganz gewiß nicht getan (s. oben). Ganz im Gegenteil kann Cyprinus rutilus über- haupt niemals als Typus von Rutilus in Betracht kommen, da er von Rafinesque nur zweifelhaft zu diesem Genus gestellt wurde, wie aus seiner eingangs angeführten Voraussetzung, bezw. Annahme klar erhellt. Denn diese hat nur dann einen Sinn, wenn er eben im Zweifel war, ob jene Art tatsächlich zu der von ihm aufgestellten Gattung gehört; denn wenn letzteres der Fall war, so konnte sie ja selbstverständlich auch der Typus davon sein. (Dieser Zweifel ist auch sehr begreiflich, wenn wir bedenken, daß Rafinesque damals in Amerika war und jedenfalls kein Ver- gleichsmaterial von Cyprinus rutilus zur Verfügung hatte) Nun folgt aber aus dem Begriff des Typus unmittelbar, daß eine vom Autor einer Gattung ihr nur zweifelhaft zugerechnete Art niemals der Typus jener seinkann. Dies wird auch in Art. 30 sub (e) ausdrücklich bestimmt und auch von Herrn Stiles durchaus an- Archiv für Naturgeschichte 1914. A. 1. 2 1. Heft 18 Franz Poche: erkannt (cf. seine treffenden Ausführungen in Stiles und Hassall, 1905, p. 57 [cf. p. 12]). (Dagegen wäre Stiles nach dem Buch- staben des Art. 30 allerdings berechtigt, Cyprinus rutilus als Typus von Rutilus durch Tautonymie zu erklären, wie er es auch tut. Da nämlich die Bestimmungen dieses Artikels in der Ordnung ihrer Aufeinanderfolge anzuwenden sind und die betreffs des Typus durch Tautonymie unter (d) steht, so käme es hier garnicht zur Anwendung von Absatz (e) und würde also in solchen Fällen eine vom Autor einer Gattung ihr nur zweifelhaft zugerechnete Art des Typus jener darstellen! Dies ist aber direkt widersinnig, wie wir gerade gesehen haben, und gewiß nicht die Absicht des Kon- gresses gewesen, sondern ganz zweifellos nur auf die hier — wie an anderen Stellen (worauf ich demnächst einzugehen gedenke). — höchst unglückliche Stilisierung dieses Stiles’schen Art. 30 zurück- zuführen, und kann auf keinen Fall angenommen werden. [Es sollte nämlich der Absatz (e) vielmehr an zweiter Stelle, also als (d) an- geführt werden, womit dem Widersinn sofort abgeholfen wäre. Die Trennung der Bestimmungen (a) bis (g) in I. und II., die ohnedies völlig bedeutungslosist, muß dann natürlich gleichfalls hinwegfallen.]) Nun zu Plargyrus. — Dieser Name wurde ausdrücklich — bedingungsweise — als Ersatz für Rutilus eingeführt, was ja auch der Auffassung Stiles’ ganz entspricht. Die beiden Namen sind also unbedingte Synonyme und können daher nie und nimmer für zwei verschiedene Einheiten gebraucht werden. — Dies steht auch im vollen Einklang mit Art. 30 (f). Der Typus von Plargyrus ist gleichfalls nicht ursprünglich bestimmt [,‚designated‘‘], wohl aber, wie auch Herr Stiles angibt, durch Tautonymie auf Rutilus plargyrus festgelegt. Diese Art wird dadurch nach Art 30 (f) zugleich zum Typus von Rutilus, da ja der Name Plargyrus als Ersatz für Rutilus eingeführt wurde. Wir kommen also auch auf diesem Wege zu dem soeben a priori erkannten Resultat, daß die Namen Rutilus und Plargyrus nur für eine und dieselbe Gattung verfügbar sind. Nun handelt es sich noch darum, welcher davon den giltigen Namen dieses Genus darstellt. Da sie gleichzeitig eingeführt wurden, so ist dies derjenige, der von dem ersten revidierenden Autor gewählt wurde, d. i. dem ersten Autor, der in Erkenntnis ihrer Synonymie den einen von ihnen als giltigen Namen gebrauchte. Dieser Autor ist hier Rafinesque selbst; und zwar wählte er als solchen Rutilus, der somit den giltigen Namen der Gattung darstellt. — (Dagegen könnte man vielleicht einwenden wollen, daß Rafinesque diesen Namen nur bedingungsweise wählte, und zwar unter einer Bedingung, die tatsächlich nicht zutrifft — in welchem letzteren Fall er den Namen Plargyrus gebraucht wissen wollte. Dies kann aber an der Sachlage nicht das Geringste ändern. Denn der revidierende Autor hat nur das Recht, einen der verfüg- baren gleichalten Namen als giltigen solchen zu wählen, nicht aber das Recht, zu bestimmen, daß unter diesen Umständen dieser, Prüfung der Gutachten 1—51 der Nomenklaturkommission. 19 unter anderen Umständen jener Name als giltiger solcher zu verwenden ist. Unddas ist auch durchausberechtigt,schon deshalb, weilja die betreffenden Umstände sich ändern können oder nach der Ansicht des einenAutorsvorliegen,nachdereinesanderenabernicht vorliegen können, sodaß im entgegengesetztenFalle dann stets Namensän- derungen, bezw. Meinungsverschiedenheiten über den giltigen Namen stattfinden müßten.) s Gutachten 37. „Shall the Genera of Brisson’s ‚‚Ornithologia“, 1760, be Ac- cepted‘“ (Allen in Stiles, 1911, p. 87—88). In diesem Gutachten vertritt Herr Allen die Ansicht, daß die von Brisson, 1760, gebrauchten Gattungsnamen zulässig sind. Er weist eingehend nach, daß Brissons Gattungen echte generische Gruppen sind. Dies wurde auch nie von irgend jemandem und insbesondere auch nicht von Herrn Hartert bestritten, der ein Gutachten über obige Frage verlangt hatte. Weiter sagt aber Allen, offenbar auf Grundlage der analogen schon oben (p. 13f.) als gänzlich unrichtig erwiesenen Behauptung Stiles’, daß Brissons Nomenklatur ‚konsequent binär‘ ist — was bisher nach meinem besten Wissen noch kein anderer Autor behauptet hatte —, und seine Gattungsnamen daher zulässig sind. DieseAnsicht istjedoch durchaus irrig, wie ich 1912, p. 75—81 eingehend nachgewiesen habe. Die Gattungs- (und Art-) Namen Brissons sind also un- zulässig, wie übrigens auch schon Hartert (in Allen, 1. c., p. 88) und Mathews (1911, p. 1f.; 1912, p. 452f.) unwiderleglich be- wiesen haben. Und in ganz demselben Sinne spricht sich auch Blanchard (in Stiles, 1912, p. 89) aus. Es ist wohl zu beachten, daß dieses Gutachten etwas ganz anderes proklamiert als einfach die Beibehaltung jener Brisson’schen Gattungsnamen, die bisher von der Mehrzahl der Ornithologen — aber keineswegs allen — unter stillschweigender oder ausdrücklicher Anerkennung der Tatsache gebraucht wurden, daßessich dabei um Ausnahmen zu Gunsten dieses hervorragenden, aber nicht den Grundsätzen der binären Nomenklatur folgenden Autors handelt (s. z. B. Sclater, 1905, p. 88; Dall, 1912, p. 345; Mathews, 1910, p.492; 1912, p. 453), wie es janach den Monacoer Be- schlüssen auch weiter geschehen könnte. Im vollsten Einklang mit diesem Ausnahmscharakter der Verwendung Brisson’scher Gat- tungsnamen steht es, daß bekanntlich eine ganze Anzahl von diesen, die,wennBrissonbinäre Nomenklaturangewandt hätte, die ältesten verfügbaren Namen der betreffenden Genera darstellen würden und somit als giltige Namen gebraucht werden müßten, in der üblichen ornithologischen Nomenklatur nicht gebraucht werden. Nach dem in diesem Gutachten vertretenen, gänzlich irrigen Standpunkte müßten aber selbstverständlich diese alle als giltige Namen gebraucht werden; das wäre eine Quelle für neue Änderungen der Namen allgemein bekannter Vogelgattungen! Und noch eine weitere unabweisliche Konsequenz desselben würde sich 2* 1. Heft 20 Franz Poche: ergeben, deren sich anscheinend weder Stiles noch Allen bewußt geworden sind. Wenn nämlich Brisson als den Grundsätzen der binären Nomenklatur gefolgt seiend betrachtet wird, dann müssen unweigerlich und unbedingt auch seine Artnamen in den zahlreichen Fällen, wo er Arten binominal benannt hat (denn dies wird bekanntlich in Art. 2 der Nomenklaturregeln für die Benennung der Arten vorgeschrieben), als zulässig betrachtet werden. Zu welchen enormen Umwälzungen in der Nomenklatur dies führen würde, wird jeder einigermaßen mit dem Gegenstande Vertraute selbst ermessen. Daß diese Än- derungen nicht etwa auch bei einfacher Beibehaltung der bis- herigen ausnahmsweisen Verwendung einer Anzahl Brisson’scher Gattungsnamen ‚konsequenterweise‘‘ vorzunehmen wären, ist klar; denn im Charakter einer Ausnahme liegt es eben, daß sie sich nur auf einzelne Fälle oder Gruppen von solchen bezieht, nicht aber ein Prinzip darstellt, aus dem alle sich ergebenden Konse- quenzen zu ziehen sind. — Ferner habe ich bereits 1912, p. 79£. auf die großen theoretischen Schwierigkeiten hinge- wiesen, die sich, wenn wirklich eine Nomenklatur wie die Brissons als binär betrachtet würde und somit die von ihm gebrauchten binominalen Namen von Arten nomenklatorisch berücksichtigt werden müßten (s. oben), infolge des Umstandes ergeben würden, daß die Internationalen (und ebenso wohl alle anderen) Nomen- klaturregeln bei ihrer ganz anderen Auffassung des Be- griffes der binären Nomenklatur Verhältnisse, wie sie uns hierbei begegnen, nicht vorgesehenhaben und gar nicht vorsehen konnten. Gutachten 38. „On the Status of the Latin Names in Tunstall, 1771“. (Allen, Stejneger und Stiles in Stiles, 1912a, p. 89—90.) Die genannten Herren vertreten hier die Ansicht, daß auch jene lateinischen Namen in Tunstall, 1771, zulässig sind, die lediglich von einem englischen oder französischen Vulgärnamen begleitet sind, wenn dieser durch Pennant, 1768, oder Brisson, 1760, identifizierbar ist, dagegen nach Gutachten 1 nicht, wenn dies nicht der Fall ist. Letzteres ist nach diesem Gutachten aller- dings richtig; doch ist der darin diesbezüglich eingenommene Standpunktselbstnicht haltbar, wie wiroben (p.5—7) gesehen haben Der erste Teil des Gutachtens 38 ist dagegen dementsprechend an sich vollkommen zu billigen; er steht aber in Widerspruch zu Gutachten 1, das u. a. besagt, daß die Beifügung eines Vulgär- namens in keinem Falle als eine Kennzeichnung (,‚indication‘‘) zu betrachten ist. Die drei Autoren stützen ihre gegenseitige Ansicht darauf, daß Tunstall sagt: „Nomina Latina vel ex Linnaeo vel ex ultima editione Zoologiae Britannicae, Gallica verö ex ornithologia Brissonii plerumque decerpta sunt.‘“ [Cit. nach iüid., 1. c.] Sie sagen nämlich: „Diese Fußnote kann nicht richtig interpretiert werden, ohne die zitierten Werke zu konsul- Prüfung der Gutachten 1—51 der Nomenklaturkommission. Pal tieren. [??] ... Pennant gebrauchte keine lateinischen Namen außer wie sie sich zufällig in seiner Bibliographie finden, aber seine englischen Namen sind augenscheinlich die Grundlage für die meisten der von Tunstall zitierten englischen Namen; Brissons französisch Namen sind augenscheinlich die Grundlage für wenigstens die meisten der von Tunstall zitierten französischen Namen.“ .... ‚Manche der gebrauchten Namen haben keinen Seitenhinweis, sondern beruhen auf den allgemeinen bibliogra- phischen Hinweisen auf Linnaeus, Pennant, und Brisson. Gerade wie weit das Wort ‚„plerumque“ in der Fußnote von Bedeutung ist und ob irgendwelche französische oder englische Namen durch Brisson und Pennant nicht identifizierbar sind ist schwer zu sagen; die vielen geprüften Fälle haben keine Schwierigkeit in der Identifizierung geboten.“ Vor allem ist es absolut unstatthaft, jene eng- lischen Namen in Tunstall, die nicht von einem speziellen Zitat begleitet sind, als aus Pennant, 1768, zitiert zu betrachten, wie es Allen, Stejneger und Stiles tun. Denn in der oben an- geführten Fußnote, auf die sie sich dabei stützen, spricht Tunstall ausdrücklich nur von den von ihm gebrauchten lateinischen und französischen Namen. Dieser Fall liegt so klar, daß darüber nicht der mindeste Zweifel bestehen kann. (Daß sich die in einem Werk über britische Vögel angeführten englischen Vulgärnamen wenigstens zum größten Teil auch in einem früheren Werk über die Fauna von Großbritannien finden, ist ja von vornherein zu erwarten.) Aber auch die französischen Namen in Tunstall können absolut nicht als ‚von einem bibliogra- phischen Hinweis‘ auf Brisson, 1760, ‚begleitet‘ betrachtet werden, wie sie es sein müßten, um nach der in Gutachten 1 vertretenen Auffassung des Art. 25 zulässig zu sein. Denn bei keinem einzigen von ihnen kann man behaupten, daß er zu denen gehört, die aus Brisson, op. c., entnommen sind. (Daß sie sich auch in letzterem Werke finden, ist ja wieder von vornher- ein zu erwarten, da es sich eben um Vulgärnamen handelt.) Daher ist es auch in keinem Falle, wo der lateinische Name nur von einem französischen begleitet ist (und ausschließlich um diese Fälle handelt es sich ja), erweislich, daß dieser sich bei Tunstall auf dieselbe Art bezieht, die Brisson damit benannte, außer wo dies eben aus dem Namen selbst hervorgeht. — S. auch die Schluß- bemerkung bei der Besprechung von Gutachten 39. Gutachten 39. „On the Status of the Latin Names in Cuvier, 1800. (Allen, Stejneger und Stiles in Stiles, 1912a, p. 91). Die genannten Autoren sagen hier, daß die lateinischen Namen in den systematischen Tabellen in Cuvier, 1800, 1, die oft von einem französischen Namen begleitet sind, zulässig sind, soweit sie durch die auf p. XIX gegebenen „bibliographischen Hinweise“ 1. Heft 2 Franz Poche: identifizierbar sind. Sie sagen zur Begründung dessen: Aus p. XIX der Einleitung ist es klar, daß diese französischen Namen die in Cuviers el&mens de zoologie (= Cuvier, 1798), Lacepede (Vögel und Säuger), Lamarck (,testaces“) und Brongniart (Rep- tilien) gebrauchten sind. Die Hinweise auf p. XIX sind biblio- graphische Hinweise. In Wirklichkeit geht aus p. XIXf. in keiner Weise das hervor, was nach den Autoren des Gutachtens daraus klar sein soll. Vielmehr sagt Cuvier daselbst diesbezüglich nur: ‚Ich habe getrachtet mich, in den Tabellen die in diesem Bande sind, ein wenig mehr dieser natürlichen Methode zu nähern, als ich es in meinen Elementen der Zoologie getan hatte: und ich glaube in der Verteilung der Tiere mehrere vorteilhafte Änderungen gemacht zu haben von denen ich auch einen Teil [im Original nicht gesperrt] den Forschungen der Männer danke die ich soeben genannt habe; so wird man ohne Mühe erkennen daß ich Nutzen aus der Arbeit des Bürgers Lac&pe&de über die Vögel und über die Säugetiere gezogen habe, und aus der des Bürgers Lamarck über die Schaltiere, und daß die Einteilung der Reptilien die ist die kürzlich der Bürger Brongniard [sic!| vorgeschlagen hat.“ Daher kann auch von vornherein garnicht die Rede davon sein, daß die gedachten fran- zösischen Namen von einem bibliographischen Hinweise begleitet sind, wie sie es sein müßten, um nach der in Gutachten 1 vertretenen Auslegung des Art. 25 zulässig zu sein. Außerdem kann aber Cuvierseinfache Anführung des Umstandes, daß er Nutzen aus ‚‚der Arbeit‘ (was sich ja sehr wohl auch auf mehrere Veröffent- lichungen beziehen kann) dieses und jenes Autors über eine Tier- gruppe gezogen hat, ohne irgendeine nähere Angabe, überhaupt nicht als ein „bibliographischer Hinweis‘ betrachtet werden. An sich ist die Anschauung, daß die in Rede stehenden Namen zulässig sind, natürlich vollkommen zu billigen, wieich oben (p. 5—7) gezeigt habe. Nur darf man sich dann eben nicht auf den Stand- punkt stellen, daß die Beifügung eines Vulgärnamens in keinem Falle eine Kennzeichnung (,‚‚indication‘‘) darstellt, wie es die Au- toren ganz offenbar (cf. auchdasüber das Gutachten 38 Gesagte) tun. In dem in Rede stehenden sowie im Gutachten 38 tritt klar das Bestreben hervor, sogar um den Preis gewaltsamer Kon- struktionen und Auslegungen in gewissen Fällen die Konsequenzen zu vermeiden, die die im Gutachten 1 vertretene Auffassung, daß die Beifügung eines Vulgärnamens in keinem Falle als eine Kennzeichnung zu betrachten ist, unabweislich nach sich zieht. Es bedarf keiner näheren Ausführung, wie sehr dieser Umstand gegendiese Auffassungund für die von mir oben (p. 5—’7) entwickelte gegenteilige spricht. Gutachten 41. „Athlennes vs. Ablennes‘‘. (Stiles, 1912a, p. 94—95.) Hier sucht Herr Stiles darzulegen, daß der Name Athlennes zu Ablennes zu verbessern ist. Er begründet (dies wie folgt: Jordan Prüfung der Gutachten 1—51 der Nomenklaturkommission. 23 und Fordice geben in der ursprünglichen Veröffentlichung des Namens (1887, p. 359) dessen Ableitung an. In dieser findet sich ein offenbarer lapsus calami, indem aus Versehen ein statt eines ß geschrieben ist. [Sie sagen nämlich: ‚AdAevvig, „ohne Schleim‘“, ein von alten Autoren ihrem feAovn oder Acus, nach Valenciennes, beigelegtes Epitheton.‘“ — ‚Das so verwendete Epitheton ist jedoch "Aßkevvns, Ablennes, und Athlennes ist ohne Sinn.‘ (Jordan in Stiles, 1912a, p. 94).| Bei der Transliterierung ins Lateinische wurde dieser Lapsus nicht bemerkt, und der Name wurde Athlennes statt Ablennes geschrieben. Dieser Lapsus wird auch von Jordan zugegeben. Da in der ursprünglichen Veröffentlichung ein offen- barer lapsus calami vorliegt, muß der Name Athlennes zu Ablennes verbessert werden. Diese Ausführungen Stiles’ erweisen sich aber bei näherer Prüfung als vollständig unzutreffend. Denn zunächst bestimmt der hier maßgebende Art. 19 der Regeln ausdrücklich: ‚Die ursprüng- liche Schreibung eines Namens ist beizubehalten, falls nicht ein Schreib- oder Druckfehler oder ein Fehler der Umschreibung nachzuweisen [richtiger: ersichtlich (,‚Evident‘)] ist.“ Man sollte nun meinen, daß daraus schon klar genug hervorgehe, daß der betreffende Fehler in dem fraglichen Namen enthalten sein müsse. In unserem Falle ändert Herr Stiles aber die Schreibung, und noch dazu in sehr einschneidender Weise (man denke z. B. nur an die Anordnung in Registern, Nomenklatoren!), daraufhin, daß ein solcher, seiner Ansicht nach ersichtlicher Schreibfehler (lapsus calami) sich an irgend einer anderen Stelle der Veröffentlichung (und zwar, wie er selbst angibt, in der angegebenen Ableitung des Namens) findet. Ich verweise ihn daher auf den französischen Text der Regeln, der im Zweifelsfalle maßgebend ist (s. Blanchard, 1905,p.8),und in dem zueinerÄnderung der ursprünglichenSchreibung eines Namens ausdrücklich verlangt wird, daß es ersichtlich sei, daß dieser Name einen Fehler der Umschreibung, einen Schreib- oder Druckfehler enthalte. (Der englische Text ist hier allerdings mangelhaft; aber das ist eben auch allein die Schuld Stiles’, dem wir ja diesen verdanken.) Und daß dies hier der Fall sei, behauptet Stiles selbst nicht, sodaß ich das Gegenteil nicht erst zu beweisen brauche. Es ist also der Name Athlennes unverändert beizubehalten (und Ablennes Stiles, 1912a, p. 94 als unbe- dingtes Synonym dazu zu stellen). In diesem Sinne haben sich auch bereits Jentink und Stejneger (in Stiles, 1912a, p.94f.) mit Entschiedenheit ausgesprochen ; und letztererhat überdies nachgewiesen, daß vollends von einem ersichtlichen Schreib- fehler hier garnicht die Rede sein kann — selbstverständlich ohne jeden Erfolg (s. unten p. 30£.). Gutachten 48. „Ihe Status of Certain Generic Names of Birds Published by Brehm in Isis, 1828 and 1830“. (Allen, Stejneger und Stiles in Stiles, 1912a, p. 110—111.) 1. Heft 94 z Franz Poche: Hier sprechen sich Allen, Stejneger und Stiles dahin aus, daß die fraglichen Namen, soweit sie lediglich von einem Vulgär- namen begleitet sind, nomina nuda sind. An diesem Gutachten ist auffallend, daß im Titel und in der „Zusammenfassung“ auch von Brehm’schen Namen von 1830 die Rede ist, dagegen weder in dem der Kommission vorgelegten Fall noch an irgend einer anderen Stelle des Gutachtens. Die am Schlusse desselben erwähnten Voraussetzungen, in denen zugegeben wird, daß die fraglichen Namen nomina nuda sind, beziehen sich also lediglich auf die Namen von 1828. Es fehlt somit in dem Gutachten jedwede Grundlage zu einem Urteil über die Namen von 1830. Dies ist aber augenscheinlich keinem der drei Autoren des Gutachtens und ebensowenig einem der anderen Kommissionäre aufgefallen. — Im übrigen ist das Gutachten auf Basis des ihm zugrunde gelegten Gutachtens 1 allerdings richtig. Doch haben wir bereits oben (p. 5—7) erkannt, daß die in diesem vertretene bezügliche Ansicht nach den internationalen Regeln nicht gerechtfertigt ist, womit natürlich auch das hier in Rede stehende Gutachten hinfällig wird. Gutachten 51. „Shall the Names of Museum Calonnianum, 1797, be Accepted ?“ (Stiles, 1912a, p. 116—117.) Stiles gibt hier das Verdikt ab, daß das Museum Calonnianum, 1797, nomenklatorisch nicht zulässig ist. Seine Begründung hierfür ist folgende: Es handelt sich hier in erster Linie um die Frage: Was ist Veröffentlichung? ‚Im Gutachten 15 erklärte die Kom- mission [oder genauer gesagt Herr Stiles]: ‚Veröffentlichung, im Sinne des Kodex, besteht in der öffentlichen Ausgabe von Ge- drucktem.‘“ Das qualifizierende Wort „öffentlich“ in dieser De- finition zeigt an daß das fragliche Gedruckte nicht nur für spezielle Personen oder für eine begrenzte Zeit bestimmt ist, sondern daß es der Welt gegeben, oder gebraucht wird in der Art eines dauernden wissenschaftlichen Dokuments.‘ — ‚Auf Grund des unterbreiteten Beweismaterials, und auf Grund der Prüfung eines Exemplars des Museum Calonnianum seitens des Sekretärs, ist die Kommission der Ansicht daß dieses weder ausgegeben noch gebraucht wurde _ im Sinne eines dauernden wissenschaftlichen Dokuments, und die darin enthaltenen neuen Namen sind nicht veröffentlicht im Sinne der Regeln.“ Diese Argumentation Stiles’ ist aber in allen Punkten gänzlich unrichtig. Durchaus unstatthaft ist zunächst die Herbeiziehung der in Gutachten 15 gegebenen Defi- nition von „Veröffentlichung“. Denn die Kommission hat keine so plumpe Zirkeldefinition gegeben, daß sie erklärte, daß eine Ver- öffentlichung in einer öffentlichen Ausgabe von Gedrucktem besteht. (Und hätte sie es getan, so würde dies für unseren Fall Prüfung der Gutachten 1—51 der Nomenklaturkommission. 25 natürlich garnichts besagen, da ja das Wort „öffentlich“ um kein Jota mehr Aufschluß über den Begriff der Öffentlichkeit gibt als der Ausdruck ‚‚Veröffentlichung“.) Vielmehr besagt jene Defi- nition, daß eine solche in einer öffentlichem Ausgabe von Ge- drucktem besteht (im Gegensatz zu einer [öffentlichen] Ver- lesung einer Arbeit in einer wissenschaftlichen Gesellschaft [oder der öffentlichen Ausgabe von etikettierten Exemplaren, wie sie in der Botanik vielfach üblich ist]). Dies geht übrigens auch aus dem Zusammenhange der betreffenden Stelle sowie aus der Sach- lage des Falles, zu dessen Klärung jene Definition dienen sollte, in einer jeden Zweifel ausschließenden Weise hervor, und ebenso auch aus Allen, Brewster, ... Stone, 1908, p. LXVIf., woraus Stiles jene Definition (mit einer stilistischen Anderung) offenbar geschöpft hat. — Völlig unzutreffend ist ferner Stiles’ weitere, auf garnichts gegründete Behauptung, daß das Wort öffentlich anzeigt, daß das fragliche Gedruckte nicht für eine begrenzte Zeit bestimmt ist. Nach dieser Auffassung würden ja nicht nur so ziemlich alle Tagesblätter, sondern auch alle vorläufigen Mitteilungen, ersten Entwürfe von Systemen usw., die nur für die Zeit bis zum Er- scheinen der definitiven Arbeit bestimmt sind, als überhaupt nicht veröffentlicht zu betrachten sein! — Was das ‚unterbreitete Beweismaterial‘‘ betrifft, so kann damit ganz offenbar nichts anderes als die Ausführungen Dalls (in Stiles, 1912a, p. 116) über das Werk — dieser war es nämlich, der das Gutachten ver- langt hatte — gemeint sein. Die von Dall für dessen nomenkla- torische Nichtberücksichtigung angeführten Gründe zieht Stiles bei der Begründung des Gutachtens in keiner Weise heran und betrachtet sie also augenscheinlich und mit Recht als nicht stich- haltig, sodaß ein Eingehen auf sie hier nicht nötig ist. Wohl aber muß ich eine von Dall über das Werk gemachte tatsächliche Angabe richtigstellen, da sie sonst als eine gewisse Stütze der Behauptungen Stiles’ über die Natur desselben erscheinen könnte. Herr Dall sagt nämlich: „Es enthält keine Beschreibungen oder spezifischen Hinweise auf Literatur oder Abbildungen in anderen Veröffent- lichungen.“ In Wirklichkeit enthält es aber nebst zahlreichen deskriptiven Angaben über einzelne Exemplare der darin ange- führten Arten, die allerdings sehr kurz sind und sich meist nur auf Größe und Farbe beziehen, insbesondere auch zahlreiche spezifische Hinweise auf die Literatur. Im laufenden Text sind diese allerdings in sehr gekürzter Form, oft nur durch den Namen des Autors des betreffenden Werkes, gegeben; auf p. VIII aber findet sich eine von Dall augenscheinlich übersehene ‚Erklärung der Abkürzungen‘, worin die durch jene bezeichneten Werke genau angegeben werden. — Vollends unverständlich ist es aber, wieso die Kommission zum Teil auch auf Grund der Prüfung des Werkes durch Herrn Stiles zu einem Urteil über dasselbe kommen kann, obwohl er ihr über seine bezüglichen Befunde nicht ein Wort mitteilt! Das ist 1. Heft 26 Franz Poche: ja das reine ‚„aurög &pa‘“ der Pythagoräer, ja noch weit schlimmer als dieses; denn dort war es wenigstens ein Pythagoras, auf dessen Wort die getreuen Schüler blindlings bauten. — — — Manche werden vielleicht fragen: „Wie kann Stiles es wagen [denn er selbst ist es, der diesen Satz geschrieben hat!], überhaupt eine solche Zumutung an eine internationale wissenschaftliche Kommission zu stellen? Was denkt er denn von den Mitgliedern dieser ?“ Ich will nun gewiß sein Vorgehen weder zu rechtfertigen noch zu verteidigen versuchen. Aber ich erfülle nur eine Pflicht der wissenschaftlichen Objektivität, wenn ich konstatiere, daß der in jenen Fragen enthaltene Vorwurf gegen Herrn Stiles füglich nicht erhoben werden kann. Denn er könnte — leider, leider — mit sarkastischem Lächeln entgegnen: „Ich habe den Herren der Kommission nichts zugemutet, was nicht die überwiegende Mehr- zahl von ihnen wirklich getan hat. Ich habe sie also voll- kommen richtig beurteilt.“ Gewiß ließe sich dagegen ein- wenden, daß vermutlich ein Teil der Kommissionäre der Ent- scheidung Stiles’ aus ganz anderen als den von ihm geltend gemachten Gründen zugestimmt hat, ein anderer die betreffende Stelle nicht beachtet hat, und wieder andere endlich, durch Erfah- rung belehrt, sich sagten, daß jeder Widerspruch gegen Stiles’ Verdikt doch vergeblich sei (cf. unten p. 29—32). Aber wie die Sache nun einmal im Gutachten gedruckt steht, wäre Herr Stiles zu einer solchen Entgegnung formal vollkommen be- rechtigt!! Gründe für die Ansicht, daß das fragliche Werk ‚‚weder ausgegeben noch gebraucht wurde im Sinne eines dauernden wissenschaftlichen Dokuments‘, werden also weder in der Dar- stellung des Falles noch im Gutachten selbst gegeben. Jene Ansicht Stiles’ entbehrt aber nicht nur jeder Begrün- dung, sondern ist zudem ganz offenbar falsch. Denn im Vorwort sagt der Autor des Werkes auf p. V, daß es nötig befunden wurde, neue Gattungen zu errichten; ‚und wie sie[i.e. die Arten]zahl- reicher werden, wird es ohne Zweifel notwendig sein noch mehr Gat- tungen zu errichten, wie Fabritius [sic!] und andere in der Entomolo- gie getan haben.‘‘ Ferner entschuldigt er sich wegen voraussichtlicher Mängel in den (neuen) Art- und Gattungsnamen. So würde er doch gewiß nicht schreiben, wenn er die Arbeit nicht ‚im Sinne eines dauernden wissenschaftlichen Dokumentes“ betrachten würde. Darauf hat auch schon Herr Stejneger (in Stiles, 1912a, p. 117) nachdrücklich hingewiesen, ebenso auf die damalige nicht seltene Übung, Auktionskataloge zur Veröffentlichung derartigen deskriptiven Materials zu benützen, und auf äußere Umstände, aus denen gleichfalls erhellt, daß das Werk nicht nur für vorübergehenden Gebrauch bestimmt war. — Selbstver- ständlich blieben aber die Ausführungen Stejnegers aus den auf p. 29—31 dargelegten Gründen vollkommen ver- geblich. Prüfung der Gutachten 1—51 der Nomenklaturkommission. 27 Allgemeine Betrachtungen über die Gutachten. Es haben also von Mitgliedern seiner eigenen Kommission die Herren Blanchard; Maehrenthal, Schulze, Graff und Studer; Hoyle (zweimal); Maehrenthal und Schulze (zweimal); Jentink (dreimal); Monticelli,; Hartert; und Stejneger (zweimal) in nachgewiesenermaßen durchaus richtiger Weise gegen die jeweilige Entscheidung Stiles’ (bezw. [beim Gutachten 37] die einer früheren Entscheidung Stiles’ streng analoge Allens) gestimmt. Meist haben sie auch eine Begründung für ihre Ansicht gegeben, die gewöhnlich ab- solut beweisend für die Unrichtigkeit der Stiles’schen Auffassung ist. In keinem einzigen dieser Fälle hat aber Herr Stiles sich bewogen gefühlt, sein Diktum irgendwie zu ändern. Augenscheinlich betrachtet er die Darlegungen aller dieser Herren in keinem Falle als ‚wichtig‘ (cf. sein abweichendes Vorgehen im Gutachten 49 u. 50 [Stiles, 1912a, p. 113 u. 115], wo er Einwendungen gegen seine Darlegungen ausdrücklich diese seltene Ehre antut [s. unten p. 30£.]). — Nun frage ich: Kann irgend jemand, ganz abgesehen von den vor- stehenden Beweisen des Gegenteils, ernstlich glauben, daß wirk- lich in jedem dieser Fälle Stiles im Recht und die seine Ansicht bekämpfenden Autoren, ein Blanchard, ein Hartert, ein Hoyle, Maehrenthal und Schulze, Maehrenthal, Schulze, Graff und Studer, ein Monticelli, ein Stejneger usw. im Irrtum sind?!) Und umso weniger wird man dies glauben können, wenn man sich erinnert, einer wie vernichtenden Kritik die neueste umfangreiche Arbeit Stiles’ aufseinem eigenen Spezialgebiete, der Trematodenforschung, in vollster Ein- mütigkeit von zwei der unbestritten ersten Kenner dieser Gruppe, Odhner (1911, p. 189—191), und in noch viel schärferer Weise von Looss (1912, p. 353—356) unterzogen worden ist. Besonders letztere ist äußerst lehrreich und für uns hier deshalb wichtig, weil sie auf manches sonst völlig Unbegreifliche in dem Vorgehen Stiles’ ein gewisses Licht wirft. „Die Krone der Unzulänglichkeit muß — leider — der jüngsten Arbeit von STILES und GOLDBERGER zuerkannt werden.‘ ‚Dann aber wehe, wenn STILES und GOLDBERGER Anhänger finden...“ Die Abbildungen „führen dem interessierten Leser an den in Frage kommenden Stellen meist nur stärker markierte Anhäufungen von Drucker- schwärze vor.‘ ‚Alles was die letzten zehn Jahre an neuen Erfahrungen .... gebracht haben, scheint an den Autoren spurlos vorübergegangen zu sein.“ Ich kann ‚für ihr Verfahren vom Standpunkt ernster Forschung aus keine plausible Entschuldigung finden.“ — Um im Rahmen dieser Arbeit zu bleiben, vermeide 1) Von jenen Fällen, wo Stiles wirklich im Recht war und un- stichhaltige Einwendungen gegen seine Ausführungen erhoben wurden, sehe ich dabei ganz ab, zumal da er hierbei ohnedies auch stets mit seiner Ansicht durchgedrungen ist (cf. oben p. 3). 1. Heft 98 Franz Poche: ich es absichtlich, die naheliegende Frage zu erörtern, ob ein Autor, dessen Leistungen derartige sind, allein schon aus diesem Grunde der geeignete Mann ist, um der Sekretär oder überhaupt Mitglied einer internationalen wissenschaftlichen Kom- mission zu sein und zudem noch eine de facto fast unumschränkte Herrschaft über sie auszuüben (cf. auch Hendel, 1912, p. 226). (Über letztere Tatsache wird sich kein einigermaßen mit der Sachlage Vertrauter dadurch täuschen lassen, daß Herr Stiles am letzten Zoologenkongreß in Monaco sich in den öffentlichen Sitzungen bei den Verhandlungen über die Nomenklaturfrage etwas mehr im Hintergrunde hielt und insbesondere auch in leicht zu durch- schauender Absicht bei jeder sich bietenden Gelegenheit Wen- dungen wie: „Die Kommission hat mich beauftragt...‘ [richtiger: Ich habe mir von meiner Kommission den Auftrag erteilen lassen...] usw. gebrauchte.) Das eine aber muß auch hier mit voller Klarheit gesagt werden: Damit, daß Herr Stiles alle noch so be- rechtigten Einwände gegen seine Ansichten einfach ignoriert oder bestenfalls mit einer erweislich unrichtigen (s. Poche, 1912, p. 94) Bemerkungabtut und die betreffendenKom- missionäre unter Totschweigen ihrer Gründe von ihm und den anderen Mitgliedern seiner Kommission niedergestimmt werden (s. unten p. 30f.), wird eine Frage ebensowenig erledigt und der Erreichung einer einheitlichen und stabilen Nomenklatur ebensowenig gedient wie damit, daß ihm mißliebige Anträge zu Änderungen der Regeln entgegen dem ausdrücklichen Auftrag des Kongresses (s. Matschie, 1902, p. 930; Blanchard, 1905, p. 8) vermittels des liberum veto einfach unterdrückt werden. Vielmehr müssen die Nomenklaturregeln in jeder Hinsicht, wieD.S. Jordan (1907, p. 468) so gut gesagt hat, ‚‚die beste mögliche Erledigung darstellen, sonst werden spätere Generationen sie beiseite werfen. — — Stiles wird das Vorstehende vielleicht mit dem Hinweis entkräften wollen, daß es bei der Abgabe von 51 Gutachten nicht möglich war, es in jedem Falle ‚jedem Autor recht zu machen“, und daß die Kommission nicht auf ‚persönliche Wünsche‘ dieses oder jenes Kommissionsmitgliedes — oder anderen Autors — Rücksicht nehmen könne. Dies wäre ebenso richtig wie trivial, träfe aber das Gesagte in keiner Weise. Denn nicht darauf gründen sich die obigen Ausführungen und ebensowenig die so weitverbreitete und tiefgehende Unzufriedenheit mit der nomenklatorischen Tätigkeit des Herrn Stiles überhaupt, die wir nicht etwa nur bei den Gegnern, sondern ebenso auch bei entschiedenen Anhängern der strengen Durchführung des Prioritätsgesetzes finden. Vielmehr gründet sich das Gesagte einzig und allein darauf, daß Stiles eine ganze Anzahl Gutachten abgibt, die nachweislich unrichtig sind, an einem einmal erlassenen Ukas festhält, wenn noch so stichhaltige Gründe dagegen geltend Prüfung der Gutachten 1—51 der Nomenklaturkommission. 29 gemacht werden, und die Kenntnisnahme dieser letzteren den anderen Kommissionären bis 2ost festum vorenthält- (cf. unten p. 30£.)! Erörterung der Mittel, durch die Herr Stiles in seiner Kommission eine Majorität für seine oft nachweislich unrichtigen Entscheidungen erlangt. Vorstehend habe ich, und in vielen Fällen haben, wie wir sahen, auch andere Autoren, sowohl Mitglieder als Nichtmitglieder seiner Kommission, den Beweis geführt, daß die Ausführungen Stiles’ den Nomenklaturregeln, auf die sie gegründet sein sollen, oft direkt zuwiderlaufen. Es drängt sich daher die Frage auf, durch welche Mittel er trotzdem eine Majorität für jene erlangt. Diese Mittel sind nachweislich folgende: 1. Herr Stiles macht oft insbesondere in der jedem Gutachten (außer 1—5) vorangestellten ‚‚Zusammenfassung‘‘, mehrfach aber auch im Haupttexte jener, fundamental unrichtige Angaben über den objektiven Tatbestand, auf Grund welcher seine Entscheidung dann freilich zutreffend erscheint. Die anderen Kommissionäre setzen aber begreiflicherweise meist voraus, daß wenigstens seine Angaben über den Tatbestand im wesentlichen richtig sind, sind auch mangels der oft schwer erhältlichen Werke, um die es sich handelt, vielfach garnicht in der Lage, sie zu kon- trollieren, und nehmen sie daher im guten Glauben an. Ein Teil von ihnen liest oft wohl überhaupt nur jene Zusammenfassung und stimmt auf Grund dieser zu (cf. Poche, 1912, p. 93, und die einstimmige Annahme! der Darlegungen im Gutachten 38 betreffs der englischen Namen in Tunstall, 1771, die nach den Angaben in diesem Gutachten selbst klar als gänzlich unrich- tigersichtlich sind [s. oben p. 20£.]).— Beispiele für das Gesagte sind: Stiles’ Angaben im Gutachten 16 über das, was das Gut- achten 5 besagt (cf. Poche, 1912, p. 87£.); seine Angabe im Gut- achten 20, daß Gronovius, 1763, binär ist?); seine ganz analoge Behauptung im Gutachten 24; sein total ungerechtfertigter Hinweis auf die Urbeschreibung im Gutachten 29. Ganz augenscheinlich tritt es bei einem Vergleich der Abstimmungen in den Gutachten 20 und 37, die streng analoge Fälle behandeln, hervor, daß hier solche Irreführungen durch unrichtige Angaben erfolgt sind. Denn zwei Kommissionäre — und zwar solche, die wirklich Verständnis für Nomenklatur haben (s. unten sub 2) — haben in je dem einen dieser Fälle gerade entgegengesetzt gestimmt wie in dem anderen, was nur dadurch zu erklären ist, daß sie sich eben in je dem einen Falle durch jene Angaben täuschen ließen, in dem anderen aber deren Unrichtigkeit erkannten. 2) Diese wird auch keineswegs durch den Zusatz „obwohl nicht kon- sequent binominal‘“ entsprechend kommentiert, da man dabei nicht leicht etwas anderes denkt als daß Gronow eben auch ternäre Benennungen für „Varietäten‘‘ angewandt habe, 1. Heit 30 Franz Poche: 2. Die Mitglieder seiner Kommission werden formell zwar ‘vom Kongreß“ gewählt; aber tatsächlich ist der Vorgang der, daß Stiles in seinem ‚‚Bericht der Nomenklaturkommission‘“ ‚‚vor- schlägt“,werzu wählenist—undder Kongreßhatdiesbis- herimmer blindlings angenommen. Gewiß dürfen die anderen Kommissionäre bei diesen, , Vorschlägen“ auch ’maleinWortmitreden; aber ebenso gewiß ist, daß auch hierbei Stiles’ de facto fast unum- schränkte Diktatur über die Kommission zur Geltung kommt und zum mindesten niemand vorgeschlagen wird, der ihm nicht genehm ist. Hiermit will ich keineswegs sagen, daß nur Zoologen in die Kommission gewählt werden, die in allen wesentlichen Punkten die Stiles’schen Ansichten teilen. Dies ist aber zur Sicherung einer steten Majorität für ihn auch unnötig; dazu genügen voll- ständig ein Grundstock verläßlicher Ja-sager nebst der Stimme Stiles’ selbst, der natürlich stets auch für die Annahme des von ihm®) verfaßten Gutachtens stimmt, und eine entsprechende Auswahl der anderen Mitglieder; das Übrige tun dann schon die sub 1 und 3 angeführten Faktoren. — Stiles sucht zwar (1912b, p. 558) die Sache so darzustellen, als ob jeweils alle Mitglieder seiner Kommission „Spezialisten in Nomenklatur“ wären. Dies ist aber gänzlich unwahr, wie Herr Stiles mindestens so gut weiß wie ich, und machen sie zum Teil selbst nicht im Ent- ferntesten diesen Anspruch. Zustimmung zu allen oder fast allen Ausführungen Stiles’ ist doch gewiß nicht etwa auch nur ein Indizienbeweis für den Besitz von Verständnis und Kenntnis auf nomenklatorischem Gebiete — die ja eben den Spezialisten darin ausmachen. Und als schlagende Illustration für die Berechtigung des oben gebrauchten Aus- druckes ‚‚verläßliche Ja-sager‘‘ verweise ich darauf, daß nach Stiles’ eigenen Angaben (1910a, p. 10 und 12) Mitglieder seiner Kommission in nicht weniger als drei Fällen über eine Frage gleichzeitig sowohl im bejahenden als auch im verneinenden Sinne gestimmt haben [weil sie nämlich nach der Einrichtung des für die Unterschriften vorgesehenen Raumes ganz offenbar glaubten, daß Stiles wünsche, daß sie ihre Unterschrift an beide Stellen setzen]! — Es scheint im all- gemeinen viel zu wenig gewürdigt zu werden, über eine wie mächtige und gefährliche Waffe Stiles in dieser Auswahl der Kommissionäre verfügt. 3. Die oft absolut beweisenden Einwände gegen seine Ansichten, die von Mitgliedern der Kommission erhoben werden, bringt Stiles niemals zur Kenntnis der anderen Mit- glieder.) (Betreffs einer ausführlicheren Darstellung s. Poche, 3) oder ausnahmsweise von einem anderen von ihm damit betrauten Mitgliede seiner Kommission, das erfahrungsgemäß „zufällig“ stets die- selbe Ansicht über die betreffende Frage hat wie er, 4) In dem einen Falle des Gutachtens 49 [und anscheinend auch in dem des Gutachtens 50] hat er dies getan; in beiden Fällen waren Prüfung der Gutachten 1—51 der Nomenklaturkommission. 31 1913, p. 72.) Alle diese Herren sind somit gezwungen, ihre Stimme ausschließlich unter dem Einflusse der Ausführungen Stiles’ abzugeben, während ihnen die Kenntnis der Gegengründe vorenthalten wird. Und anderseits hat da- durch kein einziger Kommissionär praktisch irgend- welche Möglichkeit, mit seiner Ansicht gegen die des Herrn Stiles durchzudringen. (Dies kann auch keineswegs etwa dadurch gerechtfertigt werden, daß er Sekretär der Kom- mission ist und die anderen Herren nicht. Denn ein zufälliger Umstand wie dies soll und darf gewiß nicht einen so überwiegenden, entscheidenden Einfluß auf das Schicksal der von den anderen Kommissionären vertretenen Ansichten sowie auf die von der Kommission als solcher abgegebenen Gutachten haben. Zudem handelte Stiles genau ebenso, als der verstorbene Herr v. Maehrenthal ebenfalls Sekretär dieser war.) In dieser Hinsicht waren die Verhältnisse vor der hochherzigen Subvention der Smithsonian Institution für Schreibarbeiten sogar weniger schlecht . als jetzt. Denn damals wurden die Gutachten von einem Mitglied zum anderen herumgeschickt, sodaß wenigstens die späteren die von anderen geäußerten Gründe gegen Stiles’ Auffassung erfuhren. — Man sollte meinen, daß eine solche Subvention dazu dienen würde, die Kommunikation zwischen den Mitgliedern zu verbessern, also u. a. die vorgebrachten Argumente bei zu treffenden Entschei- dungen besser und vollständiger zu ihrer Kenntnis zu bringen. In Herrn Stiles’ Hand hat sie aber den Effekt, daß ihnen alle ihm nicht genehmen Argumente besser und vollständiger vorenthalten werden. Kann dies der Absicht der Smithsonian In- stitution entsprechen?? Nun frage ich: Kann irgend jemand glauben, daß ein solches Vorgehen einer unvoreingenommenen Beurteilung förderlich oder nur damit gut vereinbarist? Und daß es die Absicht des Kon- gresses war, alser eine Kommission von 15 (jetzt 18) Mitgliedern, größtenteils bewährte und angesehene Forscher, ernannte, daß die Ansicht eines Herrn durch solche Mittel in jedem einzelnen Falle über alle noch so triftigen Gegengründe triumphieren solle? Daß solche Verhältnisse alles Vertrauen in die Richtig- keit und Zweckmäßigkeit der formell „von der Kom- mission“ abgegebenen Gutachten zerstören müssen, ist klar. Ebenso, was das bei Entscheidungen bedeutet, deren Kraft ausschließlich auf jenen Momenten beruht. Ist es doch schon soweit gekommen, daß z. B. kürzlich ein Autor, der gewiß in Nomenklaturfragen nicht zu konservativ ist, nämlich aber die betreffenden Herren im Irrtum, so daß es ihm nicht schwer fiel, ihre Ausführungen zu widerlegen. Er konnte diese also, ohne für die Annahme seiner Ansicht fürchten zu müssen, beruhigt den anderen Kom- missionären mitteilen und sie sogar als ‚„‚wichtig‘‘ bezeichnen. i. Heft 32 Franz Poche: Hendel (1912, p. 226), erklärt hat, daß alle der Sachlage nach unterrichteten Zoologen ihm zustimmen werden, daß die Verhält- nisse in der Kommission unhaltbare geworden sind und daß diese de facto durch eine Person allein repräsentiert wird. Wen er damit meint, erhellt daraus, daß er gleich danach von „der Kommission — oder, was dasselbe ist, Mr. Stiles‘ spricht. Letzteres ist zwar etwas übertrieben; aber daß eine solche Be- hauptung öffentlich von einem ernsten Forscher gemacht werden kann, ist bezeichnend genug! Ein anderer in Nomenklaturfragen bewanderter Forscher, Mathews, hat (1911, p. 5) das Verfahren in einem solchen (von Herrn Stiles verfaßten) Gutachten mit lapidarer Kürze als ‚ein höchst unwissenschaftliches Vorgehen“ erklärt (cf. oben p. 2 f.). Und einer der speziell auch in syste- matischer Hinsicht allerersten lebenden Entomologen, Handlirsch, betont an bedeutungsvoller Stelle (1913, p. 81), daß ihm ‚die Geschäftsführung der ständigen Internationalen Nomen- klaturkommission nicht die Gewähr für eine wirklich objektive und den Intentionen der großen Mehrheit der Zoologen entspre- chende Behandlung und Weiterentwicklung der offiziellen Regeln zu bieten scheint.‘‘ Und weiter bemerkt Herr Handlirsch: ‚‚Eine Kommission, in welcher die Stimme eines Mitgliedes genügt, um irgendeinen ihm nicht genehmen Antrag aus der Diskussion aus- zuschalten und ein Kongreß, der von solchen ausgeschiedenen Anträgen nichts erfährt und zudem ...... die von der aus wenigen Mitgliedern bestehenden Kommission unterbreiteten Vorschläge meist kritik- und interesselos billigt, sind nicht das kompetente Forum für derlei Angelegenheiten“. Zusammenfassung. Die Gutachten enthalten zahlreiche Ausführungen und Be- hauptungen, die mit den Nomenklaturregeln oder dem objektiven Tatbestand in Widerspruch stehen und überdies oft ganze Reihen neuer, einschneidender Namensänderungen bedingen würden. Außer- dem geben jene irrtümlichen Auffassungen zu massenhaften Un- sicherheiten und unentscheidbaren Meinungsverschiedenheiten Anlaß. — Dadurch kann die Nomenklatur nie zur Ruhe kommen. Darauf hat auch schon Mathews nachdrücklich hin- gewiesen. — Der Verfasser der allermeisten Gutachten ist Stiles. Gutachten 1. — Es ist gänzlich ungerechtfertigt, eine Abbildung zwar (und mit vollem Recht) bei Art-, nicht aber bei Gattungsnamen als eine ‚„indication“ [bezw. Kennzeichnung] zu betrachten, wie es hier geschieht. Zudem gibt die Stilisierung des Gutachtens zu Unsicherheit und Zweifeln Anlaß. — Noch unlogischer ist es, daß bei Gat- tungsnamen zwar die Anführung eines Typus als eine Kenn- zeichnung betrachtet wird, nicht aber die Anführung meh- rerer oder aller Arten des Genus! Dieser sowie der vorher zurückgewiesene Standpunkt widerstreiten auch der bisherigen Prüfung der Gutachten 1—51 der Nomenklaturkommission. 33 Übung und würden daher viele neue Namensänderungen bedingen. — Sowohl den Regeln zuwiderlaufend als aus gewich- tigen anderen Gründen entschieden zu widerraten ist es, die Hin- zufügung eines Vulgärnamens nicht als für die Zulässigkeit eines Namens genügend zu betrachten. Denn die Regeln verlangen hierfür ausdrücklich nur, daß der Name von einer ‚indication‘“ [Andeutung] begleitet sei; und es ist unleugbar, daß die Hinzufügung eines Vulgärnamens eine solche darstellt. Stiles’ eigene Kommission hat zweimal Entscheidungen gefällt, die diesem irrigen Gutachten zuwiderlaufen. Gutachten 4. — Dieses behauptet, daß Manuskriptnamen schon durch ihre bloße Anführung als solche zulässig werden und daß sogar ihre Giltigkeit nicht dadurch beeinflußt wird, ob sie von dem sie veröffentlichenden Autor angenommen oder verworfen werden. Diese Ansicht ist aber gänzlich irrig und hätte überdies bedeutende Übelstände, vor allem zahlreiche Namensänderungen zur Folge. Zudem ist sie absolut un- vereinbar mit dem von der Kommission selbst un- mittelbar nachher in bezug auf vorlinn&ische Namen, die nach- 1757 wieder gedruckt wurden, in dem streng analogen Falle eingenommenen gerade entgegengesetzten Standpunkt. Gutachten 6. — Stiles’ Ansicht, wonach auf Grund der Bestimmung (g) desneuen Art. 30der Regeln —dieer stets, aller- dings ganz mit Unrecht, als giltig betrachtet — unter gewissen Umständen nicht die willkürliche Typusbestimmung, sondern de facto das Eliminationsverfahren für die nach- trägliche Festlegung des Typus von Gattungen anzuwenden wäre, steht mit jener in Wirklichkeit in direktem Wider- spruch. Überdies ist das Gutachten so wenig präzise und ein- heitlich abgefaßt, daß es invielfacher Hinsicht ganz unklar ist, welche Fälle alle darunter subsumiert werden sollen. Gutachten 7. — Stiles’ Behauptung, daß durch die Be- zeichnung einer Art als ‚‚n. g., n. sp.‘ diese gemäß Art. 30a zum Typus der betreffenden neuen Gattung bestimmt wird, steht in vollem Widerspruch mit diesem Artikel. Gutachten 16. — Hier sucht Stiles darzulegen, daß die bloße Zitierung eines vorlinneischen mononominalen Namens einer Spezies (welchen Begriff er beharrlich mit dem ganz verschiedenen Begriff ‚‚Speziesnamen‘“ verwechselt) in der Synonymie gegebenen- falls Tautonymie begründe. Dies ist aber ganz unhaltbar, wie schon die Kommissionäre Maehrenthal und Schulze klar be- wiesen haben, und widerspricht direkt nicht nur den Regeln, sondern auch dem Gutachten5 der Kommission. Zu welchen endlosen Meinungsverschiedenheiten jene Ansicht führen würde, erhellt am schlagendsten aus der Än gstlichkeit, mit der Stiles es vermeidet, sich auch nur in einem einzigen Falle effektiv für ihre Anwendung auszu- sprechen. Archiv für Naturgeschichte P 1914. A. 1. 3 1. Heft 34 Franz Poche: Gutachten 19. — Die Ersetzung des von Jordan und Seale gebrauchten Namens Pharopteryx Rüpp. durch Plesiops ist unberechtigt. Gutachten 20. — Hier behauptet Stiles, daß es klar ist (sic!), daß Gronovius (1763) binäre Nomenklatur angewandt habe. Danach wären sowohl polynominale als mononominale Benennungen von Arten dieser entsprechend. — Dies ist erwiesener- maßen gänzlich irrig. Unzweifelhaft richtig ist vielmehr die allgemein herrschende, bisher auch von Stiles selbst ver- tretene Auffassung des Begriffes binäre Nomenklatur. Überdies würde Stiles’ sonderbare neuerliche Ansicht zahllose höchst störende neue Namensänderungen zur Folge haben und hat sie zum Teil schon veranlaßt. Bezeichnend ist, daß Stiles gerade hierdurch einen bisherigen entschiedenen Anhänger der strengen Priorität dazu getrieben hat, die einzige Rettung in einer Liste von Nomina conservanda zu erblicken! — Zur Begründung seiner jetzigen Ansicht berief sich Stiles in einer Sitzung seiner Kommission allen Ernstes auf ein gewöhnliches Wörterbuch und betonte, daß es die höchste Autorität sei, die er kenne! Gutachten 23. — Stiles’ Behauptung, daß der von La Cepede nur als Teil polynominaler Manuskriptnamen in der Synonymie zitierte Name Aspro zulässig sei, ist in dop- pelter Hinsicht unrichtig. Der allgemein übliche Name Aspro C. V. ist also durch jenen nicht präokkupiert. Gutachten 24. — Gleiches gilt in dem streng analogen hier behandelten Fall. Gutachten 26. — Stiles’ Ansicht, daß der Name Cypsilurus evident ein Druckfehler ist und zu Cypselurus zu verbessern ist, ist durchaus unzutreffend. Gutachten 29. — Dasselbe gilt von seiner analogen Ansicht betreffs des Namens Pachynathus. Gutachten 33. — Nach Stiles sind die Namen Rutilus und Plargyrus für verschiedene Gattungen verfügbar. Dies ist jedoch ganz unhaltbar, nicht nur weil jene unbedingte Synonyme sind, sondern auch weil Stiles dabei eine einer Gattung ursprünglich nur zweifelhaft zugerechnete Art als Typus dieser betrachtet! Giltiger Name des Genus ist Rutilus. Gutachten 37. — Streng analog der irrtümlichen Ansicht Stiles’ im Gutachten 20 besagt dieses Gutachten, daß Brissons (1760) Nomenklatur ‚konsequent binär‘‘ ist und seine Gattungsnamen daher zulässig sind. Es gilt daher das unter jenem Gesagte auch hier. — Dieses Gutachten proklamiert natürlich etwas ganz anderes als einfach die Beibehaltung jener Brissonschen Namen, die bisher als Ausnahmen vielfach ge- braucht wurden, wie es ja nach den am Monacoer Kongreß ge- faßten Beschlüssen auch weiterhin geschehen könnte. — Augen- scheinlich hat weder Allen noch Stiles erkannt, daß bei Prüfung der Gutachten 1—51 der Nomenklaturkommission. 35 Annahme jenes Standpunktes unbedingt auch Brissons Artnamen dort, wo er Arten binominal benannt hat, zulässig wären! Ferner brächte jener Standpunkt große theo- retische Schwierigkeiten mit sich. Gutachten 38. — Dieses besagt, daß auch jene lateinischen Namen in Tunstall, 1771, zulässig sind, die lediglich von einem Vulgärnamen begleitet sind, wenn dieser durch Pennant, 1768, oder Brisson, 1760, identifizierbar ist, nicht aber, wenn dies nicht der Fall ist. Letzteres wäre nach Gutachten 1 allerdings richtig; doch ist dieses selbst in jener Hinsicht falsch. Der erste Teil von Gutachten 38 ist dagegen an sich durchaus richtig, wider- streitet aber dem Gutachten 1. Gutachten 39. — Dieses besagt, daß die lateinischen Namen in Cuvier, 1800, zulässig sind, soweit sie durch die „bibliographi- schen Hinweise“ auf p. XIX identifizierbar sind. Die hierbei zu- grunde gelegte Auffassung des objektiven Tatbestandes ist aber in zweifacher Hinsicht irrig, sodaß jene nach Gutachten 1 unzulässig wären. An sich ist aber die Ansicht, daß jene Namen zulässig sind, durchaus richtig (s. oben sub Gutachten 1). Gutachten 41. — Stiles Änderung des Namens Athlennes zu Ablennes entbehrt jeder Berechtigung. Gutachten 48. — Das Gutachten besagt, daß die Namen von Brehm in Isis, 1828 und 1830, die nur von einem Vulgärnamen begleitet sind, nomina nuda sind. Es fehlt aber in dem Gut- achten jede Grundlage zu einem Urteil über die Namen von 1830! Im übrigen ist es zwar nach Gutachten 1 richtig (s. d.), in Wirklichkeit aber irrtümlich. Gutachten 51. — Die Ansicht, daß die Namen im Mus. Calonn. unzulässig sind, ist absolut unhaltbar, wie schon Stejneger klar bewiesenhat. — Stilesmutet hierbeiseiner Kommission, und leider mit Erfolg, direkt zu, eine bloße Behaup- tung seinerseits mit zur Grundlage ihrer Entscheidung zu machen — aörös Epa. — — Zahlreiche Kommissionäre haben Widerlegungen von vorstehend zurückgewiesenen Ansichten Stiles’ gegeben, die gewöhnlich absolut beweisend sind. Nie aber hat er sein Verdikt daraufhin irgendwie geändert. — Umso weniger kann man glauben, ganz abgesehen von dem geführten Beweis des Gegenteils, daß wirklich Stiles in jedem Falle im Recht und alle anderen gedachten Kommissionäre im Irrtum sind, wenn man sich erinnert, wie vernichtend seine neueste umfangreiche Arbeit auf seinem eigenen Spezialgebiete, der Trematodenforschung, einmütig von zwei der ersten Kenner dieser Gruppe kritisiert wird. Looss erkennt ihr geradezu die Krone der Unzulänglichkeit zu, legt dar, daß alles, was die letzten zehn Jahre an neuen Erfahrungen gebracht haben, an Stiles spurlos vorübergegangen ist, und kann für sein Verfahren „vom Standpunkt ernster Forschung aus keine plausible Ent- 3 1. Heft 36 Franz Poche: schuldigung finden“. Dies ist hier deshalb wichtig, weil dadurch ein gewisses Licht auf manches sonst absolut Unbegreifliche in Stiles’ Vorgehen fällt. — Ohne darauf einzugehen, ob ein Autor von solcher Qualifikation überhaupt geeignet ist, um Mit- glied und noch dazu Sekretär und zudem de facto fast unumschränkter Diktator einer internationalen wissen- schaftlichen Kommission zu sein, muß das eine klar gesagt werden: Damit, daß Stiles alle Widerlegungen seiner Ansichten glattweg ignoriert oder bestenfalls mit einer erweislich unrichtigen Bemerkung abtut und die betreffenden Kommissionäre unter Totschweigen ihrer Gründe einfach niedergestimmt werden, wird eine Frage nicht erledigt und die Erreichung einer einheitlichen und stabilen Nomenklatur gewiß nicht gefördert. — Die so weitver- breitete und tiefgehende Unzufriedenheit mit der nomenklatorischen Tätigkeit Stiles’ findet sich ebenso bei entschiedenen Anhängern wie bei Gegnern der strengen Durch- führung des Prioritätsgesetzes. Die Mittel, durch die Stiles in seiner Kommission eine Ma- jorität für seine Entscheidungen auch dort erlangt, wo diese nach- weislich falsch sind, sind: 1. er macht oft fundamental unrichtige Angaben über den objektiven Tatbestand, die die anderen Kom- missionäre vielfach garnicht in der Lage sind zu kontrollieren. Ein Teil dieser liest oft wohl überhaupt nur das jedem Gutachten beigegebene ‚„Resum£“. — 2. Er schlägt vor, wer in die Kommission zu wählen ist; und der Kongreß hat dies immer blindlings angenommen. Dadureh ist es ihm leicht, sich einen Grundstock verläßlieher Ja-sager zu sichern. Die Be- deutung dieses Faktors wird viel zu wenig gewürdigt. — Stiles’ Darstellung, als ob jeweils alle Kommissionäre ‚Spezia- listen in Nomenklatur‘ wären, ist gänzlich unwahr, wie Stiles selbst sehr wohl weiß. In nicht weniger als drei Fällen haben Mitglieder seiner Kommission über eine Frage gleichzeitig sowohl im bejahenden als im verneinenden Sinne gestimmt! — 3. Stiles nötigt die anderen Mitglieder, ihre Stimmen aus- schließlich unter dem Einflusse seiner — oft nach- weislich unrichtigen — Ausführungen abzugeben, wäh- rend er ihnen die gegen diese vorgebrachten Gründe vorenthält. Daher hat auch kein Mitglied praktisch irgendwelche Aussicht, mit seiner Ansicht gegen die Stiles’ durch- zudringen. In dieser Hinsicht waren die Verhältnisse vor der Subvention der Smithsonian Institution sogar weniger schlecht als jetzt. Kann das den Intentionen dieser entsprechen? ? Dadureh muß alles Vertrauen in die Gutachten „der Kommission“ zerstört werden. Kompetente Autoren haben auch bereits nieder- schmetternde Urteile über die einschlägige Tätigkeit Stiles’ gefällt und an bedeutsamer Stelle ihr Mißtrauen in die Ge- . schäftsführung seiner Kommission ausgesprochen. Prüfung der Gutachten 1—51 der Nomenklaturkommission. 37 Literaturverzeichnis. ( Die mit einem * bezeichneten Publikationen waren mir nicht zugänglich.) [Allen, J. 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Hew. ab. dualana Strand n. ab. Von Duala, 22. IX., liegt ein @ vor, das oben stark verdunkelt ist: im Hinterflügel ist die sonst weiße Partie dunkel graubraun bestäubt, so daß die Grenzlinie des Basalfeldes nur noch im Costal- felde erkennbar ist und die schwarzen Flecke wenig hervortreten, im Vorderflügel ist die sonst weiße Partie ebenfalls dunkel be- stäubt, aber spärlicher als im Hinterflügel (am deutlichsten im Dorsalfelde), so daß die Grenze der basalen Partie hier auch hinter dem Costalfelde deutlich ist. Unten sind keine nennenswerte Unterschiede vorhanden. Diese Form möge ab. dualana m. heißen. Fam. Noetuidae. Gen. Acantholipes Led. Acantholipes maculiferoides Strd. n. Sp. Ein @ von Duala, 22. VII. 1. Heft 49 Embrik Strand: Ähnelt A. maculifera Mab. (in: Novitat. Lepid., T. I, Fig. 5), weicht aber ab durch dunklere Hinterflügel, der große Dorsalfleck der Vorderflügel erreicht den Hinterrand, die Färbung der Vorder- flügel ist reiner grau, also nicht gerötet wie bei maculifera, wohl aber mit schwachem violettlichem Anflug. — Eine wenigstens sehr ähnliche Form habe ich als ‚‚Plecoptera resistiens WIK.‘“ be- stimmt gesehen. Vorderflügel grau, schwach violettlich angeflogen und mit feinen braunen Punkten dicht und gleichmäßig besprenkelt und mit folgenden schwarzbraunen, scharf markierten (weil grauweiß- lich umrandeten) Flecken: Ein subapikaler, hinten abgerundeter, auf dem Rande 3 mm langer, 2,5 mm breiter Costalfleck, in der Zelle ist proximal ein runder Punktfleck, distal ein etwas größerer, apikalwärts konkav begrenzter Nierenfleck, ein subbasaler und subcostaler Punktfleck ist länglich und zweispitzig, in der Linie zwischen diesem und dem proximalen Zellfleck, letzterem etwas näher, liegt die Vorderspitze eines bis zum Hinterrande sich er- streckenden, außen hinter der Mitte einmal eingeschnittenen Ouerfleck, der vielleicht mitunter in einem größeren vorderen dreieckigen und einem kleineren hinteren abgerundeten Fleck zerfällt. Außerdem sind zwei braune, verloschene, schmale Quer- binden vorhanden, von denen die eine vom Analwinkel senkrecht auf den Vorderrand gerichtet, gerade und hinter ihrer Mitte einmal leicht unterbrochen ist, während die andere auf der Mitte des Hinterrandes breit anfängt, sich plötzlich stark verschmälert, am Hinterrande der Zelle plötzlich nach außen umbiegt und, allerdings ganz undeutlich, mit der distalen QOuerbinde unter einem vorn offenen spitzen Winkel zusammenstößt. Auf dem Vorderrande, gegenüber dem Punktfleck in der Zelle, ist ein brauner, verwischter Fleck, der vielleicht bisweilen sich zu der medianen Binde hinüber- streckt. Ferner haben die Vorderflügel eine fast linienschmale, innen gezackte Saumbinde. In der Mitte des Saumfeldes ist ein undeutlicher hellerer Wisch. Fransen beider Flügel mit heller Basallinie. Hinterflügel dunkelgrau. Unterseite beider Flügel im Grunde grauweißlich, die der Hinterflügel dicht und fein braun besprenkelt, die der Vorderflügel außerdem längs der Mitte dunkler angeflogen. — Auf den beiden dunklen Hinterrandflecken der Ober- seite der Vorderflügel sind lange, kräftige, ebenso gefärbte, auf- gerichtete Schuppen vorhanden. Körper graubräunlich, die Vorderhälfte des Thoraxrückens sowie der Kopf dunkelbraun, zwischen den Antennen heller. Fühler und Palpen braun, letztere innen ein wenig heller. Unter- seite des Körpers heller grau. Flügelspannung 30 mm. Flügellänge 15 mm. Körperlänge 12 mm. Fam. Lymantriidae. Gen. Nyetemera Hb. Nyctemera hesperia Cr. cum ab. (?) eremitana Strd. n. ab. ' Zwei Exemplare der Hauptform von Duala, 7. X. und 22. IX. Neue Lepidoptera aus Kamerun. 43 Ein weiteres Exemplar (von Soppo, 4. I. 13) weicht von der Hauptform erheblich ab und könnte für gute Art gehalten werden; nach dem mir vorliegenden Material bin ich doch geneigt an die spezifische Zusammengehörigkeit zu glauben. Das Basalfeld der Vorderflügel größtenteils schwarz beschuppt, so daß die weiße Färbung nur noch als zweischmale, isolierte Längsstreifen im Dorsal- felde, sowie als je ein schmaler, verwischt weißlicher, isolierter Längsstrich in der Mitte und längs der Außenseite des Hinterrandes der Zelle erhalten ist. Die weiße Subapikalbinde ist isoliert, indem sie nach hinten die Rippe 4 nur zur Not überragt und somit von der weißen Medianbinde um fast ihre eigene Breite getrennt bleibt. Die Form der Subapikalbinde ist komma- oder keilähnlich und die bei der Hauptform der Art vorhandene Krümmung ist hier fast nicht erkennbar. Das orangegelbe Feld der Hinterflügel ist größer und intensiver gefärbt als bei denanderen vorliegenden Exemplaren. Die Vorderflügellänge der an beiden Flügelspitzen beschädigten Type beträgt etwa 55 mm. Fam. Geometridae. Dualana veniliformis Strand n. g. n. sp. Ein $ von Duala, 22. VI. Gen. Dualana Strd. n. @. Boarmiine.e Rippe 8 der Hflg. mit 7 anastomosierend. Hintertibien mit der den männlichen Boarmiinen charakteristischen Bildung. Hilg. nicht geschwänzt oder geeckt. Die Beschuppung dürfte bei unbeschädigten Exemplaren glatt sein [daß sie bei dem einzigen vorliegenden Exemplar auf dem Thoraxrücken etwas ruppig und unordentlich erscheint, dürfte beim Fang bezw. beim Spießen verursacht sein]. Palpen vorgestreckt, das Medianglied unten schneidig abstehend schuppig bekleidet, das scharf zuge- spitzte Endglied erscheint nackt, die Stirn nicht überragend. Im Vorderflügel ist Rippe 12 frei, 11 aus dem apikalen Drittel des Vorderrandes der Zelle und mit der ebenfalls aus dem Vorderrande der Zelle entspringenden Rippe 10 anastomosierend, wodurch eine kleine Areola gebildet wird; 10+9-+8-+7 gestielt. In beiden Flügeln entspringt Rippe 3 ganz kurz innerhalb der Ecke der Zelle. Die Fühler fadenförmig und fein ziliiert. Stirn flach [allerdings ist die Beschuppung abgerieben!. — Die Fleckenzeichnung, Palpen usw. erinnern an Abraxas, aber das Geäder abweichend. Ferner mit Bapta (Steph.) Hmps. verwandt, aber Rippe 12 der Vilg. ist frei, 3 beider Flügel entspringt von der Ecke der Zelle ein wenig entfernt, die Hintertibien (des $) verdickt usw. Flügelschnitt und Zeichnung ähneln Venilia Dup., aber die Rippen 10—12 weichen ab usw. — Unter den zahlreichen von Warren aufgestellten Gat- tungen ist auch keine, die mit der vorliegenden ganz überein- zustimmen scheint, leider sind seine Diagnosen meistens so un- genügend, daß eine sichere Identifizierung darnach unmöglich ist. — Type und einzige Art: 1. Heft 44 Embrik Strand: Dualana veniliformis Strd. n. sp. d. Flügel zart, dünn beschuppt, stellenweise halb durch- schimmernd und irisierend. Grundfarbe rahmweißlich;; die Vorder- flügel an der Basis und an den beiden Rändern ganz schwach bräunlichgelb bestäubt mit einzelnen dunkleren Atomen da- zwischen, in der Zelle ein rundlicher, dunkelgrüner, etwa 2,5 mm langer und 1,5 mm breiter, dichter beschuppter Fleck, ein zweiter ebensolcher Fleck findet sich außerhalb der Diskozellulare zwischen den Rippen 4 und 6, und endlich liegt ein dritter ebensolcher unmittelbar hinter dem Zellfleck, zwischen der Zelle, Basis der Rippe 2 und der Dorsalader. Eine braune Postmedianquerlinie ist auf dem Vorderrande um 4,5 mm von der Flügelspitze, auf dem Hinterrande um 2 mm von dem Saume entfernt, bildet in dem Felde 2 einen ziemlich scharfen, mit der Spitze saumwärts ge- richteten Winkel und zeigt Andeutung zu einem Winkel auf der Rippe 6. Zwischen dieser Linie und dem Saume findet sich in der vorderen Hälfte des Saumfeldes eine verloschene Ouerbinde, die aus je drei grünlichen und braungelblichen, unter sich abwechseln- den Flecken zusammengesetzt ist, ein aus zwei solchen Fleckchen bestehender Wisch findet sich im Analwinkel und dann folgt eine ver- loschene bräunliche Submarginallinie und eine dicke, dunkelbraune, scharf markierte Saumlinie, die auf den Rippen schmäler ist. Fransen weiß. — Hinterflügel im Grunde wie die Vorderflügel und mit jedenfalls sehr ähnlichen Zeichnungen (beim einzigen vor- handenen Exemplar teilweise abgerieben!); die zwischen der postmedianen und der sublimbalen Linie sich befindende dunkle QOuerbinde erscheint hier schmal und zickzackförmig (eine ähn- liche Form würde sie bei ausgezeichnet erhaltenen Exemplaren vielleicht im Vorderflügel haben). Die Unterseite beider Flg. wie die Grundfarbe der Oberseite, ohne andere Zeichnungen als eine feine dunkle Submarginallinie. Körper rahmgelblich, mit ver- einzelten dunkleren Schuppen spärlich bestreut. So sind auch die Beine gefärbt, die Endglieder jedoch schwach braungelblich, was auch die Färbung der Antennen ist. Flügelspannung 30 mm. Flügellänge 16 mm. Gen. Boarmia Tr. Boarmia Rothkirchi Strand n. sp. Ein 2 von Duala 22. X. Flügel im Grunde schmutzig-weißlich, spärlich und fein dunkler bestäubt und mit grauen Zeichnungen und Bestäubung, so daß die Grundfarbe nur im Medianfelde, im Hinterflügel außerdem im Basalfelde, erhalten ist. Die aus querverlaufenden Linien und Binden bestehende Zeichnung ist der Hauptsache nach wie bei Boarmia acaciaria Bsd.; von dieser Art unterscheidet sich unsere neue u. a. durch den großen, schwarzen, auffallenden, im Inneren nicht helleren, etwas eckigen, isolierten Diskozellularfleck beider Flügel. Das Wurzelfeld der Vorderflügel ist nur ganz wenig dunkler als das Medianfeld, hat auf dem Vorderrande vier dunkle Punkt- Neue Lepidoptera aus Kamerun. 45 flecke und wird außen durch eine verloschene Doppelquerlinie begrenzt, die ebenso wie die das Medianfeld außen begrenzende Postmedianlinie leicht zickzackförmig und auf den Rippen ver- dickt erscheint. Der Diskozellularfleck der Vorderflügel ist von dem Vorderrande um kaum ihren Durchmesser, von der Post- medianquerlinie um reichlich denselben entfernt; letztere ist am Hinterrande um 7, am Vorderrande um 11,5 mm von der Flügel- wurzel entfernt, verläuft zwischen dem Hinterrande und Rippe 5 parallel zum Saume, dann etwa senkrecht auf den Vorderrand ge- richtet. Zwischen Saum und Postmedianlinie ist das Feld etwas unregelmäßig dunkel beschattet mit einer feinen, höchst undeut- lichen helleren Sublimballinie; zwischen dieser und der Postmedian- linie ist eine bis zur Flügelspitze erkennbare, höchst undeut- liche, hellere, etwa gerade verlaufende Schattenbinde. Der Saum ist schwarz punktiert. Hinterflügel wie Vorderflügel, aber Basal- feld mit dem Medianfeld zusammengeflossen und unbezeichnet und der Diskozellularfleck ist vom Vorderrande weiter als von der Postmedianlinie entfernt. — Unterseite beider Flügel im Grunde wie die Oberseite, aber ohne dunkle Bestäubung, der Diskozellular- fleck wie oben, von den OQuerlinien läßt sich nur die postmediane undeutlich erkennen; das Saumfeld der Vorderflügel schwarz oder grauschwarz mit einem weißlichen Apikalfleck und ebensolcher Saumbinde zwischen den Rippen 2—4, das Saumfeld der Hinter- flügel ähnlich, aber die dunkle Partie schmäler und hinten ganz verloschen. Körper grauweißlich, auf Kopf und Thorax dunkler bestäubt. — Flügelspannung 31 mm, Flügellänge 16, Körper- länge 10,5 mm. Fam. Saturniidae. Gen. Ludia Wallgr. Ludia sopponis Strand n. sp. Ein @ von Soppo. Ähnelt zwar sehr Ludia orinoptena Karsch, ist aber ein wenig kleiner und dunkler gefärbt, vor allen Dingen fällt das fast voll- ständige Fehlen rosenrötlicher Färbung auf der Oberseite der Hinterflügel auf, im Dorsalfelde der Vorderflügel unten ist auch fast keine rötliche Färbung vorhanden. Der Vorderrand der Vorder- flügel ist vor der Spitze weniger stark konvex, die Spitze selbst ein wenig schärfer, der Saum ist nur höchst undeutlich gewellt und zwar in beiden Flügeln, der Glasfleck der Vorderflügel ist schmäler, seine beiden hinteren, gegen den Saum gerichteten Spitzen sind nicht oder nur unbedeutend breiter als ihr Verbindungsstück, die äußere Begrenzungslinie des Medianfeldes ist gegenüber dem Glasfleck stärker saumwärts konvex gebogen, hinter diesem dagegen unver- kennbar wurzelwärts konvex gebogen, während die innere Be- grenzungslinie des dunklen Feldes in der Zelle einen wurzelwärts offenen rechten Winkel bildet. Im Hinterflügel ist abweichend, nicht bloß daß das Costalfeld fast so dunkel wie das Saumfeld ist 1. Heft 46 Embrik Strand: . (nur am Vorderrande der Zelle ist schwacher rötlicher Anflug vor- handen), sondern auch, daß der Augenfleck breiter schwarz ein- gefaßte Silberpupille und außen keine weißliche, wohl aber undeut- lich hell violettliche Bestäubung zeigt und daß die äußere helle Be- grenzung des schwarzen Medianfeldes fast linienschmal ist, ferner ist dies schwarze Feld dorsalwärts kaum verschmälert. Eine hellere Halskragenbinde ist kaum noch erkennbar. Auf der Unterseite trägt der Hinterflügel von L. orinoßtena eine schwarze winkelförmige Zeichnung, die aus einer breiteren Längsbinde in der Zelle und einer vom distalen Ende dieser nach hinten sich fast senkrecht auf den Innenrand erstreckenden schmalen Ouerbinde, die bei der neuen Art ganz fehlt, besteht,während die Längsbinde er- kennbar, aber weniger deutlich begrenzt ist. Die postmediane dunkle Ouerlinie der Hinterflügel vereinigt sich am Hinterrande fast mit der Saumbinde, während sie bei orinoptena von dieser deutlich getrennt bleibt. Die äußere Begrenzungslinie des Medianfeldes der Vorderflügel steht bei der neuen Art etwa senkrecht auf dem Vorderrand (bei L. orinoptena Ksch. wurzelwärts geneigt, mit dem Vorderrand also einen nach außen offenen spitzen Winkel bildend). — Von L. limbobrunnea Strand abweichend durch das Fehlen roter Färbung der Hinterflügel, die nicht wurzelwärts gekrümmte äußere Begrenzungslinie des Medianfeldes der Vorderflügel, den schmäleren Glasfleck der Vflg., auf der Unterseite beider Flügel ist der Kon- trast zwischen den hellen und dunklen Partien größer usw. — Flügelspannung 63 mm, Vorderflügellänge 35 mm. Fam. Limacodidae. Gen. Hyphormoides Strd. n. g. Von Duala, 22. VII., liegt eine kleine Limacodide in einem männlichen Exemplar vor, die in keiner der existierenden Lima- codidengattungen hineinpaßt. Sie ähnelt Hyphorma, aber u. a. durch die aufgerichteten Palpen zu unterscheiden. Ahnlich ist ferner Trichophlebs, die aber einfache Fühler hat; von Araeogyia abweichend u. a. dadurch, daß Rippe 7 mit 8+9 gestielt ist; Rippe 11 läuft zwar nahe 12, ist aber nicht gekrümmt. — Sehr charakterisch sind die auffallend langen, den Scheitel erheblich überragenden, nach vorn und oben gerichteten, stark divergierenden, leicht ge- krümmten, schlanken, gegen die Spitze allmählich verjüngten, . dicht und glatt anliegend beschuppten und etwas seitlich zusammen- gedrückten Palpen, die etwa ?/, so lang wie die bis zur Spitze doppelkammzähnigen, die Mitte der Vorderflügel kaum über- ragenden Fühler, deren Basis in je einem dichten, nach vorn ge- richteten Schuppenbüschel steckt, während Clypeus zwar dicht, aber anliegend beschuppt ist. Tibien, Metatarsen und Tarsen aller Beine mit langen, abstehenden, dichten Haarfransen, weshalb sie im Profil mehrfach breiter als in Draufsicht erscheinen. Auch Thorax- und Abdominalrücken scheinen dicht und lang behaart zu sein. — Vorderrand der Vorderflügel ist ganz leicht konkav, der Neue Lepidoptera aus Kamerun. 47 Hinterrand konvex gebogen, die Spitze ist schmal gerundet, der Analwinkel sehr breit gerundet. Rippe 3 ist von 2 wenig weiter als von 4 entfernt, die aus der hinteren Ecke der Zelle entspringt und 5 zwar stark genähert, aber doch davon unverkennbar getrennt ist. Die Diskozellulare ist zwischen 5 und 6 tief nach innen ge- winkelt, letztere entspringt weit hinter der vorderen Ecke der Zelle, aber doch dem Stiel von 7+8-+-9 näher als 5; 10 verläuft frei, entspringt aber fast aus demselben Punkt wie 7. Im Hinter- flügel sind die Rippen 2—5 unter sich fast gleich weit entfernt, 6-+7 sind ganz kurz gestielt; die Diskozellulare ist schräg und recht- winklig gebrochen. — Type und einzige Art: Hypbhormoides obliquestrigata Strd. n. sp. &. Vorderflügel tief bräunlich schwarz, mit violettlichem An- flug und mit spärlichen grünlich-violettlichen Schuppen bestreut, die jedoch zwei in die Spitze ausmündende Schrägbinden von der Grundfarbe frei lassen, von denen die distale subparallel zum Saume verläuft und am Ende des Hinterrandes endet, während die andere den Hinterrand nahe der Basis erreicht und breiter als die distale ist. Die Fransen wie die Flügelfläche. Die Hinter- flügel oben und alle Flügel unten sind borkbraun mit schwachem grünlichviolettlichem Schimmer. Oberseite des Körpers, Brust und Extremitäten wie die Grundfarbe der Vorderflügel, Abdomen ist an den Seiten anscheinend ein wenig heller. Abdomen den Analwinkel überragend. — Flügelspannung 25 mm, Flügellänge 12,5, Körperlänge 15 mm. Fam. Zygaenidae. Gen. Pompostola Hb. Pompostola biincisa Strand n. sp. Ein & von Dschang in Kamerun, 22. X. Mit P. semiaurata WIk. verwandt, aber zweifellos spezifisch verschieden. — Schwarz. Kopf und Thorax prächtig grün- und stellenweise goldig- oder bläulichglänzend, diese, aus auffallend großen anliegenden Schuppen gebildete Färbung wird aber durch schwarze, aus abstehenden Haaren oder Schuppenhärchen gebildete Binden unterbrochen und zwar verläuft eine solche zwischen den Augen quer über die Antennenbasis, der Hinterrand des Scheitels ist ebenso behaart, der Thoraxrücken hat zwei vorn zusammen- hängende, nach hinten divergierende Längsbinden und eine vordere Querbinde, die Thoraxseiten mit 2—3 wenig deutlichen schwarzen Schrägquerbinden. Mundteile und alle Extremitäten schwarz, z. T. mit bläulich-violettlichem Anflug, die lang abstehend behaarten Tibien III haben außen einen großen goldgelben Fleck. Hinterleibsrücken schwarz mit 7—8 goldiggrün glänzenden schma- len Querbinden, während die Seiten mehr einfarbig grün und der Bauch ganz schwarz ist. — Vorderflügel mit einem viereckigen, orangeroten Subbasalfleck zwischen Zelle und Hinterrand; er ist vorn 2, hinten 3 mm lang, etwa 2 mm breit und hinten ebenso weit 1. Heft 48 Embrik Strand: von der Flügelbasis entfernt, vorn etwas mehr. Der gewöhnliche Postmedianquerfleck ist goldgelb, vorn quergeschnitten und schmäler als am hinteren abgerundeten Ende, sowie 4x2,5 mm groß. Im Hinterflügel ist die Basis und das Saumfeld schwarz, das übrige goldgelb; der distale Rand dieser gelben Partie ist hinter der Mitte zweimal dreieckig eingeschnitten, die schwarze Saum- binde ist vorn 4, in der Mitte 1,5 mm breit. An der Basis der Vorder- flügel, im Costalfelde, sind einige grüne Schuppen. Flügelspannung 39, Flügellänge 18, Körperlänge 15 mm. Fühlerlänge 12 mm. Von Duala, 22. IX., liegt ein 2 vor, das wohl zu dieser Art gehören wird. Es weicht vom & durch ein wenig bedeutendere Größe (Flügellänge 20 mm), die Querbinde der Vorderflügel ist ein wenig länger, das gelbe Feld der Hinterflügel größer und tiefer zweimal eingeschnitten. Hinterbeine kurz behaart. Fam. Aegeriidae. Gen. Camaegeria Strd. n. g. &. Ähnelt Ichneumenoptera Hamps., aber die Rippe 2 der Vflg. ist vorhanden, sehr nahe an 3, aber nicht damit gestielt entspringend, 5 ist von 4 und 6 etwa gleich weit entfernt, 7 nach der Flüglespitze, 9 entspringt aus der vorderen Ecke der Zelle, 10 fast aus der Ecke, 11 aus dem distalen Drittel des Vorderrandes der Zelle. Diskozellulare ganz quergestellt. Im Hinterflügel ver- halten sich die Rippen 2—6 (oder wenn man will 2—4, 6—7) und die Diskozellulare wie bei Ichneumenoptera, die Dorsalrippe 1a istaberkaumnoch angedeutet. Durch dieses Merkmal würde nach der Hampson’schen Definition sogar die Hingehörigkeit zur Fa- milie Aegeriidae in Frage gestellt werden, das Tier ist aber in allen anderen Punkten eine so ausgeprägte Aegeriide, daßich esfür gänzlich verfehlt halten würde, es wegen dieses Merkmales aus der Familie auszuschließen, um so mehr als bei den allermeisten Aegeriiden nur zwei Dorsalrippen im Hflg. deutlich vorhanden zu sein scheinen. Die Antennen weder gekämmt, noch ziliiert, am Ende leicht verdickt und gekrümmt, sowie mit einer kleinen Spitze, die einen Kranz feiner Börstchen trägt, endend und von ?/, der Länge des Vorderrandes der Vflg. Die schräg nach oben und vorn gerichteten dünnen Palpen überragen kaum die Fühlerbasis; das scharf zu- . gespitzte Endglied ist etwa %/, so lang wie das vorhergehende. Die Beine ohne auffallende Schuppenbekleidung (die Tibien IV tragen allerdings oben einige schräg abstehende Schuppen, die aber keine Bürste bilden und nur im Profil deutlich erkennbar sind) ; die inne- ren der vier Tibialstacheln doppelt so lang wie die äußeren. Proboscis gut entwickelt. Abdomen mit schmalem, aber nicht kurzem Afterbusch. — Von Aegeria (Sesia) im Sinne von Hampson 1892 abweichend durch die nicht oder kaum schräge Diskozellulare beider Flügel und kleineren Afterbusch, sowie nicht ziliierte An- tennen; letzteres Merkmal begründet bei Hampson jedoch bloß Neue Lepidoptera aus Kamerun. 49 eine Sektion innerhalb der Gattung ‚Sesia“‘. Ferner ist die Zunge gut entwickelt usw. Durch die Übersicht der nordamerikanischen Aegeriiden- gattungen von Busck in: Proc. Ent. Soc. Washington XI 1909, p. 116—117 kommt man auf Parharmonia Beutenm., die aber doch verschieden ist. Camaegeria auripicta Strd. n. Sp. Ein & von Dschang in Kamerun, 22. X. d. Körper schwarz, auf dem Thorax mit starkem grünen Schimmer, auf dem Abdomen mit bläulich-violettlichem Anflug. Thoraxrücken mit lebhaft goldgelber Medianlängsbinde, die vorn am breitesten ist und hinten, auf der Basis des Abdomen sich zu einer Querbinde erweitert. Abdominalrücken ebenfalls oben der Länge nach mit etwas gelber Beschuppung, die aber keine defini- tive Binde bildet und etwa in der Mitte am deutlichsten ist. Die Rückenseite der Absominalspitze in einer Länge von 2 mm lebhaft goldgelb. An den Seiten der größeren, vorderen Hälfte des Abdomen ist eine schmale, goldgelbe Längsbinde, die sich auf den Thorax- seiten bis zum Kopf erstreckt und diese ganz oder fast ganz be- deckt. Der Kopf schwarz, die inneren Orbitae unterhalb der An- tennen und der entsprechende Teil der äußeren Orbitae schnee- weiß. Die Palpen an der Basis und unten gelb, sonst schwarz. Die Beine schwarz, an Femoren und Tibien bläulichgrün schim- mernd, die Coxen I außen gelblich-weiß beschuppt, auf der inneren, abgeflachten Seite jedoch schwärzlich, die Femoren I an der Spitze leicht gerötet, die Tibien I in der Basalhälfte und an der Spitze gelblich-weiß geringelt, die Tibien II größtenteils gelb, die Tibien III mitten und am Ende schmal gelblichweiß geringelt. Antennen schwarz, schwach bläulich schimmernd, an der Basis ein wenig gebräunt. Flügel hyalin mit linienschmalem schwarzem Rand, schwarzen Fransen und ebensolcher Diskozellularbinde; die Vorderrandbinde der Vorderflügel ist die breiteste und zwar fast 1, mm breit, und fast ebenso breit ist die Diskozellularbinde. Auch alle Rippen erscheinen dunkel. Die Behaarung des Innenrandes der Hinterflügel ist graulichweiß. Der Vorderrand der Hinterflügel ist z. T. gelb bestäubt. Die Basis beider Flügel ist grünlichschwarz bestäubt. Flügelspannung 21,5 mm. Vorderflügellänge 10 mm. Körperlänge 10 mm. Archiv für Naturgeschichte 1914. A. 1. 4 1. Heft 50 Ludwig Zukowsky: Beiträge zur Kenntnis von Eudorcas thomsoni Gthr. Von Ludwig Zukowsky, Zoologischer Assistent in Carl Hagenbecks Tierpark, Stellingen. Hierzu Tafel I—IIl. Ein in der Literatur enthaltener Irrtum über Guenthers Originalbeschreibung. Knottnerus Meyer!) hat in seiner im Jahre 1910 veröffent- lichten Arbeit über Eudorcas thomsoni vierzehn geographische Formen dieser Spezies nach Schädel-, Gehörn- und Deckenmerk- malen unterschieden. Er gibt (pag. 106) an, daß Guenther?) bei der Originalbeschreibung von Gazella thomsoni zwei Gehörne abbildet, das eine als das eines männlichen, das andere als das eines weiblichen Stückes bezeichnet. Knottnerus-Meyer ist der Ansicht, daß das Gehörn, welches Guenther als das eines Weibchens bezeichnete, das eines Männchens sei und Ähnlichkeit mit einem wahrscheinlich aus der Ruwanagegend stammenden von Dr. R. Biedermann dem Königlichen Zoologischen Museum zu Berlin geschenkten Gehörn habe. Das Gehörn eines Weibchens sei es nicht, da diese nur sehr schwache, kurze und glatte Hörner besitzen. Sclater und Thomas?) haben dasselbe Bild über- nommen und sagen: „Dr. Guenther, we may remark, in his descrip- tion and figure of these horns fell into a not unnatural error in treating the more slender pair (fig. 74a, pag. 172) as those of a female. But, as we have already stated, the horns are always abnormally small in the doe of this gazelle, and sometimes, it is said, altogether wanting. The slenderer pair of horns shown in Dr. Guenthers figures, which we have been kindly allowed to reproduce in this work, are, like the stouter pair, doubtless those of a male.“ Wie Herr Prof. Matschie und ich feststellen konnten, handelt es sich bei dem von G uenther irrtümlicherweise als 2 angespro- chenen Stück nicht um ein & von Eudorcas, sondern um das Gehörn eines Q von Matschiea granti. In erster Linie ist das Gehörn für das eines & von Eudorcas viel zu schwach, ferner ziehen sich die Ringe nicht so weit hinauf wie bei den dS von Eudorcas, sondern der größte Teil der Spitze ist ungeringelt. Im Wurzelteil legen sich die Hörner an ihrer inneren Vorderseite etwas vorspringend über 1) Theodor Knottnerus-Meyer, Die geographischen Formen der Thomsonsgazelle (Eudorcas thomsoni Günther); Sitz.-Ber. d. Ges. naturf. Freunde, Nr. 3, Jahrg. 1910, 106—124. 2) Guenther, Note on some East-African Antelopes supposed to be new; Annals and Magazine of Natural History, 5. Series, 1884, Bd. 14, pag. 425, Abb. pag. 427. ®) Sclater u. Thomas, The book of antelopes, Bd. III, pag. 173, Abb. pag. 172. Beiträge zur Kenntnis von Eudorcas thomsoni Gthr. 51 das Frontale bei dem $ von Eudorcas, bei dem angeblichen 2 von Guenther sind sie ebenso wie bei den 92 von Matschiea gegen den Schädel gleichmäßig rund abgeschnitten. An den Schädel- stücken fällt bei Abb. a noch der große Winkel, welchen die hinteren Orbitalränder miteinander bilden, sowie die kreisrunden, in einem Sulcus supraorbitalis liegenden Foramina supraorbitales auf. Bei den dd von Eudorcas ist der besprochene Winkel kleiner, die Foramina supraorbitales sind meist unregelmäßig geformt, oft schlitzförmig und versteckt. Diese Verschiedenheiten beweisen die Richtigkeit unserer Vermutung. Schädel- und Gehörnverschiedenheiten bei Alters- und Jugendformen. Für die vorliegende Arbeit standen mir eine Anzahl Schädel junger Gazellen zur Verfügung, welche bei der Untersuchung sehr interessante Ergebnisse aufwiesen. An allen diesen Schädeln konnte ich feststellen, daß bei Eudorcas erst der Schädel seine volle Länge erreicht und dann das Gehörn und das Gebiß ganz zur Entwicklung kommt. Bei einem soeben ausgewachsenen Schädel einer jungen Eudorcas ist das Gehörn meist nur halb so lang wie bei alten Exemplaren. Was die Hörner anbelangt, so vollenden sie erst die charakteristische S-förmige Schweifung bei fast gleichmäßig im oberen und unteren Teil abstehenden Ringen; erst wenn das Gehörn der Form nach ganz entwickelt ist, schieben sich noch eine Anzahl Ringe nach, welche dann die meist sehr eng stehenden Ringe des Wurzelteils bilden. Es ist dasselbe Verhältnis wie bei den Formen der Matschieagruppe der Gazellidae, wie ich an anderer Stelle hervorhob®). Material: Herr Oberleutnant Diesener schenkte dem Kgl. Zoologischen Museum zu Berlin drei Schädel von dd, darunter zwei jüngere Exemplare, sämtlich von Moamara (26. IX. 1911) in der Nähe des Moame-Mittellaufes (N. W. Usukuma). Herr Stabsarzt Dr. Leupolt überwies ihm fünf Schädel von Eudorcas: I. & ad. aus der Steppe südlich Ulike, westlich Sseke, nach Schinganga zu, erlegt am 23. II. 1909. II. $ ad. aus dem Pori zwischen Sseke und Moame, erlegt am 20. VI. 1909. III. & ad. Nordufer des Balangiddasees, erlegt im VIII. 1908. IV. & juv. von Ushia (Manjongasteppe), erlegt im X. 1909. V. & juv., wie vorher. Bis auf Schädel Nr. III von Dr. Leupolt, stammen alle aus einem engeren Gebiet, dem des Moame und des Manjonga, getrennt durch die Wasserscheide. Wie wir später sehen werden, haben diese Einfluß auf die spezifische Verschiedenheit der Eudorcas- gazellen, die sich schon in der Jugendanlage des Schädels bemerkbar macht. Zu Anfang der Aufzählung der juvenilen Belegstücke mag die kurze Beschreibung des Gebisses, Gehörns und Schädels eines aus- 4) Zukowsky, Über Alters- und Jugendformen des Antilopengehörns; Die Jagd, Jahrg. VI, Heft 20, pag. 310; 14. Mai 1910. 4* 1. Heft 593 Ludwig Zukowsky: gewachsenen & zum Vergleich gegeben werden. Das &, welches Oblt. Diesener bei Moamara erlegte, ist alt, es hat alle Molaren und Dauerprämolaren vollständig entwickelt und abgenutzt, nur m III hat noch einige niedrige, aber scharfe Spitzen, die sich jedoch lange ins Alter hinein erhalten können, da sie in eine entsprechende Vertiefung des m III der Mandibula passen und erst sehr spät im Alter verschwinden. Das Gehörn hat die der Gattung Eudorcas eigentümliche, typische S-förmige Schweifung und ist im unteren Teil bedeutend enger geringelt als im oberen; es ist der vorderen Rundung entlang gemessen 32,3 cm (sämtliche folgenden Längs- maße des Hornes verstehen sich als Vorderseitenmaße), geradlinig gemessen 31,2 cm lang. Von den 20 vorhandenen Ringen kommen auf 10 cm Länge im Wurzelteil, vom untersten Ringe an gemessen, 10%,, im Spitzenteil, vom obersten Ringe an gemessen, 6%, Ringe. Der Schädel hat eine Basallänge (vom Gnathion bis zum Basion gemessen) von 19,8 cm, eine Totallänge (vom Gnathion bis zum hintersten Teile des Occiputes gemessen) von 21,6 cm, am hinteren Orbitalrand eine Breite von 9 cm, am Meatus acusticus externus von 6,6 cm. d juv. Nr. IV von Ushia hat nur m I ausgewachsen und ab- genutzt, m II hat besonders an der Außenseite scharfe Spitzen und m III ist noch in der Entwicklung, hat, auch mit den längeren Vorderspitzen, die Kaufläche noch nicht erreicht. Die Prämolaren sind gewechselt und frisch nachgeschoben; sie sind aber noch nicht vollkommen entwickelt und bilden an den Außenkanten mit der Molarenreihe eine zwischen pm III und m I unterbrochene Linie; die Prämolaren stehen an ihrer Außenkontur stärker nach innen als die Molaren. Das Gehörn hat besonders in seinem unteren Teile außerordentlich viel Jugendhorn und erst die Vorwärtsbiegung des Spitzenteils aufzuweisen. Es sind 9 Ringe vorhanden; auf 10 cm Länge kommen im Basalteil 64, Ringe, im Spitzenteil 6 Ringe. Der Rundung entlang gemessen hat das Gehörn eine Länge von 21,5 cm, geradlinig mißt es 21 cm. Die Schädelbasallänge ist 18,2 cm, die Schädeltotallänge 20,55 cm. Am hinteren Orbitalrand hat der Schädel eine Breite von 8,45 cm, am Meatus acusticus externus von 6,5 cm. Das Belegstück II $ juv. Nr. V von Ushia ist jünger als das vorher erwähnte Exemplar von Ushia. Die Vorderspitzen des m III sind soeben aus dem Alveolarrand hervorgebrochen, die hinteren Spitzen sind zum größten Teil noch von der Knochenhülle umgeben, m II weist noch runde Spitzen auf; m I ist abgekaut. Die Milchprämolaren sind sämtlich vorhanden und gut entwickelt, von den Dauerprämolaren ist nichts zu bemerken. Die Hörner messen der Rundung der Vorderseite entlang, 17,5 cm, geradlinig 17,1 cm, haben je sieben Ringe, von denen im Wurzelteil sechs Ringe auf 10 cm kommen. Der Schädel hat eine Basallänge von 17,8 cm, eine größte Länge von 20 cm, eine Breiteamhinteren Orbital- rand von8,3 cm, am äußeren knöchernen Gehörgang von 6,4 cm. Beiträge zur Kenntnis von Eudorcas thomsoni Gthr. 53 Das & juv., welches Herr Oberleutnant Diesener bei Moamara gesammelt hat, Nr. 60a (26. IX. 1911), steht im Alter zwischen dem & juv. Nr. IV und V von Ushia. Der letzte Molar ist etwa ebensoweit entwickelt wie der des Exemplares IV von Dr. Leupolt, aber die Molaren I und II sind erheblich spitziger. Die Prämolaren sind kurz vor dem Wechseln. An pm II und III der linken und pm II der rechten Kieferhälfte sind zwischen den Wurzeln der Milchprämolaren schon die Spitzen der Dauerprämolaren sichtbar. Das Gehörn weist nicht so viel Jugendhorn auf wie Exemplar IV; es ist z. T. schon abgestoßen. Der Rundung entlang mißt es an der Vorderseite 20,3 cm, geradlinig 19,7 cm und weist zehn Ringe auf, von denen im Wurzelteil auf 10 cm sieben, im Distalteil 71% Ringe kommen. Der Schädel hat eine Basallänge von 18,6 cm, eine Totallänge von 21 cm, eine Orbitalbreite von 8,9 cm, eine Weite am Meatus acusticus externus von 6,7 cm. Das $ juv. Nr. 60b, welches Herr Oberleutnant Diesener bei Moamara am 26. IX. 1911 erlegte, ist noch jünger als das von Dr. Leupolt bei Ushia erlegte {. Nr. V. Die vorderen Spitzen des m III ragen nur 0,2 cm aus dem Alveolarrand hervor, die hinteren sind in der Profilansicht unsichtbar. m II weist hinten noch runde, vorn lange, scharfe Spitzen auf; die des mI sind lang und spitz. Die Prämolaren sind noch nicht gewechselt und stehen in der Entwicklung hinter denen vom & juv. von Ushia. Auch das Gehörn dieses Stückes weist nicht soviel Jugendhorn auf wie 3 Nr. IV und V von Ushia. Das Gehörn ist, rund gemessen, 17,1 cm, geradlinig gemessen, 16,5 cmlang. Es sind acht Ringe vorhanden; sieben davon kommen auf 10 cm im Basalteil. Die Schädelbasallänge ist 17,9 cm, die Schädeltotallänge 20,5 cm; die größte Breite des Schädels am hinteren Orbitalrand ist 8,6 cm, am Meatus acusticus externus 6,65 cm. Aus den Schädel- und Gehörnbeschreibungen dieser juvenilen Exemplare ist deutlich zu ersehen, daß die Schädel eine dem aus- gewachsenen Exemplare sehr wenig nachstehende Größe zeigen, während die Gehörne und die Gebisse sehr weit zurück sind. Das Alter der Stücke ist gut an den Molaren und Prämolaren nachzu- weisen. In der erwähnten Weise geht auch Gehörn- und Schädelbildung bei den ostafrikanischen Riesengazellen, Matschiea, vor sich, im Gegensatz zu der von Bubalis, Damalis und manchen anderen Genera, wo das Gehörn erst die vollendete Form und Größe erhält und dann erst der Schädel, vor allem aber das Gebiß, das Wachstum vollendet. Für den Nachweis des unregelmäßigen Wachstums des Schädels und Gehörns von Eudorcas lag mir u. a. auch eine Kollektion von 4 dd juv. Schädeln der Mkalamo-Wembaere- rasse vor, welche Herr Hauptmann von der Marwitz bei Mkalamo erbeutete. Besonders interessant ist an diesen Hörnern von Eu. th. wembaerensis die sehr enge Ringelung, welche auch die alten 1. Hett 54 Ludwig Zukowsky: Exemplare neben geringer Länge und starker Divergenz im mitt- leren und oberen Teile der Hörner kennzeichnet. Daß bei den Moamarastücken selbst die jüngeren Exemplare mehr Ringe als die älteren von Ushia besitzen, hat seinen Grund in der rassen- weisen Verschiedenheit dieser Stücke. Die Alten der Moamaraform werden bei kürzerem Gehörn eine größere Anzahl Ringe besitzen als die Rasse, zu welcher die dd von Ushia gehören. Alte Exemplare sind mir von der Monjongasteppe leider nicht bekannt. Die Eudorcasformen des Viktoriaseegebietes. Aus dem Gebiet des Viktoriasees beschreibt Knottnerus- Meyer drei neue Rassen: aus der Schiratigegend Eu. th. bieder- manni, von Usukuma Eu. th. langheldi und aus der Ruwanasteppe Eu. th. vuwanae, ferner aus den Nachbargebieten Eu. th. mundo- yosica von der Mundorosisteppe, sowie eine als sdec. bezeichnete Rasse, wahrscheinlich aus dem Gebiete östlich von Schirati. Durch einiges neues Material, welches z. T. dem Kgl. Zoologischen Museum zu Berlin, z. T. Privatbesitz und auch der deutschen Geweihaus- stellung entstammt, bin ich imstande, einige Ergänzungen der Knottnerus-Meyerschen Arbeit zu machen. Durch die Liebenswürdigkeit von Herrn Prof. Matschie sind mir fünf Aufnahmen der im Jahre 1905 im südlichen Viktoria- seegebiet erbeuteten, im Jahre 1906 auf der Deutschen Geweih- ausstellung ausgestellten Kollektion Sr. Hoheit des Herzogs Adolf Friedrich zu Mecklenburg zugänglich gemacht worden, von welchen zwei in dem Matschieschen?) Bericht über die XII. Deutsche Geweihausstellung 1906 abgebildet sind. In der Sammlung befanden sich 22 Exemplare von Eudorcas thomsoni. Sie stammen vom Orangi, von Ikoma, Sassagwe und aus dem Bezirk Muansa. Knottnerus-Meyer zieht l. c. 116 die westlich von Ikoma, am Orangi und in Sassagwe erlegten Stücke zu Eu. th. biedermanni von Schirati, während er östlich von Ikoma eine andere Rasse vermutet. Das Exemplar vom Ruhufluß gleicht nach Knott- nerus-Meyer vollständig denen von Eu. th. mundorosica. Das bei Knottnerus-Meyer abgebildete Originalstück von Eu. th. mundorosica zeigt stark divergierende Hornspitzen (diese können nach der Beschreibung auch wenig einwärts gebogen sein), während das Ruhustück mit den Spitzen deutlich nach innen steht; 1. c. wird hervorgehoben, daß die Spitzen von der Mundorosisteppenrasse . lang sind, was gut auf der Knottnerus-Meyerschen Tafel V, Fig. 8, zu erkennen ist, während das & vom Ruhu sehr kurze Spitzen aufweist. Dieses gleicht vielmehr dem auf Tafel V, Fig. 2, abge- bildeten Originalstück von Eu. th. biedermanni. Die l. c. pag. 117 für Eu. th. mundorosica besonders hervorgehobene Schweifung des Gehörns zeigt sich mehr oder weniger bei allen Eudorcasformen. Mit dem Verbreitungsgebiet stimmt auch das Exemplar vom Ruhu 5) Matschie, Die XII. Deutsche Geweihausstellung 1906; Weidwerk in Wort und Bild, Bd. XV, Nr. 13, vom 1. April 1906, pag. 232 und 233, Beiträge zur Kenntnis von Eudorcas thomsoni Gthr. 55 bedeutend besser mit Eu. th. biedermanni als Eu. th. mundorosica überein. Der Ruhu fließt zwischen Schirati und dem Mara. Die Südgrenze des Schiratigebietes läuft bei Knottnerus-Meyer im nördlichen Tal des Mara vom Einfluß des Lassenei an westlich bis zur Marabucht im See. Der Ruhu gehört also zum Schirati- gebiet, von dem das Gebiet der Mundorosisteppe noch durch das Ruwanagebiet getrennt ist, wenigstens mit dem hier in Betracht kommenden Westen des Gebietes. Das Exemplar vom Ruhu ist abgebildet bei Matschie, Weidwerk in Wort und Bild 1906, l. c., pag. 233, rechts unter dem Kopf von Hippotigris muansae. Die von Seiner Hoheit dem Herzog Adolf Friedrich zu Mecklenburg erlegten 3 von Ikoma können keineswegs zu Eu. th. biedermanni gezogen werden, wie Knottnerus-Meyer will, da diese Form in einem ganz anderen, nördlich gelegenen Gebiet vorkommt. Hier kann doch nur Eu. th. ruwanae oder Eu. th. mundorosica in Betracht kommen; bei Ikoma können diese beiden Rassen zusammen vorkommen, da hier ihre Verbreitungsgrenze nach Knottnerus-Meyer liegt. Letztere Annahme hat viel für sich, da z. B. Bubalis, Cobus, Redunca und Matschiea sich in ähnlicher Weise westlich und östlich von Ikoma unterscheiden. Die am Orangi erlegten Stücke sind geographisch zu Eu. th. mundorosica zu stellen; die bei Matschie |. c. 232 abgebildeten Stücke sind Eu. th. mundorosica recht ähnlich. Auf dem Bilde ist es das über dem Fuchs hängende und das rechts unter dem Kopf von Bubalis cokei aff. hängende Exemplar. Von den anderen, von Ikoma stammenden Gehörnen können die beiden ebendort, pag. 233, dargestellten rechts und links über Hippotigris muansae hängenden, der rechts unter dem Kopf von Ceratotherium cucullatus befindliche Schädel, sowie der unter und über demselben Präparat hängende Kopf, auf dem Bilde, pag. 232, das rechts neben dem Damaliskopf hängende, rechts unter dem auf der rechten Seite angebrachten Ceratotheriumkopf befindliche, sowie das am äußersten Ende der rechten Seite sichtbare Stück zu Eu. th. mundorosica gestellt werden. Zu Eu. th. ruwanae müssen gerechnet werden: auf dem Bilde pag. 232 der unter dem Ceratotheriumkopf der rechten Seite hängende Kopf mit dem starken Orbital- und schwachen Facialstreif (dieses Exemplar stammt von Sassagwe), der ebenda zwischen Connochaetus- und Damaliskopf hängende Schädel, ebenso die am äußersten linken Ende angebrachten Stücke. Sehr auffallend sind auf dem Bilde pag. 233 unten links zwischen dem Schädel von Bubalis cokei aff. und dem eines @ von Matschiea und links unter dem Kopf von Ceratotherium die beiden Gehörne durch ihre starke Seitwärtsschweifung, wodurch sie auf keine andere Eudorcasrasse passen. Leider ist der Schußort dieser Exemplare nicht mehr genau zu ermitteln und auf den Photos nicht zu erkennen, ebenso der Schußort von den drei dd, welche auf dem Bilde pag. 232 ganz rechts zwischen dem Schädel von Aepyceros und Bubalis (zwei Exemplare) gezeigt werden, sowie der links neben dem $ von 1, Heit 56 Ludwig Zukowsky: Matschiea hängende Schädel. Diese haben auch ganz charak- teristische Merkmale, passen weder auf Eu. th. mundorosica noch auf Eu. th. vuwanae, deren letzteres Gehörn wir später kennen lernen werden, und kennzeichnen sich durch seitlich nicht ge- schweiftes Gehörn, auffallend kurze, in einer Ebene nach außen stehenbleibende Spitzen und die bis zum letzten Spitzenteil hinauf- reichenden Ringe. Auf einer, im Besitz des Berliner Museums befindlichen guten Photographie prägen sich diese Merkmale be- sonders aus. Möglicherweise sind diese Exemplare Vertreter einer noch unbekannten Rasse von Eudorcas. Bei Matschie,l. c. pag. 232 und 233 ist links unten neben dem Kopf von Hippotigris ein von „Bez. Muansa““ stammender Schädel sichtbar. Zu welcher Rasse dieses Stück gezogen werden muß, ist mir nicht recht klar. Geographisch richtig wäre Eu. th. langheldi; diese Rasse soll das ganze Usukumagebiet bewohnen. Knottnerus-Meyer sagt l. c. pag. 111 ausdrücklich, daß ‚‚die Stellung der Hörner dieser Rasse schräger ist als bei den vorher- beschriebenen“ (Eu. th. biedermanni, nakuroensis und baringoensis) und daß die Hornspitzen nach vorne und etwas einwärts gebogen sind. Wie die Abb. 3 auf Tafel V zeigt, ist die Konvergenzrichtung der Spitze eine sehr plötzliche, hakenartige. Das Muansaexemplar weist von diesen charakteristischen Merkmalen nichts auf; hier stehen die Hörner ähnlich eng nebeneinander wie bei Eu. th. ruwanae, was besonders auf dem Bilde bei Matschie, pag. 233, sehr auffällt im Gegensatz zu den anderen, um den Zebrakopf herumhängenden Gehörnen, auch scheinen bei diesem Stück die Spitzen gleichmäßig, fast in einer Richtung nach außen zu laufen. Vielleicht stammt das Exemplar von Eu. th. langheldi, welches Knottnerus-Meyer als einzigstes untersuchen konnte, aus einer anderen Gegend der großen Landschaft Usukuma als das von Sr. Hoheit dem Herzog Adolf Friedrich zu Mecklenburg erbeutete und ist dieses auch noch als besondere Form aufzufassen; vielleicht ist auch das Etikett dieses Stückes beim Präparieren mit einem anderen verwechselt worden, jedenfalls paßt es nicht auf die von Knottnerus-Meyer als Usukumarasse bezeichnete Form. Matschie®) veröffentlichte ferner eine Abbildung von der XII. Deutschen Geweihausstellung 1908, auf welcher zwei Eudorcas- gehörne aus der Gegend östlich von Ikoma gezeigt werden. Das vom Beschauer aus links neben Uncia hängende Gehörn weist jene eigentümliche Schweifung auf, wie sie sonst nur bei dem & von Eudorcas thoms. thoms. des oberen Rufugebietes vorkommt und auf die Knottnerus-Meyerl.c.,pag.118, sehr berechtigt hinweist. Es ist das erste Mal, daß ich diese charakteristische seitliche Schweifung von dem Exemplar einer anderen Rasse unter einem Material von ca. 150 gesehenen Stücken beobachten konnte. Ich °) Matschie, Die XIV. Deutsche Geweihausstellung 1908; Weidwerk in Wort und Bild, Bd. 17, Nr. 12, pag. 266 — Kollektion Wintgens. Beiträge zur Kenntnis von Eudorcas thomsoni Gthr. 57 erkläre mir den Fall für pathologisch, weil ein gewisser fremder Zug in der Art der Schweifung liegt; vielleicht ist der Schädel schon in früher Jugend im Frontale oder bei der Präformierung des Os cornu verletzt oder mechanisch beeinflußt worden, wodurch dann diese merkwürdige Bildung zustande kam. Wenn die Stangen etwas mehr nach außen stehen würden, wäre das Stück Eu. th. mundorosica sehr ähnlich, wozu es gezogen werden muß, ebenso das Gegenstück auf unserem Bilde, welches dem Typ der Mundo- rosisteppenrasse Zug für Zug gleicht. Auf der XVIII. Deutschen Geweihausstellung 1912 hatte Herr Hauptmann Kratz zwei Gehörne aus dem Maragebiete und fünf Gehörne aus der Ruwanasteppe ausgestellt. Leider waren die Exemplare vom Mara sehr jung. Das am 22. IX. 1910 erlegte, im Ausstellungskataloge unter Nr. 1455 angeführte Stück, besitzt eine geradlinig an der Vorderseite gemessene Hornlänge von 19,5 cm, eine der Rundung entlang gemessene Länge von 20,1 cm und 11 Ringe, das am 26. IX. 1900 erbeutete, im Kataloge als Nr. 1454 bezeichnete Stück, hat eine geradlinige Länge von 27 cm, eine rund gemessene Länge von 28,3 cm und dreizehn Ringe. Die Spitzenenden stehen bei beiden Exemplaren 7,5 cm voneinander entfernt. Auf 10 cm Länge kommen im Proximalteil, vom Horn- ansatz am Schädel an gemessen, bei Nr. 1455 6%, bei Nr. 1454 74, Ringe, im Distalteil, vom ersten oberen Ring an gemessen, bei Nr. 1455 5%4, bei Nr. 1454 6%4 Ringe. Es ist sicher, daß diese beiden Exemplare zu Eu. th. biedermanni gezogen werden müssen. Auf die mir jetzt bekannte Ruwanaform paßt keines der Hörner im Spitzenteil. Die Umrisse der Seitenansicht des Gehörns, welche ich auf der Geweihausstellung anfertigte, passen genau in den Rahmen des Gehörnumrisses von Eu. th. biedermanni, während Eu. th. ruwanae nach den besprochenen Bildern Sr. Hoheit des Herzogs Adolf Friedrich zu Mecklenburg, den Gehörnumrissen der weiteren, aus der Ruwanagegend stammenden Gehörne des Herrn Hauptmann Kratz und einem Stück, welches von Ikoma stammt und von Herrn Dr. R. Biedermann dem Berliner Museum geschenkt worden und von mir zum Typus der Rasse gemacht worden ist, nicht so stark nach vorn geschweifte Spitzen hat. Auch streben bei den Marastücken wie bei Eu. th. biedermanni die Spitzen- enden nach innen, bei Eu. th. ruwanae meist parallel oder nach außen. Eu. th. biedermanni ex. orig. hat einen Abstand von der Hornspitze bis zum 4. oberen Ringe, an der Vorderseite gerad- linig gemessen, von 9,9 cm, die Marastücke eine gleiche Entfernung von 10,2 cm. Die Ruwanarasse hat sogar noch kürzere Spitzen als die Schiratiform. Hier beträgt der Abstand der Spitze bis zum 4. oberen Ringe des Hornes, in gerader Linie, bei dem Ori- ginalstück 9,3 cm, bei den von mir auf der Geweihausstellung untersuchten 7,8—8,8 cm. Knottnerus-Meyer erwähnt |. c. pag. 120, daß ihm drei Decken der Ruwanaform zur Verfügung standen, die sämtlich von kleinen Tieren stammen; er nimmt an, 1. Heft 58 Ludwig Zukowsky: ‘daß Eu. th. ruwanae eine ähnlich kleine Form wie Eu. th. bieder- manni sei. Diese Annahme fand ich bestätigt durch die Unter- suchung des erwähnten von Dr. Biedermann von Ikoma her dem Berliner Museum geschenkten Schädel A 152,11. Dem Beschreiber der Form fehlten Schädel; er beschrieb die Rasse nach Merkmalen der Deckenfärbung. Es freut mich, die Knottnerus-Meyerschen Befunde für die Aufstellung einer besonderen Rasse des Ruwana- beckens bestätigen und unterstützen zu können durch die Be- schreibung des Gehörns und Schädels dieser Form. Beschreibung des Gehörns und Schädels von Eudorcas thomsoni ruwanae K.-M. Knottnerus-Meyer teilt die Eudorcasrassen in zwei Gruppen; in solche, bei deren Vertretern sich das Lacrymale und Inter- maxillare berühren und solche, bei deren Vertretern sich zwischen Lacrymale und Intermaxillare dasMaxillare einschiebt und berück- sichtigt am Schädel besonders den Facialteil. Bei nachfolgenden Schädelbeschreibungen will ich das von Knottnerus-Meyer vorgeschlagene System einhalten und dann noch einige, mir wichtig erscheinende Masse der Ventralseite des Schädels hinzufügen. Die Vermutung, daß Eu. th. ruwanae auch das Merkmal des mit dem Lacrymale zusammenkommenden Intermaxillares (l. c. pag. 120 steht ‚‚Nasales‘“; ich fasse das als Druckfehler auf. Das Nasale kommt bei Eudorcas stets mit dem Lacrymale zusammen!) zeigen wird, bestätigt sich nicht. Auf der rechten Seite des Schädels schiebt sich das Maxillare als 0,3 cm breiter Keil zwischen Lacry- male und Intermaxillare ein, auf der linken Seite treffen sich aller- dings Lacrymale, Intermaxillare und Maxillare in einem Punkt an der Nasalsutur. Die Ethmoidallücken sind sehr schmal, spalt- förmig, laufen nach vorne zu nicht über den Processus interma- xillaris posterius hinaus, hinten spalten sie wenig die Sutura fronto- lacrymalis. Bei Eu. th. langheldi und Eu. th. biedermanni legt sich das Intermaxillare, eine lange Sutura lacrymo-intermaxillaris bildend, an das Lacrymale an, das Maxillare ventralwärts ver- drängend; diese haben also mit Eu. th. ruwanae nichts gemein. Eu. th. mundorosica teilt mit dieser Rasse die lacrymo-intermaxillare Trennung durch den Maxillarausläufer, welcher aber bei ersterer Subspezies nach Knottnerus-Meyer 1,1 cm breit sein soll, bei Eu. th. ruwanae 0,3 cm. Das Lacrymale ist vorne nicht in eine Spitze ausgezogen, sondern rund. Die Nasalia haben eine größte Länge von 5,35 cm, eine größte vordere Breite von 2 cm, eine größte hintere Breite von 3 cm. Knottnerus-Meyer gibt für Eu. th. mundorosica als Nasalialänge 4,9 cm, als untere — meine ‚‚vordere‘ — Breite 1,85 cm, als obere — meine ‚„hintere‘‘ — Breite 2,9 cm an. Die Nasalia sollen bei dieser Rasse ohne Knickung am oberen Rande bis zur Mitielnaht der Nasalia ansteigen. Das ist bei Eu. th. ruwanae nicht der Fall; die Sutura naso-frontalis läuft vielmehr erst nach innen, der Mediannaht zu, dann in einem Winkel von 32° Beiträge zur Kenntnis von Eudorcas thomsoni Gthr. 59 nach hinten und innen, um dann, von beiden Seiten her noch 1 cm direkt mit scharfem Knick nach innen zu laufen. Der be- sprochene Winkel an der Fronto-nasalsutur ist bei Eu. th. mun- dorosica 82° groß. Durch diese Merkmale ist Eu. th. ruwanae auch von dieser letzten in Betracht kommenden Nachbarform leicht zu unterscheiden. Die Totallänge des Schädels von Eu. th. ruwanae ist 19,5 cm. Knottnerus-Meyer gibt auf den 1. c. pag. 122-23 stehenden Schädelmaßtabellen ‚Schädellänge“ an und setzt dann in einer Fußnote (pag.122) ‚Vom Foramen magnum bis zum Vorderrande des Intermaxillare‘‘ hinzu. Wie ich feststellen konnte, muß das auf einem Irrtum beruhen, denn meine Nachmessungen an den im Berliner Museum aufbewahrten Originalstücken ergeben für die von Knottnerus-Meyer gegebenen Maße immer die Total- schädellänge vom Gnathion bis zum entferntesten Punkt des Occi- pitale. Der von Herrn Dr. Biedermann geschenkte Schädel von Eu. th. ruwanae ist leider so zum Aufsetzen auf das Brett präpariert, daß die Ventralschädelpartie verloren gegangen ist, so daß ich nur imstande bin, die Maße der Dorsalschädelpartie zu bringen. Das Intermaxillare hat eine Länge von 8 cm, Eu. th. mundorosica mißt hier 7,1 cm. Die Entfernung vom Gnathion bis zum Nasion ist 10.5 cm groß, vom Gnathion bis zum vordersten Punkt des Or- bitalrandes mißt der Schädel 9,95 cm. Vom Foramen infraorbitale sind es bis zum -Gnathion 6 cm, vom vorderen Örbitalrande bis zum Foramen infraorbitale 4 cm. Die Entfernung des Foramen infraorbitale vom Gnathion ist also 2 cm länger als die des Orbital- randes vom Foramen infraorbitale. Die Sutura naso-intermaxillaris ist 2,5 cm lang. Die größte Breite des Schädels am hinteren Orbital- rand ist 8,7 cm; die Pars facialis hat eine Breite am Treffpunkt der Sutura maxillo-jugularis mit der Maxillo-jugularcrista von 6,1 cm. Die Orbita hat einen von vorne nach hinten gemessenen Durch- messer von 3,75 cm. Die Intermaxillaria haben eine größte Breite von 2,6 cm, bei Eu. th. mundorosica, der Form, welche dieser im Schädel am nächsten steht, 2,2 cm. Knottnerus-Meyer weist übrigens schon auf die schmalen Intermaxillaria letzterer Form hin. Der Hauptunterschied der Eu. th. ruwanae von Eu. th. mundorosica bezüglich des Schädelbaues liegt in dem erheblich breiteren und kürzeren Facialteil. Beim Betrachten des Gehörns fällt in erster Linie der Stand der Hörner in der Seitenlage ins Auge. Das Gehörn von Eu. th. mundorosica steht etwa 15° höher am Schädel als bei Eu. th. ruwanae. Auf die stärkere Krümmung der Spitze von Eu. th. mundorosica ist hier bereits aufmerksam gemacht worden. Die Hörner von Eu. th. ruwanae haben auch einen engeren Stand als die von Eu. th. mundorosica, sie laufen mehr parallel nebeneinander her. Bei Eu. th. ruwanae hat das Horn eine der Rundung entlang gemessene Länge von 28,6 cm, eine geradlinig gemessene Länge von 27,7 cm. Der Unterschied zwischen den beiden letztgenannten Maßen ist 1. Heft 60 Ludwig Zukowsky: also 0,9 cm. Die Spitzen stehen 8 cm voneinander entfernt. Es sind neunzehn Ringe vorhanden, von denen im Wurzelteil auf 10 cm, vom untersten Ringe an gezählt, 11 Ringe, im Spitzenteil, vom ersten Ringe an gerechnet, 7Y, Ringe kommen. Die Auslage des Gehörns ist 9,1 cm; sie ist 1,1 cm größer als der Abstand der Distalenden. Die Spitze hat bis zum vierten oberen Hornringe eine Länge von 9,3cm. Die andern, ebenfalls von mir untersuchten alten Exemplare aus der Ruwanasteppe weisen folgende Maße auf: Geradlinig gemessene Länge des Hornes 28,5—30 cm, rund ge- messene Hornlänge 29,1—31,3 cm. Die Spitzen stehen 10,1—11,8 cm voneinander entfernt. Die Hörner tragen 16—20 Ringe. Auf 10 cm kommen im Proximalteil 9—111, Ringe, im Distalteil 64%—7%, Ringe. Die Spitze ist vom 4. oberen Ring gemessen 7,8—9,5 cm entfernt, sie sind also sehr kurz, während sie bei Eu. th. mundorosica nach Knottnerus-Meyer lang sind; bei dem Originalstück dieser Rasse ist der 4. Ring von der Spitze 11,2 cm entfernt. Der Hauptunterschied der Ruwanarasse von Eu. th. bieder- manni im Gehörn liegt in dem geraden Lauf der Spitzen, welche bei letzterer Form mehr nach vorne gebogen sind. Die Umrisse der Ruwanasteppengehörne passen nicht auf die von Eu. th. biedermanni, an der Spitze streben die Gehörne aus dem Schirati- gebiet weiter nach vorne. Von Eu. th. langheldi ist Eu. th. ruwanae besonders durch den gleichmäßig schwach divergierenden Lauf des Gehörnes verschieden. Dieser ist bei Eu. th. langheldi erst wenig, dann in der oberen Hälfte stärker nach außen gebogen. Die Spitzen stehen nach innen. Trotz der konvergierenden Spitzen stehen diese bei Eu. th. langheldi weiter auseinander als bei Eu. th. ruwanae. Die Spitzen sind bei Eu. th. langheldi länger; von der Spitze bis zum 4. Ringe mißt das Gehörn dieser Rasse 10,9 cm. Unter dem Material von Herrn Hauptmann Kratz befindet sich ferner ein Gehörn aus der Ruwanasteppe, welches in keiner Weise auf Eu. th. ruwanae paßt. Es ladet in der oberen Hälfte ungemein stark aus, steht an den Spitzen 22,3 cm auseinander, hat eine geradlinige Länge von 33,1 cm, eine der Rundung entlang gemessene Länge von 35,8 cm; der Unterschied dieser beiden Maße ist 2,7 cm, also enorm groß. Von den 24 am Horn vorhandenen Ringen kommen 11 auf 10 cm Länge auf den Proximalteil, 8 Ringe auf den Distalteil. Die Spitze hat eine auffallende Kürze; sie mißt bis zum 4. Ringe 7,3 cm. Dieses Gehörn nimmt in jeder Beziehung eine Sonderstellung ein; es paßt weder auf die sehr breithörnige Manyararasse, noch auf die Form der südlichen Wembäresteppe, von der ich später sprechen will. Auf die kurz- spitzige, weithörnige Mkalamorasse, Eu. th. wembaerensis, paßt es auch nicht, da diese Rasse sehr kleine Hörner besitzt. Es liegt die Möglichkeit nahe, daß wir nach dem Mbalageti zu vielleicht noch ein besonderes Tierverbreitungsgebiet erwarten können. Herr Hauptmann Kratz sagt leider nicht, wo er in der großen Ruwana- Beiträge zur Kenntnis von Eudorcas thomsoni Gthr. 61 steppe seine Tiere erbeutete; im Ausstellungskataloge steht ‚„Ru- wannasteppe‘“. Wenn erst mehr Material mit dem genauen Schußort zum Vergleich vorhanden sein wird, werden wir die Frage über die Stellung dieses Gehörns lösen können. Eudorcas thomsoni behni nov. subspec. Herr Prof. Behn schenkte dem Kgl. Zoologischen Museum zu Berlin den Schädel eines $ und den Gipsabguß des Kopfes eines anderen &. Ersteres, A 42, 12 der Sammlung, ist im Süden von Ikoma, drei Tagemärsche vom Orte entfernt, in der Richtung auf Ngorongoro zu, erlegt worden. Der Gipsabguß trägt den Ort „Ikoma‘ am Etikett, stammt aber aller Wahrscheinlichkeit nach aus dem Süden von Ikoma. Diese Stücke belehren uns, daß südlich von Ikoma bestimmt eine neue, bisher unbekannte Rasse von Eudorcas thomsoni vorkommt. Das Gebiet der Knottnerus- Meyerschen Mundorosisteppe (von hier hatte K.-M. nur Material) bedarf danach einer Aufteilung. Wie diese Trennung durchzuführen ist, können wir vorläufig noch nicht entscheiden; aller Wahr- scheinlichkeit nach wird aber wohl die das Usukuma- vom Ru- wanagebiet trennende Linie durch das Gebiet der Mundorosisteppe hindurchgeführt werden müssen; jedenfalls wird sie auch etwas nördlicher laufen, etwa über den Punkt des Mumusi- Einflusses in den Bololet. Die zwischen Ikoma und Ngorongoro vorkommende Rasse ist auffallend klein, noch kleiner wie Eu. th. vuwanae. Auf der rechten Schädelhälfte ist Lacrymale und Intermaxillare durch einen 0,3 cm starken Ausläufer des Maxillare getrennt, auf der linken Schädelhälfte stoßen Lacrymale, Maxillare und Inter- maxillare in der Nähe des Nasales zusammen. Die Nasalia sind breit und lang; sie haben eine größte Länge von 5 cm, eine hintere Breite von 3,15 cm, eine vordere Breite von 2,15 cm. Die Eth- moidallücken sind sehr klein, gehen nach vorne über das Lacrymale, nach hinten aber nicht über das Nasale hinaus. Das Lacrymale hat nach dem Foramen infraorbitale zu eine längere Spitze. Die posteriore Knickung der Nasalia ist ähnlich der von Eu. th. ruwanae. Die Sutura fronto-nasalis läuft bei der Süd-Ikomaform aber vom Lacrymale ab stärker nach vorne als bei der Ruwanarasse. Der Vorderrand der Alveole von pm I ist vom Gnathion nur 4,8 cm entfernt. Die Totallänge des Schädels ist 19,4 cm; es ist eine kurz- schädlige Rasse. Die Intermaxillaria haben eine Länge von 8 cm. Das Hinterhaupt ist auffallend niedrig, es mißt vom Mittel- punkte der Linea nuchalia superiora bis zum Basion 4,2 cm; am Mastoid hat es eine größte Breite von 6,2 cm. Die Basalschädellänge, vom Gnathion bis zum Basion gemessen, ist 17,8 cm. Die Entfernung des Gnathion bis zum Nasion beträgt 10,25 cm, die Gesichtslänge, d. h. die Entfernung vom Gnathion bis zum nächsten Punkt des Orbitalrandes, ist 9,7 cm, die Hinter- kopfslänge, d. i. der Abstand des Vorderrandes der Orbita von der 1. Heft 62 Ludwig Zukowsky: Hinterfläche des Condylus oceipitalis, ist 11,7 cm. Der Abstand vom Gnathion zum Nasion ist also 0,55 cm länger als der des Gnathion bis zum vorderen Rande der Orbita. Die Gesichtslänge ist 2 cm kürzer als die Hinterkopfslänge. Vom Nasion bis zur Hinter- fläche des Condylus occipitalis mißt der Schädel 11,6 cm, vom Hinterrande der Sutura palatina (Fossa mesopterygoidea) bis zum Basion 7,8 cm. Die Entfernung des Gnathion von der Alveolar- vorderkante des pm I ist 4,8 cm, die des Basion von der Alveolar- hinterkante desm III 7,8cm groß. Das Gnathion steht vom nächsten Punkte der Bulla auditiva 14,2 cm entfernt. Vom Gnathion bis zum Foramen infraorbitale sind es 6,1 cm, vom Foramen infra- orbitale bis zum Vorderrande der Orbita 3,9 cm; aus diesen beiden Massen ergibt sich eine Differenz von 3,2 cm. Das Foramen pala- tinum ist vom Foramen lacerum posterius 7,8 cm entfernt; die Backenzahnreihe hat eine Länge von 5,5 cm, die Sutura naso- intermaxillaris von 2,5 cm. — Bei den Breitenmaßen des Schädels fällt besonders die geringe Breite am hinteren Orbitalrande auf; sie beträgt 8,35 cm. Am Meatus acusticus externus hat der Schädel eine Breite von 6,15 cm. Das Collum condyloideum occipitalis zeigt eine Breite an der stärksten Einschnürung von 2,1 cm, wenn man es auf der Crista condyloidea mißt. Das Palatum durum hat am Außenrande der Alveole von m III, vorne, eine Breite von 5,1 cm, am Außenrande der Alveole von m I, vorne, 2,8 cm. Die Pars facialis ist an der Stelle, wo die Sutura maxillo-jugularis über die Crista maxillo-jugularis läuft, 5,85 cm breit. Der Processus ptery- goideus ist vom Gnathion 11,4 cm, der vordere Ventralrand der Fossa ectopterygoidea vom Gnathion 9,8 cm entfernt. Die Bulla tympani hat eine Länge von 2,65 cm. Der Condylus occipitalis ist 3,9 cm breit. Der Orbitalrand hat einen horizontalen Durchmesser von 3,8 cm. Der Schädel hat am Processus zygomaticus jugularis eine Breite von 7,8cm. Aus diesen Maßen ist ersichtlich, daß der Schädel in allen Teilen äußerst gering entwickelt ist. Der Schädel gehörte einem ausgewachsenen alten Exemplare an. Die Dauerprämolaren sind bereits gut abgekaut und nur am m III zeigen sich noch geringe Spuren scharfer Spitzen. Die Occi- pito- und Squamoso-mastoidalsuturen sind fast ganz verwachsen. Trotz des Alters ist das Stück wesentlich geringer als jüngere Tiere der großschädeligen Wembärerassen. Von den Nachbarformen unterscheidet sich diese neue Rasse durch folgende hauptsächlichsten Unterschiede. Von Eu. th. schillingsi, langheldi und biedermanni ist sie leicht durch das Merkmal zu unterscheiden, welches Knottnerus-Meyer zu einem für die Verschiedenartigkeit und Systematik der Rassen maßgebenden machte. Die Form aus dem Süden von Ikoma hat den erwähnten Maxillarausläufer zwischen Intermaxillare und Lacrymale. Bei den drei oben angeführten Rassen tritt das Maxillare weit zurück und das Intermaxillare schiebt sich weit zwischen Nasale und Lacrymale. Zu Eu. th. wembaerensis kann dieser Schädel Beiträge zur Kenntnis von Eudorcas thomsoni Gthr. -63 nicht gezogen werden, da die Wembärerassen nur sehr große und starke Schädel besitzen. Von Eu. th. ruwanae ist die Form in erster Linie durch die geringe Schädelbreite am hinteren Rande der Orbita und die stärkere Ausbildung der Infraorbitalgruben gekennzeichnet. Der Orbitalrand ist an seinem unteren Lauf bei Eu. th. ruwanae ungemein prominent, sodaß der Schädel hier eine Breite von 8,6 cm, bei der Südikomaform von 7,9 cm hat. Das Gehörn nimmt insofern eine Sonderstellung ein, als es eine Eigenart besitzt, welche in so charakteristischem Maße keine sämtlicher beschriebenen geographischen Formen von Eudorcas aufzuweisen hat. Die Distalteile sind nämlich hakenförmig nach vorne gekrümmt; diese Eigenart haben die beiden mir zur Unter- suchung dienenden Exemplare in frappanter Weise gemeinsam. Die Hörner sind mittellang, laufen im oberen Teil parallel neben- einander her oder schwach nach außen; die Spitzen stehen parallel oder ganz schwach nach innen. Im Profil weisen die Hörner eine sehr beträchtliche Schweifung des Unterteils auf. Sie haben eine geradlinig gemessene Länge (das vorn stehende Maß stammt vom Originalstück) von 31,3 und 28,3 cm, eine der Rundung entlang gemessene Länge von 32,4 und 29,5 cm; die rund gemessene Länge ist also 1,1 und 1,2 cm länger als die geradlinige Länge. Die Spitzen- enden haben einen Abstand von 10 und 11,6 cm. Von den 22 und 19 Ringen kommen 11 auf den Proximalteil, 7 auf den Distalteil, wenn die Ringe mit einem Längenmaß von 10 cm gemessen werden. Die weiteste Auslage des Gehörns ist 11,6 und 13 cm. Die größte Auslage ist 1,6 und 1,4 cm größer als der Abstand an den Distal- enden. Die Spitzen sind kurz; vom Distalende bis zum vierten oberen Ringe mißt das Horn 7,1 und 8,8 cm. Bei der Unterscheidung von anderen Rassen ist das beste Merkmal immer die hakenartig nach vorn gebogene Spitze. Die anderen Rassen entbehren auch der im Profil wahrzunehmenden starken Rundung des unteren Hornteiles, bis auf Eu. th. schillingsi. Von dieser Form unterscheidet sich aber die Abart von Südikoma durch die kürzeren Spitzen. Vom Distalende bis zum vierten oberen Ringe mißt die Gehörnspitze von Eu. th. schillingsi im & Geschlechte 10 cm oder mehr, die Südikomarasse7,1—8,3 cm. Als Verbreitungsgebiet kann vorläufig nur die südliche Gegend des Mundorosisteppengebietes Knottnerus-Meyers angegeben werden, zwischen Ikoma und Ngorongoro. Typ ist der Schädel von Herrn Prof. Behn des Berliner Museums. Diese neue Rasse erlaube ich mir, Herrn Prof. Behn zu Ehren Eudorcas thomsoni behni nov. subspec. zu nennen. Eudorcas thomsoni dieseneri nov. subspec. Durch die eingangs erwähnten Sendungen der Herren Ober- leutnant Diesener und Stabsarzt Dr. Leupolt konnte ich fest- stellen, daß Eu. th. langheldi nur im Westen des Usukumagebietes vorkommen kann; im Osten des Gebietes kommt eine andere, 1. Heft 64 Ludwig Zukowsky: bisher noch unbekannte Rasse von Eudorcas vor. Knottnerus- Meyer stand bei der Beschreibung von Eu. th. langheldi nur ein Schädel zur Untersuchung mit der Schußangabe ‚‚Nera Usukuma‘“. Nera ist eine Landschaft in Südwest-Usukuma und liegt rechts und links vom Mittellauf des Moame; der Ort Nera liegt in west- licher Richtung von Moamara. Die von mir untersuchten, von Herrn Oberleutnant Diesener mitgebrachten Schädel stammten von Moamara; es sind ein S ad. und zwei dS& med. Moamara liegt am Mittellauf linksseitig des Moame, südlich der Landschaft Nera (S. W. Usukuma), in östlicher Richtung vom Orte Nera. Diese drei Stücke stammen sämtlich vom 26. IX. 1911. Die Leupolt- schen Stücke sind aus der Steppe südlich Ulike, westlich Sseke, nach Schinganga zu, d ad. vom 22. VI. 09. Sseke liegt in genau südöstlicher Richtung von Moamara an der Lumballa-Livumbu- Ouelle. Schinganga liegt nördlich der Katauneberge und des Kitalaflusses, südlich des Mampuli. Weiter schenkte Herr Dr. Leupolt dem Berliner Museum ein $ ad. aus dem Pori zwischen Sseke und Moame, welches er am 20. VI. 09. erlegte, sowie die Schädel zweier dS med. von Ushia. Diese kleine Landschaft in der Manjongasteppe liegt zwischen Livumbu und Tungu, südlich Matanda. Letztere d3 med. gehören jedenfalls nicht zu der Ost- Usukumarasse, wie oben bereits ausgeführt wurde, vielleicht zu der im westlichen Wembäresteppengebiet heimatenden Form. Das Gehörn, Gebiß und der Schädel dieser Stücke wurden ebenfalls oben schon ausführlich besprochen; im übrigen möchte ich auf die am Ende dieser Arbeit beigegebenen Schädel- und Gehörnmaß- tabellen verweisen. Die neue Ost-Usukumaform hat einen großen Schädel und ein starkes Gehörn. Sie gehört zu der Gruppe, bei welcher das Lacrymale und Intermaxillare durch einen Ausläufer des Maxillare getrennt ist, der bis an die Nasalia bezw. bis zu den Ethmoidal- lücken reicht und bis 0,7 cm breit an der Ethmoidallücke ist: nur bei dem $ juv. Nr. 60b von Moamara stößt das Maxillare mit dem Intermaxillare und Lacrymale in einem Punkte zusammen. Die Nasalia sind von mittlerer Größe; sie haben eine größte Länge von 4—5 cm, und messen in der Breite an der Spina nasalis externa posteriora 2,65—3 cm, an der Spina nasalis externa anteriora 2,15 cm. Die Ethmoidallücken sind sehr groß und weit; sie mar- kieren sich deutlich als breiter Spalt, laufen vorne bis zum Processus intermaxillaris posteriorus; hinten trennen sie auf mehrere Milli- meter Frontale und Lacrymale. Die Nasalia trennen sie auf eine Strecke von 2—2,3 cm. Das Lacrymale hat nach dem Foramen infraorbitale zu keine ausgezogene Spitze, sondern ist an dieser Stelle nur schwach prominent. Die Sutura fronto-nasalis besitzt an der Stelle, von wo ab die Sutura nach hinten läuft, einen deut- lichen Knick, der bei den juvenilen Exemplaren weniger stark entwickelt ist, bei einer sehr verwandten Form, Eu. th. wembaerensis fehlt. Das Gnathion ist von der Alveolarvorderkante des pm I Beiträge zur Kenntnis von Eudorcas thomsoni Gthr. 65 4,8—5,2 cm entfernt. Der Schädel hat eine Totallänge von 20,85 bis 21,6 cm. Die Supramaxillaria sind 7,75—8,2 cm lang. Das Hinterhaupt ist hoch; es mißt vom Basion bis zum Mittellauf der Linea nuchalia superiora 4,5—4,8 cm; das Occiput hat eine große Breite, am Mastoid mißt der Schädel in der Breite 7,1—7,2 cm. Diese wie die folgenden Maße stammen sämtlich von alten Exem- plaren. Der Schädel der Ost-Usukumarasse hat eine basale Länge von 18,9—19,8 cm, eine Länge vom Gnathion bis zum Nasion von 10,65—11,3 cm. Vom Gnathion bis zum Orbitalrand mißt das Gesicht 10,65—11,35 cm. Die Entfernung des Gnathion vom Nasion ist um 0,05 cm geringer als die Entfernung des Gnathion vom Vorderrande der Orbita. Der Abstand des Orbitalvorder- randes vom Hinterrande des Condylus occipitalis ist 12,4—12,45 cm groß, die Hinterkopfslänge 1,05—1,8 cm länger als die Gesichtslänge. Das Nasion ist von der Hinterfläche des Condylus occipitalis 11,2—12,9 cm entfernt. Von dem Hinterrande der Sutura palatina (Fossa mesopterygoidea) bis zum Basion sind es 8,4-8,7 cm. Die Vorderkante der Alveole von pm list vom Gnathion 4,8—5,2 cm, die Hinterkante der Alveole von m III 8,4—8,9 cm entfernt. Vom Gnathion bis zum nächsten Punkt der Bulla tympani mißt der Schädel 15,3—16,3 cm. Das Gnathion ist vom Foramen infra- orbitale 6,5—6,75 cm, das Foramen infraorbitale vom Vorderrande der Orbita 4,25—4,85 cm entfernt; der Unterschied zwischen diesen beiden Maßen ist 1,235—1,90 cm. Das Foramen palatinum ist vom Foramen lacerum posterius 8,4—8,6 cm entfernt, die Backenzahnreihe ist 6,2—6,3 cm lang. Die Sutura naso-inter- maxillaris hat eine Länge von 1,3—1,8 cm. — Am hinteren Orbital- rand hat der Schädel eine Breite von 8,7—-9 cm, am Meatus acusticus externus von 6,6—6,8 cm. Der Condylus occipitalis ist an der schmalsten Stelle des Collum, auf der Crista condyloidea gemessen, 2,6—2,65 cm breit. Am Außenrande der Alveole des m III hat das Palatum durum eine Breite von 5,4-5,5 cm, am Außenrande von m I, vorne gemessen, von 3—3,85 cm. An der Stelle, wo die Sutura maxillo-jugularis die Crista maxillo-jugularis schneidet, ist das Gesicht 5,65—6,2 cm breit. Das Gnathion steht vom Processus pterygoideus 12,4—13,15 cm, der vorderste Punkt vom Ventralrand der Fossa ectopterygoidea vom Gnathion 10,55—11,2 cm entfernt. Die Bulla tympani hat eine Länge von 2,4—2,6 cm, der Condylus eine größte Breite von 4,4—4,5 cm. Der horizontale Durchmesser des Orbitalringes ist 3,8—4 cm groß. Am Processus zygomaticus jugularis hat der Schädel eine Breite von 8,1—8,3 cm. Über das Alter der jüngeren SS und des von Herrn Ober- leutnant Diesener bei Moamara erlegten & ad. ist bereits oben ausführlich gesprochen worden. Das & Nr. II von Dr. Leupolt aus der Steppe zwischen Sseke und Moame ist älter als das erwähnte alte Moamarastück; von den Molaren sind besonders m II und III noch stärker abgekaut. Das $ Nr. I von Dr. Leupolt scheint noch älter zu sein, da die Höhe des einzigen, am stark lädierten Archiv für Naturgeschichte 1914. A. 1. 5 1. Heft 66 Ludwig Zukowsky: Schädel vorhandenen Zahnes, des m III, nur 0,5—0,7 cm beträgt. Der Facialteil dieses Stückes fehlt leider ganz; auf der rechten Hälfte ist nur die Orbita erhalten geblieben. Von Eu. th. wembaerensis unterscheidet sich die Ost-Usukuma- rasse im Schädelbau u. a. besonders durch die geringe Länge der Sutura naso-intermaxillaris, den erheblichen Abstand des Foramen lacerum posterius vom Foramen palatinum und die geringe Inter- maxillarlänge. Letztere beträgt bei dieser Rasse 7,75—8,2 cm, bei Eu. th. wembaerensis 8,5—9 cm; der Abstand des Foramen lacerum posterius vom Foramen palatum beträgt bei der Südform 8—8,2 cm, bei der nördlichen Form 8,4—8,6 cm. Die Sutura naso- intermaxillaris hat bei Eu. th. wembaerensis eine Länge von 2,2 bis 2,7 cm, bei der neuen Rasse von 1,3—1,8 cm. — Von der später hier beschriebenen Form der eigentlichen Wembäresteppe unter- scheidet sie sich durch den kleineren Schädel. Die Totallänge des Schädels beträgt bei dieser Rasse 20,85—21,6 cm, bei jener 22,5 bis 22,6 cm. Der hauptsächlichste Unterschied von der speziellen Nachbarsform, Eu. th. langheldi, liegt in dem Vorhandensein der maxillaren Einschiebung zwischen Lacrymale und Intermaxillare, welche bei der West-Usukamarasse fehlt. Die Hornbildung nähert sich dem Typ von Gehörnen, welcher bei Eudorcas am häufigsten zu sein scheint. Die drei mir zur Verfügung stehenden Gehörne alter $$ sind sehr gleichartig gebaut. Sie sind kräftig entwickelt und laufen vom Basalteil ab enger wie die von Eu. th. biedermanni, weiter als die von Eu. th. schillingsi auswärts, nach den Spitzen zu vergrößert sich der Abstand; die Spitzenenden selbst sind schwach nach innen gerichtet. Die Wurzel und Spitzenteilkrüm- mungen in der Profilansicht sind unerheblich. Die Spitzen sind lang. — Bei den alten Exemplaren beträgt die Länge des Gehörns, der Rundung entlang gemessen 32,3—35 cm, geradlinig gemessen 31,2—33,8 cm. Der Unterschied zwischen der geradlinig und rund- gemessenen Hornlänge ist 0,3—1,2 cm groß. Die Distalenden sind 11—13,9 cm voneinander entfernt. Es sind 18—20 Ringe vor- handen. Auf 10 cm kommen im Proximalteil, vom untersten Ringe an gemessen, 91,—10%, Ringe, im Distalteil, vom obersten Ringe an, 64,—6%4 Ringe. Die 12,8—14,6 cm betragende größte Auslage ist 0,6—1,8 cm größer als der Spitzenabstand. Die Spitze hat vom 4. Ringe an aufwärts eine Länge von 10—11,9 cm. Von Eu. th. wembaerensis unterscheidet sich diese Form durch den geringen Spitzenabstand, die meist längeren Hörner, die län- geren Spitzen und die mehr in einer Ebene gebogenen, weniger geschweiften Hörner. Auf die eigentümliche Verdrehung des Gehörns von Eu. th. wembaerensis macht Knottnerus-Meyer noch besonders (l. c. pag. 121) aufmerksam. Von Eu. th. lang- heldi besonders durch die mehr gerade gestellten Ringe, welche bei der West-Usukamarasse an der Hornvorderseite merkwürdig nach unten gezogen sind, und die längeren Spitzen verschieden; diese messen bis zum vierten oberen Ringe bei Eu. th. langheldi Beiträge zur Kenntnis von Eudorcas thomsoni Gthr. 67 8,8 cm. Bei dieser Form stehen auch die Ringe im Basalteil enger, im Medialteil des Hornes weiter als bei der Ost-Usukumarasse. Typus ist das g ad., welches Herr Oberleutnant Diesener am 26. IX. 1911 bei Moamara erlegte. Nach diesem Gönner des Berliner Museums mag die neue Rasse Eudorcas thomsoni dieseneri subspec. nov. heißen. Weitere Belegstücke für Eu. th. wembaerensis und Eu. th. dieseneri. Das von Herrn Dr. Leupolt am Nordufer des Balangiddasees erlegte & ad. gehört der Mkalamorasse Eu. th. wembaerensis an. Es ist alt; die Dauerprämolaren und die Molaren sind abgenutzt; m III hat deutliche scharfe Spitzen auf der Außenkontur. Das Gehörn hat die typische S-förmige Schweifung und ist im unteren Teil bedeutend enger geringelt als im oberen; es ist der vorderen Rundung entlang gemessen 29 cm, geradlinig gemessen 28 cm lang. Es sind 20 Ringe vorhanden, von denen im Proximalteil, vom Ansatz am Schädel gemessen, auf 10 cm 10%;, im Distalteil, vom ersten Ringe an proximalwärts gemessen, auf 10 cm 8 Ringe kommen. Die Spitze mißt bis zum vierten Ringe 7,6 cm. Spitzenabstand 193,2. em. Die Basallänge des Schädels, vom Gnathion bis zum Basion gemessen, ist 19,1 cm, die Totallänge desselben, vom Gnathion bis zu der Protuberantia occipitalis externa der Linea nuchalis mediana gemessen, 21,2 cm. Die größte Breite des Schädels am hinteren Orbitalrand ist 9,2 cm, am Meatus acusticus externus 6,7 cm. Von den anderen für Eu. th. wembaerensis bezeichnenden Merkmalen seien hier von dem Balangiddaseestück noch angeführt: die Länge der Intermaxillaria = 8,5 cm; Länge der Sutura naso- intermaxillaris = 2,2 cm; Entfernung des Foramen palatinum vom Foramen lacerum posterius = 8,0 cm. Das Maxillare schiebt sich als schmaler Streifen zwischen Intermaxillare und Lacrymale bis ans Nasale. Die Sutura naso-frontalis läuft von der großen, spalt- förmigen, bis weit zwischen Frontale und Lacrymale hineintre- tenden Ethmoidallücke direkt nach innen, nicht nach vorne und ohne scharfen Knick nach hinten. Bezüglich der Hörner sei auf die große Ähnlichkeit mit dem Originalstück aufmerksam gemacht. Sie sind ebenso geformt, haben dabei großen Spitzenabstand, kurze Spitzen, engstehende Ringe und die merkwürdige Verdrehung in sich. Auf der 19. deutschen Geweihausstellung 1913 befanden sich in der Ausbeute des Herrn Oberleutnant Horst von Blumenthal eine Anzahl von acht Jg von Eudorcas, die sämtlich von der eigent- lichen Wembäresteppe, dem Wembäretal, stammen, also westlich von Mkalamo, dem Bezirk, aus welchem die Schädel und Gehörne her sind, welche Knottnerus-Meyer zur Untersuchung von Eu. th. wembaerensis vorlagen. Ein Gehörn davon (Nr. V) hat so bezeichnende Merkmale einer andern, scheinbar neuen Rasse von 5* 1. Heft 68 Ludwig Zukowsky: der nördlichen Wembäresteppe, daß es einer Sonderstellung bedarf. Von dieser Form werden wir weiter unten noch Näheres erfahren. Ein anderes Gehörn (Nr. 2) gleicht in vieler Beziehung dem Gehörn der Ost-Usukumarasse, insbesondere weist der geringe Spitzen- abstand, welcher diese Rasse von der des Wembäregebietes im engeren Sinne unterscheidet, auf die Verwandtschaft hin. Die große Ähnlichkeit im Gehörn mit Eu. th. dieseneri ist leicht aus den Maßen ersichtlich: Bei einer geradlinig gemessenen Hornlänge von 31,5 cm und einer der vorderen Rundung entlang gemessenen Hornlänge von 32,5 cm, die einen Unterschied von einem cm er- geben, besitzt das Gehörn einen Spitzenabstand von 13,7 cm und 19 Ringe, von denen im Proximalteil 9%4, im Distalteil 6°/, Ringe auf eine Länge von 10 cm kommen. Die weiteste Auslage ist in der Nähe der Spitzenenden und beträgt 14,2 cm; im Vergleich mit dem Spitzenabstand überwiegt die größte Auslage also um 0,6 cm. Die Spitze hat bis zum 4. Ringe eine gerade Länge von 10,25 cm. Für Eu. th. wembaerensis sind die Hörner zu lang, auch ist die merkwürdige, für die Mkalamarasse charakteristische geschweifte Form des Gehörns nicht vorhanden. Eudorcas thomsoni macrocephala nov. subspec. Untersuchtes Material: 7 Gehörne, 2 Köpfe, und 3 Schädel von dd aus der Sammlung, welche Herr Oberleutnant Horst von Blumenthal auf der Deutschen Geweih-Ausstellung 1913 ausstellte. Der Schädel der Wembäretalform ist enorm lang und stark; es ist die Rasse, welche den größten Schädel von allen anderen Eudorcaditen aufweist. Zwei Schädel konnte ich vergleichen, von den andern Exemplaren waren nur Gehörne vorhanden. Leider waren aber auch diese beiden Schädel durch Entfernen der Ventral- partie zum Aufsetzen hergerichtet, sodaß mir leider die wichtigen Maße der Unterseite verloren gehen mußten. Trotz der enormen Schädellänge ist das Occiput schmal, die Supramaxillaria sehr kurz, die Orbita schmächtig und der Facialteil mittelbreit. Sobald aber die Längenmaße mit denen anderer Formen verglichen werden, macht sich die starke Ausbildung des Schädels in dieser Richtung hin bemerkbar. Das Lacrymale und Intermaxillare ist durch einen 1 cm breiten Ausläufer des Maxillare getrennt. Die Nasalia sind lang und breit: ihre Länge an der Medialnaht ist 4,9—5,5 cm; die Breite an der Spina nasalis externa anteriora 2,2—2,25 cm, an der Sutura fronto-nasalis 3,1 cm. Die Ethmoidallücke ist deutlich ausgeprägt als an den Rändern parallellaufender, 0,3 cm breiter Spalt, der vorne die Intermaxillaria nicht erreicht, sich hinten aber weit zwischen Lacrymale und Frontale einschiebt; die Nasalia werden durch sie auf eine Strecke von 2,2 cm getrennt. Die Lacrymalia sind vorne in der Richtung auf das Foramen infraorbitale zu einem breiten Lappen ausgezogen, der sich in zwei Spitzen spaltet. Die Beiträge zur Kenntnis von Eudorcas thomsoni Gthr. 69 von der Ethmoidallücke ausgehende Sutura maxillo-lacrymalis läuft in einem Abstande von einem cm vom Intermaxillare auf eine Strecke von 1,9 cm parallel mit derselben. Die beiden Knicke der Sutura naso-frontalis sind scharf. Die Infraorbitalgruben sind tief. Die Totalschädellänge ist 22,5—22,6 cm. Die Supramaxillaria haben eine Länge von 8,15—9,1 cm. Am Mastoideum ist der Schädel 7,2—7,3 cm breit. Die Länge der Pars facialis vom Gnathion bis zum Nasion ist 11,2—11,5 cm. Der Vorderrand der Orbita ist vom Gnathion 11,3—12 cm entfernt. Vom Gnathion bis zum Foramen infraorbitale mißt das Gesicht 7—7,15 cm, vom Vorderrande der Orbita bis zum Foramen infraorbitale dagegen 5—5,1 cm. Das letztere Gesichtsmaß ist also um 2—2,05 cm geringer als das vorher er- wähnte. Die Sutura naso-intermaxillaris ist 1,5—2,4 cm lang. Am hinteren Orbitalrand hat der Schädel eine größte Breite von 9,1 cm, am Meatus acusticus externus von 6,9 cm. Der Facialteil hat eine Breite am Treffpunkt der Maxillojugularnaht mit der Crista maxillo-jugularis von 6,1—6,4 cm. Die Orbita hat an ihrem Außenrande einen horizontalen Durchmesser von 3,9 cm. Am Processus zygomaticus jugularis hat der Schädel eine Breite von 8,1—8,2 cm. Von den anderen Eudorcasrassen ist diese Subspezies unschwer an dem enorm langen Schädel zu erkennen. Die Manyaraseeform, Eu. th. manyarae, welche dieser im Schädelbau am ähnlichsten ist, mit einer Totalschädellänge von 21,7 cm, unterscheidet sich durch folgende besondere Merkmale hauptsächlich von der hier beschriebenen Subspezies. Von Eu. th. manyarae ist das Occiput am Mastoideum breiter, 7,9 cm; der Abstand vom Gnathion bis zum Nasion geringer, 10,9—11,2 cm; die Entfernung des Foramen infraorbitale bis zum Gnathion kürzer 6,6—6,7 cm. Die Sutura lacrymo-maxillaris läuft von ihrem Ausgangspunkt, der Eth- moidallücke, nicht parallel mit der Sutura maxillo-intermaxillaris; das Lacrymale ist bei Eu. th. man'yarae auch nicht in zwei aus einem Lappen entspringende scharfe Zipfel ausgezogen, wie es bei der Rasse aus dem Becken des Wembäre der Fall ist. Die Hörner der eigentlichen Wembärerasse sind verhältnis- mäßig lang; sie laden stark aus, haben sehr lange Spitzen, die im obersten Teil schwach konvergieren und eine mittelstarke Schwei- fung im Profil. — Die Gehörnlänge ist geradlinig 32,1—85,7 cm, der vorderen Rundung entlang gemessen 33,1—37,6 cm; die runde Hornlänge ist 0,7—1,9 cm länger als die gerade. Die Spitzen stehen an den Distalenden 14,2—15,5 cm voneinander entfernt. Die Hörner haben 19—21 Ringe. Auf eine Länge von 10 cm kommen im Wurzelteil desHornes, vom untersten Ringe an gemessen, 9%,—131% Ringe, im Spitzenteil, vom obersten Ringe an gemessen, 6—6%, Ringe. Die in der Höhe der Spitze befindliche weiteste Auslage des Gehörns ist 15—16,6 cm; der Spitzenabstand ist 0,7 bis 2,1 cm geringer als die weiteste Auslage. Die Spitze hat eine 1. Heft 4 vn j e ul Ä& Be 70 Ludwig Zukowsky: Länge, vom Distalpunkt bis zum vierten Ringe, von 10—12,6 cm. Das Gehörn fällt außerdem durch eine besondere Stärke auf. Von Eu.th. dieseneri ist diese Rasse leicht daran im Gehörn zu unterscheiden, daß es im oberen Teile weiter ausladet; die größte Auslage und der Spitzenabstand sind immer größer wie bei Eu. th. dieseneri. Im Gegensatz zu Eu. th. wembaerensis fehlt hier die Insichverdrehung des Hornes, die Hörner und ihre Spitzen sind bedeutend länger; im Spitzenteil sind nicht so viel Ringe auf eine Länge von 10 cm zusammengedrängt. Für Eu. th. manyarae haben sie die Hörner nicht weit genug ausgelegt; diese Rasse hat größere Auslage und Spitzenabstand. Mit der weiter unten näher be- schriebenen Rasse der Nord-Wembäresteppe kann sie keineswegs in Zusammenhang gebracht werden, da bei dieser die Spitzenenden 17,7—18,8 cm voneinander entfernt sind. Zwei Exemplare dieser Rasse wurden durch Herrn Dr. Claus im Jahre 1909 auf der XV. Deutschen Geweihausstellung gezeigt und von Matschie’) abgebildet (das rechts auf dem Bilde unter dem Schädel von Strepsiceros und in der von der Leopardendecke rechts befindlichen Reihe in der Mitte hängende Gehörn sind dieser Rasse zuzustellen), ebenso befanden sich Gehörne dieser Rasse in der Sammlung des Herrn Hauptmann v. d. Marwitz, die er im Jahre 1907 auf der Geweihausstellung zeigte und ebenfalls von Matschie®) abgebildet wurden. Als Deckenmaterial konnte ich nur zwei auf der 19. Deutschen Geweihausstellung 1913 von Herrn Oberleutnant Horst von Blumenthal ausgestellte Köpfe untersuchen. Leider bin ich nicht imstande gewesen, direkte Vergleiche mit den Decken schon be- schriebener Formen machen zu können, so daß ich mich auf eine Einzelbeschreibung beschränken muß. — Die Mittelstirnbinde hat eine lebhaft rotbraune Farbe und ist vor den Hörnern 6,3—6,7 cm breit. In dieser Breite läuft sie eine Strecke von etwa 2,5 cm oralwärts, um dann im rechten Winkel mit rundem Knick nach innen zu gehen, weiter läuft sie rund nach vorne bis auf eine Breite von 2—2,1 cm zusammen in der Höhe des vorderen Augenwinkels, dann verbreitet sie sich allmählich wieder auf dem Nasenrücken bis auf eine geradlinig gemessene Breite von 3,6 cm und der Rundung entlang gemessene Breite von 4—4,3 cm, um dann von dem schwarzbraunen Nasalfleck begrenzt zu werden, der etwa 2,5 cm lang und bei dem schwächeren Bock nur angedeutet ist. Vor diesem Fleck, hinter und zwischen den Nasenlöchern ist die Färbung heller wie auf der Stirn und dem N asenrücken, etwa von der Farbe des isabellfarbenen Halses. Beiderseitig schließt sich an den rotbraunen Mittelstreif ein der Länge nach verschieden breiter Streif von weißer Farbe an. Er ist zwischen dem oberen Augenlide und der ‚ 7) Matschie, Die IV. Deutsche Fereiuniene 1909, Weidwerk in Wort und Bild, Bd. 18, Nr. 11, pag. » Matschie, Die XII. Deutsche ER EN 1907, Weidwerk ‚in Wort und Bild, Bd. 16, Nr. 12, pag. 234. gr‘ u 2 Beiträge zur Kenntnis von Eudorcas thomsoni Gthr. 7: breitesten Stelle des braunen Mittelstriches am Horne 1—1,5 cm breit, verbreitert sich dann dem Schmalwerden des braunen Streifens gemäß und läuft, deutlich zu erkennen, bis in die Höhe des schwarzbraunen N asalfleckes, dann wird er nach der Oberlippe zu undeutlicher und verläuft so bis zur Mitte der Oberlippe. Ventral- wärts schließt sich in der Höhe des hinteren Nasenlochrandes bis zum vorderen Rande der durch großes, dunkles Feld gekennzeich- neten Infraorbitaldrüse, ein schwach ausgeprägter dunkler Streifen von 7 cm Länge an. Um das Auge herum läuft ein ca. 2,7 cm breiter weißlicher Ring, der nach vorne zu von dem dunklen Feld der Präorbitaldrüse getrennt ist. Unterhalb dieses Ringes und des vorher. beschriebenen dunklen Präorbitalstriches ist die Farbe ein zartes lichtes Ockergelb mit einem isabellfarbenen Stich, auf der Wange etwas intensiver werdend. Dieselbe Färbung treffen wir am Halse wieder bis auf die Ventralseite desselben, welche wie Unterlippe und Kinn weiß sind. Die Ohren sind von der Farbe des Halses, nur lichter und die Ohrwurzel ist weiß. Vom vorderen Lidwinkel des Auges bis zur Mittellinie der Schnauze mißt das Gesicht geradlinig 12,5 cm, den Rundungen der Gesichtsfläche entlang 14,7 cm. Die Entfernung vom hinteren Lidwinkel des Auges bis zum Hinterrand des Nasenloches ist geradlinig 10,4 cm, den Biegungen nach gemessen, 10,8 cm groß. Der hinterste Punkt des Lippenrandes ist vom vorderen Lidwinkel des Auges 10 cm entfernt, den Biegungen nach gemessen, 18,1 cm entfernt. Der Vorderrand des Hornes steht, geradlinig gemessen, 16,3 cm von der Mittellinie des Oberlippenrandes entfernt. Die Heimat dieser neuen Subspezies ist das eigentliche Wembäretal, nördlich etwa bis Sekenke; nördlich von Sekenke kommt eine andere Form vor. Als Typ möchte ich den Schädel des $ Nr. VI nehmen. Matschie°) bildet diese Rasse zum erstenmal ab im Geweih- ausstellungsbericht 1913. Die beiden auf dem Bilde gezeigten Köpfe und der Schädel gehören dieser Rasse an. Die Form des Wembärebeckens möchte ich im Hinblick auf den riesigen Schädel in die Wissenschaft als Eudorcas thomsoni macrocephala subspec. nov. einführen. Eudorcas thomsoni marwitzi subspec. nov. In Übereinstimmung mit Herrn Prof. Matschie teile ich von dem Wembäregebiet Nr. 23 der Matschieschen Tierverbreitungs- karte von Deutsch-Ostafrika!®) noch ein drittes Gebiet ab. Wie Herr Prof. Matschie mir freundlichst mitteilte, unterscheidet er schon seit einiger Zeit verschiedene Rassen von Bubalus in der Wembäresteppe. Der im Südosten dieses Gebietes vorkommende ®») Matschie, Die neunzehnte deutsche Geweihausstellung 1913, Deutsche Geweihausstellung, Bd. 60, Nr. 43, pag. 668. 10) Matschie in Meyer, Das Deutsche Kolonialreich, Leipzig und Wien 1909, hinter pag. 416. 1. Heft 72 Ludwig Zukowsky: Büffel hat von Schillings!!) den Namen Bubalus wembarensis erhalten. Soweit meine Untersuchungen über die Gattung Bubalis jener Gebiete ein Urteil erlauben, ist anzunehmen, daß auch drei Rassen Kongonis das Wembäresteppengebiet im weiteren Sinne bewohnen, wovon mir zwei durch eine ansehnliche Anzahl Beleg- stücke genau bekannt sind. In der Mkalamogegend, aus der Eu. th. wembaerensis beschrieben ist, hat Bubalis cokei ein kleines, stark geknicktes Gehörn, während das Gehörn der Rasse, welche im eigentlichen Wembäretal vorkommt, ein großes und weniger stark geknicktes Gehörn zeigt. Es ist wohl nicht von der Hand zu weisen, daß die Aufteilung des Matschieschen Gebietes 23 (l. c.) eine gewisse Berechtigung hat. Auf der 19. Deutschen Geweihausstellung 1913 stellte Herr Oberleutnant Spalding drei Gehörne aus, welche von ihm in der nördlichen Wembäresteppe erbeutet wurden. Zu diesen Stücken, die unter sich auffallend ähnlich, aber von anderen Eudorcatiden sehr verschieden sind, muß auch das Gehörn V gezogen werden, welches Herr Oberleutnant Horst von Blumenthal auf der- selben Ausstellung zur Schau stellte. Die Gehörne kennzeichnen sich in erster Linie durch die starke Auslage, welche keine andere Rasse neben Eu. th. manyarae in derselben Weise aufweist; weiter ist der durch die Auslage bedingte Spitzenabstand ein sehr großer. Die Spitzen sind sehr lang, ebenso die Hörner selbst. Der Unter- schied zwischen den engstehenden Ringen des Basalteils und den weit voneinander entfernt stehenden Ringen des Spitzenteils ist ein verhältnismäßig großer. Die Hörner haben eine geradlinig, vom vorderen Punkt des Hornansatzes am Schädel bis zum Spitzenende gemessene Länge von 32,2—35,4 cm, eine der vorderen Rundung entlang gemessene Länge von 33—837 cm. Der Unterschied zwischen diesen beiden Maßen ist 0,8—1,6 cm. Die Spitzenenden stehen 17,7—18,8 cm voneinander entfernt. Die Hörner tragen 18—20 Ringe, von denen im Unterteil, vom letzten Ringe an gerechnet, auf eine Länge von 10 cm 10—11 Ringe kommen, im Oberteil, vom ersten Ringe an gerechnet, 534—6%, Ringe kcmmen. Die größte Auslage des Gehörns liegt in großer Nähe der Spitze; sie beträgt 18,5—19,4 cm und ist 0,4—1,4 cm größer als der Spitzenabstand. Vom vierten Ringe ab bis zum Distalende hat die Spitze eine Länge von 10,6 bis 12,3 cm. Kein Gehörn einer anderen Rasse von Eudorcas gleicht der Nord-Wembäreform, durch den großen Spitzenabstand und die starke Auslage, bis auf Eu. th. manyarae. Diese Rasse unterscheidet sich aber leicht durch die Art der Ringelung. Bei ebenso langen Spitzen und ebenso langem oder kürzerem Gehörn hat Eu. th. manyarae eine größere Anzahl Ringe am Gehörn, die im Spitzen- und Wurzelteil enger stehen als bei der Nordwembäreform. Die ur au Schillings, Im Zauber des Elelescho, Leipzig 1906, pag. 95, Abbildung. Beiträge zur Kenntnis von Eudorcas thomsoni Gthr. 13 Rasse vom Manyarasee läßt am Gehörn 22—23 Ringe, die der nördlichen Wembäresteppe 18—20 Ringe erkennen; erstere zeigt auf eine Länge von 10 cm im Proximalteil 11?/,;—11%4, letztere 10—11 Ringe; bei ersterer kommen im Distalteil auf eine Länge von 10 cm 7 Ringe, bei letzterer 5%-6%4 Ringe. Es ist auf Grund dieser Merkmale und der geographischen Verhältnisse wohl anzunehmen, daß die Form des Nordwembärebeckens von der des Manyaragebietes getrennt werden muß, sonst müßte die westliche Massaisteppe mit dem Natronsee und das Eyassigebiet mit Issansu bis zur Manjongasteppe hin ein einheitliches Tierverbreitungs- gebiet sein. Matschie!?) bildete diese weithörnige Form in elf Exemplaren ab, welche sich untereinander durch die enorme Ausladung im oberen Hornteil ungemein ähnlich sind. Die Gehörne waren auf der XV. Deutschen Geweihausstellung 1909 von Herrn Stabsarzt Dr. Claus ausgestellt und sind sämtlich in der Wembäresteppe erbeutet. Das auf dem Bilde links neben dem Schädel von Strep- siceros hängende Gehörn ist Eu. th. macrocephala zuzustellen, ebenso das mittlere, in der neben der Decke eines Leoparden angebrachten Reihe hängende Gehörn. Unter den Gehörnen, welche Herr Hauptmann a. D. v. d. Marwitz auf der XIII. Deutschen Geweih- ausstellung 1907 ausstellte, befinden sich ebenfalls Gehörne der Nordwembärerasse, welche auch Matschie!?) abbildet, nur ist die Sammlung sehr stark aus der Seitenstellung aufgenommen, sodaß die Gehörne nicht mit Sicherheit anzusprechen sind; allem Anscheine nach befinden sich auch Gehörne von Eu. th. wembaerensis und Eu. th. macrocebhala darunter. Durch die Liebenswürdigkeit des Herrn Hauptmanns Schloifer war es mir möglich, interessante Ergänzungen über die Existenz und die Art der Verbreitung der Eudorcasrassen des Wembäregebietes zu machen. Herr Hauptmann Schloifer hat in seiner umfangreichen Sammlung sowohl Eu. th. macrocebhala, als auch die neue Form des nördlichen Wembäretals vertreten. Bei Sekenke muß die Grenze für die Verbreitung dieser beiden Rassen liegen, da sie Herr Hauptmann Schloifer, der gerade in der Umgegend von Sekenke viel jagte, hier zusammen erlegte. Schädel und Decken konnte ich leider nicht untersuchen von der interessanten Nordwembäreform. Anzunehmen ist, daß die hier besprechene Form große Tiere zu Vertretern hat; darauf weisen die starken Gehörne und vielleicht auch die starke Aus- bildung der Nachbarformen hin. Als Heimat ist das nördliche Wembäretal, etwa von Sekenke ab nördlich anzugeben. Ob diese Rasse auch in der Manjongasteppe vorkommt, wo Herr Oberleutnant Diesener bei Ushia die beiden 12) Matschie, Die XV. Deutsche Geweihausstellung 1909, Weidwerk in Wort und Bild, Bd. 18, Nr. 11, pag. 233. 13) Matschie, Die XIII. Deutsche Geweihausstellung 1907, Weid- werk in Wort und Bild, Bd. 16, Nr. 12, pag. 234. 1, Heft 74 Ludwig Zukowsky: großschädeligen, im Horne langspitzigen, enggeringelten bespro- chenen 3 juv. erlegt hat, muß die Zeit lehren, welche uns hoffentlich mit einigen genau etikettierten Stücken dieser Gattung aus der Nordwembäreebene und der Manjongasteppe versorgen wird. Zum ÖOriginalstück mache ich das Gehörn Nr. XII, welches Herr Oberleutnant Spalding in der Nordwembäresteppe erlegte und in der XIX. Deutschen Geweihausstellung 1913 ausstellte. Um den Namen eines Sammlers zu ehren, welcher viel in der Wembäresteppe gejagt und das Berliner Museum reich mit Material aus diesem Gebiet versorgt hat, schlage ich für diese Rasse den Namen Eudorcas thomsoni marwitzi subspec. nov. vor, genannt nach Herrn Hauptmann a. D. v. d. Marwitz. Eudorcas thomsoni dongilanensis subspec. nov.? Knottnerus-Meyer stellt I. c. pag. 115 für das sich östlich an das Schiratigebiet anschließende Guasso-Nyirogebiet keine besondere Rasse von Eudorcas auf, da ihm zwei Schädel ohne ge- nauen Herkunftsort zur Untersuchung vorlagen, sondern beschreibt. nur diese beiden Exemplare und läßt ihren systematischen Wert zweifelhaft, glaubt aber, die Form aus dem Gebiet östlich von Schirati vor sich gehabt zu haben, d. i. das Guasso-Nyirogebiet. — Auch mir ist heute leider nicht möglich, eine Klärung dieser Frage herbeizuführen, aber es dürfte von Wert sein, einige Exem- plare zu besprechen, welche Herr Baron Wulff von Plessen im Jahre 1912 auf der XVIII. Deutschen Geweihausstellung zur Schau stellte, die sämtlich aus dem Guassa-Nyirogebiet stammen und von Herrn Prof. Matschie!*) angeführt und abgebildet wurden. Der Kopf, welcher unter dem von Bubalus caffer tanae hängt, hat im Gehörn Ähnlichkeit mit dem Gehörn, welches Knottnerus- Meyer für das der Guasso-Nyiroform vermutet. Nach meinen Untersuchungen hat es aber zu wenig nach vorn gebogene, zu wenig runde und zu kurze Spitzen. Die Ringe stehen im Basalteil viel zu eng zusammen. Die von mir auf der Geweihausstellung ange- fertigten Umrisse der Guasso-Nyirostücke passen nicht auf die Gehörne der mutmaßlichen Guasso-Nyiroform Knottnerus- Meyers, dagegen paßt das eben besprochene Stück besser auf die Rasse, welche von Knottnerus-Meyer als Eu. th. ndjiriensis beschrieben wurde. Diese Rasse steht dem Gehörn durch die runden und längeren Spitzen — bis zum vierten Ring 11 cm —, die engere Ringelung im Basalteil, den engen Stand und größere Länge der Hörner viel näher. Meines Erachtens nach kann dieses Gehörn vom „South Guaso-Nyiro“, wie auf den Aufsatzbrettern zu lesen war, zu dem östlichen Rassenretter, Eu. th. ndjiriensis, gezogen werden. Um vergleichende Untersuchungen vornehmen zu können, 14) Matschie, Die XVIII. Deutsche Geweihausstellung 1912, Deutsche Jägerztg., Bd. 59, Nr. 15, pag. 211. Abbildung. Beiträge zur Kenntnis von Eudorcas thomsoni Gthr. 75 sind diese Guasso-Nyirogehörne mit in die am Schluß dieser Arbeit beigegebene Gehörnmaßtabelle aufgenommen worden. Die Köpfe, welche rechts und links auf dem Bilde der Sammlung Wulff von Plessen neben dem Dubaluskopf hängen, haben in der Gehörnform viel Ähnlichkeit mit Eu. th. schillingsi aus dem Natronseegebiet, durch welches der Guasso-Nyiro in seinem süd- lichsten Teile fließt, aber die Spitzen stehen weiter auseinander und sind länger, die Ringe stehen in größeren Abständen ausein- ander, die Krümmungen des Gehörnes sind bei weitem nicht so stark im Ober- und Unterlauf wie bei Eu. th. schüllingsi und die Hörner sind an sich länger. Die nördliche Nachbarform, Eu. th. nakuroensis, unterscheidet sich von ihnen durch sehr kurzes Gehörn, kurze Spitzen, enge Ringe und geringen Spitzenabstand. Die Westform Eu. th. biedermanni hat enger gestellte Ringe, kürzeres Gehörn und kürzere Spitzen als die beiden aus dem Guasso-Nyiro- gebiet stammenden Exemplare. Von der Kikuyurasse, Eu. th. bergeri, unterscheiden sich diese dadurch, daß das Gehörn bedeutend stärker und länger wird, die Spitzen bedeutend weiter auseinander stehen, die Ringelung nicht so eng und das Gehörn im Profil etwas stärker geschweift ist. Im folgenden die Beschreibung der Guasso- Nyirogehörne: Geradlinig gemessen, erreicht das Gehörn eine Länge von 33,3—34 cm, der Rundung der Vorderseite entlang mißt es 34,2—835,9 cm; die runde Länge ist 0,9—1,9 cm länger als die gerade. Die Spitzen stehen 13,5—14 cm voneinander entfernt. Auf den Wurzeltel kommen auf 10 cm Länge 10 von den 20 bis 21 vorhandenen Ringen, auf den Spitzenteil 5%4—6 Ringe. Die Spitze ist 11,2—12,9 cm lang, wenn sie vom Distalende bis zum vierten Ringe geradlinig gemessen wird. Die Hörner sind im Profil nur sehr wenig geschweift. Bei dem einen Exemplar konvergieren die Spitzen wenig, dagegen divergieren sie merkwürdigerweise bei dem andern schwach. Das sind die Punkte, in denen sich die beiden sonst sehr gleichartigen Exemplare unterscheiden. Vielleicht weisen auch die Farbentöne der drei Köpfe aus der Sammlung des Herrn Baron Wulff von Plessen auf eine rassen- weise Verschiedenheit hin. Der Unterhals von dem von mir als Eu. th. ndjiriensis angesprochenen Stück ist dunkler, auch scheint der weiße Supraorbitalstreif kleiner, nach der Schnauze zu schmäler zu sein als bei den neben dem Bubaluskopf hängenden Guasso- Nyirostücken. Sollte sich meine Vermutung bewahrheiten und sich bei wei- terem Vergleichsmaterial die oben besprochenen Exemplare als Vertreter einer besonderen Rasse herausstellen, so mag diese Form den Namen ihrer Heimat, der Dongilanisteppe, Eudorcas thomsoni dongilanensis subspec. nov. tragen. Die Ausbeute des Herrn Dr. A. Berger vom Jahre 1912. Herr Dr. A. Berger hat von seinem Jagdaufenthalt 1912 in Deutsch- und Britischostafrika eine Kollektion (I—IX) von neun 1. Heft # [2 76 Ludwig Zukowsky: männlichen Eudorcasschädeln aus der Aruschaebene, der Steppe südlich des im Westen vom Kilima-Ndjaro liegenden Meruberges, mitgebracht, die höchstes Interesse verdient, da sie ein bezeich- nendes Licht auf den klassifikatorischen Charakter und die Art- bildung von Eudorcas wirft. Nach Knottnerus-Meyer kommt im Süden vom Meru- berge nur Eu. th. thomsoni vor, vielleicht im äußersten Westen noch die großschädelige, breithörnige Manyaraform. Aus dem Material des Herrn Dr. Berger lassen sich wichtige Ergänzungen zu diesen Tatsachen herauslesen. Auch Herr Dr. Berger fand die typische Form von Eu. thomsoni wieder in drei Exemplaren (VI, VIII und IX), welche alle die Merkmale aufweisen, welche Knott- nerus-Meyer für diese Rasse angab. Vor allem sei an die doppelt geschweifte Form und parallele Stellung des Gehörns erinnert, durch welche die größte Auslage des Gehörns meist nach der Mitte desselben verlagert wird. Folgende Ausmessungen kann ich von den drei erwähnten Gehörnen geben. Die größte Länge, an der vorderen Seite der Rundung entlang gemessen, ist 30,5—835,9 cm, geradlinig gemessen 29,9—835 cm. Der Unterschied zwischen diesen beiden Längenmaßen ist 0,9—1,5 cm. Die Spitzen stehen 7—8 cm voneinander entfernt. Von den 21—23 vorhandenen Ringen kommen auf 10 cm Länge im Wurzelteil 1134—121% Ringe, im Spitzenteil 7—7%, Ringe. Sie haben eine größte Auslage von 8,2 bis 9 cm. Die größte Auslage und der Spitzenabstand weisen in ihrer Ausmessung einen Unterschied von 0,6—1,8 cm auf. Die Spitze hat bis zum vierten Ringe eine Länge von 8,5—9,1 cm. Das Exemplar VI mißt hier 10,2 cm. Wie ich weiter unten zeigen werde, hat dieses Stück sicher Blut von einer anderen Rasse in den Adern gehabt. Die von Herrn Dr. Berger mitgebrachten Schädel zeigen bis auf den Nr. I und Nr. VII sehr einheitliche Maße; sie sollen deshalb auch zusammen mit den Maßen des Knottnerus-Meyerschen Originalstückes (Schillings Nr. 2—20) und des bei Knottnerus- Meyer abgebildeten Schädels (Schillings Nr. 2—25) gegeben werden. Der Schädel Nr. IX ist stark beschädigt, sodaß nur die Pars facialis zur Bestimmung benutzt werden konnte. Der Schädel mißt vom Gnathion bis zum Basion 17,9—18,2 cm, vom Gnathion bis zu der Protuberantia occipitalis externa der Linea nuchalis mediana 19,2—20,1 cm. Das Gnathion ist vom Basion 9,8—10,7 cm entfernt. Die Gesichtslänge beträgt 9,3—10,5 cm. Die Hinterkopfslänge beläuft sich auf 1,0—1,6cm. Die Entfernung des Nasion bis zur Hinterwand des Condylus occipitalis beträgt 11,7—12,3 cm. Die Fossa mesopterygoidea ist vom Basion 7,85 bis 8,2 cm, das Gnathion vom Vorderrand der Alveole von pm I 4,7—5,1 cm, das Basion vom Hinterrande der Alveole von m III 7,8—8,3 cm und das Gnathion vom entferntesten Punkt der Bulla auditiva 14,2—14,9 cm entfernt. Der Abstand vom Foramen infra- orbitale bis zum Gnathion ist 6,1—6,4 cm, der vom vorderen Rande Beiträge zur Kenntnis von Eudorcas thomsoni Gthr. 717 der Orbita bis zum Foramen infraorbitale ist 3,8—4,6 cm groß. Die Entfernung des Gnathion vom Foramen infraorbitale ist 1,55 —2,4 cm größer als die Entfernung des Foramen infraorbitale von der Orbita. Die Entfernung des Foramen palatinum vom Foramen lacerum posterius ist 7,3—8,5 cm groß. Die Backenzahnreihe hat eine Länge von 5,3—5,95 cm, die Nasalia an der Medianlinie haben eine solche von 4,4-5,55 cm. Das Intermaxillare ist 7,4—8,2 cm, die Sutura naso-intermaxillaris 1,5—2,4 cm lang. — Am hinteren Orbitalrand ist der Schädel 8,3—8,85 cm, am Meatus acusticus externus 6,2—6,75 cm breit. Das Collum des Condylus occipitalis hat eine geringste Breite, auf der Crista condyloidea gemessen, von 2,1—2,4 cm. Das Palatum durum hat eine Breite von 4,9 bis 5,25 cm am Außenrande der Alveole von m III, vorne, von 2,5—2,85 cm, vorne, am Außenrande der Alveole von mI. Der Facialteil hat an der Stelle, wo die Sutura maxillo-jugularis über die Maxillo-jugularcrista läuft, eine Breite von 5,4—5,85 cm. Die Nasalia sind posterior 2,5—3 cm, anterior 2—2,2 cm breit. Der Hamulus des Ptergyoideum ist vom Gnathion 11,5—11,8 cm, das Gnathion vom hinteren Ventralrand der Fossa ectopterygoidea 9,9—10,1 cm entfernt. Die Bulla tympani hat eine Länge von 2,5—2,8 cm, der Condylus occipitalis eine Breite von 4,1—4,4 cm. Das Occiput ist, vom Basion bis zum Mittelpunkte der Linea nuchalia superiora gemessen, 4,2—4,6 cm hoch. Am Mastoideum hat der Schädel eine Breite von 6,3—6,85 cm. Der horizontale Durchmesser der Orbita ist 3,7—3,85 cm groß. Am Processus zygomaticus jugularis hat der Schädel eine Breite von 7,5—7,9 cm. Enudorcas thomsoni thomsoni var. arushae var. noVv. Aus der am Schluß stehenden Gehörnmaßtabelle geht nun aber hervor, daß die Hörner der Stücke II—V keineswegs mit denen von Eu. th. thomsoni in Zusammenhang gebracht werden können. In erster Linie ist der Abstand an den Spitzenenden ein bedeutend größerer, 4,9—12,7 cm, ebenso ist die weiteste Auslage stärker mit 9,7—13 cm. Der Unterschied zwischen dem Spitzenabstand und der größten Auslage ist 0—0,6 cm. Die Spitze mißt vom Ende bis zum vierten Ringe 9,5—11cm. Die größte Auslage der Hörner ist nicht in der Mitte des Gehörns, sondern an der Spitze oder in unmittelbarer Nähe derselben. Die Hörner stehen also oben stark auseinander und haben eine sehr lange Spitze. Genau so wie die eben besprochenen Exemplare sieht ein Gehörn aus, welches Schillings im September 1896 bei Arusha-dju, also auch am Südabhang des Meruberges erbeutete und dem Berliner Museum (Nr. 10761) überwies. Wenn die lang- und kurzspitzig gehörnten Exemplare nach der Maßtabelle im Schädelbau verglichen werden, so bemerkt man, daß sich die Schädel in den Ausmessungen ungemein ähnlich sind und in sich verschmelzen, bis auf die Länge der Intermaxillaria, welche bei den langspitzigen Stücken 8—8,2 cm, bei den kurz- 1. Heft 78 Ludwig Zukowsky: spitzigen Stücken (wieder mit Ausschluß der Bergerschen Exemplare I und VII) 7,4—7,8 cm lang sind. Nur das Exemplar Nr. IV der weithörnigen Stücke hat eine Intermaxillarlänge von 7,5 cm, ebenso hat dieses Stück an der Sutura naso-intermaxillaris eine Länge von 1,7 cm, wie die zu Eu. th. thomsoni zählenden Exemplare mit 1,5—1,9 cm, während die anderen langspitzigen “Stücke hier 2,1—2,3 cm messen. Auf die merkwürdige Ausnahme- „stellung des Schädels Nr. IV komme ich unten noch einmal zurück. "Sehr auffallend ist, daß sich an allen den Stücken, welche lange und stark divergierende Spitzen haben, die Intermaxillaria mit den Lacrymalia vereinigen und nicht von einer Knochenbrücke des Maxillare getrennt sind, mit Ausnahme des Exemplares Nr. IV. Solche Merkmale sind im Kilima-Ndjarogebiete nur von der weiter nördlichen Natronseerasse, Eu. th. schillingsi, bekannt, zu welcher die Schädel mit den eigenartigen Gehörnen nicht gezogen werden können, da das Gehörn ein ganz anderes ist. Sonst kann es an der Stelle, von wo die Stücke kommen, der Manyarasee- und Rufu- gebietsgrenze, nur Rassen geben, bei denen sich das Maxillare keilförmig zwischen Lacrymale und Intermaxillare einschiebt wie Eu. th. typica und Eu. th. manyarae. Zu einer dieser beiden oder auch einer anderen Form können diese seltsamen Stücke besonders ihrer nach außen gerichteten, dünnen Spitzen und des besprochenen Merkmals im Facialteil wegen nicht gehören. Es kann hier vielleicht Eu. th. sabakiensis zum Vergleich als ähnliche Form in Betracht kommen, diese Rasse hat aber neben anderen charakteristischen Merkmalen viel längere Hörner und viel, im Facial- sowohl als auch ein Cranialteil, breiteren Schädel. Außerdem kann diese Rasse nicht viel Verwandtschaft haben mit der hier beschriebenen Form, ihres entfernt liegenden Verbreitungsgebietes wegen. Ob die angeführten Merkmale und Unterschiede zur Aufstellung einer besonderen Subspezies berechtigen oder man diese Exemplare nur als Variation von Eu. th. thomsoni auffassen darf, kann vor der Hand wohl nicht entschieden werden, weil wir nicht wissen, wieweit die Form, welche nur vom südlichen Meru bekannt ist, verbreitet ist und ob sie immer mit Eu. th. thomsoni zusammen vorkommt. Sollte sie sich als besondere Subspezies erweisen, SO dürfte der Name Eudorcas thomsoni arushae auf die Heimat passend gewählt sein, da die Stücke sämtlich aus der Aruschaebene stammen. Ich möchte die Eigenart der Exemplare als Variation ansprechen, da die Schädel vorzüglich, die erwähnten Verschiedenheiten aus- genommen, auf die von Eu. th. thomsoni passen, indes kommt im Gebiete des südlichen Meruberges eine andere Form vor mit extrem schmalem und langem Schädel, welche weiter unten beschrieben werden soll. Ich schlage vor, die eben besprochene Form von Eu- dorcas mit den langen Gehörnspitzen als Eudorcas thomsoni thomsoni var. arushae aufzufassen. Beiträge zur Kenntnis von Eudorcas thomsoni Gthr. 79 Eudorcas-Bastarde inder Sammlung des Herrn Dr. Berger. Sicher ist, daß am Meruberg mehrere Rassen von Eudorcas mit ihrer Verbreitung zusammentreffen, also auch zu eirer ge- schlechtlichen Vereinigung Gelegenheit haben. Aus diesen Tat- sachen heraus sind auch nur einige sehr lehrreiche und interessante Stücke zu erklären, welche Herr Dr. Berger von seiner Reise mitbrachte. Matschie hat in seinem Berichte über die XVIII. deutsche Geweihausstellung 1912 in der Deutschen Jägerzeitung, Bd. 58, Nr. 43, pag. 672 und Nr. 44, pag. 687 darauf hingewiesen, daß gelegentlich Ruminantiabastarde vorkommen, welche von der einen Rasse den Schädel, von der anderen das Gehörn haben. Bei meinen Arbeiten über Bubalis lichtensteini konnte ich solche Stücke zu verschiedenen Malen nachweisen, welche natürlich nur da vor- kommen können, wo das Grenzgebiet zweier Rassen ist. Meinen Untersuchungen nach müssen wir die Bergerschen Exemplare Nr. IV und VII als solche Stücke auffassen. Bastard Nr. IV hat die typische Hornform von Eu. th. thomsoni var. arushae und ty- pischen Schädelbau von Eu. th. thomsoni, d. h. mit anderen Worten, die Hörner sind mit den langen, dünnen Spitzen stark nach außen gebogen und am Schädel berühren sich Lacrymale und Inter- maxillare nicht, sondern sind durch einen Maxillarausläufer ge- trennt. Es ist ein kurzes Intermaxillare und eine entsprechend kurze Sutura naso-intermaxillaris vorhanden. Schädel und Gehörn der genannten Rassen sind in selten klarer Weise an diesem Bastard verkörpert. Ebenso überraschend genau stimmt das Gehörn des Bastards Nr. VII auf Eu. th. thomsoni. Die vorne bei der Beschreibung der Bergerschen typischen Eu. thomsoni-Gehörne gegebenen Maße enthalten auch die Maße dieses Stückes, nur die größte Auslage ist hier 9,4 cm, d. h. 0,4 cm mehr als bei den andern, und die Länge der Spitze bis zum 4. Ringe ist 8,4 cm, d. h. 0,1 cm weniger als bei den erwähnten Bergerschen Stücken. Besonders durch die Auswärtsschweifung im Mittellauf vertritt das Gehörn typisch die Günthersche Form. Der Schädel nimmt eine Sonderstellung ein. Das Tier muß außer dem Blut von der echten Eu. th. thomsoni auch noch solches von Eu. th. manyarae und der var. arushae der typischen Zhomsoni in sich gehabt haben. Von Eu. th. manyarae hat der Schädel die enorme Größe wie auch manche andere Merk- male. Er hat eine Totallänge von 21 cm, eine Basallänge von 19,4 cm. Die Backenzahnreihe ist 5,9 cm lang, die Nasalia haben an ihrer Mittelnaht eine Länge von 5,25 cm. Die Höhe am Oceiput ist 4,6 cm, die Breite am Meatus acusticus externus 7 cm, am Mastoideum ebenfalls 7 cm. Der Facialteil ist am hinteren Orbital- rand 9 cm breit. Durch das zwischen Nasale und Lacrymale lang eingeschobene Intermaxillare hat der Schädel unschwer zu er- kennende Verwandtschaftsbeziehungen zu Eu. th. thomsoni var. 1. Heft 80 Ludwig Zukowsky: arushae, er weist auch längeres Intermaxillare auf, 8,5 cm, sowie eine erhebliche, 2,5 cm lange Sutura naso-intermaxillaris. Wenn alle diese Merkmale zusammen ins Auge gefaßt werden, so ist die Annahme von einer Verbastardierung der hier beschriebenen Stücke nicht zu gewagt. Auf Exemplar Nr. VI habe ich wiederholt hingewiesen; es ist auch ein Bastard. Jedenfalls hat es mehr Blut von Eu. th. thomsoni als von deren Variation arushae. Der Schädel ist ganz von der Art der ersten Form. Das linke Horn hat die typische Schweifung von Eu. th. typica, aber die lange Spitze der Aruschavariation, während das rechte Horn mit dem ganzen Spitzenteil stark nach außen strebt. Wenn die Mittelnähte des Schädels in posteriorer Richtung verlängert würden, wäre am linken Horne die größte Auslage im unteren Teile des Gehörnes, am rechten Horne im Spitzenteil. Eine sehr interessante, von Knottnerus-Meyerl.c. pag. 118 besonders hervorgehobene Tatsache ist, daß sich in der Regel die Gehörne von der typischen Eu. th. thomsoni in der Seitenlage nicht decken; diese eigentümliche Unregelmäßigkeit wiesen sämtliche von mir untersuchten Exemplare derselben Rasse auch auf, ohne daß ich eine Erklärung für diese merkwürdige Tatsache gefunden hätte. Die von Herrn Dr. Berger mitgebrachten Schädel gehörten sämtlich mehr oder weniger ausgewachsenen und alten Stücken an, bei denen die Dauer-Prämolaren vollkommen entwickelt und ab- genutzt und alle Molaren in vollendeter Größe vorhanden sind. Es sind bisweilen die letzten Molaren mit langen, scharfen Spitzen versehen. Diese Spitzen sind kein Zeichen von Jugend, nur wenn die Molaren im Wachstum begriffen und die Höcker rund sind, kann man auf das Alter schließen. Ich habe sehr alte Exemplare vergleichen können, bei denen der letzte Molar stark, fast bis auf den Alveolarand niedergekaut war und noch starke Spitzen aufwies. Andererseits waren alte Stücke unter dem von mir verglichenen Material, bei denen die Backenzähne eine respektable Höhe hatten, aber an den Kauflächen völlig abgekaut waren und dort eine fast glatte Fläche bildeten. Ich glaube sicher, daß diese Art von Zahn- abnutzung schon gattungsweise verschieden ist. Bei Bubalis habe ich z. B. sehr selten bemerkt, daß bei alten, im Gebiß stark abge- nutzten Tieren, spitze Höcker an den Molaren vorhanden sind, sondern diese waren meist geradlinig abgekaut. Eudorcas thomsoni bergerinae subspec. nov. Unter dem Material von Dr. Berger befindet sich noch ein Schädel (Nr. I), der unter dem ganzen im Kgl. Zoologischen Museum zu Berlin vorhandenen Eudorcas-Material wohl der interessanteste ist. Seine Merkmale drängen förmlich zum Aufstellen einer be- sonderen Rasse, trotz mancher sich dadurch entgegenstellenden artgeographischen Schwierigkeiten. Kein Schädel unterscheidet sich in so hervorragender Weise von allen anderen wie dieser aus Beiträge zur Kenntnis von Eudorcas thomsoni Gthr. 81 dem Süden des Meruberges stammende; die Unterschiede im Gehörn sind nicht weniger bezeichnend. Der Schädel weist im Verhältnis der Länge zur Breite den bei weitem schmalsten Schädel auf. Besonders ist der Facialteil lang und schmal, letzteres hervorragend an der Zygoma. Das Inter- maxillare und Larcymale berühren sich und trennen Maxillare und Nasale auf 1 cm. Die Nasalia sind lang und nicht sehr breit; sie haben an der Mittellinie eine Länge von 5,5 cm, an dem Punkt, wo sich Ethmoidallücke, Nasale und Frontale treffen, eine hintere Breite von 2,8 cm, an der Spina nasalis externa anteriora von 2,3 cm. Die Ethmoidallücken sind 2,2 cm lang, 0,2 cm breit, gut markiert, laufen vorn bis zum Intermaxillare und schieben sich hinten zwischen Frontale und Lacrymale ein auf eine Strecke von 0,4 cm. Ein besonderer Zipfel des Lacrymale in der Richtung nach dem Foramen infraorbitale zu, ist nicht vorhanden, wohl aber läuft die Sutura maxillo-lacrymalis von ihrem Ausgang am Intermaxillare auf eine Länge von 1,3 cm in der Richtung auf pm III, d. h. zur Schädelachse genau vertikal, während sie bei den meisten anderen Rassen in der Richtung auf pm I steht und einen mehr oder weniger spitzen Winkel zur Schädelachse bildet. Die‘ Vorderkante der Alveole von pm I ist vom Gnathion 5,5 cm entfernt. Die Totallänge des Schädels beträgt 21,3 cm, die Länge der Prämaxillaria 8,75 cm. Das Occiput hat eine Höhe von 4,5 cm, eine größte Breite am Mastoideum von 6,45 cm. Vom Gnathion bis zum Basion mißt der Schädel 19,1 cm, vom Gnathion bis zum Nasion 11,5 cm. Die Gesichtslänge beträgt 11,4 cm, die Hinterkopfslänge 12,1 cm. Der Unterschied zwischen diesen beiden letzten Maßen ist 0,7 cm. Das Nasion ist von der Hinterfläche des Condylus occipitalis 12,6 cm, das Basion von der Sutura palatina 8,3 cm entfernt. Der Abstand von der Alveolar- hinterkante des m III bis zum Basion ist 7,9 cm, der des Gnathion vom nächsten Punkte der Bulla tympani 15,8 cmgroß. Vom Gnathion bis zum Foramen infraorbitale sind es 6,8 cm, vom Foramen infra- orbitale bis zum Orbitalrande 4,7 cm. Das Foramen palatinum ist vom Foramen lacerum posterius 8,2 cm entfernt. Die Reihe der Backenzähne ist 6,3 cm, die Sutura naso-intermaxillaris 2,3 cm lang. An den hinteren Orbitalrändern hat der Schädel eine Breite von 8,6 cm, an den voıderen Orbitalrändern eine solche von 5,7 cm, wenn sie an der Sutura fronto-lacrymalis gemessen werden, am Meatus auditivus externus eine Breite von 6,4 cm. Das Collum condyloideum occipitalis ist an seiner größten Einschnürung 2,6 cm breit. Am Außenrande der Alveole von mIII hat das Palatum durum eine Breite von 5 cm, am Außenrande der Alveole von mI eine solche von 2,7 cm. Das Gesicht ist am Treffpunkt der Sutura maxillo-jugularis mit der Crista maxillo-jugularis 5,9 cm breit. Der Processus pterygoideus ist vom Gnathion 12,8 cm, der Ventral- rand der Fossa ectopterygoidea vom Gnathion 11,1 cm entfernt. Die Bulla tympani hat eine Länge von 2,7 cm. Der Condylus Archiv für Naturgeschichte 1914. A.l. 6 1. Heft 39 Ludwig Zukowsky: occipitalis mißt an seiner breitesten Stelle 4,2 cm. Das Occiput hat eine Höhe, vom Basion gemessen bis zum Mittelpunkt der Linea nuchalia superiora, von 4,5 cm. Der Durchmesser des Orbitalrandes mißt in horizontaler Richtung 3,9 cm. Am Processus zygomaticus des Jugulare hat der Schädel eine Breite von 7,4 cm. Außer diesen Maßen sind noch folgende sehr charakterischen Merkmale erwähnenswert. Das Basioccipitale hat nicht wie bei allen anderen Formen eine quadratische oder rechteckige Form, sondern mehr die Form eines Dreieckes, dessen Spitze nach dem Basisphenoideum zu liegt. Das Tuberculum anteriorum des Basi- occipitale, welches sich bei den anderen Eudorcatiden beiderseitig als starke Wülste der Bulla tympani in der Nähe des Processus muscularis anlegt, fehlt fast ganz, wodurch das Basisphenoid eine von der anderer Unterarten gänzlich verschiedene Form erhält. Das Foramen magnum ist größer als bei den stärksten Rassen von Eudorcas. Die Fossa glenoidea ist außerordentlich schmal und ver- längert. Der Processus postglenoideus liegt nicht in der ungefähren Höhe des Vorderrandes des Foramen postglenoideum, sondern weit vor diesem. Das Alisphenoideum ist zwischen Foramen lacerum anterius und Bulla tympani seitlich stark depressiert. Der Vorder- rand der Fossa articularis ist stark und in gleichmäßigem Bogen gerundet, bei den anderen Rassen ist diese Linie mehr gerade und bildet nach der Zygoma hin einen scharfen Knick. Protuberantia condyloidea externae fehlen dem Condylus. Der den Processus paroccipitalis bildende Teil des Exoccipitale ist außerordentlich kräftig ausgebildet. Ein sehr bezeichnendes Merkmal dieser Form ist die von der Crista maxillo-jugularis ventralwärts in der Richtung auf den Vorderrand oder die Mitte des Molar III laufende und nach der Zygoma zu stark, fast in einem rechten Winkel geknickte Sutura maxillo-jugularis, ebenso die lateralwärts fast vertikal laufende Sutura fronto-parietalis, welche bet den weitaus meisten Rassen stark nach der Orbita gerichtet ist. Neben diesen wichtigen Merkmalen ist der Schädel in erster Linie stets durch das auffallend stark, von dem normalen Zu- stande abweichende Längen- und Breitenverhältnis, das einen Schädel von ungeheurer Schmalheit zeigt, von allen anderen Rassen leicht zu unterscheiden. Ein besonders gutes Erkennungs- zeichen der Ausdehnungsverhältnisse sind folgende Maße: Die Länge vom Gnathion bis zum Processus zygomaticus jugularis mit 15,4 cm und die Breite am Processus zygomaticus des Jugale mit 7,4 cm, ebenso die Länge vom Gnathion bis zum Meatus acusticus externus (Vorderrand) mit 17,7 cm und die Breite am Meatus acusticus externus mit 6,4 cm. In den Grenzen solcher Maßverhältnisse bewegt sich kein anderer mir bekannter Eudorcas- schädel. Das Exemplar ist offenbar ausgewachsen. Das Gebiß weist diejenigen Merkmale auf, welche das Tier alt erscheinen lassen. Auffallend ist die starke Brechung der Außenkontur der Backen- Beiträge zur Kenntnis von Eudorcas thomsoni Gthr. 83 zahnreihe zwischen pm III und mI, welche die Prämolaren um die Hälfte der Molarenbreite nach innen führt. Würde der Zahnbau nicht Aufschluß über das Alter geben, könnte das Gehörn zu der Annahme verleiten, daß das Exemplar jung ist. Die Ringe stehen nämlich so stark auseinander, daß es keineswegs in irgend welche Beziehung mit einer anderen Rasse gebracht werden kann. Die Spitzen stehen schwach nach außen, haben aber das Prinzip der Konvergenz und sind lang. Die Hörner selbst haben eine ansehnliche Länge und Stärke. In gerader Linie gemessen, haben sie eine Länge von 34 cm, der Vorderseitenrundung entlang gemessen eine solche von 35 cm, sodaß der Unterschied zwischen diesen Maßen 1 cm groß ist. Die Spitzenenden stehen 11,5 cm voneinander entfernt. An diesem Gehörn kommen auf jede Stange nur 18 Ringe. Auf 10 cm Länge kommen davon im Wurzelteil, vom letzten Ringe an gerechnet, nur 8, im Spitzen- teil, vom ersten Ringe an gerechnet, nur 6 Ringe. Die weiteste Auslage des Gehörns, 12,1 cm, mit dem Spitzenabstand verglichen, ergibt ein Mehr von 0,6 cm für die weiteste Auslage. Die Spitze hat eine Länge von 10,2 cm, wenn sie vom Ende bis zum 4. Ringe gemessen wird. Durch die besonders im Wurzelteil sehr weit stehenden Ringe ist das Stück leicht von den Gehörnen anderer Rassen zu unter- scheiden. Außerdem seien für die Unterscheidung der hier in Frage kommenden Formen noch folgende hauptsächlichsten Verschieden- heiten gekennzeichnet. Von der völlig verschiedenen Ringelung abgesehen, unterscheidet sich die im Gehörn dieser ähnelnden Form, Eu. th. thomsoni var. arushae durch den größeren Abstand der äußeren Hornkonturen im untersten Teile des Gehörns. Die Arusha-Variation mißt hier 6,3—7,2 cm, die andere Rasse vom Meru 7,8 cm. Am zehnten Ringe, vom Basalteil aus gerechnet, haben die Gehörne von Eu. th. thomsoni var. arushae eine größte Auslage von 7,1—8,35 cm, die schmalschädelige Form von 10,15 cm. Von Eu. th. thomsoni ist diese Rasse besonders durch die starke Divergenz des Gehörns in der oberen Hälfte, die größere Auslage und den weiteren Abstand der längeren Spitzen verschieden. Eu. th. schillingsi steht im unteren Teile des Hornes enger, in der oberen Hälfte stärker nach außen als die neue Rasse und mit den Distalenden deutlich nach innen; außerdem sind die Spitzen kürzer und stark geschweift. Eu. th. ndjiriensis steht im Vergleich mit den Stangen enger als die lang- und schmalköpfige Form und mit den stärker geschweiften Spitzen wie Eu. th. schillingsi deutlich nach innen, folgerichtig ist auch ein bedeutend geringerer Spitzen- abstand vorhanden. Das vorliegende Exemplar ist sicher der Vertreter einer neuen Rasse, welche zur Heimat vielleicht den östlichen Teil der südlich vom Kilima-Ndjaro gelegenen Massaisteppe hat, zwischen dem Dreieck Neibormurt-Kiniarok-Hochplateau-West-Ssogonoi, jeden- 6* 1. Heft 84 Ludwig Zukowsky: falls schiebt sich das Verbreitungsgebiet nördlich keilförmig in die Arushaebene, südlich des Meruberges ein, von wo das Exemplar stammt. Es sei mir gestattet, diese Subspezies zu Ehren von Frau Dr. Berger, der Gattin des eifrigen Forschungsreisenden und Museumsgönners Eudorcas thomsoni bergerinae subsp. nov. zu nennen. Frau Dr. Berger hat ihren Herrn Gemahl während seiner letzten Afrikafahrt meistens auf seinen Jagdausflügen begleitet und oft ihr Augenmerk auf die rassenweise Verschiedenheit des Wildes in der Massaisteppe gerichtet. | Herr Dr. Berger hat am Engare Nairobi, einem im N. W. des Kilima-Ndjaro fließenden Flüßchen, eine Decke gesammelt, die genau auf die Knottnerus-Meyersche Beschreibung von Eu. th. ndjiriensis (l. c. pag. 104) paßt. Das dürfte auch mit der Geo- graphie übereinstimmen; der Engare Nairobi fließt im Amboseli- seengebiet, dem Gebiete 28 der Matschieschen Tierverbreitungs- karte (Meyer l. c. Anhang, pag. 416), dem Heimatgebiet von Eu. th. ndjiriensis. Die Decke zeigt im Grundton eine von Oberthuer und Dauthenay®) als Zimmetbraun, Tab. 323, bezeichnete Farbe; in dieser Farbe steht die Decke zwischen Ton III und IV, der dunkle Seitenstreifen ist Beinschwarz, Tab. 344, Ton III und der helle Seitenstreifen wie das bei Oberthuer und Dauthenay, 1. c. Tab. 36, Ton III angegebene Maisgelb gefärbt. Der helle, sich dem schwarzen dorsalwärts unmittelbar anschließende Streifen verläuft nach dem Schulterblatte und den Weichen zu allmählich und setzt sich nicht deutlich ab. Als einziger nicht ganz übereinstimmender Punkt zur Knottnerus-Meyerschen Beschreibung wäre zu nennen, daß sich bei dem Bergerschen Exemplare der Spiegel gegen die Keulenfärbung abhebt, während das bei Knottnerus- Meyer „kaum“ der Fall war. Die dunklen, Spiegel vom Schenkel trennenden Haare zeigen keine schwarze, sondern mehr dunkel- braungraue Farbe und stehen auf einem sehr beschränkten Raum zusammen. Der Nasalfleck ist sehr klein und der dunkle Prä- orbitalstreifen ist braun. Die weißen Teile haben einen ganz minimalen Stich ins Gelbe. Neues Material von Eudorcas aus der Literatur. Es mögen in folgendem nun noch einige erwähnenswerte Angaben über Eudorcas gemacht werden. Matschie bildet bei Besprechung der XIII. Deutschen Geweihausstellung 1907 im „Weidwerk in Wort und Bild“, Bd. XVI, Nr. 12, pag. 235 eine Kollektion ab, welche Herr Oberleutnant Lademann vom Ta- ringiri in der West-Massaisteppe mitbrachte; die beiden dort ab- gebildeten Gehörne von Eudorcas müssen zur Manyaraseerasse 15) Oberthuer und Dauthenay, Repertoire de couleurs, Paris et Rennes. Beiträge zur Kenntnis von Eudorcas thomsoni Gthr. 85 gezogen werden. Auf demselben Bilde wird eine Sammlung gezeigt, welche von Herrn Hauptmann Weiss aus Karagwe und der Massai- steppe stammt. Der Schädel, welcher auf dem Bilde vom Beschauer aus rechts neben dem Schädel von Damalis dargestellt ist, stammt, wie die Legende zum Bilde sagt, aus der Mundorosisteppe und ist sicher zu Eu. th. mundorosica zu ziehen; das Exemplar stimmt im Gehörn mit dem Originalstück von Knottnerus-Meyer sehr gut überein. Rechts unter dem Löwenkopf hängt ein Exemplar von der typischen Eu. thomsoni aus dem oberen Panganigebiet, links unter dem Löwenkopf ein Stück von Eu. th. ndjiriensis. Für Eu. th. sabakiensis und Eu. th. schillingsi sind die Stangen zu gerade, im Vergleich zum letztangeführten Stück, für Eu. th. thomsoni stehen die Stangen zu weit, für Eu. th. manyarae zu eng. Eu. th. bergerinae und Eu. th. thomsoni var. arushae haben sehr lange Hornspitzen, das Weisssche Exemplar sehr kurze. In seinem Berichte über die XV. Deutsche Geweihausstellung 1909 im ‚„Weidwerk in Wort und Bild“, Bd. XVIII, Nr. 12, pag. 235 bildet Matschie die Trophäen von. Herrn Stabsarzt Dr. Schelle ab, welche dieser zwischen Ikoma und Muansa er- beutet hat. Diejenigen Gehörne, welche auf dem Bilde in der untersten Reihe rechts neben dem Gehörn von Damalis hängen, zeigen Ähnlichkeit mit dem Gehörn von Eu. th. ruwanae; die beiden Gehörne, welche in derselben Reihe links neben dem Gehörn von Redunca hängen, vertreten in dem Exemplar, welches links hängt, jedenfalls Eu. th. dieseneri, in dem rechts hängenden Exemplar Eu. th. langheldi. Leider ist das Bild nicht so scharf, daß die Gehörne mit Sicherheit angesprochen werden können. In dem Geweihausstellungsbericht vom Jahre 1910 bringt Matschie!®) eine Abbildung der Sammlung des Prinzen Radziwil, welcher sie aus dem Nordosten von Deutschostafrika mitbrachte. Im Geweihausstellungskataloge war von Schußorten der einzelnen Stücke nichts vermerkt, sodaß die hier gemachten Angaben reine Vermutungen sind. Meiner Ansicht nach können die beiden rechts und links neben dem Giraffenkopf hängenden Gehörne der Natron- seerasse Eu. th. schillingsi angehören. Von den links neben dem Büffelkopf hängenden Gehörnen können die oberen von Eu. th. langheldi, das untere von Eu. th. ruwanae stammen; die rechts von dem Büffelkopf hängenden Gehörne scheinen Eu. th. thomsoni zugerechnet werden zu müssen. Die bei Matschie!), pag. 296, abgebildeten Trophäen sind im Romaruti- und Baringodistrikt erbeutet worden von Herrn Oberamtmann Lüttich. Die drei Stücke — zwei Schädel und ein Kopf — von Eudorcas sind sicher zu Eu. th. baringoensis zu stellen. Der Kopf und Hals des ausgestopften Exemplares zeigt eine eigentümlich helle Farbe. 1) Matschie, Die XVI. Deutsche Geweihausstellung 1910, Weidwerk in Wort und Bild, Bd. 19, Nr. 14, pag. 294. 1. Heft 36 Ludwig Zukowsky: In derselben Arbeit bildet Matschie l. c., pag. 298 die aus Britisch-Ostafrika stammende Ausbeute von Herrn Dr. Berger ab. Derin der Athiebene erbeutete rechts auf diesem Bilde hängende Schädel gehört der Sabakirasse, Eu. th. sabakiensis, an. Das Gehörn hat genau dieselbe geschweifte Form mit den nach außen gerich- teten Spitzen. Das links hängende Stück muß auf die Baringosee- form, Eu. th. baringoensis, gezogen werden und ist auf dem Leikipia- plateau geschossen worden; es ist das von Knottnerus-Meyer zur Originalbeschreibung dieser Subspezies benutzte Exemplar. Es ist noch einmal 1. c., pag. 300, besser abgebildet, rechts auf dem Bilde. Der unter dem Kopf von Phacochoerus hängende Eudorcaskopf ist auf den Athi-Plains erbeutet worden und muß meines Erachtens nach zu Eu. th. schillingsi gestellt werden. Herr R. F. P. Huebner hatte von Kiu, einer Station der Ugandabahn, ein Gehörn auf der XVIII. Deutschen Geweihaus- stellung 1912 ausgestellt, welches Matschie in seinem Ausstellungs- bericht, Deutsche Jägerzeitung, Bd. 59, Nr. 9, pag. 16, abbildet und die Form vertritt, welche Knottnerus-Meyer von den west- lichen Ndjiriseen her als Eu. th. ndjiriensis beschrieben hat. Die auf diesem Bilde von der Abbildung bei Knottnerus-Meyer l. c., tab. V, fig. 5, etwas abweichende Schweifung im Gehörn ist so zu erklären, daß das Knottnerus-Meyersche Exemplar spitz von vorne, das Huebnersche aber halb seitlich photographiert wurde. Vielleicht ist es auch etwas stärker gebogen als das Gehörn von Eu. th. ndjiriensis. Herr Dr. M. Schoeller!”) bildet in seinem Reisewerke eine Anzahl Gehörne von Eudorcas ab, welche noch einiger Beachtung wert sind. Von den zehn abgebildeten Gehörnen stammen nur drei von ausgewachsenen Böcken. Genaue Schußorte sind für jedes Exemplar nicht angegeben. Allem Anscheine nach gehört das auf der Tafel links oben darge- stellte d ad. zu Eu. th. schillingsi; das Gehörn ist ihm sehr ähnlich. Herr Dr. Schoeller ist am Natronsee gewesen und hat auch das Gebiet des Natronsees durchstreift, welches die Heimat von Eu. th. schillingsi ist. Das oben rechts auf der Tafel abgebildete 3 ad. ist zur Kikuyurasse, Eu. th. bergeri, zu ziehen; das Gehörn gleicht dem dieser Rasse außerordentlich und hat Herr Dr. Schoeller auch Kikuyu durchzogen. Das in der Mitte der Tafel dargestellte Gehörn eines alten Bockes ist zur Manyaraform, Eu. th. manyarae, zu stellen, zu welcher Annahme besonders die stark nach außen laufenden Stangen und die langen Spitzenenden verleiten. Der Manyarasee ist zwar von Herrn Dr. Schoeller nicht besucht worden, wohl ist er aber durch das Gebiet desselben gezogen, südlich und westlich am Liborgoberge vorbei, also nur einige Meilen vom See entfernt. Wie aus dem, dem Schluß des ersten Bandes 17) Max Schoeller, Aequatorial-Ostafrika und Uganda 1896-97, Bd. I, Gehörntafeln, tab. XV. Beiträge zur Kenntnis von Eudorcas thomsoni Gthr. 87 beigegebenen Jagdtagebuch zu ersehen ist, hat Herr Dr. Schoeller auch an den hier erwähnten Punkten JS von Eudorcas erlegt. Weiter sind auf der Tafel vier Gehörne abgebildet und als „g Juv.““ bezeichnet. Die links und in der Mitte dargestellten J& juv. zeigen in fortschreitender Reihenfolge mehrere Entwicklungs- stadien des Jugendhorns. Das rechts neben dem Gehörn des & ad. von Eu. th. manyarae gezeigte, auch unter „g juv.‘ stehende Gehörn ist das keineswegs, sondern mit Bestimmtheit das eines Q ad. Wie auf dem Bilde, im Vergleich zu den drei in der untersten Reihe dargestellten Gehörnen von 99, gut zu erkennen ist, haben die Hörner des fraglichen Stückes die griffelartige Feinheit der weib- lichen Gehörne. Bei gleicher Länge ist das oben abgebildete & juv. im Basalteil des Hornes fast dreimal so stark und das noch weniger als halb so lange, kleinste dargestellte Gehörn eines & juv. ist schon stärker im Basalteil, wie das erwähnte Exemplar. Außer- dem müßte das Stück bei dieser Länge eine beträchtliche Anzahl starker und wulstiger Ringe aufweisen, aber das Horn erscheint fast glatt und zeigt nur die vereinzelt stehenden, sehr feinen ty- pischen Ringlinien des 9. Unter den abgebildeten 22 befinden sich zwei mit deformierten Gehörnen, von denen alle Weidleute und Beobachter, welche die Heimatgebiete von Eudorcas thomsoni besuchten, berichten. Auf der XIX. Deutschen Geweihausstellung 1913 hatte Herr v. Jansa zwei Eudorcasschädel zur Schau gestellt; einer davon wurde am Gelei, im Südosten des Natronsees, der andere in der Seringetisteppe (Orangigebiet) erbeutet. Das Seringetistück ist zu Eu. th. mundorosica zu stellen; es gleicht dieser Form im Schädel sowohl als auch im Gehörn. An letzterem ist vielleicht ein geringer Unterschied festzustellen, da die Spitzen wenig kürzer sind als bei der Mundorosirasse. Die Sutura naso-frontalis läuft von der Mediannaht an nach außen und dann erst nach vorne in rundem Knick, bei Eu. th. mundorosica läuft sie gleich in gerader Linie nach außen und vorne; das sind die minimalen Unterschiede, die ich im Schädelbau feststellen konnte. — Ohne Schwierigkeiten konnte aber keineswegs der Schädel vom Gelei angesprochen werden, da er zu Eu. th. schillingsi aus vielen Gründen nicht gezogen werden kann und diese Rasse könnte vom Gelei nur in Frage kommen. Das Gehörn und der Schädel muten vielmehr an wie ein Rekord- stück von Eu. th. thomsoni, jedenfalls weisen sie alle die Merkmale auf, welche wir von dieser Rasse kennen. Wie aber ein solches Stück nach dem Südosten des Natronsees kommen kann, ist mir nicht recht klar. Vom Natronsee ist sonst nur Eu. th. schillingsı bekannt geworden. Die einzige Lösung der Frage ist vielleicht so zu denken, daß das fragliche Exemplar von Herrn v. Jansa aus dem oberen Rufugebiet stammt, wo er Thomsonsgazellen ge- schossen hat und mit einem anderen vom Gelei später verwechselt worden ist. Die Gehörn- und Schädelmaße dieser beiden Exemplare befinden sich am Schluß. — Das angeblich vom Gelei stammende 1. Heft 88 Ludwig Zukowsky: Stück wird von dem im Rowland Ward!8) angeführten Welt- rekord im Gehörn nur um einige Millimeter übertroffen. Über die angebliche Hornlosigkeit der 292 von Eudorcas. Meine Bemühungen, der Frage über die hornlosen 92 von Eudorcas einige Beiträge zu liefern, sind von einem negativen Erfolge begleitet gewesen. Es scheint, als wenn nach der Druck- legung des Sclater- und Thomasschen Werkes ‚The book of antelopes‘“ überhaupt nichts Positives über diesen Punkt bekannt geworden ist. Die neuere Literatur sowohl als auch alle von mir befragten deutschen Jäger, die in den Heimatgebieten von Eudorcas gejagt haben, weibliche Stücke dieser Tiere zur Strecke gebracht und z. T. speziell auf die Hornlosigkeit der 29 ihr Augenmerk gerichtet haben, wissen nur von gehörnten 99. Nachdem Lugard!®) im Jahre 1893 darauf aufmerksam machte, daß er im Massailande nur hornlose 99 schoß, teilt auch A. H. Neumann?°) mit, daß hornlose 22 dieser Art vorkommen. Knottnerus-Meyer hat 1. c. pag. 107, den Lugardschen, Matschie?!) den Neumannschen Bericht übernommen. Mat- schie®) war im Jahre 1896 noch zweifelhaft, ob die 22 überhaupt Gehörne tragen; er sagt: „Wie es scheint, tragen nur die Böcke Gehörne“. Als Gewährsmann gibt er allerdings Lugard an. Sclater und Thomas berichten 1. c., pag. 171—177, über Lugard und Neumann und fügen einen interessanten Brief von Mr. Hinde bei, der neben ein- und zweihörnigen auch hornlose 22 von Eudorcas zur Strecke brachte. Er sagt weiter, daß die sehr zarten Hörner der 22 sehr spröde sind und sich leicht abbrechen lassen, daß manche beim Todessturz ihr Gehörnchen abbrechen. Der Nachwuchs solcher Hörner ist nach seinen Untersuchungen an einem zahm- gehaltenen Stück im Fort Kikuyu warzenartig gering und glaubt der Autor, daß die 922 mit derartigen Gebilden dann oftmals die gänzlich ‚‚ungehörnten“ Q2 mancher Beobachter gewesen sind. Es ist mir sonst kein Fall bekannt in der wissenschaftlichen Literatur, in welchem definitiv Positives über die Hornlosigkeit der 2? von Eudorcas gesagt wird. Alle Autoren, auch sämtliche Herren, welche ich befragte, gaben aber an, daß die Hörner der 92 in Gestalt und Größe variieren und häufig unsymmetrisch sind. Knottnerus-Meyer weist l. c., pag. 108, darauf hin, daß das Gehörn bei den von ihm untersuchten Exemplaren nie fehlte. 18) Rowland Ward, Records of big game, Sixth Edition 1910, pag. 265. 19) Lugard, East Africa 1893, vol. I, pag. 535. ! $ 2) A. H. Neumann, Elephant Hunting in East Equatorial Africa, pag. 9. j) 21) Matschie, Säugetiere in Werther, Die Hochländer des nörd- lichen Deutschostafrika 1898, pag. 247. ®) Matschie, Die Säugetiere Deutschostafrikas 1896, pag. 131. Beiträge zur Kenntnis von Eudorcas thomsoni Gthr. 89 Schillings®) sagt, es sei höchst bemerkenswert, daß die weib- lichen Thomsonsgazellen faßt ausnahmslos verkrüppelte und schlecht ausgebildete Gehörnchen tragen. Graf zu Erbach-Fürstenau) sah nicht allzuviel Zwerg- gazellen, war aber doch sehr überrascht, als ihm später Gehörne von Gaisen gezeigt wurden, denn er hatte verschiedene Rudel gesehen, bei denen sich gehörnte und ungehörnte Exemplare be- fanden und zwar waren die ungehörnten keine Kälber, sondern ausgewachsene Tiere gewesen, sodaß er nie anders glaubte, als daß die Gaisen stets ungehörnt seien. Da nun der Herr, der ihm die Gaisengehörne zeigte, die Behauptung aussprach, die Zwerg- gazellengaisen trügen immer Gehörne, wurde er an seiner Behauptung etwas irre und bedauerte sehr, daß er später keine Gelegenheit bekam, mit diesem Tiere zusammen zu kommen. Herr Dr. Berger teilte mir liebenswürdigerweise mit, daß er bei seinem letzten Jagdaufenthalte in Afrika auch speziell auf die Hornlosigkeit der 2? von Eudorcas Obacht gegeben hatte. Er erlegte nur gehörnte 99, und solche, die ihm auf größere Entfernung hin hornlos erschienen, entpuppten sich immer als gehörnt, wenn er sie mit dem Glase in Augenschein nahm. Dr. M. Schoeller bildet in seinem Werke ]. c. Jagdtagebuch, tab. XV nur gehörnte 92 ab. Auf eine Anfrage bei Herrn Dr. Stierling, welcher Gelegen- heit hatte, Eudorcas in der Massaisteppe und am Kilima-Ndjaro zu jagen, antwortete er freundlichst bezüglich dieses Punktes: ‚‚Ich habe kein 9 erlegt, das nicht ein geringes Gehörn gehabt hätte, ob zuweilen ganz ungehörnte ausgewachsene 92 vorkommen, weiß ich nicht, jedenfalls ist das aber überaus selten‘. — Herr Major a. D. v. Langheld war auch so liebenswürdig, mir einige Fragen über die Biologie und Anatomie von Eudorcas zu beantworten. Seiner Erinnerung nach sind die 922 der Thomsonsgazellen stets gehörnt gewesen, z. T. aber stark verkümmert. Herr Oldfield Thomas antwortete mir in liebenswürdigster Weise auf meine Frage bezüglich der Hornlosigkeit der thomsont- QQ, daß er keine Kenntnis von ungehörnten Stücken habe. Er hätte sich mit dem Herrn Rowland Ward in Verbindung gesetzt und dort wurde ihm derselbe Bescheid zuteil. Für die doppelten Be- mühungen möchte ich Herrn Thomas an dieser Stelle meinen besonderen Dank ausdrücken. — Herr Hauptmann Schloifer sagte auf mein Befragen mit aller Bestimmtheit, daß es in den von ihm besonders durchforschten Gebieten der Wembäresteppe keine ungehörnten Weibchen von Eudorcas gäbe; ihm ist über ungehörnte Weibchen auch sonst nichts zu Gehör gekommen. Die von Herrn 3) Schillings, Mit Blitzlicht und Büchse 1905, pag. 374. 24) Raimund Graf zu Erbach-Fürstenau, Beobachtungen über das Tierleben in Ost- und Zentralafrika, Sitz.-Ber. d. Ges. nat. Fr. Berlin 1912, Nr. 5, pag. 293. 1. Heft 90 Ludwig Zukowsky: Hauptmann Schloifer mitgebrachten Gehörne der Weibchen weisen aber die bekannten Unregelmäßigkeiten und Verkümme- rungen auf. Die bei Jägern und Eingeborenen gebräuchlichen Namen für Eudorcas. Als Eingeborenennamen gibt Schillings 1. c., pag. 369, „Goilin“ für die Massai, Rowland Ward. c., pag. 265, dagegen „Engoli“ für diesen Volksstamm, ‚„Swalla‘“ für die Suaheli an. Nach Berger?) heißen die Thomsonsgazellen auch im Kisuaheli „Suara“. Mit ‚„Suara‘ bezeichnet man aber auf Kisuaheli jede kleinere Antilope. In der Kambasprache wird sie nach Berger „Ibori‘“ genannt. Diese beiden letztangeführten Eingeborenen- namen sind aber synonym mit denen von Matschie. In der Um- gebung von Sekenke (Wembäretal) hat Herr Hauptmann Schloifer den Namen ‚‚Lala‘ für Eudorcas feststellen können, wie er mir freundlichst mitteilte. Bei englischen und amerikanischen Sports- leuten scheint der Name ‚Tommy‘, von ‚Thomson‘ abgeleitet, viel gebräuchlich zu sein, wie er in manchen Werken, u. a. Roose- velt®) und Lönnberg?”) zu finden ist. Die Stellung von Eu. th. nasalis Lönnberg zu den anderen Eudorcasrassen. Meine Ausführungen möchte ich nicht beenden, ohne auf eine Arbeit von Lönnberg®*) aufmerksam gemacht zu haben. Dieser untersuchte eine Anzahl Decken von Eudorcas aus dem Kilima- Ndjarodistrikt unter dem Material von Sjöstedt und fand, daß an diesen Exemplaren der von Sclater und Thomas im ‚The book of antelopes“ als „black patch‘ bezeichnete dunkle Fleck auf dem Vorderende des Nasenrückens nicht vorhanden war, wohl aber an zwei Exemplaren als ‚‚a faint dusky stripe‘“. Auf Anfragen bei Mr. Thomas, dem einen Autor des englischen Antilopen- werkes, wird seine Annahme, es handle sich bei den mit schwarzem Nasenfleck versehenen Stücken um eine nördliche Lokalform, die Nord-Uganda und Lado bewohnt, bestätigt und er schlägt für diese Form den Namen Eudorcas thomsoni nasalis vor. Wie Eudorcas von Nord-Uganda und Lado aussieht, entzieht sich leider meiner Kenntnis. Das ganze von Knottnerus-Meyer und mir untersuchte Material stammt aus südlicheren Gegenden. 5) Berger, Die von mir auf meiner Expedition in den Jahren 1908-09 in Englisch-Ostafrika und in der Lado-Enklave gesammelten Säugetiere (nach vorläufiger Bestimmung). Sitz.-Ber. d. Ges. naturforsch. Freunde zu Berlin 1910, Nr. 8, pag. 361. 2) Roosevelt, African Game Trails, in Scribners Magazine 1911, vol. XLVI, Nr. 4, pag. 402 (Abb.) ete. 2”) Lönnberg, Mammals collected by the Swedish zoological Expe- dition to British East Africa 1911, in Kungl. Svenska Vetenskapsakademiens Handlingar 1912, Bd. 48, Nr. 5, pag. 166. 28) Lönnberg, II. Mammals, Ergebnisse der schwedischen zoolo- gischen Expedition nach dem Kilima-Ndjaro und Meru 1908, pag. 45. Beiträge zur Kenntnis von Eudorcas thomsoni Gthr. 91 Übrigens gibt Knottnerus-Meyer, welcher das gesamte Decken- material dieser Gattung vom Kgl. Zoologischen Museum zu Berlin untersuchte, in keinem Falle für die Farbe des Nasenrückens „schwarz“ an, sondern nur ‚dunkelbraun‘ oder ‚‚deutlich dunkel“. Nach seinen Angaben ist der vorn auf dem Nasenrücken stehende Fleck bei Eu. th. baringoensis, der nördlichsten von ihm unter- suchten Rasse, und Eu. th. mundorosica deutlich dunkel, bei Eu. th. schillingsi und Eu. th. thomsoni dunkelbraun gefärbt, während er bei Eu. th. ndjiriensis und Eu. th. manyarae schwach entwickelt ist (bei letzterer Form könnte er wohl auch dunkler sein, da Knott- nerus-Meyer nur die Decke eines jüngeren Stückes zur Unter- suchung diente). Es ist wohl anzunehmen, daß die Knottnerus- Meyerschen Formen nichts mit Eu. th. nasalıs zu tun haben und zu Recht bestehen. Die Lönnbergsche Eu. th. nasalis hat Priorität vor den Knottnerus-Meyerschen Rassen. Da ich bei Knott- nerus-Meyer die Lönnbergsche Arbeit nicht erwähnt finde, wollte ich das Gesagte an dieser Stelle zur Vorbeugung von Ir- tümern nur gebührend hervorheben. Übrigens gibt die Abbildung bei Johnston?) vielleicht einige Anhaltspunkte über Eu. th. nasalıs, wenigstens ist bei dem dort abgebildeten $ ein deutlicher schwarzer Nasalfleck vorhanden; auch fällt das Gehörn unter- schiedlich von dem der südlichen Rassen auf. Durch die Freundlichkeit des Herrn Professor Behn ist mir nach Fertigstellung der vorliegenden Arbeit noch eine Anzahl von sechs Schädeln von dd zugänglich gemacht worden, welche von Herrn Prof. Behn der Zoologischen Sammlung des Bayerischen Staates zu München geschenkt worden sind. Drei Schädel stammen aus der Seringetisteppe, zwei sind bei Ikoma erbeutet worden und der letzte ist ohne Fundortsangabe. Der als Nr. 46 bezeichnete Schädel stammt von Ikoma und ist sicher zu Eu. th. behni zu stellen. Der Schädel dieses Stückes ist sogar noch winziger und zeigt sonst alle Merkmale in hervorragendem Maße ausgeprägt, welche ich oben für diese Rasse angab, ebenso ist das Gehörn sehr klein und zeigt vor allem jene starke Schweifung im Profil, welche die Spitze hakenartig nach vorne biegt. Am Schädel von Nr. 46 fällt der etwas breitere, das Lacrymale vom Intermaxillare trennende Maxillarausläufer und die weniger geknickte Sutura naso-frontalis unterschiedlich vom Originalstück von Eu. th. behni auf. Auch dieser neue Schädel, welcher ein vollkommenes und abgekautes Gebiß hat, also einem offenbar alten Stück angehörte, bestärkt mich in der Annahme, daß Eu. th. behni die kleinste bis jetzt be- kannte Eudorcasrasse ist. Es seien einige Maße aus der am Schlusse der Arbeit befindlichen Schädelmaßtabelle dieses Schädels heraus- gegriffen. Basallänge 17,2 cm, Totallänge 18,5 cm, Gesichtslänge 9,3 cm, Hinterkopfslänge 10,9 cm, Orbitalbreite 8,2 cm, Breite 2) Harry Johnston, The Uganda Protectorate, London 1902, pag. 390, Abb. 1. Heft 9 Ludwig Zukowsky: am äußeren Gehörgang 5,95 cm, am Mastoid 5,9 cm, Höhe am Oceiput 4 cm. Das Gehörn mißt geradlinig 27,5 cm, der Rundung entlang 29,2 cm, hat 20 Ringe, von denen auf eine Länge von 10 cm im Unterteil elf, im Oberteil sieben Ringe kommen. Die weiteste Auslage des Gehörns ist 10,9 cm; die Spitze mißt bis zum vierten Ringe 9 cm, ist also sehr kurz auch wie bei den von mir bereits untersuchten Exemplaren und stark gerundet. Schädel einesg ad. von Eudorcas mit einer Sutura sagitta- lis und einseitiger Sutura parieto-interparietalis. Auf eine sehr merkwürdige Eigenart dieses Schädels muß ich noch aufmerksam machen, welche in dem Vorhandensein einer Sutura sagittalis liegt. Von der Frontalmedialsutur läuft sie median bis zur Mitte des Parietale, um dann in rundem Bogen nach außen und hinten zu laufen, wo sie an die Occipitalsutur in einer Entfernung von 1,1 cm von der Mittellinie läuft. Es ist das Vorhandensein einer Sutura sagit- talis bei Eudorcas umso sonderbarer, als diese doch wie auch die Interparie- talsuturen schon in intrauterinem Zu- stande zu offizieren beginnen. Bei allen von mir untersuchten extrauterinen Schädeln junger Tiere war das Parietale komplett ossifiziert zwischen Frontale und Occipitale. An dem besprochenen Schädel ist noch besonders merkwürdig, Parietalpartieschema des von Herrn Prof. Behn der Baye- rischen Staatssammlung zu München überwiesenen Schädels Nr. 46 SS von Eudorcas thomsoni behni Zu- kowsky. Erklärung: I Frontale; II Parietale; III vorgetäuschtes Interparietale; IV Supraoc- cipitale; V Squamosum. 1 Sutura sagittalis; 2 Sutura frontalis; 3 Sutura coronalis; 4 Sutura parieto-interparie- talis; 5 Sutura interparieto- supraoccipitalis; 6 Sutura parieto-squamosalis; 7 Parie- talleisten. daß die in der hinteren Hälfte von der Mediallinie auf der linken Seite ab- weichende Sutura genau den Verlauf der Sutura parieto-interparietalis nach- ahmt; wie gesagt, ist eine derlinken Seite entsprechende Homologie dieser Naht auf der rechten Seite nicht vorhanden. Herr Prof. Tornier hat mir auf meine Frage nach der Ursache der merkwürdigen Er- scheinung freundlicherweise die Erklärung gegeben, daß es sich jedenfalls um einen unter Zusammenwirken eines äußeren mechanischen, deutliche pathologische Spuren zeigenden Einflusses erzeugten, vorgetäuschten Athavismus handelt. Sehr interessant ist auch, daß die rechte Parietalleiste nach hinten stärker abfällt als dielinke. Vielleicht ist hierin insofern eine Ursache für die eigenartigeHemmnisbildung zu ersehen, als die Annahme stark be- rechtigt erscheint, daß schon in der ersten Entwicklung des Embryos auf der rechten des Schädels ein belastender mechanischer Einfluß Beiträge zur Kenntnis von Ewdorcas thomsoni Gthr. 93 vorhanden war, vielleicht ein Druck des Amnion, welcher intrau- terin einen klaffenden Schädelspalt der Suturae sagittalis und parieto-interparietalis herbeiführte und die Sutura parieto-inter- parietalis auf der rechten, also der Druckseite, frühzeitig ossifi- zieren ließ. Eudorcas thomsoni seringetica subspec. nov. Drei Schädel, Nr. 5, 6 und 64 des Behnschen Materials stammen aus der Seringetisteppe, ebenso die Decke Nr. 72, zu Schädel Nr. 64 gehörig. Meinen Untersuchungen nach stellt die Seringetisteppe ein besonderes Verbreitungsgebiet von Eudorcas dar. Die dort vorkommende Rasse ist eine Zwergform wie Eu. th. behni. Das Intermaxillare schiebt sich weit zwischen Nasale und Lacrymale ein, das Maxillare ventralwärts verdrängend. Zu Nachbarn hat diese Rasse nördlich Eu. th. mundorosica und südlich Eu. th. behni, Formen, bei denen sich das Maxillare, Lacrymale vom Intermaxillare trennend, bis zum Nasale heraufzieht. Nur der östliche Nachbar, Eu. th. schillingsi, zeigt das Merkmal der Seringetisteppenform. Die Nasalia sind nicht sehr groß, an der Mittelnaht 3,83—4,8 cm lang; sie haben eine vordere Breite von 1,7—1,9 cm, eine hintere Breite von 2,5—2,7 cm. Die Ethmoidallücken sind groß, laufen nach vorn bis zwischen Nasale und Intermaxillare und hinten zwischen Lacrymale und Frontale. Das Lacrymale ist nach dem Foramen infraorbitale zu nicht zu einer besonderen Spitze aus- gezogen. Die Sutura fronto-nasalis ist in ihrem vorderen Bogen rund, im hinteren eckig; sie läuft von der Ethmoidallücke aus nur sehr wenig nach vorne. Der Vorderrand der Alveole von pmI ist vom Gnathion 4,1—4,8 cm entfernt. Der Schädel hat eine Totallänge von 18,4—19,35 cm. Die Intermaxillaria sind 7,1—8 cm lang. Das Occiput hat eine Höhe vom Basion bis zum Mittelpunkte der Linea nuchalia superiora von 4,1—4,3 cm, eine Breite am Mastoi- deum von 6,25—6,45 cm. Die Basallänge des Schädels ist sehr gering, 16,7—18 cm. Der Abstand des Gnathion vom Nasion ist 9,1—10 cm, der des Gnathion vom Orbitalrand 9,5—10,2 cm, der der Hinterfläche des Condylus occipitalis vom Vorderrande der Orbita 11—11,8 cm, der des Nasion von der Hinterfläche des Condylus occipitalis 11,6—12,4 cm groß. Der Abstand des Gnathion vom vorderen Orbitalrand ist 1,5—2,1 cm geringer als der der Hinterfläche des Condylus occipitalis vom Vorderrande der Orbita. Der Hinterrand der Sutura palatina ist vom Basion 7,4—8,1 cm entfernt. Vom Gnathion bis zum Vorder- alveolarrand des pmI sind es 4,1—4,8 cm, vom Basion bis zur Hinterkante der Alveole des m III 7,6—8,3 cm. Das Gnathion ist vom nächsten Punkte der Bulla auditiva 13,5—14,2 cm, das Foramen infraorbitale vom Gnathion 5,7—6,1 cm, der Vorderrand der Orbita vom Foramen infraorbitale 3,8—4,1 cm, das Foramen lacerum posterius vom Foramen palatinum 7,3—8 cm entfernt. Die Entfernung des Foramen infraorbitale vom Gnathion ist 1. Heft 94 Ludwig Zukowsky: 1,85—2,2 cm größer als die des Vorderrandes der Orbita vom Foramen infraorbitale. Die Molarenreihe hat eine Länge von 5,5 cm. Die Sutura naso-intermaxillaris ist 1,3—2,2 cm lang. Am hinteren Orbitalrand hat der Schädel eine Breite von 8,5—8,8 cm, am Meatus acusticus externus von 6,1—6,15 cm; das Collum condyloideum occipitalis ist an der größten Einschnürung 2,1—2,2 cm breit. Das Palatum durum mißt am Außenrande der Alveole von m III, vorne, in der Breite 4,7—5,1 cm, am Außenrande der Alveole von pm I, vorne, 2,4—2,5 cm. Am Treffpunkt der Sutura maxillo-jugularis mit der Maxillo-jugularerista ist die Pars facialis 5,7 cm breit. Der Processus pterygoideus ist vom Gnathion 11,1—11,6 cm, der Ventralrand der Fossa ectoptery- goidea vom Gnathion 9,4—9,9 cm entfernt. Die Bulla tympani ist 2,6—2,8 cm lang ; der Condylus occipitalis hat eine größte Breite von 4—4,1 cm. Der horizontale Durchmesser des externen Orbital- ringes ist 3,6—83,8 cm groß. Am Processus zygomaticus jugularis hat der Schädel eine Breite von 7,35—8 cm. Die verglichenen Schädel stammen sämtlich von alten Exem- plaren. Die Molaren sind vollkommen entwickelt und bei allen Stücken bereits stark abgekaut. Vielleicht ist Nr. 6 noch etwas jünger als die anderen Exemplare, da dieses Stück an m III noch schwache "Höckerchen an der Extern- und Internkontur aufzu- weisen hat und dieser Zahn im Querschnitt noch nicht ganz die riesigen Dimensionen der der andern Exemplare aufweist. Von Eu. th. behni unterscheidet sich diese Rasse im Schädelbau in erster Linie durch die oben erwähnten Verschiedenheiten der Verlagerungen der Facialknochen. An den hinteren Orbitalrändern ist der Schädel breiter als bei Eu. th. behni, das Palatum durum am Außenrande der Alveole von pm I, vorne, schmäler, der Condylus occipitalis breiter als bei der Südikomarasse. Bei letzterer ist der Schädel am Mastoideum auch schmäler als bei der Seringetisteppen- form. Eu. th. mundorosica, der nördliche Nachbar, zeigt neben dem das Intermaxillare vom Lacrymale trennenden Maxillarausläufer noch einen Unterschied durch die größere Ausdehnung des Schädels, besonders des Facialteils; die Sutura naso-frontalis ist bei dieser Rasse fast garnicht geknickt. Ein bezeichnendes Merkmal zur Unterscheidung dieser beiden Rassen ist das sehr stark ausgebildete Basioccipitale, welches bei der Seringetirasse schwach ist und die bei Eu. th. mundorosica vom Nasale aus nach vorne, fast parallel mit der Sutura maxillo-intermaxillaris laufende Sutura lacrymo- maxillaris, die, verlängert, etwa auf pm] stoßen würde, welche bei der Seringetirasse vom Intermaxillare aus fast horizontal, zur Sutura maxillo-intermaxillaris in spitzem Winkel von etwa 40—70° läuft, die, wenn man sie verlängern würde, auf mI oder mII stoßen müßte. Die östliche Nachbarform, Eu. th. schillingsi, welche mit der Seringetirasse das mit dem Lacrymale zusammenstoßende Intermaxillare gemeinsam hat, hat erheblich längeren Schädel und stärkere Ausbildung desselben, bedeutend breiteren Condylus Beiträge zur Kenntnis von Eudorcas thomsoni Gthr. 95 occipitalis und eine sanft gebogene Crista maxillo-jugularis, die bei der Seringetiform scharf geknickt ist und vom Orbitalrand stark nach außen geführt wird. Das Gehörn ist klein; es hat sehr kurze Spitzen, die entweder schwach divergieren oder gering konvergieren und eine nur schwache Biegung im Profil aufweisen. Die geradlinige Länge ist 27,8—33,2cm, die der Rundung entlang gemessene 28,1—34,3 cm, letzteres Maß ist also 0,3—1,1 cm größer als ersteres. Die Spitzenenden stehen 8,5—11 cm voneinander entfernt. Es sind 20—21 Ringe am Horne vorhanden, von denen im Wurzelteil, vom letzten Ringe an ge- rechnet, auf eine Länge von 10 cm elf Ringe, im Spitzenteil, vom ersten Ringe an gerechnet, 6%4—7Y, Ringe kommen. Die größte Auslage ist 9,7—11,2 cm; diese ist 0,92—1,5 cm größer als der Spitzenabstand. Die Spitze ist 8,6—9,4 cm lang, wenn man sie vom vierten Ringe an distalwärts mißt. Die Nachbarformen sind von der Seringetirasse besonders durch folgende Verschiedenheiten ausgezeichnet: Eu. th. mundo- rosica hat längere und weiter voneinander entfernt stehende Spitzen, die im Profil in größerem Bogen geschweift sind, und im Wurzelteil weniger gebogenes Gehörn. Eu. th. schillingsi hat längeres Gehörn, das im ganzen stärker geschweift ist, im Unterteil meist enger steht und längere Spitzen hat; die im Oberteil nach außen und innen laufende Schweifung ist bei der Seringetirasse auch nicht vor- handen. Eu. th. behni kennzeichnet sich unterschiedlich von dieser Form durch die hakenartig gebogenen Spitzen — die auch länger sind, wenn man sie der Rundung entlang mißt —, und die bedeutend stärkeren Gesamtbiegungen des Gehörns. Zu dem Schädel Nr. 64 gehört die Decke Nr. 72. Sie zeichnet sich durch eine ähnliche stumpfe, mehr graue Grundfarbe aus, wie sie Knottnerus-Meyer nur für Eu. th. schillingsi, der westlichen, erheblich größeren Nachbarform, unter dem gesamten von ihm untersuchten Material feststellen konnte. Bei dem Seringetistück Nr. 72 ist der braune Rückenmittelstrich in der Färbung zwischen „Havanabraun‘ (nach dem ‚‚Repertoire de couleurs‘‘ von Ober- thür und Dauthenay), tab. 303, Ton I und II und ‚‚Bür- oder Stoff- braun‘, tab. 307, Ton I, d. h. die Färbung hat einen mehr schwach- rötlichen Ton als die der von Knottnerus-Meyer untersuchten Decken. Die Seringetidecke unterscheidet sich aber trotzdem auffallend von den andern, mehr rotbraunen Rassen. Nach der Kruppe zu wird der Rückenmittelstrich, wie die weiter unten ge- gebenen Maße zeigen, nicht viel schmäler, sondern läuft mit den Konturen fast parallel, da der ungemein schmale, zwischen ‚‚Bein- schwarz‘ (tab. 344, Ton II) und ‚„Rußfarbig‘‘ (tab. 305, Ton IV) gefärbte Lateralstreifen nicht wie bei Eu. th. schillingsi hoch in die Weichen hinaufgeht, sondern besonders im kaudalen Teile fast parallel mit der Medialdorsallinie läuft. Der heller braune, sich dem Mittelrückenstrich ventralwärts anschließende Streifen ist „Rohseidengelb‘“ (tab. 66, Ton IV) gefärbt, nicht ‚‚Maisgelb“ 1, Heft 96 Ludwig Zukowsky: (tab. 36), wie Knottnerus-Meyer für die Natronseeform angibt. Der Hals ist, bis auf die intensivere Nackenlinie, ebenso die Blatt- gegend und die Schenkel von außen, etwas rötlicher gefärbt als der eben besprochene Streifen, noch etwas dunkler wie ‚Zart- fleischfarbig‘‘ (tab. 68, Ton IV). Die Extremitäten haben an den Vorderflächen der Proximalteile, an der Vorderextremität bis kurz vor das Handgelenk, an der Hinterextremität bis kurz unter das Hackengelenk, die gleichen zartfleischfarbigen Töne. Nach den Hufen zu wird die Färbung dann brauner, intensiver. Der Streifen am Spiegel tritt fast garnicht hervor, er ist nur sehr schwach an- gedeutet; bei Eu. th. schillingsi ist der Pygalfleck groß und schwarz. Der Nasenrücken trägt nicht wie bei Eu. th. schillingsi die Farbe des Rückenstreifens, sondern ist bedeutend intensiver, etwa ‚Fahl- braun“ (tab. 308, zwischen Ton I und II) gefärbt, der kleine, auf dem Nasenrücken gleich hinter den Nasenlöchern stehende Fleck ist schwärzlich. Im folgenden seien noch einige Abmessungen der Decke gegeben, welche am deutlichsten zeigen werden, wie klein die Tiere der Seringetisteppenrasse sind. Die sechs u. a. von mir zum Vergleich herangezogenen Decken von Eu. th. schillingsi sind sämtlich größer, was besonders an den Hufen in Erscheinung tritt. Vom hinteren Nasenlochrand bis zum Anus hat die Decke eine Länge von 108 cm. Der Schwanz mißt vom Anus bis zum Ende der Schwanzrübe 13 cm, vom Anus bis zum Ende der Schwanzhaare 18,5 cm. Von der Hufspitze bis zur Rückenkontur mißt die Decke am Widerist 61 cm, in der Sakralregion 66 cm. Der braune Nasenmittelstreif ist an der schmalsten Stelle 1,5 cm, bei Eu. th. schillingsi 2 cm breit; an der breitesten Stelle ist er 2,5 cm breit, bei Eu. th. schillingsi 3,5—4 cm. Vom hinteren Nasenlochrand bis zum vorderen Augen- lidwinkel mißt das Gesicht 8 cm. Der schwarze Laterallängsstrich ist 40 cm lang, am vorderen Ende höchstens 2 cm, am hinteren Ende 3,5 cm breit, bei Eu. th. schillingsi ist er am vorderen Ende 3,5 cm, am hinteren Ende 4,5—5,7 cm breit. Der hellbräunliche, über dem schwarzen stehende Streifen, it am Anfange des schwarzen Lateralstreifes 7 cm, am Ende desselben 3 cm breit. Der dunkle Sattel auf der Rückenmitte hat am Widerrist eine Breite von 14 cm, in der Sakralgegend von 12,5 cm; bei Eu. th. schillingsi mißt er am Widerrist 14—18 cm, in der Sakralregion 14—16 cm. Zwischen dem inneren vordersten Punkt des schwarzen Seiten- streifens ist die Decke 29,5 cm, zwischen dem inneren hintersten Punkt des schwarzen Streifens 19,5 cm breit. Bei Eu. th. schillingsi konvergieren die schwarzen Bänder stärker als bei dieser Rasse (bei Eu. th. ndjiriensis differiert die besprochene vordere und hintere Breite um 21,5 cm). Diese Rasse kommt nur in der Seringetisteppe vor; im Norden kommt Eu. th. mundorosica hart an dieses Gebiet heran, wie wir von dem erwähnten Exemplar des Herrn Jansa von der Deutschen Geweihausstellung 1913 wissen. Beiträge zur Kenntnis von Eudorcas thomsoni Gthr. 97 Zum Typ für die neue Rasse mache ich den Schädel 64 der Münchener Staatssammlung, zu welchem die Decke 72 gehört. Nach ihrem Heimatgebiet mag diese Gazelle Eudorcas thomsoni seringetica subspec. nov. heißen. Über eine anscheinend zu Eudorcas thomsoni sabakiensis zu stellende Decke. Die Beschreibung der Decken bringt mich zurück auf die True’sche?®) Beschreibung und nach einer Zeichnung verfertigte Abbildung des von Abott bei Taveta am Südost-Kilima-Ndscharo erlegten $ von Eudorcas (Nr. 18964 des National Museums zu Washington). Dieses Exemplar ist von Shufeldt®!) noch einmal besser nach einer Photographie abgebildet. Ein Blick auf das Gehörn lehrt, daß es sich nur um Eu. th. ndjiriensis oder Eu. th. sabakiensis handeln kann. Eu. th. thomsoni kommt darum nicht in Frage, weil auf der Shufeldtschen Abbildung der starke Divergenzlauf der Stangen deutlich zu erkennen ist; bei ersterer Rasse haben die Stangen das Prinzip des Parallellaufes. Meines Erachtens nach steht das Gehörn des Abottschen Exemplares dem von Eu. th. sabakiensis näher als dem von Eu. th. ndjiriensis. In der Decke unterscheidet sich die typische Eudorcas thomsoni von diesem Stück durch den sehr schwachen, schwarzen Pygal- streifen, den bedeutend schmäleren, aber an den Weichen höher ansteigenden schwarzen Lateralstreifen. Bei dem Abottschen, von Shufeldt im Bilde gezeigten Stück ist ein deutlich ausge- prägter, scheinbar schwarzer Pygalstreifen und ein schwarzes Lateralband vorhanden, das an der breitesten Stelle nur ein Viertel so breit wie lang ist. True macht auf dieses bei dem amerikanischen Exemplar enorm breite Band noch besonders aufmerksam bei der Beschreibung: ‚A broad black lateral band‘. Bei Eu. th. ndjiriensis ist dieser Streifen achtmal länger als breit; auch bei dieser Form ist der dunkle, den Spiegel von der Körperfärbung trennende Pygalfleck nur ganz schwach ausgeprägt. Der schwarze Lateral- streifen zieht sich kaudalwärts höher hinauf und die braune Medial- rückenzeichnung wird kaudalwärts spitzer als bei Abotts Exemplar, wo sie mehr parallel der Mittelrückenlinie läuft. Diese Unterschiede bestimmen mich dazu, anzunehmen, daß das von Abott bei Taveta gesammelte Stück der Sabakirasse, Eu. th. sabakiensis, angehört, von der Knottnerus-Meyer keine Decke zur Verfügung stand. Taveta liegt in der Nähe der Sabaki- Panganiwasserscheide und dürfte die Annahme, wenn man die 3) True, Frederick, An annoteted catalogue of the mammals colleetted by Dr. W. L. Abott in the Kilima-Njaro region, East africa. Proc. Unit. Stat. Nat. Washington, 1892, vol. XV, pag. 473, plate LXXVII. 3) Shufeldt, R. W. Scientific Taxidermy for Museums, Annual Report of the board of regents of Smithsonian Institution, Washington 1893, pag. 422, tab. LXXVIIL, Archiv für Naturgeschichte 1914. A. 1. 7 1. Heft 98 Ludwig Zukowsky: oben angeführten großen Verschiedenheiten der Nachbarformen in Betracht zieht, eine gewisse Berechtigung haben. Zwei Sonderstellungen unter dem Eudorcasmaterial von Prof. Behn. Auch zwei zweifelhafte Schädel befinden sich unter dem Behnschen Material. Der eine, Nr. 3, soll von Ikoma stammen und ist im Cranialteil so stark beschädigt, daß ich ihn der Anführung in der Schädelmaßtabelle enthob. Soweit ich an dem Schädel und Gehörn feststellen konnte, haben wir es nicht mit einem Ikoma- stück zu tun; diese weisen vielmehr gemeinsam in ihren Merkmalen auf die Rasse vom Oberlaufe des Pangani hin. So gleicht der Schädel in dem noch ganz vorhandenen Facialteil wie ein Abbild dem des Originalstückes Knottnerus-Meyers von Eu. th. thomsoni, nur ist das Gebiß monströs. Die Prämolaren und m I haben fast keine Alveolen, sondern nur mehr oder weniger mit ossifiziertem Gewebe angefüllte Gruben, in denen die Zähne nur lose befestigt sind. m I der rechten Kieferhälfte ist so extrem abgekaut, daß er nach der Mazeration in drei Stücke zerfiel, da die scheidenden Alveolar- wände der einzelnen Wurzeln sich tief in die Zahnkronen einge- schoben haben. — Es mögen nun einige Maße des Schädels folgen: Das Gnathion ist vom Nasion 10,2 cm, das Gnathion vom Vorder- rande der Orbita 10,1 cm entfernt. Die Nasalia sind an ihrer Medialsutur 4,65 cm lang, an der Spina nasalis externa anteriora 2,1 cm, an der Spina nasalis externa posteriora 3 cm breit. Das Intermaxillare hat eine Länge von 7,4 cm. Das Gnathion ist vom Hinterrande der Sutura palatina 10 cm entfernt. Die Vorderkante der Alveole von pm I steht vom Gnathion 5 cm ab. Die Backen- zahnreihe ist 5,1 cm lang. An der Außenseite der Alveole von m III hat das Palatum durum eine Breite von 5,1 cm, von pm I — beide Maße vorne gemessen —, von 2,8 cm. — Selbstverständlich teilt der Schädel Nr. 3 auch das Merkmal des das Intermaxillare vom Lacrymale trennenden Maxillarlappens mit Eu. th. thomsoni, wie alle anderen Merkmale, welche dieser Rasse zukommen. — Im Gehörn weist die doppelt in sich geschweifte, in den Stangen parallelstehende Form unbedingt auf die Rufurasse; die weiteste Auslage ist auch bei dieser Form nicht oben, in der Nähe der Spitzen, sondern in der Mitte des Gehörns. — Herr Prof. Behn hat am Meru gejagt; ich kann mir den Fall nicht anders erklären, als daß er dort ein Exemplar zur Strecke brachte, von welchem nachher beim Etikettieren oder Reinigen das Etikett verwechselt wurde. Weit interessanter ist ein Schädel, Nr. 24, ohne Fundort. Es ist ein in ähnlicher Weise lateral deprimierter und langer Schädel wie der von Eu. th. bergerinae. Er ist etwas länger, aber im Verhältnis doch noch breiter und sieht etwa aus wie ein eben ausgewachsenes, schmales Exemplar von Eu. th. macrocedhala; auch die Hörner haben sehr große Ähnlichkeit mit denen dieser Form, besonders was ihre Stärke anbelangt. Im Schädelbau ist aber ein Merkmal Beiträge zur Kenntnis von Eudorcas thomsoni Gthr. 99 vorhanden, was den Schädel von dem der Eu. th. macrocephala ent- fernt: Das Intermaxillare erreicht das Lacrymale und läuft an diesem Knochen eine Strecke von 0,5 cm entlang. Im Gehörn unterscheidet er sich von der Wembäretalrasse durch die geringe Größe und die im Oberteil verhältnismäßig sehr eng-, im Unterteil sehr weit- stehenden Ringe. Trotz der Sonderstellung steht das Exemplar dieser Rasse aber näher als allen anderen. Es mögen hier im Texte nur die hauptsächlichsten Maße folgen: Das Gehörn ist geradlinig 28,7 cm, rund gemessen 29,8 cm lang und hat an jeder Stange 17 Ringe, von denen im Wurzel- teil 9%, im Oberteil 74, Ringe auf eine Strecke von 10 cm kommen. Die Spitze bis zum 4. oberen Ringe mißt 11,3 cm. Der Schädel hat eine Basallänge von 19,9 cm, eine Totallänge von 22,15 cm, eine Gesichtslänge von 11,7 cm und eine Hinterkopfslänge von 12,1 cm. Die Schädelbreite am hinteren Orbitalrand ist 8,6 cm, am Meatus acusticus externus ca. 6,7 cm, am Mastoid 7 cm. Am Occiput ist der Schädel 4,9 cm hoch, wenn er vom Basion bis zum Mittelpunkt der Linea nuchalia superiora gemessen wird. Besonders erwähnt muß das an diesem Schädel sehr stark ausgebildete Mastoideum werden, welches eine größte Länge von 3,4 cm und eine größte Breite von 1,7 cm hat. Durch besondere Schlankheit zeichnet sich das Alisphenoideum und besonders das Basioccipitale aus. — Die Stellung dieses Schädels muß selbstverständlich eine zweifelhafte bleiben, da er ohne Fundort ist, wohl an eine Form mehr anklingt, aber auf keine paßt und darum auf keine gezogen werden kann. Es sei mir gestattet, an dieser Stelle meine Dankesschulden abzutragen. In erster Linie muß ich Herrn Prof. Dr. Brauer, dem Direktor des Kgl. Zoologischen Museumszu Berlin, für die liebens- würdige Erlaubnis, das Material des Zoologischen Museums be- nutzen zu dürfen und die Gastfreundschaft, welche er mich in seinem Institut genießen ließ, meinen ergebensten Dank aussprechen. Herrn Professor Matschie, Kustos am Königl. Zoologischen Museum zu Berlin, erlaube ich mir, an dieser Stelle meinen be- sonders herzlichen Dank auszudrücken für die außerordentlich große Liebenswürdigkeit, mit welcher er zu jeder Zeit mit Rat und Tat meinen Arbeiten beistand. Für das Überlassen von Schädeln und Gehörnen von Eudorcas bin ich Herrn Professor Behn und Herrn Dr. Berger zu großem Dank verpflichtet, letzterem be- sonders auch für die vielen Mühen, welche ich ihm durch einige, sich mir entgegenstellende Schwierigkeiten machte. Den Herren Major a. D. Langheld, Hauptmann Schloifer, Dr. Stierling und Oldfield Thomas danke ich für den brieflichen Rat, den sie mir bezüglich der Eingeborenennamen und der Hornlosigkeit der Weibchen von Eudorcas gaben. Für die geschickte Anfertigung der beigegebenen Photographien bin ich Herrn W. Zopf zu Dank verpflichtet. 7» 1. Heft 100 Ludwig Zukowsky: woypunw soyeurs or © uoyosiuseg sep Zunumes ooz “pe © gg Z fen oddagsyasunag 9 IN ‘uyag 'ıq old EI6T Sunpegsneytamer) ayasynaq IITA IN ‘pe ‘oddaysyasuneg “esuep SI6T Fame -SNEUIMaN ayasynaq “XI AN “pe sa9suoreN Sp 'O-'S I ‘apa “esuep uoyounm sayeuig uayastuäeq op Sunpuures 1007 STE “pe wwoy] ‘9 IN ‘ugag "I FOld uoyaunp sayerIS uayosıuseg sap Sunpuues 007 ‘MO -gnyag auyo “pe ‘pg IN "uyag "IA 01 IT ‘39T 'V ‘umag “sam 1007 To] “TT6T III TI “pe ‘ewoyj ‘uueunoparg "IA ZI‘ vv nm T00Z 154 ‘pe ‘010Suo -03N me Zungyarg op ur ‘ewoy] ypl -pns 9yosrewase], TeIp ‘uyag "Iq JoL oT ‘680_'v ummg wnasnm '30[007 34 ‘409 IN “pe ‘(® -nyns()) ereweop ‘IOuasolg "UMOLLIIO OT ‘6€3_ 'v ‘unog wnasnw ‘30[007 [314 e09 In “Anl ‘(e nynsj) ereweom “lausssıg "uynaLIBqgO OT ‘685 V ug h wmosnp T0ooZ To FG an “pe ‘le -nyns()) eremeop ‘TOuasou] "WyNaLLgO OT 02 V hl a ge ? 154 6 (A) “Anl ‘6067 X erysn ‘yodne “a ‘OT ‘02, "V (UNI umosnm 1007 Ta ‘TE (AI) ‘Anl ‘6067 X “ergsn ‘NodneT “ıq pe ueg umasnpy sayost30]007 TEN ‘60 LA '03 "Pe ‘urzom pun 9y9sg uoyosınz ‘IT “IN ‘ModnvT 'Iq 14 12 8,7 118,5 21.1 202 11,1 110,5 15,5 [14,9 - 9,3 10,85 10,3 11,65 12 12,1 | 10,9 13 4 7 13,9 9,95/- 11,7 9,7 11,7 12,05 | 11,6 10,5 11,3 do; 11,3 11,7 12, 2 12,4 Erl ‚o. 19 1,6 2 bl ‚| 11 5) ar 55| 20 11 [10 15,3 [14,8 | 16,3 | 15,7 | 14,9 | 142 | — | 16,3 18 20,85 |20, L 12,45 |11,25|11 112 |11,7 111,9 | 199 8 4 8 15,3 10,65 111,1 10 18,9 10,65 ‚ei, mı.n .8 cd 3 14 18 133335 Hi .. 3 Sail .SSEEE RT se I 2 . = 3% ms ze! ab „(0 HS, (a @ > 5 "n0O5 3555 SS REBEL ı— Da . .— © = = > 95325 SsESzZ = 3 - 57 BSH ERn SEHE DE: 35 08,8 Sees "3: zZ a5 5% 55 ie 8 5 So Bl = 4x G 2. oo gun 5-2 DD Hnm .— G=} 215 29, .SSBB3832753 =) SIERT Pe SE Sa rS 5333 N malas!ız : BSSSasSs552483, es) BP SSOESE sr Sau 8% FR--M- a ae ie AAO = Ei KBaa 101 Beiträge zur Kenntnis von Eudorcas thomsoni Gthr. n > erile) ia arm DD CUH = n te Ker) Be «0 Kae n .n ıc) rn mo n ep) Ne) En a Din) m oacacı ash onm Ha % 1) =>} ar) = 1 gu | arg |ay’e v9 |c9 87 |C6F GEF - |\SElns|B el Ba oe 2.5 B ® eat om vg, er = er Bm ale# | 08 om Ha) > |ISR So Ba|l® fe} 2.| 8 eIno/# | 2 »|58|5 4 Rorlop| Ss © © BE amigg II EI era BelFeiolatles = B25 Sala SEISE ES: 518 o®o5 = m B|Boalıeon SM= aB > un fund h a, BB 25 | ® — m R B E = | ge ee | 5% o o| ® 3 = Bo®°|ı HR 2 0Q Az Ro © <) RE oo” B B om nn Bu zu bu — FE u ee ee a A Zu” a Bl ne ee ee ee DT er Sr 1 De er Ye Sr re | Oesr Dr) u... 00. Or) . II IN ‘SI6T Sumppagssne -qramen oyasinacg “pe ‘oddasareguop “Teyyuswmgg 'A JueumaLIagg Sn tn Smoae an ae ne AT a 'p® ‘I ‘IN ‘EI6T Jungpegs ‚snegramay) ayasmaq ‘addaysamwequry “Teyyuoumg "A Jueumapragg en ae u 12 SDR ae -Sneytoaon oyaspnaq ‘ddaysersequrm ‘“Teyyuoungg "A yueunmapragg ‘SI6T Sungpgssneyraman ayasynaq “pe ‘III Vreqwoy-pıon ‘Surppedg IX IN ‘ET6T Jungjppgssneyrnang ayasynacy “pe ‘II 910equr y-pxoN ‘Surppeds X "IN ‘EI6T Sungjpgssneywman ayasmmaq “pe ‘I requr A -PION ‘Surppeds REEL ° uodung ‘soyeeJs uayasıkeq Sunpwwreg oyostdofooz ‘pe “addaysyadursg ‘ In “uyag 'Jorg armen, a0 0 Nahen Lu Herihe uwayounm ‘sayeeIg uayosııÄeg sap Sunpwweg ayastdofooz “pe “oddeysyadunsg ‘9 “IN “uyag 'Torg ae 0. ER aaa iie tl arient alühe Fries wish uayounp “soyeeIg uoyasııÄeq sap Sunpwureg ayostdojooz “pe “addeysyoduneg ‘79 ‘In “uyag 'ToIg EI6T Fungegssnegremen ayasmaı “IIIA IN “pe “addeysyadunag “esurp sop PP UI) Tuoswoy} se9Iopny SgEWUJOUSD 107 Beiträge zur Kenntnis von Eudorcas thomsoni Gthr, Eee 9 [0'8 cg‘oT| ‘0 I6-'CR cs |$81 #8 |7T 20T |9°0 Tor | go IT 70 eor | 40 6 |0 20T |90 9, 160 IT |E°T ET |ITT FIT IFT 0T |60 GT La gl 08 61 ‘et CHI TESTS SEr IS Senna seire Sa An SENT) AS >G zn TI6T u % “IOAIY-Iyyy “ruand ALM re r e Force 8 ll eu usa SI DZ [ay ' iD ‘tgomen aredug WII 'V IA : h "0979207 IN Umog Sumesnm URaSUR ELTA [34 pe ‘gegT ‘das ‘nlp eysary ‘sdungyas ToIg 3 pe sargnıam sop opus yI an RöRg VIA rer pe sorgnam sep yaıpns “IIIA IN BSR 'V A ern pe sodlagniamg sap yorpns “IIA IN VRSRg 'Y IA ern pe sodrgnrep] sep yaıpns ‘IA IN “Tedrag 'V een pe Borg sap yaıppns ‘A IN “SI 'V een pe orgnIap sop yarppns ‘AT IN “RALRg 'V IQ ern pe solragnum Ssop yarpas “III IN “SL 'V ren n pe solegnep sep yarpns ‘II IN “WäLrg 'V er Br 2 en, sap yorpns °T IN “WI 'V a a “9° wog (umasap SOY9SLI0]00Z 41 '606T 'TIA “pe (am) sooseppräuepegg Sop Tompıon “odnef ‘Ic 5 ee DER Dre en IIA IN ‘EIGT Jungpeyssne -yOMar) yasynaq ‘pe et M Tenpuouanger uoA JUeUINILWAO I "nr JA IN 'ET6T Sumpegssne -yMarN) ayaspnaıq “pe ELLE M Teyyusumng uoA yueumaplogo . ee era IN “EIGT Zungegssne -UMaN) ayaspnaq ‘pe Sl garage M Teyguaumng uoA JueumopLgo a en 2 Dasogen 009 e AT IN ‘EIGT Fungegssne -JIOM9H ayasınaq “pe “sddajsarwequay ‘Teyyusumpg uoA JueumaLlegg ae Te IRRE RE Ne EI 2 TET UN SETSTERUNNSTEHUR -URNIH IyasFaagz “pe ‘addarsarequrM Teyyuaung uoA Jueunaplago 1. Heft 108 Ludwig Zukowsky: Übersieht über die benutzte Literatur, Berger, Dr. Arthur. Die von mir auf meiner Expedition in den Jahren 1908/09 in Englisch-Ostafrika und in der Lado-Enklave gesammelten Säugetiere nach vorläufiger Bestimmung. Sitz.- Ber. Ges. naturforsch. Freunde, Berlin 1910, Nr. 8, pag. 361. — In Afrikas Wildkammern, Berlin 1910, 431 Seiten, 40 Taf., 240 Textbilder. Elliot, G. F. Scott. Expedition to British Central Africa, Proc. Zool. Soc. London 1895, pag. 340. Erbach-Fürstenau, Raimund, Graf zu. Beobachtungen über das Tierleben in Ost- und Zentralafrika, Sitz.-Ber. Ges. naturforsch. Freunde, Berlin 1912, Nr. 5, pag. 293. Guenther. Note on some East-African Antelopes supposed to be new. Annals and Magazine of Natural History, 5 th. Series, 1884, Bd. 14, pag. 425. Abb. pag. 172. Hunter in Willoughby, John. C. East-Africa and its big game, London 1889, 302 S. Jackson, J. F. Field-notes on the Antelopes of the Mau district, British Eastafrica, Proc. Zool. Soc., London 1897, pag. 454. Jackson in Phillips Wolley. Big game shooting. London 1895, Bd. I, Abb. (pag. 167 und 298). Jagd und Wildschutz in den deutschen Kolonien; Veröffent- lichungen des Reichs-Kolonialamts Nr. 5, 1913, pag. 2 (Deutsch-Ostafrika). Johnston, Sir Harry. The Uganda Protectorate, London 1902, Abb. hinter pag. 390 (Eudorcas thomsoni nasalis Lönn- berg). Knottnerus-Meyer, Theodor. Die geographischen Formen der Thomsonsgazelle (Eudorcas thomsoni Günther), Sitz.-Ber. Ges. naturforsch. Freunde, Berlin 1910, Nr. 3, pag. 106—124. — Über das Tränenbein der Huftiere, Archiv für Naturgeschichte 1907, 73. Jahrg., Bd. I, Heft I, pag. 61. Lönnberg, Einar. Mammals, Ergebnisse der schwedischen zoo- logischen Expedition nach dem Kilima-Ndjaro und Meru 1908, pag. 45. — Mammals collected by the Swedish zoological expedition to British-Eastafrica 1911, in Kungl Svenska Vetenskapsaka- demiens Handlingar 1912, Bd. 48, Nr. 5, pag. 166. Lugard. East-Africa 1893, vol. I, pag. 535. Lydekker, R. Horns and hoofs or chapters of hoofed animals, London 1893, pag. 236. — The game animals of Africa, London 1908, pag. 259, Abb. pag. 261. Matschie, Paul. Die Säugetiere Deutsch-Ostafrikas 1896, pag. 131, Abb. — in Meyer. Das Kolonialreich, Bibl. Institut, Leipzig und Wien 1909, Bd. I, hinter pag. 416, Tierverbreitungskarte von Deutsch-Ostafrika. Beiträge zur Kenntnis von Eudorcas thomsoni Gthr. 109 — Die XII. Deutsche Geweihausstellung 1906, Weidwerk in Wort und Bild, Bd. XV, Nr. 13, 1. April 1906, pag. 232 und 233. — Die XIII. Deutsche Geweihausstellung 1907, Weidwerk in Wort und Bild, Bd. XVI, Nr. 12, pag. 234. — Die XIV. Deutsche Geweihausstellung 1908, Weidwerk in Wort und Bild, Bd. XVII, Nr. 12, pag. 266, coll. Wintgens. — Die XV. Deutsche Geweihausstellung 1909, Weidwerk in Wort und Bild, Bd. XVIII, Nr. 11, pag. 233. — Die XVI. Deutsche Geweihausstellung 1910, Weidwerk in Wort und Bild, Bd. XIX, Nr. 14, pag. 29. — Die XVIII. Deutsche Geweihausstellung 1912, Deutsche Jäger- zeitung, Bd. 59, Nr. 15, pag. 211, Abb. — Die XIX. Deutsche Geweihausstellung 1913, Deutsche Jäger- zeitung, Bd. 60, Nr. 43, pag. 668. — Die XIX. Deutsche Geweihausstellung zu Berlin 1913, Ver- öffentlichungen des Instituts für Jagdkunde, Bd. II, Heft IV, pag. 166 und 173, 1913. — Säugetiere in Werther, Die Hochländer des nördlichen Deutsch-Ostafrika 1898, pag. 247. Neumann, A. H., Elephant Hunting in East Equatorial Africa, pag. 9. — in Bryden, H. A. Great and Small Game of Africa, London 1899, pag. 352, plate X, Abb. I (Eudorcas thomsoni nasalis Lönnberg). Niedieck, Paul. Mit der Büchse in fünf Weltteilen, Berlin 1906, pag. 344, Abb. Oberthür und Dauthenay. Repertoire de couleurs, Paris et Rennes 1905, Public par la societe frangaise des chrysante- mistes. Rhoades, Samuel. Mammals collected by the Donaldson Smith during his expedition to Lake Rudolf, Africa, Proc. Acad. Natur. Sciences Philadelphia 1896, pag. 519. Roosevelt, Theodore. African Game Trails in Scribner’s Maga- zine 1911, vol. XLVI, Nr. 4, pag. 402 (Abb.) usw. — African Game Trails, an account of the African Wanderings of an American Hunter-Naturalist, 1910, pagg. 43, 52 und 176. OLE gs, C.G. Im Zauber des Elelescho, Leipzig 1906, pag. 95, — Mit Blitzlicht und Büchse, Leipzig 1905, pag. 374. — Mit Blitzlicht und Büchse im Zauber des Elelescho, Leipzig 1910, pag. 384. _ Schoeller, Max. Aquatorial-Ostafrika und Uganda 1896/97, Bd. I, Gehörntafeln, Tab. XV. Sclater und Thomas. The book of antelopes, Bd. III, pag. 173, Abb. pag. 172. Shufeldt, R. W. Scientific Taxidermy for Museums, Animal Report of the board of regents of Smithonian Institution, Washington 1893, pag. 422, Tab. LXXVII. 1. Heft 110 Ludwig Zukowsky: Thomson, Joseph. Through Masailand: a journey of explora- tion among the snowclad volcanic mountains and stranges tribes of Eastern Equatorial Africa, London 1885, pag. 536, Fig. (Hörner). | True, Frederick. An annoteted catalogue of the mammals collected by Dr. W. L. Abott in the Kilima-Njaro region, East africa. Proc. Unit. Stat. Nat. Washington 1892, vol. XV, pag. 473, plate LXXVII. Ward, Rowland, Horn measurements and weights of the great game of the world, London 1892, pag. 133. — Records of big game, measurements of horns and field notes, London 1896, pag. 171. — Records of big game, measurements of horns and antlers, tusks and skins, London 1899, pag. 241. — Records of big game with the distribution, characteristics, dimensions, weights, and horn and tusks measurements, Lon- don 1903, pag. 249. — Records of big game with the distribution, characteristics, dimensions, weights, and horn and tusks measurements, London 1910, pag. 265. Wickenburg, Eduard, Graf. Wanderungen in Ostafrika, Wien 1899, pag. 343 (gehörnte PP). Zukowsky, Ludwig. Exotische Trophäen in der Deutschen Geweihausstellung 1910 (Schluß), „Wild und Hund“, XVI. Jahrgang, Nr. 13, 1. April 1910, pag. 224, Abb. pag. 223. — Über Alters- und Jugendformen des Antilopengehörns, Die Jagd, Jahrg. VI, fasc. 20, pag. 310, 14. Mai 1910. Erklärungen zu den beigegebenen Bildertafeln. Tafel I: Dorsalansichten der Schädel. 1. Original-Exemplar von Eu. th. behni Zuk., $ ad., aus dem Süden von Ikoma, drei Tagemärsche vom Orte entfernt, in der Richtung auf Ngorongoro zu. Kgl. Zool. Museum zu Berlin, A. 42, 12. coll. Professor Behn. 3. Original-Exemplar von Eu. th. dieseneri Zuk., $ ad., von Mo- amara, am Mittellauf des Moame, südlich Nera. Kgl. Zool. Museum zu Berlin, A. 239, 10. coll. Oberleutnant Diesener, 26. IX. 1911 (Nr. 54). 3. Original-Exemplar von Eu. th. ruwanae Knottn.-Meyer, & ad., von Ikoma. Kgl. Zool. Museum zu Berlin, A. 152, 11. coll. Dr. R. Biedermann, 17. III. 1911. 4. Original-Exemplar von Eu. th. thomsoni var. arushae Zuk., dä ad., vom Süden des Meruberges. coll. Dr. A. Berger, (Nr. IV). 5. Original-Exemplar von Eu. th. bergerinae Zuk., d ad., aus dem Süden des Meruberges. coll. Dr. A. Berger (Nr. 1). 6. Eudorcas-Bastard, welcher Merkmale von Eu. th. thomsoni Guenther, Eu. th. manyarae Kottn.-Meyer und Eu. th. Zukowsky Archiv für Naturgeschichte, 80. Jahrg. 1914, Abt. A. Tafel I Zukowsky: Beiträge zur Kenntnis von Eudorcas. Zukowsky Archiv für Naturgeschichte, SO Jahrg. 1914, Abt. A. Tafel II 4 5 6 Zukowsky: Beiträge zur Kenntnis von Eudorcas. Zukowsky Archiv für Naturgeschichte, 80. Jahrg. 1914, Abt. A. Tafel III 4 5 6 Zukowsky: Beiträge zur Kenntnis von Eudorcas. Tafel Beiträge zur Kenntnis von Eudorcas thomsoni Gthr. z11 thomsoni var. arushae Zuk. aufweist, vom südlichen Meru- berge. coll. Dr. A. Berger (Nr. VI]). II: Lateralansichten der Schädel. . Original-Exemplar von Eu. th. ruwanae Knottn.-Meyer, d ad., von Ikoma. Kgl. Zool. Museum zu Berlin, A. 152, 11. coll. Dr. R. Biedermann, 17. III. 1911. . Original-Exemplar von Eu. th. dieseneri Zuk., d ad., von Moamara, am Mittellauf des Moame, südlich Nera. Kgl. Zool. Museum zu Berlin. A. 239, 10. coll. Oberleutnant Diesener, 26. IX. 1911 (Nr. 54). . Original-Exemplar von Eu. th. behni Zuk., $ ad., aus dem Süden von Ikoma, drei Tagesmärsche vom Orte entfernt, in der Richtung auf Ngorongoro zu. Kgl. Zool. Museum zu Berlin, A. 42, 12. coll. Prof. Behn. . Original-Exemplar von Eu. th. thomsoni var. arushae Zuk., d ad., vom Süden des Meruberges. coll. Dr. A. Berger (Nr. IV). . Original-Exemplar von Eu. th. bergerinae Zuk., $ ad., aus dem Süden des Meruberges. coll. Dr. A. Berger (Nr. ]). . Eudorcas-Bastard, welcher Merkmale von Eu. th. thomsoni Guenther, Eu. th. manyarae Knottn.-Meyer und Eu. th. thomsoni var. arushae Zuk. aufweist, vom südlichen Meru- berge. :coll. ‚Dr.; A., Berger (Nr. VII). III: Ventralansichten der Schädel. . Schädel von Eu. th. dieseneri Zuk., & subad., von Moamara, am Mittellauf des Moame, südlich Nera. Kgl. Zool. Museum, A. 239, 10. coll. Oberleutnant Diesener, 26. IX. 1911 (Nr. 60a). . Original-Exemplar von Eu. th. dieseneri Zuk., & ad., von Moamara, am Mittellauf des Moame, südlich Nera. Kgl. Zool. Museum zu Berlin, A. 239, 10. coll. Oberleutnant Diesener, 26. IX. 1911 (Nr. 54). . Original-Exemplar von Eu. th. behni Zuk., ad. aus dem Süden von Ikoma, drei Tagemärsche vom Orte entfernt, in der Richtung auf Ngorongoro zu. Kgl. Zool. Museum zu Berlin, A. 42, 12. coll. Prof. Behn. . Original-Exemplar von Eu. th. thomsoni var. arushae Zuk., d ad., vom Süden des Meruberges. coll. Dr. A. Berger (Nr. IV). . Original-Exemplar von Eu. th. bergerinae Zuk., $ ad., aus dem Süden des Meruberges. coll. Dr. A. Berger (Nr. ]). . Eudorcas-Bastard, welcher Merkmale von Eu. th. thomsoni Guenther, Eu th. manyarae Knottn.-Meyer und Eu. th. thomsoni var. arushae Zuk. aufweist, vom südlichen Meru- berge. coll. Dr. A. Berger (Nr. VII). 1. Heft 112 Embrik Strand: Nachtrag zu meiner im Archiv für Naturgeschichte Nachtrag zu meiner im Archiv für Natur- geschichte 1913. A. 10. p. 121-144 veröffent- lichten Arbeit über afrikanische Nomia-Arten. Von Embrik Strand. Schon kurz nachdem ich meine Arbeit über afrikanische Nomien im Archiv für Naturgeschichte 1913. A. 10 in Druck gesandt hatte, erhielt ich neues einschlägiges Material, das wie das zuerst bearbeitete dem Kgl. Zoologischen Museum Berlin gehört, so daß ich hiermit in der Lage bin, noch einige neue Formen beschreiben und neue Fundorte für einige früher beschriebene Arten angeben zu können. Nomia rubella Sm. Mikindani in Deutsch-Ost-Afrika, II.—IV. 1911 (H. Grote). Nomia tegulata Sm. Amani in D.-O.-Afrika, XII., 1906 (Chr. Schröder). Nomia anthidioides Gerst. Mikindani (D.-O.-Afrika), IV.—V. 1911 (H. Grote). Nomia braunsiana Fr. Mkulumuzi b. Amani in D.-O.-Afrika, XII. 1905 (Chr. Schröder), Amani, XI. 1906 (do.), Amboni in D.-O.-Afrika, 27. XI. 1905 (do.). Nomia amoenula Gerst. Muhesa in D.-O.-Afrika, XII. 1905 (Schröder). Nomia aleniana Strd. var. derema Strd. n. var. Von Derema in Deutsch-Ost-Afrika, 25. XI. 1905 (Schröder) liegt ein Männchen vor, das von dieser aus Spanisch-Guinea be- schriebenen Art nicht spezifisch verschieden sein dürfte, wohl aber weicht es von den Typen dadurch ab, daß die Hinterränder der Abdominalsegmente nur ganz schmal und wenig deutlich heller gefärbt sind und zwar nicht rötlich, sondern ganz blaß, hell grauweißlich und auf der ganzen Binde des ersten Segmentes und an den Seiten des zweiten mit weißer Behaarung; auch die Behaarung von Kopf und Thorax ist mehr weißlich als bei der Hauptform, während die Rotfärbung der Fühlergeißel weniger ausgeprägt ist; ferner ist der dunkle Apikalfleck der Vorderflügel kleiner. Ich nenne diese Form var. derema m. Nomia (Crocisaspidia) postscutellaris Strd. n. sp. Ein &von: Deutsch-Ost-Afrika, Pande, 28. XI. 1905 (Schröder). Charakteristisch durch die Form von Scutellum und Post- scutellum, die wie bei Nomia scutellaris Sauß. ist; die Fortsätze des Scutellum treten jedoch noch stärker hervor und die beiden Lobi des Postscutellum sind am Ende spitzer, mehr dreieckig. 1913, A. 10, p.121— 144 veröffentlichten Arbeit über afrik.Nomia-Arten. 113 Schwarz mit gelben, breiten Hinterrandtegumentbinden auf den dorsalen Abdominalsegmenten I—V und folgenden Körperteilen rot gefärbt: Mandibeln (mit dunklerer Spitze), Labrum, Vorder- rand des Clypeus, Tegulae, Fortsätze des Scutellum und Post- scutellum, Geäder und Flügelmal, Beine, der Vorderrand der gelben Abdominalbinden ist ganz schmal (an den hinteren Segmenten etwas deutlicher) rot gerandet, das dorsale Endsegment, das ven- trale Endsegment und der Hinterrand der vorhergehenden Bauch- segmente. Flügel subhyalin, schwach bräunlichgelb angeflogen mit angerauchter Saumbinde, die am Vorderrande etwa 2 mm, gegen den Hinterrand halb so breit ist. Gesicht dicht mit messinggelber, schwach glänzender Be- haarung, die anliegend und so dicht ist, daß das Tegument nicht sichtbar ist; messinggelbe, nicht glänzende Behaarung findet sich sonst und zwar ganz dicht an den Schläfen, Pronotum und Rand des Mesonotum, sowie an den Mesopleuren, weniger dicht auf Schei- tel und Mesonotum; auf letzterem ist sie so kurz und dünn, daß in Draufsicht nur das schwarze Tegument hervortritt, während die Behaarung nur in schräger Ansicht deutlich erkennbar ist. Die Behaarung des Metathorax ist weißlichgelb. Rückensegmente kahl, das Endsegment jedoch fein braun behaart; die postmedianen Ventralsegmente dicht gelblichweiß ziliiert, das letzte jedoch braun behaart. Tegulae so groß wie bei N. scutellaris, jedoch weniger gewölbt. Scheitelund Mesonotum ganz matt, unterdem Mikroskop so dicht und kräftig punktiert erscheinend, daß die Zwischenräume linienschmal sind und die Gruben eine eckige Form angenommen haben; auch die einzelnen Gruben nicht glatt. Scutellum wie Mesonotum, jedoch die Punktierung nur am Vorderrande und Seitenrande so dicht wie beim Mesonotum. Auch die Tegulae matt, dagegen die Fortsätze des Scutellums und Postscutellum etwas glänzend. — Abdomen langgestreckt, an beiden Enden quergeschnitten, in der vorderen Hälfte gleichbreit. Die Femora III verdickt, bezw. oben stark gewölbt, unten dagegen abgeflacht und sogar leicht ausge- höhlt. Die Tibien III apikalwärts verdickt, hinten (oben) scharf gerandet, die untere Apikalecke im Profil kurz zahnförmig hervor- stehend, mit zwei kräftigen Sporen. Körperlänge 11 mm, Flügellänge 8,5 mm. Breite des Ab- domen 3,8 mm. Nachträglich ist mir ein zweites $ bekannt geworden, eben- falls aus dem Zoologischen Museum Berlin. Dieses stammt von: D.-O.-Afrika, Kilwa, X. 1911 (Methner) und weicht von der Type durch dunklere, weniger rote Färbung. Die Fühler sind an der Spitze und an der ganzen Unterseite rötlichbraun, oben schwärz- lich braun, die Beine kastanienbraun, die Mandibeln schwarz, die Tegulae und Fortsätze des Scutellum und Postscutellum dunkel- braun, die Saumbinde der Flügel ist dunkler und schärfer markiert, die Randlinie der dersalen Abdominalsegmente ist nicht rot, das Archiv für Naturgeschichte 1914. A. 1. 8 1. Heft 114 Embrik Strand: Nachtrag zu meiner im Archiv für Naturgeschichte Flügelgeäder ist ebenfalls dunkler, aber das Flügelmal wie bei der Hauptform bräunlichgelb. Die hellen Binden des Abdomen haben einen stärkeren grünlichen Schimmer als bei der Hauptform. — Es möge diese Form den Namen var. kilwicola m. bekommen. Nomia gorytoides Strd. var. fangana Strd. n. var. Ein 2 von: D.-O.-Afrika, Tanga, 29. XI. 1905 (Schröder). Mit N. gorytordes Strand (aus Madagaskar) nahe verwandt, aber die Tegulae sind einfarbig schwarz und ebenso die Fühler, die sehr dichte und kurze, wie geschorene Behaarung des Meso- notum ist hell graubräunlich mit gelblichem Anflug, die Binden des Abdomen sind weißer und breiter und treten daher stärker hervor, die beiden ersten Abdominalsegmente sind mehr glänzend, weil die großen, seichten Punktgruben weniger dicht angeordnet sind, die Skulptur des Mesonotum ist wegen der dichten Behaarung überhaupt nicht erkennbar, Clypeus scheint ein wenig matter als bei der Hauptform zu sein, Abdomen ist vorn weniger breit ab- gestumpft und an der Basis seitlich kaum gerötet; die Ventral- segmente kräftig punktiert. — Diese Unterschiede dürften nicht spezifisch sein. — Nachträglich habe ein $ von Manga in D.-O.- Afrika, 25. XI. 1905 (Schröder) aufgefunden. Nomia pandeana Strd. n. sp. Ein $ von Deutsch-Ost-Afrika, Pande, 20. XI. 1905 (Schröder). Charakteristisch durch das mit breiter schwarzer Haarbürste versehene Endglied der Tarsen II. Dies Merkmal findet sich u. a. auch bei der paläarktischen N. edentata Mor., die aber kleiner ist, mit kürzerem Fortsatz der Tibien III usw. Sehr ähnlich ist die u. a. in Algier vorkommende Nomia latipes Mor., bei der jedoch die Bürste der Tarsen II kleiner ist, Mesonotum ist stärker glän- zend, die Behaarung ist reiner weiß, die Haarbinden am Vorder- und Hinterrande des Mesonotum sind breiter und der Schuppen- fortsatz der Tibia III ist breiter und am Ende stumpfer als’ bei unserer Art. Die ebenfalls ähnliche N. #atellata Mor. aus Nord- Afrika unterscheidet sich u. a. durch den seitlich eingeschnittenen Schuppenfortsatz der Tibien III. — Von N. interstitinervis Strd. abweichend u. a. durch das Fehlen eines deutlichen Mittellängs- kieles auf dem Bauche, dessen Segmenthinterränder außerdem heller sind und zwar auf den Segmenten II—IV breit und gelblich- weiß. — Die Metatarsen sind rein weiß, an der Spitze sowie alle Tarsenglieder jedoch blaß bräunlichgelb. Körperlänge etwa 7 mm. Nomia Schroederi Strd. n. sp. Ein & von: Mkulumuzi bei Amani, XII. 1905 (Dr. Chr. Sehrö- der). 2 siehe unten! Charakteristisch u. a. durch scharf markierten Mittellängskiel des vierten Bauchsegmentes. — Erinnert etwas an Nomia zuala Strd., aber u. a. durch die nicht schwarze Spitze der Antennen zu unterscheiden. — Von N.latifaciesStrd., womit jedenfallsam nächsten 1913, A. 10, p. 121— 144 veröffentlichten Arbeit über afrik.Nomia-Arten. 115 verwandt, die bei Tanganyika-See entdeckt und bisher nur von dort bekannt ist, abweichend durch das schwarze oder braunschwarze statt rote Abdomen, die Beine sind schwarz mit blaß bräunlich- gelben Metatarsen, Tarsen und Tibien (letztere sind jedoch mitten etwas geschwärzt, insbesondere III sowie Spitze der Femoren), die Antennen sind oben geschwärzt, die Abdominalsegmente I—VI mit gleichbreiten, messinggelblichen, jedoch nicht glänzenden Hinterrandhaarbinden, die sich von dem Rest der Segmente deut- lich abheben, indem dieser zwar überall behaart ist, jedoch so dünn, daß das schwarze Tegument überall zum Vorschein kommt. Die Behaarung des Gesichtes ist dicht und messinggelb, bei der Type von latifacies dagegen etwa silbergraulich. Da letztere nicht un- bedingt gut erhalten ist, so sind die angegebenen Unterschiede vielleicht z. T. darauf zurückzuführen, in welchem Falle die spezi- fische Zusammengehörigkeit wahrscheinlich sein würde. Ein @ von: D.-O.-Afrika, Sigital, 15. XII. 1905 (Schröder) halte ich für konspezifisch. Es weicht nicht viel von dem Männchen ab; ist, wie die Weibchen immer, etwas robuster, die Haarbinden des Abdomen sind etwas breiter und goldbräunlich gefärbt, die Fühler sind dunkler, die Behaarung des Gesichtes ist heller, etwas silbergraulich, und nicht ganz so lang und dicht wie beim 3, aber immer noch stärker als bei den meisten Weibchen, die Endglieder der Beine sind dunkler, nur leicht gerötet oder gebräunt, das Gesicht ist erheblich breiter, wenn auch die Augen nach unten stark konvergieren. Flügel subhyalin, etwas graulich angehaucht, insbesondere im Saumfelde.e Kopf + Thorax ca. 4, Abdomen ca. 5 mm lang. Nomia kihwironis Strd. n. sp. Ein @ von D.-O.-Afrika, Kihuiro, 15. Rn 1906 (Schröder). Schwarz; Antennen braun, auch an der Oberseite nicht ganz schwarz, Tegulae am Innenrande geschwärzt, sonst blaßgraulich, Abdominalrückensegmente am Hinterrande etwas rotbräunlich, Bauchsegmente braungelblich, vorn etwas dunkler, Beine schwärz- lich oder braunschwärzlich, die Endglieder unbedeutend heller. Mandibeln rot mit schwarzer Spitze. Gesicht dicht, aber kurz, anliegend und grauweißlich behaart. Mesonotumerscheint kahl, hat aber am Hinterrande eine scharf markierte, hell bräunlichgelbe Binde, die auch den Vorderrand des Scutellum ganz schmal be- deckt; mit ebensolcher Behaarung sind Pronotum und Post- scutellum bedeckt, weshalb der Thoraxrücken drei solche scharf markierte Haarquerbinden trägt. Die ganzen Seiten des Thorax sowie die Unterseite sind mit hellgraulicher Behaarung bedeckt. Der Abdominalrücken ist so dicht mit hell bräunlichgelben Binden bedeckt, daß vom Tegument, allerdings bei etwas eingezogenen Segmenten, nur Binden, die schmäleı als die Haarbinden, ja hinten sogar ganz linienschmal sind, übrig bleiben, nur auf dem ersten Segment tritt die Behaarung wenig auf, indem sie eine ziemlich schmale und mitten breit unterbrochene [abgeriebene ?] Hinter- 8* 1. Heft 116 Embrik Strand: Einige Bemerk. zu Swinhoe’s ‚Revision‘ usw. randbinde und eine breitere Ante- oder Submedianbinde, die eben- falls mitten nicht zusammenhängend ist, bildet. Die Beine mit an- liegender, graulich seidenartiger Behaarung, die an den distalen Gliedern unten und innen blaß messinggelblich ist. Tegulae sehr groß (1,8 mm lang und halb so breit). Der Kopf reichlich so lang wie breit und jedenfalls nicht schmäler als Thorax. Scheitel matt, grob und dicht punktiert. Mesonotum dicht und fein retikuliert, mit kräftigen Punktgruben, die unter sich meistens um mehr als ihren Durchmesser, z. T. sogar um erheblich mehr entfernt sind, schwach glänzend. Scutellum matt, noch gröber punktiert. Basalarea matt, dicht und. fein chagriniert, sonst ohne Skulptur und von der ebensolchen Umgebung, die jedoch, wenigstens hinten mitten ganz leicht glänzend ist, durch eine feine erhöhte Grenz- linie getrennt. Das erste Abdominalsegment glänzend, äußerst fein chagriniert, an den Seiten deutlich retikuliert und daselbst mit ziemlich großen, allerdings unter sich entfernten Punktgruben, während mitten nur unterdemMikroskop feine, unter sich entfernte Pünktchen erkennbar sind. Die erste rücklaufende Ader mündet in die dritte Cubitalzelle, von der etwa quadratischen zweiten Cubitalzelle bezw. von der zweiten Cubitalquerader, um die Hälfte der Länge der Seite letzterer Zelle entfernt. Die dritte Cubitalzelle ist vorn (oben) etwa doppelt so lang wie die zweite. Körperlänge etwa 8 mm. Flügellänge 5 mm. Einige Bemerkungen zu Swinhoe’s „Revision“ der altweltlichen Lymantriiden. Von Embrik Strand. Ein Paar Beispiele von dem, was Swinhoe in seiner so- genannten „Revision“ der altweltlichen Lymantriiden des British Museum (in: Trans. Ent. Soc. London 1903) sich leistet: Pag. 405 zitiert er unter Euproctis Edwardsii Newm., Trans. Ent. Soc. London 1856, T. 18, Fig. 9, 10, pag. 446 zitiert er dieselbe Figur 9 nochmals unter Anthela Guenei Newm.! — In der Tat gehört von den beiden genannten Figuren nur 10 zu Eupr. Ed- wardsi. Pag. 378 wird Redoa nigricilia Swh. als in Trans. Entom. Soc. London 1881 beschrieben angegeben, soll sein 1891. Pag. 371 heißt es unter Leucoma diaphana Mr., womit Redoa lactea Mr. als Synonym vereinigt wird, daß beide Typen im British Museum vorhanden seien. Das ist aber nicht der Fall; die von Redoa lactea ist im Berliner Museum. Pag. 382 werden Leucoma tavetensis Holl. 1895 und Antiphella telesilla Druce 1889 als Synonyma aufgeführt unter dem Namen Dr. H. Kuntzen: Zur Kenntnis" der Sagra-Arten. 117 Leucoma tavetensis Holl. — Daß die Art, wenn diese Syno- nymie und diese Jahreszahlen richtig sind, nicht den Namen tavetensis führen könnte, ist ihm dabei gar nicht aufgefallen. Pag. 409 wird eine Euproctis apicalıs aufgeführt, p. 425 eine ganz andere Euproctis-Art, ebenfalls unter dem Namen aßicalıs! Pag. 420 figuriert eine Euproctis nurma Druce, soll sein mirma. Pag. 423 wird die Type von Artaxa variegata Hamps. als $ auf- geführt ohne anzugeben, daß das Exemplar nach Hampson ein Q ist. Ca. p. 441. Laelia coenosa Hb. ist überhaupt nicht aufgeführt; daß diese Art im British Museum nicht vertreten sein sollte, läßt man sich nicht einbilden. Pag. 439 wird eine Laelia subrosea Schaus & Clem. erwähnt, in der Tat muß es rosea heißen. Pag. 444 wird Ocneria furva Leech als eine Laelia aufgeführt mit der Bemerkung, daß er die Type nicht finden kann, p. 484 steht dieselbe Art als Lymantria angeführt und die Type ist ausdrücklich als unter den untersuchten Exemplaren vor- handen angegeben. Pag. 469 wird unter Dasychira nıgra Hamps. als einziges Zitat gebracht: Journ. Bomb. Nat. Hist. Soc. 13, p. 416, T. 2, F. 19 (1900), was aber nicht das Originalzitat ist; außerdem müßte es 1901 heißen. Pag. 464 wird die Type von Antipha [recte Dasychira] basalis WIk. als aus Australien stammend angegeben, in der Originalbe- schreibung heißt es aber: East Indies. Ferner soll die Beschrei- bung von Rila distinguenda WIlk. das $ behandeln, Walker selbst schreibt aber 9. Endlich wird die Art basivitta WIk. mit der Gattungsbezeichnung Olene zitiert, bei Walker heißt es aber Rıilva. Zur Kenntnis der Sagra-Arten. (Coleopt. Chrysomelidae.) I. Teil. Von | Dr. H. Kuntzen. (Königl. Zoolog. Musum zu Berlin.) In jüngster und verhältnismäßig kurzer Zeit nacheinander sind drei Verzeichnisse der beschriebenen Sagren erschienen: eines von Clavareau (Annal. Soc. Ent. Belg. 1900, S. 272—276), das zweite in Wytsman, Genera Insectorum, Lief. 14, 1903 von Jacoby und schließlich das dritte im Coleopterorum Catalogus von Junk- Schenkling, Pars 51, 6. III. 1913, wieder von H. Clavareau. Da der Bearbeitung des letztgenannten Katalogs (ebenso wie der beiden vorhergehenden) keine kritische Revision der bekannten 1. Heft 118 Dr. H. Kuntzen: Formen voraufgegangen ist und die letzte zusammenfassende Arbeit über die bei weitem prächtigste und interessanteste Gattung der Chrysomeliden, die Sagra darstellt, von Lacordaire in der Monographie des Coleopteres subpentameres de la famille des Phytophages, Bd. I, ‚1845‘ veröffentlicht ist, so kann man sich leicht vorstellen, daß es in einer solchen ‚Liebhaber‘‘-Gattung nicht bloß mancherlei in der Speziessystematik zu korrigieren gibt, sondern auch eine Reihe von Fragen allgemeiner Natur für sie noch eingehend behandelt werden müssen und zwar solche morpho- logischer, biologischer und tiergeographischer Art. Ich stütze meine Arbeit auf die reichen Sagrensammlungen des Königlichen Zoologischen Museums zu Berlin (B. M.), des Indian Museums zu Kalkutta (I. M.), das mir in liebenswürdiger Weise sein fundortreiches Asiatenmaterial zur Verfügung gestellt hat, und G. Reinecks (R.), Berlin, dem ich an dieser Stelle meinen herzlichsten Dank ausspreche. Die sämtliche Literatur, dieexistiert —systematische und biologische —, istimletztgenannten Katalog zitiert, so daß ich sie meinerseits nicht anzuführen brauche. Systematisches über die Sagren. Die Zahl der Sagra-Arten ist viel beschränkter als der letzte Katalog annimmt; sie beträgt in Wirklichkeit nicht 53, sondern 14, und das liegt daran, daß einerseits eine beträchtliche Zahl Syno- nyme, und andererseits die große Mehrzahl nur Subspezies oder sogar nur Farbenformen sind, denen man nur höchst problematische Werte zusprechen kann, da sich mit dem Anwachsen des Materials die Annahme der Konstantheit von Farben gerade bei den stets metallischen Sagren als unberechtigt herausstellt. Ich gehe zu- nächst nur Art für Art der Gattung durch und gebe die Begrün- dungen für meine Auffassung von der Zusammengehörigkeit der Formen, wo sie notwendig sind. Ich behandle zuerst die asiatischen und papuanischen dann die afrikanischen und madagassischen, Arten, welch letzte eine Art zu der afrikanischen Hauptgruppe die engsten verwandtschaftlichen Beziehungen hat. A. Die asiatischen und papuanischen Sagra-Arten. 1. S. buqueti Lesson Die Synonymie ist von Baly (1860) bereits festgelegt: S. buqueti Lesson = S. boisduvali Dupont = S. perlucida Lac. Clavareau gibt die Art nur von Java an. Sie ist aber er- heblich weiter verbreitet. Im B. M. ist sie!) von Batavia auf Java (4), von Java (coll. Schaufuß, 2), von Nias (Sınka leg., 1, coll. J. Weise, 5), von Sumatra (Wastink leg, 1), vom Kinabalugebirge auf Borneo, (1500 m hoch, Waterstradt leg., 3), im J. M. unbekann- ter Herkunft (1), von Dekkan (Sykes leg., 1). R. hat sie aus Borneo ı) Hier und im folgenden gebe ich meist in Klammern die Indivi- diumzahlen an. Zur Kenntnis der Sagra-Arten. 119 (4), aus Nias (4), Singalang in Westsumatra, 600 m hoch (2) und Tjerimai auf Java. Baly (1865) gibt sie von Java, Manila, Penang und Sumatra an. Die Borneo-22 sind oft erheblich glatter, die Nahtregion ist breiter grün, die kupferne Scheibenfärbung mehr nach außen ver- schoben. Doch sehe ich an den SG keine sonderlichen Unterschiede. In irgendwelche Rassen scheint demnach die Art nicht zu zer- fallen, jedenfalls wage ich nach dem mir bekannten Material noch keine Entscheidung. Der Fundort ‚„Dekkan‘ ist nach meinem Dafürhalten entweder ‚‚falsch‘‘, oder das Stück ist ‚‚eingeschleppt‘“. 2. S. superba Lac. Auch die Synonymie dieser Art ist von Clavareau bereits gegeben: S. superba Lac. = fabricii Lac. = quadraticollis Lac. = femorata Ol. Zwar hat er die beiden letztgenannten als Synonyme zunächst zueinander, dann als Varietät zur S. superba gestellt, doch liegt dazu gar kein Grund vor, denn die Formen sind völlig synonym alle miteinander. Wiederum ist als alleinige Heimat Java ange- geben. Sie ist aber auch weiter verbreitet. Im B. M. ist sie aus Java (3), aus Sumatra (durch das Stettiner Museum, 3) und all- gemein von dem Fundgebiet ‚Sundainseln‘“ (durch Exzellenz Dr. Studt, 4) vertreten. R. hat sie von Madura (3), von Borneo (1), von Java (1), vom Kawi in der Nähe von Passuruan (4), vom Tenggergebirge (2), von Malang (1) und von Sukabuni (1), alles auf Java. Baly (1865) gibt sie, ich weiß nicht, ob man ihm vertrauen kann, als in Java, Borneo und auf ‚Celebes‘‘ vorkommend an. 3. S. femorata Drury Diese Art ist bei weitem die schwierigste aller Sagren, und das hat seinen Grund in der großen Variabilität der Färbung und in der der Längenverhältnisse des Halsschildes; dann aber auch in der der Skulptur, zumal der Flügeldecken und der der Schenkel- länge der dd. Alle diese Momente haben zur Aufstellung einer ganzen Reihe von Arten geführt, deren Synonymheit mit dieser oder jenen Art zum Teil bereits festgelegt ist. Das wichtigste bleibt für mich hier, die Art nach ihren wirklichen ‚‚subspecies‘ zu zerlegen, und die beschriebenen Spezies nach ihrer Zusammen- gehörigkeit in die Subspecies der großen morphologisch-geographi- schen Art femorata zu verteilen. Lacordaire sagt über die Art z. T. mit Recht, z. T. mit Unrecht, entschieden mit Unrecht vor allen dadurch, daß er selber Synonyme geschaffen hat, die aber durchaus zu entschuldigen sind, da ihn sein nicht sonderlich individuenreiches Material die Varia- tionsbreite der Formen nicht übersehen lassen konnte: ‚Avant de decrire cette espece et les suivants qui en sont tres voisines, je dois entrer dans quelque details sur la Sagra femorata des auteurs et des collections, attendu qu’il m’a paru necessaire de supprimer 1. Heft 120 Dr. H. Kuntzen: ce nom de la nomenclature entomologique. Il couvre en effet, comme on va le voir, une des plus grandes confusions d’esperes qui existent en entomologie. Six auteurs, Drury, Fabricius, Weber, Herbst, La- treille et Olivier ont appliqu& ce nom a une espece du genre actuel qu’ils ont confondue avec plusieurs especes voisines. La description de Drury est nulle; etc... ... a Das Recht, den Druryschen Namen einfach hinauszukompli- mentieren, hatte er anno 1845, jetzt hättz er es nicht mehr; er ist denn auch schon längst wieder eingeführt worden, wenn auch „leider“ die andern ‚‚femoratae‘‘ dabei ihre Homonymität einbüßen mußten, was Lacordaire gerade verhindern wollte. Als dieser dann die Formen der vorliegenden Art auf eine Reihe von Spezies verteilt hatte, kommt er S. 39 seiner Arbeit zu folgenden Betrachtungen, die den feinen Blick des Autors nicht verkennen lassen, der eben an dem individuenarmen Material ge- scheitert ist: ‚‚Les huit esp£ces qui pr&ecedent sont de tout le genre celles dont la determination est la plus difficile et a propos desquel- les on pourrait soutenir avec quelque apparence de raison, qu’elles ne sont que des varietes d’une seule.‘“ Damit hat der Autor beinahe den Nagel auf den Kopf getroffen, bloß hätte er sich auch dazu entschließen sollen, alle unter einen Hut zu bringen. Man sieht aber aus diesen Außerungen, wie bedenklich La- cordaire und nicht nur ihm die Auseinanderhaltung aller der zur Art gehörenden Formen gewesen ist. Um so unbedenklicher haben dann die Chrysomelidologen der folgenden Aera neue Arten (oder vielmehr Synonyme) dazufabriziert. Alle Formen der Art haben naturgemäß die Artmerkmale gemeinsam, und wenn man dann die verschiedenen Diagnosen liest, die die Unterschiede prezisieren wollen, so sieht man, wie sich die unglücklichen Autoren von Arten einer so „splendid aussehenden“ Gattung beinahe selbstgemordet haben, um diese fürchterlichen Unterschiede auch ‚auszudrücken‘. Die Unterschiede basieren auf Merkmale, die bei den Rassen nur zum Teil ständig durchgeführt sind; es sind recht oft Merkmale maximae partis individuorum desselben Faunengebiets. Zunächst kommt als das auffälligste die Färbung in Betracht. So hat die Zsylon-, die Südindien-, die Nordindien-Himalaya-Assam-, die . China-, die Andamanen-, die Hinterindien-, Borneo- und die west- sundaische Rasse ihre spezielle Färbung; nur kommen fast immer Bindeglieder vor, die entweder vermittelnde oder sogar dieselbe Färbung wie die Nachbarrassen haben. In diesem Punkt sind also die Rassen nicht völlig gefestigt. Ein anderes Moment ist dann die Mattheit oder Rauhheit der Flügeldecken, die ja nur abhängig ist von der Menge des Oberflächensekrets. Die Flügeldecke ist matter bei dünner Lagerung des Sekrets, glänzender bei dicker, und diese Lagerung ist wieder abhängig hauptsächlich von klimatischen und ökochemischen Einflüssen, die bei ihrer Spezialisiertheit allerdings Zur Kenntnis der Sagra-Arten. 121 Lokalrassen produzieren müssen. Die Form des Halsschildes, die mehrfach (longicollis z. B.!) herangezogen worden ist, ist kein Kriterium, sondern nur individuell, ebenso die Größe der Indivi- duen, die Längenverhältnisse der Fühler und was es sonst noch Schönes gibt. Sind andere Unterschiede als ‚Durchschnittsunter- schiede‘“ da, so entziehen sie sich dem Systematiker, oder man müßte auf Individuenmessungen hin, die bei der Zufälligkeit der Beschaffenheit gerade der Stücke, die man hat, nur sehr wage sein können, Durchschnittsgrößen festlegen, die für die einzelnen Rassen nur ganz minimal im Verhältnis zu der beträchtlichen Körpergröße der Formen differieren könnten. I. subsp. femorata Drury. Die Sagra femorata Drury ist ein Tier, das von Java beschrieben ist. Auf Java kommt nun eine Form vor, die als S. druryi von Lacordaire beschrieben, zu der Druryschen synonym ist und zu- gleich die häufigste dort vorkommende Art zu sein scheint. Ich brauche die lange und ganz ausgezeichnete Diagnose des berühmten Autors, der ganz modern anmutet, nicht erst wiederzugeben, sondern kann mich auf die Kritik der wichtigsten Vergleichspunkte aus den Diagnosen der synonymen Formen beschränken. Lacordaires S. chrysochlora ist bereits als Synonym zu dieser Form hinzugezogen worden. Auch sie ist javanisch und unter- scheidet sich nach der Angabe Lacordaires von S. femorata femorata durch ihren etwas längeren Prothorax, dessen Vorderrand ziemlich stark vorgezogen und gerundet sein soll, und durch ihre Fühler, die ‚‚notablement‘ länger sind und über die Mitte des Körpers in ausgestrecktem Zustande hinausreichen. ‚Pour tout le reste je ne peux y decouvrier aucune difference‘, sagt er dann weiter. Beide Merkmale kann ich als völlig individuell unmittelbar am mir vorliegenden Material festlegen. Desselben Autors S. sdeciosa ist desgleichen Synonym zur S. jemorata femorata. Er sagt schon selbst S. 39: ‚‚Resterait donc la Druryi, la chrysochlora et la splendida qui pourraient donner lieu a des difficultes plus grandes. J’ai deja dit que la difference speci- fique des deux premieres Etait douteuse. Quant ä la splendide, sa taille plur petite, ses couleurs et sa patrie portent A croire, que c’est une espece reellement distincte. La speciosa offre dans ses conleurs et la ponctuation de ses elytres tous les indices d’une espece a part“. Von der Färbung sagt er: ‚‚d’une vert dor& Eclatant ä reflets pourpres vifs, passant au rouge de feu le plus beau sur la poitrine et les pattes“. Mir ist die Benutzung dieses Merkmals rätselhaft, das der Autor so oft gar nicht für wertvoll hält, und das ganz individuell bei allenPormen der femorata engern Sinnes, abgesehen von der der Andamanen, ist, die nun positiv immer diese prachtvolle Färbung hat, dabei aber meist sehr groß ist. Die Punktierung variiert nichtlokal von einem Extrem (glätteste 99) bis zum andern (den stärkst punktierten 3$), und 1. Heft 122 Dr. H. Kuntzen: es gibt für beide Geschlechter Extreme. Man versteht Lacordaire vielleicht noch besser, wenn man die Fortsetzung der eben zitierten Zeilen liest: ‚Au surplus, cette question ne pourra @tre definitivement resolue que lorsqu’on aura Eetudie sur les lieux les moers de ces insectes, les plantes, dont ils se nourrissent ‚‚etc.‘‘,“ Die letzten Zeilen sagen meines Erachtens weiter nichts als ‚‚es sind eben species (bei uns pflegen manche zu sagen ‚gute Arten‘), und, wenn Ihr noch was wollt, dann, nun dann bedenkt erst einmal..... Im Grunde haben die Tiere ja alle dasselbe Aussehen, es ist ja alles eins, — und die Nahrung ist ja wahrscheinlich auch überall dieselbe‘. Andrerseits geben diese Worte einen gewissen Einblick in die subtile Feinheit der Skepsis Lacordaires. Die Auffassung der 5. splendida Oliv. als einer zur sPeciosa (also femorata) gehörigen Form bei ihm ist sicher richtig. Nun bleibt noch eine Art, die S. mutabilis von Baly übrig (1864), die in ‚Java‘, Flores und Kambodja vorkommt. Von ihr sagt Baly (1865): „This fine species is most closely allied to 5. speciosa Lac. (also femorata! d. Verf.!): it agreess o completely in nearly all its characters with that insect that a detailled descrip- tion would be almost useless. I shall therefore confine myself to the points of difference between the two insects“. Nachdem er nun sorgfältig die extremen dd seiner mutabilis (in Wirklichkeit nur der /emorata) beschrieben hat, kommt er am Schlusse zu dem rührenden Resultat: ‚In the femals the elytra are oblongoovate, and not narrowed from base to apex as in the male‘, ein Unter- schied zwischen 4 und 9, der für die Sagren allgemein in Betracht kommt, und dann sagt er: „but I do not know any characters by which the 2 can be separated with certainty from the same sex of S. speciosa, S. druryi (also femorata! der Verf.) and other allied species‘‘. Der erste ist gar kein Unterschied — und weiter gibt es keine Unterschiede, ist das Resultat, das Baly also für die 92 hat. So werden also ‚Species‘ hergestellt. Als Färbung erwähnt Baly: „corpus rufoigneum, viridiaureum, viridicaeruleum, purpureum‘“. Die Erwähnung einer ab. festiva im Katalog von Junk-Schenk- ling S. 8 ist mir vollkommen rätselhaft. Denn Lacordaire be- schreibt (1845, S. 35 und 32) absolut keine Varietät festiva oder, was dies sonst für ein Gebilde sein sollte. Er zitiert ‚„Sagra festiva Dej. Cat. ed 3, p. 384“. Das ist ein Inlitterisnamen, der synonym gestellt wird zur femorata Drury; dann sagt er S. 35 ganz allgemein von der S. druryi (also femorata): ‚C’est cette espece que M. le Comte Dejean a designee dans son Catalogue sous le nom de festiva‘‘. Was er vorher über ein bronzekupfriges Stück aus Borneo sagt, darauf hat dieser Satz gar keinen Bezug. Das Zitat S. festiva etc. ist also auszumerzen, da im Junk-Schenkling Inlitterisnamen nicht zitiert werden. Weises var. olivieri ist die S. splendida Ol., d. h. also das 2 der S. /jemorata mit dreizähnigen Hinterschenkeln, das höchstens Moritz Pic mit einem Namen belegen dürfte. Zur Kenntnis der Sagra-Arten. 123 S. longipes Baly (1877) aus Burma — auf grünblaue Stücke gegründet, sonst sind absolut keine Unterschiede an der langatmigen Beschreibung gegen S. femorata zu finden — ist ebenfalls als Syno- nym zu dieser zu ziehen; man könnte höchstens im Zweifel sein, ob sie nicht zur Assam-Form gehört, doch habe ich östliche grün- blaue Stücke dieser Form selbst nicht kennengelernt; und da in Nord- burma noch femorata femorata vorkommt, so glaube ich, handelt es sich um weitern nichts als um echte femoratae, wie ich sie von Siam und von Java in blaugrüner Färbung auch kenne. Sagra abdominalis Jacoby 1895 ist mir auch sehr verdächtig. Als schwarze Form mag sie einen Namen verdienen. Seine Angaben „the thorax is longer (als bei nigrita. Verf.) and without the anterior blunt tubercles, and but slightly widened at the middle being of nearly equal width, lastly all the abdominal segments are furnished with a row of yellow thick pubescence which I. have not seen any other species to possess““. Die ersten Merkmale sind indivi- dueller Natur. S. nigrita ist nun auch noch die plumpest gebaute Form der S. femorata. Der Wulst von gelber dicker Behaarung scheint mir beim Vergleiche der mir vorliegenden d& der S. femorata weitern Sinnes eine an den behaarten Stellen der Abdominalringe oft fast dick haarartig aufgetragene wachsartige Ausscheidung zu sein, wie ich sie selbst oft sehe, wenn auch nicht gerade in Form von einem ‚row‘, der aber schließlich nicht so bös gemeint zu sein braucht. Immerhin kann man nicht wissen, ob nicht auf den Mentaweiinseln (das Unikum stammt von ‚Pura, Mount Ator‘‘) eine besondere schwarze Form der S. femorata isoliert ist. Zur Art scheint sie mir zu gehören. Bedenken muß ich allerdings gegen die Art haben, da mir aus R.’s Sammlung zwei absolut schwarze, recht große Stücke der subspecies aus Sumatra und aus dem | J. M. von der empyra-Rasse ein schwarzes Stück aus Assam vor- liegen. "Jacoby (1908) selbst erwähnt eine schwarze femorata aus Siam als S. nigrita Ol. Es ergibt sich zum Ende also folgende Synonymie für die Subspecies femorata s. str.: Sagra femorata femorata Drury . splendida Ol. . druryi Lac. . chrysochlora Lac. . speciosa Lac. . mutabilis Baly. . longipes Baly . olivieri Ws. ? = 5. abdominalis Jac. Die Verbreitung der Art ist in der Literatur durch folgende Angaben festgelegt: Indischer Kontinent und Archipel, Java, Assam, Borneo (Lacordaire, 1845). Von dieser ist die Angabe in- discher Kontinent nur in sehr enggefaßtem Sinne für einen kleinen südwestlichen und westlichen Teil Hinterindiens gültig, wenn er ll GEGEGEGEGETEN) 1. Heft 124 Dr. H. Kuntzen: nicht überhaupt Ausnahmeindividuen von femorata-Färbung und -skulptur meint, die aber sehr selten unter den Individuen der Nachbar-Rasse vorkommen. Eine solche Ausnahme betrifft sicherlich die Angabe Assam. Baly (1865) gibt an: Java, Flores, Kambodja, für Assam gilt das Ebengesagte, Zeylon ist falsch, da hier die echte /emorata nicht vorkommt, es liegt also eine kleine Konfusion vor. Auch Baly hat übrigens purpurne Stücke gesehen, die also vermittelnd zu der nächsten Rasse stehen, vielleicht Stücke aus Kambodja, da ich nur zwei Javastücke von purpurner Färbung gesehen habe. 1877 gibt er dann noch Burma an. Jacoby (1908) macht die Konfusion erst richtig: ‚Durch ganz Indien und China bis Borneo und Java“, gibt er an. Bei S. nigrita erwähnt dann dieser Autor Zeylon und ‚Siam‘ als Fundgebiete, wo diese nur auf Zeylon vorkommt. Immerhin ist die Bemerkung interessant, da so wohl sichergestellt ist, daß unter der echten femorata auch das schwarze Extrem vorkommt. Das Material des B. M. setzt sich aus 41 Individuen zusammen, die sich auf folgende Fundorte oder Fundgebiete verteilen: Carin Cheba 900—1100 m, Oberburma (L. Fea, leg. V.—XII., 1888, 5), Malewoon, Tenasserim (id., leg. VII.—VIII., 1887, 1), Siam (1), Perak, Malakka (coll. Thieme, 1; Grubauer, leg. 2), Sumatra (Stettiner Museum, 2), Nias (Srnka, leg., 1), Java (durch Buquet, 1; Axel Preyer, leg., 8; coll. Schaufuß, 1; coll. J. Weise, 2), Palabuan, Südjava (Fruhstorfer, leg., 1), Lawang, Ostjava (id.. leg., 1), Sapit, 2000’, Lombok (id. leg. V.—VI. 96, 1), Sumbawa (coll. J. Weise, 1), Zelebes (durch Westermann, 4), Bonthain, Süd- zelebes (C. Ribbe, leg., 1). Dazu kommt ein Stück mit dem nicht annehmbaren Fundort Australien (durch einen Händler) und 9 von Exzellenz Studt und Schaufuß geschenkte Stücke von den „Sundainseln“. Von I. M. habe ich 5 Perakstücke gesehen. R. besetzt die Art von Java (8), von Sukabuni auf Java (4), Malang auf Java (1), vom Kawiberg in der Gegend von Passuruan auf Java (1), von Semarang auf Sumatra (in den Monaten X., XI., XII. und I. von Drescher gefangen (23), und von Zeram (3, auffallend große Tiere). Zwei ganz schwarze, sehr große Stücke stammen von Dolohr Baros, Deli, Sumatra. Die drei Stücke vom Alorgebirge auf Neuguinea oder allgemein Neuguinea sind falsch beheimatet, kaum eingeschleppt. © Die Andamanenform der subsp. femorata. Mir liegen 13 Individuen der Rasse von den Andamanen vor, bei denen recht auffällig ist, daß sie völlig einheitlich gefärbt sind, die 68 entsprechend matter, die7 QQ glatter. Alle sind sehr groß und goldig kupfern mit grüner Naht und einem mehr oder weniger ausgedehnten grünen Seitenfleck auf den Flügeldecken, der etwa in Höhe der Mitte oder etwas vor ihr steht. Während wo anders die Färbung niemals in dem Sinne konstant zu sein scheint, so Zur Kenntnis der Sagra-Arten. 125 dürfte sie es vielleicht hier sein. Beachtenswert ist, daß die Hinter- schienen der dd denen der S. superba sehr ähneln. Das mag als Hinweis genügen. Benennenswert erscheint die Form nicht, spe- ziell die Färbung der speciosa stimmt gut für sie. Sonstige morpho- logische Eigentümlichkeiten vermag ich nicht zu entdecken. Im B. M. durch de Roepstorff (1), ex coll. J. Weise (2); im J. M. all- gemein von den Andamanen (9), und von den Südandamanen (Insel Wood. Mason, 1). Die duncticollis-Form der subsp. femorata. Jacoby hat von Flores und Timor eine Form der Subspecies oder Art beschrieben, die Baly 1865 noch fürdie typische femorata ge- halten hat. Sie hat auf der Oberseite eine stärkere, und auf den Flügeldecken auch dichtere Punktierung und ist hier besonders im 3-Geschlecht sehr fein und zahlreich quergerissen gerunzelt, so dab ein eigentümlicher Glanzeffekt erzielt wird. Mir liegt diese Form puncticollis von Andonare im B. M. in 11 von v. Martens gesammel- ten Stücken vor. II. subsp. tonkinensis m. Von der vorigen durch zweierlei Dinge verschieden: durch die düster purpurne, oft schwärzlich-purpurne, sehr selten blaue Färbung und durch die für das weibliche Geschlecht besonders auf- fallende Mattheit der Oberseite. Die $$ haben genau dieselben Schenkel- und Schienen-Eigenschaften wie die echte jemorata, oft ist bei beiden Geschlechtern jener grüne, eben beider Andamanen- form erwähnte Seitenfleck der Flügeldecken noch eben angedeutet. 41 Exemplare von Than Moi, Juni- Juli, in Tonkin (Fruh- storfer, leg.) sind gleichmäßig matt prächtig bis düster purpurn, 3 von ebendaher schwarzpurpurn, 2 Yünnan- und 2 Alorstücke (beide coll. J. Weise), 1 der coll. Thieme, zeigen die ersterwähnte Färbung, 1 von Fruhstorfer im April bis Mai gesammeltes Stück von den 2000—3000’ hohen Montes Mauson in Tonkin ist schön blauviolett und schließlich 3 Stücke der coll. Weise aus Tonkin schön rein blau und dadurch übergehend in die empyrea-Rasse, die ihrerseits auch hier und da einmal schön rotpurpurne oder sogar grünliche Stücke enthält (cf. S. 127). Auch bei R. habe ich ein Stück normaler Färbung und ein blaues gesehen. III. subsp. purpurea Licht. Die Synonymie ist z. T. bereits festgelegt, indem zur Sub- spezies als synonym gehören: S. splendida Weber, S.3-dentata Weber, S. formosa Lac. und S. ignita Lac. Als einzige bleibt noch übrig S. heterodera Lac. aus China, die in die femorata-Gruppe gehört, und sie ist dann auch tatsächlich ebenfalls synonym zur S. furburea. Lacordaire hat „ein einziges $‘“ gehabt, und es ist ihm vom Geber Dupont versichert worden, daß dieser noch ein zweites auf das Haar gleiches bei sich habe. Dupont hat Recht gehabt, wenn er die Gleichheit glaubte, Lacordaire, wenn er Dupont glaubte; nur ich glaube es nicht, daß Dupont ein gleiches 1. Heft 126 Dr. H. Kuntzen: Exemplar gehabt hat. Denn solche kräftige SS sind recht selten für die purpurea. Wodurch er seine Form von S. furpurea (bei ihm ignita) unterscheidet, das ist folgendes: ‚Le prothorax est sensible- ment pluslong que chez l’ignita; son bord anterieur est plus avanc&et ses angles anterieurs sont plus pro&minents; en dessus, au lieu d’etre legerement convex, il forme un cöne surbaissee dont la base occupe toute sa surface et le sommet correspond au milieu du disque; ce sommet est lui m&me surmonte d’un court tubercule subeylin- drique“. Nun aber sagt er weiter: ‚Je ne connais pas la femelle et j'ignore par consequent si le caractere est specifique ou sexuel, mais il est probable que ce dernier sexe en offre au moins des traces‘‘. Wie bedenklich er aber war, das zeigten folgende Worte: „M. Dupont de qui je tiens l’unique exemplaire que j’aie vue m’a dit en avoir possed& un second exactement semblable, ce qui prouve, que celui, que j’ai sous les yeux n'est pas une ignita, qui aurait &prouv& une anomalie‘“. Dann fügt er quasi als Entschuldi- gung noch hinzu: „D’ailleurs la forme parfaitement reguliere du prothorax serait contraire a cette supposition‘‘, was für den, der die so häufige beiderseitige Gleichheit von mechanisch verursachten Anomalien — um einesolche im weitesten Sinne könnte essich hier nur handeln — bei Insekten kennt, unmittelbar als Trugschluß erscheinen muß. Es kommt also als weiteres Synonym zu der oben- erwähnten Suite noch S. heterodera hinzu. Dis subspecies $urpurea entfernt sich nun von allen Subspecies der Art dadurch am meisten, daß wirklich extreme ‚„Schenkel‘“- Männchen, wie sie bei den anderen Rassen dimorph fast nur vor- kommen, bei ihr außerordentlich selten sind. Nehmen wir als Fak- tum an, daß bei der Einheitlichkeit der Sagren-Weibchen zum mindesten in unsrer Gruppe das weibliche Geschlecht auch das ist, das die alten Stammesüberlieferungen äußerlich am besten gepflegt hat, so sind die d$ der hurburea im Verhältnis zu ihren Artver- wandten noch zurück oder auch vielleicht wieder reduziert. Ob das eine oder das andere hier der Fall ist, muß noch dahingestellt bleiben, wenn es überhaupt zu eruieren ist. Dann muß noch als sehr charakteristisch die funkelnde Glätte bei der Rasse betont werden, die höchst selten bei den JS abgeschwächt ist und dann nur, wenn diese besonders stark entwickelt sind, was wiederum dem Gegensatz zwischen der Mattheit der $$ und den Glanz der 99 bei andern Sagra entspricht und ein Argument mehr für den „Feminismus“ der Masse der d& der Purdurea ist. Die Verbreitung der purpurea läßt sich sowohl nach Norden wie nach Süden hin noch nicht genau präzisieren, soviel sie auch in bestimmten Teilen Chinas en masse gefangen und zu Schmuck- stücken verwendet wird. Im B. M. 32 Stücke allgemein aus China (die der alten Sammlung, der Sammlungen Schaufuß, Thieme, Schilsky, z. T. Weise), aus Hongkong (coll. Weise, 1), aus Yinfa (do., 1), und aus Canton (R. Mell, leg. 9. VIT. 1911, 9). Unter diesen allen sind 2 grünkupferne, 4 hellkupferne, 3 dunkelrotviolette mit Zur Kenntnis der Sagra-Arten. 127 blauen Schimmer. Eine in die Hunderte gehende Zahl von Indivi- duen habe ich in den von R. Mell aus verschiedenen Teilen Huang- tungs im B. M. eingelaufenen Sendungen noch unpräpariert ge- sehen. Auch in diesem Material ist die Einheitlichkeit der schön purpurroten Färbung ausgezeichnet gewahrt. R. hat sie aus Nüenhangli, Südchina (3) und aus Yinfa (37). IV. subspecies empyrea Lac. Diese Form ist als Art auf 1 $ und 1 2 aus Bengalen begründet, die der Autor allein vor sich gehabt hat. Sie ist „saturate violacea subtus virescens, subnitida‘. Sie soll sich unterscheiden von allen Arten der ‚„‚groupe‘“, d. h. von allen anderen subspecies der femorata, „par la forme particuliere de sa saillie mesosternale“. ‚‚C’est la seule, qui l’ait ainsi faite‘‘, nämlich ‚perpendiculaire, elargi trans- versement et legerement tridente a son extr&emite“. Man sehe sich die mir vorliegenden S. femorata durch, und man wird mir zugeben, daß es mit dieser Dreizähnigkeit seine eigene Bewandtnis hat, indem sie mehr oder weniger bei allen subspecies und dazu durchaus individuell vorkommt. Das ‚subnitida‘“ ist jedoch ein Hinweis darauf, welche Form man vor sich hat, da die sämtlichen 27 Zeilen der Diagnose im Grunde nur die gemeinsamen Art- merkmale der Art femorata enthalten. Zu diesen empyrea ist eine andre Art Lacordaires S. longi- collis synonym, die einige Seiten später wiederum auf ein einziges &Q „des Indes orientales‘‘ hin gemacht ist. Sonderbarerweise ver- gleicht der Autor hier mit der echten S. femorata, statt die gleichfalls blaue oder grünblaue empyrea zu benutzen. Allerdings bezeichnet der Autor sie als ‚‚nitida‘‘, doch ist daran die geringe Individuenzahl schuld, denn sonst hätte er die Ausdrücke subnitida — nitida viel- leicht nicht gebraucht. Das lehren die Suiten von ein und denselben Fundort aus dem I. M., die ich vor mir habe. Das auf der einen Seite. Über die Bedeutung des ‚‚nitida‘ klären unsaber aufder andern Seite dann leicht folgende Worte auf: ‚Les elytres sont lisses & la vue simple, finement rugueuses, vues a la loupe, comme chez la drury:“, d. h. soviel als ‚‚subnitida‘‘ und d. h. weiter, der Autor hat gar nicht verglichen mit empdyrea, sondern nur ganz allgemein gesprochen. Bei dieser ist der Halsschild unabhängig vom Geschlecht bald vorn breit ausgeladen, bald fast gleichmäßig breit, bald schmal und lang, bald breit und kurz. Die Verbreitung der empyrea ist durch das folgende Material belegt: im B. M.: Calcutta (Atkinson, Fundort verdächtig, 4), Sikkim (coll. Weise, 4, blau und purpurn), Darjeeling (coll. Thieme, 2, purpurn), Sylhet (1), Dira Dun, grünblau (1), Naga Hilss (1), Assam (3, davon 2 ex. coll. Weise), alle nicht besonders erwähnten sind blau; im I. M.: mit allgemeinen Fundorten, wie Indien, Nordindien, Assam (10, davon3 grünpurpurn bis purpurn, 1 schwarz) von Darjeeling (Atkinson leg., 22 purpurne, 4 blaue), Sylhet (1, blau), von Schilong in den Khasia Hills (4 blaue), Manipure 1. Heft 128 Dr. H. Kuntzen: (3 blaue), Buxa in Bhutan (6, blau bis purpurnblau), Kurseong, O- Himalaya (1, purpurn), Dira Dun (1 grünblaues, 1 blaues), Ranchi, Chuta-Nagpure (1, purpurn), Gharwal-Distrikt, Westhimalaya (1, purpurn); bei R.: von Darjeeling (5), Tumlong, Sikkim (1), Kuseong, Nordbengalen (5), alle purpurn, von Lamin in Assam (2), blau und 1 assamensisches grünblaues Stück. V. subsp. weberi Lac. Lacordaire versetzt seine S. weberi in eine Gruppe „‚cuisses posterieures des mäles bidentees en dessous“ und ‚jambes poste- rieures des mäles semblables a celles des femelles, simples, legere- ment arquees et faiblement maucronees a leur extremite‘“. Das erste gilt für alle Formen der S. femorata. Das zweite hat seinen Grund darin, daß er ausgerechnet neben dem einen Weibchen ein einziges schwächeres Männchen gehabt hat; denn bei den starken, die weit häufiger sind, haben wir genau dieselben Schenkel wie bei den größten JS der echten femorata, und sie kommen durch ihre Größe und die Ähnlichkeit der Schienenbildung der superba sehr nahe. Die $2 lassen sich von geglatteten Weibchen der echten femorata nicht unterscheiden. Die Rasse ist im $-Geschlecht etwas matter; auf die 2 paßt die Bezeichnung ‚‚viridiaurata nitida‘‘ fast stets, da höchst selten einmal etwas mehr rein grüne Individuen vorkommen. Die Verbreitung der Rasse ist mir durch das Material des I. M. erst richtig klargelegt worden. In B. M. habe ich sie nur von Madras (2). Im I. M. ist sie abgesehen von 2 Stücken obskurer Herkunft vorhanden von Utakamand (Nilgiris, 1, goldig), Mercara (Coorg, 1, goldig), Wynad (Nordmalabar, 17, goldig, das stärkste g oliven-kupfern-violett), Mysore (Mysore, 4, rein grün), Bangalore (Mysore, 5, rein grün), Bombay (G. T. Shallow, leg., 2 rein grün). R. hat sie von Bangalore (31, fast alle grün), von Madras (2), von Trichinopoly (1, dunkelgrün). Eine nordöstliche Form der weberi Lac. ? Leider habe ich nur 4 Stücke vor mir aus Calkutta (1, B. M.), Raniganj (Bengalen, 2, I. M.) und aus Orissa (speziell wohl aus Khurda, 1, I. M.). Diese Tiere, ausgerechnet die einzigen aus den Zwischengegenden zwischen Süd- und Nordindien, haben eine genaue Zwischenfärbung zwischen der weberi und empyrea; sie sind entweder rein grünblau (bei schräger Aufsicht violett überhaupt, 1) oder kräftig dunkelgrün (die drei andern). 3 weitere Stücke der 1.M.sind auch noch dazuzuziehen, aber leider ohne näheren Fundort. VI. subsp. dentipes F. Diese Rasse ist auch mehrmals beschrieben worden, aber es liegen genug Gründe vor, diese mehrfachen Beschreibungen zu rechtfertigen. Die ersten genauen Beschreibungen dieser Form rühren von Lacordaire her. Er hat sie zunächst als S. nıgrıta beschrieben und hat die Oliviersche Type, wie er S. 29 sagt, selbst dazu benutzt, die Olivier als aus ‚Afrique equinoxiale“ a. Zur Kenntnis der Sagra-Arten. 129 gebürtig angibt. Da dem Autor außerdem noch ‚‚ein‘‘ sich mit jenem vollständig deckendes Exemplar vorgelegen hat, das aus Zeylon stammt, hat er angenommen, dieser letzte Fundort sei der richtige, womit er auch völlig recht gehabt hat. Als nächste Art hat er dann die S. dentipes des Fabricius ausführlich beschrieben, über die er S. 31 sagt: ‚Cette esp&ce ne differe, comme on le voit, de la nigrita que par sa taille plus petite, sa forme generale plus courte et sa couleur, A quoi il faut ajouter sa patrie qui est differente. Weber et Fabricius n’ont comme que le mäle, Herbst que la femelle“. Nun kommt etwas für mich Wichtiges: ‚J’en dois la connaissance aM. Klug qui a bien volu m’envoyer les deux sexes en ajoutant qu’il croyait, sauf examen ulterieur, que l’espece n’etait qu’une variete de la Durburea de Weber et de Fabricius qui appartient en effet a la m&me section, mais qui me parait @tre une espece A part bien distincte, comme on peut s’en assurer en lisant plus loin ca description‘. Diese Stücke, die Klug an Lacordaire gesandt hat, stecken nun von Gerstaecker wohlbezeichnet im B.M. Gerstaecker hat sie längst mit der nigrita Ol. identifiziert, ohne es zu publizieren, vielleicht hat es auch schon Klug selbst festgestellt und jener hat bloß die Etiketten umgeschrieben. Klug, damals der vielseitige, schaffende Direktor der entomologischen Abteilung des Königl. Zoolog. Museums zu Berlin (der Entomolo- gischen Sammlung der Königl. Universität zu Berlin, wie es damals hieß), hat nach dem, was Lacordaire sagt, die Artzugehörigkeit der S. nigrita zur purpurea bereits erkannt; Lacordaire hat sich aber, auf dem Standpunkt der species, wenn sie irgend geht, stehend, dazu veranlaßt gefühlt, diese Form auch noch der nigrita, die er eben schon gemacht hatte, anzureihen. Man kann aber auch das verstehen, da er nämlich glauben mußte, wo er außerdem nur 3 Exemplare, die Klug ihnen geschenkt hatte, gesehen hat, daß gemäß KlugsMitteilung auf Grund der falschen Vaterlandsangabe der mir vorliegenden Stücke und nach Weber und Fabricius die Tiere vom Kap der guten Hoffnung, dem damaligen Sinne gemäß also von Südafrika im weiteren Sinne, stammten. Baly hat dann auch (1860) bereits gemeint, die nigrita sei wohl synonym mit der dentipes. Doch ist man späterhin niemals der Sache auf den Grund gegangen, was ja längst hätte geschehen können, wenn man sich an das damals allerdings sehr exklusive Berliner Museum gewandt hätte. Die Typen der dentipes Herbst und der femorata Herbst, ebenfalls noch wohl erhalten im Berliner Museum steckend, (wie alle die Typen Herbst’s, Illiger’s, Graf Hoffmannsegss, der Autoren der entomologischen Hefte, Kugelanns, Hellwig’s, auch Rossi’s, die mit der letzten Sammlung an das Berliner Museum gekommen sind, gar nicht zu reden von den zahlreichen Typen ihrer Schüler oder Nachfolger und späterer Autoren), beziehen sich ebenfalls auf die S. dentipes Fabr.; die zweite hätte also in den Katalogen stets an anderer Stelle als synonym zitiert werden müssen. Archiv für Naturgeschichte 1914. A. 1 9 1. Heft 130 Dr. H. Kuntzen: Die Subspecies wird erst zur Subspecies durch das Auftreten der schwarzen oder bronze-olivschwarzen Form, die bei weitem die Mehrzahl der zeylonesischen Individuen bildet. Doch gibt es auf Zeylon alle Übergänge von Schwarz über Schwarzbronzen, bronzegrün, düster grün, kräftig grün bis zum schönsten grün- golden. Solche kräftig grünen oder grüngoldenen Stücke sind in keiner Weise zu unterscheiden von der südindischen S. weberi. Ich habe 1 grüngoldenes, 6 intensiv bis dunkelgrüne, 1 mit düster grünem Halsschild und bronzeolivschwärzlichen Flügel- decken, 1 violettolivbronzenes und 8 schwarze Stücke im B. M. 3 schwarze Individuen im I. M. stammen von Paradenya, 1 schwar- zes von Zeylon allgemein. R. hat sie in Schwarz von Kandy (5) und von Zeylon allgemein in einem kupfriggrün-violetten und einem reingrünen Stück. 4. $S. papuana Jacoby Durch die kurzen, im $-Geschlecht sehr dicken Schenkel und den von der Schienenlängsrichtung senkrecht abstehenden Ante- apikalzahn unmittelbar von der vorhergehenden, ihr nahe ver- wandten Art verschieden. Der Halsschild ist stets matt, die Flügel- decken auch bei den größten $& spiegelblank und funkelnd. Die Färbung ist fast immer grün, auf den Flügeldecken mit kupfernem Schimmer, selten (bei 2 Exemplaren von 20) ist sie funkelnd blau- grün; Übergänge zwischen beiden Färbungen kenne ich nicht. Ihre Heimat scheint das östliche Neuguinea zu sein. Jacoby hat sie auf mehrere von einem Händler, der sie vom B. M. ein- getauscht hat, erhaltene Stücke hin beschrieben. Sie ist von Finsch, dessen Expeditionsmaterial das B. M. besitzt, vom Port Moresby in Südost-Neuguinea mitgebracht worden (17 Stücke). Ferner habe ich noch 2 Stücke bei R., 1 aus dem I. M. vor mir. Auch die Deutsche Kaiserin Augustafluß-Expedition hat sie aus Deutsch-Neuguinea mitgebracht (B. M.). 5. S..rugulipennis Weise Vom & dieser riesigen, mammuthaften Art sind die Schenkel und Schienen, die es einzig und allein vom 2 äußerlich unter- scheiden, noch in Kürze, wie es an dieser Stelle geboten ist, zu be- schreiben. Sie haben halbe Körperlänge, ähneln denen der Hfapuana außerordentlich, doch ist die Säge vor dem Zahn unausgebildet und die Verdickung der Außenseite noch kolossaler, die Schienen sind viel massiver und plumper, in der Sagittalrichtung des Körpers . nicht nach innen gekrümmt, sondern innen fast gerade, der Ante- apikalzahn, entsprechend der dazu passenden konkaven Schenkel- wölbung gewaltig groß, ebenfalls senkrecht abstehend, der apikale Außenzahn am Ende stärker erweitert und nach einwärts ge- krümmt. Die Verteilung der Behaarung ist genau dieselbe. Ich habe im ganzen 27 Exemplare vor mir, davon sind 26 aus Kaiser Wilhelmsland (5 B. M., darunter die Typen, 21R.), und 1 im B. M. hat Dr. Mozskowski am Ende des Zentralgebirges in Hollän- disch-Neuguinea (Ende XII. 1912) gesammelt. Zur Kenntnis der Sagra-Arten. 131 6. S. pfeifferi Baly Der Name ist von Baly später 1865 — 1860 ist die Art be- schrieben — in feifferae geändert worden. Zu ihr ist S. borneo ensis Jac. (emendavit Clavareauinborneensis), wieich unmittelbar aus der Beschreibung entnehmen kann, synonym. Die Art ist fast stets schön blau, zuweilen beim $ mit grünem oder violettem Schimmer, und selten (1 Stück) schwarz. Die außerordentliche Länge der Schienen, die die Hälfte der Körperlänge weit übertrifft, verleiht den großen dd ein besonderes Aussehen; die kleinen stehen den $? nahe. An sich ist die Art kurz und gedrungen gebaut gegenüber denen aus der Verwandtschaft. Sie kommt auf Borneo und Sumatra vor, von ersterer Insel haben sie Baly und Jacoby beschrieben. Im B. M. sind 9 Kinabalustücke (5, Waterstradt, leg., 4 coll. J. Weise), 3 Stücke vom Oberlangkat, Deli, Sumatra (je eines von Reinsch, Ude und Martin gesammelt) und 3 Sundastücke; R. hat 6 Stücke, darunter 3 große JS, während das B. M. nur 1 hat, alle wohl vom Kinabalu. 7. S. jansoni Baly Schon Clavareau hat die Jacoby’sche S. multibunctata synonym gestellt mit ihr. Wie die nächste, hat diese Art enge Beziehungen zu den afrikanischen Arten, zumal zur S. seraphica, nur hat sie nicht die düstere ‚afrikanische‘ Färbung, sondern ist eines der erstaunlichsten Beispiele für nicht rassenmäßige Variation der Metallfarben der Körperoberfläche, so daß ich es für gut halte, die Färbung und das Geschlecht im Anschluß an die Erwähnung der Verbreitung für die einzelnen Stücke, die ich vor mir habe, anzugeben. Die Färbung der Brust- und Abdomen-Unterseite ist fast stets grün bis blaugrün, nur Stücke mit hellkupfernen oder messingfarbenen Beinen haben mehr oder weniger diesen gleiche Färbung. Im B. M. ist sie aus: Carin Cheba, Burma (L. Fea, leg., Cotypen von Jacoby, 3 Q, das eine mit blauer Oberseite und blauen Beinen, das zweite mit grünkupfernen Beinen und ebensolcher Oberseite, das dritte mit rotkupferner Oberseite und kräftig grünen Beinen), von Kohima, Assam (2 $, 3 2; coll. Weise, beide & mit intensiv roter Oberseite und blauen Beinen, vonden 29 eines karmoi- sinrot mit messingkupfernen Beinen, eines hellrot mit blaugrünen Beinen und eines, das sehr reich skulptiert ist, einfarbig blau), von den Naga Hills im Himalaya (1 $, coll. Weise, purpurnbronzen mit hellgrünen Beinen) und $ von Than Moi in Tonkin, Juni— Juli (Fruhstorfer leg., grünblau mit blauvioletten Beinen). R. hat sie aus Tonkin (1 $ mit hellroter Oberseite und grünblauen Beinen und 1 violettblaues 9), aus Birma (1 $ grünkupfern-messing mit kräftig grünen Beinen und 1 zinnoberrotes Q mit schön violetten Beinen), von den Khasia Hills (2 $, eines mit hellgrüner Oberseite und grünblauen Beinen, das andere grünblau mit leichtem olivenen Schimmer), von Shilong (1 $, kräftig grün mit dt. Beinen, 1 2 purpurbronzen mit hellkupfriggrünen Beinen) und ein assamen- 9* 1. Heft 132 Dr. H. Kuntzen: sisches kleines $ (das violettblau bis auf seinen blaugrünen Hals- schild ist). Im J. M. ist ein $ aus Sibsagat in Nordost-Assam, ebenso gefärbt wie das zuletzt erwähnte und 1 $ von Shilong, intensivrot mit leichtmessingnen Schimmer und blaugrünen Beinen. Baly hat sie aus Madras beschrieben, Jacoby seine multipunctata von Bhamo in Oberbirma. 8. S. fulgida Weber Diese alte Art ist wunderlicherweise von den scharfsinnigen Spürnasen der chrysomelidenliebenden Autoren nicht klargelegt worden, wohl aus Rücksicht darauf, daß es eine der „vielen“ Sagren ist, und obwohl die Geschichte außerordentlich harmlos ist. Lacordaire hat S. 66 und 67 trotz der Kürze der Diagnose des noch fast in Linn&s Schuhen befindlichen alten Autors Weber (1801) die Verwandtschaft der Weberschen Art mit S. Petelii tadellos herausgefunden. Er wußte nur noch nicht, aus Mangel an Material, das damals aus Süd- und Mittel-China noch nicht zahlreich genug vorlag, daß in China eine Subspecies gerade der von ihm begründeten S. petelii vorkommt, oder besser, daß seine S. detelii eine Subspecies der nominaten S. fulgida ist. Man sehe sich einmal den Gedankengang bei Lacordaire an: ‚Cette espece‘‘, sagt er, „‚par ses cuisses posterieures tomenteures en dedans et tridentees A leur extremite ainsi que par ses jambes de la m&me paire armees vers leur milieu d’une grande dent, appartient sans aucun doute au m@me groupe que la ?eteli et la senegalensis. Si par hasard Weber s’etait tromp& sur son habitat et qu’elle fut de Java au lieu d’&tre de Chine, je serais tres-porte a croire qu’elle n’est qu’une variete de la Peieli. Cette espece varie, comme on l’a vu plus haut, du dor& au bleu d’azur.“ Ich will aus der Diagnose Webers die Einzelheiten über die Färbung hier angeben: ‚„caput viridi-cyaneum; antennae apice nigrae; thorax cyaneovirescens; elytra aurea, sutura margineque viridibus, subtus tota cyanea“. Unter sämtlichen beschriebenen chinesischen Formen bleibt neben S. fulgida jetzt nur noch eine übrig, nachdem sich alle anderen als Synonyme zu S. femorata purpurea herausgestellt haben, S. leachi Jac., und diese ist ein Synonym zu S. fulgida Weber. Jacobys Diagnose enthält alle Angaben Webers und außerdem inhaltlich die Deutungen Lacordaires, die er somit als richtig erweist. Sie ist vortrefflich. Die Färbung des Kopfes und Hals- schildes variiert nach Jacobys Stücken zwischen blaugrün und blau. Die Flügeldecken sind goldgrün, rein grün bis blau. In einer Anmerkung sprach Jacoby auch die Vermutung aus, daß die S. fulgida Weber dieselbe sein konnte. Er beschreibt trotzdem die neue Art, ob aus Skepsis gegen die Zahl der Arten oder aus andern Gründen, bleibt zweifelhaft, obgleich Webers und Lacordaires Angaben absolut durchsichtig sind. Zur Kenntnis der Sagra-Arten. 133 Es ist also nunmehr die nominate Form der Art nicht die S. deteli Lac., die bisher übrigens eine besondere Spezies bildete, sondern die S. fulgida Weber. I. Subsp. fulgida Weber Oben ist das die Färbung betreffende bereits angegeben. Die Skulptur ist in beiden Geschlechtern sehr glatt. Der Halsschild nur sehr einzeln punktiert. Hier muß ich noch bemerken, daß fast alle Stücke entweder goldgrüne bis rein grüne Flügeldecken und einen blauvioletten Halsschild haben oder rein blauviolett sind. Die Beine sind stets violettblau bis violett. Die Verbreitung der Subspezies ist leider erst durch wenige Fundorte belegbar. Jacoby gibt sie aus Kiukiang an. Von diesem Fundort habe ich sie auch in größerer Zahl vom Juni 1887 vor mir (7 B.M. und 2R. zweifarbig, 7 B. M. und 1 R. blau). Ferner liegt sie mir vor von Tsingtau (2 R., blau) und aus verschiedenen Teilen der Provinz Huangtung, wo sie R. Mell. kürzlich zahlreich gesammelt hat; dieses letztere Material enthält auch Stücke von der carbunculus- Färbung; es ist mir aber erst nach der Präparation zugänglich. Solche Stücke von der carbunculus-Färbung habe ich vor mir noch von Tsingtau (1 R.) und von Hongkong (1 B.M. v. Faber leg.). II. Subsp. carbunculus Hope Sie teilt die Glätte des Körpers, die geringe Halsschildpunk- tierung mit ihrer Vorgängerin, doch ist sie stets zweifarbig. Die Halsschildfärbung schwankt vom reinsten kräftigen Grün über Blau bis Tiefviolett, die der Beine ist meist um eine Nüance dunkler, oder auch ebenso, die Flügeldecken sind hellkupfern, rosigkupfern bis purpurrot (bei den Yünnanexemplaren). Ich habe ein blaues Stück aus Assam im B. M. Das Verbreitungsgebiet stellt den nordwestlichen Teil des- jenigen der Art dar. Ich habe sie im B.M. aus Ind. or. (1, ex coll. Muiszech), aus Kohima in Assam (2, coll. Weise) und aus Tali in Oberyünnan (2, coll. Weise), im I. M. vom Darjeeling-Distrikt (7, Atkinson leg., 3, Lord Carmichaels leg.), von Kurseong, 5000’ hoch, Osthimalaya (1, Lynch, leg.), Buxa, Bhutan Dooars (1), Nordkhasiahills (2, H. H. Godwin-Austen leg.) und 5 ohne spe- ziellen Fundort, bei R. ist sie schließlich aus: Lamin (Assam, 2), aus Schillong (Assam, 1) und aus Kurseong (Nordbengalen, 1). Aberrante Formen der carbunculus-Rasse aus Yünnan. Ich möchte im einzelnen hier noch zwei Stücke des B. M. erwähnen, die aus Yünnan stammen und ursprünglich in der coll. J. Weise des Museums steckten. Das eine ist viel rauher skulptiert, leicht rissig gerunzelt auf den Flügeldecken und an Punkten des Halsschildes reicher, die Flügeldecken sind prachtvoll rosig purpur- rot, etwas heller als bei den vorher erwähnten Yünnanstücken. Die andere Form ist nach einem völlig analogen Stück von Jacoby (1904) als S. humeralis n. sp. bereits beschrieben, das aus Mui-Tsi 1. Heft 134 Dr. H. Kuntzen: (Tonkin) stammte. Das mir vorliegende Stück dieser Form ist ganz matt, fast ganz schwarz bis auf die Flügeldeckenschultern, die die schöne rote Färbung der Yünnan-Form der Art noch ver- raten. Die Punktierung der Flügeldecken und des Halsschildes ist sehr fein und ebenso zahlreich wie bei der carbunculus sonst. III. subsp. feteli Lac. Bei dieser Form, der S. pygmaea Lac. gleich ist, ist die J- Schenkelbildung meist sehr extrem, so daß man nach den SS den Eindruck hat, als ob man verschiedene Arten vor sich hätte. Ich kann, trotzdem im allgemeinen, besonders auf der Vorderhälfte und an den Seiten die Punktierung des Halsschildes dichter als bei den vorhergehenden beiden Formen ist, mich doch nicht zu der Auffassung dieser Tiere als Spezies entschließen, wozu vor allem noch der Umstand beiträgt, daß sie völlig für die beiden andern vikariiert und mit ihnen den Bau des Forceps teilt. Parallel mit der Halsschildskulptur zeigt auch die der Flügeldecken eine stärkere Entwicklung der Skulptur, die sich durch eine mehr oder weniger deutliche Runzelung, die ziemlich verworren ist, bei stärkerer Vergrößerung kennzeichnet, ohne daß darum die Zahl der Punkte größer ist. Sagra brevipes Jacoby (1889) von Kaurakaik in Tenasserim stimmt mich etwas mißtrauisch nach allen den traurigen Er- fahrungen, die ich und andere mit Jacoby gemacht haben. Er sagt von ihr (deutsch): ‚Die wohl ausgezeichnete Art unter- scheidet sich von allen andern Arten des Genus durch seine be- merkenswert kurzen J-Hinterschenkel, seine erweiterten Mittel- schienen und durch das glatte erste Abdominalsegment‘. Ich habe das Bedenken, daß Jacoby ein einziges kräftig geschenkeltes blaues & von der S. peteli vor sich gehabt hat. Die Betonung der Mittelschienenerweiterung und die Tatsache, daß ich ein Assam- stück und mehrere Malakkastücke gesehen habe, sprechen un- mittelbar dafür. Siekann demnach wohl unbedenklich als Synonym zur Petelirasse aufgefaßt werden. Die Verbreitung der Subspezies ist sehr charakteristisch: Im B.M. steckt sie aus Java (durch Buquet, 2 bDlaugrüne, 1 messinggrün mit hellkupfernen Flügeldecken), von Perak (3, Grubauer, leg., 3 andere, alle blau), Montes Mauson in Tonkin, April—Mai (4, Fruhstorfer, leg., 1, blau), Than-Moi, Tonkin, Juni— Juli (id. leg. 2, blau und grünblau), Oberlangkat, Deli, Sumatra (Reinsch, leg., 1, mit stärkerer und zahlreicher Punktierung); im I. M. aus Perak (1, grünblau) ; bei R. von Semarang auf Sumatra (Drescher, leg., einerseits im III., IV., V. und VI., andererseits im XI. und XII. Monat, 3 tiefrot-kupfern mit grünen bis messingeren Beinen, 3 grün mit Messingschimmer, 11 rein grün bis bläulichgrün, 2 grün- blau, eins davon mit sehr reicher Flügeldeckenskulptur), Java (2, grün mit Messing und blaugrün), und Batavia (1, grünblau). ° Zur Kenntnis der Sagra-Arten. 135 IV. subsp. mouhoti Baly Auch bei dieser Form möchte ich nicht die ‚‚Spezies‘-Berech- tigung anerkennen. Zwar ist sie im großen ganzen gestreckter. die Skulptur der Flügeldecken. und die Punktierung des Hals, schildes im allgemeinen auffallend grob und dicht, die Färbung sehr einheitlich, und trotzdem sind Beine und Forceps von den andern Formen der Art so wenig verschieden, daß man bei der großen Variabilität dieser Merkmale dieselben Eigenschaften auch hier und da wieder findet. Ferner gibt es in allen Eigenschaften sehr deut- liche Übergänge, vor allem zur vorigen Form, wie mich ein Stück der mouhoti besonders deutlich lehrt, das man ebensogut als deieli betrachten kann. Auffallenderweise hat auch noch Fruhstorfer beide Formen bei Than Moi gefangen, bei so nahe verwandten Formen immer verdächtig, daß hier die Skulptur- und Färbungs- formen, wie bei so vielen Chrysomeliden, sehr individueller Natur sind. Trotzdem kann diese Form rassenmäßigin andern Gegenden ausgebildet sein. Ich habe von der mouhoti echter Färbung mit violetter Naht nur 4 Stücke vor mir: 1 Montes Mauson, B. M., 2 Than Moi, B. M., in Tonkin (Fruhstorfer, leg.) und 1 Cambodja, R. Ein Carin-Cheba- stück im B. M. zeigt diese Naht nicht und hat auch glättere Hals- schildskulptur, aber wieder die gestreckte Gestalt der echten mouhoti. Systematisches Verzeichnis der asiatisch-papuanischen Sagra-Arten. 1. S. bugueti Lesson. 2. S. superba Lacordaire. 3. S. femorata Drury. a) subsp. femorata s. str. a) ? forma nigra: abdominalis Jacoby. b) Andamanenform. c) Unterrasse Puncticollis Jacoby. b) subsp. tonkinensis Kuntzen. c) subsp. $urpurea Lichtenstein. d) subsp. emdyrea Lacordaire. e) subsp. Weberi Lacordaire. a) Die Nordostform der Weberi. f) subsp. dentipes Fabricius. . papuana Jacoby. . vugulidennis Weise. . pfeifferi Baly. . Jansoni Baly. . fulgida Weber. a) subsp. fulgida s. str. b) subsp. carbunculus Hope. a) Rauhe Form der carbunculus-Rasse. b) forma humeralis Jacoby. c) subsp. Peteli Lacordaire. d) subsp. mouhoti Baly. en Lunwnunın 1. Heft 136 Embrik Strand: H. Sauter’s Formosa - Ausbeute. Apidae. II. 3) Von Embrik Strand. Gen. Prosopis F. Prosopis transversicostata Strand cum var. rugatula Strand und ab. chippensis Strd. n. ab. Von Kankau VII. liegteineinzigesg vor, dasalsgenau der Haupt- form angehörig bezeichnet werden kann; auch in der gelben Färbung der Tarsen stimmt es mit der Type überein. Zwei weitere dd eben- daher stimmen durch die hellen Tarsen mit der Hauptform überein, während die Basalarea besser mit der var. rugatula Strand überein- stimmt, jedoch etwas intermediär ist. — Dann liegen eine Reihe 99 vor, die in der Struktur der Basalarea als mehr oder weniger ausgeprägt rugatula sich kennzeichnen, während sie von den dd abweichen durch schwarze Tarsen, ein wenig bedeutendere Größe, schwarzen Fühlerschaft, unten nur leicht gebräunte Fühlergeißel und unter sich weiter getrennte gelbe Flecke des Gesichts. Diese 22 stammen größtenteils von Taihorin I. und 7. VIII., während zwei Exemplare von Kankau (Koshun) VI. sind. — Ferner zwei 2% von Chip-Chip II. und eins von Taihorin V., die sich durch je einen kleinen gelben Fleck auf den Seitenlappen des Scutellum aus- zeichnen. Basalarea von derselben Form wie rugatula. Diese Form nenne ich ab. chippensis m. — Dies Material scheint mir jedenfalls bestimmt dafür zu sprechen, daß rugatula von transversicostata nicht spezifisch verschieden ist, ferner, daß erstere bei weitem häufiger als transversicostata ist, weshalb es besser gewesen wäre, wenn rugatula als die Hauptform betrachtet wäre. Eine nahe verwandte Art ist Prosopis mediolucens Cockll., ebenfalls von Formosa, die sich aber unterscheidet u. a. durch einen gelben Supraclypealfleck, der hier bei transversicostata ganz fehlt, Flagellum soll oben ‚„dork ferruginous“ und unten „pale ferruginous‘ sein, Mesonotum ist hier ganz matt, bei mediolucens dagegen „shining“, etc. Beiden Arten gemein sind die eigentüm- lichen Querrippen der Basalarea. Prosopis odontophora Strd. n. Sp. Ein $ von Kankau (Koshun) VII. Schwarz; gelb sind: Clypeus, der durch eine ganz feine schwarze Linie von dem aus zwei nebeneinander gelegenen gelben Flecken gebildeten Supraclypealzeichen und von den fast bis ins Niveau der Spitze des Fühlerschaftes reichenden, ebenfalls gelben, innen 1) I. Teil ist erschienen in: Supplementa Entomologica II, p. 23 sq. (1913), II. Teil in: Arch. f. Naturg. 1913, A. 12, p. 147-171. H. Sauter’s Formosa-Ausbeute. Apidae III. 137 etwas ausgerandeten Orbitalflecken getrennt wird, ferner sind gelb: Fühlerschaft, Pronotum, Mandibeln mit Ausnahme der Spitze, ein Fleck auf Labrum, Schulterbeulen, Vorderhälfte der Tegulae, der größte Teil der Tibien, die Spitze der Femora. Fühlergeißel rotbraun, oben, abgesehen von der Spitze, schwärzlich. Die Flügel sich schwach rauchig getrübt, mit schwarzbraunem Geäder und stark irisierend. — Die feine weiße Behaarung ist an Mesopleuren und Pectus ziemlich deutlich, am Metathorax auch leicht erkennbar, auf dem Mesonotum dagegen läßt sich nur in schräger Ansicht eine feine Behaarung erkennen. Die Abdominalsegmente I—IV mit feinen, rein weißen, mitten breit unterbrochenen Hinterrand- haarbinden. Besonders charakteristisch ist diese Art dadurch, daß der Bauch mitten mit zwei kräftigen Zähnen bewehrt ist; diese sind in Querreihe angeordnet, unter sich um reichlich ihre Länge entfernt, seitlich zusammengedrückt, am Ende ab- gerundet, ganz leicht divergierend, im Profil schwach nach vorn konvex gebogen erscheinend. — Die erste Kubitalquerader ist dem Flügelmal ein klein wenig näher als der zweiten Kubitalquerader. Die erste rücklaufende Ader ist mit der ersten Kubitalquerader subinterstitial. Basalader gleichmäßig schwach gekrümmt. Fühlerschaft zu einem Augendeckel erweitert, der wenig länger als breit, abgerundet und subellipsenförmig ist. Kopf + Thorax 2,8 mm, Abdomen 3 mm, Flügel 4,5 mm lang. Prosopis taihorinica Strd. n. Sp. Ein 2 von Taihorin I. Schwarz; gelb sind: ein kleiner runder Fleck an der Mitte des Vorderrandes vom Clypeus, dreieckige, oben und unten ziemlich zugespitzte, die Basis der Fühler nur ganz wenig überragende Orbitalflecke,’ das in der Mitte schwarze Pronotum, die Schulter- beulen, die vordere Hälfte der sonst braunschwarzen Tegulae, ein Fleck in der Basalhälfte der Tibien. Fühlergeißel unten nur schwach gebräunt. Flügel etwas angeraucht, mit braunschwarzem Geäder, stark irisierend. Der Kopf ist so breit wie Thorax, von vorn gesehen etwa kreis- förmig, die Augen innen nur mit schwacher Andeutung einer Aus- randung; Clypeus flach mit geradem, schwach erhöhtem und leicht glänzendem Vorderrand, sonst matt, dicht und fein chagriniert und ziemlich dicht mit großen, aber seichten Punktgruben besetzt; Stirn und Scheitel ganz matt, sehr dicht und kräftig punktiert, auch um die Ozellen nicht glänzend. Auch der ganze Thorax matt, auffallend kräftig und dicht punktiert, die Zwischenräume und die Gruben selbst fein chagriniert oder retikuliert. Skutellum flach, durch eine auffallend deutliche Furche, die aber nicht den Seiten- rand erreicht, vom Mesonotum getrennt. Basalarea mit Längs- rippen, die aber nicht ganz regelmäßig und z. T. durch Quer- und Schrägrippen unter sich verbunden sind; unweit der Basis und parallel dazu verläuft über das ganze Feld eine zwar wenig regel- 1. Heft 138 Embrik Strand: mäßige, aber ganz charakteristische Ouerrippe. Auch der Stutz ist matt, dicht chagriniert und wchl auch punktiert erscheinend. Das ganze Abdomen glatt und stark glänzend, oben wie unten. — Das erste Geißelglied ist reichlich so lang wie das zweite und dieses ist deutlich länger als das dritte. — Die erste Kubitalquerader ist von dem Stigma weniger als von der zweiten Kubitalquerader entfernt und mit der ersten rücklaufenden Ader interstitial oder subinterstitial. Nervulus ist interstitial. Körperlänge 6 mm, Flügellänge 5 mm. Prosopis Sp. Von Taihorin I. liegt ein Exemplar, leider ohne Abdomen und mit defekten Fühlern, vor, das mit keiner der anderen hier behandel- ten Arten konspezifisch sein dürfte, wenn es auch an vorhergehende Art erinnert. Es hat aber keinen gelben Clypeustleck und Pronotum ist ganz schwarz, die Tarsen sind gelblich, die Flügel weniger an- geraucht, die erste Kubitalquerader ist vom Stigma und von der zweiten Kubitalquerader gleich weit entfernt, die Größe geringer (Kopf + Thorax 2,5 mm lang). Bei dem Zustand des Exemplars läßt leider auch die Geschlechtshingehörigkeit sich nicht feststellen. Ob das & zu Pros. taihorinica m. ? Gen. Allodape Lep. Allodade marginata Sm. Un. von Kankau (Koshun) IV. Gen. Ceratina Latr. Ceratina kosemponis Strand. Zwei Exemplare von Suisharyo X. Ceratina hieroglyphica Sm. v. Morawitzi Sickm. Zwei Exemplare von Suisharyo X. Ceratina fumipennigera Strand n. sp. Zwei 22 von Suisharyo X. 1911. Diese Form könnte als @ zu Cer. kankauensis Strand oder Cer. Sauteri Strd. gehören; ich bin nämlich jetzt geneigt anzu- nehmen, daß das 9, das ich im ersten Teil dieser Arbeit (p. 41), allerdings als ganz fraglich, mit Cer. Sauteri Strd. $ vereinigte, in der Tat damit nichts zu tun hat. — Da die Zugehörigkeit zu einer der beschriebenen Arten nicht mit Sicherheit festzustellen ist, dürfte es besser sein, die Art vorläufig als neu zu beschreiben, statt sie aufs Geratewohl mit einer anderen vereinigen. Körperlänge 6 mm, Flügel 4 mm lang. Tiefschwarz, stellenweise schwach grünlich oder bläulich schimmernd. Clypeus in der Mitte mit einem kommaförmigen, oben zugespitzten Längsfleck, der den Vorderrand nicht erreicht. Schulterhöcker weißlichgelb. Sonst keine Zeichnungen, auch die Fühlergeißel nicht unten gerötet. H, Sauter’s Formosa-Ausbeute. Apidae III. 139 Der Kopf ist reichlich so breit wie Thorax, nicht oder kaum länger als breit. Die inneren Augenränder nach unten fast unmerklich konvergierend. Das Gesicht unterhalb der Antennen dick, gewölbt, der Scheitel dagegen abgeflacht. Der sonst glatte und stark glän- zende Clypeus ist am Vorderrande der Quere nach niedergedrückt und matt sowie daselbst jederseits mit drei oder vier größeren Punktgruben, ferner findet sich eine Reihe solcher Gruben am Seitenrande des Clypeus. Der Scheitel mit einer Punktreihe am Hinterrande und mit vereinzelten Punkten um die Ozellen. Meso- notum überall glatt und stark glänzend erscheinend, zeigt jedoch unter dem Mikroskop randwärts deutliche Punktierung, die am Hinterrande sogar ganz dicht ist, während die der Seitenpartien des Vorderrandfeldes nicht dichter ist als daß sie glänzend sind. Skutellum ebenfalls glatt und stark glänzend, am Vorderrande jedoch dicht und fein, sonst kräftiger, aber spärlich punktiert. Die Basalarea ganz matt, dicht und kräftig retikuliert, flach, ohne Randwulst. Der Stutz erscheint etwas glänzend. Abdcmen glatt und stark glänzend, insbesondere auf dem unpunktierten Basal- segment, während die folgenden Segmente zwar spärlich, aber doch auch mit einer einfachen Lupe erkennbar punktiert sind. Die hintere Hälfte des Abd»men ziemlich lang und kräftig behaart. Wangen schmal, unpunktiert. — Flügel gleichmäßig schwach angeraucht und zwar im Saumfelde am deutlichsten, irisierend und gelblich schimmernd, mit schwarzem Geäder und Flügelmal. Nervulus interstitial. Die erste Abscisse der Kubitalader nach hinten ganz leicht konvex gebogen. Die erste rücklaufende Ader mündet im distalen Drittel der zweiten Kubitalzelle ein; letztere ist subtriangulär, oben (vorn) fast in einen Punkt zusammenlaufend, reichlich so lang wie hoch. Die dritte Kubitalzelle ist auf der Kubitalader etwa so lang wie die erste, aber kürzer als die zweite. Die zweite rücklaufende Ader mündet am Ende des zweiten Drittels der dritten Kubitalzelle in diese ein. Gen. Tetralonia Spin. Tetralonia (?) hoozana Strd. n. sp. Ein $& von Hoozan IX. 1910. Dies Tier ist gewissermaßen ein Mittelding zwischen Tetralonia und Anthophora. Eine Anthophora kann es aber nicht sein, weil die Ozellen in gerader oder fast gerader Reihe angeordnet sind (bei Anthophora bilden sie bekanntermaßen ein ausgesprochenes Dreieck)2). Für ein Tetralonia-Männchen sind aber die Antennen eigentlich viel zu kurz; schon dadurch läßt die Art sich leicht von der sonst offenbar sehr ähnlichen Tetr. himalayensis Rad. unter- 2) Anm. Die von Friese in: Verh. Zool.-bot. Ges. Wien 1911, p. 127, beschriebene Anthophora Sauteri n. sp. ist eher zu Tetralonia zu stellen, weil die Ocellen, wenigstens beim 9, kein Dreieck bilden. In meiner Be- sprechung der Art im I. Teil dieser Arbeit (in: Supplem. Entomol. II, p. 51) habe ich leider unterlassen, dies Moment hervorzuheben. 1. Heft 140 Embrik Strand: scheiden. — Von Ancyla Lep. abweichend dadurch, daß die hinteren Metatarsen des $ kaum so lang wie die folgenden Tarsenglieder zusammen sowie nicht gekrümmt sind, ferner ist der Clypeus vor- stehend und”die Körpergröße ist bedeutender als bei den bisher bekannten Ancyla; soweit ohne Präparation erkennbar, sind die Mundteile ziemlich kurz. — Das zweite Geißelglied ist kaum so lang wie das dritte und auch nicht dünner, das Tier somit, sowie durch die unter sich weit entfernten und subparallelen Augen von Meliturga Latr. leicht zu unterscheiden. Es ist ganz wahrscheinlich, daß für dies Tier eine neue Gattung aufgestellt werden muß (die eventuell den Namen Tetraloniordella m. bekommen möge) ; um dies mit Sicherheit zu entscheiden, wäre aber die Kenntnis auch des 9 eigentlich nötig. Aber auch wenn dies eine typische Tetralonia sein sollte, dürfte die neue Benennung als Untergattungsname verwendbar sein. Schwarz; Mandibeln leicht gebräunt in der Mitte, Labrum an der Basis beiderseits gerötet, Fühlergeißel unten schwach gebräunt, Tegulae bräunlichgelb, die hintere Hälfte der Abdominal- segmente gerötet, die Tarsen leicht geb:äunt. Flügel gleichmäßig schwach angeraucht und etwas gelblich schimmernd, Geäder und Mal braunschwarz. Der ganze Kopf hell graugelblich behaart und zwar auch auf dem Labrum lang abstehend, auf dem Clypeus außerdem mit anliegender Behaarung. Thorax sehr dicht und ziemlich lang ab- stehend behaart und zwar auf dem Rücken orangegelblich, an den Seiten und unten heller behaart; die Skulptur daher nicht erkennbar. Rückensegmente des Abdomen mit feiner, kurzer, anliegender, nicht dichter, goldgelber Behaarung, die auf der helleren Hinter- hälfte der Segmente kaum heller als auf der basalen ist, als Gesamt- eindruck heben die helleren Binden sich daher wenig von der Grundfarbe ab. Die Bauchsegmente verhalten sich wie die Rückensegmente, jedoch ist ihre Behaarung in der Endhälfte leicht abstehend und die Segmente II und III zeigen außerdem eine schmale helle Basalhaarbinde. Die Beine kurz und spärlich messinggelblich behaart. Kopf schmäler als Thorax, aber breiter als lang, mit großen, vorstehenden, subparallelen (nach unten ganz schwach konver- gierenden), innen nicht ausgerandeten Augen und stark vorste- . hendem, vorn mitten jedoch abgeflachtem Clypeus, dessen Kontur, in Ansicht von der Scheitel, fast trapezförmig erscheint, im Profil scheint die Vorderfläche des Clypeus mit dem Labrum fast einen rechten Winkel zu bilden. Letzteres beiderseits an der Basis höckerig, am Vorderrande (im Profil gesehen) leicht vorstehend. Die Antennen überragen die Mitte des Mesonotum, die Geißel zylindrisch, nur das erste und die Basis des zweiten Gliedes etwas dünner als die übrigen; das zweite Geißelglied ist etwa dreimal so lang wie das erste. Abdomen erscheint in Draufsicht an der Basis breit quergeschnitten, am Ende zugespitzt, das letzte Tergit an H. Sauter’s Formosa-Ausbeute. Apidae III. 141 der Spitze mitten leicht eingeschnitten. — Die dritte Kubitalzelle ist oben (vorn) so breit wie hinten, die zweite Kubitalquerader ist kurz unterhalb der Mitte stark saumwärts konvex gebogen, die zweite Kubitalzelle ist auf der Radialader nur halb so lang wie auf der Kubitalader. Körperlänge 13,5, Flügellänge 10 mm. Gen. Nomada Scop. Nomada leucotricha Strnd. n. sp. Ein $ von Suisharyo 7. XI. Erinnert an N. flavogutiata Kby. — Schwarz, mit gelben, braungelben und rötlichen Zeichnungen. Gelb sind: Mandibeln mit Ausnahme der braunen Spitze, Labrum, eine Vorderrandbinde des Clypeus, die inneren Orbitae bis oberhalb der Fühlerbasis, die äußeren Orbitae und zwar schmäler und nicht ganz so hoch wie die inneren, Wangen, Schulterhöcker, Pronotum, zwei Flecke unten auf den Mesopleuren, zwei große, runde, unter sich schmal getrennte Flecke auf dem Stutz, je ein Fleck an jeder Seite der dorsalen Abdominalsegmente, von welchen Flecken diejenigen des zweiten Segments die größten, die anderen mehr oder weniger punktförmig und undeutlich sind, je eine Querbinde auf den Ventralsegmenten, von denen die des ersten Segments nur durch einen Fleck vertreten ist, während die des zweiten Segments die deutlichste ist, endlich sind die Coxen vorn und außen gelb, sowie das Endsegment. Sonst sind die Beine bräunlichgelb, jedoch die Innen- und Hinterseite der Coxen schwärzlich; ferner sind bräunlichgelb: Skutellum, Postskutellum, Tegulae, Schaft der Fühler, die sonst schwarz und unten bräunlich sind, die Dorsalsegmente sind mit je einer rötlich- bräunlichen, höchst undeutlichen Schattenbinde versehen, während die Ventralsegmente, abgesehen von den gelben Binden, ganz rötlich gefärbt sind. — Flügel subhyalin mit schmaler, um ihre eigene Breite von den Kubitalzellen entfernter, rauchbrauner Saumbinde und schwarzbraunem Geäder und Flügelmal. Spärlich weißbehaart sind: Gesicht von unten bis zur Fühlerbasis, Unter- und Hinterseite des Kopfes und des Thorax und die Seiten des letzteren. Kopf und Thorax matt, dicht und kräftig punktiert. Das dritte Fühlerglied ist kürzer als das vierte, aber etwa doppelt so lang wie das zweite; das Endglied ist ein klein wenig länger als das vorher- gehende. Die Punktgruben des Mesonotum sind unter sich durch meistens linienschmale Zwischenräume getrennt und erscheinen daher z. T. eckig. Mesonotum vorn mit kräftig eingedrückter Medianlängslinie. Das als ein kräftiger, etwa bohnenförmiger QOuerhöcker erscheinende Skutellum fällt an den Seiten senkrecht ab und geht daselbst in eine glänzende, mit feinen Längsrippen versehene Einsenkung über; es ist kräftig punktiert und in der Mitte der Länge nach ganz schwach niedergedrückt. Die Basalarea ist dicht gekörnelt und zeigt außerdem feine, wenig regelmäßige Längsrippchen; nach hinten geht sie, dreieckig zugespitzt, all- 1. Heft 142 Embrik Strand: mählich in die Medianeinsenkung des schrägen Stutzes über. — Körperlänge 6,5 mm, Flügellänge fast 6 mm. Nomada anpingensis Strnd. (var. ? swisharyonis Strd.). Ein Pärchen von Suisharyo 7. XII., zwei d& ebenda X. 1911. Das ® weicht von N. andingensis Strd. durch folgendes ab: Clypeus ist in der Basalhälfte schwarz, die ganzen inneren Orbitae sind bräunlichgelb, Skutellum ist gelb, ein roter Fleck jederseits auf dem Metathorax fehlt, alle Coxen sind teilweise geschwärzt, an den Beinen III haben die Femoren und Tibien je einen schwarzen Längsstreifen, während die Metatarsen und Tarsen ganz oder fast ganz geschwärzt sind, die gelben Rückenzeichnungen des Abdomen sind kleiner bezw. weniger deutlich, die Bauchseite hat keine gelbe Zeichnungen, sondern ist bloß schwarz und rot ge- zeichnet. Das Männchen (Type ist das Exemplar vom 7. XII.) ist 6,5 bis 7 mm lang und etwas dunkler als das Weibchen, die Gesichts- zeichnungen sind reiner gelb und schärfer markiert, auf dem Clypeus nur als eine Vorderrandbinde erscheinend, Supraclypeal- raum nicht gefleckt, nur die untere Hälfte der inneren Orbitae und die äußeren überhaupt nicht gelb, die Fühler oben schwarz, unten ist der Schaft gelb, die Geißel rötlichbraun, Grundfarbe von Kopf und Thorax reiner schwarz, Schulterbeulen und Tegulae mehr bräunlich und teilweise schwarz, Mesonotum einfarbig schwarz, Pronotum scheint nur ganz schwach angerötet zu sein, Skutellum ist einfarbig gelb, aber das Postskutellum hat nur einen gelben Medianfleck, wegen der dunkleren Grundfarbe des Abdominal- rückens erscheinen die gelben Flecke des zweiten Segments noch schärfer markiert als beim 2, während die übrigen hellen Zeich- nungen desselben mehr oder weniger verwischt sind, die Femora und Tibien aller Beine mehr oder weniger schwarz gezeichnet, dagegen sind die hinteren Metatarsen weniger schwarz gefärbt als beim 9. Das zweite und erste Geißelglied verhältnismäßig noch kürzer als beim 9. Sollte die hier beschriebene Form, deren Type in erster Linie das & sein möge, von N. anpingensis abzutrennen sein, so könnte sie sussharyonis m. heißen. Die männlichen Cotypen stimmen in Färbung und Zeichnung eigentlich besser mit dem hier beschriebenen $ als mit der männ- lichen Type überein. Nomada rhinula Strd. n. Sp. Zwei 9, zwei d Suisharyo X. 1911. Q. Ähnelt N. anpingensis m., ist aber kleiner (Körperlänge 5 mm, Flügellänge 4 mm), gelbe Zeichnungen fehlen ganz und die roten sind so dunkel, daß sie wenig auffallen, etc. Die Artver- schiedenheit ist mir aber dennoch etwas fraglich. Eine weitere ähnliche Art ist N. distinguenda Mor. H. Sauter’s Formosa-Ausbeute. Apidae III. 143 Mattschwarz; rot sind: Mandibeln mit Ausnahme der Spitze, Labrum, Clypeus (an der Basis dunkler), die inneren und äußeren Orbitae, Fühler (oben jedoch geschwärzt mit Ausnahme der Spitzen), Pronotum (nur an beiden Enden leicht gerötet), Skutellum, Post- skutellum, Tegulae, Schulterbeulen, die Mesopleuren größtenteils, die Beine, die jedoch an Coxen, Femoren, Tibien und Metatarsen mehr oder weniger geschwärzt sind, das erste und zweite Tergit rot, jedoch das erste an der Basis und das letzte am Ende undeutlich angeschwärzt, ferner das fünfte und sechste Segment rot. Flügel subhyalin mit einer dunkelgrauen Saumbinde, die an der Flügel- spitze um ihre eigene Breite von der dritten Kubitalzelle entfernt ist und sich am Vorder- und Hinterrande linienschmal gegen die Wurzel verlängert. Geäder und Flügelmal schwärzlich; die Flügel stark irisierend. Die Behaarung des Gesichtes sehr spärlich, weiß mit einigen gelblich angeflogenen Haaren und so ist sie auch, soweit erkennbar, am übrigen Körper, jedoch trägt der Stutz unten jederzeit einen runden, dichten, silbergrauen Haarfleck. Kopf breiter als lang, das Gesicht ohne die Augen jedoch reichlich so lang wie breit. Mandibeln einfach. Das dritte Antennen- glied so lang wie das vierte und dreimal so lang wie das zweite. Mesonotum schwach glänzend, weil die ganz schmalen Zwischen- räume der auffallend großen und tiefen Punktgruben glatt sind. Skutellum nicht stark erhöht und wenig scharf abgesetzt, mit recht deutlicher und dunklerer Mittellängseinsenkung und ebenso kräftiger Punktierung wie Mesonotum. Basalarea kräftig und un- regelmäßig gerunzelt-retikuliert, matt, hinten stumpf dreieckig. Ab- domen glatt und stark glänzend, ganz oder fast ganz unpunktiert, äußerst fein nadelrissig. Die erste rekurrente Ader mündet ganz kurz hinter der Mitte der zweiten Kubitalzelle in diese ein, die zweite rekurrente Ader mündet deutlicher hinter der Mitte in die dritte Kubitalzelle ein. Das & zeichnet sich wie das 9 durch sein mitten breites, an beiden Enden plötzlich und stark zugespitztes Abdomen aus, wodurch es sich schon von Nomada leucotricha m. unterscheidet. Schwieriger ist es von N. anpingensis m. (var. suisharyonis m.) zu unterscheiden und meine obige Bemerkung, daß die Artver- schiedenheit dieser beiden Formen etwas fraglich ist, bezieht sich hauptsächlich auf die Männchen. Die beiden vorliegenden $& lassen sich allerdings auf den ersten Blick durch geringere Größe und nicht gelbes, sondern rotes und mitten schwarzes Skutellum von anpingensis (v.? swisharyonis m.) unterscheiden, es frägt sich aber, wie zuverlässig diese Merkmale sind. Wie letztere Form, im Gegensatz zu ihren Weibchen, haben unsere beiden Männchen gelbe Flecken auf den dorsalen Abdominalsegmenten und auch das Gesicht ist entsprechend gelb gefärbt. — Sonst weicht das $ nicht wesentlich von seinem Q ab. Die Männchen der beiden fraglichen 1. Heft 144 Arnold Schultze: Zur Kenntnis der ersten Arten haben gleich geformtes, am Ende abgestumpftes und mitten schmal eingeschnittenes Analsegment. * * * Das ganze Material, inklusive Typen, gehört dem Deutschen Entomologischen Museum in Dahlem-Berlin. Zur Kenntnis der ersten Stände von einigen west-undzentralafrikanischenHeteroceren. Von Arnold Schultze. (Hierzu Tafel I—III.) Die nachstehend veröffentlichten biologischen Beobachtungen liegen zum größten Teil viele Jahre zurück. Der Grund für die reichlich verspätete Publikation ist der, daß mir erst jetzt durch das dankenswerte Entgegenkommen des Verlags ermöglicht wird, wofür ich vergeblich in all diesen Jahren an andern Stellen Interesse und Förderung gesucht habe. Der Hauptwert meiner Beobachtun- gen liegt nämlich in den sie ergänzenden biologischen Aquarellen, die unter besonders schwierigen Verhältnissen während eines mehr- jährigen afrikanischen Lagerlebens in Urwald und Steppe ent- standen sind. Für die einwandfreie Vervielfältigung solcher Aquarelle hat sich leider die heute meist ausgeübte Dreifarben- drucktechnik — von den kostspieligsten Verfahren abgesehen — als wenig geeignet erwiesen, wofür ich weiter unten ein sprechendes Beispiel anführen werde. Es kam deshalb für meine Arbeiten nur die Farbenlithographie in Betracht, ohne deren Anwendung mir eine Wiedergabe aller Einzelheiten nicht denkbar schien. Ich hatte mich bereits entschlossen, die Beobachtungen ohne Tafel- beigabe der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, als ich zu meiner Freude an dieser Stelle die gesuchte Unterstützung fand, wofür ich dem Verlage hiermit meinen Dank ausspreche. Meinen Ausführungen liegen in erster Linie die Beobachtungen zugrunde, die von mir während der Jahre 1905/06 im Urwald- gebiete Nordwest-Kameruns und den nördlich angrenzenden Gras- hochländern gemacht wurden. Mehrere Gründe veranlassen mich aber, die dort gewonnenen Resultate durch einen Teil dessen zu ergänzen, was ich bereits 1903/04 im Steppengebiete Nord-Kameruns (Adamaua und Bornu) über die Lepidopterenfauna jener Gegenden beobachten konnte. Diese Beobachtungen sind zwar bereits von Herrn Professor Dr. Chr. Aurivillius in einer reich mit Tafeln ausgestatteten Publikation (Ark. f. Zool., Bd. 2, Nr. 12 [1905], „Lieutenant A. Schultzes Sammlung von Lepidopteren aus West- afrika‘) veröffentlicht worden. Da ich selbst indessen von der Wichtigkeit einzelner Punkte damals noch nicht genügend Kennt- Stände von einigen west- und zentralafrikanischen Heteroceren. 145 nisse besaß, unterließ ich leider, dem Herrn Autor über dies und jenes Mitteilung zu machen, das hinsichtlich der Biologie oder Systematik von Wert gewesen wäre. Dies Versäumnis soll hier nachgeholt werden. Schließlich habe ich es für nützlich gehalten, auch die Beobachtungen mit heranzuziehen, die ich als Mitglied der II. Innerafrikaexpedition des Herzogs Adolf Friedrich zu Mecklenburg während der Jahre 1910/11 sammelte, diese Beobach- tungen aber nur, soweit sie eine Berichtigung früherer Resultate ergaben, weil sie in ihrer Gesamtheit für die Veröffentlichung an anderer Stelle bestimmt sind. Das hier Wiederzugebende umfaßt, geographisch betrachtet, alle die so verschiedenartigen Landschaftscharaktere, welche durch die rein willkürlich gezogenen Grenzen von Kamerun eingeschlossen werden, eines Gebietes, das mit rund 745600 U] km erheblich größer ist als das Deutsche Reich und sich über nahezu 14 Breiten- grade ausdehnt. Die Beobachtungen beziehen sich also auf das tropisch feuchte Urwaldgebiet, das nördlich angrenzende Gras- hochland (1500—3000 m ü. M.), mit einer Lepidopterenfauna ähn- lich der des Ruwenzori und Ruandas, und auf das — räumlich aus- gedehnteste — Steppengebiet, das sich ohne scharfe Grenzen weiter nach Norden anschließt und endlich in den Tschadseeländern faunistisch bereits unverkennbare Beziehungen zu der nahen Saharä und damit dem Mittelmeergebiet zeigt. Es scheint mir nicht überflüssig, etwas darüber zu sagen, unter welchen Verhältnissen meine Beobachtungen zustandegekommen sind. Vorab sei bemerkt, daß sie nur in den wenigen Mußestunden möglich waren, die mir eine sehr umfassende amtliche oder dienst- liche Tätigkeit als Topograph bezw. Schutztruppenoffizier übrig ließ, wenngleich gerade infolge dieser Verhältnisse Gegenden be- sucht werden konnten, die manchem andern Forscher verschlossen bleiben müssen. Die oben kurz skizzierten Gebiete erwiesen sich hinsichtlich der Bedingungen, unter denen gesammelt und beobachtet werden konnte, als recht verschieden. Am schwersten hält es, im Urwald- gebiete biologisches Material zu erhalten, denn die Hauptmasse des den Raupen als Nahrung dienenden Laubes findet sich in der unzugänglichen Region der Baumkronen. Aber auch im Unterholz ist die Suche nach den ersten Ständen der Lepidopteren infolge der wenig günstigen Lichtverhältnisse, des ewig hier herrschenden Halbdämmers, nicht gerade einfach, ganz abgesehen von der hier manchmal obwaltenden schrecklichen Ameisenplage. Die geeig- netsten Ortlichkeiten zum Sammeln sind hier noch die Säume von Lichtungen und breiten Waldwegen. Am besten eignen sich für entomobiologische Studien ent- schieden gewisse Formationen der Steppe; vor allem die sogenannte Obstgartensteppe darf zu manchen Jahreszeiten als ein wahres Dorado für den Sammler bezeichnet werden. Wenn sich hier z. B. Archiv für Naturgeschichte 1914. A. 1. 10 1. Heft 146 Arnold Schultze: Zur Kenntnis der ersten nach den ersten Regengüssen der Frühjahrstornados die Zweige der niedrigen Steppensträucher in junges Laub kleiden, bringt das Klopfen der Äste erstaunliche Mengen der seltsamsten Raupen in größter Mannigfaltigkeit in den untergehaltenen Schirm. Man ist dann schon beim Absuchen weniger Sträucher in Verlegenheit deshalb, wie man den Segen unterbringen soll. Hat man das Glück, während eines Aufenthalts im Lande dauernd auf einer Station zu bleiben, so ist die Möglichkeit gegeben, die gebotene Fülle auszunutzen und nach Herzenslust zu züchten und zu beobachten. Ist man aber, wie ich z. B., während dieser Zeit fortwährend auf dem Marsch und steht einem nur der knapp- bemessene Raum des kleinen Expeditionszeltes für etwaige Zucht- versuche zur Verfügung, so muß man sehr wählerisch sein hinsicht- lich dessen, was man dem ambulanten Zuchtkasten anvertraut. Man kann sich dann meist nur auf die allerinteressantesten Raupen- formen beschränken und nur auf diejenigen, für die aller Wahrscheinlichkeit nach immer das passende Futter zu be- schaffen ist. Nach diesem Prinzip der engsten Auswahl ist schließlich auch die Mehrzahl der Beobachtungen zustande gekommen, deren Resultate hier vorliegen. Wenn es irgend möglich war, versuchte ich, die Objekte, d. h. also zunächst Form und Farbe der Raupen in Aquarellen festzuhalten, wobei ich mir freilich immer vergegen- wärtigen mußte, daß die Chancen, die Zucht bis zum Imago durch- zuführen, recht geringe waren. Es ist mir z. B. mehr als einmal passiert, daß mühsam bis dicht zum Puppenstadium durchgebrachte Raupen innerhalb weniger Sekunden durch Treiberameisen ge- tötet und aufgefressen wurden. Und nur ein ganz geriner Prozent- satz, knapp 10 vom Hundert der erhaltenen Puppen, war es schließ- lich, der die Unzuträglichkeiten des Transports auf den Köpfen der Träger, ohne Schaden zu nehmen, überdauert hat. Durch all diese erschwerenden Verhältnisse wird aber die, angesichts der reichen Kameruner Fauna, geringe Zahl der hier besprochenen Arten moti- viert. Für einige Raupen, die ich nicht bis zum gut entwickelten Imago heranzuzüchten vermochte, konnte gleichwohl die Artzu- gehörigkeit mit einiger Wahrscheinlichkeit festgestellt werden; auch diese sollen hier mit besprochen werden.!) Da meiner Ansicht nach alle bis heute aufgestellten Systeme der Heteroceren nicht befriedigen können, ein solches System über- haupt erst möglich sein wird, wenn die ersten Stände besser als heute bekannt sein werden, so habe ich mich für die Anordnung des Stoffes aus praktischen Gründen, wenigstens soweit es die Familien angeht, an das System gehalten, nach dem die reiche entomologische Sammlung des Berliner zoologischen Museums geordnet ist. 1) Wo die Artzugehörigkeit nicht ganz sicher erwiesen ist, ist dem betr. Namen ein (?) vorangesetzt. Stände von einigen west- und zentralatrikanischen Heteroceren. 147 Fam. SATURNIIDAE?). Subfam. Attacinae. 1. Drepanoptera ploetzi Plötz. Stett. ent. Zeit. XLI, p. 86 (1880). Hierzu Tafel I. Die Raupe dieser Art ist sehr variabel. Normale Stücke (T. I, Fig. a, b) sind prachtvoll zitron- bis goldgelb und spärlich schwarz gezeichnet. Schwarz sind nämlich bei solchen Stücken die Unterseite einschließlich sämtlicher Füße, der glänzende Nackenschild, beiderseits ein vom vierten bis zum letzten Segmente reichender Seitenstreif, in dem die gelben Luftlöcher liegen, zwei rudimentäre Querstreifen auf dem 2. und 3. Gliede, sowie teilweise die Einschnitte zwischen den Gliedern 1—4, der vordere Teil des Nachschiebers, eine kleine kreisrunde, sehr flache Erhöhung auf der Afterklappe und endlich sämtliche Tuberkeln. Diese sind hart, sehr spitz und auf den drei ersten Gliedern am längsten. Die Rückentuberkeln des 11. Gliedes sind zu einem einzigen Dorn mit zwei äußerst feinen Spitzchen vereinigt, wodurch sich die Raupe von ploetzi von den mir bekannten Raupen der andern äthiopischen Attaciden unterscheidet. Lebhaft karminrot sind der hintere Teil des Nachschiebers sowie die wulstige Einfassung der Afterklappe. Der kleine Kopf ist glänzend braun. Neben dieser normalen Form kommen Stücke vor, bei denen mehr oder weniger ausgesprochen von den Seitenstreifen schmälere oder breitere schwarze Querringe ausstrahlen. Ja es gibt sogar vereinzelt ganz schwarze Raupen mit gelbem Seitenstreifen. Die extremste Form war eine schwarze Raupe ohne jede gelbe Zeich- nung, aber mit gelben Tuberkeln bewaffnet. Bei jungen Raupen erscheinen die Zeichnungen weniger deut- lich, da das ganze Tier mit einer ziemlich dichten weißlichen Wachsausschwitzung bedeckt ist. Die Raupe lebt während der Regenzeit an Erythroxylon mannii. Ich habe sie nur an jungen Büschen dieses weitverbreiteten, aber seltenen Urwaldbaumes im dunkelsten Waldesinnern ge- troffen, wo das Tier infolge seiner lebhaften Färbung gleichwohl weithin auffiel. Erwachsen spinnt die Raupe zwischen Blättern einen bräunlichen Kokon (T. I, Fig. c). Der große Falter schlüpft nach 3—4 Wochen Puppenruhe während der späteren Abendstunden und fliegt des Nachts. Am Tage ruht Drepanoptera ploetzi mit auf der Rückenseite zusammengelegten Flügeln— alsoandersalsz.B. Attacus atlas! — im Unterholze. Wenn man den Falter hier aufscheucht, flattert er nach Art einer tagsüber aufgeschreckten Fledermaus mit schwerfälligem Fluge eine Strecke weit, um sich an einer andern geschützten Stelle in Sicherheit zu bringen. 2?) Bei einer natürlichen Gliederung gerade dieser Familie verdienen die ersten Stände weitgehende Berücksichtigung. Für ein lediglich auf deren Beschaffenheit aufgebautes System scheint mir aber das zurzeit vorliegende biologische Material noch zu gering. 10* 1. Heft 148 Arnold Schultze: Zur Kenntnis der ersten Noch sei bemerkt, daß die Raupe dieses seltenen Falters außerordentlich unter Schmarotzern zu leiden hat, doch dürfte andrerseits die grelle Färbung einen guten Schutz gegenüber Vögeln gewähren. 9%. (?) Drepanoptera albida Druce. Proc. Zool. Soc. London. 1886, p. 409, T. 37. Die hierunter beschriebene Raupe hat wie die von Ploetzi harte, spitz kegelförmige, ziemlich lange Dornen, die auf den ersten und letzten Gliedern etwas länger sind. Auf dem 11. Glied sind die Dorsaldornen zu einem einspitzigen Dorn vereinigt. Die Dornen der ersten Glieder sind mit wenigen kaum merklichen Neben- dörnchen bewehrt. Durch diese letzteren beiden Merkmale unter- scheidet sich die Raupe im Habitus nicht unwesentlich von der- jenigen der Drepanoptera ploetzi. Die Grundfarbe der, wie eine Pflaume, fein weißlich bereiften Raupe ist hell smaragdgrün. Schwarz sind: vier Ringe, einer auf Glied 1 (hier breit und die hintere Hälfte des Gliedes einnehmend), je ein schmaler, hinter den Dornen verlaufender auf Glied 2, 3 und 11, ferner je ein großer Fleck auf den Bauchfüßen und einige kleinere Fleckchen auf dem letzten Gliede. Der kleine Kopf ist bräunlich-ziegelrot. Luftlöcher, Füße, Nachschieber, Afterklappe, Nackenschild und Dornen sind schmutzig karminrot. Die Raupe lebt im Urwald auf der rankenden Gattung Paullinia (Sapindacee) und fertigt zur Verwandlung einen stark geleimten gelblichbraunen Kokon zwischen Blättern an. Die einzige Puppe, die ich erhielt, war leider von Schmarotzern besetzt, doch vermute ich, daß sie zu Dre. albida gehört, einem Falter, den ich in der Nähe des Fundorts der Raupe im oberen Crossflußgebiet fing. 3. Epiphora bauhiniae Guer. Ic. Regn. An. (1829), T. 86, Fig. 1 (1844), p. 506. Die Raupe, die bereits in der eingangs zitierten Arbeit von Aurivillius nach meinen Aquarellen abgebildet wurde, unterscheidet sich von den Dredanoptera-Raupen besonders durch die Form der oben abgestumpften Tuberkeln. Die Rückentuberkeln des 11. Glie- des sind zu einer vereinigt. Die untersten Tuberkeln jedes Segmentes sind kleine zinnoberrote Knöpfchen, die andern dagegen ziemlich ‚lange, an der Basis ebenfalls zinnoberrote, oben aber weiße, bezw. schön türkisblaue Zapfen. Im übrigen ist die Raupe hellpapagei- grün, dicht hinter dem Kopf türkisblau gefärbt. Der Kopf ist mennigrot mit türkisblauem Frontdreieck. Die Brustfüße sind hellrot, die Bauchfüße am Ende gelb, rot und hellblau geringelt und tiefschwarz gefleckt. Drei kleine schwarze Fleckchen stehen auch auf jeder Seite der drei ersten Glieder. Die beiderseits mit einen dreieckigen, kobaltblauen Fleck geschmückten Nachschieber sind ebenso wie die Afterklappe rot eingefaßt. Bei der jungen Ständen von einigen west- und zentralafrikanischen Heteroceren. 149 Raupe, die mit einer wachsartigen Ausschwitzung bedeckt ist, sind alle Farben matter. Die Raupe lebt in zwei Generationen zu Anfang (Juni bis Juli) und zu Ende der Regenzeit (September) an verschiedenen Zizyphusarten der Steppengebiete Adamauas und Bornus. Haupt- sächlich handelt es sich hierbei um den bis Palästina verbreiteten, von den Haussas ‚Magalia‘‘ genannten Christusdorn, Zizyphus spina Christi L. und den von den Haussas ‚Kurna‘‘, den Fullahs „Kurneki‘‘ genannten Zizyphus jujuba Lam. Zur Anfertigung der Kokons spinnen die Raupen zunächst zwischen Blättern einige Fäden, die als Stützpunkt für die eiförmigen Puppengehäuse dienen. Die fertigen Kokons hängen schließlich, ähnlich denen der Antherea mylitta, an einer breit und derb gesponnenen Schnur frei von den Zweigen herab; weichen demnach erheblich von den Drepanoptera-Kokons ab. An der pergamentartigen Hülle fallen kleine runde Löcher auf, die offenbar Schlupföffnungen von Schmarotzern vortäuschen sollen. Von den im Juli sich verpuppenden Raupen ergibt ein kleiner Teil bereits nach drei Wochen die Falter, die sofort zur Fort- pflanzung schreiten und die zweite Brut erzeugen. Die andern Puppen überdauern die Trockenzeit zusammen mit den Puppen der zweiten Brut und ergeben etwas lebhafter gefärbte Falter; manche Kokons können fast ein Jahr hängen, ehe sich aus ihnen der Falter entwickelt. Wenn in der Trockenzeit die Zizyphusbüsche größtenteils laublos dastehen, fallen die an ihnen hängenden Ko- kons weithin auf, mehr aber noch an den abgeschlagenen Zweigen, die zum nächtlichen Einfenzen der Viehherden verwandt werden. Die Kokons sind also leicht zu finden. Die Falter schlüpfen des Abends und fliegen des Nachts. Tagsüber ruhen sie mit auf der Rückenseite dicht zusammen- gelegten Flügeln an einem Zweige, gleichen also hierin den Dre- panoptera-Arten. Auch die Raupe von EPiphora bauhiniae wird sehr von Schma- rotzern, Musciden und Ichneumoniden geplagt, doch dürfte auch bei ihr das lebhafte Kolorit als Schreckfarbe nachstellenden Vögeln gegenüber anzusehen sein. 4. Epiphora schultzei Auriv. Ark. f. Zool. II, Nr. 12 (1905), P.30,T.,4, Big. Von dieser Art ist mir die Raupe unbekannt geblieben, dagegen fand ich in Bornu, unweit des Tschadsees, die Kokons gleichzeitig mit denen von bauhiniae an den damals (Dezember, Januar) laub- losen Zizyphus-Sträuchern. Die Kokons sind nicht eiförmig wie die von bauhiniae, sondern mehr von Gestalt einer Flasche, auch erheblich kleiner, aber auf dieselbe Weise mittels eines kurzen Bandes am Zweige befestigt. An den Raupenhäuten, die ich in den verlassenen Kokons fand, konnte ich feststellen, daß die Form und Anordnung der Tuberkeln dieselbe ist wie bei bauhiniae. 1. Heft 150 Arnold Schultze: Zur Kenntnis der ersten Der Falter unterscheidet sich in seinem Lebensgewohnheiten nicht von bauhiniae. Subfam. Saturniinae. 5. Eudaemonia argiphontes Kirb. Trans. Ent. Soc. London 1877, p. 20. Die Raupe dieser Art ist schmutzig weinrot und in der üblichen Anordnung mit harten Tuberkeln besetzt, auf denen bläulichweiße Stacheln stehen. Der kleine Kopf ist braun, das Nackenschild und der Nachschieber sind schwäfrzlich. ) Ich entdeckte diese Raupen zu Anfang der Über- 1979 gangszeit (März) bei Bascho im oberen Croßflußgebiet, N wo sie in großen Kolonien zusammenlebend, die Krone einer riesigen Albizzia vollständig entlaubt hatten. Nach einem schweren Tornado fand ich einige der h Raupen unter dem Baume am Boden kriechend. Diese Fig. 1. wverwandelten sich im Zuchtkasten unter einigen lose per] der zusammengesponnenen Blättern am Boden in eigen- Endeemor„ tümliche, stark runzelige Puppen von braungrauer argiphontes. Farbe ohne jeden Glanz. Alle erhaltenen Puppen waren mit Ichneumoniden besetzt, bis auf eine, die ich lebend nach Europa brachte, wo sie sich im August zu einem großen & entwickelte. Da mir das biologische Material von Eud. argiphontes verloren gegangen ist, bilde ich hier die der argiphontes-Puppe sehr ähnliche Puppe von Eud. brachyura nach einem Exemplar des Berl. Zool. Museums ab. Ein $, das ich am Fundorte :der Raupen bei Tage fing, zeigte einen ziemlich schnellen Flug, bei dem die langen, dicht nebeneinander gelegten Schwänze höchst: grotesk wirkten. Aussehen und Lebensweise der ersten Stände von Eudaemonia scheinen mir darauf hinzuweisen, daß es sich bei der Ähnlichkeit der Falter mit denen der Fig. 2. (Gattung Argema nur um eine Konvergenzerscheinung handelt. Viel eher scheint mir die Gattung Eudae- monia mit einer unbekannten Gattung aus Damara-Land verwandt zu sein, von deren Raupe Chr. Aurivillius (Ark. f. Zool., Bd. 2, Nr. 4, Fig. 22, p. 24) eine Tuberkel abbildet; hinsichtlich der Puppe . steht sie auch den Zudiinen nahe, ja hat hier sogar gewisse Ähnlich- keit mit der Geometriden-Gattung Ourapterya. 6. Tagoropsis spec. Hierzu Tafel VI. Fig, 1, 1a. Eine zweifellos, zu dieser Gattung gehörige Raupe traf ich zu Beginn der Regenzeit im Grashochlande bei Bamenda (1500 m ü. M.) an. Diese Raupe, von der ich Alkoholmaterial besaß, das mir.später verloren gegangen ist, stimmte im Habitus mit dem von Fawcett (Trans. Zool. Soc. London, Bd. XVII, T. 2, p. 170. Stände von einigen west- und zentralafrikanischen Heteroceren. 151 T. VI, Fig. 25) als Raupe vom Copaxa (Tagoropsis) flavinata ab- gebildeten Tiere überein. Die von mir beobachtete Raupe unter- schied sich von der zitierten Abbildung durch andere Zeichnung; sie war abgesehen von den braunroten Tuberkeln schwarz und mit eigentümlichen, schwefelgelben, sternartigen Flecken geschmückt. Sie lebte nesterweise an der Sapindacee Allophilus africanus. Die von Fawcett als Name des Futterstrauches von Codaxa flavinata angegebene Bezeichnung Schmidelia ist aber nichts als ein Synonym von Allophilus. Die vonmir gezüchteten Raupen verwandeltensich in der Erde zu glanzlosen Puppen (T. VI. Fig. 1, 1a), die gewisse Beziehungen zu den später von mir gezüchteten Puppen der Gattung Pseuda- phelia zeigen. Es gelang mir leider nicht, auch nur eine der Puppen zur Ent- wicklung zu bringen. 7. Pseudantherea discrebans. Butl. An. N. H. (5) 2, p. 461. Von dieser Art ist mir die Raupe unbekannt geblieben. Nach Preuß (Sitzungsber. d. Berl. Ent. Ver. 1889, p. 26) soll sie braun, mit schwarzen Stacheln, sein. Die höchst charakteristischen und von Holland (Psyche 6, p. 213, T. 5, F. 1 (1892)) besprochenen und abgebildeten grünen Puppen habe ich oft im Unterholz des dunkelsten Urwaldes angetroffen und zwar fast regelmäßig 1 m hoch über dem Erdboden. Meistens hatten sich die starken gold- braunen Fäden bereits von den als Schutzhülle lose zusammen- gesponnenen Blättern gelöst, so daß die sehr bewegliche Puppe frei wie die einer Nymphalide an dem Zweige hing. | Die Puppe verlangt sehr hohe und gleichmäßige feuchte Wärme und ist sehr schwer zur Entwicklung zu bringen. Der Falter erscheint gegen Ende der Regenzeit, und zwar das & in drei verschiedenen Formen, einer gelben, olivgrauen und gelbbraunen. Er schlüpft spät abends und fliegt des nachts. 8. Imbrasia epimethea Drury, Il. Ex. Ent. II, T. 13, F. 1 (1773). | Das Studium dieser Art und der zu ihr gehörigen Formen ist dadurch besonders erschwert, daß nicht nur die Imagines, sondern offenbar weit mehr noch die Raupen einer bedeutenden Variabilität unterworfen zu sein scheinen. Aurivillius bildet (Ark. f. Zool., Bd. 2, Nr. 4, p. 11, F. 18) eine Raupenform dieser Art ab, die er folgendermaßen beschreibt: „Die schöne Raupe hat eine tiefschwarze Grundfarbe und ist oben mit zahlreichen unregelmäßigen, lebhaft gelben Flecken marmo- riert. Der Kopf, der Halsschild, die Analplatte und die Analfüße sind hellbraungelb. Der Körper ist gänzlich, wie bei den Raupen von Bunea, Nudaurelia und Gonimbrasia, mit scharfen, kegel- förmigen Dornen bewaffnet; die Rücken- und die obern Seiten- dornen sind gelb, die untern Seitendornen aber schwarz; alle sind im Wurzelteil mit sehr langen weichen, hellen Haaren besetzt. 1. Heft 152 Arnold Schultze: Zur Kenntnis der ersten Von den Raupen der obengenannten Gattungen unterscheidet sich die Raupe von Imbrasia sofort dadurch, daß die zwei Rückendornen des elften Gliedes nicht vereinigt, sondern breit getrennt sind.“ Ich selbst fand während der Regenzeit (Juli) im Grashoch- lande bei Bamenda (1500 m ü. M.) in großen Mengen eine hierher ge- hörende Raupenform, die sich von der durch Aurivillius abge- bildeten dadurch unterscheidet, daß die gelbe Farbe über die schwarze vorwiegt und daß die Dornen gleichmäßig rötlichbraun sind. Große Gesellschafter dieser Raupe hatten bei Bamenda alle dort stehenden Akazien vollständig entlaubt. Trotz des reichlich vorhandenen Materials konnte ich infolge besonders unglücklicher Umstände von dieser Form nur ein einziges — am 29. III. 06 geschlüpftes — @ zur Entwicklung bringen, das von Stücken der epimethea-Form ertli Rebel nicht zu unterscheiden ist. Die bei Bamenda vorkommende Imbrasia spielt im Wirtschafts- leben der dortigen Eingeborenen eine nicht unwesentliche Rolle. Ich sah die zum Markte kommenden Frauen große Körbe, gefüllt mit den durch Rösten unvollständig getöteten und daher z. T. noch lebenden I/mbrasia-Raupen, feilbieten. Eine weitere Raupenform fand ich im Urwaldgebiet bei Mun- dame und Takwa (Waldgrenze), die sich von der Bamenda-Form dadurch unterschied, daß die über den Luftlöchern stehenden Dornen mit den darüber befindlichen durch einen Strich von der Farbe der Dornen gewissermaßen verbunden war. Auch herrschte die schwarze Grundfarbe über die gelben Zeichnungen vor. Ich traf dieRaupe auf einem mir unbekannten Waldbaum (Rubiacee ’?) an. Nach den mündlichen Mitteilungen des entomologisch sehr tätigen damaligen Leiters der Mukonye-Farm, Richard Rohde, soll die hier beschriebene Raupe bei Mundame als Schädling der Kickxia- (Kautschuk)Pflanzungen aufgetreten sein. Ein mir von Rohde übergebenes d, angeblich aus dieser Raupe gezogen, kann ich nur als epimethea auffassen. Eine vierte, an der Urwaldgrenze bei Fontem von mir ge- fundene Raupenform der Imbrasia epimethea endlich war einschließ- lich der sehr kurzen Dornen ganz schwarz ohne jede Spur einer gel- ben Zeichnung; die Luftlöcher waren rot. Ein &, das ich aus dieser Raupe nach dreimonatlicher Puppenruhe am 5. X. 05 erhielt — ob die typische Form ? — hat die Flügel übersät mit kleinen verschwommenen, unregelmäßigen Fleckchen von grauer Farbe; die Submarginallinie ist bei diesem Stück dunkelgrau, deutlich und wird nur saumwärts rötlichgrau eingefaßt. Ob es sich bei allen diesen Raupenformen nur um Varietäten einer Art handelt oder um Raupen sehr nahe verwandter Arten, wage ich bei dem geringen, von mir bis zum Imago gezüchteten Material nicht zu entscheiden. Eine einwandfreie Lösung dieser Frage ist nur denkbar bei gewissenhaften Zuchten großen Materials vom Ei bis zum Imago, und zwar für gesondert gehaltene Raupen unter möglichst strenger Beobachtung der Futter- und klimatischen Stände von einigen west- und zentralafrikanischen Heteroceren. 153 Verhältnisse, welche die Verschiedenartigkeit im Aussehen der Raupen (und Imagines) zu bedingen scheinen. 9. Gonimbrasia nictitans Fabr. Syst. Ent., p. 558, Nr. 8 (1775). Die Raupe, welche nach meinem Aquarell von Aurivillius in der oben zitierten Arbeit (T. 2, Fig. 3, 4) abgebildet wurde, ist braunrot bis grünlichbraun und dicht mit hell blaugrünen Schüpp- chen (‚‚Perlmutterwärzchen‘‘) besetzt. Die Tuberkeln sind wie bei allen von mir gezüchteten Gonimbrasia-Raupen rosendornartig gestaltet, nach hinten gebogen, braunrot und in einem Flecke derselben Farbe stehend. Die Rückentuberkeln des elften Gliedes sind zu einem zweispitzigen Dorn vereinigt. Die Luftlöcher sind schwarz. Kopf, Nackenschild und Nachschieber sind dunkelbraun; Kopf, Dornen, Beine und Nachschieber sind weiß behaart. Die Raupe lebt in der Regenzeit einzeln an Terminalia-Arten, besonders ‚„Baushi“, Terminalia schweinfurthi und anderen Com- bretaceen, ferner an Bauhinia veticulata und Anona senegalensis, ist mithin plyphag. Sie verwandelt sich ziemlich tief im Boden in einer Erdhöhle und streift wie alle von mir gezüchteten Gonım- brasia-Raupen bei der Verpuppung die Haut nicht ab. Diese platzt vielmehr auf der Rückenseite und umgibt die dunkelbraune Puppe als lose Hülle. Die Puppenruhe ist unregelmäßig und dauert 2—8 Monate. Einzelne Falter erscheinen noch gegen Ende der Regenzeit, andere gegen Ende der Trockenperiode im zeitigen Frühjahr. Der Falter schlüpft in den späten Abendstunden und fliegt des Nachts. 10. Gonimbrasia osiris Druce. An. N. H. (6) 17, p. 354. Die Raupe unterscheidet sich von derjenigen der vorigen Art durch die tiefschwarze Grundfärbung und die grüngelben Schüppchen (,Perlmutterwärzchen‘“) außerdem dadurch, daß sie einzelne steife schwarze Haare mit weißen Spitzen trägt. Die Luft- löcher und Tuberkeln stimmen in der Farbe mit denen von osıris überein. Ich traf Nester dieser Raupe gegen Ende der Regenzeit an Terminalia schweinfurthi und zwar im südlichen Bornu, wo sie von den heidnischen Marghis geröstet und gegessen wurde. In der Art der Verwandlung stimmt sie mit nictitans überein. Die Falter der von mir gezüchteten Brut schlüpften Ende Mai bis Anfang Juni des folgenden Jahres. 11. Gonimbrasia bamendana nov. Spec. Hierzu Tafel VI, Fig. 2. Diese Art, die ich mit Rücksicht auf die ersten Stände zu Gonimbrasia rechnen muß, steht gueinzii Stgr. (dione M. W.) am nächsten (der Raupe nach osiris). Die Vordertibien sind mit zwei, durch die Behaarung ganz verdeckten, Dornen bewaffnet; die Rippe 10 entspringt frei aus der Mittelzelle. Gon. bamendana würde hiernach also nicht zu Gonimbrasia zu rechnen sein, wenn man die 1. Heft 154 Arnold Schultze: Zur Kenntnis der ersten von Aurivillius (Ark. f. Zool. II, Nr. 4, p. 16ff (1904)) gegebene Übersicht der äthiopischen Saturniiden in Betracht zieht. Gonimbrasia bamendana unterscheidet sich von gueinzii haupt- sächlich durch die mehr chromgelbe Grundfarbe und dadurch, daß auf den Vorderflügeln die einfarbig rötlich violettgraue Quer- binde vor dem Saume bis zur Rippe 6 parallel mit diesem verläuft. Die zwischen dieser Binde und dem Saume vorhandene violettgraue Beschuppung ist weit weniger deutlich. Die wurzelwärts gelegene Binde, gleichfalls von rötlich violettgrauer Farbe verläuft im all- gemeinen ganz wie bei gueinzii. Der Glastleck ist auf den Vorder- flügeln nur ganz schmal gelb, aber stärker violettbraun eingefaßt als bei gueinzii. Auf den Hinterflügeln ist die saumwärts gelegene Querbinde lange nicht so deutlich S-förmig geschwungen wie bei gueinzii, läuft vielmehr mit dem Saume fast durchweg parallel. Der Glasfleck ist hier bei bamendana zunächst breit goldgelb ein- gefaßt; hierauf folgt statt des breiten schwarzen Ringes, wie ihn gueinzii zeigt, ein schmaler schwarzer Ring, den ein breiterer, schmutzig karminroter und endlich ein solcher von rötlichweißer Färbung einschließt. Der so entstehende Augenfleck ist weit kleiner als der von gueinzii, auch ist die Grundfarbe zwischen Augenfleck und Vorderrand nicht rötlich verdunkelt. Die Zeichnungselemente der Unterseite entsprechen denen der Oberseite; in der Färbung zeigt sich hier Übereinstimmung mit gueinzüi, doch sind die Töne matter. Der bei gueinzii rein ockergelbe Thorax ist, besonders auf dem Halskragen und den Schulterdecken, kräftig bordeauxbraun verdunkelt. Flügelspannung des vorliegenden 2 (in Coll. Schultze) beträgt 100 mm. Das einzige gut entwickelte Stück, das oben beschriebene Q, erhielt ich neben zwei stark verkrüppelten {3 aus typischen Gonimbrasia-Raupen, die ich Anfang August bei dem Grasland- dorfe Bangangu, nicht weit von Bamenda, in 2000 m Höhe fand, wo sie nesterweise an Maesa lanceolata Forsk. (M yrsinacee) lebten. Die Raupe ist der von Gonimbrasia osiris sehr ähnlich. Sie ist in der Grundfarbe rußschwarz und dicht mit lebhaft gelbgrünen Schüppchen (,‚Perlmutterwärzchen‘“) besetzt. Der Kopf und ebenso die Dornen sind schwarz. Die mennigroten Luftlöcher sind schmal ziegelrot eingefaßt. Statt der langen weißen Haare, welche die Raupe von osiris auszeichnet, trägt die Raupe von bamendana kurze grauweiße Börstchen. Wie die andern Gonimbrasia-Raupen geht auch sie zur Ver- wandlung in die Erde und streift wie jene die Haut nach der Ver- puppung nicht ab. Die Falter erscheinen nach zweimonatiger Puppenruhe Ende September. Auch die Raupe von ae bamendana wird von den Eingeborenen gegessen. Y. Stände von einigen west- und zentralafrikanischen Heteroceren. 155 12. Gonimbrasia emini. Butl. Proc. Zool. Soc. London, 1888, p: 54. Hierzu Tafel II, Fig. 1. Auch bei emini weisen die ersten Stände auf die Zugehörigkeit der Art zur Gattung Gonimbrasia. Indes sind bei der Raupe (T. II, Fig. 1) die „Perlmutterwärzchen“ nicht mehr gleichmäßig über den Rücken und die Seiten verteilt, sondern in bestimmten Mustern angeordnet. Hierdurch vermittelt die Raupe von emini den Übergang von den oben besprochenen Gonimbrasia-Raupen zu der Raupe von gueinzii (wahlbergi) — vergl. Fawcett, Trans. Zool. Soc. London, Bd. XV, T. VI, p. 303, T. XLVII, Fig. 4 — bei der die ‚Perlmutterwärzchen‘“ ebenfalls, wenn auch in stark reduzierter Zahl vorhanden sind. Die Raupe von Gonimbrasia emini ist tief schwarz, auf Kopf, Nackenschild, Nachschieber und Afterklappe stark glänzend. Die rotbraunen Tuberkeln, in Form und Anordnung wie bei den übrigen Arten, stehen, die unterste Reihe ausgenommen, in Ouerbinden von derselben Färbung. In diesen Ouerbinden liegen auch die lebhaft orangegelben Luftlöcher. Da die Raupe auch in den Einschnitten zwischen den Segmenten rotbraun gefärbt ist, so ist der Zeichnungs- charakter des Tieres ausgesprochen der einer OQuerbänderung. Die schön grünlichblauen ‚Perlmutterwärzchen“ sind in quer- bindenartiger Anordnung über die schwarze Grundfarbe verteilt. Auf den Tuberkeln, auf Kopf, Nachschieber und der Bauchseite stehen vereinzelte kurze Härchen von orangeroter Färbung. Diese schöne Raupe lebt während der Regenzeit vereinzelt auf Protea affinis bismarckiüi Engler, einem durch das eigentüm- liche graugrüne Laub und die päonienartigen Blüten besonders auf- fallenden Strauch der Grashochländer. Die Verwandlung in die Puppe erfolgt auf dieselbe Weise wie bei den andern von mir gezüchteten Gonimbrasia-Arten. Der Falter erscheint im Mai, also zu Anfang der Regenzeit des folgenden Jahres. 13. Nudaurelia dione Fabr. Ent. syst. 3, 1, p. 410 (1793). Dem von Aurivillius (Ark. f. Zool., Bd. 2, Nr. 4 (1904), p. 10) über diese Art Gesagten möchte ich hinzufügen, daß ich Nester der Raupe an Jatropha curcas, einer in Afrika vielfach als Hecken- pflanze verwendeten Euphorbiacee, zu Beginn der Regenzeit (Ende Mai) bei Duala gefunden habe. In der Ausbildung der behaarten Tuberkeln schließt sich die Raupe am engsten an die Gattung Gonimbrasia an. Der Falter fliegt des Nachts, das d, aufgescheucht, auch am Tage sehr schnell und gewandt. 14. Nudaurelia rhodophila (intermiscens) Walk. Trans. N. H. Soc. Glasgow 1, p. 344, T. 6, Fig. 6 (1869). In der Färbung hat die Raupe dieser Art, die im Habitus vollkommen der von dione gleicht, gewisse Ähnlichkeit mit der 1. Heft 156 Arnold Schultze: Zur Kenntnis der ersten Raupe von Bunea alcinoe. Sie ist einschließlich Kopt, Nackenschild und Nachschieber gelblich braunrot; die Tuberkeln sind düster wachsgelb, auf den drei ersten Gliedern schwarz und mit einzelnen weißen Haaren besetzt. Die sammetschwarzen Luftlöcher stehen in je einem kleinen schwärzlichen Fleck. Die Raupe lebt inmitten der Regenzeit nesterweise an Trema guineensis in sekundären Waldpartien und verwandelt sich wie die der vorigen Art in der Erde. Die Falter erscheinen im folgenden Frühjahr während der späten Abendstunden und fliegen des Nachts. 15. Bumea alcinoe Stoll. Pap. Exot. IV, T. 322, A. B. (1780). Hierzu Tafel III. Die Raupe dieser Art erscheint je nach dem Orte ihres Vor- kommens in zwei gänzlich voneinander abweichenden Gewändern. Im Tieflande, z. B. bei Duala, ist sie, bis auf die stets schwarz- gefärbten Dorsaltuberkeln der Segmente 2 und 3, eintönig orange ohne irgendwelche anderen Zeichnungen. In einer wesentlich anderen Form (T. III) aber tritt sie in den nördlichen Grenzland- schaften des Urwaldgebietes, bei Bascho z. B., und in den Galerie- waldungen des Grashochlandes auf. Hier ist die Grundfarbe der Raupe ein tiefes Rußschwarz. Bei dieser Form sind die Tuberkeln, ausgenommen die auf dem Rücken der Glieder 2 und 3, schwefel- gelb; Kopf und Luftlöcher orange, diese auf den Gliedern 4—11 in einem zinnoberroten Fleck stehend, Nachschieber und After- klappe schmutzig mennigrot. Die von Fawcett (Trans. Zool. Soc. London, Bd. XV, T. XLVII, Fig. 4) abgebildete Raupe der Bunea caffraria Stoll. unter- scheidet sich von der schwarzen Kameruner alcinoe-Form nur durch schwarze Färbung des Kopfes, des Nachschiebers und der After- klappe und beweist angesichts der besprochenen Variabilitäts- neigung nichts dagegen, daß alcinoö und caffraria identisch sind. Die orangefarbene Raupenform traf ich bei Duala polyphag auf verschiedenen als Alleebepflanzung gehegten Bäumen inmitten der Stadt. Zu Anfang der Regenzeit (Mai) 1904 waren einzelne Bäume von diesen Raupen vollkommen entlaubt; die auffallenden Tiere krochen allenthalben auf den Wegen umher, sogar die Puppen fand man hier und da am Boden liegen, wo sie von den heftigen tropischen Regen aus ihren Erdgehäusen herausgewaschen worden waren. Die schwarze Form traf ich bei Bascho Ende Februar in großen Kolonien an einem Urwaldbaum, dessen Artzugehörigkeit ich nicht feststellen konnte, bei Bamenda lebte sie Mitte der Regen- zeit nesterweise an Maesa lanceolata. Hier wurde sie in oberfläch- lich gerösteten Zustande als begehrtes Nahrungsmittel von den Eingeborenen auf den Markt gebracht. Sehr interessant ist es, daß auch die Puppen der beiden von mir beobachteten Formen Verschiedenartigkeiten zeigten. Die Puppen der orangefarbenen Raupenform, die schon nach 3 Wochen schlüpften, also nur für eine kurze Chrysalidenruhe bestimmt zu Stände von einigen west- und zentralafrikanischen Heteroceren. 157 sein scheinen, waren schwarz, ziemlich glatt und dünnschalig und zeigten einen eigentümlichen schwachen metallischen Glanz ähnlich eingetrockneter Tinte. Die Puppen der schwarzen Form waren viel rauher, dickschaliger und entbehrten des metallischen Glanzes vollkommen, hatten auch eine hellere, mehr schwarzbraune Farbe; sie schlüpften erst nach mehrmonatiger Ruhe. Es scheint mir nicht ausgeschlossen, daß hier eine Anpassung an jahreszeitlich bedingte längere oder kürzere Puppenruhe vor- liegt, ja es ist sogar nicht unwahrscheinlich, daß man an allen Orten, wo alcinoe vorkommt, beide Raupenformen feststellen kann. Meine Beobachtungen umfassen leider nur wenige Wochen oder Tage an drei ganz verschiedenen Plätzen; nur systematische, mindestens einjährige Forschung an einer Stelle kann entscheiden, ob die verschiedenen Raupenformen jahreszeitlich bedingt sind. Zwischen den Falten, die ich aus beiden Raupenformen erhielt, kann ich nicht den geringsten Unterschied herausfinden. 16. Bunea bersilia Westw. Proc. zool. Soc. 1849, p. 42, T. 9, Fig. 1. .. Die Raupe dieser Art, welche in der Bildung der Tuberkeln Ähnlichkeit mit der von Gynanisa maia Klug (vergl. Fawcett, Trans. Zool. Soc., Bd. XV, T. XLVII, Fig. 6) zeigt, kann hinsicht- lich ihres Aussehens streng genommen nicht als Beweis der Zuge- hörigkeit zur Gattung Bunea (Typus alcinoe) verwendet werden. Eine nach meinem Aquarell verfertigte Abbildung der bersilia- Raupe ist von Aurivillius (l. c., T. 1, Fig. 1) veröffentlicht worden. Diese Abbildung zeigt, daß die kurzen nackten Tuberkeln, auf allen Gliedern gleichmäßig lang, rosendornförmig und nach hinten ge- bogen sind. Die Rückentuberkeln des 11. Gliedes sind nicht, wie bei alcino&, zu einem zweispitzigen, sondern zu einem einspitzigen Dorn vereint. Die Raupe, die mir nur in ausgewachsenen Stücken bekannt geworden ist, zeigt im Endstadium hellsmaragdgrüne Farbe und karminrote Dornen. Die Luftlöcher sind dunkelkarminrot, die- nigen der Glieder 4—11 stehen in einem solferinroten Seitenstreifen. Die Brustfüße sind hell karminrot, die Bauchfüße am Ende hell- ockergelb, außen miteinem dreieckigen schwarzen Fleck geschmückt. Der Kopf ist hellwachsgelb, mit vier verwaschenen dunkelbraunen Streifen und zwei Flecken von derselben Farbe gezeichnet, das Nackenschild grünlichweiß. Der Nachschieber ist beiderseits mit einem glänzend dunkelkarminroten Wulst verziert, mit einem eben- solchen die Afterklappe. Ich traf die Raupe Anfang Oktober in dem großen ‚„Marghi- walde‘“ (Süd-Bornu) in Menge an dem hohen Elefantengras. Die Raupen verwandelten sich nackt in der Erde zu einer schlanken rotbraunen, sehr beweglichen Puppe. Die Falter schlüpften vom Juni bis Juli des folgendes Jahres während der späten Abend- stunden und erwiesen sich sämtlich als ganz verschieden voneinander 1. Heft 158 Arnold Schultze: Zur Kenntnis der ersten im Aussehen. Auch die in einer gewitterschwülen Augustnacht des Jahres 1903 in großen Mengen an die Lagerfeuer bei Hossere Beruere (Adamaua) anfliegenden Falter dieser Art zeigten bereits diese Veränderlichkeit. Durch die Resultate meiner Zucht ergab es sich, daß wenigstens die bisher als eigene Arten beschriebenen Bunea dido Maas u. Weym., rendalli Rothsch. und ansorgei Rothsch. nichts anderes sind als individuelle Abänderungen dieser unglaublich variablen Art. 17. Bunea licharbas Maas. Beitr. 5, F. 89 (1885). Die Raupe dieser Bunea entfernt sich in ihrem Aussehen noch weiter als die der hersilia vom Habitus der typischen Bunea- Raupe, denn die Tuberkeln, die in der Bildung mit denen der vorigen übereinstimmen, sind nicht nackt, sondern wie meine von Auri- villius (l. c., T. 2, Fig. 2) veröffentlichte Zeichnung erkennen läßt, mit kurzen Börstchen besetzt. Die erwachsene Raupe ist lebhaft papageigrün. Die mit grau- braunen Börstchen besetzten Tuberkeln sind bläulichrosa mit brauner Spitze und stehen in einem kobalt- bezw. kornblumen- blauen Fleck. Lebhaft gelbrot gefärbt sind die Luftlöcher, orange das im hintern Teil braun begrenzte Nackenschild, das Ende der Bauchfüße und der Nachschieber mit Afterklappe, während die Brustfüße schwarzbraun sind. Der Kopf endlich ist kastanienbraun. Ich fand diese schöne Raupe zu Beginn der Trockenzeit (Ok- tober) im südlichen Bornu an einer rosarot blühenden Wickenart. Sie verwandelt sich in der Erde zu einer dunkelbraunen gedrungenen Puppe. Der Falter schlüpft im Juni des folgenden Jahres während der späteren Abendstunden und fliegt des Nachts. 18. (?) Lobobunea alinda Drury. Ill. Ex. Ent. III, T. 19 (1780). Hierzu Tafel II, Fig. 2. Die hier besprochene Raupe kann nicht mit Sicherheit zu der genannten Art gezogen werden, da mir meine Zuchten leider kurz vor der Verpuppung durch Treiberameisen vernichtet wurden, doch ist die Zugehörigkeit zu alinda einigermaßen wahrscheinlich, weil ich unweit des Fundorts der Raupen (oberes Croßflußgebiet) ein Q dieser Art an der in Frage kommenden Futterpflanze sitzend antraf. Die Raupe (T. II, Fig. 2) zeigt die bei dieser Gattung sonst sehr stark reduzierten oder ganz verschwindenden Tuberkeln noch sehr gut ausgebildet. Die, besonders bei dem ruhenden Tier, auf dem Rücken sehr stark wulstig oder gar zapfenartig hochgepreßten Segmente laufen oben in die zu scharfen harten Dornen ausgebil- deten Dorsaltuberkeln — auf dem 11. Gliede zu einem Dorn vereinigt — aus. Indes auch die andern Tuberkeln sind sehr kräftig entwickelt. Selbst auf dem 1. Gliede finden sich die Tuberkeln rudimentär in einem Kranz von kleinen Höckerchen wieder. Die Stände von einigen west- und zentralafrikanischen Heteroceren. 159 Raupe leuchtet in einem prachtvollen saftigen, auf der Bauchseite dunkleren, hier aber durchscheinenden Papageigrün; sie ist, be- sonders auf den ersten Gliedern und der Bauchseite, mit vertieften .dunkelgrünen Pünktchen besät. Die Tuberkeln sind glänzend braunrot. Die braunrote Basis der Rückentuberkeln des 5. Gliedes, sowie der über den Luftlöchern gelegenen Tuberkeln auf Glied 5 und 10 ist nach unten in einen großen scharf braunrot eingefaßten Silberfleck erweitert, deren jeder einen prächtig glänzenden Spiegel bildet. Die Luftlöcher sind rot, auf den Gliedern 5—11 beiderseits von einem verschwommenen rotbraunen Flecken begrenzt; auf den Gliedern 5 und 10 stoßen sie an den dort befindlichen Silberfleck. Die Enden der Bauchfüße sowie die hier stehenden Börstchen sind schwarz, Kopf, Brustfüße sowie die Einfassung der Afterklappe und des Nachschiebers glänzend dunkelbraun. Ich fand die Raupen Anfang April im oberen Croßflußgebiet (Urwald) einzeln an einer rankenden Leguminose (wahrscheinlich Fam. Caesalpiniaceae) mit großen Fiederblättern, deren Art- zugehörigkeit ich nicht bestimmen konnte. Bei Berührung er- zeugten die Tiere, wohl mittels der Mandibeln, ein knisterndes Geräusch. 19. Lohobumea natalensis Auriv. Ent. Tidskr. 14, p. 203 (1893). Zu meiner von Aurivillius (Ark. f. Zool., Bd. 2, Nr. 12, T. 1, Fig.2 (1905)) veröffentlichten Zeichnung und dem ebendort (p. 33) enthaltenen Angaben möchte ich Folgendes ergänzend hinzufügen: Die Raupe von natalensıs zeigt im Vergleich zu der oben besproche- nen Art eine viel rudimentärere Ausbildung der Tuberkeln. Diese bilden nämlich an keiner Stelle die natürliche Verlängerung des wulstig emporgestülpten Weichkörpers, sondern erscheinen un- vermittelt als kleine, silbern schimmernde, Kegel. Größere Silber- flecke treten bei der Raupe nur vereinzelt auf und anscheinend nur bei solchen Exemplaren, welche später weibliche Falter er- geben. Die Raupe ist lebhaft papageigrün, auf dem Rücken weiß- lichgrün, und hier auf den Gliedern 2—7 mit schwarzen Pünktchen bestreut. Die wachsfarbigen Luftlöcher stehen in einer, an den Einschnitten breit unterbrochenen bräunlichen Seitenlinie. Das erste Glied ist oberseits hinter dem Kopfe von einem weißen, olivenbraun gesäumten Querstreifen eingefaßt. Der Kopf ist hell- grün, die Brustfüße schwarzbraun, Afterklappe und Nachschieber sind glänzend kastanienbraun eingefaßt; die Börstchen an den Bauchfüßen und dem Nachschieber sind schwarz. Ich fand die Raupe der offenbar vom Senegal durch alle Steppen- gebiete Afrikas verbreiteten Art Ende der Regenzeit in Adamaua erwachsen an Bauhinia reticulata und Anona senegalensis. Sie läßt ähnlich der vorigen bei Berührung ein knisterndes Geräusch hören. Die Verwandlung in die schlanke schwarzbraune Puppe findet in der Erde statt; der Falter erscheint nach 6—8 Wochen und fliegt des. Nachts. 1. Heft 160 Arnold Schultze: Zur Kenntnis der ersten 20. Lobohunea phaedusa Drury, Ill. Ex. Ent. III, T. 24, 25 (1780). Die riesige Raupe dieser Art lehnt sich im Habitus eng an die von natalensis an, aber die Dörnchen sind verhältnismäßig noch kleiner als bei jener. Das Tier ist, erwachsen, grünlichweiß, ziemlich dicht mit matt lederbraunen Fleckchen übersät. Die gekörnelte Einfassung der Afterklappe ist matt bräunlichgrün, die des Nachschiebers hell- braun, von derselben Färbung sind die Luftlöcher. Dicht unterhalb dieser verläuft ein schmaler ununterbrochener, matt schmutzig- violetter Streifen, mitten über den Rücken eine blaß schmutzig- weinrote Linie. Die äußerst kleinen kegelförmigen Tuberkeln, von der Grundfarbe der Raupe, heben sich wenig ab, die über den Luft- löchern liegende Reihe derselben steht in kreisrunden, matt leder- braunen Fleckchen. Der Kopf und die Vorderfüße sind schmutzig wachsgelb. Der Borstenkranz auf den Bauchfüßen wird nur von ganz kurzen weißlichen Haaren gebildet. Die Raupe kann eine recht bedeutende Größe erreichen, denn ich besaß ein Exemplar, das den dreifachen Umfang eines Zeige- fingers aufwies. Sie scheint sehr polyphag zu sein und sowohl dicotyle wie monocotyle Pflanzen zu fressen, denn ich fand sie im Urwaldgebiet am ‚Regenschirmbaum“ Musanga smithii wie an dem riesigen Aframomum (Fam. Zingiberaceae). Die Kotballen allein haben bei den größten Exemplaren fast 1 cm Durchmesser. Die Raupe wird kurz vor der Verpuppung schmutzigrosa und verwandelt sich tief in der Erde zu einer großen schwarzen Puppe mit sehr starkem Chitinpanzer. Der prachtvolle Falter erscheint nach 3--4 Monaten, schlüpft in den späten Abendstunden und fliegt des Nachts. Wenn man den mit flach dachförmig gelegten Flügeln sitzenden Falter stört, schnellt er die Vorderflügel soweit vor, daß man das große Auge der Hinterflügel erblickt. Daß es sich hier um eine Schreckbewegung handelt, liegt nahe. Lobobunea bhaedusa scheint in mindestens zwei Generationen vorzukommen, da ich die erwachsene Raupe im April wie auch im Juli fand. 21. Aurivillius aratus Westw. Proc. zool. Soc. 1849, p. 41, TV, ie, 2, Die Raupe dieses prächtigen Falters kann im Habitus von den Raupen derjenigen Lobobunea-Arten, bei denen nach der letzten ‘ Häutung die oberhalb der Luftlöcher gelegenen Tuberkeln ganz verschwinden, offenbar nicht unterschieden werden. So ist zweifel- los große Ähnlichkeit der aratus-Raupe mit der von Fawcett (Trans. Zool. Soc. XVII, T. VI, Fig. 33) abgebildeten Raupe der Lobobunea tyrrhena vorhanden. Über die Jugendstadien der aratus-Raupe vermag ich leider nichts zu sagen, da ich nur eine einzige unmittelbar vor der Ver- puppung befindliche Raupe erhielt. Unter Hinweis auf meine durch Aurivillius übermittelte Beschreibung (Ark. f. Zool., Bd. 2, Stände von einigen west- und zentralafrikanischen Heteroceren. 161 Nr. 12 (1905) p. 33) möchte ich ausdrücklich hervorheben, daß von Tuberkeln bei dieser Raupe nur noch die unterhalb der Luft- löcher gelegene Reihe in Gestalt blauer Wärzchen vorhanden war. Sehr auffallend scheint mir auch bei dieser Raupe die ungewöhnlich reiche Entwicklung der Silberflecken. Das mir überbrachte Exemplar wurde bei Petenyi (Hoch- land von Mandara) beim Roden unter einer Parkia biglobosa (Ordnung der Leguminosae) im Boden gefunden, und zwar anfangs der Trockenzeit (Oktober). Der Falter, ein 9, erschien Ende Mai des darauffolgenden Jahres. Später fing ich den Falter in einem ziemlich dunklen Exemplar auch im Urwaldgebiet an der Lampe. Aurivillius aratus kommt demnach sowohl im Urwald wie in der Steppe vor. 22. Heniocha terpsichore Maass. Beitr. 5, p.1, Fig. 113, 114 1885). Zur Ergänzung des von Aurivillius (l. c., p. 34) Ausgeführten möchte ich noch hervorheben, daß die Tuberkeln bei der Raupe dieser Art tatsächlich weich, stumpf und zapfenförmig sind; sie sind mit kurzen grauweißen Härchen spärlich besetzt. Als einen der Futtersträucher der polyphagen Raupe konnte ich nachträglich Melia azedarach, einen im Sudän vielfach als Heckenpflanze ge- züchteten Strauch, ermitteln. Heniocha terpsichore ist einer der sprechendsten Beweise für den gleichmäßigen Charakter der afrikanischen Steppenfauna, soweit sie die Lepidopteren umfaßt. Ich fand die Raupen dieses zuerst von Südafrika bekannt gewordenen Falters bei Holma, nur wenige Tagemärsche südlich vom Tschadsee. Sukfam. Ludiinae. 23. Goodia nodulifera Karsch (= nubilata Holl. = falcata Aur.) Berl. Ent. Z. XXXVII (1892) p. 500. Die Raupe dieser Art ist ziemlich langgestreckt, im Habitus eher einer Lasiocampiden- als Saturniidenraupe gleichend. Der Kopf ist klein wie bei allen äthiopischen Saturniiden, z. B. Aita- cinae, Eudaemonia, die das Spinnvermögen noch nicht eingebüßt haben. Die Tuberkeln sind in Form von flachen Wärzchen aus- gebildet. Die Grundfarbe ist weiß, grünlich durchschimmernd; die Luftlöcher sind hellockergelb, die Wärzchen mattgrün. Der Kopf und die Brustfüße sind dunkelockergelb, die Bauchfüße und der Nachschieber matt ockergelb. Bei vereinzelten Stücken finden sich auf der Bauchseite große schwarze Flecken. Auf den Wärzchen stehen einzelne braunschwarze Börstchen. Außer- dem ist die ganze Raupe mit weichen weißen Haaren besetzt, die stellenweise büschelförmig angeordnet sind. Die Raupe lebt, wenigstens im Jugendstadium, nesterweise an Amomum (Fam. Zingiberaceae). Die jungen Räupchen sitzen meist dicht aneinandergedrängt auf der Unterseite eines Blattes; später Archiv für Naturgeschichte 1914. A, 1. 1l 1. Heft 162 Arnold Schultze: Zur Kenntnis der ersten Stände usw. verteilen sie sich mehr. Zur Verwandlung spinnt die Raupe ein verhältnismäßig kleines und weitmaschiges Gespinnst aus bräun- lichen Fäden, das sie mit abgebissenen Blattteilen besetzt. Die glanzlose braungraue Puppe ist dicht quergerunzelt und erinnert in mancher Hinsicht an die Puppen von Eudaemonia. Der Falter erscheint nach 4—5 Wochen, schlüpft bei Tage und fliegt des Nachts. Ich fand die erwachsenen Raupen sowohl im Mai, wie im August, so daß man berechtigterweise mehrere Gene- rationen im Jahre annehmen darf. 24. Ludia dentata Hampson. An N. H. (6) 7, p. 184 (1891). Die Raupe dieser Art ist nicht ganz so lang gestreckt wie die von Goodia nodulifera, auch mehr zylindrisch in der Form als diese, doch stimmt sie in der Anordnung der — etwas höheren — Wärz- chen mit ihr überein. Die Grundfarbe der Raupe ist ein helles Papageigrün; die Luft- löcher sind schwarz, die Wärzchen grau. Dunkelbraun sind der (kleine) Kopf, Brustfüße, Bauchfüße, Nachschieber und eine schmale Einfassung der Luftlöcher. Die Wärzchen tragen kürzere schwarze Stachelborsten und einzelne lange graue Haare. Das ganze Tier ist mit weichen, weißlichen Härchen bedeckt, die auf den drei ersten Gliedern goldgelb werden. Ich fand die Raupe bei Victoria gegen Ende der Regenzeit auf einer rankenden aromatisch duftenden kleinblütigen Labiate. Da ich diese Pflanze später nicht beschaffen konnte, bot ich den Tieren als Ersatzfutter das an ätherischen Ölen reiche Ocimum aus derselben Pflanzenfamilie, das ohne weiteres angenommen wurde und mit dem ich die Raupen mühelos zur Entwicklung brachte. Die Raupe verfertigte ein Gespinnst, das dem der Goodia nodulifera ähnlich, aber etwas dichter gewebt war. Die Falter er- schienen nach 5 Wochen. 25. (?) Carnegia mirabilis Auriv. Ent. Tidskr. 16, p. 120 (1895). Möglicherweise gehört zu dieser Art eine Raupe, die ich unweit jener Stelle Adamauas fand, wo ich das einzige Stück meiner Sammlung, das zweite bis dahin überhaupt bekannte, des eigen- tümlichen Falters erbeutete. Die fragliche Raupe, die ich Ende der Regenzeit in kleiner Anzahl an Anona senegalensis antraf, hatte im allgemeinen den Habitus einer Ludia-Raupe, stimmte auch in der Anordnung der Tuberkeln mit einer solchen überein, war aber in der Form viel flacher. Die ganze Raupe war durchweg auffallend bläulich smaragdgrün gefärbt und trug neben hellgrünen langen Haaren auf den Tuberkeln Börstchen von derselben Farbe, welche bei Berührung mit der menschlichen Haut — fast wie bei gewissen Limacodidenraupen — ein äußerst schmerzhaftes Jucken ver- ursachten. Die von mir gefundenen Raupen legten am Boden zwischen Blättern ein Gespinnst an, das dem der oben besprochenen Ludiinen Schultze Tafell. > ] ! ASchultze del. 2 E 2J Thonus. Ur. Inse,Berlr Schultze: West-und centralafrikanısche Heteroceren. N h E Schultze "Archiv für Naturgeschichte 80.Jahrg. 1914, Abt.A. Tafel II. ASchultze del. Schultze: West-und centralafrikanische Heteroceren. Archiv für Naturgeschichte 80. Jahrg. 1914, Abt.A. Tafel I. ASchultze del. Schultze: West-und centralafrikansche Heteroceren. 4 Me u “2 £; EUER ER ar. he d . Zar “. Fr Embrik Strand: Neue Namen verschiedener Tiere. 163 ähnelte. Leider gelang es mir nicht, die Puppen zur Entwicklung zu bringen. Nach den von mir an einem Grashalm sitzend gefundenen Falter, einem 9, zu urteilen, ‚bietet Carnegia mirabilis eines der verblüffendsten Beispiele von Mimicry. (Fortsetzung folgt.) Neue Namen verschiedener Tiere. Von Embrik Strand. In: Miscellanea Entomologica 19 (1911), p. 9—24 und 41—-50 führt Vachal unter dem Namen Halictus (Augochlora) $ura eine Art auf, die ohne Zweifel von Augochlora dura (Say) verschieden ist und der wir hiermit den Namen pseudopurella Strd. geben. Jordania Sekera 1911 [Turbellaria‘ in: Sitz.-Ber.d. Kgl. böhmi- schen Gesells. d. Wiss. muß einen neuen Namen bekommen, weil dieser Name schon 1895 von Starks einer Fischgattung gegeben wurde. Jordania Sek. nenne ich Sekerana m. Der Gattungsname Coryphaeus F. ©. P. Cbr. 1895 [Arachnıda) ist homonym zu Coryphaeus Gist! 1848 (noch zwei Gattungen haben diesen Namen bekommen: C. Mars. 1864 [Col.] und C. Fieb. 1866 [Hem.)) und möge in Coryphaeolana m. verändert werden. Die Hymenopterengattung Anisitsia Viereck (in: Proc. U. S. Nat. Mus. 42 (1912), p. 632) muß umgetauft werden, weil Eigen- mann 1903 einer Fischgattung diesen Namen gegeben hat. Vierecks Gattung nenne ich Viereekiana m. In der Carcinologie wird als Name einer Copepodengattung noch Hersilia Phil. 1839 verwendet, trotzdem dieser Name schon von Savigny und Audouin 1825—27 in die Arachnologie eingeführt wurde; so z. B. wird in Ann. Mag. Nat. Hist. (8) 10 (1912), p. 84;86, pl. II eine Copepodenart als Hersilia (Clausidium) vancouverensis n. sp. beschrieben. Ich schlage für diese Copepodengattung den neuen Namen Pseudohersilia m. vor. Hersilia ist übrigens außerdem in der Coleopterologie (Dejean 1834) und in der Dipterologie (Desv. 1863) gebraucht worden. Die beiden Eumeniden Odynerus sociabilis Perkins 1399 (Hawai) [cfr. Fauna Hawaiiensis I, p. 39] und O. (Ancistrocerus) sociabilis Dusmet 1903 (Spanien) [cf. Mem. Soc. Esp. Hist. Nat. II, Mem. 3? können nicht Namensvetter bleiben. Letztere Art nenne ich Od. dusmetiolus m. In dieser Zeitschrift 1913, A. 10, p. 90 hat Roewer eine Gattung Sarasinia und eine Sarasinella aufgestellt, von welchen Namen, wie ich erst nachträglich festgestellt habe, jedenfalls letz- terer vergeben ist und zwar 1906 von Uhlig in Mollusca. Sara- sinella möge*) den Namen Sarasinica m. bekommen. *) auf Wunsch des Herrn Dr. Roewer 11* 1. Heft 164 ne Embrik Strand: In meinen Beiträgen zur Hymenopterenfauna von Paraguay in: Zoolog. Jahrbücher, System. Abteil. 29, p. 141 ist eine Art Cerceris asuncionis n. sp. beschrieben, trotzdem einige Seiten weiter vorn (p. 136) ebenfalls eine Art desselben Namens in derselben Gat- tung figuriert. Dieser durch eine Verschiebung des Satzes oder falschen Umbruch der Korrektur entstandene Lapsus calami ist dahin zu berichtigen, daß die p. 141 beschriebene Art asuncionis zur Gattung Crabro gehört. Bethune-Baker hat 1913 eine Lymantriide namens Laelia acuta n. sp. beschrieben, in der Tijdschrift voor Entom. 24, p. 128 wurde aber schon eine Laelia-Art von Snellen acuia genannt. Bethune-Bakers Art möge den neuen Namen Laelia bethuneana m. bekommen. Rezensionen. (Nur Schriften, die zu dem Zweck an die Redaktion des Archivs für Natur- geschichte eingesandt werden, können hier besprochen werden. Außerdem werden sie in den Jahresberichten behandelt werden. Zusendung von Rezensionsschriften erbeten an den Herausgeber des Archivs: Embrik Strand, Berlin N. 4, Chausseestr. 105.) F. W. L. Sladen, The Humble-Bee, its Life-History and how to Domesticate it, with Descriptions of all the British Species of Bombus and Psithyrus. Illustrated with Photographs and Drawings by the Author and five coloured Plates photographed direct from Nature. London 1912: Macmillan and Co. 283 pp. 8°. 1 schwarze und 5 kolorierte Tafeln sowie 35 Textfigg. Schön gebd. 10 s. Eine populär geschriebene, aber gleichzeitig wissenschaftlich wertvolle Monographie der englischen Hummeln, die geeignet ist, dem Studium dieser Tiere neue Freunde zuzuführen, manche neue Tatsachen mitteilt und dem biologischen wie dem systematischen Forscher Anregung und Belehrung bietet. Die Biologie wird aus- führlich behandelt und zwar hat Verfasser seine Tiere sowohl im Freien als in der Gefangenschaft gründlich studiert; nicht am wenigsten wertvoll sind dabei die vielen praktischen Winke und Ratschläge, wodurch der Beobachter über manche bisher recht empfindliche Schwierigkeiten hinübergeholfen werden kann. So z. B. ist es dem Verfasser gelungen, recht praktische künstliche Nester zu konstruieren, die sowohl den Hummeln zusagen als dem Beobachter die Möglichkeit bieten, die Hummeln leicht und bequem beobachten zu können. Die Bestimmung der Arten wird durch die ausgezeichneten kolorierten Abbildungen sehr erleichtert, außer- dem werden die männlichen Kopulationsorgane abgebildet und die Beschreibungen der Arten sind ausführlich und instruktiv, schon auch deswegen, weil alle wichtigeren Angaben typographisch in wirkungsvoller Weise hervorgehoben sind. — Die 17 behandelten Arten der Gattung Bombus teilt Verfasser in zwei Gruppen: 2 Rezensionen. 165 Pollen-Storers und Pocket-Makers, letztere wiederum in Pollen- Primers und Carder-Bees, eine Einteilung, die zwar in erster Linie biologisch begründet ist, jedoch auch durch entsprechende mor- phologische Merkmale gestützt zu werden scheint. Für jede Art ist auch ein englischer Name gebildet worden, so z. B. wird Bombus soroeönsis englisch ‚„Ilfracombe Humble-bee‘ genannt; ob diese englischen Namen, wie Verfasser hofft, „will be of assistance to young students‘, scheint Referent etwas fraglich zu sein [ge- nannte Art wird hier, wie gewöhnlich B. soroensis genannt, es müßte aber soroeönsis heißen: von dem dänischen ‚‚Sorg‘‘—= Soroe [Sorö]]. Daß im systematischen Teil fast gar keine Hinweise auf weitere Literatur gegeben werden, scheint mir ein Mangel zu sein, und die einschlägige kontinentale Literatur dürfte Verf. zum großen Teil unbekannt sein. So z. B. wäre es gut, wenn er seine Mittei- lungen über den ‚Trompeter‘ (p. 47 sq.) durch Heranziehung der einschlägigen Beobachtungen von Bengtsson ergänzt hätte; in der Tat scheint aber im ganzen biologischen Teil nur auf eine einzige nicht-englische Arbeit, nämlich Hoffers ‚Hummeln Steier- marks‘‘ Bezug genommen zu werden. — Das letzte Kapitel heißt „Anecdotes and Notes“, enthält aber in der Tat ganz hübsche Beobachtungen über Leben und Treiben der domestizierten Hum- meln des Verf. — Der Preis des Buches ist bei der eleganten Aus- stattung als ganz niedrig zu bezeichnen und es kann überhaupt bestens empfohlen werden. Embr. Strand. Schoenichen, W., Methodik und Technik des naturge- schichtlichen Unterrichts. (V. Band von: Handbuch d. naturwissen- schaftlichen und mathematischen Unterrichts, herausg. von ]. Norrenberg.) Verlag von Quelle und Meyer in Leipzig. Mit zwei farbigen und 30 schwarzen Tafeln, sowie 115 Abbildungen im Text und vier Tabellen. XIV. + 611 pp., gr. 8°. 1914. Preis geheftet M. 12.—, gebunden M. 14.—. H Das Werk hat sich als Aufgabe gestellt, einen Überblick über das, was in jahrzehntelanger Arbeit auf diesem Gebiete geleistet ist und eine großzügige Zusammenfassung des heutigen Standes der Wissenschaft und der Unterrichtspraxis zu geben, es will den Lehrer bei seiner Berufstätigkeit begleiten und ihm jederzeit ein zuverlässiger und unentbehrlicher Helfer sein, die Aufgaben und Ziele des Faches und sein Verhältnis zu den benachbarten Lehr- gebieten entwickeln, die wissenschaftliche und didaktische Vor- bildung und Fortbildung des Lehrers und das allgemeine und be- sondere Unterrichtsverfahren sowie dessen Technik behandeln. Das Motto des Buches lautet ‚Aus der Praxis für die Praxis“. Soviel wie möglich hat Verfasser praktische Vorschläge und Lehr- proben eingeschaltet, ohne die Erörterung allgemeinerer Gesichts- punkte zu vernachlässigen. — Das Buch ist schön ausgestattet und dabei billig. Strand. 1, Heft 14: ar j z : A Tom! { hR f k NR RALF E) IM MN ' AM wre Ah 5 DL 4Y J RR n ef 4 ® ENTF u N # r ß Ya 4 MR f N j RR 5 a h [Ip A “ Ar y \ Bufkt ont hal re R EL EN &% a, ab; Sellad! shi alla va " eins une ou ohst ‚Tat YBHrtaage Bi "0 ’ "Idiot Ba US INIUMSE Aue Ko 108 \ N alon 10Dlids,, 08 riitoeilgnen ER '& and. tt schimmowrlit., danilgns BEER Br ‚ Ko Di artont 12 ‘F Aryr ‚Hana N | rk, alla! AB) ES 1 Harde "rrafnda)) a ß Bu Ö; / HH ER WEIEIE ENE ‘ > ur ir, I’ Dana Arm: Jadid 3 Ba FLO EDEN I, 80% Sa E AERO ' . I A ll salyyul) Wk DH. ı Is adsthnelscktan NE Raly 08 SARY tan us hgnalk ı tirtolloe ‚nabie 1084 ah RER j'? ALlOTa ARE Gl aan allan PR . uinh Idee a ER ET Sp fo fin. tun 0 DR SE Orr ti a tn: ‚Jo DD yruuilsisun ridhhr (pe eBtunund,. u ad nhhkshe Bsırs url. EUR AH DEE ANGEHEN sirrdandomek ‚O3 ee] 19) His BihhE 17% # ii: igalorcı MER. ger ICH Iansloa, Ta ; nf ustzrist autrok soul tl HH } Gr ? 1 ISTIr Hu], Ann, SI OLH DUE Fe rasen (ranztistillEh: Mist ftknzt stshah aulhn amSUs MOON SR nad ans hal ainitarsd düudtne Sof bus Be 2uroh Bh.n be A Gier nstsste ain,abaei Kimloituilidirsun bat 2 RE HAN drin eb ara lachen a De later aoeangannt silı. slsslanwndn RE eh Br Aniaitotllnaihr EN a He onnlichonk jr! h "ululiertac: Hindont erben utovakdoirindal 2 f Nee re et BTRITtanR =)» mi tr Bunde to Rau! VW. Ieich doll - Korsika Saal > aloe e; lin ao Node ucE an rule iechlkanm abi, Zu ji ae TE „.n f nr , } RT „ 2 \ 1} i Hort! Ludwig Zukowsky: Nachsatz. 167 Nachsatz. Durch ein Versehen ist leider versäumt worden, meiner im 79. Jahrgang dieser Zeitschrift, Abteilung A, 10. Heft, pag. 102 erschienenen Arbeit ‚Alter Bulle von Bubalis cokei sabakiensis in Carl Hagenbecks Tierpark“ die Abbildung 3 anzugliedern. Untenstehendes Bild zeigt die in der Abhandlung fehlende Ab- bildung. Das obere Bild stellt das Gehörn eines von Thomas nördlich von Nairobi erlegten alten Bullen von Bubalis cokei tanae Matschie et Zukowsky dar, wäh- rend das untere Bild das Gehörn eines alten Bullen von Bubalıs cokei schillingsi Matschie et Zu- kowsky zeigt, welchev.d:Decken am Jipesee im Südosten des Kili- ma-Ndscharo erbeutete. Das Gehörn von Bubalıs cokeı tanae kennzeichnet sich durch die schwachen und gleichmäßigen Rundungen, den nach hinten laufenden Mittelteil, die schwach gerundeten, nach innen laufenden, nicht sehr langen Spitzen und die zurücktretenden Spitzenknicke, deren Lage durch den hohen Stand des Gehörns bezeichnet wird. Im Gegensatz hierzu weist das Gehörn von Bubalis cokei schillingsi sehr starke und plötz- liche Rundungen, nach vorne laufende Mittelteile, gerade, in gleichem Abstande nebeneinander herlaufende, lange Spitzen und nach vorn verlagerte Spitzen- knicke auf, wodurch das Gehörn einen tiefen Stand erhält. Bubalis cokei tanae kommt im oberen Tanagebiet vor, während Bubalis cokei schillingsi das Gebiet des oberen Panganı bewohnt. Die beiden abgebildeten Gehörne sind die Originalstücke der Beschreibung und Eigentum des Königlichen Zoologischen Museums zu Berlin, wo sie von Herrn Wilhelm Zopf photographisch auf- genommen wurden. Ludwig Zukowsky-Stellingen, Bez. Hamburg, 31. März 1914. 1. Heft ARCHIV NATURGESCHICHTE. GEGRÜNDET VON A. F.A. WIEGMANN, FORTGESETZT VON W.F. ERICHSON, F.H. TROSCHEL, E. VON MARTENS, F. HILGENDORF, W. WELTNER unD E. STRAND. PT Tg ACHTZIGSTER JAHRGANG. 1914. Abteilung A. 2. Heft. HERAUSGEGEBEN VON EMBRIK STRAND (BERLIN). NICOLAISCHE VERLAGS-BUCHHANDLUNG R.STRICKER Berlin. Inhaltsverzeichnis. Oldenberg. Beitrag zur Kenntnis der EG Drosophiliden (Dipt.). (Mit 3 Textfig.) . Strand. Zwei neue afrikanische und eine nl Art de Noctuidengattung Fodina Gn. > Fenyes.. H. Sauter’s Formosa-Ausbeute, Alkb£hhsinike Strand. Zwei neue Formen der Noctuiden-Gattung Garrkore Hamps. Strand. Zwei neue nen. dor drinn Eule Hedina BE Er Ge N Förster. Beiträge zu den Gattungen und Arten der Libellen „ . Strand. Zoologische Ergebnisse der Expedition des Herrn G. Tessmann nach Süd-Kamerun und Spanisch-Guinea. Lepidoptera. IX. (Mit 4 Tafeln) . . .. EEK IL ea Bischoff. Eine weitere neue REN von Formosa .. . Krausse. Entomologische Notizen (Form., Col., Orth., Dipt., Isopt., 109, Burb,)... . 1, /% . . . . 0 u Krausse, Einige an üben un Be en Krausse. „Splitters‘“ und „Lumpers“ ,„. er ee Var Krausse. ‚‚Teleologie“ und Natditkludhschaft a Krausse, ‚Entia non sunt creanda sine necessitate“ . . 2... Schultze. Zur Kenntnis der ersten Stände von einigen west- und zentralafrikanischen Heteroceren (Hierzu 3 Taf. und 1 Text- fig.) (Fortsetzung und Schluss) „ . ... ee - Strand. Hymenoptera von Ceram, Bali und Prak ee a Strand. Lepidoptera aus Kampnen EICHE 0 8 0 104 109 112 116 119 136 139 Beitrag zur Kenntnis der europäischen Drosophiliden (Dipt.) Von Lorenz Oldenberg in Berlin. (Mit 3 Figuren im Text.) Unter den Drosophiliden, die ich im Laufe der Zeit bei Berlin und auf Sommerreisen zu sammeln Gelegenheit hatte, befinden sich außer ein paar neuen auch weniger bekannte Arten, deren genauere Beschreibung sich verlohnt. Auch häufigere einheimische Arten und Gattungen sind in die vorliegende Betrachtung mit einbezogen wor- den, denn es läßt sich noch manches über sie sagen, und wie viele Fragen bedürfen noch der Aufklärung! Von der Gattung Drosophila selbst sind zunächst nur wenige Arten ausgewählt, die besonderes Interesse für mich hatten und bezüglich der Abgrenzung keine Schwierigkeiten boten, wie es bei manchen älteren der Fall ist. Andere Arten als eigene Funde sind nur ausnahmsweise berück- sichtigt. Im allgemeinen werden nur Ergänzungen zu den vor- handenen Beschreibungen von Arten und Gattungen gegeben, wo es jedoch im Zusammenhang zweckmäßig erscheint, auch bekannte Angaben wiederholt. Mit diesen Beiträgen zur Systematik wird noch lange nicht eine vollständige Charakterisierung der in Frage kommenden Gattungen und Unterfamilien erreicht; dazu wäre eine gründlichere Untersuchung der gesamten Organisation erforderlich, vor allem auch solcher Körperteile, die, wie das so wichtige Hypo- pygium, hier nur ganz unzureichende Berücksichtigung gefunden haben. Als Drosophilinae (oder Drosophilidae) im engeren Sinne sehe ich hier vorläufig nur solche der früher zu den Drosophiliden ge- rechneten Gattungen an, welche (unter anderm) konvergente pv!), eine deutliche Analzelle?) und folgende Aderung aufweisen: Randader, ähnlich den Ephydriden, mit zwei Einschnitten: der erste, flachere und schwächere (mehr eine Verdünnung der Randader und Verengung von unten her) liegt nicht weit hinter der Wurzelquerader, der zweite, tiefere (Haupt-)Einschnitt vor dem Ende der ersten Längsader bezw. Hilfsader; diese Costaleinschnitte sind schwächer oder stärker ausgebildet. Der folgende Teil der Randader bildet scheinbar die Fortsetzung der ersten Längsader. 1) Abkürzungen für die Borsten: orb = Orbital-, oc = Ocellar-, v = Vertical-, pv = Postvertical-, de = Dorsocentral-, a = Akrostichal-, sa = Supraalar-, ia = Intraalar-, pa = Postalar-, praesut — Präsutural-, praes — Präalar-, praescut = Präskutellar-, pth = Prothorakal-, npl = Notopleural-, stpl = terno- pleural-Borsten. 2) Diese ist nur bei Camilla am Ende offen. Archiv für Naturgeschichte 1914. A. 2, 2 Lorenz Oldenberg: Die Kante zwischen beiden Einschnitten ist mit regelmäßigen zwei- reihigen Wimperbörstchen besetzt, die sich oft von denen des fol- genden Vorderrandes abheben und mit einem größeren, meist un- gleichen Börstchenpaar zu endigen pflegen. Außerdem befindet sich eine stielförmige Verschmälerung der Randader gleich hinter der geschwollenen Flügelwurzel; dieses kräftiger beborstete Wurzel- stückchen schließt gewöhnlich mit einer oder zwei auffallend großen Borsten ab. Die erste Längsader endigt weit vor der Mitte des Flügelvorderrandes. Die Hilfsader ist nur in ihrem kürzeren oder längeren Basalteil selbständig und deutlich, im Endteil undeutlich bis verschwindend; soweit hier noch kenntlich, läuft sie dicht an der ersten Längsader entlang, deren Ende sie zustrebt, mit ihr dort verschmilzend. — Cyrtonotum mit seiner gleichmäßig starken Hilfsader, die sich erst am Flügelrande mit der ersten Längsader vereinigt (und mit noch anderen abweichenden Eigenschaften, s. Tabelle), bleibt dann als isolierte Gattung in der nächsten Ge- folgschaft der Drosophilinae stehen. Ob es zweckmäßig ist, die Grenzen weiter zu ziehen und auch solche Formen, wie Cyrtonotum, oder noch andere, einzuschließen, wird die Betrachtung der Exoten lehren. Zweifelhafter ist mir die Zugehörigkeit der Gattung Au- lacogaster, bei welcher außer einem ungewöhnlichen Verlauf der Hilfsader noch genug andere Organisationsunterschiede in Frage kommen. Es ist ja auch nicht nötig, sämtliche Gattungen in irgend- eine größere Unterfamilie hineinzupressen. Die Astiinae (Astia und Liomyza) scheiden schon wegen Divergenz der pv aus; ebenso die Gattung Periscelis, deren Flügelbildung überdies eine ganz andere ist. — Allgemein ist über die hier besprochenen Gattungen noch fol- gendes zu bemerken: Die Augen sind, auch wo sie kahl erscheinen, bei mikrosko- pischer Betrachtung mit kleinen Börstchen oder Härchen bedeckt, die stärker (mehr stabförmig-stachelig) oder schwächer, zuweilen äußerst unscheinbar sind und dichter oder zerstreuter stehen. Randader bildet scheinbar die Fortsetzung der ersten Längsader. Periorbiten dem Augenrande großenteils anliegend oder nahe liegend, wenigstens in ihrem oberen Verlauf; das untere, meist spitze und mehr einwärts gerichtete Ende freier (bei Aulacogaster unten abgerundet; bei C’yrionotum Periorbiten vom Grunde an frei). Fühlerborste entweder scheinbar kahl, in Wirklichkeit mikro- skopisch pubeszent (Gitona, Acletoxenus, Aulacogaster, Liomyza) oder mit nach der Spitze hin an Größe abnehmenden Fiedern ver- sehen, die eine obere, vollständige und eine untere, an der Basis mehr oder weniger unvollständige Fläche bilden. Die Fiedern sind meist an einer stärkeren geraden Achse angeordnet; in manchen Fällen ist diese aber schwächer und an den Verzweigungen winkelig gebogen. Im ersteren Falle trägt die Achse außer den großen Fiedern gewöhnlich noch kleinere Strahlen oder Härchen in ge- nn u nn Beitrag zur Kenntnis der europäischen Drosophiliden (Dipt.). 3 ringerer oder größerer Zahl; sehr zahlreich sind diese z. B. bei Stegana Stroblii, wo sie eine auf der Innenseite der Fühlerborste zwischen den beiden Fiederflächen stehende Zone oder Bürste bilden. Eine Knebelborste als Abschluß einer Reihe kleinerer seitlicher Mundborsten oder -Härchen ist bei den Drosophilinae und Astiinae stets vorhanden, durch Größe ausgezeichnet; bei Aulacogaster wird sie durch noch größere Seitenborsten übertroffen; sie fehlt bei Periscelis. Regelmäßig vorhanden, wenn die folgenden Beschreibungen keine gegenteiligen Angaben enthalten, sind: Zwei Paar v, je zwei npl und stpl; von letzteren ist die hintere meist größer. Eine pth kann ich bei vielen Gattungen nicht wahrnehmen: sie scheint dort sehr schwach zu sein oder zu fehlen (Drosophila ?). Bei manchen Gattungen ist sie jedoch deutlich, wenn auch klein (bei Zeucophenga sehr klein, bei Gitona und Camilla deutlicher, bei Periscelis ziemlich stark). Die seitlichen, auf die (etwaige) praesut folgenden Borsten des Thoraxrückens könnte man entweder alle als sa gelten lassen (s. Czerny über Drosophila, Zeitschr. f. Hym. u. Dipt., 3, 1903, S. 199, Anm. betr. Coquillet) oder man kann gewisse davon, weil sie eine höhere, der Thoraxmittellinie genäherte Stellung einnehmen, als ia betrachten (s. z. B. Cyrtonotum, Stegana, Aulacogaster) , namentlich bei Gattungen mit breitem Thorax, wie Stegana, ist dies bei einer vorderen sa und mehr noch bei der hintersten pa ersichtlich. Wo nichts anderes erwähnt ist, sind in der Regel die praesut und vier Borsten der dahinter liegenden Region (sa + ia) nachweisbar. $ Die Beborstung der Beine ist noch zu untersuchen. Präapikal- borste der Schienen nicht immer und nicht an allen Beinen deutlich; gut erkennbar z. B. bei Drosophila unimaculata, sehr kräftig bei Cyrtonotum. Bei dieser Gattung ist auch ein Borstenkranz am Ende der Mittelschienen besonders gut entwickelt, was sonst oft nicht der Fall ist. Die Randader ist nur bei Cyrionotum mit einer Reihe starker Dornen besetzt, sonst höchstens schwach gedörnelt ‚Camilla acutı- bennis) oder weitläufig gewimpert. Die vierte Längsader ist in ihrem letzten Abschnitt der dritten parallel oder mit ıhr konver- gent, nur bei Cyrtonotum abwärts gebogen. Die Basalquerader, welche die hintere Basalzeile von der Diskoidalzelle trennt, ist auch in Fällen, wo sie der Kürze wegen als fehlend bezeichnet wird, meist nur undeutlich. Analzelle und Analader fehlen bei den Astrinae; bei Periscelis ist die Analzelle noch als schwachgerandeter Flecken erkennbar. Alula außer bei Asiia vorhanden. Die Abbildungen der Hypopyge von Chymomyza fuscimana und distincta sind von Prof. Hendel gezeichnet, dem ich auch verschie- dene Auskünfte, namentlich über Dipteren des Wiener Hofmuseums, verdanke. Wo meine Literatur nicht zureichte, halfen Freund = 2. Heft 4 Lorenz Oldenberg: Lichtwardt und das Deutsche Entomologische Museum mit ihren Bücherschätzen aus. Von allen berührten Faunen-Gebieten erwiesen sich die un- garischen Südkarpathen (Herkulesbad) als das reichhaltigste für interessante Drosophiliden, wie für manche anderen Dipteren- Gruppen; ich möchte nicht unterlassen, auf diesen gesegneten Land- strich, der ja schon als entomologische Fundgrube bekannt ist, nochmals aufmerksam zu machen. 1. Myeodrosophila n. g. Im Juli 1912 fand ich an Baumschwämmen bei Herkulesbad Gesellschaften einer sehr niedlichen Drosophilide, die leicht als Drosophila Johni Fok. (aus Slavonien) zu bestimmen war; bei Durchsicht von Löw’s Schriften stellte sich aber heraus, daß auch die Beschreibung von Amitota (Phortica) poecilogastra Lw. (aus Süd- rußland) auf mein Tier durchaus paßt. Diese Beschreibung ist so charakteristisch, daß die Synonymie mit Johni ohne Bedenken an- genommen werden muß; die Einreihung von oecilogastra unter Amiota kann nur auf einem Versehen beruhen. Der Phortica steht die Art ferner als der Drosoßhila. Doch auch in dieser Gattung kann sie aus mehreren Gründen nicht verbleiben; sie wird Ver- treterin eines neuen Genus, für dasich mit Rücksicht auf ihre Fund- stätte (uöxns, Gen. uöxntog oder uöxov —= Pilz) den Namen Myco- drosophila®) wähle. Von beiden Gattungen unterscheidet sie sich durch anders beschaffenen Flügelvorderrand, kürzere zweite Längsader, andere orb und nur ein Paar dc, von Phortica auierdem durch Fehlen der Basalquerader und der praesc, durch Größe der pv und durch einfache Beine. Gattungscharaktere und Vergleich mit Drosodhila. Gestalt im allgemeinen wie bei Drosophila. Augen wie bei dieser geformt; Augenbörstchen kurz und schwach, weitläufig stehend (bei Dros. verschieden). Stirn unten etwas breiter als die größte Augenbreite, dort fast parallelrandig. Die kurzen Periorbiten ent- fernen sich mit ihrer unteren Spitze vom Augenrande und reichen bis zur Längsmitte der Stirn oder wenig weiter. orb: um die Stirn- längsmitte nur zwei große, die hintere aufwärts, die vordere ab- wärts gerichtet (bei Dros. drei große), dazwischen ein sehr kleines, aufrechtes Härchen. pv groß, fast die Größe der v erreichend. Ein Kranz schwacher Occipitalbörstchen. oc abwärts divergent. Zweites Fühlerglied mit Rückenborste und sehr kleinen Börstchen, 3) Streng genommen ist das Wort Drosophila sprachlich nicht ganz korrekt: Nach Kretschmer, Sprachregeln für die Bildung und Betonung zoologischer und botanischer Namen (Berlin, Friedländer & Sohn 1899), . $ 6e, 8. 5 muß bei Zusammensetzungen mit gilog dieser Bestandteil stets voranstehen. Da sich aber die zahlreichen dieser Regel nicht entsprechenden entomologischen Gattungsnamen nicht mehr abändern lassen, sei es gestattet, das Wort Drosophila zu weiteren Zusammensetzungen zu verwenden. Beitrag zur Kenntnis der europäischen Drosophiliden (Dipt.). 5 drittes etwas länger als breit, dicht pubeszent. Fühlerborste mit etwa sieben Strahlen, von denen zwei am Ende unterseits stehen, außerdem mit kleinen Härchen. Backen sehr schmal, hinten breiter, Augen am Hinterrand unten etwas verschmälert. Gesicht schwach breit gekielt, wie bei Dros. Mundrand ganz wenig aufgeworfen. Mundöffnung mäßig groß. Taster mit einer Endborste (Dros.: bei verschiednen Arten ungleich). Zunge mit großen Saugflächen. Am seitlichen oberen Mundrand eine Härchenreihe, vorn mit einer größeren Knebelborste (Behaarung dieser Strecke bei Dros. zu- weilen reichlicher); Backen hinter der Mitte mit einer unten- stehenden Seitenborste; Hinterkopf unten an der Backengrenze mit je einer abwärts gerichteten Borste. Thorax erheblich gewölbt. Nur ein Paar dc (bei Dros. zwei Paar), das kurz vor dem Breitengrad der Flügelwurzel steht. praesc fehlen (wie in der Regel bei Dros.). a nicht gänzlich ab- wesend, wie Pokorny meint, sondern äußerst klein in zahlreichen Längsreihen, ohne Beeinträchtigung des Thoraxglanzes, h: eine obere und eine untere (außer ganz kleinen Börstchen). 1 praesut. Eine praea. Von den beiden folgenden sa ist die zweite besonders groß; hinten eine kleine pa (bei Dros. ist diese Borstenreihe gleich- mäßiger an Größe). Schildchen gerundet (bei Dros. flacher) mit vier Borsten; das vordere, am Seitenrand stehende Paar kleiner als das Endpaar. Hintere stpl größer als die vorderen. Hinterleib wie bei Dros., Ende beim & unten dichter behaart. Hypopygium eingezogen. Legeröhre unten kurz vorstehend, aus breitem Grunde verschmälert und nach oben gebogen (wie Dros.) ; bei weiterem Hervortreten läßt sie drei Glieder erkennen. Beine schlank, normal. Vorderschenkel rückseits oben und unten beborstet, wie bei Dros.; Präapikalborste an den Hinter- schienen deutlich, an den vorderen Paaren undeutlicher (bei Dros. leichter erkennbar). Flügel im ganzen ähnlich Dros., doch in der vorderen Region etwas abweichend. Randader, wie bei jener, am Vorderrande ein wenig verstärkt, die entsprechend verbreiterte erste Längsader bildet an ihrem Ende scheinbar die Fortsetzung des Vorderrandes. Der zweite Costaleinschnitt ist aber viel tiefer als bei Dros., nämlich reichlich so lang als die vordere Ouerader (bei Dros. kürzer als diese) ; die Randader erweitert sich vor diesem Einschnitt zu einem breiten Zähnchen, sodaß die Costalzellehier vonder Flügelfläche abgeschnürt wird. Häufig ist der Vorderrand der Costalzelle einwärts gebogen, so daß der Zahn mehr in Erscheinung tritt; liegt er dem Flügelrande an, so ist er schwerer wahrzunehmen. So erklärt es sich, daß Löw und Pokorny von der Zahnbildung nichts erwähnen; doch machen sie auf die tiefschwarze Endigung der Costalzelle aufmerksam. Ob diese Schwärzung ein Gattungs- oder nur ein Artmerkmal bildet, bleibe dahingestellt. Der Außenrand zwischen den beiden Costal- einschnitten ist fast geradlinig; die dort zweireihigen Randbörstchen endigen nicht mit einem wesentlich stärkeren Borstenpaar, wie bei 2. Heit 6 Lorenz Oldenberg: Dros., und sind nur unbedeutend länger als die folgenden des Vorderrandes (bei Dros. ist dieser Unterschied deutlicher). Der Flügelrand trägt außerdem feinere, mehr aufgerichtete, weitläufiger gestellte Wimpern, welche die Costalbörstchen nur wenig überragen und nicht in jeder Richtung sichtbar werden, auch wenig auffallen (bei Dros. ebenfalls). Von der Hilfsader ist nur ein kurzer Basalteil deutlich. Bald hinter dem Ende der dritten Längsader nimmt die Randader an Stärke etwas ab (beides wie bei Dros.). Auch alula ebenso: klein, aber deutlich, durch einen scharfen Endeinschnitt begrenzt, am Unterrande ziemlich lang gewimpert; vom Einschnitt an nimmt die lange Wimperung des übrigen Unterrandes nach der Flügelspitze hin allmählich ab. Zweite Längsader mit der dritten stärker divergent und viel kürzer als bei Dros.: der zweite Ab- schnitt der Randader ist nur etwa 115 mal so lang als der dritte, dieser 2%,—3mal so lang als der vierte (bei Dros. ist der zweite Randaderabschnitt 2—3mal so lang als der dritte, dieser höchstens zweimal so lang als der vierte). Eine vom Endpunkt der zweiten Längsader gefällte Senkrechte trifft die vierte noch vor ihrer Mitte (bei Dros. hinter der Mitte); die Flügel sind entsprechend breiter, mit stärker gewölbtem Vorderrand. Dritte und vierte Längsader von der hinteren Querader an parallel. Hintere Basal- mit der Diskoidalzelle verschmolzen; vordere Querader ungefähr auf der Mitte der so entstandenen gemeinschaftlichen Zelle, hinter der Mündung der ersten Längsader stehend. Hintere Querader fast senkrecht auf der vierten Längader, mit der fünften einen mäßig spitzen Winkel bildend und ungefähr so lang wie das sanft abwärts gebogene Endstück der letzteren. Analader verkürzt und schwach entwickelt, wie die Analzelle. Mycodrosophila poecilogastra Löw (Löw, Zeitschr. f. d. ges. Naturw. XLIIL, S. 419, 1874, als Amiota). Syn.: Drosophila Johni Pok. (Mitt. des Naturw. Vereins Troppau, Nr. 4, S. 63, 1896). Kopf gelb, unten blasser. Stirn in gewisser Richtung silber- schimmernd, nach oben gesättigter gelb bis braungelb. Periorbiten glänzend dunkelbraun, in je einem tiefschwarzbraunen, dreieckigen Längsstreifen liegend, der, dem Augenrande sich anschließend, nicht ganz bis zum vorderen Stirnrande herabreicht. Hinterkopf gelblich, oben schwarzbraun verdunkelt, zwischen Stirn und Thorax- ansatz zuweilen heller; unten gelbweiß mit schwachem Silber- schimmer, wie die Backen. Gesicht weißgelb, glänzend. Drittes Fühlerglied hellbraun, seltener auch das zweite oben gebräunt. Das als breiter Wulst vortretende Praelabrum ist dunkelbraun; auch die Mundecken und zuweilen die Tasterenden sind gebräunt: Der glänzend schwarzbraune, oben schwarze Thoraxrücken ist in der Notopleuralgegend von den Brustseiten, wie bei Astta amoena und concinna, durch einen dunklen Rand scharf abgegrenzt; über diesen Rand zieht sich eine viel hellere, rötliche Zone vom Schild- chen her seitlich entlang bis um die Schultern herum; diese geht nach oben hin ganz allmählich in Tiefschwarz über. Auch Schild- Beitrag zur Kenntnis der europäischen Drosophiliden (Dipt.). 7 chen oben schwarz. Mesophragma braun. Schwingerknopf braun gefleckt. Beine blaßgelb. Vordertarsen des $ außen mit einer Reihe von etwa sieben feinen, aufwärts gekrümmten Wimpern; auch die Vorderschienen tragen in ihrer äußeren Hälfte etwa drei solche, aber kleinere Wimpern. Hinterleibszeichnung sehr charakteristisch, von Löw wie von Pokorny zutreffend, wenn auch ungleich, be- schrieben. Letzterer vergleicht sie mit Astıa concinna, meint aber. wohl amoena, denn erstere hat einen einfarbig gelben Hinterleib. Stehen viele Exemplare zur Verfügung, so sieht man, daß die Zeich- nungen recht veränderlich sind. Die drei ersten Tergite oben jeder- seits mit einem kleineren, der vierte und fünfte mit einem größeren schwarzen Fleck, letztere zwei Flecken nach oben meist dreieckig oder rundlich verschmälert, erstere je drei Flecken von verschie- dener Gestalt und Ausdehnung. Außerdem ist meist noch eine Reihe äußerer Flecken vorhanden, die mehr auf der Unterseite liegen und vorwiegend an den drei ersten, oft auch an den beiden letzten Ringen auftreten; sie können sowohl unter sich als mit den oberen Flecken hinten zusammenhängen; am vierten und fünften Ring liegen sie jedoch, wenn überhaupt vorhanden, meist isoliert, besonders am fünften. An den drei ersten Ringen entsteht durch die seitliche Verbindung der Fleckenpaare häufig eine halbmond- förmige, gemeinschaftliche (ähnlich manchen Syrphuszeichnungen) oder eine mehr parallelrandige Makel; die Fleckenpaare können an diesen Ringen fast ganz zu Längsbinden zusammenfließen. Die äußere Fleckenreihe kann völlig verschwinden (öfter beim 3) ; seltener sind sämtliche Zeichnungen rötlich oder ganz blaß. Flügel schwach gelblich getrübt (Pokoıny gibt an: hyalin, Löw: grau-hyalin), besonders nach dem Vorderrande hin; die Costalzelle ist jedoch, abgesehen von der Basis, blasser. Zähnchen vor dem zweiten Costaleinschnitt tiefschwarz, auch der gegenüber- liegende Berührungspunkt der ersten Längsader und Randader ist geschwärzt, die Basis der Marginalzelle ein wenig gebräunt. Körperlänge bis gegen 2 mm. 2. Drosophila Fall. Drosophila trivittata Strobl fand ich im Juli 1912 in beiden Geschlechtern bei Herkulesbad zahlreich an Baumschwämmen. Die gute Beschreibung, welche Strobl von einem einzelnen Weibchen gegeben hat (Wiener Ent. Zeit. XII, 8, 1893, S. 282), läßt sich daher ergänzen. Fühlerborste oben mit etwa fünf, unten am Ende mit etwa zwei größeren Kammstrahlen. Augenbörstchen dünn, ziemlich weit- läufig stehend. Die Backen, hinten etwas herabgehend, erreichen mehr als "3 der Augenhöhe und tragen ganz hinten je eine größere Borste. Taster mit einer kurzen Endborste. Hinterkopf oben dunkel, unten hell. a in ungefähr sechs Reihen. h: eine obere und eine untere. Die drei scharf gezeichneten, den Rücken ganz durchlaufenden 2. Heft 8 Lorenz Oldenberg: Thoraxstriemen vereinigen sich hinten in der Gegend der vorderen dc. Die Mittelstrieme, welche fast immer vier a-Reihen umfaßt, erweitert sich ganz allmählich nach hinten; die Seitenstriemen sind vorn etwas breiter, ganz vorn jedoch außen bogenförmig ver- schmälert und nach dem Vorderende der Mittelstrieme hin zuge- spitzt, mit dieser sich meist vereinigend. Die zwischen den drei Striemen frei bleibenden zwei gelben Linien sind gewöhnlich am äußersten Vorderende kurz gespitzt und verschmälern sich dann aus breiterem Grunde allmählich nach hinten. Rückenflecken des Hinterleibs von verschiedener Gestalt und in sehr verschiedenem Grade ausgebildet, klein und rund bis groß, bindenartig oder mehr dreieckig; sie können sich auf fast alle Tergite erstrecken oder nur auf einige vordere, auch so blaß ausfallen,daß sie fast ganz oder völlig verschwinden. Auch ist bei den meisten Exemplaren, haupt- sächlich den Weibchen und an den vorderen Ringen, je eine Reihe äußerer Flecken vorhanden, die sich dem Seitenrande der Tergite anschließen und dort verschmelzen können; bei stärkerer Aus- bildung streben sie, sich auch dem Hinterrand der Tergite anlegend, der inneren Fleckenreihe zu, mit der sie sich oft vereinigen‘). Borsten der Oberseite des Körpers schwarz, auch die Behaarung der Oberseite fast ganz dunkel. Körperlänge 1%4—21, mm. Von der merkwürdigen Drosophila nigrosparsa Strobl (Dipt. v. Steierm. IV, S. 267, 1898) fand ich einige Exemplare beider Geschlechter im Juli 1896 nahe den ‚Heiligen Drei Brunnen‘ bei Trafoi, 2 29 Anfang Juli 1908 auf feuchtem Waldboden bei Wölfelsgrund im Glatzer Gebirge, 1? am2. August 1900 bei Macugnaga. Stirn unten breiter als die größte Augenbreite; dicht gelbgrau be- stäubt, unterer Teil breit rotgelb; dunkler braun sind der Ocellen- fleck und zwei oben schmale, unten breite Bogenstriemen, die den Periorbiten innen anliegen und sich unten fast berühren. In der Richtung der beiden oberen orb folgt auf dem unteren rotgelben Stirnteil eine Reihe von etwa fünf Härchen. Von den beiden unteren Hauptstrahlen der Fühlerborste steht die erste, viel größere der Basis verhältnismäßig nahe. Taster mit einer Endborste. Schul- tern außer der Hauptborste mit einigen kleinen. Augenbörstchen dichtstehend. Die zahlreichen über den ganzen Thoraxrücken ver- streuten Börstchen stehen auf dunklen Punkten, die dc auf kleinen schwarzbraunen Flecken. a in 6 Reihen. Von den dunkelbraunen Längsstriemen des Thorax sind die drei mittleren deutlicher und zusammenhängender als die zwei äußersten, über die Ouernaht laufenden, doch sind zuweilen auch jene kaum vorhanden. Manch- mal zeigt sich eine Querstrieme an der Quernahtgrube. Eine un- vollständige braune Strieme geht über die Meso- und Pteropleuren. *) Die so weitgehende Veränderlichkeit in der Fleckenzeichnung des Hinterleibs bei ein und derselben Art ist wohl zu beachten; es können sonst leicht bloße Variationsformen irrtümlich als selbständige Drosophäla-Arten angesehen werden. Beitrag zur Kenntnis der europäischen Drosophiliden (Dipt.). 9 Die schwarzbraunen Querbinden der Tergite lassen meist hinten einen schmäleren, vorn einen breiteren hellen Saum frei und sind häufig vorn erweitert. Flügel blaßbraun getrübt, besonders nach dem Vorderrande zu, in der Weise, daß der Flügel nach vorn hin am Grunde schmal, an der Spitze breit verdunkelt ist; die Bräu- nung zieht sich hauptsächlich an den Längsadern entlang (bis zur vierten einschließlich), die auf den verdunkelten Strecken etwas verstärkt sind. OQueradern deutlich braun gesäumt. Randader: zweiter Abschnitt 21, mal so lang als der erste und dreimal so lang als der zweite, dritter reichlich 11%mal so lang als der vierte. Ab- schnitte der vierten Längsader etwa wie 113:1:1%. Die äußere Querader kommt dem letzten Abschnitt der fünften Längsader an Länge ungefähr gleich. Hüften dunkel. Beine braungelb. Schenkel namentlich oberseits bis gegen die Spitze hin mehr oder weniger schwarzbraun, bei beiden Geschlechtern. Letzte Tarsenglieder etwas verdunkelt. Vorderschenkel mit nach unten und außen ge- richteten, kürzeren und längeren Borsten. Hinterschenkel auf der Rückseite glänzend. Präapikalborste der Hinterschienen stark. Sonst Beine nur kurz behaart. Hinterschienen etwas gekrümmt, aus schmalem Grunde nach dem Ende zu verbreitert, vor diesem mit einer längeren flachen Ausbuchtung; beim & ist letztere deut- licher und das Ende der Hinterschienen etwas verdickt. Der drei- eckige lappenartige Fortsatz, der sich beim $ unterseits am Grunde der Hinterferse befindet, ist ziemlich spitz; beim ® findet sich an dieser Stelle statt des Anhanges nur eine etwas stärkere und längere, vom Fersengrunde nach dem Ende hin abnehmende Behaarung. Drosophila unimaculata Strobl (Wiener Ent. Z. XII, 8, S. 281, 1893) fand ich in den Alpen (Linthal im Kanton Glarus, drei Exem- plare), bei Schönmünzach im Schwarzwald und bei Herculesbad (je ein Exemplar). Zu Strobls Beschreibung möchte ich noch be- merken: Augenbörstchen dicht stehend. Die beiden das Stirn- dreieck begrenzenden, lanzettförmigen, unten zusammenstoßenden oder sich vereinigenden Stirnstriemen sind dunkelrot bis schwarz- braun, auch die Fühler dunkelrot bis schwarzbraun verdunkelt. Fühlerborste oben mit etwa 5, unten mit 2—83 größeren Strahlen. Taster am Ende mit einigen Borsten. Die beiden mattroten, un- deutlichen Längsstriemen des Thorax haben meist vor und hinter der Ouernaht einen dunkleren, braunroten Farbenton, so daß dann zwei Paar dunklere Flecken hervortreten. Mit jenen alternieren drei ebenfalls undeutliche, breite, schwärzliche Striemen. Außerdem ist eine oberhalb der sa über die Quernaht laufende, rötliche, fleckenbildende Zone von unbestimmter Ausbildung vorhanden. a nur sechszeilig. Eine obere und eine untere h. Der breite dunkle Mittelstreif sowie die beiden ihn begleitenden roten Striemen setzen sich mehr oder weniger deutlich über das Schildchen fort. Flügel rostbraun getrübt (dunkler als bei Phalerata). Körper größer als bei Phalerata. 2, Heft 10 Lorenz Oldenbereg: Strobl erklärt im zweiten Nachtrag zu den Dipteren von Steiermark, 1909, S. 211, seine Art für synonym mit maculipennis Gimm., wie ihm von Sintenis aus Livland gesandte Stücke be- wiesen. Daß hier ein Bestimmungsirrtum vorliegen muß, ergibt sich ohne weiteres aus der Beschreibung Gimmerthals (Corr. BI. Riga I, 106, 5, 1847). Dr. maculipennis hat folgende Eigenschaften: Untergesicht weiß, in gewisser Richtung bräunlichgrün schillernd. Stirn metallisch grün, Augenrand weißlich. Fühler schwarz. Mittelleib aschgrau, auf dem Rücken braungrünlich, mit undeut- lichen Striemen. Schildchen ebenso, an den Seiten weißgrau ge- randet. Hinterleib grünlich. Beine durchaus schwarz. Schwinger weiß. Flügel etwas bräunlich, an der Mündung der ersten Längsader ein brauner Punkt. Raum zwischen dem Rand- und dem zweiten Längsnerv ein wenig dunkler braun; auf der übrigen Flügelfläche mehrere hellere, nicht scharf begrenzte Flecken. Länge 2—3 Linien. — Diese Art wird schwerlich eine Drosophila sein; Schiner (F. A. II, S. 280) vermutete in ihr eine „Diastata‘“. Bei Herkulesbad findet sich an Baumschwämmen häufig eine größere Drosophila, welche mit Schiner’s Drosophila histrio sehr gut, mit Meigen’s histrio weniger übereinstimmt und mit ersterer jedenfalls identisch ist. Kopf rotgelb, unterer Teil hell schimmernd. Stirn unten breiter als die größte Augenbreite, durchaus matt. Das untere, freie Ende der Periorbiten ist sehr schmal und spitz. Periorbiten und das die Ocellenerhebung umschließende Stirn- dreieck hell bestäubt, die zwischen ihnen liegenden, unten ver- schmolzenen Stirnstriemen dunkler rot. In der Richtung der beiden oberen orb steht nach dem vorderen Stirnrande hin eine Reihe an Größe abnehmender Härchen. Fühler wie bei Schiner angegeben, doch sind auch die zwei ersten Glieder oft etwas gebräunt. Fühler- borste oben mit etwa fünf, unten gegen Ende mit zwei größeren Strahlen. Augenbörstchen dünn und klein, weitläufig stehend. Eine starke Knebelborste. Thorax und Schildchen infolge heller Bestäubung nur mäßig glänzend, meist einfarbig rostgelb, Rücken nur selten durch eine undeutliche schwarze, ganze oder geteilte Mittelstrieme oder auch zwei vorn abgekürzte Seitenstriemen ver- dunkelt. a unregelmäßig achtzeilig. Zwei ziemlich große h, eine obere und eine untere, außer sehr kleinen Börstchen. Die meist schwarzbraunen Flecken der Tergite sind quer gestreckt, schmäler oder breiter, oft fast ganz dem Hinterrande anliegend, sonst mehr ‘ diesem als dem Vorderrande genähert; oft greifen sie am Hinter- rande auf die Unterseite der Tergite über und hängen an der unteren Längskante zusammen. Oben lassen die Flecken in der Regel einen breiteren oder schmäleren Mittelstreifen frei, zuweilen sind sie aber auch zu breiten, durchgehenden Querbinden vereinigt. Manchmal bleiben die Flecken (auch nach dem Tode) heller, rotbraun bis rot- gelb, so daß sie sich vom rotgelben Untergrunde nur wenig abheben. Beim Männchen sind die beiden letzten Ringe nebst dem dicht be- haarten Hypopyg oft schwarz. Die kurz vorstehende, meist säbel- Beitrag zur Kenntnis der europäischen Drosophiliden (Dipt.). 11 förmig nach oben gebogene Legeröhre ist rostgelb, gebräunt. Schwinger und Beine gelb. Flügel rostgelb getrübt, nach dem Vorderrande und Ende hin gesättigter; Enden der dritten und vier- ten Längsader fast parallel; letzter Abschnitt der vierten nicht viel länger als der vorletzte: das Verhältnis 11% zu 1 wird selten erreicht; hintere Querader ungefähr gleich dem Endstück der fünften Längs- ader. Körperlänge bis 4 mm. Bei Meigen’s histrio ist der obere Teil der Stirn als glänzend ziegelbraun bezeichnet, wie Fühler und Mittelleib; die auf den mittleren Tergiten stehenden Dreieckspaare sollen den Vorderrand berühren, die Schwinger sollen weiß sein (ähnliche Angaben macht auch Zetterstedt). Dies alles ist bei meinen Tieren nicht der Fall, namentlich spitzen sich die Flecken nie derart nach vorn zu, wie es Meigen’s Abbildung erkennen läßt; seine Typen sind nach Becker (Zeitschr. f. Hym. u. Dipt. II, 1902, S. 201) leider nicht mehr vor- handen. Die Synonymie mit Meigen’s Art scheint mir daher fraglich. Drosophila obscura Fall. ist wegen ihrer Abänderungen be- merkenswert. Thorax oft mit zwei undeutlichen bis vorn hin durch- laufenden Striemen zwischen den dc; zwei äußere, weniger voll- ständige, vorn öfter abgekürzte sind noch schlechter zu erkennen. Bei Schiner und Zetterstedt ist von drei, also unpaaren, dunkleren Längslinien die Rede; solche konnte ich nirgends entdecken. h: eine obere und meist eine etwas schwächere und blassere untere. a acht- bis sechszeilig. Hinterleib an der äußersten Basis zuweilen rötlich. Flügel verhältnismäßig breit und Ende der zweiten Längsader demgemäß reichlich aufwärts gebogen; dritter Abschnitt der Randader etwa doppelt so lang als der vierte. Letzter Teil der ‚vierten Längsader meist nicht ganz doppelt so lang als der vorletzte, oft nur 134. Vordere Querader etwas hinter der Mündung der ersten Längsader. Hintere Querader fast immer viel kürzer als das Endstück der fünften Längsader. Fühlerborste oben mit etwa vier, unten im Endteil mit zwei (oder drei) größeren Strahlen. Taster mit einer Endborste. Augenbörstchen kurz und derb, dicht stehend. Der Ansicht Czerny’s (Span. Dipt. III, Vhdl. d. Z. B. Ges. Wien 1909, S. 279), daß Dr. tristis Mg. mit obscura Fall. identisch sei, muß ich aus den dort angeführten Gründen beipflichten; denn abgesehen von der Übereinstimmung in allen vorhin genannten Eigenschaften findet man Übergänge zwischen der gleichmäßig blaßgrauen und der am Vorderrande schattierten Flügelfärbung, auch sind bei den Männchen immer die zwei ersten Glieder der Vor- dertarsen vorn durch eine schwarze, in ein Zähnchen auslaufende Innenkante ausgezeichnet. Bei einem meiner schattierten Exem- plare (die übrigens bei Berlin seltener zu erlangen waren und sämt- lich Männchen sind!) erstreckt sich die Flügeltrübung nicht auf den ganzen vorderen Endteil der Flügelfläche, sondern begleitet nur die einzelnen Adern als schmale Säumung. Sowohl bei der 2. Heft 13 Lorenz Oldenberg: Form mit angeräucherten wie bei der mit blassen Flügeln ist die hintere Querader oft dunkler gesäumt, bei ersterer Form zuweilen beträchtlich. Auch unterliegen beide Formen denselben Schwan- kungen in der Färbung des Thorax und Kopfes: von schwarzbraun (bei uns am häufigsten) bis fahlrot, dazwischen Übergänge mit ge- mischten Farben. Vermutlich stellt auch sdurca Zett. (D. Sc. VI, 2550) nur eine Farbenabänderung von odscura dar mit dunklem Thorax und dunklen Beinen, an denen nur die Hintertarsen rot sind. Meine Exemplare mit angeräucherten Flügeln stehen der Färbung nach in der Mitte zwischen Zristis und spurca: Thorax überwiegend schwarzbraun, Beine jedoch nur schwach verdunkelt (hauptsächlich Vorderschenkel). Die von Meigen (S. B. VI, S. 85) beschriebene odbscura könnte wohl zur Not als sehr helle obscura Fall. gedeutet werden. Die der obscura Fall. sehr nahestehende, durch einfache Vorder- tarsen des Männchens sicher zu unterscheidende Drosophila rufi- frons Löw (s. auch Strobl, Dipt. von Steierm., 2. Nachtr. 1909, S. 210) fand ich bei Herkulesbad am Saft von Eichen. Die Stirn ist bei allen meinen Exemplaren lebhaft dunkelrot, im Gegensatz zum Schwarzbraun des Stirndreiecks und der Periorbiten. Der Glanz des Thorax scheint ungefähr derselbe, der des Hinterleibs stärker. Thoraxstriemen sind nicht wahrzunehmen. Flügel kürzer, gleichmäßig bräunlich getrübt. Eine obere und eine untere h. Die Queradern sind bei den meisten Stücken mehr genähert als bei obscura, so daß ihr Abstand etwa halb so groß ist als der letzte Abschnitt der vierten Längsader, zuweilen noch geringer; seltener sind die Queradern weiter voneinander entfernt. Beborstung des Körpers, auch Augenbörstchen, wie bei obscura. Beine bräunlich. Von Bezzi erhielt ich aus Pavia plastisch ebensolche, aber viel hellere Exemplare, mit rotbraunem Kopf und Thorax, mindestens vorn rötlichem Hinterleib und fast rotgelben Beinen. Zur Gattung Drosophila. Einige allgemeine Bemerkungen sind im Vergleich mit Myco- drosoßhila enthalten (s. dort). — Augenbörstchen sehr verschieden- artig: bei manchen Arten dichter und derber (z. B. funebris, fe- nestrarum, obscura), bei anderen dünner, schwächer und nicht so dicht (histrio, trivittata). Breite der Stirn bei den einzelnen Arten ebenfalls verschieden; unten, wo sie am engsten ist, etwas geringer ‘oder merklich größer als die größte Augenbreite. Das untere (und zugleich innere), freie Ende der Periorbiten spitzer oder stumpfer je nach der Art. Von den drei auf der Stirnlängsmitte befindlichen orb steht die mittlere, kleinste etwas mehr außen und meist deutlich höher als die unterste (nicht bei allen Arten gleich). oc ziemlich groß, abwärts divergent. pv groß, konvergent. Fühlerborste außer den großen Fiederstrahlen mit einer Anzahl kleiner Härchen. Es kommt ausnahmsweise vor, daß noch je ein oder gar zwei kleinere dc vor dem normalen vorderen Paar sich erheben, allmählich in die Beitrag zur Kenntnis der europäischen Drosophiliden (Dipt.). 13 dortige Reihe vorderer Rückenhärchen übergehend (bei funebris beobachtet). h meist zwei, eine obere und eine untere. Von den vier Schildborsten ist das hintere Paar gekreuzt. 3. Scaptomyxa Hardy. Die Gattung oder Untergattung Scaptomyza hat Becker in den „Dipteren der Canarischen Inseln‘ (Abdr. aus den Mitt. d. Zool. Mus. Berlin IV, 1, 1908, S. 157—159) sehr übersichtlich nach den hauptsächlichsten Arten behandelt; zu den am Schluß der Be- sprechung hervorgehobenen Gattungsmerkmalen weiß ich nichts hinzuzufügen, was zur Herbeiführung einer scharfen und klaren Trennung von Drosophila geeignet wäre; es handelt sich bei Scapto- myza mehr um graduelle Unterschiede, wie schmale Gestalt, dichte Bestäubung des Thorax, geringe Zahl der a-Reihen (höchstens vier- zeilig; bei Drosophila mindestens vierzeilig). Die Börstchen der schwach pubeszenten Augen sind kurz und derb, gedrängt stehend; doch ist dies bei manchen Drosophila- Arten auch der Fall. Die beiden untersten orb stehen mehr wage- recht zu einander als bei den meisten Drosophila-Arten, so weit ich sie kenne (hier meistens eine mehr über der andern). Taster mit einer etwas größeren Endborste. Bei den Formen mit vierzeiligen a sind die äußeren Reihen hinten sehr oft, vorn seltener abgekürzt; es kommen zuweilen auch Unregelmäßigkeiten in der Stellung der seitlichen a vor. So große, winkelig abwärts gerichtete Endlamellen, wie sie beim & von tetrasticha und auch flaveola sich finden (auf die zuerst Becker aufmerksam gemacht hat), sind bei Drosophila wohl nicht zu beobachten. Die wie bei Drosophila geformte Legeröhre ist an ihren langen unteren Endkanten, die am Ende nach kurzer Aufbiegung zusammenschließen, mit verhältnismäßig kräftigen, gleichmäßigen, dunklen Sägezähnen besetzt; bei Drosophila sind solche Zähnchen auch vorhanden, scheinen aber meistens etwas schwächer, bei manchen Arten sogar viel schwächer zu sein (deut- licher z. B. bei Phalerata). Bei Berlin ist graminum Fall., die Art mit zweizeiligen a, wohl gemeiner als Zetrasticha Beck. Von letzterer fand ich bei Trafoi mehrere Exemplare einer durch Größe und Färbung abweichenden Form: auffallend blaugrau, glanzlos; Kopf hell rotgelb, ausgenom- men Stirndreieck, Periorbiten und größerer, oberer Teil des Hinter- kopfes (diese Teile blaugrau) ; Thorax mit drei braunroten Striemen, die mittlere über das Schildchen fortgesetzt; Fühlerborste außer der Spitze oben mit vier Strahlen, unten mit einem Strahl; Backen breit, hinten etwa von 4, der Augenhöhe; die abwärts gerichteten Endlamellen des $ sehr groß; Körperlänge reichlich 3 mm. — Strobl sieht Zetrasticha als Varietät von graminum an (Dipt. v. Steierm., 2. Nachtr. 1909, S. 211). Auch griseola Zett. wird von Strobl nur für eine Varietät von graminum gehalten (Dipt. v. Steierm. II, S. 132), vielleicht mit Recht. Auf einige meiner Berliner Exemplare paßt die Beschrei- 2, Heft 14 Lorenz Oldenberg: bung von griseola ziemlich gut (drittes Fühlerglied gebräunt, auch obere Stirn, Untergesicht, Mundrand, Zunge, Prälabrum, Taster- spitze und Schenkel verdunkelt, doch bei verschiedenen Exemplaren in ungleichem Grade und manchmal außer den Fühlern nur einige dieser Körperteile. Vierzeiligkeit der a scheint ebenfalls vorzu- kommen), doch weichen sie in der Färbung so sehr untereinander ab, daß manche Stücke der ebenfalls recht veränderlichen gra- minum nahe kommen und die Vermutung der Arteinheit nicht von der Hand zu weisen ist. Wenige meiner hiesigen, gelblich gefärbten Exemplare und eins vom Bodensee sind durch den Höcker des oberen Gesichts und durch zweizeilige a als flava Mg. unverkennbar. Die dunkelgelbe Strieme zwischen den a ist allerdings glanzlos, auch sind zwei Seitenstriemen des Rückens wahrzunehmen, wie bei flaveola. Stirn mattgelb, hell bestäubt. Gegend des Stirndreiecks bei zwei Exemplaren, wie der Hinterkopf, von dunklerer, graubrauner Grundfarbe, auch Thorax und Schildchenmitte etwas dunkler. Fühlerborste außer der kurzen Endgabel oben mit vier Strahlen, unten mit einem Strahl (an einem Fühler ein Strahl mehr). Lichtwardt fing diese Art außerdem auf der Insel Usedom, bei Pistyan und bei Zernest (Siebenbürgen). Sc. flaveola Mg. ist bei Berlin nicht selten, besonders an Rän- dern von Gewässern; ich fand die Art auch auf Borkum, bei Tam- bach in Thüringen und bei Marburg in Hessen. Die zweispaltige Stirnstrieme zwischen dem weiß bestäubten Stirndreieck und den weiß bestäubten Periorbiten ist meist nach oben hin rötlich, nach unten mehr gelb. Wie die drei Thoraxstriemen, ist auch die Noto- pleuralkante gewöhnlich dunkelgelb; alle diese Linien können schär- fer oder schwächer ausgeprägt sein, auch ganz verschwinden. Hinterleib rein mattgelb bis schwarzbraun verdunkelt. Die Längs- kante, welche auf der Unterseite die Tergite begrenzt, ist meist sehr dunkel. Die großen Endlamellen des Hypopygs sind abwärts gerichtet und öfter schwärzlichbraun als gelb. 4. Chymomyza Czerny. Chymomyza caudatulan. sp. d. Caput rufum, fronte et occipite obscuris, cinereo-pollinosis, parte inferiore albo-micante; antennis nigricantibus. Thoracis dorsum obscurum, pollinosum, lateribus rufescentibus, pars inferior rufa. Abdomen nigrum, pollinosum, ventre rufo. Hypopygü * lamellae terminales magnae, superiores longe ciliatae. Pedes rufi, anteriorum femoribus, tibiis et metatarsis nigris. Alae omnino brunneo-hyalinae, costa luteo-brunnea. Von dieser leicht kenntlichen Art fing ich ein $ am 20. 7. 1912 bei Herkulesbad. Hinterkopf und Stirn schwärzlich, dicht grau bestäubt, nur ganz unten rotgelb. Stirn ganz vorn und an den Periorbiten mehr rötlich, oben etwas schmäler als bei costata und fuscimana. Die rötlichen Fühler namentlich am dritten Glied ver- dunkelt. Gesicht und Backen mit weißem Schimmer, blaß rotgelb, Beitrag zur Kenntnis der europäischen Drosophiliden (Dipt.). 15 wie die Mundteile. Fühlerborste oben mit etwa vier, unten mit zwei Fiederstrahlen. Thoraxrücken und oberer Teil seiner Seiten nebst Schildchen und Mesophragma schwärzlichbraun mit mäßigem Glanz, gelbgrau bestäubt; an den Seiten, nämlich unterhalb der de bis zu den Schultern einschließlich, spielt der Thoraxrücken ins Rötliche. Schüppchen braun. Unterer Teil des Thorax nebst den Schwingern blaß rotgelb. An den Schultern stehen außer der Hauptborste noch ein paar kleinere. Hinterleib schwarzbraun, mäßig glänzend, etwas bestäubt. Bauch rotgelb. Die beiden schma- len, oberen Endlamellen des Hypopygiums größer und länger ge- wimpert als bei den anderen Arten; die locker stehenden End- wimpern besonders lang und geschweift. Darunter sieht man zwei kräftige, schwarzbraune, schwach behaartezangenähnliche Lamellen. (Figur 1: Hinterleibsende seitlich.) Beine rotgelb. An den Vorder- beinen sind Schenkel, Schienen und Fersen schwarzbraun, nur die äußerste Basis der Vorderschenkel und die Kniee rotgelb. Vorder- schenkel reichlich beborstet, namentlich eine Borstenreihe der Hin- terseite kräftig. Hüften vorn beborstet. Flügel gleichmäßig hyalin, nur sehr schwach getrübt, mit gelbbrauner Randader, ohne jede Spur von Schatten vor der Flügelspitze oder Verdunkelung der Costalzelle, auch ohne weißen Schimmer an der Flügelspitze. Randader etwas verdickt, gelbbraun wie die anderen Adern. Analader ein wenig deutlicher als bei den anderen Arten, besonders ihr stummelartiger Anfang. Die vordere Ouerader ist von der Mündung der ersten Längsader etwas weiter fortgerückt als bei fuscimana und namentlich als bei costata. Letzter Abschnitt der vierten Längsader nur etwa doppelt so lang als der vorhergehende, oder wenig länger. Körperlänge 2%, mm. Fig. 2. Fig. 3. Fig.. Chymomyza fuscimana (Chymomyza distincta Zett. E Ch datula.n. * 88- an eier ne Hypopyge (die vorderen Anhänge ‚vorgezogen). lich. (Old. fec.) (Hendel fec.) Bei Chymomyza costata Zett. steht die vordere Querader der Mündung der ersten Längsader am nächsten unter allen Arten. Auch die hinteren Beinpaare sind manchmal etwas verdunkelt, die Vorderbeine zuweilen schwächer gebräunt alsim Normalfalle, bleiben aber stets die dunkelsten der drei Paare. Die Lamellen des Hypo- 2. Heft 16 Lorenz Oldenberg: pygiums, welches bei meinen Exemplaren nicht deutlich hervor- tritt, scheinen sehr klein und kurz behaart zu sein. Ich fand die Art in beiden Geschlechtern: mehrere Stücke bei Wölfelsgrund, je ei Gastein, St. Moritz, Gernsbach (Schwarzwald) und Tatra- üred. Die Tiere, welche ich früher als Ch. fuscimana Zett. ansah, lösen sich bei näherer Betrachtung in zwei Arten auf, die ich zunächst A und B nennen will. Die Männchen lassen sich leicht durch die Anhänge des rostbraunen Hypopygs, welches (wenigstens bei meinen Exemplaren) meistens vorgestreckt und der Beobach- tung gut zugänglich ist, leicht unterscheiden. Unter dem Bauch erblickt man ein Paar vordere, kleine, stielförmige Anhänge, deren löffelartige Enden innen kurz beborstet sind; bei A (Fig. 2) tragen diese Anhänge auf der Mitte der Außenseite eine abstehende, schwarze Borste, bei B nicht. Bei B (Fig. 3) endigen die beiden am Grunde fußförmig nach hinten gebogenen Endlamellen breit blatt- artig, blaßgelb durchscheinend, außen am Rande schwarz gewim- pert; die besonders am Hinterrande langen Randwimpern bilden einen nach innen und unten offenen Schirm, der an manche Dolicho- podiden erinnert; die Endwimpern sind länger als die Breite der Lamelle, wenn auch viel kürzer als die von caudatula. Bei A sind die Endlamellen nicht so breit, mehr länglich halbkugelschalig, undurchsichtiger, außen mit starren, schwarzen Börstchen dicht besetzt, deren Länge die Lamellenbreite nicht übertrifft. Bei A ist das Hypopyg etwas größer, vielleicht auch glänzender. Auch die Flügelzeichnung läßt in der Regel kleine Verschiedenheiten erkennen. Bei A scheint die Costalzelle meist etwas mehr getrübt als bei B. Die Annäherung der Oueradern ist, wie ich glaube, bei A zuweilen etwas größer, so daß der letzte Abschnitt der vierten Längsader öfter 2%,—3mal so lang ist als \der vorletzte, bei B jedenfalls reichlich doppelt so lang. Der Flügelrand beider Arten ist am Ende der zweiten Längsader von einem Schatten umzogen, der in der äußersten Spitze der Randzelle beginnt und in der fol- genden Zelle bis über die Mitte des Randabschnittes reicht, bei A von der verstärkten Spitze der zweiten Längsader aus nach der Flügelspitze hin und nach innen (nach der dritten Längsader hin) ganz allmählich abnehmend; bei B bildet dieser Schatten fast immer einen deutlichen kleinen Randmalfleck, dessen untere Grenze die Längsmitte der Submarginalzelle wenig überschreitet. Der Flügelschatten läßt sich oft bis über die dritte Längsader hinaus verfolgen, welche innerhalb des Schattens etwas geschwärzt ist. Die Flügelspitze beider Formen ist um die Mündung der dritten und vierten Längsader durch einen weißen, nach innen abnehmen- den Schimmer ausgezeichnet; die Randader wird im letzten Teil der Submarginalzelle, hinter dem Schattenfleck, schwächer und nebst den dünneren Enden der genannten Längsadern ebenfalls weiß. Vorderschenkel beider Arten oben rückseits hinter der Mitte mit einer besonders beim $ auffallenden Borste, bei letzterem unter- Beitrag zur Kenntnis der europäischen Drosophiliden (Dipt.). 17 seits mit dicht gereihten schwarzen Börstchen; übrigens sind die Vorderbeine manchmal nur dunkel gestriemt oder auch fast ganz rotgelb statt dunkelbraun. Legeröhre blaßgelb, plump, kurz vor- tretend. Welche der beiden Arten ist nun fuscimana ? Zetterstedt sagt von dieser, und zwar von der.Hauptform (Dipt. Scand. VI, S. 2556): „ad apicem nervi secundi longitudinalis umbra obsoleta“. Später (XI, S.4336) beschreibt er eine einmal gefundene nordische Varietät b: „antennis superne fuscis, thoracis linea dorsali vix ulla, alarum macula costali versus apicem distinctiori“. Hinsichtlich der dunk- leren oder helleren Färbung und Zeichnung mancher Körperteile, so auch bezüglich des Vorhandenseins oder Fehlens der Thorax- strieme, scheinen aber meine beiden Arten in gleicher Weise ver- änderlich, so daß diese Merkmale keinen sicheren Anhalt bieten; eher könnte man auf den beständigeren Unterschied des Flügel- flecks Wert legen: dann paßt Zetterstedt’s Hauptform sehr gut auf A, seine Varietät b auf B. So lange ich die nordischen Typen nicht kenne, glaube ich daher die Form A als eigentliche fuscimana Zett. ansehen zu dürfen. Die Form B, welche mutmaßlich der [uscimana var. b Zett. entspricht, ist aber ebenfalls eine längst bekannte Art, nämlich die österreichische distincta Egger. Typen sind zwar nicht mehr vorhanden, aber einige Stücke, welche als distincta in Schiner’s Sammlung stecken und von Hendel auf meinen Wunsch mit A und B verglichen worden sind, entsprechen sämtlich meiner Form B; es ist also wahrscheinlich, daß diese auch Egger’s Art zu Grunde gelegen hat. Sollten die Typen aus A und B gemischt gewesen sein, so würde A als fuscimana Zett. ausscheiden und B als distincta Egg. übrig bleiben. Daß man bisher beide Arten verwechselt hat, geht auch aus Strobl’s Klage (Dipt. v. Steierm., 2. Nachtr. 1907, S. 211) hervor, er könne distincta Egg. nach einem ihm von Mik aus Oberösterreich übersandten Exemplar durchaus nicht von fuscimana Zett. unterscheiden. Der weiße Schimmer der Flügelspitze ist von den genannten Autoren, auch von Schiner, anscheinend übersehen worden. Beide Arten sind oft scharenweise an frischen Holzklaftern anzutreffen. So kommt fuscimana bei Berlin häufig vor; ein Exemplar fand ich auch bei Gernsbach im Schwarzwald. Distincta scheint Gebirgsgegenden zu bevorzugen: bei Gernsbach und Wölfelsgrund sammelte ich sie zahlreich an Klaftern, einige Stücke auch auf nassen Planken am Pfänder bei Bregenz, ein $ an gefälltem Holz bei Gellivare in Lappland; bei Berlin nur ein einziges & (Finkenkrug). Drosophila albopunctata Beck. (Acta Soc. Scient. Fenn. XXVI, 9, 1900, S. 64) von der sibirischen Insel Nikander gehört nach der Beschreibung offenbar in die nächste Verwandtschaft dieser beiden Arten, wenn sie nicht gar mit einer von ihnen identisch ist; doch kann es sich sehr wohl um eine selbständige Art handeln, wofür die Angabe ‚Die Randader ist dick und dunkel bis zur vierten Längsader‘‘ sprechen würde. Archiv für Naturgeschichte } 1914. A. 2, 2 2. Heft 18 Lorenz Oldenberg: Die Gattung Chymomyza (s. Czerny, Zeitschr. f. Hym. u. Dipt. III, 3, 1903, S. 199) ist von Drosophila am leichtesten durch die orb zu unterscheiden. Körper schmäler und meist zylindrischer als bei jener. Die Knebelborste hebt sich von der seitlichen Mund- borstenreihe meist nicht so scharf ab wie bei Drosophila. Die verlängerten Vorderhüften haben mit den verstärkten Vorderschen- keln zusammen eine größere Reichweite als bei Drosophila, wodurch dem Tier eine eigentümliche Haltung verliehen wird. Die Ver- stärkung des Flügelvorderrandes (hauptsächlich von der Mündung der ersten Längsader ab bis gegen die der dritten hin) tritt etwas mehr hervor als bei Drosophila. Meist ist die Randader verdunkelt; ebenfalls, wenn auch nicht in demselben Maße, die erste Längsader, besonders ihre breite Basalhälfte. Vermutlich bietet das Hypo- pygium auch Gattungsmerkmale. a ungefähr achtzeilig. Augen- börstchen schwach, weitläufig stehend. Jedenfalls ist Chymomyza Cz. eine gut begründete Gattung und braucht nicht als Untergattung von Drosophila angesehen zu werden, wofür Strobl eintritt (Dipt. v. Steierm., 2. Nachtr. 1909, S. 211). Die Arten halten sich außer an Baumsäften mit Vorliebe an frischen Holzklaftern oder frisch gefällten Stämmen auf, wo sie, von Zeit zu Zeit mit den Flügeln vibrierend, langsam umherspazieren. Tabelle der Arten: 1 Flügelvorderrand am Ende der Radialader beschattet; Flügel- spitze weißschimmernd 2. — Flügel ohne solche Auszeichnungen 3. 2 Flügel meist mit deutlichem Randfleckchen hinter der Radial- ader; Endlamellen des Hypopygs beim 3 mit langbewimpertem Rande distincta Egg. — Flügel meist ohne deutliches Randfleckchen hinter der Radial- ader; Endlamellen des Hypopygs beim 3 außen kurz beborstet fuscimana Zett. 3 Randader schwarz. Costalzelle gebräunt. Grundfarbe der ganzen Körperoberseite schwarz costata Zett. — Randader gelblich. Costalzelle nicht gebräunt. Thorax schwarz bis rötlich caudatula n. Sp. 5. Paraleucophenga n. 8. Am 25. Juli 1900 fing ich bei Macugnaga eine Drosophilide, die mit Leucophenga quinguemaculata Strobl nach der Beschreibung (Wiener Ent. Z. XII, 8, 1893, S. 283) die größte Ähnlichkeit zeigt, jedoch durch hellere Körperfärbung und nicht völlig übereinstim- mende Lage der Flügelflecken abweicht. Wahrscheinlich handelt es sich nur um eine Varietät, die ich hiermit quinguemaculata var. marginalis nenne. Die Hinterleibsspitze des einzigen Exemplars ist so tief eingezogen, daß sich das Geschlecht schwer erkennen läßt; verglichen mit beiden Geschlechtern von L. maculata Duf., scheint das Tier ein Weibchen zu sein in Anbetracht des fehlenden Silberglanzes und der unten nicht verengten, sondern parallel- Beitrag zur Kenntnis der europäischen Drosophiliden (Dipt.). 19 randigen Stirn, deren Breite dort der größten Augenbreite gleich- kommt. Die Unterschiede sind folgende: Oberrand des dritten Fühlergliedes nicht gebräunt, sondern Fühler ganz rotgelb. Die drei undeutlichen Striemen des Thorax- rückens sind nicht breit, sondern schmal, vorn abgebrochen und kaum wahrnehmbar. Schildchen ganz rotgelb, ohne Bräunung der Seitenränder. Postscutellum mit zwei braunen Längsspuren. Mesophragma in der Mitte gleichmäßig breit gebräunt (anstatt mit zwei Längsstriemen). Brustseiten rotgelb, manche Teile etwas dunkler; so tritt eine breite bräunliche Längszone hervor, welche über die Mitte der Mesopleuren läuft ;auchSternopleuren und Ränder des Schwingerkopfes etwas dunkler. Zeichnung des Hinterleibs nicht sehr scharf begrenzt, im Gegensatz zur Hauptform. 1. Tergit rotgelb, 2. mit dunkler Hinterrandsbinde, die sich an den Seiten- rändern nach vorn verlängert und in der Mitte nach dem Hinter- rande hin eingebuchtet ist. 2.—5. Tergit mit dunklen Endbinden, die, in gewisser Richtung betrachtet, nach vorn undeutlich drei- eckig erweitert sind; es kommt so die unklare Spur einer dunkleren Mittelstrieme zustande, die sich auf dem ganzen Hinterleib ver- folgen läßt. Auch die Binden des 3. und 4. Tergits lassen nach dem Hinterrande zu eine kleine Einbuchtung erkennen. Die Vorder- ränder des 3.—5. Tergits sind nicht vierzähnig wie bei der Haupt- form. Beine ganz rotgelb, ohne Bräunung der Tarsen ; höchstens sind die hinteren Schenkelpaare an der äußersten Spitze der Hinterseite etwas dunkler. Flügel bräunlich-hyalin, länger und verhältnismäßig schmäler als bei maculata und deutlich zugespitzt®); die 3. Längs- ader mündet unmittelbar vor der Spitze. Während bei maculata die Enden der 3. und 4. Längsader parallel laufen, ist bei vorliegen- der Art das fast gerade gestreckte Endstück der 4. etwas aufwärts gerichtet, der dritten zugeneigt (wie von Strobl angegeben), etwa 1%4mal so lang als der vorhergehende Abschnitt; die 1. Hinter- randzelle ist daher über der hinteren Ouerader am breitesten, nach dem Ende hin verschmälert (ähnlich Phortica). Oueradern braun umschattet. Auch die drei übrigen Flügelflecken sind besser fleckenartige Trübungen zu nennen. Strobl sagt: Nahe der Basis der 4. Längsader ein braunes Fleckchen und am Ende der 2. und 3. Längsader ein breiter brauner Fleck. Bei meinem Exemplar schließt sich die erste dieser Trübungen an die 1. Längsader an, derart, daß diese Ader selbst und die Basis der Randzelle am dunkelsten sind; auch die ganze Costalzelle ist gebräunt. Der zweite Schatten erstreckt sich auf den größeren Endteil der Randzelle und reicht über ihr Ende hinaus bis in die Längsmitte der folgenden Zelle hinein, dorthin verblassend, am dunkelsten längs dem Flügel- rande nach der Spitze der Randzelle hin; die dritte, schwächste Trübung liegt am Ende der dritten Längsader, hauptsächlich ober- 5) Hendel’s Oxyleucophenga (Ent. Mitt., Dahlem, II, 1913, Nrir2t2, S. 386) ist eine andere Gattung. 2% 2. Heft 20 Lorenz Oldenberg: halb. Auf diese Weise erscheinen außer den Queradern Vorderrand und Spitze der Flügel dunkel markiert. Es wird nicht nur die 1. Längsader in ihrem Verlauf viel breiter als bei maculata: auch die ganze Randader ist stärker. Diese verhält sich im übrigen wie bei maculata. Die Hilfsader trägt einen deutlichen, fleckenhaften Ansatz, der am 1. Costaleinschnitt mündet. Ein weiterer, wesent- licher Unterschied von maculata liegt darin, daß die Randader nicht, wie bei dieser, unmittelbar hinter der 3. Längsader plötzlich an Stärke abnimmt und völlig verschwindet, sondern nach ihrem Abnehmen noch als sehr dünner Strang bis zur 4. Längsader weiter läuft. Meine Art paßt also nicht in die Gattung Leucophenga hinein und muß so gut, wie letztere wegen der kürzeren Randader von Drosophila abgetrennt wurde, als Typus einer nahestehenden, neuen Gattung angesehen werden, zumal die anderen kleinen Unterschiede der Aderung (Stärke der Rand- und 1. Längsader, Richtung der 4. Längsader) und die abweichende Flügelform hinzu- kommen. Die neue Gattung nenne ich Pavaleucophenga. Die übrigen plastischen Merkmale stimmen im wesentlichen mit Leuco- phenga überein. Ob das g sich ebenfalls durch Silberglanz auszeich- net, muß die Zukunft lehren. Die ganze Aderung weist auf nahe Verwandtschaft mit Phortica hin. Untereinander sind diese drei Gattungen durch Anwesenheit der praesc näher verwandt als mit Drosophila;, die bei Phortica deutlichere Basalquerader ist bei den übrigen wenigstens als Spur gut zu erkennen. 6. Leucophenga Mik Leucophenga maculata Duf. fand ich bei Berlin nur in einem einzigen weiblichen Exemplar auf einer Pichelsberger Veranda; 1 2 bei Pinzolo in Tirol. Bei Herkulesbad ist die Art nicht selten, hauptsächlich an geschützten Stellen der Ufer von Waldbächen und unter überhängenden Felsblöcken. d: Schin. F. A. II, S. 275. Das dritte Fühlerglied ist wie beim Q häufig gebräunt, besonders am Rande und am Ende. Die gelb- weiße Seitenzone des Thoraxrückens, welche vorn bis über die Schultern, hinten bis zum Schildchen reicht, hat oben zwei bogen- förmige Begrenzungslinien, die über der Ouernaht zusammen- stoßen. Die dc stehen zuweilen auf einer rötlichen, hinten breiteren Linie. Von den geflckten Tergiten hat das erste in der Mitte eine kleine Makel, die zuweilen undeutlich ist oder fehlt; die Seiten- flecken liegen auf der Kante. Während das dritte Tergit einen bis zur (auf der Unterseite des Hinterleibs liegenden) Seitenkante sich erstreckenden großen Fleck trägt, finden sich auf der Unter- seite des zweiten, vierten und fünften (sehr kurzen) noch besondere Makeln am Seitenrand. Dazu kommen die zu einer unterbrochenen Strieme angeordneten Mittelflecken aller dieser Tergite. Q: Zett. Dipt. Scand. XIV, S. 6428. Kopf rotgelb. Stirn in der Mitte mehr rotbräunlich, die Seitenränder lichter und weißlich bestäubt. Ocellenfleck dunkel. Hinterkopf in der Aushöhlung Beitrag zur Kenntnis der europäischen Drosophiliden (Dipt.). 21 dunkel mit heller Bestäubung, oberer Rand gelb. Der ganze untere Kopf rotgelb, weiß bestäubt. Thorax ganz matt rostgelb, gelb bestäubt, oben mit sehr schwachem Glanz und unbestimmten, dunkler roten Längsstreifungen: zwischen den Dorsozentrallinien treten stets zwei dunkel rostrote, vorn und hinten abgekürzte Striemen hervor. Seitenzone des Thorax, namentlich Schultern, etwas lichter, weiß bestäubt. Brustseiten mit dunkleren Partien und weißer Bestäubung, ebenso Mesophragma; auch Postscutellum etwas gebräunt. Schildchen mit breitem, mattrotem bis braun- rotem Querband, das nur einen weißbestäubten vorderen und hin- teren Saum übrig läßt. 1. Tergit wie beim $ gezeichnet. Die Flecken (je 3) auf der Oberseite der vier folgenden Tergite gewöhnlich ge- trennt, können sich auch berühren und verbinden. Auf der Unter- seite dieselbe Fleckenanordnung wie beim &; diese unteren Flecken sind oft verbunden. Auch beim 9 ist ein, wenn auch schwacher Silberschimmer bemerkbar, am deutlichsten auf dem Hinterleib. Zur Gattung Leucophenga. Stirn schmäler als bei Droso- phila, beim 2 fast parallelrandig, unten etwa von größter Augen- breite, beim ä etwas schmäler, die Seitenränder nach unten zu- sammenneigend. orb 3: die oberste, stärkste, hoch, in der Höhe der kräftigen, abwärts divergenten Oc entspringend; die beiden unteren nahe zusammenstehend, die untere von ihnen abwärts gerichtet, in der Stirnlängsmitte. pv mittelgroß, gekreuzt. 2 Paar dc, das hintere größer. 1 Paar praesc vorhanden, kleiner als die hinteren dc. Die zahlreichen Börstchen des Thoraxrückens bilden nur unvollkommene Reihen; regelmäßig sind sie immer um die Mittellinie des Thorax und vor den dc; a weder genau 6-, noch 8-, noch 10zeilig. h außer einer größten mehrere kleinere von ver- schiedener Länge. 2 stpl. 4 Schildborsten, die hinteren gekreuzt. Costaleinschnitte schwach. DBasalquerader rudimentär, wie bei Drosophila; von dieser durch die kürzere Randader und durch Anwesenheit der praesc verschieden. 7. Phortiea Schin. Von der Gattung Phortica fand ich vier Arten. Neu ist eine ungarische: Phortica rufescens n. Sp. Q. Differt a Ph. alboguttata Wahlb. corpore majore, capite et thorace brunneo-rufis, abdomine brunneo-nigro marginibus posteri- oribus latius pallescentibus. Ganzer Körper glänzend, schwach gelblich bestäubt. Hinter- kopf, Stirn und obere Gesichtshälfte bei albogattata schwarz, bei rufescens rostrot. Stirn ein wenig breiter als bei alb., in der Mitte etwa von Augenbreite, die Seitenränder unten fast parallel, nach oben auseinanderweichend. Fühler bei alb. dunkelbraun mit helleren Basalgliedern, bei r. ganz rostrot. Mundrand wie bei alb. breit silbern und an den Seitenrändern mit einer Reihe feiner Wimpern besetzt, die vorn mit einer kleinen Knebelborste endigen. Taster gelbbraun, nach der Spitze hin dunkler werdend. Backen wie bei 2. Heft 2) Lorenz Oldenberg: alb. sehr schmal, rotgelb, weißschimmernd. Rüssel beider Arten rotgelb. Thorax bei alb. schwarzglänzend, bei r. rostbraun bis rost- rot, mit mehr oder weniger entwickelten, unbestimmten Ver- dunkelungen, welche auf dem Rücken manchmal Spuren hellerer oder dunklerer Streifung erkennen lassen: zwei schmale innere und zwei breite äußere Streifen, die auch zusammenfließen können. Die beiden weißen Fleckenpaare an den Schultern und unter den Flügel- wurzeln sind scharf gezeichnet. Auch Flügel wie bei alb. fast wasser- klar; Basalquerader nicht besonders stark. Schwinger weniger reinweiß, mehr gelblichweiß. Hinterleib oben nicht von ganz schwarzer, wie bei alb., sondern von braunschwarzer Grundfarbe. Tergite fast stets hinten licht gesäumt. Die Breite dieser Säume nimmt nach dem Hinterleibsende hin ab; der erste (Doppel-) Ring ist bisweilen ganz oder ausgedehnter in der Mitte fahl rotgelb. Bei alb. kommt letzteres auch vor, aber seltener, und es trägt höch- stens noch der folgende Ring einen schmalen, bleichen Saum, meist sind bei alb. sämtliche Tergite ganz schwarz. Bauch bräunlich- bis rötlichgelb. Eine Untersuchung des Hypopygs würde wohl auch Unterschiede ergeben. Dies ist bei meinen wenigen Männchen von alb. eingezogen und fast unkenntlich, bei manchen Exemplaren vonr.herausgekehrt und kräftig entwickelt: man sieht zangenartige Gebilde mit zwei großen, schwarzbraunen, behaarten äußeren Lamellen, davor eine BRILLE, gelbbraune Penisscheide. Beine rotgelb. Körper meist 3%,—4 mm lang, größer und dicker als alboguttata. Die sehr ähnlich gefärbte Ph. leucostoma Löw aus Nord- Amerika ist nach der Beschreibung durch ganz (?) weißes Gesicht, braunes 3. Fühlerglied und gelbliche Flügel verschieden. Ich fand rufescens zusammen mit alboguttata und variegata im Juli 1912 in den Wäldern bei Herkulesbad; variegata war die häufigste Art, alboguttata die seltenste. Alle drei bekunden ihre Verwandtschaft auch durch die lästige Neigung, dem Wanderer unablässig dicht vor dem Gesicht umherzuschwirren; sie wollen sich an den Augen fest- setzen und sind kaum zu verscheuchen. Ph. alboguttata Wahlb. hält sich, wie manche Drosophiliden, in Wäldern gern an geschützten, kühlen Orten auf; so traf ich sie bei Herkulesbad manchmal mit (der dort häufigeren) Leucophenga maculata zusammen an ausgehöhlten Felsen (so auch einmal bei Bozen) oder am Grunde von Steinblöcken, besonders an Bachufern. Bei Berlin war alboguttata als Seltenheit an Verandafenstern von Pichelsberg zu erlangen. Körperlänge sehr schwankend, etwa von 2—31, mm. Eine der alboguttata nahestehende Phortica-Art ist Drosophila albilabris Zett (Dipt. Scand. XIV, S. 6425), die sich nur durch dunklere Beine unterscheiden soll — wenn sie nicht gar eine bloße Varietät vorstellt; vgl. auch Strobl’s alboguttata var. obscuripes (Dipt. v. Steierm., 2. Nachtr. 1909, S. 210). Vermutlich ist auch Drosobhila niveo-punctata Duf. eine Phortica, jedoch, wie mir Hendel schrieb, nur ein nomen nudum: Beitrag zur Kenntnis der europäischen Drosophiliden (Dipt.). 23 Compt. rend. Seanc. Acad. Sci. Paris, Tom. XXV (1846) bringt S. 318 eine Abhandlung über eine aus Ulmmengeschwüren gezüch- tete Insektengesellschaft; es werden 11 Arten aufgezählt, darunter Drosophila pallipes und niveopunctata. Die Abhandlung in den Ann. Soc. ent. (1846), auf welche der pal. Dipteren-Katalog ver- weist, enthält nur eine Beschreibung von Pallihes. Ph. variegata Fall., bei Herkulesbad häufig, fand ich bei Berlin nur einmal, an derselben Örtlichkeit wie Leucophenga, einige Exemplare bei Marburg a. d. Lahn und bei Schönmünzach im Schwarzwald. Die im Paläarktischen Katalog von Becker aufgeführte Droso- Dhila variegata Heeger ist jedenfalls synonym mit variegata Fall., wenn auch Heeger’s Abbildung nicht stimmt: auf dem Thorax liegen drei scharfrandige, an den Enden abgerundete Striemen, wie Lineale; die Längsadern der Flügel sind eigentümlich geschweift. Bedenkt man aber, welch unglaublich phantastische Figur dieser Autor zu seiner ‚„Drosophila aceti‘“ geliefert hat (Oueradern fehlen, Längsadern geschweift; vgl. auch Schiner, F. A. II, S. 278, Anm.), so muß man sich sagen, daß demgegenüber die nicht zutreffende Abbildung von variegata nur eine bescheidene Entgleisung be- deutet; die genäherten Oueradern, die zu drei Zonen angeordneten Hinterleibsflecken und die gescheckten Beine lassen zur Genüge auf Identität mit der FallEn’schen Art schließen. Heeger sagt auch, daß er nur die noch fehlende Abbildung dieser Art bringen wolle, und eine Beschreibung daher entbehrlich sei$). Die vierte meiner Arten stammt ebenfalls von den Pichels- berger Verandafenstern, an denenich2 dd und 1P%im Juni und Juli erbeutete. Wegen des trüb lehmfarbigen Aussehens muß ich die Art für lacteoguttata Portsch. (Hor. Soc. Ent. Ross. XXVI, 226, 1891) halten, wenn auch einer auffälligen Eigenschaft meiner Tiere, der Flügeltrübung beim {, keine Erwähnung geschieht. Dem Autor stand nur ein Exemplar zur Verfügung, das er in Südrußland an einem Holzstoß gefangen hatte; es ist vermutlich entweder ein & mit blasseren Flügeln oder ein heller gefärbtes 9. Die Beschreibung lautet: „Dros. alboguttatae Zett. et albitabri Zett. simillima, a quibus distincta colore corporis. Tota sordide et obscure rufescenti- flavida; antennis totis flavis; segmentis tribus ultimis abdominis fuscis, apice angustissime pallido-marginatis; segmento secundo utrinque macula infuscata, parum determinata; epistomate inferne, callis humeralibus thoracis, puncto utrinque subalari et clava halterorum albis; pedibus flavidis; oculis rubris. Long. 11% mm.“ Hier eine Beschreibung meiner Stücke. Statt der fast reinschwarzen Grundfarbe von alboguttata mit nur geringer Bestäubung ist bei /. die Körperfärbung ein viel helleres 6) Grimshaw hat in der Fauna Hawaiiensis (Vol. III. Part. I, 1901, 8. 57) eine neue Drosophila als variegata beschrieben, was wegen. des gleich- lautenden Fallenschen Namens nicht angeht; ich nenne jene Art daher, wenn. sie nicht schon. inzwischen. umgetauft sein sollte, Grimshawn. 2, Heft 94 Lorenz Oldenberg: Braun, besonders beim &, die Bestäubung lebhafter und auf dem Thorax dicht fahlgelb; die Thorax- und Kopfborsten sind gelbbraun durchscheinend (bei alb. schwärzlich). Kopf blaß rötlichbraun bis rötlichgelb, nur Grundfarbe des Hinterkopfes und der Stirn beim Q deutlich dunkler, beim & die des Hinterkopfes und wenigstens des oberen Teils der Stirn. Diese ist, wie bei alb., unten etwas schmäler als die größte vordere Augenbreite, besonders beim d. Drittes Fühlerglied teilweise bräunlich, besonders am Ober- und Vorder- rand. Fühlerborste hell, oben mit 3—4 längeren, unterseits mit drei auffälligeren, nicht so langen Strahlen; außerdem stehen sowohl oben als unten fast auf der ganzen Fühlerborste kürzere, mehr an- liegende Fiedern. Mundrand breit silberweiß glänzend; auch die äußerst schmalen Backen weißlich. Taster dunkel. Der beim & durch dichte gelbbraune Bestäubung ganz matte, beim $ durch schwächere Bestäubung etwas glänzende Thorax geht an den Seiten stellenweise aus dunkelbrauner Grundfarbe in rötlichgelbe Färbung über, namentlich beim $. Von den beiden weißen Fleckenpaaren schimmern die an den Schultern viel lebhafter weiß als die unter den Flügelwurzeln, besonders beim . Hinterleib beim 2 oben gleichmäßig dunkelbraun, etwas glänzend, nur an der Basis schwach rötlichgelb, am ersten Ring mit einem undeutlichen dunklen Flecken- paar, das den Seiten- und Hinterrand erreicht; Hinterleib beim & trüb rötlich; in gewisser Richtung betrachtet, werden schmale, weißliche Säume an den Nähten sichtbar; die Tergite des $ mit unbestimmten, nicht scharf begrenzten, paarig-fleckenartigen Ver- dunkelungen, die an den vorderen Ringen schwächer, an den hin- teren stärker auftreten und bei den verschiedenen Exemplaren un- gleich sind. Bauch beim $ an der Basis gelblich, nach hinten dunkler, beim Q ganz gelblich. Schwinger weißgelb. Beine fahlgelb. Flügel mit gelbrauner Trübung, die nach der Spitze und dem Hinterrande hin abnimmt und beim & sehr lebhaft ist, beim $ weniger hervor- tritt. Der Diagnose ließe sich hinzufügen: ‚‚alis praesertim maris luteo-infumatis“. Die beiden JS sind über 2, das 2 ist gegen 3 mm lang. Tabelle der mir bekannten Phortica-Arten. 1 Thorax hell und dunkel gescheckt. Hintere Querader un- gefähr so lang als der vorletzte Abschnitt der vierten Längsader, dieser mindestens dreimal so klein als der letzte variegata Fall. .— Thorax einfarbig, mit je einem Paar schneeweißer Flecken an den Schultern und unter der Flügelwurzel. Hintere Querader viel kürzer als der vorletzte Abschnitt der vierten Längsader, dieser nur %—1%;mal so klein als der letzte 2. 2 Thoraxrücken bräunlich, infolge dichter, gelber Bestäubung ganz matt ($) oder nur schwach glänzend (9) lacteoguttata Port. — Thorax glänzend, nur schwach bestäubt, schwarz oder rötlich 3. 3 Thorax schwarz alboguttata Wahlb. — Thorax rötlich rufescens n. SP. Beitrag zur Kenntnis der europäischen Drosophiliden (Dipt.). 25 Zur Gattung. Phortica hat nach Gestalt, Beborstung und Flügelbildung mehr Ähnlichkeit mit Leucophenga als mit Droso- Phila. pv sehr klein (bei Leuc. etwas größer, bei Dros. noch mehr), konvergent. 3 orb, deren unterste der vorhergehenden nahe gerückt und vorwärts-abwärts gerichtet ist; sie steht etwas über der Stirn- längsmitte. oc abwärts divergent. 2 Paar dc, das hintere größer. 1 Paar praesc (bei Dros. in der Regel fehlend). Vor diesen dc und praesc stehen zuweilen noch einzelne kleinere (wenigstens bei variegata). praesut schwach oder undeutlich. a unregelmäßig dicht gereiht, mindestens achtzeilig, bei varıegata mit deutlichem Mittel- reihenpaar und zuweilen rein achtzeilig. Das vordere Paar der vier starken Schildborsten, das ungefähr in der Mitte des Seitenrandes steht, divergiert stark. Charakteristisch für fast alle Arten (auch für die beiden nordamerikanischen humeralis Löw und leucostoma Löw) sind die beiden schneeweißen Fleckenpaare an den Schultern und unter der Flügelwurzel; eine Ausnahme macht nur variegata, deren gescheckte Körperzeichnung (auch der Beine) dem Tier über- haupt ein anderes Aussehen verleiht; bei dieser Art stehen außerdem die Oueradern näher zusammen als bei den anderen Arten. Costal- einschnitte nur schwach, wie bei Leucophenga (bei Drosophila stärker). Basalquerader deutlich. Randader zwischen der dritten und vierten Längsader etwas dünner. Dritte Längsader über der hinteren Querader am meisten nach oben gewölbt. Hinterschenkel auf der Rückseite kahl, glänzend. Schienen aus schmalem Grunde etwas verbreitert und gebogen, an den hinteren Beinpaaren nebst den Tarsen ein wenig abgeplattet. Bezüglich der Gattungsbezeichnung s. Hendel, W.E.Z. XXIX, 1910, S. 312 und D. E. Z. VI, 1913, S. 631, Anm. Der Name Amiota Löw (Mai 1862) ist zwar früher eingeführt als Phortica Schiner (Dez. 1862), darf aber als nomen nudum keine Geltung erlangen. Erst viel später, im Nachwort zu seinen amerikanischen Centurien (10. Cent., S. 288), teilt Löw mit, daß er Amiota auf Drosophila alboguttata und andere Arten dieser Gattung gegründet habe, bei welchen die hintere Basalzelle mit der Diskoidalzelle verschmolzen ist, gibt die Synonymie mit Phortica Schin. zu und führt zur Er- klärung an, er habe bei Abfassung der zweiten Centurie (die seine beiden Amiota-Arten enthält) gehofft, ein zweiter Band seiner südafrikanischen Dipteren würde vor dieser Centurie erscheinen. 8. Stegana Mg. Stegana Stroblii Mik (Wiener Ent. Z. 1898, S. 216; = hyPpo- leuca Q Mg., S. B. VI, S. 80 = hypoleuca 2 Zete., D. Sc. VI, S. 2578) 28,12 fing ich im Juni und Juli 1912 bei Herkulesbad an feuchten Waldstellen. Bis auf Kleinigkeiten stimmt Mik’s Beschreibung. Der mit schwacher heller Bestäubung bedeckte Hinterkopt ist unten blaßgelb, oben rotgelb, nach der Anheftungsstelle hin umfangreich verdunkelt. Von hier aus läuft über den Hinterkopf ein schwarz- braunes Querbändchen bis zum Augenrand; es bildet die Fort- 2. Heft 26 Lorenz Oldenberg: setzung der dunklen Grenzzone, welche den oberen Teil des Thorax vom unteren, hellen scharf scheidet. Schultern weißgelb, hinten rostbraun. Spitze und Seitenränder des Schildchens nebst der an der Basis des Seitenrandes liegenden kleinen Abplattung rostrot. Daß die Punktierung auf dem Rücken des Thorax und Hinterleibes verhältnismäßig viel gröber und der Glanz dort viel geringer sei, kann ich nicht finden. Die hintersten, zwischen den letzten dc gedrängt stehenden a sind erheblich verstärkt, einzelne a bis zur Größe der praesc. Bei einem Männchen, dessen Hypopyg geöffnet ist, sieht man außen zwei tiefstehende, kahle, hakenförmig zurück- gebogene Endlamellen, innen zwei kleine oben stehende, kurz behaarte Anhänge; alle schwarzbraun. Die zwischen den unteren Lamellen befindliche Penisscheide ist rostgelb, mit sehr kleinen Endbörstchen; letztes Tergit oben kurz bogig ausgeschnitten. Hinterleib des Weibchens mit zwei sehr kleinen, schwarzbraunen, lang behaarten Lamellen. An den hinteren Beinpaaren schließt sich die Schwärzung der Schenkelenden an die der Schienenanfänge nicht völlig an, sondern um die Knieen herum, wenn auch nicht ringsum gleichmäßig, bleibt eine kleine Zone hell, besonders an den Schienen. Die erste Hinterrandzelle läuft zwar nicht ganz so spitz zu wie bei coleoptrata, ist aber an ihrer Mündung ebenfalls am schmälsten. Die hintere Ouerader beträgt nicht ganz Y; des vorher- gehenden Abschnitts der vierten Längsader. Ein fast punkt- förmiger heller Längswisch nahe der Costa zwischen der 2. und 3. Längsader, entsprechend Mik’s Angabe, findet sich nur bei einem (2) der drei Exemplare. Übrigens sind die Fiedern der Fühlerborste zahlreicher als bei coleoptrata, nämlich oben etwa 15, unten etwa 10 (bei col. oben etwa 9), ebenso die Härchen, welche innen zwischen den Fiederflächen eine Bürste bilden, dichter und zahlreicher. Stegana coleoptrata Scop. (= hypoleuca $ Mg., S. B. Vl, S. 80, — hypoleuca Zett., D. Sc. VI, S. 2578) fand ich öfter an Veranda- fenstern in Pichelsberg; vereinzelt bei Bregenz, Gastein, Herkules- bad. Stirn glänzend wie bei Stroblii, im Gegensatz zu der durchaus matten Stirn von curvipennis. Auf dem gelben Gesicht liegt über dem Mundrand ein schmaler schwarzbrauner Ouerstreif, der in der Mitte am breitesten ist. Thorax mit undeutlichen Striemungen, die meist einen mittleren und zwei äußere breite Streifen erkennen lassen; ersterer ist zuweilen in zwei Linien aufgelöst. Penisscheide am Ende ohne auffällige Borsten. Auch Vorderschenkel an der Spitze oft schwach gebräunt. Der vierte Abschnitt der Randader soll nach Mik elfmal so lang sein als der dritte; so groß scheint aber die Differenz nie. Stegana curvipennis Fall. (auch Zett., D. Sc. VI, S. 2579 — nigra) häufigste Art; bei Berlin weniger gefangen. Praelabrum schwarzbraun gerandet. Der Thorax ist nicht immer rein schwarz, sondern geht manchmal vorn, um die Schultern herum und seitlich in Rotbraun über; innerhalb der Schulterbeulen liegen dann oft zwei kleine rotbraune Flecken. Über die oberen Brustseiten läuft Beitrag zur Kenntnis der europäischen Drosophiliden (Dipt.). 27 eine breite, mattschwarze Strieme; darunter, oberhalb der Sterno- pleuralborsten, ein halb so breiter, gelblicher, weiß schimmernder Streifen. Penisscheide am Ende auffallend stachelig beborstet. Zur Gattung Siegana. Die Hilfsader ist in ihrem Basalteil, dem ersten Costaleinschnitt gegenüber, stumpfwinkelig oder bogen- förmig vorgewölbt, dann läuft sie als Spur neben der ersten Längs- ader entlang. Hintere Basalzelle vollständig. Die Flügelknickung geht über die Anal- und Basal-Querader und die (sie begünstigenden) beiden Costaleinschnitte. Stirn etwa von Augenbreite, oft etwas geringer ($) oder breiter (9). Periorbiten schmal. Drei starke orb, hoch beginnend, die unterste abwärts gerichtet, nicht weit von der Längsmitte der Stirn, zwischen den beiden untersten noch ein Härchen. oc stark, abwärts divergent. pv klein, konvergent. Die obersten Postocularcilien sind groß und erreichen fast die Stärke der pv. Die Fühlerborste trägt auf der Innenseite zwischen beiden Fiederflächen eine Zone zahlreicher Härchen. Zwei Paar hinten stehende dc, das vordere Paar kurz vor dem hinteren und viel kleiner. praesc viel kleiner als das letzte Paar dc. a in dichten, oft sehr unregelmäßigen Reihen; die letzten, unmittelbar vor dem Schildchen stehenden a sind größer; einzelne erreichen zuweilen fast oder ganz die Länge der beiden normalen praesc. Bei allen drei Arten sind Thorax und Hinterleib mit dünner, weißer Bereifung überzogen, die sich auf dem Schildchen am leichtesten wahrnehmen läßt. Schienen und Tarsen ein wenig verbreitert, an den Mittel- beinen am meisten. 9. Camilla Hal. Die allgemein verbreitete Camilla glabra Fall. tritt bei Berlin auch als häufiges Fenstertier auf. Wie viele Drosophiliden scheint sie sich auch an kühlen, schattigen Orten gern aufzuhalten; bei Macugnaga traf ich ganze Scharen von Camilla in einer kleinen Grotte an. Drittes Fühlerglied meist dunkler als die beiden ersten, besonders am Ende und Vorderrande gebräunt; zuweilen Fühler fast ganz schwarz. Der meist grünliche Metallglanz spielt manch- mal, namentlich am Thorax, ins Blaue und Violette. Farbe der Hüften veränderlich, die der hinteren meist dunkler; Vorderhüften bis auf die geschwärzte Basis meist ganz gelb. Zur Gattung. Stirn unten so breit oder etwas breiter als die größte Augenbreite. Periorbiten schmal. Auf der Längsmitte der Stirn eine obere, aufwärts gerichtete und eine untere, etwas kleinere, abwärts gerichtete orb, dazwischen ein kleines, aufrechtes Härchen. oc kräftig, abwärts divergent. pv ziemlich groß, gekreuzt. Thorax- borsten sehr groß. Das vordere der zwei Paar dc in (glabra )oder noch vor (acutipennis) der Längsmitte des Thorax. Keine praesc. a sehr kurz, dicht gereiht. Die hintere stpl größer. Auf den Meso- pleuren kommen oben vor dem Hinterrande Börstchen vor, regel- mäßig eine große Mesopleuralborste. 4 Schildborsten. Costal- einschnitte etwa wie bei Drosophila; die zweizeiligen Randwimpern zwischen beiden Einschnitten sind auffallend groß und endigen mit 2. Heft 28 Lorenz Oldenberg: einem kräftigen Borstenpaar; der folgende Flügelvorderrand trägt außer der gewöhnlichen, kurzen und engen Behaarung etwas längere, weitläufig gestellte Wimperbörstchen. Abstand der hinteren Querader von der vorderen wohl 2—21,mal so lang als der letzte Abschnitt der 5. Längsader. Analzelle schwach, ihre Querader fast so verkümmert wie die Basalquerader, daher am Ende offen er- scheinend. Analader fehlt, statt ihrer höchstens eine schwache Falte. Hinterschienen ohne Präapikalborste. Camilla acutidennis Löw, die ich von Becker aus Griechenland erhielt, hat ungewöhnlich kleine und schmale, an der Mündung der 3. Längsader scharf zugespitzte Flügel, die durch Verkürzung des Hinterrandes wie abgeschnitten aussehen. Die 2. Längsader ist etwas kürzer und mehr aufwärts gerichtet. Die beiden an der Flügel- spitze liegenden Randabschnitte sind, sowohl am Vorder- wie am Hinterrand, im Verhältnis zu den dem Flügelgrund näher liegenden Nachbarabschnitten etwas länger als bei glabra. Der 2. Costal- einschnitt ist etwas deutlicher, die Wimpern zwischen den Costal- einschnitten sind plumper, ihre Endborsten bedeutend größer als bei glabra, auch die weitläufigen Börstchen des folgenden Vorder- randes stärker. Die Flügel haben nur ungefähr die Breite des Hinterleibes und überragen ihn wenig (bei glabra viel breiter und länger). Strahlen der Fühlerborste etwas kürzer. Die vordere der beiden de steht gerade über dem Quernahtende (bei glabra ein Stückchen dahinter). Man könnte diese Art zur Vertreterin einer besonderen, von Camilla abzutrennenden Gattung machen und ihr den naheliegenden Spitznamen Oxycamilla geben; da es sich aber in der Hauptsache nur um reduzierte Flügelbildung einer einzelnen Art handelt, wie es auch in anderen Familien vorkommt, scheint eine solche Abtrennung nicht unbedingt notwendig und soll hier unterbleiben. 10. Gitona distigma Mg. und Acletoxenus formosus Löw Die in manchen Gegenden nicht seltene Gitona distigma ist mir zwar in Thüringen (Blankenburg) und Tirol (Bozen) begegnet, aber nie bei Berlin; dagegen glückte es mir, von Acletoxenus for- mosus einige Stücke, meist Männchen, hier an’Verandafenstern von Pichelsberg zu erbeuten. Hendel sandte mir ein am Bisamberg (N.-Ost.) gefangenes Exemplar. Außer Löw haben Frauenfeld (Verh. d. zool.-bot. Ges. Wien, XVIII, 1868, S. 150-153 u. S. 897—899) und Collin (Entom. Monthly Magazine, 2. Serie, Vol. XIII, 1902, S. 1—3 u. S. 282) ausführlich über Acletoxenus berichtet. — Bei meinen Exemplaren ist der Clypeus nicht schwarz, sondern ebenso gelbweiß wie das ganze Untergesicht, die Stirn und die beiden ersten Fühlerglieder; drittes Fühlerglied eigelb, Taster schwarz. Der weißgelbe Seitenfleck des Thoraxrückens reicht von den Schultern (einschließlich) bis zum oberen Hinterrand der Ouernahtgrube und ist oben bogenförmig begrenzt. Postalarcallus, Schildchen und oberer Teil des Post- Beitrag zur Kenntnis der europäischen Drosophiliden (Dipt.). 29 scutellum gelb, unterer Teil desselben nebst Mesophragma dunkel. Die schwarzen Zeichnungen der Tergite sind mehr ($) oder weniger (2) umfangreich. Im letzteren Falle trägt der erste Ring einen kleinen Fleck an jeder Außenkante und einen ebensolchen, un- deutlichen in der Mitte, der zweite und dritte am Vorderrande Zackenbinden, die in der Mittellinie nach hinten zu einer dreieckigen Spitze erweitert und an den Seiten dieses Dreiecks ausgeschnitten sind, der vierte einen dreieckigen Fleck am Vorderrande und eine Makel an jeder Seite, der fünfte ebenfalls, in schwächerer Aus- dehnung, oder er ist ganz gelb. Bei stärkerer Schwärzung ($) kommen an den drei ersten Tergiten vollständige, breite Vorder- randbinden zustande, die meist hinten in der Mittellinie und nach den Seiten hin ein wenig erweitert sind. Der Übersichtlichkeit wegen seien die Unterschiede zwischen beiden Gattungen im folgenden zusammengefaßt und ergänzt. Gestalt bei Acletoxenus gedrungener, Augen viel größer. Kopf bei Gitona erheblich breiter als hoch, bei A. nur wenig breiter, fast halbkugelig. Stirn beiG. von 4, der Kopfbreite, gleich der vorderen größten Augenbreite, bei A. nicht viel mehr als !/, der Kopfbreite und als %, der Augenbreite. pv bei beiden klein, konvergent; bei A. verhältnismäßig größer und, da sie nahe zusammenstehen, ge- kreuzt. Die inneren v sind bei A. etwas größer und stehen senkrecht. Bei G. ein Paar große, abwärts divergente oc; diese fehlen bei A. vollständig (der einzige mir bekannte Fall bei unseren Droso- philiden). Bei G. stehen auf dem Ocellenfleck und dem größten unteren Teil der Stirn noch viele kleine Börstchen, bei A. nicht. Die schmalen Orbiten mit je 3 orb, die beiden oberen Paare auf- recht, das unterste, knapp unter der Stirnlängsmitte entspringende abwärts gerichtet; dieses bei A. etwas schwächer. Gesicht bei A. sehr flach, nur mit mäßigen Fühlergruben, bei G. Clypeus stark erhoben und gekielt, unten breiter. Backen bei G. zwar schmal, aber sehr deutlich, bei A. dagegen bei seitlicher Betrachtung (des Sammlungstiers) überhaupt nicht wahrnehmbar, so daß die Augen den Unterrand des Kopfes bilden; das ganze Untergesicht ist bei A. schwächer entwickelt und kürzer. Eine Knebelborste vorhanden. A. hat nur ein Paar dc, die ganz hinten vor dem Postalarkallus stehen; bei G. befindet sich vor diesem Paar noch ein kleineres, vorderes. praesc kleiner als die hinteren dc, bei beiden Gattungen; bei A. etwas schwächer. Bei A. sind die beiden Haupt-sa, besonders die vordere, sehr kräftig, dagegen die pa”), praea und praesut sehr klein und viel undeutlicher; bei G. sind alle diese Borsten gut zu erkennen und gleichartiger. a in dichten, nicht regelmäßigen Reihen. Vertiefung des ersten (Doppel-) Ringes, in welche Schildchen und ?) Ich habe nur diese letzte, zur Supraälarreihe gehörige}; Borste, welche ganz hinten. auf dem Postalarkallus und mehr einwärts, der letzten de genähert. steht, pa genannt. Nicht mit Unrecht bezeichnet Collin auch die vorhergehende sa als pa, da sie tatsächlich schon auf dem vordersten Ende des gelben Postalarcallus steht. 2.. Heft 30 Lorenz Oldenberg: Postscutellum hineinpassen, bei A. beträchtlicher und scharf- kantiger als bei G. Auch Geschlechtsorgane verschieden: bei G. nur wenig vortretend; bei A. sieht man ein gelbes, am breiten Ende in kurze, abwärts gerichtete Zangen endigendes Hypopygium und ein schmales, gelbes, unterseits weit vortretendes unpaares Organ (Penisund Penisscheide). A. ohne deutliche Präapikalborsten der Schienen. Von der Verschiedenheit in der Stellung der hinteren Querader erwähnt Löw nichts! Bei G. ist diese der vorderen sehr nahe gerückt und fast gleich dem vorletzten Abschnitt der vierten Längsader, noch nicht halb so lang als der letzte Teil der fünften; bei A. dagegen ist die hintere Querader dem Flügelrande so nahe gerückt, daß sie dem Endstück der fünften Längsader fast gleich- kommt und der letzte Abschnitt der vierten Längsader nur etwa 1V,mal so lang ist als der vorletzte. Costaleinschnitte schwach. Bei A. ist die Costalader auch zwischen der dritten und vierten Längsader noch ziemlich stark; bei G. fehlt sie hier zwar nicht gänzlich, wie bisher angenommen wurde, ist aber außerordentlich dünn und nur mikroskopisch wahrnehmbar. — Diese zahlreichen Unterschiede sind schwerwiegend genug, um die Selbständigkeit der Gattung Acletoxenus zu rechtfertigen. Die Synonymie von G. formosa Löw und A. syrphoides Frild. ist außer Zweifel gestellt. Sehr fraglich bleibt es dagegen, ob Agromyza ornata Mg. mit unserer Art zusammenfällt; nach Collin’s Ansicht wäre es sogar recht unwahrscheinlich. Abgesehen von sachlichenBedenken, die dagegen sprechen, soll nach einer brieflichen Mitteilung F. Brauer’s an Collin Schiner Meigen’s Art gekannt und gewußt haben, daß sie von der Frauenfeld’s verschieden gewesen sei. Eher wäre noch anzunehmen, daß Walker in England ge- fangene Exemplare von Acl. formosus für Agr. ornata Mg. gehalten hat. Nach Becker’s Feststellung (Zeitschr. f. Hym. u. Dipt. II, 1902, S. 340) waren Typen von Meigen nicht mehr vorhanden. 11. Aulacogaster leucopeza Mg. Dieses weit verbreitete, aber nicht gerade häufige Tier ver- danke ich, abgesehen von seinen gewöhnlichen Fundstätten (an gährenden Baumsäften) den Verandafenstern von Pichelsberg; das beste Material unserer Sammlungen stammt aber von Prof. Thal- hammer aus Ungarn. Die Zusammensetzung Aulacıgaster ist sprachlich nicht richtig und muß abgeändert werden (von 7 «öde die Furche; wie Aulacocephala). Leider wird der bessere Name rufitarsis Mcq. (1835) dem weniger glücklich gewählten, aber älteren Namen leucodeza Mg. (1830) weichen müssen. Zwar sind die Füße nicht weiß, wie Meigen angibt, sondern rotgelb mit schwarzen End- gliedern, aber die von ihm genau beschriebene, eigenartige Stirn- bandierung, die bei keiner anderen Acalyptere vorkommt, scheint die Synonymie außer Frage zu stellen, wenn auch die Type nach Becker’s Feststellung nicht mehr erhalten war. Daß Meigen die Art zu Diastata gestellt hat, fällt nicht ins Gewicht, denn auch Beitrag zur Kenntnis der europäischen Drosophiliden (Dipt.). 31 Diastata diadema Mg. (1838) hat sich nach Becker’s Untersuchung als identisch mit rufitarsıs Mcq. erwiesen (vgl. Schin F. A. II, S. 270, Anm.). Das Tier erinnert mit dem breiten Kopf und der großen Mund- öffnung, sowie durch Kahlheit und metallische Färbung an manche Ephydriden, z. B. Scatella. Ein seitlich so reich und stark beborstetes Untergesicht kommt bei keiner unserer Drosophiliden vor. Perior- biten kurz, etwa von halber Stirnhöhe, über dem breiten Querband der Stirn abgerundet endigend, breiter als bei anderen Gattungen; unten mit je zwei kräftigen orb; die oberen, aufrechten, stehen nur wenig höher als die unteren, abwärts gekehrten, aber vom Augen- rande erheblich weiter entfernt als diese. Auf dem Ocellenfleck sieht man bei starker Vergrößerung zwei äußerst kleine, halb auf- gerichtete, divergente Härchen, die wohl als die verkümmerten oc gelten müssen (Collin bezeichnet die oc in seiner Abhandlung über Acletoxenus als fehlend). pv fehlen. Bei zwanzigfacher Vergrößerung läßt die Fühlerborste schwache Pubeszenz erkennen. Die silber- schimmernde Linie über den Fühlern setzt sich über die Augen als grünsilberne Ouerlinie fort. Thorax oben verhältnismäßig kahl und borstenarm. Von den 2 Paar dc steht das vordere ungefähr auf der Längsmitte. praesc fehlen. a nur in der Mittellinie vorhanden: vorn einzeilig, hinten unregelmäßig werdend, verbreitert. Gleich- mäßiger einzeilig ist eine auf der Vorderhälfte des Rückens voll- ständige Börstchenreihe der dc-Linie. praesut fehlen; von sa- und ia sehe ich nur eine vordere, höhere, und eine hintere, tiefere, über der Flügelbasis.. Von den 2 npl steht die hintere höher. Meso- pleuren vor dem Hinterrand mit einigen Börstchen. Nur 1 stpl (außerdem kommen kleinere Börstchen vor). Von den 2 Paar Schildborsten ist das vordere viel kleiner. Costaleinschnitte schwach; Randader ohne erhebliche Börstchendifferenz ihrer Teile. Die Hilfsader ist fast in ihrem ganzen Verlauf deutlich und in ihrem bei weitem größeren Basalteil auch selbständig; erst gegen Ende ver- schmilzt sie mit der 1. Längsader eine kurze enge Strecke, um sich dann bogenförmig zum Flügelrande abzuwenden, und bleibt noch sichtbar, ohne daß der Zusammenhang der beiden Mündungen ganz aufgehoben wird; es entsteht dort, anders wie bei den übrigen Gattungen, ein kleines Mündungsdelta oder Randmal, an dessen Vorderrand der rudimentäre Hauptcostaleinschnitt liegt. Während die Basalquerader verkümmert ist, sind Analzelle und Analader stark entwickelt, letztere, die in einiger Entfernung vor dem Flügelrande abbricht, besonders kräftig. Über die Färbung der Art ist zu bemerken, daß die Schultern zuweilen rostbraun sind und daß sich an den Schienen, namentlich den hinteren, gelegentlich Spuren einer Ringelung (außer den rot- gelben Knien eine hellere Mittelzone) zeigen. 2. Heft 32 Lorenz Oldenberg: 12. Cyrtonotum anus Mg.®) Diese südliche Art fand ich auf Rasen zwischen Gebüschen der Etsch-Niederung bei Trient. Lichtwardt sammelte Cyrtono- tum in Menge bei Pistyan; Becker und Villeneuve brachten die Art aus Südfrankreich mit. Hendel (Revison d. pal. Sciomyziden, 1902, 5. 4) hat ihr die geeignete Stellung bei den Drosophiliden angewiesen, wo sie sich noch am ehesten anschließen läßt. Die beste und ausführlichste Beschreibung hat Dr. Kertesz gegeben. Einige Bemerkungen seien hinzugefügt. Zu den plastischen Merkmalen (eventuell für die Gat« tung). Augen im Profil fast doppelt so hoch als breit, in der Vorder- ansicht erheblich schmäler als die halbe Stirnbreite; seitliche Stirn- ränder fast parallel, nach oben nur ganz wenig auseinanderweichend. Die zerstreuten Augenhärchen sind kaum wahrnehmbar, viel kleiner als bei den anderen Gattungen. Die verhältnismäßig schmalen, bis gegen den unteren Stirnrand reichenden Periorbiten sind ein- wärts gebogen, mit mehr abwärts gerichtetem Ende, schon am Grunde vom Augenrande weit getrennt (im Gegensatz zu den anderen Gattungen). Die obere, größere der beiden in der Stirn- längsmitte stehenden orb ist aufwärts, die untere, kleinere abwärts gerichtet; dicht vor der ersteren, etwas nach innen, befindet sich noch ein sehr kleines, aufrechtes Börstchen. oc groß, abwärts divergent. pv ziemlich groß, gekreuzt. 1 obere und 1 untere h. Das letzte Paar der je 2 hinten stehenden de ist größer; zwischen ihnen 1 Paar praesc. Die zahlreichen a nebst den seitlichen Rücken- börstchen sind ziemlich unregelmäßig gereiht. Eine deutliche praea ist nicht vorhanden. Die erste sa ist sehr lang; die beiden folgenden, von denen die vordere tiefer entspringt, stehen auf dem Post- alarcallus (von diesen drei letzten Borsten hat Dr. Kertesz zweck- mäßigerweise nur die mittlere als sa gedeutet, die beiden anderen wegen ihres höheren Standes als ia). Das flache Schildchen ist dicht mit Börstchen bedeckt; die vier Randborsten divergieren nur wenig. 1 pth, außerordentlich klein. Mesopleuren stellenweise mit kleinen Börstchen besetzt, besonders oben und hinten; vor dem Hinterrand zwei größere Borsten, darunter meist noch eine kleinere dritte. Sternopleuren mit einer Hauptborste; vor ihr, etwas höher stehend, noch eine sehr kleine. Die ganz kurze, aufgebogene Lege- röhre ist oben mit kleineren, am Ende mit größeren Dörnchen besetzt. Hinterhüften mit je einer Borste. Die Flügel zeichnen sich vor denen der anderen Gattungen aus durch vollständigere Ausbildung 8) Von xvorös, krumm; wie Cyrtopogon, Cyrtoneura. Die ursprüng- liche Schreibweise Curtonotum ist von Mik berichtigt worden (Wiener Ent. Z. 1898, S. 168). Nach Kretschmer’s Sprachregeln, $ 45, S. 25, ist bei Latinisierung griechischer Wörter Umwandlung des griechischen Volkals v in ein lateinisches y die Regel; unter d wird dort ausgeführt, daß jenes v zwar in älterer Zeit durch u, später aber allgemein durch y ausgedrückt wurde. Curtonotum scheint daher sprachlich erklärlich, aber weniger gut als Cyrtonotum, auch der Gleichförmigkeit wegen. ee Beitrag zur Kenntnis der europäischen Drosophiliden (Dipt.). 33 der Hilfsader, starke Dörnelung des Vorderrandes, Abwärtsrichtung der vierten Längsader, Entfernung der Queradern. Hilfsader stark und selbständig neben der ersten Längsader laufend, erst am Flügel- rande mit ihr zusammen mündend. Costaleinschnitte wenig auf- fällig, der zweite eng; die zwischen ihnen stehenden Randbörstchen heben sich durch Größe kaum ab von den fclgenden. Die Reihe größerer, weitläufiger Börstchen des Flügelrandes ist dornartig entwickelt: sie beginnt mit einem vor dem Hauptcostaleinschnitt außen stehenden Dörnchen, es folgen dann 8—10, an Größe ab- nehmend, bis gegen die zweite Längsader hin. Die Randader er- lischt scheinbar kurz hinter der Mündung der dritten Längsader, reicht aber in Wirklichkeit als sehr dünner Strang bis zur vierten, wie schon Czerny festgestellt hat (Wiener Ent. Z. 1903, S. 127). Die vierte ist in gleichmäßig flachem Bogen abwärts gerichtet, mit der dritten divergent (bei den anderen Gattungen sind die Enden beider Adern parallel oder konvergent). Die hintere Querader ist dem Flügelrande so nahe gerückt, daß sie das Endstück der fünften Längsader an Größe übertrifft; der vorletzte Teil der vierten Längsader ist erheblich größer als der letzte (bei den anderen Gat- tungen in der Regel umgekehrt, höchstens sind die Abschnitte gleich). Basalquerader fehlt; Analzelle vollständig; Analader breit und blaß, lang, vor dem Flügelrande verschwindend. Zur Artbeschreibung. Das äußere, unvollkommnere Paar der Thorax-Rückenstriemen wird hinter der Ouernaht zweispaltig. Tergite unterseits an der Innenkante mit je einem schwarzbraunen Vorderrandflecken. Dörnchen der Legeröhre meist schwärzlich. 13. Astia Mg. Die Gattung Astia ist auf dem Sandboden Berlins gut ver- treten: es kommen concinna Mg., amoena Mg. und elegantula Zett. vor. Concinna ist oft in großen Massen an Sandgräsern usw. an- zutreffen; amoena ist bis in den spätesten Herbst vereinzelt an Verandafenstern zu finden; dort erbeutete ich zuweilen im Sommer auch elegantula, die sonst auf trockenen Wiesen gesellig auftritt und bei uns die seltenste Art ist. Löw hat der Gattung Asia in seiner Periscelis-Arbeit einige Zeilen gewidmet (Berl. Ent. Z. II, 1858, S. 114 u. 115) und merkwürdigerweise elegantula für eine Farbenabänderung von amoena erklärt, was gänzlich ausgeschlossen ist. Zetterstedt kannte von elegantula nur ein Pärchen; die Be- schreibung läßt sich daher ergänzen. Astia elegantula Zett. ist plumper und gewölbter, in der Gestalt wie in der rotgelben, schwarz und rotbraun gezeichneten Grund- farbe an Chloropisca erinnernd. Ocellenfleckchen schwarzbraun. Stirn neben und unter den Periorbiten gebräunt in Form zweier schmaler Haken, die sich weiter ausdehnen und vereinigen können. Der breite, über dem Mundrand liegende Silberstreif ist unten an der äußersten Kante, oben etwas breiter braun gesäumt. Fühler- borste mit zusammen etwa 6—8 Strahlen. Hinterkopf mit zwei Archiv für Naturgeschichte 1914. A. 2, 3 2. Heft 34 Lorenz Oldenberg: braunen Längsstriemen, gegenüber dem äußeren Paar der braun- roten Thoraxstriemen. Letztere sind vorn, vor der Quernaht breiter; meist sind die hinteren, zuweilen auch die vorderen Enden der Thoraxstriemen dunkler gebräunt, der mittlere Teil bleibt rötlicher; ganz braune Striemen kommen seltener vor. Beide Paare sind hinten verkürzt, am meisten das mittlere, welches zwischen den vorderen und hinteren dc endigt (zuweilen läßt sich eine blasse Spur als Fortsetzung verfolgen). Die hinteren dc stehen gerade am Ende der äußeren Striemen. Von diesen zweigt sich hinter der Quernaht ein unterer, schwächerer Streifen. ab, der etwas mehr abwärts gerichtet ist. Endlich geht noch ein schmaler Längsstreif von der Flügelwurzel über die Notopleuralnaht zur unteren Schultergrenze. Die Sternopleuren tragen oben einen länglich-dreieckigen, braunen Fleck; ein kleinerer, runder liegt vorn über den Hinterhüften. Schildchen und Postscutellum gelb, Mesophragma gebräunt. Schwingerknopf außen oben mit tief- schwarzem Punktfleck, der seine ganze Breite einnehmen kann, auch innen oft verdunkelt. Borsten des Kopfes und oberen Thorax schwarz, stpl gelb. Behaarung des Hinterleibs gelb, einzelne der größeren Randborsten auch schwarz. Hinterleib beider Geschlech- ter rotgelb, schwarz punktiert: auf den Vorderkanten des 2., 3. und 4. Tergits liegen je drei kleine, tiefschwarze Punktflecken in drei Längsreihen, außerdem auf der Mitte des 3. und 4.Tergits ganz außen je ein solcher Punktfleck, so daß ihrer zusammen 13 in 5 Längsreihen gezählt werden. Die Flecken sind scharf gezeichnet und fließen nicht zusammen, wenn auch die mittleren nach dem Eintrocknen oft breiter erscheinen; doch sind bisweilen Teile der Grundfarbe des Hinterleibs von vorn her verdunkelt oder ge- schwärzt (so bei Zetterstedt’s $ in ausgedehntem Maße). Bei den meisten Männchen kommt unter den Hinterleibsende ein tief- schwarzes, kurz bandförmiges Organ (wohl Penis oder Penisscheide) zum Vorschein, das nach links eingerollt ist. Flügel kürzer und breiter als bei concinna. Außerstes Ende der 1. Längsader etwas geschwärzt. Beine einfarbig rotgelb. A. amoena Mg. Wie mir scheint, sind die Unterschiede in der Beschaffenheit des Hinterleibs für beide Geschlechter bisher nicht richtig angegeben worden. Grundfarbe des Hinterleibs weißgelb bis rostgelb. Die schwarzen Zeichnungen der drei vorderen Tergite hängen mehr oder weniger ringförmig zusammen: die mittlere Punktlinie mit den beiden seitlichen Bogen- oder Zickzacklinien, die an den Einschnitten und hinten meist erweitert sind, und drei QOuerbinden der Segmentränder. Unterbrechungen scheinen haupt- sächlich beim & vorzukommen, so daß zuweilen 3 Paar isolierte Ouerflecken übrig bleiben, die höchstens noch hinten in Verbindung stehen. Die beiden folgenden Tergite sind im übrigen gelb, nur beim & (nicht 2!) trägt der zweite von ihnen zwei schwarzbraune Querfleckchen. Beim & folgt dann ein kleines, glänzend gelbes, nicht ganz symmetrisches Hypopyg; unter der Hinterleibsspitze Beitrag zur Kenntnis der europäischen Drosophiliden (Dipt.). 35 tritt zuweilen an der rechten Seite das Ende eines schwarzen Bänd- chens hervor (vgl. vorige Art), oft nur punktförmig. Beim 9 endigt die schwarze Hinterleibsspitze ziemlich stumpf und trägt oben zwei sehr kleine, gelbe Endlamellen. Für beide Geschlechter wäre noch zu bemerken: Stirn vorn meist schmal rotgelb. Fühler oben an der Basis gebräunt, auch noch am Vorderrande des dritten Gliedes. Fühlerstrahlen und Säumung des Silberbandes über dem Mundrand wie bei elegantula. Oberer, schwarzer Teil des Thorax vom unteren, hellen scharf abgegrenzt. Postalarcallus meit rotgelb. Schildchen und Postscutellum rotgelb, Mesophragma geschwärzt. Die beiden dunklen Brustflecken haben dieselbe Lage wie bei elegantula. Schwingerknopf meist dunkel gerandet bis ganz verdunkelt. Erste Längsader an ihrem sich verbreiternden Ende schwach gebräunt. A. concinna Mg. ist die schlankste der drei Arten. Fieder- strahlen der Fühlerborste etwas länger und zahlreicher (zusammen etwa 10—11). Spuren zweier rotgelber Linien treten vorn am Thorax oft bei beiden Geschlechtern auf, nicht nur beim $. Mit- unter ist der Hinterleib an den Rändern der Tergite oder in weiterem Umfang oben und unten bräunlich verdunkelt. Letztes Tarsen- glied gewöhnlich rotgelb, wie die Beine, oder nur wenig dunkler. Flügel gelblich getrübt, länger und schmäler als bei den anderen Arten. Zur Gattung. Augen fast kahl, nur mit sehr schwachen, zerstreut stehenden Härchen. Stirn etwas breiter als die größte Augenbreite. Periorbiten meist die Längsmitte der Stirn über- ragend, oberhalb des spitzen Endes mit einer aufgerichteten orb. oc klein, abwärts divergent. Die pv sind sehr kleine Härchen, bei denen sich meist eine schwache Divergenz erkennen läßt; bei solcher Kleinheit ist mit der Möglichkeit zu rechnen, daß sie in Ausnahmefällen leicht aus ihrer normalen Richtung geraten, wo- durch die Beurteilung erschwert wird. Drittes Fühlerglied pubes- cent. Die sich gabelstrahlig verzweigende Fühlerborste besitzt nur eine schwache, sich im Zickzack fortsetzende Achse, an der keine oder fast keine kleineren Härchen stehen. Backen schmal; eine lange Knebelborste, dahinter am Backenrand eine Reihe feiner Härchen. 2 Paar dc, das vordere etwa auf der Längsmitte des Thorax. praesc = 0. a fast ganz fehlend; vor den dc je eine Reihe feiner Härchen. h und praesut scheinen verkümmert. Von sa ist eine kleine, vorn an der Außenseite des Postalarcallus stehende Borste deutlicher erkennbar. Schildchen am Rande gerundet; außer dem nicht ganz hinten stehenden, großen Paar Schildborsten ein vorderes, sehr kleines, haarförmiges.. 2 npl und 2 stpl gut ent- wickelt. Die Randader ist nicht ganz in der Weise differenziert wie bei den Drosophilinae. Das Wurzelstück ist zwar etwas ge- schwollen und stärker beborstet als die Fortsetzung, aber von den Costaleinschnitten finden sich nur schwache Andeutungen; Rand- börstchen gleichmäßiger; Costa bis zur Mündung der 1. Längsader recht dünn im Vergleich zum übrigen Vorderrand. Hilfsader zum 3* 2. Heft 36 Lorenz Oldenberg: größeren Teil sichtbar, gegen das Ende der 1. Längsader hin ver- schwindend. 5. Längsader am Ende viel dünner. Hintere Querader, hintere Basalzelle, Analzelle und Analader fehlen (von der Anal- zelle ist nur eine schwache Spur sichtbar). Alula fehlt; auf den unbehaarten Flügelstiel folgen am Unterrand des Flügels lange Wimpern, mit kürzeren untermischt, nach der Flügelspitze hin an Länge abnehmend. 14. Liomyza Mcq. Meine zahlreichen Exemplare von Liomyza, die teils an Veran- dafenstern (Pichelsberg), teils an besonnten Planken im Walde (Jungfernheide bei Berlin), teils an Baumschwämmen und am Saft von Stämmen (Herkulesbad) gefangen sind, variieren beträchtlich in der Färbung von Stirn, Fühlern und Beinen. Die Stirn ist bei manchen Stücken ganz rot, nur Ocellendreieck und Periorbiten schwarzbraun; bei anderen ist die Stirn von oben her in geringerer oder größerer Ausdehnung verdunkelt; zuweilen bleibt nur der untere Stirnrand oder ein schmaler Längsstreifen in der Stirnmitte heller. Das dritte Fühlerglied ist immer mehr oder weniger ver- dunkelt, mindestens in der Randpartie. Die Beine sind zuweilen ganz gelb, meist aber zeigen sich undeutliche oder deutliche Spuren eines schwarzen Wisches vor den Spitzen der Hinterschenkel, seltener und in schwächerem Maße auch vor denen der Mittel- schenkel. Schwingerknopf immer stark gebräunt, oft tief schwarz- braun. Mit Rücksicht auf die Schwingerfärbung paßt besser die Beschreibung von laevigata Mg. als die von glabricula Mg. und scutellata Fall., welche helle Schwinger haben sollen. Ob diese noch wenig bekannten Arten aber richtig abgegrenzt sind, und ob meine Exemplare alle einer einzigen Art angehören, ist eine andere Frage. Zur Gattung. (Wesentliche Angaben über plastische Merk- male machten Becker, Zeitschr. f. Hym. u. Dipt. 1902, 6, S. 341, und Czerny, Wiener Ent. Z. 1903, S. 127.) Stirn etwa von der vorderen Augenbreite. Augenhärchen sehr schwach, weitläufig stehend. Periorbiten sehr kurz, mit der unteren Spitze einwärts gerichtet, gegen Ende mit einer etwas vorwärts geneigten orb; über dieser steh tnoch eine sehr kleine, haarförmige. oc sehr klein, abwärts divergent. pv wie bei Astia. Eine sehr kleine Knebelborste am Ende einer Reihe noch zarterer Seitenhärchen. Ein Paar dc auf der hinteren Thoraxhälfte. a nur in einer Mittellinie; je eine gleichartige, ebenso regelmäßige Härchenreihe vor den de. praesc fehlen. Keine deutlichen h und praesut; in der sa-Linie keine auf- fälligen Borsten. 1 npl, durch Größe vor allen seitlichen Borsten ausgezeichnet. 1 nur kleine stpl. Schildchen wie bei Astia gestaltet und beborstet. Randader, Hülfsader und dritte bis fünfte Längs- ader wie bei Astia. Hintere Querader vor der Längsmitte des Flügels. Hintere Basalzelle, Analzelle und Analader wie bei Astia (fehlend). Alula deutlich, lang gewimpert. Beitrag zur Kenntnis der europäischen Drosophiliden (Dipt.). 37 15. Periscelis Löw und Mieroperiseelis n. g. Von der Gattung Periscelis fing ich die häufigste Art, annulata Fall., bei Berlin am Saft von Eichenstämmen, auch ein einzelnes Stück bei Pichelsberg an einem Verandafenster. Ein von letzterem Fundort stammendes Exemplar halte ich für Winnertzi Egg.; es hat folgende Eigenschaften: Körperlänge etwa 3 mm, nicht ganz das Doppelte der Größe von annulata. Stirn nicht mit kleinen, schwarzen Flecken gespren- kelt, wie Egger angibt, sondern gelbbraun, hell bestäubt, an den Seiten lichter, unterhalb der Orbiten zwischen Augen und Fühler- wurzel weiß. Gesicht sehr schwach gekielt; das unten schwärzliche Untergesicht geht nicht wesentlich tiefer herab als bei annulata (bei welcher sich nicht alle Exemplare in dieser Hinsicht gleich zu verhalten scheinen; vielleicht ist die Eintrocknung daran mit schuld). Thorax oben ganz aschgrau, ohne Mittelstrieme, nur an den Seiten bräunlich; die beiden seitlichen Streifenzonen sind rost- bräunlich, weiß schimmernd, besonders die obere. praesc fehlen. Schenkel heller als bei annulata. Flügel schmäler, schwach ge- bräunt, kleine Ouerader und von ihr aus die Basis des zweiten Teils der vierten Längsader etwas verdunkelt, ebenso die Enden der 1., 2. und 3. Längsader, aber nicht die Spitze der vierten (wie Egger angibt); hintere Querader schwach und in der Mitte fast unter- brochen. Nach einer Mitteilung Hendel’s sind im Wiener Museum Egger’s Typen von Winnertzi nicht mehr vorhanden, nur noch ein Schiner’sches Exemplar, dessen Eigenschaften (etwa doppelt so groß wie annulata, Untergesicht nicht weiter herabgehend als bei dieser, keine praesc, vordere Querader und 4. Längsader bis zur hinteren Querader braun), die Vermutung bestärken, daß mein Exemplar derselben Art angehört. Von annulata Fall. gibt es hellere und dunklere Stücke (vor- läufig nehme ich an, daß es sich um ein und dieselbe Art handelt). Der untere Teil des Kopfes ist zuweilen ganz gelb, zuweilen mehr oder weniger geschwärzt; an den für gewöhnlich ganz grauen Thoraxseiten können Schultern und Seitenstriemen mehr rost- bräunlich ausfallen. Die nach hinten länger werdenden a der beiden Mittelreihen endigen mit einem Paar kleiner praesc. Die dritte, bei weitem größte Art, die von Scholtz bei Breslau endeckte annulipes Löw, deren Kenntnis ich dem Berliner Kgl. Museum (Dr. Grünberg) verdanke, zeichnet sich abgesehen von der fehlenden hinteren Querader noch durch verschiedene plastische Eigentümlichkeiten aus. Die Gattung Periscelis hat Löw eingehend in vortrefflicher Weise gekennzeichnet (Berl. Ent. Zeitschr. II, S. 113—118, 1858). Die im Profil schiefliegenden, in der Vorderansicht unten zusammen- neigenden Augen lassen den Hinterkopf unten und die Backen hinten sehr breit erscheinen; diese Partien sind mit Börstchen reich besetzt; seitlich trägt der untere Backenrand eine Reihe vorn recht klein werdender Börstchen, ohne hervorragende Knebelborste. 2, Heft 38 Lorenz Oldenbere: Innenränder der Augen sanft bogig ausgeschnitten. Augenbörstchen dünn, aber sehr deutlich, weitläufig stehend. Stirn jederseits mit einer tiefen, kantigen Längsfurche. Nur 1 orb, aufgerichtet, unter- halb der Stirnlängsmitte. oc entfernt voneinander, nur schwach divergent, halb aufwärts gerichtet. Die Fühlerborste ist bei annu- lipes abgesehen von den Hauptstrahlen völlig kahl, während bei den anderen Arten noch zahlreiche kleinere Härchen von der Hauptachse ausstrahlen. pv mittelgroß, ausgesprochen divergent. 3. Fühlerglied lang und dicht pubescent. Gesicht bei annulata und Winnertzi (vorausgesetzt, daß meine Bestimmung zutrifft) schwä- cher gekielt, bei annulibes deutlicher mit scharfer, vorgewölbter Mittelkante. Die von der Gegend der Vibrissenecke her nach dem eigentlichen Mundrande hin absteigende Partie des Untergesichts, die noch unter die Backen herabreicht und bei annulipes auffallend lang und umfangreich ist, trägt seitlich, wie der untere Backen- rand, ebenfalls eine Reihe oder Zone von Wimpern. Thorax ziem- lich flach, oben mit dichten und nicht regelmäßig gereihten Härchen oder Börstchen (worunter die a); diese sind bei annulipes dichter und feiner als bei den anderen Arten. 1 h. Auf dem hinteren Teil des Rückens 2 Paar dc, das letzte größer. praesc bei Winnertzi völlig fehlend, bei annulata klein, in nicht immer regelmäßiger Stellung ungefähr zwischen dem letzten dc-Paar, bei annulipes viel größer, deutlich etwas weiter vorn stehend als die letzten de. praesut und praea fehlen; nur 2 sa, die zweite hinter der ersten, an der Außenseite des Postalarcallus. pth deutlich; bei annulipdes größer und ziemlich von der Stärke der h. Mesopleuren bei annu- lata kahl oder fast kahl, bei Winnertzi und annulipes auf dem oberen Teil reichlich behaart, bei letzterer auch mit größeren Börstchen vor dem Hinterrande. stpl: gewöhnlich zwei größere, zu denen noch kleinere kommen (bei annulipes reichlicher); stpl sonst bei annulata kahl, bei den anderen Arten behaart. Bei annulipes bemerkt man am Vorderrande jedes Tergits zwischen den äußeren, silbernen Flecken ein Paar kurzer, fahlbrauner, bogenförmig be- grenzter Makeln, die bindenartig zusammenhängen. Flügelbildung sehr abweichend von den anderen Gattungen. Hinter dem ge- schwollenen Wurzelstück der Randader, das am Ende ein Paar stärkerer, ungleicher Borsten trägt, ist zwar eine geringe stiel- förmige Verschmälerung der Randader wahrzunehmen, aber nichts von Costaleinschnitten: Die Costa ist von fast gleichmäßiger Stärke bis zur Einmündung der 1. Längsader, wo sie deren Breite auf- nimmt, um dann allmählich abzunehmen und gleich hinter der 3. Längsader zu erlöschen. Mit der Vereinfachung der Randader fallen auch die entsprechenden Ungleichheiten ihrer Börstchen fort. Die 1. Längsader mündet ungefähr in der Mitte des Vorder- randes (wenn vom wirklichen Flügelanfang gemessen wird) und ist stärker als alle folgenden; demnächst ist die dritte die kräftigste; der letzte Teil der vierten ist sehr dünn. Die anfangs deutliche Hilfsader biegt vor der Mitte des durch Basalquerader und 1. Längs- Beitrag zur Kenntnis der europäischen Drosophiliden (Dipt.). 39 ader gebildeten Abschnitts, sich verbreiternd und undeutlich wer- dend, plötzlich direkt zum Flügelrande ab, scheint jedoch auch nach dem Ende der 1. Längsader hin eine Ausstrahlung entsenden zu wollen. Bei annulipes bildet die 4. Längsader an der Stelle, wo die (fehlende) hintere Querader sich ansetzen würde, nicht einen stumpfen Winkel, wie bei den anderen Arten, sondern ist nur bogig vorgewölbt, und die fünfte ist an der entsprechenden Stelle eben- falls winkellos, ganz gerade gestreckt. Eine die Diskoidalzelle durch- laufende Längsfalte ist bei den kleineren Arten wenig auffällig und verliert sich bald hinter der äußeren Querader, bei annulibes da- gegen sehr stark, bis zum Flügelrand durchgehend, eine halbe Einrollung des Flügels bildend, der hier durch Verlust der Querader seines Haltes beraubt ist; um eine volle Übersicht über das Ge- äder zu gewinnen, wird man genötigt, den Flügel hin und her zu wenden. Die Behauptung Löw’s (Berl. Ent. Z. II, S. 117, 1858), man brauche in die Abbildung des Flügels von annulides nur die hintere Ouerader einzuzeichnen, um eine fast getreue Darstellung des Geäders von annulata mit allen seinen Eigentümlichkeiten zu erhalten, trifft nicht völlig zu; in diesem Teil des Flügels würde doch ein anderes Gebilde herauskommen. Vordere Basalzelle lang, so weit wie die Costalzelle reichend;; hintere Basalzelle vollständig. Die Analzelle fehlt nicht völlig, wie Löw meint, sondern ist als fleckenhafte Spur wohl erkennbar, wenn man den Flügel nach allen Richtungen betrachtet; Schiner sagt mit Recht: rudimentär. Anal- ader deutlich, wenn auch schwach und abgekürzt. Alula gut ent- wickelt. Mit Rücksicht auf die wesentlich andere Flügelbildung, die Verlängerung des ganzen unteren Kopfes, die andere Bekleidung der Fühlerborste, die vorgerückte Stellung und die Größe der praesc, die reichere Beborstung der Brustseiten, die dichtere und feinere Behaarung im allgemeinen — bei annulipes — scheint es nicht zweckmäßig, so verschiedene Formen in einer Gattung zu belassen. Nun hat Löw seine Periscelis in erster Linie auf die damals neue Art annulipes gegründet, welcher die ausführliche ‘Besprechung galt, annulata aber nur beiläufig mitberücksichtigt und der neuen Gattung eingefügt. Der Name Periscelis muß daher der Löwschen Art verbleiben; für die ältere, annulata, ist eine neue Gattung abzuzweigen, die mit Rücksicht auf den Größenunter- schied Microperiscelis®) heißen soll; in letztere gehört auch Win- nertzi. Wegen der gänzlich abweichenden Flügelbildung (Vollständig- keit der Randader, anderer Verlauf der Hilfsader und 1. Längsader) können Periscelis und Microperiscelis keine Drosophiliden sein. Schon wegen der divergenten pv wäre dies nach Czerny’s Theorie (W. E. Z. 1903, S. 62, Anm.) ausgeschlossen, da den Drosophiliden convergente pv zukommen. Auch sind Stellung und Form der ®) 7 neoıoxeiis das Schenkelband. 2. Heft 40 Lorenz Oldenberg: Augen, tiefe Längsfurchung der Stirn, Fehlen der Knebelborsten, Bau und Beborstung des unteren Kopfes, geringe Zahl der orb und seitlichen Borsten des Thoraxrückens, größere Anzahl der deutlich er- kennbaren Hinterleibsringe, Verkümmerung der Analzelle sind Eigen- schaften, die nicht gerade für Zugehörigkeit zu den Drosophiliden sprechen. Als besondere Merkmale kommen noch hinzu kappen- förmige Verlängerung des zweiten Fühlergliedes und Ringelung der Beine. In mancher Hinsicht ist die Gestaltung des Kopfes gewissen Ephydriden ähnlich, diese kommen aber schon wegen der nur ein- seitig gefiederten Fühlerborste und der ganz anderen Aderung der Flügel nicht als nahe Verwandte in Frage. Wo die Periscelidinae im System der Acalypteren am besten unterzubringen sind, wird noch festzustellen sein. Tabelle der besprochenen Gattungen. pv convergent oder fehlend; Randader mit zwei Einschnitten: einem schwächeren (einer Aderverdünnung) kurz hinter der Wurzelquerader, einem tieferen vor der 1. Längsader 2. — pv divergent. Randader ohne Einschnitte oder nur mit Spuren von solchen 13. 3 Hilfsader gleichmäßig stark und selbständig, erst am Flügel- rande mit der 1. Längsader zusammenmündend; Flügelvorder- rand mit einer Reihe starker Dornen; 4. Längsader abwärts gebogen; hintere Querader nahe dem Flügelrande, länger als das Endstück der 5. Längsader; orb vom Grunde an weit in die Stirn hineinragend, vom Augenrande entfernt (Gestalt buckelig. Vorderbeine kurz) Cyrtonotum Mcq. — Hilfsader nur in ihrem Basalteil selbständig und deutlich, ihr Endteil mit der 1. Längsader zusammenhängend oder undeutlich ; Flügelvorderrand höchstens schwach gedörnelt; letzter Ab- schnitt der 4. Längsader mit der 3. parallel oder konvergent; hintere Querader vom Flügelrand entfernter, kürzer oder höchstens so lang als das Endstück der 5. Längsader; orb nahe dem Augenrande 3. 3 Hilfsader in ihrem ganzen Verlauf deutlich, im größeren Basal- teil selbständig, dann mit der 1. Längsader enger und zuletzt, sich zum Rande abwendend, schwächer verschmolzen; die Knebelborste wird von seitlichen Mundborsten an Stärke min- destens erreicht; hintere npl höher als die vordere; pv fehlen; oc mikroskopisch klein (Mundöffnung groß. Stirn und Augen gebändert. Tergite mit Querfurchen) Aulacogaster Mcq. — Hilsader nur im Basalteil deutlich und selbständig, im Endteil verschwindend oder undeutlich, dem Ende der 1. Längsader zu- strebend; Knebelborste größer als die Börstchen der seitlichen Reihe; hintere npl in gleicher Höhe mit der vorderen; pv con- vergent; oc groß (Drosophilinae) 4. 4 Fühlerborste mikroskopisch pubescent (Basalquerader fehlt) 5. — Fühlerborste zweiseitig gefiedert 6. N 5 ol 12 13 Beitrag zur Kenntnis der europäischen Drosophiliden (Dipt.). 41 Stirn von etwa Y, der Kopfbreite; oc vorhanden; Gesicht breit gekielt; Backen deutlich; 2 Paar dc; hintere Querader der vorderen nahe gerückt, viel kürzer als das Endstück der 5. Längsader Gitona Mg. Stirn von wenig mehr als !/, der Kopfbreite; oc fehlend;; Gesicht flach; Backen (beim getrockneten Tier) nicht sichtbar; nur 1 Paar dc; hintere Querader nahe dem Flügelrande, dem End- stück der 5. Längsader fast gleich Acletoxenus Frfld. Analzelle am Ende offen, Analader fehlt (Basalquerader und praesc ebenfalls; praesut lang) Camilla Hal. Analzelle geschlossen, Analader vorhanden 7 praesc vorhanden praesc fehlend (in seltenen Ausnahmefällen ganz klein) 11. Flügel kniebar, breit gewölbt mit kurzer eiförmiger Spitze; 2. Längsader stark geschwungen, mit aufwärts gerichtetem Ende; dritte und vierte von der hinteren Querader ab stark zusammen- neigend; 5. Längsader tief abwärts gebogen, mit dem Flügel- rand gleiche Winkel bildend (Thorax breit. Basalquerader vor- handen) Stegana Mg. Flügel mit schwach gewölbtem Vorderrand und breiterem Ende; 2. Längsader nur wenig geschwungen; dritte und vierte mit mäßiger Convergenz; 5. Längsader sanft abwärts gebogen, mit dem Flügelrand ungleiche Winkel bildend 9. Die Randader verschwindet gleich hinter der Mündung de dritten Längsader; letzter Abschnitt der vierten mit der dritten parallel (Basalquerader undeutlich) Leucophenga Mik Die Randader reicht bis zur 4. Längsader; letzter Abschnitt der vierten mit der dritten convergent 10. Flügel an der Mündung der 3. Längsader in eine kurze Spitze auslaufend; Basalquerader undeutlich Paraleucophenga n. g. Flügel mit der gewöhnlichen Rundung; Basalquerader deut- licher Phortica Schin. Hauptcostaleinschnitt tief, reichlich so lang als die vordere Ouerader, ein Zähnchen bildend; 2. Längsader kurz; nur je 1 dc und 2 größere orb, zwischen welchen ein Härchen steht Mycodrosophila n. g. Hauptcostaleinschnitt nicht so tief, kürzer als die vordere Quer- ader; 2. Längsader von gewöhnlicher Länge; 2 Paar dc, 3 orb 12. pv sehr klein; 2 größere orb um die Längsmitte der Stirn, dazwischen ein Härchen, außerdem eine große orb unten auf der Stirn Chymomyza Czerny pv groß; nur 3 orb um die Stirnmitte, die mittlere kleiner Drosophila Fall. und Scaptomyza Hardy Randader bis zur 1. Längsader ziemlich stark und gleichmäßig, ohne Einschnitte. 1. Längsader ungefähr in der Mitte des Vor- derrandes mündend; 4. Längsader eckig; Basalquerader stark; Analzelle rudimentär; Analader schwach, aber deutlich (Periscelidinae) 14. 2, Heft 49 Embrik Strand: — Randader zart, mit schwachen Verdünnungen an Stelle der beiden Einschnitte; 1. Längsader weit vor der Mitte des Vorder- randes mündend; 3. Längsader eckenlos, nach beiden Enden ziemlich gleichmäßig gestreckt, in der Mitte einen oben offenen Bogen bildend; Basalquerader fehlt, ebenso Analzelle und Analader (Astiinae) 15. 14 Hintere Ouerader fehlt, dort eine starke Längsfalte; Unterkopf tief herabgehend; Fühlerborste außer den großen Strahlen ohne Härchen Periscelis Löw — Hintere Querader vorhanden, von einer nur schwachen Längs- falte gekreuzt; Unterkopf lange nicht so tief herabgehend;; Fühlerborste außer den großen Strahlen mit zahlreichen Här- chen Microperiscelis n. g. 15 Fühlerborste zweizeilig gefiedert; 2. Längsader kurz hinter der ersten aufgebogen mündend; hintere Ouerader und alula fehlen Astia Mg. — Fühlerborste mikroskopisch pubescent; 2. Längsader gestreckt, gegen die Flügelspitze hin mündend; hintere QOuerader und alula vorhanden Liomyza Mcg. Inhalt Einleitung’ Attila 1 | Acletoxenus formosus 1. Mycodrosophilan.g. . 4 Löw. . 28 2. Drosophila Fall... . 7!11. Aulacogaster leucopeza 3. Scaptomyza Hardy . 13 Mg. . 30 4. Chymomyza Czerny . 14 | 12. Cyrtonotum anus Me. 32 5. Paraleucophengan.g.. 18 | 13. Astia Mg. . . . ..838 6. Leucophenga Mik. ... 20 | 14. Liomyza Mcq.. . . .. 86 7. Phortica Schin. . . . 21 |15. Periscelis Löw und Mi- 8. Stegana Mg. . ... 2 eroperiscelis nhg.l/ slaraEsR 9. Camilla Hal. . . 27 | Tabelle der besprochenen 10. Gitona distigma Me. u. Gattungen... SEHE 40 Zwei neue afrikanische und eine orienta- lische Art der Noctuidengattung Fodina Gn. Von Embrik Strand. Fodina Maltzanae Strd. n. sp. Ein @ von: N. W. Kamerun, Molirae b. Victoria (Freifrau v. Maltzan), am 21. III. 1908 „an die Lampe geflogen‘. Hat große Ähnlichkeit mit Colbusa euchidica WIk., ist aber keine Colbusa und weicht außerdem durch folgendes ab: Hinter- flügel goldgelb mit breiterer (bis reichlich 5 mm breiter) Saum- binde; die weißliche Querbinde der Vorderflügel ist schmäler und Zwei neue afrik. u. eine oriental. Art d. Noctuidengatt. Fodina Gn. 43 zwar am Hinterende unmittelbar vor der Erweiterung im Anal- winkel etwa zwei mm breit, dann nach vorn noch ein klein wenig schmäler werdend, ferner ist sie schräger wurzelwärts gegen den Vorderrand gerichtet und auf diesem daher der Wurzel näher als der Spitze des Flügels, die Erweiterung der Binde im Analwinkel ist nicht rot gezeichnet, die weißliche, wurzelwärts gerichtete Binde der Vorderflügel ist überall vom Vorderrande deutlich entfernt und gerade, wohl aber ist sie durch eine blauweißliche Linie mit der Basis des Vorderrandes verbunden und der Zwischenraum zwischen dem Vorderrande und der Binde wird am distalen Ende der letzteren durch blauweißliche Beschuppung ausgefüllt; die Fransen der Vorderflügel und ihr Saum bilden zusammen eine etwa zwei mm breite, weißliche Binde, die einige dunklere Schuppen einschließt. Die Hinterflügel sind unten wie oben, die Vorderflügel wie die Hinterflügel, jedoch nimmt die apikaleschwarze Färbungdieganze Endhälfte ein und die Endhälfte der Fransen ist weiß. Körper gelb wie die Hinterflügel, Thoraxrücken jedoch schwarz mit weißlicher Medianquerbinde, Scheitel schwarz mit weißer Linie zwischen der Basis beider Antennen, Stirn schwarz mit zwei weißen Punkt- flecken (die vielleicht bisweilen zusammenhängen), Palpen schwarz, die beiden proximalen Glieder unten gelb und innen weißlich. Vorderflügellänge 19 mm. Fodina reussiana Strd. n. sp. Ein 2 von: D.-O.-Afrika, Daressalam V. 1909 (Reuss). .. Steht der vorigen Art nahe und hat auch eine täuschende Ahnlichkeit mit Colbusa discrepans Karsch, die vielleicht identisch istmitder von Walker und Hampson beschriebenen gelben Nebenform von Colbusa euchdica Wlk. — Von Fodina Maltzanae m. abweichend durch folgendes: Die gelben Partien sind heller, die Saumbinde der Hinterflügel schmäler und zwar nur bis vier mm breit; die Quer- binde der Vorderflügel ist nach hinten verschmälert und erscheint überhaupt ein wenig schmäler, ihre Erweiterung im Analwinkel ist geringer und schließt keine deutliche dunkle Flecke, sondern bloß einige dunkle isolierte Schuppen ein; die bis zur Basis des Vorderrandes verlaufende helle Linie ist eine weitere Strecke mit der zur Flügelbasis verlaufenden Binde verbunden und die größere Basalhälfte des Vorderrandes der Vorderflügel ist gelb gefärbt und zwar erstreckt sich diese Färbung ein wenig weiter saumwärts als bis zur Querbinde und undeutlich linienschmal erscheint sogar auch die Endhälfte des Vorderrandes ein wenig heller. Die Unterseite der Hinterflügel ist einfarbig gelb, nur mit Andeutung dunklerer Beschuppung an der Spitze, während im Vorderflügel die gelbe Partie den Analwinkel einschließt, im Gegen- teil zu F. Maltzanae, wo dieser Winkel in der schwarzen Partie gelegen ist. Endlich erscheinen die Vorderflügel ein klein wenig schmäler und am Ende spitzer als bei F. Maltzanae und die Palpen sind gelb, nuraußen ganz leicht gebräunt. Vorderflügellänge 18,5 mm. 2. Heft 44 Embrik Strand: Zwei neue afrikanische und eine orientalische usw. Ein weiterer Unterschied wäre, daß die Palpen bei F. reussiana nach vorn und ein wenig nach oben gerichtet sind, während sie bei F. Maltzanae leicht hängend sind. Ich halte es jedoch für höchst wahrscheinlich, daß letzteres bei der Präparation zustande ge- kommen und also „künstlich“ ist. Beide Arten weichen von den früher beschriebenen, mir be- kannten Fodina-Arten dadurch ab, daß die Vorderflügel unten nicht wie oben eine helle Ouerbinde zeigen, wodurch sie eine be- sondere Gruppe innerhalb der Gattung bilden. Fodina quadricolor Strd. n. sp. Ein 42 von: Kina-Balu, Borneo (Waterstradt, ex coll. Stgr.) Q. Vorderflügel braunschwarz mit weißlichen Zeichnungen, ähnlich den vorhergehenden Arten. Die Querbinde der Vorder- flügel ist überall 3 mm breit, schließt aber in der hinteren Hälfte einen dunkleren Strich ein und erweitert sich im Analwinkel, wo sie einen bräunlichen Ton annimmt, nur leicht nach innen, woher sie außerdem eine gekrümmte weiße Linie bis zum Hinter- rande entsendet. Am Vorderrande wird die Binde durch dunkle Bestäubung verschmälert bezw. zugespitzt und die daselbst wurzel- wärts gerichtete Zeichnung besteht aus einer weißen, nach vorn konvex gebogenen, vom Vorderrande weit entfernten, die Wurzel nicht ganz erreichenden Linie, die von ihrer Mitte eine ähnliche und ähnlich gekrümmte Linie. bis zur Basis des Vorder- randes entsendet; der Vorderrand bleibt dabei in seiner ganzen Länge dunkel. Die weißliche Saum-Fransenbinde ist besonders hinten bräunlich angeflogen und durch eine schwarze Saumlinie ‚geteilt. Hinterflügel goldgelb mit schwarzer, bis 6 mm breiter Saumbinde, die hinten ziemlich stumpf endet und daselbst von dem Saume durch eine schmale gelbe Binde getrennt ist. Unten sind die Hinterflügel wie oben, jedoch ist die Binde hinten spitzer und erreicht den Saum. Vorderflügel unten schwarz mit gelblich- weißem, kleinen Subbasalfleck und weißer QOuerbinde an derselben Stelle wie oben, aber vorn den Rand nicht erreichend, und kurz vor dem Analwinkel zusammengeschnürt; nur die Fransen, nicht außerdem der Saum weiß. Hinterleib und Bauchseite des Körpers orangerötlich, Thoraxrücken wie die Vorderflügel mit weißlichen Schuppen, die wohl eine oder zwei Querbinden gebildet haben (hier stark abgerieben!). Kopf braun mit weißem Fleck zwischen .den Antennen. Antennen braun, unten und innen orangerötlich. Flügelspannung 43 mm. Das & ist kleiner: Flügelspannung 35 mm, aber sonst nicht verschieden. Die Type aller drei Arten sind im Kgl. Zool. Museum, Berlin. P. S. Colbusa unterscheidet sich von Fodina bekanntermaßen durch das viel kürzere dritte Palpenglied. Dr. A. Fenyes: H. Sauter’s Formosa-Ausbeute. Aleocharinae. 45 H. Sauter’s Formosa-Ausbeute. Aleocharinae. Von Dr. A. Fenyes. Myllaena insularıs sp. n. Vorne breit, hinten stark zugespitzt, ziemlich flach; matt; äußerst fein und äußerst dicht punktiert. Kopf schwärzlich; Halsschild und Flügeldecken hell rostbraun, der Halsschild in der Mitte, die Flügeldecken nahe dem Schild- chen verwaschen dunkelbraun; Hinterleib schwärzlich, die einzelnen Segmente mit rostbraunen Seiten- und Hinterrändern; Fühler und Beine schmutziggelb. Fühler ungefähr so lang als Kopf und Halsschild zusammen, dünn, gegen die Spitze kaum verdickt; die vorletzten Glieder länger als breit. Kopf schmäler als der Halsschild, quer-rundlich. Halsschild ungefähr so breit als die Flügeldecken, mäßig quer, Basis jederseits ausgebuchtet, Hinterecken vorgezogen, beinahe rechtwinkelig. Flügeldecken an der Naht nicht länger, an den Seiten aber länger als der Halsschild. Hinterleib an den Seiten gegen die Spitze und an der Spitze selbst mit längeren Borstenhaaren. Länge (mit etwas gestrecktem Hinterleib) 2 mm. Type im D. E. M. [-Deutschen Entomologischen Museum] (Nr. 4378 det. A. Fenyes). Ein Stück von Anping. — Der M. vulpina Brnhr. aus Nord- Amerika nicht unähnlich, aber kleiner und schmäler, mit längeren Fühlern. Brachida crassiuscula Kr. Kraatz, Arch. f. Naturg. XXV. 1859, 41. Drei Stück von Kosempo. — Brachida clara Weise (Deutsche Ent. Ztschr. XXI. 1877, 90) von Japan ist möglicherweise ein Synonym von crassiuscula Kr. Anomognathus armatus Shp. Sharp, Ann. Mag. Nat. Hist. 6, II, 1888, 294. Ein Männchen von Taihorin und ein Weibchen von Lambeh. Im Weibchen ist das achte Dorsalsegment am Hinterrande in der Mitte mit einem kaum wahrnehmbaren Zähnchen, und in jeder Außenecke mit einem ziemlich langen Dorn geschmückt. Homalota granigera Shp. Sharp, Ann. Mag. Nat. Hist. VI, 2, 1888, 375. Ein Männchen von Akau. Das siebente Dorsalsegment, mit einem sehr kleinen Höckerchen, das achte an jeder Seite mit einer longitudinalen Falte, am Hinterrande gerade abgestutzt und ge- 2. Heft 46 Dr. A. Fenyes: randet. — Zwei etwas größere Stücke, Weibchen, je eines von Taihorin und von Suisharyo. Homalota fraterna Shp. Sharp, Ann. Mag. Nat. Hist. VI. 2 1888, 376. Zwei Männchen und ein Weibchen von Taihorin. Homalota ? opaca sp. n. Länglich, vorne und hinten sehr schwach verengt, flach; matt; sehr fein und sehr dicht, etwas rauh punktiert, mit kaum wahr- nehmbarer dunkler Behaarung. Kopf schwarz; Halsschild schwärzlichbraun; Flügeldecken dunkelbraun; Hinterleib schwärzlichbraun, mit helleren Segmental- rändern:; Fühler schwärzlichbraun, gegen die Basis kaum heller; Beine schmutzig-gelb. Fühler ziemlich lang, länger als Kopf und Halsschild zu- sammen, gegen die Spitze kaum verdickt; Glied 1 lang, verdickt; 3 und 3 beinahe gleichlang; 4 etwas länger als breit; 10 kaum quer; 11 etwas kürzer als 9 und 10 zusammen, zugespitzt. Kopf mit den Augen zusammengenommen rundlich, beinahe so breit als der Halsschild; Augen rund, groß, vorspringend, länger als die Schläfen. Halsschild kaum schmäler als die Flügeldecken, gegen die Basis kaum verengt; Seiten beinahe parallel, schwach gerundet; Vorder- winkel deutlich, Hinterwinkel stumpf; Basis deutlich gerundet; mit einer breiten, aber flachen Längsfurche. Flügeldecken etwas länger als der Halsschild, parallel, hinten beinahe gerade abgestutzt. Abdomen gegen die Spitze sehr schwach verengt, Dorsal- segmente 6 und 7 gleichlang. Länge 2,2 mm. Type im Deutschen Entomologischen Museum (Nr. 4392 det. A. Fenyes). Zwei Stücke, wahrscheinlich Weibchen, von Taihorin. Vielleicht nicht zu Homalota gehörig, jedoch mit dem Habitus der Gattung, mit dünnen Fühlern und dicht punktiertem Hinterleib. Silusa (Stenusa) ceylonica Kr. Kraatz, Linn. Ent. XI. 1857, 8. Ein Pärchen von Taihorin wird auf diese, in Asien einheimische Art bezogen; das Männchen hat zwei längliche Kielchen auf dem vierten Dorsalsegment, außer den sechs von Kraatz beschriebenen Falten auf dem siebenten Dorsalsegment; das achte ist auch ge- schlechtlich modifiziert, jedoch in dem einzigen Männchen nicht genügend scharf sichtbar. Die Elytren sind nur wenig länger als der Halsschild. Vielleicht gehört die Art in eine andere Gattung, möglicherweise in Diestota;, eine Zergliederung der Mundteile war nicht möglich. u H. Sauter’s Formosa-Ausbeute. Aleocharinae. 47 Tachyusida ? Iuteidennis sp. n. Länglich, ziemlich parallel, etwas depreß; schwach glänzend, mit kaum sichtbarer heller Behaarung. Kopf beinahe schwarz; Halsschild dunkel rötlichbraun; Flügel- decken gelblich, Basis und Seiten verwaschen dunkler; Hinterleib schwärzlich, gegen die Spitze bräunlichgelb; Fühler schwärzlich, gegen die Basis hell, gelblich; Beine gelblich. Fühler lang und schlank, die Basis des Halsschildes über- ragend, gegen die Spitze nicht verdickt; Glieder 1—4 lang, 3 beinahe so lang als 1, 2 und 4 kürzer als 3, von gleicher Länge; die vorletzten Glieder viel länger als breit; 11 ungefähr so lang als 9 und 10 zusammengenommen, zugespitzt. Kopf etwas schmäler als der Halsschild, quer-rundlich, in der Mitte breit und flach eingedrückt, fein und dicht punktiert; Schläfen ganz gerandet; Augen gewölbt, etwas länger als die Schläfen. Halsschild schmäler als die Flügeldecken, breiter als lang, am breitesten vor der Mitte; Seiten gegen die Basis schwach ausge- schweift; Basis gerundet, in der Mitte etwas vorgezogen; Hinter- winkel deutlich, beinahe rechtwinkelig; der Länge nach flach und ziemlich breit eingedrückt; fein und dicht punktiert. Flügeldecken breiter und etwas länger als der Halsschild; äußere Hinterecken kaum ausgebuchtet; sehr fein und nicht dicht punktiert. | Hinterleib beinahe parallel; sogar das siebente Dorsalsegment, wenn auch sehr schwach, quer gefurcht, auch bedeutend länger als das sechste Segment; bis zur Spitze fein und dicht punktiert; an der Spitze mit einigen langen, schwarzen Borstenhaaren. Hintertarsen fünfgliedrig, das erste Glied sehr lang. Länge 3 mm. Type im Deutschen Entom. Museum (Nr. 4399, det. A. Fenyes). Drei übereinstimmende, etwas beschädigte Exemplare von Hoozan. Das achte Dorsalsegment ist in allen drei Stücken ge- rundet, das sechste Ventralsegment ebenfalls gerundet und ziem- lich stark vorgezogen. Es ist nicht möglich ohne Zergliederung eine endgültige syste- matische Stellung für die neue Art zu bestimmen; am nächsten scheint sie zu Tachyusida zu sein; leider konnte ich die vorderen und mittleren Tarsenglieder nicht zählen. Schistogenia bicolor sp. n. Vorne breit, hinten ziemlich stark zugespitzt, etwas flach; matt, mit äußerst feiner und dichter Punktierung und mit äußerst feiner, heller, anliegender Behaarung. Hell rötlichgelb, mit schwärlichem Hinterleibe; Fühler” hell rotgelb, das letzte Glied dunkel; Beine hell rötlichgelb. Fühler kurz, kürzer als Kopf "und Halsschild zusammen, gegen die Spitze stark verdickt; Glieder 1 und 2 verdickt und mäßig 2. Heft 48 Dr. A. Fenyes: lang, 3 kürzer und dünner als 2, 4 ungefähr quadratisch, 10 beinahe zweimal so breit als lang, 11 dick, rundlich, länger als 9 und 10 zusammen. Kopf rundlich, viel schmäler als der Halsschild, ziemlich stark in den Halsschild zurückgezogen, der Hinterrand der Augen infolge- dessen verdeckt. Halsschild groß, beinahe halbkreisförmig, beinahe so breit als die Flügeldecken; Basis seitlich ausgebuchtet; Hinterecken etwas vorgezogen. Flügeldecken an der Naht beinahe kürzer als der Halsschild, in den äußeren Hinterwinkeln stark ausgebuchtet. Hinterleib ziemlich stark zugespitzt, an den Seiten gegen die Spitze zu und an der Spitze selbst mit langen und steifen, schwarzen Borstenhaaren. Länge 1,9 mm. Type im Deutschen Entom. Museum (Nr. 4381, det. A. Fenyes). Sieben Stücke von Anping. Die Zergliederung eines beschädig- ten Exemplares zeigte 4-5-5gliedrige Tarsen und 2gliedrige Lippen- taster, so daß der Käfer zu Schistogenia gestellt werden mußte, trotz anderweitiger Abweichungen von Kraatz’s generischen Diagnose. Schistogenia ? dubia sp. n. Vorne breit, hinten stark zugespitzt, ziemlich flach; schwach glänzend, sehr fein und ziemlich dicht punktiert, mit sehr feiner anliegender Behaarung. Kopf bräunlichgelb; Halsschild und Flügeldecken schmutzig rötlichgelb; Hinterleib schwärzlich, heller an der Basis; Fühler braun, mit schmutziggelben Basalgliedern; Beine schmutziggelb. Fühler etwas länger als Halsschild und Kopf zusammen, gegen die Spitze mäßig verdickt; Glieder 1 und 2 verhältnismäßig lang und verdickt, 3 viel kürzer als 2, 4—10 von quadratisch bis mal breiter als lang, 11 groß, oval, länger als 9 und 10 zusammen. Kopf viel schmäler als der Halsschild, zurückgezogen, rundlich; Augen ziemlich groß. Halsschild etwas schmäler als die Flügeldecken, stark quer, beinahe zweimal so breit als lang; Basis jederseits kaum ausge- buchtet. Flügeldecken selbst an der Naht bedeutend länger als der Halsschild, in den äußeren Hinterwinkeln ausgebuchtet. Hinterleib stark zugespitzt, das siebente Dorsalsegment be- deutend länger als das sechste; an den Seiten und an der Spitze mit steifen schwarzen Borstenhaaren. Länge 2 mm. Type im Deutschen Entom. Museum (Nr. 4386, det. A. Fenyes). Je ein Stück von Shis und Kosempo. Die generische Stellung dieser Art ist sehr zweifelhaft und nur auf den mit Sch. bicolor gemeinsamen Habitus gegründet. H. Sauters Formosa-Ausbeute. Aleocharinae. 49 Falagria (Anaulacaspis) simplex Shp. Sharp, Trans. Ent. Soc. Lond. 1874, 2. Sechs Exemplare von Taihorin werden auf diese Art bezogen; sie sind zwar größer (2,8 mm lang) als die Exemplare von Japan, passen aber sonst ziemlich gut auf Sharp’s Beschreibung. Stenagria dimidiata Mots. Motschulsky, Bull. Mosc. XXX, 1858, 3, 260. Vierzehn Stücke von Kosempo. Stenagria concinna Er. Erichson, Gen. Sp. Staph. 1840, 51. Drei, etwas defekte Stücke dieser weitverbreiteten Art von Kosempo. Gnypeta ? inducta sp. n. Länglich, ziemlich parallel, nicht breit, etwas flach; ziemlich matt, mit dichter und feiner, anliegender Behaarung. Kopf beinahe schwarz; Halsschild bräunlichschwarz; Flügel- decken dunkel rötlichbraun, der Hinterrand ziemlich scharf und schmal gelblich; Hinterleib bräunlichschwarz, etwas heller an der Basis; Fühler braun, Basis und Spitze heller; Beine braun mit helleren Tibien und Tarsen. Fühler lang, den Hinterrand des Halsschildes überragend, gegen die Spitze kaum verdickt; Glieder 1 und 3 beinahe gleich- lang; 2 etwas kürzer als 3; 4—10 länger als breit; 11 lang oval, ungefähr so lang als 9 und 10 zusammen. Kopf etwas schmäler als der Halsschild, quer-rundlich; Schläfen nicht gerandet; Augen ungefähr so lang als die Schläfen. Halsschild beinahe so lang als breit, am breitesten hinter den Vorderwinkeln; gegen die Basis ausgeschweift; Hinterwinkeln stumpf; mit einer sehr schwachen Mittelfurche. Flügeldecken länger und bedeutend breiter als der Halsschild; Schultern hervorragend; Seiten etwas gerundet, Hinterrand bei- nahe gerade. Hinterleib ziemlich parallel, gegen die Basis kaum verengt; Dorsalsegmente 3—5 quer eingedrückt. Hintertarsen mit kurzem Basalgliede. Länge 3,1 mm. Type im Deutschen Entom. Museum (Nr. 4398, det. A. Fenyes). Ein Stück von Akau. So ziemlich mit dem Habitus einer Gnypeta, jedoch in manchem von typischen Arten abweichend. Das einzige Exemplar ist nicht im besten Zustande, die Pubescenz klebt an die Körperteile und verdeckt die Skulptur; auch kann die Unterseite nicht untersucht werden. Atheta (Microdota?) annuliventris Kr. Kraatz, Arch. f. Naturg. XXV, 1859, 40. Zwei Stücke von Alikang und sechs Stücke von Kosempo gehören wahrscheinlich zu dieser Art. Archiv für Naturgeschichte 1914. A. 2, 4 2. Heft 50 Dr. A. Fenyes: Atheta (Atheta) dilutibennis Mots. Motschulsky, Bull. Mosc. 1858, III, 252. Zwei Männchen und ein Weibchen von Anping. Atheta (Coprothassa) sordida Marsh. Marsham, Col. Brit. 1802, 514. Neun Stücke von Taihorin. Atheta (Acrotona) fungi Grvh. Gravenhorst, Mon. Col. Micr. 1806, 157. Vier Stücke von Taihorin und zwei Stücke von Kankau (Koshun) mögen zu dieser beinahe kosmopolitischen Art gestellt werden. Atheta (Acrotona) vexans Sp. n. Länglich, vorne und hinten etwas verengt, ziemlich flach; kaum glänzend, mit sehr dichter und sehr feiner Punktierung, besonders am Hinterleibe. Kopf schwärzlich; Halsschild bräunlich; Flügeldecken gelb- braun; Hinterleib bräunlich; Fühler braun, etwas heller an der Basis; Beine gelblich. Fühler länger als Kopf und Halsschild zusammen, ziemlich schlank, gegen die Spitze nicht verdickt; Glieder 2 und 3 gleichlang; 10 ungefähr so lang als breit; 11 oval, ungefähr so lang als 9 und 10 zusammen. Kopf quer-rundlich; etwas schmäler als der Halsschild; Schläfen ganz gerandet; Augen länger als die Schläfen. . Halsschild mäßig quer, etwas schmäler als die Flügeldecken, vorne etwas verengt, Seiten rundlich; mit einer kaum sichtbaren Basalgrube. Flügeldecken kaum länger als der Halsschild, äußere Hinter- winkel kaum ausgebuchtet. Hinterleib gegen die Spitze verengt und mit schwarzen Borsten- haaren; drittes bis sechstes Tergit quer eingedrückt; Tergit 7 länger als 6; Tergit 8 am Hinterrande etwas ausgebuchtet. Hinterschienen mit zwei Borsten. Länge 2,6 mm. Type im Deutschen Ent. Museum (Nr. 4431, det. A. Fenyes). Zwei defekte Stücke von Taihorin; bemerkenswert ist die sehr dichte Punktierung des Hinterleibes, Zwei weitere Stücke von Kosempo weichen in der Fühlerbildung etc. von den Taihorin- ‚Stücken ab, es schien aber ratsam, in Anbetracht des dürftigen Materials, dieselben vorläufig als identisch zu betrachten. Astilbus ? ocularıs sp. n. Länglich, mehr weniger parallel, ziemlich flach; der Vorder- körper mäßig, der Hinterleib stark glänzend ; mit einigen zerstreuten und abstehenden Borstenhaaren. Kopf schwarzbraun; Halsschild und Flügeldecken rötlichbraun; Abdomen rötlichgelb, die Spitze und die Scheibe der mittleren H. Sauters Formosa-Ausbeute. Aleocharinae. 51 Segmente dunkler; Fühler rotbraun, das letzte Glied lichter; Beine rötlichgelb. Fühler länger als Kopf und Halsschild zusammen, gegen die Spitze schwach verdickt; Glied 1 lang, etwas schaftförmig; 2 sehr klein; 3 reichlich zweimal so lang als 2; 4—10 von länger als breit bis beinahe quadratisch; 11 ungefähr so lang als 9 und 10 zusammen. Kopf sehr groß, zusammen mit den Augen beinahe breiter als der Halsschild; nach hinten kaum verengt; Basis schwach bogenförmig; Hals ungefähr ein Drittel so breit als der ganze Kopf; mäßig glänzend, mäßig fein und nicht dicht punktiert; Schläfen ungerandet; Augen sehr groß, sehr stark vorspringend, die Schläfen nur halb so lang als der Längsdurchmesser der Augen. Halsschild viel schmäler als die Flügeldecken, etwas breiter als lang; vorne und hinten mehr weniger gerundet; Seiten gegen die Basis verengt; am breitesten nahe zu den Vorderwinkeln, im hinteren Zweidrittel deutlich ausgeschweift; Winkel gerundet; in der Mitte vor dem Schildchen mit einer sehr kleinen queren Grube, welche sich in eine kaum sichtbare mittlere Längsfurche fortsetzt; auf jeder Seite nahe zum Seitenrande und näher zur Basis mit einem länglichen Eindrucke, und endlich vorne nahe der Einlenkung des Halses an jeder Seite mit einem rundem Grübchen; mäßig glänzend, dicht und grob punktiert. Flügeldecken ungefähr ein Drittel länger und ein Drittel breiter als der Halsschild; Schultern stumpf, hervorragend; in den äußeren Hinterwinkeln schwach ausgeschweift; mäßig glänzend; weniger dicht aber etwas gröber als der Halsschild punktiert. Abdomen mit gerundeten Seiten; gegen die Spitze zu bogen- förmig verengt; Dorsalsegmente 3—5 quergefurcht; sehr stark glänzend, glatt. Beine lang und schlank. Länge 4 mm. Type im D. E. Mus. (Nr. 4376, det. A. Fenyes). Kankau (Koshun). In dem einzigen, wahrscheinlich männ- lichen Exemplare sind das siebente und das achte Dorsalsegment mit länglichen, groben, eingestochenen Punkten ziemlich dicht besetzt. Der Käfer ist wahrscheinlich ein Ameisengast; der ganze Habitus, das leider schwer sichtbare, sehr lange vorletzte Glied der Kiefertaster, sowie die Eindrücke am Halsschild sprechen für eine solche Lebensweise. Es ist sehr zweifelhaft, ob die neue Art wirklich zu Astilbus gehört; vielleicht sollte ein neues Genus für sie geschaffen werden, solches Vorgehen an der Hand eines einzigen Exemplares ist aber immer eine mißliche Sache, besonders in den Aleocharinen, wo eine mikroskopische Untersuchung der Mundteile und der Tarsen zur Feststellung der systematischen Position eines Genus beinahe immer notwendig ist. 4* 2. Heft 523 Dr. A. Fenyes: Zyras (Rhynchodonia) compressicornis Fvl. Fauvel, Rev. d’Entom. XXIV, 1905, 143. Sechs Männchen (eins von Kosempo, fünf von Taihorin) und fünf Weibchen (eins von Pilam, vier von Taihorin). Zyras (Rhynchodonia) abbreviatus sp. n. Länglich, beinahe parallel, etwas gewölbt, glänzend, spärlich behaart. Braungelb, der Kopf etwas, der Halsschild kaum dunkler als die Flügeldecken, die hinteren Abdominalsegmente in der Mitte unbestimmt dunkler; Fühler und Beine braungelb, die Fühler etwas dunkler als die Beine. Fühler kurz, kaum so lang als Kopf und Halsschild zusammen, gegen die Spitze stark verdickt; das erste Glied lang, dreieckig, das zweite kurz, das dritte mehr als zweimal so lang als das zweite, beide länglich-dreieckig; Glieder 4—10 becherförmig, das vierte mäßig, das zehnte sehr stark (beinahe zweimal so breit als lang) quer; das Endglied oval, ungefähr so lang als die zwei vorher- gehenden Glieder zusammengenommen. Kopf (mit den Augen) etwas schmäler als der Halsschild, rundlich; fein chagriniert, schwach glänzend, grob und zerstreut punktiert, in der Mitte ohne Punkte; Schläfen hinten kurz, aber deutlich gerandet; Augen viel länger als die Schläfen. Halsschild stark quer, mehr als 1,mal breiter als lang, un- gefähr so breit als die Flügeldecken; nach hinten etwas verengt; die Seiten und die Basis gerundet und fein gerandet; die, Winkel stumpf, etwas verrundet; sehr fein chagriniert, daher ziemlich glänzend, ohne Eindrücke; grob und zerstreut punktiert, an jeder Seite mit einer unpunktierten Partie. Flügeldecken beinahe kürzer und nicht breiter als der Hals- schild; Schultern kaum sichtbar, äußere Hinterecken kaum aus- geschweift; äußerst fein chagriniert, glänzend; zerstreut und feiner als der Halsschild punktiert. Abdomen parallel; mit dem Rande zusammen ungefähr so breit als die Flügeldecken; Dorsalsegmente ziemlich gleichlang, die ersten drei quergefurcht; glänzend glatt, die einzelnen Segmente mit einigen unregelmäßig verteilten borstentragenden Punkten. Vorder- und Mittelschienen auf dem Außenrande bedornt, Hinterschienen daselbst mit einigen abstehenden Haaren. Erstes Glied der Hintertarsen mäßig lang. Länge: 5,5 mm. Taihorin, ein Exemplar, wahrscheinlich ein Weibchen. Type im Deutschen Entom. Museum (Nr. 4353, det. A. Fenyes). Der Käfer paßt, wegen der parallelen, etwas Bledius-artigen Körperform nicht besonders gut in die Untergattung Rhynchodonia, auch ist der Mund nur wenig vorgezogen; das kurze zweite Fühler- glied, zusammen mit dem myrmecophilen (oder termitophilen) Habitus scheinen ihm jedoch, wenigstens vorläufig, einen Platz in der genannten Untergattung zu sichern. H. Sauter’s Formosa-Ausbeute. Aleocharinae. 53 Zyras (Zyras?) nigrescens Mots. Motschulsky, Bull. Mosc. XXXI, 3, 1858, 262. Ein Exemplar von Taihorinsho gehört wahrscheinlich zu dieser ostindischen Art; die Art scheint einen Übergang von Rhyncho- donia zu Zyras s. str. zu vermitteln. Zyras (Subgenus?) hirtus Kr. Kraatz, Arch. f. Naturg. XXV, 1859, 25. Zwei Stücke von Kankau (Koshun) sind zu dieser ceylonischen Art gestellt; sie kann keiner bekannten Untergattung von Zyras zugewiesen werden, es scheint mir aber voreilig in Betracht des dürftigen Materiales für diese Art eine neue Untergattung zu schaffen. Hoplandrıa fuscipennis Kr. Kraatz, Arch. f. Naturg. 1859, 9. Ein Exemplar, wahrscheinlich ein Weibchen, von Kankau (Koshun) wird auf diese Art bezogen, oblgeich es 3 mm lang, also um ein Drittel größer ist als die ceylonischen Exemplare von Kraatz. Die generische Diagnose ist nur auf den Habitus gegründet. Aleochara (Aleochara) postica Walk. Walker, Ann. Mag. Nat. Hist. 3, II, 1858, 205. Fünf Stücke von Kosempo scheinen auf die äußerst knappe Beschreibung von Walker zu passen. Vielleicht sind diese Stücke nur eine etwas kleinere Varietät von Aleochara nigra Kr. (oder claviger Shp.), bemerkenswert ist die rötliche Färbung der Ab- dominalspitze und der Beine, welche Körperteile in nigra dunkel sind; auch scheint das achte Dorsalsegment am Hinterrande viel breiter abgesetzt zu sein als in nıgra. Aleochara (Aleochara) nigra Kr. Kraatz, Arch. f. Naturg. XXV, 1859, 13. Vier Stücke von Kosempo passen recht gut auf die Beschrei- bung dieser, zuerst in Ceylon aufgefundenen Art; möglich ist es jedoch, daß obige Stücke auf Aleochara claviger Shp. (von Japan) zu beziehen seien. Aleochara (Aleochara) insularis sp. n. Mäßig spindelförmig, etwas gewölbt, glänzend, mit feiner und zerstreuter Behaarung. Kopf und Halsschild schwarz; Flügeldecken dunkelbraun; Hinterleib schwarz; Fühler schwarz, die ersten drei Glieder röt- lich; Beine rötlichbraun. Fühler kurz, kürzer als Kopf und Halsschild zusammen; dick, dicker in der Mitte als gegen die Spitze; Glieder 2 und 3 gleichlang, 4 mäßig quer, 5—10 sehr stark quer, die mittleren Glieder mehr als zweimal so breit als lang, 11 lang, kegelförmig, länger als 9 und 10 zusammen. Kopf sehr klein, rundlich; stark glänzend, mit kaum sicht- barer und sehr zerstreuter Punktierung; Augen groß, aber nur mäßig vorspringend. 2. Heit 54 Dr. A. Fenyes: Halsschild beinahe so breit als die Flügeldecken; groß, vorne stark verengt; Seiten gerundet; Basis gerundet und an jeder Seite ausgeschweift; stark glänzend, fein und zerstreut punktiert. Flügeldecken kaum länger als der Halsschild; mäßig glänzend; mäßig fein, mäßig zerstreut, reibeisenartig punktiert. Hinterleib gegen die Spitze zu stark verengt; glänzend, mit mäßig dichten und mäßig groben, eingestochenen Punkten. Länge 5 mm. Drei Stücke von Kosempo. Type im Deutsch. Ent. Museum (Nr. 4364, det. A. Fenyes). Der Käfer scheint einen Übergang von Aleochara s. str. zu der Untergattung Heterochara zu vermitteln; charakteristisch sind die spindelförmige Gestalt und die dicken und kurzen Fühler. Aleochara (Xenochara) puberula Klug Klug, Abh. Ak. Wiss. Berl. 1832—833, 139. Vier Stücke dieser kosmopolitischen Art, je zwei von Taihcorin und von Anping. Aleochara (Euryodma) asiatica Kr. Kraatz, Arch. f. Naturg. XXV. 1859, 15. Zwei Männchen und ein Weibchen von Taihorin. — Ein, wahrscheinlich männliches, Exemplar von Kosempo mußte vor- läufig zu dieser Art gestellt werden, obgleich das achte Dorsal- segment gerade abgesetzt (nicht wie in asiatica dreieckig ausge- schnitten) ist, und obgleich das Tier auch dunkler als die Taihorin- Exemplare gefärbt erscheint. Aleochara (Euryodma) antennalıs sp. n. Spindelförmig, flach gewölbt, glänzend, mit kaum sichtbarer und sehr zerstreuter Behaarung. Schwarz, die Flügeldecken längs der Naht und die zwei ersten Dorsalsegmente unbestimmt rötlichbraun; Fühler schwarz, die ersten vier Glieder scharf getrennt rötlich; Beine rötlichbraun. Fühler kurz, kürzer als Kopf und Halsschild zusammen, gegen die Spitze stark verdickt; Glieder 2 und 3 gleichlang; 4 ungefähr so breit als lang; 5—-10 ziemlich plötzlich bedeutend breiter, 5 ein und halbmal, 10 reichlich zweimal so breit als lang; 11 birnförmig; ungefähr sc lang als 9 und 10 zusammengenommen. Kopf klein, viel schmäler als der Halsschild, beinahe länger als breit, rundlich-viereckig; glänzend, kaum sichtbar und sehr ‚vereinzelt punktiert; Schläfen ganz gerandet; Augen groß, aber kaum vorspringend. Halsschild mäßig groß, quer, vorne stark verengt, mit ge- rundeten Seiten und gerundeter, seitlich kaum ausgeschweifter Basis; Basis deutlich, Seiten kaum gerandet; glänzend, fein und sehr zerstreut punktiert, mit vier tieferen, quadratisch geordneten Punkten in der Mitte der Scheibe. | Flügeldecken deutlich länger und breiter als der Halsschild; glänzend, mäßig stark und mäßig dicht, etwas rauh punktiert. H. Sauter’s Formosa-Ausbeute. Aleocharinae. 55 Hinterleib gegen die Spitze verengt; ziemlich glänzend, mit groben, zerstreuten und eingestochenen Punkten. Länge 4 mm. Type im Deutschen Entom. Museum (Nr. 4369, det. A. Fenyes). Das einzige, wahrscheinlich männliche Exemplar von Kankan (Koshun) hat das achte Dorsalsegment am Hinterrande etwas aus- gerandet und deutlich gezähnelt. Die vier Punkte am Halsschild sind eine in Aleochara’s gelegentlich beobachtete Erscheinung, welche jedoch kaum als ein spezifisches Merkmal aufgefaßt werden kann. Diese Art ist vorläufig in Euryodma gestellt; die eigentümlich gefärbten und auffällig geformten Fühler sind jedenfalls sehr charakteristisch. Aleochara (Isochara) cribrata sp. n. Beinahe parallel, flach gewölbt, mit etwas glänzendem Vorder- körper und ziemlich mattem Hinterleibe; mit lichter und zerstreuter Behaarung. Kopf und Halsschild schwarz, mit sehr schwachem Metall- schimmer; Flügeldecken schmutzig gelbbraun, in der Mitte mehr gegen den Hinterrand zu verwaschen lichter; Hinterleib schwarz; Fühler schwarz, die zwei ersten Glieder dunkel rotbraun; Beine rotbraun. Fühler mäßig lang, länger als Kopf und Halsschild zusammen, sehr schwach verdickt; Glieder 1—3 gestreckt, beinahe von gleicher Länge; 4—10 ungefähr so breit als lang; 11 länglich oval, nicht ganz so lang als 9 und 10 zusammengenommen. Kopf mäßig groß, rundlich; ziemlich glänzend, grob und nicht dicht punktiert, in der Mitte glatt; Schläfen ganz gerandet; Augen mäßig groß. Halsschild breiter als der Kopf, mäßig groß und mäßig quer, vorne nur schwach verengt, Seiten und Basis gerundet; glänzend, grob und nicht dicht, unregelmäßig punktiert, die Punkte bei ge- wisser seitlicher Beleuchtung in der Mitte scheinbar in Reihen geordnet. Flügeldecken etwas länger und etwas breiter als der Hals- schild; feiner und dichter als der Halsschild, regelmäßig punktiert. Abdomen parallel; ziemlich matt, mäßig fein und sehr dicht punktiert. Länge 3,5 mm. Zwei Stücke von Anping. Type im Deutschen Entom. Museum (Nr. 4370 det. A. Fenyes). In beiden Exemplaren (Männchen?) ist das achte Dorsal- segment am Hinterrande abgesetzt und nur sehr schwach aus- gerandet, das sechste Ventralsegment ist breiter und länger als das achte Dorsalsegment und etwas vorgezogen. Die neue Art wird mit Bedenken in die Untergattung /sochara gestellt; die Punktierung des Vorderkörpers möge als Erkennungs- zeichen dienen. 2. Heft 56 Embrik Strand: Zwei neue Formen der Noctuiden-Gattung usw. Zwei neue Formen der Noctuiden-Gattung Gnamptonyx Hamps. Von Embrik Strand. Pagenstecher hat in seiner Bearbeitung eines Teiles der von Voeltzkow gesammelten ostafrikanischen Lepidoptera Hete- rocera (in: Voeltzkow, Reise in Ostafrika in den Jahren 1903—05, II., p. 110) ganz kurz eine Eule der Gattung Gnamptonyx Hamps. beschrieben, aber nicht benannt. In Hampsons Catalogue, Vol. XII., p. 286—7 (1913), wo diese Gattung behandelt wird, ist die Pagenstecher’sche Art überhaupt nicht erwähnt, was sich wohl dadurch erklärt, daß die Art nicht benannt wurde, ein neuer Beweis, daß das Geschrei gewisser Leute gegen ,Namengeberei‘ besser unter- bleiben könnte, zumal der wahre Grund zu diesem Geschrei einfach in dem Neid dieser Leute zu suchen ist, weil sie nicht selbst Ge- legenheit haben, als ‚„Namengeber‘ sich sonderlich zu betätigen. Hätte Pagenstecher Mut gehabt, diese Form zu benennen, statt der „Opinion‘ unberechtigte Konzession zu machen, so wäre die Art auch in Hampsons Monographie behandelt worden und diese dadurch um ein Wesentliches in der Kenntnis dieser Gattung bereichert worden, indem die Angaben über die Verbreitung der- selben auch zu der madagassischen Region hätten ausgedehnt werden können, während Hampson nun von dort keine Fund- orte anzugeben weiß ebenso wenig wie aus Südostafrika. Von den zwei Arten der Gattung, die Hampson behandelt, steht G. obsoleta Hamps. der unsrigen am nächsten, ist aber nicht damit identisch, was schon der Lokalität wegen (Perim-Insel) anzunehmen ist; außerdem gehen aus der Hampson’schen Be- schreibung (die zugehörige Abbildung ist z. Z. noch nicht er- schienen) genügende Unterschiede hervor. Indem ich die Pagenstecher’sche Art G. limbalis m. nenne, gebe ich nach seinem im Berliner Museum aufbewahrten Typenexemplar (Lokalität: Tulear, S. W. Madagaskar) eine aus- führlichere Beschreibung, als die, welche P. 1. c. gegeben hatte. 9. Vorderflügel 12,5 mm lang, die Flügelspannung etwa 26 mm. Vorderflügel im Grunde gelblichbraun, aber so dicht braun bestäubt, daß bei ganz frischen Exemplaren von der helleren Grundfarbe wahrscheinlich recht wenig zu sehen ist. Die Disko- zellulare wird außen von einem gelben, innen von einem tiei- schwarzen Querfleck begrenzt, welche Flecke etwa gleich groß und saumwärts ganz leicht konkav gebogen sind. Subparallel zu diesen Flecken und um einen mm weiter saumwärts gelegen, ist eine tief- schwarze S-förmige kurze Querlinie; drei weitere ähnliche, an- scheinend beide Flügelränder erreichende schwarze Ouerlinien verlaufen in der Basalhälfte und zwar ist die distale etwa median, u u a er u Embrik Strand: Zwei neue Formen der orientalischen Eule usw. 57 die zweite etwa in der Mitte zwischen der distalen und der Flügel- wurzel, die proximale der Wurzel stark genähert. Auf dem Vorder- rand finden sich etwa fünf schwarze oder dunkelbraune Flecke, von denen die drei distalen nahe beisammen liegen. Ein etwa zwei mm breites, innen leicht wellig begrenztes Saumfeld zeigt die hellere Grundfarbe der Vorderflügel und dürfte bei ganz frischen Exem- plaren goldgelblich erscheinen. (Diese Binde scheint Pagen- stecher nicht gesehen zu. haben). Der Saum scheint dunkler gefleckt zu sein. Hinterflügel goldgelblich mit einem schwarzen Fleck an der Spitze, schwärzlicher Saumlinie und schwachem, bräunlichem Anflug im Saumfelde; im Analwinkel scheinen einige dunklere Schuppen zu sein. Die ganze Unterseite beider Flügel schmutzig hell ockergelblich; am Saum beider Flügel und am Vor- derrande der Vorderflügel sind einige dunklere Schuppen. Bauch, Brust, Beine und Palpen weißlich, letztere jedoch am Endgliede und an der Spitze des zweiten Gliedes dunkler bestäubt, die Tibien und Tarsen ebenfalls dunkler bestäubt, aber mit weißlichen End- ringen. Stirn, Scheitel, Antennen und Thoraxrücken braun mit violettlichem Anflug, Abdominalrücken scheint braungelblich zu sein. * * * Hampson beschreibt 1. c., p. 287, eine. Aberration von Gnamptonyx vilis Wlk., aber ohne sie zu benennen. Sie ist mehr einfarbig graubraun, die Vorderflügel ohne weisse Binde jenseits der Antemedianlinie und ohne Fleck jenseits der Zelle, die Hinter- flügel ohne weiße Binde vor der Postmedianlinie. Nenne diese Form ab. devittata m. Zwei neue Formen der orientalischen Eule Fodina stola Gn. Von Embrik Strand. Im Kgl. Zoologischen Museum Berlin findet sich unter einer Anzahl mehr normaler Exemplare (siehe unten!) von Fodina stola Gn., die von Süd-Formosa stammen und von H. Sauter ge- sammelt sind, ein ebendaher, Kosempo V. 1908, gefangenes & dieser Art, das einer ganz auffallenden Aberration angehört. An den Vorderflügeln hat sich die dunkle Färbung über die sonst hellen Partien ausgedehnt, sodaß diese nun dunkel graubraun, nur unbedeutend heller als die Grundfarbe erscheinen, die Vorderrand- binde hat dabei, ebenso wie bei der Hauptform, einen deutlichen violettlichen Anflug; flüchtig angesehen erscheinen die Vorder- flügel fast einfarbig dunkel. (Eigentümlich ist dabei, daß sich durch hellere Begrenzung ein dunkler Diskozellularquerfleck abgetrennt hat, der allerdings an einem Flügel, weil dieser daselbst etwas 2. Heft 58 Embrik Strand: Zwei neue Formen der orientalischen Eule usw. abgerieben ist, nicht erkennbar ist und am anderen wahrscheinlich nur durch Abreibung entstanden ist. Wenn dieser Fleck wirklich „natürlich“ ist, so läge darin ein auffallender Unterschied von der Hauptform, bei der bekanntermaßen von einem Diskozellularfleck keine Rede ist.) Die Hinterflügel sind ebenfalls stark verdunkelt und zwar so, daß die Saumbinde sich erweitert hat und mit ver- wischtem Innenrande versehen ist, während der Rest des Flügels dunkel gelblichbraun mit eingemischter, noch dunklerer Bestäubung ist. — Die Unterseite beider Flügel ist dunkelbraun, mit ein wenig helleren Rippen, im Hinterflügel basalwärts noch weniger auf- gehellt als an der Oberseite, während die Vorderflügel am Vorder- und Hinterflügel ganz schwach aufgehellt sind und Andeutung der hellen Binde der Oberseite zeigen; die Fransen sind so dunkel wie die angrenzende Flügelfläche. Der Hinterleib ist so hell wie bei der Hauptform, der Vorderleib dagegen mehr gebräunt und ebenso die Beine, Palpen und Antennen. Ich nenne diese Form ab. kosemponis m. Übrigens weichen sämtliche (zehn) vorliegende Exemplare von Formosa von der indischen Hauptform, soweit ich diese nach sieben Exemplaren beurteilen kann, durch ein wenig geringere Größe ab: Flügelspannung 35—40, Flügellänge 18—20 mm. Die Ouerbinde der Vorderflügel ist ein wenig schmäler: vorn etwa zwei mm breit, und innen gerade begrenzt, während dieser Innenrand bei der indischen Form wurzelwärts konkav gebogen ist, ferner ist die Verbindung zwischen dem Aanalwinkelfleck und der Ouerbinde schmäler als bei der indischen Form und manchmal linienschmal. Die Fransen scheinen durchgehends dunkler zu sein. — Die an- gegebenen Unterschiede, die für beide Geschlechter gelten, scheinen dafür zu sprechen, daß die Formosa-Form als eine Lokalvarietät aufzufassen ist, für dieich den Namen formosensis m. in Vorschlag bringen möchte. Anm. Anabathra una Möschl. 1887, deren Type mir vorliegt, halte ich für ein Synonym zu Tachosa acronyctoides Wlk. 1875 (cf. Hampsons Catalogue XII., p. 241). Die Art liegt außerdem vor von: Kamerun, Ngoko-Station (Hösemann) und was bemerkens- wert ist, von Usambara in D. O. Afrika. = u ee ee ee F. Förster: Beiträge zu den Gattungen und Arten der Libellen. 59 Beiträge zu den Gattungen und Arten der Libellen. Von F. Förster. (N. III.) CALOPTERYGIDAE. Thore pozuzina n. sp. Pozuzu, nach Sievers eine deutsche, im Jahre 1857 gegründete Kolonie, liegt am Pozuzu, einem Nebenflusse des Pachitea, am ÖOstgehänge der peruanischen Cordillere zum Palcazu. Das Klima ist feucht, die Abhänge mit üppigem Walde bekleidet (Montana). Große Entfernung von der Küste und Indianergefahr mögen Ursache sein, daß wir wenig von den Libellen der Montana der Ostcordillere von Peru wissen und gleich die erste Sammlung eine neue T'hore enthält. dad. Länge des Abdomens 50 mm, des ganzen Körpers 60 mm, eines Hinterflügels 44 mm, des letztern größte Breite, in der Mitte zwischen Nodus und Pterostigma gemessen, 8 mm. Pterostigma 5 mm lang, 1 mm breit, rötlichbraun. Körper von Form und Farbe, wie er der ganzen Gattung eigen ist. Vorderflügel: ‚Hyalin bis zum Nodus, dort allmählich in ein halb durchsichtiges Weiß oder Blaßgelb übergehend, das nach außen auf halbem Wege vom Nodus bis zum Pterostigma, fast geradlinig abgeschnitten, endigt. Rest des Flügels rauchbraun oder schwarz, durchsichtig, gegen die Spitze heller, mit violettem Reflex. Längsadern im weißgelben Teil lebhafter gelb. Im Costal- und Subcostalraum beginnt die milchige Färbung schon vor dem Nodus, gleich nach Beginn des zweiten Drittels zwischen ihm und dem Arculus. Hinterflügel: Von der Basis bis gegen den Nodus hyalin. Etwa 18 Zellen vor dem Nodus beginnt dann im Niveau des Sector principalis keilförmig die rauchschwarze halb durchsichtige Fär- bung und reicht hier bis zur Flügelspitze, mit violettem Reflex. Blaßgelb oder weiß sind nur 1. der Costalraum und Subcostal- raum, und zwar 5 Zellen vor dem Nodus bis zum Nodus, ferner 2. der Raum zwischen dem Costalrande und der Medianader im 1. und 2. Drittel seiner Länge zwischen Nodus und Pterostigma; 3. der Raum zwischen Medianader und Sector principalis, etwa im ganzen zweiten Drittel zwischen Nodus und Pterostigma, mit der vordern weißen Linie endend. Direkt hinter dem Außenende der eben beschriebenen weißen Linien vom Modalsector ab bis zum Hinterrande ein glasheller Lunularfleck von 24, mm größter Breite. Heimat: Pozuzu, Peru, Ostcordillere. Typen in meiner Samm- lung (4 38). 2. Heft 60 F. Förster: Diese Art gehört mit Thore victoria, boliviana, ornata und Williamsoni in eine Gruppe. Bei einem jungen Männchen ist das weißgelbe Feld orangegelb wie bei boliviana, der es dann sehr ähnelt, da auch der Lunularfleck zwei Zellen vor dem Vorderrand endigt. Sie unterscheidet sich durch die geringe Breite des Lunular- flecks und die große Ausdehnung des schwarzbraunen Feldes im Hinterflügel, der Basis zu, wo boliviana grau ist. Dieses Zist viel kleiner (Abdomen 41 mm, Länge des Hinterflügels 33 mm). Eine bei der ganzen Gruppe vorkommende Erscheinung ist die starke Variabilität in Bezug auf Größe der Individuen vom selben Fundort. Thore montana n. Sp. an Th. pozuzina 2? Bei den d& der Th. pozuzina fand sich ein einzelnes 9, das an der weißbereiften Thorax-Unterseite als adult zu erkennen ist, dabei aber vollkommen hyaline Flügel mit schwarzem Geäder und schwarzbraunem Pterostigma besitzt. Da das $ der Th. dozuzina der Th. boliviana so sehr ähnelt, so daß es nur eine Rasse derselben bezw. der Th. victoria vorstellt, so wage ich diesem $ kein hyalines O zuzuschreiben, wo doch das ® der boliviana so sehr bunt gefärbt ist, und benenne diese Form montana, immerhin mit Fragezeichen, da die Möglichkeit der Identität mit Th. Pozuzina gegeben ist. Anbei einige Maßangaben, die aber bei der großen Variabilität der Thore-Arten in Bezug auf Größe von geringem Wert sind: Im Vorderflügel 30 Antenodalqueradern, von welchen die 10. deutlich verdickt ist, ebenso deren Verlängerung in den Sub- costalraum, die genau in den gleichdicken Arculus fortgesetzt ist. (Bei boliviana 2 ist es ebenfalls die 10. oder 11. Ader.) Pterostigma 3 mm lang, 1 mm breit. Länge des Abdomens 35 mm, des ganzen Körpers 42 mm, eines Hinterflügels 35 mm, dessen größte Breite in der Mitte zwischen Nodus und Pterostigma gemessen, 9 mm. Heimat: Pozuzu. Ostcordillere von Peru. 1 2 in coll. mea. Cora terminalis Mac Lachlan Rasse bogotenois n. sbsp. & ad. Kleiner und zierlicher als C. terminalis. Länge des Ab- doemens 38 mm, eines Hinterflügels 30 mm. Die braune Flügel- spitze beginnt schon etwas vor dem Pterostigma. Vierseit im Vorder- flügel nach außen nicht so breit als bei terminalis aus Bolivia, welche ‚übrigens an Größe auch variert. Ich besitze Stücke aus Callanza von 44 mm Abdomenlänge. Heimat: West-Cordillere von Kolombia. Sta. Margarita 2300 m s. m. Type 1 $ in meiner Sammlung. Cora semiopaca Selys Rasse subfumata n. sbsp. Wie die Type, aber etwas größer, mit breiteren Flügeln. Die braune Querbinde beginnt erst etwas nach der Mitte zwischen Nodus und Pterostigma und ist nach innen conven begrenzt. (Bei Beiträge zu den Gattungen und Arten der Libellen. 61 semiopaca schon nach dem ersten Viertel, der Innenrand ist ganz gerade.) Im Vorderflügel ist die Vierseit-Vorderseite kaum länger als die Innenseite, (bei s. doppelt so lang). 19 Antennodalqueradern, 23 Postnodales. (Bei semiopaca von Chiriqui 23 u. 27.) Länge des Abdomens 34 mm, eines Hinterflügels 28 mm. Heimat: Cordillere, Vilcanota, Peru. 1 & semiad. in coll. m. Libellago ealigata lacustris n. sbsp. Wie caligata, deren Type in Natal fliegt. Die blauen schuppen- artigen Flecken auf Segment 2 sind aber groß, viertelskreisförmig, bei calıgata dreieckig klein. Auf Segment 3 und 4 sind sie bieber- schwanzförmig, also gegn das Ende verjüngt. Beim caligata-Typus sind sie hinten so breit oder breiter als vorn, abgerundet, sonst ungefähr rechteckig, mit einer feinen linienartigen Fortsetzung nach außen zu längs dem Vorderrande. Sonst wie caligata. Eine Querader im Vierseit. Tarsen verbreitert. Entebbe am Victoria Nyanza, Uganda. Type in coll. m. Libellago rubida vietoriae n. sbsp. Wie rubida De Selys, Karsch, also Vierseit mit 2 Queradern im Hinterflügel. Schwarze Flecken auf Segment 1—3 wie von Karsch bei rubrda abgebildet, aber die ganze Oberseite des Ab- domens blutrot, nicht 2—4 grün. Heller Prähumeral- und Humeral- streifen so verbreitet, daß sie ein einziges breites Band bilden, oder nur noch nicht ganz bis zum Grunde fein schwarz geteilt bleiben. Flügelbasis gelblich bis gegen den Arculus. Tarsen nicht verbreitert. Entebbe, Victoria Nyanza, Uganda. 2 & ad. in coll. mea. Libellago decorata Karsch Nach Karsch ist Ring 1—3 des Abdomens rot, 4—10 grau- braun. Bei einem & von Oubangui. Chari-Tchad (Bangui) ist Seg- ment 1—6 blutrot, 7—10 grau. Ich halte es aber für sicher, daß das ganze Abdomen oben rot ist, und die graubraune Farbe eine Folge der Fäulnis ist. AGRIONIDAE. Argas dives n. sp. (Argia cuprea dives.) &. Körperlänge 44 mm, Abdomen 35 mm, Hinterflügel 25 mm. Flügel wasserhell. Geäder schwarz, Pterostigma braun, heller umrandet, seine Innen- und Außenader kürzer als die Vorderseite, nur %4 so lang, sehr schräg. 19 Postnodalqueradern. Vorderseite des Vierseits im Vorderflügel stark die Hälfte der Innenseite. Gesicht feurig goldglänzend, mit etwas kupferrotem Ton, Nasus und Stirn dunkler. Prothorax und ganze Thoraxvorderseite bis zur zweiten Seitennaht kupfergoldig, der Rest der Thorax- seiten und die ganze Unterseite milchblau, längs der dritten Seitennaht dunkler. Hinterseite und Unterseite des Kopfes schwarz, 2. Heft 62 F. Förster: die Augen dort gelb gerandet. Oben im Hinterwinkel am Augen- rande jederseits ein blaßblauer Punkt. Unterlippe ganz gelb. Ab- domen oben ganz schwarz bis auf das erste Segment und ein basaler Ring der Segmente 4—7, nicht viel breiter als die Artikulation. Seiten von Segment 2—5 hellblau liniiert. Oberseite von Segment 9 und 10 himmelblau. Appendices anales ganz wie bei cuprea (Calvert-Hagen T. I, Nr. 8), aber der untere Appendix im Profil tiefer eingeschnitten. Beine schwarz, Schenkel in der oberen Hälfte besonders auf der Innenseite weiß, ebenso die Außenseite der Tibien. Heimat: Vulkan Vilcanota, Peru. 1 & in coll. m. Durch die schwarze Oberseite des Abdomens leicht kenntlich. Argia dagnina n. sp. (Argia pulla dagnina?) Größe und Habitus der A. pulla Selys-Hagen von Venezuela. d ad. Körperlänge 28 mm, Abdomen 22, Hinterflügel 17 mm. Flügel wasserhell. Geäder schwarz. Pterostigma schwarz, hellbraun umrandet, seine Hinterseite fast doppelt so lang als die Innenseite. Vorn 15 Postnodales. Vorderseite des Vierseits %4 der Innenseite. Oberlippe und Rhinarium blaß olivengrün, Nasus schwarz mit 2 olivengrünen Grubenpunkten. Stirn mit einer feinen schwarzen Basallinie, dann oliv bis zur Fühlerbasis, dann schwarz bis zur Hinterhauptskante. Vor jeden der beiden hintern Ocellen ein sehr kleiner blasser Strich schräg nach vorn und außen. Postocular- flecken groß, fast dreieckig. Beim sehr reifen $ verschwinden diese beiden Zeichnungen durch Verdunklung und der Kopf wird oben gleichmäßig mattschwarz. Prothorax schwarz mit 2 oliven Makeln. Thorax vorn schwarz bis zur 1. Seitennaht. Uber die erste eine olive Antehumeralbinde von gleicher Breite wie das dahinter- liegende, oben undeutlich gegabelte schwarze Feld. Übriges Seiten- feld weißlichgrün, längs der 2. Seitennaht eine schmale schwarze Interalarbinde. Abdomen: 1. Segment oben blaß, 2. Segment schwarz, mit einem violetten ovalen Fleck auf den vordern zwei Drittel. 3. Seg- ment in der vorderen Hälfte violett überlaufen, 4—8 völlig tief- schwarz. 9. Segment ganz himmelblau, 10. und Appendices schwarz. Untere Anhänge wie bei $ulla Calvert-Hagen, aber die untern ‘(im Profil) mit einem senkrecht abstehenden Zähnchen auf der Rückenmitte, ähnlich A. chapadae Calvert, das obere Ende des Appendices köpfchenförmig verdickt und oben etwas eingekerbt. Obere Appendices im Profil schmal lanzettlich spitz, wagrecht, soweit nach hinten reichend als die untern. Beine schwarz. Heimat: Westcordillere von Colombia, St. Jose, Rio Dagna, März 1909, 200 m s. m. Typen 2 dd in coll. m. Durch das schon bsim jüngern 8 tiefschwarze 8. Segment und die Appendicesform von pulla Selys-Hagen und frequentula Calvert er rn TEE Beiträge zu den Gattungen und Arten der Libellen. 63 unterschieden, dürfte unsere Art doch ihrem ganzen Habitus nach zur pulla-Gruppe gehören. Faßt man beim untern Anhang das Rückenzähnchen als untersten Lappen auf, die durch die Ein- kerbung des Randes gebildeten Lappen als mittleren und obern Lappen, so kommt der trilobate Charakter wieder zum Vorschein, wie bei $ulla mit den Rassen gaumeri Calv. und frequentula Calv. Argia machadina n. sp. (A. tinctipennis Selys-Hagen, Rasse machadina.) g& ad. Körperlänge 36 mm, Abdomen 28 mm, Hinterflügel 21 mm. Flügel wasserhell, Geäder schwarz. Pterostigma violettschwarz, fein heller gerandet, fast genau rhombisch, seine Innenseite un- gefähr so lang als die Hinterseite. Vorderseite des Vierseits 3%, der Innenseite. Vorn 15 Postnodales. Gesicht bis zur Stirnkante olivengrün, die Oberlippe fein schwarz umrandet, in der Mitte gefurcht. Stirnbasis fein schwarz liniert. Die Ocellen mit den bekannten schrägen Basisstrichen. Große grünliche, im Alter fast ganz verdüsterte Postocularflecken. Prothorax schwarz, die Seitenlappen blaßgrün oder blau. Thorax vorn bis zur 1. Seitennaht tiefschwarz, mit einer einfachen himmel- blauen Antehumeralbinde. Diese ist oben ungegabelt, aber etwas verjüngt und dort kaum 1, so breit als das dahinter liegende schwarze Feld, unten 3%4 so breit. Thoraxseiten sonst silbern bläulichweiß, mit einer feinen braunen Binde über die 2. Seitennaht. Abdomen schwarz, mit blauen Zeichnungen. 1. Segment hellblau, mit einem bis zur Mitte reichenden hinten bilobaten schwarzen Basalfleck. 2. Segment oben schwarz, mit einem schmalovalen, die ersten 3%, einnehmenden blaßblauen Fleck. Auf den Seiten in der 2. Hälfte ein sehr spitzes Dreieck blau, darunter ein vorn etwas gegabelter Längsstrich gelblich oder weißblau. Segment 3—6 schwarz, mit einem basalen blauen Lanzenfleck. Dieser nimmt auf Segment 3 die ersten % ein, wird auf jedem folgenden Segment kürzer, auf Segment 6 ist seine Länge nur noch !/,, überall die Spitze fein ausgezogen. Segment 7—10 vollkommen schwarz. Bau der Appendices anales im Prinzip wie bei A. tinctipennis Selys-Hagen, aber doch recht verschieden. Oberer Anhang im Profil breit lanzettlich, sehr schwach nach unten gebogen. Unterer Anhang stark nach oben gebogen, seine Spitze etwas nach innen gerichtet und ungefähr die Spitze des obern Anhanges berührend. Auf seinen Rücken ein fast senkrecht nach hinten zeigender dünner und spitzer schmallanzettlicher Lappen, der etwa so lang ist als die Entfernung seiner Basis von der Segmentwand und in der Mitte kaum halb so dick erscheint als der obere Lappen. (Bei A. tincti- bennis sind die 2 Lappen mehr gespreizt und der untere ist viel kürzer als die Entfernung seiner Basis von der Segmentwand. A. tinctipennis hat außerdem Segment 8—10 blau.) Beine schwarz. Heimat der Rio Machados, Mattogrosso (Brasilien). Type 1 & ad. in coll. m. 2. Heft 64 s F. Förster: Argia fraudatrieula n. sp. (A. medullaris-Gruppe.) dad. Körperlänge 41 mm, Länge des Abdomens 34 mm, eines Hinterflügels 24 mm. Flügel wasserhell. Geäder schwarz. Ptero- stigma braun, seine Vorderseite doppelt so lang als die Innenseite (bei A. medullaris nicht viel länger, höchstens °/, so lang. Vorn 17 Postnodalqueradern. Vorderseite des Vierseits */, der Innenseite In Färbung der A. medullaris sehr ähnlich. Gesicht bläulich oder oliv, Nasus goldbraun, die ganze Stirnfläche schwarz, mit 2 großen hellgrünen oder hellblauen Postocularflecken und einem Strich gleicher Farbe, der von jeder der beiden hinteren Ocellen schräg nach vorn und außen gerichtet ist. (Bei A. medullaris ist die untere Hälfte der Stirn meerblau, das schwarze Feld der obern Stirnfläche trapezoid. Nach vorn reicht es nur bis zur Basis der Fühler, nach hinten ist es bis zur Hinterhauptskante verlängert, im ganzen ein Trapez bildend, mit der kleinen Parallelseite hinten. In dem hintern Teil dieses Feldes liegen außerdem zwischen den 2 Postocular- flecken 2 ovale Flecken von hellgrüner Farbe, die bei fraudatricula gänzlich fehlen. Bei letzterer Art sind die Fühler ganz vom schwar- zen Feld umgeben. Bei A. medullaris (Bogota) ist außerdem der Nasus meerblau, mit einem erhabenen, etwas runzligen schwarzen Punktfleck. Färbung des Thorax wie bei medullarıs Selys-Hagen, aber der blaue Anflug mehr violettrötlich. Zweites Segment oben violett, die Seiten schwarzbraun (bei med. hellblau, die Seiten mit einem blauen Fleck am Hinterrande. Drittes Segment oben schwarzbraun, mit einem violetten lanzettlichen Fleck von der Basis bis in die Mitte des Segmentes. Segment 3—8 schwarzbraun, etwas violett schimmernd, 9 ganz violett, 10 nur in der basalen Hälfte. (Bei A. med. sind diese Farben blau und ausgedehnter.) Appendices anales vom Typus der A. medullaris, aber der Gabel- ausschnitt am Ende der untern ist so flach, daß sie dort im Profil fast geradlinig abgestutzt erscheinen, mit ausgezogenen Ecken. Die obern Anhänge überragen den obern Gabelast noch, sehr wenig, bei medullaris sind sie deutlich kürzer, die untern winkelig aus- geschnitten (v. Calvert-Hagen, Tab. I, 2a). Heimat. Der Vulkan Vilcanota (Peru). Diese Form ent- spricht offenbar der A. medullaris ähnlich wie Hetaerina carnıfex bogotensis der H. carnifex charca Calvert aus Bolivien und Peru. Form des Pterostigma, Färbung des Kopfes und Form der Appen- -dices unterscheiden sie von medullaris, wie oben gezeigt. 3 dd, 2 22 in coll. m. Die 29 sind durch das längere Pterostigma sowie durch das Fehlen der 2 medianen hellen Scheitelflecke von den sehr ähnlichen QP der A. medullaris zu trennen. Von A. difficilis Selys 2 aus Peru unterscheidet sich die Art durch das Pterostigma, das bei diffreılis rhomboidal ist und zwar eben so lang als breit, hier fast doppelt so lang. Auch ist die Färbung verschieden. Calvert bildet die Appendices von A. difficilis Selys ab. Sie sind denjenigen unsrer Beiträge zu den Gattungen und Arten der Libellen. 65 Art sehr ähnlich, der obere aber nur halb so lang als der untere. Selys hat nur das ® der diffieilis gekannt. Argia variegata n. Sp. Art mit hellblauem Thorax und oben gabeliger schwarzer Humeralbinde. $ ad. Körperlänge 34 mm, Abdomen 27%,, Hinter- flügel 21. Flügel hyalin, mit schwarzem Geäder, Pterostigma braun, heller umrandet, rhomboidisch, die Innenseite ®/, der Hinterseite, diese 3%, der Vorderseite. Hintere Außenecke bogig abgerundet. 17 Postnodalqueradern. Submedianquerader im Niveau der 1. Antenodalquerader. Vorderseite des Dreiecks im Vorderflügel 2/, der Innenseite, Y, der Hinterseite. Gesicht bis herauf zur Fühlerbasis hell blaugrün, von da an bis zur Hinterhauptskante tiefschwarz, die Ecken des schwarzen Feldes durch die großen dreieckigen blaugrünen Postocularflecken abgeschrägt. Stirnbasis sehr fein schwarz querliniiert, auf dem Nasus jederseits ein etwas vertiefter dunkler Strich. Erstes und die obere Hälfte des zweiten Fühlergliedes blaugrün, übrige schwarz. Vor dem mittleren Ocellum eine schwarze bogenartige Zeichnung, welche das schwarze Feld dahinter in der Mitte berührt. Hinter- seite des Kopfes wachsgelb, mit zwei merkwürdigen schwarzen Binden jederseits. Die zwei innern reichen über die halbe obere Hinterhauptsfläche herab und sind oben mit der schwarzen Ober- seite verbunden, an ihrer Basis scharf zahnartig verbreitert. Die zwei äußern setzen die innern ungefähr fort, sind aber nach außen von ihnen abgerückt und gehen über die ganze untere Hälfte des Hinterhauptes. Endlich geht noch von jedem der hintern Ocellen ein feiner heller Strich schräg nach vorn und außen. Vorderer Teil des Prothorax blaugrün, ringsum fein schwarz gerandet. Mittler Teil und hinterer Abschnitt tiefschwarz, jeder mit einer großen runden, blaugrünen Seitenmakel. Medianer Basalsinus des Mittel- stückes fein blaugrün gerandet, nicht ganz bis zum obern Ende. Unterlippe hell, etwas bräunlich-gelblich. Thorax ganz blaßblau oder silberblau, vorn über die Mittelnaht eine schwarze Binde, nicht ganz so breit als das helle Feld zu beiden Seiten. Ferner eine im obern Sechstel gabelige schwarze Humeral- binde, etwa 34 so breit als das helle Feld vor ihr. Der hintere Gabel- ast reicht bis zur ersten Seitennaht. Endlich eine zweite tief- schwarze Seitenbinde über die zweite Seitennaht. Sie ist oben zugespitzt und halb so breit als die vordere schwarze Seitenbinde. Unterseite ganz weißblau. Abdomen: 1. Segment oben hellblau, unten braun getrübt. 2. Segment oben hellblau, jederseits eine schwarze Längsbinde. Sie geht von der Basis aus bis fast zum Ende des Segments und ist am Hinterende nach innen spitzwinkelig er- weitert. Seiten blau, nach unten gelblich, untere Hälfte der Seiten wieder schwarz, hinten mit der schwarzen Artikulation verbunden. Segment 3—5 hellblau, nahe der Basis auf jeder Seite bis zur Mitte Archiv für Naturgeschichte 1914. A. 2, d 2. Heft 66 F. Förster: ein schwarzer Wisch, letztes Sechstel oben mit einem schwarzen Sattel, der auf den Seiten etwas nach vorn vorgezogen ist. Schon auf Segment 4 treffen sich die beiden schwarzen Zeichnungen auf der Seite, auf 6 sind sie ganz zusammengeflossen, auf 7 dehnen sie sich über die ganze Oberseite aus, so daß Segment 7 oben ganz schwarz ist bis auf die helle Basis. Segment 8 und 9 oben hellblau die Seiten und Unterseite schwarz, Segment 10 und Appendices anales ganz schwarz. Obere Appendices, von oben gesehen, kaum merklich kürzer als die untern, zungenförmig, die breite Fläche nach oben am Ende bifid, der innere Zahn schwach nach unten hängend, so daß er im Profil trügerisch als Spitzchen des untern Anhanges erscheint, aber kaum merklich (so bei vielen Argia-Arten mit bifidem obern Anhang). Untere Appendices einfach aus beulig aufgeschwollener Basis verjüngt nach oben gebogen und den obern Anhang berührend. Im Profil ist die Endhälfte rechteckig, das Ende fast senkrecht ab- gestutzt, seltener einfach zugespitzt erscheinend, der obere Appen- dix rechteckig, am Ende fast etwas erweitert und schräg von unten und innen nach oben und außen abgestutzt. Beine schwarz, die Innenseite der Schenkel in der obern Hälfte und die Hüften gelblichweiß. Heimat: Ecuador. Coll. Häntzsch mit der Signatur M. 10. April. 3& ad.,2 29 in coll. m. Q ad. Körperlänge 34 mm, Abdomen 26 mm, Hinterflügel 23 mm. Färbung wie beim d, jedoch das Schwarz des Abdomens aus- gedehnter, so daß die Oberseite von Segment 5 an ganz schwarz ist, die Seiten von 3—7 schwarz, mit einer medianen etwas mehr als das mittlere Drittel einnehmenden Längsmakel von heller (gelb- lichgrüner) Farbe. Basis von 3—7 oben mit einem desgleichen Sattel, Y/,, so lang, Segment 8 oben mit schwarzer Basis, etwa 1/0 solang, dann gelblichgrün oder bläulich bis zum Ende. Seg- ment 9—10 schwarz. Argia diffieilis Selys {. In Synopsis des Agrionines hat De Selys ein 2 als A. difficilis beschrieben, von Jurimaguas in Peru. Calvert identifiziert damit eine Argia vom oculata-Typus von Zentral-Amerika, Kolombia und Ekuador. Ich halte diese aber für die typische oculata. Selys be- schreibt letztere von Venezuela. Ich besitze Ecuador-Exemplare, welche mit Hagens Abbildung in den Appendices übereinstimmen. Von Madre de Dios in Peru liegt ein & vor, welches ich für typischer halte als Calverts Exemplare. Pterostigmarhomboid, Innenseite und Außenseite ziemlich gleich, die hintere kaum länger, Vorderseite etwa®/, der hintern. Kopf bei dem vorliegenden sehr ad. $ ganz schwarz, die Postocularflecke sich kaum abhebend. Sicher bei jüngern $ aber das Gesicht von der Beiträge zu den Gattungen und Arten der Libellen. 67 Fühlerbasis abwärts olivengrün oder bläulich. Abdomen oben ganz schwarz, der blaue ovale Fleck auf Segment 2 zur feinen Median- linie reduziert. Segment 8 und 9 mit blauen Spuren auf derSeite, 9 auch an der Basis. Appendices anales: Der untere Ast des untern Anhanges ist länger als bei oculata Selys-Hagen, der Winkel beider Äste ein stumpfer (bei oculata ein spitzer).. Der obere Anhang berührt mit seiner Spitze die Spitze des obern Gabelastes des untern Anhanges. Von oben gesehen ist der untere Anhang bei difficilis nicht bifid, da die äußere Hälfte vorn abgerundet ist, die innere in einen Finger verlängert. Bei oculata ist er fast regelmäßig bifid. Argia huanaeina n. sp. dä ad. Körperlänge 33 mm, Abdomen 281/, mm, Hinterflügel 2015 mm. Flügel wasserhell, mit schwarzbraunem Geäder. Pterostigma schwarzbraun, etwas rötlich, nicht genau rhombisch, die vordere äußere Spitze etwas stärker vorgezogen als die hintere innere. Hintere Außenecke etwas abgerundet. Grenzadern schwarz, nach innen eine helle Umrandung. Innenseite genau so lang als die Hinterseite, %, der Vorderseite. Vorn 16 Postnodales. Vorderseite des Vierseits im Vorderflügel kaum merklich kürzer als die Innen- seite, 4, der Hinterseite. Kopf vorn oliv, Nasus etwas dunkler bis zur Fühlerbasis, von da an eine breite, mattschwarze, nach hinten etwas vorgezogene bis dicht hinter die Ocellen reichende schwarze Binde quer von Augenrand zu Augenrand. Postocularfleck etwas violett, nicht deutlich getrennt, am Hinterrande eine hellere, gelbe Verbindungs- linie. Prothorax in der Mitte tiefschwarz, die brustförmigen Wöl- bungen schön violett oder lila, ebenso der Seitenrand, dort heller. Thorax schwarz bis zur 1. Seitennaht, mit einer violetten Ante- humeralbinde, gerade so breit als das schwarze Feld hinter ihr. Oben greift sie längs der Schulter auf das Mittelstück der Seite über und schattenhaft noch nach hinten und bis zur halben Höhe herab. Die schwarze Humeralbinde wird dadurch zu einer vorderen Spitze verengt, welche allein die Flügelbasis berührt. Übriges Sei- tenfeld und Unterseite des Thorax silberweiß. Abdomen: Segment 1 oben bläulichweiß. Segment 2 oben schwarz, die Mitte mit schön violetter Längsbinde, welche noch auf die Basis von Segment 3 übergreift. Seiten von Segment 2 nach hinten breiter werdend, weiß oder bläulich, ebenso Unterseite. Segment 3 oben schwarz, die Seite mit heller (blauer) Basis. Unter- seiten mit zwei gelben Längslinien, in der Mitte schwarz geteilt. Segment 4—7 metallschwarz, mit ockergelber Basis entlang der Artikulation und nicht breiter als letztere, Segment 8—10 tief- indigoblau, der Hinterrand von 8 schwarz. Appendices anales schwarzbraun, obere kurz, kegelförmig, am Ende nicht bifid, etwas nach oben gebogen und nach außen gespreizt (bei den meisten Argien berühren sie die untern, sind also nach unten gebogen). Sie 5* 2, Heft 68 F. Förster: erreichen nach hinten nicht ganz %, der obern. Untere im Profil rechteckig, die obere Kante bei Beginn des letzten Drittels säge- zahnartig eingeschnitten, das Enddrittels dann nur noch halb so breit, schräg von oben nach unten und innen abgestutzt, oder ganz seicht ausgerandet. Der untere Anhang hat einige Ähnlichkeit mit demjenigen von A. kokama Calv. und Argıa gerhardi Calv., aber bei diesen ist das Ende fingerartig zugespitzt und der obere Anhang gerade, herabgebogen. Beine schwarz, die Hüften, die Innenseite der Oberschenkel bis zur Mitte herab, und die Außenseite der Tibien weiß. Heimat: Ob. Madre de Dios, Peru, 500 ms. m. 1 & ad. Marca- pata, Peru. &, 2. Typen in meiner Sammlung. "Durch die nach außen gespreizten obern Appendices anales, welche von den untern weit getrennt sind, bemerkenswert. Myagrion nov. gen. Zellen im Discoidalfeld zwischen Cu1 und M4 hinter dem Vierseit rechteckig, die vordere lange Seite einer Zelle fast doppelt so lang als die Innenseite. Pterostigma fast rhombisch, seine Innen- und Außenader sehr schräg, die Außenader etwas convex nach außen, ihre zugehörige Hinterecke etwas abgestumpft. Farbe karminrot. Vierseit unregelmäßig. Im Vorderflügel die Vorder- seite in der hintern 21, mal enthalten, die Innenseite 3% der vordern. Außenseite %, der hintern, mit ihr einen Winkel von etwa 35° bildend. Im Hinterflügel die Vorderseite des Vierseits 2/, der hintern, die Innenseite die Hälfte der vordern; Vorderseite und Außenseite ungefähr gleichlang. Der untere Sector des Dreiecks entspringt bei der Submedianquerader (Cug) und geht 13 Analzellen weit. M3 entspringt vorn Y, Länge der dahinter liegenden Zelle vor dem Nodus, im Hinterflügel %, Zelllängen. M1 entspringt vorn 6 Zellen nach dem Nodus, hinten 5. Endlich M1a entspringt vorn und hinten 3 Zellen vor dem Pterostigma. Pterostigma normal, ebenso die Randzellen nach demselben. Keine Supplementarsectoren zwischen Mia und M2. Klauen in der Mitte mit kleinem Zahn. Kopf oben mit großen Postocularflecken. Prothorax schwach brustförmig, sein Hinterıand nieder und flachbogig, in der Mitte eingekerbt. Thorax schwächlich, Abdomen sehr gracil, wie bei Heteragrion, am Ende verdickt und dort doppelt so dick als in der Mitte. Beine kurz, schwach gewimpert. Wimpern kurz. Das 10. Ab- dominalsegment %, so lang als das 9., die Hälfte des 8. Es ist oben spitzwinklig eingeschnitten, die Basalecken des Ein- schnittes nach hinten in einen geraden wagrecht ab- stehenden, sehr spitzen Dorn ausgezogen, der etwa !/, so lang ist als das 10. Segment. Obere Appendices schmal löffelförmig, von der Seite gesehen lanzettlich, senkrecht herabhängend und Beiträge zu den Gattungen und Arten der Libellen. 69 dem Segmentende angeschmiegt, in der untern Hälfte etwas nach hinten abgebogen. Die untern fadenförmig wagrecht nach hinten stehend und schwach nach oben gegen das Ende der obern gebogen, ohne dieses ganz zu erreichen, am Ende fast hakenförmig. Beide Appendices reichen im ganzen etwas weniger weit nach hinten als die Dörnchen der Segmentdecke. Vorkommen: Südamerika. Type der Gattung: Myagrion obsoletum n. sp. aus Peru (in coll. m.). Die Gattung erinnert an Heieragrion durch den lang- gestreckten Körper und das noch dünnere Abdomen, das Geäder stellt sie aber zur Sectio Agrion des ‚grand genre‘‘ Agrion. Die Verlängerung der letzten Segmentdecke des Abdomens in zwei Dorne konnte ich bisher nirgends beobachten. Bei Anisagrion befindet sich oben auf Segment 10 eine Tuberkel mit zwei auf- gerichteten Dornspitzen. Auch hat diese Gattung ein anderes Pterostigma. Bei unsrer Gattung ist das 10. Segment oben ganz glatt und nicht höher als das 9. 9 unbekannt. Myagrion obsoletum n. sp. d ad. Körperlänge 32 mm, Abdomen 27 mm, Hinterflügel 19 mm. Flügel hyalin, im Alter leicht getrübt, Geäder schwarz. Ptero- stigma karminrot. Kopf vorn dunkelorange, Oberlippe mit einem medianen schwarzen Punkt und zwei seitlichen schwarzen Furchen. Nasus jederseits mit einem vordern schwarzen Randstrich und einer feinen schwarzen Linie längs des Hinterrandes. Untere Stirnhälfte mit einer feinen schwarzen Längslinie. Obere Hälfte und Scheitel schwarz. Um das vorderste Ocellum liegen 4 dunkelorange Punkte, je 2 desgleichen hinter jeder Fühlerbasis. Postocularflecken von gleicher Farbe, groß. Hinterhaupt und obere Hälfte der Schläfen schwarz, untere gelb, ebenso die übrige Unterseite des Kopfes. Prothorax: Basalteil dunkelorange, der brustförmige Hinter- teil schwarz, mit 3 kleinen dunkelorangegefärbten Flecken, von welchen der mittlere von der Carina schwarz durchkreuzt ist. Hinter jedem der zwei seitlichen Flecken der schwarze Hinterrand ein Stück weit ebenfalls orange. Thorax mattschwarz bis hinter die 1. Seitennaht, mit einer orangeroten Antehumeralbinde, welche etwa 34 so breit ist als die Hälfte der schwarzen Thoraxvorderseite. Übriges Seitenfeld und Unterseite sowie Beine gelb, mit einer kräftigen schwarzen Binde über die 2. Seitennaht. Abdomen gelb. Segment 1 oben schwarz, etwas metallisch, nahe dem Ende das schwarze Feld etwas spitzenartig gegen die Seiten erweitert, die Seiten gelb; ein schwarzer Endring. Seg- ment 2 ebenso, aber die schwarze Erweiterung stärker, sattelartig. Segment 3—7 oben metallschwarz. Die sattelartige Erweiterung erreicht den Hinterrand und setzt sich schräg über die Seiten fort. Unterseiten gelb. Segment 8 oben gelb, die Seiten der Länge nach 2. Heft v 70 F. Förster: mit einem nach vorn spitzen Keilfleck. Segment 9 oben gelb, der Keilfleck der Seiten größer. Unterseite von 8 und 9 gelb. Segment 10 und Appendices ganz schwarz. Uber Form der letzteren siehe oben in Gattungsdiagnose. Heimat: Ob. Madre de Dios, Peru, 500 m. s. m. 1 Jin meiner Sammlung. Tigriagrion saliceti Ris sp. Oxyagrion saliceti Ris vom Laplata hat mit Oxyagrion außer der roten Farbe nichts zu tun. Sie gehört zu der später von Calvert aufgestellten Gattung Tigriagrion aus Brasilien. T. saliceti ist bis an die Ostgrenze von Argentinien verbreitet (von Mendoza in meiner Sammlung). LIBELLULIDAE. Hemistigma Kirby und Thermochoria Kirby In meiner Arbeit ‚Die Libellulidengattungen von Afrika und Madagaskar‘ trennte ich nach Kirbys Abbildung von T’hermoch. equirocata und den Exemplaren meiner Sammlung von Hemistigma die beiden Gattungen nach der Form der Hinterflügelbasis und deren Zellbau. Nach Ris phot. Abbildung in Cat. des Coll. de Selys ist aber festzustellen, daß die Zeichnung der egwivocata in Kirby ganz ungenau ist. Auch besitze ich jetzt T’hermochoria. Ich stehe nun keinen Augenblick an, die beiden Gattungen zu vereinigen, denn die Zahl der Ante- und Postnodalqueradern allein kann keinen Unterschied begründen. Zu diesem Entschlusse drängen auch 1 und 3 2 einer Hemistigma von Madagaskar, welche nichts anderes sind als eine Rasse der T’hermochoria picta Sjöst. von Kamerun: Die Gattungsdiagnose erfährt mithin eine Erweiterung: Arculus zwischen der 2. und 3. Antenodalquerader oder bei der 3., oder etwas nach der 3. gelegen. Vorn etwa 12—17 Ang. = Hemistigma Kirby (Thermochoria Kirby). Hemistigma ouvirandrae n. sp. d ad. Körperlänge 34 mm, Länge des Abdomens 24 mm, eines Hinterflügels 29 mm, des Pt. 4 mm. Breite eines Hinter- flügels an der Basis 8 mm. Flügel hyalin mit schwarzem Geäder. Vorn 11 Anqu., die letzte nicht durchlaufend, 9 Psqu. Dreieck vorn mit 1 Ouerader, hinten leer. Vorn 6 Zellen weit 3 Reihen Discoi- dales, hinten 2 Zellen weit 2 Reihen. Pt. im basalen Drittel weiß- gelb, dann schwarz. Die Vorderflügel kopieren genau die schwarze ' Strichzeichnung der Vorderflügel der Hem. (Thermoch.) picta &, da der Subcostalraum bis 2 Zellen vor dem Nodus schwarz ist, der Cubitoanalraum (Postcostalraum dt.) bis zum Dreieck, einen hyalinen Endpunkt freilassend und der Raum zwischen den Sectores arculi, so lang als die 2. Zelle. Diese letztere Strichmakel fehlt in den Hinterflügeln, im Sc. geht der Strich nur 2 Zellen weit, im cu. gar nur eine Antenodalzelle weit. Von dem Ende des schwarzen Striches im sc. ist letzterer durch eine bräunlich- gelbe Trübung bis zur Flügelspitze fortgesetzt. Beiträge zu den Gattungen und Arten der Libellen. Ai Gesicht hellgelb, Basis und Mediana der Unterlippe schwarz. Oberlippe fein schwarz gerandet, mit medianer Basalgrube, Rhina- rium schwarz mit medianer Längsrille. Stirn dunkel stahlblau. Scheitelblase schwarz. Vor dem mittelsten Ocellum dicht am Augenrande ein gelber Punktfleck. Schläfen gelb mit zwei schwar- zen Querbinden. Prothorax schwarz mit gelbem Basalhalbmond, sein Hinterrand rechteckig aufgebogen. Thorax und Abdomen blau bestäubt. Jede Thoraxseite mit vier gelben Binden, die zwei hinteren undeutlich. Segment 1 und 2 oben und auf den Seiten gelb gefleckt. Unterseite der Segmente 2—8 der ganzen Länge nach mit gelbem Lanzenfleck. Hamulus einfach kegelförmig spitz, so lang als der zungenförmige Genitallappen. Beine schwarz. Q ad. Körperlänge 36 mm. Länge des Abdomens 24 mm. Stirn bis auf eine Basallinie und den Oberrand gelb. Scheitelblase rotbraun. Prothorax schwarz, Vorderrand, Mittelfeld und Hinter- rand gelb. Thorax gelb. Jederseits eine schwarze Antehumeral- binde, an die 1. Seitennaht angrenzend. Auf den Seiten eine schwarze Interalarbinde, den Oberrand nicht erreichend, eine un- deutliche schwarze Binde über die 2. Seitennaht und ein unbe- stimmter schwarzer Fleck dahinter. Segment 1, 2 und die vordere Hälfte von 3 gelb, dann auf allen Segmenten eine schwarze Längs- binde, die nach hinten immer breiter wird. An der Segmentbasis ist die Binde verengt, aahe dem Hinterrand des Segmentes er- weitert, so daß eine glockenförmige Zeichnung entsteht. Appen- dices anales schwarz, doppelt so lang als Segment 10, zwischen beiden eine grüne Schuppe von ihrer halben Länge. Flügelzeichnung genau wie beim S, nur ist die äußerste Flügel- basis etwas gelblich und der hinterste schwarze Strich der Hinter- flügel kaum entwickelt oder er fehlt ganz. Tananarivo (Madagaskar). Typen: 1 &, 3 2 in coll. m. Urothemis F. Brauer. In „Collections de Selys‘“ und schon früher erklärt Herr Dr. Ris meine Darstellung der Rassen der Ur. signata Ramb., sanguinea Burm. für irrig, weil Strukturdifferenzen vorlägen, so daß sanguinea sanguinea m. (signata) und sanguinea bisignata m. als zwei verschiedene Spezies (und nicht Rassen) betrachtet werden müßten. Diese Strukturmerkmale sind sehr geringfügiger Natur. Außerdem ist es doch nur Ansicht des betr. Autors, daß Rassen keinerlei geringe Abweichungen in Bezug auf Struktur haben dürfen. Ich empfehle dem genannten Autor daher als Lektüre die modernen Arbeiten z. B. über Carabusrassen oder die Pl. 2in Selys und Hagen „Monographie des Gomphines“, wo die mannigfachen Struktur- änderungen bei den Rassen des Onychogomphus forcipatus sehr lehr- reich dargestellt sind. Wir finden überhaupt in den ‚Libellulinen‘“ von Dr. Ris sehr wenig Konsequenz in der Auffassung von Art und Rasse, besonders 2. Heft 72 F. Förster: bei Formen, die er nicht gesehen hat. So vereinigt er z. B. Orthe- rum triangulare Selys und melania de Selys, erstere Art ein Hoch- gebirgstier, letztere eine Tieflandform. Als Verbindung der Rassen nimmt Ris eine von ihm im nördlichen China vermutete Zwischen- form an. Ich besitze melania von der Pelabuanbai in Java, mit melania von Japan in Größe und Farbe genau übereinstimmend. Das spricht sehr gegen die Rassentheorie. Bei O. villosovittatum unterdrückt er die Rass2 Parvulum m., dagegen nicht die Rasse Bismarckianum Ris, das O. Schneideri m. mit drei dunklen Basalsegmenten von Sumatra stellt Ris zu der celebensischen Rasse clelia, trotzdem diese nach De Selys nur zwei dunkle Basalsegmente hat. Erythrodiplax nutrina n. sp. d. Körperlänge 33 mm, Abdomen 23 mm, Hinterflügel 25mm. Flügel hyalin, vorn im Cubitoanalraum an der äußersten Basis goldgelb (1 Zelle weit), hinten großer, gleichmäßig goldgelber Basalfleck. Er reicht von der Costa bis zum Analrande und ist nach außen flach bogig abgegrenzt, so daß die Mitte eine Zelle weit über das Dreieck hinaus reicht, der Vorderrand fast bis zur 3. Ang. Geäder schwarzbraun, die Costalader vorn gelb bis zum Pterostigma, ebenso die Basis der Sectoren und die Queradern der Basis besonders im Sc. bis zum Stigma etwas gelblich. Adern im gelben Fleck ganz gelb. Pterostigma hellgelb, 315 mm lang, 14 mm breit, seine Randadern schwarz, längs der vorderen außerdem ein schwarzer Schatten. Zwischen Rs. und dem Hilfssector nur eine Zellreihe. Dreieck vorn mit einer Querader, hinten frei. Im Hinterflügel bei der Hinterecke des Dreiecks eine gabelige Stütz- ader (‚‚Schaltzelle‘‘). In allen 4 Flügeln je 1 Submedianquerader, alle Hypertrigonalräume ungeadert, Nebendreieck vorn dreizellig. Kopf gelb. Fühler schwarz. Prothorax und Thorax gelb, die Unter- seite des Thorax mit drei zusammengesetzten Bogenflecken, die noch ganz wenig an den Seiten heraufreichen und dabei die Basis der Seitenfelder bogig umranden. Stigma schwarz. Abdomen gelb, nach hinten rötlich. Basis des 1. Segmentes schwarz. Von ihren Seiten aus geht eine etwas schattenhafte Linie der Oberseite bis zur Mitte von Segment 3, von dort an bis zu Segment 8 die Ober- seite rauchig schwarz. Segment 8 oben an der Basis gelb, dann ganz schwarz. Das schwarze Feld sendet nach vorn bis zur Basis eine mediane Linie und jederseits eine nach außen schräge Linie, welch letztere die Basis nicht erreicht. Endring von 8 rötlichgelb. 9. Seg- ment ganz schwarz bis auf den Endring; 10. Segment und Appen- dices wieder rötlichgelb, die Basis von 10 mit zwei kleinen Schatten- flecken. Beine schwarzbraun, Schenkelringe, Knie und Außenseite der Tibien gelb. Genitallappen mit fast senkrechtem Hinterrande, oben flach bogig, fast wagrecht abgestutzt, wenig schräg nach hinten stehend, etwas größer als die Hamuli. Die Hinterecke des Genitallappens ist daher ziemlich spitz, wenig abgerundet. Beiträge zu den Gattungen und Arten der Libellen. 73 Hamulus zweiteilig. Äußerer Ast schmal löffelförmig, die Ränder etwas eingebogen, gelb, nur am Ende schwarz. Innerer Ast komma- förmig, höchstens 1/, so breit als der äußere und etwas kleiner als dieser, in ein Häkchen endend, braun. Vorkommen: Esperanza de St. Fe. Argentinien, 1. Jan. 1897. Ernesto Lindner. Von der westlichen corallina F. Brauer leicht unterscheidbar. Bei dieser Art ist der Basalfleck feurig rostrot, im Submedianraum sogar schwarz bis zum Dreieck, und die Queradern und Sectoren der vorderen Hälfte des Vorderflügels sind bis zum Nodus pracht- voll rot. GOMPHIDAE. Ammogomphus nov. gen. Körper ähnlich Erpetogomphus Selys. Dreieck im Vorderflügel 2—3zellig, hinten 3zellig. Nebendrei- eck vorn und hinten 3zellig. Vorn 1 Hypertriogonalquerader, hinten 1—2. Vorn 18—19 Antenodalqueradern, 10 Postnodales, hinten 14 bezw. 11. In allen 4 Flügeln je1 Submedianquerader. Der Median- sector im Vorderflügel wellig, d. h. auf der Mitte schwach, aber deutlich nach hinten convex. (Bei Gomphoides ist er gerade und mit dem Sector brevis genau parallel). Vorn 7—8 Brückenadern, hinten 7!). Ende des 7. Abdominalsegmentes, Segment 8 und 9 er- weitert, 10 wieder nach hinten verengert. Ende von $am dicksten, etwa doppelt so dick als Segment 6. Seiten von Segment 8 lappig er- weitert, nach hinten zu immer stärker, bei Segment 9 ebenso, aber gleichmäßig. Segment 9 34 so lang als 10, 15 so lang als 8. Obere Appendices zwei lange gerade nach hinten abstehende Dornen, fast so lang als Segment 10, die untern Appendices lang, nur um !/, kürzer als die obern. Von oben gesehen sind sie erst einwärts gebogen und dann nach außen wie ein S und haben zusammen die Gestalt einer Leier. Pterostigma sehr groß, 7 Zellen lang, gelb mit schwarzen Randadern. Geäder schwarz und gelb. Die Gattung unterscheidet sich leicht vom Herpetogomphus durch den Verlauf des Mediansectors (M3) der 2 Zellen hinter dem Nodus deutlich nach hinten convex ist, während er sich bei Herpeto- gomphus dort gerade umgekehrt verhält, d. h. nach hinten concav ist und nach vorn convex. Type der Gattung: Ammogomphus Perditus n. SP. d. Heimat: Paraguay. Coll. Foerster. $ unbekannt. 1) Das von mir s. Z. über den Gattungswert der Zahl der Brückenquer- adern Gesagte bezieht sich hauptsächlich auf Studien an Gomphiden. Es ist, wie Calvert gezeigt hat, richtig, daß die Zahl dieser Adern bei Libellulinen sehr konstant sein kann, z. B. vergleiche Micrathyria und, Erythrodiplax. Bei Gomphiden ist diese Zahl variabel und beträgt die Differenz in den beiden Vorderflügel bei einem und demselben Tier bisweilen 3. 2. Heft 74 F. Förster: Ammogomphus perditus n. sp. dad. Körperlänge 59 mm, Abdomen ohne Appendices 43%,mm, obere Appendices 2 mm, Hinterflügel 35 mm, Pterostigma 6 mm lang, 1 mm breit. Flügel hyalin mit schwarzem Geäder. Costa vorn hellgelb, am Unterrande mit glänzend schwarzen Dörnchen besetzt. Ouer- adern in Subcostal- und Medianraum gelb, gegen das Flügelende wieder dunkler. Arculus und Basis seiner Sectoren ebenfalls heller. Submedianraum kaum merklich gelb getrübt. Färbung die gewöhnliche südamerikanischer Gomphoides- Arten. Kopf vorn rein schwefelgelb. Stirn oben wellig, an dem Hinterrande ein brauner medianer Fleck. Scheitel braunschwarz, hinter den Ocellen ein Büschel weißlicher Haare. Hinterhaupt oben gelb. Prothorax ganz braunrot. Thorax schwefelgelb. Rot- braun sind: schattenartige Felder im Interalarsinus, eine nach unten dreieckig erweiterte Medianbinde der Vorderseite, beide durch die Carina gelb geteilt. Eine längliche Ovalbinde, oben schräg mit der Kielkante des Antealarsinus verbunden, unten in halber Höhe des Thorax ab- gerundet endigend, ferner eine braune Humeralbinde und zwei Seitenbinden über die Nähte. Basis der Costa mit einer braunen Tuberkel, in der Mitte ein gelber erhabener Punktfleck. Zwischen den Vorderflügeln drei gelbe Felder, zwischen den Hinterflügeln eine gelbe Tuberkel. Übrige Thoraxoberseite grünlich. Abdomen: Segment 1 oben mit gelber Basis, sonst schattenhaft rotbraun. Segment 2 oben gelb, ebenso die halbkreisförmigen, am Rande fein gezähnten Ohrchen, auf der hintern Hälfte ein brauner Sattel, bei Segment 3—7 das letzte Drittel schwarz, die Mitte mit schwarzem Ring, Segment 8 und 9 oben fast ganz schwarz, gegen die Basis schattenhaft. Segment 10 bis auf die Artikulationen gelb. Obere Appendices gelb, untere schwarz. Beine kurz. Tibien der Hinter- beine halb so lang als die Schenkel, Tarsen %, der Tibien. Be- dornung kurz. Schenkel bis fast zur Basis gelb, Tibien und Tarsen schwarz. Heimat: Sapucay, Paraguay, 21. 2. 1905. 12. Einer Gomphoides sehr ähnlich, aber durch die langen untern Appendices leicht kenntlich. © unbekannt. Indische Gomphiden. Die indischen Gomphiden hat neuerdings E. B. Williamson zusammengestellt!) und auch eine Analyse der Gattungen gegeben, soweit es das etwas geringe Material und die Sprödigkeit der Gomphiden gegenüber der Systematik erlaubte. Die folgenden Bemerkungen mögen zur weitern Klärung dienen. 1) Dragonflies of Burma (Proceedings oi the United States National Museum, Vol. XXXII, p. 267—317. Wash. 1907. Beiträge zu den Gattungen und Arten der Libellen. 75 Onyehogomphus. Die stark nach unten gebogenen oberen Anhängen der Onycho- gomphus-Männchen bilden bei einem Teil der Arten mit dem untern, gleich langen, stark nach oben gebogenen, einen geschlossenen Kreis oder ein Oval (Cyclicornes). Hierher gehören O. geometricus De Haan, biforceps De Selys, camelus De Selys. Bei gleicher Bildung der obern, aber um die Hälfte kürzern Anhänge ragen die obern gemsengehörngleich nach unten über die untern weit hinaus (Capricornes). Hierher gehört O. Genei Selys aus Westasien und Onychogomphus capricornis n. sp. aus Hochmalakka. Bei diesen Gruppen erfolgt die Krümmung der Anhänge in der Verticalebene. Eine dritte Gruppe zeigt ein geringes Bestreben zur Krümmung der obern Appendices in der Verticalebene, die Krümmungstendenz erfolgt stärker in der Horizontalebene (Planicornes). Hierher die paläarktische Gruppe des O. forcibatus mit gleichlangem oder längerem unteren Anhang (Europa und Asien) oder nur halb so langem unteren Anhang (Japan nach Süden über Hainan bis Tonkin reichend). Zur ersten Abteilung der forcidatus-Gruppe zählt O. forcidatus, uncatus usw. Zur zweiten O. Thomassoni Kirby. Eine weitere Gruppe oder vielmehr ein Bindeglied zwischen Cyck- cornes und capricornes einerseits und Planicornes anderseits bildet die Gomphidenart, die ich unter zu Grundlage der Appendices- einteilung als Heterogomphus naninus aus Tonkin beschrieben habe. Ich glaube aber, es ist das Beste, nach dem Vorgange Williamsons, dem Geäder mehr Wert beizumessen als der Appendicesform und den naninus zu Onychogomphus zu stellen, wohin er besser paßt als zu seinen großen Verwandten mit reicherer Entwicklung des Kleingeäders. Die untern Appendices sind nur etwa 1% der obern, die obern wenig gekrümmt, ebensoviel nach außen wie nach unten. Sie berühren sich also am Ende nicht (Onychogomphus naninus F. statt Heterogomphus nanınus F.). Burmagomphus, Gomphus und Onychogomphus. Bei Burmagomphus und Gomphus entspringt nach Williamson A2 im Hinterflügel nahe der Mitte der Unterseite des Subtriangu- lum (l., 1. c.), bei Onychogomphus nahe oder bei der Innenecke des Subtriangulnm. Gomphus und Burmagomphus unterscheidet der genannte Autor durch die Zahl der Postanalzellreihen, vom Subtriangulum bis zum Hinterrand des Flügels gerechnet. Burmagomphus hat drei Zell- reihen, Gomphus vier oder mehr. Nach Ris!) soll es ein besseres Merkmal des Genus Burmagomphus geben als das genannte, näm- lich das Discoidalfeld soll im Vorderflügel schmal sein zwischen parallelen M4 und Cui und erst distal vom Niveau des Nodus drei Zellreihen aufweisen. Diese Erörterungen werden alle hinfällig 1) Odonaten von Java und Krakatau (Tijdschrift voor Entom D,, LV, 1912. 2. Heft 76 F. Förster: durch den Bau des Netzwerkes beim weiblichen Insekt. Ich besitze von B. vermicularis je ein Pärchen von Tonkin und Hoch-Malakka. d, 9. Malakka: Zahl der Postnodalzellreihen hinter dem Subtriangulum im Hinterflügel: 3. Die drei Zellreihen des Discoi- dalfeldes beginnen ungefähr eine Zelle distal vom Nodus (im Vorderflügel). d, 2. Tonkin. &. 3 Postanalzellen, 2 4—5. Beim $ beginnt das Discoidalfeld mit drei Zellreihen etwa zwei Zellen distal vom Nodus, beim Q im Niveau des Nodus. Gomphus (Malayogomphus n. g.) semiteres n. sp. von Java. d. 3 Reihen Postanalzellen. 9. 4 Reihen. d. Schon %, Zelle proximal vom Nodus 3 Zellreihen. 9. Schon 11% Zellen vor dem Nodus 3 Zellreihen. Das Gesetz dürfte also für die vermicularis-Rassen allgemein lauten: Die Zellvermehrung ist eine Funktion der Größe der Rasse und Art. Das Hauptmerkmal der Gattung Burmagomphus dürfte in dem grazilen Körperbau bestehen, vereint mit einer geringeren Entwickelung des Geäders und in der geogr. Verbreitung. Der Burmagomphus von Hochmalakka kann höchstens als eine kleinere Rasse des vermicularis betrachtet werden. Die obern App. anales des $ sind etwas stumpfer und breiter zugespitzt als die vom Tonkininsekt. Beim 2 fehlt die auf das basale Drittel des Flügels beschränkte gelbliche Färbung des vermicularis R. M. Er soll daher den Namen B. vermicularis Williamsoni führen. (Camp Jor 89, coll. A. Grubauer.) Wie stellt sich nun die Variabilität der vermicularis-Rassen zu den von E. B. Williamson gegebenen trennenden Merkmalen von Anormogomphus und Burmagomphus ? Es hat eine Zellreihe in dem Niveau des innern Endes des Pt. die Gattung Anormogomphus zwischen M1 und Mia im Vorder- flügel, die Gattung Burmagomphus aber deren zwei. Beim vermi- cularıs & beginnt die Zweiteilung schon 2 Zellen vor dem innern Ende des Pt., beim Q 4 Zellen vorher, bei Rasse Williamsoni & 1 Zelle vorher, 2 2 Zellen, bei Williamsons Burma-Type $ 2 Zellen vorher. (Die Burmatype dürfte Mittelform zwischen den Tonkin- und Hochmalakkaextremen sein.) Bei semiteres beginnt die Zwei- teilung beim & erst 2 Zellen nach Beginn des Pt., beim 2 1 Zelle früher. Semiteres wäre also ein Anormogomphus. Aber nach De Selys hat Anormogomphus als einziger Gomphus im männlichen Ge- schlecht einen gerundeten Analsaum der Hinterflügel, etwas, was sonst das Kennzeichen der Gomphus-Weibchen ist. Trotz der Ahn- lichkeit der Appendices anales mit derjenigen von A. heteropterus kann ich vorderhand die beiden Spezies nicht in eine Gattung vereinigen, es müßte dem A. heteropterus auf einen Zwitter ge- gründet sein, was nicht wahrscheinlich ist, da sich ähnliche Ver- hältnisse, wie schon De Selys bemerkt, auch bei den Cordulinen Beiträge zu den Gattungen und Arten der Libellen. RT feststellen lassen?). Verlauf von Cu.2: Bei Anormogomphus endigt Cu2 im Vfl. unter dem Nodus, bei Burmagomphus vor dem Nodus (Williams). Vermicularis: $ unter dem Nodus, Q eher etwas nach dem Nodus. Williamsoni d. Kaum vor dem Nodus, @ deutlich unter dem Nodus. Durmatype $ vor dem Nodus. Semiteres deutlich vor dem Niveau des Nodus. Damit bleibt als einziger Wert des Genus Anormogomphus der nicht excavate Analraum des d im Hinterflügel. Gleichzeitig geht aus unserer Darstellung hervor, daß sich die Gomphidengattungen durch solche kleine Längen- differenzen im Kleingeäder nicht abgrenzen lassen. Dagegen besitzt Anormogomphus kürzere und relativ breitere Flügel als Burma- gomphus und daher stärker gebogene Sectoren. Eine stichhaltige Abgrenzung der Gattung Burmagomphus von Gomphus wäre also noch der Zukunft vorbehalten, falls sie möglich sein sollte. Gomphus (Malayogomphus) semiteres nov. Sp. Länge des Körpers $ 54 mm, 2 49 mm. Länge des Abdomens mit Appendices $ 44 mm, $ 39 mm. Länge eines Hinterflügels d 34, © 38 mm, des Pterostigma 3 mm, dessen Breite %, mm. Flügel hyalin mit schwarzem Geäder und braunschwarzem Pt., auch die Costa vorn schwarz. 16 Ang. im Vorderflügel, 11 Psq. In dem Brückenraum 7 Queradern. Unterlippe gelb, der Mittellappen in der vorderen Hälfte - schwarz und wie die Oberlippe an Vorderrand mit langen rost- braunen Wimpern versehen. Oberlippe und Gesicht schwarz, etwas glänzend. Oberlippe in der obern Hälfte mit zwei queren, genau rechteckigen gelben Flecken. Wangen gelb. Stirn mit zwei queren gelben, blasig aufgetriebenen Oberseitenhälften, die in der Mitte durch eine Längsfurche von mattschwarzer Farbe ge- trennt sind. Prothorax, Thorax und Abdomen schwarz, die beiden ersteren samtig. Folgende Zeichnungen sind schwefelgelb: Am Vorderrand des Prothorax eine feine Randlinie, die Seiten des Hinterrandes und zwei gelbe mediane, durch einen Einschnitt fein getrennte Tuberkel. Eine feine gerade Antehumeralbinde des Thorax, die den Oberrand nicht ganz erreicht und etwas schräg zu ihr von unten und außen nach oben und innen eine Querbinde, auf deren Mitte die obere Binde gerichtet ist, ohne sie ganz zu erreichen. (Umgekehrtes T.) Ferner die mediane Carina der Thoraxvorder- seite im Antealarsinus schon beginnend, aber nur im obersten Achtel vorhanden. Auf der Oberseite die Flügelbasis- und Inter- alartuberkeln gelb. Der mediane Kiel der Vorderseite des Thorax beginnt oben mit einem kleinen Zahn. Das schwarze Feld der Thoraxvorderseite endigt seitlich etwas hinter der Mitte der Vorder- flügelbasis. Dahinter sind die Thoraxseiten gelb, mit einer inter- alar gestellten schwarzen Strieme und einer solchen unter der Basis und zwar bei der Costa der Hinterflügel befindlichen. 2) Außerdem ist das Pt. von Anormogomphus gestielt, das von sem?- teres nicht. 2. Heft 78 F. Förster: Hinterecken des Thorax etwas schwarz angeraucht. Segment 1 des Abdomens oben gelb, das zweite Feld in der Mitte beiderseits eingeschnitten, Segment 2 mit einer Medianlinie, die an der Basis etwas dreieckig erweitert ist und ebenso in der Mitte eine ungefähr ovale Erweiterung zeigt, aber nirgends so, daß der lineare Charakter der Zeichnung verloren geht. Auf Segment 3 noch eine Spur der gelben Linie, in der vorderen Hälfte, übriges Abdomen schwarz. Obere Appendices anales schwefelgelb, mit schwarzen untern Kanten und feinem schwarzem Spitzchen. Untere oben braun, unten schwarz. Öhrchen des 2. Segmentes halbkreisförmig, am Rande ungezahnt. Abdomen sehr dünn, von Segment 8 an nach hinten zu erweitert, aber kaum mehr als die Basis. Segment 10 etwa doppelt so breit als die Basis des 8. Segmentes, letztere sowie das 9. und 10. Segment an der untern Seitenkante fein, aber deutlich schwarz gewimpert. Segment 10 oben glatt, in der basalen Hälfte mit zwei flachen Höckern, die ihrerseits wieder mit viel- leicht 20 kleinen Zähnchen oder Wärzchen besetzt sind. Zwischen den beiden Höckern befindet sich eine flache kreisförmige Grube. An dieser Bildung dürfte die Art leicht zu erkennen sein. Obere Appendices anales von oben gesehen lanzettlich, schwarz, nach außen gebogen und in ein sehr feines gespreiztes Spitzchen endend. Untere ungefähr so lang oder kaum länger, lanzettlich, von den obern fast verdeckt, nach oben gebogen, am Ende mit rückge- krümmtem feinem Häkchen. Von der Seite gesehen sind die obern aus dreieckiger Basis lanzettlich gerade, am geraden Unter- rande mit etwa 7 Zähnchen, die untern sind etwas dünner, aber so fast biszum Endegleich breit und sehr schwach nach oben gebogen, daß das Endhäkchen gerade gegen die Basis des abgesetzten Enddörn- chens der obern zeigt. Beide Appendiceskaum so langals Segment 10, Vorderlappen des Genitalanhanges des 2. Segmentes in zwei dünne Hörnchen auslaufend, diese nach hinten fast ums Doppelte überragt von zwei fingerförmigen Teilen mit nach vorn gerichteten aufgesetzten Spitzchen, an der Basis mit dem Vorderlappen der Hamuli breit verbunden. Genitallappen kugelig aufgeblasen. Beine schwarz, die Oberschenkel des vordersten Paares mit einer gelben Längsstrieme auf der Außenseite, die Oberschenkel des hintersten Paares bis zur Basis des 3. Abdominalsegmentes reichend. Q wie das & gezeichnet. Q Obere Appendices anales gerade fein lanzettlich, so lang als Segment 10, schwarz. Unterer Teil des Anhanges kegelförmig abgestumpft, fast so lang als die obern Appendices, die zwei Scheidenanhänge lorbeerblattartig, die Basis von Segment 10 nicht ganz erreichend. Heimat: Pelabuan Bai, West-Java. Typen 1 $, 2 22 in meiner Sammlung. Burmagomphus Jacobsoni Ris, von Samarang, hat die obere App. anales am Ende fast Tförmig erweitert, ist also sehr von unserer Art verschieden. Beiträge zu den Gattungen und Arten der Libellen. 79 Malayogomphus nov. gen. De Selys hat die Gattung Anormogomphus auf die Bildung des Analrandes der Hinterflügel des $ gegründet. Der Analrand der vorstehend beschriebenen Gomphus-Spezies ist nun sehr merk- würdig gebaut. Die innere Randader des Analdreiecks läuft unter 45° schräg nach außen und hinten. Die äußere Grenzader trifft bei Verlängerung nach vorn gerade die 2. Ang. Der hintere Teil des Analrandes bildet die geradlinige Verlängerung der äußern Grenzader des Dreiecks. Der Analrand wird dadurch nicht excavat oder concav gebogen, sondern geknickt. Eine weitere Merkwürdig- keit ist dann die, das die äußerste der beiden Vorderzellen des dreizelligen Analdreiecks ihre größte Ausdehnung von innen nach außen erhält, und nicht von vorn nach hinten, wie bei den ver- wandten Gattungen. Burmagomphus Jacobsoni Ris ist gleichfalls sehr merkwürdig, da das Analdreieck zwar normal geformt, aber ungeadert ist. Am meisten stimmt Malayogomphus mit Microgomphus überein, dessen innere Grenzader auch auf die 2. Ang. gerichtet ist, mit fast qua- dratischer vorderer Außenzelle. Anisogomphus, mit der die Gat- tung bezüglich des nicht gestielten (braced) Pt. übereinstimmen würde, hat die gewöhnliche Form des Analdreiecks. Typus Malayo- gomphus semiteres m. (Gomphus s. a.) Vorkommen: Java. Onyehogomphus capricornis n. Sp. d ad. Körperlänge 41 mm, Länge des Abdomens incl. Appen- dices 30 mm, letztere allein 3 mm. Länge eines Hinterflügels 24 mm, des Pt. 3 mm. Flügel hyalin mit schwarzem Geäder. Costa vorn hell (gelb- lichgrau). Pt. tiefschwarz. Analdreieck vierzellig. Hinter dem Nebendreieck bis zum Rande 4 Zellreihen. Die nächste Querader hinter der Subtrigonalzelle entspringt im Hinterflügel aus der Mitte der Hinterseite der genannten Zelle. Im Vorderflügel ent- springt die Ouerader etwas neben der Mitte im rechten Flügel, während im linken Flügel 2 Queradern aus der Hinterseite des Subtrigonum ihren Ursprung nehmen, diese Seite ungefähr in drei gleiche Strecken zerlegend. Vorn 12 Ang., 7 Psq. Körper ziemlich kräftig. Unterlippe blaßgelb, die Kiefer schwarzglänzend. Gesicht blaßgelb, die Oberlippe fein schwarz gerandet, vorn in der Mitte flach ausgebuchtet und dort fast ganz gelb, die Basis aber mit breiter braunschwarzer Querbinde. Wangen blaßgelb, ihr Innenrand schwarz. Über den Nasus ein brauner unscharfer Fleck, die Seiten freilassend. Stirnbasis glänzend schwarz, die Oberseite mit zwei fast dreieckigen blaßgelben Flecken, welche in der Mitte fein furchig unterbrochen sind. Diese F urche geht nach hinten in ein schwarzes Dreieck über. Hinterhaupt mit gelber Ouerbinde auf der Oberkante, von Auge zu Auge reichend. Prothorax schwarz. Thorax dunkel rötlichbraun, das gelbe mesothoracale ‚‚Collier‘“ in 2. Heft 80 F. Förster: der Mitte sehr fein unterbrochen. Über die Mitte jeder Thorax- Vorderseite eine breite kurze schräge Antehumeralbinde, welche nach den Außenenden des Colliers gerichtet ist, aber weder diese, noch den Antealarsinus erreicht. Letzterer in der Mitte gelblich, ebenso oben 5 Interalartuberkeln, die Flügelwurzeln aber fast gänzlich dunkelbraun. Thoraxseiten rotbraun, unter jeder Flügelwurzel eine breite gelblichgrüne Binde. Abdomen schwarz, die Mitte von Segment 1 aber nur undeutlich, sonst gelbbraun, ebenso eine Längsbinde von Segment 2 von fast ovaler Form, ferner sind gelb die basale Hälfte von Segment 3—7, 8—10 schwarz bis auf die Artikulationen. Seiten von 8—9 etwa um 1% ihrer Höhe erweitert, an der Basis des 8. Segmentes ein runder Punktfleck gelb, bei 9 die Basis der Seite und die Erweiterung gelb. Seiten von Segment 10 ganz schwarz. Abdomen von der Mitte von Segment 7 an erweitert, 8—10 fast gleich breit, kaum breiter als die erweiterte Basis des Abdomens, etwa doppelt so breit als Segment 6. Obere Appen- dices anales gemshornartig nach unten gebogen wie bei O. lineatus, aber stärker und gleichmäßiger. Auch der untere Anhang ist fast wie in De Selys Monographie von lineatus abgebildet. Beine schwarz und rötlichbraun, die Oberschenkel aller und die Außenseite der Tibien der vordern gelb. Oberschenkel des hintersten Paares etwa bis ans Thoraxende reichend. Öhrchen des 2. Segmentes oben gelblich, am Rande gezähnt. Penisnapf von der Seite gesehen fast kreisförmig, stumpf zugespitzt, der Hamulus ein gerader stumpfer Dorn von derselben Höhe, Penis- ende mit zwei feinen, nach vorn eingerollten Borsten. Heimat: Camp Jor, Hochmalakka (Albert Grubauer), 1 & in meiner Sammlung. Von lineatus durch die Zeichnung des Prothorax und geringere Größe verschieden, vielleicht aber eine Rasse dieser in Nepal lebenden Art. Maerogomphus rivularis n. sp. d ad. Körperlänge 74 mm (inkl. App. anales, wie immer bei meinen Messungen). Abdomen 56 mm. Länge eines Hinterflügels 43 mm, des Pt. vorn 4 mm, hinten 5 mm. Breite eines Hinterflügels beim Nodus gemessen 11 mm. Flügel hyalin mit schwarzem Geäder. An der Basis eine Spur einer brauner Trübung, etwa 1 mm weit, in Subcostalraum und Cubitoanalraum (Medianraum) etwa 11% Zellen weit. Pterostigma schwarz, fast %, mm breit, seine innere Grenzader nicht verlängert. Vorn 21 Angq., 11 Postnodales. Von der Basis bis Nodus sind es 24, von Nodus bis Pt. 14 mm. Die Verlängerung der Nodalquerader endigt vom Niveau des Nodus nach außen nach 3, meist 2 Zell- längen,: unregelmäßig in einem der Vorderflügel nach 3. Gesicht schwarz. Blaßgelb sind: zwei quere ovale Makel an der Basis der Oberlippe, der Raum zwischen diesen und dem Augenrand, und zwar aus einem großen dreieckigen Fleck und einem nur 4, so Beiträge zu den Gattungen und Arten der Libellen. s1 großen ovalen Punktileck gebildet. Letzterer an das Auge angren- zend. Eine dreieckige Makel auf jeder Ecke des Nasus. Eine in der Mitte, besonders hinten, eingeschnürte quere Binde auf der Stirne längs der Vorderkante, ferner eine quere Binde dicht hinter den hinteren Ocellen, etwa so breit als das schwarze Hinterhaupts- trapez. Prothorax, Thorax und Appendices anales dunkler gelb. Prothorax schwarz, die Basis und der Hinterrand gelb gerandet. Thorax vorn schwarz. Jederseits des Mittelkieles eine %, mm breite gelbe Antehumeralbinde. Diese ist kurz vor der Basis schwach nach innen gebogen und dort hufartig verbreitert. Der Antealar- sinus rinnenförmig bis zur Mitte herab verlängert, die Rinne gelb. Oberseite in der Mitte breit gelb, ebenso auf den Thoraxseiten eine vorn 2 mm, hinten 3 mm breite Binde unter jeder Flügelwurzel. Jede Binde durch schwarz von einer gelben Makel über die Hälfte des vorderen und mittleren Beinepaares getrennt. Zwischen den beiden breiten Binden, etwas näher der hintern, eine dritte gelbe Binde. Diese ist ein Drittel so breit als die vordere und reicht nach unten nicht ganz bis zum Stigma. Abdomen schwarz. Segment 1 mit einem gelben Dreieck, welches den Hinterrand zur Basis hat und nach vorn bis zur Mitte reicht. Segment 2 und 3 mit einer gelben Längsbinde. Auf 2 ist sie doppelt so breit als auf 3, auf Segment 4 nur noch am Anfang und Ende angedeutet, auf Segment 5 nur noch vorn angedeutet; Segment 6 ganz schwarz, Segment 7 nur an der äußersten Basis schwarz, dann fast die vordere Hälfte gelb. Segment 8—10 schwarz. Seite von Segment 1 fast ganz gelb, bei Segment 2 bis zum Ohrchen (inclus.), außerdem eine gelbe Makel am Hinterrande. Von Seg- ment 3 an jederseits ein gelber Basalfleck, etwa !/,—!/, der Segment- länge einnehmend, bis Segment 6, bei Segment 8 nimmt er ein Drittel der Länge ein, bei Segment 9 und 10 ist er nur spurenweise vorhanden. Von Segment 7 ab ist das Abdomen erweitert bis zum Ende von 8, fast so stark als an seiner Basis. Segment 9 nur %, so breit als 8, nach hinten kaum verjüngt und vor dem Hinter- rande schwach eingeschnürt. Segment 10 von oben gesehen recht- eckig. Segment 7 ist 5%, mm lang, das 8. 4 mm, das 9. 7 mm, das 10. 11, mm. Segment 8 am Hinterrande 3 mm breit, Segment 9 2 mm. Appendices anales so lang als Segment 10, die obern von oben gesehen gabelig geteilt, der innere Gabelast noch etwas nach unten hängend. Er hat auf der Innenseite einen dreieckigen Zahn. Seine obere Hälfte sieht aus, als ob sie um 180° gedreht wäre, wodurch nach außen an ihrer Basis ein weiterer Zahn gebildet wird. Die abgedrehte Spitze ist braun, das übrige gelb. Unterer Anhang schwarzbraun, gabelig, die Äste einfach gespreizt, so lang als die äußern Gabeläste des obern Anhanges. ' Von der Seite ge- sehen sind sie fast gerade, schwach nach oben gebogen. Öhrchen fast kreisförmig, die vordere Hälfte außen waulstig gerandet, die hintere fein gezähnt, oben gelb, schwarzbraun ge- randet. Beine schwarz, die Hüften gelb gefleckt. Die Schenkel Archiv für Naturgeschichte 1914. A. 2. 6 2. Heft 82 F. Förster: der Hinterbeine reichen bis zur Basis von Segment 2. Genital- anhang mit zwei dornförmigen Hamuli jederseits, der vordere mit der Spitze hakig nach hinten gebogen, der hintere um 1 längere nach außen. Von der Seite gesehen sind beide lanzettförmig. Heimat: Than Moi, Tonkin (H. Fruhstorfer). Type in coll. m. Diese Art ähnelt sehr dem M. annulatus De Selys, aus welchem sie sich wohl entwickelt hat, ist aber durch die umgedrehten Spitzenhälften der Innenäste der obern Appendices anales leicht zu unterscheiden. Zur Gattung Sieboldius. De Selys beschrieb zuerst S. jadonicus, $ von Borneo, 9 von Japan. Später beschrieb er S. Albardae von China (Peking). Durch meinen japanischen Freund Uchidas erhielt ich S. Albardae von Tokyo. Die Sache ist nun so: Das 9 des S. japonicus von Japan war ein Albardae 9, das & von Borneo der echte S. japonicus, der gewiß in Japan fehlt. Ich erhielt letzteren auch von Sumatra, Padang Pandjang, $$ und 22, genau mit der Abbildung des &$ in der „Monographie des Gomphides‘“ übereinstimmend. Folglich dürfte Krügers S. grandis von Sumatra synonym mit japonicus Selys sein. AESCHNIDAE. Limnetron debile Karsch Schon bei Aufstellung meiner Aeschniden-Gattung Limnetron aus Paraguay!) habe ich es als sehr wahrscheinlich bezeichnet, daß die Epiaeschna debilis Karsch?) ein Limnetron sei. Ich erhielt nun weitere Exemplare von L. antarcticum Förster aus den Tälern der brasilianischen Gewässer Rio Pedro (25. II. 1911) und Rio do Meje (19. III. 1911) und dabei auch das mir unbekannte 9. Bei diesem ist die Ventralplatte des 10. Segmentes mit 4 Spitzchen versehen, wie es Karsch von E. debilis angibt. Ich trage nunmehr kein Bedenken, antarcticum Förster als Rasse zu debile Karsch zu ziehen, da die brasilianischen Stücke nur wenig größer als die Type sind, sonst kaum verschieden?). Wie Limnetron, so fehlt auch die E#. debilis K: in R. Martin ‚‚Aeschnides“ in ‚Collections de Selys‘. Ich finde aber, daß R. Martins Gattung Subaeschena 1909 mit Limnetron m. 1907 identisch ist, so daß der unschöne Name Subaeschna hinfällig wird. Limnetron francescum R. M. ist nur eine größere Rasse von L. debile Karsch und stammt aus Surinam. 1) Dr. F. Ris: Hamburger Magalhaensische Sammelreise. ?2) Entomol. Wochenblatt, Jahrgang XXIV, 1907. 3) Entomol. Nachrichten, Jahrgang XVII, 1891, Nr. 18. \ *) d. h. bei antarcticum ist der obere Appendia am Ende nach innen etwas verbreitert, mit deutlich nach außen abgezweigtem feinern End- dörnchen. Bei debile ist er fast gerade keulenförmig, die Spitze gerade. Beiträge zu den Gattungen und Arten der Libellen. 83 Tetracanthagyna Die Arten dieses Genus sind plagiata, vittata, Waterhousei mit rotem Oberschenkel inkl. der Basis und schwarzen Tibien und Tar- sen, während zwei weitere Spezies, brunea und Degorsi, ganz rote Beine besitzen. Mac Lachlan hatte irrtümlich Waterhousei zur zweiten Gruppe gestellt, wie er L. Krüger mitteilte (dieser in ‚Die Odonaten von Sumatra‘, pag. 321, Stett. entom. Zeit. 1898). Diese Note ist Herrn R. Martin (Coll. Zool. du Baron E. de Selys) entgangen, denn er gibt die erste (unrichtige) Einteilung MacLach- lans. Dr. F. Ris (Libellen von Sintang, Borneo (Annales d. 1. Soc. Ent. de Belgique, t. LV, 1911) hat, wie es scheint, Krügers Be- merkung auch übersehen, denn er spricht gar nicht von Water- housei und möchte sogar vittata und plagiata vereinigen. R. Martin hat meine Toaeschna fontinalis von Tonkin mit T. Waterhousei vereinigt. Wie er angibt, besitzt er in seiner Sammlung drei In- dividuen dieser Art aus Tonkin, welche wohl wie mein Stück von Fruhstorfer stammen. Leider vergißt er zu sagen, ob auch ein 9 dabei ist, sodaß die Zugehörigkeit von fontinalis und Waterhousei sichergestellt ist. Da ich das Q von Toaeschna nicht besitze und bis heute noch keine vergleichende Beschreibung der beiden Ge- schlechter existiert, so bin ich vorderhand nicht imstande, die Sache klar zu stellen, umso weniger, als meine fontinalis-Type vor mehrern Jahren nach Brüssel gesandt wurde, zusammen mit der von R. Martin gar nicht erwähnten Gynacantha convergens m. aus Paraguay und andern Arten, um für die ‚Collections zoolog.“ abgebildet zu werden, und noch nicht wieder zurückgegeben ist. Tetracanthagyna sumatrana. (T. Waterhousei sumatrana n. sbsp.) Qad. Länge des Abdomens 55 mm, eines Hinterflügels 61 mm. Kopf wie bei Waterhousei, aber beim Thorax eine von innen nach außen schräge bis zum Grunde reichende feine blaugrüne Binde. Thorax braun mit einer blaugrünen 1%4 mm breiten, fast interalar gestellten Seitenbinde. Von einer zweiten Binde sehe ich nichts, vielleicht ist sie erloschen durch das Trocknen. Vorn 34 Anteno- dales, 25 Postnodales. Geäder und Pt. schwarz, letzteres 21, mm lang. Flügel hyalin, ganz braun getrübt, Subcostalraum bis zur 1. Querader schwarz, Costal- und Subcostalraum bis Nodus dunkler braun. Zellen zwischen den beiden Sectores trianguli eine Reihe bildend, d. h. die erste Zelle in einem der Flügel gteilt, im andern einfach. 9. Segment oben am Ende mit einem kleinen Mittelkiel, aber ohne einen starken spitzen Zahn, wie in Waterhousei haben soll. Oberschenkel rot, Tarsen und Tibien schwarz. Sonst wie Water- housi. — Ich bin gespannt, wie das $ aussehen wird und wie dessen Vergleich mit dem Borneo-Männchen ausfällt, besonders in bezug auf die Appendices anales. Heimat: W.-Sumatra, Pandang, Pandjang. (Type in coll. m.) 6* 2. Heft 84 Embrik Strand: Zoologische Ergebnisse der Expedition Zoologische Ergebnisse der Expedition des Herrn G. Tessmann nach Süd -Kamerun und Spanisch-Guinea. Lepidoptera. IX. (Kurze Mitteilungen über Arten verschiedener Familien.) (Taf. I—IV.) Von Embrik Strand. Fam. Sphingidae. Im I. Teil dieser Arbeit (Arch. f. Naturg, 1912, A. 6, T. II, Fig. 4) ist unter dem Namen Hippotion osiris Dalm. eine Sphin- gidenraupe abgebildet worden, die wie im V. Teil (Arch. £. Naturg. 1913, A. 2, p. 26) berichtigt worden ist, in der Tat nicht dieser, sondern einer unbekannten Art angehört. Die sich auf letztere beziehende, zu der angegebenen Figur (T. II, Fig. 4 in 1912, A. 6) also gehörende Beschreibung in Teßmann’s Notizen lautet wie folgt: „Raupe mittelgroß, 4. Ring seitlich verdickt und einziehbar, olivengrün, seitlich grauer Längsstreifen, sowie über den Luft- löchern, Ring 6—10 schräge dunkelgraue Ouerstreifen, am 4. und 5., sowie 11. Ring mehr fleckartig und einen wenig bläulichen Kern zeigend. Horn groß, gekrümmt, hell mit rötlicher Punktierung, Ring 1—4 mehr grau, quergestrichelt, 1. Ring oben mit dunklerem Streif, der in der Mitte sich teilt. Kopf olivengrün. Die Raupe lebt August an einem Halbstrauch Abuin. Puppe grau, etwas feinfleckig, ohne besondere Abzeichen, ohne Rüsselscheide (Schmetterling Nr. 3010, Alen, 5. IX.).“ Fam. Lymantriidae. Argyrostagma niobe Weym. 8 Ex. von ‚„‚Spanisch-Guinea‘“, Alen 16.—31. X., Nkolentangan 6. XII u. 7. I., Mokundange, 10.—27. VII u. 1.—15. VI., Bibundi, 1.—15. I. u. 28. IX. Laelia fracta Schaus u. Clem. Ein $ von: Mokundange, 27. VI. 05, ‚in meinem Zimmer“. Von der Originalabbildung dadurch abweichend, daß der braune Längsstreifen der Vorderflügel wurzelwärts stark verkürzt ist, so daß er nur noch in der Apicalhälfte deutlich zu erkennen ist, die Grundfärbung der Vorderflügel ist mehr grau, an der Unter- seite sind sie im Saumfelde und am Vorderrand leicht gebräunt; die Hinterflügel unten mit gelblicher Saumlinie und gelblichen Rippen. Oecura goodi Holl. Un. von Alen, 16.—30. XI. des Herrn G. Teßmann nach Süd-Kamerun und Spanisch-Guinea. 35 Crorema sulphurea Möschl. 7 &: Bibundi, 30. X. 04; Bakoko u. Bassagebiet, Umgebung von Edea 11. IX. 05, Alen, 17. IX., 2. X., „Spanisch-Guinea“. 6 2: Alen, 1. X. 06, aus Raupe, Bibundi, 30. X., 2. XI., Nko- lentangan. Ein am 1. X. 06 geschlüpftes 2 von Crorema sulphurea Möschl. kam aus einer Puppe, die von Herrn Teßmann als ‚braun, dicht hellbraun behaart, in schwarzem Gespinnst‘‘ beschrieben wird; die Raupe war ‚federartig schwarz dicht behaart“. Lymantria vacıllans WIK. 1 2: „Spanisch-Guinea“. Naroma lignifera WIk. 1 &: Bibundi, 16.—30. IV; 1 2 von Moliwe bei Victoria, 12.—14. XI. und Bibundi, 16.—31. XI. Stracena fuscivena Swh. Un. von Bibundi, 1.—15. XI. Stracena promelaena Holl. Un. von Bibundi, 1.—15. XII. 04. Soloe trıgutta WIK. 1 &: Mokundange, 10.—27. VII; 1 2 von Bibundi, 15.—30. IV. und eins von Alen, 16.—31. VIII. Soloe guttivaga WIk. 1 &: Bibundi, 16.—31. XII, 1 2 ebenda, 16.—30. XI. Argila basalis WIk. Je ein Unikum von Alen, 29. X. und Bibundi, 1.—15. X. Pirga mirabilis Auriv. Unikum von: S.-Kamerun, Adschabe-Akom, 21.—23. III. Stilpnotia laba Schaus u. Clem. 1 8 von Alen, 16.—30. IX; 3 2 von Alen, 16.—31. VIII., 1.—15. VII. und ‚„Spanisch-Guinea“. M ylantria orestes Druce (xanthospila Plötz). 3 &: Bibundi, 1.—15. XI. und 16.—30. X., Alen, 1.—15. XI; je 1 2 von Bibundi, 1.—15. XI. und ‚Spanisch-Guinea“. Mardara (Lepasta) africana Holl. Un. von Nkolentangan. Nyctemera hesberia Cr. 1 2: Nkolentangan, 8. I. Nyctemera nerina Druce. 1 $ von Bibundi. Euproctis crocata H.-S. Je ein Ex. von Nkolentangan und Uelleburg. „Euproctis‘“ aurifrons Möschl. 2 8 von Bibundi, 16.—30. X. und 28. IX., 1 2 von Mokundange, 30. VII. 2. Heft 56 Embrik Strand: Zoologische Ergebnisse der Expedition „Artaxa‘“ apieibuncta Holl. Ein $ von: Alen, 18. IX. 06. In der Originalbeschreibung ist keine Größe angegeben. Vor- liegendes Exemplar hat eine Flügelspannung von 28 und Flügel- länge von 15 mm. Dasychira cameruna Aur. Un. von Makomo, Ntumgebiet, 22. IV. Dasychira albosignata Holl. 2 Ex., Nkolentangan, 9. XII. 07. Dasychira sp. Über die ersten Stände einer nicht näher bestimmten Dasy- chira berichtet Herr Teßmann: ‚Raupe im Habitus wie Orgyva, grau, und besonders an den vorderen Ringen braun, Kopf rotbraun, Ring 1 mit etwas längeren rötlichweißen Haaren, Ringe seitlich alle mit weißlichen Haarbüscheln. In der Mitte des 3.—6. Ringes wie bei Orgyra 4 rotbraune dichte Haarbürsten (schmutzig), dazwischen schwärzlich. Hintere Ringe in der Mitte rindenartig gefärbt, vorletzter Ring nach oben mit weißlichem Haarbüschel, seitlich ebenfalls etwas längere, weißbräunliche Haare, Kopf verhältnis- mäßig groß. Länge 2 cm. Die Raupe lebt an Rinden. Puppe in gelblichem Gespinst. (Schmetterling Nr. 1868 u. 1869, von Makomo, 20. April. Raupe Nr. 67,3a).‘“ Fam. Aretiidae. Die Raupe einer von Teßmann als ‚‚Spilosoma, weiß‘ bezeich- neten Art beschreibt er wie folgt: „2,5 cm lang, schwarz, seitlich und in der Mitte wenig gelblich gefleckt, Kopf und Ring 1 rot. Behaarung kurz, stachelig. Zwischen 1. u. 2. und 2. u. 3. Ring weiß, 10. u. 11. Ring, 12. an den Seiten weiß, letzterer auch mit weißer Behaarung, Füße braun; lebt an verschiedenen Pflanzen. (Schmetterling von Alen, 11. VI., Nr. 2109 u. 2110.)“ Herr Teßmann beschreibt wie folgt die ersten Stände eines „roten Bärs mit weißen Fühlern“: „Raupe. Typus: Spilosoma, graubraun mit dunklerer Rücken- linie. Behaarung ziemlich lang, aber nicht dicht. Haare in Büscheln besonders an den Seiten. Jedes Haar ist wieder behaart und macht deshalb die Raupe einen seidigen Eindruck. Kopf braun. Größe wie Spilosoma lubricideda L. Lebt an niederen Pflanzen (Winde usw.). — Puppe in einem Gespinst zwischen Blättern an der Erde. — (Schmetterling Nr. 1107 von Edea, 11. IX.)“ Fam. Noetuidae. Prodenia littoralis Boisd. 3 &: Bibundi, 1.—15. XI; 9 Q ebenda, sowie je eins von Alen, 8. VIII. und ‚„Spanisch-Guinea“. Amyna octo Gn. 2 9,1 8: Bibundi, 16.—30. X. des Herrn G. Teßmann nach Süd-Kamerun und Spanisch-Guinea. 87 Perigea africana Schaus u. Clem. Unicum von Buea, 15.—20. XI. Brithys (Glottula) pancratii Cyr. Je 1 Ex. von Uelleburg, VI—VIll. und Alen, Makomo, 1.—15. X. Callyna decora WIk. 2 3, 2 2: Alen, 10.—20. VII. u. 16.—31. XII. (8), 16.—30. IX. (2). Nyctibao macroßs L. Unicum von Bibundi, 1.—15. 1. Calliodes capensis H.-S. 2 &: Alen, 16.—31. VIII. u. 1.—15. VII, 1 2: Alen, 1.—15. IX. Cyligramma limacina Gn. 2 &: Mokundange, 1.—15. VI. und Nkolentangan; 1 ? von Bibundi, 16.—31. 1. Arcte maurus Holl. 5 &: Nkolentangan, 8. XII., XI. 07—V. 08; 6 2: Mokundange, 1.—15. VII, Alen, 16.—31. X., Nkolentangan, 20. I., „Spanisch- Guinea“. Caligatus angasii Wing Unikum von Bibundi, 1.—15. XI. Remigia archesia Cr. 4 &: Bibundi, X.—27. XI., Alen, 3. VIII., Spanisch-Guinea. — 12: Alen, 15.—31. VIII Chalciope frugalıs F. Je ein Ex. von ‚Spanisch-Guinea‘ und Bibundi, 16.—27. XI. Trigonodes hybpasia Cr. Unikum von Bibundi, 16.—30. X Grammodes (Fodina) benitensis Holl. Drei Ex. von Alen, 4.—31. VIII. Ophiusa saga Gn. (= ? croceidennis WIk.) Unikum von Nkolentangan, 25. XII. Ophiusa catocalina Holl. Je ein Ex. von Uelleburg, VI—VIII., „Spanisch-Guinea‘“ und Alen, 1.—15. XI. Ophiusa (Lagoptera) parallelepipeda Gn. Ein $ von „Spanisch-Guinea“. Ophiusa lienardi Boisd. 2 & von Mokundange, 1.—15. VI. Ophiusa ezea Cr. (= ? leona Feld.) 1 &: „Spanisch-Guinea‘. Plusia chalcites Esp. 2 & von: Bibundi, 1.—15. XI. und 16.—30. XI.; 3 2 ebenda 1.—15. XI. und 1.—15. IX. [ob Verwechslung statt X. 2]. 2. Heft 88 Embrik Strand: Zoologische Ergebnisse der Expedition Catephia sguamosa Wall. 3 Ex. von Bibundi, 16.—30., 1.—15. XI. u. 16.31. XI. Bareia incidens WIk. 1 2 von: Kamerun, Moliwe b. Victoria, 12.—19. XI., 1 & von: Bibundi, 1.—15. X. Thermesia irrorata F. Je ein Ex. von Nkolentangan, 27. XI., Alen, 16.—30. XI. und 3. VII. Ophideres divitiosa WIk. 2 &: „Spanisch-Guinea‘“ und Uelleburg, VI.—VIIl.;5 2 von: Mokundange, 10.—27. VII., „Spanisch-Guinea“, Nkolentangan, 18.77, Ophideres materna L. 1 & von Mokundange, 1.—15. VII., 1 2 Bibundi, 1.—15. XI. Ophioderes fullonica L. 2 Ex. von Mokundange, 1.—15. VII. u. 16.—30. VI. und eins von Bibundi, 16.—31. I. Xanthoptera allecta Schaus Unikum von Bibundi, 1.—15. XI. 04. Cosmophila erosa Hb. Ein Pärchen von Bibundi, 16. X.—15. XI. 04. Tarache perta Schaus Unikum von Bibundi, 1.—15. XI. 04. Aburina electa Karsch Unikum von Alen, 1.—15. X. 06. Hyblaea occidentalium Holl. Ein $ von Nkolentangan, 29. XII. 08, ein 2 von Alen, 1.—15. IX. 06. Toxocampa dedecora Holl. Von: Mwila Campo, 29. III. 06 liegen zwei Exemplare vor, die dieser Art sein dürften. Ihre Flügelspannung beträgt aber nur 33 mm. Tinolius aethiops Grünb. 6 &: Uelleburg, 15.—31. I.; Alen, 10. VIII., 16.—30. XI., 16.—31. X., „Spanisch-Guinea“. — 5 2: Alen, 1. 245, IX., 16. 31. X., 1.—15. VII.; Nkolentangan, 6. XII., 28. XI. Dunkle Eule. Die ersten Stände einer von Teßmann als ‚Dunkle Eule“ bezeichneten Art beschreibt er wie folgt: „Raupe (Taf. I, Fig. 2) 4,5 cm lang, mit 4 Paaren Bauchfüße, das erste Paar verkümmert, Gang daher gekrümmt. R.[ücken ?] graugrün, Rückenlinie durch- scheinend, 2 helle weißliche Seitenlinien und auf dem 4. ‚5. und 11. Ring weiße Flecke, davor dunklere schwarze. Seitlich jederseits 3 schwarze Flecke, über den Füßen hellere gebliche Linie. Kopf gelblichbraun. — Raupe in der Ruhe etwas gekrümmte Stellung, lebt an 5zackigem, langzackigem Blatt (ahornähnlich), frıßt am des Herrn G. Teßmann.nach Süd-Kamerun und Spanisch-Guinea. 89 Tage. — Puppe in ganz leichtem Gespinnst zwischen Blättern. (Schmetterling Nr. 2269, von Alen, 13. VII.)“ „Hadena‘“ sp. Die Raupe eines von Herrn Teßmann als ‚„Hadena-Art‘“ be- zeichneten Schmetterlings beschreibt er wie folgt: ‚Typus: Eulen- raupe. Raupe 3 cm lang, bräunlich fleischfarben mit wenig dunklerer Rückenlinie und jederseits 2 Seitenlinien. Am 4. Ring an der Seite oben je ein ziemlich großes schwarzes Auge mit gelblichweißem Ring darum. Kopf mit jederseits 2 schwarzen Längslinien. Die Raupe lebt auf dem Schmarotzer an Ölpalmen (Pfl. Nr. 15) ; scheint nicht häufig. Schmetterling Nr. 937, von Mokundange, 2. VII.“ „Nußbaumglucke“ nennt Teßmann eine Art, über deren ersten Stände er folgendes berichtet: „Raupe langgestreckt, 7 cm, schwach gelblich, grau und schwärzlich behaart, die ganze Raupe macht daher einen oiivenfarbigen Eindruck, besonders auf dem Rücken jederseits ein kleiner, etwas höherer Büschel, am 1. Ring jederseits 2 schwarze, oben weiße, kürzere Haarbüschel; Ring1 kaum behaart mit schwärz- licher Zeichnung; Kopf wie beistehend gezeichnet [mit 4—5 dunklen Längslinien]. Sie lebt an verschiedenen Pflanzen, besonders Nuß und verpuppt sich in einem von kurzen Haaren, die gefährlich brennen, bedeckten spindelförmigen Gespinst, an Stengeln oder Ästen. Bald löst sich (ein Faden am einen Ende) das Gespinst an der einen und an der anderen Seite los und schwebt dann nur hängend an einem kurzen Fädchen, das am Ast befestigt war; selten wird das Gespinst auch fest an der Unterseite von Ästen usw. angelegt. Schmetterling: Nr. 4, S. 30, braun, Oberflügel mit weißem Mittelpunkt, Nr. 2781, von Alen, 24. VIII.“ „Fuchsige Glucke“ wird eine Art von Herrn Teßmann genannt und wie folgt beschrie- ben: ‚Raupe 8—10 cm lang, überrötlicher, seitlich an den Ringen etwas silbern schimmernder Behaarung äußerst lang, seidig fuchsrot behaart. Kopf dunkelfuchsrot. Am Kopfe 2 kürzere Büschel wie bei voriger Nummer. Lebt an ‚abui‘ und anderen Pflanzen. Puppe fest an Stämmen und Ästen, Gespinst zäh. Schmetterling: Unterflügel in der Mitte mit Glasflecken, Nr. 2782, von Alen, 24. VIII.“ Als Spannereule, Gabelspannereule bezeichnet Herr Teßmann folgende „Raupe mit Schwanzhorn 5 cm lang, ohne 3,8 cm lang, von spannerartigem Wuchs, aber ohne Afterfüße, auf dem 8. und 9. Ringe Füße, auf dem 7. ein verkümmertes braunes Paar, Kopf und Körper ganz grün, Schwanzgabel dunkelbraun, in der Mitte nahe der Spitze hellerer Ring. — Puppe in der Erde. (Schmetterling Nr. 2083, von Makomo, 23. V.)“ 2. Heft 90 Embrik Strand: Zoologische Ergebnisse der Expedition Die auf Taf. I, Fig. 3—3b abgebildete Art beschreibt Herr Teßmann wie folgt: „Graue Spannereulenraupe mit rotem Leib. „Raupe 4,5 cm lang, nur mit 2 Paaren Bauchfüßen, schwarz, am Ende der Ringe ein gelblichweißer Streifen, am Anfang 2 gelb- lichweiße Flecken, gelbe Zeichnung vom 8. bis letzten Ring aus- gebreiteter, 4. u. 5. Ring mit je 4 schwarzen langen Schleifen, von denen das mittlere größere Paar sehr beweglich ist, Ring 6 und 7 mit je 4 weißlichen Schleifen, mit schwarzem Fuße. Kopf: Fig 3a schwarz mit weißer Zeichnung. Raupe lebt auf einem mit kantigen Stengel und Blattstielen versehenen Urwaldstrauch; ist nicht sehr häufig. Didi 2,5 cm lang, fuchsrotbraun, Hinterleibsringe goldig glänzend behaart, auf der Erde liegend. (Schmetterling Nr. 2180, von Alen, 4. Juli.)“ Fam. Uraniidae. Micronia erycinaria Gn. 5 Ex. von Alen, 16.—31. VIII. und 1.—15. XII., eins von Makomo (Campogebiet), 3 von Mokundange, 1.—15. VI. Micronia albaria Plötz (angulataria F.?). 12 Ex.: 10 von Alen, 1.—15. VII., 9.—31. VIII., 1.—15. XI, 1.—15. IX., 2 von Mokundange, 1.—15. VI. und 1.—15. VII. Micronia, mit tenella Wlk. wenigstens nahe verwandt. 11 Ex.: 8 von Alen, 1.—15. VII., 1.—15. IX., 9.—31. VIII, 2 von Bibundi, 1.—15. IX., 1 von Bakoko (Bassagebiet), 15.—27.1X. Fam. Geometridae. Die ersten Stände eines „Grünen Spanners“ beschreibt Teßmann wie folgt: „Raupe 2 cm (Taf. I, Fig. 4), braun, besonders auf dem Rücken weißlich vermischt. Ring 4 u. 5 mit wenig hervortretenden, Ring 6—8 mit etwas größeren seitlichen Höckern. Lebt an Strauch. Puppe fast frei in wenigen Fäden auf Blättern (Taf. I, Fig. 4a). Flügelscheiden und Unterseite nach oben schwarz begrenzt, dunkler, fast schwärzlich. (Schmetterling, Alen, 16. VIII., Nr. 2665.) Die ersten Stände eines von Tessmann als „Kakaoflechtenspanner“ bezeichneten Falters beschreibt er wie folgt: „Raupe mit drei hinteren Fußpaaren, spannerartig kriechend, hellgrün bis weißlich und ganz mit den Flechten des Kakaobaumes bedeckt, oft gleich einem Gebirge, grünlichweiß, 2 cm lang. Raupe in natürlichem Zustande, Tafel II, Fig. 5a, in entblößtem Zustande, Tafel II, Fig. 5b. Die Raupe sitzt am Stamme und den Zweigen der mit den gewöhnlichen fleckenartigen weißen Flechten überzogenen Kakao- bäume und ist in der Regenzeit sehr häufig (Sept. bes.) [wohl: insbesondere im September]. Bibundi. des Herrn G. Teßmann nach Süd-Kamerun und Spanisch-Guinea. 91 Puppe in einem eiförmig zugespitzten, birnförmigen Gespinst aus weißlicher Flechtenmasse, wahrscheinlich vom Körper, das an einem bis 2,5 cm langen F aden von der Unterseite der Äste oder Zweige herabhängt. Abbildung Tafel II, Fig. 5c. Schmetterling ebenfalls grau, sitzt an Kakaostämmen, sehr häufig (Nr. 56, 59, von Bibundi, 30. IX.)“ Hylemera (Girpa) circumdata WIk. 4 $: Jaundestat.-Simekoa, 1.—7. X., Makomo (Campogebiet), 16.—31. V., Alen, 16.—31. VIII. 1 2: Alen, 1.—15. X. Hoylemera tenera Holl. Un.: Nkolentangan, Adschabe, 27. II. 06. Hylemera doleris Plötz 4 Ex.: Uelleburg, 16.—31. 1.; Alen, 1.—15. X., 16.—31. XI.; Bibundi, 16.—31. I. Provola postica WIk. Un.: Alen, 1.—15. IX. 06. Pitthea continua WIK. 4 d: 1.—15. XII. 3 2: Bibundi, 1.—31. 1., Alen, 16.—31. X. Pitthea famula Drury 2 & von Bibundi, 16.—31. XI. Hyberythra cristataria Plötz (= ? lutea L.). 28,1 2: Alen, 1. VIII.—31. X. Aletis helcita Clerck 4 &: „Spanisch-Guinea‘“, Alen, 16. IX.—30. X. 5 29: „Spa- nisch-Guinea‘, Bibundi, 7. V. und Alen. Rhamidava stramineata WIk. Unikum vom Bassagebiet, 80 m, 20. IX. Rhamidava amphisimata WIk. 6d, 22: 4& von Alen, 16.—31. VIII, 16.—30. XI., 2 2 ebenda (16.—30. IX. und 16.—31. VIII.), 1 $ von Mokundange, 1.—15. VII. und eins von Spanisch-Guinea. Melinoessa croesaria H. Sch. (oder damit sehr nahe verwandte Art). 4 &: Bibundi, 1.—30. XII., Alen, 1.—15. X. und 3.—31. VIII., je ein @ von Alen, 1.—16. X. und Mokundange, 30. VIII. Negla tenuiorata WIk. 4 &: je eins von Alen, 15.—30. IX.; Nkolentangan, 2. I.; Jaundestat.-Simekoa (Kamerun), 1.—7. X. und Mokundange, 1.—15. VII. — Von letzterer Lokalität 1 2. Geolyces atiesaria WIk. Un. von Mokundange, 10.—27. VII. 05. Fam. Tineidae. Melasiniana rustica Strd. n. g. n. Sp. 3 8, 1 2 von Bibundi, 16.—30. X. 1904. 2. Heft 99 Embrik Strand: Zoologische Ergebnisse der Expedition usw. Gen. Melasiniana Strd. n. g. Im Vflg. sind die Rippen 7+8 gestielt, der Stiel ist ein wenig kürzer als der freie Teil dieser Rippen und entspringt ebenso wie die Rippen 9 und 10 aus der Spitze der ziemlich großen und nicht scharf abgetrennten Anhangszelle, 9 und 10 an der Basis sich fast berührend, 11 entspringt etwa aus der Mitte, 10 von nahe der Basis des Vorderrandes der Zelle, 3 und 4 sind unter sich an der Basis ziemlich weit entfernt, saumwärts divergierend und gegen einander schwach konkav gebogen, 2 ist von 3 doppelt so weit wie diese von 4 entfernt. Im Hinterflügel ist 3 doppelt so weit von 2 wie von 4 und diese von 5 so weit wie von 3 entfernt; die Discozellulare ist mitten winkelförmig, saumwärts offen, gebrochen, 6 ist von 7 soweit wie 3 von 4 entfernt, 8 von 7 ziemlich weit ent- fernt. — Fühler bei beiden Geschlechtern doppelkammzähnig, die Mitte des Vorderrandes der Vorderflügel jedenfalls nicht über- ragend. Palpen vorgestreckt, etwas seitlich zusammengedrückt erscheinend, das Mittelglied unten kurz abstehend beschuppt, das Endglied dünn, zylindrisch, fast nackt erscheinend (ins- besondere beim 9). Stirn und Scheitel rauh, kurz abstehend beschuppt, aber ohne Haarschopf. Thoraxrücken mit rauher, langer, abstehender Schuppenbehaarung, die beim 2 einen Büschel zu bilden scheint. Hinterleib bei beiden Geschlechtern den Analwinkel weit überragend, beim Q mit dichter Analbürste. Alle Flügel breit, auch die Vorderflügel am Ende nur ganz wenig zugespitzt, alle Fransen ziemlich kurz. Hinterschienen quadrical- carat, die mittleren Sporen so groß wie die apicalen und ein klein wenig außerhalb der Mitte des Gliedes sitzend. Die Tibien des $ mäßig lang behaart, die der $ scheinen fast nackt zu sein. — Type: Melasiniana rustica Strnd. n. sp. d: Vorderflügel ockergelb, aber so dicht mit großschuppigen braunen Flecken bedeckt, daß die Grundfarbe zum großen Teil verdrängt wird. In der Mitte und am Anfang des apicalen Drittels des Costalfeldes ist ein etwa quadratischer ockergelber Vorder- randstleck; im Saumfelde ist die bräunliche Bestäubung (abgesehen vom Analwinkel) so spärlich, daß die gelbe Färbung vorherrscht, kurz innerhalb der Mitte des Vorderrandes ist ein subcostaler ockergelber Fleck, hinter der Zelle trägt der Vorderflügel eine ganz ‚spärlich braun beschuppte und daher heller erscheinende Längs- einsenkung (die nicht künstlich sein dürfte!), in und kurz inner- halb der Mitte des Dorsalfeldes findet sich je ein Fleck, der nicht braun beschuppt ist, vom Analwinkel bis zur Spitze der Zelle ist ein dunkelbraun bestäubter Streifen. Die Unterseite ist ockergelblich, am Ende der Zelle und im Costalfelde leicht gebräunt; im letzteren schimmern aber die gelben Flecke der Oberseite durch. Hinter- flügel oben wie unten hell ockergelblich, leicht goldig schimmernd. Körper und Extremitäten ockerbräunlich, letztere schwach goldig schimmernd. Flügelspannung 24 mm. rate hiv für Naturgeschichte, 80. Jahrg. 1914, Abt. A. Tessmann gez. Strand, Lepidoptera der Expedition Tessmann. EI FEBEN. ET WER ET 4 ee EAN Au ea hi ss. für Naturgeschichte, 80. Jahrg. 1914, Abt.A. 2a essmann gez. ’ Strand, Lepidoptera der Expedition Tessmann. ’ ENTE AN. a a a a EEE nn aa dl u ® 3 y tb ee zo für Naturgeschichte, 80. Jahrg. 1914, Abt. A. | U Strand, Tafel II a in 213 RE ad .. & laee az ET Dr. H. Bischoff: Eine weitere neue Trigonaloide von Formosa. 93 Das 2 ist größer: Flügelspannung 37 mm, scheint aber, so weit nach dem nicht gut erhaltenen Exemplar zu urteilen ist, wie das & gefärbt und gezeichnet zu sein. Die stark entwickelte Afterwolle ist goldig ockergelb. Länge der Vorderflügel 17—18 mm, des Körpers 15 mm. Tafelerklärung. (Taf. I—IV). Fig. 1. Unbekannte Raupe, von Teßmann als ‚„Lycaenidae‘‘ be- zeichnet. „» 2. „Dunkle Eule‘ (Teßmann). cf. p. 88. „» 3. „Graue Spannereulenraupe mit rotem Leib‘ (Teßmann). Cfr. p. 90 — Fig. 3a. Kopf der Raupe. — Fig. 3b. Puppe derselben Art. „ 4und4a. Raupe und Puppe eines ‚grünen Spanners‘ (Teßm.). Gir.'p. 90. „ 5. ,„Kakaoflechtenspanner“ (Teßm.). — 5a. Raupe in natür- lichem Zustande, 5b Raupe in entblößtem Zustande, 5c hängende Puppen. — Cfr. p. 9%. 6 und 7. Unbekannte Geometridenraupen. 8—10. Unbekannte Sphingidenraupen. „11. Pyralididenraupe (sec. Teßmann). ‚„ 12. Papilionidenraupe an Tvema guineensis. „ 13. Raupe und Puppe einer Saturnüde. ‚„ 14. Höchst wahrscheinlich die Raupe von Chrysopsyche mirifica Btl. — 14a Puppengespinnst dazu. — 14b Kopf der Raupe von vorn gesehen. — Vergleich II. Teil dieser Arbeit im Archiv f. Naturg. 1912, A. 7, p. 112—113, Fig: 1a TbyRe | ‚„ 15. Unbekannte Notodon- | Fig.20. Euphaedra. tide. „21. Hiypside? „16. Dasychira ? „ 22. Notodontide ? »„» 17. Wahrscheinlich Hewit- | ‚ 23. Hesperiide ? sonia Kirbyi Dew. „ 24, 24a, 24b. Wahrschein „ 18. Limacodide. lich Gnophodes chelys F. „ 19. Amauris? „ 25. Unbekannte Raupe. Eine weitere neue Trigonaloide von Formosa. Von Dr. H. Bischoff. (Kgl. Zoolog. Museum zu Berlin.) Nanogonalos taihorina n. sp. Ein Exemplar mit der Fundorts- bezeichnung: Formosa, Taihorin, X. 10., H. Sauter S. G. liegt mir vor. Das einzige Exemplar, bin ich geneigt, für ein Weibchen zu halten. Am ehesten dürfte diese Art in die Gattung Nanogonalos Schulz zu stellen sein, die, wie es vielfach bei den Schulzschen 2. Heft 94 Dr. H. Bischoff: Trigonaloidengattungen der Fall ist, nur auf eine einzelne Art hin geprägt und daher wesentlich zu eng gefaßt worden ist. Schwarz; Basis der Mandibeln oberseits und ein kleiner Fleck auf den Propleuren dicht unterhalb der Schulterwinkel blaßgelb. Ein bräunlicher Fleck, der, wie es scheint, recht undeutlich werden kann, findet sich seitlich auf dem zweiten Segment kurz vor dem Hinterrande, desgl. an den äußeren Orbitalrändern. An den Trochantern sind die Ränder mehr oder weniger blaß aufgestellt, ebenso diffus andere Partien der Beine. Der Kopf ist verhältnismäßig kräftig entwickelt, mit den Augen fast breiter als der Thorax; hinter den Augen, von der Seite gesehen, um etwa % Augenlängsdurchmesser verlängert. Vor den Fühler- wurzeln ist der Kopf niedergedrückt, glatt und fast unpunktiert. Der Vorderrand des Clypeus ist in der Mitte bogenartig eingedrückt und trägt daselbst drei winzige Höckerchen. Die Wangen besitzen eine Breite, die ein wenig mehr beträgt als die eines Fühlergliedes. Oberhalb der Fühlerwurzeln bis hinter die Ocellen ist der Kopf gleichmäßig dicht und ziemlich grob punktiert. Weiter nach hinten wird die Punktierung feiner und weitläufiger und fehlt vor dem Hinterrand des Kopfes. Die Punktierung der Schläfen ist teilweise sehr fein und zerstreut. Die Parapsidenfurchen des Thorax sind breit und tief. An ihrem Grunde zeigt sich eine mehr oder weniger deutliche Querstreifung. An der Basis des Mesothorakalmittel- feldes finden sich zwei kurze glänzende Längskielchen, auf den Seitenfeldern je eine undeutliche, etwas erhabene Längslinie. Die Punktierung des Mesonotums ist ähnlich der des Gesichtes, aber sie steht etwas dichter, ist nicht ganz so regelmäßig und neigt zur Bildung von Runzeln. Etwas gröber ist die Sculptur des auf der Mitte, und zwar hinten stärker als vorn, eingesattelten, großen Scutellums. Auch das feiner sculptierte Postscutellum ist in der Mitte eingedrückt. Das Mittelsegment ist auf der oberen Hälfte rauhrunzlig punktiert mit einer glatten Mittellinie, dahinter aber glatt und glänzend; an den Seiten ist es lang weiß behaart. Die Sculptur der Pleuren ist schwächer als die des Rückens. — Die Flügel sind hyalin; nur in der Apikalhälfte der Radialzelle findet sich ein dunklerer Wisch. Die zweite Cubitalzelle ist stark quer, etwa viermal so breit als hoch. Der erste rücklaufende und der erste Cubitalquernerv sind interstitial. Der von der zweiten Cubitalzelle abgeschnittene Teil des Radius ist ein wenig kleiner ' wie der entsprechende von der dritten Cubitalzelle. Der vierte Abschnitt des Radius hat etwa die Länge der drei vorhergehenden zusammen. Der zweite rücklaufende Nerv ist auf etwa 3, seiner Länge hyalin. Das Abdomen ist glänzend, auf Dorslasegment 1 und 2 feiner als auf den folgenden punktiert, doch ist auf der Basalhälfte des zweiten Segments eine deutliche Tendenz zur Bildung von Quer- runzeln vorhanden. Auf Segment 3 und 4 zeigt sich bei bestimmter Beleuchtung eine feine Mittellinie. Die Abdominalsternite sind Eine weitere neue Trigonaloide von Formosa. 95 sämtlich unbewehrt. Die Punktierung des zweiten Ventralseg- mentes ist übrigens wesentlich dichter und auch kräftiger als die des zugehörigen Dorsalteiles. Das erste Dorsalsegment ist auf der Scheibe grubenartig eingedrückt. — Der ganze Körper ist dicht silbergrau bis graubraun, aber kurz behaart. Länge: 5,5—6 mm. Rechnet man die Zahl sämtlicher bisher beschriebenen Tri- gonaloiden-Arten auf etwa 50 Species mit einigen wenigen Aberra- tionen und bedenkt man, daß davon nicht weniger als 7 verschiedene Formen auf Formosa sich finden, so ist das immerhin eine recht auffällige Tatsache. Ich kann mir nicht denken, daß hierfür allein Sauters unermüdliche Sammeltätigkeit die Ursache ist. Auch in andern tropischen und subtropischen Gebieten sind andere Sammler recht erfolgreich gewesen — ich erinnere an Bingham in Sikkim und Birma, oder Teßmann in W.-Afrika —; aber nie ist die Indivi- duen- und Artenzahl der Trigonaloiden Sauters erreicht worden. Tieferliegende Gründe dürften es sein, die die angegebenen Mengen- verhältnisse bedingen. Man könnte auf Formosa vielleicht die Urheimat der Trigonaloiden vermuten. Dagegen scheint mir zu sprechen, daß die dort vorkommenden Formen durchaus nicht besonders primitive Charaktere zu besitzen scheinen. Leider liegen ökologische Angaben nicht vor, was gerade bei der Verschiedenheit in dem Schmarotzertum verschiedener Arten außerordentlich zu wünschen wäre. Auch ist die Stellung der ganzen Familie im System immer noch nicht zur Genüge gedeutet. Die von Schulz hervor- gehobene Ähnlichkeit mit den Bethyliden ist meines Erachtens nach durchaus nicht auffällig. Und daß die Bewehrung der Ventral- segmente mit der mancher Mutillidenweibchen übereinstimmen, kann ich durchaus nicht finden, denn — nicht ein einziges Mu- tillidenweibchen besitzt eine Bewehrung, die der der Trigonaloiden ähnlich sein könnte. Es handelt sich höchstens um kielartige Zähne. In sehr seltenen Fällen kommen bei Mutillidenmännchen allerdings Bewehrungen an den Ventralsegmenten vor, denen eine gewisse Ähnlichkeit nicht abzustreiten ist. Viel auffälliger ist aber meines Wissens die Ähnlichkeit der Trigonaloiden zu männlichen Thynniden aus Gattungen wie Tachynomyia oder Aelurus. Doch die hohe Fühlergliederzahl und die doppelten, sogar dreifachen Trochanter sind prinzipielle Unterschiede. Dazu kommt weiter der große Geschlechtsdimorphismus der Thynniden. Die Über- einstimmungen in der Flügelnervatur zwischen beiden Familien, die durch die Verlängerung der Flügellängsnerven bis an den Saum bedingt werden, sind wieder auffällig. Sollten wir vielleicht doch in den Trigonaloiden Vorfahren der Thynniden vor uns haben, bei denen noch nicht der Geschlechtsdimorphismus in 'Anpassung an eine besondere Lebensweise ausgebildet, bei denen, um eine stärkere Bewegungsfreiheit der Beine resp. Fühler zu ermöglichen, die größere Trochanter- resp. Fühlergliederzahl noch nicht redu- ziert ist? Nähere Untersuchungen über den Verwandtschaftsgrad 2. Heft 96 Dr. Anton Krausse: der beiden genannten Familien sind entschieden als wünschenswert zu bezeichnen. Die bisher auf Formosa beobachteten Trigonaloiden mögen hier der Übersichtlichkeit halber zusammengestellt werden. Es handelt sich um folgende Formen: Poecilogonalos fasciata Strand _ — f. rubrothoracica Bisch. — formosana Bisch. — bulchella Westw. Taeniogonalos sauteri Bisch. — pictibennis Strand Nanogonalos taihorina Bisch. Mit Ausnahme der Taeniogonalos pictipennis Strand sind alle diese Formen in der Sammlung des Kgl. Zoologischen Museums zu vertreten, das mit 20 verschiedenen Formen in ca. 60 Exem- plaren wohl die artenreichste — und wenn man von in anderen Sammlungen event. vorhandenen größeren Serien der Pseudo- gonalos hahni Spin. absieht — auch die individenreichste Kollek- tion dieser interessanten Familie besitzen dürfte. Entomologische Notizen. (Form., Col., Orth., Dipt., Isopt., Lep., Emb.) Von Dr. Anton Krausse. In meinen Notizbüchern von Sorgono, Sardinien, finden sich noch manche, zwar vereinzelte, gleichwohl vielleicht nicht un- interessante Beobachtungen, Listen usw., die ich hier mitteilen möchte. Formieidae. Bei Camponotus lateralis Ol. scheint kein Hochzeitsflug statt- zufinden; jedenfalls konnte ich während eines vierjährigen Aufent- haltes in den Bergen (Asuni, Sorgono) nie einen Hochzeitsflug bei dieser Art sehen. Eine Kolonie von Cremastogaster scutellaris hauste in den (ein- .gemauerten) Balken unseres Hauses in Sorgono. Ich beobachtete die Ameisen über ein Jahr lang an den Balken (aus Kastanienholz). Im Mai begannen (bei Sorgono) die jungen Mantis auszuschlüp- fen. Das nützte die dort zahlreich hausende Pheidole pallidula var. Emeryi m. aus, die Mantiseigelege waren von hunderten von Ameisen umlauert. Was den von mir beschriebenen Messor barbarus Wasmanni betrifft, so möchte ich ihn nunmehr als eine Varietät des Messor barbarus meridionalis Emery auffassen. Die Varietät ist ganz schwarzbraun, nur der hintere Teil des Thorax ist dunkelrot. Entomologische Notizen. 97 Leptothorax angustulus Kraussei Emery i. 1. scheint Sardinien eigentümlich zu sein; man könnte diese Form als gute Subspezies bezeichnen. Formicoxenus Kraussei Emery ist eine gute Art. Am 9. November fand ich eine umfangreiche Kolonie von Camponotus lateralis Ol. unter einem dicken Moospolster, unter den Arbeitern fanden sich zugleich im Neste zahlreiche Männchen und Weibchen. Das spricht dafür, daß wohl kein Hochzeitsflug stattfindet. An demselben Tage beobachtete ich ein Nest von Messor barbarus meridionalis, dem geflügelte Weibchen in Masse ent- stiegen. Männchen waren nicht zu sehen. Am 16. Oktober deckte ich eine volkreiche Kolonie der Aphaeno- gaster testaceopilosa spinosa Emery auf; Männchen waren in Massen vorhanden, aber kein geflügeltes Weibchen. Die Ameisenfauna von Sorgono — Granit, 700-800 m — ist nicht reich, weder an Arten noch Kolonien, viel reicher ist die Ameisenfauna von Asuni — Trachyt, 200—300 m —, sehr arm ist die von Oristano an der West-Küste — 10 mü.d.M. Mitte Oktober fand ich mitten im Neste von Messor (unter einem tiefeingebetteten Steine) eine Ameisenlöwenlarve. Sie hatte sich ganz eingegraben in die Erde, nur der Kopf war zu sehen. (NB.: Wo nichts besonderes bemerkt, beziehen sich, wie oben erwähnt, die Notizen hier und im Folgenden auf die nächste Um- gebung von Sorgono.) Coleoptera. Platypus cylindriformis Reitter flog am 16. Oktober an Korkeichen. Viele Stämme waren von ihm besetzt. Asida Combae Gene (det. Reitter) tauchte zuerst Anfang Oktober auf und war bis zum Mai in größerer Anzahl zu finden, merkwürdigerweise an ziemlich steilem Bergesabhang; sonst findet sich Asıda besonders gern auf ebenen Flächen. Triodonta alni Blanch. tauchte 1912 in Massen auf, die Kastanienblüten umschwärmend, 1913 fand ich nur ein Exemplar. Über Calandria granaria in Makkaroni hatte ich in der Intern. Entomol. Zeitschr. (Guben) berichtet. Später fand ich auch Calandria oryzae in Makkaroni. Gallerucella lineola F. fand ich bisher nur in einem Exemplar. Bathyscia Damryi fand ich einmal in einem Neste von Messor barbarus niger unter den Arbeiterinnen. Die ersten Exemplare der Cicindela campestris corsica R. sah ich bei Sorgono am 29. März (bei Asuni, entsprechend der geringeren Höhe, tauchte sie viel früher auf); die letzten Exemplare fing ich am 17. Oktober. Ptinus brunneus testaceus B. hatte sich, Mitte April, in einem unserer Wäschekoffer eingenistet und manches zerfressen. Drasterius bimaculatus variegatus Küst. hält sich gern im Sande auf, so bei Sorgono, Asuni. Archiv für Naturgeschichte 1914. A. 2, 7 2. Heft 98 Dr. Anton Krausse: Eine Zeit lang fand sich an dem Brote, das uns der Kaufmann lieferte, in Menge Sitodrepa panicea L. Am Eingang der Nester des Messor barbarus niger beobachtete ich einige Male Aleochara bipustulata L. Deleaster dichrous Grav. kam öfters (im Mai) ans Azetylenlicht. Nachtrag zu den Listen der Käfer von Sorgono (,‚Archiv für Naturgesch.‘‘): Stenus aceris. Quedius virgulatus. Myllaena Kraaltzı. Ceutorrhynchus maurus Schultze Tachys parvulus curvimanus Woll. Gymnetron beccabungae L. Prasocuris vicina Luc. Psylliodes laticollis Kutsch. Tachypus flavibes curtus Heyd. Apion concors Desbr. Atheta Iinteipes Ev. Scobaeus didymus Er. Tachyusa ferialis Er. Perileptus areolatus Duft. Hydroporus varıus Aube Myllaena brevicornis Matth. Pronomaea rostrata Er. Trechus quadristriatus Schr. Hydroborus varius pauper Schm. Hydroporus rufulus Aube Hydroporus analis Aube Laccophilus obscurus Panz. Oxytelus sculbturatus Grav. Oxytelus clypeonitens P. Hypocybtus apicalıs Bris. Oligota pusillima Grav. Orthoperus atomarıus Heer? Trichopteryx thoracıca W. Trichopteryx fascicularıs H. Helophorus alternans Gene Stilbus testaceus unicolor Fl. ' Limnichus angustulus W. Trixagus corsicus Reitter Niobium castaneum Ol. Psylliodes circumdata integra W. Bruchidius biguttatus fulvi- Dennis G. Acupalpus luteatus Duft. Bruchidius Germaris Schil. Amblystomus Raymondi Gaut. Orthoptera. Im Sommer 1912 war bei Sorgono ein überreiches Heuschrecken- leben zu beobachten, besonders in den lichten Kastanienhainen; speziell gewisse Feldheuschrecken (Acrid.) waren in Massen ver- treten, so Stenobrothus bicolor Charp., Stauronotus maroccanus Thunb., Oedipoda coerulescens L., Pachytylus cinerascens F., Acri- dium aegyptium L., Caloptenus italicus L., Pamphagus marmoratus Burm. usw. — 1913 wurde ich von verschiedenen Seiten gebeten, zu biologischen Beobachtungen und anatomischen Untersuchungen Heuschrecken in großer Zahl zu sammeln. Ich machte mich daher auf, jene Kastanienhaine zu besuchen. Erstaunt war ich, die ganze Gegend beträchtlich verändert zu finden: Man hatte das Busch- werk in den Kastanienwäldern abgebrannt, das Land umgepflügt und Getreide bestellt. Nur sehr vereinzelte Heuschrecken waren zu sehen, wo ein Jahr früher Massen vorhanden waren. Nichts lag näher als der Schluß, daß durch die Bearbeitung des Bodens die Heuschrecken vernichtet worden seien. Nach und nach aber durch- streifte ich weithin die ganze Umgebung Sorgonos, wie im Jahre vorher. Zu meiner Verwunderung beobachtete ich nun, daß auch Entomologische Notizen. 99 an den anderen, nicht bearbeiteten Lokalitäten (wo ich 1912 ebenfalls Heuschrecken in Mengen fand) — keine oder nur sehr wenige Tiere zu finden waren! Demnach war obiger, so nahe liegende Schluß gleichwohl nicht berechtigt. (Später als ich von Sorgono über Ortueri, Busacchi, Fordongianus, Villanova Tru- scheddu, Simaxis nach Oristano reiste, Mitte November, sah ich, daß in diesem Jahre überall wenig Heuschrecken vorhanden waren.) Ohne Zweifel war das eigenartige Wetter von 1913 schuld an dem Fehlen der Heuschrecken! Der Kannibalismus der Mantis religiosa in der Gefangenschaft ist bekannt. Am 11. Oktober konnte ich ihn auch in der freien Natur beobachten. Ein großes braunes Weibchen hatte ein eben- solches grünes erfaßt, 3 h. p. m.; mit der einen Fangklaue hielt es beide Klauen des grünen Weibchens fest, die andere hatte es um den Hals geschlagen, die grüne war so kampfunfähig gemacht. Als ich hinzukam, begann die braune gerade einen Hinterschenkel zu benagen, in fünf Minuten war er fast aufgefressen. Ich konnte — die braune am Thorax erfassend — beide hochheben, die braune fraß ruhig weiter. Ich setzte beide in eine Schachtel. Als ich heim- kam, 8%, h. p. m., hatte die braune auch den Kopf, den Thorax und das Abdomen zum vierten Teil aufgefressen. Sie verhielt sich nun ganz bewegungslos. Am anderen Tage, mittags, sah ich wieder nach: außer einigen Beinresten war nur noch etwa die Hälfte des Abdomens der grünen vorhanden. Zwei Stunden später war auch das zum größten Teile verschwunden. In also noch nicht ganz 24 Stunden hatte das Mantisweibchen fast sein eigenes Gewicht vertilgt. Charakteristisch für Sorgono ist das massenhafte Vorkommen von Forticula auricularia L. Die ersten Nester — Mutter mit Jungen — fand ich Mitte Oktober. Das schöne große Dermapteron, Labidura riparia Pallas, das bei Asuni nicht selten war, kommt bei Sorgono nicht vor. Diptera. Von Sorgono: Oestrus ovis L. fand ich nur wenige Male, obgleich Schafe und Ziegen in großer Zahl hier weiden. Anopheles maculipennis ist, wie überall auf Sardinien, leider beträchtlich häufig. Ich konnte gut beobachten, wie die Mücken sich von ihren Tümpeln nicht weit entfernen. Während man z. B. in den höher gelegenen Straßen des Ortes kaum von ihnen belästigt wurde, waren sie in unserem Hause beständig in größerer Zahl zu finden: in der Nähe befand sich eine Ouelle (im Garten). Ich konnte beobachten, wie sich die Mücken — da ich die Fenster geschlossen hielt — durch einen Spalt hindurch drängten, der zwischen dem Fensterrahmen und dem Glas (es fehlt der Kitt) vorhanden war. Als ich bei den Hirten auf den Bergen weilte, hatten wir nachts wenig zu leiden, da die Quelle etwa 200 m von dem Gebäude entfernt war. Beim Baden in der Quelle aber waren die Mücken kaum erträglich. Zee 2. Heft 100 Dr. Anton Krausse: Phasia crassipennis F. Häufig. Bibio n. sp.? Häufig. Asilius barbarus L. Häufig an Pferdemist. (Anhangsweise eine Liste von Dipteren, die ich bei Asuni gesammelt: Heligmoneura castanipes Mg. (Machte Jagd auf Caloptenus talicus.) Piophila casei L. In Mengen. Drosophila melanogaster Mg. Häufig. Hippobosca equina L. Hippobosca capensis Olf. Culex pipiens L. Eristalis tenax L. Calliphora erythrocephala Mg. Penicillidia Dufouri\Auf Myo- Anthrax hottentotus L. Anthrax Ixion F. Sarcobhaga carnarıa L. Sarcobhaga haemorrhoidalis P. Sarcophaga haematodes Mg. Chrysomyia flaviceps Mg. Lucilia sericata M. Musca domestica L. In Massen! Phaonia trimaculata B. Hoydrotaea spez. ? Limnophora notata P. Chortophora cinerella P. Westw. tis Cappa- | Conops truncata S. Nycteribia Blasii cinii Bo- | Lomhaea nigra M. Kol. nap. Chloropisca glabra M. Nycteribosca Kollari Fr. Tipula oleracea L. Ephygrobia leucotoma M. Parydra coarctata P.) (Ohne nähere Fundortsangabe fand ich erwähnt: Thereva neglecta Kröber Sarcophaga corsicana Villen.) Isoptera. Ich hatte begonnen, Termiten (T. lucifugus) in künstlichen Nestern, wie ich sie in der „Naturwissenschaftl. Wochenschrift“, Jena, vor einigen Jahren beschrieben habe, zu halten; leider mußte ich diese Beobachtungen äußerer Umstände halber abbrechen. Derartige Beobachtungen möchte ich dem Biologen sehr empfehlen, man weiß noch recht wenig über die Termiten. Daß sich Termiten im künstlichen Nest ganz gut halten lassen, ersah ich aus folgendem. Ein mit T. lucifugus besetztes künstliches Nest war in Vergessenheit geraten, als ich es nach mehr als zwei Monaten wieder zu Gesicht bekam, waren die Tiere noch alle am Leben. Nimmt man einen Soldaten heraus, so benimmt er sich sehr merkwürdig. Er dreht sich oft im Kreise herum, klopft mit dem Schädel auf die Unterlage. Er beißt so kräftig in den Finger, daß man ihn hochheben kann; dieses Experiment konnte ich mit ein- und demselben Soldaten zehnmal hintereinander machen. Setzte ich zu einem isolierten Soldaten einen anderen aus derselben Kolonie, so fuhr er zunächst auf diesen los, biß aber nicht zu, nach einer halben Minute hatten sich beide als Freunde erkannt, obschon sie unter ganz anomalen Bedingungen sich trafen. Entomologische Notizen. 101 Spritzte ich ein wenig Wasser in das Nest, so war zunächst eine große Aufregung zu konstatieren, viele Soldaten klopften mit ihren Schädeln. Einmal sah ich deutlich, daß sich ein gewöhnlicher Arbeiter genau so benahm, indem er mit dem Kopf auf die Unterlage klopfte. Lepidoptera. Über sardische Schmetterlinge habe ich einiges berichtet in der ‚„Entomolog. Rundschau‘, in der ‚Internat. Entomolog. Zeitschr.‘, im ‚‚Archiv für Naturgesch.‘‘. Im folgenden eine Liste einiger bei Sorgono gefangenen Lepidopteren, die mein verehrter Lehrer, Herr Prof. Dr. A. Petry und Herr Daniel Lucas deter- miniert haben: Papilio Machaon. Vanessa amiranta. Vanessa polychloros. Notodonta ziczac. Vanessa Jo. Plusia gamma. Polygonia c-album. Malacosoma neustria. Pieris brassicae. Dianthoecia luteago. Euchloe cardamines. Phragmatobia fuliginosa. Euchloö tagis insularis. Heliothis peltigera. Leucophasia sinapis. Spilosoma menthastri. Chrysophanus phlaeas. Euproctis chrysorrhoea. Libythea celtis. Orthosia wahrscheinlich Zista- Cyaniris argiolus. cina, auch ähnlich nitida! Thecla rubi. Grammodes algira. Lycaena Icarus. Cucullia tanaceti. Pararge Egeria sardoa. Leucania albipuncta. Epinephele jurtina hispulla. Biston hirtarius. Epinephele nurag. Acıdalia ochrata. Satyrus Semele Aristaeus. Acidalia subsericeata. Limenitis camilla. Saturnia Pyri. Argynuis Paphia. Acidalia aversata. Ephyra porata. Satyrus Circe. Ephyra pupillaria. Colias crocea. Vanessa urtica Ichnusa. Acidalia ostrinaria. Pieris rapae metra. Anisobteryx aesculara. Agrynnis Latonia. Aspilates ochrearia. Lycaena Astrarche. Larentia flwviata. Pararge Megaera Tigellius. Phibalapteryx polygrammata. Epinephele Tithonus. Gnobhos aspersaria Pityata. Coenonympha Pamphilus. Tephroclystia oblongata. Chrysophanus coeruleopunctatus. | Larentia sociata. Hesperia fritillum. Acıdalia marginepunctata. Epinephele Ida. Acidalia interjectaria. Coenonympha Corinna. Acidalia aversata spoliata. Zephyrus quercus. Acidalia ornata. Satyrus Neomeris. Nola albula. Vanessa cardui. Cilix glaucata. 2. Heft 102 Dr. Anton Pseudoterbna corsicaria. Pachnobia faceta. Cloantha hyperici. Acıdalvia politata obmarginata. Larentia fluviata. Larentia bistrigata. Acontia lucida. Tephroclystia centaureata. Gastropacha quercifolia ulmifolia. Boarmia lichenaria. Calophasis platyptera. Acıdalia circuitaria. Cheimatobia brumalta. Hibernia leucophaearia. Plusia chalcytes. Catocala promissa. Catocala conversa. Catocala nymphagoga. Apopestes dilucida. Lithostege plagiata. Cleophana baetica. Orrhodia erythrocephala. Plusia chrysitis. Ortholitha cerviata. Acıdahia imitaria. Opistograptis luteolata. Toxocampa viciae. Catocala dilecta. Agrotis crassa. Leucania sicula cyperi. Bactra lanceolana. Plusia aurifera. Orgyia Pudibunda. Krausse: Acidalia rusticata. Glyphodes unionalıs. Xylina ornithopus. Acroycta rumicis. Bombyx trifolii Cocles. Syrichtus alveus cirsit. Lithosia canicola. Herminia tarsipilosa. Pionea ferrugalii. Pyrausta cespitalıs. Crambus craterellus. Asopia pinguinalis. Pyralis farinalıs. Endotricha flammealıs. Mycloris cribrella. Mecyna polygonalis gilvata. Alueita pentadactyla. Cledeobia augustalıis. Scoparia augustea. Tortrix viridana. Graptolitha orobana. Oecoptera sulbhurella var. Psecadia bipunctella. Oxyptilus distans. Ancylolomia tentaculella Caradrina taraxacı. Crambus genicularis var. Anerastia lotella. Botys purpuralıs. Endotricha flammealis ostrinalis. Conchylis posterana. Depressaria costosa. Malacosoma neustria erschien im Juli in Mengen am Azetylen- lichte. Einige Männchen zeigten folgende Färbung: die (durch die beiden Binden) entstandenen drei Felder der Vorderflügel zeigten die dunkle und helle Färbung, und zwar so, daß das proximale - Feld hell ist, die beiden anderen Felder aber dunkel sind. Cheimatobia brumata war selten, ich fing nur 3 Exemplare im Januar und Februar (gegen 9 h. p. m. fliegend). Epinephele nurag fing ich bei Sorgono nur in einem Exemplare (am 27. Mai); bei Aritzo ist sie häufig. An Lycaeniden flogen in Mengen Icarus, Astrarche, Phlaeas; selten Baetica und Quercus. Zweifellos überwinterte Exemplare von Libythea celtis traf ich Anfang Mai. Entomologische Notizen. 103 Embioptera. Bei Sorgono ist Embia Ramburi Rimsky eine häufige Er- scheinung. Unter den meisten Steinen an gewissen Lokalitäten finden sich die interessanten Schlauchgespinnste. Man findet meist mehrere Individuen in einem Gespinnst. Das Spinnen geht ziemlich schnell von statten; in einer Nacht hatten drei Individuen, Weibchen, — die Männchen sind ziemlich selten — in einem Glas- röhrchen ein beträchtliches Gespinnst angefertigt. Diese drei Indi- viduen stammten aus drei verschiedenen Lokalitäten, zusammen getan vertrugen sie sich sofort. Die Gespinnste sind sehr merk- würdig, Schläuche mit vielen Ein- und Ausgangsöffnungen, oft auch nur ein Gewölbe auf der Erde, an Steinen, oft nur wirre Fäden. Die Schläuche sind so eng, daß sich zwei Individuen an- einander vorbei bewegen können; die Tiere laufen übrigens ebenso geschickt rückwärts wie vorwärts. Sie können sich auch in lockere Erde vergraben, ihre Gänge mit Fäden bespinnend. Das Spinnen geschieht vermittelst der Tarsen der Vorderbeine. Man sieht die Tiere andauernd mit den Vorderbeinen charakteri- stische Bewegungen ausführen. Ich hatte eine Reihe Exemplare in künstlichen Nestern gehalten; im folgenden meine Notizen: Nest I. Am 15. März, 9 h. p. m., ein unverletztes @ hineingesetzt; hat am 16. März 2 h. a. m. gesponnen; 3 p. m. an dem- selben Tage ist ein ziemlich umfangreiches Gespinnst fertig; am 27. März noch am Leben, viele Exkremente. Nest II. Genau wie I. Nest III. Am 15. März, 9 p. m., ein Q eingesetzt, dem beide Vorder- beine (in der Mitte der Tibien etwa) abgeschnitten sind; ich sehe die folgenden Tage mit der Lupe nach (bis zum 27. März, an welchem Tage das Tier noch lebt): nicht eine Spur von Fäden ist zu sehen. Nest IV. Genau wie III. Nest V. Genau wie III und IV. Nest VI. Am 15. April, 11 p. m., eine Embia, Q, eingesetzt, der das rechte Vorderbein (etwa in der Mitte der Tibia) abge- schnitten wurde; eine Stunde später finde ich den Boden (Erde) mit zahlreichen Fäden überzogen. Am 26. April viele Fäden, unregelmäßig, auf dem Boden, kein typischer Schlauch oder Gewölbe. Am 2. Mai ist das Tier noch am Leben. Nest VII. Am 20. Mai ein 9, dem das rechte Vorderbein abgeschnit- ten wurde, eingesetzt, 4 p. m. Am 23. Mai, 5 p. m., ist das Glasröhrchen (in das es ohne Erde gesetzt wurde) mit vielen Fäden bezogen; kein Schlauch. An diesem Tage, 10 p. m., überrasche ich es und sehe, wie es mit dem einzigen Vorderbeine andauernd Bewegungen ausführt. Am 25. Mai gibt es nur noch schwache Lebenszeichen von sich. 2. Heft 104 Dr. Anton Krausse: In jedes der sieben Nester hatte ich Eier und winzige Larven von etwa 10 verschiedenen Ameisenarten gelegt, dieselben wurden aber nicht von den Embien angerührt. Anhangsweise hier noch folgende Notiz über eine Embia von Asuni. In der ‚‚Intern. Entomol. Zeitschr.‘“ (Guben) hatte ich 1911 die Weibchen einer Embia von Asuni als Embia Kraussi m. n. sp. beschrieben und versprochen, sobald ich die Männchen gefunden, im ‚„Zool. Anzeiger‘ ausführlicher zu berichten. Unter meinem Material fand ich inzwischen ein Männchen und ich benutze die Gelegenheit gleich hier darüber zu berichten. Demnach kann ich diese Embia nur als eine Varietät der Embia Ramburi Rimsky ansehen. Ich habe das charakteristische Abdomenende des Männ- chens und ebenso das Sternum genauer untersucht und muß somit die Zugehörigkeit dieser großen, einfärbigen Tiere zu Embia Ram- buri feststellen. — Auch bei Oristano fand ich Embia Ramburi, hier — wie oft auch bei Sorgono — in den Nestern von Messor- arten. — Setzt man eine Embia in ein künstliches Nest mit Messor, so wird sie heftig angegriffen, wobei sie eigenartig schüttelt (Kopf und Thorax heftig nach rechts und links bewegend); oft gelingt esihr schnell Erdpartikelzu bespinnen und darunter zu verschwinden. Oristano, Sardinien, Januar 1914. Einige Notizen über sardische Säugetiere. Von Dr. Anton Krausse. Auf seiner Sardinien-Reise 1906 hat Herr Prof Simroth (,,Be- merkungen über die Tierwelt Sardiniens‘‘, Verhandl. d. Deutsch. Zool. Gesellschaft, 1906) zahlreiche interessante Beobachtungen auch an Säugetieren gemacht. Im folgenden einige ergänzende Notizen. Eliomys sardus B.-H. Prof Simroth sagt über ‚Eliomys quercinus‘‘: ‚An dem einzigen Schläfer, der Sardinien bewohnt, fiel mir weiter keine Variabilität auf“ .... In eine Fußnote fügt er hinzu: ‚„Nachträglich teilte mir Herr Dr. Hilzheimer mit, daß das Straßburger Museum aus der Umgegend von Cagliari, also aus Südsardinien, einen zweiten nahe verwandten Schläfer erhalten hat, der afrikanisch ist“. Es handelt sich hier um Eliomys sardus, von Barret-Hamilton, in den Annals and Mag. of Natural History, London 1901, VII, pag. 340, be- schrieben. Hinsichtlich der Straßburger Exemplare schrieb mir (22. Sept. 1911) Herr Prof. Goette: ‚In unserer zoologischen Samm- lung befinden sich fünf Exemplare von Eliomys sardus aus Sar- dinien; die Vermutung, daß sie zu zwei verschiedenen Arten ge- hören, hat sich nach dem Urteil einer Autorität nicht bestätigt“. Einige Notizen über sardische Säugetiere. 105 Ich habe etwa fünfzig Exemplare erhalten — Asuni, Sorgono —, diese gehörten alle zu einer Art: E. sardus B.-H. Ich habe über das hübsche Tier im ‚Zoolog. Beobachter‘, 1910, pag. 112—114, ausführlicher berichtet. Inzwischen erhielt ich im Juni zu Sorgono ein ganz junges Tier, $, das mir recht interessant erscheint: Körperlänge: 6,5 cm. Schwanzlänge: 6,5 cm. Körperfärbung: wie bei den Erwachsenen. Färbung des Schwanzes: Spitze oben 1 cm weiß, unten ebenfalls weiß (ohne Spur von schwarz!). Die breite Schnauze und die langen Ohren fallen auf. Myoxus glis L. Es kommt noch ein zweiter Schläfer auf Sardinien vor. Vom Britischen Museum erhielt ich die Arbeit von Oldfield Thomas „On the Occurrence of the Edible Dormouse (Genus Glis) in Sardinia“, Annals and Magazine of Natural History, Ser. 7, Vol. XIX, May 1907. Hier wird Glis Melonii nov. spec. beschrieben (Patria: Marcurighe, Urzulei, Ogliastra, Monte Nieddu). Ich habe dieses Tier leider noch nicht zu Gesicht bekommen. Brieflich (7. Okt. 1909) ließ mir Herr Prof. Giglioli (R. Museo, Firenze) darüber mitteilen: ‚che del Myoxus glis di Sardegna s’® valuta fare una specie a parte chiamandolo Glis Melonii, ma ch’egli (sc. Prof. Giglioli) lo ritiene per un Myoxus glis identico all’ita- liano“. In literis erwähnt G. Meloni (17. Jan. 1912) und Ch. Girtanner (12. Dez. 1911) einen ‚Glis nitela‘‘ von Sardinien. Pachyura etrusca Savi Über diese winzige Spitzmaus habe ich im ‚Archiv für Natur- geschichte‘, 1912 einiges berichtet. Es gelang nie, diese Tiere am Leben zu erhalten, trotz größter Bemühung. Ein Weibchen, das ich Anfang Juli bei Sorgono fing, fraß gierig Ameisenpuppen (einer Campbonotusart), starb aber nach 48 Stunden. Lepus. Prof. Simroth weist auf die große Variabilität des sardischen Hasen hin. Ich kann dieselbe bestätigen; besonders bei Asuni erhielt ich zahlreiche interessante Exemplare: viele Exemplare hatten Ohren von der anderthalbfachen Länge des Kopfes, viele ein wenig längere als der Kopf, bei einigen waren sie gerade so lang wie der Kopf. Die Färbung ist überaus variabel, es gibt Exemplare, die ebenso gefärbt sind, wie die deutschen, es gibt ganz einfarbig isabellgelbe, viele haben dunkle Flecken auf dem Rücken, die oft tiefschwarz und scharf abgegrenzt sind. Alle diese Varietäten können einen großen weißen Stirnfleck haben, dieser kann oft auch nur durch ein paar Haare angedeutet sein, er kann aber auch voll- ständig fehlen. 2. Heft 106 Dr. Anton Krausse: De Winton (1898) behauptet, der sardische Hase stelle eine besondere Art dar: Lebus mediterraneus Wagner, seine Diagnose — nach einem Stück, vide Simroth, 1. c. — trifft indes nach unseren Beobachtungen nicht zu (De Winton, On the hares of Western Europe and North Africa, Ann. and mag. nat. hist., 1898). Der Spezialist dürfte erstaunt sein, wenn er alle die von Prof. Simroth und mir erwähnten Varietäten nebeneinander vor sich hätte; und alle diese Varietäten sind bei Asuni auf wenigen Quadratkilo- metern zu finden. Der sardische Hase ist ziemlich klein. — Ganz junge Tiere, von etwa 20 cm Länge, erhielt ich in den Bergen von Asuni und Sorgono im Januar, Februar, März und Mai. Kaninchen sah ich ebenfalls in größerer Zahl bei Asuni, weniger häufig bei Sorgono. Die Varietäten, die Herr Prof. Simroth, 1. c., erwähnt, sind mir alle vorgekommen; ich kann noch hinzufügen, daß der weiße Stirnfleck auch bei dem sardischen Kaninchen vor- kommt (3 Exemplare bei Asuni). Mus rattus L. Mus rattus L. ist in Sorgono äußerst häufig. Die meisten Exemplare zeigen schwachen Flavismus. (Mus decumanus P. sah ich nicht in Sorgono.) Mustela. Der interessante sardische Marder, wurde mir berichtet, soll besonders in der Gegend von Samugheo vorkommen; ein Exemplar wurde mir gezeigt von Sorgono, dieses hatte eine gelbe Kehle. (Leider ist es schwierig hier Marder zu erhalten, da man sie alle eiligst nach Cagliari verkauft, für durchschnittlich 35 Lire das Stück.) Herr Prof. Simroth sah auch ein Exemplar mit weißer Kehle. Demnach hätte man auf Sardinien sowohl M. martes, wie auch M. foina! Das sardische Wiesel, M. Boccamela, kommt überall vor: Sorgono, Asuni, Tempio. Myotis Capaceinii Bonap. Zu den von H. Simroth erwähnten Fledermäusen, die Flavis- mus zeigen, kann ich auch Myotis Capaccinii Bonap. hinzufügen (Oristano, Asuni). Erinaceus europaeus L. Igel fand ich bei Asuni und Sorgono; ich kann bestätigen, daß sie durchweg kleiner sind, als die in Thüringen a. e., ebenso, daß sie auf der Bauchseite heller und fahler sind. Die sardischen Haustiere verdienten ein besonderes Studium. Hier findet sich noch viel Altertümliches und Ursprüngliches (ähnlich wie hinsichtlich der Bewohner, die besonders im Norden und in den Bergen altertümliche Trachten — die Männer in Weiber- röcken —, Sitten und Spracheigenheiten bewahrt haben, so daß man sofort an Kostüm und Dialekt die Einwohner der einzelnen "Einige Notizen über sardische Säugetiere. 107 Dörfer erkennen kann). Einige kurze Notizen über die sardischen Haustiere seien mir hier erlaubt, die andeuten sollen, wie interessant die Verhältnisse in dieser Beziehung hier sind. Hund. Pudel sieht man äußerst selten, nur in den größeren Städten, Dachshunde und Mopse usw. sind ganz unbekannt (eine Leserin fragte in einer sardischen Zeitung an, was das Wort mops zu be- deuten hätte). Kommt man durch die abseits gelegenen einsamen Dörfer, so sieht man oft, wie dieses oder jenes Dorf seine besondere Hundesippschaft hat. So waren in Asuni zwei Hundestämme zu bemerken, eine kurzhaarige Sorte und eine langhaarige, letztere ausgezeichnet durch sechs Zehen (auch beim Menschen kommen hier öfters Sechsfinger vor; darüber habe ich im ‚Zool. Beobachter‘ einiges erwähnt). Diese sechszehigen Hunde überragten an psy- chischen wie körperlichen Fähigkeiten die anderen in hohem Grade. Sie wurden von den Asunesen besonders geschätzt. Als Gefährten in meiner Einsamkeit sind sie mir unvergeßlich, besonders einer. Eine ähnliche Rasse habe ich nirgends wieder gesehen; wie mir — nach vier Jahren — aus Asuni berichtet wird, ist kein Exemplar dieser Varietät mehr am Leben, sono estinti. — Berühmt sind die Hunde von Fonni, dem höchstgelegenen Orte in Sardinien (1000 m); im Kriege gegen die Türken haben die Italiener Hunde von Fonni in beträchtlicher Zahl verwendet. Es ist das eine besonders kräftige Rasse, gut zur Jagd auf Schweine. Jedenfalls ist es diese Sorte, die Herr Prof. Simroth aus dem Gennargenten als ihm ‚‚unver- ständlich‘‘, also neu, erwähnt, 1. c., pag. 180. — Ein Artikel ‚Su ı canı sardi di Fonni‘ von Paolo Pili findet sich in der ‚‚Unione Sarda““, 1912. — Interessant war mir, wie die Hunde eifrig Jagd auf Heuschrecken machen. Die Sarden sind übrigens große Hunde- liebhaber (wie auch Kinderfreunde), und diesen beiden etwas zu leide tun, wäre gefährlich. Nebenbei erwähnt ist Tierquälerei auf Sardinien etwas sel- tenes, nur in Sassari ist die unwürdige Eselquälerei (beim Wasser- transport) gang und gäbe. Katze. Die stummelschwänzigen Hauskatzen, die Prof. Simroth er- wähnt, sind ‚Kunstprodukte‘“. Die Sarden haben leider die blöd- sinnige Manier den Katzen, Hunden, sogar Eseln die Schwänze und die Ohren abzuschneiden. — Katzen werden übrigens hin und wieder gegessen, wie mir erzählt wird, nie aber Hunde; auch junge Esel sollen gegessen werden, nie aber Pferde. Geschmackssachen. — Oft beobachtete ich in Asuni die Katzen auf der Heuschrecken- jagd; auch Spinnen und Blattiden wurden gefressen, einmal sah ich eine Katze (die gewöhnlich an einer alten Mauer den Mäusen und Eidechsen auflauerte), die eine große Libelle gefangen hatte. Merkwürdigerweise wurde Ehiomys verschmäht. 2. Heft 108 Dr. Anton Krausse: Einige Notizen über sardische Säugetiere. Schaf. Von verschiedenen Seiten wurde mir berichtet, daß Kreuzungen zwischen Schafen und Mufflons vorkommen. (Der Mufflon kommt nicht nur im Norden vor, sondern auch bei Lanusei.) Ziege. Das Gehörn der Ziegen ist äußerst variabel; und oft von mächtiger Entwicklung, so daß manche Böcke einen eigenartigen Anblick darbieten. Rind. Wie für das Schaf lassen sich auch hinsichtlich des sardischen Rindes artige kulturhistorisch-phylogenetische Hypothesen auf- stellen. Ohne Zweifel hat sich das Rind der Insel viel Ursprüngliches bewahrt; es ist aber nicht zu vergessen, daß man viel Schweizer Vieh eingeführt hat. — Die Bronzestatuetten, bei den Nuraghen gefunden, stellen Ochsenreiter dar; noch 1864 berichtet der alte Bresciani hinsichtlich der Ochsen: ‚‚i Sardi li cavalcono‘“‘. Heut- zutage wird das nicht mehr geübt. Pferd. Das sardische Pferd ist — mit Recht — berühmt, es existiert darüber eine umfangreiche Literatur mit vielen interessanten Hypo- thesen (L. v. Schlözer, Unter sardischen Hirten, Berlin 1911). — Ein einziges Mal — gelegentlich einer militärischen Musterung — sah ich ein Maultier (bei Oristano), das — sehr klein — einen merk- würdigen Eindruck machte. — Einige interessante Notizen über die sardischen Pferde publizierte 1912 P. Pili in der Unione sarda (,Cenni di storia del cavallo sardo‘“‘). — Der Sattel der Sarden ist interessant, erhat vorn und hinten eine Art Giebel, damit man nicht abrutscht, denn die Pferdchen klettern wie die Ziegen. — Esel. Über den niedlichen sardischen Esel haben Bresciani, Simroth, v. Schlözer berichtet. Erwähnen möchte ich, daß ich einige Male bei Oristano niedliche weiße Esel sah, ebenso Rappen. Schwein. Auch das Schwein ist bemerkenswert (Simroth, 1. c.). — Ein Skarabaeus, in Tharros gefunden, zeigte das sardische Schwein, in genialer Weise graviert. Die sardische Schweinezucht ist primitiv, jedenfalls dieselbe, wie vor 4000 Jahren. Man treibt sie Sommer ‚und Winter auf die Weide, und trotz oft recht mäßiger Nahrung gedeihen sie vorzüglich; freilich ist so manche Gegend (Asuni) ganz durchwühlt. Nur wenn es allzu-knapp draußen bestellt ist, füttert man sie (Bohnen, die von Rüsselkäfern wimmeln; Früchte der Opuntien). Die Mutterschweine werden nachts isoliert (durch eine primitive Rundmauer aus Steinen). Spanferkel (porcheddu) ist das sardische Nationalgericht. — Auffällig ist der Borstenkamm und der Schwanz. — Über die einhufigen Schweine habe ich einiges berichtet im ‚‚Zool. Beob.‘“. Oristano, Sardinien, Januar 1914. Dr. Anton Krausse: „Splitters“‘ und „Lumpers‘“. 109 „Splitters“ und „Lumpers“. Von Dr. Anton Krausse. Im ‚Archiv für Naturgeschichte‘“, 1913, A 7, berührt der Re- dakteur Herr Dr. E. Strand in seinen ‚Kritischen Bemerkungen zu Arnold Schultze’s Mittteilungen über Papilio Boulleti le Cerf‘ eine Frage von weitgehendster Bedeutung. Im zweiten Absatz seiner Kritik heißt es (l. c. pag. 187): ‚‚Es handelt sich hier um einen Fall von dem alten, immer wiederkehrenden Streit zwischen den beiden Parteien von zoologischen Systematikern, die von den Engländern als ‚lumper‘‘ bezw. ‚splitter‘‘ bezeichnet werden. Schultze tritt hier als sehr weitgehender ‚lumper‘‘ auf, indem er sämtliche auf seinen 3 Tafeln abgebildeten Formen als eine ‚‚Art‘‘ auffassen und auch nicht einmal die Berechtigung von Benennung von Neben- formen anerkennen will, ich dagegen bin hier wie immer ein ‚split- ter‘ gewesen, der auf dem alten bewährten Grundsatz der konse- quenten, logisch denkenden Systematiker: ‚unterscheiden ist besser als zusammenschmeißen‘“ fußend von den hier in Frage kommenden Formen 4 unter besonderen Namen und zwar, aller- dings unter Vorbehalt, als Arten beschrieben hatte‘. Dieser ‚Streit‘ ist von allergrößtem Interesse, er durchzieht die ganze Geschichte der Zoologie, betrifft die tiefsten philosophi- schen Fragen hinsichtlich dessen, was Kant ‚Vernunft‘ nennt. Gern hätte ich ausführlich darüber gehandelt, indes dazu wäre ein Band erforderlich, und mir fehlt leider die Zeit, ebenso jegliche, Literatur; doch möchte ich hier auf die Bedeutung dieses ‚‚Streites‘ mit einigen Bemerkungen und Zitaten hinweisen. Man kann jede Art eo ipso wieder in Unterarten zerlegen, und nichts hindert mich, diese Unterarten wieder zu zerlegen in Unter- Unterarten und so fort; ja wenn wir die ganze Fülle der Formen kennenlernen wollen, müssen wir das. Ebenso faßt man eine Reihe Arten zu einer Gruppe zusammen, mehrere Gruppen wieder zu einer höheren Einheit, diese höheren Einheiten sagen wir zu einer Untergattung, Untergattungen zu einer Gattung und so fort. — Eine Sache für sich ist, ob alles das mit besonderen Namen zu belegen ist. Hinsichtlich der niederen Einheiten hat sich Prof. Emery geäußert, Entom. Mitteilungen I, 1912, Nr. 6: ‚Ist es für die Wissenschaft wirklich von Interesse, daß alle Formen der In- sekten beschrieben und lateinisch benannt werden?“ Er meint, beschreiben darf man alles, alles aber benennen ist unnütz, über- flüssig, lästig. Ich selber habe hier meine früheren Bedenken fallen lassen, es wird sich von selber eine praktische Grenze ergeben. Dasselbe gilt für die höheren Einheiten. Die Unzuträglichkeiten, die heutzutage durch die Fülle systematischer Arbeit vorhanden sind, werden einst durch Methode und Organisation gehoben wer- den; hier verdient das internationale Institut für Organisation der 2. Heft 110 Dr. Anton Krausse: geistigen Arbeit, ‚Die Brücke‘, in München, die größte Sympathie und die eifrigste Unterstützung der Systematiker. — Der ‚Streit‘ der ‚„splitters‘‘ und ‚‚lumpers‘“ aber ist nur ein scheinbarer. Denn die beiden Grundsätze sind als bloße regulative Grundsätze zu betrachten, nicht als konstitutive, wie Kant im ‚Anhang zur transzendentalem Dialektik‘ (‚,‚ Von dem regulativen Gebrauch der Ideen der reinen Vernunft‘) beweist. ‚In der Tat hat die Vernunft nur ein einiges Interesse, und der Streit ihrer Maximen [= sub- jektive Grundsätze, die nicht von der Beschaffenheit des Objekts, sondern dem Interesse der Vernunft in Ansehung einer gewissen möglichen Vollkommenheit der Erkenntnis dieses Objekts her- genommen sind] ist nur eine Verschiedenheit und wechselseitige Einschränkung der Methoden, diesem Interesse ein Genüge zu tun. Auf solche Weise vermag bei diesem Vernünftler mehr das Interesse der Mannigfaltigkeit (nach dem Prinzip der Spezifikation), bei jenem aber das Interesse der Einheit (nach dem Prinzip der Aggre- gation). Ein jeder derselben glaubt sein Urteil aus der Einsicht des Objekts zu haben, und gründet es doch lediglich auf die größere oder kleinere Anhänglichkeit an einen von beiden Grundsätzen, deren keiner auf objektiven Gründen beruht, sondern nur auf dem Vernunftinteresse, und die daher besser Maximen als Prinzipien genannt werden könnten. Wenn ich einsehende Männer miteinander wegen der Charakteristik der Menschen, der Tiere oder Pflanzen, ja selbst der Körper des Mineralreiches im Streite sehe, da die einen z. B. besondere und in der Abstammung gegründete oder auch entschiedene und erbliche Unterschiede der Familien, Rassen usw. annehmen, andere dagegen ihren Sinn darauf setzen, daß die Natur in diesem Stücke ganz und gar einerlei Anlagen gemacht habe und aller Unterschied nur auf äußeren Zufälligkeiten beruhe, so darf ich nur die Beschaffenheit des Gegenstandes in Betrachtung’ ziehen, um zu begreifen, daß er für beide viel zu tief verborgen liege, als daß sie aus Einsicht in die Natur des Objekts sprechen könnten. Es ist nichts anderes, als das zwiefache Interesse der Vernunft, davon dieser Teil das eine, jener das andere zu Herzen nimmt ...... (Kant, 1. c.). Es ist unmöglich, bei Kant einiges aus dem Ganzen heraus- zugreifen; und leider verlangt sein Studium vom Naturforscher (bei dessen moderner Vorbildung) heute besondere Arbeit. (Haben ‚doch sogar die heutige Philosophen oft in grundlegenden Fragen Kant’s Absichten verkannt. So läßt u. a. Paulsen (Immanuel Kant, Stuttgart 1898) Kant ‚‚beweisen, daß Physik als wirkliche Wissen- schaft, d. h. ein System von allgemeinen und notwendigen Sätzen möglich ist‘, wovon bei Kant nicht die Rede sein kann (vergl. L. Goldschmidt, ‚Zur Wiedererweckung Kantischer Lehre‘ [pag. 50/51], Gotha 1910). Es hilft nichts, wir müssen die „Kritik“ trotz der großen Arbeit uns zu eigen machen. Bezüglich unseres Themas noch einige Worte Kant’s (l. c.): „Dem logischen Prinzip der Gattungen, welches Identität postuliert, steht ein anderes, „Splitters‘ und ‚„Lumpers‘“. 111 nämlich das der Arten, entgegen, welches Mannigfaltigkeit und Ver- schiedenheit der Dinge unerachtet ihrer Übereinstimmung unter derselben Gattung bedarf, und es dem Verstande zur Vorschrift macht, auf diese nicht weniger als auf jenes aufmerksam zu sein. Dieser Grundsatz (der Scharfsinnigkeit oder des Unterscheidungs- vermögens) schränkt den Leichtsinn des ersteren (des Witzes) sehr ein), mac Auch äußert sich dieses an der sehr verschiedenen Den- kungsart der Naturforscher, deren einige (die vorzüglich spekulativ sind) der Ungleichartigkeit gleichsam Feind, immer auf die Einheit der Gattung hinaussehen, die anderen (vorzüglich empirische Köpfe) die Natur unaufhörlich in so viel Mannigfaltigkeit zu spalten suchen, daß man beinahe die Hoffnung aufgeben müßte, ihre Erscheinungen nach allgemeinen Prinzipien zu beurteilen.‘ Von welcher Bedeutung gerade in der ‚Morphologie‘ ‚Einheit‘ und ‚Mannigfaltigkeit‘“, ‚die gedanklichen Pole, zwischen die wir die Wirklichkeit fassen‘, sind, zeigen die kritischen und historischen Betrachtungen meines 1. Kommilitonen Dr. Max Rauther ‚Über den Begriff der Verwandtschaft‘ (Zool. Jahrb., Suppl. XV, 3, Jena 1912), die zu bemerkenswerten Resultaten geführt haben. — Nach Sonderung der Begriffe ‚‚Verwandtschaft s. str.‘‘ und ‚Affinität‘ heißt es pag. 79/80: „Die Wahrnehmung der von uns einander entgegen gestellten Arten von Ähnlichkeit wurzelt nun offenbar auch in durchaus verschiedenen Sphären des Geistes: die der Affinität ist mehr Sache der Sinnlichkeit, die der Verwandt- schaft, als Ergebnis des Urteilens und Schließens, Sache des Ver- standes. Je nachdem ob jene oder dieser in der Veranlagung der jeweiligen Interpreten der Natur den Vorrang behauptet, wird sich bei ihnen die Neigung kundgeben, sei es den begrifflichen, sei es den materiellen Bedingungen der Dinge in der Reflexion die größere Wichtigkeit beizumessen. Eine derartige Neigung führt aber oft weiter zu einer Verabsolutierung (oder Substantiierung) der einen der beiden Seiten, von denen aus man die Naturdinge be- trachten kann; derart, daß man diejenigen Eigenschaften, in denen man letztere gleich findet, sie zur Einheit zusammenfaßt, für die wesentlichen, die andere für die akzessorischen oder ab- geleiteten erklärt; denn so fügen sie sich am ehesten dem Be- dürfnis des Verstandes, vom Einem zum Vielen diskursiv fortzu- schreiten. Begriff und Materie sind dann nicht mehr die zwei (dynamischen) Faktoren, in die unsere Reflexion die anschaulichen Individualitäten spaltet; Faktoren, die eine durchaus reziproke Bedeutung haben und die, wo ein ‚Ding‘ denkend festzuhalten versucht wird, gleich notwendig eingeführt und gefunden werden müssen. Der einen Gruppe von Theoretikern liegt nun vielmehr das wahre Sein der Dinge im Begriff, im ‚Innern‘; das Mannig- faltige, Äußere, wird als dem ‚‚Wesen‘ fremd, als dessen bloße zufällige Einkleidung, diskreditiert; für die anderen liegt das Wesen umgekehrt in der konkreten Mannigfaltigkeit, dem stetigen körper- lichen Zusammenhang des Erscheinenden, und alle Individuation 2. Heft 112 Dr. Anton Krausse: der Dinge gilt für scheinhaft und venachlässigungswert. — Dies sind die Hauptgegensätze, welche den Ablauf auch der Wissen- schaftsgeschichte beherrschen ..... Gleichwohl sind sie relative Gegensätze; ihr formal Gemeinsames liegt darin, daß sie dem Bedürfnis, das der Erscheinung nach Verschiedene als wesentlich gleich zu verstehen, zu genügen suchen, indem sie zum ‚‚Wesen“ ein Moment erheben, das schlechterdings nur begrifflicher (dy- namischer) Art, nicht real sein kann. Wenn sie die wesentliche Übereinstimmung bald in den Begriff, bald in die Materie verlegen, so stabilisieren sie wohl das eine Moment, müssen aber die jeweilige Abweichung der wirklichen individuellen Objekte von diesem durch gesetz- und schrankenlose Veränderungen des anderen korrigieren. — Durch diese Betrachtungsweise wird daher das Einheits- bedürfnis der Vernunft nur sehr unvollkommen befriedigt. Was diese fordert, ist allerdings die Gleichheit des Wesens in allen Dingen. Das Wesen der Dinge kann aber schlechterdings nicht in dem gesucht werden, was doch nur aus den Erscheinungen logisch abstrahiert worden, was also inhaltlich stets unter diesen bleibt. Die erste und sichere Quelle unseres Wissens muß daher die Anschauung der Erscheinungen sein; denn was als Erschei- nung zur Wirklichkeit gelangt, muß notwendig auch im Wesen ent- halten sein. — Wollten wir aber das Wesen allein aus der indivi- duellen, durch Anschauung aufgenommenen Gestalt lesen, so scheinen wir zu einem endgültigen Verzicht auf die Erkenntnis der Einheit gezwungen zu werden; dann der Gestalt nach sind ja alle Individuen ohne Ende verschieden.‘ So führten uns die ‚‚splitters‘ und ‚„lumpers‘ zur Idee des Typus und seiner Metamor- phose, jener ‚höchst ehrwürdigen, aber zugleich höchst gefährlichen Gabe von oben‘, die uns — nach M. Rauther l. c. — ‚‚die Auflösung dieses Konfliktes zwischen Vernunft und anschaulicher Erfahrung zu versprechen scheint‘. Oristano, Sardinien, Januar 1914. „Teleologie“ und Naturwissenschaft. Von Dr. Anton Krausse. „‚Teleologie‘‘ scheint den meisten heutigen Naturforschern ein peinliches Wort zu sein. Die Zweckidee aber ist berechtigt, ja natürlich und notwendig, was aber nicht berechtigt ist, das ist der falsche Gebrauch der Zweckidee, sie ist kein „Axiom“, sondern „nur eine Idee‘, sie entspringt aus dem systematischen Bedürfnis der Vernunft und ist von großer (transzendentaler) Be- deutung in der Naturforschung, aber ohne (transzendentale) Anwendung. So wie Kant den Zweckbegriff in der Kritik der reinen Vernunft klargestellt hat, habe ich nichts dagegen einzu- „Teleologie‘‘ und Naturwissenschaft. 113 wenden gefunden. Das antipathische Wort hat doch nichts zu bedeuten angesichts Kantscher Untersuchungen. Man würde uns unrecht tun, uns jene landläufigen, dunklen Vorstellungen unter- zuschieben. Es ist daher bei der Wichtigkeit dieses Themas für den Natur- forscher wohl nicht unangebracht, an dieser Stelle die teleologische Idee in ihrer Wichtigkeit und in ihrer falschen Anwendung zu be- handeln. Wenn die Naturwissenschaft den falschen Gebrauch der Zweckidee aufs schärfste bekämpft, so bin ich ganz auf ihrer Seite, denn so ist sie in der Tat allem Forschen gefährlich; wenn die Wissenschaft dagegen der Zweckidee, nach welcher täglich neue Entdeckungen gemacht werden, die unsere Erkenntnis in unge- ahnter Weise fördern, alle Bedeutung und Berechtigung ab- spricht, so kann ich dem nicht beipflichten. Ich bitte deshalb einem der, ja dem größten Naturforscher — Kant — für eine kurze Frist Gehör schenken zu wollen. Wenn es uns heute schon schwer fällt — die ungeheuer ange- wachsene Kantliteratur beweist das, in der ‚jeder Leser seinen Kant‘ hat, indem er seine Gedanken in ihn hineinlegt, und in der sich schon eine umfangreiche ‚Kantphilologie‘‘ entwickelt hat, gerade als ob Kant in uralter, toter Sprache geschrieben hätte — und ungeahnte Mühe und Arbeit kostet, Kants Gedanken nach- zudenken, so ist es um so schwieriger etwas aus diesem System, das einen wahren Organismus darstellt, in dem Alles um des Ein- zelnen und das Einzelne um des Ganzen willen da ist, herauszu- reißen und gar ‚‚populär‘‘ darzustellen. Dem naturwissenschaftlich gebildeten Leser aber will ich versuchen darzulegen, was wir billigerweise bei Anwendung des Wortes ‚teleologisch‘‘ gedacht haben. Ich bin dann schon zufrieden, wenn die Naturforscher daraufhin nur ihren Begriff revidieren würden. Hier handelt es sich nicht um Überredung; Vernunft hat es hier nur mit sich selber zu tun, und da kann nur Vernunft entscheiden; sie wird sich nicht selber widersprechen. An der Logik hat noch keiner gezweifelt, selbst ein Hume nicht (im Gegenteil er ging sogar soweit, aus ihr die Mathematik ableiten zu wollen). Sie beschreibt das Denken im Urteilen. Gibt der Natur- forscher die Logik als berechtigt zu — die nichts Empirisches ent- hält, da sie von allem Inhalt abstrahiert und nur die Form des Denkens behandelt —, und sollte es gelingen, die teleologische Idee aus diesem von allem Empirischen reinen Quell abzuleiten, dann hat er auch die Berechtigung der ‚‚Teleologie‘‘ zugegeben. Gelingt es? Was während zweitausendjährigen Herumtappens unter Be- griffen keinem gelungen, gelang Kant; in dieser Entdeckung besteht Kant’s Verdienst um die Menschheit. Er zeigte, daß jeder Urteils- form in der Logik ein Begriff entspricht, diese reinen Begriffe (Kategorien) sind also von vornherein, a priori, dem Erkenntnis- vermögen, dem Verstand, der Vernunft gegeben. Mit diesen Ur- begriffen denkt der Mensch, d. h. sie sind der Verstand. (Dar- Archiv für Naturgeschichte 1914. A. 2, 8 2. Heft 114 Dr. Anton Krausse: unter findet sich auch der Begriff der Kausalität, den Verworn (‚Allgemeine Physiologie‘ 1909) aus dem Denken ‚eliminieren‘ will, was den Selbstmord der Naturwissenschaft bedeuten würde; darauf möchte ich in einem besonderen Aufsatze zurückkommen.) Nebenbei bemerkt: mit dem bloßen Denken ist nichts getan, denken kann ich, was ich will (die metaphysischen Gaukelwerke zeigen, was das Denken mit den reinen Begriffen leisten kann!); aber denken ist nicht ‚erkennen‘!), dazu gehören noch Anschau- ungen, Wahrnehmungen. Verstandesbegriffe dienen also zum Verstehen der Wahrnehmungen, sie sind bloße Formen des Den- kens, des Verstandes, rein a priori. Zur Erkenntnis sind sie also für sich nichts, nur auf Gegenstände möglicher Erfahrung bezogen geben sie Erkenntnis. Der Verstand aber erkennt somit immer nur Bedingtes. Auf diesen Verstandesbegriffen beruhen nun die Vernunftbegriffe?). ‚Die reine Vernunft überläßt alles dem Ver- stande, der sich zunächst auf die Gegenstände der Anschauung oder vielmehr deren Synthesis in der Einbildungskraft bezieht. Jene behält sich allein die absolute Totalität im Gebrauche der Ver- standesbegriffe vor, und sucht die synthetische Einheit, welche in der Kategorie gedacht wird bis zum schlechthin Unbedingten hinauszuführen.‘“ Diese reinen Vernunftbegriffe ‚betrachten alle Erfahrungserkenntnis als bestimmt durch eine absolute Totalität der Bedingungen. Sie sind nicht willkürlich erdichtet, sondern durch die Natur der Vernunft selbst aufgegeben.‘“ Sie ‚übersteigen die Grenze aller Erfahrung, in welcher also niemals ein Gegenstand vorkommen kann, der der transzendentalen Idee adäquat wäre‘. Sie sind also ‚‚nur Ideen‘; ‚Idee‘ ist also ‚‚ein notwendiger Ver- nunftbegriff‘“. Darunter findet sich nun auch die teleologische Idee; ihre Berechtigung ist damit erwiesen, ja ihre Notwendigkeit. Die ‚‚Ideen‘‘ sind der Vernunft so natürlich, wie dem Verstande die Kategorien. Die Bedeutung aber der reinen Vernunftidee liegt in folgen- dem. Während die reinen Verstandesbegriffe zur Erkenntnis führen, bewirken die Ideen ‚‚einen unwiderstehlichen Schein‘. Da die Idee der Vernunft natürlich ist, wie eben gezeigt, so kann es 1) So unterscheidet auch Friedrich Eduard Beneke scharf zwischen Denken und Erkennen. Vide Baumann, Gesamtgeschichte der Philosophie, 1903: „Erkennen ist — nach Beneke — Denken mit empirischer Anschau- ung; alle Wissenschaft ist daher auf Erfahrung, äußere und innere, einge- schränkt. Die absolute Philosophie hat dagegen alles von Anfang bis zu Ende durch bloßes Denken konstruiert, sie ist daher nicht Wissenschaft, sondern Erdichtung.‘ j ?) „Bei Sinnen und Verstand beruhigt sich unser Geist nicht; es tritt noch die Vernunft ein. Diese dringt auf das Unbedingte und die unbedingte Einheit, während der Verstand nur Bedingtes erkennt, und strebt so über alle Erfahrung hinaus. Aber eben dadurch erzeugt sie eine Dialektik, eine Logik des Scheines, sie verwechselt Denken und Erkennen, hält sich an den bloßen Begriff, aber Erkennen ist Begriff mit empirischer Anschauung, welche letztere uns bei allem Unbedingten fehlt.“ Baumann (Kapitel über Kant, pag. 342), 1. ce. [4 ‘ „Teleologie“‘ und Naturwissenschaft. 115 sich nur um ihren falschen Gebrauch handeln, wodurch die ‚‚Idee“ so unbeliebt geworden ist. Dieser falsche Gebrauch aber besteht darin, daß man sie für Begriffe von wirklichen Dingen hält; darin besteht der Trug?). Sie beziehen sich eben nicht auf Dinge, sondern nur auf den Verstandesgebrauch. ‚Wie der Verstand das Mannig- faltige im Objekt durch Begriffe vereinigt, so vereinigt die Vernunft ihrerseits das Mannigfaltige der Begriffe durch Ideen‘, die Ver- nunftideen sind von gutem einheimischen (immanenten), aber nicht von überfliegenden (transzendenten) Gebrauch, sagt Kant. Sie sind keine konstitutiven Prinzipien, „so daß dadurch Begriffe gewisser Gegenstände gegeben würden‘, sondern nur Regeln, die die Vernunft dem Verstande vorschreibt. Deutlich dürfte sein, daß wir die Ideen nicht aus der Natur haben. Nein, wir be- fragen die Natur nach diesen Ideen. Darin liegt ihre Bedeu- tung. Und nur so — als regulative Prinzipien! — haben sie für uns Sinn. Ich sehe, wie es nicht gut angeht, in zwei Zeilen dieses Thema zu behandeln, doch soviel dürfte klar sein, daß der ‚Zweckbegriff‘‘ nichts Unnatürliches, Mystisches darstellt. Was nun die ‚„zweckmäßige Einheit der Dinge‘ betrifft, so sagt diese teleologische Idee nichts weiter, als daß man bei der Er- klärung gegebener Erscheinungen so verfahren soll, „als ob die Reihe an sich unendlich wäre, d. h. in indefinitum‘“, d. h. in un- bestimmte Weite, d. h. man soll nicht an irgendeinem Punkte haltmachen. So ist das Prinzip von großem Nutzen, schaden kann es jedenfalls niemals, auch wenn man hin und wieder irgendwo nach dem Zweck fragen sollte, wo kein nexus finalis, sondern ein nexus effectivus vorhaden war. Fest steht, daß man beständig nach der teleologischen Regel die Natur befragt, und mit Recht; fragt man nicht beständig nach dem Zweck dieses oder jenes Organs ? Und man wird, weil natürlich, immer weiter fragen. Die Regel bleibt. ‚Denn, obzwar ein Zergliederer eines Irrtums überführt werden kann, wenn er irgendein Gliedmaß eines tierischen Körpers auf einen Zweck bezieht, von welchem man deutlich zeigen kann, daß er daraus nicht erfolge, so ist es doch gänzlich unmöglich, in einem Falle zu beweisen, daß eine Natureinrichtung, es mag sein, welche es wolle, ganz und gar keinen Zweck habe.‘ — Gegen das Prinzip als bloße Regel, als Idee habe ich nichts einzuwenden. :) ‚Der reinen Idee kann in der Welt der Objekte nichts adäquat entsprechen; sie ist aus transzendentalen, d. h. formalen Begriffen von der ruhebedürftigen Vernunft erzeugt, ein Merkstein mit großem Fragezeichen für das Ende unseres Wissens. Unser Verstehen hat hier seine Grenze, vollkommen begreiflich ist hier nichts mehr als die eigene Vernunft, wie sie allen denkenden Menschen zuerteilt ist. Niemals ist es gelungen, der Ver- nunftidee theoretisch ein Objekt zu bestimmen, aber noch mehr: das kann auch nie gelingen, die Vernunft wird dialektisch, wo sie ohne das Steuer der Sinne die Küsten der Erfahrung verläßt.‘ L. Goldschmidt, ‚Zur Wieder- erweckung Kantischer Lehre‘, 1913. ”3 2. Heft 116 Dr. Anton Krausse: Wird freilich die teleologische Idee unvernünftigerweise als konstitutives Prinzip genommen, dann haben die Naturforscher allerdings Veranlassung dagegen zu kämpfen. Es sei kurz auch darüber referiert, was Kant über die so entspringenden beiden Fehler ausführt, wenn Vernunft den Boden der Erfahrung verläßt und in den Höhen des Unbegreiflichen schwindlig wird. Den ersten Fehler nennt Kant die „faule Vernunft“ (‚ignava ratio“). Hier sieht die Naturforschung an irgend einem Punkte ihre Untersuchung für schlechthin vollendet an, ‚die Vernunft begibt sich zur Ruhe‘ (wo sie doch weiterforschen sollte). So wird die „Idee‘‘ dogmatisch genommen; die „höchste Intelligenz‘, die alles so weislich geordnet, wird statuiert; darauf ein theologisches System gegründet (Physikotheologie). Da hat es die Vernunft freilich bequem, statt zu forschen, beruft sie sich dann ‚‚auf den unerforschlichen Ratschluß der höchsten Weisheit‘, und ‚sieht die Vernunftbemühung alsdann für vollendet an, wenn sie sich ihres Gebrauches überhebt‘“ — ratio ignava. Der zweite Fehler heißt bei Kant ‚‚perversa ratio‘, die ‚ver- kehrte Vernunft‘; er sagt: Statt daß man nach der Idee der systematischen Einheit als einer Regel diese Einheit in der Natur (Naturgesetze) sucht, wird die Sache umgekehrt: die Wirklichkeit einer systematischen Einheit wird im Voraus zu Grunde gelegt, da- durch wird ein intelligenter Urheber ‚‚nötig‘‘, derselbe wird dann „anthropomorphistisch bestimmt‘, und dann werden der Natur Zwecke ‚gewaltsam und diktatorisch‘‘ aufgezwungen, die doch gesucht werden sollten. Die Natureinheit wird so aufgehoben durch die Teleologie (,‚‚die bloß dazu dienen sollte, um die Natureinheit nach allgemeinen Sätzen zu ergänzen‘) — ratio perversa —. „Teleologie‘“ als regulatives Prinzip ist wirklich eine harmlose Sache, die recht nützlich und niemals schädlich sein kann. ‚Teleo- logie‘ hat heute einen schlechten Klang für den Naturforscher, aber nur deshalb, weil ihm immer bloß unvernünftige Teleologen begegnet sind, vielleicht wird er seiner Wort-Antipathie Herr, wenn er die Harmlosigkeit der vernünftigen Teleologie, die ‚nur eine Idee“, nur eine Regel ist, erkennt. Oristano, Sardinien, Januar 1914. „Entia non sunt creanda sine necessitate“. (Fechners Pilanzenseele usw.). Von Dr. Anton Krausse. Kant schloß, am Ende des 18. Jahrhunderts, die ‚Kritik der reinen Vernunft‘ mit folgenden hoffnungsvollen Worten! „,. .. Der kritische Weg ist allein noch offen. Wenn der Leser diesen in meiner Gesellschaft durchzuwandern Gefälligkeit und Geduld gehabt hat, „Entia non sunt creanda sine necessitate.‘“ 117 so mag er jetzt urteilen, ob nicht, wenn es ihm beliebt, das Seinige dazu beizutragen, um diesen Fußsteig zur Heeresstraße zu machen, dasjenige, was viele Jahrhunderte nicht leisten konnten, noch vor Ablauf des gegenwärtigen erreicht werden möge, nämlich die menschliche Vernunft in dem, was ihre Wißbegierde jederzeit, bisher aber vergeblich, beschäftigt hat, zur völligen Befriedigung zu bringen.“ Was ist trotz Kant im ganzen 19. Jahrhundert kritiklos phantasiert worden! ... . Und leider auch von seiten der Naturforscher wird beständig weitertranszendiert ... (Auch wird das immer so bleiben.) So mußte ich jetzt wieder viel von der ‚Pflanzenseele‘“ und ähnlichem hören. Derartige Märchen werden ‚dem großen Publi- kum‘“ als Wissenschaft vorgesetzt. Darüber einige Worte. Die Dis- putation Ende des vorigen und Anfang des jetzigen Jahrhunderts über die ‚‚Ameisenseele‘‘ und die ‚‚Bienenseele‘ hat viel Klarheit gebracht; das meiste Verdienst dürfte E. Wasmann, S. J., hier haben (dessen philosophische Schulung die der meisten anderen hier be- teiligten Naturforscher zweifellos bei weitem übertrifft). Bethes Theorie, die a. e. den Ameisen alle psychischen Fähigkeiten ab- spricht, wurde zurückgewiesen. ‚Populär‘ ist sie jedenfalls nicht geworden. (Schopenhauers bekanntes Wort ist nicht unsympatisch: „Man muß wahrlich an allen Sinnen blind sein, um nicht zu erken- nen, daß das Wesentliche und Hauptsächliche im Tiere und im Menschen dasselbe ist und daß, was beide unterscheidet, nicht im Primären, im Prinzip, im Archäus, im inneren Wesen, im Kern beider Erscheinungen liegt, ....... sondern allein im Sekundären, im Intellekt, im Grad der Erkenntniskraft, welcher beim Menschen, durch das hinzugekommene Vermögen abstrakter Erkenntnis, genannt Vernunft, ein gleich höherer ist, jedoch erweislich nur vermöge einer größeren zerebralen Entwicklung, also der soma- tischen Verschiedenheit des einzigen Teiles, des Gehirns, und na- mentlich seiner Quantität nach. Hingegen ist das Gleichartige zwischen Tier und Mensch sowohl psychisch als somatisch ohne allen Vergleich mehr.‘“) Recht ‚populär‘ dagegen ist das andere Extrem geworden. Ohne Kritik teilt man den Tieren die höchsten psychischen Fähig- keiten zu (abstraktes Denken). So lange noch irgendeine Möglich- keit vorhanden ist, die beobachteten Erscheinungen durch ein niedrigeres Prinzip zu erklären (die klugen Pferde), dürfen nicht sofort hier die höchsten psychischen mensch- lichen Qualitäten herangezogen werden, anderenfalls sind eben den vwüstesten Phantasien Tor und Tür geöffnet. Das besagt der alte bewährte Satz der Philosophen: ‚‚Entia non sunt creanda sine necessitate‘‘. Naturforscher wie Büchner und Marshall haben hier gesündigt. Schlimmer aber sündigten die Philosophen. Sie schrieben sogar den Pflanzen, schließlich den Atomen eine ‚Seele‘ zu. Besonders Fechner beschäftigte sich mit der ‚„Pflanzenseele‘‘ — trotz Kant. Vor mir liegt Baumanns ‚„Ge- 2. Heft 118 Dr. Anton Krausse: ‚„Entia non sunt creanda sine necessitate,““ samtgeschichte der Philosophie‘ (Gotha 1903); es dürfte den Naturforscher eigenartig anmuten, was Baumann — in Form eines Extrakts — sagt: „Seine (Fechners) Hauptschriften sind: „‚Nanna oder über das Seelenleben der Pflanzen‘; ‚‚Zend-avesta oder über die Dinge des Himmels und des Jenseits‘ (d. h. von den Sternen- geistern = Engeln)‘ etc. etc. (l. c., pag. 398). — Pag. 399 etc. referiert Baumann über Fechners Lehre: ..... ‚„Die Seele als das eigentliche Band des ganzen Leibes ist eigentlich dieser selbst; im engeren Sinne aber ist der Sitz der Seele Gehirn, Rückenmark, Nerven. Der Geist, welcher in den Seelen die für alle gleichen Körpererscheinungen hervorruft, ist Gott; das Gesetz der Wechsel- bedingtheit von Körper und Geist gilt auch für ihn: wie kein menschlicher Gedanke ohne Gehirn, so ist auch kein göttlicher ohne Welt und Bewegung möglich, d. h. im göttlichen Bewußtsein ist ursprünglich die Welt mitgesetzt. Wie aber Körper und Seele immer wechselbedingt sind, so sind auch unter Gott für die kleineren Kreise zusammengehöriger Körper Seelen anzunehmen; so gibt es eine Erdseele oder Erdgeist, so gibt es Sterngeister. Auch die Pflanzen sind beseelt, d. h. haben eine an die Gegenwart gebundene Empfindung und Triebe; alle Gründe gegen die Beseelung der Pflanzen sind nichtig, und die Analogie der Tierseelen verlangt sie. Die unorganischen Körper sind zwar nicht tot, sie sind ja in sich Kraft (und eigentlich Gedanken Gottes), aber immer und völlig schlafend.‘‘ Was soll der Naturforscher zu diesen Pflanzenseelen, Erdseelen, Sterngeistern und schlafenden Steinen als Gottesge- danken sagen? Mein alter Satz: ‚„Entia non sunt creanda sine necessitate‘‘ erscheint mir mehr wert als alle diese Phantasien!). Die Betrachtung eines Amuisengehirns konnte den Natur- forscher (Büchner, Marshall) in der Tat leicht verführen, die höch- sten psychischen Qualitäten anzunehmen, das ist noch verständ- licher als Bethes Verneinung aller psychischen Fähigkeiten (er leugnete nicht nur das ‚Lernen‘ bei Ameisen, sondern überhaupt Empfindung, Sinneswahrnehmung — trotz aller Sinnesorgane) ; ins Reich der Mythologie aber gehört die ‚„Pflanzenseele‘, die Erd- seele und die Sterngeister aber wollen wir neidlos dem ‚‚Meta- physiker‘‘ überlassen. — Oristano, Sardinien, Januar 1914. 1) „Wie eine Zufluchtsinsel in dem wüsten Ozeane metaphysischer Spekulationen hat unser Jahrhundert Kantischer Lehre wieder zugesteuert. Die bedeutenden Denker philosophischer Romantik haben ihren Einfluß auf ihre Zeit geübt; aber nicht um Beherrschung der Geister, sondern um Erkenntnis hat sich theoretische Philosophie zu bemühen, denn die be- scheidenste Wahrheit wiegt mehr als das gleißendste Phantasiegebilde, das der kritische Anhauch umbläst.‘“ Goldschmidt, 1. ce. Arnold Schultze: Zur Kenntnis der ersten Stände usw. 119 Zur Kenntnis der ersten Stände von einigen west-undzentralafrikanischen Heteroceren. Von Arnold Schultze. Hierzu Tafel I—VI. (Fortsetzung.) Fam. BRAHMAEIDAE. 26. Brahmaea bramarbas Karsch. Ent. Nachr. XXI. (1895), Nr. 22, p. 337, T.1, Fig. 5. Hierzu. ,T. IVi..u.;VE; Fig. 3, 3a. Die Raupen der afrikanischen Brahmaea-Arten sind deshalb ganz besonders interessant, weil sie die weichen Zapfen, die die Rau- pen derasiatischen Brahmaea-Arten in den älteren Stadien verlieren, bis zur Verpuppung beibehalten, und zwar in einer Vollkommenheit der Ausbildung, die große Übereinstimmung mit der Anordnung der Tuberkeln bei dem bestentwickelten Saturniiden-Typ zeigt. Hierdurch ist — abgesehen von andern Merkmalen — ein nicht zu verkennender Hinweis auf die nahe Verwandtschaft der Brahmae- iden mit den Saturniiden gegeben. Aber auch eine gewisse Ähnlich- keit mit manchen Notodontiden-Raupen ist vorhanden. Bei der Raupe von Brahmaea bramarbas, wo die Ausbildung der Tuberkeln noch am wenigsten auffallend in Erscheinung tritt, bilden die beiden Reihen von weichen, aber verhältnismäßig spitzen, Dorsalzapfen der Glieder 2—10, gewissermaßen die natür- liche Verlängerung der hier, besonders auf den Gliedern 2, 3, stark ausgezogenen Rückenwulste. Die Rückentuberkeln des 11. Gliedes dagegen sind zu einem scharf abgesetzten fingerförmigen Zapfen vereinigt, der an Länge den Durchmesser des Segmentes nicht unerheblich übertrifft. Als weitere Merkwürdigkeit der Dor- salzapfen verdient hervorgehoben zu werden, daß sie, worauf weiter unten noch eingegangen werden soll, in gewissem Sinne erektil sind. Die übrigen Tuberkeln treten nur in Gestalt kleiner Wärzchen auf. — Die Raupe ist, besonders auf den Rückentuberkeln, mit weichen, äußerst kurzen und feinen Härchen spärlich besetzt. Das höchst abenteuerlich aussehende Tier variiert in der Grundfarbe, wie andere Raupen mit ähnlicher Schutzfärbung, von hellledergelb bis bräunlich violettgrau. Auf diesem Grunde findet sich eine aus zahlreichen und unregelmäßigen kastanien- bis schwarzbraunen Linien und Bändern gebildete achatartige Längs- marmorierung. Die Spitzen der Tuberkeln, um die herum die Marmorierung strahlenförmig angeordnet ist, bleiben von dieser Zeichnung im allgemeinen frei. Am dunkelsten ist die Zeichnung auf dem Rücken zwischen den Dorsalzapfen der Glieder 6—10 und aufdemhintern Teil der Bauchfüße, besondersderer des9.Gliedes, 2, Hett 120 Arnold Schultze: Zur Kenntnis der ersten wo sie sich — bei den hellen Stücken am deutlichsten — zu einem dunklen Gürtel nach oben erweitert. Recht bemerkenswert ist die Zeichnung des Dorsalzapfens auf dem 11. Gliede. Er ist dunkel violettgrau und mit zahlreichen kreisrunden hellledergelben Fleck- chen übersät, die vielfach zusammenfließen. In der Mitte jedes dieser Fleckchen steht, meist von einem winzigen schwarzen Punkt markiert, ein kurzes schwarzes Härchen. Die Luftlöcher sind schwarz und unterbrechen durch ihre helle Umgebung einen mehr oder weniger verschwommenen dunkel- braunen Seitenstreifen. Der Kopf ist, je nachdem, ledergelb bis braun, desgleichen die Brustfüße. Ich entdeckte die Raupe von Brahmaea bramarbas inmitten der Regenzeit (Juli) im dichtesten Unterholz des Hochgebirgs- urwaldes bei Bamenda (1500 m ü. M.) an Tylophora sylvatıca Decne. (einer in Westafrika weitverbreiteten rankenden Asclepiadacee), wo sie infolge ihrer Schutzfärbung schwer zu finden war. Wenn die Raupe kriecht oder frißt, hängen die längeren Rückentuberkeln mehr oder weniger schlaff herunter, wenn sie aber Drohstellung oder Ruhestellung — und zwar diese den Kopf nach unten — einnimmt, werden, offenbar infolge einer besonderen Muskelkontraktion, die Säfte in den Zapfen gestaut, so daß diese sich straff aufrichten; hierbei wird das Hinterteil erhoben. In der Ruhestellung streckt die Raupe zudem das vorderste Bauchfuß- paar soweit vor, daß der Kopf und die Brustfüße zwischen diesem verborgen sind. Hierbei wird das vierte Segment so stark nach oben und nach einer Seite herausgepreßt, daß dadurch und durch die hängende Haltung allein die Erektion der vordern Zapfen erklärt wäre. Das Tier hängt dann nur an den drei oder zwei letzten Bauch- fußpaaren. In dieser Stellung verbringt die Raupe die Zeit, in der sie nicht frißt und ähnelt so täuschend einem trockenen, stark zu- sammengeschrumpften Blatt. Gelingt es dem Tier nicht, einen etwaigen Gegner zu täuschen und berührt man sie, so schlägt sie mit dem Vorderteil hin und her und führt dabei, wahrscheinlich mit den Mandibeln, ein knisterndes Geräusch aus, ganz so, wie das z. B. einige der Lobobunea-Raupen tun. Die Raupe verwandelt sich unter Blättern am Boden zu einer schwarzbraunen Puppe (T. VI, F. 3, 3a), die dadurch ausgezeichnet ist, daß neben dem Cremaster beiderseits nach der Bauchseite zu . zwei ziemlich lange warzenförmige Chitinfortsätze stehen. Durch die Unzuträglichkeiten des Transportes, wahrscheinlich kurz vor dem Schlüpfen, starben sämtliche aus den wenigen Raupen erhaltenen Puppen ab. Da indessen eine der Puppen den schon voll- kommen entwickelten und ausgefärbten Falter barg, war die Zu- gehörigkeit zu Brahmaea bramarbas unschwer festzustellen. 27. Brahmaea lucina Drury, Ill. Exot. Ins. III, T. 34, Fig. 1 (1780). Die Raupe dieser Art zeigt die Entwicklung der Tuberkeln noch vollkommener als die von bramarbas. Die Zapfen sind durch- Stände von einigen west- und zentralafrikanischen Heteroceren. 121 weg länger, etwas dünner und schärfer abgesetzt. Der Dorsalzapfen auf dem 11. Gliede ist viel beweglicher als bei der vorigen Art und kann nach vorne bis auf den Rücken heruntergelegt werden. Die Raupe ist beinahe vollständig schokoladebraun und besitzt einen stark porzellanartigen Glanz. Die Längsmarmorierung ist viel schwächer, und nur bei genauerem Zusehen erkennbar. Der Dorsalzapfen des 11. Gliedes ist bleigrau und gelblich gefleckt. In ihrem Gebaren unterscheidet sich die Raupe der lucina dadurch sehr wesentlich von der bramarbas-Raupe, daß sie die geringste Erschütterung der Futterpflanze sofort mit sehr ener- gischen Bewegungen des auf Glied 11 stehenden Dorsalzapfens quittiert. Sie wurde von mir im April bei Gadjifu (Urwaldtiefland am oberen Croßfluß) ebenfalls an einer rankenden Asclepiadacee, nämlich Ceropegia conrauı K. Sch., und zwar im Sekundärwald, angetroffen. Die Verwandlung erfolgt genau wie bei bramarbas am Boden unter Blättern. Der einzige Falter, den ich aus den er- haltenen Puppen zur Entwicklung brachte, schlüpfte nach etwa dreiwöchiger Puppenruhe am 16. Mai (Beginn der Regenzeit). Er saß, wie die asiatischen Brahmaea-Arten, mit flach dachförmig gelegten Flügeln. Fam. STRIPHNOPTERYGIDAE. 28. (?) Janomima mariana R. White, Ann. Nat. Hist. XII, p. 264 (1843). Bei Holma im Mandara-Gebirge (Nord-Adamaua) traf ich zu Beginn der Trockenzeit auf Bäumen der verschiedensten Arten riesige ,„Bärenraupen‘“, die einer ums Doppelte vergrößerten Pleretes matronula-Raupeglichen. Diese Raupenerreichten eineLänge von ca. 12 cm, bei der Dicke eines Daumens. Das Tier ist tiefschwarz und trägt auf den Wärzchen Kränze von schwarzen, lose sitzenden und stark juckenden Stacheln*), außerdem 8 cm lange schwarze, weiß gespitzte Haare. Der Kopf ist schwarz, die Luftlöcher sind blutrot. Die Raupen lagen während der Ruhe quer über dünnen Ästen, wobei sie Vorder- und Hinterteil herunterhängen ließen, und fielen durch die dunkle Färbung weithin auf. Sie waren ziemlich stark von einer roten Milbe besetzt. Die von mir gesammelten erwachsenen Exemplare verwan- delten sich, ohne Futter anzunehmen, in einem zwischen Laub am Boden angelegten lockern Gespinnste zu einer schwarzbraunen Puppe mit porzellanartigem Glanz. Die Falter, welche inmitten der Trockenzeitnach etwa 70tägiger Puppenruhe schlüpften, entwickelten sich nur unvollständig, lassen aber immerhin erkennen, daß sie entweder zu Janomima mariana oder doch einer nahe verwandten Art gehören. *) Gewisse Janiden-Raupen, die im Urwaldgebiet auf Kräutern am Boden leben, sind von den Eingeborenen wegen der nesselnden Figen- schaft der Haare außerordentlich gefürchtet. 2. Heft 122 Arnold Schultze: Zur Kenntnis der ersten Fam. NOTODONTIDAE. 29. Hoplitis phyllocampa Trim. Trans. Ent. Soc. Lond. (1909), p. 4, T. I, Fig. 2b—e. In der oben zitierten Arbeit von Aurivillius ist in Textfigur 3 die von mir angefertigte Skizze einer Notodontiden-Raupe verviel- fältigt, die ich nicht zur Entwicklung brachte. Jetzt erkenne ich in der von Trimen (Trans. Ent. Soc. London [1909], p. 4, T. I, Fig. 2b—e) beschriebenen und abgebildeten Raupe von Hoplitis phyllocampa dieses Tier wieder. Ich fand diese Raupe bei Yola (Adamaua) an Combretum — der auch von Trimen angegebenen Futterpflanze — wo sie an den jungen Zweigspitzen sitzend mit den erhobenen letzten, auf der Bauchseite blattähnlich gezeich- neten Segmenten täuschend ein junges Blatt nachahmte. 30. Stauropus alchorneae nov. Spec. Hierzu T. VI, Fig, 4. Diese neue Art, von der mir ein 2 zur Beschreibung vorliegt, ist in der Grundfärbung bräunlichgrau. Kopf, Thorax, Vorder- beine und die Rückenseite der ersten Abdominalringe sind dicht mit hell moosgrünen Haaren durchsetzt. Auf der Oberseite sind die Vorderflügel ziemlich dicht mit braunen und moosgrünen Schuppen bestreut. Außerdem finden sich hier folgende Zeich- nungen: Der wurzelwärts gelegene Teil des Hinterrandes, die Wur- zel und der Vorderrand sind mit moosgrünen, z. T. stark aufge- richteten Schüppchen so dicht bestreut, daß hier die grüne Farbe vorherrscht. Dicht am Ausgang der Rippe 2 und hinter dieser ge- legen in der Mitte der Zelle und am Ende dieser steht je ein aus schwarzbraunen und grünen halbaufgerichteten Schuppen zusam- mengesetzter Fleck, von denen der am Ende der Zelle nierenförmig ist. Ferner sind saumwärts der Zelle vier schmale, aus einzelnen Fleckchen zusammengesetzte Ouerbinden vorhanden: Eine sehr undeutliche, aus einzelnen schwarzbraunen Schuppen gebildete, dicht hinter der Zelle, eine von grünen halbaufgerichteten Schuppen gebildete w förmig geschwungene, dicht hinter dieser und ziemlich genau über die Mitte verlaufend, weiter ungefähr parallel mit dem Saume eine ebenso gefärbte und schließlich eine bis an die braun- grauen Fransen reichende hellgrüne Saumbinde, die in jedem der Felder die Zeichnung eines griechischen 2 bildet. Diese Q Zeich- nung ist nach dem Saume zu offen und schwarzbraun ausgefüllt und in den Feldern 7 und 8 zu je einem breiten grünen Wisch wurzelwärts erweitert. Auf den Hinterflügeln, die saumwärts etwas dunkler sind als an der Wurzel, ist die Saumhälfte des Vorderrandes durch schwarz- braune und grüne Härchen und Schuppen verdunkelt und mit einem grünen Saumflecken und einem grünlichweißen, schmalen Quer- fleck gezeichnet. Stände von einigen west- und zentralafrikanischen Heteroceren. 123 Die Unterseite ist einfarbig braungrau und läßt nur in der Saumhälfte des Vorderrandes eine mattockergelbe Aufhellung er- kennen. Die Flügelspannung beträgt 31 mm. Ein 2 Coll. Schultze. Die Raupe fand ich im Urwald bei N’kore (Gebiet des oberen Croßflusses) an dem pappelartigen Laube von Alchornea (Eu- phorbiacee). Sie glich außerordentlich der Raupe von Stauropus fagi und war abgesehen von der geringen Größe von dieser nur dadurch zu unterscheiden, daß die letzten Segmente orangegelb gemischt waren. Die Verwandlung geschah zwischen zwei zu- sammengesponnenen Blättern. Der Falter schlüpfte nach 14 Tagen am 10. V. 1906. Wenn bei irgendeiner Art, so ist man bei Stauropus alchorneae berechtigt, für die systematische Einreihung des Falters die ersten Stände als maßgebend anzusehen. Wahrscheinlich werden später auch die Gattungen Desmeocraera und Stauropussa, wenn deren Raupen bekannt sein werden, mit Siauropus vereinigt werden müssen. Fam. GEOMETRIDAE. 31. (?) Zamacra flabellaria Heeger. Btr., p.6, Fig.6—11 (1838). Eine Raupe, die ich von derjenigen dieser Art nicht unter- scheiden konnte, fand ich bei Bamenda im Graslandhoch (1500 m ü. M.) an einer Senecio-Art, ohne sie zur Verpuppung bringen zu können. Wenn es sich hier tatsächlich um flabellaria handeln sollte, so würde das Verbreitungsgebiet dieses dem Mittelmeer- gebiet angehörenden Spanners fast bis zum Aquator reichen. Fam. SPHINGIDAE. 32. Acherontia atroposL. Syst. Nat. ed. X, p. 490, Nr. 8 (1758). Die Raupe des ‚Totenkopfes‘‘ habe ich mehrfach im ganzen hier besprochenen Gebiet angetröffen, und zwar fast immer die braune Form. Im Urwaldgebiet fand ich sie an Datura-Arten, in den Steppengegenden Adamauas an der Verbenacee Vilex cuneata, einem der typischen Steppenbäume. Die Falter sind in Kamerun, wohl infolge der raschen Generationsfolge, recht klein und unan- sehnlich. 32. Herse convolvuli L. Syst. Nat. ed. X, p. 490, Nr. 6 (1758). Die Raupe von convolvuli wurde von mir während der Trocken- zeit (Dezember, Januar) in Mengen am Tschadsee auf solchen Feldern angetroffen, auf denen Jpomea batatas gepflanzt war. Im Gegensatz zu unseren Breiten, wo die Raupe eine nächtliche Lebens- weise zeigt, saßen hier die Tiere trotz der enormen Sonnenstrahlung selbst während der Mittagsstunden frank und frei an ihrer Futter- pflanze. Der einzige Falter, ein ®, den ich aus solchen Raupen züchtete, ist klein, sehr hell gefärbt und hat die dunklen Zeichnungen wenig ausgeprägt. 2. Heft 194 Arnold Schultze: Zur Kenntnis der ersten 34. Acanthosphinx güssfeldti Dew. Mitth. Münch. Ent.-Ver. II, 2.27 RP Aurivillius übermittelt (Ark. f. Zool., Bd. 2, Nr. 4, p. 43) eine durch Sjöstedt mitgeteilte Beschreibung von der Raupe des Acanthosphinx güssfeldti. Da diese Beschreibung einige Abwei- chungen gegenüber der von mir gefundenen güssfeldti-Raupe zeigt und somit offenbar eine Variabilität in den ersten Ständen auch bei dieser Art — wie bei so vielen anderen Sphingiden — vorliegt, so führe ich die seinerzeit darüber gemachten Notizen hier an: Die von mir gefundene Raupe war graugrün, dunkelgrün geädert und dicht mit kleinen grünen, z. T. gelb gespitzten Dornen besetzt. Diese Dornen erreichen eine bedeutende Länge und Stärke dort, wo sie in dem zitrongelben (Sphingiden-) Schrägstreifen stehen, sind hier zudem gelb gefärbt. Die Dornen sind nicht wie bei der von Fawcett abgebildeten Raupe des Lophostethus demolinti (Trans. Zool. Soc. London XV, Pt. VI, T. XLVIII, Fig. 7) in der auch bei den Saturniiden angetroffenen regelmäßigen Weise an- geordnet, es ist vielmehr deutlich erkennbar, daß wir es hier mit nichtsanderem zutunhaben, als mit verschieden stark ausgebildeten Hautkörnchen, jener Eigentümlichkeit der Epidermis, die für die Raupen der Ambuliciden so ungemein charakteristisch ist. Die Luftlöcher, der Kopf und der Nachschieber sind hell- braunrot. Ich fand die Raupe Ende der Regenzeit an Dridelia, einer in sekundären Partien oft ganze Bestände bildenden weitverbreiteten Euphorbiacee. Sie verwandelte sich tief in der Erde in eine dünn- schalige rotbraune Puppe, ähnlich der von Fawcett (l. c., Fig. 8) abgebildeten des Lophostethus demolinii. Der Falter erschien nach 3%, Wochen. Acanthosphinx güssfeldti ist anscheinend im ganzen Urwald- gebiete verbreitet und scheint durch die Futterpflanze hauptsäch- lich an sekundäre Partien gebunden zu sein. 35. Rhadinopasa hornimani Druce, Ent. M. Mag. XVI, p. 268 (1880). Bei der Raupe dieser Art wird es noch weit deutlicher als bei Acanthosphinx, daß die Dornen, die auch sie auszeichnet, nichts sind als umgebildete Körnchen der Haut. Die Raupe ist gekörnelt und dicht quergerunzelt, einzelne der Körnchen sind zu kleinen scharfen Dornen verlängert, mit denen die ganze Haut unregel- mäßig übersät ist; an Stelle des üblichen Sphingiden-Hörnchens auf dem 11. Gliede findet sich ein Büschel von fünf oder mehreren verschieden langen Dornen. Die Gründfarbe ist papageigrün, die zu Dornen umgebildeten Hautkörnchen (einschließlich des Dorn- büschels auf Segment 11) sind pfirsichrot, die Luftlöcher braunrot, Kopf und Nachschieber dunkelfleischfarben. Ich fand die Raupe mehrfach zu Beginn der Regenzeit im Unterholz des Urwaldes an strauchartigen Exemplaren (ob Wurzel- Stände von einigen. west- und zentralafrikanischen Heteroceren. 125 schößlingen ?) einer Leguminose mit großen Fiederblättern, mußte aber die Erfahrung machen, daß sie überaus empfindlich und sehr schwer zu züchten ist. Die Zucht gelingt nur, wenn man der zur Verpuppung reifen Raupe die Möglichkeit verschafft, mindestens einen halben Fuß tief in die Erde zu dringen. Wahrscheinlich aber geht das Tier in der Freiheit noch tiefer in die Erde. Vor der Ver- puppung ist die Raupe auffallend unruhig und vermag sich, wenn man sie berührt, 20—30 cm hoch emporzuschnellen. Erst 14 Tage nach dem Eindringen in die Erde erfolgt die Verwandlung in die äußerst dünnschalige, glänzend rotbraune Puppe, die ähnlich der von Lophostethus ist. Sie geht ziemlich sicher ein, wenn man sie aus ihrer Erdhöhle herausnimmt. Der eigentümliche Falter er- scheint nach 10wöchentlicher Puppenruhe. An derselben Futterpflanze, an der ich die Raupe von Rha- dinopasa hornimani fand, traf ich noch zwei andere hierher gehörende Raupenformen an, die ich leider nicht zur Entwicklung brachte, die aber möglicherweise nur Spielarten deroben beschriebenen Form sind. Die eine dieser Formen war dunkelockergelb, die andere hell- grün; bei beiden waren die Dörnchen glänzend blauschwarz. Die grüne Form hatte gelblichbraunen Nackenschild, dunkelwachs- gelben Kopf, braunrote Luftlöcher und Füße, sowie Nachschieber und Afterklappe von eben dieser Farbe. Die Raupe von Rhadinopasa hornimani gehört zweifellos zu den interessantesten der bekannten Sphingidenraupen. Durch die Stellung, die Rothschild und Jordan in ihrer Revision der Sphin- giden den gerade durch ihre Raupen so merkwürdigen Gattungen Rhadinopasa und Acanthosphinx zueinander und zu anderen Gat- tungen geben, scheint mir bewiesen zu sein, wie unangebracht es ist, bei Aufstellung eines Systems nur die morphologischen Eigen- schaften der Imagines als ausschlaggebend anzusehen. 36. Pseudoclanis postica f. occidentalis Rothsch. u. Jord. Rev. Sphing., pP: 222. Die Raupe dieser Form, die ich Anfang Februar im Urwald bei Bascho (Gebiet des oberen Croßflusses) fand, zeigt einige Abwei- chungen von der Beschreibung und Abbildung der postica-Raupe, die Fawcett (Trans. zool. Soc. London XVII, Pt. 2, p. 174, T. VII, Fig. 1) gibt. Die von mir gefundene Raupe ist der vom Smerinthus ocellata ähnlich; grün, gekörnelt mit schrägen Seitenstreifen und zwei Rückenlinien, die aus heller gefärbten Körnchen bestehen. Das Horn ist bleifarben, grünlich gekörnelt;; die Luftlöcher sind leb- haft türkisblau (nicht rot!). Ich fand die Raupe an einem wahr- scheinlich zur Gattung Sparmannia gehörendem Strauch. Der Falter erschien nach 14tägiger Puppenruhe. 37. Phylloxibhia formosa nov. spec. d. Hierzu T. VI, Fig. 5, 5a. Diese schöne neue Art kommt in der Zeichnung der Flügel der Phylloxiphia oberthueri Rothsch. u. Jord. nahe, unterscheidet 2. Heft 126 Arnold Schultze: Zur Kenntnis der ersten sich im Habitus aber von dieser besonders dadurch, daß Hinter- und Außenrand der Vorderflügel nicht in gleichmäßiger Rundung ineinander übergehen, sondern eine deutliche Ecke bilden; auch ist die Spitze der Vorderflügel weniger deutlich ausgezogen. Kopf und Thorax sind olivbraun, dieser auf der Unterseite, ebenso wie der Hinterleib heller gefärbt (bräunlich olivgelb). An der Basis der Palpen steht jederseits ein Büschel schmutzig-karmin- roter Haare. Die Beine sind dunkelveilbraun, die Vorderbeine auf den Schienen rosarot überhaucht. Die Fühler sind schmutzig- rosarot, deren Zähnchen olivbraun. Auf der Oberseite stimmt die Grundfarbe der Vorderflügel mit der des Kopfes und Thorakalrückens überein. An der Basis steht in F. 1 ein schmaler, saumwärts spitz ausgezogener dunkel- olivbrauner, nach vorne scharf hell rosarot begrenzter Fleck. Ferner finden sich hier in dunklerer Abtönung der Grundfarbe folgende Zeichnungen: Jn der Wurzelhälfte zwei verschwommene, dicht nebeneinander liegende, am Vorderrande wurzelwärts zurück- gebogene Querbinden, dann hinter der Mitte vier Ouerbinden, die, wenn auch am Hinterrande deutlich konvergierend, mit den Ouer- binden der Wurzelhälfte bis zur Rippe 4 annähernd parallel laufen, sich dann aber dem Apex nähern. Hierbei werden die drei inneren dieser Binden zunächst undeutlich, erreichen dann aber, sich stän- dig erweiternd, als wurzelwärts offene Bogen den Vorderrand. Die äußerste Ouerbinde, ganz gestaltet wie die entsprechende bei oberthueri, erreicht, bei R. 5 gezackt, als schmale saumwärts rötlich- grau aufgehellte Linie den Apex. Vor diesem am Vorderrande steht ein großer grauschwarzer Fleck. Abgesehen von diesen Zeichnungen sind die Vorderflügel in der hinteren Hälfte, welche etwa durch den Hinterrand der Zelle und die in den Apex auslaufende Linie fast diagonal begrenzt wird, glänzend rötlich violettgrau über- haucht, ausgenommen einen großen verschwommenen Fleck am Analwinkel. Durch diese Tönung, über die verstreut einzelne schwärzliche Schuppen bemerkbar sind, wird die Bindenzeichnung bei gewisser Beleuchtung deutlicher markiert. Auch der grau- schwarze Subapicalfleck geht wurzelwärts in einen verschwom- menen großen Fleck aus ähnlichen, nur lebhafter rosarot getönten Schuppen über. Der Vorderrand ist schmal orange einge- faßt. Die Hinterflügel sind bräunlich karminrot, am Vorderrande blaßockergelb, saumwärts durch graue Schuppen verdunkelt und nach dem Innenrande zu über olivgrau allmählich in schmutzig- ockergelb übergehend. Außerdem findet sich am Außenrande dicht hinter dem Analwinkel ein verschwommener, rötlich violettgrauer Fleck. Die Fransen sind lebhaft ockergelb. Die Unterseite ist olivgelb. Die Vorderflügel sind hier in der Wurzelhälfte karminrot überhaucht. Von den Binden sind nur die postmedianen dicht vor dem Vorderrande erkennbar, besonders die äußerste (im Apex endende) als fast gerade, dunklere, saum- = Stände von einigen west- und zentralafrikanischen Heteroceren. 127 wärts aufgehellte Linie. Im Saumteil sind die Vorderflügel ziemlich dicht mit schwarzen Schuppen bestreut. Die Hinterflügel sind am Innenrande karminrot verdunkelt und lassen hinter der Mitte drei undeutliche dunklere gezackte Ouerlinien erkennen, deren mittelste am besten entwickelt ist. Die Flügelspannung des einzigen mir vorliegenden Stückes, eines d, beträgt 102 mm. Die ausgewachsene Raupe dieses Falters fischte ich im oberen Großflußgebiet Anfang Juni 1905 aus einem Bache auf, so daß es mir nicht möglich war, die Futterpflanze ausfindig zu machen. Das Tier hatte große Ähnlichkeit mit der Raupe von Smerinthus populi und war einschließlich des Hörnchens matt hellgrün; es verwandelte sich tief in der Erde zu einer dünnschaligen braunen Puppe. Der Falter erschien nach ca. 3 Wochen. 38. Deilephila nerii L. Syst. Nat. ed. X, p. 490, Nr. 5 (1758). Die Raupe dieses im ganzen Gebiet anzutreffenden Falters lebt auf verschiedenen Rubiaceen, besonders dem großblättrigen Sarcocephalus esculentus. Die Augenzeichnung ist nach meinen Beobachtungen niemals blau wie bei europäischen Exemplaren, sondern stets schön pfirsischrot. Die aus dem Urwaldgebiet stam- menden Falter zeichnen sich durch besonders satte Färbung der rosaroten Zeichnungen aus. 39. Nephele accentifera Beauvois, Ins. Afr. Amer., p. 264, T. 24, Fig. 1 (1805). Da mir das Alkoholmaterial, das ich von der Raupe dieser Art besaß — ebenso die dazu gchörenden Aufzeichnungen — ver- loren gegangen ist, kann ich hier nur nur die folgenden kurzen Angaben machen: Die Raupe glich im Habitus derjenigen der folgenden Art. Die Zeichnung war gleichfalls wie bei dieser ange- ordnet und bestand aus weißlichen Schrägstreifen auf bald mehr grünlichem, bald mehr rötlichem Grunde. DieRaupen von Nedhele accentifera sind fast das ganze Jahr über in den verschiedensten Altersstadien, angroßblättrigen Ficus-Arten, hauptsächlich jüngeren Bäumchen, anzutreffen. Die Verwandlung erfolgt zwischen zu- sammengesponnenen Blättern auf dem Strauch oder am Boden. 40. Nephele rosae Butl. Proc. Zool. Soc. London, p. 14, Nr. 30 (1875). Hierzu T. V. Die Raupe dieser Art ist wie die von accentifera auf dem 3. und 4. Gliede beträchtlich aufgetrieben, nach vorne aber stark verjüngt und hat somit den bei den Sphingiden so häufig vorkommenden Habitus der „Schweinskopfraupen“. Die Grundfarbe ist ein saftiges Grasgrün, das auf der Rückenseite, besonders der vorderen Glieder, in ein lebhaftes gelbliches Smaragdgrün übergeht. Die Zeichnung besteht aus weißen, bezw. weißlichen verschwommenen Schrägstreifen, die auf den Gliedern 5—7 und 10 am breitesten sind. Zwischen diesem Schrägstreifen ist die grüne Grundfarbe 2. Heft 128 Arnold Schultze: Zur Kenntnis der ersten stellenweise wolkig verdunkelt. Über die Mitte des Rückens ver- läuft eine veilchenblaue Linie. Die kleinen Luftlöcher sind schwarz, die Brustfüße bräunlich. Der Kopf ist hellgrün, das am Ende kolbig verdickte und in ein feines Spitzchen auslaufende Horn auf dem 11. Gliede ist blaßlila gefärbt und mit rötlich violetten Pünkt- chen bestreut. Ich fand diese schöne Raupe im Gebiet des oberen Croßflusses inmitten der Regenzeit (Anfang Juli) an Urwald-Lianen, die zu der Rubiaceen-Gattung Ourouparia (Uncaria) gehören. Der Falter erschien nach 3 Wochen. 41. Atemnora westermanni Boisd. Spec. Gen. Lep. Het. I, p: 355, Nr. 38 (1875). Die ersten Stände dieser weitverbreiteten Art sind ausreichend bekannt; ich möchte ergänzend hinzufügen, daß ich die Puppe zwischen lose zusammengesponnenen Blättern des Futterstrauches (einer Rubiacee) in etwa Mannshöhe über dem Boden fand. 42. Euchloron megaera L. Syst. Nat. ed. X, p. 492, Nr. 19 (1758). Die Raupen dieses prachtvollen Schwärmers fand ich im Ur- waldgebiet in einer Form, die von den mir bekannten Beschrei- bungen etwas abweicht. Die von mir gefundene Raupenform ist grünlich silbergrau mit wenigen dunkleren Schattierungen ge- zeichnet; der Augenfleck ist zart violett. Die Raupe von Euchloron megaera ist nicht allzuselten in sekundären Buschpartien an allen Vitis- und Cissus-Arten anzutreffen; sie leidet sehr unter Schma- rotzern. Die Verpuppung erfolgt zwischen zusammengesponnenen Blättern an der Liane oder am Boden. 43. Hippotion celerio L. Syst. Nat. ed. X, p. 491, Nr. 10 (1758). Die Raupe dieser häufigsten Sphingide von Kamerun ist außer- ordentlich polyphag. Außer an Vitis und Cissus-Arten, lebt sie an einer Anzahl von Araceen, darunter Dioscorea, an Balsaminen, Jussieua und anderen Pflanzen. Von den Sphingiden, die während der Dämmerung oft in ganzen Schwärmen die prächtigen Blüten der Cribrum-Arten oder blühende Bäumchen von Carica papaya besuchen, gehören sicher fast 90% zu diesem Schwärmer. an Hippotion eson Cr. Pap. Exot. III, p. 57, T. 226, Fig. c 1779). Auch bei dieser Art habe ich über die biologischen Verhältnisse der gut bekannten Raupe nur einige ergänzende Angaben zu machen. Obwohl Hippotion eson viel seltener als celerio ist, be- kommt man seine Raupe, im Urwaldgebiete wenigstens, weit häu- figer als die der anderen Art zu Gesicht, weil abgesehen von den oben erwähnten Pflanzen eine der auffallendsten Unterholzpflanzen, die riesige Aracee Hydrosme (Amorphophallus) ihre bevorzugte Nahrung bildet. Wo man dieses mächtige Blattgewächs in größerer Menge vorfindet, kann man mit ziemlicher Sicherheit auf die An- Stände von einigen west- und zentralafrikanischen Heteroceren. 129 wesenheit von eson-Raupe rechnen. Meist sind bereits durch die noch zusammengerollten jungen Blätter von Raupen aller Alters- stadien kreuz und quer Gänge gefressen. Wenn sich viele Raupen in die vorhandene Nahrung teilen müssen, werden unter Umständen die saftigen Riesenstengel der Blätter bis auf den Boden abgeweidet. Die relative Seltenheit der Falter ist wohl dadurch zu erklären, daß die Raupen in ganz ungewöhnlichem Maße durch Schlupfwespen und Raupenfliegen zu leiden haben. 45. Theretra cajus f. perkeo Rothsch. u. Jordan. Rev. Sphing., PB. 781. Die ersten Stände dieses Schwärmers sind mir zwar unbekannt geblieben, doch möchte ich erwähnen, daß ich die Falter in Adamaua am Spätnachmittage um eine Oldenlandia (Rubiacee) schwärmen sah, die dicht über den Boden kriechend, ganze Rasen bildete. Sollte Oldenlandia tatsächlich die Futterpflanze (oder eine der Futterpflanzen) von Theretra cajus sein, so könnte man das mit als Beweis für die nahe Verwandtschaft dieser Art mit Theretra oldenlandiae (vergl. Aurivillius, Ark. f. Zool., Bd. 2, Nr. 12, p. 27) ansehen. Fam. LYMANTRIIDAE. 46. Argyrostagma niobe Weym. B.E. Z. 41, p. 89 (1896). Die Puppe dieser Art ist bereits von Aurivillius (Ark. f. Zool., Bd. 2, Nr. 4, p. 57) beschrieben worden. Ich selbst habe im Urwald bei Bascho (Gebiet des oberen Croßflusses) die dazu gehörende Raupe gefunden, die ich hierunter beschreibe: Die Raupe von Argyrostagma niobe gleicht durch die Anord- nung der Behaarung auf den ersten Blick derjenigen von Orgyıa antıqua. Die Grundfarbe ist graubraun. Auf dem ersten Gliede befinden sich beiderseits zwei nach vorne gerichtete, schwärz- liche Haarbüschel, auf dem 11. zwei hintereinanderstehende. In den Seiten stehen auf jedem Gliede nach außen und unten gerichtete Haarbüschel. Diese sind — abgesehen vom 8. Gliede — bräunlich, auf dem 8. Gliede, das einen weißen Rückenquerfleck trägt, dagegen weiß. Weißlich gemischt sind auch die drei ersten Glieder. Auf den Gliedern 4—7 steht je ein geschlossenes, oben pyramidenförmig zugestutztes Büschel glänzend graubrauner Haare, an dessem Grunde beiderseits ein kleines hellblaues schwarz eingefaßtes, nach innen offenes Halbmöndchen sichtbar ist. Diese Halbmöndchen finden sich indessen auch auf den folgenden Gliedern. Aber auch die seitlichen Büschel und die Bürsten auf Glied 1 und 11 haben an ihrem Grunde ähnliche Halbmöndchen. Der Kopf ist rötlich-braun. Die Raupe lebt polyphag an verschiedenen Sträuchern des Unterholzes im primären Walde. Der Falter erscheint im März nach nur 10tägiger Puppenruhe. Archiv für Naturgeschichte 1914. A. 2, y 2. Heft 130 - Arnold Schultze: Zur Kenntnis der ersten Fam. ARCTIIDAE. 47. Amphicallia pactolicus Butl. Proc. Zool. Soc. London 1888, p. 82. Die Raupen dieser Art fand ich 1905 zu Beginn der Regenzeit, gleichzeitig mit den Imagines bei Djutitsa (2000 m ü. M.) im Gras- hochlande, in kleinen Kolonien an einer gelbblühenden krautigen Papilionacee (wahrscheinlich einer Crotalarıa). Damals fiel mir gleich eine gewisse Ähnlichkeit dieser Tiere mit der Raupe unserer Euchelia jacobaeae — auch im Gebahren — auf. Ich versäumte da- mals, mir Notizen zu machen, doch kann ich aus der mir vor- liegenden Fawcettschen Abbildung der Raupe von Amphicallia bellatrix (Trans. zool. Soc. London XVII, T. VIII, Fig. 11) soviel ersehen, daß wesentliche Unterschiede zwischen den ersten Stän- dender beiden nahe verwandten Arten nicht bestehen. Meine bei Djutitsa erbeuteten Exemplare stimmen mit den von Ostafrika stammenden Stücken der Amphicallia pactolicus im Berliner zool. Mus. genau überein. Fam. HYPSIDAE. 48. Aganais speciosa Drury, Ill. Exot. Ins. 2, T. 5, F. 2 (1773). Zur den von Aurivillius (Ark. f. Zool., Bd. 2, Nr. 4, p. 38) gemachten und durch eine vorzügliche Abbildung erläuterten An- gaben über die ersten Stände von Aganais speciosa kann ich er- gänzend hinzufügen, daß ich die Raupe am Ficus gefunden habe. Fam. NOCTUIDAE. 49. Chloridea obsoleta (armigera) Fabr. Ent. Syst. 3, I, p. 456 (1793). Die Raupe dieser weit bis ins paläarktische Gebiet hinein ver- breiteten Eule fand ich in Adamaua als Schädling der Anpflan- zungen von Sesamum indicum, wo sie besonders die Blüten und Samenkapseln fraß. Die von mir aus solchen Raupen gezüchteten Falter sind erheblich kleiner und blasser in der Färbung als die aus Europa stammenden Exemplare. 50. Phytometra (Plusia) transfixa WIk. List. XII, p. 884 (1857) Die Raupe dieser Plusie ist grün, beiderseits mit leicht gewell- tem gelblichen, nach oben scharfbegrenzten, nach unten verschwom- menen Seitenstreif, in dem die grauen Luftlöcher liegen. Ober- halb der Luftlöcher steht auf jedem Gliede ein schwarzes, weiß eingefaßtes Wärzchen. Über den Rücken verlaufen beiderseits der Mitte je drei gewässerte, weiße Linien. Der Kopf ist hellgrün. Die Raupe lebt auf einer gelbblühenden, aromatisch nach Weinrosen duftenden Komposite und verwandelt sich in einem dünnen Gespinnst zu einer kleinen hellgrünen auf dem Rücken, den Flügelscheiden und zwischen den Segmenten bräunlichen Puppe mit nur wenig analwärts verlängerter Rüsselscheide. Der Falter erscheint nach 8 Tagen. Stände von einigen west- und zentralafrikanischen Heteroceren. 131 Ich fand die Raupen gegen das Ende der Trockenzeit (Anfang April) auf niedrigen Sandinseln des Benu&, wo inmitten anderer spärlicher Vegetation vereinzelt die geschilderte Komposite stand. 51. Anua tirhaca (tirrhaea) Cr. Pap. Exot. I, p. 116, T. CLXXII Fig. E (1779). Die Raupe dieser vom Kap der guten Hoffnung bis zu den Alpen verbreiteten Eule wurde von mir polyphag auf verschiedenen Sträuchern der Steppengebiete Adamauas gefunden. Als Kuriosum sei erwähnt, daß eine Raupe dieser Art während meines Lagerlebens in der Steppe die Tasche eines imZelte hängenden Khakirockes zur Verpuppung aufsuchte und hier ihr Gespinnst anlegte, aus’dem ich den Falter züchtete. Die in Adamaua vorkommenden Exem- plare dieser Ophiuside sind kleiner und blasser als südeuropäische Stücke. Fam. LIMACODIDAE. 52. Asteria vitilena Karsch, Ent. Nachr. XXII (1896), Nr. 17 u. 18, Separ. p. 19, Nr. 36. h Die Raupe dieser Art, die auffallende Ähnlichkeit mit der von Aurivillius (Ark. f. Zool., Bd. 3, Nr. 1, p. 11) abgebildeten Raupe der Parasa chapmani zeigt, ist lebhaft gelbgrün, lebt auf verschie- denen Sträuchern, besonders aber auf Trema guineensis und zwar, wie die Mehrzahl der Limacodidenraupen, in ganzen Kolonien, die unter Umständen den heimgesuchten Baum oder Strauch voll- kommen entlauben können. Die Raupeist,wie alle mit Nesselorrganen bewehrten Raupen aus dieser Familie, mit Recht von den Einge- borenen sehr gefürchtet. Es mag hier eingeschaltet sein, daß ich selbst durch die unvorsichtige Berührung einer anderen, nicht bis zum Imago gezüchteten Limacodidenraupe Adamauas — nahe ver- wandt mit der von Aurivillius (l. c., p. 47) abgebildeten — unter fieberartigen Erscheinungen erkrankte. Es sei noch bemerkt, daß die Raupe sehr lange, oft Wochen, im Kokon liegt, ehe sie sich verpuppt. Nur ein ganz geringer Prozentsatz der Raupen liefert Falter, da die ersten Stände bei diesen wie bei fast allen Limaco- didenraupen zum größten Teil mit Schlupfwespen oder Fliegenlarven besetzt sind. 59. Parasa euchlora Karsch, Ent. Nachr. XXI (1895), Nr. 23, 24, p. 366, T. 3, Fig. 6. Die Raupe dieser prächtigen Art ist von Aurivillius (Ark. f. Zool., Bd. 2, Nr. 12, p. 40) unter Beigabe einer von mir verfertigten flüchtigen Skizze besprochen worden. Auch diese durch die prachtvoll türkisblaue Färbung recht auffallende Raupe ist eine „gefährliche Schönheit‘. Abgesehen von respektabeln Giftstacheln, mit denen das Tier bewehrt ist, bewirken auch die leicht abbrechenden Härchen ähnlich wie die der Prozessionsspinner ein unerträgliches langanhaltendes Jucken. Als besonders interessant aus den an genannter Stelle über- mittelten Angaben möchte ich nur diejenigen über die Lebensweise 9% 2. Heft 132 Arnold Schultze: Zur Kenntnis der ersten der Raupe herausgreifen. Die Tiere halten sich tagsüber in dicht- zusammengedrängten Gesellschaften, unter Laub versteckt, am Fuß der von ihnen heimgesuchten Bäume (Vitex cuneata, Fam. Verbenaceae) auf und kriechen des Abends in prozessionsartiger Anordnung in die Zweige, die sie des Morgens auf dieselbe Weise wieder verlassen. Auch die Raupe von Parasa euchlora hat den dreifachen Schutz durch Schreckfarben, Giftstacheln und Brennhaare nach- stellenden Vögeln gegenüber nötig, da sie, wie all ihre Verwandten, im höchsten Grade Nachstellungen von Schmarotzerinsekten aus- gesetzt ist. Von etwa 30 Raupen erhielt ich trotz aller Sorgfalt nur einen einzigen Falter. Fam. LASIOCAMPIDAE. 54. Chrysopsyche imparilis Auriv. Ark. f. Zool., Bd. 2, Nr. 12, . 34. E Die Raupe dieser Art stimmt in der Verteilung der Haare und besonders durch die Gruppierung der Haarpinsel auf dem ersten und letzten Gliede mit der von Aurivillius (Ark. f. Zool., Bd. 2, Nr. 1) abgebildeten Raupe der Chrysopsyche lamani überein. Sie ist recht variabel, denn neben silber- oder graugrün befilzten Raupen kommen auch solche von zitrongelber Färbung vor. Sie lebt in den Steppengebieten Adamauas an Combretaceen, vor allem Terminalia-Arten. Auch der frei an der Oberseite eines Blattes befestigte Kokon ist bald gelb, bald weiß oder schwarzgrau. Wunderbarerweise schlüpften aus dem von mir gesammelten Zuchtmaterial nur 99, dagegen schwärmten die dd, durch viel geringere Größe, ganz andere Form und Farbe ausgezeichnet — wie allgemein bei dieser Gattung — in Scharen um die Kästen, in denen sich ein frisch geschlüpftes @ befand. 55. Chrysopsyche mirifica Butl. Ann. Nat. Hist. (5) II, p. 458 (1878). Diese Art ist offenbar mit der oben erwähnten Chrysopsyche lamani sehr-nahe verwandt, denn ich kann keine wesentlichen Unterschiede zwischen der Raupe dieser und der von mir ge- fundenen der Chrysodsyche mirifica finden. Die mirifica-Raupe lebt in sekundären Buschpartien des Urwaldgebietes an Alchornea (Euphorbiacee) ; sie sitzt für gewöhnlich frei auf der Oberseite der pappelartigen Blätter, wo sie durch die prächtig zitron- oder gold- gelben Rückenflecken weithin auffällt. Auch diese Raupe befestigt ihr lebhaft gelbes Gespinnst ganz frei auf der Oberseite eines Blattes. Von Chrysodsyche mirifica erhielt ich ebenfalls durch die Zucht merkwürdigerweise immer nur die prachtvollen 29, während ich die unscheinbaren Jg auf dieselbe Weise erhielt wie bei der vorigen Art. Ich möchte fast glauben, daß die männlichen Raupen entweder ein ganz anderes Aussehen haben als die weiblichen, oder gar eine andere Lebensweise. Stände von einigen west- und zentralafrikanischen Heteroceren. 133 56. Catalebeda producta Walk. List 6, p. 1465 (1855). Ich fertigte von der Raupe dieser Art, die ich zur Regenzeit bei Bamenda (1500 m ü. M.) im Grashochlande an einer zu den Leguminosen gehörenden Liane fand, nach den lebenden Tieren ein sehr genaues Aquarell an, das ich Professor Aurivillius seinerzeit zur Begutachtung zuschickte. Bei einem Vergleich dieses Aquarells mit der von Aurivillius (Ent. Tidskr. 1902, T. 6, Fig. 2) früher ver- öffentlichten Zeichnung und dem zu Stockholm in Alkohol auf- bewahrten, aus dem Küstengebiet (?) stammenden Material stellte sich die überraschende Tatsache heraus, daß die von mirin Anzahl bis zum Falter gezüchteten Raupen sich durch andere Haarbe- kleidung des Körpers von der früher bekannten Form wesentlich unterschieden, obschon die Imagines nicht voneinander verschieden waren. Die von mir gefundenen Raupen besaßen nämlich außer der kurzen stachelartigen Behaarung noch eine ziemlich stark aus- gebildete Bedeckung von langen weichen — schwarzen — Haaren, wie die Raupen vieler anderer Lasiocampiden. Wenn, was ja immer- hin möglich wäre, nicht etwa eine Beschädigung des von Auri- villius untersuchten Alkoholmaterials vorgelegen hat, so wäre hier der interessante Fall gegeben, daß die Raupe ein und der- selben Art bei sonst gleichbleibendem Habitus in den warmen Niederungen eines besonderen Haarschutzes entbehrt, während ein solcher in den kühlen Hochländern zur Ausbildung kommt. 57. Taragama repanda Hübn. Eur. Schmett. Bomb., F. F. 274, 275, 346 (1827 ?). Von dieser Art fand ich eine einzige spinnreife Raupe in Adamaua an einer Tamarinde. Der daraus erhaltene Falter ist verhältnismäßig klein und blasser als spanische Stücke. 58. Pachypasa bilinea Walk. Cat. Lep. Het. B. M. VI, p. 1425, Nr. 3 (1855). Die Raupe dieser Art, die ich vor 11 Jahren zu Beginn der Regenzeit (Anfang Mai) an Bauhinia reticulata und Anona sene- galensis in Adamaua fand, wurde von mir in einem Aquarell ab- gebildet, das von Aurivillius (Ark. f. Zool., Bd. 2, Nr. 12, T. 5) veröffentlicht worden ist. Die Vervielfältigung ist hier — im Gegen- satz zu den dort ebenfalls publizierten anderen Raupenbildern — in einem Dreifarbendruck erschienen, der beweist, daß diese Tech- nik für derartige Tafeln absolut ungeeignet ist. Jedenfalls hat Conte (?) in dem von Sonthonnax begonnenen Werk ‚Essai de Classification des L&pidopteres producteurs de Soie‘‘, Bd. XIII (1906—1907) — unter Beifügung einer geradezu als Karrikatur wirkenden schwarzen Reproduktion der genannten Tafel (l. c., T. IX, Fig. 3) — die durch die Ungenauigkeit der Dreifarbendruck- technik hervorgerufenen verkehrten Farben als charakteristisch für die Raupe angegeben (l. c., p. 34). Ich möchte aus diesem Grunde hier eine ausführliche Be- schreibung der Raupe von Pachypasa an der Hand des mir vor- 2. Heft 134 Arnold Schultze: Zur Kenntnis von ersten Ständen usw. liegenden Originalaquarells geben. Die Raupe ist bräunlichgrau, ohne Glanz und fein dunkel längs marmoriert; die Luftlöcher sind weiß. Der Rücken ist ziemlich dicht besetzt mit kurzen stachel- artigen Haaren, dieaufden dreiersten Gliedern glänzend stahlblau,auf den übrigen rotbraun sind. Die Stacheln stehen besonders dicht um die herausstülpbaren, während der Ruhestellung nicht sicht- baren Haarwulste der Glieder 3 und 4. Diese Haarwulste (,‚tuber- cule‘“ bei Conte (?)) sind orange mit sammetartigem roten Glanz, nicht, wie es in der ‚Classification‘ heißt ‚„jaunätre macule de brun au milieu!“ Auf dem ersten und letzten Gliede sowie in den Seiten unterhalb der Luftlöcher ist die Raupe dicht und lang fransenartig behaart. Die hier stehenden Haare sind bräunlichgrau, das in der Mitte stehende Haarbüschel auf jedem Gliede dagegen schön veilchenblau, nicht ‚‚verdätres“ (!), wie Conte angibt. Pachypasa bilinea scheint es dem Bearbeiter der Classifikation überhaupt angetan zu haben, denn auch die von Aurivillius (l. c. T. 4, Fig. 4) gegebene Abbildung des aus der Raupe gezüchteten Fal- ters, wird von ihm in einer fast humoristisch wirkenden schwarzen „Kopie‘“ reproduziert. Doch nicht genug damit; es wird, offenbar an der Hand dieser Kopie, aus der das in meiner Sammlung be- findliche Exemplar von Pachypasa bilinea nicht mehr wiederzu- erkennen ist, unter dem Namen Pachypasa ondulosa (sic!) eine neue Art aufgestellt und beschrieben! 59. Gonometa niveoplaga Auriv. Ent. Tidskr. 1899, p. 246, Nr. 72: Die Raupe dieser Art, die ich bei Bascho im Gebiet des oberen Croßflusses fand, ähnelt der von Odonestis fruni vor allem durch die weitgespreizte fischschwanzartige Haltung der Nachschieber, hat jedoch nicht deren bunte Haarwülste auf der Rückenseite der Glieder 2 und 3. Sie ist recht eigentümlich durch eine Haarbildung, die mir wenigstens nur bei dieser Art begegnet ist. Die Rückenseite, besonders dicht diejenige der drei ersten Glieder, ist besetzt mit einzelnen kurzen schwarzen Stachelhaaren, die aber nicht aufrecht stehen, sondern regellos kreuz und quer gerichtet, dicht anliegen. Der Nachschieber, sowie eine beiderseits dicht oberhalb der Bauchfüße laufende Linie ist mit schuppen- artigen weißgrauen Haaren besetzt, und zwar auf jedem Glied zu einem Büschel zusammengedrängt, das nach seitwärts und unten gerichtet ist. Auf dem ersten Gliede steht beiderseits je eingroßes Büschel von Haaren derselben Farbe, die z. T. einfach, z. T. aber ebenfalls schuppenartig und etagenförmig verlängert sind, wie die Federn in einem Pfauenschweif (Fig. 3). Auf dem 11. Gliede steht ein von vorn nach hinten verlaufender Büschelkamm kürzerer ebenfalls schuppenförmiger Haare von dunkelbraungrauer Farbe. Ähnliche Härchen bilden gruppenweise einzelne über die ganze Raupe verstreute Fleckchen. 2, Heft Fig. 3. Schultze _ Archiv für Naturgeschichte 80. Jahrg. 1914, Abt.A. Tafel N. 4ASchultze del. 2.JThomas.Lith Inst, Berloe. Schultze: West-und centralafrikanısche Heteroceren. F Schultze Archiv für Naturgeschichte 80. Jahrg. 1914, Abt.A. Tafel V. | ) \ C N nn | | | 4ASchaltze del. Z.J-Thomas. Köh. Inst, Berkn.. Schultze: West-und centralafrikamsche Hetero ceren. Schultze Tafel VI. 4, DIE: AR ZUR Spaney phot. Liehtdruck von Albert Frisch, Berlin W. Schultze: West- und zentralafrikanische Heteroceren. Stände von einigen west- und zentralafrikanischen Heteroceren. 135 Die Brust- und Bauchfüße sind schmutzig weinrot, letztere grauweiß gestreift. Der Bauch ist weiß mit breitem schwarzen Mittelstreifen, der Kopf hellbraun mit dunkleren Zeichnungen, die Luftlöcher sind schwarz. Die Raupe lebt polyphag auf verschiedenen Sträuchern des Unterholzes im primären Urwald. Ich fand sie dort erwachsen Ende Februar bis Anfang März. Sie verwandelt sich in einem, mit den Hautstacheln besetzten Kokon vom üblichen Lasiocam- pidentyp. Der Falter erscheint nach vierwöchiger Puppenruhe. 60. Gastroplakaeis greyi Holl. Psyche VI (1893), p. 519, Ne. 171, T. 20, Fig. 4, 5. Von dieser Art ist mir nur der große Kokon bekannt geworden, den ich im Unterholz des Urwaldes bei Bascho an einer Luftwurzel angeheftet fand. Auch dieser Kokon war dicht mit den Stacheln der Raupe besetzt. Der einzige Falter, den ich züchtete, schlüpfte am 22. April, d. h. kurz vor Beginn der Regenzeit. 61. Gastroplakaeis schultzei Auriv. Ark. f. Zool., Bd. 2, Nr. 12, p. 37, Taf. 4, Fig. 5. Die (l. c. ausführlich besprochene) Raupe dieser die Steppen- gebiete Adamauasbewohnenden Art schien mir vor allem bemerkens- wert durch den porzellanartigen Glanz der Haut, wodurch die dunkle netzartige Marmorierung auf weißgrauem Grunde besonders scharf hervortrat. Das Tier lebt auf Combretaceen, vor allem aber Terminalia, und verwandelt sich in einem Gespinnst, welches wie das der vorigen Art mit den Dorsalstacheln der Raupe besetzt ist. Fam. HESPERIDAE. 62. Rhopalocampta iphis Drury, Ill. Exot. Ins. II, T. 15, F. 3, 4 (1773). Die sehr charakteristische und von Aurivillius (Ent. Tidskr- 1895, T. 2, Fig. 3) ausgezeichnet abgebildete polyphage Raupe habe ich im Unterholz sekundärer Partien oft in Anzahl angetroffen. Der Falter ist eine sehr charakteristische Erscheinung des Urwald- gebietes. 63. Chapra mathias Fabr. Ent. Syst. Suppl., p. 433 (1798). Die Raupe dieser Art fand ich am Benu& und am Tschadsee- ufer an Gras. Sie war einfarbig grasgrün, ohne irgendwelche Zeich- nung und verwandelte sich zwischen zusammengesponnenen Hal- men in eine langgestreckte hellgrüne Puppe. Der Falter erschien nach nur 7tägiger Puppenruhe. 2. Heft | 1 N hun 3 BR 0 Ka N ra u RESORRENN ri yib ITS F time nu srclllnt 1a ht ‚sthyPrloe Dia’ or ar ek tere urn Srleneraag Baal Seal soulfokmn Mob ua BIER. nn 5 aa mörelsseling? mie % rare te Has disnntawiay Sie. al ta ion. ade mar lud area ee te riaseqnT RUN OUT Ira la re Ber, | ar a NEBEN) ‚IV silovaT. 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Charaxes nichetes Smith Ein $:"Duala, 7. XE Charaxes tiridates Cr. Ein 2: Duala, 22. VIII. — Ein d: Soppo, 2. 1. 12. Charaxes brutus Cr. v. angustus Rothsch. Moycalesis sciathis Hew. Un: Dual, aa IR, Zwei Q2 von Duala, 7.X.u.7.XI. Mycalesis Saussurei Dew. var. camerunia Strd. n. var. Zwei Exemplare von Dschang, 22. X. zeichnen sich dadurch aus, daß die helle Binde der Oberseite schmutzig weißlich und nicht scharf begrenzt ist, die Ozellen der Oberseite ganz undeutlich und klein und die weißliche Binde der Unterseite breiter (im Hinter- ‘ flügel 3,5—4 mm, am Hinterrande der Vorderflügel, wo sie außen verwischt ist, noch ein wenig breiter, ferner erscheint sie im Hinter- flügel ganz gerade und gegen den Hinterrand weniger deutlich verschmälert als bei der Hauptform. Mycalesis asochis Hew. ab. triocelligera Strd. n. ab. Ein x. Duala, 22, VII. ein ‚?‘ebenda, 7. IX; Beide Exemplare zeichnen sich dadurch aus, daß die Unter- seite der Vorderflügel 3 Ocellen besitzt, nämlich außer den gewöhn- lichen in den Feldern 2 und 5 auch noch eine im Felde 4, die kleiner ist und mit derjenigen im Felde 5 in einem gemeinsamen Ring ge- legen ist. Wenn die Form mit 2 Ocellen, wie es von Aurivillius in „Seitz‘‘ getan ist, als die Hauptform betrachtet wird, so möge die Form mit 3 Ocellen den Namen ab. triocelligera m. bekommen. Gen. Ypthima Westw. Ypthima albida Butl. ab. argentoides Strd. n. ab. Unikum ($) von Dschang, 22. X. Steht in der Mitte zwischen den Aberrationen Conradsi Strand und argentata Bartel, deren Typen mir beide vorliegen. Ist reichlich Lepidoptera aus Kamerun. 153 so groß wie beide: Flügelspannung 36, Flügellänge 20,5 mm; stimmt oben ziemlich genau mit argentata, indem die dunklen Rand- binden der ab. Conradsi nicht vorhanden sind, sondern diese Binden verhalten sich wie bei argentata, abgesehen davon, daß das Vorder- randsfeld der Vorderflügel etwas stärker dunkel bestäubt ist; wie bei Conradsi sind im Hinterflügel oben je eine Ozelle in den Feldern 3 und 3 vorhanden, dagegen keine im Analwinkel, unten ist ein Analwinkel, 2 und 6 je eine deutliche Ozelle, in 3 Andeutung einer ebensolchen vorhanden. Die ganze Unterseite ist mehr weiß quer- gestrichelt als beide genannte Aberrationen. Die Rippen der Unter- seite der Hinterflügel erscheinen teilweise etwas gelblich. Von der aus Kamerun beschriebenen var. occidentalis Bart. abweichend, indem die Oberseite noch heller ist, die beiden Ozellen der Oberseite der Hinterflügel fast gleich groß sind (größer als die kleinste und kleiner als die größte von occidentalis), die der Unterseite erheblich kleiner und auch nicht so scharf markiert, die ganze Unterseite im Grundedunkler als bei occidentalis. Die Flügelspitze ist schärfer als bei der Type von occidentalis,wasaberein Geschlechtscharaktersein kann. Ypthima doleta Kirby cum ab. dschangensis Strnd. n. ab. Ein & von Dschang, 22. X., stimmt ziemlich gut mit der eben- falls aus Kamerun beschriebenen Y. doleta ab. tripunctata Strnd., ist jedoch ein wenig größer (Flügelspannung 36 mm) und im Anal- winkel der Oberseite der Hinterflügel ist keine Ozelle vorhanden. Möge den Namen dschangensis m. bekommen. Ein weiteres Exemplar (von Fong-Donera, 24. X. 12) stimmt mit der ab. fridunctata mit der Ausnahme, daß auf der Oberseite der Hinterflügel keine Ozelle im Felde 3 vorhanden ist. Von ab. defecta Strnd. abweichend durch geringere Anzahl Ozellen. — Dürfte wohl der Hauptform zuzurechnen sein. Fam. Danaididae. er Do H Gen: DansWa la anaida petiverana Doubl. Hew. Danaida chrysippus L. Un.: Lelem, 23. X. 12. ZweiExemplare von Duala,7.X., | Danaida Morgeni Honr. von denen das eine aleippus | 2 Ex.: Fong Donera, 24. X.; Cr.; von letzterer auch eins Lelem, 23. X. von Lelem, 23. X. Fam. Pierididae. Pieris piega Boisd. Ein & von Soppo, III. 1912. Das Exemplar stimmt genau mit einem ebenfalls aus Kamerun stammenden, im Kgl. Zoolog. Museum Berlin vorhandenen, von Aurivillius als ‚„‚Pieris digea & var.?‘“ bestimmten Exemplar über- ein. Die Flügelspannung ist 51 mm (Flügellänge 30 mm), Hinter- flügel mit winzig kleinen und doch scharf markierten schwarzen Saumpunkten; unten haben die Hinterflügel Andeutung je eines schwarzen Sublimbalpunktes in den Feldern 3 und 5. Unterseite der Hinterflügel und die Spitze der Vorderflügel glänzend rahmgelb. 2. Heft 154 Embrik Strand: Gen. Leptosia Hb. Gen. Catopsilia Hb. Leptosia medusa Cr. ab. imma- an Aionella F. culata Auriv. k Gen. Mylothris Hb. Unikum von Duala, 22. IX. Myloihisiiehleriet; Leptosia alcesta Cr. ab. nuptilla | Un.: Duala, 22. VII. Auriv. Mylothris hilara Karsch Un. von Mussahe. Un.: Duala, 7. XI. Mylothris sagala Sm. v. Knutsoni Auriv. Zwei 92 von: Mussabe und Soppo, I. 1913. — Die schwarze Saumbinde der Vorderflügel ist ein wenig schmäler und innen tiefer gezackt als an der Abbildung in Seitz’ Werk (T. 11, Serie D) dar- gestellt. Mylothris rembina Plötz ab. subfusa Crowl. Ein $ von Duala, 7. X. Ist schlecht erhalten, durch Vergleich mit der Staudingerschen Sammlung aber, in welcher Exemplare, die als Crowleys Typen etikettiert sind, sich finden, ist die Richtig- keit der Bestimmung bestätigt worden. In „Seitz“ hat Aurivillius diese Form ganz übersehen, in seinen Rhopalocera Aethiopica führt er sie als einfaches Synonym an. Daß letzteres nicht geht, zeigt ein Vergleich der von Aurivillius als rembina in Seitz abgebildeten Form mit den Abbildungen der subfusa in Trans. Ent. Soc. London 1890, T. 18, Fig. 3—4. — Die Bearbeitung von Aurivillius in Seitz’ Werk hat hier wie sonst den großen Mangel, daß er keine Synonyma angibt. Gen. Terias Swains. Terias Desjardinsi Boisd. Unikum von Dschang, 22. XI. — Stimmt nicht ganz genau mit irgendwelcher der in „Seitz“ abgebildeten Formen. Terias brenda Doubl. Hew. Un... Dual 2a: VIE Terias senegalensis Boisd. Je ein Ex. von Dschang, 7. XI. und Duala, 22. VII. — Ein 2 der f. bisinuata Butl. von Soppo, III. 12. Gen. Teracolus Swains. Teracolus evippe L. ab. Pulveratula Strand Un::-Duala; 271, Fam. Lyeaenidae. Gen. Epitolina Aur. Gen. Pseuderesia Butl. Epitolina dispar Kby. v. cor- delia Kby. Pseuderesia libentina Hew. v. zerita Plötz Un.: Duala, 7. IX. 9’Ex.: Duala' 22 VIE Gen. Telipna Aur. Pseuderesia minium Druce 1910. | Telipna sanguinea Plötz Unikum: Duala, 7. X. 9 Ex. Duala/ a yIE 2) DE Lepidoptera aus Kamerun. 155 Gen. Pentila Westw. Gen. Larinopoda Butl. Pentila telesippe Grbg. Larinopoda lircaca Hew. 3 Ex.: Duala, 22. VII., 7. X. | Ein Exemplar von diesem Weiß- Ob telesippe Grbg. und elpinice ling unter den ‚„Bläulingen“: Grbg. spezifisch verschieden Duala, 22. VII. sind, scheint mir recht fraglich zu sein. Gen. Mieropentila Auriv. Micropentila catocala Strnd. n. sp. Unikum von Duala, 7. X. & Flügelspannung 21 mm. Vorderflügellänge 11 mm. — Ähnelt M. alberta Stgr., ist aber unten weniger gezeichnet. — Ferner mit M. mabangi B.-B. (in: Ann. Mag. Nat. Hist. (7), XIV (1904), p. 226) verwandt, aber die Unterseite ist weniger gezeichnet, beide Flügel haben breite orangegelbe Querbinde, die Größe ist geringer usw. — Körper schwarz, unten nicht oder wenig heller. Palpen oben und an der Spitze schwarz, sonst hellgelb. Beine schwarz, gelblich ge- zeichnet. Beide Flügel matt schwarz, oben mit einer orangegelben Querbinde, die an der Mitte des Hinterrandes der Hinterflügel schmal anfängt, sich von dort linienschmal auf dem Rande bis fast zur Wuızel erstreckt, nach vorn sich aber als eine mitten gerade und daselbst bis 2,5 mm breite, subparallel zum Saume verlaufende, auf dem Vorderrande stark verschmälerte Binde erstreckt, auf dem Vorderflügel bei derselben geringen Breite übergeht, nach vorn sich bis zur Rippe 4 allmählich und schwach erweitert (bis ca. 2 mm Breite), dann plötzlich bis zu !/, verschmälert wird und bei dieser Breite gerade und fast senkrecht auf den Vorderrand ausläuft, daselbst um 4,5 mm von der Flügelspitze entfernt. Während der Außenrand der Binde im Hinterflügel so ziemlich eine gleichmäßige, mit dem Saume parallele Krümmung bildet, erscheint der Außen- rand der Binde im Vorderflügel mitten fast winklig gebrochen. Auf der Unterseite ist die Binde wie oben, bloß ein wenig heller; im Saumfelde sind zwei Reihen feiner gelblicher Querstriche, die wohl mitunter ganz undeutlich sein werden, vorhanden und ähn- liche, aber noch weniger deutliche Striche lassen sich in der Basal- hälfte wenigstens der Hinterflügel erkennen. Flüchtig angesehen zeigt die Unterseite kaum andere Zeichnungen als die Ouerbinde. Gen. Epitola Westw. Epitola leonina Stgr. Je ein & von Duala, 22. VII. und 22. VIII. Die Identität ist durch Vergleich mit der Type festgestellt. — Da die hiermit verwandten Arten schwer zu unterscheiden sind, möge folgende Beschreibung nicht überflüssig sein. Ahnelt E. carcina Hew., aber ein Mehlfleck ist nicht vorhanden, wohl aber ist die Submediana an der Basis ziemlich breit dunkel bestäubt und dieser Streifen erstreckt sich, allmählich schmäler werdend, bis zum Ursprung der Rippe 2, die Zelle ist größtenteils 2. Heft 156 Embrik Strand: blau bestäubt, die Discozellulare ist nur durch einen linienschmalen schwarzen Strich bezeichnet, die blaue Färbung bedeckt das Feld 2 in einer Länge von 6, die Felder 3 und 4 in einer Länge von 5 mm von der Basis an, ist im Felde 5 in einer Länge von 3,5 mm vorhanden ohne aber die Basis dieses Feldes ganz zu erreichen und erstreckt sich noch als ein kleines isoliertes Fleckchen ins Feld 6 hinein. Alle Rippen sind ein wenig dunkel bestäubt. Im Hinter- flügel ist die Discozellulare nicht schwarz markiert und die dunkle Saumbinde hat auf der Rippe 6 eine Breite von 2 mm, wird aber nach hinten allmählich schmäler und erreicht linienschmal den Anal- winkel, dessen Fransen tiefschwarz sind, während diese anderswo mehr oder weniger mit weißen Haaren untermischt sind. Die Zeich- nungen der Unterseite der Hinterflügel bestehen aus höchst un- deutlichen, feinen, verloschenen weißen Ouerstrichen, die auf den Rippen unterbrochen sind und nur zur Not als Querlinien bildend aufgefaßt werden können. Auch im Vorderflügel sind die weißen Zeichnungen so, jedoch ist die vom Analwinkel ausgehende schräge Ouerlinie überall etwas deutlicher und erweitert sich im Felde 2 zu einem dreieckigen Querfleck und dahinter zu einem noch er- heblich größeren und mehr viereckigen Fleck. Deutliche helle Sublimballinien zeigt die Unterseite nicht, jedoch scheint die Grund- farbe des Saumfeldes beider Flügel ein wenig heller als die übrige Flügelfläche zu sein. Die helle Schrägquerlinie der Vorderflügel ist saum- bezw. apicalwärts gleichmäßig, aber schwach konvex gebogen und auf dem Vorderrande von der Flügelspitze um 9 mm entfernt. — Flügelspannung 33, Flügellänge 18,5 mm. — Das Exem- plar vom 22. VII. ist hier beschrieben. Epitola posthumus F. 16 Ex.,:darunter. 3 92: Duala, 7. IX., 22. IX „7. X.,,7./VHlE 22.11.28, VAL, Das eine Männchen erscheint am Ende der Zelle und in den benachbarten Feldern mehr oder weniger geschwärzt, was aber offenbar dadurch verursacht worden ist, daß die blauen Schuppen daselbst abgerieben und die unterliegenden schwarzen dadurch zum Vorschein gekommen sind. Gen. Phytala Westw. Gen. Oxylides Hb. Phytala hyettordes Aur. Oxylides faunus Drury 9 &&:Duala,, 72.2322, 18% &Q von Duala, 7. X. Gen. Hewitsonia Kby. Gen. Lyeaenesthes Moore Hewitsonia Boisduvali Hew. Lycaenesthes Hewitsoni Aur. Ein $ von Duala, 22. IX. 8 Ex.: Duala, 22. VII, 22 WE Lycaenesthes mahota Sm. Gen. Deudoryx Hew. Un Duala. 22. Deudoryx odana Druce Lycaenesthes ligures Hew. (?). 5 dd von Duala, 7.—22. X., | Ein ziemlich abgeflogenes Stück 22, IX. von Duala, 22. IX. ist jeden- Lepidoptera aus Kamerun. falls mit genannter Art nahe verwandt. Lycaenesthes larydas Cr. 157 4 83,2 22: Fong-Donera, 24. X. 12; Duala, 7. X.; Dschang, 9. XL 22,18. 3 Ex.: Duala, 22. VII., 22. IX. | Lycaenesthes Iysicles Hew. Lycaenesthes sylvanus Drury 2 Ex.: Duala, 22. IX. Lycaenesthes sp. (sylvanus Drury ?). Ein $ von Soppo, III. 1912, kann ein etwas abgeflogenes L. sylvanus Drury sein, erscheint aber unten jedenfalls etwas zu wenig gezeichnet und zeigt oben eine feine grauliche Saumbinde. Man vergleiche, was ich über L. sylvanus und lemnos in der Entomol. Zeitschr. 23 (1909), p. 124 geschrieben habe; siehe dabei auch Druckfehlerberichtigungen p. 145, indem ich keine Korrektur von dieser Arbeit bekommen hatte. Gen. Hypolyeaena Feld. Hypolycaena philippus F. 3. 34..3,99-. Duala:,29, NL. DIR 2,90, VLEL Hypolycaena hatıta Hew. 1.8, 2 29:1:Duala,)22.. VIE, 29... IR, 7A Hypolycaena dubia Aur. 4 3&, 7 22 stelle ich zu dieser, von der folgenden nicht immer mit Sicherheit zu unterschei- denden Art: Duala, 22. VIII., 22, VIEW, (IX, ERW TIL, 22. X.; Soppo, III. — Ob von H. lebona spezifisch verschie- den ? Hypolycaena lebona Hew. Zwei d4 von Duala: 22. VIII., 22.,%. Gen. Jolaus Hb. Jolaus Belli Hew. Unikum von Duala: 7. X. Gen. Megalopalpus Röb. Megalopalpus simplex Röb. Unikum: Soppo, III. 1912. Gen. Pseudaletis Druce Pseudaletis clymenus Druce Ein Exemplar von Duala, 22. VII., führe ich unter diesem Namen auf, indem es mir, ebenso wenig wie s. Z. Aurivillius, ge- lungen ist herauszufinden, durch welche spezifische Merkmale diese Art und Ps. zebra Holl. sich eigentlich unterscheiden; wenn man beide vereinigt, so muß der Name clymenus als der ältere bleiben. Vorliegendes Exemplar stimmt nicht genau weder, mit der einen noch anderen der Abbildungen Hollands in Entomol. News 4, pl. I. Gen. Cupido Schrk. Cupido heritsia Hew. 2 Ex.r Soppo‘ I. "us TH.’ 1912. Cupido hippocrales F. Unikum:. Dyala, 72 VERt Cupido micylus Cr. a, Px.:, Duala, 22 Su, Cupido lingeus Cr. Ein & von Fong Donera, 24. X. 12; ein 2 von Duala, 22. X. Cupido telicanus Lang v. Ppli- nius. Unikum von Duala, 22. VII. Cupido cissus Godt. 399,1 &: Duala, 22. VII., VIII. 12,0%. Bei den 22 sind die hellen post- medianen Diskalpartien heller markiert als gewöhnlich und zwar fast rein weißlich. 2. Heft 158 Embrik Strand: Cupido punctatus Dew. | Fam. Papilionidae. Je 1 Ex. von Duala, 22. IX. 1 und Soppo, III. y% GER use ih Cupido micylus Cr. Papilio zenobia F. Unikum von Duala, 7. X. 6 Ex.:.-;Soppo, .3. „III. 12T Fim "Lomonilidae: Ser 13,3. XI. 12: Das . Gen. Abisara Feld. össz Abisara Rogersi Druce v. geryon | Papilio cypraeofila Butl. Stgr. 2 Ex.: Duala, 7. X., Soppo. Unikum: Dschang, 22. X. Papilio dardanus Brown f. hippocoon F. Ein @ von Duala, 7. XI. Das Exemplar ist etwas intermediär zwischen den f. tibullus Kirby und hippocoon F., so wie diese von Aurivillius in Arkiv f. Zoologi 3, No. 23, T. 2 dargestellt sind; von der Abbildung in Seitz weicht es hauptsächlich dadurch ab, daß die Subapicalbinde der Vorderflügel vorn nicht durch einen mit ihr verbundenen großen, sondern durch zwei kleine isolierte Flecke endet. Papilio leonidas F. Papilio zalmoxis Hew. Un.: Duala, 7.: IX. Un.: Duala,: 7,2% Papilio menestheus Drury cum ab. unimaculatus Strd. n. ab. 6 dd: Duala, 22. IX., 7. XI.; Soppo, I.; 1 2: Duala, 7. X. Das eine $ von Duala, 7. XI., zeichnet sich dadurch aus, daß in der Zelle der Vorderflügel nur ein gelber Fleck vorhanden ist (ab. unimaeulatus m. n. ab.); gewöhnlich sind daselbst zwei solche und so hat auch Drury die Art abgebildet, was also als die Hauptform anzusehen ist. Papilio demodocus Esp. 6 Ex.: Duala, 7. X., 7. XI.; Fong Donera, 23. IX. 1910. — Das eine Exemplar von Duala, 7. X., zeichnet sich dadurch aus, daß die beiden in Ouerreihe gelegenen Flecke der Zelle der Vorder- flügel wenigstens auf der Unterseite sich berühren. Will man diese Form besonders benennen, so könnte sie ab. eonflua m. heißen. Papilio dardanus Brown. Zwei d&: Duala, 7. VII., 7. XI. — Bei beiden ist schwarze Limbalbinde der Hinterflügel in den Feldern 3—5 nur durch je einen kleinen Fleck vertreten und das Feld 7 der Vorderflügel schließt an der Basis einen kleinen gelben Fleck ein. Papilio nireus L. Papilio antheus Cr. ab. evom- Ein 2 von Soppo, 7. I. und eins baroides Eim. von Duala, 7. X. Un.: von Duala, 7. TE Papilio bromius Doubl. Papiho policenes Cr. 3 Ex.:(Disla: 7.1 XT ı Un. von Duala, 7. IX. Lepidoptera aus Kamerun. 159 Papilio zoroastres Druce ab. Ein 2 von Mussahe. — Es weicht von der in Seitz’ Werk ab- gebildeten Form Homeyeri Plötz dadurch ab, daß die Flecke der Vorderflügelschmutzig weiß bisim Hinterflügelgelblichweißsind und daß die Sublimbalflecke der Hinterflügel punktförmig und auch im Felde 2 vorhanden sind. Das Exemplar steht somit in der Mitte zwischen var. Preussius Karsch und var. Homeyeri Plötz, indem es in der Färbung der Vorderflügelflecke mit ersterer und in dem Fehlen eines Submarginalflecks im Felde 6 derselben Flügel mit letzterer Form übereinstimmt; außerdem aber ausgezeichnet durch die geringe Größe der Submarginalflecke der Hinterflügel. Will man diese Form besonders benennen, was ich für völlig berechtigt halte, so könnte sie ab. zoroastroides m. heißen. Ein $, ebenfalls von Mussahe, dürfte zu dem beschriebenen ® gehören. Es stimmt gut mit Pap. zoroastr. var. Preussius Karsch (Type verglichen!) überein, die Vorderflügel haben aber keinen Diskalfleck in den Feldern 6 und 8 und die Binde der Hinterflügel ist breiter: längs des Innenrandes 13 mm, an der Rippe 5 11 mm, auf dem Vorderrande 8 mm breit. Papilio zoroastres Druce ab. sopponis Strd. n. ab. Eine weitere zoroastres-Form, die zwar mit Homeyeri Plötz, Neumanni Karsch und Zanganikae Obthr. große Ähnlichkeit hat, aber mit keiner dieser Formen ganz übereinstimmt, liegt in einem d von Soppo, III. 1912, vor. Von tanganikae durch folgendes abweichend (cf. Bull. Soc. ent. France 1897, p. 190, Fig. 8): Vorderflügel oben ohne Fleck in der Zelle und nahe der Spitze der Zelle im Felde 6 ist ebenfalls kein Fleck, wohl aber ist der zu der Diskalreihe gehörige Fleck im Felde 6 wie bei Zanganikae schwach angedeutet, die Flecke dieser Reihe sind saumwärts quergeschnitten und liegen, abgesehen von den beiden vorderen und dem hinteren, in einer geraden Linie; Hinterflügel oben mit deutlichem Sub- limbalpunktfleck in den Feldern 4 und 5, dahinter sind noch 2 oder 3 ebensolche schwach angedeutet. Die Unterseite der Vorder- flügel hat wie bei fanganikae einen Zellfleck, dagegen keinen im Felde 6, aber (wie oben) einen kleinen im Felde 7. Unterseite der Hinterflügel mit zwei in Längsreihe gestellten Punktflecken im Felde 5. Papilio latreilianus Godt. var. Theorini Auriv. cum ab. infrapicta Strd. n. ab. Un. von Duala, 7. X. Ein weiteres Exemplar von Duala (am 22. IX. gesammelt) steht Theorini jedenfalls sehr nahe, weicht aber von der Abbildung in Seitz’ Werk durch folgendes ab: Von den gelben Flecken in der Zelle ist der vordere ganz verschwunden, während von dem hin- teren nur noch die hakenförmig gekrümmte Apicalhälfte, und auch diese etwas reduziert, erhalten ist, die Breite der Binde der Hinter- flügel beträgt nur 4—4,5 mm, auf der Unterseite der Vorderflügel 2. Heft 160 Embrik Strand: sind alle Flecke der Oberseite ziemlich scharf markiert vorhanden, wenn auch etwas blasser als oben und einen undeutlichen bräun- lichen Strich einschließend. DieseForm nenne ich ab. infrapieta m. Papilhio hesperus Westw. ab. Ein nicht gut erhaltenes Unikum von Duala, 7. X. — Alle Zeichnungen der Oberseite mit Ausnahme des Submarginal- flecks im Felde 7 der Hinterflügel sind ockergelblich. Die Binde der Vorderflügel erstreckt sich nicht nach vorn bis zur Rippe 4, sondern bleibt von dieser um fast 2 mm entfernt. Im Hinterflügel ist auch im Felde 5 ein Submarginalfleck vorhanden, der aber punktförmig ist; im Felde 7 ist ein ebensolcher vorhanden, der aber so groß wie derjenige in 6 ist und weiß gefärbt. Der Fleck im Felde 3 der Vorderflügel ist nur wenig kürzer als derjenige im Felde 2 und außen scharf zugespitzt, sich der Rippe 3 dicht anschlie- Bend. Ferner besteht die Subapicalbinde der Vorderflügel aus vier Flecken, ganz wie bei Pap. pelodurus Butl. Die Breite der Binde der Hinterflügel ist in der Zelle etwa 11 mm, im Felde 1b der Vorderflügel etwa 9, der Fleck im Felde 2 der Vflg. ist 21 mm lang. Der Submarginalfleck im Felde 3 der Hinterflügel ist 8, derjenige in 4 ist 11 mm lang. Wegen des nicht guten Erhaltungszustandes des einzigen vor- liegenden Exemplares ist eine genaue Beurteilung dieser Form nicht möglich und es ist nicht ausgeschlossen, daß die Gelbfärbung der Zeichnung in der Tat künstlich ist. — Sollte eine besondere Benennung für diese Form nötig werden, so würde ich ab. (?) dualana m. in Vorschlag bringen. Papilio ucalegon Hew. Ein Ex. von Duala, 7. X., eins ebenda, 7. IX. Letzteres ist der ab. addenda Strand zuzurechnen, jedoch nicht besonders aus- geprägt. Fam. Hesperiidae. Rhopalocampla forestan Cr. Gen. Gamia Holl. Duala, 22. IX., 1. VII.; Soppo, Gamia galua Holl. X. Unikum von Duala, 7. XI. Gen. Ceratriehia Butl. Gen. Rhopaloeampta Wallgr. | Ceratrichia phocion F. Rhopalocampta chalybe Westw. Un. von Duala, 7. X. 3 Ex. von Duala: 7. XI. und Gen. Tagiades Hb. 7. X. Tagiades flesus F. Rhopalocampta viphis Drury 2 89,2 22 von Duala, 22. VII. 3 Ex. von Duala: 7. X. u. 7. IX. | u. 22. VIII., 1 $ ebenda 7. X. Gen. Acleros Mab. Acleros kasai Druce ab. dualensis Strnd. n. ab. Unikum von Duala, 22. VII. Mit Acleros kasai H. H. Druce 1909 jedenfalls nahe verwandt, aber (nach Vergleich mit einem Exemplar dieser Art) kleiner: Flügelspannung 27, Vorderflügellänge 13,5 mm, die Flügelfläche Lepidoptera aus Kamerun. 161 der Hinterflügel oben ist ohne weißen Fleck (höchstens ist nahe der Mitte des Vorderrandes eine schwache Andeutung eines solchen vorhanden), wohl aber hat sie einen schmalen, verloschenen grau- weißlichen Längsstrich, im Vorderflügel sind die fünf proximalen weißen Flecke wie bei der Vergleichsform, aber von den drei kleinen subapicalen und subcostalen weißen Punktflecken der Vorderflügel der Hauptform ist hier nur der hintere erhalten. Die Unterseite beider Flügel ist im Grunde mehr bräunlich, im Costalfelde mit rötlichem Anflug und überhaupt dunkler als die der Hauptform. Die aus den drei mittleren weißen Flecken der Vorderflügel gebildete QOuerreihe ist ganz gerade, bei der Hauptform dagegen leicht wurzelwärts konvex gebogen. Im Dorsalfelde der Unterseite der Hinterflügel ist ein ziemlich scharf markierter, außen und innen schwärzlich angelegter, aber sonst weißlicher Querfleck oder, wenn man will, Querbinde, die bei der Hauptform wenigstens nicht so scharf markiert ist; bei letzterer kommt außerdem der weiße Mittelfleck der Oberseite auch unten zum Vorschein. Die weiße Saumbinde beider Formen ist oben gleich, unten aber ist sie bei der Varietät ein wenig schmäler und schließt ziemlich scharf mar- kierte dunkle Flecke ein. Fam. Zygaenidae. Gen. Pompostola Hb. Fam. Aegeriidae. Pompostola biincisa Strand \ Ein & von Dschang, 22. X. — Gen. Camaegeria Strd. re u wer für Camaegeria auripicta Strand. aturg. Rn Ein & von Dschang, 22. X. — Fam. Pyralididae. Beschreibung in: Archiv für Gen. Glyphodes Gn. a turg. 1914, A 1, p. 48—49. Glyphodes sericea Dr. 3 Exem- aturg. 1914 p plare von Duala, 7.—22. VII. Archiv für Naturgeschichte Er AD. 11 2. Heft u Su f 44 Lone Ai TAN H Br b. kruirr at BB an a JE 1% Ne Eu. a ’ N ' ne Bali 30 30 3 ARCHIV NATURGESCHICHTE. GEGRÜNDET VON A. F. A. WIEGMANN, FORTGESETZT VON W. F.ERICHSON, F. H.TROSCHEL, E. VON MARTENS, F. HILGENDORF, W. WELTNER unD E. STRAND. EEE nn VE TETT ACHTZIGSTER JAHRGANG. 1914. Abteilung A. 3. Heft. HERAUSGEGEBEN VON EMBRIK STRAND (BERLIN). u NICOLAISCHE VERLAGS-BUCHHANDLUNG R.STRICKER Berlin. Inhaltsverzeichnis. Seite Menzel. Ueber die mikroskopische Landfauna der schweizerischen Hochalpen (mit spezieller Berücksichtigung des Rhätikon). Gleichzeitig ein Beitrag zur Kenntnis der freilebenden Nematoden und landbewohnenden Harpacticiden des Alpengebietes. (Mit 1 Taf. und 16 Toxtiipurn) , an). 1 Roewer. Die Familien der Ischyropsalidae und N Nerenesteniee der Opiliones-Palpatores. (Mit 34 Textfiguren) . . . . 99 Maidl.e. Neue paläarktische Arten der Gattung Mimesa Shuck. (Hym. Sphegid.) (Mit 8 Textfiguren) . - » © 2... 169 Strand. Zweite Mitteilung über Spinnen aus Palästina, gesammelt von Herrn Dr. 9, Abearoni .:. „u. un 0-00 RT DE Strand. Bemerkungen über Himantopterus fuscinervis Wesm. (Lepid.) 186 Stein. Berichtigung zu meiner Arbeit über die Bestimmung der Anthomyidenweibehen .» .. eu... =“ Tee here I Ve Ueber die mikroskopische Landiauna der schweizerischen Hochalpen (mit spezieller Berücksichtigung des Rhätikon). Gleichzeitig ein Beitrag zur Kenntnis der freilebenden Nema- toden und landbewohnenden Harpacticiden des Alpengebietes. Von Richard Menzel in Basel. (Aus der Zoolog. Anstalt der Univers. Basel.) Hierzu eine Tafel und 16 Textfiguren. Vorwort. Die vorliegende Arbeit entstand in der Zoologischen Anstalt der Universität Basel und beschäftigte mich vom Sommer 1911 bis zum Winter 1913. Herr Prof.Dr. F. Zschokke, mein hochverehrter Lehrer, gab die Anregung dazu, und ihm schulde ich für Rat und Tat, womit er mir jederzeit zur Seite stand, den allergrößten Dank, wie auch für die mannigfachen, bleibenden Eindrücke, die ich auf meinen Exkursionen im Gebirge sammeln konnte. Zweck und Ziel der Arbeit war, einen Teil der wirbellosen terrestrischen Fauna der Schweizer Alpen, hauptsächlich ihrer Gipfel, zu studieren. Im Laufe meiner Untersuchungen beschränkte ich mich auf Harpacticiden und Nematoden, während Rhizopoden und Tardigraden mehr anhangsweise behandelt wurden. Die Nematoden erfuhren eine gründliche Bearbeitung, da sie bis jetzt aus dem untersuchten Gebiet spärlich oder garnicht bekannt waren. Gleichwohl darf nur von einem Anfang gesprochen werden, und weitere Untersuchungen werden noch manche Lücke schließen müssen. Zu großem Danke verpflichtet bin ich zahlreichen Herren, die durch Übersendung von Material, Literatur oder durch briefliche und mündliche wertvolle Ratschläge zum Gelingen dieser Arbeit beitrugen. In erster Linie seien hier genannt die Herren Dr. J.G. deMan (Jerseke, Holland), der holländische Nematodenkenner, der mir mit seiner reichen Erfahrungoft beistand, und Prof. Dr.F. Richters (Frankfurt a. M.), dessen Harpacticiden-Material mir äußerst wert- volle Dienste leistete. Ferner die Herren Dr. C. Janicki (Basel), Dr. F. Heinis (Basel), cand. phil. W. Schmassmann (Sissach), cand. phil. F. Wacker (Basel), Dr. J. W. Fehlmann (Basel), Dr. G. Stahel Archiv für Naturgeschichte 1914. A. 3. l 3. Heft 9 Richard Menzel: Über die mikroskopische (Basel), Dr. B. Hofmänner (Ragaz), Prof. Dr. C. Keller (Zürich), C. van Douwe (München-Schwabing), Dr. V. Brehm (Eger), Prof. Dr. L. A. Jägerskiöld (Goteburg), Dr. H. Ditlevsen (Kopenhagen), Prof. Dr. E. v. Daday (Budapest), Dr. H. Mies- letzky (Czernowitz), Dr. K. Fernandez-Marcinowski (La Plata). Nicht vergessen sei auch Bergführer G. Flütsch-Rofflerin Partnun-St. Antönien, in dessen ‚Pension Sulzfluh‘ ich während meines längeren Aufenthaltes im Rhätikon vortreffliche Unterkunft fand, und der mir auf der einen und andern Exkursion ein anre- gender, besorgter Begleiter war. I. Einleitung, Geschichtliches. Die mikroskopische Landfauna der schweizerischen Hochalpen, oder was gleichbedeutend ist, die typischen Bewohner von Moos- resp. Flechtenrasen und Vegetationspolstern, nämlich Rhizopoden, Rotatorien, Tardigraden, Harpacticiden und Nematoden, fand bis jetzt nur gelegentliche Berücksichtigung. Die ersten, welche sich damit etwas näher befaßten, waren Ehrenberg (92—94)!) und Perty (147,148), welche in Moospolstern aus dem schweizerischen Alpengebiet Rotatorien, Tardigraden und Nematoden nachwiesen, Trotzdem Ehrenberg auf die wunderbare Eigenschaft dieser Or- ganismen, nach jahrelangem Eintrocknen bei Befeuchten mit Wasser wieder aus dem Scheintod aufwachen zu können — die sog. Anabiose, von der später noch ausführlich die Rede sein soll — hinwies, blieben diese Tiere in der Schweiz lange Zeit gänzlich unberücksichtigt. Erst Heinis (28) wandte ihnen wieder das ver- diente Interesse zu, indem er hauptsächlich die Rhizopoden, Rota- torien und Tardigraden der Umgebung von Basel in den Kreis seiner Beobachtungen zog, mit gleichzeitiger Anführung mehrerer Funde aus den Alpen. Es stand zu erwarten, daß ein spezielles Studium dieser mi- kroskopischen Landfauna in den Alpen einige interessante Resultate zutage fördern werde; das reichhaltige Material machte es sogar notwendig, eine bestimmte Tiergruppe in den Vordergrund zu rücken, und daß die Wahl hierbei gerade auf die Nematoden fiel, hat sich nachträglich als sehr gerechtfertigt herausgestellt. Von der übrigen Polsterfauna wurden zufällige oder nur zeit- weise Gäste, wie Enchytraeiden, Dipterenlarven, Myriapoden, Arachniden, Acarinen, Pseudoskorpione etc. gänzlich außer acht gelassen. Ferner brachte es das besondere Studium der Nema- toden mit sich, daß die Rotatorien garnicht, die Tardigraden nur für den Rhätikon und den Karst berücksichtigt wurden. Bei den Harpacticiden kam außer drei Canthocamptus-Arten vor allem Moraria muscicola Richters in Betracht, ein typischer Moos- 1) Die jeweils bei einem Autornamen in Klammern befindliche Nummer bezieht sich auf die entsprechende Nummer des Literaturverzeichnisses.! Landfauna der schweizerischen Hochalpen 3 bewohner und zum Landleben übergegangener Krebs, der im Rhätikon und an einigen außerschweizerischen Orten gefunden wurde. Von Rhizopoden bestimmte ich nur drei Arten aus rhätischen Moosproben, da vonHeinis (28)schon eine große Anzahl alpiner Funde vorliegen; hingegen waren die in einer der Sulzfluh- höhlen (Rhätikon) gesammelten Rhizopoden in diesem Zusammen- hang, trotzdem sie aus einer Wasseransammlung stammen, Gegen- stand genauerer Untersuchung, da sie für die Tiergeographie von Interesse sind. Daß der Rhätikon als spezielles Untersuchungsgebiet gewählt wurde, hatte seinen Grund hauptsächlich darin, daß dieses Gebiet, was die aquatile Fauna betrifft, zu den bestdurcshforschten der Schweiz gehört und es daher angebracht war, auch einmal auf die landbewohnende Fauna ein besonderes Augenmerk zu richten. Neben rein terrestrischen Proben wurden indes auch solche Moos- polster gesammelt, die zeitweise durch Sickerwasser feucht gehalten werden, und je eine Moosprobe stammt aus zwei Quellen und einem Tümpel nebst einer Schlammprobe aus einem Tümpel (Rhätikon), um zum Vergleich auch eigene aquatile Funde speziell von Nema- toden zur Verfügung zu haben. Geschichtliches. Im Gegensatz zur mikroskopischen terrestrischen Tierwelt des Alpengebietes existieren über die makroskopische Landfauna der alpinen und subnivalen Region seit langer Zeit schon mehrfache Angaben. In der vor drei Jahren erschienenen Arbeit E. Bäblers (1) über die wirbellose terrestrische Fauna der nivalen Region, auf die ich hier verweisen möchte, findet sich im historischen Teil das meiste hierüber Bekannte zusammengestellt, unter besonderer Hervorhebung der Arbeiten O. Heers (7) und speziell für die nivale Region derjenigen von Calloni (3) und Jegerlehner (10), welch letztere für die Schneegrenze in Betracht kommt. Bäbler, welcher selber die makroskopische wirbellose Landfauna der nivalen Region untersuchte, unterscheidet vier Perioden in der Erforschung der Tierwelt der Alpen, nämlich I. von Polybius bis H. B. de Saussure (123 v. Chr. bis 1787); II. von de Saussure bis Oswald Heer (1787—1836) ; III. von O. Heer bis zum Beschluß der schweiz. zoolog. Gesellschaft (1836—1907) ; IV. seit 1907; planmäßige Erforschung des Hochgebirgs, insbesondere der nivalen Region. Im großen und ganzen hielt sich auch die vorliegende Arbeit an die von einer Kommission der schweizer. Zoolog. Gesellschaft zusammengestellte ‚Anleitung zur Beobachtung der hochalpinen Landfauna (Gipfelfauna)‘‘, soweit dies notwendig und zweckmäßig war. 1% 3. Heft 4 Richard Menzel: Über die mikroskopische Während der Beendigung meiner Arbeit erschien die Disser- tation von B. Hofmänner (99) über die freilebenden Nematoden des Genfersees, welche ich, soweit tunlich, noch berücksichtigen konnte. Sie enthält 19 Gattungen und 43 Arten, von denen 9 auch terrestrisch im Hochgebirge vorkommen. Speziell sei auf das Kapitel ‚Morphologie generale‘ verwiesen, wo die verschiedenen Gattungen morphologisch charakterisiert werden. Im allgemeinen geht aus der Hofmännerschen Arbeit, die zum ersten Male in eingehender Weise die Nematodenfauna eines größeren subalpinen Sees behandelt, hervor, daß der Individuenreichtum und was wichtiger ist, die Gattungs- und Artenzahl in einem so bestimmt eingegrenzten Gebiet wie es ein See vorstellt, eine viel größere ist, als man bisher angenommen hat. Dasselbe zeigt sich vielleicht im Laufe der Zeit auch auf terrestrischem Gebiet, was in der vor- liegenden Arbeit wenigstens angedeutet werden konnte, so daß die bis jetzt sehr zu Unrecht vernachlässigte Gruppe der freilebenden Nematoden etwas mehr in den Vordergrund gerückt wird und auch bei tiergeographischen Fragen in absehbarer Zeit eine, wenn auch vielleicht kleine, Rolle zu spielen hat. Il. Methodik. Materialbeschaffung. Der größte Teil des von mir gesammelten Materials stammt aus Moos- resp. Flechtenrasen und Vegetations- polstern (Saxifragen, Silenen, Ranunculus usw.), wie solche im Rhätikon und auch im übrigen Alpengebiet bis zu den höchsten Erhebungen vorkommen. Die Lebensbedingungen in solchen Polstern sind so ziemlich überall dieselben, und es ließ sich er- warten, daß die Zusammensetzung ihrer Fauna demgemäß stets mehr oder weniger dieselbe sei. Deshalb wählte ich ein Gebiet, das ich speziell berücksichtigte und dessen geologische, klimatolo- gische und floristische Verhältnisse im folgenden Kapitel kurz ge- schildert werden sollen, während die übrigen Gegenden nur ver- gleichsweise in Betracht kamen. Der Rhätikon, den ich im Sommer 1911 und 1912, im Herbst 1912 und Winter 1913 mehrwöchentlich besuchte, darf, was seine aquatile Fauna betrifft, als eines der best durchforschten Gebiete der Schweizer Alpen gelten, dank der mehrjährigen Untersuchungen F. Zschokkes, deren Resultate in dem bekannten Werk über die Tierwelt der Hochgebirgsseen (21) niedergelegt sind. Im Gegensatz dazu wurde die terrestrische Fauna bis jetzt wenig berücksichtigt; zu erwähnen wären höchstens die Arbeiten Carls, Rothen- bühlers, Bretschers und de Lesserts, welche die von Carl gesammelten Collembolen, Myriapoden, Oligochäten und Arach- niden, die teilweise aus meinem Untersuchungsgebiet stammen, bearbeiteten (Carl, ‚Fauna der Rhätischen Alpen‘, Rev. suisse de Zool.). Sonst fehlen jegliche wesentliche Berichte über die landbewohnende wirbellose Fauna der Gegend um Partnun. Landfauna der schweizerischen Hochalpen 5 Gelegentlich eines viertägigen Aufenthaltes in Matt (Sernftal) im August 1912 besuchte ich den Bündnerbergfirn und sammelte Proben am Piz Grisch, auf dem Vorab und beim Zwölfihorn. Vom Lucendro (Gotthardt) brachte mir Herr Dr. C. Janicki (Basel) 15 Moos- und Flechtenrasen mit und 27 solcher Proben aus den Bündner-, Urner-, Tessiner-, Berner- und Walliser Alpen erhielt ich durch die Freundlichkeit von Herrn Dr. F. Heinis (Basel), der die betreffenden Rasen, die von verschiedenen Herren ge- sammelt wurden, hauptsächlich auf Tardigraden hin untersuchte. Das von K. Diem gesammelte, in Alkohol konservierte Nema- todenmaterial aus dem Alpstein-Calfeusental, Avers, Fextal und Bergell erhielt ich durch die Freundlichkeit von Herrn Prof. Dr. C. Keller (Zürich), der mir 44 Tuben, die auch noch Enchytraeiden enthielten, zukommen ließ. Indes war das Material zum größten Teile unbestimmbar infolge der 10jährigen, ungünstigen Konser- vierung (Formol ist dem Alkohol entschieden vorzuziehen); doch ließen sich fünf Arten, darunter eine neue und drei noch wenig bekannte, erkennen. Von Herrn F. Wacker (Basel) bekam ich Proben vom Piz Ot im Engadin und solche aus dem Vorarlberg, von der Ulmerhütte und der Walfagehr-Alp. Durch Herrn Prof. Dr. F. Richters (Frankfurt a. M.) erhielt ich eine von Dr. G. Enderlein (Stettin) gesammelte Moosprobe aus einer Felshöhle vom Fellhorn (Kalk- Alpen). j Gelegentlich dreier Exkursionen von Herrn Prof. Dr. F. Zschokke (Basel) bot sich mir die günstige Gelegenheit, im Früh- jahr 1912 auf dem Karst bei Triest, im Herbst 1912 auf dem Fern- paß und ob dem Eibsee und im Herbst 1913 in den Dolomiten zu sammeln. Während meines Aufenthaltes an der zoolog. Station in Triest, Frühjahr 1913, ergänzte ich mein Material mit weiteren Proben vom Karst, aus den Grotten bei Op£ina und St. Canzian, und im Sommer 1913 konnte ich gelegentlich eines kurzen Aufent- haltes im Kaunsertal (Tirol) auch dort einige Polster mit Inhalt finden. Das Isolieren der verschiedenen Faunsnelemente nahm sehr viel Zeit in Anspruch. Als ausgezeichnetes Hilfsmittel erwies sich indes das stereoskopische Binokular-Mikroskop (Leitz), mit dessen Hilfe bei 16facher Vergrößerung Rhizopoden, Tardigraden, die oft fast durchsichtigen Harpacticiden und auch die kleinsten Nema- toden?) leicht aus den in Wasser aufgeweichten Pflanzen- und Erdpartikeln isoliert werden konnten. Fixation. Zunächst beobachtete ich die Tiere stets im Wasser; sofern sie lebten, wurden sie nachträglich über der Flamme des Bunsenbrenners abgetötet, wobei sie sich meist streckten, was 2) Die Größe der mir vorgelegenen Nematoden schwankt zwischen 0,25 und 3,5 mm. Wenige Arten aus dem Süßwasser und der reinen Erde können über 8 mm lang werden; im Meere hingegen erreichen sie z. B. eine Länge von 50 mm. 3. Heft 6 Richard Menzel: Über die mikroskopische für die weiteren Untersuchungen, speziell für die Messungen, sehr günstig war. Andre (54) rät an, sie mit kochendem Wasser zu übergießen, das aber nur sebr kurz einwirken darf, damit ein Zer- fallen der Gewebe verhindert wird. Für die Konservierung der Nematoden sind verschiedene Methoden bekannt. Looss (114) wendete für Dauerpräparate eine Mischung von 1 Teil Glyzerin und 9 Teilen 70% Alkohol an, wobei er den Alkohol verdunsten läßt, bis die Tiere im Glyzerin liegen. Glyzeringelatine als definitives Einschlußmittel kann gute Resul- tate geben, ist aber im allgemeinen nicht anzuraten. Andre (54) stellte folgendes Gemisch her: Aqua destill. 80 Teile Glyzerin 10 3% Formol 40% 10 „, dessen sich u. a. Hofmänner (99) mit Erfolg bediente. Ich brachte die Tiere zur Herstellung mikroskopischer Präparate in ein Ge- misch von: Glyzerin 5 Teile Essigsäure ne Aqua destlll. 3 „, und erhielt damit sehr befriedigende Resultate (de Man benützte 2 Teile Glyzerin und 1%, Teile Essigsäure). Zum längeren Auf- bewahren müssen die so hergestellten Präparate mit einem Lack- ring umgeben werden. In einzelnen Fällen, wo es sich um eine be- sonders genaue Wahrnehmung von chitinisierten Teilen wie Mund- höble, Spicula handelte, brauchte ich mit bestem Erfolg die Faure- sche Flüssigkeit (Liquido Faure per Microscopia), welche in Neapel hergestellt wird. Sie ergab äußerst klare Bilder für di« betreffenden Chitingebilde, während der übrige Körper bei dieser Art der Kon- servierung zu stark aufgehellt wird. Über einige Färbungsmethoden — ich selber wandte keinerlei Färbung an — findet man bei Hofmänner (99) kurze Angaben. Bestimmung. Die Rhizopoden, welche ich in Glyzerin ein- schloß, bestimmte ich nach Penard (22—24); ich ließ die mikro- skopischen Präparate von F. Heinis und W. Schmassmann kontrollieren. Die Tardigraden übergab ich F. Heinis zur Determinierung. Von den Harpacticiden stellte ich in ähnlicher Weise wie bei den Nematoden Dauerpräparate her; die Bestimmung erfolgte nach den Arbeiten von Richters (44), Schmeil (48—49) und van Douwe (388). Für die Bestimmung der Nematoden hielt ich mich haupt- sächlich an die Monographie de Man’s (118), seit welcher kein größeres, zusammenfassenderes Werk über die freilebenden Faden- würmer existiert. Sie hat als Basis für alle weiteren Untersuchungen auf diesem Gebiet zu gelten, neben den älteren Arbeiten von Bastian (55), Schneider (155) und Bütschli (59—61). Von Landfauna der schweizerischen Hochalpen. 7 neuen Publikationen wären zu nennen Maupas (131), Ditlevsen (88), Micoletzky (138, 139) und vor allem die kürzlich erschienene, schon erwähnte Arbeit von Hofmänner (99). II. Spezielles Untersuchungsgebiet. Der Rhätikon. 1. Topographie, Orographie, Geologie. Der Rhätikon wird begrenzt durch die Talhänge der Land- quart im Süden, des Rheins im Westen und der Ill im Norden; im Osten grenzt er an die Silvrettagruppe.. Die verhältnismäßig schmale Gebirgskette weist relativ nur mäßige Erhebungen auf. Ein einziger Gipfel übersteigt 2900 m (Seesaplana 2969 m), die übrigen erreichen eine höchste Höhe von etwas über 2800 m (Drusenfluh 2829 m, Sulzflub 2820 m, Madrisahorn 2830 m). Das von mir untersuchte Gebiet deckt sich fast völlig mit demjenigen, welches W. v. Seidlitz seiner Arbeit (17) zugrundelegte, auf welche sich größtenteils auch die folgenden Ausführungen stützen. Zu Rate gezogen wurden ferner das Itinerarium für 1890—91 des S. A.C. von E. Imhof (11), die „Geologischen Alpenforschungen“ von A. Rothpletz (14) und A. Ludwigs ‚Höhen und Tiefen in den Alpen‘ (12). Als Exkursionskarte benützte ich das Überdruck- Blatt Prättigau I, 1:50000 (1904) des Topograph. Atlasses der Schweiz. Der Hauptkamm (die Nebenkämme wurden mit Ausnahme der Bündner-Schiefer-Kette Kühnihorn-Schafberg nicht berück- sichtigt) zerfällt in zwei durch ihre Streichrichtung wie auch durch den äußeren Charakter ihrer Bergformen sich unterscheidende Teile. Der vom Madrisahorn über Schollberg, Rotspitz, Vierecker sich zur Sarotlaspitze hinziehende ca. 20 km lange Kamm (Richtung Süd-Nord) zeigt noch viel Ähnlichkeit mit den Seitenkämmen der Silvrettagruppe. Seine rauh zerklüfteten Gipfel bestehen aus rot- braunem, kristallinischem Gestein und legen sich über die ihnen vorgelagerten helleren Jurakalkwände. So entsteht die merkwür- dige Lagerung der Schichten im Rhätikon, welche, wie überhaupt das ganze zwischen Ill und Landquart liegende Grenzgebiet zwischen Ost- und Westalpen, seit mehr als 50 Jahren die gespannteste Auf- merksamkeit der deutschen, österreichischen, schweizerischen und in neuester Zeit auch der französischen Geologen auf sich zog. Über die hellen Kalkfluhen dieses Süd-Nord-Kammes türmen sich, nur durch eine schmale Schieferzone getrennt, die kristallinen Gräte und Zacken. Diese vollkommen verkehrte Schichtenfolge gab schon zu verschiedenen Erklärungen Anlaß; v. Seidlitz möchte, als Resultat seiner Studien, den Rhätikon als ein Pro- dukt ortsfremder, von Süden gekommener Überschiebungsdecken aufgefaßt wissen, d. h. das Gebirge besteht nicht aus dem aufge- falteten Untergrund, ist also nicht autochthon, sondern wird durch 3. Heit 8 Richard Menzel: Über die mikroskopische mehrere ' weit von Süden gekommene übereinandergeschobene Faltendecken gebildet, die nicht in der Tiefe wurzeln (vergl. A. Ludwig, l. c.:p: 39: Die von Ost nach West verlaufende Rhätikonkette beginnt mit der Scheienfluh und setzt sich über Sulzfluh, Drusenfluh und Scesaplana bis zum Rhein fort. Hier treten die Kalkfluhen als dominierende Gipfel auf. Die an die ‘Dolomiten Süd-Tirols er- innernden imposanten Berggestalten fallen gleich riesigen Ba- stionen nach allen Seiten mit senkrechten, kahlen Wänden ab und tragen plateauartige Scheitelflächen, welche mit sekundären Gletschern und Firnfeldern bedeckt sind, aus denen einzelne Fels- zacken als höchste Erhebungen aufragen. Die ganze Kette besteht aus dem sog. Sulzfluhkalk (Nerineenkalk), der durch die neuesten Forschungen als eine Malmfazies (Tithon) erkannt wurde, während man ihn früher als der Kreide zugehörig betrachtete. Es lag die Frage nahe, inwieweit die von mir untersuchte mikroskopische Fauna von der Beschaffenheit des Gesteins ab- hängig sei?), ob sich ein Unterschied ergebe in ihrer Zusammen- setzung einerseits auf dem Tithonkalk der Drusenfluh, Sulzfluh und Scheienfluh, andererseits auf den Urgesteinsgipfeln der Ma- drisahornkette. Es sei hier schon bemerkt, daß ein negatives Resultat herauskam; die von mir beobachtete Fauna scheint unabhängig zu sein vom Gestein. Über die Geologie der Sulzfluhhöhlen, welche als Glazial- erscheinungen zu gelten haben, ist im Kapitel ‚„Rhizopoda“ näheres zu finden. 2. Klimatologie. Über spezielle klimatische Erscheinungen im östlichen Rhäti- kon ist in der Literatur nicht viel zu finden; die wenigen diesbe- züglichen Angaben stammen aus der Preisschrift von J. Maurer, R. Billwiller und Cl. Heß (13)*). Im übrigen stütze ich mich auf die allgemeine Schilderung des Alpenklimas in Schröters „Pflanzenleben der Alpen‘ (15). Daß mit zunehmender Höhe der Luftdruck abnimmt, ist all- gemein bekannt. Er bewegt sich in den Alpen bis zu den höchsten Gipfeln etwa zwischen 460 und 626 mm. Auf das Wachstum der Pflanzen übt diese Druckverminderung wohl keinen nennens- werten direkten Einfluß aus. Im Tierreich ist die Höhe des Luft- druckes namentlich bei Warmblütern mitbestimmend für die verti- kale Ausdehnung des Wohngebietes; für die Wirbellosen hingegen, die bis in die höchsten überhaupt noch bewohnbaren Höhen empor- steigen (Infusorien z. B. in Flechten bis 6240 m) dürfte nirgends >) Nach den Untersuchungen vonHold haus (9) spielt dieseAbhängigkeit der Fauna vom Gestein oft eine große Rolle. 4) Herr Prof. Dr. A. Riggenbach (Basel), Vorsteher der meteorol. Station, hatte die große Freundlichkeit, mich auf dieses vor 3 Jahren er- schienene Werk aufmerksam zu machen. Landfauna der schweizerischen Hochalpen. 9 der Luftdruck die Höhengrenze bestimmen, sondern eher Tempera- tur, Nahrung und dgl. (vergl. R. Hesse, 8, p. 450). Auch die Temperatur nimmt in den Alpen mit zunehmender Höhe ab, ausgenommen im Winter, wo es zu einer Umkehr der normalen Temperaturschichtung, zu einer Temperaturzunahme mit der Höhe kommt. Verbunden mit der Höhe ist eine starke Insolation, die Sonnen- strehlen werden umso intensiver, je dünner die Luft wird. Dam- zufolge ist auch der Boden einer größeren Erwärmung ausgesetzt als in der Ebene — die mittlere Temperatur der oberen Boden- schichten liegt denn auch im Hochgebirge bedeutend höher als die mittlere Lufttemperatur —, während die nächtliche Abkühlung dafür umso rascher eintritt, was oft große Temperaturdifferenzen zur Folge hat. Maßgebend dafür ist auch die Exposition, indem Sonnen- und Schattenseiten auf kurze Distanz große klimatische Unterschiede aufweisen. Folgende Messungen, die ich vornahm, mögen dies illustrieren. Schatten Sulzfluh (2820 m), 8. VIII. 11, 8 Uhr vorm. 8—9° Madrisahorn (2830 m), 10. VIII. 11, 9 Uhr vorm. 8° Madrisahorn (2830 m), 1. IX. 11, 8 Uhr vorm. 8—9° Im Winter verhindert die Schneebedeckung eine starke Aus- strahlung; durch sie wird die in den Boden eingedrungene Wärme zurückgehalten, und sie schützt die Pflanzen vor zu tiefen Tem- peraturen wie namentlich vor der Gefahr des Vertrocknens. Was aber für die Pflanzen gilt, kommt auch der sie begleitenden Tierwelt zu Gute; beider Existenzbedingungen sind aufs engste miteinander verknüpft. Dies gilt natürlich in erster Linie für die in dieser Arbeit behandelte Fauna der Vegetationspolster. Wie sich die betreffen- den Pflanzen ihrem Standort anpassen, kann hier nicht erörtert werden; es sei indes auf das oben zitierte Werk Schröters (15) verwiesen und auf die kürzlich erschienene Arbeit J. Brauns (2) über die Vegetationsverhältnisse der Schneestufe in den Rätisch- Lepontischen Alpen. Es bleiben nun noch einige spezielle klimatische Erscheinungen im Gebiet des östlichen Rhätikon zu erwähnen übrig, um das all- gemeine Bild noch etwas zu vervollständigen. Was die Wärme- verhältnisse anbetrifft, ist man auf die Beobachtungen der Wetter- warte am Säntis (2500. m) angewiesen, die auch im großen und ganzen auf den Rhätikon Anwendung finden können. 9 3. Heft 10 Richard Menzel: Über die mikroskopische Jährl. Gang der Temperatur ° C. (Säntis). Jan. Febr. März Apr. Mai Juni Juli —8,8 zu 1£ —8,4 —4,7 —0,8 2,5 5,0 Aug. Sept. Okt. Nov. Dez. 4,7 2,9 —1,7 —5,1 —8,1 Jahr —2,6. Mittlere Tagestemperatur durchschnittlich während 8 Tagen über 10°, während 219 Tagen unter 0°, während 114 Tagen unter —5°, während 37 Tagen unter —10°. Die klimatische Schneegrenze, d. h. diejenige Iso-Linie, bei der die Sommerwärme gerade noch oder gerade nicht mehr hin- reicht, um auf ebener Fläche den jährlichen festen Niederschlag zum Wegschmelzen zu bringen, liegt im Rhätikon sehr tief; sie bewegt sich durchschnittlich zwischen 2600 und 2700 m und die mittlere Jahrestemperatur beträgt auf dieser Höhe etwa —3° bis —4°., | Zu erwähnen wäre noch der Wind, der einen gewissen Einfluß auf die Vegetation ausübt, wie Braun (l. c.) auf Tafel IV seiner Arbeit zeigt, und der im Rhätikon etwa eine durchschnittliche Geschwindigkeit von 26 km in der Stunde erreicht. 3. Floristik. „Die Vorstellung, als ob unsere Alpengipfel eine Höhe erreichten, welche die Pflanzengrenze absolut überrage, ist durch die Erfahrung widerlegt. Wo sich irgendein Plätzchen findet, das durch lokale Einflüsse von Schnee und Eis, sei es auch nur für wenige Wochen, frei wird, da erscheinen nicht nur Moose und Flechten, sondern auch Phanerogamen. Dies erwahrt sich bis zu den größten in unsern Alpen vorkommenden Höhen, und mehrere tausend Fuß über die Schneegrenze hinauf. Jede unserer hohen Spitzen hat ihre Florula, und bestehe sie nur aus einer oder zwei Arten, die in geschützten Nischen in oft überraschender Schönheit blühen.“ Mit diesen Worten Christs (4) ist über die vertikale Ver- breitung der Alpenpflanzen alles gesagt. Moose und Flechten vor allem sind es, die bis auf die höchsten Gipfel emporsteigen; die mir vorgelegenen Proben stammen aus Höhen bis 4000 m. Aber auch Phanerogamen gehören zur schweizerischen Gipfelflora; auf dem Julier (3250—3280 m) fand J. Braun (l. c.) noch 24 ver- schiedene Arten. Im Rhätikon, speziell in dem von mir untersuchten Gebiet, kommen nach Schröter (16) am Madrisahorn bis ca. 2800 m 17 verschiedene Arten vor, z. B. Poa minor, Sesleria disticha, Elyna spicata, Hieracium Piliferum, Saxifraga bryoides, Stilene excada. Auf den Kalkschuttfeldern der Sulzfluh wachsen Poa minor, Silene excapa, Alsine-Arten, Hutschinsia brevicaulis und ver- schiedene Saxifragen-Arten. Landfauna der schweizerischen Hochalpen 11 Auf dem „Großen Turm‘ der Drusenfluh (2828 m) fand D. Stokar Poa alpina, Alsine verna, Saxifraga stenopetala und Ss. oppositifolva. Die Gipfelflora des Schollbergs (2550—2574 m) setzt sich zu- sammen aus: Poa annua var. supina Sedum alpestre, „ alpina, Saxijraga bryoides, .. IBXU, “ oppositifolia, Sesleria disticha, > exarata, Agrostis rupestris, Salix herbacea, Carex curvula, Rhododendron ferrugineum, Leucanthemum alpinum, Cerastium uniflorum, Taraxacum laevigatum, ” trigynum, Campanula Scheuchzeri, Cardamine resedaejolia, Phyteuma pauciflorum, Arabis alpina. Den Gipfel des Schafberges (2463 m) endlich, um das Gebiet des Bündnerschiefers no:h zu erwähnen, zieren rund 50 verschie- dene Pflanzenarten, die sich hauptsächlich aus den Gramineen, Cyperaceen, Kompositen, Saxifragaceen und Rosaceen rekrutieren. Abgesehen von der genannten Flora muß noch die im engsten und eigentlichen Sinn nivale Pflanze erwähnt werden, die Alge des roten Schnees, Chlamydomonas nivalis (Protococcus, Sphae- rella nivalıs). Die enorme geographische Verbreitung dieses Organis- mus von Pol zu Pol erklärt sich durch die austrocknungsfähigen Ruhestadien, welche durch die Stürme verbreitet werden. In der Schweiz wurde roter Schnee verschiedentlich beobachtet; ich traf ihn Mitte Juli 1912 auf dem nach Westen gelegenen Schneefeld des Madrisahorns bei ca. 2800 m. Von dem in Sublimat-Alkohol konservitrten Material stellte ich ein mikroskopisches Präparat her und fand darin die kugeligen Ruhestadien mit ziemlich dicker Membran, indes keinz Schwärmstadien. Daneben traten auch Coniferen-Blütenstaubzellen auf, wie se Kerner v. Marilaun fast in allen untersuchten Proben mit den Zellen des Roten Schnees gemengt fand. Mit Chlamydomonas nivalis sind noch andere pflanzliche Organismen vergesellschaftet; auch Tiere treten mit der Alge in Beziehung, und zwar sind es die äußerst anpassungs- fähigen Tardigraden und Nematoden, welche die primitiven Lebensbedingungen mit der Schneealge teilen. So fand Carl Vogt auf dem Aaregletscher einen Macrobiotus sp., der mit den roten Zellen vollgepfropft war, und Wittrock traf auf einen Nematoden im roten Schnee, dessen Darm von den gefressenen Chlamydomonas rot schimmerte (vergl. Schröter, 15, p. 624). Doch gehört ein solches Vorkommen wohl zu den Seltenheiten; viel günstigere Bedingungen finden Nematoden und Tardigraden in den Moos- und Flechtenrasen sowie sonstigen Vegetations- polstern der Gipfel. Speziell die Nematoden treten mit der Nival- flora wohl in eigentliche Wechselbeziehungen, indem die Würmer 3, Heit 12 Richard Menzel: Über die mikroskopische in dem reich verzweigten Wurzelwerk ein geeignetes Milieu finden und sich in manchen Fällen semiparasitisch, durch Anbohren der Wurzelenden, vom Safte der betreffenden Pflanze ernähren, während andererseits durch ihre, wenn auch jedenfalls kurzen Wanderungen Wege für die feinsten Faserwurzeln geöffnet werden). Auf alle Fälle sind die Nematoden auf Pflanzen angewiesen und begleiten sie bis zu den höchsten Höhen. Sie fehlten fast in keiner von den über 100 Proben, die ich durchsuchte, und wären in den wenigen wohl bei lang genugem Suchen auch noch gefunden worden. IV. Systematik und Faunistik. A. RHIZOPODA Zusammen mit Nematoden, Tardigraden und Rotatorien fand ich in den meisten Moosproben auch Rhizopoden,.die indes nicht weiter berücksichtigt wurden. Von einigen Fundorten hingegen isolierte und bestimmte ich sie. Es stellte sich heraus, wie zu er- warten war, daß die gefundenen Rhizopoden mit solchen, die bereits Heinis (1910, 1. c.) für die Alpen nachwies, identisch waren. 1. Difflugia constricta Ehrenberg. Sehr häufige formenreiche Art. Fundort: Sulzfluh, Gipfel (2820 m). 2. Difflugia pyriformis var. bryophila Penard. Typische Moosform. Fundort: Abgrundshöhle (2294 m), lauter enzystierte Exem- plare (23. IX. 12). 3. Phryganella hemisphaerica Penard. Nach Heinis u. a. auf dem Gipfel des Aroser Weißhorns, 2657 m, im Dicranumrasen. Fundort: Vierecker (2450 m). Größeres Interesse verdienen die in der Seehöhle, einer der Sulzfluhhöhlen gesammelten Rhizopoden. Eine kurze Beschrei- bung der Örtlichkeit dürfte hier am Platze sein. Die ersten Besucher und Beschreiber der verschiedenen Höhlen der Sulzfluh waren Pfarrer Catani und Pool (1782 und 1783). Ihre Beobachtungen setzten im Jahre 1864 einige Mitglieder der Sektion Rhätia des S. A. C. fort, die in der sog. ‚„‚Sulzfluhbroschüre“ (1865, 20) ihre Erfahrungen und Erlebnisse niederlegten. J. Coaz beschrieb darin die Höhlenexkursionen. Neuerdings wurden die Sulzfluhhöhlen einer genaueren Be- sichtigung unterzogen. Nach M. Thöny®) ist der Eingang, der in einer Höhe von 2250 m liegt, ca. 21, m hoch und mindestens so breit. Dann folgt ein etwa 85 m langer stollenartiger Gang, der 5) Nach K.Diem (85) müssen dazu auch noch die Enchytraeiden ge- rechnet werden. °) Ein Besuch der Sulzfluhhöhlen. Jahrb. d. $S. A. C. Jahrg. 4], 1905. Landfauna der schweizerischen Hochalpen 13 durchschnittlich 4—6 m hoch und oben gewölbt ist, ein Zeichen, daß man es mit einer Auswaschungshöhle zu tun hat. Gesims- artige Vorsprünge, die infolge der verschiedenen Stärke der Gesteins- schicht beim Auswaschen entstanden, springen von beiden Seiten 1—2 Fuß vonden Wendungenvor. Zuhintersterweitertsichder Gang ineine6mhoheund4,5m breite gewölbteNische, an deren Grundsich eine etwa2—3 m tiefe Wasseransammlung, der kleine ‚‚See‘‘, befindet. Die Temperatur des kristallhellen Wassers beträgt nach Catani (1783) 2° R. bei einer Lufttemperatur von 4’ R. Coaz maß ebenfalls 2° R. bei einer Lufttemperatur von 6° R. Nach Zschokke (1900, 1. c., p. 318) beträgt die Wassertemperatur kon- stant 2—3° C. Thöny (1905) maß 4° C. bei einer Höhlentempera- tur von 9° C. am 10. September. Meine eigenen Messungen mögen vergleichshalber hier erwähnt werden: 99, VII. 9—10 Uhr vorm. 96.. VIA. 44 3—4 Uhr nachm. Lufttemperatur am Eingang hinten beim ‚‚See“ Wassertemperatur 4% —5° C. 40 C. Geologisch müssen die Sulzfluhhöhlen als Glazialerschei- nungen betrachtet werden. Schon Theobald in seiner geolo- gischen Beschreibung der Sulzfluh (s. „Sulzfluhbroschüre‘“ 1865) läßt die Höhlen der Sulzfluh durch Auswaschung durch das Schmelz- wasser des ehemals auf dem Sulzfluhplateau liegenden Gletschers entstehen. Tropfsteinbildungen sind spärlich, da Wände und Decken der Höhlen mit einem zähen, weichen Thonschlamm über- zogen sind, der eine Bildung größerer Stalaktiten nicht er- möglicht. Von den fremdartigen Geschieben verdienen Serpentin und Diorit besonderes Interesse; sie können nur vom Schwarzhorn herstammen. Damit stimmen die Feststellungen von Seidlitz’s überein, daß das Erraticum der Sulzfluhhöhlen sich aus Verrucano, triadischen Kalken, Dolomiten und aus Serpentinen und Dioriten vom Schwarzhorn und Seehorn zusammensetzt, woraus vonSeid- litz auf einen primären Abfluß des Sulzfluhgletschers nach dieser Seite hin schließt. Am 26. VIII. 1911 entnahm ich mit einem Schöpfer der oben erwähnten Wasseransammlung in der Seehöhle eine Schlamm- probe. Es fanden sich darin folgende Rhizopoden: . Difflugia constricta Ehrenberg, A globulosa Dujardin. Centropyxiıs aculeata var. ecornis Leidy. Nebela collarıs Leidy. Hyalosphenia elegans Leidy. . Phryganella nidulus Penard. . Heleopera petricola var. amethystea Penard. NRpHPpwmDH 3. Heft 14 Richard Menzel: Über die mikroskopische Mit Ausnahme von Hyalosphenia elegans und Heleopera Pe- Iricola var. amethystea wurden alle genannten Arten von Heinis (1910) in den Alpen nachgewiesen. Am meisten Interesse verdient: Heleopera petricola var. amethystea Penard. Sie gehört zu den lakustrischen Wurzelfüßern, die besonders für die profunde Region der subalpinen Seen charakteristisch sind. Zschokke schreibt in seinem grundlegenden Werk (26, p. 50): „Die sehr gut fixierte Varietät scheint durch ihr Auftreten die See- tiefen zu charakterisieren. Ihre Fundortliste umschließt die pro- funde Region des Genfer Sees, des Bodensees (30—40 m), des Neuenburgersees (35 m) und des Lac du Bourget. Ein atypisches Exemplar fand sich in einem von Seewasser gespiesenen Weiher bei Genf. Interessanter ist der Fund von Heinis, der die var. amethystea in einem von Sphagnum durchwachsenen Weiher auf dem Feldberg im Schwarzwald traf. Auch Bornhauser stieß auf das Tier in einer sehr kalten Quelle der Vogesen.‘“ Durch meinen Fund ist die Varietät nun auch für die Alpen nachgewiesen und zwar an einer Örtlichkeit, welche die Forderun- gen, die Zschokke an den Wohnort eines Reliktes der eiszeitlichen Mischfauna stellt, voll und ganz erfüllt. In seiner Antwort an Hofsten (1912, 27) schreibt Zschokke: ‚Eine stattliche Reihe von Beobachtungen lehrt uns weiter, daß viele dertypischen Tiefen- rhizopoden an dauernd niedrig temperierten Wohnorten sich finden, die mit der einstigen Vereisung zum größten Teil in enger Beziehung stehen. Zu diesen Standorten gehören in den Hochalpen Schmelz- wasserweiher und die Uferzone kleiner Seen, in den Mittelgebirgen tieftemperierte Sphagnumtümpel, kalte Quellen, stets kühle Berg- bäche und montane Torfgewässer von glazialer Vergangenheit, in der Ebene sehr kalte Quellen.‘ Und weiter: ‚... besonders wird auch zu erwähnen sein, daß typische Tiefenrhizopoden kalte Höhlengewässer der Hochalpen bewohnen.“ Der letzte Satz bezieht sich auf eben den vorliegenden Fund von Heleodera petricola var. amethystea in der Seehöhle, welcher eine weitere} Bestätigung der Annahme Zschokkes (l. c.) be- deutet: ‚Wenn aber an weit entlegenen Örtlichkeiten von ebenfalls tiefer Temperatur in der Höhle, der Ouelle, im stehenden und stür- zenden Wasser der Gebirge die stenothermen Faunenelemente der profunden Seeregion des Alpenrandes wiederkehren, trotzdem die übrigen Lebensbedingungen an diesen Lokalitäten sich ganz anders gestalten als in den Seetiefen, liegt der Schluß nahe genug, daß in den weitauseinandergerissenen Kaltwasserrefugien Mitteleuropas an tiefe Temperaturen gebundene Trümmer und Splitter einer aus Schmelzwasser der Eiszeit hervorgehenden Fauna weiter- eben.“ Landfauna der schweizerischen Hochalpen. 15 Nach Penard (1900, 1. c.) wird die var. amethystea 125>—150 u lang. Meine drei Exemplare messen nur 98—105 p und sind wohl mit den übrigen in der Seehöhle gefundenen Arten als Kümmer- formen zu betrachten, denen genügende Nahrung fehlt. Der amethystfarbene Anflug hat sich bis jetzt an den seit 2 Jahren in Glyzerin eingeschlossenen Tieren erhalten; nach Penard ver- schwindet er allmählich an leeren Schalen, fehlt hingegen nie bei lebenden Individuen. Anhangsweise sei hier noch der neueste Fund von Heleopera petricola var. amethystea erwähnt: G. H. Wailes wies die Art im Titicaca-See (3854 m) nach (Murray, 1913, 25). Es ist dies nicht so überraschend, leben doch in hochgelegenen Gewässern des nord- amerikanischen Felsengebirges einige lakustrische Rhizopoden oder solche, die von denjenigen der Tiefenzone schweizerischer Seen kaum abweichen, wie Pseudodifflugia archeri, Cybhoderia ampulla var. major, Difflugia pyriformis var. claviformis und „eine Cam- Dascus triqueter ungemein nahestehende Form, die Leidy in einem kleinen Bergsee Wyomings von 3000 m Höhenlage entdeckte“. (Zschokke, 1911, p. 59). B. TARDIGRADA. Die von mir im Rhätikon gesammelten Moosrasen enthielten zehn verschiedene Arten, die Herr Dr. F. Heinis (Basel) bestimmte und eine Liste davon (mit Ausnahme von Macrobiotus areolatus Murray) bereits veröffentlichte (1912, 29, p. 778)?). 1. Echiniscus suillus Ehrenberg. Zuerst von Ehrenberg in der Schweiz gefunden, genießt eine weite horizontale und vertikale Verbreitung, ist aber nicht gerade häufig. Eigener Fundort: Seehöhle, am Eingang (2250 m; 26. VIII. 1911). Höchste alpine, zum Teil noch unveröffentlichte Fundorte: Weißmies 4000 m, Matterhorn 3800 m, Mont Blanc 4300 m. 2. Echiniscus blumi Richters. Häufigste alpine Art dieser Gattung; sie bevorzugt die kleinen, unauffälligen felsbewohnenden Moose und Flechten. In einzelnen Gegenden tritt E. blumi an die Stelle von E. suillus. Eigener Fundort: Vierecker (2450 m; 4. VIII.11 und 23. IX. 12). 3. Macrobiotus hufelandi Schultze. Als Kosmopolit aus allen Erdteilen sowie aus der Arktis und Antarktis bekannt. Eigener Fundort: Rhätikon, verbreitet. ?) Die folgenden Bemerkungen zu den einzelnen Arten stellte mir in freundlicher Weise Herr Dr. F. Heinis zur Verfügung. 3 Heft 16 Richard Menzel: Über die mikroskopische 4. Macrobiotus intermedius Plate. Gleiche geographische Verbreitung wie Macrobiotus hufelandi. Eigener Fundort: Abgrundshöhle (2294 m: 29. VII. 11). Höchster bisheriger Fundort: Matterhorn, 3800 m. 5. Macrybiotus echinogenitus Richters. In der Schweiz wie speziell auch im Rhätikon horizontal und vertikal gleich weit verbreitet, jedoch wie M. harmsworthi nur bei gleichzeitiger Auffindung der Eier mit absoluter Sicherheit zu bestimmen. Eigene Fundorte: Rinnsal am Grubenpaß (2200 m; 5. va. 11). Kühnihorn (2416 m; 27. VII. 12). Höchster schweizer. Fundort: Grand Combin, 3400 m. 6. Macrobiotus harmsworthi Murray. In der Schweiz bis jetzt nur aus der Umgebung von Basel, dem Hallwilersee, dem Rhätikon und den Walliseralpen bekannt; doch läßt sich vermuten, daß die Verbreitung dieser Art eine größere ist. Eigener Fundort: Vierecker (2450 m; 4. VIII. 11). 7. Macrobiotus oberhäuseri Doyere. In den Hochalpen häufig. Unter Einfluß der Sonnenstrahlung stets hellrosa bis hellrot gefärbt. Eigener Fundort: Sulzfluh (2820 m; 26. VII. 11). Höchste, noch nicht veröffentlichte Fundorte: Mont Blanc, 4300 m; Monte Rosa 4000 m. 8. Macrobiotus coronifer Richters. Charakteristisch für den hohen Norden. Eigener Fundort: Vierecker (2450 m; 4. VIII. 11). 9. Macrobiotus areolatus Murray. In Europa verbreitet. Eigener Fundort: Weberlishöhle, Inneres (2016 m; 25. IX. 1912). Nach Heinis in den Alpen am Ufer des Lago Tremorgio, 1828 m. 10. Milnesium tardigradum Doyere. Weit verbreitete, häufige Art, die aus ganz Europa, vom Himalaya und von Java, von Spitzbergen und von den Kerguelen bekannt ist; im Rhätikon oft in großen Exemplaren bis zu 850 u vorkommend. Eigener Fundort: Vierecker (2450 m; 4. VIII. 11 und 24. VII. 12). Neu für das Hochgebirge resp. für das Grenzgebiet der Schweiz sind von diesen 10 Arten Macrobiotus harmsworthi Murray, Macrobiotus coronifer Richters. Landfauna der schweizerischen Hochalpen, 17 Die von W. Schmaßmann im Lünersee gesammelten Tardi- graden wurden ebenfalls von Heinis (1912, 1. c.) bestimmt und publiziert. Eine Zusammenstellung Schmaßmanns und meiner Befunde ergibt 17 verschiedene Arten, die mit Ausnahme des von Zschokke (190), 1. c.)in den meisten Rhätikonseen nachgewiesenen Macrobiotus macronyx Duj. sämtlich für den Rhätikon neu sind. Ich lasse hier die Liste folgen, wozu noch beigefügt sei, daß Macro- biotus hufelandi, harmsworthi, echinogenitus und M ilnesium tardi- gradum sowohl im Lünersee als auch terrestrisch im Rhätikon vorkommen; diese 4 Arten sind mit ° bezeichnet, während die nur im Lünersee gefundenen mit einem * versehen sind. 1. Echiniscus suillus Ehrenberg. 9 er blumi Richters. *3. Macrobiotus macronyx Dujardin. “1. NY lacustris Dujardin. =, Re ietradactylus Greeft. 06. ar hufelandi Schultze. 2 m intermedius Plate. 8. Pi echinogenitus Richters. 09, we harmsworthi Murray. *10. I ambiguus Murray. -11. El dispar Murray. 12. I oberhäuseri Doyere. 1 {8 coronifer Richters. 14. " areolatus Murray. *15, spec. 016. Milnesium tardigradum Doyere. *17. Diphascon angustatum Murray. Die Tardigraden sind infolge ihrer eminenten Anpassungs- fähigkeit Ubiquisten und Kosmopoliten. Doch ist speziell in der hochalpinen Tardigraden-Fauna das arktische Element vertreten. Alle angeführten Arten aus dem Rhätikon sind durch Richters und Murray auch in der Arktis oder im nördlichen Schottland nachgewiesen worden. Dem dazwischen liegenden Gebiet fehlen allerdings einige für den Norden charakteristische Formen wie Macrobiotus coronifer und der die Seen des Rhätikon bewohnende Dibhascon angustatum®). Wie Heinis (1910, 1. c.) experimentell die groß: Widerstands- kraft der Tardigraden gegen Austrocknung und verschiedene Tem- peraturen nachwies, konnte auch ich bei den meisten mir zu Gesichte gekommenen Tieren ein Wideraufleben nach längerer Trockenperiode (bis 9 Monate) feststellen, und zwar bewegten sich die Tardigraden meist kurz nach dem Anfeuchten, während die Nematoden noch regungslos dalagen. .*) Herr Dr. F. Heinis beabsichtigt, die Tardigradenfauna der Alpen in einer größeren Arbeit zu behandeln. Archiv für Naturgeschichte 1914. A.3. 2 3. Heft 18 Richard Menzel: Über die mikroskopische Anhangsweise mögen noch einige Tardigraden des Kar- stes erwähnt werden. Schon Heinis (1910) führt drei Arten an, die er einer Probe aus Divaccia entnahm: Macrobiotus echinogenitus Richters, tetradactylus Greeft, tuberculatus Plate. ” 2 Aus einer Moosprobe, die ich im Frühjahr 1913 am Eingang der Grotte von St. Canzian sammelte, isolierte ich einige Tardi- graden, die Heinis bestimmte. Er fand: Macrobiotus echinogenitus Richters, m breckneri Richters, Echiniscus n. Sp. Die letztgenannte neue Art wird Heinis im ‚„Zool. Anzeiger“ beschreiben. C. HARPACTICIDAE. Nach Zschokke (1900 1. c.) besitzen die Harpacticiden eine große Resistenzkraft, die sich äußert einmal in ihrem Emporsteigen in die höchsten überhaupt noch bewohnten Wasseransammlungen der Hochalpen und dann in ihrem Vordringen in den hohen Norden. Im Rhätikon fand sie Zschokke in Seen, Quellen und Bächen; ihr Auftreten in Moospolstern fern von stehendem oder fließendem Wasser in demselben Gebiet verdient Interesse, zumal diesbezüg- liche Angaben in der Literatur nur spärlich, da und dort zerstreut, zu finden sind. R. Schneider (1886, 51) erwähnt eine Canthocamptus-Art aus Rhizomorphenpolstern sächsischer Bergwerke. Mräzek (1893, 43) in seiner für die Harpacticidenforschung so wichtigen Arbeit berichtet von einem Canthocamptus, den er in böhmischen Gruben auf vermoderndem Holz, das durch von der Decke fallendes Tropf- wasser fortwährend naß erhalten wurde, in ungeheuren Mengen antraf; andere Arten fand er hauptsächlich in feuchtem Moos von Waldsümpfen. Daß Harpacticiden sogar in den spärlichen Moos- krusten der dem Sonnenbrande ausgesetzten Felsen leben können, zeigte Richters (1900, 1. c.), der auch in arktischen und antark- tischen Moosrasen später noch solche Copepoden nachweisen konnte. Nach van Douwe (1903) können sich Harpacticiden der allerverschiedensten Quantität und Qualität von Wasser anpassen; ein bestimmter Feuchtigkeitsgrad hingegen ist immer notwendig; wenn dieser fehlt, verfallen die dazu befähigten Tiere in die Trocken- starre, aus der sie nach längerer Zeit wieder aufzuwachen imstande sind?) Ein sehr geringes Feuchtigkeitsbedürfnis soll Cantho- ®) C.vanDouwe(1899, 35) teilt mit, daß Canthocamptus northumbricus Brady den Winter in mehr als fünfmonatlicher Trockenstarre überdauern kann. Nach Claus (1895, 33) kann auch Cyclops in verschiedenen Stadien der Cyclopidreihe, sowie als Geschlechtstier in latentem Leben verharren, während Diaptomus eine Eintrocknung in Eiform überdauert. Landfauna der schweizerischen Hochalpen. 19 camptus pygmaeus besitzen, der in dem Lebermoos Fegaiella conica, das in offenen Brunnenschächten, unter überhängenden Fels- wänden nur oft hoch über der Spritzzone der Bäche wächst, vor- kommt. Carl (1905, 32), um mit diesem interessanten Befunde die kurze Übersicht abzuschließen, beschreibt einen den Übergang zur Gattung Moraria bildenden Canthocamptus subterraneus n. Sp., der in Krimhöhlen auf sehr mäßig feuchtem Fledermauskot in Gesellschaft von Collembolen von Dr. Lebedinsky gefunden wurde, also ‚an relativ trockenen Orten, wo ein Schwimmen aus- geschlossen ist.“ Die von mir im Rhätikon gesammelten Harpacticiden stammen alle aus mehr oder weniger feuchten Moospolstern, vom Eingang der Sulzfluhhöhlen, von der Sulzfluh, aus der Weberlishöhle und vom Vierecker, einem isolierten Urgesteinsgipfel. Bei der Weberlis- höhle fand ich sie auch an einer überhängenden Felswand, die von Sickerwasser stets feucht ist, in dem die Wand überziehenden Algenschlick. Bei einer geringen Artenzahl war oft ein massenhaftes Auf- treten der Individuen zu konstatieren. Nach Mräzek findet man höchst selten in einer Lokalität nur eine Harpacticidenart, die dann gewöhnlich sehr zahlreich auftritt; meistens kommen mehrere verschiedene Arten zusammen vor, doch nicht alle gleich zahlreich. Für meine Funde trifft das erstere zu; an der oben bezeichneten Stelle bei der Weberlishöhle fand ich nur Canthocamptus rhaeticus, den aber massenhaft; ebenso am Vierecker nur Moraria muscicola, auch zahlreich. Es dürfte sich hier um besonders anpassungsfähige Formen handeln. Wie schon E. Gräter (1910, 39 p. 76) darauf hinwies, haben wir es bei solchen feuchtes Moos bewohnenden Arten vorwiegend mit Angehörigen einer Kaltwasserfauna zu tun. Was das Licht betrifft, können in derartigen Moospolstern gleiche oder ähnliche Bedingungen herrschen wie in Höhlen. Als Beispiel führt Gräter Canthocamptus tybhlops Mräzek an, der sowohl in einer Höhle als in Moos vorkommt und so eine hübsche Bestätigung für die Ana- logie der Lebensbedingungen an beiden Örtlichkeiten bietet. Dazu kann nun auch die augenlose Moraria muscicola Richters gerechnet werden, die ich im Rhätikon, wie später noch gezeigt wird, in einer Höhle und in feuchten Moospolstern fand. Beschreibung der Arten. Die moosbewohnenden Harpacticiden des Rhätikon verteilen sich vorderhand auf folgende vier Arten: 1. Canthocamptus cuspidatus Schmeil 3. PR rhaeticus Schmeil 9. monticola mihi 4. Moraria muscicola Richters. 2# 3. Heft 20 Richard Menzel: Über die mikroskopische Die Liste zeigt eine gewisse Ähnlichkeit mit derjenigen von E. Kessler (1913, 41), der neulich im Riesengebirge aus Bächen, Sümpfen und Quellen folgende vier Arten sammelte: Canthocamptus cuspidatus var. ekmanı nov. var. zschokkei Schmeil. ie pygmaeus Sars. Moraria sarsii Mräzek. Auch C. zschokkei kommt im Rhätikon vor, während C. Pyg- maeus bis jetzt in der Schweiz nur aus dem Jura (Thiebaud) bekannt ist.!®) 1. Canthocamptus cuspidatus Schmeil. Zschokke (1900, 1. c.) fand die Art im Mieschbrunnen (1810 m), einer starken Quelle. Eigene Fundorte: Quelle von 3—4° C ob dem Partnunsee, ca. 1900 m (9. VIII. 11) und Tümpel von 12° C am Grubenpaß, ca. 2200 m (16. VIII. 11). Weibchen und spermatophorentragende Männchen. Größe: @ 0,6 mm; & 0,45 mm. Geographische Verbreitung: s. Brehm (1913, 31). Ich erwähne die Art hier nur, weil sie als arktisch-alpine. stenotherme Kaltwasserform Interesse verdient und jede weitere Fundortsangabe wünschenswert ist. » 2. Canthocamptus rhaeticus Schmeil. Fig. 1. Ich fand die Art in beiden Geschlechtern gleich zahlreich, häufig in copula, so am 25. und 31. VII. 1911. Bei einem Pärchen trug das Weibchen bereits einen Eiballen, welcher deutlich von den Borsten des 5. Fußpaares gehalten wird. (s. Fig. 1) Schmeil sah bloß einmal einen aus nur zwei Eiern bestehenden Eiballen. Wie E. Wolf (1905, 53, p. 127) mitteilt, legt das Männchen die Greifantennen um die apikalen Fur- kalborsten des Weibchens herum und zwar so fest, daß es auch nach gewaltsamem Tode noch diese Stel- lung beibehält. Davon überzeugen mich einige Präparate von Individuen in copula, die ich an Ort und Stelle in Formol konservierte. Von Zschokke (1900, 1. c.) wurde die Art in Seen, Bächen und Quellen nachgewiesen. Fig. 1. 10) Am 5. Juli 1913 fand ich ihn in Moosrasen aus der Quelle auf dem Rütli, in beiden Geschlechtern. Landfauna der schweizerischen Hochalpen 21 Eigene Fundorte: Rinnsal am Grubenpaß, ca. 2200 m (5. VIII. 11, Temp. des Wassers 3° C); Abgrundshöhle, 2294 m (29. VII. 11); Weberlishöhle, Inneres, 2016 m. Feuchte Felswand bei der Weberlishöhle, im Algenschlick, ca. 2020 m (25. u. 31. VIl. 11). Geographische Verbreitung: Außer im Rhätikon nach Brehm (1913, 1. c.) in der Dauphine, bei Säckingen, im Littoral der Lunzerseen und in Schottland. Ferner fand Delachaux (1911, 34) — Brehm scheint die betreffende Arbeit nicht berück- sichtigt zu haben — C. rhaeticus neben C. zschokkei und C. $ygmaeus in großen Mengen im waadtländischen Pays d’En-Haut bei Cha- teau d’Oex. Wie C. cuspidatus wurde auch’diese Art im Norden gefunden. Nach Holdhaus (1912, 40) kann sie möglicherweise als boreoalpin betrachtet werden, mit C. arcticus Lilljeborg und C. rubellus Lilljeborg. Letzterer wurde außer von Thiebaud in der Schweiz auch von Delachaux, aber nur in geringer Zahl, im Berner Oberland, nachgewiesen. 3. Canthocamptus monticola mihi. In der am 26. Juli 1911 gesammelten Moosprobe von der Sulzfluh (2800 m) fand ich zwei Weibchen dieser anscheinend neuen Art. Ich schickte Skizzen nebst einigen Notizen davon an C. van Douwe, der mir dann mitteilte, daß es sich sehr wahr- scheinlich um eine bisher noch unbekannte Art handle. Daraufhin und nach eingehender Prüfung der einschlägigen Literatur publi- zierte ich eine kurze Beschreibung mit 2 Figuren (1912, 42), der ich vorderhand nicht viel beifügen kann, da ich das einzige noch vor- handene Exemplar nicht völlig zerstückeln möchte und neues Material dringend erforderlich wäre zu einer endgültigen Sicher- stellung der Art. Körpergestalt ziemlich gedrungen. Cephalothorax jeglicher Ornamentik entbehrend. Abdominalsegmente mit Ausnahme des letzten dorsal unbedornt, ventral s. Fig. 1 (l.c .). Am letzten Seg- ment eine ununterbrochene Zähnchenreihe, dorsal schwächer als ventral. Analoperculumhalbkreisförmig, mit vielen feinen Dörnchen. - 1. Antenne achtgliedrig, kurz, sehr kräftig. 2. Antenne dreigliedrig, Nebenast eingliedrig, mit 4 Borsten, von denen die innerste pro- ximale befiedert ist. 2. Maxillarfuß mit endständigem Greifhaken. Außenäste der 4 kurzen Schwimmfußpaare dreigliedrig, Innenäste des 2.—4. Paares zweigliedrig. 5. Fußpaar stark entwickelt, Basal- glied mit 6 Borsten, von denen die vierte (von innen) am längsten ist. Endglied mit 5 Borsten, die mittlere sehr lang (s. Fig. 1, 1. c.). Furca kräftig, mit einer wohlentwickelten Apikalborste. Länge: 0.6—0.7 mm. 4. Moraria muscicola Richters. Ben, 2 4.5 (4, DJ. 1900. Richters (44), p. 36, Taf. IV, fig. 5—10. — 1902. Idem (46), p. 6, fig. 4. 3. Heft 39 Richard Menzel: Über die mikroskopische Dieser von Richters erstmals beschriebenen Form schenkte ich großes Interesse, da sie bis jetzt noch ungenügend bekannt war. Ich suchte mir ein möglichst großes Vergleichsmaterial zu ver- schaffen, und dies wurde mir hauptsächlich durch das weitgehendste Entgegenkommen von Herrn Prof. F. Richters (Frankfurt a. M.) ermöglicht. Er überließ mir 12 Präparate von M. muscicola, worunter auch das Typus-Exemplar; ferner schickte er mir eine von Dr. G. Enderlein (Stettin) in einer feuchten Felshöhle nördlich vom Fellhorn (ca. 1500 m) gesammelte Moosprobe, in welcher M.muscicola auftrat; auch viele Literaturhinweise verdanke ich dem Frankfurter Gelehrten. Von Dr. F. Heinis (Basel) erhielt ich 2 Exemplare von M. muscicola aus dem Jura, die von E. Gräter bestimmt wurden. Selber fand ich den interessanten Krebs im Rhätikon, im Kaunsertal (Tirol) und am Eingang der St. Canzian- Grotte bei Triest. An Hand dieses Materiales bin ich zu dem Resultate gelangt, daß es sich um eine wohlumschriebene Art der Gattung Morarıa Scott (= Ophiocamptus Mräzek) handelt, die freilich in einigen Punkten von der Beschreibung, wie sie Richters gibt, abweicht; doch muß hier beigefügt werden, daß Richters damals nur in Arsenglyzerin konservierte Tiere zu Gebote standen, und er selber nachher keine genauere Untersuchung mehr vornahm. Die/ in Heft 11 der ‚„Süßwasserfauna Deutschlands‘ von C. van Douwe aufgenommene kurze Beschreibung mit den 4 Figuren stützt sich auf Richters. Sie lautet: „Rostrum an der Spitze ein Grübchen, darin ein Sinneshaar. Die 3 letzten Abdominal-Segmente ventral, das letzte Segment auch dorsal fein bedornt; letzteres auf der ventralen Fläche eine Reihe kräftiger Dornen. Die bogenförmige Analplatte 8 starke Dornen. Fu. kurz, nahe dem Außenrande eine Chitinleiste. Dorsale Borste fehlt. Exp. des I. B. kürzer als der Exp. V. B. 9: Basalgl. kürzer als das Endgl. Ersteres mit 5, letzteres mit 4 Borsten. Auge fehlt. Länge ca. 0,5 mm. Die Art, insbesondere das d, ist noch ungenügend bekannt und wurde bisher nur in Moospolstern gefunden.“ Dem seien noch einige Punkte aus der Richters’schen Be- schreibung beigefügt. Körpergestalt „fast robuster als bei Canthocamptus crassus; das spricht aber gewiß nicht gegen die Zugehörigkeit zum Genus Ophiocamptus, dessen drei bekannte Arten allerdings sehr schlanke Tiere sind, vielmehr haben wir in dem robusten Bau, in der auf- fälligen Kürze der Schwimmfüße und dem gedrungenen Bau der Furkalglieder eine sehr gut verständliche Anpassung an das Leben in Moospolstern zu erblicken.‘‘ Vorderantennen des Weibchens siebengliedrig ; Hinterantennen dreigliedrig mit eingliedrigem Neben- ast am 2. Glied. 2. Maxillarfuß mit Greifhaken. Schwimmfüße kurz, Innenäste des 1. Paares kürzer als die Außenäste, letztere bei allen Schwimmfüßen an der Innenseite unbewehrt. Schwimm- Landfauna der schweizerischen Hochalpen. 23 fuß des 5. Segmentes des Weibchens mit zwei langen, gekrümmten Borsten. Furkalglied für einen Ophiocamptus auffällig kurz. Der Vollständigkeit halber sei auch noch die kurze Gattungs- diagnose, wie sie van Douwe (1909, 1. c.) gibt, angeführt. Moraria Scott.!!) Rumpf sehr gestreckt, wurmförmig. Rostrum eine breite Platte bildend. Fu lang, in beiden Geschlechtern gleich gebaut. I. A. siebengliedrig, beim ä beiderseits Greiforgan. Nebenast II. A. klein und eingliedrig. Sämtliche B. sehr kurz und breit. Enp. I—IV. B. zweigliedrig. Die des $ am II.—IV B. stark ab- weichend gebildet; die beiden letzten Glieder des Exp. in der Regel ohne Innenrandborsten. Ein Eiballen. Spermatophoren lang, tlaschenförmig. Es folgt nun die Beschreibung des Weibchens, wie es mir in zahlreichen Exemplaren aus dem Rhätikon, dem Jura, vom Fell- horn, aus dem Tirol und von St. Cauzian vorlag. Die 9 Körpersegmente verschmälern sich nur wenig und gleich- mäßig nach hinten und verleihen so dem Tier ein sehr schlankes, wurmförmiges Aussehen. Der Cephalothorax entbehrt jeglicher Ornamentik und geht vorne in ein schwaches Rostrum über. Das hintere Ende der Cephalothoraxsegmente ist glatt, ohne Dornenreihen oder Aus- zackungen. Die 4 Abdominalsegmente nehmen nach hinten nur wenig an Breite ab. Das erste ist am längsten; von den 3 folgenden ist jedes ein wenig kürzır als das vorhergehende. Der Hinterrand der drei letzten Segmente ist ventral fein bedornt, das vierte besitzt außerdem, ebenfalls ventral, im ersten Drittel seiner Länge eine Reihe kräftiger Dornen. Dorsal lassen sich am Hinterrande der ersten drei Segmente feine Dornenreihen konstatieren. Das Ge- schlechtsfeld des 1. Segmentes ist vielleicht für die Art charak- teristisch; im allgemeinen ist es nach Schmeil von genereller Bedeutung. Das Analoperculum ist kreisbogenförmig, mit 8&—11 starken Dornen am Hinterrande. Die Furcalglieder sind schlank, ohne eine Chitinleiste nahe dem Außenrande; die dorsale Borste ist immer vorhanden. Über der Ansatzstelle der drei Apikalborsten befindet sich ventral eine Reihe von ziemlich starken Dornen, ähnlich wie bei M. schmeihi van 11) Nach Schmeil (1896, p. 9, Fußnote 1) muß aus Prioritätsgründen der Mräzek’sche Gattungsname Ophiocamptus (der zwar viel mehr sagt als der provisorische Lokalname Scott’s) fallen gelassen werden. Trotzdem taucht er noch hier und da auf; v.Daday z. B. (1913) beschreibt einen neuen Ophiocamptus mongolicus, ohne den Namen Moraria zu erwähnen. Eine dem nachfolgenden Text entnommene vorläufige Mitteilung mit 5 Figuren publicierte ich im Zool. Anz. Bd. XLIII. Nr. 13, 1914, worauf ich hier hinweisen möchte. 3. Heit 94 Richard Menzel: Über die mikroskopische Douwe. Die Apikalborsten selber stimmen mit der Beschreibung von Richters völlig überein (s. Fig. 2 u. 5). Die Vorderantennen, stets deutlich siebengliedrig, erreichen nicht ganz ?/, der Länge des ersten Cephalothoraxsegmentes, sind also äußerst kurz. Die relative Länge der einzelnen Glieder läßt sich folgendermaßen veranschaulichen: a IE IV... VW 2 d 5) 3 2 2 4 Die Beborstung stimmt mit der Beschreibung und Figur von Richters ziemlich überein. Der Riechkolben des vierten Gliedes überragt das Ende der Antenne beträchtlich. Ob ein solcher auch am letzten Glied vorkommt, konnte ich nicht mit Sicherheit feststellen. | RE TR ta DE } | LIU TU TI AZ Tree „ < “ ) / | ZI an! N N N um N, Fig. 3, lateral. Fig. 2, ventral. Die dreigliedrigen Hinterantennen tragen am 2. Glied einen eingliedrigen, mit,2,terminalen®Borsten bewehrten Nebenast. Der zweite Maxillarfuß ist mit einem Greifhaken aus- gestattet. Die Schwimmfüße, die bis jetzt am wenigsten bekannt waren, werden wohl nie zum eigentlichen Schwimmen verwendet; sie fallen sofort durch ihre Kürze auf. Die Außenäste sind alle dreigliedrig, aber nur der des 1. Paares besitzt einen unbewehrten Innenrand, bei den übrigen finden sich am 2. Glied distalwärts und am 3. Glied in der Mitte je eine Innenrandborste. Die Innen- äste sind zweigliedrig mit Ausnahme des vierten, welcher aus nur einem Glied besteht. Derjenige des 1. Paares ist nur wenig kürzer als der Außenast, seine beiden Glieder sind von derselben Stärke wie bei diesem. Das erste Glied trägt in seiner distalen Hälfte eine Reihe feiner Dornen, ebenso das zweite, welches außer den beiden Endborsten in der Mitte seines Innenrandes mit einer Borste bewehrt ist. Die Innenäste der drei übrigen Paare sind äußerst schwach entwickelt, kaum länger als das erste Glied des Außen- astes und besitzen 2 Terminalborsten. Landfauna der schweizerischen Hochalpen. 25 Das fünfte Fußpaar ist mäßig groß. Das Basalglied, kürzer als das Endglied, trägt 5 gefiederte Borsten; von innen nach außen ist jede folgende länger als die vorhergehende, am längsten ist die vierte, während auf diese noch eine kurze fünfte folgt. Am Endglied fällt die innerste, längste und stark einwärts gekrümmte Borste sofort ins Auge; sie dürfte neben anderen Merkmalen für die Art charakteristisch sein. Fig. 4 stellt das 5. Fußpaar eines jungen Exemplares dar, um die typische Stellung der beiden langen Borsten des Engdliedes zu demonstrieren, an welcher die Art sofort zu erkennen ist. Richters weist zum Vergleich auf Canthocamptus crassus Sars hin, wobei zu bemerken ist, daß dort zwei Borsten des Basal- gliedes besonders lang und nach außen Fig. 4. geschwungen sind. Auf diese innerste stärkste Borste folgt eine schwächere, kürzere, dann wieder eine längere und schließlich noch eine kurze. Ein Auge konnte nie beobachtet werden. Die Färbung besteht in einem lichten Grau. Eine Bildung von Carotin, wie sie nach Zschokke (1900, 1. c.) allerdings nicht so umfangreich und mit derselben Regelmäßigkeit wie bei Centropagiden und Cyelo- piden vorkommt, beobachtete ich nie, auch nicht bei den schon erwähnten Canthocamptus-Arten. Die Länge der von mir beobachteten Exemplare schwankt zwischen 0,45 und 0,5 mm. Männchen kamen mir nie zu Gesicht und auch mit Eiballen versehene Weibchen entgingen mir bis jetzt, trotzdem ich Material aus verschiedenen Jahreszeiten (März, Juli, August, September) berücksichtigte. Immerhin dürfte feststehen, daß die der Beschreibung hauptsächlich zugrunde liegenden Tiere ausgewachsen waren. Charakteristisch für die Art sind nach meinen Beobachtungen außer den beiden Antennen und der Furca die schlanke, wurm- förmige Gestalt und vor allem die Beschaffenheit der fünf Fußpaare. Trotz der verschiedenen Abweichungen von der Beschreibung Richters’ muß ich doch meine Exemplare als mit den von Richters gefundenen identisch er- klären. Was die beiden Antennen, das Analoperculum, das fünfte Fußpaar und die Augenlosigkeit betrifft, ist die Übereinstimmung ohne weiteres klar. Für die Furca konnte ich bei den Richters- schen Präparaten die dorsale Borste nachweisen, sodaß nun auch hier kein Unterschied mehr besteht. Ebenso dürften die vier Schwimmfußpaare nicht wesentlich verschieden sein, da ich gleichfalls bei den deutschen Exemplaren die Innenrandborsten der Exopoditen des 2., 3. und 4. Paares wahrnahm. Das Rostrum differiert insofern, als ich bei meinen Exemplaren nie die breite Platte, welche es bilden soll, sehen konnte; es schien mir vielmehr 3, Heft 96 Richard Menzel: Über die mikroskopische ziemlich schwach entwickelt zu sein; doch kann in Anbetracht der sonstigen Merkmale kein Zweifel an der Zugehörigkeit zur Gattung Moraria, für welche ein breites Rostrum charakteristisch ist, aufkommen. Es bleibt nun noch die allgemeine Körpergestalt übrig, und darin weichen auf den ersten Blick die Richters’schen und die von mir gefundenen Tiere stark voneinander ab. Richters be- schreibt sein Typusexemplar als robust, während ich immer nur eine schlanke, wurmförmige Gestalt konstatierte, wie sie den Ver- tretern der Gattung Moraria zukommt (s. Fig. 5, a u.b). Der Widerspruch löst sich indes leicht. Richters machte seine Be- schreibung nach einem Arsen- glyzerinpräparat, ohne sich die Rückenansicht vorher ver- schafft zu haben. Wie ich aber früher schon darauf hinwies (1912, 1. c., p. 515), kon- trahieren sich die Tiere, wenn man sie in Glyzerin etc. bringt, oft beträchtlich, und auch meine Exemplare waren meistens, nachdem ich sie präpariert hatte, nicht mehr wurmförmig schlank, sondern robust, gedrungen wie Rich- ters sie beschreibt. Dasselbe gilt für die Furcalglieder. Ich \ glaube daher, daß M.muscicola auch im Köpperner-Tal bei Fig. 6.9 ‚b» vontral. Homburg in" "Wirklichkeit Zar schlank ist*), und daß die Erklärung des robusten Baues als sehr gut verständlicher Anpassung an das Leben in Moospolstern (Richters, 1900, 1. c.) ebenso gut umgekehrt auch auf die wurmförmige Gestalt ange- wendet werden kann. Auch die von Heinis im Jura gefundene, von E. Gräter be- stimmte M. muscicola unterzog ich einer Prüfung und fand auch hier wieder die wenigen Abweichungen von der Richters’schen Beschreibung wie dorsale Borste der Furca, Innenrandborsten der Exopoditen etc. Es handelt sich also wohl unzweifelhaft immer um ein und dieselbe Form an den verschiedenen Fundorten. Zu wünschen wäre jetzt noch eine ausführliche Beschreibung des Männchens. Die wenigen Zeilen, die Richters (1902, 1. c.) *) Dies bestätigte mir nachträglich noch Herr Prof. F. Richters in einer brieflichen Mitteilung. a.\ lateral. Landfauna der schweizerischen Hochalpen. 97 darüber publizierte, müssen notwendigerweise ergänzt werden. Freilich lag mir auch eines der von Richters gefundenen Exem- plare in einem Präparat vor, allein ich konnte nur Weniges daran erkennen, ohne es zu beschädigen. Später wurde meines Wissens das Männchen nie mehr gefunden und auch unter den zahlreichen von mir beobachteten Individuen kam mir kein einziges zu Gesicht. Lebensweise. Moraria muscicola wurde bis jetzt mit zwei Ausnahmen nur in Moospolstern gefunden und scheint, wie dies von anderer Seite schon betont wurde, zur terrestrischen Lebensweise übergegangen zu sein. Wie Rotatorien, Tardigraden und Nematoden, mit denen zusammen sie vorkommt, ist ‘sie befähigt, eine gewisse Zeit des Jahres in der Trockenstarre zuzubringen. Nach Richters ist M. muscicola freilich noch nicht in dem Maße wie die übrigen ge- nannten Moosbewohner dem Aufenthalt im Moos angepaßt; sie soll bei Kälte die Moospolster verlassen, und Richters fragt sich, wo die Tierchen die Winterkälte überdauern mögen. Für den Rhä- tikon läßt sich die Frage wohl dahin beantworten, daß die Art in den Moospolstern sich einfrieren läßt und beim Auftauen wieder aufwacht. Vielleicht überwintert sie auch in der Form von Dauer- eiern, doch wäre dies erst noch festzustellen. Nach Heinis, der die Art zum erstenmale für die Schweiz nachwies, ist M. muscicola im Begriff, ein Landtier zu werden. Sie hat sich dem geringen Grad von Feuchtigkeit in den Moospolstern dadurch angepaßt, daß sie kürzere Eintrocknungsperioden ohne Schaden überdauern kann. Hauptgrund des Aufsuchens solcher Moospolster ist das Bedürfnis nach Sauerstoff, wie Heinis durch Versuche feststellen konnte. Ich sah nur einmal ein lebendes Exemplar, das nach vierzehn- tägiger Trockenheit wieder aufgewacht war. Die Bewegung im Wasser wird dem Tier offenbar schwer, von Schwimmen kann keine Rede mehr sein, eine Vorwärtsbewegung kommt nur durch heftige Krümmungen des ganzen Körpers, hauptsächlich des Cephalo- thorax, zustande. Im Moos bewegt sich M. muscicola wohl auch durch Krümmungen des’schlanken Körpers; wobei die Füße viel- leicht zum Klettern verwendet werden. E. Kessler nennt geradezu die stark reduzierten Schwimmfüße seiner neuen Parastenocaris brevipes nov. gen.n. sp. (1913, Zool. Anz., Bd. XLII, p. 520) Kriech- oder Stelzfüße und erklärt sie als Anpassung an die Lebensweise in feuchten Moospolstern. 12) E. W o1f (1905, 1.c.) wiesnach, daß die Copepoden in ihrer Gesamt- heit bei ihrer Fortpflanzung durchaus an keine bestimmte Jahreszeit ge- bunden sind. Damit sind wohl Ausnahmen für gewisse Arten nicht aus- geschlossen. 3. Heft 28 Richard Menzel: Über die mikroskopische Über das zeitliche Vorkommen von M. muscicola in den Alpen kann nicht viel berichtet werden; ich fand weibliche Exemplare im Juli, August und September, bei St. Canzian im März, aber nie mit Eiballen.!2) Im Jura überdauert die Art nach Heinis den Sommer als Geschlechtstier, nicht als Ei. Die größte Entwicklung und reichste Fortpflanzung fallen in die Herbstmonate Oktober bis Dezember. Vom Januar an nimmt die Individuenzahl wieder ab. Zystenbildung konnte Heinis nicht nachweisen. Eigene Fundorte: Am Eingang der Seehöhle (2250 m, 13. VII. 12). Aus der Weberlishöhle (2016 m, 25. IX. 12). Vom Vierecker (2450 m, 4. VIII. 11, 24. VII. 12). — Ob Feuchten im Kaunsertal, am Weg zur Verpeilhütte, in feuchten Moospolstern an überhängender Felswand (ca. 1600 m, 25. VII. 13). Am Eingang in die Grotte von St. Canzian bei Triest, in Moospolstern der senk- recht abfallenden Dolinenwand (270 m, 30. III. 13). Felshöhle am Fellhorn, in Moos, ca. 1500 m. (Ges. von Dr. G. Enderlein, Stettin): Geographische Verbreitung: Deutschland. Umgebung von Frankfurt a. M., Richters (44), Schwarzwald, Heinis (28). Österreich. Bei Lunz in dem periodisch trocken liegenden Loch- bach, Brebm (31). Schweden, Ekman. Schottland, Murray. Schweiz, Jura, einmal in faulendem Holz unter Moosrasen, Heinis (28). — Arktis: In Moos von Grönland und Spitzbergen fand Richters (151) einige Copepoden, die van Douwe als M. muscicola bestimmte. — Antarktis: In Material der schwedischen Südpolar-Expedition 1901—1903 hat sie nach einer schriftlichen Mitteilung Brehm’s Ekman gefunden. Demnach genießt M. muscicola eine weite Verbreitung und dürfte bei gründlichem Suchen noch mancherorts gefunden werden; so ist auch zu hoffen, daß eine weitere Ergänzung meiner Befunde und die Beschreibung des Männchens nicht allzulange auf sich warten lassen werden. \ Anhang: Epactophanes richardi Mräzek verwandt oder identisch mit Moraria muscicola Richters. Während der Untersuchung von M. muscicola stieß ich in der Literatur auf den von Mräzek (43) entdeckten Epactophanes vichardi und konstatierte eine Ähnlichkeit zwischen den beiden Arten, auf die ich notwendig hinweisen muß. Sie konnte bis jetzt nicht auffallen, da M. muscicola noch ungenügend bekannt war; die von mir beobachteten Exemplare stimmen indes mit dem Weibchen der Mräzek’schen Art bis auf die Gliederzahl der Vorder- antennen sozusagen völlig überein, wie die folgende tabellarische Übersicht zeigen mag. 29 Landfauna der schweizerischen Hochalpen. ww 00-670 wu 90-0 g01319d104 „uejyas “ZruLIgFuLmM y„uefy9s fe}s331odıoy sojusdne sojuasne 1paoyaa "7 1eq om u930gq93 uauuI ydeu ‘Iue] IY9S 94SI9UUI 9IP ; ; 5 2 “usIsIog F‘ TI PISPUF ‘UsIs1og G paıpsfeseg us4sıog Z u “Suparsf "doyug us4sıogpuelusuu]f Z 'podoxf uUSFSsIOGTeUTLULIO [3 "ur ‘Z11P91]8g zıny 'doJuqjussıog g puZLIpaI3Z "MyYUS 19ssaq 'do4uy us}sIogpuesusuuf Z ‘podoxq us}sıogpueıusauu] Z 'podoxq 'ISIQJeUIULI Lg U “IP9L]3Z zınyIy9s doYuglssıog T yuı ‘SLıpaı3g “zıny ıyas "doyug 7 : usljsIogpueıusuu] Z "Podox us}sIogpue.ıusuu] Z 'podox x spaoyaıı 7 10q am :dox?] 'psfe 19Zın3 semy3 ‘ZLıpa13g "doyu Ze aan, ; aan he nn eeuola; T EEE USSeuSTS FU IHFHEIIIXEN "© 7seusgqeN USSUPINST AuI Zupanag JseusqgaN WOSUPINST UI S1paısg guusJuy 'Z (1) Suaponsz (1) Jupons 9 ___ suuoguy "T U9UIOAT USPUIYSISGe I9PUTUTIUOA suyez aydemyds Tage adızyıds ummo1odopeuy “uasrypeig TJ—8 HU “SIuLIofusdogswIy] 9pusys}sqe I9pueumwuoA (FT enIA HOyOInyU9 n394s10gfesrdy 21o}41uIITPp ınufyfogomyus n3ssıoggesidyorppuempmul usysıoggesmg yuey>s „uejy)s ıyos a4sefesing usgtLIqn aIp spe I9due] 93819 sep usdtLıqn Ip Sfe I9duef 94519 sep SYusuLsasTeuruopgqYy yvemyas yIemMy)s Iyas UMI}SONy 6 6 sI9dıoy Sop [yezYuau1sag ‘5 SIOYQIIg DJoNosnm vIAvao] "5 N9ZBIM 2PAvy91 souvydopvdT 3. Heft 50 Richard Menzel: Über die mikroskopische Abgesehen von der Größe und Körpergestalt fällt die Über- einstimmung der fünf Fußpaare sofort auf, auch wenn man die Mräzek’schen Figuren zum Vergleich heranzieht. Daß Mräzek am Entopoditen des 2. Fußpaares nur eine Endborste sah, ist auffallend, da er hervorhebt, daß bezüglich der relativen Länge der Schwimm- fußpaare eine allmähliche Reduktion von vorn nach hinten wahr- zunehmen sei. In der Tat ist der Entopodit des 4. Paares nur mehr eingliedrig, besitzt aber 2 Borsten wie derjenige des 3. Paares, und so;wäre anzunehmen, daß der im ganzen stärkere, zweigliedrige Entopodit des 2. Paares ebenfalls 2 Endborsten besitze, wie dies bei M. muscicola der Fall ist. Beim 5. Fußpaar ist Anordnung und Länge der Borsten bei beiden Formen identisch, nur ist das Basal- glied bei Epactophanes richardi etwas stärker entwickelt. (s. Mräzek 1. Ca fie, 52). Der Hauptunterschied wäre wie gesagt in der verschiedenen Gliederzahl der Vorderantenne zu suchen, und da ist, wie man aus der Literatur ersehen kann, äußerste Vorsicht am Platze. Brehm meint, die Antennengliederzahl sei nicht konstant, indem eine Teilung unterbleibe wie bei vielen C’yclops-Arten. Eher noch handelt es sich in solchen Fällen um einen verschiedenen Entwicklungsgrad; Canthocamptus wierzejskii hatte nach Mräzek eine sechsgliedrige Antenne, bis van Douwe (37) nachwies, daß sie in Wirklichkeit siebengliedrig sei und Mräzek ein noch unentwickeltes Tier vor- gelegen habe. Ich verglich die Abbildung der weiblichen Vorderantenne von Epactophanes richardi mit einer Skizze, die ich von der entspre- chenden Extremität bei M. muscicola herstellte und kam zu dem Resultat, daß das sechste Glied bei Epact. richardi identisch dem 6. und 7. bei M. muscicola und ebenso lang wie diese beiden zu- sammen ist. Vergleicht man die relative Länge der einzelnen Glieder, so ergibt sich folgende Übereinstimmung: E. richardi I ii III IV V vi 1 9 6 3 2 7 M. muscicola 1 II III IV V VI VII 2 d 5) 3 2 2 4 Es scheint mir nun trotz aller dieser Tatsachen verfrüht, das Weibchen von E. richardi als Jugendform von M. muscicola zu betrachten, obschon C. van Douwe nach schriftlicher Mitteilung garnicht abgeneigt wäre, dieser Annahme beizustimmen. Auch Brehm!#) glaubt, daß es sich um eine mit M. muscicola verwandte oder identische Form handelt, ‚‚bei der die Antenne sechsgliedrig geblieben ist, ein bei Copepoden gar nicht so abnormer Fall“. Mir lag es vor allem daran, auf die eklatante Ähnlichkeit beider Formen hinzuweisen; die definitive Entscheidung aber muß zukünftigen Untersuchungen überlassen werden. 18) Eine diesbezügliche Notiz findet sich bereits bei Brehm (1913, pag. 576). Landfauna der schweizerischen Hochalpen. 31 Epactophanes richardi wurde übrigens seit Mräzek erst wieder von Brehm (1911, 30) in grönländischem Material entdeckt, und zwar ein Weibchen, ‚welches jedenfalls ausgewachsen war und eine sechsgliedrige Antenne besaß.‘ Das Analoperculum weist nach der Brehm’schen Figur 17 kleine Zähne auf, während Mräzek „etwa 10° angibt. D. NEMATODES. 1. Verzeiehnis der Fundorte mit Angabe der gefundenen Arten. Zuerst werden die Fundorte des schweizerischen Alpengebietes, vonÖstennach Westen, angeführt, mit einem Fundort aus dem Jura am Schluß; dann folgen einige außerschweizerische Gebiete aus den bayrischen und österreichischen Alpen. Wo nicht von mir selbst gesammeltes Material vorliegt, wird der Name des Sammlers resp. desjenigen, von dem ich die betreffenden Moosproben erhielt, in Klammern beigefügt. Beim Diem’schen Material, das in Alkohol ' konserviert war, halte ich mich an die Angaben Diem’s in seiner Dissertation (85). A. Kanton Graubünden. a. Rhätikon: 1. Drusenfluh, Punkt 2633 m (26. VII. 12). (Dr. G. Stahel, Basel). Moospolster, von Sickerwasser feucht gehalten. Tripyla setifera Bütschli (9) Dorylaimus carteri Bastian (29) (J) ), stagnalis Duj. (99). 2. Drusenfluh, Hauptgipfel 2829 m (VIII. 12). (Ph. Stahel, Oberglatt.) Moospolster von felsigem, trockenem Untergrund. Vereinzelte Vegetationspolster. Tylenchus filiformis Bütschli (9, $) Dorylaimus macrodorus de Man (99, Jg) In carterı Bastian (?9, JG) 3 similis de Man (99) 3. Sulzfluh, Gipfel 2820 m. (26... VIELES FRE AMLLN 28. VIN. u 9ER 8): Isolierter, nach allen Seiten senkrecht abfallender Felsstock mit kleinem Gipfelplateau. Spärliche Moos- und Saxifragenpolster in den Ritzen des zerklüfteten Tithonkalkes. Tripyla setifera Bütschli (9) Mononchus zschokkei n. sp. (9) za papillatus Bastian (9) Plectus cirratus Bastian (29) 3. Heft BD) Richard Menzel: Über die mikroskopische Dorylaimus macrodorus de Man ($8, 38) N intermedius var. albestris n. var. ($9, SS) alticola n. sp. (38) Ir carteri Bastian (99, 39) 4. Sulzfluhplateau, 2600-2700 m G73Y TAB VI: u. 22:18:42; 51479), Vom Sulzfluhgletscher gegen die Tilisunahütte sich hinziehendes Plateau, das, teilweise mit den Höhlen in direktem Zusammenhang stehend, vom ehemaligen Sulzfluhgletscher überdeckt wurde, von dessen Tätigkeit noch deutliche Spuren vorhanden sind. Vorwiegend kahle, ausgewaschene Platten, in den Ritzen und Nischen spärliche Moosrasen, Silenen-, Saxifragen- etc. Polster, Grasbüschel (Poa alpina). Mononchus papillatus Bastian (PP Cephalobus bütschi de Man (2%) Y, nanus de Man (99) 7 vexilliger de Man 9) Teratocephalus terrestris de Man (9%) Cyatholaimus tenax de Man (2 Plectus geophilus de Man (9) Mr communis Bütschli (29 Re otophorus de Man (99) Tylenchus filiformis Bütschli (92) K dubius Bütschli (99, JS) Dorylaimus macrodorus de Man (99, $) ® intermedius var. alpestris n. var. (99, 38) R carteri Bastian (99, 9) , acuticauda de Man (99, 38) ® lugdunensis de Man (99) Y bastiani Bütschli (9%) hofmänneri n. sp. (99, IS) Bunonema reticulatum Richters (9%) 5. Sulzfluhhöhlen, 2250—2300 m In der östlichen, gegen die „Gruben“ hin abfallenden Wand des Sulzfluhmassivs liegend, als Auswaschungsarbeit früherer Gletscher- bäche zu betrachten. a. Seehöhle, 2250 m (26: "VEIT. 31; T3W UL. u. 23. IX212). Feuchte Moospolster von den sonst nackten Wänden des Einganges. Mononchus zschokkei n. sp. (29) Dorylaimus macrodorus de Man (29) 1 intermedius var. alpestris n. var. (9) IN leuckarti Bütschli (99, SS) N carteri Bastian (99) N stagnalis Duj. (99, 8) gl Landfauna der schweizerischen Hochalpen. 39 b. Abgrundshöhle, 2294 m (29. VER IHR TR 03 23:1EX,; 12). Feuchte Moospolster von den Wänden, einige Meter tief innen. Tripyla setifera Bütschli (9) Dorylaimus macrodorus de Man (99, 39) gracilis de Man (2%) carterı Bastian (9) \ stagnahis Duj. (2) c. Kirchhöhle, ca. 2270°m” (23. IXU12) Feuchte Moospolster von den Wänden beim Eingang. Dorylaimus macrodorus de Man (9) FR stagnahs Duj. (9) 6. Grubenpaß, ca. 2200 m (20. IX. 12). Zusammenhängende Weide, welche die hintere große Doline (‚,Grube‘‘) ausfüllt. Grasbüschel mit Erde, unter Schnee hervor- gegraben. LE „ Dorylaimus macrodorus de Man (29) R carterı Bastian (99, 3) EP hofmänneri n. sp. (29, 8) 7. Rinnsal am Grubenpaß, ca. 2200 m (25. VII. 12) Moospolster an einer Felswand, die vom Schmelzwasser eines Schneefleckens feucht und naß gehalten werden, zeitweise aber wohl auch trocken liegen. Tripyla setifera Bütschli (9, 5) Cyatholaimus terricola de Man (9) Mononchus papillatus Bastian (99) Dorylaimus carterı Bastian (Q9) ’ stagnalis Duj. (29) 8. Weberlishöhle, 2016 m (23. VII. 11; 25. IX. 12). An der tiefsten Einsenkungsstelle zwischen der Scheienfluh und dem Schollberg gelegen, in der von Plaßecken her senkrecht ab- fallenden Kalkwand. Im Innern an den Wänden feuchte Moosrasen. Dorylaimus macrodorus de Man (9%, JG) carterı Bastian (29) ” stagnahıs Duj. (98). 9. Ob der Weberlishöhle, ca. 2020 m (14. VIEHUF SEE). Grottenartige Einwölbung der Kalkwand, aus einer kleinen Spalte stets Wasser hervorsickernd, sodaß die von Algenschlick bedeckte Wand stets von einer dünnen Wasserschicht bedeckt ist. Ver- einzelte, mehr oder weniger feuchte Moospolster. Mononchus papillatus Bastian (99) Dorylaimus macrodorus de Man (29) ji carterı Bastian (92 JG) " hofmänneri n. sp. (2 dG) ” stagnahis Duj. (P9, IS). Archiv für Naturgeschichte 1914. A. 3. BE 34 Richard Menzel: Über die mikroskopische 10. Vierecker, ca. 2450 m (4. VIII. 11;.24.. VII: u. 23. IX1112): Klotziger Gipfel aus kristallinen Schiefern; ca. 30 m unterhalb des Gipfels in einem Kamin Moospolster, dem Fels anliegend, mehr oder weniger feucht. Mononchus papillatus Bastian ($9) Plectus cirratus Bastian (Q9) „“ communis Bütschli (29) Dorylaimus macrodorus de Man (2%) E carteri Bastian (P9, SS) 5 acuticauda de Man ($%, 3) } . lugdunensis de Man (29) 3 er hofmänneri n. sp. (PP) N 11. Rothspitz, Gipfel, 2518 m (24. VI]. 12). Zusammenhängende Weide, aus Alpengräsern gebildet, humusreich. An der steil abfallenden Wand des Gipfels dichte, ziemlich trockene | Moospolster. \ Plectus cirratus Bastian (P9) Tylenchus filiformis Bütschli (29) h Dorylaimus macrodorus de Man (99) B carteri Bastian (99, 8) FR acuticauda de Man (9, 8) 12. Schollberg, Signal, 2573 m (18. VII. 12). Zusammenhängende Weide aus Alpengräsern, Taraxacum, Cam- panula, Phyteuma, Sedum etc. gebildet. Einzelne ziemlich trockene Polster. Teratocephalus terrestris de Man (29) Tylenchus filiformis Bütschli (99) Dorylaimus acuticauda de Man (29). 13. Schollberg, vorderer Gipfel, 2544 m (18. VII. 12). Graspolster, mit Erde. Teratocephalus terrestris de Man (29) Tylenchus filiformis Bütschli (99) Dorylaimus macrodorus de Man ($9) h carterı Bastian (9, 3) 5 acuticauda de Man (9%). 14. Madrisahorn, Gipfel, 2830 m (10,::VIIT. 11; 16. VAL 12), Isolierter, aus groben Urgesteinsblöcken aufgetürmter Gipfel. Zerstreute Vegetationspolster (Saxifragen etc.). Untergrund trocken. Alaimus primitivus de Man () Mononchus papillatus Bastian (9) Teratocephalus terresiris de Man (F$) Plectus cirratus Bastian (9) Rhabdolaimus terrestris de Man (9) Landfauna der schweizerischen Hochalpen. 35 Dorylaiımus macrodorus de Man (d$) ih carterı Bastian (99, SG) . similis de Man (29) s: acuticauda de Man (29) lugdunensis de Man (Q%) 15. Schafberg, Gipfel, 2463 m (27. VII. 12). Bündnerschiefer, Schafläger. Zusammenhängende Weide. Zien- lich trockene Moospolster. Alaimus primitivus de Man (99) Plectus cirratus Bastian 29) ey communis Bütschli (9) Dorylaimus macrodorus de Man (929) > carterı Bastian ($) = acuticauda de Man (9%, 8) 16. Kühnihorn, Gipfel, 2416 m (27. VII. 12). Isolierte Gipfelpyramide, Bündnerschiefer. Weide nicht mehr zusammenhängend, gelockert in kleinere Grasbestände. Trockene Moospolster. Dorylaimus macrodorus de Man (99, 34) 17. Tümpel am Grubenpaß, ca. 2200 m (16. VIER 23: VL. 22). Zeitweise trockenliegender Tümpel in der hinteren ‚„Grube“. Nasse Moosrasen mit Schlamm. Tribyla papillata Bütschli (99, JS) r setifera Bütschli (9) Ironus longicaudatus de Man (99) Plectus cirratus Bastian (99) Dorylaimus gracilis de Man (99, $) N carteri Bastian (9) u stagnalis Duj. (PQ) 18. Tümpel ob Partnum, ca. 1850 m (2. VIII. 11). Kleiner, jauchiger Viehweidentümpel. Im Schlamm. Monohystera de Mani n. sp. 19. Quelle ob Partnun, ca. 1800 m (18. VII. 11). Feuchte Moospolster. Monohystera filiformis Bastian (9). 30. Mieschbrunnen bei Partnun, 1803 m (9. VII 1528701 32): Kalte, konstant 4° messende stark fließende Quelle. Moospolster. Plectus cirratus Bastian (9) b. Avers (Diem). 1. Juf, 2146 m (28. VIII. 01). Fettwiese. Bündnerschiefer. Untergrund: sandiglehmiger Stein- boden Mononchus tridentatus de Man (2%) % zschokkei n. sp. (99, IS) Dorylaimus sp. (?) (22) 3r 3. Heft 36 Richard Menzel: Über die mikroskopische 3. Alpengaden, 2160 m (19. VIII. 01). Sumpfige Magerwiese. Bündnerschiefer. Untergrund: lehmiger Steinboden. Mononchus dolichurus Ditlevsen (29) Dorylaimus sp. (?) (2) 3. Alpengaden, 2140 m (19. VIII. 01). Streuwiese. Bündnerschiefer. Untergrund: nasser Steinboden. Mononchus dolichurus Ditlevsen (99). 4. Wängahorn, 2390 m (22. VIII. 01). Magerweide. Bündnerschiefer. Untergrund: Schieferfels. Mononchus zschokkei n. sp. (?9, 8) Dorylaimus sp. (?) (PP). 5. Stallerberg- Juf, 2410 m (30. VIII. 01). Magerweide. Gabbroblöcke. Untergrund: Fels. Mononchus zschokkei n. SP. c. Ober-Engadin. 1. Piz Ot, 3251 m (3. VIII. 13) (F. Wacker, Basel). Isolierter Gneisgipfel. In den Ritzen und Mulden zwischen den Felsblöcken vereinzelte Vegetationspolster (Eritrichium, Ranun- culus glacialis). Dorylaimus marcrodorus de Man (99, dd) E: alticola n. sp. ($S) „ intermedius var. albestris n. var. (PP) r simihis de Man (99) 2. Fextal. (Diem) a. Curtins, 1920 m (26. VII. 01). Fettwiese im Talboden. Trümmer von Glimmer- und Streifen- schiefer und von Gneis. Untergrund: Steinboden. Mononchus zschokkei n. sp. (29) Plectus sp. (?) (22) Dorylaimus sp. (?) (29, 8) : b. Curtins, 1965 m (6. VIII. 01). Fettwiese an der Straße. Trümmer von Glimmerschiefer und Gneis. Untergrund: grobknolliger Steinboden. Mononchus zschokkei n. Sp. Dorylaimus sp. (?) (22, IS). c. Curtins, 1970 m (5. VIII. 01). Fettwiese ob der Straße. Trümmer von Glimmerschiefer und Gneis. Untergrund: Steinboden. Mononchus zschokkei n. Sp. Dorylaimus sp. (?) (29) d. Crasta, 1955 m (10. VIII. 01). Magerwiese im Lärchenwald. Talkschiefer. Untergrund: Schiefer- Steinboden. Mononchus zschokkei n. sp. (99, &) Dorylaimus sp. (?) (2). Landfauna der schweizerischen Hochalpen. 37 e. Crasta, 1920 m (10. VIII. 01). Streuwiese. Talkschiefer. Untergrund: feuchter Lehm. Mononchus zschokkei n. sp. (29, JG) Dorylaimus sp. (?) (PP). f. Crasta, 1930 m (10. VIII. 01). Magerweide. Talkschiefer. Untergrund: schiefriger Steinboden. Mononchus tridentatus de Man (9) B zschokkei n. sp. (9, 8) Dorylaimus sp. (?) (22). g. Crasta, 1950 m (10. VIII. 01). Lichter Lärchenwald. Talkschiefer. Untergrund: Steinboden. Mononchus zschokkei n. sp. (?%) Dorylaimus sp. (?) (22). h. Averts, 2060 m (30. VII. 01). Magerweide im lichten Lärchenwald. Talkschiefer. Untergrund: Steinboden. Mononchus zschokkei n. sp. (92, 8) Plectus parietinus Bastian (29) Dorylaimus sp. (?) (PP). d. Bergell (Diem). 1. Ob Soglio, 1555 m (17. VI. 01). Magerwiese im Fichtenwald. nn von Glimmerschiefer. Untergrund: Steinplatte. Mononchus pabillatus Bastian (9) Dorylaimus sp. (?) (22). 2. Ob Soglio, 1560 m (17. VI. 01). Magerwiese im Fichtenwald. Schuttkegel von Glimmerschiefer und wenig Arlbergkalk. Untergrund: Steinboden. Dorylaimus elongatus de Man (22). 3. Untere Blese, 1590 m (9. VI. 01). Magerwiese im lockeren Fichtenwald. Glimmerschiefer. Unter- grund: Fels. Mononchus zschokkei n. sp. (29) Dorylaimus sp. (?) (2). - 4. Asarina, 1360 m (1. VII. 01). Fichtenwald. Schuttkegel von Talk- und Glimmerschiefertrümmern. Untergrund: Steinboden mit Fichtenwurzeln. Dorylaimus elongatus de Man (99). 5. Barga-Asarina, 1360 m (1. VII. 01). Fichtenwald. Trümmer von Talk- und grünem Bündnerschiefer. Untergrund: Geröll. Dorylaimus elongatus de Man (?2). 3. Heit 38 Richard Menzel: Über die mikroskopische 6. Pianvest, 1815 m (27. VI. 01). Ziemlich lockerer Pflanzenbestand. Glimmerschiefer. Untergrund: sandiglehmiger Steinboden. Mononchus zschokkei n. sp. (F9) Plectus parietinus Bastian (P9) Dorylaimus sp. (?) (FQ). 7. Piz Campo, 2250 m (13. VII. 01). Weide. Grüner Bündnerschiefer. Untergrund: Fels. Mononchus tridentatus de Man (2%) i% zschokkei n. sp. (99, GI) Dorylaimus sp. (?) (22) 8. Pianlo, 1970 m (19. VII. 01). Fichtenwald. Glimmerschiefer. Untergrund: lehmiger Schiefer- Steinboden. Dorylaimus elongatus de Man (29) „sp. (?) ER) 9. Blese grande, 2010 m (4. VII. 01). Lärchengruppe. Bündnerschiefer. Untergrund: sandiger Lehm, steinig. Mononchus zschokkei n. sp. (PP) Dorylaimus sp. (?) (P2)- 10. Val Forcella, 2400 m (6. VII. 01). Magerweide. Geröll von Bündnerschiefer. Untergrund: Steinboden. Mononchus zschokkei n. sp. (22. 8) Dorylaimus sp. (?) (2). e. Bündnerbergfirn (18. VIII. 12). 1. Piz Grisch, ca. 2740 m. Kamm, mit Verwitterungsschutt bedeckt, auf feinem Schutt größere Platten aufliegend, rötlicher Verrucano, zerstreute Vege- tationspolster. (s. Bäbler, 1). Dorylaimus carterı Bastian (PP, Sg). 2. Vorab-Südgipfel, 3030 m. Isolierter Gipfel, kleines Gipfelplateau. Roter Verrucano. Ver- hältnismäßig viele Vegetationspolster (Moose, Silene acaulis, Graucineen etc.). Ganzer Gipfel schneefrei. (s. Bäbler, 1. c.). Dorylaimus macrodorus de Man (8) A carterı Bastian (99, SS) .: acuticanda de Man (9) 3. Zwölfshorn, bei ca. 2650—2700 m. Nach beiden Seiten steil abfallender Kamm, zwischen den Blöcken vereinzelte Moospolster. Monohystera villosa Bütschli (). Dorylaimus macrodorus de Man (99) R carteri Bastian (9, 8). Landfauna der schweizerischen Hochalpen 39 B. Kanton St. Gallen-Appenzell. a Alpstein-Calfeusental (Diem). 1. Furgglen, 1500 m (13. VII. 00). Magerweide. Gaultgeröll. Untergrund: Felsplatten. Mononchus tridentatus de Man (29) R zschokkei n. sp. (?2) 2. Kasten, 1797” m (12. VII. 00). Magerweide. Schrattenkalk. Untergrund: Steinboden. Mononchus tridentatus de Man (9) Dorylaimus sp. (?) (2). C. Urner-Alpen und Gotthardtgebiet. (Heinis) 1. Krüzlipaß, ca. 2500 m. Moos- und Flechtenpolster. Dorylaimus macrodorus de Man (29) “ similis de Man (9). 2. Düssistock, bei 3250 m. Moospolster. Dorylaimus macrodorus de Man (9) Ri carterı Bastian (99, JS). 3. Bütlassen, ca. 2950 m. Moosrasen. Dorylaimus carteri Bastian (9). 4. Oberalpstock, Gipfel, 3330 m. Moos- und Flechtenpolster. Dorylaimus carteri Bastian ($). 5. Gotthardt, 1950 m Moospolster. Plectus rhizophilus de Man (9) Dorylaimus macrodorus de Man (9) x acuticanda de Man (2%) 6. Lucendro, ca. 2600 m (IX. 12). (Dr. C. Janicki, Basel). Verschiedene Moos- und Flechtenproben aus den Felsen unterhalb des Gipfels. Plectus Parietinus Bastian (99) Dorylaimus sp. (ettersbergensis de Man?) (29) ” carteri Bastian (29) N gracilis de Man (99, $) N acuticanda de Man (92). 7. Lago Tremorgio, 1828 m. Moospolster vom Ufer, nicht untergetaucht. Dorylaimus macrodorus de Man (99, 39) ;. hofmänneri n. sp. (99, IS) Y macrolaimus de Man (99, Ö). 8. Campolungopaßhöhe, 2324 m. Moospolster. Dorylaimus acuticanda de Man (22). 3. Heft 40 Richard Menzel: Über die mikroskopische D. Tessin. 1. San Salvatore, ca. 900 m. (27. X. 12). Moospolster. Tylenchus filiformis Bütschli (9%) Dorylaimus sp. (?) (9, 8) E. Berner Alpen. (Heinis). 1. Gspaltenhornhütte, 2400 m. Moospolster. Plectus cirratus Bastian (29) Dorylaimus carteri Bastian (Q9). 2. Steinenalp, Kiental, 1500 m. Pflanzenpolster. Monohystera villosa Bütschli (9) Mononchus papillatus Bastian (Q9) Cylindrolaimus communis de Man (29) Teratocephalus terrestris de Man (29) Dorylaimus macrodorus de Man (29, 3) 3. Lötschenpaß, 2695 m. Vegetationspolster. Plectus cirratus Bastian (29) Dorylaimus acuticanda de Man (29) r bastiani Bütschli (29) 4. Niven, Lötschental, 2776 m. Vegetationspolster. Dorylaimus acuticanda de Man (9%, 8) 5. Panez-Rossaz, Diablerets, 2200 m. Moospolster, auf Gletscherschutt. Dorylaimus macrodorus de Man (99) carteri Bastian (PP) F. Walliser-Alpen. (Heinis) 1. Simplonpaßhöhe, 2009 m. Moospolster. Dorylaimus carterı Bastian (P2). 2. Mauvoisin, 1824 m. Moospolster. Dorylaimus macrodorus de Man (9) N carterı Bastian (9, $) 3. Cabane de Mountet, 2888 m. Moospolster. Plectus rhizophilus de Man (99). 4. Diablons, Mittelgipfel, 3605 m. Moospolster. Tylenchus filiformis Bütschli (99, JS). 5. Alphütte Combasana, 3582 m. Moos- und Flechtenpolster. Plectus cirratus Bastian (PP) Dorylaimus carieri Bastian (Q9). 6. Moräne des Breneygletschers, ca. 2700 m. Negetationspolster. Dorylaimus carteri Bastian (2). „ Landfauna der schweizerischen Hochalpen. 41 ee Col de Bricolla, ca. 3600 m. Moospolster. Dorylaimus macrodorus de Man (2, 3). 8. Grand Cornier, 3800—3900 m. Moospolster. Dorylaimus carteri Bastian (29, IS). 9. Mischabelhütte ob Saas Fee, ca. 3400 m. Moospolster. Mononchus zschokkei n. sp. (22) Tylenchus filiformis Bütschli (99, 3$) Dorylaimus macrodorus de Man (99, 3) „ carteri Bastian (99, SS). 10. Zwischenbergpaß, ca. 3600 m. Moospolster. Dorylaimus carteri Bastian (9). 11. Matterhorn, bei 3800 m. Moos- und Flechtenpolster. Teratocephalus terrestris de Man (9) Tylenchus Dalaran Bütschli (2, 9) Dorylaimus sp. (?) ($2) 12. Weissmies, 4000 m. Moos- und Flechtenpolster. Plectus sp. (?) (22) Dorylaimus macrodorus de Man (9) carterı Bastian (99, 3). G. Jura. (Heinis) 1. Bölchen, Nordseite, 960 m (VIH. 13). Sphagnum. Trypila setifera Bütschli (29) Krikonema Guerni (Certes) Hofmr. Menzel, n. g. H. Außerschweizerische Fundorte aus dem Gebiete der Ostalpen. 1. Fernpaß, 1210 m (29. IX. 12). Moospolster von einem Felsblock. Dorylaimus carterı Bastian (9, 8): R aculicauda de Man (Q%). 2. Thörlen, ob dem Eibsee, ca. 1450 m (30. IX. 12). Moospolster von einem Felsblock. Mononchus zschokkei n. sp. (2) Plectus communis Bütschli (9) Dorylaimus carteri Bastian (Q9) H acuticanda de Man (9) 3. Felshöhle am Fellhorn, ca. 1500 m. (Ges. von Dr. G. Enderlein, Stettin; erhalten von Prof. Dr. F. Richters, Frankfurt a. M.) Moospolster. Mononchus bapillatus Bastian (9) Dorylaimus macrodorus de Man (98, 39) 5 carteri Bastian (P%) IN hofmänneri n. sp. (99, SQ): „ 3. Heft 49 Richard Menzel: Über die mikroskopische 4. Ulmerhütte, 2230 m (F. Wacker, Basel, 29. XII. 12). Moospolster. Plectus cirratus Bastian (P9). Dorylaimus carteri Bastian (9) 5. Walfagehr-Alp, 1979 m. (F. Wacker, Basel, 29. XII. 12). Moospolster. Dorylaimus carteri Bastian (PP). 6. Kaunsertal, Tirol, 1900 m (26. VII. 13). Vegetationspolster von einem Felsen beim Gepatsch-Haus. Dorylaimus macrodorus de Man (P%). 7. Dolomiten, ob dem Pordoijoch, ca. 2400 m (9. X. 13). Zusammenhängende Weide auf einer Erhebung gegenüber der Marmolata; darin eine kleine feuchte Stelle mit Moos: Plectus parietinus Bastian (9) Mononchus zschokkei n. sp. (F%, 8) Dorylaimus agilis de Man (29) 8. Dolomiten, Grödenertal, ca. 800 m (11. X. 13). Moospolster am Weg zwischen St. Ulrich und Waidbruck. Plectus rhizophilus de Man (9) Mononchus papillatus Bastian (PQ). Dorylaimus acuticanda de Man (2%, 38) 9. Karst bei Triest. a. Brisliki bei Op£ina, ca. 300 m (9. III. 13). Moospolster vom Eingang der Riesengrotte. Tripyla intermedia Bütschli (99) Dorylaimus macrolaimus de Man (29, &) b. Grotte von St. Canzian, ca. 270 m (30. III. 13). Moospolster von der Felswand am Eingang. Monohystera simplex de Man (9) Dorylaimus macrodorus de Man ($, 39) “ carteri Bastian (PP). 2. Beschreibung der Gattungen und Arten. Genus Alaimus de Man. 1884. de Man (118), p. 29. Körper langgestreckt, nach beiden Enden hin sich verschmä- lernd. Cuticula glatt, ohne Seitenmembran und ohne Borsten. Seitenorgane kreisförmig. Kopfende nicht abgesetzt, ohne Lippen, Papillen oder Borsten. Mundhöhle fehlt. Oesophag langgestreckt, nach hinten nur wenig und allmählich anschwellend. Geschlechts- organe unpaar, beim Weibchen von der Vulva aus nach hinten sich erstreckend. Spicula klein, ohne akzessorische Stücke. Drei bis fünf präanale Papillen beim Männchen. Landfauna der schweizerischen Hochalpen. 43 1. Alaimus primitivus de Man. 1884. de Man (118), p. 30, Taf. I, fig. 1. 6 ausgewachsene Weibchen. Körperlänge 0,7—0,76 mm. a = 4047; b = 34,4; c = 10—11.1%) Vulva vor der Körpermitte gelegen. Nach de Man wird die Art 1,2 mm lang, doch fand er auch 0,8 mm lange Weibchen mit Geschlechtsöffnung und teilweise entwickelten Genitalien. Im Genfersee messen nach Hofmänner (99) die Weibchen 1,55 mm, die Männchen 1,7 mm. a, b und c meiner Exemplare stimmen mit den de Man’schen Angaben über- ein, ebenso ist die Entfernung der Vulva vom ÖOseophag stets größer als die halbe Länge dieses Organs. Die Bewegungen sind nach de Man äußerst träge; ich selber sah die Tiere nur bewe- gungslos. Fundorte: Madrisahorn (2830 m; 10. VIII. 11), Schollberg (2573 m; 18. VII. 12), Schafberg (2463 m; 27. VII. 12). Geographische Verbreitung: Deutschland. Bei Frankfurt a. M., an Pilz- und Mooswurzeln, Bütschli (59), Stade, unter Moos auf den Festungswällen, v. Linstow (110), Erlangen, de Man (118), Weimar, de Man (119). Österreich-Ungarn. Laibach, de Man (118), Balaton-See, v. Daday (74). Rußland. Umgebung von Moskau, de Man (119), Obersee bei Reval, G. Schneider (156). Norwegen, Halbinsel Bygdö, de Man (118). Holland, in feuchter Wiesenerde und sandigem Dünenboden, de Man (118). England. Sydenham, de Man (118). Frankreich. Umgebung von Paris, in feuchter Erde, de Man (123). Schweiz. Genfersee, Hofmänner (99). Umgebung von Genf, in Moosen, Stefanski (162). Genus Monohystera Bastian. 1865. Bastian (55), p. 97. — 1873. Bütschli (59), p. 58. — 1874. Bütschli (60), p. 24. — 1884. de Man (118), p. 35. Körper mehr oder weniger langgestreckt. Cuticula glatt oder geringelt, oft mit submedianen Borstenreihen. Kopfende meist mit Borsten, Lippen selten, nur schwach entwickelt. Seitenorgane kreisförmig oder elliptisch. Ozellen bei einigen Arten vorhanden, Mundhöhle klein, schüsselförmig, sehr dünnwandig und unbewaffnet. Oesophag zylindrisch, am Ende öfters verdickt, indes nur selten in einen wahren Bulbus endigend. (M. bulbifera d. M.). Darm oft sehr dunkel gefärbt. Geschlechtsorgane unpaar, Vulva stets hinter der Körpermitte. Ovarium weit nach vorn sich erstreckend, Hoden ebenfalls langgestreckt. Spicula sehr schlank oder kurz und plump, stets gebogen. Akzessorische Stücke meist vorhanden. Prä- oder postanale Papillen nicht mit Sicherheit nachgewiesen; oft aber zeigt die Cuticula beim Männchen vor und hinter dem After eine deutliche Ringelung. (M. paludicola; M. de Mani n. sp.; M. fıliformis) 14) a =Verhältnis der Körperlänge zur Körperdicke Dr 24 2 n „ Länge des Oesophagl nach „ » > ‚„ Länge des Schwanzes$ de Man 3. Heft 44 Richard Menzel: Über die mikroskopische 1. Monohystera de Mani n. sp. Mehrere geschlechtsreife Weibchen und Männchen. Körper- länge 2 0,76—1,03 mm; & 0,75—0,94 mm. a Q = 33—42, d 30-35; b=94%-5,7, 8 4%—5,3; cQ = 5—5%, d 4,7—5,8. Vulva beim Beginn des vierten Fünftels gelegen. Körper ziemlich plump, nach beiden Enden zu, besonders nach hinten, verjüngt. Kopfende schwach angeschwollen, mit einer Spur von Lippen und sechs submedianen Börstchen. Mund- höhle deutlich, schüsselförmig. Seitenorgane kreisförmig, ihre Entfernung vom Vorderende ungefähr gleich der Breite desselben. Ozellus zinnoberrot, unpaar, sehr deutlich begrenzt, dreimal so weit vom Vorderende entfernt wie die Seitenorgane. Geschlechts- organe unpaar, erstrecken sich bis zum Oesophag. Spicula plump, kurz und sehr schwach gebogen, von denjenigen der M. paludicola sehr abweichend. Akzessorische Stücke klein, dreieckförmig. Papillenartige Ringelung der Cuticula vor und hinter dem After des Männchens. Schwanz hinter dem After rasch verjüngt und gleichmäßig auslaufend, mit keulenförmiger Anschwellung am Ende, welche vom Ausführgang der Schwanzdrüsen durchbrochen wird. Die Art zeigt einige Ähnlichkeit mit M. paludicola, microph- thalma und stagnalis, von denen sie sich indes hinreichend durch Größenverhältnisse, unpaaren Ocellus und Gestalt der Spicula unterscheidet. Fundort: Tümpel ob Partnun, im Schlamm (ca. 1850 m; 2. VIII. 11). Die Art wurde von mir gefunden und von Hofmänner, dem ich sie zur Kontrollierung schickte, beschrieben und gezeichnet. 2. Monohystera filiformis Bastian. Synon. M. rustica Bütschli, Bütschli 1873, p. 63/64. 1865. Bastian (55), p. 98, Taf. IX, fig. 7 u. 8. — 1884. de Man (118), p. 41, Taf. III, fig. 13. 1 geschlechtsreifesWeibchen. Körperlänge 0,54 mm. a = 28; b= 41%; c=5!/,. Vulva beim Beginn des letzten Körpercdrittels. Die Art stimmt mit der Beschreibung de Man’s gut überein. Während de Man bei einem 0,7 mm langen Weibchen ein 0,04 mm langes Ei sah, beobachteteer auch 0,57 mm lange Exemplare mit Ge- schlechtsöffnung und Genitalien, was sich mit meinem Fund, wo das 0,54 mm lange Weibchen ein Ei von 0,03 mm Länge besitzt, gut vereinen läßt. Fundort: Im Schlamm einer Quelle bei Partnun (ca. 1900 m; 18. VIR741): Geographische Verbreitung: Deutschland. Erlangen, de Man (118), Frankfurt a. M., Bütschli (59), Jena, Cobb (65). Österreich. Laibach, de Man (118), Zellersee im Pinzgau, Mico- letzky (136), Lunzer Seengebiet, Micoletzky (138). Rußland. Moskau, de Man (119). Holland, in Wiesenerde, im sandigen Landfauna der schweizerischen Hochalpen. 45 Dünenboden und im Wald, de Man (118). England. Sydenham, Bastian (55). Frankreich, in feuchter Erde am Seine-Ufer bei Meudon, de Man (123). Schweiz, Faulhornseen, G. Steiner (159). 3. Monohystera simplex de Man. 1884. de Man (118), p. 43, Taf. IV, Fig. 14. Ein geschlechts- reifes Weibchen. Körperlänge 0,43 mm. a=34; b=4; c=4. Vulva etwas hinter der Körpermitte. Die Art stimmt mit der Beschreibung de Man’s völlig überein, die Vulva liegt auch bei diesem Exemplar auf ?/, der Gesamtlänge vom Hinterende entfernt. Fundort: Am Eingang der Grotte von St. Canzian auf dem Karst (ca. 270 m; 30. III. 13). Geographische Verbreitung: Deutschland. Erlangen, de Man (118), Weimar, de Man (119). Österreich. Laibach, de Man (118). Rußland. Moskau, de Man (119). Norwegen, Halbinsel Bygdö, de Man (118). Holland, in allen Rasen, de Man (118). England. Sydenham, de Man (118). Frankreich. Montpellier, de Man (118). 4. Monohystera villosa Bütschli. 1873. Bütschli (59), p. 64. Taf. V, fig. 28a—c. 1 Weibchen und 1 Männchen. Körperlänge 9 = 0,75 mm, d=1 mm. a = 43, et E55 ET, IT Vulvarbeim Beginn des letzten Körperfünttels. | Typisch für diese Art ist nach Bütschli beim Weibchen der Besatz mit großen Borsten und die sehr weit nach hinten gerückte Vulva. Das erstere Merkmal ist bei dem Weibchen aus dem Kiental nicht so in die Augen fallend, während die Entfernung der Vulva vom Hinterrande !/, der Körperlänge beträgt. Körper nach vorn fast garnicht verschmälert. Seitenorgane kreisförmig, in ansehn- licher Entfernung hinter der Mundöffnung. Das Männchen besitzt außer den Kopfborsten auch welche am Körper, die aber nicht so deutlich sind wie beim Weibchen. (Nach Bütschli fehlen sie beim Männchen.) Auf der Bauchseite ist die Cuticula geringelt (s. Bütschli, 1. c., fig. 28c). . Die Art hat, jedenfalls was das Männchen betrifft, große Ähnlichkeit mit M. agilis de Man, welch letztere sie nach de Man in den Niederlanden zu vertreten scheint. Sie unterscheiden sich hauptsächlich durch die Lage der weiblichen Geschlechtsöffnung, die bei M. agilis stets auf ?/, der Gesamtlänge vom Hinterende entfernt ist. Fundorte: Das Weibchen stammt aus Moos von der Steinen- alp im Kiental (1500 m), das Männchen aus Erde vom Zwölfihorn- sattel (2650—2700 m). Geographische Verbreitung: Deutschland. Bei Frank- furt a. M. in Moosrasen, Bütschli (59), Weimar, in Erde, de Man (119), Jena, in Moos, Cobb (65). 3. Heft 46 Richard Menzel: Über die mikroskopische Genus Tripyla Bastian. 1865. Bastian (55), p. 115. — 1873. Bütschli (59), p. 48. — 1874. Idem (60), p. 33. — 1884. de Man (118), p. 44. Körper langgestreckt, besonders nach hinten sich verjüngend. Cuticula glatt oder geringelt. Kopf mit drei kaum abgesetzten Lippen, die mit Papillen allein oder mit Papillen und Borsten bewehrt sein können. Mundhöhle fehlt. Oesophag zylindrisch, ohne nennenswerte Anschwellungen. Zwischen ihm und dem Darm drüsenartige Zellen. Weibliche Geschlechtsorgane paarig-symme- trisch. Ovarien mit umgeschlagenen Enden. Vulva in oder nahe bei der Körpermitte, gewöhnlich von Drüsen umgeben. Hoden paarig; Spicula kurz, plump, ohne oder mit kleinen akzessorischen Stücken. Präanale Papillen meist vorhanden, oft bis zum Kopfende ausgedehnt. Schwanz bei beiden Geschlechtern gleich, schlank bis fadenförmig auslaufend, am Ende etwas angeschwollen, mit breitem Ausführgang der drei Schwanzdrüsen 1. Tripyla papillata Bütschli. 1873. Bütschli (59), p. 52, Taf. VI, fig. 35a—b. — 1876. Idem (61), p. 381, Taf. XXIV, fig. 11. — 1884. de Man '(118), p. 47, Taf. V, fig. 19. Mehrere Weibchen und Männchen. KörperlängeQ = 2—2,3mm, d= 2,2—2,3mm. a=34—36; b=5; c?=6,d=5—51%. Vulvaetwas hinter der Körpermitte gelegen. Lauter typische Exemplare, die bei der Konservierung sich korkzieherartig aufrollen. Fundort: Kleiner Tümpel am Grubenpaß;;; (2200 m; 16. VIII. 11) Geographische Verbreitung: Außer den Zitaten Hof- männer’s (99) noch in Österreich, Lunzer Seengebiet, Mico- letzky (138). 2. Tripyla setifera Bütschli. 1873. Bütschli (59), p. 51, Taf. VI, fig. 36a —f. — 1884. de Man (118), p. 46, Taf. IV, fig. 17. Mehrere Weibchen und ein Männchen. Körperlänge ?=1 4 bis1,56mm, $ = 1,35 mm. a2 = 28—34, d = 30;b= 44-5; cQ2 = 5—7, d= 6. Vulva hinter der Körpermitte gelegen. Durch die Borsten an der Mundöffnung unterscheidet sich diese Art von Tr. paßillata; bei den vorliegenden Weibchen sind sie freilich nicht sehr deutlich, aber immerhin als Borsten zu er- kennen, zum Unterschied von Tr. affinis de Man, die borstenlos ist. Bei zwei Weibchen fand ich je ein Ei (0,09 und 0,12 mm lang). Geschlechtsorgane ziemlich ausgedehnt. Fundorte: Drusenfluh (2633 m, 26. VII. 12), Sulzfluh (2800m, 23. VII. 12), Abgrundshöhle (2300 m, 23. IX. 12), Rinnsal am Grubenpaß (ca. 2200 m, 25. VII. 19), Tümpel am Grubenpaß (2200 m, 23. VII. 12), Jura, Belchen (960 m, VIII. 13). Geographische Verbreitung: Deutschland. Bei Frankfurt a. M. an Pilzwurzeln, Bütschli (59), Erlangen, de Man (118). Landfauna der schweizerischen Hochalpen. 47 Rußland. Im Obersee bei Reval in Estland, Schneider (156). Dänemark. Ditlevsen (88). Holland. In feuchter Wiesenerde, und humusreicher Walderde, de Man (118). 3. Tripyla intermedia Bütschli. 1873. Bütschli (59), p. 52, Taf. VI, fig. 34a—c. 2 geschlechts- reife Weibchen. Körperlänge 0.73—0.84 mm. a = 17—20; b=4; c = 6. Vulva etwas hinter der Körpermitte gelegen. Charakteristisch für diese Art ist die Gestalt des Schwanzes, der in der vorderen Hälfte sich nur wenig verschmälert, in der Mitte sich plötzlich verdünnt und dann bis zum Ende sehr allmählich sich verjüngt. Nach Bütschli liegt die Vulva eher etwas vor der Körpermitte; hingegen beobachtete ich auch eine deutliche An- häufung von körnchenreichen Zellen um das Hinterende des Oesophag. Fundort: Brisciki bei Oplina auf dem Karst, am Eingang der Riesengrotte (ca. 300 m, 9. III. 13). Geographische Verbreitung: Deutschland. Bei Frankfurt a. M. an Graswurzeln, Bütschli (59). Schweiz. Nördl. See im Jardin du Valais (2610 m), St. Bernhard, Zschokke (21). Genus Cyatholaimus Bastian. 1865. Bastian (55), p. 162. — 1884. de Man (118), p. 52. Körper mäßig langgestreckt. Cuticula sehr fein geringelt, die Ringel lösen sich bei starker Vergrößerung meist in Punktreihen auf. Kopfende mit Lippen und Borsten bewaffnet. Seitenorgane kreisförmig oder spiralig. Mundhöhle geräumig, selten klein, mit dorsalem Zahn. Oesophag zylindrisch, hinten zu einem Bulbus angeschwollen. Weibliche Geschlechtsorgane wohl immer paarig- symmetrisch. Männchen ohne Papillen; Spicula einfach gebaut, mit akzessorischen Stücken. Schwanzdrüsen immer vorhanden mit bei den Arten verschiedenen Ausführungsgängen. 1. Cyatholaimus terricola de Man. 1884. de Man (118), p. 54, Taf. VII, fig. 26. Ein nicht ganz ausgewachsenes Weibchen. Körperlänge 0,87 mm. a = 38; b = 5-6; c= 8—9. Vulva in der Körpermitte gelegen. Die Art unterscheidet sich von C. intermedius de Man in der äußeren Gestalt gleich durch den längeren Schwanz. Cuticula fein geringelt. Kopfende mit 10 Borsten. Vor Beginn der eigent- lichen Mundhöhle longitudinale Verdickungsstreifen. Mundhöhle mit dorsalem Zahn und einem schwächeren an ihrem Grunde. Seitenorgane spiralig, auf der Höhe des dorsalen Zahnes befindlich. Weibliche Geschlechtsöffnung nach de Man ein wenig vor der Körpermitte. Schwanz ziemlich schlank. Fundort: Rinnsal am Grubenpaß (2200 m; 25. VII. 12). Geographische Verbreitung: Deutschland. Erlangen, de Man (118), bei Jena und Kunitz in Moosen, Cobb (65). Holland, 3. Heft 48 Richard Menzel: Über die mikroskopische in feuchter Wiesenerde und im Wald, de Man (118). Schweiz, Rotsee bei Luzern, de Man (118). 2. Cyatholaimus ienax de Man. 1884. de Man (118), p. 56, Taf. VII, fig. 28. Ein junges Weibchen. Körperlänge 0,36 mm. a=20;b=5; c=71. Vulva etwas hinter der Körpermitte. Es handelt sich bei dem schwer zu identifizierenden Exemplar offenbar um ein junges Individuum dieser Art. Kopf- und Schwanz- haltung sind typisch, ebenso die deutliche Hautringelung. Die Stellung dieser Art in der Gattung Cyatholaimus ist aber, nach de Man, wohl eine provisorische. Fundort: Sulzfluhplateau (ca. 2600 m, 22. IX. 12). Geographische Verbreitung: Schweiz. Im Genfersee, Hofmänner (99); dort auch die übrige Verbreitung angegeben. Genus Mononchus Bastian. 1865. Bastian (55), p. 100. — 1884. de Man (118), p. #2. Körper langgestreckt. Cuticula glatt oder äußerst fein ge- ringelt (M. zschokkei n. sp.), ohne Borsten. Um die Mundöffnung zwei Reihen von Papillen, von denen die vorderen sich oft auf ru- dimentären Lippen befinden. Mundhöhle durch ein kurzes Vesti- bulum mit der Mundöffnung verbunden, sechseckig und mit starken Chitinwänden. In der dorsalen Kante ein einziger, meist sehr stark entwickelter Zahn. (Bei M. tridentatus de Man drei schwache Zähne). Oesophag die Mundhöhle umfassend, ohne jegliche Anschwellung. Weibliche Geschlechtsorgane paarig- symmetrisch, mit umgeschlagenenOvarien. Männliche Geschlechts- drüsen paarig; Spicula gebogen, meist schlank, mit akzessorischen Stücken. Präanale Papillen meist vorhanden, oft stark kegel- förmig entwickelt. Cuticula präanal oft schräg gestreift. Schwanz von sehr verschiedener Gestalt. 1. Mononchus zschokkei n. Sp. 1913. Menzel (134), p. 408, fig. 1, 2,3. Ungefähr 70 Weibchen und 20 Männchen. Körperlänge 2 = 2,2—3,2 mm, d = 2,36— 3,54 mm. aQ = 20-38, d = 2—34;b =4;c2 = 1824, d = 22—27. Vulva beim Beginn des letzten Körperdtrittels. Meiner Beschreibung im Zoologischen Anzeiger (l. c.), auf die ich hier verweisen möchte, habe ich nun noch einiges beizufügen, namentlich was das Männchen betrifft. Im allgemeinen handelt es sich um eine der größeren Arten der Gattung Mononchus, bei welcher die Weibchen oft bei einer Größe von 2,5 mm noch keine Vulva und nur eine schwache Anlage der inneren Geschlechtsorgane aufweisen. Die Männchen sind relativ häufig, erst kürzlich fand ich in den Dolomiten ein stattliches Exemplar von 3,54 mm Länge; ich zählte bei diesem 25 präanale Papillen, welche ebenfalls stark kegelförmigentwickelt waren. Spiculaziemlichstark gebogen, beinahe Landfauna der schweizerischen Hochalpen 49 so lang wie der Schwanz. Dieser ist bei beiden Geschlechtern verschieden; beim Männchen ist er kürzer als beim Weibchen und scharf zugespitzt. Zu erwähnen ist hier noch die äußerst feine Hautringelung, die ich bei dem Männchen aus den Dolomiten beobachtete, die indes nur bei starker Vergrößerung und dann nur schwer wahrzu- nehmen ist. Bis jetzt waren lauter Mononchus-Arten mit glatter Cuticula bekannt; allein es ist sehr wohl denkbar, daß eine derartig feine Ringelung bisher übersehen wurde. Auch bei der Gattung Dorylaimus Duj. war lange Zeit von einer glatten Cuticula die Rede, bis Cobb (65) bei Dor. papillatus und Dor. Langii eine feine, leicht zu übersehende Ouerringelung feststellte. Bei seinem neuen Odontopharynx longicaudata n. g. n. sp. fand de Man (126) ebenfalls erst bei Anwendung der Olimmersion !/, von Leitz äußerst feine Ouerringelchen. Mononchus zschokker ist bis jetzt, wie aus der Fundortliste ersichtlich ist, eine rein terrestrische Form (mit Ausnahme des 'Schmassmann’schen Fundes), die über die Zentralalpen und wohl einen großen Teil der Ostalpen verbreitet ist. Gerade ihr Vorkommen im Boden von Alpweiden und in der Erde von Vege- tationspolstern erklärt es, daß sie bis jetzt nicht gefunden wurde, beziehen sich doch sozusagen alle Untersuchungen über die Ver- breitung freilebender Nematoden auf das Süßwasser. Fundorte: Mischabelhütte ob Saas-Fee (3400 m). Lünersee (1943 m). Sulzfluh (2800 m, 23. VII. 12). Seehöhle, am Eingang (2250 m, 13. VII. 12). Alpstein-Calfeusental (1500 m). Avers (2146—2410 m). Fextal (1920—2060 m). Bergell (1590—2250 m). — Thörlen, ob dem Eibsee, beim Wettersteingebirge (ca. 1450 m). Ob dem Pordoijoch, Dolomiten (ca. 2400 m). 2. Mononchus dolichurus Ditlevsen. Fig. 6, a und b. 1911. Ditlevsen (88), p. 228, Taf. II, fig. 6, 10, 11. — 1913. Menzel (134), p. 410, fig. 4. Ungefähr 60 meist geschlechtsreife Weibchen. Körperlänge 4—5,4 mm. a = 31—36; b=4—5; c=4%% bis 515. Vulva hinter der Körpermitte gelegen. Ditlevsen, der die Art zum erstenmale beschrieb, lagen bloß 2 unreife Weibchen vor. Weshalb ich die schweizerischen Exem- plare mit seinem M. dolichurus identifizierte, habe ich früher schon ausführlich begründet (l. c.), und möchte deshalb hier nur kurz auf den Hauptunterschied eingehen, nänlich die drei gleich starken Zähne, deren Spitzen nach hinten gerichtet sind. Von den sieben ‚‚inconspicuous conical prominences“, welche Ditlevsen außer dem dorsalen Zahn bei seinem Exemplar noch sah, ist bei den geschlechtsreifen Weibchen aus der Schweiz nichts wahrzu- nehmen. Ich möchte indes die dem dorsalen Zahn gegenüber- liegenden drei „prominences‘“ Ditlevsen’s als die beiden anderen Zähne deuten, da es sich bei der Figur 6 Ditlevsen’s offenbar um Archiv für Naturgeschichte 1914. A. 3. 4 3. Heft 50 Richard Menzel: Über die mikroskopische ein Häutungsstadium handelt; hinter dem dorsalen Zahn ist schon der nächstfolgende zu sehen und dasselbe gilt wohl für den mittleren der drei Vorsprünge gegenüber dem dorsalen Zahn, während der innere die Spitze des von unten heraufragenden dritten Zahnes vorstellen könnte. Die Vorsprünge am Grunde der Mundhöhle fallen nicht in Betracht, da sie bei den verschiedensten Mononchus- Arten schon beobachtet wurden. So ist fast als sicher anzunehmen, daß das völlig ausgewachsene dänische Tier ebenfalls drei Zähne ‚besitze. Übrigens liegt mir ein unreifes Exemplar vor, dessen Mund- höhle mit der Figur 6 Ditlevsen’s übereinstimmt, was jeden Zweifel an den obigen Ausführungen beseitigen dürfte. Fig. 6, a. Fig. 6, b. Die Geschlechtsorgane sind paarig-symmetrisch, kurz. Der Schwanz, nach dem die Art benannt ist, fällt auf durch seine außerordentliche Länge, er verjüngt sich ganz allmählich gegen das Ende hin, ohne aber fadenförmig auszulaufen, vielmehr kann man oft eine ganz leichte Anschwellung am Ende beobachten. (s. Fig. 6, au. b.) Auch bei dieser Art ist eine äußerst feine Hautringelung wahrzunehmen. Männchen kamen mir keine zu Gesicht; doch sind sie bei den meisten Mononchus-Arten sehr selten und bei einigen noch gar nicht bekannt. Fundort: Avers, in Wiesenerde. (2140 und 2160 m; 19. vVI1l. 01). Geographische Verbreitung: Jütland, nahe am Meer in feuchter Erde, Ditlevsen (88). 3. Mononchus tridentatus de Man. 1876. de Man (115), p. 109, Taf. XIII, fig. 50. — 1884. Idem (118), p. 67, Taf. X, fig. 38. 11 Weibchen, teilweise mit Eiern. Körperlänge 1.55—2,25 mm. a = 20—30; b = 34,—4; c = 8—11. Vulva etwas vor Beginn des letzten Körperdrittels. Hauptmerkmal dieser Art sind die drei Zähne, welche etwas vor der Mitte der Mundhöhle liegen, infolge deren M. tridentatus einen Übergang zu der Gattung Oncholaimus Duj. bildet. (s. auch Landfauna der schweizerischen Hochalpen. 51 Menzel, 134, p. 411). Die Zähne sind bei den Schweizer Exem- plaren eher kräftig zu nennen. Bei einem Weibchen maßen die beiden Eier 0,10 und 0,12 mm. Fundorte: Avers, Juf (2146 m, 28. VIII. 01). Alpstein- Calfeusental, Kasten (1797 m, 12. VII. 00), Furgglen (1500 m, 13. VII. 00). Fextal, Cresta (1930 m, 10. VIII. 01). Bergell, Piz Campo (2250 m, 13. VII. 01). Geographische Verbreitung: Deutschland, Weimar, de Man (119). Österreich, Laibach, de Man (118). Holland, in feuchter Erde an Pflanzenwurzeln, de Man (118). Schweiz, ‚mare des Pierettes“ beim Genfersee, Hofmänner (99). 4. Mononchus papillatus Bastian. Synon. Mon. bastiani de Man, de Man (115), p. 107, Taf. XIII, fig. 49. 1865. Bastian. (55),: p.: 101, :Taf.,IX, fig, 27,,.28..ı— 1873. Bütschli (59), p. 76, Taf. III, fig. 19a—b. — 1884. de Man (118), p. 64, Taf. IX, fig. 35. — 1911. Diltevsen (88), p. 224. Etwa 20, meist ausgewachsene Weibchen. Körperlänge 1,6 bis 2,5mm. a = 22-33; b=3%—4; c= 13—16. Vulva beim Beginn des letzten Körperdrittels. Diese nach de Man (l. c.) ziemlich seltene Art scheint weit verbreitet zu sein; Ditlevsen fand sie zuletzt in Dänemark, wo sie gemein sein soll. Er beobachtete ferner, daß die dem dorsalen Zahn gegenüberliegende Chitinleiste der Mundhöhle „slightly serrated‘ sei, was bisher noch nicht bekannt war. Dadurch kommt die Art nahe neben M. muscorum (Duj.) und M. spectabilis Dit- levsen zu stehen, und es dürfte vorderhand noch schwierig sein, die drei Arten ohne weiteres voneinander zu unterscheiden. Auf den Rat J. G. de Man’s, der mir eine längere briefliche Mitteilung über diese Frage zukommen ließ, führe ich denn auch hier einige Weibchen unter M. papillatus an, die ebenso gut zu M. muscorum gehören könnten. Der Hauptunterschied besteht in den beiden, durch einen engen Zwischenraum getrennten, gezähnten Längs- kanten der Mundhöhle gegenüber dem dorsalen Zahn, und zwar ist diese Zähnelung bei typischen Exemplaren (de Man 125, Menzel 133) so stark und auffallend, daß sie de Man seinerzeit sicher nicht übersehen hätte. Zur endgültigen Entscheidung sind jedoch noch weitere Funde und genaue Messungen dringend nötig. Fundorte: Sulzfluh (2800 m, 23. VII. 12), Sulzfluhplateau (ca. 2600 m, 22. IX. 12), Rinnsal am Grubenpaß (2200 m, 25. VII. 12). Weberlishöhle (2000 m, 14. VII. 12), Vierecker (2450 m, 4. VIII. 11), Madrisahorn (2820 m, 10. VIII. 11). — Steinenalp im Kiental (1500 m). Bergell, ob Soglio (1555 m; 17. VI. 01). — Fellhorn, Felshöhle, in Moos (ca. 1500 m). Dolomiten, Grödenertal (ca. 800 m, 11. X. 13). Geographische Verbreitung: Deutschland. Bei Frankfurt a. M., an Pflanzenwurzeln, Bütschli (59), Jena, Cobb (65), an 4* 3. Heft 52 Richard Menzel: Über die mikroskopische den Wurzeln von Getreidekeimlingen, Marcinowski (128). Österreich. Laibach, de Man (118). Rußland. Moskau, de Man (119). Dänemark, Ditlevsen (88). Holland. In feuchter Erde auf Wiesen und Marschgründen, de Man (118). England. Sydenham, de Man (118), Broadmoor, Berks, Bastian (55). Frankreich, „assez rarement dans la vase des r&servoirs d’Emmerin“, Moniez (140.) Schweiz. Pizzo Columbe (Gotthardsee, 2375 m), Garschinasee (Rhätikon, 2189 m), Zschokke (21), bei Genf, in Moosen, Ste- fansky (162). 5. Mononchus muscorum (Duj.). 1845. Dujardin (90), p. 237. — 1912. de Man (125), p. 448, Taf. XXII u. XXIII, fig. 2—2c. — 1912. Menzel (133), p. 536. Der Vollständigkeit halber nehme ich diese Art hier auf; ich fand sie auf dem Karst bei Triest und beschrieb sie schon ausführlich (I. c.). Es handelt sich hier wohl um typische muscorum-Exemplare. wie sie de Man (l. c.) erwähnt. Jedenfalls ist die Art wohlum- schrieben und kann unmöglich mit M. brachyuris Bütschli iden- tifiziert werden, wie Bütschli (59) und neuerdings auch Marci- nowski (128) es annehmen. Der Bau der Mundhöhle bei beiden Arten ist total verschieden; bei M. brachyuris sind die Mundhöhle durchquerende Reihen knotenartiger Chitinverdickungen spezifisch, während schon Dujardin (l. c.) von M. muscorum sagt: „cavite buccale ovale, arm&e de trois pieces longitudinales arquees, dont une seule porte une forte dent en avant du milieu, tandisque les deux autres sont finement denticul&es ou en peigne“. Ver- gleicht man dann noch Figur 2 de Man’s (l. c.) mit Abbildung 26, au. b, Marcinowski’s (l. c.), so wird niemand mehr daran zweifeln, daß es sich um zwei durchaus verschiedene Arten handelt. Geographische Verbreitung: Deutschland. Greiz, im schwarzen Pilz-Algenfluß der Buche, de Man (125), Jena, in Moosen, Cobb (65). Österreich, in Moosrasen auf einem Dach in Bris£iki (Karst, ca. 300 m), Menzel (133). Frankreich. Paris, Jardin des Plantes, in Moosrasen, Dujardin (90). Genus Ironus Bastian. 1865. Bastian (55), p. 103. — 1876. Bütschli (61), p. 384. — 1884. de Man (118), p. 69. Körper schlank, nach beiden Enden, besonders nach hinten sich verjüngend. Cuticula glatt, ohne Borsten und Seitenmem- branen. Kopf abgesetzt, mit drei Lippen, die mit Papillen und Borsten bewehrt sind. Lippen beweglich, bei ihrem Auseinander- gehen werden die Mundhöhle und der Oesophag nach vorn gezogen. Mundhöhle eine lange, zylindrische Röhre mit chitinigen Wänden, welche in der abgesetzten Kopfregion besonders stark verdickt sind. Hier finden sich drei mehrzackige Zähne, welche an der Mittellinie der Lippen angeheftet sind und mit denselben bewegt und nach auswärts gekehrt werden. Bei jungen Tieren beobachtet man in geringer Entfernung hinter den drei großen Zähnen drei Landfauna der schweizerischen Hochalpen. 53 kleine Reservezähne, welche bei der Häutung an Stelle der alten, abgestoßenen, treten. Oesophag langgestreckt, muskulös, nach hinten langsam anschwellend. Weibliche Geschlechtsorgane paarig- symmetrisch, Ovarien umgeschlagen. Vagina mit starker, dreieckig angeordneter Muskulatur. Spicula plump, mit zentralem Ver- dickungsstreifen. Akzessorische Stücke mit den Spicula verbunden. Beim Männchen eine präanale Borstenpapille, aber keine eigent- lichen Papillen. Schwanz langgestreckt, in beiden Geschlechtern gleichgeformt, bei J. longicaudatus haarfein auslaufend. 1. Ironus longicaudatus de Man. 1884. deMan (118), p. 71, Taf. XXXIV, fig. 140. 2 Weibchen. Körperlänge 1,5 —2,9mm. a = 50;b = 51, ; c = 4%. Vulva vor der Körpermitte gelegen. Diese Art ist noch wenig bekannt und unterscheidet sich von J. ignavus durch geringere Körpergröße, Lage der Vulva und den sehr langen, haarfein auslaufenden Schwanz. Bei vorliegenden Exemplaren ist die Entfernung der Vulva vom Hinterende des Oesophag kleiner als die Strecke zwischen ihr und dem After. (sfideiMan, Ic): Fundort: Tümpel am Grubenpaß (2200 m, 23. VII. 12). Geographische Verbreitung: Holland, in feuchter Erde, de Man (118). Deutschland, Erlangen, de Man (118). Genus Cylindrolaimus de Man. 1884. de Man (118), p. 82. Körper mäßig schlank, gegen beide Enden hin verjüngt. Cuticula feingeringelt, ohne Seitenmembran und Borsten. Kopf- ende nicht abgesetzt, papillenlos, aber mit Borsten bewaffnet. Seitenorgane kreisförmig, nach vorn gerückt. Mundhöhle eine lange, zylindrische Röhre, von ziemlich starken Chitinwänden begrenzt. Oesophag zylindrisch, nach hinten sehr wenig erweitert; sein chitinwandiges Lumen setzt sich eine kurze Strecke in den Darm hinein fort. Weibliche Geschlechtsorgane paarig-symmetrisch. Spicula schlank, ohne Verdickungsstreifen und akzessorische Stücke. Vor dem After mehrere median gelegene Papillen. Schwanz meist verlängert, mit abgerundetem Ende, das oft ein wenig vom Aus- führungsgang der Schwanzdrüsen überragt wird. 1. Cylindrolaimus communis de Man. 1884. de Man (118), p. 83, Taf. XII, fig. 48. 2 Weibchen. Körperlänge 0,55 mm. a = 25 —261%; b=5;c=8—84. Vulva hinter der Körpermitte gelegen. Körper ziemlich schlank. Cuticula fein geringelt. Mundhöhle !/„ der Oesophaguslänge. Seitenorgane weit nach vorn gerückt. Vulva etwas vor dem Beginn des letzten Körperdrittels. Schwanz nur wenig sich verschmälernd, mit abgerundetem Ende, welches vom Schwanzdrüsengang durchbrochen wird. Fundort: Steinenalp im Kiental (1500 m). 3. Heft 54 Richard Menzel: Über die mikroskopische Geographische Verbreitung: Deutschland. Weimar, de Man (119). Österreich, Laibach, de Man (118), Rußland. Moskau, de Man (119). Holland, in feuchter Wiesenerde und im sandigen Dünenboden, de Man (118). Schweiz. Bei Genf, in Moosen, Stefansky (162). Genus Cephalobus Bastian. 1865. Bastian (55), p. 124. — 1873. Bütschli (59), p. 80. — 1884. de Man (118), p. 89. Körpergestalt ziemlich plump, mit Ausnahme von €. filiformis de Man. Cuticula geringelt. (Bei C. loczyi Daday und C. stagnalis Daday glatt). Borsten fehlen. Kopfende meist mit drei Lippen, die mehr oder weniger hervortreten. Seitenorgane fehlen. Mund- höhle röhrenförmig, dreiseitig und nach hinten verengt; charak- teristisch sind einige lokale Verdickungen ihrer Wände. Oseophag im vorderen Teil zylindrisch, selten angeschwollen (C. nanus), verschmälert sich darauf mehr oder weniger plötzlich, um mit einem klappentragenden Bulbus zu enden. Gefäßporus unweit des den verengten Teil des Oesophag umgebenden Nervenringes. Weibliche Geschlechtsorgane unpaar; Vulva stets hinter der Körpermitte. Außer ©. filiformis ovipare Arten. Hoden einfach. Spicula meist etwas gebogen, mit einem oder seltener zwei stabförmigen akzesso- rischen Stücken. Schwanz verschieden gestaltet, kurz abgerundet oder verlängert fadenförmig. Artenreiche Gattung mit Vertretern hauptsächlich vom Land, aber auch aus dem Süßwasser. Bewegungen sehr schwach. 1. Cephalobus büischlii de Man®). Synon. C. persegnis Bast., Bütschli (59), p. 80, Taf. VIII, fig. 51. 1885. de Man (119), p. 20, Taf. III, fig. 8. 3 zum Teil noch junge Weibchen. Körperlänge 0,65—0,75 mm. a = 3—95;b=4; c= 17—20. Vulva beim Beginn des letzten Körperdrittels. Die vorliegenden Exemplare stimmen mit der genauen Be- schreibung de Man's (l. c.) völlig überein; die Lippen, durch deren Gestalt und Größe allein sich diese Art von C. persegnis Bastian unterscheidet, sind drei sich beträchtlich erhebende Gebilde. Wenn nachgewiesen werden könnte, daß sie einziehbar sind, würden beide Arten zusammenfallen; de Man kam indes in dieser Hinsicht bei den vielen in Holland beobachteten Individuen zu einem ne- gativen Resultat. Die Bewegungen dieser Art sind sehr schwach. Fundorte: Sulzfluhplateau (ca. 2600 m, 23. VII. 12 und 22. IX. 12). Niven (2776 m, VII. 12). Geographische Verbreitung: Deutschland. Bei Frankfurt a. M., an Pflanzenwurzeln, Bütschli (59). Rußland. Bei Moskau, in Erde, de Man (119). 15) Das Männchen dieser Art fand v. Linstow (Helmintholog. Unter- suchungen. Zool. Jahrb. f. Syst., Bd. 3, 1888, pag. 112) in Succeinea amphibia. Landfauna der schweizerischen Hochalpen. 55 2. Cephalobus nanus de Man. 1884. de Man (118), p. 94, Taf. XIII, fig. 54. 4 Weibchen. Körperlänge 0,37”—0,45 mm. a = 14—16;b = 3—4; c = 17%—19. Vulva beim Beginn des letzten Körperdrittels. Eine bis jetzt seltene Art, die wegen ihrer geringen Größe leicht übersehen werden kann. Körpergestalt sehr plump. Cuticula geringelt. Oesophag charakteristisch, im vorderen Teil zylindrisch, dann sehr angeschwollen, bis zum Bulbus wieder sich verschmälernd. Schwanz kurz, stumpf abgerundet. C. nanus zeigt große Ähnlichkeit mit C. dubius Maupas (131) und speziell mit dessen ‚race‘ rotundata. Die Maupas’sche Art ist parthenogenetisch und der französische Forscher vermutet, daß C. nanus eine weitere ‚Rasse‘ von C. dubius sei. Zur definitiven Entscheidung ist aber vor allem noch reichliches, lebendes Material notwendig. Fundort: Sulzfluhplateau (ca. 2650—2700 m, 23. VII. 12 eu 5. I. 18]. Geographische Verbreitung: Holland, in feuchter oder von süßem und brackischem Wasser durchtränkter Wiesenerde, de Man (118). 3. Cephalobus vexilliger de Man. 1884. de Man (118), p. 99, Taf. XV, fig. 60. Ein Weibchen. Körperlänge 0.51 mm. a = 20; 5b = 3,8; c = 12—19. Diese durch ihre Kopfregion auffallende Art ist bis jetzt eben- falls sehr selten geblieben; wie die vorige kann sie wegen ihrer Kleinheit leicht übersehen werden. Bezüglich einer genauen Be- schreibung verweise ich auf de Man (l. c.), mit dessen Exemplaren das vorliegende gut übereinstimmt. Fundort: Sulzfluhplateau (ca. 2600 m, 22. IX. 12). . Geographische Verbreitung: Holland, im sandigen Dünen- boden und in feuchter, humusreicher Walderde, de Man (118). Rußland. Bei Moskau, in Walderde, de Man (119). Genus Teratocephalus de Man. 1876. de Man (115), p. 60. — 1884. Idem (118), p. 101. Verwandt mit der Gattung Cephalobus Bastian. Cuticula glatt oder geringelt. Kopfende abgesetzt oder nicht, wird von sechs durch tiefe Rinnen getrennte Lappen gebildet, auf welchen keine Papillen vorkommen. Seitenorgane bei zwei Arten beob- achtet; Gefäßporus vorhanden. Mundhöhle ähnlich wie bei den Cephaloben, ebenso Oesophagus und Darm. Weibliche Geschlechts- organe paarig oder unpaar; Vulva meist ein wenig hinter der Körper- mitte. Spicula ohne akzessorische Stücke, desgleichen fehlen prä‘ anale Papillen und Schwanzdrüsen. Kleine lebhafte Tiere, von denen die Männchen äußerst selten sind. 3. Heft 56 Richard Menzel: Über die mikroskopische 1. Teratocephalus terrestris de Man. Synon. Anguillula terrestris, Bütschli (59), pag. 69, Taf. VII fig. 43. 1873. Bütschli (59). — 1876. de Man (115), p. 61, Taf. VII, fig. 25. — 1884. Idem (118), p. 102, Taf. XV, fig. 62. Etwa 30 teilweise ausgewachsene Weibchen. Körperlänge 0,3—0,5 mm. a = 30-38; b = 4—41;; c = 3—41;. Vulva ein wenig hinter der Körpermitte. Nach de Man zu den häufigsten erdbewohnenden Nematoden gehörend und als omnivag zu betrachten. Die Art fällt durch das Kopfende und die ziemlich derbe Hautringelung sofort auf. Die Art konnte bis vor kurzem als rein terrestrisch gelten. Jägerskiöld (104) erwähnt zwar als Fundort den Kesmärker Triangelsee in Ungarn; in der betreffenden Arbeit Daday’s (73) über die Fauna der Tatra-Seen ist aber aus jenem See nur ein Teratocephalus palustris de Man n. var. erwähnt, während Daday (75) in seiner Arbeit über die freilebenden Süßwassernematoden Ungarns wiederum ein „nicht vollständig geschlechtsreifes weib- liches Exemplar‘ von T. terresiris aus demselben Kesmärker Tri- angelsee beschreibt. Auf eine Anfrage hin erhielt ich am 3. Juli 1913 von dem ungarischen Forscher folgende Antwort: „T. terrestris ist aus Ungarn bis jetzt unbekannt und wurde weder von Orley noch von mir erwähnt.“ Demnach muß notwendigerweise die Angabe über T. ierrestris in der letztgenannten Arbeit Daday’s auf einem Irrtum beruhen. Fundorte: Madrisahorn (2830 m, 10. VIII. 11), Schollberg (2573 m, 18. VII. 12). Sulzfluhplateau (2600—2700 m, 17. VII. und 22. IX. 12). — Steinenalp im Kiental (1500 m). Matterhorn (3800 m). Geographische Verbreitung: Deutschland, Frankfurt a. M., an Pilzwurzeln, Bütschli (59), Erlangen, de Man (118). Österreich. Lunzer Untersee, Micoletzky (138). ‚Holland, de Man (118). England. Sydenham, de Man (1158). Genus Pleetus Bastian. 1865. Bastian (55), p. 118. — 1873. Bütschli (59), p. 83. 1884. de Man (118), p. 104. Sehr artenreiche Gattung, welche sich den Cephaloben und Rhabditiden unmittelbar anschließt. Meist kleine Tiere, selten 2 mm überschreitend. Körpergestalt sehr verschieden. Cuticula fein geringelt, öfters feine Borsten tragend. Seitenmembran vor- handen. Seitenorgane meist vorhanden, von verschiedener Form. Kopfende mit oder ohne Lippen, nie mit Papillen; bei Pl. auri- culatus und otophorus ist es mit lamellären Hautausbreitungen versehen. Mundhöhle dreiseitig, röhrenförmig, mehr oder weniger ver- längert, mit chitinisierten Wänden. Bei Pl.granulosus ist der vordere Teil schüsselförmig erweitert; Pl. schneideri besitzt zwei solcher Landfauna der schweizerischen Hochalpen. 57 hintereinanderliegende Erweiterungen. Oespohag umschließt den hinteren Teil der Mundhöhle, welcher als ein Teil der Oesophag- ealintima betrachtet werden kann, der bei der Häutung nicht er- neuert wird. Oesophag stets mit endständigem Bulbus, dessen Klappenapparat bald einfach, bald sehr kompliziert gebaut ist. Nervenring und Exkretionsporus ungefähr auf der Höhe der Oesophagusmitte. Nach Bütschli (l. c., p. 87) sollen die Plecti kein Gefäßsystem besitzen und soll nur der chitinisierte Ausfüh- rungskanal bestehen, welcher sich mit den den Oesophag umla- gernden drüsigen Zellen in Verbindung gesetzt hat. Dieser oft eigentümlich gewundene Kanal gab Veranlassung zum Gattungs- namen. Weibliche Geschlechtsorgane paarig-symmetrisch mit umge- schlagenen Övarien. Vulva meist in der Körpermitte gelegen. Hoden einfach, langgestreckt. Spicula mit akzessorischem Stück. Prä- und postanale Papillen vorhanden; bei Pl. granulosus und schneideri außerdem vor dem After zwei bis vier chitinisierte Aus- führungsröhren von Drüsen; sie fehlen bei Pl. cirratus. Schwanz- drüsen stets vorhanden; mit ihrem Sekret heften sich die Tiere oft an der Unterlage fest. Meist lebhafte, bewegliche Tiere, terrestrisch und im Süßwasser vorkommend. Männchen äußerst selten. 1. Plectus parietinus Bastian. 1865. Bastian (55), p. 118, Taf. X, fig. 79, 80. — 1873. Bütschli (59), p. 89, Taf. III, fig. 17, Taf. VII, fig. 46a—c, fig. 39, Taf. VIII, fig. 52. — 1884. de Man (118), p. 109, Taf. XVI, fig. 67. 5 ausgewachsene Weibchen. Körperlänge 1,38—1,56 mm. a = 18 bis 20; 5 = 4%—5;c = 14—21. Vulva etwas vor der Körpermitte. Nach Bütschli und de Man eine häufige Art. Körper plump, Schwanz ebenfalls, kegelförmig; auch sonst mit den Beschreibungen Bütschli’s und de Man’s übereinstimmend. Fundorte: Bergell, Pianvest (1815 m, 27. VI. 01). Fextal, Averts (2060 m, 30. VII. 01). Gotthardt, Lucendro (ca. 2600 m). — Dolomiten, ob dem Pordoijoch (ca. 2400 m). Geographische Verbreitung: Deutschland. Bei Frankfurt a. M., an Pflanzenwurzeln, Bütschli (59), Jena, in Moosen und Flechten, Cobb (65). Dänemark, Ditlevsen (88). Holland, sandige Dünenstriche, de Man (118). England, an Pflanzen- wurzeln, Bastian (55). Australien, Cobb (66). 2. Plectus cirvratus Bastian. 1865. Bastian (55), p. 119, Taf. X, fig. 81, 82. — 1876. de Man (115), p. 69, Taf. van, fig. 30a—b. — 1884. Idem (118), p. 110, Taf. XVII, fig. 68. Etwa 30 meist geschlechtsreife Weibchen. Körperlänge 0,9—1,6 mm. a= 24-30; b = 4-5; c = 8—13. Vulva etwas vor der Körpermitte. 3, Heft 58 Richard Menzel: Über die mikroskopische Nach de Man (l. c.) wird diese Art 1,3 mm lang, nach Bastian erreicht sie eine Länge von 1,6 mm und Hofmänner fand im Genfersee sogar 1,87 mm lange Exemplare. Bei den meisten Weibchen aus den Alpen beobachtete ich im vorderen Teil der inneren Bulbushöhle zahlreiche feine Pünktchen, die in transversalen Reihen angeordnet sind, ein Merkmal, das de Man (121) veranlaßte, eine neue Untergattung, Plectoides, aufzu- stellen mit den beiden Arten antarcticus und belgicae, die ferner noch durch die Beschaffenheit der Kopfregion ein wenig von der Gattung Plectus abweichen. Ich kann mich indessen nicht entschließen, meine sonst typischen cirratus-Exemplare dieser Punktreihen im Bulbus wegen der übrigens auch von de Man mehr provisorisch auf- gestellten Untergattung beizufügen, da ich glaube, daß es sich hier um ein Merkmal handelt, das allgemein bei Plectus-Arten vor- kommen kann und vielfach wohl übersehen wurde; so sagt Mar- cinowski (128) von Plectus granulosus: ‚Die Klappen des Oeso- phagealbulbus sind an der distalen (sollte wohl heißen: proximalen) Hälfte des Innenrandes eigentümlich gezähnt. Von den Zähnen aus sieht man zum Außenrand leistenförmige, allmählich flacher werdende Erhebungen ziehen (Abb. 22)“. Denkt man sich noch diese leistenförmigen Erhebungen in feine Punktreihen aufgelöst, was vielleicht in Wirklichkeit der Fall ist, so entsteht dasselbe Bild, wie de Man es bei seinen antarktischen Arten sah und wie es bei den cirratus-Arten aus den Alpen auftritt. Fundorte: Sulzfluh (2820 m, 17. VII., 23. VII., 22. IX. 12), Vierecker (2450 m, 4. VIII. 11, 24. VII. u. 23. IX. 12), Rotspitz (2518 m, 24. VII. 12). Schafberg (2463 m, 27. VII. 12). Tümpel am Grubenpaß (2200 m, 16. VIII. 11). Mieschbrunnen (1803 m, 9. VIII. 11): — Gspaltenhornhütte (2400 m). Lötschenpaß (2695 m). Alphütte Combasana (3582 m). Geographische Verbreitung: Außer Hofmänner’s Zitaten noch in Österreich. Lunzer Seengebiet, Micoletzky (138), Faiste- nauer Hintersee bei Salzburg, Micoletzky (137). Schweiz, Faulhornseen, Steiner (159). — Algier, Maupas (131). 3. Plectus rhizophilus de Man. 1884. de Man (118), p. 113, Taf. XVII, Fig. 72. 3 ausgewach- sene Weibchen. Körperlänge 0,67”—0,7 mm. a = 20;b=4 c—=9. Vulva ungefähr in der Körpermitte. Unter Vorbehalt stelle ich die drei obigen Weibchen zu dieser Art, die nach de Man vielleicht mit einer der Bastian’schen Arten P. velox, acuminatus, fusiformis identisch ist. Sie stimmen hin- gegen am besten mit der de Man’schen Beschreibung überein. Fundorte: Cabane de Mountet (2888 m). Gotthardt (1950 m). — Dolomiten, Grödener Tal (ca. 800 m, 11. X. 13). Geographische Verbreitung: Österreich. Laibach, de Man (118). Dänemark, Ditlevsen (88). Holland, an Pflanzen- wurzeln, de Man (118). England. Sydenham, de Man (118). : Landfauna der schweizerischen Hochalpen. 59 4. Plectus geophilus de Man. 1884. de Man (118}, p. 112, Taf. XVII, tig. 71. Ein Weibchen. Körperlänge 0,4 mm. a = 30;b = 3,3; c = 11. Abgesehen von der Körperlänge (0,53 mm) mit der Beschrei- bung de Man’s übereinstimmend. Fundort: Sulzfluhplateau (2600 m, 22. IN. 12). Geographische Verbreitung: Österreich. Laibach, de Man (118). Rußland. Moskau, de Man (119). Holland, in Wiesen- erde, im Wald und sandigen Dünenboden, de Man (118). 5. Plectus communis Bütschli. 1873. Bütschli (59), p. 91. — 1876. de Man (115), p. 73, Taf. IX, fig. 33a—b. — 1884. Idem (113), p. 115, Taf. XVIII, tie. 75. Etwa 12 meist ausgewachsene Weibchen. Körperlänge 0,5 bis 0,88 mm. a = 15—18; b = 441,; c = 8—10. Vulva ein wenig vor der Körpermitte. Diese durch ibre plumpe Körpergestalt und die von vorn bis hinten gleich breite Mundhöhle sich auszeichnende Art wurde bis jetzt von Bütschli (l. c.) und de Man (l. c.) genauer beschrieben. Die vorliegenden Exemplare stimmen mit dem Text der beiden Autoren überein bis auf die Körpergröße. De Man gibt 0,5 mm an; Bütschli fand 0,44 mm lange geschlechtsreife Weibchen mit einem Ei im Uterus, ferner aber auch 0,66—0,7 mm lange Tiere, die er nur mit dieser Art identifizieren konnte. Während nun die Exem- plare aus den Alpen bei 0,45—0,55 mm noch unreif sind und keine Geschlechtsöffnung besitzen, erreichen die geschlechtsreifen Tiere eine Länge von 0,7—0,83 mm. Die Vulva liegt stets ein wenig vor der Mitte, wie Bütschli (l. c.) auch feststellte, während sie nach de Man (l. c.) „in der Körpermitte‘“ sich befindet. Die Art ist trotz ihres Namens garnicht so häufig; ihre Bewe- gungen sind lebhaft. Fundorte: Sulzfluhplateau (2600 m, 23. VII. 12). Vierecker (2450 m, 4. VIII. 11, 24. VII. und 23. IX. 12). Schafberg (2463 m, 27. V1l. 12). --- Thörlen, ob dem Eibsee (ca. 1450 m, 30. IX. 12). Geographische Verbreitung: Deutschland. Frankfurt a. M., im Schlamm der Gewässer und an Mooswurzeln, Bütschli (59), Weimar, de Man (119). Rußland. Moskau, de Man (119). Norwegen. Halbinsel Bygdö, de Man (118). Holland, feuchte Wiesenerde, Waldboden, Dünenstriche, de Man (118). Schweiz. Faulhornseen, Steiner (159), bei Genf in Moos, Stefansky (162). 6. Plectus otophorus de Man. Synon. Pl. auriculatus, de Man (115), p. 74, Taf. IX, fig. 3ta—b. 1884. de Man (118), p. 117, Taf. XVII, ng. 77. — 1913. Menzel (134), p. 412. Etwa 14 meist ausgewachsene Weibchen. Körperlänge 0,33 bis 0,35 mm. a = 17—19; b = 3,3—3,5; c = 8-9. Vulva ein wenig hinter der Körpermitte. ; 3. Heit 60 Richard Menzel: Über die mikroskopische Diese interessante, winzige Art unterscheidet sich von dem nahe verwandten Pl. auriculatus de Man ‚‚durch den Bau des Kopfes und die Gestalt des Schwanzes, während sie außerdem stets kleiner ist“. (de Man, 18841. c.). Sofort auffallend sind die lamel- lären Hautausbreitungen des Kopfendes. Wegen der außerordent- lichen Kleinheit des Tieres ist es selbst bei Anwendung der Öl- Immersion von Zeiss schwer, sich über die ziemlich komplizierten Verhältnisse der Kopfregion Klarheit zu verschaffen. Ungefähr auf der Höhe des distalen Endes der Mundhöhle hebt sich die Cuticula ab und bildet einen kugelförmigen Becher, der nach vorn hin in 4 Spitzen, eine dorsale und ventrale und zwei laterale, ausläuft. Die Ringelung der Cuticula setzt sich auf die Wand dieses Bechers fort, fehlt indes den lamellenartigen Zipfeln am Ende. Am vorderen Rande des Bechers sah ich einen ringsum verlaufenden Saum feinster Börstchen, die indes nur bei stärkster Vergrößerung, dann aber unzweifelhaft als solche zu erkennen sind. Die Seiten- organe, welche mit dem vorderen Teil der Mundhöhle bei der Häutung abgeworfen werden (Menzel, ]. c.), sind deutlich spiralig und nach hinten verlängert in eine Art Kanal. Oesophag zylindrisch, nach hinten verschmälert, mit Bulbus. Geschlechtsorgane paarig- symmetrisch, kurz. Abstand der Vulva vom After stets etwas größer und derjenige der Vulva von Oesophag stets etwas kleiner als die ganze Länge des Oesophag. Schwanz typisch. Meine Exemplare stimmen im Ganzen mit der de Man’schen Beschreibung überein, einige kleine Merkmale haben sie mit seinem auriculatus gemein wie die Fortsetzung der Cuticularringelung auf den lamellären Teil des Kopfes und die kürzere Mundhöhle. Doch sind beide Arten bis jetzt noch wohl von einander zu trennen. Die Bewegungen von Pl. otophorus sind äußerst lebhaft; oft schien es mir, als sauge er sich mit dem Kopfende am Deckglas, unter dem er umherschwamm, fest. Fundort: Sulzfluhplateau (2650—2700 m, 23. VII. und 22. IX. 12, 5. I. 13). Geographische Verbreitung: Rußland. Moskau, de Man (119). Norwegen. Halbinsel Bygdö, de Man (118). Holland, im sandigen Dünenboden, in feuchter, von süßem oder brackischem Wasser getränkter Wiesenerde, de Man (118). England, Sydenham, de Man (118). Genus Rhabdolaimus de Man. 1884. de Man (118), p. 125. Körper langgestreckt, nach beiden Enden hin sich verjüngend. Cuticula fein geringelt. Kopfende breit abgestumpft, ohne Lippen, Papillen und Borsten. Seitenorgane sehr klein, kreisförmig und weit vorne gelegen. Mundhöhle sehr verlängert, durch drei nach hinten konvergierende Chitinstäbe gebildet, denen am Vorderende drei hakenförmige kleine Zähne anhaften. Oesophag zylindrisch, mit echtem Bulbus. Ländfauna der schweizerischen Hochalpen. 61 Weibliche Geschlechtsorgane unpaar, dennoch zu beiden Seiten der in der Körpermitte befindlichen Vulva sich ausstreckend. Spicula plump, ohne akzessorische Stücke, welche durch Ver- dickungen der Kloakenwandung ersetzt werden. Praeanale Papillen fehlen. Schwanz gleichmäßig auslaufend, Schwanzdrüsen mit kegelförmigem Ausführungsröhrchen. 1. Rhabdolaimus terrestris de Man. 1884. de Man (118), p. 126, Taf. XX, fig. 84. Ein Weibchen. Körperlänge 0,42 mm. a =27;b = 44-5; c—= 3. Vulva von der Körpermitte gelegen. Körper nach hinten mehr verjüngt als nach vorn. Ausführungs- röhrchen der Schwanzdrüse sehr verlängert, kegelförmig, zuge- spitzt und viermal so lang als breit. Fundort: Madrisahorn (2830 m, 16. VIIT. 11). Geographische Verbreitung: Österreich. Laibach, deMan (118), Lunzer Unter- und Obersee, Micoletzky (138). Rußland, Moskau, de Man (119). Holland, in feuchter, von süßem oder brackischem Wasser durchtränkter Wiesenerde, im sandigen Boden der Dünen und Heidegründe, de Man (118). Genus Tylenchus Bastian. 1865. Bastian (55), p. 125. — 1873. Bütschli (59), p. 31. — 1884. de Man (118), p. 140. Körper meist schlank. Cuticula geringelt, Ringelung bald enger, bald weiter. Seitenmembran deutlich. Kopfende abgesetzt oder nicht, ohne Borsten oder Papillen, oft mit Andeutung von Lippen oder chitinösen Verdickungen. Mundhöhle klein, mit be- weglichem, innen hohlen Stachel, der von drei hinten geknöpften Chitinstäben gebildet wird. Oesophag mit zwei Anschwellungen, von denen die vordere der eigentliche Bulbus ist. Nervenring und Exkretionsporus des Gefäßsystems zwischen den beiden Anschwel- lungen des Oesophag. Weibliche Geschlechtsorgane paarig oder unpaar. Hoden unpaar. Spicula mehr oder weniger gebogen, mit akzessorischem Stück. Schwanz des Männchens stets mit einer Bursa, die den Schwanz teilweise oder ganz umfaßt; die Haut- ringelung setzt sich auf die Bursa fort. Die Tylenchen, welche mit Aphelenchen und Heleroderen zu- sammen die von Marcinowski (128) neuaufgestellte Unter- familie der Tylenchinae bilden, leben in feuchter Erde und im süßen Wasser; viele aber gehören zu den ausgesprochensten Pflanzenparasiten und sind als solche schon seit 1747 (T. tritici) bekannt. 1. Tylenchus dubius Bütschli. 1873. Bütschli (59), p. 39, Taf. II, fig. 9ga—e. — 1876. deMan (115), p. 49, Taf. VII, fig. 19a—e. — 1884. Idem (118), p. 145. Taf. XXI, fig. 9. 3. Heft 62 Riehard Menzel: Über die mikroskopische Mehrere Weibchen und Männchen. Körperlänge 2 1—1,1 mm, d 0,94—0,99 mm. a = 7—30;b =5; cQ = 12-13, 9 = 10-11. Vulva etwas hinter der Körpermitte. Diese häufige Art fand ich nur einmal, in beiden Geschlechtern gleich zahlreich vertreten. Die Bursa umfaßt den Schwanz ganz. Fundort: Sulzfluhplateau (2600—2700 m, 22. IX. 12). Geographische Verbreitung: Deutschland. Erlangen, de Man (118), Weimar, de Man (119). Frankfurt a. M., Bütschli (59), Jena, Cobb (65). Dänemark, Ditlevsen (88). Holland, in feuchter Wiesenerde und im sandigen Dünenboden, de Man (118). 2. Tylenchus filiformis Bütschlı. Synon. T. elegans d. M., de Man (115), p. 56, Taf. VII, fig. 23a —c und de Man (117), p. 75. Synon. T. exiguus d. M., de Man (115), p. 54, Taf. VII, fig. 21. Nec. T. fililormis d. M., de Man (117), p. 73. 1873. Bütschli (59), p. 37, Taf. II, fig. 10. — 1884. de Man (118), p. 152, Taf. XXIV, fig. 101. Ungefähr 25 Weibchen und 15 Männchen. Körperlänge 9—= 0,45—1,26 mm, d = 0,76—1,06 mm. a = 27—44;b = 6-7; e—= 5—8. Vulva beim Beginn des letzten Körperdrittels. Da der Stachel sehr zart und kaum geknöpft ist, muß ich vor- liegende Exemplare zu dieser Art stellen, ogbleich sie auch große Ähnlichkeit mit T. davainei Bastian aufweist. Wie de Man schon hervorhob, kommen auch hier ungefähr zu gleicher Zeit geschlechts- reife Individuen verschiedener Körpergröße vor, wie dies bei einigen andern freilebenden Nematoden (de Man, 1884, p. 152) der Fall ist. Männchen und Weibchen treten ungefähr gleich zahlreich auf. Fundorte: Drusenfluh (2829 m, VIII. 12). Sulzfluhplateau (2600 m, 22. IX. 12). Rotspitz (2518 m, 24. VII. 12). Schollberg (2544 m, 18. VII. 12). — Matterhorn (3800 m). Mischabelhütte ob Saas Fee (3360-3400 m). Diablons Mittelgipfel (3605 m). San Salvatore '(ca. 900 m, 27. X. 12). Geographische Verbreitung: Deutschland. Frankfurt a.M., an Mooswurzeln, Bütschli (59). Weimar, de Man (119), Jena, Cobb (65). Österreich. Mattseengruppe bei Salzburg, Micoletzky (136). Holland, in feuchter Wiesenerde an Pflanzenwurzeln, de Man (118). Frankreich. Seine bei Meudon, de Man (123). Genus Dorylaimus Dujardin. 1845. Dujardin (90), p. 230. — 1865. Bastian (55), p. 104. — 1873. Bütschli (59), p. 19. — 1884. de Man (118), p. 154. Artenreichste Gattung, deren Vertreter selten kleiner als 1 mm sind, wohl aber eine Länge von 11 mm und darüber (D. maximus) erreichen können, somit zu den größten freilebenden Nematoden (nicht marine) gehören. Körpergestalt sehr mannigfaltig. Cuticula glatt oder fein geringelt, oft mit Längsstreifen, welche von der Muskulatur herrühren. Kopfende meist abgesetzt, mit oder ohne [2] Landfauna der schweizerischen . Hochalpen. 63 Lippen und Papillen. Bei den meisten Arten über den Körper zer- streute Cuticularpapillen. Bei den Männchen meist eine präanale schräge Streifung der Cuticula zu beobachten. Seitenmembran, Seitengefäße, Ventraldrüse und Schwanzdrüse fehlen; Seitenorgane spiraliger Natur wies Cobb bei Dor. papillatus Bastian und Dor. langii Cobb nach (65). Die Mundöffnung führt in eine Art Vestibulum. Der Stachel, dessen Lumen wohl als Mundhöhle anzusehen ist und eine direkte Fortsetzung des Oesophageallumens bildet, ist für die Gattung äußerst charakteristisch. Selten nadelförmig (maximus, elongatus) stellt er meist ein gänsefederförmiges chitinwändiges Gebilde dar, dessen Lumen in einer schief liegenden Ebene geöffnet ist. Durch Muskeln kann er vor- und rückwärts geschoben werden und dient wohl oft zum Anbohren von Pflanzenteilen. Bei der Häutung wird der Stachel mit der Haut abgeworfen und durch den Reserve- stachel ersetzt. (Bütschli und de Man glaubten, der Reserve- stachel werde bei jeder Häutung dem alten, der nicht verloren gehe, aufgesetzt, wodurch knötchenartige Verdickungen entständen.) Oesophag vorn eng, allmählich oder plötzlich in den erweiterten Teil übergehend, ohne aber einen Bulbus zu bilden. Weibliche Geschlechtsorgane fast immer paarig-symmetrisch, mit umgeschlagenen Ovarien. Hooden paarig. Spicula stark, meist plump, etwas gebogen. Akzessorische Stücke vorhanden oder nicht. Prä- und postanale Papillen vorhanden; ihre Zahl und Lage gibt ein spezifisches Merkmal ab. Schwanz mannigfaltig gestaltet, oft verschieden bei beiden Geschlechtern (beim Weibchen fadenförmig auslaufend, beim Männchen kurz, abgerundet); doch erscheint beim Männchen die definitive Gestalt erst nach der letzten Häutung, während es vorher nicht vom Weibchen zu unterscheiden ist. Männchen fast immer seltener als die Weibchen. a. Dorylaimen mit verlängertem, nadelförmigem Stachel. Typ.: D. maximus Bütschli.!6) 1. Dorylaimus elongatus de Man. Synon. Dor. tennis v. Linstow (112), p. 166. 1876. de Man (115), p. 19, Taf. III, fig. 4a—c. — 1884. Idem (118), p. 163, Taf. XXV, fig. 104. 10 meist ausgewachsene Weibchen. Körperlänge 4,4—5,6 mm. a= 74—100;b = ?; c = 100-180. Vulva vor der Körpermitte gelegen. Dor. maxımus Bütschli (61, p. 255) unterscheidet sich, als Typus dieser Gruppe, von der de Man’schen Art hauptsächlich durch die Kopfregion, welche deutlich abgesetzt und mit zehn Papillen versehen ist, während sie bei D. elongatus kaum abgesetzt, .... 1°) Anschließend ande Man (118) teile ich die Dorylaimen der besseren Übersicht halber in verschiedene Gruppen. 3. Heft 64 Richard Menzel: Über die mikroskopische ganz nackt, ohne Lippen oder Papillen ist und eine abgestumpfte Vorderfläche besitzt. Außerdem erreicht D. maximus eine Länge von 11,5 mm. Die vorliegenden Exemplare stimmen, was Körperlänge, Körpergestalt und Kopfregion betrifft, mit der de Man’schen Beschreibung völlig überein, weichen indes insofern von ihr ab, als die Vulva stets vor der Körpermitte liegt, wie dies v. Linstow von seinem D. tenuis und Bütschli von D. maximus mitteilt, und c zwischen 100 und 180 variiert. (c nach de Man 100—110, nach Bütschli 140 bei maximus). b zu bestimmen war mir infolge der schlechten Konservierung (die Tiere befanden sich seit 10 Jahren in Alkohol) nicht möglich. Trotz dieser übrigens nicht schwer ins Gewicht fallenden Abweichungen darf die vorliegende Art wohl mit D. elongatus identifiziert werden. Fundorte: Oberes Bergell. Asarina (1360 m, 1. VII. 01). Unteres Bergell. Ob Soglio (1560 m, 17. VIl. 01). Pianlo (1970 m, 19.411.097)! Geographische Verbreitung: Deutschland. Hameln, an Mooswurzeln, v. Linstow (112). Holland, in feuchter, sandiger Wiesenerde und in sandigem Dünenboden, de Man (118). b. Dorylaimen mit kurzem, abgerundetem Schwanz bei beiden Geschlechtern. 2. Dorylaimus macrodorus de Man. 1884. de Man (118), p. 168, Taf. XXVI, fig. 110. — 1912. Idem (125), p. 454, Taf. XIII, fig. 4—4a. Etwa 50 Weibchen und 10 Männchen. Körperlänge 2 1—1,2, 31,3—2,16mm. a? = 25—80, d = 27—35; b=4—6; c ? = 50—W, gd=60—80. Vulva ein wenig vor der Körpermitte. Das Weibchen dieser Art fand de Man (1884, 1. c.) in feuchter Erde bei Leiden, das Männchen (1912, 1. c.) ebenfalls in Erde bei Breda; sonst ist sie bis jetzt von nirgends her bekannt. Nach de Man sind die Dimensionen für das Weibchen: Länge 1,8 mm. a=25, b=4%—5, c=170—80; für das Männchen: Länge 1,56 bis 1,69 mm. a=35, = 5,3—5,5, c =80—100. Damit stimmen meine an über 20 Exemplaren vorgenommenen Messungen gut überein. Das Männchen ist auch hier durchweg etwas schlanker als das Weibchen. Beide Geschlechter werden ungefähr gleich groß; die Männchen scheinen ziemlich selten zu sein, auf 20 Weibchen fielen etwa 3 Männchen. Bei letzteren beobachtete ich außer der Anal- papille 6—10 präanale mediane Papillen, de Man nur 6; doch ist hier zu bemerken, daß die Papillenzahl, auch je nach dem Grade der Entwicklung, bei ein und derselben Art zwischen bestimmten Grenzen variieren kann, und daß de Man nur zwei Männchen zu seiner Beschreibung vorlagen. Dor. macrodorus, welcher sich lebhaft bewegt, ist in den Alpen weit verbreitet; man kann sie bier als eigentliche Gipfelform be- trachten, kommt sie doch in allen Polstern zwischen 2000 und Landfauna der schweizerischen Hochalpen. 65 4000 m vor; auch darf die Art vorderhand als rein terrestrisch gelten. Wie de.Man das Weibchen (1884, 1. c.) fand ich sie oft in großer Individuenzahl; Weibchen mit 2—8 Eiern kamen sowohl im Juli wie auch im August und September vor. Fundorte: Drusenfluh (2820 m, VIII. 12). Sulzfluh (2820 m, 17. u. 23. VII. 12). Sulzfluhplateau (2600—2700 m, 25. VII. und 22. IX. 12). Seehöble (2250 m, 26. VIII. 11. und 23. IX. 12). Ab- grundshöhle (2294 m, 17. VII. und 23. IX. 12). Kirchhöhle (ca. 2270 m, 23. IX. 12). Grubenpaß (2200 m, 20. IX. 12). Weberlis- höhle (2016 m, 25. IX. 12). Vierecker (2450 m, 4. VIIL., 11. VII. und IX. 12). Rotspitz (2518 m, 24. VII. 12). Schollberg (2544 m, 18. VII. 12). Madrisahorn (2830 m, 10. VIII. 11). Schafberz (2463 m, 27. VII. 12). Kühnihorn (2416 m, 27. VII. 12). — Vorab (3030 m). Zwölfihornsattel (2700 m). Beim Lago Tremorgio (1828 m). Gotthardt (1950 m). Düssistock (3250 m). Krüzlipaß (2500 m). Piz Ot (3251 m). Steinenalp im Kiental (1500 m). Panez Rossaz (2200 m). Mauvoisin, Val de Bagnes (1824 m). Mischabelhütte ob Saas Fee (3360—3400 m). Col de Biricolla (3600 m). Weissmies (4000 m). — Fellhorn, Felshöhle (ca. 1500 m). Gepatsch im Kaunsertal, Tirol (1900 m, 26. VII. 13). Grotte von St. Canzian, Karst (ca. 270 m, 30. III. 13). Geographische Verbreitung: Holland, in feuchter Wiesen- erde bei Leiden, de Man (118), in sandiger mit Moos bedeckter Erde am Fuß eines Baumes in dem Liesbosch unweit Breda, de Man (125). Schweiz, bei Genf in Moos, Stefansky (162). 3. Dorylaimus iniermedius de Man var. alpestris nov. var. Beer (20,0 1884. de Man (118), p. 170, Taf. XXVII, fig. 11.3 — 1885. Idem (119), p. 13. 6 Weibchen und 4 Männchen, geschlechtsreif. Körperlänge 9= 1,6—2,2 mm, d= 1,9—1,95 mm. a 2=40—45, d= 45—50; 9. 44%,,, d=4; c 2=54—57 resp. 75, Sr 65. Vulva etwas hinter der Mitte gelegen. Die vorliegende Art stimmt in fast allen Beziehungen mit D. 1 intermedius überein, unterscheidet AR sich indes von ihm durch die / Gestalt und Länge des Schwanzes | 7 sowie durch die Lage der weib- \ f\ lichen Geschlechtsöffnung, so daß N die Aufstellung einer Varietät be- Se rechtigt ist.’”) hi, Körper, beim Männchen noch Fig. 7. &. schlanker als beim Weibchen, ver- 17) J.G. de Man, der einige Exemplare kontrollierte, möchte ebenfalls diese Art als Varietät von D. intermedius aufgefaßt wissen. Archiv für Naturgeschichte 1914. A.3. 5 3. Heft 66 Richard Menzel: Über die mikroskopische schmälert sich nur wenig nach vorn hin. Kopfregion abgesetzt, halb so hoch wie an der Basis breit, mit Andeutung von Lippen, welche zwei Kreise sehr kleiner Papillen tragen. Stachel zart; Oesophag geht in seiner Mitte allmählich in den erweiterten Teil über. Darmzellen gekörnelt. Weibliche Geschlechtsöffnung stets etwas hinter der Körpermitte; ihre Entfernung vom Hinterende des Oesophag ist kaum länger als derselbe bei einem 2,04 mm langen Exemplar, 1%, mal so lang wie der Oesophag indes bei einem 2,2 mm langen Weibchen (s. deMan, 1835, 1. c.). Der postvaginale Teil der Geschlechtsorgane ist Y, des Abstandes zwischen Vulva und After lang. Männchen außer der Analpapille eine mediane Reihe von 7—8 einander ziemlich genäherten, breiten Papillen, Ye Fig. 8. 9. Fig. 9. 9. deren Abstände distalwärts schmäler werden. Spicula plump, mit zentralem Verdickungsstreifen. Der Schwanz, welcher beim Männchen distal nicht so breit und kürzer ist als bei den meisten Weibchen, verengt sich nach dem abgerundeten Ende hin mehr als beim typischen D. intermedius (s. de Man, 1884, 1. c., fig. 113c). Während sich bei diesem die Körperbreite am After zu der Länge des Schwanzes wie 4:3 verhält, ist bei den meisten Exemplaren der Varietät das Verhältnis 101,:15; zugleich beträgt bei diesen Weibchen c= 54—57, d. h. der Schwanz ist bedeutend länger als beim Typus. Nur ein 2,2 mm langes Weibchen bildet durch seinen kürzeren Schwanz (c= 75) den Übergang zur typischen Art. (s. Fig. 9.) Fundorte: Seehöhle (2250 m, 23. IX. 12). Sulzfluhplateau (2600—2700 m, 17. u. 23. VII. 12). Sulzfluh (2820 m, 23. VII. 12). — Piz Ot (3251 m, 3. VIII. 13). 4. Dorylaimus alticola n. sp. Fig. 10, 11, 12. 20 Männchen. Körperlänge 2,3—2,6 mm. a=45—50; b= 4,7—5,3; c= 130—180. Körper schlank, nach vorn hin ziemlich sich verjüngend, indem seine Breite am Hinterende des Oesophag 3% —4 mal so (s. Fig. 10) breit ist wie an der Basis der Kopfregion. Diese abgesetzt, ihre Höhe im Verhältnis zur Breite an der Basis wie 1:3; Lippen und Landfauna der schweizerischen Hochalpen. 67 Papillen deutlich. Stachel ziemlich kräftig; Oesophag geht hinter seiner Mitte in den erweiterten Teil über. Schwanz sehr kurz, mit Papillen hauptsächlich an der dorsalen Seite, ähnlich wie bei D. langii Cobb. Spicula schlank, leicht Fig. 10. Fig. 11. Fig. 12. gebogen, mit zentralem Verdickungsstreifen und stabförmigem, (s. Fig. 11 u. 12) spitzen akzessorischen Stück. Außer der Anal- papille eine mediane Reihe von 14—16 unmittelbar aneinander grenzenden Papillen. Cuticula in dieser Region und bis zum Schwanz schräg gestreift. Verwandtschaft: Am nächsten verwandt ist D. supderbus de Man, der aber bedeutend größer ist und einen relativ viel längeren Schwanz hat (c= 60—75), der keine Papillen trägt. Ferner ist bei D. superbus der Körper nach vorn mehr verengt, nämlich am Hinterende des Oesophag 5 mal so breit wie an der Basis der Kopfregion, und der Oesophag geht in der Mitte allmählich in den erweiterten Teil über. Das Männchen von D. centrocercus de Man (de Man, 1907, p. 14) weicht ab durch geringere Größe (a = 33, c = 60—65), außer- dem ist die Kopfregion höher im Verhältnis zur Breite an der Basis (13:29). Das Männchen von D. obtusicaudatus Bastian (de Man, 1906, p. 163) ist viel plumper (a = 29, b= 42/,, c= 78). Der Oesophag zeigt eine andere Form und die mediane Papillenreihe besteht aus nur 8—11 Papillen. D. laticollis de Man (de Man, 1906, p. 165) weicht ab durch den nach vorn hin viel weniger vereng tenKörper; beim d a = 36-38, b= 41%, c=80—90; auchsind nur 7—9 präanale Papillen vorhanden. Bei D. polyblastus Bastian ist c=60. D. longii Cobb (Cobb, 1888, p. 69) unterscheidet sich durch geringere Größe, papillenlosen Kopf, spiralige Seitenorgane und längeren Schwanz. D. eurydorys Ditlevsen (Ditlevsen, 1911, p. 244) endlich zeichnet sich durch bedeutendere Länge (7? mm) aus, auch zeigt der Oesophag eine andere Form und die Spicula sind plump. Fundorte: Sulzfluh (2820 m, 23. VII. und 22. IX. 12). — Piz Ot (98251 m, 3. VIll93). 5* 3. Heft 68 Richard Menzel: Über die mikroskopische J. G.de Man, dem ich einige Exemplare zur Kontrolle sandte, hält die Art ebenfalls für neu. Immerhin wäre es wünschenswert, das Weibchen zu finden; es ist dies einer der seltenen Fälle, wo das Männchen häufiger zu sein scheint. Merkwürdig ist, daß das Weibchen weder im Juli, August noch September zu finden war. 5. Dorylaimus sp. 3 Weibchen. Körperlänge 0.77—0.85 mm. a= 22—251%; b=4-44%; c=31—37. Vulva hinter der Körpermitte. Kopfende schwach abgesetzt, Andeutung von Lippen. Stachel zart, Oesophag hinter der Mitte allmählich sich erweiternd. Haut fein geringelt, bei starker Vergrößerung. Die Art unterscheidet sich von D. bryophilus, microdorus, barvus und minutus, die sich alle durch geringe Größe auszeichnen, vor allem durch den stumpf abgerundeten Schwanz; am ehesten gehört sie zu D. ettersbergensis de Man (119), doch besitzt jener u. a. einen sehr kurzen Schwanz. Bis die Art wieder gefunden wird, möchte ich sie als unsicher betrachten; nach obiger Beschreibung dürfte sie indes wieder zu erkennen sein. Fundort: Gotthardt, Lucendro (ca. 2600 m, IX. 12). c. Dorylaimen mit kurzem, zugespitzten Schwanz bei beiden Geschlechtern. 6. Dorylaimus gracilis de Man. 1876. de Man (115), p. 29, Taf. V, fig. 9a—c. — 1884. Idem (118), p. 176, Taf. XXIV, fig. 120. Etwa 10 Weibchen und 2 Männchen. Körperlänge 1,77 mm. a=33—34; b=5%—6; c=23—24. Vulva in der Körpermitte gelegen. Mit der Beschreibung de Man’s übereinstimmend. Männchen mit 7 präanalcn, Papillen, von denen die vorderen weiter von einander entfernt sind als die hintern. Bei einem Exemplar beob- achtete ich auch wieder eine feine Ouerstreifung der Cuticula. Fundorte: Abgrundshöhle (2294 mm, 17. VII. 12). Tümpel am Grubenpaß (2200 m, 23. VII. 12). — Lucendro, Gotthardt (ca. 2600 m, IX. 12). Geographische Verbreitung: Deutschland. Weimar, de Man (119). Österreich, Laibach, de Man (118). Holland, in feuchter Wiesenerde an Mooswurzeln etc., de Man (118). 7. Dorylaimus leuckarti Bütschli. 1873. Bütschli (59), p. 28, Taf. I, fig. 2a—c und fig. 5a—b. — 1884. de Man (118), p. 177, Taf. XXIX, fig. 121. Einige Weibchen und Männchen. Körperlänge 2 1,8 mm, d=1,$6 mm. a 9=35, d 30-35; b=4; c 9 = %5—31, d= 35—27. Vulva in oder etwas hinter der Körpermitte. Männchen mit 7—8 präanalen Papillen, in mehr oder weniger gleichen Entfernungen. Auch hier konnte ich eine feine Cuticular- ringelung beobachten. Landfauna der schweizerischen Hochalpen. 69 Fundort: Seehöhle (2250 m, 13. VII. 12). Geographische Verbreitung: Deutschland. Frankfurt a. M., Bütschli (59), Weimar, de Man (119). Holland, in feuchter Wiesenerde und im sandigen Dünenboden, de Man (118). Schweiz, Tilisunasee, Bäche bei Partnun und an der Sulzfluh (Rhätikon), Zschokke (21). 8. Dorylaimus carteri Bastian. | 1865. Bastian (55), p. 106, Taf. IX, fig. 3840. — 1884. de Man (118), p. 177, Taf. XXIX, fig. 192. Viele Weibchen und Männchen. Körperlänge 2 1,5—2,2 mm, d= 1,86 mm. a 2 = 30-38, d = 35—40; b = 4-5; cQ = 25—94, = 30.Vulva in oder wenig vor der Körpermitte. Von dieser Art unterschied de Man einen Typus (ce ?= 30) und eine Varietät (ce ?=19-—23). Hofmänner (99) konnte für den Genfersee nachweisen, daß in der Tiefe eine dem Typus sehr nahe kommende, von ihm benannte Varietät drofunda auitrete, während er littoral immer eine der de Man’schen Varietät sich nähernde var. littoralis fand. Die von mir untersuchten Tiere scheinen sämtlich dem Typus anzugehören, nie betrug c 19—23; dagegen kommen wohl Übergänge vor, (ce 25—30), so daß von einer scharfen Trennung kaum die Rede sein kann. Oft traf ich geschlechtsreife Weibchen mit 1—4 Eiern; die Männchen besaßen 7—11 präanale Papillen. Dor. carteri erfreut sich in den Alpen einer weiten Verbreitung; mit D. macrodorus fand ich ihn fast in allen Proben, von 2000 bis 4000 m. Fundorte: Drusenfluh (2633 m u. 2820, VIII. 12). Sulzfluh (2820 m, 17. u. 23. VIL., 22. IX. 12). Sulzfluhplateau (2600—2700 m, 26. VII. 11, 22. 720.12,5.% 19). Sechöble (12250 m,'26. "VIEH: 17). Abgrundshöhle (2294 m, 29.VII. 11). Grubenpaß (2200 m, 20.1X.12). Tümpel am Grubenpaß (2200 m, 23. VII. 12). Rinnsal am Gruben- paß (ca. 2200 m, 25. VII. 12). Weberlishöhle (2016 m, 21. u. 25. IR-T2): Vierecker (2450 m, 4. VIII. 11, VI. u. IX. 12). Schollberg (2574 m, 18. VII. 12). Rotspitz (2518 m, 24. VII. 12). Schafberg (2463 m, 27. VII. 12. — Vorab (3030 m). Piz Grisch (2750 m). Zwöltihornsattel (2650 m). Gotthardt, Lucendro (ca. 2600 m). Düssistock (3250 m). Oberalpstock (3330 m). Bütlassen (2950 m). Gspaltenhornhütte (2400 m). Alphütte Combasana (3582 m). Moräne des Breneygletschers (2700 m). Panez Rossaz (2200 m). Simplonpaßhöhe (2009 m). Mauvoisin, Val de Bagnes (1824 m). Mischabelhütte ob Saas-Fee (3360—3400 m). Matterhorn (3800 m). Zwischenbergpaß (3400—4000 m). Grand Cornier (3800—3900 m). Weissmies (4000 m). — Ulmerhütte (2230 m, 29. XII. 12). Wolfagehr- Alp (1979 m, 28. XII. 12). Fernpaß (1210 m, 29. IX. 12). Thörlen ob dem Eibsee (ca. 1450 m, 30. IX. 12). Fellhorn, Felshöhle (ca 1500 m). Grotte von St. Canzian, Karst (ca. 270 m,. 30. III. 13). Geographische Verbreitung: Außer den Zitaten Hof- männers noch: Österreich. Faistenauer Hintersee bei Salzburg, 3. Heft 70 Richard Menzel: Über die mikroskopische Micoletzky (137), Lunzer Seengebiet, Micoletzky (138), Seen in Steiermark, Kärnten und Oberösterreich, Micoletzky (139). 9. Dorylaimus similis de Man 1876. de Man (115), p. 30, Taf. V, fig. 10a—d. — 1884. Idem (118), p. 179, Taf. XXIX, fig. 123. 6 Weibchen. Körperlänge 2,34—3 mm. a=40—45; b=4\ bis 5,4; c= 40-44. Vulva etwas hinter der Körpermitte. Die Art zeichnet sich besonders durch ihre Größe und Schlankheit aus. Da das Männchen noch unbekannt ist, läßt sie sich nur schwer von dem nahe verwandten D. carteri unterscheiden; de Man ist sogar geneigt, die beiden Arten für identisch zu er- klären, wie er auch neuerdings den D. leuckarti für eine Varietät des D. carteri hält. Weitere Untersuchungen werden zeigen müssen, ob die drei genannten, nahe verwandten Arten als solche weiter bestehen können. Fundorte: Drusenfluh (2820 m, VIII. 12). Madrisahorn (2830 m, 10. VIII. 11). — Piz Ot (3251 m, 3. VIII. 13). Krüzlipaß (ca. 2500 m). Geographische Verbreitung: Holland, in feuchter oder von Wasser durchtränkter Wiesenerde, an Mooswurzeln, de Man (118). 10. Dorylaimus acuticanda de Man. 1884, de Man (118), p. 179, Taf. XXX, fig. 124. — 1906. Idem (122), p. 172. Etwa 20 Weibchen und 10 Männchen. Körperlänge Q= 1,87 bis 2,1 mm, d= 1,84 mm. a 9 = 3—27;, 8 = 8,b=3 %—4;,c? = 35-44, d= 41. Vulva hinter der Körpermitte gelegen. Nach de Man wird das Männchen 1,7 mm und das Weibchen 1,6mm lang. a$ = 32, = 23—25; b=4; c= 30—35. Mit Ausnahme der Körperlänge und c stimmen meine Exemplare damit überein. Ditlevsen (88) erwähnt zudem D. acuticauda aus Dänemark, wo er 2,3 mm lang wird; a=36, b=41 u.c=29. Oft nähert sich das Weibchen demjenigen von D. leuckarti, wie dies de Man (1906, p. 173) schon bemerkt, so daß diese Art von den drei vorhergehenden ebenfalls nicht immer leicht zu unterscheiden ist. Fundorte: Sulzfluhplateau (2600—2700 m, 23. VI. und 22. IX. 12, 5. I. 13). Vierecker (2450 m, 4. VIII. 11, 26. IX. 12). Rotspitz (2518 m, 24. VII. 12). Schollberg (2544 m u. 2574 m, 18. VII. 12). Madrisahorn (2830 m, 10. VIII. 11). Schafberg (2463 m, 27. VII. 12). — Vorab (3030 m, 18. VIII. 12). Gotthardt, Lucendro (ca. 2600 m, IX. 12). Campolungopaßhöhe (2324 m). Niven, Lötschental (2776 m, VIII. 12). — Fernpaß (1210 m, 29. IX. 12). Thörlen, ob dem Eibsee (ca. 1450 m, 30. IX. 12). Grödenertal, Dolomiten (ca. 800 m, 11. X. 13). Geographische Verbreitung: Dänemark, in Wiesen am Fuß von Dünen. Ditlevsen (88), Holland, in sandigem Wiesen- Landfauna der schweizerischen Hochalpen. 71 boden und in feuchten, von brackischem Wasser durchtränkten Gründen, de Man (118), in sandigen Wiesen bei den Dünen von Vlissingen, de Man (122). d. Dorylaimen mit verlängertem, zugespitztem Schwanz beim Weibchen, der meist nach der Bauchseite gebogen ist. 11. Dorylaimus lugdunensis de Man. 1884. de Man (118), p. 182, Taf. XXX, fig. 127. — 10 Weibchen meist ausgewachsen. Körperlänge 1—1,4 mm. a=28—32; b=4; c=9—10. Vulva etwas vor der Körpermitte. Diese bis jetzt außer de Man nirgends gefundene Art ist auch in der Schweiz nur von drei Fundorten bekannt. Die Entfernung der Vulva vom Hinterende des Oesophag ist stets etwas kürzer als dieser Körperteil; dagegen ist die Strecke Vulva-After gerade zweimal so lang oder oft noch ein wenig länger als der Abstand der Vulva vom Hinterende des Oesophag. Trotz dieser kleinen Ab- weichung lassen sich die vorliegenden Exemplare nur mit dieser Art identifizieren. Bei einem Weibchen fand ich ein 0,075 mm langes Ei. Männchen unbekannt. Fundorte: Sulzfluhplateau (2600—2700 m, 17. VII. und 23. IX. 12). Vierecker (2450 m, 4. VIII. 11, 23. IX. 12), Madrisa- horn (2830 m, 10. VIII. 11 und 16. VII. 12). Geographische Verbreitung: Deutschland. Erlangen, de Man (118). Holland, in feuchter Wiesenerde, im sandigen Dünenboden, de Man (118). 12. Dorylaimus agılıs de Man. 1884. deMan (118), p. 183, Taf. XXXIJ, fig. 129.— 4 Weibchen. Körperlänge 1,4 mm. a=30; b=4; c=11. Vulva ein wenig vor der Körpermitte. Bei 1 mm langen Tieren fehlte noch die weibliche Geschlechts- öffnung, während der verwandte D. lugdunensis bei eben dieser Größe schon eitragend ist. Fundort: Dolomiten, ob dem Pordoijoch (ca. 2400 m, 9. X.13). Geographische Verbreitung: Holland, in feuchter Wiesen- erde, de Man (118). | e. Dorylaimen mit langem, fadenförmigen Schwanz beim Weibchen. 13. Dorylaimus bastiani Bütschli. 1873. Bütschli (59), p. 29, Taf. I, fig. 3a—b. — 1876. de Man (115), p. 32, Taf. V, fig. 11a—b. — 1884. Idem (118), 2. 185, Taf. XXXI, fig. 131. 10 Weibchen, teilweise geschlechtsreif. Körperlänge 1,5—2 mm. a=37—53; b=4—6; c=10-—22. Vulva etwas hinter der Körper- mitte. Die Art ist leicht kenntlich an der Gestalt des Schwanzes, der ein wenig hinter dem After plötzlich schmäler wird und dann bis 3. Heft 72 Richard Menzel: Über die mikroskopische an das wenig; zugespitzte Hinterende in ungefähr gleicher Stärke fortläuft. Bei einem Weibchen beobachtete ich 4 Eier. Fundorte: Sulzfluhplateau (2650 m, 22. IX. 12, 5. I. 13). Lötschenpaß (2695 m, VIII. 12). Geographische Verbreitung: Deutschland. Frankfurt a. M., an Pflanzenwurzeln, Bütschli (59), Jena, Cobb (65), an Zuckerrüben-, Weizen- und Roggenwurzeln, an den Gramineen, vereinzelt auch zwischen den äußeren Blattscheiden, Marcinows- ki (128). Österreich-Ungarn. Balaton, Daday (74), Mattseen- gruppe, Micoletzky (136), Lunzer Seengebiet, Micoletzky (138), Karst bei Triest, Menzel (133). Dänemark, Ditlevsen (88). Holland, in feuchter Erde der Wiesen und Marschgründe; de Man (118), bei Vlissingen in sandiger Wiese, de Man (122). Frankreich. Bei Paris in Erde, de Man (123). — Neu-Süd-Wales, Cobb (66). Afrika, Daday (81). 14. Dorylaimus hofmänneri n. SP. Fig. 13—16. 10 Weibchen und 10 Männchen. Körperlänge = 1,4—1,6 mm. d= 1,2—1,52 mm. a 2=31—36, d= 30-35; b 2 =45, d=4; c9—=5-6, d=45—54. Vulva etwas vor der Körpermitte. Fig. 16. &. Körper schlank, nach vorn und. hinten (bis zum After) wenig sich verjüngend. Kopf kaum abgesetzt, mit schwachen Lippen und (s. Fig. 13) Papillen. Stachel kräftig, kurz. Oesophag vorn eng, in seiner Mitte plötzlich in den erweiterten Teil übergehend. Weibliche Geschlechtsöffnung stets etwas vor der Kör- permitte, Schwanz beim Weibchen (s. Fig. 14, 15, 16) sehr lang, kurz nach dem After sich verschmälernd, um dann allmählich fadenförmig ’auszulaufen. Schwanz beim Männchen abgerundet, kurz, etwas gegen die Fig. 14. 9, Bauchseite gekrümmt, der ventrale Rand schw .ch kon- kav. Spicula mäßig schlank, mit zentralem Ver- dickungsstreifen. Außer .der Analpapille eine mediane Reihe von 19—16 unmittelbar aneinander grenzenden Papillen. Verwandtschaft: Die Art unterscheidet sich von dem nahe verwandten D. bastiani durch die Masse, die Lage der weiblichen Landfauna der schweizerischen Hochalpen. es Geschlechtsöffnung und die große Länge des weiblichen Schwanzes, welcher sonst dem von D. bastiani sebr gleicht. Das Weibchen zeigt große Ähnlichkeit mit dem Weibchen von D. brigdammensis de Man, doch erreicht jenes eine bedeutendere Größe und Schlankheit. Bei D. tenuwicaudatus Bastian, der einige Ähnlichkeit mit dieser Art zeigt, hat u. a. der Oesophag eine andere Gestalt, die Vulva liegt hinter der Körpermitte und auch die Gestalt des Schwanzes weist eine Verschiedenheit auf, indem er bald nach dem After plötzlich in den fadenförmigen Teil übergeht. Auch mit der Daday- schen Varietät longicaudatus von D. bastiani, die sich auf ein einziges Exemplar gründet, glaube ich diese Art nicht identifizieren zu können, da dort c immer noch 9—10 beträgt, wie übrigens auch beim Typus. Ich möchte diese Art meinem Freunde Dr. B. Hofmänner, dem Bearbeiter der Süßwassernematoden der Schweiz, widmen. Fundorte: Sulzfluhplateau (2600—2700 m, 23. VII. und 22. IX. 12). Grubenpaß (2200 m, 20. IX. 12). Weberlishöhle, Sickerstelle (ca. 2000 m, 15. VII. und 21: IX. 12). — Vierecker (2450 m, 23. IX. 12). — Lago Tremorgio, am Ufer in Moos (1828 m). Fellhorn, Felshöhle (ca. 1500 m). 15. Dorylaimus stagnalis Dujardin. 1845. Dujardin (90), p. 231, Taf. III, fig. c. — 1865. Bastian (55), p. 106, Taf. IX, fig. 35>—37. — 1873. Bütschli (59), p. 27, Taf. 1, fig. 44—d. — 1876. Idem (61), p. 379, Taf. XXV, fig. 13a-c. — 1884. de Man (118), p. 186, Taf. XXXI, fig. 132. — 1907. Idem (123),:Pp.r174- Tai IL ui Ul; fe. 5- Mehrere Weibchen und Männchen. Körperlänge Q= 4,5—5,3mm, = 5,17 mm. a2=40—70, d= 76; b =4%—6; d=6; c P= 14—20, = 115. Vulva vor der Körpermitte. Wie de Man (1907, 1. c.) beobachtete ich beim Männchen eine Reihe von typischen präanalen Papillen (ca. 30). Weibchen mit 2—3 Eiern kamen oft vor. Als charakteristischer Süßwasserbewohner trat D. stagnalis im Rhätikon ausschließlich in feuchten Moosrasen und an Sicker- stellen auf; in rein terrestrischen Gipfelproben fand ich ihn nie. Fundorte: Drusenfluh (2633 m, VIII. 12). Grubenpaß, Tümpel (2200 m, 23. VII. 12). Rinnsal am Grubenpaß (ca. 2200 m, ur Li2)- Seehöhle (2250 m, 13. VII. 12 und 23. IX. 12). Abgrundshöhle (2294 m, 17. vr. 12). Kirchhöhle (ca. 2270 m, 28. 1X..12): Weberlishöhle, Inneres (2016 m, 23. VI. 12) und Sickerstelle (ca. 2000 m, a var .u 21,1% 12). Geographische Verbreitung: Außer den Zitaten Hof- männer’s noch: Deutschland, v. Linstow (110), Moritzburger Großteich bei Dresden, Schorler u. Thallwitz (157). Österreich. Zellersee, Micoletzky (136), Faistenauer Hintersee, Micoletzky (137), Lunzer Seengebiet, Micoletzky (138), Attersee, Micoletz- ky (136). Asien, Daday (76, 77). Afrika, Nil, Daday (82). Ame- rika, Paraguay, Daday (80). 3, Heft 74 Richard Menzel: Über die mikroskopische 16. Dorylaimus macrolaimus de Man. 1884. de Man (118), p. 191, Taf. XXXIII, fig. 138. — 1907. Idem (123), p. 28. — 1911. Ditlevsen (88), p. 249, Taf. IV, fig. 38; Taf. V, fig. 41, 44. 45, 47, 48. 3 Weibchen und 3Männchen. Körperlänge? = 2,8,$ = 2,13mm. a=Q 47, d= 40; b=4-5; c 2=14, d= 71. Vulva etwas hinter der Körpermitte, Seit 1907 (de Man, 1. c.) ist diese Art an verschiedenen Orten wiedergefunden worden,sie scheint namentlich auch in den Seen immer vorzukommen und kann daher wohl nicht mehr als selten be- trachtet werden. In der Körperlänge stimmen meine Exemplare mit den dä- nischen (Ditlevsen, 1. c.) überein, die ebenfalls bedeutend kleiner sind als de Man sie in Holland fand. Fundort: Lago Tremorgio, am Ufer (1828 m). Geographische Verbreitung: Außer den Hofmänner- schen Zitaten noch: Österreich. Karst bei Triest, Menzel (133). Zellersee, Micoletzky (136), Lunzer Seengebiet, Micoletzky (138), Attersee und Erlaufsee, Micoletzky (139) — Afrika, Daday (81). Genus Bunonema Jägerskiöld. 1905. Jägerskiöld (103), p. 561. „Kleine freilebende Erdnematoden; längs der Bauchseite (?) mit zwei parallelen Reihen von — im Vergleich mit dem Körper des Tieres — großen Warzen. Mund von Borsten umgeben. Mund- höhle (klein oder) fehlend. Seitenfeld mit einer erhabenen Leiste. Cuticula zwischen den Warzenreihen fein getäfelt oder grob gra- nuliert. Oesophagus mit vorderer, unbedeutender Anschwellung und hinterem, sehr deutlichem Bulbus.“ Dem ist beizufügen, daß die Warzen nach Richters auf Grund der Lage von Vulva und Afteröffnung dorsale Gebilde sind. Ferner ist eine Mundhöhle vorhanden, wie ich mich an meinen Exemplaren davon überzeugen konnte, und zwar gleicht sie der- jenigen von Plectus oder Rhabditis. Die Cuticula ist auf ihrer gesamten Fläche fein geringelt. Oesophag mit zwei Anschwellungen, die hintere mit Zahnapparat, ebenfalls wie bei der Gattung Rhab- ditis. Demnach dürfte die systematische Stellung von Bunonema nicht mehr so unsicher sein und man geht wohl nicht fehl, wenn man diese neue Gattung (und eine solche liegt sicher vor) etwa zwischen die Gattungen Plectus und Rhabditis bringt. 1. Bunonema reticulatum Richters. 1905. Richters (150), p. 46, mit einer Figur. — 1908. Idem (152), p- 273, Taf. XVI, fig. 12. Etwa 10 Weibchen, nicht geschlechtsreif. Körperlänge 0,20 bis 0,23 mm. a=12%—15; b=3—3%; c=16—20. Diese von Richters aufgestellte Art unterscheidet sich von der zuerst bekannten B. richtersi Jägerskiöld (Jägerskiöld, Landfauna der schweizerischen Hochalpen. 75 l. c.) durch eine plumpere Gestalt; ferner besitzt sie 299—831 Paare kleinerer, durch eine Membran verbundener Warzen und 4 mediane Warzen am Hinterende. Auf der dorsalen Seite ist eine „sehr zierliche, aus Perlreihen zusammengesetzte Rautenzeichnung“ zu beobachten Körpergestalt spindelförmig, nach hinten mehr verschmälert als nach vorn. Kopf deutlich abgesetz:, aus Lippen und ziemlich langen Borsten (10?) bestehend, auf den ersten Blick der eigen, tümlichen Kopfkrone des Cephalobus ciliatus v. Linstow ähnelnd- Die Mundhöhle stellt‘ eine dreiseitige chitinwändige Röhre dar. welche überall den gleichen Durchmesser zeigt und z. B. derjenigen von Rhabditis monohystera Bütschli außerordentlich gleicht. Auch der Oesophag weicht, wie in der Gattungsdiagnose schon bemerkt wurde, kaum von demjenigen einer Rhabditis ab. Auf der dem After gegenüberliegenden, also wohl dorsalen, Seite befindet sich eine Reihe von 30—32 kleineren Warzenpaaren und einige mediane unpaare Warzen am Hinterende. Zwischen den Warzen- paaren ist die Rautenzeichnung wahrzunehmen; was die ‚Perlen sind, durch welche sie zustande kommt, ob Bläschen, Tröpfchen, Drüsen, ist vorderhand noch nicht zu entscheiden. Von den Geschlechtsorganen und vom Darm konnte ich nichts deutliches entdecken. Der After liegt weit hinten und wird, wie schon Richters (1905, 1. c.) feststellte, durch eine längliche, in eine feine Haarspitze auslaufende Klappe verschlossen, die leicht übersehen wird, wenn man sie nicht durch einen seitlichen Druck auf das Körperende aus ihrer gewöhnlichen Lage bringen kann. Überhaupt wird die Untersuchung, selbst bei stärkster Ver- größerung, durch die Kleinheit der Tiere sehr erschwert. Fundort: Sulzfluhplateau (2600—2700 m, 22. IX. .12). Geographische Verbreitung: Ich gebe hier die Ver- breitung der beiden Bunonema-Arten, da sie meist zusammen vorkommen und ihre Fundorte nicht immer streng gesondert wurden. Kerguelen, Possessions-Island, St. Helena, Heard-Eiland, Nagasaki; Blindbachtal bei Wildbad und Köpperner-Tal im Taunus, Richters (154). Kanarische Inseln, Heinis (98). Schottland, Murray (142). Jura und Alpen, Heinis (28), und zwar B. richtersi im Jura von 550—960 m, in den Alpen bei 2344 m am Ufer des Tomasees, B. reticulatum im Jura von 550—960 m. — Columbien (Fuhrmann’sche Expedition).'). Anhang: In neuester Zeit beschrieb Zograf (163) eine D. reticulatum sehr nahe stehende Form unter dem Titel ‚Bunonema bogdanowi‘ ; der Text indes beginnt mit dem Satz: „Ich habe eine neue Gattung eines freilebenden Nematoden gefunden‘ und im weiteren Verlaufe der Beschreibung taucht plötzlich der Name 18) Ich erhielt die betr. 2 Exemplare B. reticulatum durch die Freund- lichkeit von Herrn Dr. F.Heinis (Basel), der die Tardigraden ete. jener Ex- pedition bearbeitete und der sie in jenen’ Proben fand. 3, Heft 76 Richard Menzel: Über die mikroskopische Bogdanowia auf. Ist schon die Ähnlichkeit (vergl. auch die Figuren Zograf’s) mit B. reticulatum so groß, daß man sich fragen möchte, ob es sich nicht um ein und dieselbe Art handelt, so erscheint zum mindesten die Aufstellung einer neuen Gattung als unberechtigt. Ich möchte indes an dieser Stelle nur auf die Mitteilung Zograf’s hingewiesen haben; da sie einen vorläufigen Charakter trägt, steht wohl noch eine ausführlichere Arbeit darüber in Aussicht. Genus Crieonema nov. gen. In Süßwasser und Moospolstern lebende, kleine freilebende Nematoden. Körpergestalt plump, ähnlich wie bei Bunonema. Cuticula äußerst derb geringelt, die einzelnen Ringel können glatt, unbewehrt, (X. morgense Hofmr.) oder nach hinten in ringsum verlaufende zapfenartige Fortsätze ausgezackt sein (K. guerni). Kopfende kaum abgesetzt, mit oder ohne Borsten. Mund mit langem, fein auslaufendem Stachel, der geknöpft ist. Oesophag undeutlich, nach hinten anschwellend. Weibliche Ge- schlechtsorgane paarig (?). Männchen unbekannt. 1. Criconema guerni (Certes). Synon. Eubostrichus guerni Certes. Fig. 1, 2, 3, 4 der Taf. h Diese Art wurde von A. Certes!?) aus Feuerland beschrieben. Seither fand sie Richters (152) in Rasen auf Kerguelen und Heard- Island und Murray soll sie nach schriftlicher Mitteilung in Schott- land beobachtet haben. Die Beschreibung von A. Certes lautet: „(E. guerni) . . est caracterisee par les ornements de la cuticule, qui la rapprochent des Eubostrichus decrits par M. Greeff, et par le dard dont la bouche est arme&e. Ce dard est port& sur une longue tige protractile. Le tegument est forme d’anneaux symeötriques presentant des angles rentrants et sortants, armes d’epines de maniere ä former le long du corps six rangees paralleles. La longueur parait &tre au maximum de 0,4 mm; la largeur varie de 0,02 & 0,04 mm et mä@me ä& 0,1 mm, suivant la taille et l’etat de contraction des individus examin#s.“ “ Nach dieser Schilderung und den Abbildungen von Certes (1. c.) schien mir die vorliegende Art, die aus Sphagnumpolstern im Jura bei Basel stammt, (s. Fig. 1,2) mit dem feuerländischen Eubostr:- chus guerni übereinzustimmen; drei Mikrophotographien von Indivi- duen aus Kerguelen und Heard-Island, die mir Herr Prof. Dr. F. Richters (Frankfurt a. M.) gütigst überließ, bestärkten mich in meiner Annahme. Leider steht mir kein Vergleichsmaterial zur Ver- fügung, die betreffenden Präparate befinden sich alle bei Prof. Jägerskiöld, welcher die Nematoden der Deutschen Südpolar- expedition bearbeitet. 19) A. Certes, Protozoaires. Appendice: Organismes divers appartenant & la faune mieroscopique de la Terre de Feu. Mission scient. du Cap Horn, 1882— 1883. T. VI, Zoologie, p. 45—50, mit 6 Figuren. { Landfauna der schweizerischen Hochalpen, 7 - Der Hauptunterschied zwischen meinen und. den Certes’schen Exemplaren liegt in der Anordnung der Cuticularbildungen. Certes beschreibt 6 parallele Reihen von Stacheln längs des Körpers, während ich bei jedem Ring (es sind deren ca. 60—70) eine kontinuierliche Stachelreihe ringsum beobachtete, außer bei einem Individuum, das in Häutung begriffen war, wo die abzu- streifende Haut auch 6 parallele Längsreihen von Stacheln auf- wies (s. Fig. 4) (es seiauch an die Gattung Rictularia erinnert, wo solche Gebilde vorkommen, wie auch bei andern parasitischen Nematoden eine sehr deutliche Ringelung auftritt, z. B. bei gewissen Oxyuris- Arten); demnach könnte es sich bei Certes um noch nicht ausge- wachsene Tiere handeln, was auch mit der Körperlänge überein- stimmen würde. Nach Certes wird Eubostr. guerni im Maximum 0,4 mm lang; Richters maß 464 u bei einer Länge des Stilets von 75 u; meine Exemplare sind bis 600 gu. lang, der Stachel mißt in diesem Fall 90—100 u. Außer Darm und After konnte ich nichts wahrnehmen, die Geschlechtsorgane scheinen bei den schweize- rischen Exemplaren ebenfalls noch nicht völlig entwickelt zu sein. Nur einmal sah ich‘ bei einem der 12 Exemplare schwache Krümmungen des Körpers, sonst lagen die Tiere immer regungslos da, auch nachdem sie mehrere Tage in Wasser gelegen hatten. Fundort: In Sphagnum vom Bölchen im Jura bei Basel (960 m); gesammelt von Dr. F. Heinis, Basel. Am selben Orte kommen auch nach Heinis Bunonema richtersi und B. reticulatum vor. Systematische Stellung: Schon A. Certes bemerkte, daß es sich bei Eubostrichus guerni nur um einen provisorischen Namen handle und daß für diese Art wie für den gleichzeitig gefundenen Dorylaimus Giardi wohl eine neue Gattung aufgestellt werden müsse. Dies habe ich nun auf Grund meiner Beobachtungen getan; es wäre auch ohnehin nötig gewesen, denn mit Eubostrichus hat die von Certes gefundene Art sicher nichts oder nur sehr wenig gemein; man braucht bloß die betreffenden Greeff’schen Euw- bostrichus-Arten?°) anzusehen. Ebenso wenig scheint mir die Art zu der Gattung Trichoderma Greeff (l. c.) gestellt werden zu dürfen, wie dies Jägerskiöld (152, p. 272) eventuell vorschlagen möchte. Es handelt sich eben wie seinerzeit bei der Entdeckung der merkwürdigen, mit Warzenreihen versehenen Bunonema- Arten um eine neue Gattung, deren Arten sich hauptsächlich durch eine so auffallend starke Ringelung der Cuticula auszeichnen, daß man beim ersten Anblick nicht an einen Nematoden denkt; und doch sind wieder typische Nematodenmerkmale vorhanden wie der Stachel, die es vollkommen gerechtfertigt erscheinen lassen, wenn man das Tier trotz seiner aberranten äußeren Gestalt zu den eigentlichen Nematoden zählt. 20) R. Greef. Untersuchungen über einige merkwürdige Formen des Arthropoden- und Wurm-Typus. Arch. f. Naturgesch., Jahrg. 35, Bd. 1, 1869, p. 71ff, Taf. IV—VLU. 3. Heft 78 Richard Menzel: Über die mikroskopische Die neue Gattung, der ferner der noch ungenügend bekannte Dorylaimus Giardi Certes und die im Genfer See gefundene Art morgense Hofmänner zuzurechnen wäre, kann am ehesten in die Nähe von Dorylaimus und Tylenchus gebracht werden, welche beide einen Stachel besitzen, der bei T’ylenchus geknöpft ist; auch trifft man Tylenchus-Arten, die eine ziemlich deutliche Ringelung der Cuticula aufweisen, immerhin nicht in dem Maße, wie dies bei Criconema der Fall ist. 3. Verbreitung und Lebensweise, Ehrenberg, der Altmeister auf dem Gebiete der Infusorien- kunde, war auch einer der ersten, welcher terrestrische Nematoden aus allen Teilen der Erde nachwies (Mikrogeologie, 95). Er zeigte im besonderen, daß neben Protozoen, Rotatorien und Tardigraden auch Nematoden in latenten Dauerzuständen bis auf die Hoch- gipfel der Alpen sich verbreiten; die Monte-Rosa-Gruppe, die Berner Alpen, Großglockner und Zugspitze lieferten ihm das Material dazu. Ungefähr gleichzeitig wies Perty (147, 148) in Moosproben aus den verschiedensten Gegenden und Höhen der Alpen freilebende Nematoden nach. Seither wurde in der Schweiz ihr Studium sehr vernachlässigt, und nur gelegentlich tauchen in der Literatur kurze Notizen darüber auf. So fand Diem (85) bei seinen Untersuchungen über die Boden- fauna in den Alpen viele Nematoden, die leider damals nicht be- stimmt wurden. Das Material, welches mir zum größten Teil von Herrn Prof. Dr. C. Keller (Zürich) überlassen wurde, hat durch die mehr als zehnjährige Konservierung in Alkohol derart gelitten, daß leider nur ein kleiner Teil völlig verwertet werden konnte. Festgestellt wurden im ganzen 3 Gattungen, Dorylaimus Duj., Plectus Bast. und Mononchus Bast., die Dorylaimen, welche in keiner der 44 Proben fehlten, mußte ich unberücksichtigt lassen; von Plectus bestimmte ich eine Art (Darietinus), von Mononchus deren vier (zschokkei, papillatus, tridentatus und dolichurus). In neuester Zeit meldete Heinis (28) einige Funde von moos- bewohnenden Nematoden, und zwar fand er die beiden Arten richtersi und reticulatum der interessanten Gattung Bunonema Jägerskiöld. Etwas zahlreicher sind die Berichte von ausländischen Funden. Vor allem wären hier zu nennen Bastian, v. Linstow, Bütschli und de Man. Richters fand u. a. in Polstern aus der Arktis und Antarktis Fadenwürmer, Heinis (98) erwähnt sie in Proben von den Kanarischen Inseln. Maupas (131) traf terrestrische Nema- toden in Algier und Sellnick (158) begegnete ihnen in Moospolstern von den Faröern. Oft begnügten sich indes die Forscher mit der wenig sagenden Bezeichnung ‚Nematoden‘“, wie denn die Gruppe der freilebenden Nematoden, und dies gilt besonders für die terre- strischen, bis jetzt sehr stiefmütterlich behandelt wurde, sodaß Landfauna der schweizerischen Hochalpen. 79 Zschokke (26) in seinem vor 2 Jahren erschienenen Werk noch sagen konnte: „Faunistik und Systematik der Gruppe liegen in- dessen noch so im argen, daß an eine tiergeographische Verwertung der sehr geringfügigen Kenntnisse nicht gedacht werden kann.“ Daß spezielle Untersuchungen auf diesem noch wenig bebauten Gebiet einige Erfolge haben werden, zeigen mir meine erhaltenen Resultate. Für die Alpen konnte ich 14 Gattungen und 47 Arten freilebender Nematoden nachweisen, die terrestrisch in Moos- und sonstigen Vegetationspolstern leben. Davon sind 25 Arten für die Schweiz neu, 12 wurden seit de Man (1884, 118) nicht mehr ge- funden und 4 Arten nebst einer Varietät sind für die Wissenschaft neu. Allein im Rhätikon, auf ziemlich eng begrenztem Gebiet, fand ich 30 Arten, die sämtlich für den Rhätikon neu sind. Infolge des kosmopolitischen und ubiquistischen Charakters der freilebenden Nematoden kann man bis jetzt nur Weniges über ihre tiergeographische Bedeutung sagen; von den wenigsten weiß man, ob sie rein terrestrisch oder nur im Süßwasser zu finden sind. Von den 47 Arten, die ich fand, sind es höchstens 18, die bis jetzt sicher nur terrestrisch gefunden wurden; alle übrigen sind zugleich auch Bewohner von Seen, Bächen oder Ouellen. Was die spezielle Verbreitung im Gebirge betrifft, so kann gesagt werden, daß der Artenreichtum mit zunehmender Höhe abnimmt. Zwischen 3000 und 4000 m wird man meist nur wenige Dorylaimus-Arten, vielleicht auch noch Plectus, Mononchus, Teratocebhalus, T’ylenchus etc. finden. Die Individuenzahl hingegen bleibt sich überall ungefähr gleich; ich konstatierte sowohl unterhalb 3000 m wie auch z. B. bei 3251 m in ungefähr gleich großen, wenige cm? ausmachenden Proben ca. 20—30 Individuen derselben Art. Während gewisse Arten selten, nur sporadisch da und dort auf- treten, begegnet man andern fast überall, besonders zwei, Dory- laimus macrodorus de Man und D. carieri Bast. fehlten selten und gehen bis in die höchsten Höhen. Als Verbreitungsmittel kommen aktive Wanderung und passive Verschleppung in Betracht, erstere indes nur in ganz geringem Maße und wohl mehr bei Süßwasserformen und solchen terrestrischen, die in zusammenhängenden Böden leben. Zschokke z. B. (21) rechnet die Nematoden zu den aktiven Wanderern, während Heinis (28) bei moosbewohnenden und Diem (85) bei Bodenbewohnern der aktiven Verbreitung eine ganz untergeordnete Rolle zusprechen. Stoll (19) sagt in dieser Hinsicht von den frei in der Erde lebenden Nematoden: ‚Sie bevölkern ihr Medium in relativ dichten Scharen, deren Kontinuität nur da auf große Strecken unterbrochen ist, wo der harte Fels zutage tritt und wo das Erdreich durch absoluten Wassermangel für sie unbe- wohnbar wird. Der Wechsel der Temperatur- und Niederschlags- verhältnisse zwingt sie zu häufiger Ortsveränderung.“ Wichtig ist indes die passive Verschleppung, und in erster Linie ist hier wohl der Wind zu nennen, welcher die zu Staub ein- 3. Heft 80 Richard Menzel: Über die mikroskopische getrockneten Individuen über den ganzen Erdball hin zerstreut; daß sie dann an günstigen Orten anabiotisch wieder aufquellen können, wird in dem speziellen Kapitel über die Anabiose erwähnt werden. In zweiter Linie kommt das Wasser als Verbreitungs- mittel in Betracht. Dabei gewöhnen sich nach Heinis (28) ter- restrische Formen eher ans Wasserleben als umgekehrt aquatile ans Landleben, indem z. B. die Tierwelt eines Moosrasens in Wasser 8—14 Tage am Leben blieb; auch eigene derartige Versuche be- stätigen die Auffassung von Heinis. In dritter Linie endlich tragen Tiere zur Verbreitung bei. Aus den Schlammpartikeln, welche Vögeln anhafteten, konnten Nematoden und Philodineen aufgezogen werden (Zschokke, 21, p. 369). Außer Vögeln und anderen Verte- braten tragen ferner unter den Wirbellosen fliegende Insekten, dann auch Schnecken, Myriapoden, Asseln, Käfer, Milben, Ameisen und Spinnen als zeitweise Gäste von Moospolstern viel zur Verbreitung der moosbewohnenden Tierwelt bei. Dasselbe gilt natürlich auch für die Bewohner anderer Pflanzenpolster. Lebensweise. Infolge ihrer großen Anpassungsfähigkeit sind die Nematoden wie übrigens die gesamte ‚Moosfauna‘“ nicht an eine bestimmte Pflanzenspezies gebunden; die jeweilige Feuchtigkeit allein ist ausschlaggebender Faktor (Heinis 28). Auch Diem (85) kam zu dem Resultat, daß der Pflanzenbestand, ausgenommen durch Entwicklung eines reichen Wurzelwerkes, keinen merklichen Einfluß auf die Nematodenfauna ausübt. Ebenso spielen Höhen- lage, Exposition und Neigung, chemisch-mineralogische Zu- sammensetzung keine oder nur eine geringe Rolle. Nach meinen eigenen Untersuchungen scheint es mir ausgeschlossen zu sein, daß eine Nematodenspezies von einem der oben genannten Faktoren direkt abhängig sei. Die Hauptsache ist zeitweise Feuchtigkeit und die Anwesenheit von Pflanzen überhaupt. Über die Ernährung der freilebenden Nematoden weiß man noch recht wenig. Meistens findet man in ihrem Darm keine sicht- baren Überreste, nach denen man auf die Nahrung schließen könnte; sicher ist, daß sie polyphag sind und sich meist vonin Zersetzung begriffenen pflanzlichen und auch tierischen Stoffen nähren. Die mit einem Stachel versehenen Arten (Dorylaimus, Tylenchus) bohren Wurzeln und andere Pflanzenteile an, um den frischen Saft aufzusaugen, wie manche Kulturschädlinge ihrer Familie (für die Alpen wäre an dieser Stelle T'ylenchus nivalıs Kühn zu erwähnen, welcher an Edelweiß Gallen erzeugt. Braun 58, Massalongo 129). Jedenfalls halten sie sich am häufigsten in unmittelbarer Nähe der Wurzeln auf. ‘ Hofmänner (99) konnte in einem Fall, bei Monohysiera setosa Bütschli, öfters Diatomeen im Darme feststellen. De Man (118) beobachtete sogar, daß Nematoden tierische Nahrung nicht verschmähen, indem ein Dorylaimus mit seinem Stachel einen Cephalobus angestochen und ein Mononchus einen Dorylaimus zum größten Teile verschluckt hatte; doch gehören solche Fälle Landfauna der schweizerischen Hochalpen. s1 wohl zu den Seltenheiten. In einem schon früher angeführten Fall fand man im roten Schnee einen Nematoden, dessen Darm mit den roten Chlamydomonas-Zellen vollgepfropft war. Ob die freilebenden Nematoden spezielle Feinde haben, müßte erst noch genauer untersucht werden; hier möchte ich nur auf die Arbeit von Zopf (164) hinweisen, der von einem nematodenfangen- den Schimmelpilz redet, in dessen Mycelgeflecht die Anguilluliden (Tylenchus scandens) sich verwickeln und dann vom Pilz infiziert, abgetötet und ausgefressen werden. Einen großen Einfluß scheint die Ernährung auf die Ent- wicklung auszuüben; so konnte Le Conte (71) zeigen, daß dieselbe Art (Rhabditis monohystera) je nach dem Nährmedium, auf dem sie gezüchtet wird, einmal ovipar, das andere Mal vivipar ist. Oviparität scheint übrigens bei den freilebenden Nematoden vor- zuherrschen; Hofmänner (99) fand von seinen 43 Arten nur drei vivipar, während die von mir beobachteten 47 Arten wohl alle ovipar sind. Nach Maupas (130) machen die freilebenden Nematoden (und wahrscheinlich auch die parasitischen) während ihrer Ent- wicklung zum fertigen Tier eine viermalige Häutung durch; erst nach der letzten ist das Individuum geschlechtsreif. Bei diesen Häutungen wird, wie dies übrigens schon v. Linstow (110) und neuerdings Hofmänner (99) nachwies, bei den Vertretern der Gattung Dorylaimus der Stachel jeweils mit abgeworfen, im Gegen- satz zu der Annahme Bütschli’s und de Man’s, welche glaubten, der neue Stachel werde dem alten einfach aufgesetzt. Mehrere eigene Präparate, in welchen die vom Tier völlig losgelöste Haut mit dem Stachel versehen ist, scheinen diese eben erwähnte An- nahme zu widerlegen. Sie kann schon deshalb nicht aufrecht erhalten werden, weil man dann bei jedem erwachsenen Dorylaimus mindestens 4 übereinander gestülpte Stachel konstatieren müßte, und dies ist entschieden nicht der Fall. Ferner konnte ich beob- achten, daß bei Doryl. hofmänneri n. sp. das Männchen bis zur letzten Häutung den langen, fadenförmigen Schwanz besitzt, also vom Weibchen nicht unterschieden werden kann; erst nach der 4. Häutung erscheint es mit dem stumpf abgerundeten, kurzen Schwanz, den Spicula und präanalen Papillen. Dasselbe beob- achtete Ditlevsen (88) bei Dorylaimus macrolaimus. Es wäre interessant, festzustellen, ob in allen Fällen, wo das Männchen sich durch sekundäre Geschlechtsmerkmale vom Weibchen unterscheidet, diese erst nachträglich, zu allerletzt ausgebildet werden. Dazu, wie auch für weitere biologische Untersuchungen sind indes Anlagen von Kulturen und fortwährendes Beobachten notwendig, was über den Rahmen der vorliegenden Arbeit hinausgegangen wäre. Über das Auftreten der verschiedenen Entwicklungsstadien muß noch gesagt werden, daß man wohl auch im Gebirge, wie dies de Man (118) für die Niederlande angibt, das ganze Jahr hindurch geschlechtsreife Individuen antrifft; für die Monate Juni, Juli, Archiv für Naturgeschichte 1914. A. 3. 6 3. Helt RD) Richard Menzel: Über die mikroskopische August, September, Oktober, Januar ist dies nach meinen Beob- achtungen sicher, ebenso auch für den März bei dem Material vom Karst; genaue, spezielle Untersuchungen wären hingegen in dieser Hinsicht noch wünschenswert. 4. Verzeichnis der rhätischen und der in der Schweiz bis jetzt nur terrestrisch gefundenen Arten. a. Terrestrische Nematoden des Rhätikon. Mit Ausnahme von Mononchus papillatus Bast., Dorylaimus leuckarti Bütschli und D. stagnalis Duj., welche bereits Zschokke (21) meldet, sind sämtliche Arten für den Rhätikon neu. Die mit einem * versehenen Arten wurden im Rhätikon auch in Süßwasser gefunden. Alaimus primitivus de Man | Tylenchus dubius Bütschli *Tripyla setifera Bütschli Dorylaimus macrodorus deMan Cyatholaimus terricola de Man 5 alticola n. Sp. ” tenax de Man j iniermedius var. Mononchus zschokkei n. Sp. alpestris n. var. + Ä papillatus Bast. » sp. Cephalobus bütschlii de Man * 4 gracılis de Man f nanus de Man * r leuckarti Bütschli 6 vexilliger de Man YA Y. carteri Bast. Teratocephalus terresiris deMan a similis de Man * Plectus cirratus Bast. {; acuticauda de Man m communis Bütschli > lugdunensisdeMan ® geophilus de Man 4 bastiani Bütschli “ otophorus de Man m hofmänneri n. Sp. Rhabdolaimus terrestris.de Man 7 stagnalis Duj. Tylenchus filiformis Bütschli | Bunonema reticulatum Richters Im Anschluß hieran seien noch die Süßwasser-Nematoden des Rhätikon aufgezählt; die mit einem * versehenen Arten wurden sämtlich schon von Zschokke (21) gefunden. Die übrigen sind für den Rhätikon neu. ae onohystera crassa Bütschli | Mononchus macrostoma Bast. N stagnalis Bast. * a truncatus Bast. :i 2 similis Bütschli | * K papillatus Bast. n filiformis Bast. Plectus cirratus Bast. de Mani n. sp. Ban graciis de Man Tripyla papillata Bütschli 1 leuckarti Bütschli EN setifera Bütschli N) carteri Bast. Ironus ignavus Bast. z Hi filiformis (=poly- „ longicaudatus de Man blastus) Bast. *Tyilobus gracilis Bütschli 3 hi stagnalis Duj. * v; pellucidus Bast. Demnach beläuft sich nun die Zahl der aus dem Rhätikon bekannten freilebenden Nematoden-Arten auf 44. Landfauna der schweizerischen Hochalpen. 33 b. Terrestrische Nematoden der Schweiz. Mit Ausnahme der beiden Bunonema-Arten, die Heinis (28) zum erstenmal für die Schweiz nachwies, sind sämtliche Arten für unser Land neu. Monohystera villosa Bütschli Dorylaimus elongatus de Man Mononchus zschokkei n. Sp. r macrodorus deMan dolichurus Ditlevs. n alticola n. sp. 6 ephalobus bütschlii de Man \ intermedius var. # nanus de Man alpestris n. var. 4 vexilliger de Man Mt Sp. Teratocephalus terrestris de Man r similis de Man Plectus parietinus Bast. I acuticauda de Man „ rhizophilus de Man | v Iugdunensis deMan „ geophilus de Man hofmänneri n. Sp. „ otophorus de Man Bunonema richtersiJägerskiöld Rhabdolaimus terrestris de Man „.. vebiculatum Richters Tylenchus filiformis Bütschli | Criconema n. g. Guerni (Certes) “ dubius Bütschli Hofmänner-Menzel Von .den 14 außerschweizerischen Arten wurden nur die fol- genden drei von mir in der Schweiz nicht gefunden: Monohysiera simplex de Man Tripyla intermedia Bütschli Dorylaimus agilıs de Man. wie dies aus der Fundortliste ersichtlich ist. 5. Über die Erscheinung der Anabiose bei freilebenden Nematoden. Wenn Vertebraten wie Goldfische, Frösche, Blindschleichen eine Kälte von —8° bis —25° C ertragen können, ohne zu sterben?!) sofern sie genügend vorsichtig anfgetaut werden, ist das gewiß bemerkenswert; allein einer noch bedeutend weitergehenden Fähigkeit der Anpassung sowohl gegenüber den verschiedensten Temperaturen als auch langandauernder Eintrocknung begegnen wir im Reiche der Wirbellosen, und hier wiederum sind es neben den moosbewohnenden Rotatorien und Tardigraden vor allem die freilebenden terrestrischen Nematoden, die seit langer Zeit infolge dieser Eigenschaft das Interesse auf sich gezogen und vielen For- schern schon Anlaß zu Experimenten gegeben haben. Von der zahlreichen, aber auch sehr zerstreuten Literatur, die hierüber existiert, sei nur das Wichtigste aus den letzten zwei Jahrhunderten erwähnt, als ein kurzer, einigermaßen orientierender Überblick. Es scheint dies gerechtfertigt zu sein, da ein solcher bis jetzt in der Literatur meines Wissens nirgends zu finden ist. Der erste klassische Versuch wurde mit dem sog. ‚Weizenälchen“ Tylenchus trıticco Bauer, gemacht. Needham, sein Entdecker, gab 1744 einige Gallen mit Larven an Baker, der sie 1771, also 21) R. Hertwig, Lehrbuch der Zoologie. 10. Aufl. Jena 1912, p. 54. 6 3. Heft 84 Richard Menzel: Über die mikroskopische 27 Jahre später, mit Wasser befeuchtete und die Tiere noch am Leben fand. Dies ist zugleich die längste bis jetzt bekannte Zeit- dauer, während welcher Nematoden ihre Lebensfähigkeit be- wahrten, und es wäre interessant, den Versuch zu wiederholen, indem man etwa aus alten Herbarien Wurzeln, an denen noch ein wenig Erde hängen geblieben war, aufzuweichen suchte; fraglich bleibt dabei nur, ob wirklich frei in der Erde lebende Nematoden auch so resistent sind wie der als Parasit zu betrachtende T'ylenchus tritici, der als Larve in den reifen Gallen jene 27 Jahre überdauert hatte. Außer Baker haben im selben Jahrhundert auch Leeuwen- hoek, Spallanzani, Roffredi u. a. dieses Wiederaufleben bei Rotatorien und Anguilluliden beobachtet. Für das 19. Jahrhundert muß zuerst Perty (1852)??) erwähnt werden, der Zeitgenosse und Gegner Ehrenberg’s. Er schreibt: „Die merkwürdige Fähigkeit bei Vertrocknung in Scheintod zu fallen, haben die Philodinaeen mit den Xenomorphiden, Anguillulis und einigen Ciliaten gemein; sie können in demselben Monate, selbst Jahre zubringen, um dann bei Befeuchtung wieder aufzu- leben.‘‘ Es war ihm ferner bekannt, daß Rotiferen, wenn allmählich und ganz ausgetrocknet, Temperaturen bis 140° C aushalten können, ohne ihr Leben einzubüßen. Neben Perty war es vor allem Ehrenberg, der sich in vielen seiner Arbeiten mit der Lebenszähigkeit der kleinsten Organismen befaßte; hier seien nur seine Untersuchungen an vom Monte Rosa stammenden Tieren erwähnt (1853, 92, 93). In der Sitzung vom 16. Juni 1853 der Berliner Akademie zeigte er eine Menge lebender Rotatorien, Tardigraden und Anguilluliden, die vor fast 2 Jahren in einem Moosrasen am Weißtorpaß (ca. 3700—4000 m) gesammelt worden waren und in der Zwischenzeit trocken gelegen hatten. Ehrenberg schreibt: ‚Diese Moosrasen haben ein überraschendes Schauspiel gewährt, indem ihre Bevölkerung an Bärentierchen, Rädertieren und Älchen wunderbar groß war. Beim Untersuchen eines kleinen Teiles kamen mehrere Hunderte davon zum Vorschein und über Nacht waren sie im Wasser eines Uhrglases völlig wieder in normaler Lebenstätigkeit.“ Cohn (1857, 69) berichtet über das Wiederaufleben von Weizenälchen nach einstündigem Aufweichen in Wasser, obwohl die sie enthaltenden gichtigen Weizenkörner schon vor mehreren Monaten gesammelt worden waren. Selbigen Ortes (1857, p. 48-50) spricht Cohn allgemeiner über das Erwachen von in Scheintod verfallenen Rotatorien, Tardigraden und Anguilluliden. Von den zahlreichen Arbeiten Kühn’s sei diejenige „Über das Vorkommen von Anguilluliden in erkrankten Blütenköpfen von Dipsacus fullonum L.“ erwähnt,‘ (1857, 107) in welcher er die Anguillulen aus den trockenen Kardenköpfen bis nach 8 Monaten 22) Zur Kenntnis kleinster Lebensformen nach Bau, Funktionen, Systematik, mit Spezialverzeichnis der in der Schweiz beobachteten. Bern. Landfauna der schweizerischen Hochalpen. 85 noch aufleben sah. Er beschreibt genau die Temperatur, bei welcher dies geschieht, die Zeit, welche vergeht vom Befeuchten bis zu den ersten Regungen und die Bewegungen der erwachenden Tiere. Anschließend an den Versuch Baker’s (s. o.) unterwarf Da- vaine (1857, 84) den Tylenchus tritici einer eingehenden Unter- suchung. Er brachte u. a. drei Jahre alte Larven unter die Luft- pumpe und konnte sie nach fünftägigem Aufenthalt im luftleeren Raum durch Wasserzusatz wieder ins Leben zurückrufen. Er wies auch nach, daß die konstant in Feuchtigkeit lebenden Anguilluliden (A. aceti, A. fluviatilis) eine selbst sehr kurze Austrocknung nicht ertragen, während die abwechselnd der Trockenheit und Feuch- tigkeit ausgesetzten Arten (A. Zritici, Anguillulen der Moose und des Dachrinnensandes) sogar einer sehr verlängerten Austrocknung widerstehen. Gavarret (1859, 97) unternahm ähnliche Experimente. Er brachte Moosproben in den luftleeren Raum, ließ sie dort einige Zeit und konstatierte nach zwei Monaten, daß Rotiferen, Tardi- graden und Anguilluliden wieder auflebten. Ferner ließ er hohe Temperaturen auf die Tiere einwirken, der sie bis zu 110° wieder- standen, sofern sie in trockenem Zustand erhitzt wurden; beim Erhitzen in Wasser erwachten Rotiferen und Tardigraden nur, wenn die Hitze 50° nicht überstieg. Eberth (1863, 91) kam zu ähnlichen Folgerungen wie Da- vaine (s. o.) für die marinen Urolaben, welche nach kurzer Ein- trocknung auf dem Objektträger bei Wasserzusatz nicht mehr zum Leben erwachten. Bastian (1865, 55 und 1866, 56), der englische Nematoden- kenner, beschäftigte sich gleichfalls mit der Lebensweise der frei- lebenden Nematoden. Neben einer vorzüglichen Übersicht über das bisher Bekannte machte er auch eigene Beobachtungen und zeigte, daß nicht nur Larven, sondern auch erwachsene Tiere nach längerer Trockenperiode wieder aufleben. Zur gleichen Zeit berichtet Perez (1866, 146) über Versuche an Rhabditis terricola Dujardin, die denen von Dujardin (1845) direkt widersprechen. Während letzterer ein Austrocknungs- vermögen konstatierte, wachten die Tiere bei Perez nie mehr auf. Er kommt daher zu ähnlichen Schlüssen wie Davaine, wonach das verschiedene Verhalten bei Austrocknungsversuchen auf der verschiedenen Lebensweise von Tylenchus tritici und Rhabditis ierricola beruht, indem die erstere Art infolge der Beschaffenheit ihres Milieus öfters längere Trockenzeiten durchmachen muß, während die letztere fast nie gänzlich ohne Feuchtigkeit ist. Im selben Jahre erschien auch die Mitteilung von A. Menge (1866, 132) über in Bernstein?) eingeschlossene Helminthen; der Autor erwähnt eigene Beobachtungen über die Fähigkeit des Aus- 283) Auch von H. v. Duisburg (89) existiert eine kleine interessante Mitteilung über einen Nematoden (Anguillula suceini) aus dem Bernstein. 3. Heft 86 Richard Menzel: Über die mikroskopische trocknens und Wiederauflebens nach Befeuchten mit Wasser von Anguilluliden, die im Sande der Dachrinnen leben. In einer kleinen Mitteilung ‚Über Tylenchus scandens Bastian“ beobachtete Huber (1879, 102) die ‚Resuscitation“ an Tylenchus aus dem Spelt von 1877 ganz deutlich und zweifellos; sowohl in Wasser, noch besser in feuchter Erde erwachten die Tiere nach kurzer Zeit zu neuem Leben. Im Gegensatz zu derartigen Beob- achtungen steht Diesing (1851, 86), der das Wiederaufleben be- zweifelt und Gıe Bewegungen als molekularer Natur ansehen zu müssen glaubt, während wiederum Helminthologen wie von Sie- bold, van Beneden und Dujardin die Resuscitation als aus- gemacht betrachten. Pennetier (1887, 145), welcher mit Tylenchus tritici experi- mentierte, kam zu dem Ergebnis, daß dieses Tier, in trockenen Körnern aufbewahrt, die Fähigkeit des Wiederauflebens während 14 Jahren behält, diese Grenze aber nicht überschreitet. Für die berüchtigte Heterodera schachtii Schmidt kam Strubell (1888, 160) stets zu negativen Resultaten; er erblickt in ihr einen Vertreter der Anguilluliden, für den ‚nicht nur ein bestimmter Wassergehalt der Umgebung notwendig ist, sondern bei denen das Minimum des Feuchtigkeitsbedürfnisses sogar ziemlich hoch gelegen ist.“ An ein vollständiges Austrocknen ohne tötlichen Ausgang glaubt auch Leuckart nicht; in seiner klassischen Abhandlung „Neue Beiträge zur Kenntnis des Baues und der Lebensgeschichte der Nematoden“ (1887, 109) 'schreibt der Leipziger Gelehrte: „Wenn die abgestorbenen Hummeln zu faulen beginnen, dann sterben die Würmer. (Sphaerularia bombi). Anders da, wo dieselben infolge der mangelnden Feuchtigkeit austrocknen. In solchen Fällen verfallen die Würmer in eine Art Trockenstarre, aus der sie noch nach mehreren Tagen durch Befeuchtung wieder zum Leben gebracht werden können. Ein vollständiges Austrocknen ist für unsere Parasiten freilich eben so tödlich wie für die meisten übrigen Nematoden‘. Er teilt ferner mit, wie ich einem Zitat Horn’s (1889) entnehme, daß ‚eingetrocknete Anguillulidenlarven sicher nach 6 bis 9 Jahren bei Einwirkung von Feuchtigkeit und Wärme wieder zum Leben erwachen‘“. Auch dem eben genannten Horn (1889, 100) gelang es, in zwei- bis dreijährigem Herbarmaterial die Würmer nach mehr- stündigem Einweichen der Gallen in lauem Wasser wieder zum Leben zu erwecken. In seinen Untersuchungen über die Atmung der Würmer konstatierte von Bunge (1890, 62) bei Anguillula aceti eine ganz besondere Resistenz gegen Sauerstoffmangel. Nach einer absolut vollständigen Sauerstoffentziehung bewegten sich die Alchen sieben Tage lang aufs Lebhafteste. Interesse ‚verdienen, ‚auch wenn es sich nicht um Nematoden handelt, in diesem -Zusammenhange die Experimente, welche Landfauna der schweizerischen Hochalpen. 87 Kochs (1892, 106) mit Hirudineen, Schnecken und Crustaceen anstellte.e. Er kam zu dem Schluß, daß, sobald durch Abkühlung oder besondere Verhältnisse das Wasser in den Geweben zu Eis erstarrt, die absorbierten Gase in Bläschen abgeschieden werden und die gelösten Salze auskristallisieren. Hierdurch wird im Aufbau des Protoplasmas eine solche Zerstörung bewirkt, daß ein Wieder- beginn der Lebensfunktionen nach dem Auftauen unmöglich ist. Chatin (1897, 63) beschrieb einen neuen Tylenchus, der auf Zwiebelpflanzungen große Verheerungen anrichtete und der eben- falls im Starrezustand längere Trockenperioden aushalten konnte, wobei die Larven sich resistenter zeigten, auch gegenüber niedriger Temperatur, als die ausgewachsenen Tiere. Bei dieser neuen Art soll die vitale Resistenz geringer sein als bei T'ylenchus tritici. Eine dem Bunge’schen Versuch (s. 0.) mit Anguillula acetı ähnliche Beobachtung machte G. Fritsch (1898, 96), um zugleich an einem bestimmten Beispiel die fast unbegreifliche Lebens- zähigkeit mancher Würmer zu zeigen. Er stellte von geschlechts- reifen Exemplaren, die durch Osmiumsäuredämpfe abgetötet wurden, ein mikroskopisches Präparat (in Essig) her, das er mit Asphaltlack abschloß. Die in den geschlechtsreifen Tieren ent- haltenen Embryonen bewahrten im mikroskopischen Präparatihre Lebensfähigkeit für volle14 Tage. Besonders durch Anwendung des luftdichten Abschlusses der dünnen Feuch- tigkeitsschicht wird das außerordentlich geringe Atmungsbedürfnis solcher Embryonen von Rundwürmern deutlich. Fritsch be- zweifelt dieselbe Fähigkeit für die geschlechtsreifen Tiere; da von Bunge nicht angibt, ob sein Versuchsmaterial aus Larven oder geschlechtsreifen Exemplaren bestand, wären hier wohl noch weitere Untersuchungen anzuschließen. In einer höchst wichtigen Arbeit „la mue et l’enkystement chez les N&matodes‘“ kommt Maupas (1899, 130) auf das Aus- trocknungsvermögen verschiedener Nematoden zu sprechen und sucht die hierüber bestehenden Widersprüche zu erklären auf Grund hauptsächlich seiner ausgedehnten Experimente. Er sagt u. a.: „Nous savons de science certaine que la reviviscence est une propriete en somme peu repandue dans la classe des N&matodes. Les especes qui la possedent d’une facon. pour ainsi dire normale en jouissent dans des conditions et & des degres divers. Ne peut-il en &tre de m&me avec d’autres especes, chez lesquelles certaines races locales seraient donees de cette faculte, tandis que d’autres races en seraient privees? En resume, la reviviscence n’est qu’une adaptation speciale A des conditions particulieres de l’existence, et comme toutes les adaptations, doit &tre sujette A variation.‘ Dem ist vorderhand gewiß nur beizustimmen, nur wäre es wün- schenswert, daß ähnliche Versuche, wie sie Maupas in Algier vornahm, mit derselben Gründlichkeit auch in Europa an ver- schiedenen Orten unternommen würden. 3. Heft 85 Richard Menzel: Über die mikroskopische Zschokke (1900, 21) in seinem grundlegenden Werk über die Tierwelt der Hochgebirgsseen erwähnt ebenfalls die hohe Resistenz der freilebenden Nematoden gegenüber Eintrocknung und tiefen Temperaturen. Noel (1901, 143), der sich mit Tylenchus tritici (er nennt ihn zwar noch Anguillula, obschon seit Bastian seine Zugehörigkeit zur Gattung Tylenchus festgestellt wurde) beschäftigte, spricht von jahrelangem Austrocknungsvermögen der Larven, ebenso von einer Resistenz gegen die meisten Gifte. Nikotin z. B. hebt die Beweglichkeit auf, tötet die Tiere aber nicht.**) Ferner sollen sie eine Kälte von — 20° aushalten, bei einer Wärme über 70° indessen sterben, während Rotatorien und Tardigraden bei 108° noch lebend bleiben. Als fraglich muß der Befund Diem’s (1903, 85) betrachtet werden, welcher auf Grund weniger diesbezüglicher Beobachtungen den entwickelten Individuen der Bodennematoden eine große Anpassung an Feuchtigkeit und große Empfindlichkeit gegen Trockenheit zuspricht. Letzteres widerspricht direkt allen bisher erwähnten und auch meinen eigenen Versuchen. Bei der Bearbeitung von arktischem Material konstatierte Richters (1907), daß die Nematoden nach 5—8%, Monaten wieder aufwachten, dazu aber oft mehrere Tage brauchten, Tardigraden und Rotatorien hingegen nur wenige Stunden. In Staub und Moos- abfällen von den Inseln des Pazifischen Ozeans fand er (1903, 153) neben Tardigraden, denen die 10 Jahre Trocknis wenig geschadet hatte, die aber nicht mehr zum Leben erwachten, ein einziges Exemplar eines Erdnematoden aus Viktoria (Neu-Süd-Wales), von de Man als Plectus? sp. bestimmt, der beim Befeuchten nach zehnjährigem Trockenschlaft erwachte und ‚‚munter umher- schlängelte“. Horn (1909, 101) fand in Brachytheciumrasen Tylenchus davainei Bast., den er nach zwölfwöchigem Austrocknen durch Befeuchten mit lauwarmem Wasser wieder zum Leben brachte, und zwar Weibchen, Männchen und Larven. Nach Marcinowski (1909, 128) leiden in der Regel alle Ne- matoden unter der Trockenheit, so daß sie daher in trockenem, gut besonntem Boden auffällig weniger zahlreich vorkommen als an feuchten und schattigen Orten. Wärme bis ca. 20° C übt einen günstigen Einfluß auf die Entwicklung aus; Kälte scheint nicht schädlich auf sie einzuwirken ‚und eine große Zahl von ihnen scheint den Winter lebend zu überdauern, indem sie nur zur Zeit starker Kälte in einen Latenzzustand verfallen. Wenn ich hart- gefrorene Erde vom Versuchsfeld im Zimmer langsam zum Auf- tauen brachte, konnte ich regelmäßig Nematoden darin konsta- tieren, die sich schon wenige Minuten nach dem Schmelzen ver- ?) Schon Davaine (1888) zeigte, daß Nematoden gegen Gifte wie Morphium, Belladonna, Atropin, ja Curare und Strychnin gefeit sind. (Simroth, 1891, p. 148.) Landfauna der schweizerischen Hochalpen. 89 hältnismäßig lebhatt umherbewegten“. Spezielle Versuche mit Tylenchus tritici ergaben, daß die Tiere in Wasser von 54—56° 12 Minuten lang ohne Schaden verblieben (in den Gallen); 0,5% Kupfervitriol ertrugen sie 16 Stunden, ebenso blieb die gebräuch- liche Formalinbeize (0,2% bis 3 Stunden) wirkungslos. Nur 0,66% Schwefelsäure, 24 Stunden lang angewendet, tötet die in den Gallen befindlichen Tiere. Im Gegensatz zu dieser außerordent- lichen Zähigkeit genügt bei Aphelenchus ormerodis Ritzema Bos eine 5 Minuten lange Einwirkung warmen Wassers von 50° zum unbedingten Tod. Heinis (1910, 28), der bei seinen Versuchen hauptsächlich Rotatorien und Tardigraden berücksichtigte, ließ die Tiere bei — 6° einfrieren, taute sie dann langsam bei 19° auf und sah, daß die Nematoden nicht mehr erwachten. Eine andere Probe setzte er einer Kälte von — 2,5° aus, taute sie nach 24 Stunden langsam bei 16° auf und konnte die zahlreichen Nematoden sich sehr lebhaft bewegen sehen. Nach seinen übrigen Befunden, auf die ich hier nicht näher eingehen kann, scheinen namentlich die Rotatorien und Tardigraden außerordentlich widerstandsfähig gegen hohe und tiefe Temperaturen zu sein. In seinem neulich erschienenen Aufsatz ‚Die ökologischen Grundlagen der Tierverbreitung“ (1913, 8) berichtet R. Hesse unter dem Abschnitt ‚Anpassungen an den Wechsel der klimatischen Bedingungen“ über die Lebensfähigkeit gewisser Tiere folgendes hier zu erwähnende: ‚Ja manche kleine Tierchen können sogar zu einem Staubkorn zusammentrocknen, unter Verlust des größten Teiles ihrer Körperfeuchtigkeit, ohne ihre Lebensfähigkeit zu ver- lieren; wenn sie wieder befeuchtet werden, quellen sie auf und nehmen ihre Lebenstätigkeit wieder auf. Solche ‚Anabiose‘ kennen wir von manchen Rädertierchen, von Bärtierchen und kleinen Fadenwürmern. Diese Fähigkeit bietet die größte Sicherung unter allen; solche Tierchen können durch Ungunst der Verhältnisse nicht überrascht werden. Sie leben daher an den »xponiertesten Stellen, in Moosrasen auf Felsen und Baumrinden und dergl., und gerade sie sind daher auch in der Arktis sehr häufig.“ Nach diesem kurzen, keineswegs Vollständigkeit anstrebenden historischen Überblick gehe ich zu eigenen Beobachtungen über. Da mein gesamtes Material aus trocken aufbewahrten Pflanzen- polstern bestand, hatte ich häufig Gelegenheit, das Wiederautleben nach kürzerer oder längerer Zeit zu konstatieren. In einer kleinen Mitteilung (1912) zeigte ich bereits, daß Nematoden in beinahe 5 Monaten trocken gelegenen Rasen vom Karst bei Triest nach %,—1stündigem Befeuchten ihre normale Lebendigkeit wieder erlangten. Bei den in den Alpen bis in die höchsten Höhen vorkommenden Nematoden ist ja große Widerstandskraft eine notwendige Lebens- bedingung, wenn man bedenkt, daß die Tiere oft in einem Medium leben, das während einer langen Zeit des Jahres hart gefroren ist. 3. Heft 90 Richard Menzel: Über die mikroskopische So konnte ich denn die meisten der mir vorgelegenen Gattungen und Arten lebend betrachten; einige, wie Bunonema und Alaimus z. B. sah ich freilich nur bewegungslos, womit indes ihre Fähigkeit wieder aufzuleben keineswegs in Abrede gestellt wird. Monohystera villosa bewegte sich nach 14tägiger Trockenheit sehr lebhaft. Cephalohus nanus zeigte nach einem halben Jahr ganz schwache Bewegungen, während Mononchus zschokkei nach 4—6monatiger Trockenstarre nicht aufwachte. Tylenchus hielt unbeschadet eine 5%,monatige Trockenheit aus; Dorylaimus, die am weitesten verbreitete Gattung, erfreut sich einer dementspre- chenden Widerstandsfähigkeit; D. lugdunensis z. B. konnte nach 10 Monaten noch zum Leben erweckt werden; D. carteri erwachte aus seinem halbjährigen Trockenschlaf bereits nach 3 Stunden, während D. macrodorus nach 4 Monaten nur träge sich bewegte. Als sehr zäh erwies sich Teratocephalus terrestris, der 9 Monate lang trocken lag und sich dann 9 Tage lang noch im Wasser sehr lebhaft zeigte, wie auch Plectus. Diese letztgenannte Gattung, deren Vertreter fast überall, mit Dorylaimen zusammen, vorkommen, scheint unter den freilebenden Nematoden mit an erster Stelle zu stehen, was Resistenz gegen Eintrocknung und tiefe Temperaturen betrifft. Am 23. Mai 1913 weichte ich ein Stück der am 4. August 1911 auf dem Vierecker (2450 m) gesammelten Moosprobe aut und isolierte nach 24 Stunden einige Dorylaimus- und Plectus-Exemplare in einer Schale mit Wasser; noch war kein Lebenszeichen wahr- zunehmen, die Tiere blieben eingerollt. Nach weiteren 24 Stunden sah ich ein Plectusweibchen mit der Kopfregion schwache, suchende Bewegungen vollführen, auch der Schwanz krümmte sich oft recht stark; die übrigen Exemplare blieben alle regungslos. Am nächstfolgenden Tage konstatierte ich bei demselben Tier ziemlich heftige Zuckungen, ein Aufrollen und wieder Strecken des Körpers, kurz Außerungen von wirklichem Leben. Uber die Gasflamme gehalten, war es sofort bewegungslos. Nach mehr als21 Monaten also erwachte es aus der Trockenstarre, ein gewiß bemerkenswerter Fall, wenn auch Richters (1908) dasselbe bei einem Plectus nach 10 Jahren noch beobachtete (s. o.). Plectus otobhorus bewegte sich nach 6%, monatlicher Trocken- starre sehr lebhaft. Daß die in großen Höhen lebenden Nematoden zu jeder Zeit, ‘ auch mitten im Winter, aufleben können, sobald nur die Bedin- gungen günstig sind, bewies mir folgender Versuch: Gelegentlich einer Sulzfluhbesteigung am 5. Januar 1913 (auf Skiern) nahm ich auf dem Sulzfluhplateau (ca. 2700 m) ein Stück Pflanzenpolster mit Erde von einer Stelle, die schneefrei war, mit; das Polsterstück, hart gefroren, mußte mit dem Pickel vom Gestein losgeschlagen werden. Fünf Tage später weichte ich ein Stück davon in Wasser auf und fand 24 Stunden später lebende Dorylaimus-, Cephalobus-, Teratocephalus- und Plectus-Exemplare. Die Tiere sind demnach befähigt, jeden günstigen Zeitpunkt auszunützen; wenn die heiße Landfauna der schweizerischen Hochalpen. 91 Wintersonne den Boden einigermaßen erwärmt und auftaut, be- ginnen sie zu leben, um bei eintretender Kälte und Einfrieren des Bodens sogleich wieder in ihren ‚Winterschlaf‘ zu verfallen. Auch gegen höhere Temperaturen ist besonders Plectus ziemlich resistent, sowie gegen verschiedene Agentien; in einem Glyzerin- | Essiggemisch bewegten sich verschiedene Exemplare oft noch minutenlang heftig, während andere gleich tot waren. Diese kurzen Mitteilungen mögen genügen, indem sie frühere Angaben bestätigen und zeigen, daß die terrestrischen Nematoden sich vortrefflich an ihr Milieu angepaßt haben. Es bliebe nun zu untersuchen, ob die Süßwassernematoden der Seen, vor allem ihrer Tiefen, die ja immer unter unveränderten Bedingungen leben können, ebenfalls und im selben Grade gegen Austrocknung wider- standsfähig wären oder ob sie, stets von ihrem Milieu, dem Wasser, umgeben, der Anabiose verlustig gegangen sind. Zusammenstellung der Resultate. 1. Die Fauna der untersuchten Moos- resp. Flechtenrasen und Vegetationspolster, welche in den Alpen bei einer Höhe von über 4000 m noch vorkommen können, setzt sich zusammen aus Rhizo- poden, Rotatorien, Tardigraden, Harpacticiden und Nematoden, denen sich als zeitweise oder zufällige Gäste Acarinen, Arachniden Pseudoscorpione, Myriapoden etc. beigesellen können. 2. Von den 71 bestimmten Arten fallen 9 auf die Rhizopoden, 10 auf die Tardigraden, 4 auf die Harpacticiden und 48 auf die Nematoden. 27 Arten sind neu für die Schweiz, 44 neu für den Rhätikon resp. das schweizerische Hochgebirge. 3. Von den 9 Rhizopodenarten wurden 3 aus Moospolstern bestimmt; 7 Arten stammen aus einer Wasseransammlung in der Seehöhle (Rhätikon), darunter Heleobera petricola var. amethystea Penard, eine lakustrische Form, die durch ihr Vorkommen in einem Höhlengewässer der Hochalpen einen weiteren Beleg für die Annahme, daß es sich bei dieser Art um ein Relikt der eiszeitlichen Mischfauna handelt, bildet. 4. Die 10 Tardigradenarten sind sämtlich für den Rhätikon neu, 2 fehlten bis jetzt dem schweizerischen Hochgebirge. Aus dem Karst wird eine für die Wissenschaft neue Art gemeldet. 5. Von den 4 Harpacticidenarten ist ein für die Wissenschaft neu, 2 sind u. a. aus den Alpen und dem hohen Norden bekannt, und die vierte, Moraria muscicola Richters, wurde zum ersten- male für die Alpen nachgewiesen. 6. Freilebende Nematoden ließen sich 15 Gattungen und 48 Arten nachweisen, davon 3 Arten nur außerhalb der Schweiz. 26 Arten sind neu für die Schweiz, 25 wurden bis jetzt nur terrestrisch gefunden, 30 sind neu für den Rhätikon und 4 Arten nebst einer Gattung und einer Varietät können als für die Wissenschaft neu gelten 3. Heft 92 Richard Menzel: Über die mikroskopische 7. Die Erscheinung der Anabiose wurde beobachtet bei Tardigraden, Harpacticiden und Nematoden. Während der Krebs Moraria muscicola indes selten lebend angetroffen wurde nach längerer Trockenperiode, bewegten sich Tardigraden und namentlich Nematoden meist kurze Zeit nach dem Aufweichen im Wasser, letztere in einem Fall noch nach 22 Monaten. 8. Moraria muscicola kann als Landtier betrachtet werden; ich fand die Art in Moospolstern, die weit von jeglicher Wasser- ansammlung entfernt waren und zeitweise völlig trocken sein dürften. Sie scheint kosmopolitisch verbreitet zu sein. Als Ergebnis einer genauen Untersuchung der bis jetzt ungenügend bekannten Form, namentlich ihrer Beinpaare, stellte sich heraus, daß Epac- tobhanes richardi Mräzek sehr große Übereinstimmung mit Moraria muscicola zeigt und eventuell mit dieser Art zu identifizieren ist. 9. Was die Verbreitung der untersuchten Fauna betrifft, muß gesagt werden, daß für die Tardigraden und Nematoden eine obere Grenze nicht existiert; sie steigen mit den Pflanzen, in deren Wurzelwerk sie leben, bis in Höhen von 4000 m und darüber. Der Harpacticide Moraria muscicola erreicht im Rhätikon eine Höhe von 2450 m, was zugleich sein höchster bisheriger Fundort ist. 10. Über die tiergeographische Verbreitung der Nematoden läßt sich vorderhand nichts bestimmtes sagen infolge ihres kosmo- politischen und ubiquistischen Charakters. Immerhin dürfte bei fortschreitender Untersuchung eine Gruppierung in rein terres- trische und solche, die nur im Süßwasser leben, möglich sein, wie denn auch durch die neuesten Ergebnisse gezeigt wird, daß die freilebenden Nematoden sowohl einen wichtigen Bestandteil der Fauna subalpiner und alpiner Seen der Schweiz ausmachen als auch auf dem Land, speziell dem Leben in Pflanzenpolstern der Hochalpen angepaßt, durch ihre Artenzahl auffallen und mehr Interesse verdienen als dies bis jetzt der Fall zu sein schien. Literaturverzeichnis. Allgemeines. 1. Bäbler, E. 1910. Die wirbellose, terrestrische Fauna der nivalen Region. (Ein Beitrag zur Zoogeographie der Wirbellosen.) Rev. suisse de Zool., t. 18. 2. Braun, J. 1913. Die Vegetationsverhältnisse der Schneestufe in den Rätisch-Lepontischen Alpen. Ein Bild des Pflanzenlebens an seinen äußersten Grenzen. Neue Denkschr. d. Schweiz. naturf. Ges., Bd. XLVII. . Calloni, S. 1889. 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Richard Menzel: Über die mikroskopische Nematoden des Lunzer Seengebietes. Sitzungsber. Kais. Akad. Wiss. Wien, Bd. CXXTII. Idem. 1913. Die freilebenden Süßwasser-Nematoden der Ostalpen. 2. Teil der vorläufigen Mitteilung. Ihbid. Moniez, R. 1889. Faune des eaux souterraines du departement du nord et en particulier de la ville de Lille. Rev. biol. du Nord de la France, ler annee. Monti, R. 1906. Recherches sur quelques Lacs du massif du Ruitor. Ann. biol. lac., t. I. Murray, I. 1906. Some interesting nematodes in the Forth Area Ann. Scott. Nat. Hist. Noel, P. 1901. La nielle des blös. (Anguillula tritiei). Le Naturaliste, .. Paris, p. 165— 166. Örley, L. 1880. Monographie der Anguilluliden durch die k. U. Natw. Ges. preisgekrönt. Mit 7 lithogr. Tafeln. Budapest. Ungarisch, mit deutschem Resume. Pennetier, G. 1887. Limite de la resistance vitale des Anguillules de la nielle. Compt. rend. Acad. Sc. Paris, T. 103, p. 284 — 286. Perez, M. 1866. 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Das hat seinen Grund wohl darin, daß den älteren Autoren wenige Formen und kärgliches Material zur Verfügung standen. Endgültig geklärt ist Stellung und Umfang dieser beiden Familien erst durch die trefflichen Untersuchungen Hansens und Soerensens 1904 (On two Orders of Arachnida); und so, wie diese beiden Autoren sie definieren, sind beide Familien hier aufgefaßt. Die Ischyroßsaliden habe ich hier genau so diagnostiziert wie Hansen und Soerensen, doch mußte für die Nemastomatiden eine kleine Einschränkung gemacht werden, seitdem Crosby ein „Nemastoma‘‘ beschrieb, die von allen bisher bekannten in einem wichtigen Merkmal abweicht und die ich deswegen einem be- sonderen Genus zuweisen möchte. — Da nun die Literatur der Formen dieser beiden Familien soweit verstreut ist, ich aber zahl- reiche Typen miteinander vergleichen und gegeneinander abwägen konnte, habe ich im folgenden die Diagnosen sämtlicher bekannter Formen möglichst nach ihren Typen aufgestellt und die einiger neuer hinzugefügt. Den Museen, die mir ihre Typen und zahlreiches weiteres Material zur Verfügung stellten, sowie den Herren Pro- fessoren Kulczynski und Simon spreche für die gütige Überlassung der betr. Typen auch hier ineinen besten Dark aus. Fam. ISCHYROPSALIDAE Simon. 1872 Nemastomatidae (part.) Simon in: Ann. Soc. ent. France s. 5 v. 2, p. 226. — 1873 Trogulini (part.) Soerensen in: Naturh. Tidsskr. s. 3, v. 8, p. 515. — 1876 Nemastomatoidae Thhorell in: Ann. Mus. Genova v. 8, p- 466. — 1879 1. Simon, Arach. France v. 7, p. 265. — 1884 Ischyropsa- loidae Soerensen in: Naturh. Tidsskr. s. 3, v. 14, p. 577. — 1901 Nema- stomatidae (part.) Banks in: Amer. Natural. v. 35, p. 677. — 1902 J. Pocock in: Ann. Nat. Hist. s. 7, v. 10, p. 504—516. — 1914 Ischyropsalidoidae Hansen u. Soerensen, Two Orders Arach. p. 82. — 1910 J. Roewer in: Abh. Ver. Hamburg v. 19. Heft. 4, p. 11. I. Thoracalsegment fest in den Cephalothorax verwachsen, dessen Hinterrand bildend; II. Thoracalsegment frei und nach vorn weichhäutig mit dem Cephalothorax (diesen seitlich nach vorn umfassend) und nach hinten weichhäutig mit dem Abdomen m 3. Heft 100 Dr. C. Fr. Roewer: Die Familien . verbunden. I.—V. Dorsalsegment des Abdomens entweder in ein Scutum verwachsen oder wie die übrigen freibleibend. — Augen auf einem mehr oder minder deutlich abgesetzten Augenhügel. — Afteröffnung von drei oder vier Chitinplättchen umgeben (= Corona analis), bestehend aus dem X. dorsalen Abdominal- segment (= dorsale Analplatte), den beiden Lateralstücken des IX. dorsalen Abdominalsegmentes und — wenn vier Plättchen vorhanden sind — aus dem ventralen Stück, welches aus den Resten des VIII. und IX. ventralen Abdominalsegmentes besteht. IV.—VIl. ventraless Abdominalsegment frei; I.—III. ventrales Abdominalsegment verwachsen, deren II. Segment eine Genital- platte nach vorn zwischen die Coxen der Beine vorschickt und seit- lich die deutlich sichtbaren, gegitterten Stigmen trägt. Die Reste des I. ventralen Abdominalsegmentes vor der Geschlechtsöffnung als ‚„‚Arculi genitales“‘. Coxen der Beine gut voneinander getrennt, jede hoch hervorgewölbt, ohne vordere und hintere Randhöcker- reihe, entweder alle vier frei beweglich oder alle unbeweglich. — Maxillarlobus der I. Coxa in seinem harten Teil bald beweglich, bald unbeweglich. Maxillarlobus der II. Coxa entweder nur winzig und nur wenig nach vorn zu beweglich oder fehlend. — Labium sternale mit Ausnahme seines kurzen Apicalteilee mit den Ma- xillarloben der I. Coxa verwachsen. — Cheliceren: an ihrer Schneide wenigstens im Basalteil mit spitzen Zähnchen besetzt, mit glattem Endhaken. — Palpen entweder mit einer rudimentären Endklaue oder diese fehlend; Tarsus stets viel kürzer als Tibia. — Beine lang; Tarsen vielgliedrig und mit je einer Endklaue — Penis lang, hinten gerade, vorn aufwärts gekrümmt; Eichel seitlich mehrfach durchscheinend getenstert, seitlich behaart. Ovipositor kurz, apical beborstet. 4 Gattungen. 1 ee viel länger als der Körper . . 2. "\Cheliceren kürzer als der Körper. . . 3. I. Thoracalsegment (= Hinterrand des Cephalothorax) mit einem starken Mediandörnchen (Nord-Amerika) 2. Gen. Taracus "]I. Thoracalsegment (= Hinterrand des Cephalothorax) unbewehrt und ohne Mediandörnchen (Europa) . . . 1. Gen. Ischyropsalis [Femora der Beine ohne Pseudogelenke g (Europa und Nordamerika) ... 3. Gen. Sabacon ‚|Fomora der Beine mit Pseudogelenken (Nord- Amerika); .7 „2 e dawız 4. Gen. Tomicomerus 1. Gen. ISCHYROPSALIS C. L. Koch. 1794 Phalangium (part.) Panzer, Faun. Ins. Germ. v. 13, p. 18. — 1798 Opiüio (part.) Herbst, Natursyst. Ungefl. Ins. v. 2, p. 16, t. 1. f.4. — 1834 Phalangium (part.) Hahn in: Hahn (Koch) Arach. v. 2, p. 5. — 1839 J. C. L. Koch, Uebers. Arach. v. 2, p. 24. — 1841 J. C. L. Koch in: Hahn der Ischyropsalidae und Nemastomatidae der Opiliones-Palpatores. 101 (Koch) Arach. v. 8, p. 17. — 1852 I. Doleschal in: SB. Ak. Wien v. 9, p. 649. — 1866 Zhermia Lucas in: Bull. Soc. ent. France s. 4, v. 6, p. XLIV. — 1869 I. ©. L. Koch in: Z. Ferd. Tirol s. 3, v. 14, p. 164. — 1871 (72) J.C. Koch in: Ber. Offenb. Ver. v. 12, p. 59. — 1872 Ischiropsalis Simon in: Ann. Soc. ent. France s. 5, v. 2, p. 226 etc. u. p. 484 etc. — 1872 Lermia Simon in: Ann. Soc. ent. France s. 5, v. 2, p. 484. — 1872 I. Canestrini in: Ann. Mus. Genova v. 2, p. 9. — 1873 I. Canestrini in: Atti Soc. Veneto- Trent. v. 2, p. 50. — 1875 I. Canestrini in: Atti Soc. Veneto-Trent. v. 4, p- 3. — 1875 I. Simon in: Ann. Soc. ent. France s. 6, v. 5, p. 19. — 1876 I. Thorell in: Ann. Mus. Genova v. 8, p. 467. — 1879 I. Simon, Arach. France v. 7, p. 267. — 1882 I. Cantoni in: Bull. Soc. ent. Ital. v. 14 — 1884 I. Hansen in: Naturh. Tidsskr. s. 3, v. 14, p. 512. — 1902 I. Vire in: Bull. Mus. Paris v. 8, p. 606. — 1904 I. Kulezynski in: Ann. Mus. Hungar. v. 2, p. 78. — 1904 I. Hansen u. Soerensen, Two Orders Arach. p. 82. — 1905 I. Lessert in: Rev. Suisse Zool. v. 13, p. 658. — 1911 I. Simon in: Arch. Zool. exper. s. 5, v. 9, p. 203 ete. — 1913 I. Simon in: Arch. Zool. exper. v. 52, p. 383. Cheliceren mächtig entwickelt, viel länger als der Körper; das I. Glied beim @ im allgemeinen stärker bedornt als beim 3; Schneide der Zangen im basalen Drittel mit groben Zähnen, im mittleren Drittel mit fein beborsteter Ausbuchtung, im Enddrittel den glatten schlanken Endhaken bildend. — Palpen viel länger als der Körper, dünn, nur mit einfachen Haaren besetzt; Femur doppelt so lang wie Patella; Tibia um die Hälfte länger als Patella; Tarsus so lang wie Patella und mit haarförmiger (schwer sichtbarer) Endklaue versehen und in der Verlängerung der Tibia getragen. — Labrum (Fig. 10b) breit, vorn gerundet. — Maxillarloben der T. Coxa in ihrem harten Teil unbeweglich, der II. Coxa kegel- förmig. — Labium sternale breit, sein harter Basalteil mit dem harten Sternum zusammenfließend, letzteres von dem vorderen Ouerteil der Arculi genitalis durch eine weiche Haut getrennt. — Öffnungen der Stinkdrüsen auf seitlichen Lamellen an dem vorderen Seitenrand des Cephalothorax gelegen (Fig. 10a). — Coxen der Beine unbeweglich. — Augenhügel doppelt so breit wie lang, tief und breit längs gefurcht, so weit wie lang vom Stirnrande entfernt. — II. Thoracalsegment (Fig. 10a) frei, mit einer mittleren Körnchenquerreihe, aus der meist ein größeres Medianpaar hervor- tritt. — 1.—V. dorsales Abdominalsegment entweder frei oder in ein Dorsalscutum verwachsen. — Corona analis vorhanden, bestehend aus dem X. Dorsalsegment (Analplatte) und den seit- lichen Resten des IX. Dorsalsegmentes (Fig. 9); VIII. und IX. Ventralsegment fehlt oder in winzigen Spuren vorhanden. Femora der Beine ohne Pseudogelenke. Die Färbung aller Arten dieser Gattung ist die mehr oder minder gleiche, hat also für die Art-Diagnosen keinen Wert. Die harten Chitinteile haben eine umso dunkler braune bis schwarze Farbe, je älter die Tiere sind, bei den jungen ist sie blaßrostgelb; alle weichhäutigen jungen Tiere haben blaßgelbe Farbe auch an den härteren Chitinteilen. Am dunkelsten, meist schwarz sind die Cheli- ceren, besondersderen Zangen. Palpen und Beinesind anden Gelenken oft, aber nicht konstant blasser geringelt, gefleckt oder angelaufen. 3. Helt 1092 Dr. Fr. ©. Roewer: Die Familien 17 Arten Gebirge Mittel- und Süd-Europas. Palpenpatella apical - außen mit einer spitzen IApDDphyse a9 I A: 2. 1.) Palpenpatella apical - außen ohne SDICHERAPOBUNEE ae er 3. Glied der Cheliceren dorsal mit einer de Reihe aus 3 großen, schlanken Dor- I nen Pesbstpen) . “TH 7. 1. dentipalpis (Z) Glied der Cheliceren dorsal mit einer Ah gleichmäßigen Längsreihe aus 8 kleinen, spitzen Zähnchen (Bosn.) 3. I. bosniea (4) IV. dorsales Abdominalsegment in ein Scutum verwachsen . .. . . 8. I.—V. dorsales Abdominalsegment frei, ı nicht in ein Scutum verwachsen 4. I. Glied der Cheliceren dorsal ganz | glatt (Osten Mittel- und Süd-Eur.) 1. I. helwigii (5) I. Glied der Cheliceren dorsal bedornt | DRBESTDCHDIERERE NE NEN UT 2 er DENE, d. (I. Glied der Cheliceren dorsal völlig regellos und reichlich und dicht mit spitzen Zähnchen bestreut (Osten-, Mittel- u. Südeuropas) . . . . 1. I. helwigü (2) I. Glied der Cheliceren dorsal mit einer regelmäßigen Reihe aus Körnchen oder “Zahnchen "Desetze . "sn... . 6. I. Glied der Cheliceren dorsal mit einer regelmäßigen Reihe aus 4 klei- nen, stumpfen Körnchen (Corin) 4. I. coreyraea (3) -\I. Glied der Cheliceren dorsal mit einer regelmäßigen Reihe aus 3 oder 4 schlanken, spitzen Dornen . ... 7. Glied der Cheliceren dorsal mit einer 3. 4. 5. Reihe aus 4 Dornen (Corfu) . . 4. I. eoreyraea (2) I. Glied der Cheliceren dorsal mit einer Reihe aus 3 Dornen (Pyrenäen) 12. I. nodifera (2) I. Glied der Cheliceren dorsal ganz Slatt is ma ee Peer B. sur Glied der Cheliceren dorsal lang be- dornt oder stumpf behöckert oder bekörnelt, nicht ganz glatt . . .10. Basalstiel des II. Gliedes der Cheliceren spitz bezähnelt (Pyrenäen) . . 10. I.dispar (9) Basalstiel des II. Gliedes der Cheliceren Sen glatt, höchstens gerunzelt (Spa- nien)abo. 12431128 JMaB 2.17. L peetiginosa (3®) 8. der Ischyropsalidae und Nemastomatidae der Opiliones-Palpatores. { { | ı { I. Glied der Cheliceren dorsal nur stumpf behöckert oder bekörnelt . . 11. Glied der Cheliceren dorsal mit einer Reihe aus 3—8 schlanken Dornen 12. Glied der Cheliceren dorsal mit einer vollständigen Längsreihe von Körn- chen, (Pyrenäen)s.pya- yon ale 11. I. pyrenaea ($) Glied der Cheliceren dorsal nur im basalen Drittel mit unregelmäßig verstreuten, groben Körnchen (Bis- caya) .. an 14. I. superba (2) Glied der Cheliceren dorsal mit einer Längsreihe aus 8 schlanken Dornen (Bosnieniie SWad- ar.» KIMER 3. I. bosniea (2) Glied der Cheliersen dorsal mit einer Reihe aus 3—5 Domen . . ... 13. Glied der Cheliceren dorsal mit einer Reihe aus 5 (3 großen apicalen und 2 kleinen basalen) Dornen (Frank- reich, Italien) FR2muRaRn En). 9. I. Iuteipes (SP) I. Glied der Cheliceren dorsal mit einer Reihe aus 3—4 Dornen . . ... 14. Glied der Cheliceren dorsal mit einer Reihe aus 3 Deomen. 22.22.22 275 19. Glied der Cheliceren dorsal mit einer Reihe aus 4 Domene :°... u... 15. Basalstiel des II. Gliedes der Cheliceren glatt und nicht bezähnelt (Span.) 16. I. robusta (9) 15.2 Basalstiel des II. Gliedes der Cheli- AR ceren stumpf oder spitz bezäh- Het 1 2 A). 16. Glied der Cheliceren nur basal- außen mit einem dicken Kegel- hocker ' 2" IT RER, u 17. I. Glied der Cheliceren basal-innen und -außen mit je einem dicken Kegel- oder "Rügelhscke au a U, 7, N, 18. reihe aus 4 Körnchen; II. Glied der Cheliceren bekörnelt (Pyrenäen) 12. I. nodifera ($) II. Thoracalsegment mit einer Quer- reihe aus 10—12 Körnchen; Il. Glied der Cheliceren außer seinem be- zähnelten Basalstiel glatt (Pyre- ( IE Thoracalsegment mit einer Quer- Häen) }. „| kml STR ID 11. I. pyrenaea (Q) 103 3. Heft 104 Dr. C. Fr. Roewer: Die Familien (II. Thoracalsegment mit einer Quer- reihe aus 6 Körnchen (Carpathen, 18 Tatra, Siebenbürgen)... . .. 2.I. manieata (49) "II. Thoracalsegment mit einer Quer- reihe aus 4 Körnchen (Schweizer Alpen, Tirol) zoata \u.Isriob ‚ans Hiiearin (©) I. Glied der Cheliceren basal sowohl innen wie außen ohne einen großen 19 Höcker oder Fortsatz (Pyrenäen) 13. I. Iueantei (9) "|I. Glied der Cheliceren basal innen oder beiderseits mit einem dicken Höcker oder Fortsatz .... . 20. [ I. ei Glied der Cheliceren basal-innen und -außen mit je einem großen Höcker oder Fortsatz (Calabrien) . .. 5. I. adamii (9) Glied der Cheliceren basal-außenmit, basal-innen ohne einen dicken Höcker oder Bortsätz WS 0,k 21. II. Thoracalsegment mit einer Quer- reihe aus 6—8 Körnchen; Scutum und freie Segmente des Abdomens mit je einer wenig regelmäßigen Körnchenquerreihe (Pyrenäen) 10. I. dispar (9) . Thoracalsegment mit einer Quer- reihe aus 10—12 Körnchen; Scutum und freie Segmente des Abdomens ohne Körnchenquerreihen, gleich- mäßig chagriniert (Biscaya) . . 15. I. madalenae (9) 1. I. helwigii (Panzer)}). 1794 Phalangium h. Panzer, Faun. Ins. Germ. v. 13, p. 18. — 1798 Opilio h. Herbst, Natursyst. ungefl. Ins. v. 2, p. 16, A. 1. F. 4. — 1834 Pha- langium h. Hahn in: Hahn (Koch) Arach. v. 2, p. 5, F. 96. — 1839 I. kollari (pull.) C. L. Koch, Uebers. Arach. v. 2, p. 24. — 1841 I. h. C. L. Koch in: Hahn (Koch) Arach. v. 8, p. 17, F. 603. — 1841 T. kollari (pull.) ©. L. Koch in: Hahn (Koch) Arach. v. 8, p. 19, F. 604. — 1869 I. h. L. Koch in: Z. Ferd. Tirol s. 3, v. 14, p. 164 (ohne Diagn.). — 1876 I. kollari Thorell in: Ann. Mus. Genova v. 8. p. 467. L. des Körpers 5 ($); 7,5 (2); des I. Gliedes der Cheliceren 5, des II. Gliedes 6,5; der Palpen 11,5; des I. Beines 24; II. 37; IT.21 x 14V: 27 :mm. *) Die Koch’schen Exemplare aus Wien sind (wie wahrscheinlich auch Hahns Exemplar — vergl. dessen Fig.!) sämtlich 9; in dem mir reichlich vorliegenden Material vieler Fundstellen finden sich außer 9, auf die Kochs Diagnose durchaus zutrifft und die auch mit dessen Typen übereinstimmen, auch d, die wie das Q auch kein Abdominalsecutum haben. Die Exemplare von Kochs I. kollari sind junge Tiere mit daher viel blasserer Chitinfarbe; ganz gleiche junge Tiere finden sich reichlich neben erwachsenen 5 und 2 in dem mir vorliegenden reichlichen Material. der Ischyropsalidae und Nemastomatidae der Opiliones-Palpatores. 105 Stirnrand des Cephalothorax über der Einlenkung der Cheli- ceren ausgebuchtet und aufgewulstet, dahinter median bis vor den Augenhügel ein dreieckiger vertiefter Eindruck. — Augenhügel über doppelt so breit wie lang, median sehr breit und tief längs- gefurcht, unbewehrt und glatt. — II. Thoracalsegment mit einer Querreihe aus 8—10 Körnchen, deren mittleres Paar größer und spitz ist. — I.—V. dorsales Abdominalsegment voneinander ge- trennt, frei, kein Scutum bildend und wie die übrigen Abdominal- segmente mit je einer ungleichmäßigen Querreihe grober Körn- chen besetzt. — Coxen der Beine sämtlich dicht mit spitzen- Fig. 1. Ischyropsalis helwigii Panzer. a) Körper dorsal; b) Zange der Cheli- cere von vorn; c) Chelicere des $ und d) des 9. borstigen groben Körnchen bestreut, die auf der Fläche der I. Coxa besonders grob sind. — Cheliceren mächtig, entwickelt; I. Glied basal-außen mit einem dicken, spitzen Kugelhöcker, basal-innen mit einem dicken, rundlichen Kugelhöcker, schlank, weniggekrümmt, apical nicht knieartig verdickt, beim $ völlig glatt glänzend, weder bekörnelt noch bezähnelt, beim 2 dorsal, lateral und ventral regellos dicht mit groben, spitzenborstigen Zähnen der ganzen Länge nach bestreut; II. Glied mit schlankem Stiel, sonst schlank-oval, beim g völlig glatt, beim 2 glatt bis auf den rings bezähnelten Stiel und die bekörnelte basale Frontal- und Innenfläche. — Palpen lang und dünn, nur behaart. — Beine mäßig lang; Femora gegen die Spitze hin mäßig verdickt; alle Glieder behaart. Süddeutschland (Franken), Österreich (Alpen, Krain, Dal- matien), Ungarn (Tatra, Siebenbürgen), Bosnien. — d und 2 — in feuchten Wäldern unter modernder Rinde, an Baumstümpfen. — (außer Type Koch’s [inkl. kollari] aus dem Mus. Wien viele & und 2 gesehen!). 2. I. maniecata L. Koch. 1869 I. m. L. Koch in: Z. Ferd. Tirol. s. 3, v. 14, p. 164 (ohne. Diagn.). — 1904 I. m. Kulezynski in: Ann. Mus. Hungari v. 2, p. 78, A. 9, F.5 u. 6. L. des Körpers 5,5 (8), 7 (2); des I. Gliedes der Cheliceren 4, des II. Gliedes 5; der Palpen 9 mm. 3. Heft 106 Dr. C. Fr. Roewer: Die Familien Cephalothorax am Vorderrande über der Einlenkung derCheli- ceren in zwei Bögen mit wulstigem Rande gewölbt, dahinter bis zum Augenhügel mit einem medianen, dreieckigen, vertieften Ein- druck. — Augenhügel etwa doppelt so breit wie lang, median breit und tief längsgefurcht und gänzlich unbewehrt. — II. Thoracal- segment mit einer mittleren Querreihe aus 6 feinen, stumpfen Körnchen, deren medianes Paar spitz und am größten ist. — I.—V. dorsales Abdominalsegment beim 3 und 2 in ein einheitliches Scutum fest verwachsen, das nur von vier schwachen Ouer- furchen durchzogen wird, abwechselnd mit fünf ungleichen Quer- reihen stumpfer Körnchen. Abdominalscutum außerdem wie die freien Dorsal- und Ventralsegmente des Abdomens äußerst fein chagriniert. — Coxen der Beine sämtlich dicht mit spitzenborstigen, Fig. 2. Ischyropsalis manicata L. Koch. Cheliceren a) des $£ von außen, b) des 2 von außen, c) des $ von innen, d) des $ von innen. groben Körnchen bestreut, die auf der Fläche der I. Coxa besonders grob sind. — Cheliceren mächtig entwickelt; I. Glied kürzer, II. Glied so lang wie der Körper des g; I. Glied basal-außen mit einem dicken, zugespitzten Kegelhöcker und basal-innen mit einem stumpfen, dicken Kugelhöcker; I. Glied schon basal dick aufgewölbt, gleichmäßig gekrümmt; II. Glied beim $ und 2 mit schlanken, rings fein bekörneltem Stiel, sonst gänzlich glatt glän- zend; bewegliche und unbewegliche Zange in der basalen Hälfte an der Schneide mit 4—5 groben Zähnen, dann folgt eine Aus- buchtung, die äußerst fein und regelmäßig kurz behaart ist, dann folgt der glatte, schlanke Endhaken. Beim & das I. Glied der Cheli- ceren dorsal mit einer Längsreihe aus 4 vorgekrümmten spitzen Dornen, lateral-innen mit kleinen Körnchen regellos bestreut, lateral-außen mit einer fast regelmäßigen Reihe kleiner Körnchen, ventral-außen und -innen mit je einer Längsreihe aus 5 spitzen, schlanken Dörnchen; außerdem apical-innen mit kurzer wulstiger Apophyse, die dicht fein behaart ist. Beim 9 das I. Glied der Cheli- ceren dorsal mit einer Längsreihe aus 4 schlanken Dornen, deren apical-letzter besonders groß ist, lateral-innen und -außen dicht regellos spitz bekörnelt und ventral-innen und -außen mif je einer Längsreihe aus 5 spitzen, schlanken Dörnchen. — Palpen lang und dünn, nur behaart. — Beine mäßig lang; Femora gegen die Spitze hin mäßig verdickt und leicht nach einer Seite gekrümmt. der Ischyropsalidae und Nemastomatidae der Opiliones-Palpatores.. 107 Färbung des Körpers in seinen weichhäutigen Teilen blaßgelb, in seinen harten Chitinteilen dunkel pechbraun bis schwarz (bei jungen Tieren rost- bis blaßgelb); Palpen und Beine schwarzbraun, an den Gelenken meist blasser angelaufen. Siebenbürgen (Koch), Tatra, Bosnien — viele Exempl. — (Type Kochs im Mus. Wien nicht mehr vorhanden!). Das von Kulezynski 1904 erwähnte junge Tier aus dem Mus. Wien habe ich gesehen; es stimmt mit den jungen Tieren meines Materials überein. Von I. helwigii, die das gleiche Verbreitungs- gebiet hat, unterscheidet sich diese Form durch das Vorhandensein eines Dorsalscutums und in der Bewehrung und Form der Cheli- ceren. 3. I. bosniea nov. spec. Q — L. des Körpers’ 6; L. des I. Gliedes der Cheliceren 6,5; des II. Gliedes 7; der Palpen 11,5 mm. L. des I. Beines 22; II. 34; 11T. 19: IV 2 mr & — L. des Körpers 5; L. des I. Gliedes der Cheliceren 4; des II. Gliedes 5; der Palpen 9 mm. L. des I. Beines 15; II. 22; 11J.: 14; IV. 2200 d G b Fig. 3. Ischyropsalis bosnica n. sp. a) Chelicere von außen des g und b) des 9; ce) Zange der Chelicere von vorn; d) Femurspitze und Patella der Palpen von oben gesehen. a Stirnrand des Cephalothorax über der Einlenkung der Cheli- ceren ausgebuchtet und aufgewölbt, aber ohne dreieckigen Median- Eindruck. — Augenhügel doppelt so breit wie lang, median tief und breit längsgefurcht, unbewehrt und glatt. — II. Thoracal- segment mit einer mittleren Querreihe aus 6—10 stumpfen Körn- chen, deren mittleres Paar größer und spitz ist. — I.—V. dorsales Abdominalsegment beim $ und 9 in ein Scutum verwachsen; dieses sowie die freien dorsalen Abdominalsegmente sehr fein . chagriniert, aber ohne Spuren größerer Körnchen und Höckerchen. — Coxen der Beine mit groben, spitzenborstigen Höckerchen be- streut, die auf der I. Coxa besonders kräftig und zahlreich sind. — 3, Heft 108 Dr. C. Fr. Roewer: Die Familien Cheliceren mächtig entwickelt; I. Glied basal-außen mit einem großen spitzen Kegelhöcker und basal-innen mit einem stumpfen dicken Kugelhöcker; die Bewehrung des I. und II. Gliedes beim g und 2 die gleiche, aber beim 9 kräftiger als beim d, und zwar: dorsal mit einer gleichmäßigen Längsreihe aus 8 schlanken, nach vorn gekrümmten Dornen, lateral-innen mit 2 parallelen Längs- reihen aus je 6—8 stumpfen, kleinen Körnchen, lateral-außen mit 2 parallelen Längsreihen aus je 8$—10 stumpfen kleinen Körnchen; ventral-außen und -innen mit je einer gleichmäßigen Längsreihe aus 7 großen, schlanken Dornen; II. Glied längs-oval, mit dünnem, gekrümmten Basalstiel, der beim 9 etwas stärker rings bezähnelt ist als beim $ und von dem aus die frontal-innere Fläche des II. Gliedes mit winzigen Körnchen beim 2 stärker bestreut ist als beim $; beide Zangen an der Schneide basal mit nur 4 großen Zähnen, dann folgt eine fein gelb behaarte Ausbuchtung, dann erst der stark gekrümmte, glatte Endhaken. — Palpen lang und dünn, fein behaart; Femur apical-außen mit einer stumpf-bucke- ligen Apophyse; Patella apical-außen mit einer schlanken, spitzen, nach vorn unten gekrümmten Apophyse. — Beine kräftig, lang und dünn; überall fein, aber spärlich behaart. Bosnien (genaue Loc.?) — viele $ + 9 — (Type in meiner Sammlung). 4. I. coreyraea nov. spec. d — L. des Körpers 5; des I. Gliedes der Cheliceren 5; des II. Gliedes 6,5; der Palpen 12,5 mm. L. des I. Beines 25; II. 40; III. 23; IV. 30 mm. Q — L. des Körpers 7,5; des I. Gliedes der Cheliceren 4; des II. Gliedes 5; der Palpen 10 mm. L. des I. Beines 20; II. 33,5; III. 19; IV. 26 mm. Stirnrand des Cephalothorax über der Einlenkung der Cheli- ceren ausgebuchtet und aufgewölbt, median mit einem dreieckigen, vertieften Eindruck. — Augenhügel doppelt so breit wie lang, a h b Fig. 5. Ischyropsalis corcyraea n. sp. a) Chelicere von aussen des 3 und b) des 9. median tief und breit längsgefurcht, unbewehrt und glatt. — II. Thoracalsegment mit einer mittleren Querreihe aus 8—10 der Ischyropsalidae und Nemastomatidae der Opiliones-Palpatores. 109 stumpfen Körnchen, deren mittleres Paar größer und spitz ist. — 1.—V. dorsales Abdominalsegment frei, durch weiche Gelenk- häute wie die übrigen getrennt und nicht in ein Scutum verwachsen; alle dorsalen Abdominalsegmente mit sehr unregelmäßigen Quer- reihen ungleicher grober Körnchen bestreut. — Coxen der Beine mit spitzenborstigen Körnchen bestreut, welche auf der I. Coxa gröber und dichter stehen. — Cheliceren mächtig entwickelt; I. Glied basal-außen mit 1 großen, spitzen Kegelhöcker und basal- innen mit 1 dicken, stumpfen Kugelhöcker, basal am dünnsten, von hier aus zur Spitze etwas nach unten gekrümmt und gleich- mäßig an Dicke zunehmend, apical nicht dick abgesetzt, hier aber dorsal mit einem stumpfen, kleinen Hakenfortsatz, beim dorsal mit 4 kleinen stumpfen Höckerchen im mittleren Drittel, lateral- außen winzig bekörnelt, ventral-innen mit einer Reihe aus 9 kleineren Körnchen und ventral-außen mit einer Reihe aus nur 4 solcher kleinen Körnchen, beim 9 dorsal im mittleren Drittel mit einer Reihe aus 4 schlanken, spitzen, nach vorn gekrümmten Dornen, lateral-innen und außen winzig und spärlich bekörnelt, ventral-innen mit einer Reihe aus 9 kleineren, spitzen Zähn- chen, ventral-außen im mittleren Drittel mit einer Reihe aus 6 langen, etwas rückgekrümmten Dornen, von denen nur der 2. und 4. kleiner sind; II. Glied längs-oval, mit dünnem, rings bezähneltem Stiel, von dem aus die Fläche des II. Gliedes frontal und innen in der basalen Hälfte beim 2 stärker als beim 2 fein und verstreut bekörnelt ist; Zangen an der Schneide basal mit je 5 Zähnen, dann folgt eine fein behaarte Ausbuchtung, dann erst der schlanke, glatte Endhaken. — Palpen lang und dünn, nur behaart; alle Glieder normal gebaut. — Beine lang und dünn, spärlich und fein behaart. Korfu — (2 & + 19) — (Type in meiner Sammlung). 5. I. adamii Canestrini. 1873 I. a. Canestrini in: Atti Soc. Veneto-Trent. v. 2, p. 50. — 1875 I. a. Canestrini in: Atti Soc. Veneto-Trent. v. 4, p. 3. L. des Körpers 7 (9); der Cheliceren 8 mm; II. Bein 17 mm. Stirnrand des Cephalothorax über der Einlenkung der Cheli- ceren ausgebuchtet und aufgewölbt, median mit einem dreieckigen, vertieften Eindruck. — Augenhügel doppelt so breit wie lang, median tief und breit längsgefurcht, unbewehrt und glait. — '1I. Thoracalsegment mit einer mittleren Ouerreihe aus 10—12 stumpfen Körnchen, aus denen kein mittleres Paar besonders hervortritt. — I.—V. dorsales Abdominalsegment in ein Scutum verwachsen, fein chagriniert, wie auch die freien dorsalen Abdo- minalsegmente und mit wenig regelmäßigen Ouerreihen stumpfer, . ungleicher Körnchen besetzt. — Coxen der Beine bekörnell, be- sonders die I. Coxa. — Cheliceren mächtig entwickelt; I. Glied basal-außen mit einem zugespitzten, großen Kegelhöcker und basal- innen mit einem dicken, stumpfen Kugelhöcker, basal verengt, 3. Heft 110 Dr. C. Fr. Roewer: Die Familien von hier der Spitze zu stark verdickt und nach unten gebogen; I. Glied dorsal mit einer Reihe aus 3 großen, schlanken, nach vorn gebogenen Dornen, lateral-außen und -innen mit kleinen Körnchen dicht und regellos bestreut, ventral-innen und außen mit je einer Reihe aus 4 schlanken, spitzen Zähnen, apical-innen mit einer kleinen, vorspringenden Kuppe; II. Glied längs--oval, gänzlich glatt- glänzend bis auf den dünnen, ge- krümmten, fein bezähnelten Stiel; Zangen an der Schneide basal mit je 6 Zähnen, dann folgt eine fein be- haarte Ausbuchtung, dann erst der schlanke, ganz glatte, gekrümmte Fig. 5. Ischyropsalis adamii Cane- Endhaken. — Palpen lang und strini. Chelicere des ? von außen. dünn, nur behaart; Femur basal- ventral mit einem kleinen, behaarten Höcker. — Beine? lang und dünn, nur behaart. Italien: Golf von Squillace (1 Expl., [wahrscheinlich 9] (Type); Cavanna (12 Expl., wahrscheinlich 9). Italien: Aspromonte (1 2 im Mus. Wien) — (Type Canestrini’s nicht gesehen — 1 2 aus Mus. Wien — gesehen!). 6. I. herbstii C. L. Koch*). 1848 I. h. C. L. Koch in: Hahn (Koch) Arach. v. 16, p. 68, F. 1545. — 1869 I. h. L. Koch in: Z. Ferd. Tirol s. 3, v. 14, p. 164. — 1872 I. h. Cane- strini in: Ann. Mus. Genova v. 2, p. 7. (Chelicere). (oder Q?) L. des Körpers 6; des I. Gliedes der Cheliceren 4,2; des II. Gliedes 6,5; des Palpus 8; des I. Femur bis Metatarsus 9,7; des IV. Femur bis Metatarsus 12 mm. Stirnrand des Cephalothorax und II. Thoracalsegment? — Augenhügel breiter als lang, mit tiefer Längsfurche.- — Abdominal- scutum aus dem I.—V. Abdominalsegment vorhanden. — Coxen der Beine fein bekör- nelt. — Cheliceren: I. Glied dorsal mit 3 apicalwärts nach vorn gerichteten Dornen, ventral mit 2 Reihen von etwas kleineren Dornen; II. Glied nur wenig dicker als das T., 'an seinem Stiel mit spitzen Körnchen Fig. 6. besetzt, die sich an der Innenfläche bis Ischyropsalis herbstiäi zur Hälfte des Gliedes ausdehnen. — Koch. — Ohelicere nach Pa]pen? — Beine: Trochantere fein be- Ganestrini con. körnelt; die übrigen Glieder nur behaart. Färbung des Körpers, abgesehen von den blassen, weichhäuti- gen Teilen, braunschwarz; Cheliceren glänzend-schwarz; Palpen an den Endgliedern blasser braun; Beine schwarzbraun. *) Der lückenhaften Diagnose wegen konnte diese Art in den Schlüssel nicht aufgenommen werden. der Ischyropsalidae und Nemastomatidae der Opiliones-Palpatores. 111 Alpenländer (Laibach, Como) — (Type verloren ?). Der nicht ausreichenden Diagnosen Kochs und Canestrinis wegen muß diese Art zu den zweifelhaften gerechnet werden und kann daher auch im Schlüssel keinen Platz finden. 7. I. dentipalpis Canestrini. 1872 I. d. Canestrini in: Ann. Mus. Genova v. 2, p. 9. — 1879 I. d. Simon, Arach. France v. 7, p. 275. L. des Körpers 5,5 ($); des I. Gliedes der Cheliceren 3,5, des II. Gliedes 4,5; der Palpen 8 mm. L. des I. Beines 17,5; II. 25; 111.4 15,2;::1V. ‘20! m: & — Stirnrand des Cephalothorax über der Einlenkung der Cheliceren tief ausgebuchtet, aber dahinter median ohne drei- eckigen, vertieften Eindruck. — Augenhügel mehr als doppelt so breit wie lang, ohne mediane Längsfurche, unbewehrt aber gleich- mäßig rauh. — II. Thoracalsegment mit einer mittleren QOuerreihe aus 6 deutlichen Körnchen, deren mittleres Paar länger und spitz ist. — 1.—V. dorsales Abdominalsegment in ein Scutum verwach- sen, dieses wie die freien Dorsal- und Ventralsegmente des Ab- domens gleichmäßig rauh, aber ohne größere Körnchen, wie auch die nur (besonders I. und II.) fein behaarten Coxen. — Cheliceren mächtig entwickelt; I. Glied basal-außen mit einem etwas nach vorn geneigten Kegelhöcker; I. Glied dick, zylindrisch, basal all- mählig eingeschnürt, apical plötzlich dorsal in einem sehr dicken, gerundeten, glatten aber fein beborsteten Vorsprung erweitert (der dem ® wahrscheinlich fehlen wird — vergl. andere 9), dorsal mit einer Reihe aus 3 großen, einander fast gleichen und gleich weit voneinander stehenden Dornen, ventral-außen mit einer Reihe aus 7 ungleichen Zähnchen, deren 1., 4. und 7. viel kleiner sind als die übrigen, deren 3. und 5. dagegen länger sind, ventral-innen mit einer Reihe aus 9 kleineren und ungleichen Zähnchen; andere Zähnchen außerdem lateral-innen und ventral-basal verstreut; II. Glied längs-oval, mit rings bekörnelten, schlanken Stiel, von dem aus die Körnchen sich lateral-innen über die halbe Glied- länge erstrecken. — Palpen lang und dünn, fein behaart; Femur basal mit einem kleinen, ventralen Höcker; Patella leicht ge- krümmt, apical-dorsal-außen mit einer dünnen, geraden Apo- physe. — Beine lang und dünn, nicht bezähnelt und bekörnelt, nur fein behaart. Penninische Alpen (Gressoney, Saint- Jean) — nur d bekannt — (Type im Mus. Genua — nicht gesehen!). 8. I. earli Lessert. 1905. I. ec. Lessert in: Rev. Suisse Zool. v. 13, p. 658 (nebst Textfig.). 2’— L. des’Köfpere 09; des 1: Gliedes der Cheliceren 9,5; des II. Gliedes 4,5 mm. Stirnrand des Cephalothorax median vor dem Augenhügel mit 2 nach vorn konvergierenden Furchen. — Augenhügel doppelt 3. Heft 112 Dr. C. Fr. Roewer: Die Familien so breit wie lang, median schwach eingesenkt, glatt und glänzend. — II. Thoracalsegment mit einer mittleren Querreihe aus 4 Körn- chen, deren mittleres Paar größer und spitz ist. — I.—V. dorsales Abdominalsegment in ein Scutum verwachsen; dieses fein punk- tiert, aber ohne Höcker und ohne Körnchen. — Cheliceren mächtig entwickelt; I. Glied basal-außen mit einem SENCHERn: spitzen Kegel- — höcker und basal-innen mit einem N ne dicken, stumpfen Kugelhöcker, basal verengt, apical etwas nach unten gebogen, dorsal mit einer Längsreihe aus 4 ungleich großen, Anl) nach vorn gekrümmten Dornen, lateral mit einer Anzahl un- Fig. 7. Ischyropsalis carli Lessert. gleicher, kleinerer Körnchen, ven- Chelicere und Cephalothorax des ? tral mit 2 Längsreihen ungleich nach Lessert cop. großer, kräftiger, spitzer Zähnchen;; II. Glied gestreckt, eiförmig, glatt bis auf den fein behöckerten, dünnen Stiel; unbewegliche Zange an der Schneide basal mit 9 ungleichen, stumpfen Zähnchen, dann folgt eine fein gelb behaarte Ausbuchtung, dann der schlanke, glatte Endhaken; bewegliche Zange an der Schneide basal mit 6 stumpfen Zähnchen, im übrigen wie die unbewegliche Zange. — Palpen lang und dünn, fein behaart. — Beine relaiiv kurz, behaart. Schweiz (Inn-Tal: Schuls-Fetan; Rhein-Tal: Chur-Passugg) — 1 erwachs. + 1 jung. Expl. (2) — (Type wahrscheinlich in Genf — nicht gesehen!). 9. I. Iuteipes Simon. 1866 Lhermia spinipes Lucas in: Bull. Soc. ent. France s. 4, v. 6, p- XLIV. (nom. nud.). — 1872 I. 1. u. Lermia spinipes Simon in: Ann. Soc. ent. France s. 5, v. 2, p. 484, t. 16, F. 2. — 1879 1.1. Simon, Arach. France v. 7, p. 268, t. 23, F. 12 u. t. 24, F. 2 (Chelic.). — 1902 I. 1. Vir6 in: Bull. Mus. Paris v. 8, p. 606. — 1911 I. I. Simon in: Arch. Zool. exper. s. 5, v. 9, p. 203. L. des Körpers 5,5 ($), 6 (2) mm; der Cheliceren 9, der Palpen 8,5 mm; L. des I. Beines 18; II. 23,5; III. 12,5; IV. 17 mm: Stirnrand des Cephalothorax gleichmäßig rauh, ein wenig niedergedrückt, doch ohne Medianeindruck. — Augenhügel dop- pelt so breit wie lang, tief längs-gefurcht, glatt glänzend. — II. Theracalsegment mit 3 median nebeneinander stehenden stumpfen Körnchen. — 1.—V. dorsales Abdominalsegment beim & und @ in ein Scutum verwachsen, dieses mit einigen groben Körnchen (nicht in Ouerreihen) überstreut. — Coxen der Beine rauh; J. Coxa mit spitzenborstigen gröberen Körnchen über- a 3- r streut; II. Coxa mit kleineren solcher Körn- Inteipes Simon Ohe. Chen. — Cheliceren mächtig entwickelt; 1. licere des d nach Glied so lang wie der Cephalothorax + der Simon cop. Hälfte des Abdominalscutums, dick, zylindrisch, der Ischyropsalidae und Nemastomatidae der Opiliones-Palpatores. 113 nur basal etwas eingeschnürt und hier nur basal-außen mit einem geraden Kegelhöcker, dorsal mit einer Längsreihe aus 3 großen, schlanken, gleich weit voneinander stehenden Dornen, vor denen basal 2 viel kleinere stehen, lateral-innen und außen mit je einer wenig regelmäßigen Reihe viel kleinerer Körnchen, ventral mit 2 Reihen aus größeren Dörnchen, deren äußere Reihe das Enddrittel des Gliedes nicht überschreitet; beim d außerdem dorsal-apical-innen mit dickem, rundlichen, kurzen Apophysenvorsprung, der fein bürstig behaart ist. II. Glied der Cheliceren länger als das I. Glied, oval-verlängert, ganz glatt außer dem dünnen Stiel, der mit etwa 10 feinen Zähnchen besetzt ist, die beim & alle gleich groß sind, aus denen beim 9 aber ein medianes, größeres hervortritt; unbewegliche Zange an der Schneide basal mit etwa 7 größeren außer 2 kleineren basalen Zähnchen. — Palpen dünn und behaart; Femur mit stumpfen ventralen Basal- höcker. — Beine mäßig lang, dünn, nur fein behaart. Süd-Frankreich (Cantal, Ariege: in Höhlen), Pyrenäen (in Höhlen), Anvergne (unter feuchtem Moos und Steinen) — Cala- brien (Los.?) — $ und 2 (Type in Simons Sammlung — nicht gesehen!). 10. I. dispar Simon. 1872 I. d. Simon in: Ann. Soc. ent. France s. 5, v. 2, p. 227, t. 12, F. 11 u. 12. — 1879 I. d. Simon, Arach. France ». 7, p. 274. L. des Körpers 5,7; der Cheliceren 11; I. Bein 19; II. 34; ill. 19,7; IV. Stirnrand des Cephalothorax über der Einlenkung der Cheli- ceren etwas emporgewölbt und ausgebuchtet, dahinter mit einem vertieften, dreieckigen Medianeindruck. — Augenhügel etwas vor Fig. 9. Ischyropsalis dispar Simon. &) Seitenansicht (ohne Palp. u. Beine) des $ und b) des 2? — nach Simon cop. der Mitte der Cephalothorax gelegen, median breit und tief längs- gefurcht, ganz glatt. — II. Thoracalsegment mit einer Querreihe aus 6—8 kleinen Körnchen, deren medianes Paar etwas größer und besonders spitz ist. — I.—V. dorsales Abdominalsegment beim g und 2 in ein Scutum verwachsen; dieses fein chagriniert und jede der 5 Areae sowie auch die folgenden freien Dorsalsegmente des Abdomens mit je einer Querreihe grober Körnchen, die dem Hinterende des Körpers zu an Deutlichkeitabnehmen; die Analplatte läuft in eine scharfe Endspitze aus. — Coxen der Beine fein cha- Archiv für Naturgeschichte 1914. A. 3, 8 3. delt 114 Dr. C. Fr. Roewer: Die Familien griniert, mit kleinen spitzenhaarigen Körnchen, besonders auf der 1. Coxa, überstreut. — Cheliceren mächtig entwickelt; I. Glied so lang wie der ganze Körper, basal-außen mit einem spitzen, vorspringenden Kegelhöcker, beim 3 von der Basis allmählich zur Spitze erweitert, ganz glatt und nicht bedornt, an der Spitze dorsal plötzlich in einem dicken, knieartig convexen, hinten senk- recht abfallenden, ebenen. fast viereckigen, fein behaarten Höcker erweitert, sonst ohne vorspringende Seitenwinkel; beim @ dorsal mit einer Medianreihe aus 3 (der eine nahe der Basis) schlanken Dornen, lateral-außen mit einer Reihe aus 6 (deren apicale sehr klein sind) Zähnchen und lateral-innen mit einer Reihe aus nur 3 Zähnchen, ventral mit 2 Reihen, deren innere aus 6 über die ganze Gliedlänge verteilten und deren äußere aus 4 nicht das Enddrittel des Gliedes erreichenden Zähnchen besteht. II. Glied länger als das I. Glied, oval-verlängert, schlank, ganz glatt, nur der dünne Basalstiel ist fein bezähnelt; diese Zähnchen beim 9 an der Innen- seite etwas stärker als beim $; beim 9 ist außerdem die Innen- fläche des II. Gliedes in der basalen Hälfte spärlich mit Körnchen bestreut; Zangen an der Schneide mit 3 kleinen und 4 größeren Kegelzähnchen. — Palpen lang und dünn, nur behaart. — Beine sehr lang und dünn, fein chagriniert und mit Härchen mehr oder minder dicht besetzt. Pyrenäen (Biscaya: Höhle von Albia und Embajada bei Orduna) — ($ +9) — (Typein Simons Sammlung — nicht gesehen!). 11. I. pyrenaea Simon. 1872 I. helwigii var. p. Simon in: Ann. Soc. ent. France s. 5, v. 2, p- 483. — 1875 I. p. Simon in: J. Zool. v. 4, p. 19 (sep.). — 1879 I. p. Simon, Arach. France v. 7, p. 272, t. 21, F. 13 u. 14; t. 24, F. 1u. la. — 1911 I. p. Simon in: Arch. Zool. exper. s. 5, v. 9, p. 203. — 1913 I. p. Simon in: Arch, Zool. exper. v. 52, p. 383. L. des Körpers 6,2 (9), 7,5 (2) mm. Stirnrand des Cephalothorax fein gerieselt, niedergedrückt und mit einem medianen, dreieckigen, vertieften Eindruck. — Augenhügel mehr als doppelt so breit wie lang, median tief und sehr Fig. 10. Ischyropsalis pyrenaea Simon. a) Cephalothorax dorsal; b) Mund (Labrum) von vorn; c) Chelicere des $ und d) des @ — nach Simon cop. breit längsgefurcht, unbewehrt und glatt. — II. Thoracalsegment mit einer mittleren Querreihe aus 10—12 kleinen Körnchen, deren medianes Paar länger und spitz ist. — I.—V. dorsales Abdominal- segment in ein Scutum verwachsen; dieses fein und nur verstreut der Ischyropsalidae und Nemastomatidae der Opiliones-Palpatores. 115 rauh, mit Querreihen aus kleinen, niedrigen, rundlichen, ungleich- mäßig-gestellten Körnchen. — Coxen der Beine fein rauh; besonders die I. Coxa mit kleinen, Spitzenbörstchen-tragenden Körnchen be- streut. — Cheliceren beim & so lang wie Cephalothorax + Ab- dominalscutum, beim 2 kürzer; I. Glied basal-außen mit einem spitzen, vorspringenden Kegelhöcker, nur an der Basis verengt, beimg apicalstumpf-konisch undhier miteinem außen-vorgewölbten Höcker und einem gleichen, aber bürstig-behaarten inneren, sonst weder behöckert noch bedornt und nur dorsal mit einer Längs- reihe ungleichmäßiger, schwacher Körnchen, beim 2 dagegen dorsal mit einer Längsreihe aus 4 ziemlich langen Dörnchen, die das Enddrittel des Gliedes aber nicht erreicht, und lateral-außen mit einer Reihe 5—6 viel kleinere Zähnchen, deren 3 basale eng stehen und fast so groß sind wie die dorsalen Dörnchen, deren übrige aber klein sind und verstreut stehen; lateral-innen mit einer ähnlichen, kleineren Zähnchenlängsreihe; ventral-innen mit einer Reihe aus 7 ziemlich langen, das Enddrittel des Gliedes nicht erreichenden Zähnchen und ventral-außen mit einer ähnlichen Längsreihe aus 6 ziemlich großen, fast gleich weit voneinander ent- fernten Zähnchen; II. Glied länger als das I. Glied und länger als der ganze Körper beim {$, beim $ und 9 ganz glatt bis auf den gerunzelten, wenig bekörnelten Stiel; bewegliche Zange an der Schneide mit 7 Kegelzähnchen, deren erste beiden klein, die fol- genden größer sind. — Palpen lang und dünn, nur fein behaart. — Beine lang und dünn, fein gerieselt und fein behaart. Pyrenäen und Süd-Frankreich (Ariege, Obere Garonne, Grotte de Betharram und ‚‚Grottes des Eaux chauds‘); 4, 2; das Tier ist häufig und findet sich in den tiefsten Teilen der Höhlen. — (Type in Simons Sammlung — nicht gesehen!). 12. I. nodifera Simon. 1879 I. n. Simon, Arach. France v. 7, p. 270, t. 24, F. 4. — 1879 I. sharpi Simon in: Ann. Soc. ent. France (Bull.) s. 5 v. 9, p. COXXIX. — 1881 I. n. = sharpi Simon in: An. Soc. Espaäüi. v. 10, p. 128, L. des Körpers 5 (8); 5,7 (9) mm. Stirnrand des Cephalothorax über der Einlenkung der Cheli- ceren ausgebuchtet und aufgewölbt, median in einem dreieckigen Eindruck vertieft. — Augenhügel wenigstens doppelt so breit wie lang, median tief längsgefurcht, unbewehrt und glatt-glänzend. — II. Thoracalsegment mit einer mittleren Querreihe aus 4 kleinen Körnchen, deren mittleres Paar größer und spitz ist. — IV. dorsales Abdominalsegment beim g in ein Scutum verwachsen, beim 9 dagegen wie die übrigen frei; jedes dorsale Abdominal- segment trägt ein Querband ungleichmäßig gestellter, grober, stumpfer, rundlicher Höckerchen. — Coxen der Beine bekörnelt, besonders die I. .Coxa mit groben, spitzenborstigen Körnchen be- streut. Cheliceren mächtig entwickelt; I. Glied etwas länger als Cephalothorax -+ der Hälfte des Abdominalscutums, dick, zylin- 8r 3. Heft 116 Dr. €. Fr. Roewer: Die Familien drisch, nur basal verengt, hier mit einem äußeren, etwas rückge- krümmten, spitzen Kegelhöcker, apical schwach verdickt aber nicht gewölbt; I. Glied beim & dorsal mit einer Reihe aus 4 nach vorn gekrümmten schlanken Dornen, lateral- außen mit einer Reihe aus 4—5 kleineren Zähn- chen, lateral-innen mit einer wenig regelmäßigen Reihe aus 3—4 noch kleineren Zähnchen, ventral mit einer inneren Längsreihe aus 6—8 kleinen, wenig regelmäßigen, ungleichen Körnchen, die das Enddrittel des Gliedes nicht erreichen, ventral-außen mit einer nur basalen Reihe aus nur 3—4 Zähnchen; I. Glied beim @ dorsal mit einer mittleren Längsreihe aus 3 sehr starken, fast gleichgroßen Dornen, lateral-außen mit 6—8 sehr kleinen Zähnchen, lateral-innen mit ? einer Reihe aus 6 stärkeren, ungleichmäßig ge- Fig. 11. Ischyrop- stellten Zähnchen, die das Enddrittel des Gliedes ur ap ag pr nicht erreichen, ventral mit einer äußeren Reihe (ol sahne) aus 3 (deren erstes am kleinsten) größeren Zähn- — nach Simon cop. Chen, ventral-innen mit 4—5 weniger regelmäßig gestellten, ungleichmäßigen Zähnchen; II. Glied beim g und $ etwas länger als das I. Glied, oval-verlängert, ziemlich dick, mit einem dünnen, langen Stiel, der besonders innen mit ziemlich groben Körnchen bedeckt ist, die sich über die basale Hälfte der Innenfläche des II. Gliedes erstrecken; bewegliche Zange an der Schneide mit einer Reihe aus 6—7 Kegelzähnchen, deren 3 letzte besonders kräftig sind. — Palpen lang und dünn, nur fein behaart; Femur basal mit einem kleinen ventralen Höcker- chen. — Beine lang und dünn, doch kräftig, fein behaart. Niedere Pyrenäen (St. Jean de Luz; Ascain; Santander) — g und 2 — nur zufällig höhlenbewohnend, meist im feuchten, dunklen Detritus — (Type in Simons Sammlung — nicht gesehen!). 13. I. Jueantei Simon. 1879 I. I. Simon, Arach. France v. 7, p. 273, A. 24, F. 3. L. des Körpers 5 mm (9, jung). Q — Stirnrand des Cephalothorax median etwas rauh, ohne sonderlichen vertieften Eindruck. — Augenhügel sehr niedrig, wenigstens doppelt so breit wie lang, median sehr tief und breit längs-gefurcht und glatt glänzend, unbewehrt. — II. Thoracal- segment nur mit einem mittleren Paare gerundeter, stumpfer Zähnchen. — I.—V. dorsales Abdominalsegment in ein Scutum verwachsen, mit dicken, aber wenig deutlichen Körnchen über- streut. — Coxen der Beine fast glatt, ohne Körnchen, nur behaart. — Cheliceren mächtig entwickelt; I. Glied so lang wie Cephalo- thorax -+ der vorderen Hälfte des Abdominalscutums, dick und dorsal gewölbt, nur basal verengt und hier ohne vorspringende Höcker, apical weder verdickt noch gekniet, dorsal mit einer der Ischyropsalidae und Nemastomatidae der Opiliones-Palpatores. 117 mittleren Längsreihe aus 3 kleinen, das Enddrittel des Gliedes nicht erreichenden Dörnchen, lateral innen und außen und vor den größeren Dörnchen viel kleinere, ungleichmäßige, besonders an der Basis zahlreiche Körnchen, die nicht in Reihen stehen, ventral mit einer inneren Längsreihe aus 7 sehr kleinen Zähnchen, und ventral außen mit einer Längsreihe aus 7 Zähnen, deren 2 mittlere besonders groß sind; II. Glied länger als das I. Glied, solang wie Cephalothorax + Abdo- minalscutum,längs-oval, ziemlichdick, ganz glatt bis auf den dünnen, ziem- lich langen, mit Körnchen besetzten Fig. 12. Ischyropsalis lucantei Basalstiel; unbewegliche Zange an “imon; ren Be 9. ,—, nach ? 2 : } p- der Schneide bis zum Enddrittel mit einer Reihe aus zahlreichen Sägezähnchen, dann mit einer Aus- buchtung und davor mit einem Kegelzähnchen. — Palpen lang und dünn behaart; Femur ohne Ventralbasalhöcker. — Beine relativ kurz und robust, nur behaart. Hoch-Pyrenäen (Höhle von Betharram bei Bagneres de Bigorre) — nur 2 (pull.) — (Type in Simons Sammlung — nicht gesehen!). 14. I. superba Simon. 1881 I. superbus Simon in: An. Soc. Espan. v. 10, p. 129. L. des Körpers 11 mm (9). Stirnrand des Cephalothorax ohne Medianeindruck und wie dessen übrige Fläche fein chagriniert, nicht bekörnelt. — Augen- hügel sehr niedrig, tief längs-gefurcht und glatt. — II. Thoracal- segment mit einer mittleren Reihe aus 4 feinen, stumpfen Körn- chen. — I.—V. dorsales Abdominalsegment in ein Scutum ver- wachsen, dieses wie die übrigen Abdominalsegmente fein cha- griniert, nicht bekörnelt, desgleichen die Coxen der Beine; nur die I. Coxa bekörnelt. — Cheliceren mächtig entwickelt; I. Glied zusammengedrückt, kürzer als der Körper, dorsal-basal mit zahl- reichen, stumpfen und überall ungeordneten Körnchen bestreut, die abgerundet eine feine Endborste tragen, apical unbewehrt, dicht und fein behaart, ventral mit stumpfen, unregelmäßig ver- teilten Körnchen und je einer inneren und äußeren Längsreihe aus 4—7 größeren Zähnchen besetzt; II. Glied breit-oval, mit winzigen, stumpfen Körnchen an der Innenfläche bestreut, mit dicht be- körneltem, relativ dickem Basalstiel; bewegliche Zange an der Schneide mit 3 basalen Zähnchen. — Palpen lang und dünn, behaart. — Beine kurz und robust, fein rauh; Femora apical leicht verdickt. Niedere Pyrenäen (St. Jean de Luz) — nur 2 — (im August im feuchten Detritus zusammen mit I. nodifera). (Type in Simons Sammlung — nicht gesehen!) 3. Heft 118 Dr. C. Fr. Roewer: Die Familien 15. I. madalenae Simon. 1881 I. m. Simon in: An. Soc. Espan. v. 10, p. 150. L. des Körpers 9 mm (9). Stirnrand des Cephalothorax mit vertieftem, dreieckigen Me- dian-Eindruck und wie der übrige Cephalothorax fast glatt, sehr fein und wenig dicht chagriniert. — Augenhügel doppelt so breit wie lang, ganz glatt. — II. Thoracalsegment mit einer Querreihe aus 10—12 kleinen Körnchen, deren mittleres Paar etwas größer ist als die übrigen. — I.—V. dorsales Abdominalsegment in ein Scutum verwachsen; dieses sowie die freien Abdominalsegmente sehr fein chagriniert, mit Ouerreihen sehr kurzer und weitstehender Haare, nicht mit Körnchenquerreihen. — Coxen der Beine mit Börstchen auf kaum erhöhter Basis bestreut, doch nicht bekörnelt. — Cheliceren mächtig entwickelt; I. Glied fast so lang wie der Körper, basal-außen mit spitzem Kegelhöcker, dorsal mit einer Reihe aus 3 Dornen, deren basaler isoliert und deren 2 übrige einander genähert im Enddrittel des Gliedes stehen, lateral-außen mit einer Reihe aus 2 gleich großen, etwa in der Mitte des Gliedes stehenden Zähnen, lateral-innen mit einer Reihe aus 2 viel kleineren Zähnchen; ventral-innen und außen mit je einer Reihe aus 5-6 fast gleichgroßen, das Enddrittel des Gliedes wenig überschreiten- den Zähnchen, und ventral zwischen diesen beiden Reihen mit einigen Körnchen, die stellenweise in unvollkommenen Längs- reihen stehen; II. Glied schmal und verlängert, auf basaler Hälfte innen und außen mit je einer Reihe aus’3 sehr kleinen, stumpfen Körnchen, die auf dem dünnen, basalen, dicht bezähnelten Stiel beginnen; bewegliche Zange an der Schneide in den basalen 33 der Länge mit 5 (der apicale der größte) Zähnchen, dann folgt eine große, fein behaarte Ausbuchtung, dann ein dicker Kegel- Vorsprung, dann erst der schlanke Endhaken. — Palpen dünn, lang, behaart. — Beine lang und dünn, kurz behaart. Biscaya (Höhle von ‚la Magdalena“ bei Galdames) — nur ® — (in den dunklen Räumen im Innersten der Höhle, an deren helleren Stellen sich I. nodifera findet) — (Type in Simons Samm- lung — nicht gesehen!). 16. I. robusta Simon. 1873 I. r. Simon in: Ann. Soc. ent. France s. 5, v. 2, p. 237, t. 12, F. 13. L. des Körpers 6 (2?); der Cheliceren 8; L. des I. Beines 14,5; II. 20,5; III. 11,7; IV. 17 mm. Stirnrand des Cephalothorax über der Einlenkung der Cheli- ceren etwas ausgebuchtet; Fläche des Cephalothorax fein rauh und bekörnelt. — Augenhügel viel breiter als lang, median breit und tief längsgefurcht, unbewehrt. I. Thoracalsegment mit einer Querreihe aus 4 Körnchen, deren mittleres Paar größer und spitz ist. — Das I.—V. dorsale Abdominalsegment in ein fast viereckiges Scutum verwachsen, welches somit 5 Querreihen kleiner Körnchen trägt. I. und II. freies Dorsalsegment des Abdomens mit je einer der Ischyropsalidae und Nemastomatidae der Opiliones-Palpatores. 119 QOuerreihe aus 4 Körnchen; dorsale Analplatte hinten abgerundet. — Freie Ventralsegmente des Abdomens fast glatt. — Cheliceren mächtig entwickelt; I. Glied kräftig, zylindrisch, etwas nach unten gekrümmt, apical etwas verdickt und hier sehr schwach gekniet, dorsal mit einer Reihe aus 4 gleichgroßen und von einander gleich weit entfernten schlanken Dornen, ventral-innen und -außen mit je einer Reihe aus 4 schwächeren Zähnchen; II. Glied länger als das I. Glied, mit dünnem, nicht bezähnelten Basalstiel, sonst glatt und glänzend; unbeweg- Fig. 13. Ischyropsalis robusta liche Zange an der Schneide mit 4, Simon. Seitenansicht des Körpers bewegliche ebenda mit nur 3 Zähn- (ohne Palp. u. Beine) des $ — chen. — Palpen lang und dünn, nur Anl SunanL con: behaart. — Beine lang und dünn; Coxen und Trochantere mit länglichen Körnchen bestreut; die übrigen Glieder relativ kürzer als bei anderen Arten dieser Gattung, und in Längsreihen fein behaart. Spanien (Gerez; Prov. Tras-ös-Montes) in einer nicht dunkeln Höhle — 22 (?) — (Type in Simons Sammlung — nicht gesehen!). 17. I. peetiginosa Simon. 1913 I. p. Simon in: Arch. Zool. exper. v. 52, p. 384. L. des Körpers 5 mm (d, 9). Körper dorsal und ventral, sowie die Coxen der Beine fein lederartig matt. — Augenhügel glatt. — II. Thoracalsegment mit einer Querreihe aus 4—6 Körnchen, deren mittleres Paar etwas größer und spitz ist. — I.—V. dorsales Abdominalsegment in ein Scutum verwachsen, welches mit feinen, stumpfen Körnchen in 4 ungleichmäßigen Querreihen bestreut ist. — Cheliceren mächtig entwickelt; I. Glied länger als der Körper, gänzlich unbewehrt und ohne Zähnchen und ohne Körnchen, schlank, apical stumpf verdickt und hier in einem sehr stumpfen, dicken, weder behaarten noch gerundeten Kegelhöcker endigend; II. Glied glatt, an der Basis mit einem leicht gekrümmten, knotigen Stiel; unbewegliche Zange an der Schneide basal mit 6—7 feinen Zähnchen; beweg- liche Zange an der Schneide mit 5 größeren und basal 2—3 kleineren Zähnchen besetzt. — Palpen schlank, behaart. — Beine lang und dünn, behaart. Spanien (Prov. Oviedo: Höhle von Mazaculos) — d, 2 — im Juli — (Type in der Sorbonne — Paris coll. biospeol. — nicht gesehen!). 18. I. redtenbacheri Doleschal. 1852 I. r. Doleschal in: S. B. Ak. Wien v. 9, p. 649. Geschlecht ? — Maße: L.des Körpers8,7 ; der Gliedmaßen ? mm. Körper länglich viereckig, mäßig gewölbt; Abdomen hinten abgestumpft, Rücken verstreut bekörnelt. Auf der Grenze zwischen 3. Heft 120 Dr. C. Fr. Roewer: Die Familien Cephalothorax und Abdomen 3 Querfurchen (!). — Augenhügel klein mit 2 Höckerchen, von denen jedes 4 spitze Stachelchen auf- weist. — (Abdominalscutum vorhanden?) — Cheliceren kürzer als der Körper; I. Glied kurzer bezähnelt; II. Glied verdickt, hammerförmig, nur am Grunde schwach bekörnelt, sonst glän- zend glatt. — Palpen so lang wie die Cheliceren, ihr Femur ventral bezähnelt. — Beine: I. Femur, Patella und Tibia verdickt. Färbung des Körpers rostgelb, mit blaßgelbem medianen Längsstreif, der auf dem Cephalothorax beginnt und bis zum Hinterende des Abdomens durchläuft. — Beine: I. Femur rostgelb, die übrigen blaßbraun. Dalmatien — 2 Expl. — (Type im Mus. Wien nicht mehr vor- handen — verloren!). Diese Art gehört aller Wahrscheinlichkeit nach zu der Fam. der Phalangiidae,; da die Type verloren ist, wird sie niemals zu identifizieren sein (incert. sed.). 2. Gen. TARACUS Simon. 1879 T. Simon in: Ann. Soc. ent. Belgique v. 22, C.R. p. LXXIV. — 1879 T. Simon, Arach. France v. 7, p. 277. — 1894 T. Banks in: Canad. Ent. v. 26, p. 160—161. — 1894 T. Banks in: Psyche ». 7, p- 5l. — 1901 T. Banks in: Amer. Natural. v. 35, p. 678. — 1901 T. Banks in: P. Ac. Philad., p. 593. — 1904 T, Banks in: P. Calif. Ac. v. 3, Nr. 13, p. 362. — 1904 T. Hansen u. Soerensen, Two Orders Arach. p. 82. — 1911 T. Banks in: Pomona I. Ent. v. 3, p. 416. Cheliceren mächtig entwickelt, länger als der Körper; Schneide der Zangen im basalen Drittel mit kleinen, im mittleren Drittel mit gröberen Zähnchen besetzt, im Enddrittel den glatten End- haken bildend. — Palpen deutlich länger als der Körper, dünn, nur mit einfachen Haaren besetzt, mit winziger (schwer sicht- barer) borstenartiger Endklaue; Femur um ein Drittel länger als Patella, kaum kürzer als Tibia und doppelt so lang wie Tarsus; Tarsus leicht spindelförmig und gerade, in der Verlängerung der Tibia getragen. — Labrum breit, mit vorn gerundeter, leichter Erhebung (nicht gehörnt) (Fig. 14b). — Maxillarloben der I. Coxa in ihrem harten Teil beweglich; II. Coxa sehr kurz, fast kugel- förmig. — Labium sternale schmal, gerundet und vom Sternum weichhäutig? getrennt. — Sternum in seinem vorderen Teil quer von den Arculi genitalis getrennt. — Öffnungen der Stinkdrüsen auf den Seitenlamellen des Cephalothorax nicht sichtbar. — Coxen der Beine beweglich. — Augenhügel breit, median nicht längsgefurcht. — I. Thoracalsegment (hintere Area des Cephalo- thorax) mit einem medianen Dornhäckchen; II. Thoracalsegment frei, unbewehrt. — I.—V. Dorsalsegment des Abdomens in ein Scutum verwachsen. — Corona analis (Fig. 14d) vorhanden und bestehend/aus dem X. Dorsalsegment (Analplatte), den seitlichen Resten des IX. Dorsalsegmentes und einem Querstück vor der Afteröffnung, welches aus den verschmolzenen Resten des VIII. und IX. Ventralsegments besteht. — Femora der Beine ohne Pseudogelenke. der Ischyropsalidae und Nemastoömatidae der Opiliones-Palpatores.. 121 3 Arten aus Nord-Amerika. Fläche des Abdomens dorsal bestachelt . 2. T. spinosus ich des Abdomens dorsal mit buckelartigen Höckerchen oder glatt, nicht bestachelt. 2. (Cheliceren glatt oder fein spitz bekörnelt; Fläche des Abdomens dorsal mit buckelartigen Höcker- chef bestreuen TEN, . 3. T. pallipes ıCheliceren spitz bezähnelt; Fläche des Abdomens dorsal fein gerieselt, fast glatt. .... . 1. T. packardi 1. T. paekardi Simon. 1879 T. p. Simon in: Ann. Soc. ent. Belgique C. R. v. 22, p. LXXIV, — 1901 T. p. Banks in: Amer. Natural. v. 35, p. 678. — 1901 T. p. Banks in: P. Ac. Philad. p. 593. L. des Körpers 4,5 mm. Augenhügel groß, oval, etwas convex, länger als breit und glatt, nicht bekörnelt. — I. Thoracalsegment (= Hinterrand des Ce- phalothorax) mit einem Mediandörnchen; II. (freies) Thoracal- segment unbewehrt, nicht bekörnelt. — Raum vor dem Augen- hügel weniger breit als dieser und abschüssig geneigt. — I.—V. dorsales Abdominalsegment in ein Scutum verwachsen, dessen Fläche wie die des Cephalothorax fein chagriniert, fast glatt ist. — Cheliceren sehr groß: I. Glied so lang wie Cephalothorax + der vorderen Hälfte des Abdominalscutums, gerade, parallel- zylindrisch, ungleich und regellos mit kleinen, spitzenborstigen Körnchen bestreut; II. Glied länger als das I. Glied, dicker, spindel- förmig verlängert, basal verengt, aber ohne deutlich abgesetzten Basalstiel, in wenig regelmäßigen Reihen mit spitzenborstigen Körnchen besetzt. — Palpen lang und dünn; Femur leicht ge- krümmt, Patella gerade, Tibia leicht gekrümmt, Tarsus oval zu- gespitzt, ventral zurückgeschlagen getragen; Femur bis Patella fein behaart, Tibia und Tarsus dicht bürstig behaart. — Beine lang und kräftig; Coxen behaart; nur die I. Coxa mit einigen spitzenhaarigen Körnchen,; Femora apical verdickt, fast keulig und wie die übrigen Beinglieder nur behaart; Metatarsen mit Pseudogelenken. Färbung des Cephalothorax dunkelbraun, des Abdomens blaß rostgelb, dorsal dunkler beschattet; Cheliceren tiefschwarz; Palpen und Beine blaß rostbraun, Nord-Amerika (Colorado) — (Type in Simons Sammlung — nicht gesehen!). | 2. T. spinosus Banks. 1894 T. spinosa Banks in: Psyche v. 7, Nr. 215, p. öl. — 1901 T. s. Banks in: Amer. Natural. v. 35, p. 678. — 1904 T. s. Banks in: P. Calif. Ac. v. 3, Nr. 13, p. 362. — 1911 T. s. Banks in: Pomona I. Ent. v. 3, p. 416. L. des Körpers 2,1, des II. Femur 2,2 mm. Augenhügel groß, etwas convex, glatt, vorn oben jederseits mit je einem Höckerchen, das ein steifes Börstchen trägt. — I. Tho- 3. Heft 123 Dr. C. Fr. Roewer: Die Familien racalsegment (= Hinterrand des Cephalothorax) mit einer Ouerreihe kleiner, spitzenborstiger Körnchen, aus denen ein Mediandörnchen hervorragt; II. (freies) Thoracalsegment unbewehrt, ohne Körn- chenquerreihe. — I.—V. dorsales Abdominalsegment in ein Scu- tum verwachsen. Fläche des Cephalothorax, des Abdominal- scutums, der freien Dorsal- und Ventralsegmente des Abdomens, der Coxen der Beine dicht mit kleinen, spitzenborstigen Körnchen bestreut; diese Börstchen auf dem Rücken leicht nach vorn ge- krümmt. — Cheliceren mit einigen, wenigen spitzenborstigen Körnchen b:streut. — Palpen lang und dünn; Femur bis Patella mit spärlichen, einfachen (nicht auf Körnchen stehenden) Haaren besetzt; Tibia und Tarsus dicht bürstig behaart. — Beine fein mit einfachen Haaren besetzt. | Färbung des Körpers und der Beine und Palpen blaß gelblich; Cheliceren dunkler braun, besonders deren Zangen. Süd-Kalifornien (genaue Loc. ?) — (Type. Banks nicht gesehen — Aufbewahrung?). 3. T. pallipes Banks. 1894 T. p. Banks in: Canad. Ent. v. 26, p. 161. — 1901 T. p. Banks in: Amer. Natural. v. 35, p. 678, F. 5. — 1904 T. p. Banks in: P. Calif. Ac. v. 3, Nr. 13, p. 362. — 1911 T. p. Banks in: Pomona I. Ent. v. 3, p. 416. L. des Körpers $, der Cheliceren 9 mm. Stirnrand des Cephalothorax über der Einlenkung der Cheli- ceren tief zweifach ausgebuchtet, dahinter median mit einem drei- eckigen Eindruck. — Augen- hügel weit vom Stirnrand ent- fernt, quer-oval, jederseits mit einer Reihe winziger Körnchen über den Augen. — I. Thora- calsegment (= Hinterrand des Cephalothorax) mit einem Me- diandörnchen, aber ohne Körn- chenquerreihe; II. Thoracalseg- ment unbewehrt. L.—V. dorsales Abdominalsegment in ein Scutum verwachsen, welches wie die drei folgenden freien Dorsalsegmente des Abdomens regellos mit kleineren und größeren blanken Buckelhöcker- chen bestreut ist. — Freie Ven- tralsegmente des Abdomens und Fläche der Coxen spärlich fein Fig. 14. Cotyp. — a) Körper mit Cheliceren Taracus pallipes Banks nach dorsal; b) Mund (Labrum) von vorn; c) Zangen der Chelicere; d) Corona analis von hinten. behaart. — Cheliceren mächtig entwickelt; I. Gliedl eicht nach unten gekrümmt, zylindrisch, der Ischyropsalidae und Nemastomatidae der Opiliones-Palpatores. 123 regellos und besonders dicht lateral-außen mit kleinen spitzen- borstigen Körnchen bestreut; II. Glied länger als das I. Glied, spindelförmig, aber ohne deutlich abgesetzten Basalstiel, dicht in wenig regelmäßigen Längsreihen mit spitzenborstigen Körnchen besetzt. — Palpen lang und dünn, nur behaart; Tibia und Tarsus dicht bürstig behaart. Beine lang und dünn, nur spärlich fein behaart. Färbung des Körpers blaßrostgelb, alle Härchen fein schwarz. Cephalothorax einschließlich des Augenhügels glänzend pech- braun; II. Thoracalsegment blaß rostgelb. Abdominalscutum braun, seine Buckelhöckerchen schwarz mit schwarzumringelter Basis. — Cheliceren tief schwarz, Palpen und Beine blaß rostgelb, nur die Tarsen der Beine dunkler braun. (Die jungen Tiere haben kleine, normale Cheliceren.) Nord-Amerika (Washington State, Mt. Shasta) — J?_ — (Type Banks — 1 & — gesehen — in meiner Sammlung!). 3. Gen. SABACON Sim. 1879 S. Simon, Arach. France v. 7, p. 266. — 1881 S. Simon in: An. Soc. Espani. v. 10, p. 128. — 1881 Nemastoma (part.) L. Koch in: Svenska Ac. Hand. v. 16, Nr. 15, p. 111. — 1884 Phlegmacera Packard in: Amer. Natural. v. 18, p. 203. — 1888 Phlegmacera Packard in: Mem. Ac. Washington v. 4, Heft 1, p. 54. — 1893 $S. Weed in: Amer. Natural. v. 27, p. 575. — 1894 Phlegmacera Banks in: Psyche v. 7, p. 51. — 1901 Phlegmacera Banks in: Amer. Natural. v. 35, p. 677. — 1904 S. + Parasabacon + Phlegmacera Hansen u. Soerensen, Two Orders Arach. p. 83. Cheliceren viel kürzer als der Körper; Schneide der Zangen größtenteils mit Zähnchen besetzt. — Palpen deutlich länger als der Körper; Femur und Patella spärlicher, Tibia und Tarsus sehr dicht bürstig behaart; Patella dicker als Femur und beim g ventral- apical-innen mit einem kleinen Dornhaken; Tibia von allen Palpen- gliedern am dicksten, apical verjüngt, hier nach unten gekrümmt, um den sehr viel kürzeren Endklauen-losen Tarsus aufzunehmen, der gegen die Tibia artikuliert. — Labrum schmal und hart. — Maxillarloben der I. Coxa in ihrem harten Teil beweglich, der II. Coxa völlig fehlend. — Labium sternale schmal und vom Sternum weichhäutig getrennt; letzteres mit den Arculi genitales zusammenfließend. — Öffnungen der Stinkdrüsen den ni:ht getrenn- ten Seitenstücken des Cephalothorax aufgesetzt. — Coxen der Beine beweglich. — Augenhügel breit, vom Cephalothorax gut abgesetzt. — I. Thoracalsegment (hintere Area des Cephalothorax) unbe- wehrt; II. Thoracalsegment frei. Dorsale Abdominalsegmente frei und nicht in ein Scutum verwachsen. — Corona analis vorhanden und bestehend aus dem X. Dorsalsegment (Analplatte), den seit- lichen Resten des IX. Dorsalsegmentes und einem (kleinen) Quer- stück vor der Afteröffnung, welches aus den verschmolzenen Resten des VIII. und IX. Ventralsegmentes besteht. — Femora der Beine ohne Pseudogelenke. 3. Heft 124 - Dr. C. Fr. Roewer: Die Familien 2 Arten. Die Genera Sabacon Sim. und Phlegmacera Packard sind synonym, wie mir reichlich vorliegendes Material aus Europa und Nord-Amerika beweist; auf beide trifft obige Genus-Diagnose völlig zu. Es sind sicherlich die sekundären Geschlechtsmerkmale, die zwischen $ und 2 beider Arten gleicherweise vorhanden sind, welche bei kärglichem Material früher als Species-trennend an- gesehen wurden (z. B. Phegmacera cavicolens Pack. und Ph. occi- dentalis Banks); diese sekundären Geschlechtsunterschiede be- ziehen sich auf die Palpenpatella, das I. Glied der Cheliceren und das II. Thoracalsegment (vergl. die Diagnose der Arten). Der einzige Unterschied zwischen den beiden Arten dieser Gattung liegt in der Gestalt der Palpentibia (vergl. Figuren und Tabelle). — Worin der Unterschied der beiden Genera Sabacon und Para- sabacon (Hansen u. Soerensen 1904) liegen soll, ist aus den fast wörtlich übereinstimmenden Diagnosen dieser beiden Autoren nicht ersichtlich, denn in den geringen Unterschieden der relativen Längen der Palpenglieder kann er nicht liegen. Europa (Pyrenäen, Cevennen); Palpentibia schlank und schwach gekrümmt. . . 1. $. paradoxus Sibirien und Nord-Amerika; Palpentibia basal sehr dick und stark nach unten gekrümmt 2. S. erassipalpis 1. S. paradoxus Simon. 1879 S. p. Simon in: Arach. France v. 7, p. 266, t. 24, F. 5, 5a. — 1881 S. viscayanus Simon in: An. Soc. Espaä. v. 10, p. 128. — 1911 S. p. Simon in: Arch. Zool. exper. s. 5, v. 9, p. 204. L. des Körpers 5,5—6 mm (39) (5 mm pull.). Stirnrand des Cephalothorax über der Einlenkung der Cheli- ceren nicht tief ausgebuchtet, mit medianer Kerbe. — Augen- hügel deutlich vom Cephalothorax abgesetzt, quer-oval, median längs-gefurcht, unbewehrt und glatt. — Fläche des Cephalothorax unbewehrt. II. Thoracalsegment beim $ mit einigen Körnchen in einer Querreihe, aus der median 2 spitze Dörnchen hervorragen, beim 2@ mit einer Börstchenquer- reihe, deren zwei mediane Börst- chen an Größe hervortreten. — Dorsale und ventrale Abdominal- segmente nur fein beborstet, wie a auch die Fläche der Coxen der Fig. 15. Sabacon paradoxus Simon. Beine. — Cheliceren kürzer als der ie; gi aRg rehlnge ne des 8; b) Körper; I. Glied beim & dorsal 5 in der Mitte mit einem kleinen, bürstig behaarten Buckelaufsatz, beim 9 an dieser Stelle,nur eine Gruppe dichterer Börstchen; II. Glied klein und beim und normal gebaut. — Palpen viel länger als der Körper; Femur, Patella einfach der Ischyropsalidae und Nemastomatidae der Opiliones-Palpatores. 195 dicht behaart. Patella zylindrisch, dicker als der Femur, beim J apical- ventral-innen mit einem spitzen kleinen Hakendorn, der dem fehlt; Tibia basal dünn gestielt, dann plötzlich dick aufgetrieben, apical- wärts leicht verjüngt und abwärts gekrümmt, überall dicht bürstig behaart bis auf die ventral-apicale glatte Fläche, gegen welche der Tarsus gelegt werden kann; Tarsus kurz, etwa 1, der Tibien- länge erreichend, fein gestielt, etwas eingekrümmt, rings dicht bürstig behaart, ohne Endklaue. — Beine lang und dünn, basale Glieder bei erwachsenen Tieren fein behaart und sehr dicht und äußerst winzig spitz bekörnelt; Femora ohne Tibien und Meta- tarsen mit Pseudogelenken. Färbung des Körpers und der Gliedmaßen blaß rostgelb; die harten Schilder des Abdominalrückens pechbraun beschattet und heller gesprenkelt, jedoch unscharf. Cheliceren und Palpen wie auch die Beine einfarbig blaßgelb, alle Börstchen schwarz. Pyrenäen und Nord-Spanien (Bilbao, Alsasua, St. Jean-de- Luz, Orduna: Höhle von Embajada, Herault: Höhle des Demoi- selles, St.-Bauzille de Putois, Sare) und Cevennen (Lozere: Dar- gilan) — d, 9, pulli — (unter feuchtem Moos und Steinen) — (viele $2 von Lozere in meiner Sammlung). Die Type dieser Art Simons (1879) war jung; 5. viscayanus Simon ist dieselbe Art, aber ganz erwachsen. Auf die mir vorliegen- den jungen Tiere stimmt Simons Diagnose von S. faradoxus völlig zu, wie auf die erwachsenen @ Simons Diagnose von S. viscayanus (alle von demselben Fundort). Was die andere (amerikanisch- asiatische) Art dieser Gattung betrifft, so unterscheidet sie sich von obiger nur durch Form der Palpentibia, welche bei ersterer viel dicker und kürzer ist als bei letzterer, wo sie schlanker und länger ist. 2. S. erassipalpis (L. Koch.) 18831 Nemastoma c. L. Koch in: Svenska Ac. Handl. v. 16, Nr. 5, p. 111. t. 3, F. 19. — 1884 Phlegmacera cavicoleus Packard in: Amer. Natural. v. 18, p. 203. — 1888 Phlegmacera cavicolens Packard in: Mem. Ac. Washing- ton v. 4, Heft 1, p. 54, t. 14, F. 5, 5a—c. — 1893 S. spinosus Weed in: Amer. Natural. v. 27, p. 575, F. la—c. — 1894 Phlegmacera cavicoleus + occiden- talis Banks in: Psyche v. 7, p. 5l u. 52. — 1901 een cavieoleus + occidentalis Banks in: Amer. Natural. v. 35, p. 677 L. des Körpers 3—4,5 mm (2). Stirnrand des Cephalothorax über der Einlenkung der Cheli- ceren nicht tief ausgebuchtet, mit medianer Kerbe. — Augenhügel nahe dem Stirnrand, deutlich vom Cephalothorax abgesetzt, quer- oval, median längs-gefurcht, unbewehrt und glatt, mit feinen spär- lichen Börstchen besetzt. — Fläche des Cephalothorax unbewehrt. II. Thoracalsegment beim g mit einigen Körnchen in einer Querreihe aus der medican 2 spitze Dörnchen hervorragen, beim Q$ mit einer Börstchenquerreihe,deren 2medianeBörstchen anGröße hervortreten — Dorsale und ventrale Abdominalsegmente nur fein beborstet, wie auch dieFläche der Coxen derBeine ;dieseBörstchenstehen aufden vor- deren Dorsalsegmenten des Abdomens jederseits der Mediane in 3. Heft 126 Dr. C. Fr. Roewer: Die Familien einer kleinen Gruppe dichter, besonders beim d (occidentalis Banks). — Cheliceren kürzer als der Körper; I. Glied beim g dorsal in der Mitte mit einer dicken, stumpfen, nach vorn-außen gekrümm- ten, oben dicht behaarten Apophyse, beim Q an dieser Stelle nur eine Gruppe dichterer Börstchen; II. Glied klein und beim $ und AN 9 gleich und normal ge- baut. — Palpen viellänger als der Körper; Femur und Patella dicht be- haart; Patella zylind- risch,h dicker als der Femur, beim & apical- ventral-innen mit einem spitzen kleinen Haken- dorn, der dem 2 fehlt; Tibia basal dünn gestielt, } dann plötzlich sehr dick Fig.16. Sabacon crassipalpis (Koch). a) Körper aufgetrieben, ‚apical all- (ohne Gliedmaßen) dorsal; b) Palpus des 3; mählich verjüngt und c) Chelicere des $ — (nach Banks Typ. Füllhorn-artiggekrümmt, oceidentalis. so daß die untere, allein nicht behaarte und glatte Aushöhlung den einschlagbaren, kurzen Tarsus aufnehmen kann; Tibia und Tarsus dicht bürstig behaart. — Beine lang und dünn, basale Glieder reihenweise kurz behaart; Femora ohne, Tibien und Metatarsen mit Pseudogelenken. Färbung des Körpers blaßgelb; Augenhügel tief schwarzbraun; Abdomen dorsal jederseits der blassen Mediane ungleich und un- scharf dunkler braun angelaufen. — Alle Gliedmaßen einfarbig blaßgelb. Sibirien (Tungusca- Jenesei-Exped.) — 2 Expl. — (L. Koch 1881 — nicht gesehen!). Nordamerika (Olympia State, Maine: Mt. Katahdin, New York, New Hampshire, Puget Sound usw. usw.) — $Q — (mehrere Exemplare von Puget Sound und $2 von Ph. occidentalis Banks in meiner Sammlung). Der Diagnose und Figur nach ist Nemastoma crassipalpis L. Koch synonym mit Phlegmacera cavicolens Pack. und diese Art stimmt mit Sabacon Sim. derart überein, daß beide in dasselbe Genus gestellt werden müssen, wie ich mich auch an mir vor- liegenden Material zur Genüge überzeugen konnte. — Phlegma- cera cavicolens und occidentalis, welche Banks unterscheidet (1894 Psyche) sind meiner Ansicht nach nur $ und 2 derselben Art, wie mir mein Material zeigt, unterscheiden sich nurdurch sekundäre Ge- schlechtsmerkmale, wie sie auch $ und 2 der einen europäischen Art trennen. 4. Gen. TOMICOMERUS Pavesi. 1898 Phlegmacera Banks in: Ent. News Philad. v. 9, p. 16. — 1899 T. Pavesi in: Rend. Ist .Lombardo ». 32, p. 533. — 1899 T. Pavesi in: Boll. der Ischyropsalidae und Nemastomatidae der Opiliones-Palpatores. 127 scient. v. 21, p. 57. — 1901 Phlegmacera (part.) Banks in: Amer. Natural. v. 35, p. 677. — 1904 T. Hansen u. Soerensen, Two Orders Arach. p. 83. Cheliceren viel kürzer als der Körper; Schneide der Zangen größtenteils mit feinen Zähnchen besetzt. — Palpen kaum länger als der Körper, Femur und Patella spärlicher und Tibia und Tarsus sehr dicht bürstig behaart; Tibia wenig länger als Femur, deutlich länger als Patella; Tarsus kürzer als Tibia und leicht nach unten- außen gekrümmt; Tarsus mit feinborstiger, schwer aus halb so langen benachbarten Härchen erkennbarer Endklaue. — Labrum schmal und hart. — Maxillarloben der I. Coxa inihrem harten Teil beweglich, der II. Coxa sehr kurz, knötchenförmig. — Labium sternale schmal und vom Sternum weichhäutig getrennt; letzteres mit den Ar- culi genitales zusammenfließend. — Öffnungen der Stinkdrüsen auf den Seitenstücken des Cephalothorax von oben her nicht sichtbar. — Coxen der Beine beweglich. — Augenhügel breit, vom Cephalo- thorax gut abgesetzt. — I. Thoracalsegment (hintere Area des Cephalothorax) unbewehrt; II. Thoracalsegment frei. — Corona analis vorhanden und bestehend aus dem X. Dorsalsegment (Anal- platte) und den seitlichen Resten des IX. Dorsalsegmentes. — Femora und Tibien aller Beine mit mehreren Pseudogelenken. 1 Art (Nord-Amerika). 1. T. bryantii Banks. 1898 Phlegmacera b. Banks in: Ent. News Philad. v. 9, p. 16. — 1899 T. bispinosus Pavesi in: Rend. Ist. Lombardo v. 32, p. 533. — 1899 T. bispi- nosus Pavesi in: Boll. scient. v. 21, p. 57. — 1901 Phlegmacera b. Banks in: Amer. Natural. v. 35, p. 677. L. des Körpers 2,5 ohne und 4,5 mit Cheliceren; IV. Femur 2,4 mm. Augenhügel niedrig, breiter als lang, leicht längsgefurcht, un-. bewehrt. — Stirnrand des Cephalothorax vorn ausgerandet, seit- lich niedergedrückt; Fläche des Cephalothorax glatt. II. (freies) Thoracalsegment mit einem mittleren Paare kleiner spitzer Dörn- chen besetzt; Abdominalsegmente unbewehrt und nur spärlich behaart. — Cheliceren kaum kürzer als der Körper; I. Glied so lang wie der Cephalothorax, behaart und zylindrisch; II. Glied größer als das I. Glied und beim & basal mit einer aufrechten, stumpfen und innen mit einer schlanken Apophyse besetzt, die dem 2 fehlt. — Palpen etwa so lang wie der Körper; Patella nicht verdickt; Femur apical etwas verdickt und spärlicher behaart als Patella; Patella beim $ ventral-apical-innen mit einem kleinen Häkchen; Tibia schlank und dichter behaart als Patella; Tarsus halb so lang wie Tibia und apical stumpf gerundet. — Beine ziem- lich lang und dünn; Coxen fein und dicht behaart; Femora und Ti- bien apical wenig verdickt; I. Femur mit ?, II. mit 2, III. mit 2 und IV. mit 5—6 Pseudogelenken; I. Tibia mit ?; II. mit 2, III. mit 2, und IV. Tibia mit 5—7 Pseudogelenken; Metatarsen mit vielen Pseudogelenken. 3. Heft 1928 Dr. C. Fr. Roewer: Die Familien Färbung des Körpers pechbraun, Abdomen blasser, Cephalo- thorax dunkler. Mundgliedmaßen und Beine pechbraun. Alaska (Mt. S. Elias, Malaspina Glacier) — $, 2, pull. — (Type Banks und Pavesis nicht gesehen!) Fam. NEMASTOMATIDAE Simon. 1872 N. (part.) Simon in: Ann. Soc. ent. France s. 5, v. 2, p. 226. — 1873 Trogulini (part.) Soerensen in: Naturh. Tidsskr. s. 3, v. 8, p. 515. — 1876 Nemastomoidae (part.) Thorell in: Ann. Mus. Genova v. 8, p. 466. — 1879 N. Simon, Arach. France v. 7, p. 277. — 1884 Nemastomoidae Soerensen in: Naturh. Tidsskr. s. 3, v. 14, p. 577. — 1890 N. Pick. - Cambridge in: P. Dorset Club v. 11, p. 203. — 1894 N. Banks in: Psyche v. 7, p. 51. — 1901 N. (part.) Banks in: Amer. Natural. v. 35, p. 677. — 1902 N. Pocock in: Ann. Nat. Hist. s. 7, v. 10, p. 509. — 1904 N. Kulezynski in: Ann. Mus. Hungar. v. 2, p. 78. — 1904 Nemastomatoidae Hansen u. Soerensen, Two Orders Arach. p. 83. I. und II. Thoracalsegment nicht frei, sondern fest verwachsen in den Cephalothorax. Das I.—V. dorsale Abdominalsegment in ein hartes Scutum verwachsen, entweder unbeweglich mit dem Cephalothorax verwachsen oder weichhäutig von ihm getrennt. Auf das Abdominalscutum folgen drei freie Dorsalsegmente des Abdomens. — Augen (selten fehlend) auf einem deutlich abge- setzten, gerundeten Augenhügel, der in der Mediane nahe dem Stirn- rande steht. — Vor dem Stirnrande über der Basis der Cheliceren vier nebeneinander liegende Chitinplättchen. — Afteröffnung von vier Chitinplättchen umgeben (= Corona analis), bestehend aus dem X. dorsalen Abdominalsegment (dorsale Analplatte) den bei- den Lateralstücken des IX. dorsalen Abdominalsegmentes und dem ventralen Stück, welches aus den Resten des VIII. und IX. ven- tralen Abdominalsegmentes besteht. IV.—VII. ventrales Ab- dominalsegment frei; I.—III. ventrales Abdominalsegment ver- wachsen, deren II. Segment eine Genitalplatte nach vorn zwischen die Coxen der Beine vorstreckt und seitlich die nicht sichtbaren, gegitterten Stigmen in der Furche am Hinterrande der IV. Coxa aufweist. Die Reste des I. ventralen Abdominalsegmentes vor der Geschlechtsöffnung mit dem Sternum in eine Platte verwachsen (= Arculi genitales), deren vorderer harter, fast quadratischer Teil sich bis zwischen die I. Coxen erstreckt. — Coxen der Beine unbeweglich, obwohl alle vier untereinander gut abgegrenzt und jede hoch vorgewölbt und mit vorderer und hinterer Randhöcker- reihe. — Maxillarloben der I. Coxen in ihrem harten Teil unbeweg- lich; Maxillarloben der II. Coxen fehlen vollständig. — Labium sternale klein, vom dahinter liegenden Sternum gut getrennt und bis an seine Spitze mit den Maxillarloben der I. Coxen verwachsen. — Cheliceren klein; beim & das I. Glied, bisweilen auch das II. Glied mit Apophysen; Schneide der Zangen mit feinen Zähnchen besetzt. — Palpen länger als der Körper; Tarsus ohne Endklaue und kürzer als die Tibia; die Palpen wenigstens stellenweise mit Kölbchen- härchen besetzt. — Tarsen vielgliedrig und mit je einer Endklaue. — Penis sehr lang, hinten stark verdickt, zwei Muskeln enthaltend; Ovipositor kurz, nicht geringelt. der Ischyropsalidae und Nemastomatidae der Opiliones-Palpatores. 129 2 Gattungen. Cephalothorax und dorsales Abdominalscutum unbeweglich und fest miteinander ver- wachsen .. . 1. Gen. Nemastoma Cephalothorax und dorsales Abdominalscutum ı weichhäutig gegen einander beweglich 2. Gen. Crosbyeus 1. Gen. NEMASTOMA C. L. Koch. 1776 Phalangium (part.) Müller, Zool. Dan. Prodr. p. 192. — 1779 Phalangium (part.) Fabricius, Reise Norwegen p. 314. — 1793 Phalangium (part.) Fabricius, Ent. syst. v. 3, p. 431. — 1789 Opilio (part.) Herbst, Natur- syst. ungefl. Ins. v. 2, p. 25. — 1802 Phalangium (part.) Latreille, Hist. nat. fourmis p. 376. — 1804 Phalangium (part.) Hermann, Me&m. apt. p. 105. — 1832 Phalangium (part.) Perty, Delect. An. artic. p. 204. — 1839 N. C. L. Koch in: Hahn (Koch) Arach. v. 3, p. 71. — 1845 Goniosoma Lucas, Expl. Algerie p. 302. — 1848 N. C. L. Koch in: Hahn (Koch) Arach v. 16, p. 64. — 1872 N. L. Koch in: Ber. Offenb. Ver. v. 12, p. 59. — 1873 N. Canestrini in: Atti Soc. Veneto - Trent. v. 2, H. 1, p. 7. — 1873 N. Soerensen in: Naturh. Tidsskr. s. 3, v. 8. p. 515. — 1876 N. Thorell in: Ann. Mus. Genova v. 8, p- 467. — 1879 N. Simon, Arach. France v. 7, p. 277. — 1884 N. Hansen in: Naturh. Tidsskr. s. 3, v. 14, p. 513. — 1890 N. Pick. - Cambridge in: P. Dorset Club v. 11, p. 203. — 1896 N. Becker in: Ann. Mus. Belgique v. 12, p- 361. — 1901 N. Banks in: Amer. Natural. v. 35, p. 677. Cephalothorax und Abdominalscutum in ein einheitlich-hartes Scutum verwachsen, gegeneinander nicht beweglich; die Trennung nur durch eine schwache Querfurche angezeigt. — Öffnungen der Stinkdrüsen nicht von oben sichtbar, sondern seitlich unter dem Cephalothorax-Seitenrande verborgen. — Femora der Beine mit Pseudogelenken, die nur am I. Femur bisweilen fehlen; Meta- tarsen ohne Fersen. 28 sichere und 2 unsichere Arten. Die Nemastoma-Arten leben im feuchten Detritus der Wälder, unter Steinen, im feuchten Moos der Wälder, in der Ebene bis in hochalpine Regionen Europas und Nord-Amerikas; einige wurden auch in Höhlen gefunden. Augen fehlend (blinde Höhlentiere) . 28. 1.1Augen vorhanden und stehen auf deut- lich abgesetztem Augenhügel . . . 2. V. Area (= Scutumhinterrand) und I. und II. freies Dorsalsegment des Abdo- mens mit je einer Querreihe aus 4—8 schlanken, aber stumpf-endenden Dörnchen . . . 3. EV. Area Scutumhinterrand) und 1. und II. freies Dorsalsegmentdes Abdo- mens unbewehrt oder nur mit einem mittleren Paare kurzer spitzer Dörn- chen oder stumpfer Höckerchen . . 6. Archiv für Naturgeschichte 1914. A. 3. 130 Dr. C. Fr. Roewer: Die Familien (I. Femur ohne (basale oder mittlere) Pseudogelenke; alle Femora der Beine mit dicken, groben, stumpfen ‚nlüekerehen besetzt . . .. . 18. N. centetes . Femur mit 2—7 mittleren Pseudo- ee. Femora der Beine obwohl bisweilen bekörnelt, so doch nicht mit groben, stumpfen Höckerchen be- STE A EN si RN TOO TEN END 4. gends gröber bekörnelt; Augenhügel mit einfachen, nicht gabelspitzigen Körnchen besetzt ... . . . . 15. N. baeilliferum Fläche der‘ Coxen bekörnelt; Augen- hügel mit teilweise gabelspitzigen Fläche der Coxen fein chagriniert, nir- | HCORICHEN NY, SS EN Net d. (Flächeder Coxen gleichmäßig, abernicht sehr dicht mit zum Teil gabelspitzi- gen Körnchen bestreut; Augenhügel mit nur zum Teil gabelspitzigen uKörnchen. ‚besetzt... 16. N. manicatum Fläche der vorderen Coxen grob und dicht mit spitzenhaarigen Körnchen bestreut; Augenhügel überall mit groben, sabelspitzigen Körnchen be- streutun.s ht Tees £ 17. N. carbonarium I. Femur ohne (basale oder mittlere) Pseudogelenke ; . . wrrl 7. "|I. Femur mit basalen oder mittleren Pseudogelenken IA lA Pl. uL0E 20. gelenken oder nur mit mittleren Pseudogelenken, die sich jedenfalls nicht über die ganze Femurlänge er- strecken N" MH. ABI LIEABTR 8. II. Femur (wie auch 15 NE: und IV.) mit sehr vielen Pseudogelenken, die sich an allen Femora über die ganze Femur nur mit basalen Pseudo- Femurlänge erstrecken . . . 4. N. stussineri die sich von der Femurbasis bis zur Femurmitte erstrecken können . . 9. II. Femur mit mittleren, weit von der Femurbasis entfernten Pseudogelen- I: I. Femur mit basalen Pseudogelenken, ken ni. . 2. Ve ERPERTEN 1 Ir 13. der Ischyropsalidae und Nemastomatidae der Opiliones-Palpatores. 131 II. und III. Femur basal stets nur mit jest Dseudogelenk ma rn 2 10. IL und III. Femur basal (oft bis zur Femurmitte hin) mit 3—9 Pseudo- gelenkeniini nu a >. 10. N. quadripunctatum Letztes ( II.) Thoracalsegmentmiteinem et Hockerpaarin na. 2.2} 17. .| Letztes (II.) Thoracalsegment ohne ein Höckerpaar eh. ee St"; 11: R I.—IlI. Area des Abdominalscutums mit je einem mittleren Höckerpaare 41.3. oder Dörnchenpaare . ...... 14. "[1.—V. Area des Abdominalscutums un- bewehrt und ohne je ein mittleres Höcker- oder Dörnchenpaar . . . 12. Palpenfemur mehr oder minder schlank und apical-innen stets unbewehrt 1. N. lugubre Palpenfemur stark keulig und apical- innen mit 1 oder 2 kräftigen Zähnchen 13. Yan apical-innen mit 1 kräf- 12. tigen Zabmn Au as din tlurr- 3. N. dentigerum Palpenfemur apical-innen mit 2 kräf- tigen; Zalnemi.. zn ap & dad hakan 9. N. bidentatum IV. Area des Absominalscutums un- Ba, und ohne mittleres Höcker- TEEN RE 6. N. maarebense ıv Ss des Abdominalscutums mit einem mittleren Höckerpaare oder Dörnchenpamee MU an AN. 15. 15. en analis fast glatt . ... . 3. N. hankiewieziü Corona analis rauh und grob bekörnelt 16. (Augenhügel mit zwei sich nach hinten | über den Cephalothorax fortsetzen- J den Reihen aus Zweizack- Brücken- zähnchen „aaa 2 3 a 3.2.6 27. N. modesta Augenhügel nicht Er solchen Zwei- zack-Brückenzähnchen besetzt. 2. N. triste Augenhügel fast kahl . ... . 7. N. globuliferum ee grob bekörnelt.. . . 5. N. lilliputanum Augenhügel so lang wie breit; I.—V. Area des Abdominalscutums mit je einem mittleren Paare stumpfer, konischer Höckerchen besetzt. 12. N. rude 18.3 Augenhügel breiter als lang; 1.—V. Area des Abdominalscutums mit je einem mittleren Paare spitzer, schlan- ker, meist etwas rückgekrümmter L «Dörnchen "besetzt Tiemann 1.) \. 2» 19. 16. 1 9* 3. Heft 139 Dr. C. Fr. Roewer: Die Familien Körper schwarz bis pechbraun, dorsal mit größeren Silberilecken gezeich- tleckenzeichnune ”. ..... 13. N. I. (wie {auch II.—IV.) Femur mit mehreren mittleren, weit von der Femurbasis entfernten Pseudoge- 20. lenken rin RT 21. I. (wie auch II.—IV.) Femur mit nur basalen Pseudogelenken . . . 26. Thoracalsegmente und Augenhügel mit Zweizack-Brückenzähnchen besetzt oder umrandet ul RE IR 22. 21. Thoracalsegmente nicht mit Zweizack- Brückenzähnchen umra.ndet oder be- Wsetzt:.\. »..: SlAUWENKERBEISULHLSTN 23. (1.—V. Area des Abdominalscutums mit Kielen aus Zweizack-Brückenzähn- chen umrandetzi,. = Dr 27 29. N. Nur I. und II. (in Spuren auch III.) Area des Abdominalscutums von Zweizack-Brückenzähnchen in nicht zusammenhängenden Kielen umran- det, IV. und V. Area nur mit ein- 2 fachen, groben Körnchen besetzt 20. N. ohne mittlere Höcker- oder Dörn- chenpaare ...... ... ass Haan Si 21uMN. Wenigstens die II. Area des Abdominal- scutums mit einem mittleren Höcker- 2 der Döruchenpaariu 7... 24. Nur die II. Area des Abdominalscutums miteinem mittleren Paare sehr großer stumpfer Kegelhöcker . . . . 22. N. 24 IL.—IV. oder IL—V. Area des Ab- dominalscutums mit je einem mitt- leren Paare aus Höckerchen oder Dörnchen besetzt AIR EHER, 29. IIl.—IV. Area des Abdominalscutums mit je einem mittleren Dörnchen- Paare. besetzt . rear... 23. N. II.—V. Area des Abdominalscutums mit je einem mittleren Höckerpaare besetzt... 2.) Aue 2 ie 2: | I.—V. Area des Abdominalscutums 3. v L dentipalpe chrysomelas pyrenaeum troglodytes titaniacum sexmueronatum packardi der Ischyropsalidae und Nemastomatidae der Opiliones-Palpatores. 133 Thoracalsegmente nebst Cephalothorax und Augenhügel mit Zweizack- Brückenzähnchen in zusammenhän- genden Kielen umrandet . . 27. Thoracalsegmente nebst Cepahlotho- rax und Augenhügel nicht von zu- sammenhängenden Kielen aus Zwei- zack-Brückenzähnchen umrandet11. N, seabrieulum Cephalothorax und I. Area des Ab- dominalscutums von scharfen Kielen aus Zweizack-Brückenzähnchen um- randet, so daß hinter dem Augen- hügel 3 solcher Querkiele ent- stehen . . . 25. N. elegans 1.\ Cephalothorax und I. und II. Area des Abdominalscutums von scharfen Kie- len aus Zweizack-Brückenzähnchen umrandet, so daß hinter dem Augen- hügel 4 solcher Querkiele ent- > stehen. >. » . . 26. N. earinatum Augen! und eier! fehlen voll- ständig (Krim) . . ... 28. N. eaecum g JAugen fehlen, aber der Augenhügel ist deutlich entwickelt und zeigt in der Mediane Spuren einer Retina (Nord- L: Amerika). ai Du 29, N InOpS 1. N. Iugubre Müller. 1776 Phalangium I. Müller, Zool. Dan. Prodr. p. 192, — 1779 Pha- langium bimaculatum Fabrieius, Reise Norwegen p. 314. — 1793 Pha- langium bimaculatum Fabrieius, Ent. syst. v. 3, p. 431. — 1798 Opilio bima- culatus Herbst, Natursyst. ungefl. Ins. v. 2, p. 25. — 1802 Phalangium bimaculatum Latreille, Hist. nat. fourmis p. 376. — 1804 Phalangivum bima- culatum Hermann, M&m. apt. p. 105. — 1839 Nemastoma bimaculatum C. L. Koch in: Hahn (Koch) Arach. v. 3, p. 71, F. 223. — 1855 N. bima- culatum Meade in: Ann. nat. Hist. s. 2, v. 15, p. 412. — 1871 (72) N. bima- culatum C. Koch in: Ber. Offenb. Ver. v. 12, p. 60. — 1876 N. bimaculatum Thorell in: Ann. Mus. Genova v. 8, p. 467. — 1879 N. I. Simon, Arach. France v. 7, p. 281. — 1884 N. 1. Hansen in: Naturh. Tidsskr. s. 3, v. 14, p. 513. — 1890 N. 1. Cambridge in: P. Dorset Club v. 11, p. 203. — 1895 N. I. Carpenter in: P. phys. Soc. Edinbg. v. 13, p. 122. — 1896 N. 1. Becker in: Ann.. Mus. Belgique v. 12, p. 362. — 1896 N. 1. Kraepelin in: Mt. Mus. Hamburg v. 13, p. 233. — 1900 N. I. Strand in: Norske Selsk. Skr. Nr. 2, p- 14—15. L. des Körpers 2,2 (8), 2,5 (9?) mm. Körper gleichmäßig gewölbt, im Umriß oval und auf der Grenze zwischen Cephalothorax und Abdomen kaum eingeschnürt, dorsal überall gleichmäßig grob bekörnelt. — Stirnrand des Cephalothorax mit einigen gröberen stumpfen Körnchen besetzt; vor demselben über der Cheliceren-Basis 4 nebeneinander liegende Chitinplätt- chen, die glattrandig und auf ihrer Fläche bekörnelt sind. Cephalo- 3. Heft 134 Dr. C. Fr. Roewer: Die Familien thorax durch eine deutliche Querfurche vom Abdomen getrennt. — Augenhügel nahe dem Stirnrande, so lang wie hoch wie breit, nicht längsgefurcht, mit stumpfen Körnchen dicht und regellos bestreut. — Dorsalscutum mit fünf schwachen Querfurchen; 1.—V. Area ohne hervortretende Höckerchenpaare, regellos dicht stumpf bekörnelt. Freies I.—III. Dorsalsegment des Abdomens rauh bekörnelt, desgleichen die Corona analis und, wenn auch schwächer, die freien Ventral- segmente des Abdomens und die ESS: Fläche der Coxen der Beine. — Grm b Cheliceren klein; I. Glied beim 2 normal gebaut, beim $ dagegen dorsal-apical-innen mit einer stumpfen, schräg-aufrechten, ; ce borstig-behaarten Apophyse, die N kürzer ist als das I. Glied breit = und innen ein winzigesZähnchen trägt; II. Glied beim $ und 9 Fig. 17. Nemastoma lugubre-bimaculatum normal.— Palpenlang und dünn; (MüR.) — PIRSNE ee Palpe; — „Jle Glieder schlank und nicht er Lu keulig,unbewehrt und ohneZähn- chen oder Körnchen; Tibia etwa um die Hälfte länger wie der Tar- sus; Femur und Patella dorsal spärlich einfach behaart, ventral mit Kölbchenhärchen besetzt; Tibia und Tarsus allerseits dicht mit Kölbchenhärchen besetzt. — Beine kurz, robust, mit kurzen, einfachen Härchen bestreut und äußerst fein bekörnelt; Femora schwach keulig, desgleichen die Tibien, besonders des I. und III. Beines. I. Femur basal ohne, II. und III. Femur basal mit je 1 und IV. Femur basal mit 2—3 Pseudogelenken. Von dieser Art gibt es zwei Färbungs-Varietäten, deren bei weitem häufigere und verbreitetere ist: 1a. N. lugubre-bimaeulatum Müller. (Art obengenannter Autoren.) Färbung des Körpers schwarz oder pechbraun einschließlich der Gliedmaßen. Auf dem Cephalothorax findet sich jederseits je ein größerer, außen gebuchteter, scharf hervortretender perl- mutterweißer Fleck. Mittel- und Südeuropa (im Gebirge und in der Ebene; im Moos und Detritus feuchter, schattiger Wälder überall das ganze Jahr hindurch, aber nur einzeln) — ca. 100 & + 2 gesehen. Auch in Norwegen, sogar in der arktischen Region (Strand). 1b. N. lugubre-unieolor nov. var. 1879 N. l. Simon, Arach. France v, 7. p. 282. Färbung des Körpers einfarbig schwarz, ohne Spur von Perl- mutterflecken. der Ischyropsalidae und Nemastomatidae der Opiliones-Palpatores. 135 Alpen (Tauern: Ferleiten), Calabrien (Aspromonte) und Frankreich (Cantal-Geb.), andenselben Orten wie var. 1a..— 5 ($-+9) gesehen. 2. N. triste C. L. Koch. 1835 Phalangium t. C. L. Koch in: Panzer (Herrich Schaeffer) Faun. Ins. Germ. v. 128, Nr. 20. — 1839 N. t. C. L. Koch, Übers. Arach. v. 2, Nr. 3. — 1848 N. t. C. L. Koch in: Hahn (Koch) Arach. v. 16, p. 63, F. 1542. — 1852 N. kollari Doleschal in: S. B. Ak. Wien v. 9, p. 651. — 1871 (72) N. t. C. Koch in: Ber. Offenb. Ver. v. 12, p. 60. — 1879 N. t. Simon, Arach. France v. 7, p. 289. — 1894 N. t. Soerensen in: Term. Füzetek v. 18 p. 31. — 1909, N. t. Kulezynski in: Bull. Ac. Cracovie p. 467, 468. L. des Körpers 1,75 (8), 2 (2) mm; II. Bein 7 mm. Körper gleichmäßig gewölbt, im Umriß oval und auf der Grenze zwischen Cephalothorax und Abdomen kaum eingeschnürt, dorsal überall gleichmäßig, grob bekörnelt. — Stirnrand des Cephalo- thorax mit einigen gröberen, fast zylindrischen, stumpfen Körn- chen bestreut. — Cephalothorax durch eine deutliche Querfurche, vor der zwei weitere, weniger deutlich die beiden Thoracalsegmente anzeigen, vom nachfolgenden Abdomen getrennt, dessen fünf erste Segmente, nur durch schwache Querfurchen kenntlich, mit dem Cephalothorax das harte Dorsalscutum bilden. — Augenhügel nahe dem Stirnrande, so lang wie breit wie hoch, nicht gefurcht und überall dicht mit groben Körnchen .bestreut, vor dem Stirn- rande überder Cheliceren-Basismit 4nebeneinanderliegenden Chitin- plättchen, die glattrandig und auf ihrer Fläche fein bekörnelt sind. I.—IV. Area des abdominalen Dorsalscutums mit je einem mittleren Paare breiter, stumpfer Höckerchen, die zwei nach hinten etwas divergierende Längsreihen bilden; V. Area (= Scutumhinterrand) ohne Höckerchen-Paar; Fläche des Dorsalscutums sowie der fol- genden freien Dorsalsegmente des Abdomens grob und regellos dicht bekörnelt; Corona analis grob bekörnelt; freie Ventralseg- mente feiner, aber auch dicht und regellos bekörnelt wie auch die Fläche der Coxen. — Cheliceren klein; I. Glied lateral-basal-außen mit 3—4 spitzen Körnchen, beim @ normal gebaut, beim 3 dorsal- apical-innen mit einer kurzen, stumpfen, aufrechten, basal etwas eingeschnürten, bekörnelten und behaarten Apophyse; II. Glied beim & und © normal gebaut. — Palpen kurz und robust, besonders beim ; Femur beim {& ventral innen mit einer Reihe aus 3 winzigen Körnchen, beim 9 unbewehrt; Patella beim $ etwas keulig und api- cal-innen mit einer kurzen, vorn übergeneigten, stumpfen, konischen Apophyse, die dem 2 vollkommen fehlt; Tibia fast doppelt so lang wie der Tarsus und wie dieser überall mit Keulenhärchen dicht besetzt, die auf Femur und Patella nur spärlich ventral stehen. — Beine kurz und kräftig; alle Glieder bis zur Tibia einschließlich dicht und regellos fein bekörnelt; basale Pseudogelenke am I. Femur fehlend, am II. und III. Femur je eines, am IV. Femur 3. Färbung des Körpers einfarbig schwarz oder pechbraun, ohne weiße Flecke; Femurbasen der Beine blaßgelb; Palpen blasser pechbraun. 3. Heft 136 Dr. C. Fr. Roewer: Die Familien Europäische Mittelgebirge (Westerwald, Ungarn) und Alpen (Tirol) — (d& + 2) — (2 8 ex typ. C. L. Koch gesehen!). 3. N, hankiewiezii Kulczynski. 1909 N. h. Kulezynski in: Bull. Ac. Cracovie p. 465. L. des Körpers 1,3 (9), 1,8 (2) mm; L. des I. Beines 2,9; 11.45; HE; IV. 2 mu Körper dorsal und ventral sehr fein und dicht bekörnelt, mit gröberen Körnchen untermischt. — Stirnrand des Cephalothorax besonders seitlich grob bekörnelt. — Cephalothorax durch eine leichte Querfurche vom nachfolgenden Abdomen getrennt, dessen fünf erste Segmente (I.—V. Area) nur durch sehr schwache (die letzte ein wenig deutlicher) Ouerfurche kenntlich und untereinander und mit dem Cephalothorax in das Dorsalscutum verwachsen sind. — Augenhügel so lang wie breit und nur halb so hoch, nicht ge- furcht, stark verstreut bekörnelt. — I. und II. Thoracalsegment des Cephalothorax mit je einer Körnchenquerreihe, die besonders seitlich deutlich hervortritt. I.—IV. Area des Abdominalscutums mit je einem mittleren Paare stumpfer, niedriger, doch deutlich hervortretender, einander gleich großer Höckerchen in 2 hinten etwas divergierenden Längsreihen; V. Area (= Scutumhinterrand) ohne Höckerchen-Paar. — Freie Dorsalsegmente des Abdomens mit je einer Körnchenquerreihe jeweils an ihrem hinteren Rande; Corona analis fast glatt. — Freie Ventralsegmente des Abdomens ohne größere Körnchen; Fläche der Coxen der Beine bekörnelt. — Cheliceren klein; I. Glied basal-außen mit einigen wenigen Körn- chen, beim @ normal gebaut, beim & dorsal-apical-innen mit einer nach vorn-innen geneigten, spitzen, basal gerundeten Apophyse, die so lang ist wie das 1. Glied breit; II. Glied normal gebaut. — Palpen ohne Zähnchen und Apophysen; Femur leicht'keulig; Tibia fast zylindrisch, nur basal und apical verjüngt und fast doppelt so lang wie der Tarsus; alle Glieder der Palpen mit Keulenhärchen besetzt. — Beine kurz und kräftig; Femur und Tibia des I. Beines leicht und des III. Beines noch weniger spindelförmig; II. und IV. Femur keulenförmig; II. und IV. Tibia fast zylindrisch; (Verteilung der Pseudogelenke an den Femora — ?). Färbung des Körpers schwarz, dorsal mit grauweißem Haut- drüsensekret dünn bedeckt, aus dem nur der Augenhügel hervor- schaut; Cheliceren fast schwarz, Palpen desgleichen, doch Basis des Palpenfemurs deutlich und seine Spitze schwach blasser; Beine fast schwarz, doch die Femurbasen blaß rostgelb. Portugal (Torres Vedras: Barro) — 19 + 12 — (Type Kul- czynskis nicht gesehen!). 4. N. stussineri Simon. 1885 N. st. Simon in: Ann. Soc. ent. France s. 6, v. 5, p. 217. L. des Körpers 4,4 ($) mm. Körper seitlich fast parallel, hinten abgestumpft, dorsal gleich- mäßig dicht bekörnelt. — Cephalothorax vor dem Stirnrande übe der Ischyropsalidae und Nemastomatidae der Opiliones-Palpatores. 137 der Basis der Cheliceren mit vier nebeneinander liegenden Chitin- plättchen, die am Rande und auf ihrer Fläche grob bekörnelt sind. Cephalothorax durch eine deutliche Querfurche vom nachfolgenden Abdomen getrennt, dessen fünf erste Segmente (I.—V. Area) das Ab- dominalscutum bilden, und untereinander und mit dem Cephalo- thorax fest verwachsen das Dorsalscutum bilden. — Augenhügelnahe dem Stirnrande, groß, etwas breiter als lang, deutlich gefurcht, beiderseits der Furche wenig und regellos bekörnelt. — Letztes Thoracalsegment und I.—IV. Area des Abdominalscutums mit je Fig. 18. Nemastoma stussineri Simon (nach Typ-). &) Körper dorsal mit rechten Beinen; b) Chelicere des $; c) ein Rückenhöckerchen von der Seite d) Palpe. einem mittleren Paare gleichgroßer, ziemlich kurzer, knopfförmiger, an der Basis eingeschnürter, oben fein bekörnelter Höckerchen, so daß zwei mittlere Längsreihen aus je 5 solcher Höckerchen ent- stehen; V. Area (= Scutumhinterrand) mit einem mittleren Paare viel kleinerer, einfacher und normal gebauter Höckerchen. — Freie Dorsalsegmente des Abdomens hinten teilweise rauh, das erste davon mit einem mittleren Paare winziger, schwach hervor- tretender Höckerchen. Freie Ventralsegmente des Abdomens spärlich und fein bekörnelt; Fläche besonders der vorderen Coxen rauh bekörnelt. — Cheliceren klein; I. Glied beim $ dorsal convex, apical-dorsal mit dicker, etwas zusammengedrückter und fein behaarter Apophyse, die apicalwärts etwas verdickt und, schräg abgestumpft ist; II. Glied normal. — Palpen: Patella apical-innen mit einem feinen, konischen und geraden Zahn, der kürzer ist als der Durchmesser des Gliedes und senkrecht absteht. Femur und Patella nur ventral und Tibia und Tarsus allerseits dicht mit Keulenhärchen besetzt. — Beine kurz und schwach; die Femora und Tibien des I. und III. Beines gegen den Apex hin wenig ver- dickt; die übrigen Glieder fein lederartig; Femora sämtlich von 3. Heft 138 Dr. C. Fr. Roewer: Die Familien der Basis bis zur Spitze mit Pseudogelenken besetzt und zwar I. Femur mit 10, II. mit 21; III. mit 10; IV. mit 17; I. Tibia mit 1 mittleren, II. Tibia der ganzen Länge nach mit 11, III. Tibia mit 2 mittleren und IV. Tibia mit 5 mittleren Pseudogelenken besetzt. Färbung des Körpers dorsal gänzlich einfarbig schwarz, ventral dunkel rotbraun; Cheliceren rotbraun glänzend; Palpen dunkel rotbraun; Beine schwarz, die einzelnen Glieder gegen das Ende hin heller. Griechenland (Vracho auf dem Ossa: Grotte in Kokkino) — 1 & — (Type aus Simons Sammlung gesehen!). 5. N. lilliputanum (Lucas.) 1846 Goniosoma I. Lucas, Expl. Algerie p. 302, t. 21, F. 3. — 1879 N. !. Simon, Arach. France v. 7, p. 289. L. des Körpers 2,5 (9); 2,75 ($) mm Körper gleichmäßig gewölbt, im Umriß oval und auf der Grenze zwischen Cephalothorax und Abdomen kaum eingeschnürt, dorsal überall gleichmäßig grob bekörnelt. — Stirnrand des Cephalo- thorax mit einer Randreihe breiter, abgestumpfter dicker Körn- chen; vor dem Stirnrand über der Cheliceren-Basis 4 nebeneinander liegende Chitinplättchen, die am Rande und auf ihrer Fläche be- körnelt sind. Cephalothorax durch eine deutliche Ouerfurche, vor der zwei weitere weniger deutliche die beiden Thoracalseg- mente anzeigen, vom nachfolgenden Abdo- men getrennt, dessen fünf erste Segmente (L.—V. Area) nurdurch schwache QOuerfurchen kenntlich sind und mit dem Cephalotho- rax das harte Dorsal- scutum bilden. — Augenhügel nahe dem a N Be 4 je Stirnrande gelegen, 1g. . emastoma LILLTPULANUM ucas (nac 1 1 1 Typ. a) er dorsal; b) Palpe; c) man En nice es d; d) Stirnrand stärker vergrößert. furcht, (überall und regellos mit groben Körnchen bestreut. — Letztes Thoracalseg- ment und I.—V. Area des Abdominalscutums mit je einem mittleren Paare stumpfer, breiter Kuppen-Höckerchen, so daß zwei nach hinten etwas divergierende Reihen aus je 6 solcher Kuppenhöcker- chen entstehen. — Freie Dorsalsegmente des Abdomens und Corona analis dicht und grob, dagegen die freien Ventralsegmente feiner regellos bekörnelt; Fläche der Coxen grob und dicht bekörnelt. —Cheliceren klein; beim ® beide Glieder normal, beim &dasI. Glied dorsal-apical mit schräg-aufrechter, keuliger, basal engerer, apical der Ischyropsalidae und Nemastomatidae der Opiliones-Palpatores. 139 fein borstig-behaarter Apophyse, die fast so lang ist, wie das I. Glied selber. — Palpen schlank und dünn; Trochanter bis einschließlich der Patella fein bekörnelt; alle Glieder schlank. Tibia etwas durch- gebogen und doppelt so lang wie der Tarsus. Femur und Patella nur ventral und hier dicht, Tibia und Tarsus allerseits sehr dicht mit Kölbchenhärchen besetzt. — Beine kurz und robust; alle Glie- der bis einschließlich zur Tibia grob und dicht bekörnelt und ein- fach und regellos behaart; I. und III. Femur stark, IV. Femur schwächer und II. Femur nicht keulig; I. Femur ohne, II. und III. Femur mit je ein und IV. Femur mit 3 basalen Pseudogelenken; Tibien des I. und IIl. Beines besonders auffallend, die übrigen weniger dick spindelförmig. Färbung des Körpers einfarbig schwarz oder pechbraun; das Dorsalscutum meist mit einer dünnen Decke grauweißen Haut- drüsensekretes überzogen, aus dem nur der Augenhügel und die 6 Höckerchen-Paare hervortreten. Cheliceren schwarzbraun, Palpen blasser pechbraun; Beine dunkel-pechbraun, nur die Femur- basen und Metatarsen ınd Tarsen blasser rostbraun. Algier (Oran) — SP? — (Type Lucas aus dem Mus. Paris gesehen!). Algier (Loc. ?) — 5 ($ + 2) — (aus Simons Sammlung gesehen [Simon ded.]). 6. N. maarebense Simon. 1913 N. m. Simon in: Arch. Zool. exper. v. 52, p. 385. L. des Körpers 2,5 mm. Körper dorsal auf Cephalothorax und Abdomen gleichmäßig und dicht rauh bekörnelt. — Augenhügel niedrig, quer oval, mit großen Körnrhen regellos und median spärlicher überstreut. Abdominalscutum mit 3 hintereinander stehenden mittleren Paaren kleiner und stumpfer Höckerchen. — Cheliceren fast glatt, mit winzigen Härchen spärlich überstreut; I. Glied convex, basal ver- engt. — Palpen: Tibiaund Tarsus größtenteils mit Kölbchenhärchen besetzt. — Beine: Coxen, Trochantere und Femora stark rauh; Femora an der Basis dünn gestielt; I. Femur ohne, II., III. und IV. Femur mit 1—2 basalen Pseudogelenken. Färbung des Körpers dorsal und ventral pechbraun, dorsal vorn dunkler und fast schwarz. — Cheliceren pechbraun, schwarz behaart, die Zangen blasser rostbraun. — Palpen blaß rostbraun, basal dunkler. — Beine von denCoxen bis zu den Femora schwarz, nur die Femurbasen kontratierend blaßgelb; die Endglieder der Beine blasser bräunlich. Algier (Ifri Maareb bei Djebel Azeron Tidjer) — 2 (?) — im Juli. (Type Simons in der Sorbonne-Paris — coll. Biospeol. — nicht gesehen!) 7. N. globuliferum L. Koch. 1867 N. g. L. Koch in: Verh. Ges. Wien v. 17, p. 893. — 1879 N. 9 Simon, Arach. France v. 7, p. 289. — 1884 N. g. Simon in: Ann. Soc. ent- France v. 4, p. 353. 3. Heft 140 Dr. C. Fr. Roewer: Die Familien L. des Körpers 2; Femur bis Metatarsus einschließlich: des L.. .Beines.3;9.5.11.44,5:4112725,5,,1V 3,5 mn) Körper dorsal etwas glänzend, fein gerieselt, flach gewölbt, hinten breiter gerundet. — Vor dem Stirnrande über der Basis der Cheliceren vier nebeneinander liegende Chitinplättchen, die am Rande und auf ihrer Fläche bekörnelt sind. — Augenhügel nahe dem Stirnrande, nur an der vorderen Wölbung mit einigen Börstchen, sonst kahl. — II. Thoracalsegment und I.—V. Area des Abdominalscutums mit je einem mittleren Paare aus konischen, oben gerundeten Höckerchen, die von vorn nach hinten etwas an Größe zunehmen, so daß zwei hinten ‚etwas divergierende Längs- reihen aus je 6 solcher Höckchern entstehen. — Cheliceren: I. Glied sehr kurz, dorsal-apical mit einer borstigen kugeligen Apophyse; Il. Glied langborstig, innenseitig etwas ausgehöhlt. — Palpen lang und dünn, dicht mit abstehenden Kölbchenhärchen besetzt. — Beine mit sehr kurzen, anliegenden Härchen bedeckt, außerdem reihenweise mit kurzen Börstchen besetzt; I. Femur ohne, II. und III. Femur mit je 1 basalen und IV. Femur mit 2 basalen Pseudo- gelenken. Färbung des Körpers dorsal hellbraun mit braunem Längs- fleck, schräg hinter dem Augenhügel jederseits ein schwärzlicher Fleck, außerdem auf dem Cephalothorax seitlich mehrere schwärz- liche Fleckchen. — Cheliceren und Beine blasser rostfarben, die Gelenkspitzen der Glieder blaßgelb wie die Femurbasen der Beine. Agäische Inseln (Syra, Naxos) — & — (Kochs Type von Syra verloren! — 1 3 aus Naxos in meiner Sammlung!). 8. N. dentigerum Canestrini. 1873 N. d. Canestrini in: Atti Soc. Veneto - Trent. v. 2, H. 1,p.7. — 1879 N. d. Simon, Arach. France v. 7, p. 289. L. des Körpers 1,5 (9), 2 (9?) mm. Körper gleichmäßig gewölbt, im Umriß oval und auf der Grenze zwischen Cephalothorax und Abdomen kaum eingeschnürt, dorsal überall gleichmäßig fein bekörnelt. — Stirnrand des Cephalo- thorax nicht sonderlich bewehrt; unter dem Stirnrande finden sich vier nebeneinander liegende Chitinplättchen, die an ihrem Vorder- rand nicht gebuchtet sind, aber auf ihrer Fläche dicht bekörnelt sind. — Cephalothorax durch eine deutliche Ouerfurche, vor der eine weitere, weniger deutliche, das letzte Thoracalsegment anzeigt, _ vom nachfolgenden Abdomen getrennt, dessen fünf erste Segmente (L.—V. Area) nur durch schwache Querfurchen kenntlich sind und mit dem Cephalothorax das Dorsalscutum bilden. — Augen- hügel nahe dem Stirnrande, so lang wie breit wie hoch, schwach längs-gefurcht, überall gleichmäßig regellos bekörnelt. — Thoracal- segmente, I.—V. Area des Abdominalscutums und freie Dorsal- segmente dicht bekörnelt, aber ohne Spuren von mittleren Höcker- chenpaaren; Corona analis dicht bekörnelt; freie Ventralsegmente last glatt; Fläche der Coxen spärlich regellos bekörnelt. — Cheli- der Ischyropsalidae und Nemastomatidae der Opiliones-Palpatores. 141 ceren klein; beim 2 beide Glieder normal gebaut; I. Glied beim & apical-dorsal-innen mit einer kleinen, frontal fein behaarten, basal etwas eingeschnürten, stumpfen, kuppenartigen Apophyse, die dem Q fehlt. — Palpen dick und robust; Femur beim $ und 2 apical auffallend keulig verdickt, stark nach unten gekrümmt und apical- innen mit einem kräftigen, stumpfen Zähnchen; Patella apical verdickt und beim & außerdem apical-innen mit einer gerade vor- gestreckten, stumpfen Apophyse, die dem 2 fehlt; Femur und Pa- tella dorsal spärlich einfach behaart, ventral dichter mit Keulen- härchen besetzt; Tibia schlank zylindrisch, doppelt so lang wie der Tarsus und wie dieser überall dicht mit Keulenhärchen besetzt. — Beine kurz und sehr robust; I. und III. Femur stark, II. und IV. Femur schwach keulig; I. und III. Tibia stark, II. und IV. Tibia schwach spindelförmig; alle Beinglieder nur spärlich fein behaart; I. Femur ohne, II. und III. Femur mit je 1 basalen und IV. Femur mit 2 basalen Pseudogelenken. Färbung des Körpers dorsal und ventral einfarbig schwarz, nur die Palpen rostbraun mit durchscheinend weißen Spitzenfleck am Femur; Cheliceren und Beine pechbraun, jedoch die Femur- basen der Beine blaßgelb. Italien (bei Padua) — 1 $ +2 9 — (Type Canestrinis nicht gesehen!). Italien (Florenz) — 5 ($ + 2) — (in meiner Sammlung). 9. N. bidentatum nov. spec. L. des Körpers 1,8 ($), 2 (2?) mm. Körper gleichmäßig gewölbt, im Umriß oval und auf der Grenze zwischen Cephalothorax;und Abdomen kaum eingeschnürt, dorsal überall gleichmäßig grob bekörnelt. — Stirnrand des Cephalothorax nicht sonderlich bewehrt; unter dem Stirnrande finden sich vier nebeneinander liegende Chitinplättchen, die an ihrem Vorderrand & Fig. 20. Nemastoma bideniatum n. sp. a) Körper dorsal; b) Palpe; c) Chelicere des $; d) I. Bein. nicht gebuchtet sind, aber auf ihrer Fläche dicht und rauh be- körnelt sind. — Cephalothorax durch eine deutliche Querfurche, vor der eine weitere, weniger deutliche das letzte Thoracalsegment anzeigt, vom nachfolgenden Abdomen getrennt, dessen fünf erste 3. Heft 142 Dr. C. Fr. Roewer: Die Familien Segmente (I.—V. Area) nur durch schwache Querfurchen kennt- lich sind und mit dem Cephalothorax fest verwachsen das Dorsal- scutum bilden. — Augenhügel nahe dem Stirnrande, so lang wie breit wie hoch, nicht längs-gefurcht, überall rauh und regellos- bekörnelt. — Thoracalsegmente unbewehrt; I.—IV. Area des Ab- dominalscutums mit je einem mittleren Paare stumpfer, niedriger, gerundeter Höckerchen, so daß zwei hinten etwas divergierende Längsreihen aus je 4 solcher Höckerchen entstehen. — Freie Dorsalsegmente wie das Dorsalscutum dicht bekörnelt und ohne Höckerchen-Paare; Corona analis rauh bekörnelt; freie Ventral- segmente fast glatt; Fläche der Coxen regellos spärlich bekörnelt. — Cheliceren klein; beim 2 beide Glieder normal gebaut; I. Glied beim & und 9 lateral-außen basal mit 2—4 spitzen Körnchen be- streut, beim & außerdem dorsal-apical stark emporgewölbt und auf dieser Wölbung vorn-oben-innen mit einer großen, basal einge- schnürten, nach vorn-innen geneigten, frontal bürstig behaarten Apophyse, die vorn oben ausgebuchtet ist und so noch eine stumpfe Spitzenkuppe trägt; II. Glied beim g normal gebaut. — Palpen dick und robust, kurz; Femur beim $ und 9 apical sehr auffallend keulig, stark nach unten gekrümmt und apical-innen mit 2 hinter- einander stehenden, kräftigen, aber stumpfen Zähnchen; Patella beim 4 und 9 dick spindelförmig und beim 3 außerdem apical- innen mit einer gerade-vorgestreckten, stumpfen, dicht behaarten Apophyse; Femur und Patella dorsal spärlich einfach behaart; ventral dichter mit Keulenhärchen besetzt; Tibia beim $ und 2 schlank, doppelt so lang wie der Tarsus und basal-dorsal beim 3 mit einer stumpfen Beule besetzt; Tibia und Tarsus allerseits dicht mit Keulenhärchen besetzt. — Beine kurz und sehr robust; I. und III. Femur stark, II. und IV. Femur schwächer keulig, 1.—IV. Femur ventral mit je einer Längsreihe aus 6—8 spitzen- haarigen Körnchen, sonst glatt; I. und III. Tibia dick spindel- förmig, II. und IV. Tibia schlank spindelförmig; alle Patellen und Tibien glatt und nicht bekörnelt; I. Femur basal ohne, II. und III. Femur mit je 1 basalen und IV. Femur mit 2 basalen Pseudo- gelenken. Färbung des Körpers dorsal und ventral einfarbig schwarz bis pechbraun, desgleichen Cheliceren, Palpen und Beine, von welch letzteren nur die Femurbasen blaßgelb sind. Rumänien (Comana Vlasca) — viele + 9 — (Type in meiner Sammlung!). 10. N. quadripunetatum Perty. Diese Art zerfällt in 10 Varietäten, deren gemeinsame Merk- male sind: L. des Körpers 4,2 (8); 4,5 (@) mm. Körper gleichmäßig gerundet, dorsal gewölbt, auf der Grenze zwischen Cephalothorax und Abdomen wenig eingeschnürt. — Stirnrand des Cephalothorax nicht sonderlich bewehrt; vor ihm über der Basis der Cheliceren vier nebeneinander liegende Chitin- ) der Ischyropsalidae und Nemastomatidae der Opiliones-Palpatores.. 143 plättchen, die an ihrem Rande und auf ihrer Fläche rauh be- körnelt sind. — Augenhügel groß, nahe dem Stirnrande, etwas breiter alslang, median längsgefurcht, in wenig regelmäßigen Reihen spitz bekörnelt. — Fläche des Cephalothorax, des Abdominal- scutums und der freien Dorsalsegmente des Abdomens fein und sehr gleichmäßig bekörnelt; Bewehrung des Abdominalscutums variabel (vergl. die Unterarten). — Corona analis und freie Ventralsegmente des Abdomens gleichmäßig bekörnelt. Fläche der Coxen fein und gleichmäßig bekörnelt. — Cheliceren kräftig; beim 9 beide Glieder normal gebaut; beim & das I. Glied dorsal-apical mit einer geraden, kurzen, ziemlich dünnen, einfachen und stumpfen, ziem- lich lang bürstig behaarten Apophyse; II. Glied auch beim & normal gebaut und ohne Apophyse. — Palpen lang und dünn, nur behaart; einfache und Kölbchenhärchen stehen an Femur und Patella spärlich, an Tibia und Tarsus dichter untermischt. — Beine kurz und kräftig; Femora (besonders I. und III. Femur) apicalwärts etwas keulig verdickt, mit kleinen spitzen Körnchen sehr dicht und gleichmäßig verdickt, abgesehen von den Pseudo- gelenken, welche sich nur am II.—IV. Femur von der Basis bis oft in die Mitte des Gliedes erstrecken; I. Femur ohne, II. mit 9—7, III. mit 2—4, IV. mit 3—6 basalen Pseudogelenken. Färbung: Grundfärbung des Körpers schwarz bis pechbraun; der Rücken variabel silberfleckig oder einfarbig (vergl. die Unter- arten). — Cheliceren blasser pechbraun bis blaß rostbraun. — Palpen blaß rostgelb variierend bis tief pechbraun. — Beine blaß rostbraun bis schwarz variierend, nur die Femurbasen und die Pseudogelenke der Femora bleiben stets blaßgelb, weil sie nicht von den schwarzbraunen Körnchen bedeckt sind; Coxen und Trochantere der Beine pechbraun bis schwarz, daher mit den blassen Femurbasen stets scharf kontrastierend. Die 10 Varietäten lassen sich, wie folgt, unterscheiden: [ 1.—V. Area des Abdominalscutums unbewehrt und ohne mittlere Höckerpaare . . . 10. N. quadripune- \ tatum var. werneri [Wenigstens II. Area des Abdominalscutums mit einem mittleren Höcker- oder Dörnchen- paar \ 1. N N aa Abdomen dorsal mit 5—6 mittleren Höcker- paaren:. .. au 10. N. quadripunetatum var. humerale 2.\ Abdomen dorsal mit 1—3 mittleren Höcker- oder Dömebenpazuenl un... 2 2.2.00 % 3. IV. Area des Abdominalscutums mit. einem 3 mittleren Paare kleiner stumpfer Höcker . . 6. "IV. Area des Abdominalscutums unbewehrt ı und ohne solches Höckerpaar . . . 2... & 3. Heft 144 Dr. C. Fr. Roewer: Die Familien ohne Silberfleckenzeichnung; (II. Area des Abdominalscutums mit 2 großen Kegeldor- Ned) raay), 10. N. quadripunetatum var. bieuspidatum Körper dorsal schwarz, aber mit wenigstens 4 großen Silberflecken gezeichnet . ... . | II. Area des Abdominalscutums mit 2 großen | Körper dorsal schwarz und völlig ungefleckt, 4. Kegeldornen besetzt . . . . ... . 10£ N. quadri- punetatum var. kochii 1I. Area des Abdominalscutums nur mit 2 kleinen, stumpfen Höckerchen besetzt . 10g. N. quadri- punetatum var. lineatum II. Area des Abdominalscutums mit 2 großen Kegeldornen besetzt, III. und IV. Area mit je einem mittleren Paare kleiner, stumpfer Höckerchen besetzt . . . . 10e. N. quadripune- tatım var. silli 5. II. Area des Abdominalscutums wie auch III. und IV. Area mit je einem mittleren Paare kleiner, stumpfer Höckerchen besetzt... . 7. | Vor dem Augenhügel zwei isolierte kleine Silberfleckchen nebeneinander . . . . 10b. N. quadripunec- L£ tatum var. aurosum Vor dem Augenhügel nicht mit 2 solch iso- lierten Silberfleckchen gezeichnet . ... 8. Ä Die 2 großen Silberflecken des Cephalothorax mit den beiden großen Silberflecken der hinteren Scutumseiten nicht durch kleinere silberne Sprenkelreihen verbunden ... 9. Die 2 großen Silberflecken des Cephalothorax mit den beiden großen Silberflecken der hinteren Scutumseiten durch jederseits eine Reihe kleinere Silberfleckchen miteinander verbunden . . . 10c. N. quadripunctatum var. armatum (Die 2 großen Silberflecken des Cephalothorax mehr oder minder gerundet, jedenfalls der Stirnmitte zu nicht lang und schmal aus- gezogen . . . 10a. N. quadripunetatum-quadripunetatum Die 2 großen Silberflecken des Cephalothorax der Stirnmitte zu lang und schmal komma- förmig ausgezogen 10a. N. quadripunetatum var. thessalum 10a. N. quadripunetatum-quadripunetatum (Perty.) 1832 Phalangium qu. Perty, Delect. An. artic. p. 204. — 1835 Opilio Jlavimanum C. L. Koch in: Panzer (Herrich - Schäffer) Faun. Ins. Germ. v. 128, p. 11, A. 22. — 1848 N. flavimanum C. L. Koch in: Hahn (Koch) Arach. v. 16, p. 64, F. 1543. — 1852 N. flavipalprım Doleschalin: S. B. Ak. Wien v. 9, p. 651. — 1869 N. flavimanum, superbum (?), daciscum (?) L. Koch in: der Ischyropsalidae und Nemastomatidae der Opiliones-Palpatores. 145 Z. Ferd. Tirol. s. 3, v. 14, p. 164 u. 165. — 1872 N. flavimanum L. Koch in: Ber. Offenb. Ver. v. 12, p. 59. — 1879 N. qu. Simon, Arach. France v. 7, p- a t. 24, F. 6, 7. — 1896 N. qu. Becker in: Ann. Mus. Belgique v. 12, P- . II., III. und IV. Area des Abdominalscutums mit je einem mittleren Paare stumpfer, rundlicher, kleiner Höckerchen, die alle 6 gleich groß und gleich weit voneinander entfernt sind. Cephalothorax hinten jederseits mit je einem großen 8-förmigen, isolierten Silbertlecken, der weder nach vorn noch nach hinten in einzelne Flecken oder Punktreihen ausläuft; die IV. Area des Abdominalscutums zeigt jederseits je einen quer-ovalen, schmalen Silberflecken, hinter dem nach außen ein kleines Silberpünktchen steht; Scutumhinterrand und dem 1. und II. freien Dorsalsegment des Abdomens steht je ein mitt- leres Paar kleiner, runder Silberfleckchen. Fig Sie en Gebirge Mittel- und Süd-Europas (Bayern, ma quadripuncta- Tirol, Schweiz, Thüringen, Schwarzwald, Rhein. tum - quadripuncta- Schiefergebirge, Spanien, Balkan-halbinsel) — tum Perty. Körper d2Q — (an feuchten Stellen, unter Reisig). en (Type Pertys — im Museum München ??.) — (viele 2 ge- sehen!). 10b. N. quadripunetatum-aurosum (L. Koch.) 1869 N. aurosum L. Koch in: Z. Ferd. Tirol s. 3, v. 14, p. 165. — 1884 N. aurosum Simon in: Ann, Soc. ent. France v. 4, p. 353— 354. II., III. und IV. Area des Abdominalscutums mit je einem mittleren Paare stumpfer, rundlicher, kleiner Höckerchen, die alle 6 gleich groß und gleich weit voneinander entfernt sind. Zeichnung des Körpers dorsal mit Silberflecken in genau der- selben Weise wie bei Nemastoma quadripunctatum-quadripunctatum, doch kommen 2 kleine isolierte Silberfleckchen am Stirnrande vor dem Augenhügel hinzu, und außerdem zeigt der Augenhügel hinten einen schwach silberglänzenden Medianstrich. . Griechenland (Fundort der Type ?); Balkanhalbinsel (Ochrida) ; Österreich (Franzenbad); Schweizer Alpen (Montreux); Bayern (Tegernsee); Balkanhalbinsel (Moldava); Fichtelgebirge — 23 (8%) gesehen -— (Type Kochs verloren! — nicht gesehen!). 10c. N. quadripunetatum-armatum (Kulczynski.) 1909 N. armatum Kulezynski in: Bull. Ac. Cracovie v. 1909, p. 468, II., III. und IV. Area des Abdominalscutums mit je einem mittleren Paare, stumpfer rundlicher, gleich großer Höckerchen, so daß zwei nach hinten etwas divergierenden Längsreihen aus je 3 solcher Höckerchen entstehen. Cephalothorax hinten jederseits mit je einem großen, vielfach gebuchteten Silberflecken, der nach vorn, der Stirnmitte vor dem Augenhügel zu (diesen aber kaum erreichend) in ein unregel- mäßiges, immer schmäler werdendes Silberband ausläuft und nach Archiv für Naturgeschichte 1914. A. 3. 10 3. Heft 146 Dr. C. Fr. Roewer: Die Familien hinten durch eine Silber-Sprenkelreihe mit den größeren, ungleich- mäßigen Silberflecken der Seitenecken des Scutumhinterrandes verbunden ist. — Basis der 6 Höckerchen des Abdominalscutums mehr oder minder silberig punktiert. — Augenhügel mit silber- weißer Längsfurche. — Scutumhinterrand und bisweilen auch die folgenden freien Dorsalsegmente mit je einem mittleren Paare runder Silberfleckchen. Herzegowina (Domanovic) — 8? — (Type Kulczynskis — nicht gesehen!). Balkanhalbinsel (Ochrida) — 3 ($2) und (Moldava) — 5 (99) — gesehen! 10d. N. quadripunetatum-thessalum (Simon.) 1885 N. thessalum Simon in: Ann. Soc. ent. France s. 6, v. 5, p. 216. II., III. und IV. Area des Abdominalscutums mit je einem mittleren Paare stumpfer, rundlicher, gleichgroßer Höckerchen, Li die auf der II. Area nur halb so weit von- einander entfernt sind als auf der III. und IV. Area. Zeichnung des Rückens des Körpers wie bei N. quadripunctatum - armatum (10c), nur be- rühren sich die Stirnflecken in der Mediane und es fehlen die seitlichen Sprenkelreihen, die die vorderen mit den hinteren großen Seiten- Silberflecken verbinden. Fig. 21. b) Nema- Griechenland (Gipfel des Ossa) — 1 2 — stoma quadripuncta- (Type aus Simons Sammlung — gesehen). tum-ihessalum Bim- Albanien (Ochrida) — 7 (49), ferner Böhmen sen (Franzensbad) — 2 9, ferner Bayern (Tegern- see) — 3 (2), ferner Rumänien (Moldava) — 9 (SQ) — ge- sehen (in meiner Sammlung!). 10e. N. quadripunetatum-sillii (Herman.) 1871 N. sillii O. Hermann in: Abh. Siebenbürg. Ver. Naturwiss. Hermannstadt. ». 21, p. ? 1894 N. gigas Soerensen in: Term. Füzetek v. 18, p. 29. — 1903 N. gigas-montenegrina Nosek in: SB. Böhm. Ges. v. 1903, p- 4. — 1903 N. silliüi = gigas Kulezynski in: SB. Ak. Wien v. 112, p. 673, F.45. ER Il. Area des Abdominalscutums mit einem mittleren Paare großer, basal sehr breiter, oben stumpfer Kegeldornen; III. und IV. Area mit je einem mittleren Paare kleiner, stumpfer, rundlicher Höckerchen, die voneinander ebenso weit entfernt sind wie die beiden großen Kegel- höcker der II. Area. | Sr Zeichnung des Körperrückens mit Silber- u en flecken in ganz der gleichen Weise wie bei ha. N. quadripunctatum-armatum (102). tum-sillii Herman. Ungarn — 2 — (Soerensens Expl. nicht Körper dorsal. gesehen!). Carpathen (Azuya Valachie) — 1 2 / der Ischyropsalidae und Nemastomatodae der Opiliones-Palpatores.. 147 — (Kulezynskis Expl. — ded. — gesehen!). Albanien (Ochrida) — 10 (&9), ferner Spanien (Escurial) — 5 ($$), ferner Böhmen (Franzensbad) — 3 8, ferner Bosnien — 4 ($2) gesehen! 10f. N. quadripunetatum-kochii (Nowicki.) 1870 N. kochüi Nowicki in: k. k. Gelehrt. Ges. Krakau v. 41, p. 57. — 1903 N. kochii Kulezynski in: SB. Ak. Wien v. 112, p. 673, F. 44. II. Area des Abdominalscutums mit einem mitleren Paare großer, kegelartiger Dornen; III. Area ohne oder nur mit Spuren eines winzigen Höckerchenpaares; IV. Area ohne Höckerpaar. Zeichnung des Körperrückens mit Silberflecken in folgender Anordnung: Augenhügel hinten mit silberfarbigem Medianstrich; Hinterrand-Seitenecken des Cephalothorax jeder- BEA seits mit je 3—4 kleinen, fast isolierten Silber- flecken, die weder nach vorn noch nach hinten in Sprenkelreihen auslaufen; Hinterrandseiten- ecken des Abdominalscutums mit je einem größeren, gebuchtet-umrandeten Silberflecken; III.—V. Area des Abdominalscutums und I. und II. freies Dorsalsegment des Abdomens mit je einem mittleren Paare kleiner, runder Re Silberfleckchen. Fig. 21. d) Nema- Tatra (Wald- und Alpenregion) — (Type stoma quadripuneta- Nowickis verloren? — im Mus. Wien nicht vor- !4m-kochsi Nowicki. handen!). Tatra — 3 (9) — (Kulczynski det. Körper dorsal. et ded. — gesehen!). Albanien (Ochrida) — 14 (9), ferner Spanien (Escurial) — 9 (9), terner Böhmen (Franzensbad) — 6 (9), ferner Schweiz (Montreux) — 8 ($Q), Bayern (Tegernsee) — 15 ($Q) — usw. usw. in meiner Sammlung!). 10g. N. quadripunetatum-lineatum (Soerensen.) 1894 N. lineatum Soerensen in: Term. Füzetek v. 18, p. 30. II. Area des Abdominalscutums mit einem mittleren Paare stumpfer, gerundeter Kuppel-Höckerchen; III. und IV. Area ohne hervortretende Höckerchen-Paare. Rücken des Körpers mit Silberfleckenzeichnung: Auf dem Cephalothorax konvergieren nach vorn vor den Augenhügel zwei seitliche, gebogene Silberbinden, welche sich nach hinten über das Abdominalscutum in jederseits einer schmalen Sprenkel-Reihe fortsetzen, wo sie an den Hinterecken des Scutums in je einem größeren, gebuchteten Silberfleck endigen. Scutumhinterrand und 1.—IIl. freies Dorsalsegment des Abdomens mit je einem mittleren Paare kleiner runder Silberfleckchen. Ungarn — 12 (?) — (Type Soerensens im Mus. Budapest — nicht gesehen!). Albanien (Ochrida) — 4 ($9), ferner Deich (Moldava) — 8 (2), ferner Böhmen (Franzensbad) — 3 ($8), ferner Schweiz (Montreux) — 2 9, usw. usw. — in meiner Samm- lung. 10* 3. Heft 148 Dr. C. Fr. Roew e Die Familien 10h. N. quadripunetatum-bieuspidatum (L. C. Koch.) 1833 N. bicuspidatum C. L. Koch in: Panzer (Herrich - Schäffer) Faun. Ins. Germ. v. 124. Nr. 16. — 1836 N. bicuspidatum C. L. Koch in: Hahn (Koch) Arach. v. 3, p. 70, F. 222. — 1904 N. bicuspidatum Kulezynski in: Ann. Mus. Hungar. v. 2, p. 78. Il. Area des Abdominalscutums mit einem mittleren Paare hoher, basal dicker, an der Spitze stumpfer Kegeldornen; II. und IIl. Area ohne mittlere Höckerpaare. Y Färbung des Körpers einfarbig schwarz bis pechbraun, ohne jedwedeSilberflecken-Zeichnung. Deutschland (Loc.?) — (Type Kochs ver- loren!). Spanien (Escurial) — 5 ($2), ferner nur Albanien — 9 (2), ferner Rumänien (Moldava) Fig. 21. e) Nema- —'5 (49), ‚ferner Böhmen (Franzensbad) — 8 stoma quadripumcta- ($), ferner Schweiz (Montreux) — 19, ferner tum - bicuspidatum 2. ; ’ f , C.L.Koch. Körper Fichtelgebirge — 23, usw. usw. in meiner dorsal. Sammlung. 101. N. quadripunetatum-werneri (Kulczynski.) 1903 N. qu. - w. Kulezynski in: SB. Ak. Wien v. 112, p. 673, F. 43. - Areae des Abdominalscutums unbewehrt und ohne hervortretende mittlere Höckerchen- Paare. Silberfleckenzeichnung des Rückens wie bei N. quadripuncia tum-sillii. Kleinasien — (2) — (Type in Kulczynskis Sammlung). (— 1 2 ex typ. — gesehen!). Albanien (Ochrida) — 4 (2), ferner Böh- men (Franzensbad) — 1 9, ferner Rumänien Fio. 21. f) Nema. (Moldava) — 6 (3%), ferner Bayern (Tegernsee) u eh ieh — 5 (&9), ferner Schweiz (Montreux) — 2 9, tum-werneri Kulez. ferner Spanien (Escurial) — 2 2 in meiner Körper dorsal. Sammlung. 10k. N. quadripunetatum-humerale (C. L. Koch.) 1839 N. humerale C. L. Koch, Übers. Arach. v. 2, p. 38. — 1848 N. humerale C. L. Koch in: Hahn (Koch) Arach. v. 16, p. 66, F. 1544. —) 1884 N. humerale Simon in: Ann. Soc. ent.‘ France v. 4, p. 352. I.—V. Area des Abdominalscutums mit je einem mittleren Paare hoher, basal dicker Höckerchen; I. und II. freies Dorsal- segment des Abdomens bisweilen mit je einem gleichen mittleren Höckerchen-Paar. Silberfleckenzeichnung des Körperrückens: Cephalothorax jederseits mit einem großen gebuchteten, etwas nach vorn dem Stirnrande zu auslaufenden Silberflecken; außerdem nur die Scutumhinterecken jederseits mit je 2—3 kleinen silbernen Komma- Fleckchen. der Ischyropsalidae und Nemastomatidae der Opiliones-Palpatores. 149 Griechenland (Nauplia) — (Kochs Type verloren!). Griechen- land (Zakynthos) — (Simons Expl. — nicht gesehen!). Albanien (Ochrida) — 6 ($P), ferner Rumänien (Moldava) — 4 ($9), ferner Bayern (Tegernsee) — 7 ($9), ferner Schweiz (Montreux) — 4 (9), usw. in meiner Sammlung. Keine Nemastoma-Art ist so variabel in Bewehrung des Ab- dominalscutums, der Silberflecken-Zeichnung des Rückens, der Farbe der Beine und Palpen, der Behaarung der Palpen wie N. Marie Perty; deswegen ist diese Art unter sehr vielen Namen oft als neue Art beschrieben worden, wohl weil den Autoren immer wenig einzelne Formen von weit verstreuten Lokalitäten vorlagen. Der erste Autor, der die Variabilität dieser Art beleuchtet, ist Kulczynski (1903 a. a. O.,) welcher auch schon einige Arten früherer Autoren als subspec. oder var. bezeichnet. An sehr reichlichem Material von recht verschiedenen Fund- orten habe ich jeweils von jedem Fundort in einer größeren Anzahl von Exemplaren stets etwa 3—4 oder noch mehr Formen heraus- finden können, auf welche die betreffenden Diagnosen der ‚‚selbst- ständigen“ Arten älterer Autoren zutreffen. So fanden sich Tiere mit blaßbraunen bis tiefschwarzbraunen Palpen und Beinen neben- einander in allen Übergängen (Altersunterschiede!), so daß diese Unterscheidungsmerkmale älterer Autoren hinfällig sind, ebenso wie L. Kochs Unterscheidungen nach Behaarung der Palpen (1869), welche bei einem Teil der Formen von demselben Fundort dicht mit Kölbchenhärchen, bei anderen wenig dicht oder gar spärlich damit (abgenutzt?), bei einigen sogar mit einfachen Haaren am Femur und Patella besetzt waren (man beobachtet, daß die Kölb- chenspitzen sehr leicht verloren gehen, wodurch die Haare dann als ‚‚einfache‘“ erscheinen). Ebenso fanden sich bei Exemplaren desselben Fundortes fast stets 5 Formen der Scutumbewehrung vor, die stets die I.—V. Area des Abdominalscutums und das I. freie Dorsalsegment des Abdomens betreffen. Relativ selten fand sich die Form ‚‚humerale“ mit je 2 stumpfen Höckerchen auf der I.—V. Area des Abdominal- scutums und den I. freien Dorsalsegment; sie bildet das eine Extrem. Am häufigsten fand sich guadripunctatum, armatum, thessalum und aurosum mit 3 Paaren stumpfer Höckerchen auf der II.—IV. Area, daran schließen sich an sillii mit auch 6 Höckerchen, deren 2 auf der II. Area aber an Größe beträchtlich als Kegel- höcker oder Kegeldornen hervortreten. Weiterhin schließen sich an diese Form an die Unterarten kochii und bicuspidatum, die nur 3 mächtige Kegeldornen auf der II. Area und sonst keine Höcker- chenpaare auf der III. und IV. Area haben; bei lineatum werden auch diese Kegeldornen der II. Area zu kleinen Höckerchen und bei werneri endlich fehlen auch letztere ganz, so daß hier alle fünf Areae des Abdominalscutums unbewehrt sind. 3. Heft 150 Dr. C. Fr. Roewer: Die Familien Alle diese Formen zeigen sämtlich Übergänge in der Silber- flecken-Zeichnung des schwarzen oder schwarzbraunen Körper- rückens, wie aus obigen Diagnosen der Unterarten hervorgeht. Ich füge eine Zusammenstellung der mir vorliegenden Unter- arten an, wie sie mir von weit getrennten Lokalitäten nebeneinander in größerer oder geringerer Zahl vorlagen; die Lokalitäten, von denen ich nur einzelne Tiere habe, fehlen in dieser Tabelle. >| °>-|sıa Nu 495 ad N emastoma = ä = 3 = 33 2 5 E B E 5 ® 50 guadripunctatum- DENE E 53 8 Sa 8 S|° 2 „a |4O ha |2aa|"E ZeEl5® quadripunctatum 271.318 (11.84 8| 48] 10 8 aurosum I—| 416 2 | 581] DDR armatum I —- | 31 -|—-|-| 5| - thessalum ı—-—| 7-I| 2] -| 3] 9| — E77 (5.1100,.1.,3 1,07 Dee kochit 19.1.1480 1. 80 lineatum I" —.li..4 4,8 ad bicuspidatum 5:9 sine werneri 2). 2 je PZN Pe humerale —.1.$6 | = TA, 7 WERE Sa. |, 48,| 79 |. 63.) 27.1.8381. |.64.7 33 11. N. seabrieulum Simon. 1879 N. s. Simon, Arach. France v. 7, p. 284. — 1881 N. s. Simon in: Bull. Soc. zool. France v. 6, p. 91. L. des Körpers 2,1 (8), 2,5 (@) mm. Körper dorsal gleichmäßig gewölbt, hinten gleichmäßig ge- rundet, dorsal ist der Körper wenig dicht aber sehr gleichmäßig mit groben, runden Körnchen bestreut. — Stirnrand des Cephalo- thorax jederseits mit drei größeren, knopfartig verdickten Höcker- chen; vor ihm über der Basis der Cheliceren vier nebeneinander liegende Chitinplättchen, von denen jedes 2 schlanke Höckerchen mit knopfartig verdickter Spitze trägt. — Augenhügel nahe dem Stirnrand, so lang wie breit, jederseits der Mediane mit einer Reihe aus je 4 schlanken, an der Spitze knopfartig verdickten Höckerchen. — II. Thoracalsegment und I.—IV. Area des Abdominalscutums mit je einem mittleren Paare kleiner, rundlicher, aber deutlich hervortretender, kuppenartiger Höckerchen, sodaß zwei hinten etwas divergierende Längsreihen aus je 5 solcher Höckerchen ent- stehen. Freie Dorsalsegmente wie das Scutum bekörnelt, des- gleichen die Corona analis und freien Ventralsegmente des Ab- domens, auf welch letzteren eine hintere Randreihe etwas hervor- tritt. — Fläche der Coxen regellos grob bekörnelt. — Cheliceren ee der Ischyropsalidae und Nemastomatidae der Opiliones-Palpatores.. 151 beim Q normal gebaut; beim g das I. Glied dorsal-apical mit einer zylindrischen, wenig verdickten, nach vorn-innen geneizign, fein behaarten Apophyse, welche die der da- nebenliegenden Chelicere mit ihrer Spitze be- rührt; II. Glied auch beim & normal gebaut. — Palpen lang und dünn, dorsal einfach be- haart, ventral mit Kölbchenhärchen besetzt, die auf dem Tarsus auch dorsal spärlich vor- handen sind; beim $ hat der Femur apical- innen eine sehr kleine, spitze Apophyse, die dem 9 fehlt. — Beine relativ kurz und kräftig; Femora (besonders des I. und III. Beines) apical keulig und wie Patellen und Tibien spärlich beborstet und rauh bekörnelt: Femora nur mit basalen Pseudogelenken und zwar I. Fig. 22. Nemastoma Femur mit 1, I. mit 4-5, III. 2—3, IV. ae nife mit 5—4 Pseudogelenken. = = Färbung des Körpers einfarbig schwarz bis pechbraun; nur die Palpen blasser rostbraun und die Beine den Tarsen zu blasser. Hoch-Pyrenäen (Saint-Sauveur) — $? — (Type aus Simons Sammlung nebst anderen Exemplaren gesehen!). 12. N. rude Simon. 1881 N. r. Simon in: Bull. Soc. zool. France v. 6, p. 90. L. des Körpers 9 mm (9). Körper gleichmäßig gewölbt, im Umriß oval und auf der Grenze zwischen Cephalothorax und Abdomen kaum eingeschnürt, dorsal überall dicht und sehr gleichmäßig grob gekörnelt, wie auch die Fläche der Coxen der Beine, doch freie Ventralsegmente bis auf die auch grob bekörnelte Corona analis, fein gerieselt und nur in Spuren bekörnelt. — Stirnrand des Cephalothorax nicht sonder- lich bewehrt, vor ihm über der Basis der Cheliceren mit vier neben- einander liegenden Chitinplättchen, die am Rande und auf ihrer Fläche sehr grob bekörnelt sind. — Augenhügel nahe dem Stirn- rande, groß, fast gerundet, mit großen, groben Körnchen überall regellos bestreut wie die ganze Rückenfläche des Körpers. — I.—V. Area des Abdominalscutums mit je einem mittleren Paare kleiner, konischer, gleichgroßer Höckerchen, so daß zwei nach hinten etwas divergierende Längsreihen aus je 5 solcher Höcker- chen entstehen. — Cheliceren klein; beim 2 beide Glieder normal und spärlich behaart, (& wahrscheinlich mit Endapophyse auf dem I. Gliede). — Palpen schlank und dünn; Femur und Patella dorsal mit einfachen Haaren, ventral wie Tibia und Tarsus allerseits dicht mit Kölbchenhärchen besetzt. — Beine kurz und robust; I. und III. Femur stark, IV Femur schwach, II. Femur nicht keulig; I. Femur basal ohne, II. Femur in der Mitte mit 4-5, III. Femur basal mit 2—3, IV. Femur basal mit 3—4 Pseudogelenken; Tro- chantere allerseits grob bekörnelt; Femora schwach bekörnelt und spärlich behaart. 3. Heft 152 Dr. C. Fr. Roewer: Die Familien Färbung des Körpers dorsal einfarbig schwarzbraun, ventral heller pechbraun bis auf die schwarzbraunen Coxen der Beine. — Cheliceren pechbraun; Palpen blasser bräunlich. Beine dunkel- braun, nur die Femurbasen blaßgelb gefärbt. Meeralpen (St. Martin-Lantosque) — 2 @ — (im Bodenlaub der Wälder) — (Type aus Simon’s Sammlung gesehen!). 13. N. dentipalpe Außerer. 1867 N. d. Außerer in: Verh. Ges. Wien v. 17, p. 168, t. 8, F. 2. — 1869 N. d. L. Koch in: Z. Ferd. Tirol s. 3, v. 14, p. 164. — 1872 N. d. Cane- strini in: Ann. Mus. Genova v. 2, p. 12. — 1876 N. d. Canestrini in: Atti Soc. Veneto-Trent. v. 3, H. 2, p. 219. — 1879 N. d. Simon, Arach. France v. 7, p- 282. L. des Körpers 2,8 (9), 3 (2) mm. Körper gleichmäßig gewölbt, im Umriß oval und auf der Grenze zwischen Cephalothorax und Abdomen kaum eingeschnürt, dorsal überall gleichmäßig grob bekörnelt. — Stirnrand des Cepha- lothorax jederseits nach der Seitenrundung zu mit einem dicken, kurzen Gabelzahn; unter dem Stirnrande finden sich vier neben- einander liegende Chitinplättchen, die an ihrem Vorderrand viel- fach gebuchtet und gegabelt, aber auf ihrer Fläche glatt und nicht bekörnelt sind. — Cephalo- thorax durch eine deutliche Quer- furche, vor der eine weitere, weniger deutliche das letzte Thoracalsegment anzeigt, vom nach a folgenden Abdomen Fig. 23. Nemastoma dentipalpe Außerer. a) Körper getrennt, dessen dorsal, b) Chelicere des $; c) des 2; d) Palpe des d; fünf erste Segmente e) Palpenpatella des $ von oben gesehen. AR .—V. Area) nur durch schwache Querfurchen kenntlich sind und mit dem Cephalothorax das Dorsalscutum bilden. — Augenhügel nahe dem Stirnrande, etwas breiter als lang, leicht längsgefurcht und überall grob und regellos bekörnelt. — Thoracalsegmene unbewehrt; I.—V. Area des Abdominalscutums mit je einem mittleren Paare aufrechter, spitzer, etwas nach hinten ge- krümmter Kegeldörnchen; die der I. Area einander am nächsten, die der V. Area (= Scutumhinterrand) am kleinsten und am weitesten voneinander entfernt, so daß zwei gerade, nach hinten etwas divergierende Längsreihen aus je 5 solcher Dörnchen ent- stehen. — Freie Dorsalsegmente wie das Dorsalskutum bekörnelt und nur das I. von ihnen mit einem mittleren Paare nahe bei- einander stehender stumpfer, winziger, aber deutlicher Höckerchen ; der Ischyropsalidae und Nemastomatidae der Opiliones-Palpatores. 153 Corona analis grob bekörnelt; freie Ventralsegmente größtenteils glatt, nur seitlich mit einigen Körnchen bestreut; Fläche der Coxen grob bekörnelt. — Cheliceren klein; beim $ beide Glieder normal; beim & das I. Glied dorsal-apical-innen mit einer stumpfen, be- haarten, vorn-übergebeugten, sehr kurzen Apophyse, die basal nicht eingeschnürt ist. — Palpen schlank und dünn, alle Glieder fast zylindrisch; Femur nicht auffallend keulig; Patella apical- innen beim & mit einer spitzen, rückgekrümmten, hakenartigen Apophyse, die dem 2 fehlt; Femur und Patella dorsal spärlich einfach behaart, ventral dichter mit Keulenhärchen besetzt; Tibia um %, länger als der Tarsus und wie dieser allerseits mit Keulenhärchen dicht besetzt. — Beine kurz und robust; I. und III. Femur keulig, I. und III. Tibia dick spindelförmig; Femur und Tibia des II. und IV. Beines dünner, fast zylindrisch; alle Glieder mehr oder minder fein behaart; I. Femur ohne, II. Femur mit 3—5 mittleren, III. Femur mit 2—3 basalen und IV. Femur mit 5—6 basalen Pseudogelenken. Färbung des Körpers dorsal und ventral schwarz bis pech- braun; Cheliceren schwarz; Palpen blaß rostbraun; Beine etwas heller als der Körper ‚rostbraun, die Femurbasen blaßgelb. Alpenländer (Tirol; Tessin; Monte Rosa; Tal der Is£re, Wallis etc.) in feuchten Wäldern des Hochgebirges — viele $ +2 gesehen (darunter die Typen Außerer’s aus dem Mus. Wien). 14. N. argenteo-lunulatum Simon. 1872 N. dentipalpe var. argenteo-lunulatum Canestrini in: Ann. Mus. Genova v. 2, p. 12. — 1879 N. a.-l. Simon, Arach. France v. 7, p. 283. L. des Körpers 2,9 (&, 2) mm. Körper gleichmäßig gewölbt, im Umriß oval und auf der Grenze zwischen Cephalothorax und Abdomen kaum eingeschnürt, dorsal überall gleichmäßig grob bekörnelt. — Stirnrand des Cepha- lothorax nicht unterschiedlich bewehrt, bekörnelt wie der übrige Cephalothorax; unter dem Stirnrande finden sich vier neben- einanderliegende Chitinplättchen, die an ihrem Vorderrande viel- fach gebuchtet und gegabelt und auf ihrer Fläche grob bekörnelt sind. — Cephalothorax durch eine deutliche QOuerfurche, vor der eine weitere aber weniger deutliche das letzte Thoracalsegment anzeigt, von dem nachfolgenden Abdomen getrennt, dessen fünf erste Segmente (I.—V. Area) nur durch schwache Querfurchen kenntlich sind und das Dorsalscutum bilden. — Augenhügel nahe dem Stirnrande, etwas breiter als lang, leicht längsgefurcht und überall grob und regellos bekörnelt. — Thoracalsegmente un- bewehrt; 1.—IV. Area des Abdominalscutums mit je einem mittleren Paare kleiner, stumpfer Kegelhöckerchen, die auf der I. Area sehr nabe beieinander und auf der II.—IV. Arca weiter voneinander als auf der I. Area, aber sonst auf der II.—IV. Area gleichweit voneinander entfernt stehen; V. Area (= Scutum- hinterrand) mit einem mittleren Paare doppelt so weit wie auf der 3. Heft 154 Dr. C. Fr. Roewer: Die Familien IV. Area voneinander entfernt stehenden, spitzen Kegeldörnchen. — Freie Dorsalsegmente ohne mittlere Höckerchen-Paare, wie das Scutum grob bekörnelt; Corona analis grob bekörnelt; freie Ventral- segmente spärlich winzig bekörnelt, seitlich nicht gröber bekörnelt als auf der mittleren Fläche; Fläche der Coxen grob bekörnelt. — Cheliseren klein; beim ® beide Glieder normal gebaut; beim & das I. Glied dorsal-apical-innen mit einer stumpfen, behaarten, vornüber gebeugten, sehr kurzen Apophyse, die basal nicht eingeschnürt ist. — Palpen schlank und dünn; alle Glieder fast zylindrisch; Femur nicht auffallend keulig; Patella apical-innen beim & mit einer spitzen, nicht rück- gekrümmten, sondern ge- raden, den Apex der Tibia überragenden Apophyse, die dem 2 fehlt; Femur Fig. 24. N Simon. Ten (U Pater En a) Körper dorsal; b) Chelicere des &; e) Palpe einfach behaart und ve desg; d) Palpenpatelladesg$vonobengesehen. tral dichter mit Kölbchen- härchen besetzt; Tibia um , länger als der Tarsus und wie dieser überall mit Kölbchen- härchen dicht besetzt. — Beine kurz und robust; I. und III. Femur keulig; I. und III. Tibia dick spindelförmig; Femur und Tibia des II. und IV. Beines dünner, fast zylindrisch; alle Glieder mehr oder minder behaart; I. Femur ohne; II. Femur 5 mitt- leren, III. Femur mit 2 basalen und IV. Femur mit 4 basalen Pseudogelenken. Färbung des Körpers dorsal und ventral schwarz, dorsal mit 4 perlmutter-silbern glänzenden Flecken: je ein großer, außen gebuchteter nahe jeder Hinterrandseitenecke des Cephalothorax und je ein kleinerer hinten-außen gebuchteter jederseits auf der IV. Area des Abdominalscutums; Cheliceren schwarz; Palpen blaß rostbraun; Beine etwas heller als der Körper, rostbraun, ihre Femurbasen blaßgelb. Italien und Corsica (im Gebirge und in der Ebene) : Aspromonte- Calabrien, Nervi — viele $ + 2 (Type Simons nicht —) gesehen! 15. N. baeilliferum Simon. 1879 N. b. Simon, Arach. France v. 7, p. 287. L. des Körpers 2,1 (4), 2,4 (2) mm. . Körper dorsal und ventral, ausschließlich der Coxen der Beine, fein chagriniert, nirgends bekörnelt oder behöckert außer der Dornbewehrung. — Stirnrand des Cephalothorax nicht sonderlich bewehrt; vor diesem über der Basis der Cheliceren vier neben- der Ischyropsalidae und Nemastomatidae der Opiliones-Palpatores. 155 einanderliegende Chitinplättchen, die an ihrem Rande und auf ihrer Fläche grob bekörnelt sind. — Augenhügel nahe dem Stirn- rande, groß, breiter als lang, median wenig längsgefurcht, jeder- seits mit einer Reihe grober, kurzer, stumpfer, weder gabeliger noch verlängter Höckerchen. — 1.—IV. Area des Abdominal- scutums mit je einem mittleren Paare langer, schlanker, glatter Dornen, deren Spitze etwas knopfartig verdickt und mit spitzen Körnchen dicht bestreut ist; V. Area (= Scutumhinterrand) mit einer Querreihe aus 8—10 solcher, die von Na ıRr der Mitte nach den Seiten zu an Größe merklich abnehmen. Eine gleiche Ouerreihe aus 6 solcher Dörnchen findet sich auf dem I. freien Dorsalsegment des Abdomens, eine weitere aus 4 solcher Dörnchen auf dem II. freien Dorsalsegment des Abdomens; III. freies Dorsalsegment, Corona analis und freie Ventralsegmente des Abdomens unbewehrt, fein chagriniertt. — Fläche der Coxen der Beine fein bekörnelt. — Cheliceren beim 9 normal gebaut; beim & das I. Glied dorsal- apical mit einer aufrechten, kurzen, dicken, Fig. 25. Nemastoma basalnicht verengten, abgestumpften, gerunde- _bacilliferum Simon. ten, bürstig behaarten Apophyse; II. Glied Körper dorsal n. Typ. auch beim ä normal gebaut. — Palpen lang und dünn, behaart: Tibia nur ventral und Tarsus allerseits mit Kölbchenhärchen be- setzt. — Beine lang und dünn; Femora mit mittleren Pseudo- gelenken und zwar I. Femur mit 6—7, II. mit 14—18, III. mit 6—7; IV. mit 9—12 Pseudogelenken. Färbung des Körpers pechbraun, doch dorsal silberglänzend gezeichnet: Furche des Augenhügel mit medianem Silberstreif; I. und II. Thoracalsegment mit breitem Silberband, das jederseits nach vorn in einen großen Silberflecken ausläuft, der nach hinten in ein breites medianes Silberband zusammenfließt, in welchem die beiden ersten Dornpaare (der I. und II. Area des Scutums) in einem fast viereckigen dunkelbraunen Flecken (mit silberfleckigen Mittelfleck) und die beiden folgenden Dornpaare (der III. und IV. Area des Scutums) isoliert dunkelbraun hervortreten. Dieses mediane Silberband des Abdomens läuft breit den Scutumhinter- ecken zu aus und umfaßt die Außendörnchen des Scutumhinter- randes. —Cheliceren pechbraun ; Palpen blaßbraun ; Beine pechbraun. 15 a. N. baeilliferum-baeilliferum (Simon) nov. var. Femora der Beine fast zylindrisch, lang und dünn, nur fein bekörnelt. 15b. N. baeilliferum-simoni (Simon) nov. var. Femora der Beine (besonders des I. und III.) apical stark keulig ($); Patella viel dicker als die Tibien; Femora rauh be- körnelt. 3. Heft 156 Dr. €. Fr. Roewer: Die Familien Pyrenäen (Ariege etc. etc.) häufig — $2 — (Type aus Simons Sammlung gesehen!). 15 c. N. baeilliferum - simpiex Simon. 1913 N. b.-s. Simon in: Arch. zool. exper. v. 52, p. 385. Von N. b.-b. unterschieden durch die Färbung, welche ganz pechbraun bis schwärzlich ist und keinerlei Silberflecken auf- weist. Spanien (Prov. de Huesca: Grallera de Estadilla) — (Type Simons nicht gesehen!). 16. N. manieatum Simon. 1913 N.'m. Simon in: Arch.‘Zool. exper. v. 52, p. 386. L. des Körpers 2,5 mm (9 ?). Körper dorsal und ventral einschließlich der Coxen der Beine gleichmäßig, aber nicht sehr dicht mit spitzen Körnchen bestreut, die zum Teil gabelspitzig sind. — Stirnrand des Cephalothorax nicht sonderlich bewehrt, vor ihm über der Basis der Cheliceren vier nebeneinander liegende Chitinplättchen, die an ihrem Rande und ihrer Fläche ebenso bekörnelt sind wie die Körperfläche. — Augenhügel nahe dem Stirnrande, rundlich, so lang wie breit, nicht gefurcht und überall mit spitzen Körnchen bestreut, die zum Teil gabelspitzig sind. — I.—IV. Area des Abdominalscu- tums mit je einem mittleren Paare sehr langer, dünner, glatter, etwas , nach hinten gekrümmter Dornen, deren Spitze etwas knopfartig verdickt und mit spitzen Körn- chen dicht bestreut ist; V. Area (= Scutumhinterrand) mit jeiner a Ouerreihe aus 8solchen Dörnchen, Fig. 26. Nemastoma manicatum Si- die von der Mitte nach den Seiten on Ba up. A Baine an an Bi Nr A a 2 ine gleiche Querreihe aus a Sole ha findet sich auf dem I. freien Dorsalsegment des Abdomens, eine weitere nur aus 4 solcher Dörnchen bestehende auf dem II. freien Dorsalsegment des Abdomens. — Corona analis spitz bekörnelt. — Cheliceren beim Q normal gebaut, nur spärlich behaart ; beim & ? — Palpen lang und dünn, immerhin relativ kräftig; alle Glieder unbewehrt und aller- seits sehr dicht mit Kölbchenhärchen besetzt. — Beine sehr lang und sehr dünn, alle Glieder spärlich, bisweilen in Kreisen mit kleinen, spitzen Körnchen besetzt; alle Femora mit mittleren Pseudogelenken und zwar I. Femur mit 3—4, II. mit 10-12, III. mit 4—5, IV. mit 6—7 Pseudogelenken. Färbung des Körpers dorsal und ventral gleichmäßig ein- schließlich aller Gliedmaßen blaß rostgelb, nirgends gefleckt; alle der Ischyropsalidae und Nemastomatidae der Opiliones-Palpatores. 157 einfach oder gabelig-spitzen Körnchen des Körpers und der Beine sind schwarz. Spanien (Prov. Lerida: Minas de Canal bei Llastarri) — 12 (?) — (April) — (Type aus Simon’s Sammlung — gesehen!). 17. N. earbonarium Simon. 1907 N. c. Simon in: Arch. Zool. exper. s. 4, v. 6, p. 553. L. des Körpers 2 (8); 2,5 (2) mm. Körper dorsal und ventral gleichmäßig, aber nicht sehr dicht mit spitzen Körnchen bestreut, die größtenteils gabelspitzig sind. Vordere Coxen dicht und rauh mit groben, spitzenhaarigen Körn- chen bedeckt, hintere Coxen wie der übrige Körper, also weit spärlicher und feiner bekörnelt. — Vor dem Stirnrand des Cephalo- thorax über der Basis der Cheliceren finden sich vier nebeneinander- liegende Chitinplättchen, die an ihrem Rande und auf ihrer Fläche dicht mit gabelspitzigen Körnchen bestreut sind. — Augenhügel nahe dem Stirnrande, rundlich, so lang wie breit, nicht gefurcht und überall dicht mit groben, gabelspitzigen Körnchen bestreut. — 1.—IV. Area des Abdominalscutums mit je einem mittleren Paare sehr langer, dünner, glatter, gerade aufrech- ter Dornen, deren Spitze etwas knopfartig verdickt und mit spitzen Körnchen dicht bestreut ist; V. Area (= Scutumhinterrand) mit einer Querreihe aus 8 solcher Dörnchen, die von der Mitte nach den Seiten zu an Größe erheblich abnehmen. Eine gleiche Ouer- Fie. 27. Ne- reihe aus 6 solcher Dörnchen findet sich auf dem I., a en eine weitere aus 4 solcher Dörnchen auf dem II. bonarium Si- freien Dorsalsegment des Abdomens; III. freies Dor- _mon’nach salsegment unbewehrt; Corona analis spitz bekörnelt. Typ: en — Cheliceren beim $ normal gebaut, nur spärlich be- i haart; beim trägt das I. Glied nahe dem Apex innen eine aufrechte, fast zylindrische, etwas nach innen geneigte, stumpfe, fein behaarte Apophyse; II. Glied beim $ normal gebaut. — Palpen lang und dünn, immerhin relativ kräftig; alle Glieder unbewehrt und aller- seits sehr dicht mit Kölbchenhärchen besetzt. — Beine sehr lang und sehr dünn; alle Femoren gerade und zylindrisch; alle Glieder spärlich, bisweilen in Kreisen mit kleinen spitzen Körnchen besetzt; alle Femora mit mittleren Pseudogelenken und zwar I. Femur mit 2—3, II. mit 10—12, III. mit 3—5, IV. mit 4-6 Pseudo- gelenken. Färbung des Körpers dorsal und ventralgleichmäßig einschließ- lich der Beine und Cheliceren matt pechbraun bis schwäfrzlich, nirgends irgendwie gefleckt; Palpen wenig blasser als der Körper. Spanien (Prov. Huesca: Cueva Llobrica, Vio) — 2 ($9Q) — (Type aus Simons Sammlung gesehen!). 3. Heft 158 Dr. C. Fr. Roewer: Die Familien 18. N. centetes Simon. 1881 N. c. Simon in: Bull. Soc. zool. France v. 6, p. 89. L. des Körpers 1 (8), 1,4 (Q) mm. y Körper dorsal gewölbt, hinten gerundet. — Vor dem Stirn- rande über der Basis der Cheliceren vier nebeneinanderliegende Chitinplättchen, deren Vorderrand gabelig ungleich gebuchtet und Fig. 28. Nemastoma centetes Simon, nach Typ. a) Körper dorsal; b) Augen- hügel seitlich; ce) Chelicere des $; d) I. Bein; e) Trochanter und Femur des III. Beines. deren Fläche grob bekörnelt ist. — Cephalothorax am Vorder- und Seitenrande entlang mit einer gleichmäßigen Reihe grober T- förmiger Höckerchen. — Augenhügel nahe dem Stirnrande, niedrig, so lang wie breit, jederseits mit 5—6 schlanken, T-förmigen Hörn- chen besetzt. — Grenze zwischen I. und II. Thoracalsegment ge- bildet durch eine Ouerreihe aus brückenartig zusammenhängenden, einen Kiel bildenden größeren, T-förmigen Brückenzähnchen; eine gleiche Ouerreihe, die sich aber halbwegs des Seitenrandes des Abdominalscutums fortsetzt, auf der Grenze zwischen Abdomen und Cephalothorax, dessen Fläche sonst nicht mehr rauh bekörnelt ist. — 1.—V. Area des Abdominalscutums regellos mit groben, an der Spitze 2- oder 3-gabeligen Höckerchen bestreut und I.—IV. Area außerdem mit je einem mittleren Paare schlanker, leicht nach hinten gebeugter Dörnchen, deren Spitze etwas knopfartig ver- dickt und hier mit feinen Körnchen bedeckt ist; 6 solcher Dörnchen bilden je eine Ouerreihe, deren Dörnchen seitlich etwas an Größe abnehmen, auch auf der V. Area (= Scutumhinterrand) und dem I. und II. freien Dorsalsegment des Abdomens. Die beiden letzteren sowie auch das III. im übrigen nur fein und einfach bekörnelt, ebenso die Corona analis. — Freie Ventralsegmente des Abdomens fein bekörnelt. — Fläche der Coxen der Beine grob und reichlich behöckert. — Cheliceren beim @ normal gebaut; beim & das I. Glied dorsal-apical mit einer großen, aufrechten, fein behaarten, etwas schräg nach innen-vorn zeigenden, abgestumpften Apophyse, die kürzer ist als das I. Glied selber; II. Glied auch beim $ normal gebaut. — Palpen lang und dünn, behaart; Patella ventral, Tarsus und Tibia allerseits mit Kölbchenhärchen besetzt. — Beine lang; der Ischyropsalidae und Nemastomatidae der Opiliones-Palpatores. 159 I. und III. Femur apical stark keulig verdickt, wie auch I. und III. Tibia; II. und IV. Femur und Tibia fast zylindrisch; I. und III. Femur schwach gekrümmt, II. und IV. Femur gerade. Alle Trochantere, Femora, Patellen und Tibien mit groben stumpfen Höckerchen besetzt. I. Femur ohne, II. mit 8, III. mit 2—3, IV. mit 6—7 sämtlich mittleren Pseudogelenken. Färbung des Körpers dorsal und ventral tiefschwarz bis pech- braun, die schlanken Dörnchen des Rückens blasser rostgelb. Cheliceren schwarz bis pechbraun. Palpen blaß rostgelb. — Beine rostbraun, die Pseudogelenke und Femurbasen blaß rostgelb. Meer-Alpen (St. Martin-Lantosque) — $&Q — im Waldboden in der Nähe von Bächen (Type aus Simons Sammlung gesehen!). 19. N. ehrysomelas Hermann. 1804 Phalangium c. Hermann, Mm. apt. p. 108. — 1855 N. c. Meade in: Ann. Nat. Hist. v. 11 p. 413. — 1855 N. quadricorne L. Koch in: Corresp. Blatt z. m. Regensburg p. 9. — 1872 N. aurosum Canestrini in: Ann. Mus. Genova v. 2, p. 10, t. 2, F. 3. — 1875, 76 N. quadricorne Canestrini in: Atti Soc. Veneto-Trent. v. 3, p. 218 und v. 4, p. 4. — 1879 N. c. Simon, Arach. France v. 7, p. 285. — 1890 N. c. Cambridge in: P. Dorset Club v. 11, p. 204. — 1895 N. c. Carpenter in: P. Phys. Soc. Edinb. v. 13, p. 122. — 1896 N. c. Becker in: Ann. Mus. Belgique v. 12, p. 362. — 1896 N. c. Krae- pelin in: Mt. Mus. Hamburg v. 13, p. 233. L. des Körpers 2,5 (8); 3 (2); der Palpen 5 mm. Körper gleichmäßig gewölbt, hinten gerundet. — Unter dem Stirnrand des Cephalothorax über der Basis der Cheliceren vier nebeneinanderliegende Chitinplättchen, die auf ihrer Fläche grob bekörnelt und an ihrem Rande mit schlanken Zweizack - Zähnchen besetzt sind. — Augenhügel sehr nahe dem Stirnrande, so lang wie breit, median leicht längsgefurcht. — Fläche o% des Cephalothorax, des Abdominalscutums und der freien Dorsalsegmente des Abdomens fein chagriniert, nicht bekörnelt außer einigen stumpfen Körnchen jederseits des Augenhügels. Stirn- und Seitenrand des Cephalothorax und des Abdominalscutums sowie das II. Thoral- segment und die I.—V. Area des Abdominalscu- tums in zusammenhängenden Kielen aus groben Zweizack-Brückenzähnchen umrandet; der Stirn- rand-Kiel biegt median in zwei Längskiele um, die parallel über den Augenhügel hin verlaufen; Fig. 29. Nemastoma von dessen hinterer Basis aus stark divergierend *hrysomelas Her- bis zu ihrem Übergehen in den ersten Querkiel Ye Me pen hinter dem Augenhügel. —I. und II. freies Dorsal- i segment des Abdomens an ihrem Hinterrande mit je einer ungleich- mäßigen Querreihe isoliert stehender Zweizack-Zähnchen, die viel kleiner sind als dieder Kiele; III. freies Dorsalsegment nur seitlich mit solchen kleinen Zweizack-Zähnchen bestreut; Corona analis grob bekörnelt. — Freie Ventralsegmente mit je einer äußerst feinen 3. Heft 160 Dr. C. Fr. Roewer: Die Familien Körnchenquerreihe; Fläche der Coxen spärlich grob bekörnelt; die Höckerchen der Randreihen der Coxen zweizack-artig. — Cheliceren glatt; beim Q normal gebaut; beim & das I. Glied dorsal- apical mit einer kurzen, ziemlich dünnen, zylindrischen, nicht ab- geschnürten, an ihrer Spitze abgestumpften, oben fein und dicht behaarten Apophyse, die etwas nach oben-innen gebogen ist; II. Glied beim & frontal-basal mit einer halb so großen, senkrecht abstehenden, scharfspitzigen Apophyse. — Palpen sehr lang und sehr dünn und überall mit Kölbchenhärchen dicht besetzt. — Beine sehr lang und sehr dünn: alle Femora zylindrisch, gerade, kurz behaart mit einigen längeren, spärlichen Härchen und sämt- lich mit mittleren, weit von der Femurbasis entfernten Pseudo- gelenken und zwar I. Femur mit 3—7, II. mit 9—16, III. mit 3—8, IV. mit 4—9 Pseudogelenken. Färbung des Körpers pechbraun bis blaß rostgelb; silberartig bis goldig glänzend auf den Seiten des Cephalothorax, ein eben- solches medianes Längsband auf dem Dorsalscutum sich auf jeder der fünf Areae seitlich etwa dreieckig verbreiternd, mehr oder minder bis zur Analspitze des Körpers durchgezogen. Cheliceren dunkelbraun bis rostgelb. — Palpen rostgelb, bisweilen dunkler. — Beine pechbraun, doch Femora und Tibien mit blassen, oft undeut- lichen Endringen. Mitteleuropa einschließlich England, überall aber ziemlich selten — & 2 — (Type Hermanns verloren!) — (viele $ 2 von vielen Orten gesehen!). Die Tiere gehen trotz der langen Beine sehr träge. 20. N. pyrenaeum Simon. 1879 N. p. Simon, Arach. France v. 7, p. 287, t. 24, F. 10. — 1911 N. p. Simon in: Arch. Zool. exper. s. 5, v. 9, p. 205. — 1913 N. p. Simon in: Arch. Zool. exper. v. 52, p. 385. L. des Körpers 2,1 ($), 2,5 (2) mm. Körper dorsal gewölbt, auf der Grenze zwischen Abdomen und Cephalothorax seitlich schwach eingeschnürt, dorsal überall dicht mit feinen einfachen Körnchen bestreut. Vor dem Stirnrande über der Chelicerenbasis mit 4 nebeneinanderliegenden Chitinplättchen, die an ihrem Rande grob behöckert und auf ihrer Fläche regellos bekörnelt sind. — Augenhügel so lang wie breit, nahe dem Stirn- rande, fein bekörnelt. — Vorder- und Seitenrand des Cephalo- thorax, Hinter- und Seitenrand des I. und II. Thoracalsegmentes und der I.—III. Area des Abdominalscutums mit je einer Reihe isoliert-stehender, groberer Gabelzähnchen; der Stirnrand des Cephalothorax wird über den Augenhügel hin mit der Querreihe des I. Thoracalsegmentes durch zwei hinten etwas divergierende Reihe solcher Gabelzähnchen verbunden. IV. und V. Area des Abdominal- scutums sowie I.—III. freies Dorsalsegment mit einer an ihrem Hinterrande stehenden Querreihe einfacher, nur selten gabeliger, kleinerer Zähnchen, die der Analspitze des Körpers zu an Größe der Ischyropsalidae und Nemastomatidae der Opiliones-Palpatores. 161 weiterhin abnehmen. Corona analis grob bekörnelt. — Freie Ventral- segmente des Abdomens und Coxen auf ihrer Fläche sehr fein be- körnelt und spärlich behaart. — Cheliceren beim $ normal gebaut, beim & das I. Glied dorsal-apical-innen mit einer stumpfen, schräg nach vorn aufrechten, bürstig behaarten, nach außen hinüber zeigenden, größeren Apophyse; II.‚Glied beim 3 frontal-basal mit einer kleinen, hakig nach unten a zeigenden Apophyse. — Palpen lang und dünn, relativ kräftig, unbewehrt; Trochanter einfach behaart, die übrigen Glieder rings reichlich mit Kölbchen- härchen besetzt. — Beine lang und sehr dünn; alle Femora gerade und zylindrisch, spär- lich fein behaart. Alle Femora mit mittleren Pseudogelenken, 5 und zwar I. Femur mit 6, II. a mit 11, III. mit 45, IV. Fig. 30. Nemastoma pyrenaeum Simon, mit 5—7 Pseudogelenken. nach Typ. a) Körper dorsal; b) Che- Färbung desKörpersdorsal licere des 3; c) 3 Gabelzähnchen und ventral rostbraun; hinter einer Reihe. dem Augenhügel zwischen den beiden Gabelzahnreihen ein Silber- fleck; II. Thoracalsegment mit einem Silberquerband, das sich nach vorn am Cephalothorax-Seitenrand entlang fortsetzt und das sich nach hinten fortsetzt in eine mediane, zackig-begrenzte Fleckenbinde über die I.—V. Area des Abdominalscutums, auf welch letzterer sie sich jederseits in Form eines breiten Silber- Querbandes verbreitert. I.—IV. Area des Abdominalscutums außerdem jederseits mit je einem kleinen, runden Silberflecken; 1.—IIl. freies Dorsalsegment des Abdomens mit je einem mittleren Paare kleiner ovaler Silberfleckchen. Beine und Palpen etwas blasser rostbraun als der Körper. Pyrenäen (Ariege: Höhle von Aubert-et-Moulis) — 2 (& + $) — (Type aus Simons Sammlung — gesehen!) (Ich finde an Simons beiden Exemplaren die Palpen kölbchen- haarig und nicht, wie Simon angibt, einfach behaart.) 21. N. troglodytes (Wandel). 1861 Leiobumun t. Wandel in: SB. Ak. Wien v. 43, p. 7, t. 2, F. 1—7. L. des Körpers 1; der Palpen 2,5; des II. Beines 4,5 mm. Körper eiförmig. — Augenhügel so lang wie breit, regellos bekörnelt, sonst nicht bewehrt, leicht längs-gefurcht. — Cephalo- thorax und Abdominalscutum nirgends bewehrt und nicht mit Höcker- oder Dörnchenpaaren besetzt (nach Fig). — Cheliceren normal gebaut (?). — Palpen sehr lang und sehr dünn; alle Glieder dicht mit Kölbchenhärchen besetzt (nach Fig.). — Beine lang und sehr dünn, fein behaart. Archiv für Naturgeschichte 1914. A.3, 11 3. Heft 169 Dr. C. Fr. Roewer: Die Familien Färbung des Körpers und der Gliedmaßen einfarbig blaßgelb bis weiß. Mähren (Höhle bei Sloup) — d oder 2 ? — das Tier lebt in den fernsten Winkeln der Höhle an feuchten Stellen unter Holz und läuft sehr träge. — (Wandels Type verloren!). 22. N. titaniacum nov. Spec. L. des Körpers 5 ($), 6,5 (9), der Palpen 7, des I. Beines 21, II. 36, III. 23, IV. 28 mm. Körper dorsal gewölbt, beim $ hinten quer abgestutzt (freie Dorsalsegmente sind auf die Ventralseite hinabgerückt), beim 2 hinten oval gerundet. — Stirnrand des Cephalothorax nicht sonderlich bewehrt ; vor ihm über der Basis der Cheliceren mit vier nebeneinanderliegenden Chitinplättchen, die an ihrem Rande und auf ihrer Fläche dicht grob bekörnelt sind. — Augenhügel nahe dem Stirnrande, so lang wie breit, basal nicht abgeschnürt, in Form eines flachen Hügels sich aus der Fläche des Cephalothorax er- hebend, median längs gefurcht, nur jederseits der Furche mit je einer Cephalothorax und Abdomen ein- schließlich Fläche der Coxen und Reihe grober Körnchen. — Körper dorsal und ventral auf der Corona analis sehr grob und dicht stumpf bekörnelt; auf der Grenze zwischen Abdomen und Cephalothorax seitlich a nicht eingeschnürt; nur die II. Area Fig. 31. Nemastoma titaniacum des Abdominalscutums mit einem n. sp. &) Körper dorsal; b) Che- mittleren Paare basal dick aufsteigen- Bears dB O> der, kurzer, oben glatt knopfartig gerundeter Kegelhöcker. — Cheliceren beim Q normal gebaut; beim & nur das I. Glied dorsal-apical mit einer kleinen bürstig behaarten, nach vorn-innen zeigenden, basal nicht ein- geschnürten Apophyse. — Palpen lang und dünn, relativ schwach; alle Glieder allerseits mit Kölbchenhärchen besetzt. — Beine sehr lang und dünn; Femora glatt-glänzend, nicht behaart und nicht rauh bekörnelt; alle Femora mit mittleren Pseudogelenken und zwar I. Femur mit 4, II. mit 9, III. mit 5, IV. mit 5—7 Pseudo- gelenken. Körper dorsal und ventral tief schwarz einfarbig einschließ lich der Cheliceren und Beine; von letzteren haben aber die Femora an ihrer Basis einen scharf-blaßgelben Ring. Palpen einfarbig blaß rostgelb. Der Körper ist dorsal dünn aber gleichmäßig mit schmutzig-grauem Hautdrüsensekret bedeckt. Bosnien (genaue Loc.?) — 1& — (Type in meiner Sammlung) Montenegro (in verschiedenen Höhlen) — 14, 19, 7 pull — (Co- typen im Landesmuseum Brünn — gesehen!). der Ischyropsalidae und Nemastomatidae der Opiliones-Palpatores. 163 25. N. sexmueronatum Simon. 1911. N s. Simon in: Arch. zool. exper. s. 5, v. 9, p. 205. — 1913 N. s. Simon in: Arch. zool. exper. v. 52, p. 385. L. des Körpers 2,1 (8), 2,5 (9) mm. Körper dorsal und ventral, einschließlich der Fläche der Coxen und der Trochantere der Beine matt glatt, nicht bekörnelt. — Stirnrand des Cephalothorax nicht sonderlich bewehrt; vor ihm über der Basis der Cheliceren finden sich vier nebeneinander liegende Chitinplättchen, die an ihrem Rande und auf ihrer Fläche grob bekörnelt sind. — Augenhügel nahe dem Stirnrande, etwas breiter als lang, ungleichmäßig rauh bekörnelt. — II.—IV. Area des Abdominalscutums mit je einem mittleren Paare kurzer, aufrechter schlanker Dörnchen, die an ihrem Ende etwas knopfartig verdickt und hier fein bekörnelt sind, so daß zwei parallele Längsreihen aus je 3 solcher Dörnchen entstehen. Thoracalsegmente, die I. und V. Area des Abdominalscutums sowie die freien Dorsalsegmente des Abdomens unbewehrt. Corona analis grob bekörnelt. — Cheliceren beim Q normal gebaut; beim $ das I. Glied dorsal apical mit einer stumpfen, leicht abgeschnürten, an ihrer Spitze zwei- borstigen, wenig nach innen gekrümmten Apophyse; II. Glied beim $ normal und ohne Apophyse. — Palpen lang und dünn, nur mit einfachen Haaren besetzt (die ihre Kölbchen vielleicht erst nachträglich verloren haben ?). — Beine lang und dünn; alle Fe- mora gerade und zylindrisch, sämtlich mit mittleren Pseudo- gelenken und zwar I. Femur mit 5, II. mit ? (fehlt), III. mit 5—6- IV. mit 5—7 Pseudogelenken. Färbung des Körpers dorsal und ventral einfarbig pechbraun bis schwärzlich, nirgends gefleckt; Cheliceren und Palpen wenig blasser braun wie auch die Beine. Spanien (Prov. Santander: Höhle von Altamira bei Santil- lana del Mar, ferner Höhle von Castillo bei Puente Vicogo, ferner Höhle von Cullalvera bei Ramales) — $2— (Type in Simons Sammlung gesehen!). 24. N. packardi nov. nom.*) 1877 N. troglodytes Packard in: Bull. M. S. geol. geogr. Surv. Terr. v. 3, p. 160, F. 5. — 1888 N. troglodytes Packard in: Mem. Ac. Washington v.4 (1), p. 54, F. 15 u. t. 14, F. 3, 3a—b. — 1894 N. troglodytes Banks in: Psyche v. 7, p. 52. — 1901 N. troglodytes Banks in: Amer. Natural. v. 35, p. 678. & — unbekannt. @ — L. des Körpers 3 mm. Körper gewölbt, im Umriß oval und auf der Grenze zwischen Cephalothorax und Abdomen deutlich eingeschnürt; diese Grenze auch quer vertieft und deutlich. — Stirnrand des Cephalothorax *) Der Name Packards Nemastoma troglodytes muß geändert werden, weil schon 1861 Wandel eine Form, die sicherlich eine Nemastoma-Art ist, als Leiobunum troglodytes beschreibt (vergl. Nr. 21). Ich schlage N. packardi vor. L1® 3. Heft 164 Dr. C. Fr. Roewer: Die Familien mit einem spitzen Mediandörnchen. — Cephalothorax durch eine deutliche Querfurche, vor der eine weitere weniger deutliche das letzte Thoracalsegment anzeigt, vom nachfolgenden Abdomen getrennt, dessen fünf erste Segmente (I.—V. Area) nur durch QOuerfurchen kenntlich sind und mit dem Cephalothorax das Abdominalscutum bilden. — Augenhügel nahe dem Stirnrande, deutlich abgesetzt und unbewehrt. — Nur die II.—V. Area des Abdominalscutums mit je einem mittleren Paare flacher, stumpfer Höckerchen; freie Dorsal- und Ventralsegmente des Abdomens unbewehrt; Coxen der Beine? — Cheliceren klein, unbewehrt und normal gebaut. — Palpen doppelt so lang wie der Körper, sehr schlank und dünn; alle Glieder nur fein und dicht steif behaart; (Packard gibt in Diagnose und 1888 in Fig. 3a sechs Glieder an, von denen das erste sicherlich als Trochanter aufzufassen ist; demnach zerfiele der Femur — vielleicht ? durch ein Pseudogelenk — in zwei Abschnitte); Tarsus viel kürzer als Tibia. — Beine sehr lang und sehr dünn, alle Glieder nur spärlich fein behaart; I. und III. Bein etwa doppelt und II. und IV. Bein etwa dreimal so lang wie der Körper. Färbung des Körpers und sämtlicher Gliedmaßen blaß rost- gelb (wie so oft bei Höhlentieren); nur die Augen schwarz pig- mentiert. Nord Amerika (Utah: Clintons Cave, Lake Point); häufig im Juli; lebhafte Tiere unter Steinen am Boden — bisher nur 9 ge- funden. — (Type Packards nicht gesehen!). 25. N. elegans Soerensen. 1894 N. e. Soerensen in: Term. Füzetek v. 18, p. 29. L. des Körpers 2 (9); der Palpen 2,25; des II. Beines 6 mm. Körper gewölbt, hinten gerundet, auf der Grenze zwischen Cephalothorax und Abdomen seitlich etwas eingeschnürt. — Stirnrand des Cephalothorax nicht sonderlich bewehrt; vor dem- selben über der Basis der Cheliceren vier neben- einanderliegende Chitinplättchen, die an ihrem Rande und auf ihrer Fläche grob bekörnelt sind. — Augenhügel nahe dem Stirnrande, niedrig, breiter als lang, leicht längs-gefurcht. — Fläche des Cephalothorax, des Abdominalscutums und der freien Dorsalsegmente des Abdomens dicht und fein bekörnelt. Stirn- und Seitenrand des Cephalothorax, sowie das zweite Thoracalseg- ErR ment von einem scharfen Kiel aus größeren Kae Zweizackbrückenzähnchen umrandet, so daß Fig. 32. amasoma hinter dem Augenhügel drei solcher Querkiele Körper dorsal, entstehen, deren mittlerer die Grenze zwischen Cephalothorax und Abdomen angibt; der Stirn- rand-Kiel biegt median in zwei Längskiele um, die über den Augen- hügel hinweglaufen, hinter ihm in den ersten ‚Querkiel hinter dem der Ischyropsalidae und Nemastomatidae der Opiliones-Palpatores. 165 Augenhügelübergehen und vondieser Stelle auszum zweiten Querkiel konvergieren, mit dem sie sich in der Mediane vereinigen; der Seitenrand-Kiel setzt sich noch auf der II. Area de, Abdominal- scutums fort, wo er dann aufhört. — 11.—V. Area des Abdominal- scutums sowie I.—III. freies Dorsalsegment des Abdomens mit je einer etwas hervortretenden Querreihe gröberer Körnchen an ihrem Hinterrande. — Freie Ventralsegmente spärlich in Querreihen bekörnelt; Corona analis grob verstreut bekörnelt. — Coxen der Beine rauh bekörnelt. — Cheliceren beim 2 normal gebaut. — Palpen lang und dicht, dicht behaart mit einfachen und Kölbchen- härchen, welch letztere besonders an Tibia und Tarsus überwiegen. — Beine kurz und in wenig regelmäßigen Reihen bekörnelt; Femora robust und sämtlich mit basalen Pseudogelenken und zwar I. Femur mit 2, II. mit 3—4, III. mit 2, IV. mit 4 Pseudogelenken. Färbung des Körpers schwarz bis pechbraun; jederseits zwischen dem ersten und zweiten Querkiel hinter dem Augen- hügel mit einem großen weißen, etwas silberglänzenden Flecken; ein gleicher viel kleinerer und ganz seitlich stehender findet sich jederseits auf der I. Area des Abdominalscutums. IIl. Area des Abdominalscutums mit querovalem, medianen weißen Silberileck. Beine pechbraun; die Femurbasen blaßgelb. Palpen rostbraun, Femur basal blasser. Ungarn — 8 (2 ?) — (Type Soerensens im Mus. Budapest — nicht gesehen!). Ungarn (Munkacz) — 2 2 — (in meiner Sammlung). 26. N. earinatum nov. Spec. L. des Körpers 2,2 (8), 2,5 (9) mm. Körper gewölbt, hinten quer abgerundet, seitlich kaum ein- geschnürt. — Stirnrand des Cephalothorax nicht sonderlich be- wehrt; vor ihm über der Basis der Cheliceren mit vier neben- einander liegenden Chitinplättchen, die an ihrem Rande und auf ihrer Fläche grob bekörnelt sind. — Augenhügel nahe dem Stirn- rande, so lang wie breit, median kaum längsgefurcht. — Fläche des Cephalothorax, des Abdominalscutums und der freien Dorsal- segmente des Abdomens rauh und gleichmäßig bekörnelt. — Stirn- und Seitenrand des Cephalothorax, das II. Thoracalsegment und die I. und II. Area des Abdominalscutums von einem scharfen Kiel aus größeren Zweizack-Brückenzähnchen umrandet, so daß hinter dem Augenhügel vier solcher Querkiele entstehen, die seitlich alle- samt miteinander und mit dem Stirnrand-Kiel zusammenhängen; der Stirnrand-Kiel biegt median in zwei Längskiele um, die über den Augenhügel hinweglaufen, dann divergieren, bis sie in den ersten Querkiel hinter dem Augenhügel übergehen; dieser mit dem zweiten, nach vorn gekrümmten Ouerkiel durch einen kurzen Mediankiel verbunden; der dritte Querkiel biegt seitlich nach vorn um und vereinigt sich hier mit dem zweiten Querkiel, an welcher Stelle außenseits im Seitenrandkiel ein kleines, kreisrundes, von 3. Heft 166 Dr. C. Fr. Roewer: Die Familien einem Kiel rings umzogenes Einzelfeld liegt; an der Stelle, an welcher der dritte Kiel in den Seitenrandkiel übergeht, verlängert sich letzterer ein wenig entlang der Seite der III. Area des Ab- dominalscutums. III.—V. Area des Abdo- minalscutums, sowie I.—I11I. freies Dorsal- segment des Abdomens ohne hervortretende Körnchenquerreihen. Corona analıs rauh bekörnelt; freie Ventralsegmente des Ab- domens in wenig regelmäßigen Querreihen grob bekörnelt; Fläche der Coxen verstreut grob bekörnelt. — Cheliceren beim Q normal gebaut; beim $ nur das I. Glied dorsal- apical mit einer kurzen, vorgebogenen, fein behaarten, basal nicht eingeschnürten a Apophyse. — Palpen lang und dünn; Femur und Patella ventral und Tibia und Tarsus SCICIEHE allerseits mit Kölbchenhärchen besetzt. — um Beine kurz und kräftig; I. und III. Femur e leicht keulig; alle Femora bekörnelt und sämtlich mit basalen Pseudogelenken und zwar I. Femur mit 2, II. mit 4-5, II. Fig. 33. Nemastona cari- mit 2, IV. mit 3—4 Pseudogelenken. natum n. sp. &) Körper b dorsal; b) Chelicere des 4; Färbung des Körpers tiefschwarz; die c) Teil eines Kieles aus Kiele umziehen auf dem II. Thoracalseg- Zweizack-Brücken- ment jederseits des Mediankieles einen zähnchen. großen, weißen, stark silberglänzenden Flecken. Zwei kleine, querovale, Silberflecken finden sich auf der V. Area des Abdominalscutums. — Cheliceren und Palpen pech- braun. — Beine schwarzbraun, nur die Femurbasen blaßgelb. Herzegowina (Jablanica) — & ($2) — (in meiner Sammlung). 27. N. modesta Banks. 1894 N. m. Banks in: Psyche v. 7, p. 52. — 1894 N. m. in: Canad. Entom. v. 26, p. 161. — 1901 N. m. Banks in: Amer. Natural. v. 35, p. 678. — 1904 N. m. Banks in: P. Calif. Ac. v. 3 (13), p. 362. — 1911 N. m. Banks in: Pomona I. Ent. v. 3, p. 417. L. des Körpers 1,2 ($); 2 (2) mm. Körper dorsal gewölbt und hinten gerundet. — Stirnrand des Cephalothorax nicht sonderlich bewehrt; vor ihm über der Basis der Cheliceren mit vier schmalen, nebeneinanderliegenden Chitin- plättchen, die an ihrem Rande und auf ihrer Fläche fein bekörnelt sind. — Augenhügel dem Stirnrande sehr nahe, niedrig, so lang wie breit, regellos stumpf bekörnelt. — Fläche des Cephalothorax, des Abdominalscutums, der freien Dorsalsegmente des Abdomens nicht eben dicht, aber sehr gleichmäßig mit stumpfen Körnchen bestreut. An der hinteren Basis des Augenhügels beginnen zwei nach hinten stark divergierende Längskiele aus miteinander zu- sammenhängenden Zweizack-Brückenzähnchen; diese beiden Kiele reichen bis an die Grenze zwischen Cephalothorax und Abdomen der Ischyropsalidae und Nemastomatidae der Opiliones-Palpatores.. 167 und von ihnen zweigt sich medianwärts an der Stelle, wo die Grenze zwischen dem I. und II. Thoracalsegmentliegt, rechtwinkelig ein kürzerer Kiel ab, der den gegenüber liegenden in der Mediane nicht berührt. — I.—IV. Area des Abdominalscutums mit je einem mittleren Paare sehr schlanker, dünner, leicht Ki nach hinten gekrümmter, spitzer Dörnchen, so daß zwei nach hinten etwas divergierende Längs- reihen aus je 4 solcher Dörnchen entstehen. — Corona analis, freie Ventralsegmente des Abdomens und Fläche der Coxen fein und gleichmäßig bekörnelt und spärlich fein be- haart. — Cheliceren klein, beim $ und 2 gleich und normal gebaut. — Palpen lang und dünn; Femur und Patella nur ventral, Tibia und Tar- sus allerseits, wenn auch nicht dicht, mit Kölb- Se chenhärchen besetzt. — Beine kurz; Femora glatt Fig. 34. Nemasto- und nicht bekörnelt; I. Femur ohne, die übrigen eh vTen. Wehnpen mit basalen Pseudogelenken und zwar II. und dorsal (nach Type). III. Femur mit je 1, IV. mit 2 Pseudogelenken. Färbung des Körpers dorsal und ventral einschließlich der Gliedmaßen einfarbig rostbraun, nur die Femurbasen der Beine und die Palpen sind blaß rostgelb. Nord-Amerika (Californien u. Washington-State: Trevor Kincaid, Mt. Shesta, Claremont, Santa Clara County) — $2 — nicht selten — (Type aus Banks Sammlung — 2 — gesehen!). 28. N. eaecum Grese. 1911. N. c. Grese in: Zool. Anz. v. 37, Nr. 5, p. 180, F, 1 u. 2, L. des Körpers 2,1 (9); 2,9 (9) mm. Körper dorsal fein gerieselt aber ohne Wärzchen; freie Ventral- segmente des Abdomens mit je einer Querreihe aus Wärzchen.— Augenhügel und Augen fehlen vollständig. — Cheliceren glatt; beim & I. Glied lang und apical-dorsal mit einer kurzen, rundlichen, vorn beborsteten, vornüber gekrümmten Apophyse; II. Glied beim g ohne Apophyse; beim 9 beide Glieder normal gebaut, ohne Apophysen und das I. Glied kürzer als beim $. — Palpen lang und dünn, Trochanter (nicht Femur! — Grese — vergl. Figur des Autors) schlank keulig; alle Glieder mit langen, abstehenden Haaren besetzt. — Beine sehr lang und dünn, kurz behaart; Femora mit etwa 11 (basalen oder mittleren?) Pseudoge- lenken. Färbung des Körpers dorsal vorn dunkelbraun, hinten heller. Cheliceren schwarz. Krim (Skelja: in einer absolut dunklen Stalaktitenhöhle) — 18, 12, 3 pull. — (Type — wahrscheinlich — im Zool. Mus. der Universität Moskau — nicht gesehen!). 3. Heit 168 Dr C. Fr. Roewer: Die Familien der Ischyropsalidae usw. 29. N, inops Packard. 1884 N. i. Packard in: Amer. Natural. v. 18, p. 203. — 1888 N. i. Packard in Mem. Ac. Washington v. 4, Teil. 1, p. 55, t. 4, 4a—c. — 1894 N.i. Banks in: Psyche v. 7, p. 52. — 1901 N. i. Banks in: Amer. Natural. v. 35, p. 678. L. des Körpers einschließlich der Cheliceren 1 mm; L. des II. Beines 3, des IV. Beines 4 mm. Körper oval und etwas abgeflacht. — Cephalothorax und die ersten fünf Dorsalsegmente des Abdomens in ein unbewehrtes Dorsalscutum verwachsen (das bei der Type — pull. — nicht hart chitinisiert ist). — Augenhügel in der Mediane des Cephalothorax vorhanden, ziemlich breit, aber ohne Augen; nur zeigt die Mediane des Augerhügels schwach pigmentierte Spuren der itetina.. — Cheliceren schlank, ziemlich lang. — Palpen mäßig lang, stark beborstet besonders am gerundeten Tarsus. Färbung des Körpers und der Gliedmaßen blaßgelb bis weißlich Nord-Amerika: Kentucky (Bat Cave: Great Basin — 2 pull. — (Type Packards nicht gesehen! — Aufbewahrung ?). 30. N. spinulosum L. Koch. 1869 N. s. L. Koch in: Z. Ferd. Tirol s. 3, v. 14, p. 165. — 1879 N. s. Simon, Arach. France v. 7, p. 289. — 1884 N. s. Simon in : Ann. Soc. ent. France v. 4, p. 353. L. Koch gibt von dieser Art in seinem Schlüssel nur an: „Palpen mit geknöpften Haaren besetzt; alle Glieder der Palpen mit geknöpften Haaren besetzt; der Augenhügel nur fein gerieselt oder gar nicht granuliert; auf dem Abdomen zwei größere Höcker, hinter diesen zwei kleinere Wärzchen. — Griechenland.‘ Nach diesen Angaben kann diese Art nicht identifiziert werden; die Type findet sich im Hofmuseum Wien nicht mehr vor, ist also höchst wahrscheinlich verloren gegangen. Deshalb kann diese Art auch in den Schlüssel der Arten nicht aufgenommen werden und muß wohl oder übel als spec. spur. behandelt werden. 4. Gen. CROSBYCUS nov. gen. 1911 Nemastoma Crosby in: Canad. Ent. v. 43, p. 20. Cephalothorax vom Abdominalscutum durch eine weiche Gelenkhaut getrennt. — Öffnungen der Stinkdrüsen im Cephalo- thorax Seitenrande von oben her sichtbar. — Femora der Beine ohne Pseudogelenke (?); Metatarsen mit Fersen. 2:1 Art; 1. ©. dasyenemum Crosby. 1911 Nemastoma d. Crosby in: Canad. Ent. v. 43, p. 20, F. 1, L. des Körpers 1; der Palpen 1,9; des I. Beines 2; II. 2,8; IV. 2,5 mm) Stirnrand des Cephalothorax gerade abgestutzt, seitlich schräg gerundet. — Augenhügel klein, nahe dem Stirnrande und mit je einer Reihe spitzer Zähnchen über jedem Auge. — Vor dem Dr. Franz Maidl: Neue’ paläarktische Arten der Gattung usw. 169 Stirnrand des Cephalothorax über der Einlenkung der Cheliceren 2 (höchstwahrscheinlich aber 4) nebeneinanderliegende Chitin- plättchen. — Alle harten Teile des Cephalothorax und desAb- domens rauh bekörnelt; der ganze Cephalothorax außer dem Felde hinter dem Augenhügel mit gröberen Körnchen bestreut; fünf Quergruppen solch gröberer Körnchen finden sich auf dem dor- salen Abdominalscutum und je eine auf den freien Dorsalsegmenten des Abdomens; dorsale Analplatte und letzte freie Ventralsegmente des Abdomens grob bekörnelt. — Cheliceren leicht keulig. — Coxen der Beine grob bekörnelt wie auch die Trochantere; Femora, Patellen und Tibien mit spitzen Körnchen und dünnen Härchen besetzt, nur die Femurbasen unbewehrt; alle Tibien dorsal-apical mit einem spitzen Endhäkchen. Färbung des Körpers in allen harten Chitinteilen dunkelbraun, fast schwarz; Zähnchen des Augenhügels schwarz; Cheliceren blaß- gelb; Beine braun, bis auf die blassen Femurbasen. Nord-Amerika (Columbia State: Hinkson Creek) — 3 Expl. — (unter Laub) (Type Crosbys nicht gesehen!). Neue paläarktische Arten der Gattung Mimesa Shuck. (Hym. Sphegid.). (Mit 8 Figuren im Text.) Von Dr. Franz Maidl (Wien). Gelegentlich einer Bestimmungsarbeit fand Herr Kustos F. F. Kohl am k. k. Naturhistorischen Hofmuseum in Wien in der Sammlung dieses Museums vier neue.paläarktische Mimesa- arten, zu deren Beschreibung er mich anregte, wofür ich ihm an dieser Stelle meinen besten Dank ausspreche. Da sich in den folgenden Beschreibungen eine Anzahl bisher nicht beachteter Unterscheidungsmerkmale verwendet finden, hoffe ich durch sie einen über die Bereicherung unserer Kenntnisse durch Vermehrung der bekannten Artenzahl hinausgehenden Fortschritt erzielt zu haben. 1. Mimesa (Mimesa) brevis n. sp, 2 $. Färbung: Größtenteils schwarz, an den durchscheinenden Rändern der Abdominalsegmente braun, an den Unterseiten der Fühlergeißeln, den Flügelschuppen, + ausgedehnten Teilen der Schenkel und Schienen und an den Tarsen braungelb. Plastische Merkmale: 2: Der Clypeus entbehrt jeder be- sonderen Auszeichnung auf der Scheibe oder am Endrand (im Gegensatz zu dahlbomi Wesm., bei der er etwas aufgebogen und in der Mitte in zwei, durch einen kleinen dreieckigen Aus- schnitt getrennte, kurze Lappen ausgezogen erscheint). Die Schläfen nehmen von der breitesten Stelle, ungefähr in der Mitte ihrer 3. Heft 170 Dr. Franz Maidl: Länge, an plötzlich und rasch an Breite ab (Fig. 1) (ähnlich wie bei carbonaria Tourn. aber im Gegensatz zu dahlbomi und uni- color (Lind.) Shuck., bei welchen sie in größerer Ausdehnung gegen das untere Ende hin breit bleiben und erst knapp vor diesem verschmä- 5 lert sind). Die Fühlergeißeln sind ge- drungen keulenförmig (Fig. 2) (im Gegen- satz zu carbonaria, dahlbomi und unicolor, bei welchen sie schlank keulenförmig sind, was Fig. 1. sich besonders in dem Längen-Breitenverhält- Rechte Schläfe (8) nis des 2. und 3. Geisselgliedes ausdrückt). von M. brevis 9. Das2. Geißelglied ist kaum länger als das 3. (Fig. 2) (im Gegensatz zu carbonaria, dahlbomi und unicolor, bei welchen es fast um die Hälfte länger erscheint). Das Dorsulum ist fein aber scharf gestochen und mitten deut- lich zerstreuter als seitlich punktiert und auf den Zwischen- räumen zwischen den Punkten halb-matt. Die Mesopleuren sind noch etwas feiner als das Dorsulum und so dicht wie dieses auf den seitlichen Partien punktiert und ganz matt. Der herzförmige Raum des Mittel- segmentes ist seitlich nicht durch Leisten begrenzt (im Gegensatz zu carbonaria, dahlbomi und unicolor) und relativ d. h. im Vergleich mit den Verhält- Fig. 2. nissen bei den eben genannten Arten fein und Fühler von dicht, gegen vorn und die Mittellinie zu konver- M.brevis?. gierend runzelstreifig. Auch die Runzelung der übrigen Teile des Mittelsegmentes ist bedeutend feiner und ‘dichter als bei den genannten Arten. Der Stielteil des 1. Abdomi- nalsegmentesist auffallend kurz, nurungefähr/, solang wie dessen breiter Teil. sog. Postpetiolus (im Gegensatz zu den drei obengenannten Arten. bei denen er mindestens ebenso lang ist wie der breite Teil) und oben nicht gekielt, sondern nur mit einer flachen, mitten von einer + deutlichen Furche durchzogenen Längserhebung versehen. Das Pygidialfeld ist schmäler als bei carbonaria und wunicolor, fast so schmal wie bei dahlbomi, aber im Gegensatz zu allen drei genannten Arten fein und dicht, fast gedrängt punktiert. Länge: ca. 7” mm. _ 3: Mit denen des Q weitgehend übereinstimmend, bis auf die grössere Schlankheit des ganzen Körpers, die Zahl der Fühlerglieder, die weniger keulen- als faden- förmige Form der Geißeln (Fig. 3), welche an den Unterseiten keinerlei Auszeich- nungen aufweisen, und durch die Bildung Fig. 3. des letzten und vorletzten Tergits. Von Fühler von M.brevisä. jenem ist bei dem mir vorliegenden Stück nur der etwas nach aufwärts gerichtete Dorn sichtbar, dieser jedoch im Gegensatz zu carbonaria, dahlbomi und unicolor gd dadurch ausgezeichnet, daß er ziemlich stumpf Neue paläarktische Arten der Gattung Mimesa Shuk. 171 abgerundet endigt und nicht gleichmäßig gewölbt, sondern oben deutlich abgeplattet, gleichsam mit einer Andeutung eines Pygidialfeldes versehen, erscheint (Vergl. Fig. 5). Länge: 6 mm. Typen: 39, 1& aus Brussa in Kleinasien im Besitz des k. k. Naturhistorischen Hofmuseums in Wien. 2. Mimesa (Mimesa) pannoniea n. sp. Ö. Färbung: Größtenteils schwarz, an den durchscheinenden Rändern der Abdominalsegmente braun und auf den Unter- seiten der Fühlergeißeln, den Flügelschuppen, den Spitzen aller Schenkel, den ganzen Vorderschienen, den Spitzen und Basen der Mittel- und Hinterschienen und allen Tarsen braungelb. Plastische Merkmale: Der Clypeus entbehrt jeder be- sonderen Auszeichnung auf der Scheibe oder am Endrand. Die Fühlergeißeln sind sehr deutlich keulenförmig (Fig. 4). Das2.Geißelglied ist kaum länger als das 3. Das Dorsulum ist ziemlich IN grob und gleichmßig dicht punktiert \ \ und auf den Zwischenräumen zwischen N den Punkten halb-matt. Die Mesopleuren sind feiner aberebensodicht wie dasDorsu- Fig. 4. lum punktiert und ganz matt. Der herz- förmige Raum des Mittelsegmentes ist seitlich durch Leisten begrenzt und wie dessen übriger Teil grob und wenig dicht gerunzelt. Der Stielteil des 1. Abdominal- segmentes ist ziemlich kurz, wenig mehr als °/, solang wie der breite Teil und oben mit einer ziemlich flachen, mitten von einer + undeutlichen Furche durchzogenen Längserhebung versehen. Der vorletzte (6.) Ter- git ist (ähnlich wie bei brevis und vindobonensis 8 () Fühler von M. pannonica 8. und unähnlich wie bei carbonaria Tourn., dahlbomi Wesm., unicolor (Lind.) Shuck.)nichtgleichmäßig gewölbt und am Ende spitz abgerundet, sondern oben deutlich abgeplattet— gleich- , past sam mit einer Andeutung eines Pygidial- p7. en feldes versehen — und am Ende ziemlich 4. Die Grenzen stumpf, fast abgestutzt abgerundet (Fig. 5). der Abflachung Länge: 7 mm. are Type: 18 aus der Umgebung von Budapest Tanien En in Ungarn, 27. V. 1886 gefangen von Friese, im deutet. Besitzdesk.k. Naturhistorischen HofmuseumsinWien. Fig. 5. 2. Mimesa (Mimesa) vindobonensis n. sp. 4. Färbung: Größtenteils schwarz, an den durchscheinenden Randsäumen der Abdominalsegmente braun und auf den Unter- seiten der Fühlergeißeln, den Flügelschuppen, den Spitzen aller Schenkel, den ganzen Vorder-, fast den ganzen Mittelschienen, 3. Heft 172 Dr. Franz Maidl: Neue paläarktische Arten der Gattung usw. den Basen und Spitzen der Hinterschinen und allen Tarsen braungelb. Plastische Merkmale: Der Clypeus ist auf der unteren Hälfte der Scheibe mitten ein wenig eingedrückt und am Endrand mitten mit zwei ganz kleinen, durch einen dreieckigen Ausschnitt getrennten Läppchen versehen. Die Fühlergeißeln sind deut- lich keulenförmig (Fig. 6). Das 2. Geißelglied ist um mehr als die Hälfte länger als das 3. Das Dorsulum ist ziemlich fein, aber scharf gestochen und ziemlich gleichmäßig und zerstreut punktiert und auf den Zwischen- räumen zwischen den Punkten ziemlich glänzend. Die Mesopleuren sind ebenso stark Fig. 6. wie das Dorsulum, aber viel dichter als Fühler von M. vindo. dieses punktiert und auf den Zwischen- bonensis &. räumen zwischen den Punkten weniger glänzend aber auch nicht ausgesprochen matt. Der herzförmige Raum des Mittelsegmentes ist seitlich von zwei Leisten begrenzt und wie dessen übriger Teil mäßig grob und ziemlich dicht gerunzelt. Der Stielteil des 1. Ab- dominalsegmentes ist fast so lang wie dessen breiter Teil und oben mit einer flachen glatten, d. h. nicht von einer Furche durchzogenen, Längserhebung versehen. Der vorletzte (6.) Tergit ist (ähnlich wie bei dbrevis und fannonica 3 und un- ähnlich wie bei carbonaria Tourn. dahlbomi Wesm. und unicolor (Lind.) Shuck. &) nicht gleichmäßig gewölbt und am Ende spitz abgerundet, sondern oben deutlich abgeplattet — gleichsam mit einer Andeutung eines Pygidialfeldes versehen — und am Ende ziemlich stumpf, fast abgestutzt abgerundet (Vergl. Fig. 5). Länge 7 mm. Type: 1 & von der Türkenschanze in Wien, 29. VI. 1870 gefangen von Kolazy, im Besitz des k.k. Naturhistorischen Hof- museums in Wien. 4. Mimesa (Aporia) eaucasica n. sp. d. Färbung: Auf dem breiten Teil des 1. und auf dem ganzen 2. Abdominalsegment rot, auf den Unterseiten der Fühlergeißeln, den Spitzen aller Schenkel, allen Schienen, mit allfälliger Aus- ‘ nahme der + verdunkelten Mitte der Hinterschienen, und den Endhälften aller Tarsen +rötlich-gelb, auf den Flügelschuppen, den basalen Enden der Flügeladern und auf den Basalhälften der Tarsen weißlich, auf den durchscheinenden Rändern der 4 letzten Abdominalsegmente und dem größten Teil der Flügel- adern braun und sonst schwarz. Plastische Merkmale: Der Clypeus entbehrt jeder be- sonderen Auszeichnung auf der Scheibe oder am Endrand. Die Fühlergeißeln,welchekeinebesonderenAuszeichnungen auf den Unterseiten aufweisen, sind ziemlich schwach Embrik Strand: Zweite Mitteilung über Spinnen aus Palästina. 173 keulenförmig (Fig.7). Das 2. Geißelglied ist ungefähr so lang wie das 3. Das Dorsulum ist ziemlich fein aber scharf ge- stochen und ziemlich gleichmäßig dicht BUBIBErk und auf den Zwischenräumen zwischen den Punkten glänzend. Die Mesopleuren sind (in Übereinstimmung mit equestris (F.) Wesm. und im Gegensatz zu bicolor (Shuck.) Wesm.) ziemlich fein, unscharf gestochen und gedrängt punktiert und ganz matt. Der herzförmige Raum des Mittelsegmentes ist nicht durch seitliche Leisten abgegrenzt und wie dessen übrige Teile mäßig grob und mäßig dicht gerunzelt. Der Stielteil des 1. Abdominal- segmentes ist (ähnlich wie bei bicolor und im Gegensatz zu equestris und shuckardi Wesm.) sehr lang, um 4, länger als der breite Teil, dünn und mit einer mitten von einer + deutlichen Furche durchzogenen, kiel- N artigen Erhebung versehen. Der vorletzte (6.) Tergit ist am Ende ziemlich schmal abgerundet . und gleichmäßig gewölbt (Fig. 8). Länge:8—10 mm. Fio 8 Typen: 39 $ von Helenendorf in Transkau- , a a kasien im Besitz des k. k. Naturhistorischen Hof- yy. EN Ey museums in Wien. Fig. 7. , Fühler von M. caucasica &. Zweite Mitteilung über Spinnen aus Palästina, gesammelt von Herrn Dr. J. Aharoni. Von Embrik Strand. Als Fortsetzung der im Archiv für Naturgeschichte 1913, A. 10, p. 147 angefangenen Arbeit behandle ich im Folgenden außer echten Spinnen von zehn Familien die in der Ausbeute vor- handenen Solifugen. Eine „Dritte Mitteilung‘ wird folgen. ARANEAE. Fam. Aviculariidae. Spinnen dieser Familie sind in der Ausbeute nicht vorhanden. Dagegen liegen einige Bruchstücke von Lehmbauten (Lehmröhren) mit folgender Angabe vor: ‚Spinnenbau (etwa 12 Stück von ver- schiedenen Farben und Grössen). Rehobot, 6. Juni 1913.‘ Leider sind diese Objekte so fragmentarisch, dass sich daran auch nicht mit Sicherheit erkennen lässt, ob sie wirklich von Spinnen (even- tuell Ctenizinae) stammen; sie könnten wohl fast ebenso gut von Hymenoptera, Eumeniden oder Grabwespen, gemacht sein. 3. Deft 174 . Embrik Strand: Fam. Dietynidae. Gen. Amaurobius C.L. K. Amaurobius distinetus O. Cbr. Ein 2: Jaffa - Rehoboth, 25. VI. 13. Cephalothorax schwärzlich braun, also dunkler als bei der Type. Die von Cambridge beschriebene Bestachelung kommt in der von ihm angegebenen Entwicklung wahrscheinlich nur bei dem & vor; an meinem Exemplar ist an Stacheln wenig zu er- kennen: Die Tibien III—IV haben unten an der Spitze einen schwachen Stachel, die Metatarsen I—II haben unten je 1 Stachel an der Spitze und in der basalen Hälfte, außerdem 1 beiderseits an der Spitze, dagegen haben die Metatarsen III-IV unten eine Reihe von 4-6 Stacheln sowie einige seitlich stehende Stacheln. Nach Cambridge’s Angaben hätte diese Stachelreihe aber eben am ersten Beinpaar vorhanden sein sollen. — Ob verschieden von Amaurobius albomaculatus H. Luc. ? Gen. Dietyna Sund. Dietyna Aharonii Strnd. n. sp. Ein @ von Jaffa - Rehoboth, 14. VII. 13. Die Art wird mit D. innocens OÖ. Cbr. verwandt sein, nach der Originalbeschreibung aber ist es unmöglich die D. innocens mit Sicherheit zu wiedererkennen. — Epigyne weicht von der von Kulczyüski in: Bull. Ac. Sci. Cracovie, Jannier 1911, B. pl. I, F. 3, unter dem Namen ‚‚Dictyna innocens Cambr. ?“ abgebildeten Epigyne durch Folgendes ab: Die beiden Gruben sind weniger quer, in der Tat in der inneren (gegen einander gerichteten) Hälfte etwa so lang wie die größte Breite, gerade nach aussen statt schräg nach außen und vorn gerichtet, so daß die beiden Vorder- ränder innen eher nach vorn statt nach hinten konvergieren, nach aussen zu erscheinen die beiden Gruben ein wenig deutlicher zu- gespitzt und somit im ganzen mehr keilförmig-dreieckig (bei „innocens ?‘“‘ etwa ellipsenförmig), die Länge der Gruben ist reich- lich doppelt so groß wie die mittlere Breite ihrer Entfernung unter sich und letztere ist etwa so groß oder fast so groß wie die Ent- fernung der Gruben von der Rima genitalis. Da Dict. innocens O. Cbr. nach der Originalbeschreibung nicht sicher zu deuten ist, so muß man diesen Namen auf die Art be- ziehen, für die er von Kulezyäskil. c. fixiert worden ist. Wenn auch K. bloß die Epigyne beschrieben (und abgebildet) hat, so scheinen die sich daraus ergebenden, soeben angeführten Unterschiede für die spezifische Verschiedenheit meiner und seiner Art doch genügende Beweise zu sein. Die Originalbeschreibung weicht von meiner Art durch Folgendes ab: Die Grösse letzterer ist geringer: 2.3mm Totalläinge (Cambridge gibt ,„1%4 line“ an); Cephalothorax, Mandibeln und Sternum sind dunkelbraun, während es bei D. in- nocens ganz allgemein heißt, daß die „‚ground-colour“ „pale yel- lowish‘ sein soll, ohne irgend welche Angabe, die darauf deuten Zweite Mitteilung über Spinnen aus Palästina. 175 könnte, daß dies, wie es bei meiner Art der Fall ist, nur auf Ab- domen paßt; die schmale schwarze Längsbinde der Vorderhälfte des Abdominalrückens ist sowohl in der Mitte als kurz vor der Spitze beiderseits stumpf zahnförmig erweitert, während Cambridge bloß angibt, daß diese Binde „behind“ „somewhat cruciform“ sein soll (was also auch von meiner Art sich sagen läßt), von der mittleren Erweiterung aber nichts sagt, sondern vielmehr die Binde ‚on the fore half‘ einfach bloß als ‚‚narrow‘‘ bezeichnet, weshalb man annehmen muß, daß eine mittlere Erweiterung daselbst ganz fehlt; die Zeichnung der hinteren Hälfte des Abdo- minalrückens besteht aus 4 schwarzen Ouerflecken oder kurzen breiten Querbinden, von denen die beiden vorderen leicht recurva gebogen, dabei mehr oder weniger deutlich einen Winkel bildend, während vor und hinter dem vorderen dieser Flecke je eine schwarze parallele winklige Ouerlinie verläuft, von denen die hintere mit dem Fleck verbunden ist; geringelt sind die Beine nicht, wohl aber ist die Spitze der Metatarsen und Tibien z. T. schwach und unterbrochen dunkler. Fam. Filistatidae. Gen. Filistata Latr. Filistata insidiatrix (Forsk.) Zwei ® von Jaffa - Rehoboth, 18. IV. 13. Filistata hebraea Strnd. n. sp. » Ein Q@ von Jaffa - Rehoboth, 18. IV. 13. Charakteristisch durch den fast einfarbig schwarzen Cephalo- thorax, der jedoch eine hellere sublimbale Seitenlängslinie und oberhalb dieser noch eine solche, jedoch weniger deutliche, damit parallel verlaufende Längslinie, sowie auf dem Kopfteile undeut- liche und unregelmäßige hellere Sprenkelung (Marmorierung) zeigt, die jedoch an dem Totaleindruck sehr wenig ändert, jeden- falls in Draufsicht, weil die helleren Fleckchen hauptsächlich an den Seiten und vorn sich finden; wie bei F. insidiatrix hat Clypeus einen helleren medianen Längsfleck, der jedoch nicht so scharf markiert wie bei letzterer Art ist und eine feine dunkle Längs- linie zeigt. Augenfeld schwarz, gegen die grauweißlichen Augen kontrastierend. Der Vorderrand des Clypeus nur wenig dunkler. Mandibeln hellbraun. Sternum und Coxen graubraungelblich, ersteres mit schwarzerMedianlängslinie, die jedoch den Hinterrand kaum erreicht, sowie mit schwarzer Randlinie. Beine bräunlich- gelb, alle Femoren (abgesehen von der Basis), aber insbesondere die der beiden vorderen Paare dunkler, oben mit einer breiten, hinten einer schmalen hellen Binde, auch alle Tibien, insbesondere aber I—II, verdunkelt und gegen die hellen Patellen stark kontra- stierend. Palpen bräunlich gelb, höchstens an den Seiten des Femoralgliedes leicht verdunkelt. — Abdomen ist braunschwarz mit violettlichem Ton; längs der Mitte oben ist Andeutung einer helleren Längszeichnung, die jedoch vielleicht ‚‚künstlich‘“ ist und 3. Heft 176 Embrik Strand: nur dadurch vorgetäuscht wird, daß der Rücken daselbst etwas eingesunken ist. Auch etwa 4 weißliche Punktflecke, von denen die drei in einer Querreihe angeordnet sind, dürften ‚künstlich‘ sein. Nach unten wird die Färbung ein klein wenig heller und der Bauch und Epigaster sind bräunlich grau. Die Spinnwarzen wie die Um- gebung gefärbt. In Flüssigkeit und Draufsicht scheint die vordere Augenreihe mit den Hinterrändern eine gerade oder ganz schwach procurva gebogene Reihe zu bilden, während eine die M. A. vorn tangierende Gerade die S. A. entschieden hinter der Mitte schneiden würde; die M. A. erscheinen also viel kleiner als die S. A., sowie unter sich um ihren Durchmesser, von den S. A. um weniger als denselben entfernt; letztere erscheinen um reichlich ihren Durchmesser unter : sich entfernt. Die hintere Augenreihe ist länger als die vordere, am Hinterrande eine gerade, am Vorderrande eine schwach pro- curva gebogene Linie bildend, weil die M. A. kleiner als die S. A. sind. Cephalothorax 1 mm lang, 0.8 mm breit, die größte Breite ist über dem Vorderrande der Coxen III, von da an nach vorn bis beiderseits des Hinterrandes des Augenfeldes ganz allmählich und schwach verschmälert, dann plötzlich verschmälert, so daß die bekannte dreieckige Form des Kopfes der Filistaten entsteht, wobei der Seitenrand nur unmittelbar hinter der Spitze leicht ein- gebuchtet erscheint. Die Breite des gelben Clypeusfleckes ist nicht größer, als daß zwei denselben außen tangierende Parallelen die vorderen S. A. in oder innerhalb der Mitte schneiden würden. Cephalothorax ist ziemlich glatt, leicht glänzend (in Flüssigkeit gesehen), sehr spärlich behaart, jedenfalls längs der Mitte des Rückens mit stark schräg nach vorn geneigten, meistens schwach gekrümmten Borstenhaaren, die nur im Profil deutlich zu sehen sind. Der Seitenrand erscheint in Draufsicht ganz kahl. — Die Beine mit kurzer, borstiger, sehr schräger oder anliegender Be- haarung, die jedoch nicht dichter ist als daß das Tegument, unter dem Mikroskop gesehen, überall zum Vorschein kommt; wirkliche Stacheln kann ich jedoch nicht sehen. Abdomen 2 mm lang, 1,2 mm breit; die größte Breite hinter der Mitte, das hintere Ende gleichmäßig stumpf gerundet, das vordere quergeschnitten. Patella + Tibia I 1 mm lang, also = Cephalothorax, Meta- tarsus I und Tarsus I je 1, mm lang. Filistata hebraea Strnd. v. limbomaeulata Strnd. Zwei 92 von Jaffa- Rehoboth, 23. VIII. 13 ähneln sehr F. hebraea und werden wohl nicht spezifisch verschieden sein, sind aber noch kleiner (1,8 bezw. 2 mm lang), Cephalothorax ist im Grunde heller und zwar braungelblich, aber dicht mit feinen schwarzen Strichen und Linien, die etwa eine netzförmige Zeich- nung bilden, gezeichnet, auf dem Rücken bilden solche Linien in den Kopffurchen eine längliche, entfernt ellipsenförmige Längs- Zweite Mitteilung über Spinnen aus Palästina. 177 figur, die vorn, unmittelbar hinter den Augen einen hellen Doppel- fleck ähnlich demjenigen auf dem Clypeus einschließt; ferner hat Cephalothorax breite schwarze, auch auf dem Clypeus vorhandene Randbinden, die bei dem größten Exemplar vier charakteristische, scharf markierte, helle Längsflecke, je einen über den Coxen, ein- schliesst, während das kleinere Exemplar eine. deutliche hellere Rückenzeichnung des Abdomen zeigt, die aus 5—6 mitten winkel- förmig gebrochenen und schmal unterbrochenen Ouerstrichen besteht, welche Winkel nach hinten offen und ziemlich stumpf sind; der vorderste wäre eigentlich spitzer, ist jedoch mitten weiter unterbrochen als die übrigen, so daß die Figur kaum noch als Winkel, sondern eher als zwei getrennte Schrägstriche erscheint. Solche helle Winkelfiguren sind übrigens auch bei dem größeren Exemplar erkennbar. Es ist ganz wahrscheinlich, daß beide Exemplare jüngere Stadien von Filistata hebraea sind, vorläufig mögen sie aber als Varietät von dieser Art gehalten werden. Ich nenne diese, durch das größere Exemplar als Type vertretene Nebenform var. limbo- maeulata m. Da die hellen Flecke in der Randbinde des Cephalo- thorax auch beim kleinsten Exemplar erkennbar sind, wenn auch ganz undeutlich, so liegt kein Grund vor, hier zwei Varietäten zu unterscheiden. Filistata delimbata Strand n. sp. Ein 2 von Jaffa - Rehoboth, 25. VI. 1913. Charakteristisch durch die reduzierte schwarze Seitenrand- binde des Cephalothorax, die ziemlich gleichmäßig dunklen und zwar an Vorder- und Hinterbeinen etwa gleich dunklen Extremi- täten, bedeutende Größe etc. Cephalothorax weißlichgelb, ohne schwarze Seitenrandbinde, nur vorn ist Andeutung einer solchen Randlinie und ebenfalls und zwar deutlicher läßt sich daselbst eine schwarze Sublimballinie er- kennen; von der Mittelritze entspringen jederseits drei schwarze Strahlenlinien, die aber sehr fein sind und von denen nur die hintere deutlich ist. Clypeus ist geschwärzt, mitten mit großem bräunlichgelbem Fleck; Augenfeld tiefschwarz und von diesem er- streckt sich eine schwarze Längsbinde bis zu der Mittelritze, welche Binde vorn so breit wie die hintere Augenreihe ist, parallelseitig, nur etwa im hinteren Viertel verschmälert und in einem Punkt in der Mittelritze endend und diese auch noch, allerdings linien- schmal, ausfüllend, aber nicht überschreitend. Mandibeln bräun- lichgelb, vorn etwas angeschwärzt und daselbst an der Basis mit dem Anfang zweier hellen Längsbinden versehen. Lippenteil und Palpencoxen dunkelgrau, letztere an der Basis etwas heller. Ster- num graugelblich, am Rande vorn durch die Behaarung dunkler erscheinend. Coxen wie Sternum, unten und hinten mit je einem helleren Längsstreifen. Die Beine erscheinen an den 3—4 distalen Gliedern dunkel mit zwei helleren Längslinien oben auf den Tibien Archiv für Naturgeschichte 1914. A. 3, 12 3. Heft 178 Embrik Strand: und Patellen und auf den Hinterbeinen nicht oder nur unbedeutend heller. Die Femoren sind oben wie die Tibien, haben auch hinten eine helle Längslinie und sind unten heller mit 3 schwarzen Flecken; IV haben jedoch unten nur am Ende einen schwärzlichen Fleck. Die Palpen wie die Beine, am Femoralgliede nur unbedeutend heller und daselbst unten nicht schwarz gefleckt. Abdomen oben einfarbig dunkel mäusegrau, an den Seiten nach unten allmählich ein wenig heller, Bauch und Epigaster graugelblich ohne erkenn- bare Grenze in die Färbung der Seiten übergehend. Körperlänge 6 mm. Cephalothorax 2 mm lang, 1,6 mm breit. Abdomen 3,5 mm lang, 2 mm breit. Beine: I Femur 2,2, Patella + Tibia 3, Metatarsus + Tarsus 3,2 mm; II bezw. 2; 2,1; 2,2 mm; III bezw. 1,6; 1,6; 1,7 mm; IV bezw. 2; 2,15; 2 mm. Also: T; II; IV; III oder: I 8,4; II 6,3; IV 6,15; III 4,9. mm. Die weißen Augen der II. Reihe beschreiben vorn eine schwach, hinten eine stark recurva gebogene Linie, jedoch würde eine die M. A. hinten tangierende Gerade die S. A. deutlich hinter dem Zentrum schneiden; die M. A. erscheinen um kaum ihren Radius von den S. A., unter sich um deutlich mehr als den Durchmesser (etwa um 1%, mal denselben) entfernt. Die vorderen M. A. er- scheinen unter sich um ihren Durchmesser, von den hinteren M. A. um etwas weniger entfernt, viel kleiner als die vorderen S. A. Die beiderreihigen S. A. sind unter sich etwa so weit wie die hinteren S. A. von den hinteren M. A. entfernt sind. Alle Femora oben nahe der Basis mit einem Stachel, die Tibien dürften alle unten bestachelt sein, aber ihre Stacheln sind kurz und stark schräggestellt oder anliegend und fallen daher nicht auf, die Metatarsen haben unten nahe der Basis 2 Stacheln. Fiiistata tenuispina Strnd. n. sp. Ein & von Jaffa - Rehoboth, 25. VI. 13. Unterscheidet sich von F. Schmitzi Kulcz. durch den ganz anders geformten Bulbus bezw. Spina der Palpen, die viel mehr an die auch in der Zeichnung ähnelnde Art F. albimaculata O. Cbr. erinnern, jedoch hat letztere nach der Zeichnung Cambridge’s zu urteilen erheblich kürzere Bulbusspina und keine dunkle Median- längsbinde des Cephalothorax, die hier dagegen ganz deutlich ist etc. (Die Figur von F. albimaculata zeigt auf dem Cephalo- thorax jederseits eine sublimbale Reihe schwarzer Flecke, die bei unserer Art nicht vorhanden sind und auch nicht in Cambridge’s Beschreibung der F. albimaculata überhaupt erwähnt werden, so daß ihr Vorhandensein zum mindestens fraglich ist) Auch von F. pallida Kulcz. weicht unsere neue Art durch längere und feinere Bulbusspina ab. Diese ist etwa so lang wie das Tibialglied, von der Basis bis zum Ende der basalen zwei Dritteln der Länge allmählich und gleichmäßig apicalwärts verschmälert, während das apicale Drittel fein fadenförmig und leicht gekrümmt (etwa S-förmig), sowie heller gelblich als das Tibialglied ist; Bulbus erscheint im Zweite Mitteilung über Spinnen aus Palästinä. 179 Profil reichlich so breit wie lang und so breit wie das Tarsalglied lang, ein wenig schmäler als die Spitze des Tibialgliedes und etwa so lang wie Y, des Tibialgliedes; letzteres erscheint im Profil an beiden Enden verschmälert, in oder kurz außerhalb der Mitte am breitesten und etwa doppelt so lang wie an der breitesten Stelle breit, oben stärker gewölbt als unten, gleichmäßig und spärlich behaart. In Draufsicht erscheint das Tibialglied parallelseitig, nur an der Basis etwas verjüngt, an der Spitze quergeschnitten, etwa doppelt so lang wie breit, reichlich so breit wie das am Ende kreisförmig ge- rundete, breiter als lange Tarsalglied; dieses zeigt an der Spitze etwa drei längere, dicht nebeneinander stehende Haarborsten. Das Patellarglied erscheint in Draufsicht erheblich länger als breit, jedoch nicht um das doppelte. Die Femora haben am Ende jederseits einige randständige Borstenstacheln, wenigstens die Tibien I tragen unten submedian einen veritablen Stachel und an der Spitze der Metatarsen I und IV erscheinen unten zwei kurze Stacheln. Cephalothorax und Extremitäten rötlich braungelb, ersterer überall feinundnichtdichtdunklergestrichelt und retikuliert und mit schwarzer Mittellängsbinde zwischen Augenfeld und Mittelritze, welche Binde vorn so breit wie die hintere Augenreihe ist, unmittel- bar hinter den Augen zwei braungelbliche, ellipsenförmige, unter sich linienschmal getrennte Längsflecke einschließt, so daß von der schwarzen Binde daselbst nur die Konturen übrig bleiben, während sie sich dann nach hinten allmählich verschmälert und von der Hinterspitze jederseits eine feine schwarze Schräglinie entsendet. Der Seitenrand mit tiefschwarzer Binde, die Seiten des Cephalo- thorax zeigen zwar randwärts einen dunklen Längsstreifen, der jedoch nicht als markante Submarginalbinde auftritt. An den Beinen sind die Femoren, insbesondere I und II, etwas dunkler und ebenso die Tibien I—II. Die ganze Unterseite des Cephalothorax ist braungelblich, an den Coxen etwas heller, Sternum mit dunklerer Randlinie. Abdomen ist oben und an den Seiten schwarz, oben vorn mit einem die Rückenmitte nicht erreichenden, hinten quer- geschnittenen, durch rein weiße Behaarung gebildeten Längsfleck; beiderseits und etwas nach hinten zu von diesem lassen sich etwa drei hellere graugelbliche, unbestimmt markierte Fleckchen er- kennen. Bauchseite heller, graubräunlich, mit einem durch zwei dunkle Längslinien begrenzten, aber sonst nicht von der Um- gebung abweichenden Medianlängsfeld. Körperlänge ca. 3 mm. Anm. Palästina und Syrien scheinen ganz reich an Arten der kleinen Gattung Filistata zu sein. Schon O. Cambridge konnte (1872) außer Filistata insidiatrix (Forsk.) (unter dem Namen F. attalica Koch) zwei neue Arten von dort beschreiben und Kulczyfiski hat 1911 eine neue Filistata aus Palästina be- schrieben. Auch in den Nachbargebieten (Aegypten, Cypern etc.) ist die Gattung offenbar nicht selten. 12% 3. Heft 180 Embrik Strand: Fam. Sieariidae. Gen. Seytodes Latr. Seytodes Aharonii Strand n. sp. Ein Cephalothorax und ein ganzes Exemplar (2) von Jaffa bis Rehoboth, ohne nähere Angaben. Die vorliegende Art läßt sich nicht ganz mit irgend welcher der aus dem mediterranen Gebiet bekannten Scytodes-Arten ver- einigen. Sie erinnert zwar sehr an Scyt. humilis L. K., aber das Rückenfeld des Cephalothorax wird beiderseits von einer ununter- brochenen, hell bräunlichgelben, unter den Seitenaugen sich fast bis zum Seitenrande erstreckenden Längsbinde begrenzt, während bei humilis die dunklen Schrägbinden der Seiten des Cephalo- thorax sich mit dem dunklen Rückenfeld vereinigen. Am Seiten- rande des Cephalothorax ist eine zusammenhängende dunkle Binde, also nicht abwechselnd helle und dunkle Partien, wie an L. Kochs Abbildung seiner Sc. humilis dargestellt (in: Aegyptische und Abyssinische Arachn. ges. von Jickeli t. IV, F. 1) und von dieser Randbinde erstrecken sich, schräg nach hinten und oben gerichtet, an jeder Seite des Cephalothorax, drei schmale, parallele, dunkle, unter sich um ihre doppelte Breite entfernte Schräg- binden, die oben, durch die beschriebene bräunlichgelbe Längs- binde unterbrochen, blind endend. Längs der Kückenmitte er- streckt sich eine schmale, etwa parallelseitige, helle Längsbinde, die in den vorderen drei Vierteln ihrer Länge durch eine schwarze Linie, die vorn am deutlichsten ist, geteilt wird. In den etwa dreimal breiteren dunklen Binden, welche die helle Mittelbinde begrenzen, findet sich je eine helle, an beiden Enden blind endende Längslinie, welche Linien nach hinten leicht konvergieren ohne zusammenzustoßen; diesen entsprechend findet sich bei S. hu- milis eine vorn offene V-förmige Zeichnung. Augenfeld und Clypeus schwarz, jedoch endet die helle Rückenlängsbinde zwischen den Seitenaugen und Clypeus zeigt zwei hellere Flecke. Mandibeln schwach gebräunt mit hellerer Spitze. Beine bräunlich mit gelb- lichen Tarsen, Coxen, Trochanteren und teilweise Patellen, ferner haben die Tibien II—IV Andeutung eines helleren Mittelringes. — Die ganze Unterseite ist blaß, jedoch Sternum mit brauner Rand- linie. — Abdomen oben und an den Seiten violettlich braun, mit . zahlreichen, wenig deutlichen und unregelmäßigen helleren Punk- ten und Fleckchen, die an den Seiten sich als in schrägen Quer- binden angeordnet zur Not erkennen lassen. Die Rückenzeichnung des Cephalothorax stimmt somit ziem- lich gut mit derjenigen, die Kulezyfiski in: Arachnoidea in Colon. Erythraea a..... Levandercoll.t.I, f.1, als diejenige von Sc. humilis ODER hat, die Zeichnung der Seiten des Cephalothorax weicht aber ab. Alle braunen Partien, insbesondere die des Abdomen, wie so häufig in dieser Gattung, mit violettlichem Anflug. Zweite Mitteilung über Spinnen aus Palästina. 181 Körperlänge 4,5 mm. Cephalothorax 2 mm lang, 1.7 mm breit. Beine: 1 Femur 1,8, Patella + Tibia 2, Metatarsus + Tarsus 2,2 mm; II bezw. 1,5; 1,8; 2 mm; Ill bezw. 1,3; 1,5; 1,5 mm; IV bezw. 1,5; 2; 2 mm. Also: I 6; II 5,3; III 4,1; IV 5,5 mm oder I, IV, II, III. Das relative Längenverhältnis der Beine ist also wie bei S. humilis nach den Angaben von Kulczyäski, aber die absolute Länge derselben ist bei unserem Exemplar erheblich geringer. Epigyne stimmt ziemlich gut mit der Abbildung derjenigen von Sc. humilis (l. c.t. 1, f. 2), insofern als die hinter dem Epigaster sitzenden Scutula cornea klein und unter sich weit entfernt sind und das spitze Ende nach innen, gegen einander, gerichtet haben; braun und hornartig erscheinen sie, in Alkohol ge- sehen jedoch bloß am Innen- und Vorderrande, während sie im Inneren weißlich wie die umgebende Haut und nach außen unbestimmt begrenzt sind, somit eigentlich als zwei gekrümmte, schräggestellte, nach vorn divergierende, am hinteren (inneren) Ende hakenförmig nach außen umgebogene schmale braune, Chitinbinden, deren Vorderende bis zur Genitalspalte reicht und die etwa um ihre Länge unter sich entfernt sind, erscheinend. Während bei humilis nach der Abbildung zu urteilen die Längs- durchmesser der Scutula nach hinten divergieren, ist es hier ent- schieden umgekehrt, dort ist die vordere und hintere Seite der- selben gleich lang, hier ist die vordere viel länger, ferner ist das innere, gegeneinander gerichtete Ende der Scutula hier stumpfer, während es bei humilis ganz spitz zu sein scheint. Es ist möglich, daß dies Exemplar nicht ganz reif ist, und daß die Unterschiede von Sc. humilis sich dadurch erklären, wahr- scheinlich ist das mir aber jedenfalls nicht. Der allein vorhandene Cephalothorax ist wie die Type ge- zeichnet und gefärbt, seine Beine sind aber gelb, an den Tibien an beiden Enden braun geringelt und ebenso, aber weniger deut- lich, an den Metatarsen I—II. Fam. Zodariidae. Gen. Zodarium Walck. Zodarium Nicki Strd. n. sp. Ein @ von Jaffa - Rehoboth, 25. VI. 13. Unter den drei von O. Cambridge 1872 beschriebenen Zodarium (Enyo)-Arten aus Palästina könnte nur E. luctuosum O. Cbr. hier in Betracht kommen. Unser Exemplar weicht aber von der Be- schreibung dadurch ab, daß nur die Femora I—II ganz schwarz sind, während III—IV in der Basalhälfte mehr oder weniger gelb sind, von den Tibien sind nur III—IV gebräunt, die Größe wird jedenfalls bedeutender sein: Totalläinge 6 mm (Cambridge gibt für das $ „1% line‘ an, die ganze Beschreibung des 2 lautet: „Ihe female resembles the male in colour“). Kein Wunder, daß auch Kulczyfüski (1911) die von ihm gesehenen weiblichen Zoda- 3. Heft 182 Embrik Strand: rien nur mit Fragezeichen auf die von Cambridge beschriebenen Arten hat beziehen können. Epigyne unserer Art stimmt nicht ganz mit Kulezyüskis Figuren weder von „Z. luctuosum ?‘‘ noch „2. atriceps ?“\,\ did Form der Epigynengrube stimmt aber ent- schieden am besten mit der von „Z. atriceps ?'“ (cir. Kulczyäski in: Bull. Ac. Sci. Cracovie, Jannier 1911, B. A. I, F. 23), die seitlichen Ausbuchtungen des Vorderrandes sind aber noch ausgesprochener und dazwischen ist der Vorderrand noch einmal ausgebuchtet, zeigt also 3 Krümmungen, deren Konvexität nach vorn gerichtet ist. Ausgefüllt wird die Grube von einer in Flüssigkeit milchweiß erscheinenden Membran, deren Hinterrand nach hinten konvex gebogen erscheint und keine halbkreisförmige dunklere Median- partie (cfr. Kulezyfskis Fig. l.c.) erkennen läßt. Wenn trocken angesehen, bietet Epigyne dasselbe Bild, nur erscheint die Mem- bran deutlich quergestreift und nicht so rein weiß. Benannt ist die Art nach Herrn Dr. Ludwig Nick am Sencken- berg. Museum in Frankfurt a. M. Zodarium lutipes (©. Cbr.). Ein unreifes $ von Jaffa - Rehoboth, 14. VII. 13, gehört wahrscheinlich dieser Art an. Die Körperlänge beträgt aber 3,5 mm und die ganze Oberseite des Cephalothorax ist gebräunt, so daß gelbliche Zeichnung sich nur noch auf der hinteren Ab- dachung findet. Abdomen ist oben nicht ‚‚jet-black“, sondern hat einen bräunlich-violettlichen Schimmer und die Grenze gegen die helle Bauchseite ist ziemlich verwaschen. Diese Unterschiede werden wahrscheinlich auf den unreifen Zustand des Exemplares zurückzuführen sein. Zodarium luetuosum (O. Cbr.) Ein reifes Q@ und mehrere unreife Exemplare von Jaffa - Re- hoboth, 23. VIII. 13. Die Epigyne stimmt so gut mit der von Zod. luctuosum (©. Cbr.) Kulcz., so wie Kulczyüski sie l.c. ab- bildet, daß es wohl diese Art sein wird. Cephalothorax und Ster- num sind jedoch dunkel rötlich braun, letzteres mit dunklerer Randlinie. Nur die beiden vorderen Beinpaare haben ganz ge- bräunte Femoren, während die der Beine III—-IV nur an der Spitze dunkel sind. Epigaster ist hell graugelblich mit violettem Schimmer; der Vorderrand der Epigynengrube tritt als eine dunkle Linie auf, die jederseits (in Flüssigkeit gesehen!) in einem 'tiefschwarzen Fleck endet, der hinten scharf zugespitzt erscheint. Fam. Hersiliidae. Gen. Hersiliola Th. Hersiliola brachyplura Strand. Ein 2 von Jaffa-Rehoboth, 20. V. 1913, halte ich für das bisher unbekannte @ zu H. brachyplura m. Es ist ein klein wenig größer als das $ und wie dieses gefärbt und gezeichnet, bloß mit dem Unterschied, daß die Rückenlängsbinde (= Herzstreifen) in der vorderen Hälfte ganz verloschen ist, was wohl kein konstanter Zweite Mitteilung über Spinnen aus Palästina. 183 Unterschied sein wird. — Epigyne erscheint in Flüssigkeit als ein blassgelbliches, fast halbkreisförmiges, hinten abgerundet quer- geschnittenes, etwa so langes wie breites Feld, das durch eine etwas dunklere, an beiden Enden aber unscharf begrenzte, subparallel- seitige oder mitten leicht verschmälerte Längsbinde, die etwa !/. der Breite des ganzen Feldes einnimmt, geteilt wird; hinten schließt diese Binde eine durch eine brauneLinie gebildete ellipsen- förmige Längsfigur ein. Trocken gesehen erscheint Epigyne als ein niedriger, abgerundeter Wulst, der besonders an der hinteren Abdachung dicht seidenartig behaart ist und mit einer Median- längsfurche, welche ein dieselbe fast ausfüllendes, wenig erhöhtes, abgerundetes Längsseptum einschließt, versehen. Bei einem weiteren, offenbar derselben Art zugehörigen, aber wahrscheinlich neugehäuteten @ von Jaffa-Rehoboth, 14. VII. 13, zeigt die Epigyne in Flüssigkeit gesehen vorn zwei kleine dunkle Samentaschen, die mit dem dunklen Medianlängsstreifen ver- bunden sind. Dies Exemr'ar zeichnet sich außerdem dadurch aus, daß die Rückenzeichnung:n des Abdomen stark reduziert sind, und daß von einer Medianlängsbinde kaum noch Spuren zu er- kennen sind. Auch die dunklen Seitenflecke des Cephalothorax sind mehr oder weniger verwischt und fehlen z. T. ganz. Von derselben Lokalität 28. VIII. 13 liegt ein reifes 99 sowie zwei unreife Exemplare vor. Letztere haben oben schon die Abdominalzeichnung der alten, aber die des Cephalothorax weicht ab durch das Fehlen oder Undeutlichsein dunkler Seitenflecke und die Medianlängsbinde ist hinten verkürzt, bedeckt aber vorn den ganzen Rücken des Kopfteiles. Der Abdominalrücken ist auf- fallend dunkel, aber mit den typischen Zeichnungen. Auch das reife @ hat dieselbe abweichende Cephalothoraxzeichnung und dunkle Färbung des Abdomen, dessen Rückenzeichnung recht gut mit derjenigen der A. Simoni (O. Cbr.) übereinstimmt, wie ja auch die Cephalothoraxzeichnung an diese Art erinnert. Wenn aber Cambridge’s Darstellung genau ist, so dürfte seine Art schon u. a. durch die breite dunkle Ringelung der Beine leicht zu unterscheiden sein, denn die unsrige hat in beiden Geschlechtern konstant nur kleine schwarze Flecke, die nur ganz selten zu ringförmigen Figuren zusammenfließen, die immer viel schmäler als der zwischenliegende helle Raum ist. Ferner ist die Größe unsrer Art geringer etc. Immerhin ist die spezifische Zusammengehörigkeit nicht ganz aus- geschlossen, so lange die Epigyne der H. Simoni unbekannt ist, denn darüber verliert Cambridge kein Wort. Wenn nicht spezi- fisch haltbar, würde die brachyplura immer noch als Varietät zu unterscheiden sein, während, wenn brachyplura gute Art ist, es nötig werden dürfte für die eben besprochene Form ohne dunkle Flecke an den Seiten des Cephalothorax eine eigene‘ Varietät- benennung einzuführen (event. var. demaculata m.). Ferner reife ?2 und unreife Exemplare ohne nähere Bezeich- nung als Jaffa-Rehoboth. 3. Helt 184 Embrik Strand: Fam. Pholeidae. Gen. Holoenemus Sim. Holoenemus rivulatus (Forsk.). 7 Exemplare von Jaffa-Rehoboth, 25. VI. 1913. Fam. Theridiidae. Gen. Enoplognatha Pav. Enoplognatha mandibularis (H. Luc.) 4 992 von Rehoboth- Jaffa, 18. IV. 13. Gen. Teutana Sim. Teutana triangulosa (Walck.) Außer den im I. Teil dieser Arbeit erwähnten Exemplaren liegen vor: Jaffa-Rehoboth, 14. VII. 13, 2 unreife Ex. Gen. Lithyphantes Th. Lithyphantes paykullianus (Walck.) Unreife Exemplare, die ich zu dieser Art stellen möchte, liegen vor von: Jaffa und Jaffa-Rehoboth; zu letzterem flg. Datum- angaben: 23. VIII. 13, 26. IV. 13, 25. VI. 13 (ein ganz junges, fragliches Ex.!) Gen. Formieina Canestr. Formieina mutinensis Canestr. cum v. orientalis Strd. n. var. Zwei & von Rehoboth- Jaffa, 23. IV und 18. IV. — Letzteres Exemplar hat die typische dunkle Färbung des Abdomen: schwarz, oben mit zwei Längsreihen von je 4 weißen Flecken; das andere Exemplar hat helleren Abdominalrücken, ist aber auf Cephalo- thorax und Sternum so dunkel wie die Hauptform, weshalb es nicht der var. Jallida Canestr. zugerechnet werden kann. Die Oberseite des Abdomen erinnert sehr an die von Pachygna- iha De Geeri Sund., mitten mit einer grauen, länglichen, jederseits zweimal ausgerandeten Blattzeichnung, die eine undeutlich dunklere, bis gegen die Spinnwarzen erkennbare Längslinie ein- schließt und jederseits von einer weißlichen, etwas zackigen Binde begrenzt wird, welche Binden vorn und hinten (d. h. ganz kurz hinter der Rückenmitte) fast zusammenstoßen. In der Mitte zwischen den Spinnwarzen und diesen Binden befindet sich je ein weißer Fleck, der wohl bisweilen mit der betreffenden Binde vereinigt sein wird; auch der Zwischenraum dieser Flecke ist von der graulichen Färbung der Blattzeichnung. Andeutung hellerer Flecke unten an den Abdominalseiten ist vorhanden; auch kann man, wenn auch zur Not, auf dem Bauche zwei hellere Ouerlini°n angedeutet erkennen. Diese Varietät nenne ich orientalis m. Gen. Theridium Walck. Theridium uneinatum (H. Luc.) v. apieatum ©. Cbr. 19 Jaffa-Rehoboth, 25. VI. 13, ein unreifes $ ebenda 18. IV. 13. Daß apicatum höchstens als Varietät von uncinatum zu trennen ist, scheint mir nach diesem Material sicher zu sein. — Abdomen Zweite Mitteilung über Spinnen aus Palästina. 185 dieses unreifen Männchens ist mit vielen weißlichen Fleckchen, un- gefähr wie das 9, gezeichnet. Theridium aulieum L. Koch (sfirifer ©. Cbr.). Jaffa-Rehoboth: 1 2 (ad. ?) 1 2 subad, 26. IV. 13,12 ad. 25:.V1. 13, 172 subad.i 11 ad 18. TV. 13. Gen. Euryopis Menge. Euryopis acuminata (H. Luc.) Jatfa-Rehoboth; 22.. VIIT." 12,1 2,26. IV. 193,1 &. Theridium (denticulatum Walck.?) Ein Cephalothorax eines & von Jaffa-Rehoboth 18. IV. 13 gehört vielleicht zu dieser schon von O. Cambridge aus Palästina angegebenen Art. Fam. Agelenidae. Gen. Agelena Walck. Agelena labyrinthica L. v. orientalis C. L. K. Die Exemplare, die ich für diese Form halten möchte, stimmen mit den Bemerkungen von Kulczyäski in: Sitz-Ber. Ak. Wiss. Wien 112, Abt. 1, Juli 1903, p. 4, überein so weit die Epigyne - betrifft, wohl aber ist die Größe ein wenig verschieden, so daß während einige 92 die von K. angegebenen Dimensionen: Cephalo- thorax 6 mm, Patella + Tibia IV reichlich 7 mm lang, haben, andere bezw. 5 und 6,3 mm messen. — Lokal.: Jaffa-Rehoboth, 14. VII. 13 22, nur unreife Exemplare ($JQ2) ebenda 20. V. 13, 1 2 ad. 3 subad. ebenda 25. VI. 13. Außerdem liegen einige unreife unbestimmbare Ageleniden vor, die anderen Arten angehören mögen. Fam. Pisauridae. Gen. Pisaura Sim. Pisaura rufofaseiata (D. G.) Ein 2 Jaffa-Rehoboth 20. V. 13, mit Eiersack, den es um- klammert hält nach Art unserer einheimischen Pisaura. Der Sack hat jetzt, in Alkohol, 7x10 mm Durchmesser. Daß auch diese europäische Art in Syrien vorkommt, hatte schon Kulczyfiski 1911 angegeben; daß also P. consocia ©. Cbr. nicht, wie von Cambridge angenommen, als: vicariirende Art be- trachtet werden kann, dürfte denn sicher sein. Pisaura consoeia (0. Cbr.?) Einunreifes?ohnenähere Angabenals ‚, Jaffa-Rehoboth‘ dürfte dieser schon im ersten Teil vorliegender Arbeit angegebenen Art angehören. SOLIFUGAE. Gen. Rhagodes Poc. Rh. melanus (Ol.) Von dieser in der Mittelmeerregion weit verbreiteten Art liegen 5 QQ und 1 von Jaffa vor. Die Angaben in ‚‚Das Tierreich, Solifugae‘“, wo als Patria nur Algier und Aegypten angegeben 3. Helft 186 Embrik Strand: werden, sind höchst unvollständig, denn schon 1879 konnte Simon angeben, daß ‚‚R. Melanus etend son habitat jusqu’en Meso- potamie“, Grimm (1876) und Walter (1889) haben die Art aus Transkaspien behandelt etc. In Simons Bestimmungstabelle der 3 ihm 1879 bekannten Arten dieser Gattung (in: Ann. Soc. ent. France (5) 9. p. 120) ist der Lapsus vorgekommen, daß melanus mit ‚„Pedes maxillares ur tarso inermi“, ochropus dagegen mit ‚„Pedum-maxillarium tarsus 7 hr spinis 1 vel 2 subtus armati“ ausgestattet wird, was eine Verwechslung ist; im Text p. 121, heißt es unter R. melanus richtig, daß ‚le tarse offre une Epine semblable‘“ (d. h. gleich den Stacheln des Metatarsus der Palpen.). — Ferner ist die Angabe Simons, daß die Augen des $ um mindestens ihren Durchmesser unter sich entfernt sein sollen, nicht genau; wenigstens in Alkohol erscheint diese Entfernung entschieden geringer als die Länge des Durchmessers. Die Totallänge des $ beträgt 36 mm, die des Truncus 30 mm. Die 22 mit ihrem stark ausgedehnten Hinterleib, wodurch sie ein termiten-ähnliches Aussehen erhalten, worauf schon von Karsch (1885) bei einer anderen Art (Rh. termes Karsch) und von Walter (1889) bei Rh. melanus aufmerksam gemacht worden ist, sind bis zu 49 mm lang bei einer Länge des Truncus von 40 mm; das kleinste @ ist jedoch bloß 38 mm lang dei 32 mm Länge des Truncus. Eine feine weißliche Mittellängslinie auf dem Abdominal- rücken der 92 ist in Alkohol meistens erkennbar, tritt aber bis- weilen als eine Reihe Punkte hervor. Nach Walter werden die 99 viel seltener als die $& gefunden, offenbar, weil sie träg und wenig in Bewegung sind. Bemerkungen über Himantopterus fuscinervis Wesm. (Lepid.). Von Embrik Strand. Es wurden mir zwei Exemplare der interessanten Lepi- dopteren - Subfamilie Himantopterinae zur Bestimmung über- geben, die zwar die fragliche Lokalitätsangabe Süd-Afrika trugen, sich aber als der aus Java beschriebenen Art Himantopterus fuscinervis Wesm. angehörig herausstellten und daher wohl auch aus Java oder Malakka sein werden; daß Süd-Afrika jedenfalls irrtümlich ist, dafür spricht auch, daß ich gleichzeitig aus der- selben Quelle eine ebenfalls orientalische Lycaenide zur Bestim- mung erhielt, die auch ‚„Süd-Afrika“ etikettiert war. Die Art ist jedenfalls selten und wenig bekannt. Beschrieben wurde sie 1836 von Wesmael in: Bull. Acad. Bruxelles III. p. 162, Bemerkungen über Himantopterus fuseinervis Wesm. (Lepid.). 187 t. VI, F. 1; dann wird sie in der Literatur 1843 kurz erwähnt von Doubleday in Zoologist I, p. 197, der auch eine Kopie der Figur von Wesmael gibt, und dann erst wieder im Jahre 1877, in dem West- wood auf Grund Nachuntersuchung des bis dahin einzig bekannten, typischen Exemplares in den ‚„Transactions“ der Entomol. Gesell- schaft London eine Abbildung und kurze Besprechung des Flügel- geäders giebt; dann kommt sie erst wieder in 1890 zur Sprache, indem Elwes in seiner Arbeit über die Gruppe (in: Trans. Entom. Soc. London 1890, p. 331 und 333) auf eine Ungenauigkeit in der Geäderabbildung von Westwood aufmerksam macht und sonst nur die Art erwähnt mit der Bemerkung, daß seines Wissens nur das Typenexemplar bekannt geworden, und daß die Art mit H. Dobertyi: Elw. in der Form, aber nicht in der Färbung, Ahn- lichkeit hat. Dann führt Kirby sie in seinem Katalog 1892 auf und in Seitz’ Großschmetterlinge der Erde, Bd. X ist sie abgebildet und kurz beschrieben. Die beiden vorliegenden Exemplare weichen unter sich in Größe ab: das größte spannt 42 mm bei 20 mm Vorderflügel- und 45 mm Hinterflügellänge, das andere mißt bezw. 34,16 und ca. 34 mm. Von der von Wesmael gegebenen Kennzeichnung weichen beide Exemplare dadurch ab, daß die Hinterflügel an beiden Enden heller sind und zwar an der Basis braungelblich wie die Vorderflügel, an der Spitze etwas blasser gelblich; diese beiden helleren Partien lassen sich übrigens zur Not an der Abbildung Wesmaels erkennen, während die ganze Artbeschreibung nur folgendes besagt: ‚Rufescens, alis anticis testaceis, harum nervis et alis postieis fuscis.‘“ Die schwarzen Rippen erscheinen oben breiter, als sie Wesmael gezeichnet hat, an der Unterseite der Flügel dagegen wie an seiner Figur. Die Hinterflügel sind mitten, nach innen zu, ganz schwach verbreitet, was aber nur beim einen Exemplar ganz unverkennbar ist, während beim anderen die Fransen etwas verklebt sind etc., so daß vielleicht deswegen diese Eigentümlichkeit, die übrigens nur beim $ vorkommen soll, ebenso wie an Wesmael’s Figur nicht zu erkennen ist. Die schwarze Partie der Hinterflügel hat einen schwachen bläulichen Schimmer. Die Afterwolle ist nicht dunkler als der Hinterleib. — Das Geäder stimmt mit der von Westwood 1877 1. c., t. X, f. D.1 gegebenen Abbildung überein mit der Ausnahme, daß die Rippe in der Zelle, wie schon von Elwes hervorgehoben, bis zur Flügelbasis reicht und dasselbe tun die beiden Dorsalrippen, ferner ist die Rippe 3 entschieden näher 2 als 4 und letztere ist mit 5 so kurz gestielt, daß sie fast als aus einem Punkt entspringend bezeichnet werden könnte, 6 ist fast doppelt so weit von 7 wie von 5 entfernt, läuft mit 7 ganz parallel und ist ganz gerade, während Westwood die Rippe 6 als nach vorn konvex gekrümmt gezeichnet hat. Beide Exemplare stimmen im Geäder ganz überein, so daß die angegebe- nen Abweichungen von Westwoods Figur nicht auf individuelle Schwankungen zurückzuführen sein werden, vielmehr sind es 3. Heft 188 Prof. P. Stein: Berichtigung zu meiner‘ Arbeit usw. entweder zwei gut unterscheidbare Formen (Lokalvarietäten ?) oder Westwoods Abbildung ist in allen diesen Punkten ungenau, was sehr wohl möglich sein kann, weil sein Objekt auch nach den Angaben von Wesmael schlecht erhalten war. Sollte für die mir vorliegende Form ein neuer Name nötig werden, so würde ich venatus m. in Vorschlag gebracht haben. Berichtigung zu meiner Arbeit über die Be- stimmung der Anthomyidenweibchen. Von Prof. P. Stein, Treptow a.R. In meiner Arbeit in Archiv für Naturgeschichte 1913. A. 8, p- 4 sq. ist ein unangenehmer Fehler: auf Seite 7, Zeile 14 von unten muß es statt ‚24‘ ‚„‚Mydaea‘ heißen. ARCHIV NATURGEESCHICHTE. GEGRÜNDET VON A. F. A. WIEGMANN, FORTGESETZT VON W.F. ERICHSON, F.H.TROSCHEL, E. VON MARTENS, F. HILGENDORF, W. WELTNER UND ESTRAND. Fa Be Re ACHTZIGSTER JAHRGANG. 1914 Abteilung A. 4. Heft. HERAUSGEGEBEN VON EMBRIK STRAND (BERLIN). nn: Zr us NICOLAISCHE VERLAGS-BUCHHANDLUNG R.STRICKER Berlin. Inhaltsverzeichnis. Seite Attems. Dieindo-australischen Myriopoden. (Mit 7 Tafeln.) 1398 [Tafelerklärung, Literatur- und ausführliche Inhalts- verzeichnisse siehe Seite 360—398. ] Die indo-australischen Myriopoden. | Von Dr. Carl Graf Attems. (Hierzu Tafel I-VI.) Einleitung. Das Gebiet, dessen Myriopodenfauna ich hier behandle, deckt sich mit der orientalischen und australischen Region und mand- schurischen Subregion der palaearct. Region, im Sinne von Wallace. Bevor ich in Details eingehe, möchte ich einige allgemeine Be- merkungen voranschicken. Als die zoogeographischen Regionen der Erde aufkamen, glaubte man, dass sie etwas natürlich gegebenes seien und daß ihre Grenze für alle Tiergruppen Geltung haben müßten. Nach und nach kam man aber zur Erkenntn's, daß das nicht der Fall sei, sondern daß fast jede Tiergruppe eine Regioneneinteilung verlange, die sich wenigstens einigermaßen von der für andere Tiergruppen an- gemessenen unterscheidet. In klarer Weise hat z. B. Michaelsen in seiner Verbreitung der Oligochaeten (p. 151f.) dies ausgesprochen. Auch die Verbreitung der Myriopoden beweist die Richtigkeit obigen Satzes. Wir können vier grosse Gebiete der Erde unterscheiden: 1. das palaearctische resp. holarktische (palaearetisches und nearktisches ım Sinne von Wallace), 2. das aethiopische, 3. das neotropische, 4. das indo-australische. Dieses letztere jedoch können wir unmöglich, ohne den Tatsachen Gewalt anzutun, in zwei Regionen (eine orien- talische und eine australische) teilen, die den anderen gleichwertig sein sollen. Der eine ganze Literatur füllende Streit über die genaueren Grenzen zwischen einer orientalischen und australischen Region ist für den Myriopodologen ein müßiges Beginnen. Ich werde allerdings von einer Einteilung des großen Gebietes: indo-australische Region, sprechen, aber diese Unterabteilungen, nicht zwei sondern mehr, decken sich in keiner Weise mit dem Ge- danken, daß man durch den indo-australischen Archipel die Grenze zwischen zwei Regionen erster Kategorie ziehen könne. Die Be- ziehungen aller Teile der ganzen indo-australischen Region sind so innige im Vergleiche mit den fundamentalen Unterschieden, die zwischen den vier Regionen der Erde bestehen, daß wir eben, wie gesagt, nichts anderes tun können, als das ganze Gebiet als ein einheitliches zu be- handeln. Gerade in bezug auf den malayischen Archipel schließe ich mich ganz den vortrefflichen Ausführungen der Sarasins in ihrem großen Werke über Celebes an, die sich scharf dagegen wenden, daß man mehrere Inseln zu Regionen zusammenfasse mit dem Hinter- gedanken, daß diese Regionen etwas natürlich gegebenes und allgemein- giltiges seien. Wenn wir in einer Gegend der Erde, wie es der indo- australische Archipel ist, wo sich Verbindungen und Trennungen der Archiv ENTE v4 ar D) Dr. Carl Graf Attems: einzelnen Teile, das Emportauchen und Wiederversinken großer Inseln mehrfach und in so wechselnder Art wiederholt haben, überhaupt Unterabteilungen, Subregionen oder wie man es nennen will, abgrenzen wollen, so müssen wir diese Grenzen auf der Karte nicht mit einem spitzen Stift, sondern mit einem breiten weichen Pinsel ziehen, der breite Übergangsgebiete markiert. Bei den zoogeographischen Betrachtungen über das Verhältnis unserer indo-australischen Region zu den anderen Regionen, sowie über die Grenzen und die Eigenschaften der Subregionen werde ich mich fast ausschließlich an die Verbreitung der Diplopoden halten, da die Chilopoden sich hierfür viel weniger eignen; besonders nicht die Scolopendriden. Die meisten Gattungen sind sehr alt und viele fast über die ganze Erde verbreitet, so daß sie für unsere Zwecke ausscheiden. Manchmal haben sogar die Arten eine ungemein weite, auf früheren Erdzuständen basierende Verbreitung. Wenn wir nun die Diplopodenverbreitung zur Grundlage unserer Betrachtungen machen, müssen wir dabei notgedrungen nicht die Verbreitung der Arten, sondern der Gattungen ins Auge fassen. Die Diplopoden zeichnen sich durch großen Endemismus aus, und zwar wissen wir das besser als von den Diplopoden der fernen uns hier be- schäftigenden und noch halb unerforschten Länder von unseren ein- heimischen Diplopoden der palaearktischen Fauna. Die überwiegende Zahl der exotischen Diplopodenarten kennen wir bisher von einem Fund an einer Lokalität. Also läßt sich mit der Verbreitung der Arten nichts weiter anfangen. Aber auch die Gattungen zeigen großen Endemismus. Von den etwa 130 Diplopodengattungen der indo-australischen Region sind 80 endemisch in einer der von mir unterschiedenen Subregionen und nur 50 weiter verbreitet. Ein weiterer Punkt, der zu berücksichtigen ist, ist der, daß wir fast nur das positive Vorkommen einer Art oder Gattung in einer bestimmten Gegend berücksichtigen können, daß wir uns dagegen sehr hüten müssen, aus dem anscheinenden Fehlen einer Gattung oder Art irgendwo voreilig Schlüsse zu ziehen, und zwar aus folgenden Gründen: 1. Der heutige Stand unserer faunistischen Kenntnisse ist ein derartiger, daß wir in den meisten Fällen noch nicht wissen, was in den einzelnen. Ländern an Myriopoden vorkommt, so daß wir in jedem einzelnen Falle prüfen müssen, welche Wahrscheinlichkeit dafür vorhanden ist, daß eine Art oder Gattung in einer Gegend, aus der sie bisher nicht gemeldet wurde, auch wirklich fehlt. 2. Aber auch wenn wir die heute lebende Fauna vollständig kennen würden, was für gewisse Regionen des palaearktischen Gebietes zum großen Teile zutrifft, so läßt uns doch bezüglich der Myriopoden die Palaeontologie fast völlig im Stiche, und wir wissen heute noch so gut wie nichts über die Verbreitung der Myriopoden in selbst jüngeren geolo- gischen Epochen, und es ist auch keine Aussicht, daß sich das sehr bessern wird, da die palaeontologischen Objekte der modernen Diplopoden- Systematik gegenüber versagen. Darum wissen wir im einzelnen auch nicht, ob eine Art, die in einem bestimmten Gebiet jetzt fehlt, dort Di Die indo-australischen Myriopoden. g nicht vielleicht erst ausgestorben ist und für gewisse Fragen ist es ja gleichgiltig, ob eine Art irgendwo noch lebt oder schon ausgestorben ist, wenn sie nur einmal dorthin kam. 3. Aber selbst dann, wenn wir das Fehlen in einem bestimmten Gebiet sowohl jetzt als in früheren geologischen Epochen sichergestellt hätten, können wir diesen Umstand nicht als Beweis dafür ins Feld führen, daß dieses Gebiet von einem benachbarten, in dem die Art vorkommt, durch unüberwindliche Schranken getrennt war (wenn die Gebiete z. B. zwei Inseln sind, daß diese Inseln nie in Verbindung standen), denn wir können es in unseren wohldurchforschten palaearktischen Gegenden oft genug beobachten, daß eine Art sich in einem ganz beschränkten Bezirk hält und sich über benachbarte, uns gleiche Lebensbedingungen zu bieten scheinende nicht ausbreitet. Die Geologie allein und die durch sie gegebenen auf Landverbindungen beruhenden Verbreitungsmöglichkeiten reichen eben zur Erklärung der heutigen Verbreitung bei weitem nicht aus, sondern dazu müßten wir die Biologie unserer Tiere viel genauer kennen als es heute, ins- besonders gegenüber den tropischen Verhältnissen der Fall ist. Als Fälle, in denen das Fehlen einer Tierart oder -Gruppe durch vorhanden gewesene Schranken allein nicht erklärt werden kann, führe ich folgende an: Die Sphaerotheriden leben jetzt in der indo-australischen Region und in Südafrika und Madagaskar. Innerhalb der indo-australischen Region sind sie über Indien, Sunda-Archipel, Celebes, Molukken, Philippinen, Australien und Neu-Seeland verbreitet, fehlen aber völlig im Neu-Guinea-Archipel. Nun hat sich dieser doch sicher nicht zuerst von der großen, Indien mit Australien-Neu-Seeland verbindenden Landmasse losgelöst und man kann nicht annehmen, daß die Ein- wanderung der Sphaerotheriden von Indien, wo sie entstanden sein dürften, sowohl nach Australien und Neu-Seeland möglich, die Ver- bindung mit dem Neu-Guinea-Archipel dagegen unterbrochen war. Umgekehrt steht es bei der Gattung Platyrhacus; diese lebt in Süd- und Zentralamerika und in der indoaustralischen Region auf den Sundainseln, Indien, Neu-Guinea-Archipel, Molukken, Celebes, Phi- lippinen, fehlt dagegen völlig in Australien und Neu-Seeland. Es wäre nun natürlich naheliegend, zu sagen, daß sie sich erst nach Abtrennung von Australien und Neu-Seeland verbreitet habe, dagegen spricht aber wieder, daß die Landverbindung zwischen Südamerika und Indo- Australien, die gerade für die Diplopodenverbreitung viele Stützen bringt, älter ist als die Abtrennung von Austrälien und Neuseeland. I. Faunistischer Teil. ZAHL DER ARTEN UND GATTUNGEN. Aus dem ganzen indo-australischen Gebiet kennen wir bisher 1238 Formen, Spezies, Subspezies und Varietäten; dabei habe ich alle, auch systematisch ganz zweifelhaften Formen mitgezählt, da es zu schwer ist, eine Grenze zwischen heute ganz unkenntlichen, ad acta 1* 4, Heft 4 Dr. Carl Graf Attems: zu legenden Beschreibungen und zwar unvollkommenen, aber doch auf eine sicher selbständige Art hinweisenden Beschreibungen zu ziehen. Diese 1238 Formen, wovon 240 Chilopoden, 7 Symphylen, 9 Pauropoden und 982 Diplopoden, verteilen sich auf 196 Genera, von denen sind: Chilopoden 59, Symphylen 2, Pauropoden 1, Diplo- poden 134. Bekanntlich ist der Endemismus unter den Diplopoden besonders ausgeprägt, wie aus nachfolgender kleinen Tabelle hervorgeht. Tabelle über die Zahl der Genera 1. 2. die in mehreren Sub- die nur in einer Sub- regionen der indo-austra- | region der indo-austra- lischen Region leben lischen Region leben u. zw.: u. zw.: außerdem | nur in der außerdem endemisch in auch in ande-| indo-austral. en einer Sub- ren Regionen Region Region region Chilopopden . . ... 19 7 11 22 Symphylen . . ... 2 — — E= Fanropen ," LAU IRNN & 1 _ _ E SIIDIODDOER -- 7. Zur rn 16 27 8 83 Wir sehen daraus, daß von den Chilopodengattungen etwa 37%, von den Diplopodengattungen dagegen 62 % endemisch in einer der Subregionen leben, oder daß von den Chilopodengattungen ungefähr gleich viele nur in der indo-australischen Region (29) und in dieser und anderen zugleich (30) wohnen, während von 134 Diplopoden- gattungen 110 nur in der indo-australischen Region leben, und nur 24 dieser und anderen Regionen gemeinsam sind. Verhältnismäßig noch viel geringer ist natürlich die Zahl der Arten, die sowohl in der indo- australischen Region als auch außerhalb vorkommen, und bei den Diplopoden fast Null, wie aus der Liste p. 52 hervorgeht. EINTEILUNG INDO-AUSTRALIENS IN SUBREGIONEN. Das ganze, in seiner Ausdehnung oben näher präzisierte Gebiet Indo-Australien können wir aus praktischen Gründen in eine Anzahl von Unterabteilungen, die wir, da die Dinge schon einen Namen haben müssen, Subregionon nennen können, zerlegen. Eingangs habe ich nun gegen die Abgrenzung von Regionen innerhalb des ganzen Gebietes insbesonders gegen eine Zweiteilung desselben, wie sie durch die von vielen Autoren angenommene orientalische und australische Region gegeben wäre, ausgesprochen. Wenn man schon größere Regionen Die indo-australischen Myriopoden. 5 unterscheiden wollte, käme man vom Standpunkt des Myriopodologen vielleicht zu drei Subregionen: 1. der indischen mit Indien und den großen Sundainseln, 2. der papuasischen mit dem Neu-Guinea-Archipel und Polynesien und 3. der australischen mit Australien, Tasmanien und Neu-Seeland. Es blieben dann Celebes, die Molukken, Philippinen und kleinen Sundainseln als ein Gebiet übrig, das man mit gleichem Rechte zur indischen wie zur papuasischen Subregion zählen könnte; ebenso Ostasien als Übergangsgebiet zwischen palaearktischer und indischer Fauna, was wohl gut das mangelhafte der Regionenbildung in diesem zoogeographisch am schwierigsten zu behandelnden Gebiete der Erde dokumentiert. Ich ziehe es aber vor, nicht diese Einteilung des ganzen Gebietes vorzunehmen, sondern die kleineren, gleich zu erwähnenden Abteilungen oder Subregionen zu unterscheiden, die allerdings ganz verschiedene Ausdehnung und ganz verschiedenen Wert haben. Sie sind aber in sich ziemlich gleichartig und, ich betone es ausdrücklich, sie sollen nur für die hier behandelten Myriopoden Geltung haben und ihre Ab- grenzung wird mitbestimmt vom gegenwärtigen Stand unserer fau- nistischen Kenntnisse. Die Teile Indo-Australiens, die ich unterscheide, sind folgende: 1. Ostasien. Eine genaue Abgrenzung sowohl gegen die palae- arktische als gegen die indische Region wäre schon wegen des Fehlens markanter Schranken schwer. Sie wird es noch mehr durch die völlig unzureichende Kenntnis von der Myriopodenfauna sowohl Ostasiens selbst als der angrenzenden Länder. 2. Indien, wozu ich Vorderindien mit Ceylon und Hinterindien, aber ohne die malayische Halbinsel rechne. 3. Sundagebiet, nämlich die malayische Halbinsel und die drei großen Sundainseln, Sumatra, Java und Borneo. Diese standen bis zur Diluvialzeit sowohl untereinander als mit Hinterindien in fester Landverbindung, was sich noch in der großen Verwandtschaft der indischen und sundanesischen Fauna äußerst; gleichwohl zeigt wieder jeder Komplex so viel eigene Züge, daß ich jeden unter besonderem Namen zusammenfassen wollte, wie es ja auch schon von anderer Seite vielfach geschehen ist. 4. Die kleinen Sundainseln. Nur von Lombok, Flores und Timor sind Myriopoden bekannt, aber auch von da nur wenige. Als Grenze für eine Subregion mag die vieleitierte Lombokstraße auch vom Standpunkt des Myriopodologen ihre Geltung haben. 5. Celebes. Die geologische Geschichte dieser Insel als einer relativ jungen Erhebung, die zeitweise nach verschiedenen Seiten Land- brücken nach den umliegenden Inselgruppen hatte, über die sie ihre Fauna bezogen hat, spiegelt sich auch in der Zusammensetzung ihrer Myriopodenfauna wieder, die offensichtlich teils aus dem Sundagebiet teils von den Molukken und Neu-Guinea stammt. Von endemischen Gattungen hat sich hier nur eine einzige ausgebildet. 4. Heft 6 Dr, Carl Graf Atteme: 6. Philippinen. Sie standen sowohl mit dem Sundagebiet (Barneo) als mit Celebes durch Landbrücken, deren Untergang in die Pliozän- zeit verlegt wird, in Verbindung und von beiden Seiten her haben sie ihre Myriopodenfauna bezogen. Interessant ist, daß sich trotz dieser relativ langen Isolierung keine einzige endemische Gattung ausgebildet hat. Die Diplopodengenera, die die Philippinen mit den Molukken gemeinsam haben, kommen alle auch im Sundagebiet, zum Teil aber nicht auf Celebes vor. 7. Molukken. Hier wäre es besonders schwierig, Grenzen zu ziehen. Die relativ innige Landverbindung der Molukken mit Neu-Guinea in jüngeren geologischen Epochen gegenüber den dürftigen Land- brücken gegen Celebes hin kommen in der Zusammensetzung der Myriopodenfauna nicht zum Ausdruck, sondern eher die auf alte geologische Zeiten zurückzuführende Verwandtschaft der Molukken- fauna mit der des Sundagebiets. Schlankweg zur papuasischen Fauna kann man die der Molukken keinesfalls rechnen. 8. Neu-Guinea- Archipel, nämlich Neu-Guinea mit den Bismarck-, Salomons-, Aru-, Kei-Inseln und Waigeoe. 9. Polynesien. Irgend ein tiefgreifenderer faunistischer Unter- schied zwischen Neu-Guinea und den näher gelegenen Inselgruppen, z. B. Neu-Caledonien, Fidji-Inseln usw. besteht nicht, und wenn ich sie unter eigenem Namen behandle, geschieht es nur, um etwas näher zu präzisieren, von welchem Teile des großen papuasischen Gebietes ich spreche. Übrigens wissen wir noch sehr wenig von den Inseln Polynesiens. 10. Australische Subregion, Australien, Tasmanien und Neu- Seeland umfassend, ist die am schärfsten präzisierte Unterabteilung Indoaustraliens. 11. Hawai- oder Sandwich-Inseln. Das wenige, das wir bisher von ihrer Myriopodenfauna wissen, läßt sie nicht ohne weiteres einfach mit Polynesien vereinigen, wie es sich ja auch schon in anderen Tier- gruppen gezeigt hat. Bevor ich an die Besprechung der einzelnen Unterabteilungen Indo-Australiens gehe, gebe ich ein paar statistische Tabellen: 1. über die Zahl der Genera überhaupt und der endemischen Genera in den einzelnen Subregionen, 2. über die Zahl der zwei Subregionen gemeinsamen Gattungen. Hier habe ich die kleinen Sundamseln, Polynesien und Hawai aus- gelassen, weil sie den anderen Gebieten gegenüber entweder zu un- bedeutend oder zu ungenügend bekannt sind. Andererseits habe ich bei der Zählung die Gattungen der Scolopendriden mit einer Ausnahme, ferner die Lithobiinae, Oryidae und Mecistocephalidae aus leicht zu begreifenden Gründen weggelassen; 3. über die Verbreitung derjenigen Gattungen, die in mehr als einer Subregion vertreten sind; 4. Verzeichnis der Arten mit weiterem Verbreitungsbezirk. Die indo-australischen Myriopoden. 7 Übersichts-Tabelle über die Zahl der Genera und endemischen Genera in den einzelnen Gebieten. Myriopoden Chilopoden Diplopoden Zahl davon davon avo aller | endemisch Zahl | .n. |,Zahl | endemisch Ge- 7.1 au.[oder %, erGe- Er derGe- A e Zahl der ller nera ® nera Zahl der r nera | Genera | misch Geners ‚Geners Genera Ostasien. ı. . I. 1. 88 16 | 421 15 3 23 13 | 56 Indien... 2:5 Ta ee 19 | 322 | 2 2 35 17 | 485 Sundai,dNurkur .| 74 283 1378| 15 2 58 25 | 431 Kleine Shüdaftschh si „14 1 7 7 1 Ü —_—|— Gelebes. . ... 1 1 un ua u Bu 7 — 20 — I — Philippinen .. ..] 29 —_— | — 9 _ 10 _ — Molikken. ...., "TA. 722 1 4.5 5 1 17 _— | Neu-Guineaarchipel .| 48 8 |16.6 | 20 3 28 5 | 17.8 Australische Subreg. .| 58 27 |46.5 | 28 9 30 18 | 60 Polynesien. 1.721 17 1 |ca.6 ( _ 10 110 Hawai . +. , Kung alt 1 9 7 1 4 ii Tabelle über die Zahl der Genera, welche zwei der genannten Gebiete gemeinsam haben. Phi- ee Indien |Sunda De ppi- hakkon ke re Ostasien. ı. 4... „pl 6 6 3 2 — 2 4 Imtien, „"..|, 6 _ 18 5 3 4 6 3 Sunda (Mal. Halbinsel, Sumatra, Java, Borneo'. »zitsr. sion 6 18 _ 16 8 12 15 8 Celebes- nut iM 5 16 — % ) 14 5 Philippinen . . . .| — 3 8 7 7 5 1 Molukken. . . ..1— 4 12 9 7 -- 10 4 Neu-Guinea - Archipel 2 6 15 14 5 10 u 7 Australien — Tasma- nien — Neu-See- I A 4 3 8 5 1 4 2 _ 4. Beft 8 Dr. Carl Graf Attems: Tabelle über die Verbreitung der in mehr als einer Subregion lebenden Gattungen. Die Zahlen bezeichnen die Anzahl der Arten, durch die die Gattung in der betreffenden Subregion vertreten ist Ostasien Indien Sunda Lombok Flores, Timor Celebes ’hilippinen Molukken Neu-Guinea Australien Polynesien Hawai Allothereua 2009 BER D Thereuopoda . . .. .| 1 Lamyctes . . „ .|...1— Paracryptop . . . . .|— Gonibregmatus . . . .|— Eucratonyx . . . . .|— Himantosoma . . _ Pleurogeophilus . . , .| 1 Monographis . . . . .|— 1 Basel bel ma: |l | | | | lol» Il | | | | Sphaerotherium . Sphaeropoeus . Zephronia . . . .. .I)— Castanotherium . . . .|— Hyleoglomeris, . . . .I1— Orthamorpha subg. Orthomorpha .| 2 || ı| ı| 3|—|—| 2 subg. Kalorthomorpha| 4 | 2 subg. Helicorthomor- DhR ee Nedyppun nit | 1. 2 5 Eudasypeltis . . . . .|— Akamptogonus . . . .|— Atropfisom . ....)j— Prionopeltis . .,. . .I 1 Anoplodesmus. . . . .|— Polylepie ; zulihotı aha. ] Platyrhacus . . ...|— |stewl | IvI- | | | rl » | | wor | Sn | ON m (>>) » + Ds; » subg. Platyrhacus . .| — subg. Pleorhaous . .| — subg. Haplorhacus. .| — | — Opisthoporodesmus . . .[— | — Cylindrodesmus . . . .|— | — a. subg. Aporodesmi- nu. 2.0, ee Im a. subg. Phenacoporus | — | — | 5 Lophodemus . . .. .|—|—| 1 Trichopelan "u. . 1 Bd Be Ten „| Hemedım | were -» + [7 > + eiman [er w “"lulren | | | | | fer | | | | a 112285 1 \ 17 02 3 41 Sa 16 ER Bd I U 131 —ı —- |i8| 1] - | oe ler ra) SA u a a A Die indo-australischen Myriopoden. 9 L—TLTe —— 5 = & : MIPGEUSHEBESE ' sıalaä |Jkels |2 [1a | je) Fam. Heterochordeumidae| ı | 2 5| — I - | - | - | - | 3| —|— Heterochordeuma a ee ee 1 | Glyphinlus . ME er ee TU Asastrophus un. HA) Fe 1.10 — | 1 1|I— | —| — Dimerogonus., 1 HERE m Nr 2|—|2 Hypocambala . . .» . .|-— | - | —- | -—- | 11 — | — 11l- | —- | — Gambalapeist EHRE TE U DE |, 2 Cambalomarpha 234 921 — |. ET Ra N = he |. 7 05 Thyropygus anal — 16 | = a Rhynehoproctus . . . .[— | — | 4|—- |! 1|—- | — 1|—-—|—-|— Anurostreptus WERD I Tee IP 0 Rhinoerieidae) . . . .|— | 2| 1) 4|34 131.39 1-7 Pi Rhinoerieus io uch | el Ana 4| 2, 11 — Polyconoceras subg. Polyconoceras .|— | — | 11 — | 4| — | 2| 9|— | | — sabg. Acdladoerius .|— | — | — | —| 9| ı) 1 -|—| 11 — Dinematoerius . . . .I|- | - | - | - | - | - | 2|3B| — | 3| — Spirobolellus . . . ». .— | —|)5/—| 4|—| 1| 1/1 11 — Pseudospirobolellus . . .|—|— | 1|— | 1|1— | — | 1|1— | -|— Trigoniulus . . vi. ll | 3) 5 33 | 1I— | — Siphonstus. . al ba — | Bill] 2 | —- | — Siphonophora . . ....1I—|:3| 5| - [- TI —| 41 — | —-|-— Rhinstus . . ....I-|—-|—-|-—-| 2|—|—-| —-| 11-|— Verzeichnis der indo-australischen Arten mit weiterer Verbreitung. Mit einem * sind die Arten bezeichnet, die über eine der hier unter- schiedenen Subregionen hinaus verbreitet sind. Chilopoden (mit Ausnahme der Scolopendriden). * Allothereua maculata Newp. Australien, Neu-Pommern. *Orthothereua longicornis Fabr. Indien, Sumatra, Java, Borneo. — — var. temple- Vorderindien, Ceylon. toni Humb. * Thereuopoda clunifera Wood. Japan, Loo-Choo-Inseln, Java. = chinensis Verh. Südchina, Japan. Thereuonema tuberculata Wood. Japan, China, Korea. Henicops maculatus Newp. Austral., Tasman., Neu-Seeland. *Bothropolys asperatus L. Koch. Korea, China, Japan, Philippin. *Orphnaeus brevilabiatus Newp. Kosmopolit. 1) Mit Einschluß der zweifelhaften Arten. 4. Heft 10 Gonibregmatus angwinus Poc. Eucratonys hamatus Poc. *Himantosoma porosum Poc. Eurytion sitocola Att.. 5 MEDIREOCSPIAEE spissus Wood. ? castaneiceps Haase. „bamnon; y% punctifrons Newp. gigas Haase. tahitiensis Wood. Geophilus? antipodum * ‘ Dr. Carl Graf Attems: Neu-Guinea, Neu-Pommern. Neu-Pommern, Aru. Birma, Java. Australien, Neu-Seeland. Birma, Sumatra, Java, Hawai. Christmasinseln, Andamanen, Pulo Edam. Kosmopolit. Ceram, Neu-Guinea. Viti, Tahiti, Australien. Australien, Neu-Seeland. Symphylen, *Scutigerella orientalis Hans. Sumatra, Java, Golf von Siam. Diplopoden. „Sphaeropoeus extinctus Sılv. suleicollis Karsch. Arthrosphaera Brandti Humb. inermis Humb. *Oylindrodesmus hirsutus Poc. *Lophodesmus pusillus Poe. „Orthomorpha coarctata H. 8. gracilis Poc. — Karschi Poc. % 2 Kükenthali Att. Eudasypeltis setosus Poc. „Anoplodesmus luctuosus Pet. spectabilis Karsch, Akamptogonus novarrae H. 8. Beauforti Att. 2 — signatus Att. Platyrh. (Plat.) Andersonii Poc. — flavisternus Poc. laticollis Poc. marginellus Silv. Pfeifferae H. 8. subalbus Poc. sumatranus Pet. zanthopus Poc. *Plathyrhacus subgen. Pleorhacus Beauforti Att. r — — _concolor Pet. 5 — _ parazodesmus Att. =Polylepis erythrokrepis Att. zestoloma Att. Mal. Halbinsel, Nias. Java, Borneo, Philippinen. Vorderindien, Ceylon. Vorderindien, Ceylon. Christmas-Isl., Java, Celebes, Luzon, Amboina. Java, Flores. Kosmopolit. Kosmopolit. Mergui, Birma. Celebes, Borneo. Mergui, Birma. Ceylon, Birma. Ceylon, Java. Australien, Neu-Seeland. Neu-Guinea, Waigeu. Molukken, Kei, Bismarckarchipel. Mergui, Birma. Sumatra, Java. Sumatra, Borneo. Mal. Halbinsel, Sumatra. Mal. Halbinsel, Sumatra, Java. Mal. Halbins., Java. Sumatra, Borneo. Mal. Halbins., Sumatra. Ceram, Neu-Guinea. Molukken, Borneo. Sumatra, Salomonsinseln. Celebes, Borneo. ‚Celebes, Borneo. Die indo-australischen Myriopoden. 11 * Thyropygus javanicus Brdt. % — aterrimus Poc. Su Weber: Poc. — pachyurus Poc. — rubrolimbatus Poc. — frater Carl. i: — segmentatus V0g. Rhynchoproctus ater Tom. 4 — proboscideus Poc. * Anurostreptus corticosus Poc. * Agastrophus orientalis Carl. *Cambalopsis calva Poc. * 00 — Nordquisti Att. *Typocambala Helleri Silv. * Rhinocricus compactilis Att. — drepamurus Att. * Polyconoceras hicksoni Poc. % En phaleratus basıliscus Att. Dinematocricus lanceolatus Bröl. — repandus Att. * Spirobolellus chrysogrammus Poc. * Pseudospirobolellus bulbiferus Att. Acanthiulus Blainville L. G. „Rhinocricus“ Challengeri Poc. * Trigoniulus ambonensis Att. * — lumbricinus Gerst. * — naresıv Poc. * — uncinatus Att. *Siphonophora longirostris Silv. * — Picteti Humb. Mal. Halbins., Sumatra, Java, Amboina. Malakka, Mergui. Malakka, Sumatra. Sumatra, Java. Sumatra, Java. Sumatra, Java. Borneo, Philippinen. Sumatra, Borneo. Malakka, Celebes, Aru. Sumatra, Amboina. Celebes, Ceram. Birma, Sumatra. Singapor, Celebes, Neu-Pommern. Celebes, Aru. Halmaheira, Neu-Guinea. Ins. Bongainville, Neu-Pommern, Neu-Guinea. Celebes, Aınboina. Ternate, Neu-Guinea. Neu-Guinea, Bismarckarchipel. Neu-Guinea, Bismarckarchipel. Celebes, Ambon, Kei. Java, Celebes. Neu-Guinea, Aru. Neu-Guinea, Aru, Kei. Ambon, Celebes. Kosmopolit. Neu-Guinea, Marshall, Carolinen. Ambon, Celebes. Neu-Guinea, Malakka. Ceylon, Borneo. FAUNA DER EINZELNEN SUBREGIONEN. 1. Ostasien. Es mag vielleicht wundernehmen, daß ich auch Ostasien, das sonst ganz allgemein zur palaearktischen Region gerechnet wird, hier in den Kreis meiner Betrachtungen ziehe, allein wenn wir die Myriopodenliste durchmustern, sehen wir, daß sie zwar einen Misch- charakter verrät, daß jedoch die indo-australischen Elemente sehr merklich überwiegen. Daß Ostasien, worunter ich hier einen mehr oder weniger breiten Küstenstreifen des asiatischen Festlandes von Wladiwostock im Norden bis etwa zum Jangtsekiang im Süden sowie die japanischen und Loo- Choo-Inseln verstehe, in seiner Fauna einen Mischcharakter zeigt, 4 Heit 12 Dr. Carl Graf Attems: wurde ja stets von allen Autoren, die sich mit der Frage beschäftigten, betont und ist eigentlich selbstverständlich, wenn man an die gegen- wärtige Configuration des Gebietes und seine geologische Geschichte denkt. Das japanische Inselreich war noch bis in die jüngste geologische Vergangenheit mit dem Festlande verbunden und dieses zeigt in seinen in Betracht kommenden Teilen keinerlei die Tierverbreitung erheblich hemmende Schranken. Es konnten sich daher sowohl die palaearktischen Formen von Norden her, als wie die indischen von Süden her, einander durchdringend, verbreiten, und wir sehen das auch bei den Myriopoden eingetreten. Das erkennen wir heute schon, trotzdem unsere Kenntnisse, besonders was die festländischen Teile Ostasiens betrifft, noch er- bärmlich lückenhafte sind. Von Wladiwostock kennen wir drei Diplopoden, von denen die eine Art, Diplomaragna terricolor, zu der auf die indoaustralische Region beschränkten Familie der Heterochordeumidae gehört. Ze- vizonus thaumasius ist ein Polydesmide aus der Familie der Xysto- desmidae und hat seine Verwandten in Japan auf den Loo-Choo-Inseln und in Amerika. Sichotamus eurygaster ist ein Strongylosomide, welche Familie über die ganze Erde verbreitet und in der indo- australischen Region sehr reich, in der palaearktischen dagegen viel spärlicher entwickelt ist. Von den wenigen Arten, die wir aus Korea kennen, ist Mongoliulus koreanus als Blaniulide wohl palaearktischen Ursprungs, während die Chilopoden sicher von Süden her aus den Tropen einwanderten. China ist bezüglich seiner Myriopoden noch fast terra incognita. Denn die Zahl der Arten, die ich hier anführen kann (8! sichere Diplo- podenarten) ist im Vergleich zur Größe des Territoriums ja fast Null. Ich habe auch alle chinesischen Arten hier namhaft gemacht, obwohl natürlich der Süden, Hongkong, Canton, zoogeographisch besser zu Indien gezogen wird. Allein, da die Grenzen doch keine scharfen sind und die Artenzahl so gering ist, wird die Übersicht in der Liste, was ostasiatisch und was indisch ist, auch so noch leicht sein, außer- dem ist von einer Anzahl Arten kein näherer Fundort bekannt, nur „China“. Von den Diplopoden müssen wir Anaulaciulus paludicola und wahrscheinlich auch die sogenannten ‚„Polydesmus“-Arten als palaearktische Elemente ansprechen, alle anderen jedoch sind indo- australischen Ursprungs. Etwas mehr, aber an und für sich auch nur wenig, wissen wir von der japanischen Fauna. Palaearktische Elemente sind: Monotarsobius crassipes holstii Poc., Glomeris Stuxbergi Att., die fünf Epanerchodus- arten, die Juliden Karteroiulus, Kopidoiulus und Fusiulus und vielleicht Thereuonema. Die anderen sind indischen Ursprungs. Interessant ist das Vorkommen echter Fontaria, die ihre nächsten Verwandten in Zentral- und Südainerika haben; ihnen reiben sich als nahe Verwandte die Rhysodesmuss-Arten und X ystodesmus Martensi von den Loo-Choo- Inseln an. Die wenigen von diesen Inseln bekannten Arten zeigen keinen palaearktischen Einschlag. Die indo-australischen Myriopoden. 13 Die Zahl der endemischen Diplopoden-Gattungen beträgt 13 (von 24 im ganzen, also 50 %). Davon sind 6 palaearktischen und 7 indo-australischen Ursprungs. Es gibt keine Diplopodenart, die Ostasien mit anderen Gebieten gemeinsam hätte. Verzeichnis der in Ostasien vertretenen Gattungen. Thereuonema Orthomorpha subgen. Helicorthom. Thereuopoda Nedyopus — subgen. Microthereua Kronopolites Orthothereua Sichotanus Monotarsobius Fontaria Lithobius X ystodesmus Bothropolys Rhysodesmus Esastigmatobius Levizonus Otocr yptops Epanerchodus Mimops Diplomaragna Otostigmus Karteroiulus Rhysida Kopidorulus Scolopendra Mongoliulus Pleurogeophilus Fusiulus Orphnaeus Cambalomorpha Glomeris Dimerogonus Sphaerotherium Trigoniulus Orthomorpha subgen. Orthomorpha Prospirobolus — — Kalorthom. Orsiboe Verzeichnis der Myriopoden von: a) Wiladiwostock. Sichotanus eurygaster Att. Levizonus thaumasius Att. Diplomaragna terricolor Att. b) Korea. Thereuonema tuberculata Wood. Otostigmus sexspinosus Day Bothropolys asperatus L. Koch — rubiginosus L. Koch Scolopendra subspinipes mutilans Mongoliulus koreanus Poc. och c) Japan. Thereuonema annulata spinigera | Bothropolys asperatus L. Koch Verh. Esastigmatobius japomiceus Silv. — Hülgendorfi Verh. Otoeryptops sexspinosus Day — tuberculata Wood 2 rubiginosus L. Koch Orthothereua longicornis Fabr. Otostigmus scaber Porat. Thereuopoda clunifera Wood Scolopendra subspinipes Leach — chinensis Verh. = = japonica Monotarsobius erassipes Holstii Poc. L. Koch Lithobius shinensis Poc. Pleurogeophilus procerus L. Koch 4, Heft 14 Dr. Carl Graf Attems: ?,,Geophilus““ ?Holstii Poc. Fontaria coarctata circula Att. ?Mecistocephalus ?japonicus Mein.) — Doenitzi Karsch ?— ?tenwiculus Äystodesmus Martensi Pet. L. Koch | ?,, Fontaria‘‘ ?tonominea Att. Orphnaeus brevilabiatus Newp. Epanerchodes tambanus Att. @Glomeris Stwxbergi Att. — mammillatus Att. Orthomorpha (Kalorth.) Norden- —_ orientalis Att. skiöldi Att. — Jägerskiöldi Att. — — gracilis Koch Japomicus Carl Nedyopus ceingulatus Att. 1, Polydesmus‘“ dentiger Poc. — tambanus Att. compactus Poc. — ..— mangaesinus Att. sen niger Att. — — ikaonus Att. Kopidoiulus caecus Att. — patrioticus Att. Fusiulus pinetorum Att. ?,,Strongylosoma‘“ ?japonicum Pet. — hirosaminus Att. Fontaria coarctata Poc. Dimerogonus flagellatus Att. = — acutidens Att. |Orsiboe ichigomensis Att. — — laminata Att. d) China. Thereuonema annulata Verh. — Tsingtau. tuberculata Wood — Tsingtau, Che Foo. Theveuopöda clunifera Wood — Che Kiang, Hongkong, Canton. _ (Microth.) chinensis Verh. — Macao, Südchina. ?7,,Seutigera“ complanata Haase. 0 sinuata Bröl. Bothropolys asperatus L. Koch — Che Kiang. Otocryptops rubiginosus L. Koch. Mimops orientalis Kıpl. Otostigmus aculeatus Haase. — Hongkong. — politus Karsch. — Peking. — scaber Pocock — Hongkong. Rhysida lithobioides Newp. — longipes Newp. Scolopendra calcarata Porat. = subspinipes multidens Newp. — — mutilans L. Koch. — = De Haani Bıdt. Meeistocephalus ?Smithi Poc. — Ningpo. Orphnaeus brevilabiatus Newp. — Hongkong. Sphaerotherium nebulosum Butl. — Nankow-Paß zwischen Mongolei und China. en ar (Kalorth.) pekuensis Karsch. — Peking. — roseipes Poc. — Ins. Chu San. Kronbpolkiee Swinhoei Poc. — Che Foo, Chu San. ?,,Strongylosoma‘“‘ ?Nadarı Bröl. — Chu San. ?,,Orthomorpha“ ?endeusa Att. — Tiensin. ?,,Fontaria‘“ lacustris Poc. — Ningpo. Die indo-australischen Myriopoden. Ri ?,,Polydesmus‘“ Moorei Poc. — Che Kiang. Bu paludicola Poc. — Ningpo. Anaulaciulus paludicola Poc. — Ningpo. Cambalomorpha formosa Poc. — Hongkong. Trigoniulus lumbrieinus Gerst. Prospirobolus Ioannisi Bröl. — Kiang-nan. ?,,Spirobolus““ Walckeri Poc. — Chu San, Ningpo. 2 — exquisitus Karsch. ?,,Julus““ vallicola Poc. — Che Kiang. e) Loo Choo-Inseln. Thereuopoda clunifera Wood. Orthomorpha graecilis Sauss. Scolopendra subspinipes mutilans — (Helicorth.) Holstvi L. Kech. 0C. — morsitans L. Rhysodesmus Holstüi Poc. Otostigmus scaber Porat. _ neplunus Poc. Otocryptops rubiginosus L. Koch. — variatus Poc. „Mecistocephalus‘‘? mirandus Poc. Aystodesmus Martensı Poc. 2. Indien. Dieses Gebiet fällt mit den ersten drei Subregiönen der orientalischen Region von Wallace zusammen, also Vorderindien mit Ceylon, Hinter- indien bis Tenasseriin (mit Ausschluß der Malayischen Halbinsel), die Inselgruppen westlich von Hinterindien und Südchina. Von den einzelnen Teilen dieses Gebietes können nur Ceylon und Birma als auf Myriopoden halbwegs durchforscht gelten. Naturgemäß hat dieses Gebiet mit dem Sundagebiet die nächste und größte Verwandtschaft, 18 gemeinsame Gattungen. Von den 35 Diplopodengattungen sind 17, also fast die Hälfte, endemisch; wir sehen übrigens, daß das Verhältnis der endeimischen Diplopodengattungen zur Gesamtzahl in Ostasien, Indien und dem Sundagebiet fast das gleiche ist. Die Zahl der Symphylen- und Diplopoden-Arten, die es mit anderen Gebieten gemeinsam hat, ist äußerst gering und beschränkt sich auf folgende vier auch im Sundagebiet lebende: Scutigerella orientalis Hans., Cambalopsis calva Poc., Thyropygus aterrimus Poc., Siphonophora Picteti Humb. Weitere vier Diplopodenarten wurden sowohl in Birma als auf den Inseln des Merguiarchipels gefunden: Orthomorpha Karschi Poc., Eudasypeltis setosus Poc., Platyrhacus Andersoni Poc., Thyropygus opinatus Karsch. Alle anderen Diplopoden wurden nur in einem einzigen, eng begrenzten Bezirk gefunden. In Indien können wir vieileicht das Zentrum für die Entstehung der Sphaerotheriden suchen, von hier aus haben sie sich einerseits über die indomadagassische Brücke nach Madagaskar und Südafrika ausgebreitet, dort neue Gattungen bildend, andererseits sind sie über das Sundagebiet bis nach Nordaustralien und Neu-Seeland gelangt. 4. Heft 16 Dr. Oarl Graf Attems: Ihre Ausbreitung muß also in eine sehr frühe Zeit fallen, etwa die Jurazeit, als Indien noch mit Neu-Seeland durch eine zusammen- hängende Landmasse verbunden war. Es ist dabei nur sehr auffallend, daß die Sphaerotheriden im ganzen Neu-Guinea-Archipel völlig fehlen. In Indien, Festland und Ceylon, endemisch ist die Sphaerotheriden- gattung Arthrosphaera. Die Polydesmiden sind durch 16 Gattungen (gegen 29 im Sunda- gebiet) vertreten, von denen 8 (gegen 15 im Sundagebiet) endemisch sind. Die Gattungen Orthomorpha, Prionopeltis und Anoplodesmus machen die größte Mehrheit der indischen Polydesmiden aus, während die im Sundagebiet so dominierende Gattung Platyrhacus (mit 70 Arten) in Indien nur durch zwei Arten vertreten ist. Auch die Harpagophoridae sind im Vergleich mit dem Sundagebiet nur spärlich: 6 T’hyropygusarten und die in Ceylon endemische Gattung Ktenostreptus mit 4 Arten. Ebenso sind die Spiroboliden nicht zahlreich: die Gattungen Eucentrobolus (mit zwei Arten) und Aulacobolus (mit einer Art) sind endemisch. Daneben ist noch Trigoniulus durch fünf etwas mangelhaft bekannte Arten und den Ubiquisten T. lumbrieinus Gerst. vertreten, Für Ceylon wird auch eine „Rhinocricus“-Art angegeben, Vorläufig bleibt diese Art noch zweifelhaft, da ihre Beschreibung die Einreihung in eine der neuen Gattungen nicht ermöglicht. Das Vorkommen eines Rhinocrieiden auf Ceylon ist jedenfalls bemerkens- wert, da im ganzen Sundagebiet nur eine Art auf Borneo lebt. Erst östlich vom Sundagebiet wird diese Gattung zur Charaktergattung. Verzeichnis der in Indien vertretenen Gattungen. Orthothereua Himantosoma Thereuopoda Eucratonyz Thereuopodina Scutigerella Archilithobius Scolopendrella Monotarsobius Pauropus Lithobius Polyzenus Uryptops Sphaerotherium Otostigmus Zephronia Rhysıda Sphaeropoeus Ethmastigmus Arthrosphaera Alluropus Termitodesmus. Cormocephalus Orthomorpha subgen. Orthomorpha Scolopendra — — _ Kalortho- Asanada morpha Pseudocryptops — — Helicortho- Orphnaeus morpha Lamnonys — — _ Singhalortho- Mecistocephalus morpha Disargus Streptogonopus Die indo-australischen Myriopoden. Prionopeltis Anoplodesmus Eudasypeltis Trogodesmus Tetracentrosternus Subgen. Platyrhacus Trichopeltis Cryptodesmoides Pyrgodesmus Nasodesmus Eutrichodesmus Hendersonula 17 Pericambala Glyphiulus Trachyvulus Cambalomorpha Oambalopsis Thyropygus Ktenostrephus Trigoniulus Eucentrobolus Aulacobolus Stemmiulus Siphonophora Verzeichnis der Myriopoden von a) Vorderindien. Orthothereua longicornis Fabr. — — var. Templetoni Humb. Thereuopoda decipiens Verh. rubrolineata Newp. Archilithobius sculpturatus Poc. Otostigmus amballae Chamb. morsitans Poc. nudus Poc. orientalis Poc. ruficeps Poc. splendens Poc. Rhysida ceylonicus Grav. crassıspina Kıpl. cuprea Kıpl. longipes Newp. Arthrosphaera aurocincta Poc. bicolor Poc. Brandti Humb. Dalyi Poc. Dawisoni Poc. disticta Poc. fumosa Poc. Hendersoni Poc. heterosticta Newp. lutescens Butl. nitida Poc. Thurstoni Poc. Wroughtoni Poc. zebraica Butl. Termitodesmus Lefroyi Hirst. Ethmostigmus platycephalus Newp. aeg contortipes Att. pygomegas Kohlr. Cormocephalus dentipes Poc. pygmaeus Poc. Scolopendra indica Mein. latro Mein. RR agharkari Grav. Orphnaeus brevilabiatus Newp. Lamnonys punctifrons Newp. Disargus striatus Poc. Scutigerella subunguiculata Imms. Sphaeropoeus montanus Karsch. Arthrosphaera atrisparsa Butl. Archiv für Naturgeschichte 1914 A. 4. singhbhu- mensis Grav. Jerdoni Poc. Phipsoni Poc. Anoplodesmus tanyoricus Poc. Hendersonula collina Poc. ?,,Spirostreptus‘‘? asthenes Poc. caudiculatus Karsch.? hamifer Humb. Jerdani Poc. maculatus Newp. malabaricusGerv. nigrolabiatus Newp. Eucentrobolus hamulus Poc. NEE EEE U Er EU EEE, 2 4. Heft 18 Eucentrobolus Maindroni Bouv. Aulacobolus urocerus Poc. Dr. Oarl Graf Attems: Trigoniulus lumbricinus Gerst. Thurstoni Poc. b) Ceylon. Orthothereua longicornis var. Tem- | Prionopeltis Thwaitesi Humb. pletoni Humb. (Vorderindien). Thereuopoda flagellifera Verh. rubrolineata Newp. Thereuopodina tenuicornis Verh. Monotarsobius ceylanicus Att. Otostigmus ceylonicus Haase. insularis Haase. (Sey- chellen). metallicus Haase. (Sangi). morsitans Poc. (Vorder- ind., Birma). Rhysida longipes Newp. nuda Newp. Ethmostigmus spinosus Newp. Cormocephalus dispar var. Sara- sinorum Haase. inermipes Poc. Scolopendra subspinipes hardwickei Newp. Orphnaeus brevilabiatus Newp. Lamnonyz punctifrons Newp. „Polyzenus‘‘? ceylonicus Poc. Arthrosphaera Brandti Humb. corrugata Butl. inermis Humb. noticeps Butl. pilhifera Butl. rugulosa Butl. versicolor White. Termitodesmus ceylonicus Silv. Escherichiü Sıilv. Orthomorpha (Kalorth.) simplex Humb. Greeni Poc. (Singalorth.) cinga- lensıs Humb. Skinneri Humb. Prionopeltis Humberti Carl. Kelaarti Humb. Saussurei Humb. zanthotrichus Att. Anoplodesmus inornatus Humb. Layardi Humb. luctuosus Pet. sabulosus Att. spectabilis Karsch. ?,,Strongylosoma‘‘ Nietneri Pet. ?,,Orthomorpha‘‘ microtropis Att. ?,,‚Oryptodesmus“‘ Greeni Poc. ? ceylonicus Poc. Pyrgodesmus obscurus Poc. ?Nasodesmus cognatus (Humb.). Stemmiulus ceylonicus Poc. Ktenostreptus anulipes Att. centrurus Poc. costulatus Att. pulcherrimus Carl. ?,,Spirostreptus‘“ KandyanusHumb. Lankaensis Humb. Luneli Humb. stenorhynchus Poc. caudiculatus Karsch. ceilanicus Brdt. contemptus Karsch. hamifer Humb. insculptus Poc. modestus Humb. Glyphiulus ceylanicus Att. Trachyiulus ceylanicus Pet. Humberti Carl ?,,Rhinoericus“ longicornis Poc. ?,,Spirobolus‘“? crebrestriatus Humb. Greeni Poec. longicollis Poc. obtusospinosus\V og. spirostreptinus ' a Karsch. taprobanensis Humb. Humberti Poc. Picteti Humb. DD X) .. a VEE EEE U ZEV ? pe — ? BR ? ur ? N ? m Siphonophora Die indo-australischen Myriopoden. 19 ec) Birma. ?,,Scutigera‘‘ birmanica Poc. Orthomorpha (Orthom.) miranda 2,— Feae Poc. Poc. 2 — marmorea Poc. — — Karschi Poc. Orthothereua longicornis Fabr. = — melanopleuris Archilithobius birmanicus Poc. Poc. Lithobius Feae Poc. Cryptops Doriae Poc. = inermipes Silv. Otostigmus ceylonicus Haase. = Feae Poc. — geophilinus Haase. — morsitans Poc. — Oatesi Poc. — pohitus Karsch. — rugulosus Por. — scaber Por. nn spinosus Por. Rhysida immarginata Por. — Tithobioides Newp. — longipes Newp. — nuda Newp. Ethmostigmus spinosus Newp. Asanada brevicornis Mein. Scolopendra pinguis Poc. — subspinipes De Haanı Brdt. — morsitans L. Himantosoma porosum Poc. — typicum Poc. Eucratony& Meinerti Poc. Mecistocephalus spissus Wood. Lamnonys& punctifrons Newp. ?,,Himantarium‘“‘ Doriae Poc. — Meinerti Poc. Orphnaeus brevilabiatus Newp. ?,,@lomeris“ carnifex Poec. Zephromia clivicola Poc. — Comotti Poc. — crepitams Poc. — Doriae Poc. = Feae Poc. — formosa Poc. — @estri Poc. — _ semilaevis Poc. Orthomorpha (Orthom.) minhlana Poc. — — (Comotti Poc. E— — bivittata Poc. — — coarctata H.S. = — 0Oatesi Poc. — — vpardalis Poc. — — fuscocollaris Poc. — (Helicorth.) ocellata Poc. — (?) pilifera Poc. — (?) Doriae Poc. Eudasypeltis setosus Poc. — pusillus Poc. Prionopeltis cervinus Poc. — planatus Poc. taurinus Poc. Anoplodesmus anthracinus Poc. — luctuosus Pet. — obesus Poc. — pinguis Poc. Trogodesmus bicolor Poc. — nigrescens Poc. — vittatus Poc. Tetracentrosternus subspinosus Poc. ?,,Orthomorpha‘‘? bistriata Poc. —_- bisulcata Poc. — chivicola Poc. — coxisternis Poc. Gestri Poc. En insularıs Poc. — monticola Poc. — palonensis Poc. ? - silvestris Poc. Platyrhacus Andersoni Poc. Trichopeltis Doriae Poc. — Feae Poc. = Watson Poc. ?Cryptodesmoides Feae Poc. ?Heterochordeuma Doriae Poc. ?,,Julus‘‘? birmanicus Poc. ?— Feae Poc. ?7— septemlineatus Poc. 2% 4 Meft Ka Eee 5 VE I N EL EEE EL EU Er EU} 20 Anurostreptus Feae Poc. Thyropygus anurus Poc. aulaconotus Poc. opinatus Karsch. ?,,Spirostreptus““ Doriae Poc. ? Gestri Poc. ? — Oatesii Poc. ? Kun tavoiensis Poc. a Doriae Poc. Feae Poc. Cambalopsis calva Poc. Dr. Carl Graf Attems: ?,,Rhinocrieus““ maculifer Poc. Trigoniulus caudulanus Karsch moulmeinensis Poc. lumbrieinus Gerst. ?Trigoniulus corallipes Poc. ?,,Spirobolus““ macrurus Poc. ? elevatus Poc. Feae Poc. Gestri Poc. spicuhfer Poc. oe 7 BE ? nn Siphonophora Feae Poc. d) Hinterindien. Alluropus Demangei Silv. — Tonkin. Ethmostigmus bisulcatus Töm. — Siam. Scutigerella crassicornis Hans. orientalis Hans. — Siam. pauperata Hans. Siam. Scolopendrella brevipes Hans. Siam. — = simplex Hans. Siam. Pauropus simulans Hans. — Siam. claviger Hans. — Siam. siamensis Hans. — Siam. oculatus Hans. — Siam. martensenii Hans. Siam. modestus Hans. — Siam. elegantulus Hans. — Siam. spinifer Hans. — Siam. Sphaisbihriiße maculatum Butl. Sıkkim. polhtum Butl. Sikkim. Zephronia excavata Butl. — Sikkim. levissima Butl. — Sikkmi. Zephronia tumida But]. — Assam. siamensis Hirst. — — Siam. — Dollfusi Poc. — Cochin- china. Sıam. | Orthomorpha (Orth.) festiva Bröl. — Indochina. 2 — variegata Bröl. — Indochina. 2 — flavocarinata Dad. — Sıam. Prionopeltis Paviei Bröl. — Indo- china. Platyrhacus Bouvieri Bröl. — Indo- china. Eutrichodesmus Demangei Silv. — Tonkin. Pericambala orientalis Silv. — Tonkin. Thyropygus Bowringü Poc. — Sıam. ?,,Spirostreptus“‘? allevatus Karsch — Siam. ?Trigoniulus phranus Karsch. Sihmn. ?,,Spirobolus‘‘? punctidives Karsch. — Cochin- china. ? _ Dollfusi Poc.. — Cochinchina. nigrinota Butl. —Sikkim. e) Mergui- Archipel. Scolopendra subspinipes De Haani | Otostigmus insularıs Haase. Brdt. Otostigmus Oweni Poc. Orphnaeus brevilabiatus Newp. Lamnonyx punctifrons Newp. Die indo-australischen Myriopoden, 21 ?,,Himantarıum“‘? indicum Mein.| Thyropygus Andersoni Poc. ? — Meinerti Poc. — aterrimus Poc. ?,,Glomeris‘‘? carnifex var. pallıda — opinatus Karsch. Poc. | ?,,Spirostreptus‘“? regis Poc. Orthomorpha Karschi Poc. Trigoniulus lumbrieinus Gerst. Eudasypeltis setosum Poc. — phramus Karsch. ?,,Orthomorpha“ crucifera Poc. ?,,Spirobolus‘‘? caudulanus Karsch. Platyrhacus Andersoni Poc. f) Andamanen. Asanada brevicornis Mein. Meeistocephalus ?Meinerti Poc. Mecistocephalus? castaneiceps Haase 3. Sunda-Gebiet,!) Darunter verstehe ich die Malayische Halbinsel mit Singapore, ferner die großen Sunda-Inseln, Sumatra, Java und Borneo. Die Christmas-Insel, von der nur ein paar Arten bekannt sind, gehört auch hierher. Dieses Gebiet ist das am besten bekannte in der ganzen Region, besonders von Java dürfen wir, dank der wiederholten aus- giebigen Aufsammlungen, die dort stattgefunden haben, voraussetzen, daß der größte Teil seiner Myriopoden heute bekannt ist, von Voll- ständigkeit wird aber natürlich auch da noch keine Rede sein. Infolge dieser besseren Durchforschung erscheint oder in Wirklichkeit ist (?) dieses Gebiet das an Myriopoden reichste in der ganzen Region. Es sind 74 Gattungen vertreten, davon 58 Diplopoden, von denen 26 (oder 44,8 %) endemisch sind. Es ist dies wohl die absolut größte Zahl endemischer Gattungen innerhaib einer der Unterregionen, aber nieht prozentual die größte Zahl, da Australien-Neu-Seeland 60 % endemischer Diplopodengattungen hat. Die größte Verwandtschaft hat das Sundagebiet, wie nach seiner Lage und geologischen Geschichte nicht anders zu erwarten ist, mit Indien, z. B. von den 32 Diplopoden- gattungen, die es mit anderen Gebieten teilt, hat es 16 mit Indien gemeinsam. Aber wenn seine Fauna auch große Verwandtschaft mit der indischen hat, so hat es doch auch sehr charakteristische Züge; es ist das Land der vielen Platyrhacus- und Thyropygus-Arten. Einige Zahlen illustrieren das am besten: im Sundagebiet leben 70 Platyrhacus- Arten von 113 Arten im ganzen, in Indien nur zwei, auf Lombock 1, Celebes 6, Philippinen 3, Molukken 10 und Neu-Guinea 20 Arten. Von Thyropygus-Arten leben im Sundagebiet 41, in Indien 6, auf den Philippinen 2 und Molukken 1. Im Sundagebiet werden wir überhaupt das Entstehungszentrum der Harpagophoridae, zu denen die Gattung Thyropygus zählt, zu 1) Arldt gebraucht für dasselbe Gebiet die Bezeichnung Sundainseln; doch da einerseits die zum Festland gehörige Halbinsel Malacca mit inbegriffen ist, die kleinen Sundainseln dagegen nicht, ziehe ich die neutrale Bezeichnung Sundagebiet vor. 4. Heft 22 Dr. Carl Graf Attems: suchen haben. Von hier haben sie sich auch nach Indien ausgebreitet, auf Ceylon hat sich die für die Insel endemische Gattung Ktenostreptus (mit 4 Arten) abgespalten und dann ist die Ausbreitung über die indo- madagassische Brücke weitergegangen, bis nach Südafrika und Madagaskar, wo sich wieder neue Gattungen gebildet haben. Im Sunda- gebiet finden wir als weitere Harpagophoridae-Genera Rhynchoproctus und Anurostreptus, die aber viel artenärmer sind, nur je ö Arten; ‘ von ihnen ist eine Rhynchoproctus-Art, die auf der Malayischen Halbinsel lebt, bis nach Celebes und Aru gelangt, und eine Anuro- streptus-Art auf die Molukken. Sehr groß ist im Sundagebiet auch die Zahl der Polydesmiden. Von der artenreichsten Gattung Platyrhacus war schon oben die Rede. Wir finden im Sundagebiet 29 Polydesmidengenera oder 40 %, der Gesamtzahl aller Gattungen, von diesen 29 sind 15 endemisch im Sundagebiet, darunter die meisten Strongylosomiden mit wenigen Arten. Die Familie Oniscodesmidae ist innerhalb der indo-australischen Region nur hier vertreten. Auffallend ist das Vorkommen echter Glomeridae im Sundagebiet, die sonst palaearktisch sind. Sie sind offen- bar über Ostasien und Indien hierher gelangt und es ist wohl der noch fehlenden Durchforschung dieser Länder zuzuschreiben, daß man von ihrem Vorkommen daselbst nichts weiß. Im Gegensatz zur starken Entwicklung der Harpagophoridae und Polydesmidae steht das fast völlige Aufhören der weiter östlich so reich vertretenen Rhinocrieidae. Eine einzige Art ist nach Borneo gelangt. Für Ceylon finden wir einen ‚„Rhinocricus“ angegeben, dessen Stellung aber noch ganz zweifelhaft ist. Die Trigoniulus sind, auch im Gegensatz zu den östlich daran- schließenden Gebieten, mit drei Arten noch sehr schwach vertreten. Die Zahl der Diplopoden-Arten, die auf mehr als einer der Inseln leben, ist ganz merkwürdig gering. Man sollte in Anbetracht der relativ erst kurzen Trennung der Inseln viel mehr gemeinsame Formen er- warten; ich glaube übrigens, daß sich das bei besserer Durchforschung noch ganz bedeutend ändern wird; jetzt sind die meisten Diplopoden- arten erst ein einziges Mal an einer Stelle gefunden worden und es ist zu vermuten, daß sich das Areal vieler Arten noch bedeutend ver- größern wird. Ich stelle hier die auf mehr als einer Insel des Sunda- gebietes lebenden Arten zusammen: Sphaeropoeus extinctus Silv. Malakka, Nias. wi sulcicollis Karsch. Java, Borneo, Philippinen. Platyrhacus flavisternus Poc. Java, Sumatra. _- laticollis Poc. Sumatra, Borneo. — marginellus Silv. Malakka, Sumatra. — Pfeifferae H.S. Malakka, Sumatra, Java. _ subalbus Poc. Malakka, Java. — sumatranus Pet. Sumatra, Borneo. — zanthopus Poc. Malakka, Sumatra, Die indo-australischen Myriopoden. 23 Thyropygus javanıcus Bıdt. Malakka, Sumatra, Java. — Am- boina. — weberi Poe. Malakka, Sumatra. — pachyurus Poc. Sumatra, Java. = rubrolimbatus Poc. Sumatra, Java. — frater Car! Sumatra, Java. Rhynchoproctus ater Silv. Sumatra, Borneo. Mit anderen Gebieten hat das Sundagebiet 18 Diplopoden-Arten gemeinsam und zwar mit Indien 4, Flores 1, Celebes 6, Philippinen 3, Molhıkken 4, Salomoninseln 1, Neu-Guinea 1, Aru-Inseln 1. Liste der im Sundagebiet vertretenen Gattungen. Es bedeutet: M = malayische Halbinsel, S = Sumatra, J = Java, B = Borneo. Orthothereua. — S., J., B. H ynidesmus. — J. Thereuopoda. — J., B. Doratodesmus. — M., 8., J. Lamyctes. — J. Treseolobus. — J. Oryptops. — 8., J. Lophoscytus. — J. Paracryptops. — 3. Prosopodesmus. — J. Otocryptops. — M., 8., J., B. Pronodesmus. — J. Otostigmus. — S., J., B. Mysodesmus. — J. Rhysida. — M., 8., J., B. Orthomorpha subg. Orthom. — M., Ethmostigmus. — M,, 27, BD, I, d. Anodontostoma. — B. — — Kalorthom. — Scolopendra. — M., S., J. 3. Schendyla. — J. Sundanina — 8, ]J. Ballophilus. — J. Nedyopus. — 8. Himantosoma. — J. Eudasypeltis. — 8. Lamnonyz. — M., S., J., B. Tectoporus. — J. Scutigerella. — 8., J. Prionopeltis. — J., B. Monographis. — J. Anoplodesmus. — 8., J. H yleoglomeris. — B. Polylepis. — B. Malayomeris. — 8. ai subg. Platyrhacus. Rhopalomeris. — M. — Pleorhacus. Sphaerotherium. — J., B. — — Haplorhacus. Sphaeropoeus. — M., 8., J., B. |Cenirodesmus. — S. Castanotherium. — S., J., B. Helodesmus. — J. Glomeridesmus. — J. Metopidiothrix. — 7. Zephroniodesmus. — 8. Heterochordeuma. — 8. Opisotretus. — J. Pocockia. — 8. Cylindrodesmus. — J., Christm.-Jl. |Glyphiulus. — J. Peronorchus. — J. Cambalopsis. — M., 8., J. Mastodesmus. — J. Thyropygus. — M., ', iR B. Aporodesminus. — 8., J. Rhynchoproctus. — 'M. 8. B Cryptocorypha. — J. Anurostreptus. — N. Trichopeltis. — 8. subg. Polyconoceras. — B. Ophrydesmus. — J. Spirobolellus. — 8., J. 4. Heft 24 Pseudospirobolellus. — J. Trachelomegalus. — 8., B Trigoniulus. — B. Siphonotus. — S., J. Siphonoeryptus. — >. Dr. Carl Graf Attems: .| Seiphonophora. — M., 8., J., B. Siphonorhinus. —S., J Platydesmus. — M. Pseudodesmus. — M. Siphoniulus. — 8. a) Fauna der Malayischen Halbinsel. A = Inseln nahe der Halbinsel. Lithobius Hardwickei Newp. Ethmostigmus albidus Töm. Scolopendra subspinipes Hard- wickei Newp. Khopalomeris bicolor Wood. — A. „Glomeris“ infuscatus Poc. Er bimaculatus Poc. Evansi Sinel. extinctus Silv. — Modiglianüi Sılv. nov. var. Sincl. — zonatus Poc. Zephronia amthracina Poc. — Flower: Hirst. Ridleyi Hirst. rugulosa Hirst. Oro bipunctata Sincl. TEARÜOGUNDERENNE: ?Skeatii Sinel. _ nodulosum Att. var. Sincl. Platyrhacus kelantanicus Sincl. — Iineatus Poc. _ malaccanus Pet. — marginellus Silv. — Moebiusi Att. — A. — perakensis Poc. _ Petersi Poc. — Pfeifferae H. 8. impunctata Poc. — A. Platyrhacus pinangensis Poc. — A. Ridleyi Poc. subalbus Poc. zanthopus Pos. -— Beccarii Sinel.? 2? — Humberti Poc. nov. var. Sinel. Doratodesmus cavernicola Sinel. Cambalopsis Nordguisti Att. -— calva Poc. var. Sincl. Rhymchoproctus proboscideus Poc. Thyropygus javanıcus Brdt. aterrimus Poc. — perakensis Poc. — Weberi Poc. ?,,Spirostreptus“‘ dorsolineatus Sin.l. 20 — rubripes Sincl. 270 — alticinctus Karsch. Trigoniulus lumbrieinus Gerst. ?,,Spirobolus‘“‘? capueinus Poe. ? — sanguineus Koch. Siphonophora longirostris Silv. Pseudodesmus verrucosus Poc. Silv. — A. Platydesmus kelantanicus Sinel. tuberculatus b) Fauna von Sumatra. E = Insel Engano, M = Mentawei, N = Nias, L = Linga. Orthothereua longicormis Fabr. Archilithobius sumatranus Silv. Weber: Poc. Oryptops Modigliani Sılv. — ruficeps Poc. Otostigmus niasensis Silv. nemorensis Silv. | Otostigmus multidens Haase. spinosus Pocock. _ sumatranus Haase. — pohtus Krsch. scaber Pocock. — N. ana immarginata Por. — carinulata Haase. Die indo-australischen Myriopoden. Ethmostigmus cribrifer Gerv. Scolopendra subspinipes Leach. — De Haani Brdt. Meeistocephalus spissus Wood. Scutigerella orientalis Hansen. Malayomeris Martensi Verh. „@lomeris“ albicornis Poc. diversicolor Sılv. jormosa Silv. infuscatus Poc. Modiglhiani Silv. —N. Sphaeropoeus hercules Brdt. eztincetus Silv. —N. Modigliamii Silv. punctatissimus Silv. 9 ? ? I — tricollis Karsch. = ligratus Silv. —_ velutinus Carl. _ — var. zantho- pleurus Carl. „Sphaeropoeus‘‘? gladiator Poc. — Ytatusiaeformis Dad. Castanotherium einetum Carl — Volzi Carl. Zephronia humilis Silv. — E. Zephroniodesmus sumatranus Silv. Orthomorpha (Orthom.) nigricornis Poc. subalba Poc. semicarnea Poe. coarctata Sauss. Sundanına albicans Carl. — carnea Poc. — flavicornis Poc. — _ gastrotricha Att. — Modiglianii Sılv. = navvcularıs Carl — sohtarva Carl — subnigra Poc. Nedyopus patrioticus var. unicolor Carl. Eudasypeltis vellutatus Silv. Anoplodesmus dyscheres Att. PER Du TER a ER BEER u ER Tor DR. BEER VEPEER EER N 25 „eat ylosoma‘‘? dentatum Sılv. flum Silv. elongatum Silv. LIKE hirtellum Sılv. inerme Silv. infaustum Silv. nanum Silv. — E. miasense Sılv. simallimum Sılv. —M. subflavum Poc. irsfascıatum Silv. Fienace aequidens Poc. areatus Att. bidens Poc. coelebs Carl. jaustus Silv. Flavisternus Poec. funestus Sılv. gongylodes Att. inaequidens Poc. laticollis Poc. marginellus Silv. Mecheli Carl. mirandus Poc. modestus Carl. monticola Poc. parazodesmus Poc.-Att. Pfeifferae H. S. Saussurei Sılv. submissus Poc. subspinosus Poc. sumatranus Pet. verrucosus Poc. Weber: Poc. xanthopus Poc. Beccarii Sılv. cancellatus Silv. castus Silv. convezus Silv. inaequalis Silv. Modiglianii Silv. proximatus Sıilv. repandus Silv. 26 Dr. Carl Graf Attems: ? Platyrhacus subvittatus Pet. — L.| Anurostreptus corticosus Por. ? un: tristis Silv. — N. Aporodesminus (Phenacoporus) Mo- digliamii Silv. similli- mus Silv. sumalra- nus Silv. Trichopeltis bicolor Poc. Doratodesmus Beccarii Silv. ee discrepans Silv. typicus Poc. ori: monticola Poe. — platydesmoide Silv. Pocockia sapiens Silv. Dhyrapugub coelestis Silv. elegans Silv. inferorum Sılv. frater Carl. javamicus Brdt. luxuriosus Silv. — M. Modigliamii Silv. ostentatus Silv. pachyurus Poc. rubrocinctus Poc. rubrolimbatus Poc. straminipes Carl. Weberi Poc. zanthurus Poc. ec) Fauna Orthothereua longicornis Fabr. Thereuopoda amokiana Verh. clunifera Wood. Lamyctes albipes Po=. Monotarsobius javanicus Poc. Lithobius rectifrons Att. Cryptops Doriae Poc. Paracryptops Weberi Poc. Otocryptops melanostomus Newp. Otostigmus aculeatus Haase. geophilinus Haase. insularis Haase. multidens Haase. nemorensis Silv. — spinosus Por. mentaveiensis Silv. Modighianii Sılv. vittatus Newp. Rhynchoproctus ater Töm. ‚proboscideus Poe. a ri apa gracihis Dad. maculatus Dad. repandus Karsch. unicolor Dad. Cambalopsis calva Poc. cavermicola Poc. Modiglianii Silv. Trichocambala elongata Silv. Solar chrysodirus Poc. Modiglianii Silv. nanus Silv. —E. ? — perstriatus Silv. ? — splendens Silv. Trigoniulus lumbrieinus Gerst. proximus Silv. — E. Trachelomeyalus sumatranus Garl. ?,,Spirobolus‘‘? sumatrensis Gerv. Siphonoeryptus compactus Poc. Siphonorhinus latus Silv. Siphonotus sumatranus Sılv. intermedius Silv. —E. Siphonophora Modiglianii Silv. Siphoniulus albus Poc. = 7 u ? . von Java, Rhysida immarginata Por. longipes Newp. Ethmostigmus bisulcatus Töm. platycephalus Newp. rubripes Brdt. Scolopendra gracillima Att. morsitans L. pinguis Poc. subspinipes De Haani Brdt. multidens Newp. % nn Schendyla javanica Att. ragen Kräpelini Att. polypus Att. Drntmiiide brevilabiatus Newp. Die indo-australischen Myriopoden. Lamnonyz punchifrons Newp. Meeistocephalus spissus Wood. ?castaneiceps Haase. Himantosoma porosum Poc. Seutigerella orventalis Hansen. Monographis Kräpelini Att. Sphaerotherium insulanum Karsch Kochii Butl. Zephronia ignobilis Butl. nigriceps Poc. ovalıs Gray. rufipes Poc. Sphaeropoeus Stollii Poec. sulcicollis Karsch. Castanotherium simplex Carl. Glomeridesmus javanicus Att. Oı a (Orthom.) armata Carl. atrorosea Poc. bipulvittata Carl. coarctata Sauss. coriacea Carl. javanıca Att. Weberi Poc. Zehntneri Carl. Orthomorpha (Kalorthom.) pygmaea Poe. trichonota Art. u Sundanina Bataviae H. 8. Tectoporus gracilipes Carl. Prionopeltis flaviventer Att. Beaumonti Karsch. tenuipes Att. Anoplodesmus spectabilis Karsch. Platyrhacus flavisternus Poc. javanus Sauss. Pfeifferae H. S. subalbus Poc. fuscus Koch. Opisotretus Kräpelini Att. Peronorchus parvicollis Att. Oylindrodesmus hirsutus Poc. Mastodesmus Zehntneri Carl. le 27 Aporodesminus (Phenacoporus) concolor Poc. Weber: Poc. Cryptocorypha stylopus Att. ame gede Ck. pugnus Ck. ? — scaurus Ck. ? — tengger Ck. Treseolobus pilosus Att. heterotuberculatus Carl. Lophosyctus lobulatus Att. Lophodesmus pusillus Poc. ?Myzxodesmus lobatus Ck. ?Hymnidesmus lanifer Ck. al den armatus Poc. muralis Ck. vestitus Ck. ?Helodesmus porosus CK. . ygus acuminatus Sılv. armatus Poc. boyoricus Att. coalitus Att. conıferus Att. — frater Carl. immanis Att. javanicus Brdt. laticollis Silv. malayus Carl. minor Carl. Mölleri Att. neglectus Carl. Patricii Poc. pachyurus Poc. torquatus Poc. tjisaroanus Att. zanthonotus Poc. ?,,Spirostreptus‘‘? alicollis Poc. constrictus Karsch. horridulus Karsch. trunculatus Karsch. Glyphiulus ceylanicus Att. (nnesage dentata Poc. tjampeana Att. Spirobolellus? heteroporus Poc. 4. Heft ? re ? in ? ar 28 Dr. Carl Graf Attems: Pseudospirobolellus bulbiferus Att. nen pallipes Poc. Trigoniulus lumbrieinus Gerst. angustus Poec. 2— ?phramus Karsch. Beben flaviceps Poc. 2.,Spirobolus“? dissentaneus Siphonotus elegans Poc. Karsch. — formosus Poc. d) Fauna von Borneo. Orthothereua longicornis Fabr. Platyracus baramanus Att. Thereuopoda multidentata Verh. — Catorii Poc. — nana Verh. — concolor Pet. Otostigmus longicornis Töm. — crassipes Carl. — punctiventer Töm. — Oreaghüi Poc. — spinosus Poc. — discrepams Poc. — Suckü Kıpl. — doryphorus Att. Rhysida monticola Poc. — Everettii Poc. — _ immarginata Por. = hoplurorhachis Att. Ethmostigmus bisulcatus Töın. — Hosei Poc. Anodontostoma octosulcatum Ton. — laticollis Poc. Orphnaeus brevilabiatus Newp. — longispinosus Silv. Hyleoglomeris minuta Verh. — Mortoni Carl. — muultilineata Verh. — Picteti Silv. ?,,G@lomeris““ concolor Poc. — pietus Pet. ?:Sphaerotherium sinuatum Butl. — pilipes Pet. — Liechtensteini — placodonotus Att. Brdt. — punctatus Pet. Sphaeropoeus bicollis Karsch. — scutatus Pet. — suleicollis Karsch. = sibutensis Poc. 2 tuberculosus Karsch. (J. Sıbuti). Dane faleicornis Töm. — sublimbatus Silv. ? u — granulatus Töm. = sumatranus Pet. Zephronia carinata Poc. = vittatus Poc. — pyrrhomelana Att. Thyropygus arenosus Silv. — _ sulcatula Butl. -- baluensis Poc. Castanotherium conspicuum Sılv. — Brölemanni Poc. — Everettii Poc. — dulitianus Att. — Hosei Poc. — Evereitii Poc. = nigromaculatum — Hosei Poc. Sılv. == melinopus Att. Whiteheadi Poc. _ segmentatus Vog. Re (Kalorth.) Kükenthali — serpentinus Att. Att. — venerabilis Silv. Prionopeltis fasciatus Att. Rhynchoproctus ater Töm. ?,,Strongylosoma‘‘? nodulosum Att. _ Beccaris Sılv. Polylepis erythrokrepis Att. — Doriae Silv. — zestoloma Att. — rufomarginatus Platyrhacus amaurus Att. Tom. — antkhropophagorum Att. 1 ROSEN amictus Karsch. — baluensis Poc. — faleiferus Karsch. Die indo-australischen Myriopoden. 39 ?,,Spirostreptus‘“ flavomarginatus | Trigoniulus badius Att. Dad. — lumbrieinus Gerst. ? u trilineatus Dad. | ? — varvulus Att. Polyconoceras virgatus Att. Siphonophora Picteti Humb. Trachelomegalus hoplurus Poc. — quadrituberculata Trigoniulus densestriatus Att. Tom. — orphinus Att. e) Fauna der Christmas-Insel. Cryptops inermipes Poc. Oylindrodesmus hirsutus Haase. — hortensis Leach. ?,,Spirostreptus‘‘? ezocoeti Poc. Mecistocephalus? castaneicepsHaase 4. Kleine Sunda-Inseln. Die Bedeutung der Lombokstraße als Faunengrenze ist seit den Zeiten von Wallace bekannt. Die Sarasins sehen in ihr nur eine Grenze zweiter Ordnung und setzen ihre Entstehung in eine spätere Zeit als früher vielfach angenommen wurde. Tatsache bei den Myriopoden ist nun, daß die Lombokstraße im Zuge der Kleinen Sunda-Inseln—Java usw. die Westgrenze für die Verbreitung der Rhinocriciden bildet, die für den Neu-Guinea-Archipel geradezu charakteristisch sind. Im Sundagebiet kommt eine einzige Art auf Borneo vor. Die zwei von Indien (Birma und Ceylon) ange- gebenen Arten bedürfen noch der Bestätigung. Wir finden auf Lombok und Flores je zwei Arten von Rhinocriciden, die eine weitere Bestätigung der Verbindung von Flores und Celebes, der ‚‚Floresbrücke‘ sind. Im übrigen ist aber noch so wenig von den Myriopoden der Kleinen Sundainseln bekannt, daß ich keine weiteren Schlüsse aus diesen kurzen Listen zu ziehen für angemessen halte. Die Gattung Cermatobius (mit einer einzigen Art) ist endemisch. Lombok. Platyrhacus fecundus Carl. ?,,Spirostreptus‘‘? amphibolinus Trigoniulus sericatus Carl. Karsch. — bitaeniatus Carl. — amputus Karsch. Rhinoericus Elberti Carl. — lemniscatus „Rhinocricus“‘? lombokensis Carl. Karsch. Flores. Cermatobius Martensi Haase. —|Orthomorpha vinosa Poc. Insel Adenara. | Lophodesmus pusillus Poc. Paracryptops Weberi Poc. Trigoniulus lumbricinus Gerst. Otostigmus orventalis Por. 20 megaloproctus Poc. Scolopendra morsitans L. 27 — reonus Poc. subspinipes Leach. ?,,Rhinocricus‘‘? semicinctus Poc. Lamnonyx punctifrons Newp. ? — zanthozonus Poc. Orphnaeus brevilabiatus Newp. Siphonophora vittata Poc. Orthomorpha coarctata Sauss. 4. Heft 30 Dr. Carl Graf Attems: Timor. Polylepis? (,‚Adontodesmus“) tri-| Ethmostigmus rubripes Brdt. cuspidatus Silv. | Trigoniulus lumbrieimus Gerst. 5. Celebes. Diese Insel ist durch die Forschungen der Vettern Sarasin relativ gut bekannt und speziell ihre Myriopodenfauna ist auf Grund der Sarasinschen Ausbeute von Carl bearbeitet worden. Carl hat auch die Zusammensetzung und Herkunft der Myriopodenfauna besprochen, aber gerade in diesem Kapitel kann ich ihm in manchen Punkten nicht beipflichten, so wenn er sagt (p. 82), daß die Molukkenbrücke einen Hauptanteil an der Besiedelung von Üelebes gehabt hat, oder (p. 80) daß die Fauna von Üelebes ganz und gar den Charakter der papuasischen zeigt, und (p.84), daß die Insel, soweit es die Diplopoden betrifft, voll und ganz zur papuasischen Region gehört. Celebes hat eine ausgesprochene Mischfauna, doch hat es den größeren Teil seiner Diplopoden von Westen, Sunda-Archipel, her erhalten. Wir können das von folgenden Gattungen annehmen: Castano- therium, Hiyleoglomeris, Subg. Orthomorpha, Kalorthomorpha, Priono- peltis, Cambalopsis, Rhynchoproctus, Pleorhacus, Pseudospirobolellus. Von 22 in Betracht kommenden Gattungen hat es 16 mit dem Sunda- gebiet gemeinsam. Allerdings hat es auch einen großen Teil seiner Gattungen (12) mit Neu-Guinea gemein. Von Diplopoden-Arten, die zugleich auf Celebes und benachbarten Inseln leben, hat es fast gleichviel mit dem Sundagebiet und den Molukken gemeinsam, außerdem teilt es zwei Arten mit den Kei- und Aru-Inseln. Folgende Diplopoden-Arten sind Celebes mit anderen Gebieten gemeinsam: Oylindrodesmus hirsutus Poc. Christmas-Insel, Java, Amboina, Luzon. Orthomorpha Kükenthali Att. Borneo. Polylepis erythrokrepis Att. Borneo. — zestoloma Att. Borneo. Agastrophus orientalis Carl. Ceram. Hypocambala Helleri Silv. Aru. Cambalopsis Nordquisti Att. Malakka, Neu-Pommern. ' Rhynchoproctus proboscideus Poc. Malakka, Aru. Polyconoceras Hicksoni Poe. Amboina. Spirobolellus chrysogrammus Poc. Amboina, Kei. Pseudospirobolellus bulbiferus Att. Java. Trigoniulus ambonensis Att. Amboina. — uncinatus Att. Amboina. Charakteristische Züge in der Zusammensetzung seiner Myriopoden- fauna sind: Das fast völlige Zurücktreten der Spirostreptiden, von denen von sicheren Arten nur eine Rhynchoproctusart bekannt ist. Die indo-australischen Myriopoden. 31 während die Spirostreptiden, speziell Harpagophoriden, auf den Sunda- inseln einen ganz beträchtlichen Teil der Diplopodenfauna ausmachen. Dagegen sind die Rhinoerieiden auf Celebes sehr reich vertreten und erreichen hier gewissermaßen ihre Westgrenze, indem nur eine Art bis nach Borneo gelangt, nach Java und Sumatra gar keine mehr. Auch Trigoniulus ist mit 6 Arten noch ganz gut vertreten. Erwähnenswert ist auch die Entfaltung der Gattung Castano- therium von der auf Celebes 11, auf den Sundainseln 8 und Philippinen 3 Arten leben. Die Gattung Hyleoglomeris gehört der sonst palae- arktischen Familie der Gervaisiidae an und hat außerdem nur auf Borneo 2 Arten. Es ist zu vermuten, daß sich in Ostasien und Südost- Indien noch Vertreter dieser Familie finden werden, da dies der Weg sein dürfte, auf dem diese Familie das Sundagebiet erreichte. Celebes hat keine einzige endemische Gattung. Fauna von Celebes. [Sg. = Insel Sangi; Sal. = Insel Saleyer.] Otoeryptops melanostomus Newp. |Orthomorpha coarctata Sauss. 2 — var. celebensis = constricta Carl. Krpl. — hirtipes Carl. Otostigmus metallicus Haase. — 82. — pieta Carl. — multidens Haase. — (Kalorth.) Kükenthali Rhysida carınulata Haase. Att. — immarginata Por. — Auch — (Helicortkh.) monili- Sal. formis Carl. — — var. celebensis | Prionopeltis socialis Carl. Haase. | ?,,Strongylosoma‘‘? hetairon Att. Ethmostigmus venenosus Att. ?— montivagum Carl. Scolopendra morsitans. — auch Sal. | Polylepis Elberti Carl. Orphnaeus brevilabiatus Newp. — eryihrokrepis Att. Gonibregmatus insularis Poc. —Nal.| — sanguineus Poc. Hyleoglomeris alticola Carl. — zestoloma Att. _ eremita Carl. Platyrhacus alatus Carl. ._ kirropeza Att. — arietis Carl. — Sarasinorum Carl. — Sarasinorum Carl. Castanotherium distinetum Carl. — tetanotropis Att. — Sg. — suspectum Varl. — zonatus Carl. — leve Carl. 20 pergranulatus Silv. — celebense Sılv. Opisthoporodesmus bacıllıfer Carl. — criniceps Att. Cylindrodesmus hirsutus Poc. - pilosum Carl. ?,,Oryptodesmus‘‘? triseriatus Carl. — ornatum Carl. Agastrophus orientalis Carl. == decoratum Carl. Hypocambala Helleri Silv. == boetonense Carl. Cambalopsis Nordquisti Att. — sparsepunctatum Rhynchoproctus proboscideus Poc. Carl. | ?,,Spirostreptus‘‘? crassanus Karsch — stellatum Carl. Spirobolellus chrysoproctus Poc. 4, Heft 32 Dr. Carl Graf Atteme: Spirobolellus chrysogrammus Poc. |,,Rhinocricus‘? (Genus?)!) centralis == sohtarius Carl. var. minor Pseudospirobolellus bulbiferus Att. ful en == — ulvotae- Polyconoceras (Polyc.) en or a ee — heteropus 7 Fa lateralis Silv. Carl. fu 2 I An EB — var. ER DL N atratus Carl. er (Acladoer.) Carlinom. En — _ moenensis ae Carl. N ur — — multistria- TR cog Silv tus Carl. ? — — _ peminsu- Fr a ai a larıs Carl. — — Hicksoni an — Pphthisicus Pac; Carl. Dr on = — ripariensis rensis Carl. ar ur AN RL or ar transver- inte Si] sexzonatus a Fi Carl. The == — NWeberi E= — neglectus Poc. Silv. — zanthopy- 7 — pyrrholoma gus Silv. Att. |? Rhinocrieus‘‘? analaucus Silv. _ — styhferus |? — elongatus Silv. Silv.| ? = eumelanus Poe. „Rhinoericus“‘? (Genus?)!) annuk-| ” jucundus Att. lipes Carl. | Trigoniulus ambonensis Att. Ei tg _ flavipes Att. UgmAHeS — lumbricinus Gerst. Ser ‘ — squamosus Üarl. Ru; Fu Fe = tachypus Poc. — Sal. proctus Poc. _ uncinatus Att. — Bal.|y Spirobolus““? celebensis Gerv. wi — centralis 20 — dissentaneus Carl. Karsch. — — — var. | Rhinotus celebensis Carl. spectabilis — trichocephalus Carl. Carl.| ? — Hicksoni Poc. ı) cericus. Diese Arten gehören entweder zu Polyconoceras oder Dinemato- Die indo-australischen Myriopoden. 33 6. Philippinen. Die Myriopodenfauna dieses Archipels ist noch sehr wenig bekannt, war noch nie Gegenstand eines speziellen Studiums und dürfte in Wirklichkeit kaum so ärmlich sein, als sie jetzt scheint. Der Archipel hat von allen hier betrachteten Unterregionen die weitaus geringste Zahl von Diplopodengenera, und unter diesen, sowie unter den Chilo- poden ist keines auf dem Archipel endemisch. Die Geologen nehmen ehemalige Landbrücken sowohl nach Borneo als nach Celebes an. Über erstere, die zweifach, über die Palawan-Inseln und über die Sulu- ‚Inseln gewesen sein können, haben folgende Gattungen die Phi- lippinen erreicht: Sphaeropoeus, Zephronia, Subg. Platyrhacus, Thyro- pygus. Von Celebes aus Subg. Acladocrieus und Trigoniulus, während es von den übrigen Gattungen, Castanotherium, das sowohl auf Borneo wie auf Celebes gut vertreten ist, Lophodesmus (mit noch einer Art auf Flores) Subg. Haplorhacus und Cylindrodesmus heute nicht zu ent- scheiden ist, welchen Weg sie genommen haben. Die Philippinen haben nur drei Diplopodenarten mit anderen Inseln gemeinsam, nämlich Sphaeropoeus suleicollis Karsch mit Borneo und Java, Cylindrodesmus hirsutus Poc. mit Java, Amboina und Christmas- Insel und Thyropygus segmentatus Vog. mit Borneo. Verzeichnis der Arten. ?,,Scutigera‘‘? melanostoma Haase. | Platyrhacus margaritiferus Gerv. Lithobius Semperi Haase. 27 — atratus Poc. — Bothropolys asperatus L. Koch. Gonibregmatus Cumingüi Newp. Megethmus microporus Haase. Otocryptops melanostomus Newp. Otostigmus asper Haase. astenus Kohlr. orientalis Porat. Rhysida immarginata Porat. Cormocephalus philippinensis Kıpl. Scolopendra morsitans L. subspinipes var. spino- sissima Krpl. Sphaeropoeus sulcicollis Karsch. Zephronia castanea Newp. glabrata Newp. innominata Newp. Castanotherium fulvicorne Poe. hirsutellum Poe. porosum. Poc. ?,,Strongylosoma‘“‘? luzoniense Pet. Platyrhacus dorsalis Pet. Archiv für Naturgeschichte 1914. A.4. Palawan-Ins. Oylindrodesmus hirsutus Poc. Lophodesmus Banksi Silv. ?,,Julomorpha‘‘? Porati Poc. Thyropygus heterurus Silv. — segmentatus Vog. ?,,Sptrostreptus“‘ ?foveatus Karsch. ? Moselegi Poc. punchlabium Newp. Polyconoceras (Acladoer.) cupulifer 08. Ina ?,, Rhinoerieus‘‘? segmentatus Karsch. Trigoniulus hamatus Vog. macropygus Silv. unisuleatus Vog. holosericus Vog. ?,,Spirobolus‘“‘? ansatus Vog. r— flavopunctatus Vog. ?— gracilipes Newp. a 3 4, Heft 34 Dr. Carl Graf Attems: %. Molukken. Die Myriopodenfauna ist noch sehr wenig erforscht und dürfte sich später als viel reicher erweisen als es heute scheint. Wir kennen eine endemische Chilopoden-Gattung (‚Sogophagus) und keine endemische Diplopodengattung. Unter den Diplopoden (43 Spez.) machen die Spiroboliden mit 24 Spec. mehr als die Hälfte aus. Es sind sowohl die Rhinocriciden (mit 13 Spec.) als die Gattung Trigoniulus (mit 9 Spec.) gut vertreten. Von den übrigen Diplopoden fallen besonders die Platyrhacus mit 10 Arten auf. Die Inselgruppe hat eine relativ große Zahl von Diplopodenarten mit umliegenden Gebieten gemeinsam, die meisten (6 Spec.) mit Celebes. Es sind folgende Arten: Cylindrodesmus hirsutus Poc. Christmasinsel, Java, Luzon, Celebes. Akamptogonus signatus Att. Kei. Platyrhacus Beauforti Att. Neu-Guinea. — concolor Pet. Borneo. Agastrophus orientalis Carl. Celebes. Thyropygus javanicus Brdt. Java, Sumatra, Malakka. Anurostreptus corticosus Por. Sumatra. Rhinocricus compactihis Att. Neu-Guinea. Polyconoceras Hicksoni Poc. Celebes. — phaleratus basiliscus Att. Neu-Guinea. Spirobolellus chrysogrammus Poc. Celebes, Kei. Trigoniulus ambonensis Att. Celebes. — uncinatus Att. Celebes. Die Molukken werden auch von anderer Seite als Übergangsgebiet angesehen, deren Zuweisung zu einer Region, wenn man das indo- australische Gebiet schon in solche teilen will, von den verschiedenen Autoren auch verschieden vorgenonimen wird. Nach übereinstimmender Meinung der Geologen haben sowohl nach Celebes als nach Neu- Guinea hin Landverbindungen bestanden und wir sehen dies auch in der Zusammensetzung seiner Myriopodenfauna ausgedrückt. Von Celebes her dürften folgende Gattungen resp. Subgenera in das Molukkengebiet eingewandert sein: Zephronia, Haplorhacus, Thyro- pygus, Acladocricus, Spirobolellus, von Neu-Guinea aus dagegen folgende: Akamptogonus, Agastrophus, Rhinocricus, Dinematocricus. | Vom Genus Anurostreptus ist auch zu vermuten, daß es über Celebes her die Molukken erreicht hat, da die übrigen Arten in Indien und Sundaarchipel leben; es wurde jedoch auf Celebes selbst bisher nicht konstatiert, Von Polylepis, Sug. Platyrhacus, Subg. Pleorhacus, C’ylindrodesmus, Polyconoceras und Trigoniulus ist vorläufig nicht festzustellen, von welcher Seite aus sie auf die Molukken gelangten. Bei einem Teil dieser Die indo-australischen Myriopoden. 35 Gattungen wenigstens kann man übrigens annehmen, daß sie in dem großen papuasisch-sundaischen Festlandgebiet entstanden sind. Die Molukken zeigen somit eine Mischfauna und würden, wenn man Unterregionen abgrenzen wollte, in ihrer Gänze als Übergangs- gebiet, das mit gleichem Recht beiden Seiten zugewiesen werden kann, zu gelten haben. Verzeichnis der Arten. A. = Ambon; Btj. = Batjan; Bu. = Bum; C. = Ceram; H. = Halmaheira; T. = Ternate. Wo keine der Inseln in der Klammer genannt ist, giebt die Literatur als Fundort nur ‚„‚Molukken‘“ an. Otocryptops melanostomus Newp. —| Rhinocricus compactilis Att. — H. H,G = pachyskeles Att. — Btj. Ethmostigmus venenosus Att. — H. — quintiporus Att. — H. — platycephalus Newp. — zanthopygus Att. —H. — — re Polyconoceras (Polyc.) mediotaenia- Gerv. —H.‚T,.A.,C. tus Att. —A. rugosus Haase. —H. — phaleratus Arad longipes Newp. — C. basıliscus Att. Sogophagus serangodes Att. — H. —T. Lamnonyz punctifrons var. glabri- u (Acladoc.) Hicksoni dorsalis Att. Poc. — A. — 0. | Dinematocricus phihstus Att. — — — gigas Haase. A.,C. — C. | ?,,Rhinoerieus“‘? Beccarıi Silv. Zephronia amythra Att. — H. Orthomorpha coarctata H. S. 2— jucundus Att. —T. Akamptogonus signatus Att. — H. ?— lampromerus Att. Polylepis fasciatus Att. — H., T. — H. E granosus H. 8. 2— scrobiculatus Platyrhacus amauros Att. —T., Btj. Karsch. — A., Bu. — annectens H. 8. ?— zystus Att. — H. — Beauforti Att. — C. | Spirobolellus chrysogrammus Poc. — complicatus Att. — — A. H., T.| Trigoniulus ambonensis Att. — A. — concolor Pet. — H., T.., — brachyurus Att. — Btj. Dodinga, Moti. — ceramicus Att. — Ü. — georgos Att. — karykinus Att. — H., — haplopus Att. Btj. — insularis H.S. — lumbrieinus Gerst. —A. En mediotaeniatus Att. —O. _— orinomus Att. — H., moluccensis Pet. T., Btj. ee ee hirsutus Poc. —A. _- soleatus Att. — H., T. Agastrophus orientalis Carl. — C. — uncinatus Att. — A. Anurostreptus corticosus Por. — A. ?— parvulus Att. — Btj. Thyropygus javanıcus Brdt. — A. | ?,,Spirobolus“‘? impudieus Karsch. 3#* 4. Heft 36 Dr. Carl Graf Attems: 8. Neu-Guinea-Archipel. Er umfaßt Neu-Guinea und die umgebenden Inseln: Bismarck- archipel, Salomon-Inseln, Aru- und Kei-Inseln, Insel Waigeu. Die Fauna von Neu-Guinea selbst ist erst durch die verschiedenen holländischen Expeditionen in den Jahren 1903—1910, deren Resultate ich bearbeitet und im Werke ‚„Nova-Guinea“ Bd. V und IX publieiert habe und durch mehrere kleine deutsche Expeditionen, deren Material im Berliner Museum deponiert war und hier zur Pu- blikation gelangt, etwas besser bekannt geworden. Eine frühere Publikation Silvestris entspricht leider nicht auch nur bescheidenen Ansprüchen, seinen ‚Arten‘ muß man zumeist ein großes Frage- zeichen vorsetzen. Die Aru- und Kei-Inseln sind durch die Expedition Dr. Mertons einigermaßen bekannt geworden, während wir von den übrigen Teilen des Archipels fast garnichts wissen. Wenn wir nun die Liste der Myriopoden dieses Archipels durch- mustern, fällt uns zunächst die geringe Zahl endemischer Gattungen auf. Ich kenne nur folgende auf den Archipel beschränkte Gattungen: Unter den Scutigeriden: Ballonema, Parascutigera und Podothereua; von Diplopoden: Trichoproctus, Perittotresis, Plusiogonodesmus, Di- opsiulus, Acanthiulus. Von letzteren, den Diplopoden, die bei unseren Vergleichen ja fast ausschließlich in Betracht kommen, also nur 5 oder 17,8%, der 28 überhaupt vertretenen Diplopodengenera. Dabei ist zu bemerken, daß diese Gattungen nur je eine Art haben, von denen eine (Acanthiulus) sich allerdings in drei Rassen spaltet. Im Vergleich mit den 43—60 % an endemischen Diplopoden- gattungen, welche Indien, Ostasien, Sundagebiet und Australien haben, gewiß wenig. Die Diplopodenfauna des Neu-Guinea-Archipels die 140 Arten umfaßt, die zweifelhaften Arten mitgezählt, wird zum größten Teil (90 Arten) von Platyrhacus (23 Arten), Trigoniulus (28 Arten) und Rhinocriciden (39 Arten) zusammengesetzt. Ein sehr charakteristisches Merkmal ist auch das völlige Fehlen der Sphaerotheriden, die sich, wie schon erwähnt, von Indien über die Sundainseln bis nach Australien und Neu-Seeland ausgebreitet haben, im ganzen Neu-Guinea-Archipel jedoch, sowie auch in Polynesien fehlen. Auch die Spirostreptiden sind äußerst gering vertreten, nämlich nur durch eine Rhynchoproctus-Art auf den Aru-Inseln. In seinen Beziehungen zu angrenzenden Gebieten zeigt es größere Verwandtschaft mit dem Sundagebiet und Celebes, als mit Australien. Mit dem Sundagebiet hat es 15, mit Celebes 14, mit den Molukken 10, mit Australien aber nur 7 Gattungen gemeinsam. Es gibt keine Australien und dem Neu-Guinea-Archipel gemeinsame Diplopodenart, während der Neu-Guinea-Archipel doch 8 Diplopodenarten mit den Molukken, Celebes und Sundagebiet gemeinsam hat. Es sind dies: Akamptogonus signatus Att. Molukken. Platyrhacus Beauforti Att. Molukken. — parazodesmus Poc.-Att. NDumatra. Die indo-australischen Myriopoden. 37 Rhynchoproctus proboscideus Poc. Celebes, Malakka. Rhinocricus compactilis Att. Halmaheira. Spirobolellus chrysogrammus Poe. Celebes, Ambon. Polyconoceras phaleratus basiliscus Att. Ternate. Siphonophora longirostris Silv. Malacca. Es ist wohl kein Zweifel, daß man einen Teil der bei Polynesien erwähnten Inselgruppen, wie Neu-Öaledonien, die Fidji-Inseln, Loyalty- Inseln usw. ebensogut hier einreihen könnte, da sie faunistisch voll- kommen mit dem Neu-Guinea-Archipel übereinstimmen. Die Myriopoden des Neu Guinea. Archipels und ihre Verbreitung. Bis- Neu marck |Salomon A Guinea Ar- Inseln zu chipel!) Kei | Waigeu Ballonema gracilipes Verh. Parascutigera Dahli Verh. Podothereua insularum Verh. Allothereua maculata Newp. . . . 2,,Scutigera‘‘? hispida Haase. . . Lithobius Loriae Silv. ..... Bothropolys papuanus Att. . . . Cryptops Doriae Silv. ..... = spinipes Poe. ..»... Paracnyptops breviunguis Silv. Otocryptops melanostomus New. — var. australis Haase Otostigmus angusticeps Poc. . . — astenus Kohlr.. . . . — Loriae SUN.» 2... - _ multidens Haase . . . == politus Karsch = punctiventer Töm. -- spinosus Poc. —_ rugulosus var. Mertoni Rib. Rhysida carinulata Haase... . _— longipes Newp. } Ethmostigmus granulosus Poc. . . -_ platycephalus Newp. — .— cribrifer Gerv. > | uw, | | | | | ee Sera Fee] | | | | | a u Be Brasil ++| | =", RE DLR -- 1) In dieser Rubrik bedeutet P die Insel Neu-Pommern, + die übrigen Inseln des Archipels. 4, Heft 38 Dr. Carl Graf Attems: Bis- Neu marck [Salomon - h Guines | Ar- Inseln | Aru Kei | Waigen chipel!) — rubripes Brdt. . . . Cupipes amphieurys Kohlr. . . . impressus Por... .. .» — neocaledonicus Krpl. — papuanus Att. Cormocephalus levipes Poc. . . » —_ Westwoodi Newp. . Scolopendra metuenda Poc. . . » _ morsitans L. . . . » — subspinipes Leach . . = multidens Newp. . Asanada brevicornis Mein. .. . Orphnaeus brevilabiatus Newp. . . Eucratonyx hamatus Poc. . . . . Gonibregmatus anguinus Poc. . . Lamnonyz punctifrons Newp. . . _ _ var. glabri- dorsalis Att. — — gigas Haase — tahitiensis Latz. .. . Trichoproctus Biroi Silv. ... . Orthomorpha acuta Att.. ....» _ coarctata Sauss. . » — (Helicorth.) orthogona Silv. (subg.?) Zongesignata Silv. Akamptogonus Beauforti Att. . . — sentaniensis Att. . Fr E _ signatus Att. . » P — |ı — E + r | | | | | It ++ + HH 4H+ HH HH IH HH | — — continuus Att. Atropisoma Horvathi Silv. .. » — insulare Siv. ... Antichiropus ? maculatus Silv. . —_ Nuxuriosus Silv. . Peritiotresis leuconota Att. a a albipes Silv. . — fasciatum Silv. Freier | | | | 1) In dieser Rubrik bedeutet P die Insel Neu-Pommern, + die übrigen Inseln des Archipels. Die indo-australischen Myriopoden. 39 ml Bis- Neu marck |Salomon x s p Guinea Är- Trrslı Aru Kei | Waigeu chipel}) ee DD EEE EEE EEREREESERREE HERERERRREEEN ?,,Strongylosoma‘“‘? Loriae Silv. . _ — u or == 1— longipes Silv. 2— impressum Le Guill. 2— oenologum Silv. 2— sanguineum Silv. I— versicolor Silv. Platyrhacus Beauforti Att. . _ crassacus Att.. . » » _ dechwus Att. ... » E— diontodesmus Poc. .» E= Gestri Silv. ... . - 2 katantes Att.. .. » —_ lobophorus Att. . . » —_ margaritatus Poo. . — notatus Att. . .. » = paliger Att. = papuanus Att. —_ parazodesmus Poc. Att. _ penicillatus Att.. . » — quincuplex Att.. . » - rimosus Att. — tuberosus Poc. E _ Woodfordi Poc. . . - ?Platyrhacus Brandii Gerv. ?— denticulatus Le Guill 2— Doriae Silv.. .. . ?— Doriae Silv. . .. . 2— pergranulosus Silv. . 2-— victoriae Poc. . . « Polylepis Solomonis Poc. . . . . Opisthoporodesmus obtectus Silv. . Aporodesminus modestus Silv. . . _ dorsülobus Att. . . Plusiagonodesmus felix Silv. Lophodesmus nanus Att. ... » Agastrophus crinitus Att. ... . —_ Dahli Att.. . ...'. Hypocambala Helleri Silv. . Cambalopsis Nordquisti Att.. . » _— — — — — IIIFIFFFFÜFFFFF HT HIFI FH HH HH HH HH HH + net EL TEL FE LE 1) In dieser Rubrik bedeutet P die Insel Neu-Pommern, + die übrigen Inseln des Archipels. 4. Heft Dr. Carl Graf Attems: Rhynchoproctus proboscideus Poc. Diopsiulus parvulus Silv. Rhinocricus adipatus Karsch Beauforti Att. ... . compactilis Att.. . . drepanurus Att.. . . Polyconoceras alokistus Att.. . . analis Bröl.. .. . aurolimbatus Att. . fossatus Att.. ...» furcatus Silv. .. . lissonotus Att... . . phaleratus Att.. . . _ basiliscus Att, spilotus Att.. ... Dinematocrieus connexus Att. . . disjunctus Bröl. . faucium Bröl. . . fenestratus Att. . hermobius Att.. . lanceolatus Bröl. . pasimachus Att. . petronius Att. . . poperanginus Att. pulvinatus Att. . repandus Att. . . rhadinopus Att. . strobilus Att.. . .» ?,,Rhinocricus‘‘? Albertisii Silv. . ? DER ee BE Bu Zur N Zu N Zu 25 Zu 2 zu — biincisus Poe.. . Challengeri Poc. . cristovalensis Poc. dimissus Silv. . dives Silv. - .. Fenicheli Dad. . flavocollaris Poc. gazellensis Poc. . leucopygus Carl . Loriae Silv. .. 1!) In dieser Rubrik bedeutet Inseln des Archipels. Bis- Neu marck |Salomon R Guinea | Ar- | Inseln | Aru Kei chipel!) A BE BE 5 ua u nF nd le rm u m le m ls m] Mm ie m Mn ad rm rl ur m a | sl | | | 1+4%+3 | | P die Insel Neu-Pommern, + die Waigeu übrigen u Die indo-australischen Myriopoden. 41 LT ————————— nn | nen Bis- Neu ımarck |Salomon - Guinea | Ar- | Inseln | Ara Kei chipel!) Waigeu nn ?,,Rhinocricus“‘? montivagus Silv. — _ E= 2— rubromarginatus Silv. I— submissus Silv. . 2— variabilis Silv. Spirobolellus chrysogrammus Poc.. Pseudospirobolellus bulbiferus Att. Acanthiulus Blaimvillli .»..»...- — — var. inierme- dia Att. = — seplemtrio- nalts Att. Trigoniulus andropygus Att. _ caelatus Karsch . . . —_ castaneus Att. _- ceramicus Dunkeri Att. — haemorhantus Poc. . . — harpagus Att. —_ lumbrieinus Gerst. . . — Mertoni Carl ... . — Naresii Poc. — ralumensis Att. . . . — — . var. obscu- ratus Att. — tamicus Att. _- VERLORENEN — venatorius Silv. . . » ?Trigoniulus abbreviatus Silv. . . 2? — brachycerus Silv. . = coneolor Silv. . . » = demissus Silv. . . . a dorsalis Le Guillou . erythropistus Att. — gracilis Silv.. . . .» = heteropus Silv. . . . — — var. fascio- latus Silv. 2 — incommodus Carl. . 2 — obscurus Silv. 2 — ornatus Silv. | | IE 2a Il | | | | | re ers een | 32 44+ 74% | = en | | | | | rt, | | | | 2 See Eier | | sel Beer | | | | | rg | | | | PR a ER ar agree rer Ee-! | +++ +44 l4H4HH+H+ IH | | | 1) In dıeser Rubrik bedeutet P die Insel Neu-Pommern, + die übrigen Inseln des Archipels. 4. Hof 49 Dr. Carl Graf Attems: Bis- nen, | merk [Brlomen| am | wei. | Waigm chipel?) ?Trigoniulus papuasiae Silv. En a er Ber 2 „U 2 — pleuralis Carl ... . _ _ ar u, + An, 2 — pulcherrimus Poc. — P —_ en en Kr, ?,,Spirobolus‘‘? Vogesi Karsch . - + zu u. Be Be. ?Julus doreyanus Gerv. “ + _ _ > En Be Siphonotus setosus Silv.. . . - » -- — _ > ew vu Siphonophora longirostris Silv... . En — — $ u, ul _- Loriae Silv.. .... 4 — _ es B.. wei Z— scolopacina Silv... . + _ _ je HR Sr _ vinosa Silv.... » + = _ -_ De PR 9. Polynesien. Die nachstehende Liste von Myriopoden derjenigen Südsee-Inseln, von denen wir überhaupt Myriopoden kennen, zeigt, wie dürftig unsre diesbezüglichen Kenntnisse noch sind. Endemisch auf einzelnen der Inseln sind nur die Gattung: Tricho- cambala auf dem Ellice-Archipel mit einer Art, und die Gattung Tropr- trachelus Silv. auf den Karolinen, nebenbei bemerkt, die einzige Gattung, aus der Familie Spirostreptidae in der ganzen indo- australischen Region. Im übrigen kommen fast alle Gattungen Polynesiens auch auf dem Neu-Guinea-Archipel vor und wir hätten, wenn wir größere Sub- regionen bilden wollten, keinen Grund, Polynesien von Neu-Guinea zu trennen. Pelew-Inseln. Ethmostigmus ceribrifer Gerv. Polyconoceras aurolimbatus Att. Platyrhacus amblyodon Att. Carolinen. „Seutigera‘“? hispida Haase. Tropitrachelus unidentatus Silv. . Otostigmus astenus Kohlr. Polyconoceras (Acladocr.) setigerus Cupipes amphieurys Kohlr. t Silv. Orthomorpha coarctata Nauss. Trigoniulus Naresvi Poc. — insularıs Silv. Marschall-Inseln. Trigoniulus Naresii Poc. | 2,,Spirostreptus‘‘? Chamissoi Ksch. !) In dieser Rubrik bedeutet P die Insel Neu-Pommern, —- die ha ie Inseln des Archipels. Die indo-australischen Myriopoden. 43 Marianen. Otostigmus astenus Kohlr. | Thalthybius microcephalus Bröl. Neu-Caledonien. Cupipes neocaledonieus Kıpl. 2,,Spirobolus‘‘? insulanus Por. Cormocephalus pustulatus Krpl. ? — pulcher Por. ?,,Spirobolus‘‘? albidicollis Por. ? — punctifrons Por. ? = caledonicus Poc. Loyalty-Inseln. Meeistocephalus? lifuensis Poc. |Cormocephalus Huttonv Poc. Ellice- Archipel. Trichocambala Sollasiı Sılv. Samoa-Inseln. Scolopendra subspinipes Leach. Orphnaeus brevilabiatus Newp. Otostigmus astenus Kohlr. Orthomorpha granosa Att. — _ pumetiventer Tom. — coarctata Sauss. Tahiti. Lammony% tahitiensis Wood. | Spirobolellus? nannodes Latzel. Cormocephalus rubriceps Newp. | Fiji-Inseln. Lamnonyz tahitiensis Latz. — Viti- | „ Rhinoericus“? mieropygus Silv. Levu. 2— ?excavatus Silv. Mecistocephalus? castaneiceps Haase | Trigoniulus decoratus Karsch. — Rotuma. | ?,,Spirobolus‘‘? colubrinus Koch. Cylindrodesmus villosus Ck. —| ? — costatus Koch. Rotuma.| ? — detornatus Karsch. Orthomorpha gracilis Koch. ? — pietus Koch. Rhinocrieus bicornis Silv. ? — signifer Karsch. Dinematocricus carinatus Karsch. | ?,,Spirostreptus‘‘? lepturus Silv. — holosericeus Brdl. | ? — fiyensis Col. ai; undulatus Karsch. 10. Australische Subregion. Dieses Gebiet besteht aus Australien, Tasmanien und Neu-Seeland. Daß ich Australien und Neu-Seeland zusammenfasse, geschieht wegen mehrerer gemeinsamer Züge, unter denen ich folgende hervorhebe: Sowohl Australien als Neu-Seeland haben eine größere Anzahl von Gattungen aus der Fam. Geophilidae als irgend eine der anderen Unter- abteilungen der indo-australischen Region; richtiger gesagt: die @eo- 4. Heft 44 Dr. Carl Graf Attems: philidae sind in Japan durch eine Pleurogeophrlus-Art, in anderen Unterregionen der indo - australischen Region aber außer eben der australischen gar nicht vertreten. Die Gattung Henicops lebt auf Tas- manien, Australien, Neu-Seeland und in Argentinien. Die Gattungen Cyliosoma und Pseudoprionopeltis sind beide auf Australien und Neu- Seeland beschränkt. Die Subfam. Anopsobiinae kommt auf Neu-Seeland und in Australien und außerdem nur in Südamerika vor. Im australischen Gebiet ist die Zahl der endemischen Chilopoden- gattungen eine relativ große (10 von 28), während in allen anderen der hier behandelten Unterregionen höchstens 3 (Neu-Guinea) sich finden; diese 10 endemischen Chilopoden-Gattungen verteilen sich auf Australien 6, Neu-Seeland 3, Tasmanien 1. Fünf andere Chilopoden- gattungen kommen wohl außerhalb der indo-australischen Region, aber in keiner Unterregion der letzteren vor. Wir sehen also, daß in der australischen Subregion die größte Zahl von Chilopodengattungen mit relativ vielen endemischen vertreten ist, im Vergleich mit den anderen Subregionen. Die relativ starke Entwicklung der Henicopinae, Anopsobüinae und Geophilidae, die außerhalb dieser Subregion in der indo-australischen Region fast gar nicht vertreten sind, ist charakte- ristisch für die australische Subregion. Wenden wir uns jetzt zu den Diplopoden. Auch bei diesen ist der Prozentsatz endemischer Gattungen (60%) der größte in allen Sub- regionen. Von den 12 Polydesmidengattungen sind 9 endemisch; von den restierenden drei Gattungen hat die Subregion zwei mit Neu- Guinea und den Molukken und eine mit Indien, Sunda und Celebes gemeinsam. Bemerkenswert ist das völlige Fehlen von Platyrhaeus. Die Familie Sphaerotrichopidae ist innerhalb der indo-australischen Region nur in dieser Subregion vertreten. Im Südwesten von Australien erfährt die relativ formenarme Familie der Cambalidae einige Entfaltung. Die Rhinoericidae, die in Australien noch schwach vertreten sind, fehlen auf Neu-Seeland. Die Sphaerotheridae sind sowohl in Neuseeland als Australien relativ gut vertreten, was hervorgehoben zu werden verdient, da diese Familie im Neu-Guinea-Archipel völlig fehlt. Die Kenntnis von der Myriopodenfauna Australiens ist noch zu gering, als daß wir entscheiden könnten, ob dieser Kontinent zoo- geographisch ein einheitliches Gebiet ist oder nicht. Sehr wichtig und charakteristisch für die Fauna Australiens ist das Vorkommen von Sphaerotheriden und Rhinoericiden, die im Norden und Osten con- statiert wurden; im Südwesten dagegen scheinen sie wirklich zu fehlen, wenigstens in den von Michaelsen bereisten Gebieten, und auch sonst scheint der Südwesten einen etwas anderen Charakter zu haben, aber wie gesagt, vor einer besseren Erforschung der anderen Teile des Kontinents läßt sich nichts gewisses sagen. Die indo-australischen Myriopoden. 45 Verzeichnis der in der australischen Subregion vertretenen Gattungen. A. = Australien; T. = Tasmanien; N. = Neu Seeland. Allothereua. — A. Lamyetes. — A., N. Henicops. — A., T., N. Haasiella. — N. Anopsobius. — N. Dichelobius. — A. Lithobius. — A. Oraterostigmus. — T. Uryptops. — A., N Otostigmus. — A. Ethmostigmus. — A. Cormocephalus. — A., T., N. Colobopleurus. — A. Hemicormophalus. — A. Scolopendra. — A. Geophilus. — A., N. Eurytion. — A, N. Sphaerotherium. — A. Oylosoma. — A., N. Zephronia. — A. Akamptogonus. — A., N. Prionopeltis. — N. Atropisoma. — A. Antichiropus. — A. Australiosoma. — A. Sphaerotrichopus. — A. Pseudoprionopeltis. — A., N. Agathodesmus. — A. Asphalidesmus. — ". Jcosidesmus. — N. Scytonotus. — N. Serangodes. — N. Schedotrigona. — N. Huttoniella. — N. Sepedonophilus. — A. Podykipus. — A. Pachymerinus. — A. Dinocambala. — A. Greomerinus. — A. Atelomastix. — A. Polygonarea. — A. Samichus. — A. Schizoribautia. — A. Dimerogonus. — A., N. Maoriella. — N. Amastigogonus. — T. Pleurogeophilus. — N. Rhinoericus. — A. Megethmus. — N. Subg. Oladisocrieus. — A. Lamnonyz. — A. Spirobolellus. — A. Orphnaeus. — A. ‚Trigoniulus. — A. Rhinotus. — A. Siphonotus. — A. Scutigerella. — A. Monographis. — A. a) Fauna von Australien. Allothereua maculata Newp. Öryptops spinipes Poc. VIOSWIgRES Latreillei Newp. Otostigmus astenus Kohlr. — Lesueuri Luce. — polttus Karsch. BE simplex Haase. > tuberculatus Kohlr. Lamyctes africana Porat. — fulvicornis Mein. Henicops dentata Poc. — maculata Newp. — oligotarsus Att. Dichelobius flavens Att. Lithobius sydneyensis Poc. Öryptops australis Newp. — Haasei Att. Rhysida carinulata Haase. — longipes Newp. — nuda Newp. — subinermis Mein. Ethmostigmus rubripes Brdt. Oolobopleurus inopinatus Krpl. ‚Cormocephalus aurantiipes Newp. Nr 1 marginatus Kıpl. 4. Heft 46 :» Dr.Carl Graf Attems: Cormocephalus brevispinatus Sphaeroterium marginepunctatum Kr pl. Karsch. — — sulcatus — walesianum Karsch. Bröl. | Oyliosoma angulatum Butl. — distinguendus — penrithensis Bröl. Haase. — Queenslandiae Bröl. = esulcatus Poc. — Sennae Silv. — Hartmeyeri Kıpl. — Targionii Sıilv. = Huttoni Poc. unicolor Silv. _ Michaelseni Krpl. | Zephronia glaberrima Att. 2 strigosus Kıpl. larvalis Butl. — Turneri Poc. EUARRIRO ONE nigrorirgatus Carl. _ — yalgooensis Novarrae H. 8. Kıpl. PORN! elegans Silv. — Westwoodi Newp. PEN UA fossulifrons Att. — = var. minimus Att, fecundus Newp. — monacanthus Att. Hemicormocephalus Novae- ns sulcatus Att. Hollandiae Kıpl. ee variabilis Att. Scolopendra morsitans L. aux — manus Att. — laeta Haase. Whistleri Att. wi -- var. viridis Kıpl. as skosmd bifalcatum Silv. . — var. fasciata Krpl. wr F rogattı Bröl. I — — var. flavipes Krpl. + kosciuskovagum Bröl. Lamnonyz tahitiensis Wood. wo Pe er Orphnaeus brevilabiatus Newp. “5 iramsvers "n Koch Geophilus Hartmeyeri Att. Dielad © PERERDER. — Duponti Silv. er (Dieladosoma) Etheridgei Bröl. Sepedonophilus perforatus Haase. ?,,Strongylosoma‘‘? asperum Eurytion incisunguis Att. C: Köck — sitocola Att. 9 Mr dubiie Köch‘ — comcolor Gerv. w ? = Gervaisii Luc. Pachymerinus Frogatti Bröl. g Kr innae Geomerinus curtipes Haase. j Kurae Polygonarea imparata Att. 9 bh Peters Kalclh Zr repanda Att. Due rubripes Koch. m” — eomifera Piel sagittarius Att. Karsch. Schizoribautia Rainbowi Bröl. ? PIRR Semoni Att. TOleGpHlenge antipodum Poc. 9 er transversefasci- — laticeps Poc. atum Silv. 1 opinatus Newp. Sphaerotrichopus ramosus Att. Doc hehe sydneyensis Poc. Pseudoprionopeltis Martini Carl. Scutigerella indecisa Att. Agathodesmus Steeli Silv. Monographis Schultzei Att. Podykipus collinus Att. Sphaerotherium convexum Koch. — leptoiuloides Att. on fraternum Butl. Dinocambala ingens Att. Die indo-australischen Myriopoden. 47 Atelomastix albanyensis Att. du crepidatus Karsch. — nigrescens Att. 20 — fasciculatus Vog. Samichus decoratus Att. 20 — opulentus Silv. ei se} flagellifera Silv. | ?.Dinematocricus consimihs Bröl. — pallipes Silv. Spirobolellus Rainbowr Bröl. — podenzanae Silv. | Trigoniulus digitulus Bröl. ?,,Spirostreptus‘‘? maritimus Koch. zz burneiticus Att. a impressopunctatus| comma Att. Koch. nz formosus Silv. Rhinocrieus Sennae Silv. Ir Targionü Silv. Dinematoericus (Oladisocricus) fal- | ?,,Spirobolus“‘? coeruleolimbatus catus Silv. Dad. — _ fal- 2? — lugubris Koch. catus scobinula Bröl.| Rhinotus Michaelseni Att. ?,,Rhinocricus‘‘? brevipes Karsch. | Siphonotus flavomarginatus Att. b) Fauna von Tasmanien. Craterostigmus tasmanianus Poc. |Cormocephalus Westwoodı var. Henicops maculatus Newp. fecundus Newp. Cormocephalus Westwoodi Newp. | Asphalidesmus Leae Silv. Amastigogonus tasmanianus Bröl. ec) Fauna von Neu-Seeland. ?,,Scutigera““ Smithii Newp. Oyliosoma leiosomum Hutt. ?,,Lithobius“ argus Newp. — striolatum Poc. Lamyctes emarginatus Newp. Akamptogonus Novarrae H.S. Henicops impressus Hutt. Prionopeltis bicolor Carl. — maculatus Newp. — Haasti H. 8. Haasiella insularıs Haase. ?,,Strongylosoma“ ensiger Karsch. Anopsobius neozelandicus Sılv. Pseudoprionopeltis cinereus ÜOarl. Cryptops australis Newp. Icosidesmus Hochstetteri H. 8. — _ megalopora Haase. — nasus Carl. — _ spinipes Poc. — olivaceus Carl. Aeamacppliaitız rubriceps Newp. 7 Schenkel Carl. Hauitoni Poe. — Suteri Carl. Kerne: zylophagus Att. >= variegatus Carl. Pleurogeophilus provocator Poc. Scytonotus caesius Karsch. Eurytion sitocola Att. Serangodes strongylosomoides Att. Maoriella aucklandica Att. Schedotrigona hystrix Silv. — macrostigma Att. = Smithi Silv. Megethmus ferrugineus Hutt. Huitoniella trisetosum Hutt. ?,,Necrophloeophagus‘ Spenceri | Dimerogonus insulanus Att. Poc. | ?,,Spirostreptus““ striatus Hutt. C'yliosoma De Lacyi White. 4. Heft 48 Dr. Carl Graf Attems. 11. Hawai- oder Sandwich-Inseln. Das bemerkenswerteste an der Fauna dieser Inseln ist die starke Entfaltung, welche hier die Gattung Dimerogonus gefunden hat; 12 Arten sind von $ilvestri von hier beschrieben, während sonst nur 1 von Japan, 1 von Australien, 1 von Neu-Seeland und 1 von Chile bekannt sind. Die Chilopodengattung Pleotarsobius ist endemisch auf der Insel- gruppe und T’heatops ist in der indo-australischen Region außer auf den Hawaiischen Inseln nicht vertreten. Eigentümlich ist das Vorkommen des palearktischen C’ylindroiulus luscus Mein., und wohl nur durch Verschleppen zu erklären. Fauna der Hawai- oder Sandwich-Inseln. ?,,Scutigera Lesueuri‘? Luc. Dimerogonus Beddardi Silv. Lamyctes fulvicornis var. hawaii- — Carpenteri Silv. ensis Silv. — Harmeri Sıilv. Pleotarsobius heterotarsus Silv. — Koebelei Silv. Archilitobius hawaniensis Silv. — Lankesteri Silv. Bothropolys asperatus 1. Koch. _ Pococki Silv. = maluhianus Att. Perkinsi Sılv. _ rugosus Mein. — Sedgwickei Silv. Theatops insularis Mein. — Sharpi Silv. Meeistocephalus spissus Wood. | — Shipleyi Sılv. Orphnaeus brevilabiatus Newp. — Sinclairi Silv. Polyxenus hawaiiensis Silv. Oylindroiulus luscus Mein. — Aporodesminus Wallacei Silv. Palearktisch. Dimerogonus Aveburyi Silv. ?,,Julus“‘? anguinus Karsch. BEZIEHUNGEN INDO-AUSTRALIENS ZU DEN ANDEREN REGIONEN. Wenn wir uns nach den Beziehungen der indo-australischen Region zu anderen Regionen fragen, wird uns wieder die Verbreitung der Gattungen diese Frage am besten beantworten, da die höheren Gruppen, Familien usw. meist so alt sind, daß ihre Ausbreitung in eine Zeit fällt, in der die Konfiguration der Landmassen eine ganz andere war als heute, so daß uns diese oft sehr weite Verbreitung wenig sagt. Die Zahl der Arten, speziell Diplopodenarten, andrerseits, die unsere Region mit anderen gemeinsam hat, ist so verschwindend klein, daß man sie überhaupt ganz vernachlässigen kann. Bleiben also die Gattungen als Grundlage für unsere Betrachtungen übrig. Auch da fällt uns wieder der ungemein große Endemismus auf. Von den 134 Diplopodengattungen, die in der indo-australischen Region vertreten sind, sind 89 endemisch in einer der Subregionen und nuröl sind weiter verbreitet. Von diesen 5l sind 27 auf die indo-australische Region (auf mehrere Subregionen derselben) beschränkt und nur 24 Genera teilt die indo-australische Region mit anderen Regionen. Die Chilo- Die indo-australischen Myriopoden. 49 poden lasse ich hier aus dem Spiele, da sie sich bekanntermaßen größtenteils zu zoogeographischen Betrachtungen weniger eignen. Von diesen letztgenannten 24 Gattungen will ich zunächst die 16 besprechen, die in mehreren Subregionen der indo-australischen Region und außerdem in einer anderen Region leben. 1. Monographis. Wir kennen bisher zwei Arten, von denen die eine in Südafrika und Australien, die andere in Java lebt. Vielleicht gehört auch eine als Polyzenus beschriebene Art aus Ceylon hierher. 2. Polyxenus. Dies ist eine Gattung, die ihre Hauptverbreitung in der palae- arktischen Region hat; eine Art soll auf Oahu vorkommen, über die zweite angebliche Polyzenus-Art aus Ceylon habe ich gerade berichtet. 3. Siphaerotherium. Ist außer in der indo-australischen Region auch in Südafrika und Madagaskar verbreitet, wenn alle die zahlreichen Arten wirklich in dieselbe Gattung gestellt werden können, was vor einer Revision nicht zu entscheiden ist. 4. C'ylindrodesmus. Eine in der indo-australischen Region an relativ weitauseinander- liegenden Punkten (Christmasinsel, Java, Amboina, Celebes, Luzon) gefundene Art, lebt auch auf Mah& und den Comoren. 5. Subg. Orthomorpha. Eine Art (coarctata) ist in den Tropen ungemein weit verbreitet, die anderen Arten sind auf die indo-australische Region beschränkt. 6. Subg. Kalorthomorpha. Eine Art (graeiks) ist nicht nur in den Tropen weit verbreitet, sondern auch in zahlreiche europäische Gewächshäuser eingeschleppt, eine zweite Art (@uerinii) lebt im westmediterranen und westafrikanischen Gebiet; die anderen Arten sind alle indo-australisch. 7. Subg. Platyrhacus. Zahlreiche zentral- und südamerikanische Arten gehören in diese Untergattung. 8. Subf. Haplorhacus. Aus Südamerika ist eine Art bekannt (aus der indo-australischen Region mehrere). Die Gattung Platyrhacus ist charakteristisch für Zentral-, Südamerika und die indo-australische Region, besonders das Sundagebiet und den Neu-Guinea-Archipel. Die amerikanischen Arten gehören mit Ausnahme eines Haplorhacus alle zur Untergattung Platyrhacus, die auch in der indo-australischen Region sehr reich ver- Archiv für Naturgeschiehte 1914. A.4. 4 4. Heft 50 Dr. Carl Graf Attems: treten ist; letzterer eigentümlich ist außerdem noch die dritte Unter- gattung Pleorhacus, mit zahlreichen Arten. 9. Thyropygus. Eine Art soll in Madagaskar leben und zugleich auch in Sumatra vorkommen; da aber von beiden Arten nur 99 und unerwachsene Z& vorlagen, ist es weder sicher, ob die madagassische Art überhaupt in den Rahmen der Gattung Thyropygus hineinpaßt, noch ob sie mit den 29 von Sumatra identisch ist, da nach dem heutigen Stand unserer Kenntnisse ein Thyropygus Q nicht mit Sicherheit zu bestimmen ist. 10. Dimerogonus. Diese Gattung findet ihre größte Entfaltung auf den Sandwich- Inseln, wo 12 Arten leben; außerdem findet sich je eine Art in Japan, Australien, Neu-Seeland und Chile. 11. Rhinocricus sens. strict. In Zentral- und Südamerika leben ziemlich viele Arten. 12. Spirobolellus. Die als Spirobolellus beschriebenen Arten sind nur zum Teil so gut bekannt, daß ihre Zugehörigkeit zur Gattung Spirobolellus sicher ist; außer den im nachfolgenden bei Besprechung der Gattung im systematischen Teil erwähnten Arten aus der indo-australischen Region ist eigentlich nur eine Art von den Seychellen sicher. Die anderen sind noch fraglich. 13. Trigoniulus. Zwei Arten dieser Gattung, 7. lumbricinus Gerst. und T. Naresii Poc. sind sehr weit verbreitet. Von ersterer kann man geradezu sagen, sie sei ein Ubiquistder Tropen, während letztere sich außer in der indo- australischen Region (Neu-Guinea, Carolinen, Marschallinseln) auf den Seychellen, Madagaskar und Guadeloupe findet. In der indo- australischen Region ist die Gattung durch viele Arten vertreten, außerhalb derselben findet sich eine geringere Anzahl von Arten, die leider zumeist nicht recht gut beschrieben sind, in Afrika, Madagaskar und der neotropischen Region. 14. Siphonotus. Außer den hier genannten Arten gibt es noch drei Arten auf den Antillen und in Brasilien. 15. Siphonophora. Auch diese Gattung ist außer in der indo-australischen Region in Central- und Südamerika und auf den Antillen zu Hause. 16. Rhinotus. Je eine Art lebt in Mahe, Madagaskar und Westafrika. Die indo-australischen Myriopoden. 51 Wenden wir uns jetzt zur Besprechung derjenigen Gattungen, die nur in einer der Subregionen der indo-australischen Region, aber außerdem auch in einer anderen Region leben. 1. Glomeris. Von dieser in der palaearkt’schen Region, besonders Mitteleuropa in zahlreichen Arten vertretenen Gattung kennen wir bislang eine Art aus Japan. Es werden zwar noch eine ganze Anzahl Arten von Indien angegeben, aber ihre generische Stellung ist noch ganz unsicher. G@lo- meris gehört zu den relativ nicht sehr zahlreichen palaearktischen Elementen in der japanischen Mischfauna. 2. Glomeridesmus. Außer der einen javanischen Art kennen wir drei aus Südamerika (Chile, Venezuela) und von den Antillen. 3. Cryptocorypha. In Java lebt eine Art und auf St. Helena die zweite. Eine Er- klärung für diese eigentümliche Verbreitung ist heute nicht möglich. 4. Fontaria. Eine in Zentralamerika reich entwickelte Gattung, die auch einige Vertreter in Japan und vielleicht China hat. 5. Rhysodesmus. Dasselbe wie für Fontaria gilt für diese Gattung. Die ostasiatischen Arten leben auf den Loo Choo-Inseln. 6. Cylindroiulus. Eine palaearktische Art, C'yl. luscus Mein. wurde auch auf den Hawaiinseln gefunden. (Verschleppt?) 7. Glyphiulus. Die Gattung umfaßt bisher drei Arten, von denen zwei auf Ceylon und eine auf den Seychellen und Mauritius leben. 8. Platydesmus. Hat zahlreiche Arten in Zentralamerika; eine Art wird von der malayischen Halbinsel beschrieben. Wenn wir jetzt die Verbreitung der höheren Kategorien, Familien ins Auge fassen, konstatieren wir zunächst, daß drei etwas aberrante Arten, ÜOraterostigmus tasmanianus, Cermatobius Martensi und Siphon- iulus albus die einzigen Vertreter der Subordo Craterostigmophora, Fam. Cermatobiidae und Fam. Siphoniulidae sind. Außer diesen in der indo-australischen Region endemischen Familien ist nur noch die Familie Heterochordeumidae auf unsere Region beschränkt. Die Lithobiiden-Subfamilie Anopsobüinae und die Geophiliden- Familie @onibregmatidae haben die indo-australische Region und Süd- 4* 4 Heft 52 Dr. Carl Graf Attems: amerika zusammen. Die Familie Platyrhachidae ist in Zentral- und Südamerika nicht ganz so zahlreich vertreten wie in der indo-austral. Region aber doch noch sehr gut. Die Subordo @lomeridia Bıdt. hat aus der palaearktischen Region, wo sie ihre Hauptverbreitung findet, einige Vertreter in die indo- australische Region gesendet: aus der Familie @lomeridae eine Glomeris nach Japan, sowie die aberranten Gattungen Rhopalomeris und Malayo- meris mit je einer Art in das Sundagebiet, und aus der Familie Gervaisiidae die Gattung Hyleoglomeris nach Celebes und Borneo. Von den Sphaerotheria und Harpagophoridae, die sich beide von Indien aus über die indomadagassische Brücke nach Madagaskar und Südafrika ausgebreitet haben, wird noch öfter die Rede sein. Die Verbreitung der übrigen Familien ist eine derartig weite, daß wir damit nichts machen können. Ich führe jetzt noch diejenigen indoaustralischen Arten an, die auch außerhalb der Region vorkommen. Wie man sieht, handelt es sich bei der Mehrzahl um Scolopendriden; die Zahl der Diplopoden dagegen ist minimal und bei den Orthomorpha- und Trigoniulus-Arten glaube ich noch dazu den Grund ihrer weiten Verbreitung doch im Verschlepptsein suchen zu dürfen. So wenig ich auch sonst von diesem Agens als Verbreitungsmittel für Diplopoden über weite, durch Meere getrennte Räume halte, so scheinen bei diesen Arten doch besondere biologische Verhältnisse vorzuliegen, die das Verschlepptwerden er- leichtern. Tatsache ist jedenfalls, daß eine der in Rede stehenden Arten, O. gracilis, in zahlreiche europäische Warmhäuser eingeschleppt wurde. Diese Art scheint also durch gewisse biologische Eigentümlich- keiten gegen die vielen Gefahren, die während des Transportes der exotischen Pflanzenballen, mit denen diese Tiere verschleppt werden, drohen, besser gewappnet zu sein als andere Arten, die sicher auch oft in die Pflanzenballen, die für Europa bestimmt sind, hineingeraten. Der beste Beweis, daß das oft geschieht, ist die Liste der nach Hamburg eingeschleppten exotischen Myriopoden, die Kräpelin publiziert hat. Aber von anderen Arten als von Orthomorpha gracilis, hört man fast nie, daß sie sich an ihrem neuen Aufenthaltsort so einbürgern und ver- mehren, wie das mit O. gracilis regelmäßig geschieht. Wenn ich also sagte, daß ich nicht glaube, daß das Verschlepptwerden eine große Rolle bei der Verbreitung der Diplopoden spiele, so ist der Ton auf Verbreitung zu legen. Verschleppt werden sie vielleicht oft, aber am neuen Ort einzubürgern scheinen sie sich nur in den wenigen Fällen, welche unsere in der Liste genannten wenigen Kosmopoliten betreffen. Verzeichnis der indo-australischen Arten, die auch in anderen Regionen verbreitet sind. Orthothereua longicornis var. Temple- toni Humb. Mauritius. Lamyctes fulvicornis Mein. Pal., Nordamerika. Otoeryptops melanostomus Newp. Zentral- und Südamerika. Die indo-australischen Myriopoden, 53 Otocryptops sewspinosus Day. Nordamerika. — rubiginosus Koch. Nordamerika. Cupipes impressus Por. Cormocephalus aurantiipes Newp. Zentral- und Südamerika. Zentral- und Südamerika. Scolopendra morsitans L. Kosmopolit. — subspinipes Leach. Kosmopolit. Asanada brevicornis Mein. Afrika. Otostigmus astenus Kohlr. ' Seychellen. — insularis Haase. Seychellen. — orienlalis Por. Seychellen. — rugulosus Poc. Mauritius. Rhysida immarginata Por. Zentral- und Südamerika. — longipes Por. Kosmopolit. — . nuda Newp. Kosmopolit. Orphnaeus brevilabiatus Newp. Kosmopolit. Lamnonyz punctifrons Newp. Kosmopolit. Monographis Schultzer Att. Südafrika. Cylindrodesmus hirsutus Poc. Seychellen. Orthomorpha gracılis Leach. Kosmopolit. — coarctata Sauss. Kosmopolit. Trigoniulus lumbricinus Gerst. Naresiv Poc. — Betrachten wir jetzt die Fast in allen Tropen. Madagaskar, Seychellen, Guadel. indo- Beziehungen der australischen Region zu jeder einzelnen der anderen Regionen, zunächst zu der Region, die ihr noch am nächsten steht, der neotropischen. Gemeinsam sind beiden Regionen folgende Gattungen und Gruppen, die sonst in keiner Region vor- kommen: Unter den Chilopodon die formenarme Subfamilie Anopsobiinae, von der eine Gattung, Anopsobius, in beiden Regionen, und je eine Gattung in Südamerika (Catanopsobius) und Australien (Dichelobrus) vorkommt. Von der Geophilidenfamilie @onibregmatidae kommt eine Gattung mit einer Art in Ecuador vor Die Gattung Platyrhacus, die artenreichste Diplopodengattung, ist reich entwickelt von Indien über die Sundainseln, wo die meisten Arten leben, bis Neu-Guinea und in Süd- und Zentralamerika. Die Familie Rhinocricidae beherrscht im Verein mit der eben genannten Gattung Platyrhacus völlig das Bild der Diplopodenfauna vom Neu-Guinea-Archipel. Westlich von der Lombokstraße und den Sundainseln sind nur vereinzelte Vertreter vorgedrungen. Viele Arten und zum Teil dieselben Gattungen wie in der indo-australischen Region finden sich in Süd-und Zentralamerika. Die Familie Platyrhachidae, von der schon die typische Gattung Platyrhacus genannt wurde, hat in der indo-australischen Region eine Gattung Polylepis, deren nächste Verwandte, Amplinus u. a. in Süd- und Zentralamerika leben. 4, Heft 54 Dr. Carl Graf Attems: Die Gattung Fontaria hat mehrere Arten in Japan und viele in Amerika (Süd-, Zentral- und Nordamerika); von der nahe verwandten Gattung Rhysodesmus leben drei Arten auf den Loo Choo-Inseln, die übrigen zahlreichen Arten in Zentralamerika. Von der Gattung @lomeridesmus lebt eine Art in Java, drei in Süd- amerika und auf den Antillen. Dimerogonus hat eine Art in Chile. Die Colobognathengattungen Siphonotus, Siphonophora und Platy- desmus sind außer in der indo-australischen Region auch in Süd-, Zentralamerika und auf den Antillen zu Hause. Bedeutend geringer als zur neotropischen sind die Beziehungen zur äthiopisch-madagassischen Region. Da sind vor allem die Sphaerotheriden und Harpagophoriden zu nennen, die, beide wohl in Indien resp. im Sundagebiet entstanden, sich über die indomadagassische Brücke nach Madagaskar und Südafrika verbreiteten. Die Gattung Glyphiulus lebt auf Ceylon ((zwei Arten) und den Seychellen und Mauritius (1 Art). Rhinotus hat je eine Art in Westafrika, Mahe und Madagaskar (zwei in Celebes, eine in Australien). Einige Arten sind beiden Regionen gemeinsam: Außer den Kosmo- politen sind es folgende: Orthothereua longicornis var. Templeton: Humb., Asanada brevicornis Mein., vier Otostigmus-Arten, Monographis Schultzei Att., Oylindrodesmus hirsutus Poc., Trigoniulus Naresit Poc. Natur- gemäß sind es vor allem die Seychellen, die an diesen Arten partizipieren. Die palaearktische Region ist die einzige, die in fester Land- verbindung mit der indo-australischen steht, so zwar, daß die Grenzen beider nicht genau zu ziehen sind. Und trotzdem, besonders dann, wenn wir von dem hier Ostasien genannten Gebiete mit ausgesprochener Mischfauna absehen, sind die Beziehungen zwischen Indo-Australien und palaearktischer Region viel geringer als zwischen letzterer und neotropischer Region. Die Familie Polydesmidae, die in der palaearktischen Region durch die sehr artenreichen Gattungen Polydesmus und Brachydesmus vertreten ist, hat in der indo-australischen Region drei Gattungen, von denen eine, Zpanerchodus, in dem als Übergangsgebiet zu be- zeichnenden Ostasien (Japan) lebt, während eine (Opisotretus) mit nur einer Art in Java, und eine (Opisthoporodesmus) mit zwei Arten in Celebes und Neu-Guinea lebt. Nach einer besseren Durchforschung Chinas usw. wird sich das Bild von der Verbreitung dieser Familie wohl ändern, ebenso wie das der folgenden, noch zu besprechenden Subordo Glomeridia. Auch diese ist in der palaearktischen Region sehr ausgebreitet, aus Japan kennen wir eine echte Glomeris-Art, aus dem Sundagebiet drei nahe verwandte Gattungen: Rhopalomeris, Malayomeris und Hyleoglomeris, aus weiten Zwischengebieten nichts, obwohl doch anzunehmen ist, daß die Einwanderung der Glomeriden in das indo-australische Gebiet über Ostasien vom palaearktischen aus erfolgte. Mit diesen beiden Gruppen Polydesmidae und Glomeridae Die indo-australischen Myriopoden. 55 sind eigentlich die beide Regionen verbindenden näheren Bande er- schöpft, abgesehen von den palaearktischen Formen im Mischgebiet Ostasien, die man dortselbst nachsehen möge. Allzu zahlreich sind auch sie nicht. II. Systematischer Teil. Die einzelnen Gruppen dieses Teils sind in sehr verschiedener Weise behandelt. Bei einzelnen habe ich mich darauf beschränkt, die Namen nebst Literatur und Verbreitung anzuführen, so bei den Scuti- geriden, Symphylen, Pauropoden, Heterochordeumiden, Juliden, Spiro- streptiden, Cambaliden und Colobognathen. Bei anderen Gruppen bin ich näher eingegangen, manchmal sogar über den Rahmen des indo- australischen Faunengebietes hinaus. So ist hier ein neues System der Polydesmiden publiziert, in dem speziell die Strongylosomiden aus- führlich behandelt sind, ebenso eine Synopsis aller Platyrhacus-Arten enthalten ist. l. Systematisches Verzeichnis der indo-australischen Myriopoden. 1. Klasse: CHILOPODA Latr. 1. Subelasse: Anamorpha Haase. 1. Ordo: Scutigeromorpha Poc. Fam. SCUTIGERIDAE Gerv. 1. Subfam. Scutigerinae Verh. 1. Tribus: Ballonemini Verh. Ballonema gracilipes Verh. Deutsch-Neu-Guinea. Parascutigera Dahli Verh. Bismarckarchipel. 2. Tribus: Thereuonemini Verh. Allothereua maculata Newp. Australien, Neu-Pommern. Orthothereua longicornis Fabr. Indian, Sumatra, Java, Borneo. _ — var. Templetoni Humb. Vorderindien, Ceylon (Mauritius). Podothereua insularum Verh. Bismarckarchipel. Thereuopoda amokiana Verh. Java. - clunifera Wood. Japan, Loo Choo-Insel, Java. — decipiens Verh. Vorderindien. — flagellifera Verh. Ceylon. — multidentata Verh. Borneo. — nana Verh. Borneo. (Microth.) chinensis Verh. Südchina, Japan. Thereuopodina tenuicornis Verh. Ceylon. 4, Heft 56 Dr. Carl Graf Atteme: Thereuonema anmulata Verh. China. — — spinigera . Verh. Japan. — Hilgendorfi Verh. Japan. — tuberculata Wood. Japan, China, Korea. „Scutigera‘“‘? birmanica Poc. Birma. — complanata Haase. China. _ Feae Poc. Birma. — hispida Haase. Neu-Guinea. — Latreillei Newp. Australien. — Lesueuri Luc. Australien, Hawai. — marmorea Poc. Birma. = melanostoma Haase. Philippinen. _ simplex Haase. Australien. _ sinuata Haase. China. — Smithi Newp. Neu-Seeland. 2%. Ordo: Unguipalpi Bollm. 1. Subordo: Craterostigmophora Poc. Craterostigmus tasmanianus Poc. Tasmanien. 2%. Subordo: Lithobiomorpha Poc. 1. Fam. CERMATOBIIDAE Haase. Cermatobius Martensi Haase. Insel Adenara bei Flores. 2. Fam. LITHOBIIDAE Newp. 1. Subfam.Henicopinae Silv. 1. Trib. Henicopini Chamb. Lamyctes africana Por. Südwest-Australien. — albipes Poc. Java. — emarginatus Newp. Neu-Seeland. — _ fulwicornis Mein. Südwest-Australien (Pal. N.-Am.). = — var. hawaiiensis Silv. Hawaii. Henicops dentatus Poc. Australien. — impressus Hutt. Neu-Seeland. _ maculatus Newp. Austral., Tasman., Neu-Seeland. — olhigotarsus Att. Südwest-Australien. Haasiella insularıs Haase. Auckland. Pleotarsobius heterotarsus Sılv. Hawaii. 2. Tribus: Zygethobiini Chamb. Esastigmatobius japomicus Silv. Japan. Die indo-australischen Myriopoden. 57 2. Subfam. Anopsobiinae Silv. Anopsobius neozelandicus Silv. Dichelobius flavens Att. 3. Subfam. Monotarsobius ceylamicus Att. — crassipes Holstii Poc. — javanicus Poc. Archilithobius birmanicus Poc. E= hawaiiensis Silv. — sculpturatus Poc. — sumatranus Silv. —— Weber: Poc. .. Feae Poc. grossidens Mein. — Hardwickei Newp. — rechifrons Att. — sSemperi Haase. — sydneyensis Poc. shinensis Poc. Bothropolys asperatus L. Koch. maluhianus Att. _ rugosus Mein. — papuanus Att. Lithobius? argus Newp. Neu-Seeland. Südwest-Australien. Lithobiinae. Ceylon. Japan. Java. Birma. Hawaii. Süd-Indien. Sumatra. Sumatra. Birma. Nicobaren. Singapore. Java. Philippinen. Australien. Tsuschima. Korea, China, Japan, Philippinen. Oahu. Oahu. Neu-Pommern. Neu-Seeland. 2%. Subklasse: Epimorpha Haase. 1. Ordo: Scolopendromorpha Poc. l. Fam. CRYPTOPIDAE Kırpl. l. Subfam. Cryptopinae. Crı yplops australis Newp. Doriae Poc. — Feae Poc. — Haasei Att. — inermipes Poc. -_ megalopora Haase. — Modiglianii Silv. — ruficeps Poc.’ — spinipes Poc. Zusaerypen has Silv. W eberi Poc Mimops orientalis Krpl. Theatops insularis Mein. Südwest-Australien, Neu-Seeland. Birma, Java, Neu-Guinea. Birma. Südwest-Australien. Christmas-Insel, Birma. Auckland. Sumatra. Sumatra. Australien, Neu-Seeland, Neu- Guinea. Neu-Guinea. Java, Flores. China. Hawaı. 4. Hefi 58 Dr. Carl Graf Attems: 2. Bubfam. Scolopoer yptopinae. Otocryptops melanostomus Newp. == var. er Kırpl. _ melanostomus var. australis Haase. _— sexspinosus Day. — rubiginosus Koch. Ganze Region (auch $.-, Zentral- Amerika). Celebes. Neu-Guinea. Korea, Japan (Nord-Amerika). Korea, China, Japan, (N.-Amer.). 2. Fam.: SCOLOPENDRIDAE. 1. Subfam. Scolopendrinae. 1. Tribus: Cupipes impressus Porat,. — amphieurys Kohlr. — neocaledonicus Krpl. papuanus Att. Calobopleurus inopinatus Kıpl. Cormocephalus aurantiipes Newp. var. marginata Por. — brevispinatus L. Koch. sul- catus Bröl. — dentipes Poec. - dispar var. Sarasi- norum Haase. — distinguendus _— — Haase. — esulcatus Poc. — Hartmeyeri Kıpl. — Huttoni Poc. = inermipes Poc. — laevipes Poc. — Michaelseni Kıpl. — philippinensis Krpl. — pustulatus Kıp). — pygmaeus Poc. — rubriceps Newp. — strigosus Kıpl. — Turneri Poc. yalgooensis Krpl. er Westwoodi Newp. Scolopendrini. Aru. (Mexiko, Antillen, Ecuador). Karolinen, Neu-Pommern. Neu-Caledonien, Neu-Guinea. Neu-Guinea. Südwest-Australien. Austral. (Zentr.- u. Südamerika). Australien. Australien. Australien. Bengalen. Ceylon. Australien. Australien. Australien. Neu-Seeland, Loyaltyinsel. Ceylon. Salomoninsel. Australien. Philippinen. Neu-Kaledonien. Vorderindien. Neu-Seeland. Australien. Australien. Australien. Austral., Tasman., Neu-Guinea. Die indo-australischen Myriopoden. 59 Cormocephalus Westwoodi var. fecundus Newp. Australien, Tasmanien. Hemicormocephalus Novae Hollandiae Krpl. Australien. Scolopendra calcarata Por.? China. — gracillima Att. Java. = indica Mein. Indien. — laeta Haase. Australien. — — var. viridis Krpl. Australien. = — var. fasciata Kıpl. Australien. — — var. flavipes Krpl. Australien. — latro Mein.? Indien. _ metuenda Poc. Salomoninsel. _ morsitans L. Indien, Celebes, Flores, Austral., Neu-Guinea. — pinguis Poc. Birma, Java. = subspinipes Leach. Neu-Guinea. — — De Haani Brdt. Mergui, Sumatra, Java. — — Hardwickei Newp. Ceylon, Hinterindien, Nicobaren, Sunda. — — japonica L. Koch. Japan. = — multidens Newp. China, Japan, Neu-Guinea. _ — mutilans L. Koch. China, Japan. — — .SPINOSISSIMA Krpl. Philippinen. 2. Tribus: Asanadini. Asanada brevicornis Mein. Birma, Andamanen, Neu-Guinea, (Afrika). Pseudocryptops Agharkari Grav. Vorderindien. — — singh- bhumensis Grav. Vorderindien. 2. Subfam. Otostigminae Krpl. Otostigmus aculeatus Haase. China, Java. — amballae Chamb. Vorderindien. — amgusticeps Poc. Neu-Pommern. — asper Haase. Philippinen. — astenus Kohlr. Australien, Neu-Guinea, Salomon- insel, Samoa, Karolinen, Marianen, Philippinen (Sey- chellen). 4. Heft, 60 Otostigmus ceylonicus Haase. — Dr. Carl:@Graf Attems: Feae Poc. geophilinus Haase. insularıs Haase. longicornis Töm. Loriae Silv. metallicus Haase. morsitans Poc. muultidens Haase. nemorensis Sılv. niasensis Silv. nudus Poc. Oatesi Poc. orientalis Poc. Oweni Poec. politus Karsch. punctiventer Tom. ruficeps Poc. rugulosus Poc. — var. Mertoni scaber Poc. spinosus Poc. splendens Poc. Suckü Kıpl. sumatranus Haase. tuberculatus Kohlr. Rib. u pauperatus Rhysida carınulata Haase. ceylonica Grav. crassispina Kıpl. cuprea Kıpl. immarginata Por. lithobioides Newp. longipes Newp. monticola Poc. nuda Newp. subinermis Mein. Att. Ceylon, Birma. Birma. Java, Birma. Ceylon, Mergui (Seychellen). Borneo. Neu-Guiea. Ceylon, I. Sangı. Vorderindien, Ceylon, Birma. Sumatra, Java, Celebes, Neu- Guinea. Sumatra, Java. Nias. Madras. Birma. Indien, Flores, Philipp., Marschall- inseln (Seychellen). Mergui. China, Birma, Sumatra, Neu- Guinea, Australien. Borneo, Neu-Pommern, Neu- Guinea. Madras. Birma (Seychellen, Mauritius). Aru. China, Japan, Birma, Sumatra, Nicobaren. Birma, Sumatra, Java, Borneo, Neu-Guinea. Madras. Borneo. Sumatra. Australien. Baonek. Sumatra, Celebes, Neu-Guinea, Australien, Thursdayinsel. Ceylon. Vorderindien. Himalaya. Indien, Sunda, Philipp. (Zentral- und Südamerika). China, Birma. Ganze Tropenzone. Borneo. Ceylon, Birma, Banda, Australien, (Südamerika). Austral. Die indo-australischen Myriopoden. 61 Ethmostigmus albidus Töm. — bisulcatus Töm. — granulosus Poc. — platycephalus Newp. cribifer DD — — Gerv. _ pygomegas Kohlr. — rubripes Brdt. — rugosus Haase. — spinosus Newp. — venenosus Att. Anodontostoma octosulcatum Töm. Alluropus Demangei Silv. Singapore. Sıam, Java, Borneo. Neu-Guinea, Neu-Pommern, Salomoninsel. Indien, Java, Molukken, Guinea, Kei-Insel. Neu- Sumatra, Molukken, Palauinsel, Neu-Guinea, Kei-Insel. Himalaya. Java, Banda, Neu-Guinea, lomoninseln, Australien. Halmaheira. Ceylon, Birma. Celebes, Halmaheira Borneo. Tonkin. Sa- 2. Ordo: Geophilomorpha Poc. Fam. SCHENDYLIDAE. Schendyla javanıca Att. Ballophilus Kräpelini Att. — polypus Att. Thalthybius microcephalus Bröl. Java. Java. Java. „Mariannes“ (?). Faw. ORYIDAE. Orphnaeus brevilabiatus Newp. Fam. Gonibregmatus anguinus Poc. == Cumingiüi Newp. — insularis Poe. Eueratonyz hamatus Poc. — Meinerti Poc. Sogophagus serangodes Att. Himantosoma porosum Pec. — typicum Poc. In den Tropen weitverbreitet. GONIBREGMATIDAE. Neu-Guinea, Neu-Pommern. Philippinen. Insel Saleyer. Neu-Pommern, Aru. Indien, Birma. Halmaheıra. Java, Birma. Birma. Fam. GEOPHILIDAE. 1. Subfam. @eophilinae. 1. Tribus: @eophilin:. Geophilus Duponti Silv. — Hartmeyeri Att. — zylophagus Att. Australien. Südwest-Australien. Neu-Seeland. 4. Heft 62 Pleurageophälile procerus L. Koch. provocator Poc. Sepedonophilus perforatus Haase. Eurytion (Steneurytion) rer tt sitocola Att. (subgen.?) concolor Gerv. Pachymerinus Frogatti Bröl. Mooriella aucklandica Att. macrostigma Att. Geomerinus curtipes Haase. — — Dr. Carl Graf Attems: Japan. Neu-Seeland. Australien. Südwest-Australien. Südwest-Australien, Neu-Seeland. Australien. Südwest-Australien. Neu-Seeland. Neu-Seeland. Australien. 2. Subfam. Chilenophilinae Att. Polygonarea imparata Att. repanda Att. conifera Att. Schizoribautia Rainbowi Bröl. Südwest-Australien. Südwest-Australien. Südwest-Australien. Australien. Fam. MECISTOCEPHALIDAE. Meeistocephalus spissus Wood. ?castaneiceps Haase. ?japonicus Haase. ?lifuensis Poc. ?mirandus Poc. ?Smithi Poc. ?tenuiculus Koch. Lamnonyx punctifrons Newp. var. glabri- dorsalis Att. gigas Haase. tahitiensis Wood. Megethmus ferrugineus Hutton. microporus Haase. mn Birma, Sumatra, Java, Hawaı. Christmas-Insel, Andamanen, Pulo Edam, Rotuma. Japan. Loyalty-Insel. China. China. Japan. Ubiquist. Neu-Guinea, Ceram. Viti, Tahiti, Australien. Neu-Seeland. Philippinen. Geophilidae incertae sedis. Geophilus antipodum Poc. Holstii Poc. laticeps Poc. polyporus Haase. sydneyensis Poc. Arthronomalus opinatus Newp. Necrophloeophagus Spenceri Poc. Disargus striatus Poc. Himantarium Doriae Poc. insigne Mein. Australien, Neu-Seeland. Japan. Australien. Urville-Insel. Australien. Australien. Neu-Seeland. Vorder-Indien. Birma. Vorderindien. Die indo-australischen Myriopoden. 63 Himantarıum indicum Mein. Östindien, Mergui. en Meinerti Poec. Mergui, Birma, Andamanen. — morbosum Hutt. Neu-Seeland. 2. Klasse: SYMPHYLA. Scutigerella crassicornis Hans. Golf von Siam. — indecisa Att. Australien. — orientalis Hans. Sumatra, Java, Golf von Siam. — pauperata Hans. Golf von Siam. — subunguiculata Hans. Vorderindien. Scolopendrella brevipes Hans. Golf von Siam. = simplex Hans. Golf von Siam. 3. Klasse: PAUROPODA. Pauropus armatus Hans. Siam. — claviger Hans. Siam. — elegantulus Hans. Siam. — Mortenseni Hans. Sıam. — modestus Hans. Siam. — oculatus Hans. Siam. — siamensis Hans. Sıam. — simulans Hans. Sıam. — spimifer Hans. Siam. 4. Klasse: DIPLOPODA. 1. Subklasse: Pselaphognatha. Fam. POLYXENIDAE. Trichoproctus Biroi Silv. Neu-Guinea. Monographis Schultzei Att. Australien (Südafrika). = Kräpelini Att. Java. Polyxenus hawaiiensis Silv. Hawai. — (?) ceylonicus Poc. Ceylon. 2. Subklasse: Chilognatha. 1. Divisio: Oniscomorpha Poe. 1. Ordo: Pentazonia Brdt. 1. Subordo: Glomeridia Brdt. Fam. GLOMERIDAE. Rhopalomeris bicolor Wood. Insel Salanga bei Malacca. Glomeris Stuxbergi Att. Japan. „@lomeris“‘? diversicolor Silv. Sumatra. 4. Heft 64 Dr. Oarl Graf Attems: „Glomeris‘‘? formosa Silv. Sumatra. — Modigliani Silv. Nias. — infuscata Poec. Sumatra. _ albicornis Poc. Sumatra. _ carnifex Poc. Birma. == — var. pallıda Poc. Mergui. — concolor Poc. Borneo, _— sinensis Bröl. Thibet. Malayomeris Martensi Verh. Sumatra. Fam. GERVAISIIDAE. H Bearoeen alticola Carl. Celebes. eremita Carl. Celebes. — kirropeza Att. Celebes. _— Sarasinorum Carl. Celebes. _ minuta Verh. Borneo. multilineata Verh. Borneo. 2%. Subordo: Sphaerotheria Brit. 1. Fam. SPHAEROTHERIDAE S. 2. Sphaerotherium convexum Koch. Australien. - fraternum Butl. Australien. u insularum Karsch. Java. — Kochii But!. Java. E— maculatum Butl. Sikkım. — marginepunctatum Karsch. Australien. — nebulosum But]. Mongolei. — poltum Butl. Sıkkim. — sinuatum Butl. Borneo. walesianum Karsch. Australien. C a angulatum Poc. Australien. — Delacyi White. Neu-Seeland. _ leiosomum Hutt. Neu-Seeland. — venrithensis Bröl. Australien. En Queenslandiae Bröl. Australien. Sennae Silv. Australien. striolatum Poc. Neu-Seeland. Targioniüi Silv. Australien. unvcolor Silv. Australien. 2. Fam. SPHAEROPOEIDAE. Sphaeropeus bicollis Karsch. Borneo. — bimaculatum Poc. Singapor. — Evansi Sinel. Malay. Halbinsel. Die indo-australischen Myriopoden. er extinctus Silv. hercules Brdt. E— Modiglianı Silv. — montanus Karsch. = punctatissimus Silv. — Stollii Poc. _ suleicolis Karsch. — tigratus Silv. — tricollis Karsch. — tuberculosus Karsch. — velutinus Carl. = var. vanthopleurus Carl. — zonatus Poc. var. Sincl. 65 Malayische Halbinsel, Nias. Sumatra. Sumatra. Malayische Halbinsel. Hymalaya. Sumatra. Java. Java, Borneo, Philippinen. Sumatra, Sumatra. Borneo. Sumatra. Sumatra. Malakka. Keine Sphaeropaeus sind folgende Arten: Sphaeropoeus falcicornis Töm. = gladiator Poc. n— granulatus Töm. -- tatusiaeformis Dad. nn amythra Att. anthracina Poc. — carınata Poc. _ castanea Newp. = clivicola Poc. = Comotti Poe. — crepitans Poc. — Dollfusi Poc. — Doriae Poc. — ezcavata Butl. — Feae Poc. — Floweri Hirst. _ formosa Poe. — Gestri Poc. glaberrima Att. — glabrata Newp. — humihs Silv. ignobilis Butl. impunctata Poe. innominata Newp. laevissima Butl. larvalis Butl. nigriceps Poc. = nigrinota Butl. — wals Gray. — pyrrhomelama Att. _ Ridleyi Hirst. —- ruficeps Poc. Archiv für Naturgeschichte 1914. A. 4, Borneo. Sumatra. Borneo. Sumatra. Halmaheira. Malayische Halbinsel. Borneo. Philippinen. Birma. Birma. Birma. Chochinchina. Birma. Sıkkim. Birma. Singapore. Birma. Birma. Australien. Philippinen. Engano. Java. Insel Penang bei Malakka. Philippinen. Sıkkım. Torres Straits. Java. Siıkkim, Assam. Java. Borneo. Malayische Halbinsel. Java. 5 4, left 66 Dr. Carl Graf Attems: Zephs ann rugulosa Hirst. semilaevis Poc. siamensis Hirst. sulcatula Butl. tigrina Butl. tumida Butl. Arthrosphaera atrisparsa Butl. BEER aurocincta Poc. bicolor Poc. Brandti Humb. corrugata Butl. Dalyi Poc. Davisoni Poc. disticta Poc. fumosa Poc. Hendersoni Poc. heterosticta Newp. inermis Humb. leopardina Butl. lutescens Butl. marginella Silv. marmorata Butl. nitida Poc. noticeps Butl. pihfera Bult. rugulosa Butl. Thurstoni Poc. versicolor White. Wroughtoni Poc. zebraica Butl. Castanotherium boetonense Carl. KEEA E Een Be ee celebense Silv. cinctum Carl. conspicuum Silv. criniceps Att. decoratum Carl. distinetum Carl. Everetti Poc. fulvicorne Poc. hirsutellum Poc. Hosei Poc. laeve Carl. . nigromaculatum Silv. ornatum Üarl. pilosum Carl. porosum Poc. simplez Carl. Malayische Halbinsel. Birma. Siam. Borneo. Ostindien. Assam. Bombay. Ostindien. Vorderindien. Vorderindien, Ceylon. Ceylon. Vorderindien. Vorderindien. Vorderindien. Vorderindien. Vorderindien. Vorderindien. Vorderindien, Ceylon. Ceylon. Indien. Indien. Indien. Vorderindien. Ceylon. Ceylon. Ceylon. Vorderindien. Ceylon. Vorderindien. Bombay. Insel oe bei Celebes. Celebes. Sumatra. Borneo. Celebes. Celebes. Celebes. Borneo. Philippinen. Philippinen. Borneo. Celebes. Borneo. Celebes. Celebes. Philippinen. Java. sparsepunctatumlÜarl. Celebes. Die indo-australischen Myriopoden. 67 Castanotherium stellatum Carl. Celebes. e— subspectum Carl. Celebes. —_ Voltzi Carl. Sumatra. — Whiteheadi Poc. Borneo, 2. Ordo: Limacomorpha Poe. Fam. GLOMERIDESMIDAE Latzel. Subfam. @lomeridesminae Att. Glomeridesmus javanicus Att. Java. Zephroniodesmus sumatranus Poc. Sumatra. Subfam. Termitodesminae Silv. Termitodesmus ceylanicus Silv. Ceylon. — Escherichi Silv. Ceylon. — Lefroyv Hirst. Bengalen. 2. Divisioo HELMINTOMORPHA Poc. 1. Phylum: Eugnatha Att. 1. Superordo: Proterospermophora Verh. Ordo: Polydesmoidea Koch -Poc. 1. Subordo: Polydesmidea Att. 1. Fam. POLYDESMIDARE Att. Opisotretus Kräpelini Att. Java. Opisthoporodesmus obtectus Silv. Insel Tamara bei Neu- Guinea. — bacillifer Carl. Celebes. Epanerchodes tambanus Att. Japan. — orientalis Att. Japan. — mammillatus Att. Japan. — Jägerskioldi Att. Japan. — japonicus Carl. Japan. 2. Fam. VANHOEFFENIIDAR Att. Cylindrodesmus hirsutus Poc. Christmasinsel, Java, Ce- lebes, Luzon, Amboina, (Mahe). — villosus Poc. Viti-Insel. Peronorchus parvicollis Att. Java. Mastodesmus Zehnineri Carl. Java. Eutrichodesmus Demangei Silv. Tonkin. 5% 4.Heft 68 Dr. Carl Graf Attems: 3. Fam. CRYPTODESMIDAE. Aporodesminus (subg. Aporodesminus) Wallacei Silv. — dorsilobus Att. (subg. Phenacoporus) con- color Poc. — sumatranus Poc. — Weberi Poc. subg.? modestus Silv. — 2?Modiglianii Sılv. z= — ?simillimus Silv. Cryptocorypha stylopus Att. Trichopeltis bicolor Poc. — Doriae Poc. — Feae Poc. = == — Watsoni Poc. Ophrydesmus gede Ck. _ scaurus Ok. _ tengger Ck. — pugnus Ck. Cryptodesmoides Feae Poc. Plusiogonodesmus felix Silv. „Oryptodesmus‘“? Greeni Poc. — ?ceylonicus Poc. -— triseriatus Carl. Hawai. Neu-Guinea. Java. Sumatra. Java. Neu-Guinea. Sumatra. Sumatra. Java. Sumatra. Birma. Birma. Birma. Java. Java. Java. Java. Birma. Insel Tamara bei Neu- Guinea. Ceylon. Ceylon. Celebes. 4. Fam. STYLODESMIDAR CK. Pyrgodesmus obscurus Poc. Ceylon. Treseolobus pilosus Att. Java. — heterotuberculatus Carl. Java. Lophodesmus nanus n. sp. — pusillus Poc. Java, Flores. —_ Banksi Silv. Luzon. Lophoscytus lobulatus Att. Java. Prosopodesmus Jacobsoni Silv. Java. Pronodesmus melas Ck. Java. Myzxodesmus lobatus Ck. Java. 5. Fam. ONISCODESMIDAE. Hynidesmus lanifer Ck. Java. Doratodesmus armatus Poec. Java. — Beccarii Silv. Sumatra. = cavernicola Sincl. Malayische Halbinsel. — muralis Ck. Java. vestitus Ck. Java. aertEell ll: | | (su ea 22323572272 322 1253| | FARR Die indo-australischen Myriopoden. 69 2. Subordo: Strongylosomidea. "1. Fam. STRONG YLOSOMIDAE. Orthomorpha (subg. Orthomorpha) acuta Att. armata Carl. atrorosea Poc. bipulvillata Carl. .coarctata H. S. constricta Carl. corvacea Carl hirtipes Carl. javanıca Att. minhlana Poc. miranda Poc. migricornis Poc. Oatesi Poc. pieta Carl. semicarnea Poc. ‚subalba Poc. ‚vinosa Poc. Weber: Poc. ‚Zehntneri Carl. bipunctata Sincl. bivittata Poc. Comatti Poc. festiva Bröl. fuscocollaris Poc. insularıs Silv. Karschi Poc. melanopleuris Poc. ‚pardalis Poc. (subg. Kalorthomorpha) ee er 08 gracilis Sauss. gramosa Att. Greeni Poc. ‚Kükenthali Att. Nordenskiöldi Att. . pekuensis Karsch. pygmaea Poc. roseipes Poc. simplex Humb. trichonota Att. . Helicorthomorpha) Holstii Poc. moniliformis Carl. Neu-Guinea. Java. Java. Java. Fast überall. Celebes. Java. Celebes. Java. Birma. .. Birma. Sumatra. Birma. Oelebes. Sumatra. Sumatra. Flores. Java. Java. Malayısche Halbinsel. Birma. Birma. China. Birma. Karolinen. Mergui, Birma. Birma. Birma. . Japan, Loo Chooinseln, Vitiinsel, Fernando, Noronha, Süd-Amerika, Samoa. Ceylon. Celebes, Borneo. Japan. China. Java. China. Ceylon. Java. China. Celebes. 4. Heft 70 ..Dr. Carl. Graf Attems: ini — ocellata Poec. el — orthogona Silv. (subg. Singhalorthomorpha) cin- galensis Humb. — Skinneri Humb. — pihfer Poc. — longesignata Silv. — subspinosa Poc. Doriae Poc. Sundanına Ba Carl. Nedy ERSIUHIEREE aphanes Att. Bataviae H. S. carnea Poc. flavicozis Poc. gastrotricha Att. Modighamii Silv. navicularis Carl sohtaria Carl. subnigra Poc. us cingulatus Att. patrioticus Att. — var. unicolor Carl. tambanus Att. — vtkaomus Att. — mangaesinus Att. Eudas ypeltis pusillus Poc. setosus Poc. vellutatus Silv. Tectoporus gracilipes Carl. gt ige Beaumenti L. G. 22:31 1.1 Bleeensiel bicolor Carl. cervinus Poc. fasciatus Att. Hlaviventer Att. Haastı H.S. Humberti Carl Kelaarti Humb. Paviei Bröl. planatus Poc. Saussurei Humb. socvalıs Carl. taurinus Poe. tenuipes Att. Thwaites:e Humb. xanthotrichus Att. Aksrriie anthracinus Poc. dyscheres Att. inornatus Humb. Birma. Neu-Guinea, Ceylon. Ceylon. Birma. Neu-Guinea. Birma. Birma. Sumatra. Sumatra. Java. Sumatra. Sumatra. Sumatra. Sumatra. Sumatra. Sumatra. Sumatra. Japan. Japan. Sumatra. | Japan. Japan. Japan. Birma. Birma, Mergui. Sumatra. Java. Java. Neu-Seeland. Birma. Borneo. Java. Neu-Seeland. Ceylon. Ceylon. China. Birma. Ceylon. Celebes. Birma. Java. Ceylon. Ceylon. Birma. Sumatra. Ceylon. Die indo-australischen Myriopoden. 71 Anoplodesmus Layardi Humb. _ luctuosus Pet. — obesus Poc. z= pinguis Poc. — sabulosus Att. — spectabilis Karsch. — tanjorieus Poc. Perittotresis leuconota Att. Sichotanus eurygaster Att. Atropisoma elegans Silv. _ Horvathi Silv. — insulare Silv. Kronopolites Swinhoei Poc. Streptogonopus contortipes Att. == Jerdani Poc. — Phipsoni Poc. Antichiropus fossulifrons Att. — minimus Att. _- monacanthus Att. _ sulcatus Att. — varvabilis Att. 2 Whistleri Att. — !luxuriosus Silv. ?maculatus Silv. Akamptogonus migrovirgatus Carl. — Novarae H. 8. _ sentaniensis Att. — signatus Att. continuus Att. nanus Att. Ceylon. Ceylon, Birma. Birma. Birma. Ceylon. Ceylon, Java. Vorderindien. Neu-Guinea. Wladiwostock. Australien. Neu-Guinea. Neu-Guinea. China. Vorderindien. Vorderindien. Vorderindien. Südwest-Australien. Südwest-Australien. Südwest- Australien. Südwest- Australien. Südwest-Australien. Südwest-Australien. Südwest-Australien. Neu-Guinea. Neu-Guinea. Australien. Südwest-Australien, Neu-Seeland. Neu-Guinea. Halmaheira, Kei, Neu-Pommern. Neu-Pommern. Australiosoma bifalcatum Sılv. Australien. — Frogatti Brdl. Australien. _ kosciuszkovagum Bröl. Australien. _ Rainbow Bröl. Australien. 2 transversetaeniatum Australien. L. Koch. e— (Dicladosoma) Ethe- Australien. ridgei Bröl. Trogodesmus bicolor Poc. Birma. _ nigrescens Poc. Birma. — vittatus Poc. Birma. Tetracentrosternus subspinosus Poc. Birma. „Ötrongylosomay ? alampes Att. Java. albipes Silv. Neu-Guinea. = aspersum ©. Koch. Australien. = conspicuum Poc. Java. — dentatum Silv. Sumatra. 4. Heft 72 Dr. Carl Graf Attems: a hi dubium L. Koch. Australien. ME 7595 ZRR RES ZERS EHRE erde elongatum Silv. Nias. ensiger Karsch. jasciatum Sılv. filum Sılv. Gervaisii Luc. hetairon Att. hirtellum Silv. impressum L. Guill. inerme Silv. infaustum Silv. innotatum Karsch. japonicum Pet. longipes Silv. Loriae Sılv. luzoniense Pet. montivagum Carl. Nadari Bröl. nanum Silv. niasense Silv. Nietneri Pet. nodulosum Att. oenologum Silv. Petersi L. Koch. rubripes L. Koch. sagittarium Karsch. sanguwineum Silv. Semoni Att. simillimum Silv. Skeatii Sincl. subflavum Poc. transversefasciatum Sılv. trifasciatum Silv. versicolor Silv. „Orthomorpha‘“ ? bistriata Poc. re eeee| bisulcata Poc. clivieola Poc. coxisternis Poc. crucifera Poc. endeusa Att. flavocarınata Dad. Gestri > herpusa Att. has Poec. microtropis Att. monticola Poc. palonensis Poc. silvestris Poc. variegata Bröl. Neu-Seeland. Neu-Guinea. Sumatra. Australien. Celebes. Sumatra. Neu-Guinea. Sumatra. Sumatra. Australien. Japan. Neu-Guinea. Neu-Guinea. Philippinen. Celebes. China. Engano. Nias. Ceylon. Borneo. Neu-Guinea. Australien. Australien. Australien. Neu-Guinea. Australien. Mentawei. Malayische Halbinsel. Sumatra. Australien. Sumatra. Neu-Guinea. Birma. Birma, Java. Birma. Birma. Mergui, Satanga. Ina. Siam. Birma. Java. Birma. Ceylon. Birma. Birma. Birma. China. Sphaerotrichopus ramosus Att. Emma cinereus Carl. Martini Carl. Die indo-australischen Myriopoden. Fam. SPHAEROTRICHOPIDAR Att. Tobskclbsunus Hochstetteri H. 8. nanus Carl olivaceus Carl. Schenkeli Carl. Suteri Carl. varvegatus Carl. Scytonotus caesius Karsch. 73 Südwest-Australen. Neu-Seeland. Australien. Neu-Seeland. Neu-Seeland. Neu-Seeland. Neu-Seeland. Neu-Seeland. Neu-Seeland,. Neu-Seeland. Fam. XYSTODESMIDAE Ck. Äystodesmus Martensi Pet. Fontaria coarctata Poc. -— — ceircula Att. — laminata Att. — acutidens Att. Doenitzi Karsch. ER lacustris Poc. tonominea Att. RR Holstiı Poc. neptunus Poc. varvata Poc. Levizonus thaumasius Att. Asphalidesmus Leae Poc. Biatsrhacya subg. Platyrhacus etaleigteeselsl ee Falls erelgl gl aequidens Poc. amauros Att. amblyodon Att. Andersoni Poc. areatus Att. baluensis Poc. baramanus Att. bidens Poc. Bouvieri Bröl. Catorii Poc. coelebs Carl. crassacus Att. Creaghii Poc. diontodesmus Att. discrepans Poc. faustus Silv. Jlavisternus Poc. funestus Sılv. georgos Att. gongylodes Att. Loo Choo-Inseln. Japan. Japan. Japan. Japan. Japan. China. Japan. Loo Choo-Inseln. Loo Choo-Inseln. Loo Choo-Inseln. Wladiwostock. Tasmanien. Sumatra. Borneo, Molukken. Pelew-Insel. Mergui, Birma. Sumatra. Borneo. Borneo. Sumatra. Indo-China. Borneo. Sumatra. Neu-Guinea. Borneo. Salomon-Inseln. Borneo. Sumatra. Sumatra, Java. Sumatra. Halmaheira. Sumatra. 4, Heft 74 Platyrhacus : Dr. Carl Graf Attems: wnaequideus Poc. javanus Sauss. kelantanicus Sincl. laticollis Poc. lineatus Poc. longispinosus Silv. malaccanus Pet. margaritiferus Gerv. marginellus Silv. Mecheli. Carl. mirandus Poc. modestus Carl. Moebiusi Att. monticola Poc. penicillatus Att. perakensis Poc. Petersi Poe. Pfeifferae H. S. Picteti. Silv. pinangensis Poc. plakodonotus Att. punctatus Pet. Ridleyi Poc. Saussurei Sılv. sibutensis Poc. subalbus Poc. submissus Poc. sumatramus Pet. verrucosus Poc. vittatus Poc. Weberi Poc. Woodfordi Poc. zanthopus Poc. subg. Pleorhacus annectens H. S. anthropophagorum Att. arietis Carl. Beauforti Att. complicatus Att. concolor Pet. crassipes Carl. dechwus Att. Everettii Poc. fecundus Carl. gesiri Silv. hoplurorhachis Att. Hosei Poc. Sumatra. Java. Malayische Halbinsel. Sumatra, Borneo. Singapore. Borneo. Singapore. Philippinen. | Malayische Halbinsel, Sumatra. Sumatra. Sumatra. Sumatra. Satanga. Sumatra Neu-Guinea. Malayische Halbinsel. Malayısche Halbinsel. Malayische Halbinsel, Sumatra, Java. Borneo. Insel Pinang. Borneo. Borneo. Singapore. Sumatra. Insel Sibutu bei Borneo. Malayische Halbinsel, Java. Sumatra. Sumatra, Borneo. Sumatra. Borneo. Sumatra. Salomon-Inseln. . Malayische Halbinsel, Be Molukken. Borneo. Celebes. Ceram, Neu-Guinea. Molukken. Molukken, Borneo. Borneo. Neu-Guinea. Borneo. Lombok. Neu-Guinea. Borneo. Borneo. Platyrhacus — — | Die indo-australischen Myriopoden. insularıs H. 8. katantes Att. lobophorus Att. margarıtatus Poec. medvotaeniatus Att. Mortoni Carl. notatus Att. paliger Att. papuanus Att. parazodesmus Att. pictus Pet. pilipes Pet. quicuplex Att. rimosus Att. sarasinorum Carl. scutatus Pet. sublimbatus Silv. subspinosus Poc. tetanotropis Att. tuberosus Poc. Platyrhacus subg. Haplorhacus — Platyrhacus alatus Carl. dorsalis Pet. doryphorus Att. haplopus Att. Schetelyi Karsch. zonatus Carl subg.? atratus Poc. Beccarii Sılv. Brandti Gerv. cancellatus Silv. castus Silv. convexus Nılv. denticulatus Le Guill. Doriae Silv. fuscus Koch. inaequalis Silv. Loriae Silv: Modiglianiv Silv. moluccensis Pet. pergranulatus Silv. pergramulosus Silv. proximatus Silv. repandus Silv. subvittatus Pet. trifidus Sılv. tristis Silv. Vietoriae Poc. Molukken. Neu-Guinea. Neu-Guinea. Neu-Guinea. Ceram. Borneo. Neu-Guinea. Waigeu. Neu-Guinea. Sumatra, Salomon-Inseln. Borneo. Borneo. Neu-Pommern. Neu-Guinea. Celebes. Borneo. Borneo. Sumatra. Insel Sangır. Kei, Aru. Celebes. Philippinen. Borneo. Halmaheira. Östindien. 75 Insel Kabaena bei Celebes. Palawan-Insel. Sumatra. Neu-Guinea. Mentawei. Sumatra. Sumatra. Neu-Guinea. Neu-Guinea. Java. Sumatra. Neu-Guinea, Sumatra. Molukken. Celebes. Neu-Guinea. Sumatra. Sumatra. Singapore. Aru. Nias. Neu-Guinea. 4, Heft 76 Dr. Carl Graf Attems: Polylepis Elberti Carl. Celebes. — _erythrokrepis Att. Celebes, Borneo. — fasciatus Att. Halmaheira, Ternate. — granosus H. 8. Molukken. — Salomonis Poc. Salomon-Inseln. xestoloma Att. Celebes, Borneo. sanguineus Poc. Celebes. Adontodesmus trieuspidatus Silv. Timor. Polydesmoidea incertae sedis. Agathodesmus Steeli Sılv. Neu-Süd-Wales. Centrodesmus discrepans Silv. Sumatra. — typieus Poc. Sumatra. Helodesmus porosus Ck. Java. Nasodesmus cognatus Humb. Ceylon. Serangodes strongylosomides Att. Neu-Seeland. 2. Superordo: Ascospermophora Verh, Ordo: Chordeumoidea Ck. a. Coll. Fam. HETEROCHORDEUMIDAE Poe. Subfam. Metopidiotrichinae Att. Metopidiothriz lacertosa Att. Java. — rhopalophora Att. Java. Schedotrigona hystriz Silv. Neu-Seeland. —_ Smithü Sılv. Neu-Seeland. Subfam. Diplomaragnınae Att. Diplomaragna terricolor Att. Wladiwostok. Genera Heterochordeumoidarum incertae sedis: Heterochordeuma monticola Poc. Sumatra. — platydesmoide Silv. Sumatra. _ Doriae Poc. Birma. Pocockia sapiens Silv. Sumatra. Hendersonula collina Poc. Vorderindien. Huttoniella trisetosa Hutt. Neu-Seeland. 3. Superordo: Julidea Latz. Poc. 1. Ordo: Juloidea Leach. Fam. BLANIULIDAE. Kopidwiulus caecus Att. Japan. Karteroiulus niger Att. Japan. Mongoliulus koreanus Poc. Korea. Anaulaciulus paludicola Poc. China. Die indo-australischen Myriopoden. Fam. JULIDAE. Fusiulus hirosamınus Att. pinetorum Att. Oylindroiulus luscus Mein. „Julus“‘? anguinus Karsch. birmanicus Poc. Feae Poc. septemlineatus Poc. vallicola Poc. Japan. Japan. Hawaı. Hawaı. Birma. Birma. Birma. China. 2. Ordo: Spirosireptoidea Brdt. Fam. SPIROSTREPTIDAE Att. Tropitrachelus unmidentatus Silv. Fam. HARPAGOPHORIDAE Att. Thyropygus javanicus Brdt. anurus Poc. aulaconotus Poc. Bowringü Poec. opinatus Karsch. Andersomii Poc. aterrimus Poc. perakensis Poc. coelestis Silv. elegans Sılv. inferorum Silv. luxuriosus Silv. Modiglianii Silv. ostentatus Silv. rubrocinctus Sılv. straminipes Oarl. Weber: Poc. xanthurus Poc. pachyurus Poc. rubrolimbatus Poc. frater Carl. acuminatus Silv. armatus Por. boyoricus Att. coaltus Att. coniferus Att. immanis Att. laticollis Sılv. malayus Carl. minor Carl. Karolinen. 77 Java, Sumatra, Malay. Halbinsel, Amboina. Birma. Birma. Siam. Birma, Mergui. Mergui. Mergui, Malayische Halbinsel. Malayısche Halbinsel. Sumatra. Sumatra. Sumatra. Sumatra. Sumatra. Sumatra. Sumatra. Sumatra. Sumatra, Malayische Halbinsel. Sumatra. Sumatra, Java. Sumatra, Java. Sumatra, Java. Java. Java. Java. Java. Java. Java. Java. Java. Java. 4. Heft 78 Dr. Carl Graf Attems: Thjropuptie Mölleri Att. neglectus Carl. _ Patricii Poe. — bisaroanus Att. torquatus Por. xanthonotus Poc. arenosus Nilv. baluensis Poc. _ Brölemanni Att. — dulitianus Poc. = Everettii Poc. = Hosei Poc. — melinopus Att. — segmentatus \Vog. — venerabilis Silv. _ heterurus Silv. Ktenostreptus anulipes Att. — centrurus Poc. E— costulatus Att. pulcherrimus Üarl. RED ater Tdm. — Beccarii Silv. — Doriae Silv. — proboscideus Poc. rufomarginatus Töm. Beremobehus andropygus Att. Anurostreptus corticosus Por. Z— Feae Poc. — mentaweiensis Silv. — Modiglianii Silv. — vittalus Newp. „Spirostreptus‘‘ (Genus?) acieulatus Porat, — Doriae Poc. — exocoeti Poc. — Gestri Poc. — kandyanus Humb. — Lankaensis Humb. — Lunelii Humb. — nigrolabiatus Newp. — stenorhynchus Poc. — alicollis Porat. — allevatus Karsch. na alticinctus Karsch. = amictus Karsch. ws amphibolinus Karsch. amputus Karsch. Java. Java. Java. Java. Java. Java. Borneo. Borneo. Borneo. Java. Java. Java. Java. Borneo, Philippinen. Borneo. Philippinen. Ceylon. Ceylon. Ceylon. Ceylon. Sumatra, Borneo. Borneo. Borneo. Malayische Gelebes, Aru. Borneo. Ile Soulon. Sumatra, Amboina. ' Birma. Mentawei. Sumatra. Sumatra. Australien. Halbinsel, Birma. Christmas-Insel. Birma. Ceylon. Ceylon. Ceylon. Madras. Ceylon. Java. Siam. Malakka. Borneo. Lombok. Lombok. Die indo-australischen Myriopoden. 79 „Spirostreptus‘‘ asthenes Poc. caudiculatus Karsch. ceilanicus Brdt. Chamissoi Karsch. cinctatus Newp. constrictus Karsch. cintemptus Karsch. crassanus Karsch. faleiferus Karsch. flavomarginatus Dad. foveolatus Karsch. gracılis Dad. hamifer Humb. horridulus Karsch. insculptus Poc. Jerdanv Poc. lemniscatus Karsch. maculatus Newp. maculatus Dad. malabaricus Gerv. modestus Humb. Moseleyi Poc. Oatesii Poc. pohtus Dad. punctilabium Newp. regis Poc. repandus Karsch. rubripes Sincl. sanguinus Koch. tavoiensis Poc. ‚trilineatus Dad. trunculatus Karsch. unicolor Dad. fijensis Col. impressopunctatus Koch. lepturus Silv. maritimus Koch. striatus Hutt. Madras. Ceylon, Madras. Ceylon. Radak. India. Java. Ceylon. Makassar. “ Borneo. Borneo. ‚Philippinen. Sumatra. "Geylon, Madras. Madras. Ceylon. Madras. Lombok. Kalkutta. Sumatra. Malabar, Kortallum. Ceylon. Philippinen. Birma. Ostindien. Philippinen. Mergui. Sumatra. Malayische Halbinsel. Östindien. Birma. Borneo. Java. Sumatra. Viti. Australien. Viti. Australien. Neu-Seeland. 3. Ordo: Cambaloidea Ck. Fam. CAMBALIDAE Bollm. Glyphiulus ceylanicus Att. — javamicus Carl. Agastrophus erimitus Att. — Dahli Att. — orientalis Carl. Hypocambala Helleri Silv. Geylon. Java. Neu-Guinea. Neu-Pommern. Ceram, Celebes. Celebes. 4. Hett 80 Dr. Carl Graf Attems: Dinocambala ingens Att. Podykipus collinus Att. — _ leptoiuloides Att. „Julomorpha‘‘? Porati Poc. — pallvpes Silv. — podenzanae Silv. — flagelligera Silv. Dimerogonus flagellatus Att. 2 insulanus Att. — orophilus Att. — Aveburyi Silv. — Beddardi Silv. — Carpenteri Silv. — Harmeri Silv. Koebelei Sılv. Lankesteri Silv. — Perkinsi Silv. E= Pococki Silv. — Sedgvigkei Silv. e— Sharpi Silv. — Shipleyi Silv. — Sinclawri Silv. Atelomastix albanyensis Att. — nigrescens Att. Samichus decoratus Att. Amastigogonus tasmanianus Bröl. Trichocambala elongata Silv. — Sollasii Poc. Südwest-Australien. Südwest-Australien. Südwest-Australien. Philippinen. Australien. Australien. Australien. Japan. Stephens-Insel bei Neu-Seeland. Australien. Hawai. Hawai. Hawaı. Hawaı. Hawaı. Hawaı. Hawai. Hawaiı. Hawai. Hawaı. Hawaı. Hawai. Südwest-Australien. Südwest-Australien. Südwest-Australien. Tasmanien. Sumatra. Ellice Archipel. Fam. CAMBALOPSIDAE tk. Trachyiulus ceylanicus Pet. — Humberti Carl. Cambalopsis calva Poe. — — var. Sincl. — cavernicola Poc. — dentata Poc. — Modigliani Silv. ® — Nordquisti Att. — tjampeana Att. Cambalomorpha Doriae Poc. — Feae Poc. — formosa Poc. Ceylon. Ceylon. Birma, Sumatra. Malayische Halbinsel. Sumatra. Java. Sumatra. Singapore, Celebes. Java. Birma. Birma. Hongkong. Fam. PERICAMBALIDAE Silv. Pericambala orientalis Sılv. Tonkin. Polyconocera subg. Die indo-australischen Myriopoden. 8l 4. Ordo: Spiroboloidea. 1. Subordo: Eupirobolidea Att. Fam. RHINOCRICIDAE Bröl. Rhinoerinus adipatus Karsch. Beauforti Att. bicornis Silv. compactilis Att. drepanurus Att. ? Elberti Carl. pachyskeles Att. quintiporus Att. ?Sennae Silv. zanthopygus Att. Polyconoceras subg. Polyconoceras alokistus Att. analıs Bröl. aurolimbatus Att. fossatus Att. furcatus Att. gorontalensis Carl. heteropus Silv. lissonotus Att. mediotaeniatus Att. Meyeri Silv. phaleratus Att. basi- hiscus Att. spilotus Att. virgatus Att. Acladocricus Carli Att. cognatus Sılv. cupulifer Vog. filosus Sılv. Hicksoni Poc. macassarensis Carl. mediostriatus Silv. neglectus Silv. pyrrholoma Att. setigerus Silv. styhferus Silv. Dinematoericeus N ) carınatus Karsch. — connexus Att. — disjunctus Bröl. Archiv für Naturgeschiehte 1914. A. 4 Neu-Guinea, Waigeoeinsel, Salawatı. Waigeoe. Viti. Halmaheira, Neu-Guinea, Insel Bougainville, Neu- Pommern. Lombok. Molukken (Batjan). Halmaheira. Queensland. Halmaheira. Neu-Guinea. Neu-Guinea. Neu-Guinea, Pelewinsele. Neu-Guinea. Neu-Guinea. Celebes. Celebes. Insel Bougainville. Ambon. Celebes. Neu-Guinea. Neu-Guinea, Ternate. Neu-Guinea. Celebes, Borneo. Celebes. Celebes. Philippinen. Celebes. Celebes, Celebes. Insel Sangi. Celebes. Celebes. Karolinen. Celebes. Yıtı. Neu-Pommern. Neu-Guinea. Amboina. 6 4. Heft 82 Dr: Carl Graf Attems: Dinematocricus (Din.) faucium Bröl. | _— _— — fenestratus Att. hermobius Att. holosericeus Bröl. lanceolatus Bröl. pasimachus Att. petronius Att. philistus Att. poperanginus Att. pulwinatus Att. repandus Att. rhadıinopus Att. strobilus Att. undulatus Karsch. Oladisocricus falcatus Silv. — scobinula Bröl. „„Rhinocrieus“ (Genus?) annulipes Carl. Free el anomalus Silv. centralis Carl. — var: specta-. bilis Carl. — var. minor Carl. Challengeri Poe. eristovalensis-Poc. Fenicheli Dad. fulvotaeniatus Carl. gazellensis Poc. lateralis Carl. — var. atratus Carl. leucopygus Carl. lombokensis Carl. micropygus Silv. moenensis Carl. multistriatus Carl. peninsularis Carl. — var. expulsus Carl. phthisicus Carl. ripariensis. Carl. Thursdayinsel, Neu-Guinea. Neu-Guinea. Neu-Guinea. Viti. Neu-Guinea, Bismarck- Archipel. Neu-Guinea. Neu-Guinea. Ceram, Ambon. Insel Poperang. Neu-Guinea. Neu-Guinea, Bismarck- Archipel. Neu-Guinea, Neu-Guinea. Viti. Australien. Australien. Celebes. Celebes. Celebes. Celebes. Celebes. Neu-Guinea, Aru, Kei. Salomon-Inseln. Neu-Guinea. Oelebes. Neu-Pommern. Celebes. Celebes. Aru, Kei. Lombok. Viti. Insel Moena bei Celebes. Oelebes. Celebes. Gelebes. Celebes. Oelebes. Die indo-australischen Myriopoden. „ Rhinoericus“ (Genus) rubromaculatus Silv. Fam. semicinctus Poc. transversezonatus Carl. Weberi Poc. zanthopygus Silv. zanthozonus Pos. Albertisii Sılv. analaucus Silv. Beccarii Sılv. biincisus Poc. brachyproctus Poc. brevipes Karsch. callosus Karsch. consimilis Bröl. crepidatus Karsch. dimissus Sıilv. dives Sılv. elongatus Silv. eumelanus Poc. excavatus Silv. fasciculatus Vog. flavocollaris Poc. jucundus Att. lampromerus Att. longicornis Poc. Loriae Silv. maculifer Poc. montivagus Silv. opulentus Silv. rubromarginatus Silv. scrobiculatus Karsch. segmentatus Karsch. submissus Silv. varvabihis Silv. zystus Att. 83 Aru. Flores. Celebes. Celebes. Celebes. Flores. Neu-Guinea. Celebes. Amboina. Neu-Pommern. Salayer-Insel. Queensland. Pelew-Inseln. Queensland. Australien. Neu-Guinea. Neu-Guinea. Celebes. Celebes. Viti. Australien. Aru, Kei. Ternate, Celebes. Halmaheira. Ceylon. Neu-Guinea. Birma. Neu-Guinea. West-Australien. Am. Amboina. Luzon. Hakmaheinh. SPIROBOLELLIDAE Bröl. Spirobolellus chrysodirus Poc. chrysogrammus Poe. chrysoproctus Poc. heteroporus Porat. Modiglianii Silv. nannodes Latzel. nanus Bilv. perstriatus Silv. Rainbowi Bröl. solitarius Carl. splendens Silv. Sumatra, Celebes, Ambon, Kei. Celebes. Java. Sumatra. Tahiti. Engano. Sumatra. Australien. Celebes. Sumatra. 6* 4. Bett 84 Dr. Carl Graf Attems: Fam. PSEUDOSPIROBOLELLIDAE Bröl. Pseudospirobolellus bulbiferus Att. Fam? Java, Celebes. Prospirobolus Ioamnisi Bröl. China. 2%. Subordo: Trigoniulidae Att. Acanthiulus Blainvillei Le Guillou. Neu-Guinea, Aru. var. intermedius Att. Neu-Guinea, E— E— septemtrionalis Att. Neu-Guinea. Aulacobolus urocerus Poc. Madras. Trachelomegalus hoplurus Poc. Borneo. _ sumatranus Carl. Sumatra. Eucentrobolus tamulus Poc. Südindien. — Maindroni Bouv. Hindostan. Ambon, Celebes. Trigoniulus ambonensis Att. Neu-Guinea. — andropygus Att. — badius Att. Borneo. bitaeniatus Carl. Lombok. brachyurus Att. Batjan. caelatus Karsch. Neu-Guinea, Neu-Hannover — castaneus Att. Neu-Guinea. E— ceramicus Att. Neu-Guinea. — — Dunckeri Att. Neu-Guinea. densestriatus Att. Borneo. digitulus Bröl. Queensland. flavipes Att. Celebes. haemorhantus Poe. Kei. — harpagus Att. Neu-Gruinea. — hamatus Voges. Philippinen. — karykinus Att. Halmaheira. — lumbrieinus Gerst. Kosmopolit. — macropygus Silv. Luzon. Mertoni Carl. Aru. = Naresii Poc. Neu-Guinea, Marschallinseln, Karolinen. orinomus Att. Halmaheira. orphinus Att. Borneo. z2eeograez ralumensis Att. = obscuratus Att. sericatus Carl. soleatus Att. squamosus Üarl. tachypus Poc. tamicus Att. Neu-Pommern. Neu-Pommern. Lombok. Halmaheira. Celebes. Insel Saleyer. Neu-Guinea. Trigoniulus uncinatus Att. — unisulcatus Voges. — velos Carl. — venatorvus Sılv. — abbreviatus Sılv. — brachycerus Silv. — burnetticus Att. — caudulanus Karsch. comma Att. concolor Silv. corallipes Poc. decoratus Karsch. dissentaneus Karsch. dorsalis Le Guillou. erythropistus Att. formosus Silv, gracihis Silv. _— demissus Silv. Sera Meere heteropus Silv. holosericeus Vog. incommodus Carl. megaloproctus Poc. moulmeinensis Poc. obscurus Sılv. ornatus Silv. papuasiae Sılv. parvulus Att. phranus Karsch. pleuralis Carl. proximus Silv. pulcherrimus Poc. rheonus Poc. Targioni Silv. Thurstoni Poc. „Spirobolus“ (Genus?) albidicollis Poc. | LI EEEEELS ansatus Vog. capucinus Porat. carneipes Poc. celebensis Gerv. cinctipes Butl. coerwuleolimbatus Dad. colubrinus L. Koch. costatus L. Koch. crebrestiatus Humb. detornatus Karsch. Dollfusi Poc. doreyanus Gerv. exquisitus Karsch. Die indo-australiscäen Myriopoden. Ambon, Celebes. Philippinen. Aru, Kei. Neu-Guinea. Neu-Guinea. Neu-Guinea. Australien. Birma. Australien. Neu-Guinea. Birma. Vitı Levu. Neu-Guinea. Celebes. Aru. Neu-Guinea. Australien. Neu-Gruinea. Neu-Guinea. Philippinen. el. Flores. Birma. Neu-Guinea. Neu-Guinea. Neu-Guinea. Borneo. Siam. Kei. Engano. Neu-Pommern. Flores. Queensland. Madras. Neu-Caledonien. Philippinen, Singapore. Isle of Pines. Celebes. 85 Duke of York Isl. Queensland. Viti. Viti. Ceylon. Viti. Cochinchina. Neu-Guinea. China. 4. Hefi 86 „Spirobolus‘‘ (Genus?) PFEILE PEPFERR FD Sascen| [FEEFEFBERER ISIS IF ED Dr. Carl Graf Attems: flavopunctatus Vog. gracilipes Newp. Greemi Poc. impudicus Karsch. insulanus Porat. longicollis Poc. macrurus Poc. Fa Vog. pictus L fe Rasech; punctiplenus Karsch, ruficollis Newp. sanguineus Koch. signifer Karsch. spirostreptinus Karsch. sumairensis Gerv. taprobanensis Humb. Vogesi Karsch. Walkeri Poc. caledonicus Poc. elevatus Poc. Feae Poc. Gestri Poc. pulcher Porat. punctifrons Porat. spiculifer Poc. lugubris Koch. % Phylum: Philippinen. Philippinen. Ceylon. Ternate. Neu-Caledonien. Cochinchina. Malesia. Australien. Malakka. Vitı. Ceylon. Sumatra. Ceylon. Bismarck-Archipel. China. Neu-Caledonien. Birma. Birma. ‚Birma. Neu-Caledonien. Neu-Caledonien. Birma. Australien. Colobognatha. Fam. POLYZONIDAE. Säphonolus brevicornis Poc. elegans Poc. flavomarginatus Att. jormosus Poec. Hicksoni Poc. intermedius setosus Silv. sumatranus Sılv. Sılv. Siphonoeryptus compactus Poe. Fam. SIPHONOPHORIDAE. Sissi se Feae Poc. flavipes Poc. Humberti Poc. longirostris Silv. Australien. Java. Australien. Java. Celebes. Engano. Insel Tamara. Sumatra. Sumatra. Birma. Java. Ceylon. Malayische Halbinsel, Neu-Guinea Die indo-australischen Myriopoden. 87 Spa Loriae Silv. Neu-Guinea. luzonvensis Pet. Philippinen. — Modiglianii Silv. Sumatra. = Picteti Humb. Ceylon, Borneo. = quadrituberculata Töm. Borneo. — scolopacina Silv. Neu-Guinea. — vinosa Silv. Neu-Guinea. — vittata Poc. Flores. Siphonorhinus angustus Poc. Java. — latus Silv. Sumatra. — pallvpes Poc. Java. Rhinotus celebensis Carl. Celebes. — Michaelseni Att. Australien. — trichocephalus Carl. Celebes. Orsiboe ichigomensis Att. Japan. Fam. PLATYDESMIDAE. Platydesmus kelantanıcus Sincl. Malayische Halbinsel. Pseudodesmus tuberculatus Sılv. Archipel Malais e= verrucosus Poc. Malayısche Hal.insel. Fam. SIPHONIULIDAE. Siphoniulus albus Poc. Sumatra. 2. Literaturangaben und Neubeschreibungen der indo- australischen Myriopoden nebst Beiträgen zur all- gemeinen Kenntnis verschiedener Gruppen. I. Classe: Chilopoda. 1. Subclasse: Anamorpha Haase. 1. Ordnung: Scutigeromorpha Poc. Fam. Scutigeridae Gerv. Subfam. Scutigerinae Verh. 1904. Verhoeff, Sitzber. Ges. nat. Freunde Berlin 10 p. 256. 1907. —_ Bronns Class. Ordn. d. Thierr. p. 225. Tribus Ballonemini Verh. Ballonema gracilipes Verh. 1904. Verhoeff, Sitzber. Ges. nat. Freunde Berlin 10. p. 261. Deutsch Neu Guinea. Parascutigera Dahli Verh. 1904. Verhoeff, loc. cit. p. 263. Ralum. Bismarckarchipel. 4. Heft 88 Dr. Carl Graf Attems: Tribus Thereuonemini Verh. 1905. Verhoeff, Zool. Anz. XXIX. p. 207. Tabelle der Genera. Allothereua maculata Newp. 1844. Cermatia maculata. Newport, Ann. mag. XIII. p. 96. 1844. —_ — Newport, Trans. Linn. Soc. Lond. XIX. p. 359. — australiana. Newport, ].c. 1886. Scutigera maculata. Meinert, Myr. Mus. Hauniens. III. p. 103. 1887. —_ _ Haase, Indo-austral. Chilop. p. 23. 1901. — _ Pocock, Ann. mag. n. h. (7), VIIL p. 451. 1904. Thereuonema maculata. Verhoeff, Sitzber. nat. Fr. Berlin 10. p. 269. 1905. Allothereua — Verhoeff, Zool. Anz. XXIX. p. 101. 1912. E= — Brölemann, Rec. austral. Mus. IX. p. 37. Australien, Neu-Pommern. Orthothereua longicornis Fabr. 1793. Scutigera longicornis. Fabricius, Entom. Syst. II. p. 390. 1842. Cermatia nobilis. Templeton, Trans. Ent. soc. III. p. 307. 1844. — — Newport, Trans. Linn. Soc. XIX. p. 354. — . Downesii. Newport, l.c., p. 355. 1887. Scutigera longicornis. Haase, Indo-austral. Chil. p. 17. 189l. — — Pocock, Ann. mus. civ. Genova (2) X. p. 402. 1904. Thereuonema — Verhoeff, Sitzber. Ges. nat. Freunde Berlin 10. p. 275. 1905. Thereuopoda — Verhoeff, l.c., 2. p. 19. 1908. - Orthothereua — Verhoeff, Zool. Anz. XXIX. p. 106. Ostindien, Banda, Java, Sumatra, Borneo, (Mauritius). Orthothereua longicornis var. Templetoni Humb. 1865. Scutigera Templetoni. Humbert, Myr. de Ceylan. p. 8. 1885. — serratipes. Meinert, Myr. mus. Cant.-Am. Phil. Soc. p. 170. 1887. — _ longicornis var. Templetoni. Haase, Indo-austral. Chil. p. 18. Ceylon, Vorderindien. Podothereua insularum Verh. 1905. Verhoeff, Sitzber. Ges. nat. Fr. Berlin 2. p. 20. Ralum, Bismarckarchipel. Thereuopodina tenuicornis Verh. 1905. Verhoeff, Zool. Anz. XXIX. p. 105. Ceylon. Thereuonema annulata Verh. 1905. Verhoeff,. Zool. Anz. XXIX. p. 355. China, Tsingtau. Thereuonema annulata spinigera Verh. 1905. Verhoeff, loc. eit. p. 356. Japan. Die indo-australischen Myriopoden. &9 Thereuonema Hilgendorfi Verh. 1905. Verhoeff, loe. cit., p. 356. Japan. Thereuonema tuberculata Wood. 1863. Cermatia tuberculata. Wood, J. Ac. Philad. (2) V. p. 12. 1887. Scutigera Haase, Indo-austral. Chil. p. 25. 185. — —_ Pocock, Ann. mag. n. h. (6) XV. p. 348. 1904. Thereuonema tuberculata Verhoeff, Sitzber. Ges. nat. Freunde Berl. 10. p- 269. 1908. —_ — Verhoeff, loc. eit. 2. p. 11. 1905. — _ Verhoeff, Zool. Anz. XXIX p. 87, 356. China, Japan, Korea. Thereuopoda amokiana Verh. 1904. Thereuonema amokiana. Verhoeff, Sitzber. Ges. nat. Freunde Berlin 10. p. 272. 1905. Thereuopoda - Verhoeff, loc. eit. 2. p. 11. Java. Thereuopoda celunifera Wood. 1863. Cermatia clunifera. Wood, Journ. Ac.:nat. sci. Philad. (2) V. p. 10. 1878. Scutigera trunculenta. C. Koch, Verh. zool. bot. Ges. XXVIH. p,. 788. 1886. — sinensis Meinert, Myr. Mus. Haun. III. p. 102. 1887. — elunifera Haasc, Indo-austral. Chil. p. 19. 189. — longicornis clunifera. Pocock, Ann. mag.n.h.(6) XV. p. 347. 1904. Thereuonema clunifera. Verhoeff, Sitzber. Ges. nat. Fr. Berl. 10. p. 275. 1905. Thereuopoda — Verhoeff, loc. cit. 2. p. 11, 16. 1905. E= — Verhoeff, Zool. Anz. XXIX. p. 113. Japan, China, Loo Choo-Inseln, Java. Thereuopoda decipiens Verh. 1905. Verhoeff, Zool. Anz. XXIX. p. 110. Vorderindien. Thereuopoda flagellifera Verh. 1905. Verhoeff, Zocl. Anz. XXIX. p. 108. Ceylon. Thereuopoda multidentata Verh. 1905. Verhoeff, Sitzber. Ges. nat. Fr. Berl. 2. p. 11, 17. Borneo. Thereuopoda nana Verh. 1905. Verhoeff, Zool. Anz. XXIX. p. 111. Borneo. ‚ Thereuopoda rubrolineata Newp. 1844, Cermatia rubrolineata.. Newport, Ann. Mag. XIII. p. 96. 1844. _ = Newport, Trans. Linn. Soc. XIX. p. 358. ?1885. Scutigera microstoma. Meinert, Myr. mus. Cant. p. 173. 1887. — rubrolineata Haase, Indo-austr. Chil. p. 27. 4. Heft 90 Dr. Carl Graf Attems: 1904. T’hereuonema rubrolineata Verhoeff, Sitzber. Ges. nat. Fr. Berl. 10. p. 268. 1905. — —_ Verhoeff, loe. eit. 2. p. 11, 15. Ostindien, Ceylon. Thereuopoda (Microthereua) chinensis Verh, 1905. Verhoeff, Zool. Anz. XXIX. p. 114. Südchina. Species dubiae. Sceutigera birmanica Poc. 1891. Pocock, Myr. of Burma. — Ann. mus. eiv. ... Genova (2) X. p. 40. Birma. Sceutigera complanata Haase. 1887. Haase, Indo-austral. Chil. p. 28. China. Seutigera Feae Poc. 1891. Pocock, Myr. of Burma p. 404. Birma. Seutigera hispida Haase. 1887. Haase, Indo-austral. Chil. p. 20. 1895. Silvestri, Myr. Papuani p. 622. Neu-Guinea. Seutigera Latreillei Newp. 1844. Cermatia Latreille. Newport, Trans. Linn. Soc. XIX p. 357. 1865. 2 violacea. L. Koch, Verh. zool. bot. Ges. XV. p. 8. 1887. Scutigera Latreillei. Haase, Indo-austr. Chil. p. 22. Australien. Diese sowie die folgende Art sollen identisch sein mit Allothereua maculata Newp. Seutigera Lesueurii Luc. 1890. Lucas, Anim. artic. Crustac. ete. p. 538. 1897. Gervais, Ins. apt. IV. p. 223. 1887. Haase, Indo-austral. Chil. p. 21. Australien, Hawai. Sceutigera marmorea Poc. 1891. Pocock, Myr. of Burma p. 405. Birma. Sceutigera melanostoma Haase. 1887. Haase, Indo-austral. Chil. p. 27. Philippinen. Y Seutigera simplex Haase. 1887. Haase, loc. cit. p. 26. Australien. Scutigera sinuata Haase. 1887. Haase, loc. cit. p. 22. 1896. Brölemann, Mem. soc. zool. France IX. p. 349. China. Die indo-australischen Myriopoden. 91 Scutigera Smithii Newp. 1844. Cermatia Smithii. Newport, Ann. Mag. XIII. p. 96. 1844. — — Newport, Trans. Linn. Soc. XIX p. 360. 1887. Scutigera — Haase, Indo-austral. Chil. p. 24. Neu-Seeland. 2. Ordn. Unguipalpi Bollm, ı. Subordo: Craterostigmophora Poc. Craterostigmus tasmanianus Por. 1902. Pocock, Quart. Journ. Mier. Sci. XLV. p. 423. Tasmanien. 2. Subordo: Lithobiomorpha Poc. I. Fam. Cermatobiidae Haase. Cermatobius Martensi Haase. 1885. Haase, Zool. Anz. No. 210 p. 69. 1887. Haase, Indo-austral. Chilop. p. 20. Insel Adanara bei Flores. 2. Fam. Lithobiidae Newp. 1. Subfam. Henicopinae Silv. (ex. p.) 1901. Henicopidae. Pocock, Ann. Mag. (7) VIII. p. 448. 1907. Tribus Henicopini. Verhoeff, Bronns Class., Ordn. V. 2. p. 238. 1909. Fam. Henicopidae. Attems, Schultzes Forsch-Reise S.-W.-Afrika, p. 5. 1911. — — Attems, Fauna $.-W.-Australiens, III. p. 153. 1912. — — Chamberlin, Bull. Mus. comp. zool. Harvard Coil. LVII p. 4. Übersicht über die Gattungen der Henicopinae. 1. Tribus Henicopini Chamb. 1912. Subfam. Henicopini. Chamberlin, Bull. Mus. comp. zool. LVII. p.5. Erstes beintragendes Segment mit einem Paar Stigmen. 1a) Jede der 4 letzten Hüften mit einem einzigen Porus; das 15. Bein- paar viel kürzer als das 16. und sechsgliedrig, Tarsus des 15. Beinpaars eingliedrig. Haasiella Poc. 1b) Jede Hüfte des 12.—15. Beinpaares mit mehreren Poren (nur selten auf einer derselben nur ein Porus). 15. Beinpaar länger als das 14. Tarsus des 15. zweigliedrig 2 2a) Tarsus I—XIII dreigliedrig (Tarsus XIV u. XV vier- bis sechsgliedrig) Henicops Newp. 2b) Tarsen I—XII ein- bis zweigliedrig 3 4. Heft 92 -, Dr. Carl Graf Attem : 3a) Tarsus I--XII zweigliedrig Paralamyctes Poc. 3b) Tarsus I—XI ungeteilt (Tarsus XIIl ein- biszweigliedrig) 4 4a) Tarsus XV in viele Glieder geteilt Pleotarsobius Att. 4b) Tarsus XV ungeteilt 5 5a) Tarsus XIII einfach; jederseits drei Oeellen; 20—21 Antennenglieder; eine Nebenkralle an den Beinen; das 14. und 15. Beinpaar des & stark verdickt Marcianella Att. 5b) Tarsus XIII zweigliedrig; jederseitse—1 Ocellus; 24—46 Antennenglieder; Beine mit zwei Nebenkrallen; die letzten Beinpaare auch beim $ nicht stark verdickt 6 6a) Kralle der 2. Maxille einfach, 1 Ocellus jederseits: Lamyctes Mein. 6b) Kralle der 2. Maxille fünfspitzig, keine Ocellen: Lamyctinus Silv. 2. Tribus Zygethobinii Chamb. 1912. Subfam. Zygethobiinae. Chamberlin, Bull. Mus. comp. zool. LVII p. 5. Erstes beintragendes Segment ohne Stigmen. la) Tarsen sekundär in viele Glieder zerteilt: Zsastigmatobius Silv. lb) Tarsen normal: 2 2a) Keine Ocellen, nur die vier letzten Beinpaare haben Hüft- poren: © Buethobius Chamb. 2b) 1 Paar großer Ocellen vorhanden; die 5 letzten Beinpaare mit Hüftporen: Zygethobius Chamb. Indo-australische Gattungen und Arten. il. Gen. Lamyetes Mein. 1909. Attems, Schultzes Forsch.-Reise Südafrika, p. 5. Daselbst die bisherigen Literaturangaben. 1912. Chamberlin, Bull. Mus. comp. Zool. LVII, p.5. Lamyectes africana Por. 1871. Henicops africana Porat, Myr. Afr.-austr. — Öfvers. Vet.-Ak. Förhandl. p- 1190. 1894. — = Porat, Myr. Kamerun. — Bihang Sv. Ak. Handl. XX. 4. p. 10. 1907. Lamyctes fulvicornis africana. Attems, Myr. Deutsch. Südpolar Exped. p. 421. 1909. _- africana. Attems, Schultzes Forsch.-Reise Südafrika p. 7 1911. — Attems, Fauna SW.-Australiens p. 150. Südwest Australien. — Caffraria, Capland, Kamerun, St. Paul. Lamyetes albipes Poc. 1894. Henicops albipes. Pocock, Webers Reise p. 309. 1907. Lamyctes — Attems, Javan. Myr.—Mitt. nat. Mus.. Hazıbg, p- 88. Java. Die indo-australischen Myriopoden, 93 Lamycies emarginata Newp. 1844. Lithobius emarginatus. Newport, Ann. mag. n. h. XIII. p. 96. 1845. Henicops == Newport, Trans. Linn. Soc. XIX. p. 372. 18897. — — Haase, Indo-austral. Chilop. p. 36. Neu-Seeland. Lamyctes fulvicornis Mein. 1903. Chamberlin, Entomolog. News. XIV. p. 335. Südwest-Australien. — Europa, Nordamerika, Ostafrika. Lamyetes fulvicornis var. hawaiiensis Silv. 1904. Silvestri, Fauna hawaiensis III. p. 325. Hawai, Kona. 2. Gen. Henicops Newp. 1844. Newport, Trans. Linn. soc. Lond. XIX. p. 275—372. 1909. Attems, Schultzes Forsch.-Reise Südafrika, p. 11. Wenn wir die nach der neueren Fassung der Gattungen zu Lamyctes zu stellenden, ursprünglich als Henicops beschriebenen Arten abziehen, bleiben in der Literatur noch fünf ‚„Henicops“-Arten übrig, und auch bei zwei derselben ist es nech unsicher, ob sie wirklich zu Henicops gehören, da die Autoren wichtige Punkte der Beschreibung unbe- rücksichtigt lassen und sie zu einer Zeit beschrieben wurden, als man von Henicopidengattungen nur Zenicops kannte, die man für identisch mit Lamyctes hielt. Diese beiden zweifelhaften Arten sind H. impressus Hutt. und A. inermipes Silv. Letzterer lebt in Argentinien und würde sich, wenn er wirklich zu Henicops gehört, schon durch die geringere Zahl seiner Kieferfußhüftzähne (2+2) von den anderen vier Arten unterscheiden. Von H. impressus Hutt. vermutet Pocock, daß er identisch sei mit H. maculatus Newp., ohne es aber zu begründen. Als sicher bleiben somit nur drei Arten in der Gattung Henicops: H. maculatus Newp., dentatus Poc. und oligotarsus Att. H. oligotarsus Att. unterscheidet sich von den anderen zwei Arten dadurch, daß der Tarsus des 14. Beinpaares viergliedrig, des 15. Bein- paares fünfgliedrig ist und daß die Hinterecken des 7., 9., 11. und 13. Rückenschildes in starke Zähne ausgezogen sind. Die beiden anderen Arten sollen sich nach Pocock dadurch unter- scheiden, daß maculatus auf der Unterseite der Tarsen nur 2-+2 Borsten hat und daß der Hinterrand der Zwischenschilde gleichmäßig und weniger tief ausgerandet ist, während dentatus fünf Paar von Borsten auf der Unterseite der Tarsen und tiefer und eckiger ausgerandete Zwischenschilde hat. Henicops dentatus Poc. 1901. Pocock, Ann. mag. n. h. (7) VIII. p. 454. West-Australien. 4, Heft 94 Dr. Carl Graf Attems: Henicops impressus Hutt. 1877. Hutton, Ann. mag. n. h. (4) XX. p. 114. Neu-Seeland. Henicops maculatus Newp. 1845. Newport, Trans. Linn. Soc. Lond. XIX. p. 372. 1887. Haase, Indo-austr. Chilop. p. 36. 1891. Pocock, Ann. mag. n. h. (6) VIII. p. 154. 1901. Pocock, loc. eit. (7) VIII. p. 453. Tasmanien, Neu-Seeland, Australien. Henicops oligotarsus Att. 1911. Attems, Fauna SW.-Australiens, p. 150. Südwest-Australien. 3. Gen. Haasiella Poe. 1901. Pocock, Ann. mag. n. h. (7) VII. p. 449. Haasiella insularis Haase. 1887. Henicops insularis. Haase, Indo-austral. Chilop. p. 36. 1901. Haasiella _ Pocock, Ann. mag. n. h. (7) VIII. p. 449. Insel Auckland. 4. Gen. Pleotarsobius Att. 1909. Attems, Schultzes Forsch.-Reise, Südafrika, p. 12. Pleotarsobius heterotarsus Silv. 1904. Lamyctes heterotarsus. Silvestri, Fauna hawaiensis III. p. 325. 1909. Pleotarsobius — Attems, Schultzes Forsch.-Reise p. 12. Hawai, Kona. 5. Gen. Esastigmatobius Silv. 1909. Silvestri, Boll. Lab. Zool. Portiei IV. p. 47. Esastigmatobius japonicus Silv. 1909. Silvestri, loc. eit. p. 49. Japan, Kamakura. 2. Subfam. Anopsobiinae Verh. 1907. Anopsobiinae Verhoeff, Bronns Class. u. Ordn. d. Thierr. p. 255. 1911. Anopsobüdae. Attems, Fauna SW.-Austral. p. 153. Anopsobius neozelandieus Silv. Silvestri, Rendie. R. acad. Lincei. (5) XVIII. p. 322. 1909. Silvestri, Bull. Labor. Zool. Portiei IV. p. 45. Neu-Seeland. Außerdem ist noch je eine Art dieser Gattung von Chile und Patagonien bekannt. % Die indo-australischen Myriopoden. 95 Dichelobius flavens Att. 1911. Attems, Fauna SW.-Austral. III. p. 154. Südwest-Australien. (Einzige Art ihrer Gattung.) 3. Subfam. Lithobiinae Poc. 1901. Lithobiidaee Pocock, Ann. mag. n. h. (7) VIII. p. 448. 1907. Lithobüini. Verhoeff, Bronn Class. Ordn. p. 236. 1911. Lithobiidaee Attems, Fauna SW.-Australiens, III. p. 154. 1. Gen. Archilithobius. Von allen den fünf hier aufgeführten Arten steht es allerdings nicht fest, ob sie in diese Gattung oder in die Gattung Monotarsobius gehören, da von keiner etwas über die Tarsengliederung bekannt ist. Archilithobius birmanieus Poc. 1891. Lithobius (Archilithobius) birmanicus. Pocock, Ann. mus. Genovya (2) X. p. 407. Birma. Arehilithobius hawaiiensis (Silv.). 1904. Lithobius hawaiensis. Silvestri, Fauna hawaiensis III. p- 324. Kauai, Makavelı. Archilithobius seulpturatus (Poc.). 1901. Lithobius sculpturatus. Pocock, Ann. mag. nat. hist. (7) VIII. p. 449. Süd-Indien, Kodakanal, Madras. Archilithobius sumatranus: (Silv.). 1895. Lithobius sumatranus. Silvestri, Ann. Mus. Genova (2) XIV p. 713. Sumatra, Archilithobius Weberi Poc. 1894. Lithobius (Archilithobius) Weberi. Pocock, Webers Reise III. p. 310 Ff. XIX, BI2 Sumatra. 2. Gen. Monotarsobius Verh. Monotarsobius ceylanieus Att. 1909. Attems, Myr. der Vega Exped. — Ark. f. Zool. V. p. 21. Ceylon. Monotarsobius erassipes Holstii (Poc.). 1898. Lithobius Holstii. Pocock, Ann. mag. nat. hist. (6) XV. p. 349. 1909. Monotarsobius crassipes Holstü. Attems, Myr. d. Vega-Exp. — Ark. f. Zool. V. p. 19. Japan. Monotarsobius javanieus (Poc.). 1894. Lithobius ((Archilithobius) javanicus. Pocock, Webers Reise p. 311 Taf. XIX, p. 3. 4 Heft 96 Dr. Carl Graf Attems: 1907. Lithobius javanicus. Attems, Javan. Myr.—Mitt. nat. Mus. Hamb, XXIV. p. 89. Java. Da die Arten, die hier unter Archihthobius aufgeführt sind, zum Teil vielleicht unter Monotarsobius fallen, gebe ich über die indo- australischen Arten beider Gattungen, Archilithobius und Monotarsobius, folgende Übersicht, so gut es eben geht: la) 2+2 Kieferfußhüftzähne 2 2a) 20 Antennenglieder. 3—6 Ocellen in 1—2 Reihen, Endbein- hüfte ohne Seitendorn, Bedornung der Endbeine 0. 1. 2.1. 0. crassipes Holstii Poc. 2b) 29 Antennenglieder, 17 Ocellen in fünf Reihen, Endbein- hüfte mit einem Neitendorn, Bedornung 0. 1. 3. 3. 1. hawaiiensis Silv. lb) Jederseits drei oder mehr Kieferfußhüftzähne (20 Antennen- glieder) 3 3a) Endbeine ohne Nebenkralle, 747 Kieferfußhüftzähne: sumatranus Silv. 3b) Endbeine mit Nebenkralle; jederseits 3—4, nur bei ber- manicus 5—6 Kieferfußhüftzähne 4. 4a) Jederseits 5—6 Kieferfußhüftzähne, @ mit 2-2 Genital- sporen: birmanicus Poc. 4b) Jederseits 3—4 Kieferfußhüftzähne, 2 mit 343 Ge sporen (bei Weberi und javanicus 2?) 5a) Rückenschilde glatt, Endbeinhüfte ohne ei javanicus Poc. 5b) Rückenschilde höckerig uneben oder granuliert, End- beinhüfte mit Seitendorn (bei Weberi?) ceylanicus Att. sulpturatus Poc. Weberi Poc. 3. Gen. Lithobius Leach s. sir. Übersicht über die indo-australischen Arten: la) 11. und 13. Rückenschild mit Zähnen im Hintereck grossidens Mein. b) 9., 11. und 13. Rückenschild mit Zähnen 2a) 2+2 Kieferfußhüftzähne sydneyensis Poc. a Jederseits drei oder mehr Kieferfußhüftzähne 8. 3a) Antennen mit 40 und mehr Gliedern Hardwickei no 3b) Antennen mit 20—23 Gliedern nr Endbeinhüfte ohne Seitendorn x 5a) Rückenschilde sehr rauh, 3+3 Kieferfußhüftzähne (2 mit 343 Genitalsporen) Loriae Silv. 5b) Rückenschild glatt, 5+6 Kieferfußhüftzähne (2?) rectifrons Att. 4b) Endbeinhüfte mit Seitendorn 6. Die indo-australischen Myriopoden. 97 6a) 7+7 Kieferfußhüftzähne, @ Genitalklaue einfach: Rückenplatten glatt, fein punktiert Feae Poe. 6b) 4-4 Kieferfußhüftzähne, 2 Genitalklaue dreilappig, Rückenschilde stark runzelig Semperi Haase. Lithobius Feae Poc. 1891. Pocock, Myr. of Burma. — Ann. mus. Genova (2) X. p. 408. Mount Mooleyit, Birma. Lithobius grossidens Mein. 1873. Meinert, Naturh. Tidsskr. Kjöbenh. (3) VIII. p. 324. 1887. Haase, Indo-austral. Myr. I. p. 35. Nicobaren. Lithobius Hardwickei Newp. 1844. Newport, Ann. mag. nat. hist. XIII. p. 96. 1844. Newport, Trans. Linn. Soc. London XIX. p. 366. 1887. Haase, Indo-austral. Myr. I. p. 34. Singapore. Lithobius Loriae Silv. 1895. Silvestri, Myr. Papuani. — Ann. ırus. Genova (2) XIV. p. 623. Neu-Guinea, Moroka. Lithobius rectifrons Att. 1907. Attems, Javan. Myr. — Mitt. nat. Mus. Bon:bay XXIV p. 30. Tiibodas. Lithobius Semperi Haase. 1887. Haase, Indo-austral. Myr. I. p. 34. Sydney. Lithobius sydneyensis Poc. 1831. Pocock, Ann. mag. nat. hist. (6) VIII. p. 153. Philippinen. Lithobius shimensis Poe. 1895. Pocock, Ann. mag. nat. hist. (6) XV. p. 349. Tsu shima. Unkenntlich ist folgende Art, deren Type verloren gegangen ist: Lithobius argus Newp. 1844. Newport, Trans. Linn. Soc. XIX. p. 369. 1887. Haase, Indo-austr. Chil. p. 35. Wellington, Neu-Seeland. 4. Gen. Bothropolys Wood. Die Gattung Bothropolys wurde bekanntlich von Wood für diejenigen Lithobier, deren Hüften zahlreiche, ungeordnete Drüsen- öffnungen haben, aufgestellt. Woods Arten waren nordamerikanisch. Später wurden auch palaearktische Arten in diese Gattung aufgenommen und der Name seiner barbarischen Bildung wegen von Latzel in Poly- Archiv für Naturgescehichte 1914. A.4. 7 4. Heft 98 Dr. Carl Graf Attems: bothrus geändert. In Bronns Classen und Ordnungen hat Verhoeff wieder eine Teilung vorgenommen, indem er für die orientalischen und nearktischen Arten mit 20 oder annähernd so vielen Antennengliedern die alte Gattung Bothropolys wieder aufnahm -und in der Gattung Polybothrus nur die palaearktischen Arten mit wesentlich mehr Antennengliedern beließ. Ich kann das nur billigen, dagegen glaube ich, daß die vier Untergattungen, die Verhoeff für Bothropolys kreiert, in Anbetracht der geringen Artenzahl und des morphologisch doch unbedeutenden Merkmals, auf die er sie gründet, zum größten Teile überflüßig sind. Er benutzt nämlich das Vorhandensein von Zacken am Hinterende gewisser Rückenschilde zur Begrenzung der Unter- gattungen. Was er weiter noch angibt, nämlich Zahl der Ocellen und Kieferfußhüftzähne, ist wertlos, weil diese Zahlen erstens bei den verschiedenen Untergattungen ohnehin fast identisch sind und man weiß, daß so geringe Schwankungen in den Zahlen dieser Organe kaum einen spezifischen, geschweige denn einen generellen Wert haben. Eventuell könnte man die Untergattung Probothropolys gelten lassen, ohne alle Zähne an den Hinterecken der Rückenschilde. Die vier orientalischen Arten zeigen eine allmähliche Abstufung im Besitz dieser Hintereckzähne und man müßte, wenn man nach Verhoeff konsequent sein wollte, für die hier neu beschriebene Art auch eine neue Untergattung begründen. Ich halte das aber für unangebracht, weil diese Hintereckszähne phylogenetisch einen viel zu geringen Wert haben, als daß man annehmen müßte, zwei Arten mit gleicher Aus- bildung dieser Zähne seien auch näher mit einander verwandt. Diese Zähne haben sich innerhalb der Lithobier mehrmals in gleicher Weise ausgebildet (man denke an Lithobius validus Mein.) und auf sie allein kann man keine Untergattungen begründen. Eventuell, wie schon gesagt, kann man die Arten ganz ohne Zähne von denjenigen, die Zähne haben, trennen, was z. B. auch bei der Gattung Archilithobius geschehen ist, aber die geringfügigen Schwankungen in der Zahl der Zähne sind bedeutungslos. In den Beiträgen zur Myriopodenkunde beschrieb ich eine Art von Maluhia als Lith. asperatus L. Koch. Ich glaube aber jetzt, daß diese Tiere einer neuen mit asperatus nicht identischen Art angehören, die ich Bothropolys maluhianus nenne. Die indo-australischen Arten der Gattung Bothropolys unter- scheiden sich in folgender Weise von einander: 1. Bothropolys papuanus n. sp. (siehe unten). 11. und 13. Rückenschild mit winzigen Hintereckzähnen. Be- dornung der Endbeinhüfte 13) Neu-Pommern. l oberer Dorn 1) Das bedeutet ————— 1 Seitendorn. kein Dorn unten Die indo-australischen Myriopoden. 99 2. Bothropolys rugosus (Mein.). 1873. Lithobius rugosus. Meinert, Naturh. Tidsskr. Kjöbenh. (3) VIII. p. 306. 1887. — — Haase, Indo-austral. Myr. I. p. 31. 9., 11. und 13. Rückenschild mit Zähnen. Bedornung der Endbein- hüfte >= 0. Oahu. 3. Bothropolys maluhianus nov. sp. 1903. Lithobius asperatus. Attems, Zool. Jahrb. System. Bd. X VIII. p. 32. 7., 9., 11. und 13. Rückenschild mit Zähnen, Bedornung der End- beinhüfte ka 1. Oahu. Maluhia. 4. Bothropolys asperatus (L. Koch). 1878. Lithobius asperatus. L. Koch, Verh. zool. bot. Ges. XXVII. 1887. — — Haase, Indo-austral. Myr. I. p. 33. 1909. — — Attems, Myr. d. Vega Exp.-Ark. Zool. V. p. 22. 6., 7., 9., 11. und 13. Rückenschild mit Zähnen, Bedornung der Endbeinhüfte - 1: Korea, China; Japan, Manila. Boihropolys papuanus n. sp. Farbe rötlichbraun. Länge ohne Endbeine 11 mm. Kopfschild rundlich. Jederseits etwa 15 ungeordnete Ocellen. Antennen von mittlerer Länge, aus 21 beborsteten Giedern bestehend. Jederseits 6—7 kleine Kieferfußhüftzähne. Rückenschilde runzelig uneben, an den Rändern sehr spärlich mit winzigen Härchen besetzt. Die 1., 3., 5., 8., 10., 12. und 14. hinten seicht eingebuchtet, die 11. und 13. mit winzigen Zährchen im Hinter- Hintereck. Tarsen der Beine zweigliedrig. Hüftporen der vier letzten Beinpaare zahlreich, ungeordnet. Bedornung der Endbeine — . Hüfte mit 1 Seiten- dorn. Hüfte des 14. Beinpaares ebenfalls mit 1 Seitendorn, des 13. Bein- paares ohne Seitendorn. Endkralle des einzigen erhaltenen Endbeines abgebrochen. Ein dolchartiger Dorn auf der Unterseite des 3., 4. und 5. Gliedes der Beine fällt durch seine Größe sehr auf. Q mit 3+3 Genitalsporen, alle klein und spitz; Genitalklaue drei- lappig. Fundort: Ralum, Neu-Pommern (4.8.1896, Dahl coll. Berlin. Mus.). 7* 4. Heft 100 1895. 1902. 1907. 1903. 1895. Ein der natürlichen Verwandtschaft der Gattungen Rechnung Dr. Carl Graf Attems: 2. Subclasse: Epimorpha Haase. 1. Ordnung: Scolopendromorpha Poc. Pocock, Biol. Centr. Amer. p. 13. Pocock, Quart. Journ. Mier. Sci. XLIV. p. 443. Verhoeff, Bronns Class. u. Ordn. d. Thierr. p. 242. Fam. Scolopendridae. Kräpelin, Revision d. Scolopendridae. Ordo Oligostigmata. Silvestri, Ann. Mus. civ.... Genova (2) XIV p. 623. tragendes System wird sich eher den von Pocock und Kräpelin | vorgeschlagenen anschließen als dem letztpublizierten, dem von | Verhoeff. Zunächst erscheint mir eine scharfe Gegenüberstellung der Cryptopiden und aller anderen Scolopender notwendig. Kräpelin hat diese Cryptopiden wohl in eine Gruppe, seine Subfam. Oryptopinae, zusammengefaßt, dafür aber die übrigen Scolopender in zwe iden Crypto- pinae gleichwertige Subfamilien (Otostigminae und Scolopendrinae) getrennt gelassen. Pocock wieder faßt letztere beide zu den „‚Scolo- pendridae‘‘ zusammen, zerteilt aber die Oryptopidae in drei Familien (Cryptopidae, Scolopocryptopidae und Newportiidae). Verhoeff kennt drei Superfamilien, von denen zwei (die Oryptopina und Theatopsina) und ein Teil der dritten (der Scolopoeryptopina) den Cryptopinae im Sinne Kräpelins entsprechen; wie man sieht, kann ich mich keinem der Systeme ganz anschließen und bringe im nachfolgenden ganz kurz eine Übersicht über die Scolopendromorpha, wie ich sie mir denke. Übersicht über die Familien der Scolopendromorpha. 1903. I. Fam. Cryptopidae Krp!. Subfam. Cryptopinae. Kräpelin, Revis. Scolop. p. 29. Augen fehlen. Tarsen eingliedrig, nur ganz ausnahmsweise (bei Trigonoeryptops) zweigliedrig. Ventralplatten mit medianer Längsfurche oder mit Kreuzfurche; selten (bei Newportia) außer der Medianfurche noch zwei feine Rand- furchen. 1895. 1907. dem 1. Subfam. Cryptopinae Poc. Fam. COryptopidae. Pocock, Biol. Centr. Am. p. 28. Superfam. Oryptopina + Theatopsina. Verhoeff, Bronns Class. u. Ordn. p. 246. 21 Segmente. Pseudopleuren meist ohne, nur bei Anethops mit spitzem Fortsatz. Meist 9 Stigmenpaare, nur bei Plutonium 19 Stigmenpaare (auf 2.—20. Segment. Kieferfüße mit gut entwickelten Zahnplatten. Genera: Oryptops, Trigonoeryptops, Paracryptops, Anethops, Thea- tops, Plutonium. Die indo-australischen Myriopoden. 101 2. Subfam. Scolopocryptopinae Poc. 1895. Fam. Scolopocryptopidae. Pocock, Biol. Centr. Am. p. 28. 1895. Fam. Newportiidae. Pocock, loc. cit. p. 29. 1907. Subfam. Scolopocryptinae. Verhoeff, Bronns Class. Ordn. p. 253. 1907. Fam. Newportiidae. Verhoeff, loc. eit. p. 247. 23 Segmente. Pseudopleuren mit langem, spitzem Fortsatz. 10 oder 11 Stigmenpaare. Kieferfüße ohne oder mit sehr kleiner Zahnplatte. Genera: Scolopocryptops, Otocryptops, Newportia. 2. Fam. Scolopendridae Poc. 1898. Fam. Scolopendridae. Pocock, Biol. Centr.-Am. p- 13. 1903. Subfam. Scolopendrinae -- Otostigminae Kräpelin, Revis. Scolop. p. 29. 1907. Superfam. Scolopendrina. Verhoeff, Bronns Class. Ordn. p. 247 (ex p.). Augen vorhanden. Tarsen zweigliedrig. Ventralplatten zumeist mit zwei Längsfurchen. 1. Subfam. Scolopendrinae Krpl. 1903. Subfam. Scolopendrinae Kräpelin, Revis. Scolop. p. 29, 165. 1907. Fam. Scolopendridae. Verhoeff, Bronns Class., Ordn. p. 298. „Stigmenöffnung zum mindesten in der Vorderecke spitzwinklig, kurz triangelförmig bis lang dreieckig oder schmal schlitzförmig, parallel zur Längsaxe des Körpers gestellt und oft dorsoventral zusammen- gedrückt. Tarsalsporne fehlend oder nur in der Einzahl. Kopfplatte oft die erste Rückenplatte überragend oder im anderen Falle oft mit Basalplatten und zwei Längsfurchen.“ 1. Tribus Scolopendrini Verh. 1907. Subfam. Scolopendrinae. Verhoeff, Bronns Class. u. Ordn. p. 258. Proximaler Tarsus der Beine deutlich länger als der distale, Pseudo- pleuren hinten fast immer in einen mehr oder weniger starken Fort- satz ausgezogen, mit Porenfeld. 21 beintragende Segmente. Stigmen kurz bis länglich dreieckig: Antennen das 1. Segment stets weit über- ragend. Genera: Cupipes, Hemiscolopendra, Hemicormocephalus, Psilo- scolopendra, Colobopleurus, Cormocephalus, Trachycormocephalus, Arthro- rhabdus, Scolopendra. 2%. Tribus Scolopendropsini Verh. 1907. Subfam. Scolopendropsinae Verhoeff, Bronns Class. u. Ordn. p. 288. Proximaler Tarsus kürzer als der distale: Pseudopleuren hinten abgestutzt, ohne Fortsatz, mit Porenfeld. 21 oder 23 beintragende 4. Heft 102 Dr. Carl Graf Attems: Segmente. Stigmen lang, schmal, mit parallelen Rändern. Antennen das 1. Segment überragend. Genera: Scolopendropsis, Pithopus. 3. Tribus Asanadini Verh. 1907. Fam. Asanadidae. Verhoeff, Bronns Class. Ordn. p. 263. Proximaler Tarsus länger als der distale, Pseudopleuren ohne Porenarea und ohne Fortsatz, 21 beintragende Segmente, Antennen auffallend kurz, das 1. Segment nicht überragend. Genera: Asanada, Pseudocryptops. 2. Subfam. Otostigminae Krpl. 1903. Subfam. Otostigminae. Kräpelin, Revis. Scolop. p. 29, 94. 1907. Subfam. Otostigminae + Ethmostigminae + Anodontostominae. Verhoeff, Bronn Class. u. Ordn. p. 254. Stigmenöffnung gerundet, oval oder fast kreisförmig, flach oder vertieft, schräg zur Längsaxe des Körpers gestellt, in den hinteren Segmenten meist sogar senkrecht und dann bei Kontraktion von vorn nach hinten zusammengedrückt. Tarsalsporne meist vorhanden, in der vorderen Körperhälfte oft zu zwei. Kopfplatte nie die erste Rückenplatte überragend, nie mit Basalplatten und Längsfurchen. Genera: Otostigmus, Rhysida, Ethmostigmus, Anodontostoma, Alipes. Die Herren Autoren haben für diese 5 Gattungen 5 Gruppen gebildet !! Die Indo-australischen Scolopendromorpha. Bezüglich der Literaturangaben kann ich mich bei den Scolopendro- morpha kurz fassen und mich darauf beschränken, in Klammer auf die Seite von Kräpelins bekannter Revision der Scolopendriden zu verweisen, wo man alles einschlägige findet. Nur die wenige, seither dazu gekommene Literatur habe ich hier genau angeführt. I. Fam. Cryptopidae Kräpelin. 1. Subfam. Cryptopinae Poc. Cryptops australis Newp. 1903. Kräpelin, Revis. d. Scolop. p. 58. 1908. Kräpelin, Fauna SW.-Australiens, p. 106. Neu-Seeland, Südwestaustralien. Cryptops Doriae Poc. 1907. Attems, Javanische Myr. p. %. Birma, Java, Neu-Guinea. Cryptops Feae Poc. (Krpl. p. 47). Birma. Die indo-australischen Myriopoden. 103 Cryptops Haasei Att. 1903. Kräpelin, Revis. d. Scolop. p. 42. 1908. Kräpelin, Fauna SW.-Australiens, p. 106. Australien. Cryptops inermipes Poc. (Krpl. p. 52). Christmas-Island, Birma. Cryptops megalepora Haase (Krpl. p. 50). Auckland-Insel, Neu-Seeland. Cryptops Modiglianii Silv. (Krpl. p. 51). Sumatra. Cryptops ruficeps Poc. (Krpl. p. 55). Sumatra. Cryptops spinipes Poc. (Krpl. p. 49.). Sydney, Neu-Seeland. — Deutsch Neu-Guinea (Berliner Museum). Mimops orientalis Krpl. (Krpl. p. 62). China, Schensi. Paracryptops breviunguis Silv. (Krpl. p. 60). Neu-Guinea. Paracryptops Weberi Poc. (Krpl. p. 60). Flores, Java. Theatops insularis Mein. (Krpl. p. 65). Sandwich-Inseln. 2. Subfam. Scolopocryptopinae Poc. Otoeryptops melanostomus Newp. (Krpl. p. 74). Von den Philippinen über Java, Celebes, Halmaheira bis Neu- Guinea. (Süd- und Zentral-Amerika, Antillen). Otocryptops melanostomus var. celebensis Haase (Krpl. p. 76). Gelebes. Otocryptops sexspinosus Say (Krpl. p. 72). Korea, Tsu-Schima (Nordamerika). Otocryptops rubiginosus L. Koch (Kıpl. p. 71). Japan, China, Korea (Nordamcrika). 2. Fam. Scolopendridae Poc. 1. Subfam. Scolopendrinae Kräpelin. 1. Tribus Scolopendrini Verh. Cupipes amphieurys Kohlr. (Krpl. p. 178). Karolinen, New Britain. 4. Heft 104 Dr. Carl Graf Attems: Cupipes impressus Porat. 1903. Kräpelin, Revis. Scolop. p. 181. 1912. Ribaut, Abhandl. Senckenberg. Ges. XXXIV. p. 289. Aru. (Mexiko, Antillen, Ekuador). Cupipes neocaledonicus Krpl. (Krpl. p. 180). Neu-Caledonien. — Neu-Pommern (Berliner Museum). Cupipes papuanus Att. Exped. Van Kampen. Neu-Guinea. Colobopleurus inopinatus Krpl. 1908. Kräpelin, Fauna SW.-Australiens p. 109. Südwest- Australien. Cormocephalus aurantipes Newp. 1903. Kräpelin, Revis. Scolop. p. 197. 1908. Kräpelin, Fauna SW.-Australiens p. 116. 1912. Brölemann, Rec. Austral. Mus. IX. p. 47. Australien, (Zentral- und Südamerika). Cormocephalus aurantipes var. marginatus Por. 1903. Kräpelin, Revis. Scolop. p. 198. 1912. Brölemann, Rec. Austral. Mus. IX. p. 49. Australien. Cormocephalus brevispinatus L. Koch (Krpl. p. 199). Australien. Cormocephalus brevispinatus sulcatus Bröl. 1912. Brölemann, Rec. austral. Mus. IX. p. 49. Ost-Australien. Cormocephalus dentipes Poc. (Krpl. p. 191). Bengal. Cormocephalus dispar Sarasinorum Haase (Krpl. p. 203). Ceylon. Cormocephalus distinguendus Haase. 1903. Kräpelin, Revis. Scolop. p. 200. 1908. Kräpelin, Fauna SW.-Australiens p. 117. Australien. Cormocephalus esulcatus Poc. (Krpl. p. 195). Australien. Cormocephalus Hartmeyeri Krpl. 1908. Kräpelin, Fauna SW.-Australiens p. 119. Südwest-Australien. Cormocephalus Huttoni Poc. (Krpl. p. 202). Neu-Seeland, Südaustralien, Loyalty-Inseln. Dle indo-australischen Myriopoden. 105 Cormocephalus inermipes Poc. (Krpl. p. 204). Ceylon. Cormocephalus laevipes Poc. (Krpl. p. 196). Salomon-Inseln. Cormocephalus Michaelseni Krpl. 1908. Kräpelin, Fauna SW.-Australiens, p. 113. Südwest- Australien. Cormocephalus philippinensis Krpl. (Krpl. p. 192). Philippinen. Cormocephalus pustulatus Krpl. (Krpl. p. 189). Neu-Caledonien. Cormocephalus pygmaeus Poc. (Krpl. p. 192). Vorderindien. Cormocephalus rubriceps Newp. (Krpl. p. 198). Neu-Seeland. Cormocephalus strigosus Krpl. 1908. Kräpelin, Fauna SW.-Australiens, p. 120. Südwest-Australien. Cormocephalus Turneri Poc. 1901. Pocock, Ann. mag. n. h. (7) VIII. p. 456. 1908. Kräpelin, Fauna SW.-Australiens, p. 114. Südwest-Australien. Cormocephalus Turneri yalgooensis Krpl. 1908. Kräpelin, Fauna SW.-Australiens, p. 115. Südwest-Australien. Cormocephalus Westwoodi Newp. 1903. Kräpelin, Revis. Scolop. p. 200. 1912. Brölemann, Rec. Austr. Mus. IX. p. 51. Australien, Neu-Guinea, Tasmaniıen. Cormocephalus Westwoodi var. foecundus Newp. (Krpl. p. 201). Australien, Tasmanien. Hemicormocephalus Novae Hollandiae Krpl. 1908. Kräpelin, Fauna SW.-Australiens, p. 122. Südwest- Australien. ?Scolopendra calcarata Porat. 1876. Porat, Bihang Sv. Ak. Handl. IV. p. 10. China. (Wahrscheinlich = S. morsitans L. teste Krpl.). Scolopendra graeillima Att. (Krpl. p. 249). Java. 4. Heft 106 Dr. Carl Graf Attems: Scolopendra indica Mein. (Krpl. p. 265). Indien, Himalaya. Scolopendra laeta Haase. 1903. Kräpelin, Revis. Scolop. p. 253. 1908. Kräpelin, Fauna SW.-Australiens p. 125. 1912. Brölemann, Rec. Austral. Mus. IX. p. 60. Australien. Scolopendra laeta var. viridis Krpl. Scolopendra laeta var. fasciata Krpl. Scolopendra laeta var. flavipes Krpl. Alle 3 in: 1908. Kräpelin, Fauna SW.-Australiens p. 125. Australien. Scolopendra latro Mein. 1886. Meinert, Myr. Mus. Hann. III. p. 28 Vidd. Meddel. 1887. Haase, Indo-austral. Chilop. p. 55. Serampore. (teste Kräpelin wahrscheinlich = $. morsitans L.). Scolopendra metuenda Poc. 1903. Kräpelin, Revis. Scolop. p. 250. 1912. Brölemann, Rec. Austral. Mus. IX. p. 53. Solomon-Insel. Scolopendra morsitans L. 1903. Kräpelin, Revis. Scolop. p. 250. 1908. Kräpelin, Fauna SW.-Australiens p. 123. 1912. Brölemann, Rec. Austral. Mus. IX. p. 54. „Kosmopolitisch über alle Länder der wärmeren und gemäßigten Zone verbreitet. Als Ausgangspunkt der Verbreitung dürfte die orientalische und die afrikanische Region zu gelten haben.“ Scolopendra pinguis Poc. (Krpl. p. 249). Birma, ?Java. Scolopendra subspinipes Leach. (Krpl. p. 256). ‚„Kosmopolitisch über alle Länder der tropischen und wärmeren gemäßigten Zonen, jedoch mit Ausschluß der Mittelmeerländer, wo die Art durch die nahe verwandte 8. cingulata ersetzt wird, als eigentliches Zentrum der Verbreitung ist zweifellos die orientalische Region anzu- sehen, weil nur in dieser eine Reihe von ausgeprägten Varietäten zur Entwicklung gelangt sind.“ Scolopendra subspinipes De Haani Brädt. (Krpl. p. 260). Mergui-Archipel, Java, Sumatra. Scolopendra subspinipes Hardwickei Newp. (Krpl. p. 262). Ceylon, Sundainseln, Hinterindien, Nicobaren. Die indo-australischen Myriopoden. 107 Scolopendra subspinipes japonica L. Koch (Krpl. p. 263). Japan. Scolopendra subspinipes multidens Newp. (Krpl. p. 264). Japan, China, Java. — Nord-Neu-Guinea (N. N. G. E. 1903). Scolopendra subspinipes mutilans L. Koch (Krpl. p. 263). China, Japan, Loo Choo-Inseln. Scolopendra subspinipes spinosissima Krpl. (Krpl. p. 262). Philippinen. (2. Trib. Scolopendropsini Verh. nur in Brasilien vertreten.) 3. Tribus Asanadini Verh. Asanada brevicornis Mein. (Krpl. p. 173). Birma, Andamanen, Neu-Guinea (Senegambien). Pseudoeryptops agharkari 6Grav. 1912. Gravier, Rec. Ind. Mus. Caleutta VII. p. 416. Bombay-Distrikt, Vorderindien. Pseudocryptops agharkari singhbhumensis 6rav. 1912. Gravier, loc. cit. p. 417. Chakardharpur, Chota Nagpur, Indien. 2. Subfam. Otostigminae Kräpelin. Otostigmus aculeatus Haase (Krpl. p. 108). Java; China, Hongkong. Otostigmus amballae Chamb. 1913. Chamberlin, Entom. News. XXIV. p. 74. Ambala, Vorderindien. Otostigmus angusticeps Poc. 1898. Pocock, Willey, Zoolog. Results p. 62. New-Britain. Otostigmus asper Haase (Krpl. p. 112). Philippinen. Otostigmus astenus Kohlr. (Krpl. p. 114). Australien, Neu-Guinea, Salomons-Inseln, Samoa-Insel, Karolinen, Mariannen, Philippinen. (Seychellen). Otostigmus ceylonicus Haase (Krpl p 110). Ceylon, Birma. Otostigmus Feae Poc. (Krpl. p. 116). Birma. Otostigmus geophilinus Haase (Krpl. p. 110). Java, Birma. 4. Heft 108 Dr. Carl Graf Attems: Otostigmus insularis Haase (Krpl. p. 112). Ceylon, Java, Mergui-Archipel, (Seychellen). Otostigmus longicornis Tömösv. (Krpl. p. 112). Borneo. Otostigmus Loriae Silv. (Krpl. p. 117). Neu-Guinea. Otostigmus metallicus Haase (Krpl. p. 121). Ceylon, Insel Sangır. Otostigmus morsitans Poc. (Krpl. p. 119). Ceylon, Madras, Birma. Otostigmus multldens Haase (Krpl. p. 121). Java, Sumatra, Celebes, Mentawei—Nord-Neu-Guinea (Nova Guinea Bd. V). Otostigmus nemorensis Silv. (Krpl. p. 119). Java, Sumatra. Otostigmus niasensis Silv. (Krpl. p. 118). Nias. Otostigmus nudus Poec. (Krpl. p. 108). Madras. Otostigmus Oatesi Krpl. (Krpl. p. 120). Birma. Otostigmus orientalis Poe. (Krpl. p. 120). Indien, Flores, Philippinen, Marschall-Inseln (Seychellen). Otostigmus Oweni Poc. (Krpl. p. 116). Mergui-Archipel. Otostigmus politus Karsch (Kıpl.). China, Birma, Sumatra, Neu-Guinea, Australien. Otostigmus punctiversites Tömösv. (Krpl. p. 114). Borneo, Neu-Pommern, Neu-Lauenburg, Nord-Neu-Guinea. Otostigmus ruficeps Poc. (Krpl. p. 119). Madras. Otostigmus rugulosus Por. (Krpl. p. 115). Birma, (Seychellen, Mauritius). Otostigmus rugulosus var. Mertoni Rib. 1912. Ribaut, Abhandl. Senckenb. Ges. XXXIV. p. 283. Aru Archipel. Otostigmus scaber Pocock (Kıpl. p. 111). China, Japan, Loo Chcoo-Inseln, Sumatra, Birma Nicobaren. Otostigmus spinosus Porat (Krpl. p. 116). Birma, Java, Sumatra, Borneo. — Neu-Guinea. (Berlin. Mus). Die indo-australischen Myriopoden. 109 Otostigmus splendens Poe. (Krpl. p. 117). Madras. Otostigmus Sucki Krpl. (Krpl. p. 118). Borneo. Otostigmus tubereulatus Kohlr. (Krpl. p. 113). Australien. Otostigmus tuberculatus pauperatus Att. 1914. Attems, Bydr. Dierk.—Beauforts Reise. Saonek. Rhysida earinulata Haase (Krpl. p. 145). Sumatra, Celebes, Neu-Guinea, Australien, Thursday-Insel. Rhysida ceylonicus Grav. 1912. Gravier, Rec. Ind. Mus. Calcutta VII. p. 415. Ceylon. Rhysida erassispina Krpl. (Krpl. p. 151). Bombay. Rhysida cuprea Krpl. (Krpl. p. 154). Himalaya. Rhysida immarginata Porat (Krpl. p. 143). Sunda-Inseln, Indien, Philippinen, Birma, (Süd- und Zentral- amerika). Rhysida lithobioides Newp. (Krpl. p. 150). Birma, China. Rhysida longipes Newp. (Krpl. p. 148). In der ganzen Tropenzone (Indien, Australien, Zentral- und Süd- amerika, Ost- und Westafrika, Madagaskar, Seychellen). Rhysida monticola Poe. (Krpl. p. 146). Borneo. Rhysida nuda Newp. (Krpl. p. 144). Rhysida subinermis Mein. (Krpl. p. 148). Australien. Ethmostigmus albidus Tömösv. (Krpl. p. 159). Singapore. Ethmostigmus bisulcatus Tömösv. (Krpl. p. 160). Sıam, Java, Borneo. Ethmostigmus granulosus Poe. (Krpl. p. 160). Neu-Britannien, Salomons-Inseln, Duke of York-Ins., Neu-Guinea. Ethmostigmus platycephalus Newp. (Krpl. p. 162). Indien, Molukken, Java, Neu-Guinea, Neu-Britannien, Kei-Ins. Ethmostigmus platycephalus eribrifer Gerv. (Krpl. p. 159). Molukken, Sumatra, Neu-Guinea, Kei-Archipel, Ceram, Palau-Ins. 4. Heft 110 Dr. Carl Graf Attems: Ethmostigmus pygomegas Kohlr. (Krpl. p. 158). Hi» alaya. Ethmostigmus rubripes Brdt. 1903. Kräpelin, Revis. Scolop. p. 161. 1908. Kräpelin, Fauna SW.-Australiens p. 108. 1912. Brölemann, Rec. Austral. Mus. IX. p. 44. Java, Timor, Banda, Neu-Guinea, Salomon-Inseln, Australien. Ethmostigmus rugosus Haase. 1887. Haase, Indo-austral. Chilop. p. 91. Halmaheira. Ethmostigmus spinosus Newp. (Krpl. p. 163). Ceylon. Ethmostigmus venenosus Att. (Krpl. p. 159). Halmaheira, Celebes. Anodontostoma oetosuleatum Tömösv. (Krpl. p. 164). Borneo. Alluropus Demangei Silv. 1912. Silvzstri, Boll. Lab. Zool. Portiei VI p. 44. Tonkin. 2. Ordo: Geophilomorpha Poc. 1895. Pocock, Biol. Centr.-Am. p. 35. 1902. Pocock, Quart. J. Mier. Sci. XLIV. p. 442. 1903. Attems, Zool. Jahrb. XVIII. Synopsis d. Geophil. Seit der Publikation meiner Synopsis der Geophiliden ist diese Ordnung mehrmals Gegenstand von Publikationen gewesen. In Bronns Classen und Ordnungen des Tierreiches (1908) hat Verhoeff ein neues System der Geophiliden publiziert, das in seinen Grundzügen bereits von Brölemann zurückgewiesen wurde. Verhoeff teilt die Geophiliden in 2 Gruppen Placodesmata (= Meeisto- cephalidae) und Adesmata (= alle übrigen). Über den Wert dieser zwei Abteilungen vgl. Brölemann!), dem ich vollkommen beistimme. Brölemann hat auch auf die Eigentümlichkeit aufmerksam gemacht, daß Verhoeff den systematischen Wert, den er den einzelnen Organen beimißt, nach der Dicke der Chitinisierung dieser Organe dosiert, so daß Verhoeff zu dem Schluß kommt, daß die von mir in erster Linie systematisch verwerteten Mundteile sich ihrer Zartheit wegen dazu nicht eignen! Die Adesmata teilt Verhoeff in fünf Familien, über die er auf p. 278 eine Übersicht gibt. Die fünf Familien sind: Gonibregmatidae, Brasilophilidae, Geophilidae, Schendylidae und Himantarüidae. Zu den Gonibregmatidae zählt Verhoeff nur die Gattung Gonibregmatus. Die l) Brölemann, Arch. zool. exp. gen. (5) III. p. 306, 1909. Die indo-australischen Myriopoden. 111 anderen von mir dazu gerechneten Gattungen stehen bei ihm teils bei den Geophiliden (Geophagus, Himantosoma), teils bei den Schendyliden (Eueratonyx). Die Familie Brasilophilidae wird für eine Gattung Brasilophilus aufgestellt, die nur ein Synonym ist der schon früher von Brölemann publizierten Gattung Meeistauchenus, die zusammen mit Aphilodon die Subfamlie oder Tribus Aphrlodontinae, eine Unterab- teilung der @eophilidae, bildet. Der Name Brasilophilidae muß somit verschwinden. Die Familie@eophilidae teilt Verhoeff in zwei Subfamilien: Geophilinae (diese allein sind gleich Fam. @eophilidae in meinem Sinn) und Subfam. Himantosominae, für Himantosoma, das ich zu den Gonibregmatidae stelle, wieschon oben erwähnt. Die Familie Schendylidae Verh. entspricht den Schendylini-+ Ballophilini in meiner Synopsis 1903. Ich hatte diese beiden Gruppen mit den Himantarvini damals zu den Dentifoliinae vereinigt. Darüber weiteres unten. In der Familie Himantariidae vereinigt Verhoeff die zwei Subfamilien der Himan- tariinae und Oryinae. Diese Vereinigung ist meiner Meinung nach eine unnatürliche und ich betrachte nach wie vor die Oryidae als eine eigene Familie, die man vielleicht mit den @onibregmatidae, aber gewiß nicht mit den Himantariidae zu einer höheren Gruppe vereinigen kann. Andererseits stehen die Schendylidae den Himantariidae jedenfalls näher als diese den Oryidae. 1909 hat Brölemann!) eine Übersicht über die Geophilomorpha veröffentlicht, die mir zwar besser gefällt als die Verhoeffs, indem Brölemann nicht die unnatürliche Zweiteilung, hervorgerufen da- durch, daß die Mecistophalidae allen andren Gruppen zusammen als gleich- wertige Abteilung gegenübergestellt werden, annimmt, aber in mehreren Punkten doch dem soeben getadelten System Verhoeffs folgt. Brölemann unterscheidet vier Familien, I. Himantariidae mit zwei Subfamilien: Zimantariinae und Oryinae, 2. Schendylidae mit zwei Subfam.: Schendylinae und Ewucratonychinae, 3. Mecistocephalidae, 4. Geophilidae mit zwei Subfam.: Geophilinae und Gonibregmatinae. Bezüglich der Vereinigung der Himantarınae und Oryinae gilt, was ich darüber oben bei Besprechung des Verhoeffschen Systems sagte: Daß Brölemann die Zucratonychinae noch zu den Schendylidae zählte, ist verzeihlich, da er auch nur auf den unzulänglichen Angaben Pococks, nicht auf eigenen Untersuchungen fußen konnte. Auch daß ich der Zusammenfassung der @eophilinae und Gonibegmatinae zu einer höheren Gruppe nicht zustimmen kann, habe ich schon oben erwähnt. Brölemann faßt die Gonibregmatinae weiter als Verhoeff, indem er nicht nur die Gattungen Gonibregmatus, Macronicophalus, Himantosoma und Geophagus, sondern auch die Aphrlodontini hierher zieht. Letztere glaube ich besser bei der Familie @eophilidae unter- gebracht. Brölemann mißt den Mundteilen einen zur Erkennung der natürlichen Verwandtschaft der Gruppen ebenso hohen Wert zu wie !) Brölemann, A propos d’un Systeme des Geophilomorphes. — Arch. zool. exp. gen. (5) III. 1909. 4. Hefi 112 Dr. Carl Graf Attems: ich, im Gegensatz zu Verhoeff, der diese Gebilde für nicht genügend dick chitinisiert hält, um sie als systematisch wichtig anzuerkennen. Um zu erkennen, welche Geophilidenformen den ursprünglichsten Typus repräsentieren, müssen wir einen vergleichenden Blick auf die Ausbildung zweier Organe in der ganzen Reihe der Chilopoden werfen, das sind die Mandibeln und die Oberlippe. Die Mandibeln der Scutigeriden, Lithobiiden, Scolopendriden und eines Teils der Geophiliden, nämlich der Himantariidae und Schendylidae haben eine auffallende Ähnlichkeit darin, daß die Be- wehrung aus zweierlei Gebilden, mehreren Reihen zarter Kamm- lamellen und einer kräftigen, meist durch eine Linie im Chitin ab- gegrenzten Zahnlamelle mit dieken, starken, dunkel gefärbten Zähnen besteht. Innerhalb der Geophiliden hat aber eine starke Abänderung dieses Baues stattgefunden. Während die Himantariidae noch mehrere Reihen von Kammlamellen und eine gegen die Mandibel stets gut abgesetzte Zahnlamelle haben, sind die Kammblätter der nächst ver- wandten Schendylidae auf eins reduziert und ist die Zahnplatte nicht mehr so gut, meist garnicht gegen die Mandibel abgesetzt, zerfällt meist in mehrere Abschnitte, die sich dann sogar so neben einander verschieben, daß sie nicht mehr in einer fortlaufenden Linie liegen, sondern sich teilweise überlagern. Bei allen übrigen Familien fehlt die Zahnplatte. Bei den Oryidae und Mecistocephalidae haben wir noch mehrere Kammblätter, während die @onibregmatidae und Geo- philidae nur mehr einen einfachen Besatz von Kammzähnen am Rande der Mandibel haben. Das zweite in Betracht zu ziehende Organ ist die Oberlippe. Sie besteht bei den Seutigeriden, Scolopendriden und Lithobiiden aus einem ziemlich einheitlichen Stück, das in der Mitte tief eingebuchtet ist und dort den medialen starken Zahn trägt, dessen Abtrennung von den Seitenteilen manchmal mehr oder weniger deutlich zu bemerken ist; ein so ausgeprägter Zerfall in drei Teile wie bei einem Teil der Geo- philiden ist aber nicht zu bemerken. Die Mehrzahl der Geophiliden- familien haben eine einheitliche, aus einem Stück bestehende Ober- lippe. Bei den Geophilidae und Meecistocephalidae dagegen zerfällt sie in drei Teile, die alle drei zusammen als Homologon des einheit- lichen Stückes der anderen Familien aufzufassen sind. Im nachfolgenden gebe ich eine kurze Charakterisierung der Familien der @eophilomorpha, wie ich sie mir denke und bemerke dazu noch folgendes: Die 1903 in meiner Synopsis unterschiedenen Hauptgruppen behalte ich bis auf eine, die Dentifolüinae, bei. Den Bedenken, die Verhoeff und Brölemann gegen meine Zusammen- fassung der Himantariidae und Schendylidae geltend machten, trage ich Rechnung und löse die Dentifoliinae wieder in die genannten beiden Gruppen Himantariidae und Schendylidae auf. Nur muß Zueratonyz, das bei Brölemann eine Subfamilie der Schendylidae bildet, zu den Gonibregmatidae gestellt und die Oryidae von den Himantarirdae als selbständige Familie abgetrennt werden. Die indo-australischen Myriopoden. 113 I. Fam. Himantariidae Ck. 1895. Himantariidae. Cook, Arrang. of Geoph. 1901. Himantariinae. Verhoeff, Beitr. z. K. pal. Myr. XVI. 1905. Himantariini. Attems, Synops. Geoph. p. 172. 1908. Hlimantariinae. Verhoeff, Bronns Class. u. Ordn. d. Thierr. p. 277. 1909. — Chalande et Ribaut, Arch, zool. exp. gen. (5) I. p. 197. 1909. — Brölemann, Arch. zool. exp. gen. (5) II. Oberlippe aus einem einheitlichen, eingebuchteten und gezähnten Stück bestehend. Mandibel mit einem kräftigen, ungeteilten Zahnblatt, das durch eine Linie gegen die übrige Mandibel abgesetzt ist und mehreren Kammblättern. 1. Maxille: Hüften verwachsen, ohne Tasterlappen, Innenlade meist abgesetzt, 2. Glied mit oder ohne Tasterlappen, vom dritten Glied ge- trennt oder mit ihm verwachsen. Hüften der zweiten Maxille ganz verwachsen oder mit Median- naht. Kieferfüße klein, Chitinlinien fast immer vorhanden, vollständig. Kopfschild klein, rundlich, Antennen kurz, dick, glattgedrückt pfriemenförmig, endwärts verjüngt. Basalschild breit. 0—1 oder mehrere Reihen von Zwischenpleuren. Ventralporen wenigstens auf der vorderen Körperhälfte stets vorhanden, in einem scharf umschriebenen Medianfeld. Endbeine siebengliedrig; Hüftporen entweder über die ganze Fläche zerstreut oder zu Gruppen vereinigt in Taschen mündend oder ganz fehlend. Analporen fehlen. Zahl der Segmente meist groß. Mit Sicherheit nur aus der palaearktischen Region, ins- besonders Mediterran-Region und eine Art aus Madagaskar nach- gewiesen. Einige als Himantarium beschriebene Arten gehören nicht in diese Gattung und sind noch zweifelhaft. Es sind das die Arten Hüimantarium Doriae Silv., H. insigne Mein., H. indicum Mein., H. Meinerti Poc., H. morbosum Hutt., die genaueren Literaturangaben finden sich am Schlusse, bei den Species incertae sedis. 2. Fam. Schendylidae Ck. 1895. Schendylidae + Ballophilidae. Cook, Arrangement of Geophil. 1903. Sectio Schendylini + Ballophilini. Attems, Synop. d. Geophil. 1908. Schendylidae. Verhoeff, Bronns Class. u. Ordn. d. Thierr. p. 275. 1909. (Schendylidae) Subfam. Schendylinaee Brölemann, Arch. zool. exp. gen. (5) III. Oberlippe aus einem eingebuchteten und gezähnten Stück be- stehend oder rudımentär. Archiv für Naturgeschichte 1914. A. 4. 8 4. Heft 114 Dr. Carl Graf Attems: Rand der Mandibel mit einer Reihe von Kammzähnen und einem, manchmal in mehrere Abschnitte geteilten Zahnblatt, das gegen die übrige Mandibel nicht deutlich abgesetzt ist. 1. Maxille ohne oder mit 1—2 Paar Tasterlappen; Innenlade meist abgesetzt. Hüften der zweiten Maxille völlig verwachsen, ohne Mediannaht, Telopodit dreigliedrig, Klaue einfach oder gekämmt. Kieferfuß mit oder ohne Chitinlinien. Antennen dünn, fadenförmig oder endwärts kolbig verdickt. Keine Zwischenpleuren. Ventralplatten ohne oder mit Poren, die dann in 1—2 runden oder ovalen Feldern angeordnet sind. Endbeine sechs- bis siebengliedrig, Hüfte mit je zwei oder (selten, Escaryini) mit zahlreichen Poren. 1. Subfam. Schendylinae. 1895. Fam. Schendylidae. Cook, Arrang. of Geoph. 1896. — Cook, Brandtia VIII. p. 36. 1901. Tribus Schendylini. Verhoeff, B. z. Kenntn. pal. Myr. XVI. 1903. Sectio Schendylini. Attems, Synop. d. Geoph. 1908. Schendylinae + Escaryinae. Verhoeff, Bronns Class. u. Ordn. p. 275. 1909. Trib. Schendylini.. Brölemann, Arch. zool. exp. gen. (5) III. Schendyla javanica Att. 1907. Attems, Javan. Myr. — Mitt. nat. Mus. Hambg. XXIV. p. 9. Java. 2. Subfam. Ballophilinae Ck. 1895. Fam. Ballophilidae. Cook, Arrang. of Geoph. p. 69. 1890. — Cook, Brandtia VIII. p. 36. 1903. Trib. Ballophilini. Attems, Synops. d. Geoph. p. 167. 1908. Subf. Ballophilinae Verhoeff, Bronns Class. u. Ordn. p. 276. 1909. Trib. Ballophilini. Brölemann, Arch. zool. exp. gen. (5) IH. Ballophilus Kräpelini Att. 1907. Attems, Javan. Myr. — Mitt. nat. Mus. Hambg. XXIV. p. 9. Java. Ballophilus polypus Att. 1907. Attems, loc. eit. p. 9. Java. Die Gattung Ballophilus enthält außerdem drei, zum Teil aller- dings etwas zweifelhafte Arten aus Afrika. Thalihybius mierocephalus Bröl. 1909. Brölemann, Bull. Mus. Hist. nat. p. 407. Mariannen. Die indo-australischen Myriopoden. 115 3. Fam. Oryidae Ck. 1895. Oryidae. Cook, Arrang. of Geoph. — Proc. U. St. Nat. Mus. XVIII p- 69. 186. — Cook, Brandtia VII. p. 33. VIII. p. 35. 1901. Subfam. Himantariinae Trib. Origini. Verhoeff, Beitr. z. Kenntn. pal. Myr. XVl. 1903. Subfam. Oryinae. Attems, Syn. d. Geoph. — Zool. Jahrb. Syst. XVII. p- 198. 1909. Fam. Himantariidae, Subfam. Oryinae. Verhoeff, Bronns Class. u. Ordn. p. 277. 1909. — En _ — Brölemann, Arch. zool. cop. (5) III. Oberlippe aus einem einheitlichen Stück bestehend, eingebuchtet und gezähnt. Mandibel mit mehreren Kammblättern. Hypopharynx kräftig entwickelt. 1. Maxille mit zwei Paar Tasterlappen, Hüften ganz verwachsen, 2. und 3. Glied getrennt oder verschmolzen. 2. Maxille: Hüften ganz verwachsen, Telepodit dreigliedrig, Kralle einfach oder gekämmt. Kieferfüße klein, kurz und breit, Kralle nicht bis zum Stirnrand reichend, Hüften ohne Chitinlinien. Antennen kurz, an der Basis breit und mehr oder weniger platt gedrückt, endwärts verjüngt. Basalschild breit; Praebasalschild nicht sichtbar. Rückenschilde doppelfurchig. 0—3 Reihen von Zwischenpleuren. Atemschild vom Praescutellum getrennt, selten mit ihm ver- schmolzen. Ventralporen fehlen. Endbeine sechs- oder siebengliedrig, Hüfte meist ohne, nur bei Trematorya mit je zwei Poren. Endglied ohne Kralle. Analporen fehlen. 1. Subfam. Oryinae Bröl. Endbeinhüften ohne Poren, Ventralplatten ohne Medianporus. Übersicht über die Gattungen. la) Endbeine sechsgliedrig 2. 2a) Zwischenpleuren fehlen; einige der vorderen Ventralplatten mit zwei Quereindrücken und dicht behaart Diphtherogaster Att. 2b) 1—3 Reihen von Zwischenpleuren; keine Ventralplatte mit obiger Auszeichnung 3. 3a) Klaue der zweiten Maxille hohl, nicht gekämmt (Ventral- poren in einem Viereck) Notiphilides Latzel. 8* 4. Hefs 116 Dr. Carl Graf Attems: 3b) Klaue der zweiten Maxille gekämmt! (Ventralporen?) Pentorga Ck. 1b) Endbeine siebengliedrig 4. 4a) Atemschild und Praesceutellum verschmolzen, 7—8 Kammblätter auf der Mandibel, Ventralporen in zwei ‚ sehr unscheinbaren Querbändern Orya Mein. 4b) Atemschild und Praescutellum getrennt, Mandibel mit 4—5 Kammblättern 5. 5a) 1 Reihe von Zwischenpleuren Orphnaeus Mein. 5b) 2 -3 Reihen von Zwischenpleuren Aspidopleres Poc. Otenorypa Ck. 2. Subfam. Trematoryinae Bröl. 1909. Trib. T’remartoryini. Brölemann, Arch. zool. exp. gen. (5, III). p. 309. Die Hüfte der Endbeine mit zwei Poren. Einige der mittleren Ventralplatten haben einen eigentümlichen, von Chitinwülsten um- gebenen Porus in der Mitte. Einzige Gattung Trematorya Bröl. 1909. Brölemann, loc. cit. p. 333. Die Oryidae sind in der indo-australischen Region durch eine einzige Art vertreten. Orphnaeus brevilabiatus Newp. Eine Art, die in allen tropischen Gegenden zu Hause ist. 4. Fam. Gonibregmatidae Ck. 1895. Fam. Gonibregmitidae. Cook, Arrangement of Geophilidae. — Proc. . Nat. Mus. Washington XVII. p. 66. 1898. Fam. Gonibregmatidae. Pocock, Willey zoolog. Results p. 64. 1903. Subfam. Gonibregmatinae Attems, Synopsis d. Geoph. Zool. Jahrb. XVII. p. 166, 286. 1908. Fam. Gonibregmatidae. Verhoeff, Bronns Class. u. Ordn. d. Thierr. p. 274. 1990. Subfam. Gonibregmatinae. Brölemann, Arch. zool. exp. et gen. (5) III. p. 322. Oberlippe nur aus dem einen, ungeteilten (Mittel-) Stück bestehend, eingebuchtet oder vorgewölbt, der Rand gezähnelt oder gefranzt. Der Rand der Mandibel mit einem einfachen Besatz von Kamm- zähnen, die gegen das basale Ende zu manchmal plötzlich dicker und kürzer werden. Hypopharynx stark entwickelt, nicht mit der Mandibel verwachsen. 1. Maxille mit oder ohne Tasterlappen, Innenlade abgesetzt oder nicht, zweites und drittes Glied getrennt oder verwachsen. Beide Hüften ganz miteinander verwachsen. 2. Maxille: Beide Hüften mit einander verwachsen, ohne Median- naht, der gemeinsame Vorderrand breitbogig. Drüsenöffnungen nicht von längeren Chitinverstärkungen flankiert. Telopodit meist drei- Die indo-australischen Myriopoden. 117 gliedrig, nur bei Macronicophilus ist die Endkralle durch ein regulär ausgebildetes 4. Glied ersetzt. Endkralle einfach oder gekämmt. Kieferfüße kurz und breit, meist mit vollständigen, gut ausgebildeten oder (selten) undeutlichen Chitinlinien, Alle Glieder ohne besondere Zahnbildungen; die Krallen erreichen geschlossen den Stirnrand bei weitem nicht. Antennen meist an der Basis dick und mehr plattgedrückt und endwärts verjüngt, aber auch fast fadenförmig. Kopfschild ungefähr so lang wie breit, Stirnfurche vorhanden oder fehlend. Praebasalschild sichtbar oder nicht sichtbar. Basalschild breit, bis an die Seiten des Kopfschildes reichend, aber ziemlich kurz. Rückenschild meist gerunzelt, nur bei Sogophagus und Eucratonyz glatt und zweifurchig. Zwischenpleuren in 1 bis mehrereren Reihen vorhanden oder fehlend. Vor dem Atemschild ein ebenso großes oder größeres Praescutellum ; ein Postscutellum ist nicht unterscheidbar. Ventralporen immer vorhanden; oft sind sie ähnlich wie bei den Oryıdae in einem Rechteck, dessen Mitte von Poren frei bleibt, ange- ordnet, oder es finden sich die Poren in einem runden Feld und einem Querband dahinter; nur bei Sogophagus sind sie nurineinem Querband angeordnet. Endbeinsegment: Ventralplatte ungefähr so breit wielang. Hüften sehr groß, manchmal so vergrößert, daß sie,sich seitlich bis zum dritt- letzten beintragenden Segment vorschieben, dicht und gleichmäßig auf der ganzen Fläche mit kleinen Poren bedeckt. Die darauf folgenden Glieder schmächtig, Endglied meist ohne, nur bei Macronicophilus mit Kralle; letztere Gattung hat auch nur sechsgliedrige, die übrigen Gattungen haben siebengliedrige Endbeine. Analporen nur bei Sogophages beobachtet. Verbreitung: Indo-australische Region, eine Art in Süd- amerika. Unter den Geophilomorpha der indo-australischen Region sind die Gonibregmatidae wohl die interessantesten. 1903 habe ich in diese Familie nur die Gattungen Gonibregmatus und Himantosoma aufgenommen und mit Zweifel die nur mangelhaft bekannte Gattung Disargus. Ewucratonyx stellte ich damals, den Angaben Pococks folgend, zu den Schendylidae, dasselbe taten auch meine Nachfolger Verhoeff und Brölemann. Ribaut, der Eu- cratonyx kürzlich untersuchte, meint, daß die Stellung dieser Gattung bei den Schendylidae unrichtig sei, vermeidet es aber weiter auf die Frage nach ihrer systematischen Stellung einzugehen. Sogophagus hatte ich 1903 bei den @eophrlidae untergebracht; Brölemann 1909 zieht sie zu den @onibregmatidae, was auch richtiger ist. Macronico- philus ist erst später von Silvestri publiziert worden. Verhoeff in Bronns Classen und Ordnungen trennt wieder Himantosoma von Gonibregmatus und schreibt beiden Gattungen eine sehr abweichende Organisation zu, ohne aber zu verraten, worin 4. Heft 118 Dr. Carl Graf Attems: das Abweichende besteht. Die Gattungen Eueratonyz und Sogophagus plaziert er in derselben Weise wie ich. Brölemann hat die Gattungen Gomibregmatus, Himantosoma, Geophagus und Macronicophilus vereinigt, und man muß nur die auch ihm noch unbekannte gewesene Gattung Eucratony« hinzufügen, um die Familie @onibregmatidae in der hier gegebenen Fassung zu haben. Seine Aphilodontini gehören besser zu den Geophihdae. Übersicht über die Gattungen der @onibregmatidae. la) Endbeine sechsgliedrig. Die zweite Maxille hat anstelle der Endkralle ein krallenloses Endglied (5. Glied) von der Form der anderen Glieder: Macronicophilus Silv. 1b) Endbeine siebengliedrig. Die zweite Maxille hat außer den Hüften drei Glieder, deren letztes eine Endkralle trägt: 2. 23) Zwischenpleuren vorhanden, auf den hinteren Segmenten bis zu 6 Reihen. Oberlippe bogig vorgewölbt, Kralle der zweiten Maxille einfach. Zweite Maxille ohne Tasterlappen. Praebasalschild sichtbar: Gonibregmatus Newp. 2b) Keine Zwischenpleuren. Oberlippe eingebuchtet oder rudimentär. Kralle der zweiten Maxille gekämmt. Zweite Maxille mit zwei Paar Tasterlappen. Praebasalschild nicht sichtbar: 3. 3a) Oberlippe rudimentär. Ventralporen in einem unschein- baren Querband vor dem Hinterrande. Rückenschilde glatt, mit zwei Furchen: Sogophagus Chamb. (= Geophagus Att.) 3b) Oberlippe gut entwickelt. Ventralporen in einem Viereck oder in einem runden Feld und dahinter einem Quer- band ! 4a) Oberlippe mit langen, pinselartigen Gebilden besetzt. Die Zähne am unteren Ende der Mandibel sind kaum anders als die vorangehenden. Ventralporen in einem runden Feld und Querband dahinter. Unterhalb der Endkralle der vorderen Beine kein auffallender Lappen. Rückenschilde runzelig, ohne Furchen: Himantosoma Poc. 4b) Oberlippe mit geraden, spitzen Zähnen besetzt. Die Zähne am unteren Ende der Mandibel werden plötzlich viel kürzer und breiter. Ventralporen in einem Recht- eck, das in der Mediane durch einen Längsstreifen von Poren geteilt wird. Unterhalb der Endkralle der vorderen Beine ein auffallender Lappen. Rücken glatt, doppelt- furchig: Eueratonyz Poc. 1. Gen. Gonibregmatus Newp. 1842. Newport, Proc. zool. soc. London p. 181. 1845. Newport, Trans. Linn. Soc. London XIX. p. 434. Die indo-australischen Myriopoden. 119 1886. Haase, Indo-austral. Myr. I. p. 113. 1894. Pocock., Webers Reise p. 317. 1898. Pocock, Willey Zoolog. Results p. 64. 1903. Attems, Syn. d. Geoph. — Zool. Jahrb. Syst. XVII. p. 288. Oberlippe bogig vorgewölbt, mit dichtgedrängten, spitzen Zähnen besetzt. Ventraler Mittelteil des Kopfschildes dicht beborstet. Keine Clypealarea. Fuleren groß (Fig. 11). Rand der Mandibel mit einem einfachen Besatz von Kammzähnen, die sich gegen die Basis zu nur wenig ändern. Außenseite der Mandibel dicht und fein behaart. Hypopharynx groß. Die Coxalteile beider Maxillen stark gewölbt. Hüften der 1. Maxille ganz verwachsen, Innenlade nicht abgesetzt. Außer den Coxen nur ein ungegliedertes, beborstetes Glied vorhanden. Ventralplatte der 2. Maxille frei, klein, trapezisch. Hüften ganz verwachsen, ohne Mediannaht. Telopodit dreigliedrig, Klaue einfach (ohne Kammzähne). Kieferfüße in allen Teilen kurz und breit, Hüften mit vollständigen Chitinlinien, Vorderrand mit zwei Lappen, sonst alle Glieder ohne Zahnbildung. Antennen pfriemenförmig, endwärts verdünnt. Stirn durch eine Furche abgesetzt. Praebasalschild sichtbar, Basalschild kurz und breit. Rückenschilde runzelig. Auf den vorderen Segmenten eine Reihe, dann allmählig zunehmend mehrere (bis 6) Reihen von Zwischenpleuren (Fig. 4, 9), deren Zahl eaudalwärts wieder abnimmt. Atemschild und Postseutellum zu- sammen fast so groß wie das Praescutellum. Ventralperen in einem Rechteck, dessen Mitte frei von Poren bleibt. Endbeine siebengliedrig, Hüften groß, aufgetrieben, mit zahl- reichen Poren auf der ganzen Fläche, die nur einen schmalen Streif am Endrande, der durch eine geringe Falte abgesetzt ist, freilassen. Die Hüften reichen seitlich bis zum drittletzten beintragenden Segment nach vorn. Die auf die Hüfte folgenden Glieder dünn, Endglied krallenlos. (Fig. 2, 3.) Weibliche Genitalanhänge breite runde Klappen (3?). Analporen fehlen. Gonibregmatus anguinus Poc. (Tafel I Fig. 1—12.) 1898. Pocock, Willey Zoolog. Results p. 65 Tf. VI p.1. Kopfschild so breit wie die Rückenschilde, eher etwas länger als breit; seitlich sind die Kieferfüße zum Teil sichtbar. Stirn durch eine helle Linie sehr deutlich abgesetzt und sehr lang. Praebasalschild als schmaler, beiderseits zugespitzter Streif sichtbar. Basalschild (B, Fig. 1) breit, bis zu den Kopfseiten reichend, von vorn nach hinten nicht lang, etwas kürzer als die folgenden Rückenschilde. Antennen dfriemenförmig, an der Basis einander sehr genähert, endwärts zu- gespitzt; die vier Grundglieder kahl, auf dem 5. beginnt eine allmählich 4. Heft 120 Dr. Carl Graf Attems: zunehmende feine Behaarung. Die Kieferfüße erreichen geschlossen den Stirnrand nicht, in allen Teilen kurz und breit; Hüften mit voll- ständigen Chitinlinien, Vorderrand mit zwei stumpfen Lappen, alle anderen Glieder ohne jede Zahnbildung; Kralle innen glatt. Über Oberlippe (Fig. 12), Mandibel (Fig. 5, 8,10) und Maxillen (Fig. 6) siehe die Genusdiagnose. Über die zweite Maxille möchte ich noch ergänzend bemerken, daß die stark gewölbten Hüften mit Ausnahme eines breiten distalen Randes reichlich mit kurzen, starken, stiftartigen Borsten besetzt sind. Ventralporen (Fig. 7) winzig klein und sehr zahlreich, in einem Viereck angeordnet, dessen Mittelfläche frei von Poren bleibt. Glieder 3—7 der Endbeine ungefähr gleich lang. Fundorte: Neu-Pommern (Pocock), do., Ralum (Dahl coll. Berlin. Mus.), Hollandia Nord-Neuguinea (Explor. detach. N.N.G. 1910. 11), Admiralitätsinseln, Ponam (Hamburg. Mus.). Gonibregmatus Cumingii Newp. 1842. Newport, Proc. Zool. Soc. p. 180. 1844. Newport, Trans. Linn. Soc. XIX. p. 438 Tf. 33 p. 11—14. 1886. Haase, Indo-austral. Chil. p. 113 T£f. VI p. 118. Philippinen. Gonibregmatus insularis Poe. 1894. Pocock, Webers Reise p. 318 Tf. XIX p. 19. Ins. Saleyer. 2. Gen. Eueratonyx Poe. 1898. Pocock, Willey Zoologie. Results p. 66. 1903. Attems, Synopsis d. Geoph. — Zool. Jahrb. Syst. XVII. p. 197. 1912. Ribaut, Voyage Merton aux iles Kei et Aru. — Abh. Senckenb. Ges. XXXIV. p. 287. Oberlippe aus dem einzigen, ungeteilten (Mittel-)Stück bestehend, eingebuchtet, der Rand kräftig gezähnt. Keine Clypealarea. Ventraler Mittelteil des Kopfschildes nur vorn spärlich beborstet. Rand der Mandibel mit einem einfachen Besatz von Kamm- zähnen, die gegen den Grund zu kürzer und breiter werden. Außen- seite der Mandibel teilweise behaart. Hypopharynx groß, mit Riefen, Haaren und kleinen, behaarten Plättchen. Hüften der ersten Maxille mit schlankem, behaarten Tasterlappen, Innenlade deutlich abgesetzt. 2. und 3. Glied deutlich getrennt. 2. Glied mit ähnlichem Tasterlappen wie die Hüfte. Hüften der 2. Maxille ganz verwachsen, die Verbindungsbrücke allerdings sehr schmal, aber ganz ohne Mediannaht. Telopodit drei- gliedrig, Kralle gekämmt. Kieferfüße kurz und breit, Chitinlinien vollständig, alle Glieder ohne Zahnbildung. Stirn nur sehr undeutlich abgesetzt, Praebasal- schild nicht sichtbar, Basalschild kurz und breit. Antennen endwärts verdünnt. Die indo-australischen Myriopoden. 121 Rückenschilde glatt, doppelfurchig. Ventralporen in einem Rechteck, das unvollkommen durch einen medianen Längsstreif von Poren geteilt wird. Endbeine siebengliedrig, Hüften groß, mit zahlreichen, kleinen Poren auf der ganzen Fläche. Die Hüften reichen seitlich mehr oder weniger weit nach vorn, eventuell bis zum drittletzten beintragenden Segment. Die auf die Hüfte folgenden Glieder schlank, auch beim 4, Endglied krallenlos. Beine der vorderen Körperhälfte mit eigentümlichen Lappen unterhalb der Endkralle. Keine Analporen. Eucratonyx hamatus Poc. 1898. Pocock, Willey, Zoolog. Results p. 66. Tf. VI p. 2. 1912. Ribaut, Voyage Merton. — Abh. Senckenbg. Ges. XXXIV. p. 285 Tf. XII p. 1—19., Tf. II fig. 14—21. Strohgelb, Kopf nicht dunkler, im Gegenteil, Stirn und Antennen etwas blasser. 121 Beinpaare (Pocock gibt 103—119, Ribaut 125 Paare an.) Kopfschild ein wenig länger als breit, vorn ein wenig verschmälert und ganz abgerundet, ohne mediane Einbuchtung zwischen den An- tennen. Stirn nur sehr undeutlich durch eine Furche abgegrenzt. Praebasalschild nicht sichtbar. Basalschild breit (so daß seitlich nur ein kleiner Streif der Kieferfüße sichtbar ist); von vorn nach hinten aber kurz. Clypeus mit einer begigen Querreihe von Börstchen und zwischen diesen und dem Stirnrand zerstreut beborstet (Fig. 14). Öberlippe aus einem Stück bestehend, in der Mitte eingebuchtet, jede Seitenhälfte für sich ein wenig vorgewölbt; die ganze Oberlippe mit starken, dornartigen Fransen besetzt. 1. Maxille mit zwei Paar kleiner, zugespitzter, wit kleinen Spitzen besetzter Tasterlappen. Hüften der 2. Maxille verwachsen, der vordere Ausschnitt flachbogig. Rıbaut sagt, daß die Hüften ganz getrennt seien, ich sah aber deutlich, daß sie verwachsen sind, wenn auch die mediane Brücke nur schmal ist. Endkralle der 2. Maxille gekämmt (Fig. 20). Mandibel mit einem Kammblatt, dessen Zähne auf der einen Seite kürzer und stumpfer werden (Fig. 21). Pococks Angabe, daß ein Kamm- und ein Zahnblatt zu unterscheiden seien, ist unrichtig. Kieferfüße in allen Teilen sehr kurz, so daß sie geschlossen noch weit vom Stirnrand entfernt bleiben. Hüften kurz und breit, mit vollständigen Chitinlinien. Auch die folgenden Glieder sehr kurz, alle innen ganz ohne Zahnbildung. Kralle relativ lang und schlank, sanft gebogen (Fig. 15). Hypopharynx (Fig. 17) gut entwickelt; jede Hälfte hat seitlich in basalen Teil enge Querriefen, distal ein größeres Feld von Haaren und medial, neben diesem Haarfeld kleine, dachziegelartige Schüppchen, deren Rand fein gefranst ist. 4. Heit 122 . Dr. Carl Graf Attems: Die Ventralporen stehen in einem Viereck, etwa wie bei gewissen Oryinae; aber die Seiten dieses Vierecks sind manchmal unterbrochen, ebenso der schmälere Vorderstreif. Die Mittelfläche des Vierecks bleibt vorn ganz frei von Poren; in der Körpermitte beiläufig beginnt jedoch ein breiter medianer Längsstreif aufzutreten, der das Viereck in zwei Vierecke teilt (Fig. 19); erst auf den 3—4 letzten Segmenten verschwindet dieser Medianstreif wieder. Das hintere Querband reicht bis zum drittletzten beintragenden Segment. Die Beine der vorderen Körperhälfte haben die eigentümliche, von Pocock nicht ganz richtig abgebildete und im Text gar nicht er- wähnte, stark hakige Endkralle. Unterhalb der Kralle steht neben ihrer Basis ein schmaler hyaliner Lappen, der sich am Ende verbreitert und eine Höhlung bildet, in welche sich die Spitze der Kralle hineinlegt. (Fig. 18.) Endbeinsegment: Ventralplatte ebenso breit wie die vorangehende, hinten kaum verschmälert, gradlinig begrenzt. Hüfte groß, länglich eiförmig, gleichmäßig mit Poren bedeckt, dazwischen zahlreiche kleine Borsten. Ich habe nicht bemerkt, daß die Hüften so weit nach vorn reichen, wie Ribaut angibt und abbildet, das können aber individuelle Unterschiede sein, auch bedingt vom Konservierungs- zustand. Endbeine siebengliedrig, Glieder 3—7 ungefähr gleich lang, schlank, walzig. Endglied ganz ohne Kralle. Als ganz besondere Merkwürdigkeit habe ich ein $ von Ralum beobachtet, das achtgliedrige Endbeine hat; außer der Hüfte und dem kleinen Trochanter sınd ungefähr sechs gleich große Gieder vorhanden. (Fig. 16.) RR TOrER nicht sichtbar. Fundorte: Neu-Pommern. (Pocock; — Ralum, Kabakaul, Berlin Mus.) Neu-Guinea, Friedrich-Wilhelm-Hafen (Dahl coll. Berlin. Mus.) — Aru-Archipel, Insel Kobroor (Ribaut). Eucratonyx Meinerti Poc. 1889. Himantarium Meinerti. Pocock, Journ. Linn. Soc. XXI. p. 289. 1891. — —_ Pocock, Ann. Mus. civ. Genova (2) X p. 426. 1898. Eucratonyx Meinerti. Pocock, Willey Zool. Results p. 66. Sullivan Island, Mergui; Birma. 3. Gen. Sogophagus Chamb. 1897. Geophagus. Attems, Kükenthals Reise. — Abh. Senckenb. Ges. XXIII. p. 475. 1903. — Attems, Synopsis d. Geoph. — Zool. Jahrb. Syst. XVII. p. 283. 1912. Sogophagus. Chamberlin, Canad. Entom. XLIV. p. 220!) 1) Der Name Geophagus war schon vergeben, weswegen Chamberlin ihn änderte. Die indo-australischen Myriopoden. 123 Oberlippe rudimentär, ohne Zähne oder dergl. Fuleren groß. Ventraler Mittelteil des Kopfschildes nur mit einem kleinen Feld von wenigen Borsten. Keine Clypealarea. Rand der Mandibel (Fig. 22) mit einem einfachen Besatz von Kammzähnen (Fig. 13), die gegen die Basis der Mandibel zu etwas kürzer und breiter werden. Außenseite der Mandibel unbehaart. 1. Maxille: Hüften ganz verwachsen, Innenlade deutlich abgesetzt. 2. und 3. Glied undeutlich getrennt, keine Tasterlappen. 2. Maxille: Hüften ganz verwachsen, Telopodit dreigliedrig, Endkralle gekämmt. Kieferfüße (Fig. 23) kurz und breit, die drei Glieder zwischen Hüften und Endkralle sehr kurz, scheibenförmig. Alle Glieder ohne Zahnbildung. Chitinlinien vollständig. Antennen der ganzen Länge nach ungefähr gleich dick. Prae- basalschild nicht sichtbar. Basalschild breit. Rückenschilde glatt, doppelfurchig. Keine Zwischenpleuren. Ventralporen in einem unscheinbaren Querband vor dem Hinter- rande. Endbeine siebengliedrig; Hüfte groß, nach vorn bis zum vorletzten beintragenden Segment reichend, dieht mit Poren bedeckt, die anderen Glieder dünn, Endglied ohne Kralle. Keine Analporen. Sogophagus serangodes Att. 1897. Geophagus serangodes. Attems, Kükenthals Reise p. 475. (Taf. I Fig. 13, Taf. II Fig. 22, 23. Halmaheira. 4. Gen. Himantosoma Poc. 1891. Pocock, Myr. of Burma. — Ann. Mus. eiv. Genova (2) X. p. 428. 1903. Attems, Synops. d. Geoph. — Zool. Jahrb. Syst. XVII. p. 286. Oberlippe (Fig. 25) aus einem einzigen (Mittel-) Stück bestehend, das nur seitlich gegen den Kopfschild abgesetzt ist. Der freie Rand sehr seicht eingebuchtet, mit langen, pinseligen Gebilden (Fig. 26) (statt der Zähne) besetzt. Fuleren groß, keine Clypealara. Ventraler Mittelteil des Kopfschildes nur mit einzelnen Börstchen. Rand der Mandibel mit einem einfachen Besatz von Kammzähnen (Fig. 27), die sich gegen den Grund zu nur wenig ändern. Innenseite der Mandibel mit winzigen Spitzchen (Fig. 24). Außenseite unbehaart. Hypopharynx groß, rundplattig. Die ganz, ohne Mediannaht, verwachsenen Hüften beider Maxillen- paare stark gewölbt. 1. Maxille mit 2 Paar Tasterlappen, Innenlade nicht abgesetzt, 2. und 3. Glied undeutlich getrennt. Telopodit der 2. Maxille dreigliedrig, Endkralle gekämmt. Kieferfüße kurz und breit, Hüfte mit undeutlichen Chitinlinien, alle Glieder ‚ohne Zahnbildungen. 4. Heft, 124 Dr. Carl Graf Attems: Stirn nicht durch eine Furche abgesetzt, Antennen der ganzen Länge nach ungefähr gleich stark. Praebasalschild nicht sichtbar. Basalschild kurz und breit. Rückenschilde runzlig, ohne Furchen. Keine Zwischenpleuren. Endbeine siebengliedrig, Hüfte groß, die ganze Fläche dicht mit kleinen Poren bedeckt, Endglied mit Kralle. Himantosoma porosum Poc. 1891. Pocock, Myr. of Burma. — Ann. Mus. eiv.... Genova (2) p. 431. 1903. Attems, Beitr. Myr.-Kunde. — Zool. Jahrb. XVIII p. 65, Tf. V Fig. 1. 1903. Attems, Synopsis Geoph. — ibid. p. 287 Tf. XII Fig. 7—10. (Taf. II Fig. 24—27). Birma. Java. Himantosoma typicum Poc. 1891. Pocock, Myr. of Burma. — Ann. mus. eiv.... Genova (2) p- 429. Birma. 5. Gen. Macronicophilus Silv. 1909. Silvestri, Rendic. R. Ac. Lincei (5) XVIII. p. 267. 1909. Silvestri, Boll. Lab. zool. Portiei IV. p. 50. Einzige Art: M. Ortonedae von Ecuador. 5. Fam. Geophilidae Ck. Oberlippe aus drei Stücken bestehend, die gezähnt, gefranst oder glatt sein können; manchmal verkümmert. Mandibel mit einem einfachen Besatz von Kammzähnen. 1. Maxille: Hüften ganz verwachsen, 0, 1 oder 2 Paar Taster- lappen. 2. Maxille: Hüften ganz verwachsen oder die Mediannaht erhalten; Telopodit dreigliedrig, Endkralle einfach. Kieferfüße mit oder ohne Chitinlinien; die Kralle von oben her oft sichtbar. Antennen fadenförmig, selten endwärts ein wenig verdickt. Ventralporen in sehr verschiedener Anordnung, in einem unschein- baren Querband vor dem Hinterrand, vor dem sich selten noch zwei runde Felder finden, oder in einem oder zwei rundlichen mehr oder ‘ weniger scharf begrenzten Feldern oder ganz fehlend. Zwischenpleuren fehlen. Endbeine sechs- bis achtgliederig, Hüfte mit oder ohne Poren in sehr verschiedener Anordnung, über die ganze Fläche zerstreut oder gruppenweise in Gruben mündend usw. Endglied mit oder ohne Kralle; bei den wenigen Gattungen mit achtgliedrigen Endbeinen ist die Kralle durch ein normal ausgebildetes Glied ersetzt. Diese Familie ist die formenreichste und die Kenntnis vieler Gattungen noch recht unvollkommen, so daß noch manche Neu- gestaltungen in der systematischen Anordnung zu gewärtigen sind, Die indo-australischen Myriopoden, 125 besonders wenn die große nicht homogene Gattung @eophilus auf- gelöst wird. Im Jahre 1909 haben Brölemann und ich eine Anzahl Gattungen aus der bis dahin einheitlichen Familie abgetrennt, ich faßte sie als Subfamilie (Chrlenophilinae), Brölemann als Subtribus (Ribautiina) auf, indem die Familie @eophilidae in meinem Sinne bei Brölemann als Subfamilie mit den Gonibregmatinae als zweite Sub- familie zu einer meiner Ansicht nach unnatürlichen Familie (Geophilidae) zusammengefaßt wird. Ich sehe jedoch keinen Grund, von meiner früheren Ansicht abzugehen und behalte meine früheren Subfamilien Geophilinae und Chilenophilinae bei, und teile die Geophilinae in die zwei Tribus Geophilini und Dignathodontini. Innerhalb des hier behandelten Faunengebietes sind die @eophilini und die Subfam. Chilenophilinae nur in Australien und Neu-Seeland vertreten. 1. Subfam. Geophilinae Ati. 1909. Attems, Schultzes Forschungsreise p. 23. Chitinverstärkung in der Hüfte der 2. Maxille klein und nur auf die Umgebung der Drüsenöffnung beschränkt. Hüften der 2. Maxille mit einer längeren Mediannaht unmittelbar aneinanderstoßend oder ganz verschmolzen. (Clypealarea vorhanden oder fehlend.) 1. Tribus Geophilini. Syn. 1909. Subtribus @eophilina.. Brölemann, Arch. zool. exp. gen. (5) III. Mittelteil der Oberlippe immer kleiner als ein Seitenteil, ungezähnt, gezähnt oder gefranst. Seitenteile der Oberlippe gefranst. Die Gattung @eophilus stellt noch eine ziemlich heterogene Ver- einigung von Arten dar, die später sicherlich einmal in entsprechende Gruppen aufgelöst werden muß. Doch muß ich das auf eine spätere Gelegenheit verschieben und hier liegt dazu auch keine besondere Notwendigkeit vor, da die ganze Familie @eophilidae ja im eigentlichen Gebiet Neu-Guinea und nächster Nachbarschaft gar nicht vertreten ist. Übersicht über die Gattungen der @eophilini. la) Endbeine sechsgliedig: Geomerinus Bröl. 1b) Endbeine siebengliedrig: 2. 2a) Hüften der ersten Maxille getrennt Pachymerinus Silv. 2b) Hüften der ersten Maxille ganz verwachsen, ohne Median- naht 3 3) Hüftdrüsen der Endbeine ohne kräftig chitinierte End- ausführungsgänge, durch zwei große Gruben direkt nach außen mündend ‚Maoriella Att. 3b) Hüftdrüsen der Endbeine mit kräftig chitinisierten End- ausführungsgängen, die zu tnehreren in Gruben münden oder meist direkt nach außen münden 4. 4a) Ventralplatten mit Tuberkeln oder Stacheln 5. 4. Heft 126 Dr. Carl Graf Attems: 5a) Ventralplatten mit runden Tuberkeln; einige vordere Ventralplatten mit vorderer Grube und hinterem Vorsprung: Chalandea Bröl. 5b) Ventralplatten mit Stacheln, keine Ventralplatte mit Grube und Vorsprung Eurygeophilus Verh. 4b) Ventralplatten glatt. (Ohne Tuberkeln oder Stacheln) 6 6a) 1 oder 2 Clypealareae vorhanden T 7a) Hüften der 2. Maxille ganz verwachsen, ohne Mediannaht; Ventralporen in einem Querband und zwei runden Feldern davor: Pachymerium C.Koch 7b) Hüften der 2. Maxille mit gut erhaltener Median- naht; Ventralporen in einem Querstreif oder in zwei Feldern nebeneinander: 8. 8a) Clypealarea mit feiner polygpnaler Felderung; Innenseite der Hüfte der 2. Maxille mit größerem Fortsatz: Sepedonophilus Att. 8b) Clypealarea weißlich, fein punktiert, ohne poly- gonale Felderung. Hüften der 2. Maxille außen ohne Fortsatz: Eurytion Att. 6b) Keine Clypealarea vorhanden: 3. 9a) Hüften der 2. Maxille mit sehr deutlicher Mediannaht: Insigniporus Att. 9b) Hüften der 2. Maxille völlig ohne Naht ver- wachsen: 10. 10a) Mittelteil der Oberlippe mit kurzen, kräftigen Zähnen: Geophilus. 10b) Mittelteil der Oberlippe gefranst I lla) Hüften der Endbeine mit zahlreichen, frei mündenden Poren auf der ganzen Fläche; Ventralplatte des Endsegments schmal: Pleurogeophilus Verh. 11b) Die Drüsen der Endbeinhüften münden in Gruppen vereinigt in Gruben. Ventralplatte des Endbeinsegments breit: Clinopodes Koch. %. Tribus Dignathodontini Ck. 1895. Fam. Dignathodontidae. Cook, Arrang. Geoph. — Proc. U. St. N. Mus, XVII p.7l. 1909. Tribus Henüni. Brölemann, Arch. zool. cap. (5) II. Mittelteil der Oberlippe größer als ein Seitenteil oder die Ober- lippe verkümmert. Seitenteile schlank, stäbehenförmig, ohne Fransen oder dergl. Ventralporen in 1—2 scharf begrenz en rundlichen Feldern, selten (Dignathodon) ganz fehlend. Die indo-australischen Myriopoden. 127 Übersicht über die Gattungen der Dignathodontini. la) Oberlippe normal entwickelt 2. 2a) Endbeine sechsgliedrig Henia C.L. Koch. 2b) Endbeine siebengliedrig: 3. 3a) Kieferfußklaue vor der Spitze mit zwei langen, spitzen Zähnen. Kopf sehr klein, Antennen keulig. Ventral- poren fehlen. Chitinlinien vorhanden Dignathodon Mein. 3b) Kieferfußklaue einfach. Antennen endwärts nicht keulig verdickt, eher manchmal etwas verjüngt. Ventralporus vorhanden. Chitinlinien fehlen. Scolioplanes Mein. lb) Oberlippe verkümmert: 43) Ventralporen in einem scharf begrenzten, runden oder ovalen Mittelfeld. Hüftporen der Endbeine zu Gruppen vereinigt in Gruben mündend. Chitinlinien vorhanden. Chaetechelyne Mein. 4b) Ventralporen in zwei Feldern nebeneinander; Hüft- poren der Endbeine in einem Streifen längs dem Seiten- rande der Ventralplatte frei mündend, keine Chitin- linien: Diplochora Att. Folgende Arten der Geophilinae leben in der indo-australischen Region: Geophilus Duponii Silv. 1897. Silvestri, Ann. soc. ent. Belg. XLI p. 345. Sydney, Östaustralien. Geophilus Hartmeyeri Att. 1911. Attems, Fauna SW.-Australiens III. p. 158. Südwestaustralien. Geophilus xylophagus Att. 1903. Attems, Synops. Geoph. p. 237. Neu-Seeland. Pleurogeophilus procerus L. Koch. 1877. Geophilus procerus. L. Koch, Verh. zool. bot. Ges. XXVII. p. 793. 1887. — — Haase, Indo-austral. Chilop. p. 109. 1903. Geophilus (Pleurogeophilus) procerus. Attems, Synops. Geoph. p. 240. Japan. Pleurogeophilus provocator Poc. 1891. Geophilus provocatuor. Pocock, Ann. mag. n. h. (6) VIII. p. 225. 1905. Geophilus (Pleurogeoph.) provocator. Attems, Synops. Geoph. p. 244. Neu-Seeland. Sepedonophilus perforatus Haase. 1887. Geophilus concolor var. perforatus. Haase, Indo-austral. Chilop. p. 109. 1903. Geophilus (Pachymerium) perforatus. Attems, Synops. Geoph. p. 252. 1909. Sepedonophilus perforatus. Attems, Schultzes Forsch.-Reise Südafrika p- 34. Ost-Australien. 4. Heft 128 Dr. Carl Graf Attems: Eurytion (Steneurytion) ineisunguis Att. 1911. Attems, Fauna SW.-Australien III. p. 160. Südwest-Australien. Eurytion sitocola Ati. 1903. Geophilus (Pachymerium) sitocola.. Attems, Synops. Geoph. p. 256. 1911. Eurytion siticola. Attems, Fauna SW.-Austral. III. p. 161. Neu-Seeland, Südwest-Australien. Eurytion ?concolor Gerv. 1897. Geophilus concolor. Gervais, Ins. syst. IV. p. 320. 1887. — = Haase, Indo-austral. Chilop. p. 108. Australien. Pachymerinus Frogatti Bröl. 1912. Brölemann, Myr. austr. mus. I. — Rec. austr. Mus. IX. p. 61. Neu-Süd-Wales, Australien. Geomerinus curtipes Haase. 1887. Geophilus curtipes. Haase, Indo-austral. Chilop. p. 109. 1912. G@eomerinus curtipes. Brölemann, Rec. Austral. Mus. IX. p. 66. Australien. Maoriella aucklandica Att. 1903. Attems, Synops. Geoph. p. 285. Neu-Seeland, Auckland. Maoriella maecrostigma Att. 1903. Attems, loc. eit. p. 284. Nord-Neu-Seeland. 2. Subfam. Chilenophilinae Att. 1909. Subfam. Chhilenophilinae. Attems, Schultzes Forsch.-Reise p. 22. 1909. Tribus Ribautiina. Brölemann, Arch. zool. exp. gen. (5) IH. p. 327. 1910. Subtribus Ribautüna. Ribaut, Bull. soc. hist. nat. Toulouse, XLII. p. 124. Chitinverstärkung in der Hüfte der 2. Maxille lang, fast bis zur Basis herabreichend. Hüften der 2. Maxille nur durch eine schmale Brücke mit einander verbunden. Clypeus mit relativ großer polygonaler Felderung und mit einer Area. Eine Übersicht der Gattungen hat Ribaut in seiner zitierten Abhandlung gegeben; seither hat. Brölemann!) eine neue hierher gehörige Gattung publiziert, Schizoribautia, die bei Gnathoribautia in die Tabelle einzufügen ist. Dagegen ist die Gattung Gnathomerium Rib. zu streichen, da sie identisch ist mit meiner Gattung Arcto- geophilus. Bedauerlicherweise habe ich in den Myr. der Vega-Exped. (Tafel I, Fig.2) eine Abbildung veröffentlicht, die eigentlich durch 1) Brölemann, The Myriopoda in the Australian Museum. Records Austral. Mus. IX. p. 70, 1912. Die indo-australischen Myriopoden. 129 eine korrigierte hätte ersetzt werden sollen. Diese Abbildung zeigt nämlich die 2. Maxille mit 4 Telopoditgliedern. Auf einem Präparat war es mir so erschienen und ich hatte die publizierte Zeichnung an- gefertigt. Später überzeugte ich mich aber an weiteren Präparaten, daß man eine so deutliche Trennung des ersten Telopoditgliedes der zwei Glieder doch nicht behaupten kann und nahm mir vor, die Zeichnung durch eine andere zu ersetzen, was ich aber dann vergaß. Erst durch Ribauts Publikation bin ich auf mein Versehen aufmerksam geworden. Im Texte habe ich übrigens von dieser Viergliedrigkeit des Telopodits nichts erwähnt, die allerdings nicht gar so außer aller Möglichkeit läge. Gewiß ist sie bei den Geophiliden bisher nicht beobachtet worden, allein wir müssen doch annehmen, daß die gemeinsamen Vorfahren der Geophiliden, Scolopendriden, Lithobiiden und Scutigeriden ein viergliedriges Telopodit an der zweiten Maxille besaßen, das die Seuti- geriden und manche Lithobiiden, z. B. Lamyctes sinuata noch voll- kommen ausgebildet zeigen, wie ja seit langem bekannt. Bei Scolopendra cingulata sehen wir noch die deutliche Spur, daß das erste Telopoditglied aus zwei Gliedern, die fast ganz mit einander verschmolzen sind, ent- standen ist. Die Chitinwandung zeigt nämlich auf der Innenseite einen Zerfall in zwei Abschnitte. Außerdem ist sie an zwei Stellen verdünnt, so daß das plasmatische Innere des Gliedes zwei hügelige Vor- wölbungen bildet. Sehen wir uns die Telopoditglieder der 2. Maxille von Scutigera an, so bemerken wir im ersten und zweiten Telopodit- glied nur je eine solche verdünnte Stelle der Chitinwandung, so daß also die zweite Stelle von Scolopendra, der Stelle im 2. Glied von Scutigera entspricht, ein weiterer Hinweis darauf, daß das jetzt erste Telepoditglied von Scolopendra als aus ursprünglich zwei Gliedern bestehend zu betrachten ist. Etwas ähnliches wie bei Scolopendra nur nicht ganz so deutlich, sehen wir übrigens auch bei Lithobius fasciatus L. Es wäre also nicht sehr wunderbar, wenn wir einmal auch bei den Geophiliden die Spuren eines vierten Telopoditgliedes ent- deckten. Indo-australische Arten der O'hilenophilinae. Polygonarea imparata Att. 1911. Attems, Fauna SW.-Australiens III. p. 161. Südwest-Australien. Polygonarea repanda Att. 1911. Polygonarea repanda multipes. Attems, Fauna SW.-Australiens ILI. p.164. Südwest-Australien. Polygonarea repanda conifera Att. 1911. Attems, loc. cit. p. 165. Südwest- Australien. Schizoribautia Rainbowi Bröl. 1912. Brölemann, Myr. austral. Mus. I. — Rec. Austral. Mus. IX p. 7l. Neu-Süd-Wales, Australien. Archiv für Naturgeschichte 1914, A.4. 9 4 Haft 130 Dr. Carl Graf Attems: 6. Fam. Mecistocephalidae Verh. 1895. Dicellophilidae. Cook, Proc. U. S. N. Mus. XVII. p. 61. 1895. —_ Cook, loc. cit. XVIII p. 66, 73. 1896. _ Cook, Brandtia VIII. p. 35. 1901. Mecistocephalinae. Verhoeff, Beitr. z. Kenntn. pal. Myr. XVI, 1903. —_ Attems, Synops. d. Geoph. p. 207. 1908. Superfam. Placodesmata, Fam. Mecistocephalida. Verhoeff, Bronns Class., Ordn. p. 271. 1909. Fam. Mecistocephalidae.e Brölemann, Arch. zool. exp. gen. (5) II. Öberlippe dreiteilig, der Mittelteil klein, gezähnt, die Seitenteile gefranst oder glatt. Mandibel mit mehreren Kammblättern, von denen eines zahnblatt- artig werden kann. [Verhoeff bemängelt die Unterscheidung eines solchen Kamm- blattes von einem echten Zahnblatt. Letzteres ist, wenn es voll aus- gebildet ist, wie z. B. bei den Himantariidae, dadurch von einem Kamm- blatt unterschieden, daß seine Basis durch eine Linie im Chitin deutlich gegen die übrige Mandibel abgegrenzt ist, während die Kammblätter die direkte Verlängerung des Mandibelkörpers bilden ohne Abgrenzung gegen diesen.] Hüften der ersten Maxille nicht verwachsen; 2. und 3. Glied ver- schmolzen. Enden derselben und der Innenlade hyaline Lappen. Hüften der 2. Maxille verwachsen mit eventuell noch erhaltener Naht. Telopodit dreigliedrig, Endkralle klein. Kieferfüße sehr groß, von oben zum großen Teil sichtbar. Hüften ohne Chitinlinien. Kopfschild lang und schmal, Basalschild sehr schinal, Praebasal- schild nicht sichtbar. Antennen schlank, endwärts etwas verjüngt. Zwischenpleuren fehlen. Ventralporen fehlen. Endbeine siebengliedrig, Hüfte mit zahlreichen, frei mündenden Poren auf der ganzen Fläche. Körper vorn am breitesten, hinten verjüngt. Segmentzahl bei den einzelnen Arten meist konstant. Mecistocephalus spissus Wood. 1860. Mecistocephalus spissus. Wood, Journ. Ac. nat. sci. Philad. (2) V. p. 43. 1887. — — Haase, Indo-austr. Chil. p. 101. 1891. =— — Pocock, Ann. mus. civ.... Genova (2) X. p. 424. 1894. —_ — Pocock, Webers Reise p. 317. 1902. Lamnonyx spissus. Silvestri, Fauna hawaiensis III. p. 326. 1903. Mecistocephalus spissus. Attems, Synops. d. Geoph. p. 213. 1907. _ — Attems, Javan. Myr. — Mitt. nat. Mus. Hambg. XXIV. p. 9. Birma, Java, Sumatra, Hawaii-Inseln. Die indo-australischen Myriopoden. 131 Die Zugehörigkeit der folgenden „Meeistocephalus“-Arten, ob zu dieser Gattung oder zu Lamnonys läßt sich vorläufig nicht feststellen. Meeistocephalus? castaneiceps Haase. 1887. Haase, Indo-austral. Chil. p. 102. 1888. Pocock, Proc. zool. soc. Lond. p. 558. 1891. Pocock, Ann. mus. civ.... Genova (2) X. p. 424. Christmas-Island, Andamanen, Pulo Edam bei Java, Rotuma. Meeistocephalus? japonicus Mein. 1886. Meinert, Myr. Mus. Haun. III. — Vidd. Meddel. p. 142. 1887. Haase, Indo-austral. Myr. p. 105. Japan. Meeistocephalus? tenuieulus L. Koch. 1878. Geophilus tenwiculus. L. Koch, Verh. zool. bot. Ges. XXVIH. p. 794. 1887. Mecistocephalus — Haase, Indo-austral. Chil. p. 103. Japan. M. castaneiceps, japonicus und tenwiculus sollen nach Cook zu Lamnonyx gehören. Möglich ist es, da Cook aber auch carnvolensis und spissus (unzweifelhafte Mecistocephalus-Arten) als Lamnonyz erklärt, kann man ihm keinen Glauben bezüglich der anderen Arten schenken. Meeistocephalus? lifuensis Poc. 1898. Pocock, Willey zoolog. Results p. 63. Lifu, Loyalty-Insel. Meeisiocephalus? mirandus Poc. 1895. Pocock, Ann. mag. n. h. (6) XV. p. 352. Loo Choo-Inseln. Meecistocephalus? Smithi Poc. 1895. Pocock, loc. cit. p. 351. China. Lamnonyx punctifrons Newp. Syn. Mecistocephalus heteropus Humb., Mec. heros Haase, Mec. sulevcollis Tömösv. Allbekannte Art, Ubigist aller Tropen, am seltensten noch in der neotropischen Region. Lamnonyx punctifrons var. glabridorsalis Att. 1900. Meecistocephalus punctifrons var. glabridorsalis. Attems, Zool. Jahrb. XII. p. 138. Neu-Guinea, Neu-Pommern, Admiralitäts-Inseln, West-Ceram — Seychellen. Lamnonyx punctifrons gigas Haase. 1887. Mecistocephalus gigas.. Haase, Indo-austral. Chilop. p. 105. 1895. —_ — DBrölemann, Mem. soc. zool. France p. 528. 1895. _ — Silvestri, Ann. mus. civ. ... Genova (2) XIV. p. 634. Neu-Guinea, West-Ceram. 9 4.He 132 Dr. Carl Graf Attems: Lamnonyx tahitiensis Wood. 1863. Mecistocephalus tahitiensis. Wood, Journ. Ac. Nat. Sc. Philadelphia (2) V. p. 43. 1887. _ — Haase, Indo-austral. Chilop. p. 101. 1903. Lamnonyzx — Attems, Synops. Geoph. p. 212. 1911. — — Attems, Fauna SW.-Austral. III. Viti-Levu, Ost-Tahiti, Olinda. Australien; St. Mathias, Bismarck- Archipel (Hamb. Mus.). Megethmus ferrugineus Hutt. 1877. Himantarium ferrugineum. Hutton, Ann. mag. n. h. (4) XX. p. 115. 1891. Geophilus Huttoni. Pocock, loc. eit. (6) VIII. p. 223. Neu-Seeland. Megethmus mieroporus Haase. 1887. Mecistocephalus microporus. Haase, Indo-austral. Chilop. p. 106. 1895. Megethmus — Cook, Proc. U. S. N. Mus. XVIH. p. 61. Luzon, Philippinen. Geophilomorpha incertae sedis. Geophilus antipodum Poc. 1891. Pocock, Ann. mag. n. h. (6) VIII. p. 222. Neu-Seeland; Australien, Victoria. Geophilus Holstii Poc. 1895. Pocock, Ann. mag. n. h. (6) XV. p. 352. Japan. Geophilus laticeps Poc. 1891. Geophilus laticepe. Pocock, Ann. mag. n. h. (6) VII. p. 220. 1903. — (4Aporophilus )laticeps. Attems, Synops. Geoph. p. 261. King-Island, Südaustralien. Himantarium ?morbosum Hutt. 1877. Himantarium morbosum. Hutton, Ann. mag. n. h. (4) XX. p. 115. "1891. G@eophilus morbosus. Pocock, loc. cit. (6) VIII. p. 221. Neu-Seeland. Arthronomalus opinatus Newp. 1844. Arthronomalus opinatus. Newport, Trans. Linn. Soc. Lond. XIX. p. 433. 1887. Geophilus — Haase, Indo-austral. Chil. p. 108. 1901. u — Pocock, Ann. mag. n. h. (7) VIII. p. 461. Australien. Geophilus polyporus Haase. 1887. Haase, Indo-austral. Chilop. p. 110. D’Urville-Insel. Neerophloeophagus Spenceri Poc. 1901. Pocock, Ann. mag. n. h. (7) VII. p. 462. Neu-Seeland. Die indo-australischen Myriopoden. 133 Geophilus sydneyensis Poe. 1891. Geophilus sydneyensis. Pocock, Ann. mag. n. h. (6) VIII. p. 219. 1903. = (Aporophilus) — Attems, Synops. Geoph. p. 262. . Australien. Himantarium doriae Poc. 1891. Pocock, Ann. mag. n. h. (2) X. p. 427. Birma. Himantarium insigne Mein. 1886. Meinert, Myr. Mus. Cantabr. I. — P. Am. ph. soc. Phil. XVIII. p. 227- 1887. Haase, Indo-austral. Chil. p. 113. Östindien. Himantarium indicum Mein. 1886. Meinert, Myr. Mus. Cantabr. I. p. 228. 1887. Haase, Indo-austral. Chil. p. 113. 1888. Pocock, J. Linn. Soc. Lond. XXI. p. 289, Tf. 24, fig. 3. Östindien, Mergui-Archipel. Himantarium Meinerti Poc. 1888. Pocock, J. Linn. Soc. Lond. XXI. p. 289. p. 289, Tf. 24, Fig. 1. Sullivan-Island, Mergui-Archipel. | II. Klasse Symphyla. Über das Vorkommen der Symphylen und Pauropoden in den uns beschäftigenden Territorien wissen wir noch fast gar nichts. Nur‘ an einer einzigen Stelle, im Golf von Siam wurde ein wenig gesammelt und daß in diesem einen Gebiet gleich eine relativ größere Zahl von Arten gefunden wurden, berechtigt zum Schluß, daß sich im ganzen: Gebiete gewiß noch viel neues finden wird. Scutigerella erassicornis Hansen. 1903. H. J. Hansen, Quart. J. Mier. Sci. XLVI. p. 56. Golf von Siam: Insel Koh-Chang. Seutigerella indecisa Att. 1909. Attems, Fauna SW.-Austral. III. p. 165. Südwest-Australien. Scutigerella orientalis Hans. 1903. Hansen, Quart. J. Mier. Sci. XLVII. p. 38. Sumatra, Java, Insel Koh Chang, Siam. Sceutigerella pauperata Hans. 1903. Hansen, loc. cit. p. 58. Insel Koh Chang. Seutigerella subunguiculata Imms. 1910. Imms, Journ. Linn. Soc. Lond. XXX, p. 252. Himalaya, 4 Bali 134 Dr. Carl Graf Attems: Scolopendrella brevipes Hans. 1903. Hansen, Quart. J. Mier. Sci. XLVII. p. 87. Ins. Koh-Chang. Scolopendrella simplex Hans. 1903. Hansen, loc. cit. p. 83. Ins. Koh-Chang. III. Klasse Pauropoda. Pauropus armatus Hans. 1902. H.J. Hansen, Gen. Spec. Ord. Pauropoda. — Vidd. Meddel. p. 368. Ins. Koh Chang. Pauropus elaviger Hans. 1902. Hansen, loc. eit. p. 404. Ins. Koh Chang. Pauropus elegantulus Hans. 1902. Hansen, loc. cit. p. 378. Ins. Koh Chang. Pauropus modestus Hans, 1902. Hansen, J. Cor. cid. p. 380. Ins. Koh Chang. Pauropus Mortensenli Hans. 1902. Hansen, loc. cit. p. 382. Ins. Koh Chang. Pauropus seutatus Hans. 1902. Hansen, loc. eit. p. 399. Ins. Koh Chang. Pauropus siamensis Hans. 1902. Hansen, loc. cit. p. 386. Ins. Koh Chang. Pauropus simulans Hans. 1902. Hansen, loc. cit. p. 402. Ins. Koh Chang. Pauropus spinifer Hans. 1902. Hansen, loc. cit. p. 366. Ins. Koh Chang. IV. Klasse Diplopoda. 1. Subklasse Pselaphognatha Latzel. Trichoproctus Biroi Silv. 1899. Silvestri, Termesz. füzetek XXII. p. 205. Ins. Tamara bei Neu-Guinea. (Einzige Art der Gattung.) Die indo-australischen Myriopoden. 135 Monographis Kräpelini Att. 1907. Attems, Javan., Myr.-— Mitt. nat. Mus. Hambg. XXIV. p. 9. Java. Monographis Schultzei Att. 1909. Attems, Leonh. Schultzes Forsch.-Reise SW.-Afrika p. 76. . Süd-Australien; zuerst von Kl. Haussaland und Kalahari bekannt. [Außer diesen beiden gibt es keine Monographis-Arten, wenn nicht die folgende eine ist.] Polyxenus ceylonicus Poc. 1892. Pocock, Journ. Bombay n. h. Soc. p. 142. Ceylon. Diese Art dürfte eher zu Monographis gehören. Polyxenus hawaiensis Silv. 1904. Silvestri, Fauna hawaiensis III. p. 327. Oahu. Aus Süd- und Nordamerika sind eine Anzahl ‚Polyxenus“- Arten beschrieben und eine aus Äthiopien. Es wäre aber noch sehr zu prüfen, ob alle diese Arten wirklich mit dem bekannten Polyzenus lagurus generisch zusammengehören. 2. Subklasse Chilognatha Latr. Zur Übersicht gebe ich zunächst das von mir hier angenommene System der Chilognathen: 1. Divisio: Oniscomorpha Poc. 1. Ordnung: Pentazonia Brdt. 1. Subordo: Glomeridia Brandt!) 1. Fam.: Typhloglomeridae. 2. ,„ Glomeridae. 3.» @lomeridellidae. s » Omomeridae. „» Gervassvidae. 2. She Sphaerotheria Btdt. 1. Fam. Sphaerotheridae. 2. , Sphaeropoeidae. 2. Ordnung: Limacomorpha Poc. Fam. Glomeridesmidae Latzel. 1. Subfam. G@lomeridesminae nov. 2. % Termitodesminae Sılv. 2. Divisio: Helminthomorpha Poc. 1. Phylum: Zugnatha Att. 1. Superordo: Proterospermophora Verh. 1. Ordo: Polydesmoidea C. L. Koch-Poc. 1) Familien nach Brölemann 1913. Arch. zool. exper. LII. 4. Hot - Dr. Carl Graf Attems: 1. Subordo: Polydesmidea nov.: 1. Fam. Polydesmidae. » . Vanhoeffeniidae. » COryptodesmidae. „. . ‚Stylodesmidae. Oniscodesmidae. „» Mastigonodesmidae. Peridontodesmidae. 2. Subordo: Strongylosomidea nov. 1. Fam. Strongylosomidae. „ Sphaerotrichopidae. „» Äystodesmidae. » Platyrhachidae. Ozydesmidae. » Gomphodesmidae. Sphaeriodesmidae. 1. Subfam. Sphaeriodesminae. 2. N Oyclodesminae. RUM DD a 5; 7 Desmominae. 8. , Lepiodesmidae. 9, ,, Rhachodesmidae. 10. ,„ _ Xyodesmidae. 2. Superordo: Ascopermophora. Verh. 1. Ordo: Chordeumoidea. 2. ,„ Striaroidea. 3. Superordo: Julidea Latz. 1. Ordo: Juloidea. 1. Fam. Blaniulidae. 2. „ Julidae. 2. Ordo: Spirostreptoidea. 1. Subordo: Spirostreptidea. 1. Fam. Spirostrephidae. 2. , Harpagophoridae. 2. Subordo: Odontopygidea. Fam. Odontopygidae. 3. Ordo: Cambaloidea. 1. Fam. Cambalidae. 2. , Cambalopsidae. 3.» Pericambaldae. 4. ,, Nannolenidae. % » Pseudonannolenidae. Physostreptidae. 4. oh; Spiroboloidea. 1. Subordo: Euspirobolidea. 1. Fam. Spirobolidae. 2. ,, Rhinoericıdae. 3. ‚Spirobolellidae. 4. ,„ Pseudospirobolellidae. u Die indo-australischen Myriopoden. 137 2. Subordo: Trigoniulidea. 1. Fam. Trigonvulidae. 2. ,„ Spiromimidae. 3. 5 Pachybolidae. 5. Ordo: Stemmatoiuloidea. 2. Phylum: Colobognatha. 1. Divisio Oniscomorpha Poc. 1887. Ordo Oniscomorpha. Pocock, Ann. mag. n. h. (5) XX. p. 291. 1893. — — Bollmann, Bull. U. $. N. Mus. No. 46 p. 154. 1894. Subordo Opisthandria. Verhoeff, Verh. zool. bot. Ges. Wien p. 17. 1898. Ordo Oniscomorpha. Attems, Syst. Pol. I. p. 226. 1910. Ordo Opisthandria. Verhoeff, Nova acta XCII. p. 213. 1910. Superordo Opisthandria. Verhoeff, Dipl. Deutschl. p. 19. 1. Ordnung Pentazonia Brdt. 1833. Pentazonia. Brandt, Bull. soc. nat. Moscou VI. p. 194. 1845. —_ Newport, Trans. Linn. Soc. Lond. XIX. p. 276. 1869. _ Wood, Trans. Am. Phil. Soc. Philad. (2) XIII. p. 246. 1884. Fam. Glomeridae. Latzel, Myr. Ö. U. Mon. II. p. 81. 1895. Ordo Oniscomorpha. Cook, Ann. N. York, Ac. Sa. IX. p. 2. 1896. — — Silvestri, J. Dipl. p. 86. 1903. — — Silvestri, Dipl. anat. p. 22. 1910. — — Verhoeff, Dipl. Deutschl. p. 20. 1898. Subordo Glomeroidea. Attems, Syst. Pol. I. p. 226. ı. Subordo Glomeridia Brdt. 1833. Glomeridia. Brandt, Bull. soc. nat. Moscou VI. p. 194. 1884. Subfam. Glomeridia. Latzel, Myr. Ö. U. Mon. II. p. 83. 1893. — Glomeriinae. Bollmann, Bull. U. S. N. Mus. No. 46 p. 161. 1894. Fam. Glomeridae.e Pocock, Max Webers Reise p. 322. 1895. Subordo Glomeroidea. Cook, Ann. N. York Ac. Sci. IX. p. 2. 1903. — — Silvestri, Dipl. anat. p. 22. 1910. Subordo Plesiocerata. Verhoeff, Dipl. Deutschl. p. 21. 1913. — — Brölemann, Biospeologica XXXI. — Arch. zool. exp. gen. LII. p. 387. Brölemann hat in der zuletzt zitierten Schrift eine systematische Übersicht der Glomeriden gegeben, der ich mich vorläufig anschließe, ohne in die Sache selbst näher eingehen zu können. Nur dievon Verhoeff entlehnte Gruppenbezeichnung Plesiocerata kann ich nicht billigen. Verhoeff liebt die von ihm geprägten neuen Namen, auch wenn ein dringendes Bedürfnis danach wegen bereits bestehender viel älterer nicht vorhanden ist. 4. Hol 138 Dr. Carl Graf Attems: Fam. Glomeridae Leach, Bröl. Gen. Rhopalomeris Verhoeff. 1906. Verhoeff, Ü. Dipl. 4. — Arch. Nat. Bd. 72, p. 188. 1913. Brölemann, Biospeologica XXXI. — Arch. zool. exp. gen. LII. p. 437. Rhopalomeris bicolor (Wood). 1865. Glomeris bicolor. Wood, Proc. Ac. Nat. sci. Philadelphia p. 172. 1906. Rhopalomeris bicolor. Verhoeff, Ü. Dipl. 4. — Arch. Nat. Bd. 72 p. 189. Hongkong, Insel Salanga bei Malakka. Gen. Glomeris Latr. Von allen hier angeführten Arten gehört nur die erstgenannte (Stuxbergi) zur Gattung Glomeris im neuen restringierten Umfang. Die Zugehörigkeit der anderen Arten läßt sich nach den vorliegenden Angaben nicht bestimmen. Glomeris Stuxbergi Att. 1909. Attems, Myr. d. Vega Exped. — Ark. Zool. V. p.26 Tf. I Fig. 18. Japan. Glomeris? diversicolor Silv. 1895. Silvestri, Ann. mus. eiv.... Genova (2) XIV. p. 721. Sumatra. Glomeris formosa Silv. 1895. Silvestri, loc. eit. p. 720. Sumatra Glomeris Modiglianii Silv. 1895. Silvestri, loc. cit. p. 720. Nias. Glomeris infuscata Poc. 1894. Pocock, Webers Reise niederl. Ostind. p. 324 Tf. XIX. Fig. 10. Sumatra, Malayische Halbinsel. Glomeris albicornis Poe. 1894. Pocock, loc. eit. p. 323. Sumatra. Glomeris carnifex Poc. 1889. Pocock, Myr.-Mergui. Archip. — J. Linn. Soc. Lond. XXI. p. 290. Tenasserim. Glomeris carnifex var. pallida Poc. 1889. Pocock, loc. eit. p. 290 Tf. XXIV Fig. 7. Elphinstone Island bei Borneo. Glomeris concolor Poc. 1889. Pocock, Ann. mag. n. h. (6) IV. p. 474. Borneo. Glomeris sinensis Bröl. 1896. Brölemann, Myr. d. Chine. — Mem, soc. zool. Fr. p. 352 Tf. XIII. p. 19—22. Tibet, Setschouen. Die indo-australischen Myriopoden. 139 Gen. Malayomeris Verh. 1910. Verhoeff, Ü. Dipl. 41. — Sitzungsber. Ges. nat. Freunde Berl. No. 5 p- 243. Malayomeris Martensi Verh. 1910. Verhoeff, loc. eit. p. 244. ‚Sumatra. Fam. Gervaisiidae Bröl. Gen. Hyleoglomeris Verh. 1910. Hyleoglomeris. Verhoeff, Ü. Dipl. 41. — Sitzber. Ges. nat. Freunde Berl. No. 5 p. 245. 1912. Nesoglomeris. Carl, Dipl. Celebes. — Rev. Suisse zool. XX. p. 100. Hyleoglomeris alticola (Carl). 1912. Nesoglomeris alticola. Carl, Rev. Suisse zool. XX. p. 103. Celebes. Hyleoglomeris eremita (Carl). 1912. Nesoglomeris eremita. Carl, Rev. Suisse zool. XX. p. 102. Celebes. Hyleoglomeris kirropeza (Att.). 1897. Glomeris kirropeza. Attems, Kükenthals Reise p. 480. 1912. Nesoglomeris — Carl, Rev. Suisse zool. XX. p. 102. Celebes. Hyleoglomeris minuta Verh. 1910. Verhoeff, Ü. Dipl. 41. — Sitzber. Ges. nat. Fr. Berl. p. 248. Borneo. Hyleoglomeris multilineata Verh. 1910. Verhoeff, loc. eit. p. 248. Borneo. Hyleoglomeris Sarasinorum (Carl). 1912. Nesoglomeris Sarasinorum. Carl, Rev. Suisse zool. XX. p. 101. Celebes. 2. Subordo Sphaerotheria Brdt. 1833. Sphaerotheria. Brandt, Bull. soc. nat. Moscou VI. p. 198. 1847. —_ C. Koch, Syst. Myr. p. 36. 1847. Zephroniidae. - Gray, Encyel. An. Phys. III. p. 546. 1865. Sphaerotheria. Humbert, Myr. Ceylan. 1884. Subfam. Sphaerotheria. Latzel, Myr. Ö. U. Mcn. II. p. 123. 1894. Zephroniidae. Pocock, Max Webers Reise p. 325. 1894. — Silvestri, Ann. Mus. Genova (2) XIV. p. 635, 722. 1895. Subordo Zephronioidea. Cook, Ann. N. York Ae. Sa. IX. p. 2. 1896. Sphaerotheridae. Silvestri, J. Dipl. p. 88. 1903. Subordo Zephronioidea. Silvestri, Dipl. Anat. p. 22. 1910. _ Chorizocerata. Verhoeff, Dipl. Deutschl. p. 20. 4, Heft 140 Dr. Carl Graf Attems: Die Systematik dieser Gruppe liegt noch sehr im argen und es steht bei vielen älteren Arten durchaus nicht fest, ob sie wirklich in die Gattung gehören, in die der Autor sie stellte. Vor einer Revision ist es unmöglich, eine Übersicht, über die artenreichen Gattungen zu gewinnen. Die Verbreitung der Sphaerotherien erinnert an die der Harpago- phoridae. Auch sie leben jetzt in den zwei getrennten Gebieten Süd- afrika — Madagaskar und Indo-australische Region. Als Entstehungs- zentrum sehe ich Indien an, wo sie heute reich vertreten sind. Die Gattung Arthrosphaera mit 24 Arten ist endemisch in Indien und Ceylon, und auch die Gattungen Sphaerotherium, Zephronia und Sphaeropoeus haben hier Vertreter. Von Indien aus haben sie sich einerseits über die indomadagassische Brücke nach Südafrika und Madagaskar ver- breitet, dort auch ein paar neue Gattungen bildend, andererseits haben sie sich über den Sundaarchipel nach Celebes und den Philippinen und nach Australien und Neu-Seeland verbreitet. In Australien- Neu-Seeland hat sich wieder die endemische Gattung Cyhosoma herausgebildet, neben Vertretern anderer Gattungen. Sehr auffallend ist das völlige Fehlen der Unterordnung im ganzen: Neu-Guinea- Archipel, auch einer der Fälle, für deren Erklärung die Geologie nicht ausreicht. Sicher war Neu-Guines mit seiner umgebenden Inselwelt nicht früher vom großen Landkomplex, der Neu-Seeland-Australien mit Asien verband, abgetrennt als Australien und Neu-Seeland und wenn sich die Sphaerotheria von Indien dahin verbreiten konnten, warum nicht auch nach Neu-Guinea? I. Fam. Sphaerotheridae. 1902. Type des Sphaerotherium. Saussure et Zehntner, Grandidier, Hist. nat. Madagaskar p. 18. 1909. Fam. Sphaerotheride. Attems, Myr. Deutsch. Südpolar-Exped. p. 424. 1913. Fam. Sphaerotheriidae. Brölemann, Myr. Austr. Mus. II. — Rec. Austr. Mus. X. p. 79. 7. Antennenglied zwar sehr kurz, aber deutlich sichtbar, die einzelnen Antennenglieder länger als breit (beide Kopulationsfußpaare dreigliedrig). i. Gen. Sphaerotherium Brit. Sphaerotherium convexum Koch. 1863. L. Koch, Die Myriop. I. p. 31. Tf. XIV. Fig. 27. Australien. (Ohne nähere Angabe.) Sphaerotherium fraternum Butl. 1872. Butler, Ann. mag. n. h. (4) X. p. 359. 1873. Butler, Proc. zool. soc. Lond. p. 177. Australien (Viktoria). Die indo-australischen Myriopoden. 141 Sphaerotherium insulanum Krsch. 1881. Karsch, Arch. Nat. Bd. 47. p. 30. 1889. Daday, Termesz. füzetek XII. p..140. Java. Sphaerotherium Kochii Butl. 1863. Siphaerotherium punctatum. Koch, Die Myr. I. p.43 Tf. XIX Fig. 37 (non = punctatum Brdt.). R 1873. Sphaerotherium Kochii. Butler, Proc. zool. soc. Lond. p. 177. Java. Sphaerotherium maculatum Butl, 1874. Butler, Ann. mag. n. h. (4) XIV. Sıkkım. Sphaerotherium marginepunetatum Krsch. 1881. Karsch, Arch. Nat. Bd. 47. p. 31. Australien, Queensland. Sphaerotherium nebulosum Butl. 1875. Butler, Trans. ent. soc. Lond. p. 165. Nankow-Paß zwischen Mongolei und China. Sphaerotherium politum Butl. 1874. Butler, Ann. mag. n. h. (4) XIV. p. 186. Tf. XVI Fig. 2. Sıkkim. Sphaerotherium sinuatum Butl. 1872. Butler, Ann. mag. n. h. (4) X. p. 359 Tf. XVII. Fig. 10. 1873. Butler, Proc. zool. soc. Lond. p. 174. Borneo. Sphaerotherium walesianum Karsch. 1881. Karsch, Arch. Naturg. Bd. 47 p. 31. Australien, Neu-Süd-Wales, Sidney. 2. Gen, Cyliosoma Poe. Cyliosoma angulatum Butl. 1878. Sphaerotherium angulatum. Butler, Trans. ent. soc. Lond. p. 299. 1895. C'yliosoma angulatum. Pocock, Ann. mag. n. h. (6) XVI. p. 414. Australien (Rockhampton, Queensland). Cyliosoma de Lacyi White. 1859. Zephronia (Sphaerotherium) de Lacyi. White, Ann. mag. n. h. (3) III. p. 406 Tf. VII Fig. 2. 1895. C'yliosoma de Lacyi Pocock, loc. eit. (6) XVI. p. 415. Neu-Seeland. Cyliosoma leiosomum Butl. 1877. Sphaerotherium leiosomum. Hutton, Ann. mag. n. h. (4) XX. p. 116. 1895. C'yliosoma — Pocock, loc. eit. (6) XVI. p. 415. Neu-Seeland. 4. Hefi 142 Dr. Oarl Graf Atteme: Cyliosoma penrithensis Bröl. 1913. Brölemann, Myr. austr. Mus. II. — Rec. Austr. Mus. X. p. 85. Australien, Neu-Süd-Wales. Cyliosooma Queenslandiae Bröl. 1913. Brölemann, loc. cit. p. 80. Australien, Queensland. Cyliosoma Sennae Silv. 1898. Silvestri, Boll. soc. ent. Ital. XXIX. p. 3. Australien, Queensland. Cyliosoma striolatum Poc. 1895. Pocock, Ann. mag. n. h. (6) XVI. p. 414. Neu-Seeland. Cyliosoma Targionii Silv. 1898. Silvestri, Boll. soc. ent. Ital. XXIX. p. 2. Australien, Queensland. Cyliosoma unieolor Silv. 1898. Silvestri, Neue Dipl. Dresd. Mus. p. 16. Tf. II. Fig. 80—82. Australien, Queensland. 2. Fam. Sphaeropoeidae. 1902. Type des Sphaeropoeus. Saussure et Zehntner, Grandidier, Madagaskar p- 18. 1909. Fam. Sphaeropoeidae. Brölemann, Myr. Austral. Mus. II. — Rec. Austr. Mus. X. p. 79. Antennen scheinbar sechsgliedrig, indem das 7. Glied ganz in das 6. versenkt ist; die einzelnen Antennenglieder meist breiter als lang. Übersicht über die Gattungen: la) Hintere und vordere Kopulationsfüße viergliedrig 2. 2a) Tarsus abgestutzt, Enddorn weit von der Klaue entfernt Sphaeropoeus Brdt. 2b) Tarsus zugespitzt, Enddorn nahe der Klaue: Zephronia may 1b) Hintere Kopulationsfüße dreigliedrig: 3. 3a) Vordere Kopulationsfüße viergliedrig Sphaeromimus 82. 3b) Vordere Kopulationsfüße dreigliedrig 4. 4a) Tarsus abgestutzt, Enddorn weit von der Klaue, Vulven aus drei Platten bestehend Arthrosphaera Poc. 4b) Tarsen zugespitzt; Enddorn nahe der Klaue; Vulven aus zwei Platten bestehend Castanotherium Poc. 1. Gen. Sphaeropoeus Brit. Sphaeropoeus bicollis Karseh. 1881. Karsch, Arch. Nat. Bd. 47. p. 33. Borneo. Die indo-australischen Myriopoden, 143 Sphaeropoeus bimaeulatus Poec. 1895. Pocock, Ann. mag. n. h. (6) XVI p. 412. Singapore. Sphaeropoeus Evansi Sinel. 1901. Sinclair, Proc. Zool. Soc. Lond. II. p. 526. Malayische Halbinsel. Sphaeropoeus extinetus Silv. 1895. Silvestri, Ann. mus. civ..... Genova (2) XIV. p. 722. 1901. Sinclair, Proc. zool. soe. Lond. II. p. 527. Nias, Malayische Halbinsel. Sphaeropoeus hereules Brädt. 1833. Sphaeropoeus hercules. Brandt, Bull. soc. nat. Moscou VI. p. 200. 1863. — — C. Koch, Die Myr. I. p. 3. 1873. Zephronia banksiana. Butler, Proc. zool. soc. p. 181. 1881: Sphaeropoeus hercules.. Karsch, Arch. Nat. Bd. 47. p. 29. 1882. Zephronia barbata. Butler, Ann. mag. nat. hist. (5) IX. p. 197. 1889. Sphaeropoeus hercules. Daday, Term. füzetek XX. p. 141. 1894. — — Pocock, Webers Reise niederl. Ostind. p. 326. 1895. ._ —_ Pocock, Ann. mag. n. h. XVI. p. 412. 1906. _ —_ Carl, Dipl. mal. arch. — Zool. Jahrb. XXIV. p. 230. Sumatra. Sphaeropoeus Modigliani Silv. 1895. Silvestri, Ann. mus. eiv.... Genova (2) XIV. p. 722. Sumatra. (Beschreibung nicht ernst zu nehmen.) Sphaeropoeus Modiglianii Silv. nov. var. Sinel. 1901. Sinclair, Proc. zool. soc. Lond. II. p. 527. Malayische Halbinsel. Sphaeropoeus montanus Karsch. 1881. Karsch, Arch. Nat. Bd. 47. p. 31. Himalaya. Sphaeropoeus punetatissimus Silv. 1897. Silvestri, Neue Dipl. Dresd. Mus. p. 14. Sumatra. Sphaeropoeus Stollii Poc. 1895. Pocock, Ann. mag. nat. hist. (6) XVI. p. 412. Java. Sphaeropoeus suleicollis Karsch. 1881. Karsch, Arch. Nat. Bd. 47. p. 32. Palabuan, Java, Borneo, Montrado, Luzon. Sphaeropoeus tigratus Silv. 1897. Silvestri, Neue Dipl. Dresd. Mus. p. 14. Sumatra. 4. Heft 144 Dr. Oarl Graf Attems: Sphaeropoeus tricollis Karsch. 1881. Karsch, Arch. Nat. Bd. 47. p. 32. Sumatra. Sphaeropoeus tubereulosus Karsch. 1881. Karsch, Arch. Nat. Bd. 47. p. 33. Borneo. Sphaeropoeus velutinus Carl. 1906. Carl, Dipl. mal. arch. — Zool. Jahrb. XXIV. p. 232. Sumatra. Sphaeropoeus velutinus var. xanthopleurus Carl. 1909. Carl, Neue Dipl. — Rev. Suisse Zool. XVII. p. 249. Sumatra. Sphaeropoeus zonatus Poc. 1895. Pocock, Ann. mag. n. h. (6) XVI. p. 412. Malakka. Nicht in diese Gattung gehören folgende als Sphaeropaeus be- schriebene Arten.: Sphaeropoeus faleicornis Töm. 1886. Tömösvary, Termeszet r. Füzetek IX. p. 68. 1889. Daday, loc. eit. XII. p. 141. Borneo. Sphaeropoeus gladiator Poe. 1894. Pocock, Webers Reise p. 327 Tf. XIX. Fig. 11. 1895. Pocock, Ann. mag. n. h. (6) XVI. p. 412. Sumatra. Sphaeropoeus granulatus Töm. 1886. Tömösvary, Termesz. füzetek IX. p. 68. 1889. Daday, loc. eit. XII. p. 141. Borneo. Sphaeropoeus tatusiaeformis Dad. 1889. Daday, Termesz. füzetek XII. p. 141. | Sumatra. 2. Gen. Zephronia Gray. Zephronia amythra Att. 1897. Attems, Kükenthals Reise p. 483. Halmaheira. Zephronia anthracina Poe. 1895. Pocock, Ann. mag. n. h. (6) XVI. p. 143. Malayische Halbinsel. Zephronia carinata Poc. 1890. Pocock, Ann. mus. eiv. ... Genova (2) X. p. 82. Borneo. Die indo-australischen Myriopoden. Zephronia castanea Newp. 1844. Newport, Ann. mag. n. h. XIII. p. 265. Philippinen. Zephronia celivicola Poc. 1890. Pocock, Ann. mus. eiv. .. . Genova (2) X. p. 386. Birma. Zephronia comotti Poc. 1890. Pocock, Ann. mus. eiv. .. . Genova (2) X. p. 391. Birma. _ Zephronia erepitans Poc. 1890. Pocock, Ann. mus. eiv. .. . Genova (2) X. p. 392. Birma. Zephronia Dollfusi Poc. 1895. Pocock, Ann. mag. n. h. (6) XVI p. 413. Cochin China. Zephronia Doriae Poe. 1890. Pocock, Ann. mus. eiv...... Genova (2) X. p. 79. 1890. Pocock, loe. eit. (2) X. p. 385. Birma. Zephronia excavata Butl. 1874. Butler, Ann. mag. n. h. (4) XIV. p. 185. Sikkım. Zephronia Feae Poe. 1890. Pocock, Ann. mus. civ.... . Genova (2) IX. p. 80. 1890. Pocock, loc. eit. (2) X. p. 385. Birma. Zephronia Floweri Hirst. 1907. Hirst, Ann. mag. .n. h. (7) XX. p. 207. Singapore. Zephronia formosa Poc. 1890. Pocock, Ann. mus. eiv..... Genova (2) X. p. 387. Birma. Zephronia Gestri Poe. 1890. Pocock, Ann. mus. eiv.... . Genova (2) X. p. 390. Birma. Zephronia glaberrima Att. 1898. Attems, Semons Reise p. 510. Coocktown, Queensland. Zephronia glabrata Newp. 1844. Newport, Ann. mag. n. h. XIII. p. 264. Philippinen. Zephronia humilis Silv. 1895. Silvestri, Ann. mus. eiv.... Genova (2) XIV. p. 723. Insel Engano bei Sumatra. Archiv für Naturgeschichte 1914. A. 4. 10 145 4. Heft 146 Dr. Carl Graf Attems: Zephronia ignobilis Butl. 1872. Butler, Ann. mag. n. h. (4) X. p. 357. Java. Zephronia impunctata Poe. 1895. Pocock, Ann. mag. n. h. (6) XVI. p. 413. Insel Penang bei Malakka. Zephronia innominata Newp, 1872. Butler, Ann. mag. n. h. (4) X. p. 357. Philippinen. Zephronia laevissima Butl. 1874. Butler, Ann. mag. n. h. (4) XIV. p. 185. Sıkkim. Zephronia larvalis Butl. 1878. Butler, Trans. Entom. soc. London p. 301. Torres-Straits. Zephronia nigriceps Poc. 1894. Pocock, Webers Reise niederl. Ostind. p. 329. 1907. Attems, Javan. Myr.-— Mitt. nat. Mus. Hambg. XXIV. p. 105. Java. Zephronia nigrinota Butl. 1872. Butler, Ann. mag. n. h. (4) X. p. 356. Sıkkim, Assam., Zephronia ovalis Gray. Gray, Griffith Anm. Kingdom, Ins. p. 135. 1833. Sphaeropoeus insignis. Brandt, Bull. soe. nat. Moscou VI p. 200. 1873. Zephronia ovalis. Butler, Proc. zool. soc. Lond. p. 180. Java. Zephronia pyrrhomelana Att. 1897. Attems, Kükenthals Reise p. 480. Borneo. Zephronia Ridleyi Hirst. 1907. Hirst, Ann. mag. n. h. (7) XX. p. 216. Malayische Halbinsel. Zephronia ruficeps Poe. 1894. Pocock, Webers Reise niederl. Ostind. p. 331. 1898. Attems, Semons Reise p. 509. Java. Zephronia rugulosa Hirst. 1907. Hirst, Ann. mag. n. h. (7) XX. p. 215. Malayische Halbinsel. Zephronia semilaevis Poe. 1890. Pocock, Ann. mus. civ..... Genova (2) X. p. 388. Birma. Die indo-australischen Myriopoden. 147 Zephronia siamensis Hirst. 1907. Hirst, Ann. mag. n. h. (7) XX. p. 218. Siam. Zephronia sulcatula Butl. 1872. Butler, Ann. mag. n. h. (4) X. p. 357. Borneo. Zephronia tigrina Butl. 1872. Butler, Ann. mag. n. h. (4) X. p. 356. Östindien. Zephronia tumida Butl. 1882. Butler, Ann. mag. n. h. (5) IX. p. 196. Assam. 3. Gen. Arthrosphaera Poe. Arthrosphaera atrisparsa (Butl.). 1878. Zephronia atrisparsa.. Butler, Trans. Ent. soc. p. 302. 1899. Arthrophaera atrisparsa. Pocock, J. Bombay n. h. soc. XII. p. 274. Bombay. Arthrosphaera auroeincta Poc. 1899. Pocock, J. Bombay n. h. soc. XII. p. 276. Ostindien. Arthrosphaera bicolor Poc. 1895. Pocock, Ann. mag. n. h. (6) XVI. p. 411. 1899. Pocock, J. Bombay n. h. soc. XII. p. 278. Vorderindien. Arthrosphaera Brandti Humb. 1865. Sphaeropoeus Brandti. Humbert, Mem. soc. phys. Gehöve XVII. p. 38. 1872. Zephronia chitinoides. Butler, Ann. mag. n. h. (4) X. p. 354. Tf. XVII. Fig. 2. 1892. — Ba Pocöck, J. Bombay n. h. soc. VII. p. 143. 1899. Arthrophaera — Pocock, loc. eit. XI. p. 272. Vorderindien, Ceylon. Arthrosphaera corrugata (Butl.). 1872. Zephronia corrugata.. Butler, Ann. mag. n. h. (4) X. p. 358. 1873. — — Butler, Proc. zool. soc. London p. 180. 1899. Arthrophaera — Pocock, J. Bombay n. h. soc. XII. p. 273. Ceylon. Arthrosphaera corrugata Silv. 1897. Silvestri, Myr. Mus. Bruxelles p. 359. Indien. Arthrosphaera Dalyi Poc. 1895. Pocock, Ann. mag. n. h. (6) XVI. p. 412. 1899. Pocock, J. Bombay n. h. soc. XII. p. 280. Vorderindien. 10% 4. Heft 148 Dr. Carl Graf Attems: Arthosphaera Davisoni Poe. 1895. Pocock, Ann. mag. n. h. (6) XVI. p. 412. 1899. Pocock, J. Bombay n. h. soc. XII. p. 279. Vorderindien. Arthrosphaera distieta Poc. 1895. Pocock, Ann. mag. n. h. (6) XVI. p. 411. 1899. Pocock, J. Bombay n. h. soc. XII. p. 278. Vorderindien. Arthrosphaera fumosa Poc. 1895. Pocock, Ann. mag. n. h. (6) XVI. p. 412. 1899. Pocock, J. Bombay n. h. soc. XI. p. 280. Vorderindien. Arthrosphaera Hendersoni Poe. 1895. Pocock, Ann. mag. n. h. (6) XVI. p. 411. 1899. Pocock, J. Bombay n. h. soc. p. 277. Vorderindien. ' Arthrosphaera inermis (Humb.). 1865. Sphaeropoeus inermis. Humbert, Mem. soc. phys. Geneve XVII. p. 37. 1899. Arthrophaera — Pocock, J. Bombay n. h. soc. XII. p. 273. Ceylon, Madras. Arthrosphaera leopardina (Butl.). 1872. Zephronia leopardina. Butler, Ann. mag. n. h. (4) X. p. 356. 1873. —_ _ Butler, Proc. zool. soc. Lond. p. 181. 1899. Arthrosphaera — Pocock, J. Bombay n. h. soc. XII. p. 274. Ceylon. Arthrosphaera lutescens (Butl.). 1872. Zephronia lutescens. Butler, Ann. mag. n. h. (4) X. p. 356. 1873. — — Butler, Proc. zool. soc. Lond. p. 179. 1899. Arthrosphaera — Pocock, J. Bombay n. h. soc. XII. p. 274. Indien. Arthrosphaera marginella Silv. 1897. Silvestri, Myr. Mus. Bruxelles p. 360. Indien? Arthrosphaera marmorata (Butl.). 1882. Zephronia marmorata. Butler, Ann. mag. n. h. (5) IX. p. 197. 1899. Arthrosphaera — Pocock, J. Bombay n. h. soc. XII. p. 274. Indien. Arthrosphaera nitida Poc. 1895. Pocock, Ann. mag. n. h. XVI. p. 411. 1899. Pocock, J. Bombay n. h. soc. XII. p. 281. Arthrosphaera noticeps (Butl.). 1872. Zephronia noticeps. Butler, Ann. wag.n. h. (4) X. p. 355. 1873. -- E= Butler, Proc. zool. soc. Lond. p. 179. 1899. Arthrosphaera — Pocock, J. Bombay n. h. soc. XH. p. 271. Ceylon. Die indo-australischen Myriopoden. 149 Arthrosphaera pilifera (Butl.). 1872. Zephronia pilifera. Butler, Ann. mag. n. h. (4) X. p. 357. 1873. — .— Butler, Proc. zool. soe. Lond. p. 180. 1899. Arthrosphaera — Pocock, J. Bombay n. h. soc. XII. p. 270. Ceylon. Arthrosphaera rugulosa (Butl.). 1872. Zephronia rugulosa. Butler, Ann. mag. n. h. (4) X. p. 355. 1899. Arthrosphaera — Pocock, J. Bombay n. h. soc. XII. p, 273. Ceylon. Arthrosphaera Thurstoni Poec. 1895. Pocock, Ann. mag. n. h. (6) XVI. p. 411. 1899. — J. Bombay n. h. soc. XII. p. 276. Vorderinden. Arthrosphaera versicolor (White). 1859. Zephronia versicolor. White, Ann. mag. n. h. (3) III. p. 405. 1865. — E_ Humbert, Mem. soc. phys. Geneve XVII. p. 41. 1873. _ — Butler, Proc. zool. soc. Lond. p. 181. 1899. Arthrosphaera — Pocock, J. Bombay n. h. soc. XII. p. 272. Ceylon. Arthrosphaera Wroughtoni Poc. 1895. Pocock, Ann. mag. n..h. (6) XVI. p. 411. 1899. Pocock, J. Bombay n. h. soc. XII. p. 275. Arthrosphaera zebraica (Butl.). 1872. Zephronia zebraica. Butler, Ann. mag. n. h. (4) X. p. 356. 1899. Arthrosphaera — Pocock, J. Bombay n. h. soc. XII. p. 275. Bombay. 4. Gen. Castanotherium Poc. Castanotherium boetonense Carl. 1912. Carl, Dipl. Celebes. — Rev. Suisse zool. XX. p. 119. Insel Boeton, südöstlich von Celebes. Castanotherium celebense Silv. 1897. Silvestri, Neue Dipl. Dresd. Mus. p. 15. Celebes. Castanotherium einetum Carl. 1906. Sphaeropoeus (Casianotherium) cinctus. Carl, Zool. Jahrb. Syst. XXIV. p. 235. Sumatra. Castanotherium conspicuum Silv. 1897. Silvestri, Neue Dipl. Dresd. Mus. p. 15. Borneo. Castanotherium eriniceps Att. 1897. Zephronia crinicep.. Attems, Kükenthals Reise p. 482. 1912. Castanotherium — Carl, Rev. Suisse zool. XX. p. 112. Celebes. 4, Heft 150 Dr. Carl Graf Attems: Castanotherium decoratum Carl. 1912. Carl. Dipl. Celebes. — Rev. Suisse zool. XX. p. 118. Celebes. Castanotherium distinetum Carl. 1912. Carl, Dipl. Celebes. — Rev. Suisse zool. XX. p. 106. Celebes. Castanotherium Everetti Poc. 1895. Pocock, Ann. mag. n. h. (6) XVI. p. 414. Borneo. Castanotherium fulvicorne Poc. 1895. Pocock, Ann. mag. n. h. (6) XVI. p. 414. Philippinen. Castanotherium hirsutellum Poc. 1895. Pocock, Ann. mag. n. h. (6) XVI. p. 414. Philippinen. Castanotherium Hosei Poc. 1895. Pocock, Ann. mag. n. h. (6) XVI. p. 414. Borneo. Castanotherium laeve Carl. 1912. Carl, Dipl. Celebes. — Rev. Suisse zool. XX. p. 110. Celebes. Castanotherium nigromaculatum Silv. 1897. Silvestri, Neue Dipl. Dresd. Mus. p. 15. Borneo. Castanotherium ornatum Carl. 1912. Carl, Dipl. Celebes. — Rev. Suisse zool. XX. p. 116. Celebes. Castanotherium pilosum Carl. 1912. Carl, Dipl. Celebes. — Rev. Suisse zool. XX. p. 114. Castanotherium porosum Poc. 1895. Pocock, Ann. mag. n. h. (6) XVI. p. 414. Philippinen. Castanotherium simplex Carl. 1909. Sphaeropoeus (Castanoth.) simple. Carl, Neue Dipl. — Rev. Suisse zool. XVII. p. 250. Java. Castanotherium sparsepunctatum Carl. 1912. Carl, Dipl. Celebes. — Rev. Suisse zool. XX. p. 120. Celebes. Castanotherium stellatum Carl. 1912. Carl, Dipl. Celebes. — Rev. Suisse zool. XX. p. 112. Celebes. Castanotherium suspectum Carl. 1912. Carl, Dipl. Celebes. — Rev. Suisse zool. XX. p. 109. Celebes. Die indo-australischen Myriopoden. 151 Castanotherium Voltzi Carl. 1906. Sphaeropveus (Castanoth.) Voltzi. Carl, Dipl. Mal. Arch. — Zool. Jahrb. XXIV. p. 233. Sumatra. Castanotherium Whiteheadii Poc. 1895. Pocock, Ann. mag. n. h. (6) XVI. p. 414. Borneo. 2. Ordo: Limacomorpha Poc. 1894. Ordo Limacomorpha. Pocock, Webers Reise p. 332. 1894. — — Pocock, J. Linn. Soc. XXIV. p. 475. 1895. — — Cook, Ann. N. York Ace. Sei. IX. p. 2. 1896. — — Silvestri, J. Dipl. p. 84. 1898. Subordo @lomeridesmoidea. Attems, Syst. Pol. I. p. 226. 1903. Ordo Limacomorpha. Silvestri, Dipl. Anatome p. 22. 1910. 7 — — Verhoeff, Dipl. Deutschl. p. 19. Fam. Glomeridesmidae Latz. 1884. Latzel, Myr. Ö.-Ung. Mon. II. p. 124. 1893. Bollmann, Bull. U. S. N. Mus. No. 46. p. 159. 1894. Pocock, M. Webers Reise p. 332. 1894. Pocock, J. Linn. Soc. XXIV. p. 475. 1896. Silvestri, J. Dipl. p. 85. Subfam. Glomeridesminae nov. Glomeridesmus jayanicus Att. 1907. Attems, Javan. Myr. — Mitt. nat. Mus. Hamburg XXIV. p. 106. Java. Von der Gattung Glomeridesmus sind drei weitere Arten aus Süd- amerika und von den Antillen bekannt. Zephroniodesmus sumatranus Poc. 1894. Glomeridesmus sumatranus. Pocock, Webers Reise p. 333. 1894. Zephroniodesmus _ — Pocock, J. Linn. Soc. XXIV. p. 476. Sumatra. Subfam. Termitodesminae Silv. 1911. Silvestri, Escherich, Termitenleben auf Ceylon p. 25. 1911. _ Termitofili, Zool. Jahrb. XXX. p. 410. Termitodesmus ceylonicus Silvestri. 1911. Silvestri, loc. cit. p. 246, resp, 412. Ceylon, Peradenyia. Termitodesmus Escherichii Silv. 1911. Silvestri, loc. eit. p. 247 resp. 413. 4. Heft ‚152 Dr. Carl Graf Attems: Termitodesmus lefroyi Hirst. 1911. Hirst, Ann. mag. n. h. (8) VIII. p. 256. Cuttaek, Bengalen. 2. Divisio Helminthomorpha Poc. 1887. Ordo Helminthomorpha. Pocock, Ann. Mag. n. h. (5) XX. p. 294. 1893. Ordo Helminthomorpha + Colobognatha. Brölemann, Bull. U. S. N. No. 46. p. 154. 1894. — — Pocock, Max Webers Reise p. 333. 1894. Subordo Proterandria. Verhoeff, Verh. zool. bot. Ges. Wien p. 17. 1896. Ordo Helminthomorpha. Silvestri, J. Dipl. p. 31. 1898. — — Attems, Syst. Pol. I. p. 7. 1900. — Proterandria. Verhoeff, Beitr. K. pal. Myr. X. — Zool. Jahrb. XIII. p. 53. 1910. — — Verhoeff, Nova acta XCII. p. 210. 1910. Superordo — Verhoeff, Dipl. Deutschl. p. 21. I. Phylum Eugnatha Att. 1898. Eugnatha. Attems, Syst. Pol. I. p. 227. Mundteile typisch ausgebildet, Mandibeln aus kräftiger Backe und Lade bestehend, Gnathochilarium wohlentwickelt. 1. Beinpaar des 7. Segments des $ stets zu Gonopoden umgewandelt, öfters auch das 2. Beinpaar des 7. Segments (manchmal auch das 2. Beinpaar des 6. und das 1. Beinpaar des 8. Segments). Kopf nie nach vorn verlängert und nie rüsselartig. Unpaare Ovarien. 1. Superordo Proterospermophora Verh, 1900. Verhoeff, Beitr. z. K. pal. Myr. X. — Zool. Jahrb. XIII. p. 53. 1910. Verhoeff, Nova acta XCII. p. 210. 1910. Verhoeff, Dipl. Deutschl. p. 23. Diese Superordo enthält die beiden Ordnungen Polydesmordea und Callipodordea Boll. (= Lysiopetalidae autor.) von denen nur die erstgenannte Vertreter in der indo-australischen Region hat. Ordo Polydesmoidea CO. Koch-Poc. 1847. Polydesmidae. C. Koch, Syst. Myr. p. 52. 1884. Polydesmidae. Latzel, Myr. Ö.-U. Mon. II. p. 124. 1887. Polydesmoidea. Pocock, Ann. mag. n. h. (5) XX. p. 29. 1893. —— Bollmann, Bull. U. S. N. Mus. No. 46. p. 155. 1895. Subordo Polydesmoides Cook, Ann. N. York Ac. Sci. IX. p. 4. 1896. — —_ Silvestri, J. Dipl. p. 68. 1898. — -_ Attems, Syst. Pol. I. p. 227. 1903. Ordo Merocheta. Silvestri, Dipl. anat. p. 23.1) 1) Die Merocheta Cooks umfassen auch die Lysiopetalidae und Chordeumidae. Die indo-australischen Myriopoden. 153 1909. Group Polydesmoidea. Pocock, Biol. C.-Am. p. 109. _ 1910. Superfamilia — Verhoeff, Nova acta XII. p. 210. 1910. Subordo — Verhoeff, Dipl. Deutschl. p. 24. Seit der Publikation meines Systems der Polydesmiden sind 16 Jahre verflossen und es macht sich wieder die Notwendigkeit fühlbar, über die im Laufe dieser Zeit gewaltig angewachsene Schar der Poly- desmiden eine Übersicht zu gewinnen. Inzwischen hat sich auch unsere Einsicht in die Verwandtschaft der einzelnen Gruppen vertieft, so daß ich hier eine Gruppierung vorlege, die sich sehr wesentlich von meiner ersten im Jahre 1898 unterscheidet. Freilich sind wir trotz aller Fort- schritte noch weit vom Ziel, der zureichenden Kenntnis aller Formen, entfernt, und die Unsicherheit in manchen Gruppen ist noch groß, besonders in den Familien der Cryptodesmiden, Oniscodesmiden und Stylodesmiden, von denen bisher allen Untersuchern nur spärliches Material zur Verfügung stand; es ist zu erwarten, daß die Systematik dieser Gruppen noch große Änderungen durchmachen wird. Ich gebe hier eine Übersicht über die ganze Ordnung der Poly- desmiden, bin aber, dem Plane der Publikation entsprechend, nur auf diejenigen Familien näher eingegangen, die Vertreter in dem be- handelten Faunengebiete haben und unter diesen Familien habe ich wieder die Strongylosomiden ganz besonders zum Gegenstand meines Studiums gemacht. weil hier die Konfusion in der Abgrenzung der Gattungen besonders groß war. Übersicht über die Familien der Polydesmoidea: I. Die Hüften beider Gonopoden relativ weit von einander ent- fernt, aber durch breite mediale Fortsätze aneinanderschließend, die eine tiefe mediane Mulde bilden; die Mediannaht kielartig erhaben: I. Subordo: Polydesmidea mihi. la) Gonopoden mit Samenblase und Haarpolster (die Kiele höchstens mäßig breit und nie stark abwärts gebogen. Kopf nie vom Hals- schild bedeckt. Analsegment stets frei). 1. Fam. Polydesmidae. 1b) Gonopoden ohne Samenblase und Haarpolster 2. 2a) Hüfthörnchen in ein langes, mehrfach zusammengerolltes Flagellum verlängert: 7. Fam. Mastigenodesmidae. 2b) Hüfthörnchen ein kurzes, einfaches Häkchen i 3a) Kopf vom Halsschild bedeckt + 4a) Die Saftlöcher liegen in der Fläche der Kiele, fehlen selten ganz. Kiele immer sehr breit und flach: 3. Fam. Oryptodesmidae. 4b) Die Saftlöcher liegen auf separaten weißen oder durch- scheinenden Läppchen des Seitenrandes. Kiele breit und meist stark abwärts geneigt 4. Fam. Stylodesmidae. 3b) Kopf nicht vom Halsschild bedeckt 5. 5a) 2. Segment seitlich stark vergrößert, an Glomeriden erinnernd, Kiele breit und stark abwärts geneigt: 5. Fam. Oniscodesmidae. 4. Heft 154 Dr. Carl Graf Attems: 5b) 2. Segment nicht vergrößert, Kiele nie stark abwärts geneigt: 6. 6a) Seitenrand der Kiele in ungefähr rechtem Winkel zum Vorder- und Hinterrand, keiner der Ränder auffallend spitzzähnig. Hüfte der Gonopoden nur mit dem einen, normalen Hüfthörnchen 2. Fam. Vanhoeffenvidae. Seiten- und Hinterrand der Kiele, wenigstens auf den vorderen Seginenten im flachen Bogen in- einander übergehend, beide stark und spitz ge- zähnt, jeder Zahn eine Borste tragend. Hüfte der Gonopoden außer dem gewöhnlichen Hörnchen mit einem an der Außenseite entspringenden Haken 6. Fam. Peridontodesmidae. II. Hüften der Gonopoden nahe nebeneinander liegend, manchmal direkt verwachsen, durch eine schmale Brücke leicht verbunden oder ganz frei, nie durch breite miteinander verwachsene Fortsätze ver- 6b — bunden: II. Subordo Strongylosomidea. la) Ein Hüfthörnchen fehlt: 9. Fam. Rachodesmidae. lb) Ein Hüfthörnchen vorhanden: 2. 2a) Femur der Gonopoden relativ kurz, oval, scharf von der wenigstens an ihrer Basis merklich dünneren Tibia abge- setzt; die Beborstung des Telopodits ist auf das Femur beschränkt; Verbindung zwischen Femur und Tibia oft halbgelenkig: 3. 3a) Femur der Gonopoden mit größerem Fortsatz, Hals- schild so breit wie die folgenden Metazoniten: 8. Fam. .. 3b) Femur der Gonopoden ohne Fortsatz: 4a) Gewisse Glieder der vorderen Beine des $ mit Kugel, borsten: 2. Fam. Sphaerotrichopidae. 4b) Alle Beinglieder des $ ohne Kugelborsten: 5. 5a) Die Hüfte der Gonopoden springt am Ende lateral etwas vor, so daß die Insertion des Telopodits ein wenig auf die Innenseite rückt. Schwänzchen meistens konisch, nur selten etwas breiter, dachig, unten aus- gehöhlt. Kiele oft ganz fehlend, aber auch gut ent- wickelt, der des 2. Segments bei der weitaus über- wiegenden Zahl der Gattungen tiefer ventral als die folgenden gelegen. Metazoniten 4—18 meist mit tiefer Querfurche. 2. Beinglied immer ohne Dorn. Kleine bis mittelgroße Formen: 1. Fam. Strongylosomidae. 5b) Hüfte der Gonopoden am Ende seitlich nicht vor- gezogen, der Telopodit ganz distal an der Hüfte inseriert. Schwänzchen immer breit schaufelförmig und flach. Kiele immer stark entwickelt, der des Die indo-australischen Myriopoden. 155 2. Segments nie tiefer ventral liegend als die folgenden. Eine besondere Querfurche auf den Matazoniten nie sichtbar. 2. Beinglied fast stets mit einem Dorn. Große Formen: 5. Fam. Oxydesmidae. 2b) Femur und Tibia der Gonopoden starr verwachsen, ohne deutliche Grenze, Femoralabschnitt lang gestreckter, end- wärts allmählich sich verjüngend; die Beborstung des Telopodits reicht viel weiter auf den schlanken Teil des Telopodits hinauf: 6. 6a) Kiele stark herabgebogen, glomerisartig, der Körper in ausgezeichnetem Maße zum Zusammenkugeln eingerichtet, das Hinterende eine halbkugelige Decke für das Vorderende bildend: 7. Fam. Sphaeriodesmidae. a) Die Saftlöcher liegen in großen tiefen Höhlen an der Basis der vorderen Schulter der Kiele: Subfam. Desmoninae. a') Die Saftlöcher liegen normal, auf der Oberfläche der Kiele: 8) 4. und 5. Segment vergrößert, Gonopoden ohne schlanken Tibialfortsatz: Subfam. Sphaeriodesminae. ß') 3. Segment vergrößert, Gonopoden mit schlankem Tibialfortsatz, der vom breiten Tarsus um- scheidet wird: Subfam. Cyclodesminae. 6b) Kiele horizontal oder höchstens schwach abwärts geneigt. Körper ohne besondere Einrichtung zum Zusammenkugeln: 7a) Unter der Endklaue der Beine meistens ein fleischiges Polster. Bestimmte hintere Ventral- platten meist mit medianen Fortsätzen. Gono- poden meist sehr lang und stark gewunden. Schwänzchen kegelförmig: 6. Fam. Gomphodesmidae. 7b) Endglied der Beine ohne fleischiges Polster. Hintere Ventralplatten immer ohne mediane Fortsätze.e Gonopoden nie so lang und stark gewunden: 8. 83) Schwänzchen breit schaufelförmig: 4. Fam. Platyrhachidae. 8b) Schwänzchen konisch verjüngt: 3. Fam. X ystodesmidae. 1. Subordo: Polydesmidae nov. I. Fam. Polydesmidae mihi. Syn. 1898. Eupolydesminae. Attems, Syst. Pol. I. p. 416. Ich ändere den 1898 von mir gebrauchten Namen Eupolydesmidae nur deswegen in Polydesmidae, weil nach den allgemein angenommenen 156 Dr. Carl Graf Attems: Nomenklaturregeln der Familienname durch Anfügen von -idae an den Namen der typischen Gattung, in diesem Falle Polydesmus, ge- bildet wird. Eine Schwierigkeit besteht nur darin, daß Silvestri in den Diplodi 1896 bereits den Namen Polydesmidae verwendet hat, aber nicht in meinem Sinne, sondern er hat ein buntes Gemisch aus allen möglichen Familien zu einer unsinnigen Gemeinschaft, die er ‚Poly- desmidae‘‘ nannte, vereinigt. Aus diesem Grunde, weil das Wort Polydesmidae eben schon vergeben war, hatte ich seinerzeit den Aus- druck Eupolydesminae gewählt, glaube aber, daß man jetzt, wo wohl niemand mehr an Silvestris ‚Polydesmidae‘‘ denkt, diesen Namen ruhig in meinem Sinne gebrauchen kann. Die Diagnose lautet: Hüften der Gonopoden medial verwachsen, eine Mulde bildend, aus der sich die mediane Naht kielartig erhebt. Endrand der Hüfte außen stark vorspringend, so daß das Femur ihnen inseriert ist. Telo- podit mit Samenblase und Haarpolster. 19 oder 20 Rumpfsegmente. Metazoniten mit 3 Querreihen flacher Beulen seltener kleiner Körnchen. Kiele stets gut entwickelt, mehr oder weniger horizontal. Verteilung der Saftlöcher normal, 5., 7., 9., 10., 12., 13., 15. bis vor- letztes Segment. Schwänzchen konisch, frei. Kleine bis mittelgroße Formen. Verbreitung: Palaearktisches Gebiet, Japan, Java, Ce- lebes, Neu-Guinea. Übersicht über die Gattungen: la) 19 Rumpfsegmente: 2a) Die Telopodite beider Gonopoden parallel in der Sagittal- richtung des Körpers liegend. Saftlöcher mehr dem Seiten- rand genähert. (Palaearktisch): Brachydesmus Hell. 3b) Telopodit der Gonopoden quer zur Längsaxe des Körpers nach außen gerichtet, mit seiner Spitze die Basis des 8. Beinpaares umgreifend. Saftlöcher am Hinterrand des Kieles zwischen dem Hintereckzahn und dem medial von ihm stehenden Zahn (Sunda-Inseln): . Opisotretus Att. 1b) 20 Rumpfsegmente: 3. 3a) Metazoniten mit drei Querreihen kleiner, borstentragender Granula. Haarpolster nahe dem Ende der Gonopoden. Saftlöcher nahe dem Hintereck der Kiele. Opisthoporodesmus Sılv. 3b) Metazoniten mit drei Querreihen großer flacher Buckeln. Samenblase und Haarpolster stets noch ein beträchtliches Stück vom Ende des Gonopoden entfernt. Saftlöcher mehr dem Seitenrande genähert: 4. Die indo-australischen Myrıopoden. 157 4a) Die Samenrinne verläuft bis zur Samenblase im großen und ganzen in distaler Richtung, nach dem Ende der Gonopoden zu: Polydesmus Latr. 4b) Die Samenrinne krümmt sich in ihrem anfangs distal gerichteten Lauf wieder basal zurück und mündet dann erst in die Samenblase: Epanerchodus Att. Indo-australische Gattungen und Arten: 1. Gen. Opisotretus Att. 1907. Opisotretus. Attems, Javan. Myr. Mitt. nat. Mus. Hamburg XXIV. p. 113. Eine Art: Opisotretus Kräpelini Att. 1907. Attems, loc. eit. p. 113. Java. 2. Gen. Opisthoporodesmus Silv. 1899. Opisthoporodesmus. Silvestri, Termesz. füzetek. XXI. p. 206. Typus: O. obtectus Sılv. Verbreitung: Celebes, Neuguinea. Opistoporodesmus obteetus Silv. 1899. Silvestri, Termesz. füzetek. XXIIL. p. 206. Insel Tamara bei Neu-Guinea. Opistoporodesmus baeillifer Carl. 1912. Carl, Dipl. f. Celebes. — Rev. Suisse zool. XX. p. 153. Celebes. 3. Gen. Epanerchodus Att. 1901. Polydesmus Subg. Epanerchodus. Attems, Neue Polyd. d. Hamb. Mus. p. 102. Typus: E. tambanus Att. Verbreitung: Japan. Epanerchodus tambanus Att. 1901. Polydesmus (Epamerchodus) tambanus. Attems, Neue Pol. Hamb. Mus. p- 103. Tf. III. p. 26—29. Japan. Epanerchodus orientalis Att. 1901. Polydesmus (Epanerchodus) orientalis. Attems, loc. cit. p. 105. Tf. III. Fig. 30, 31. Japan. Epanerchodus mammiillatus Att. 1901. Polydesmus (Epanerchodus) mammillatus. Attems, loc. eit. p. 104. Tf. III. Fig. 32, 33. Japan. 4. Heft 158 Dr. Carl Graf Attems: Epanerchodus Jägerskiöldi Att. 1909. Polydesmus (Epanerchodus) Jägerskiöldi. Attems, Myr. Vega Exped. Ark. zool. V. p. 31. Japan. Epanerchodus (?) japonieus Carl. 1912. Polydesmus japonicus. Carl, Exot. Polyd. — Rev. Suisse zool. X. p. 614. Tf. XI. Fig. 38, 39. Japan. Die allbekannten Gattungen Polydesmus und Brachydesmus sind palaearktisch. 2. Fam. Vanhoeffeniidae, Die Hüften beider Gonopoden durch breite Brücken miteinander verbunden. Keine Samenblase und kein Haarpolster. 19 oder 20 Rumpfsegmente. Metazoniten glatt oder mit Querreihen von Tuberkeln oder Pa- pillen. Kiele höchstens mäßig breit, manchmal fehlend. Verteilung der Saftlöcher stets normal. Halsschild meist klein, seltener fast so breit wie der nachfolgende Schild, bedeckt nie den Kopf. Keines der vorderen Segmente vergrößert. Analsegment konisch, frei. Verbreitung: Palaearktische Region, Nordamerika, Aethiopische Region, Seychellen, Indo-australische Region. Übersicht über die Gattungen: la) Die Samenrinne mündet am Ende eines breiten Tibialastes und ihre Mündung ist von Papillen umgeken 2a) Rumpf knotig, ohne deutliche Kiele; Metazoniten glatt: Vanhoeffenia Att. 2b) Deutliche Kiele vorhanden. Metazoniten mit Querreihen von borstentragenden Höckern: Archipolydesmus Att. lb) Die Samenrinne mündet am Ende eines schlanken spitzen Astes und ihre Mündung ist nicht von Papillen umgeben: 3a) d mit 19 Rumpfsegmenten (2 nur bei Oyhnidrodesiniid mit 20, sonst auch mit 19 Rumpfsegmenten): 4. 4a) Keine Kiele vorhanden, Gestalt eines Strongylosoma. Metazoniten dicht behaart. Telopodit des Gonopoden eine einfache, schlanke Sichel ohne Seitenäste. 2 mit 20 Rumpfsegmenten: Cylindrodesmus Poc. 4b) Kiele gut entwickelt, Metazoniten nicht dicht behaart, aber mit drei Querreihen von Borsten oder ohne Borsten, Telopodit des Gonopoden mehrzackig und etwas ver- breitert: 5. 5a) Backen des Z kolossal vergrößert: Sphaeroparia Att. 1888. 1893. 1898. 1898. 1898. 1899. 1903. 1907. Die indo-australischen Myriopoden. 159 5b) Backen des $ von normaler Größe: 6a) Halsschild schmal, bedeutend schmäler als der Kopf samt Backen. Saftlöcher am Hinterrand knapp neben dem Hintereck der Kiele: Peronorchus Att. 6b) Halsschild fast so breit wie das folgende Segment. Saftlöcher am Seitenrand: Bacillidesmus Att. 3b) J und @ mit 20 Rumpfsegmenten: 1. 7a) Metazoniten ohne Kiele mit drei Quer- reihen großer, kegelförmiger, borstentragender Papillen: Mastodesmus Carl. 7b) Metazoniten mit deutlichen Kielen und Quer- reihen flacher Tuberkeln oder kleiner, borsten- tragender Knötchen: 8. 8a) Metazoniten mit drei Querreihen flacher, glänzender Buckel. Die Samenrinne mündet un- gefähr in der Mitte des ungeteilten Gonopoden, nicht am Ende eines schlanken Astes. Ende des Gonopoden mit zahlreichen Stiften besetzt: Pseudopolydesmus Att. 8b) Metazoniten mit kleinen borstentragenden Knötehen. Die Samenrinne mündet am Ende eines schlanken Seitenastes oder nahe dem Ende des Gonopodenhauptstammes.. Ende des Gonopoden ohne Besatz von Stiften 2 9a) Die Samenrinne mündet nahe dem Ende, auf dem Hauptstamme des Gonopoden selbst: Eutrichodesmus Silv. 9b) Die Samenrinne mündet am Ende eines schlanken Seitenastes: TrichopolydesmusVerh. Nearctodesmus Silv. a) Indo-australische Gattungen und Arten. 1. Gen. Cylindrodesmus Poe. Oylindrodesmus. Pocock, Proc. zool. soc. London IV. p. 558. Haplosoma. Verhoeff, Zool. Anz. No. 437. Cylindrodesmus. Pocock, Ann. mag. nat. hist. (7) I. p. 328. Strongylosoma subg. C'ylindrodesmus. Attems, Syst. Pol. I. p. 317. Haplosoma. Attems, loc. eit. I. p. 324. Oylindrodesmus. Attems, loc. eit. II. p. 423. Haplosomides. Attems, Zool. Jahrb. XVII. p. 68. Cylindrodesmus. Attems, Javan. Myr. — Mitt. nat. Mus. Hambg. XXIV. p. 112. Typus ©. hirsutus Poc. 4. Heit 160 Dr. Carl Graf Attems: Cylindrodesmus hirsutus Poc. 1898. Pocock, Proc. zool. soe. London IV. p. 558. 1907. Attems, Javanische Myr. p. 112 (woselbst die Synonymie). Christmas-Island, Java, Amboina (Höhle), Mahe, Luzon. Cylindrodesmus villosus Pocock. 1898. Pocock, Ann. mag. nat. hist. (7) I. p. 329. Tf. XVIII. Fig. 4. Rotuma, Viti-Inseln. 9. Gen. Peronorehus Att. 1907. Attems, Javan. Myr. — Mitt. nat. Mus. Hamburg XXIV. p. 110. Eine Art: Peronorchus parvieollis Att. 1907. Attems, loc. eit. p. 111. Java. x 3. Gen. Mastodesmus (Carl. 1911. Carl, 3 neue Dipl. — Rev. Suisse zool. XIX. No. 16 p. 404. Eine Art: Mastodesmus Zehntneri Carl. 1911. Carl, loc. eit. p. 404. Java. 4. Gen. Eutrichodes mus Silv. 1910. Silvestri, Zool. Anz. XXXV. p. 363. Eine Art: Eutrichodesmus Demangei Silv. 1910. Silvestri, Zool. Anz. XXXV. p. 364. Tonkin. b) Nicht indo-australische Genera: 5. Gen. Archipolydesmus Att. 1898. Archipolydesmus. Attems, Syst. Pol. I. p. 198. Syn.? 1910. Hispaniodesmus. Verhoeff, Über Dipl. 42. — Zool. Anz. XXXVI. p. 144. Typus: A. maroccanus Ati. (einzige Art). Verbreitung: Mediterrangebiet. 6. Gen: Bacillidesmus Att. 1898. Attems, Syst. Pol. I. p. 481. 1910. Verhoeff, Üb. Dipl. 42. — Zool. Anz. XXXVI. p. 135. Typus: B. filiformis Latzel (einzige Art). Verbreitung: palaearktisch. %. Gen. Neareiodesmus Silv. 1910. Silvestri, Zool. Anz. XXXV. p. 364. Eine Art: N. cerasinus (Wood). Verbreitung: Oregon. Die indo-australischen Myriopoden. 161 8. Gen. Pseudopolydesmus Att. 1898. Attems, Syst. Pol. I. p. 259. Eine Art: P. canadensis Newp. Verbreitung: Vereinigte Staaten, Nordamerika. 9. Gen. Sphaeroparia Att. 1909. Attems, Prof. Y. Sjöstedts Kilimandjaro-Meru-Exped. p. 10. Eine Art: 8. minuta Att. Verbreitung: Ostafrika. 10. Gen. Triehopolydesmus Verh. 1898. Verhoeff, Beitr. z. K. pal. Myr. VII. — Arch. Nat. p. 363. 1898. Attems, Syst. Pol. II. p. 179. 1910. Verhoeff, Üb. Dipl. 42. — Zool. Anz. XXXVI. p. 135. Typus: T. eremitis Verh. Verbreitung: Palaearctisch. 11. Gen. Vanhoeffenia Att. 1907. Attems, Deutsche Südpolar-Exped. p. 426. Eine Art: V. nodulosa Att. Verbreitung: Capland. 3. Fam. Cryptodesmidae, 1879. Karsch, Mitt. München. Entom. Ver. 1879 p. 143. 1895. Silvestri, Myr. Papuani. — Ann. mus. civ. Genova (2) XIV. p. 647. 1895. Pocock, Myr. f. Burma. — ibid. p. 789. 1895. Porat. Myr. Kamerun. — Bihang Svenska Ak. Handl. XX. p. 40. 1896. Silvestri, I Diplopodi p. 188. 1896. Cook, Brandtia V. p. 19. 1899. Attems, Syst. Pol. II. p. 360. Hüften der Gonopoden medial verbunden, kuglig aufgeblasen, der Telopodit nach innen zu inseriert, kurz und gedrungen. Schenkel gut gegen den Tibialabschnitt abgesetzt, oft mit großem Fortsatz, manchmal kompliziert gestaltet. 19 oder 20 Rumpfsegmente. Kiele meist sehr breit, dorsoventral dünn, horizontal oder nur sehr wenig herabgebogen, Oberseite oft mit radialer Furchung. Die Furchen beginnen in den Kerben zwischen den Randlappen. Saftlöcher sehr klein und unscheinbar, in der Fläche gelegen, selten auf kleinen Tuberkeln (/sotropidesmus) nie auf eigenen Läppchen des Seiten- randes. Selten fehlen sie ganz. Ihre Verteilung manchmal etwas ab- weichend, fehlen auf dem 10. und 13. Segment (bei Amynticodesmus) oder fehlen auf den letzten Segmenten (16—19). Kopf meist ganz vom Halsschild bedeckt. Metazoniten mit meist drei Querreihen von Tuberkeln : oder Arehiv a 11 4. Heft 162 Dr. Carl Graf Attems: Beulen, von denen manchmal einige vergrößert sind, so daß Längs- kiele entstehen. Kleine bis sehr kleine Formen. Der Körper kann sich nicht zusammenrollen, bleibt im Tode meist flach. Verbreitung: Südamerika, Indo-austral. Region, Äthiopische Region, St. Helena. Übersicht über die Gattungen. la) $ mit 19 Rumpfsegmenten?): 2. 2) 5. Glied des letzten Beinpaares mit einem beborsteten Zäpfchen Stirn ohne Zapfen, Kopf ganz vom Halsschilde bedeckt: Cryptocorypha Att. 2b) 5. Glied des letzten Beinpaares ohne Zäpfchen. Stirn mit zwei großen dicken Zapfen. Kopf nur unvollständig vom Halsschilde bedeckt: Sisyrodesmus Att. 1b) $ und 2 mit 20 Rumpfsegmenten: 3a) 3. Glied des 3. Beinpaares enorm vergrößert, mit einer großen Höhle ventral, deren Rand beborstet ist: Ophrydesmus Ck. 3b) 3. Beinpaar ohne diese Auszeichnung: 4, 4a) Saftlöcher fehlen ganz (Gonopodenfemur mit großem, distal gerichteten Fortsatz] Aporodesminus Silv. Subg. Aporodesminus mihi. 4b) Saftlöcher vorhanden 5. 5) Die Saftlöcher fehlen auf dem 10. und 13. Segment. Analsegment von oben ganz von den Kielen des 19. Segments bedeckt: Amynticodesmus Silv. 5b) Saftlöcher auf dem 10. und 13. Segment vorhanden. Analsegment wenigstens zum Teil von oben her sichtbar: 6. 6a) Metazoniten II—XIX mit medianem Längskiel: Mesotropidesmus Silv. 6b) Metazoniten ohne Längskiel: ef 7a) Gonopodenfemur mit basalgerichtetem, pinselig behaarten Fortsatz: Apomus Ck 7b) Gonopodenfemur ohne oder mit distal gerichtetem, %, nacktem Fortsatz. [Die Gonopoden dreier ? Gattungen unbekannt.] 8. i Sa) Metazoniten II—XIX mit 3 Querreihen von 12}Tuberkeln, von denen die 2 medianen ver- größert sind: Plagiotropidesmus Silv. 8b)#Die medianen Tuberkeln der Metazoniten sind nicht besonders vergrößert: d, 1) Hieher auch Enantigonodesmus Silv., das aber viel zu ungenau beschrieben ist, als daß man es sicher wiedererkennen oder in die Tabelle einreihen könnte, Die indo-australischen Myriopoden. 163 9a) Die Saftlöcher fehlen auf dem 16. Segment; die der anderen Segmente liegen auf kleinen Tuberkeln: Isotropidesmus Silv. Ib) Saftlöcher auf dem 16. Segment vor- handen: 10, 10a) Hinterrand der Kiele vom Halsschild angefangen durch tiefe Einschnitte stark gezähnt, Kiele seitlich oft stark ver- schmälert bis zugespitzt. Kopf nicht oder nur teilweise vom Halsschild bedeckt. Trichopeltis Poc, 10b) Hinterrand der Kiele ganzrandig oder höchstens kurz rundlappig. Kopf zmus vom Halsschild bedeckt: lla) Kiele schmäler und ihre re ohne die radiale Streifung. (Brasilien.) Oryptodesmus Pet. 11b) Kiele sehr breit, mit deutlicher radialer Felderung: 12. 12a) Gonopodenfemur mit großem Fort- satz (Java, Sumatra, Neu-Guinea): Aporodesminus subg. Phenacoporus nov. 12b) Gonopodenfemur ohne Fortsatz (Afrika): Aporodesmus Pocock. 1: Gen. Cryptodesmus Pet. 1869. Peters, Mon. Ber. Ak. Wiss. Berlin p. 621. 1896. Cook, Brandtia V. p. 19. Diagnose nach Cook: Antennen deutlich keulig; der Halsschild bedeckt den Kopf, mit glattem Vorderrand und einer regelmäßigen Reihe glatter Tuberkeln längs des ganzen Randes, so breit wie das folgende Segment. Metazoniten mit drei Querreihen konischer Tuberkeln, jede mit einer Borste. Seitenrand und Hinterrand der Kiele gebuchtet gezähnt, Poren nahe dem Rande, ihre Verteilung normal. Die Oberfläche hat nicht die radiale Streifung und die Kiele sind nicht so breit wie bei Verwandten. Männliche Sexualcharaktere unbekannt. Typus: Or. Olfersi Brdt. Verbreitung: Brasilien. Cook hat die ganz ungenügend beschriebene Art Cr. Olfersi zum Typus der Gattung Uryptodesmus im engeren Sinne gemacht. Man kann mit ihr wenig mehr als mit den zahlreichen Nomina nuda Cooks, die er sich in dieser Gruppe geleistet hat, anfangen. 11% 4. Heft 164 Dr. Carl Graf Attems: 2. Gen. Aporodesminus Silv. 1904. Silvestri, Fauna hawaiensis III. p. 327. 20 Rumpfsegmente. Kopf ganz vom Halsschild bedeckt. 5. und 6. Glied der Antennen mit oder ohne Seitenlappen, aber dann mit einem Bündel dicker Borsten. Keule breit und flach, ohne (subsp. aporodesminus) oder mit Poren (subg. Phenacoporus). Metazoniten mit drei Querreihen von Tuberkeln. Analsegment wenigstens mit der Spitze frei. Gonopodenfemur mit großem, distal gerichteten Fortsatz. Ich teile diese Gattung in zwei Subgenera, indem ich gewisse, von Pocock u. a. als Cryptodesmus und Aporodesmus beschriebene Arten unter dem neuen Namen subg. Phenacoporus hierherstelle. 1: Subgen. Aporodesminus mihi. Keine Saftlöcher. Typus: A. Wallace: Silv. Verbreitung: Hawai, Neu-Guinea. Übersicht über die Arten. Hinterrand des Metazonitenrückenteils und alle Kielränder ge- lappt. Die Tuberkeln der Metazoniten stehen in drei Querreihen, die Tuberkeln stehen in jeder Querreihe nahe nebeneinander: dorsilobus Att. Hinterrand des Metazoniten samt Kiel Hinter- und Vorderrand glatt, ungelappt. Die Tuberkeln der Metazoniten stehen mehr in Längsreihen von je dreien, indem die zu einer Querreihe gehörigen Tukerbeln von einander entfernt bleiben: Wallacei Silv. Aporodesminus Wallacei Silv. 1904. Silvestri, Fauna hawaiensis III. p. 328. Tf. XI. Fig. 14—17. Hawaiı. Aporodesminus (Aporod.) dorsilobus n. sp. Taf. II p. 23—32. Farbe: Rumpf erdbraun; die sehr großen Kiele sehr licht bräun- lich, ebenso die Beine; Antennen schwarzbraun. Länge 12,5 mm. Breite eines mittleren Prozoniten 1,2 mm, Meta- zonit 5 mm. Jetzt sind 19 Segmente des einzigen Exemplars Vor- handen, aber da das Tier in zwei Stücke gebrochen war und keine Saftlöcher sichtbar sind, bleibt es noch fraglich, ob dies oder 20 die vollständige Segmentzahl ist. Kopf ganz vom Halsschild bedeckt (Fig. 28); Scheitel granuliert. Antennen ziemlich lang, keulig, das 6. Glied am dieksten, 5. und 6. Glied ohne lappige Anhänge. 7. Glied kurz. Die indo-australischen Myriopoden. 165 Rücken gewölbt, Kiele in der Mitte der Seiten angesetzt, horizontal, sehr breit, Rücken mit drei regelmäßigen. Querreihen von runden Tuberkeln, deren Größe von der 1. zur 3. wenig zunimmt. Auf die Kiele setzen sich die Tuberkelreihen auch fort, aber sie sind hier viel kleiner und weiter auseinandergerückt. Jede trägt eine winzige Dorn- spitze. Der Hinterrand der Metazoniten ist gelappt. Ebenso sind alle Kielränder (Fig. 30) lappig, und zwar zählen wir auf dem Vorder- und Hinterrand je 11—12, auf dem Seitenrand 4 Lappen; die Grenze zwischen Vorder- und Seitenrand ist allerdings etwas willkürlich, weil beide in breitem Bogen in einander übergehen; das Hintereck ist überall zackig ausgezogen (es bildet den vierten Zahn des Seitenrandes). Auf jedem Lappen des Seitenrandes (nicht des Vorder- und Hinter- randes) steht in einer kleinen Einsenkung eine winzige Dornspitze. Die Ränder der Lappen sind an der Spitze meist mikroskopisch ge- zähnelt. Das vorletzte Segment hat einen breitlappigen Kiel, der an der Basis schmäler ist als am Ende. Sein Hinterende liegt ungefähr in einer Linie mit der Spitze des Analsegments. Saftlöcher sind keine sicht- bar (Fig. 29). Analsegment dick, konisch, seine Oberfläche dicht mit kleinen Granula bedeckt. Schuppe hinten quer abgestutzt, mit zwei größeren Borstenwarzen. Ventralplatten schmal, die Beine sehr nahe neben einander inseriert. Die querovale Öffnung für die Gonopoden nimmt die hintere Hälfte des Prozoniten und die vordere Hälfte des Metazoniten ein. Gonopoden (Fig. 31, 32): Die Hüften (ce) bilden lateral keine Halbkugel, sondern haben lateral nur einen kleinen, abgerundeten, glatten Lappen (Fig. 32) (ohne Wärzchen). Schenkel relativ spärlich beborstet. Keine deutliche Gliederung in Tibia und Tarsus bemerkbar. Am Ende unterscheiden wir drei Teile: eine fein gestreifte und am Rande etwas gezähnte Platte, einen anfangs breitplattigen, dann in eine schlanke Spitze ausgezogenen Ast, und zwischen diesen beiden ist der breite gekrümmte Samenrinnenast. Fundort: Damun, Astrolabebai, Neu-Guinea. 500 m, 12—15 km von der Küste entfernt. (Dr. Werner coll. Berlin. Mus.). 2%. Subgen. Phenacoporus nov. Saftlöcher vorhanden. Typus: A. Weberi Poc. Verbreitung: Java, Sumatra (Neu-Guinea?). Übersicht der Arten Pococks (nach (Pocock). [DieSil- vestrischen Arten, die hierher gehören dürften, sind so ungenügend ‚beschrieben, daß man sie nicht in die Tabelle aufnehmen kann. la) Die Metazoniten haben weniger deutliche Tuberkeln, sie sind mehr gefeldert. Seitenrand der Kiele stärker gezähnt: sumatranus Poc. 1b) Metazoniten mit Querreihen deutlicher runder Tuberkel 2. 4 Heft 166 Dr. Carl Graf Attems: 23) Vordereck der Kiele schärfer und Seiten- und Hinterrand deutlicher gezähnt. Meist vier Reihen von Tuberkeln: concolor Poc. 2b) Vordereck der Kiele abgerundeter; Seitenrand kaum gezähnt, Hinterrand schwach lappig. Meist fünf Tuberkelreihen: Weberi Poc. Aporodesminus concolor (Poc.). 1894. Cryptodesmus concolor. Pocock, Webers Reise III. p. 376. Tf. XXII. p. 14. 1899. Aporodesmus — Attems, Syst. Poc. II. p. 372. 1902. — _ Carl, Rev. Suisse zool. X. p. 667. Java. Aporodesminus sumatranus (Poe.). 1894. Cryptodesmus sumatranus. Pocock, Webers Reise p. 376. Tf. XXII. Fig. 15. 1899. —_ — Attems, Syst. Pol. II. p. 372. Sumatra. Aporodesminus Weberi (Poe.). 1894. Cryptodesmus Weberi. Pocock, Webers Reise p. 374 Tf. XXII. Fig. 13. 1899. 2 — Attems, Syst. Pol. II. p. 371. Tf. XV. Fig. 368. Java. Die folgenden drei Arten Silvestris sind nur sehr schlecht be- schrieben, und es bleibt zweifelhaft, ob sie überhaupt in diese Unter- gattung gehören, insbesonders gilt das wegen der geographischen Ver- breitung von A. modestus: Aporodesminus modestus (Silv.). 1895. Cryptodesmus modestus. Silvestri, Myr. Papuani. — Ann. mus. ... Genova (2) XIV. p. 647. 1899. —_ —_ Attems, Syst. Polyd. II. p. 373. Neu-Guinea, Moroka. Aporodesminus Modiglianii (Bilv.). 1895. Oryptodesmus Modiglianii. Silvestri, Myr. Malesi. — Ann. mus. Genova (2) XIV. p. 746. 1899. — —_ Attems, Syst. Pol. II. p. 373. Sumatra. Aporodesminus simillimus (Silv.). 1895. Cryptodesmus simillimus. Silvestri, Myr. Malesi, loc. eit. p. 747. 1895. _ — Attems, Syst. Pol. II. p. 373. Sumatra. 3. Gen. Cryptocorypha Att. 1907. Attems, Javanische Myr. — Mitt. nat. Mus. Hamburg XXIV. p. 116. g& mit 19, 2 mit 20 Rumpfsegmenten. Kopf ganz von Halsschild bedeckt. Kiele sehr breit und flach, Saftlöcher auf den Segmenten 5., 7., 9., 10., 12,, 13., 15. bis 19. Die indo-australischen Myriopoden. 167 5. Glied des letzten Beinpaares des @ oder des $ und @ am Ende mit einem beborsteten Zäpfchen. Gonopodenfemur mit großem, distal gerichteten Fortsatz. Typus: Or. stylopus Att. Verbreitung: Java, St. Helena. 1907. Cryptocorypha stylopus Attems. Javan. Myr. loc. cit. p. 116. Java. Ausserdem enthält die Gattung nur noch folgende Art: 1907. Cryptocorypha napoleonis Attems. Myr. Deutsch. Südpolar-Exped. p. 428. St. Helena. 4. Gen; Apomus Cook. 1911. Cook, Proc. U. S. Nat. Mus. XL. p. 468. 20 Rumpfsegmente. Kopf ganz vom Halsschild bedeckt. Antennen ohne Seitenlappen auf dem 5., 6. Glied. Kiele breit und flach, Seitenrand gelappt, die radiale Streifung an- gedeutet. Saftlöcher auf den Segmenten 5., 7., 9., 10., 12., 13., 15. bis 19. etwas vom Seitenrand entfernt auf der Fläche. Metazoniten mit Querreihen flacher Tuberkel. Gonopodenfemur mit basal gerichtetem, pinselig beborsteten Fortsatz. Typus: Oryptodesmus pusilus Att. (System d. Pol: II. p. 364). Verbreitung: Brasilien. Außerdem gehören Cryptodesmus pileolus und C. politulus Bröle- mann (Myr. Mus. Paul II. 1903) hierher. 5. Gen. Tricehopeltis Poe. 1894. Pocock, Max Webers Reise III. p. 174. 1895. Pocock, Ann. mus. civ. ... Genova (2) XIV. p. 792. 20 Rumpfsegmente. Kopf nicht oder nur unvollständig vom Halsschild bedeckt. Halsschild groß, breit. Hinterrand der Seitenflügel des Halsschildes gezähnelt, so wie der Hinterrand der Kiele, eventuell auch der Vorder- rand der Kiele. Manchmal sind die Kiele seitlich so verschmälert, daß sie in eine Spitze auslaufen. Kiele meist horizontal, seltener abfallend. Metazoniten mit Querreihen von Granulis. [Saftlöcher dürften vorhanden sein.] Die Gonopoden scheinen keinen Fortsatz auf dem Femur zu haben. Die Zeichnungen sind viel zu ungenau, als daß man es beurteilen könnte. Typus: T. bicolor Poc. Verbreitung: Sumatra, Birma. 4. Heft 168 : Dr. Carl Graf Attems: Trichopeltis bicolor Poc. 1894. Oryptodesmus bicolor. Pocock, Max Webers Reise III. p. 373. Tf. XXI. Fig. 5. 1895. Trichopeltie — Pocock, Ann. mus. eiv. ... Genova (2) XV. p- 289. 1899. —_ .. — Attems, Syst. Pol. II. p. 362. Sumatra. Trichopeltis Doriae Poc. 1895. Pocock, Ann. mus. civ. ... Genova (2) XIV. p. 792. 1899. Attems, Syst. Pol. II. p. 362. Birma. Trichopeltis Feae Poc. 1895. Pocock, loc. cit. p. 793. 1899. Attems, Syst. Pol. II. p. 362. Birma. 6. Gen. Aporodesmus Porat. 1894. Aporodesmus. Porat, Myr. f. Kamerun. — Bihang $v. Ak. Handl. XX. F p. 41. 189. — Pocock, Myr. of Birma. — Ann. mus. Genova (2) XIV. p- 789. 20 Rumpfsegmente. Kopf ganz vom Halsschild bedeckt, Antennen kurz, keulig ver- dickt, 5. und 6. Glied ohne Seitenlappen. Kiele sehr breit und flach, mit radialer Felderung, die Saftlöcher auf den Segmenten 5, 7., 9., 10., 12., 13., 15 bis 19 sehr klein, ın der Fläche gelegen. Metazoniten mit drei Querreihen flacher Beulen, die jede eine Borste tragen. Gonopoden-Telopodit sehr gedrungen, breit, einheitlich ohne besondere Fortsätze, insbesonders das Femur ohne Fortsatz. Typus: A. gabonicus Lucas. Verbreitung: Äthiopische Region, Zentralafrikanisches Seengebiet und Kamerun. Arten: A. Mecklenburgi Att., Sellae Silv., erinitus Poc., Knutsoni Poc., subrectangulus Poc. Die nachfolgende Art wurde von Cook zur Vertreterin einer neuen Gattung Docodesmus: gemacht, die aber ebenso ungenügend cha- rakterisiert ist wie alle anderen in den Brandtia erwähnten. Es scheint, daß Pococks Aporodesmus, als deren Typus er A. Vincenti nannte, nicht mit Porats Aporodesmus zusammenfällt, einmal wegen der Gonopoden, die bei Wincentii einen Femoralfortsatz zu haben scheinen (etwas sicheres läßt sich nach Pococks Text und Zeichnungen nicht sagen) und dann wegen der Verbreitung. Die indo-australischen Myriopoden. 169 1804. Cryptodesmus Vincentii Pocock Journ. Linn. Soc. Lond. XXIV- p. 510 Tf. 39 fig. 52. 1894. Aporodesmus Vincentii Pocock. Ann. mus. civ. Genoya (2) XIV p- 789. 1896. Docodesmus Vincentii Cook. Brandtia V p. 20. St. Vincent. 7. Gen. Ophrydesmus (k, 1896. Cook, Brandtia V. p. 23. Diagnose nach Cook: 5. und 6. Glied der Antennen außen stark angeschwollen. Beine des 3 unterseits fein behaart. 3. Glied des 3. Beinpaares enorm vergrößert, mit einer Öffnung auf der Ventralseite, deren Rand beborstet ist. Ventralplatten kreuzförmig eingedrückt, die dadurch entstehenden Hervorragungen fein granuliert und behaart, die des 6. Segments zu- gespitzt. Typus O. gede Ck. Verbreitung: Java. Ophrydesmus gede Ck. Ophrydesmus seaurus Ck. Ophrydesmus tengger Ck. Ophrydesmus pugnus (k. Alle vier loc. eit. p. 24 sehr kurz und unzureichend beschrieben, ohne Abbildungen, wie immer in der „Brandtia“, 8. Gen. Otodesmus Ck, 1896. Cook, Brandtia V. p. 24. Cook will eine von Pocock als Trichopeltis beschriebene Art von dieser Gattung abtrennen. Seine Angaben genügen natürlich wieder nicht, um die Richtigkeit dieser Ansicht zu beurteilen. Otodesmus Watsoni (Poc.). 1895. Trichopeltis Watsoni. Pocock, Ann. mus. civ. ... Genova (2) XIV. p- 793. Birma. 9. Gen. Mesotropidesmus S8ilv. 1901. Silvestri, Boll. mus. zool. Torino XVI. p. 398. 1903. Silvestri, Redia I. p. 174. Ich hebe aus Silvestris Diagnosen dieser und der folgenden Gattungen nur das wichtigste hervor: 20 Rumpfsegmente. Kopf ganz vom Halsschild bedeckt. Antennen kurz. Metazoniten dicht behaart, mit drei Reihen von Tuberkeln. II. bis XIX. mit einem medianen Längskiel. Kiele groß (ob flach oder 4, Heft 170 Dr. Carl Graf Attems: geneigt, wird nicht verraten). Saftlöcher auf dem oberen Teil des Randes der Segmente 5, 7, 9, 10, 12, 13, 15, 17, 18, 19. Schwänzchen breit, abgerundet, mit zwei medianen Einschnitten. Ventralplatten schmal. „Basalglied der Gonopoden“ (= Hüfte?) kugelig aufgeblasen. Eine Art: M. dorsalis Sılv. Verbreitung: Paraguay, Argentinien. 10. Gen. Plagiotropidesmus Silv. 1901. Silvestri, Boll. mus. zool.... Torino XVI. No. 398. 1903. Silvestri, Redia I. p. 177. 20 Rumpfsegmente. Kopf vom Halsschild bis zum höchsten Punkt des Scheitels bedeckt. Antennen: 5. bis 7. Glied mit zwei apikalen Borstenbüscheln. Halsschild vorn zehnlappig. Metazoniten II—XIX mit drei Querreihen von 12 Tuberkeln, von denen die zwei medianen Längsreihen größer sind; ohne Borsten. Kiele klein, schräg; die Ränder nur stellenweise mit seichten Ein- kerbungen. Saftlöcher in der Nähe des Hinterecks des Seitenrandes der Segmente 5, 7, 9, 10, 12, 13, 15 bis 19. Schwänzchen ziemlich breit, hinten mit drei Einschnitten. Ventralplatten sehr schmal. Gonopoden: Das Femur scheint einen Fortsatz zu haben. (Aus dem Text wird man sich nicht klar darüber.) Ein Art: P. convexus Silv. Verbreitung: Brasilien, Matto Grosso. 11. Gen. Isotropidesmus Bilv. ‘1901. Silvestri, Boll. mus. Torino XVI. No. 398. 1903. Silvestri, Redia I. p. 176. 20 Rumpfsegmente. Kopf ganz vom Halsschild bedeckt. Antennen kurz, Halsschild vorn undeutlich zehnlappig. Metazoniten mit drei Querreihen von acht Tuberkeln. Kiele groß, ziemlich schräg. Saftlöcher auf einem kleinen Tuberkel der Segmente 5, 7, 9, 10, 12, 13, 15, 17, 18, 19. Schwänzchen breit, hinten breit abgerundet mit zwei medianen Einschnitten. Ventralplatten schmal. — & ?. Eine Art: J. rudis Silv. Verbreitung: Argentinien. 12, Gen. Sisyrodesmus Att. 1912. Attems, Wiss. Ergebn. Deutsch. Centralafrik. Exp. Herzog zu Mecklen- burg p. 309. Eine Art: $. girafficeps Att. Verbreitung: Zentralafrikan. Seengebiet. Die indo-australischen Myriopoden. 171 13. Gen. Amynticodesmus Silv. 1911. Silvestri, Zool. Anz. XXXVIII. p. 486. 20 Rumpfsegmente. Kopf ganz vom Halsschild bedeckt. Körper sehr breit und flach, mit sehr breiten Kielen. Seiten- rand der Kiele nur in der Mitte seicht eingeschnitten, welcher Einschnitt sich nach innen in eine durchscheinende Stelle fortsetzt. Saftlöcher auf den Segmenten 5, 7, 9, 12, 15, 19, auf der Oberfläche, etwas hinter der Mitte. Metazoniten ohne Tuberkelreihen. Die Seitenlappen des 19. Segments bedecken das konische Analsegment von oben ganz. & unbekannt. Eine Art: A. Prelli Silv. Verbreitung: Deutsch-Ostafrika. 14. Gen. Enantigonodesmus Silv. 1898. Silvestri, Diagn. nuev. Dipl. Sudamericanos p. 62. Mit einer Art: E. planus Sılv. Verbreitung: Venezuela. Die Angaben Silvestris sind gänzlich unzureichend, um diese Gattung wiederzuerkennen. Ich zitiere sie hier, ohne sicher zu sein, daß sie überhaupt zu den Cryptodesmiden gehört. Cook hat einige Gattungen für zentral- und südamerikanische Arten aufgestellt, jedoch so, daß man sich kein klares Bild von der morphologischen Natur, besonders der Gonopoden machen kann. Der Autor beklagt in seinen Schriften zwar öfter die große Verwirrung, die gerade in dieser Gruppe der Polydesmiden herrscht, vergißt aber, daß diese Verwirrung zum allergrößten Teil durch seine ganz unge- nügenden und flüchtigen Publikationen, in denen eine Masse von Namen für Arten, Gattungen und Familien ohne jede oder nur mit ganz un- zulänglicher Diagnose vorkommen, angerichtet wurde. Diese Genera, von denen wenigstens einiges bekannt ist, sind folgende: Chatelainea Cook. 1911. Chatelainea. Cook, Proc. U. S. N. Mus. XL. p. 463. Chonodesmus Cook. 1896. Chonodesmus. Cook, Brandtia V. p. 23. 1911. _ Cook, Proc. U. S. N. Mus. XL. p. 468. Jomus Cook. 1911. Jomus. Cook, Proc. U. S. N. Mus. XL. p. 455. Stictodesmus Cook. 1896. Stictodesmus. Cook, Brandtia V. p. 20. 1911. _ Cook, Proc. U. S. N. Mus. XL. p. 461. Tridesmus Cook. 1896. Tridesmus. Cook, Brandtia V. p. 21. 1911. —_ Cook, Proc. U. S. N. Mus. XL. p. 461. 4, Beft 172 ‘ Dr. Carl Graf Attems: Es gibt außerdem eine Anzahl Namen in der Literatur, die sich auf Gattungen beziehen sollen, die angeblich in diese Familie gehören. Diese Namen sind aber vorläufig nomina nuda, da die beigefügten Angaben in keiner Weise ernst zu nehmen sind. Nur der Vollständigkeit halber führe ich diese Produkte zoologischer Impotenz hier an: 1896. Choridesmus. Cook, Amer. Natural. XXX. p. 417 (Togo, Liberia). 1896. — Cook, Brandtia V. p. 20. 1896. C'hytodesmus. Cook, Brandtia V. p. 20 (Cuba). 1896. Compsodesmus. Cook,'Amer. Natur. XXX. p. 407 (Kamerun, Liberia, Congo). 1896. — Cook, Brandtia V. p. 20. 1895. Cryptodesmoides. Pocock, Ann. mus. Genova (2) XIV. p. 790 (Birma). 1896. C'ynedesmus. Cook, Amer. natur. XXX. p.419 (Cuba, Grand Canary). 1896. — Cook, Brandtia V. p. 25. 1896. Gypsodesmus. Cook, Amer. Natur. XXX. p. 417 (Liberia). 1896. Lampodesmus. Cook, ibid. p. 407 (Liberia). 1899. Plusiogonodesmus. Silvestri, Term. füzetek XXII. p. 208 (Ins. Tamara, Neu Guinea). 1896. Pocodesmus. Cook, Brandtia V. p. 23 (Ceylon). 1896. Psochodesmus. Cook, ibid. p. 25 (Florida). 1896. Pierodesmus. Cook, Amer. natur. XXX. p. 417. 1896. Tanydesmus. Cook, Proc. Ac. nat. sci. Philadelphia p. 264 (Togo). Aus dem uns beschäftigenden Gebiet sind folgende Arten dieser dubiosen Gattungen genannt, denen ich die „Oryptodesmus“, die keine sind, beifüge. Cryptodesmoides Feae Poc. 1895. Pocock, Ann. mus. civ. ... Genova (2) XIV. p. 790. Birma. Plusiogonodesmus felix Silv. 1899. Silvestri, Termesz. füzetek XXII. p. 209. Insel Tamara bei Neu-Guinea. Cryptodesmus Greeni Poc. 1892. Oryptodesmus Greeni. Pocock, Journ. A. S. Bombay VII. p. 154. 1896. Pocodesmus — Cook, Brandtia V. p. 23. Ceylon. Cryptodesmus ceylonicus Poc. 1892. Pocock, loe. eit. p. 153. Ceylon. Cryptodesmus triseriatus Carl. 1912. Carl, Rev. Suisse Zool. XX. p. 154. Celebes. 4. Fam. Stylodesmidae. 1895. Stylodesmidae. Cook, Ann. N. York Acad. Sci. IX. p. 5. 1895. — Cook, Proc. U, S. Nat. Mus. XVIII. p. 82. 1896. —- Cook, Americ. Natur. XXX. p. 418. Die indo-australischen Myriopoden. 173 1896. Pyrgodesmidae. Silvestri, J Diplopod. p. 76. 1899. — Attems, Syst. Polyd. II. p. 375. 1909. .. Pocock, Biol. Centr. Am. p. 130. 1899. Decaporodesmidae.e Kempon, Proc. ent. soc. Washington IV. p. 299. Hüften der Gonopoden durch breite Brücken verbunden. 20 Rumpfsegmente. Kopf vom Halsschild bedeckt. Kiele breit. Saftlöcher auf separaten weißen oder durchscheinenden Läppchen des Seitenrandes. Ihre Verteilung öfters abnorm, fehlen auf dem 9. Segment, oder auf den letzten Segmenten 17—19 oder finden sich auf den Segmenten 5, 7—19. Metazoniten meist mit Querreihen von Tuberkeln, von denen die mittleren öfter stark vergrößert sind zu großen Zapfen oder Hörnchen oder es entstehen durch Verwachsen der hintereinander gelegenen Tuberkeln Längskämme. Die ganze Oberfläche des Metazoniten ist oft dieht mit winzigen Stiften oder Haaren bedeckt. Analsegment frei oder vom 19. Segment bedeckt und in beiden Fällen entweder konisch oder breit, schaufelförmig. Verbreitung: Süd- und Zentralamerika, indo-australische Region, Westafrika. Übersicht über die Gattungen. la) Die Saftlöcher fehlen auf dem 9. Segment: 2. 2a) Saftlöcher auf den Segmenten 5, 7, 10, 13, 15: Decaporodesmus Kenyon. 2b) Saftlöcher auf den Segmenten 5, 7, 10, 13, 16, 17, 18, 19: Myrmecodesmus Silv. 1b) 9. Segment mit Saftlöchern: 3. 3a) Saftlöcher auf den Segmenten 5, 7—19: Prosopodesmus Silv. 3b) Saftlöcher fehlen auf den Segmenten 8, 11, 14: 4. 4a) Metazoniten mit einem großen, medianen Horn, das nur auf dem 2. Segment aus zwei Hälften besteht. (Saft- löcher auf den Segmenten 15—19 vorhanden): Pyrgodesmus Poc. 4b) Metazoniten mit je zwei großen Hörnern oder 2—4 Längsreihen von Tuberkeln oder (selten mit Querreihen von untereinander ziemlich gleichgroßen Tuberkeln): 5. 5a) Analsegment vom 19. nicht bedeckt, vom Rücken her frei sichtbar: 6. 6a) Metazoniten mit einem Filz kleiner Stiften außer den Tuberkeln [Saftlöcher fehlen auf den eg menten (17), 18, 19: T. 7a) Vorder- und Hinteırand der Kiele gerade, nicht gelappt: 4, Heft 174 Dr. Carl Graf Attems: 82) Analsegment breit, schaufelförmig; die Tu- berkeln der Metazoniten von ungleicher Größe, so daß Längsreihen größerer Tuberkeln aus den übrigen hervorragen: Treseolobus Att. 8b) Analsegment dick, konisch; keiner der Tuberkeln des Metazoniten vergrößert: Poratia Ok. 7b) Vorder- und Hinterrand der Kiele durch tiefe Einschnitte stark und unregelmäßig gelappt: Corypherepsis nov. gen. 6b) Metazoniten ohne Filz EHRE Stiften: 9a) 3. Glied des 3. Beinpaares stark verdickt (Zentralamerika): Synoptura nov. gen. 9b) 3. Beinpaar? (Java) Pronodesmus Ck. Myxodesmus Ck. 5b) Analsegment ganz vom 19. verdeckt: 10, 10a) Segment I—XIX mit je zwei ig" Zapfen: 11. lla) Saftlöcher auf den Segmenten 5, 7, 9, 10, 12, 13, 15, 16: Urodesmus 'Porat. 11b) Saftlöcher auf den Segmenten 5, 7, 9, 10, 12, 13, 15, 16, 17, 18, 19: Stylodesmus Ok. 10b) Metazoniten mit 2—4 Längsreihen von mehr oder weniger verwachsenen Tuberkeln: 12. 123) Gonopoden-Tibia mit sehr langen, vielfach gewundenen, die Samenrinne führenden Flagellum. Metazoniten mit Tuberkeln, aber ohne Haarfılz: Lophoscytus Att. 12b) Gonopodentibia ohne solches lange Flagellum!). Metazoniten außer den Tuberkeln mit einem dicbten Filz kleiner Härchen: Lophodesmus Poc. 1. Gen. Pyrgodesmus Poe. 1892. Pocock, Journ. Ac. nat. sci. Bombay VII. p. 155. 1896. Silvestri, I Diplopodi p. 70. 1899. Attems, Syst. Pol. II. p. 378. Einzige Art: Pyrgodesmus obscurus Poe. 1892. Pocock, J. A. n. Sc. Bombay VII. p. 155. 1907. Attems, Javanische Myr. — Mitt. nat. Mus. Hamburg XXIV. p. 120. Ceylon. 1) Hierher? auch Udodesmus Ck., Hercodesmus Ck., Stiodesmus Ck., Pelo- desmus Ck., Napodesmus Ck., Stegodesmus Ck., Gattungen, die vom Autor fast gar nicht beschrieben wurden. Es sind eigentlich nomina nuda. Die indo-australischen Myriopoden. 175 2. Gen. Treseolobus Ati. 1907. Attems, Javan. Myr. — Mitt. nat. Mus. Hambg. XXIV. p. 120. Typus: T. pilosus Att. Verbreitung: Java. Treseolobus pilesus Att. 1907. Attems, loc. eit. p. 120. Java. Treseolobus heterotubereulatus (Carl). 1902. Poratia heterotuberculata. Carl, East. Pol. — Rev. Suisse zool. X. p. 667. Tf. XII. Fig. 99. Java. 3. Gen. Lophodesmus Poe. 1894. Pocock, Webers Reise niederl. Ostindien III. p. 372. 1896. Silvestri, I Diplopodi p. 70. 1899. Attems, Syst. Pol. H. p. 377. 1902. Carl, Rev. Suisse zool. X. p. 609. (non = 1907. Attems, Javan. Myr. Mitt. nat. Mus. Hamb. XXIV. p. 118.) (non = 1909. Pocock, Biol. Centr. amer. p. 131.) Typus: L, pusillus Poc. Verbreitung: Java, Flores, Luzon, Neu-Pommern, Erythraea? Lophodesmus nanus n. sp. Tafel II, Fig. 33; Tafel III, Fig. 34—39. Farbe des $: gelbbraun und schwarz gemischt, und zwar so, daß das schwarze Pigment in feinen Körnchen verteilt ist, die sich besonders in der Umgebung der größeren Warzen anhäufen; dem freien Auge er- scheint das Tier dunkelbraun. Antennen gelbweiß. Beim 2 sind die Prozoniten gelbweiß, die Metazoniten schwarzbraun, beide scharf in der Farbe kontrastierend. &: Länge 3,3 mm. Breite des Prozoniten 0,28 mm, des Metazonites 0,5 mm. Die ganze Oberfläche des Kopfes, Halsschildes und der Meta- zoniten ist dicht mit mikroskopischen Wärzchen bedeckt, was dem Tier ein sehr charakteristisches Aussehen gibt. Kopf vom Halsschild nur zum Teil bedeckt (Fig. 34). Antennen stark keulig, im 5. Glied am dicksten, endwärts wieder verjüngt (Fig. 35). Halsschild breiter als der Kopf, fast so breit wie der folgende Metazonit, vorn einen in 10 runde Lappen geteilten Bogen bildend. Vom äußersten Lappen zieht der Rand schräg nach hinten und innen zum geraden Hinterrand. Die ganze Fläche des Halsschildes dicht mit größeren und kleineren Granulis bedeckt. Rücken sehr stark gewölbt (Fig. 36); die Kiele sind ganz in der Ventralfläche angesetzt, aber horizontal. Die Rückenwölbung beträgt von hinten gesehen mehr als die Hälfte eines Kreises. Prozoniten dicht und sehr fein gekörnt, Metazoniten mit groben Tuberkeln, die sich bis auf die Kiele hinauf erstrecken. Diese Tuberkeln stehen beim 4, Heft 176 Dr. Carl Graf Attems: Jin etwas undeutlichen, beim Q in ganz regelmäßigen (3) Querreihen. Beim & sind auf den vorderen Segmenten keine Tuberkeln besonders viel größer als die anderen. Erst auf den Segmenten der hinteren Körperhälfte werden vier Längskämme gebildet, dadurch, daß die drei hintereinander stehenden Tuberkeln vergrößert sind. Von diesen vier Kämmen stehen zwei jederseits, getrennt durch die zwei Tuberkel- längsreihen in der Mediane, die unverändert sind. Beim Q ist der Größen- unterschied zwischen den die Kämme bildenden und den normalen Tuberkeln beträchtlicher, die Kämme daher auffallender als beim 4. Der Seitenrand der Kiele ist durch zwei Buchten in drei runde Lappen getheilt. Am Hinterrand der Kielbasis, schon halb auf dem Rücken, steht ein schlanker, schräg nach hinten und außen gerichteter Lappen. Kiele XVII nur seicht zweilappig. Kiele XVIIL einfache dicke, abgerundete Lappen. Die Saftlöcher münden auf der Seite des 3. (hintersten) Lappens des Seitenrandes, der hell durchscheinend bleibt. Beim & konnte ich sie deutlich nur auf dem 5., 9., 12., 15., 16., 17. und 18. Segment sehen, beim 9 auf den Segmenten 5, 7, 9, 10, 12, 13, 15—18. Das 20. Segment wird ganz vom 19. bedeckt und ist nur von der Ventralseite sichtbar (Fig. 37). Ventralplatten schmal, mit kleinen Wärzchen bedeckt. Die Öffnung für die Gonopoden nimmt die ganze Ventralfläche des Prozoniten und einen Teil der Ventralfläche des Metazoniten ein, ist somit sehr groß. Gonopoden (Fig. 38, 39): Sie sind natürlich winzig klein, ihre größte Länge beträgt 0,2 mm und da ich nur ein $ untersuchte, konnte ich nicht alles mit der wünschenswerten Sicherheit konstatieren, so z. B. ob eine „Ventralplatte‘‘ vorhanden ist. Die Hüften (c) bilden große, halbkugelige Schalen, mit der Wölbung nach außen; in der Höhlung, medianwärts zu, ist der Telopodit inseriert. Die kugelige Außenseite ist dicht mit kleinen Wärzchen bedeckt und zerstreut beborstet. Median verbinden sich beide Hüften durch Lamellen, die sich in der medianen Verbindungsnaht zu einem Kiel aufwölben, dessen eines Ende zart gefranst ist. Der Telopodit zeigt keine Gliederung. Der basale (Femoral-) Abschnitt ist scheibenförmig ausgebreitet und sendet nach innen, da wo sich das Hüfthörnchen in die Samengrube hineinlegt, einen beborsteten Zapfen aus. Außerdem stehen nur noch einzelne Borsten auf dem Basalteil. Zwischen dem basalen (Femoral-) und dem folgenden (Tibial-) Abschnitt ist wohl eine Einschnürung, aber keine Naht oder sonstige Grenze. Das Ende ist in drei große, nach außen gerichtete breite Zähne geteilt, von denen der eine die Samen- rinne führt. Als ein wesentlicher Unterschied von Lophoscytus lobulatus ist somit die Kürze des Samenrinnenastes zu bemerken. Bei L. lobulatus ist ein ungemein langes, vielfach gewundenes Flagellum vorhanden, in dessen Basis die Samenrinne eintritt, um schon nach kurzem Ver- lauf wieder zu münden, während sich distal von ihrer Mündung das Flagellum noch endlos lang fortsetzt. Bei L. nanus ist der Samen- Die indo-australischen Myriopoden. 177 rinnenast kurz und kräftig und die Samenrinne mündet an seinem Ende. Die Gonopoden von Lophod. pusillus sind nicht bekannt. Fundort: Ralum, Neu-Pommern. (Dr. Dahl coll. Berl. Mus.). Lophodesmus pusillus Poc. 1894. Pocock, Webers Reise III. p. 372. Tf. XXI. Fig. 12. 1902. Carl, Exot. Pol. — Rev. Suisse Zool. X. p. 669. Tf. XII. Fig. 96—98. Java, Flores. Lophodesmus Banksi Silv. 1911. Silvestri, Zool. Anz. XXXVIII. p. 488. Luzon. Lophodesmus Escherichii Silv. 1911. Silvestri, Zool. Anz. XXXVIII. p. 490. Erythraea: Ghinda. Ob diese Art mit pusillus in einer Gattung vereinigt werden kann, erscheint mir nicht so ganz sicher. Stegodesmus leonis Ck. dürfte etwas ähnliches sein. 4. Gen. Lophoscytus novy. gen. Syn. 1907. Lophodesmus. Attems, Javan. Myr. — Mitt. nat. Mus. Hambg. XXIV. p. 118. | Einzige Art: . Lophoseytus lobulatus (Att.). 1907. Lophodesmus lobulatus. Attems, Javan. Myr. — loc. cit. p. 118. Java. 5. Gen. Corypherepsis nov. gen. Syn. 1898. Cryptodesmus. Brölemann, Myr. d. Venezuela. — Ann. soc. ent. France LXVII. p. 268. Typus: ©. laceratus (Bröl.). Verbreitung: Venezuela. 6. Gen. Prosopodesmus Silv. 1910. Silvestri, Zool. Anz. XXXV. p. 360. Nur eine Art: $ Prosopodesmus Jacobsoni Silv. 1910. Silvestri, loc. eit. p. 362. Java. Y%. Gen. Pronodesmus (k. 1896. Cook, Proc. Ac. nat. sci. Philadelphia p. 266. 1896. Cook, Brandtia.V. p.25. Nur eine Art: Pronodesmus melas Ck. 1896. Cook, Proc. Ac. nat. sci. Philad. p. 266. Java. Archiv für Naturgeschichte 1914. A. 4. 12 4. Heft 178 Dr. Carl Graf Attems: 8. Gen. Myxodesmus (k. 1896. Cook, Proc. Ac. nat. sci. Philad. p. 267. Nur eine Art: Myxodesmus lobatus Ck. 1896. Cook, loc. eit. Java. Die beiden letztgenannten Gattungen sind vor einer besseren und ausführlicheren Neubeschreibung eigentliche unkenntlich, so kümmerlich sind Cooks Angaben. 9. Gen. Deeaporodesmus Kenyon. 1899. Decaporodesmus. Kenyon, Proc. ent. soe. Washington IV. p. 289. 1909. es: Pocock, Biol. Centr. Am. p. 133. 1899. Oligodesmus. Gill (non Attems 1898) Proc. ent. soc. Wash. IV. p. 300. Typus: D. motzoranginis Ken. Verbreitung: Mexico. 10. Gen. Hereodesmus (k. 1896. Cook, Americ. Natur. XXX. p. 419. 1896. Cook, Proc. Ac. nat. sci. Phil. p. 202. Typus: H. aureus Ck. / Verbreitung: Liberia. 11. Gen. Myrmeeodesmus Silv. 1910. Silvestri, Zool. Anz. XXXV. p. 359. 1911. Silvestri, Boll. Lab. Zool. Portiei V. p. 190. Typus: M. formicarius Silv. Verbreitung: Mexico. 12. Gen. Napodesmus (Ck. 1896. Cook, Proc. Ac. nat. sci. Philad. p. 265. Typus: N. costatus Ck. Verbreitung: Liberia. 13. Gen. Pelodesmus Ck, 1896. Cook, loc. it. p. 266. Typus: P. fossor Ck. Verbreitung: Sierra Leone. 14. Gen. Poratia O.F.a. A.C. Ck. 1894. Poratia. OÖ. F. and A. C. Cook, Prneved of N.-Amer. — Ann. N. York Ac. Sei. VII. 1889. Scytonotus. Porat, Nya bidrag. Scandin. halföns myr. 1895. — Latzel, Myr. d. Umgeb. Han:burgs. 1899. Posalia. Attems, Syst. Pol. II. p. 359. Typus: P. digitata (Porat). Bisher aus europäischen Gewächshäusern bekannt (importiert). Die indo-australischen Myriopoden. 179 15. Gen. Stegodesmus Ck. 1896. Cook, Proc. Ac. n. Sci. Philadelphia p. 266. Typus: St. leonis Cook. Verbreitung: Sierra Leone. 16. Gen. Stiodesmus Ck. 1896. Cook, Americ. Natur. XXX. p. 419. 1896. — Cook, Brandtia V. p. 25. Typus: 8. siratus Ck. Verbreitung: Sierra Leone. 17. Gen. Stylodesmus (Ck. 1895. Cook, Proc. U. S. N. Mus. XVIII. p. 82. 1896. Cook, Americ. Natur. XXX. p. 418. Typus: $. horridus Ck. Verbreitung: Liberia. 18. Gen. Synoptura nov. gen, Typus: Lophodesmus laminatus Poc. Verbreitung: Zentralamerika. 19. Gen. Udodesmus Ck. 1896. Cook, Americ. Natur. XXX. p. 419. 1896. Cook, Proc. ac. nat. sci. Philad. p. 262. Typus: U. telluster Ck. Verbreitung: Liberia. 20. Gen. Urodesmus Poe. 1895. Urodesmus. Porat, Bihang Sv. Ak. Handl. XX. p. 42. 1896. — Silvestri, J. Dipl. p. 76. 21895. Stylodesmus. Cook. Typus: U. erinaceus Por. Verbreitung: Kamerun. Urodesmus erinaceus Por. und Stylodesmus horridus Ck. sind vielleicht Synonyma, aber so lange die Divergenz in der Porenformel nicht geklärt ist, kann diese Synonymie doch nicht als sicher gelten und wir müsssen vorläufig beide Gattungen beibehalten. Damit fallen auch die Einwände, die Pocock gegen den Familiennamen Stylodesmidae gemacht hat, daß nämlich keine Gattung Stylodesmus existiere, daher die Familie auch nicht Stylodesmidae heißen könne, weg. 5. Fam. Oniscodesmidae. 1860. Saussure, Myr. Mexique p. 14. 1896. Cook, Brandtia V. p. 28. 1898. Brölemann, Ann. soc. ent. France LXVII. p. 294. 1899. Attems, Syst. Pol. II. p. 378. 1909. Pocock, Biol. Centr. amer. p. 113. 12* 4 Heft 180 Dr. Carl Graf Attems: Die Hüften beider Gonopoden durch breite Brücken verbunden. Gonopoden in allen Teilen kurz und gedrungen, prinzipiell denen der Cryptodesmidae gleichend. Sie sind von den meisten Gattungen übrigens nicht oder noch sehr ungenau bekannt. 19 oder 20 Rumpfsegmente. Kopf nicht vom Halsschild bedeckt. Kiele breit und stark abwärts geneigt, oft mit tiefem Einschnitt am Hinter- oder Seitenrand. Zweites Segment vergrößert, besonders seine Kiele, deren Form oft an Glomeriden erinnert. Saftlöcher ın der Fläche oder auf niedrigen Tuberkeln, nicht auf Läppchen des Seiten- randes, fehlen bei Orypturodesmus ganz, bei Schedypodesmus auf den Segmenten 16—19, sonst ist ihre Verteilung normal. Sculptur der Metazoniten sehr verschieden, glatt oder mit feinen Furchen oder granuliert, manchmal außerdem mit einem dichten Besatz kleiner Stiften. Analsegment breit bis sehr breit und von oben her sichtbar oder konisch und vom 19. Segment bedeckt. Kleine Formen. Verbreitung: Süd- und Zentralamerika, indo-australische Region, Seychellen. Übersicht über die Gattungen. la) 19 Rumpfsegmente: 2. 2a) Saftlöcher auf den Segmenten 5, 7, 9, 10, 12, 13, 15. Meta- zoniten mit Querreihen größerer Tuberkel: Schedypodesmus Silv. 2b) Saftlöcher auf den Segmenten 5, 7, 9, 10, 12, 13, 15—18. Metazoniten ohne Tuberkeln: Hynidesmus Ck.*) 1b) 20 Rumpfsegmente: 3. 33) Metazoniten V—XIX mit großem, medianen, horn- förmigen Fortsatz (Sundainseln): Doratodesmus Poc. 3b) Metazoniten ohne solchen Fortsatz (Südamerika): 4. 4)a Analsegment von oben sichtbar, breit bis sehr breit, rund und seitlich vom 19. Segment eingeschlossen: 5 5a) Kiele mit einem tiefen Einschnitt am Hinterrande 6. 6a) Metazoniten dicht filzig behaart und granuliert: Cyrtodesmus Gerv. + COylioeyrtus Ck. 6b) Metazoniten dicht granuliert, ohne Filz: Oncodesmus Ck. 5b) Kielhinterrand ohne tiefen Einschnitt: Hi: 7a) Die Saftlöcher liegen auf deutlichen Tuberkeln: Lignydesmus Ck. 7b) Die Saftlöcher liegen in der Fläche: 8. !) Es ist nicht sicher, ob das einzige Exemplar, auf das die Gattung ge- gründet wurde, erwachsen war. Die indo-australischen Myriopoden. 181 8a) Oberfläche des Rückens stark granuliert und mit kurzen Papillen bedeckt: Trigonostylus Bröl. 8b) Oberfläche des Rückens glatt und glänzend, d. h. ohne Granula und Papillen, aber mit feinen Furchen: Detodesmus Ck. Ligiodesmus!) Poc. 4b) Analsegment von oben nicht sichtbar, ganz von den Kiellappen des 19. Segments bedeckt, klein, konisch 9. 9a) Metazoniten glatt, und am Hinterrand mit einer Querreihe erhabener Felder: Oniscodesmus Gerv. et Goud. 9b) Metazoniten mit Querreihen von borsten- tragenden Tuberkeln: 10. 10a) Seitenrand der Kiele mit 3—4 Lappen (Saft- löcher vorhanden): Oryptogonodesmus Silv. 10b) Seitenrand der Kiele geradlinig, am Hinter- eck ein Einschnitt: lla) Saftlöcher fehlen: Orypturodesmus Silv. 11b) Saftlöcher vorhanden: Agnurodesmus Silv. 9e) Metazoniten dicht granuliert, die Granula klein und sehr zahlreich, nicht in Querreihen geordnet: 12. 12a) Jedes dieser Granula trägt eine größere Anzahl knopfiger Stifte. Kiele mit tiefem, lateralen Schlitz: Hyperothrix Att. 12b) Granula ohne solche Stifte. Kiel- seitenrand ohne tiefen Schlitz, stumpf- zackig oder gerade: Katantodesmus Att. 1. Gen. Doratodesmus Ck. 1894. Doratonatus. Pocock, Max Webers Reise III. p. 370 (nom. praeoccup.). 1896. Doratodesmus. Cook, Brandtia II. 1899. — Attems, Syst. Pol. II. p. 371. Typus: D. armatus Poc. Verbreitung: Java, Sumatra, Malayische Halbinsel. Doratodesmus armatus (Poc.). 1894. Doratonotus armatus. Pocock, M. Webers Reise III. p. 371. Tf. XXI. Fig. 11. 1899. — — Attems, Syst. Pol. II. p. 379. Java. 1) Detodesmus und Ligiodesmus sind nach den Angaben der Autoren kaum zu unterscheiden. | 4. Heft 182 Dr. Oarl Graf Attems: Doratodesmus Beccarii (Silv.). 1895. Doratonotus Beccarii. Silvestri, Myr. Malesi. — Ann. mus. Genova (2) XIV. p. 747. Sumatra. Doratodesmus eavernicola (Sinel.). 1901. Doratonotus cavernicola. Sinclair, Proc. Zool. Soc. II. p. 521. Malayische Halbinsel. Doratodesmus muralis Ck. 1896. Cook, Brandtia V. p. 27. Java. Doratodesmus vestitus CK. 1896. Cook, Brandtia V. p. 27. Java. 2. Gen. Hynidesmus €k. 1896. Cook, Brandtia V. p. 26. Typus: A. lanifer Ck. Hynidesmus lanifer Ck. 1896. Cook, loc. cit. p. 26. Java. Ganz unzureichende Beschreibung, vor allem weiß man über die Gonopoden garnichts. 3. Gen. Agnurodesmus Silv. 1910. Silvestri, Zool. Anz. XXXV. p. 358. 1898. Trigonostylus subg. Crypturodesmus. Brölemann, Ann. soc. ent. France LXVII. p. 276. Typus: Trigonostylus (Crypturodesmus) verrucosus Bröl. Verbreitung: Venezuela. 4. Gen. Cryptogonodesmus Silv. 1898. Silvestri, Diagn. nuev. Dipl. Sudameric. p. 59. Typus: ©. clavidives Silv. Verbreitung: Südamerika. 5. Gen. Crypturodesmus Silv. 1897. Silvestri, Boll. mus. ... Torino XII. No. 277. 1899. Attems, Syst. Pol. II. p. 387. 1909. Pocock, Biol. C. Amer. p. 116. Typus: ©. Targionii Silv. Verbreitung: Mexiko. 6. Gen. Cyliocyrtus Ck. 1898. Cook, Proc. U. 8. N. Mus. XXI. p. 458. Typus: Cyrtodesmus asper Peters. Verbreitung: Columbia. Fällt wahrscheinlich doch mit Cyrto- desmus zusammen. " Die indo-australischen Myriopoden. Y. Gen. Cyrtodesmus Gerv. 1847. Cyrtodesmus. Gervais, Hist. nat. Ins. apt. IV. p. 92. 1864. — Peters, Mon. Ber. Ak. Wiss. Berlin. 1899. — Attems, Syst. Pol. II. p. 380. 1899. Cook, Proc. U.S.N. Mus. XXI. p. 458. Typus: (©. velutinus Gerv. et Goud. Verbreitung: Columbien, Ecuador. 8. Gen. Detodesmus Ck. 1896. Detodesmus. Cook, Brandtia V. p. 28. 1899. — Cook, Proc. U. S. N. Mus. XXI. p. 456. 1909. Ligiodesmus. Pocock, Biol. C. Amer. p. 114. Typus: Oniscodesmus aurantiacus Pet. Verbreitung: Venezuela. 9. Gen. Hyperothrixy Att. 183 1900. Attems, A. Brauers Myr. Seychellen. — Zool. Jahrb. Syst. XIII. p. 143. Typus: H. orophura Att. Verbreitung: Seychellen. 10. Gen. Katantodesmus Att. 1899. Attems, Syst. Pol. II. p. 385. Typus: K. auriculatus Att. Verbreitung: Brasilien. 11. Gen. Liglodesmus Poe. 1809. Pocock, Biol. Centr. Amer. p. 114. Typus: L. pusillus Poc. Verbreitung: Mexiko. 12. Gen. Lignydesmus Ck. 1896. Cook, Brandtia V. p. 28. 1899. Cook, Proc. U. S. N. Mus. p. 456. Typus: Oniscodesmus rubriceps Peters. Verbreitung: Columbia. 13. Gen. Oncodesmus Ck. 1896. Cook, Brandtia V. p. 28, 1899. Cook, Proc. U. S. N. Mus. XXI. p. 458. 1909. Pocock, Biol, C. Am. p. 115. Typus: Cyrtodesmus granosus Gerv. et Goud. Verbreitung: Panama, Columbien, Venezuela, Ecuador. 14. Gen. Oniscodesmus Gerv. et Goud. 1844, Gervais et Goudet, Ann. soc. entom. France. (2) II. 1899. Cook, Proc. U. S. N. Mus. XXI. p. 454. Typus: O. oniscinus Gerv. et Goud. Verbreitung: Columbien. 4. Heft 184 “ Dr. Carl Graf Attems: 15. Gen. Schedypodesmus Silv. 1898. Silvestri, Diagn. nuev. Dipl. Sudameric. p. 61. Typus: Sch. comvezus Silv. Verbreitung: Südamerika. 16. Gen. Trigonostylus Brölemann. 1898. Brölemann, Ann. soc. ent. France. LXVII. p. 273. Typus: T. spinosus Bröl. Verbreitung: Venezuela. Ganz ungenügend sind die Diagnosen folgender. 3 Gattungen: 1%. Gen. Ammodesmus Ck. 18985. Cook, Proc. U. S. N. Mus. XVIII. p. 82. 1886. _ —- Amer. Natural. XXX. p. 414. 18. Gen. Cenchrodesmus (Ck. 1896. Cook, Amer. Natur. XXX. p. 414. 19. Gen. Lathrurodesmus- Silv. 1910. Silvestri, Zool. Anz. XXXV. p. 359. Die beiden folgenden Familien sind im indo-australischen Gebiet nicht vertreten. | 6. Fam. Mastigonodesmidae nov. Die Hüften beider Gonopoden durch breite Fortsätze fest mit- einander verbunden. Hüfthörnchen in ein langes, mehrfach zusammen- gerolltes Flagellum verwandelt. Keine Samenblase und kein Haarpolster. Verbreitung: Palaearktisches Gebiet. Gattungen: Mastigonodesmus Silv., Schedoleiodesmus Silv. Vielleicht auch Titanosoma Verh., das aber erst als unreifes 9 bekannt ist. 7. Fam. Peridontodesmidae Poc. Hüften der beiden Gonopoden untereinander verbunden. An- geblich sollen zwei Hüfthörnchen, das normale und ein vom Außen- rande entspringender Haken vorhanden sein. Kiele groß, breit, flach, Seiten- und Hinterrand in starke Zähne eingeschnitten. Saftlochverteilung normal, die Saftlöcher auf der Oberfläche. Schwänzchen konisch, frei. Nur eine Gattung Peridontodesmus Silv. aus Zentralamerika. 2. Subordo: Strongylosomidea nov. I. Fam. Strongylosomidae. 1895. Strongylosomatidae Cook, Ann. N. York Ac. Sci. IX. p.5. 1895. — Cook, Proc. U. S. Nat. Mus. XVIII. p. 97. 1896. _ Cook, Americ. Natural. XXX p. 418. Die indo-australischen Myriopoden. 185 1898. Strongylosominae Attems, Syst. Pol. I. p. 271. 1909. Strongylosomidae Pocock, Biol. Centr.-Amer. p. 158. Der Umfang der Familie, wie er hier gefaßt ist, ist nicht ganz der gleiche wie im Syst. der Polydesmiden, da einesseits einige der dort mitinbegriffenen Gattungen hier ausgeschieden sind, so z. B. die Sphaerotrichopidae-Gattungen Pleonaraius, Myrmekia, Oligodesmus, Anaulacodesmus usw., andererseits andere Gattungen dazu kommen, so die früher als Sulerferinae zusammengefaßten Gattungen: Priono- peltis und Anoplodesmus u. a. Die Cookschen Arbeiten, in denen der Name in der noch längeren und schleppenderen Form zuerst ge- nannt wurde, führe ich nur der Vollständigkeit wegen auf. Eine Be- deutung haben diese Publikationen insofern nicht, als nirgends eine irgendwie geartete Familiendiagnose gegeben wurde. Gonopodenhüfte relativ lang und schlank. Femur kurz, eiförmig, ringsum dicht beborstet, gut gegen die Tibia abgesetzt, Tibia meist mit langem, dünnen, geißelförmigen Fortsatz, der die Samenrinne führt und vom großen blattartigen Tarsus umscheidet wird. Der Tibialfort- satz kann aber auch kräftig sein und frei aufragen. 19 oder 20 Rumpfsegmente. Kiele in allen möglichen Ausbildungen, von ganz fehlend bis gut entwickelt. Bei den allermeisten Gattungen liegt der Kiel II tiefer ventral als die folgenden, oder wenn keine Kiele vorhanden sind, die feine Linie oder Furche, welche wenigstens auf den vordersten Segmenten an seiner Stelle liegt. Wo gut entwickelte Kiele vorhanden sind, sind sie seitlich wulstig verdickt. Saftlochverteilung meist normal, nur bei Xanthodesmus fehlen sie auf dem 5. Segment. Schwänzchen meist konisch, seltener breiter, dachig, unten aus- gehöhlt. Ventralplatte V sehr oft, VI manchmal mit einem, seltener zwei Fortsätzen. Gewisse Beinglieder des $ oft mit Besonderheiten, aber ohne Kugelborsten. Kleine bis mittelgroße Formen. Verbreitung: Die Strongylosomiden gehören zu den am weitesten verbreiteten Diplopodenfamilien, die bisher nur im nearktischen Gebiet zu fehlen scheinen. Am reichsten vertreten sind sie in der uns hier beschäftigenden indo-australischen Region. Über die Verteilung auf die einzelnen großen Gebiete gibt eine weiter unten folgende kurze Übersicht Aufschluß. Übersicht über die Gattungen. la) 19 Rumpfsegmente: 2. 2a) Schwänzchen hakig abwärts gebogen; Ventralplatten breit und lang, so daß alle vier Hüften eines Doppelsegments von ein- ander abgerückt sind: Macrosternodesmus Bröl. 2b) Schwänzchen gerade. Ventralplatten schmal: 3. 3a) 3. Glied des 3. und 4. Beinpaars mit beborstetem Höcker. Tibial- fortsatz der Gonopoden frei aufragend: Paradoxoma Dad. 3b) 3. Glied des 3. und 4. Beinpaares ohne Höcker, Tibialfortsatz der Gonopoden kurz und gerade und im Innern des Tarsalblattes verborgen: Microdesmus Verh. 4. Heft 186 .. Dr. Carl Graf Attems: 1b) 20 Rumpfsegmente: 4. 4a) Die Saftlöcher fehlen auf dem 5. Segment: KXanthodesmus Ck. 4b) Die Saftlöcher sind auf dem 5. Segment vorhanden: 5. 5a) Außer den Saftlöchern haben die Segmente noch ein Paar Poren: Julidesmus Silv. 5b) Außer den Saftlöchern haben gewisse Metazoniten einen medianen unpaaren Porus: Perittotresis n. gen. 5c) Außer den Saftlöchern sind keine Poren vorhanden }): 6. 6a) Kiele des 2. Segments tiefer ventral liegend als die folgenden; manchmal fehlen Kiele fast ganz, aber selbst dann ist wenigstens auf den vorderen Segmenten eine feine Leiste oder Furche sichtbar, von denen die des 2. Segments tiefer ventral liegt: Ta) Der Gonopodentelopodit bildet eine einfache Sichel ohne jede Verästelung und ohne Spur eines Tarsalabschnittes: 82) Der Gonopodentelopodit ist eine im Tibialteil schlanke aha relativ schwach gekrümmte Sichel. Ventralplatte V des $ mit 1—2 Fortsätzen: Gonodrepanum nov.g. 8b) Der Gonopodentelopodit ist zweimal stark gekrümmt und der basale Teil des Tibialabschnitts ist breit. Ventralplatte V des $ ohne Fortsätze: Strongylosoma Holizii Verh. 7b) Der Telopodit des Gonopoden ist wenigstens zweizackig; meist ein Tarsalabschnitt deutlich abgegrenzt: ” 9a) 3. Glied des 1. Beinpaares des $ mit einem größeren Fortsatz auf der Unterseite: 10. 10a) Der Gonopode ist fast bis zum Grund des Tibialabschnitts in 2—3 lange, schlanke Äste gespalten: Australiosoma Bröl. 10b) Telopodit nicht bis fast zum Grund der Tibia in schlanke Arme gespalten, sondern: 115 lla) Tibia sehr lang und schlank; an der Abgangsstelle des langen, schlanken Tibialfortsatzes stehen 1—3 kurze Zacken, wahr- scheinlich wenigstens teilweise Reste eines Tarsus: Antichiropus Att. 11b) Tibio-Tarsalabschnitt einheitlich, breit, mehrzackig; auf einem der Zacken verläuft die Samenrinne: Akamptogonus Att. 9b) 1. Beinpaar des $ normal gebildet, ohne Fortsatz auf dem 3. Glied: 12. 12a) Ventralplatte VI (und V) des $ mit 1—2 Fortsätzen: 13. 13a) Die Gonopoden sind nach hinten und nach der Seite gekrümmt: Ectodesmus Ck. 13b) Die, Gonopoden sind in der Sagittalebene oder nach innen ge- krümmt: 14. 14a) Tarsus der Gonopoden sehr breit und stark gegen die Tibia ein- geklappt. An Stelle der Kiele nur rundliche Beulen: Catharosoma Silv. !) Siehe jedoch Akamptogonus signatus Att., bei dem schwache Andeutungen eines medianen unpaaren Porus auf gewissen Segmenten zu finden sind. Die indo-australischen Myriopoden. 187 14b) Tarsus der Gonopoden nur mäßig breit und in ungefähr derselben Richtung wie die Tibia weiter laufend. Kiele mit sehr spitzem Hintereck: Orthomorpha acuta Att. 12b) Ventralplatte VI ohne Fortsatz: 15. 15a) Tibialfortsatz des Gonopoden bis zum Ende gleich breit, das Ende fein gefranst: Kronopolites nov. gen. 15b) Tibialfortsatz immer in eine glatte Spitze auslaufend, ohne Fransen: 16. 16a) Tibialfortsatz schlank, spitz, geißelförmig und mehr oder weniger vom hohlblattförmigen Tarsus umscheidet: IT: 17a) Am Ende der Tibia des Gonopoden, vor den Abgang des Tibial- fortsatzes und dem Ansatz des Tarsus entspringen 1—2 lange Seitenäste: 18. 18a) Ventralplatte V des d ohne Fortsatz, auch alle übrigen ohne Dornen, sehr breit. Auf der Unterseite der Beine des $ kurze, sichelförmige breite Borsten mit einem Seitenzähnchen. Tibia des Gonopoden kurz und breit (Wladiwostok): Sichotanus n. g. 18b) Ventralplatte V des $ mit 1-2 Fortsätzen. Unterseite der Beine des $ ohne kurze Sichelborsten mit Seitenzähnchen: 19, 19a) Tibia des Gonopoden kurz und breit. Ventralplatten mit 4 Tu- berkeln oder Dornen (W.-Afrika): Phaeodesmus Ck. 19b) Gonopodentibia lang und schlank. Ventralplatten ohne Tuberkeln oder Dornen (Java, Sumatra): Sundanina nov. gen. 17b) Am Ende der Gonopodentibia kein Seitenarm: 20. 20a) Poren auf der Unterseite der Kiele: 21. 21a) Metazoniten dicht mit schuppenförmigen Granulis und weißen Haaren bedeckt. Gonopodentarsen sehr schlank: Eudasypeltis Poc. 21b) Metazoniten mit Querreihen von borstentragenden Tuberkeln. | Gonopodentarsus breit: Tectoporus Carl. 20b) Poren seitlich: 22. 22a) Tibialfortsatz des Gonopoden ungewöhnlich lang, mehrfach spiralig gewunden. Tarsus ebenfalls sehr lang und schmal: Atropisoma Silv. 22b) Tibialfortsatz nur mäßig lang, einfach sichelförmig, ohne Win- dungen zu beschreiben. Tarsus breit, plattig: 23. 23a) Tarsus der Gonopoden ganz gegen die Tibia zurückgeklappt, ein großes hohles Blatt bildend: Habrodesmus Ck. 23b) Tarsus mehr oder weniger gerade distal gerichtet, nicht als breites hohles Blatt gegen die Tibia eingeklappt: 24. 24a) Tibialabschnitt des Gonopoden sehr verkürzt, so daß der Tibial- fortsatz schon in der Nähe des Femurendes entspringt. Tibial- und Tarsalteil nicht deutlich geschieden. Tibialfortsatz vom großen breitblättrigen Tarsus umscheidet: Eviulisoma Silv. 24b) Der Tibialsabehnitt des Gonopoden stets deutlich ausgebildet und deutlich vom Tarsus abgesetzt: 25. 258) Die Tibia des Gonopoden springt gleich distal von der inneren Basis stark bauchig vor: 26. 4. Heft 188 Dr, Carl Graf Attems: 26a) Ventralplatte V mit Fortsatz; Gonopodentarsus gerade distal gerichtet, in mehrere größere Lappen geteilt: Nedyopus nov. gen. 26b) Ventralplatte V ohne Fortsatz. Gonopodentarsus schlank, schraubig gedreht: Streptogonopus noV. gen. 25b) Gonopodentibia schlank oder gedrungen, aber in letzterem Falle gleich breit oder distal verbreitert und nicht an der Basis bauchig vortretend: Orthomorpha sens. strict. 16b) Tibialfortsatz des Gonopoden frei, nicht vom Tarsus um- scheidet: 27 27a) Der ganze Tibio-Tarsalabschnitt des Gonopoden ist einheitlich verwachsen mit mehreren Zacken und Platten. Auf einem Zacken mündet die Samenrinne. Ein deutlich begrenzter Tarsal- abschnitt ist nicht zu unterscheiden: Akamptogonus nov. g. 27b) Ein Tarsalabschnitt ist am Gonopoden zu unterscheiden (nur bei Strongylosoma Holtzii ist außer dem breiten großen Tibial- fortsatz gar kein weiterer Ast vorhanden, sodaß der Gonopode eine einfache breite Sichel wird): 28. 28a) Tibialfortsatz lang und dünn, um den ebenfalls langen und eben- falls schmalen Tarsus herumgewunden (W.-Afrika): 29. 29a) Kiele mit zackigen Hinterecken. Ventralplatte V des $ mit Fort- satz. 3. Glied des 4.—6. Beinpaares des $ verdickt mit einem Tuberkel auf der Unterseite: Onemodesmus Ck. 29b) An Stelle der Kiele niedrige, runde Wülste. Ventralplatte V des $ ohne Fortsatz. 3. Glied der vorderen Beine ohne Be- sonderheiten: Leontorinus nov. gen. 28b) Tibialfortsatz kräftig, breit, frei (palaearktisch): 30. 30a) Gonopodentarsus nur ein einfacher, kräftiger Seitenhaken oder Zacken (bei Str. Holtzii ganz fehlend), der an Größe vom Tibial- fortsatz übertroffen wird. Metazoniten unbeborstet und glatt: Strongylosoma s. strict. 30b) Gonopodentarsus breit, blattförmig, meist mehrzackig. Meta- zoniten granuliert oder beborstet: 31. 3la) Metazoniten dicht granuliert: Trachydesmus Dad.!) 31b) Metazoniten glatt, d.h. nicht granuliert, aber mit Querreihen von Borsten oder dicht behaart: Entothalassinum nov. gen. 6b) Kiel des 2. Segments in derselben Höhe wie die folgenden. Kiele stets gut entwickelt: 32. 32a) Schwänzchen breit schaufelförmig. Metazoniten ohne Quer- furche: Aphelidesmus Bröl. 32b) Schwänzchen endwärts verjüngt, konisch. Metazoniten 4—18 mit Querfurche: 33. 33a) Tarsus des Gonopoden dreispitzig, mit einem großen zwei- spitzigen Blattanhang oder zweiästig, mit basalgerichtetem Arm: Prionopeltis Poc. 33b) Tarsus des Gonopoden schmal, einfach, nur am Ende in zwei kleine Spitzchen geteilt: Anoplodesmus Poc. !) Hierher gehört der natürlichen Verwandtschaft nach auch Paradozosoma Dad. mit 19 Rumpfsegmenten. Die indo-australischen Myriopoden. 189 Verbreitung der Genera. 1. Paläarktische Region. Strongylosoma, Entothalassinum, Trachydesmus, Paradoxo- soma, Macrosternodesmus, Microdesmus. 2. Indo-australische Region. a) Ostasien. Kronopolitess — China. Sichotanus — Wladiwostok. Nedyopus — Japan (auch Sumatra?). Subg. Kalerthomorpha — Japan, China, Lou Choo-Ins. (weit verbreitet). Subg. Orthomorpha — China (weit verbreitet). Subg. Helicorthomorpha — China (auch Celebes, Birma, Neu Guinea). b) Eigentliche indo-australische Region. Orthomorpha. !Subg. Orthomorpha!): Indien, Sunda Ins., Celebes Flores, Neu Guinea, Carolinen (auch China). Subg. Kalorthomorpha!): Ceylon, Java, Borneo, Celebes, Samoa Ins. (auch Ostasien). Subg. Helicorthomorpha: Birma, Celebes, Neu Guinea (auch China). Subg. Singhalorthomorpha: Ceylon. Sundanina: Sumatra, Java. Eudasypeltis: Birma, Mergui, Sumatra. Tectoporus: Java. Streptogonopus: Vorderindien. Prionopeltis: Indien, Java, Borneo, Celebes, Neu Guinea. Anoplodesmus: Indien, Sumatra, Java. Akamptogonus: Australien, Neu Seeland, Bismarckarchipel, Molukken, Kei-Inseln. Atropisoma: Neu Guinea, Australien. Perittotresis: Neu Guinea. Antichiropus: Australien (Neu Guinea)?. Australiosome: Australien. 3. Neotropische Region. Catharosoma, Habrodesmus (auch aethiopisch), Gonodrepanum, Iulidesmus. 4. Äthiopische Region. Habrodesmus (auch neotropisch), Phaeodesmus, Eviulisoma, Cnemodesmus, Leontorinus, Ectodesmus, Xanthodesmus, Scolodesmus. !) Die Verbreitung der tropischen Ubiquisten O. coarctala und O, gracilis be- rücksichtige ich nicht weiter. 4. Heft 196 ‘.Dr. Carl Graf Attems: Verzeichnis der Gattungen der Strongylosomidae in der hier angewendeten Reihenfolge. 1. Orthomorpha s. str. 117. Streptogonopus nov. gen. 1. Subg. Orthomorpha. 18. Onemodesmus Ck 2. Subg. Kalorthomorpha. 19, 3. Subg. Helicorthomorpha. 4. Subg. Singhalorthomorpha. Leontorinus nov. gen. . Antichiropus Att. . Akamptogonus Att. 2. Sundanina nov. gen. 22. Australiosoma Bröl. 3. Nedyopus nov. gen. . Strongylosoma s. str. 4. Eudasypeltis Poc. . Entothalassinum nov. gen. 5. Tectoporus Carl. . Trachydesmus Dad. 6. Prionopeltis Poc. 26. Paradozosoma Dad. 7. Anoplodesmus Poc. 27. Gonodrepanum nov. gen. 8. Aphelidesmus Bröl. . Maerosternodesmus: Bröl. 9. Perittotresis nov. gen. . Microdesmus Verh. 10. Catharosoma Silv. . Ectodesmus Ck. 11. Habrodesmus Ck. 3l. Xanthodesmus Ck. 12. Phaeodesmus Ck. 32. JZulidesmus Silv. 13. Sichotanus nov. gen. 33. Scolodesmus Ck. 14. Atropisoma Silv. . Trogodesmus Poc. 15. Eviulisoma Silv. . Tetracentrosternus Poc. 16. Kronopolites nov. gen. 1. Gen. Orthomorpha sens. str. Gonopoden: Femur kurz, rundlich-eiförmig, gegen die Tibia deutlich abgegrenzt. Tibia lang und schlank oder kürzer und breiter und dann endwärts gleich breit bleibend oder verbreitert. Tibialfortsatz dünn geißelförmig, vom Tarsus umscheidet. Tarsus groß, hohlblatt- förmig, einfach oder in mehrere Arme geteilt, fast immer gerade distal gerichtet, nicht stark gegen den Tibialteil eingeklappt. 20 Rumpfsegmente. Kiele bald sehr gut entwickelt mit spitzen Hihlakkoken, bald fehlend und dazwischen alle Zwischenstufen. Der des 2. Segments liegt immer tiefer ventral als die folgenden. Poren auf dem 5., 7., 9. 10., 12., 13., 15.—19. Segment. Metazoniten glatt oder fein granuliert, nackt oder behaart. Querfurche fast immer deutlich. Quernaht glatt oder geperlt. Ventralplatte V des & mit 1—2 oder ohne Fortsatz. Ventralplatte VI nur ganz ausnahmsweise (0. acuta) mit Fortsatz. Ventralplatten hinter dem Kopulationsring nur ausnahmsweise (0. armata) mit Dornen. Ich teile die Gattung Orthomorpha in folgende Untergattungen: la) Tibia der Gonopoden sehr lang und schlank: 1. Subg. Orthomorpha us O. coarctata H. 8. Gruppe A. Tarsus des Gonopoden einfach, höchstens am Ende im 2 kurze Spitzchen gegabelt. Die indo-australischen Myriopoden. 191 Gruppe B. Tarsus des Gonopoden mehrästig (Übergang zu Subg. Kalortkhomorpha). 1b) Tibia der onoheden kürzer und gedrungener: 2. 2a) Tarsus des Gonopoden mehrästig, Es einem großen basalen Seitenarm: 2. Subg. Kalorthomorpha. Typus ©. gracilis Ck. 2b) Tarsus des Gonopoden in 2 große, schraubig gewundene Blätter geteilt, ohne basalen Seitenarm. Rücken meist mit medianer Fleckenreihe oder hellem Längsband. 3. Subg. Helicorthomorpha Typus ©. Holstii Poc. Außerdem wird für O. Skinneri u. O. singalensis eine 4. Unter- gattung Singhalorthomorpha notwendig werden, die aber erst einer genaueren ÜCharakterisierung bedarf. Aus den Zeichnungen des Gonopoden sche’nt hervorzugehen, daß die Tibia sehr kurz und Tarsus und Tibialfortsatz zusammen geweihartig verästelt sind: Typus: ©. Skinners Humb. 1. Subgen. Orthomorpha. Gruppe A. Übersicht über die Arten. la) An Stelle der Kiele niedrige hinten abgerundete Wülste oder Beulen: 2. 2a) 2. Glied des2. und 3. Beinpaares des $ ohne Apophysen. rünken einfarbig braun: 3a) Die Seitenbeulen der Metazoniten sind hellgelb: javanıca X 3b) Diese Seitenbeulen sind fast oder ganz so dunkel wie der Rücken: 4. 4a) Die Seitenbeulen sind sehr flach und dorsal nicht durch eine Furche begrenzt: 5. 5a) Querfurche des Metazoniten kaum er Quernaht sehr fein und undeutlich geperlt; Gonopodentarsus nicht gedreht: constricta Carl. 5b) Querfurche der Metazoniten deutlich; Quernaht sehr deutlich geperlt, Tarsus des Gonopoden eigentümlich gedreht. Bauch fast weiß: subalba Poc. 4b) Die porentragenden Segmente haben an Stelle der Kiele niedrige Kegel: hirtipes Carl. 2b) 2. Glied des 2. und 3. Beinpaares des $ mit stumpfem Fortsatz. Metazoniten vom 5. angefangen hinter der Querfurche braun, vor der Querfurche weiß mit einem medianen dreieckigen braunen Fleck: picta Carl. 1b) Kiele kleiner oder größer aber immer mit zackigem Hintereck: 6. 6a) Ventralplatte VI des & mit 2 Fortsätzen: acula Att. 6b) Ventralplatte VI ohne Fortsätze: 1. 7a) Längs des Hinterrandes des Metazoniten eine Reihe von Borsten: vinosa Poc. 4. Meft 192 Dr. Carl Graf Attems: 7b) Längs des Hinterrandes des Metazoniten keine Borsten: 8. 8a) Rücken gelb, am Vorderrand jedes Segments ein kleiner dunkler Fleck. Halsschild ganz gelb: Karschi Poc. 8b) Grundfarbe des Rückens dunkelbraun bis schwärzlich, mit oder ohne helle Längsbinden oder Fleckenreihen: 9. 9a) Rücken einfarbig dunkelbraun: 10. 10a) Ventralplatte V ohne Fortsatz: coarctata H. 8. 10b) Ventralplatte V mit 1—2 Fortsätzen: 11, lla) Quernaht stark geperlt: nigricornis Poc. 11b) Quernaht ganz schwach oder undeutlich geperlt: 12 12a) Hintereck der Kiele in einen starken Zahn ausgezogen, der vom 16. Segment an zu einem einwärts gekrümmten Dorn wird; nur der Seitenrandwulst der Kiele rotbraun: Zehntneri Oarl. 12b) Hinterrand der Kiele mehr stumpfzackig und gerade, Kiele gelb:13. 13a) Rücken ganz ohne Spuren heller Flecken. Breite des $ 4,7 mm: Weber: Poc. 13b) Rücken mit Spuren von 2 hellen Längsbinden, Breite des & 2,6 mm: minhlana Poc. 9b) Rücken mit hellen Längsbinden oder Fleckenreihen oder einer hellen Querbinde am Hinterrand jedes Metazoniten: 14. 14a) Rücken dunkel, schwärzlich, mit einem gelben Querband längs des Hinterrandes der Metazoniten: Oatesii Poc. 14b) Rücken mit 2 Längsreihen rundlicher heller Flecken: 15. 15a) Jeder Prozonit vom 5. an mit 2 hellen Flecken: bipunctata Sincl. 15b) Metazoniten mit 2 hellen Flecken: pardalis Poc. 14c) Rücken mit 2 hellen durchlaufenden Längsbinden: 16. 16a) Kiele ganz klein, ohne jede Spur eines Vorderrandes oder Vorder- ecks, Hintereck spitz, aber klein und dornförmig, nur auf dem hinteren Körperdrittel etwas den Hinterrand des Metazoniten überragend: Comotti Poc. 16b) Kiele größer, Hintereck groß, stark und dornartig: 17. 17a) Die Längsstreifen des Rückens mehr parallelseitig, nicht sichtbar eingeschnürt an der Grenze zwischen Pro- und Metazoniten: bivittata Poc. 17b) Die Längsstreifen unregelmäßig in Folge der Einschnürung an dieser Naht: 18. 18a) Körperseiten unmittelbar unterhalb der Kiele schwarz, in den unteren zwei Dritteln hellgelb: miranda Poc. 18b) Körperseiten beinahe bis zu den Beinen herab dunkelbraun: melanopleuris Poc. 1. ©. acuta Attems. Attems, Nova Guinea, Bd. V. Mosso, Nord Neu Guinea. % ©. bipunctata Sinel. 1901. Strongylosoma bipunctatum Sinclair, Proc. Zool. Soc. London II. p. 519. Tf. XXX. Fig. 16. XXXI, 43, 61, XXXII. 90, 9. Malayische Halbinsel. Die indo-australischen Myriopoden. 193 3. ©. bivittata Poc. 1898. Attems, Syst. Pol. I. 338. Birma. 4. 0. coaretata Sauss. 1898. Attems, Syst. Pol. I. 335. 1902. Saussure u. Zehntner, Grandidier, Hist. nat. Madagascar p. 82, Tf. XIV, Fig. 21. In den Tropen fast überall zu Hause. 5. ©. Comotti Poe. 1898. Attems, Syst. Poc. I. 338. Birma. 6. ©. constrieta- (Carl). 1912. Strongylosoma constrictum Carl, Dipl. Celebes. — Rev. Suisse Zool. XX, p. 135, 1 T£. V, Fig. 8. Central Celebes. ! 7. 0. hirtipes (Carl). 1912. Strongylosoma hirtipes Carl, Dipl. Celebes. — Rev. Suisse’ Zool. XX. p. 132, 1 Taf. V, Fig. 6, 7. ’ Süd-Celebes. 8. 0. javanica (Att.). 1903. Strongylosoma javanicum Attems, Beitr. Myr. Kund. — Zool. Jahrb. XVII p. 66. Tf. V, Fig. 2, 3. Java. 9. ©. Karschi Poe. 1898. Attems, Syst. Pol. I. 333. Merguiarchipel, Birma. 10. melanopleuris Poe. 1898. Attems, Syst. Pol. I. 339. Birma. 11. ©. miuhlana Poe. 1898. Attems, Syst. Pol. I. 339. Birma. 12. 0. miranda Poe. 1898. Attems, Syst. Pol. I. 339. Birma. 13. 0: nigricornis (Poc.) 1894: Strongylosoma nigricorne Pocock, Webers Reise III. p.364. 1 Taf. XXII, Fig. 6. Sumatra. 14. ©. Oatesii Poc. 1898. Attems, Syst. Pol. I. 339. Birma. 15. ©. pardalis Poe. 1898. Attems, Syst. Pol. I. 339. Birma. Arehir für Naturgeschichte 1914. A, 4, 13 4. Hoft 194 ."Dr. Oarl Graf Attems: 16. ©. pieta (Carl). 1912. Strongylosoma pictum Carl, Dipl. Celebes. — Rev. Suisse zool. XX. p. 130. T£. V, Fig. 13. Süd-Celebes. 11. ©. subalba (Poc.). 1898. Strongylosoma subalbum Attems, Syst. Pol. I. 277. 1902. = — Carl, Rev. Suisse zool. X. p. 566. 1 Tf. X. fig. 12. Sumatra. 18. 0. vinosa Poc. 1898. Strongylosoma vinosum Attems, Syst. Pol. I. 339. Flores: Basi. 19. ©. Weberi Poe. 1898. Strongylosoma Weberi Attems, Syst. Pol. I. 339. Java. 20. 0. Zehntneri Carl. 1902. Carl, Exotische Pol. — Rev. Suisse, zool. X, p. 584. Tf. X. Fig. 22. Java. In diese Gruppe dürften auch folgende 2, in manchen Punkten noch aufzuklärende Arten gehören: ©. fuscocollaris Poe. 1895. Pocock. Myr. Burma. — Ann. Mus. Genova (2) XIV. p. 822, Fig. 18. 1901. Sinclair, Proc. zool. soc. London. II. p. 519, 1 Tf. XXXI. Fig. 23, XXXIL, Fig. 81. Malewoon. ®. insularis (Silv.). 1897. Eustrongylosoma insularis Silvestri, Neue Dipl. p. 11, Tf. II, Fig. 63, 64. Carolinen: Insel Ponape. Gruppe B. Übersicht über die Arten. la) Rücken dunkel mit 2 blaßgelben Längsbinden: festiva Bröl. 1b) Rückenmitte und Kiele gelb, an der Basis der Kiele ein dunkel- rotbrauner Fleck: semicarnea Poc. le) Rückenmitte bis zu den Kielen dunkelbraun bis schwarz: 2. 2a) Ventralplatte IV des $ mit einem Fortsatz zwischen den Beinen des vorderen Paares. Außer auf den Endgliedern be- findet sich ein dichtes Haarpolster auch auf dem verdickten Ende des 2. Gliedes: bipulvillata Carl. 2b) Ventralplatte IV ohne Fortsatz. 2. Beinglied ohne dichtes Polster: 3. 3a) Ventralplatten hinter dem Kopulationsring mit 4 nach hinten gerichteten dornähnlichen Höckern: armata Carl. 3b) Ventralplatten ohne Dornen oder Höckern: ud de Die indo-australischen Myriopoden. 195 4a) Rücken gewölbt, die Kiele ungefähr in der Mitte der Seiten angesetzt. Hintereck der Kiele schon vom 3. Seg- ment an spitzzackig: atrorosea Poc. 4b) Rücken schwach gewölbt, die Kiele hoch angesetzt. Hintereck der Kiele erst vom 15. Segment an in einen spitzen, den Hinterrand überragenden Zacken ausge- zogen: coriacea Carl. 1. 0. armata Carl. 1902. Orthomorphaarmata Carl, Exot. Pol. — Rev. Suisse zool. X. p. 579, Tf. X, Fig. 19, 20. Java. 2. 0. atrorosea (Poc.). 1898. Attems, Syst. Pol. I. 332. Java. 3. ©. bipulvillata Carl. 1902. Orthomorpha bipulvillata Carl, Exot. Pol. — Rev. Suisse zool. X, 586, Tf.X, Fig. 17, 18. Java. 4. 0. coriacea Carl. 1902. Orthomorpha coriacea Carl, Exot. Pol. — Rev. Suisse Zool. X. p. 581. Ti. X., Fig. 21. Java. 5. ©. festiva Bröl. 1898. Attems, Syst. Pol. I. 339. Indochina. 6. O0. semicarnea Poe. 1898. Attems, Syst. Pol. I. 339. Sumatra. 2. Subgen. Kalorthomorpha. Übersicht über die Arten. la) An Stelle der Kiele nur flache hinten abgerundete Beulen: 2. 2a) Ventralplatte V des $ ohne Fortsatz 3. 3a) Tarsus der Gonopoden zweiästig, alle Segmente mit zwar kleinen aber deutlichen Kielen: Greeni Poc. 3b) Tarsus der Gonopoden dreiästig; die porenlosen Segmente haben gar keine Kiele: Guerini Gerv. 2b) Ventralplatte V des $ mit Fortsatz: 4, 4a) Metazoniten mit 2 Querreihen borstentragender Höcker- chen: trichonota Att. 4b) Metazoniten unbeborstet: 5. 5a) Die seitlichen Beulen der Metazoniten sind relativ groß, Rücken des Metazoniten einfarbig dunkelbraun, Prozoniten sehr blaß. Ventralplatte V mit 2 Fort- sätzen: simplex Humb,. 13* 4. Heft 196 Dr. Carl Graf Astems: 5b) Metazoniten seitlich nur sehr flachbeulig aufgetrieben, Ventralplatte V mit 1 Fortsatz: 6. 6a) Doppelsegmente in der Quernaht sehr wenig einge- schnürt, fast gelblichweiß. Keine Pleuralkiele: Nordenskiöldi Att. 6b) Doppelsegmente in der Quernaht stark eingeschnürt, schwarzbraun mit einem verwaschenen helleren Fleck in der Mitte des Prozoniten: Kükenthali Att. 1b) Kiele deutlich entwickelt mit wenigstens auf den hinteren Seg- menten spitzzackigem Hintereck: Tr 7a) Ventralplatte V des $ ohne Fortsatz: gracilis C. Koch. pekuensis Karsch. 7b) Ventralplatte V mit Fortsatz zwischen den vor- deren Beinen: 8. 83) Rücken der Metazoniten bis zum Ansatz der Kiele dicht spitz granuliert, mit 3 Querreihen weißer Börstchen: granosa Att. 8b) Metazoniten glatt oder lederartig runzelig oder zerstreut stumpfhöckerig, aber nicht spitz gra- nuliert: 9. 9a) d Breite 1 mm. Rücken dunkelbraun. Kiele ein wenig heller. Pleuralkiel nur auf den vorderen Segmenten durch eine rundliche Auf- treibung vertreten. Metazoniten mit 2 Quer- reihen von borstentragenden Tuberkeln: pygmaea Poc. 9b) $ Breite 5 mm. Rücken pechschwarz, Kiele lichtgelb. Pleuralkiel auf den vorderen Seg- menten stark entwickelt, bis zum 17. Segment sichtbar. Metazoniten ohne Querreihen von Borsten: roseipes Poc. 1. ©. gracilis (€. Koch.) 1898. Orthomorpha gracilis Attems, Syst. Pol. I. 337. 1902. _ — Saussureet Zehntner, Grandidier, Madagaskar p. 84. 1911. Oxidus gracilis Cook, Proc. U. 8. N. Mus. XL. p. 631. Japan, Loo Choo Inseln, Chili, Paraguay, Brasilien usw. Auch in Warmhäuser Europas importiert. 2. ©. granosa Att. 1913. Orthomorpha granosa Attems, Denkschr. Ak. Wiss. Wien. LXXXIX p- 683. Insel Upolu, Samoa-Inseln. 3. 0. Greeni (Poc.). 1892. - Strongylosoma Greeni Pocock, J. Bombay. nat. hist. VII p. 149, Tf.X, Fig. 14. Ceylon. Die indo-australischen Myriopoden. 197 4. 0. Guerinii (Gerv.). 1898. Strongylosoma Guerinin Attems, Syst. Pol. I. 314. Algier, Tunis, Canaren, Madeira, Westafrika, Capstadt. 5. 0. Kükenthali (Att.). 1898. Strongylosoma Kükenthali Attems, Syst. Pol. I. 301, Tf. III, Fig. 48. Celebes, Borneo. 6. ©. Nordenskiöldi (Att.). 1909. Strongylosoma Nordenskiöldi Attems, Myr. der Vega-Exped. — Arkiv. zool. V p. 27, Tf. II, Fig. 22—25. Tf. IV, Fig. 80. Japan, Kiu-Siu, Mizo. 7. 0. pekuensis (Karsch). 1898. Attems, Syst. Pol. I. 336. Peking. 8. 0. pygmaea (Poe.) 1894. Strongylosoma pygmaeum Pocock, Webers Reise III. p. 360. Tf. XXII, Fig. 2. Java. 9, ©. roseipes Poe. 1898. Attems, Syst. Pol., I. 334. Tf. IV, Fig. 86. China, Chusan Island. 10. ©. simplex (Humb.). 1988. Strongylosoma simplex Attems, Syst. Pol. I. 296. Ceylon. 11. ©. trichonota (Att.). 1903. Strongylosoma trichonotum Attems, Zool. Jahrb. XVIII p. 67. Tf. V. Fig. 4. | Java. 3. Subgen. Helicorthomorpha. Übersicht über die Arten. la) Ventralplatte V des $ ohne Fortsatz: ocellata Poc. lb) Ventralplatte V des $ mit Fortsatz 2. 2a) Rücken einfarbig schwarz: orthogona Silv. 2b) Metazoniten mit großem hellen Medianfleck: Holstii Poe. moniliformis Carl. 1. 0. Holstil Poe, 1898. Strongylosoma Holstii Attems, Syst. Pol. I. 303. Loo Choo Inseln. 2. 0. moniliformis (Carl). 1912. Strongylosoma moniliforme Carl, Dipl. Celebes. Rev. Suisse zool. XX. p-. 6. Tf. V, Fig. 4,5. Celebes. 4. Heft 198 Dr. Carl Graf Attems: 3. ©; :ocellata (Poc.). 1898. Strongylosoma ocellatum Attems, Syst. Pol. I, 298. Birma. 4. 0. orthogona Silv. 1898. Eustrongylosoma orthogona Silvestri, Ann. Mus. civ. Gen. (2) XIX p. 442. Nordost-Neu-Guinea, Ramoi. — Nord-Neu-Guinea, Jamöer. (N.N. G.E. 1913). 4. Subgen. Singhalorthomorpha. ©. eingalensis (Humb.). 1898. Strongylosoma cingalense Attems, Syst. Pol. I. p. 289. 1892. — —_ Pocock, Journ. Bombay. nat. hist. ser. VII, p. 150, Tf. IX, Fig. 5. Ceylon. 0. Skinneri (Humb.). 1892. Strongylosoma Skinneri Pocock, Journ. Bombay. n. h. S. VII. Tf. IX, Fig. 6. 1898. — — Attems, Syst. Pol. I. 296. Ceylon. In eine der Untergattungen von Orthomorpha dürften auch folgende Arten gehören: Orthomorpha Doriae Poo. cf. Attems, Syst. Pol. I. 339, Birma. — pilifera Poc. ef. Attems, Syst. Pol. I. 339, Birma. Eustrongylosoma longesignatum Silv. Attems, Syst. Pol. II, 422, Neuguinea. Tetracentrosternus subspinosus Poc. Attems, Syst. Pol. I, 342, Birma. 2% Gen. Sundanina nov. gen. Tibia des Gonopoden lang und schlank, am Ende stehen vor dem Abgang des Tibialfortsatzes 1—2 größere Seitenarme. Tibialfortsatz dünn, geißelförmig, vom Tarsus umscheidet. Tarsus hohlblattartig, gut gegen die Tibia abgesetzt. 20 Rumpfsegmente. Kiele meist rundbeulig, seltener mit spitzzackigem Hintereck, der des 2. Segments tiefer ventral als die folgenden. Poren auf den Segmenten 5, 7, 9, 10, 12, 13, 15—19. Metazoniten glatt, ohne besondere Behaarung u. dergl. Quer- ‘ furche meist vorhanden. Quernaht geperlt. Ventralplatte V des $ mit Fortsatz. Ventralplatten hinter dem Kopulationsring unbedornt. Verbreitung: Sumatra, Java. | Typus S$. gastrotricha Att. Übersicht über die Arten. la) Am Ende der Gonopodentibia proximal vom Abgang des Rabe rinnenfortsatzes stehen 2 Seitenäste: 2. Die indo-australischen Myriopoden. 199 2a) Gonopodentarsus tief zweilappig. Die Seitenäste an der Tibia quer abstehend und etwas gebogen: Bataviae Humb. Sauss. 2b) Gonopodentarsus einfach. Die Seitenäste der Tibia. distal gerichtet oder gerade, sehr spitz: sohtaria Carl. lb) Am Ende der Gonopodentibia steht nur ein Seitenast (außer dem Samenrinnenfortsatz): 3 3a) Hintereck der Kiele schon vom 2. Segment an spitzzackig und den Hinterrand der Metazoniten überragend: aphanes Att. 3b) Alle Kiele hinten abgerundete Wülste; wenn ihr Hinterende etwa zackiger ist, liegt es noch vor dem Hinterrand des Metazoniten: 4. 4a) Rücken der Metazoniten dunkelbraun mit 2 längsovalen hellen Flecken auf der vorderen Hälfte: gastrotricha Att. 4b) Metazoniten ohne helle Flecken: 5. 5a) Grundfarbe des Rückens gelbbraun bis licht braunrot: 6, 6a) Der Seitenast der Gonopodentibia ist breit und fein behaart: navicularıs Carl. 6b) Der Seitenast der Gonopodentibia ist schlank und unbehaart: carnea Poc. albicans Carl, modiglianii Silv. 5b) Grundfarbe des Rückens schwarzbraun bis schwarz: 7. 7a) Borstenwarzen der Analschuppe kurz, die Mittel- spitze nicht überragend: _ flavicowis Poc. 7b) Borstenwarzen der Analschuppe groß, die Mitte weit überragend: subnigra Poc. 1. S. albicans (Carl). 1898, Strongylosoma albicans Carl, Exot. Pol. — Rev. Suisse zool. X. p. 570. Tf.X, Fig. 3, 4. Sumatra. %. S. aphanes (Att.). 1898. Orthomorpha aphanes Attems, Syst. Pol. I. 335. Sumatra. 3. 8. Bataviae Humb, et Sauss. 1898. Strongylosoma Bataviae Attems, Syst. Pol. I, 197, Tf. I, Fig. 6,7, Tf. IX, Fig. 40. Java. 4. 8. carnea (Poc.). 1898. Orthomorpha carnea Attems, Syst. Pol. I. 338. Sumatra. 5. 8. flavicoxis (Poc.). 1898. Orthomorpha jlavicoxis Attems, Syst. Pol. I. 339. Sumatra. 4. Heft 200 ‘Dr. Carl Graf Attems: 6. 8. gastrotricha (Att.). 1898. Strongylosoma gastrotrichum Attems, Syst. Pol. :I. 298. 1 Tf. I, Fig. 23, II, 35. Sumatra. T. 8. navieularis (Carl). 1902. Strongylosoma naviculare Carl, Exot. Pol. — Rev. Suisse zool. X, p. 573, Tf.X, Fig. 5—7. Sumatra. 8. 8. Modiglianii (Silv.). 1898. Strongylosoma Modiglianii Attems, Syst. Pol. I. 318. Sumatra. 9. 8. nigricornis (Att.). 1898. Orthomorpha nigricornis Attems, Syst. Pol. I. p. 119. Tf. IV, Fig. 83. non! Strongylosoma nigricorne Poc. Sumatra. 10. 8. solitaria (Carl.). 1909. Strongylosoma solitarium Carl. — Rev. Suisse. zool. XVII. p. 252. Tf. V Fig. 8. Sumatra. 11. 8. subnigra (Poc.). 1898. Orthomorpha subnigra Attemes, Syst. Pol. I. 339. Sumatra. 3. Gen. Nedyopus nov. gen. Tibia der Gonopoden mit dünner Basis und gleich danach stark verbreitert, von der Seite gesehen bauchig vorspringend. Tibialfortsatz dünn, geisselförmig, vom Tarsus umscheidet. Tarsus groß, breit- blätterig. 20 Rumpfsegmente. Kiele bald rundbeulig, bald wohlentwickelt mit spitzem Hinter- eck; der des 2. Segments tiefer ventral als die folgenden. Poren auf dem 5., 7., 9., 10., 12., 13., 15.—19. Segment. Metazoniten glatt und ohne besondere Behaarung. Querfurche vorhanden. Quernaht geperlt. Ventralplatte V des $ mit Fortsatz: Ventralplatten hinter dem Kopulationsring behaart, unbedornt. Verbreitung: Japan. Typus: N. cingulatus Att. Übersicht über die Arten. la) Prozoniten und vordere Hälfte des Metazoniten dunkelbraun bis schwarz. Hintere Hälfte des Metazoniten licht gelbbraun bis orangegelb: 2. 2a) Hintereck der Kiele spitzzackig: cingulatus Att. 2b) Hintereck der Kiele abgerundet: - patrioticus Att. lb) Rücken einfarbig, schwarz oder dunkelbraun: tambamus Att. Die indo-australischen Myriopoden. 201 1. N. eingulatus (Att.). 1898. Orthomorpha cingulata Attems, Syst. Pol. I. 329. Japan. 2. N. patriotieus (Att.). 1898. Strongylosoma patrioticum Attems, Syst. Pol. I. 300. Japan. 3. N. tambanus (Att.). 1901. Strongylosoma tambanum Attems, Neue Polyd. Hamb. Mus. p. 86, Tf. I, Fig. 4. Centraljapan. N. tambanus ikaonus (Att.). 1909. Strongylosoma tambanum ikaonum, Attems, Myr. Vega-Exp. Ark. Zool. V.2:27: Japan. N. tambanus mangsesinus Att. 1909. Strongylosoma tambanum mangaesinum Attems, loc. eit. Japan. 4. Gen. Eudasypeltis Poec. 3: 1895. Eudasypeltis Pocock, Myr. f. Burma. Ann. Mus. civ. Genova (2) XIV p. 796. 1898. _ Attems, Syst. Pol. I. 340. Gonopoden wie bei Orthomorpha coarctata; Tibia lang und dünn. Tibialfortsatz dünn geißelförmig. Tarsus schmal, einfach. 20 Rumpfsegmente. Kiele klein, hinten breiter und spitz, überragen nur im 18 Segment den Hinterrand. Poren auf der unteren Hälfte der Seite der Segmente 5, 7, 9, 10, 12, 13, 15—19. 2. Kiel tiefer ventral als die folgenden. Metazoniten dicht mit schuppenförmigen Granulis und weißen Haaren bedeckt. Querfurche deutlich. Ventralplatte V des & mit Fortsatz. Schwänzchen konisch. Typus E. pusillus Poc. Verbreitung: Mergui-Archipel, Birma, Sumatra. 1. E. pusillus Pocock. 1898. Attems, Syst. Pol. I. 340. Birma. 2. E. setosus Poc. 1898. Attems, Syst. Pol. I. 341. Mergui-Archipel. 3. E. vellutatus (Silv.). 1899. Attems, Syst. Pol. II. 426. Sumatra. 4. Heft 202 ... Dr Carl. Graf Attems: 5. Gen. Tectoporus Carl. 1902. Tectoporus Carl, Exotische Polyd. — Rev. Suisse zool. X. p. 576. Gonopoden: Femur kurz, eiförmig, gut von der Tibia geschieden. Tibia lang, schlank mit dünnem, spitzem Tibialfortsatz. Tarsus breit blattförmig, den Tibialfortsatz umscheidend. 20 Rumpfsegmente. Kiele niedrige scharfe Leisten, die mit spitzen Zacken endigen. Poren auf der Unterseite der Mitte der Kiele des 5., 7., 9., 10., 12., 13., 15.—19. Segments. Metazoniten 5—18 mit Querfurche und mit Querreihen von Borsten, die auf kleinen Tuberkeln stehen, sonst glatt. Ventralplatten breit, unbedornt; die des 5. Segments beim & mit dreieckigem Fortsatz. Schwänzchen konisch. Verbreitung: Java. Tectoporus gracilipes Carl. 1902. Carl, Exot. Polyd. — Rev. Suisse zool. X. p. 577, Taf. X, Fig. 13—16. Java. . 6. Gen. Prionopeltis Poc. 1895. Pocock, Myr. of Burma. — Ann Mus. civ. Genova (2) XIV. p. 228. 1898. Attems, Syst. Pol. I. p. 352. Die Gonopoden unterscheiden sich von denen von Anoplodesmus dadurch, daß der Tarsus hier einfach und schmal und nur ganz am Ende in 2 kleine Spitzchen geteilt ist, also weder einen ungefähr halb- mondförmigen lamellosen Anhang noch einen großen basal gerichteten 2. Arm hat. Sonst gleichen sie völlig denen von Anoplodesmus. Auch in allen anderen Punkten stimmen beide Gattungen überein. nur kommen hier ausschließlich spitze Hinterecken der Kiele vor. Verbreitung: Birma, Andamanen, Java, Celebes, Borneo. Typus: P. planatus Poc. Schon Carl!) hat darauf hingewiesen, daß die bis dahin übliche Umgrenzung der Gattungen Anoplodesmus und Prionopeltis eine un- natürliche sei, da die Gonopoden von Arten aus beiden Gruppen völlig übereinstimmen. Er schlägt daher vor, entweder die Gattung Ano- plodesmus völlig zu unterdrücken oder nur für diejenigen Formen zu verwenden, bei welchen das Hintereck wenigstens an den Kielen der ‘vorderen Körperhälfte abgerundet ist. - Ich gebe ihm vollkommen darin recht, daß die Gattungen nicht gut abgegrenzt waren, kann mich aber mit der Art der Verbesserung, die er vorschlägt, nicht einverstanden erklären, da ich die Umrisse der Kiele für ein viel zu leicht, selbst bei nächsten Verwandten, variables Merkmal halte, als daß es zur Unter- scheidung von Gattungen allein dienen könnte. Dagegen glaube ich, daß man nach der Konfiguration der Gonopoden die 2 Gattungen !) Exot. Polyd. — Rev. Suisse zool. X. p. 592 1902. Die indo-australischen Myriopoden. 203 Anoplodesmus und Prionopeltis gut aufrecht erhalten kann. Allerdings müssen mehrere bisher unter Prionopeltis einrangierte Arten in die neu definierte Gattung Anoplodesmus gestellt werden. Wenn man übrigens eine dieser beiden Gattungen ganz unterdrücken wollte, müßte es nicht Anoplodesmus sondern Prionopeltis sein, da erstere die Priorität hat. Übersicht über die Arten. la) Rücken mit einer vom Vorderrand des Halsschildes bis zur Spitze des Schwänzchen durchlaufenden hellen Längsbinde: fasciata Att. 1b) Rücken ohne durchlaufende helle Längsbinde, zumeist einfarbig dunkel, nur bei socialis mit undeutlichen medianen Flecken auf Pro- und Metazoniten: 2. 2a) Metazoniten dorsal ledrig gerunzelt oder glatt: 3. 3a) Tarsus des Gonopoden am Ende in 2 nur sehr kurze Spitzchen eingeschnitten. Seitenrand der Kiele sehr dickwulstig. Rücken einfarbig dunkelbraun: 4. 4a) Kiele rotbraun, nur sehr wenig heller als der Rücken: flaviventer Att. 4b) Kiele lebhaft gelb: tenuvpes Att. 3b) Tarsus des Gonopoden am Ende in 2 relativ lange Spitzen sich gabelnd!). Seitenrand der Kiele schmal wulstig. Pro- und Metazoniten mit je einem hellen Medianfleck: sociahs Carl. 2b) Metazoniten dorsal dicht granuliert und mit einer Tuberkel- reihe längs des Hinterrandes: 5. 5a) In der hinteren Querreihe auf der hinteren Körper- hälfte 6 Tuberkeln. Kiele mäßig aufgebogen: taurinus Poc. 5b) Hintere Tuberkelreihe aus 4 Tuberkeln bestehend: 6. 6a) Kiele kaum aufgebogen, fast horizontal: | planatus Poc. 6b) Kiele größer und sehr stark aufgebogen: cervinus Poc. 1. Prionopeltis cervinus Poc. | 1895. Pocock, Ann. mus. civ. Genova (2) XIV p. 831. Birma. . Prionopeltis faseiatus Att. 1898. Attems, Syst. Pol. I. p. 353, Tf. V, Fig. 120, 121. Borneo. 3. Prionopeltis flaviventer Att. 1898. Attems, Syst. Pol. I. p. 355, Tf. V, Fig. 111. Java. 1) Hierher auch P. Pariei Bröl. 4. Heft 204 = Dr. Carl’Graf Attems: 4. Prionopeltis planatus Poe. 1895. Pocock, Ann. mus. civ. Genova (2) XIV, p. 829, Fig. 21. Andamanen. 3. Prionopeltis socialis Carl. 1912. Carl, Dipl. Celebes. — Rev. Suisse zool. XX p. 139, Tf. V, Fig. 13—15. Celebes. 6. Prionopeltis taurinus Poe. 1895. Pocock, Ann. Mus. civ. Genova (2) XIV p. 830, Fig. 22. Birma 7. Prionopeltis tenuipes Att. 1898. Attems, Syst. Pol. I. p. 356, Tf. V, Fig. 101. Java. Vielleicht gehört auch folgende Art hierher, da der Autor angibt, daß die ersten 3 Kiele in derselben Höhe liegen: 1896. Orthomorpha Pariei Brölemann, Bull. Phist. nat. No. 7. Indochina. 7. Gen. Anoplodesmus Poe. 1895. Anoplodesmus Pocock, Myr. of Burma — Ann. Mus. civ. Genova (2) XIV, p. 479. 1898. — Attems, Syst. Pol. I. 347. Gonopoden: Femur eiförmig, beborstet, gut gegen die Tibia ab- gesetzt. Tibia lang, schlank, zylindrisch, mit dünnem, spitzem Tibial- fortsatz. Tarsus entweder dreispitzig, indem der Hauptteil einen großen 2-spitzigen, beiläufig halbmondförmigen Anhang trägt, oder 2-ästig, der eine Arm basal, der andere distal gerichtet. 20 Rumpfsegmente. Hinterecken der Kiele entweder schon vom 2. Segment an spitz und vorragend oder nur auf den hinteren Segmenten spitz, vorn ab- gerundet, oder auf allen Segmenten abgerundet. 2. Kiel in derselben Höhe mit den folgenden. Saftlöcher auf den Segmenten 5, 7, 9, 10, 12, 13, 15,—19. Seitenrand der Kiele wulstig verdickt. Metazoniten glatt oder granuliert oder mit Tuberkelreihen, vom 4. Segment an mit Querfurche. Ventralplatte V des mit Fortsatz zwischen den vorderen Beinen. Schwänzchen konisch, manchmal etwas breiter und unten hohl. Verbreitung: Ceylon, Indien, Birma, Sumatra. Typus: A. anthracinus Poc. Über sicht über die Arten. la) 3. Glied des 7. (zuweilen auch des 6. und 5.) Beinpaares des $ mit einem Auswuchs: 2. 2a) Metazoniten mit 2 Querreihen von je 6—8 gelben Flecken: Twaithesüi Humb. 2b) Metazoniten ohne Querreihen gelber Flecken: 3. Die indo-australischen Myriopoden. 205 3a) Metazoniten längs des Hinterrandes mit einer Reihe von 8—10 starken Höckern: Humberti Carl. 3b) Metazoniten ohne starke Höcker, höchstens mit zerstreuten kleinen Körnchen: 4. 4a) 3. Glied des 5. und 6. (und 7.) Beinpaares des $ mit einem Auswuchs; Hintereck der Kiele nirgends den Hinterrand der Metazoniten überragend: tanjoricus Poc. anthracinus Poc. 4b) 3. Glied des 5. Beinpaares ohne, des 6. (und 7.) mit Auswuchs. Hinterecken der Kiele schon vom 2. Segment an spitzzackig: Saussurei Att. 1b) 3. Glied der vorderen Beinpaare ohne Auswuchs: 5. 5a) Metazoniten glatt, Tarsus des Gonopoden 3 spitzig, nämlich wit einem 2-spitzigen Anhang: 6. 6a) Hintereck der Kiele der vorderen Segmente spitz- winklig, der hinteren Segmente spitzzackig: luctuosus Pet. 6b) Kiele wenigstens der vorderen Segmente hinten abgerundet: dyscheres Att., pinguis Poc., obesus Poc. 5b) Metazoniten dicht granuliert, Tarsus des Gonopoden 2 ästig: 1: Ta) 32—35 mm lang 3°/,—#/, mm breit. Seitenrand der Kiele tiefer rinnenartig ausgehöhlt und ganz glatt: Kelaarti Humb. 7b) 17”—20 mm lang, 1,7—2,2 mm breit. Seitenrand der Kiele schwächer ausgehöhlt, mit 2 kleinen, borstentragenden Eckchen: zanthotrichus Att. 1. Anoplodesmus anthraeinus Pocock. 1895. Pocock, Myr. of Burma, Ann. Mus. civ. Genova (2) XIV, p. 798. 1898. Attems, Syst. Pol. I. p. 349, Tf. V, Fig. 113, 114. Birma. 2. Anoplodesmus dyseheres Ati. 1898. Attems, Syst. Pol. I. p. 349. Tf. V, Fig. 102. Sumatra. 3. Anoplodesmus Humberti (Carl). 1902. Prionopeltis Humberti Carl, Exot. Pol. — Rev. Suisse zool. X. p. 590. Ceylon. 4. Anoplodesmus Kelaarti (Humb.). 1866. Polydesmus Kelaarti Humbert, Myr. de Ceylan, p. 23, Tf. Il, Fig. 7. 1892. Paradesmus — Pocock, Journ. Bomb. nat. h. Soc. VII. p. 149, Tf.X, Fig. 12. 1898. Prionopelis — Attems, Syst. Pol. I, p. 358, Tf. V, Fig. 99, 100. 1902. _ — Carl, Rev. Suisse zool. X, p. 593. Ceylon. 4. Heft Ins Dr. Carl Graf Attems: 5. Anoplodesmus luetuosus (Pet.). 1864. Polydesmus (Oryurus) luctuosus Peters, Mon. Ber. Ak. Wiss. Berl. p. 532. 1866. — (Strongyloooma) — Humbert, Myr. de Ceylan. 1895. Anoplodesmus striolatus Pocock, Ann. mus. eiv. Gen. (2) XIV p. 799. 1898. — luctuosus Attems, Syst. Pol. I, p. 348, Tf. V, Fig. 106. Ceylon, Birma. 6. Anoplodesmus obesus Poe. 1895. Pocock, Ann. mus. civ. Genova (2) XIV p. 800. 1898. Attems, Syst. Pol. I. p. 350. Birma. 7. Anoplodesmus pinguis Poc. 1895. Pocock, Myr. of Burma — Ann. Mus. civ. Genova (2) xıv p. 800. Birma. 8. Anoplodesmus Saussurei (Humb.). 1866. Polydesmus Saussurei Humbert, Myr. de Ceylan p. 26, Tf. II, Fig. 8. 1898, Prionopelis — Attems, Syst. Pol. I, p. 354, Tf. V, Fig. 103, 104. Ceylon. 9. Anoplodesmus tanjorieus (Poe.). 1892. Leptodesmus tanjoricus Pocock, Journ. Ac. nat. sci. Bombay VII, p. 147, Tf. I, Fig. 3 1898. Anoplodesmus — Attems, Syst. Pol. I, p. 350. Indien. ;“ 10. Anoplodesmus Twaithesii (Humb.). 1866. Polydesmus T'waithesii Humbert, Myr. de Ceylan, p. 27. 1898. Prionopeltis _— Attems, Syst. Pol. I, p. 354. 1902. — — Carl, Rev. Suisse Zool. X. p. 59. Ceylon. 11. Anoplodesmus xanthotriehus (Att.). 1898. Prionopeltis zanthotrichus Attems, Syst. Pol. I, p. 359, Tf. V, fig. 115. Ceylon. Es gibt eine Anzahl Arten, teils als Anoplodesmus, teils als Priono- peltis beschrieben, die nur im weiblichen Geschlechte bekannt sind und sich jetzt, wo die Unterscheidung der Gattungen nach der Kon- figuration der Gonopoden erfolgt, in keine der beiden Gattungen ein- reihen lassen. Ich führe sie hier auf. | 1. 1866. Polydesmus inornatus Humbert, Myr. de Ceylan, p. 30. 1898. Anoplodesmus inornatus Attems, Syst. Pol. I. p. 350. Ceylon. 2. 1866. Polydesmus Layardi Humbert, Myr. de Ceylan p. 28. 1898. Anoplodesmus Layardi Attems, Syst. Pol. I. p. 350. - Ceylon. 3. 1898. Anoplodesmus sabulosus Attems, Syst. Pol. I. p. 351. Ceylon. 4. 1881. Polydesmus en. spectabilis Karsch, Arch. Nat. Bd: 47, p. 38. Tf. III, Fig. 9 Die indo-australischen Myriopoden. 207 1898. Anoplodesmus spectabilis Attems, Syst. Pol. I, p. 347. Ceylon. 5. 1808. Prionopeltis Beaumontii Attems, Syst. Pol. I. p. 357. Java. 6. 1902. Prionopeltis bicolor Carl, Exot. Pol. — Rev. Suisse zool. X. p. 394. Neu-Seeland. 7. 1867. Polydesmus (Oryurus) Haastii Humb. et Sauss., Verh. zool. bot. Ges. XIX. p. 683. 1898. Prionopeltis Haastii Attems, Syst. Pol. I. p. 354. Neu-Seeland. Nach der Verbreitung gehören letztere 2 Arten vielleicht ganz wo anders hin. Die Entscheidung wird erst die Auffindung des & bringen. 8. Gen. Aphelidesmus Bröl. 1898. Aphelidesmus Brölemann, Ann. soc. ent. France LXVII, p. 322. 1899. — Attems, Syst. Pol. II, p. 435. 1909. — Pocock, Biol. Centr. Am. p. 157. 1898. Euryurus ex. p. Attems, Syst. Pol. II, p. 277. 1903. — DBrölemann, Myr. Mus. Paulista II p. 74. 21898. Trachelorhachis Silvestri, Boll. mus. Torino XIII No. 324, p. 5. Gonopoden: Femur kurz, länglich, stark beborstet, gut gegen die Tibia abgesetzt. Tibia mehr oder weniger lang und schlank oder ge- drungener, mit dünnem, spitzen, geißelförmigen Tibialfortsatz; Tarsus gut gegen die Tibia abgegrenzt, breit, blattförmig, den Tibialfortsatz umscheidend. 20 Rumpfsegmente. Halsschild breit, breiter als der Kopf. | Kiele schmal, abfallend, seitlich sehr diekwulstig, hinten spitz- zackig, der 2. in einer Höhe mit den folgenden. Metazoniten sehr glatt und glänzend, unbehaart, ohne Querfurche. Saftlöcher auf den Seg- menten 5, 7., 9, 10, 12, 13, 15—19, seitlich im Wulst oder mehr ventral. Schwänzchen verbreitert, plattig, in dorsoventraler Richtung dick. Verbreitung: Südamerika. Typus: A. hermaphroditus Bröl. 1. Aphelidesmus aterrimus (Att.). 1899. Euryurus aterrimus Attems, Syst. Pol. II p. 278, T£f. VII, Fig. 162. Venezuela. 2%. Aphelidesmus glaphyros (Att.). 1899. Euryurus glaphyros Attems, Syst. Pol. II, p. 279, Tf. VII, Fig. 163, 164. 1909. Aphelidesmuss — Pocock, Biol. Centr. Amer. p. 158. Costarica. 3. Aphelidesmus hermaphroditus Bröl. 1898. Brölemann, Ann. soc. ent. France LXVII, p. 323. 1898. Attems, Syst. Pol. II, p. 435. Venezuela. 4 Heft 208 Dr. Carl Graf Attems: 4. Aphelidesmus oetocentrus (Bröl.). 1903. Euryurus octocentrus Brölemann, Myr. mus. Paulista II, p. 74. Manaos. 9. Gen. Perittotresis nov. gen, Gonopodenhüften getrennt, Femur eiförmig, stark beborstet, gut gegen die Tibia abgesetzt. Tibia lang und schlank. Tibialfortsatz dünn spitzgeißelig, vom Tarsus umscheidet. Tarsus groß, hohlblatt- artig, mit mehreren Zacken. 20 Rumpfsegmente. Habitus wie bei Strongylosoma. Die vorderen Segmente mit schmalem, leistenartigen Kiel, der des 2. Segments tiefer ventral als die folgenden, die bald nur mehr runde Beulen sind. Poren auf den Segmenten 5, 7, 9, 10, 12, 13, 15—19. Metazoniten ohne besondere Skulptur. Die meisten haben einen medianen Porus, das kette Merkmal dieser Gattung, Querfurche fehlt. Ventralplatte V des $ mit Fortsatz zwischen den vorderen Beinen. Die hinteren Ventralplatten ohne Dornen oder dergleichen. Schwänzchen dachig. Beine des & ohne Besonderheiten. Verbreitung: Neu Guinea. Perittotresis leuconota nov. Sp. Taf. III, Fig. 46—49. Farbe: Schwarz, Halsschild mit einem breiten, schwefelgelben Längsstreif vom Vorder- bis zum Hinterrand. Die Metazoniten haben einen großen schwefelgelben Medianfleck, der vom Vorder- bis zum Hinterrand reicht und vorn verschmälert und abgerundet ist. Antennen und Beine nur wenig dunkelrotbraun aufgehellt. Die lebhaft gelben Telopodite der Gonopoden fallen durch ihre Farbe auf. Breite $ Prozoniten 1,8 mm Metazoniten 2,2 mm ds ® 2,6 mm R‘ 3,0 mm Auf den Segmenten 4—18 in der Medianlinie und in der der Quer- furche entsprechenden seichten Depression findet sich ein kleiner Porus, wahrscheinlich die Ausmündung einer größeren Drüse. Die auffallende Rückenfärbung dürfte damit auch im Zusammenhang stehen. Antennen und Beine lang und schlank. Vorderer Teil des Olypeus ziemlich reichlich behaart. Scheitel glatt, mit tiefer Furche. Der breit- und symmetrisch abgerundete Seitenlappen des Hals- schildes schmal gesäumt; er reicht seitlich so weit herab wie der Kiel des 3. und der folgenden Segmente. Kiel des 2. Segments merklich tiefer ventral liegend als die folgenden, vorn und hinten nur wenig rund- lappig vortretend. Die indo-australischen Myriopoden. 209 Auf den Segmenten III. und IV. finden sich feine Leisten an Stelle der Kiele, auf den übrigen Segmenten sind die Seiten nur ein wenig rundbeulig aufgetrieben, ohne eigentliche Kiele zu bilden. Dabei sind die Segmente in der Quernaht recht eingeschnürt, der Körper also rosenkranzförmig.. Quernaht sehr seicht und eng längsgestrichelt. Metazoniten ohne deutliche Querfurche, nur bei gewisser Beleuchtung sieht man eine ganz seichte Depression, in deren Mitte der oben erwähnte Porus liegt. Der ganze Rücken unbehaart, glatt und glänzend. Die Saftlöcher sind sehr klein, wie eingestochen, nicht von einem Ring umgeben. Pleuralkiel nicht sichtbar; beim & findet sich jedoch oberhalb jedes Beines eine kleine eiförmige Beule. Ventralplatten tief kreuzförmig eingedrückt, unbehaart und ohne Dornen, nur Ventralplatte V des $ mit einem langen, beborsteten Fortsatz zwischen den vorderen Beinen. Schwänzchen breit, dachig, hinten verschmälert und ganz seicht eingebuchtet, Schuppe rundbogig. Unterseite des letzten Beingliedes beim & dieht bürstig behaart, beim 9 spärlich behaart; die vorderen Beine des & sonst ohne Besonder- heiten. Gonopoden: (Fig. 4649) Hüften getrennt, jede im Querschnitt rund, am Ende mit einigen langen Borsten. Femur eiförmig, dicht und lang beborstet, gegen die Tibia gut abgesetzt. Tibia lang, dünn beginnend, dann allmählich verbreitert und tief rinnenartig eingesenkt; sie geht in den langen, schlanken, immer mehr sich zuspitzenden Tibialfortsatz mit der Samenrinne über, der sich in die vom Tarsus gebildete Falte hineinlegt. Auf der Hohlseite der Tibia nahe dem Ende steht ein kleiner gerader Dorn (Fig. 47). Tarsus groß und gegen die Tibia ziemlich deutlich abgesetzt; er bildet, wie schon gesagt, eine Art Scheide für den Tibialfortsatz. Auf beiden Seiten ragen die faltigen eingeschlagenen Ränder des Tarsus basalwärts zackig vor. Die Endlamelle ist breit abgerundet und trägt lateral ein kleines, quergerieftes Schiffchen mit stumpfzackigen Rändern (Fig. 49). Fundorte: Neu Guinea, Örtzengebirge 2—300 m (Lauter- bach coll. 16.5. 1896). Gipfel des Finisterre Gebirges 1700 m (Dr. Werner coll... Damun. 500 m, 12—15 Kilom. von der Astro- labebai (Dr. Werner coll.) (Berlin Mus.). 10. Gen. Catharosoma Silv. 1897. Leiosoma Silvestri, Boll. Mus. Torino No. 283. : 1897. Catharosoma Silvestri, Neue Dipl. p. 12. 1898. Promestosoma Silvestri, Ann. Mus. Civ... Genova (2) XVIII, p. 673. Gonopoden: Tibia kurz und breit mit dünnem, geißelförmigen Tibialfortsatz. Tarsus deutlich gegen die Tibia abgegrenzt, breit, mehrlappig, stark gegen die Tibia eingeklappt. 20 Rumpfsegmente. Archiv ftir Naturgeschichte 1914. A, 4, 14 4.Heft 210 Dr. Carl Graf Attems: Metazoniten fast immer ganz ohne Kiele (nur bei Boggiani sind kleine Kiele vorhanden). Rumpf zumeist drehrund, julusartig. Keine Querfurche. Quernaht glatt. Saftlöcher auf den Segmenten 5, 7, 9, 10, 12, 13, 15—19. Ventralplatte V und VI des $ mit Fortsätzen. Ventralplatten von der 4. an zumeist auch mit 2 spitzen nach hinten gerichteten Kegeln. Pleuralkiel vorhanden. Farbe meist auffallend längsgebändert, oder mit hellem Median- fleck. Tuberkeln des zylindrischen Schwänzchens oft relativ lange Zäpfchen. Analschuppe oft mit hakig abwärts gebogener Spitze. Die 2 letzten Glieder der vorderen Beine des $ mit einer Bürste von kerbzähnigen Borsten. Endklaue mit 1—2 Nebenklauen. Verbreitung: Südamerika. Typus C. paraquayense Silv. Übersicht über die Arten. la) Spitze der Analschuppe nicht hakig herabgebogen. 2a) 3. Glied des 6. Beinpaares des { mit einem beborsteten Zäpfchen. Kleine, hinten rechtwinklig abgeschnittene Kiele vorhanden. Ventralplatte IV ohne Fortsätze: Boggiani Silv. 2b) 3. Glied des 6. Beinpaares des $ ohne Zäpfchen. Segmente vom 3. an ganz ohne Kiele. Ventralplatte IV und folgende mit 2 spitzen Kegeln: 3. 3a) Gelbbraun mit einem undeutlich begrenzten dunklen Querband am Hinterrande der Metazoniten. Tarsus der Gonopoden rundlappig: apezgaleae (Bröl.). 3b) Rückenmitte mit einem mehr oder weniger ausgesprochenen hellen Fleck auf kaffeebraunem oder gelblichem Grund: paraguayense Silv., Peraccae Sılv. lb) Spitze der Analschuppe hakig herabgebogen: 4. 4a) Schwänzchen mit 2 schlanken, schräg nach aufwärts gerichteten Zäpfchen Vorletztes Glied der Beine des $ ohne Anschwellung: 5. 5a) Rumpf licht kastanienbraun mit einer am Halsschild beginnenden und bis ans Ende reichenden bräunlich- oder weißlichgelben Längsbinde: myrmekurum (Att.). 5b) Rumpf licht bräunlichgelb mit 2 kastanienbraunen breiten Längsbinden: mesoxanthum (Att.). 4b) Schwänzchen mit den gewöhnlichen kleinen Borsten- warzen. Vorletztes Glied der Beine des & nahe der Basis angeschwollen: 6. 6a) Auf der Rückenmitte und jederseits unterhalb der Saftlöcher eine dunkelbraune Längsbinde, der Rest des Rumpfes gelblichweiß. Ringe in der Quernaht eingeschnürt, der Rumpf dadurch etwas knotig: mesorphinum (Att.). Die indo-australischen Myriopoden. 211 6b) Rückenmitte gelblichweiß, jederseits davon ein scharf begrenzter brauner Längsstreff. Ringe in der Quernaht nicht eingeschnürt, der Körper julus- artig: intermedium Carl. 1. €. apex galeae (Bröl.). 1902. ae a apex galeae Brölemann, Myr. Mus. Paulista, p. 101, T£. VI, Fig. 115—124. Brasilien. 2. €. Boggianii (Silv.). 1898. Promestosoma Boggianii Silvestri, Ann. Mus. Civ.... Genova (2) XVII p. 673. Puerto 14 di Mayo. 3. €. intermedium (Carl). 1902. Strongylosoma intermedium Carl, Exot. Pol.— Rev. Suisse zool. X, p. 564, Tf. X, Fig. 8—10. Brasilien, Rio Grande do Sul. 4. €. mesorphinum (Att.). 1898. Strongylosoma mesorphinum Attems, Syst. Pol. I, p. 287, Tf.I, Fig. 4, 5, III, 54. Brasilien, Blumenau. 5. €. mesoxanthum (Att.). 1898. Strongylosoma mesoxanthum Attems, Syst. Pol. I, p. 286, Tf. I, Fig. 20, II, 32, 33. Brasilien, Blumenau. 6. €. myrmekurum (Att.). 1898. Strongylosoma myrmekurum Attems, Syst. Pol. I., Pp 289, TE. I, Fig. 16, II, 45. Brasilien, Blumenau. %. €. paraguayense (Silv.). 1898. Strongylosoma paraguayense Silvestri, Boll. Mus. Torino X, No. 203. 1897. Leiosoma — — Boll Mus. Torino XII No. 283. 1897. Cutharosoma _ — Neue Diplop. p. 12. 1898. Strongylosoma — Attems, Syst. Pol. I. p. 285, Tf. II, Fig. 41, 42, 43. 1902. Catiharosoma — S8ilvestri, Boll. mus. Torino XVII, No. 432, p. 2. Paraguay, Brasilien. 8. €. Peraccae Silv. 1902. Catharosoma Peraccae Silvestri, Boll. Mus. Torino XVII No. 432, p. 3. Paraguay. 11. Gen. Habrodesmus Ck. 1895. Habrodesmus Cook, Proc. U. S. N. Mus: XVIII, p. 97. 1896. _ — Proe. U. S. N. Mus. XX, p. 699. 1896. 2 — Amer. Natural. XXX, p. 418. 1897. Mestosoma Silvestri, Boll. mus. Torino No. 283, Vol. XIT. 14% Heft 912 Dr. Carl Graf Attems: Gonopoden: Tibia breit gedrungen, vom Femur deutlich abgesetzt, am Ende ohne Seitenast. Tibialfortsatz dünn, geißelartig, vom Tarsus umscheidet. Tarsus sehr breit, groß, hohl-blattförmig, stark gegen die Tibia zurückgebogen und gut gegen die Tibia abgegrenzt. 20 Rumpfsegmente. An Stelle der Kiele nur runde Beulen, selten hinten etwas zackiger. Metazoniten glatt, 4.—18. meist mit Querfurche. Quernaht glatt. Saftlöcher auf den Segmenten 5, 7, 9, 10, 12, 13, 15—19. Ventralplatte V des $ mit oder ohne Fortsatz. Schwänzchen konisch. Verbreitung: Südamerika, Afrika. Da ich keinen Unterschied zwischen Habrodesmus und Mestosoma sehe, so vereinige ich beide Gattungen unter dem ersteren Namen, der die Priorität hat, wenn auch dietypische Ausbildung der Gonopoden eher bei den südamerikanischen (,,Mestosoma‘‘) Arten zu finden ist. 1. H. Andreini (Bröl.). 1903. Strongylosoma Andreini Brölemann, Myr. Erythree — Bull. soc. ent. Ital. XXXV, p. 123. Erythrea. 2. H. Andreini dongollianus (Bröl.). 1903. Strongylosoma Andreini dongollianum Brölemann, loc. eit., p. 126. Erythrea. 3. H. Andreini dalotanus (Att.). 1909. Strongylosoma Andreini dalotanum Attems, Äthiop. Myr. — Zool. Jahrb. XXVII, p. 403, Tf. 18, Fig. 6, 7. Galla Land. . 4. H. Cagnii Silv. 1907. Habrodesmus Cagniü Silvestri, Boll. mus. Torino XXII, No. 560. 1909. _- — Silvestri, Il Ruwenzori, p. 10. 1909. Strongylosoma Cagnii Carl, Rev. Suisse Zool. XVII, p. 294. Uganda, Zentralafr. Seengebiet. 5. H. Magrettii (Bröl.). 1901. Strongylosoma Magretti Brölemann, Bull. soc. ent. Ital. XXXIHI, p- 29. ! Erythrea. 6. H. Magrettii ugrianus (Bröl.). 1903. Strongylosoma Magrettii ugrianum Brölemann, Bull. soc. ent. Ital. XXXV, p. 120. Erythrea. 7. H. vagans (Carl). 1909. Strongylosom avagans Carl, Rev. Suisse zool. XVII, p. 291, T£. VI, Fig. 3. 1910. Habrodesmus vagans Silvestri, Myr. Uganda. — Ann. Mus. Genova (3) IV, p. 361. Uganda, Zentralafr. Seengebiet. Die indo-australischen Myriopoden, 213 8. H. flavocinetus (Poc.). 1896. Tetracentrosternus flavocinetus Pocock, Ann. Mag. N. H. (6) XVII, p- 330, Tf. 18, Fig. 5. 1896. Habrodesmus flavocinctus Cook, Proc. U. S. N. Mus. XX p. 702. Britisch Ostafrika. 9. H. Hartmanni (Pet.). 1864. Strongylosoma Hartmanni Peters, Mon. Ber. Ak. Berlin, p. 534. 1881. — =: Karsch, Arch. Nat. Bd. 47, p. 47. 1898. —_ — Attems, Syst. Pol. I, p. 330. 1895. Habrodesmus — Cook, Proc. U. S. N. Mus. XVIII, p. 98. 1898. — Cook, Proc. U. 8. N. Mus. XX, p. 701. Abessynien. 10. H. aculeatus (Pet.). 1898. Strongylosoma aculeatum Attems, Syst. Pol. I, p. 330. 1895. Habrodesmus aculeatus Cook, Proc. U. S. N. Mus. XX, p. 703. Mossambique. 11. H. Massai Ck. 1896. Cook, Brandtia XIV, p. 59. - 1898. — Proc. U. S. N. Mus. XX, p. 702. Massailand. 12. H. falx Ck. 1896. Cook, Proc. Ac. Nat. sci. Philadelphia, p. 265. 1898. — Proc. U. S. N. Mus. XX, p. 700. Togo-Kolonie. 13. H. laetus Ck. 1895. Cook, Proc. U. S. N. Mus. XVII, p. 97. 186. — Amer. Natur. XXX p. 418. 1898. — Proe. U. S. N. Mus. XX, p. 700. Liberia. 14. ?H. Balzanii Silv. 1895. Strongylosoma Balzanii Silvestri, Ann. Mus. . Genova (2) XIV, p. 771. Bolivia. 15. ?H. bicolor Silv. 1898. Mestosoma bicolor Silvestri, Ann. Mus. Genova (2) XVIII p. 672. Puerto 14 de mayo. 16. ?H. Borellii Silv. 1895. Strongylosoma Borellii Silvestri, Boll. Mus. Torino,‘ No. 203, Vol. X. Argentinien. 1%. ?H. Camerani (Silv.). 1895. Strongylosoma Camerani Silvestri, Boll. Mus. Torino, No. 203, Vol. 10. Chaco. 18. ?H. derelietus (Silv.). 1895. Strongylosoma derelictum Silvestri, Ann. Mus. Genova (2) XIV, p. 772. Misiones mosetenes. 4. Heft 214 Dr. Carl Graf Attems: 19. H. ecarinatus (Att.). 1898. Strongylosoma ecarinatum Attems, Syst. Pol. I, p. 292, Tf.I, Fig. 17. Chile. 20. H. kallistus (Att.). 1898. Strongylosoma kalliston Attems, Syst. Pol. I, p. 295, Tf. III, Fig. 51, 52. Rio grande do Sul. 21. ?H. laetus (Silv.). 1897. Mestosoma laetum Silvestri, Boll. Mus. Torino, No. 283. Bolivia (nur @ beschrieben). 22. ?H. lateralis (Silv.). 1897. Mestosoma laterale Silvestri, Boll. Mus. Torino, No. 305. Chile (nur 2 beschrieben). 23. ?H. Iuetuosus (Silv.). 1897. Mestosoma luctuosum Silvestri, Boll. Mus. Torino No. 283. Bolivia. 24. H. lugubris (Sliv.). 1897. Mestosoma lugubre Silvestri, Boll. Mus. Torino,. No. 283. Buenos Aires. 25. ?H. mediatus (Silv.). 1807. Mestosoma mediatum Silvestri. Boll. Mus. Torino, No. 305. Valle dell Santiago. 26. ?H. montanus (Silv.). 1895. Strongylosoma montanum Silvestri, Ann. Mus. civ. . Genova (2) XIV p. 770. Bolivia. 21. H. parvulus (Att.). 1898. Strongylosoma parvulum Attems, Syst. Pol. I, p. 294, Tf. I, Fig. 21. Buenos Aires. 28. H. pseudomorphus (Silv.). 1895. Strongylosoma pseudomorphum Silvestri, Boll. Mus. Torino X No. 203. 1902. — — Carl, Rev. Suisse zool. X, p. 569, Tf. X, Fig. 11. Paraguay. 29. H. pulvillatus (Att.). 1898. Strongylosoma pulvillatum Attems, Syst. Pol. I, 293, Tf. I, Fig. 8, 9. Paraguay. 30. H. robustus (Att.). 1898. Strongylosoma robustum Attems, Syst. Pol. I, 292, Tf. I, Fig. 1, 2, 3. Chile. 31. ?H. Salvadorii (Silv.). 1895. Strongylosoma Salvadorii Silvestri, Boll. Mus. Torino X, No. 203. Argentinien, } Die indo-australischen Myriopoden. 215 32. H. semirugosus (Poc.). 1888. Strongylosoma semirugosum Pocock, Poc. zool. soc. Lond. IV. 1888. — — — Ann. Mag. N. H. (6) II, p. 477, Tf. XVI, Fig.d. Christmas Island, Dominica. 33. H. vittatus (Att.) 1898. Strongylosoma vittatum Attems, Syst. Pol. I, p. 291, Tf. II, Fig. 39. Paraguay. 12. Gen. Phaeodesmus Ck. 1898. Cook, African Strongyl. — Proc. U. S. N. Mus. XX, p. 696, 706. Gonopoden: Tibia kurz und: breit, trägt am Ende vor Abgang des Tibialfortsatzes und vor Ansatz des Tarsus 1—2 Seitenarme. Tibialfortsatz dünn, geißelförmig, von. Tarsus mehr oder weniger umscheidet. Tarsus gut gegen die Tibia abgesetzt, groß, hohlblatt- förmig. 20 Rumpfsegmente. Kiele gut entwickelt mit zackigen Hinterecken oder flach-rund- beulig. Metazoniten glatt, mit Querfurche, Quernaht glatt oder ge- perlt. Saftlöcher auf den Segmenten 5, 7, 9, 10, 12, 13, 15—19. Ventralplatten hinter dem Kopulationsring mit 2 oder 4 Dornen oder Kegeln. Ventralplatte V des $ mit 1—2 Fortsätzen zwischen den vorderen Beinen. Schwänzchen konisch. Die 2 letzten Glieder der Beine mit oder ohne Bürste. Verbreitung: West- und Ostafrika. Typus: Ph. longipes (Att.). Übersicht über die Arten. la) Kiele gut entwickelt mit zackigem Hintereck. 3. Glied des 3. und 4. oder des 5. und 6. Beinpaares mit Dorn: 2, 2a) 3. Glied des 5. und 6. Beinpaares mit Dorn: longipes Att. 2b) 3. Glied des 3. und 4. Beinpaarse mit Dorn: Aloyisiae Sabaudiae Silv. lb) Kiele rundbeulig, ohne zackiges Hintereck. Keines der vorderen Beine mit einem Dorn auf dem 3. Glied: 3. 33) Quernaht fein geperlt, keine Pleuralkiele: julinus Att. 3b) Quernaht glatt; vordere Segmente mit Pleuralkiel: 4. 4a) Jede Ventralplatte hinter dem Kopulationsring mit 4 Kegeln: juliformis Carl. 4b) Jede Ventralplatte hinter dem Kopulationsring mit nur 2 Kegeln zwischen den hinteren Beinen: 5. 5a) Rücken schwarzbraun, Unterseite strohgelb. Ventral- platte V mit unpaarem, warzenartigem Höcker zwischen den vorderen Beinen: tesselatus Carl. 4. Hefi 216 Dr. Carl Graf Attems: 5b) Einfarbig bräunlichgelb. Ventralplatte V mit 2 dicken, runden Fortsätzen zwischen den vorderen Beinen: Ehrhardti Att. 1. Phaeodesmus Aloyisii Sabaudiae Silv. 1907. Silvestri, Boll. Mus. Torino XXII, No. 560. 1909. Silvestri, Il Ruwenzori, p. 8. Deutsch Ostafrika. 2. Phaeodesmus Ehrhardti (Att.). 1901. Strongylosoma Ehrhardti Attems, Neue Polyd. Hamb. Mus. p. 86, Tf. II, Fig. 1,2. Portugies. Guinea. 3. Phaeodesmus jJuliformis (Carl). 1905. Strongylosoma juliforme Carl, Dipl. Guinee Espagn., p. 262, Tf. VI, Fig. 2. Portugies. Guinea. 4. Phaeodesmus julinus (Att.). 1909. Strongylosoma julinum Attems, Prof. Sjöstedt’s Kilimandjaro-Meru- Exp. p. 10, Tf. I, Fig. 7, IV, 85, 86. Kilimandjaro. 5. Phaeodesmus longipes (Att.). 1896. Orthomorpha longipes Attems, Myr. v. Stuhlmanns Reise. 1898. _ — — Syst. Pol. I, 331, Tf. IV, Fig. 87, 88, 1898. Phaeodesmus longipes Cook, Proc. U. S. N. Mus. XX, 707. Mossambique. 6. Phaeodesmus tesselatus (Carl). 1909. Strongylosoma tesselatum Carl, Rev. Suisse zool. XVII, p. 294, Tf.VI, Fig. 4. Deutsch Ostafrika. 13. Gen. Sichotanus nov. gen. Tibia des Gonopoden kurz, gedrungen, endwärts etwas verbreitert und mit einem großen Seitenhaken vor Abgang des Tibialfortsatzes. Tibialfortsatz dünn, geißelförmig, vom Tarsus umscheidet. Tarsus groß, hohl, blattförmig. 20 Rumpfsegmente. Kiele niedrig, runde Beulen. Poren auf den Segmenten 5, 7, 9, . 10, 12, 13, 15—19. Metazoniten glatt, unbehaart, mit Querfurche. Ventralplatte V des & ohne Fortsatz; die hinteren Ventralplatten sehr breit, unbedornt, behaart. Schwänzchen ziemlich breit. Verbreitung: Wladiwostock. Einzige Art: S. eurygaster (Att.). 1898. Strongylosoma eur; ygaster Attems, Syst. Pol. I, p. >02, Tf. I, Fig. 22u. 38. Wladiwostock. Die indo-australischen Myriopoden. 217 14. Gen. Atropisoma Silv. 1897. Atropisoma Silvestri, Neue Dipl. Mus. Dresden, VI, p. 12. 1899 — -- Termösz. füzetek. XXII, p. 207. Tibia des Gonopoden breit, plattig, mit sehr langem, DITENB eingerolltem Tibialfortsatz. Tarsus groß. 20 Rumpfsegmente. Keine Kiele, nur das 2. Segment hat einen schmalen leisten- förmigen Kiel und das 3. Segment manchmal einen ebensolchen. Segmente in der Quernaht stark eingeschnürt, vom 5. an mit Quer- furche. Quernaht grob geperlt. Poren auf dem 5., 7., 9., 10., 12., 13., 15.—19. Segment. Schwänzchen konisch. Ventralplatte V des & mit großem Fortsatz. Verbreitung: Neu Guinea, ' Australien. Typus: A. insulare Silv. 1. A. insulare Silvestri. 1898. Silvestri, Termösz. füzetek. XXII. p. 207, Tf. X, Fig. 3, 4. Insel Tamara, Berlinhafen, Neu Guinea. 2. A. elegans Silvestri. 1897. Silvestri, Neue Dipl. Mus. Dresden. VI, p. 12, Tf. II, Fig. 65—67. Gayndah, Australien. 3. Airopisoma Horvathi Silv. 1899. Atropisoma Horvathi Silvestri, Termesz. füzetek. XXII, P- 207, Tf. X, Fig. 10, 11, 12. (Tafel III, Fig. 40, 41.) . Insulare und Horvathi unterscheiden sich leicht durch die Form des Gonopoden und durch die Farbe. Von elegans ist nur das 2 be- schrieben und diese Beschreibung enthält nichts charakteristisches. Als Ergänzung obiger Beschreibung diene folgendes: Das gelbe Längsband der Rückenmitte beginnt ungefähr auf dem 8. Segment und läuft dann durch, ohne scharfe seitliche Abgrenzung. Auf den letzten Segmenten, besonders auf dem 19. wird es zu einem großen, unregelmäßigen querovalen Fleck. 20. Segment nur an der Spitze gelblich. Antennen mäßig lang; Beine lang und schlank, Unterseite des Endgliedes reichlich beborstet, aber ohne dichte Bürste. Kiele nur auf dem 2. Segment deutlich sichtbar; weiterhin keine Spur mehr davon. Quernaht längsgekielt. Ventralplatten ohne Dornen. Kein Pleuralkiel. Die Gonopoden hat Silvestri nicht ganz richtig abgebildet und gar nicht beschrieben. Ich gebe daher Abbildungen davon (Fig. 40, 41). Femur (F) kurz, rundlich, mit einfachen, starken Bersten. Tibial- abschnitt ziemlich groß, am Grunde etwas eingeschnürt, dann breiter 4. Heft 218 » Dr. Carl Graf Attems:: lamellös, geht in den langen, dünnen Tibialfortsatz über, der sich ganz in die vom Tarsus gebildete Scheide hineinlegt. Tarsus groß, mehrästig; knapp an der Basis steht bei meinem Präparat ein kurzer Stummel (a). Silvestri zeichnet hier einen großen, wagerecht abstehenden Dorn. Möglicherweise ist das richtig, denn das von mir untersuchte & war eingetrocknet und daher sehr brüchig. Der Tarsus gabelt sich in eine kurze, am Ende leicht gekerbte Lamelle (b) und einen langen, schmalen, die Scheide für den Tibialfortsatz bildenden Ast (c). Dieser trägt ungefähr in der Mitte einen starken Seitendorn (d). Fundort: Matu, Kaiserin Augusta Fluß, Neu Guinea (12. III. 1912, coll. Dr. Bürgers, Berlin. Mus.). — Erima, Astrolabe- baı (Dr. Biro coll.). 15. Gen. Eviulisoma Silv. 1910. Silvestri, Myr. dell Uganda. — Ann. Mus. civ.... Genova (3) IV. p. 463. Gonopoden: Femur kurz, stark 'beborstet, gut vom folgenden geschieden. Tibio-Tarsalteil einheitlich, ohne deutliche Grenze. Tibial- teil, nach dem Ursprung des Tibialfortsatzes zu schließen, sehr ver- kürzt. Tibialfortsatz dünn, geißelförmig, vom großen, breit hohlblatt- förmigen, gerade distal gerichteten Tarsus umscheidet. 20 Rumpfsegmente. 2. Segment mit winzigen, linearen Kielen, die übrigen Segmente ohne Kiele. Metazoniten glatt, mit Querfurche. Saftlöcher auf den Segmenten 5, 7, 9, 10, 12, 13, 15—19. uf Hintere Ventralplatten mit 4 konischen Fortsätzen. Ventralplatte V des $ mit Fortsatz. 5., 6. und auf den vorderen Segmenten auch 4. Glied der Beine des $ mit Haarbürste. Schwänzchen konisch. Verbreitung: Deutsch Ostafrika, Centralafrikan. Seen- gebiet. Typus Z. Cavallıi. Silv. Eviulisoma Cavallii (Silv.). 1907. Julidesmus Cavallü Silvestri, Boll. Mus. Torino XXIJI, No. 560. - 1909. —— —_ — Il Ruwenzowi, p. 11. 1910. Eviulisoma Carxallii Silvestri, Myr. dell’ Uganda. — Ann. Mus. eiv. Genova (3) IV, p. 463. Deutsch Ostafrika, Zentralafrik. Seengebiet. Eviulisoma fossiger (Carl). 1909. Strongylosoma fossiger Carl, Rev. Suisse zool. XVII, p. 296, Taf. VII Fig. 7. Zentralafrikan. Seengebiet. Mit den var. iypica, ussuwiense, silvestre. Silvestri hält Cavallii und fossiger für Synonym. Die indo-australischen Myriopoden. 219 16. Gen. Kronopolites nov. gen. Tibia des Gonopoden breit. Tibialfortsatz bis zum Ende fast gleich breit bleibend, (nicht geißelförmig zugespitzt) und das Ende mit kleinen Fransen besetzt! Tarsus groß, mehrzackig. 20 Rumpfsegmente. Kiele klein, rundlich, dorsal durch eine Furche begrenzt, der des 2. Segments tiefer ventral gelegen. Poren auf den Segmenten 5, 7, 9, 10, 12, 13, 15-19. Metazoniten glatt, Querfurche vorhanden. Ventralplatten mit 4 Dornen. Die des 5. Segments beim $ mit einem Fortsatz. Schwänzchen konisch. Verbreitung: China. Einzige Art: K. Swinhoei (Poc.). 1898. Strongylosoma Swinhoei Attems, Syst. Pol. I, 304. China: Chee fou und Insel Chou San. 17. Gen. Streptogonopus noVv. gen. Gonopoden: Distal von der schmäleren Basis bauchig verbreitert. Tibialfortsatz dünn, geißelig, sehr eng dem Tarsus anliegend und von diesem umscheidet. Tarsus einfach, ohne Verästelung, schmal, lang, stark schraubig gedreht. 20 Rumpfsegmente. An Stelle der Kiele nur rundliche Beulen, die des 2. Segments tiefer ventral als die folgenden. Poren auf den Segmenten 5, 7, 9, 10, 12.13.15 39: | Metazoniten glatt, unbehaart, Querfurche vorhanden. Quernaht geperlt. | Ventralplatte V des $ ohne Fortsatz. Hintere Ventralplatten unbedornt, behaart. Schwänzchen konisch. Verbreitung: Vorderindien. Typus: 8. contortipes Att. 1. 8. contortipes (Att.). 1898. Pu) contortipes Attems, Syst. Pol. I, 299, Tf. I, Fig. 14. Calcutta. 2%. S. Jerdani (Pocock). - 1892. Strongylosoma Jerdani Pocock, Journ. Bombay, n. h. Soc. VII p. 152. Madras. 3. 8. Phipsoni (Poc.). 1892. Strongylosoma Phipsoni Pocock,l.c.,p. 151, Tf. I, Fig. 4, Tf. II, Fig. 13- Calcutta. 4. Heft 220 Dr. Carl Graf Attems: 18. Gen. Cnemodesmus (Ck. 1895. Cook, Proc. U. S. N. Mus. XVII, p. 97. 1898. Cook, Proc. U. S. N. Mus. XX, p. 696, 705. Gonopoden: Femur kurz, länglich, gut gegen die Tibja abgegrenzt. Tibia breit, mit langem, dünnen gewundenen Tibialfortsatz, der nicht vom langen, schmalen Tarsus umscheidet wird. 20 (?) Rumpfsegmente. Alle Kiele überragen mit dem Hintereck den Hinterrand das Metazoniten. Verteilung der Saftlöcher ? (vermutlich die normale). Metazoniten glatt mit Querfurche. Ventralplatte V des $ mit Fortsatz zwischen den vorderen Beinen. 3. Glied des 4.—6. Beinpaares des $ verdickt, mit einem Tuberkel auf der Unterseite. Die letzten 2 Beinglieder des $ mit einer dichten Haarbürste. Verbreitung: Congo. Einzige Art: Cnemodesmus thysanopus (Ck. a. Coll.). 1893. Paradesmus thysanopus Cook and Collins, Ann. N. York Aec. Sci. VII, p.25, Tf.1, Fig. 1—6. 1895. Cnemodesmus thysanopus Cook, Proc. U. S. N. Mus. XVIII, p. 97. 1898. — _ — loe. eit., XX, p. 706. 1898. Orthomorpha — Attems, Syst. Pol, I. 334. Congo. 19. Gen. Leontorinus nov. gen. Gonopoden im wesentlichen mit denen von Cnemodesmus überein- stimmend. Femur kurz, deutlich von der Tibia geschieden. Tibia kurz und breit, mit langem, dünnen um den ebenfalls langen und schlanken Tarsus herumgeschlungen, aber nicht von ihm umscheidetem Fortsatz. 20 Rumpfsegmente. An Stelle der Kiele niedrige abgerundete Wülste, deren Hintereck nur auf den letzten Segmenten etwas zackig wird. Saftlöcher auf den Segmenten 5, 7, 9, 10, 12, 13, 15—19. Metazoniten ohne besondere Skulptur, mit seichter Querfurche. Quernaht glatt. Ventralplatte V des $ ohne Fortsatz. Die 2 letzten Beinglieder des $ mit dichter Haarbürste. Verbreitung: Westafrika. Leontorinus physkon (Att.). 1898. Strongylosoma physkon Attems, Syst. Pol. I, p. 315, Tf. II, Fig. 34. Sierra Leone, Westafrika. Die indo-australischen Myriopoden. 221 20. Gen, Antiehiropus Att. 1911. Antichiropus Attems, Fauna Südwestaustraliens, Hamburg. südwest- austral. Forsch.-Reise III, p. 168. Gonopoden: Hüften lang. Femur kurz, dicht beborstet, gut gegen die Tibia abgesetzt. Tibia lang, schlank, zylindrisch ; mit großem, starkem, freiliegenden Tibialfortsatz. Tarsus nur als kleiner Zacken ausgebildet. 20 Rumpfsegmente. Rumpf knotig, Habitus wie bei Strongylosoma. Segmente in der Quernaht eingeschnürt. Die Metazoniten haben seitlich nur rundliche Beulen. Segment II mit schmalem, leistenförmigen, tiefer ventral liegendem Kiel. Poren auf den Segmenten 5, 7, 9, 10, 12, 13, 15—19. Metazoniten glatt, unbehaart, Querfurche mehr oder weniger verwischt. Ventralplatte V des $ mit Fortsatz. 3. Glied des 1. Beinpaares mit starkem stumpfen Fortsatz auf der Unterseite und oben stark aufgetrieben, 4. Glied stark verdickt. Die 2 letzten Glieder gewisser Beine des mit dichter Haarbürste. Schwänzchen konisch. Clypeus bei manchen Arten vorn schräg abgeplattet und diese runde Stelle dann leicht ausgehöhlt. Verbreitung: Australien (Neu Guinea?). Übersicht über die Arten in meiner oben zitierten Schrift p. 170. Antichiropus variabilis Attems, loc. eit. p. 171. — minimus Att., loc. cit., p. 173. — Whistleri Att., loc. eit., p. 174. — monacanthus Att., loc. eit., p. 175. — fossulifrons Att., loc. cit., p. 176. — suleatus Att., loc. eit., p. 177. — variabilis nanus Att., loc. cit., p. 172. Alle aus Südwest-Australien. Vielleicht gehören auch folgende 2 Arten in diese Gattung. Strongylosoma maeulatum Silv. 1875. Silvestri, Myr. Papuani. — Ann. mus. civ.... Genova (2) XIV, p. 642. Neu-Guinea, Morokka. Strongylosoma luxuriosum Silv. 1895. Silvestri, Myr. Papuani. Ann. mus. eiv.... Genova (2) XIV, p. 643. Neu-Guinea, Sorong. 21. Gen. Akamptogonus Att. Gonopoden: Hüfte und Femur ganz wie bei Strongylosoma. Hüfte lang und schlank. Femur kurz, rund, stark beborstet, deutlich von der Tibja geschieden. Tibio - Tarsalteil einheitlich, ohne sichtbare Ab- 4. Heft 222 Dr. Carl Graf Attems: ' grenzung des Tarsalanteils. Er beginnt breit und trägt mehrere Zacken, auf einem Zacken, der frei vorragt, verläuft die Samenrinne: 20 Rumpfsegmente. Kiele von sehr verschiedener Größe, sehr klein, ja mit Ausnahme der vordersten Segmente ganz fehlend bis gut entwickelt, wie bei gewissen Orthomorpha-Arten. Saftlöcher auf den Segmenten 5, 7, 9, 10, 12, 13, 15—19. Metazoniten ohne besondere Skulptur oder Behaarung. Quer- furche vorhanden oder fehlend. Quernaht glatt oder geperlt. Ventralplatte V des $ mit einem Fortsatz zwischen den vorderen Beinen. Die hinteren Ventralplatten manchmal mit 4 Tuberkeln oder Dornen. Pleuralkiel selten vorhanden, manchmal auf den ersten 2.—3. Segmenten, meist fehlend. Schwänzchen konisch. 1. Bein des & verdickt. 3. Glied mit einem beborsteten Zäpfchen auf der Unterseite; die anderen Beine des d ohne Fortsätze oder dergl. Verbreitung: Australien, Neu Guinea, Neu Seeland, Halmaheira. Typus: A Novarrae H. & 8. Übersicht über die Arten. la) Quernaht geperlt: 2. 2a) Nur die 4 vorderen Segmente haben an Stelle der Kiele kleine Leisten, die weiteren Segmente haben keine Kiele oder dergl. Grundfarbe gelbweiß mit 3 schwarzen Längslinien, eine in der Mediane und je eine seitlich oberhalb der Poren. Der Tibialteil des Gonopoden endet mit Lamellen, aus denen sich das Ende des Gonopoden wie der Halm aus der Blatt- scheide erhebt: | nigrovirgatus Carl. 2b) Alle Segmente haben für einen Strongylosomiden relativ gut entwickelte Seitenbeulen resp. Kiele. Grundfarbe kastanienbraun, auf dem Rücken größere helle Medianflecken. Der Tibialteil des Gonopoden geht ohne jegliche Lappen- bildung in die Endzähne über: Novarrae H. & 8. lb) Quernaht glatt: | 2. 3a) Einfarbig schwarz: Beauforti n. sp. 3b) Schwarz, auf den Metazoniten ein gelber Fleck, oder ein kontinuierliches helles Längsband auf dem Rücken: 4. 4a) Metazoniten ohne Querfurche. Kiele schmal, rundlich und tief angesetzt. Auf der Innenseite des Gonopoden stehen 2 einfache, schlanke, stark gebogene Haken: signatus Att. 5a) Metazoniten mit einem rings von dunkler Grundfarbe umgebenen Fleck. Medial- vom Tibialfortsatz des Gonopoden stehen 2 starke Haken: signatus f. gen. Die indo-australischen Myriopoden. 223 58) Rücken mit kontinuierlichem hellen Längsband. Me- dial vom Tibialfortsatz des Gonopoden steht nur ein Haken: subsp. continuus Att. 4b) Metazoniten mit Querfurche. Kiele merklich stärker entwickelt und höher angesetzt. Auf der Innenseite des Gonopoden stehen 2 mehrspitzige, breite Lappen: sentaniensis Att. 1. A. nigrovirgatus (Carl). 1902. Strongylosoma nigrovirgatum Carl, Exot. Polyd. — Rev. Suisse zool. X p. 567, Tf. 10, Fig. 1,2. Melbourne. 2. A. Novarrae (H.& Sauss.). 1869. Polydesmus (Strongylosoma) Novaraae Humbert et Saussure, Verh. zool.-bot. Ges. Wien, XXX, p. 689. 1898. Strongylosoma Novarrae Attems, Syst. d. Polyd.-Denkschr. Ak. Wiss. LXIIV p. 305. 1911. Orthomorpha triaina Attems, Fauna Südwestaustraliens, III, p. 178, Auckland, Neu Seeland; Albany, Südwest-Australien. 3. A. signatus (Att.). 1897. Strongylosoma signatum Attems, Kükenthals Reise, p. 483, Tf. XXI, Fig. 10. 1898. — — Attems, Syst. d. Polyd. I, p. 301. 1912, — ._ Carl, Dipl. d. Aru- u. Kei-Inseln. — Abh. Senckenb. Ges. XXXIV, p. 270. Soah Konorah, Halmaheira (Att.). Erlalaan auf Groß-Kei (Carl), Neu Pommern, (Tafel IIT fig. 45.) 4. A. signatus continuus n. subsp. (siehe unten), Neu-Pommern. 5. A. Beauforti Att. Nord Rivier (Lorentzfluß), Süd-Neu Guinea; Bajon, Waigeoe. Wird in der Ausbeute de Beaufort’s beschrieben: Bydr. Dierk. 6. A. sentaniensis Att. Atteıns, Nova Guinea, Bd. V. Sentani, Nord-Neu Guinea (N. N. G. E. 1903). Akamptogonus signatus econtinuus nov. subsp. Tafel III, Fig. 422 —44. Farbe: Bei der Stammform hat jeder Metazonit einen rings von der dunklen Grundfarbe umgrenzten hellen Fleck; hier läuft ein kontinuierliches helles Längsband über den ganzen Rücken, das aller- dings nicht überall gleich breit, sondern in der Mitte des Metazoniten am breitesten und in der Gegend der Quernaht am schmälsten ist; von der Quernaht geht nämlich ein.schmaler Streif nach hinten, der 4. Heft 224 Dr. Carl Graf Attems: dann allmählich zu einem großen runden Fleck in der Mitte des Meta- zoniten anschwillt, der sich dann wieder bis zum Hinterrand und weiter über den nächsten Prozoniten bis zur Quernaht allmählich verschmälert. Dieses kontinuierliche Band beginnt auf dem Halsschild und reicht bis zum Hinterrand des 19. Segments. Analsegment nur im End- drittel gelb. Beine hell braungelb, Antennen schwarzbraun. Auf dem 3.—6. und auf einigen hinteren Segmenten sieht man median, an der kaum angedeuteten :Querfurche, einen undeutlichen kleinen Porus. Quernaht ganz glatt. Skulptur ganz wie bei der Stammform ; Ventralplatte V mit Fortsatz. Die Gonopoden (Fig. 42, 43, 44) unterscheiden sich von denen der Stammform dadurch, daß auf der breiten Lamelle an der Medialseite, neben der Basis des Tibialfortsatzes nur ein spitzer Haken (h) sitzt, und daß der Zacken (z) an der Außenseite des Tibialabschnittes hier gerade nur angedeutet ist, während er bei der Stammform recht kräftig ist. Zum Vergleich gebe ich eine Abbildung des Gonopoden der Stamm- form von Ralum (Fig. 45). Verbreitung: Neu Pommern, SW-Küste, Aidfluß (Duncker coll. Hamb. Mus.). 22. Gen. Australiosoma Bröl. 1913. Brölemann, Myr. Austral. Mus. II, Rec. Austr. Mus. X, p. 89. Gonopoden: Der Tibialabschnitt ist bis fast zur Basis herab in 2—3 lange schlanke Aste gespalten. Coxa lang, walzlich. Femur kurz, beborstet. 20 Rumpfsegmente. Kiele mehr oder weniger reduziert, der des 2. Segments tiefer ventral als die folgenden. Saftlöcher auf den Segmenten 5, 7, 9, 10, 12, 13, 15—19. 1. Beinpaar des $ verdickt, 3. Glied mit einem Zapfen auf der Unterseite. Ventralplatte V mit einem Fortsatz zwischen den vorderen Beinen. Endglieder der Beine des $ mit einer Haarbürste. Typus: A. Rainbowi Bröl. Brölemann unterscheidet 2 Subgenera (p. 92). 1. Subgen. Australiosoma Bröl. Gonopoden-Telopodit in 3 Äste gespalten. 1. Australiosooma Rainbowi Bröl. - 1913. Brölemann, Myr. Austr. Mus. II, Rec. Austr. Mus. X, p. 97, Tf. XIV, Fig. 13—17, 26. Moünt Sarsafras, Australien. 2. Australiosoma Frogatti Bröl. 1913. Brölemann, loe. eit., p. 95, Tf. XIV, Fig. 8—12. Mount Sassafras.; Australien. Die indo-australischen Myriopoden. 225 3. Australiosoma Koseiuskovagum!) Bröl. 1913. Brölemann, loc. eit., p. 100, Tf. XV, Fig. 18—20. Pretty Point, Mount Kosciusko, Australien. 4. Australiosoma transversetaeniatum (L. Koch), 1881. Strongylosoma transversetaeniatum L. Koch, Karsch, Arch. Nat. Bd. 47, p- 44. 1898. un 2 Attems, Syst. Pol. I. p. 306, Tf. I, Fig. 18, 19. Cap York, Sidney, Brinsbane, Australien. 5. Australiosoma bifalcatum Silv. 1898. Eustrongylosoma bifalcatum Silvestri. Bull. soc. ent. Ital. XXIX. p. 7. Cairns, Queensland. 2. Subgen. Dieladosoma Bröl. Der Gonopode ist nur in 2 Äste gespalten. Australiosoma Eitheridgei Bröl. 1903. Brölemann, Myr. Austr. Mus. X. p. 103. Fig. 21/22. Pretty Point, Mount Kosciusko, Australien. Brölemann hat loc. eit. p. 94 eine Übersicht dieser 6 Arten gegeben. 23. Gen. Strongylosoma Ss. str. 20 Rumpfsegmente. ; Körper knotig, die Metazoniten mit rundlichen Auftreibungen in den Seiten, ohne scharfe Kiele. Die vorderen Segmente mit einer feinen Leiste, die auf dem 2. Segment tiefer ventral liegt. Rumpf sehr wenig oder nicht behaart. Ventralplatte V mit oder ohne Fortsatz. Ventralplatte VI ohne Fortsatz. 3. Glied des 3. und 4. Beinpaares öfters mit beborstetem Höcker auf der Unterseite. 1. Beinpaar normal gebildet. Gonopoden: Der Tibialfortsatz ist relativ breit, blattförmig, nicht geißelartig zugespitzt. Der Tarsus ist ein einfacher Seitenhaken (fehlt bei Holtzii Verh.). Verbreitung: Paläarktische Region, besonders Mediterran- gebiet. Die typische Art durch fast ganz Europa verbreitet. Typus: Str. pallipes Oliv. Übersicht über die Arten. ?) la) 3. Glied des 3. und 4. Beinpaares mit einem beborsteten Höcker auf der Unterseite: 2. 2a) Gonopodentarsus fehlt ganz: Holtzii Verh. 1) Brölemann schreibt so; richtiger wäre Kosciuszkovagum. 2) Str. asiae minoris Verh. konnte ich in dieser Tabelle nicht unterbringen, da mehrere Punkte (3. und 4. Beinpaar, Quernaht usw.) nicht bekannt sind. Archiv für Naturgeschichte 1914. A.4. 15 4BHeft 226 Dr. Carl Graf Attems: 2b) Gonopodentarsus als großer Seitenhaken vorhanden: 3. 3a) Gonopodentibialfortsatz sanft S-förmig und etwas spiralig geschwungen: syriacum H. S., cyprium Verh., ciliciense Verh. 3b) Gonopodentibialfortsatz stark hakig gekrümmt: 4. 4a) Gonopodentarsus glatt, ohne Nebenspitzen: 5. 5a) Nahe der Basis des Gonopodentibialfortsatzes ein kleines rundes Läppchen; Quernaht fein gestrichelt: Jaqueti Verh. 5b) An der angegebenen Stelle des Gonopoden kein Läppchen Quernaht ganz glatt: lenkoranum Att., turcicum Verh. 4b) Gonopodentarsus am Ende mehrspitzig oder mit Seiten- spitzchen in der distalen Hälfte: 6. 6a) In der Mitte der Hohlseite des Gonopodentibial- fortsatzes steht ein spitzer Zahn. Weiß, 101/, mm lang: creticum Verh. 6b) Gonopodentibialfortsatz ohne Zahn in der Mitte der Hohlseite. Dunkelbraun. 20 mm lang: horticola Att. 1b) 3. Glied des 3. und 4. Beinpaares ohne beborsteten Höcker auf der Unterseite: 1: 7a) Quernaht deutlich geperlt: pallipes Oliv. 7b) Quernaht glatt: 8. 8a) Die seitlichen Auftreibungen des Metazoniten sind dorsal nicht durch eine Furche begrenzt: kordylamythrum Att. 8b) Die seitlichen Auftreibungen der Metazoniten sind durch eine Furche scharf begrenzt: a. 9a) Ventralplatte V mit einem kleinen Knöpfchen zwischen den Beinen des vorderen Paares: persicum Nauss. 9b) Ventralplatte V ohne Fortsatz zwischen den Beinen: pallipes Werneri Att., samium Verh. 1. Strongylosoma asiae minoris Verh. 1898. Verhoeff, Dipl. aus Kleinasien, p. 8. — Verh. zool. bot. Ges. XLVIII. Brussa. 2. Strongylosoma eilieciense Verh. 1898. Verhoeff, loc. eit. p. 9. Cilisien. Der Autor vermutet, daß seine Art identisch sei mit Str. syriacum H. S.; jedenfalls geht aus seiner Beschreibung kein rechter Unterschied zwischen eilieiense und den Originalexemplaren von syriacum hervor. 3. Strongylosoma eretieum Verh. 1901. Verhoeff, Beitr. z. K. pal. Myr. XX. — Arch. Naturg. p. 254. Kreta. Die indo-australischen Myriopoden. 237 4. Strongylosoma eyprium Verh. 1902. Verhoeff, Über Diplop. I. — Arch. Naturg. p. 197. Cypern. Wahrscheinlich auch identisch mit Str. syriacum H. & 8. 3. Strongylosoma Holtzii Verh. 1898. Verhoeff, Diplop. aus Kleinasien, p. 9. Cilicien. 6. Strongylosoma horticola Att. 1910. Attems, Bull. soc. Am. sci. Rouen, p: 2. Damas, Syrien. 7. Strongylosoma Jaqueti Verh. 1898. Verhoeff, Beitr. z. K. pal. Myr. VII. — Arch. Naturg., p. 364. Rumänien. 8. Strongylosoma kordylamythrum Att. 1898. Attems, Syst. Pol. I, p. 312. 1903. Lignau, Mem. soc. nat. nouv. Russie XXV, p.5l. Lenkoran, Kaukasus. | 9. Strongylosoma lenkoranum Att. 1898. Attems, Syst. Pol. I, p. 314. Lenkoran. 10. Strongylosoma pallipes Oliv. Syn. — efr. Attems 1898, Syst. Pol. I, p. 308. In Europa weit verbreitet. 11. Strongylosoma pallipes Werneri Att. 1903. Attems, Beitr. z. Myr. Kunde. — Zool. Jahrb. XVII, p. 122. Kleinasien. 12. Strongylosoma persieum H.& S. 1869. Humbert et Saussure, Verh. zool.-bot. Ges. Wien XIX, p. 687. 1898. Attems, Syst. Pol. I. p. 313. Persien. 13. Strongylosoma samium Verh. 1901. Verhoeff, B. z. K. pal. Myr. XX. — Arch. Naturg. p. 255. Samos. 14. Strongylosoma syriacum H.& S. 1869. Humbert et Saussure, Verh. zool.-bot. Ges. Wien, XIX, p. 686. 1889. Porat, Rev. biol. Nord-France VI, p. 62. 1898. Attems, Syst. Pol. I. p. 312. 21898. Strongylosoma cilieiense Verhoeff, Verh. zool. N Ges. Wien XLVII. — Dipl. Kleinas. p. 8. ?1902. Strongylosoma cyprium Verhoeff, Üb. Dipl. I. — Arch. Naturg. p. 137. Syrien, Palästina, Cilicien, Cypern. 15. Strongylosoma tureicum Verh. 1898. Verhoeff, Dipl. a. Kleinas., p. 9. Cilicien. 15* 4 Heft 228 Dr, Oarl Graf Attems: 24. Gen. Enthothalassinum nov. gen. Gonopoden: Femur kurz, stark beborstet, sehr deutlich gegen die Tibia abgesetzt. Tibia mässig breit, gerade. Tibialfortsatz kräftig, hakig, frei (nicht vom Tarsus umscheidet). Tarsus deutlich gegen die Tibia abgesetzt, groß, mehrästig. 20 Rumpfsegmente. Kielerundbeulig, seltener etwas zackiger. Poren auf den Segmenten 5, 7, 9, 10, 12, 13, 15—19. Metazoniten mit 2--3 Querreihen von Borsten oder dicht be- haart. Ventralplatte V mit oder (vadrense) ohne Fortsatz. 3. Glied des 3. und 4. Beinpaares des $ mit einem behaarten Höcker auf der Unterseite. Schwänzchen konisch. Verbreitung: Mediterranländer. Typus: Z. italicum. Übersicht über die Arten. la) Metazoniten dicht behaart. Ventralplatte V ohne Fortsatz: iadrense Pregl. 1b) Metazoniten mit 2—3 Querreihen von Borsten. Ventralplatte V mit Fortsatz: 2. 2a) Die Borsten der Metazoniten sind lang: Aispanicum Verh. 2b) Die Borsten der Metazoniten sind winzig: ialicum Latzel. 1. Entothalassinum italicum (Latzel). 1886. Strongylosoma italicum Latzel, Bull. soc. entom. ital. XVIIII, p. 308. 1885. —_ pallipes var. gallicum Latzelin Gadeau, Myr. Norm. 2. liste, 1891. —— mediterraneum Daday, Termesz. füz. XIV, p. 177. 1893. _ pallipes Humbert, Myr. envir. Geneve. 1894. — gallicum Brölemann, Contr. faune myr. med. III. 14. — Mem. soc. zool. France p. 450. 1898. — italicum Attems, Syst. Pol. I. p. 310, Tf. X, Fig. 248—251. 1901. — tropiferum Attems, Beitr. Myr. kunde, Zool. Jahrb. XVII, p. 121, Tf. 8, Fig. 3, 4. "Verbreitung: Frankreich, Schweiz, Sizilien, Tunis, Algier, Dalmatien, Griechenland, Korsika, Sardinien, Ober-, Mittel- und Süditalien, Elba. %. Entothalassinum iadrense (Pegl.). 1898. Strongylosoma iadrense Attems, Syst. Pol. I, p. 131, Tf. II, Fig. 47. Dalmatien, Herzegowina. 3. Enthothalassinum hispanieum (Verh.). 1907. Strongylosoma hispanicum Verhoeff, Über Diplop. 7. — Zool. Anz. XXXII, p. 352. Spanien, Valencia. Die indo-australischen Myriopoden. 929 25. Gen. Trachydesmus Dad. 1889. Trachydesmus Daday, Myr. extran. mus. nat. Hung. — Term. füzetek. XII, p. 134. 1838 — Attems, Syst. Pol. I, p. 342. Gonopoden: Femur gegen die Tibia gut abgesetzt. Tibia nicht lang, zylindrisch, mit starkem Tibialfortsatz, der frei aufragt, nicht vom Tarsus umscheidet wird. Tarsus groß, mehrästig. 20 Rumpfsegmente. Metazoniten bis zum Bauch herab dicht granuliert, ohne Quer- furche und ohne Kiele. Saftlöcher auf den Segmenten 5, 7, 9, 10, 12, 13, 15—19. Schwänzchen konisch. 3. Glied der vorderen Beine des $ mit beborstetem Zäpfchen. Letztes Beinglied ohne Haarbürste. Verbreitung: Paläarktisches Gebiet. Typus: Tr. Simoni Dad. Trachydesmus Simoni Dad. 1898. Trachydesmus Simoni Attems, Syst. Pol. I, 342, Tf. III, Zig. 62. 1900. Strongylosoma Attemsi Verhoeff, Dipl. aus Griechenland. — Zool. Jahrb. XVIII, p. 188. Fiume, Dalmatien, Herzegovina, Bosnien, Korfu. ?Trachydesmus inferus Verh. 1897. Strongylosoma inferum Verhoeff, Arch. Nat. p. 145 (9). 1898. Trachydesmus inferus Attems, Syst. Pol. I. 344. Herzegovina. 26. Gen. Paradoxosoma Dad. 1889. Paradoxosoma Daday, Termesz. füz. XII, p. 135. 1898. —_ Attems, Syst. Pol. I. p. 344. Gonopoden: Im wesentlichen mit denen von Trachydesmus über- einstimmend. 19 Rumpfsegmente. Metazoniten mit 3 Reihen borstentragender Höcker und mit Querfurche. Die Kiele sehr klein, leistenförmig. Saftlöcher auf den Segmenten 5, 7, 9, 10, 12, 13, 15—18. Schwänzchen konisch mit großen Borstenwarzen. 3. Glied des 3. und 4. Beinpaares des $ verdickt und mit borsten- tragendem Höcker. Verbreitung: Mediterrangebiet. Typus: P. granulatum. Dad Paradoxosoma granulatum Dad. 1889. Paradoxosoma granulatum Daday, Termesz. füz. XII, p. 135, Tf.V, Fig. 19, 20, 22, 23. 1897. Neotrachydesmus meridionalis Silvestri, Boll. soc. ent. Ital. XXIX, p. 22. 1898. Paradoxosoma granulatum Attems, Syst. Pol.I. p. 344, Tf. III, Fig. 63, 64, 4. Beft 230 Dr. Carl Graf Attems: 1902. Neotrachydesmus meridionalis Silvestri, in Berlese, Acari, Myr. Scorp. .. XCIV, No. 5. Korfu, Patras, Messina Paradoxosoma arcadicum Verh. 1900. Strongylosoma ( Paradoxosoma) arcadicum Verhoeff, Dipl. aus Griechen. — Zool. Jahrb. XIII p. 188, Tf. XVIIl, Fig. 5. Griechenland. %%. Gen. Gonodrepanum nov. gen. Gonopoden: Telopodit eine einfache Sichel ohne größere Neben- äste, manchmal mit kleinen Zacken innen. 20 Rumpfsegmente. Keine Kiele; nur eine seichte Furche vorhanden, welche der bei anderen Gattungen die rundlichen Seitenbeulen dorsal begrenzenden entspricht. Furche des 2. Segments tiefer ventral als die anderen Saftlöcher auf den Segmenten 5, 7, 9, 10, 12, 13, 15—19. Metazoniten glatt, unbehaart mit oder ohne Querfurche. E; Ventralplatte V des $ mit 1—2 Zäpfchen zwischen den vorderen einen. 3. Glied gewisser vorderer Beine des $ mit beborstetem Höcker. Schwänzchen konisch oder zylindrisch bis etwas kolbig, manch- mal mit 2 Zäpfchen. Analschuppe manchmal in ein Häkchen aus gezogen. Verbreitung: Brasilien. Typus: @. levisetum Att. Übersicht über die Arten. la) Telopodit der Gonopoden auf der Innenseite der Sichel mit 2 kleinen Zacken: sanctum Silv. lb) Telopodit des Gonopoden innen glatt, ohne Zähnchen: 2. 2a) Analschuppe nicht in ein abstehendes Häkchen ausgezogen, Schwänzchen ohne Zäpfchen. Ventralplatten ohne Kegel. Metazoniten mit seichter Querfurche. Farbe schwarz: drepanephorum Att. 2b) Analschuppe mit kleinem, ventral abstehendem Häkchen. Schwänzchen mit 2 schlanken, nach hinten gerichteten Zäpfchen. Ventralplatten mit 2 kleinen Kegeln am Hinter- rand. Metazoniten ohne Querfurche. Kastanienbraun oder gelblichweiß: 3a) Rumpf einfarbig gelblichweiß: comiferum Att. 3b) Kastanienbraun mit heller, gelber, medianer Längsbinde: levisetum Att. 1. Gonodrepanum coniferum (Att.). 1898. Strongylosoma coniferum Attems, ai Pol. I, 290, u I Fig. 24. Brasilien, Blumenau. Die indo-australischen Myriopoden. 231 2. Gonodrepanum levisetum (Att.). 1898. Strongylosoma levisetum Attems, Syst. Pol. I, p. 289, Tf. II, Fig. 27, 28, III, 59. Brasilien, Blumenau. 3. Gonodrepanum drepanephorum (Att.). 1898. Strongylosoma drepanephoron Attems, Syst. Pol. I, p. 294. Tf. I, Fig. 15, II, 37, IH, 55. Santos. 4. Gonodrepanum sanctum (Silv.). 1895. Strongylosoma sanctum Silvestri, Ann. mus. civ. Genova (2) XIV. Paraguay. 28. Gen. Macrosternodesmus Bröl. 1908. Brölemann, Bull. soc. entom. France, No. 7,'p. 94. Gonopoden: Im ganzen kurz und gedrungen. Femur kurz und breit. Tibialabschnitt sehr kurz. Tibialfortsatz kurz, gerade, frei vorragend, mit durchsichtigem lamellösen Anhang. Tarsus groß, 2-ästig. 19 Rumpfsegmente. Kiele schwach entwickelt, abgerundet. Die ganze Oberfläche des Rumpfes mit niedrigen, flachen, borstentragenden Wärzchen be- deckt. Saftlöcher auf den Segmenten 5, 7, 9, 10, 12, 13, 15—18. Ventralplatten ohne Fortsätze, breit, so daß alle 4 Hüften eines Doppelsegments von einander entfernt bleiben. Schwänzchen hakig abwärts gebogen. Verbreitung: Südfrankreich. Typus: M. palicola Bröl. Maerosternodesmus palicola Bröl. 1908. Brölemann, Bull. soc. ent. France, No. 7, p. 9. Pau, Südfrankreich. Macrosternodesmus Boncii (Bröl.) 1908. Mastigonodesmus Boncii Brölemann, Bull. soc. ent. France. No. 9, p. 171. 1910. Macrosternodesmus Boncii Verhoeff, Üb. Dipl. 42. — Zool. Anz. XXXVI, p. 138. Pau, Südfrankreich. 29. Gen. Microdesmus Verh. 1901. Verhoeff, Beitr. z. K. p. Myr. XIX. — Arch. Nat. p. 223. 1910. = Über Diplop. 42. — Zool. Anz. XXXVI, p. 136. Gonopoden: Femur eiförmig,stark beborstet, gut gegen die Tibia abgesetzt. Tibia und Tarsus ohne deutliche Scheidung. Tibialfortsatz kurz und gerade, im Innern des großen blattförmigen Tarsus verborgen. 19 Rumpfsegmente. Kiele nur durch kleine, rundliche Längswülste vertreten, der des 4. Heft 232 Dr. Carl Graf Attems: 2. Segments kaum etwas tiefer als die anderen. Saftlöhcer auf den Segmenten 5, 7, 9, 10, 12, 13, 15—19. Metazoniten mit 3 Querreihen von langen, spitzen Borsten und mit Querfurche. 3. Glied des 2.—7. Beinpaares des $ innen am Grunde mit einem weit vorragenden Zapfen. Verbreitung: Paläarktisch. Typus: M.albus Verh. 1. Microdesmus albus Verh. 1901. Verhoeff, Beitr.z.K. pal. Myr. XIX. — Arch.Nat. p.223, Tf.XI, Fig.15,16. Herzegowina. 2%. Microdesmus bosniensis Verh. 1901. Verhoeff, loc. cit. p. 224. Bosnien (nur 2 bekannt). 3. Microdesmus hirtellus Silv. 1903. Silvestri in Berlese, Acari Myr. Scorp. huc. in Italia rep. C, No. 4. Umbrien, Italien. 30. Gen. Eetodesmus Ck. 1898. Cook, Proc. U. S. N. Mus. XX, p. 698. Diagnose nach Cook: Über die Gestalt der Gonopoden kann man sich mangels einer Abbildung keine klare Vorstellung machen. Segmentzahl? (vermutlich 20). Kiele sehr rudimentär. Metazoniten glatt, mit Querfurche. Poren groß, von einem Ring umgeben; ihre Verteilung? (vermutlich die normale). Quernaht glatt. Ventralplatten mit 2 Dornen zwischen den hinteren Beinen. Ventralplatte V des $ mit großem Fortsatz zwischen den vorderen Beinen. Ventralplatte VI mit rundkonischem Fortsatz zwischen den vorderen Beinen. Beine lang und schlank. Die 2 Endglieder der vorderen Beine des $ mit einer Haarbürste. Verbreitung: Britisch Ostafrika. Eetodesmus extortus Ck. 1898. Cook, Proc. U. S. N. Mus. XII, p. 698. Insel Lundi, Britisch Ost-Afrika. 31. Gen. Xanthodesmus Ck. 1896. Cook, Brandtia XIV, p. 59. 1898. —- Proc. U. 8. N. Mus. XX p. 704. Diagnose nach Cooks Angaben: Gonopoden ähnlich wie bei Habrodesmus, aber am Ende in 2 fast gleiche, etwas konvergierende Haken geteilt. Am Ende der Tibia kein Seitenarm. (Vermutlich 20 Rumpfsegmente.) Die indo-australischen Myriopoden. 235 Kiele wenig entwickelt, hinten abgerundet. Metazoniten glatt, unbehaart, Querfurche tief. Quernaht tief, glatt. 5. Segment ohne Saftlöcher. (Verteilung der Saftlöcher im übrigen?) Ventralplatte V ohne Fortsatz. Beine schlank, die vorderen mit einer Haarbürste auf den End- gliedern. Verbreitung: Abessynien. Xanthodesmus abyssinicus Ck. 1896. Cook, Brandtia, XIV, p. 59. 1888. —- Proc. U. $S. N. Mus. p. 704. Abessynien. 32. Gen. Julidesmus Bilv. 1895. Julidesmus Silvestri, Ann. mus. eiv.... Genova (2) XIV, p. 773. 1898. — Attems, Syst. Pol. I, p. 323. Silvestri hatte nur 1 2 zur Untersuchung. Es steht somit nicht sicher fest, ob diese Gattung überhaupt zu den Strongylosomiden ge- hört, zu denen $ilvestri sie wohl nur des Fehlens der Kiele wegen stellt. Außer den Saftlöchern sollen auf den Segmenten je 2 Poren (von unbekannter Bedeutung), vorhanden sein. Julidesmus typicus Silv. 1895. Silvestri, Ann. mus. civ. ... Genova, (2) XIV, p. 773. 1898. Attems, Syst. Pol. I, p. 323. Südamerika: Yungas. 33. Gen. Scolodesmus tCk. 1895. Scolodesmus Cook, Proc. U. 8. N. Mus. XVIII, p. 97. 1896. — — Amer. Natur. XXX, p. 418. 1898. — — Proc. U. S. Nat. Mus. XX, p. 656. Gonopoden: Telopodit kurz, breit und einfach, der Tibio-Tarsalteil nicht länger als das beborstete Femur. 20 (?) Rumpfsegmente. Kiele rudimentär, auf den porenlosen Segmenten ganz fehlend, nur auf einigen der letzten Segmente schwach angedeutet. Quernaht latt. \ Verteilung der Saftlöcher vermutlich die normale (Cook sagt nichts darüber) Ventralplatten mit 2 konischen Fortsätzen zwischen den hinteren Beinen. Ventralplatte V des $ mit großem, zweilappigem Fortsatz zwischen den vorderen Beinen. Ventralplatte V ohne Fortsatz. Antennen und Beine sehr lang und dünn. Vordere Beine des & ohne Haarbürste auf den Endgliedern. Verbreitung: Westafrika, (Kamerun, Liberia, Togo). Typus: Sc. grallator Ck. 1. Scolodesmus grallator Ck. 1896. Cook, Amerik. Natural. XXX p. 418. 4, Heft 234 Dr. Carl Graf Attems: 1896. _— Proc. Ac. nat. sci. Philadelphia, p. 261. 18988. —- Proe. U. S. N. Mus. XX, p. 696. Liberia. | 2%. Scolodesmus scutigerinus (Poc.). 1895. Strongylosoma scutigerinum Porat, Myr. fauna Kameruns. — Bihang Sv. Ak. Handl. XX, p. 37, Fig. 9. 1898. Scolodesmus scutigerinus Cook, Proc. U. S. N. Mus. XX, p. 497. Kamerun. 3. Scolodesmus securis Ck. 1896. Cook, Proc. Ac. nat. sci. Philadelphia, p. 265. 1898. — Proc. U. S. N. Mus. XX, p. 697. Togo Kolonie. Die beiden folgenden Gattungen sind zu wenig gut definiert, so daß ich sie in die Übersichtstabelle nicht aufnehmen konnte. 34. Gen. Trogodesmus Poc. 1895. Pocock, Myr. of Burma. — Ann. mus. civ. ... Genova (2) XIV, p. 804. 1898. Attems, Syst. Poc. I. p. 323. Trogodesmus bicolor Por. 1895. Pocock, Myr. of Burma, p. 804. Birma. Trogodesmus nigrescens Poc. 1895. Pocock, loc. eit., p. 806. Birma. Trogodesmus vittatus Poec. 1895. Pocock, loc. cit. p. 806. Birma. 35. Gen. Tetracentrosternus Poc. 1895. Pocock, loc. eit., p. 803. 1898. Attems, Syst. Pol. I, p. 341. Tetracentrosternus subspinosus Poc. 1895. Pocock, loc. eit. p. 803. _ Birma. Folgende Arten wurden unter dem Genusnamen Strongylosoma ‚publiziert; ihre Zugehörigkeit zu dieser Gattung im neueren, enger- gefaßten Sinn ist ganz unwahrscheinlich, eine Einreihung in eine be- stimmte Gattung jedoch wegen der mangelhaften, zumeist nur auf Q begründeten Beschreibung unmöglich. Str. alampes Att. 1898. Attems, Syst. Pol. I, p. 297. Java. Str. albipes Silv. 1895. Silvestri, Myr. Papuani. — Ann. mus. civ. Genova (2) XIV, p. 644. Neu Guinea, Moroka 1300 m. Die indo-australischen -Myriopoden. 235 Str. asperum L. Koch. 1867. L. Koch, Verh. zool.-bot. Ges. XVII, p. 245. 1898. Orthomorpha aspera Attems, Syst. Pol. I, p. 328. Brinsbane, Australien. Str. conspieuum Poc. 1894. Pocock, Webers Reise, III, p 368, Tf. XXII, Fig 9 Java. Str. dentatum Silv. 1895. Silvestri, Myr. Malesi — Ann mus. civ. Genova (2) XIV, p. 740. Sumatra. Str. dubium L. Koch. 1867. L. Koch, Verh. zool.-bot. Ges. XVII, p. 247. Brinsbane, Australien. Str. elongatum Silv. 1895. Silvestri, Myr. Malesi, p. 740. Nias. Str. ensiger Karsch. 1881. Karsch, Arch. f. Naturg. Bd. 47, p. 42, Taf. II, Fig. 18. Neu Seeland. | Str. fasciatum Silv. 1895. Silvestri, Myr. Papuani, p. 642. Neu Guinea, Hughibagu, Moroka. Str. filum Silv. 1895. Silvestri, Myr. Malesi, p. 739. Sumatra. Str. Gervaisii Luc. 1840. Polydesmus Gervaisii Lucas, Hist. n. anim. art. Apt., p. 525. 1893. Strongylosoma Gervaisii Pocock, Ann. Mag. n.h. (6) XI, p. 131, Tf. IX, Fig. 1. Australien. \ Str. hetairon Att. 1898. Attems, Syst. Pol: I, p. 302. | Celebes. Str. hirtellum Silv. 1895. Silvestri, Myr. Malesi, p. 738. Sumatra. Str. impressum Le Guillon. 1895. Silvestri, Myr. Papuasi, p. 646. Neu Guinea. Sir. inerme Silv. 1895. Silvestri, Myr. Malesi, p: 741. Sumatra. . Str. infaustum Silv. - 1895. Silvestri, Myr. Malesi, p. 740. Sumatra. 4. Heft 236 Dr. Carl Graf Attems: Str. innotatum Karsch. 1881. Karsch, Arch. f. Naturg., Bd. 47, p. 42. 1898. Attems, Syst. Pol. I. p. 307. Adelaide. : Str. japonicum Pet. 1864. Peters, Mon. Ber. Ak. Wiss. Berlin, p. 535. Yokohama. Str. longipes Silv. 1895. Silvestri, Myr. Papuani, p. 644. Neu Guinea, Moroka. Str. Loriae Silv. 1895. Silvestri, Myr. Papuani, p. 645. Neu Guinea, Hughibagu, Moroka. Str. Iuzoniense Pet. 1864. Peters, Mon. Ber. Ak. Wiss. Berlin, p. 535. Luzon. Str. montivagum Carl. 1912. Carl, Dipl. Celebes. — Rev. Suisse zool. XX, p. 133. Celebes. Str. Nadari Bröl. 1896. Brölemann, M&m. soc. zool. France, p. 357, Tf. XIII, Fig. 17, 18. 1898. Attems, Syst. Pol. I, p. 304. Chon San, China. Str. nanum Silv. 1895. Silvestri, Myr. Malesi, p. 739. Engano. Str. niasense Silv. 1895. Silvestri, Myr. Malesi, p. 741. Nias. Str. Nietneri Pet. 1864. Peters, Mon. B. Ak. Wiss. Berlin, p. 535. 1866. Humbert, Myr. de Ceylan, p. 36. Ceylon. Str. nodulosum Att. 1898. Attems, Syst. Pol. I, p. 302. Borneo. Str. oenologum Silv. 1895. Silvestri, Myr. Papuani, p. 644. Neu Guinea, Moroka. Sir. Petersii L. Koch. 1865. L. Koch, Verh. zool. bot. Ges. XV, p. 882. 1881. Karsch, Arch. f. Naturg., Bd. 67, p. 64. Australien. Die indo-australischen Myriopoden. 237 Str. rubripes L. Koch. 1867. L. Koch, Verh. zool.-bot. Ges. XVII, p. 247. 1898. Attems, Syst. Pol. I., p. 305. Australien, Brisbane. Str. sagittarium Karseh. 1881. Karsch, Arch. Naturg. Bd. 47, p. 42. 1898. Attems, Syst. Pol. I., p. 307. Sidney. Str. sanguineum Silv. 1895. Silvestri, Myr. Papuani, p. 645. Neu Guinea, Moroka. Str. Semoni Att. 1898. Attems, Syst. Pol. I, p. 307. Australien, Queensland. Str. simillimum Silv. 1895. Silvestri, Myr. Malesi, p. 743. Mentawei. Str. Skeatii Sinel. 1901. Sinclair, Proc. zool. Soc. II, p. 520. Malayische Halbinsel. Str. subflavum Poe. 1894. Pocock, Webers Reise, III, p. 365. Sumatra. Str. transversefaseiatum Silv. 1897. Silvestri, Neue Dipl. Dresden. Mus. VI, p. 12. Australien. Str. trifaseiatum Silv. 1895. Silvestri, Myr. Malesi, p. 742. Sumatra. Str. versicolor Silv. 1895. Silvestri, Myr. Papuani, p. 643. Neu Guinea, Gerekanumu, Astrolabeberge. Unter dem Namen Orthomorpha sind folgende Arten beschrieben, aber so mangelhaft, daß ich sie in keine der heutigen Gattungen ein- reihen kann. 0. bistriata Poc. 1895. Pocock, Myr. of Burma. — Ann. mus. civ... Genova (2) XIV, p. 814. Birma. ©. bisulcata Poe. 1895. Pocock, Myr. of Burma, p. 808. 1903. Attems, Beitr. Myr. Kunde. — Zool. Jahrb. XVII. Birma, Java. 4 Heft 238 . Dr. Carl Graf Attems: ©. elivieola Poc. 1895. Pocock, Myr. of Burma, p. 819. Birma. 0. coxisternis Poc. 1895. Pocock, Myr. of Burma, p. 811, Birma. 0. erueifera Poe. 1889. Paradesmus crucifer Pocock, J. Linn. Soc. XXI, p. 283. Mergui Archipel. 0. endeusa 4tt. 1898. Attems, Syst. Pol. I, p. 337. Tientsin. 0. flavocarinata Dad. 1889. Daday, Termesz. füzetek. XII, p. 136. Siam. 0. Gestri Poec. 1895. Pocock, Myr. of Burma, p. 820. Birma. ©. herpusa Att. 1898. Attems, Syst. Pol. I, p. 329. Java. ©. insularis Poc. 1895. Pocock, Myr. of Burma, p. 817. Reef Island. ©. mierotropis Att. 1898. Attems, Syst. Pol. I, p. 333. Ceylon. ©. monticola Poe. 1895. Pocock, Myr. of Burma, p. 820. Birma. ©. palonensis Poe. 1895. Pocock, Myr. of Burma, p. 820. Birma. 0. silvestris Poec. 1895. Pocock, Myr. of Burma, p. 824. Birma. ®. variegata Bröl. 1896. Brölemann, Bull. mus. hist. nat. No. 7. Indo-China. 2. Fam. Sphaerotrichopidae, Hüften oder Schenkel der Gonopoden verwachsen oder wenigstens sehr eng aneinanderliegend. Femur ohne Fortsatz. 19, 20 oder (bei einer Gattung) 21 Rumpfsegmente. Habitus sehr verschieden, Strongylosoma-artig, ohne Kiele oder Die indo-australischen Myriopoden. 239 mit breiten, flachen Kielen und allen Zwischenstufen, Metazoniten glatt oder sranuliert oder mit Tuberkelreihen. Saftlöcherverteilung meist normal, nur bei einer Gattung (Pleonarawus). 5, 7, 9—19. Endglieder der Beine des $ mit Kugelborsten. Schwänzchen konisch. Verbreitung: Australien, Neu Seeland, Nord- und .Süd-Amerika, Südafrika. Übersicht über die Gattungen der PRERTEP N ETERN) la) 21 Rumpfsegmente (Poren auf den Segmenten 5, 7, 9, 10, 12, 13, 15—19, Kiele gut entwickelt, oberseits beulig aufgetrieben, ihr Seitenrand schmal gesäumt, nicht wulstig verdickt): Pseudoprionopeltis Carl. 1b) 20 Rumpfsegmente: 2 le) 19 Rumpfsegmente: 6. 2a) Saftlöcher auf den Segmenten 5, 7, 9—19. Femora der Gono- poden verwachsen: Pleonaraius : Att. 2b) Saftlöcher auf den Segmenten 5, 7, 9, 10, 12, 13, 15—19. Femora der Gonopoden nicht verwachsen, manchmal allerdings eng aneinander liegend: 33) Der Rumpf, inklus. Analklappen dicht garnuliert; Kiele breit, ihr Seitenrand zugeschärft, ohne Randverdickung: Microporus Att. 3b) Der ganze Körper glatt, d.h. nicht granuliert, der Rücken eventuell mit flachen Tuberkeln; Kiele sehr schmal oder durch runde flache Beulen vertreten oder fast fehlend: 4. 4a) Metazoniten mit 3 Querreihen flacher Beulen, seitlich beulig aufgetrieben: Myrmekia Att. 4b) Metazoniten ohne Beulenreihen und ohne Querfurche: 5 5a) Kiele sehr schmal, aber mit spitzem Hintereck; Ventral- platte V des & ohne Fortsätze: Anaulacodesmus Att. 5b) An Stelle der Kiele nur ganz flache runde Beulen. Ventralplatte V des $ mit 2 beborsteten Zäpfchen: Semnosoma Silv. 6a) Saftlöcher auf den Segmenten 5, 7-18, Kiele gut entwickelt. Metazoniten mit Querreihen von Tu- berkeln und borstentragenden Knötchen: Sphaerotrichopus Att. 6b) Saftlöcher fehlen auf den Segmenten 8, 11, und 14 (auf den Seg. 5, 7, 9, 10, 12, 13, 15, 16, 14, 18 vorhanden): T. 7a) Tibia mit Gruppen starker Stifte. (Kiele klein aber deutlich. Rücken der Metazoniten glatt oder gefeldert, aber ohne Tuberkeln oder borsten- tragende Körnchen): lcosidesmus H. & ei 7b) Tibia ohne Gruppen von Stiften: 8a) Körper fast zylindrisch, ohne dunklere Kiele Rücken glatt: Oligodesmus Att, 4, Heft 240 Dr. Carl Graf Attems: 8b) Kiele gut entwickelt, mit gezähneltem Seiten- rand. Rücken der Metazoniten mit Quer- reihen von borstentragenden Granulis: Seytonotis L. Koch. Vielleicht gehören auch Trachelodesmus Pet. und Stenauchenia Att. in diese Familie; da aber keine $ bekannt sind, ist ihre sichere Einreihung nicht möglich. 1. Gen. Sphaerotrichopus Att. 1911. Attems, Fauna Südwest-Australiens. — III, p. 179. — Erg. Hamburg. südwestaustral. Forsch.-Reise, 1905. Verbreitung: Australien. Nur eine Art: Sphaerotrichopus ramosus. 1911. Attems, loc. cit., p. 180, SW.-Australien. 2%. Gen. Pseudoprionopeltis Carl. 1902. Carl, Exotische Pol. — Rev. Suisse zool. X, p. 59. Australien, Neu Seeland. Pseudoprionopeltis einereus Carl. 1902. Carl, loc. eit., p. 597, Tf. X, Fig. 23—26. Neu Seeland. Pseudoprionopeltis Martini Carl. 1902. Carl, loc. eit., p. 599, Tf. XII, Fig. 86—9. Australien, Melbourne. 3. Gen. lIecosidesmus Humb. et Sauss. 1869. Humpbert et Saussure, Verh. zool.-bot. Ges. XIX. 1898. Attems, Syst. Pol. U, p. 254. 1902. Carl, Exot. Polyd. — Rev. Suisse zool. X, p. 617. (Mit Bestimmungs- tabelle). Neu Seeland (8.-Afrika?). Icosidesmus Hochstetteri Humb. et Sauss. 1898. Attems, Syst. Pol. II, p. 254. 1902. Carl, Rev. Suisse zool. X, p. 621, Tf. XI, Fig. 40—45. Neu Seeland. leosidesmus nanus Carl. 1902. Carl, Rev. Suisse zool. X, p. 631, Tf. XI, Fig. 55, 56. Neu Seeland. Icosidesmus olivaceus Carl. 1902. Carl, — Rev. Suisse zool. X, p. 624, Tf. XI, Fig. 49. Neu Seeland. Icosidesmus Schenkeli Carl. 1902. Carl, loc. eit., p. 628, Tf. XI, Fig. 53, 54. Neu Seeland. Die indo-australischen Myriopoden. 241 Icosidesmus Suteri Carl. 1902. Carl, loc. eit., p. 627, Tf. XI, Fig. 50—52. Neu Seeland. Icosidesmus variegatus Carl. 1902. Carl, loc. eit., p. 626, Tf. XI, Fig. 46—48. Neu Seeland. 4. Gen. Seytonotus €. Koch. 1898. Attems, Syst. Pol. II, p. 255. Neu Seeland, Nordamerika. Seytonotus eaesius Karsch, 18831. Karsch, Arch. Nat., Bd. 67, p. 42. 1898. Attems, Syst. Pol. II, p. 257. “Neu Seeland. Die anderen Arten dieser Gattung leben in Nordamerika. Zu den im Syst. Pol. II p. 256, 857 zitierten Arten kommt noch: 1911. Scytonotus Bergrothiü Chamberlin, Canadian Entom. XLIII, p. 262. Washington. Die anderen in der Tabelle genannten Gattungen leben in Süd- amerika, nur Stenauchenia in 8.-Afrika: Anaulacodesmus Attems, Syst. Pol. I, p. 320. Microporus Attems, 1. c., I, p. 414. Myrmekia Attems, ].c., I, p. 321. Oligodesmus, Attems, ]. c., I, p. 322. Pleonaraius Attems, l.c., I, p. 274. Semnosoma Silvestri, Boll. mus. Torino XVIII, No. 433, p. 2, 1903. Stenauchenia Attems, Neue Polyd. Hamb. Mus. p. 95, 1901. 3. Fam. Xystodemidae. 1895. Cook, Ann. N. York Ac. Sei. IX, p. 5. 1909. Subfam. Xystodesminae Pocock, Biol. Centr. Am. p. 186. Telopodit der Gonopoden einheitlich. die einzelnen Abschnitte starr mit einander verwachsen ohne deutliche Abgrenzung. Die Hüfte seitlich nicht vorspringend. Der Telopodit am Ende inseriert. 19 oder 20 Rumpfsegmente. Saftlöcherverteilung meist normal, nur bei Stenodesmus nur auf dem 5. Segment. Schwänzchen konisch. Bei Phymatodesmus ist es breit, wegen der sonstigen großen Ähnlichkeit dieser Gattung mit Tuberkularium, stelle ich sie aber vorläufig doch hierher. Die Abgrenzung dieser Familie x überhaupt noch unbefriedigend und kann nur als provisorische gelten. Mittelgroße bis große Formen. Archiv für Naturgeschichte 1914. A. 4. 16 4.Heft 242 Dr. Carl Graf Attems: Verbreitung: Süd- und 'Zentralamerika, Nordamerika, Madagaskar, Paläarktisches Gebiet, Ostasien, Tasmanien. Übersicht über die Gattungen. la) 19 Rumpfsegmente: Asphalidesmus Sıilv. 1b) 20 Rumpfsegmente: 2 2a) Saftlöcher nur auf dem 5. Segment: Stenodesmus Sauss. 2b) Saftlöcher auch auf anderen Segmenten: ; 3a) Femora der Gonopoden verwachsen, Metazoniten mit 4—8 Querreihen grober Tuberkeln: 4a) Kiele gut entwickelt, Schwänzchen konisch: Tubercularium Att. 4b) Kiele sehr schmal, Schwänzchen breit, plattig: Phymatodesmus Sauss. u. Zehnt, 3b) Femora der Gonopoden frei; Metazoniten mit 3 Quer- reihen flacher Beulen oder fein granuliert oder glatt: 5. 5a) 2. Beinglied unten mit einem Dorn: 6. 6a) Femur des Gonopoden ohne Fortsatz: 7. 7a) Telopodit des Gonopoden stark gebogen bis über kreisförmig. 1. Glied der Beine bedornt: Fontaria Gray-Poe. s. str. 7b) Telopodit des Gonopoden nur leicht gebogen. 1. Beinglied unbedornt: Zurymerodesmus Bröl. 6b) Feinur des Gonopoden mit 1—2 Fortsätzen: 8. 8a) Femur des Gonopoden mit 1 Fortsatz: Rhysodesmus Ck. a. Coll. 8b) Femur des Gonopoden mit 2 Fortsätzen: Pachydesmus Ck. 5b) 2. Glied der Beine unbedornt: g 9a) Telopodit des Gonopoden eine einfache Sichel: 10. 10a) Vorletztes Glied der Beine unten am Ende mit zahnartiger Vorragung: Oyclorhabdus Bröl. 10b) Dieses Glied ohne solche Vorragung: 11. 11a) Gonopodentelopodit stark gebogen; Rücken sehr gewölbt, 1. Glied der Beine, besonders auf der hinteren Körperhälfte mit einem kleinen Dorn: Levizonus Att. 11b) Telopodit des Gonopoden im ganzen mehr gerade; Rücken mäßig gewölbt; 1. Beinglied ohne Dorn: Neoleptodesmus Bröl. 9b) Telopodit des Gonopoden mehrästig: 12. 12a) Metazoniten dicht fein granuliert; Saftlöcher in einer großen Beule ge- legen: Odontotropis Humb. et Sauss. Die indo-australischen Myriopoden. 243 12b) Metazoniten glatt, mit 3 Querreihen flacher Tuberkeln. ‘ Umgebung der Saftlöcher nicht beulenartig abge- schnürt: Monenchodesmus Silv. I. Gen. Xystodesmus Ck. 1895. Cook, Ann. N. York: Ac. Sei. IX, p.. Von einer Gattungsdiagnose ist in genannter Schrift keine Rede, sondern es wird in der ebenfalls nicht definierten Familie X ystodesmidae nur die Art Fontaria Martensii Peters als Typus einer Gattung Xysto- desmus angeführt. Dabei ist die Beschreibung Peters’ eine derartige, daß man daraus nicht das geringste 'Charakteristische entnehmen kann. Es sind somit eigentlich sowohl der Spezies- als der Gattungs- und Familienname reine nomina nuda und wären vernünftigerweise ad acta zu legen. Es ist mir recht unbegreiflich, warum Pocock das nicht getan hat, sondern in seiner Biologia Centrali americana die Namen Äystodesmus und Aystodesmidae gelten läßt. Nach den oft wunder- lichen Nomenklaturregeln muß man auch solche ‚‚wissenschaftliche“ Leistungen anerkennen. Xystodesmus Martensi Peters. 1864. oludesges (Fontaria) Martensii Peters, Mon. Ber. Ak. wiss. Berlin, p. 531. 1895. Xystodesmus Martensiit Cook, Ann. N. York Ac. Sci. IX, p. 5. Japan, Yokohama. 2%. Gen. Fontaria Gray. 1832. Gray, Griffith. Animal Kingdom. Ins. 2. XV, p. 787. 1909. Pocock, Biolog. Centr. Amer. p. 188. Japan, Verein. Staaten von Nordamerika (Bonieimsi Carolina). Fontaria coaretata Pocock. 1895. Pocock, Ann. Mag. Nat. Hist. (6) XV, p. 361, Tf. XI, Fig. 11. Japan. Fontaria coaretata eircula Att. 1901. Attems, Neue Polyd. Hamb. Mus. p. 97, Tf. I, Fig. 5—7. Japan. Fontaria coaretata laminata Att. 1909. Attems, Myr. Vega-Exped. — Ark. zool. V, p. 29. Japan. Fontaria coarctata acutidens Att. 1909. Attems, Myr. Vega-Exped. — Ark. zool. V, p. 30. Japan. Fontaria Doenitzi Karsch. 1880. Karsch, Zeitschr. ges. Naturw. (3) V, p. 848. Japan. Die Einreihung der zahlreichen, von älteren Autoren als ‚Fontaria“ beschriebenen Arten in die neueren Gattungen, muß erst gemacht werden. Diese Arten stammen zumeist aus Nord- und Zentralamerika. 16* 4. Bett 244 Dr. Carl Graf Attems: Fontaria lacustris Poc. 1895. Pocock, Ann. Mag. n. h. (6) XV, p. 359, Tf. XI, Fig. 8. China. Diese Art gehört nach der Gonopodenabbildung zu schließen, nicht zu Fontaria im neuen, engen Sinn. 3. Gen. Rhysodesmus Ck. 1895. Rhysodesmus Cook, Ann. N. York Ac. Sci. IX, p. 5. 1860. Fontaria, Saussure, Myr. d. Mex., p. 47. 1872. — Humbert et Saussure, Miss. scient. Mex., p. 29. 1859. — Attems, Syst. Pol. II, p. 227. 1900. — Brölemann, Myr. d’Amer. — Me&m. soc. zool. France, p. 99. 1909. Rhysodesmus Pocock, Biol. Centr. Amer., p. 188. Typus: Fontaria limax Sauss. Verbreitung: Zentralamerika (Mexiko, Guatemala), Loochoo Inseln. In diese Gattung dürfte die Mehrzahl der als „Fontaria““ be- schriebenen zentralamerikanischen Arten gehören. Zentralamerika insbesonders Mexiko kann jedenfalls als das Verbreitungszentrum dieser Gattung gelten. Pocock hat in seiner oben zitierten Schrift eine Übersicht der ihm bekannten Arten aus Zentralamerika ge- geben. Von den ostasiatischen Arten scheinen mir nach den Zeichnungen der Gonopoden folgende 3 Arten von den Loochoo Inseln hierber zu gehören. 1895. Fontaria Holstii Pocock, Ann. Mag.n. hist. (6) XV, p.360, Tf. XI, Fig. 9. 1895. Fontaria neptunus Pocock, l.c., p. 360, Tf. XI, Fig. 10. 1895. Fontaria variata Pocock, l.c., p. 361, Tf. XI, Fig. 15. 4. Gen. Levizonus Att. 1898. Sulciferus subgen. Levizonus Attems, Syst. Pol. I, p. 351. Nur eine Art: Levizonus thaumasius Att. 1898. Attems, loc. cit., p. 352, Tf. V, Fig. 112. Wladiwostok. 5. Gen. Asphalidesmus Silv. 1910. Silvestri, Zool. Anz. XXXV, p. 362. Nur eine Art: Asphalidesmus Leae Silv. 1910. Silvestri, Zool. Anz. XXXV, p. 362. Hobart, Tasmaniıa. Die anderen Gattungen dieser Familie leben in Amerika, Mada- gaskar und dem Mediterrangebiet. Die indo-australischen Myriopoden. 245 6. Gen. Cyclorhabdus Bröl. 1898. Brölemann, Myr. de Venezuela. — Ann. soc. ent. France LXVII, p. 279. 1909. Pocock, Biol. Centr. Amer., p. 167. Typus: ©. annulus Bröl. Venezuela, Guatemala. Y. Gen. Eurymerodesmus Bröl. 1900. Brölemann, Möm. soc. zool. France XIII, p. 101. 1909. Pocock, Biol. Centr.-Amer., p. 188. Typus: Fontaria hispidipes Wood. Louisiana. 8. Gen. Haploleptodesmus Bröl. 1910. Brölemann, Biospeologica. — Arch. zool. exp. (5) V, No. 7, p. 362. Typus: A. cyprius H. & 8. Mediterrangebiet. 9. Gen. Monenchodesmus Bily. 1903. Silvestri, Note Diplopod. — Boll. mus. Torino XVIII, No. 433, p. 7. Typus: M. chilensis Silv. Chile. 10. Gen. Odontotropis Humb. et Sauss. 1809. Humbert et Saussure, Verh. zool. bot. Ges. XIX, p. 692. 1872. _ Miss. scient. Mex., p. 53. 1898. Attems, Syst. Pol. I, p. 308. Typus: O. chlarazianus H. & 8. Argentinien. 11. Gen. Pachydesmus Ck. 1895. Cook, Ann. N. York Ac. Sci. IX, p. 5. 1809. Pocock, Biol. Centr. Amer., p. 188. Typus: Fontaria crassicutis Wood. Verein. Staaten v. Nordamerika. 12, Gen. Phymatodesmus 8. & Z. 1902. Saussure et Zehntner, Grandidier, Hist. Nat. Madagaskar, p. 94. Typus: Ph. sakalava H. S. Madagaskar. 13. Gen. Stenodesmus Sauss. 1898. Attems, Syst. Pol. I, p. 311. 1903. Carl, Rev. Suisse zool. XI, p. 561. 1909. Pocock, Biol. Centr.-Am., p. 187. Typus: St. mexicanus Sauss. Mexiko. 4. Heft 246 1898. 189. 1896. 1896. 1909. Dr. Carl Graf Attems: 14. Gen. Tubercularium Att. Attems, Syst. Pol. I, p. 360. Typus: T. odontopezum Att. Ten Nossi Be. 4. Fam. Platyrhachidae. Pocock, Ann. mag. nat. hist. (2) XIV, p. 788. Silvestri, I Diplopodi, p. 73. Cook, Brandtia, I, XII. Pocock, Biol. Centr. Amer., p. 137. Telopodit der Gonopoden einheitlich. Femur und Tibia ohne Grenze verwachsen, auch der Tarsalabschnitt, wenn vorhanden, vom Tibialabschnitt nicht durch eine Naht oder dergleichen abgegrenzt. Hüften der Gonopoden frei, seitlich aan Ende nicht vorspringend. 20 Rumpfsegmente. Kiele stets gut entwickelt, mehr oder weniger horizontal. Saft- lochformel zumeist normal, nur bei Plusioporodesmus 5, 7—19. Metazoniten mit Querreihen (meist 3) von kleinen Tuberkeln oder größeren flachen Beulen. Schwänzchen breit, schaufelförmig. Große bis sehr große Fomren. Verbreitung: Indo-australische Region, Zentral- ‚und Südamerika. Übersicht über die Gattungen. la) Saftlöcher auf den Segmenten 5, 7—19: Plusioporodesmus Silv. 1b) Saftlöcher auf den Segmenten 5, 7, 9, 10, 12, 13, 15—19: 2. 2a) Seitenrand der Kiele zugeschärft, ohne jede wulstige Ver- diekung, oft gezähnelt. Die von einem erhabenen Ring um- gebenen Saftlöcher liegen meistens auf der Oberseite in der Fläche der Kiele, selten ganz seitlich, nie inmitten einer größeren Beule: Platyrhacus C. Koch. 2b) itenvand der Kiele wulstig verdickt. Die Saftlöcher liegen in diesem dieken Randwulst oder es ist ihre Umgebung zu einer eiförmigen Beule aufgetrieben: 3. 3a) Metazoniten dorsal ganz glatt und glänzend: Euryurus ©. Koch. 3b) Metazoniten dorsal mit 3 Querreihen flacher Beulen oder Tuberkeln: 4. 4a) Hinterrand der Analschuppe halbkreisförmig, zwischen die Borstenwarzen konvex vorstehend. Hintereck der Kiele, wenigstens auf den Segmenten der hinteren Körper- hälfte zahnartig, spitz: Polylepiscus Poc. 4b) Hinterrand der Analschuppe gerade oder konkav, zwischen die Borstenwarzen vortretend: 9. 5a) Halsschild viel schväler. als die folgenden Schilde: Polylepis Bell. Die indo-australischen Myriopoden. 247 5b) Halsschild so breit wie der folgende Schild: Amplinus Att. I. Gen. Platyrhacus €. Koch. 1847. Platyrhacus C. Koch, Syst. Myr. 1899. —— Attems, Syst. Pol. II, p. 313. Die zahlreichen Synonyme bis 1899 führe ich hier in alphabetischer Reihenfolge an, bezüglich der genaueren Literaturzitate auf meine Schrift 1899 verweisend: Acanthodesmus Pet., Acisternum Ck., Arcydesmus Ck., Barydesmus Ck., Cradodesmus Ck., Oyphoracus Ck., C'yrtorhachis Silv., Derodesmus Ck., Dicrodesmus Silv., Diontodesmus Poc., Eurydiro- rhachis Poc., Eutrachyrhachis Poc., Harpodesmus Ck., Hoplurorhachis Poc., Ilodesmus Ck., Leucodesmus Ck., Leurodesmus Ck., Mniodesmus Ck., Nannorhacus Ck., Nyssodesmus Ck., Odontodesmus Sauss., Phracto- desmus Ck., Phyodesmus Ck., Polydesmorhachis Poc., Prodesmus Ck., Psammodesmus Silv., Psaphodesmus Ck., Ryphodesmus Ck., Spilo- desmus Ck., Stenonia Sauss., Stenoniodes Poc., Taphodesmus Ck., Tirodesmus Ck., Xerodesmus Ck., Zodesmus Ck. Seither sind dazu gekommen: 1899. Parazodesmus Pocock, Willey, Zool. Res. I, p. 67. 1909. Platyrhacus Pocock, Biol. Centr. Am., p. 138. Die Gattung Platyrhacus mit ihren weit über 100 Spezies ist das artenreichste Diplopodengenus. Es hat wohl nicht an Versuchen ge- . fehlt, innerhalb dieser Gattung neue Gattungen aufzustellen, wie das obige Namensverzeichnis beweist. Doch sind alle diese sogenannten Gattungen, soweit sie überhaupt von ihren Autoren definirt wurden, was nicht immer der Fall ist, lediglich auf den durch die Entwicklung der Seitenkiele bedingten Habitus begründet, und das ist ein Merk- mal, das schon bei ganz nahe verwandten Formen sehr wechseln kann, und sich absolut nicht zur Definition eines Diplopodengenus eignet. Ich habe hier versucht, eine Übersicht über die zahlreichen Arten zu gewinnen, indem ich die ganze Gattung nach der Konfiguration der Gonopoden in drei Subgenera teilte. Als Ausgangspunkt betrachte ich das Subgenus Platyrhacus mihi, bei dem das Gonopodontelopodit aus zwei einfachen Ästen besteht. Von diesem leiten sich die beiden anderen Subgenera ab, das Subgenus Pleorhacus durch Vermehrung der Verästelung des Telopodits, indem die beiden primären Aste, der Tibialfortsatz und Tarsalabschnitt, Seitenäste erhalten; und das Subgenus Haplorhacus durch Vereinfachung des Telopodits zu einer einfachen Sichel, indem der Tarsalabschnitt wegfällt. Die geographische Verbreitung gibt dieser Ansicht über die Ver- wandtschaft der Subgenera eine fernere Stütze, indem das Subgenus Platyrhacus über das ganze vom Genus bewohnte Gebiet, d. i. Süd- und Zentralamerika und die indo-australische Region, verbreitet ist. Die amerikanischen Arten gehören überhaupt mit Ausnahme 4. Heft 248 Dr. Carl Graf Attems: einer einzigen Art aus der Untergattung Haplorkacus in das Subgenus Platyrhacus. Die Untergattung Pleorhacus lebt auf Borneo (mit 10 Arten), Molukken (6 Arten), Celebes (3 Arten), Neu-Guinea samt Archipel (13 Arten), Lombok und Sumatra (je eine Art). Die dritte Untergattung Haplorhacus ist die artenärmste, und es könnte sich noch die Frage erheben, ob sie überhaupt phylogenetisch einheitlichen Ursprungs ist, und ob die einzige südamerikanische Art (H. ologona Silv.) nicht etwa selbständig entstanden ist. In der indo- australischen Region lebt eine kleine Gruppe von Arten, nämlich 1 auf Borneo, 2 auf Celebes, je eine auf den Molukken und Philippinen. Wenn wir speziell die indo-australische Region auf die Verteilung der Subgenera betrachten, so ergibt sich, allgemein gesagt, daß imWesten das Subgenus Platyrhacus, im Osten das Subgenus Pleorhacus über- wiegen, während die Inseln Borneo, Celebes und Molukken mehr eine Mischung aus allen drei Subgenera haben. Wir finden in Java: 4 Platyrhacus, Malayische Halbinsel 12 Platy- rhacus, Sumatra 23 Plathyracus, 1 Pleorhacus, Indien 2 Platyrhacus, Pelew-Inseln 1 Platyrhacus, Philippinen 1 Platyrhacus, 1 Haplorhacus. In Borneo finden wir 15 Platyrhacus, 10 Pleorhacus, 1 Haplorhacus, in Celebes 3 Pleorhacus, 2 Haplorhacus, auf den Molukken 6 Pleorhacus, 3 Platyrhacus und 1 Haplorhacus. Im östlichen Gebiet, nämlich Neu-Guinea und umgebenden Archipel leben 13 Pleorhacus und 4 Platyrhacus, endlich in Lombok 1 Pleorhacus. 1. Subgen. Platyrhacus mihi. Ende des Gonopodentelopodits zweiästig. Übersicht über die Arten: 1a) Am Ende des Gonopodenfemurs steht ein großer, spitzer Zacken 2. 2a) Metazoniten lederartig gerunzelt, nicht granuliert. Saftlöcher weit vom Seitenrand entfernt. Oberseite blaugrau, Prosterniten mit zwei dorsalen weißen Flecken. Breite 18,5 mm. mirandus Poc. (Sumatra). 2b) Metazoniten dicht und stark granuliert. Saftlöcher ganz seitlich am Rande, Rücken einfarbig braun, Breite 8,2 mm: crassacus Att. (Neu-Guinea). 1b) Am Ende des Gonopodenfemurs steht kein Zacken: 3. 3a) Die Rückenmitte wird von einer hellen Längsbinde eingenommen: 4a) Hinterecken der Kiele, besonders in der hinteren Körperhälfte dornartig und einwärts gekrümmt, Seiten und Bauch hell gefärbt: bivirgatus (Costa Rica). 4b) Hinterecken der Kiele nicht dornartig einwärts gekrümmt. Seiten meist dunkel gefärbt: 5. 5a) Seitenrand der Kiele glatt: 6. Die indo-australischen Myriopoden. 249 6a) Vorder- und Hinterrand der Kiele sägezähnig: hneatus Poc. (Singapore). 6b) Vorder- und Hinterrand der Kiele glatt: Ridleyi Poc. Sineaper 5b) Seitenrand der Kiele mit 4—5 Zahnhöckern 5*a) Zahnhöcker des Kielseitenrandes abgerundet, Hintere Be a platten mit vier spitzen Dornen: vittatus Poc., longispinosus Silv., Picteti Silv. (alle drei aus Borneo und alrkdkisielich nur eine Art) 5*b) Seitenrandzähne spitz, hintere Ventralplatten unbedornt, Farbe wie bei bövirgatus: Pococki Bröl. (Costa Rn 3b) Rückenmitte dunkel: Ta) Rücken mit zwei hellen Längsbinden (Süd- und Zentralamerika) a 8a) Seitenrand der Kiele schwach wellig, ohne Zähne: helophorus Att. 2) EreendonN 8b) Seitenrand der Kiele gezähnt: 9a) Die Seitenzähne spitz: clathratus Gerv. PRAG strenuus Silv. (Ecuador), mexicanus Luc. (Mexico). 9b) Die Seitenrandzähne sind stumpfhöckerig: 10. 10a) Vorderrand der Kiele ganz glatt, Hinterrand nur mit einigen schwachen Zähnchen. Tarsus der Gonopoden im Querschnitt rund: aequinoctius Att. (= aequatorialis Bröl. nom. praeocc.) (Ecuador). 10b) Vorder- und Hinterrand der Kiele fein sägeförmig gezähnt: 11. lla) Seiten des Halsschildes ziemlich spitz, Ventralplatten mit kurzen Tuberkeln. Länge 54 mm, Breite 9,2 mm: fasciolatus ‚Silv. (Ecuador). 11b) Seiten des Halsschildes abgerundet, Ventralplatten ohne Tu- berkeln, Länge 63—80 mm, Breite 11—13 mm: bilineatus Luc. (Mexico, en 7b) Rücken ohne helle Längsbinden: 12a) Tarsus der Gonopoden breit, plattenartig (Süd- und Wer amerika): 13. 13a) Seiten des Halsschildes gezähnelt, Hinterecken der Kiele nicht dornartig und nicht einwärts gekrümmt. Vorderrand der Kiele von der Mitte an stark schräg nach hinten ziehend : 14. 14a) Oberseite der Metazoniten polygonal gefeldert: fimbriatus Pet. (Columbien). 14b) Oberseite der Metazoniten ohne polygonale Felderung: Biolleyi Carl (Costa Rica). 13b) Seiten des Halsschildes nicht gezähnelt, Hinterecken der Kiele dornartig und einwärts gekrümmt: 15. 15a) 1. Glied des 6. Beinpaares mit einem langen Zapfen: Iimonensis Att. (Costa Rica). 15b) Dieses Beinglied ohne Zapfen: 16. 1) P. acanthosternus Bröl. (1900) ist wahrscheinlich synonym mit helophorus Att. (1899). 4. Heft 250 Dr Carl Graf Attems: 16a) Nur die laterale Hälfte des Kieles gelb. Seitenrand der Kiele mit 5—6. spitzen Tuberkelzähnen fraternus Carl (Costa Rica). Camerani Silv. (Ecuador). 16b) Die ganze Oberfläche des Kieles gelb, Seitenrand der Kiele mit sehr niedrigen und kleinen länglichen Tuberkeln: Tristani Poc. (Costa Rica), 12b) Tarsus der Gonopoden nicht breit plattig, sondern im Quer- schnitt rund und allmählig zugespitzt: 17. 17a) Hinterecken der Kiele, wenigstens auf den hinteren Segmenten, dornartig und nach einwärts gekrümmt: 18. 18a) Beide Endäste des Gonopodentelopodits mehr oder weniger schlank, in der Größe ziemlich gleich, wenigstens einer stark gekrümmt (Indische Region): 19. 19a) Seitenrand der Kiele mit spitzen Zähnen Brölemanni Att. 19b) Seitenrand der Kiele mit stumpfen Höckern oder glatt: 20. 20a) Ventralplatten mit 4 stumpfen Dornen: | 21. 21a) Dornen der Kielhinterecken länger und schlanker; Poren ganz nahe dem Seitenrande. Beide Endäste des Gonopoden Telopodits zangenartig gegeneinander gekrümmt: monticola Poec. (Sumatra). 21b) Dornen der Kielhinterecken weniger lang und schlank. Poren auf den vorderen Segmenten um den Ringdurchmesser auf den hinteren Segmenten noch etwas weiter vom Seitenrand ent- fernt. Beide Endäste des Gonopoden-Telopodits im gleichen Sinne gekrümmt: Anderson Poc. (Mergui-Arch., Birma). 20b) Ventralplatten ganz ohne Fortsätze: 22. 22a) „An der Basis“ (sec. Silvestri) der Gonöpoden ein kurzer, konischer Fortsatz._ Seitenrand der Kiele glatt: faustus Silv. (Sumatra). 22b) Basis des Gonopoden ohne Fortsatz, Seitenrand der Kiele mit stumpfen Höckern. Beide Endäste des Gonopodentelopodits zangenartig gegeneinander gekrümmt: | flavisternus Poc. (Java, Sumatra). 18b) Beide Endäste des Gonopodentelopodits nur wenig gebogen; Tarsus relativ kräftig und rasch sich zuspitzend. Tibialfortsatz im Vergleich mit der Tarsus klein und schlank (Süd- und Zentral- amerika): 23: 23a) Ventralplatten mit vier kleinen Kegeln: | tenebrosus Sıilv. (Ecuador). 23b) Ventralplatten ganz ohne Fortsätze!) 24. 24a) Ecken des Halsschildes und Hinterrand des Schwänzchens gelblichweiß, scharf gegen die dunkle Rückenfarbe abgesetzt. Seitenrand der hinteren Kiele unregelmäßig gezackt. Saftlöcher so weit wie ein Ringdurchmesser vom Seitenrand entfernt: montivagus Carl (Costa Rica). 1) Hierher gehören vielleicht auch Barydesmus aequatorialis Silv. und gua- laquizensis Silv. aus Ecuador. Die indo-australischen Myriopoden. 251 24b) Seiten des Halsschildes und Hinterrand des Schwänzchens gelblich, aber nicht scharf gegen die Rückenfärbung kontrastierend Seitenrand aller Kiele nicht gezackt, sondern mit niedrigen Höcker- zähnen oder unregelmäßigen Kerben. Poren um das Doppelte des Ringdurchmessers vom Seitenrand entfernt: propinguus Carl (Costa Rica). 17b) Hintereck der Kiele nicht dornartig und nicht einwärts ge- krümmt: 25. 25a) Am Beginn der Gonopodentibia steht ein kleiner gerader Dorn: amblyodon Att. ge 25b) An dieser Stelle steht kein Dorn: 26a) Tarsus des Gonopoden mit mehreren kleinen Zähnchen: Mecheli Carl (Sumatra). 26b) Tarsus des Gonopoden ohne Zähnchen: 27. 27a) Prozoniten gelblichweiß, Metazoniten braun, beide in der Farbe scharf kontrastiernd: 28a) Vorder- und Hinterrand der Kiele gezähnelt, Seitenrand der Kiele V-XVII des g eingebuchtet: Woodfordi Poec. (Salom. Isl.) 28b) Vorder- und Hinterrand der Kiele glatt, Seitenrand nicht ein- gebuchtet: submissus Poc. (Sumatra). 27b) Prozoniten nicht auffallend heller als die Metazoniten 29. 29a) Seitenrand der Kiele vom 2. bis 5. an durch einen tiefen Ein- schnitt zweilappig: 30. 30a) Seitenrand der Kiele II—IV glattrandig, erst vom 5. an zwei- lappig: Weberi Poc. (Sumatra) 30b) Seitenrand der Kiele vom 2. an zweilappig: 31. 31a) Rücken glatter; die zwei Zähne in die der Kiel geteilt ist, fast gleich, ohne Nebenzähnchen. Saftloch an der Basıs des vorderen Zahnes. Kiele an der Basis des Vorderrandes nicht schulterartig vorspringend: 32a) Kiele kleiner, nur die Spitze der Zähne gelb: bidens Poc. (Sumatra). 32b) Kiel größer und beinahe ganz gelb: aequidens Poc. (Sumatra). 31b) Rücken etwas rauher; der hintere Zahn der Kiele größer. Saft- loch gegenüber der Mitte des Einschnittes. Kiele an der Basis des Vorderrandes schulterartig vorspringend: 33. 33a) Jeder der beiden großen Zähne des Kieles mit einem Neben- zähnchen. Der eine der Endäste des Gonopodentelopodits viel kürzer als der andere: inaequidens Poc. (Sumatra). 33b) Der vordere Zahn des Kieles ohne Nebenzähnchen, dornförmig, der hintere mit 2—3 Nebenzähnchen. Beide Endäste des Gono- poden telopodits wenig verschieden: funestus Sılv. (Sumatra). 29b) Kiele nicht zweilappig [nur selten ist einer der Einschnitte etwas tiefer als die andern, ohne daß man die Kiele deswegen zweilappig nennen könnte]: 34, 342) Der Tarsus des Gonopoden entspringt auf der Innenseite der Krümmung: margaritiferus Gerv. (Philippinen). 4. Heft 252 Dr. Carl Graf Attems: 34b) Der Gonopodentarsus entspringt auf der Außenseite der Krüm- mung: 35. 35a) Segmente II—IV halsartig eingeschnürt. Metazoniten mit poly- gonaler Felderungt): malaccanus Pet. (Malay. Halbinsel) 35b) Segmente II—IV nicht verengt: 36. 363) Ende des Gonopodentarsus zweispitzig: javanus Sauss. (Java). 36b) Ende des Gonopodentarsus einfach, einspitzig: 37. 37a) An der Teilungsstelle in Tibialfortsatz und Tarsus steht ein kleiner, stumpfer Zahn: coelebs Carl (Sumatra). 37a) An dieser Stelle steht kein Zahn: 38. 38a) Ventralplatten mit vier Dornen 39. 39a) Metazoniten mit zwei Querreihen kleiner, punktförmiger Flecken; Prozoniten mit großen, rotbraunen Flecken: punctatus Pet. (Borneo). 39b) Diese Fleckenzeichnung fehlt: 40. 40a) Metazoniten schwarzbraun mit einer weißlichen, polygonalen Felderung: areatus Att. (Sumatra). 40b) Metazoniten ohne weißliche polygonale Felderung: 41. 41a) Gonopodentibia bis zur Gabelung in Tibialfortsatz und Tarsus sehr lang und stark gebogen; die zwei Endäste klein im Verhältnis zur Tibia: 422). 42a) Seitenränder der Kiele parallel, mit starken Tuberkelzöhnen. Tarsus des Gonop. winzig klein, wie ein Dörnchen. Saftlöcher nahe dem Seitenrand: penicillatus Att. (Neuguinea). 42b) Seitenränder der Kiele nach hinten konvergierend, ohne starke Tuberkelzähne, nur mit welligen Einbuchtungen. Gonopoden- tarsus so groß wie der Tibialfortsatz. Saftlöcher vom Seitenrand abgerückt: 43. 43a) Oberseite der Metazoniten dicht granuliert; Hinterrand und mediale Hälfte des Vorderrandes der Kiele kerbzähnig: plakodonotus Att. (Borneo). 43b) Metazoniten lederartig gerunzelt. Vorder- und Hinterrand der Kiele glatt: 44a) Metazoniten ganz ohne Tuberkelquerreihen: Pfeifferae Humb. et Sauss. (Java, Sumatra). 44b) Tuberkeln stellenweise vorhanden: Saussurei Silv. (Sumatra). 41b) Gonopodentibia kurz, mit dem Femur in einer Geraden. Die zwei Endäste (Tibialfortsatz und Tarsus) relativ viel größer?) 45. 45a) Vorder- und Hinterrand aller Kiele glatt: modestus Carl (Sumatra). 45b) Vorder-, eventuell auch Hinterrand der Kiele wenigstens teilweise und in der hinteren Körperhälfte gezähnelt: : 1) Hierher gehören auch: Catorii Poc., Creaghii Poc., baluensis Poc., si- butensis Poc. von Borneo. 2) Hierher wahrscheinlich auch Eurydirorhachis discrepans Poc. von Borneo. 2) Hierher auch perakensis Poc., pinangensis Poc., Petersi Poc. Die indo-australischen Myriopoden. 253 46a) Rücken glatt, lederartig: sumatranus Pet. (Sumatra, Borneo). 46b) Rücken der Metazoniten dicht granuliert: 47. 47a) Seitenrand der Kiele ungezähnt: gongylodes Att. (Sumatra). 47b) Seitenrand der Kiele wenigstens der mittleren und hinteren Segmente mit runden Höckerzähnen: 48, 483) Vorder- und Hinterrand der vorderen Kiele glatt, Prozoniten lederartig uneben. Tarsus der Gonopoden fast so lang wie der Tibialfortsatz. Körperbreite 6,5 mm: Moebiusi Att. (Sabanga). 48b) Vorder- und Hinterrand auch der vorderen Kiele sägezähnig. Prozoniten fein granuliert, Gonopodentarsus bedeutend kürzer als der Tibialfortsatz, Körperbreite 11,5 mm: Druryi Newp. (Brit. Guiana). 38b) Ventralplatten ohne Tuberkeln oder Dornen: 49, 49a) Beide Endäste des Gonopodentelopodits lang und dünn und zangenartig gegeneinander gebogen: marginellus Silv. (Sumatra, Malayische Halbinsel). 49b) Beide Endäste des Gonopoden in gleichem Sinne gebogen: 50. 50a) Seitenrand der Kiele mit groben Tuberkelzähnen: 51 öla) Saftloch vom Seitenrand weiter als 1 Ringdurchmesser ent- fernt: riparius Carl (Costa Rica). 51b) Saftloch nahe dem Seitenrand: 52. 52a) Einfarbig licht gelbbraun: 53. 53a) Vorderrand der Kiele gezähnelt; Ventralplatten beborstet: georgos Att. (Halmaheira). 53b) Vorderrand der Kiele glatt, Ventralplatten unbeborstet: amauros Att. (Borneo, Ternate). 52b) Schwarzbraun: 54a) Oberfläche der Kiele horizontal, Schwänzchen viereckig: subalbus Poc. (Java, Malayische Halbinse!). 54b) Oberfläche der Kiele der Wölbung des Rückens folgend, Schwänzchen hinten schaufelförmig abgerundet: verrucosus Poc. (Sumatra). Bowvieri Bröl. (Indo-China). 50b) Seitenrand der Kiele glatt oder höchstens seicht wellig: 55. 55a) Saftlöcher nahe dem Seitenrand: diontodesmus Att.-Poc. (Salomon-Isl.). 55b) Saftlöcher weiter vom Seitenrand entfernt als 1 Ringdurchmesser: 562) Gonopodentarsus breit, am Ende plötzlich krallenartig ver- dünnt; Vorderrand der Kiele glatt: baramanus Att. (Borneo). 566) Gonopodentarsus schlank bis zur Spitze, ohne krallenartiges Ende. Vorderand der Kiele gezähnelt: 57. 57a) Farbe rötlichbraun, fast ziegelrot. Jeder Prozonit mit einer gut begrenzten, schwarzen medianen Längsbinde: kelantanicus Sinel. (Malayische Halbinsel). 57b) Dunkelbraun bis schwarzbraun: 58. 4, Heft 254 Dr. Carl Graf Attems: 58a) Halsschild fast ohne Seitenlappen und nur wenig breiter als der Kopf. Schwänzchen mit stark konvexem Rand. Granulationen der Metazoniten feiner; Ränder der Kiele kaum gelappt: xanthopus Poc. (Sumatra, Malayische Halb insel). 58b) Halsschild mit deutlichen Seitenlappen, beträchtlich breiter als der Kopf. Schwänzchen eckiger; Granulation gröber, Kiel- ränder deutlicher gelappt: laticollis Poc. (Sumatra). Platyrhacus acanthosternus Bröl. 1900. Brölemann, Myr. d’Amerique. — Mem. soc. zool. Fr., p. 120, Tf. VIII, Fig. 103—105. Ecuador. (Vielleicht = P. helophorus Att.) Platyrhacus aequatorialis Silv. 1897. Barydesmus aequatorialis Silvestri, Boll. mus. Torino No. 305. S. Jose. Platyrhacus aequinoetius nom. now. 1900. Platyrhacus aequatorialis Brölemann, Myr. d’Amer. — Mem. soc. zool. Fr., p. 121, Tf. VIII, Fig. 106—109. Ecuador. (Da der Name aequatorialis bereits vergeben war, mußte die Art umgetauft werden.) Platyrhaeus aequidens Poe. 1894. Pocock, Myr. von Webers Reise Nied. Ostind. III, p. 357, Tf. XXI, Fig. 3. Sumatra. Platyrhacus amauros Att. 1897. Attems, Myr. von Kükenthals Reise, p. 493. 1899. Attems, Syst. Pol. II p. 325. Borneo, Batjan, Ternate. Platyrhaeus amblyodon Att. 1899. Attems, Syst. Pol. II, p. 325, Tf. XIV, Fig. 335. Pelew Insel. Platyrhacus Andersonii Poc. 1894. Acanthodesmus pilipes Pocock, J. Linn. Soc. Lond. XXI, p. 291. 1895. Platyrhacus Andersonii Pocock, Ann. Mus. eiv. Genova (2) XIV, p. 788. 1899. _ — Attems, Syst. Pol. OH, p. 336. 1902. — — Carl, Rev. Suisse zool. X, p.648, Tf. XI, Fig.62—64. Mergui Archipel, Birma. Platyrhacus areatus Att. 1901. Attems, Neue Pol. Hamb. Mus., p. 100, Tf. I, Fig. 11. 1902. Carl, Rev. Suisse zool. X, p. 661. Sumatra. Die indo-australischen Myriopoden. 255 Platyrhacus baluensis Poc. 1897. Stenoniodes baluensis Pocock, Ann. mag. n. h. (6) XX, p. 433. Borneo. Platyrhacus baramanus Att. 1897. Attems, Myr. von Kükenthals Reise, p. 494. 1899. — Syst. Pol. II, p. 331, Tf. XIV, Fig. 320. Borneo, Platyrhacus bidens Poc. 1894. Pocock, Myr. von Webers Reise Nied. Ostind., p. 356, Tf. XXI, Fig. 2. Sumatra. Platyrhaeus bilineatus Lue. 1840. Polydesmus bilineatus Lucas, Hist. nat. an. artic. I, p. 523. 1847. — — Gervais, Ins. apt. IV, p. 107. 1860. — (Stenonia) — Saussure, Mem. Mexique Myr. p. 74, Fig. 50. 1899. Platyrhacus — Attems, Syst. Pol. I, p. 347. 1909 — Pocock, Biol. Centr.-Americ. p. 140. Mexiko, Peru. Platyrhacus Biolleyi Carl. 1902. Platyrhacus Biolleyi Carl, Rev. Suisse zool. X, p. 658, Tf. XI, Fig. 67, 68. 1905. — — DBrölemann, Ann. soc. ent. France, LXXTV, p. 341. 1909. Tirodesmus Biolleyi Pocock, Biol. Centr. Amer. p. 146. Costarica. Platyrhacus bivirgatus Carl. 1902. Carl, Rev. Suisse zool. X, p. 652, Tf. XI, Fig. 65. 1909. Pocock, Biol. Centr. Amer., p. 142. Costa Rica. Platyrhacus Brölemanni nom. nov. 1899. Platyrhacus mexicanus Attems, Syst. Pol. II, p. 348. Fundort ? (Nicht identisch mit Plat. mexicanus Luc.) Platyrhaeus Bouvieri Bröl. 1896. Brölemann, Bull. mus. d’hist. nat. No. 7. Indo-China. Platyrhacus Cameranii Silv. 1897. Psammodesmus Cameranüi Silvestri, Boll. mus. Torino No. 305. S. Jose, Gualaquiza. Platyrhaeus Catorii Poc. 1897. Stenoniodes clatorii Pocock, Ann. mag. n. h. (6) XX, p. 431. Borneo. Platyrhacus celathratus Gerv. 1847. Polydesmus clathratus Gervais, Ins. Apt. IV, p. 108. 1859. — — Gervais, Voyage de Castelnau, p. 7, T£. I, Fig. 4: 1864. = — Peters, Mon. Ber, Ak. Wiss. Berlin, p. 643. 1899. Platyrhacus — Attems, Syst. Pol. II, p. 346. Columbien. 4. Heft 256 Dr. Carl Graf Attems: Platyrhacus coelebs Carl. 1902. Carl, Rev. Suisse zool. X, p. 644, Tf. XI, Fig. 69, 70, 72. Sumatra. Platyrhacus crassacus n. sp. (siehe unten). Neu Guinea. Platyrhaeus Creaghii Poc. 1897. Stenoniodes Creaghii Pocock, Ann. Mag. n. h. (6) XX, p. 432. Borneo. Platyrhaceus diontodesmus Att. 1897. Diontodesmus verrucosus Pocock, Ann. Mag. n. h. (6) XX, p. 444. 1899. Platyrhacus verrucosus Attems, Syst. Pol. II, p. 328. Salomon Islands. Platyrhacus diserepans Poc. 1897. Eurydirorhachis discrepans Pocock, Ann. mag. n. h. (6) XX, p. 436. Borneo. Platyrhacus Druryi Newp. 1844. Polydesmus Druryi Newport, Ann. mag. n. h. XIII, p. 266. 1847. — — Gervais, Ins. Apt. IV, p. 107. 1864. — (Stenonia) Druryi Peters, Mon. Ber. Ak. Wiss. Berlin, p. 544. 1899. Platyrhacus Druryi Attems, Syst. Pol. II, p. 332, Tf. XIV, Fig. 336. Britisch Guiana. Platyrhaeus faseiolatus Silv. 1898. Psammodesmus fasciolatus Silvestri, Boll. Mus. Torino XIII, No. 324. Ecuador. Platyrhaeus faustus Silv. 1895. Silvestri, Ann. mus. eiv.... Genova (2) XIV. 1899. Attems, Syst. Pol. II, p. 344. Sumatra. Platyrhaeus fimbriatus Pet. 1864. Polydesmus fimbriatus Peters, Mon. Ber. Ak. Wiss. Berl. p. 543. 1872. — (Stenonia) — Humbert et Saussure, Miss. sci. Mex., p. 28. 1899. Platyrhacus fimbriatus Attems, Syst. Pol. II, p. 347. Neu Granada, Veragua. Platyrhacus flavisternus Poc. 1894. Pocock, Myr. von Webers Reise, p. 346, Tf. XIX, Fig. 16. 1899. Attems, Syst. Pol., II, p. 342, Tf. XIV, Fig. 339. Java, Sumatra. Platyrhacus fraternus Carl. 1902. Carl, Rev. Suisse zool. X, p. 655, Tf. XI, Fig. 71. 1905. Brölemann, Ann. soc. ent. Fr. LXXIV, p. 342. 1909. Pocock, Biol. Centr. Amer., p. 142. Costa Rica. Die indo-australiscäen Myriopoden. 257 Platyrhacus funestus Silv. 1895. Silvestri, Ann. mus. civ.... Genova (2) XIV. 1899. Attems, Syst. Pol. II, p. 346. Sumatra. Platyrhacus georgos Att. 1897. Attems, Myr. von Kükenthals Reise, p. 494. 1899. — Syst. Pol. I, p. 324. Halmaheira. Platyrhacus gongylodes Att. 1899. Attems, Syst. Pol. II, p. 334, Tf. XIV, Fig. 326. 1902. Carl, Rev. Suisse zool. X, p. 646. Sumatra. Platyrhaceus gualaquizensis Silv. 1897. Barydesmus gualaquizensis Silvestri, Boll. mus. Torino No. 305. Gualaquiza. Platyrhacus helophorus Att. 1899. Attems, Syst. Pol. II, p. 338, Tf. XIV, Fig. 322. —-?1900. Platyrhacus acanthosternus Brölemann, Mem. soc. zool. Fr., p. 120. Fundort ? Platyrhacus inaequidens Poc. 1894. Pocock, Myr. von Webers Reise, p. 357, Tf. XXII, Fig. 1. Sumatra. Platyrhacus javanus Sauss. 1858. Polydesmus javanus Saussure, Rev. mag. zool. (2) X. 1902. Platyrhacus — Carl, Rev. Suisse zool. X, p. 656, Tf. XII, Fig. 78, 79. Java. Platyrhacus kelantanieus Sinel. 1901. Sinclair, Proc. zool. soc. London LH, p. 512. Malayische Halbinsel. Platyrhacus laticollis Poc. 1894. Pocock, Myr, von Webers Reise, p. 349, Tf. XX, Fig. 8. 1902. Carl, Rev. Suisse zool. X, p. 643. Sumatra, Borneo. Platyrhaceus limonensis Att. 1899. Attems, Syst. Pol. II, p. 344, Tf. XIV, Fig. 319. 1909. Pocock, Biol. Centr. Amer. p. 142. Costa Rica. Platyrhacus lineatus Poe. 1897. Acanthodesmus lineatus Pocock, Ann. mag. n. h. (6) XX, p. 434. Singapore. Platyrhacus longispinosus Silv. 1896. Silvestri, Ann. mus. civ.... Genova (2) XVI, p. 22. Borneo. Archiv für Naturgeschichte 1914. A. 4, 17 4. Heft 958 Dr. Carl Graf Attems: Platyrhacus malaccanus Pet. 1864. Polydesmus (Acanthodesmus) malaccanus Peters, Mon. Ber. Ak. Wiss. Berlin, p. 545. 1899. Platyrhacus malaccanus Attems, Syst. Pol. II, p. 340. 1901. — —_ Sinclair, Proc. zool. soc. Lond. II, p. 517. Singapore. Platyrhacus margaritiferus Gerv. 1881. Polydesmus (Platyrhacus) margaritiferus Karsch, Arch. Nat., Bd. 47, 'Tf. III, Fig. 5. 1899. Platyrhacus margaritiferus Attems, Syst. Pol., II, p. 328, Tf. XIV, Fig. 341. Manila, Luzon. Platyrhacus marginellus Silv. 1895. Silvestri, Ann. mus. civ. .. Genova (2) XIV. 1901. Sinelair, Proc. zool. soc. London, II, p. 511. Sumatra, Malayische Halbinsel. Platyrhacus Mecheli Carl. 1902. Carl, Rev. Suisse Zool. X, p. 650, Tf. XI, Fig. 58—61. Sumatra. Platyrhacus mexicanus Luc. 1840. Polydesmus mexicanus Lucas, Hist. nat. Crust. Ak. Myr., p. 523. = — Lucas, Diet. sci. nat. d’Orbigny, Myr., Tf.I, Fig. 3. 1847. — — Gervais, Ins. apt. IV, p. 107. 1860. — (Stenonia) — Saussure, Mem. Mex. Myr., p. 534. 1909. Platyrhacus — Pocock, Biol. Centr. Amer., p. 140. Mexiko. Platyrhacus mirandus Poe. 1894. Platyrhacus mirandus Pocock, Webers Reise Nied. Ostind., p. 348, Tf. XX, Fig. 7. —=?1895. — permirabilis Silvestri, Ann. mus. eiv.... Genova (2) XIV, p. 710. 1899. —- mirandus Attems, Syst. Pol., II, p. 351, Tf. XIV, Fig. 325. Sumatra. Platyrhacus modestus Carl. 1902. Carl, Rev. Suisse zool. X, p. 646, Tf. XI, Fig. 66. 1906. _—- Zool. Jahrb., XXIV, p. 236. Sumatra. Platyrhacus Moebuisi Att. 1899. Attems, Syst. Pol. II, p. 333, Tf. XTV, Fig. 334. Satanga. Platyrhacus monticola Poc. 1894. Pocock, Webers Reise Niederl. Ostind. p. 353, Tf. XX, Fig. 10. Sumatra. Platyrhacus montivagus Carl. 1902. Carl, Rev. Suisse zool. X, p. 662, Tf. XII, Fig. 84—88. 1905. Brölemann, Ann. soc. ent. France LXXIV, p. 342. 1909. Pocock, Biol. Centr. Amer. p. 143. Costa Rica. Die :indo-australischen Myriopoden. 259 Platyrhacus penieillatus nov. sp. (siehe unten). Neu Guinea. Plathyrhacus perakensis Poc. 1897. Acanthodesmus perakensis Pocock, Ann. Mag. n. h. (6) XX, p. 434. Malayische Halbinsel. Platyrhacus Petersii Poc. 1897. Acanthodesmus Petersii Pocock, Ann. Mag. n. h. (6) XX, p. 434. Malayische Halbinsel. Platyrhacus Pfeifferae Humb. et Sauss. 1869. Polydesmus (Stenonia) Pfeiffraa Humbert et Saussure, Verh. z0ol.-bot. Ges. XIX, p. 680. 1899. Platyrhacus Pfeifferae Attems, Syst. Pol. II, p. 349, Tf. XIV, Fig. 317. 1901. — _ Sinclair, Proc. zool. soc. Lond. II, p. 515. Java, Sumatra, Malayische Halbinsel. Platyrhacus Pieteti Silv. 1899. Eurydirorhachis Pictei Silvestri, Rev. Suisse zool. VII, p. 332, Tf. XV, Fig. 1,2. Borneo. Platyrhacus pinangensis Poc. 1897. Acanthodesmus pinangensis Pocock, Ann. mag. n. h. (6) XX, p. 433. Insel Pinang bei der Malayischen Halbinsel. Platyrhacus plakodonotus Att. 1897. Platyrhacus plakodonotus Attems, Kükenthals Reise, p. 497, Tf. XVII, Fig. 16. 1899. — — Attems, Syst. Pol. II, p. 339, Tf. XIV, Fig. 315. 1897. Eurydirorhachis dulitensis Pocock, Ann. mag. n. h. (6) XX, p. 436. Borneo. Platyrhacus Pococki Bröl. 1911. Platyrhacus Pococki Brölemann, Bull. soc. ent. France, No.1, p. 14. 1909. — stenopterus Pocock, Biol. Centr. Amer. p. 145, Tf. X, Fig. 8. non=1905. — — Brölemann, Myr. de Costa Rica. II. Costa Rica. Platyrhacus propinquus Carl. 1902. Carl, Rev. Suisse zool. X, p. 665, Tf. XII, Fig. 80, 82. 1909. Pocock, Biol. Centr. Amer., p. 145. Costa Rica. Platyrhacus punctatus Pet. 1864. Polydesmus (Acanthodesmus) punctatus Peters, Mon.-Ber. Ak. Wiss. Berlin p. 545. 1899. Platyrhacus punctatus Attems, Syst. Pol. II, p. 353. Borneo. Platyrhacus Ridleyi Poc. 1897. Phractodesmus Ridleyi Pocock, Ann. mag. n. h. (6) XX, p. 438. Singapore. 17* 4. Heft 260 Dr. Carl Graf Attem : Platyrhaecus riparius Carl. 1902. Carl, Rev. Suisse zool. x. p. 641, Tf. XII, Fig. 83. 1909. Pocock, Biol. Centr. Amer., p. 143. Costa Rica. Platyrhacus Saussurei Silv. 1899. Acanthodesmus Saussurei Silvestri, Rev. Suisse zool. VII, p. 133, Fig. 3, 4. Sumatra. Platyrhacus sibutensis Poc. 1897. Stenoniodes sibutensis Pocock, Ann. mag. n. h. (6) XX, p. 433. Sibutu Insel bei Borneo. Platyrhacus strenuus Silv. 1897. Silvestri, Neue Dipl. Dresdn. Mus., p. 19, Tf. III, Fig. 32—34. Ecuador. (Vielleicht = P. clathratus Gerv.) Platyrhacus subalbus Poe. 1894. Pocock, Webers Reise, p. 347, Tf. XIX, Fig. 17. Java, Malayische Halbinsel. Platyrhacus submissus Poe. 1894. Pocock, Webers Reise, p. 355, Tf. XXI, Fig. 1. Sumatra. Platyrhaeus sumatranus Pet. 1864. _Polydesmus (Acanthodesmus) sumatranus Peters, Mon. Ber. Ak. Wiss., . DET. N 1899. ee sumatranus Attems, Syst. Pol. II, p. 337. Sumatra, Borneo. Platyrhacus tenebrosus Silv. 1898. Barydesmus tenebrosus Silvestri, Boll. mus. Torino XIII, No. 324. Ecuador. Platyrhacus Tristani Poe. 1909. Pocock, Biol. Centr. Am., p. 141, Tf. X, Fig. 6. Costa Rica. Platyrhaceus verrurosus Poe. 1894. Pocock, Webers Reise, p. 354, Tf. XIX, Fig. 20. Sumatra. Platyrhacus vittatus Poc. 1897. Phyodesmus vittatus Pocock, Ann. mag. n. h. (6) XX, p. 429. 1893. Platyrhacus — Attems, Syst. Pol. II, p. 353. Borneo. Platyrhacus Weberi Poc. 1894. Pocock, Webers Reise, p. 351, Tf. XX, Fig. 9. Sumatra. Platyrhaeus Woodfordi Poc. 1897. Diontodesmus Woodfordi Pocock, Ann. mag. n. h. (6) XX, p. 443. Salomon Inseln. Die indo-australischen Myriopoden. 961 Platyrhacus xanthopus Poc. 1894. Pocock, Webers Reise, p. 350, Tf. XIX, Fig. 18. Sumatra, Malayische Halbinsel. Neue Arten. Platyrhacus crassacus n. Sp. Tafel IV, Fig. 61. Dunkel erdbraun bis schwarzbraun,®'Kiele gelb, Antennen und Beine dunkelrotbraun. & Breite des Prozoniten 4,2, des Metazoniten 8,2 mm. Kopf dicht granuliert, Antennen mäßig schlank, den Hinterrand des 2. Segments etwas überragend. Halsschild dicht granuliert; die Tuberkeln längs des Vorderrandes sind nur wenig größer als die Granula; ebenso sind die zerstreuten Tuberkeln der Fläche und am Hinterrrand wenig auffällig. Seitlich ist der Halsschild in kleine stumpfe Läppchen, die die Kopfseiten kaum überragen, ausgezogen. Prozoniten dicht und fein chagriniert. Metazoniten dicht granuliert, von den 3 Tuberkelquerreihen tritt die hintere merklich aus der Granu- lierung hervor und die Tuberkeln sind größer als die der anderen 2 Reihen. Letztere sind übrigens auf den hinteren Segmenten etwas ausgeprägter als auf den vorderen. Unterseite der Metazoniten fein granuliert. Rücken gut gewölbt. Kiele mäßig breit, oberseits dicht granuliert, Vorderrand an der Basis sehr stark schulterartig vortretend, rund kerbzähnig. Hinterrand ebenso. Seitenrand des 2.—4. Kieles, besonders des 2., mehr abgerundet. Vom 5. Segment an hat der Seitenrand 4 Tuberkelzähne; auf den porentragenden Segmenten entsteht zwischen dem 2. und 3. Tuberkelzahn eine größere Lücke, in der ganz seitlich das Saftloch liegt. Schwänzchen anfangs parallelrandig, dann undeutlich treppig abgestuft und abgerundet. Ventralplatten fein granuliert, unbeborstet, mit 4 kleinen Tu- berkeln. Gonopoden (Fig. 61): Hüfte mit einer Gruppe von am Ende zerfaserten Borsten. Femur recht lang, ganz gerade, mit teils ein- fachen, teils zerfaserten Borsten besetzt; auf der Medialseite geht er in einen sehr kräftigen zweispitzigen Dorn aus, eine seltene Bildung, meines Wissens nur noch bei P. mirandus und doryphorus bekannt. Tibia kurz und gerade, gabelt sich in den stark gekrümmten schlank- sichelförmigen Hauptast und den ebenso schlanken und spitzen, aber weniger gekrümmten Nebenast. Fundort: Neu Guinea (ohne näheren Fundort; Dr. Werner coll. Berliner Museum). 4. Bett 262 Dr. Carl Graf Attems: Platyracus penieillatus n. sp. Tafel III, Fig. 50, Tafel IV, Fig. 51, 52. Dunkelkastanienbraun, die Zähne des Kielseitenrandes und die Granula auf der Oberseite der Kiele gelblich. Antennen und Beine teilweise gelblich. & Breite der Kiele in der Körpermitte 8,5 mm des Prozoniten 4 mm. Kopf dicht granuliert, Clypeus mit den gewöhnlichen 4 Borsten, Scheitel unbeborstet. Antennen mäßig schlank, den Hinterrand des 2. Segments etwas überragend. Halsschild seitlich zu einem kurzen, abgestumpften Läppchen, das die Kopfseiten nur sehr wenig überragt, verschmälert, die Fläche granuliert, längs des Vorderrandes eine dichtgedrängte Reihe, längs des Hinterrandes eine schüttere Reihe und auf der Fläche zerstreut größere Tuberkel. Rücken ziemlich gewölbt. Kiele zwar hoch angesetzt aber etwas abfallend, weswegen die Tiere im ganzen nicht flach erscheinen.. Prozoniten dicht und sehr fein spitz granuliert, nur ein schmaler Streif vor der Quernaht bleibt glatt. Metazoniten dorsal dicht granuliert und mit 3 Querreihen kleiner Tuberkeln., die sich auch auf die Ober- fläche der Kiele fortsetzen. Die Größe der Tuberkeln in allen 3 Reihen ist die gleiche. Unterseite der Metazoniten fein granuliert; oberhalb der Beine jederseits 2 ovale, von einem kraterartigen Rand umgebene Gruben. Kiele ziemlich breit, der Vorderrand springt an seiner Basis schulterartig vor und zwar auf den vorderen Segmenten flacher, auf den hinteren Segmenten eckiger. Vorderrand sehr verwischt kerb- zähnig. Seitenränder parallel, mit 4-6 stumpfen Tuberkelzähnen. Der Einschnitt zwischen dem 2. und 3. Zahn ist manchmal merklich tiefer, sodaß hier eine größere Lücke entsteht, aber zweilappig kann man die Kiele deswegen nicht nenen. Das Saftloch liegt noch auf der Oberseite, aber ganz nahe dem Seitenrande, neben der erwähnten größeren Lücke oder auch neben dem 3. von 5 Zähnen. Hinterrand sehr seicht kerbzähnig. Auf den hinteren Segmenten bildet das Hinter- eck einen kurzen, breiten Zacken, der auf dem 19. Segment breit ab- gerundet ist. Kiel II und III mit 3 Tuberkelzähnen, Vorder- und Hintereck mitgerechnet, Kiel IV mit 4 Tuberkelzähnen. Kiel II etwas tiefer herabreichend als der folgende. Alle Kiele sind wegen der schulter- artig vortretenden Basis nach der Seite zu etwas verschmälert. Ventralplatten granuliert, unbeborstet und ganz ohne Tuberkel. Schwänzchen an der Basis etwas eingeschnürt, im übrigen schaufel- förmig abgerundet; auf der Oberseite 2 Borstenwarzen, der Rand mit mehreren feinen Borsten, ohne treppige Abstufungen. Beine reichlich beborstet, mit vielen kurzen und einzelnen längeren Borsten. Gonopoden (Fig. 51): Hüfte mit zahlreichen, am Ende in viele lange Spitzen zerfaserten Borsten (Fig. 52). Diese zerfaserten Borsten finden sich bei vielen Arten aber so ausgeprägt habe ich sie sonst nicht. Die indo-australischen Myriopoden. 263 gesehen. Femur gekrümmt, mit teils schwächeren teils stärkeren einfachen Borsten und mit zerfaserten dicken Borsten besetzt. Tibial- abschnitt sehr schlank und stark gekrümmt, dreiviertel eines Kreises beschreibend, immer dünner werdend. Kurz vor dem Ende sitzt der ungemein kleine, dornförmige Nebenast (= Tarsus) (Fig. 50). Fundort: Neu Guinea (Dr. Schultze, Berliner Museum). Diese Art ähnelt sehr Plat. margaritatus und Pl. tuberosus. Von margaritatus unterscheidet sie sich dadurch, daß die Ventralplatten ‚dort 4 stumpfe Tuberkeln haben, hier keine, daß die Tuberkeln der 3. Reihe dort größer sind als die der anderen Reihen (hier haben alle 3 Reihen gleich große Tuberkeln), ferner, daß sich die Tuberkelreihen dort nicht auf die Kieloberseite fortsetzen, hier ja. Von tuberosus unterscheidet sie sich dadurch, daß Vorder- und Hinterrand der Kiele bei tuberosus glatt sind, und daß die Größe der Tuberkeln von der 1. zur 3. Reihe allmählıg zunimmt. Von beiden Arten unterscheidet sie sich außerdem durch die Gonopoden, indem bei margaritatus und tuberosus der Nebenast (Tarsus) einen breiten, stumpfen Lappen trägt. 2% Subgen. Pleorhacus nov. subgen. Telopodit des Gonopoden mit 3 oder mehr Endästen. Übersicht über die Arten. la) Telopodit 3-ästig (der Tibialfortsatz gabelt sich in 2 Arme oder es steht vor der Teilung in Tibialfortsatz und Tarsus ein Seiten- zacken am Tibialabschnitt: . 2a) Rünken der Metazoniten und Prozoniten mit einer hellen Längs- inde: 3a) Der Tibialfortsatz gabelt sich in 2 gleich lange, schlanke Äste. Ventralplatten mit kaum merklichen Tuberkeln: mediotaeniatus Att. (Ceram). 3b) Neben dem Hauptteil des Tibialfortsatzes steht nur ein viel kürzerer Zacken. Ventralplatten mit 2 spitzen Fortsätzen: anthropophagorum Att.-Silv. (Sarawak). 2b) Rückenmitte goldgelb oder blaugrau; Metazoniten mit 1—2 Quer- reihen schwarzer Flecken auf hellem Grund. Prozoniten mit 3 gelben oder weißen Flecken, 2 große schwarzbraune Flecken einschließend: pietus Pet. (Borneo). 2c) Rücken der Metazoniten einfarbig dunkelbraun. Kielränder und Prozoniten eventuell hell: 4 4a) Schwänzchen hinten verbreitert: 5. 5a) Mediale Hälfte des Vorder- und Hinterrandes der Kiele vom 5. Segment an sägezähnig. Ventralplatten mit 4 stumpfen Kegeln. Saftlöcher vom Seitenrand um den Ringdurchmesser entfernt. Einfarbig dunkelbraun. Breite in der Körpermitte 9 mm: pilipes Pet. (Borneo). 4, Heft 264 Dr. Carl Graf Attems: 5b) Vorder- und Hinterrand der Kiele glatt. Ventralplatten mit 4 spitzen Dornen. Poren um das Doppelte des Ringdurchmessers vom Seitenrand entfernt. Kielseitenränder gelblich aufgehellt. Breite in der Mitte 12 mm: Mortoni Carl (Borneo). 4b) Schwänzchen schaufelförmig, die Seitenränder nicht divergierend, daher hinten nicht verbreitert: 6. 6a) Seitenränder der Kiele deutlich nach hinten konvergierend: 7. 7a) Einfarbig glänzend schwarzbraun. Rücken der Metazoniten glatt: scutatus Pet. (Borneo). 7b) Kiel seitlich gelbgerandet. Die ganzen Metazoniten dicht und fein granuliert: sublimbatus Silv. (Borneo). 6b) Seitenränder der Kiele parallel: 8. 8a) Ventralplatten mit 4 langen, spitzen Dornen: he) 9a) Seitenrand der Kiele mit groben Tuberkelzähnen. Beide Äste des Tibialfortsatzes des Gonopoden fast gleich lang: subspinosus Poc. (Sumatra). 3b) Seitenrand der Kiele glatt; der Samenrinnenast des Tibjalfort- satzes ist viel länger als der andere: 10. 10a) Granulierung der Metazoniten feiner. Saftlöcher weiter vom Seitenrand entfernt (ca. 4 Ringdurchmesser). Vorder- und Hinter- rand der Kiele feiner gesägt: Everettii Poc. (Borneo). 10b) Granulierung der Metazoniten gröber. Saftlöcher etwas näher dem Seitenrand. Vorder- und Hinterrand der Kiele stärker sägezähnig: hoplurorhachis Att. (Borneo).?) 8b) Ventralplatten mit 4 niedrigen Tuberkeln oder ganz ohne solche: 11. lla) Alle 3 Endäste des Gonopodentelopodits spitz: 12. 12a) Seitenrand der Kiele glatt oder höchstens schwach wellig: 13. 13a) Knapp neben dem Tibialfortsatz steht der kleine spitze 3. Zacken. Tibialfortsatz und Tarsus divergierend gebogen. Hinterrand der Kiele fein gezähnt: arietis Carl (Celebes). 13b) Der 3. Zacken des Gonopodentelopodits steht in größerer Ent- fernung von der Gabelungsstelle in Tibialfortsatz und Tarsus; letztere beide in gleichem Sinne gebogen. Hinterrand der Kiele ungezähnelt: 14. 14a) Nur der Vorderrrand der Kiele springt an der Basis schulter- förmig vor; die Kiele sind nur wenig länger als der Rücken des Metazoniten, Seitenrand deutlich gewölbt: sarasinorum Carl (Celebes). 14b) Vorder- und Hinterrand der Kiele geschultert, so daß die Kiele bei gestrecktem Tiere aneinander schließen, Seitenrand gerade: tetanotropis Att. (Sangi 1.). 12b) Seitenrand der Kiele mit runden Tuberkelzähnen: 15. 1) Die von Pocock zur Unterscheidung dieser beiden Arten angegebenen Merkmale lassen vermuten, daß es sich höchstens um geringe Varietäten derselben Art handelt. Die indo-australischen Myriopoden. 265 15a) Prozoniten mit breiter, heller, medianer Längsbinde Kiele seitlich durch einen sehr tiefen Einschnitt in 2 spitze Lappen geteilt: notatus Att. (Neu Guinea). 15b) Prozoniten ohne helles medianes Längsband; Seitenrand der Kiele ohne tiefen Einschnitt, selten mit breiter seichter Bucht: 16. 16a) Einer der 3 Endäste des Gonopodentelopodits ist zangenartig gegen die beiden anderen gekrümmt. Ventralplatten mit 4 nied- rigen Tuberkeln: katantes Att. (Neu Guinea). 16b) Alle 3 Endäste des Gonopodentelopodits sind in gleichem Sinne gekrümmt. Ventralplatte ohne Tuberkeln: 17. 17a) Von den 3 Endästen des Gonopoden-Telopodits sind die beiden, nicht die Samenrinne führenden Zacken sehr breit, dreieckig: fecundus Carl (Lombook). 17b) Wenigstens 2 Äste des Gonopoden-Telopodits sind schlank, spießförmig: 18. 18a) Tarsus des Gonopoden am Ende zweispitzig. Das Schwänzchen verjüngt sich gleich von der Basis an ein wenig. Vorder- und Hinterrand der Kiele nicht deutlich gekerbt: papuanus Att. (Neu Guinea). 18b) Tarsus des Gonopoden einspitzig. Das Schwänzchen an der Basis ein wenig eingeschnürt, im ganzen rundlich. Vorder- und Hinterrand der Kiele deutlich kerbzähnig: 19. 19a) Prozoniten ganz bis zur Quernaht fein granuliert. Die Tuberkel- querreihen treten auf den vorderen Segmenten viel deutlicher hervor. Der dem Samenrinnenast ansitzende 3. Zacken des Telopodits ist breit, einfach, einspitzig; Breite 7.3 mm: rimosus Att. (Neu Guinea). 19b) Der hintere Streif der Prozoniten glatt, der Rest fein granuliert: die Tuberkelquerreihen sind auf den vorderen Segmenten un- deutlich. Der 3. Ast des Gonopodentelopodits (neben dem Samenrinnenast) ist schlank und hat mehrere feine Spitzen. Breite 5,5 mm: Beauforti Att. (Neu Guinea, Ceram). 11b) Der Tibialfortsatz trägt einen breiten, lappenartigen Anhang —= 3, Ast, nur die beiden anderen Äste sind schlank und spitz: 20. 20a) Seitenrand aller Kiele ganzrandig oder sehr schwach wellig, Breite 11,5 mm (Vorderrand der Kiele deutlich, Hinterrand undeutlich kerbzähnig. Ventralplatten mit 4 niedrigenHöckerchen): crassipes Carl (Borneo). 20b) Seitenrand der Kiele mit groben Tuberkelzähnen. Breite bis 7,5 mm: 21. 21a) Seitenrand der Kiele ohne tieferen Einschnitt zwischen den --6 groben Tuberkelzähnen. Die Saftlöcher liegen auf der Oberseite um den eigenen Durchmesser vom Rande entfernt: tuberosus Poc. (Kei- und Aru-Ins.) 21b) Seitenrand der Kiele durch eine tiefe Bucht mehr oder weniger deutlich zweilappig, in dieser Bucht öfter kleine Tuberkelzähne. Die Saftlöcher liegen ganz seitlich im Einschnitt: 22. 4. Heft 266 Dr. Carl Graf Attems: _ 223) Der Tibialfortsatz des Gonopoden the an seiner Basis einen abgerundeten Lappen ohne Stiel. Rückengranula abgeschliffen. Rücken mäßig gewölbt, Kiele fast horizontal: lobophorus Att. (Neu Guinea). 22b) Der Lappenanhang des Tibialfortsatzes (= 3. Ast) ist länger, anfangs stielförmig dünner und endet breitlappig. Rücken- granula gut entwickelt. Kiele abfallend, Rücken stark gewölbt: margaritatus Poc. (Neu Guinea). 1b) Gonopodentelopodit 4—5 spitzig, dadurch, daß sich der Tibial- fortsatz in 3—4 Äste teilt oder daß der Tasrus einen Seiten- zacken hat (bei 3-ästigem Tibialfortsatz): 23. 232) Gonopodentelopodit 5-spitzig: 24. 24a) Der Tibialfortsatz gabelt sich in 3 Äste, neben dem Tarsus steht der kleine 5. Zacken: 25. 25a) Dieser 5. Zacken ist ungefähr !/, so lang wie der Tarsus und schwach S-förmig gebogen. Saftlöcher vom Seitenrand weiter entfernt, Seitenrand der Kiele tief eingebuchtet: insularıs Humb. et Sauss. (Molukken). 25b) Der 5. Zacken ist winzig klein im Vergleich mit dem Tarsus. Saftlöcher sehr nahe dem Seitenrande, dieser nur mit runden Tuberkelzähnen, ohne tiefere Einbuchtung: 26a) Hüfte des Gonopoden mit auffallend langen und starken Borsten: annectens H. et 8. (Molukken). 26b) Gonopodenhüften mit den gewöhnlichen, viel kleineren Borsten: 27. 27a) Gleichmäßig schwarzbraun bis schwarz; die Metazoniten gleich- mäßig granuliert; die längs des Hinterrandes stehenden Tuberkeln nur wenig größer als die anderen und ebenso wie diese gefärbt: concolor Pet. (Ternate, Halmaheira, Borneo). 27b) Dunkelbraun, mindestens die Seitenzähne, meist auch ein breiter Seitenstreif der Kiele gelb». Längs des Hinterrandes der Meta- zoniten eine Reihe großer gelber Tuberkeln: complicatus Att. (Halmaheira, Ternate). 24b) Der Tibialfortsatz des Gonopoden gabelt sich in 4 Äste. Neben ‘ dem Tarsus steht kein kleiner Zacken. Seitenrand der Kiele in der Mitte tief eingebuchtet mit mehreren kleinen Höckern in der Bucht, Vorder- und Hintereck der Kiele von einem sehr starken Zacken eingenommen: quincuplex Att. (Neu Pommern). 2 3b) Gonopodentelopodit 4-spitzig (Tibialfortsatz 3-ästig, Tarsus ohne Seitenzacken): 2 28a) Einer der Äste des Tibialfortsatzes trägt einen großen, spitzen Seitendorn. Die Tuberkeln aller 3. Querreihen des Metazoniten gleich groß: parazodesmus Att. Poc. (Salomon Inseln). 28b) Alle 3 Äste des Tibialfortsatzes ohne Seitendorn. Metazoniten nur mit 1 Querreihe von Tuberkeln oder die Größe der Tuberkeln nimmt von der ]. zur 3. Reihe allmählig zu: 29. Die indo-australischen Myriopoden. 267 29a) Rückenmitte der Metazoniten aufgehellt. Die Granulierung der Metazoniten ist auf dem Rücken verwischt. Nur eine Querreihe von Tuberkeln längs des Hinterrandes vorhanden: Gestri Silv. (Neu Guinea). 37a) Rückenmitte nicht aufgehellt. Die Granulierung ist auch auf der Rückenmitte gut ausgebildet. 3 Tuberkelquerreihen: 30. 30b) Tarsus des Gonopoden fast gerade, schlank, sehr spitz. Die Seiten- ränder des Schwänzchens fast von der Basis an nach hinten kon- vergierend. Saftlöcher vom Seitenrand weniger weit als 1 Ring- durchmesser entfernt: paliger Att. (Waigeoe). 30b) Gonopodentarsus hakig, breit, abgestumpft. Schwänzchen bis nahe zum Ende gleich breit, mit etwas konvexen Seitenrändern. Saftlöcher wenigstens auf den vorderen und mittleren Segmenten 2 Ringdurchmesser vom Seitenrand: dechvus Att. (Neu Guinea). Pleorhacus anneetens Humb. et Sauss. 1869. Polydesmus (Stenonia) annectens Humbert et Saussure, Verh. zool. bot. Ges. XIX, p. 677. 1895. Platyrhacus annectens Attems, Syst. Pol. II, p. 233. 1902. = an Carl, Rev. Suisse zool. X, p. 640, Tf£.XII, Fig.77. Molukken. P. anthropophagorum nom. nov. 1896. Platyrhacus dorsalis Silvestri, Myr. Borneo. — Ann. mus. civ. Genova (2) XIV, p. 22. 7 Sarawak, Borneo. (Nicht identisch mit Plat. dorsalis Peters 1864.) P. arietis Carl. 1912. Carl, Dipl. Celebes. — Rev. Suisse zool. XX, p. 151. Celebes. P. Beauforti Att. Attems, Beauforts Reisewerk. — Bydrag Dierk. W.-Ceram, Süd-Neu Guinea. P. complicatus Att. 1899. Attems, Syst. Pol. II, p. 322, Tf. XIV, Fig. 337, 338. Halmaheira, Ternate. P. concolor Pet. 1864. Polydesmus (Stenonia) concolor Peters, Mon. Ber. Ak. Wiss. Berlin, p. 544. 1895. Platyrhacus concolor Silvestri, Ann. mus. civ.... Genova, (2) XIV. 1899. — — Attems, Syst. Pol. II, p. 321. Molukken, Borneo. P. crassipes Carl. 1909. Carl, Neue Dipl. — Rev. Suisse zool: XVII, p. 253, Tf. III, Fig. 19. Borneo. x P. declivus Att. Attems, Nova Guinea, Bd. IX. Neu Guinea, Etna Bai und Meraucke, N.Manikion. Gebiet. 4, Heft 268 Dr. Carl Graf Attems: P. Everettii Poec. 1897. Hoplurorhachis Everettii Pocock, Ann. mag. n.h. (6) XX, p. 437, Fig. 12. Borneo. P. fecundus Carl. 1912. Carl, Dipl. Ausb. Lombok. — Zool. Jahrb. XXXII, p. 164. Lombok. P. Gestri Silv. 1898. Eutrachyrhachis@estri Silvestri, Ann. mus. civ... Genova (2) XIX, p. 443. Neu Guinea: Awek. P. hoplurorhachis (Poc.). Att. 1897. Hoplurorhachis Hosei Pocock, Ann. mag. n. h. (6) XX, p. 438. 1899. Platyrhacus hoplurorhachis Attems, Syst. Pol. II, p. 340. Borneo. P. Hosei Poc. 1897. Phyodesmus Hosei Pocock, Ann. mag. n. h. (6) XX, p. 428, fig. 2. Borneo. (Möglicherweise = P. pietus Peters). P. insularis Humb. et Sauss. 1869. Polydesmus (Stenonia) insularis Humbert et Saussure, Verh. zool. bot. Ges. XIX, p. 679. 1899. Platyrhacus insularis Attems. Syst. Pol. II, p. 329. 1901. —_ _ Sinclair, Proc. zool. soc. London II, p. 516. 1902. _ —_ Carl, Rev. Suisse zool. X, p. 641. Molukken. P. Katantes Att. 1899. Attems, Syst. Pol. II, p. 326, Tf. XIV, Fig. 216. 1899. Eutrachyrhachis Dadayi Silvestri, Termesz. füzetek, XXII, p. 208. Neu Guinea. P. lobophorus nov. sp. (siehe unten). Neu Guinea. P. margaritatus Poe. 1897. Euirachyrhachis margaritatus Pocock, Ann. mag. n. h. (6) XX, p. 442. Neu Guinea, Vietoria Mts., Cyelopen Gebirge, Oinake, Bou- gainville Gebirge, Hollandia, Kais. Augusta Fluß. P. mediotaeniatus Att. Attems, Beauforts Reisewerk. — Bydr. Dierk. W.-Ceram. P. Mortoni Carl. 1909. Carl, Rev. Suisse zool. XVII, p. 255, Tf. X, Fig. 11. Borneo. P. notatus Att. Attems, Nova Guinea Bd. IX. Süd-Neu Guinea, Sabang. Die indo-australischen Myriopoden. 269 P. paliger Att. Attems, Beauforts Reisewerk. — Bydr. Dierk. Waigeoe. P. papuanus n, sp. (siehe unten). Neu Guinea. P. parazodesmus nom. nov. 1898. Parazodesmus verrucosus Pocock, Willey, zool. Res., p. 68, Tf. VI, Fig.3. Salomon Inseln, Sumatra. P. pietus Pet. 1864. Polydesmus (Acanthodesmus) pictus Peters, Mon. Ber. Ak. Wiss. Berl., p. 546. 1896. Platyrhacus magnificus Silvestri, Ann. mus. civ.... Genova (2) XVII p- 23. 1897. Phyodesmus ornatus Pocock, Ann. mag. n. h. (6) XX, p. 428. 21897. E= Hosei Pocock, ].c., p. 428. 21897. — areatus Pocock, l.c., p. 429. 1899. Platyrhacus pictus Attems, Syst. Pol. II, p. 350, Tf. XIV, Fig. 327, 328, Borneo. P. pilipes Pet. 1864. Polydesmus (Acanthodesmus) pilipes Peters, Mon. Ber, Ak. Wiss. Berl., p. 544. 1899. Platyrhacus pilipes Attems, Syst. Pol. I, p. 335. (Non = Plat. pilipes Pocock.) Borneo. | P. quineuplex n. sp. (siehe unten). Neu Pommern, SW.-Küste, Aidfluß. P. rimosus Att. Attems, Nova Guinea Bd. IX. Süd-Neu Guinea. Alkmaar. P. sarasinorum Carl. 1912. Carl, Dipl. Celebes. — Rev. Suisse zool. XX, p. 144. Celebes. P. scutatus Pet. 1864. Polydesmus (Acanthodesmus) scutatus Peters, Mon. Ber. Ak. Wiss. Berl., p- 546. 1899. Platyrhacus scutatus Attems, Syst. Pol. II, p. 352, Tf. XIV, Fig. 329. Borneo. P. sublimbatus Silv. 1897. Polydesmus sublimbatus Silvestri, Neue Dipl. Dresd. Mus., p. 12, Tf. II, Fig. 68. Borneo. P. subspinosus Poe. 1894. Pocock, Webers Reise, p. 352, Tf. XIX, Tf. 19. Sumatra. 2709 Dr. Carl Graf Attems: P. tetanotropis Att. 1899. Attems, Syst. Pol. II, p. 331, Tf. XIV, Fig. 323. Insel Sangır. P. tuberosus Poc. 1893. Stenonia tuberosa Pocock, Ann. mag. n. h. (6) XI, p. 131, Tf. IX, Fig.3. 1897. Cyrtorhachis trifidus Silvestri, Neue Dipl. Mus. Dresd., p. 13. 1899. Platyrhacus tuberosus Attems, Syst. Pol. II, p. 327. 1912. — — Carl, Abh. Senckenb. Ges. XXXIV, p. 270. Kei- und Aru-Archipel. Neue Arten. Platyrhacus lobophorus n. sp. Tafel IV, Fig. 53—55. Einfarbig gelbbraun ($) oder kastanienbraun (9); die Kiele sind beim & ganz wenig aufgehellt, beim 2 nur die Seitenzähne und Tuberkel. Breite des Prozoniten $ 4,4mm, 9 5,2 mm, der Metazoniten $ 7,3 mm, 2 9 mm. Der ganze Kopf dicht granuliert, vorderer Teil des Kopfschildes bis zu den Antennen sehr zerstreut beborstet. Scheitel unbeborstet. Antennen lang und sehlank, bis zum Hinterrand des 3. Segments reichend. Halsschild schlank und spitzlappig, die Kopfseiten überragend, längs des Vorderrandes eine diehtgedrängte Reihe, auf der Fläche zerstreute Tuberkeln, dazwischen granuliert. Rücken mäßig gewölbt, die Kiele sind jedoch sehr breit und beim g fast horizontal, sodaß dieses im ganzen eher einen flachen Eindruck macht; beim 9 fallen die Kiele seitlich etwas mehr ab. Prozoniten bis zur Quernaht sehr fein und dicht chagriniert; Metazoniten granuliert, die einzelnen Körnchen sind jedoch abge- flacht, wie abgeschliffen; von den 3 Tuberkelreihen ist die vorderste recht undeutlich ; die Größe der Tuberkeln nimmt von der 1. zur 3. Reihe allmählich zu. So große zitzenförmige Tuberkeln wie bei P. notatus u. P. margaritatus kommen hier nicht vor. Die Kiele sind sehr groß; Seiten- rand des 3. und 4. dreizackig. Vom 5. Segment an ist der Seitenrand durch eine tiefe Einbuchtung zweilappig; auf den porentragenden Segmenten liegt das Saftloch ganz seitlich in der Einbuchtung; auf den porenlosen Segmenten stehen zwischen den 2 großen Zacken 1—2 kleinere. Vorderrand der Kiele an der Basis ein wenig schulter- artig vortretend, seitlich sind die Kiele etwas verjüngt. Vorder- und Hinterrand der Kiele sehr deutlich stumpf kerbzähnig. Oberseite der Kiele ebenso granuliert, wie die Mitte des Rückens. Unterseite der Metazoniten fein und spitz granuliert. In den Seiten oberhalb der Beine jederseits 2 unregelmäßige querovale Gruben von einem schmalen Saum wie von einem Kraterwall umgeben. Die Seitenränder des Schwänzchens sind an der Basis ein kurzes Stück parallel, dann zweimal treppig abgestuft, am Ende abgerundet. Die indo-australischen Myriopoden. 2371 Ventralplatten granuliert, unbeborstet und ohne Dornen. Beine schütter mit sehr langen, dünnen Haaren besetzt. Gonopoden (Fig. 53): Die Beborstung des Telopodits reicht bis nahe zur Gabelung in Haupt- und Nebenast, sodaß wir also annehmen müssen, daß der Tibialabschnitt nur sehr kurz ist. Haupt- und Neben- ast sind 2 gleichgroße und auch sehr ähnlich geformte stark gebogene sehr spitze gegeneinander gekrümmte Haken. Der Hauptast trägt an seiner Basis einen breiten, abgerundeten, lappenartigen Anhang (Fig. 54, 55). Fundort: Berg am Sepikstrom 1570m, Deutsch Neu Guinea. (Dr. Schultze, Berliner Museum). Platyrhacus papuanus n. sp. Tafel IV, Fig. 60. Schwarzbraun. Seitenrand der Kiele schwach gelblich, Antennen und Beine dunkel rotbraun. Breite des Prozoniten in der Körpermitte bei $ 4,6, 2 5 mm des Metazoniten $ 7 mm, 2 8,2 mm. Kopf dicht granuliert, Clypeus mit den gewöhnlichen 4 Borsten, Scheitel unbeborstet. Antennen mäßig schlank, den Hinterrand des 2. Segments ein wenig überragend. Halsschild seitlich in ein kurzes, verdicktes Läppchen ausgezogen, das die Kopfseiten kaum überragt. Fläche granuliert und mit größeren Tuberkeln, die längs des Vorderrandes in dichtgedrängter Reihe, längs des Hinterrandes etwas schütterer und auf der Fläche unregel- mäßig verteilt stehen. Rücken ziemlich stark gewölbt, die Kiele oberhalb der Mitte angesetzt, ihre Oberfläche wenig nach außen geneigt. Prozoniten sehr dicht und fein granuliert, nur ein ganz schmaler Streif in der Quernaht glatt. Metazoniten dicht granuliert mit 3 Quer- reihen von Tuberkeln, deren Größe von der 1. zur 3. Querreihe kaum zunimmt. Kiele oberseits dicht granuliert wie der Rücken, mäßig breit. Vorder- und Hinterrand nicht gezähnelt. Seitenrand mit 4—6 Tuberkelzähnen, Hintereek schon vom 5. Segment an spitz zackig, aber auch auf den hinteren Segmenten wird dieser Zacken nicht lang. Saftloch nahe dem Seitenrand, von ihm um den eigenen Durchmesser entfernt. Seitenrand des2. und 4. Segments mit 5, des3. und 5. Segments mit 4 Zähnen. Ventralplatten granuliert, unbeborstet. Ohne nennenswerte Tuberkeln. Unterseite der Metazoniten fein granuliert. Oberhalb der Beine 2 querovale Erhöhungen. Schwänzchen von der Basis bis zur Mitte nur wenig verjüngt, dann treppig abgestuft und abgerundet. ‘ Gonopoden (Fig. 60): Hüfte mit vielen, mehrspitzigen Borsten. Femur an der Übergangsstelle von der birnförmig verdickten Basis zum schlankeren distalen Teil etwas geknickt, mit teils einfachen, 4 Hef! 272 Dr. Oarl Graf Attems: teils mehrspitzigen Borsten besetzt. Tibialteil bis zum Ansatz des Nebenastes nur kurz. Hauptast groß, trägt einen schlanken, geraden Seitendorn und endet nach einer starken Biegung. Nebenast (Tarsus) viel kleiner als der Hauptast, schlank, wenig gebogen, endet mit 2 Spitzchen. Fundort: Neu Guinea (Ramu Expedition, Berlin. Mus.). Platyrhacus quineuplex nov. sp. Tafel IV, Fig. 56—59. Farbe: Schwarzbraun, Antennen, Beine und die Seitenzacken der Kiele dunkel rotbraun. & Breite Prozoniten 4,6, Metazoniten 9,6 mm. , 2, s 4,8, LL) 9 mm. Rücken für einen Platyrhacus ziemlich flach (Fig. 56), besonders beim 3, Kiele hoch angesetzt und ihre Oberseite horizontal, der Rücken zwischen ihnen nur flach hervorgewölbt; beim 2 ist der Rücken etwas stärker gewölbt. Kopfschild dicht körnig; Antennen kurz und dick. Halsschild nur wenig breiter als der Kopf; seine Seitenlappen herabgebogen und fast anliegend; längs des Vorder- und Hinterrandes eine etwas unregelmäßige Reihe grober Tuberkel, die übrige Fläche unregelmäßig höckerig. Rücken der Metazoniten mit 3 Querreihen von Tuberkeln; die vorderen 2 Reihen etwas lückenhaft und die Tuberkeln kleiner; Tu- berkeln der 3. Reihe größer und dichter gestellt; zwischen den Tu- berkeln kleine Granula spärlich verteilt. Oberseite der Kiele (Fig. 57) dichter granuliert, lateral sogar grob granuliert; Vorder- und Hinter- rand der Kiele durch vorstehende Granula stumpf gekerbt aussehend. Vorderrand an der Basis etwas schulterartig vorspringend, dann schräg nach hinten und außen ziehend, Vorder- und Hinterrand kon- vergieren dadurch ein wenig nach außen hin. Das Vorder- und Hinter- eck der Kiele wird von einem großen, kräftigen, gelblichen oder braunen Zacken eingenommen, dazwischen ist der Seitenrand eingebuchtet und in dieser Bucht bilden eines oder mehrere der Granula stumpfe Zähnchen. Das kleine Saftloch liegt auf der Oberseite, um mehr als den eigenen Durchmesser vom Seitenrand entfernt, von einem kleinen Ring umgeben. Kiel II seitlich nur seicht wellig, noch ohne ausgesprochene Zacken in den Ecken; diese beginnen eigentlich erst vom 5. Segment an deutlich zu sein. Hintereck des 18. Segments stark abgestumpft, Kiel 19 breit rundlappig. Prozoniten fein körnig, die sehr dicht und regelmäßig gestellten Körnchen sind länglich. Ein Streif an der Quernaht bleibt glatt. Unterseite des Metazoniten etwas zerstreut und ziemlich fein granuliert. Ventralplatten körnig, ohne Dornen. Die indo-australischen Myriopoden. 273 Schwänzchen bis über die Mitte parallelrandig, dann bogig ab- gerundet mit leichter Treppenabstufung. Analschuppe körnig rauh; hinten flach bogig, die 2 Borstenwarzen klein. Gonopoden (Fig. 58, 59): Hüfte mit wenigen, langen. am Ende pinseligen Borsten. Femur mit einer Gruppe starker, kegeliger Stifte und außerdem mit nicht sehr zahlreichen kurzen Borsten; nur medial, gegen die Samengrube zu, ist die Beborstung eine längere. Die Be- borstung reicht bis nahe zum Ende des Gonopoden, ist aber im ganzen spärlich, Die Borsten nahe dem Ende sind wieder pinselig zerschlitzt. Der Telopodit ist 5-ästig. Der Tibialfortsatz oder Hauptast teilt sich in 4 Äste (a, b, ec, d), von denen 3 (a, c, d) ziemlich lang, schlank und sichelförmig gebogen sind, während der 4. (b), der zunächst dem die Samenrinne führenden Ast entspringt, kurz und gerade ist. Der Tarsalast oder Nebenast (N), der 5. Ast, ist groß und kräftig, etwas gebogen und trägt vor der Spitze ein winziges Seitenzähnchen (Fig. 59). Fundort: NeuPommern, SW.-Küste, Aidfluß (Dr. Duncker, 4.5.1909, Hamb. Südsee Exped.). 3. Subgen. Haplorhaeus nov. subg. Gonopodentelopodit eine einfache Sichel ohne Seitenäste im Tibio-Tarsalabschnitt. Übersicht über die Arten. la) Vom Schenkel des Gonopoden entspringt ein langer Dorn. Ventralplatten mit 4 niedrigen, spitzen Tuberkeln: doryphorus Att. (Borneo). 1b) Gonopodenfemur ohne Dorn. Ventralplatten ohne oder mit sehr kleinen runden Tuberkeln: 2. 2a) Rücken mit breiter, gelber medianer Längsbinde. Hinter- ecken der Kiele dornartig und einwärts gekrümmt: dorsalis Pet. (Luzon). 2b) Rücken ohne Längsbinde; Hinterecken der Kiele nicht dornartig und nicht einwärts gekrümmt: 3. 3a) Saftlöcher nahe dem Seitenrand, von ihm weniger als einen Ringdurchmesser entfernt. Halsschild etwas schmäler als der Kopf: haplopus Att. (Halmaheira). 3b) Saftlöcher vom Seitenrand weiter als 1 Ringdurchmesser entfernt. Halsschild so breit oder breiter als der Kopf: 4. 4a) Schwänzchen nach hinten verbreitert. Kiele dunkel wie der Rücken. Seitenrand mit 3—5 Tuberkelzähnen (Metazoniten granuliert mit 3 Tuberkelreihen): ologona Silv. (Columbien). 4b) Seitenränder des Schwänzchens anfangs parallel, dann zusammengerundet. Kiele gelblich. Seitenränder der Kiele gerade oder gewellt: 5. Archiv für Naturgeschichte 1914. A.4. 18 4.Heft 274 Dr. Carl Graf Attems: 5a) Metazoniten mehr lederartig gerunzelt als granuliert, mit 3 Tuberkelreihen. Seitenrand der Kiele vom 4. an gerade. Halsschild etwas breiter als der Kopf: Schetelyi Karsch (Ostindien). 5b) Metazoniten dicht granuliert; die 3 Tuberkelquer- reihen nur auf den hinteren Segmenten deutlich; Seitenrand der Kiele konvex, mehr oder weniger deutlich gewellt; Halsschild kaum so breit wie der Kopf: 6. 6a) Vorderrand der hinteren Kiele stark konvex, in großem Bogen in den Seitenrand übergehend. Meta- zoniten einfarbig gelbbraun bis schwarzbraun mit gelben Kielen. Antennen den Hinterrand des 2. Seg- ments überragend. Breite 8mm. Gonopoden mehr- fach gekrümmt: alatus Carl (Celebes). 6b) Vorderrand der Kiele stark geschultert, dann sehr wenig konvex. Metazoniten braunschwarz mit lederbraunem Querband längs des Hinterrandes. Antennen den Halsschild wenig überragend. Breite 6 mm. Gonopoden einfach gebogen: zonatus Carl (Celebes). P. alatus Carl. 1912. Carl, Dipl. Celebes. — Rev. Suisse zool. XX, p. 146. Celebes. P. dorsalis Pet. 1864. Polydesmus (Stenonia) dorsalis Peters, Mon. Ber. Ak. Wiss. Berlin, p.54. 1899. Platyrhacus dorsalis Attems, Syst. Pol. II, p. 342, Tf. XIV, Fig. 340. 1897. Ilodesmus Whiteheadii Pocock, Ann. mag. n. h. (6) XX, p. 439. Luzon, Philippinen. P. doryphorus Att. 1899. Attems, Syst. Pol. II, p. 336. Borneo. P. haplopus Att. 1897. Attems, Myr. von Kükenthals Reise, p. 494, Tf. XXII, Fig. 14. 1899. —_ Syst. Pol. II, p. 323, Tf. XIV, Fig. 324. Halmaheıra. P. ologona Silv. 1898. Arcidesmus ologona Silvestri, Diagn. nuov. dipl. Sudameric., p. 67. Columbien. P. Schetelyi Karsch. 1887. Karsch, Arch. nat., Bd. 47, p. 37, Tf. III, Fig. 4. 1899. Attems, Syst. Pol. II, p. 330. Ostindien. P. zonatus Carl. 1912. Carl, Dipl. Celebes. — Rev. Suisse zool. XX, p. 149. Insel Kabaena bei Celebes. Die indo-australischen Myriopoden. 275 Es existiert noch eine große Zahl von Beschreibungen von Platy- rhacus-Arten, die so mangelhaft sind, daß mit ihnen weiter nichts an- zufangen ist; manche sind sogar reine nomina nuda. Ich gebe im nach- stehenden das Verzeichnis derselben und verweise in der Klammer auf die Seite meines „System der Polydesmiden“ II. Teil, woselbst sich die genaue Literaturangabe findet. Nur bei den wenigen seither dazu gekommenen Arten gebe ich hier das Literaturzitat. Die Arten aus den uns hier beschäftigenden Faunengebieten (Indo-australische Region) sind mit einem * bezeichnet. Nyssodesmus alboalatus Ck. (p. 354) Nicaragua. Oyphoracus andinus Ok. (p. 354) Ecuador. * Polydesmorhachis atratus Poc. (p. 328) Palawan-Island. * Platyrhacus Beccarii Silv. (p. 343) Sumatra. — bifascvatus Silv. Ecuador. 1897 Silvestri, Boll. mus. Torino No. 305. * Platyrhacus Brandti Gerv. (p. 354) Neu-Guinea. * 0 — cancellatus Silv. (p. 327) Mentawei. *o— castus Silv. (p. 343) Sumatra. — comptus Ck. (p. 354) Columbia. *oo— convezus Bilv. (p. 327) Sumatra. Psammodesmus cos Ck. (p. 354) Columbia. * Platyrhacus dentieulatus Le Guillou (p. 354) Neu-Guinea. * Eutrachyrhachis Doriae Silv. Neu-Guinea. 1898 Silvestri, Ann. Mus. civ. Genova (2) XIX p. 444. Spilodesmus exsul Ck. (p. 354) ? Cyphoracus Festae Silv. (p. 344) S. Jose. * Platyrhacus fuscus Koch (p. 341) Java. + 0 — Humberti Poc. (p. 341) Java = P!. fuscus Koch. u > inaequalis Silv. (p. 344) Sumatra. Barydesmus Kerri Ck. (p. 354) Ecuador. *Platyrhacus Loriae Silv. (p. 354) Neu-Guinea. — maculatus Bollrn. (p. 354) Cuba. * — Modiglianii Silv. Sumatra. 1895 Silvestri, Ann. mus. eiv. Genova (2) XIV. * Platyrhacus moluccensis Peters (p. 343) Molukken. * Acisternum pergramulatum Silv. (p. 345) Celebes. * Platyrhacus pergramulosus Silv. (p. 328) Neu-Guinea. * U — proximatus Silv. Sumatra. 1895 Silvestri, Ann. mus. civ.... Genova (2) XIV. Platyrhacus python Peters (p. 349) Costa Rica. r -— repandus Silv. (p. 343) Sumatra. — stenopterus Bröl. Costa Rica. 1905 Brölemann, Ann. soc. ent. France LXXIV, p. 343. 1911 — Bull. soc. ent. France No.]1, p. 14. *Platyrhacus subvittatus Pet. (p. 338) Linga bei Singapore. Rhyphodesmus terminalis Ck. (p. 354) ? *Platyrhacus tristis Silv. (p. 338) Nias. — venezuelianus Bröl. (p. 354) Venezuela. * Butrachyrhachis Vietoriae Poc. (p.327) Neu-Guinea. 18* 4.Heft 276 Dr. Carl Graf Attems: 2. Gen. Polylepis Bollm. 1869. Polydesmus subg. Pachyurus Humbert et Saussure, Verh. zool. bot. Ges. XIX, p. 673. 1872. — — Humbert et Saussure, Miss. scient. Mexique, p- 27. 1893. Polylepis Bollmann, Bull. U. S. N. Mus. No. 46, p. 160, 197. 1896. — Silvestri, I Diplopodi, p. 190. (Typus: P. granosus H. S.) 1893. Pachyurus subg. Angustinus Attems, Syst. Pol. II, p. 281. 1897. Paradesmorhachis Pocock, Ann. mag. nat. hist. (6) XX p. 445. Polylepis Elberti Carl. 1912. Carl, Dipl. Celebes. — Rev. Suisse zool. XX. p. 142, Tf. V, Fig. 12. Celebes. Polylepis erythrokrepis Att. 1899. Pachyurus (Angustinus) erythrokrepis Attems, Syst. Pol. II, p. 287, Tf. XII, Fig. 293. Celebes, Borneo. Polylepis fasciata Att. 1899. Pachyurus fasciatus Attems, Syst. Pol. II, p. 285, Tf. XII, Fig. 290, 291. Halmaheira, Ternate. Polylepis granosa Humb. et Sauss. 1869. Polydesmus (Pachyurus) granosus Humbert et Saussure, Verh. zool.-kot. Ges. XIX, p. 674. 1896. Polylepis granosus Silvestri, Diplopodi, p. 190. 1899. Pachyurus granosus Attems, Syst. Pol. II, p. 286. 1902. — — Carl, Rev. Suisse zool. X, p. 538, Tf. XII, Fig. 76. Molukken. Polylepis Solomonis (Poe.) 1897. Paradesmorhachis Solomonis Pocock, Ann. mag. nat. hist. (6) XX, p. 445. Salomon-Island. Polylepis xestoloma (Att.). 1899. Pachyurus xestoloma Attems, Syst. Pol. II, p. 287. Celebes, Borneo. Adontodesmus $Silv. 1897. Silvestri, Neue Diplop. Mus. Dresden, VI, p. 13. Fällt wahrscheinlich mit Polylepis zusammen. A. trieuspidatus Silv. 1897. Silvestri, l. c., p. 14, Tf. II, Fig. 69 u. 70 (nur 2 beschrieben). Timor. Polylepis? sanguineus Poc. 1897. Taphodesmus sanguineus Pocock, Ann. mag. n. h. (6) XX, p. 440. 1899. Platyrhacus — Attems, Syst. Pol. II, p. 327. Celebes, Minahrassa. Diese Art dürfte auch zu Polylepis und nicht zu Platyrhacus gehören. Die indo-australischen Myriopoden. 3977 Übersicht über die Arten. la) Gonopoden dreizackig (in der Mitte des Telopodits ein Haken und das Ende in den Sameninnenast und eine spitze Platte gespalten): erythrokrepis Atkt. 1b) Gonopoden zweiästig (bei zestoloma nicht bekannt; der sehr ähnliche Zlberti gehört jedoch hierher, also wahrscheinlich auch zestoloma): 2. 2a) Rücken schwarz mit medianer gelber Längsbinde: Tasciata Att. 2b) Rücken ohne helle mediane Längsbinde: 3. 3a) Rücken rotbraun; Vorder- und Hinterrand der Kiele fein gesägt oder granuliert: 4. 4a) Tibio-Tarsalteil des Gonopoden sehr kurz und gedrungen, mit sehr kurzen Endästen. Seitenrand der Kiele un- regelmäßig dreilappig: granosa Humb. et Sauss. 4b) Tibio-Tarsalteil des Gonopoden schlank, mit 2 langen, schlanken Endästen; Seitenrand der Kiele glatt: solomonis Poc. 3b) Rücken schwarz, Vorder- und Hinterrand der Kiele glatt: 5. 5a) Kopfschild mit einem dreieckigen, glänzenden Feld. Seitenrand der Kiele diekwulstig und zu einer dicken, innen scharf begrenzten Beule verbreitert, Hinterrand der Kiele konkav, das Hintereck daher zackig: zestoloma Att. 5b) Kopfschild ohne glänzendes dreieckiges Feld. Seiten- rand der Kiele ziemlich scharf; die Porenbeule ist eine schwache Auftreibung der Kieloberseite, flach, nach innen weniger scharf abgesetzt: Elberti Carl. Die übrigen vier Genera sind ausschließlich in Süd- und Zentral- amerika vertreten. 3. Gen. Amplinus Att. 1899. Pachyurus subg. Amplinus Attems, Syst. Pol. II, p. 281. 1909. Gen. Amplinus Pocock, Biol. Centr. Amer. p. 148. Typus: A. kalonotus Att. Süd- und Zentralamerika. 4. Gen. Euryurus €. Koch. 1847. Euryurus C. Koch, Syst. Myr. 1869. — Humbert et Saussure, Verh. zool.-bot. Ges. Wien XIX, p- 671. 1872. _ Humbert et Saussure, Miss. seient. Mex., p. 26. 1864. — Peters, Mon. Ber. Ak. Wiss. Berlin, p. 541. 1909. Pocock, Biol. Centr. Amer., p. 157. Typus: E. erythropygus Brdt. Süd-Amerika (Ecuador), Nord-Amerika (Ver. Staaten). 4. Heft 278 Dr. Carl Graf Attems: 5. Gen. Plusioporodesmus Silv. 1898. Silvestri, Diagnost. nuev. dipl. Sudamerie., p. 64. 1899. Attems, Syst. Polyd. II, p. 104. Eine Art: P. bellicosus Silv. Columbia. 6. Gen. Polylepiscus Poe. 1909. Pocock, Biol. Centr. Amer., p. 154. Typus: P. Stolli Poc. Guatemala. 5. Fam. Oxydesmidae. 1895. Cook, Proc. U. S. Nat. Mus. XVIII, p. 83. 1896. — Americ. Natur. XXX, p. 416. 1899. Attems, Syst. Pol. II, p. 289. 1909. — Aethiop. Myr. — Zool. Jahrb. XXVII, p. 403. 1909. - Sjöstedts Kilimandjaro Meru Exped. p. 15. Hüften beider Gonopoden frei, lateral nicht vorspringend, sondern der Telopodit ist ganz am Ende der!Hüfte inseriert. Schenkel und Tibia deutlich gegen einander abgesetzt. Tibialfortsatz mit der Samenrinne kräftig, nicht dünn geißelförmig. 20 Rumpfsegmente, Kiele stets gut entwickelt, mehr oder weniger horizontal, auf der Oberfläche nahe dem Seitenrand des Kieles ein Wulst, der Seitenrand selbst aber nicht wulstig verdickt. Saftlochverteilung normal. Meta- zoniten mit drei Querreihen von Tuberkeln. Zweites Beinglied meist mit einem Dorn (fehlt bei Nodorodesmus). Schwänzchen breit, schaufelförmig. Antennen schlank, fadenförmig. Halsschild so breit wie der folgende Schild. Große bis sehr große Formen. Verbreitung: Äthiopische Region. 1. Subfam. Oxydesminae Att. Gattungen: 1. Oxydesmus, mit den Subgen. Oxydesmus Att., Anardis Att., Plagiodesmus Ck. 2. Amurus Att., 3. Metaphorikus Att. 2. Subfam. Orodesminae. Gattungen: Orodesmus Ck., Nodorodesmus Att. 6. Fam. Gomphodesmidae. 1895. Cook, Ann. N. York Ac. Sci. IX, p. 4. 1895. —- Proc. U. $S. Nat. Mus. XVIII, p. 82. 1899. — I.e., XXI, p. 678. Die indo-australischen Myriopoden. 279 Hüften der Gonopoden leicht verbunden. Telopodit am Ende der Hüfte inseriert, einheitlich, ohne winkelige Knickung zwischen Femur und Tibia, meist sehr lang, stark gewunden, kein deutlicher Tarsal- abschnitt. Unter der Endklaue der Beine des & befinden sich meist fleischige Höcker, fehlen bei Antiphonus (und ? Harmodesmus). Porenformel meist 5, 7, 9—19, aber auch 5, 7, 9, 10, 12—19, 5, 7, 9, 10, 12, 13, 15—19, 5, 9, 10, 12, 13, 15—19. Endglied der Antennen öfters mit 10 Sinneskegeln. Hintere Ventralplatten öfters mit besonderen Fortsätzen. Schwänzchen konisch. Mittelgroße bis große Formen. 20 Rumpfsegmente. Verbreitung: Äthiopische Region. 1. Subfam. Gomphodesminae Ck. 1899. Cook, Proc. U. S. Nat. Mus. XXI, p. 687. Genera: Astrodesmus Ck., Aulodesmus Ck., Gomphodesmus Ck., Merodesmus Ck., Mychodesmus Ck., Neodesmus Ck., Omodesmus Ck., Sphenodesmus Ck., Sigodesmus Ck., Tycodesmus Ck., Tymbodesmus Ck., Ulodesmus Ck. 2. Subfam. Marptodesminae Ck. 1899. Cook, 1.c. p. 682. Genera: Antiphomus Att., Dodekaporus Att., Elaphogonus Att., Harmodesmus Ck., Marptodesmus Ck. 7. Fam. Sphaeriodesmidae 1869. Tribu Sphaeriodesmii Humbert et Saussure, Rev. et mag. zool. p. 1. 1872. — sSphaeriodesmiens Humbert et Saussure, Miss. scient. Mexique, p. 20. 1884. Subfam. Sphaeriodesminae Latzel, Myr. Öst.-Ung. Mon. II, p. 127. 1893. — Sphaeriodesminae Bollmann, Bull. U. S. N. Mus., No. 46, p. 159. 1896. Fam. Sphaeriodesmidae Silvestri, I Diplopodi, p. 69. 1899. Subfam. Sphaeriodesminae Attems, Syst. Pol. II, p. 388. 1909. Fam. Sphaeriodesmidae Pocock, Biol. Centr. Amer., p. 117. Rücken sehr gewölbt, die Kiele fast senkrecht abfallend. Körper in hohem Maße zum Zusammenkugeln eingerichtet, dadurch, daß die vordersten und hintersten Segmente mit ihrer Dorsalfläche fast senkrecht zur Längsaxe des Körpers stehen und die letzten Segmente mit ihren Kielen und dem breiten Schwänzchen zu einer Halbkugel zu- sammenschließen, unter der das Vorderende eingerollt wird. Hals- schild meist schmal. 2. Segment auch nicht groß. 20 Rumpfsegmente. „Verbreitung: Zentralamerika, Antillen, südliche Ver- einigte Staaten. 4. Heft 280 Dr. Carl Graf Attems: 1. Subfam. Sphaeriodesminae Poc. 1909. Subfam. Sphaeriodesminae Pocock, Biol. Centr. Am., p. 117, 119. Telopodit des Gonopoden ohne deutliche Trennung in Femur, Tibia und Tarsus. Kein schlanker Tibialfortsatz vorhanden. Die Samenrinne verläuft bis zum Ende des Hauptstammes. 4. und 5. Segment vergrößert. Die Saftlöcher öffnen sich auf der Oberseite der Kiele. Verbreitung: Zentralamerika. Genera: Sphaeriodesmus Pet., Colobodesmus Bröl., C’ylionus Ck. 2. Subfam. Cyclodesminae. 1909. Subfam. Oyclodesminae Pocock, Biol. Centr. Am. p. 118. Gonopoden mit schlankem, geißelförmigen Tibialfortsatz, der vom breiten, blattförmigen Tarsus umscheidet wird. 3. Segment stark vergrößert. Die Saftlöcher öffnen sich auf der Oberfläche der Kiele. Verbreitung: Zentralamerika, Jamaika, Florida. Genera: Cyclodesmus Humb. et Sauss., Cyphodesmus Pet., Peri- dysodesmus Silv. 3. Subfam. Desmoninae. Ck. 1899. Fam. Desmonidae Cook, Amer. Merochaeta. — Proc. U. S.N. Mus. XXI, p- 463. Über die morphologische Natur der einzelnen Teile der Gonopoden kann man sich nach den Angaben der Autoren kein klares Urteil bilden. Nach den Abbildungen scheint es, als würde direkt vom Femur ein schlanker, die Samenrinne führender, geißelförmiger Ast entspringen. 3. Segment stark vergrößert, auch das 4. Segment ist noch ein wenig vergrößert. Die Saftlöcher liegen in großen tiefen Höhlen an der Basis der vorderen Schulter des Kieles (bei Desmonus angeblich vom 3. (!) Seg- ment an). Verbreitung: Südl. Vereinigte Staaten von N. Amerika, Zentralamerika. Genera: Desmonus Ck., Taphrodesmus Silv. 8. Fam. Leptodesmidae. 1898. Leptodesminae Attems, Syst. Pol. I, p. 369. 1903. _ Carl, Rev. Suisse zool. XI. p. 544. 1909. Subfam. C'helodesminae Pocock, Biol. Centr. Amer., p. 160. Cook!) hat den Familiennamen Chelodesmidae eingeführt, ohne irgend eine Diagnose dieser Familie zu geben. Nach den Gattungs- namen die er anführt, entspricht sie meinen Leptodesmidae + Rhacho- !) Cook 1895 Ann. N. York Ac. Sci. IX, p. 4. Die indo-australischen Myriopoden. 281 desmidae. Die Gattung Chelodesmus selbst wird in einer Fußnote nur ganz kurz skizziert. Eine dazu gehörige Art ist nicht beschrieben. Pocock hat dann in der Biologia Centrali-americana diesen Namen, Familie Chelodesmidae, aufgegriffen und noch die Familie X ystodesmidae als Subfamilie darin aufgenommen, sodaß er eine Familie Chelodesmidae mit 3 Subfamilien Chelodesminae, Rhachodesminae und Xystodesminae kennt. Ich behalte für die hier in Frage kommende Familie den schon 1898 von mir eingeführten Namen Leptodesmidae, da ich eine Familie im Umfange wie Cook ihn annimmt, nicht gelten lasse und außerdem der Name Chelodesmus, dem keine Art in der Literatur entspricht, ın der Luft schwebt, es also auch keinen Sinn hat, eine Familie danach zu benennen. Die Diagnose lautet: Hüften der Gonopoden groß, stark aufgetrieben, durch eine schmale Brücke zusammenhängend. Ein Teil der Hüfte lateral etwas vorspringend, sodaß der Telopodit auf der Innenseite des Hüftendes inseriert ist. Ein normales Hüfthörnchen vorhanden. Femur deutlich vom Tibialabschnitt abgesetzt, mit großem Fortsatz; die Tibia im Winkel gegen das Femur angesetzt. Tibialfortsatz kurz, kräftig, nicht geißel- förmig. Meist 20 Rumpfsegmente, bei Devillea $ mit 21, Q mit 22 Rumpfsegmenten. Kiele gut entwickelt, der Seitenrand schmal gesäumt, in der Umgebung des Saftloches oft zu einer dicken Beule aufgetrieben. Saftlochverteilung öfter abnorm: nur auf dem 5. Segment, oder auf mehreren Segmenten aber auf dem 7. fehlend oder auf den Segmenten 5, 7, 9,—19. Schwänzchen schlank konisch. Halsschild so breit wie der folgende Schild. Verbreitung: Südamerika, Palaearktisches Gebiet, Afrika. Die große Zahl der Gattungen bedarf wohl noch einer gründlichen synoptischen Bearbeitung. Gattungen: Alocodesmus Silv., Aneptoporus Poc., Biporodesmus Att., Brachyurodesmus Sıilv., Chelodesmus Ck., Chondrodesmus Silv., Cordyloporus Att., subg. Neocordyloporus Carl, Devillea Bröl., Di- rhabdophallus Poc., Epiporopeltis Silv., Erythrodesmus Silv., Eury- desmus Sauss., Euthydesmus Silv., Eutyporhachis Poc., Fontariopsis Poc., Leiodesmus Silv., Leptodesmus Sauss., subg. Strongylosomides Att., Mesodesmus Carl, Odontopeltis Poc., Phyllactophallus Poc., Priodesmus Ck., Rhachidomorpha Sauss., Sandalodesmus Silv., Scolopopleura Att., Strongylomorpha Silv., Trichomorpha Silv., Trienchodesmus Sılv. 9. Fam. Rhachodesmidae. 1903. Rhachidesminae Carl, Rev. Suisse zool. XI, p. 553. 1909. Rhachodesminae Pocock, Biol. Centr. Am. p. 170. 4. Heft 282 Dr. Carl Graf Attems: Ein Hüfthörnchen fehlt den Gonopoden, dafür ist die Samengrube sehr groß oder es dient die ganze Innenseite des Gonopodentelopodits zur Spermaaufnahme (Aceratophallus). Kiele sehr verschieden ausgebildet, von schmal wulstförmig bis breit lamellös. Saftlochverteilung manchmal von der Norm abweichend, nur auf dem 5. Segment oder auf den Segmenten 5, 7—19. Schwänzchen konisch. Verbreitung: Zentralamerika. Gattungen: Aceratophallus Carl, Acutangulus Att., Duoporus CK., Holistophallus Silv., Neoleptodesmus Carl, Rhachis Sauss. mit den Subg. Rhachis Carl, und Microrhachis Carl, Pammicrophallus Poc., Para- rhachistes Poc., Strongylodesmus Sauss., Zeuctodesmus Poc. 10. Fam. Xyodesmidae Ck. 1896. Cook, Brandtia IV, p. 15. Möglicherweise wird sich bei genauerer Kenntnis der hier genannten Gattungen diese Familie als berechtigt erweisen. Die typische Gattung Xyodesmus wurde von Cook zuerst zu den Comodesmidae, eine seiner zahlreichen undefinierten Familien gestellt. Ich zitiere die Xyodesmidae hier nur, ohne sie näher unterbringen zu können. Verbreitung: Südamerika, Westafrika. Gattungen: Batodesmus Ck., Cryptoporus Porat, Diaphorodesmus Silv., Hypodesmus Ck., Scaptodesmus Ck., Thymodesmus Ck., Trachelo- desmus Peters, Xyodesmus Ck. Ungenügend beschriebene Polydesmidengenera, die ich in keine der Familien einreihen kann: 1903. Abatodesmus Silv. Silvestri, Boll. mus. Torino XVIII No. 433, p. 5. 1910. Agathodesmus Silv. Silvestri, Zool. Anz. XXXV, p. 362. 1895. Anisodesmus Ck. Cook, Proc. U. S. Nat. Mus. XVIII, p. 99. 1896. — Cook, Americ. Natur. XXX, p. 416. 1896. Bactrodesmus Ck. Cook, Americ. Natur. XXX, p. 417. 1895. Campodesmus Ck. Cook, Proc. U. S. Nat. Mus. XVIII, p. 82. 1896. - Cook, Amer. Nat. XXX, p. 414. 1894. Centrodesmus Poc. Pocock, Webers Reise Niederl. Ostind. III, p. 369. 1898. Centrogaster Att. Attems, Syst. Pol. II, p. 189. 1893. Chaetaspis Bollm. Bollmann, Bull. U. S. Nat. Mus. No. 46, 8. 68. 1896. Cheirodesmus Ck. Cook, Amer. Natur. XXX, p. 416. 1904. Chonaphe Ck. Cook, Alaska Exped. VIII, p. 56. 1896. Comodesmus Ck. Cook, Amer. Natur. XXX, p. 415. 1896. — Cook, Brandtia V p. 25. 1896. Cookia Silv. Silvestri, Escurs. Tunisia. — Natur. Sicil., p. 158. 1896. Dalodesmus Ck. Cook, Brandtia V, p. 26. 1896. Discodesmus Ck. Cook, Amerik. Nat. XXX, p. 415. 1898. Enantiurodesmus Silv. Silvestri, Diagnost. nuev. Diplop. Sudamer., p. 59. 1904. Harpaphe Ck. Cook, Alaska Exp. VIII, p. 59. Die indo-australischen Myriopoden. 283 1896. Helodesmus Ck. Cook, Proc. Ac. nat. sci. Philadelphia p. 262. 1904. Hybaphe Ck. Cook, Alaska Exp. VIII, p. 158. 1896. Inodesmus Ck. Cook, Brandtia V, p. 25. 1904. Isaphe Ck. Cook, Alaska-Exp. VIII, p. 57. 1895. Isodesmus Ck. Cook, Proc. U. S. Nat. Mus. XVIII, p. 99. 1896. — Cook, Americ. Natur. XXX, p. 416. 1898. Lepturodesmus Silv. Silvestri, Diagn. n. dipl. Sudameric., p. 67. 1896. Lipodesmus Ck. Cook, Amer. natur. XXX, p. 416. 1869. Lyrodesmus Ak. Cook, Proc. Ac. nat. sci. Philadelphia, p. 259. 1895. Mimodesmus Ck. Cook, Proc. U. $S. Nat. Mus. XVIII, p. 9. 1896. — Cook, Amer. Nat. XXX, p. 416. 1896. Nasodesmus Ck. Cook, Amer. Natur. XXX, p. 417. 1896. Prepodesmus Ck. Cook, Proc. Ac. nat. sci. Philad., p. 258. 1896. _ Cook, Amer. Natur. XXX, p. 416. 1910. Scytalosoma Verh. Verhoeff, Ü. Dipl. 42. — Zool. Anz. XXXVI, p. 138. 1895. Scytodesmus Ck. Cook, Proc. U. S. Nat. Mus. XVIH, p: 99. 1896. — Cook, Brandtia III, p. 9. 1896. — Cook, Amer. Natur. XXX, p. 416. 1898. Serangodes Att. Attems, Syst. Pol. I, p. 54. 1896. Tihelydesmus Ck. Cook, Amer. Natur. XXX, p. 415. 1896. — Cook, Brandtia V. p. 26. 1905. Trichozonus Carl. Carl, Dipl. Guinee espagnole, p. 272. 1896. Tropidesmus Ck. Cook, Americ. Natur. XXX, p. 414. 1895. Tylodesmus Ck. Cook, Proc. U. S. Nat. Mus. XVIII, p. 97. 1896. — Cook, Amer. Natur. XXX, p. 416. 1904. Xystocheir Ck. Cook, Alaska Exp. VIII, p. 53. Von diesen unsicheren Gattungen sind folgende Arten aus dem hier bearbeiteten Gebiete genannt: Agathodesmus Steeli Silv. 1910. Silvestri, Zool. Anz. XXXV, p. 363. Avoca, N.S$. Wales, Australien. Centrodesmus diserepans Silv. 1895. Silvestri, Myr. Malesi. — Ann. mus. civ. Genova (2) XIV, p. 41. Sumatra. Centrodesmus typicus Poc. 1894. Pocock, Webers Reise Niederl. Ostind. III p. 370, Tf. XXII, Fig. 10. Sumatra. Helodesmus porosus Ck. 1896. Cook, Proc. Ac. nat. sci. Philadelphia, p. 262. Java. Nasodesmus cognatus (Humb.). 1866. Polydesmus cognatus Humbert, Myr. de”Ceylan, p. 22, Tf. II, Fig. 6. 1896. Nasodesmus cognatus Cook, Amer. Natur. XXX, p. 417. Ceylon. Serangodes stirongylosomoides Att. ' 1898. Attems, Syst. Pol. I, p. 273. Neu Seeland. 4. Heft 284 Dr. Carl Graf Attems. 2. Superordo: Ascospermophora Verh. 1900. Subordo Ascospermophora Verhoeff, Beitr. z. K. pal. Myr. X. — Zool. Jahrb. XIII, p. 53. 1910. — — Verhoeff, Ü. Dipl. XII, Nova Acta XCII, p-. 211. 1910. Ordo Ascospermophora Verhoeff, Dipl. Deutschl. p. 21. Verhoeff hatte die Gruppenbezeichnung Ascospermophora bis 1910 an Stelle des die Priorität genießenden Namens Chordeumoidea ge- braucht und in diesem Sinne wäre der Verhoeff’sche Name natürlich zu streichen. Nun hat Verhoeff aber 1910 den Namen Ascospermophora in anderem Sinne verwendet, indem er die Chordeumoidea und Striaroidea als Ascospermophora zusammenfaßte. Nur in diesem Sinne können wir den Namen gelten lassen. Ordo Chordeumoidea Ck. and Coll. 1894. Subordo C'hordeumoidea Cook and Collins in Pocock, Webers Reise, p- 341. 1895. —- Craspedosomatoidea Cook, Ann. N. York Ac, Sei. IX, p. 3. 1896. — Chordeumoidea Silvestri, I Diplop. p. 42. 1896. — (Chordeumatoidea Cook, Brandtia II, p. 8. 1898. — Chordeumoidea Attems, Syst. Pol. I, p. 227. 1899. _—- Chordeumatoidea Cook, Proc. U. S. N. Mus. XXI, p. 609. 1900. —- Ascospermophora Verhoeff, B. z. K. pal. Myr. X. — Zool. Jahrb. XIII, p. 53. 1903. — Chordeumoidea Silvestri, Dipl. anat. p. 22. 1903. Group E= Pocock, Biol. ©. Am. p. 41. 1910. Superfamilie — Verhoeff, Nova Acta XCII, p. 211. 1910. Subordo u Verhoeff, Dipl. Deutschl. p. 22. Fam. Heterochordeumidae Poc. 1894. Subfam. Heterochordeuminae Pocock, Webers Reise, p. 340. 1899. E= = Attems, Zool. Jahrb. XII, p. 305. 1907. Fam. Heterochordeumidae Attems, Javan. Myr. — Mitt. nat. Mus. Hambg XXIV, p. 122. Subfam. Metopidiotrichinae Att. 1097. Attems, Javan. Myr. — Mitt. nat. Mus. Hambg. XXIV, p. 123. 1910. Fam. Metopidiotrichidae Verhoeff, Nova Acta XCII, p. 337. Metopidiothrix lacertosa Att. 1907. Attems, Javan. Myr., l.c., p. 128. Java. Metopidiothrix rhopalophora Att. 1907. Attems, ].c., p. 126. Java. Die indo-australischen Myriopoden. 285 Sehedotrigona hystrix Silv. 1907. Silvestri, Note Diplopod. — Bull. mus... Torino XVIII No. 433, p. 12. Neu Seeland. Schedotrigona Smithi Silv. 1903. Silvestri, loc. cit. p. 13. Neu Seeland. Außer diesen gehören zur Unterfamilie der Metopidvotrichinae noch die Gattungen Apodigona Silv. und Eudigona Silv. mit je einer Art aus Chile. Subfam. Diplomaragninae Att. Subfam. Diplomaragninae Att. 1907. Attems, Javan. Myr. — loc. cit., p. 122. 1910. Fam. Diplomaragnidae Verhoeff, Nova Acta XCII, p. 340. Diplomaragna terricolor Att. 1899. Placodes terricolor Attems, Zool. Jahrb. XII, p. 120. 1907. Diplomaragna terricolor Attems, Javan. Myr., p. 123. Wladiwostok. Dies ist bisher der einzige Vertreter dieser Subfamilie. In keine der Subfamilien kann ich folgende, besonders hinsichtlich ihrer Gonopoden nur unvollkommenen bekannte Heterochordeumiden einreihen: Heterochordeuma Doriae Poe. 1893. Pocock, Myr. f. Burma. — Ann. mus. eiv.... Genova (2) XIII, p- 387. Birma. Heterochordeuma monticola Poc. 1894. Pocock, Webers Reise, p. 342, Tf. XIX, Fig. 14. Sumatra. Heterochordeuma platydesmoide Silv. 1895. Silvestri, Ann. mus. eiv.... Genova (2) XIV, p. 727. Sumatra. Hendersonula collina Poc. 1903. Pocock, Ann. mag. n. h. (7) XII, p. 420. Vorder-Indien. Huttoniella trisetosa Poec. 1877. Craspedosoma trisetosum Hutton, Ann. mag. n. h. (4) XX, p. 116. 1903. Huttoniella trisetosa Pocock, l.c., (7) XII, p. 519. Neu Seeland. Pocockia sapiens Silv. 1895. Silvestri, Ann. Mus. civ... Genova (2) XIV, p. 728. Sumatra. 4. Heft 286 Dr. Carl Graf Attems: 3. Superordo: Julidea Latz.-Poc. 1884. Familie Julidae Latzel, Myr. Ö.-U. Mon. II, p. 238. 1887. Ordo Juloidea Pocock, Ann. mag. n. h. (5) XX, p. 294. 1893. Fam. Julidae Bollmann, Bull. U. S. N. Mus. No. 46, p. 156. 1894. Ordo Juloidea Pocock, Webers Reise, p. 376. 1894. Ordo Juloidea Pocock, J. Linn. Soc. XXIV, p. 480. 1895. Subordo Juloidea Cook, Ann. N. York Ac. Sei. IX, p. 6. 1856. Ordo Juloidea Silvestri, I Diplop., p. 50. 1898. Subordo Juloidea Attems, Syst. Pol. I, p. 228. 1900. — Opisthospermophora Verhoeff, Zool. Jahrb. XTII, p. 54. 1910. — — Verhoeff, Nova Acta XCIL, p. 211. 1910. Ordo — Verhoeff, Dipl. Deutschl., p. 27. ı. Ordo Juloidea Leach. 1814. Julidae Leach, Trans. Linn. Soc. XI, p. 376. 1868. — Meinert, Nat. Tidsskr. (3) V, p. 6. 1896. — Silvestri, I Dipl., p. 59. 1896. Zygochaeta Cook, Brandtia II, p. 8. 1903. Group Juloidea Pocock, Biol. C. Amer., p. 53. 1904. Zygochaeta Cook, Alaska, p. 51, 69. 1903. —_ Silvestri, Dipl. anat. p. 23. 1910. Symphyognatha Verhoeff, Nova Acta XCII, p. 211. 1910. E Verhoeff, Dipl. Deutschl., p. 28. Fam. Blaniulidae. Syn. 1909. Fam. Protoiulidae Attems, Myr. Vega-Exp. — Ark. Zool. V, p. 34. Ich gebrauchte 1909 den von Verhoeff eingeführten Namen Protoiulidae, den Verhoeff allerdings in etwas engerem Sinne als ich faßt (so daß meine Subfam. Blaniulinae damit identisch war) ohne recht zu beachten, daß der Familienname nach dem typischen Genus gebildet werden soll. Ein Genus Protoiulus gibt es aber ebensowenig wie ein Genus Deuteroiulus; für Deuteroiulidae muß es jetzt heißen: Julidae. Kopidoiulus caecus Att. 1909. Attems, Myr. Vega-Exped. — Ark. Zool. V, p. 56. Japan. Karteroiulus niger Att. 1909. Attems, loc. eit., p. 52. Japan. Mongoliulus coreanus Poc. 1895. Paraiulus coreanus Pocock, Ann. mag. n. h. (6) XV, p. 365. 1903. Mongoiulus — Pocock,l.c., (7) X, p. 523. Korea. Anaulaciulus paludicola Poc. 1895. Pocock, Ann. Mag. n. h. (6) XV, p. 366. China, Ning po. Die indo-australischen Myriopoden. 287 Fam. Julidae. Fusiulus hirosaminus Att. 1909. Attems, Myr. Vega-Exp. — Ark. zool. V, p. 62. Japan. Fusiulus pinetorum Att. 1909. Attems, 1.c., p. 60. Japan. Cylindroiulus luseus Mein. 1904. Diploiulus luscus Mein. — Silvestri, Fauna Hawaiensis VII, p. 338. Hawaı. - Wenn die Bestimmung richtig ist (Silvestri gibt nur den Namen), handelt es sich sicher um eine eingeschleppte Form. Ihre Heimat ist bekanntlich Europa. Mit folgenden als ‚‚Julus‘“ publizierten Beschreibungen ist garnichts zu machen; nur so viel ist wohl sicher, daß es keine Julus im heutigen Sinne sind. Julus anguinus Karsch. 1880. Karsch, Sitzungsber. Ges nat. Freunde Berlin, p. 77. Hawaı. Julus birmanicus Poc. 1893. Pocock, Myr. Burma. — Ann. Mus. civ. Genova (2) XVII, p. 392. Birma. Julus Feae Poc. 1893. Pocock, 1.c., p. 39. Birma. Julus septemlineatus Poe. 1893! Pocock, 1. c., p. 393. Birma. Julus vallicola Poc. 1895. Pocock, Ann. Mag. n. h. (6) XV, p. 366. Che Kiang, China. 2. Ordo Spirostreptoidea Brdt 1833. Spirostreptidea Brandt, Bull. soc. nat. Moscou, VI, p. 203. 1893. Subfam. Spirostreptinae Bollmann, Bull. U. S. N. Mus. No. 46, p. 156. 1894. Fam. Spirostreptidae Pocock, Max Webers Reise, p. 378. 1895. Subordo Spirostreptoidea Cook, Ann..N. York Ac. Sei. IX, p. 5. 1896.. Fam. Spirostreptoidea Silvestri, I Dipl. p. 54. 1903. Subordo Spirostreptoides Silvestri, Dipl. Anat., p. 23. 1909. Group Spirostrepioidea Pocock, Biol. Centr. Amer., p. 90. 1914. Ordo Spirostreptoidea Attems, Afrikanische Spirostreptiden. — Chun, Biblioth. zoolog. Hft. 65,66. — Über diese Ordnung kann ich mich kurz fassen, da sie erst kürzlich der Gegenstand einer Publikation von mir war. 4. Heft 283 Dr. Carl Graf Attems: Ich teile die Ordnung Spirostreptoidea in die 2 Unterordnungen Spirostreptidea und Odontopygide.. Nur erstere ist in der indo- australischen Region vertreten, während die Odontopygidea rein aethiopisch sind. Und von den Spirostreptidea kommen mit einer einzigen Ausnahme in der indo-australischen Region nur Mitglieder der Familie Harpagophoridae vor. Bezüglich der Literaturangaben beschränke ich mich darauf, in der Klammer die Seite meiner oben genannten Publikation an- zugeben, woselbst man die näheren Literaturangaben findet. Fam. Spirostreptidae Att. Diese Familie hat ihre Hauptverbreitung in der aethiopischen Region und Madagaskar und in Südamerika. Innerhalb der indo- australischen Region ist sie durch eine einzige Art einer mir unbekannten und nicht gerade sehr ausführlich beschriebenen Gattung, die nur diese eine Art enthält, vertreten. Tropitrachelus unidentatus Silv. [p. 148.] Carolinen. Fam. Harpagophoridae Att. Die Harpagophoridae leben jetzt in 2 ganz getrennten Gebieten, nämlich im westlichen Teil der indo-australischen Region und in Süd- afrika und Madagaskar. Wenn wir uns nach der heutigen Verbreitung richten, können wir das Entstehungszentrum dieser Familie etwa in der Gegend des heutigen Sundaarchipels suchen, das damals noch von einer zusammen- hängenden Landmasse eingenommen war. Von da hat sie sich über die indo-madagassische Brücke bis nach Südafrika verbreitet, in Indien selbst jedoch nur wenig entfaltet. Allein in Ceylon hat sich eine für die Insel endemische Gattung mit 4 Arten ausgebildet. Die südafrikanischen Arten gehören anderen Gattungen an als die indo-australischen. Es werden zwar von Natal und Madagaskar je eine Thyropygus-Art angegeben, welche Gattung für den Sundaarchipel charakteristisch ist, aber ihre Zugehörigkeit zu dieser Gattung ist wohl noch nicht sichergestellt. Die indo-australische Gruppe dieser Familie hat sich im Sunda- archipel reich entfaltet. Am artenreichsten ist die Gattung T’hyro- pygus, von der auf Java 19, Sumatra 14, Borneo 10, der malayischen Halbinsel 4 und in Indien 6 Arten leben. Weiter östlich sind nur wenige Arten dieser Familie vorgedrungen: 1 Rhynchoproctus-Art bis nach Celebes und den Aru-Inseln, 1 Anurostreptus und 1 Thyro- pygus auf die Molukken und 2 Thyropygus bis auf die Philippinen. Die Verbreitung dieser Familie verglichen mit derjenigen anderer Gruppen zeigt uns, daß die Geologie allein als Erklärung für die Ver- breitung gewiß nicht ausreicht und daß insbesondere das Fehlen von Arten oder höheren Kategorien in bestimmten Landgebieten sich nicht Die indo-australischen Myriopoden. 289 allein durch trennende Meeresstrecken erklären läßt und daß wir aus dem Fehlen von Tierformen nicht auf Unterbrechung der Land- verbindungen schließen dürfen. 1. Gen. Thyropygus Poe. (p. 168). Weberi Poc. Sumatra, Malayische Th. javanicus Brdt. Java, Sumatra, | Th. armatus Porat. Java. Amboina, Malayische Halbinsel. | — boyoricus Att. Java. — anurus Poc. Birma. — coalitus Att. Java. — aulaconotus Poc. Birma. — coniferus Att. Java. — Bowringiü Poc. Siam. — immanis Att. Java. — opinatus Karsch. Birma, Mergui. | — laticollis Silv. Java. — Andersoni Poc. Mergui. — malayus Carl. Java. — aterrimus Poc. Mergui,Malayische | —- minor Carl. Java. Halbinsel. — Mölleri Att. Java. — perakensis Poc. Mal. Halbinsel. | — neglectus Carl. coelestis Silv. Sumatra. — Patricii Poc. elegans Silv. Sumatra. — tjisaroanus Att. Java. inferorum Silv. Sumatra. — torquatus Porat. Java. laxuriosus Silv. Sumatra. — zanthonotus Poc. Java. Modiglianii Silv. Sumatra. — arenosus Silv. Borneo. ostentatus Silv. Sumatra. — baluensis Poc. Borneo. rubrocinetus Poc. Sumatra. — Brölemanni Att. Borneo. straminipes Carl. Sumatra. — dulitianus Poc. Borneo. Everettii Poc. Borneo. Halbinsel. — Hosei Poc. Borneo. — zanthurus Poc. Sumatra. — melinopus Att. Borneo. — pachyurus Poc. Sumatra, Java.| —- segmentatus Vog. Borneo, — rubrolimbatus Poc. Sumatra, Philippinen. Java. — serpentinus Att. Borneo. — frater Carl. Sumatra, Java. — venerabilis Silv.. Borneo. acuminatus Silv. Java. heterurus Silv. Philippinen. Att. (p. 170). Kt. costulatus Att. Ceylon. — pulcherrimus Carl. 2. Gen. Ktenostreptus Kt. anulipes Att. Ceylon. centrurus Poc. Ceylon. Ceylon. 3. Gen. Rhynchoproetus Poc. (p. 170.) Rh. ater Töm. Sumatra, Borneo. Beccarii Silv. Borneo. Doriae Silv. Borneo. Rh. proboscideus Poc. Celebes, Malay. Halbinsel, Aru. rufomarginatus Töm. Borneo. 4. Gen. Eremobelus Att. (p. 171). E. andropygus Att. Ile Soulon. 5. Gen. Anurosireptus Att. (p. 172). A. corticosus Porat. Sumatra, Amboina. | A. Modiglianii Silv. Sumatra. — Feae Poc. Birma. — viliatus Newp. Sumatra. — mentaweiensis Silv. Mentawei. Archiv für Naturgeschichte 1914 A. 4. 19 4.Heft 290 a) Beschreibungen etwas besser (p. 174). | Spirostreptus gracilis Dad. Dr. Carl Graf Attems: Species Incertae sedis: Spirostreptus aciculatus Porat. Austral. Doriae Poc. Birma. exocoeti Poc. Christmas Is]. Gestri Poc. Birma. kandyanus Humb. Ceylon. Lankaensis Humb. Ceylon. Lunelii Humb. Ceylon. nigrolabiatus Newp. Madras. stenorhynchus Poc. Ceylon. b) Beschreibungen ganz unbrauchbar Spirostreptus alicollis Porat. 1903. (p. 176). «) Orientalische Region. Java. allevatus Karsch. Siam. alticinctus Karsch. Malakka. amictus Karsch. Borneo. amphibolinus Karsch. Lombok. amputus Karsch. Lombok. asthenes Poc. Madras. caudiculatus Karsch. Ceylon, Madras. ceilanicus Brdt. Ceylon. Chamissoi Karsch. Radak. cinctatus Newp. India. constrictus Karsch. Java. contemptusKarsch.Ceylon. crassanus Karsch. kassar. jfalciferus Karsch. Borneo. flavomarginatus Dad. Borneo. foveatus Karsch. Philippinen. Sumatra. hamifer Humb. Ceylon, Madras. horridulus Karsch. Java. insculptus Poc. Ceylon. Jerdani Poc. Madras. lemniscatus Karsch. Lombok. maculatusNewp. Caleutta. maculatus Dad. Sumatra. malabaricus Gerv. Malabar, Kortallum. modestus Humb. Ceylon. Moseleyi Poe. Philippinen. Oatesii Poc. Birma. politus Dad. Ostindien. punctilabium Newp. Philippin. regis Poc. Mergui. repandus Karsch. Sumatra. rubripes Sincl. Malayische Halbinsel. sanguineus Koch. ÖOst- indien. tavoiensis Poc. Birma. trilineatus Dad. Borneo. trunculatus Karsch. Java. unicolor Dad. Sumatra. £) Australische Region. Ma- | Spirostreptus fijensis Col. Fiji. impressopunciatus Koch Austr. lepturus Silv. Fiji. maritimus Koch. Austral. striatus Hutton. Neu- Seeland. 3. Ordo Cambaloidea Ck. 1895. Subordo Cambaloidea Cook, Ann. N. York Ac. Sci IX, p. 6. — Silvestri, Dipl. Anat., p. 23. Fam. Cambalidae Bollm. Glyphiulus ceylanieus Att. 1909. Attems, Myr. Vega-Exped. — Ark. Zool. V, p. 64. Ceylon. Die indo-australischen Myriopoden. 291 Glyphiulus javanieus Carl. a Pre Drei neue Dipl. — Rev. Suisse zool. XIX, p. 401. ava. Außerdem ist noch eine Art von Mauritius und den Seychellen bekannt. Agastrophus erinitus Att. Attems, Nova Guinea Bd. V. Nord-Neu Guinea, Manokwari (N. N. G. E. 1903). Agastrophus orientalis Carl. 1912. Carl, Dipl. Celebes. — Rev. Suisse zool. XX, p. 156. Celebes. Außer den hier genannten Agastrophus-Arten gibt es noch je eine von Gr. Comoro und Mahe. Agastrophus Dahli nov. spee. Tafel V, Fig. 77—81. Gelbbraun, in der Umgebung des Saftloches ein großer schwarzer Fleck; diese Flecken bilden eine Art unterbrochenes Längsband in den Seiten. & Breite 0,5 mm. Die Segmentzahl kann ich nicht genau angeben; das einzige $ ist in Bruchstücke zerfallen, die zusammen 35 Segmente ergeben; es dürften aber welche fehlen. Labralbucht seicht mit 3 kleinen Zähnchen; 16 Labralborsten. Kopfschild glatt, vorn mit einigen längeren Borsten. Augen rundlich, schwarz, die einzelnen Ocellen deutlich konvex (Antennen fehlen). Gnathochilarium ohne Einsenkung. Rumpf glatt und glänzend; die Doppelringe in der Quernaht deutlich eingeschnürt; Metazoniten mit 2 Querreihen winziger Härchen. Dorsalrand des Analringes bis an den Beginn der Analklappen lappig vortretend ohne aber, von der Seite gesehen, frei vorzuragen. Klappen behaart, Schuppe fast quer abgeschnitten. 1. Beinpaar (Fig. 77): Ventralplatte mit 2 schwach nach vorn und außen gebogenen Hörnchen, die am Ende eine kleine Borsten- spitze tragen. Beine 5-gliedrig; das 5. Glied zeigt jedoch seine Ent- stehung aus 2 Gliedern, ohne daß aber eine Scheidewand vorhanden wäre; die Beine waren also ursprünglich 6-gliedrig. 1. Glied mit großer runder (Drüsen- ?) Öffnung wie bei Ag. anguinus Att. Die Endkralle eines Beines ist 2-spitzig. 2. Beinpaar wie bei Ag. anguinus Att.; die Endkralle ist zwei- spitzig (Fig. 81) 3. Beinpaar: 7-gliedrig, indem der Komplementärring hier schon sehr deutlich ist. Auch dieses Beinpaar hat 2-spitzige Endkrallen. Gonopoden: Die vorderen (Fig. 79, 80) gleichen ungemein denen von Ag. orientalis Carl; das Coxit ragt jedoch innen mit einem geraden, stumpfen Zapfen auf, der am Ende einen kleinen runden, nach innen gerichteten Haken trägt (Carl zeichnet nichts davon). Bei A. anguinus (Fig. 82) ist ein ähnlich gestaltetes Häkchen vorhanden. Das Femorit 19® 4.Heft 292 Dr. Carl Graf Attems: ist merklich kürzer als der Innenarm des Coxits, stumpfkerbig, am Ende mit mehreren Borsten besetzt. Am Endrand, lateral vom Innenarm, ragt ein halbringförmiger, ausgehöhlter Lappen vor (Carl. zeichnet bei Ag. orientalis etwas ähnliches). Hintere Gonopoden (Fig. 78): Die große Ventralplatte bildet jederseits einen dicken stumpfen Zapfen, auf dem je ein Gonopode aufsitzt. Jeder Gonopode ist eingliedrig; am Ende hat er 2 Fortsätze; einen zarten hyalinen Lappen und medial davon einen zweiten, noch schmäleren und spitzeren Lappen, der das Ende eines am Innenrand des Gonopoden beginnenden Kanals führt. Neben diesem spitzen Lappen steht ein Feld von 10—12 krummen Borsten. Fundort: Ralum, Neu Pommern (21. X. 1896 Dahl coll. Berlin. Museum). Hypocambala Helleri Silv. 1897. Silvestri, Neue Dipl. Dresd. Mus. VI, p. 11, Tf. II, Fig. 59—62. Celebes; Aru. Einzige Art der Gattung. Dinocambala ingens Att. 1911. Attems, Fauna SWAustraliens III, p. 190. SW.-Australien. Podykipus collinus Att. 1911. Attems, ].c., p. 184. SW.-Australien. Podykipus leptoiuloides Att. 1911. Attems, l.c., p. 186. SW,-Australien. Dimerogonus flagellatus Att. 1909. Attems, Myr. Vega-Exp. — Ark. zool. V, p. 69, Tf. III, Fig. 49—57, V, Fig. 86. Japan. Dimerogonus insularis Att. 1903. Attems, Beitr. Myr. Kunde. — Zool. Jahrb. XVII, p. 86, Tf. VII, Fig. 7—14. Stephens Island. Dimerogonus orephilus Att. 1903. Attems, Beitr. Myr.-Kunde, 1. c., p. 84, Tf. VII, Fig. 1—6. Sidney, Blaue Berge. Dimerogonus Aveburyi Silv. 1904. Silvestri, Fauna Hawaiensis III, p. 330. Maui. Dimerogonus Beddardi Silv. 1904. Silvestri, l.c., p. 333. Maui. Die indo-australischen Myriopoden. 293 Dimerogonus Carpenteri Silv. 1904. Silvestri, l.c., p. 332. Laraı. Dimerogonus Harmeri Silv. 1904. Silvestri, l.c., p. 336. Molokaı. Dimerogonus Koebelei Silv. 1904. Silvestri, l.c., p. 338. Maui. Dimerogonus Lankesteri Silv. 1904. Silvestri, l.c., p. 336. Kauaı. Dimerogonus Perkinsi Silv. 1904. Silvestri, l.c., p. 337. Maui. Dimerogonus Pococki Silv. 1904. Silvestri, l.c., p. 334. Molokai. Dimerogonus Sedgwicki Silv. 1904. Silvestri, l.c., p. 334. Oahu. Dimerogonus Sharpi Silv. 1904. Silvestri, l.c., p. 330. Maui. Dimerogonus Shipleyi Silv. 1904. Silvestri, l.c., p. 332. Maui. Dimerogonus Sinclairi Silv. 1904. Silvestri, l.c., p. 335. Maui. M Atelomastix albanyensis Att. 1911. Attems, Fauna SWAustraliens, III, p. 194. SW.-Anstralien. Atelomastix nigreseens Att. 1911. Attems, l.c., p. 19. SW.-Australien. Samichus decoratus Att. 1911. Attems, 1. c., p. 189. SW.-Australien. Amastigogonus tasmanianus Bröl. 1913. Brölemann, Myr. Austral. Mus. II. — Rec. Austr. Mus. X, p. 193. Tasmanien. „Julomerpha‘‘ (?) flagelligera Silv. 1897. Silvestri, Neue Dipl. Dresd. Müs., p. 11, Tf. II, Fig. 56—58. Australien: Gayndah. 4. Heft 294 Dr. Carl Graf Attems: Diese Art gehört nicht in die Gattung Julomorpha, wie ich sie definiert habe, die keine Flagella an den vorderen Gonopoden hat; in welche, vielleicht neue Gattung, müßte erst eine Nachuntersuchung lehren. Die Beschreibungen folgender 3 ‚Julomorpha“-Arten, nach 9 verfaßt, sind ganz unbrauchbar; aus geographischen Gründen zweifle ich sehr, daß es sich überhaupt um Julomorpha handelt. Julomorpha pallipes Silv. 1898. Silvestri, Boll. soc. ent. Ital. XXIX, p. 4. Australien, Queensland. Julomorpha Podenzanae Bilv. 1898. Silvestri, l.c., p. 3. Australien, Queensland. Julomorpha Porati Poe. 1893. Pocook, Ann. Mag. n. h. (6) XI, p. 134. Philippinen. Trichoeambala elongata Silv. 1895. Silvestri, Ann. Mus. civ.... Genova (2) XIV, p. 748. Sumatra. Triehocambala Sollasii Poe. 1898. Pocock, Ann. mag. n. h. (7) I p. 325. Funafuti, Ellice Archipel. Die Stellung der Gattung Trichocambala ist noch unsicher, da die Gonopoden nicht ausreichend bekannt sind. Außerhalb des uns beschäftigenden Gebiets gibt es verhältnis- mäßig nur wenig Cambaliden mehr; es sind dies eine @lyphiulus-Art (Seychellen, Mauritius), eine Dimerogonus- Art (Chile) und die Gattungen: Julomorpha (2 spec. Süd-Afrika), Epinannolene (2 spec. Neotropische Region), Cambala (Amerika), Nannolene (Amerika). Fam. Cambalopsidae Ck. Trachyiulus ceylanicus Pet. 1864. Peters, Mon. Ber. Ak. Wiss. Berlin, p. 547. 1866. Humbert, Myr. Ceylan. — Mem. soc. phys. Geneve XVIII, p. 44. 1911. Carl, Rev. Suisse zool. XIX, p. 397. Ceylon. Trachyiulus eeylanicus nov. var. Sincl, 1901. Sinclair, Proc. zool. soc. London II, p. 522. Malayische Halbinsel. Trachyiulus Humberti Carl. 1911. Carl, Rev. Suisse zool. XIX, p. 399. Ceylon. Die indo-australischen Myriopoden. 295 Cambalopsis calva Poc. 1893. Cambala calva Pocock, Ann. Mus. civ. Genova (2) XIII, p. 391. 1894. _— — — Webers Reise, p. 377. 1895. Cambalopis calva Pocock, Ann. mag. n. h. (6) XV, p. 363. Birma, Sumatra. Cambalopsis calva nov. var. Sinel. 1901. Sinclair, Proc. zool. soc. Lond. II, p. 522. Malayische Halbinsel. Cambalopsis cavernicola Poe. 1894. Cambala cavernicola Pocock, Webers Reise, p. 377. 1895. Cambalopsis cavernicola Pocock, Ann. mag. n. h. (6) XV, p. 363. Sumatra. Cambalopsis dentata Poc. 1894. Cambala dentata Pocock, Webers Reise, p. 378. 1895. Cambalopsis dentata Pocock, Ann. Mag. n. h. (6) XV, p. 363. Java. Cambalopsis (?) Modigliani Silv. 1895. Cambala Modiglianii Silvestri, Ann. mus. civ. Genova (2) XIV, p. 749. Sumatra. Eine ungenügend beschriebene Art, die ich nur deswegen in diese Gattung stelle, weil Silvestri sagt: „Cambala calva finitima“. Cambalopsis Nordquisti Att. 1909. Attems, Myr. Veg-Exp. — Ark. Zool. V, p. 71. 1912. Carl, Dipl. Celebes. — Rev. Suisse zool. XX p. 158. Singapore, Celebes, Matupi, Neu Pommern (Berlin. Mus.). Cambalopsis tjampeana Att. 1903. Attems, Beitr. Myr.-Kunde. — Zool. Jahrb. XVIII, p. 68. 1907. Attems, Javan. Myr. — Mitt. nat. Mus. Hambg. XXIV, p. 130. Java. Cambalomorpha Doriae Poc. 1893. Cambala Doriae Pocock, Ann. Mus. civ. Genova (2) XIII, p. 389. 1895. Cambalomorpha Doriae Pocock, Ann. Mag. n. h. (6) XV, p. 365. Birma. Cambalomorpha Feae Poc. 1893. Cambala Feae Pocock, Ann. Mus. civ. Genova (2) XIII, p. 390. 1895. Cambalomorpha Feae Pocock, Ann. Mag. n. h. (6) XV, p. 365. Birma. Cambalomorpha formosa Poc. 1895. Pocock, Ann. Mag. n. h. (6) XV, p. 364. Hongkong. Die Familie der Cambalopsidae ist ganz auf die orientalische Region beschränkt. Außer den genannten Arten sind keine bekannt. 4. Hofi 296 Dr. Carl Graf Attems: Fam. Pericambalidae Silv. Pericambala orientalis Silv. 1909. Silvestri, Poll. laborat. zool. Scuola sap. Portiei IV, p. 69. Tonkin. Dies ist der einzige Vertreter dieser Familie. 4. Ordo Spiroboloidea Bollm. 1893. Subfam. Spirobolinae Bollmann, Bull. U. S. N. Mus. No. 46, p. 156. 1894. Fam. Spirobolidae Pocock, Max Webers Reise, p. 388. 1895. Subordo Spiroboloidea Cook, Ann. N. York Ac. Sci. IX, p. 7. 1896. Fam. Spiroboloidae Silvestri, I Dipl., p. 56. 1903. Group Spiroboloidea Pocock, Biol. Centr. Amer., p. 59. 1909. Ordo Spiroboloidea Attems, Sjöstedts Kilimandjaro-Meru-Exp., p. 25. 1910. Ordo Spiroboloidea Attems, Voeltzkows Reise Ostafrika, Comoren, p. 89. 1913. Ordo Spiroboloidea Brölemann, Bull. Soc. ent. France, No. 19, p. 476. Die systematische Unsicherheit in der Ordnung der Spiroboliden ist noch groß und sie wird wohl auch nicht vor einer gründlichen Revision aller Gattungen aufhören. Es geht so weit, daß nicht einmal die für die Ordnung typische Gattung Spirobolus sicher definiert werden kann, da keine einzige derjenigen Arten, die nach Abspaltung der vielen neuen Gattungen übrig blieben, so weit genau bekannt ist, daß man danach eine den heutigen Anforderungen entsprechende Genus-Diagnose anfertigen könnte. Ich habe seinerzeit die Gattung Spirobolus in meiner Familie der Euspirobohdae aufgenommen, da ich glaubte, in Spirobolus teledapus einen richtigen Vertreter dieser Gattung vor mir zu haben, nach wiederholter Prüfung der Sachlage muß ich diese Art aber in die Gattung Spirobolellus stellen. Brölemann hat für diese Art kürzlich eine neue Gattung Sechellobolus aufgestellt, jedoch ohne bisher eine Diagnose derselben zu geben. Spirobolus wurde 1835 von Brandt für 2 Arten $. Olfersiw und Bungii aufgestellt. 1841 erweiterte Brandt seine systematischen Angaben, indem er 2 Divisionen innerhalb der Gattung Spirobolus machte, die erste für Arten mit,2-++2 Supralabralgrübchen, zu der u.a. auch Olfersw ge- hört und die 2. für Arten mit 8 Supralabralgrübchen, zu der Bungw gehört. In sehr unangebrachter Weise hat nun Pocock!) als er eine Übersicht über die damals aufgestellten Spirobolidengattungen gab, als Typus für Spirobolus die Art Bungü gewählt. Natürlich wäre es doch gewesen, die von Brandt immer früher genannte zur 1. Division zählende Art Olfersii zu. wählen. Damit wäre allerdings Pococks neue Gattung Trigoniulus eigentlich überflüssig geworden, die, man kann es als höchst wahrscheinlich annehmen, mit der Subdivisio II 1) Pocock, Arthr.-Fauna Westindiens. — Journ. Linn. Soc, XXIV, p. 484. 1894. | Die indo-australischen Myriopoden. 297 der 1. Division von Brandts Spirobolus zusammenfällt. Zu beweisen ist das jetzt freilich kaum mehr, da wir von den Brandt’schen Arten wohl nie mehr erfahren werden als bisher, hauptsächlich über ihre Gonopoden immer im unklaren bleiben werden, sodaß die Brandt- schen Arten zu den spezies dubiae zählen und zählen werden. Wenn es nicht so mißlich wäre, die zahllosen, im Laufe der Jahre aufgestellten „„Trigoniulus‘‘ wieder umzutaufen, wäre es eigentlich am richtigsten, auf sie den alten Namen Spirobolus anzuwenden, um so zu verhindern, daß die Gattung, die der Ordnung den Namen gegeben hat, aus der Nomenklatur hinauseskamotiert wird. Brölemann hat kürzlich ein neues System der Spiroboliden publiziert, in einer provisorischen kurzen Mitteilung, in dem er die von mir aufgestellten beiden Familien der Zuspirobolidae und Trigont- ulidae zu Phylen erhebt. Besser ist es wohl, Unterordnungen daraus zu machen. 1. Subordo: Euspirobolidea Att. 1909. Fam. Euspirobolidae Attems, Myr. von Sjöstedts Kilimandjaro-Meru- Exp. p. 25. 1910. Fam. Euspirobolidae Attems, Voeltzkows Reise in Ostafrika, III, p. 89. 1913. Phylum Euspirobolidi Brölemann, Bull. soc. ent. France No. 19, p. 476. Es mußhiereineziemlich weitgehende Änderungbezüglich der in diese Unterordnung zu ziehenden Gattungen Platz greifen. Einmalsind mehrere in den genannten Schriften aufgeführten Gattungen zu eliminieren, so Spirobolus aus den schon oben angeführten Gründen, dann Pygodon und Spiromimus, die ich nach nochmaliger Prüfung doch in die Familie Trigoniulidae stelle. Andrerseits kommen mehrere neue Gattungen dazu, hauptsächlich dadurch, daß die alte Gattung Rhinoericus zerlegt wurde; ferner wurden seither Pseudospirobolellus und Bukobolus nom.nov.!) publiziert, die auch hier ihren Platz finden. Die nur ungenau gekannte Gattung Paraspirobolus Bröl. lasse ich fernerhin weg. Die Gattung Rhinocricus im alten Sinne war eine der artenreichsten Diplopodengattungen, die zu zerlegen erst in jüngster Zeit begonnen wurde. Brölemann besonders hat sich wiederholt mit ihr beschäftigt und schon 1903 eine Untergattung Zurhinoericus aufgestellt. Als erster Unterschied gegenüber allen anderen Rhinoerieus führt er an, daß Eurhinocricus nur 4 Sinneskegel auf den Antennen habe. Damals glaubte man nämlich, daß alle Rhinoericus viele Sinneskegel auf den Antennen besitzen. Auf Brölemanns 1905 gemachte Angaben über die Gliederung der vorderen Gonopoden möchte ich nicht zu viel Gewicht legen, doch verdient die Gattung aus anderen Gründen beibehalten zu werden, wie aus der unten folgenden Übersicht hervorgeht. 1905 teilte Bröle- mann?) den Hauptstock der Rhinocrieus in Tetrarhabdi und Poly- 1) Für Microspirobolus Carl 1909. Dieser Name wurde 1898 von Silvestri anderweitig verwendet. 2) Brölemann, Myr. de Costa Rica. — Ann. soc. ent. France, LXXIV, p. 371. 1908. KR Ee 298 Dr. Carl Graf Attems: rhabdi, je nachdem ob 4 oder viele Sinneskegel auf den Antennen vor- handen sind. Das Merkmal, Zahl der Sinneskegel, ist gewiß wichtig, aber die Namen, die Brölemann wählte, waren schon vergeben, ersterer von Haeckel für Protozoen, letzterer von Schultze für Spongien. Brölemann selbst kommt übrigens in seiner jüngsten Schrift über Rhinoericus auf diese Namen nicht mehr zurück; sondern stellt neben der alten in ihrem Umfang restringierten Gattung Rhino- ericus eine neue Gattung Dinematocricus auf. Ich füge hier eine weitere Gattung Polyconoceras dazu. Leider ist es von einem großen, ja dem größten Teil der alten „Rhinocrieus“-Arten ungewiß, in welche der neuen Gattungen sie gehören, da über die Zahl der Sinneskegel der Antennen nichts bekannt ist. Doch wäre es gewiß nicht praktisch, diese Arten, wenn sie nur sonst gut beschrieben sind, ganz unberück- sichtigt zu lassen und ich habe daher eine Übersichtstabelle aller Rhinoericus-Arten im alten Sinne der indo-australischen Region, so weit ihre Beschreibungen sich dazu eignen, angefertigt; außerdem aber auch Übersichten für jede der neuen Gattungen. Übersicht über die Gattungen der Euspirobolidea.!) la) Saftlöcher auf den Prozoniten, vor der Quernaht gelegen: Prospirobolus Att. 1b) Saftlöcher auf den Metazoniten, hinter der Quernaht gelegen: 2. 2a) Ventralplatte der vorderen Gonopoden fast oder ganz fehlend (hintere Gonopoden einfache spitze dünne Sicheln, keine Scobina): Pseudospirobolellus Carl. 2b) Vordere Gonopoden mit großer, starker Ventralplatte: 3. 3a) Auf gewissen Segmenten sind Scobina vorhanden. Wenn sie fehlen, was nur ausnahmsweise der Fall ist, haben die Antennen viele Sinneskegel. Halsschild seitlich breit ab- gerundet: 4. 4a) Analklappen am oberen Ende mit langem, spitzen Dorn: Ozypyge Silv. 4b) Analklappen unbedornt: 5. 5a) Analschuppe sehr breit, wulstig verdickt, hinten geradlinig begrenzt: Thyroproctus Poe. 5b) Analschuppe flach, nicht wulstig verdiekt und meist mehr oder weniger bogig: 6. 6a) Endglied der Antennen mit vielen Sinneskegeln: 7. 7a) Außenast des hinteren Gonopoden breit, lamellös, Ventralplatte der Gonopoden meist abgestumpft dreieckig ohne seitliche Abstufung und daher ohne Ausbildung eines Medialfortsatzes: Rhinocricus Karsch s. strict. 1) Brölemanns vorläufige Mitteilung über ein neues System der Spiro- boliden ermöglicht es noch nicht, alle Gattungen in seinen vier neuen Familien der Euspirobolidea unterzubringen, weswegen ich diese Übersicht gebe ohne Rück- sichtnahme auf Brölemanns Familien. Die indo-australischen :Myriopoden. 399 7b) Außenast des hinteren Gonopoden schlank, einfach, zugespitzt; manchmal ist der hintere Gonopode einästig. Ventralplatte der Gonopoden immer seitlich abgestuft, sodaß ein Medialfortsatz ent- steht: Polyconoceras Att. «) Hinterer Gonopode zweiästig: Subg.: Polyconoceras Att. ß) Hinterer Gonopode einästig: Subg.: Acladoericus Bröl. 6b) Endglied der Antennen mit 4 Sinneskegeln: 8. 82) Außenast der hinteren Gonopoden breit, lamellös: Eurhinoericus Bröl. 8b) Beide Äste des hinteren Gonopoden schlank und spitz: Dinematocricus Bröl. «) Innenast weiter von der Basis entspringend, Außenast ohne Anschwellung vor dem Ende: Subg. Dinematocricus Bröl. 8) Innenast klein, spitz, gleich nach der basalen Anschwellung des Telopodits entspringend. Außenast vor der Spitze knollig angeschwollen: Subg. Oladisocricus Bröl. 3b) Scobina fehlen immer. Endglied der Antenne mit 4 Sinnes- kegeln. Halsschild seitlich mehr oder weniger ver- schmälert: = 9a) Jederseits 3—5 Supralabralgrübchen: 10. 10a) Ventralplatte der Gonopoden mit schlankem Medialfortsatz; Analsegment mit langem Schwänzchen: Spirobolinus Silv. 10b) Ventralplatte der Gonopoden ohne Aus- bildung eines schlanken Medialfortsatzes. Analsegment ohne Schwänzchen: Spirobolellus Poc. Ib) Jederseits 2 Supralabralgrübchen: Spiromanes Sauss., Bukobolus nom. nov. Fam. Rhinocricidae Bröl. 1913. Brölemann, Ann. Soc. ent. France, No. 19, p. 476. Alphabetisches Verzeichnis der in die folgende Übersicht auf- genommenen indo-australischen Rhinocricidae. Pol. = Polyconoceras; (P.) = Subgen. Polyconoceras; (Ac.) = Sub- gen. Acladocricus; Din. = Dinematocrieus; (C1.) = Subgen. Cladı- socricus, Rh. = Rhinocricus. 300 . Dr. Carl Graf-Attems: Pol. (P.) alokistus Att. lombokensis Carl. annulipes Carl.!) Pol. (Ac.) macassarensis Carl. Pol. (P.) anomalus Silv. Pol. (Ac.) mediostriatus Silv. Pol. (P.) aurolimbatus Att. Pol. (P.) mediotaeniatus Att. Rh. Beauforti Att. Pol. (P.) Meyeri Sılv. Rh. bicornis Silv. micropygus Silv. Pol. (Aec.) Car nom.nov. moenensis Carl. Din. carınatus Karsch. multistriatus Carl. centralis Carl. Din. myrtilus Att. — var. minor Oarl. | Pol. (Ac.) neglectus Silv. — var. spectabilis | Rh. pachyskeles Att. Carl. | Din. pasimachus Att. challengeri Poe. peninselaris Carl. Pol. (Ac.) cognatus Silv. — var.ezpulsus Rh. compactilis Att. Carl. Din. connexus Att. Din. petronius Att. cristovalensis Poec. phthisicus Carl. Pol. (Ac.) cupulifer Vog. Pol. (P.) phaleratus Att. Din. disjunetus Bröl. Pol. (P.) — basiliscus Att. Rh. drepanurus Att. Din. phihistus Att. Rh.? Elberti Carl. Din. poperanginus Att Din. (Cl.) falcatus Silv. Din. pulvinatus Att. Din. faucium Bröl. Pol. (Ac.) pyrrholoma Att. Din. fenestratus Att. Rh. quintiporus Att. fenicheli Dad. Din. repandus Att. Din. rhadınopus Att. Pol. (Ae.) filosus Silv. Pol. (P.) fossatus Att. fulvotaeniatus Carl. Pol. (P.) furcatus Silv. ripariensis Carl. rubromaculatus Sılv. semicinctus Poc. gazellensis Poc. Rh. Sennae Silv. gorontalensis Carl. A: dr, spilotus nr ad ol. (Ac.) setigerus >Dılv. Rn Ders Pol. (P.) heteropus Silv. Pol. (Ac.) styliferus Silv. Pol. (Ac.) Hicksomi Poc. transversezonatus Carl. Din. holosericeus Bröl. Din. undulatus Karsch. Din. lanceolatus Bröl. Pol. (P.) virgatus Att. lateralis Carl.‘ ..: 10 „Weber: Poc. — var. atratus Carl.| Rh. zanthopygus Att. leucopygus Carl. Pol. (P.) lissonotus Att. zanthopygus Silv. zanthozonus Poc. !) Die Arten, vor deren Speciesnamen kein Gattungsname steht, gehören zu den „Rhinocricus‘‘ im alten Sinne, bei denen eine Busäihung in eine der neuen Gattungen heute noch unmöglich ist. Die indo-australischen Myriopoden. 301 Übersicht über alle indo-australischen Rhinocricidae. la) Keine Skobina vorhanden: 2. 2a) Hinterer Gonopode eine einfache Sichel: Polyc. setigerus (Silv.) engine) 2b) Hinterer Gonopode zweiästig: 3a) Beide Endäste des hinteren Gonopoden einfach, dünn und a Fenicheli Dad. 1) (Neu Guinea). 3b) Außenast des hinteren Gonopoden breit und am Ende zwei- spitzig: 4. 4a) Analsegment mit langem, spitzen, etwas abwärts gebogenem Schwänzchen: Rhin. drepanurus Att. (Insel Bougainville). 4b) Analsegment ohne vorragendes Schwänzchen: 5. 5a) Metazoniten ganz spiegelglatt: . Rhin. compactilis Att. (Halmaheira). 5b) Metazoniten mit starken breiten Längsfurchen: Rhin. gravis Silv. (Neu Guinea). 1b) Scobina vorhanden: 6. 6a) Hinterer Gonopode einästig: - Bubgen. Acladocricus (Polyconoceras) siehe dort. 6b) Hinterer Gonopode zweiästig: 7a) Der freie Teil des Prozoniten ist bis auf die Rückenhöhe hinauf gestreift: 8a) Rücken vom 6. bis vorletzten Segment mit schmalem, braunen, medianen Längsband: fulvotaeniatus Carl (Celebes). 8b) Rücken der hinteren Körperhälfte dunkelbraun mit hellem trapezförmigen Fleck auf jedem Segment: multistriatus Carl (Celebes). 8c) Rücken ohne helles Längsband oder Flecken, einfarbig oder der Hinterrand hell gesäumt: 2. 9a) Quernaht auch dorsal deutlich; beide Äste des hinteren Gono- poden gleich lang: ripariensis Carl (Celebes). 9b) Quernaht dorsal erloschen; Innenast des hinteren Gonopoden nur halb so lang wie der äußere: centralis Carl (Celebes). 7b) Prozoniten dorsal vom Saftloch ungefurcht: 10. 10a) Außenast des hinteren Gonopoden breit, zweispitzig; Femorite der vorderen Gonopoden mit Spitzchen besetzt; Ventralplatte der vorderen. Gonopoden ohne oder mit sehr schwach ausge- prägtem, seitlichen Absatz. Scobina bis zum 16. oder 19. Segment: ».; lla) Segmente dieht und bei längsrissig, besonders an der Grenze von Pro- und Metazoniten. Metazoniten ohne breite, seichte Längsgruben. Ventralplatte der vorderen Gonopoden am Ende leicht angebuchtet, von den Femoriten weit überragt Rhinoer. quintiporus Att. (Halmaheira). 1) Denjenigen Species, die bis jetzt mit Sicherheit in keine der neuen Gattungen eingereiht werden können, ist natürlich kein Genusname vorgesetzt. 4. Heft 302 ‚ Dr. Carl Graf Attems 11b) Segmente spiegelglatt, eventuell mit seiechten Längsgruben. Ventralplatte der vorderen Gonopoden am Ende nicht ein- gebuchtet, einfach abgerundet, relativ länger als bei quinti- orus: 12. 123) Metazoniten mit breiten, unregelmäßigen Längsgruben, - sonst spiegelglatt; Ventralplatte der vorderen Gonopoden ganz ohne seitlichen Absatz, breit abgestumpft dreieckig, Außenast des hinteren Gonopoden sehr breit: Rhin. Beauforti Att. (Waigeoe). 12b) Metazoniten ohne Längseindrücke. Ventralplatte der vorderen Gonopoden seitlich etwas eingebuchtet, sodaß ein schwach aus- geprägter Medianfortsatz entsteht; Außenast des hinteren Gono- poden schmal bandförmig: 13. 133) Analsegment rotgelb. Beine dunkelbraun mit gelben Endringen. Scobina bis zum 19. Segment. & Breite 10,5, Länge 90 mm.: Rhin. xanthopygus Att. (Halmaheira). 13b) Analsegment schwarzbraun. Scobina bis zum 16. Segment. & Breite 13,5—16,5, Länge 120—140 mm: Rhin. pachyskeles Att. (Batjan, Molukken). 10b) Außenast des hinteren Gonopoden breit; Ventralplatte der vor- deren Gonopoden mit langem, schlanken Medialfortsatz. Scobina bis zum 40. oder 45. Segment: 14. 14a) Außenast des hinteren Gonopoden am Ende hakig gebogen. Einfarbig schwarzbraun; $ ohne Sohlenpolster: Elberti Carl (Lombok). 14b) Außenast des hinteren Gonopoden gerade oder fast gerade; Prozoniten dunkel olivenfarbig, Metazoniten hell braungelb. ö Beine mit Sohlenpolster: transversezonatus Carl (Celebes). 10c) Außenast des hinteren Gonopoden schlank: 15. 15a) 4. und 5. Glied des 3. und 4. Beinpaars, 3. Glied des 5. und 6. Beinpaars des $ mit stumpfen Fortsätzen: 16. 168) Rücken mit 2 hellen Längsbinden; Analsegment ohne frei vor- ragendes Schwänzchen: Polyconoceras virgatus Att. (Celebes). 16b) Rücken ohne helle Längsbinden; ein kleines, frei vorragendes Schwänzchen vorhanden: IL 17a) Segmente dorsal glatt, Breite 8mm. 50—51 Rumpfsegmente: Polyconoceras heteropus Silv. (Celebes). 17b) Hinterer Teil des Prozoniten mit Punkten und Strichen; Meta- zoniten mit unregelmäßigen seichten Längseindrücken; Breite 16-19 mm, 54—56 Rumpfsegmente: Polyconoceras Meyeri Silv. (Celebes). 15b) Die Glieder 3—5 der Beine des $ ohne besondere, auffallende Fortsätze: 19. 19a) Rücken der mittleren oder der meisten Segmente mit 1—2 hellen Flecken: 20. 202) Rückenmitte gewisser Segmente mit 1 hellem Fleck: 21. 21a) Das Coxit des vorderen Gonopoden ragt als sehr spitzer Zipfel über die Ventralplatte und Femorite hinaus: Dinematoer. poperanginus Att.. (Poperang). Die indo-australischen Myriopoden. 303 21b) Coxite des vorderen Gonopoden wie gewöhnlich stumpf und höchstens so lang wie die Femorite, meist kürzer: 22. 22a) Das Schwänzchen ragt von der Seite gesehen etwas frei vor: 23. 23a) Hüften des 3.—7. Beinpaars des $ mit großem Vorsprung; Schwänzchen gerade; Medialfortsatz der Ventralplatte der vorderen Gonopoden ziemlich zugespitzt. 49 Segmente: Polyconocera spilotus Att. (Neu Guinea). 23b) Hüften des 3.—5. Beinpaares des $ mit kurzem, abgerundeten Vorsprung; Schwänzchen ein wenig herabgebogen; Medialfortsatz der Ventralplatte des vorderen Gonopoden breit abgerundet; 42-44 Segmente: peninsularis Carl (Celebes). 22b) Kein frei vorragendes Schwänzchen vorhanden: 24. 24a) Alle Beine des & ohne Sohlenpolster; Randwulst der Analklappen sehr niedrig: 25. 25a) Der Medialfortsatz der Gonopoden-Ventralplatte überragt die Femorite sehr merklich (Antennen mit vielen Sinneskegeln): Polyconoceras mediotaeniatus Att. (Ambon). (Rh. gorontalensis Carl von Celebes ist vielleicht identisch damit.) 25b) Medialfortsatz der Gonopoden-Ventralplatte gleich lang mit den Femoriten. (Zahl der Sinneskegel auf den Antennen?): zanthopygus Silv. (Celebes). 24b) Vordere und mittlere Beine des $ mit Sohlenpolster; Randwulst der Analklappen hoch, plötzlich sich erhebend (4 Sinneskegel): Dinematoer. pulvinatus Att. (Neu Guinea). 20b) Rücken mit 2 Reihen heller Flecken (4 Sinneskegel): 26. 26a) Coxite der vorderen Gonopoden ungemein spitz und recht lang; Rückenmitte schwarz, daneben 2 zusammenhängende gelbe Längsbinden: cristovalensis Poc. (San Cristoval). 26b) Coxite des vorderen Gonopoden stumpfer; die hellen Längs- binden des Rückens in einzelne Flecken aufgelöst: Im Era 27a) Innenast des hinteren Gonopoden merklich kürzer als der äußere: Dinemat. jenestratus Att. (Neu Guinea). 27b) Beide Äste des hinteren Gonopoden ungefähr gleich lang: 28. 28a) Vordere und mittlere Beine des & mit Tarsalpolster: Dinemat. pasimachus Att. (Neu Guinea). 28b) Alle Beine des $ ohne Spur eines Tarsalpolsters; das Endglied eher konisch zugespitzt: Dinemat. connezus Att. (Neu Guinea). 19b) Rücken ohne helle Flecken oder Binden: 29. 29a) Die Quernaht ist auch dorsal vom Saftloch, wenigstens teil- weise sichtbar: xzanthozonus Poc. (Flores), semicinetus Poc. (Flores), lombokensis Carl (Lombok). 29b) Die Quernaht ist dorsal vom Saftloch ganz erloschen: 30. 30a) Coxit des vorderen Gonopoden in einen langen, schlanken, spitzen, den Medialfortsatz der Ventralplatte überragenden Zipfel ausgezogen: 3la) Spitze des Analsegments ein wenig frei vorragend; vordere Beine des $ ohne Tarsalpolster (Antennen mit vielen Sinneskegeln): Polyconoceras furcatus Silv. (Neu Guinea). 4. Bofs 304 Dr. Carl Graf Attems: 31b) Analsegment ohne frei vorragendes Schwänzchen; vordere Beine des $ mit Tarsalpolster: 32a) Medialfortsatz der Gonopoden-Ventralplatte viel kürzer als die Femorite; Hinterrand der Metazoniten nicht eingebuchtet, mit einer Reihe von längeren und kürzeren, keuligen, gekämmten Haaren besetzt (sec. Pocock): gazellensis Poc. (New Britain). 32b) Medialfortsatz der Gonopoden-Ventralplatte fast so lang wie die Femorite; Hinterrand einiger mittlerer Metazoniten zweimal sehr seicht gebuchtet, ohne Haare (4 Sinneskegel): Dinematocr. lanceolatus Bröl. (Neu Lauenburg). 30b) Coxitzipfel des vorderen Gonopoden stumpfer und das Femorit nie überragend, meist kürzer als dieses: 33. 33a) Außenast des hinteren Gonopoden viel kürzer als der innere: anomalus Silv. (Celebes). 33b) Außenast des hinteren Gonopoden so lang oder länger als der innere: 34. 34a) Analsegment mit von der Seite gesehen, frei vorragendem Schwänzchen: 35. 35a) Oberfläche der Rumpfsegmente sehr dicht und fein längs- gestrichelt, sodaß ein feiner seidenartiger Glanz entsteht; Unter- seite der Glieder des 1. und 2.Beinpaares stark knollig aufgetrieben. (Metazoniten hinten zweimal seicht eingebuchtet. 17,5 mm breit, sehr groß und diek): Dinematocr. undulatus Karsch (Viti Lewu). 35b) Segmente ohne diese dichte feine Strichelung, daher auch ohne Seidenglanz; Unterseite der Glieder des 1. Beinpaares nicht so knollig. aufgetrieben. Breite bis 12,5 mm: 36. 36a) Beide Äste des hinteren Gonopoden gleich lang: 37. 37a) Breite 12,5 mm: Weber: Poe. (Celebes). 37b) Breite 5,5—7,5 mm: 38. 38a) Antennen mit vielen Sinneskegeln: Polyconoceras aurolimbatus Att. (Neu Guinea). 38b) Antennen mit 4 Sinneskegeln: 39. 39)a Medialfortsatz der Gonopoden-Ventralplatte so lang wie die Femorite. & mit 47 Rumpfsegmenten. 5,5 mm breit. Dinemat. rhadinopus Att. (Neu Guinea). 39b) Der Medialfortsatz überragt die Femorite des vorderen Gono- poden. & mit 54 Rumpfsegmenten, 7,5 mm breit: Dinemat. hermobius Att. (Neu Guinea). 36b) Innenast des hinteren Gonopoden viel kürzer als der Außenast: 40. 402) Metazoniten mit breiten, seichten Längseindrücken: Polycon. fossatus Att. (Neu Guinea). 40b) Metazoniten ohne solche Längseindrücke: 4. 41a) Medialfortsatz der Gonopoden-Ventralplatte nur schwach ab- gesetzt, die Seiten nur seicht eingebuchtet: moenensis Carl- (Insel Moena bei Celebes). 41b) Medialfortsatz der Gonopoden-Ventralplatte sehr scharf gegen die seitlichen Schultern abgesetzt: Die indo-australischen Myriopoden. 305 42a) In der vorderen Körperhälfte, am deutlichsten auf den Segmenten 4—15, trägt jeder Metazonit eine seitliche Querbinde, die etwas oberhalb der Beine beginnt, sich oberhalb des Porus etwas nach vorn verbreitert und dann rasch längs des Hinterrandes in einen feinen Saum ausläuft: lateralis Carl (Celebes). 42b) Metazoniten ohne diese Querbinde: 43. 433) 4 Sinneskegel: Dinemat. petronius Att. (Neu Guinea). 43b) Viele Sinneskegel: Polycon. phaleratus Att. (Neu Guinea). 34b) Analsegment ohne frei vorragendes Schwänzchen: 44. 44a) Die meisten Segmente haben unterhalb des Saftloches am Hinter- rand einen orangegelben Querfleck: Challengeri Poc. (Neu Guinea, Kei, Aru). 44b) Ein soleher Querfleck ist nicht vorhanden: 45. 45a) Außenast des hinteren Gonopoden vor der Spitze knollig an- geschwollen: Dinemat. (Oladisocricus) falcatus Silv. (Neu Guinea). 45b) Außenast des hinteren Gonopoden gleichmässig verdünnt: 46. 46a) Metazoniten mit abgerundeten Längskielen: Dinemat. carinatus Karsch (Fiji). 46b) Metazoniten ohne Kiele, höchstens mit seichten Furchen: 47. 47a) Beide Äste des hinteren Gonopoden fast oder ganz gleich lang: 48. 48a) 1. und 2. Glied der Beine kastanienbraun, die weiteren gelb und braun geringelt; Medialfortsatz der Gonopoden-Ventralpatte breit abgerundet und so lang wie die Femorite: annulipes Carl (Celebes). 48b) Beine ganz dunkel gefärbt; Medialfortsatz der Gonopoden- Ventralplatte spitz und die Femoritae deutlich überragend: 49. 49a) Medialfortsatz der Gonopoden-Ventralplatte breiter. Vorsprung der Hüften des 3.—5. Beinpaares spitz; 10 mm breit, 115 mm lang: micropygus Silv. (Viti). 49b) Medialfortsatz sehr schlank; Vorsprung der Hüften des 3.—5. Bein- paares breit, leicht zweihöckerig; 5—6 mm breit, 54 mm lang: phthisicus Carl (Celebes). 47b) Innenast des hinteren Gonopoden kürzer als der Außenast: 50. 50a) Antenne mit 4 Sinneskegeln: 51. 5la) Medialfortsatz der Gonopoden-Ventralplatte sehr breit, scheiben- förmig abgerundet; Metazoniten infolge einer sehr dichten Furchung mit seidenartiger Oberfläche: Dinemat. holosericeus Bröl. (Fiji). 51b) Medialfortsatz schmäler, bis zugespitzt. Metazoniten ohne so dichte Furchung und ohne Seidenglanz: 52. 52a) Schultern der Ventralplatte der vorderen Gonopoden stark abfallend in sanftem Bogen in den Medialfortsatz übergehend: 53. 3a) Medialfortsatz viel länger als die Femorite, diese mit kleinen Spitzchen besetzt: Dinemat. faucium Bröl. (Neu Guinea). 53b) Medialfortsatz kürzer als die Femorite, diese ohne Spitzchen: Dinemat. analis Bröl. (Neu Guinea), ?leucopygus Carl (Kei Aru). 52b) Schultern der Gonopoden - Ventralplatte wagrecht und gut gegen den Medialfortsatz abgesetzt: 54. Archiv für Naturgeschichte MN 1914. A. 4. 20 4. Heft 306 Dr. Carl Graf Attems: 54a) Tarsus der vorderen Beine des $ ohne Spur einer Anschwellung oder Sohlenbildung (Medialfortsatz der Gonopoden-Ventral- platte etwas kürzer als die Femorite. 3 mit 58—60 Segmenten): Dinemat. philistus Att. (Ceram, Ambon). 54b) Tarsus der vorderen Beine des $ kissenartig vorgewölbt oder mit deutlichen Sohlenpolstern: 55. 55a) Medialfortsatz der Gonopoden-Ventralplatte merklich kürzer als die Femorite. 54 Segmente: Dinemat. disjunctus Bröl. (Neu Guinea). 55) Medialfortsatz merklich länger als die Femorite, 48—53 Seg- mente: 56. 56a) Analklappenrand hoch aufgewulstet, der Wulst gut gegen die übrige Fläche abgesetzt; Schultern der Gonopoden -Ventralplatte gerade; Medialfortsatz schlank und nicht in die Schultern ein- gesenkt: Dinemat. strobilus Att. (Neu Guinea). 56b) Analklappen flach gewölbt, ganz ohne abgesetzten Randwulst oder ein solcher nur ganz schwach durch eine etwas stärkere Neigung angedeutet. Schultern der Gonopoden-Ventralplatte vorgewölbt, Medialfortsatz breit, wie in die Schultern ein- gesenkt: Dinem. repandus Att- (Neu Guinea, Neu Pommern, Toma). 50b) Antennen mit vielen Sinneskegeln: 51. 57a) Medialfortsatz der Gonopoden-Ventralplatte merklich kürzer als die Femorite. (Zahl der Sinneskegel?) leucopygus Carl (Kei, An 57b) Medialfortsatz merklich länger als die Femorite: 58a) Metazoniten mit breiten, seichten Längseindrücken. Medial fortsatz der Gonopoden-Ventralplatten an der Basis am breitesten, dann in eine schmale Zunge ausgezogen; Innenarm des hinteren Gonopoden winzig klein. Scobina nur bis zum 18. Segment. 58 Rumpfsegmente: Polyconol. alokistus Att. (Neu Guinea). 58b) Metazoniten ohne solche Längseindrücke; Medialfortsatz der Gonopoden-Ventralplatte an der Basis eingeschnürt, dann breiter werdend. Innenast des hinteren Gonopoden größer; Scobina bis zum 49. Segment; 53 Rumpfsegmente: Polycon. lissonotus Att. (Insel Bougainville). Gen. Rhinoerieus s. striet. 1913. Brölemann, Myr. Austr. Mus. II. — Rec. Austr. Mus. X, p. 122. Endglied der Antennen mit vielen Sinneskegeln. Außenast des hinteren Gonopoden breit, lamellös; bei den indo - australischen Arten gabelt er sich in 2 divergierende Spitzchen. Ventralplatte der Gonopoden meist ohne seitlichen Absatz, daher ohne Ausbildung eines Medialfortsatzes, abgerundet, selten spitz, dreieckig. Bei den indo- australischen Arten tragen die Femorite des vorderen Gonopoden kleine Dornspitzchen. Die indo-australischen Myriopoden. 307 Halsschild seitlich breit abgerundet. 'Scobina vorhanden oder fehlend (selten). Große Formen. Typus: Rhinocricus Beauforti Attems. Verbreitung: Neu Guinea, Molukken, Lombok, Insel Bougainville, Südamerika, Zentralamerika. In der folgenden Übersicht konnte ich Rh. bicornis Silv. und Sennae Silv. nicht aufnehmen. Ob Rhin. Elberti Carl wirklich hierher gehört, scheint mir wegen der Gestalt der Gonopoden noch sehr fraglich. Übersicht über die indo-australischen Rhinocricus s. str. la) Scobina fehlen: 2. 2a) Analsegment mit langem, spitzen, etwas abwärts gebogenen Schwänzchen: drepanurus Att. (Insel Bougainville). 2b) Analsegment ohne frei vorragendes Schwänzchen: 3. 33) Metazoniten ganz spiegelglatt: compactilis Att. (Halmaheira). 3b) Metazoniten mit starken, breiten, Längsfurchen: adipatus Karsch (Neu Guinea). 1b) Scobina vorhanden: + 4. 4a) Scobina bis zum 43. oder 45. Segment reichend. Ventral- platte der Gonopoden mit langem, schlanken Medial- fortsatz. Hüften des 3.—5. Beinpaares mit Vorsprung: Elberti Carl!) (Lombok). 4b) Scobina bis zum 16. oder 19. Segment reichend; Ventral- platte der Gonopoden abgestumpft dreieckig oder mit sehr schwach angedeutetem (nicht langem, schlanken) Medialfortsatz. Hüften der vorderen Beine ohne be- sonderen Vorsprung: 5. 5a) Prozoniten dicht und fein längsrissig. Ventralplatte der Gonopoden sehr flachbogig und am Ende leicht eingebuchtet: quintiporus Att. (Halmaheira). 5b) Segmente spiegelglatt, eventuell mit seichten Längs- sruben. Ventralplatte der Gonopoden einfach ab- gerundet, ohne Einbuchtung im distalen Winkel, relativ länger als bei quintiporus: 6. 6a) Metazoniten mit breiten, unregelmäßigen Längs- gruben, sonst spiegelglatt. Ventralplatte der Gono- poden ohne seitlichen Absatz, breit abgestumpft dreieckig; Außenast des hinteren Gonopoden sehr breit: Beauforti Att. (Waigeoe). 6b) Metazoniten ohne Längseindrücke. Ventralplatte der Gonopoden seitlich etwas eingebuchtet, sodaß 1) Die Zugehörigkeit dieser Art zu Rhinocricus s. striet. erscheint mir noch zweifelhaft. 20* 4. Heft 308 Dr. Carl Graf Attems: ein schwach ausgeprägter Medialfortsatz zu erkennen ist; Außenast der hinteren Gonopoden schmäler, bandförmig: 7. 7a) Analsegment rotgelb. Beine dunkelbraun mit gelben Endringen, Scobina bis zum 19. Segment; & Breite 105 mm, Länge 90 mm: zanthopygus Att. (Halmaheira). 7b) Analsegment schwarzbraun; Scobina bis zum 16. Segment. ä Breite 13,5—16,5 mm. Länge 120—140 mm: pachyskeles Att. (Batjan). 1. Indo-australische Arten: Rhinoerieus adipatus (Karsch). 1881. Spirobolus adipatus Karsch, Zeitschr. Ges. Naturw. LIV, p. 66 (1). 1895. Rhinocricus gravis Silvestri, Ann. mus. civ. stor. Genova (2) XIV, p. 647 12). (1) Insel Salawatti bei Neu Guniea; (2) Neu Guinea, Sorong, Andai. Manokwari, Nord-Neu Guinea (N. N. G. E. 1903), Simonshafen, Huon- golf, Neu Guinea (Berlin. Mus.), Waigeoe (Beaufort). Ich habe das Originalexemplar von Karsch untersucht. Rhinoerieus Beauforti Att. Attems, Beauforts Reise. — Bydr. Dierk. Waigeoe. Rhinoerieus (?) bicornis Silv. 1897. Silvestri, Neue Dipl. Dresden. Mus., p.5, Tf.I, Fig. 17—19. Vıiti. Rhinoerieus compaetilis Att. (Tafel VII, Fig. 114.) 1897. Attems, Kükenthals Reise, p. 523, Fig. 29. Halmaheıra. Rhinoerieus drepanurus Att. 1913. Attemsin Rechingers Reise nach den Samoa-Inseln usw., p.685, Fig. 7—10. Insel Bougainville — Neu Pommern, Weg auf den Kakawa, Neu Guinea, Stephansort (Berlin. Mus.). Rhinoerieus (?) Elberti Carl. 1912. Carl, Dipl. Ausb. Lombok. — Zool. Jahrb. XXXII, p. 170. Lombok. Rhinoerieus pachyskeles Att. 1897. Attems, Kükenthals Reise, p. 528. Batjan, Molukken. Rhinoerieus quintiporus Att. 1897. Attems, Kükenthals Reise, p. 524, Fig. 19—21. Halmaheira. Rhinoerieus (?) Sennae Silv. 1898. Silvestri, Boll. soc. ent. Ital. XXIX, p. 6. Queensland. Die indo-australischen Myriopoden. 309 Rhinoericus xanthopygus Att. 1827. Attems, Kükenthals Reise, p. 531, Fig. 22, 23. Halmaheira. 2. Neotropische Arten: Rh. acicauda Silv., aposematus Poc., asper Bröl., atoyacus Poc., bifasciatus Silv., Chazaliei Bröl., costaricensis Bröl., diversicauda Silv., flavocincetus Karsch, fumosus Silv., laevigatus Silv.!), limbatus Bröl., longeappendiculatus Silv., marginellus Silv., moestus Bröl., Nattereri Humb. et Sauss., Newporti Gerv., obesus Bröl., obesus rubicundus Bröl., oenologus Silv., pacificus Sılv., paraensis Humb. et Sauss., Pillaulti Silv., pugio Bröl., Rixi Poc., Rogersi Poc., scobinatus Poc., segnis Silv., serieiventris Bröl., serpentinus Poc., striatellus Silv., Tri- stani Poc., unicornis Sılv., varırfasciatus Silv. Gen. Polyconoeceras nov. gen. Endglied der Antenne mit vielen Sinneskegeln. Hinterer Gonopode 1—2-ästig, der einzige oder beide Äste schlank und spitz. Ventralplatte der Gonopoden immer mit seitlichem Absatz, sodaß zwischen den „Schultern“ ein deutlich ausgeprägter Medial- fortsatz sich erhebt. Femorite der vorderen Gonopoden nur ausnahmsweise mit un- deutlichen Dornspitzchen, meist kahl. Scobina nur bei setigerus fehlend, sonst vorhanden. Halsschild seitlich breit abgerundet. Kleine bis große Formen. Typus: Polyconoceras fossatus Att. Verbreitung: Neu Guinea, Molukken, Celebes, Philippinen Carolinen. Diese Gattung teilt sich in 2 Subgenera. 1. Subgen. Polyconoceras mihi. Hinterer Gonopode Zweiästig. Typus: Polyconoceras fossatus Att. Verbreitung: Neu Guinea, Celebes, Molukken. Möglicherweise werden die Arten: virgatus, heteropus und Meyer: einmal als besondere Untergruppe abzutrennen sein. Übersicht der Arten des Subgenus Polyconoceras. la) 4. und 5. Glied des 3. und 4. Beinpaares, 3. Glied des 5. und 6. Beinpaares mit größeren stumpfen Fortsätzen auf der Unter- seite: 2. 2a) Rücken mit 2 gelben Längsbinden; ein Schwänzchen fehlt: virgatus Att. (Celebes). 2b) Rücken ohne helle Längsbinden; ein kleines, frei vor- ragendes Schwänzchen vorhanden: 3. !) Nomen praeoccupatum (Porat 1876). 4. Moft 310 Dr. Carl Graf Attems: 3a) Segmente dorsal glatt, 8 mm. breit, 50—51 Segmente: heteropus Silv. (Celebes). 3b) Hinterer Teil der Prozoniten mit Punkten und Strichen, Metazoniten mit unregelmäßigen seichten Längseindrücken, 16—19 mm breit 54—56 Segmente: 9 Meyeri Silv. (Celebes). 1b) Vordere Beinpaare ohne größere Fortsätze auf den genannten Gliedern: 4. 4a) Auf gewissen mittleren Segmenten ein großer ‚heller Rückenfleck: 5a) Die Spitze des Analsegmentes ragt nicht frei vor; der Medialfortsatz überragt sehr merklich die Femorite der vorderen Gonopoden: mediotaeniatus Att. (Ambon). 5b) Die Spitze des Analsegments ragt von der Seite ge- sehen, deutlich frei vor. Medialfortsatz ebenso lang wie die Femorite: spilotus Att. (Neu Guinea). 4b) Rücken ohne helle Flecken: 6. 6a) Beide Äste des hinteren Gonopoden fast gleich lang; der äußere vor der Spitze leicht angeschwollen. (Medialfortsatz etwas länger als die Femorite; schwarz, ein schmaler Saum am Hinterrand des Metazoniten goldgelb. 41—47 Segmente): aurolimbatus Att.t) (Neu Guinea). 6b) Innenast des hinteren Gonopoden viel kleiner als der Außenast, letzterer vor der Spitze nicht ange- schwollen: 7a) Metazoniten mit breiten, seichten Längsein- drücken: ! 8a) & mit 58 Rumpfsegmenten; Medialfortsatz der Gonopoden-Ventralplatte länger als die vorderen Gonopoden, Schultern der Ventralplatte wag- recht. Innenast des hinteren Gonopoden winzig, Außenast relativ breit; Analsegment ohne frei vorragendes Schwänzchen: alokıstus Att. (Neu Guinea). 8b) $ mit 43 Rumpfsegmenten; Medialfortsatz so lang wie die vorderen Gonopoden; Schultern der Ventralplatte stark abfallend und in sanftem Bogen in den Medialfortsatz übergehend. Innen- ast des hinteren Gonopoden größer als bei alokistus, Außenast schlank; ein kurzes, etwas abwärts gedrücktes Schwänzchen vorhanden: fossatus Att. (Neu Guinea). 7b) Metazoniten ohne breite Längseindrücke: 9. 1) Hierher auch P. callosus Karsch. Die indo-australischen Myriopoden. 311 9a) Medialfortsatz merklich länger als die vorderen Gonopoden (kein frei vorragendes Schwänzchen Iıssonotus Att. (Insel Bougainville). 9b) Medialfortsatz so lang oder kürzer als die Femorite: 10. 10a) Kein frei vorragendes Schwänzchen vor- handen: analıs Bröl. (Neu Guinea). 10b) Ein kleines frei vorragendes Schwänzchen vorhanden: 11. lla) Die Coxite der vorderen Gonopoden sehr spitz, den Medialfortsatz überragend; Rumpfsegmente seicht lederig uneben, mit mattem Seidenglanz, einfarbig schwarz. Scobina bis zum 45. Segment. 12 mm breit, 56 Segmente: furcatus Silv. (Neu Guinea). Coxite der vorderen Gonopoden ab- gestumpft. Metazoniten ganz glatt, hinten schmal oder breit hell gerandet, Scobina — 37. Segment — 9,5 mm breit, 49—53 Segmente: phaleratus Att. (Neu Guinea). a) Metazoniten hinten, Halsschild rings- um breit rotbraun gerandet. Medial- fortsatz fast so lang wie die vorderen Gonopoden, die Schultern der Ventral- platte abfallend: forma gen. 8) Metazoniten nur schmal hellbräunlich gesäumt; Medialfortsatz etwas kürzer als die Femorite, die Schultern innen wagrecht: phaleratus basiliscus. P. alokistus n. sp. (siehe unten). 11b — Deutsch Neu Guinea. P. analis Bröl. 1913. Dinematocricus analis Brölemann, Myr. Austral. Mus. II. — Rec. Austr. Mus. X p. 131. Neu Guinea. P. aurolimbatus Att. Attems, Nova Guinea Bd. V (1). (1) Holländ. Neu Guinea: Tawarin, Jaga, Sentani, Seka. Holländ. Neu Guinea: Zoutbron, Hollandia, Tana Merah Bay, Mbai Fluß, Kago Bay, Sakarı Wald, Alosso Fluß (Expl. detach. N. N. G. 1910/11), Tana, Berlin. Mus. P. callosus Karsch. 1887. Rhinocricus callosus Karsch, Zeit. Ges. Nat. LIV, p. 74. Pelew Inseln. 312 Dr. Carl Graf Attems: | P. fossatus Att. Attems, Nova Guinea Bd. IX. Süd Neu Guinea. P. furcatus Silv. (siehe unten). 1899. Rhinocricus furcatus Silvestri, Termesz. füzetek XXII, p. 209 (1). (1) Neu Guinea, Erima, Astrolabebai. — Kaiserin Augusta Fluß Exped. P. gorontalensis Carl. 1912. Rhinocricus gorontalensis Carl, Dipl. Celebes,. — Rev. Suisse zool. XX, p. 188. N. Celebes. P. heteropus Silv. 1897. Rhinocricus heteropus Silvestri, Neue Dipl. Dresd. Mus., p. 8. Celebes, Minahassa. P. lissonotus Att. 1913. Rhinocricus lissonotus Attems, Rechingers Reise nach Samoa usw., p. 685. Insel Bougainville. P. mediotaeniatus Att. 1898. Rhinocricus mediotaeniatus Attems, Semons Reise, p. 515. Ambon: ; P. Meyeri Silv. 1897. Rhinocricus Meyeri Silvestri, Neue Dipl. Dresd. Mus., p. 8. 1912. — -—- Carl, Rev. Suisse zool. XX, p. 173. N. Celebes. P. phaleratus Att. Attems, Nova Guinea, Bd. IX. Holländ. Nord- u. Süd-Neu Guinea, Bismarck-Archipel. P. phaleratus basiliscus nov. subsp. (siehe unten). Neu Guinea, Ternate. P. spilotus nov. sp. (siehe unten). Neu Guinea. P. virgatus Att. 1897. Rhinocricus virgatus Attems, Kükenthals Reise, p. 526. 1912. —_ — Carl, Dipl. Celebes. — Rev. Suisse zool. XX, p. 173. Borneo, N. Celebes. Polyconocerus alokistus n. sp. Tafel VI, Fig. 99—102. Dunkel olivengrün bis schwarz, der eingeschachtelte Teil des Prozoniten gelbbraun. Vorderrand des Kopfschildes gelb. & Länge 140 mm, Breite 14,2 mm, 58 Rumpfsegmente, DL. 150 Mana..N. 20) eo ame, 'ı Far 5 Die 99 mit 2+2 Supralabralgrübchen; beim einzigen $ 1 +1 Grübehen (die lateralen fehlen). Medianfurche in der Mitte sehr seicht, aber doch durchlaufend. Antennen mit vielen Sinneskegeln. Die indo-australischen Myriopoden. 313 Der eingeschachtelte Teil des Prozoniten fein quergestrichelt. Die Metazoniten haben dorsal unregelmäßige seichte und breite Längs- eindrücke, ähnlich wie bei Rh. adipatus. Ventral sind die ganzen Ringe fein längsgefurcht; die Furchen biegen vorn nach oben um. Hinter- rand des Metazoniten den Scobina entsprechend, zweimal sehr seicht eingebuchtet. Scobina vom 9. oder 10. bis zum 18. Segment. Sie sind etwas rudimentär, indem der vordere grubige Teil nur schlecht entwickelt ist, der hintere geriefte Teil ist dagegen deutlich. Dabei sind sie breit, der Zwischenraum zwischen beiden gleich einer Scobina. Saftlöcher vom 6. bis vorletzten Segment. Dorsalrand des Analsegments in ein kurzes, breites abgestumpftes Läppchen ausgezogen, das nicht frei vorsteht. Klappen gut gewölbt, allmählich zum mäßig hohen, sehr dicken Randwulst sich erhebend. Schuppe stumpfwinklig mit breit abgestumpfter Spitze. Ventralplatten regelmäßig und kräftig quergefurcht. Hüfte des 3.—5. (Fig. 99) Beinpaares mit abgerundetem Vor- sprung; auf dem 6. und 7. Beinpaar, ist er unbedeutend. Unterseite der Beinglieder nicht sonderlich vorgewölbt. Endglied konisch ver- jüngt, ohne Polster. 1. und 2. Beinpaar etwas stärker beborstet; die anderen Beine sehr spärlich, das Endglied mit 2—3 starken stiftartigen Borsten. Oberhalb der Endkralle ein starker Dorn. Gonopoden: vorderes Paar (Fig. 100, 101) Schultern der Ventral- platte wagrecht, im Bogen in den langen, schmalen, am Ende ab- gerundeten, die Femorite überragenden Medianfortsatz übergehend. Coxite abgerundet, etwas kürzer als die Femorite. Hinterer Gonopode (Fig. 102) zweiästig; der äußere Ast ist eine kräftige, etwas stumpf endigende Sichel, die in der Mitte ihrer Hohl- seite den winzigen, spitzen, geraden Innenast trägt. Fundort: Bukaua, Kap Arkona, Huon Golf, Deutsch Neu Guinea. (Prof. Neuhaus coll. Berlin. Mus.). Polyconocerus callosus (Karsch). 1881. Rhinocricus callosus Karsch, Zeitschr. Ges. Nat. LIV, p. 74. Diese Art ist jedenfalls sehr nahe mit P. aurolimbatus Att. ver- wandt. Die hinteren Gonopoden sind wie dort zweiästig, beide Äste fast gleich lang. Der Medialfortsatz der Ventralplatte der vorderen Gonopoden ist in der Mitte ganz wenig angeschwollen, etwas länger als die Femorite, geht im Bogen in die Schultern über. Fundort: Pelew Inseln. Polyconoceras furcatus Silv. 1899. Rhinocricus furcatus Silvestri, Termesz. füzetek XXII, p. 209, Tf. XII, Fig. 27—29. Tafel VI, Fig. 91, 9. Einfarbig tief schwarz. & Breite 12 mm. 56 Rumpfsegmente (Silvestri gibt 48—-50 Seg- mente an). 4. Hett 314 Dr. Carl Graf Attems: Medianfurche des Kopfschildes nur auf einer kurzen Strecke zwischen den Antennen unterbrochen. Clypeus mit seichten Quer- stricheln. Antennen kurz und dick, den Hinterrand des Halsschildes nicht erreichend; die ersten 4 Glieder fast nackt, das 5. am Ende mit einigen borstentragenden Wärzchen, vom 6. an dicht mit solchen borstentragenden Wärzchen besetzt. Endglied mit vielen Sinneskegeln. Augen rund, etwas weiter hereinreichend als die Antennenbasis, die einzelnen Ozellen flach. Halsschild seitlich breit abgerundet, vorn- seitlich ganz schmal gerandet. Der vorderste Streif des Prozoniten sehr seicht, undeutlich und kurz quergestrichelt, der Rest des Doppelringes ungemein seicht lederig gerunzelt mit einem eigentümlichen, matten Seidenglanz. Saftloch ziemlich groß, von einem Ring umgeben. Die Quernaht trifft von der Ventralseite kommend als äußerst feiner und seichter Strich auf den Hinterrand des Saftlochringes. Dorsal vom Saftloch ist sie nicht mehr sichtbar. Vom Saftloch zieht sowohl nach vorn als nach hinten eine feine Längslinie. Die Scobina reichen bis zum 45. Segment ;t) sie sind wohl entwickelt aber nicht breit; auch auf den Segmenten, auf denen sie am größten sind, ist der Zwischenraum zwischen beiden größer als eine. Ventralplatten derb quergestreift. Dorsalteil des Analringes in ein relativ langes, von der Seite gesehen ein gutes Stück frei vorragendes Schwänzchen ausgezogen. Klappen gut gewölbt, der dicke, aber nicht hohe Randwulst ganz allmählich sich erhebend. Schuppe breit abgerundet. Hüfte des 3.—7. Beinpaares mit abgerundetem, von vorn nach hinten zusammengedrücktem Fortsatz; die Unterseite der Glieder 2—5 der Beinpaare 3—7 stumpf höckrig vortretend. Gonopoden: Medianfortsatz der Ventralplatte nur sehr wenig kürzer als die Femorite und Coxite der vorderen Gonopoden (Fig. 92). von der Basis an etwas sich verjüngend, am Ende abgerundet; die Schultern der Ventralplatte abgerundet abfallend. Coxite sehr spitz- lappig, so lang wie die Femorite. Hinterer Gonopode (Fig. 91) zweiästig, beide Äste dünn und spitz, der äußere bedeutend länger als der innere, am Ende zu einem Häkchen gekrümmt. Fundort: Kaiserin Augusta Fluß Expedition, Neu Guinea (Dr. Bürgers, Berlin. Mus.). — Erima, Astrolabebai (Biro coll., Silvestri). Polyconoceras phaleratus basiliscus n. subsp. Tafel V, Fig. 83-86, Dunkel kastanienbraun bis schwarzbraun, Metazoniten hinten schmal gelbbraun oder rotbraun gesäumt. ö Länge 110mm, Breite 9—9,5mm, sehr schlank, 50—52Rumpfsegmente, 2 ,„ bis 135 mm, „ 10—11 mm 51—52 % !) Silvestri sagt bis zum 37. Segment. Die indo-australischen Myriopoden. 315 2 -+ 2 Supralabralgrübchen, Medialfurche vorn eine kurze Strecke vertieft, in der Mitte sehr seicht, Kopfschild glatt. Augen rund, so weit hereinreichend wie die Antennenwurzel. Antennen kurz und dick, Endglied mit vielen Sinneskegeln (Fig. 86). Halsschild seitlich breit abgerundet, Seitenlappen vorn und seitlich fein gesäumt. Freier Teil der Ringe ganz glatt, die Quernaht fehlt ganz. Ventral- seite fein längsgefurcht; die Furchen werden in den Seiten gegen die Saftlöcher zu ungemein seicht. Scobina bis zum 37. Segment, schmal, der Zwischeraum zwischen beiden beträgt das Mehrfache einer Scobina. Der hintere geriefte Teil ist schwach entwickelt, mit undeutlichen Riefen. Saftlöcher vom 6. bis vorletzten Segment. Dorsalrand des Analsegments in ein kleines etwas vorstehendes Schwänzchen ausgezogen. Klappen mäßig gewölbt, ganz allmählich etwas aufgewulstet, Schuppe bogig abgerundet. Ventralplatten kräftig quergefurcht. Hüften des 3.—5. Beinpaares (Fig. 85) mit großem, die des 6. und 7. Paares mit kleinem runden Vorsprung. 4. und 5. Glied des 1.—7. Beinpaares und in geringerem Maße auch das 3. und 2. Glied unterseits knollig aufgetrieben. Endglied dagegen relativ schlank, ohne jede Vorwölbung oder Polsterbildung unterseits. Gonopoden; vorderes Paar (Fig. 83): Medianfortsatz der Ventral- platte anfangs parallelrandig, dann zungenförmig abgerundet, deutlich kürzer als die Coxite. Die Schultern der Ventralplatte innen, neben dem Medianfortsatz, fast wagerecht, erst außen im Bogen abfallend. Coxite stumpflappig, ungefähr so lang wie die Femorite. Hinterer Gonopode (Fig. 84) zweiästig, beide Äste schlank und spitz, der äußere viel länger als der innere und mit einem Häkchen endigend, der innere am Ende nur ganz leicht gebogen. Fundort: Neu Guinea, Ramu Expedition (Tappenbeck coll. Berlin. Mus). Ternate (N.N.G.E. 1903). Polyconoceras spilotus n. sp. Tafel VI, Fig. 103—105. Farbe: Schwarzbraun; 19.—28. Segment mit einem großen, gelben Medianfleck. Dieser Fleck reicht in der Mediane vom Vorder- rand bis etwa zur Mitte des Metazoniten; auf den Segmenten 19—22 bleibt er auf den Rücken beschränkt und ist seitlich abgerundet, auf den anderen Segmenten reicht er, sich allmählich verschmälernd, bis auf die Flanken herab. Antennen, Beine und Analsegment dunkel- braun, von der Farbe des Rückens. ö Breite 8,5 mm. 49 Rumpfsegmente. 2+2 Supralabralgrübchen; Medianfurche vorn nicht vertieft, in der Mitte sehr seicht, fast erloschen. Antennen kurz und dick, bis zum Hinterrand des 2. Segments reichend, mit vielen Sinneskegeln. Augen rund, so weit heremreichend, wie die Antennenbasis; die Ocellen recht flach. Halsschild wie gewöhnlich, seitlich breit abgerundet. 4, Heit 316 Dr. Carl Graf Attems: Rücken glatt, ohne Quernaht. Eingeschachtelter Teil des Pro- zoniten fast glatt, nur mikroskopisch rauh-rissig. Die Längsfurchung der Prozoniten reicht nicht viel höher dorsal hinauf als auf den Meta- zoniten. Hinterrand der Metazoniten gerade. Scobina bis über das 30. Segment vorhanden, schmal, der Zwischenraum bedeutend größer als eine Scobina. Ventralplatten regelmäßig und kräftig quergefurcht. Dorsalrand des Analsegments in ein relativ langes und schlankes Läppchen ausgezogen, das ein wenig vorsteht. Klappen mäßig gewölbt und ein wenig aufgewulstet. Schuppe bogig abgerundet. Die Beine sind für einen Rhinocricus auffallend lang. Hüfte des 3.—7. Beinpaares mit größerem, stumpfen Fortsatz. Unterseite des 2.—5. Gliedes des 1.—7. Beinpaares knollig vorgetrieben, u. zw. auf dem 2. Glied noch wenig, auf dem 3. Glied schon stärker und auf dem 4. und 5. Glied recht stark. Das Endglied ist relativ schlank, ganz ohne Tarsalpolster, mit einigen stärkeren Borsten. Das 2. Glied hat unterseits 1 Borste, das 3.—5. Glied borstenlos oder eine winzige Borste (Fig. 104). Gonopoden: vorderes Paar (Fig. 105). Die Ventralplatte ist geschultert, die Schultern gehen im Bogen in den Medianfortsatz über, der sich von der Basis an allmählich verschmälert; er ist so lang wie die Femorite. Coxite relativ lang, in einen allmählich sich verjüngenden Lappen ausgezogen, der den Femorit noch ein wenig überragt. Femorit mit kleinen Spitzchen besetzt. Hinterer Gonopode (Fig. 103) zweiästig, der innere Ast um ein gutes Stück kürzer als der äußere, beide dünn und wenig gebogen. Fundort: Neu Guinea (Dr. Lauterbach, Berlin. Mus.). %. Subgen. Aeladocricus Bröl. 1913. Dinematocricus subg. Acladocricus Brölemann, Myr. Austral. Mus. II. — Rec. Austr. Mus. X. p. 123. Hinterer Gonopode einästig. Typus: Pol. pyrrholoma Att. Centrum der Verbreitung Celebes. Je eine Art von den ÜCaro- linen und Philippinen. Übersicht über die Arten. la) Scobina fehlen: seligerus Silv. (Carolinen). 1b) Scobina vorhanden: 2. 2a) Hintere Hälfte des Prozoniten mit starken Längswülsten: pyrrholoma Att. (Celebes) = ? Hicksoni Poc. (Celebes, Ambon). 2b) Hintere Hälfte des Prozoniten fein längsgestreift: mediostriatus Silv. (Ins. Sanghı). 2c) Freier Teildes Prozoniten glatt, ohne Längswülsteoder$treifen: 3. 3a) 2. Glied der Beine mit einer Schwiele untezseits vor dem Die indo-austrelischen Myriopoden. 317 Ende. 2. und 3. Glied des 6. und 7. Beinpaares verbreitert und unterseits schräg abgeplattet: Carli nom. nov.t) (Celebes). 3b) Diese Glieder ohne Schwielen: 4. 4a) Medialfortsatz der Gonopoden-Ventralplatte von den Coxiten beträchtlich überragt: 5. 5a) Analklappenrand aufgewulstet: cognatus Silv. (Celebes). 5b) Analklappen ohne Randwulst: styliferus Silv., neglectus Silv. (Celebes). 4b) Medialfortsatz dar Ventralplatte so lang wie die Fe- morite und Coxite der vorderen Gonopoden: 6. 6a) Die Furchen des Prozoniten setzen sich unterhalb des Saftloches direkt auf den Metazoniten fort. 56 Segmente. Breite 1O mm: frlosus Silv. (Celebes). 6b) Prozoniten bis zum Saftloch hinauf, Metazoniten erst weit unterhalb desselben längs gefurcht. 44— 46 Segmente. Breite 6—7,5 mm: macassarensis Carl (Celebes). 4c) Medialfortsatz länger als die Femorite und Coxite der vorderen Gonopoden: cupulifer Voges (Philippinen). Polyconoceras Carli Att. 1912. Rhinocricus montivagus Carl, Dipl. Celebes. — Rev. Suisse zool. XX, p. 174. [Nomen praeoceupatum, Silvestri 1895.] N. Celebes. P. cognatus Silv. 1897. Rhinocricus cognatus Silvestri, Neue Dipl. Dresd. Mus., p. 6. Celebes, Minahassa. P. eupulifer Vog. 1878. Spirobolus cupulifer Voges, Zeitschr. f. wiss. Zool. XXXI, p. 188. 1893. -_ Pocock, Ann. Mag. n. h. (6) XI, p. 139. Pike Bohol. P. filosus Silv. 1897. Rhinocricus filosus Silvestri, Neue Dipl. Dresd. Mus. p. 9. S. Celebes. P. Hicksoni Poe. 1894. Rhinocrieus Hicksoni Pocock, Webers Reise, p. 394. 1898. — — Attems, Semons Reise p. 515. Celebes, Ambon. P. macassarensis Carl. 1912. Rhinocricus macassarensis Carl, Dipl. Celebes. — Rev. Suisse Zool. XX, p- 198. S. Celebes. 4) Für Rhin. montivagus Carl, nomen praeoccupatum (Silvestri 1895). 4. Heft 318 .. »Dr. Carl'Graf Attems: P. mediostriatus Silv. 1897. Rhinocricus mediostriatus Silvestri, Neue Dipl. Dresd: Mus., p. 9. 1912. — — Carl, Rev. Suisse Zool. XX, p. 201. Ins. Sangi bei Celebes. P. negleetus Silv. 1897. Rhinocrieus neglectus Silvestri, Neue Dipl. Dresd. Mus., p. 6. Celebes, Minahassa. P. pyrrholoma Att. 1897. Rhinocrieus pyrrholoma Attems, Kükenthals Reise, p. 527. 1912. —_ -- Carl, Rev. Suisse zool. XX, p. 199. 1897. _ Haasei Silvestri, Neue Dipl. Dresd. Mus., p. 10. Celebes. 'P. styliferus Silv. 1897. Rhinocricus styliferus Silvestri, Neue Dipl. Dresd. Mus., p. 5. Celebes, Minahassa. Polyconoceras (Acladocricus) setigerus Silv. 1897. Rhinocricus setigerus Silvestri, Neue Dipl. Dresden Mus., p. 9. Tafel VI, Fig. 87—%. Schwarz, ein schmaler Saum am Hinterrande der Metazoniten bräunlich durchscheinend. Kopfschild dunkelolivenfarben, Labrum mit schmalem, braunen Vorderrand. Beine schwarz mit gelben Glieder- enden. & Länge 140 mm. Breite 14,5 mm. 54 Rumpfsegmente. Körper dick und plump. Medianfurche des Kopfschildes durchlaufend aber fein, nur vorn kurz vertieft. Kopfschild sonst sehr glatt. Labralbucht tief, winklig, die 3 Zähne stumpf. Augen rund, mit ziemlich flachen Ocellen. An- tennen den Hinterrand des Halsschildes ein wenig überragend, schlank. Endglied mit vielen Sinneskegeln. Halsschild wie gewöhnlich seitlich breit abgerundet und schmal gesäumt. Der vorderste, eingeschachtelte Teil der Prozoniten fein runzelig; Rücken im übrigen sehr glatt und glänzend, wie lackiert; nur der unterste Streif der Metazoniten hat eine feine, aber auch glänzende, _ sehr niedrige Körnelung. Unterhalb der Saftlöcher ‘sind die Pro- zoniten sehr seicht und fein und etwas unregelmäßig schräg längs- gefurcht. Die feinen Längsfurchen der Metazoniten reichen nur bis zur halben Höhe der Saftlöcher hinauf. Die Quernaht ist vom Saftloch abwärts durch eine Reihe kleiner Grübcehen markiert. Saftlöcher vom 6. bis vorletzten Segment, von einem größeren, vorn unvollständig geschlossenen, flachen Ring umgeben. Nach hinten zieht vom Saftloch keine oder eine nur sehr undeutliche Längsfurche. (Silvestri sagt „stria perprofunda“). Keine Scobina. Ventralplatten kräftig quergestreift. Die indo-australischen Myriopoden. 319 Dorsalrand des Analsegments in ein ziemlich rasch sich zu- spitzendes, nicht frei vorragendes Läppchen ausgezogen. Klappen mit mäßig hohen und sehr dicken, allmählich sich erhebenden Rand- wülsten. Schuppe abgerundet. Die vorderen Beine des & ohne besondere Fortsätze, die Glieder etwas zusammengedrückt und stumpf kielartig vortretend. Endglied der vorderen Beine mit einem gelbgefärbten harten, dicken Tarsal- polster; schon vor der Körpermitte verlieren sich diese Tarsalpolster. Die ersten 2 Beinpaare etwas reichlicher beborstet. Die anderen mit höchstens einer Borste auf jedem Glied. Gonopoden: Vorderes Paar (Fig. 87, 88). Ventralplatte mit sehr kurzem, fast parallelrandigem, am Ende breit abgerundeten Medial- fortsatz, der im Bogen in die abgerundeten Schultern übergeht; letzterer wird von den Coxiten überragt. Coxite und Femorite ungefähr gleich lang, erstere mit sehr breitem Umschlag auf der Aboralseite. Femorite diek, abgestumpft, ohne deutliche Hakenbildung. Hintere Gonopoden (Fig. 89, 90) einästig, sehr lang und dünn, im Ganzen gebogen, aber die Spitze selbst nicht stark eingekrümmt, vor der Spitze leicht angeschwollen. Fundort: Carolinen (Silvestri), Truck, Central-Carolinen (Hamb. Südsee-Exped.). Gen. Dinematoericus Bröl. 1913. Brölemann, Myr. Austral. Mus. II. — Rec. Austr. Mus. X, p. 122. Endglied der Antenne mit 4 Sinneskegeln. Hinterer Gonopode zweiästig, beide Äste schlank und spitz (bei Cladisocricus der eine Ast vor dem Ende angeschwollen). Ventralplatte der Gonopoden mit seitlichem Absatz, so daß ein deutlich ausgeprägter Medialfortsatz zwischen den Schultern vor- handen ist. Femorite der vorderen Gonopoden meist kahl, selten mit undeutlichen winzigen Dornspitzchen. Halsschild seitlich breit abgerundet. Scobina stets vorhanden. Kleine bis große Formen. Verbreitung: Neu Guinea (11 Arten), Bismarckarchipel (4 Arten), Fiji-Inseln (3 Arten). Je eine Art von Ceram-Ambon und Ins. Po- perang. — Australien. Brölemann teilt diese Gattung loe. cit. in 3 Subgenera, von denen ich jedoch die eine (Acladocricus) in meine neue Gattung Poly- conoceras stellen muß. I. Subgen. Dinematocricus Bröl. 1913. Brölemann, Myr. Austral. Mus. II, p. 121. Der Innenast der hinteren Gonopoden entspringt erst vom dünneren Teil, weiter von der basalen Verdickung des Telopodits entfernt. Außenast der hinteren Gonopoden ohne Anschwellung vor der Spitze. Typus: Din. lanceolatus Bröl. 4. Heft 320 Dr. Carl Graf Attems: Übersicht über die indo-austral. Arten des $ubgen. Dinematocricus. la) Coxit des vorderen Gonopoden in einen schlanken, spitzen, die Femorite und den Medialfortsatz der Ventralplatte über- ragenden Zipfel ausgezogen: 2. 2a) Tarsus der vorderen Beine des $ ohne Polster; Prozonit mit breitem, gelben Medianfleck: poperanginus Att. (Poperang). 2b) Tarsus der vorderen Beine des g mit Polster; Prozonit ohne hellen Medianfleck: lanceolatus Brölem. (Neu Irland, Neu Lauenburg). 1b) Coxit der vorderen Gonopoden stumpf oder spitz aber nie das Femorit überragend, meist kürzer als dieses: 3a) Freier Teil der Ringe mit dichter feiner Längsstrichelung, so daß ein Seidenglanz entsteht. Unterseite der Glieder des 1. und 2. Beinpaars stark knollig aufgetrieben: 4. 4a) $ 175mm breit. Medialfortsatz der Gonopodenventralplatte sehr lang, schlank parallelrandig: undulatus Karsch (Fiji). 4b) $ 8mm breit. Medialfortsatz der Gonopodenventralplatte sehr kurz und breit abgerundet, fast scheibenförmig: holosericeus Bröl. (Fiji). 3b) Freier Teil der Ringe ohne diese feine Strichelung: 5a) Beide Äste des hinteren Gonopoden ungefähr gleich lang: 6a) Analsegment mit kleinem frei vorragenden Schwänzchen; Rücken ohne helle Flecken: : 7a) & mit 47 Segmenten; Medialfortsatz der Gonopodenventral- platte so lang wie die Femorite; 5,5 mm breit: .. rhadinopus Att. (Neu-Guinea). 7b) & mit 54 Segmenten; Medialfortsatz länger als die Femorite; en 7,5 mm breit: hermobius Att. (Neu-Guinea). 6b) Analsegment ohne frei vorragendes Schwänzchen; Rücken mit 1—2 hellen Flecken: 8. 8a) Rückenmitte gewisser Segmente mit 1 hellen Fleck: pulvinatus Att. (Neu-Guinea). 8b) Rücken mit 2 Reihen heller Flecken: 9. 9a) Vordere und mittlere Beine mit Tarsalpolster: pasimachus Att. (Neu-Guinea). 9b) Alle Beine ohne Tarsalpolster, Tarsus eher konisch zugespitzt: connezus Att.. (Neu-Pommern). 5b) Innenast des hinteren Gonopoden merklich, meist viel kürzer als der äußere: 10. 10a) Schwarz. mit 2 hellen Längsstreifen auf dem Rücken: fenestratus Att. (Neu- Kae 10b) Rücken ohne helle Längsbinden: 11a) Medialfortsatz der Gonopoden—Ventralplatte gleich lang oder kürzer als die Coxite der vorderen Gonopoden: 12a) Ein kleines, die Analklappen nach hinten ein wenig Da. Schwänzehen vorhanden; Medialfortsatz etwas kürzer als die Die indo-australischen Myriopoden. 321 Coxite, parallelrandig, schmal, am Ende leicht hakig (keine ‚Tarsalpolster, 45—46 Segmente): petronius Att. Neu-Guinea. 12b) Analsegment ganz ohne frei vorragendes Schwänzchen. Medial- fortsatz so lang wie die Coxite, lanzettförmig zugespitzt oder sehr breit, scheibenförmig, nicht parallelrandigund nicht hakig: 13, 13a) Metazoniten mit starken runden Längskielen. Keine Tarsal- polster; Medialfortsatz der Gonopoden—Ventralplatte an seiner Basis verengt, in der Mitte leicht angeschwollen; Schultern geradlinig und stark abfallend, 34—35 Segmente: carinatus Karsch (Fiji). 13b) Metazoniten nur mit sehr seichten unregelmäßigen Furchen, ohne Kiele. Tarsalpolster vorhanden; 52 —54 Segmente: Schultern der Ventralplatte der vorderen Gonopoden leicht bogig: disjunctus Bröl. (Neu-Guinea). 11b) Medialfortsatz der Gonopoden—Ventralplatte länger als die Coxite: 14. 14a) Schultern der Gonopoden. Ventralplatte stark abfallend, in sanftem Bogen in den Medialfortsatz übergehend. (Letzterer viel länger als die mit kleinen Spitzchen besetzten Femorite.) faucium Bröl. (Neu-Guinea, Thursday Ins). 14b) Schultern der Gonopoden—Ventralplatte wagrecht, gut gegen den Medialfortsatz abgesetzt: 15a) Tarsus der vorderen Beine des & ohne Spur einer lite oder Sohlenbildung; Medialfortsatz etwas kürzer als die Femorite, & mit 56—60 Segmenten: philhistus Att. (Ceram, Ambon). 15b) Tarsus der vorderen Beine des & kissenartig vorgewölbt; Medial- fortsatz merklich länger als die Femorite. 48—53 Segmente: 16. 16a) Analklappenrand hoch aufgewulstet, der Wulst gut gegen die übrige Fläche abgesetzt; "Schultern: der Gonopoden-Ventral- platte gerade, Medialfortsatz schlank und nicht in die Schultern eingesenkt: strobilus Att. (Neu-Guinea). Analklappen flach gewölbt; ganz ohne abgesetzten Randwulst, oder ein solcher nur ganz schwach durch eine stärkere Neigung der Klappen gegen den Rand zu angedeutet. Schultern der Gonopoden-Ventralplatte vorgewölbt, Medialfortsatz breit, in die Schultern eingesenkt: repandus Att. (Neu-Guinea, Neu-Pommern, Toma). 16b — D. carinatus Karsch. 1881. Spirobolus (Rhinocricus) carinatus Karsch, Zeitschr. f.d. ges. Naturw. LIV, p. 73. 1913. Dinematocricus carinatus Brölemann, Myr. Austr. Mus. II. — Rec. Austr. Mus. X, p. 141. Viti Levu. D. eonnexus n. sp. (siehe unten). Neu-Pommern. Archiv für Naturgeschichte 1914, A.4, 21 4Heft 322 Dr. Carl Graf Attems: D. disjunetus Bröl. 1913. Brölemann, Myr. Austr. Mus. II, — Rec. Austr. Mus. X, p. 134. Neu-Guinea. D. faueium Bröl. (siehe unten). 1913. Brölemann, ]l.c., p. 129 (1). (1) Thursday-Island.—Neu-Guinea, Erima-Wald. D. fenestratus n. sp. (siehe unten). Neu-Guinea. D. hermobius Att. Attems, Nova Guinea, Bd. V. Aba, Nord-Neu-Giunea. D. holosericeus Bröl. 1913. Brölemann, Myr. Austr. Mus. II — Rec. Austr. Mus. X, p. 139. Viti. D. lanceolatus Bröl. (siehe unten). 1913. Brölemann, ].c., p. 136. Neu-Irland. — Neu-Lauenburg, Neu-Guinea, St. Mathews. D. pasimachus Att. Attems, Nova Guinea, Bd. V, Nord-Neu-Guinea, Humboldt-Bay. D. petronius Att. Attems, Nova Guinea, Bd. V. Nord-Neu-Guinea: Manikion-Gebirge, Sentani. D. philistus Att. Attems, Beauforts Reise. — Bydr. Dierk. West-Ceram, Ambon. D. poperanginus Att. 1913. Bhinocricus poperanginus Attems, Rechingers Reise Samoa. p. 686. Poperang, Shortlands-Inseln. D. pulvinatus n. sp. (siehe unten). Deutsch-Neu-Guinea, Sattelberg bei Finschhafen. D. repandus n. sp. (siehe unten). Neu-Guinea, Neu-Pommern, Neu-Irland, Toma. D. rhadinopus n. sp. (siehe unten). Holländisch Neu-Guinea. D. strobilus Att. Attems, Nova Guinea Bd. V. Nord-Neu-Guinea, Manikiongebirge, Angadı. D. undulatus Karseh. 1881. Spirobolus ( Rhinocricus) undulatus Karsch. — Zeitschr. ges. Naturw. LIV, p. 69. Viti Levu. Die indo-australischen Myriopoden. 323 Dinematocricus connexus noYV. Sp. Tafel VI, Fig. 96—98. Farbe: Kopf und Antennen schwärzlich; Halsschild ebenso und ringsum breit trübgelb gesäumt. Rücken schwarz mit zwei schmutzig- gelben Längsbinden. Jede Längsbinde setzt'sich aus je einem schrägen etwa 1 mm breiten Streif auf jedem Segment zusammen, dessen Ende am Hinterrande des Metazoniten medial vom Beginne des folgenden Streifen zu liegen kommt. Die Streifen haben unregelmäßige Ränder und ihre äußere Grenze bleibt noch gut 1 mm vom Naftloch entfernt. Analklappen gelb, Beine braunrot. Zahl der Rumpfsegmente bei $ und 2 50. Breite: $ 5 mm, 2 65 mm, Medianfurche des Kopfschildes zwischen den Antennen auf einer kurzen Strecke unterbrochen, vorn kurz vertieft, Antennen mit vier Sinneskegeln. Halsschild seitlich breit abgerundet und fein gesäumt. Rücken glatt; die Prozoniten sind bis in die Nähe des Saftloches, die Metazoniten nur bis zur halben Höhe fein und seicht längsgefurcht; die Furchen der Prozoniten biegen vorn nach oben um. Die Quernaht ist nur vom Saftloch abwärts als sehr seichte Vertiefung sichtbar. Scobina klein und schmal. Dorsalrand des Analsegments mit kurzem, schmalen, rasch sich verjüngenden Läppchen. Klappen mäßig gewölbt, mit mäßig hohem und dickem, allmählich sich erhebenden Randwulst. Schuppe bogig abgerundet. Hüften des 3. bis 6. Beinpaares des $ mit kurzem, diekem, von vorn nach hinten zusammengedrücktem Vorsprung (5. Bp. Fig. 99), sonst haben die vorderen Beine keine besonderen Fortsätze. Die Glieder 2—5 der vorderen Beine treten unten knollig vor, das Endglied ist aber relativ schlank, ohne jede Spur einer Polsterbildung. Gonopoden: Vorderes Paar (Fig. 100, 101) im ganzen mehr schlank und langgestreckt. Ventralplatte mit sehr langen, schlanken, in der Mitte leicht angeschwollenem, und dann in eine dünne Spitze aus- laufendem Mittelfortsatz, der die Femorite um ein gutes Stück über- ragt; die Schultern sind wagrecht und der Mittelfortsatz setzt sich im Winkel an sie an. Coxite kürzer als die Femorite, mit schmalem Einschlag auf der Aboralseite. Femorit mit größerem, stumpfhakigem Läppchen. Hinterer Gonopode (Fig. 102) zweiästig, beide Äste sehr dünn, wenig gebogen und fast gleich lang; der innere um eine Idee kürzer. Fundort: Neu-Pommern, SWKüste, Aid-Fluß, etwa 7 km aufwärts (Dr. Duncker coll. 4. 5. 1909). In der Färbung hat diese Art eine große Ähnlichkeit mit Rhin. virgatus, doch liegen bei virgatus die hellen Längsbinden weiter lateral und außerdem haben die vorderen Beine von connexus nicht die Fort- sätze von virgatus, auch keine Tarsalpolster. 21# 4 Heft 324 Dr. Carl Graf Attems: Dinematoerieus fauecium Bröl. Tafel VII, Fig. 122—125. Farbe etwas variabel, indem die Metazoniten bald sehr dunkel, rotbraun bis schwarzbraun, mit hellerem Hintersaum, bald fast ganz gelb sind, in welch letzterem Falle die Tiere schwarz und gelb quer- geringelt aussehen. Prozoniten schwarz. Halsschild schwarz, ringsum breit rotgelb gesäumt. Kopf samt Antennen und Analsegment schwarz. &: Breite 8,2—8,7 mm, 53—55 Rumpfsegmente. 9: Breite bis 9 mm, 54 Rumpfsegmente. 2 + 2 Supralabralgrübchen. Medianfurche vorn eine kurze Strecke vertieft, dann sehr seicht und fein. Kopfschild mit vielen feinen Quer- streifen. Augen nach innen so weit wie die Antennenbasis herein- reichend. Antennen kurz und dick bis zum Hinterrand des 2. Segments reichend, mit 4 Sinneskegeln. Halsschild seitlich breit abgerundet, von der Augenhöhe an bis zum Hinterrand fein gesäumt, sonst ohne Furchen. Rücken fast glatt, dicht aber nur sehr seicht und fein eingestochen punktiert und gekritzelt, auf den Prozoniten noch etwas deutlicher als auf den Metazoniten. Unterhalb der Saftlöcher sind Pro- und Metazoniten fein längs- gefurcht; auf den Prozoniten sind diese Furchen seichter, reichen aber meist etwas höher hinauf als auf den Metazoniten und biegen vorn nach oben um. Der eingeschachtelte Teil des Prozoniten ist fein und kurz quergestrichelt. Saftloch groß, von einem Ring umgeben, auf dem 6. bis vorletzten Segment. Die Quernaht ist dorsal ganz erloschen, und vom Saftloch abwärts sehr undeutlich sichtbar. Hinterrand der Meta- zoniten gerade. Die Scobina sind sehr schmal, der Zwischenraum zwischen ihnen viel größer als die Breite einer Scobina; der hintere geriefte Teil ist sehr klein. Ventralplatten regelmäßig und tief quergefurcht. Dorsalrand des Analsegments mit kurzem, breitem, stumpfem Lappen, der gar nicht vorragt. Klappen nur mäßig gewölbt, der Rand allmählıg und ziemlich hoch aufgewulstet, Schuppe bogig abgerundet, Hüften des 3. bis 5. (Fig. 125) und in geringerem Maße auch des 6. und 7. Beinpaares mit einem von vorn nach hinten plattge- drückten, abgerundeten Fortsatz, die Unterseite der übrigen Glieder nicht aufgetrieben. Endglied aller Beine ohne Polster, mit einigen Borsten, die anderen Glieder mit je einer Borste. Gonopoden (vorderes Paar, Fig. 122, 123): Ventralplatte V förmig, ohne ausgeprägte Schultern, die Seiten stark abfallend und in sanftem Bogen in den langen, die vorderen Gonopoden weit überragenden Medianfortsatz übergehend. Innenrand der Coxite auf der Aboralseite nach außen geklappt, etwas kürzer als die Femorite. Femorite mit feinen Spitzchen besetzt. ‚ Hinterer Gonopode (Fig. 124) zweiästig, beide Äste dünn, sichel- förmig gebogen, der innere Ast viel kürzer als der äußere. Die indo-australischen Myriopoden. 325 Fundorte: Neu - Guinea: Yomba bei Wilhelmshafen (Dr. Werner coll), Erima-Wald (Ramu-Expedition, Dr. Lauter- bach coll.). (Berliner Museum.) Dinematocricus fenestratus nov. sp. Tafel VII, Fig. 115—117. Schwarz mit zwei Längsreihen hellerer Flecken; jeder Metazonit trägt nämlich zwei rhombische gelbe Flecken, deren unterer Rand knapp oberhalb des Saftloches liegt, und die durch einen breiten Zwischenraum getrennt sind. Metazoniten außerdem hinten schmal gelb gesäumt. Halsschild vorn bis zur Augenhöhle breit gelb gesäumt. Antennen und Beine braun, Labrum vorn bräunlich, Analsegment schwarz. & 7 mm breit, 49 Rumpfsegmente. Augen rund, mit flachen Ocellen; Antennen bis zum Hinterrand des 2. Segments reichend, mit 4 Sinneskegeln. Medianfurche vorn kurz vertieft, in der Mitte zwischen den Antennen unterbrochen, 2-+ 2 Supralabralgrübchen. Halsschild seitlich breit abgerundet, von der Augenhöhe an fein gesäumt. Rücken mit ungemein feinen und seichten Pünktchen und Kritzelchen. Ventral sind die Segmente fein längsgefurcht und zwar die Prozoniten höher hinauf als die Metazoniten, aber auch auf den Pro- zoniten bleiben die obersten Furchen noch weit vom Saftloch entfernt. Saftloch von einem deutlichen Ring umgeben; vor und hinter ihm eine sehr seichte Längsfurche. Scobina bis etwa zum 29. Segment reichend, schmal, der Zwischenraum zwischen ihnen bedeutend größer als 1 Scobina. Dorsalrand des Analsegments in ein schmales, nicht frei vor- ragendes Läppchen ausgezogen. Klappen mäßig gewölbt; ein dicker Randwulst ist durch eine sehr schwache Neigungsänderung kaum angedeutet. Schuppe stumpfwinklig, mit breit abgerundeter Spitze. Ventralplatten kräftig quergestreift. Hüften des 3. und 4. und in geringerem Maße auch des 5. Bein- paares des $ mit kurzem, stumpfem Fortsatz; die anderen Glieder der vorderen Beine ohne besondere Fortsätze. Unterseite der Glieder II und III der vorderen Beine stumpf kielartig zusammengedrückt, Endglied auch der vorderen Beine konisch, ohne jede Spur einer Polsterbildung. Beine sehr spärlich beborstet, nur die ersten zwei Paare etwas reichlicher. Gonopoden: Vorderes Paar (Fig. 116, 117): Medialfortsatz der Ventralplatte die Spitzen der Femorite überragend, fast parallel- randig, am Ende abgestumpft, allmählich im sanften Bogen in die stark abfallenden Schultern übergehend. Coxite ein gutes Stück kürzer als die Femorite. Hintere Gonopoden (Fig. 115) zweiästig, beide Aste schlank und dünn, der innere Ast viel kürzer als der äußere, letzterer ganz ohne Anschwellung vor der Spitze. 4 Heft 326 Dr. Carl Graf Attems: Fundort: Neu-Guinea, Dörper Spitze, SO-Bucht (Hamb. Südsee-Exp., Duncker coll., 17. 5. 1909). Dinematocricus lanceolatus Bröl. Tafel VII, Fig. 111—113. Dunkel olivengrün, Hinterrand der Metazoniten schmal gelblich gesäumt. & Länge 100 mm, Breite 8,5 mm, 52 Rumpfsegmente. Q@ Länge 112 mm, Breite 9,3 mm, 51 Rumpfsegmente. 2+2 Supralabralgrübehen. Medianfurche vorn kurz vertieft, in der Mitte sehr seicht. Kopfschild sehr seicht quergestrichelt, An- tennen mit 4 Sinneskegeln. Rücken glatt, Prozoniten bis zur Höhe des Saftloches hinauf fein längsgefurcht; auf den Metazoniten reicht die Furchung weniger hoch hinauf. Saftloch vom 6. bis vorletzten Segment; vom Saftloch zieht eine feine Längsfurche zum Hinterrand des Metazoniten. Einige Meta- zoniten in der Körpermitte sind den Scobina entsprechend sehr seicht eingebuchtet. Hinterrand der Metazoniten ohne Haare. Scobina bis zum 40. Segment; die einzelnen nicht sehr breit, der Zwischenraum zwischen ihnen größer als eine; der geriefte Teil groß. Ventralplatten regelmäßig und kräftig quergefurcht. Dorsalrand des Analsegments mit größerem, abgerundetem, nicht frei vorragenden Läppchen. Klappen mäßig gewölbt, der Rand all- mählig und nicht hoch aufgewulstet. Schuppe breit bogig. Hüften des 3.—5. und in geringerem Maße auch des 6. und 7. Bein- paares mit einfachem, breiten, abgerundeten Fortsatz (Fig. 112). Unterseite des 4.—6. Glieds des 1. bis 7. Beinpaares knollig auf- getrieben. Die Beine der vorderen zwei Körperdrittel mit Tarsal- polster, das auf den Beinen vor dem Kopulationsring recht groß ist. Beborstung nur der ersten zwei Beinpaare etwas reichlicher, auf dem 3.bis 7. Beinpaar ist sie auf eine Borste auf dem 2. Glied und zwei Borsten auf dem Endglied beschränkt. Gonopoden: Schultern der Ventralplatte vorgewölbt, in einem kleinen Bogen in den: Medianfortsatz übergehend. Medianfortsatz etwas kürzer als die Femorite, an der Basis ein wenig eingeschnürt, seine Form gestreckt blattförmig. Coxite in einen langen, schlanken, spitzen Zipfel ausgezogen, der das Femorit noch etwas überragt (Fig. 111). Hintärer Gonopode (Fig. 113) zweiästig, der innere Ast sehr klein, viel kürzer als der äußere, beide dünn und spitz. Fundort: Neu-Lauenburg (coll. Dahl Berlin. Mus.) Dinematocricus pulvinatus n. sp. Tafel VII, Fig. 106—110. Schwarzbraun, ein breiter Fleck auf der Rückenmitte jedes Ringes gelblichbraun aufgehellt aber weder scharf begrenzt noch lebhaft mit der Grundfarbe kontrastierend. Die ganzen Metazoniten sind dunkel Die indo-australischen Myriopoden. 3237 gelblichbraun durchscheinend, was aber nur auf den isolierten Ringen deutlich wird. Halsschild ringsum breit gelb gesäumt. Beine dunkel rotbraun. Labrum, Antennen und Beine braungelb. &: Breite 4,6—6 mm, 46—50 Rumpfsegmente. Medianfurche des Kopfschildes vorn kurz vertieft, in der Mitte fast erloschen. Kopfschild glatt, 2 + 2 Supralabralgrübchen. Antennen mit 4 Sinneskegeln. Halsschild seitlich breit abgerundet und schmal gesäumt. Rücken glatt, die Quernaht dorsal ganz erloschen, ventral kaum Spuren davon. Die Metazoniten sind nur auf der Ventralseite fein längsgefurcht; auf den Prozoniten reicht die feine Furchung bis fast zum Saftloch hinauf. Scobina vom 9. bis 27. oder 30. Segment, sehr schmal, der Zwischenraum zwischen beiden etwa fünfmal so breit wie eine. Riefelteil gut entwickelt. Hinterrand der Metazoniten gerade. Saftlöcher vom 6. bis vorletzten Segment. Dorsalrand des Analringes mit kurzem, breiten, abgerundeten Läppchen, das gar nicht frei vorragt. Klappen mit hohem Randwulst, Sdlande bogig, Ventralplatten kräftig quergefurcht. Hüfte des 3. bis 5. (Fig. 110) und in geringerem Maße auch des 6. Beinpaares des $ mit stumpfem, von vorn nach hinten zusammen- gedrücktem Fortsatz. Endglied der vorderen und mittleren Beine bis etwa zum 35. Segment mit am Ende zackigen Sohlenpolster (Fig. 109). Gonopoden, vorderes Paar (Fig. 107, 108): Medianfortsatz der Ventralplatte ein wenig länger als die Femorite, im Bogen in die ab- gerundeten und abfallenden Schultern übergehend; in der Mitte etwas verbreitert. Coxite abgestumpft, kürzer als die Femorite. Hinterer Gonopode (Fig. 106) zweiästig, beide Äste fast gleich lang (der äußere nur ganz wenig länger) und eng nebeneinander l’egend, beide dünn, spitz und wenig gebogen. Verbreitung: Neu-Guinea, Sattelberg bei Finschhafen (Dr. Neuhaus, XII. 1908), Neu-Guinea (Dr. Rohde, 1889, Neu- Guinea Comp. 1888). [Berlin. Mus.) Dinematocricus repandus n. sp. Tafel VII, Fig. 118—121. Farbe: In toto sehen die Tiere dunkel kastanienbraun bis schwarz aus mit schinalem, gelblichem Saum am Hinterrand der Metazoniten. Wenn man die Ringe trennt, sieht man jedoch, daß nur die Prozoniten so dunkel sind, die Metazoniten dagegen gelblich durchscheinend. Vorderrand des Clypeus bräunlich aufgehellt, Antennen und Beine braungelb bis dunkel rotbraun. Analsegment schwarzbraun. d: Länge 75—85 mm, Breite 8 mm, 48—57 Rumpfsegmente, schlank. $ und 2 sind ungefähr gleich groß. 2-+-2 Supralabralgrübehen. Medianfurche vorn eine kurze Strecke vertieft, in der Mitte meist erloschen, nur selten schwach sichtbar. Augen so weit hereinreichend wie die Antennenbasis, d’e einzelnen Ocellen mehr oder weniger konvex Kopfschild seicht und 4. Heft 328 ‚Dr. Carl Graf Attems; zerstreut quergestrichelt. Auf dem Scheitel ein seichter Eindruck mit zwei Grübchen. Antennen kurz und dick, den Hinterrand des Hals- schildes nicht oder nur wenig überragend, mit vier Sinneskegeln. Halsschild seitlich breit abgerundet, vorn und seitlich fein gesäumt. Rücken glatt, ohne Quernaht., die erst vom Saftloch abwärts und da nur undeutlich sichtbar ist. Vom Saftloch zieht eine feine Furche nach hinten. Die Prozoniten sind unten und seitlich bis zum Saftloch hinauf fein längsgefurcht, die Furchen biegen vorn im Bogen ‘nach oben um. Auf den Metazoniten ist die Furchung auf die Ventralseite beschränkt. Saftlöcher vom 6. bis vorletzten Segment. Hinterrand der Metazoniten, den Scobina entsprechend, zweimal seicht eingebuchtet. Scobina vom 8. bis 39.45. Segments. Jede breit, der Zwischenraum zwischen beiden kleiner als eine; der geriefelte Teil gut entwickelt. Ventralplatten regelmäßig und kräftig quergefurcht. Dorsalrand des Analsegments mit kurzem, breiten, abgerundeten Lappen, der gar nicht vorragt. Klappen gut gewölbt, der Rand gar nicht aufgewulstet, Schuppe breit bogig. &: Hüfte des 3. bis 5. Beinpaares (Fig. 121) mit kurzem, runden Vorsprung; auf dem 6. und 7. Beinpaar ist er weniger entwickelt. Unter- seite des letzten Beingliedes bis etwa zur Körpermitte dick aufgetrieben, aber ohne abgesetztes Sohlenpolster. Beborstung der Beine sehr spährlich und dünn, Endglied mit 2, die anderen Glieder mit je einer kleinen Borste. Gonopoden, vorderes Paar (Fig. 119, 120): Schultern der Ventralplatte rund gewölbt, der Medianfortsatz sitzt wie in einer Einsenkung darin. Er ist merklich länger als die Femcrite, an der Basis ganz wenig verengt, etwas hinter der Mitte am breitesten, dann plötzlich verjüngt. Coxite abgestumpft, Femorite mit sehr wenigen, winzigen Spitzchen. Hinterer Gonopode (Fig. 118): Zweiästig, der äußere Ast lang, dünn, peitschenförmig, der innere viel kürzer, gerade, dem äußeren eng an- liegend. Fundorte: Neu-Guinea: Erima-Wald, Friedrich- Wilhelm- hafen (Ramu-Exped.), Simonshafen (Dr. Schoede), Matupi, Neu-Pommern (Dr. Heinroth, Toma, Bismarckarchipel (Dr. Dempwolff). (Berlin. Mus.) | Die Segmentzahl variiert bei dieser Art innerhalb relativ weiter Grenzen, doch konnte ich keine Beziehung zwischen Fundorten und Segmentzahl finden. Die größte und kleinste Segmentzahl: haben die Exemplare von Neu-Guinea. Gewöhnlich variiert die Segmentzahl erwachsener d einer Rhinocricus-Art nur um wenige (3—4) Segmente. Dinematocricus rhadinopus n. sp. Tafel VI, Fig. 93—95. Farbe schwarz, Metazoniten dunkelrotbraun durchscheinend und hinten schmal gelb gesäumt. Halsschild schwarz, nur der Hinterrand schmal gelblich gesäumt. u: Die indo-australischen Myriopoden. 329 .&: 5,5 mm breit, ziemlich gedrungen, 47 Rumpfsegmente. 1 2 + 2 Supralabralgrübehen, Medianfurche vorn eine kurze Strecke vertieft, in. der Mitte verwischt, Kopfschild spiegelglatt. Antennen mit: vier ‚Sinneskegeln. 08 ,t z Rücken sehr glatt und glänzend, ohne Quernaht. Metazoniten ventral, Prozoniten ventral und seitlich bis zum Saftloch hinauf fein längsgefurcht. Die Furchen biegen vorn nach oben um. Saftlöcher vom 6. bis vorletzten Segment. Vom $aftloch zieht eine feine Furche nach hinten. Scobina breit, der Zwischenraum zwischen ‚beiden un- gefähr gleich der Breite einer derselben. | Dorsalrand des Analsegments in ein kleines schlankes Läppchen ausgezogen, das ein wenig vorsteht. Klappen mäßig gewölbt, sehr wenig aufgewulstet, Schuppe bogig. “Ventralplatten kräftig quergefurcht. Letztes Beinglied, auch der vorderen Beine, schlank, ganz ohne Verdiekung oder Polster auf der Sohle. Beborstung sehr spärlich, je eine Borste auf jedem Glied. Hüften des 3. bis 5. Beinpaares weniger vorstehend als sonst meist (Fig. 5). ‘Gonopoden, vorderes Paar: Die Schultern der Ventralplatte schräg und in ziemlich sanftem Bogen in den Medianfortsatz übergehend; dieser von der Basis an allmählich verschmälert, so lang wie die Fe- morite. Femorite und Coxite gleich lang; Coxite endwärts allmählich verjüngt, aber nicht zugespitzt (Fig. 94). r Hinterer Gonopode (Fig. 93) zweiästig, beide Äste gleichlang, dünn, wenig gebogen, sehr eng einander anliegend. Fundort: Holländisch-Neu-Guinea (Dr. Moszkowski coll. Berlin. Mus.). Dinematoericus undulatus Karsch. 1881. Spirobolus ( Rhinoericus) undulatus Karsch, Neue Juliden d. Berlin. Mus. in: Zeitschr. Ges. Naturw. LIV, p: 69. Schwarz, eingeschachtelter Teil des Prozoniten gelbbraun. &: Länge 180 mm,. Breite im 4. Segment, 14,5 mm, in der Mitte 17,5 mm. Sehr groß und plump. Labralbucht flachbogig, 2-+2 Supralabralgrübchen, Median- furche vorn kurz vertieft, dann fein und seicht, in der Mitte oberhalb der Antennen erloschen. Kopfschild mit sehr seichten Querstrichen, sonst glatt, Antennen schlank, bis zum Hinterrand des 2. Segments reichend. Endglied mit 4 Sinneskegeln. Halsschild wie gewöhnlich seitlich breit abgerundet. Die Doppelringe mit mikroskopisch feiner, sehr dichter und regel- mäßiger Längsstrichelung, was ein seidenartiges Aussehen gibt. Ganz seichte flache Längseindrücke unregelmäßig verteilt. Die Metazoniten sind ganz ventral weitschichtig und sehr seicht und undeutlich längs- gefurcht. Quernaht dorsal und seitlich erloschen; nur bei gewisser Beleuchtung kann ‚man seitlich ihre Spur sehen, die das Saftloch von hinten her umfaßt; nach vorn und hinten geht vom $aftloch eine sehr seichte feine Längsfurche aus. .Saftloch von einem: glänzenden 4. Hof“ 330 Dr. Carl Graf Attems: Ring umgeben. Scobina auf den Segmenten 11—29, der Hinterrand der Metazoniten ist ihnen entsprechend zweimal seicht eingebuchtet. Auf denjenigen Segmenten, auf denen sie am besten entwickelt sind, sind die Scobina sehr breit, so daß der Zwischenraum zwischen beiden Scobina kleiner ist als eine breit ist. ‘ Analsegment: Dorsalteil in ein rasch sich zuspitzendes Läppchen ausgezogen, das von der Seite gesehen, wohl eine kleine freie Spitze bildet, die aber vom mittleren Teil des Analklappenrandes nach hinten weit überragt wird. Klappen gut gewölbt, der Randwulst diek und mäßig hoch. Schuppe rundbogig. Ventralplatten quergestreift. Die Unterseite Ei Glieder der Beinpaare I und II des $ ist stark knollig aufgetrieben und weißlich gefärbt, am schwächsten auf dem Endglied. Auf den folgenden Beinpaaren nimmt diese Auftreibung rasch ab und verschwindet noch vor dem Kopulationsring ganz. Richtige Tarsalpolster finden sich nirgends; die Beine hinter dem Ko- pulationsring haben sogar eher schlanke, zugespitzte Endglieder. Gonopoden: Mittelfortsatz der Ventralplatte sehr lang, ganz parallelrandig, am Ende abgerundet; unten in sanftem Bogen in die stark abfallenden Schultern übergehend. Der Mittelfortsatz ist gleich- lang mit den Spitzen der Femorite. Coxite abgestumpft, etwas kürzer als die Femorite. Die hinteren Gonopoden der mir vorliegenden $$ waren etwas beschädigt; sie sind zweiästig und es scheint mir, daß beide Äste un- gefähr gleich lang sind!); jedenfalls sind sie schlank und spitz und wenig gebogen. Fundort: Viti Levu (Karsch und Hofmus.). 2%. Subgen. Cladisoericus Bröl. 1913. Brölemann, Myr. Austral.' Mus. II, p. 123. Der Innenast des hinteren Gonopodon entspringt von der basalen Verdickung des Telopodits. Außenast des hinteren Gonopoden mit einer Anschwellung vor der Spitze. Nur eine Art: Dinematoerieus (Cladisoerieus) faleatus Bilv. 1897. Rhinocricus jalcatus Silvestri, Neue Dipl. Dresd. Mus., p. 6, Tf. I, Fig. 21, 22. Gaynday, Australien. Dinematoericus falcatus scobinula Bröl. 1913. Brölemann, Myr. Austr. Mus. II, p. 125. Gaynday, Australien. t) Beim Originalexemplar von Karsch, das ich untersuchte, ist der Außenast auf einer Seite merklich länger, doch sind die Spitzen beider Äste abgebrochen, so daß die Frage über die relative Länge der Äste unentschieden ist. Die indo-australischen Myriopoden. 331 Gen. Eurhinocricus Bröl. 1903. Rhinocricus subg. Eurhinocrieus Brölemann, Myr. Isla de Cocos. — Ann. soc. ent. France LXXII, p. 131. 1905. — — — Brölemann, Myr. de Costa Rica. — ibid. LXXIV, p. 370. Antennen mit 4 Sinneskegeln. Hinterer Gonopode zweiästig, der Außenast breit, lamellös. Ventralplatte der Gonopoden seitlich mehr oder weniger deutlich abgestuft; der Medialfortsatz daher mehr oder weniger ausgebildet. Halsschild seitlich breit abgerundet. Scobina vorhanden. Typus: Z. Biolleyi Bröl. Verbreitung: Süd- und Zentralamerika. Weitere Arten: E. aurocinctus Poc., @oeldiv Bröl., nodoszcollis Bröl., ocraceus Bröl., Omilteme Poc., Smithi Poc. Als „Rhinocrieus“‘ beschriebene indo-australische Arten, die in die Übersichtstabelle aufgenommen sind, aber in die neuen Gattungen nicht eingereiht werden können: Rh. annulipes Carl. 1912. Carl, Dipl. Celebes. — Rev. Suisse zool. XX, p. 189. Celebes. F Rh. anomalus Silv. 1897. Silvestri, Neue Dipl. Dresd. Mus., p. 7. Celebes. Rh. centralis ‚Carl. 1912. Carl, Rev. Suisse zool. XX, p. 176. Celebes. Kh. centralis var. spectabilis Carl. 1912. Carl, l.c., p. 178. Celebes. Rh. ceniralis var. minor Carl. 1912. Carl, 1.c., p. 179. Celebes. Rh. Challengeri Poc. 1893. Spirobolus Challengeri Pocock, Ann. Mag. n. h. (6) XI, p. 139. 1898. Rhinocricus Challenger Attems, Semons Reise, p. 515. 1912. — — Carl, Abh. Senckenb. Ges. XXXIV, p. 278. ?1897. = rubromaculatus Silvestri, Neue Dipl. Dresd. Mus., p. 7. Kei- und Aru-Archipel, Neu-Guinea. Rh, eristovalensis Poc. 1898. Pocock, Willey, zool. results, p. 69. San Cristoval. 4. Heft 332. Dr. Oarl Graf Attems: Rh. Fenicheli Dad. 1893. Spirobolus Fenicheli Daday, Termösz. füzetek XVI, p. 102. 1894. Rhinocricus Fenicheli Silvestri, Ann. mus. civ... Genova (2) XIV, p.648. Neu-Guinea, Wilhelmsland. Rh. fulvotaeniatus Carl. 1912. Carl, Rev. Suisse zool. XX, p. 181. Celebes. Rh. gazellensis Poc. 1898, Pocock, Willey, zool. res., p. 70. Neu-Pommern (New Britain), Gazellen-Halbinsel. Rh. lateralis Carl. 1912. Carl, Rev. Suisse zool. XX, p. 183. Celebes. Rh. lateralis var. atratus Carl. 1912. Carl, l.c:, p. 185. Celebes. Rh. leucopygus Carl. 1912. Carl, Abh. Senckenberg. Ges. XXXIV, p. 278. Aru- und Kei-Archipel. Rh. lombokensis Carl. 1912. Cal, Dipl. Ausb. Lombok. — Zool. Jahrb. XXXII, p. 168. Lombok. Rh. micropygus Silv. 1897. Silvestri, Neue Dipl. Dresd. Mus. p. 5. Viti. Rh. moenensis Carl. 1912. Carl, Rev. Suisse Zool. XX, p. 185. Rh. multistriatus Carl. 1912. Carl, l.c., p. 192. | Celebes. Rh. peninsularis Carl. 1912. Carl. 1.c., p. 179. Celebes. Rh. peninsularis var. expulsus Carl. 1912. Carl, l.c., p. 181. Insel Kabaena bei Celebes. Rh. phthisicus Carl. 1912. Carl, l.e., p. 196. Celebes. Rh. ripariensis Carl. 1912. Carl, 1.c., p. 186. Celebes. Rh. semieinetus Poe. 1894. Pocock, Webers Reise, p. 392. Flores. Die indo-australischen Myriopoden. 333 Rh. transversezonatus Carl. 1912. Carl, Rev. Suisse Zool. XX, p. 193. Celebes. Rh. Weberi Poe. 1894. Pocock, Webers Reise, p. 391. Celebes. Rh. xanthopygus Silv. 1897. Rhinocricus zanthopygus Silvestri, Neue Dipl. Dresd. Mus., p. 7. Celebes. Rh. xanthozonus Poec. 1894. Pocock, Webers Reise, p. 393. Flores. Als „Rhinocricus“‘ beschriebene indo-australische. Arten, deren Beschreibung zu mangelhaft ist, um sie weiter berücksichtigen zu können: Rh. Albertisii Silv. 1895. Silvestri, Ann. Mus. eiv.... Genova (2) XIV, p. 652. Neu-Guinea, Goram. Rh. analaueus Silv. 1897. Silvestri, Neue Dipl. Dresd. Mus., p. 4. Celebes. Rh. Beececarii Silv. 1895. Silvestri, Ann. mus. civ.... Genova (2) XIV, p. 651. Amboina. Rh. biineisus Poe. 1898. Pocock, Willey, Zool. Res. p. 71. Neu-Pommern (New Britain), Gazellen-Halbinsel. Rh. brachyproctus Poe. 1894. Pocock, Webers Reise, p. 393. | Saleyer-Insel bei Celebes. Rh, brevipes Karsch, 1881. Karsch, Zeitschr. Ges. Nat. LIV, p. 76. Australien, Queensland. Dinematoerieus consimilis Bröl. 1913. Brölemann, Myr. Austr. Mus. II. — Rec. Austr. Mus. X, p. 128. Australien, Queensland. Rh. crepidatus Karsch. 1881. Karsch, Zeitschr. Ges. Nat. LIV, p. 74. Australien, Gayndah. Rh. dimissus Silv. 1895. Silvestri, Ann. Mus. civ... . Genova (2) XIV, p. 652: Neu-Guinea: Andai. e 4. Heft 334 ' Dr. Carl Graf Attems: Rh. dives Silv. 1895. Silvestri, l.c., p. 649. Neu-Guinea: Andai. Rh, elongatus Silv. 1897. Silvestri, Neue Dipl. Dresd. Mus., p. 10. Celebes. Rh. eumelanus Poe. 1894. Pocock, Webers Reise, p. 394. Celebes. Rh. excavatus Silv. 1897. Silvestri, Neue Dipl., p. 6. Vitı. Rh, faseieulatus Vog. 1878. Voges, Zeitschr. f. wiss. Zool. XXXI, p. 190. Australien. Rh. flavocollaris Poc. 1893. Pocock, Ann. mag. n. h. (6) XI, p. 140. Aru- und Kei-Archipel. Rh. jucundus Att. 1897. Attems, Kükenthals Reise, p. 529. Ternate, Celebes. Rh. lampromerus Att. 1897. Attems, l.c., p. 572. Halmaheira. Rh. longieornis Poe. 1892. Spirobolus longicornis Pocock, J. Bombay n. h. soc., VII, p. 171. Ceylon. Rh. Loriae Silv. 1895. Silvestri, Ann. Mus. eiv... Genova (2) XIV, p. 650. Neu-Guinea. Haveri, Moroka. Rh. maeulifer Poc. 1893. Spirobolus maculifer Pocock, Ann. mus. eiv. Genova (2) XIII, p. 400. Birma. Rh, montivagus Silv. 1895. Silvestri, Ann. mus. eiv.... Genova (2) XIV, p. 649. Neu-Guinea, Moroka. Rh. opulentus Silv. 1895. Silvestri, l.o., p. 650. N.Australien. Rh. rubromarginatus Silv. 1897. Silvestri, Neue Dipl. Dresd. Mus., p. 8. Aru. Rh. serobieulatus Karseh. 1881. Karsch, Zeitschr. ges. Naturw. LIV, p. 75. Amboina, Buru. Die indo-australischen Myriopoden. 335 5 Rh. segmentatus Karsch. 1881. Karsch, l.c., p. 75. Luzon. Rh, submissus Silv. 1897. Silvestri, Neue Dipl. Dresd.:Mus., p. 7. Aru. Rh. variabilis Silv. 1895. Silvestri, Ann. mus. civ.... Genova (2) XIV, p. 653. Aru. Rh. xystus Att. 1897. Attems, Kükenthals Reise, p. 530, Halmaheira. Fam. Pseudospirobolellidae Bröl. Pseudospirobolellus Carl. 1912. Pseudospirobolellus Carl, Dipl. Celebes. — Rev. Suisse zool. XX, p. 168. 1907. Spirobolellus Attems, Javan. Myr. — Mitt. nat. Mus. Hambg. XXIV, p- 131. 1910. — Attems, Voeltzkows: Reise Ostafrika, III, p. 90, (Non Syn. Spirobolellus Pocock.) Pseudospirobolellus bulbiferus Att. 1903. Spirobolus bulbiferus Attems, Beitr. Myr.-Kunde. — Zool. Jahrb. XVII, p. 71, T£. V, p. 5—9. 1907. Spirobolellus — Attems, Javan. Myr. — Mitt. nat. Mus. Hambg. XXIV, p. 134. 1912. Pseudospirobolellus — Carl, Dipl. Celebes. — Rev. Suisse zool. XX. p. 169. 1912. — Carl, Abh. Senckenb. Ges. XXXIV, p. 277 Java, Celebes, Aru-Archipel (Kobroor). Fam. Spirobolellidae Bröl. Spirobolellus Poe. 1894. Pocock, Myr. von Max Webers Reise Niederl. Ostind., p. 388. 1912. Carl, Dipl. Celebes. — Rev. Suisse zool. XX, p. 166. 1913. Brölemann, Myr. Austr. Mus. II. — Rec. Austr.. Mus. X, p. 117. Pocock hat seine Gattung aufgestellt, ohne auf die Gonopoden und sonstigen männlichen Sexualcharaktere Rücksicht zu nehmen. Ich glaubte eine von mir neubeschriebene Art in diese Gattung stellen zu können und habe nach dieser Art die Gattungsdiagnose ergänzt. Später hat Carl aber gefunden, daß eine Art, die er für identisch hält mit einer der ursprünglichen drei Pocockschen Arten, andere generelle Eigenschaften hat als meine Art, so daß letztere von ihm zum Ver- treter einer neuen Gattung, Pseudospirobolellus, gemacht wird. Ich schließe mich ihm an und gebrauche Spirobolellus im Sinne Carls. 4. Heft 336 : Dr. Carl Graf Attems: Brölemann hebt richtig hervor, daß es heutzutage noch unmöglich sei, den Umfang der Gattung Spirobolellus genau zu bestimmen, da die meisten unter diesem Namen beschriebenen Arten nur sehr un- genügend gekannt sind. Eigentlich sind nur folgende Arten sicher: S. chrysogrammus Poc., Rainbowi Bröl., solitarius Carl und: teledapus Att., letzterer von den. Seychellen. Bei den übrigen muß es.sich erst erweisen, wie ihre Gonopoden eigentlich beschaffen sind. Spirobolellus chrysodirus Poc. 1894. Pocock, Max Webers Reise, p. 399, Tf. XXII, Fig. 30. Sumatra. Spirobolelellus chrysogrammus Poc. 1894. Pocock, Max Webers Reise, p. 400. 1912. Carl, Dipl. Celebes. — ‚Rev.; Suisse zool. XX, p. 166. Celebes, Ambon, Kei- Archipel (Tual, Klein Kei). Spirobolellus chrysoproctus Poc. 1894. Pocock, Max Webers Reise, p. 400. Celebes. Spirobolus heteroporus Por. 1876. Porath, Bihang Svenska Ak. Handl. IV. 7, p. 37. Java. Spirobolellus Modiglianii Silv. 1895. Silvestri, Ann. mus. eiv. ... Genova (2) XIV, p. 759. Sumatra. Spirobolus nannodes Latz. 1892. Latzel, Bull. soc. zool. France XVII, p. 186. Tahiti. Spirobolellus nanus Silv. 1895. Silvestri, Ann. mus. eiv.... Genova (2) XIV, p. 760. Engano. | Spirobolellus perstriatus Silv. 1895. Silvestri, l. c., p. 758. Sumatra. Spirobolellus Rainbowi Bröl. 1913. Brölemann, Myr. Austr. Mus. II. — Rec. Austr. Mus. X, p. 119, Tf. XVI, Fig. 33—88. Australien. Spirobolellus solitarius Carl. 1912. Carl, Dipl. Celebes. — Rev. Suisse zool. XX, p. 168. Oelebes. Spirobolellus splendens Silv. 1895. Silvestri, Ann. mus, civ. .. Genova (2) XIV, p. 759. Sumatra. Die indo-australischen Myriopoden. 337 Fam. ? Gen. Prospirobolus Att. 1910. Attems, Voeltzkows Reise Comoren Ostafrika, III, p. 91. Prospirobolus Ioannisi (Bröl.). 1896. Spirobolus Ioannisi Brölemann, Myr. d. Chine. — Mem. soc. zool. France IX, p. 359, Tf. XIII, Fig. 1—8. 1903. Spirobolus marginatus Say, Brölemann, Ann. coc. ent. France, LXXIIL, Fig. 1—2. China; Kiang-han. Die Einreihung dieser Gattung in eine der neuen von Brölemann aufgestellten vier Familien ist nach den bisher vorliegenden Angaben nicht möglich. 2. Subordo Trigoniulidea Att. 1909. Fam. Trigoniulidae Attems, Sjöstedts Kilimandjaro-Meru-Exp., p. 25. 19104... — Attems, Voeltzkow Reise Ostafrika III, p. 90. 1913. Phylum Trigoniulidi Brölemann, Boll. soc. ent. France, No. 19, p. 477. Gen. Trigoniulus Poe. 1894. Pocock, Journ. Linn. Soc. XXIV, p. 484. 1895. Pocock, Webers Reise, p. 390, 395. 1897. Attems, Kükenthals Reise, p. 504. 1902. Saussure et Zehntner, Grandidier, Madagascar, p. 114, 126. 1910. Attems, Voeltzkows Reise Ostafrika, III, p. 91. Saussure hat in der genannten Schrift neben der Gattung Tr:- goniulus auch eine Gattung Sperostrophus aufgestellt, die er so cha- rakterisiert: „‚Tarsen des ohne Polster, Hüfte des 3. bis 6. Beinpaares alle oder einige in Apophysen verlängert.“ während bei Trigoniulus die Tarsen des $ Polster haben und die Hüften der vorderen Beine ohne Apophysen sind. Ich habe seinerzeit diese Gattung Spvrostrophus akzeptiert, dasselbe tat noch letzthin Brölemann!). Doch sehe ich mich veranlaßt, die Gattung Spvrostrophus wieder fallen zu lassen und die ‚‚Spirostrophus“-Arten wieder mit der Gattung Trigoniulus zu vereinigen. Die genannten beiden Merkmale koinzidieren nicht bei allen Arten. Es sind jetzt solche Arten bekannt, die Apophysen an den vorderen Hüften und Tarsalpolster haben, andererseits wieder Arten ohne Apo- physen an den vorderen Hüften und ohne Tarsalpolster. Wollte man also den Besitz oder das Fehlen dieser Bildungen für so wichtig ansehen, müßte man zwei neue Genera für diegenannten Kombinationen aufstellen. Die genannten Bildungen sind aber morphologisch recht unbedeutend. Der Besitz oder das Fehlen von Sohlenpolstern variiert durch die ganze Reihe der Juloidea oft bei ganz nahe verwandten Formen, ebenso 1) Brölemann, Rec. Austral. Mus. X, p. 112. 1913. Archiv für Naturgeschichte 1914. A. 4. 22 4. Heft 338 Dr. Carl Graf Attems: haben die Hüften der vorderen Beinpaare des & bei den Spirobolidea ganz allgemein die Tendenz sich zu deutlicheren oder weniger deutlichen Apophysen zu verlängern. Diese Bildungen sind jedenfalls recht be- deutungslos gegenüber den Unterschieden in der Ausbildung der Gonopoden. Auf Grund dieser werden wir sicherlich dazu kommen, die für ein Diplopodengenus sehr artenreiche Gattung Trigoniulus zu zerteilen. Vorläufig sehe ich wegen der doch noch nicht genügenden Kenntnis vieler Arten und weil die zahlreichen Übergänge zwischen aberranteren Gruppen das noch zu sehr erschweren, von einer Zer- legung der Gattung Trigoniulus ab. Übersicht über die indo-australischen und einige andere Trigoniulus-Arten, deren Gonopoden genügend gekannt sind. la) Hüfte des 5. Beinpaars mit großem, hakig nach vorn gekrümmten Fortsatz, Hüfte des 3. und 4. Beinpaars mit kleinerem Fort- satz (Tarsalpolster fehlen immer): $: 2a) Femorit des vorderen Gonopoden in einen einfachen, schlanken, abgestumpften Stab ausgezogen; Innenarm des hinteren Gono- poden breit, nicht in einen schlanken Zipfel ausgezogen: 3. 3a) Analklappen, mit niedrigem aber sehr deutlichen, gut abgesetzten Randwulst. Basal vom Innenarm des hinteren Gonopoden zwei rundliche hyaline Lappen. Ende des hinteren Gonopoden in einen schlanken Lappen ausgezogen: Naresii Poc. (Seychellen, Madagaskar.) 3b) Rand der Analklappe versenkt, daneben eine feine Rille, kein Randwulst. Basal vom Innenarm des hinteren Gonopoden kein Lappen. Ende des hinteren Gonopoden breit abgerundet: ambonensis Att. (Ambon, Celebes.) 2b) Am Femorit des vorderen Gonopoden ist durch eine tiefe Bucht des Endrandes innen ein nach außen gekrümmter stumpfer Haken abgesetzt. Innenarm des hinteren Gonopoden in einen spitzen Zipfel ausgezogen: 4. 4a) Basal vom Innenarm des hint. Gon. gar kein vorragender Lappen oder Zipfel. Körper 2,2 mm breit, schwarz, 44 Segmente: venatorius Silv.t) (Neu-Guinea.) 4b) Basal vom Innenarm des hint. Gon. ein spitzer oder stumpfer vorragender Lappen; Körper 4—-5,5 mm breit, 47 Segmente; Farbe wenigstens teilweise blutrot: 5. 5a) Ventralplatte der vorderen Gonopoden einen relativ flachen Bogen bildend: 6. 6a) Der Medialzahn basal vom Innenarm des hint. Gon. steht von diesem weiter entfernt. Am Ende des hint. Gon. eine gezahnte Lamelle. Medialer Arm des Femorits des vorderen Gonopoden mit längerem Haken, im ganzen aber viel kürzer als der laterale 1) Hierher auch T. caelatus Karsch. Die indo-australischen Myriopoden. 339 Arm. 2. Glied des 5. Beinpaars mit dickem, rundem Fortsatz. 47 Segmente: uncinatus Att. (Ambon, Oelebes.) Der Medialzahn basal vom Innenarm des hint. Gon. steht nahe dem Innenarm. In der Höhlung am Ende des hinteren Gonopoden ein zweispitziger Fortsatz und mehrere runde Lappen. Medialer Arm des Femorits des vorderen Gonopoden mit kürzerem Haken, im ganzen aber höher aufragend. 2. Glied des 5. Beinpaares 6b m ohne Fortsatz: harpagus Att. (Neu-Guinea.) 5b) Ventralplatte des vorderen Gonopoden ein breites stumpfes umgekehrtes römisches V bildend, höher aufragend: T; 7a) Die drei distalen Glieder der vorderen Beinpaare ziemlich reichlich beborstet, hintere Beinpaare sehr spärlich beborstet. Rücken mit drei Längsreihen unscharfer Flecken. Coxit des vorderen Gonopoden nach innen breit rundlappig vorgezogen. Lappen unterhalb des Innenarms des hint. Gon. stumpf: velox Carl (Aru-, Kei.) Die vorderen Beinpaare sind nur sehr spärlich beborstet, drei Distalglieder der hinteren Beine reichlich beborstet, Coxit des vorderen Gonopoden innen flach abgerundet. Lappen unter- halb des Innenarms des hint. Gon. spitz: haemorrhantus Poc. (Kei-Archipel.) Hüften des 3. und 4. Beinpaars mit langem, auch auf der 5. geraden Fortsatz (Ventralplatte des vorderen Gonopoden sehr hoch auf- ragend, mit der Spitze das Ende des vorderen Gonopoden er- reichend. Basal vom Innenarm des hint. Gon. kein Lappen. Breite 2,5 mm, schwarz): rubripes Sauss. Zehnt. (Madagaskar.) Hüften der vorderen Beinpaare meist ohne Fortsätze, selten das 3. und 4. mit solchen, die dann aber auf dem 5. Beinpaar meist ganz fehlen; nur bei ralumensis haben die Hüften des 5. Bein- paars kurze, breite, abgerundete Fortsätze: 8. 8a) Innenarm des hinteren Gonopoden mit dünner, stielförmiger Basis, das Ende hohlkellenförmig gegen den Hauptstamm ge- krümmt: EB 9a) Auf dem Prozoniten an der Quernaht eine Reihe von stark aus- geprägten Grübchen. 3 mit 48—49 Segmenten: ceramncus Att. (West-Ceram.) 9b) Prozoniten ganz ohne Pünktchen und Grübchen (nur ventral fein längsgefurcht), 44 Segmente: ceramicus Dunckeri Att. (Squally-Insel.) 8b) Innenarm des hinteren Gonopoden an der Basis nicht stielförmig verdünnt und am Ende nicht hohlkehlenförmig: 10. 10a) Innenarm des hint. Gonop. fein behaart oder beborstet!): 11. lla) Hüfte des 3., oder 3. und 4. oder 3., 4. und 5. Beinpaars 2 g mit Fortsatz: 7b De 1b — le =. 1) Hierher auch T. unisulcatus Voges. 22* 4. Heft 340 Dr. Carl Graf Attems: 12a) Innenarm des hinteren Gonop. ohne Seitenast auf der den Haupt- stamm zugekehrten Seite. Hüfte des 5. Beinpaars mit breitem Fortsatz: 13. 13a) Rücken mit 2 breiten hellen Längsbändern: ralumensis Att. (Neu-Pommern.) 13b) Rücken ohne Längsbänder: ralumensis obscuratus Att. (Neu-Pormmern.) 12b) Innenarım des hint. Gon. mit einem Seitenast auf der dem Haupt- stamm zugekehrten Seite; Hüfte des 5. Beinpaars ohne Fort- satz: 14. 14a) Tarsalpolster vorhanden; Hüfte des 4. Beinpaars mit kleinem Fortsatz: andropygus Att. (Neu-Guinea.) 14b) Tarsalpolster fehlen; Hüfte des 4. Beinpaars mit gut entwickeltem Fortsatz. 15. 15a) Ventralplatte des vorderen Gonopoden spitz dreieckig ohne Anschwellung vor der Spitze; Femorit am Ende mit stumpf- beilförmigem Lappen; am Ende des hint. Gonop. eine lange schmale, hyaline Lamelle; 3,5 mm breit: Mertoni Carl (Aru-Archipel.) 15b) Ventralplatte des vorderen Gonop. vor der Spitze leicht ange- schwollen; Femorit des vord. Gon. ohne größere Lappenbildung am Ende. Das Ende des hint. Gon. wird von einem rasch sich verjüngenden Häkchen gebildet: castaneus Att. (Neu-Guinea.) 11b) Hüfte aller vorderen Beine ohne Apophyse: 16. 16a) Vom Innenarm des hint. Gon. entspringt gegen den Hauptstamm zu ein Seitenast. Analklappenrand ohre Rille (Prozoniten dorsal mit einer breiten Zone runder Grübchen oder fein längsgefurcht) 17. 17a) Prozoniten vom 10. Segment an dorsal sehr dicht und fein längs- gefurcht: sericatus Carl (Lombok.) 17b) Prozoniten dorsal mit einer breiten Zone halbkreisförmiger oder kreisrunder Grübchen: 18. 182) Metazoniten dorsal dicht fein gerunzelt, Innenarm des hinteren Gonop. dicht beschuppt: lumbrieinus (Gerst.) 18b) Metazoniten dorsal glatt; Innenarm des hint. Gon. nur fein behaart, eventuell teilweise nackt: 19. 19a) Rücken ohne Längsbänderung; Prozoniten dunkelbraun, Meta- zoniten rotbraun; Analklappenrand wulstig verdickt; Anal- schuppe abgerundet dreieckig: flavipes Att. (Celebes.) 19b) Rückenmitte rötlich, jederseits eine dunkle Längsbinde; Anal- klappenrand nicht aufgewulstet, Analschuppe quer abgeschnitten: bitaeniatus Carl (Lombok.) 16b) Vom Innenarm des hint. Gon. entspringt kein Seitenast; neben dem feinen Randsaum der Analklappe eine Rille: 20. 20a) Rücken der Metazoniten dicht längsgefurcht; am Ende des hint. Gon. eine zurückgeklappte hohle Lamelle mit gezackten Rändern: densestriatus Att. (Borneo.) 20b) Metazoniten dorsal glatt; am Ende des hint. Gon. keine solche zurückgeklappte Lamelle: 21. Die ‘indo-australischen Myriopoden. 341 21a) Vordere Beinpaare ohne Tarsalpolster (Ventralplatte der Gonop. seitlich gerade, ohne Absatz, am Ende abgerundet): squamosus Carl (Celebes.) 21b) Vordere Beinpaare mit Tarsalpolster (Ventralplatte des Gon. seitlich stufig abgesetzt, oder zugespitzt ohne Absatz): 22. 22a) Rücken mit 2 hellen Längsbinden; auf dem Prozoniten vor der Quernaht eine Reihe runder Grübchen. Analklappenränder tief eingesenkt, seitlich vom Rand eine Rille: soleatus Att. (Halmaheira.) 22b) Rücken ohne helle Längsbinden; Prozoniten dorsal mit zahl- reichen runden Grübchen auf der ganzen Fläche oder vor der Quernaht eine Reihe länglicher Grübchen: 23. 23a) Ganze freie Dorsalfläche des Prozoniten mit kreisrunden Grübchen; Analklappenrand ganz schmal und niedrig aufgewulstet; Ventral- platte des vord. Gon. seitlich abgestuft: orphinus Att. (Borneo.) 23b) Auf dem Prozoniten vor der Quernaht eine Reihe länglicher Grübchen; Analklappenränder tief eingesenkt; Ventralplatte der vord. Gon. spitz, seitlich nicht abgestuft: tamicus Att. (Neu - Guinea.) 10b) Innenarm des hint. Gon. ohne Haare oder Bestachelung: 24. 24a) Analsegment mit hakig aufwärts gekrümmtem Schwänzchen: urophorus Poc. (Mahe.) 24b) Analsegment ohne Schwänzchen oder höchstens mit ganz kurzem, geradem Schwänzchen: 25 253) Vordere Beinpaare ohne Tarsalpolster: 26. 26a) Metazoniten dorsal gefurcht: 27. 27a) Metazoniten weitschichtig längsgefurcht; Analsegment mit kurzem 2) und wenig vorragendem Schwänzchen: badius Att. (Borneo.) 27b) Metazoniten dicht bedeckt mit winzigen Längsstrichen. Anal- segment ganz ohne Schwänzchen: digitulus Bröl. (Queensland.) 26b) Metazoniten dorsal ungefurcht: 28. 28a) Innenarm des hint. Gon. schlank zipfelig ausgezogen: tachypus Poc. (Saleyer-Insel bei Celebes.) 28b) Hinterer Gonop. ohne deutlichen Innenarm: Braueri Att. (Mahe.) 25b) Vordere Beinpaare mit Tarsalpolster: 29. 29a) Femorit des vord. Gon. am Ende tief eingebuchtet; der mediale Lappen ist ein spitzer, nach außen gekrümmter Haken: 30. 30a) & 3,5 mm breit, 47 Rumpfsegmente: karykınus Att. (Halmaheira.) 30b) $ 8 mm breit, 53—56 Rumpfsegmente: macropygus Silv. (Luzon.) 29b), Femorit des vord. Gon. am Ende nur seicht eingebuchtet; der mediale Lappen kurz, abgerundet und gerade distal gerichtet oder nur ganz schwach gekrümmt: 31. 3la) Ventralplatte der Gon. in der Mitte seicht eingeschnitten; Anal- segment oben zugespitzt; 4,5—5 mm breit: hamatus Voges (Philippinen.) 31b) Ventralplatte des Gon. zugespitzt; Analsegment dorsal abgerundet oder stumpflappig; 2,8—3,5 mm breit: 32. 4. Heft 342 Dr. Carl Graf Attems: 32a) Der Innenarm des hint. Gon. ist ein hohles, innen gerieftes Blatt, das in der Höhlung des Hauptstammes liegt; dunkelbraun, Metazoniten hinten gelbgesäumt, Analklappen ohne hohen Rand- wulst, nur fein gesäumt, 2,8 mm breit: orinomus Att. (Halmaheira.) 32b) Innenarm des hint. Gon. frei, hakig gegen den Hauptstamm ge- krümmt, Prozoniten schwarz, Metazoniten dunkel kirschrot, Analklappenrand hoch aufgewulstet, 3,5 mm breit: brachyurus Att. (Batjan.) Verzeichnis der in der Übersichts-Tabelle aufgenommenen Trigoniulus-Arten. [Die paar nicht indo-australischen Arten sind eingeklammert.] T. ambonensis Att. 1898. Attems, Semons Reise, p. 512, Fig. 3—5. 1912. Carl, Dipl. Celebes. — Rev. Suisse zool. XX, p. 163. Ambon, Celebes. T. andropygus Att. Attems, Nova Guinea Bd. V. Nord-Neu-Guinea, Tami-River, Manokwari. T. badius Att. 1897. Attems, Kükenthals Reise, p. 512, Fig. 50. Borneo. T. bitaeniatus Carl. 1912. Carl, Dipl.-Ausb. Lombok. — Zool. Jahrb. XXXII, p. 167. Lombok. . T. brachyurus Att. 1897. Attems, Kükenthals Reise, p. 509, Fig. 39—41. Batjan. [T. Braueri Att. 1900. Attems, Brauers Myr. Seychellen. — Zool. Jahrb. XIII, p. 159. Mahe, Seychellen.] T. castaneus Att. Attems, Nova Guinea, Bd. IX. Süd-Neu-Guinea. Meraucke. T. ceramicus Att. Attems, Beauforts Reise Ceram usw. — Bydrag. Dierkunde. West-Ceram. T. ceramicus Dunckeri Att. n. sp. (siehe unten). Squally-Insel. T. densestriatus Att. 1897. Attems, Kükenthals Reise, p. 506. Borneo. Die indo-australischen Myriopoden, 343 T. digitulus Bröl. 1913. Spirostrophus digitulus Brölemann, Myr. Austr. Mus. II. — Rec. Austr. Mus. X, p. 113. Australien, Queensland. T. flavipes Att. 1897. Attems, Kükenthals Reise, p. 508. 1912. Carl, Dipl. Celebes. — Rev. Suisse zool. XX, p. 161. Celebes. T. haemorhantus Poc. 1893. Spirobolus haemorhantus Pocock, Ann. mag. n. h. (6) XI, p. 141. 1912. Trigoniulus haemorhantus Carl, Abh. Senckenb. Ges. XXXIV, p. 273. Kei-Archipel: Langgur, Kei-Dulah, Elat auf Gr. Kei. T. hamatus Vog. 1878. Spirobolus hamatus Voges, Zeitschr. f. wiss. Zool. XXXI, p. 184. Philippinen. T. harpagus Att. Attems, Nova Guinea, Bd. V. Attems, Nova Guinea, Bd. IX. Neu-Guinea. T. karykinus Att. 1897. Attems, Kükenthals Reise, p. 511. Halmaheira, Batjan. T. lumbricinus Gerst. 1873. Spirobolus lumbricinus Gerstäcker, Von derDeckens Reise III, II, p. 516. 1876. E Goesi Porat, Bihang. Sv. Ak. Handl. IV, p. 36. 1902. Trigoniulus Goesi Saussure et Zehntner, Grandidier, Madagaskar, p. 130. Daselbst weitere Literaturangaben über die oft beschriebene und verkannte Art. Ein Ubiquist der Tropen in der indo-australischen, neotropischen, äthiopischen und madagassischen Region. T. macropygus Silv. 1897. Silvestri, Neue Dipl. Dresd. Mus., p. 10. Philippinen. T. Mertoni Carl. 1912. Carl, Abh. Senckenberg. Ges. XXXIV, p. 273. Aru-Archipel: Wammer, Maikoor. T. Naresii Poc. 1893. Spirobolus Naresii Pocock, Ann. Mag. n. h. (6) XI, p. 252. 1896. _ — Brölemann, Mem. soc. zool. France, p. 534. 1897. Trigoniulus — Pocock, Ann. Mag. n. h. (6) XV, p. 93. 1900. —_ —— Attems, Brauers Myr. Seych. — Zool. Jahrb. XIII, p. 156. 1900. —_ — Brölemann, Mem. soc. zool. Fr. XIII, p. 9. 344 .. Dr. Carl Graf Attems: 1902. Spirobolus (Spirostrophus) Naresüi Saussure et Zehntner, Grandidier, Madagaskar, p. 151. 1903. Trigoniulus Naresii Brölemann, Ann. soc. ent. France LXXII, Tf. VIII, Fig. 8. 1910. Spirostrophus Naresii Attems, Voeltzkows Reise Ostafrika, III, p. 9. 1911. Glosselus Naresii Cook, Proc. U. S. N. Mus. XL, p. 166. Tafel IV, Fig. 68—71. Diese bisher nur von den Seychellen, Madagaskar und Guadeloupe bekannte Art liegt mir jetzt auch von mehreren Inseln der indo- australischen Region vor. Bekannt ist ja die weite Verbreitung von Trigoniulus lumbricinus Gerst., der geradezu als ein Ubiquist der Tropen bezeichnet werden kann; das ist nun der zweite Fall einer für einen Diplopoden ungewöhnlich weiten Verbreitung einer Trigonziulus- Art. Ich gebe hier die Zeichnung der Gonopoden eines $ von Matupi, Neu-Pommern (Fig. 68, 69) und des 3. Beins (Fig. 70) und 5. Beins (Fig. 71). Fundorte: Matupi, Neu-Pommern (Dr. Heinroth coll. Berlin. Mus.) $, 49 Segmente. Jaluit, Tabor, Marschallinseln, fauler Kokosstamm (Bock coll.), Ponape, Carolinen (Dr. Hallier, Hamb. Mus.), d, 49—52 Segmente. T. orinomus Att. 1897. Attems, Kükenthals Reise, p. 515. Halmahejra, Ternate, Batjan. T. orphinus Att. 1897. Attems, Kükenthals Reise, p. 513. Borneo. T. ralumensis n. sp. (siehe unten). Ralum, Neu-Pommern. T. ralumensis obscuratus n. subsp. (siehe unten). Neu-Pommern, Nordküste; Forsayth-Inseln. [T. rubripes 8. Z. 1902. Spirobolus (Spirostrophus) rubripes Saussureet Zehntner, Grandidier, Madagaskar, p. 154. Madagaskar.] T. sericatus Carl. 1912. Carl, Dipl. Ausb. Lombok. — Zool. Jahrb. XXXIL, p. 165. Lombok. T. soleatus Att. 1897. Attems, Kükenthals Reise, p. 514. Halmaheira, Ternate. F. squamosus Carl. 1912. Carl, Dipl. Celebes. — Rev. Suisse zool. XX, p. 161. Celebes. Die inde-australischen Myriopoden. 345 T. tachypus Poc. 1894. Pocock, Webers Reise niederl. Ostind. III, p. 397. 1912. Carl, Dipl. Celebes. — Rev. Suisse zool. XX, p. 165. Insel Saleyer bei Celebes. T. tamicus n. sp. (siehe unten). Neu-Guinea, Tamı-Gebiet. T. uneinatus Att. 1898. Attems, Semons Reise, p. 513. 1912. Carl, Dipl. Celebes. — Rev. Suisse zool. XX, p. 164. Ambon, Celebes. T. unisulcatus Vog. 1878. Sorebahs unisulcatus Voges, Zeitschr. f. wiss. Zool. XXXI, p. 186. Philippinen. [T. urophorus Poc. 1893. Spirobolus urophorus Pocock, Ann. mag. n. h. (6) XI, p. 251. 1900. Trigoniulus urophorus Attems, Zool. Jahrb. XIII, p. 157. 1902. Spirobolus (Trigoniulus) uroporus Saussure et Zehntner, Grandidier, Madagaskar, p. 126. Mahe, Seychellen.] T. velox Carl. 1912. Carl, Abh. Senckenberg. Ges. XXXIV, p. 271. 1913. Eucarlia velox, Brölemann, Bull. soc. ent. France No. 19, p. ‚478. Aru- und Kei-Archipel. T. venatorius Silv. 1899. Silvestri, Termesz. füzetek. XXII, p. 210. Neu-Guinea, Erima, Astrolabebay. Nicht in die Übersichts-Tabelle aufgenommene indo- australische Trigonzulus-Arten. a) Arten, von denen die Gonopoden nicht oder ungenügend abgebildet wurden. T. brachycerus Silv. 1898. Silvestri, Ann. mus. civ... Genova (2) XIX, p. 448. Britisch-Neu-Guinea, Insel Goodenough. T. eaudulanus Karsch. 1881. Spirobolus caudulanus Karsch, Zeitschr. ges. Naturwiss. (3) VI, p. 60. 1889. — — Pocock, J. Linn. Soc. Lond. XXI, p. 297. 1893. — —_ Pocock, Ann. mus. civ. . .. Genova (2) XIII, p- 394. Birma. T. demissus Silv. 1898. Silvestri, Ann. mus. civ. .. Genova (2) XIX, p. 446. NO-Neu-Guinea, Mausinaam. 4, Heft 346 Dr, Carl Graf Attems: T. graeilis Silv. 1899. Silvestri, Termesz. füzetek XXI, p. 210. Neu-Guinea, Erima. T. heteropus Silv. 1898. Silvestri, Ann. mus. eiv.... Genova (2) XIX, p. 444. NO-Neu-Guinea, Wa Samson. T. heteropus var. fasciolatus Silv. ibid. NO-Neu-Guinea, Ramoi. T. megaloproctus Poc. 1894. Pocock, Webers Reise, p. 397. Flores. T. moulmeinensis Poec. 1893. Spirobolus moulmeinensis Pocock, Ann. mus.civ... Genova (2) XIII, p. 39. Birma. T. obseurus Silv. 1898. Silvestri, Ann. mus. civ.... Genova (2) XIX, p. 447. Neu-Guinea, Dilo. T. phranus Karsch. 1881. ‚Spirobolus phranus Karsch, Zeitschr. ges. Nat. (3) VI p. 65. 1888. _ _ Pocock, Journ. Linn. Soc. XXI, p. 298. 1898. Trigoniulus — Attems, Semons Reise, p. 5ll. Siam, Mergui, Java. T. Targionii Silv. 1898. Silvestri, Boll. soc. ent. Ital. XXIX, p.5. Australien, Queensland. T. Thurstoni Poc. 1892. Spirobolus Thurstoni Pocock, J. Bombay nat. hist. Soc. VII, p. 167. Madras. b) Ganz unbrauchbare Beschreibungen, ohne Angaben über die Gonopoden oder nur auf 2 basiert. T. abbreviatus Silv. 1895. Silvestri, Ann. Mus. civ... Genova (2) XIV, p. 655. Neu-Guinea: Pulo Faor. T. burnetticus Att. 1898. Attems, Semons Reise, p. 513. Australien. T. ecomma Att. 1898. Attems, Semons Reise, p. 513. Australien. Die indo-australischen Myriopoden. 347 T. concolor Silv. 1895. Silvestri, Ann. mus. eiv... Genova (2) XIV, p. 657. Neu-Guinea, Hughibagu. T. corallipes Poc. 1896. Pocock, Ann. Mus. civ.... Genova (2) XVI, p. 352. Birma. T. decoratus Karsch. 1881. Spirobolus decoratus Karsch, Zeit. ges. Nat., LIV, p. 62. Viti Levu (nur 99). T. dissentaneus Karsch. 1881. Spirobolus dissenianeus Karsch, Zeitschr. ges. Nat., Bd. 54, p. 56. 1898. Trigoniulus —_ Attems, Semons Reise, p. ll. Celebes, Java. T. dorsalis Le Guill. 1841. Julus dorsalis Le Guillou, Bull. soc. phil. Paris, p. 86. 1847. Julus — Gervais, Ins. Apt. IV, p. 175. 1893. Spirobolus dorsalis Pocock, Ann. mag. n. h. (6) XI, p. 140. 1895. Trigoniulu — Silvestri, Ann. mus.civ... Genova (2) XIV, p. 656. Aru-Archipel. T. erythropisthus Att. 1898. Attems, Semons Reise, p. 514. Neu-Guinea. T. formosus Silv. 1895. Silvestri, Ann. mus. civ.... Genova (2) XIV, p. 657. Australien. T. holosericus Vog. 1878. Spirobolus holosericus Voges, Zeitschr. f. wiss. Zool., XXXI, p. 189. Philippinen. T. incommodus Carl. 1912. Carl, Abh. Senckenberg. Ges. XXXIV, p. 274. Kei-Archipel: Elat auf Gr. Kei. T. ornatus Silv. 1895. Silvestri, Ann. mus. civ... Genova (2) XIV, p. 656. Neu-Guinea, Gerekanumu, Mtes. Astrolabe. T. papuasiae Silv. 1895. Silvestri, Ann. mus. civ.... Genova (2) XIV, p. 657. Neu-Guinea, Moroka. T. parvulus Att. 1897. Attems, Kükenthals Reise, p. 516. Borneo, Batjan. T. pleuralis Carl. 1912. Carl, Abh. Senckenb. Ges. XXXIV, p. 274. Kei-Archipel: Kei Dulah, Elat auf Gr. Kei. 348 Dr. Carl Graf Attems: T. proaimus Silv. 1895. Silvestri, Ann. mus. civ... Genova (2) XIV, p. 757. Engano. T. pulcherrimus Poc. 1898. Pocock, Willey. zool. results, p. 72. Neu-Pommern. T. reonus Poc. 1894. Pocock, Webers Reise niederl. Ostind. III, p. 396. Flores. Trigoniulus ceramicus Dunckeri n. subsp. Unterscheidet sich von der forma genuina in folgendem: g mit 44 Rumpfsegmenten (gegen 48—49 der forma gen.). Die ganze Skulptur des Rückens beschränkt sich auf seichte, halbkreisförmige, nach hinten offene, manchmal kreisförmig geschlossene Grübchen in der mittleren Querzone des Prozoniten. Die vor der Quer- naht und im hinteren Streifen des Prozoniten befindlichen Grübchen der Stammform fehlen hier. Die Ventralseite hat eine feine Längsfurchung, die auf den Pro- zoniten nur wenig höher hinaufreicht als auf den Metozoniten. Vordere und mittlere Beine des $ mit Tarsalpolster, das sich in der hinteren Körperregion allmählich verliert. Vordere Hüften ohne Apo- physen (wie bei f. gen.). Auch die sonstigen Merkmale, insbesondere Gonopoden, ganz wie bei der Stammform. Fundort: Squally-Insel, N. Bucht (Dr. Duncker, Hamb. Südsee-Exped. 28. 9. 08). Trigoniulus ralumensis n. sp. Tafel V, Fig. 72—76. Farbe: Rücken schwarzbraun bis schwarz, mit 2 breiten rotbraunen Längsbinden, die durch einen ebenso breiten Streifen der dunklen Grundfarbe getrennt sind. Die Metazoniten scheinen dunkelrotbraun durch, wenn man sie isoliert betrachtet. In den Flanken sind die Prozoniten schwarzbraun, die Metazoniten dunkel rotbraun. & Breite 2,5 mm, 47 Rumpfsegmente. Q Breite 3 mm, 48 Segmente. 2-+2 Supralabralgrübchen, Scheitelfurche sebr seicht und fein, ‚Ocellen sehr flach. Kopfschild glatt, unbehaart, Antennen sehr kurz, den Hinterrand des Halsschildes nicht erreichend. Backen des & mit kurzem, stumpfen Zacken. Halsschild seitlich stark verschmälert und etwas abgestumpft, von der Augenhöhe an ist der Vorderrand gezähnt. In der seichten und verwischten Quernaht steht dorsal eine Reihe großer runder Punkte oder Grübchen; ventral vom Saftloch setzt sich jedes Grübchen nach vorn in einen kommaartigen Strich auf den Prozoniten fort, der nach oben umbiegt und sich in der sehr dichten und feinen Querstrichelung des vordersten Teils des Prozoniten ver- Die indo-australischen Myriopoden. 349 liert. Die feinen regelmäßigen Längsfurchen der Metazoniten beginnen erst in der Mitte der Flanken. Saftloch im Zuge der sehr verwischten Quernaht. Pro- und Metazoniten im übrigen glatt und glänzend. Dorsalrand des Analsegments sehr flachwinklig und abgerundet vorgezogen ohne frei vorzustehen. Klappen gut gewölbt, der durch eine schmale Rille fein gesäumte Rand etwas versenkt, lateral vom eingesenkten Teil ein schmaler, sehr niedriger undeutlicher Wulst. Schuppe sehr flachbogig, fast geradlinig. Hüfte des 3.—5. Beinpaares mit großem Fortsatz, und zwar ist der des 3. Beinpaares (Fig. 76) der größte und spitzkonisch, während die des 4. und 5. Beinpaares breite abgerundete Platten sind. Die vorderen Beine mit großem, zahnartig vorragendem Tarsalpolster. Gonopoden: Ventralplatte (Fig. 75) V-förmig mit breitem, am Ende breit abgestutztem Winkel. Coxit des vorderen Gonopoden einfach, breit abgerundet. Femorit durch eine Bucht in einen schmalen, am Ende schwach hakiıg nach außen gebogenen medialen und einen breiten, rundlappigen lateralen Arm geteilt (Fig. 75). Hinterer Gonopode (Fig. 73, 74): Basal vom Innenarm kein Zacken. Innenarm groß, breit, ohne Nebenast, dicht mit kleinen Spitzchen besetzt, die am Endrand wie Fransen wegstehen, auf der übrigen Fläche basalwärts gerichtet sind (Fig. 72). In der Bucht zwischen Innenarm und Hauptstamm steht ein gerader Zahn mit breiter Basis. Distal vom Innenarm mehrere Lappen: ein großer spitzer neben der Mitte des Innenarmes, ein mit mehreren stumpfen Zähnchen endigender neben dem Ende des Innenarmes und zwischen beiden zwei noch außen geklappte Lappen. Fundort: Ralum, Neu-Pommern (Dahl coll. Berlin. Mus.). Verwandt mit Tr. soleatus, von dem er sich aber leicht durch den Besitz der großen Fortsätze auf den Hüften des 3. bis 5. Beinpaares unterscheidet, die bei soleatus fehlen und durch die verschieden ge- stalteten hinteren Gonopoden. Trigoniulus ralumensis var. obseuratus n. var. Unterscheidet sich von der Stammform durch die Farbe, indem die Längsbänderung des Rückens fehlt. Die Prozoniten sind schwarz, die Metazoniten zum größten Teil dunkelrotbraun. g mit 48 Rumpfsegmenten, zwei mm breit. In allen übrigen Merkmalen, insbesonders den Gonopoden, mit der Stammform übereinstimmend. Fundort: Neu-Pommern, N.Küste, Forsayths Islands (Dr. Duncker, XII. 08, Hamburg. Südsee-Exped.). Trigoniulus tamicus n. sp. Tafel IV, Fig. 62—67. Farbe: Prozoniten dunkelbraun, Metazoniten gelbbraun, wo- durch eine auffällige Querringelung entsteht, die vorderen Segmente sind teilweise gelbbraun und dunkelbraun marmoriert. Halsschild 4, Heft 350 Dr. Carl Graf Attems: braun und gelbbraun marmoriert, ringsum dunkelbraun gesäumt. Beine und Antennen gelb. & Breite 2,2 mm, 49 Rumpfsegmente. 9 2,7 mm breit. 2 + 2 Supralabralgrübchen, Antennen sehr dick, kurz, den Hinter- rand des Halsschildes nicht erreichend, endwärts keulig. Scheitel- furche ungemein fein und seicht; vom Vorderrrand bis zur Mitte des Kopfschildes eine sehr seichte Furche. Ocellen sehr flach. Kopfschild glatt, unbehaart. Halsschild seitlich stark verschmälert, Vorderrand von der Augen- höhe an gesäumt. Die Prozoniten haben eine etwas ungewöhnliche Skulptur: statt der sonst an der Quernaht meist sich findenden runden Grübchen, sind hier längere und breitere flache Furchen von ungefähr gleicher Länge vorhanden; vor ihnen befindet sich eine 2. Querreihe solcher Längsgruben, aber nicht in ganz regelmäßiger Anordnung, sondern bald als Fortsetzung einer Furche der hinteren Querreihe, bald zwischen zwei der letzteren. Unterhalb der Saftlöcher sind die Prozoniten fein längsgefurcht; die Furchen biegen vorn nach oben um. Die Längs- furchung der Metazoniten beginnt erst tiefer ventral; dorsal sind sie spiegelglatt. Die Saftlöcher liegen im Zuge der sehr verwischten Quer- naht. Der Durchmesser der einzelnen Ringe nimmt nach hinten etwas zu. Dorsalrand des Analsegments stumpfwinklig vorgezogen, ohne frei vorzuragen. Klappen gut gewölbt, der Rand recht tief eingesenkt ohne jeden Wulst. Schuppe sehr, flachbogig. Ventralplatten kräftig quergefurcht. Hüften der vorderen Beine ganz ohne Fortsätze. Vordere Beine mit Tarsalpolster. Gonopoden: Ventralplatte (Fig. 64) spitz dreieckig. Coxit (c) des vorderen Gonopoden (Fig. 62, 63) breitlappig, das innere Eck recht spitz. Femorit (F) nach innen in einen breiten runden Knopf vortretend. Hinterer Gonopode (Fig. 66) im ganzen schlank, basal vom Innen- arın kein Medialzacken. Innenarm mit kleinen Schüppchen (Fig. 65) besetzt, am Ende mit zwei Lappen, einem Sförmig gekrümmten und einem geraden, abgerundeten. Distal vom Innenarm ein gegen diesen vorspringender, durch eine tiefe Bucht geteilter Lappen (Fig. 67). Fundort: Tami-Gebiet, Neu-Guinea (L. Schultze coll., Berlin. Mus. Trigoniulus eaelatus (Karsch). 1881. Spirobolus caelatus Karsch, Zeit. ges. Nat. LIV, p. 67. Über die Farbe sagt Karsch nur ‚rubro testaceus“. Jetzt sehen die Tiere quergeringelt aus, indem die Metazoniten braunrot, die Prozoniten aber schmutzig gelbrot sind. Antennen und Beine rot. &: Breite 4,5 mm. 55 Rumpfsegmente. Pro- und Metazoniten unterhalb der Saftlöcher bis zu diesen hinauf fein längsgefurcht, die Furchen biegen nach vorn oben um. Vordere Die indo-australischen Myriopoden. 351 Hälfte des Prozoniten dorsal glatt, hintere Hälfte mit sehr seichten undeutlichen, runden oder hufeisenförmigen kleinen Grübchen. Vordere zwei Drittel des Metazoniten durch undeutliche Grübchen auch etwas uneben. Im ganzen macht der Rücken aber einen glatten Eindruck. Keine Quernaht. 2 +2 große Supralabralgrübchen. Kopfschild glatt, vorn stumpf- winklig ausgeschnitten, die Medianfur:he vorn vertieft. Backen des & mit großem abgerundeten Lappen. Antennen relativ lang und schlank. Halsschild seitlich stark verschmälert. Analsegment dorsal in einen relativ langen, aber nicht frei vor- stehenden spitzen Lappen ausgezogen. Klappen sehr flath gewölbt. ganz allmählig in den hohen aber nur mäßig dieken Randwulst über- gehend. Schuppe spitz dreieckig. Keine Tarsalpolster. Hüften des 5. Beinpaars mit großem, nach vorn gerichteten Haken. Gonopoden: Ventralplatte des vorderen Paares V-förmig, der Medialfortsatz lang, zungenförmig. Coxit des vorderen Gonop. mit etwas abgestumpftem Inneneck. Femorit durch eine tiefe Bucht zweilappig, beide Lappen, besonders der mediale breit, stumpfhakig, gegeneinander gekrümmt. Die hinteren Gonopoden scheinen sehr denen von 7. venatorius Silv. zu gleichen. Hier wie dort fehlt ein großer Zahn basal vom Innen- arım. Nur ein niedriger abgerundeter Höcker erhebt sich von der Innen- kante. Innenarm ein sehr schlanker und spitzer kleiner Zipfel, der an seiner Basis ein kleines rundes Läppchen trägt. Knapp unterhalb desselben steht ein rundliches, weichhäutiges Polster. Aus dem kahn- artig ausgehöhlten Ende des Gonopoden erhebt sich eine faltige rundliche Lamelle. Fundort: Neu-Guinea, Segaar-Bay, Neu-Hannover. Gen. Acanthiulus Gerv. 1841. Acanthiulus Gervais, Ann. Sci. nat. (3) I, p. 70. 1847. —_ — Ins. Apt. IV, p. 173. 1893. — Pocock, Ann. mag. n. h. (6) XI, p. 136. 1903. —_ Brölemann, Ann. soc. entom. France, LXXTII, p. 469. 1903. Polybunolobus Pocock, Ann. mag. n. h. (7) XII, p. 531. 1910. — Attems, Voeltzkows Reise Ostafrika, Conoren ete. III, p. 91. 1913. Acantiiulus Brölemann, Myr. Austr. Mus. Rec. Austr. No. X, p. 107. Acanthiulus Blainvillei Le Guill. 1841. Julus Blainvillei Le Guillou, Bull. soc. phil. Paris, p. 86. 1847. Acanthiulus Blainwilei Gervais, Ann. sci. nat. (3) I, p. 70. 1847. Acanthiulus — Gervais, Ins. Apt. IV, p. 173, Tf. XLIV, Fig. 8. 1893. Acanthiulus Murrayi Pocock, Ann. mag. (6) XI, p. 136, Tf. IX,Fig.7. 1893. Spirobolus dentatus Daday, Terme£zs. füzet. XVI, p. 101, Tf. II, Fig. 1—7. 1895. Trigoniulus Blainvillei Silvestri, Ann. mus. civ... Genova (2) XIV, p-654. 1903. Polybunolobus Murrayi Pocock, Ann. Mag. n. h. (7) XII, p.531.. 4. Heft 352 Dr. Carl Graf Attems: 1912. Acanthiulus Murrayi Carl, Dipl. Aru, Kei-Ins. — Abh, Senckenb. Ges. XXXIV, p. 276. 1913. Acanthiulus Blainvillei Brölemann, Myr. Austr. Mus. II. — Rec. A.M. X, p. 109. — Attems, Nova Guinea Bd. IX, Süd- und Nord-Neu-Guinea, Aru-Archipel. Acanthiulus Blainvillei var. intermedius Att. Wird im Bericht über Van Kampens Expedition beschrieben. Neu-Guinea, Umgebung von Kago-Bai, zwischen Nyad und Sekop; Am Tami, Astrolabebai; Kais. Augustafluß-Expedition. Acanthiulus Blainvillei septemtrionalis Att. Wie oben. Nord-Neu-Guinea. Gen. Aulacobolus Poe. 1903. Pocock, Ann. mag. n. h. (7) XII, p. 531. Aulacobolus uroceros Poe. 1892. Spirobolus urocerus Pocock, J. Bombay nat. hist. soc. VII, p. 269. 1903. Aulacobolus urocerus Pocock, Ann. mag. n. h. (7) XII, p. 530. Madras. Gen. Trachelomegalus Silv. 1896. Silvestri, Ann. mus. eiv. .. Genova (2) XVI, p. 2 1897. Attems, Kükenthals Reise, p. 507. 1910. Attems, Voeltzkows Reise Ostafrika, III, p. 91. Trachelomegalus hoplurus Poe. 1893. Spirobolus hoplurus Pocock, Ann. mag. n. h. (6) XT, p. 252, Tf. XVI, Fig. 5. 1897. Trachelomegalus hoplurus Attems, Kükenthals Reise p. 517, Fig. 36—38. Borneo. Trachelomegalus sumatranus Carl. 1906. Carl, Dipl. Mal. Arch. — Zool. Jahrb. XXIV, p. 263. Sumatra. Gen. Eucentrobolus Poe. 1903. Pocock, Ann. mag. n. h. (7) XII, p. 528. Eucentrobolus tamulus Poe. 1903. Pocock, l.c., p. 528. Süd-Indien: Tinnevelly, Trivandrum, Travancore. Eucentrobolus Maindroni Bouv. 1903. Acanthiulus Maindroni Bouvier, Bull. Mus. hist. nat. Paris XIX, p. 264. 1903. -— == Brölemann, Ann. soc. ent. France LXXII, Tf. VIII, Fig. 5, 6. 1913. Eucentrobolus — u Rec. Austral. Mus. X, p. 108. Hindostan, Ghales oceidentales, Berge von Malabar. Die indo-australischen Myriopoden. 353 Die Beschreibung folgender als ‚‚Spwrobolus“ publizierter Arten ist eine derart ungenügende, daß sie in keine der heutigen Gattungen eingereiht werden können. Spirobolus albidicollis Por. 1888. Porat, Ann. soc. ent. belg. XXXIJI, p. 252. Neu-Caledonien. Spirobolus Andersoni Poe. 1888. Pocock, J. Linn. Soc. XXI, p. 299. Mergui-Archipel. Spirobolus auratus Vog. 1878. Voges, Zeitschr. f. wiss. Zool. XXXTI, p. 187. Philippinen. Spirobolus eapueinus Poc. 1876. Porat, Bihang. Sv. Ak. Handl. IV, p. 33. Singapore. Spirobolus carneipes Poe. 1898. Pocock, Willey. Zool. res. p. 71. Isle of Pines. Spirobolus celebensis Gerv. 1847. Gervais, Ins. Apt. IV, p. 173. Gelebes. Spirobolus einetipes Butl. 1877. Butler, Proc. zool. soc. Lond., p. 283. Duke of York Island. Spirobolus eoeruleolimbatus Dad. 1891. Daday, Termesz. füzetek. XIV, p. 177. Australien, Queensland. Spirobolus colubrinus Koch. 1865. L. Koch, Verh. zool.-bot. Ges. XV, p. 886. Fiji-Inseln. Spirobolus eostatus Koch. 1865. L. Koch, Verh. zool.-bot. Ges. Wien XV, p. 885. Fiji. Spirobolus erebrestriatus Humb. 1866. Humbert, Myr. de Ceylon, p. 55. Ceylon. Spirobolus detornatus Karsch. 1881. Karsch, ].c., p. 57. Viti Levu. Spirobolus Dollfusii Poe. 1893. Pocock, Ann. mus. eiv.... Genova (2) XIH, p. 397. Cochin-China. Archiv für Naturgeschichte 1914. A. 4. 2 4. Hıfi 354 Dr. Carl Graf Attems: Julus doreyanus Gerv. 1847. Gervais, Ins. Apt. IV, p. 176. Neu-Guinea. Spirobolus exquisitus Karsch. 1881. Karsch, Zeitschr. ges. Naturw. LIV, p. 57. China: Peking. Spirobolus flavopunetatus Vog. 1878. Voges, Zeitschr. f. wiss. Zool. XXXI, p. 187. Philippinen. Spirostreptus graeilipes Newp. 1844. Spirostreptus gracilipes Newport, Ann. mag. n. h. XIII, p. 269. —?1881. Spirobolus juloides Karsch, Zeitschr. ges. Naturwiss. (3) VI, p. 65. Philippinen. Spirobolus Greeni Poc. 1892. Pocock, J. Bombay n. h. soc. VII, p. 170. Ceylon. Spirobolus impudicus Karsch. 1881. Karsch, Zeitschr. ges. Naturw. LIV, p. 67. Ternate. Spirobolus insulanus Por. 1888. Porat, Ann. soc. ent. Belg. XXXI, p. 251. Neu-Caledonien. Spirobolus longicollis Poe. 1892. Pocock, J. Bombay n. h. soc. VII, p. 172. Ceylon. Spirobolus maerurus Poe. 1893. Pocock, Ann. mus. civ. ... Genova (2) XIII, p. 396. Birma. Nomen praeoccupatum, Humbert et Saussure 1870; übrigens wahrscheinlich ein Trigoniulus. Spirobolus obtusospinosus Vog. 1878. Voges, Zeitschr. f. wiss. Zool., XXXI, p. 189. Ceylon. Spirobolus pietus L. Koch. 1865. L. Koch, Verh. zool. bot. Ges. XV, p. 883. Fiji. Spirobolus politus Dad. 1891. Daday, Termesz. füzetek. XIV, p. 176. Nomen praeoccupatum, Porat 1888. Spirobolus punectidives Karsch. 1881. Karsch, Zeitschr. Ges. Naturw. LIV, p. 65. Cochin-China. Die indo-australischen Myriopoden. 355 Spirobolus punctipleurus Karsech. 1881. Karsch, l.c., p. 60. Malaisia. Spirobolus ruficollis Newp. 1844. Newport, Ann. mag. n. h. XIII, p. 269. Australien. Spirobolus sanguineus Koch. 1863. Koch, Die Myr. I, p. 16, Tf. VII, Fig. 15. Insel Bintang bei der Malayischen Halbinsel. Spirobolus signifer Karsch. 1881. Karsch, Zeitschr. Ges. Naturw. LIV, p. 61. Viti Levu. Die.von Karsch untersuchten Exemplare des Berliner Museums sind 9; die eigentümliche Scuptur der Metazoniten läßt die Möglichkeit zu, daß es sich um eine neue Gattung von noch näher zu präzisierender Stellung handelt. Spirobolus spirostreptinus Karsch. 1881. Karsch, 1.c., p.55. Ceylon. Julus sumatrensis Gerv, 1847. Gervais, Ins. Apt. IV, p. 168. Sumatra. Spirobolus taprobanensis Humb. 1868. Humbert, Myr. de Ceylon, p. 56. Ceylon. Spirobolus Vogesi Karseh. 1881. Karsch, Zeitschr. ges. Naturw. LIV, p. 59. Neu-Hannover. Spirobolus Walkeri Poc. 1895. Pocock, Ann. mus. n. h. (6) XV, p. 367. China, Ningpo. Folgende Arten gehören möglicherweise in die Nähe von Spiro- bolellus: Spirobolus ealedonicus Poec. 1891. Pocock, Ann. mag. n. h. (6) XI, p. 253. Neu-Caledonien. Spirobolus elevatus Poc. 1893. Pocock, Ann. mus. eiv.... Genova (2) XIII, p. 399. Birma. Spirobolus Feae Poc. 1893. Pocock, l.c., p. 398. Birma. 23% 4.Hoeft 356 Dr. Carl Graf Attems: Spirobolus Gestri Poc. 1893. Pocock, ].c., p. 399. Birma. Spirobolus spieulifer Poe. 1893. Pocock, ].c., p. 397. Birma. Spirobolus lugubris Koch. 1865. L. Koch, Verh. zool.-bot. Ges. XV, p. 887. Australien, Wollongong. Spirobolus pulcher Por. 1888. Porat, Ann. soc. ent. Belg. XXXII, p. 254. Neu-Caledonien. Spirobolus punetifrons Por. 1888. Porat, 1l.c., p. 256. Neu-Caledonien. 5. Ordo Stemmatoiuloidea Ck. 1895. Subordo Stemmatoiuloidea Cook, Amer. Natur. XXX, p. 112. 1895. _ — Cook, Ann. N. York Ac. Sci. IX, p. 3. 1903. Ordo Monocheta Silvestri, Dipl. anat. p. 23. 1909. Group Stemmiuloidea Pocock, Biol. Centr. Am., p. 108. Fam. Stemmiulidae Poc, 1894. Pocock, J. Linn. Soc. XXIV, p. 477. Diopsiiulus parvulus Silv. 1899. Silvestri, Termesz. füzetek. XXII, p. 210. Neu-Guinea, Erima, Astrolabebay. Stemmiulus ceylonieus Poe. 1892. Pocock, Journ. Bombay n. h. soc. VII, p. 26. Ceylon. 2. Phylum: Colobognatha Bröl. 1834, Colobognatha Brandt, Okens Isis, p. 704. 1884. Subordo — Latzel, Myr. Ö.-Ung. Mon. II, p. 354. ” | 1893. Ordo == Bollmann, Bull. U. S. N. Mus. No. 46, p. 154. \ 1894. Subordo — Pocock, M. Webers Reise, p. 334. | 1895. — == Cook, Ann. N. York Ac. Sci. IX, p. 2. 1896. _ _ Silvestri, I Dipl. p. 35. | 1898. en en Attems, Syst. Pol..I, p. 228. | 1903. Group _ Pocock, Biol. Centr. Amer., p. 41. | 1904. Ordo -- Cook, Alaska, p. 51, 62. 1903. Subelass — Silvestri, Dipl. Anat., p. 22. | 1910. Subordo — Verhoeff, Nova Acta XCI, p. 214. | 1910. Ordo — _ Dipl. Deutschl., p. 23. Die indo-australischen Myriopoden. 357 Fam. Polyzonidae. Siphonotus brevicornis Poc. 1903. Pocock, Ann. mag. n. h. (7) XII, p. 531. SO-Australien. Siphonotus elegans Poc. 1894. Pocock, Webers Reise niederl. Ostind., p. 339. Java. Siphonotus flavomarginatus Att. 1911. Attems, Fauna SW.-Austral. III, p. 201. SW-Australien. Siphonotus formosus Poc. 1894. Pocock, Webers Reise, p. 338. Java. Siphonotus Hicksoni Poc. 1894. Pocock, Webers Reise, p. 339. Celebes. Siphonotus intermedius Silv. 1895. Silvestri, Ann. mus. civ... Genova (2) XIV, p. 726. Engano. Siphonotus setosus Silv. 1899. Silvestri, Termesz. füzetek. XXII, p. 205. Insel Tamara bei Neu-Guinea. Siphonotus sumatranus Silv. 1895. Silvestri, Ann. mus. civ. .. Genova (2) XIV, p. 725. Sumatra. Die Gattung Siphonotus enthält außerdem noch drei Arten aus Brasiuien, Trinidad und St. Vincent. Siphonoeryptus compaectus Poe. 1894. Pocock, Webers Reise, p. 340. Sumatra. Einzige Art der Gattung. Fam. Siphoniulidae. Siphoniulus albus Poc. 1894. Pocock, Webers Reise, p. 341. Sumatra. Die Familie enthält nur diese eine Art. Fam. Siphonophoridae. Siphonophora Feae Poc. 1893. Pocock, Ann. mus. civ.... Genova (2) XIII, p. 386. Birma. 4. Heft 358 Dr. Carl Graf Attems: Siphonephora flavipes Poc. 1894. Pocock, Webers Reise, p. 336. Java. Siphonophora Humberti Poc. 1892. Pocock, J. Bombay n. h. soc. VII, p. 173. Ceylon. Siphonophora longirostris Silv. 1895. Silvestri, Ann. mus. civ.... Genova (2) XIV, p. 637 (1). 1901. Sinelair, Proc. zool. soc. Lond. II, p. 508 (2). (1) Neu-Guinea, Moroka; (2) Malayische Halbinsel. Es ist noch fraglich, ob Sinclair dieselbe Art vor sich hatte, wie Silvestri. Siphonophora Loriae Silv. 1895. Silvestri, Ann. Mus. civ... Genova (2) XIV p. 636. Neu-Guinea, Moroka. Siphonophora luzoniensis Pet. 1864. Peters, Mon. Ber. Ak. Wiss. Berl. p. 550. Philippinen. Siphonophora Modiglianii Silv. 1895. Silvestri, Ann. mus. civ.... Genova (2) XIV, p. 725. Sumatra. Siphonophora Piecteti Humb. 1866. Humbert, Myr. de Ceylan, p. 59, Tf. II, Fig. 26. 1885. Tömösvary, Termesz. füzetek. IX, p. 70. =?1889. Daday, Termesz. füzetek. XII, p. 116. Ceylon. — Borneo? (Daday). Siphonophora quadrituberculata Töm. 1885. Tömösvary, Termesz. füzetek. IX, p. 70. 1889. Daday, Termesz. füzetek. XII, p. 116. Borneo. Siphonophora scolopacina Silv. 1895. Silvestri, Ann. mus. civ.... Genova (2) XIV, p. 637. Neu-Guinea. Moroka. Siphonophora vinosa Silv. 1895. Silvestri, Ann. mus. civ... Genova (2) XIV, p. 636. Neu-Guinea, Moroka. Siphonophora vittata Poc. 1824. Pocock, Webers Reise niederl. Ostind. p. 337, Tf. XX, Fig. 4. Flores. Es sind außerdem noch eine ganze Reihe von Siphonophora- A von Süd- und Zentralamerika, den Antillen und Seyehellen ekannt. Die indo-australischen Myriopoden. 359 Siphonorhinus angustus Poc. 1894. Pocock, Webers Reise, p. 336. Java. Siphonorhinus latus Silv. 1895. Silvestri, Ann. mus. civ... Genova (2) XIV, p. 724. Sumatra. Siphonorhinus pallipes Poc. 1894. Pocock, Webers Reise, p. 335, Tf. XX, Fig. 3. Java. Außerdem gibt es noch eine Siphonorhinusart von Trinidad, Rhinotus celebensis Carl. 1912. Carl, Dipl. Celebes, Rev. Suisse zool. XX, p. 126. Celebes. Rhinotus Michaelseni Att. 1911. Orsilochus Michaelsen Attems, Fauna SWAustral. III, p. 199. SW-Australien. Rhinotus trichocephalus Carl. 1912. Carl, Dipl. Celebes. — Rev. Suisse zool. XX, p. 128. Celebes. Außerdem drei Rhinotus-Arten von Mahe, Madagaskar und Westafrika. Orsiboe ichigomensis Att. 1909. Attems, Myr. Vega-Exped. — Ark. Zool. V, p. 77. Japan. Diese Art ist die einzige ihrer Gattung. Fam. Platydesmidae. Platydesmus kelantanicus Sinel. 1901. Sinclair, Proc. zool. soc. Lond. II, p. 508. Malayische Halbinsel. In letzterer Zeit sind eine größere Anzahl von Platydesmus-Arten aus Zentral-Amerika durch Pocock bekannt geworden. Pseudodesmus tuberculosus Silv. 1897. Silvestri, Dipl. arch. mal. — Rev. Suisse zool. VII, p. 334. Malayischer Archipel. Pseudodesmus verrucosus Poc. 1887. Pocock, Ann. mag. n. h. (5) XX, p. 223. Malayische Halbinsel. Sonst sind keine Pseudodesmus bekannt. 4, Heft 360 Dr. Carl Graf Attems: Tafel-Erklärung. Tafel 1. Fig. 1—12: @onibregmatus anguinus Poc. 9. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. 1. Vorderende. Dorsalseite. 2. Hinterende, Dorsalseite. 3. Hinterende, Ventralseite. 4. Ein Segment der hinteren Körperhälfte, von der Seite. 5. Mandipbel. 6. Maxillen. 7. Ein mittleres Segment, Ventralporen. 8. Mandibel. 9. Segment aus der vorderen Körperhälfte, von der Seite. 10. Zahnrand der Mandibel. 11. Ventralseite des Kopfes nach Entfernung der Mandibeln und Maxillen. 12. Oberlippe. 13 Sogophagus serangodes (Att.): Zahnrad der Mandibel. Tafel I. 14—21 Eucratonyxz hamatus Poc. 14. Clypeus und Oberlippe. 15. Vorderende, Ventralseite. 16. Hinterende eines Exemplars mit achtgliedrigen Endbeinen. 17. Hypopharynx. 18. Kralle eines vorderen Beins. 19. Ein Ventralschild aus der hinteren Körperhälfte. 20. 1. und 2. Maxillen. 21. Mandibel. 22, 23: Sogophagus serangodes (Att.): 22. Mandibel. 23. Kieferfuß. 24—27: Himantosoma porosum Poc. 24. Zähnchenreihen auf der Innenseite der Mandibel. 25. Oberlippe und Fulcren. 26. Pinselfransen vom Rande der Oberlippe. 27. Zähne des Mandibelrandes. 28—32: Aporodesminus dorsilobus n. sp. d: 28. Vorderende. 29. Hinterende. 30. Kiel des 10. Segments. 31. Gonopode, von außen. 32. Gonopode, von innen. 33: Lophodesmus nanus n.sp., d: 6. und 7. Segment, Ventralseite. Tafel IH. 34—39: Lophodesmus nanus n.sp., d: 34. Vorderende, Dorsalseite. 35. Vorderende, Ventralseite. “ Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Die indo-australischen Myriopoden. 361 36. 8. Segment. 37. Hinterende, Ventralseite. 38, 39. Gonopoden. 40,41: Atropisoma Horvathi Silv.: Gonopoden. 42—44: Akamptogonus signatus continuus n. subg. 42. Gonopode, Medialseite. 43. Telopodit der Gonopoden, von vorn. 44. Gonopode, Lateralseite. 45: Akamptogonus signatus Att.: Gonopode, von außen. 46—49: Perittotresis leuconota n. sp.: 46. Telopodit der Gonopoden von der Lateralseite. 47. Derselbe, Medialseite. 48. Ganzer Gonopode, Medialseite. 49. Teil des Gonopodentarsus, stärker vergrößert. 50: Platyrhacus penicillatus n.sp.: Ende des Gonopoden. Tafel IV. 51,52: Platyrhacus penicillatus n.sp.: 51. Gonopode. 52. Borsten von der Hüfte des Gonopoden. 53—55: Platyrhacus lobophorus n.sp.: 53. Gonopode. 54. Ende des Gonopoden-Telopodits, Medialseite, stärker vergrößert: 55. Derselbe. 56—59: Platyrhacus quincuplex n.sp., d: 56. 8. Segment, von vorn. 57. Seitenkiel des 7. Segments. 58. Gonopode, Lateralseite. 59. Ende des Gonopoden-Telopodits, stärker vergrößert. 60. Platyrhacus papuanus n.sp.,: Gonopode, von innen. 61: Platyrhacus crassacus n.sp.: Gonopode, von innen. 62—67: Trigoniulus tamicus n.sp.: 62, 63. Vordere Gonopoden. 64. Ventralplatte des vorderen Gonopoden. 65. Zähnchen vom Innenarm des hinteren Gonopoden. 66. Hinterer Gonopode. 67. Ende des vorigen, stärker vergrößert. 68—71l: Trigoniulus Naresii Poc.: 68. Vordere Gonopoden. 69. Endhälfte des hinteren Gonopoden. 70. 3. Bein des d. 71. 5. Bein des £. 72—16: Trigoniulus ralumensis n.sp.: 72. Zähnchen vom Innenarm des Bump nn Gonopoden. 73. 74. Hinterer Gonopode. 75. Vordere Gonopoden. 76. 3. Bein des £. 4. Heft 362 -Dr. Carl Graf Attems: Fig. 77—81: Agastrophus Dahli n. sp., S: 77. Erstes Beinpaar. 78. Hintere Gonopoden. 79, 80. Vordere Gonopoden. 81. Endkralle des 2. Beins. Fig. 82: Agastrophus anguinus Att. (Insel Silhouett): Coxite der vorderen Gonopoden. Fig. 83—86: Polyconoceras phaleratus basiliscus n.subsp., d: 83. Vordere Gonopoden. 84. Hintere Gonopoden. 85. 5. Bein des d. 86. Eindglieder der Antenne. Tafel VI. Fig. 87—90: Polyconoceras setigerus Silv.: 87. Vordere Gonopoden, Oralseite. 88. Vordere Gonopoden, Aboralseite. 89. Hinterer Gonopode. 90. Endstück des hinteren Gonopoden. Fig. 91, 92: Polyconoceras furcatus Silv.: 91. Hinterer Gonopode. 92. Vordere Gonopoden. Fig. 93—95: Dinematocricus rhadinopus n. sp.: 93. Hinterer Gonopode. 94. Vordere Gonopoden. 95. 5. Bein des &: Fig. 96—98: Dinematocricus connerus n.sp.: 96. Hinterer Gonopode. 97. Vordere Gonopoden, Aboralseite. 98. Vordere Gonopoden, Oralseite. Fig. 99—102: Polyconoceras alokistus n.sp.: 99. 5. Bein des {. 100. Vordere Gonopoden, Oralseite. 101. Vordere Gonopoden, Aboralseite: 102. Hinterer Gonopode. Fig. 103—105: Polyconoceras spilotus n. sp.: 103. Hinterer Gonopode. 104. 6. Bein des {. 105. Vordere Gonopoden. Tafel VII. Fig. 106—110: Dinematocricus pulvinatus n. sp.: 106. Hinterer Gonopode. 107. Vordere Gonopoden, Oralseite. 108. Vordere Gonopoden. Aboralseite. 109. Endglied des 7. Beins des 8. 110. 4. Bein des d. nn ” = nn are VISUIREEHRRTS. = Ai hr Finn nr SR ne a! Ans! Archiv für Naturgeschichte, 80. Jahrg. 1914, Abt. A. Attems; Die indo-: Attems, Tafel I. lischen Myriopoden. Re er + AB fe 4 “ er & 1 SE I bi [r] } Rh er N “ “ Br ER _-- er ze ee a en nn Er rn es man u er Lu a rer, ae ae un En Da. tafrı Archiv für Naturgeschichte, 80. Jahrg. 1914, Abt. A. Le yununaohonaen Mn, f AST LTR ELLI un ANTLALLUM) IM Ka I u 24 IN 25 \ IN LE ÄRDIZF 2 27 Attems: Die indo: Altems, Tafel II. 09000090 ..ceo? .eeo°9cr ° oct oe°9o009 00 lischen Myriopoden. ng Archiv für Naturgeschichte, 80. Jahrg. 1914, Abt. A. 48 Attems: Die indo Attems, Tafel III. ilischen Myriopoden. a nd re np u ne a er a E30 » men! Archiv für Naturgeschichte, 80. Jahrg. 1914, Abt. A. Attems: Die indo- Attems, Tafel IV. schen Myriopoden. Zu - + - ee ee Pig ge re “ D ee t a) BT e une 2: Archiv für Naturgeschichte, 80. Jahrg. 1914, Abt. A. a] viyırr,4en vLrt L, vv BA riypiıriis iv’ bvvvrivirrir VVVVNTEVET N NS Die indo-au Attems: Attems, Tafel V. ur, 77 \ hen Myriopoden. TeTEE $ er 18 + c PAR, + 2 5 . > De = # Dei —f ch ee F. > En l ” > | : ji ws i \ 1 r | | ' j' - [ ee a > } ee Te ga SG en BE a D S Fe \ £& . ” | | y ; f 4 ‘ = en nn, . BERN y ee 4 . 2 uw ek = {E « I — 22 - 3 ‘ a: r . % en ne a nn men En “ -, \ \ h ur 5 - mens, “ PT as a en e Ä j ' « i 7 , Zen . PR: \ % a & = Behr 2 5 \ £ BR .— = : “ u F - > 2 u “ 2 B P, se FE; = » an - = a N = / Y % d 5 Te a En nd Tr ee Be Ber PD ed En au a 3. > le =; N ser in. arm a Bean, , Gerne an ik. 2 Zur hr Archiv für Naturgeschichte, 80. Jahrg. 1914, Abt. A. 95 100 | 101 Attems: Die indo-au Archiv für Naturgeschichte, 80. Jahrg. 1914, Abt. A. 10 Ih A k Attems: Die indo-aı 3 Attems, Tafel VII, | | . k 13 ns, an 121 124 123 ren hen Myriopoden. ‘ ) r { 2 ı » Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Die indo-australischen Myriopoden. 111—113: Dinematoericus lanceolatus Bröl. 111. Vordere Gonopoden. 112. 4. Bein des 8. 113. Hinterer Gonopode. 114: Rhinocricus compactilis Att.: Hinterer Gonopode. r 115—117: Dinematocricus fenestratus nov.8p. 115. Hinterer Gonopode. 116. Vordere Gonopoden, Aboralseite. 117. Vordere Gonopoden, Oralseite. 118—121: Dinematocricus repandus n. sp.: 118. Hinterer Gonopode. 119. Vordere Gonopoden, Aboralseite. 120. Vordere Gonopoden, Oralseite. 121. 5. Bein des £. 122—125: Dinematocricus faucium Bröl. 122. Vordere Gonopoden, Oralseite. 123. Vordere Gonopoden, Aboralseite. 124. Hinterer Gonopode. 125. 5. Bein des £. Inhaltsübersicht. anleitung... . 2... En rt RN I. Faunistischer Teil. Zahl der Gattungen und Arten ge Einteilung Indo-Australiens in Subregionen R Tabelle über die Zahl der Genera und en Subregionen N "Bänera der 863 . Tabelle über die Verbreitung der nicht endemischen Gattungen Verzeichnis der indo-australischen Arten mit weiterer Verbreitung 3 4 7 Tabelle über die Zahl der zwei Subregionen gemeinsamen Genera 7 8 9 Fauna der einzelnen Subregionen BEER 1. GBIBBIOR: 8 2 use eis an u ee DENERIERN a 1ala ee Mika ae Ya de area Ks a A U 37 Bunlaßebiet: 'W 2. 5 Aus a.einetes, nr he ei N N RR 4. Kleine Sundainseln .. .. 22...» Ba a RN ; SEIUBIBBERN NS or se. 2. URL Design aa ie Kor Ba AN || 6: Prlippinen’. ı 2 ! an me Be aa) a EN AUAL Nee Se 7: Molalkeni, u: 82° oual See u a a een 7 8. Neu-Guinea- Atoliipel NE N NEAR ars ve BERGER EL Zei: m 5.0. Me 9. PRIMER, eu ee a le ae a. 10. Australische Subregion .... . u Dh 0 RER 11. Bawar Ne, NE ie Ne er Beziehungen Indo-Australiens zu den anderen Regionen . . . . 48 364 -»» Dr. Carl Graf Attems: II. Systematischer Teil. 1. Systematisches Verzeichnis der indo-australischen Myriopoden , nö a ale ll al a 55 2. Literaturangaben und Beschreibungen der indo- australischen Myriopoden nebst Beiträgen zur allgemeinen Kenntnis verschiedener Gruppen der Myriopbden‘....' u da Aa 87 L. Classe: Chelopoda. . . „un ea 87 1. Seutigeromorpha_.. asnsr Zukinnatname tote 87 2. UNgBERIE ae san a el te a rei 91 Übersicht über die Gattungen der Henicopinae .... - er Bothropolys papuanus n.SP. » » «ve enenee 99 3. Scoolopendromorpha . » . »» 2... mai. .b 100 4, Geophrlomorpha 6 sarısant euzichoie meet ne 110 Hrimantarıtdüe” ..» ua bnskuie e 113 Schendulidae . 0... ua a 2 ke ans a 113 ER URIBRRR. GE I a BE NEN, a ee a 115 Gombregmalidae.. 2. 20.00 2 ee 116 Gonibregmatus anguimus Poc. . 2: >. er 000. 119 Bueratonyx hamatus Poc. . ». re 00 0. 121 WesphEine = 2.0. 0 WR u elde ne an ar A 124 Mecistocephaldae n.ndtalat: °» > nn. 130 IT, Clusse: Sympayın 222 wre. ae nenne 133 IH. Olause? Paurppoda "sr Dar anne Be 134 IV. Classe: Diplopolandnitiaunl U. » 20.00. 134 1. Subelasse Pselaphognatha . . 1: vn.“ 2 en. nr 134 "2: Subelasse "Ohiloghathä..' u -:- smart h chalnand 135 Übersicht ;über das System . . 2. 0. en en one. 135 1, Div. Omscomorpha .-. -.-\ =. ....., +, »usnanundı 137 1. Ordo Peniazomia.dıa samen al ddeS-aib udib or 137 1, lomerdta ins“ ah urumierchtat -sib ade © 137 2.,Sphaerotheria 5. = duelenienemhen sa alisrl» 139 1. Fam. Sphaerotheridae .. = » «lese.» 140 2)... ODRBENGEBENIGB: Ne ea en 142 2. Ordo Limacomorpha . : .. . . RE Mn 151 2: Div. Helminthomorpha . . . . . sanfmd ap 152 Polydesmoidea . . +. . nt role 152 Übersicht über die Familien . . . ... . - 153 Fam. Polydesmidae‘. . . . . . yanizertliret * 8° 155 „" "Wanhöefleniidae .. . -» . . usintahte ge 158 ». Oryplodesmidae . .. n0ak ei end Be 161 Aporodesminus dorsilobus n.SPp. . » x: 164 „»..Stylodesmidae . . .. 1 0 Sulanitattnırh * 0 172 | Lophodesmus nanus n.sP. . » » *.... 195 2 NORSEDEBIRERBeN elle La een 179 », Mastigonodesmidae . . ... . - .. 184 Dle indo-australischen Myriopoden. Fam. Peridontodesmidae - . -» - : - = - » . Strongylosomidae » » - - - Perittotresis leuconota n.SP: » » « o. . .- Atropisoma Horvathi Silv.. » » 0... Akamptogonus signatus continuus n.subsp. . „» Sphaerotrichopidee. » » - + - KANNTEN STEREERRBEGRE Rn in a ek BMA 1 N PRRETEREEMIANB ea Nail Namens Gen. Platyrhacus „= =» - +... 1. Subg. Platyrhacus nov.. .... Platyrhacus crassacus n.SP. » +.» Platyrhacus penicillatus n.2Pp. » » +» - 2. Subg.' Pleorhacus nov. . .». ... - Platyrhacus lobophorus n.8SPp. . » ».» » » Platyrhacus papuanus n.32P. » ‚Platyrhacus quineuplex n.SPp. » » .. . » 3, Subg. Haplorhacus nov. . .... Fam. Oxydesmidae . . wen... » Gomphodesmidee » » » 0. „ Sphaeriodesmidae - » » - --.... „' Leptodesmidae. :. -..-.... 0. „ Rhachodesmidee . . . ei... . 1 iuatlesmile.N!. ee Ukordeumoiden LERNTEN Fam. Heterochordeumidaee . . .» -»»:.».» Tulidea NEAR IE KR 1.'0rdo "Fuloillen | PER PIE RERNENE N 9. „ Spirostrepioidea. !». nn. 3. 7 Ouimbeloidemi sau. SERUM En, 2. Agastrophus Dahlin.sSp. . : vv... ,' Sparoboloidei. 3 ua Mn aan. 1 1. Subordo Zuspirobohidea . . . » Ram, Rhanoeriidue : » 2 3 na ae nen ES 0 ge le TEN. „u. Polyeonoteräs ‘=. 0 @ 0 0nle Polyconoceras alokistus n.SP.. x». » Polyconoceras furcatus Siv. . . ... Polyconoceras phaleratus basiliscusn. subsp. . Polyconoceras spilotus n.SP. » » Polyconoceras setigerus Silv. . » . .. » Gen. Dinematocricus. - - - » -» 2... .. Dinematocricus connexus n. Sp. Dinematocricus faucium Bröl. Dinematocricus fenestratus n. Sp. Dinematocricus lanceolatus Bröl. Dinematocricus pulvinatus n. Sp. Dinematocricus repandus n. Sp. 366 - Dr. Carl Graf Attems: Dinematocricus rhadinopus n. sp. NN - Dinematocricus undulatus Karsch. . . . » 2. Subordo Trigoniulidae -. .-. -. 2. .». Cent) "DIRONDEMB. u Om fietäntictbtee (air Übersicht über die Arten... .... Trigoniulus ceramicus Dunckeri n. subsp. . Trigoniulus ralumensis n.SP.. » x». .» Trigoniulus ralumensis obscuratus n. subsp. Trigoniulus tamicus n.SP.. » : v2.» Trigoniulus caelatus Karssch . . . . . » 5. Ordo Stemmatowuloidea » =»: 2.2.2.0. STR EE ar ai lehnte Alphabetisches Namensverzeichnis . 2.2... 2.2.2000. Iaberatur-Verzeichnia.,. imsnemnn Berne ir een Ergänzungen und Berichtigungen » xx teen. Die indo-australischen Myriopoden. 367. Alphabetisches Namensverzeichnis. Die Namen der Gattungen, Familien, Ordnungen usw. sind in Versalien, die der Arten in gewöhnlicher Satzschrift gedruckt, und zwar in beiden Katpggrien die geltenden Namen stehend, die Synonyma cursiv. Ein Autorname ist nur denjenigen Artnamen beigefügt, die in erbauen mit demselben Gattungsnamen von verschiedenen Autoren für verschiedene Species gebraucht wurden. Bei den Namen der Subspecies und Varietäten ist in der Klammer der Name der Stammform angegeben. ABATODESMUS 282. abbreviatus (Trigoniulus) 346. abyssinicus (Xanthodesmus) 233. ACANTHIULUS 351. ACANTHODESMUS 247. acanthosternus (Platyrhacus) 254. ACERATOPHALLUS 282. acicauda (Rhinocricus) 309. aciculatus (Spirostreptus) 290. ACISTERNUM 247. ACLADOCRICUS subgen. 316. aculeatum (Strongylosoma) 213. aculeatus (Habrodesmus) 213. aculeatus (Otostigmus) 107. acuminatus (Thyropygus) 289. acuta (Orthomorpha) 192. ACUTANGULUS 282. acutidens (Fontaria coarctata) 243. ADESMATA 110. adipatus (Rhinocricus) 308. adipatus (Spirobolus) 308. ADONTODESMUS 276. aequatorialis Silv. (Barydesmus) 254. aequatorialis Bröl. (Platyrhacus) 254. aequatorialis Silv. (Platyrhacus) 254. aequidens (Platyrhacus) 254. aequinoctius (Platyrhacus) 254. africana (Henicops) 92. africana (Lamyctes) 92. agharkari (Pseudocryptops) 107. AGASTROPHUS 291. AGATHODESMUS 282. AGNURODESMUS 182. AKAMPTOGONUS 221. alampes (Strongylosoma) 234. alatus (Platyrhacus) 274. albanyensis (Atelomastix) 293. albertisii (Rhinocrieus) 333. albicans (Strongylosoma) 199. | albicans (Sundanina) 199. albicornis (Glomeris) 138. albidicollis (Spirobolus) 353. albipes (Henicops) 92. albipes (Lamyctes) 92. albipes (Strongylosoma) 234. albidus (Ethmostigmus) 109. alboalatus (Nyssodesmus) 275. albus (Microdesmus) 232. albus (Siphoniulus) 357. alicollis (Spirostreplus) 290. ALIPES 102. allevatus (Spirostreptus) 290. ALLOTHEREUA 88. ALLUROPUS 110. ALOCODESMUS 281. alokistus (Polyconoceras) 312. Aloysii Sabaudiae (Phaeodesmus) 216. altieinctus (Spirostreptus) 2%. alticola (Hyleoglomeris) 139. alticola (Nesoglomeris) 139. AMASTIGOGONUS 293. amauros (Platyrhacus) 254. amballae (Otostigmus) 107. amblyodon (Platyrhacus) 254. ambonensis (Trigoniulus) 342. amictus (Spirostreptus) 290. AMMODESMUS 184. amokiana (Thereuonema) 89. amokiana (Thereuopoda) 89. amphibolinus (Spirostreptus) 290. amphieurys (Cupipes) 103. AMPLINUS 277. amputus (Spirostreptus) 290. AMURUS 278. . AM YNTICODESMUS 171. amythra (Zephronia) 144. analis (Dinematocricus) 311. analis (Polyconoceras) 311. 4. Heft 368 analaucus (Rhinocrieus) 333. ANAMORPHA subelasse 87. ANARDIS subgen. 278. ANAULACIULUS 286. ANAULACODESMUS 239. Andersoni (Platyrhacus) 254. Andersoni (Spirobolus) 353. Andersoni (Thyropygus) 289. andinus (Cyphoracus) 275. Andreini (Habrodesmus) 212. Andreini (Strongylosoma) 212. andropygus (Eremobelus) 289. andropygus (Trigoniulus) 342. ANEPTOPORUS 281. ANETHOPS 100. anguinus (Gonibregmatus) 119. anguinus (Julus) 287. angulatum (Cyliosoma) 141. angulatum (Sphaerotherium) 141. angusticeps (Otostigmus) 107. ANGUSTINUS 276. angustus (Siphonorhinus) 359. ANISODESMUS 282. annectens (Platyrhacus) 267. annectens (Polydesmus) 267. annulata (Thereuonema) 88. annulipes (Rhinoericus) 331. annulus (Cycelorhabdus) 245. ANODONTOSTOMA 102, 110. ANODONTOSTOMINAE (Subfam.) anomalus (Rhinocricus)' 331. [102. ANOPLODESMUS 204. ANOPSOBIIDAE Fam. 94. ANOPSOBIINAE Subfam. 9. ANOPSOBIUS 9. anthracina (Zephronia) 144. anthracinus (Anoplodesmus) 205. anthropophagorum (Platyrhacus) 267. ‚ANTICHIROPUS 221. ANTIPHONUS 279. antipodum (Geophilus) 132. anulipes (Ktenostreptus) 289. ANUROSTREPTUS 289. anurus (Thyropygus) 289. apexgaleae (Catharosoma) 211. apexgaleae (Strongylosoma) 211. aphanes (Orthomorpha) 199. aphanes (Sundanina) 199. Dr. Carl Graf Attems: APHELIDESMUS 207. APOMUS 167. APORODESMINUS Gen. 164. APORODESMINUS Subgen. 164. APORODESMUS 168. aposematus (Rhinocrinus) 309. arcadicum (Paradoxosoma) 230. arcadicum (Strongylosoma) 230. ARCHILITHOBIUS 3. ARCHIPOL YDESMUS 160. ARCYDESMUS 247. areatus (Phyodesmus) 269. areatus (Platyrhacus) 254. arenosus (Thyropygus) 289. argus (Lithobius) 97. arietis (Platyrhacus) 267. armata (Örthomorpha) 19. armatus (Doratodesmus) 181. armatus (Doratonotus) 181. armatus (Pauropus) 134. armatus (Thyropygus) 289. ARTHRONOMALUS 132. ARTHRORHABDUS 101. ARTHROSPHAERA 147. ASANADA 102, 107. ASANADINI 102, 107. ASCOSPERMOPHORA Superordo 284. asiae minoris (Strongylosoma) 226. asper (Cyliocyrtus) 182. asper (Cyrtodesmus) 182. asper (Otostigmus) 107. asper (Rhinocricus) 309. aspera (Orthomorpha) 235. asperatus L. Koch (Bothropolys) 99. asperatus L. Koch (Lithobius) 99. asperatus Att. (Lithobius) 99. asperum (Strongylosoma) 235. ASPHALIDESMUS 244. ASPIDOPLERES 116. astenus (Otostigmus) 107. asthenes (Spirostreptus) 290. ASTRODESMUS 279. ATELOMASTIX 29. ater (Rhynehoproctus )289. aterrimus (Aphelidesmus) 207. aterrimus (Euryurus) 207. aterrimus (Thyropygus) 289. atoyacus (Rhinocrinus) 309. Die indo-australlschen Myriopoden. atratus (Polydesmorhachis) 275. atratus (Rhinocr. lateralis var.) 332. atrisparsa (Arthrosphaera) 147. atrisparsa (Zephronia) 147. ATROPISOMA 217. atroroses (Orthomorpha) 195. Attemsi (Strongylosoma) 229. aucklandica (Maoriella) 128. AULACOBOLUS 352. aulaconotus (Thyropygus) 289. AULODESMUS 279. aurantiacus (Detodesmus) 183. aurantiacus (Oniscodesmus) 183. aurantiipes (Cormocephalus) 104. auratus (Spirobolus) 353. aureus (Hercodesmus) 178. auriculatus (Katantodesmus) 183. aurocincta (Arthrosphaera) 147. aurocinctus (Eurhinocricus) 331. aurolimbatus (Polyconoceras) 311. australiana (Cermatia) 88. AUSTRALIOSOMA gen. 224. AUSTRALIOSOMA subgen. 224. australis (Oryptops) 102. Aveburyi (Dimerogonus) 292. BACILLIDESMUS 160. bacillifer (Opisthoporodesimus) 157. BACTRODESMUS 282. badius (Trigoniulus) 342. BALLONEMA 87. BALLONEMINI 87. BALLOPHILIDAE Fam. 113. BALLOPHILINAE Subfarm. 114. BALLOPHILINI 114. BALLOPHILUS 114. baluensis (Platyıhacus) 255. baluensis (Stenoniodes) 255. baluensis (Thyropygus) 289. Balzanii (Habrodesmus) 212. Balzanii (Strongylosoma) 213. banksi (Lophodesmus) 177. banksiana (Zephronia) 143. baramanus (Platyrhacus) 255. barbata (Zephronia) 143. BARYDESMUS 247. basiliscus (Polyconoceras phalcratus) Bataviae (Strongylosoma) 199. Bataviae (Sundanina) 199. Archir für Naturgeschichte 1914. A, 4, BATODESMUS 282. Beauforti (Akamptogonus) 223. Beauforti (Platyrhacus) 267. Beauforti (Rhinocrieus) 308. Beaumonti (Prionopeltis) 207. Beccarii (Doratodesmus) 182. Beccarii (Doratonotus) 182. Beccarii (Platyrhacus) 275. Beccarii (Rhinocricus) 333. Beccarii (Rhynchoproctus) 289. Beddardi (Dimerogonus) 292, bellicosus (Plusioporodesmus) 278. Bergrothii (Seytonotus) 241. bicollis (Sphaeropoeus) 142. bicolor (Arthrosphaera) 147. bicolor (Cryptodesmus) 168. bicolor (Glomeris) 138. bicolor (Habrodesmus) 213. bicolor (Mestosoma) 213. bicolor (Prinopeltis) 207. bicolor (Rhopalomeris) 138. bicolor (Trichopeltis) 168. bicolor (Trogodesmus) 234. bicornis (Rhinocrieus) 308. bidens (Platyrhacus) 255. bifalcatum (Australiosoma) 225. bifalcatum (Eustrongylosoma) 225. bifasciatus (Platyrhacus) 275. bifasciatus (Rhinocricus) 309. biineisus (Rhinocrinus) 333. bilineatus (Platyrhacus) 255. bilineatus ( Polydesmus) 255. bimaculatus (Sphaeropoeus) 143. Biolleyi (Eurhinocrieus) 331. Biolleyi (Platyrhacus) 255. Biolleyi (Tirodesmus) 255. BIPORODESMUS 281. bipulvillata (Orthomorpha) 195. bipunctata (Orthomorpha) 192. bipunctatum (Strongylosoma) 192. birmanica (Scutigera) 90. birmanicus (Archilithobius) 95. birmanicus (Julus) 287. birmanicus (Lithobius) 95. Biroi (Trichoproctus) 134. bistriata (Orthomorpha) 237. bisulcata (Orthomorpha) 237. bisulcatus (Ethmostigmus) 109. 369 24 4.Hefi 370 Dr. Carl Graf Attems: bitaeniatus (Trigoniulus) 342. bivirgatus (Platyrhacus) 255. bivittata (Orthomorpha) 193. Blainvillei (Acanthiulus) 351. Blainvillei (Julus) 351. Blainvillei (Trigoniulus) 351. BLANIULIDAE Fam. 286. boetonense (Castanotherium) 149. Boggianii (Catharosoma) 211. Boggianii (Promestosoma) 211. Boncii (Maerosternodesmus) 231. Bonciti (Mastigonodesmus) 231. Borellii (Habrodesmus) 213. Borellii (Strongylosoma) 213. bosniensis (Microdesmus) 232. BOTHROPOLYS 97. Bouvieri (Platyrhacus) 255. Bowringii (Thyropygus) 289. boyoricus (Thyropygus) 289. brachycerus (Trigoniulus) 345. BRACH YDESMUS 156. brachyproctus (Rhinocrieus) 333. BRACH YURODESMUS 281. brachyurus (Trigoniulus) 342. Brandti (Arthrosphaera) 147. Brandti (Platyrhacus) 275. Brandti (Sphaeropoeus) 147. Brandti (Zephronia) 147. Braueri (Trigoniulus) 342. brevicornis (Asanada) 107. brevicornis (Siphonotus) 357. brevilabiatus (Orphnaeus) 116. brevipes (Rhinoerieus) 333. brevipes (Scolopendrella) 134. brevispinatus (Cormocephalus) 104. breviunguis (Paraeryptops) 103. Brölemanni (Platyrhacus) 255. Brölewanni (Thyropygus) 289. BUETHOBIUS 3%. ' BUKOBOLUS 299. bulbiferus (Pseudospirobolellus) 335. bulbiferus (S’pirobolellus) 335. bulbiferus (Spirobolus) 335. burnetticus (Trigoniulus) 346. caecus (Kopidoiulus) 286. caelatus (Spirobolus) 350. caelatus (Trigoniulus) 350. caesius (Seytonotus) 241. Cagnii (Habrodesmus) 212. Cagnii (Strongylosoma) 212. calcarata (Scolopendra) 105. caledonicus (Spirobolus) 355. callosus (Polyconoceras) 311, 313. callosus (Rhinocoricus) 311, 313. calva (Cambala) 295. calva (Cambalopsis) 29. CAMBALIDAE Fam. 29%. CAMBALOIDEA Ordo 29%. CAMBALOMORPHA 29. CAMBALOPSIDAE Fam. 294. CAMBALOPSIS 29. Cameranii (Habrodesmus) 213. Camerani (Platyraeus) 255. Cameranii (Psammodesmus) 255. Cameranii (Strongylosoma) 213. CAMPODESMUS 282. canadensis (Pseudopolydesmus) 161. cancellatus (Platyrhacus) 275. capueinus (Spirobolus) 353. carinata (Zephronia) 144. carinatus (Dinematocricus) 321. carinatus (Spirobolus) 321. carinulata (Rhysida) 109. Carli (Polyconoceras) 317. carnea (Orthomorpha) 199. carnea (Sundanina) 199. carneipes (Spirobolus) 353. carnifex (Glomeris) 138. Carpenteri (Dimerogonus) 293. castanea (Zephronia) 145. castaneiceps (Meeistocephalus) 131. castaneus (Trigoniulus) 342. CASTANOTHERIUM 149. castus (Platyrhacus) 275. CATHAROSOMA 209. Catorii (Platyrhacus) 255. Catorii (Stenoniodes) 258. caudiculatus (Spirostreptus) 290. caudulanus (Spirobolus) 345. caudulanus (Trigoniulus) 345. Cavallii (Eviulisoma) 218. Cavallii (Tulidesmus) 218. cavernicola (Cambala) 295. cavernicola (Cambalopsis) 295. cavernicola (Doratodesmus) 182. cavernicola (Doratonotus) 182. Die indo-australischen Myriopoden. celebense (Castanotherium) 149. celebensis (Otoceryptops rıelanostornus var.) 103. celebensis (Rhinotus) 359. celebensis (Spirobolus) 353. ceilanieus (Spirostreptus) 290. CENCHRODESMUS 184. centralis (Rhinocricus) 331. CENTRODESMUS 282. CENTROGASTER 282. centrurus (Ktenostreptus) 289. ceramicus (Trigoniulus) 342. cerasinus (Nearetodesmus) 160. CERMATOBIIDAE Fam. 91. CERMATOBIUS 91. cervinus (Prionopeltis) 203. ceylanicus (Glyphiulus) 290. ceylanicus (Monotarsobius) 9. teylanicus (Trachyiulus) 294. _ ceylonicus (Cryptodesmus) 172. ceylonicus (Otostigmus) 107. ceylonicus (Polyxenus) 135. ceylonicus (Rhysida) 109. ceylonieus (Stemmiulus) 356. ceylonicus (Termitodesmus) 151. CHAETASPIS 282. CHAETECHEL YNE 127. CHALANDEA 126. Challengeri (Rhinocricus) 331. Challengeri (Sperobolus) 331. Chamissoi (Spirostreptus) 290. CHATELAINEA 171. Chazaliei (Rhinocerieus) 309. CHEIRODESMUS 282. CHELODESMINAE 28. CHELODESMUS 281. CHILENOPHILINAR (Subfam.) 128. chilensis (Monenchodesmus) 245. CHILOGNATHA Subclasse 135. CHILOPODA (lasse 87 chinensis (Thereuopoda) 90. chitinoides (Zephronia) 147. chlarazianus (Odontotropis) 245. CHONAPHE 282. CHONDRODESMUS 231. CHONODESMUS 281. CHORDEUMATOIDAE Subordo 284. CHORDEUMOIDEA Ordo 284. ' 371 CHORIDESMUS 172. OCHORIZOCERATA 139. chrysodirus (Spirobolellus) 336. Chrysogrammus (Spirobolellus) 336. Chrysoproctus (Spirobolellus) 336. CHYTODESMUS 172. ciliciense (Strongylosoma) 226. ceinctatus (Spirostreptus) 290. cinctipes (Spirobolus) 353. cinetum (Castanotherium) 149. cinctus (Sphaeropoeus) 149. ceinereus (Pseudoprionopeltis) 240. cingalense (Strongylosoma) 198. cingalensis (Orthomorpha) 198. cingulata (Orthomorpha) 201. cingulatus (Nedyopus) 201. eircula (Fontaria coarctata) 243. CLADISOCRICUS Subgen. 330. clathratus (Polydesmus) 255. clathratus (Platyrhacus) 255. claviger (Pauropus) 134. clavidives (Cryptogonodesmus) 182. CLINOPODES 126. clivicola (Orthomorpha) 238. elivicola (Zephronia) 145. clunifera (Cermatia) 89. clunifera (Scutigera) 89. clunifera (T'hereuonema) 89. clunifera (Thereuopoda) 89. CNEMODESMUS 220. coalitus (Thyropygus) 289. coarctata (Fontaria) 243. coarctata (Orthomorpha) 193. coelebs (Platyrhacus) 256. coelestis (Thyropygus) 289. coeruleolimbatus (Spirobolus) 353. cognatus (Nasodesmus) 283. cognatus (Polyconoceras) 317. cognatus (Polydesmus) 283. cognatus (Rhinocricus) 317. collina (Hendersonula) 285. collinus (Podykipus) 292. COLOBODESMUS 280. COLOBOGNATHA 356. COLOBOPLEURUS 101, 104. colubrinus (Spirobolus) 353. comma (Trigoniulus) 346. COMODESMUS 282. 24* 4 Heft 372 Comotti (Orthomorpha) 193. Comotti (Zephronia) 145. compactilis (Rhinocricus) 308. compactus (Siphonocryptus) 357. COOKIA 282. complanata (Scutigera) 90. complicatus (Platyrhacus) 267. COMPSODESMUS 172. comptus (Platyrhacus) 275. concolor (Aporodesmus) 166. concolor (Aporodesminus) 166. concolor (Oryptodesmus) 166. concolor (Eurytion) 128. concolor (Geophilus) 128. concolor (Glomeris) 138. concolor (Platyrhacus) 267. concolor (Polydesmus) 267. concolor (Trigoniulus) 347. conifera (Polygonarea repanda) 129. coniferum (Gonodrepanum) 230. coniferum (Strongylosoma) 230. coniferus (Thyropygus) 289. connexus (Dinematocricus) 323. consimilis (Dinematoerieus) 333. conspicuum (Castanotherium) 149. conspicuum (Strongylosoma) 235. constrieta (Ortomorpha) 193. constrictum (Strongylosoma) 193. constrietus (Spirostreptus) 290. contemptus (Spirostreptus) 290. continuus (Akamptogonus signatus) 223. contortipes (Streptogonopus) 219. contortipes (Strongylosoma) 219. convexum (Sphaerotherium) 140. convexus (Plagiotropidesmus) 170. convexus (Platyrhacus) 275. convexus (Schedypodes:nus) 184. CORDYLOPORUS 281. coreanus (Mongoliulus) 286. coreanus (Paraiulus) 286. CORMOCEPHALUS 101, 104. coriacea (Orthomorpha) 195. eorrallipes (Trigoniulus) 347. corrugata Butl. (Arthrosphaera) 147. corrugata Silv. (Arthrosphaera) 147. corrugata (Zephronia) 147. corticosus (Anurostreptus) 289. CORYPHEREPSIS 177. Dr. Carl Graf Attems: cos (Psammodesmus) 275. costaricensis (Rhinocricus) 309. costatus (Napodesmus) 178. costatus (Spirobolus) 353. costulatus (Ktenostreptus) 289, coxisternis (Orthomorpha 238. CRADODESMUS 247. CRASPEDOSOMATOIDEA Subordo crassacus (Platyrhacus) 261. [284. crassanus (Spirostreptus) 290. erassicornis (Scutigerella) 133. cerassicutis (Pachydesmus) 245. crassicutis (Fontaria) 245. crassipes (Monotarsobius) 95. crassipes (Platyrhacus) 267. crassispina (Rhysida) 109. CRATEROSTIGMUS 91. CRATEROSTIGMOPHORA Subordo Creaghii (Platyrhacus) 256. [9. Creaghii (Stenoniodes) 256. crebrestriatus (Spirobolus) 353. crepidatus (Rhinocricus) 333. crepitans (Zephronia) 145. ereticum (Strongylosoma) 226. cribrifer (Ethmostigmus platycephalus) eriniceps (Castanotherium) 149. [109. criniceps (Zephronia) 149. crinitus (Agastrophus) 291. crinitus (Aporodesmus) 168. eristovalensis (Rhinocricus) 331. cerucifer (Paradesmus) 238. cerucifera (Orthomorpha) 238. CRYPTOCORYPHA 166. CRYPTODESMIDAE Fam. 161. CRYPTODESMOIDES 172. CRYPTODESMUS 163. CRYPTOGONODESMUS 182. CRYPTOPIDAE Krpl. Fam. 100, 102. CRYPTOPIDAE Poc. Fam. 100. CRYPTOPINAE Poe. Subfam. 100, 102. CRYPTOPINAE Krpl. Subfam. 100. CRYPTOPORUS 282. CRYPTOPS 100, 102. CRYPTURODESMUS 182. CTENORYA 116. Cumingii (Gonibregmatus) 120. CUPIPES 101, 103. cuprea (Rhysida) 109. Die indo australischen Myriopoden. eupulifer (Polyconoceras) 317. cupulifer (Spirobolus) (17. curtipes (Geomerinus) 128. curtipes (Geophilus) 128. CYCLODESMINAE Subfam. 280. CYCLODESMUS 280. CYCLORHABDUS 245. CYLINDRODESMUS 159. CYLINDROIULUS 287. CYLIOCYRTUS 182. CYLIONUS 280. CYLIOSOMA 141. CYNEDESMUS 172. CYPHODESMUS 280. CYPHORHACUS 247. cyprium (Strongylosoma) 227. eyprius (Haploleptodesmus) 245. CYRTODESMUS 183. CYRTORHACHIS 247. Dadayi (Eutrachyrhachis) 268. Dahli (Agastrophus) 291. Dahli (Parascutigera) 87. DALODESMUS 282. dalotanus (Habrodesmus Andfreini) 212. dalotanum (Strongylosoma Andreini) 212. Dalyi (Arthrosphaera) 147. Davisoni (Arthrosphaera) 148. DECAPORODESMIDAE 173. DECAPORODESMUS 178. decipiens (Thereuopoda) 89. declivus (Platyrhacus) 267. decoratum (Castanotherium) 150. decoratus (Samichus) 293. decoratus (Spirobolus) 347. decoratus (Trigonivlus) 347. Dehaani (Scolopendra subspinipes) 106. Delacyi (Cyliosoma) 141. Delacyi (Sphaerotherium) 141. Demangei (Alluropus) 110. Demangei (Eutrichodesmus) 160. demissus (Trigoniulus) 345. densestriatus (Trigoniulus) 342. dentata (Cambala) 295. dentata (Cambalopsis) 295. dentatum (Strongylosoma) 235. dentatus (Hericops) 93. dentatus (Spirobolus) 351. denticulatus (Platyrhacus) 275. 373 dentipes (Cormocephalur) 104. derelictus (Habrodesmus) 213. derelictum (Strongylosoma) 213. DERODESMUS 247. DESMONINAE Subfam. 280. DESMONUS 280. DETODESMUS 183. detornatus (Spirobolus) 353. DEVILLEA 281. DIAPHORODESMUS 282. DICELLOPHILIDAE 130. DICHELOBIUS 9. DICLADOSOMA Subgen. 225. DICRODESMUS 247. digitata (Poratia) 178. digitulus (Trigoniulus) 343. DIGNATHODON 127. DIGNATHODONTINI 126. DIMEROGONUS 292. dimissus (Rhinocriceus) 333. DINEMATOCRICUS 319. DINEMATOCRICUS Subgen. 319. DINOCAMBALA 292. DIONTODESMUS 247. diontodesmus (Platyrhacus) 256. DIOPSIULUS 356. DIPHTHEROGASTER 115. DIPLOCHORA 127. DIPLOMARAGNA 285. DIPLOMARAGNINAE Subfam. 285. DIPLOPODA 134. DIRHABDOPHALLUS 281. DISCODESMUS 282. discrepans (Centrodesmus) 283. discrepans (Eurydirorhachıs) 256. discrepans (Platyrhacus) 256. disjunetus (Dinematocricus (322. dispar (Cormocephalus) 104. dissentaneus (Spirobolus) 347 dissentaneus (Trigoniulus) 347. disticeta (Arthrosphaera) 148. distinguendus (Cormocephalus) 104. | distinetum (Castanotherium) 150. diversicauda (Rhinocricus) 309. diversicolor (Glomeris) 138. dives (Rhinocricus) 334. DOCODESMUS 169. DODEKAPORUS 279. 4. Eeft 374. Doenitzi (Fontaria) 243. Dollfusi (Spirobolus) 353. Dollfusi (Zephronia) 145. dongollianus (Habrod. Andreini) 212. dongolliana (Strongylos. Andreini) 212. DORATODESMUS 181. DORATONOTUS 181. doreyanus (Spirobolus) 354. Doriae (Cambala) 295. Doriae (Cambalomorpha) 295. Doriae (Cryptops) 102. Doriae (Eutrachyrhachis) 275. Doriae (Heterochordeuma,) 285. Doriae (Himantarium) 133. Doriae (Orthomorpha) 198. Doriae (Rhynchoproctus) 289. Doriae (Spirostreptus) 290. Doriae (Trichopeltis) 168. Doriae (Zephronia) 145. dorsilobus (Aporodesminus) 164. dorsalis (Julus) 347. dorsalis (Mesotropidesmus) 170. dorsalis Silv. (Platyrhacus) 267. dorsalis Pet. (Platyrhacus) 274. dorsalis Pet. (Polydesmus) 274. dorsalis (Spirobolus) 347. dorsalis (Trigoniulus) 347. doryphorus (Platyrhacus) 274. Downesii (Cermatia) 88. drepanephorum (Gonodrepanum) 231. drepanephorum (Strongylosoma) 231. drepanurus (Rhinocricus) 308. Druryi (Platyrhacus) 256. Druryi (Polydesmus) 256. dubium (Strongylosoma) 235. dulitensis (Eurydirorhachis) 259. dulitianus (Thyropygus) 289. Dunckeri (Trigon. ceramicus subsp.) 348. DUOPORUS 282. Duponti (Geophilus) 127. dyscheres (Anoplodesmus) 205. ecarinatus (Habrodesmus) 214. ecarinatum (Strongylosoma) 214. ECTODESMUS 322. Ehrhardti (Phaeodesmus) 216. Ehrhardii (Strongylosoma) 216. ELAPHOGONUS 279. Elberti (Polylepis) 276. Dr. Carl Graf Attems: Elberti (Rhinocricus) 308. elegans (Atropisoma) 217. elegans (Siphonotus) 357. elegans (Thyropygus) 289. elegantulus (Pauropus) 134. elevatus (Spirobolus) 355. elongata (Trichocambala) 294. elongatum (Strongylosoma) 235. elongatus (Rhinoericus) 334. emarginata (Lamyctes) 9. emarginatus (Henicops) 93. emarginatus (Lithobius) 93. ENANTIGONODESMUS 171. ENANTIURODESMUS 282. endeusa (Orthomorpha) 238. ensiger (Strongylosoma) 235. ENTOTHALASSINUM 228. EPANERCHODUS 157. EPIMORPHA Subklasse 100. EPIPOROPELTIS 281. eremita (Hyleoglomeris) 139, eremita (Nesoglomeris) 139. eremitis (Trichopolydesmus) 161. EREMOBELUS 289. erinaceus (Urodesmus) 179. ERYTHRODESMUS 281. erythrokrepis (Polylepis) 276. erythrokrepis (Pachyurus) 276. erythropisthus (Trigoniulus) 347. erythropygus (Euryurus) 277. ESASTIGMATOBIUS 94. Escherichii (Lophodesmus) 177. Escherichii (Termitodesmus) 151. esulcatus (Cormocephalus) 104. Etheridgei (Australiosoma) 225. ETHMOSTIGMINAE Subjfam. 102. ETHMOSTIGMUS 102, 109. EUCARLIA 345. EUCENTROBOLUS 332. EUCRATONYX. 120. EUDASYPELTIS 201. EUGNATHA, PHYLUM 1322. eumelanus (Rhinocricus) 334. EURHINOCRICUS 331. EURYDESMUS 281. EURYDIRORHACHIS 247. eurygaster (Sichotanus) 216. eurygaster (Strongylosoma) 216. Die indo-australischen Myriopoden. EURYGEOPHILUS 126. EURYMERODESMUS 245. EURYTION 126, 128. EURYURUS 277. EUSPIROBOLIDAE Fam. 297. EURYSPIROBOLIDEA Subordo 297. EUTHYDESMUS 281. EUTRACHYRHACHIS 247. EUTRICHODESMUS 160. EUTYPORHACHIS 281. Evansi (Sphaeropoeus) 143. Everettii (Castanotherium) 150. Everettii (Hoplurorhachis) 268. Everettii (Platyrhacus) 268. Everettii (Thyropygus) 289. EVIULISOMA 218. excavata (Zephronia) 145. excavatus (Rhinocricus) 334. exocoeti (Spirostreptus) 290. expulsus (Rhinoer. peninsularis var.) exquisitus (Spirobolus) 354. [332. exsul (Spilodesmus) 275. extinetus (Sphaeropoeus) 143. extortus (Eetodesmus) 232. faleatus (Dinematocricus) 330. falcatus ( Rhinocricus) 330. faleicornis (Sphaeropoeus) 144. faleiferus (Spirostreptus) 290. falx (Habrodesmus) 213. fasciata (Polylepis) 276. fasciata (Scolopendra laeta var.) 106. fasciatum (Strongylosoma) 235. fasciatus (Pachyurus) 276. fasciatus (Prionopeltis) 203. fasciculatus (Rhinocrieus) 334. fasciolatus (Platyrhacus) 256. fasciolatus (Psammodesmus) 256. fasciolatus (Trigoni. heteropus var.) 346. faucium (Dinematocricus) 322, 325. faustus (Platyrhacus) 256. Feae (Anurostreptus) 289. Feae (Cambala) 295. Feae (Cambalomorpha) 295. Feae (Cryptodesmoides) 172. Feae (Cryptops) 102. Feae (Julus) 287. Feae (Lithobius) 97. Feae (Otostigmus) 107. un rn nn 375 Feae (Scutigera) 9. Feae (Siphonophora) 357. Feae (Spirobolus) 355. Feae (Trichopeltis) 168. Feae (Zephronia) 145. fecundus (Platyrhacus) 268. felix (Plusiogonodesmus) 172. fenestratus (Dinematocricus) 325. Fenicheli (Rhinocrieus) 332. Fenicheli (Spirobolus) 332. ferrugineum (Himantarıium) 132. ferrugineus (Megethmus) 132. Festae (Cyphoracus) 275. festiva (Orthomorpha) 195. fijensis (Spirostreptus) 290. filiforınis (Bacillidesmus) 160. filosus (Polyconoceras) 317. filosus ( Rhinocricus) 317. filum (Strongylosoma) 235. fimbriatus (Platyrhacus) 256. fimbriatus (Polydesmus) 256. flagellatus. (Dimerogonus) 292. flagellifera (Julomorpha) 293. flagellifera (Thereuopoda) 89. flavens (Dichelobius) 95. Hlavicoxis (Orthomorpha) 199. flavicoxis (Sundanina) 199. flavipes (Scolopendra laeta var.) 106. flavipes (Siphonophora) 358. tlavipes (Trigoniulus) 343. tlavisternus (Platyrhacus) 256. flaviventer (Prionopeltis) 203. flavocarinata (Orthomorpha) 238. flavocinetus (Habrodesmus) 213. flavocinetus (Rhinocricus) 309. Flavocinctus (Tetracentrosternus) 213. flavocollaris (Rhinocricus) 334. flavomarginatus (Siphonotus) 357. flavomsrginatus (Spirostreptus) 290. flavopunctatus (Spirobolus) 354. Floweri (Zephronia) 145. foecundus (Cormocephalus Westwoodi FONTARIA 243. [var.) 105. FONTARIOPSIS 281. formicarius (Myrmecodesmus) 178. formosa (Cambalomorpha) 295. formosa (Glomeris) 138. formosa (Zephronia) 145. 4. Hett 376 Dr. Carl Graf Attems: formosus (Siphonotus) 357. formosus (Trigoniulus) 347. fossatus (Polyconoceras) 312. fossiger (Eviulisoma) 218. fossiger (Strongylosoma) 218. fossor (Pelodesmus) 178. fossulifrons (Antichiropus) 221. foveatus (Spirostreptus) 290. frater (Thyropygus) 289. fraternum (Sphaerotherium) 140. fraternus (Platyrhacus) 256. Frogatti (Australiosoma) 224. Frogatti (Pachymerinus) 128. fulvicorne (Castanotherium) 150. fulvicornis (Lamyctes) 93. fulvotaeniatus (Rhinocricus) 332. fumosa (Arthrosphaera) 148. fumosus (Rhinocricus) 309. funestus (Platyrhacus) 257. furcatus (Polyconoceras) 313. furcatus ( Rhinocricus) 313. fuscocollaris (Orthomorpha) 194. fuscus (Platyrhacus) 275. FUSIULUS 287. gabonicus (Aporodesmus) 168. gallicum (Strongylosoma) 228. gazellensis (Rhinocricus) 332. gastrotrichum (Strongylosoma) 200. gastrotricha (Sundanina) 200. gede (Ophrydesmus) 169. GEOMERINUS 125, 128. G@EOPHAGUS 122. GEOPHILIDAE Fam. 124. GEOPHILINAE Subfam. 125. GEOPHILINI 125. geophilinus (Otostigmus) 107. GEOPHILOMORPHA Ordo 110. GEOPHILUS 126, 127. .georgos (Platyrhacus) 257. Gervaisüi (Polydesmus) 235. Gervaisii (Strongylosoma) 235. GERVAISIIDAE 139. Gestri (Eutrachyrhachis) 268. Gestri (Orthomorpha) 238. Gestri (Platyrhacus) 268. Gestri (Spirobolus) 356. Gestri (Spirostreptus) 290. Gestri (Zephronia) 145. gigas (Lamnonyx punctifrons) 131. gigas (Mecistocephalus) 131. girafficeps (Sisyrodesmus) 170. glaberrima (Zephronia) 145. glabrata (Zephronia) 145. glabridorsalis (Lamnonyx punctifrons) gladiator (Sphaeropoeus) 144. [131. glaphyros (Aphelidesmus) 207. glaphyros (Euryurus) 207. GLOMERIDAE Fam. 138. GLOMERIDESMIDAE Fam. 151. GLOMERIDESMINAE Subfam. 151. GLOMERIDESMOIDEA 151. GLOMERIDESMUS 151. GLOMERIDIA Subordo 137. GLOMERIS 138. GLYPHIULUS 290. Goeldii (Eurhinocricus) 331. Goesi (Trigoniulus) 343. GOMPHODESMIDAE Fam. 278. GOMPHODESMINAE Subfam. 279. GOMPHODESMUS 279. gongylodes (Platyrhacus) 257. GOMBREGMATIDAE Fam. 116. GOMBREGMATINAE Subfam. 116. GONIBREGMATUS 118. GONODREPANUM 230. gorontalensis (Polyconoceras) 312. gorontalensis ( Rhinocricus) 312. gracilipes (Ballonema) 87. gracilipes (Spirobolus) 354. gracilipes (Spirostreptus) 354. gracilipes (Tectoropus) 202. gracilis (Orthomorpha) 196. gracilis (Oxidus) 196. gracilis (Spirostreptus) 29. gracilis (Trigoniulus) 346. gracillima (Scolopendra) 105. grallator (Scolodesmus) 233. grancsa (Orthomorpha) 196. granosa (Polylepis) 276. granosus (Oyrtodesmus) 183. granosus (Oncodesmus) 183. granosus (Pachyurus) 276. granosus (Polydesmus) 276. granulatum (Paradoxosoma) 229. granulatus (Sphaeropoeus) 144. granulosus (Ethmostigmus) 109. Die indo-australischen Myriopoden. gravis (Rhinocer.cus) 308. Greeni (Cryptodesmus) 172. Greeni (Orthomorpha) 196. Greeni (Pocodesmus) 172. Greeni (Spirobolus) 354. Greeni (Strongylosoma) 196. grossidens (Lithobius) 97. gualaquizensis (Barydesmus) 257. gualaquizensis (Platyrhacus) 257. Guerinii (Orthomorpha) 197. Guerinii (Strongylosoma) 197. GYPSODESMUS 172. Haasei (Cryptops) 103. Haasei (Rhinocricus) 318. HAASIELLA 9. Hoaastii ( Polydesmus) 207. Haasti (Prionopeltis) 207. HABRODESMUS 211. haemorhantus (Spirobolus) 343. haemorhantus (Trigoniulus) 343. hamatus (Eucratonyx) 121. hamatus (Spirobolus) 343. hamatus (Trigoniulus) 343. hamifer (Spirostreptus) 2%. HAPLOLEPTODESMUS 245. haplopus (Platyrhacus) 274. HAPLOSOMIDES 159. HAPLORHACUS subgen. 273. HAPLOSOMA 159. Hardwickei (Lithobius) 97. Hardwickei (Scolopendra subspinipes) Harmeri (Dimerogonus) 293. [106. HARMODESMUS 279. HARPAGOPHORIDAE Fam. 288. harpagus (Trigoniulus) 343. HARPAPHE 282. HARPODESMUS 247. Hartmanni (Habrodesmus) 213. Hartmanni (Strongylosoma) 213. Hartmeyeri (Cormocephalus) 104. Hartmeyeri (Geophilus) 127. hawaiiensis (Archilithobius) 95. hawaiiensis (Lamyctes fulvicornis) 93. hawaiiensis (Lithobius) 95. hawaiiensis (Polyxenus) 135. HELICORTHOMORPHA Subgen. 197. Helleri (Hypocambala) 292. HELODESMUS 283. 37T helophorus (Platyrhacus) 257. HELMINTHOMORPHA Divisio 152. HEMICORMOCEPHALUS 101, 105. HEMISCOLOPENDRA 101. Hendersoni (Arthrosphaera) 148. HENDERSONULA 285. HENIA 127. HENICOPIDAE Fam. 91. HENICOPINAE Subfam. 91. HENICOPINI 91. HENICOPS 93. hereules (Sphaeropoeus) 143. HERCODESMUS 178. hermaphroditus (Aphelidesmus) 207. hermobius (Dinematocricus) 322. heros (Mecistocephalus) 131. herpusa (Orthomorpha) 238. hetairon (Strongylosoma) 235. HETEROCHORDEUMA 285. HETEROCHORDEUMIDAE Fan. heteropus (Spirobolellus) 336. [284. heteropus (Mecistocephalus) 131. heteropus (Polyconoceras) 312. heteropus (Rhinocricus) 312. heteropus (Trigoniulus) 346. heterosticta (Arthrosphaera) Nachtrag. heterosticta (Zephronia) Nachtrag. heterotarsus (Lamyctes) 94. heterotarsus (Pleotarsobius) 94. heterotuberculata (Poratia) 175. heterotuberculatus (Treseolobus) 175. heterurus (Thyropygus) 289. Hicksoni (Polyconoceras) 317. Hicksoni (Rhinocricus) 317. Hicksoni (Siphonotus) 357. Hilgendorfi (Thereuonema) 89. HIMANTARIIDAE Fam. 113. HIMANTARIINAE Subfam. 113. HIMANTOSOMA 123. hirosaminus (Fusiulus) 287. hirsutellum (Castanotherium) 150. hirsutus (Cylindrodesmus) 160. hirtellum (Strongylosoma) 235. hirtellus (Mierodesmus) 232. hirtipes (Orthomorpha) 193. hirtipes (Strongylosoma) 193. hispanicum (Entothalassinum) 228. hispanicum (Strongylosoma) 228. 4. Hoft 378: „‚;Dr..Garl Graf;Attems: HISPANIODESMUS 160. hispida (Scutigera) 90. ' hispidipes‘ (Fontaria) 245. hispidipes (Eurymerodesmus) 245. Hochstetteri .(Icosidesmus) 240. HOLISTOPHALLUS 282. holosericeus (Dinematocricus) 322. holosericus (Spirobolus) 347. holosericus (Trigoniulus) 347. Holstii (Fontaria) 244. Holstii (Geophilus) 132. . Holstii (Monotarsobius erassipes) 9%. Holstii (Ortomorpha) 197. Holstii (Rhysodesmus) 244. Holstii (Strongylosoma) 197. Holtzii (Strongylosoma) 227. HOPLURORHACHIS 247. hoplurorhachis (Platyrhacus) 268. hoplurus (Spirobolus) 352. hoplurus (Trachelon:egalus) 352. horridulus (Spirostreptus) 290. horridus (Stylodesmus) 179. horticola (Strongylosoma) 227. Horväthi (Atropisoma) 217. Hosei (Castanotherium) 150. Hosei Poc. (Hoplurorhachis) 268. Hosei Poec. (Phyodesmus) 268. Hosei (Platyrhacus) 268. Hosei (Thyropygus) 289. Humberti (Anoplodesmus) 205. Humberti (Platyrhacus) 275. Humberti ( Prionopeltis) 205. Humberti (Siphonophora) 358. Humberti (Trachyiulus) 294. humilis (Zephronia) 145. Huttoni (Cormocephalus) 104. Huttoni (@eophilus) 132. HUTTONIELLA 285. . HYBAPHE 283. HYLEOGLOMERIS 139. HYNIDESMUS 182. HYPEROTHRIX 183. HYPOCAMBALA 292. HYPODESMUS 282. hystrix (Schedotrigona) 285. iadrense (Entothalassinum) 228. tadrense (Strongylosoma) 228. ichigomensis (Orsiboe).-359. ICOSIDESMUS 240. ignobilis (Zephronia) 146. ikaonus (Nedyopus tambanus) 201. ILODESMUS 247. immanis (Thyropygus) 289. immarginata (Rhysida) 109. imparata (Polygonarea) 129. impressopunctatus (Spirostreptus) 290. impressum (Strongylosoma) 235. impressus (Cupipes) 104. impressus (Henicops) 9. impudicus (Spirobolus) 354. impunctata (Zephronia) 146. inaequalis (Platyrhacus) 275. inaequidens (Platyrhacus) 257. incommodus (Trigoniulus) 347. incisunguis (Eurytion) 128. indeeisa (Scutigerella) 133. indica (Scolopendra) 106. indicum (Himantarium) 133. inerme (Strongylosoma) 235. inermipes (Cormocephalus) 105. inermipes (Cryptops) 103. inermis (Arthrosphaera) 148. inermis (Sphaeropoeus) 148. infaustum (Strongylosoma) 235. inferorum (Thyropygus) 289. inferum (Strongylosoma) 229. inferus (Trachydesmus) 229. infuscatus (Glomeris) 138. ingens (Dinocambala) 292. innominata (Zephronia) 146. innotatum (Strongylosoma) 236. INODESMUS 283. inopinatus (Cupipes) 104. inornatus (Anoplodesmus) 206. inornatus (Polydesmus) 206. insigne (Himantarium) 133. INSIGNIPORUS 126. insignis (Sphaeropoeus) 146. insculptus (Spirostreptus) 290. insulanum (Sphaerotherium) 141. insulanus (Spirobolus) 354. insulare (Atropisoma) 217. insularis (Dimerogonus) 292. insularis Silv. ( Bustrongylosoma) 194. insularis (Gonibregmatus) 120. insularis (Haasiella) 94. Die indo-australischen: Myriopoden. insularis (Henicops) 9. insularis Silv. (Orthomorpha) 194. insularis Poc. (Orthomorpha) 238. insularis (Otostigmus) 108. insularis (Platyrhacus) 268. insularis (Polydesmus) 268. insularis (Theatops) 103. insularum (Podothereua) 88. intermedium (Catharosoma) 211. intermedium (Strongylosoma) 211. intermedius (Acanthiulus Blainvillei var. [352. .| Karykinus (Trigoniulus) 343. - intermedius nu) 357. JOMUS 171. ISAPHE 283. ISODESMUS 283. ISOTROPIDESMUS 170. italieum (Entothalassinum) 228. ütalicum (Strongylosoma) 228. JULIDAE Fam. 287. JULIDEA Superordo 286. JULIDESMUS 233. juliforme (Strongylosoma). 216. juliformis (Phaeodesmus) 216. julinum (Strongylosoma) 216. julinus (Phaeodesmus) 216. JULOIDEA Ordo 286. juloides (Spirobolus) 354. JULOMORPHA 294. Jacobsoni (Prosopodesmus) 177. Jägerskiöldi (Epanerchodus) 158. japonica (Scolopendra subspinipes) 107. japonicum (Strongylosoma) 236. japonicus (Epanerchodus) 158. japonicus (Esastigmatobius) 94. japonieus (Mecistocephalus) 131. japonicus (Polydesmus) 158. Jaqueti (Strongylosoma) 227. javanica (Orthomorpha) 193. javanica (Schendyla) 114. javanicum (Strongylosoma) 193. javanicus (Glomeridesmus). 151. javanicus (Glyphiulus) 291. javanicus (Lithobius) 95. javanicus (Monotarsobius) 95. javanicus (Thyropygus) 289. javanus (Platyrhacus) 257. javanus (Polydesmus) 257. Jerdani (Spirostreptus) 290. 379 Jerdani (Streptogonopus) 219. Jerdani. (Strongylosoma) 219. ‚| Joannisi (Prospirobolus) -337. Joannisi (Spirobolus) 337. jucundus (Rhinocricus) 334. Kalliston (Strongylosoma) :214. Kallistus- (Habrodesmus) 214. Kalonotus (Amplinus) 277. KALORTHOMORPHA Subgen. 195. Kandyanus (Spirostreptus). 290. Karschi (Ortomorpha) 193. KARTEROIULUS 286. Katantes (Platyrhacus) 268. KATANTODESMUS 183. Kelantanicus (Platydesmus) 359. Kelantanicus (Platyrhacus) 257. Kelaarti (Anoplodesmus) 205. Kelaarti (Paradesmus) 205. Kelaarti (Polydesmus) 205. Kelaarti (Prionopeltis) 205. Kerri (Barydesmus) 275. Kirropeza (Glomeris) 139. Kirropeza (Hyleoglomeris) 139. Kirropeza (Nesoglomeris) 139. Knutsoni (Aporodesmus) 168. Kochii (Sphaerotherium) 141. Koebelei (Dimerogomus) 293. KOPIDOIULUS 286. Kordylamythrum (Strongylosoma) 227. Kosciuskovagum (Australiosoma) 225. Kräpelini (Ballophilus) 114. Kräpelini (Monographis) 135. Kräpelini (Opisotretus) 157. KRONOPOLITES 219. _ KTENOSTREPTUS 289. Kükenthali (Orthomorpha) 197. Kükenthali. (Strongylosoma) 197. laceratus (Corypherepsis) 177. lacertosa (Metopidiothrix) 284. lacustris (Fontaria) 244. laeta (Scolopendra) 106. laetus Ck. (Habrodesmus) 213. laetus Silv. (Habrodesmus) 214. laetus Silv. (Mestosoma) 214. laeve (Castanotherium) 150. laevigatus (Rhinoecricus) 309. laevipes (Cormocephalus) 105. 4, Heft 380: laevissima (Zephronia) 146. laminata (Fontaria coarctata) 243. laminatus (Lophodesmus) 179. laminatus (Synoptura) 179. LAMNONYX 131. LAMPODESMUS 172. lampromerus (Rhinocricus) 334. LAMYCTES 9. LAMYCTINUS 92. lanceolatus (Dinematocricus) 322, 326. lanifer (Hynidesmus) 182. Lankaensis (Spirotreptus) 290. Lankesteri (Dimerogonus) 293. larvalis (Zephronia) 146. laterale ( Mestosoma) 214. lateralis (Habrodesmus) 214. LATHRURODESMUS 184. lateralis (Rhinocricus) 332. laticeps (Geophilus) 132. laticollis (Platyrhacus) 257. laticollis (Thyropygus) 289. Latreillei (Cermatia) 90. Latreillei (Scutigera) 90. latro (Scolopendra) 106. latus (Siphonorhinus) 359. Layardi (Anoplodesmus) 206. Layardi (Polydesmus) 206. Leae (Asphalidesmus) 244. lefroyi (Termitodesmus) 152. LEIODESMUS 281. LEIOSOMA 209. leiosomum (Cyliosoma) 141. leiosomum (Sphaerotherium) 141. lemniscatus (Spirostreptus) 290. lenkoranum (Strongylosoma) 227. leonis (Stegodesmus) 179. LEONTORINUS 220. leopardina (Arthrosphaera) 148. leopardina (Zephronia) 148. LEPTODESMIDAE Fam. 280. LEPTODESMUS 281. leptoiuloides (Podykipus) 292. LEPTURODESMUS 283. lepturus (Spirostreptus) 290. Lesueurei (Scutigera) 90. LEUCODESMUS 247. leuconota (Perittotresis) 208. leucopygus (Rhinocricus) 332. Dr. Carl Graf Attems: LEURODESMUS 247. levisetum (Gonodrepanum) 231. levisetum (Strongylosoma) 231. LEVIZONUS 244. lifuensis (Mecistocephalus) 131. LIGIODESMUS 183. LIGNYDESMUS 183. LIMACOMORPHA Ordo 151. limax (Fontaria) 244. limax (Rhysodesmus) 244. limbatus (Rhinocricus) 309. limonensis (Platyrhacus) 257. lineatus (Acanthodesmus) 257. lineatus (Platyrhacus) 257. LIPODESMUS 283. lissonotus (Polyconoceras) 312. lissonotus (Rhinocricus) 312. LITHOBIIDAE Fam. 91. LITHOBIINAE Subfam. 95. lithobioides (Rhysida) 109. LITHOBIOMORPHA Subordo 91. LITHOBIUS 96. lobatus (Myxodesmus) 178. lobophorus (Platyrhacus) 270. lobulatus (Lophodesmus) 177. lobulatus (Lophoscytus) 177. lombokensis (Rhinocricus) 332. longeappendiculatus (Rhinocrieus) 309. longesignata (Orthomorpha) 198. longesignatum (Eustrongylosoma) 198. longicollis (Spirobolus) 354. longicornis (Orthothereua) 88. longicornis (Otostigmus) 108. longicornis (Rhinocricus) 334. longicornis (Scutigera) 88. longicornis (Spirobolus) 334. longicornis (Thhereuonema) 88. longicornis (Thereuopoda) 88. longipes (Orthomorpha) 216. longipes (Phaedesmus) 216. longipes (Rhysida) 109. longipes (Strongylosoma) 236. longirostris (Siphonophora) 358. longispinosus (Platyrhacus) 257. LOPHODESMUS 175. LOPHOSCYTUS 177. Loriae (Lithobius) 97. Loriae (Otostigmus) 108. Die indo-australischen Myrıopoden. Loriae (Platyrhacus) 275. Loriae (Rhinocricus) 334. Loriae (Siphonophora) 358. Loriae (Strongylosoma) 236. luctuosus (Anoplodesmus) 206. luctuosus (Habrodesmus) 214. luctuosum (Mestosoma) 214. luctuosus (Polydesmus) 206. lugubre (Mestosoma) 214. lugubris (Habrodesmus) 214. lugubris (Spirobolus) 356. lumbricinus (Spirobolus) 343. lumbrieinus (Trigoniulus) 343. Lunelii (Spirostreptus) 290. luscus (Cylindroiulus) 287. lutescens (Arthrosphaera) 148. lutescens (Zephronia) 148. luxuriosum (Strongylosoma) 221. luxuriosus (Thyropygus) 289. luzoniense (Strongylosoma) 236. luzoniensis (Siphonophora) 358. LYRODESMUS 283. macassarensis (Polyconoceras) 317. macassarensis ( Rhinocricus) 317. MACRONICOPHILUS 124. macropygus (Trigoniulus) 343. MACROSTERNODESMUS 231. macrostigma (Maoriella) 128. macrurus (Spirobolus) 354. maculata (Allothereua) 88. maculata (Cermatia) 88. maculata (Scutigera) 88. maculata (T'hereuonema) 88. maculatum (Sphaerotherium) 141. maculatus (Henicops) 94. maculatus (Platyrhacus) 275. maculatus Newp. (Spirostreptus) 290. maculatus Dad. (Spirostreptus) 290. maculatum (Strongylosoma) 221. maculifer (Rhinocrieus) 334. maculifer (Spirobolus) 334. magnificus (Platyrhacus) 269. Magrettii (Habrodesmus) 212. Magrettii (Strongylosoma) 212. Maindroni (Acanthiulus) 352. Maindroni (Eucentrobolus) 352. malabaricus (Spirostreptus) 290. MALAYOMERIS 139. | maritimus (Spirostreptus) 290. 381 malaccanus (Platyrhacus) 258. malaccanus (Polydesmus) 258. malayus (Thyropygus) 289. maluhianus (Bothropolys) 99. mammillatus (Epanerchodus) 157. mangaesinus (Nedyopus tambanus) 201. MAORIELLA 125, 128. MARCIANELLA 92. margaritatus (Platyrhacus) 268. margaritatus (Eutrachyrhachis) 268. margaritiferus (Platyrhacus) 258. margaritiferus (Polydesmus) 258. marginatus (Cormocephalus aurantiipes marginatus (Spirobolus) 337. [var. 104. marginella (Arthrosphaera) 148. marginellus (Platyrhacus) 258. marginellus (Rhinocricus) 309. marginepunctataum (Sphaerotherium) [141. marmorata (Arthrosphaera) 148. marmorata (Zephronia) 148. marmorea (Scutigera) 9. maroccanus (Archipolydesmus) 160. MARPTODESMINAE Subfam. 279. MARPTODESMUS 279. Martensi (Cermatobius) 91. Martensi (Malayomeris) 139. Martensi (Polydesmus) 243. Martensi (Xystodesmus) 243. Martini (Pseudoprionopeltis) 240. Massai (Habrodesmus) 213. MASTIGONODESMIDAE Fam. 184. MASTIGONODESMUS 184. MASTODESMUS 160. Mecheli (Platyrhacus) 258. MECISTOCEPHALIDAE Fam. 130. Mecistocephalus 130. Mecklenburgi (Aporodesmus) 168. mediatum (Mestosoma) 214. mediatus (Habrodesmus) 214. mediostriatus (Polyconoceras) 318, mediostriatus (Rhinocricus) 318. mediotaeniatus (Platyrhacus) 268. mediotaeniatus (Polyconoceras) 312. mediotaeniatus (Rhinocricus) 312. mediterraneum (Strongylosoma) 228. ınegalopora (Cryptops) 103. miegaloproctus (Trigoniulus) 346. 4. Heft 383 “>. Dr, Cart erhf Attems;” " MEGETHMUS 132. Meinerti (Eucratönyx) 122. Meinerti (Himantarium) 122. Meinerti (Himantarium) 138; 464. melanopleuris (Orthomorpha) 193. melanostoma“(Scutiger&) 90. melanostomus (Otocryptops) 103. melas (Pronodesmus) 177. melinopus (Thyropygus) 289. mentaweiensis (Anurostreptus) 289. meridionalis (Neotrachydesmus) 229. MEROCHETA 152. MERODESMUS 279. Mertoni'(Otostigmus rugulosus var.) 108. Mertoni (Trigoniulus) 343. MESODESMUS 281. mesorphinum (Catharosoma) 211. mesorphinum (Strongylosoma) 211. MESOTROPIDESMUS 169. mesoxanthum (Catharosoma) 211. mesoxanthum (Strongylosoma) 211. MESTOSOMA 211. metallicus (Otostigmus) 108. METAPHORIKUS 278. METOPIDIOTRICHINAE Subfam. METOPIDIOTHRIX. 284. metuenda (Scolopendra) 106. mexicanus Att. (Platyrhacus) 255. mexicanus Luc. (Platyrhacus) 258. mexicanus (Polydesmus) 258. mexicanus (Stenodesmus) 245. Meyeri- (Polyconoceras) 312. Meyeri (Rhinocricus) 312. Michaelseni (Cormocephalus) 105. Michaelseni (Orsilochus) 359. Michaelseni (Rhinotus) 359. microcephalus (Thalthybius) 114. MICRODESMUS 231. MICROPORUS 239. microporus (Megethmus) 132. microporus (Meeistocephalus) 132. mieropygus (Rhinocrieus) 332. MICRORHACHIS 282. MICROSPIROBOLUS Carl 297. microstoma (Scutigera) 89. MICROTHEREUA 9%. mierotropis (Orthomorpha) 238. MIMODESMUS 283. MIMOPS 103. minhlana (Orthomorpha) 193, minimus (Antichiropus) 221. minor (Rhinoer. centralis var.) 331. minor (Thyropygus) 289. minuta (Hyleoglomeris) 139: minuta (Sphaeroparia) 161. miranda (Orthomorpha) 193. mirandus (Mecistocephalus) 131. mirandus (Platyrhacus) 258. MNIODESMUS 247. "| modestus (Aporodesminus) 166. ei modestus (Oryptodesmus) 166. modestus (Pauropus) 134. modestus (Platyrhacus) 258. modestus (Spirostreptus) 290. Modiglianii (Anurostreptus) 289. Modiglianii (Aporodesminus) 166. "Modiglianii (Cambala) 295. Modiglianii (Cambalopsis) 295. Modiglianii (Oryptodesmus) 166. Modiglianii (Cryptops) 103. Modiglianii (Glomeris) 138. Modiglianii (Platyrhäcus) 275. Modiglianii (Sphaeropoeus) 143. Modiglianii (Siphonophora) 358, Modiglianii (Spirobolellus) 336. Modiglianii (Strongylosoma) 200. Modiglianii (Sundanina) 200. Modiglianii (Thyropygus) 289. Moebiusi (Platyrhacus) 258. Mölleri (Thyropygus) 289. moenensis (Rhinocrieus) 332. moestus (Rhinocricus) 309. moluccensis (Platyrhacus) 275. 'monacanthus (Antichiropus) 221. MONENCHODESMUS 245. MONGOLIULUS 286. moniliforme (Strongylosoma) 197. moniliformis (Orthomorpha) 197. MONOCHAETA Ordo 356. MONOGRAPHIS 135. MONOTARSOBIUS 9. montanum (Strongylosoma) 214. 'montanus (Habrodesmus) 214. ( montanus (Sphaeropoeus) 143. monticola (Heterochordeuma) 285. monticola (Orthomorpha) 238. Die indo-australischen :Myriopoden. monticola (Platyrhacus) 258. monticola (Rhysida) 109. montivagum (Strongylosoma) 236. montivagus (Platyrhacus) 258. montivagus Silv. (Rhinocricus) 334. montivagus Carl (Rhinoericus) 317. morbosum (Himantarium) 132. morbosus (Geophilus) 132. morsitans (Scolopendra) 106. morsitans (Otostigmus) 108. Mortensenii (Pauropus) 134. Mortoni (Platyrhacus) 268. Moseleyi (Spirostreptus) 290. motzoranginis (Decaporodesmus) 178. moulmeinensis (Spirobolus) 346. moulmeinensis (Trigoniulus) 346. multidens (Otostigmus) 108. multidens (Scolopendra subspinipes) 107. multidentata (Thereuopoda) 89. multilineata (Hyleoglomeris) 139. multipes (Polygonarea repanda) 129. multistriatus (Rhinocricus) 332. muralis (Doratodesmus) 182. Murrayi (Acanthiulus) 351. Murrayi (Polybunolobus) 351. mutilans (Scolopendra subspinipes) 107. MYCHODESMUS 279. MYRMECODESMUS 178. MYRMEKIA 239. myriekurum (Catharasoma) 211. myrmekurum (Strongylosoma) 211. MYXODESMUS 178. Nadari (Strongylosoma) 236. nana (T'hereuopoda) 89. nannodes (Spirobolus) 336. NANNORHACUS 247. nanum (Strongylosoma) 236. nanus (Antichiropus variabilis) 221. ( nanus (Icosidesmus) 240. nanus (Lophodesmus) 175. nanus (Spirobolellus) 336. NAPODESMUS 178. Napoleonis (Cryptocorypha) 167. Naresii (Glosselus) 344. Naresii (Spirobolus) 343. Naresii (Spirostrophus) 344. Naresii (Trigoniulus) 343. NASODESMUS 283. Nattereri (Rhinocricus) 309. naviculare (Strongylosoma) 200. navicularis (Sundanina) 200. NEARCTODESMUS 160. nebulosum (Sphaerotherium) 141. Necrophloeophagus 132. Nedyopus 200. NEDYOPUS 200. neglectus (Polyconoceras) 318. neglectus (Rhinocricus) 318. neglectus (Thyropygus) 289. nemorensis (Otostigmus) 108. neocaledonicus (Cupipes) 104. NEOCORDYLOPORUS 281. NEODESMUS 279. NEOLEPTODESMUS 282. - NEOTRACHYDESMUS 2239. neozelandicus (Anopsobius) 94. ° neptunus (Fontaria) 244.. neptunus (Rhysodesmus) 244. N ESOGLOM ERIS 139. ‚Newporti (Rhinocricus) 309. NEWPORTIA 101. niasense (Strongylosoma) 236: niasensis (Otostigmus) 108. Nietneri (Strongylosoma) 236. - niger (Karteroiulus) 286. nigrescens (Atelomastix) 293. nigrescens (Trogodesmus) 234. nigriceps (Zephronia) 146. nigricorne (Strongylosoma) 193. 383 ‚NEWPORTIIDAE Fam. 101. - nigricornis Poc. (Orthomorpha) 193. nigricornis Att. (Orthomorpha) 200. nigricornis (Sundanina) 200. nigrinota (Zephronia) 146. nigrolabiatus (Spirotreptus) 290. nigromaculatum ei a 150. nigrovirgatum (Strongylosoma) 223. nigrovirgatus (Akamptogonus) 223. .nitida (Arthrosphaera) 148. nobilis (Cermatia) 88. ‚NODORODESMUS 278. ‚nodosicollis (Eurhinocrieus) 331. nodulosa (Vanhoeffenia) 161. nodulosumn (Strongylosoma) 236. Nordenskiöldi (Orthomorpha); 197. Nordenskiöldi (Strongylosoma) 197. 4. Heft 384 Dr; Car) Graf Attems: Nordquisti (Cambalopsis) 295. notatus (Platyrhacus) 268. noticeps (Arthrosphaera) 148. noticeps (Zephronia) 148. NOTIPHILIDES 115. Novae Hollandiae (Hemicormocephalus) [105. Novarrae (Akamptogonus) 223. Novarrae (Polydesmus) 223. Novarrae (Strongylosoma) 223. nuda (Rhysida) 109. nudus (Otostigmus) 108. NYSSODESMUS 247. Oatesii (Orthomorpha) 193. Oatesi (Otostigmus) 108. Ostesii (Spirostreptus) 290. obesus (Anoplodesmus) 206. obesus (Rhinocricus) 309. obscuratus (Trigon. ralumensis) 349. obscurus (Pyrgodesmus) 174. obscurus (Trigoniulus) 346. obtectus (Opisthoporodesmus) 157. obtusospinosus (Spirobolus) 354. ocellata (Orthomorpha) 198. ocellatum (Strongylosoma) 198. ochraceus (Eurhinocrieus) 331. octocentrus (Aphelidesmus) 208. octocentrus (Euryurus) 208. octosulcatum (Anodentostoma) 110. ODONTODESMUS 247. ODONTOPELTIS 281. odontopezum (Tubercularium) 246. ODONTOTROPIS 245. oenologum (Strongylosoma) 236. oenologus ((Rhinocrieus) 309. Olfersii (Cryptodesmus) 163. OLIGODESMUS Att. 239. OLIGODESMUS Gill. 178. oligotarsus (Henicops) 94. olivaceus (Icosidesmus) 240. . ologona (Arcidesmus) 274. ologona (Platyrhacus) 274. OMODESMUS 279. omilteme (Eurhinocrieus) 331. ONCODESMUS 183. oniscinus (Oniscodesmus) 183. ONISCODESMIDAE Fam. 179. ONISCODESMUS 183. ONISCOMORPHA Divisio 137. OPHRYDESMUS 169. opinatus (Arthronomalus) 132. opinatus (Geophilus) 132. opinatus (Thyropygus) 289. OPISOTRETUS 157. OPISTHANDRIA 137. OPISTHOPORODESMUS 157. OPISTHOSPERMOPHORA 286. opulentus (Rhinocricus) 334. orientalis (Agastrophus) 291. orientalis (Epanerchodus) 157. orientalis (Mimops) 103. orientalis (Otostigmus) 108. orientalis (Pericambala) 296. orientalis (Scutigerella) 133. orinomus (Trigoniulus) 344. ornatum (Castanotherium) 150. ornatus (Phyodesmus) 269. ornatus (Trigoniulus) 347. ORODESMINAE Subfam. 278. Orodesmus 278. orophilus (Dimerogonus) 292. orophura (Hyperothrix) 183. orphinus (Trigoniulus) 344. ORPHNAEUS 116. ORSIBOE 359. ORYA 116. ORYIDAE Fam. 115. ORYINAE Subfam. 115. ORYINI 115. orthogona (Kustrongylosoma) 198. orthogona (Orthomorpha) 198. ORTHOMORPHA Gen. 1%. ORTHOMORPHA Subgen. 191. Ortonedae (Macronicophilus) 124. ORTHOTHEREUA 88. ostentatus (Thyropygus) 289. OTOCRYPTOPS 101, 103. OTODESMUS 169. OTOSTIGMINAE Subfain. 102, 107. OTOSTIGMUS 102, 107. ovalis (Zephronia) 146. Oweni (Otostigmus) 108. OXYDESMIDAE Fam. 278. OXYDESMINAE Subfam. 278. OXYDESMUS Gen. 278. OXYDESMUS Subgen. 278. OXYPYGE 238. Die indo-australischen Myriopoden. PACHYDESMUS 245. PACHYMERINUS 125. PACHYMERIUM 126. pachyskeles (Rhinocricus) 308. PACHYURUS 276. pachyurus (Thyropygus) 289. pacificus (Rhinocricus) 309. palicola (Macrosternodesmus) 231. paliger (Platyrhacus) 269. pallida (Glomeris carnifex var.) 138. palonensis (Orthomorpha) 238. pallipes (Julomorpha) 294. pallipes (Siphonorhinus) 359. pallipes Oliv. (Strongylosoma) 227. pallipes Humb. (Strongylosoma) 228. paludicola (Anaulaciulus) 286. PAMMICROPHALLUS 282. papuanus (Bothropolys) 99. papuanus (Cupipes) 104. papuanus (Platyrhacus) 271. papuasiae (Trigoniulus) 347. PARACRYPTOPS 100, 103. PARADESMORHACHIS 276. PARADOXOSOMA 229. paraensis (Rhinocricus) 309. paraguayense (Catharosoma) 211. paraguayense (Leiosoma) 211. paraguayense (Strongylosoma) 211. PARALAMYCTES 9. PARARHACHISTES 282. PARASCUTIGERA 37. PARAZODESMUS 247. parazodesmus (Platyrhacus) 269. pardalis (Orthomorpha) 193. parvicollis (Peronorchus) 160. parvulum (Strongylosoma) 214. parvulus (Diopsiulus) 356. parvulus (Habrodesmus) 214. parvulus (Trigoniulus) 347. pasimachus (Dinematocricus) 322. Patricii (Thyropygus) 289). patrioticum (Strongylosoma) 201. patrioticus (Nedyopus) 201. pauperata (Scutigerella) 133. pauperatus (Otostigmus tuberculatus) PAUROPODA 134. [109. PAUROPUS 134. PELODESMUS 178. Archir für Naturgesehlehte 1914. A. 4. 385 pekuensis (Orthomorpha) 197. penicillatus (Platyrhacus) 262. peninsularis (Rhinocricus 332. penrithensis (Cyliosoma) 142. PENTAZONIA Ordo 137. PENTORYA 116. Peraccae (Catharosoma) 211. perakensis (Acanthodesmus) 259. ‚| perakensis (Platyrhacus) 259. perakensis (Thyropygus) 289. perforatus (Geophilus) 127. perforatus (Geophilus concolor var.) 127. perforatus (Sepedonophilus) 127. pergranulatum (Acisternum) 275. pergranulosus (Platyrhacus) 275. PERICAMBALA 296. PERICAMBALIDAE Fam. 296. PERIDONTODESMIDAE Fam. 184. PERIDONTODESMUS 184. PERIDYSODESMUS 280. PERITTOTRESIS 208. Perkinsi (Dimerogonus) 293. permirabilis (Platyrhacus) 258. PERONORCHUS 160. persicum (Strongylosoma) 227. perstriatus (Spirobolellus) 336. Petersi (Acanthodesmus) 259. Petersii (Platyrhacus) 259. Petersii (Strongylosoma) 236. petronius (Dinematocricus) 322. Pfeifferae (Platyrhacus) 259. Pfeifferae (Polydesmus) 259. PHAEODESMUS 215. phaleratus (Polyconoceras) 312. PHENACOPORUS Subgen. 165. philippinensis (Cormocephalus) 105. philistus (Dinematocricus) 322. Phipsoni (Streptogonopus) 219. Phipsoni (Strongylosoma) 219. PHRACTODESMUS 247. phranus (Spirobolus) 346. phranus (Trigoniulus) 346. phthisicus (Rhinocricus) 332. PHYLLACTOPHALLUS 281. PHYMATODESMUS 245. PHYODESMUS 247. physkon (Leontorinus) 220. physkon (Strongylosoma) 220. 25 4Meft 386 Dr. Carl Graf Attems: pieta (Orthomorpha) 194. Picteti (Eurydirorhachis) 259. Picteti (Platyrhacus) 259. Picteti (Siphonophora) 358. pictum (Strongylosoma) 194. pictus (Platyrhacus) 269. pictus (Polydesmus) 269. pietus (Spirobolus) 354. pileolus (Apomus) 167. pileolus (Oryptodesmus) 167. pilifera (Zephronia) 149. pilifera (Orthomorpha) 198. pilifera (Arthrosphaera) 149. pilipes (Acanthodesmus) 254. pilipes Pet. (Platyrhacus) 269. pilipes Pet. (Polydesmus) 269. Pillaulti (Rhinoericus) 309. pilosum (Castanotherium) 150. pilosus (Treseolobus) 175. pinangensis (Acanthodesmus) 259. pinangensis (Platyrhacus) 259. pinetorum (Fusiulus) 287. pinguis (Anoplodesmus) 206. pinguis (Scolopendra) 106. PITHOPUS 102. PLACODES 285. PLACODESMATA 110. PLAGIODESMUS Subgen. 278. PLAGIOTROPIDESMUS 170. plakodonotus (Platyrhacus) 259. planatus (Prionopeltis) 204. planus (Enantigonodesmus) 171. platycephalus (Ethmostigmus) 109. PLATYDESMIDAE, Fam. 359. platydesmoide (Heterochordeuma) 285. PLATYDESMUS 359. PLATYRHACHIDAE Fam. 246. PLATYRHACUS Gen. 247. PLATYRHACUS Subg. 248. PLEONARAIUS 239. PLEORHACUS Subgen. 263. PLEOTARSOBIUS 92. PLESIOCERATA 137. pleuralis (Trigoniulus) 347. PLEUROGEOPHILUS 126, 127. PLUSIOGONODESMUS 172, PLUSIOPORODESMUS 278. PLUTON:UM 100. Pococki (Dimerogonus) 293. Pococki (Platyrhacus) 259. POCOCKIA 285. POCODESMUS 172. Podenzanae (Julomorpha) 294. PODOTHEREUA 88. PODYKIPUS 292. politulus (Apomus) 167. politulus (Oryptodesmus) 167. politum (Sphaerotherium) 141. politus (Otostigmus) 108. politus (Spirobolus) 354. politus (Spirostreptus) 290. poperanginus (Dinematocrieus) 322. poperanginus (Rhinocricus) 322. Porati (Julomorpha) 294. PORATIA 178. porosum (Castanotherium) 150. porosum (Himantosoma) 124. porosus (Helodesmus) 283. POLYBOTHRUS 97. POLYBUNOLOBUS 351. POLYCONOCERAS 309. POLYCONOCERAS Subgen. 309. POLYDESMIDAE Fam. 155. POLYDESMIDEA Subordo 153, 155. POLYDESMOIDEA Ordo 152. POLYDESMORHACHIS 247. POLYDESMUS 157. POLYGONAREA 127. POLYLEPIS 276. POLYLEPISCUS 278. polyporus (Geophilus) 132. polypus (Ballophilus) 114. POLYXENUS 135. POLYZONIDAE Fam. 357. prelli (Amynticodesmus) 171. PREPODESMUS 283. PRIODESMUS 281. PRIONOPELTIS 202. proboseideus (Rhynchoproctus) 289. procerus (Geophilus) 127. procerus (Pleurogeophilus) 127. PRODESMUS 247. PRONODESMUS 177. PROMESTOSOMA 209. propinquus (Platyrhacus) 259. PROSOPODESMUS 177. Die indo-australischen Myriopoden. PROSPIROBOLUS 298, 337. PROTERANDRIA 152. PROTEROSPERMOPHORA Superord PROTOIULIDAE Fam. 296. [152. provocator (Geophilus) 127. provocator (Pleurogeophilus) 127. proximatus (Platyrhacus) 275. proximus (Trigoniulus) 348. PSAMMODESMUS 247. PSAPHODESMUS 247. PSELAPHOGNATHA 134. PSEUDOCRYPTOPS 102, 107. PSEUDODESMUS 359. pseudomorphum (Strongylosoma) 214. pseudomorphus (Habrodesmus) 214. PSEUDOPOLYDESMUS 161. PSEUDOPRIONOPELTIS 240. PSEUDOSPIROBOLELLIDAE Fam. 335. PSEUDOSPIROBOLELLUS 298, 335. PSILOSCOLOPENDRA 101. PSOCHODESMUS 172. PTERODESMUS 172. pugio (Rhinocricus) 309. pugnus (Ophrydesmus) 169. pulcher (Spirobolus) 356. pulcherrimus (Ktenostreptus) 289. pulcherrimus (Trigoniulus) 348. pulvillatum (Strongylosoma) 214. pulvillatus (Habrodesmus) 214. pulvinatus (Dinematocrieus) 326. punctatissimus (Sphaeropoeus) 143. punctatum (Sphaerotherium) 141. punctatus (Platyrhacus) 259. punctatus (Polydesmus) 259. punctidives (Spirobolus) 354. punctifrons (Lamnonyx) 131. punctifrons (Spirobolus) 356. punctilabium (Spirostreptus) 290. punctipleurus (Spirobolus) 355. punctiventer (Otostigmus) 108. pusillus (Apomus) 167. pusillus (Oryptodesmus) 167. pusillus (Eudasypeltis) 201. pusillus (Ligiodesmus) 183. pusillus (Lophodesmus) 177. pustulatus (Cormocephalus) 105. pyginaea (Orthomorpha) 197. Ppygmaeum (Strongylosoma) 197. pygmaeus (Cormocephalus) 105. pygomegas (Ethmostigmus) 110. PYRGODESMIDAE 173. PYRGODESMUS 174. pyrrholoma (Polyconoceras) 318. pyrrholoma (Rhinocricus) 318. pyrrhomelana (Zephronia) 146. python (Platyrhacus) 275. quadrituberculata (Siphonophora) 358. Queenslandiae (Cyliosoma) 142. quincuplex (Plathyracus) 272. quintiporus (Rhinocricus) 308. Rainbowi (Australiosoma) 224. Rainbowi (Schizoribautia) 129. Rainbowi (Spirobolellus) 336. ralumensis (Trigoniulus) 348, ramosus (Sphaerotrichopus) 240. rectifrons (Lithobius) 97. regis (Spirostreptus) 290. reonus (Trigoniulus) 348. repanda (Polygonarea) 129. repandus (Dinematocricus) 327. repandus (Platyrhacus) 275. repandus (Spirostreptus) 290. RHACHIDESMINAE 281. RHACHIDOMORPHA 281. RHACHIS 282. RHACHODESMIDAE Fain. 281. rhadinopus (Dinematocrieus) 328. RHINOCRICIDAE Fam. 299. RHINOCRICUS 306. RHINOTUS 359. RHOPALOMERIS 138. rhopalophora (Metopidiothrix) 284. RHYNCHOPROCTUS 289. RHYPHODESMUS 247. RHYSIDA 102, 109. RHYSODESMUS 244. RIBAUTIINA. 128 Ridleyi (Phractodesmus) 259. Ridleyi (Platyrhacus) 259. Ridleyi (Zephronia) 146. rimosus (Platyrhacus) 269. ripariensis (Rhinocricus) 332. riparius (Platyrhacus) 260. Rixi (Rhinocricus) 309. robustum (Strongylosoma) 214. 25% 4 Heft 387 388 robustus (Habrodesmus) 214. Rogersi (Rhinocrieus) 309. roseipes (Orthomorpha) 197. rubicundus (Rhinocrieus obesus) 309. rubiginosus ((Otoeryptops) 103. rubriceps (Cormocephalus) 105. rubriceps (Lignydesmus) 183. rubriceps (Oniscodesmus) 183. rubripes (Ethmostigmus) 110. rubripes (Spirobolus) 344. rubripes (Spirostreptus) 290. rubripes (Strongylosoma) 237. rubripes (Trigoniulus) 344. rubrocinetus (Thyropygus) 289. rubrolimbatus (Thyropygus) 289. rubrolineata (Cermatia) 89. rubrolineata (Scutigera) 89. rubrolineata (Thereuonema) 90. rubrolineata (Thereuopoda) 89. rubromaculatus (Rhinocricus) 331. rubromarginatus (Rhinoericeus) 334. rudis (Isotropidesmus) 170. ruficeps (Uryptops) 103. ruficeps (OÖtostigmus) 108. ruficeps (Zephronia) 146. ruficollis (Spirobolus) 355. rufomarginatus (Rhynehoproctus) 289. rugosus (Bothropolys) 99. rugosus (Ethmostigmus) 110. rugosus (Lithobius) 99. rugulosa (Arthrosphaera) 149. rugulosa Hirst (Zephronia) 146. rugulosa Butl. (Zephronia) 149. rugulosus (Otostigmus) 108. sabulosus (Anoplodesmus) 206. sagittarium (Strongylosoma) 237. sakalava (Phymatodesmus) 245. Salvadorii (Habrodesmus) 214. Salvadorii (Strongylosoma) 214. SAMICHUS 293. samium (Strongylosoma) 227. sanctum (Gonodrepanum) 231. sanctum (Strongylosoma) 231. SANDALODESMUS 281. sanguineum (Strongylosoma) 237. sanguineus (Polylepis) 276. sanguineus (Platyrhacus) 276. sanguineus (Spirobolus) 355. Dr. Carl Graf Attems: sanguineus (Spirostreptus) 290. sanguineus (Taphodesmus) 276. sapiens (Pocockia) 285. Sarasinorum (Cormocephalus dispar) Sarasinorum (Hyleoglomeris) 139. [104. Sarasinorum (Nesoglomeris) 139. Sarasinorum (Platyrhacus) 269. Saussurei (Acanthodesmus) 260. Saussurei (Anoplodesmus) 206. Saussurei (Platyrhacus) 260. Saussurei (Polydesmus) 206. Saussurei (Prionopeltis) 206. scaber (Otostigmus) 108. SCAPTODESMUS 282. scaurus (Ophrydesmus) 169. SCHEDOLEIODESMUS 184. SCHEDOTRIGONA 285. SCHEDYPODESMUS 184. SCHENDYLIDAE Fam. 113. SCHENDYLINAE Bröl. Subfam. 113. SCHENDYLINAF Att. Subfam. 114. SCHENDYLINI 114. Schenkeli (Icosidesmus) 240. Schetelyi (Platyrhacus) 274. SCHIZORIBAUTIA 129. Schultzei (Monographis) 135. scobinatus (Rhinocricus) 309. scobinula (Dinematocricus falcatus) 330. SCOLIOPLANES 127. SCOLODESMUS 233. scolopacina (Siphonophora) 358. SCOLOPENDRA 101, 105. SCOLOPENDRELLA 134. SCOLOPENDRIDAE Fam. 101, 103. SCOLOPENDRIDAE Krpl. Fam. 100. SCOLOPENDRINAE Subfam. 101, 103 SCOLOPENDRINI 101, 103. SCOLOPENDROMORPHA Ordo 100. SCOLOPENDROPSINI 101, 103. SCOLOPENDROPSIS 102. SCOLOPOCRYPTOPIDAE Fam. 101. SCOLOPOCYPTOPINAE Subfam. 101. SCOLOPOCRYPTOPS 101. [103, SCOLOPOPLEURA 281. scrobiculatus (Rhinoericus) 334. sculpturatus (Archilithobius) 9. sculpturatus (Lithobius) 95. scutatus (Pauropus) 134. Die .indo-australischen Myriopoden. scutatus (Platyrhacus) 269. scutatus (Polydesmus) 269. SCUTIGERELLA 133. SCUTIGERIDAE Fam. 87. SCUTIGERINAE Subfam. 87. scutigerinum (Strongylosoma) 234. scutigerinus (Scolodesmus) 234. SCUTIGEROMORPHA Ordo 87. SCYTALOSOMA 283. SCYTODESMUS 283. SCYTONOTUS 241. securis (Scolodesm.us) 234. Sedgwicki (Dimerogonus) 293. segmentatus (Rhinocricus) 335. segmentatus (Thyropygus) 289. segnis (Rhinocrieus) 309. Sellae (Aporodesmus) 168. semicarnes (Orthomorpha) 195. semieincetus (Rhinocricus) 332. semilaevis (Zephronia) 146. semirugosum (Strongylosoma) 215. semirugosus (Habrodesmus) 215. SEMNOSOMA 239. Semoni (Strongylosoma) 237. Semperi (Lithobius) 97. Sennae (Cyliosoma) 142. Sennae (Rhinocricus) 308. sentaniensis (Akamptogonus) 223. SEPEDONOPHILUS 126, 127. septemlineatus (Julus) 287. septemtrionalis (Acanthiulus Blainvillei [subsp.) 352. SERANGODES 283. serangodes (Geophagus) 123. serangodes (Sogophagus) 123. sericatus (Trigoniulus) 344. sericiventris (Rhinocricus) 309. serpentinus (Rhinocricus) 309. serpentinus (Thyropygus) 289. serratipes (Scutigera) 88. _ setigerus (Polyconoceras) 318. setigerus ( Rhinocricus) 318. setosus (Eudasypeltis) 201. setosus (Siphonotus) 357. sexspinosus (Otocryptops) 103. Sharpi (Dimerogonus) 293. shimensis (Lithobius) 97. Shipleyi (Dimerogonus) 293. 389 siamensis (Pauropus) 134. siamensis (Zephronia) 147. sibutensis (Platyrhacus) 260. sibutensis (Stenoniodes) 260. SICHOTANUS 216. signatum (Strongylosoma) 223. signatus (Akamptogonus) 223. signifer (Spirobolus) 355. SIGODESMUS 279. silvestris (Orthomorpha) 238, simillimum (Strongylosoma) 237. simillimus (Aporodesminus) 166. simillimus (Oryptodesmus) 166. Simoni (Trachydesmus) 229. simplex (Castanotherium) 150. simplex (Orthomorpha) 197. simple : (Scolopendrella) 134. simplex (Scutigera) 90. simplex (Strongylosoma) 197. simulans (Pauropus) 134. Sinclairi (Dimerogonus) 293. sinensis (Glomeris) 138. sinensis (Scutigera) 89. sinuata (Scutigera) 90. sinuatum (Sphaerotherium) 141. SINGHALORTHOMORPHA Subgen. 198. singhbhumensis (Pseudocryptops aghar- kari) 107. SIPHONIULIDAE Fam. 357. SIPHONIULUS 357. SIPHONOCRYPTUS 357. SIPHONOPHORA 357. SIPHONOPHORIDAE Fam. 357. SIPHONORHINUS 359. SIPHONOTUS 357. SISYRODESMUS 170. sitocola (Eurytion) 128. Skeatii (Strongylosoma) 237. Skinneri (Orthomorpha) 198. Skinneri (Strongylosoma) 198. Smithii (Cermatia) 91. Smithii (Eurhinocrieus) 331. Sınithi (Meeistocephalus) 131. Smithi (Schedotrigona) 285. Smithii (Scutigera) 91. socialis (Prion: peltis) 204. SOGOPHAGUS 122. 4. Heft 390 soleatus (Trigoniulus) 344. solitaria (Sundanina) 200. solitarium (Strongylosoma) 200. solitarius (Spirobolellus) 336. Sollasii (Trichocambala) 294. Solomonis (Polylepis) 276. Solomonis (Paradesmorhachis) 276. sparsepunctatum (Castanotherium) 150. spectabilis (Anoplodesmus) 207. spectabilis ( Polydesmus) 206. spectabilis (Rhinocr. centralis var.) 331. Spenceri (Necrophloeophagus) 132. SPHAERIODESMIDAE Fam. 279. SPHAERIODESMINAE Subfam. 280. SPHAERIODESMUS 280. SPHAEROMIMUS 142. SPHAEROPARIA 161. SPHAEROPOEIDAE 142. SPHAEROPOEUS 142. SPHAEROTHERIA Subordo 139. SPHAEROTHERIDAE Fam. 140. SPHAEROTHERIUM 140. SPHAEROTRICHOPIDAE Fam. 238. SPHAEROTRICHOPUS 240. SPHENODESMUS 279. spiculifer (Spirobolus) 356. SPILODESMUS 247. spilotus (Polyconoceras) 315. spinifer (Pauropus) 134. spinigera (Tberenonema annulata) 88. spinipes /Cryptops) 103. spinosissima (Scolopendra subspinipes) spinosus (Ethmostigmus) 110. spinosus (Otostigmus) 108. spinosus (Trigonostylus) 184. SPIROBOLELLIDAE Fam. 335. SPIROBOLELLUS Poo. 335. SPIROBOLELLUS Att. 335. SPIROBOLINUS 299. SPIROBOLOIDEA Ordo 296. SPIROBOLUS 296. SPIROMANES 299. SPIROSTREPTIDAE Fam. 288. spirostreptinus (Spirobolus) 355. SPIROSTREPTOIDEA Ordo 287. spissus (Lamnonyz) 130. spissus (Mecistocephalus) 130. splendens (Otostigmus) 109. [107. Dr. Carl Graf Attems: splendens (Spirobolellus) 336. squamosus (Trigoniulus) 344. Steeli (Agathodesmus) 283. STEGODESMUS 179. stellatum (Castanotherium) 150. STEMMATOIULOIDEA Ordo 356. STEMMIULIDAE Fam. 356. STEMMIULUS 356. STENAUCHENIA 241. STENODESMUS 245. STENONIA 247. STENONIODES 247. stenopterus (Platyrhacus) 275. stenopterus Poc. (Platyrhacus) 259. stenorhynchus (Spirostreptus) 290. STICTODESMUS 171. STIODESMUS 179. Stollii (Sphaeropoeus) 143. Stolli (Polylepiscus) 278. straminipes (Thyropygus) 289. stratus (Stiodesmus) 179. strenuus (Platyrhacus) 260. STREPTOGONOPUS 219. striatellus (Rhinocrieus) 309. striatus (Spirostreptus) 290. strigosus (Cormocephalus) 105. striolatum (Cyliosoma) 142. striolatus (Anoplodesmus) 206. strobilus (Dinematocricus) 322. STRONGYLODESMUS 282. STRONGYLOMORPHA 281. STRONGYLOSOMA 225. STRONGYLOSOMATIDAE Fam. 184, STRONGYLOSOMIDAE Fam. 184. STRONGYLOSOMIDEA Subordo 154, STRONGYLOSOMIDES 281. [184. strongylosomides (Serangodes) 283. STRONGYLOSOMINAE 185. Stuxbergi (Glomeris) 138. styliferus (Polyconoceras) 318. styliferus (Rhinocricus) 318. STYLODESMIDAE Fam. 172. STYLODESMUS 179. stylopus (Cryptocorypha) 167. subalba (Orthomorpha) 194. subalbum (Strongylosoma) 194. subalbus (Platyrhacus) 260. subflavum (Strongylosoma) 237. Die indo-australischen Myriopoden. subinermis (Rhysida) 109. sublimbatus (Platyrhacus) 269. sublimbatus (Phyodesmus) 269. submissus (Platyrhacus) 230. submissus (Rhinocricus) 335. subnigra (Orthomorpha) 200. subnigra (Sundanina) 200. subrectangulus (Aporodesmus) 168. subspinipes (Scolopendra) 106. subspinosa (Orthomorpha) 198. subspinosus (Platyrhacus) 269. subspinosus (Tetracentrosternus) 198, 234. subunguiculata (Scutigerella) 133. subvittatus (Platyrhacus) 275. Suckii (Otostigmus) 109. sulcatula (Zephronia) 147. sulecatus (Antichiropus) 221. sulcatus (Cor nocephalus brevispinatus) suleicollis (Mecistocephalus) 131. [104. suleicollis (Sphaeropoeus) 143. sumatranus (Aporodesminus) 166. sumatranus (Archilithobius) 95. sumatranus (Oryptodesmus) 166. sumatranus (Glomeridesmus) 151. sumatranus (Lithobius) 95. sumatranus (Otostigmus) 391. sumatranus (Platyrhacus) 260. sumatranus (Polydesmus) 260. sumatranus (Siphonotus) 357. sumatranus (Trachelomegalus) 352. sumatranus (Zephroniodesmus) 151. sumatrensis (Julus) 355. SUNDANINA 198. suspectum (Castanotherium) 150. Suteri (Icosidesmus) 241. Swinhoei (Kronopolites) 219. Swinhoei (Strongylosoma) 219. sydneyensis (Geophilus) 133. seydneyensis (Lithobius) 97. SYMPHYLA 133. SYMPHYOGNATHA 286. SYNOPTURA 179. syriacum (Strongylosoma) 227. tachypus (Trigoniulus) 345. tahitiensis (Lamnonyx) 132. tahitiensis (Mecistocephalus) 132. tambanum (Strongylosoma) 201. 391 taxbanus (Nedyopus) 201. tambanus (Epanerchodus) 157. taıi'eus (Trigoniulus) 349. tamulus (Eucentrobolus) 352. tanjoricus (Anoplodesmus) 206. tanjoricus (Leptodesmus) 206. TANYDESMUS 172. TAPHODESMUS 247. TAPHRODESMUS 280. taprobanensis (Spirobolus) 355. Targionii (Crypturodesmus) 182. Targionii (Cyliosoma) 142. Targionii (Trigoniulus) 346. tasmanianus (Amastigogonus) 293. tasmanianus (Craterostigmus) 91. tatusiaeformis (Sphaeropoeus) 144. taurinus (Prionopeltis) 204. tavoiensis (Spirostreptus) 290. TECTOPORUS 202. telluster (Udodesmus) 179. Templetoni (Orthothereua longieornis var.) 88. tenebrosus (Barydesmus) 260. tenebrosus (Platyrhacus) 260. tengger (Ophrydesmus) 169. tenuicornis (Thereuopodina) 88. tenuiculus (Geophilus) 131. tenuiculus (Mecistocephalus) 131. tenuipes (Prionopeltis) 204. terminalis (Rhyphodesmus) 275. TERMITODESMINAE 151. TERMITODESMUS 151. terricolor (Diplomaragna) 285. terricolor (Placodes) 285. tesselatum (Strongylosoma) 216. tesselatus (Phaeodesmus) 216. totanotropis (Platyrhacus) 270. TETRACENTROSTERNUS 234. THALTHYBIUS 114. thaumasius (Levizonus) 244. THEATOPS 100, 103. THEATOPSINA Superfam. ‚100. THELYDESMUS 283. THEREUONEMA 88. THEREUONEMINI 88. THEREUPODA 89. THEREUOPODINA 88. Thurstoni (Arthrosphaera) 149. 4. Heft 392 Dr. Carl Graf Attems: Thurstoni (Spirobolus) 346. Thurstoni (Trigoniulus) 346. THYMODESMUS 2352. THYROPROCTUS 298. THYROPYGUS 289. thysanopus (Cnemodesmus) 220. thysanopus (Orthomorpha) 220. thysanopus (Paradesmus) 220. tigratus (Sphaeropoeus) 143. tigrina (Zephronia) 147. TIRODESMUS 247. TITANOSOMA 184. tjampeana (Cambalopsis) 295. torquatus (Thyrogygus) 289. tjisaroanus (Thyropygus) 289. TRACHELODESMUS 240, 282. TRACHELOMEGALUS 352. | TRACHYCORMOCEPHALUS 101. TRACHYDESMUS 229. transversezonatus (Rhinocricus) 333. TRACHYIULUS 294. transversefasciatum (Strongylosoma) 237. transversetaeniniatum (Australiosoma) 225. transversetaeniatum (Strongylosoma) 225. TREMATORYINAE Subfam. 116. TREMATORYA 116. TRESEOLOBUS 175. triaina (Orthomorpha) 223. TRICHOCAMBALA 294. Trichocephalus (Rhinotus) 359. TRICHOMORPHA 281. trichonota (Orthomorpha) 197. trichonotum (Strongylosoma) 197. TRICHOPELTIS 167. TRICHOPOLYDESMUS 161. TRICHOPROCTUS 134. TRICHOZONUS 283. tricollis (Sphaeropoeus) 144. tricuspidatus (Adontodesmus) 276. TRIDESMUS 171. TRIENCHODESMUS 281. trifasciatum (Strongylosoma) 237. trifidus (Cyrtorhachis) 270. TRIGONIULIDEA Subordo 337. TRIGONOCRYPTOPS 100. TRIGONIULUS 337. TRIGONOSTYLUS 184. trilineatus (Spirostreptus) 290. triseriatus (Cryptodesmus) 172. trisetosa (Huttoniellea) 285. trisetosum (Craspedosoma) 285. Tristani (Platyrhacus) 260. Tristani (Rhinocrieus) 309. tristis (Platyrhacus) 275. TROGODESMUS 234. TROPIDESMUS 283. tropiferum (Strongylosoma) 228. TROPITRACHELUS 288. trunculenta (Scutigera) 89. trunculatus (Spirostreptus) 290. TUBERCULARIUM 246. tuberculata (Cermatia) 89. tuberculata (Scutigera) 89. tuberculata (Thereuonema) 89. tuberculatus (Otostigmus) 109. tuberculosus (Pseudodesmus) 359. tuberculosus (Sphaeropoeus) 144. tuberosa (Stenonia) 270. tuberosus (Platyrhacus) 270. tumida (Zephronia) 147. tureicum (Strongylosoma) 227. Turneri (Cormocephalus) 105. Twaithesii (Anoplodesmus) 206. Twaithesii (Polydesmus) 206. Twaithesii (Prionopeltis) 206. TYCODESMUS 279. TYLODESMUS 283. TYMBODESMUS 279. typicum (Himantosoma) 124. typicus (Centrodesmus) 283. typicus (Julidesmus) 233. UDODESMUS 179. ugrianus (Habrodesmus Magrettii) 212. ugrianum (Strongylosoma Magrettii) 212. ULODESMUS 279. uncinatus (Trigoniulus) 345. undulatus (Dinematocricus) 329. undulatus (Spirobolus) 329. UNGUIPALPI Ordo 91. unicolor (Cyliosoma) 142. unicolor (Spirostreptus) 290. unicornis (Rhinocricus) 309. unidentatus (Tropitrachelus) 288. Die indo-australischen Myriopoden. "393 unisulcatus (Spirobolus) 345. unisulcatus (Trigoniulus) 345. urocerus (Aulacobolus) 352. urocerus (Spirobolus) 352. URODESMUS 179. urophorus (Spirobolus) 345. urophorus (Trigoniulus) 345. vagans (Habrodesmus) 212. vagans (Strongylosoma) 212. vallicola (Julus) 287. VANHOEFFENIA 161. VANHOEFFENIIDAE Fan. 158. variabilis (Antichiropus) 221. variabilis (Rhinocricus) 335. variata (Fontaria) 244. variata (Rhysodesmus) 244. variegata (Orthomorpha) 238. variegatus (Icosidesmus) 241. variifasciatus (Rhinocricus) 309. vellutatus (Eudasypeltis) 201. velox (EHucarlia) 345. velox (Trigoniulus) 345. velutinus (Cyrtodesmus) 183. velutinus (Sphaeropoeus) 144. venatorius (Trigoniulus) 345. venenosus (Ethmostigmus) 110. venerabilis (Thyropygus) 289. venezuelianus (Platyrhacus) 275. verrucosus (Agnurodesmus) 182. verrucosus Poc. (Diontodesmus) 256. verrucosus Poc. (Parazodesmus) 269. verrucosus Att. (Platyrhacus) 256. verrucosus Poc. (Platyrhacus) 260. verrucosus (Pseudodesmus) 359. verrucosus (Trigonostylus) 182. . versicolor (Arthrosphaera) 149. versicolor (Strongylosoma) 237. versicolor (Zephronia) 149. vestitus (Doratodesmus) 182. Vietoriae (Eutrachyrhachis) 275. villosus (Cylindrodesmus) 160. Vincentii (Aporodesmus) 169. Vincentii (Cryptödesmus) 169. Vincentii (Docodesmus) 169. vinosa (Orthomorphä) 194. vinosa (Siphonophora) 358. vinosum (Strongylosomä) 194. violacea (Cermatia) 9. virgatus (Polyconoceras) 312. virgatus (Rhinocricus) 312. viridis (Scolopendra laeta var.) 106. vittata (Siphonophora) 358. vittatum (Strongylosoma) 215. vittatus (Anurostreptus) 289. vittatus (Habrodesmus) 215. vittatus (Phyodesmus) 260. vittatus (Platyrhacus) 260. vittatus (Trogodesmus) 234. Vogesi (Spirobolus) 355. Voltzi (Castanotherium) 151. Walesianum (Sphaerotherium) 141. Wallacei (Aporodesminus) 164. Wallacei (Aporodesminus) 164. | Walkeri.(Spirobolus) 355. Watsoni (Otodesmus) 169. Weberi (Aporodesminus) 166. | Weberi (Archilithobius) 95. Weberi (Oryptodesmus) 166. Weberi (Lithobius) 95. ‘| Weberi (Orthomorpha) 194. Weberi (Paracryptops) 103. Weberi (Platyrhacus) 260. Weberi (Rhinocricus) 333. Weberi (Strongylosoma) 194. Weberi (Thyropygus) 289. Werneri (Strongylosoma pallipes) 227. Westwoodi (Cormocephalus) 105. Whistleri (Antichiropus) 221. .| Whiteheadi ((Castanotherium) 151. Whiteheadii (Ilodesmus) 274. . Woodfordi ( Diontodesmus) 260. Woodfordi (Platyrhacus) 260. Wroughtoni (Arthrosphaera), 149. XANTHODESMUS 232. xanthonotus (Thyropygus) 289. xanthopleurus (Sphaeropoeus velutinus var.) 144. xanthopus (Platyrhacus) 261. xanthopygus Att. (Rhinocricus) 309. xanthopygus Silv. (Rhinocrieus) 333. xanthotrichus (Anoplodesmus) 206. zanthotrichus ( Prionopeltis) 206. xanthozonus (Rhinocricus) 333. xanthurus (Thyropygus) 289. 4. Heft 394 Dr. Carl Graf Attems: . XERODESMUS 247. Zehntneri (Mastodesmus) 160. xestoloma (Pachyurus) 276. Zehntneri (Orthomorpha) 194. xestoloma (Polylepis) 276. ZEPHRONIA 144. xylophagus (Geophilus) 127. ZEPHRONIIDAE 139. XYODESMIDAE Fam. 282, ZEPHRONIODESMUS 151. XYODESMUS 282. ZEPHRONIOIDEA 139. XYSTOCHEIR 283. ZEUCTODESMUS 252. XYSTODESMIDAE Fam. 241. ZODESMUS 247. XYSTODESMUS 243. zonatus (Platyrhacus) 274. xystus (Rhinocricus) 335. zonatus (Sphaeropoeus) 144. yalgooensis (Cormocephalus Turneri)105.| ZYGETHOBIINI 2. zebraica (Arthrosphaera) 149. ZYGETHOBIUS 2. zebraica (Zephronia) 149. ZYGOCHAETA 286. Literatur-Verzeichnis. Attems, C. 1897. Myriopoden in: Kükenthal, Reiseergebnisse. — Abhandl. Senckenberg. nat. Ges. XXIII 3. Hft. 1898. Myriopoden in: Semon, Zoolog. Forschungsreise in Australien. 5. Bd. 4. Lief. 1898, 1899. System der Polydesmiden. — Denkschr. k. Akad. Wiss. Wien, Bd. LXVII. (I. Teil), LXII. (II. Teil). 1901. Neue Polydesmiden des Hamburger Museums. — Mitt. naturh. Mus. Hamburg, XVIII. Bd., p. 85—107. 1903. Beiträge zur Myriopodenkunde. — Zoolog. Jahrb. Syst. XVII. Hft. 1. 1903. Synopsis der Geophiliden. — Ibid. Hft. 2. 1907. Javanische Myriopoden. — Mitt. nat. Mus. Hamburg, XXIV. Bd. 1907. Die Myriopoden der Deutschen Südpolar-Expedition. — Deutsche Südpolar-Exp., IX. Zool. I. 1909. 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Zeile von oben fehlt: Alluropus. 107. 14. und 17. Zeile von oben lies: Gravely statt Gravier. 108. 13. Zeile von unten lies: punctiventer statt punctiversites. 109. Zwischen Otostigmus Sucki und O. tuberculatus fehlt: Otostigmus suma- tranus Haase. (Krpl. p. 113). Sumatra. .109. 13. Zeile von oben lies: Gravely statt -Gravier. .126. 5. Zeile von unten lies: exp. statt cap. .148. Vor Arthrosphaera inermis ist einzuschalten: BBBBBBT aeillsejfie =} Arthrosphaera heterosticta Newp. 1844. Zephronia heterosticta Newport, Ann. mag. n. h. XIII. p. 265. 1892. — - Pocock, J. Bombay nat. hist. soc. VII. p. 145. 1899. Arthrosphaera — Pocock, J. Bombay nat. hist. soc. XII, p. 273. Vorderindien. . 152. 6. Zeile von oben lies: Bollmann statt Brölemann. .155. 5. Zeile von unten lies: Subordo Polydesmidea statt Subordo Poly- desmidae. 163. 19. Zeile von unten lies: 1864 statt 1869. 183. 4. Zeile von unten lies: Goudot statt Gondet. 193. No. 11 lies: minhlana statt miuhlana. 242. 5. Zeile von unten lies: Haploleptodesmus statt Neoleptodesmus. 269. 6. Zeile von unten lies: Phyodesmus statt Polydesmus. p. 347. 17. Zeile von unten lies: p. 184 statt 189. rg a BE Ü N, In} ERST ‘ Se Abe N VRR NAT Y%ı er in ERPGE SEE * " ch ’ N ia r 1219 17 FaRe y ENGE zu et = = = LT NIRIRNURINNNNN ARCHIV NATURGESCHICHTE. GEGRÜNDET VON A. F. A. WIEGMANN, FORTGESETZT VON WEESERICHSON: EHE GTROSECHEL, E. VON MARTENS, F. HILGENDORF, W.WELTNER unD E. STRAND. Innim DL NICHT HT HIT HT HIT HE HI NIE TIC HIT DIE HRCHSE IT DOCH DOC HIE TOT DOC OT HOCH HI HOT HI TITCHIE DIT HC HIT HE DT TC TIC NN NCTTOCHTTHT ACHTZIGSTER JAHRGANG. 1914. Abteilung A. 1. Heft. | | HERAUSGEGEBEN VON EMBRIK STRAND (BERLIN). Fear) NICOLAISCHE VERLAGS-BUCHHANDLUNG R.STRICKER._ Berlin. UL HL DES DEI DT DET DT DTSCNT DE NE DEDTDEDT TE NENE HE DEEHT NETTE SCHE DC DOCH NET ET HETETIE DENIED HEHE TRE OTTO RE D DL DD BT BE DE DON ADD HIER DDEEDE BILDETEN DCB DENT 0 CHIC BIETE DE DIESE DIEB BT GEBETE DENE IE DENT NED DENE FILE CHLITICHTIT DENN NINE nn Jeder Jahrgang besteht aus 2 Abteilungen zu je 12 Heften. E | [Abteilung A: Original-Arbeiten, Abteilung B: Jahres-Berichte.) Jede Abteilung kann einzeln abonniert werden. nn) N TRINNNNINININ Anordnung des Archivs. Das Archiv für Naturgeschichte, ausschließlich zoologischen Inhalts, besteht aus 2 Abteilungen, Abteilung A: Original-Arbeiten Abteilung B: Jahres-Berichte Jede Abteilung erscheint in je 12 Heften jährlich. Jedes Heft hat besonderen Titel und Inhaltsverzeichnis, ist für sich paginiert und einzeln käuflich. Die Jahresberichte behandeln in je einem Jahrgange die im Laufe des vorhergehenden Kalenderjahres erschienene zoologische Literatur. Die mit * bezeichneten Arbeiten waren dem Referenten nicht zugänglich. Die mit f bezeichneten Arbeiten behandeln fossile Formen. Honorar für Jahresberichte . . 50,— M. pro Druckbogen. ” ‚„ Originalarbeiten . 25,— M. ‚, N oder 40 Separata. Über die eingesandten Rezensionsschriften erfolgt regelmäßig Besprechung nebst Lieferung von Belegen. Zusendung erbeten an den Verlag oder an den Herausgeber. Der Verlag: Der Herausgeber: Nicolaische Embrik Strand, Verlags-Buchhandlung R. Stricker Berlin N. 4, Chausseestr. 105. Berlin W., Potsdamerstr. 90. 1mmı8 LIT N IRNNNIRMMIMNNIRIMINNN ARCHIV NATURGESCHICHTE. GEGRÜNDET VON A. F. A. WIEGMANN, FORTGESETZT VON W. F. ERICHSON, F. H. TROSCHEL, E. VON MARTENS, F. HILGENDORF, W. WELTNER unD E. STRAND. LE VERREE | nn (RE nt NORDINLENLILIEE HN IN LO AN NEL N BO LEE NL LT NHL EL 1914. Abteilung A. | | 2. Heft. | | ACHTZIGSTER JAHRGANG. HERAUSGEGEBEN VON EMBRIK STRAND (BERLIN). TAKE NICOLAISCHE VERLAGS-BUCHHANDLUNG R.STRICKER N TILITTTLIITTEININI HN IIRITNITLRUEINIITNENANANRINIRIRHNNNN Berlin. i | . (/, MR . ® N ) 1 RRNLRNEe. URL ABS A NSIEN NER SEN RDETERSIDLNE ARRRENISUNIRAIT. UNE. NN RINRTRIRLRRRIRRITMMRMMIMIRNMIMIMHRLNMUNMIMMIRMNNINIMINININ ET“ = Jeder Jahrgang besteht aus 2 Abteilungen zu je 12 Heften. (Abteilung A: Original-Arbeiten, Abteilung B: Jahres-Berichte.) Jede Abteilung kann einzeln abonniert werden. Im Anordnung des Archivs. Das Archiv für Naturgeschichte, ausschließlich zoologischen Inhalts, besteht aus 2 Abteilungen, Abteilung A: Original-Arbeiten Abteilung B: Jahres-Berichte Jede Abteilung erscheint in je 12 Heften jährlich. Jedes Heft hat besonderen Titel und Inhaltsverzeichnis, ist für sich paginiert und einzeln käuflich. Die Jahresberichte behandeln in je einem Jahrgange die im Laufe des vorhergehenden Kalenderjahres erschienene zoologische Literatur. Die mit * bezeichneten Arbeiten waren dem Referenten nicht zugänglich. Die mit f bezeichneten Arbeiten behandeln fossile Formen. Honorar für Jahresberichte . . 50,— M. pro Druckbogen. # ‚„ Originalarbeiten . 25,— M. „ 55 oder 40 Separata. Über die eingesandten Rezensionsschriften erfolgt regelmäßig Besprechung nebst Lieferung von Belegen. Zusendung erbeten an den Verlag oder an den Herausgeber. Der Verlag: Der Herausgeber: Nicolaische Embrik Strand, Verlags-Buchhandlung R. Stricker Berlin N. 4, Chausseestr. 105. Berlin W., Potsdamerstr. 90. karl: Ausgegaben im Mai 1914. 5 RNIT ANNIENN FE Er BEE FERIEN BERIEREEP ER EERe e = ARCHIV NATURGESCHICHTE,. GEGRÜNDET VON A. F. A. WIEGMANN, FORTGESETZT VON W. F. ERICHSON, F. H. TROSCHEL, E. VON MARTENS, F. HILGENDORF, W. WELTNER unD E. STRAND. IL LITE) RERENENBNBURTENEHEELANTLNRRLENRTRNEIMINMNENMNRMIRINHRNN u a 70 . ACHTZIGSTER JAHRGANG. 1914. Abteilung A. 3. Heft. HERAUSGEGEBEN VON EMBRIK STRAND (BERLIN). r n Grmergen NICOLAISCHE VERLAGS-BUCHHANDLUNG R.STRICKER Berlin. Wir. N N 5 Me a ne ee minin NIIT IRRE AR VUN NUN IIND EIDIITICTIT) E Jeder Jahrgang besteht aus 2 Abteilungen zu je 12 Heften. E (Abteilung A: Original-Arbeiten, Abteilung B: Jahres-Berichte.) Jede Abteilung kann einzeln abonniert werden. ITALIENER ONCE HCC ECT CC HI BT CHR HH EICHE HE OT OHR HOT OTTO HR O0 CO DE DOEHO DO BO DOT HB DOG TECHN DO DO CE OT HOCH HE TG OF TO HS DCOTCHRT SOC HO HOT TOT AO DT DREHTE DT DEAD DST DE BSH BOCH DT TE OCT WERE EEE EEE TEE EEE BEER DE EEE N NALLRLNNTLNUBTENNTNNTLRINARNBEMHEIRHRIIMNNNBIENNNNIMENRMITHENTHRINHENNGN ın8 Anordnung des Archivs. Das Archiv für Naturgeschichte, ausschließlich zoologischen Inhalts, besteht aus 2 Abteilungen, Abteilung A: Original-Arbeiten Abteilung B: Jahres-Berichte Jede Abteilung erscheint in je 12 Heften jährlich. Jedes Heft hat besonderen Titel und Inhaltsverzeichnis, ist für sich paginiert und einzeln käuflich. Die Jahresberichte behandeln in je einem Jahrgange die im Laufe des vorhergehenden Kalenderjahres erschienene zoologische Literatur. Die mit * bezeichneten Arbeiten waren dem Referenten nicht zugänglich. Die mit f bezeichneten Arbeiten behandeln fossile Formen, Honorar für Jahresberiehte . . 50,— M. pro Druckbogen. 3 ‚„ Originalarbeiten . 25,— M. „, E oder 40 Separata. Über die eingesandten Rezensionsschriften erfolgt regelmäßig Besprechung nebst Lieferung von Belegen. Zusendung erbeten an den Verlag oder an den Herausgeber. Der Verlag: Der Herausgeber: Nieolaische Embrik Strand, Verlags-Buchhandlung R. Stricker Berlin N. 4, Chausseestr. 105. Berlin W., Potsdamerstr. 90. Ausgegeben im Juni 1914. = „ ARCHIV NATURGESCHICHTE, GEGRÜNDET VON A. F. A. WIEGMANN, FORTGESETZT VON W. F. ERICHSON, F.H. TROSCHEL, E. VON MARTENS, F. HILGENDORF, W. WELTNER UND E. STRAND. de ACHTZIGSTER JAHRGANG. 1914. Abteilung A. 4. Heft. HERAUSGEGEBEN VON EMBRIK STRAND (BERLIN). mini ee NICOLAISCHE VERLAGS-BUCHHANDLUNG R.STRICKER Berlin. H = matt _________—— nl 0700020000000 AUNLEITTEHRUEREUERTURUNDDEDELDERERKERTORRDERDEUEEUDRDRDURDIREREERDURDRRURURERTURERERURTDRUGTENDRRRRRULRURTRRELRUERUEUN AERTERTERDETERTURTAURELDERUNAURÄRTHRNENE eb LE ULLLLLELLUE LINIE HL LIU N LIIIITITIETTTTIETTTITTETGTTEREOSTEITSTSTTETIETITTETTTSTTETTITITTERTITIRTITITEITETTITETTIEITRILTLILELTELTITTEITTTTETTTTITETELSTTTLTTTILTETITTTTELITTITTN 5 Jeder Jahrgang besteht aus 2 Abteilungen zu je 12 Heften. (Abteilung A: Original-Arbeiten, Abteilung B: Jahres-Berichte.) Jede Abteilung kann einzeln abonniert werden. | Anordnung des Archivs. Das Archiv für Naturgeschichte, ausschließlich zoologischen Inhaltes, besteht aus 2 Abteilungen, Abteilung A: Original-Arbeiten Abteilung B: Jahres-Berichte Jede Abteilung erscheint in je 12 Heften jährlich. Jedes Heft hat besonderen Titel und Inhaltsverzeichnis, ist für sich paginiert und einzeln käuflich. Die Jahresberichte behandeln in je einem Jahrgange die im Laufe des vorhergehenden Kalenderjahres erschienene zoologische Literatur. Die mit * bezeichneten Arbeiten waren dem Referenten nicht zugänglich. Die mit 7 bezeichneten Arbeiten behandeln fossile Formen. Honorar für Jahresberichte . 50,— M. pro Druckbogen, 5 „ Originalarbeiten.. 25,— M. „ n oder 40 Separata. Über die eingesandten Rezensionsschriften erfolgt regelmäßig Besprechung nebst Lieferung von Belegen. Zusendung erbeten an den Verlag oder an den Herausgeber. Der Verlag: Der Herausgeber: ee Embrik Strand, Verlags-Buchhandlung R. Stricker ee Berlin W., Potsdamerstr. 90. arlın EA, SHARM E Ze Inhalt der Jahresberichte. Heft: 1. Il. Mammalia. 2. I. Aves. >. III. Reptilia und Amphibia. 4. IV. Pisces. 5) Insecta. Allgemeines. a b. Coleoptera. 6. c. Hymenoptera. T. d. Lepidoptera. 8. e. Diptera und Siphonaptera. f. Rhynchota. 9. g. Orthoptera— Apterygogenea. 10. VI. Myriopoda. VII. Arachnida. VIII. Prototracheata. IX, Crustacea: Malacostraca, Entomostraca, Gigantostraca, 11. X. Tunicata. reason XI. Mollusca. Anhang: Solenogastres, Polyplacophora. XII. Brachiopoda. XIII. Bryozoa. XIV. Vermes. 12. XV. Echinodermata. XVI. Coelenterata. XVII. Spongiae. XVIII. Protozoa. Nieolaische Verlags-Buehhandlung R. Sirieker, Berlin W.57, Potsdamer Str. 90. - zahlt für Original-Arbeiten 1... .. Honorar von 25,- M. Dieen vier 40 Separaie Man wende sich an den Herausgeber DArERER a Der Herausgeber: NEUEN Embrik Strand Verlags-Buchhandlung R. Stricker mN.A Ch Be 103 Berlin W. 57, PotsdamersStr. 90 Borlin N: 3, VuBnsse —— leih +— über die wissenschaftlichen Leistungen im Gebiete der Entomologie 1838-1862 25 Jahrgänge je 10 M. = 250 M., einzeln je 15 M. 1863-1879 10 ne a, 2005 in 2 1880-1889 10 n BO 300 ,, „ ae 1890-1899 10 iR a 400 „ Pr ;:, Amy, 1900-1909 10 Is „.400:.,;:.=1000:,;; a » 105 1910 100% I I Die ganze Sammlung 2150 M. Der Bericht enthält Arbeiten von: Erichson, Schaum, Gerstaecker, F. Brauer, Bertkau, von Martens, Fowler, Hilgendorf, Kolbe, Stadelmann, Verhoeff, Wandolleck, R. Lucas, von Seidlitz, Kuhlgatz, Schouteden, Rühe, Strand, Ramme, La Baume, Hennings, Grünberg, 1 Stobbe, Stendell, Nägler, Jllig. Krolls Buchdruckerei, Berlin S. 14. Archiv für Naturgeschiehte |