VELIER ERAF ZI “ “‘ rer ie ar BRde VETERAN -. vage me 2a ik 1 h u v ’% 2 > 5 a l Ian N ERLLTE) vu Era irehant- IR yl vl . u! ki I 4 . ’ ira , N ' . j ren uanddee Ipn rue TR N HR ri “in, r " Be ‘ - An ri \ TH A \ * i \ R v Kx 2 . . -. Ir 5 f k ‚ RS 5 eu Ho zila ring h ACH En $ 5 ‘ ri i A LE IN sus. 1 un Y nn ' 1 fe f 2 HIERETE; rer east a + ü ln, or nie t “ h { % j ' j y ik ü A . wie] A da al Bm a Aueh BE a ar RAU u nn BR 1- b i i . 2 * x PR N] v . x i hin HIT x Fi DEFUORE 4 J A ‚ “ Y > DL ja Der E) H ” HA un Be u ih i i ;, N : ae kahl anal . FL) ı ‘ hr ont . # ! 1, “ u ibm ı9 ’ . DBEIH h 2 . use f u y * Is tue hr ana D Pe \ a 2 Ir ı TEN 0er ö Fe ’ u. Du Eau verd RL u je \ O\o\ HI) ja 4 EORSTHE PEOPLE FOR EDVCATION FOR SCIENCE LIBRARY OF THE AMERICAN MUSEUM OF NATURAL HISTORY wre, © Bound at A,M.N.H \ 1922 ee ae a, ak p/ Pi (4 ARCHIV NATURGESCHICHTE GEGRÜNDET VON A. F.A. WIEGMANN, FORTGESETZT VON W.F. ERICHSON, F.H. TROSCHEL, E. VON MARTENS, F. HILGENDORF, W. WELTNER und E. STRAND. | — VIERUNDACHTZIGSTER JAHRGANG. 1918. Abteilung A. 9. Heft. HERAUSGEGEBEN VON EMBRIK STRAND (BERLIN). Fe NICOLAISCHE VERLAGS-BUCHHANDLUNG R.STRICKER Berlin. Inhaltsverzeichnis. 24-33703 ul 6 Seite Stein. Nordamerikanische Anthomyiden. 2. Beitrag...» : 2.2... Mohr. Biologie und Systematik der Sechsender-Hirsche. Gattung Rusa. (Mit 1 Tafel, 11 Textfiguren und 1 Karte). ...... «Fa. 106 Esben-Petersen. Neuropteren der inneren Sahara. (Aus der Sammelaus- beute des Freiherrn Hans von Geyr.) (Mit ö Textfiguren.) .... 143 Viehmeyer. Anleitung zum Sammeln von Ameisen ..... 2... 160 Strand. Bexensionen „+: . 3 4 A el ee IR 170 Nordamerikanische Anthomyiden. 2. Beitrag. Von Prof. P. Stein in Treptow (Rega). Seit meiner ersten Abhandlung über die Anthomyiden Nord- amerikas in der Berliner ent. Zeitschrift XLII, 161—288 (1897) hat die Systematik in dieser Familie so mannigfache Veränderungen erfahren, daß jene Arbeit in vieler Beziehung einer Berichtigung und Ergänzung bedarf. Außerdem bin ich durch reichhaltiges neues Material, das schon seit Jahren in meinem Besitz ist, und das ich besonders den Herren Aldrich, Melander und . Johannsen verdanke, in den Stand gesetzt, einen weiteren umfangreichen Beitrag zur Kenntnis der nordamerikanischen Anthomyiden zu liefern. Tabellen, die ich von den wichtigsten Gattungen ent- worfen habe, werden die Auffindung der Arten ermöglichen und den Gebrauch der Arbeit erleichtern. Wegen der Bestimmung der Gattungen ünd der von mir gebrauchten Terminologie verweise ich auf meine Arbeit ‚Die Anthomyidengattungen der Welt‘, die im Archiv für Naturg. erschienen ist, und in der man alles Nötige finden wird. Bemerken will ich noch, daß ich die mexikanischen Arten als der neotropischen Region angehörig nicht aufgenommen oder höchstens in den Bestimmungstabellen beiläufig erwähnt habe. 1. Phaonia R. D, 1 Alle Schenkel schwarz 2 Schenkel ganz oder zum Teil gelb 12 2 Schienen gelb, Queradern deutlich gesäumt 3 Schienen schwarz 4 3 Dorsazentralborsten (dc) 4, Akrostichalborsten (a) vor der Naht 2 Paar limbinervis Stein Dorsozentralborsten 3, Akrostichalborsten vor der Naht fehlend nigrocincta‘) Stein 4 Letzter Hinterleibsring messinggelb bestäubt, a kontinuierlich, 6—7 Paar orichalcea Stein Letzter Ring anders gefärbt, a nie kontinuierlich -5 5 a vor der Naht 1—2 Paar kräftiger, wenn auch kurzer 6 a vor der Naht ganz fehlend B) Dar sch habe diese mexikanische Art erwähnt, da sie vielleicht auch wie die vorige in Californien vorkommt. Archiv für Naturgeschichte 1918. A.9. 1 9.Heft 28 Prof. P. Stein: 6 Vorderschienen ohne Borste auf der Mitte 7 Vorderschienen mit 1—2 Borsten ix 7 Hinterleib eiförmig, Fühlerborste lang behaart serva Meig. Hinterleib kegelförmig, Fühlerborste kurz behaart hilariformis Stein 8dce4 caerulescens Stein de 3 versicolor SP. noV. 9 Vorderschienen innen dicht zottig behaart morio Zett. Vorderschienen innen nicht auffallend zottig behaart 10 10 Vorderschienen ohne Mittelborste, Queradern deutlich, wenn auch nicht breit, gesäumt nervosa SP. NOV. Vorderschienen mit Borste, Queradern nicht gesäumt 11 11 Vorderschienen auf der dem Körper abgewandten Seite mit 1 Borste, Schwinger schwärzlich brunneinervis Stein Vorderschienen abgewandt mit meist 2 feinen Borsten, innen ebenfalls mit 2 Borsten, Schwinger gelblich consobrina Zett. 12 de 3 13 de 4 29 13 a vor der Naht ein kräftiges Paar solitaria sp. noV. a vor der Naht fehlend 1 14 Vorderschienen mit Borste 15 Vorderschienen ohne Borste 22 15 Ganze Fliege einfarbig gelb [lava sp. nov. Fliege anders gefärbt 16 16 Schildchen zum großen Teil gelblich, wenn auch bisweilen grau- lich bestäubt 17 Schildchen grau, höchstens an der äußersten Spitze schwach gelblich 19 17 Schulterbeulen gelb bysia WIk. Schulterbeulen grau» 18 18 Vorderschenkel zum größten Teil gebräunt pallidula Cog. Vorderschenkel ganz gelb pallicornis Sp. nov. 19 Taster schwarz 20 Taster gelb 21 20 Queradern gesäumt fusca Stein Queradern nicht gesäumt caesia SP. noV. 21 Beine ganz gelb?) . diruta Stein Wenigstens die Vorderschenkel gebräunt dulcis sp. nov. 22 Oueradern deutlich gesäumt 23 Queradern nicht gesäumt 24 23 Thorax lehmgelb Juscinervis Sp. NOV. Thorax grau inculta Sp. noV. 24 Ganze Fliege einfarbig gelb flava sp. novV.?) Fliege nicht ganz gelb 25 2) Die Färbung der Tarsen kommt nicht in Betracht. 3) Da die Vorderschienen des Weibchens im Gegensatz zum Männchen meist eine Borste tragen, habe ich die Art auch hier aufgenommen. Nordamerikanische Anthomyiden 3 25 Mindestens die Vorderschenkel gebräunt 96 Alle Schenkel gelb 237 26 Hinterleib an der Basis schwach durchscheinend gelblich, Mittel- und Hinterschenkel zum Teil gebräunt, Taster gelb dulcis sp. nov. Hinterleib ganz grau, Mittel- und Hinterschenkel gelb, Taster schwarz prisca sp. nov. 27 Fühlerborste sehr lang gefiedert, Präalarborste (ra) lang apta sp. nov. Borste mäßig lang gefiedert, fra kurz oder mäßig lang 28 28 Schildchen zum Teil gelb pallicornis sp. nov. Schildchen ganz blaugrau caesia Sp. noVv. 29 Fühlerborste pubeszent, vor der Naht nie auffallend kräftige Akrostichalborsten 30 Borste lang gefiedert, wenn aber nur kurz, dann vor der Naht auffallende Akrostichalborsten 32 30 Thorax schwarz, gestriemt infesta sp. nov.*) Ganze Fliege gelb 31 Vorderschienen mit Borste, Hinterschienen außen abgewandt mit 2, innen abgewandt mit 3—4 Borsten signia WIk.) Vorderschienen ohne Borste, Hinterschienen außen abgewandt und innen abgewandt mit je 1 Borste inepta sp. nov. 32 a vor der Naht 1—2 Paar kräftiger striata Stein a vor der Naht fehlend a! 33 4. Längsader an der Spitze deutlich aufgebogen Houghii Stein 4. Längsader ganz gerade 34 34 Schildchen ganz grau soccala WIk. Schildchen wenigstens an der Spitze gelblich 35 35 Vorderschienen mit Borste 36 - Vorderschienen borstenlos 37 36 Taster gelb, Mittelschienen außer den Borsten auf der Hinter- seite auch noch innen mit 1 längeren Borste deleta Stein Taster schwarzbraun, Mittelschienen nur hinten mit Borsten luteva WIk. 37 Fühler und Taster schwarz varıipes Coq. Fühler an der Basis und die Taster gelb 38 88 Grundbehaarung des Thorax dicht, 2. Hinterleibsring am Hinter- rand mit einigen stärkeren Borsten, Tarsen braun oder schwarz, Augen sehr dicht behaart, Hinterschenkel unter- seits zugekehrt der ganzen Länge nach fein behaart quieta Sp. nov. *) Die Art gehört ebenso wie inepta eigentlich zur Gattung Alloeostylus. Der Einfachheit halber habe ich sie bei Phaonia untergebracht, um so mehr, als die Trennung beider Gattungen mir nicht durchaus notwendig erscheint. 5) Die Art ist höchst wahrscheinlich mit der ebenfalls in Nordamerika nicht selten vorkommenden Alloeostylus diaphanus Wied. identisch. Meine Bemerkungen über die Londoner Type passen wenigstens genau. 1* 9. Heft 4 Prof. P. Stein: Grundbehaarung des Thorax zerstreut, 2. Ring ohne Borsten am Hinterrand, Tarsen gelb, Augen locker behaart, Hinter- schenkel unterseits zugekehrt nackt perfida sp. nov. Neue Arten. 1. Ph. apta sp. nov. f Oculis intime cohaerentibus, pubescentibus, antennis fuscis, articulo 2 et basi articuli 3 flavis, seta longe plumata, palpis fuscis; thorace cinereo, indistincte quadristriato, scutello flavo pellucido; abdomine ovato, flavido-cinereo, linea dorsali obscura; pedibus flavis, pulvillis et unguibus elongatis; alis, squamis, halteribus flavis, spinula nulla. — Femina fronte lata differt. Long. 7—8 mm. Augen eng zusammenstoßend, nur bei starker Vergrößerung pubeszent, Stirn in sehr stumpfer Ecke nur wenig, Wangen gar nicht vorragend, Backen mäßig breit, Fühler rötlichgelb, Ende des 3. Gliedes in ausgebreiteter Weise verdunkelt, Borste lang gefiedert, Taster fadenförmig, dunkelbraun, Basis gelblich durch- scheinend. Thorax gelblich aschgrau, die Anfänge von 2 dunkler grauen Mittelstriemen nur von hinten gesehen einigermaßen deut- lich, während die Seitenstriemen dadurch wenig auffallen, daß sie mit der Färbung der Brustseiten verschmelzen; dc 3, fra lang, Grurdbehaarung des Thorax fein, nicht sehr dicht, abstehend, Schildchen durchscheinend gelb. Hinterleib breit eiförmig, ziem- lich dicht gelbgrau bestäubt, mit feiner dunkler Mittellinie, die beiden letzten Ringe auf Mitte und Hinterrand abstehend be- borstet. Beine gelb, Vorderhüften fein grau bestäubt, Tarsen schwarz, Pulvillen und Klauen verlängert ; Vorderschienen borsten- los, Mittelschienen hinten mit 2—3, Hinterschienen außen Y, vor der Spitze mit 1, außen abgewandt mit 2, innen abgewandt mit 3—4 kürzeren, von der Mitte bis zur Spitze sich erstreckenden Borsten. Flügel, Schüppchen und Schwinger gelblich, erstere ohne Randdorn, 3. und 4. Längsader kaum divergierend, 1. Hinterrand- zelle aber ziemlich breit offen, hintere Querader steil und kaum geschwungen. — Das einzige Weibchen, welches ich mit großer Wahrscheinlichkeit als zugehörig ansehe, gleicht in allen Merk- malen vollständig dem Männchen, trägt aber an den Hinterschienen außen abgewandt nur 1 Borste. 1 8 Polk, Wisc. (Baker), 1$2 2 Ithaka, N. Y. (Joh.) 9. 6. 01 und 1 Pärchen Woods Hole, Mass. 7. 7. 02. 2. Ph. caesia sp. noV. Oculis vitta media angusta nigra et orbitis angustis parum disjunctis, nudis, antennis et palpis nigris, seta distincte pilosa; thorace et scutello nigris caeruleo-griseo-pollinosis, vittis 4 paullo obscurioribus vix distinguendis; abdomine oblongo, angusto, nigro, caeruleo-griseo-pollinoso, vitta media obscuriore vix observanda; pedibus flavis; tarsis obscuris, pulvillis et unguibus elongatis; alis flavidis, spinula nulla, squamis flavidis, halteribus flavis. — Femina fronte lata et abdomine apice acuto a mare differt. Long. 6—6,5 mm. Nordamerikanische Anthomyiden 5 Augen nackt, durch eine sehr schmale schwarze Strieme und ebenso breite, silbergrau bestäubte Orbiten nur ganz wenig ge- trennt, Stirn in schwacher Ecke vorragend, Wangen noch schmäler, Backen ebenfalls schmal, Fühler den unteren Augenrand erreichend, schwarz, 2. Glied rötlichgrau bestäubt, Borste deutlich behaart, die Behaarung etwas länger als das 3. Fühlerglied breit ist, Taster schwärzlich. Thorax und Schildchen schwarz, bläulichgrau bereift, mit mehr oder weniger deutlichem Glanz, 4 Striemen auf ersterem, die kaum etwas dunkler sind, nur schwer wahrnehmbar; dc 3, pra ganz fehlend oder nur ein sehr kurzes Börstchen, a nur vor dem Schildchen, im übrigen der Thorax nur mit kurzen und zer- streuten Härchen besetzt. Hinterleib länglich, ziemlich schmal und an der Spitze meist etwas flach gedrückt. Er ist wie der Thorax bestäubt und läßt eine schwärzliche Mittelstrieme nur sehr undeut- lich erkennen. Von der Mitte des 3. Ringes an ist er länger ab- stehend beborstet, bis dahin kurz abstehend behaart. Beine gelb, Tarsen etwas verdunkelt, Pulvillen und Klauen verlängert ; Vorder- schienen in der Regel wohl borstenlos, bisweilen mit 1 feinen Borste, Mittelschienen hinten mit 2, Hinterschienen außen abgewandt und innen abgewandt mit je 2 Borsten, Hinterschenkel unterseits ab- gewandt von der Mitte bis zur Spitze mit einigen allmählich länger, aber nicht sehr lang werdenden Borsten. Flügel gelblich, namentlich an der Basis, ohne Randdorn, 3. und 4. Längsader fast parallel, hintere Querader steil und gerade, Schüppchen gelblich, Schwinger gelb. 3 d Santa Cruz, Cal. 24. 7. 15 und 1 2 Palo Alto, Cal. 8. 7. 95 (Stanford Univ., Joh.). 3. Ph. dulcis sp. nov. Oculis arcte cohaerentibus, plus minusve hirtis, antennis sordide ftlavis, apice obscuratis, seta haud longe pilosa, palpis flavis; thorace cinerco, griseo-pollinoso, lineis 4 vix obscuriorıbus valde indistinctis, scutello cinereo, extremo apice paullo flavido; abdomine oblongo, dimidio apicali setoso, pallide testaceo, vitta media satis lata, segmento 3 magnam in partem et segmento 4 fere toto cinereis; pedibus flavis, femoribus anterioribus fere totis cinereis, posticis cinereis, basi plus minusve sordide flavis, pulvillis et unguibus robustis et elongatis; alis subflavidis, spinula brevi, squamis fere albis, halteribus flavidis. Long. 7 mm. Die hohen und schmalen Augen sind mehr oder weniger deut- lich behaart und stoßen oben mit ihren Orbiten eng zusammen, erscheinen aber etwas getrennt, weil die Orbiten verhältnismäßig breit sind; die in sehr flachem Bogen abgerundete Stirn und die Wangen ragen nur wenig vor, während die Backen etwa '/, der Augenhöhe betragen, Mundrand etwas zurückweichend. Fühler ganz wenig unter der Augenmitte eingelenkt, den untern Augen- rand erreichend, schmutzig lehmgelb, nach der Spitze zu allmählich verdunkelt, Borste ziemlich kurz behaart, vielleicht sind die Haare 9. Heft 6 Prof. P. Stein: aber teilweise abgebrochen, Taster gelb. Thorax und Schildchen hell aschgrau, ersterer mit 4 kaum etwas dunkleren und deshalb nur wenig auffallenden Linien, letzteres an der äußersten Spitze kaum etwas gelblich; dc 3, a nur vor dem Schildchen, fra ziemlich lang, Grundbehaarung’ des Thorax sehr locker und abstehend. Hinterleib länglich, schwach gewölbt, vom Hinterrand des 2. Ringes an kräftig beborstet; er ist ganz blaß ziegelrötlich gefärbt, eine ziemlich breite, aber nicht scharf begrenzte Mittelstrieme schwärz- lich, der 3. Ring zum Teil, der 4. mit Ausnahme des äußersten Hinterrandes ganz grau bestäubt, Bauchlamellen fast Kreisrund, blaßgelb, Hypopyg im letzten Ring versteckt, aber beide Ab- schnitte von hinten deutlich wahrzunehmen. Beine gelb, Vorder- und Mittelschenkel fast ganz aschgrau, die Hinterschenkel schmutzig lehmgelb, nach der Spitze zu noch mehr verdunkelt, Pulvillen und Klauen kräftig und lang; Vorderschienen mit 1 ziemlich feinen Borste, die oft verschwindet, Mittelschienen hinten mit 2, Hinter- schienen außen Y, vor der Spitze mit 1, außen abgewandt mit 2, innen abgewandt mit meist 1 Borste. Flügel schwach gelblich, mit sehr kleinem Randdorn, 3. und 4. Längsader divergierend, hintere Querader etwas schief und schwach geschwungen, kaum etwas lehmgelblich gesäumt, Schüppchen fast weiß, Schwinger gelblich. 1 & Austin, Tex. und 1 Z in Bezzis Sammlung Lakehurst, N. J. 23. 5. 03. 4. Ph. flava sp. n. Tota fere flava; oculis vitta media angusta nigra et angustis- simis orbitis distincte separatis, breviter pubescentibus, antennis fuscis, basi sordide flavis, seta distincte pilosa, palpis flavis; thorace et scutello immaculatis subnitidis; abdomine oblongo, satisangusto, subcylindrico, flavo, apice interdum infuscato; pedibus flavis; alis, squamis, halteribus flavidis. — Femina fronte lata differt. Long. 5—6 mm. Ganze Fliege blaßgelb bis rotgelb. Augen des Männchens sehr zerstreut pubeszent, durch eine schmale schwarze Strieme und linienförmige seidenweiß bestäubte Orbiten etwas getrennt, Fühler verdunkelt lehmgelb, Basis mehr oder weniger gelblich, Borste nicht sehr lang, aber deutlich behaart, Taster fadenförmig, gelb. Thorax und Schildchen einfarbig gelb, oft ins Rötlichgelbe ziehend, ‘ schwach glänzend; dc 3, a sehr kurze, 2—3 reihig angeordnete Börstchen, fra ganz fehlend oder nur ein kurzes Börstchen, im übrigen der Thorax fast nackt. Hinterleib länglich, fast walzen- förmig, blaßgelb, die beiden ersten Ringe schwach durchscheinend, der Rest etwas schmutziger und stumpf, von der Mitte des 3. Ringes an abstehend beborstet. Beine einfarbig gelb, Pulvillen und Klauen mäßig verlängert; Vorderschienen beim Männchen meist borstenlos, beim Weibchen mit deutlicher Borste, Mittelschienen hinten mit 2—3, Hinterschienen außen Y, vor der Spitze mit 1 Nordamerikanische Anthomyiden 7 nicht sehr langen, außen abgewandt mit 2, innen abgewandt mit 2 kürzeren Borsten, Hinterschenkel unterseits abgewandt nur vor der Spitze mit 2—3 nicht sehr langen und ziemlich entfernt stehen- den Borsten. Flügel durch die gelben Adern deutlich gelblich tin- giert, beim Männchen mit kaum sichtbarem, beim Weibchen mit deutlichem Randdorn, 3. und 4. Längsader etwas divergierend, hintere Querader recht steil und gerade, Schüppchen und Schwinger noch intensiver gelb als die Flügel. — Die breite Stirnstrieme des Weibchens ist schmutzig rot und hinten nur wenig ausgeschnitten. Ziemlich zahlreiche Stücke beiderlei Geschlechts aus Friday Harbor, Wash., 28. 5. 06, Guemes Isl., Wash. 13. 7. 05, Stanford Um...Cal., 21.10.05, Palo: Alto, Cal. 5. 7: 95,.10. 5.12, 29 4 06; Bellingham, Wash. 30: 7., Lynden, Wash. 29. 8., Santa Cruz, Cal. 24. 7. 95, Felton, Cal. 15. 5. 07, Blue Lake, Cal. 20. 6. 07 (Bradley), Mesa Grande, Cal. 30. 9. 06 (Bradley). Anm. Bei einem Männchen ist die schwarze Stirnmittel- ' strieme fast so breit wie das 3. Fühlerglied, während bei 2 anderen Männchen die Stirn nur wenig schmäler ist als beim Weibchen und ebenfalls schmutzig rot gefärbt. Ich kann diese breitstirnigen Stücke nur für eine abnorme Bildung ansehen, da sie sich sonst in nichts von den anderen unterscheiden. Daß ein solcher Wechsel in der Stirnbreite ab und zu vorkommt, beweist die weiter unten beschriebene Pegomyia abnormis und das von mir in der Berl. ent. Zeitschr. XLII, 191, Anm., erwähnte Stück von Mydaea amroeba. Nach meiner Bestimmungstabelle der Gattungen würde man bei den breitstirnigen Männchen der oben beschriebenen fiava auf die Gattung Dialyta kommen. Und in der Tat haben sie außerordent- liche Ähnlichkeit mit der neuen Dialyta pallida, nur ist bei dieser der Randdorn deutlicher und die Fühler sind, was für die Gattung Dialyta recht charakteristisch ist, oberhalb der Augenmitte ein- gelenkt. 5. Ph. fuscinervis Sp. novV. Oculis intime cohaerentibus, parce et breviter pilosis, an- tennis fuscis, basi flavis, seta distincte pilosa, palpis tlavis; thorace et scutello rufo-flavis, opacis, 4lineis vix obscurius rufis aegerrime observandis; abdomine satis brevi, ovato, rufo-flavo, dimidio basali pellucido, vitta media et incisuris segmentorum indistincte fuscis, dimidio apicali setis rigidis armato; pedibus flavis, pulvillis et unguibus brevibus; alis flavidis, spinula minuta, nervis trans- versis distincte, sed non late infuscatis, squamis, halteribus flavidis. “ — Femina fronte lata et oculis brevissime pubescentibus differt. Long. 6,5 mm. Die Augen sind bei starker Vergrößerung deutlich, aber nicht sehr dicht behaart und stoßen aufs engste zusammen, indem sich die linienförmigen Orbiten berühren; Stirn und Wangen ragen fast gar nicht vor, während die Backen mäßig breit sind. Sämtliche Teile des Kopfes sind gelblich gefärbt mit seidenartigem weißlichem 9. Heft 8 1% Prof. P, Stein: Schimmer. Das kleine Stirndreieck ist rotbraun gefärbt und wird von Borsten eingefaßt. Fühler braun, das 2. Glied und die Basis des 3. gelblich, Borste mäßig lang gefiedert, Taster fadenförmig, gelb. Thorax und Schildchen blaß rotgelb, schwach durch- scheinend. Der erstere zeigt sich, wenn man ihn ganz schräg von hinten betrachtet, vorn schwach gelblichweiß bereift und läßt die kaum sichtbare Spur von rötlichen Längsstriemen erkennen; dc 3, a vor der Naht 2 Paar, hinter derselben 3, fra beim Männchen sehr kurz und haarförmig, beim Weibchen etwas länger.‘ Hinter- leib ziemlich kurz, eiförmig, stark gewölbt, vom Hinterrand des 2. Ringes an kräftig abstehend beborstet. Er ist blaß rötlichgelb gefärbt, wie der Thorax, die beiden ersten Ringe und die Basis des 3. durchscheinend, eine braune Rückenstrieme verhältnismäßig deutlich, während sehr feine Ringeinschnitte nur undeutlich wahr- zunehmen sind, die Spitze meist etwas schmutziger rotgelb. Beine rotgelb, Tarsen etwas dunkler, Pulvillen und Klauen ziemlich kurz; Vorderschienen borstenlos, Mittelschienen hinten mit 2, Hinter- schienen außen Y, vor der Spitze mit 1, außen abgewandt und innen abgewandt mit je 2 Borsten, von denen die letzteren die kürzesten sind. Flügel gelblich, mit sehr kleinem Randdorn, 3. und 4. Längsader ganz allmählich, aber nicht sehr stark divergierend, hintere Querader steil und gerade, beide Queradern mit deutlichem, aber nicht scharf begrenztem und nicht sehr breitem Saume, Schüppchen und Schwinger gelblich. — Das Weibchen gleicht bis auf die breite Stirn und den zugespitzten Hinterleib ganz dem Männchen. 1 82 2 Friday Harbor, Wash. VII. 05. 6. Ph. inculta 2 sp. nov. Oculis fere nudis, late disjunctis, antennis sordide flavis, arti- culo 3 apice obscurato, seta longe plumata, palpis flavis; thorace flavido-cinereo, indistincte quadrilineato, scutello flavido sub- pellucido; abdomine ovato, flavido-cinereo, linea media basali indistincta; pedibus flavis; alis subflavidis, nervis transversis distincte, sed non late infuscatis, squamis, halteribus flavidis. Long. 8—9 mm. Die Augen sind nur mit wenigen kurzen Härchen besetzt und erscheinen ganz nackt, Fühler lehmgelb, das 3. Glied am Ende mehr oder weniger gebräunt, Boıste lang gefiedert, Taster faden- ‘ förmig, gelb, sämtliche Teile des Kopfes aschgrau, Stirnmittel- strieme etwas dunkler. Thorax gelblichgrau mit 4 undeutlichen, kaum etwas dunkleren Längslinien, Schildchen durchscheinend gelblich, kaum etwas graulich bestäubt; dc 3, zwischen der 1. und 2. aber ein größerer Zwischenraum als zwischen der 2. und 3., SO daß sich vielleicht öfter noch eine 4. Borste einschiebt, Zra ziemlich lang, Grundbehaarung des Thorax aus ziemlich dichten, halb an- liegenden Börstchen bestehend. Hinterleib ziemlich breit eiförmig, noch etwas mehr ins Gelbliche ziehend als der Thorax, nur an der Nordamerikanische Anthomyiden 9 äußersten Basis mit kaum sichtbarer Spur einer dunkleren Mittel- linie, 3. Ring am Hinterrand, 4. an der Basis länger abstehend beborstet, während der Hinterrand ohne stärkere Borsten ist. Beine gelb, Vorderschienen borstenlos, Mittelschienen hinten mit 2, Hinterschienen außen !/, vor der Spitze mit 1, außen abgewandt und innen abgewandt mit je 2 Borsten. Flügel schwach gelblich, mit sehr kleinem Randdorn, 3. und 4. Längsader fast parallel, hintere Querader schief und nicht geschwungen, beide Queradern deutlich, aber schmal schwärzlich gesäumt, Schüppchen und Schwinger gelblich. 8 9 Big, Stone, S.. D. 7. Ph. (Alloeostylus) infesta 2 sp. nov. Oculis late disjunctis, fere nudis, antennis et palpis nigris, seta pubescente; thorace nigro-cinereo subnitido, leviter griseo- pollinoso, duabus lineis mediis obscurioribus distinctis, scutello cinereo, subnitido; abdomine flavido-cinereo, linea media angusta plus minusve distincta; pedibus flavis; alis, squamis, halteribus distincte flavidus, spinula nulla. Long. 7,5—8 mm. Augen fast ganz nackt, durch eine breite schwarze, hinten bis auf !/, ihrer Länge ausgeschnittene Stirnmittelstrieme, die keine Kreuzborsten trägt, und schmale, grau bestäubte Orbiten getrennt, Stirn etwas, Wangen gar nicht vorragend, Backen ziem- lich schmal, Fühler ziemlich lang, schwarz, 2. Glied bisweilen rötlichgrau, Borste pubeszent, Taster fadenförmig, schwarz. Thorax schwarz, ziemlich glänzend, der mittlere Teil bis zum Schildchen grau bestäubt, und zwar vorn heller, hinten dunkler, so daß man ganz vorn die Anfänge von 2 schmalen, dunkleren Längslinien bemerkt; von gleicher Bestäubung ist eine breite Strieme, die von den Schulterbeulen bis zur Flügelwurzel reicht. Schildchen schwarz, grau bestäubt ; de 4, a vor der Naht 2—3 Paar, aber nicht sehr lang und ziemlich fein, fra lang. Hinterleib von der gewöhnlichen Form, schwarz, dicht gelbgrau bestäubt, mit feiner, nicht immer deutlicher Rückenlinie, nackt, vom Hinterrand. des 3. Ringes an länger beborstet. Beine gelb, Tarsen schwarz; Vorder- schienen mit 1 Borste, die allerdings bei einem Exemplar fehlt, Mittelschienen hinten mit 2, Hinterschienen außen, fast auf der Mitte mit 1 langen, außen abgewandt mit 2 etwas kürzeren und innen abgewandt mit 3—4 noch kürzeren Borsten. Flügel gelblich mit recht auffallend gelber Basis, ohne Randdorn, 3. und 4. Längs- ader parallel, hintere Querader steil und kaum geschwungen, Schüppchen und Schwinger intensiv gelblich. Je ein 2 Ithaca, N. Y. (Joh.) u. Big Stone, S. D. Anm. Ein in der Sammlung des Herrn Bradley befindliches; wahrscheinlich ebenfalls aus Ithaka stammendes Männchen Ist schlecht erhalten, scheint mir aber das zugehörige. Die Augen stoßen eng zusammen, und die Hinterschienen sind innen abgewandt 9. Heft 10 Prof. P. Stein: und innen zugekehrt mit je einer Reihe feiner Borstenhaare be- setzt, die sich von etwas vor der Mitte bis zur Spitze erstrecken. Im übrigen paßt die obige Beschreibung. 8. Ph. (Alloeostylus) inepta 2 sp. nov. Oculis fere nudis, vitta frontali lata nigra, setis decussatis instructa, separatis, antennis nigris, articulo 2rufo, seta pubescente, palpis flavis; thorace rufo-flavo, subnitido, antice leviter albido- flavo-pollinoso, vestigio duarum linearum rufarum distincto, scu- tello flavo, subpellucido; abdomine rufo-flavo, subnitido, maximam in partem subpellucido, apice obscurato; pedibus flavis; alis, squamis, halteribus flavidis, spinula nulla. Long. 7 mm. Augen fast nackt, durch eine breite, mit Kreuzborsten ver- sehene schwarze Mittelstrieme und schmale gelbgrau bestäubte Orbiten recht breit getrennt, Wangen ebenfalls gelbgrau bestäubt, Untergesicht, Backen und der untere Teil des Hinterkopfes rötlich, während der obere Teil des letzteren grau gefärbt ist. Fühler lehm- braun, 2. Glied rot, Borste kurz pubeszent, Taster ziemlich hell- gelb. Thorax und Schildchen rotgelb, ziemlich glänzend, ersterer ganz vorn in der Mitte dünn gelblichweiß bereift, so daß man die Anfänge von 2 feinen rötlichen Längslinien wahrnimmt, Brust- seiten von den Schulterbeulen einschließlich heller gelblich; dc 4, a vor der Naht 2—3 Paar, ziemlich breit getrennt, aber nicht sehr lang und wenig auffallend, fra ziemlich lang. Hinterleib schmal länglich, zugespitzt, ebenfalls rotgelb mit ziemlichem Glanz, die 3 ersten Ringe mehr oder weniger durchscheinend, letzter Ring verdunkelt, mit graulicher Bestäubung. Er ist fast ganz nackt und nur der letzte Ring auf Mitte und Hinterrand mit einigen längeren, aber ziemlich feinen Borsten. Beine gelb, Vorderschienen borstenlos, Mittelschienen hinten mit 3, Hinterschienen außen, etwas vor Beginn des letzten Drittels mit 1 längeren, außen ab- gewandt genau auf der Mitte mit 1 kürzeren, und innen abgewandt mit 1 noch kürzeren Borste, die zwischen jenen beiden steht. Flügel, Schüppchen und Schwinger ziemlich intensiv gelblich, erstere ohne Randdorn, 3. und 4. Längsader parallel, hintere Quer- ader steil und gerade. 1 2 Pender, Id. 25. VII. 05. Anm. Die Art ist nahe verwandt mit Alloeostylus diaphanus Wied. und gleicht ihr fast vollkommen, unterscheidet sich aber sofort und sicher durch die Beborstung der Beine. Die Mittel- schienen von diaphanus tragen nicht nur hinten, sondern auch innen hinten 2 kräftige Borsten, während die Hinterschienen außen abgewandt mit 2 und innen abgewandt mit 3—4 Borsten ver- sehen sind. 9. Ph. limbinervis Stein Oculis distincte separatis, dense pilosis, antennis et palpis nigris, seta satis longe plumata; thorace albido-cinereo, distincte Nordamerikanische Anthomyiden 1 quadrilineato, scutello cinereo, basi nigro; abdomine oblongo, paullo depresso, cinereo, linea media et binis masculis indistinctis segmentorum 2—4 obscuris; pedibus nigris, apice femorum inter- mediorum et omnibus tibiis sordide rufis; alis fere hyalinis, nervis transversis distincte infuscatis, squamis albis, halteribus flavidis. Long. 9,5 mm. Ich gebe von dieser Art, die ich kürzlich in den Ann. Mus. Nat. Hung. XVI, 208, 14 (1918) beschrieben habe, auch an dieser Stelle eine ausführliche Beschreibung. Die dicht behaarten Augen sind durch eine schwarze Stirnmittelstrieme und linienartige grau be- stäubte Orbiten noch etwas breiter getrennt als bei Ph. fuscata Fall., so daß die ziemlich kräftigen Frontoorbitalborsten in dichter Reihe bis zum Scheitel verlaufen. Stirn und Wangen ragen mäßig vor, während die Breite der Backen etwa !/, der Augenhöhe beträgt, sämtliche Teile hell aschgrau, mit seidenartigem Schimmer. Fühler und Taster schwarz, Borste deutlich gefiedert. Thorax und Schild- chen hell aschgrau, ersterer mit 4 deutlichen, dunkler grauen Längsstriemen, von denen die mittelsten wie gewöhnlich zwischen Ouernaht und Schildchen aufhören, während die seitlichen an der Naht unterbrochen sind. An der Stelle, wo die Mittelstriemen endigen, beginnt eine neue Strieme, die sich genau in der Mittel- linie des Thorax befindet und bis auf die Basis des Schildchens reicht ; de 4, a vor der Naht 2—3 Paar, fra ziemlich lang, im übrigen der Thorax kurz und dicht abstehend behaart. Hinterleib länglich, etwas länger wie Thorax und Schildchen zusammen, ein wenig flachgedrückt, die ersten Ringe mit kurzen halb anliegenden, vom Hinterrand des 3. Ringes an mit längeren und kräftigen abstehenden Borsten besetzt. Er ist von derselben hell aschgrauen, etwas ins Gelbliche ziehenden Färbung wie der Thorax und läßt namentlich von hinten gesehen eine an den Vorder- und Hinterrändern der Ringe etwas abgekürzte dunkelgraue Mittelstrieme und auf Ring 2—4 paarige rundliche, an ihren Rändern etwas verwaschene dunkelgraue Flecken erkennen, von denen die des letzten Ringes bedeutend kleiner und undeutlicher sind. Beine schwarz, das Spitzenviertel der Mittelschenkel und sämtliche Schienen schmutzig- rot, Pulvillen und Klauen kräftig, aber nicht sehr stark verlängert; Vorderschienen borstenlos, Mittelschienen hinten mit 2, Hinter- schienen außen, im Beginn des letzten Viertels mit 1, außen ab- gewandt mit 2—3 kräftigen, innen abgewandt mit 1—2 etwas schwächeren Borsten, Hinterschenkel unterseits abgewandt fast der ganzen Länge nach mit ziemlich dichtstehenden kräftigen, aber nicht sehr langen Borsten besetzt. Flügel fast glashell, ohne Randdorn, 3. und 4. Längsader divergierend, hintere Querader schief und stark geschwungen, beide Queradern deutlich gebräunt, Schüppchen weiß, Schwinger gelblich. 2 8 Stanford Un., Cal. 28. II. 06. Die Art kommt auch in Mexiko vor. 9, Heft #2 Prof. P. Stein: 10. Ph. nervosa sp. nov. Oculis fere cohaerentibus, longe et dense pilosis, antennis et palpis nigris, seta longe plumata; thorace et scutello nigris, cinereo- pollinosis, vittis 4 nigris distinctis; abdomine satis brevi, ovato, nigro, cinereo-pollinoso, maculis micantibus obscurioribus; pedibus nigris, pulvillis et unguibus elongatis; alis flavido-griseis, spinula nulla, nervis transversis distincte, sed non late infuscatis, sguamis albidis, halteribus sordidis, interdum fere nigris. Long. ca. 8 mm, Augen dicht und lang behaart, an der schmalsten Stelle durch eine linienförmige schwarze Mittelstrieme und ebenso breite, weiß- grau bestäubte Orbiten etwas getrennt, nach vorn und hinten zu etwas mehr. Stirn deutlich, aber nicht in scharfer Ecke etwas vor- ragend, Wangen nur wenig schmäler, Backen fast Y, so breit wie die Augenhöhe, Fühler und Taster schwarz, Borste lang gefiedert. Thorax und Schildchen schwarz, dicht aschgrau besträubt, mit einem schwachen Stich ins Bläuliche, ersterer mit 4 deutlichen schwarzen Striemen, von denen die mittleren fast ebenso breit sind wie die seitlichen; de 4, fra lang, a ein Paar recht langer vor dem Schildchen, Grundbehaarung des Thorax fein und ziem- lich dicht, abstehend. Hinterleib ziemlich kurz, eiförmig, anfangs kurz abstehend behaart, vom Hinterrand des 2. Ringes an ziemlich . dicht und lang abstehend beborstet. Er ist wie der Thorax bläulich aschgrau bestäubt mit dunkleren Schillerflecken, die aber weder eine deutliche Mittelstrieme noch paarige Flecke bilden. Beine schwarz, Pulvillen und Klauen verlängert ; Vorderschienen borsten- los, Mittelschienen hinten meist mit 2, Hinterschienen außen etwas nach dem Beginn des letzten Viertels mit 1, außen abgewandt mit 2, innen abgewandt mit mehreren kräftigen Borsten, Hinterschenkel unterseits abgewandt der ganzen Länge nach mit kräftigen, aber nicht sehr langen Borsten. Flügel graulichgelb, ohne Randdorn, 3. und 4. Längsader schwach divergierend, hintere Querader etwas schief und deutlich geschwungen, beide Queradern deutlich, aber nicht breit bräunlich gesäumt, Schüppchen weißlich, Schwinger gelb bis braunschwarz. — Das, Weibchen gleicht bis auf die breite Stirn vollständig dem Männchen. ‚382% Ithaca, N. Y. (Joh.), 1 $ Ithaca 24. IV. 13 (Bradley). 11. Ph. pallicornis sp. nov. Oculis intime cohaerentibus, pubescentibus, antennis sordide flavis, apice plerumque obscuratis, seta modice longe pilosa, palpis flavis; thorace cinereo, indistincte quadrilineato, scutello fere toto flavo, pellucido ;abdomine oblongo, cinereo, linea dorsali plusminusve distincta; pedibus flavis, pulvillis et unguibus paullo elongatis; alis, squamis, halteribus flavidis, spinula nulla. Long. 7 mm. Augen hoch und schmal, eng zusammenstoßend, pubeszent, Stimm und Wangen fast gar nicht vorragend, Backen ziemlich schmal, Fühler schmutzig gelb, am Ende gebräunt, mit mäßig lang behaarter Borste, Taster ziemlich hellgelb. Thorax schwarz, Nordamerikanische Anthomyiden 13 aschgrau bestäubt, schwach glänzend, der etwas dunklere Anfang von 2 Mittelstriemen verhältnismäßig deutlich, Seitenstriemen kaum zu erkennen; dc 3, fra kurz und fein, Grundbehaarung des Thorax kurz abstehend und ziemlich locker, Schildchen fast ganz durchscheinend gelb. Hinterleib länglich, ebenfalls hell asch- grau bestäubt, mit feiner dunkelgrauer Mittellinie, genau wie bei Mydaea tincta, mit welcher die Art überhaupt in Färbung und Zeichnung große Ähnlichkeit hat, von der Mitte des 3. Ringes an abstehend beborstet. Beine gelb, Pulvillen und Klauen mäßig ver- längert; Vorderschienen meist borstenlos, selten mit 1, Mittel- schienen hinten mit 2, Hinterschienen außen Y, vor der Spitze mit 1, außen abgewandt und innen abgewandt mit je 2 Borsten. Flügel ohne Randdorn, nebst den Schüppchen und Schwingern recht auffallend gelblich, 3. und 4. Längsader wenig divergierend, hintere Querader steil und kaum geschwungen. 4 & Moscow, Id. (Aldr.), Port Gamble, Wash. 16. VIII. 10, Chimacum, Wash. 23. VIII. 10 (Mel.), Beliingham, Wash. und 1 2 Vancouver 31. VIII. 04 (Hine). 12. Ph. perfida sp. nov. Oculis fere intime cohaerentibus, distincte pilosis, antennis sordide flavis, apice obscurätis, seta longe plumata, palpis flavis; thorace nigro, cinereo-pollinoso, 4 lineis obscurioribus plus minusve distinctis, scutello flavo, subpellucido, paullo griseo-pollinoso; abdomine satis late ovato, griseo-pollinoso, linea dorsali segmen- torum 1 et 2 distincta; pedibus flavis, pulvillis et unguibus valde elongatis; alis flavidis, spinula minuta, nervis transversis leviter infuscatis, squamis et halteribus flavidis. Long. 8 mm. Die Augen sind deutlich, wenn auch nicht sehr dicht behaart und stoßen auf dem Scheitel mit den linienförmigen Orbiten fast zusammen, Fühler schmutzig gelb, an der Spitze gebräunt, Borste lang gefiedert, Taster hellgelb. Thorax hell aschgrau bestäubt mit 4 etwas dunkler grauen und darum nicht sehr auffallenden Striemen, Schulterbeulen gelblich, aber meist graulich. bestäubt, Schildchen durchscheinend gelblich, an der Basis nur schwach bestäubt; dc 4, a nur vor dem Schildchen, fra lang, Grundbehaarung des Thorax ziemlich locker, kurz abstehend. Hinterleib ziemlich breit eiförmig, dicht hell aschgrau bestäubt, etwas ins Gelbliche ziehend, mit einer feinen dunklen Rückenlinie, die wenigstens auf den beiden ersten Ringen recht deutlich ist, vom Hinterrand des 3. Ringes an ab- stehend beborstet. Beine nebst den Hüften gelb, Tarsen wenig dunkler, Pulvillen und Klauen stark verlängert; Vorderschienen borstenlos, Mittelschienen hinten mit 3, Hinterschienen mit der gewöhnlichen Rückenborste, außen abgewandt mit 2, innen ab- gewandt mit 3 kürzeren Borsten, Hinterschenkel unterseits zu- gekehrt ganz nackt, abgewandt in der Endhälfte mit 3—4 längeren, vorher kürzeren Borsten. Hintere Querader schief und deutlich geschwungen, das übrige wie in der Diagnose. 1 Sg in Houghs Sammlung ohne Orts- und Zeitangabe. 9. Heft 14 ’ Prof. P. Stein: 13. Ph. prisca sp. nov. Oculis -cohaerentibus, fere nudis, antennis fuscis, articulo 2 rufescente, seta breviter pilosa, palpis nigris; thorace cinereo, quadrilineato, scutello cinereo; abdomine oblongo, satis angusto, fere cylindrico, cinereo, linea media angusta nigra satis distincta; pedibus flavis, femoribus anticis obscuratis, pulvillis et unguibus elongatis; alis flavidis, spinula minuta, squamis albidis, halteribus flavis. Long. 6 mm. Augen fast nackt, mit ziemlich breiten, silberweißen Orbiten zusammenstoßend, so daß das kleine, ziemlich schmale Stirn- dreieck sich nach oben zu nicht fortsetzt, Stirn nur wenig und. ziemlich abgerundet vorragend, die gekielten Wangen sehr schmal, Backen etwas breiter, Fühler etwas unter der Augenmitte ein- gelenkt, den unteren Augenrand erreichend, lehmbraun, das 3. Glied etwa doppelt so lang als das rötliche 2., Borste ziemlich kurz gefiedert, Taster fadenförmig, schwarz. Thorax und. Schild- chen hell aschgrau bestäubt, ersterer mit 4 dunkleren Striemen; dc 3, pra lang, a nur vor dem Schildchen, Grundbehaarung des Thorax spärlich, kurz und fein. Hinterleib länglich, fast walzen- förmig, ebenfalls hell aschgrau, mit schmaler dunkler Mittelstrieme, die ganz schräg von hinten gesehen mindestens auf den ersten Ringen immer deutlich ist; in der Basalhälfte ist er ziemlich lang abstehend, aber fein behaart, in der Endhälfte noch länger und kräftiger abstehend beborstet. Beine gelb, Vorderschenkel mehr oder weniger gebräunt, Pulvillen und Klauen namentlich an den vorderen Beinen ziemlich verlängert; Vorderschienen borstenlos, Mittelschienen hinten mit 2, Hinterschienen außen im Beginn des letzten Drittels mit 1 ziemlich langen Borste, außen abgewandt mit mehreren sehr kurzen Borsten, darunter 1 langen auf der Mitte, innen abgewandt. mit 3 kurzen Borsten und auch auf der dem Körper zugekehrten Seite der ganzen Länge nach, aber sehr kurz beborstet, Hinterschenkel unterseits abgewandt mit anfangs kürzeren, vor der Spitze längeren Borsten, zugekehrt der ganzen Länge nach fein behaart. Flügel gelblich, mit sehr kleinem Rand- dorn, 3. und 4. Längsader kaum etwas divergierend, hintere Quer- ader ziemlich steil und wenig geschwungen, Schüppchen weißlich, Schwinger gelb. 1 & Ithaca, N.'Y.:(Joh) Anm. Ein zweites Männchen, das ebenfalls in Ithaka 12. VIII. 01 gefangen ist, stimmt mit dem eben beschriebenen recht überein, hat aber eine außerordentlich lang behaarte Fühlerborste. Da es leider etwas verschrumpft ist, kann ich nicht angeben, ob noch andere wesentliche Unterscheidungsmerkmale vorhanden sind. 14. Ph. quieta sp. nov. Simillima Ph. erraticae Fall., differt statura minore, oculis non tam arctissime cohaerentibus, antennis paullo brevioribus, uno tantum pari setarum acrostichalium ante scutellum, femoribus Nordamerikanische Anthomyiden 15 posticis subtus in latere versus corpus directo per totam longitudi- nem pilosis, alarum nervis transversis distinctius infuscatis et vena long. 4 prorsus recta. Die Art hat die größte Ähnlichkeit mit Ph. erratica Fall. und errans Meig. und steht in der Größe zwischen ihnen. Die Augen stoßen zwar ebenfalls mit ihren Orbiten aufs engste zusammen, die letzteren sind aber breiter als bei erratica, so daß die Augen etwas getrennt erscheinen. Das 3. Fühlerglied ist nur doppelt so lang als das 2., während es bei erratica fast dreimal so lang ist; im übrigen ist Färbung der Fühler und Taster dieselbe. Eine weiterer plasti- scher Unterschied besteht darin, daß sich vor dem Schildchen stets nur ein Paar kräftiger Akrostichalborsten findet, und daß die Hinterschenkel unterseits zugekehrt der ganzen Länge nach fein und ziemlich lang behaart sind, während sie bei erratica hier nackt sind. Die Flügelqueradern sind wie bei errans deutlich, wenn auch nicht sehr breit gesäumt und die 4. Längsader verläuft bis zum Ende ganz gerade, während sie bei erratica vor ihrem Ende deutlich nach unten ausgebogen ist. Das Weibchen unterscheidet sich gleichfalls durch die meisten der genannten Merkmale von dem der erratica. 3 Pärchen Friday Harbor, Wash. 19. VII. 05 (Aldr.). 15. Ph. solitaria sp. nov. Oculis intime cohaerentibus, distincte hirtis, antennis fuscis, basi plerumque rufescentibus, seta distincte pilosa, palpis fuscis; thorace cinereo, levissime albido-pollinoso, lineis 2 mediis valde indistinctis, scutello cinereo, apice late flavido pellucido; abdomine ovato, olivaceo-cinereo, linea media obscuriore indistincta; pedibus flavis, pulvillis et unguibus satis brevibus; alis, squamis, halteribus flavidis. Long. 6,5—7 mm. Die oben aufs engste zusammenstoßenden Augen sind deutlich behaart, die vorn vollständig abgerundete Stirn und die Wangen ragen gar nicht vor, Backen mäßig breit, Fühler in der Mitte der Augenhöhe eingelenkt, bräunlichgrau, Basis mehr oder weniger rötlichgelb, Borste deutlich gefiedert, Taster braun, bisweilen schwach durchscheinend. Thorax aschgrau, mit einem Stich ins Olivenfarbene, äußerst dünn hellgrau bestäubt, so daß man nur die schwache Spur von 2 Mittelstriemen bemerkt, Schildchen von grauer Färbung, aber an der Spitze in ausgebreiteterWeise gelblich durchscheinend; dc 3, a vor der Naht ein kräftiges und langes Paar, pralang, im übrigen der Thorax ziemlich lang, aber nicht sehr dicht abstehend behaart. Hinterleib eiförmig, deutlich gewölbt, von der Färbung des Thorax, aber etwas dichter bereift als dieser, von hinten gesehen mit einer undeutlichen grauen Rückenlinie; von der Mitte des 3. Ringes meist an ist er abstehend, aber nicht sehr kräftig beborstet. Beine gelb, Pulvillen und Klauen ziemlich kurz; Vorderschienen mit 1, Mittelschienen hinten meist mit 2, Hinter- schienen außen Y, vor der Spitze mit 1, außen abgewandt mit 9. Heft 16 Prof. P. Stein:- 2 längeren, innen abgewandt mit 2—3 kürzeren Borsten, Hinter- schenkel unterseits abgewandt mit stärkeren, zugekehrt mit feineren Borsten. Flügel, Schüppchen und Schwinger gelblich, erstere ohne Randdorn, 3. und 4. Längsader divergierend, hintere Querader steil und gerade. 3 & Wisconsin ohne nähere Orts- oder Zeitangabe (Hough) und 1 & Ithaca 31. V. 13 (Bradl.). 16. Ph. versicolor Q sp. nov. Simillima Ph. servae Meig., differt tibiis anticis setis duabus armatis et abdomine distinctius cinereo-albido-tesselato. Die Art hat außerordentliche Ähnlichkeit mit serva Meig., hat dieselbe Thoraxbeborstung, die Grundfärbung ist aber mehr weißgrau, der Hinterleib mit deutlichen dunkleren und helleren Schillerflecken versehen, erst vom Hinterrand des 3. Ringes an beborstet und die Vorderschienen tragen auf der dem Körper ab- gewandten Seite 2 kräftige Borsten, während sie bei serva stets borstenlos sind und auch schon der 3. Hinterleibsring auf der Mitte mit kräftigen Borsten besetzt ist. Die Flügel sind fast glashell und ne Schüppchen fast weiß, während bei serva beide deutlich gelb- ich sind. 1 2 Marshall Pass, Col. 28. VII. 08 (Aldr.). Alte Arten. 17. Ph. bysia WIk. List Dipt. IV. 936 [Anth.]) (1849). 1 2 Vancouver, 23. V. 04 (Hine), dem leider die Hinterbeine fehlen, so daß ich nicht mit Sicherheit die Zugehörigkeit zur Gat- tung Phaonia angeben kann. Im übrigen paßt aber die von mir in der Zeitschr. f. Hym. 190 (1901) gegebene Beschreibung der Londoner Type so gut, daß die Art wohl damit identisch ist. Möglicherweise fällt sie aber auch mit der oben beschriebenen dalk- cornis zusammen. 18. Ph. caerulescens Stein, Berl. ent. Zeitschr. XLII, 187, 14 [Aricia] (1897). Das mir bei meiner Beschreibung unbekannte Männchen hat ebenfalls sehr lang und dicht behaarte Augen, die fast aneinander stoßen, indem das ziemlich breite schwarze Stirndreieck sich nach hinten zu schnell verschmälert und in schmaler schwarzer Strieme bis zum Scheitel fortsetzt. Im übrigen gilt die von mir für das Weibchen gegebene Beschreibung auch vollständig für das Männ- chen. Ich will noch erwähnen, daß die 2. der hinter der Naht be- findlichen Dorsozentralborsten oft die Neigung hat, sehr dünn zu werden und bisweilen ganz zu verschwinden, und daß die Mittel- 3 schienen in der Regel nur hinten 3 Borsten tragen. 1 & Stanford Un., Cal. II. 06 und zahlreiche 2 Berkeley, * Cal. III. 97 (Hough). Nordamerikanische Anthomyiden 17 19. Ph. consobrina Zett. Mehrere Pärchen Moores Lake, Zd. 10. VII. 07, Marshall Br Col. 28. VII. 08 (Aldr.) und Colorado (Hough). 20. Ph. deleta Stein, Berl. ent. Zeitschr. XLII, 171, 8 [Aricia] (1897). 3 & Mac Henry, Ill. VI. 1900 (Aldr.) und 1 2 Ithaka (Joh.). 21. Ph. (Allocostylus) diaphana Wied. Ziemlich häufig Friday Harbor VI. 06 (Alcr.), Pender, Id. VI. 05 (Aldr.) Woodland, Cal. 23. V. 10 (Mel.), Montreal, Can. 10. VII. 03 (Bezzi). Die von Walker beschriebenen geldria und signia sind zweifellos mit dieser Art identisch. 22. Ph. diruta Stein, Berl. ent. Zeitschr. XLII, 188,1 [S:log.] (1897). 1 &Ithaca (Joh.). 1 @ von Hough in Lawrence, Kans. gefangen stimmt ganz gut mit meiner Beschreibung, zeigt aber einige Ab- weichungen. Die Vorderschenkel sind obenauf schwach gebräunt, die Vorderschienen borstenlos, während die Hinterschienen außen 2 Borsten tragen, eine längere etwas hinter der Mitte und eine kürzere zwischen Basis und Mitte, außen abgewandt 3 längere, innen abgewandt 3 kürzere und feinere Borsten; das Schildchen ist an der äußersten Spitze schwach gelblich. 23. Ph. errans Meig. 2 Pärchen Sandusky Ohio (Joh.), die gut mit unserer Art stimmen. 24. Ph. fusca Stein, Berl. ent. Zeitschr. XLII, 189, 2 [Sp:log.) (1897). 1 Pärchen Ithaca (Joh.) und 1 2 Chicago. 25. Ph. hilariformis Stein, Berl. ent. Zeitschr. XLII, 196, 12 [Spelog.] (1897). Diese von mir anfangs als Spilogaster beschriebene, später zu Hydrophoria gezogene Art muß nun endgültig und mit Recht bei Phaonia untergebracht werden. Ich habe noch mehrere Männ- chen aus Austin, Tex. 23. XII. 99 u. 24. III. 1900 kennen gelernt (Aldr.) und 1 & Ithaca (Joh.). 26. Ph. Houghii Stein, Berl. ent. Zeitschr. XLII, 177, 1 [Aricia] (1897). 1 & Kendrik, Id. (Aldr.), 1 d Nelson, B. C. 17. VII. 10 (Mel.) und je 1 2 Pullman, Wash. 16. VIII. 07 (Alcr.), Mt. Constitution, Wash. 28. VII. 09 (Mel.) und Palo Alto, Cal. 2. XI. 94 (Joh.). 27. Ph. morio Zett. 1 & Mt. Rainier, Wash. 3. VIII. 05 (Alcr.) und 1 ä Unalaska_ 24. VII. 97 (Hough). 28. Ph. orichalcea Stein, Berl. ent. Zeitschr. XLII, 183, 9 [Aricia] (1897). 1 2 Montreal 29. VI. 03 (Bezzi). Archiv für Naturgeschichte "1918. A. a 2 9. Heit 18 rer HPTDE. "B. Br em? 29. Ph. serva Meig. . 2 & Montreal 17. VI. 05, Ithaca (Joh.) und 1 2 Polk (Wisc.), die vollständig mit unseren europäischen Stücken übereinstimmen. 30. Ph. soccata Wlk. List Dipt. IV, 941 [Anth.] (1849). 1 Ithaka (Joh.). Walker hat nur das Weibchen beschrieben, dessen Merkmale ich in der Zeitschr. f. Hym. 209 (1901) ausführ- lich auseinandergesetzt habe. Das vorliegende Männchen stimmt so gut damit, daß ich es wohl für das zugehörige halten kann. Die Augen sind dicht und lang behaart und durch eine für ein Männchen recht breite, schwarze Stirnstrieme und linienförmige Orbiten so weit getrennt, daß die Stirn an der schmalsten Stelle mindestens 1%, mal so breit ist wie die Fühler. Stirn und die gekielten Wangen deutlich und beide gleichstark vorragend, Mundrand vorgezogen und schief abgeschnitten, Backen fast !/, so breit wie die Augen- höhe, sämtliche Teile mit schwärzlichem Schiller. Fühler etwas über der Augenmitte eingelenkt, den unteren Augenrand ein wenig überragend, schwarz, 3. Glied 3—4 mal so lang als das 2., Borste lang gefiedert, Taster fadenförmig, schwarz. Thorax und Schildchen schwarz, mit deutlichem Glanz, ziemlich dünn bräunlichgrau be- stäubt, so daß nur vorn die Anfänge von 4 ziemlich breiten Striemen zu erkennen sind, von denen gewöhnlich die mittleren fast zu- sammengeflossen sind; dc 4, pra recht lang, a nur vor dem Schild- chen. Hinterleib länglich eiförmig, so lang wie Thorax und. Schild- chen, dichter bräunlichgrau bestäubt als der Thorax, schräg von hinten gesehen mit einer verloschenen, ziemlich breiten braunen Mittelstrieme, vom Hinterrand des 2. Ringes an lang abstehend beborstet. Beine gelb, Tarsen schwarz, Pulvillen und Klauen ver- längert; Vorderschienen mit 1 Borste, Mittelschienen außen hinten und hinten mit je 2, Hinterschienen außen in der Nähe der Basis mit 1 kleineren, !/, vor der Spitze mit 1 längeren Borste, außen abgewandt mit 3—4 längeren, innen abgewandt mit ebensoviel kürzeren Borsten, Hinterschenke] unterseits abgewandt der ganzen Länge nach mit nicht sehr langen Borsten. Flügel gelblich, nament- lich an der Basis, mit sehr kleinem Randdorn, 3. und 4. Längsader nur wenig divergierend, hintere Querader schief und etwas ge- schwungen, Schüppchen und Schwinger ziemlich intensiv gelblich. Länge 6,5 mm. 1 31. Ph. striata Stein, Berl. ent. Zeitschr. XLII, 179, 3 [Aricia] (1897). 1 Pärchen Pullmann, Wash. 30. IV. (Aldr.). 32. Ph. varipes Coq., Proc. Wash. Ac. Sci. 441 (1900). Das einzige mir vorliegende in Lyndon, Verm. 22. VIII. 1900 gefangene Weibchen stimmt vollständig mit der Coquilletschen Beschreibung, könnte aber ebenso gut ein kleines Exemplar von errans Meig. sein. Nordamerikanische Anthomyiden 19 . 2. Triehoptieus Rond. 1. Tr. curvipes sp. nov. Oculis nudis, intime cohaerentibus, antennis et palpis nigris, seta vix pubescente, thorace et scutello nigris, subnitidis, abdomine subconico, nigro, cinereo-pollinoso, vitta media plus minusve di- stincta; pedibus nigris, femoribus posticis incurvatis, tibiis posticis intus apice dente brevi armatis; alis paullo infuscatis, squamis flavidis, halteribus nigris. — Femina fronte lato, abdomine im- maculato, pedibus simplicibus differt. Long. 6,5—7 mm. Augen nackt, hoch und schmal, fast aufs engste zusammen- stoßend, im Profil fast den ganzen Kopf einnehmend, da nur die schmalen Backen zu sehen sind, Fühler und Taster schwarz, Borste fast nackt. Thorax und Schildchen tiefschwarz, deutlich gleißend, ohrie jede Zeichnung, auch die Schulterbeulen und Brustseiten kaum etwas bereift; dc 4, a zweireihig, fra kurz. Hinterleib an- nähernd kegelförmig, halb anliegend behaart, an den Einschnitten länger beborstet. Von hinten gesehen ist er aschgrau bestäubt und läßt eine schmale, sich nirgends zu dreieckigen Rückenflecken er- ‚weiternde Mittelstrieme erkennen. Beine schwarz, Pulvillen und Klauen wenig verlängert; Vorderschienen borstenlos, Mittel- schienen hinten mit 2 ziemlich kurzen Borsten, Hinterschenkel stark gekrümmt, anfangs dünner, gegen das Ende zu verdickt, 'unterseits zugekehrt der ganzen Länge nach fein behaart, 'ab- gewandt anfangs feiner behaart, gegen die Spitze zu stärker be- borstet, Hinterschienen innen an der Spitze mit kurzem, kräftigem ‚Zahn, der ganzen Länge nach mäßig lang und dicht behaart, ‚außen mit 1 längeren Borste im letzten Drittel, außen abgewandt fein behaart mit 1 stärkeren Borste. Flügel schwach angeräuchert, 3. und 4. Längsader fast parallel, hintere Ouerader steil und gerade, Schüppchen gelblich, Schwinger schwarz. — Die Augen des Weib- chens sind durch eine breite schwarze, hinten nur wenig aus- ‚geschnittene, mit Kreuzborsten versehene Mittelstrieme und sehr schmale graue Orbiten getrennt, Hinterleib einfarbig schwarz, schwach glänzend, Beine einfach. Ein, wie es scheint, in copula gefangenes Pärchen Lynn, Mass. 23. VIII. (Bezzi). 2. Tr. medius sp. nov. Simillimus Tr. innocuo Zett., differt pedum pilis longioribus et densioribus. R | Die Art gleicht der Tr. innocuus Zett. ungemein in Größe, Färbung und Zeichnung und unterscheidet sich nur durch die Beborstung der Beine. Die Mittelschenkel sind unterseits bis auf das Spitzenviertel vorn und hinten mit sehr langen und dicht stehenden Borstenhaaren besetzt, während sie bei innocuus nur mit kurzen Härchen versehen sind. Während ferner die Hinter- schienen bei dieser Art innen der ganzen Länge nach nur mit verhältnismäßig kurzer Bewimperung besetzt sind, sind sie bei medius innen zugekehrt und abgewandt mit langen Borstenhaaren 2* 9. Heft 20 rn Prof. P. Stein: ER Ei” versehen und tragen außen ebenfalls 3—4 lange Borsten, wogegen sich bei innocuus hier nur 1 im Beginn des letzten Viertels befindet. Die Mittelschienen sind innen bei innocuus ganz nackt, tragen da- gegen bei der neuen Art hier einige längere Borsten. Ein wesent- licher Unterschied, der bei allen mir vorliegenden Stücken konstant ist, scheint auch darin zu liegen, daß die Mittelschienen bei innccuus außen vorn im Beginn des letzten Viertels eine kräftige Borste tragen, die bei medius stets fehlt. Eine kleine Abweichung findet sich auch in der Hinterleibszeichnung. Bei innocuus bemerkt man stets nur eine Rückenlinie, die sich kaum auf einem Ring drei- eckig erweitert, während bei medius wenigstens der 2. Ring einen dreieckigen Fleck trägt, dessen Hinterrand fast die ganze Breite des Ringes einnimmt. Auch mit villicrura Coq. hat die neue Art große Ähnlichkeit, ist aber konstant kleiner und steht ihr wiederum in der Behaarung nach, indem Vorderschienen und Vordertarsen auf der dem Körper abgewandten Seite fast nackt sind, während sich bei villierura hier deutliche Behaarung findet. Außerdem ist der Mundrand bei letzterer entschieden weiter vorgezogen als bei den beiden anderen Arten. Man könnte nach dem. Gesagten alle 3 Arten als Abänderungen einer Art auffassen und medius als Normalform ansehen, während die beiden andern die äußersten Grenzen der Behaarung nach oben und unten hin darstellen. Zahl- reiche $ von Rabbit Ear Pass und Marshall Pass, Col. (Hough). 3. Tr. furcatus Stein, Arch. Nat. A 10, 40, 1 (1915). Ziemlich zahlreich aus Unalaska 18. IX. 97 (Hough). Durch die nackten, etwas getrennten Augen, weniger dicht be- haarten Hinterschienen, gelbe Schwinger und kleinen, aber deut- lichen Randdorn unterscheidet sich diese Art von den übrigen. Ich habe a.a.O. eine genaue Beschreibung dieser auch in Deutsch- land vorkommenden Art gegeben. Ein Männchen findet sich auch in Bradleys Sammlung mit der Bezeichnung Selkirk Mts., Br. Col. 4. VIII. 05. 4. Tr. septentrionalis Stein, Berl. ent. Zeitschr. XLII, 184, 10 [Aricia] (1897). Gemein vom Marshall Pass VII. 08 und Rabbit Ear Pass, ferner 3 Pärchen aus Lyndon, Verm. 22. VIII. 1900. Die Art ist im männlichen Geschlecht an den dornartigen Borsten am Ende der Vorderschienen leicht zu erkennen und kann in dieser Be- ziehung nur mit sedar Zett. verwechselt werden, der sie auch sonst außerordentlich ähnelt. Letztere trägt aber an den Vorderschienen auf der dem Körper abgewandten Seite 6 starke, in einer Reihe stehende Borsten, während sich hier bei sepfentrionalis 4, zu je 2 in 2 Reihen angeordnete Borsten befinden. Außerdem zeigt der Hipterleib von sedar nur eine schmale Rückenlinie, während der von septentrionalis auf jedem Ring mit einem deutlichen dreieckigen Mittelfleck versehen ist. Ich habe die Art ursprünglich als Arscia und späterleider noch einmalals Trichopticus spiniger beschrieben. Nordamerikanische Anthomyiden Pal 5. Tr. villicrura Coq., Proc. Wash. Ac. Sci. 443 [Hyetodesia] (1900). 4 & und eine Anzahl @ aus Unalaska 18. IX. 97 (Hough). Die Art ist, wie schon erwähnt, mit innocuus und medius nahe ver- wandt und gleicht beiden in Färbung und Zeichnung sehr, ist aber leicht durch die Beborstung und Behaarung der Beine zu unter- scheiden. Die Vorderschienen tragen auf der Innenseite 4—5 lange feine Haare und sind nebst den Tarsen auf der dem Körper ab- gewandten Seite der ganzen Länge nach mit dichten Wimper- haaren besetzt, die etwa doppelt so lang sind als der Querdurch- messer der Schiene. Ein zweites, die Art von den andern unter- scheidendes Merkmal ist, daß die Mittelschienen innen in der End- hälfte etwa mit einer Reihe lockerstehender Borsten versehen sind. Die Hinterschenkel sind unterseits zugekehrt wie abgewandt mit dichten, außerordentlich langen Borstenhaaren versehen und ebenso die Hinterschienen ‘innen zugekehrt und abgewandt, während sie außen der ganzen Lärfge nach mit 6—7 nach der Spitze zu all- mählich etwas länger werdenden Borsten besetzt sind, zwischen die sich noch kürzere Behaarung einschiebt. Das Weibchen ist denen anderer Arten so ähnlich, daß es nicht mit Sicherheit unter- schieden werden kann. 3. Neoeriphia Schnbl. 1. N. metatarsata Stein, Ann. Mus. Zool. Petersb. XII, 326, 9 [Eridhia] (1907). Von dieser zuerst aus Tibet beschriebenen Art finden sich mehrere Pärchen vor, die auf dem Cameron Pass 31. VII. (Hough) gesammelt sind. Auch in der Wiener Sammlung finden sich einige Stücke von Fruhstorfer auf dem Pikes Peak, Col. gefangen. 4. Pogonomyia Rond. 1. P. flavipennis sp. nov. Simillima P. Meadei Pok., differt alis distincte flavidis et . abdomine cinereo-pollinoso, vitta media obscuriore. Mir liegen mehrere an Größe recht verschiedene Stücke vor. Während die kleinsten kaum 5 mm lang und dementsprechend zart sind, erreichen die größten ein Länge von 7 mm. Im allgemeinen ist die Art viel schlanker als die übrigen Arten der Gattung, aber sofort durch die auffallend gelblich tingierten Flügel von allen anderen zu unterscheiden. Außerdem ist der Hinterleib schräg von hinten gesehen schwach graulich bestäubt und läßt eine dunklere Rückenstrieme mehr oder weniger deutlich erkennen. Beide Merkmale sind zur Unterscheidung vollständig ausreichend, während auch das Weibchen sofort an der gelben Färbung der Flügel zu erkennen ist. 5 & 2 2 aus London, Ont. 23. V. 07, Polk, Wisc., Chicago 6. VI. 08, 28. III. 99, Mac Henry, Ill. 28. VI. 97. 9. Heft 22 : Prof. P. Stein: 2. P. umicolor sp. niov. Simillima iterum P. Meadei, differt statura multo majore, alis fere hyalinis, spinula costali nulla, pedibus aliter setosis. Long. 7 mm. In meiner ersten Arbeit über Nordam. Anth. habe ich die vor- liegende Art als alpicola Rond.? bestimmt, da mir die wirkliche alpicola damals noch unbekannt war. Es handelt sich aber sicher um eine neue Art, deren Hauptmerkmale ich auch damals schon angegeben habe. Sie wird am besten mit Meadei verglichen, der sie in der Körperfärbung vollständig gleicht, ist aber bedeutend größer, da letztere höchstens eine Länge von 5,5 mm erreicht, und auf den ersten Blick schon durch die fast elashellen Flügel, die nur an der Basis etwas graulich sind, zu unterscheiden. Ein anderer konstanter Unterschied liegt in der Beborstung der Beine, nament- lich der Mittelschenkel. Dieselben sind bei Meadei unterseits nur fein behaart, ohne stärkere Borsten, während sich bei unicolor auf der Unterseite, etwas nach vorn gerichtet, in der Spitzenhälfte 5 kräftige, gegen die Spitze zu an Länge abnehmende Borsten finden. Beim Weibchen stehen hier nur 1—2 längere Borsten, welches Merkmal aber neben der bedeutenderen Größe genügt, beide Arten auch im weiblichen Geschlecht zu unterscheiden. 2 Pärchen aus Moscow, Id. u. Pullman, Wash. 30. V. 07 (Aldr.). 3. P. alpicola Rond. Ziemlich zahlreich vom Marshall Pass 28. VII. 08 (Aldr.) in Stücken, die vollständig mit unseren europäischen übereinstimmen. Die Art ist außer der bedeutenderen Größe von Meadei dadurch zu unterscheiden, daß die gekielten Wangen außerordentlich breit sind, der Thorax eine mehr oder weniger deutliche Striemung er- kennen läßt und der Hinterleib von hinten gesehen an den Vorder- rändern der Ringe mehr oder weniger dicht bräunlich bestäubt ist. 4. P. Meadei Pok. Mir liegen 4 Pärchen vor, die am selben Ort und zur selben Zeit gefangen sind wie die vorige. Sie gleichen auf den ersten Blick völlig unseren Stücken, zeigen indessen bei genauerer Unter- suchung einige Unterschiede, die zwar konstant zu sein scheinen, aber die Aufstellung einer neuen Art kaum rechtfertigen könnten. Die Mittelschenkel, die "bei unserer Meadei unterseits vorn und hinten der ganzen Länge nach lang und fein behaart sind, sind hier nur mit wenigen kurzen Borsten besetzt. Die Mittelschienen tragen bei unsern Stücken außen vorn 2 kräftige Borsten, sind aber bei den amerikanischen hier nackt, und endlich zeigen die Flügel einen kleinen deutlichen Randdorn, der unserer Art fehlt. Beim Weibchen kommt nur- der letzte Unterschied in Betracht. 5. Dialyta Meig. 1:2. ala sp. nov. Capite, antennis, palpis flavis, fronte lata obscurius flava, an- tennarum seta breviter pilosa, thorace et scutello flavis, subnitidis, Nordamerikanische Anthomyiden 23 dc 3; abdomine fere cylindrico vel subconico, sordide flavo, pellu- cido; pedibus flavis, pulvillis elongatis, alis, squamis, halteribus flavidis, spinula costali haud longa, sed distincta. Long. 6,5 mm, Kopf, die langen Fühler und die Taster blaßgelb, die breite Stirnmittelstrieme etwas dunkler gelb, Borste kurzhaarig, so daß die Behaarung ober- und. unterseits zusammen knapp so lang ist wie das 3. Fühlerglied breit. Thorax und Schildchen einfarbig hell- gelb, etwas glänzend und schwach durchscheinend; de 3, fra ganz fehlend, Grundbehaarung des Thorax fein und ziemlich locker. Hinterleib annähernd walzenförmig, ebenfalls gelb, aber zum Teil schmutzig rötlich, ziemlich durchscheinend, die Hinterränder aller Ringe und die Mitte der beiden letzten Ringe mit abstehenden Borsten. Beine blaßgelb, Tarsen kaum verdunkelt, Pulvillen etwas verlängert ; Vorderschienen borstenlos, Mittelschienen hinten mit 2, Hinterschienen außen mit 1 etwas hinter dem Beginn des letzten Drittels, außen abgewandt und innen abgewandt mit je 2 Borsten. Flügel recht intensiv gelblich, namentlich an der Basis, Randdorn deutlich, wenn auch nicht sehr lang, 3. und 4. Längsader schwach divergierend, hintere Querader steil und gerade, Schüppchen und Schwinger blaßgelb. Charakteristisch für die Gattung scheinen auch die an der Spitze auffallend breit abgerundeten Flügel zu sein. 1 & Julietta, Id. 2. VII. 07 (Aldr.). Anm. Von den oben erwähnten breitstirnigen Männchen der Phaonia flava unterscheidet sich vorliegende Art sofort durch die blaßgelben Fühler und die breitere, nur wenig dunkler gelbe Stirnmittelstrieme. Um jene nicht zur Gattung Dialyta zu ziehen, worauf man nach meiner Bestimmungstabelle kommen würde, achte man darauf, daß bei dieser Gattung die Fühler stets merklich über der Augenmitte eingelenkt sind, was bei Phaonia flava nicht der Fall ist. 2. D. rufitibia sp. nov. Oculis late disjunctis, antennis nigris longis, seta distincte pubescente, palpis nigris; thorace, scutello, abdomine oblongo nigris subnitidis, levissime cinereo-pollinosis, de 3; pedibus nigris, apice femorum et tibiis rufis; alis flavidis, spinula distincta, nervo transv. post. levissime infuscato, squamis, halteribus flavis. — Femina abdomine ovato, subacuto differt. Long. 7,5 mm. Die Art gleicht in Größe und Gestalt vollständig der D. erı- nacea Fall. und gibt sich für den, der letztere kennt, sofort als zur Gattung Dialyta gehörig zu erkennen. Stirn breit, überall so breit wie ein Auge, Fühler oberhalb der Augenmitte eingelenkt, lang und kräftig, mit deutlich pubeszenter Borste, Taster fadenförmig, schwarz. Thorax und Schildchen schwarz, schwach glänzend, dünn graulich bereift; de 3, a auch vor dem Schildchen fehlend, ra ‚wie bei allen Arten der Gattung ebenfalls fehlend. Hinterleib länglich, fast walzenförmig, wie der Thorax gefärbt und bestäubt, vom Hinterrand des 2. Ringes an mit kräftigen, langen, abstehenden 9, Heit 94 Prof. P. Stein: Borsten, wie sie ebenfalls für die Gattung charakteristisch sind. Beine schwarz, die Spitze der Schenkel und die Schienen rotgelb, Pulvillen und Klauen sehr kurz; Vorderschienen mit kräftiger Borste, Mittelschienen außen vorn mit 1, außen hinten mit 2, Hinterschienen außen fast auf der Mitte mit 1 ziemlich langen, außen abgewandt mit 2 etwas kürzeren, innen abgewandt mit 5 noch kürzeren Borsten. Flügel recht intensiv gelblich, mit kräf- tigem Randdorn und schwach gedörneltem Vorderrand, 3. und 4. Längsader divergierend, hintere Querader steil und gerade, schwach gesäumt, Schüppchen und Schwinger gelblich. — Das Weibchen gleicht bis auf die Form des Hinterleibes dem Männchen. 1 & aus Polk, Wisc. (Baker) und 2 Q aus Wisc. (Hough) ohne Orts- oder Zeitangabe. 6. Hebeenema Schnbl. 1. A. fulva Big., Ann. Soc. ent. Fr. ser. 6. V. 291. 3 [S2zlog.] (1885). Die Beschreibung Bigots ist richtig, genügt aber nicht, um die Art von ähnlichen zu unterscheiden, da weder die Beborstung des Thorax noch der Beine erwähnt wird. Die Art hat im Habitus große Ähnlichkeit mit H.nigricolor Fall. und ist leicht als Hebecnema- art zu erkennen. Die Augen stoßen oben so eng zusammen, daß man hier nicht einmal von Orbiten etwas sieht, die oberen Fazetten sind auffallend größer als die unteren. Der Kopf erscheint von vorn nach hinten flach gedrückt, so daß im Profil von Stirn und Wangen nicht das Geringste wahrzunehmen ist, Backen mäßig breit. Fühler braun, 2. Glied und in geringer Ausdehnung auch die Basis des 3. gelblich, Borste deutlich gefiedert, Taster faden- förmig, gelb. Thorax und Schildchen einfarbig rotgelb, glänzend, ohne jede Zeichnung und Bestäubung; dc 4, fra fehlend, a nur vor dem Schildchen, s? 1, 2, die untere hintere aber höchstens halb so lang wie die obere und viel feiner, Grundbehaarung zwischen den Dorsozentralborsten fast 5-reihig. Hinterleib fast stumpf kegel- förmig, etwas nach unten gekrümmt, entweder einfarbig rotgelb wie der Thorax oder in der Endhälfte mehr oder weniger verdunkelt, zuweilen mit sehr feinen, schwarzen Ringeinschnitten. Er ist kurz’ und zerstreut abstehend behaart, vom Hinterrand des 3. Ringes an länger, aber nicht sehr stark abstehend beborstet. Beine gelb, Tarsen verdunkelt, Pulvillen und Klauen kaum verlängert ; Vorder- schienen borstenlos, Mittelschienen hinten mit 2, Hinterschienen außen abgewandt mit 1, innen abgewandt mit 2 Borsten, Hinter- schenkel unterseits abgewandt nur vor der Spitze mit 2 nicht sehr langen Borsten. Flügel gelblich, ohne Randdorn, 3. und 4. Längs- ader schwach divergierend, hintere Querader steil und gerade, Schüppchen und Schwinger gelblich. > Recht häufig. Fundorte sind San Mateo, Cal. 6. IV. 06, Stan- ford Un. 21. X. 05, Guemes Isl., Wash. 13. VII. 05, Friday Harbor Nordamerikanische Anthomyiden 95 5. VI. 06, Santa Cruz, Cal. 24. VII. 95, Felton, Cal. 20. V. 07, Berkeley, Cal. 16. IX. 06. aus den Sammlungen von Aldrich. Melander und Bradley. 2. H. nigricolor Fall. 3 & vom Mt. Constitution 17. V. 10 und Bellingham 30. VII., die sich nur durch etwas geringere Größe und ganz gelbe Vorder- schenkel von unseren Stücken unterscheiden, und 4 2 von denselben Orten und aus Olga, N. D.? 17. V. 10. 3. H. umbratica Meig. Häufig. Einige Fundorte sind Montreal, Friday Harbor, Polk, Wisc., Big Stone, S. D., Chicago, Pullman. 4. H. vespertina Fall. Ebenso häufig wie die vorige, Pacific Grove, Wash., Redwood, Cal., Palo Alto, Cal., Friday Harbor, Bellingham, Moscow, Id., Mt. Constitution. 7. Mydaea R. D. 1 Wenigstens die Schienen gelb, wenn auch zuweilen verdunkelt 2 Beine ganz schwarz, höchstens die Hinterschienen schwach rötlich 29 Bi ic. 3 3 dc 4 15 3 Thorax und Schildchen ganz gelb aperta Sp. noV. Thorax anders gefärbt 4 4 Alle Schenkel s: hwarz d Wenigstens die Hinterschenkel gelb | 8 5 Vordertarsen außerordentlich verbreitert und durchscheinend rötlichgelb tarsalis Stein®) Vordertarsen einfach 6 6 Beide Queradern breit gesäumt 7 Queradern nicht oder schwach gebräunt copiosa v. d. Wulp 7 Fühlerborste pubeszent, Hinterschenkel unterseits abgewandt in der Endhälfte mit 6—7 kräftigen, gleichlangen Borsten, Hinterschienen innen der ganzen Länge nach fein zottig behaart 5 obscuripes Zett. Borste deutlich behaart, Hinterschenkel nur vor der Spitze mit 1—2 Borsten, Hinterschienen innen mit einzelnen kurzen Borsten signatipennis v.d. Wulp‘) 8 Schildchen an der Spitze breit gelb Schildchen grau 10 9 Taster gelb, Vorderschienen borstenlos, Fühlerborste lang be- haart impedita sp. nov. Taster schwarz, Vorderschienen mit Borste, Fühlerborste kurz behaart humilis sp. nov. ®) Bis jetzt nur aus Mexiko bekannt. TER 9. Heft 26 Prof. P. Stein: 10 Fühlerborste sehr kurz pubeszent, fast nackt, Hinterleib beim Männchen mit sehr verloschenen Fleckenpaaren, beim Weib- chen ungefleckt ofiosa SP. noV. Borste deutlich behaart oder gefiedert, Hinterleib mit deutlichen Fleckenpaaren 11 11 Taster gelb 19 Taster schwarz 13 12 st 2, 2, Fühler schwarz abiens Stein st 1, 2. Fühler lehmgelb rubripalpis v.d. Wulp’) 13: Querader deutlich gebräunt 14 Queradern nicht gebräunt limnophorina Stein 14 Stirnmittelstrieme an der schmalsten Stelle nicht breiter als die Orbiten, Hinterschenkel ganz gelb obscurinervis Stein Stirnmittelstrieme an der schmalsten Stelle viel breiter als die Orbiten, Hinterschenkel am Ende gebräunt maculipes Stein‘) 15 Augen dicht und lang behaart 16 Augen nackt oder pubeszent 18 16 a vor der Naht ein Paar kräftiger orbitaseta Stein a vor der Naht fehlend 17 17. Augen des Männchens etwas getrennt, Hinterleib gelbgrau, a auch vor dem Schildchen nicht brevis Stein Augen eng zusammenstoßend, Hinterleib schwarzgrau, a vor dem Schildchen ein kräftiges Paar rufitibia Stein 18 Thorax und Schildchen gelb 19 Thorax anders gefärbt _ 20 19 Hinterschienen außen abgewandt mit 1 Borste, Queradern nicht gebräunt, Fühlerborste deutlich behaart Hebecnema fulvaBig. Hinterschienen außen abgewandt mit 2 Borsten, Queradern gesäumt, Fühlerborste pubeszent varia SP. NOV. an var. amoebae?) 20 Hinterschienen außen abgewandt mit 1 Borste auf der Mitte, st 2, 2 uniseta Stein Hinterschienen außen abgewandt mit 2 Borsten, 21,2 21 21 Fühlerborste deutlich gefiedert 22 Borste pubeszent . 26 22 Fühler gelb flavicornis Cog. . Fühler höchstens an der Basis gelb 23 23 Queradern deutlich gebräunt 24 Queradern nicht gebräunt 25 24 Taster gelb, Hinterleib mit deutlichen Fleckenpaaren, an der Basis durchscheinend fulviventris Big. Tsater schwarz, Hinterleib höchstens mit Schillerflecken, nie durchscheinend biseriata sp. noV. ?) Auch diese Arten sind Mexikaner. Nordamerikanische Anthomyiden 27 25 Schildchen und Schulterbeulen gelb humeralis Zett. (tincta ?) . Schildchen und Schulterbeulen grau urbana Meig.?) 26 Fühler und Taster ganz schwarz, Schildchen an der Spitze nie rötlichQueradern nicht gesäumt, 27 2. Fühlerglied rötlich, Taster gelb, Schildchen an der Spitze mehr oder weniger gelb, Queradern gebräunt 28 27 Stirn deutlich vorragend, 3. Fühlerglied doppelt so lang als das 2., st2, 2, Vorderschenkel gebräunt, Legeröhre des Weibchens ohne Dornen otiosa Sp. noV Stirn kaum vorragend, 3. Fühlerglied dreimal so lang als das 2., st 1, 2, Vorderschenkel gelb, Legeröhre mit Dornenkranz furtiva sp. nov. 38 Thorax ziemlich hellgrau, Schulterbeulen oft gelblich, Hinter- leib an der Basis oft durchscheinend gelblich amoeba Stein (lysinoe WIk.?) Thorax dunkelbraun, Schulterbeulen nicht gelblich, Hinterleib nie durchscheinend pubiceps Stein (troene WIk.?) 29 Hinterschienen rötlich 30 Alle Schienen schwarz 31 30 Fühlerborste lang behaart van der Wulpii Schnbl. Borste nackt _ nudisela Sp. noV. 31 Augen dicht und lang behaart 32 Augen nackt oder sehr zerstreut behaart 39 32 Schwinger schwarz 33 Schwinger gelb 34 33 Fühlerborste lang behaart nigridennis Wlk. (nisida Stein) Borste pubeszent pulla sp. nov. 34 Fühlerborste pubeszent astuta Sp. noVv. Borste deutlich gefiedert . 39 35 Hinterleib grau bestäubt, mit schmalen schwarzen, in der Mitte sich nach vorn zu einer Mittelstrieme fortsetzenden Hinter- randsbinde, fra ziemlich lang rugia WIk. Hinterleib mit mehr oder weniger deutlichen Fleckenpaaren, pra meist kurz. oder mäßig lang 36 36 Schüppchen und Flügelbasis auffallend gelb flavocalyptrata sp. noV: Schüppchen und Flügelbasis nicht auffallend gelb 37 37 Augen des Männchens eng zusammenstoßend lucorum Fall. Augen des Männchens mehr oder weniger getrennt 38 38 Hinterschenkel unterseits zugekehrt ganz nackt obscurata Meig. Hinterschenkel unterseits zugekehrt mit langen, feinen Borsten- haaren barbana WIk. 39 Fühlerborste pubeszent Schüppchen schwarz ?ulla sp. nov. Borste lang gefiedert, Schüppchen gelblich oder weiß 40 . ®) Kommt man hier auf eine Art mit schwarzen Schenkeln, so ist es eine-neue, die ich, da sich in der Sammlung nur ein Weibchen aus Ithaka befindet, nicht beschrieben habe, 9. Heft 28 . » Prof. P. Stein: 40 fra ziemlich lang 41 pra sehr kurz 42 41 Stirn an der schmalsten Stelle mindestens ?/, so breit wie ein Auge, Schwinger höchstens blutrot Enoplodteryx spinosaWlk. Stirn an der schmalsten Stelle viel schmäler, Schwinger fast schwarz nigribennis WIk. 42 Hinterleib ungefleckt oder höchstens mit Rückenstrieme 43 Hinterleib mit mehr oder weniger deutlichen Fleckenpaaren 44 43 Ganze Fliege schwarzgrau, dc 4, Queradern nicht gebräunt nubila Stein Fliege gelbgrau, dc 3, Queradern deutlich, wenn auch nicht stark gebräunt exilis Sp. noV. 44 Thorax schwarz, dünn bräunlichgrau bestäubt, mit undeutlichen Striemen, Flügel intensiv angeräuchert, s?1, 2 tinctipennis Stein Thorax hellgrau, mit 4 deutlichen Striemen, Flügel fast glas- hell mit gelblichen Adern, sit 2, 2 Dunctata Stein Neue Arten. 1. M. aperta sp. nov. 2 Oculis late. disjunctis, nudis, antennis nigris, articulo 2 rufes- cente, seta breviter pilosa, palpis aut flavis, extremo apice fusco, aut plus minusve infuscatis; thorace et scutello pallide flavis, subpellucidis, immaculatis; abdomine flavido-griseo, immaculato; pedibus flavis, tarsis nigris; alis, squamis halteribus, flavidis, spinula distincta. Long. 7 mm. Augen fast rund, nackt, durch eine breite braune, hinten nur wenig. ausgeschnittene Mittelstrieme und schmale graue Orbiten getrennt, Fühler schwarz, 2. Glied rötlichgelb oder wenigstens rötlich, Borste kurz behaart, Taster fadenförmig, gelb, an der äußersten Spitze gebräunt, oder ganz schwarz. Thorax, Schildchen und Hinterrücken einfarbig blaßgelb, schwach durchscheinend, de 3, pra mäßig lang, a nur vor dem Schildchen, die übrige Grund- behaarung kurz und sehr zerstreut, so daß der Thorax fast nackt erscheint. Hinterleib gelbgrau oder hellbraun, schwach glänzend, ganz ungefleckt, vom Hinterrand des 2. Ringes an abstehend be- borstet. Beine gelb, Tarsen schwarz; Vorderschienen mit 1, Mittel- schienen hinten mit 3, Hinterschienen außen abgewandt mit 2 längeren, innen abgewandt mit 3—4 kürzeren Borsten. Flügel ‘schwach gelblich, mit deutlichem Randdorn, 3. und 4. Längsader divergierend, hintere Querader steil und leicht geschwungen, Schüppchen und Schwinger gelblich. 2 @ Portola, Cal. 13. IV. 06 (Aldr.) und Dewatto, Wash. 7. VI. 06 (Aldr.). Letzteres Stück hat dunkle Taster und an den Hinterschienen außen abgewandt nur 1 Borste, gleicht aber in allen andern Merkmalen so sehr dem ersten, daß ich es für dieselbe Art halte. 4 weitere Weibchen stammen aus Chimacum, Wash. 13. VIII. 10 (Mel.) und Poulabo, Wash. 17. VIII. 10 (Mel.). Nordamerikanische Anthomyiden 29 3, M. astula sp. nov. 2 Oculis distincte pilosis, late disjunctis, antennis nigris, seta basi incrassata, pubescente, palpis apice paullo dilatatis nigris; thorace nigro, leviter. flavido-cinereo pollinoso, distincte quadri- lineato; abdomine flavido-cinereo, maculis micantibus irregularibus obscurioribus; pedibus nigris; alis cinereis, basi flavidis, spinula parva, squamis et halteribus distincte flavis. Long. 7 mm. Die Augen sind deutlich behaart und durch eine breite, hinten bis zur Mitte ausgeschnittene Mittelstrieme und schmale gelbgrau bestäubte, mit äußerst kleinen Börstchen besetzte Orbiten ge- trennt, Stirn und Wangen deutlich vorragend, Backen halb so breit wie die Augenhöhe, sämtliche Teile gelblichgrau bestäubt mit schwärzlichen Reflexen, namentlich die Wangen neben der Fühler- basis, Fühler und Taster schwarz, Borste nur bei starker Ver- größerung. pubeszent, an der Basis verdickt. Thorax schwarz, gelblichgrau bestäubt, mit 4 ziemlich deutlichen schwarzen Strie- men, in ähnlicher Weise wie bei Phaonia serva Meig., der die Art bei flüchtiger Betrachtung sehr gleicht; de 4, anur vor dem Schild- chen, fra kaum halb so lang wie die folgende Supraalarborste (sa). Hinterleib gelblichgrau, schwach glänzend, mit dunkleren, je nach der Beleuchtung wechselnden Schillerflecken, vom Hinterrand des 3. Ringes an abstehend beborstet, vorher fast nackt. Beine schwarz, Vorderschienen mit 1—2 Borsten, Mittelschienen außen vorn mit 1, - hinten mit 2—3, Hinterschienen außen abgewandt mit 4—5, innen abgewandt mit 2—3 Borsten, Hinterschenkel unterseits ab- gewandt und zugekehrt mit einerlockeren Reihe längerer Borsten. Flügel graulich mit gelblicher Basis und sehr kleinem Randdorn, 3. und 4. Längsader divergierend, hintere Querader schief und ge- schwungen, Schüppchen und Schwinger intensiv gelblich. 2 Q vom Marshall Pass, 28. VII. 08 (Aldr.). 3. M. biseriata sp. nov. & Oculis fere cohaerentibus, sat longe sed sparsim pilosis, an- tennis angustis, nigris, articulo 3 basi plus minusve rufescente, seta longe plumata, palpis fere nigris; thorace et scutello nigris, flavido- griseo-pollinosis, vittis 4 paullo obscurioribus thoracis sat distinctis; abdomine oblongo, nigro, dense flavido-griseo-pollinoso, maculis micantibus plus minusve distinctis; pedibus flavis, pulvillis et unguibus elongatis, tibiis posticis intus utrinque longe setosis; alis flavidis, spinula fere nulla, nervis transv. fusco-limbatis, squamis flavidis, halteribus flavis. Long. 8,5 mm. Augen hoch und schmal, ziemlich lang, aber sehr zerstreut behaart, durch eine schmale schwarze Stirnstrieme und sich fast berührende silberweiße Orbiten nur wenig getrennt, Stirn deutlich etwas vorragend, Wangen ein wenig schmäler, Backen Yy,—'/, so breit wie die Augenhöhe, Fühler unter der Augenmitte eingelenkt, den unteren Augenrand erreichend, ziemlich schmal, schwarz, 3. Glied an der Basis durchscheinend lehmgelb, Borste lang ge- 9. Heit 30 - tr Prof, DB, Bteln rn fiedert, Taster fadenförmig, fast schwarz. Thorax und Schildchen schwarz, dicht gelblichgrau bestäubt, so daß die 4 etwas dunkleren Striemen auf ersterem verhältnismäßig deutlich sind; dc 4, pra ganz fehlend, höchstens ein kurzes Härchen, a vor dem Schildchen recht lang, s? 2, 2. Hinterleib länglich, dicht mit einem Grau be- stäubt, das noch gelblicher ist als das des Thorax, mit etwas dunk- leren Schillerflecken, die aber kaum zu paarigen Flecken angeordnet sind; er ist vom Hinterrand des 2. Ringes an lang abstehend be- borstet, bis dahin kurz. Beine gelb, Pulvillen und Klauen ver- längert; Vorderschienen mit 1, Mittelschienen hinten mit 2—3, Hinterschienen außen abgewandt mit 2, innen abgewandt und zu- gekehrt mit je einer Reihe kräftiger etwas abwärts gerichtiter Borsten, Hinterschenkel unterseits abgewandt nur vor der Spitze mit einigen längeren Borsten. Flügel schwach gelblich, mit kaum merklichem Randdorn, 3. und 4. Längsader divergierend, hintere Querader steil und kaum geschwungen, beide Queradern deutlich gesäumt, Schüppchen weißlichgelb, Schwinger gelb. ; 1 g aus Ithaka (Aldr.). 4. M. exilis sp. nov. & Oculis nudis vel brevissime pubescentibus, distincte separatis, antennis et palpis nigris, seta satis longe pilosa; thorace dilute cinereo, indistincte quadrilineato, scutello cinereo; abdomine sub- conico, breviter hirto, flavido-cinereo, immaculato; pedibus nigris, tibiis posticis sordide flavidis, pulvillis et unguibus paullo elongatis; alis subflavidis, spinula distincta, nervis transv. distincte sed anguste infuscatis, squamis et halteribus flavidis. Long. 5,5 mm. . Augen nackt oder bei starker Vergrößerung nur mit sehr zer- streuten kurzen Härchen, durch eine schwarze Strieme und linien- förmige grau bestäubte Orbiten recht deutlich getrennt, so daß die Stirn an der schmalsten Stelle etwa 114 mal so breit ist als das 3. Fühlerglied, Stirn und Wangen kaum vorragend, Backen etwa 1/, der Augenhöhe, Fühler ziemlich schmal, schwarzgrau, 2. Glied rötlich grau, Borste lang gefiedert, Taster fadenförmig, dunkel- braun. Thorax und Schildchen gelblich aschgrau, ersterer mit sehr undeutlichen, dunkler grauen Mittellinien, die seitlichen kaum an- gedeutet; de 3, a nur vor dem Schildchen, fra sehr kurz, Grund- behaarung kurz abstehend und sehr zerstreut. Hinterleib kegel- förmig, aschgrau, mit noch gelblicherem Ton als der Thorax, in ‘ der Basalhälfte mit kurzen abstehenden, feinen Börstchen besetzt, in der Endhälfte länger abstehend beborstet. Eine Zeichnung ist bei dem einzigen vorliegenden Stück nicht zu erkennen, doch scheint es, als ob die Spur einer Rückenlinie vorhanden wäre. Beine schwarz, sämtliche Schienen mehr oder weniger schmutziggelb durchscheinend, ‚was besonders an den Hinterschienen wahrzu- nehmen ist, Pulvillen und Klauen etwas verlängert; Vorder- schienen borstenlos, Mittelschienen hinten mit 2, Hinterschienen außen abgewandt und innen abgewandt ebenfalls mit je 2 Borsten, Nordamerikanische Anthomyiden 31 Hinterschenkel unterseits abgewandt nur vor. der Spitze mit etwa 2 längeren Borsten, zugekehrt nackt. Flügel schwach gelblich, mit deutlichem Randdorn, 3. und 4. Längsader divergierend, hintere Querader steil und gerade, beide Queradern deutlich, aber nicht breit gesäumt, Schüppchen und Schwinger gelblich. 1 & ohne nähere Angabe aus Mass. 5. M. flavocalypirata sp. nov. Oculis fere cohaerentibus, dense et longe hirtis, antennis et palpis nigris, seta breviter pilosa; thorace nigro, leviter cinereo- pollinoso, quadristriato; abdomine oblongo, convexo, fusco- pollinoso,linea media et maculis irregularibusaegerrime observandis; pedibus nigris, pulvillis et unguibus elongatis, tibiis posticis intus pilosis; alis leviter infuscatis, basi flavis, omnibus nervis obscuris, spinula minuta, squamis et halteribus cistincte flavis. — Femina flavido-cinerea oculis brevissime hirtis, pedibus simplicibus differt. Long. ca. 7 mm. Augen dicht und lang behaart, durch eine schmale Strieme wenig getrennt, Stirn und Wangen deutlich vorragend, letztere gekielt, Backen mindestens 13 der Augenhöhe, Fühler etwas unter der Augenmitte eingelenkt, den unteren Augenrand erreichend, schwarz, 3. Glied doppelt so lang als das 2. und etwas schmäler, Borste kurz behaart, die Gesamtbehaarung etwa so lang als das 3. Fühlerglied breit ist, Taster fadenförmig, schwarz. Thorax und Schild- chen schwarz, dünngraulich bereift, ersterer mit 4 ziemlich breiten schwarzen Striemen, dc gewöhnlich 3, ausnahmsweise auch 4, dra reichlich halb so lang wie die 1. dc hinter der Naht, anur vor dem Schildchen, s21,2, im übrigen der Thorax kurz abstehend behaart. Hinterleib länglich eiförmig, dicht abstehend behaart, vom Hinter- rand des2. Ringes an abstehend beborstet. Er ist seidenartig bräun- lichgelb bestäubt und läßt beireinen Stücken große paarige Schiller- flecken erkennen. Beine schwarz, Pulvillen und Klauen verlängert ; Vorderschienen borstenlos, Mittelschienen hinten mit 2 Borsten, Hinterschienen außen abgewandt meist mit 2, innen abgewandt mit 7—9 fast die ganze Länge einnehmenden Borsten, innen zugekehrt ebenfalls fast der ganzen Länge nach mit langen, feinen Borsten- haaren, Hinterschenkel unterseits abgewandt wie zugekehrt fast der ganzen Länge nach mit langen Borsten. Flügel dadurch ziem- lich angeräuchert, daß sämtliche Adern von einem deutlichen Schatten begleitet sind, an der Basis auffallend gelb, Randdorn klein, hintere Querader steil und geschwungen, Schüppchen und Schwinger intensiv gelb. — Das Weibchen ist gelbgrau gefärbt, hat breit getrennte, äußerst kurz behaarte Augen, schwache grau- liche Thoraxstriemen und einfarbigen Hinterleib. Die Vorder- schienen tragen 1 Borste, Mittelschienen außen vorn und außen hinten je 2, die Hinterschienen sind innen zugekehrt nackt. Beide Queradern sind schwach gebräunt, was beim Männchen wegen der Säumung sämtlicher Adern weniger auffällt, im übrigen Flügelbasis und Schüppchen ebenso intensiv gelb als beim Männchen. 9. Heft 32 .ı Prof. P.-Stein: f Ziemlich zahlreich in Bradleys Sammlung mit der Bezettlung Carbonate to Prairie Hills, Br. Col., 18. XTI. 08. _ 6. M. furtiva sp. nov. 9 Simillima M. urbanae Meig., differt antennarum seta fere nuda. Die Art gleicht in Größe, Färbung und Zeichnung außer- ordentlich der gemeinen M. urbana Meig., ist aber sofort durch die fast nackte Fühlerborste zu unterscheiden. Der Hinterleib ist ein- farbig dunkel gelbbraun, ziemlich glänzend und läßt kaum schwache Schillerflecken erkennen. Vom Hinterrand des 3. Ringes an ist er stärker beborstet. Beine ganz gelb, Vorderschienen borstenlos, Mittelschienen hinten mit 2—3, Hinterschenkel unterseits ab- gewandt von der Mitte bis zur Spitze mit 4—5 längeren Borsten, Hinterschienen außen abgewandt mit 2, innen abgewandt mit 2—3 Borsten. Flügel ziemlich gelblich tingiert, namentlich an der Basis, mit kurzem Randdorn, 3. und 4. Längsader divergierend, hintere Querader ziemlich steil und deutlich geschwungen, Schüpp- chen recht intensiv gelblich, Schwinger gelb. Legeröhre mit Borsten- kranz, ein Merkmal, das die Selbständigkeit der Art zweifellos macht. - 1 Q@ Mt. Constitution 17. V. 10 (Mel.). 7. M. humilis sp. nov. & Oculis intime cohaerentibus, nudis, antennis nigris, articulo 2 sordide rufescente, seta breviter pilosa, palpis fuscis; thorace ci- nereo, leviter albido-pollinoso, duabus lineis angustis obscurioribus aegre, lateralibus vix observandis, scutello flavo subpellucico, levis- sime albido-pollinoso; abdomine oblongo, hirto, cinereo, binis maculis parvis segmentorum 1 et 2 aegr rime tantum et indistincte observandis; pedibus flavis, tarsis nigris, pulvillis et unguibus vix elongatis; alis flavidis, spinula brevi, sed distincta, nervis transv. levissime et anguste infuscatis, squamis et halteribus flavidis. Long. ca. 6 mm. Augen hoch und schmal, fast den ganzen Kopf einnehmend, nackt, oben aufs engste zusammenstoßend, Fühler schwarz, 2. Glied rötlich, Borste kurz behaart, Taster braun. Thorax asch- grau, dünn heller grau bereift, 2 feine dunklere Mittellinien nur ganz vorn bemerkbar, während breitere Seitenstriemen kaum an- gedeutet sind, Schildchen gelblich durchscheinend, äußerst dünn hellgrau bereift; de 3, a nur vor dem Schildchen, fra halb so lang wie die folgende Supraalarborste (sa), Grundbehaarung kurz und zerstreut. Hinterleib länglich, überall abstehend behaart, an den Einschnitten und hinten länger abstehend beborstet. Er ist wie der Thorax gefärbt und bestäubt und läßt nur bei gewisser Beleuchtung und auch dann kaum bemerkbar auf den ersten Ringen die Spur von kleinen paarigen Flecken erkennen. Beine gelb, Tarsen schwarz, Pulvillen und Klauen deutlich etwas verlängert; Vorderschienen mit 1 Borste, Mittelbeine fehlen, Hinterschienen außen abgewandt mit 2 längeren, innen abgewandt mit 3 kürzeren Borsten. Flügel gelblich, mit deutlichem Randdorn, 3. und 4. Längsader etwas Nordamerikanische Anthomyiden 33 divergierend, hintere Querader ziemlich steil und schwach ge- schwungen, beide Queradern von einem sehr schmalen dunkleren Schatten begleitet, Schüppchen und Schwinger gelblich. 1 8 Guemes Isl., Wash. 13. VII. 05 (Aldr.). 8. M. impedita sp. nov.& _ Oculis arcte cohaerentibus, nudis, antennis et palpis flavis, seta longe plumata; thorace cinereo, leviter albido-pollinoso, lineis duabus mediis angustis indistinctis, humeris et scutello flavis, sub- pellucidis; abdomine oblongo, flavido-cinereo, subnitido, linea media angustissima indistincta; pedibus totis flavis, pulvillis et unguibus paullo elongatis; alis, squamis, halteribus flavidis, spinula nulla. Long. 6,5—7 mm. Augen hoch und schmal, nackt, fast Cen ganzen Kopf ein- nehmend, oben aufs engste zusammenstoßend, indem sich die äußerst feinen, silbergrau bestäubten Orbiten berühren, Stirn- dreieck schmal und klein, von etwa 4 Borsten jederseits eingefaßt, Fühler blaß lehmgelb, mit ebenso gefärbter, langgefiederter Borste, Taster fadenförmig, gelb. Thorax aschgrau, schwach glänzend, der hintere Teil vor dem Schildchen gelbgrau, auf der Mitte des Rückens dünn weißlichgrau bestäubt, so daß sich nur ganz vorn die Anfänge von 2 feinen, etwas dunkler grauen Längslinien ab- heben, Schulterbeulen und Schildchen blaßgelb, schwach durch- scheinend; dc 3, fra ziemlich kurz, a nur vor dem Schildchen, Grundbehaarung aus kurzen, ziemlich zerstreuten, feinen Börstchen bestehend. Hinterleib länglich, gelbgrau, schwach glänzend, eine äußerst feine, an der Basis etwas breitere Mittelstrieme nur ganz von hinten gesehen schwach bemerkbar. Er ist fast nackt, vom Hinterrand des 3. Ringes an abstehend beborstet. Beine blaßgelb, auch die Tarsen, Pulvillen und Klauen wenig verlängert; Vorder- schienen borstenlos, Mittelschienen hinten mit 3, Hinterschienen außen abgewandt mit 2 längeren, innen abgewandt mit 3 kürzeren Borsten, Hinterschenkel unterseits abgewandt nur vor der Spitze mit 2—3 längeren Borsten, zugekehrt nackt. Flifgel, Schüppchen und Schwinger gelblich, erstere ohne Randdorn, 3. und. 4. Längs- ader etwas divergierend, hintere Querader schief und etwas ge- schwungen. 1 8 Woods Hole, Mass., VII. 1900 (Aldr.). 9. M. nudiseta sp. nov. & Oculis nudis, sat late disjunctis, fronte et epistomatis lateribus distincte prominentibus, peristomate lato, antennis brevibus, nigris, seta nuda, basi distincte incrassata, palpis nigris; thorace nigro, leviter cinereo-pollinoso, lineis duabus mediis obscurioribus in- distinctis; abdomine oblongo, subconico, nigro, leviter cinereo- pollinoso, linea media et maculis irregularibus valde indistinctis, fere nullis; pedibus nigris, tibiis posticis rufescentibus, pulvillis et unguibus brevibus; alis cinereis, basi subflavidis, spinula minuta, squamis albidis, halteribus sordide flavis, fere fuscis. Long. 8,5 mm. Archiv für Naturgeschichte 1919. A. 9. 3 9. Heft 34 Prof. P. Stein: Augen nackt, verhältnismäßig klein, durch eine für ein Männ- chen recht breite Strieme getrennt, die an der schmalsten Stelle fast ?/, so breit ist wie ein Auge an derselben Stelle, Mittelstrieme schwarz, hinten nur wenig ausgeschnitten, Orbiten äußerst schmal, letztere sowie die stark vorragende Stirn und Wangen nebst den breiten Backen silbergrau bestäubt. Der Unterrand der Backen ist bis zur Mundecke hin teils mit abwärts gerichteten, teils mit aufwärts gekrümmten zahlreichen Borsten besetzt. Fühler ziem- lich kurz, schwarz, 3. Glied kaum doppelt so lang als das grau be- stäubte 2., Borste nackt, an der Basis ziemlich auffallend verdickt, Taster kräftig, schwarz. Thorax und Schildchen schwarz, etwas glänzend, mit schwachem, hellgrauem Reif überzogen, von dem sich nur ganz vorn die Anfänge von 2 schmalen, dunkler grauen, ziemlich genäherten Linien abheben; dc 3, anur vor dem Schildchen, pra halb so lang wie die folgende sa, Grundbehaarung kurz ab- stehend, nicht sehr dicht. Hinterleib recht robust, länglich, ab- gestumpft kegelförmig, wie der Thorax gefärbt und. bestäubt, in der Basalhälfte kurz abstehend behaart, von der Mitte des 3. Ringes an länger abstehend beborstet. Betrachtet man ihn ganz schräg von hinten, so sieht man bei gewisser Beleuchtung eine schwach ausgeprägte Mittellinie und ganz unregelmäßige, mehr längliche als rundliche Flecke. Beine schwarz, Hinterschienen schmutzig rot, an der Basis verdunkelt, Pulvillen und Klauen wenig verlängert; Vorderschienen mit 1 Borste, Mittelschienen hinten mit 2-8, Hinterschienen außen abgewandt und innen abgewandt mit je 2 Borsten, Hinterschenkel unterseits abgewandt der ganzen Länge nach mit kräftigen, aber nicht sehr langen Borsten, zugekehrt nackt. Flügel graulich, mit namentlich an der Basis gelblichen Adern und kleinem Randdorn, 3. und 4. Längsader divergierend, hintere Querader schief und deutlich geschwungen, Schüppchen weißlichgelb, Schwinger schmutzigrot. 2 8 Moscow, 1. VI. 07, 3. VI. 11 (Aldr.). 10. M. otiosa sp. nov. Oculis vitta frontali nigra, satis lata et angustissimis orbitis distincte separatis, nudis, antennis epistomate brevioribus nigris, seta pubescente, palpis nigris; thorace nigro, fusco-pollinoso, vittis 4 nigris distinctis; abdomine oblongo, fusco-pollinoso, binis maculis triangularibus segmentorum 2 et 3 paullo obscurioribus certo lumine tantum et vix observandis; pedibus flavis, femoribus anticis - fere totis, intermediis basi nigris, pulvillis et unguibus sat robustis; alis subflavidis, spinula fere nulla, squamis albidis leviter flavido- marginatis, halteribus flavis. — Femina fronte latiore, abdomine apice acuto, pulvillis bervibus differt. Long. 8—9 mm. Augen nackt, durch eine ziemlich breite schwarze Stirnstrieme und linienförmige silbergraue Orbiten so breit getrennt, daß die Stirn an der schmalsten Stelle etwa doppelt so breit ist wie das 3. Fühlerglied, Fühler kürzer als das Untergesicht, 3. Glied doppelt Nordamerikanische Anthomyiden 35 so lang als das grau bestäubte 2., schwarz, Borste an der Basis verdickt, deutlich pubeszent, Stirn.an der Fühlerbasis fast halb so weit vorragend als der Augenquerdurchmesser breit ist, Wangen etwas schmäler, ebenfalls seidengrau bestäubt, neben der Fühler- basis mit schwarz schillerndem Fleck, Backen mindestens Y, der Augenhöhe, Taster fadenförmig, schwarz. Thorax und Schildchen schwarz, ziemlich dicht bräunlich bestäubt, 4 schwarze Striemen auf ersterem, namentlich von hinten gesehen, ziemlich deutlich; dc 4, pra kurz, a nur vor dem Schildchen, s?2, 2, Grundbehaarung kurz abstehend. Hinterleib länglich, wie bei urbana Meig. und ähnlichen Arten, heller bräunlich bestäubt als der Thorax, auf Ring 2 und 3 mit je 2 annähernd dreieckigen, fast die ganze Länge der Ringe einnehmenden, etwas dunkleren, aber nur bei gewisser Betrachtung erkennbaren Flecken, von denen auch der 1. Ring eine Spur trägt, 4. Ring wahrscheinlich mit Mittelstrieme, Hinter- rand des 2. Ringes mit anliegenden längeren Borsten, Hinterrand des 3. und Mitte und Hinterrand des 4. mit abstehenden Borsten besetzt. Beine gelb, Vorderschenkel fast ganz, Mittelschenkel von der Basis aus mehr oder weniger gebräunt, Pulvillen und Klauen kräftig; Vorderschienen borstenlos, Mittelschienen hinten mit 3—4 Borsten, Hinterschienen außen abgewandt mit 2 längeren, innen abgewandt mit 3 kürzeren Borsten, Hinterschenkel unter- seits abgewandt fast der ganzen Länge nach mit ziemlich langen Borsten besetzt, zugekehrt nackt. Flügel schwach gelblich, mit sehr kleinem Randdorn, 3. und 4. Längsader divergierend und zwar jene an der Spitze nach oben, diese ebenso deutlich nach unten gebogen, hintere Querader etwas schief und schwach ge- schwungen, Schüppchen weißlichgelb mit etwas intensiver gelbem Saum, Schwinger gelb. — Das Weibchen gleicht bis auf die ge- wöhnlichen Unterschiede dem Männchen und ist dem der oben beschriebenen furtiva außerordentlich ähnlich, unterscheidet sich aber sofort durch die Anordnung der Sternopleuralborsten zu 2, 2. ir » d San Jose, Cal., 2. IV. 03 (Joh.) u. 1 2 Troy, Id., 14. VI. 08 (Mel. 11. M. pulla sp. nov. Oculis pilosis, vitta media nigra et angustissimis orbitis cinereis distincte separatis, antennis sat brevibus nigris, seta nuda vel pubescente, basi incrassata, palpis robustis, nigris; thorace nigro, subnitido, leviter cinereo-pollinoso, indistincte quadrilineato, scu- tello nigro, nitido; abdomine oblongo, caeruleo-nigro, levissime albido-pollinoso, fere immaculato; pedibus nigris, pulvillis et un- guibus paullo elongatis; alis cinereis, basi plus minusve nigri- cantibus, spinula distincta, squamis et halteribus nigris. — Femina oculis fere nudis, latissime sejunctis et alis clarioribus differt. Long. 7—8 mm. Die Augen sind deutlich, wenn auch nicht sehr dicht behaart und werden durch eine an der Fühlerbasis ziemlich breite, dann 3* 9, Heft 36 Prof. P. Stein: sich etwas verschmälernde und zuletzt wieder verbreiternde schwarze Mittelstrieme und kaum sichtbare Orbiten recht deut- lich getrennt, wenn auch nicht so stark wie bei der obigen nudiseta. Der hintere Ausschnitt der Mittelstrieme ist nicht sehr tief, aber glänzend schwarz und sendet ind ie Mittelstrieme noch eine äußerst feine, glänzende Linie hinein. Die Frontoorbitalborsten sind ziem- lich lang und dicht und erstrecken sich von der Fühlerbasis bis zur schmalsten Stelle der Stirn. Im Profil gesehen ragt letztere stark, die gekielten Wangen etwas weniger vor, so daß das Unter- gesicht etwas zurückweicht, Backen etwa halb so breit wie die Augenhöhe, sämtliche Teile nebst den Orbiten gelbgrau bestäubt, mit schwärzlichem Schimmer, Beborstung des unteren Backen- randes wie bei nudiseta. Fühler unter der Augenmitte eingelenkt, ziemlich kurz, Borste nackt oder kurz pubeszent, an der Basis deutlich verdickt, Taster kräftig, schwarz. Thorax und Schildchen tiefschwarz, mit einem geringen Stich ins Blaue, ziemlich glänzend, ersterer namentlich vorn sehr dünn weißlich bereift, so daß man besonders von hinten 4 schmale schwärzliche Striemen mehr oder weniger deutlich erkennt, Schildchen kaum bereift; de 4, a nur vor dem Schildchen, fra etwa 1, so lang wie die folgende sa, Grundbehaarung ziemlich lang und dicht, abstehend. Hinterleib länglich, schwach gewölbt, in der Basalhälfte kurz abstehend be- haart, in der Endhälfte abstehend beborstet. Er ist viel deutlicher schwarzblau gefärbt als der Thorax und mit dünnem, bläulich- grauem Reif überzogen, von dem sich bei seitlicher Betrachtung auf Ring 2 die kaum bemerkbare Spur von 2 länglichen, fast drei- eckigen Flecken abhebt. Beine schwarz, Pulvillen und Klauen etwas verlängert ; Vorderschienen borstenlos, Mittelschienen hinten mit 3, Hinterschienen außen abgewandt mit 2, innen abgewandt mit 3 Borsten, Mittelschenkel unterseits mit einer Reihe ziemlich langer Borsten, Hinterschenkel unterseits abgewanct der ganzen Länge nach mit ziemlich langen Borsten, zugekehrt nackt. Flügel graulich, von der Basis her mehr oder weniger schwärzlich, mit deutlichem Randdorn, 3. und 4. Längsader recht deutlich diver- gierend, hintere Querader ziemlich steil und etwas geschwungen, Schüppchen schwärzlich mit noch schwärzerem Saum, Schwinger schwarz. — Die fast nackten Augen des Weibchens sind durch eine sehr breite Strieme getrennt, deren hinterer Ausschnitt eben- falls glänzend schwarz ist, und die Flügel sind etwas klarer; sonst gleicht es dem Männchen. 2& 1% Stanford Un., Cal., 22. II. 06 (Aldr.) und je 12 Palo Alto, Cal., 25. TU: 95° (Joh), San’ Jose, Cal., 2. Ivz03 (Joh.). 12. M. varia sp. nov. Oculis arcte cohaerentibus, bus, antennis nigris, articulo 2 rufescente, seta pubescente, palpis filiformibus, flavis; thorace rufo-flavo, levissime albido- pollinoso, lineis duabus Nordamerikanische Anthomyiden 3% rufescentibus parum distinctis, scutello flavo; abdomine oblongo hirto, flavido-griseo, binis maculis magnis segmentorum 2 et 3 valde indistinctis (abdomine alterius exemplaris rufo-flavo pellu- cido, apice fusco) ; pedibus flavis, tarsis nigris, pulvillis et unguibus paullo elongatis; alis, squamis, halteribus flavidis, spinula nulla, nervis transv. distincte nec vero late infuscatis. — Femina fronte lata, abdomine apice.acuto, plerumque immaculato, spinula costali brevi differt. Long. 7—7,5 mm. Augen hoch und schmal, aufs engste zusammenstoßend, mit einigen kurzen Härchen, Fühler schwarz, 2. Glied rötlich, Taster fadenförmig, gelb. Thorax und Schildchen rötlichgelb, etwas glänzend, ersterer vorn ganz dünn weißlich bereift, so daß man die Anfänge von 2 schmalen rötlichen Mittellinien erkennt; dc 4, pra ziemlich kurz, a nur vor dem Schildchen, Grundbehaarung kurz abstehend, ziemlich dicht. Hinterleib länglich, überall kurz ab- stehend behaart, von der Mitte des 3. Ringes an abstehend beborstet, gelbgrau, mit je einem Paar großer, aber sehr verloschener und sich nur schwach abhebender, etwas dunklerer Flecke auf Ring 2 und 3. Bei einem Stück ist der Hinteıleib auf den 3 ersten Ringen rotgelb wie der Thorax und mehr oder weniger durchscheinend, eine Mittel- strieme des 3. Ringes und der letzte Ring fast ganz verdunkelt; ganz von ‚hinten gesehen ist der Hinterleib dünn weißlich bereift, und man erkennt dann auf Ring 2 ein Paar großer, etwas dunklerer Flecke. Da dies Stück in allen übrigen Merkmalen mit den andern übereinstimmt, kann ich darin nur eine Abänderung erblicken. Beine gelb, Pulvillen und Klauen etwas verlängert ; Vorderschienen beim Männchen borstenlos, Mittelschienen hinten mit 2—3, Hinter- schienen außen abgewandt mit 2 längeren, innen abgewandt mit gewöhnlich 4 kürzeren Borsten, auch zugekehrt mit einigen kurzen Borsten auf der Mitte, Hinterschenkel unterseits abgewandt mit 3—4 längeren Borsten vor der Spitze, zugekehrt ganz nackt. Flügel gelblich, mit sehr kleinem Randdorn, 3. und 4. Längsader divergierend, hintere Querader steil und schwach geschwungen, beide Queradern deutlich braun gesäumt, Schüppchen und Schwin- ger gelblich. — Die Augen des Weibchens sind durch eine breite dunkelgraue Mittelstrieme und schmale heller graue Orbiten ge- trennt, der Hinterleib ist meist einfarbig gelbgrau, selten mit einer schwachen Spur der beim Männchen sichtbaren Fleckenpaare, die Vorderschienen tragen regelmäßig eine Borste, und der Flügel- randdorn ist deutlich. Bei einem Weibchen, das sich auch wieder in sonst nichts von den anderen unterscheidet, ist der Hinterleib in der Basalhälfte gelbrot, gegen das Ende gebräunt, eine ganz schwache Andeutung von großen Flecken auch hier auf dem 2. Ring wahrnehmbar. 283 9% Friday Harbor, 29. V.06 (Aldr.) 1 $ Mt. Constitution, 31. VII. 08 (Aldr.), 184 2 Palo Alto, Cal. 27. IV. 92, 2. V. 92, 9. X. 94 (Joh.). 9. Heft 38 Prof. P. Stein: Alte Arten. 13. M. abiens Stein, Berl. ent. Zeitschr. XLII, 193, 9 [Sprlog.] (1897). 1 2 Woods-Hole, Mass. 19. VIII. 99 (Aldr.). 14. M. amoeba Stein, Berl. ent. Zeitschr. XLII, 190, 3 [Spzlog.] (1897). Sehr zahlreich Pullman, Wash. 25. V. 07 (Aldr.) Hagermann und Albion, Id., Moscow 22. VII. 11 (Mel.). An den gefleckten Queradern, der pubeszenten Fühlerborste, dem mehr oder weniger durchscheinenden, schmutzig gelbroten und gefleckten Hinterleib ist die Art verhältnismäßig leicht zu erkennen. Sie ist vielleicht mit Iysinoe W]lk. identisch. 15. M. barpana W]Ik., List Dipt. IV, 933 [Anth.] (1849). 1 8 Pullman, Wash. VI. (Aldr.), auf welches genau die von mir in der Zeitschr. f. Hym. u. Dipt. IV, 188 (1901) von der Lon- doner Type gegebene Beschreibung paßt. Von lucorum Fall., mit welcher die Art große Ähnlichkeit hat, unterscheidet sie sich sofort durch die deutlich getrennten Augen und die Borste auf der äußern Vorderseite der Mittelschienen, von obscurata Meig., der sie gleich- falls sehr ähnlich ist, durch die lang und dicht behaarten Augen, die kürzere Präalarborste und dadurch, daß die Hinterschenkel unterseits zugekehrt mit langen, feinen Borstenhaaren besetzt sind, während sie hier bei obscurata ganz nackt sind. 16. M. duplicata Meig. Mehrere Stücke Three Rivers, Cal., Moscow, Id. u. Pullman, Wash. 17. M. humeralis Zett. 2 Q in Houghs Sammlung ohne Orts- und Zeitangabe. Die Art ist weiter nichts als das Weibchen zu Zincta Zett. 18. M. lucorum Fall. Häufig, Fundorte sind Mt. Constitution, Orcas Isl., Wash., Woodside, Cal., Moscow, Pine Lake (Cal.), Marshall Pass, Belling- ham, Pullman, Chicago, Montreal. 19. M. nigripennis WIk., List Dipt. IV, 932 [Anth.] (1849). 1 2 Pine Lake, Cal. und 5 Z und 4 ? in Houghs Sammlung aus Colorado ohne nähere Angabe, aus North Park, Cal., Rabbit Ear Pass, Col. und 1 $ Montreal 9. VI. 03 (Bezzi). In der Zeit- schrift f. Hym. u. Dipt. IV, 203 (1901) habe ich eine genauere Beschreibung der Type gegeben. Ich will noch ergänzend er- wähnen, daß die Augen bei reinen Stücken ziemlich dicht und lang behaart und durch eine deutliche schwarze Strieme getrennt sind. Die Vorderschienen des Männchens sind borstenlos, während die des Weibchens stets eine kräftige Borste tragen. Die Schüppchen des Männchens sind schmutzig weiß, das untere deutlich schwarz gesäumt, die des Weibchens gelblich, Randdorn bei beiden Ge- Nordamerikanische Anthomyiden 39 schlechtern deutlich, hintere Querader schief und geschwungen, st2,2. Das Männchen habe ich seinerzeit in der Berl. ent. Zeitschr. XLI, 185, 11 (1897) als Aricia nitida, das Weibchen in derselben Arbeit als Spzlog. crebuscularıs beschrieben. 90. M. nubila Stein | 2 & Ithaka (Joh.). Ich habe die Art als obscura in der Berl. ent. Zeitschr. XLII, 197, 4 (1897) beschrieben, den Namen aber ändern müssen, da v.d. Wulp schon vorher eine obscura ver- öffentlicht hatte. 21. M. obscurata Meig. Mehrere Stücke beiderlei Geschlechts vom Mt. Constitution 3. VIl.: 09. 22. M. obscuripes Zett. 3 2 Pullman IV, Stanford Un., Cal. II. 06. 23. M. orbitaseta Stein, Berl. ent. Zeitschr. XLII, 186, 12 [Arıcva] (1897). Das von mir noch nicht beschriebene Männchen hat lang behaarte, dicht zusammenstoßende Augen, neben der Fühlerbasis zeigt sich auf den Wangen ein braunschillernder Fleck, die Taster sind oft gelblich, der dicht gelbgrau bestäubte Hinterleib läßt auf Ring 2 und 3 je ein Paar großer brauner Flecke erkennen,”in ähn- licher Weise wie bei lucorum Fall., die beim Weibchen kleiner, aber oft recht deutlich sind. Die Beine sind gelb, Vorderschenkel zum größten Teil gebräunt, Pulvillen und Klauen kräftig und deutlich verlängert, Beborstung die beim Weibchen angegebene, Hinter- schenkel aber unterseits abgewandt der ganzen Länge nach ziem- lich lang beborstet, während sie auch zugekehrt von der Basis bis über die Mitte ziemlich lang behaart sind. Alles übrige wie beim Weibchen. 3 &6 2 Mts. near Moscow 9. IX. 08 (at summit on stones), Claremont, Cal. (Baker) und Pullman, 25. V. 07. 24. M. pubiceps Stein, Berl. ent. Zeitschr. XLII, 194, 10 [Sprlog.] (1897). 2 &1 2 Pullman 30. V. 07 und 13. IX. 08. 25. M. rufitibia Stein, Berl. ent. Zeitschr. XLII, 181, 5 [Aricia] (1897). 2 und 3 2 Chicago und Pine Lake (Johns.). Beim Weibchen sind Mittel- und Hinterschenkel oft größtenteils rot gefärbt, so daß dasselbe vom Weibchen der orbitaseta nur durch den Mangel der Akrostichalborsten vor der Naht zu unterscheiden ist. Da die- selben bei orbitaseta aber bisweilen fehlen können, bleibt in diesem Falle kein sicheres Unterscheidungsmerkmal übrig. Es scheint mir allerdings als wenn das 2. Fühlerglied bei orbitaseta regelmäßig rötlich wäre, während es bei rufitibia schwarz gefärbt ist. 9. Heft 40 Prof. P. Stein: 26. M. (Enoplopteryx) spinosa WIk., List Dipt. IV. 626 [Anth.] (1849). Auch die Type dieser Art habe ich in London untersuchen können und darüber in der mehrfach erwähnten Zeitschrift be- richtet. Sie ist der nigripennis Wlk. ungemein ähnlich, unter- scheidet sich außer durch bedeutendere Größe im männlichen Ge- schlecht sicher durch folgende Merkmale. Die Augen sind fast ganz nackt und durch eine Strieme getrennt, die an der Fühler- basis noch etwas breiter ist als ein Auge an derselben Stelle, so daß man die Art früher zur Gattung Coenosia gezogen hätte. Die Flügel sind auch an der Basis nicht schwärzlich tingiert, sondern gleichmäßig graulich gefärbt, die Schüppchen gelblichweiß und die Schwinger blutrot. Kaum zu unterscheiden sind beide Arten im weiblichen Geschlecht, doch sind die Schwinger bei spinosa wie im männlichen Geschlecht blutrot, während sie bei nigripennis entschieden fast ganz schwarz sind. 1 ? aus Pine Lake (Aldr.) und 7 $ und 1 Q in Houghs Samm- lung aus North Park, Col. 27. M. tincta Zett. Wie oben bemerkt, das $ von humeralis Zett. 28. M. tinctipennis Stein. 8&3 2 Chicago 10. VIII. 01 (Mel.), Sheridan, Wyom. (Mel.), Polk, Wisc. (Aldr.), Big Stone, S. D., Ithaka VII. 04, Montreal 11. VII. 03 (Bezzi) . Schnabl hat die Art im Jahre 88 als nigripennis beschrieben, ein Name, welcher der Walkerschen nigridennis wegen nicht bleiben kann. Ich habe deshalb in meinen ‚„Anthomyiden Europas“ den Namen in £inctipennis umgeändert. Die von mir in der Berl. ent. Zeitschr. XLII, 198, 15 (1897) beschriebene Spil. nigricans ist zweifellos mit der vorliegenden Art identisch, obwohl sie, wahrscheinlich ausnahmsweise, 3 Dorsozentralborsten hat, aber auch dieser Name hat keine Berechtigung, da Rob. Desvoidy bereits eine Mydina nigricans beschrieben hat. Sämt- liche Stücke der verschiedenen Sammlungen haben ohne Aus- nahme 4 de. 29. M. uniseta Stein, Berl. ent. Zeitschr. XLII, 192, 2 [S?rlog.] (1897). Ziemlich zahlreich Stanford III. 06, Friday Harbor VII. 05, Pullman 11. IV. 07, 30. V. 07, San Diego, Cal., 23. II. 97, Ithaca, Palo Alto 2. III. 95, Wauseon, O. 2. IX. 01, Hawkins, O. 30. VL. 30. M. urbana Meig. Mehrere mit unseren Stücken vollständig übereinstimmende Männchen und Weibchen vom Mt. Constitution VII. 05, Chicago 20. V. 99, Wilmercding, Pa., Ithaca. 31. M. v. d. Wulpii Schnbl. 1 8 von Hough aus Colorado und ein zweites in Aldrichs Sammlung vom Marshall Pass, 28. VII. 08. Auch diese Art hat Nordamerikanische Anthomyiden 41 große Ähnlichkeit mit Iucorum Fall., unterscheidet sich aber sofort durch die mehr oder weniger rot durchscheinenden Hinterschienen und die nur in Gestalt eines kurzen feinen Härchens vorhandene Präalarborste. 32. M. copiosa v. d. Wulp, Biol. Centr. Am. II, 321, 3 [Sprlog.] (1896). 3 d aus Columbus, O. 19. V. 01 (Joh.) und Cincinnati, O. 9. VI. 01 (Joh.), die vollständig einer von mir untersuchten Wulp- schen Type gleichen und sich nur dadurch von ihr unterscheiden, ‚daß die Hinterschenkel unterseits abgewandt fast der ganzen Länge nach beborstet sind und auch zugekehrt in der Basalhälfte längere Borstenhaare tragen, während die Hinterschenkel der Type unterseits abgewandt nur vor der Spitze 2—3 längere Borsten tragen und zugekehrt ganz nackt sind. Mehrere aus Mexiko stammende Stücke der Bezzischen Sammlung stimmen bis ins Kleinste mit der Type überein, haben aber schwach gebräunte Oueradern. Die Art gehört in die nächste Verwandtschaft von M. duplicata Meig., von welcher sie sich nur durch 3 Dorsozentral- borsten, den Besitz einer Borste an den Vorderschienen und stets gelbe Schienen unterscheidet. Auch die von mir aus Guinea be- schriebene M. duplex und die aus Ceylon stammende appendiculata Stein sind der copiosa ungemein ähnlich, besitzen aber keine Borste an den Vorderschienen und haben dunkle Schienen. Eine ganz ähnliche Art kommt ferner in Afrika vor. Aus alledem folgt, daß selbst eine genaue Untersuchung der Type nicht immer genügt, die Identität einer Art mit absoluter Sicherheit festzustellen. 8. Myiospila Rond. 1. M. meditabunda Fbr. Nicht selten, Chicago 28. V. 99, Pullman 18. V. 07, Troy. 14. VI. 08, Three Rivers, Col. u. a. Orte. 9. Hydrotaea R. D. 1. AH. acuta Stein, Berl. ent. Zeitschr. RER 46778: (1897). 1 8 Oakville, Tex. (Mel.). 2. H. armipes Fall. ‘2 Pärchen aus Stanford Un. II. 06 (Alcr.) u. Almota, Wash. 24. VI. 11 (Mel.) 3. H. dentipes Fbr. Ziemlich häufig aus Friday Harbor, Palo Alto, Stanford Un. (Aldr.), Pullman (Mel.). Sämtliche Stücke gleichen unserer euro- päischen dentipes, zeigen aber die von mir schon in meiner ersten Arbeit erwähnten geringen Abweichungen, so daß ich sie als dentipes var. caerulescens bezeichnen werde. 4. H. militaris Meig. In beiden Geschlechtern aus Lyndon, Vt., 2. VIII. 1900 (Mel.), Olga, N. D. 17. V. 10 (Mel.), Moscow 9. VII. 11 (Mel.), 9. Heft 49 Prof. P. Stein: Friday Harbor, 30. VI. 09 (Mel.), Ithaca 31. V. 13 (Bradley), Andover, Can., 22. V. 10 (Bezzi) Montreal 15. VII. 13 (Bezzi). 5. H. occulta Meig. 2 $ Friday Harbor VII. 05 (Aldr.). 6. H. tuberculata Rond. 1322 Ithaka (Joh.). 7. H. unispinosa Stein, Berl. ent. Zeitschr. XLII, 165, 5 (1897). 1 8 Mt. Constitution 17. V. 10 (Mel.). 10. Ophyra R. D. 1. OÖ. aenescens Wied. 1 & Austin, Tex. und 1 2 Galveston, Tex. VI. 1900, beide in Melanders Sammlung. Die Art unterscheidet sich von allen an- deren Ophyra-Arten sofort durch die gelben Taster. 2. O. leucostoma Wied. Ziemlich häufig, Fundorte sind Palo Alto IV. 06, Friday Harbor VI. 06, Big Stone, S. D., Bellingham, Oakville, Tex. 28. V. 03. Mac Henry 21. VI. 191, "Woods Hole. 11. Fannia R. D. 1. F. flavitibia sp. nov. Simillima F. griseae Stein, differt maculis trigonalibus segmen- torum abdominis distinctis, hypopygio magis prominente et prae- cipue femoribus posticis subtus in latere versus corpus directo versus apicem circiter 6 setis longis instructis. — Femina femoribus nigris a femina F. griseae differt. Die Art hat in Größe, Gestalt und Färbung außerordentliche Ähnlichkeit mit meiner F. grisea. Während diese aber einen ganz ungefleckten Hinterleib hat, auf welchem man auch ganz schräg von hinten kaum die Spur einer feineren Mittellinie erkennt, zeigen sich bei der neuen Art bei gleicher Betrachtung die charakteristi- schen dreieckigen Rückenflecke recht deutlich. Das Hypopyg ragt entschieden weiter vor als bei grisea, und die Hinterschenkel endlich tragen unterseits auf der dem Körper zugekehrten Seite vor der Spitze etwa 6 längere Borsten, während sie bei grisea an dieser Stelle ganz nackt sind. Durch die geringe Größe und die gelben Schienen fällt die Art leicht auf. Ein sicheres Merkmal zur Unterscheidung der Weibchen beider Arten habe ich Dos auf- finden können. 5 d 4 2 Moscow 27. VII. 07, 9. IX. 08 (Aldr.). 2. F. fuscitibia sp. nov. 2 Orbitis nigris nitidis, antennis fuscis, basi sordide flavidis, palpis filiformibus, fuscis, thorace, scutello, abdomine nigris nitidis; pedibus flavis, tibüis fuscis, tarsis nigris, tibiis intermediis intus seta armatis; alis, squamis, halteribus subflavidis. Long. 4,5 mm. Trotzdem nur ein Weibchen vorliegt, trage ich kein Bedenken, die Art als neu zu beschreiben, da sie leicht wiedererkannt werden Nordamerikanische Anthomyiden 43 kann. Die vom Scheitel bis zur Fühlerbasis glänzend schwarzen Orbiten sind noch etwas breiter als die rotbraune Mittelstrieme, Wangen graulich bestäubt, Fühler lehmbraun, Basis gelblich, die sehr kurzen und dünnen Taster gelbbraun. Thorax, Schildchen und Hinterleib glänzend schwarz, mit einem Stich ins Bläuliche, ohne jede Bestäubung, fra recht auffallend lang. Hüften und Schenkel gelb, Schienen braun, bei ganz reifen Exemplaren wahr- scheinlich schwarz, Mittelschienen außen vorn, außen hinten und innen mit je 2 Borsten, von denen die untere stärker und länger, die obere nur sehr kurz ist und bisweilen ganz verschwindet, Hinterschienen außen mit 1 ziemlich feinen, etwas hinter der Mitte stehenden Borste, außen abgewandt mit 2—3, innen ab- gewandt ebenfalls mit 2—3 in der Endhälfte stehenden Borsten. Flügel, Schüppchen und Schwinger gelblich: 1 2 Moscow 11. VII. 08 (Aldr.). 3. F. nigra sp. nov. Oculis intime cohaerentibus, antennis et palpis nigris; thorace atro, antice opaco, postice cum scutello nitido; abdomine oblongo, sat brevi, nigro opaco, fusco-pollinoso, maculis mediis triangularibus distinctis; pedibus nigris, simplicibus; alis leviter infuscatis, squa- mis sordide albis, halteribus rufo-flavis. — Femina orbitis nigris nitidissimis, thorace, scutello, abdomine nigris nitidis differt. Long. 3,5 —4 mm. Die Art ähnelt in Größe und der tiefschwarzen Färbung des Körpers der aerea Zett. Die Augen stoßen fast aufs engste zu- sammen, so daß an der schmalsten Stelle nur die linienförmigen, silberweißen, sich berührenden Orbiten zu sehen sind, und nehmen im Profil fast den ganzen Kopf ein, Fühler und Taster schwarz. Thorax und Schildchen tiefschwarz, stumpf, nach hinten zu all- mählich glänzend werdend, fra deutlich, a zweireihig. Hinterleib ziemlich kurz und schmal, länglich, mit wenig sichtbarem Hypopyeg. Er ist ebenfalls tiefschwarz, aber ganz stumpf, von hinten gesehen mit bräunlicher, ins Violette ziehender Bestäubung bedeckt, so daß man die gewöhnliche Zeichnung der Fannia-Männchen ver- hältnismäßig deutlich erkennt. Beine schwarz, Vorderknie gelblich. Die vordere der auf der Unterseite der Mittelschenkel befindlichen Borstenreihen besteht aus Borsten, die nicht sehr dicht stehen und von der Basis bis zur Spitze ganz allmählich an Länge ab- nehmen. Die Mittelschienen werden von der Basis bis zur Spitze ganz allmählich etwas stärker und sind innen mit der gewöhnlichen Pubeszenz versehen, Hinterschenkel unterseits zugekehrt nackt, abgewandt vor der Spitze mit 2 Borsten. Flügel schwach an- geräuchert, Schüppchen schmutzig weiß, Schwinger gelblich, mit ziemlich großem, rotgelbem Knopf. — Die Orbiten des Weibchens, die breiter sind als die schwarze stumpfe Mittelstrieme, sind glän- zend schwarz, ebenso wie Thorax, Schildchen und Hinterleib, die Vorderknie sind deutlicher gelb, Flügel, Schüppchen und Schwinger gelblich. 9, Heft 44 Prof. P. Stein: 2 8 und 6 Q in der Sammlung des Herrn Bezzi aus Montreal 20. VI. 04, 11. VII. 03. Anm. Von aerea Zett. unterscheidet sich die Art sofort durch den Mangel des kleinen Dorns an der Basis des Mittelmetatarsus und von serena Fall. durch den ganz stumpfen Hinterleib. Das Weibchen kann mit keiner anderen Art verwechselt werden. 4. F. aerea Zett. 1 8 Friday Harbor 30. VI. 09 und 1 & Moscow 12. VI, 10. 5. F. coracina Lw. 1 8.:Stanford Un, X. 05; 6. F. femoralis Stein, Berl. ent. Zeitschr. XLII, 282 [Homal.] (1897). 1 8 Palo Alto 14. VIII. 95 (Joh.). 7. F. flavibasis Stein, Berl. ent. Zeitschr. XLII, 171, 8 [Homal.] (1897). Die mir vorliegenden 6 Männchen stimmen im allgemeinen gut mit der von mir gegebenen Beschreibung, gehören aber doch vielleicht zu einer neuen Art, da sie in einigen Merkmalen abweichen. Die Mittelmetatarsen tragen nämlich innen an der Basis wie bei aerea Zett. einen kleinen gekrümmten Zahn, der aber in Wirklich- keit kein Dorn ist, sondern aus mehreren eng aneinander liegenden Börstchen besteht. Während ich ferner in der Beschreibung von flavibasis angegeben habe, daß die Hinterschenkel unterseits zu- gekehrt von der Basis bis zur Spitze mit einer kontinuierlichen Reihe von Borsten besetzt seien, tragen die vorliegenden Stücke nur in der Endhälfte etwa 6 allmählich länger werdende Borsten. 2 & Reyport, Wash. 7. VIII. 05 (Aldr.), 3 & Vashon, Wash. 18. VIII. 10 (Mel.) und 1 & Pt. Gamble (Wash.) 10. VIII. 16 (Mel.). Anm. Sollte der Mittelmetatarsus bei der Type von flavibasis kein Dörnchen an der Basis tragen (derselbe könnte mir seinerzeit bei dem einzigen Stück entgangen sein), so würde die vorliegende Art neu sein, und ich würde sie minuta m. nennen. 8. M. flavipalpis Stein, Arch. Nat. I, 1, 103, 2 (1911). 5 Q Stanford Un. 21. X. 06, Redwood City, Cal. 25. IV. 06, San Jose, Cal. 5. IV. 06, sämtlich aus Aldrichs Sammlung und Palo Alto, Cal. 9. X. 94, Claremont, Cal. 17. II. 08 in Melanders Besitz. Die Art gehört in den Verwandtschaftskreis der leucosticta Meig. (brevis Rond.) und ist an dem rötlichen 2. Fühlerglied, den gelben Tastern und den zum größten Teil gelben Beinen leicht zu erkennen. Malloch hat sie als Benjamini beschrieben. 9. F. fuscula Fall. Je 1 & Montreal 12. VI. 04 (Bezzi) und Dewatto, Wash. VI. 06 (Aldr.) und je 1 2 Nelson 17. VII. 10 (Mel.) und Ithaca (Joh.). 10. _F. glaucescens Zett. 1 & Bath, Ml. 7. VIII. 99 (Mel.). Nordamerikanische Anthomyiden 45 11. F. incisurata Zett. 1 & Moscow (Aldr.). 12. F. manicata Meig. 1 & Ithaka (Joh.). 13. F. serena Fall. 1 & Mc. Constitution 17. V. 10 (Aldr.) und 1 2 Olga 17. V. 10 (Mel.). 14. F. splendida Stein, Berl. ent. Zeitschr. XLII, 170, 1 [Homal.] (1897). Leider ist mir das einzige Exemplar, nach welchem ich die Art beschrieben habe, nicht zur Hand, so daß ich. nicht angeben kann, ob ich mich bei der Beschreibung der Borsten der Mittelschenkel vielleicht geirrt habe. Die mir vorliegenden zahlreichen Männchen stimmen vollkommen mit meiner Beschreibung und. weichen nur dadurch ab, daß die vordere Borstenreihe auf der Unterseite der Mittelschenkel aus 4 feinen und gleichlangen Borsten besteht, die sich von der Basis bis etwa zur Mitte erstrecken, worauf dann 2 auffallend stärkere folgen, die sich ganz wie bei der gemeinen sociella Zett. scharf von den übrigen abheben, indem sie mehr dornartig sind. Alle andern Angaben sind zutreffend, so daß ich nicht glaube, daß es sich um eine neue Art handelt. Das 2. Fühlerglied. des Weibchens ist meist deutlicher gelb, die Taster in der Regel gelb, selten verdunkelt, Thorax und Schildchen hell bläulichgrau mit mehr oder weniger gelblichen Schultern, Hinterleib rotgelb, Beine einfach. i Recht zahlreich in beiden Geschlechtern Friday Harbor 30. VI. 09, Mt. Constitution 28. VII. 09, Poulabo, Wash. 17. VIII. 10, Boston 19. VIII. 10, Vashon 18. VIII. 10, Pt. Gamble 16. VIII. 46; Chimacuım 23: VIII. 10, St.’ Cruz) .Cal. 28. VII. 95. Anm. Die Art ist höchstwahrscheinlich mit der von Thomson aus Californien beschriebenen, ihm nur im weiblichen Geschlecht bekannten ochrogaster identisch. Die nicht erwähnten F. canicularis L. und scalaris Fbr. sind auch in Amerika gemein. In Aldrichs Sammlung befindet sich ein Stück der ziemlich häufig vorkommenden gynandrischen Form von scalaris, aus Polyporus gezogen. 12. Coelomyia Hal. 1. C. subpellucens Zett. 1 & Monroe, Wash. 20. V. 08, das in der Färbung der Beine und allen andern Merkmalen vollständig mit unsern nordeuropä- ischen Stücken übereinstimmt, während bei 4 aus Olga, Wash. 17. V. 10, Mt. Constitution 17. V. 10, Seattle, Wash. stammenden Männchen sämtliche Schienen gelblich sind, ohne daß sonst der geringste Unterschied zu entdecken wäre. 9. Heft * 46 Prof. P. Stein: 13. Euryomma Stein 1. E. deregrinum Meig. 1 2 Chicago (Joh.). 14. Azelia R. D. 1. A. aequa sp. nov. & Simillima colore et magnitudine A. cilipes Hal. et Macguarti Staeg., differt ab hac seta praeapicalitibiarum intermediarum extus deficiente, ab illa tibiis anterioribus vix flavis et tibiis posticis extus non longe pilosis. Die Art kann ihrer Größe nach nur mit A. cilipes Hal. und Macquarti Staeg. verwechselt werden. Von jener unterscheidet sie sich außer den dunkleren Vorder- und Mittelschienen noch durch die Beborstung der Hinterschienen. Letztere sind bei cölides außen fast der ganzen Länge nach mit langen und dicht stehenden, nach der Spitze zu noch länger werdenden Borstenhaaren besetzt, während sich bei der vorliegenden Art nur außen abgewandt eine Reihe kurzer Wimperhaare findet. Innen abgewandt finden sich bei aegua 4 annähernd gleichlange Borsten, die sich von der Mitte bis zur Spitze erstrecken, während cilipes meist nur 2 längere unmittelbar vor der Spitze trägt, vor denen sich bisweilen noch einige kürzere finden. Macquarti unterscheidet sich von der neuen Art sofort durch die kräftige Präapikalborste auf der Außenseite der Mittelschienen und durch die kontinuierliche Borstenreihe auf der innern, dem Körper abgewandten Seite der Hinterschienen. 1 $ Mt. Constitution 31. VII. 08 (Aldr.). 2. A. cilipes Hal. 1 & Chicago 20. V. 99 (Mel.). 3. A. gibbera Meig. Je 1 & Sherbrooke, Queb. 30. V. 02 (Bezzi), Mt. Constitution 31. VII. 08 und Friday Harbor 19. VII. 05. 15. Limnophora R. D. 1 Schüppchen schwarz 2 Schüppchen heller 3 2 Schwinger schwarz, de 4 concolor SP. nov. Schwinger rotgelb, dc 3 squamosa Sp. NOV. 3 Schienen mehr oder weniger rötlich, bei den dunkelsten Stücken wenigstens die Hinterschienen rötlich curchscheinend, bis- weilen die Vordertarsen gelb 4 Schienen und Tarsen ganz schwarz 5 4 Augen eng zusammenstoßend, Tarsen schwarz rufitıbia sp. nov. Augen durch eine ziemlich breite Strieme getrennt, mindestens die Vordertarsen gelb rufitarsis Sp. noV. 5 Stirn an der schmalsten Stelle wenigstens annähernd halb so breit wie ein Auge an derselben Stelle, oft breiter 6 Stirn höchstens %; so breit als ein Auge 10 Nordamerikanische Anthomyiden 47 6 Vertikal- und Ozellarborsten nur haarförmig, erstere sich nicht von den übrigen Haaren des Augenhinterrandes abhebend 7 Vertikal- und Ozellarborsten kräftig 8 7 Thorax und Schildchen tiefschwarz, Vibrissenleisten über der stärksten Borste ganz nackt, hintere Querader steil und gerade, höchstens 6 mm lange Art nobilis Stein Thorax und Schildchen aschgrau, Vibrissenleisten bis über die Mitte mit deutlichen Börstchen, hintere Querader schief und geschwungen, 7,5 mm lange Art aequifrons Stein 8 Thorax und Schildchen tiefschwarz, Stirn einfarbig schwarz, so daß Orbiten und Mittelstrieme nicht voneinander zu unter- scheiden sind nigrifrons Sp. noVv. Thorax und Schildchen aschgrau, Orbiten und Mittelstrieme deutlich zu unterscheiden 9 9 Stirn im Profil an der Fühlerbasis vollständig abgerundet und kaum sichtbar, de 4 nigripes R. D. Stirn an der Fühlerbasis deutlich vorragend und eine stumpfe Ecke bildend, de 3 surda Zett. 10 Hinterleib von hinten gesehen dicht silberweiß bestäubt mit nur 2 großen, fast quadratischen Flecken auf Ring 2 leucogaster Zett. Hinterleib anders bestäubt und gezeichnet 11 11 de 3 12 de 4 15 12 Stirn ander schmalsten Stelle bedeutend breiter alsdas3. Fühler- glied, Fühlerborste an der Wurzel recht auffallend pubeszent, fast kurz behaart litorea Fall. Stirn an der schmalsten Stelle schmäler als das 3. Fühlerglied, Borste nicht auffallend pubeszent 13 13 Fleckenpaare des 2. und 3. Ringes nur einen kleinen Teil der Ringe einnehmend, so daß Seite und Mitte des Ringes aus- gedehnt hell bestäubt sind, Schildchen grau parvimaculata-sp. nov. Flecken des 2. und 3. Ringes den größten Teil der Ringe ein- nehmend, so daß nur eine schmale Mittellinie und die Vorder- ränder zu beiden Seiten grau bestäubt sind, Schildchen tief- schwarz 14 14 Thorax schwarz, schwach glänzend, auch ganz vorn kaum mit der Spur einer Mittelstrieme, Hinterleib annähernd kegel- förmig, Hinterschenkel unterseits zugekehrt an der Basis mit einigen Borsten, 4,5 mm große Art fumipennis Zett. Thorax schwarz, stumpf, ganz vorn graulich bereift, mit dem Anfang einer ziemlich deutlichen Mittelstrieme, Hinter- schenkel unterseits zugekehrt nackt, Hinterleib länglich ei- förmig, 5,5—6 mm lange Art fumosa sp. nov. 15 4. Längsader am Ende deutlich etwas aufgebogen, 3. Längsader an der Basis meist mit einer Anzahl Börstchen narona WIk. 9, Heft 48 Prof. P. Stein: 4. Ersen am Ende nicht aufgebogen, .3. Längsader ganz nackt 16 Mundrand weiter vorgezogen als die Stirn, Rüssel mit ziemlich langen, hakenförmig zurückgeschlagenen Saugflächen _ subrostrata sp. nov. Mundrand nicht oder kaum vorgezogen, Rüssel mit rundlicher Saugfläche 17 17 Mittelschienen innen mit 1—2 kurzen, aber kräftigen Borsten arn.ipes Stein Mittelschienen innen nackt 18 18 Thorax zum größten Teil schwarz 19 Thorax braun oder aschgrau 20 19 Der hintere Teil des Thorax vor dem Schildchen meist graulich oder bräunlich bereift, Flecken des 2. Hinterleibsringes von hinten gesehen sich scharf von der Bestäubung abhebend und die Seiten des Hinterleibs längst nicht erreichend nupta Zett. Thorax überall schwarz, Flecken des 2. Ringes auch schräg von hinten gesehen sich nicht scharf abhebend und so aus- gebreitet, daß nur eine schmale Mittellinie und die Vorder- ränder zu beiden Seiten undeutlich grau bestäubt sind aörea Fall. 20 Thorax hell aschgrau, bisweilen mit bräunlichen Striemen, a mehr oder weniger deutlich, äußerste Knie rötlich arcuata Stein Thorax schokoladebraun, a kaum angedeutet, Beine ganz schwarz umbrina Sp. noV. Neue Arten. 1. L. fumosa sp. nov. Oculis intime fere cohaerentibus, antennis et al nigris, ‘seta pubescente; thorace nigro opaco, antice levissime cinereo- pollinoso, vitta media obscuriore vix observanda, dc 3; abdomine ovato, fusco-pollinoso, segmento 1 nigro, binis maculis triangula- ribus permagnis segmentorum 2 et 3 et vittis duabus mediis seg- menti 4 nigris; pedibus nigris, pulvillis elongatis; alis maximam in partem distincte infuscatis, venislong. 3 et 4 divergentibus, squamis albidis, halteribus flavis. Long. 5,5—6 mm. Die oben schmäleren, unten etwas breiteren Augen stoßen oben fast aufs engste zusammen oder sind höchstens durch eine linienförmige schwarze Strieme getrennt, Frontoorbitalborsten lang und ziemlich dicht, von der Fühlerbasis bis zum Scheitel ver- laufend, Stirn über den Fühlern in abgerundeter Ecke nur wenig vorragend, die schwach gekielten Wangen ebenfalls schmal, Backen doppelt so breit wie das 3. Fühlerglied, Fühler etwas unter der Augenmitte eingelenkt, so daß die Entfernung der Fühlerbasis vom Scheitel länger ist als vom Mundrande, den unteren Augen- rand nahezu erreichend, Borste pubeszent, Mundrand schief ab- Nordamerikanische Anthomyiden 49 geschnitten, etwa so weit-vorstehend wie die Stirn, Taster faden- förmig, schwarz. Thorax und Schildchen schwarz, stumpf, ersterer ganz vorn sehr schwach bräunlich bestäubt und hier mit dem Anfang einer dunkleren Mittelstrieme, Schulterbeulen wie gewöhnlich, namentlich von hinten gesehen, graulich. bereift, dc 3. Hinterleib fast eiförmig, ziemlich kräftig, bräunlich bestäubt, ein Paar großer, trapezförmiger Flecke auf Ring 2, die die ganze Länge des Ringes einnehmen und hinten die Seiten des Hinterleibes erreichen, ein ebensolches, nur wenig kleineres Paar auf Ring 2, und 2 Mittel- striemen auf Ring 4 schwarz. Man könnte auch sagen: Hinterleib schwarz, die Vorderränder von Ring 2 und 3 zu beiden Seiten, eine schmale Mittelstrieme auf denselben Ringen und der 4. Ring mit Ausnahme von 2 Striemen bräunlichgrau bestäubt. Er ist kurz abstehend behaart, vom Hinterrand des 2. Ringes an länger, Hypopyg entwickelt, aber imletzten Ring versteckt. Beine schwarz, Pulvillen verlängert, Vorderschienen borstenlos, Mittelschienen hinten mit 2, Hinterschienen außen abgewandt mit 2, innen ab- gewandt meist mit 1 Borste, Hinterschenkel unterseits abgewandt vor der Spitze mit 4 längeren Borsten, zugekehrt nackt. Flügel rauchbräunlich, nach der Spitze zu allmählich blasser werdend, ohne Randdorn, 3. und 4. Längsader divergierend, hintere Quer- ader steil und gerade, Schüppchen weißlichgelb, Schwinger gelblich. - ‘3 8 Kanaka Bay, San Juan Isl., Wash. 31. V. 06, Friday Harbor 29. V. 06, Marshall Pass 28. VII. 08. 2. L. nigrifrons sp. nov. Oculis fronte atra late disjunctis, antennis et palpis nigris, seta pubescente; thorace et scutello atris, subnitidis, de 4; abdomine oblongo, dense fusco-pollinoso, binis maculis hand magnis sub- rotundis segmentorum 2 et 3 et macula media indistincta segmenti 4 nigris; pedibus nigris, pulvillis paullo elongatis; alis flavidis, “ spinula nulla, venis long. 3 et 4 divergentibus, squamis sordide flavidis, halteribus rufis. Long. 5 mm. Augen ziemlich hoch und schmal, Stirn über der Fühlerbasis nur ganz wenig, Wangen gar nicht vorragend, Backen kaum etwas breiter als das 3. Fühlerglied, Hinterkopf unten ziemlich stark gepolstert, Stirn von vorn gesehen über den Fühlern annähernd so breit wie ein Auge, nach dem Scheitel zu sich ganz wenig ver- schmälernd, tief schwarz, so daß die Orbiten nicht von der Mittel- strieme zu unterscheiden sind, Frontoorbitalborsten jederseits etwa 5, von der Fühlerbasis bis zum Scheitel verlaufend, Mundrand nicht vorgezogen, so daß das Untergesicht vollständig senkrecht verläuft. Thorax und Schildchen tiefschwarz, gleißend, auch die Schulterbeulen kaum heller bestäubt, Schildchen an der äußersten Spitze etwas bräunlich, dc 4. Hinterleib länglich, in der Basal- hälfte anliegend, in der Endhälfte abstehend beborstet, Hypopyg entwickelt, aber im letzten Ring versteckt. Er ist von hinten ge- sehen dicht bräunlichgelb bestäubt und läßt auf Ring 2 ein Paar Archiv für Naturgeschichte 1918. A. a 4 9. Heft 50 Prof. P. Stein: größerer länglichrunder, auf Ring 3 ein Paar kleinerer, runder schwarzer Flecke erkennen, welche von den Seiten des Hinter- leibes weit entfernt bleiben, letzter Ring mit einem kleinen un- deutlichen Mittelfleck. Beine schwarz, Pulvillen und Klauen etwas verlängert; Vorderschienen mit 1 feinen Borste, Mittelschienen hinten mit 2, Hinterschienen außen abgewandt und innen ab- gewandt ebenfalls mit je 2 Borsten. Flügel schwach gelblich, ohne Randdorn, 3. und 4. Längsader divergierend, Schüppchen gelblich angeräuchert, Schwinger rotgelb. 1 $ Caroline-Harford, N. Y. 15. VI. 04 (Bradley). 3. L. nitidifrons sp. nov. 9 Tota atra nitida, vitta media frontali postice profunde emargi- nata et hic nitidissima, antennarum seta nuda, alis hyalinis, squamis albidis, halteribus rufis. Long. 4—4,5 mm. Obwohl nur einige Weibchen vorliegen, ist die Art so charakte- ristisch gefärbt, daß sie sofort wiedererkannt werden kann. .Die schmalen Orbiten sind schwarz, stumpf, die Wangen grau be- stäubt, die breite schwarze Stirnmittelstrieme ist hinten bis zur Fühlerbasis ausgeschnitten und der ganze Ausschnitt äußerst glänzend, tiefschwarz, Fühlerborste selbst bei starker Vergrößerung kaum pubeszent. Thorax, Schildchen und Hinterleib glänzend schwarz, ohne jede Bestäubung, dc 4. Beine schwarz, Vorder- schienen borstenlos, Mittelschienen hinten mit 2, Hinterschienen außen abgewandt und innen abgewandt ebenfalls mit je 2 Borsten. Flügel glashell, ohne Randdorn, 3. und 4. Längsader divergierend, Schüppchen weißlich, Schwinger rotgelb. 3 @ Mt. Rainier, Wash. 7. VIII. 05 (Aldr.). 4. L. parvimaculata sp. nov. & Oculis vitta media nigra angustissima et orbitis linearibus albis paullo disjunctis, antennis et palpis nigris, seta pubescente; thorace nigro-brunneo, parte posteriore et scutello dilutioribus, dc 3; abdomine fere conico, dense albido-cinereo pollinoso, duabus maculis subtrigonalibus haud magnis, sat late disjunctis segmenti 2, duabus maculis angustis segmenti 3 et vitta media segmenti 4 nigris; pedibus nigris, pulvillis vix elongatis; alis flavidis, venis long. 3 et 4 paullo divergentibus, spinula nulla, squamis flavidis, halteribus flavis. Long. 5,5 mm. Augen durch eine äußerst feine schwarze Strieme und noch schmälere silberweiße Orbiten nur sehr wenig getrennt, Fronto- - orbitalborsten bis zum Ozellendreieck verlaufend, mäßig lang, aber deutlich, Stirn im Profil nur wenig, Wangen fast gar nich vorragend, Backen höchstens so breit wie das 3. Fühlerglied, Fühler und Taster schwarz, Borste bei starker Vergrößerung deut- lich pubeszent. Thorax schwarzbraun, schwach gleißend, die Brustseiten von den Schulterbeulen abwärts, der hintere Teil des Thorax und des Schildchen aschgrau bestäubt mit einem Stich ins Grünliche, de 3, im übrigen der Thorax mäßig dicht ab- Nordamerikanische Anthomyiden 51 stehend behaart. Hinterleib fast kegelförmig, mit deutlich ent- wickeltem, aber nur mäßig vorragendem Hypopyg, dessen 2. Ab- schnitt durch eine deutliche Längsfurche geteilt ist. Von hinten gesehen ist der Hinterleib sehr dicht weißlich aschgrau bestäubt und trägt auf Ring 2 ein Paar mäßig großer, verwaschen drei- eckiger Flecke, die durch einen Zwischenraum von der doppelten Breite des 3. Fühlergliedes getrennt sind und deren Hinterränder weit von den Seiten des Hinterleibes entfernt bleiben, während der 3. Ring ein Paar mehr striemenartiger Flecke trägt und der letzte eine bräunliche Mittelstrieme. Der Hinterleib ist halb anliegend kurz behaart, Hinterrand- des 2. und 3. Ringes und Mitte und Hinterrand des 4. Ringes länger abstehend beborstet. Beine schwarz, Pulvillen nur schwach verlängert ; Vorderschienen borsten- los, Mittelschienen hinten mit 2, Hinterschienen außen abgewandt mit 2, innen abgewandt mit 1 kurzen Borste, Hinterschenkel unterseits abgewandt nur vor der Spitze mit 3 Borsten. Flügel gelblich, ohne Randdorn, 3. und 4. Längsader deutlich etwas di- vergierend, hintere Querader sehr steil und gerade, Schüppchen gelblich, Schwinger gelb. 1:4 Ithaca, N. Y. (Joh.). 5. L. rufitarsis sp. noV. Oculis vitta media nigra et orbitis angustis distincte separatis, antennis et palpis nigris, seta fere nuda; thorace et scutello cinereis, linea media obscuriore plus minusve distincta, dc 4; abdomine robusto, fere cylindrico, binis maculis segmentorum 2 et 3 et linea media segmenti4nigris,hypopygio maximo, valde prominente; pedibus nigris, tibiis plus minusve rufis, interdum fere nigris, tarsis rufescentibus, pulvillis elongatis; alis fere hyalinis, spinula nulla, venis long. 3 et 4 divergentibus, squamis flavidis, halteribus flavis. —Femina fronte latiore, tarsis nigris differt. Long. 5,5 —6 mm. Die länglichen Augen werden durch eine schwarze Stirnmittel- strieme getrennt, die an der schmalsten Stelle noch etwas breiter ist als das 3. Fühlerglied und sich nach den Fühlern zu mehr, nach dem Scheitel zu weniger verbreitert, während die gelblichgrauen Orbiten von der Fühlerbasis bis zum Scheitel ungefähr gleichbreit bleiben und nicht ganz halb so breit sind wie die Mittelstrieme an der schmalsten Stelle, Frontoorbitalborsten jederseits etwa 6, ziemlich kräftig und von der Fühlerbasis sich in abnehmender Länge bis etwas über die Mitte der Stirn erstreckend. Im Profil ragt die Stirn an der Fühlerbasis nur schwach vor, während die Wangen an der schmalsten Stelle gar nicht zu sehen sind, Backen fast so breit als das 3. Fühlerglied lang ist, Hinterkopf unten stark gepolstert, Fühler ziemlich kurz, den unteren Augenrand nicht erreichend, 3. Glied höchstens 11%, mal so lang als das 2., Borste fast nackt, Taster fadenförmig, schwarz, bisweilen an der Basis schmutzig gelb, Rüssel mäßig lang und nicht sehr dick, glänzend schwarz. Thorax und Schildchen hell aschgrau, ersterer mit ziemlich 4* 9. Heft 52 i Prof. P. Stein: deutlicher Mittelstrieme, die genau den Raum zwischen den Akrosti- chalborsten einnimmt, die Basalborsten des Schildchens auf einem bräunlichen Fleck stehend, dc 4, a zweireihig, kurz und fein, und stark genähert. Hinterleib kräftig, fast walzenförmig, so lang wie Thorax und Schildchen, wie der Thorax gefärbt, mit je einem Paar schwarzer Flecke auf Ring 2 und 3, die ziemlich breit getrennt sind und bei einem Stück die ganze Länge der Ringe einnehmen, während sie bei dem anderen kleiner und rundlich sind, letzter Ring mit einer verloschenen braunen Mittelstrieme, Mitte und Hinterrand des 4. Ringes abstehend beborstet. Das außerordent- lich stark entwickelte Hypopyg ragt etwa um die Hälfte des letzten Ringes aus diesem hervor, beide Abschnitte liegen über- einander und der untere ist wieder durch eine Längsfurche geteilt. Hüften und Schenkel schwarz, grau bestäubt, Schienen rötlichgelb, bisweilen sehr verdunkelt, Tarsen mehr oder weniger gelb, Pul- villen und Klauen verlängert; Vorderschienen borstenlos, Mittel- schienen hinten mit 2, Hinterschienen außen abgewandt mit 2 längeren, innen abgewandt mit 2 kürzeren Borsten, Hinterschenkel unterseits abgewandt der ganzen Länge nach, in der Basalhälfte kurz, in der Endhälfte länger beborstet. Flügel graulich, ohne Randdorn, Längsadern an der Basis gelblich, 3. und. 4. Längsader divergierend, hintere Querader sehr steil und gerade, Schüppchen weißlichgelb mit gelblichem Saum, Schwinger gelblich. — Das Weibchen hat in der Regel eine deutlichere Thoraxmittelstrieme, der 2. und 3. Hinterleibsring trägt außer den Fleckenpaaren eine mehr oder weniger abgekürzte Mittelstrieme, die Schienen sind mehr verdunkelt und die Tarsen schwarz. 32 82 2 Mt. Constitution 7. VII. 05 und 1 2 Tacoma, Wash. 6. L. rufitibia sp. nov. Oculis cohaerentibus, antennis et palpis nigris, seta pubescente; thorace et scutello dilute cinereis, linea media obscuriore vix distincta, de 3; abdomine oblongo, fere cylindrico, flavido-griseo, binis maculis segmentorum 2 et 3 fere trigonalibus obscuratis, hypopygio valde distincte prominente; pedibus nigris, tibiis rufis, pulvillis elongatis; alis hyalinis, venis long. 3 et 4 divergentibus, squamis albis, halteribus flavidis. Long. 4,5 mm. Augen im Profil nahezu halbkuglig, mit den schmalen silber- grauen Orbiten in kurzer Strecke zusammenstoßend, Stirn an der Fühlerbasis nur in schmaler stumpfer Ecke vorragend, Wangen noch schmäler, das Untergesicht daher zurückweichend, Backen fast doppelt so breit wie das 3. Fühlerglied, Hinterkopf unten etwas gepolstert, Frontoorbitalborsten jederseits 5, in abnehmender Länge bis zur schmalsten Stelle der Stirn verlaufend, Fühler in der Augenmitte eingelenkt, den unteren Augenrand kaum er- reichend, schwarz, 3. Glied kaum doppelt so lang als das 2., Borste pubeszent, Taster schwarz, Rüssel ziemlich kurz und dick, nicht glänzend. Thorax und Schildchen hell aschgrau mit einem Stich Nordamerikanische Anthomyiden 53 ins Gelbliche, eine linienförmige Mittelstrieme auf ersterem nur bei gewisser Betrachtung sichtbar, die Brustseiten von den Schulter- beulen abwärts wie gewöhnlich etwas heller grau, dc 3, a paarig, aber sehr kurz und fein und genähert. Hinterleib länglich, fast walzenförmig, wie der Thorax gefärbt mit je einem Paar nicht sehr großer, verloschen dreieckiger, dunkler grauer Flecke auf Ring 2 und 3, von der Mitte des 2. Ringes an mehr oder weniger lang abstehend beborstet, beide Abschnitte des Hypopygs stark entwickelt, der untere noch größer als der obere und durch eine Längsfurche geteilt, von der Seite gesehen beide übereinander liegend und mäßig vorragend. Beine schwarzgrau, Schienen gelb, Pulvillen und Klauen verlängert; Vorderschienen mit 1 sehr feinen und kurzen Borste, Mittelschienen hinten mit 2, Hinterschienen außen abgewandt mit 2, innen abgewandt mit 1 Borste, Hinter- schenkel unterseits abgewandt vor der Spitze mit 3—4 längeren Borsten. Flügel fast glashell, ohne Randdorn, 3. und 4. Längsader stark divergierend, hintere Querader steil und gerade, Schüppchen weißlichgelb, Schwinger gelblich. — Das Weibchen trägt auf Ring 2 und 3 des Hinterleibes je ein Paar ziemlich großer, aber sehr verloschener bräunlicher Flecke, gleicht im übrigen dem Männchen und ist an den gelblichen Schienen leicht zu erkennen. 1 8 Moscow 12. VI. 10 (Mel.) und 1 2 Montreal (Bezzi). 7. L. squamosa Sp. nov. Oculis intime fere cohaerentibus, antennis et palpis nigris, seta pubescente; thorace et scutello atris, de 3; abdomine oblongo, atro, marginibus anterioribus segmentorum utrinque et linea media fusco-pollinosis; pedibus nigris, pulvillis paullo elongatis; alis nigris, versus apicem paullo dilutioribus, squamis atris, halteribus rufis. Long. 4,5—7 mm. Augen oben fast zusammenstoßend, Frontoorbitalborsten von der Fühlerbasis bis zum Scheitel verlaufend und ziemlich dicht stehend, Stirn und die schwach gekielten Wangen in äbgerundeter Ecke etwas vorragend, Backen fast doppelt so breit wie das 3. Fühler- glied, Fühler ganz wenig unter der Augenmitte eingelenkt, den unteren Augenrand nicht erreichend, 3. Glied 114 mal so lang als das 2., Borste pubeszent, Taster fadenförmig, schwarz. Thorax und Schildchen tiefschwarz, etwas gleißend, de 3, Grundbehaarung ziemlich dicht, abstehend. Hinterleib länglich, 1. Ring ganz schwarz, 2. und 3. hellgrau bestäubt mit paarigen schwarzen Flecken, die so ausgebreitet sind, daß nur die Vorderränder der Ringe zu beiden Seiten und eine schmale Mittellinie grau gefärbt erscheinen, letzter Ring grau bestäubt mit 2 fleckenartigen Mittelstriemen, die sich nach hinten verbreitern, am Grunde kürzer, gegen die Spitze zu länger abstehend behaart und beborstet. Beine schwarz, Pulvillen wenig verlängert ; Vorderschienen borstenlos, Mittelschienen hinten mit 2, Hinterschienen außen abgewandt und innen abgewandt ebenfalls mit je 2 Borsten. Flügel namentlich an der Basis schwarz, 9, Heft 54 Prof. P. Stein: gegen die Spitze zu verwaschener, 3. und 4. Längsader divergie- rend, Randdorn fehlt, Schüppchen schwarz, Schwinger rotgelb. 7 &, die an Größe recht verschieden sind, Mt. Constitution 22.9 11. 09,7: VILL. 09. 8. L. subrostrata sp. nov. Oculis intime cohaerentibus, ore valde producto, antennis et palpis nigris, seta pubescente, haustello gracili, apice fere ut in genere Drymeia hamato; thorace nigro, vix cinereo-pollinoso, vitta media plus minusve distincta, dc 4; abdomine subovato, ut in specie fumosa signato; pedibus nigris, pulvillis paullo elongatis, tibiis intermediis intus seta plus minusve distincta armatis; alis _ vix infuscatis, spinula nulla, venis long. 3 et 4 divergentibus, squa- mis albidis, halteribus flavis. — Femina similis mari, ore producto, haustello hamato et seta interiore tibiarum intermediarum facile recognoscenda. Long. 5,5—6,5 mm. Augen mit den schmalen Orbiten meist zusammenstoßend, sehr selten durch eine äußerst feine, schwarze Linie getrennt, Stirn im Profil etwas vorragend, Wangen nach unten allmählich breiter werdend, so daß der vorn schief abgeschnittene Mundrand ziemlich stark vortritt, Backen doppelt so breit wie das 3. Fühlerglied, Fühler ziemlich kurz, 3. Glied höchstens doppelt so lang als das 2., Borste pubeszent, Taster fadenförmig, schwarz, Rüssel ziemlich schlank, die Saugflächen deutlich zurückgeschlagen, fast wie bei Drymeia hamata Fall. Thorax und Schildchen schwarz, schwach glänzend, ersterer vorn mit einer noch dunkleren Mittelstrieme, Brustseiten wie gewöhnlich etwas grau bestäubt, de 4. Hinterleib länglich eiförmig, 2. und 3. Ring mit je einem Paar so großer schwarzer Flecke, daß nur die Vorderränder zu beiden Seiten und eine äußerst feine Mittellinie grau bestäubt bleiben, 4. Ring eben- falls schwarz, die Vorderränder in größerer Ausdehnung zu beiden Seiten grau, Hypopyg fast ganz im letzten Ring versteckt, Be- borstung die gewöhnliche. Flügel graulich, Kostalzelle intensiver, Randdorn fehlt, 3. und 4. Längsader divergierend, Schüppchen weißlich, Schwinger gelblich. Der Mundrand des Weibchens ist noch auffallender vorgezogen, die Saugflächen des Rüssels etwas kürzer und dicker, daher der Rüssel nicht so auffallend geknieet, Thorax und Hinterleib mehr grau, letzterer fast ungefleckt, die Mittelschienen tragen außen vorn und außen hinten je 2 Borsten und sind auch innen mit 2 kürzeren Borsten versehen. Mehrere Pärchen mit der Bezeichnung Carbonate to Prairie ‚Hills, Br. Col. 12. VII. 08 (Bradley). 9. L. umbrina sp. nov. & Oculis semiglobosis, intime fere cohaerentibus, setis fronto- orbitalibus prorsus deficientibus vel minimis, antennis et palpis nigris, seta pubescente; thorace et scutello umbrinis, opacis, fere nudis, de 4; abdomine oblongo, dense flavido-cinereo pollinoso, segmento 1, binis maculis fere triangularibus segmentorum 2 et 3 Nordamerikanische Anthomyiden 55 et duabus vittis approximatis segmenti 4 nigris; pedibus nigris, pulvillis parvis; alis flavidis, spinula minima, venis long. 3 et 4 levissime tantum divergentibus, fere parallelis, sgquamis et halte- ribus flavidis. Long. 5 mm. Augen nahezu halbkuglig, oben fast in einem Punkt zu- sammenstoßend, die oberen Fazetten etwas größer als die unteren, Stirn und Wangen im Profil gar nicht vorragend, Backen doppelt so breit als das 3. Fühlerglied, Mundrand nicht vorgezogen, Hinter- kopf unten gepolstert, Frontoorbitalborsten vollständig fehlend oder nur äußerst kurz und haarförmig, Fühler in der Augenmitte eingelenkt, ziemlich kurz, 3. Glied kaum doppelt so lang als das 2., schwarz, Borste bei starker Vergrößerung pubeszent, Taster faden- förmig, schwarz, Rüssel ziemlich kurz und dick, kaum glänzend. Thorax und Schildchen ganz stumpf, einfarbig schokoladenbraun, Brustseiten etwas heller braun, dc 4, im übrigen der Thorax fast nackt. Hinterleib länglich, ziemlich hoch gewölbt, von hinten gesehen dicht hell gelbgrau bestäubt, 1. Ring bis auf eine feine Mittellinie und schmalen Hinterrandsaum, je ein Paar dreieckiger, durch einen Zwischenraum von der Breite des 3. Fühlergliedes ge- trennter, die ganze Länge der Ringe einnehmender Flecke auf Ring 2 und 3, und 2 genäherte, hinten abgekürzte Längsstriemen auf Ring 4 schwarz; die Hinterränder der Flecke bleiben auf Ring 2 wenig, auf Ring 3 mehr von den Seiten des Hinterleibs zurück. Hypopyg deutlich entwickelt, aber im letzten Ring versteckt, Bauchlamellen verhältnismäßig deutlich. Beine schwarz, Pul- villen und Klauen kurz; Vorderschienen borstenlos, Mittelschienen hinten mit 2, Hinterschienen außen abgewandt meist mit 1, innen abgewandt mit 2 in der Endhälfte stehenden Borsten, sämtlich nicht sehr lang, Hinterschenkel unterseits abgewandt nur vor der Spitze mit einigen Borsten. Flügel deutlich gelblich, ohne Rand- dorn, 3. und 4. Längsader fast parallel, hintere Querader sehr steil, unten etwas nach außen gestellt, Schüppchen und Schwinger schwach gelblich. 2 S Ithaca 22. VII. 01 (Joh.). 10. L. concolor sp. nov. & Toto corpore, alis, squamis, halteribus nigris, antennarum seta pubescente. Long. 4,5—5 mm. Augen durch eine sehr schmale schwarze Strieme nur wenig getrennt, Fühlerborste pubeszent. Thorax und Schildchen tief schwarz, schwach gleißend, nur bei ganz reinen Stücken vielleicht eine Mittelstrieme erkennbar, de 4. Hinterleib ebenfalls tiefschwarz ; betrachtet man ihn ganz schräg von hinten, so erscheinen die Vorderrandssäume des 2. und 3. Ringes äußerst schmal und ebenso eine feine Mittellinie schwach graulich, wodurch angedeutet ist, daß die schwarze Färbung durch Zusammenfließen großer schwar- zer Flecke entstanden ist. Beine schwarz, Pulvillen und Klauen etwas verlängert, Beborstung nichts Besonderes bietend. Flügel 9, Heft 56 Prof. P. Stein: ‘ schwarz, nach der Spitze zu blasser, ohne Randdorn, 3. und 4. Längsader divergierend, Schüppchen und Schwinger tiefschwarz. 2 & Marshall Pars 28. VII. 08 und 1 $ Hunters Creek, Wyom. 1: .X.0n; Alte Arten. | | 11. L. aequifrons Stein, Berl. ent. Zeitschr. XLII, 205, 4 (1897). Mehrere Stücke beiderlei Geschlechts in Aldrichs Sammlung aus Pacific Grove, Cal. V. 06, Wawawai, Wash. VII. 04 Troy, Id. V. 06, in Melanders Sammlung aus Stevenson 20. VII. 06, Prosser, Wash. 4. V. 11, ferner je 1 & Cortland, N. Y. (Bezzi) und Ithaca (Joh.). 12. L. aörea Fall. | Mehrere & Keyport, Wash. 7. VIII. 05, Olga, Wash. 26. VII. 09, Dewatto, Wash. 15. VIII. 10 und ein Pärchen Ovilcene?, Wash. 16. VIII. 10. 13. L. arcuata Stein, Berl. ent. Zeitschr. XLII, 201, 1 (1897). 2 & 1 2 Austin, Tex. 17. II. 01. | | 14. L. armipes?) Stein, Arch. Nat. A. 10, 89, 2 (1915). 1 Pärchen Mt. Rainier 3. VIII. 05. 15. L. fumipennis') Zett. 1 8 Moscow 4. VII. 11 (Mel.) 16. L. leucogaster Zett. ’ 1 & dieser schönen unverkennbaren Art vom Mt. Rainier 2. VIII. 05 ‚(Aldr.). 17. L. hitorea Fall. 3 8 Nelson, B. C. 17. VII. 10 (Mel.). 18. L. narona WIk., List Dipt. IV, 945 [Anth.] (1849). Die Art findet sich zahlreich in allen mir vorliegenden Samm- lungen und ist die einzige, mir bis jetzt bekannte nordamerikanische, bei welcher die 4. Längsader am Ende recht deutlich zur 3.. auf- gebogen ist. Die Stücke stimmen vollständig mit der von mir beschriebenen Type und unterscheiden sich nur dadurch, daß die 3. Längsader an der Basis mit weitläufigen Börstchen besetzt ist, die namentlich beim Weibchen ausgebildet.sind und bisweilen über die kleine Querader hinausreichen. Bei der sonstigen Überein- stimmung in allen Merkmalen dürfte es sich kaum um eine be- sondere Art handeln. Ich habe sie in meiner ersten Arbeit als cyrtoneurina beschrieben und erst später ihre Identität mit narona WIk. festgestellt. Leider habe ich bei der Londoner Type nicht auf eine etwaige Beborstung der 3. Längsader geachtet und kann auch nachträglich vor Beendigung des Krieges darüber keine Aus- 9) Die Art ist nach Ringdahl mit brunneisguama Zett. identisch. ı0) Ringdahl hat für diese Art, die nach ihm nicht mit der Zetter- stedtschen zusammenfällt, den Namen baltica eingeführt. _— Tug Nordamerikanische Anthomyiden 57 künft erhalten. Fundorte sind folgende: Keyport, Wash. VIII. 05, Pacific Grove V. 06, Pine Lake, Redwood City IV. 06, Stanford Un. V. 06, Mt. Rainier VI. 05, Chicago VII. 08, Galveston, Tex., Austin, Tex. II. 01, San Diego VII. 06, Palo Alto III. 95. Anm. Eine größere Anzahl Stücke in Johannsens Sammlung, die aus dem Okefenokee Swamp, Ga. VI. 12 stammen, erreichen nur eine Größe.von 4—-4,5 mm, haben fast unbeborstete 3. Längs- ader und weichen noch dadurch etwas ab, daß die 4. Längsader am Ende nur schwach aufgebogen ist. :In allen übrigen Merk- malen stimmen auch sie’mit den übrigen überein. 19. L. narina WIk., List Dipt. IV, 933 [Anth.] (1849). Leider liegen mir von dieser Art, die ich in der Bestimmungs- tabelle nicht berücksichtigt habe, nur 3 Weibchen vor, die sich in Bezzis Sammlung befinden und in Montreal 20. VI.'03 gefangen sind. Ihre Identität mit der Walkerschen Type unterliegt keinem Zweifel. Wie ich schon bei der Beschreibung der letzteren bemerkte, hat die Art große Ähnlichkeit mit dem Weibchen der L. dispar Fall., unterscheidet sich aber sofort durch die auffallend ins Gelbliche ziehende graue Färbung des ganzen Körpers und besonders da- durch, daß die Mittelschienen auf der Innenseite keine Borste Tagen. \:;', 20. L. nigripes (R. D.) Stein $ Ich gebe von dieser Art, die sich nur in einem männlichen Stück in der Melanderschen Sammlung aus Dewatto, Wash. 15. VIII. 10findet und die in die nächste Verwandtschaft von Zrrangula Fall. gehört, eine ausführliche Beschreibung, um so mehr, als letztere in Amerika nicht vorzukommen scheint und ich daher nicht auf sie verweisen kann. Die hohen und etwas schmalen Augen nehmen im Profil fast den ganzen Kopf ein, da die Stirn an der Fühlerbasis nur sehr schwach abgerundet vorragt, während die Wangen kaum sichtbar sind, Backen auch nur schmal, Hinterkopf unten mäßig gepolstert. Die breite Stirn ist von vorn gesehen an der Fühler- basis noch etwas breiter als ein Auge und bleibt bis zum Scheitel fast gleichbreit; sie wird zum größten Teil von der schwarzen, stumpfen, hinten tief ausgeschnittenen Mittelstrieme eingenommen, während die grauen Orbiten fast linienförmig sind. Fühler den untern Augenrand nicht erreichend, 3. Glied kaum doppelt so lang als das 2., Borste kaum pubeszent, Taster fadenförmig, schwarz, Rüssel ziemlich schlank, glänzend schwarz. Thorax und Schildchen aschgrau, schwach glänzend, ersterer mit 3 etwas dunkleren Strie- men, die nur bei gewisser Betrachtung etwas deutlicher werden, und von denen die mittlere sehr schmal ist und den Raum zwischen den Akrostichalborsten ausfüllt, während die seitlichen recht breit sind und sich vorn von den Dorsozentralborsten bis zu den Schulter- beulen ausschließlich und hinten bis fast zur Flügelwurzel er- strecken, Schildchenbasis jederseits mit schwach ausgebildetem, dunklerem Fleck, der aber nur wenig deutlich ist, de 4. Hinterleib 9. Heft 58 Prof. P. Stein: länglich, Hypopyg wohlentwickelt, aber im letzten Ring versteckt. Er ist wie der Thorax gefärbt und trägt auf Ring 2 und 3 je 2 große dreieckige, bräunliche Flecke, die so genähert sind, daß nur eine schmale graue Linie dazwischen liegt, letzter Ring mit einem Mittel- fleck, Mitte und Hinterrand des letzten Ringes abstehend beborstet. Beine schwarz, Pulvillen und Klauen sehr kurz; Vorderschienen borstenlos, Mittelschienen hinten mit 2, Hinterschienen außen ab- gewandt und innen abgewandt mit je 1 Borste. Flügel schwach graulich, ohne Randdorn, 3. und 4. Längsader schwach divergie- rend, hintere Querader sehr steil, unten ziemlich nach außen ge- stellt, Schüppchen weißlich, Schwinger gelb. Länge kaum 4 mm. Anm. Die ungemein ähnliche Zriangula Fall. unterscheidet sich nur durch den Besitz von 3 Dorsozentralborsten und dadurch, daß die 3. und 4. Längsader etwas konvergieren. Beide Arten sind in Deutschland recht häufig. 21. L. nobilis Stein, Berl. ent. Zeitschr. XLII, 207, 5 (1897). 2&3 2 Friday Harbor 17. VII. 05, Keyport, Wash. 7. VIII. 05 (Aldr.) und Vancouver 15. V. 96 (Mel.). 22. L. nupta Zett. 3 d Mt. Constitution 7. VII. 05, Friday Harbor 30. VI. 09 und Moscow 12. VI. 10. Ich verweise auf die genaue Beschreibung, die ich von dieser Art im Arch. Nat. A 10, 106, 34 (1915, 16) ge- geben habe. Im übrigen ist sie an dem bräunlichen Toment auf dem hinteren Teil des Thorax leicht zu erkennen. 23. L. surda Zett. Mehrere Pärchen Friday Harbor 6. VII. 05, Mt. Rainier 3. VII. 05, Pullman, Ithaca, Cortland 21. V. 05 und ziemlich häufig aus Montreal. 16. Limnospila Schnbl. 1. L. albifrons Zett. 3 @ Woods Hole 2. VIII. 1900. Auf diese früher zur Gattung Coenosia gezogene Art hat Schnabl mit Recht eine neue Gattung gegründet. 17. Phyllogaster Stein 1. Ph. inermis sp. nov. Similis Ph. cord'yluroides Stein, differt genis latioribus, colore corporis albido-griseo et terebra feminae prorsus inermi. Das einzige Männchen, das mir vorliegt, hat blaß messinggelb bestäubte Wangen und Backen, während Hinterkopf und Stirn hell aschgrau gefärbt sind, im übrigen der Bau des Kopfes und die meisten andern Merkmale wie bei cordyluroides. Thorax, Schildchen und Hinterleib weißlich aschgrau, erstere mit 4 Dorsozentral- borsten, letztere nur ganz von hinten gesehen mit der kaum sicht- baren Spur einer sehr feinen bräunlichen Mittellinie. Hypopyg wie bei cordyluroides kräftig entwickelt und von der Seite gesehen deutlich vorragend, Bauchlamellen dagegen nicht sehr auffallend. Nordamerikanische Anthomyiden 59 Beine schwarz, nur die äußerste Basis der Schienen gelblich, während bei cordyuroides die gelbe Färbung entschieden etwas mehr ausgebreitet ist, Pulvillen und Klauen im Verhältnis zur geringen Größe der Art recht kräftig, im übrigen die Beborstung wie bei cordyluroides, doch tragen die Hinterschienen außen nur eine kurze Borste in der Nähe der Basis, während sich bei jener je 1 Borste am Ende des 1. und 2. Drittels findet. — Das Weibchen ist ebenfalls an der heller grauen Grundfärbung zu unterscheiden, hat im übrigen dieselbe Beborstung wie das Männchen, weicht aber dadurch von den anderen Arten ab, daß die Legeröhre auch nicht die geringste Spur hakiger Borsten erkennen läßt. 1 & Dewatto 15. VIII. 10 und je 1 2 Friday Harbor 1. VII. 05 und Stanford Un. 2. Ph. maxima sp. nov. Simillima Ph. cordyluroides Stein, differt statura multo majore, genis latioribus, tibiis intermediis etiam antice seta longa armatis et pulvillis robustis. — Femina praeterea terebra duabus tantum spinis curvatis armata differt. Long. 7—8 mm. Die Art ist der von mir zuerst beschriebenen cordyluroides sehr ähnlich, unterscheidet sich aber außer durch die bedeutende Größe sofort durch einige plastische Merkmale. Die Wangen, die bei jener linienförmig sind, zeigen bei der neuen Art eine Breite, welche die des 3. Fühlergliedes übertrifft. Die Vorderschienen tragen eine deutliche Borste, die Mittelschienen eine lange Borste außen vorn und 2 ebenfalls recht lange Borsten hinten, während sie bei cordy- luroides nur hinten mit 2 mäßig langen Borsten versehen sind und die Vorderschienen gar keine Borste zeigen. Auch die beiden Borsten auf der Außenseite der Hinterschienen, die bei cordyluroides nur kurz sind, erreichen hier eine ansehnliche Länge. Pulvillen und Klauen der neuen Art sind im Gegensatz zu cordyluroides recht kräftig. Sämtliche angegebenen Unterschiede gelten auch für das Weibchen, wozu noch kommt, daß die Legeröhre mit 2 kräftigen, gekrümmten, hakenförmigen Borsten besetzt ist, von denen die Legeröhre der cordyluroides nur eine schwache Andeutung zeigt. 2 &2 2 Woods Hole, Mass. 9. VIII. 1900. 3. Ph. cordyluroides Stein, Berl. ent. Zeitschr. XLII, 256, 1 (1892). 4 84 2 Woods Hole 2. VIII. 1900. 13. Tetramerinx Berg. 1. T. rufitibia Stein 1 & San Francisco 11. XI. 07 auf Dünen (Bradley), das hin- reichend mit der von mir aus Südamerika beschriebenen Type, Arch. Nat. I, 1, 144, 1 (1911), übereinstimmt. Die Hinterleibs- strieme ist ziemlich breit und die paarigen Flecken auf Ring 2 und 3 sind verhältnismäßig groß. 9. Heft 60 Prof. P. Stein: 2. T. unica Stein, Berl. ent. Zeitschr. XLII, 254, 1 [Tetrachaeta] . (1897). 3 @ Woods Hole 2. VIII. 1900. 3. T. parvimaculata sp. nov. Simillima T. rufitibiae Stein, differt colore dilutiore, setis .dorsoc. 3 et abdominis maculis parvis. Die Art unterscheidet sich von rufitibia durch heller graue Körperfärbung, den Besitz von 3 Dorsozentralborsten und die Zeichnung des Hinterleibes. Die unterbrochene Rückenstrieme ist sehr schmal, im übrigen scharf begrenzt, und die paarigen Flecke auf Ring 2 und 3 sind nur punktförmig und dem Hinterrand sehr genähert. Färbung der Beine und Beborstung genau wie bei rufitibia. 2 S und 2 2 Galveston, Tex. VI. 1900 und 2 2 Chicago 16. VII. 98. Anm. Durch die schmalen Backen, das nicht vorragende Hypopyg und die kurzen Pulvillen unterscheiden sich die Arten dieser Gattung von der vorigen. 19. Pseudocoenosia Stein 1. Ps. longicauda Zett. 1 3 Mt. Constitution 22. VII. 09 (Mel.) und 1 2 Mt. Rainier 7. VIII. 05 (Aldr.). 2. Ps. uralica sp. nov. Simillima Ps. longicaudae Zett. et aegerrime tantum distin- guenda, differt corpore robustiore, colore dilutiore, antenuarum seta distinctius pubescente, interdum breviter pilosa, abdomine minus setoso, maculis distinctioribus, hypopygio majore, tibiis inter- mediis antice plerumque nudis et setis tibiarum posticarum extus in latere.a corpore averso aeque longis. — Femina abdomine im- maculato a mare et colore flavido-griseo a femina longicaudae differt. Die Art hat außerordentliche Ähnlichkeit mit longicavda Zett. und scheint auf den ersten Blick mit ihr identisch zu sein, doch läßt eine Anzahl plastischer Unterscheidungsmerkmale, von denen jedes einzelne geringfügig ist, in ihrer Gesamtheit keinen Zweifel an der Selbständigkeit der Art aufkommen. Zunächst ist die ganze Körperfärbung eine hellere, mehr gelbgraue. Die Fühlerborste ist deutlich pubeszent, bei einzelnen Stücken kurzhaarig, Akrostrichal- borsten, die bei longica'da deutlich zweireibig sind, fehlen ganz. Der Hinterleib trägt auf Ring 2 und 3 je ein Paar recht deutlicher, rundlicher, bräunlicher Flecke und ist vom Hinterrand des 3. Ringes an abstehend beborstet, während er bei longicauda.schon vom Hinterrand des 2. Ringes an abstehende Borsten trägt, das Hypo- pyg ist noch auffallender entwickelt als bei jener Art. Auch die Beborstung der Beine läßt einige Unterschiede erkennen. Die Mittelschienen sind außen vorn meist nackt oder zeigen höchstens Nordamerikanische Anthomyiden 61 ‚eine wenig auffallende.Borste, während sie bei longicauda an dieser Stelle mit einer kräftigen und langen Borste versehen sind, und endlich sind die beiden Borsten auf der dem Körper abgewandten Außenseite der Hinterschienen gleich lang, während bei longicauda die untere regelmäßig weit länger ist. — Das Weibchen ist zum Teil durch dieselben Merkmale von dem der longicauda zu unter- scheiden und namentlich an der viel heller gelbgrauen Färbung des Körpers zu erkennen. 3 &1 2 North Park, Col. VII. und 1 $ Tabernash, Col. VIII. Anm. Ein Pärchen der eben beschriebenen Art findet sich in der Villeneuveschen Sammlung unter dem obigen von Schnabl gegebenen Namen und ist von letzterem in Newjanski im Ural gefangen. Ich habe leider während des Krieges nicht ermitteln können, ob Schnabl die Art irgendwo beschrieben hat. Sollte dies der Fall sein, so müßte er als Autor zugesetzt werden. 20. Lispa Latr. Ausführliches über die nordamerikanischen Arten dieser Gat- tung findet man in einer wertvollen Arbeit von Aldrich, die in dem Journ. New York Ent. Soc. XXI, 126—146 (1913) erschienen ist, und auf welche ich verweise. In dem mir gesandten Material finden sich folgende Arten: 1. L. albitarsis Stein, Berl. ent. Zeitschr. XLII, 277, 1 (1897). Nicht selten Chicago 21. V. 99, Woods Hole 9. VII. 1900, Ithaka (Joh.) und Montreal (Bezzi). 2. L. cinifera Beck., Zeitschr. Ent. Bresl. 41, 22 (1904). 1 Pärchen vom Great Salt Lake, Utah 31. VII. 08. Es scheint mir zweifellos, daß die von Aldrich als salina beschriebene Art mit der Beckerschen identisch ist, nachdem Becker selbst erklärt hat, keinen Unterschied finden zu können. Der von Aldrich für die Verschiedenheit beider Arten angeführte Grund, die weite Ent- fernung beider Fundorte, ist nicht stichhaltig, sind doch auch die von mir aus Tibet beschriebenen Eriphia metatarsata und die gleich folgende Chirosia hirtipes in Amerika gefunden worden. 3. L. Nasoni Stein, Berl. ent. Zeitschr. XLII, 280, 4 (1897.) Mehrere Stücke beiderlei Geschlechts Cuba, Chicago 21. V. 99, Austin 20. X. 01, Spring Creek, Ga. (Joh.). 4. L. palposa WIk., List. Dipt. IV, 926 [Anth.] (1849). Ziemlich häufig Pullman 16. VIII. 07 (Mel.). Anm. 2 & und1 9, die in Dungeness, Wash. 24. VIII. 10 ge- fangen sind (Aldr.) gleichen der. falposa außerordentlich, haben aber gelbe Taster. Außerdem ist der 4. Hinterleibsring und die Seiten des 2. und 3. messinggelb bestäubt, was bei Palposa höchstens am 4. Ring vorkommt. Die Thoraxstriemung ist nicht so deutlich wie bei palposa. Das sind die einzigen Unterschiede, die ich außer der Tasterfärbung erkennen kann und lassen es daher zweifelhaft erscheinen, ob wir es mit einer besonderen Art zu tun haben. 9, Heft 62 Prof. P. Stein: 5. L. spinipes Aldr., Journ. New York Ent. Soc. XXI, 2, 136 (1913). $ 1 & Spring Creek, Ga. 16. VI. 12 (Joh.) 6. L. tentaculata Deg. Häufig Potlatch, Id. VI. 07, Erwin, S. D. VI. 08, Austin 29. X. 99, Rock Lake, Chicago, Stevenson. 7. 7. L. uliginosa Fall. Nur einige Weibchen Big Stone, S. D., Nelson 17. VII. 10, Spring Creek. 21. Lispocephala Pok. 1. L. alma Meig. 2<&1 2 Orono Me. (Joh.) und je 1 2 Rock Lake, Wash. 29. III. 02. Ithaca 4. V. 02. 2. L. erythrocera R. D. Häufig Marshall Pass. 28. VII. 08. Harrison, Id., Chicago 30. IV. 99., Pullmann, Woods Hole 15. VII. 02., Miller, Ind., Orono, Mc.. Algonquin 19. IV. 96., 17. VII. 96. Cache, Utah. 22. Pentacrieia Stein 1. P. Aldrichii Stein, Berl. Ent. Zeitschr. XLII, 249, 1 (1897). 1 2 Chicago 28. V. 99. 23. Chelisia Rond. 1. Ch. elegans sp. nov. Differt a Ch. monili Meig. statura multo majore (4,5—5,5 mm), pedibus flavis, femoribus anticis et omnibus tarsis nigris, nervis transversis praesertim in femina infuscatis. Die Art ist durch die braune, bis auf die Spitze des Schildchens fortgesetzte Thoraxmittelstrieme und die keilförmigen, in der End- hälfte gebräunten, an der Basis blassen Flügel sofort als nächste Verwandte unserer monilis zu erkennen, unterscheidet sich aber leicht durch bedeutendere Größe und die Färbung der Beine. Vorderschenkel braun, Mittel- und Hinterschenkel schmutziggelb, letztere am Ende oft mit bräunlichem Wisch. Schienen gelb, die Vorderschienen in der Endhälfte verdunkelt, Tarsen schwarz. Die Bräunung der Queradern ist beim Weibchen deutlich, beim Männ- chen wegen der Flügelbräunung schwerer zu erkennen. Beim Weibchen sind die Flügel in der Endhälfte nicht gebräunt. Zahlreich in Houghs Sammlung Monterey, Cal. 2. VII. 96 und San Diego, Cal. 5. III. 97. Ferner kommt die Art vor in Palo Alto, Cal. 7. I. 95, Stanford Un. IX. 97, Claremont u. Santa Clara. 24. Chirosia Rond. 1. Ch. idahensis Stein, Berl. Ent. Zeitschr. XLII, 251, 1 (1897). Ziemlich zahlreich Seattle, Wash., Mt. Constitution 17. V. 10, Portland, Or. 27. V. 10, Washovgal?, Wash. 25. V. 10, Monroe, Wash. 20. V. 08, Vancouver 18. V. 96, Nooksack, Wash. 20. V. 02. Nordamerikanische Anthomyiden 63 2. Ch. hirtipes Stein, Ann. Mus. Zool. Petersb. XII, 368, 56 (1907). 2 & vom Marshall Pass 28. VII. 08, die vollständig mit der von mir aus Tibet beschriebenen Art übereinstimmen. 25. Myopina R. D. 1. M. reflexa R. D. 1 Pärchen Chambly, Can. 19. VII. 02 (Bezzi). 26. Fucellia R. D. 1. F. fucorum Fall. Nicht selten Friday Harbor VIII. 05, Seattle 2. VIII. 08. 2. F. maritima Hal. 3 2 Woods Hole 2. VIII. 1900. 3. F. rufitibia Stein, Wien. ent. Zeitg. XXIX, 25. 11 (1910). Häufig Pacific Grove V. 06 und Dungeness, Ga. 24. VIII. 10. 27. Anthomyia Meig. 1. A. oculifera Big., Ann. Soc. Ent. Fr. ser. 6. V. 299, 8 (1885). 1 & Wawawai, Wash. und 4 d 1 2 Ithaca (Joh.). Durch die zu einer Querbinde hinter der Naht zusammen- geflossenen Thoraxflecke unterscheidet sich die Art im männlichen Geschlecht sofort von Pluvialis L. 28. Calythea Schnb. 1. C. albicincta Fall. Sehr häufig, Fundorte sind Pine Lake, Moscow, Austin, Mt. Constitution, Woods Hole, Stevenson, Pullman, Almota, Claremont, Sheridan, Palo Alto. Die bei unseren Stücken fast weiße Bestäubung des Hinter- leibes geht bei den amerikanischen oft ins Hellbräunliche über, sonst ist nicht der geringste Unterschied wahrzunehmen. 2. C. pratincola Pnz. Weniger häufig als die vorige, Woods Hole, Wawawai, Almota 24. VI. 11, Pullman 12. VIII. 07. 29. Pegomyia R. D. 1 Schüppchen deutlich ungleich Schüppchen gleichgroß oder das untere kaum merklich vor- ragend 2 Thorax zum größten Teil blaßgelb unicolor Stein Thorax verdunkelt 3 3 Fühlerborste deutlich behaart socialis Stein (Spelog.) Fühlerborste nackt oder pubeszent 4 4 Stirn des Männchens an der schmalsten Stelle halb so breit wie ein Auge abnormis Sp. noV. Augen sehr genähert 5 Taster schwarz, Schildchen an der Spitze nie rötlich squamifera Stein Taster gelb, Schildchen an der Spitze gelblich 6 9. Heft e ""Prof.. Pi’ Bteing® 0° 6 Thorax schwarz, grau bestäubt, Taster fadenförmig, $ra deutlich Winthemi Meig. Thorax hell lehmfarben, Taster an der Spitze deutlich etwas verbreitert, fra ganz fehlend oder nur ein Härchen . abnormis var. 7 Thorax blaßgelb I; Thorax anders gefärbt 9 8 Hypopyg wenig entwickelt, so daß der Hinterleib am Ende ziemlich flach ist geniculata Bche& Hypopyg kräftig entwickelt, Hinterleib an der: Spitze deutlich verdickt pallida Stein (gilva Ze 9 Alle Schenkel gebräunt A: Höchstens die Vorderschenkel zum Teil gebräunt = 10 Thorax einfarbig gelbgrau, Hinterschienen innen zugekehrt fast der ganzen Länge nach mit einer Reihe ziemlich dicht stehender Borsten, fra kurz und haarförmig sefigera sp. nov. Thorax mehr oder weniger deutlich dreistriemig, Hinterschienen innen zugekehrt nackt, $ra deutlich und ziemlich lang 11 11 Thoraxmittelstrieme sehr dünn, Seitenstriemen wenig deutlich, Vorderschienen gelb trilineata Stein Mittelstrieme breiter, die seitlichen recht auffallend, Vorder- schienen verdunkelt trivittata Stein 12 pra länger und kräftiger als die-1. dc hinter der Naht 13 pra fehlend oder höchstens annähernd so lang wie die 1. de ' 20 13 Beide Queradern schwach, aber deutlich gesäumt fuscinervis sp. noV. Queradern gar nicht gesäumt 14 14 Flügelvorderrand bis zum Randdorn ziemlich lang und kräftig beborstet costalis Stein Flügelvorderrand höchstens kurz gedörnelt 15 15 Fühlerborste mindestens so lang behaart als das 3. Fühlerglied breit ist 2 Fühlerborste höchstens pubeszent + 16 Augen so eng zusammenstehend, daß auch kaum Orbiten wahr- zunehmen sind, Thorax mit nicht sehr auffallenden schwärz- lichen Seitenstriemen, die vorn nicht zusammenhängen, Bauchlamellen wenig entwickelt und dunkel jwvenihs Stein (Hyl.) Augen mit deutlichen Orbiten aneinanderstoßend, Thorax mit fast glänzend schwarzen, scharf begrenzten Seitenstriemen, die ganz vorn zusammenhängen, Bauchlamellen wohl ent- wickelt, gelblich connexa Sp. NOV. 17 Augen durch eine deutliche schwarze Strieme und schmale Orbiten getrennt, Thorax bei keiner Art der Pe mit dunklen Seitenstriemen _ a Augen eng zusammenstoßend, Thorax Sn von "hinten ‚ge- sehen mit deutlichen dunklen Seitenstriemen ' ° 19 Nordamerikanische Anthomyiden 65 18 Taster gelb, Hypopyg grau flavicans Stein (Hyl.) Taster verdunkelt, Hypopyg rotgelb anorufa sp. nov. 19 Fühlerborste vollständig nackt, 2. Fühlerglied undeutlich röt- lichgrau, Vorderschenkel gebräunt bivittata Stein Fühlerborste deutlich pubeszent, 2. Fühlerglied auffallend röt- lich, Vorderschenkel höchstens mit bräunlichem Längswisch | lipsia WIk. 20 Randdorn auffallend lang und kräftig, Flügelvorderrand kräftig beborstet spinosissima Stein Randdorn meist klein oder fehlend, wenn aber deutlicher, dann der Flügelvorderrand nicht beborstet 31 21 Beide Queradern deutlich gebräunt 22 Queradern gar nicht gebräunt 23 23 Orbiten an der schmalsten Stelle so breit oder etwas breiter als die linienförmige Mittelstrieme, Randdorn so lang wie die kleine Querader, Mittelschienen innen vorn ohne Borste affinis Stein Orbiten an der schmalsten Stelle schmäler als die Mittelstrieme, Randdorn auffallend länger als die kleine Querader, Mittel- schienen innen vorn mit deutlicher Borste finitima Stein 23 Hinterleib grau oder bräunlich 24 Hinterleib rotgelb 26 24 Kopf rötlichweiß bestäubt, Taster gelb ruficeps Stein Kopf schwarz, grau bestäubt, Taster schwarz, höchstens an der Basis gelblich 25 25 Mundrand deutlich etwas vorgezogen, mindestens so weit vor- stehend wie die Stirn, Taster an der Basis gelblich, Augen fast eng zusammenstoßend, 3. Fühlerglied kaum 1%amal so lang als das 2., Vorderschenkel gebräunt cognata sp. nov. Mundrand nicht vorgezogen, weniger vorragend als die Stirn, Taster ganz schwarz, Augen durch eine deutliche schwarze ‚ Strieme getrennt, 3. Fühlerglied doppelt so lang als das 2,, Vorderschenkel gelblich striata sp. noV. 26 Wangen und Backen schwarz, grau bestäubt, ohne rötlichen Schimmer bicolor Wied. Wangen und Backen rötlich, mit seidenartig weißlicher Be- stäubung 27 27 3. Fühlerglied doppelt so lang als das 2., Rüssel die Taster ziemlich weit überragend, Schildchen an der Spitze meist deutlich rötlich, Hinterleib walzenförmig _calyptrata Zett. 3. Fühlerglied kaum doppelt so lang als das 2., Rüssel die Taster nur wenig überragend, Schildchen einfarbig gelbgrau, Hinter- leib an der Basis flach gedrückt rujescens Stein Neue Arten. 1. P. abnormis sp. nov. Oculis late disjunctis, raro arcte cohaerentibus, antennis nigris, articulo 2 rufo, seta vix pubescente, palpis subclavatis, flavis; Archiv für Naturgeschichte 1918. A. s B 9. Heft 66 . Prof. P. Stein: thorace flavido-griseo, humeris et scutello flavidis; abdomine ob- longo, fere lineari, subdepresso, flavido, subpellucido, dense flavido- griseo pollinoso, vitta media nigrescente, singulis maculis latera- libus segmentorum 2—4 interdum indistinctis; pedibus flavis, pul- villis elongatis; alis flavidis, spinula nulla, squamis inaequalibus albido-flavis, halteribus flavidis. — Femina fronte latiore, setis decussatis distinctis, abdomine oblongo, apice acuto differt. Long. ca.. 7,5 mm. | Stirn über den Fühlern von vorn gesehen etwa ?/, so breit wie ein Auge, nach der Mitte zu sich nur wenig verschmälernd, nach dem Scheitel zu wieder etwas breiter werdend, Mittelstrieme je nach dem Alter des Stücks heller bis dunkler rot, hinten nur wenig ausgeschnitten und mit kaum sichtbaren Kreuzborsten versehen, die gelblichgrauen Orbiten wenigstens 1; so breit wie die Mittel- strieme, Frontoorbitalborsten jederseits etwa5, mäßig lang, Vertikal- borsten deutlich. Im Profil ragt die Stirn an der Fühlerbasis nur schwach abgerundet vor, während die Wangen linienfömig sind und die Backen etwa so breit wie das 3. Fühlerglied, Hinterkopf unten gepolstert. Fühler ziemlich breit, den unteren Augenrand nicht erreichend, schwarz, das 3. Glied kaum doppelt so lang als das rote 2., Borste nur bei starker Vergrößerung schwach pubeszent, Taster an der Spitze deutlich verbreitert, gelb. Thoraxrücken hell lehmgrau, Schulterbeulen, Schildchen und Brustseiten gelblich, letztere aber zum Teil graulich gefleckt, fra fehlend oder nur ein feines Härchen, a deutlich zweireihig, von einander so weit entfernt wie von den Dorsozentralborsten, zuweilen mit kleinen Börstchen zwischen sich. Hinterleib fast streifenförmig, etwas flach gedrückt, dicht abstehend behaart, an den Einschnitten kräftig abstehend beborstet. Gegen das Licht gehalten ist er durchscheinend gelblich und läßt feine. schwärzliche Ringeinschnitte deutlicher, eine schmale Rückenlinie nur verloschen erkennen. Betrachtet man ihn aber ganz schräg von hinten, so ist er dicht rötlichgrau bestäubt und zeigt eine deutliche bräunliche Mittelstrieme, während die Ringeinschnitte nicht dunkler erscheinen. Bei einzelnen Stücken sind die Vorderränder der letzten Ringe zu beiden Seiten schwach verdunkelt, so daß sie wie gefleckt aussehen. Beine gelb, Pulvillen und Klauen verlängert; Vorderschienen mit 1—2 kleinen Borsten, Mittelschienen außen vorn und außen hinten mit je 1 etwas kräf- tigen, hinten mit 2 kleineren Borsten, Hinterschienen außen mit 2, von denen die untere recht lang ist und dadurch auffällt, daß sie nach der Spitze zu sehr dünn wird, außen abgewandt mit 2, innen abgewandt mit 1 Borste. Flügel schwach gelblich, ohne Randdorn, 3. und 4. Längsader parallel, hintere Querader steil und gerade oder schwach geschwungen, die deutlich, aber nicht sehr ungleichen Schüppchen weißlichgelb, Schwinger gelblich. — Beim Weibchen ist die Stirn über den Fühlern breiter als ein Auge; die Mittelstrieme hat kräftige Kreuzborsten, die Taster sind recht auffallend keulenförmig verbreitert, der Hinterleib breiter und Nordamerikanische Anthomyiden 67 hinten zugespitzt, nicht durchscheinend, sondern gelbgrau bis ziegelrötlich, aber verschmutzt, mit verloschener Rückenstrieme. Zahlreiche Pärchen Moscow 23. VIII. 08, 22. VII. 11. Anm. 3 8, die zur selben Zeit und am selben Ort gefangen sind, unterscheiden sich nur dadurch von den übrigen Stücken, daß die Augen aufs engste zusammenstoßen, so daß auch kaum Orbiten zu sehen sind, daß die oberen Fazetten ein wenig größer sind als die unteren, und daß die Vorderränder der 3 letzten Ringe zu beiden Seiten einen deutlicheren dunkeln Fleck tragen. Im übrigen stimmen sie bis ins Kleinste überein, so daß ich sie vor- läufig nur als eine Abänderung der beschriebenen Art ansehen kann. Nimmt man an, daß die breitstirnigen Anthomyiden in der Entwicklungsgeschichte die älteren sind, so würden die genannten 3 Männchen einen Fortschritt in der Entwicklung darstellen. Der umgekehrte Fall würde dann bei der oben beschriebenen Phaonia flava vorliegen, indem die breitstirnigen Männchen als atavistische Rückbildung angesehen werden könnten. 2. P. anorufa sp. nov. yrage P. flavicans Stein, differt palpis nigris et hypopygio rutilo. Die Art gleicht in Gestalt und Färbung vollständig der von mir in der Berl. Ent. Zeitschr. XLII, 213, 5 (1897) als Hylemyia beschriebenen P. flavicans. Die Augen sind durch eine schmutzig- rote Mittelstrieme und schmale Orbiten so breit getrennt, daß die Stirn an der schmalsten Stelle mindestens so breit ist wie das 3. Fühlerglied, die Orbiten nebst den vorragen en gekielten Wangen und ziemlich breiten Backen sind seidenartig rötlichweiß bestäubt. Fühler schwarz, 2. Glied rötlichgrau, Borste pubeszent, Taster braun, an der Basis schwach gelblich. Thorax, Schildchen und der walzenförmige Hinterleib hell aschgräu, ohne Zeichnung, fra sehr lang, a vor der Naht 1—2 Paar. Hinterleib kurz abstehend be: haart, an den Einschnitten lang abstehend beborstet, das wohl- entwickelte, vorragende Hypopyg und die Bauchlamellen rötlich- gelb, wie bei P. fraepotens Wied., zu deren Verwandtschaft die Art gehört ; Beine gelb, Vorderschenkel obenauf mit schwärzlichem Wisch, Beborstung genau wie bei flavicans. Flügel gelblich, nament- lich an der Basis, mit langem Randdorn und deutlich gedörneltem Vorderrand, hintere Querader schief und stark geschwungen, letzter Abschnitt der 4. Längsader so lang wie der vorletzte, Schüppchen weißlich, Schwinger gelb. 1 Sin der Sammlung des Wiener Museums aus Colorado, I, 79. 3. P.-cognata Sp. nov. | Simillima P. hyoscyami Pnz., differt oculis fere arcte cohaeren- tibus, haustello graciliore, hypopygio non prominente. Long. 4—4,5 mm. | Mir liegen 3 $ aus Stanford Un. 28. X. 06 vor, die unserer hyoscyami nahestehen, sich aber in einigen Merkmalen deutlich 5* 9. Heft 68 Prof. P. Stein: unterscheiden, so daß ich sie für eine besondere Art halten darf. Die Augen sind nur durch eine linienförmige schwarze Strieme und ebenso feine weiße Orbiten getrennt, so daß sie fast aneinander- stoßen, Fühler schwarz, 2. Glied schmutzig rot, Taster fadenförmig, dunkelbraun, an der Wurzel gelblich, Rüssel schlanker als bei hyoscyami, im übrigen der Bau des Kopfes genau derselbe. Thorax und Schildchen bräunlichgrau, ersterer ohne Spur von Striemung, pra ganz fehlend, a zweireihig. Hinterleib walzenförmig, die ein- zelnen Ringe abstehend behaart, am Hinterrand abstehend be- borstet, Hypopyg entwickelt, aber von der Seite gesehen voll- ständig im letzten Ring versteckt, während es bei hyoscyami deut- lich hervortritt, Bauchlamellen gelblich durchscheinend. Von hinten gesehen ist der Hinterleib dicht bräunlich bestäubt und läßt eine Rückenstrieme nur sehr schwach erkennen, während eine solche bei hyoscyami mehr oder weniger deutlich ist. Beine gelb, Vorder- schenkel gebräunt, Mittel- und Hinterschenkel oft etwas ver- schmutzt, Tarsen schwarz, Pulvillen und Klauen wenig verlängert; Vorderschienen mit 1 feinen Borste, Mittelschienen außen hinten mit 1 etwas längeren, hinten mit 2 kürzeren Borsten, während sich bei hyoscyami außerdem noch stets außen vorn eine Borste findet, Hinterschienen außen mit 2 gleichlangen, im Gegensatz zu hyoscy- ami, bei der die untere gewöhnlich auffallend länger ist, außen abgewandt mit 2, innen abgewandt mit 1 kurzen Borste. Flügel schwach angeräuchert, mit sehr kleinem Randdorn, 3. und 4. Längs- ader etwas divergierend, hintere Querader steil und gerade, so lang oder noch etwas länger als ihre Entfernung von der kleinen, beide Queradern mit der äußerst schwachen Spur einer Trübung, Schüppchen weißlich, Schwinger gelblich. — 2 Weibchen, die ich für zugehörig halte, obgleich sie an anderem Ort gefangen sind, haben eine breiterotgelbe Stirnmittelstrieme, hellgraüen Hinterleib mit etwas verloschener, aber deutlicher Mittelstrieme, und ganz gelbe Beine und haben noch größere Ähnlichkeit mit unserer hyoscyami. Anm. Ich hatte die Art anfänglich für eine dunkle Form von vicina Lintn. gehalten, was, da auch unsere Ayscyami_sehr ver- änderlich ist, ganz gut der Fall sein könnte. Dem widerspricht aber die ganz steile und gerade hintere Querader, deren eingebogene Form Lintner bei seiner vicina besonders hervorhebt. 4. P. connexa Sp. nov. Oculis arcte cohaerentibus, orbitis albis distinctis, antennis nigris, articulo 2 sordide rufescente, seta haud longe plumata, palpis filiformibus nigris; thorace nigro, dense. albido-pollinoso, vitta laterali utrinque, antice cum altera connexa, nigra, nitida; abdomine cylindrico, nigro, flavido-cinereo pollinoso, linea media indistincta, lJamellis ventralibus flavidis; pedibus flavis, tarsis nigris, pulvillis vix elongatis; alis flavidis, spinula distincta, sed haud longa, squamis aequalibus et halteribus albidis. — Femina fronte lata differt. Long. 6—6,5 mm. Nordamerikanische Anthomyiden 69 Die Art gleicht auf den ersten Blick ungemein der von mir in der Berl. Ent. Zeitschr. XLII, 211, 3 (1897) beschriebenen Hyl. jwvenilis und gehört wie diese zur Gattung Pegomyia. Die Augen stoßen mit den silberweißen Orbiten eng zusammen, doch sind letztere so breit, daß die Augen selbst nicht zusammenkommen, während bei juwvenilis die Orbiten so schmal sind, daß sich die Augen fast berühren. Fühler schwarz, 2. Glied schmutzigrot, Borste deutlich, aber mäßig lang gefiedert, Taster fadenförmig, schwarz. Thorax, namentlich von hinten gesehen, dicht weißlich bestäubt, eine breite, ziemlich intensiv schwarze Strieme jederseits, deren innere Grenze die Dorsozentralborsten bilden und die ganz vorn mit der der anderen Seite zusammenstößt, recht auffallend. Bei jwenilis ist diese Strieme viel weniger intensiv, ihre innere Grenze bleibt ziemlich weit von den Dorsozentralborsten entfernt, und sie verläuft in gerader Richtung bis zum Vorderrand, ohne mit der der anderen Seite zusammenzustoßen; pra lang und kräftig, a deutlich zweireihig. Hinterleib walzen- bis kegelförmig, kurz an- liegend behaart, an den Einschnitten lang abstehend beborstet. ‘Von hinten gesehen ist er dicht gelblichgrau bestäubt und läßt eine schwärzliche Rückenstrieme nur undeutlich erkennen, Bauch- lamellen wohlentwickelt und gelblich, während sie bei juvenilis kaum zu erkennen und schwarz sind. Beine gelb, Tarsen schwarz, Pulvillen und Klauen kaum verlängert; Beborstung wie bei ldsıa und jwvenilis. Flügel gelblich, mit kleinem, aber deutlichem Rand- dorn, hintere Querader steil und kaum geschwungen, die gleich- großen Schüppchen weißlich, Schwinger etwas gelblich. — Das Weibchen hat eine breite, schwarze Stirnmittelstrieme, ohne Kreuz- borsten, und gleicht im übrigen vollständig dem Männchen. 1 Pärchen in Aldrichs Sammlung aus der Umgegend von Philadelphia und 1 $ in der Wiener Sammlung aus Morrison, Georgia III. 77. 5. P. fuscinervis sp. noV. Oculis fere cohaerentibus, antennis nigris, articulo 2 sordide rufescente, seta breviter pubescente, palpis filiformibus, fuscis, basi dilutioribus; thorace et scutello flavido-griseis, immaculatis; ab- domine oblongo, fere cylindrico, flavido-griseo, vitta media obscu- riore plus minusve distincta, interdum fere nulla; pedibus flavis, femoribus anticis supra obscuratis, pulvillis elongatis; alis sub- flavidis, spinula valida, nervo transv. posteriore distincte sinuoso, nervis transversis leviter obscuratis, squamis aequalibus albidis, halteribus flavis. — Femine fronte lata differt. Long. 6—7,5 mm. Augen so genähert, daß die silberweißen Orbiten nur durch eine linienförmige schwarze Strieme, die schmäler ist als sie selbst und nur selten etwas breiter wird, getrennt sind. Stirn im Profil an der Fühlerbasis in stumpfer Ecke deutlich vorragend, die ge- kielten Wangen schmäler, Backen etwas breiter als das 3. Fühler- glied, Hinterkopf unten gepolstert, sämtliche Teile silbergrau be- 9, Heft 70 Prof. P. Stein: stäubt, mit schwärzlichen Reflexen. Fühler ganz wenig unter der Augenmitte eingelenkt, den untern Augenrand erreichend, schwarz, das 2. Glied schwach rötlich, Borste bei starker Vergrößerung kurz pubeszent, Taster fadenförmig, schwärzlich, an der Basis bisweilen gelblich. Thorax und Schildchen einfarbig gelbgrau bis hell asch- grau, ersterer kaum mit der Spur einer dunkleren Mittelstrieme; pra lang und kräftig, a deutlich zweireihig, das 1. Paar vor der Naht länger und kräftiger. Hinterleib länglich, zuweilen fast walzenförmig, gegen das Ende zu etwas schmäler, der 1. Ring ‚abstehend, die übrigen anliegend behaart, sämtliche Einschnitte lang beborstet. Er ist wie der Thorax gefärbt und läßt eine dunkle Rückenstrieme mehr oder weniger deutlich erkennen, selten fehlt sie ganz. Das nicht besonders stark entwickelte Hypopyg ragt nur wenig aus dem letzten Ring hervor, Bauchlamellen unansehnlich. Beine gelb, Vorderschenkel obenauf mehr oder weniger gebräunt. Vorderschienen mit 1 ziemlich kräftigen Borste, Mittelschienen außen vorn mit 1 kräftigen, außen hinten mit 2 etwas kürzeren, hinten mit 1—2 Borsten, Hinterschienen außen und außen ab- gewandt mit je 2 langen Borsten, innen abgewandt mit 1. Flügel schwach gelblich, mit recht auffallendem Randdorn, 3. und 4. Längs- ader kaum etwas divergierend, hintere Querader schief und deut- lich geschwungen, fast in der Mitte zwischen kleiner Querader und Flügelspitze, beide Queradern mehr oder weniger deutlich gesäumt, .die gleichgroßen Schüppchen weißlich, Schwinger gelb. — Die breite, vorn rote, hinten schwarze Stirnmittelstrieme des Weibchens trägt keine Kreuzborsten, die Vordertarsen sind nicht wie bei vielen Arten verbreitert, die Mittelschienen tragen auch innen vorn eine kleine Borste, im übrigen gleicht es dem Männchen. Zahlreiche Stücke aus Palo Alto 27. IV. 06, San Jose, Cal. 5. IV. 06, Stanford Un. 28. II. 06, Pullman, Big Stone, Monterey, Cal. 1. VII. 96, Berkeley, Cal. 26. III. 97, San Jacinto, Cal., Pine Lake, Visalia. ; 6. P. setigera sp. nov. & Oculis arcte fere cohaerentibus, antennis nigris, seta. vix pubescente, palpis nigris; thorace et scutello flavido-griseis, im- maculatis; abdomine lineari, subdepresso, flavido-griseo, vitta media fusca satis distincta; pedibus nigris, genubus anticis et tibiis posterioribus obscure rufis, tibiis posticis intus serie setarum in- structis; alis flavidis, spinula minuta, squamis albidis, halteribus flavis. Long. ca. 5 mm. a | | Augen nur durch eine linienförmige schwarze Strieme un schmale, gelblichgraue Orbiten getrennt, die etwas vorragende Stirn nebst den gekielten Wangen und den Backen, die fast doppelt so breit sind als die Fühler, seidenartig gelbgrau bestäubt, mit schwärzlichem Schiller, Fühler schwarz, Borste kaum pubeszent, Taster fadenförmig, schwarz. Thorax und Schildchen einfarbig hell- braun, die Brustseiten wie gewöhnlich noch etwas heller, ersterer Nordamerikanische Anthomyiden 71 ohne Striemung; fra kurz und nur ein feines Haar, a kräftig, zwei reihig. Hinterleib streifenförmig, etwas flach gedrückt, schwarz, dicht gelbgrau bestäubt, mit deutlicher schwarzer Mittelstrieme, "Form und Beborstung etwa wie bei Chort. cilicrura Rond. Beine schwarz, die Vorderkniee, Mittel- und Hinterschienen dunkelrot, Pulvillen und Klauen wenig verlängert; Hinterschienen außen abgewandt!!) ‚mit wenigstens 6 kräftigen, gleichlangen Borsten, innen zugekehrt fast der ganzen Länge nach mit einer ziemlich dicht stehenden Reihe schwächerer Borsten und auch innen abgewandt mit einer mehr oder weniger vollständigen Reihe von Borsten, Hinterschenkel unterseits zugekehrt von der Basis bis zur Mitte mit einer Reihe feiner, nicht sehr langer Borsten. Flügel schwach gelblich, mit kleinem Randdorn, 3. und 4. Längsader schwach konvergierend, hintere Querader steil und kaum geschwungen, die gleichgroßen Schüppchen weißlich, Schwinger gelblich. 1 & Prosser, Wash. 2 V2 ER; 7. P. striata sp. nov. Oculis paullo disjunctis, antennis et palpis nigris, seta nuda; thorace griseo, vitta media angusta satis distincta et vittis latera- libus obscurioribus parum observandis; abdomine subcylindrico, paullo depresso, apice parum incrassato, dense flavido-griseo pollinoso, vitta media nigra, marginibus posterioribus segmentorum interrupta, distincta, ‚marginibus anterioribus paullo obscuratis; pedibus sordide flavis, tarsis nigris; alis subflavidis, spinula nulla, squamis aequalibus albidis, halteribus flavis. Long. 5,5 mm. Augen durch eine schwarze Strieme und linienförmige weiße Orbiten so weit getrennt, daß die Stirn an der schmalsten Stelle reichlich halb so breit ist wie das 3. Fühlerglied, Frontoorbital- borsten nur 3 jederseits, von der Fühlerbasis bis zur schmalsten Stelle der Stirn verlaufend. Stirn im Profil etwas vorstehend, die gekielten Wangen zurückweichend, Backen reichlich 'so breit wie das 3. Fühlerglied, sämtliche Teile schwarz, mit seidenartigem, grauem Schimmer. -Fühler schwarz, das 3. Glied gut doppelt so lang wie das rötlichgraue 2., Borste nackt, Taster fadenförmig, schwarz. Thorax und Schildchen hell gelbgrau, ersterer von hinten gesehen mit einer schmalen dunkler grauen Mittelstrieme, die genau den Raum zwischen den Akrostichalborsten einnimmt, und nur bei gewisser Betrachtung schwach zu erkennenden breiteren, an der Quernaht unterbrochenen Seitenstriemen; ra kurz, höch- stens halb so lang wie die 1. dc hinter der Naht, a zweireihig, aber kurz und spärlich. Hinterleib schwach walzenförmig, etwas flach gedrückt, am Ende durch das wohlentwickelte, aber zum größten Teil im letzten Ring versteckte Hypopyg etwas verdickt. Er ist von hinten gesehen dicht gelbgrau bestäubt und läßt eine an den 11) Die auf der Außenseite der Hinterschienen befindlichen Borsten sind oft nicht besonders erwähnt, aber bei den N Pegomyia, Hylemyia, Chortophila immer vorhanden. 9. Heft 72 Prof. P. Stein: Hinterrändern der Ringe unterbrochene schwache Mittelstrieme deutlich erkennen, während die Vorderränder der Ringe undeutlich verdunkelt sind. Beine gelb, Schenkel etwas verschmutzt, Tarsen schwarz, Pulvillen und Klauen kaum etwas verlängert; Hinter- schienen außen mit 2, außen abgewandt mit 3, innen abgewandt mit 2 Borsten, von denen die obere viel kürzer ist. Flügel schwach gelblich, ohne Randdorn, 3. und 4. Längsader parallel, hintere Querader steil und gerade, die gleichgroßen Schüppchen weißlich, Schwinger gelb. 1 8 Opelousas, La. III. 97. Alte Arten. 8. P. affinis Stein, Berl. Ent. Zeitschr. XLII, 286 (1897). Einige Stücke aus Hampton, N. H. V. 05 (Aldr.) und sehr zahlreich in Johannsens Sammlung aus Ithaca. 9. P. bicolor Wied. Nicht selten Friday Harbor, VII. 05, Mt. Constitution 31. VII. 08, Wintock 20. V. 10, Nelson 17. VII. 10, Olga 17. V. 10, Dewetto 15. VIII. 10. 10. P. finitima Stein, Berl. Ent. Zeitschr. XLII, 241, 6 (1897). 2 2 Hampton, N. H. V. 05 (Aldr.). 11. P. geniculata Bche. Ziemlich häufig in Johannsens Sammlung aus Ithaca, wie es scheint, gezogen, da sämtliche Stücke recht unausgefärbt sind. 12. P. gilva Zett. 1 & Polk, Wisc. VII. 1 2 Montreal 15. VII. 05. 13. P. juvenilis Stein, Berl. ent. Zeitschr. XLII, 211, 3 [Yylemyia] (1897). 2 8 Columbus, O. 30. V. 01 (Joh. Jund 1 Pin Houghs Sammlung ohne Ortsangabe. 14. P. lipsia WIk., List Dipt. IV. 928 [Anth.] (1849). Recht häufig Lyndon 22. VIII. 10, Mac Henry VIII. 08, Woods Hole 15. VIII. 02, Oronto, Ithaka, Lynn, Melrose, Phila- delphia. 15. P. ruficeds Stein, Berl. Ent. Zeitschr. XLII, 286, 13 (1897). 1 8 Texas (Bezzi) und 1 $ Raleigh, N. C. 9. V. 05 (Joh.). 16. P. spinosissima Stein, Berl. Ent. Zeitschr. XLII, 242, 7 (1892). 1 8 Fort Collins, Col. 18. VII. 02 (Bezzi). 17. P. squamifera Stein, Wien. Ent. Zeitg. XXV, 63, 7 (1906). Einige Stücke in der Wiener Sammlung aus Colorado I. 79. 18. P, trilineata Stein, Berl. Ent. Zeitschr. XLII, 245, 9 (1897). 1 8 Montreal (Bezzi). 19. P. Winthemi Meig. 1 Q aus New York ohne nähere Ortsangabe und 2 Pärchen aus Ithaca, die von Johannsen gezogen sind. Nordamerikanische Anthomyiden 23 25h: & Ein aus Colorado stammendes, in Houghs Sammlung befind- liches Männchen stimmt bis ins Kleinste mit der von mir im Arch. Nat. A. 8, 50, 7 (1913) als Aylemyia beschriebenen P. praeclara überein und unterscheidet sich nur durch. nicht lang behaarte, sondern deutlich pubeszente Fühlerborste. Ich möchte sie auf diesen einzigen Unterschied hin nicht als besondere Art ansehen, trotzdem sich auch noch ein Weibchen findet, das höchstwahrschein- lich das zugehörige ist und auf dem Marshall Pass 28. VII. 08 ge- fangen wurde. Man hüte sich, die Art zur folgenden Gattung zu ziehen, die durch ganz nackte Fühlerborste, den Besitz von 2 Posthumeralborsten und meist etwas flachgedrückte, an der Spitze oft ein wenig verbreiterte Taster gekennzeichnet ist. 30. Eremomyia Stein Die mir bis jetzt bekannten Arten der Gattung lassen sich leicht nach folgender, kurzer Tabelle bestimmen. 1 Beine ganz schwarz humeralis Stein ‚ Beine zum Teil gelb 2 Stirn des Männchens an der schmalsten Stelle viel schmäler, als das 3. Fühlerglied breit ist, Queradern schwach, aber deutlich etwas gebräunt cylindrica Stein Stirn an der schmalsten Stelle breiter als das 3. Fühlerglied, Queradern kaum gesäumt 3 3 Stirn nur wenig breiter als das 3. Fühlerglied, Hinterleib rein walzenförmig mit kaum sichtbarer, sehr schmaler Rücken- strieme, Enddrittel der Mittel- und Hinterschenkel rotgelb apicalis Stein Stirn fast doppelt so breit als das 3. Fühlerglied, Hinterleib an der Basis etwas flach gedrückt, mit ziemlich breiter, ver- hältnismäßig deutlicher Rückenstrieme, Mittel- und Hinter- schenkel nur an der äußersten Spitze rotgelb incompleta Stein Die Weibchen der genannten Arten mit absoluter Sicherheit zu bestimmen, ist mir nicht gelungen; ich glaube aber, daß folgende Tabelle zum Ziele führen wird. 1 Beine ganz schwarz humeralis Stein Beine zum Teil gelb 2 2 2. und 3. Vordertarsenglied deutlich etwas verbreitert, Quer- adern schwach gebräunt ceylindrica Stein Vordertarsen nicht verbreitert, Queradern kaum gebräunt 3 3 2. Fühlerglied schwarz, kaum mit der Spur eines rötlichen Schimmers, Taster an der Basis kaum gelblich, Mittel- und Hinterschenkel höchstens im Endfünftel rotgelb incompleta Stein 2. Fühlerglied deutlich rot, Taster an der Basis durchscheinend gelb, Mittel- und Hinterschenkel an der Spitze ausgebreiteter gelb apicalis Stein 9, Heft 74 Prof. P. Stein: 1. E. apicalis Stein, Berl. Ent. Zeitschr. XLII, 227, 3 (1897). 1 & Palo Alto 16. II. 95 und 3 Q Moscow 17. VI. 94 und Portola, (a1.:18: IV. 06. 2. E. cylindrica Stein, Berl. Ent. Zeitschr. XLII, 226, 2 (1897). Einige Pärchen Ithaca 5. IV. 02, Columbus, O. 12. IV. 02, Guelph, Ont. V. 09. 3. E. humeralis Stein 1. c. 223, 4, 1 (1897). Ziemlich häufig Pullman 13. IV. 04, Chicago 30. IV. 99, Moscow 3. VI. 11. 4. E: incompleta Stein, 1. c. 224 (1897). 1 d 2 2 Pullman 18. III. 09 und Beck, Id. 18. IV. 1900. | 31. Acroptena Pok. 124% a Fall. Zahlreich Guemes Isl. VII. 05, Big Stone, Mt. Rainier VIII. 05, Moores Lake VII. 07, Friday Harbor VII. 05, Moscow, Mt. Con- stitution VII. 05, Potlach 17. VI. 11, Bath, Ill. 7. VIII. 99, Pullman ° 14. IV. 98, Nelson 17. VII. 10, Montreal 10. Y 03. 8 2. A. divisa Meig. Einige Stücke Oakville, Cal. 28. V. 03, Dungeness 24. VIII. 10, Friday Harbor VII. 05, Roswell, Id., Pine Lake, Cal. 3. A: ignobilis Zett: 783 ®@ Mt. Constitution 17. VII. 09, Moscow 1. v1. 07. 32. Hydrophoria RR. 1. A. ruralis Meig. 1 3 Ithaca (Joh.). | 33. Hylemyia R. D. 1 Beine ganz schwarz, höchstens die Hinterschienen etwas bräun- | lich Wenigstens die Hinterschienen durchscheinend gelblich 16 2 Behaarung der Fühlerborste an der Basis oben und unten zu- sammen mindestens doppelt so lang, als das 3. Fühlerglied ‚breit ist 3 Behaarung der Fühlerborste kurz oder nur wenig linger als das 3. Glied breit ist 3 pra ganz fehlend, Flügel auffallend Seihlich, Rüssel dick flavipennis Fall. pra mehr oder weniger Be Flügel graulich, Rüssel schlank 4 4 Randdorn weit länger als die kleine Querader, Hinterleib walzenförmig variata Fall. Randdorn höchstens so lang wie die Elan Querader, Hinter- leib an der Basis flach gedrückt -lasciva Zett. :5 Queradern deutlich, wenn auch nicht stark gesäumt, 1. Ab- schnitt des Hypopygs glänzend schwarz ‚pullula Zett. -Queradern nie gesäumt,..1. Abschnitt des. Hypopyss grau . bestäubt 6 Nordamerikanische Anthomyiden 75 6 Hinterschienen auf der dem Körper zugekehrten Seite der ganzen Länge nach mit einer Reihe von 10—12 gleichlangen Borsten, Endabschnitt des Hypopygs kräftig entwickelt, Bauchlamellen nicht beborstet seriata Sp. Nov. Hinterschienen zugekehrt höchstens mit einigen ungleichen Borsten, wenn aber gleich lang und in größerer Ausdehnung beborstet, dann der Endabschnitt des Hypopygs kaum ent- “wickelt oder die Bauchlamellen mit langen, einwärts ge- © “ krümmten Borstenhaaren besetzt . 7 Bauchlamellen mit zahlreichen, dicht stehenden, nach. unten i und einwärts gekrümmten Borstenhaaren besetzt aniseta SP. NOV. Bauchlamellen nicht auffallend lang und dicht beborstet 8 8 Wangen schmäler, Backen kaum etwas breiter als das 3. Fühler- glied, Hinterleib ziemlich schmal, streifenförmig und an der Basis deutlich flachgedrückt 9 Wangen und Backen bedeutend breiter als das 3. Fühlerglied, Hinterleib mehr oder weniger walzenförmig 12 -9 Thorax mit 3 verhältnismäßig deutlichen Längsstriemen, 2. Hinterleibssegment auf der Bauchseite ziemlich lang be- . haart linearis Stein Thorax einfarbig, 2. Segment auf. der Bauchseite nicht auf- fallend. behaart 40 10 "Vorderächienen. innen an der äußersten Spitze ohne bis zum Ende gleichstarke Borste cinerosa Zett. Vorderschienen innen an der Spitze etwas dem Körper ab- gewandt mit einer kleinen, bis zum Ende gleich starken, dornartigen Borste 14 .11. Thoraxrücken auffallend dunkler braun als die Brustseiten Mittelschienen außen vorn meist mit deutlicher Borste, Hinterleib so lang wie Thorax und Schildchen, Hinterschienen außen abgewandt mit mindestens 8 abwechselnd längeren und kürzeren Borsten lateralis sp. nov. Thoraxrücken nicht auffallend dunkler als die Brustseiten Mittelschienen außen vorn ohne Borste, Hinterleib länger als Thorax und Schildchen, Hinterschienen außen abgewandt mit 4—5 Borsten angusta Stein 12 Hinterleib dicht gelbgrau bestäubt, Flügel an der Basis auf- fallend gelblich, Mundrand kaum vorgezogen inornata Stein Hinterleib dünn aschgrau bestäubt, Flügel nicht auffallend gelblich, Mundrand deutlich vorgezogen 13 13 Fühlerborste viel kürzer behaart, als das 3. Fühlerglied breit ist, Flügelbasis schwarz nigribasis sp. NOV. Fühlerborste so lang oder länger behaart als das 3. Fühlerglied breit ist, Flügelbasis verschieden gefärbt 14 14 Bauchlamellen am untern Rand der ganzen Länge nach mit abwärts gerichteten, kurzen, dornartigen Borsten, Flügel an ‚der Basis deutlich geschwärzztt ° . .spiniventris Coq. 9, Heft 76 Prof. P. Stein: Bauchlamellen unterseits höchstens fein gewimpert, Flügel an der Basis kaum geschwärzt 15 15 Thorax und Hinterleib auffallend breit und kräftig, hintere Querader schief und stark geschwungen - robusta sp. nov. Thorax und Hinterleib nicht auffallend kräftig, hintere Quer- ader schief und kaum geschwungen marginata Stein 16 Fühlerborste außerordentlich lang behaart, Hinterleib an der Basis schwach durchscheinend gelblich alcathoe WIk. Fühlerborste nicht auffallend lang gefiedert, Hinterleib an der Basis nicht durchscheinend 17 Hinterleib unterseits vor der Spitze mit auffallend langen Borsten besetzt 18 Hinterleib unterseits nicht auffallend beborstet 19 18 Große, 8—9 mm lange, kräftige Art mit starker fra und deutlich geschwungener hinterer Querader setiventris Stein Kleine, 5 mm lange, zarte Art ohne fra und steiler, kaum ge- schwungener Querader anisela Sp. noV. 19 Hinterschenkel ganz gelb 20 Hinterschenkel wenigstens an der Basis verdunkelt 22 20 Augen des Männchen breit getrennt, fra sehr lang coenosiaeformis Stein Augen sehr genähert, fra fehlend oder kurz 21 21 Vorderschenkel höchstens mit einem schwachen, dunkeln Wisch obenauf, mindestens das Schildchen gelblich testacea Stein Vorderschenkel ganz verdunkelt, Schildchen grau depressa Stein 22 3. und 4. Vordertarsenglied mit je einem langen, nach unten gerichteten Borstenhaar, Augen durch eine schmale schwarze Strieme und mindestens ebenso breite silbergraue Orbiten getrennt pihtarsis sp. nov. Vordertarsen obenauf nicht auffallend behaart, Augen eng zusammenstoßend oder durch eine schmale Strieme und nur linienförmige Orbiten etwas getrennt 23 23 fra deutlich und kräftig 24 pra ganz fehlend oder nur ein kurzes Härchen 25 24 Thorax fast schwarz, Augen so eng zusammenstoßend, daß auch kaum Orbiten zu sehen sind nigrithorax Sp. Nov. Thorax heller, Augen mehr oder weniger deutlich getrennt ventralis sp. nov. 25 Mittelschienen hinten kurz vor der Spitze mit 1 ziemlich langen, kräftigen Borste, oft noch mit einer zweiten auf der Mitte 26 Mittelschienen hinten kurz vor der Spitze ohne auffallende Borste 27 26 Hinterschienen außen mit mehreren sehr langen Borsten, außen abgewandt fast der Anz Länge nach mit feinen Borsten- haaren megatricha Kert. Hinterschienen außen nur mit den gewöhnlichen, mäßig langen Borsten,außenabgewandt ohne feine Behaarung simikssp.nov. Nordamerikanische Anthomyiden Ti 27 4. Vordertarsenglied auf der Oberseite mit einem langen, ab- wärts gerichteten Borstenhaar pilimana sp. nov. 4. Vordertarsenglied oberseits ohne Borste 28 28 Vorderschienen innen an der äußersten Spitze mit einer ab- wärts gerichteten, bis zum Ende gleich starken Borste coarctata Fall. Vorderschienen innen am Ende ohne solche Borste depressa Stein Neue Arten. 1. H. aniseta sp. nov. Similis 7. coarctatae Fall. Antennarum seta breviter pilosa, thorace et scutello flavido-griseis, immaculatis; abdomine angustis- simo, tlavido-griseo, linea media angusta obscuriore satis distincta, lamellis ventralibus et segmento quarto subtus utrinque pilis longissimis curvatis instructis; pedibus nigris, tibiis paullo rufescen- tibus, tarsorum anticorum articulis intermediis paullo dilatatis; alis flavidis, spinula minuta, squamis albidis, halteribus flavis. Long. 5 mm. Bau des Kopfes genau wie bei H. coarctata Fall., der sie auch sonst in Färbung und Zeichnung völlig gleicht. Die Stirmmittel- strieme ist nur bei vollständig ausgebildeten Exemplaren schwarz, sonst mehr oder weniger rötlich, Fühlerborste kurz, aber deutlich behaart, an der äußersten Basis merklich verdickt. Thorax und Schildchen einfarbig graugelb oder lehmgelb, fra fehlend, a paarig, aber mäßig stark, Thorax außer den stärkeren Borsten fast nackt. _ Hinterleib sehr schmal, wie der Thorax gefärbt, mit schmaler dunkler Mittelstrieme, die ganz von hinten gesehen verhältnismäßig deutlich ist, die Bauchlamellen und die Seitenränder des 4. Ringes mit zahlreichen, dicht stehenden, langen, nach unten und einwärts gekrümmten Borsten besetzt. Beine schwarz, Schienen oft schwach gelblich, aber meist verdunkelt, Beborstung wie bei coarctata Fall., aber die Borsten an den Mittelschienen sehr kurz und fein. Bei starker Vergrößerung zeigen auch die Vordertarsen eigentümliche Bildung. Das 2. und 3. Glied ist herzförmig, schwach verbreitert und ebenso wie das 1. am Ende schwach durchscheinend gelblich gefärbt; außerdem tragen die 3 ersten Glieder an der Spitze jeder- seits eine kleine, etwas flachgedrückte Borste. Flügel schwach gelblich, mit deutlichem, aber feinem Randdorn, Schüppchen blaß- gelb, Schwinger gelblich. Mehrere Männchen North Park, Col. VII., Mac Lean, N. Y. 3. VII. 04 (Bradley), Soon Lake, Selkirk Mts., Br. Col., 14. VI. 08 (Bradley). 2. H. lateralis sp. nov. | Oculis vitta nigra paullo disjunctis, antennis et palpis nigris, seta longe pubescente, fere breviter pilosa; thorace fusco-nigro, dorso paullo dilutiore, lateribus albido-pollinosis; abdomine an- gusto, depresso, nigro, griseo-pollinoso, vitta media sat lata et marginibus anterioribus segmentorum obscuris; pedibus nigris, 9. Heft 78 -- Prof. P. Stein: -- pulvillis et unguibus sat brevibus; alis leviter flavidis, spinula minuta, squamis et halteribus albido-flavis. — Femina flavido- grisea, vitta longitudinali thoracis utrinque fusca indistincta, spinula costali longiore differt. Long. 4,5 mm. Re - Augen durch eine schmale, schwarze, bei nicht ausgereiften Stücken oft rötliche Mittelstrieme und kaum sichtbare weiße Or- biten so weit getrennt, daß die Stirn an der schmalsten Stelle etwa so breit ist wie das 3. Fühlerglied, die ungefähr in der Augenmitte eingelenkten Fühler und die fadenförmigen Taster schwarz, Borste deutlich pubeszent, fast kurzhaarig, die Behaarung an der Basis fast so lang wie das 3. Fühlerglied breit ist. Thorax auf dem Rücken schwarzgrau, schwach glänzend, die Schulterbeulen und Brustseiten weißlich bestäubt; betrachtet man ihn schräg von hinten, so bemerkt man eine feine, noch dunklere Mittelstrieme und breitere Seitenstriemen, die sich von oberhalb der Schulter- beulen bis zur Flügelwurzel erstrecken und die Grenze zwischen der dunkeln Färbung des Rückens und der helleren der Brustseiten bilden. Der hintere Teil des Thorax ist etwas heller bestäubt, das Schildchen von der Farbe des Thoraxrückens; ra fast von der Länge der 1. dc hinter der Naht, a ein deutliches Paar vor der Naht. Hinterleib streifenförmig, ganz schräg von hinten gesehen schmutzig grau bestäubt, mit ziemlich breiter Mittelstrieme und ebenfalls ziemlich breiten Vorderrändern der einzelnen Ringe. Er ist ab- stehend behaart, an den Einschnitten länger abstehend beborstet. Beine schwarz, Pulvillen und Klauen kaum verlängert; Vorder- schienen mit 1 Borste, Mittelschienen außen vorn mit 1, außen hinten mit 2, hinten mit 2 noch kürzeren Borsten, Hinterschienen außen mit den gewöhnlichen Borsten, außen abgewandt der ganzen Länge nach mit abwechselnd längeren und kürzeren Borsten. innen abgewandt mit mehreren kurzen Borsten, auch innen zu- gekehrt mit einigen in der Nähe der Basis stehenden Borsten, Flügel graulichgelb, mit kleinem Randdorn, hintere Querader steil und gerade, Schüppchen und Schwinger weißlichgelb. — Das Weibchen hat eine breite rotgelbe, von hinten her mehr oder weniger geschwärzte Stirnmittelstrieme, die mit Kreuzborsten versehen ist, der Thorax ist einfarbig gelbgrau und läßt von hinten gesehen je eine nicht sehr deutliche, bräunliche Seitenstrieme erkennen. Hinterleib zugespitzt, grau, mit feiner, schwärzlicher Mittelstrieme. Flügel intensiver gelb als beim Männchen, mit deutlichem Randdorn. Mehrere Pärchen Mt. Constitution 11. VII. 09 und 1 $ Montreal 20. VI. 04 (Bezzi). ö 3. H. nigribasis sp. nov. Simillima H. spiniventris Cogq., differt antennarum seta pube- cente et lamellis ventralibus subtus setis inaequalibus instructis. Die Art hat außerordentliche Ähnlichkeit mit spiniventris Coq. und ist auch mit ihr zusammen gefangen. Sie unterscheidet sich durch die nur kurz pubeszente Fühlerborste und die Bauchlamellen, Nordamerikanische Anthomyiden 79 welche unterseits, namentlich hinten, mit mehreren längeren Borsten besetzt sind, aber nie bedornt wie bei spiniventris Coq. oder regelmäßig bewimpert wie bei marginata Stein. Mehrere Männchen Marshall Pass 28. VII. 08. 4. H. nigrithorax sp. nov. Oculis intime cohaerentibus, antennis et palpis nigris, seta distincte pubescente; thorace et scutello nigris subnitidis, humeris et lateribus fusco-pollinosis; abdomine angusto, depresso, fusco- pollinoso, linea media et marginibus anterioribus segmentorum obscuris; pedibus nigris, tibiis posticis, raro etiam intermediis flavidis; alis flavido-cinereis, basi subflavidis, spinula minuta, squamis et halteribus flavis. — Femina colore corporis flavido- griseo differt. Long. ca. 5 mm. Augen so eng zusammenstoßend, daß auch von Orbiten nur wenig zu sehen ist, Fühler unter der Augenmitte eingelenkt, so daß die Entfernung von der Fühlerbasis bis zum Scheitel größer ist als bis zum Mundrande, schwarz, mit deutlich pubeszenter Borste, Taster fadenförmig, schwarz. Thorax tief schwarzbraun, vorn stumpf, nach hinten zu nebst dem Schildchen schwach glänzend, Schulterbeulen, Brustseiten und je ein Seitenfleck :un- mittelbar vor dem Schildchen bräunlich bestäubt ; fra so lang wie die 1. dc hinter der Naht, a deutlich zweireihig. Hinterleib ziemlich schmal, streifenförmig, bräunlich bestäubt, ganz schräg von hinten gesehen mit schmaler Rückenlinie und breiteren Vorderrand- säumen, doch ist die Zeichnung bei beiden vorliegenden Männchen nicht deutlich erkennbar, Hypopyg mäßig entwickelt. Er ist kurz abstehend behaart und nur der letzte Ring am Hinterrand länger beborstet. Beine schwarz, die Hinterschienen, seltener auch die Mittelschienen durchscheinend gelblich, Pulvillen und Klauen kaum verlängert; Beborstung der Vorder- und Mittelschienen ziemlich dürftig, Hinterschienen außen mit 3—4, außen abgewandt mit 8—10 abwechselnd längeren und kürzeren Borsten, innen ab- gewandt mit 6—8 etwas kürzeren und innen zugekehrt ebenfalls mit 6-8 noch etwas kürzeren Borsten, Hinterschenkel unterseits abgewandt der ganzen Länge nach mit längeren Borsten, zugekehrt in der Endhälfte etwas länger beborstet. Flügel gelbgrau, an der Basis deutlich gelb, mit kleinem Randdorn, hintere Querader steil und gerade, Schüppchen und Schwinger gelblich. — Die breite, mit Kreuzborsten versehene Stirnmittelstrieme des Weibchens ist rotgelb, Orbiten und die übrigen Teile des Kopfes gelbgrau, von gleicher Färbung der Thorax und etwas mehr graulich der Hinter- leib, auf welchem man eine verloschene Mittelstrieme bemerkt. Die Flügel sind recht intensiv gelblich, namentlich an der Basis und der Randdorn kräftiger. Durch die helle Körperfärbung sieht es dem Männchen sehr unähnlich und ist nur dadurch als zu- gehörig von mir erkannt worden, daß es am selben Ort und zur selben Zeit gefangen ist. 2.& und 5 @ Mt. Constitution 7. VII. 05, 31. VII. 08. 9, Heft 80 Prof. P. Stein: 5. H. Pilimana sp. nov. Differt a coarctata Fall. oculis arcte cohaerentibus, antennarum seta multo brevius pubescente, tarsorum anticorum articulo 4 apice supra duabus setis longis armatis. Gleicht auffallend der H. coarctata Fall., hat aber in der Regel ganz eng zusammenstoßende Augen, eine viel kürzer behaarte Fühlerborste, und das 4. Glied der Vordertarsen trägt auf der Oberseite an der Spitze 2 lange, nach unten gerichtete Borsten- haare. Das Weibchen hat im Gegensatz zu coarctala gebräunte Schenkel und ist besonders durch die kurz behaarte Fühlerborste von den Weibchen ähnlicher Arten zu unterscheiden. Mehrere Pärchen vom North Park und Rabbit Ear Pass, Col. Anm. Ein Männchen, das mir leider nur in einem Stück vor- liegt, hat Augen, die durch eine deutliche schwarze Strieme und ebenso breite Orbiten so breit getrennt sind, daß.die Stirn an der schmalsten Stelle mindestens so breit ist als das 3. Fühlerglied, eine kurz, aber deutlich behaarte Fühlerborste und an den Vorder- tarsen trägt das 3. Glied am Ende ein nach vorn gerichtetes Borstenhaar, während auch das vorletzte an der Spitze mit einigen Borstenhaaren versehen ist. Die Präalarborste ist deutlich, wenn auch nicht sehr kräftig, und von den Akrostichalborsten ist das erste Paar vor der Naht bedeutend länger als die übrigen. 6. H. seriata sp. nov. Simillima iterum coarctatae Fall., differt colore parum obscu- riore, pedibus totis nigris, tibiis posticis in latere versus corpus directo per totam longitudinem serie setarum instructis. Die Art gleicht ebenfalls ungemein der coarctata Fall., unter- scheidet sich aber durch etwas dunklere Färbung, durch den Besitz einer kleinen, aber deutlichen Präalarborste und hauptsächlich dadurch, daß die Hinterschienen auf der dem Körper zugekehrten Seite der ganzen Länge nach mit einer Reihe von etwa 10—12 annähernd gleichlangen Borsten besetzt sind, die etwas schwächer sind als die übrigen Schienenborsten. Außerdem tragen die Mittel- schienen im Gegensatz zu coarctata auch außen vorn eine deutliche Borste. — Das Weibchen wird von den ähnlichen Weibchen nur durch ganz schwarze Beine zu unterscheiden sein. Zahlreiche Stücke North Park, Col. VII und 1 & Marshall Pass 28. VII. 08. 7. H. similis sp. nov. je Simillima H. megatrichae Kert., differt setis tibiarum postica- rum brevibus. Die Art gleicht vollständig der H. megatricha Kert., ist aber sofort durch die Hinterschienen zu unterscheiden, die außen nur mit den gewöhnlichen, nicht langen Borsten besetzt sind und auch auf der innern, dem Körper abgewandten Seite keine feine Be- haarung zeigen. Im übrigen ist die Art durch die in der Be- stimmungstabelle angegebene charakteristische Beborstung der Nordamerikanische Anthomyiden 81 Mittelschienen sofort zu erkennen. — Das Weibchen hat ganz gelbe Beine und ist weder von dem der coarctata Fall. noch von dem ‚der megatricha Kert. zu unterscheiden. Mehrere Stücke beiderlei Geschlechts mit der Bezettlung Color. Springs (Tucker). 8. H. ventralis sp. nov. d Oculis vitta nigra paullo disjunctis, antennis et palpis nigris, seta distincte pubescente; thorace flavido-griseo, linea media paullo obscuriore vix observanda, thoracis lateribus griseis; ab- domine lineari, subdepresso, dense flavido-pollinoso, vitta media sat lata nigra; pedibus nigris, tibiis flavis, anticis saepe obscuratis; alis subflavidis, spinula distincta, squamis et halteribus flavis. Long. ca. 6,5 mm. Kopfbau genau wie bei H. brunnescens Zett., cardui Meig., criniventris Zett. und anderen, Augen so weit getrennt, daß die Stim an der schmalsten Stelle etwa halb so breit ist wie das 3. Fühlerglied, Fühler und Taster schwarz, Borste namentlich an der Basis deutlich pubeszent. Thorax hellbraun, Brustseiten mehr graulich, eine schmale bräunliche Mittelstrieme auf ersterem nur schwach angedeutet, fra so lang wie die 1. dc hinter der Naht, a vor der Naht 3 Paar, aber nicht sehr kräftig, im übrigen der Thorax fast nackt, Schildchen wie der Thorax gefärbt. Hinterleib streifenförmig, wie bei den genannten Arten gebaut, an der Spitze durch das wohlentwickelte Hypopyg etwas verdickt, fein ab- stehend behaart, an den Einschnitten lang abstehend beborstet. Von hinten gesehen ist er dicht gelblich bestäubt und läßt eine ziemlich breite schwarze Mittelstrieme recht deutlich erkennen. Beine schwarz, Schienen gelb, die vorderen bisweilen verdunkelt, Pulvillen und Klauen verlängert ; Vorderschienen mit 1—2 Borsten, Mittelschienen außen vorn und außen hinten mit je 1, hinten mit 2 Borsten, Hinterschienen außen mit 3, außen abgewandt mit 4—5 an Länge etwas verschiedenen, innen abgewandt mit 3 Borsten und auch innen zugekehrt mit einigen locker stehenden Borsten in der Basalhälfte. Flügel gelblich, mit deutlichem Rand- don, hintere Querader schief und etwas geschwungen, Schüppchen und Schwinger gelb. Je 1 $ Mt. Constitution 17. VII. 09 und Friday Harbor 30. VI. 09. Alte Arten. 9. H. alcathoe WIk., List Dipt. IV, 937 [Anth.) (1849). Findet sich zahlreich in allen Sammlungen und scheint in Nordamerika so gemein zu sein wie bei uns H. strigosa Fbr. Auf Angabe bestimmter Fundorte kann ich danach verzichten. "10. H. antigua Meig. 1 @ Bozeman, Montana. Archiv a nehle 6 9. Heft 82 Prof. P. Stein: 11. H. cinerosa Zett. Eine Anzahl Männchen und Weibchen aus Montreal VI. VII. 04 stimmen so gut mit unserer Art überein, daß ich die ge- ringen Unterschiede vernachlässigen zu können glaube. Die Prä- alarborste ist bei sämtlichen Stücken kleiner als bei der europäischen Art und auch die Akrostichalborsten kürzer und feiner. Die Flügel sind intensiver gelblich und die Fühlerborste deutlicher pubeszent. Ich glaube kaum, daß es sich um eine besondere Art handelt. Ob ein anderes ebenfalls aus Montreal stammendes Männchen auch zu dieser Art gehört, muß ich zweifelhafter lassen. ' Es ist etwas größer, hat eine Kaum pubeszente Fühlerborste, kräftige Präalar- borste, während die Akrostichalborsten zweireihig sind, einen recht auffallend langen Flügelranddorn und deutlich gedomte Costa. Die Beborstung der Beine ist kräftig und ziemlich auf- fallend, besonders an den Hinterbeinen. Die Hinterschienen tragen nämlich innen abgewandt und auf der dem Körper zugekehrten Seite fast der ganzen Länge nach je eine Reihe gleichlanger und ziemlich kräftiger Borsten, von denen sich bei cinerosa immer nur eine Andeutung findet; auch die übrige Beborstung der Hinter- schienen ist kräftiger und länger. Da mir nur 1 Männchen vorliegt, möchte ich von Aufstellung einer neuen Art absehen. 12. H. coarctata Fall. Stücke, die vollständig mit unseren übereinstimmten, habe ich in keiner Sammlung gefunden. Zahlreiche Stücke beiderlei Geschlechts, die mit aniseta und seriata am selben Ort gefangen sind, unterscheiden sich nur dadurch von unserer coarctata, daß die Hinterschenkel unterseits abgewandt der ganzen Länge nach mit ziemlich ansehnlichen Borsten besetzt sind, während bei allen mir vorliegenden Stücken der europäischen coarciata die Be- borstung auf der Unterseite nur sehr kurz ist. Auch einige aus Colorado stammende Männchen ziehe ich nur mit Bedenken zu dieser Art.. Zunächst sind sie bedeutend kleiner, da sie nur eine Länge von 5 mm erreichen, während unsere Stücke gewöhnlich 6 mm lang sind. Mittel- und Hinterschenkel sind ferner an der Spitze stets gelblich, während bei coarctata die schwarze Färbung bis zur äußersten Spitze reicht, und endlich sind bei den amerika- nischen Stücken die Hinterschenkel unterseits zugekehrt der ganzen Länge nach fein behaart, während sie bei coarctata hier ganz nackt sind. In allen übrigen Merkmalen stimmen sie überein. 13. H. coenosiaeformis Stein, Ann. Mus. Nat. Hung. II, 477, 2 (1904). Mehrere Pärchen aus Montreal 3. VI. 05 in Bezzis Sammlung. Das Männchen unterscheidet sich durch die breite Stirn von allen übrigen Hylemyia-Arten, das Weibchen durch die lange Präalar- borste von dem der coarctata, welchem es sonst sehr ähnlich ist. 14. H. depressa Stein, Berl. ent. Zeitschr. XLII, 214, 6 (1897). 1 & Orono, Mich. (Joh.) und 1 $& Wellesley, Mass. 10. VII. 10 (Bezzi). Nordamerikanische Anthomyiden 83 .. Beide stimmen genau mit der Beschreibung. Außer der -Fär- bung der Beine und Taster unterscheidet sich diese Art noch da- durch von coarctata Fall., daß die Vorderschienen innen an der Spitze keine Borste tragen, während sich hier bei der letzteren eine charakteristische, bis zum Ende gleichstarke Borste findet, und daß die hintere Querader nicht schief und geschwungen, sondern ganz steil und gerade ist. 15. H. flavipennis Fall. 1 mit unserer Art übereinstimmendes Weibchen aus Montreal: 16. H: inornata Stein, Berl. ent. Zeitschr. XLII, 220, 13 (1897). 2.& Ithaka (Joh.) Durch die namentlich an der Basis recht gelblichen Flügel auffallend. 17. H. lasciva Zett. 1 8 Mt. Constitution 28. VII. 09 und 1 2 Sheridan VIII. 09. 18. H. megatricha Kert., III. asiat. Forschungsr. Zichy II, 199, 153 (1901). Mehrere Männchen in Houghs Sammlung aus Colorado, ohne nähere Angabe. Die Art ist zuerst aus Omsk in Sibirien beschrieben und später von Schnabl bei Orenburg im südlichen Ural gefangen und als Leptohylemyia villosa beschrieben. Die amerikanischen Stücke stimmen mit beiden überein. 19. H. pullula Zett. Nicht häufig Pullman 12. VI. 07 und Troy 14. VI. 08. 20. H. setiventris Stein, Berl. ent. Zeitschr. XLII, 216, 9 (1897). 3 d&2 2 Pullman V., VI. 07, Moscow 22. VII. 11. f 21. H. spiniventris Coq., Pr. Wash. Ac. Soc. 449 (1900). - Ich habe in den Ann. Mus. Nat. Hung. II, 476, 1 (1904) diese Art unter dem Namen sinilamellata beschrieben und auf das mögliche Zusammenfallen mit der Coquilletschen Art aufmerksam gemacht. Die Beschreibung der letzteren, die mir damals nicht - zur Verfügung stand, läßt keinen Zweifel, daß meine Vermutung richtig war. Außer den in der genannten Arbeit erwähnten Stücken aus Alaska liegen mir mehrere Pärchen vor, die sämtlich auf dem Marshall Pass 28. VII. 08 gefangen sind. An den breiten Wangen, dem stark vorgezogenen Mundrand, der verhältnismäßig lang be- haarten Fühlerborste, deren Befiederung bei einzelnen Stücken an der Basis fast doppelt so lang ist als das 3. Fühlerglied breit, vor allem aber an den auf der Unterseite mit ziemlich kräftigen Dornen besetzten Bauchlamellen ist die Art im männlichen Ge- schlecht leicht zu erkennen. Das Weibchen ist einfarbig gelbgrau, erinnert sehr an das Weibchen von Chort. varicolor Meig. und ist an.dem vorgezogenen Mundrand und der lang behaarten Fühler- borste als das zugehörige zu erkennen. Akrostichalborsten fehlen in beiden Geschlechtern. Die von mir in der Berl. ent. Zeitschr. XLII, 221, 14 (1897) beschriebene H. marginata unterscheidet sich 6* 9, Heft 84 Prof. P. Stein: fast nur dadurch von spiniventris, daß die Bauchlamellen unter- seits nicht stark bedornt, sondern nur fein gewimpert sind. Es ist immerhin möglich, daß beide nur eine Art bilden, die dann den Namen marginata führen müßte. In Melanders Sammlung findet sich noch 1 d aus Gallatin, Mont. 27. VI. 1900. 22. H. testacea Stein, Berl. ent. Zeitschr. XLII, 208, 1 (1897). 1 83 2 aus Sheridan VII., VIII., die vollständig mit der von mir gegebenen Beschreibung stimmen. Auch 1 $ und 2 9 aus Luck Wyom. 26. VIII. 95 und mehrere Weibchen aus Chicago 6. VII. 95 zeigen dieselbe rötliche Färbung des ganzen Körpers, während das 3. Fühlerglied entweder ebenfalls gelbrot oder zum größten Teil gebräunt, ja geschwärzt ist. Der Thorax einiger Weibchen zeigt von oben gesehen und gegen das Licht gehalten 1 oder 3 grauliche Striemen, die bei anderer Betrachtung kaum zu sehen sind. Bei einer Anzahl Männchen, die ebenfalls in Chicago 6. VII. 95 gefangensind, ist der Thorax mit Ausnahme des Schildchens lehmfarben, etwa wie bei A. coarctata Fall. und das 3. Fühlerglied verdunkelt, so daß man annehmen muß, daß die Färbung des Thorax sehr variiert. Der Hinterleib ist bei diesen Stücken auch etwas verdunkelt, aber von hinten gesehen mit dichter, fast gold- gelber Bestäubung bedeckt. Die Stirnstrieme nimmt ebenfalls entsprechend der Veränderlichkeit des Thorax alle Färbungen von rotgelb bis schwarz an, genau wie das 3. Fühlerglied, während das Schildchen stets gelb zu bleiben scheint. Bei 1 d und 3 Q aus Hampton, N. Y. ist der Thorax lehmfarben, Brustseiten etwas heller, Schulterbeulen gelblich, Schildchen gelb. 93. H. variata Fall. Ziemlich zahlreich Pacific Grove V. 06, Stanford Un. II. 06, San Mateo, Cal. IV. 06, Pullman, Chicago, Sta Clara, Cal. 34. Hylephila Rond. 1. H. obtusa Zett. 1 & Moscow 17. VI. 04, das hinreichend genau mit unserer Art stimmt, jedenfalls nur unbedeutend abweicht. 2. H. unilineata Zett. 1 & Palo Alto 26. III. 95 (Joh.) und mehrere Pärchen aus New Bedford, Mass. 17. IV., die kaum von unserer Art abweichen. 35. Ammomyia Rond. 1. A. Johnsoni Stein, Berl. ent. Zeitschr. XLII, 215, 8 [Hylemyva] (1897). 1 $Ithaka (Joh.). Die Art ist der ebenfalls früher zu Hylemyia gezogenen grisea Fall. nahe verwandt. 2. A. maculata Stein, Berl. ent. Zeitschr. XLII, 229, 1 (1897). . 1 & Prosser 4. V. 11. Nordamerikanische Anthomyiden 85 36. Proboseidomyia Big. 1. P. siphonina Big., Ann. Soc. ent. Fr. ser. 6. V. 267 (1885). 1 2 Westfield, N. Y. 3. IX. 04. Ich habe die Art früher als Dolichoglossa americana beschrieben. 37. Chortophila Macq. 1 Metatarsus der Mittelbeine außen lang beborstet 2 Mittelmetatarsus außen nicht auffallend beborstet 3 2 Thorax ziemlich hellgrau, Hinterschienen innen zugekehrt der ganzen Länge nach mit einer Reihe kurzer Borsten trichodactyla Rond. Thorax fast schwarz, Hinterschienen innen zugekehrt nackt , armala SP. noV. 3 Hinterschienen innen zugekehrt der ganzen Länge nach mit einer Reihe dicht stehender gleich langer Borsten cilicrura Rond. Hinterschienen innen zugekehrt nackt oder nur mit einzelnen Borsten ' 4 Mittelschienen innen mit 1 deutlichen Borste 5 Mittelschienen innen ohne Borste ? . 5 Hinterschienen außen abgewandt mit 5—6 Borsten radicum L. Hinterschienen außen abgewandt mit 2 Borsten 6 6 Thorax und Hinterleib fast schwarz aestiva Meig. Thorax und Hinterleib ziemlich hellgrau cinerella Fall. 7 Augen aufs engste zusammenstoßend oder durch eine nur linienartige schwarze Strieme getrennt 8 Augen durch eine deutliche bandförmige Strieme mehr oder weniger getrennt 13 8 Mundrand auffallend vorgezogen, Schwinger schmutzig rot 9 Mundrand nicht auffallend vorgezogen, Schwinger gelb 10 9 Größere, 5—6 mm lange Art, dc 4 muscaria Fbr. Höchstens 4 mm lange Art, dc 3 parva R. D. 10 Hinterschienen außen abgewandt mit 2 Borsten 12 Hinterschienen außen abgewandt mit ziemlich zahlreichen Borsten 12 11 Thorax tiefschwarz, auch von hinten gesehen nicht gestriemt, Taster am Ende recht auffallend verbreitert latipalpis sp. nov. Thorax von hinten gesehen bräunlich bestäubt, mit 3 breiten schwarzen Striemen, Taster gegen das Ende zu allmählich und nur wenig verbreitert nigroscutellata Sp. noV. 12 Thorax tiefschwarz, kaum mit der Spur einer Striemung . octoguttata Zett. Thorax dunkel grüngrau, mit ziemlich deutlicher Mittelstrieme fugax Meig. 13 Mittelschienen außen vorn mit 2 kräftigen und fast gleich- langen Borsten 14 ‘ Mittelschienen außen vorn höchstens mit 1 Borste, über welcher selten noch eine kleinere steht 15 9, Heft 86 Prof. P. Stein: 14 Wangen auch an der schmalsten Stelle noch breiter als die Fühler, a vor der Naht nur haarförmig, 1. Hinterleibsring am Hinterrand mit ziemlich kräftigen Borsten varicolor Meig. Wangen an der schmalsten Stelle schmäler als das 3. Fühler- glied, vor der Naht 1 Paar ziemlich kräftiger Akrostichal- borsten, die Borsten am Hinterrand des 1. Hinterleibsringes sich kaum von der übrigen Behaarung abhebend incrassala Sp. NOV. 15 Mittelschienen innen vorn mit Borste, Randdorn sehr auffallend, Hinterleib rein walzenförmig . . dorsilinea Sp. nov. Mittelschienen innen vorn ohne Borste, Randdorn nicht sehr auffallend, Hinterleib an der Basis meist flach gedrückt 16 16 Hinterschenkel unterseits abgewandt nur vor der Spitze mit 2—3 längeren Borsten, an der Basis kurz zottig behaart brassicae Wied. Hinterschenkel unterseits abgewandt fast der ganzen Länge nach mit längeren Borsten 17 17 Orbiten an der schmalsten Stelle ziemlich Beil, etwa halb so breit als die Fühler | t; glabra Sp. noV. Orbiten nur äußerst schmal 18 18 Hinterleib fast ganz schwarz, so daß auch von hinten gesehen eine Mittelstrieme kaum erkennbar ist 19 - Hinterleib von hinten gesehen mehr oder weniger deutlich be- stäubt, mit ziemlich deutlicher Mittelstrieme — 20 19 Flügel an der Basis deutlich geschwärzt pratensis Meig. Flügel an der Basis gelblich : laevis Stein 20 Hinterleib hell bräunlichgrau bestäubt mit unterbrochener, nach der Spitze zu allmählich schmäler werdender Rücken- strieme, Ringeinschnitte kaum verdunkelt, Hinterschenkel unterseits abgewandt nur in der Endhälfte länger beborstet vilis SP. nov. Hinterleib von hinten gesehen meist nur an den Hinterrändern der Ringe bräunlich bestäubt, Rückenstrieme aus Flecken bestehend, die den Hinterrand der Ringe oft nicht ganz er- reichen, Vorderränder der Ringe verdunkelt, Hinterschenkel unterseits fast bis zur Basis lang beborstet discreta Meig. Neue Arten. 1. Ch. armata sp. nov. Oculis intime cohaerentibus, antennis nigris, seta pubescente, palpis tenuissimis nigris; thorace et scutello nigris subnitidis, humeris griseo-pollinosis; abdomine lineari, depresso, nigro. vix cinereo-pollinoso, linea media. angusta indistincta, hypopygio paullo prominente; pedibus nigris. metatarso intermedio extus setoso; alis flavidis, spinula minima, squamis aRgBaNbUS tlavidis, halteribus flavis. Long. 4,5 mm. ‚Augen aufs engste zusammenstoßend,. so daß auch kaum Orbiten wahrzunehmen sind, Stirn kaum, Wangen gar nicht vor- Nordamerikanische Anthomyiden 87 ragend, Backen etwa halb so breit wie das 3. Fühlerglied, Fühler schwarz, 3. Glied höchstens 11% mal so lang als das 2., Borste kurz pubeszent, Taster sehr dünn, schwarz. Thorax und Schildchen einfarbig schwarz mit einem Stich ins Grünliche, glänzend, Schulter- beulen graulich bestäubt; #ra haarförmig oder fehlend, a deutlich zweireihig und ziemlich lang. Hinterleib streifenförmig, flach- gedrückt, am Ende durch das etwas vorragende Hypopyg schwach verdickt, abstehend behaart, an den Einschnitten länger abstehend beborstet. Ganz schräg von hinten gesehen erscheint er schwach bräunlichgrün bestäubt und läßt nur bei dieser Betrachtung eine schmale Rückenlinie undeutlich erkennen. Beine schwarz, Mittel- metatarsus wie bei frichodactyla Rond. auf der Außenseite lang be- borstet, Beborstung der Hinterschienen zum Teil abgebrochen, so daß sie sich nicht genau angeben läßt. Flügel deutlich angeräuchert, mit sehr kleinem Randdorn, hintere Querader steil und gerade, die gleichgroßen Schüppchen gelblich, Schwinger noch intensiver. 1 & Mt. Constitution 31. VII. 08. 2. Ch. dorsilinea sp. nov. Oculis vitta nigra angusta paullo separatis, fronte et episto- matis lateribus paullo prominentibus, peristomate satis lato, an- tennis nigris. seta fere nuda, palpis filiformibus nigris; thorace et scutello griseis, immaculatis; abdomine cylindrico, griseo, linea media fusca distincta ;pedibus nigris, pulvillis elongatis; alis flavidis, spinula longa, squamis aequalibus albido-flavis, halteribus flavis. Long. ca. 6 mm. Augen durch eine schwarze Strieme und linienförmige graue Orbiten nur wenig getrennt, Frontoorbitalborsten von der Fühler- basis bis zur schmalsten Stelle der Stirn in einer Zahl von jederseits 6—7 sich erstreckend, Stirn etwa in der Breite des 3. Fühlergliedes vorragend, die gekielten Wangen etwas schmäler werdend, Backen fast doppelt so breit als das 3. Fühlerglied, sämtliche Teile weißlich bestäubt, mit schwärzlichem Schimmer. Fühler schwarz, 3. Glied doppelt so lang als das grau bestäubte 2., Borste nackt, Taster fadenförmig, schwarz. Thorax und Schildchen einfarbig hellgrau, ohne Striemung, fra etwa halb so lang wie die 1. dc hinter der Naht, aber viel feiner, a deutlich zweireihig. Hinterleib walzen- förmig, das wohlentwickelte Hypopyg von der Seite gesehen kaum vorragend, Bauchlamellen deutlich. Er ist wie der Thorax gefärbt und läßt eine feine dunklere Mittellinie deutlich erkennen. Beine schwarz, Pulvillen verlängert; Mittelschienen außen vorn ‘und außen hinten mit je 1 kräftigen, im Beginn des letzten Drittels stehenden Borste, innen: vom und innen hinten mit je 2 etwas kürzeren, von denen die eine auf der Mitte, die andere zwischen Mitte und Spitze steht, Hinterschienen mit der gewöhnlichen Be- borstung, auch dem Körper zugekehrt mit einigen Borsten. Flügel gelblich, mit sehr langem Randdorn, wie bei Hylemyia varıata Fall., an welche die Art auch in Größe, Gestalt und Zeichnung erinnert, 9. Heft 88 Prof. P. Stein: 3. und 4. Längsader parallel, hintere Querader etwas schief und geschwungen, die gleichgroßen Schüppchen weißlichgelb, Schwinger gelb. 1 & Marshall Pass 28. VII. 08. 3. Ch. glabra sp. nov. Oculis fere cohaerentibus, fronte distincte prominente, peri- stomate sat lato, antennis nigris, seta nuda, basi incrassata, palpis filiformibus, apice paullo latioribus, nigris; thorace et scutello griseis immaculatis; abdomine subcylindrico, depresso, griseo, vitta media vix observanda, incisuris non setosis; pedibus nigris, pulvillis paullo elongatis; alis fere haylinis, spinula valde minuta, squamis aequalibus albidis, halteribus flavis. Long. 6 mm. Die Augen stoßen mit ziemlich breiten silberweißen Orbiten eng zusammen, es ist aber möglich, daß sich bei reiferen Exem- plaren dazwischen eine schmale Mittelstrieme findet. Stimm so breit vorragend wie der halbe Querdurchmesser des Auges, die gekielten Wangen allmählich zurückweichend, Backen doppelt so breit wie das 3. Fühlerglied, Hinterkopf unten ziemlich stark ge- polstert, sämtliche Teile seidenweiß bestäubt, mit schwärzlichem Schimmer. Fühler etwas unter der Augenmitte eingelenkt, schwarz, 3. Glied kaum doppelt so lang wie das 2., Borste nackt, an der Basis verdickt, Taster dünn, gegen die, Spitze zu allmählich etwas verdickt, schwarz. Thorax und Schildchen ziemlich hellgrau, die Brustseiten kaum etwas lichter, ohne jede Striemung; ra etwa 3%, so lang als die 1. dc, aber dünner, a deutlich entwickelt, zwei- reihig, dc auf einer Seite, die andere ist von der Nadel durchbohrt, 4, aber wahrscheinlich nur abnorm. Hinterleib länglich walzen- förmig, auf dem Rücken flachgedrückt, mit anliegenden kurzen Borsten besetzt und die Hinterränder der Ringe mit Ausnahme des letzten nur an den Seiten länger beborstet, auf der Mitte kurz, das wohlentwickelte, aber im letzten Ring versteckte Hypopyg ziemlich lang und dicht beborstet. Er ist wie der Thorax gefärbt und läßt auch ganz schräg von hinten gesehen nur die verschwom- mene Spur einer Rückenstrieme erkennen. Beine schwarz, Pul- villen wenig verlängert; Vorderschienen mit 1 ziemlich langen, aber feinen Borste, Mittelschienen außen vorn mit 1, außen hinten mit 2 Borsten, Hinterschienen außen abgewandt ebenfalls mit 2—3, innen abgewandt mit 1 Borste, Hinterschenkel unterseits abgewandt mit einer Reihe ziemlich langer Borsten, zugekehrt in der Basalhälfte mit einigen langen Borsten. Flügel fast glashell, mit sehr kleinem Randdorn, 3. und 4. Längsader etwas divergierend, hintere Querader steil und gerade, die gleichgroßen Schüppchen weißlich, Schwinger gelb. 1 & Pullman 26. II. 01 (Mel.). 4. Ch. incrassata SP. nov. Oculis vitta nigra angusta et orbitis angustissimis paullo dis- junctis, fronte magis, epistomatis lateribus minus prominentibus, Nordamerikanische Anthomyiden 89 peristomate modice lato, antennis nigris, seta fere nuda, palpis filiformibus nigris; thorace et scutello obscure griseis, vitta media paullo obscuriore parum distincta; abdomine lineari, basi sub- .depresso, apice incrassato, griseo, linea media aegerrime obser- vanda, hypopygio satis magno; pedibus nigris, pulvillis elongatis; alis subflavidis, spinula parva, sed distincta, squamis albidis, halteribus flavis. Long. 6—6,5 mm. Augen durch eine schwarze Strieme und seidenweiße Orbiten so weit getrennt, daß die Stirn an der schmalsten Stelle etwa halb so breit ist wie das 3. Fühlerglied, Stirn und Profil reichlich so weit vorragend, als das 3. Fühlerglied breit ist, die gekielten Wangen allmählich schmäler werdend, Backen etwa 11% mal so breit als die Fühler, sämtliche Teile silbergrau bestäubt mit schwärz- lichem Schimmer. Fühler schwarz, 3. Glied 14, mal so lang als das 2., Borste nackt an der Basis etwas verdickt, Taster faden- förmig, schwarz. Thorax und Schildchen hell aschgrau, eine schmale Mittellinie auf ersterem etwas dunkler grau, fra so lang wie die 1. dc, a vor der Naht 2—3 Paar, hinter der Naht feiner werdend. Hinterleib länger wie Thorax und Schildchen, schwach walzenförmig, aber an der Basis mehr oder weniger flachgedrückt, am Ende durch das wohl entwickelte, von der Seite gesehenetwas vor- ragende Hypopyg verdickt. Er ist kurz abstehend behaart,” vom Hinterrand des 2. Ringes an abstehend beborstet. Seine Färbung ist die des Thorax, eine schmale, etwas dunklere Rückenlinie kaum angedeutet. Beine schwarz, Pulvillen und Klauen ziemlich kräftig und verlängert; Mittelschienen außen vorn, außen hinten und innen hinten mit je 2 Borsten, Hinterschienen außer den gewöhn- lichen Borsten auch auf der dem Körper zugekehrten Seite mit einigen Borsten, Flügel graulichgelb, mit deutlichem, aber nicht sehr langem Randdorn, 3. und 4. Längsader parallel, hintere Querader schief und etwas geschwungen, die gleichgroßen Schüppchen weißlich, Schwinger gelb. 1 & Almota, Wash. 17. IV. 5. Ch. latipalpis sp. nov. - Oculis intime cohaerentibus, totum caput occupantibus, an- tennis nigris, seta breviter pubescente, palpis apice distincte di- latatis, nigris; thorace et scutello nigris subnitidis, humeris et vitta laterali usque ad alarum basim pertinente fusco-pollinosis; ab- domine lineari, depresso, nigro, leviter fusco-pollinoso, vitta media sat lata sed parum distincta et marginibus anterioribus segmen- torum late nigris; pedibus nigris, pulvillis paullo elongatis; alis flavidis, spinula nulla, squamis sordide flavis, halteribus flavis. Long. ca. 4 mm. Augen aufs engste zusammenstoßend, fast den ganzen Kopf einnehmend, da Stirn und Wangen nur in feiner Linie vorragen und auch die Backen sehr schmal sind, Fühler schwarz, 3. Glied doppelt so lang als das rötlichgrau bestäubte 2., Taster an der 9, Heft 90 Prof. P. Stein: Spitze ziemlich auffallend löffelförmig verbreitert, schwarz. Thorax und Schildchen einfarbig schwarz, glänzend, die Schulterbeulen, eine breite, von ihnen sich bis zur Flügelwurzel erstreckende Strieme, der Einschnitt der Naht jederseits in feiner Linie und je ein Seiten- fleck unmittelbar vor dem Schildchen bräunlich bereift; Zra feh- lend oder wenigstens unter den vorhandenen Börstchen nicht zu erkennen, a zweireihig, bei der schwarzen Färbung des Thorax gleichfalls nur schwer erkennbar. Hinterleib streifenförmig, flach- gedrückt, auch am Ende kaum verdickt, mit der gewöhnlichen abstehenden Behaarung und Beborstung. Ganz schräg von hinten gesehen zeigt er sich schwach bräunlich bereift und läßt eine breite, etwas verschwommene Rückenstrieme und breite Vorderränder der Ringe ziemlich deutlich erkennen, so daß die Zeichnung ganz ähnlich ist wie bei aestiva Meig. Beine schwarz, Pulvillen und Klauen schwach verlängert, Vorder- und Mittelschienen mit der gewöhnlichen Beborstung, die ziemlich kurz ist, Hinterschienen außen mit 2 längeren, außen abgewandt mit 2 kürzeren und innen abgewandt mit 1 Borste. Flügel etwas angeräuchert, ohne jeden Randdorn, hintere Querader steil und gerade, die gleichgroßen Schüppchen schmutzig gelblich, Schwinger gelb. 1 & Mt. Rainier 2. VIII. 05. 6. Ch. nigroscutellata sp. nov. Oculis intime cohaerentibus, antennis et palpis nigris, seta breviter pubescente; thorace nigro, leviter fusco-pollinoso, tribus vittis sat latis plus minusve distinctis, scutello nigro, subnitido; abdomine lineari, depresso, dense albido-pollinoso, vitta media lata et marginibus anterioribus segmentorum 2—4 late nigris, hypopygio parvo, non prominente; pedibus nigris, pulvillis et unguibus paullo elongatis; alis leviter infuscatis, spinula minima, squamis aequalibus albis, halteribus flavis. Long. 4,5 mm. Augen aufs engste zusammenstoßend, so daß an der schmalsten Stelle auch keine Orbiten wahrzunehmen sind, Stirn im Profil, Wangen und Backen etwa halb so breit wie das 3. Fühlerglied, Fühler schwarz, Borste kurz pubeszent, die schwarzen Taster am Ende deutlich verbreitert. Thorax schwarz, die Seiten heller grau bestäubt, auf dem Rücken dünn bräunlich bereift, so daß man namentlich von hinten 3 breite, schwarze Längsstriemen erkennt, von denen die mittlere schon nicht schmal, aber höchstens halb so breit ist wie die seitlichen; Zra scheint zu fehlen, a zweireihig, aber ziemlich dünn, Schildchen schwarz, etwas glänzend, ohne Bestäubung. Hinterleib streifenförmig, flachgedrückt, auch am Ende nicht verdickt, da das Hypopyg. wenig entwickelt ist und nicht vorragt, kurz abstehend behaart, an den Einschnitten wie gewöhnlich länger abstehend beborstet. Betrachtet man ihn ganz schräg von hinten, so zeigt er sich ziemlich dicht grünlichgrau be- stäubt und läßt eine breite schwarze Rückenstrieme und ziemlich breite Vorderränder auf den 3 letzten Ringen recht deutlich er- Nordamerikanische Anthomyiden 91 kennen. ‘Letztere Zeichnung ist besonders an den Seiten deutlich und erscheint hier. wie ziemlich große, schwarze Seitenflecke. Beine schwarz, Pulvillen und Klauen schwach verlängert; Vorder- - schienen mit 1 feinen Borste, Mittelschienen außen vorn und außen hinten mit je 1, hinten mit 2 Borsten, Hinterschienen außen, außen abgewandt und innen abgewandt mit je 2 Borsten. Flügel ‚deutlich etwas angeräuchert, mit sehr kleinem Randdorn, 3. und 4. Längsader ganz schwach konvergierend, hintere Querader steil und gerade, die gleichgroßen Schüppchen weißlich, Schwinger gelb. 1 & aus Monroe, Wash. 20. V. 08. Die Art gehört in den Verwandtschaftskreis der Ch. dissecta Meig. und ist ihr sehr ähn- lich. Ein Männchen, fast bis ins Kleinste mit dem beschriebenen übereinstimmend fing ich auch um Genthin 30. V. 02. 7. Ch. vilis sp. nov. Oculis vitta nigra et orbitis angustissimis distincte separatis, fronte et epistomate lateribus paullo prominentibus, peristomate satis lato, antennis nigris, seta brevissime pubescente, basi paullo incrassata, palpis versus apicem paullo dilatatis, nigris; thorace et scutello cinereis, vitta media angusta et vittis lateralibus latio- ribus aegerrime observandis; abdomine fere lineari, depresso, versus apicem attenuato, flavido-cinereo, vitta media nigra satis lata versus apicem angustiore distincta; pedibus nigris, pulvillis paullo elongatis; alis flavido-griseis, spinula minuta, squamis aequalibus albido-flavis, halteribus flavidis. - Long. ca. 5,5 mm. Augen durch eine schwarze Strieme und linienartige Orbiten so weit getrennt, daß die Stirn an der schmalsten Stelle ungefähr 34 so breit ist wie die Fühler, Stirn im Profil in Fühlerbreite vor- ragend, die gekielten Wangen allmählich schmäler werdend, Backen mindestens 1!/, mal so breit als die Fühler, sämtliche Teile silbergrau bestäubt mit schwarzem Schimmer, Hinterkopf unten ziemlich stark gepolstert, Fühler schwarz, 3. Glied kaum doppelt so.lang als das 2., Borste sehr kurz pubeszent, an der Basis schwach verdickt, die schwarzen Taster nach der Spitze zu etwas breiter werdend, schwach keulenförmig. Thorax und Schildchen hell asch- grau, die Schulterbeulen und Brustseiten etwas heller. _ Betrachtet man ihn ganz schräg von hinten, so zeigt sich die, Spur einer schmalen, etwas dunkleren Mittelstrieme und breiterer Seiten- striemen, aber nur sehr undeutlich; fra lang und kräftig, a vor der Naht 1—2 Paar. Hinterleib streifenförmig, flachgedrückt, nach der Spitze zu allmählich verschmälert, kurz abstehend behaart, an ‚den Einschnitten länger abstehend beborstet, Hypopyg und Bauch- lamellen wenig entwickelt. Betrachtet man ihn schräg von hinten, so zeigt er sich hell bräunlichgrau bestäubt und läßt eine ziemlich scharf begrenzte, nach der Spitze zu allmählich schmäler werdende Rückenstrieme deutlich erkennen, während die Ringeinschnitte nicht oder kaum verdunkelt sind. Beine schwarz, Pulvillen kaum verlängert; Mittelschienen außen vorn mit 1 kleinen, außen hinten 9, Heft 99 Prof. P. Stein: mit 1 etwas größeren und hinten mit 2 kürzeren Borsten, Hinter- schienen außen abgewandt mit 3—4, innen abgewandt mit 2—3 kürzeren Borsten, Hinterschenkel unterseits abgewandt in der End- hälfte mit 3—4 längeren Borsten, in der Basalhälfte nur kurz be- borstet, zugekehrt fast nackt. Flügel gelblichgrau, mit kleinem Randdorn, 3. und 4. Längsader parallel, hintere Querader wenig schief und schwach geschwungen, die gleichgroßen Schüppchen oe Schwinger gelblich. 2 8 Potlach, Jd. 20. VI. 07 und Friday Harbor 30. VI. 09. Ein Männchen, welches ich bei Genthin fing, und 2 Männchen aus Frankreich von Villeneuve unterscheiden sich nur durch etwas - deutlichere Thoraxstriemen von der beschriebenen Art, so daß ich sie für damit identisch halte. Alte Arten. 8. Chort. aestiva Meig. 1 & Marshall Pass VII. 08. 9. Chort. brassicae Wied. Mehrere Männchen Chicago, Cortland, Mass., Andover Mass. 22. V. 10. Die Art könnte der mehr oder weniger deutlich pubes- zenten Fühlerborste wegen auch bei Hylemyia untergebracht werden. 10. Ch. cilicrura Rond. In Amerika überall so gemein wie bei uns. 11. Ch. cinerella Fall. Ebenfalls überall häufig. 12. Ch. fugax Meig. | Mehrere Stücke beiderlei Geschlechts Moscow, Montreal 3. Vf. 05, 21. IX. 05. Die von mir in der Berl. ent. Zeitschr. XLII, 233, 2 (1897) beschriebene substriata halte ich nach reiflicher Über- legung doch nur für eine geringe Abänderung von fugax. 13. Ch. laevis Stein, Berl. ent. Zeitschr. XLII, 231, 1 (1897). Je 1 & Montreal 11. VII. 03 und Chicago VII. 08. 14. Ch. (Eyle) muscaria Fbr. Mehrere $ und 2 Stanford Un. 27. II. 06, Seattle, Wash., Pullman 10. IV. 04, Vancouver 25. II. 06, 17. III. 06, Chegalis, Wash; 19. 93% . 15. Ch. octoguttata Zett. Einige & Moscow 12. VI. 10, 9. VII. 11 und Mt. Constitution 7. 017.:05: 16. Ch. darva R. D. 3 ä Stanford Un. 27. I. 06. Die Art sieht fast wie ein ungemein kleines Exemplar von muscaria aus. 17. Ch. pratensis Meig. 1 & Moores Lake, Ja. 10. VII. 07. Nordamerikanische Anthomyiden 953 18. Ch. radicum L. Ziemlich häufig Marshall Pass, Friday Harbor, Bellingham, . Pullman, Woods Hole, Oregon, Nelson, Chicago. 19. Ch. trichodactyla Rond. 1 8 Friday Harbor V. 06 und häufig Montreal (Bezzi). 20. Ch. varicolor Meig. Mehrere & Julietta, Jd. V. 01 und Sierra Morena Mts., Cal. 3. IV. 06. 37. Macrorchis Rond. 1. M. ausoba WIk., List Dipt. IV, 938 [Anth.] (1849). Diese von mir früher zu Coenosia gezogene und in der Berl. ent. Zeitschr. XLII, 260, 1 (1897) als aurifrons beschriebene Art gehört wegen der 2 Dorsozentralborsten vor der Naht und der stark entwickelten Bauchlamellen zur Gattung Macrorchis. Sie scheint in Nordamerika sehr häufig zu sein, da sie sich in allen Sammlungen und aus den verschiedensten Gegenden findet. 2. M. majuscula Coq. Inv. Pac. I, 34 [Coenosia] (1904). 283 9 Pacific Grove 7. V. 06, Palo Alto 20. IV. 06 und Red- wood City 19. IV. 06. Sie hat außerordentliche Ähnlichkeit mit unserer meditata Fall., ist aber kräftiger gebaut und unterscheidet sich im männlichen Geschlecht sofort durch die nicht auffallend nach unten gerichteten, sondern mehr anliegenden Bauchlamellen und die bedeutend längeren und kräftigeren Pulvillen. Letzteres Merkmal trifft auch für das Weibchen zu, sonst lassen sich in diesem Geschlecht beide Arten nicht mit Sicherheit unterscheiden. 38. Bithoracochaeta Stein 1. B. leucoprocta Wied., Ausser. Zweifl. Ins. II, 433, 26 [Anth.)] (1830). Ziemlich häufig aus dem Okefenokee Swamp., Ga VI. 12 und Galveston, Ga. Die Art ist unter den verschiedensten Namen, zuletzt auch von mir in der Berl. ent. Zeitschr. XLII, 257, 1 (1897) als Caricea insignis beschrieben worden. Die Wiedemannsche Type habe ich in Händen gehabt. 39. Coenosia Meig. 1 Alle Schenkel verdunkelt 2 Mittel- und Hinterschenkel zum größten Teil gelb b) 2 Hinterleib außer den paarigen Flecken mit mehr oder weniger deutlicher, wenn auch oft unterbrochener Rückenstrieme 3 Hinterleib ohne Spur von Rückenstrieme 4 3 Fühler den untern Augenrand bei weitem nicht erreichend, Borste der Vorderschienen halb so lang als die Schiene humilis Meig. Fühler den unteren Augenrand fast erreichend, Borste der Vorderschienen weit kürzer als die halbe Schiene rufitibia Stein 9. Heft 94 4 10 11 12 13 14 15 16 + Prof._ P. "Stein: .-::.+ 7 Vordertarsen gelb, letztes Glied schwarz, : “ Hinterschienen größtenteils schwarz nigricoxa Sp. NOV. Vordertarsen ganz verdunkelt, Hinterschienen gelb nigrescens SP. NOV, Hinterschienen mit einer auf der Mitte stehenden Rückenborste 6 Hinterschienen ohne Rückenborste auf der Mitte oder höchstens mit einer der Spitze näher gerückten Pulvillen und Klauen verlängert, Hinterleib mit deutlichen Fleckenpaaren, Hypopyg kräftig entwickelt triseta Stein Pulvillen und Klauen kurz, Hinterleib ungefleckt, Hypopyg im letzten Ring versteckt simplex Sp. noV. 2. Abschnitt des Hypopygs hinter dem 1. liegend, so daß er von oben gesehen als deutlicher Ring erkennbar ist hypopygialis Stein 2. Abschnitt des Hypopygs unter dem 1. liegend, so daß er von oben kaum sichtbar ist 8 Pulvillen und Klauen kräftig ER Stirn von vorn ge- sehen fast goldgelb bestäubt - flavifrons Stein Pulvillen und Klauen kurz oder wenig entwickelt, Stirn nicht gelblich bestäubt Hinterleib an der Basis, wenigstens gegen das Licht gehalten, mehr oder weniger deutlich durchscheinend 10 Hinterleib an der, Basis nicht durchscheinend 18 Stirn im Profil an der Fühlerbasis mindestens in Fühlerbreite vorragend, Fühler den unteren Augenrand etwas überragend nudiseta Stein Stirn an der Fühlerbasis nicht oder kaum vorragend, Fühler den unteren Augenrand nicht .erreichend 11 Der ganze Kopf einschließlich der Stirmstrieme blaßgelb pallida Sp. noV. Stirnmittelstrieme anders gefärbt | Das untere Schüppchen kaum vorragend, Bauchlamellen blaßgelb 13 Das untere Schüppchen deutlich vorragend, Bauchlamellen nicht auffallend blaßgelb. 14 Bauchlamellen sehr lang, frei vom Körper abstehend, Thorax ganz grau mollicula Fall. Bauchlamellen weniger entwickelt, dem Körper meist anliegend, Schulterbeulen und Vorderbrust gelblich __nigritarsis Stein Seiten des 3. und 4. Hinterleibsringes mit. einem glänzenden, pechschwarzen Fleck. _ 2 : calopyga Lw. Seiten des Hinterleibs ungefleckt 15 Sämtliche Schienen bis auf die. Präapikalborste der Hinter- schienen borstenlos - " nmdipes Sp. noV. Schienen mit den gewöhnlichen, Borsten 16 Hinterleib von hinten gesehen mit schneeweißem Toment über- zogen, ganz ungefleckt | | u Nordamerikanische Anthomyiden 95 Hinterleib nicht weiß bestäubt, mit mehr oder weniger deut- lichen Fleckenpaaren antennalis Stein 17 Stirn ganz schräg von vorn gesehen weiß bestäubt, so daß man Mittelstrieme und Orbiten nicht unterscheiden kann, Hinter- leib eiförmig nivea Lw.!°) Stirn von vorn gesehen nicht weiß bestäubt, Orbiten und Mittelstrieme deutlich unterscheidbar, Hinterleib fast walzen- förmig albibasis sp. nov. 18 Thorax und Hinterleib dicht weiß bestäubt argenticolor sp. nov. Thorax und Hinterleib nicht weiß bestäubt 19 19 Hinterleib ziemlich breit eiförmig, außer den paarigen Flecken mit mehr oder weniger deutlicher, an den Hinterrändern der Ringe unterbrochener Rückenstrieme ovata Stein Hinterleib länglich, ziemlich schmal, ohne Rückenstrieme 20 20 Alle Hüften rein gelb el Die eine oder andere Hüfte grau 23 21 Borste auf der Mitte der Hinterschienen auf der dem Körper abgewandten Seite mindestens halb so lang als die Schiene, oft noch länger und fast haarförmig _ Pülosissima sp. nov. - Borste auf der dem Körper abgewandten Außenseite der Hinter- schienen kürzer als die halbe Schiene und kräftig 22 22 Höchstens 3 mm lange Art, Fühler weißgelblich, 2. Glied grau bestäubt flavicoxa Stein Mindestens 3,5 mm große Art, Fühler schwärzlich, 2. Glied rötlich rufibasis Sp. noV. 23 Vorderhüften und Vorderschenkel ganz gelb ?allipes Stein Vorderhüften und Vorderschenkel ganz oder zum größten Teil gebräunt 24 24 Borste auf der Vorderseite der Mittelschienen fehlend, Hinter- leibsflecke lang gestreckt, fast die ganze Länge der Ringe einnehmend longimaculata sp. noV. Borste auf der Vorderseite der Mittelschienen deutlich, Hinter- leibsflecke klein und rundlich 25 25 Größere 3,5 mm lange Art, Mittel- und Hinterschenkel ober- seits in der Endhälfte gebräunt, Körperfärbung blaugrau, Borste auf der Vorderseite der Mittelschienen kürzer als auf ‚der Hinterseite strigifemur sp. noVv. Kaum 3 mm lange Art, Mittel- und Hinterschenkel ganz gelb oder mit dunklem Ring vor der Spitze, Körperfärbung weiß- grau, Borste auf der Vorderseite der Mittelschienen länger als auf der Hinterseite canescens Stein Neue Arten. 1. C. albibasıs sp. nov. Antennis pallide flavis, articulo 2 cinereo-pollinoso, seta brevissime puberula, palpis filiformibus flavis; thorace et scutello 10) Mir ist bis jetzt keine Art bekannt geworden, auf welche die Loewsche Beschreibung vollständig paßt. 9. Heft 96 : Prof. P. Stein: griseis, fere canis, immaculatis; abdomine cylindrico, incurvato, dimidio basali albo pellucido, apice leviter infuscato;. pedibus pallide flavis, tarsis nigris, pulvillis minimis; alis leviter flavescen- tibus, squamis albis, halteribus albido-flavis. Long. 2,75—3,25 mm. Fühler kürzer als das Untergesicht, ziemlich schmal, blaßgelb, 2. Glied hellgrau - bestäubt, Borste bei starker Vergrößerung pubeszent, Taster sehr zart, gelb, Backen von doppelter Fühler- breite, Hinterkopf unten stark gepolstert. Thorax und Schildchen einfarbig hellgrau, a zweireihig, aber sehr kurz und haarförmig. Hinterleib walzenförmig, etwas abwärts gekrümmt, die Basal- hälfte, meistens aber ein noch größerer Teil, ja bisweilen fast der ganze Hinterleib fast schneeweiß, durchscheinend, die Spitze etwas schmutziger, ohne jede Zeichnung. An der Basis ist er nur spärlich und kurz abstehend behaart, gegen das Ende zu etwas länger ab- stehend fein beborstet. Das Hypopyg ragt nur wenig vor und die gelben Bauchlamellen sind schwach entwickelt. Beine blaßgelb, Tarsen verdunkelt, Pulvillen und Klauen sehr kurz. Vorderschienen mit 1 feinen Borste, die oft fehlt, Mittelschienen außen vorn und außen hinten mit je 1 sehr kurzen Borste, Hinterschienen außen abgewandt und innen abgewandt mit je 1 längeren Borste, Hinter- schenkel unterseits abgewandt mit einigen sehr entfernt stehenden Borsten. Flügel blaßgelblich, ohne Randdorn, 3. und 4. Längs- ader fast parallel, die ungleichen, nicht sehr großen Schüppchen weiß, Schwinger weißgelb. Zahlreiche Männchen Roche Harbor, Wash. 3. VII. 09, Anacortes, Wash. 28. VI. 09, Mt. Constitution 28. VII. 09, Friday Harbor 7. VII. 09. 2. C. argenticolor sp. nov. Toto capite niveo-pollinoso, antennis nigro-cinereis, palpis filiformibus obscuratis; thorace, scutello, abdomine cylindrico dense niveo-pollinosis, immaculatis, hypopygio parvo; pedibus flavis, femoribus anticis saepe obscuratis, tibiis, praesertim posterio- ribus sordide flavis, interdum infuscatis, pulvillis minimis; alis paullo infuscatis, squamis albis, halteribus flavis. Long. ca. 2 mm. Kopf fast kubisch, Stirn ganz von vorn gesehen dicht schnee- weiß bestäubt, sodaß man Mittelstrieme und Orbiten nicht unter- scheiden kann, auch die übrigen Teile des Kopfes weiß bestäubt, Stirn und Wangen im Profil nicht vorragend, Backen von Fühler- _ breite, Hinterkopf unten etwas gepolstert, Fühler ziemlich kurz, schwärzlich, 2. Glied grau bestäubt, Borste nackt, Taster sehr dünn, braun, an der Basis bisweilen etwas heller. Thorax und Schildchen dicht silberweiß bestäubt, ersterer ohne Spur von Zeichnung und außer den stärkeren Borsten ganz nackt, auch nicht einmal ein kurzes Härchen zu erkennen. Hinterleib annähernd walzenförmig, etwas abwärts gekrümmt, mit deutlichem, aber von der Seite gesehen kaum vorragendem Hypopyg. Er ist wie der Thorax schneeweiß, ebenfalls ohne Spur von Zeichnung und I I Nordamerikanische Anthomyiden 97 fast ganz nackt, indem man nur hinten bei starker Vergrößerung kurze Börstchen wahrnimmt. Beine gelb, Hinterhüften etwas graulich, Vorderschenkel obenauf mit graulichem Wisch, bisweilen auch die Hinterschenkel an der Spitze etwas schmutziger gelb, alle Schienen, namentlich die hinteren schwach gebräunt, Tarsen schwarz, Pulvillen und Klauen sehr kurz; Vorderschienen borsten- los oder mit einer sehr feinen Borste, Mittelschienen hinten mit einer äußerst kurzen und feinen Borste, Hinterschienen außen ab- gewandt mit 1 etwas kürzeren Borste. Flügel bei vollständig ent- wickelten Stücken deutlich getrübt, die Schüppchen ungleich, das untere aber nicht allzu weit vorragend, weiß, Schwinger gelb. 2 & Monterey, Cal. 31. VII. 96 und2& Palo Alto 22. VII. 91. Anm. 1 d aus Almota, Wash. 24. VI. 11 unterscheidet sich - hauptsächlich nur dadurch von der beschriebenen Art, daß die Stirn auch ganz schräg von vorn gesehen keine Spur von weißer Bestäubung zeigt, sondern man deutlich eine schwach leierförmige, schwarzgraue Mittelstrieme und heller graue Orbiten unterscheidet. Die Taster sind ferner bei diesem Stück nicht so auffallend dünn, wenn auch immer noch fadenförmig, und das untere Schüppchen ragt auffallend weit vor. Bei sehr starker Vergrößerung erkennt man auch auf dem Thorax die Spur von sehr kurzen Akrostichal- börstchen, die bei argenticolor vollständig fehlen. Da nur dies eine Männchen vorliegt, sehe ich davon ab, es als neue Art aufzufassen. 3. C. longimaculata sp. nov. Antennis longiusculis nigris, seta vix pubescente, palpis nigris; thorace flavido-cinereo, tribus lineis fuscis sat perspicuis; abdomine cylindrico, {lavido-cinereo, duabus maculis parvis segmenti 1 et binis maculis oblongis segmentorum 2—4, totam fere longitudinem segmentorum occupantibus fuscis; pedibus flavis, femoribus anticis et apice femorum posticorum supra obscuratis, tarsis nigris, pul- villis elongatis; alis subflavidis, spinula nulla, squamis albis, halteribus flavidis. Long. 4,25 mm. Augen ziemlich hoch und schmal, Stirn an der Fühlerbasis in stumpfer Ecke etwas vorragend, Wangen linienförmig, Backen etwas breiter als die Fühler, Hinterkopf von oben nach unten in zunehmender Stärke gepolstert. Fühler in der Augenmitte ein- gelenkt, den unteren Augenrand erreichend, 3. Glied dreimal so lang als das grau bestäubte 2., schwarz, Borste dünn, kaum pubes- zent, Taster fadenförmig, braun. Thorax gelbgrau, wie bei tigrina Fbr. und ähnlichen Arten, außer den stärkeren Borsten fast ganz nackt, namentlich auch 'Akrostichalborsten nicht zu erkennen, 3 feine bräunliche Striemen, von denen die seitlichen über die dc laufen, recht deutlich. Hinterleib walzenförmig, schwach seit- lich zusammengedrückt, mit wohl entwickeltem, von der Seite gesehen etwas vorragendem Hypopyg, Bauchlamellen ebenfalls entwickelt, aber anliegend. Er ist wie der Thorax gefärbt und trägt auf Ring 1 ein Paar kleiner runder, auf den übrigen Ringen Archiv für Naturgeschichte 1918. A. 9. 7 9. Heft REN ID ER a SCHI 98 " Prof. P: Stein: je ein Paar lang gestreckter, fast die ganze Länge der Ringe ein- nehmender brauner Flecke, die zusammen den Eindruck von 2 breiten Längsstriemen machen. Der letzte Ring trägt an seinem Vorder- und Hinterrand je einen Kranz längerer abstehender Borsten, während der Hinterrand des 3. Ringes nur mit kürzeren halb anliegenden Borsten versehen ist und die übrigen Ringe nur an den Seiten längere Borsten tragen. Beine gelb, die Hüften, Vorderschenkel und ein kleiner Flecken oberhalb an der äußersten Spitze der Hinterschenkel braun, Pulvillen deutlich verlängert; Vorderschienen mit 1 kurzen Borste, Mittelschienen nur hinten mit 1 ebenfalls nicht sehr langen Borste, Hinterschienen außen ab- gewandt mit 1 langen und kräftigen, innen abgewandt mit 1 kurzen und feinen Borste, Hinterschenkel unterseits abgewandt und zu- gekehrt nur mit je 2—3 über die ganze Länge verteilten Borsten. Flügel schwach gelblich, ohne Randdorn, die ungleichen Schüppchen weiß, Schwinger blaßgelb. 1 8 Poulsbo, Wash. 17. VIII. 10. - 4. C. nigrescens SP. nov. Cinerea, antennis et palpis nigris, seta vix pubescente ; thorace et scutello concoloribus, immaculatis; abdomine fere cylindrico, apice incrassato et paullo compresso, cinereo, binis maculis sub- rotundis segmentorum 2—4 fuscis, hypopygio prominente; pedibus nigris, tibiis flavis, pulvillis brevibus; alis fere hyalinis, spinula nulla, squamis albis, halteribus albido-flavis. Long. 2,5 mm. Gleicht im Bau des Kopfes und in der ganzen Gestalt voll- kommen der in Amerika überall gemeinen canescens Stein und ist eigentlich nur durch die Färbung der Schenkel verschieden. Thorax und Schildchen hell aschgrau, a zweireihig, aber ziemlich kurz. Hinterleib walzenförmig, in der Endhälfte schwach zusammen- gedrückt und von der Seite gesehen durch die wohlentwickelten Bauchlamellen etwas höher als in der Basalhälfte, Mitte des 3. und 4. Ringes mit einem Kranz ziemlich kräftiger, abstehender Borsten, Hypopyg wohl entwickelt und in halber Breite des 4. Ringes vor- ragend. Er. ist wie der Thorax gefärbt und läßt schräg von hinten gesehen auf den 3 letzten Ringen je 1 Paar rundlicher, etwas dunkler grauer Flecke mehr oder weniger deutlich erkennen. Beine schwarz, Schienen gelb, Pulvillen kurz; Vorderschienen mit 1 nicht sehr starken und mäßig langen Borste, Mittelschienen mit je 1 kräftigen Borste außen vorn und außen hinten, von denen jene bedeutend länger ist, Hinterschienen außen abgewandt und innen abgewandt ebenfalls mit je 1 Borste, von denen die letztere die kürzere ist, also genau wie bei canescens. Flügel fast glashell, ohne Randdorn, 3. und 4. Längsader divergierend, die ungleichen Schüppchen weiß, Schwinger weißgelb. — Das Weibchen gleicht dem Männchen, ist aber etwas größer und die Körperfärbung mehr bräunlich. Von dem Weibchen der canescens ist es gleichfalls durch die schwarzen Schenkel zu unterscheiden. Nordamerikanische Anthomyiden 99 3 d und zahlreiche 2 aus Montreal 3. VII. 03 und 1 & aus Colorado. & Anm. Die vollständige Übereinstimmung sämtlicher Stücke in der Färbung der Schenkel und der Umstand, daß ich unter der großen Anzahl von canescens, die ich vor Augen gehabt habe, nie ein Stück mit schwarzen Schenkeln gefunden habe, läßt die Selbständigkeit obiger Art ziemlich sicher erscheinen. 5. C. nigricoxa sp. nov. Grisea; antennis et palpis nigris, seta nuda, basi paullo in- crassata; thorace et scutello griseis, immaculatis; abdomine sub- ceylindrico, paullo compresso, glauco-griseo, binis maculis rotundis segmentorum 2 et 3 fuscis haud distinctis; pedibus nigris, tibiis anterioribus, tarsis anticis articulo ultimo excepto et basi tibiarum posticarum flavis, pulvillis brevibus; alis fere hyalinis, spinula nulla, squamis albis, halteribus flavidis. Long. 3,5 mm. Bau des Kopfes wie bei der vorigen Art. Fühler den unteren Augenrand erreichend, schwarz, mit nackter, an der Basis etwas verdickter Borste, Taster fadenförmig, schwarz. Thorax und Schildchen hell aschgrau, ohne Striemung, a zweireihig, aber sehr genähert, verhältnismäßig deutlich. Hinterleib walzenförmig, schwach seitlich zusammengedrückt, Hypopyg entwickelt, aber im letzten Ring versteckt, so daß es seitlich nur wenig vorragt. Er ist grünlich aschgrau gefärbt und läßt auf Ring 2 und 3 je ein Paar hellbrauner rundlicher Flecke nur einigermaßen deutlich erkennen, wenn man ihn ganz schräg von hinten betrachtet; auch der letzte Ring scheint ein Paar ähnlicher Flecke zu tragen. Beine schwarz, Vorder- und Mittelschienen, die Basis der Hinterschienen in ge- ringer Ausdehnung, die Vordertarsen mit Ausnahme des letzten Gliedes und der Mittelmetatarsus gelb, Pulvillen ziemlich kurz; Beborstung wie bei der vorigen Art. Flügel schwach graulich, ohne Randdorn, 3. und 4. Längsader etwas divergierend, die ungleichen Schüppchen weiß, Schwinger gelblich. 1 & Marshall Pass 28. VII. 08. Anm. Die Art hat in Körperfärbung, Form und Zeichnung des Hinterleibes große Ähnlichkeit mit sexpustulata Rond., unter- scheidet sich aber sofort durch die Färbung der Beine. 6. C. nudipes sp. nov. "Simillima C. albibasıs Stein, differt antennarum seta prorsus nuda, abdominis segmentis primis vitta dorsali plus minusve lata cinerea ornatis, dimidio apicali cinereo, tibiis omnibus_prorsus nudis. ; Die Art ist der oben beschriebenen albibasıs so ähnlich, daß ich sie anfangs damit verwechselt habe. Es wird darum genügen, die Unterschiede anzugeben. Während bei albibasis wenigstens die beiden ersten Hinterleibsringe schneeweiß und durchscheinend sind und nicht die geringste Zeichnung tragen, ist bei nudıpes der Hinterleib mit einer blaulichgrauen Strieme versehen, die auf dem 7* 9. Heft 100 Prof. P. Stein: 1. Ring schmal ist, sich auf dem 2. verbreitert und endlich den Rest des Hinterleibes einnimmt. Bisweilen ist diese Strieme auch so ausgebreitet, daß nur die Seitenränder der beiden ersten Ringe durchscheinend gelblich sind. Ganz schräg von hinten gesehen ist der Hinterleib wie bei albibasis weiß bestäubt. Die Fühlerborste ist auch bei starker Vergrößerung ganz nackt und den Schienen fehlt jede Borste mit Ausnahme der Präapikalborste an den Hinterschienen. 3 & Friday Harbor 19. VII. 05, Guemes Id. 13. VII. 05. 7.-C. pallida sp. nov. 2 Tota pallida, antennarum seta breviter. pubescente, vitta media thoracis antice angusto, postice spatium inter setas dorso- centrales occupante et metanoto nigro-cinereis; abdomine paullo sordidiore, plerumque immaculato. Die ganze Fliege ist einfarbig blaßgelb, die Stirnmittelstrieme nur wenig dunkler als die Orbiten, so daß beide kaum voneinander zu unterscheiden sind, Fühler ziemlich lang, mit kurz pubeszenter - Borste, eine Thoraxmittelstrieme, die ganz vorn schmal ist, bei der präsuturalen Dorsozentralborste sich plötzlich verbreitert und dann den ganzen Raum zwischen den Dorsozentralborsten ein- nimmt, nebst dem Hinterrücken schwarzgrau, bei gewisser Be- trachtung mit ganz dünnem weißlichem Reif überzogen. Der Hinterleib ist etwas schmutziger gelb und meist ungefleckt, nur bei einem Stück zeigen sich auf sämtlichen Ringen paarige, aber wenig scharf begrenzte dunklere Flecken. Die Flügel sind eben- falls deutlich gelblich tingiert und haben keinen Randdorn, 5 ungleichen Schüppchen weiß, Schwinger gelb. Leider liegen mir von diescr Art nur Weibchen vor, die in Erwin, S. D. VII. 08, Brookings, S. D. und Polk, Wisc. gesammelt sind. Ich würde sie für die Loewsche modesta gehalten haben, wenn nicht bei allen vorliegenden Stücken das Schildchen ganz gelb wäre, während modesta ein graues Schildchen haben soll. Außerdem ist der Hinterkopf von Pallida ganz gelb, während Loew die obere Hälfte von modesta als aschgrau angibt. Bei dem einen Weibchen, dessen Hinterleib gefleckt ist, zeigt der Hinterkopf oberseits die graue Färbung, das Schildchen ist aber auch bei diesem Stück ganz gelb. 8. C. pilosissima Sp. nov. Antennis flavis, articulo 2 griseo-pollinoso, palpis filiformibus flavis; thorace et scutello dilute cinereis immaculatis; abdomine ‚subcylindrico, apice incrassato, dilute cinereo, binis maculis sub- rotundis sat magnis segmentorum 2—4 vel 1—4 paullo obscurio- ribus valde obsoletis; pedibus flavis, setis tiblarum piliformibus et longissimis; alis hyalinis, squamis inaequalibus albis, halteribus albido-flavis. Long. ca. 3 mm. Eine kleine Fliege von hellblaulich aschgrauer Färbung. Stirn und Wangen im Profil nicht vorragend, Backen etwas breiter ET WET WEN | Nordamerikanische Anthomyiden 101 als die Fühler, Hinterkopf ziemlich stark gepolstert, Fühler den untern Augenrand erreichend, blaßgelb, 2. Glied zum Teil hellgrau bestäubt, Borste nackt, Taster sehr dünn, gelb. Thorax und Schildchen einfarbig bläulichgrau, a deutlich zweireihig, aber ziem- lich kurz, einander genähert. -Hinterleib walzenförmig, an der Spitze etwas verdickt, anfangs kürzer, zuletzt etwas länger, ziem- lich fein, abstehend beborstet. Die 3 letzten Ringe, zuweilen auch alle 4, tragen je ein Paar ziemlich großer, rundlicher, etwas dunkler _ grauer und nur schwach sich abhebender Flecke. Beine ganz gelb, sämtliche Borsten an Schenkel und Schienen, namentlich an den Hinterschienen, auffallend dünn und lang, bei großer Länge etwas gekräuselt, an den Hinterschienen oft noch länger als die Schiene selbst. Flügel glashell, ohne Randdorn, 3. und 4. Längsader parallel, die ungleichen Schüppchen weiß, Schwinger weißgelb. Zahlreiche Männchen aus Collins, Id., Mt. Constitution - VII. 05, VIII. 09 und Pine Lake, Col. Anm. Eine Anzahl anderer Männchen gleicht in Größe und Färbung vollständig der beschriebenen Art, die Hinterleibsflecke sind aber etwas kleiner, mehr punktförmig und die Borsten der Schienen etwas stärker und weniger auffallend lang, aber min- destens halb so lang als die Schiene. Da einige davon aber bei kleineren Hinterleibsflecken ebenso lange Borstenhaare haben, kann ich in ihnen nur eine leichte Abänderung sehen. Bei kürzer werdenden Borsten ist die Art schwer von flavicoxa Stein zu unter- scheiden, welche dann nuran.den ziemlich scharf begrenzten braunen Hinterleibsflecken zu erkennen ist. Die erwähnten etwas abweichen- den Stücke stammen aus Lyndon 29. VII. 08, Bellingham, Dewatto 5. VIII. 10, Monroe 20. V. 08, Friday Harbor 4. VII. 05. 9. C. rufibasis sp. nov. Grisea; antennis nigro-cinereis, articulo 2 rufescente, seta brevissime pubescente, palpis filiformibus sordide flavis vel fuscis, thorace et scutello immaculatis; abdomine cylindrico, apice in- crassato, griseo, binis maculis subrotundis segmentorum 2 et 3 . paullo obscurioribus indistinctis, hypopygio paullo prominente; pedibus totis flavis, tarsis sordide flavis; alis flavidis, spinula nulla, squamis albis, halteribus flavidis. Long. 4 mm. Augen ziemlich hoch, oben etwas breiter als unten, Stirn im Profil kaum, Wangen gar nicht vorragend, Backen halb so breit wie die Fühler, Hinterkopf unten stark gepolstert, Fühler den untern Augenrand nicht erreichend, schwarzgrau, 2. Glied rötlich, etwas graulich bestäubt, Borste dünn und sehr kurz pubeszent, Taster sehr dünn, bräunlichgelb. Thorax und Schildchen einfarbig hellgrau, a zweireihig, aber sehr kurz und ziemlich fein. Hinterleib walzenförmig etwas abwärts gekrümmt, an der Spitze durch das wohlentwickelte, aber nur wenig aus dem letzten Ring vorragende Hypopyg deutlich verdickt, Bauchlamellen entwickelt, aber an- 9, Heft 102 Prof. P. Stein: liegend. Er ist wie der Thorax gefärbt und läßt auf Ring 2 und 3 je ein Paar rundlicher, hellbräunlicher Flecke nur undeutlich er- kennen, Mitte des 3. und Mitte und Hinterrand des 4. Ringes mit einem Kranz abstehender Borsten. Beine blaßgelb, Tarsen nur wenig dunkler, Pulvillen schwach verlängert; Vorderschienen mit 1 feinen Borste, Mittelschienen außen vorn und außen hinten mit je 1 nicht sehr langen, Hinterschienen außen abgewandt mit 1 längeren und kräftigen Borste, das übrige wie in der Diagnose. 1 S aus Washington ohne nähere Angabe. 10. C. simplex sp. nov. »Flavido-grisea; oculis altis et’ sat angustis, ‚antennis supra medium oculorum insertis, epistomate vix brevioribus, . nIgTO- fuscis, articulo 3 basi flavido, seta tenui, brevissime pubescente, palpis nigris; thorace et scutello fere concoloribus, linea media thoracis paullo obscuriore vix observanda; abdomine satis brevi, oblongo, obscurius griseo, subnitido, immaculato, postice distincte setoso, hypopygio non prominente; pedibus flavis, tarsis paullo obscuratis, pulvillis valde brevibus; alıs subflavidis, spinula nulla, venis long. 3 et 4 divergentibus, squamis albis, hal- teribus albido-flavis. Long. 3,5 mm. Augen hoch und schmal, im Profil fast den ganzen Kopf ein- nehmend, da die Stirn nur an der Fühlerbasis in stumpfer Ecke etwas vortritt, die Wangen ganz verschwinden, die Backen sehr schmal sind und auch der Hinterkopf unten nicht sehr gepolstert ist. Fühler etwas oberhalb der Augenmitte eingelenkt, den untern Augenrand fast erreichend, also verhältnismäßig lang, dunkelbraun, 3. Glied an der Basis schwach gelblich, Borste sehr fein und ziem- lich lang, kaum pubeszent, Taster fadeniörmig, braun. Thorax und Schildchen sind einfarbig grau, eine schmale etwas dunklere Mittel- strieme auf ersterem kaum zu bemerken, a deutlich zweireihig, aber nicht sehr lang. Hinterleib so lang wie Thorax und Schildehen, länglich, etwas flachged ückt, schwach glänzend, etwas dunkler grau als der Thorax, ohne jede Zeichnung, durch kurze anliegende Börstchen nackt erscheinend, Mitte des 3. Ringes und Basis und Hinterrand des 4. mit einem Kranz ziemlich kräftiger und langer Borsten, Hypopyg ganz im letzten Ring versteckt, Bauchlamellen wenig entwickelt. Beine ganz gelb, Tarsen wenig dunkler, Pulvillen sehr kurz; Vorderschienen mit 1 Borste, Mittelschienen mit je 1 außen vorn und außen hinten, von denen jene recht lang und kräftig ist, Hinterschienen außen mit 1 kräftigen Mittelborste, außen abgewandt und innen abgewandt mit je 1. Flügel schwach gelblich, ohne Randdorn, 3. und 4. Längsader von der hintern Querader an ganz allmählich und deutlich divergierend, die un- gleichen Schüppchen weiß, Schwinger blaßgelb. 1 3 Corvallis, Or. Nordamerikanische Anthomyiden 103 11. C. sirigifemur sp. nov. Caeruleo-grisescens; antennis epistomate brevioribus, nigris, seta fere nuda, palpis filiformibus, nigris; thorace et scutello con- coloribus; abdomine subcylindrico, paullo subtus curvato, binis maculis segmentorum 2—4 parum distinctis, hypopygio satis’ robusto, sed parum prominente; pedibus flavis, coxis, femoribus anticis maximam in partem, dimidio superiore apicali femorum posteriorum obscuratis, tarsis nigris, pulvillis vix elongatis; alis fere hyalinis, venis flavidis, spinula nulla, squamis albis, halteribus flavidis. Long. 3,5 mm. Körperfärbung- blaulichgrau, Fühler schwarz, den unteren Augenrand nicht erreichend, 3. Glied höchstens doppelt so lang als das2., Borste fast nackt, Taster fadenförmig, schwarz, im übrigen der Bau des Kopfes wie bei rufibasis, der sie auch sonst sehr ähnelt. Thorax und Schildchen einfarbig blaugrau, a sehr kurz, zweireihig. Hinterleib verhältnismäßig kräftig, walzenförmig, etwas abwärts gekrümmt, Hypopyg wohlentwickelt, beide Abschnitte überein- anderliegend, von der Seite gesehen annähernd um die Hälfte des 4. Ringes vorragend, Bauchlamellen von der Farbe des Hinter- leibes, ebenfalls wohlentwickelt, dem Körper anliegend. Betrachtet man den Hinterleib von hinten, so sieht man auf Ring 2—4 je ein Paar ziemlich entfernt stehender, hellbräunlicher, rundlicher, sich nicht scharf abhebender Flecke. Beine gelb, alle Hüften, die Vorderschenkel zum größten Teil und auf der Oberseite der Mittel- und Hinterschenkel die Endhälfte, aber nicht scharf begrenzt, bräunlich, Tarsen schwarz, Pulvillen nur wenig verlängert. Be- borstung der Beine wie bei rufibasis, die Hinterschenkel tragen aber unterseitsaußer den stärkeren Borsten, namentlich ander Basis, noch einige feine Haare. Flügel glashell mit gelblichen Adern, ohne Randdorn, 3. und 4. Längsader schwach divergierend, die un- gleichen Schüppchen weiß, Schwinger gelblich. 1 3 Mt. Constitution 7. VII. 05. Alte Arten. 12. C. antennalis Stein, Berl. ent. Zeitschr. XLII, 372, 14 (1897). 1 & Oxford, Jd. | 13. C. calopyga Lw., Dipt. Am. sept. ind. X, 71 (1872). 1 & von Hough aus Visconsin ohne nähere Angabe, 1 $ Ithaka (Joh.), u. 1 & Decatur, Ga. 16. VI. 12. 14. C. canescens Stein, Berl. ent. Zeitschr. XLII, 285, 6 (1897). Sehr häufig Chicago, Woods Hole, Bellingham, Ithaca. Ich glaube mit Recht den von mir gegebenen Namen beibehalten zu dürfen, da ich selbst nach Ansicht der Walkerschen Typen von lata und atrata nicht mit Sicherheit sagen kann, ob es wirklich die Weibchen meiner canescens sind. Dazu kommt noch, daß auch 9. Hett 104 Prof. P. Stein: das Weibchen von hypopygialis Stein oft vor der Spitze der Hinter- schenkel einen schwärzlichen Fleck bzw. Ring trägt, also ebenso gut mit Jata oder atrata zusammenfallen kann. Eine weibliche Coenosia darf nach meiner Ansicht nur dann als neue Art beschrie- ben werden, wenn sie so charakteristische Eigenschaften besitzt, daß sie unter allen Umständen wieder erkannt werden kann. 15. C. flavicoxa Stein, Berl. ent. Zeitschr. XLII, 271, 11 (1897). 2 & Moscow 23. VIII. 08 und Colfax, Wash. Die Weibchen werden von denen der #tlosissima kaum zu unterscheiden sein. Man vergleiche, was ich oben bei dieser Art gesagt habe. 16. C. humilis Meig. Ziemlich zahlreich und mit unseren Stücken übereinstimmend. Bellingham 28. VI1I., Woods Hole 24. VII. 1900, Chussee: Montreal 7. 1X.705; 17. C. hypopygialis Stein, Berl. ent. Zeitschr. XLII, 968, 9 (1897). Ziemlich häufig Montreal 3. VI. 05, 10. IX. 05, Chicago 30. V. 99, Almota 17. IV., Pullman, Waycross, Ga. 8 V. 11, Okefenokee Swamp, Ga. Nach reiflicher Überlegung und wieder- holter eingehender Untersuchung ist die von mir in der Berl. ent. je: Zeitschr. XLII, 268, 8 (1897) beschriebene flavipes wahrscheinlich nichts weiter als hypopygialis mit ganz gelben Vorderschenkeln. Der Name flavipes kann aber nicht bleiben, da bereits Williston ein Jahr vorher eine C. flavipes beschrieben hat. Wenn die Art nun mit hypopygialis zusammenfällt, so. wird auch der von Johnson - für meine flavides gewählte Name Steini hinfällig. 18. C. mollicula Fall. Scheint in Amerika viel seltener zu sein als bei uns, nur 189 Polk, Wisc. 19. C. nigritarsis Stein, Berl. ent. Zeitschr. XLII, 252, 1 [Hoplo- gaster) (1897). 1 & Woodbury, N. J. 20. C. nivea Lw., Dipt. Am. sept. ind. x. 70 (1872). Ich habe bereits oben bemerkt, daß ich keine Art kennen gelernt habe, auf welche die Loewsche Beschreibung vollständig paßt. Darum mußich auch das einzige aus Ithaca ( Joh.) stammende Männchen nur als zweifelhaft zu dieser Art gehörig ansehen. Die von mir oben beschriebene albibasis muß große Ähnlichkeit mit nivea haben, besitzt aber keinen schneeweiß bestäubten Kopf. Argenticolor hat keinen an der Basis weißen, gegen die Spitze zu schwärzlichen Hinterleib, und allen Arten, die der nivea ähnlich sind, fehlt das eine Merkmal, das Loew seiner nivea zuschreibt, nämlich die pulvilli majusculi. Vielleicht aber ist das auch von Loew ein Irrtum. Nordamerikanische Anthomyiden 105 21. CE. nudiseta Stein, Berl. ent. Zeitschr. XLII, 273, 15 (1897). 1 822% Woods Hole 27. VIII. 99, 24. VII. 1900. 29. C. ovata Stein, Berl. ent. Zeitschr. XLII, 263, 5 (1897). Ziemlich häufig Austin, Stanford Un. 19. I. 02, Chicago 28. V. 99, San Diego 11. III. 97, Ithaca. 23. C. vufitibia Stein nom. nov. pro Hibialis Stein nec Macq,., aber ent. Zeitschr. XLH 975,:.16°:.(1897): 1 8 Burton, Ga. 21. V. 11 (Bradley). 24. C. triseta Stein, Berl. ent. Zeitschr. XLIL, 262, 3 (1897). 2 8 7 2 Marshall Pass 28. VII. 08, Montreal 20. VI. 04. 40. Schoenomyza Hal. 1. Sch. flaviceps sp. nov. Capite flavo, fere aureo, fronte a nigro-aurea, orbitis angustissimis tlavidis, occipite cinereo, antennis nigris, articulo 2 cinereo-pollinoso, palpis fere filiformibus, nigris; thorace viridi- cinereo, 4 lineis obscurioribus satis distinctis; abdomine cylindrico, cinereo, binis maculis segmentorum 2—4 sat magnis, valde obsoletis, paullo obscurioribus; pedibus nigris, genubus anticis flavis; alıs griseis, spinula minuta, sed distincta, nervis transversis levissime tantum obscuratis, squamis minimis albis, halteribus flavidis. — Femina colore capitis pallidiore differt. Long. 3,5 mm. Untergesicht, Wangen und Backen dicht, fast goldgelb be- stäubt, Hinterkopf aschgrau, Stirnmittelstrieme sehr verdunkelt, fast rotbraun, die sehr schmalen Orbiten wieder gelblich. Von vorn gesehen ist die Stirn an der Fühlerbasis etwas schmäler als ein Auge und verbreitert sich nach oben so, daß sie hier fast doppelt so breit ist als vorn. Fühler von der gewöhnlichen Form der Schoenomyza-Arten, schwarz, 2. Glied vorn weißlich schimmernd, Taster sehr dünn, nach der Spitze zu unbedeutend verbreitert, schwarz. Thorax aschgrau, mit den 4 schmalen dunkleren Linien wie bei litorella Fall. Hinterleib ebenfalls aschgrau mit einem ' Stich ins Grünliche, walzenförmig, mit wohlentwickeltem und von der Seite gesehen deutlich vorragendem Hypopyg. Betrachtet man ihn ganz schräg von hinten, so sieht man auf den 3 letzten Ringen ziemlich große, länglich runde, etwas dunklere, aber sehr ver- loschene, bisweilen kaum wahrnehmbare Flecke. Beine schwarz, Vorderknie gelb, Pulvillen und Klauen kurz; Mittelschienen außen vorn mit kräftiger Borste, die übrige Beborstung dieselbe wie bei litorella und ähnlichen Arten. Flügel schwach graulich, mit kleinem und feinem, aber deutlichem Randdorn, Vorderrand kurz ge- dörnelt, beide Queradern nur sehr schwach verdunkelt, die hintere meist nur oben, Schüppchen sehr unscheinbar, gleichgroß, weißlich, Schwinger gelblich. — Beim Weibchen ist die gelbe Färbung des 9, Heft 106 E. Mohr Kopfes sehr verblaßt, die Stirnmittelstrieme fast grüngelb, i übrigen gleicht es vollständig dem Männchen. Ziemlich zahlreich Friday Harbor 17. VII. 05, Seattle 2. VIII. 08, Olga 26. VII. 09, Palo Alto IV. 06, Redwood City IV. 06, Roche Harbor VII. 06. 9. Sch. hitorella Fall. Überall sehr gemein. Ich glaube nicht, daß Sch. dorsalis Lw. | von Üitorella verschieden ist. Biologie und Systematik der Sechsender- Hirsche. Gattung Rusa. Von E. Mohr, Hamburg. (Mit 1 Tafel, 11 Textfiguren und 1 Karte.) Material und Literatur über die Sechsender-Hirsche zu- sammenzutragen, ist eine ziemlich mühselige Arbeit. Ich habe zahlreiche deutsche. Privat- und Museumssammlungen sowie Zoo-" logische Gärten durchsucht, aber in recht vielen gar nichts oder nur durchaus Unbrauchbares gefunden. Von den Tiergärten hatte Berlin bei weitem am meisten aufzuweisen, doch auch in Hamburg und bei Hagenbeck in Stellingen war viel Bemerkenswertes zu sehen. Von den Sammlungen war wieder das Berliner Museum allen andern weit voraus, doch habe ich auch in Braunschweig, . Hildesheim, Hannover und namentlich auch in Hamburg manches Brauchbare gefunden, und sowohl Tiergarten- wie Museums- leitungen kamen meinen Bemühungen stets mit dankenswerter Bereitwilligkeit entgegen. Die Literatur vor Lydekkers Deer of all Lands 1898 ist zwar nachgesehen worden — namentlich die indischen und australischen Zeitschriftenfolgen, und diese besonders wegen biologischer Einzelheiten —, aber die Listen der Synonyme sind im Wesentlichen nach Lydekker zusammengestellt unter Berücksichtigung der spärlichen späteren Literatur, soweit sie in den Katalogen noch vor dem Kriege aufgeführt ist oder sonst zugänglich war. Auch habe ich es unternommen, die zahllosen, von Pater Heude (Mem. hist. nat. Chinois 1888 und 1896) aufgestellten Arten, soweit sie nach den guten Abbildungen zu identifizieren und mit Fundort versehen waren, aufzuteilen. Als Gattung Rusa fasse ich alle die Hirsche der orientalischen Region zusammen, die mit ihrer Geweihbildung normalerweise auf der Sechserstufe stehen geblieben sind. Sie gehören zum plesio- \ Biologie und Systematik der Sechsender-Hirsche. Gattung Rusa 107 metacarpalen Stamm der Hirsche, das heißt zu der Gruppe, bei denen nur die oberen Enden der Mittelhandknochen erhalten sind und die nur an der Außenseite des Mittelfußes über der Mitte Tarsalbürsten besitzen. Sie sind kurzballig und ıhaben einen niedrigen, kurzen Vomer. Zu den plesiometacarpalen Hirschen gehören von den neuweltlichen der nordamerikanische Wapiti, von altweltlichen alle außer Reh, Wasserreh und den zirkumpolaren Formen Ren und Elch. Das Geweih von Rusa ist drehrund und besitzt eine Augen- sprosse. Die obere Sprosse ist als Mittelsprosse zu bewerten. Ihre Stellung zur Stange wechselt. Selten sind beide Stangen eines Geweihs unter sich gleich lang; der Unterschied kann mehrere Zell betragen. Gar nicht so selten kommt es auch vor, daß. die ıg. ] Geweih von Rusa umscolor (Beekst ras-8 Enden. Dr. ©. Heinroöth phot. beiden Stangen noch in anderer Weise unsymmetrisch sind, so daß an der einen Stange die MittelsprosseE innen, an der andern Stange außen sitzt. Gelegentlich finden sich an den Stangen, namentlich über den AbzweigsteMen der Sprossen kleinere oder größere Auswüchse, die aber nicht wohl als Sprossen bewertet werden können. Wenn sich eine regelrechte vierte Sprosse bildet, entspringt diese stets von der Mittelsprosse, ist ebenso lang wie diese und scharf nach hinten geschwungen (Fig. 1). Die Weiterbildung geht also keineswegs in dem zu erwartenden Sinne in der Richtung auf Pseudaxis weiter, sondern erinnert viel eher an das Geweih von Rucervus schomburghki Blyth. Das Fell ist entweder gefleckt oder ungefleckt zu allen Zeiten des Jahres und des Lebens: entweder im Sommer mehr gefleckt als im Winter, oder im Sommer gefleckt und im Winter nicht, oder in der frühesten Jugend gefleckt und im Alter ungefleckt, 9, Heft 108 E. Mohr: oder während des ganzen Lebens ungefleckt. Dabei zeigt die Hindin keine stärkere Fleckung als der Hirsch, wie das sonst bei andern Cerviden vorkommt. Die beigefügte Übersicht gibt eine Zusammenstellung nach der Fleckung: Zeitweilig gefleckt im Winter ungefleckt | Stets ungefleckt | Stets gefleckt Rusa unicolor | Rusa equina Hyelaphus |Hvyelaphus por- (Bechst.) equina (Cuv.)| porcinus cinus minor Rusa hippelaphus| Rusa eqwina annamiticus (Zimm.) hippelaphus(Cuv.) Philippina (Zimm.) xıs axis (Cuv.) Rusa hippelaphus | (Cuv.) H. Sm. (Heude) xis alfredi Sel. moluccensis (Cuv.) umilio (H.Sm.) (Qu. et G.) Hyelaphus kuhli (Müll. et Schl.) Hoyelaphus calami- anensis (Heude) - Ein Spiegel oder ein ähnlicher auffallender Fleck in der Steiß- gegend fehlt. Kehle und Nacken sind oft mit starker Mähne versehen, be- sonders beim Hirsch. Die Haare sind meist drahtig. Allen Sechsern gemeinsam ist, daß die fast kahle Nasenkupe das Rhinarium, sich bis zur Oberseite des Gesichtes ausdehnt und an der oberen Kante durch eine Wagerechte begrenzt wird (Fig. 2), im Gegensatz zu Cervus, wo die Oberkante in der Mitte V-förmig nach vorn eingedrückt erscheint (Fig. 3) ). Die Oberlippe Fig. 2. Fig. 3. Rhinarium von Rusa unicolor Rhinarium von Cervus elaphus (Bechst.) corsicanus L., Erxl. ist nicht überfallend. Die Nasenkuppe ist besonders bei den grö- Beren Arten fast stets viel unebener als bei anderen Cerviden, und aus den Einsenkungen zwischen den Wärzchen entspringen Siehe auch Mohr, E. Das Nasenfeld der Hirsche als Hilfsmittel bei der systematischen Bestimmung. Archiv für Naturgeschichte, 83, Jahrgang, 1917 A. Heft 10. (1919). Biologie und Systematik der Sechsender-Hirsche. Gattung Rusa 109 vereinzelte Haare, die beim erwachsenen Tier nur kurz sind, beim Neugeborenen aber über Zentimeterlänge haben können, besonders in den unteren und seitlichen Teilen des Nasenfeldes. Beim spä- teren Gebrauch der Schnauze nutzen die Haare ab und sind dann auch starrer. Die Größe der verschiedenen Arten variiert stark. Von der des gemeinen Rehes bis zu der des Edelhirsches sind alle Größen- stufen vertreten. Die Sechserhirsche bewohnen die hügeligen und bewaldeten Distrikte großer Teile der orientalischen Region, namentlich Vorderindien und Ceylon, Szechuan, Hinterindien, Malakka, die großen und die kleinen Sunda-Inseln, die Molukken, die Philippinen, die Marianen, die Bonininseln, Formosa und Hainan, also ungefähr das Gebiet, das von folgenden Längen- und Breitenkreisen einge- schlossen wird: 150° ö. L., 35° n. Br., 65° ö. L. und 12° s. Br.: Ausgeschlossen sind dabei die in dieses Viereck fallenden Teile von Neuholland, Neuguinea und die Japanischen Inseln ohne Formosa. Bei der Klassifizierung dieser Hirsche ergeben sich. daraus Schwierigkeiten, daß sie seit alten Zeiten besonders zwischen den verschiedenen Inseln fleißig importiert und exportiert worden sind. Von manchen ist es sicher verbürgt, woher die Elterntiere stammten. Manche sind auf den ihnen fremden Inseln schon wieder ausge- storben. Die kleinen Inseln sind wahrscheinlich von den nächst- gelegenen größeren aus besiedelt worden. Nur auf einigen der großen Sundainseln, wahrscheinlich nur auf Borneo, vielleicht auch auf Sumatra, treffen wir mehrere (zwei) Arten derselben Unter- gattung an; im übrigen kommen sonst nur Arten verschiedener Untergattungen nebeneinander vor. Jedenfalls sind diese zahlreichen Verpflanzungen mit Schuld ‚daran, daß eine einwandfreie Systematik ohne Kenntnis der Her- kunft so gut wie ausgeschlossen ist. Ebenso genügt oft weder das Geweih allein noch des Fell allein zur Lösung dieser Fragen; be- sonders bei weiblichen Tieren wird man sogar am lebenden Objekt recht oft im Zweifel sein, welche Art man sich vor hat, wenn die Herkunft unbekannt ist. Die Gattung Rusa zerfällt in drei Untergattungen: Hyelaphus Sundevall 1844 mit drei, Axis H. Smith 1827 mit zwei und Rusa ' H. Smith”1827 mit drei Arten, die zum Teil wieder in Unterarten zerfallen und Lokalformen zeigen. Die Arten und Unterarten sind an der Tabelle zu bestimmen: 1. Nasenrücken gewölbt, Tränendrüsen klein, Rücken stets etwas . mach vorne gesenkt, Rosenstöcke lang Hyelaphus Sundv. 3 Nasenrücken gerade oder leicht konkav, Tränendrüsen groß, Rücken meist wagerecht 2 2. Fell zeitlebens deutlich gefleckt Axis H, Sm. 6 Fell höchstens in frühester Jugend und auch dann nur wenig gefleckt Rusa H. Sm. 7 9. Heft 110 E. Mohr: 3. Sommerkleid deutlich gefleckt, Ohren und Schwanz normal behaart H. poreinus (Zimm.) 4 Ungefleckt, Ohren dicht behaart, Schwanz buschig 5 4. Winterkleid undeutlich gefleckt, kleines, kurzbeiniges Tier, Geweih gedrungen H. p. pumilio (H. Sm.) Winterkleid gänzlich ungefleckt, größeres, weniger niedrig gestelltes Tier, Geweih leichter, schmächtiger und etwas länger H. p. annamiticus (Heude) 5. Dunkler Aalstrich über den Rücken laufend H. calamianensis (Heude) Ohne Aalstrich H. kuhli (Müll. et Schl.) 6. Geweih schmächtig und lang, Haare straff anliegend, Flecken weiß A. axis (Erxl.) Geweih derb und kurz, Haare sperrig, Flecken schmutzig gelbweiß und nicht sehr zahlreich A. alfredi Scl. 7. Mittelsprosse erscheint als ‚Hintersprosse‘‘ (im Sinne von Blasius) R. equina (Cuv.) 8 Stangenende erscheint gegabelt ) 8. Tier groß und hochbeinig R. e. equina Kleiner, niedriger gestellt, Augensprosse sehr lang, bis zu 2, der Stangenlänge R. e. philippina H. Sm. 9. Stange nach hinten geschwungen, Hauptenden beider Stangen annähernd parallel verlaufend und von vorne nach außen und hinten gedreht (linke Stange rechts, rechte Stange links gedreht) R. hippelaphus (Cuv.) 10 Stange seitlich geschwungen und von vorne nach innen und hinten gedreht (linke Stange links, rechte Stange rechts ge- dreht) Hauptenden beider Erangen bilden einen. Winkel mit- einander R. unicolor (Bechst.) 10. Mit Halsmähne R. h. hippelaphus Ohne Halsmähne R. h. moluccensis (Qu.etG.) Untergattung Hyelaphus Sundevall 1844. Hyelaphus Sundevall, _K. Svenska Vet. Ak. Handl. for 1844, p. 181 (1846); Gray, Cat. Ungulata Brit. Mus. p. 215 (1852); Gray, Cat. Ruminants Brit. Mus. p. 79 (1872). Die Vorderbeine der Schweinshirsche sind stets etwas kürzer als die Hinterbeine, sodaß der Rücken sich nach vorn senkt. Da die Beine verhältnismäßig kurz sind, die Tiere den Kopf beim Laufen meistens nicht oder nur wenig über die Rückenlinie heben und einen ziemlich gedrungenen Körperbau haben, sind sie die am wenigsten eleganten Vertreter der Sechsender. Der Nasenrücken ist gewölbt, die Bulla ossea sehr groß; die Tränengruben sind klein und flach. Das Geweih ist nicht sehr lang, meist nur wenig mehr als kopflang; Rosenstock ziemlich lang; Abschnitt zwischen Rose und endgültiger Abzweigung der Augensprosse lang und seitlich zu- sammengedrückt. Außenseite der Beine und Unterseite des Körpers dunkler als der übrige Körper gefärbt. Biologie und Systematik der Sechsender-Hirsche. Gattung Rusa 111 Hyelaphus poreinus (Zimmermann 1777). Xyelaphus porcinus (Zimm.) pumilio (H. Sm.) 1827. Cervus dorcinus Zimmermann, Species Zool.-Geogr. Qudr. p. 552 (1777); Brooke, P. Z. S. (1878) p. 902; Lydekker, Cat. Foss. Mamm. Brit. Mus. part. II, p. 104 (1885); Sclater, Cat. Manım. Ind. Mus. part. II p. 178 (1891); Blanford, Fauna Brit. India, Mamm. p. 549 (1891); Ward, Records of Big Game, p. 10 (1896); Lydekker, Deer of all Lands, p. 175 (1898). Cervus (Axis) porcinus H. Smith, in Griffith’s Animal Kingdom, vol. IV, p. 119, v. p. 312 (1827). Cervus (Axis) pumilio H. Smith, 1. c. pp. 120, 313 (1827). Cervus pumilio Fischer, Synop. Mamm. p. 621 (1827). Axis porcinus Jardine, Naturalist'’s Library-Mamm., vol. III, p. 196 (1835); Jerdon, Mamm. India p. 262 (1867); Sterndale, Mamm. India, p. 508 (1884). Cervus (H yelaphus) porcinus Sundevall, K. Svenska Vet. Ak. Handl. for 1844, p. 181 (1846). Hyelaphus porcinus Gray, List Osteol. Brit. Mus. p. 67 (1847), Cat. Ungulata Brit. Mus. p. 215 (1852); Cat. Ruminants Brit. Mus. p. 79 (1872) ; Fitzinger, Sitz. Ber. Ak. Wien. vol: LXVIII, part. I, p. 354 (1873); LXX, part. 1, p. 253 (1874). i Axis oryzus Kelaart, Prodr. Faun. Zeylon. p. 83 (1852). H yelaphus porcinus pumilio Fitzinger, 1. c., vol. LXX, part. I, p. 258 (1874). . Cervus minor Sclater, List Anim. Zool. Gardens, p. 169 (1883), nec Axis minor Hodgson (1841). Der Schweinshirsch ist ziemlich lang gestreckt, hat einen ge- drungenen Körper und kurze Beine. Da die Vorderbeine kürzer sind als die hinteren, bekommt das Tier ein ganz besonderes Aus- sehen: vorn niedrig gestellt, die Kruppe ist leicht gebogen und die Hinterbeine werden weit untergestellt. Beim ruhigen Schritt unterscheidet sich die Bewegung der Beine und Füße viel weniger von der der andern Hirsche als bei den großen Rusas. Der Trab fördert zwar gut, aber das Tier verfällt leichter in einen niedrigen Galopp, als daß es längere Zeit den Trab beibehielte. Beim Laufen wird der Schwanz in die Höhe gestreckt, oft sogar auf den Rücken geklappt. Im offenen Gelände wird der Kopf nicht viel niedriger getragen als bei anderen Hirschen, im Allgemeinen und beim Aufenthalte im Gebüsch dagegen vielfach tiefer als die Rückenlinie oder nur wenig darüber. Das Geweih zeigt die allgemeinen Merkmale der Untergattung. Es ist nur wenig länger als der Kopf, wird bei der hinterindischen Unterart etwas länger, aber bleibt meist auch schmächtiger als beim Vorderindier. Es scheint ebenfalls ein Unterschied in der Richtung der Mittelsprosse zu bestehen, die entweder im Winkel von + 45° oder + 90° von der Hauptstange abzweigt, doch ist 9. Heft 112 ==. Mohr: zu wenig Material von sicherer Herkunft bekannt, um hierüber schon abschließend zu urteilen. Schweinshirsche kommen vor in der Indo-Ganges-Ebene vom östlichen Sind und Puntjab bis Assam, durch Sylhet bis Burma, Tenassarim, in Siam und Annam. Die Grenze zwischen den beiden . Unterarten scheint etwa die Linie zu sein, die von Sadija bis Akyab die Wasserscheide zwischen Irawaddi und Brahmaputra bedeutet. : Westlich dieser Linie lebt die Unterart Hyelaphus porcinus pumilio (Zimm.) (H. Sm.) Fig. 4 Hwyelaphus porcinus pumilio (Zimm.) (H. Sm.) (phot. Herzogin von Bedford). Aus Lydekker, Deer of all Lands. ? Der kleine Schweinshirsch oder Para, wie er in Hindustan heißt, ist diejenige Form, die in unseren Tiergärten zumeist ange- troffen wird. Seine Grundfarbe ist ein Braun, wie es etwa unser Reh im Winter hat. Im Sommer erhält es einen etwas kräftigeren roten Ton, der die schwachen Flecken deutlicher hervortreten läßt. Im Winter ist nur wenig von Fleckung zu sehen; auch verschwinden die Flecken mit zunehmendem Alter mehr und mehr. Am längsten halten sie sich zu beiden Seiten des Rückgrats. Die Kälber sind deutlich gefleckt. Schwanzunterseite, Sexualgegend und Innenseite der Beine sind weißlich, desgleichen die Haare im Ohre und unter dem Kinn. Die Außenseite der Beine und die Unterseite des Körpers sind dunkler als der übrige Körper. Im Zoologischen Garten zu Hamburg halten die Tiere keine bestimmte Brunstzeit inne. Die Paarung wurde von Juli bis Februar sicher beobachtet und Geburten fanden in allen Monaten des Jahres, am häufigsten im April, statt. Die Tragzeit währte 223 bis 229 Tage. Unter den seit 1896 registrierten 27 Geburten Biologie und Systematik der Sechsender-Hirsche. Gattung Rusa 113 waren 17 Männchen und 7 Weibchen (eine Totgeburt); bei drei weiteren fehlt die Geschlechtsangabe. Das Geweih wurde regelmäßig jedes Jahr abgeworfen vom Januar bis Juni. Das Fegen wurde von Juni bis August beobachtet. Über die Lebensweise dieser vorderindischen Unterart ist aus ihrer Heimat wenig bekannt. Sie ähnelt aber wahrscheinlich derjenigen der hinterindischen, über die wir in dieser Beziehung besser unter- richtet sind. _ Ayelaphus porcinus annamiticus (Heude 1888). Hyoelaphus annamiticus Heude, M&m. sur la Chine,} vol. II (1888). Cervus porcinus Hecki Lydekker, Field XVIII (1908). Der hinterindische Schweinshirsch ist im Körperbau dem Vorderindier sehr ähnlich, doch ist er größer und um einiges hoch- beiniger. Die Geweihe scheinen länger zu werden, aber .auch schmächtiger zu bleiben. Nur in der Jugend zeigen sich mehr oder weniger deutliche Flecken; im Sommerkleid kommen gelegentlich schwache Flecken vor, die aber nur spärlich und nicht konstant sind. Meistens ist auch das Sommerkleid ebensowenig gefleckt wie das Winterkleid und das der alten Tiere. Die weißliche Färbung ist wie beim Vorderindier verteilt. Gleich diesem hat er auch dunkle Mundwinkelflecke und gelegentlich einen schwachen Aalstrich. Eine Abbildung dieses Tieres findet sich bei Heck, Lebende Bilder ° aus dem Reiche der Tiere, p. 69, Leipzig 1899. Über die Lebensweise des hinterindischen Schweinshirsches, in Burma Dayai oder Daral genannt, hat uns Evans?) unterrichtet. Die Dayais sind besonders zahlreich auf den grasigen Ebenen und den grasbedeckten Inseln. Sie sind an die Ebene gebunden und werden nie in den Hügeln und im dichten Dschungel gefunden, obgleich sie Grasland im offenen Dschungel gern aufsuchen. Hier werden sie überall gefunden, im langen Gras, an den Fluß- ufern und in den Gras- und Mangrove-Dschungeln nahe der See. Wo immer Thetkai-Gras (Imperata cylindrica Beauv.) üppig gedeiht, zeigen sie Vorliebe dafür. Außerdem halten sie sich an Saccharium spontaneum L., Cynodon dactylon Pers., den wilden Reis (Oryza coarctata Roxb.) und Desmodium reptans D. C. Die Burmanen geben an, daß der Dayai auch im Schutze der Dunkelheit in die Pflanzungen eindränge, soweit Deckungen in der Nähe seien. Sie gehen meistens kurz vor oder nach Einbruch der Dunkelheit zur Tränke. Während des Tages liegen sie unter dem Gras verborgen und verlassen das Lager nicht um zu suhlen, wie der an den gleichen Orten vorkommende Leierhirsch (Panolia eldi Gutthri). Obgleich viele Dayais beiderlei Geschlechts in denselben Gras- flächen leben, tun sie sich nie in Herden zusammen, sondern werden im allgemeinen einzeln gefunden, oft allerdings nahe beieinander. ?2) Journ. Bombay Nat. Hist. Soc. vol. XIV. 1902—03. Archiv für Naturgeschichte 9, Heft 1918. A. 9. 8 nn 114 E. Mohr: Sie sind jedoch keineswegs unverträglich. In der Regel grasen sie von 5 Uhr nachmittags bis 7 Uhr am Morgen, doch dehnen sie diese Zeit in ungestörten Gebieten gelegentlich nach beiden Seiten hin aus. Sie grasen nie weit von einer Deckung entfernt und ziehen überhaupt Gelände mit mancherlei Deckung vor. Die Brunst dauert von April bis Mai. Gefangene Hirsche sind dann bösartig. In der Freiheit sind sie das kaum, da sie ja keine Herden haben und deshalb nicht zu kämpfen brauchen. Deshalb - sind auch beschädigte Geweihe selten. Die Weibchen fangen im zweiten Lebensjahre an zu a Sie tragen 6 bis 7 Monate. Vom Oktober bis November werden die Jungen, meist nur eines, im langen Gras zur Welt gebracht. In der Gefangenschaft werfen sie erst im März und im April. Das Geweih wird hauptsächlich im Juli und im August ab- geworfen, hält sich aber gelegentlich bis September, in der Ge- fangenschaft bis Oktober. Von Oktober bis Mai werden die Hirsche im Baste angetroffen. Die Stimme des Hirsches ist ein scharfer, kurzer Pfiff, die des Weibchens etwas weniger schrill. Die heiße Jahreszeit, etwa Mitte März, ist die beste Zeit, um den Dayai zu jagen. Dann ist der größte Teil des dichten Grases verbrannt, und die Wasserverhältnisse sind für die Tiere ungünstig. Man kann die Tiere gelegentlich pürschen, doch ist dazu genaue Kenntnis der Örtlichkeit nötig. Sie sollen nicht schwieriger zu beschleichen sein als andere Hirsche und liegen mitunter so fest, daß sie fast dem Jagdelefanten unter die Füße kommen. Man kann sie durch ‚‚Rufen‘‘ locken; manche Burmanen sind Meister in dieser Kunst; sie nehmen dazu Gras ERBE, die Daumen, auf dem sie dann pfeifen. Die Burmanen haben noch eine andere Jagdmethode: in dunklen Nächten gehen einige Burmanen gemeinsam los. Einer von ihnen trägt ein flackerndes Licht und Armringe, mit denen er zeitweise wie mit Glöckchen klimpert. Das Wild wird aufmerksam, sieht erstaunt den Lichtschein, kommt auch wohl näher und wird dann von den Burmanen, die keine Feuerwaffen tragen dürfen, mit dem Speere erlegt. Die Eingeborenen jagen die Hirsche auch mit Hunden; ein guter Pegu-Hund rennt den Hirsch nieder. Diese Methode wird in der heißen Jahreszeit ausgeübt; dann ist es für Europäer zu heiß, um sich daran zu beteiligen. Hyelaphus ealamianensis (Heude 1888). Textfigur 5. H yoelaphus calamianensis Heude, Mem. s. 1. Chine, vol. II, p. 49 1888 an Elliot, Publ. Field Columbian Mus., Zool., vol. I. (1896). Cervus culionensis Elliot, op. cit. p. 157 (1897); Lydekker, Deer of all Lands p. 173 (1898). Biologie und Systematik der Sechsender-Hirsche. Gattung Rusa 115 Hyelaphus calamianensis Matschie, Sitz.-Ber. Ges. natf. Fr. Berlin p. 137 (1899). Der Körper des Calamianes-Hirsches ist kräftig, vorn etwas gesenkt. Die Beine sind schmächtig, die Ohren ziemlich lang, an der Spitze leicht gerundet und besonders innen lang und dicht behaart. Der Kopf ist schlank, der Nasenrücken leicht gewölbt, die Nase lang und spitz. Fig. 5. Hyelaphus calamianensis (Heude). Aus: Elliot, Publ. Field Columb. Mus. 1896. Das Geweih ist durchaus vom Schweinshirsch-Typus: lange Rosenstöcke mit spät endgültig abzweigendem Augsproß (Fig. 5). Das Haar ist ziemlich drahtig, am längsten und steifsten an den Flanken. Beim Hirsch ist das einzelne Haar an der Wurzel weißlich, dann ockerfarben und an der Spitze schwarz. Mitunter ist die Spitze auch gelblich, und der Gesamteindruck ist dann der von braun mit einem Anfluge von ockergelb. Die Innenseite der Gliedmaßen ist weißlich. Von den Schultern bis zur Schwanz- wurzel verläuft ein breiter, dunkler Aalstrich. Die Hirschkuh hat durchweg blassere, unreinere Farben. Die Heimat dieser Tiere sind die Calamianes-Inseln, die nördlich von Borneo und Palawan vor der Westseite der mittleren Philip- pinen liegen. Sie sind bisher gemeldet von den drei Inseln Cala- mianes, Culion und Paragua. Über ihre Lebensweise ist nichts bekannt. Hyelaphus kuhli (Müll. et Schl. 1839). Siehe Tafel. Cervus kuhlii Müller et Schlegel, Verh. Ges. Nederl. Zool. p. 223 (1839 —44). Cervus (Hippelabhus) kuhlii Sundevall, K. Svenska Vet. Ak. Handl. for 1844, p. 179 (1846). g* 9. Heft 116 E. Mohr: Rusa kuhlii Gray, List Osteol. Brit. Mus. p. 68 (1847); Cat. Ru- minants Brit. Mus. p. 79 (1872); Fitzinger, Sitz.-Ber. Ak. Wien, vol. LXVIII (1873); vol. LXX (1874). | Cervus kuhli Brooke, Proc. Zool. Soc. p. 902 (1878); Ward, Records of Big Game, p. 11 (1896); Lydekker, Deer of all Lands, p. 174 (1898). | Hyelaphus kuhli Matschie, Sitz.-Ber. Ges. natf. Fr. Berlin p. 136 (1899). Der Kuhlshirsch hat die Größe unseres gewöhnlichen Rehes. Der Rücken ist nach vorn gesenkt. Die Ohren sind kurz, die Gehör- blasen groß, die Tränengruben klein. Das Geweih ist gewöhnlich um ein Drittel länger, bei ganz ausgewachsenen höchstens 11, mal so lang wie der Kopf, und die oberen Enden der Stangen sind um etwa Kopfeslänge voneinander entfernt. Es erinnert im allgemeinen an das der Eguina-Gruppe, besonders in Stellung und Richtung der Augensprosse, ist aber schlanker, weniger granuliert und gemahnt mit der + rechtwinklig abzweigenden Hintersprosse und den verhältnismäßig langen Rosenstöcken stark an die dement- ‚sprechenden festländischen Schweinshirsche. Die Grundfarbe ist ein glänzendes Dunkelbraun mit braun- gelblichem Anflug. Dieser entsteht durch gelbbraune Ringelung des einzelnen Haares. An den Füßen, der Brust, dem Scheitel und dem Rücken schwindet die Ringelung mitunter ganz, und diese Teile erscheinen dann einfarbig und dunkler als der sonstige Körper, ohne daß jedoch ein regelrechter Aalstrich vorhanden wäre. Im Gesicht und an der Kehle herrscht dagegen der helle gelbliche Ton vor. Die Haare in den Ohrmuscheln und nahe den Lippen sind weißlich. Im Mundwinkel befindet sich an der Unterlippe ein sehr deutlicher schwarzer Fleck. Die Oberseite des sehr langen Schwanzes ist braun, die Unterseite weißlich. Die Tarsalbürsten und die Flecke zwischen den Afterklauen sowie zwischen diesen und den großen Hufen sind rötlichgelbbraun. Der Kuhlshirsch stammt von den Bawean-Inseln, die zwischen Borneo und Java liegen, und kommt wahrscheinlich nur auf der größten davon, der Insel Lubeck, wild vor. Müller und Schlegel sahen 1836 eine Herde von sieben Stück, die nach Java importiert waren, dort im Gehege lebten und sich auch fortpflanzten. Die Tiere gingen stets gesellig beieinander. In ihrer Heimat selbst sind sie noch nicht freilebend beobachtet worden, und man ist 'auf die oben angeführten spärlichen Nachrichten von Müller und Schlegel beschränkt, sowie auf die Beobachtungen, die an den im Zoologischen Garten zu Amsterdam vor einigen Jahren gewe- senen Tieren angestellt werden konnten. Herr Dr. Kerbert, dem ich auch das seltene Bild dieses Hirsches verdanke, war so freundlich, mir die von mir erbetenen Daten über die Kuhlshirsche zukommen zu lassen. Die Koninklijk Zoologisch Genootschap „Natura Artis Magistra‘ hatte zwei Paare dieser Hirsche direkt von den Bawean-Inseln importiert. Die Zeit Biologie und Systematik der Sechsender-Hirsche. Gattung Rusa 117 des Geweihabwurfs fiel im Garten in den Februar. Die Brunstzeit lag vorn August bis September. Nach einer Tragzeit von 235 Tagen wurde im März, im April, im Mai das Junge — stets nur eines — geworfen. Im ganzen sind im Amsterdamer Garten 5 Junge gezogen worden. Die Jungen sind gänzlich ungefleckt.®) Untergattung Axis H. Sm. 1827. Axıs H. Smith, in Griffith’s Animal Kingdom, vol. V. v. p. 312 (1827) als Untergattung; Gray, List Mamm. Brit. Mus. p. 178 . (1843); Cat. Ungulata Brit. Mus. p. 212 (1852); Cat. Rumi- nants Brit. Mus. p. 79 (1872); Fitzinger, Sitz.-Ber. Ak. Wien, vol. LXVIII. part. I, p. 354 (1873); LXX, part I, p. 264 (1874); Brooke, P. Z. S. p: 907 (1878); Rütimeyer, Abh. schweiz. pal. Ges.’ vol. VIII, p. 44 (1881). Melanaxis Heude, M&m. s. 1. Chine, vol. II, p. 47 (1888). Die Beine sind verhältnismäßig kurz, aber gleich lang. Das Tier ist daher niedrig gestellt und gedrungen, und die Rückenlinie ist wagerecht. Der Kopf wird aufrecht getragen. Der Nasenrücken ist nie gewölbt, sondern meistens gerade, mitunter ganz leicht konkav. Das Geweih ist wenig rauh; die Augensprosse zweigt‘ unmittelbar über der Rose ab. Das Fell ist zeitlebens gefleckt. Axis axis (Erxl. 1777). Figur 6. Cervus axıs Erxleben, Syst. Regn. Animal. p. 312 (1777); Brooke, P. Z. S. p. 906 (1878); Sclater, Cat. Mamm. Ind. Mus. part II, p- 181 (1891); Blanford, Fauna Brit. India, Mamm. p. 546 (1891); Ward, Records of Big Game, p. 18 (1896) ; Lydekker, Deer of all Lands, p. 179 (1898). Cervus (Axıs) axis H.Smith, in Griffith Animal Kingdom, vol. IV. p. 117, v. p.-312 (1827). Cervus axis ceylonensis H. Smith, 1. c. vol. V, p. 786 (1827). Cervus nudipalpebra Ogilby, P. Z. S. p. 136 (1831). Axis major und minor Hodgson, Journ. As. Soc. Bengal. vol. X, p. 941 (1841). Axis maculata Gray, List Mamm. Brit. Mus. p. 178 (1843); Cat. Ungulata Brit. Mus. p. 212 (1852); Cat. Ruminants Brit. Mus. p. 80 (1872); Fitzinger, Sitz.-Ber. Ak. Wien, vol. LXX. part I, p. 264 (1874). Cervus (Hippelaphus) axis Sundevall, Kgl. Svenska Vet. Ak. Handl. for 1844, p. 180 (1846). Axıs maculatus Jerdon, Mamm. India p. 260 (1867); Sterndale, Mamm. India, p. 506 (1884). Axıs maculata ceylonensis Fitzinger, 1. c. p. 269 (1874). ®) Inzwischen erfahre ich von Herrn Dr. J. Büttikofer bei meinem Besuch in Rotterdam, daß auch dort Kuhlshirsche gehalten worden sind, die aber von einer anderen Insel des Bawean-Archipels importiert worden sind, 9, Heit 118 -E. Mohr: Axis nudipalpebra Fitzinger, 1. c. p. 270 (1874). Hyelaphus maculatus Fitzinger, 1. c. p. 259 (1874). Der Axishirsch gilt als der schönste unserer Hirsche. Er ist gestreckt, aber auf schlanken Beinen niedrig gestellt und erscheint deshalb gedrungen. Der Hals ist verhältnismäßig dick und die Haut des Halses daher bei Bewegungen in viel größerem Maße faltig als bei anderen Hirschen. Der Kopf ist zierlich und läuft in eine spitze Schnauze aus. Die Ohren sind schmal und spitz. Das Geweih ist sehr lang und schlank. Die Augen- sprosse zweigt unmittelbar über der Rose mit zierlichem Schwung nach vorne und außen ab. Die Stange erhebt sich leicht gebogen nach oben, außen und hinten. Die Mit- telsprosse ist oft nur sehr kurz und zweigt meist beim zwei- ten Drittel der Stange nach innen und hinten ab. Das Geweih ist im allgemeinen nur wenig rauh. Das kastanienbraune Fell ist mit sechs bis acht Reihen leuchtender weißer Flecken besetzt. Zu beiden Seiten der Rückenkante die zwar dunkel gefärbt ist, aber keinen eigentlichen, scharf begrenz- ten Aalstrich besitzt, ziehen sie sich am deutlichsten und in gerader Linie hin. An den Seiten des Körpers sind durchgehende Linien von Flecken kaum festzulegen, während wieder die unterste fast zusammenhängend weiß ist. Auch auf den Schenkeln laufen die Flecken oft zu weißen Linien ineinander. Der Bauch, die Unter- seite des Halses und der Kopf sind frei von Flecken. Hinter der Muffel liegt eine schmale, dunkelbraune Binde; ebenso ist ein großer Mundwinkelfleck an der Unterlippe in gleicher Farbe aus- gebildet. Die Vorder- und Außenseite der Beine ist hellbraun; Bauch,‘ Innenseite der Beine, Schwanzunterseite und die Haare zwischen den Unterkiefern sind weißlich. Die Haare liegen dicht an und zeigen keinerlei Neigung zur Mähnenbildung. - Fig. 6. Axis axis (Erzl.) Zoo-Kopenhagen. Dank seiner weiten Verbreitung gibt es für den Axishirsch eine ganze Anzahl von Eingeborenen-Namen: Bei den Kanaresen heißt er Saraga oder Saranga, bei den Marathen und im Dekhan Chital, Chithal oder Mirg (mit letzterem Namen bezeichnet man alle möglichen Arten von Hirschen), bei den Shikaris Kardoh oder Saringi. Der bekannteste, auch von den anglo-indischen Sports- Biologie und Systematik der Sechsender-Hirsche. Gattung Rusa 119 leuten ganz allgemein angenommene Name ist Chital. Chital heißt soviel wie ‚der Gefleckte‘; das gleiche Wort kehrt wieder imNamen für die gefleckte Flußschildkröte: ‚„Chitra‘“ und für den Gepard ‚Chita‘“. Der Axishirsch kommt auf Ceylon und in ganz Vorderindien bis zur Höhe von 35—4000 Fuß vor bis an den Fuß des Himalaya, von Chathiawar bis Sutley und Nepal, doch nicht in Sikhin. In den Ebenen des Puntjab kommt er nicht vor, ebensowenig in Sind und nur im Osten von Rajputna. Er fehlt in Assam, überhaupt im Osten der Bay von Bengalen, ist aber in Bengalen und den Sandarbans gemein. Fitzinger behauptet, der Chital sei auf Java und Sumatra anzutreffen, doch das erscheint höchst unwahrscheinlich und ließ sich durch keinerlei Nachprüfung bestätigen. Im Gegensatz zum Schweinshirsch ist der Chital ein durchaus geselliges Tier, das sich zu Herden — oft bis zu Hunderten — zu- sammen findet. Die Nähe von Wasser ist zu seinem Wohlbefinden nötig; aber wo sich. dies nur findet, ist er auch überall anzutreffen, in der offenen Ebene wie im hügeligen Gelände. Bambus-Dschungel und Deckung durch andere Büsche und Bäume in der Nähe von Wasser sind seine bevorzugten Aufenthaltsorte, und wenn das Dickicht nur dicht und ausgedehnt genug ist, zeigt er nicht einmal besondere Abneigung gegen nahe Nachbarschaft der Menschen und ihrer Behausungen. Er ist in viel geringerem Maße als der Sambar ein Nachtier. Erst zwischen 8 und 10 Uhr vormittags nach dem Tränken sucht er seine Schlupfwinkel auf und bleibt dort bis gegen Sonnenuntergang. Er grast und rupft junge Triebe. Der Chital ist ein ausgezeichneter Schwimmer; in den Sandarbans kann man ihn häufig von einer Insel nach einer anderen hinüber schwimmen sehen. Wenn die Tiere erschreckt werden, setzen sich die Weibchen zuerst in Bewegung, indem sie wie die Hirschziegen-Antilopen mit langen, fliegenden Sprüngen davonsetzen. Der Hirsch folgt ihnen sichernd. Der Chital bewohnt teilweise mit dem viel größeren Sambar dasselbe Gebiet, aber sie beeinträchtigen einander nicht, wie in unseren heimischen Waldungen der Hirsch das Reh verdrängt. Aber wenn auch beide Arten Sechser-Hirsche nebeneinander leben und die gleichen äußeren Bedingungen vorfinden, so zeigen sie nicht etwa eine gleiche Entwicklung. Kauffmann sagt darüber in seinem bekannten Buche ‚Aus Indiens Dschungeln‘“, Leipzig 1911: ‚Man sollte doch meinen, daß dieselben Bodenverhältnisse und Klimate auch die Geweihbildung der beiden Hirschrassen gleichmäßig fördern würden und somit beide Arten im Verhältnis gleichstarke Geweihe schieben müßten! — Weit gefehlt! Man kann sich wohl gute Axistrophäen in Nord-Kanara holen, aber niemals gute Sambargeweihe.‘“. 9. Heft 120 E. Mohr: Die Axishirsche des Hamburger Gartens werfen regelmäßig jedes Jahr das Geweih ab. In der Zeit von 1895 ab wurde das Ab- werfen in allen Monaten von Dezember bis Mai, besonders Januar bis Februar, und das Fegen von März bis Juni, hauptsächlich im Mai beobachtet. Die Brunst fielin die Monate August bisNovember; ausnahmsweise, aber ohne Erfolg wurde auch im Januar und im Juni ein Beschlag ausgeführt. Die Geburten fanden von Dezember bis August, zumeist im Juni und nach einer Tragzeit von 235 bis 243 Tagen statt. Gebucht sind 16 Geburten: 4 Männchen, 7 Weib- chen (darunter 2 tot) und 5 ohne Geschlechtsangabe. Der Chital wird in seiner Heimat von Eingeborenen und Euro- päern eifrig gejagt und ist in vielbesuchten Gegenden dement- sprechend scheu und vorsichtig. Stin Warnungslaut ist ein scharfer Pfiff. Der gefangene und der in der Gefangenschaft geborene Chital ist sehr bald vollständig zahm. In unseren Tiergärten hält er sich gut und pflanzt sich leicht fort. Man hat gelegentlich, besonders auch in Böhmen, den Versuch gemacht, ihn statt des Damhirsches in Park und Wildgatter auszusetzen, doch bisher haben diese Versuche kein recht befriedigendes Ergebnis gehabt. Das mag mit daran liegen, daß die Jungen zum Teil schon in den ungünstig- sten Monaten, im Dezember bis März, geworfen werden. Unser Winter ist für die zarten Jungen zu hart, und so wird man sich wohl darauf beschränken müssen, den Chital im Tiergarten und kleinen Gatter zu hegen, wo ihm Schutz gegen die Unbilden unserer Witte- rung und Futter gewährt werden kann. Man hat versucht, aus Axis axis (Erxl.) drei Arten oder Unter- arten zu machen. Die Unterschiede geben aber keine typischen Verschiedenheiten und sind derart gering, daß es mir nicht tunlich erscheint, sie zu trennen. Es stimmt zweifellos, daß der Chital um so kleiner wird, je weiter man in Vorderindien nach Süden kommt. Auf Ceylon soll er am kleinsten sein und verhältnismäßig kleinere Flecken haben. Auch das nimmt nicht groß Wunder, zu- mal es sich um eine Inselform handelt: Derartige geringere oder größere Farben- und Größenunterschiede kommen bei allen Tieren mit größerem Verbreitungsgebiet vor; es sei nur an die außer- ordentliche Mannigfaltigkeit in der Färbung unserer Hyänen und Großkatzen erinnert. Aber so wenig man zum Beispiel das Reh von Schleswig-Holstein für artlich verschieden ansieht vom baye- rischen Reh, ebenso wenig sollte man auch denChital der Sandarbans von dem aus Travancore artlich scheiden wollen. Aber solange “sich die Zoologen mit der Systematik der Sechsender abgegeben haben, so lange besteht bei ihnen auch die Neigung, Arten und Unterarten daran neu aufzustellen, besonders eben bei Axis und noch sehr viel mehr bei der Untergattung Rusa selbst. Will man sie näher bezeichnen, so nenne man diese örtlichen Formen Spiel- arten oder Varietäten (etwa var. a, b etc.), aber nicht gleich Rasse oder Unterart. Wenn man andeuten will, daß man die feinsten Abweichungen kennt und zu klassifizieren weiß, so schadet das Biologie und Systematik der Sechsender-Hirsche. Gattung Rusa 121 an sich natürlich nicht, nur sollte man das in der angedeuteten Weise und im Texte tun und nicht die Nomenklatur damit noch mehr belasten als sie das ohnehin schon ist. So sehr groß wird auch bei keinem der beschreibenden Zoologen das Recht sein, geogra- phische Formen als Subspezies oder gar gute Arten hinzustellen. Zur Begründung einer „guten Art‘ genügt nicht oft ein Exemplar oder einige. Wo die Formen scharf trennbar und zahlenmäßg zu begrenzen sind, mag das gehen — die Sechsender-Hirsche kann man auf diese Weise nicht behandeln. Man kennt hiervon zu wenig Material mit sicher verbürgtem Fundort. Allgemeine Angaben, wie z. B. ‚„Schweinshirsch, Vorderindien‘“ oder gar ‚Sambar, Indien‘, wie sie in recht vielen Museen zahlreich, wenn auch nicht ausschließlich, vorkommen, helfen gar nicht. Im Gegenteil! Der Geübte findet oft genug ganz offensichtlich falsch Bestimmtes in den Sammlungen. Könnte man sich dann wenigstens auf den Fundort verlassen, so würde der falsche Name leicht zu berichtigen sein. Aber oft genug wird einem auch damit offenkundiger Unsinn vorgesetzt, und aus den Eingangskatalogen ist bestenfalls zu ent- nehmen, an welchem Ort oder in welchem Land der Sammler — auf den man sich übrigens ebenfalls nicht immer verlassen sollte, besonders wenn er Händler ist — das betreffende Stück übernommen hat. Wo das Tier frei gelebt hatte, ist in den wenigsten Fällen zu ermitteln. Man sollte annehmen, daß sich Leute wie die Engländer und die Holländer, in deren Kolonien die Sechser doch zahlreich vor- kommen, systematisch mit solch auffallenden Tieren beschäftigt hätten, aber die Literatur zeigt nur wenig davon. Auch werden die Museumssammlungen dieser Gegenden schwerlich ein wert- volles und brauchbares Material von diesen Tieren beherbergen, sonst hätte sich sicher der eine oder andere längst an die Lösung der mancherlei Fragen gemacht, die die Systematik der indischen Hirsche uns stellt. Axis alfredi (Sclater 1870). Figur 7. - Cervus alfredi Sclater, P. Z. S.p.381 (1870); Brooke, P. Z. S. p. 59 (1877); 1. c. p. 902 (1878); Meyer, P. Z. S. p. 666 (1879); Lydekker, Deer of all Lands p. 172 (1898). Axis alfredi Gray, Cat. Ruminants Brit. Mus. p. 80 (1872). Melanaxis alfredi Heude, M&m. hist. nat. emp. Chinois vol. II, p. 47 (1888) ; Matschie, Sitz.-Ber. natf. Fr. Berlin p. 137 (1899). Melanaxis masbatensis Heude, 1. c. II. p. 47 (1888). Melanaxis breviceps Heude, 1. c. Il. p. 48 (1888). Melanaxis? elegans Heude, 1. c. II. p. 48 (1888). Der allgemeine Eindruck vom Prinz-Alfreds-Hirsch ist der eines kleinen Chitals. Der Alfredshirsch ist kleiner und gedrungener und hat stärkere, aber nicht längere Beine als jener. Zudem hat er die Angewohnheit, sowohl in der Ruhestellung als auch beim 9. Heft 122 E. Mohr: aufmerksamen Horchen und Betrachten die Vorderbeine vor-, die Hinterbeine zurückzusetzen und büßt auch durch diese Stellung viel von der Eleganz des Chitals ein. Der Hals ist bei ihm ebenfalls dick und bei Bewegungen faltig. Den Schwanz stellt er gern schräg aufwärts wie die Ziegen beim Trinken. Fig. 7. Axis alfredi (Sel.).. phot. P. Kothe, Zoo-Berlin. Das Geweih ist meist nicht viel länger als der Kopf, derb und mäßig stark granuliert. Der Augensproß zweigt kurz über der Rose ab, aber nicht so unmittelbar darüber wie beim Chital. Auch ist der Winkel zwischen Stange und Augsproß meist erheblich spitzer als bei jenem. Die Mittelsprosse zweigt eben über der Stangenmitte nach hinten und innen ab. Im Ganzen zeigt das Geweih mehr Gemeinsames mit dem des Pferdehirsches (Rusa egquina (Cuv.)) als mit dem vom Chital. Die Grundfarbe ist ein dunkles Schokoladenbraun. Bauch, Innenseite der Gliedmaßen und Kehle haben ein fahles, helles Braun. Über den Rücken zieht sich ein dunkler Streifen, der jedoch kein eigentlicher Aalstrich ist. Die Körperseiten sind mit etwa sechs bis acht Reihen weitläufig stehender, schmutziggelber Flecken besät. Die Außenseite der kurzen, schmalen Ohren ist, wie auch das Gesicht, nur dünn behaart; die dunkle Haut ist schwach glänzend. Die Innenseite der Ohren dagegen ist ziemlich - dicht mit weißlichen Haaren besetzt. Die Körperhaare sind sper- riger und liegen weniger glatt an als beim Chital. Die Heimat des Alfredshirsches ist auf den Philippinen, von wo er bisher nur von den Inseln Masbate, Samar, Leyte ‚und Guimares bekannt geworden zu sein scheint. Biologie und Systematik der Sechsender-Hirsche. Gattung Rusa 193 Über sein Freileben finde ich nichts aufgezeichnet ; auch aus den Zoologischen Gärten ist wenig bekannt geworden. Die Alfreds- hirsche des Berliner Gartens sind so zutraulich wie Damhirsche und lassen sich von den Besuchern anfassen. Die Tiere führen zum Teil plötzliche und heftige Bewegungen aus, besonders mit dem Kopf. Es scheinen Abwehrbewegungen zu sein, denn ein älterer Hirsch, den ich mehrere Jahre nacheinander besuchte, tat des- gleichen; ja, mehrfach schnappte er plötzlich zu und zeichnete die Zähne seines Unterkiefers sehr deutlich in der erfaßten Hand ab. Dagegen machte er nie Miene zu stoßen. Da dies für einen Wieder- käuer immerhin eine etwas ungewöhnliche Art der Abwehr ist, die nebenbei viele Nilgau-Antilopen (Boselaphus tragocamelus Pall.) auch üben, glaubte ich diese Beobachtung mitteilen zu sollen, zu- mal die scheueren Weibchen, die sich meist nicht so nahe kommen ließen, ebenfalls Neigung zum Beißen zeigen. Herr Geheimrat Heck war so freundlich, auf meine Frage nach Daten und Zahlen für die Alfredshirsche folgendes mitzuteilen: „Über die Lebensverhältnisse der Alfredshirsche kann ich Ihnen nur sagen, was für die ganzen indischen Sechser nach der allge- meinen tiergärtnerischen Erfahrung zutrifft: daß diese Hirsche nämlich für alle Dinge, nach denen Sie fragen, gar keine bestimmten Zeiten haben. Wir haben von unsern Alfredshirschen, seit wir sie haben, seit 1911, Kälber bekommen im September, im Februar, im Juli, im Mai, im April, im Juni, im Dezember, im März. Die Tragzeit beträgt 815 Monate und dementsprechend richten wir es jetzt aus praktischen Gründen immer möglichst so ein, daß die Kälber im Frühjahr oder Sommer gesetzt werden. Das geht auch ganz gut, weil die Brunstzeit der weiblichen Tiere wiederkehrt und die Hirsche auch in Kolben sehr willig und fruchtbar beschlagen.‘“ Hilzheimer gibt im Brehm, 4. Aufl. an, daß in London ein Alfredshirsch mit einem von Basilan stammenden weiblichen Philippinenhirsch erfolgreich gekreuzt worden sei. Sonst finden sich über Kreuzungen und noch weniger über Bastardfruchtbarkeit bei Rusa kaum Angaben, mindestens keine brauchbaren. Es ist sehr wohl möglich, daß ein späterer Bearbeiter die ge- fleckten Rusas wieder auseinanderziehen und zwei selbständige Untergattungen mit je einer Art daraus machen wird. Für diesen Fall wäre dem Alfredshirsch der von Heude eingeführte Name Melanaxis als Bezeichnung der Untergattung zuzuweisen. Chital und Alfredshirsch zeigen in der Tat größere Verschiedenheiten untereinander als die in den andern beiden Untergattungen zu- sammengestellten Arten. Vorläufig halte ich es jedoch für richtiger, Axis alfredi (Scl.) bei der Unterart Axis H. Sm. zu belassen. Untergattung Rusa H. Sm. 1827. Rusa H. Smith, in Griffiths Animal Kingdom, vol. V, v. p. 309 (1827) als Untergattung; Gray, List Mamm. Brit. Mus. p. 179 9, Heft 124 E. Mohr: (1843) ; Cat. Ungulata Brit. Mus. p. 205 (1852) ; Cat. Ruminants Brit. Mus. p. 76 (1872); Fitzinger, Sitz.-Ber. Ak. Wien, vol. LXVIII, part. I, p. 354 (1873); LXX. part. I, p. 279 (1874); Brooke, P. Z. S. p. 900 (1878); Rütimeyer, Abh. schweiz. pal. Ges. vol. VIII, p. 45 (1881). Hippelaphus Sundevall, K. Svenska Vet. Ak. Handl. for 1844, p. 178 (1846) als Untergattung. Ussa (Oussa) Heude, Mem. s. 1. Chine, vol. II, p. 20 (1888). Sambur, Heude, 1. c. II, pp. 20,_41 (1888). Die Untergattung Rusa umfaßt die stattlichsten Arten der Sechserhirsche, die bis zur Größe unseres Edelhirsches kommen. Sie sind die am weitesten entwickelten Sechser. Das Fell ist voll- kommen ungefleckt, und nur die Kälber von Rusa equina (Cuv.) zeigen bei der Geburt und kurz nachher leichte, spärliche Fleckung. Die Beine sind fast gleich lang; der Rücken ist daher in der Ruhe- stellung wagerecht. Erschreckt oder sichernd nehmen die Tiere aber leicht die eigentümliche Stellung ein, daß .die Vorderbeine vorgesetzt und deren Gelenke durchgedrückt werden. Dann senkt sich die Rückenlinie wie bei den Schweinshirschen. Beim ruhigen Grasen und Schreiten geschieht das kaum. Bei langsamem Gehen spreizen sie die Füße und heben sie, wie es die wohlzugerittenen Pferde der Hohen Schule beim Stechschritt tun. Gelegentlich schleifen sie dabei sogar mit der Vorderseite der Füße, sodaß die Unterseite der Hufe sichtbar wird. Der Schwanz wird vielfach, besonders in der Erregung und namentlich in der Brunstzeit ab- gestreckt und in nach unten offenem Bogen getragen. Gleichzeitig werden die sehr großen Tränendrüsen im Wechsel weit ausgestülpt und wieder zurückgeklappt. Der Nasenrücken ist meist gerade, hat aber eine bemerkenswerte Neigung zur Konkavität. Rusa uniceolor (Bechstein 1799). Figur 8. Cervus unicolor Bechstein, Allgem. Übers. vierfüß. Thiere, vol. I, p. 112 (1799); Blanford, Fauna British India, Mamm. p. 543 (1891); Ward, Records of Big Game, p. 3 (1896); Ly- dekker, Deer of all Lands p. 144 (1898). Cervus albicornis Bechstein, 1. c., (1799). Cervus niger de Blainville, Bull. Soc. phil. Paris p. 76 (1816). Cervus aristotelis Cuvier, Oss. fossiles, ed. 3, vol. IV, p. 503 (1825); Sclater, Trans. Zool. Soc., vol. VII, p. 350 (1871); Brooke, P. 2.5. P..901.(1878); Lydekker, Cat. Foss. Mamm. Brit. Mus. part. II, p. 103 (1885); Sclater, Cat. Mamm. Ind. Mus., part. II, p: 176 (1891). Cervus leschenaulti Cuvier, 1. c., p. 506 (1825). Cervus (Rusa) aristotelis H. Smith, in Griffiths Animal Kingdom, vol. IV, pp. 1,10 310 (1827). Cervus (Rusa) unicolor H. Smith, 1. c., pp. 108, 316 (1827). Cervus jarai Hodgson, Gleanings in Science, vol. III, p. 321 (1831). Biologie und Systematik der Sechsender-Hirsche. Gattung Rusa 125 Cervus heterocervus Hodgson, Journ. As. Soc. Bengal, vol. X, p. 721 (1841). Rusa jarya Hodgson, 1. c., p. 914 (1841). Rusa nepalensis Hodgson, 1. c. (1841). Rusa heteroceruus Hodgson, 1. c. (1841). Rusa aristotelis Gray, List Mamm. Brit. Mus. p. 179 (1843); Cat. Ungulata Brit. Mus. p. 205 (1852) ; Cat. Ruminants Brit. Mus., p. 76 (1872); Jerdon, Mamm. India, p. 256 (1867); Fitzinger, Sitz.-Ber. Ak. Wien, vol. LXX, part. I, p. 279 (1874); Stern- dale, Mamm. India, p. 503 (1884). Cervus Hippelaphus aristotelis Sundevall, K. Svenska Vet. Ak. Handl. for 1844, p. 178 (1846). Cervus (Hippelaphus) niger Sundevall, 1. c., p. 183 (1846). Cervus (Hippelapbhus) leschenaulti Sundevall, 1. c. (1846). Cervus (Hippelaphus) unicolor Sundevall, 1. c. (1846). Rusa aristotelis nigra Fitzinger, 1. c., p. 284 (1874). Rusa aristotelis leschenaulti Fitzinger, 1. c., p. 286 (1874). Rusa aristotelis unicolor Fitzinger, 1. c., p. 287 (1874). Rusa aristotelis heteroceros Fitzinger, 1. c., p. 289 (1874). Der Aristoteles-Hirsch kommt in Gestalt und Geweihbildung unserem Edelhirsch am nächsten. Das Geweih ist ziemlich rauh; es steigt auf kurzem Rosenstock auf, zeigt eine Augensprosse von mindestens %3 Stangenlänge und teilt sich oben in eine Gabel. Mitunter sind beide Enden gleich Fig. 8. Rusa unicolor (Bechst.). phot. E. Mohr, Zoo-Hamburg. lang; sonst ist meistens die Mittelsprosse nach außen und vorne gerichtet. Oft ist das Geweih unsymmetrisch. Dann ist an der einen Stange die Mittelsprosse nach vorne und außen, an der anderen nach hinten und innen gerichtet. Selten sind beide Stangen gleich lang. Die Hauptenden beider Stangen bilden einen Winkel 9. Heit 126 E. Mohr: miteinander. Die Stange ist von der Rose bis zur Gabelung meist leicht geschwungen. Der Aristoteles-Hirsch, der in jeder Beziehung der am wei- testen entwickelte Vertreter der Rusas ist, zeigt eine auffallende Neigung zur Weiterbildung des Geweihs. Lydekker gibt an, daß er unter 68 Exemplaren 7 mit überentwickeltem Geweih gefunden hätte. Mir selbst ist diese Erscheinung mehrfach vorgekommen, und zwar habe ich sowohl gerade als auch ungerade Achter gefunden. Bei ihnen ging die vierte Sprosse stets von der Mittelsprosse aus mit leichter Schwung nach hinten und erinnerte so lebhaft an ein kleines Geweih von Rucervus schomburgki Blyth. (vergl. Fig. 1). Der Hirsch liebt es, das Geweih gegen Bäume und Sträucher zu schlagen und an der Erde zu scheuern, so daß die Geweihenden in nicht allzu langer Frist hellgerieben und auch zum Teil erheblich abgewetzt sind. Das Haar ist drahtig und bildet an den Wangen, an Hals und Nacken eine lange Mähne. Da es desto spärlicher steht, je länger es ist, kann man am Hals bis auf die dunkle Haut sehen. Die großen Ohrmuscheln sind spärlich behaart. Die Färbung ist ein dunkles Schiefergrau, oft mit tief dunkelbraunen Tönen. Innenseite der .Beine, Bauch, Brust, Hals und Unterlippe sind heller. Oft zieht sich hinter der Muffel eine mehr oder weniger breite Binde hin; der Mundwinkelfleck ist groß. Die Weibchen sind etwas heller als die Hirsche. In Kanara heißt der Aristoteles-Hirsch Kadave oder Kadaba, bei den Marathen Meru oder Sambar und im Dekhan Sambar. Dieser hindustanische Name ist auch von den Anglo-Indiern auf- genommen und eigentlich der einzige, der in die Literatur einge- drungen ist. In Nepal nennt man den Hirsch Jarao, das Tier Jarai. Der Sambar kommt in Vorderindien und auf Ceylon vor. Im Himalaya geht er recht hoch hinauf. Er fehlt in den baumlosen Ebenen von Puntjab, Sind und Rajputna. Der Brahmaputra ist seine östliche Grenze gegen den Pferdehirsch (R. equina (Cuv.). Die Sambare gehen gewöhnlich in kleinen Trupps bis zu einem Dutzend zusammen, doch findet man sie nicht selten auch einzeln. Ihre bevorzugten Aufenthaltsorte sind zerklüftete, bewaldete Hügel und Höhenzüge, die reichliche und schattige Schlupfwinkel gewähren. Von dort aus geht der Sambar, der ein ausgesprochenes Nachttier ist, zum Äsen ins offene Grasland. Junge Triebe und Blätter, sowie verschiedene wilde Früchte bilden einen wichtigen Teil seiner Nahrung. Des Wassers wegen unternimmt er oft weite Wanderungen; ob tägliche Aufnahme von Wasser für sein Wohl- befinden nötig ist, weiß man noch nicht. Wenn er schwimmt, legt er den Kopf soweit zurück, daß nur die Schnauzenspitze und die Geweihenden aus dem Wasser tauchen. Es wird behauptet, daß der Sambar in Indien das Geweih nicht regelmäßig wechsele, sondern mit großer Unregelmäßigkeit jedes dritte oder vierte Jahr. Das möchte ich für einen Irrtum Biologie und Systematik der Sechsender-Hirsche. Gattung Rusa 197 halten, der vielleicht dadurch hervorgerufen worden ist, daß die Zeit um Monate wechseln kann und man fast zu allen Jahreszeiten Hirsche im Bast antreffen kann. Lydekker gibt für Woburn Abby an, daß dort zwar nicht alle Hirsche zu gleicher Zeit, aber doch regelmäßig abwarfen. Ich kann Gleiches für unsern Hamburger Garten bestätigen. Auch hier wird regelmäßig jedes Jahr abge- worfen. Seit 1896 ist es vom Juni bis Oktober, zumeist im Juni und Juli geschehen. Der Sambar verzehrt den abgestreiften Bast sofort, und wenn die Tiere einen Bastfetzen finden, machen sie sich ebenfalls sofort darüber her. Auf den indischen Ebenen soll die Brunst im Oktober und November, am Himalaya im Frühling sein. Bei uns wurde der Beschlag mit gleicher Häufigkeit im März, April, August und Ok- tober bemerkt. Die Geburten fanden statt von Oktober bis Mai mit einer größten Häufigkeit von Dezember bis Februar. Von den gebuchten 17 Geburten sind 2 Männchen, 11 Weibchen (davon 2 tot geboren) und 4 ohne Angabe des Geschlechts (davon 1 tot). Die Tragzeit betrug 264 bis 277 Tage. In den indischen Ebenen sollen die Geburten im Juni und Juli stattfinden. Die Kälber sind gänzlich ungefleckt. Zur Paarungszeit sind die Trupps der Sambare größer als sonst. Die. alten Hirsche schreien morgens und abends, mitunter bis tief in die Nacht hinein. Die Stimme des Hirsches wird als lautes, metallisches Bellen bezeichnet, die des Tieres als ein sanfter, grunzender Laut. Der Warnruf ist nach Kauffmann ein dunkles Ut-ut, das oft noch durch Aufstampfen mit den Vorderfüßen be- gleitet wird. Die Sambare sind sehr beweglich, aber obgleich sie mit großer Schnelligkeit die Steilseite felsiger Abhänge nehmen können, ent- wickeln sie in der Ebene nur einen so geringen Grad von Schnellig- keit, daß sie verhältnismäßig leicht von einem gutberittenen Manne niedergeritten werden können. Der Sambar spielt bei den indischen Weidmännern dieselbe Rolle wie der Edelhirsch für die unseren. Er wird auf der Birsch und an der Tränke vom Anstand aus erlegt. Wo er in größerer Zahl bestätigt worden ist, werden Treibjagden veranstaltet. Es heißt, daß er leicht das Wasser annähme, wenn er hart bedrängt würde. Er ist schwer zu erlegen und erträgt noch Wunden, die für andere Hirsche schon verhängnisvoll werden würden. Das Fleisch ist zwar grobfaserig, gilt aber doch als ange- nehm und wird gern gegessen. Auch Rusa unicolor (Bechst.) hat man in mancherlei Unter- arten oder gar Arten spalten wollen. Es ist besonders ein Name, der hartnäckig in älteren Zusammenfassungen wieder auftaucht: R. leschenaulti. Es ist nicht zu leugnen, daß man dieser Form, die von der Coromandel stammt, wenigstens den Wert einer Spielart einräumen muß. Doch der Unterschied besteht nur in gewissem Schwung und Leichtigkeit der Stange, die sich aber leichter durch vielfache Übung erkennen als irgendwie beschreiben lassen. Mit 9. Heft 128 E. Mohr: Messungen kommt man hier in keiner Weise weiter. Diese Varietät wird eben vollkommen von dem erfaßt, was mit Rusa unicolor (Bechst.) analysiert worden ist. Rusa equina (Cuv. 1823). Rusa equina equina (Cuv. 1823) Figur 9. Cervus equinus Cuvier, Ossements fossiles ed. 2, vol. IV, p. 45 (1823); Brooke, P. Z. S. p. 901 (1878); Günther, P. Z. S. p. 452 (1880); Ward, Records of Big Game, p. 7 (1896). Cervus (Rusa) equinus H. Smith, in Griffith’s Animal Kingdom, vol. IV, p. 112, v. p. 310 (1827). Rusa eguina Gray, List Mamm. Brit. Mus., p. 179 (1843); Jerdon, Mamm. India, p. 260 (1867); Fitzinger, Sitz.-Ber. Ak. Wien, vol. LXX, part. I, p. 290 (1874). - Rusa equinus Gray, Cat. Ungulata Brit. Mus. p. 210 (1852); Cat. Ruminants Brit. Mus. p. 77 (1872). Cervus (Hippelaphus) equinus Sundevall, Kgl. Svenska Vet. Ak. Handl. for 1844, p. 178 (1846). Cervus malaccensis Cuvier, Hist. Nat. Mamm., vol. I, pl. X (1824). Axis pennanti Gray, List Mamm. Brit. Mus., p. 179 (1843). Rusa equina malaccensis Fitzinger, 1. c., p. 294 (1874). Rusa equina pennantii Fitzinger, 1. c., p. 296 (1874). Rusa swinhoei Sclater, P. Z. S. p. 152 (1862); Trans. Zool. Soc., vol. VII, p. 333 (1871); Gray, Cat. Ruminants Brit. Mus. p. 77 (1872) ; Fitzinger, Sitz.-Ber. Ak. Wien, vol. LXX, part. T, p. 298 (1874). Cervus swinhoei Brooke, P. Z. S. p.901 (1878); Sclater, Mamm;: Ind. Mus. part. II, p. 178 (1891); Ward, Records of Big Game, p. 8 1896). En curvicornis Heude, Mem. s. 1. Chine, vol. II, p. 42 (1888). Sambar longicornis Heude, 1. c., vol. II, p. 42 (1888). Sambar autreyanus Heude, 1. c., vol. II, p. 42 (1888). Sambar planidens Heude, 1. c., vol. II, p. 42 (1888). Sambar colombertinus Heude, 1. c., Il, p. 43 (1888). Sambar comberbaltinus Heude, 1. c., II, p. 43 (1888). Sambar lignarius Heude, 1. c., II, p. 43 (1888). Sambar lemeanus Heude, 1. c., II, p. 44 (1888). Sambar errardianus Heude, 1. c., II, p. 44 (1888). . Sambar jaubertianus Heude, 1. c., II, p. 44 (1888). Sambar latidens Heude, 1. c., II, p. 44 (1888). Sambar planiceds Heude, 1. c., II, p. 44 (1888). Sambar officialis Heude, 1. c., II, p. 45 (1888). Sambar simoninus Heude, 1. c., II, p. 45 (1888). Sambar brachyrhinus Heude, 1. c., Il, p. 46 (1888). ?Sambar verutus Heude, 1. c., II, p. 46 (1888). Cervus brookei Hose, Ann. Mag. Nat. Hist. ser. 6, vol. XII, p. 206 (1893). Biologie und Systematik der Sechsender-Hirsche. Gattung Rusa 199 Hippelaphus hamiltonianus Heude, 1. c., vol. III, XI (1896). Rusa dejeani Pousargues, Bull. Mus. Paris, p. 12 (1896). Cervus dejeani Ward, 1. c., p. 22 (1896). Cervus unicolor equinus Lydekker, Deer of all Lands, p. 150 (1898). Cervus unicolor swinhoei Lydekker, 1. c., p. 154 (1898). Cervus unicolor dejeani Lydekker, 1. c., p. 156 (1898) Cervus (Rusa) unicolor boninensis Lydekker, Annals of Nat. Hist. vol. XV. (1905). Der Pferdehirsch ist etwas kleiner und gedrungener als der Sambar. Das Geweih ist sehr massig und meist auch sehr rauh. Je länger die Stange ist, umso gerader und steifer ist sie; die Mittel- sprosse erscheint oft nur als kleiner Auswuchs der Stange und ist nach innen und hinten gerichtet. Eine Andeutung einer Abbiegung der Stange in der Art der Gabelung wie beim Sambar ist nur dann vorhanden, wenn die Mittelsprosse ungewöhnlich lang ist. Fig. 9. Rusa equina equina (Cuv.) phot. P. Kothe, Zoo-Berlin. Die Färbung ist ein tiefes Dunkelbraun. Die Füße und die Innenseite der Beine sind heller. An der Vorderseite der Beine, besonders der Vorderbeine, läuft ein dunkler, oft scharfberandeter Streifen bis zu den Hufen hinunter. In der Innenseite der mäßig großen Ohren, am unteren Teil der Wangen und um das Maul herum ist die Färbung ebenfalls heller. Der Mundwinkelfleck scheint gelegentlich zu fehlen. An Wangen und Hals sind die drahtigen Haare etwas verlängert, ohne jedoch eine regelrechte Mähne zu bilden. Der Schwanz ist sehr buschig und meist sehr dunkelbraun. Der Pferdehirsch stammt aus Hinterindien. Er ist bestätigt von Szechuan, Assam, Cachar, Burma, der Malayischen Halbinsel, Siam, Cochinchina, Hainan, Borneo, Sumatra, Nias, Formosa und den Bonin-Inseln. Archiv En EN A 9 9. Heft 130 .E. Mohr: Man hat vielfach versucht, aus diesen verschiedenen geogra- phischen Vorkommen Unterarten oder gar Arten zu konstruieren, namentlich der Jesuitenpater Heude hat sich darin hervorgetan und eine ungeheure Anzahl Arten beschrieben und zum Teil ab- gebildet. Die Liste der Synonyme enthält diese, soweit sie sich nach den zum Teil recht lückenhaften Angaben unterbringen ließen. Die meisten beschreibenden Zoologen sehen den Formosa- Hirsch (R. swinhoei Scl.) als selbständige, gute Art an. Lydekker erwähnt für diesen Formosahirsch als besondere Arteigentümlich- keit das konkave Profil. Die Originalbeschreibung spricht jedoch überhaupt nicht von einer derartigen Erscheinung, und man müßte doch annehmen, daß ein so stark auffallendes Merkmal von dem ersten Beobachter in erster Linie Erwähnung finden würde. Auch auf der beigegebenen Tafel ist nichts derartiges zu sehen. Ganz abgesehen davon neigt gerade der Pferdehirsch in einem solchen Maße zur Konkavität des Profils, daß man schon deshalb nicht aus einer größeren oder geringeren Senkung des Nasenrückens Art- . unterschiede konstruieren darf. Der Formosa-Hirsch gehört ganz zweifellos in den für Rusa equina equina (Cuv.) aufgestellten Formenkreis. Ähnlich ist es mit dem erst 1905 aufgestellten Cervus (Rusa) unicolor boninensis Lyd., der noch dazu nach einem weiblichen Schädel aufgestellt worden ist. Im Hamburger Garten werfen die Pferdehirsche nach den seit 1896 gemachten Tagebuchaufzeichnungen regelmäßig jedes Jahr vom April bis September, zumeist im Mai und Juni, das Geweih ab. Der Beschlag wurde bemerkt im Mai, hauptsächlich im September und im Oktober. Kälber wurden von Februar bis Juli gesetzt, mit einer größten Häufigkeit im Juni und nach einer Tragzeit von 263 bis 276 Tagen. Die Kälber unserer von Borneo eingeführten Pferdehirsche haben sich. als wenig lebenskräftig erwiesen. Von den 14 gebuchten Geburten entfielen 3 (1 tot) auf Männchen, 5 (2 tot) auf Weibchen und bei 6 (5 tot) fehlt die Geschlechtsangabe. Aber auch von den lebend Geborenen sind viele schon in den ersten Tagen wieder eingegangen. Die Kälber sind dunkelrostrot und haben spärliche, wenig auffallende Flecken. Über die Jagd auf Sumatra macht G. Schneider (Zool. . Jahrb. Abt. Syst. 23, 1905) einige interessante Bemerkungen. „Die Malayen fangen den Hirsch meistens mit großen, aus Rottang ‚hergestellten Netzen. Zu diesem Zweck umspannen sie ein großes ‚Areal damit und treiben den Hirsch hinein, worauf sie ihn gewöhn- lich mit einer Lanze zur Strecke bringen. An solcher Hirschjagd beteiligen sich immer mehrere Familien. Das Wildpret wird zu gleichen Teilen unter ihnen geteilt. Derjenige aber, welcher den ‘Hirsch zur Strecke gebracht hat, nimmt den Schädel davon mit nach Hause, und nach einigen Tagen, wenn derselbe am Feuer etwas getrocknet und vom Rauch geschwärzt ist, finden sich die Biologie und Systematik der Sechsender-Hirsche, Gattung Rusa 131 übrigen Teilnehmer der Jagd zusammen und bringen den Göttern der Jagd, die ihnen nach ihrem Glauben zur Beute verholfen haben, Opfer dar. Dies ist wenigstens im Innern von Indragiri, wo ich mehrere solcher Hirschjagden mitgemacht habe, der Fall gewesen. Die Schädelverehrung und der damit verbundene Aberglaube dort am Sungai Krass, Compong Dau und Compong Api Api machten es mir unmöglich, auch nur einen Hirnschädel von ihnen zu be- kommen, denn die Besitzer meinten, sie würden nie wieder einen Hirsch fangen, wenn sie mir denselben überließen. Alles Wildpret (das nur zum kleinsten Teil frisch am Feuer geröstet oder mit Seis gekocht gegessen wird) schneiden die Eingeborenen in dünne Rcheiben, salzen es leicht, trocknen es dann an der Sonne und essen es später als sog. Deng-Deng, welches oft lederartig zäh ist und wenig Geschmack besitzt. Ich lasse nun den Spruch, den hirschgerechte Malayen aussprechen, folgen. Wenn das Netz für den Hirsch gespannt ist und sich der sog. Passang (Anführer der Jagd) an den Eingang des Netzes gestellt hat, so spricht er: O Si Malangan (Gott der Jagd), o Si Malogan (Beherrscher der Wälder), treibe deinen Hirsch in mein Netz; gleitet er darunter durch, so soll seine Schulter zerschmettern; wenn er darüber hinwegspringt, sollen seine vier Beine brechen; weicht er nach links ab, so soll sein rechtes Auge blind werden, und biegt er rechts aus, so schlage sein linkes Auge mit Blindheit. Wenn er sich nicht flüchtet, wird er mein Eigentum (mein Kind) und möge sich alsdann vermehren, zur Schlucht gehen, um zu trinken und auf die Hügel, um zu äsen. Wenn er sich wehrt, so sollen ihn die Götter verfluchen oder mit Krankheit schlagen oder durch einen Baum zerschmettern. Wenn er sichnicht wehrt, solle er sich fortpflanzen bis ins Zehntausendfache, so daß die Ebene der Busch und die Urwälder überfüllt werden. Ohne solchen Beschwörungsspruch ist bei den Malayen kein Hirschjagd denkbar, und sie achten sehr darauf, daß nur ein gut erfahrener und angesehener Mann ihn hersagt. Fällt aber trotzdem das Ergebnis ungünstig aus, so sind sie leicht geneigt, anzunehmen, daß irgendwie ein Fehler bei der Beschwörung gemacht worden ist“. Rusa eguina philippina (H. Sm. 1827.) Cervus mariannus Desmarest, Mammalogie, vol. II, p. 436 (1822); Brooke, Proc. Zool. Soc., p. 53 (1877); p. 901 (1878); Ward, Records of big Game, p. 9 (1896). Cervus (Rusa) marianus H. Smith, in Griffith’s Animal Kingdom, vol. IV, pp. 304, 311 (1827). Cervus (Hippelaphus) marianus Sundevall, Kgl. Svenska Vet. Ak. Handl. for 1844, p. 180 (1846). Rusa mariannus Gray, Cat. Ruminants Brit. Mus., p. 78 (1872). Rusa marianna Fitzinger, Sitz.-Ber. Ak. Wien, vol. LXVIII, part. I, p. 355 (1873); vol. LXX, part. I, p. 304 (1874). 9% 9. Heft 132 E. Mohr: Cervus (Stylocerus) philippinus H. Smith, 1. c., vol. IV, p. 147, v..p. 319; (1827). Cervus philippinus Fischer, Synopsis Mamm., p. 622 (1829) ; Brooke, P.2.5,.P:,98’(1877); 7.790127 (1878); Cervus (Hippelaphus) bhilippinus Sundevall, 1. c., p. 179 (1846). Rusa philippinus Gray, Knowsley Menagerie, p. 63 (1850); Cat. Ungulata Brit. Mus., p. 211 (1852). Rusa philippina Fitzinger, 1. c. LXVIII, p. 355 (1873); vol. LXX, _ p- 306 (1874). Rusa paradoxa Brehm, Zool. Garten Hamburg, p. 11 (1864). Cervus nigricans Brooke, P. Z. S. p. 57 (1877); p. 902 (1878). Ussa nigricans Heude, M&m. s. 1. Chine, vol. II, p. 31 (1888). Ussa gorrichanus Heude, 1. c., vol. II, p. 21 (1888). Ussa barandanus Heude, 1. c., vol. II, p. 22 (1888). Ussa crassicornis Heude, 1. c., vol. II, p. 23 (1888). Ussa francianus Heude, 1. c., vol. II, p. 24 (1888). Ussa nublanus Heude, 1. c., vol. II, p. 24 (1888). Ussa tuasoninus Heude, ]. c., vol. II, p. 25 (1888). Ussa sbatharius Heude, ]. c., vol. II, p. 25 (1888). Ussa ramonianus Heude, 1. c., vol. II, p. 26 (1888). Ussa ambrosianus Heude, 1. c., vol. II, p. 27 (1888). Ussa macarianus Heude, 1. c., vol. Il, p. 28 (1888). Ussa elorzanus Heude, 1. c., vol. II, p. 28 (1888). Ussa garzianus Heude, 1. c., vol. II, p. 29 (1888). Ussa guidoteanus Heude, 1. c., vol. II, p. 29 (1888). Ussa maraisianus Heude, 1. c., vol. II. p. 31 (1888). Ussa dailliardianus Heude, 1. c., vol. II, p. 32 (1888). Ussa marzaninus Heude, 1. c., vol. II, p. 33 (1888). Ussa roxasianus Heude, 1. c., vol. II, p. 33 (1888). Ussa longicuspis Heude, 1. c., vol. II, p. 34 (1888 Ussa microdontus Heude, 1. c., vol. II, p. 34 (1888 Ussa gonzalinus Heude, 1. c., vol. II, p. 35 (1888). Ussa telesforianus Heude, 1. c., vol. II, p. 36 (1888). Ussa brachyceros Heude, 1. c., vol. II, p. 36 (1888). Ussa corteanus Heude, 1. c., vol. II, p. 37 (1888). Ussa verzosanus Heude, 1. c., vol. II, p. 37 (1888). Ussa rubiginosus Heude, 1. c., vol. II, p. 38 (1888). Ussa hippolitanus Heude, 1. c., vol. II, p. 39 (1888). Ussa atheneensis Heude, 1. c., vol. II, p. 39 (1888). Ussa guevaranus Heude, 1. c., vol. II, p. 40 (1888). Cervus sterii Elliot, Publ. Field Columbian Mus. — Zool. vol. I, p-. 72 (1896); p. 157 (1897). Cervus unicolor philippinus Lydekker, Deer of all Lands, p. 157, (1898). Cervus unicolor nigricans Lydekker, Deer of all Lands, p. 158 (1898). Ussa michaelinus Heude, 1. c., vol. IV, p. 135 (1899). Ussa villamerianus Heude, 1. c., vol. IV, p. 136 (1899). Ussa vidalinus Heude, 1. c., vol. IV, p. 136 (1899). 'P E Biologie und Systematik der Sechsender-Hirsche. Gattung Rusa 133 Ussa baryceros Heude, 1. c., vol. IV, p. 139 (1899). Ussa cinerius Heude, 1. c., vol. VI, p. 140 (1889). Neben der typischen, großen Unterart ist eine zweite, etwas kleinere und weniger hochbeinige zu unterscheiden, nach ihrer Heimat Philippinenhirsch genannt. Dieser Philippinenhirsch hat ein im Verhältnis viel massigeres Geweih als die typische Form, Die Augensprossen sind außerordentlich lang und erreichen ?/, der Stangenlänge und gelegentlich noch. mehr. Die Färbung zeigt etwas hellere Töne als beim Pferdehirsch. Die Heimat dieser Unterart sind die Philippinen, wo sie von den Inseln Luzon, Basilan, Mindora, Cebu und Mindanao bekannt ge- worden ist. Nach den Marianen, besonders nach Guam ist sie schon seit langer Zeit ausgeführt worden. Rusa hippelaphus (Cuvier 1825). Rusa hippelaphus hippelaphus (Cuv. 1825) > Figur 10, Cervus hippelaphus Cuvier, Ossem. fossiles, ed. 3, vol. IV, p. 40 (1825); Brooke, P. Z. S. p. 903 (1878); Sclater, Cat. Mamm. Ind. Mus. part. II, p. 179 (1891); Lydekker, Deer of all Lands, p- 162 (1898). Rusa hippelaphus Gray, List Mamm. Brit. Mus., p. 179 (1843); Cat. Ungulata Brit. Mus., p. 209 (1852); Cat. Ruminants Brit. Mus., p. 77 (1872) ; Fitzinger, Sitz.-Ber. Ak. Wien, vol. LXVIII, part. I, p. 355 (1873); vol. LXX, part. I, p. 312 (1874). Cervus (Rusa) hippelaßhus H. Smith, in Griffith’s Animal Kingdom, vol. IV, p. 105, v. p. 309 (1827). Cervus (Hippelaphus) hippelaphus Sundevall, Kgl. Svenska Vet. Ak. Handl. for 1844, p. 178 (1846). Cervus russa Müller et Schlegel, Verh. Ges. Nederl. Zool., p. 217 (1839 —44). Cervus tunjac Blyth, Cat. Ind. Mus., p. 151 (1863). Der Mähnenhirsch ist der kleinste Vertreter der Untergattung Rusa. Er steht dem Sambar näher als dem Pferdehirsch. Das Geweih. ist lang und elegant, viel leichter als beim Sambar, doch stärker als beim Chital. Die Mittelsprosse zweigt etwa in der Mitte der Stange nach außen und vorne ab. Die Hauptenden der nach hinten geschwungenen Stangen stehen fast parallel. Der Augen- sproß geht kurz über der Rose in spitzem Winkel ab und hat selten mehr als 13 der Stangenlänge, meistens weniger. Die Farbe ist heller als beim Sambar, die Verteilung ebenso. Ein Mundwinkelfleck ist meistens vorhanden. Das einzelne Haar ist eng gewellt. An Hals, Wangen und Kelle ist eine kräftige Mähne. Auf Java nennt man den Mähnenhirsch Mendjangan oder Minjangan. Die typische gemähnte Form kommt nur auf Java, dem südlichen Borneo und vielleicht dem östlichen Sumatra vor. Es finden sich jedoch überall die Angaben, daß er auch auf Mauritius 9, Heft 134 E. Mohr: und Horsburgh, einer der Cocos-Keeling-Inseln, eingeführt sei und dort lebe. Lydekker bringt dies, und ‚Hilzheimer hat es sogar in den neuen Brehm übernommen. Wo diese Behauptung zuerst aufgetaucht ist, konnte ich nicht ermitteln. Die Mauritius betreffende Literatur habe ich durchgesehen und gar nichts Positives gefunden. Es kann sehr wohl möglich sein, daß die Malayen vor Zeiten einmal einige Tiere hinüber gebracht haben, da dort an guten Fleischtieren kein Überfluß war und ist. Doch wenn auch die neuesten Bearbeiter der Maskarenen ein so großes, auffallendes Tier — nach Gray soll es sich übrigens um den Pferde- hirsch handeln — überhaupt nicht erwähnen, auch nicht durch Eingeborene davon gehört zu haben angeben, ist der Verdacht nicht unbegründet, daß der Hirsch dort zum mindesten wieder ausgestorben ist. Fig. 10. Rusa hippelaphus hippelaphus (Cuv.) phot. P. Kothe, Zoo-Berlin. Für die Kokosinseln ist das sogar verbürgt. Wood Jones be- richtet (P. Z. S. 1909) in einem Aufsatz ‚The Fauna of the Cokos- Keeling Atoll“, daß alle dort von Java ehemals eingeführten Hirsche tot waren, als er 1906 die Insel verließ. Die einzige Spur ihrer ehemaligen Gegenwart sei eine gutmarkierte Grenze an den Bäumen gewesen, bis zu der die Hirsche sie -kahl geschoren und damit ein ganz neues Moment in den Landschaftscharakter der Korallen- Insel getragen hätten. In bezug auf die Lebensweise der Mähnenhirsche muß ich mich zumeist auf Hilzheimer berufen. Die Mähnenhirsche tun sich zu größeren Gruppen zusammen, doch trennen die alten Hirsche sich nach der Brunst von den Tieren und ziehen bis zur nächsten Biologie und Systematik der Sechsender-Hirsche. Gattung Rusa 135 Paarungszeit zwar in Fühlung mit ihnen, aber im allgemeinen doch. einsiedlerisch umher. Sie bevorzugen die Steppen, steigen aber auch ins Gebirge empor und halten sich dort in den Vor- wäldern auf. Während der heißen Stunden liegen sie in Gras, Schilf und Gebüsch versteckt, ziehen vor Sonnenuntergang zur Suhle und mit Anbruch der Dunkelheit zum Äsen. Das Wasser ist ihnen unentbehrlich. | Im Hamburger Garten warfen die Mähnenhirsche regelmäßig ab, in den Jahren 1898 bis 1903 von Mai bis Juli, zumeist im Juni; der Beschlag wurde ausgeführt im März, Mai, Juni und Dezember, am häufigsten im Mai. Geburten sind nur drei gebucht: zwei Weibchen (1 tot) im Oktober und 1 Männchen am 6. September. Da dieses Tier vom 31. Dezember des Vorjahres an getragen worden sein soll, würde das eine Tragzeit von nur 249 Tagen bedeuten. Das will mir reichlich wenig erscheinen, aber merkwürdigerweise gehen alle Angaben über die Tragzeit des Mähnenhirsches so sehr auseinander, daß man annehmen muß, sie seien bis auf die mittlere alle falsch beobachtet. Bei der Hamburger Anschreibung mag ein verspäteter, nochmaliger Sprungversuch als Beschlag angesehen und gebucht worden sein. Hilzheimer spricht von einem Fall, wo im Berliner (?) Garten die Tragzeit vom 7. Januar bis zum 18. Oktober, also 284 Tage dauerte. Das ist offenbar zuviel und wird dadurch zu erklären sein, daß ein späterer, endgültiger Be- schlag zwar stattgefunden hat, aber nicht bemerkt worden ist: Am glaubhaftesten erscheint mir eine Angabe, die aus Indien selbst stammt; danach dauerte die Tragzeit vom 25. September bis zum 19. Juni des folgenden Jahres, also 267 Tage. Das ist auch etwa die Zeit, die die andern großen Rusas trächtig gehen. Die Kälber sind ungefleckt. Nach Hilzheimer verbreitet der Hirsch zur Paarungszeit einen unangenehmen Bocksgeruch, wird leicht böse und übt dann den schon früher erwähnten Stechschritt. Seine Stimme ist ein kurzes, dumpfes, leises Blöcken. Über die Jagd schreibt Hilzheimer: ‚Auf den großartigen Treibjagden der malayischen Fürsten erlegt man oft viele Hunderte von Mähnenhirschen, obgleich man nicht das Feuergewehr, sondern bloß Schwert und Speer anwendet, um sie zu töten, oder die Schlinge gebraucht, um sie lebendig zu erbeuten. Die Hirschjagden werden auf Java zu Pferde betrieben. Reitertrupps stehen auf verschiedenen Stellen des Alangalang-Feldes bereit, die im Waldes- dunkel aufgejagten und durch. eine geschlossene Reihe von oft mehr als hundert Büffeln nebst dazugehöriger inländischer Mann- schaft ins Freie getriebenen Hirsche und sonstiges Gewild zu emp- fangen, d. h. ihnen den Weg zu verlegen, sie nachjagend einzuholen und ihnen dann mittelst des Seitengewehres das Rückgrat zu durchschlagen. In neuerer Zeit hat man anstatt dieser Metzelei das Fangen mit Hilfe einer an der Spitze der Lanze befindlichen 9. Heft 136 E. Mohr: Schlinge eingeführt. Rührend ist es anzusehen, wenn ein Alttier mit seinem Kalbe verfolgt wird. Fort und fort sucht es dieses zu decken und zu schützen und führt deshalb die wunderlichsten Kreuz- und Quersprünge aus, bis es endlich von ihm durch den Reiter abgeschnitten worden ist und nunmehr, allerdings oft zu spät, sein Heil in der Flucht suchen muß. Das Junge wird dann leichter gefangen. Laut Junghuhn jagt man diesen Hirsch ausschließlich seines Wildbrets halber, das in dünne Scheiben ge- schnitten, mit Salz eingerieben, an der Sonne getrocknet, dann „Djendeng‘‘ genannt und als die am meisten beliebte Zuspeise zu den auf der Tafel javanischer Häuptlinge niemals fehlenden Reis- gerichten angesehen wird, aber auch auf der Tafel der Europäer als vorzügliche Speise gilt. Decke und Haut werden nicht benutzt.“ Rusa hippelaphus moluccensis (Ouoy et Gaimard 1830.) Figur 11. Cervus timorensis de Blainville, Journ. Physique, vol. CXIV, p: 267 (1822). Cervus timoriensis Brooke, P. Z. S. p. 903 (1878). Hippelaphus timoriensis Heude, Me&m. s. 1. Chine, vol. III, p. 94 (1896). Cervus 6 Cuvier, Ossem. fossiles, ed. 3, vol. IV, p. 46 (1825). Cervus (Rusa) peronii H. Smith, in Griffith’s Animal Kingdom, vol. IV, p. 114, v. p. 311 (1827). Cervus (Hippelaphus) peroni Sundevall, Kgl. Svenska Vet. Ak. Handl. for 1844, p. 179 (1846). Rusa beroni Gray, Knowsley Menagerie p. 63 (1850) ; Cat. Ungulata Brit. Mus. p. 211 (1852); Cat. Ruminants Brit. Mus., p. 78 (1872); Fitzinger, Sitz.-Ber. Ak. Wien, vol. LXVIII, part. I, p. 355 (1873); LXX, part. I, p. 317 (1874). Cervus moluccensis Quoy et Gaimard, Voyage Astrolabe, Zool. vol. I, p. 133 (1830); Eydoux et Gervais, Mag. Zool. vol. VI, p. 26 (1836); Brooke, P. Z. S. p. 904 (1878); Ward, Record of Big Game, p. 12 (1896). Cervus (Hippelaphus) moluccensis Sundevall, 1. c., p. 179 (1846). Rusa moluccensis Gray, Knowsley Menagerie, p. 62 (1850); Cat. Ungulata Brit. Mus. p. 209 (1852); Cat. Ruminants Brit. Mus. p. 77 (1872); Fitzinger, Sitz.-Ber. Ak. Wien, vol. LXVIII, part. I, p. 354 (1873); LXX, part. I, p. 320 (1874). Hippelaphus moluccensis Heude, 1. c., III, p. 94 (1896). Cervus russa moluccensis Müller et Schlegel, Verh. Nederl. Zool., p: 212 (1839 —44). Cervus russa timoriensis Müller et Schlegel, 1. c., p. 212 (1839 —44). Hippelaphus macassaricus Heude, 1. c., vol. III; p. 50 (1896). Hippelaphus menadensis Heude, ]. c., vol. III, p. 50 (1896). Hippelaphus floresiensis Heude, 1. c., vol. III, p. 92 (1896). Biologie und Systematik der Sechsender-Hirsche. Gattung Rusa 137 Hippelaphus buruensis Heude, 1. c., vol. III, p. 93 (1896). Hippelaphus hoevellianus Heude, 1. c., vol. III, p. 94 (1896). Cervus hippelaphus moluccensis Lydekker, Deer of all Lands, p- 166 (1898). Cervus hibpelaphus. timoriensis Lydekker, 1. c., p. 170 (1898). Vom typischen javanischen Mähnenhirsch unterscheidet sich eine auf den Molukken heimische Form. Sie ist der andern sehr ähnlich, besonders im Geweih, ist aber kleiner und hat keine Mähne. Fig. 11. Rusa hippelaphus moluccensis (Qu. et G.) phot. Herzogin von Bedford. Aus Lydekker, Deer of all Lands. Der Molukkenhirsch kommt vor auf Celebes, Buru, Batjan, Amboina, Timor, Semao, Kambing, Solor, Flores, Sambawa, Adonares, Ceram, Ternate, Aru, Saleyer, Talisse, Djampea und Rotti. Über die Lebensweise dieser Unterart ist nichts Näheres aus der Literatur bekannt geworden, doch wird sie kaum erheblich von der des javanischen Mähnenhirsches abweichen. Es ist mir ganz unzweifelhaft, daß der Molukkenhirsch zum mindesten den Wert einer Unterart beanspruchen kann, den ich ihm ja auch zukommen lasse, und ich würde darüber gar nicht viele Worte verlieren, wenn nicht F. Sarasin*), der einzige, der sich näher über diese Form äußert, sich darauf ver- steift hätte, das Tier sei nicht ursprünglich auf Celebes heimisch, sondern (p. 36): „Wir wissen nur soviel bestimmt aus den Höhlen- funden, daß der Hirsch nicht der celebensischen Fauna angehört, und ferner, daß seın Name auf einen Import aus Java hindeutet.“ 9. Heft 138 E. Mohr: Zum ersten Teil dieses Satzes ist zu bemerken, daß P. und F.Sarasin bei den Ausgrabungen nur in einer Höhle, die auch Eisen und Scherben von Porzellantassen barg, Hirschreste — zwei Schneidezähne — fanden; p. 33: ‚In allen andern Höhlen wurde keine Spur des Hirsches angetroffen. Kein einziges Artefakt erwies sich als aus Hirschhorn hergestellt, welch unverwüstliches Material uns nicht hätte entgehen können. Kann dies ein Zufall sein? Das ist nicht denkbar, da alle anderen größeren Tiere in beträcht- licher Anzahl ausgegraben worden sind.‘‘ Im folgenden bespricht F. Sarasin die Zeit des wahrscheinlichen Auftretens des Hirsches in den verschiedenen Teilen von Celebes und kommt zu dem Schluß, daß die Tiere frühestens vor einem ‚halben Jahrtausend“ in Celebes erschienen sind. In der Zusammenfassung dagegen heißt es wieder (p. 53): ‚Wann dieser (der Hirsch) etwa seinen Einzug gehalten haben dürfte, ist oben besprochen worden. Wenn wir auch Gründe haben, anzunehmen, daß das Erscheinen des Hirsches in Lamontjong nur wenige hundert Jahre zurückliege, so bleibt es doch auffallend genug, daß in den allerobersten Lagen des Höhlenbodens sich nicht Hirschreste in größerer Zahl gefunden haben; denn mehrere der untersuchten Felsenhäuser waren ja noch unlängst benutzt. In Unter-Tjakondo und in dem Abri beim Balisaohaus sahen wir ja noch Reste von Gerüsten und hölzerne Haken zum Aufhängen von Gegenständen an den Felsen, und Ululebä soll bis vor 30 Jahren bewohnt gewesen sein.“ Damals lebte der Hirsch dort längst, und es ist verwunderlich, daß die Höhlenbewohner sich nicht an die Hirsche als Nahrungs- tiere gehalten haben sollten. Weiter (p. 54): ‚Warum hat sich nun hier trotzdem vom Hirsch nichts gefunden als die erwähnten zwei Schneidezähne ? Tatsächlich kann er hier gar nicht fehlen, aber wir glauben, daß seine Reste nicht im Höhlenboden, sondern am Fuß der Halden vor den Höhleneingängen gesucht werden müßten. Es ist über- haupt selbstverständlich, daß das im Innern der Höhlen ver- bliebene Material von Nährtieren nur einen ganz verschwindend kleinen Bruchteil der Gesamtmasse darstellen kann, welche im Laufe der Jahre von den Troglodyten verwendet worden ist, und dasselbe gilt auch für die Artefakte. Das meiste wurde zweifel- los, wenn ausgenützt, weggeworfen und dann von den Monsun- regen den Abhang hinuntergeschwemmt.‘“ Gut, dann sollte aber auch erst am Fuß der Halden vor den Höhleneingängen gesucht werden, ehe es heißt (p. 37): ‚Unter allen Umständen ist soviel gewiß, daß der Hirsch nun endgültig aus der Fauna (gemeint ist Höhlenfauna) zu streichen ist.‘‘ Mir scheint, das negative Ergebnis beweist noch nichts gegen die Möglichkeit ehemaligen Vorkommens. Weiter (p. 54): ‚‚Wir sind daher der Ansicht, daß das, was in den Höhlen erhalten geblieben ist, im großen ganzen die Reste 4) Sarasin, P. u. F. Materialien zur Naturgeschichte der Insel Celebes, V. Band, I. Teil. Wiesbaden 1905. Biologie und Systematik der Sechsender-Hirsche. Gattung Rusa 139 der ältesten Bewohnungsperiode darstellt, gemischt natürlich an der Oberfläche mit jungen Überbleibseln und glauben somit, daß das Fehlen des Hirsches zwar wohl des Bestimmtesten beweist, daß der Hirsch ein später Eindringling ist und überhaupt der celebensischen Fauna nicht angehört, daß aber aus seiner Ab- wesenheit in den höheren Lagen noch nicht auf eine Unterbrechung in der Bewohnung der Höhlen, also auf einen Hiatus, geschlossen werden kann.‘‘ Es wird mit derZeit recht mühsam, zu behalten, was nun eigentlich die Ansicht des Verfassers darüber ist, wie er sich zum Hirsch stellen will, denn abwechselnd wundert er sich teils über das Fehlen des Hirsches in der Höhlenfauna und zieht aus diesem Fehlen seine Schlüsse, teils hält er es für selbstverständ- lich, daß er an anderen Stellen nach Überresten suchen müßte, tut das aber keineswegs und gestattet damit dem ohne Scheu- klappen versehenen Leser aus demselben Rechte zum gegen- teiligen Schlusse zu kommen. Alles was dem Verfasser in den Weg kommt, dreht er, um es für seine Zwecke dienstbar zu machen, in einer Weise, die für sich selbst spricht. Er gibt Satzkombinationen — um nicht zu sagen Schlüsse — die in einer wissenschaftlichen Arbeit nicht vorkommen dürften. Schon die Tatsache, daß die Berichte über das erste Erscheinen des Hirsches einander nur teilweise ähnlich sind und zum andern Teil ziemlich voneinander abweichen, sollte ihm die Zurückhaltung auferlegen, die er nur den Berichten gegenüber übt, die nicht zu seinen Ansichten passen. (P. 35): „Das Baree, die Hauptsprache des östlichen Zentral-Celebes hat zwar zwei eigene Namen für Hirsch, lagiwa und lago, doch sind dies wahr- scheinlich Umschreibungen einer Eigenschaft des Tieres; denn das malayische ‚‚rusa‘‘ und das buginesische ‚‚djonga‘“ sind bis ins Herz der Iusel gedrungen.‘“ Da sonst den sprachlichen Bemer- kungen genauer nachgegangen zu sein scheint, ist es um so un- verständlicher, weshalb in diesem Falle nicht angegeben wird, welche Eigenschaft des Tieres denn mit ‚lagiwa‘ und ‚lago“ gemeint ist. Wo sich die Möglichkeit bietet, die Heimatsberechti- gung des Tieres zu erweisen, wird der Wert der Hilfsmittel ohne stichhaltige Begründung in Frage gestellt. P. 36: ,,‚Wie kam nun der Hirsch nach Bau, welches von den Toradja als ihr Stammland angegeben wird? Die Tobau sagen: ‚aus den Wolken‘, also auch von auswärts.‘‘ Das ist meines Wissens das erstemal, daß die Wolken bei tiergeographischen Fragen in . dieser Weise in Betracht gezogen werden. Weiter (p. 36): ‚In Süd-Celebes, also in den makassarischen und buginesischen Landen muß der Hirsch von allen Teilen der Insel das älteste Heimatsrecht ‘besitzen; denn Valentyn tut schon in seinem 1726 erschienenen Werke des Makassar-Hirsches Erwähnung. Er sagt von Amboina: Man hat hier auch redlich viele Hirsche, welche aber auch nicht ursprünglich sind, sondern erst von Java (weshalb sie der Ambonees mit einem javanischen 9, Heft 140 E. Mohr: Namen, mendjangan, benennt) und hernach von Makassar, die viel kleiner sind, hierhergebracht sind... Das Wörtchen ‚‚hernach“ (naderhand) in Valentyns Satze könnte darauf hindeuten, daß er annahm, auch Makassar habe seine Hirsche in früheren Jahren von Java her erhalten.“ Schon ohne Kommentar ist es jedem Leser klar, daß mit den Ausführungen Valentyns gemeint ist, Amboina habe zuerst von Java den großen Rusa hippelaphus hippelaphus bezogen und erst bei einem späteren Import den tat- sächlich kleineren R. h. moluccensis von Celebes, die zweite Unter- art. Daß das Wort ‚‚hernach‘‘ andeuten soll, Makassar habe seine Hirsche in früheren Jahren von Java erhalten, ist ein Ding der Unmöglichkeit. Das wird noch klarer, wenn man bedenkt, daß das holländische Wort ‚naderhand“ sich auf mehr Weisen übersetzen läßt; es kann außer hernach noch bedeuten: nachher, später, nachträglich. Und wem es noch nicht klar war, daß her- nach die zeitliche Aufeinanderfolge der Importe nach Amboina bedeutet, der nehme nach Belieben eines der anderen Wörter, und ihm wird geholfen sein. P. 35: ‚Im Gorontaloschen heißt der Hirsch Boulu oder Buulu, die Anoa Boulututu, welch letzteres nach einer brieflichen Mitteilung Riedels an Heller soviel als ‚‚ursprünglicher, echter Hirsch‘ bedeuten soll. Daraus läßt sich allein schon das spätere Auftreten des Hirsches ablesen.‘“ Mag sein, daß es mit dem „ur- sprünglichen, echten Hirsch‘ seine Richtigkeit hat. Nur würde das heißen, daß man die Anca im Gebiet von Gorontalo als Hirsch ansieht. Hirsch und Büffel wissen die Natives andernorts sonst sehr wohl auseinanderzuhalten. Nebenbei haben wir hier auch ein selbständiges Wort für den Hirsch, das weder an ‚‚rusa‘ noch ‚mendjangan‘ anklingt. So interessant die Aufzeichnungen F. Sarasins als Quellen sind, so wenig können sie mich in der Auffassung irre machen, daß wir auf Celebes eine reine‘ Unterart — eben Rusa hippelaphus moluccensis — vor uns haben, die auf den kleineren Inseln gegen Java zu immerhin mit der großen Unterat vermengt sein mag. Fälschlich zugerechnete Arten. Drei weitere Namen für Sechser-Hirsche werden gelegentlich in der Literatur erwähnt, und wenn ich sie jetzt aufführe, geschieht das nur in der Hoffnung, daß sie hiermit endgültig erledigt sein möchten. : Rusa lepida Gray. Lydekker, Deer of all Lands 1898, gibt _ die Synonyme an und sagt: „Sir Viktor Brooke observes that this is a very doubtful species. Some years ago I saw the type at Frankfort; and it appeared to me to closely resemble Cervus sika! Upon my last visit to Frankfort, I sought in vain for the specimen, and much fear that it has been destroyed.‘ Rusa japonica Gray. Ann. Mag. Nat. Hist. ser. 3, vol. VI, p. 218 (1860). Das Tier wurde von den japanischen Inseln Biologie und Systematik der Sechsender-Hirsche. Gattung Rusa 141 beschrieben und sollte einen Spiegel haben. Ein Rusa hat aber niemals einen Spiegel. Dieser Spiegel sowie das Ursprungsland ließen es von vornherein wahrscheinlich sein, daß es sich um Pseudaxis handeln könnte. Später hat Gray selbst seine Bestim- mung zurückgenommen und das fragliche Stück für Sika erklärt. Cervus caspicus Brooke. Brooke beschreibt ihn ursprünglich — P. Z. S. 1874 — als wahrscheinlich nach Persien importierten Sambar, doch schon 4 Jahre später nimmt er diese Bestimmung zurück und glaubt, einen Sikahirsch darin sehen zu sollen. 1897 - erklärt Lydekker, Pseudaxis sei es schwerlich. Ich selbst halte es nach der 1874 beigegebenen Abbildung für einen höchst kümmer- lichen Elaphinen. Zum Schluß sei noch ein kurzes Wort über die Verbreitung der Sechser gesagt. Von keiner der besprochenen Arten und Unterarten läßt sich die Begrenzung des Wohngebietes mit abso- luter Sicherheit angeben, aber da diese Gattung bisher noch, nicht systematisch und geographisch anschaulich analysiert war, habe ich trotzdem versucht, eine Karte aufzustellen, die nun in mancher Weise ganz lehrreich ist. Es zeigt sich dabei, daß das Bild sich viel weniger bunt gestaltet, als man vorher annimmt, soweit die an- scheinend zuverlässigen Fundortsangaben alleine berücksichtigt werden. Von der. Untergattung Hyelaphus ist H. porcinus auf das Fest- land beschränkt, die kleinere gefleckte Form im Wesentlichen auf Vorderindien, die größere ungefleckte ganz auf Hinterindien. Die andern beiden Arten der Schweinshirsche bewohnen je ein ganz beschränktes Inselgebiet inmitten anderer Untergattungen. Von der Untergattung Axis ist A. axis vorderindisch, also weit getrennt von A. alfredi, der auf den Philippinen ein kleines Gebiet inne hat. Die einzige Untergattung, bei der von zugehörigen Arten einmal zwei im gleichen Gebiete wohnen, ist Rusa selbst. R. unt- color lebt nur in Vorderindien und stößt im Osten an das Gebiet von R.equina eqwina, ohne sich jedoch damit zu mischen. R. equina equina geht am weitesten nach Norden, ist aber nicht auf das Fest- land beschränkt, sondern ist nach den Bonininseln importiert und greift auch. auf die festlandnahen Inseln Formosa und Hainan, nach Sumatra mit Nias und nach Borneo über. Im Süden von Borneo und vielleicht auch im östlichen Sumatra lebt gleichzeitig R. hippelaphus hippelaphus. Die Philippinen beherbergen die auch nach den Marianen exportierte kleinere Unterart R. equina philippina. Merkwürdigerweise ist der Philippinenhirsch nicht von denjenigen der mittleren Philippinen bekannt, auf denen Axis alfredi vorkommt. Rusahippelaphus hippelaphus ist auf Java alleiniger Sechser,tritt aber, wie bereits erwähnt, im südlichen Borneo und vielleicht im öst- 9. Heft -Oyasıp[-ıapussyaag I9p JunyrerqdoN oyasıydeıdoayg) (jopuador] oyaıg) 142 E. Mohr: Biologie und Systematik der Sechsender-Hirsche. EL EL ELLE ERDE ELLE LED DZESEE SIEDLER LE EL RZRZEEGLEESTLNETEN DT ERGGEERG ERLDS N EL LLL TILL: UL 09 gm 9 > D EEE EEE EEE TEE IT un O o 5 nd o P. Esben-Petersen: Neuropteren der inneren Sahara 143 lichen Sumatra mit R. eguina equina gemeinsam auf. Die kleinere ungemähnte Unterart, R. hippelaphus moluccensis, ist alleiniger Sechser von Celebes, den südlichen Molukken, den l.leinen Sunda- Inseln und Timor. Legende: ||| Rusa unicolor \\\ Axis axis — ,, equina equina NN.» alfredi = 2, philippina. ::::ı Hyelaphus porcinus pumilo //| ‚, hippelaphushippelaphus| 90000 » „ annamiticus SR, ‚„ moluccensis Bene,“ icalamianensis een : „ kuhlü Vom: Neuropteren der inneren Sahara. (Aus der Sammelausbeute des Freiherrn Hans von Geyr.) Von P. Esben-Petersen, Silkeborg. (Mit 5 Textfiguren.) Als Einleitung dieser kleinen Arbeit müssen einige wenige Worte über die Expedition vorausgeschickt werden, die das be- handelte Material heimgebracht hat. Die Aufklärungen rühren teils aus brieflichen Mitteilungen von Freiherrn v. Geyr selber und zum Teil aus den unten zitierten Quellen her.!) -In der letzten Hälfte des Dezember 1913 erreichte die Expe- dition über Biskra, Tuggurt Ouargla, wo sie die Ausrüstung für die lange Wüstentour vervollständigte. Am 24. Dezember brach die Karawane auf. Die Reise ging gegen Süden mit einem Abstecher gegen Südwest, undam 24. Januar 1914 wurde Temassinin erreicht, das auf ungefähr 28° n.-Br. liegt. Am 4. Februar war die Karawane bis In Kelnet gekommen, das an der nördlichen Grenze der Tuareg- berge liegt, und nach mancherlei Kreuz- und Ouermärschen ge- 1)H. Frhr. Geyr von Scehweppenburg, Ins Land der Tuareg (Journal für Ornithologie. Juli 1917). 4 H. Frhr. Geyr von: Schweppenburg, Die ornithogeographische Stellung des Tuaregberglandes (Journal für Ornithologie, Sonderband, Reichenow- Festschrift). L. Diels, Beiträge zur Flora der Central-Sahara und ihrer Pflanzen- geographie nach der Sammelausbeute des Frhrn. H.Geyr von Schweppen- burg (Engler’s Botan. Jahrbücher, LIV, 1917). Dr. O. le Roi, Odonaten aus der algerischen Sahara von der Reise des Frhr. H. Geyr von Schweppenburg, (Deutsche Entom. Zeitschrift, 1915). 9. Heft 144 12% Esbeı-Petersen: langte sie dann am 24. März zu dem am Nordrande der Hoggar- Berge, 1400 m hoch, unter 23° 49’ n. Br. und 3° 33’ östlicher Länge gelegenen Ideles. Dies war der südlichste erreichte Punkt. Am 30. März verließ die Karawane Ideles, durchzog mehrere Wochen lang die Tuareggebirge und gelangte am 1. Juni, nachdem sie Temassinin wieder berührt hatte, nach Ouargla. Die Expedition hatte damit insgesamt rund 3000 km zurückgelegt. Sie brachte reiches Material von Neuropteren mit, 236 Indi- viduen (in Alkohol aufbewahrt), und es hat sich ganz unbeschädigt gehalten. Alle Neuropteren sind südlich von Ouargla, und was den allergrößten Teil betrifft, sind sie am Abend bei Licht gefangen. Von Myrmeleoniden waren 14 Arten vorhanden (2 waren für die Wissenschaft neu), insgesamt 83 Exemplare. Es fanden sich 2 Arten von Nemopteriden in 14 Exemplaren. Von Chry- sopiden 6 Arten in 128 Exemplaren, (diese Insekten suchen be- sonders das Licht des Abends); von Hemerobiiden 1 Art (neu für die Wissenschaft) in zwei Exemplaren, und von Berothiden 2 Arten, die beide neu sind und unbeschrieben, in 9 Exemplaren. Die Typen und der größte Teil der Ausbeute wurde von Baron Geyr dem Berliner Zoolog. Museum überwiesen. Von sämt- lichen häufiger vorhandenen Arten gelangten auch Stücke in die Sammlung des Verfassers. Wird die Einsammlung von Neuropteren des Freiherrn H. Geyr mit der, die Dr. Ernst Hartert im Jahre 1912 in un- gefähr denselben Gegenden machte (doch nicht so weit gegen Süden), und die vonL. Navas in ‚‚Novitates Zoologicae‘“, Vol. XX, 1913, bearbeitet und veröffentlicht ist, verglichen, so wird man finden, daß Dr. Ernst Hartert nur insgesamt 19 Arten von Myrmeleoniden und 3 Arten (2 Arten) von Nemopteriden einge- sammelt hat, aber keine anderen Neuropteren. Bei Betrachtung des eingesammelten Materials wird die Ge- meinschaft zwischen der Fauna der Zentral-Sahara und von Nord- afrika und der der Wüstengegenden von Transkaukasien sogleich auffällig. Maracanda amoena ist nur aus Zentral-Sahara und Trans- kaukasien bekannt. Die Beschreibung von Lopezus fedischenkoi und Chrysopa sogdiana beruht auf Exemplaren aus Transkaukasien, obgleich die Arten später in Algerien und Tunis gefunden sind. Myrmecaelurus trigrammus, Morter hyalinus und Chrysopa nana sind aus Westasien, Südeuropa und Nordafrika bekannt. Es ist leicht ersichtlich, daß die Neuropterenfauna der Zentral- Sahara in näherem Bezug auf die, die sich in Nordafrika findet, steht als auf irgendeine in diesem Weltteile. Von den hier erwähnten Arten von Myrmeleoniden finden sich 8 Arten in Nordafrika. Eigentümlich ist es, daß Chrysopa congrua aus dem Westen ge- kommen zu sein scheint. Walker’ nennt die Art aus Westafrika ohne eine nähere Örtlichkeit anzugeben, und Weele nennt sie aus Kamerun. Neuropteren der inneren Sahara 145 .. Für die große Liebenswürdigkeit des Frhrn. H. v. Geyr, mir das mühevoll eingesammelte Material zur Bearbeitung zu überlassen, spreche ich ihm hiermit meinen herzlichsten Dank aus. I. Myrmeleonidae. Die systematische Ordnung der Arten innerhalb dieser Familie ist die nämliche wie die in meiner Arbeit ‚Help-notes towards the determination and the classification of the European Myrme- leonidae‘“ (Ent. Medd. Köbenhavn 1918), und in Bezug auf die hier angewandten Termini muß ich auf die genannte Arbeit hinweisen. Formiecaleonini. Neuroleon limbatellus Navas, Novitates Zoologicae, Vol. XX, pag. 451, 1913. 2 Expl. Tig’amaiin-en-tisita, 30. 4. 1914; 6 Expl. Oberes Tahihaout, 28. 5. 1914; 2 Expl. Oued Tamudat, 22. 3. 1914; 2 Expl. Oued Dehin, 20. 3. 14; 3 Expl. Tahihaout, 1. 5. 14; 1 Expl. Oued’Amra, 5. 42:14; 2 Expl. Aceksem,. 13.4. 14; 2 Expl. Tin Tabarik 14. 4. 14; 4 Expl. Tahihaout, 28. 4. 14. Diese schöne Art scheint an gewissen Örtlichkeiten recht allgemein gewesen zu sein. Das Genus Neuroleon soll von dem nahestehenden Genus Nelees. unterschieden werden durch die Ermangelung von Stufen- queradern am apikalen Feld der Vorderflügel; aber wie ich früher erwähnt habe (Ent. Medd., Köbenhavn, pag. 111, 1918), ist dieser Charakter weit entfernt ein konstanter zu sein. Mehrere Exemplare von N. limbatellus haben eine Stufenquerader am apikalen Feld der Vorderflügel. Neuroleon algerieus Navas, Bull. Soc. Hist. naturelle Afrique du Nord, pag. 5, 1913. 1 Expl. Tig’amaiin-en-tisita, 24. 4. 14; 1 Expl. ca. 20 km nördl. Ideles, 31. 3. 14. Die Art ist nur aus Oran bekannt. Neuroleon graeilis n. sp. (Fig. 1) Das Gesicht gelblich. Die Innenkante der Mandibeln braun. Unter den Antennen ein brauner, breit dreieckiger Fleck, oberhalb der Antennen ein an der Mitte etwas herabgebeugter brauner Querfleck. Quer über dem gelblichen Scheitel 6 kleine braune, tropfenförmige Flecke, von welchen die beiden mittleren ungefähr zusammengeschmolzen sind. Hinter dieser Reihe einige braune Schattierungen. Die Augen bronzegrün. Antennen braun und mit gelben Ringen. Die Unterseite der Keule gelb. Prothorax gelb mit vier. braunen Längsstreifen (siehe Fig. 1). Meso- und Meta- thorax mit drei braunen, unregelmäßigen und abgebrochenen Streifen. Die Ober- und Unterseite vom Abdomen braun. Seiten gelb. Jedes der 3.—7. Abdomenglieder an der Oberseite mit zwei gelben, ungefähr zusammenstoßenden Flecken, die abwärts und hinterwärts mit den gelben Seiten zusammenfließen. Beine gelb. Archiv für Naturgeschichte . 1918. A. 9. 10 9. Heft 146 P. Esben-Petersen: x Die Schenkel mit einem braunen Ring dicht an der Spitze. Vorder- schenkel außerdem an der Oberseite braun. Tibien mit einem braunen Bandan der Spitze, und Vorder- und Mitteltibien außerdem mit einem ähnlichen braunen Ring ungefähr in der Mitte. Alle Tarsenglieder mit braunen äußeren Spitzen. 1. Tarsenglied so lang wie 2., 3. und 4. zusammengenommen, aber ein wenig kürzer als das 5. Glied. Sporen an Vorder- und Mitteltibien ungefähr so lang wie 1., 3. und 3. Glied zusammengenommen; an den Hintertibien so lang wie oder ein wenig länger als das 1. Glied. Flügel mit hellgelben Adern. Wo die Queradern die Längsadern treffen, sind diese schmal dunkel gebändert, und die Spitzen der Queradern sind auch. dunkel. Die äußerste Reihe der Stufenquer- adern sind alle dunkel. Die meisten Gabelungen dem Hinterrand und der Spitze des Vorderflügels entlang sind dunkel und schwach dunkel schattiert. Pterostigma an beiden Flügelpaaren schwach braungelblich mit einem dunkeln Punkt am innersten Ende. Am Vorderflügel finden sich 5 Queradern am Radialfeld vor dem Ursprung des Rs, und zwischen R und Rs sind 6 Queradern vor dem Pterostigma; an den Hinterflügeln finden sich im nämlichen Feld ebenfalls 6. An Vorder- und Hinterflügel finden sich 5 Sek- toren aus Rs. £ Die Länge des Körpers 12 mm, Vorderflügel 10—11 mm, Hinterflügel 9,5—10 mm. 3 Expl. Oberes Tahihaout, 28. 4. 14; 1 Expl. Tahihaout, 1. 5. 14; 2 Expl. Tahart, 20. 5. 14. | Creagrini. Creagris surcoufi Navas, Insecta, Rennes, pag. 218, 1912. 2 Expl. Tahart, 20. 5. 14; 3 Expl. Oberes Tahihaout; 28. 4. 14; 1 Expl. Oued Amra, 5. 4. 14; 4 Expl. Ain Tahart, 18. 4. 14; 2 Expl. Raris, 15. 5. 14; 1 Expl. Oberes Tahihaout, 30. 5. 14; 1 Expl. Aceksem, 13. 4. 14; 2 Expl. Oued Tamudat, 22. 3. 14; 1 Expl. Tig’amaiin-en-tisita, 30. 4. 14. Die Art ist nur aus Laghouat (Algerien) bekannt. Sie ist sehr schön und leicht zu kennen. Macronemurini. Geyria n. gen. Flügel ziemlich lang und schmal; etwas zugespitzt. Der Hinter- flügel ungefähr so lang wie der Vorderflügel. Der freie basale Teil von Cu, an den Vorderflügeln hat die Form einer Querader. 2 A und 3 A sind an einer kurzen Strecke zusammenlaufend. 2 A ist nicht gegabelt; 3 A gegabelt. Am Vorderflügel ist das Costalfeld schmal, und alle Queradern ungegabelt; am apikalen Feld finden sich keine Stufenqueradern. Rs entspringt eine Strecke außerhalb der Gabelung von Cu. Der Winkel zwischen Cu;a und Cup Spitz. Der zweite Sektor von Cu;a entspringt weit außerhalb des äußersten Neuropteren der inneren Sahara 147 Endes von Cup. Das Feld zwischen Cu7a und dem Hinterrand der Flügel schmal. Die rücklaufende Ader von Cu, sehr deutlich. An den Hinterflügeln findet sich Stufenquerader im apikalen Feld. Der Winkel zwischen M,;. und dem Hinterrande der Flügel schmal. Antennen keulenförmig, ungefähr so lang wie Kopf und Thorax zusammen. Die Beine kurz und kräftig. Tibia etwas länger als der Schenkel, der so lang wie der Tarsus ist. 1. Fußglied ungefähr so lang wie 2. und 3. zusammen. 5. Glied so lang wie 2., 3. und 4 zusammen. Die Sporen so lang wie das 1. Fußglied, an den Hinter- tibien ein wenig kürzer. Hinterleib kürzer als die Flügel. Beim Männchen mit zwei Anhängen, die ein wenig länger als die beiden letzten Hinterleibsglieder zusammen sind. Type: Geyria saharica. Dieses Genus steht dem euro-asiatischen Genus Pignatellus näher als Macronemurus in Bezug auf die Form und Nervatur der Flügel. In ‚Trans. Ent. Soc. London“, pag. 155, 1898, beschreibt Mac Lachlan eine Art Macronemurus elegantulus aus Biskra, bei welcher Art der hinterste Schenkel des Männchens an der Ober- kante eine Reihe von langen, dunkeln, gekrümmten Haaren trägt. Das nämliche findet bei untengenannter Art statt, so daß dieser Charakter sicher in obengenannte Gattungsbeschreibung einbe- zogen werden muß. Längs der Hinterkante von Vorderhüften und Vorderschenkeln findet sich zugleich bei untengenanntem Exemplar eine unregel- mäßige Reihe von sehr langen, krummen, weißen, haarähnlichen Gebilden, die ein wenig dicker sind gegen die Spitze als an der Wurzel; möglicherweise Sinnesorgane. Macronemurus elegantulus Mac Lachlan und möglicherweise andere Arten werden unzweifelhaft in dieses Genus gehören. Geyria sahariea n. sp. (Figur 2). Gesicht, Maxillar- und Labialpalpen gelbbraun. Die Außen- seite vom äußersten Labialpalpenglied mit einem länglichen dunkelbraunen Punkt. Über den Antennen ein dunkelbraunes Querband. Der Scheitel ziemlich erhöht und mit zwei schmalen dunkeln Querbändern, von welchen das vorderste ziemlich undeut- lich ist, während das hinterste in eine Reihe von sehr kräftigen Flecken aufgelöst ist. Antennen braun und mit schmalen gelben Ringen. Die Unterseite der Keule ganz gelb. Prothorax gelbbraun mit dunkeln Zeichnungen (siehe Fig. 2). Meso- und Metathorax mit mehreren breiten, dunkeln Bändern. Der Hinterleib gelbbraun mit dunkler Mittellinie und einer dunklen Linie an jeder Seite. Die Unterseite braun. Die zwei Analanhänge gelb und mit langen, dunkleren Borsten außen an der Spitze, besonders an der Innen- seite. Beine gelblich. Die Schenkel ein wenig dunkler an der Außenseite. Tibien mit einem dunklen Fleck an der Wurzel und Spitze, und Vorder- und Mitteltibien mit einem kleinen, dunklen 10* 9. Heft 148 P. Esben-Petersen: Fleck an der Außenseite nächst an der Wurzel. Die Tarsenglieder mit dunkler Spitze. Die Nervatur der Flügel gelblichweiß, aber. die meisten der Enden der Queradern braun, und wo diese Quer- adern die Längsadern treffen, sind diese auch an einer kurzen Strecke braun. In der hintersten und basalen Partie der Hinter- flügel sind alle Queradern und Längsadern hell und ungefleckt. An den Vorderflügeln finden sich einzelne braune Schattierungen, nämlich Cu, entlang, an der Gabelung der Längsadern, an Hinter- rand und Flügelspitze entlang. Eine Reihe von Stufenqueradern außen gegen die Flügelspitze stark schattiert, so daß ein augen- fälliger dunkler, schräger Strich gebildet wird. Ebenfalls ist die rücklaufende Ader von dem Außenende aus Cu, auch braun schattiert. Pterostigma gelblichbraun mit einem stark augen- fälligen, dunklen Fleck am innersten Ende. Queradern zwischen R und Rs gleich innerhalb Pterostigma stark braun schattiert und augenfällig, und eine andere Querader ein wenig weiter innen gegen die Wurzel der Flügel ebenfalls braun schattiert, aber weniger. Am Hinterflügel finden sich keine Schattierungen, sondern das Pterostigma hat ebenfalls an seinem innersten Ende einen dunklen Fleck und zwischen R und Rs finden sich zwei den am Vorderflügel entsprechende Queradern, die stark gefärbt sind, aber nicht schattiert. Am Radialfeld des Vorderflügels finden sich 7 Quer- adern vor dem Ursprung von Rs;-im Felde zwischen R und Rs finden sich 6 Queradern vor dem Pterostigma, eine außerhalb desselben. 5 Sektoren aus Rs vorhanden. Es findet sich keine Banksian-Linie. Länge des Körpers 12,5 mm (excl. Appendices anales), die des Vorderflügels 13,5 mm und des Hinterflügels 13.mm. 1 8, Ain Taiba, 24. 5. 1914. Lopezini. Lopezus fedtschenkoi. M yrmecaelurus fedischenkoi Mac Lachlan, Fedtschenko’s Reise in Turkestan, pag. 4 (Separata), Taf. 1, Fig. 3 und 4, 1875. 4 Weibchen dieser eigentümlichen Art sind aus dem Tahihaout vorhanden, 1. 5. 1914. Die Art ist zuerst aus Turkestan bekannt und beschrieben worden, aber seitdem ist sie in Nordafrika angetroffen worden. Die Art variiert in Bezug auf die Farbenzeichnung der Flügel recht deutlich. Das gewöhnlichste ist, daß sie stark braun gezeichnet sind mit dunkeln Endegabeln dem Flügelrande entlang. Seltener sind die Flügel ganz hell mit Ausnahme vom Pterostigma, das dunkelgezeichnet an beiden Flügelpaaren ist. Ferner erstreckt sich diesenfalls längs Cu am Vorderflügel und gegen die Flügelspitze hin ein dunkler abgebrochener Strich. Myrmecaelurini. Myrmeecaelurus trigrammus Pallas, Iter I, pag. 469. 1.2 aus Tahart, Februar oder April 1914. Neuropteren der inneren Sahara 149 Myrmecaelurus pallens Klug, Symbolae etc. Taf. 36, Fig. 6, 1829. 1 2, El Beiodh (Brunnen), 18. 5. 1914. Das Exemplar ist kaum ganz ausgefärbt oder der Alkohol hat es zum Teil entfärbt. Die dunklen Seitenflecken auf dem hintersten Teil des Hinterleibes kaum angedeutet. Myrmecaelurus lepidus Klug, Symbolae etc., Taf. 36, Fig. 9, 1829. Von dieser schönen Art fanden sich folgende Exemplare: 1 $ Tig’amaiin-en-tisita, 25. 4. 14; 1 2 El Beiodh (Brunnen), 18. 5..14; 1 2 Temassinin, 15. 5. 14. Nophis Navas, Real Acad. Barcelona, p. 181, 1912. Antennen an Dicke gleichmäßig zunehmend gegen die Spitze hin, ungefähr so lang wie Kopf, Pro- und Mesothorax. Prothorax ein wenig länger als breit. Der Hinterleib viel länger als die Flügel. 5. Hinterleibsegment an der Mitte schwach- nach oben gebeugt, 6. Segment dicht an seiner Basis herabgebeugt. Die Analanhänge des Männchens deutlich und mit langen schwarzen Borsten ver- sehen. Die Spitze des 6. Segments an jeder Seite in einen Lappen verlängert, der ein Bündel langer Haare trägt. Die Spitze vom 7. Segment ebenfalls verlängert aber weniger. Das Haarbündel auch nicht so lang. Rs entspringt außerhalb der kubitalen Gabel. Cu, am Vorderflügel läuft mit z A ein wenig außerhalb der 1. Quer- ader von Cu, aus zusammen. Der Winkel zwischen Cu, und Cup . sehr weit; 2 A nicht gegabelt; 3 A gegabelt. An den Hinterflügeln entspringt Rs außerhalb der medianen Gabel, und da finden sich 5 Queradern innerhalb seiner Wurzel. Cu, gegabelt mitund Cu, durch 2 Queradern verbunden. z A vorhanden und mit dem Hinterrande (oder vielmehr mit dem rudimentären 2 A, der selbst dem Hinter- rande entlang läuft) durch eine Querader verbunden. Einzelne Oueradern an der apikalen Area der Flügel. Anterior und posterior Banksian-Linie an beiden Flügelpaaren vorhanden. Zwischen den Sektoren von M ga liegen 3 Zellen im größten Teil des Areals, gegen die Flügelspitzen hinaus liegen nur 2 Zellen. Die Beine von ge- wöhnlichem Bau. Schenkel und Tibia gleich lang. Die Füße etwas länger als die Tibien. 1. Fußglied ungefähr so lang wie 5. Fußglied; 2., 3. und 4. Glied gleich lang und zusammen so lang wie 5. Glied. Die Sporen fast gerade und ungefähr von gleicher Länge als das 1. Fußglied. Die Gattung ist nur aus Afrika (Ägypten und Algier) bekannt und enthält nur die unten angeführte Art. Sie steht M yrmecaelurus nahe und weicht von dieser durch den langen und eigentümlich gekrümmten Hinterleib ab. Es sind besonders die äußersten Hinterleibsglieder, die stark verlängert sind. Die Haarpinsel sitzen bei beiden Geschlechtern an den nämlichen Segmenten, aber bei Myrmecaelurus finden sich diese nur beim Männchen. 9. ITeft 150 P. Esben-Petersen: Nophis teillardi Navas, Memorias Real Acad. Barcelona, pag. 182, 1912 (9); Insecta, Rennes, pag. 219, 1912. & Kopf, Antennen und Palpen braungelb. Letztes Glied der Labialpalpen an der Mitte sehr verdickt und gegen den Apex stark zugespitzt. Die Spitze selbst schräg abgeschnitten. An der Außen- seite der verdickten Partie findet sich ein braunes Korn oder Tuberkel. Die Spitze der Mandiblen schwarzbraun. Der Scheitel ziemlich erhöht und mit einer feinen Mittelfurche. Am Hinterkopf findet sich ein kleiner brauner Punkt an jeder Seite der Mittelfurche. Die Augen metallisch-purpur scheinend. Antennen ein wenig dunkler gegen die Wurzel hin als gegen die Spitze; dunklere Ringe sind kaum sichtbar. Thorax, Hinterleib und Beine braungelb. Prothorax etwas länger als breit mit einer schmalen, braunen Mittellinie. Meso- und Metathorax mit einer etwas breiteren Mittellinie, und vorn an jedem der Brustglieder mit Andeutung einer kurzen verschwindenden Seitenlinie und hinter dieser ein deutlicher brauner Punkt. Den Seiten des Thorax entlang und unter den Flügeln Andeutung eines bräunlichen Streifens. Längs des Hinterleibes eine breite und deutlich rotbraune Mittellinie. Die Unterseite ebenfalls rotbraun, aber am hellsten längs der Mitte. Die Analanhänge gelb, kurz abwärts gebeugt und mit langen, steifen, schwarzen Borsten versehen. Die Beine mit schwarzen Borsten; Sporen und Krallen braun. Die äußeren Spitzen der Fußglieder ein wenig dunkler. Flügel hyalin und die Nervatur gelblich. Pterostigma der Vorderflügel kaum sichtbar. Der Körper 42 mm, Vorderflügel 23 mm, Hinterflügel 21 mm. 1 3 Gourdh Torba (ca. 25 km nördl. Ain Taiba), 26.5. 1914. Wenn ich dieses Exemplar zur Art von Navas ziehe, obschon es in mehreren Punkten zu der Beschreibung von Navas nicht stimmt, so ist es deswegen, weil Navas nur eine Beschreibung vom Weibchen und zwar nach einem getrockneten Exemplar ge- geben hat. Unser Exemplar ist ein Männchen und in Alkohol auf- bewahrt. Die Verschiedenheiten scheinen mir so klein zu sein, daß, wenn man gleichzeitig die vorgenannten Verhältnisse berück- sichtigt, es sehr wahrscheinlich ist, daß wir nur eine Art vor uns haben. Auch muß ich hinzufügen, daß es sich für mich nicht darum handelt, kritiklos so viele Arten wie möglich zu beschreiben. Die Synonymreihen sind schon so lang genug. Solter naevipennis (Fig. 3). Navas, Novitates Zoologicae, Vol. XX, pag. 450, 1913. 1 Expl. Raris, 15. 5. 1914. Mit vielem Bedenken ziehe ich dieses Exemplar zu der Art von Navas, die in einem Exemplar aus dem Oued Nga bekannt ist. Es ist das erste mal, daß ich eine Art der Gattung Solier ge- sehen habe und ich sche, daß meine Vermutung (Ent. Medd. Köbenhavn, pag. 119, 1918), daß die Gattung unter die Myrme- Neuropteren der inneren Sahara 151 caelurini placiert werden muß, richtig ist. Am Vorderflügel läuft 2A und 3 A nicht zusammen, sondern sie sind miteinander durch eine kurze Querader verbunden. Maracanda amoena Mac Lachlan, Fedtschenko’s Reise in Turkestan, Taf. 1, Fig. 1, pag. 2, 1875. Maracanda lineata Navas, Novitates Zoologicae, Vol. XX, pag. 455, 1913. Maracanda stigmalis Navas, loc. cit., pag. 456. Maracanda saharica Navas, loc. cit., pag. 457. 1&5 2 Ain Taiba, 23. 5. 1914; 1 &1 2 Ain Taiba, 24. 5. 14; 1 2 Oberes Tahihaout, 30. 4. 1914; 1 2 Tig’ amaiin-en-tisita, 25. 4. 14; 2 @ Tahihaout, 1. 5. 14; 1 $ Tin Tabarik, 14. 4. 14. Es ist besonders interessant, diese Art, die nach einem ein- zelnen Q@ aus der Wüste Kisil-kum in Asien beschrieben ist, hier in der Sahara zu finden; aber an und für sich ist dies nicht über- raschend. Dasselbe Verhältnis findet bei Lopezus fedtschenkoi, Cueta lineosa und mehreren anderen Neuropteren statt. Das vorhandene Material zeigt, daß die Art sehr viel variiert, nicht allein an Größe, sondern auch in bezug auf Farbe. Das Letztere ist vielleicht der größeren oder minderen Reife zu verdanken. Ein Weibchen aus dem Tahihaout hat alle Adern der Flügel ganz hell und der Leib ist recht hell gezeichnet; aber das Exemplar macht den Eindruck, nicht ganz ausgefärbt zu sein. Auf der anderen Seite machen andere Exemplare den Eindruck, stark ausgefärbt zu sein. In diesem Fall findet sich am Vorderflügel ein dunkler Schattenstreifen längs Cura, Cum und längs der Reihe der Stufenadern gegen die Flügelspitzen hinaus, aber bei den meisten mangeln eine oder mehrere dieser Streifen. Die Art hat kleine, mikroskopische Sporen, und am Hinterflügel wechselt die Anzahl der Oueradern im Radialfeld, voran der Ursprung von Rs zwischen 2 und 3. Rs entspringt im Hinterflügel außerhalb der Gabelung von M,. Die Art scheint an gewissen Örtlichkeiten innerhalb der Sahara nicht selten zu sein. Aus südlicheren Gegenden der Wüste habe ich eine lange Reihe gesehen. Dr. Ernst Hartert hat von seiner Reise 7 Exemplare nach. Hause gebracht, die von Navas als drei Arten beschrieben sind, die hier als Synonyme aufgeführt werden. Myrmeleonini. Myrmeleon alternans Brulle, Iles Canar. Entom., pag. 83. 2 Exemplare vom Oberen Tahihaout, 28. 4. 1914 und 2 Exem- plare von Ain Tahart, 18. 4. 14. Die Art ist nur aus Afrika bekannt. 9. Heft 152 P. Esben-Petersen: Morter hyalinus Olivier, Encycl. VIII, p. 126. 3 Exemplare aus dem Tahihaout, 1. 5. 1914. Die Art ist aus den Mittelmeerländern bekannt. II. Nemopteridae. Halter halteratus Forskäl, Descript. animal., Taf. 25, Fig. 2, pag. 97, 1775. 1 & Oberes Tahihaout, 30. 4. 1914. Nina chobauti Mac Lachlan, Bull. Soc. Ent. France, p. 169, 1898. 1g Tahihaout, 1.9. 1947 29 Oberes Tahihaout. 28. 4. 14; 1 2 Tig’amaiin-en-tisita, 25. 4. 14; 2 $1%Q an demselben Orte, 80: 4.14; 3 9 Raris; 15. 4 14;1 82 Q an demselben Orte, 16. 4. 14. Die Art ist nach 3 @ beschrieben, die bei Ghardaia (Chobaut leg.) eingesammelt sind. Dr. Ernst Hartert hat die Art auch auf seiner Expedition eingesammelt. Sie variiert etwas in bezug auf Farbe und Nervatur. Nicht ganz reife Exemplare haben ganz bleiche Flügelnervatur und beinahe ungeflecktes Abdomen. Navas hat eine Art, Nina harterti (Novitates Zoologicae, p. 445, 1913), aus dem südl. Oued Mya beschrieben, die sicher dieselbe wie Nina chobauti ist. III. Berothidae. Berotha geyri n. sp. Körper, Beine und Flügel bräunlichgelb, ohne irgendwelche Flecken oder Zeichnungen. Alle Behaarung rötlichgelb. 1. An- tennenglied so lang wie die drei folgenden und dicker als diese. 1. und 2. Glied rotgelb, die übrigen Glieder braun mit deutlich rötlichgelbem Ring an der Basis. Antennen stark rotgelb behaart. Prothorax ungefähr so lang wie breit; Vorderecken abgerundet. Beim Männchen haben die oberen Appendices die Form von ein Paar dicken und kurzen Haken, deren Spitzen herabgebeugt und stark zugespitzt sind. Die Hinterleibspitze des Weibchens ist stark herabgebeugt und etwas vorwärts gerichtet; vor der herab- gebeugten Spitze sitzen zwei kurze, keulenförmige Körper. Die Flügel gleichmäßig gerundet gegen die Spitze, die stumpf ist. Keine Einbiegung des apikalen Hinterrandes. Die Nervatur kaum dunkler als die Membrane, deren apikale Hälfte, besonders beim Weibchen, ein wenig dunkler als die basale ist. Pterostigma gelblich; beim Weibchen kräftiger gefärbt als beim Männchen. Am Vorderflügel ca. 15 Queradern am Kostalfeld zwischen Basis und Pterostigma; die meisten dieser Queradern sind gegabelt. Zwei Queradern zwischen R und Rs; diese beiden Queradern sind innerhalb des Pterostigma paciert; am einen Vorderflügel des Männchen findet sich doch eine dritte Querader dicht hinter dem Pterostigma. Vier Sektoren von Rs. 3—5 Stufenadern. Am Hinterflügel sind zwischen R und Rs 2 Queradern; die erste dicht Neuropteren der inneren Sahara 153 an der Basis des Feldes, die andere gleich innerhalb des basalen Endes vom Pterostigma. 4 Sektoren von Rs. 2—3 Stufenadern. "Die Körperlänge 5—5,5 mm, Vorderflügel 6 mm. 1,81: 9% Ain Taiba; 23. 5. 1914. Diese kleine distinkte Art ist von den bisher bekannten Arten abweichend, namentlich darin, daß sie ganz gleichfarbig ist. Beim Weibchen finden sich keine schuppenförmigen Haare an den Adern oder dem Hinterrande der Hinterflügel. Es ist wert, hier darauf aufmerksam zu machen, daß das, was bisher innerhalb der Berothiden als Regel für das maskuline Geschlecht (die herab- und nach innen gebeugte Hinterleibspitze mit den beiden stab- oder keulenförmigen nach vorn gerichteten Körpern) betrachtet worden ist, nach den neueren Untersuchungen von Tillyard (Proc. Linn. Soc. N. S. Wales, pag. 269—332, 1916) den femininen Geschlecht zukommt. Berotha saharica n. sp. (Fig. 4) . Der Körper rötlichbraun. Der Scheitel mit zwei rotbraunen, durch eine gelbliche Mittellinie getrennten Flecken. 1. Antennen- glied lang, dick, gelb und mit dunklen Haaren bekleidet; es ist nicht so lang wie der Kopf. 2. Glied kurz und gelb aber ein wenig dicker als die folgenden Glieder, die gelblich mit einem bräunlichen Ringe sind. Prothorax so lang wie breit, nach vorn geschmälert und mit gerundeten Vorderecken; hellbraun mit feinen rotbraunen Flecken, von welchen zwei nach außen gegen jede Seite etwas größer sind, namentlich gilt es dem hintersten der beiden Flecken. Meso- und Metathorax rotbraun mit weißlicher Mittellinie. Der Hinterleib rotbraun mit einer mehr oder minder deutlichen, feinen und schmalen, schwarzbraunen Mittellinie. Alle Segmente mit einem schmalen, weißgelben Hinterrande. Die beiden Appendices des Weibchens gelblich und ein wenig länger als das 8. Segment. Die Beine gelblich mit sehr kleinen dunkelbraunen Flecken, na- mentlich an der Vorderseite des Schienbeins. Die Schenkel mit einem dunklen Fleck nah an der Basis. Schiene und Fußglied mit einem schmalen, dunkleren Ring an der Spitze. Die Flügel mit abgerundeten Spitzen. Hinterflügel ein wenig mehr zugespitzt als Vorderflügel. Die Vorderflügel klar mit Andeutungen einzelner Schattenpartien, namentlich um die dunklen Queradern herum. Adern hell mit zerstreuten dunkeln Flecken. Alle OQueradern dunkel und dunkel schattiert. Queradern am Costalfeld teilweise hell und gegabelt. Pterostigma nur schwach markiert, nach innen und nach außen durch einige recht dunkle Queradern begrenzt. Am Feldzwischen Rund Rs drei Queradern. Rs mit 3—4 Sektoren. (Bei den vorhandenen Männchen 3, bei den Weibchen 4 Sektoren.) 3—4 Stufenqueradern. 3 Queradern zwischen M und Cu. Hinter- flügel hell. Oueradern und Basis der Gabelung längs der Flügel- spitze ein wenig dunkler. Pterostigmas innerstes Ende markiert durch einen dunklen Fleck. Zwischen R und Rs eine Querader. 9. Heft 154 P. Esben-Petersen: 3—4 Sektoren von Rs. 2 Stufenqueradern und eine Querader zwischen M und Cu. Wo die dunklen Queradern mit den Längs- adern zusammenstoßen, sind diese letzteren oft dunkler auf einer kurzen Strecke. Die Ränder und Adern mit langen blassen Haaren. Keine Schuppen an den Hinterflügeln des Weibchens. Die Länge des Körpers 4—5 mm; Vorderflügel 7 mm; Hinter- flügel 6 mm. : 2 34 2 Oued Amra, 5. 4. 1914; 1 Q Oued Agelil, 19. 3. 14. Diese Art steht Berotha eatoni Mac Lachlan aus Biskra sehr nah; ich bin aber der Überzeugung, daß sie eine selbständige und gute Art ist. Bei B. eatoni ist der Prothorax länger als breit und mit einer kielförmigen Erhöhung längs der Mitte. Die Appendices des Weib- chens sind ein Drittel so lang wie der Hinterleib. Sc und R ist beinahe vollständig schwarz. 5 Stufenqueradern. Das Weibchen hat kleine schwarze Schuppen am basalen Teil von M, und Cu, am Hinterflügel. Keine dieser Charaktere paßt auf B. saharica. An der Unterseite des Hinterleibes des Weibchens findet sich an allen Segmenten eine große Anzahl kleiner schwarzer Erhöhungen, wahrscheinlich Sinneswerkzeuge. IV. Hemerobiidae. Boriomyia geyri n. sp. (Fig. 5). Der Kopf braungelb. Ein rotbrauner Fleck unter der Basis jeder Antenne, und drei rötlichbraune Flecken dem Hinterrande des Kopfes entlang. Die Palpen braungelb. Antennen bräunlich mit schmalen, gelben Ringen zwischen den Gliedern. Prothorax ungefähr so lang wie breit, rötlichweiß und mit schmalen, dunkel- braunen Seitenrändern. Meso- und Metathorax weißgelb mit breiten, dunkelbraunen Seitenrändern. Seiten von Thorax und Hüften rotbraun. Der Hinterleib rötlich mit einer schmalen, dunklen Rückenlinie. Beine hellbraun; äußerstes Fußglied schwarz. Die Flügelhäutchen mit schwachem, bräunlichkem Schimmer. Längsadern braungelb mit wenigen kleinen, braunen Flecken und zugleich an den Queradern am Costalfeld. Sehr wenige Flecken an Sc; die größten und auffälligsten an R. Es finden sich feine grauliche wolkenartige Schatten an der Membrane” zwischen den Adern; diese Schatten sind am kräftigsten dem Hinterrande ent- lang, wo sie mit ganz klaren Partien wechseln. Die beiden Quer- . adern zwischen M, und Cu, bräunlichschwarz und schattiert. Die übrigen Queradern gegen die Flügelspitzen ungefähr ganz braun. Zwei Queradern zwischen R und dritten Rs. 3 Radialsektoren. Pterostigma obscur, kaum sichtbar. An den Hinterflügeln sind alle Adern braungelb und ungefleckt. Die Queradern zwischen M, und Cu, braun, und die anstoßenden Stücke der beiden Längsadern auch braun. Pterostigma sichtbar undein wenig mehr obscur als das Flügelhäutchen. Vorderflügel 8 mm, Hinterflügel 7 mm. 1 2 Oued Abu, 19.1. 14; 1 2 ca. 20 km nördl. Ideles, 31. 3. 14, Neuropteren der inneren Sahara 155 Letztgenanntes Exemplar. ist nicht ausgefärbt. Die Flecken des Kopfes und die Streifen den Seiten des Thorax entlang mangeln. Die Queradern des Vorderflügels zwischen M, und Cu, und die entsprechenden Queradern des Hinterflügels nicht stark markiert oder schattiert. Die wolkenartigen Schatten des Vorderflügels recht undeutlich. Ich benenne diese schöne Art nach ihrem Finder. V. Chrysopidae. Es ist eine schöne Ausbeute von Chrysopiden, die heimgebracht wurde, insgesamt 128 Exemplare. Es war eine recht mühevolle Arbeit, das große Material zu bestimmen, besonders wenn Bezug darauf genommen wird, daß viele der existierenden Artbeschrei- bungen oft recht mangelhaft sind und manchmal sich auf Exemplare gründen, die sich recht häufig durch zufällige und nicht artliche Verschiedenheiten von. bisher beschriebenen Arten unterscheiden. Jeder Entomologe, der mit Chrysopiden arbeitet, wird bald die Erfahrung machen, daß ein recht genaues und langwieriges Studium nötig ist, um auszumachen, ob ein vorliegendes Material einer bisher beschriebenen oder möglicherweise einer neuen Art angehört. Innerhalb der Chrysopiden ist Charakteren, die sich an die Farbe knüpfen, durchaus nicht zu trauen; denn für das einzelne Indivi- duum geht sicherlich eine geraume Zeit hin, ehe es völlig ausgefärbt ist, und oft ist sicher innerhalb einzelner Arten ein recht großer Spielraum hinsichtlich der Variation der bezüglichen Farben. Neue Arten innerhalb der Chrysopiden, nach nicht völlig ausge- färbten Exemplaren oder nach Exemplaren,, die durch irgendein zufälliges und nicht konstantes Merkmal abweichen, zu beschreiben, muß als ganz verwerflich angesehen werden. Chrysopa nana Mac Lachlan, Trans. Ent. Soc. London, pag. 231, mn (Klein- asien, Persien und Algier). Chrysopa pretiosa Gerstaecker, Mitt. Verein f. ee pag. 158, 1893 (Taurus). Chrysopa nymphula Navas, Revista Real Acad. Madrid, pag. 474, 1910 (Griechenland). Chrysopa nymphulina Navas, Bull. Soc. Ent. Ägypten, pag. 154, 1915 (Ägypten); Memorias Real Acad. Barcelona, pag. 475, 1915 (Ägypten). 1 Expl. Oued Gif-Aman, 29. 3. 14; 1 Expl. Tahihaout, 1.5. 14; 1 Expl. Aceksem, 13. 4. 14; 2 Expl. ca. 20 km nördl. Ideles, 31.3. 14. Ich beziehe diese 5 Exemplare, die ganz unzweifelhaft zu einer und derselben Art gehören, auf die Art Mac Lachlans, obschon die 4 Exemplare einen schwarzen Punkt am Kopf zwischen der Basis der Antennen haben; bei einem einzelnen Exemplar ist der Fleck linienförmig. Nur einem Exemplar fehlt der schwarze Punkt. 9. Heft 156 P. Esben-Petersen: In meiner eigenen Sammlung habe ich das Typenexemplar®) von Navas von Chrysoba nymphula aus Griechenland stehen. Bei diesem Exemplar findet sich der schwarze Punkt zwischen den Antennen; ein anderes Exemplar aber in meiner Sammlung aus Smyrna stimmt ganz und gar mit Mac Lachlans und Ger- staekers Beschreibung. Die besten Kennzeichen sind auf den ersten Blick die scheinbar dunkelgenetzten und getüpfelten Flügel. An den Vorderflügeln fällt die stark braunschwarz schattierte Querader zwischen Cu, und Cu, besonders auf und dasselbe gilt einem braunschwarzen Fleck am Außenende von Cu,; dieser Fleck ist jedoch nicht immer vorhanden. Der breite elfenbeinweiße Rückenstreifen längs dem Kopf und Thorax scheint konstant vor- handen zu sein. Bei ausgefärbten Individuen ist der Hinterleib hell mit unregelmäßig rötlicher Marmorierung, am dunkelsten den Seiten entlang. Mac Lachlans Beschreibung der Beine stimmt genau mit allen diesen Exemplaren, die ich gesehen habe; dagegen ist aber eine große Variation in bezug auf die Flecken und Striche des Kopfes. Die schwarze Außenstrieme längs dem basalen An- tennenglied samt den Striemen dem Backen und Clypeus entlang sind immer vorhanden; bei einzelnen findet sich aber auch ein dunkler Punkt auf der Außenseite des 2. Antennengliedes, und bei einem andern Individuum findet sich zugleich eine dunkle Strieme längs der Innenseite des 1. Antennengliedes. Die Taster sind hauptsächlich pechschwarz. Beim Exemplar aus dem Tahihaout findet sich ein bräunlichroter, semilunarer Fleck unterhalb der Basis jeder Antenne, und bei einem andern Exemplar ist jede der lateralen Striemen auf Meso- und Metathorax in zwei parallele abgebrochene Linien aufgelöst. Chrysopa venosa Rambur, Fauna de l’Andalousie, II, Taf. 9, Fig. 7. 2 Expl. Aceksem, 13. 4. 14; 1 Expl. Gara Djenoun, 10. 3. 14; 1 Expl. Amgid, 13. 2. 14; 1 Expl. Oued Agelil, 19. 3.:14; 2 Exp. Oberes Tahihaout, 28. 4. 14; 2 Expl. ca. 20 km nördl. Ideles, >23. 14; Die vorliegenden Exemplare zeigen recht große Einartigkeit sowohl in Bezug auf Größe, aber namentlich in Bezug auf Aus- färbung; das letztere ist ganz natürlich der mehr oder minderen Reife zu verdanken. | ?2) In Bezug auf andere Systematiker muß ich darauf aufmerksam machen, daß Navas’ Typenexemplar von Chrysopa nympha (Revista Real Acad. Madrid, pag. 474, 1910) sich auch in meiner Sammlung findet. Das Exemplar ist Chrysopa clathrata Schn., die eine weite Verbreitung in den Mittelmeerländern hat. Ferner findet sich Navas’ Cotype-Exemplar von Chrysopa peterseni (loc. eit. pag. 473) auch in meiner Sammlung. Das Exemplar ist ein typisches Individuum von Chrysopa phyllochroma Wesm. Neuropteren der inneren :Sahara 157 Chrysopa sogdiana iss Lachlan, Fedtschenko’s Reise in Turkestan, Neuroptera, pag. 20, 1875. Ehrysopa eleßreiin Mavss, Bull. Soc. ar Se XII, Pag. 369, =».1915 (Tunis). Chrysopa indiga Navas, loc. cit. pag. 370 (Tunis). Chrysopa nadali Navas, Bull. Soc. d’Hist. nat. l’Afrique du Nord, - pag. 7 (sep.); 1913 (Algier). 8 Expl., Oued: Gif-Aman, 21. 3. 14;-1 Expl. 'Tahart, Febr. oder April 14; 1 Expl. Oued Agelil, 19. 3. 14; 1 Expl. ca. 20 km nördl. Ideles, 31. 3. 14; 1 Expl. Oued Amra, 5. 4. 14; 1 Expl. Ain Taiba, 23: 5. 14; 2 Expl. Tahihbaout, 1.5. 14; 2 Expl. Tin Tabarik, 14. 4. 14; 3. Expl. Oberes Tahihaout, 28. 4. 14; 2 Expl. Gara .Djenoun, 10. 3. 14; 5 Expl. Oued Dehin, 20. 3. 14. In seiner Beschreibung der Art sagt Mac Lachlan vom Pro- thorax, daß dieser ungefleckt ist; dies ist aber als Regel nicht richtig. Bei den meisten Exemplaren hat der Prothorax einen kleinen, bräunlichen Fleck an jeder Vorderecke und einen schräg- gestellten, bräunlichen Strich von jeder Hinterecke aus und'nach innen auf den Discus zu. Außerdem findet sich manchmal bei vollgefärbten Individuen längs der Querfurche über den Prothorax — diese Querfurche liegt nächst dem Hinterrande — eine bräun- liche auf der Mitte abgebrochene Linie. Die Behaarung des Pro- thorax an der vordersten Hälfte und den Außenseiten der hintersten entlang dicht, kurz, borstenförmig und braunschwarz. Das basale Antennenglied hat als Regel einen bräunlichschwarzen Punkt auf der Oberseite nahe an der Spitze. Die Antennen sind mit Ausnahme des 1. Gliedes braun. Behaarung der Adern und des Flügelrandes sehr kurz und braunschwarz. Die Haare sitzen nicht an schwarzen Punkten, wie es oft der Fall ist bei den Chrysopiden. Die Adern grünlich, aber einzelne Queradern bei stark ausgefärbten Exem- plaren ein wenig obscur. Außer dem reichhaltigen Material d’eser Art von der Expedition Geyr habe ich aus meiner eigenen Sammlung Exemplare aus Trans- kaukasien, vom verstorbenen- Dr. Brauer, Wien, bestimmt, vor mir. Bei einigen von diesen Exemplaren ist der Prothorax gefleckt, bei anderen nicht. Chrysopa lucasi Navas, Broteria, Madrid, pag. 39, 1910 (Tunis). Chrysopa luchi Navas, Bull. Soc. d’Hist. natur. l’Afrique du Nord, pag. 8 (sep.), 1913, (Tunis). Chrysopa pilosella Navas, Bull. Soc. ent. Suisse, XII, pag. 369, 1915 (Tunis). 11 Expl. Oberes Tahihaout, 28. 4. 14; 4 Expl. Tahihaout, 1. 5. 14; 4 Expl. Oued Dehin, 20. 3. 14; 1 Expl. Tig’amaiin-en- tisita, 20. 4. 14; 2 Expl. Oued Gif-Aman, 29. 3. 14; 2 Expl.-Amgid, 20. 2.14; 1 Expl. Tin Tabarik, 14. 4. 14; 3 Expl. Tahart, 20. 5. 14; 9, Heft 158 P. Esben-Petersen: 3 Expl. Raris, 15. 4. 14; 2 Expl. Gara Djenoun, 10. 3. 14; 2 Expl. Amgid, 13. 2. 14; 7 Expl. Oued Agelil, 19. 3. 14; 10 Expl. Temassi- nin, 15. 5. 14; 31 Expl. Fort Flatters (Temassinin), 15. 5. 14. Die Art, die in Bezug auf die Anzahl von Flecken und Punkten auf Kopf und Thorax recht stark variiert, hat dagegen an der Ner- vatur der Flügel mehrere gute konstante Artmerkmale. Adern und Queradern sind grünlich. Wo die Queradern die Längsadern treffen, findet sich ein kleiner, brauner Fleck. Die kleinen hellen Haare auf den Adern und Queradern des Vorderflügels — aber nicht auf C und dem Hinterrande des Flügels — sitzen auf kleinen, braunen Flecken, die ungefähr von derselben Größe sind als die braunen Flecken an den Enden der Queradern. An den Adern der Hinterflügel sind die entsprechenden Flecken viel kleiner. Die Flecken sind nur deutlich zu sehen vermittelst einer guten Lupe. Die Zahl der Stufenqueradern schwankt am Vorderflügel zwischen Y, und ®?/, und am Hinterflügel zwischen % und ?2/,. Am Kopfe finden sich normal folgende Flecke: Einer mitten vor dem Zwischen- raum der Antennen, einer an jedem Backen, einer an jeder Seite vom Clypeus, einer hinter jeder Antenne und einer noch ein wenig weiter zurück an jeder Seite vom Vertex, aber näher dem Auge zu, insgesamt 9 Flecke. Die Antennen sind gelbbraun an der basalen Hälfte, dunkler an der apikalen, bei frischen Exemplaren ganz gelblich am basalen Teil. Erstes Antennenglied groß und gelb mit schwarzer Außenstrieme und einem dunklen Fleck an der Oberseite nahe der Spitze. Zweites Antennenglied mit dunkelbraunem Ring an der Spitze. Kopf, Thorax und Abdomen gelb. Prothorax ein wenig breiter als lang. Längs jeder Seite vom Thorax erstreckt sich bei einzelnen stark ausgefärbten Exemplaren ein recht undeut- liches rötlich-braunes Band, das bisweilen sich in zwei schwach bräunliche abgebrochene Linien teilt. Chrysopa congrua Walker, Cat. Neur. Ins. Brit. Mus., pag. 238, 1853. Chrysopa concolor Walker, loc. cit., pag. 239. 1 Expl. Tahart, Februar oder April, 1914. Ich fasse obengenanntes Exemplar als der Art Walkers gehörend auf. Antennen so lang als die Vorderflügel, braun mit Ausnahme vom Basalglied, das groß und gelb ist. Kopf, Thorax, Abdomen und Beine gelblich. Prothorax ungefähr so breit wie lang. Die fünf vordersten Luftlöcher an jeder Seite des Abdomens durch einen kleinen braunen Fleck markiert. Die Krallen schwarz, ohne Haken an der Basis und gleichmäßig zugespitzt. Die Nervatur grünlich. Pterostigma recht deutlich. Behaarung an den Flügeln kurz und bleich. An den Vorderflügeln finden sich 13 Queradern am Costalfeld, 8 Queradern zwischen R und Rs und 4 Queradern zwischen Rs und M. Erste Querader zwischen Rs und M trifft innerhalb der basalen Medianzelle. Stufenqueradern ?/,. An den Hinterflügeln finden sich 8 Queradern zwischen R und Rs, und Neuropteren der inneren Sahara. 159 3 Queradern zwischen Rs und M. Stufenqueradern 13. Walker hat die Art von der Westküste Afrikas beschrieben, und Weele nennt sie aus Kamerun. Chrysopa vulgaris Schneider, Monogr. pag. 68, Taf. 8, 1851. 3 Expl. Oberes Tahihaout, 28. 4. 14; 1 Expl. Tig’amaiin-en- tisita, 25. 4. 14. Die vorliegenden Exemplare sind typisch. Die Art hat wahr- scheinlich eine recht weite Verbreitung in Afrika. Textfiguren. EZ Fig. 3, 9. Heft 160 H. Viehmeyer: _ - Anleitung zum Sammeln von Ameisen.) Von H. Viehmeyer, Dresden. Die Ameisen gehören zu den sozialen oder staatenbildenden Insekten. Das einzelne Tier sinkt in diesen Tiergenossenschaften zur Bedeutungslosigkeit herab; die Gemeinschaft tritt an die Stelle des Individuums, und nur im Staate vermag die einzelne Ameise die Aufgaben, die ihr das Leben stellt, zu lösen. Ohne die Gemein- schaft wäre die einzelne Ameise nicht einmal imstande, ihr Dasein zu fristen. In jeder Ameisengenossenschaft oder -kolonie gibt es min- destens drei verschiedene Sorten von Individuen, Männchen, Weibchen und Arbeiter, und jede dieser Kasten hat einen ihr eigentümlichen Pflichtenkreis. Die Geschlechtstiere sichern den Fortbestand der Kolonie, die Gründung neuer Staaten, überhaupt die Fortdauer der Art. Während aber das Männchen seines Daseins Zweck mit der.-Begattung des Weibchens erfüllt hat und dann stirbt, ist das befruchtete Weibchen als Gründerin einer neuen Kolonie, als Erzieherin ihrer ersten Nachkommenschaft und als unentwegte Eierlegerin des Staates für diesen von ungleich größerer Bedeutung, sozusagen der Lebensnerv, der Mittelpunkt desselben, und diese Stellung hat ihm auch den Titel Königin eingetragen. Die Arbeiter bilden die Hauptmasse der Staatsangehörigen, und ihnen fallen alle übrigen, nicht mit dem Fortpflanzungsgesehäft direkt zusammenhängenden Tätigkeiten zu, wie Bau, Verprovian- tierung und Verteidigung des Nestes, Pflege der Brut, Fütterung der Nestgenossen und der Königin usw. Bei manchen Ameisenarten haben sich innerhalb der Arbeiter- kaste noch Spezialisten gewisser Tätigkeiten, des Wachtdienstes, der Verteidigung der Kolonie z.B., herausgebildet, die wir Soldaten nennen. Gewöhnlich unterscheiden sich diese durch einen besonders großen oder eigenartig gestalteten oder auch mit ungewöhnlich großen Kiefern ausgestatteten Kopf von den Arbeitern im eigent- lichen Sinne. Überhaupt hat die Arbeitsteilung eine starke Ver- schiedenheit in der Körperform der einer Art angehörenden Kasten geschaffen, die oft sogroß ist, daß manihre einzeln gefangenen Tiere manchmal lange Zeit verschiedenen Arten zugezählt hat. Die Geschlechtstiere sind gewöhnlich geflügelt ; die Weibchen werfen ihre Flügel aber ab, ehe sie zur Koloniegründung schreiten. Die Entflügelung ist also das äußer Zeichen für die erfolgte Befruch- tung. Die Arbeiter und Soldaten sind immer ungeflügelt. !) Da das Ameisenleben erst in den Tropen zu seiner reichsten Ent- faltung kommt, ist diese Anleitung in erster Linie für jene Gegenden be- rechnet. Anleitung zum Sammeln von Ameisen. 161 Die Arbeiterkaste ist diejenige, die durch Anpassungen der Arten an alle nur erdenklichen Lebensbedingungen die größte Differenzierung erfahren hat, die in der reichsten Vielgestaltigkeit der Formen innerhalb eines Verwandtenkreises ihren Ausdruck findet. Viel weniger davon betroffen sind schon die Weibchen, und fast ausgeschlossen erscheinen die Männchen, weil 'sie ja an gar keiner kolonialen Arbeit mehr teilhaben. Daher kommt es auch, daß bei nahverwandten Arten gewöhnlich die Arbeiter am leichtesten, die Weibchen schon schwerer, die Männchen aber oft gar nicht mehr zu unterscheiden sind. In den Ameisenkolonien findet man nun nicht ständig alle Kasten vertreten. Immer sind natürlich eine Königin oder auch mehrere Eierlegerinnen vorhanden, dann die Arbeiterschaft und je nach der Art auch die Spezialarbeiter oder Soldaten. Die jugend- lichen Geschlechtstiere erscheinen aber nur zeitweise und auch nur in solchen Staaten, die auf einem gewissen Höhepunkte ihrer Entwicklung stehen. Sie bleiben auch nicht dauernd in dem mütterlichen Staate, sondern verlassen ihn gewöhnlich bald nach ihrer Entwicklung (Hochzeitsflug), um außerhalb des heimatlichen Nestes ihren Lebensaufgaben gerecht zu werden?) Diese Eigenheiten des Ameisenlebens zwingen den Sammler, sich nicht nur mit den einzeln aufgelesenen Tieren zu begnügen, sondern die Ameisen in ihren Kolonien selbst aufzusuchen. Nur so wird es z. B. möglich sein, die Zusammengehörigkeit der Kasten einwandfrei festzustellen, gewisse Formen, die selten oder nie das Nest verlassen, zu erbeuten und besondere Eigentümlichkeiten der Lebensverhältnisse zu ergründen. Man hat also zwei verschiedene Methoden des Sammelns zu unterscheiden, die der Aufsuchung der Kolonien oder Nester und die des Auflesens von Einzel- läufern. Die erstere ist die wissenschaftlich wertvollere und er- giebigere, allerdings auch mehr Zeit und Mühe kostende. Sie soll das Sammeln der Einzelläufer durchaus nicht ausschließen. Das letztere muß im Gegenteil stets eine Ergänzung der ersten Methode sein; es ist seinerseits gänzlich mühelos und kann ganz gelegentlich beim Fangen anderer Insekten oder auch durch mechanische Fang- vorrichtungen erfolgen. Es wird die Zahl der durch die andere Methode erhaltenen Arten stets erhöhen, denn manche Ameisen- arten legen ihre Nester recht versteckt an. Das Ergebnis beider Sammelmethoden darf aber nicht miteinander vermengt werden, damit der Bearbeiter der Ausbeute aus den Funden einwandfreie Schlüsse ziehen kann. Auch die Koloniefunde dürfen nieht vermengt werden; jede Kolonie erhält vielmehr ihr eigenes Sammelglas. Diese Sammel- 2) Diese allgemeinen Bemerkungen waren für den Ameisensammler not- wendig. Ausführlicher kann er sich über die Lebensweise dieser Tiere in folgenden beiden Werken unterrichten: Escherich, Die Ameise, 2 Aufl, Braunschweig 1917; Wheeler, Ants, New York 1910. Letzteres Buch be- rücksichtigt besonders nordamerikanische Verhältnisse. Archiv a 11 9. Hefi 162 H. Viehmeyer: vorschrift gründet sich ebenfalls auf eine Eigentümlichkeit des Ameisenlebens, nämlich auf die mehr als bei irgendwelchen an- deren Insekten auftretende Neigung zur Varietätenbildung. Sehr viele Ameisenarten zerfallen in eine kleinere oder größere Reihe von Unterarten, diese jede wieder in Varietäten, die ihrerseits wieder durch Übergangsformen mit feinsten Unterschieden ver- bunden sind. Eine Vermengung solcher Nestfunde würde in der . Systematik große Verwirrung anrichten können und die Sicherheit der Bestimmung oft ın Frage stellen. Hier kann nur allerreinlichste Scheidung Klarheit verschaffen. Die Funde werden in Spiritus (im Notfalle auch in Brenn- spiritus) von 70—75° untergebracht. Die geringe Konzentration des Spiritus soll das Hartwerden der Tiere verhüten; ein Verderben ist nicht zu befürchten, da die Fleischteile meist gering sind, und die Ameisensäure vieler Arten an sich schon konserviert. Als Sammelgläser empfehlen sich je nach der Größe der Ameisen kleine bis kleinste Präparatengläser (Tuben) mit geradem Boden. Um das spätere Auslaufen und das dadurch bedingte Verschimmeln der Tiere zu verhüten, kann man jeden Abend die Korkstöpsel durch Wattepfropfen ersetzen und die kleinen Gläser in große, mit Spiritus gefüllte Flaschen legen. Wenn man das nicht will, empfiehlt es sich doch jederzeit vor endgültigem Ver- schlusse des kleinen Koloniegläschens einen Wattepfropfen auf die Ameisen zu geben. Geht dann-der Kork (z. B. in der Tasche oder bei der Versendung durch die Post) einmal verloren, so bleibt der Inhalt noch lange feucht genug, um nicht zu verderben. Zum Einfangen der Tiere benutzt man mit Vorteil eine Pin- zette aus Uhrfederstahl, wie sie Lepidopterologen zum Anfassen der Tütenfalter benutzen, die weich genug ist, auch das zarteste Tier nicht zu zerdrücken, aber trotzdem große und kräftige Ameisen noch festzuhalten vermag. Diese Pinzette schützt den Sammler auch vor schmerzhaften Bissen oder Stichen. Hat man sich einmal nicht ausreichend mit Gläsern versehen, kann man ausnahmsweise auch die Insassen zweier oder mehrerer Nester in einem Glase unterbringen, wenn man die Vorsicht ge- braucht, nur leicht voneinander unterscheidbare Arten zusammen- zubringen, also eine große zu einer kleinen, eine gelbe zu einer schwarzen Art usf. In jedem Falle sollte man aber durch einen in das Glas gesteckten Zettel darauf aufmerksam machen, wieviel Funde sich darin befinden. Ist das Glas durch den ersten Fund nur zu einem sehr kleinen Teile gefüllt, so läßt sich darüber ein Wattepfropfen anbringen (er muß aber stark genug sein, um gut abzuschließen) und der verbleibende Raum für den nächsten Nest- fund benutzen. Regel sollte aber immer bleiben: Jede Kolonie ein Glas. Zu jedem Funde kommt der mit Bleistift (nicht mit Tinte oder Tintenstift) recht deutlich geschriebene Fundortzettel in das Glas. Wo alle Funde der gleichen Gegend entstammen, kann man Anleitung zum Sammeln von Ameisen, 163 sich die Mühe durch eine allgemeine Angabe sparen. Sind Ge- flügelte im Neste, so ist das Datum wichtig. Beobachtungen über Nestanlage oder Lebensgewohnheiten sind, wenn sie nicht als zu umfangreich dem Tagebuche vorbehalten bleiben müssen, ebenfalls möglichst gleich den betreffenden Tieren in das Sammelglas bei- zufügen. Das Aufsuchen der Kolonien ermöglicht dem Sammler von den im Ameisenneste vorhandenen Kasten gleich größere Mengen zu erbeuten. Er kann dies um so rücksichtsloser tun, als sein Ein- griff bei dem riesenhaften Reichtum an Ameisen, den die Tropen haben, eine Ausrottung oder auch nur ernstliche Schädigung; der Ameisenfauna nicht herbeiführen kann. Dem Bearbeiter erwächst daraus deı Vorteil, durch die Masse der zu ein und derselben Kolonie gehörigen Tiere sichere Unterlagen für dieVariationsbreite mancher Merkmale und damit für die Unterscheidung verwandter Formen zu gewinnen. Über dem Möglichst-viel, das ja jeder Insektensammler an sich schon zu erreichen strebt, darf natürlich nicht das Möglichst- vielerlei vergessen werden. Schon bei jeder einzelnen Nest- anlage muß der Sammler darauf achten, keine der vorhandenen Formen zu übersehen, also geflügelte und ungeflügelte, große, mittlere und kleine, groß- und kleinköpfige oder sonstwie aus- gezeichnete Insassen der Kolonie, jede Sorte in reichlicher Zahl zu erhalten. Auch einige Larven und Puppen sollten nie vergessen werden. Das Vielerlei der Arten läßt sich durch Vervollkommnung der Sammelmethoden und durch Wechsel der Fundplätze erreichen. Wenn auch die Abhängigkeit der Ameisen von dem Boden längst nicht so zum Ausdruck kommt, wie etwa bei den Schmetterlingen mit ihren auf bestimmte Futterpflanzen angewiesenen Raupen, so gibt es doch auch unter ihnen eine ganze Reihe einseitig gewisse Lokalitäten bevorzugende, ja ihnen direkt angepaßte Arten, also z. B. ausgesprochene Baum- oder Bodentiere, rein unterirdisch lebende, nur im Schatten, ausschließlich im Sande, auf der Wiese, am Waldrande usw. vorkommende Formen. Gewöhnlich aber wird die intensivere Sammeltätigkeit, selbst an einem relativ eng begrenzten, wenn nur sonst halbwegs günstigen Platze bessere Resultate bringen, als das flüchtige von Ort zu Ort Eilen. Von besonderer Wichtigkeit ist es natürlich für den Sammler, die verschiedenen Nistgelegenheiten der Ameisen?) zu kennen. Wir nennen zuerst das Erdnest als wahrscheinlich häufigste, sicher aber als ursprünglichste Nest- form. Es tritt uns in der wechselvollsten Gestalt entgegen. Das einfach minierte Nest besteht nur aus einer größeren oder geringeren Anzahl von selbstgegrabenen Kammern und 8) Ausführliches darüber in: Forel, die Nester der Ameisen, Neujahrs- blatt der Naturforsch, Ges. auf d. Jahr 1893, Zürich 1892. 11* 9. Heft 164 > H. Viehmeyer: Gängen, die durch eine oder mehrere einfache‘ Nestöffnungen mit der Erdoberfläche in Verbindung stehen. Durch ihre Unauffällig- keit entziehen sich diese Nester leicht der Beobachtung, und ihre Entdeckung ist auf bewachsenem Boden fast ganz dem Zufalle anheimgegeben. Manchmal ist die Nestanlage nur oberflächlich bei volkreichen Kolonien und großen Arten aber auch metertief. Da viele Ameisen einen großen Teil ihres Nahrungsbedarfes durch die Jagd auf Termiten erwerben, darf es uns nicht wundern, wenn manche Arten bei der Anlage ihrer Nester schon auf diese ständig fließende Nahrungsquelle Rücksicht nehmen und die Nachbarschaft der Termitenbauten oder gar diese selbst auf- suchen. Beim Ausgraben der Termitennester, beim Aufbrechen ihrer Hügel wird man darum außer den sammelnswerten gesetz- mäßigen Bewohnern mit deren Gästen meist noch verschiedene Ameisenformen erbeuten können. Dadurch, daß die Ameisen bei dem Ausbau solcher minierter Nester die aus dem Innern heraufgebrachten Sandkörnchen, Erd- krümchen oder Steinchen wallartig um die Nestöffnung herum auf- häufen, entstehen die sogenannten Kraternester. Sie sind auf Sandboden eine recht häufige Erscheinung und geradezu die typische Nestform der Wüsten. Legen die Ameisen das Erdnest so an, daß es direkt unter einen Stein zu liegen kommt, dieser also die Decke ihrer Kammern und Gänge bildet, so ersparen sie dadurch nicht nur etwas an Arbeit, sondern genießen auch noch den größeren Schutz, den der Stein unzweifelhaft dem Erdreich gegenüber bildet. Vor allem scheint es den Ameisen aber an der Wärme zu liegen, die sich bei Bestrahlung durch die Sonne in dem Steine ansammelt und noch eine gute Zeit anhält, wenn die Sonne weitergerückt ist und das Nest schon wieder im Schatten liegt. Diese Nester unter Steinen sind besondeıs im paläarktischen Gebiete häufig. Das heiße Klima macht sie für die Tropen meist überflüssig. Auch die bekannten Kuppelbauten, die aus reiner Erde oder aus allerhand zusammengetragenem Materiale über dem unter- irdischen Neste angelegt werden, sind als Wärmefänger anzusehen und darum in der heißen Zone nur selten zu finden. Bei manchen Ameisenarten spielt sich fast das ganze Leben einschließlich der Ernährung unter der Erde ab. Diese Formen sind oft blind oder haben wenigstens stark reduzierte Augen und zeichnen sich wie die Höhleninsekten durch eine hellgelbe oder rötlichgelbe Körperfarbe aus. Sie züchten entweder Wurzelläuse wie unsere heimischen gelben Wiesenameisen (Lasius flavus) oder unternehmen wie die afrikanischen und indomalaiischen Dorylus- arten (ausgenommen die Wanderameisen) und manche amerika- nischen Eciton unterirdische Raubzüge auf allerhand kleine Tiere, besonders auf Termiten. Nester solcher Arten findet man nur zu- fällig einmal oder gelegentlich des Hochzeitsfluges, wo die aus den Anleitung zum Sammeln von Ameisen. 165 Nestlöchern hervorkommenden Männchen (die Weibchen sind flügellos) und die sie begleitenden Arbeiter die Anlage verraten. Alle diese Erdnester muß der Sammler natürlich aufgraben, wenn er die verschiedenen Kasten oder überhaupt nur größere Ameisenmengen erhalten will, denn an den Eingängen sind ge- wöhnlich nur Arbeiter und auch diese nur in geringer Zahl zu treffen. Bei kleineren Formen mit ihren oberflächlich angelegten Kolonien genügt dazu ein starkes Messer, für größere mit tiefergelegenen Bauten- bedient man sich einer Handschaufel oder eines kleinen Spatens. An die Erdnester schließen sich die Holznester an, die gern in totem, mehr oder weniger verfaultem, aber ebenso gut auch in lebendem Holze angelegt werden. Alte Baumstrünke, am Boden liegende Äste bilden eine gute und leicht auszubeutende Fundgelegenheit. Als eine besondere Form der Holznester kann man vielleicht die Marknester ansehen, bei denen die Ameisen nicht das Holz selbst, sondern nur den Markkanal eines Zweiges für ihre Wohnung aushöhlen. Es empfiehlt sich, trockene Zweigspitzen stets abzu- brechen und auf darin bausende Ameisen zu untersuchen. Diese Marknester leiten zu der nächsten Gruppe, den Nestern in vorhandenen Höhlungen über. Die Gelegenheiten zur Anlage solcher Nester sind ungeheuer mannigfaltig, in hohlen Zweigen lebender und toter Pflanzen, in Grasstengeln und Pflanzengallen, in Bohrgängen anderer Insekten (Käferlarven, Termiten usw.), zwischen der losen Rinde und dem Stamme, zwischen einem auf der Erde liegenden Aste oder Baume und dem Boden, in Gemäuerlücken, Holzrissen, an der Unterseite eines Blumentopfes usf. Die meisten dieser Gelegenheiten sind nach Örtlichkeit und Bewohnerschaft rein zufällig, aber es gibt doch eine ganze Reihe von Fällen, in denen z. B. lebende Pflanzen der gleichen Art immer wieder von derselben oder doch sehr nahe verwandten Ameisenspezies bewohnt werden. Das sind die so- genannten Ameisenpflanzen. So wohnen die südamerikanischen Azteca instabilis nur in den hohlen Stämmen bestimmter Cecropia- arten, die Pseudomyrma flavidula und belti (Südamerika) und eine Reihe afrikanischer Cremastogaster immer in hohlen Akaziendornen, gewisse indomalaiische Arten der letzten Gattung fast regelmäßig in den hohlen Stengeln von Macaranga, manche Iridomyrmex der- selben Gegend gern in den schwammartig durchlöcherten Knollen des epiphytischen Myrmecodia. Der Sammler kann nicht dringend genug auf die überaus reiche Fundgrube aufmerksam gemacht werden, die alle diese in der Natur schon vorbandenen Höhlungen für ihn abgeben. Hat er genügend Zeit und Platz, so sollte er von den Ameisenpflanzen immer die bewohnten Teile, und zwar eben- falls in Spiritus, und außerdem Herbarmaterial sammeln. 9. Heft 166 E: Viehmeyer: Ganz anderer Natur sind die sogenannten Kartonnester. Sie schließen sich an die Erd- und Holznester an. Die Ameisen verarbeiten diese beiden Baumaterialien mittels eines leimigen Sekrets ihrer Oberkieferdrüsen zu einem mehr oder weniger dickeren und erdigen oder dünneren, papierartigen Karton. Unser Lasius fuliginosus baut sein grobes aus Holzmehl und Erde ge- fertigtes Kartonnest in die Höhlungen alter Bäume oder auch zwischen Baumwurzeln in die Erde. In den Tropen findet man diese Kartonnester auf Bäumen oder Sträuchern an die Rinde der Stämme geheftet, in Astgabeln oder unterhalb der Blätter, manch- mal winzig klein oder zu vielen kleinen Zweigkolonien auf einer Pflanze, dann wieder als gewaltige Kartonstalaktiten von den Ästen des Baumes herabhängend. Als eine besondere Form des Kartonnestes lassen sich wohl die ebenfalls auf Bäumen oder Sträuchern befindlichen Ameisen- gärten. oder Blumengärten der Ameisen am Amazonen- strome auffassen. ‚Die ersten Anlagen dieser Nester bilden form- lose Anhäufungen von Erde, welche mit ziemlich einfacher, erdiger Kartonhülle umgeben werden, und die oft sehr klein sind, seltener fast Kopfgröße erreichen. Innen sind sie mit zahlreichen Kammern durchsetzt und von kunstlosem Gefüge. Bald sprossen aus dem Neste überall Keimpflanzen hervor, deren Samen vorher von den Ameisen (man weiß nicht, ob zufällig oder in Ausübung eines be- stimmten Instinktes, d. Verf.) eingeschleppt waren. Immer mehr Erde wird nun von den Ameisen herzugetragen, so daß es den Pflanzen darin nicht an Nährstoffen fehlt und sie zu gewaltigen Vegetationsknäueln auswachsen können.‘“%) Diese Ameisengärten kommen auch im indomalaiischen Gebiete vor und sind möglicher- weise weiter über die Tropen verbreitet. Die Ameisen, die man als Erbauer der Blumengärten bisher kennt, gehören zu den Azteca- und Camponotus-Arten. Die Ameisen erhält man leicht durch Zerstörung des Nestes, oder wenn das vermieden werden soll, durch Einblasen von Tabak- rauch. Man sollte auch nie versäumen, einige solcher Nester selbst zu sammeln und trocken aufzubewahren, jedenfalls aber diese wie überhaupt jede sich dafür eignende interessante Erscheinung des Ameisenlebens durch den photographischen Apparat oder durch freie Zeichnung im Bilde festzuhalten. Äußerlich den Kartonnestern etwas ähnlich, aber nach Her- kunft ganz verschieden sind die gesponnenen Nester. Die Herstellung dieses Nestes mutet uns wie ein Märchen an. Wenn Raupen oder Spinnen solche Nester anlegen, brauchen wir %) Karsten und Schenck, Vegetationsbilder, III. Reihe, Heft 1, Jena 1905. Anleitung zum Sammeln von Ameisen. 167 uns nicht weiter zu wundern; sie sind, wie wir alle wissen, im Be- sitze von Spinndrüsen, die ihnen eine derartige Tätigkeit erlauben. Aber die Ameisen haben keine Spinndrüsen, und sie benutzen, wie wir jetzt aus mehrfachen einwandfreien Beobachtungen wissen, ihre mit solchen Drüsen ausgestatteten Larven als Webeschiffchen. Sie halten die Larven mit den Kiefern gepackt und führen ihren Mund, dem der klebrige Spinnstoff entquillt, zwischen den zu verbindenden Punkten hin und her. Die Tatsache, daß sich die Ameisen hier eines von ihrem Körper getrennten Werkzeuges be- dienen, ist höchst sonderbar und wiederholt sich bei den Insekten nur in sehr seltenen Fällen (die nordamerikanische Wespe Ammo- phila urnaria glättet z. B. ihren Nistplatz mit einem Steine). Manchmal bildet das Gespinst die Auskleidung eines ein- fachen, röhrenförmigen Erdnestes, dann wieder wird es benutzt, um ein zusammengerolltes Blatt in eine Nestkammer zu verwandeln oder auch eine ganze Anzahl benachbarter Blätter durch Spinn- masse zu einem umfangreichen Nestganzen zu verbinden, wie bei der bekannten über Afrika, Indomalesien und Australien ver- breiteten Oecodhylla. Die Sammelvorschrift ist die gleiche wie bei den Kartonnestern. Außer diesen Ameisenarten mit festen Wohnsitzen gibt es nun auch solche, die ein Zigeuner- oder Nomadenleben führen. Das sind die Wanderameisen Amerikas (Eciton) und Afrikas (Anomma). Ihr Aufenthalt in der gleichen Gegend dauert stets nur so lange, als diese ihnen Beute liefert. Sowie sie von den ge- waltigen Jagdzügen ausgeplündert ist, geht die Reise ein Stück weiter. Bei diesem ständigen Wechsel des Aufenthaltes sind Dauer- nester kaum denkbar. Diesen Ameisen genügt darum irgendeine geschützte Stelle, ein hohler Baum, ein Erdloch oder das dichte Gebüsch. Hier ballen sich die Tiere zu dicken Klumpen zusammen, in deren Mitte sich die Königin und die Brut befinden. Diese „Nester ohne Haus‘ nennt man wohl auch noch Wandernester. Ungleich häufiger als die Lagerplätze der Wanderameisen trifft man natürlich ihre ‚‚Beute-“ und ‚Wanderzüge“. Manche Arten sind aber blind und wandern vielfach nur nachts. Das Aufsuchen des Nestes der Ameisen bringt dem Sammler noch den weiteren Vorteil, daß er dadurch auch die Mitbewohner der Kolonie, die Ameisengäste erbeutet. Zu diesen gesetzmäßigen Gästen gehören zunächst eine ganze Reihe von Ameisenarten, sei es nun, daß sie als Diebe ihre meist viel größeren und sie wegen ihrer Kleinheit nicht beachtenden Hauswirte bestehlen, sei es, daß sie vorübergehend (z. B. bei der Koloniegründung) oder gar dauernd (die sogenannten Sklaven- halter) in Abhängigkeit von dieser Art geraten, also gewissermaßen zu Parasiten derselben geworden sind. Es ist ohne weiteres klar, daß nur die Nestfunde über derartige Verhältnisse Aufschluß geben können, 9, Heft 168 H. Viehmeyer: Neben diesen Gastameisen haust aber noch eine ungeheure Zahl von anderen Tieren in den Kolonien. Meist gehören diese Inquilinen zu den Insekten oder doch zu den Gliederfüßern (Arthro- poden). Sie sind entweder indifferent geduldete oder wütend ver- folgte, zu einem kleinen Teile auch als Spender köstlicher Lecker- bissen von den Ameisen höchst geschätzte Aftermieter. Alle diese Gäste werden mit der betreffenden Wirtsart zusammen in einem Glase aufgehoben. Bei der Ausbeutung eines Nestes auf Myrmeko- philen tut ein Exhaustor, wie ihn Winkler und Wagner, Wien, anpreisen, gute Dienste (bei größeren Kolonien nach vorherigem Aussieben). ; Will man Beobachtungen an lebenden Tieren, über die Art des Zusammenlebens z. B., machen, so benutzt man dazu ein Formikarium allereinfachster Art, nämlich zwei Glasscheiben (alte photographische Platten), auf deren einer man aus Gipsbrei einen entsprechend großen Wall herstellt, innerhalb dessen Ameisen mit Brut und Gästen und etwas Nestmasse einquartiert werden, während die andere Scheibe daraufgedeckt wird. Natürlich darf der Gipswall keine Lücken lassen. Der Abstand beider Platten muß so gering sein, daß mit einer auf die obere Scheibe gelegten Beobachtungslupe (5—10fache Vergr.) der Boden des künstlichen Nestes betrachtet werden kann. Statt des Gipswalles ist auch ein Rahmen aus Holz, Metall oder Filz, Tuch u. dgl. zu verwenden; man muß dann verschiedene Größen mitführen. Schließlich tut’s aber auch irgendein entsprechendes reines Glas, das man vor dem Gebrauche mit frischer Erde ausreibt. Die Einzelfunde sind in viel höherem Maße als die Nestfunde dem Zufall anheim- gegeben. Immerhin lassen sich einige Lokalitäten nennen, wo man außer auf der Erde noch häufiger Einzelläufer antrifft. Zu- ‚ nächst einmal an ihren Nahrungsquellen, also die Fleischfresser an irgendwelchen Tierkadavern, die Züchter von Pflanzenläusen beiihrem geliebten Nutzviel auf Kräutern, Sträuchern und Bäumen, die Süßigkeiten liebenden Arten auch an Früchten, am ausfließen- den Baumsafte, in Blüten oder an den extrafloralen Nektarien vieler tropischer Gewächse. An Baumstämmen sehen wir viele Arten auf und ab rennen, andere an Hauswänden, außerhalb und innerhalb der Wohnungen, im abgefallenen Laube und im Moose oft ganz versteckt lebende. Einzelläufer sollten immer als solche den Nestfunden gegenüber bezeichnet werden. Einen ganz eigenartigen Fundort geben die Kannen von Nepenthes (Indomalesien). Die Blattschläuche werden an Ort und Stelle auf einen Filter aus Papier oder Leinen ausgegossen und die in der Verdauungsflüssigkeit reichlich vorhandenen In- sekten (ein großer Teil davon, besonders von den Ameisen, ist unverdaut) in Alkohol aufbewahrt. Man kann auch den Inhalt Anleitung zum Sammeln von Ameisen. 169 einer größeren Anzahl Kannen zunächst in einem geräumigen Be- hälter sammeln und das Übertragen in Spiritus zu Hause vor- nehmen. Als Fanggerätschaften kann man Streifsack und Sieb ver- wenden. Ersterer wird oft zur Entdeckung bisher entgangener Kolonien führen können, mit letzterem erhält man manchmal recht wertvolle kleine und kleinste (0,5 mm) Arten. Manche Ameisen lassen sich auch durch Köder (Fleisch, Knochen, Früchte, Süßigkeiten) anlocken. Da die Ameisen aber senkrechte Flächen, auch wenn sie von Glas sind, mühelos erklettern, so ist keine Möglichkeit, diese Köder mit mechanisch wirkenden Fanggläsern zu verbinden; sie müssen also in kleineren Zeiträumen stets ab- gesucht werden, und das lohnt nur bei längerem Aufenthalte. Immerhin könnte man versuchen, den Köder in einem in die Erde gegrabenen Glase oder Metallbecher (Konservenbüchse) mit ver- dünntem Spiritus auf einem Roste anzubringen. Ein Teil der dort- hin kommenden Tiere wird doch schließlich in den Spiritus fallen. Vielleicht läßt sich auch gesüßter Rum oder Arrak mit Vorteil zur Anlockung und Tötung verwenden. Man erhält in diesen Fanggläsern natürlich auch andere Insekten, recht häufig Käfer. Die geflügelten Geschlechter vieler Arten kommen abends zum Lichte geflogen. Der Liehtfang scheint in den Tropen das ganze Jahr hindurch ergiebig zu sein. Leider gibt es auch für ihn wahr- scheinlich keine zuverlässig arbeitenden, rein mechanischen Fang- vorrichtungen. Ich besitze keine eigenen Erfahrungen mit solchen Apparaten, aber ich sollte meinen, daß sich die für den Schmetter- lingsfang angewendeten auch ohne weiteres für Ameisen gebrauchen ließen. Winkler und Wagner führen einen solchen (nach Dr. E. Fleck)®), und Dahl) beschreibt einen anderen und bildet ihn ab. Der beste Selbstfänger wird aber immer nur einen verhältnis- mäßig kleinen Teil der anfliegenden Tiere zurückzuhalten imstande sein; esist daher besser, den Anflug zu beaufsichtigen und die Tiere selbst einzufangen. Dazu genügt eine entsprechende Lichtquelle, die man passend in einem gewissen Abstande mit Gaze umgibt, von der die angeflogenen Ameisen leicht abgelesen werden können. Eine recht handliche Einrichtung teilt mir Herr Hofrat Heller, Dresden, mit. Sie besteht aus zwei gleichgroßen, rechteckigen Rahmen, die in der Mitte der Schmalseiten drehbar mit einander verbunden sind, also aufgestellt ein Kreuz geben. Legt man um die Langseiten einen entsprechend breiten Gazestreifen, so erhält man eine oben und unten offene Gazesäule, in deren Mitte die Laterne aufgehängt oder aufgestellt wird. Gibt man schließlich für die herunterfallenden Tiere noch eine weiße Unterlage auf Tisch oder Erdboden unter das Licht, so wird man, günstiges Wetter und passende Örtlichkeit vorausgesetzt, sicher guten Erfolg haben. °) Siehe Katalog. °) Anleitung zu zoologischen Beobachtungen, Leipzig 1910, p. 30. 9, Heft 170 Embrik Strand: Auch außerhalb der Ameisennester gibt es noch eine Menge von Tieren, die uns um ihrer Beziehungen zu den Ameisen willen interessieren. Der Pflanzenläuse, als dem Melkvieh der Ameisen, haben wir schon gedacht. An ihre Seite tritt eine große Zahl Raupen der Familien der Lycaenidae und Erycinidae. Von ersteren treffen wir in den Kolonien schon einige als zufällige oder auch ständige Gäste; die meisten der myrmekophilen Arten werden von den Ameisen auf ihren Futterpflanzen aufgesucht. Sie liefern ihren Besuchern meist aus einer auf dem hinteren Rücken gelegenen Drüsenöffnung einen wertvollen Beitrag zu ihrer Ernährung. Auch unter den Membraciden (Buckelzirpen) gibt es Nahrungslieferanten der Ameisen. Nicht gering ist ferner die Zahl der Tiere, die sich mit Hilfe einer gewissen Ameisenähnlichkeit in deren Gesellschaft begeben, um sie entweder leichter überfallen zu können oder andere indirekte Vorteile, vielleicht den eigenen Schutz, daraus zu ziehen. Dahin gehören vor allem viele Käfer und manche Wanzen und Spinnen. Auch bei diesen einzeln aufgelesenen Tieren wird es gut sein, sie mit den in der Nähe umherlaufenden Ameisen in einem besonderen Glase zu separieren. Natürlich darf man aber nicht jedes Tier wahllos als ein myrmekophiles ansprechen, sofern man es nur in der Nähe von Ameisen erbeutet hat. In den Tropen gibt es ja wohl überhaupt keine Örtlichkeit, die von Ameisen frei wäre; ein derartiges Verfahren würde also alle Tiere einfach zu Gesell- schaftern der Ameisen machen. Die Versendung der Ausbeute erfolgt wo irgend möglich mit Vorteil als M. o. W. und eingeschrieben. Ein starkes Holzkistchen (15 x 10 x 5 cm) mit einer Füllung von Watte oder Sägespänen und in kräftiges Papier eingeschlagen und verschnürt, dient zur Verpackung. Der Inhalt muß jederzeit (Post, Zoll) leicht eingesehen werden können, und briefliche Mitteilungen (außer den Fundnotizen) beizulegen ist nicht erlaubt. Auch die Nachsendung von Fanggläschen kann in der gleichen Weise erfolgen. . Rezensionen. Nur Schriften, die zu dem Zweck an die Redaktion des Archivs für Natur- geschichte eingesandt werden, können hier besprochen werden. Außerdem werden sie in den Jahresberichten behandelt werden. Zusendung von Rezensionsschriften erbeten an den Herausgeber des Archivs: Embrik Strand, Berlin N. 54, Brunnenstraße 183. Pieszezek, Adolf. Colias myrmidone Esp. Die Stammform und ihre Abarten in Österreich-Ungarn. Studien und Zucht- ergebnisse, bearbeitet in drei Aufsätzen. Mit 30 farbigen Ab- bildungen auf 3 Tafeln und vier Schwarzdruckbildern im Text, Rezensionen 171 Wien 1917: Österreichischer Bun m Ne 26 + 31 +69 pp. 8°. Der Verfasser (Geh. Hofrat in Wien) hat 1905—1917 drei Aufsätze über Colias myrmidone in Zeitschriften erscheinen lassen: 1. Über die Variabilität von Colias myrmidone Esp., 2. Über die Verbreitung der Col. myrm. in Österreich- -Ungarn und deren Variabilität, 3. Die Zucht der Col. myrm. und ab. alba aus dem Ei, sowie deren Variabilität, die er jetzt in vorliegender Schrift ver- einigt, ergänzt und separat veröffentlicht hat. Durch die Er- gänzung des Textes und vor allen Dingen durch die Hinzufügung von 3 neuen kolorierten Tafeln ist diese Separatausgabe auch für Besitzer des Zeitschriftentextes der drei Aufsätze unentbehrlich geworden. Die Tafeln sind ausgezeichnet und der Text ebenfalls mustergültig; die Arbeit kann daher bestens empfohlen werden. Da darin mehrere Novitäten beschrieben werden, so hat die Arbeit deswegen natürlich um so mehr wissenschaftliche Bedeutung. Embrik Strand Voss, Andreas. Abc der gesamten Wetter- und Erdbeben- Vorhersage. (Mit Anhang: Vorhersage für 1918/19). Volks- tümlichster und zuverlässigster Leitfaden für jedermann, so- wohl für Gewerbetreibende als für Beamte. Unentbehrlich für Handel und Verkehr, See- und Luftschiffsfahrt, Sport „und Reisen, Kurorte, Sommerfrischler und Gastwirte. Erfolg- reichstes Wetter-Abc für Schulen in der Hand der Herren Lehrer. Vossianthus-Verlag, Berlin W. 57, Potsdamer Str. 64. 1917. Preis M. 2.40. Schon im Heft 1915, A. 5, hatte ich das Vergnügen, auf die Wetter-Vorhersagen von Andreas Voss empfehlend hinzuweisen, und ich hoffe, daß auch der jetzt vorliegende ‚Leitfaden‘ des- selben Verfassers die verdiente Berücksichtigung finden wird. Seine im Grunde sehr einfache, aber nachweislich erfolgreiche Methode hat allmählich, im Inland wie Ausland, eine immer weiter steigende Zahl von Anhängern gefunden. Es ist nach ihr möglich, das Wetter für die nächsten 24 Stunden vollkommen zu- verlässig zu bestimmen, für einige weitere Tage mit sehr großer Wahrscheinlichkeit, die schlimmen Sturmtage lassen sich schon ein Jahr vorher bezeichnen. Es hätten Millionenverluste ver- mieden werden können, wenn die Voss’schen Wettervorhersagen früher beachtet worden wären. Nach diesem ‚„Abc‘“ kann jeder nach wenigen Wochen selbst Wetter voraussagen. Strand Rott, Wilhelm. Biologische Beobachtungen von Vögeln. 2. Auflage. Bildet das 4. Beiheft zur Zeitschrift ‚„Schaffende Arbeit und Kunst in der Schule“. 1919. Verlag von A. Haase, Prag, Wien, Leipzig. 32 pp. 4°. Mit Textfiguren. Preis M. 1.30, für Abnehmer der Zeitschrift M. 1.10. 9. Heft . 172 Embrik Strand: Rott, Wilhelm. Beobachtungen des Insektenlebens im Kreislaufe des Jahres. Als 21. Heft derselben Serie. 61 pp. 4°. Mit 60 Textfiguren. Der Preis derselbe. Die biologischen Beobachtungen an einheimischen Vögeln und Insekten bieten in formvollendeter Darstellung viel des Interessan- ten, nicht bloss für Schüler und Anfänger, sondern auch dem Lehrer sind sie zu empfehlen. Auch Anleitung zur Anlegung bio- logischer Sammlungen wird gegeben. Die Beobachtungen sind nach den Monaten eingeteilt. Strand Armbruster, Ludwig. Wünsche und Nöte der deutschen Bienen- zucht. Als erstes Heft der neuen Zeitschrift ‚Archiv für Bienenkunde“, in Verbindung mit Prof. Dr. H. v. Buttel- Reepen herausg. von Dr. Ludwig Armbruster. 1919. 16 pp. gr. 8°. Der Jahresumfang des „Archivs f. Bienenk.“ soll 20 Druckbogen nicht übersteigen und der jährliche Bezugs- preis soll auf keinen Fall höher als 15 M. sein. Diese Nr. kostet 65 Pf. Theodor Fisher Verlag, Berlin Westend, Kaiserdamm 28. — Die Zeitschrift soll der Bienenwissenschaft und der Bienenwirtschaft dienen. Steinmann, P. und G. Surbeeck. Die Wirkung organischer Ver- unreinigungen auf die Fauna schweizerischer fließender Ge- wässer. Preisschrift der Schweizerischen Zoologischen Gesell- schaft. Mit 3 Karten und 4 Textfiguren. 452 pp. gr. 8°. Bern 1918. Zu beziehen beim Sekretariat der Schweiz. In- spektion für Forstwesen, Jagd und Fischerei in Bern. Die Aufgabe der Verfasser wird in dem Sinne beschränkt, daß sie unter den organischen Abwässern nur die fäulnisfähigen berücksichtigen, nicht aber die durch ihre Giftigkeit auf die Orga- nismen unmittelbar tödlich wirkenden Stoffe organischer Natur. Aus den verschiedenen Gewässern wurden im Ganzen rund 400 bis zur Art oder Gattung bestimmte tierische Organismen fest- gestellt und darüber werden zahlreiche faunistische, tiergeographi- sche und ökologische Notizen mitgeteilt, die z. T. streng genommen ein weiteres Interesse als nur für die vorliegende Aufgabe bean- spruchen. In der Zusammenstellung der Hauptergebnisse werden 3 Hydracarinen als nn. spp. beschrieben, 4 Ciliata, 1 Oligochaet, 11 Rotatoria, 1 Dipter und 1 Coleopter als neu für die Schweiz an- gegeben und die abwasserbiologischen Resultate besprochen. Bei den Selbstreinigungsprozessen in den Gewässern werden zweierlei Formen auseinandergehalten: der a&robe Typus, der vorwiegend unter Mitwirkung zahlreicher Organismen erfolgt, und der ana@robe Typus, der bei Schwund oder Abwesenheit von Sauerstoff erfolgt. Die fließenden Gewässer reinigen sich vorwiegend a@rob. Außer dem Sauerstoffgehalt spielen im Wasser die Fäulnisgifte eine hervor- ragende Rolle. Die Leitformensysteme (Kolkwitz-Marsson u. a.) können keineswegs als generell brauchbares Instrument für ab- Rezensionen 173 wasserbiologische Untersuchungen erachtet werden. — Ein 9 Seiten langes Literaturverzeichnis schließt die sehr interessante und ver- dienstliche Arbeit. Embrik Strand Biologische Arbeit. Heit 1: Das Winterplankton unserer Binnenwässer, eine Anleitung zum Fange und zum Studium des Winterplanktons. Von Max Voigt. Mit 73 Textfiguren. 18 pp. 8°. 1916. — Heft 5: Körperbau und Lebensweise der Spinnen, eine Anleitung zum Selbstunterricht für reifere Schüler sowie für alle Naturfreunde. Von E. Reukauf. Mit 22 Originalabb. 34 pp. 8°. 1918. — Heft 6: Anleitung zur Schmetterlingszucht für Schüler. Von Prof. Dr. Walter Oels. Mit 20 Textfig., 15 pp. 8°. 1918. Heft 1 und 6 kosten 50 Pf., 5 kostet 80 Pf., dazu 30% Teuerungsaufschlag. Verlag von Theodor Fisher, Berlin-Westend, Kaiserdamm 28. „Biologische Arbeit‘ ist eine Reihe von Heften, die sich Schülern und Naturfreunden als Berater für biologische Arbeiten anbieten. Neben leichter Erreichbarkeit der Untersuchungs- gegenstände soll besonders die Verwendung einfachster Hilfsmittel betont werden. Sie können im Arbeitsunterrichte selbst Ver- wendung finden oder sie bieten eine Fundgrube für einfache Schulversuche und Fingerzeige für leichte Erlangung von An- schauungsmaterial. Die drei Vorliegenden sind für ihre Zwecke ganz geeignet. Strand Long, W. J. Ur djurens liv. Erste und zweite Sammlung. Über- setzt von Jane Lindblad. Dritte Auflage. Stockholm: Hugo Geber’s Förlag [Verlag]. 1918. 126 und 127 Seiten. Kl. 8°. Mit Umschlagsbild. Preis je 3 kr. Populär-wissenschaftliche Schilderungen ‚aus dem Leben der Tiere‘, nach eigenen Beobachtungen des Verfassers in der nord- amerikanischen Natur, insbesondere in den Wäldern, mit einer Ausnahme Wirbeltiere betreffend, in der Sprache eines Dichters, in dem Inhalt auch für den Fachzoologen bemerkenswert, den Tier- schilderungen von Hermann Löns gleichkommend. Kann jedem bestens empfohlen werden, sowohl demjenigen, der seine bio- logischen Kenntnisse vertiefen will, wie demjenigen, der nur an- genehme „Lektüre“ sucht. Die schwedische Sprache sollte nie- mand abschrecken; mit gutem Willen kann der Deutsche leicht Schwedisch verstehen lernen. Embrik Strand Kurth, F. Zwischen Keller und Dach. Tierische Mitbewohner des Hauses. Preis geheftet M. 1.25, geb. M. 2.—. 77 pp. 8° mit 40 Textfiguren und Umschlagbild. Stuttgart: Kosmos-Gesell- schaft der Naturfreunde, Franckh’sche Verlagshandlung. 1918. Wenn der Kulturmensch der Gegenwart im Häusermeer der Stadt sich sein steinernes Heim errichtet, so baut er damit nicht nur für sich selbst eine Wohnung, sondern unfreiwillig zugleich für zahlreiche Vertreter der Tierwelt. Diese Mitbewohner, ihr Leben, 9. Heft 174 Embrik Strand: ihre Entwicklung und zum Teil auch ihre Bekämpfung zu be- schreiben, hat Dr. F. Kurth in dem vorliegenden Buch unter- nommen. Wir lesen da z. B. ganz interessante Dinge über die Ratten und ihre Einwanderung nach Europa, über die Mäuseplage zu allen Zeiten, dann aber auch über ‚‚Mitbewohner‘, denen wir Menschen freundlicher gesinnt sind, z. B. Schwalben, Rotschwänz- chen, wird Unterhaltendes und Belehrendes erzählt, ebenso wie über die lange Reihe der kleinen Tierchen, denen wir in unseren Wohnräumen begegnen. Das Büchlein bildet somit einen recht unterhaltenden Lesestoff und wird manchen veranlassen, seiner nächsten Umgebung im Hause mehr Beachtung und Interesse entgegenzubringen. Strand Voss, Andreas. Wetter-Taschenbüchlein 1919 zum prak- tischen Gebrauch der einfachen, bewährten Voss’schen Wetter- lehre. Mit Anmerkraum für jeden Tag des Jahres. Voss- ianthus-Verlag (Andreas Voss), Berlin W. 57, Potsdamer Str. 64. 1918. 60 pp. M. 1.60. — Die neue Wetterlehre, Ergänzungen zum ‚Abc der ge- samten Wetter- und Erdbeben-Vorhersage“. Neue praktische Mondregeln und Vorhersage für 1919/20. 4°. Verlag wie vo- riges Buch. 1918. Preis M. 1.60. Der als Forscher und Verfasser unermüdlich tätige Herr Andreas Voss, auf dessen Schriften ich schon früher das Vergnügen hatte, hier empfehlend hinzuweisen, hat wieder zwei seine Wetter- lehre behandelnde Schriften herausgegeben, die von jedem, der vom Wetter abhängig ist — was wir ja alle mehr oder weniger sind — studiert werden sollten. Die Erfolge, die er mit seinen Wetter- vorhersagen gehabt hat, sind so unbestreitbar, daß auch die früheren Gegner seiner Wetterlehre ihre Ansichten mehr und mehr haben ändern müssen. Strand Strand, Embrik. Lepidoptera Niepeltiana. Abbildungen und Beschreibungen neuer und wenig bekannter Lepidoptera aus der Sammlung W. Niepelt. 4°. Mit 12 Tafeln, von denen 4 koloriert sind. Zirlau bei Freiburg in Schlesien, Verlag von W. Niepelt. 1914. Preis 10 M. — Zweiter Teil. Ebenda 1916. Mit 5 Tafeln. Preis 5 M. — Nachträge zu Lepidoptera Niepel- tiana. Ebenda 1918. Mit 1 Tafel. Preis 2 M. Enthält Beschreibungen int®eressanter Lepidoptera, insbeson- dere exotischer Tagfalter, und ausgezeichnete Abbildungen, die dem Werk einen ganz besonderen Wert verleihen, da es sich in allen Fällen um bisher nirgends abgebildete und zum größten Teil für die Wissenschaft neue Formen handelt. Die Ausstattung ist in jeder Beziehung tadellos. Strand Deegener, P. Die Formen der Vergesellschaftung im Tier reiche. Ein systematisch-soziologischer Versuch. 420 pp- Rezensionen 175 gr. 8°. 1918. Preis geh. M. 12.50, geb. M. 15.— und 30% Teuerungszuschlag. Verlag Veit & Comp., Leipzig, Marien- straße 18. 1918. In dem weiten Gebiete der Tiersoziologie war eine das ganze Tierreich umfassende, vergleichende und nach bestimmten Ge- sichtspunkten klassifizierende Bearbeitung der Tiergesellschaften bis jetzt noch nicht in befriedigendem Maße durchgeführt worden. Und doch hat eine solche Aufgabe Interesse nicht bloß für den kleinen Kreis der zoologischen Fachleute, sondern die auf diesem Gebiete gewonnenen Ergebnisse können auch zur Klärung von Fragen der menschlichen Soziologie beitragen, haben natürlich allgemein biologische Bedeutung und können ferner systematisch verwertet werden. Die Hauptaufgabe des vorliegenden Buches besteht darin, unsere tatsächlichen Kenntnisse über tierische Ge- sellschaften systematisch zu ordnen und bestimmte Begriffe derart zu schaffen, daß die Einordnung jeder wirklich vorhandenen Tier- gesellschaft in dieses System möglich werde. Das Buch will aber nicht eine trockene systematische Bearbeitung geben, sondern dem Leser an ausgewählten Beispielen Form und Wesen jeder Tier- gesellschaft vor Augen führen. Es umfaßt zwei Hauptteile: Der erste hat die Assoziationen, die Vergesellschaftungen ohne eigenen sozialen Wert, der zweite die eigentlichen Sozietäten zum Inhalt. Die Darstellung ist allgemeinverständlich und das Buch überhaupt für weitere Kreise bestimmt. — Daß die typographische Aus- stattung zu einförmig ist, nicht einmal die lateinisch-systema- tischen Namen durch Kursiv- oder Sperrdruck hervorgehoben sind, hindert entschieden die Übersichtlichkeit, ferner wäre außer dem vorhandenen systematischen Index auch ein alphabetischer Index nützlich gewesen und endlich hätten ausführlichere Literatur- hinweise gegeben werden sollen. -Die praktische Brauchbarkeit, vor allen Dingen als Nachschlagebuch, wäre dadurch erhöht worden. — Möge das Buch die verdiente Berücksichtigung finden. Embr. Strand Videnskabelige Meddelelser fra Dansk naturhistori sk Forening in Kjöbenhavn. Bd. 69, 357 pp. 8°. Mit 5 Taf. (darunter eine koloriert) und 82 Textfiguren. 1918. Indem ich auf meine früheren wiederholten Besprechungen vorhergehender Bände der wissenschaftlichen Mitteilungen des naturhistorischen Vereins in Kopenhagen hinweise, seien aus dem reichen Inhalt vorliegenden Bandes flg. Arbeiten erwähnt: Nekro- log auf den Helminthologen Harald Krabbe von Hj. Ditlevsen, Anatomie von Acanthinula und Vallonia von C. M. Steenberg, über grönländische Chaetognathen von P. L. Kramp, Observations on protective adaptations and habits by Th. Mortensen, Jahresbericht über die dänischen Vögel 1916 von R. Hörring, über Weismanns Keimplasma-Lehre von W. Johannsen, über Islands Annulata polychaeta von B. Saemundsson, Tachin-Studien von J. C. Nielsen, 9. Heft 176 Embrik Strand: über einen parasitischen Copepoden von Th. Mortensen und K. Stephensen, Anatomie der Larve von Mansonia Richiardii (Fic.) von C. Wesenburg-Lund etc. — Für Zoologen ist diese Zeitschrift unentbehrlich. Strand Schmitz, H. Die Phoriden von Holländisch Limburg. Mit Be- stimmungstabellen aller bisher kenntlich beschriebenen euro- päischen Phoriden. Separatabdruck aus dem Jahrboek van het Natuurhistorisch Genootschap in Limburg 1917, p. 79— 150 (1918). Eine verdienstliche systematische Bearbeitung einer schwie- rigen Dipterenfamilie, die jedem, der die Phoriden studieren will, unentbehrlich sein wird. Strand Voigt, Alwin. Deutsches Vogelleben. Zugleich als Exkursions- buch für Vogelfreunde. 2. Auflage. Leipzig, B. G. Teubner, 1918. (Als 221. Bändchen der Serie ‚Aus Natur und Geistes- welt‘.) Preis geb. M. 1.50, Teuerungszuschlag 30%. 126 pp. Als Exkursionsbuch zweifellos sehr geeignet. Der Stoff ist nach topographischen und biologischen Gesichtspunkten gegliedert, so z. B. behandelt ein Kapitel die Vögel der Wiesengelände, ein anderes die der Nadelwälder, ein drittes die der Städte und Dörfer etc., auf das Studium der Vogelstimmen ist viel Wert gelegt, es wird gezeigt, wie man aus dem Benehmen im Fluge, Hüpfen und Schlüpfen die Art wiedererkennen kann etc. Das Buch wird nicht nur das Auffinden und Bestimmen der Arten erleichtern, sondern hoffentlich auch zu recht eingehender vielseitiger Beschäftigung mit den Vögeln der Heimat AnIEBeRE Möge es recht viele Freunde finden. Strand Danmarks Fauna 22. Vietor Hansen, Biller IV. Snudebiller. Mit 151 Textfiguren. 340 pp. 1918. Preis Kr. 6.50, geb. Kr. 7.50. G. E. C. Gad’s Verlag. Kjöbenhavn. Auf die unter dem Haupttitel ‚Danmarks Fauna“ er- scheinenden Handbücher über die dänische Tierwelt habe ich schon wiederholt das Vergnügen gehabt, empfehlend hinweisen zu können. Jetzt liegt mir das 22. Bändchen zur Besprechung vor. Es be- handelt die Rüsselkäfer und reiht sich in jeder Beziehung seinen Vorgängern würdig an. Hervorzuheben wäre, daß die zahlreichen ‘und ausgezeichneten Figuren bis auf 4 Ausnahmen original sind, wodurch der rein wissenschaftliche Wert des Werkes wesentlich erhöht wird. Einige noch nicht in Dänemark aufgefundene, aber voraussichtlich daselbst vorkommende Arten sind mit behandelt worden. Die Familie Ifidae wird in einem folgenden Bändchen erscheinen. Möge das Werk die verdiente Berücksichtigung finden, auch außerhalb Dänemarks; es wird auch bei der Bearbeitung deutscher Rhynchophoren sich als ein nützliches Hand- und Be- stimmungsbuch erweisen. _ Embr. Strand SWwSAFHJ-ISPuUsswp>Gg A19p y1jeu1sjsAg pun S130[01g yon 7 wep4ajswy-007 ‘Boy 'M ‘1 "Buy "Joyd CIWPS 72 "W) tıyny snydejpäyy ET u, » Arie Wi a u ee We ee a ie PAARE en '"V 8I6l Zıye[ 9 ypıypsssingen Anj Alypıy Ten # A 2 et ec un RE ARCHIV NATURGESCHICHTE. GEGRÜNDET VON A. F.A. WIEGMANN, FORTGESETZT VON W-RERICHSON, FEH:TROSCHEELE, . E.VON MARTENS, F. HILGENDORF, W. WELTNER und E. STRAND. . Pe — = Zu ———I VIERUNDACHTZIGSTER JAHRGANG. 1918. Abteilung A. 10. Heft. HERAUSGEGEBEN VON EMBRIK STRAND (BERLIN). NICOLAISCHE VERLAGS-BUCHHANDLUNG R. STRICKER Berlin. Inhaltsverzeichnis. Seite Kleine. Über den Stridulationsapparat der Brenthidae. (Mit 67 Textiiguren) a nt a ae a NEE We 1 Gengler. Ein Beitrag zur Avifauna Belgiens. (Mit 6 Abbildungen) 85 Werner. Über Reptilien und Amphibien aus Albanien, gesammelt von Prof. R. Ebner und Dr. H. Karny im Sommer 1918. (Mit I Bote ee a RE a RE 140 van Emden. Beschreibung der Larve von ÖOphonus diffinis Dej. nebst Nachtrag zu meiner Beschreibung der Larve von Pherop- sophus hispanicus Dej. (Col. Car.) (Mit 7 Textfiguren) ... . 150 Pax. Die Verbreitung des Siebenschläfers in Schlesien. (Mit 1 Text- Heim). N ee ae EEE N Sr nd Pe ee 156 Hintz. Die Cerambycidengattung Ceroplesis A (Vol. ere 162 Bernhauer. Neue Staphyliniden des indo-malayischen (Gebietes. 18 Bois SV a Br er 2 ne Era ae EEr 177 Strand. "REZENSIONEN. . nn fun Baba en lan uee men elite are, 188 Monotype-Maschinensatz u. Druck von Julius Brandstätter, Leipzig, Querstr. 13. Über den Stridulationsapparat der Brenthidae. Von "R. Kleine, Stettin. (Mit 67 Textfiguren.) Wie zu meinen anderen Studien über den Stridulationsapparat der Rhynchophoren hat. auch zur vorliegenden Arbeit Prochnows Werk!) den Anstoß gegeben. Es kommt mir dabei nicht auf die Vertiefung des biologischen Prinzips an, sondern auf eine weitere Klärung des Entwicklungsganges, den der Lautapprat genommen hat. Meine bisherigen Studien habe ich ausschließlich an den paläarktischen Gattungen und Arten des Curculionidentribus Hylobiini angestellt. Die dabei gewonnenen Ergebnisse seien in ‘ großen Zügen in folgenden Thesen zusammengefaßt: 1. Der habituelle Aufbau des Stridulationsapparates war bei allen > Shake Jen PER = Archiv für Naturgeschichte 1918. A. 10. Genera und Arten durchaus einheitlich. Ausnahmen waren nur in einem Falle festzustellen und auch dann nur in so ge- ringem Maße, daß das Grundprinzip dadurch nicht be- einträchtigt wurde. . Die Entwicklungshöhe des Stridulationsapparates war ver- schieden. Die Entwicklungsdifferenzen können sich erstrecken: a) auf die Genera innerhalb des Tribus, b) auf die Arten innerhalb des Genus. . Die Entwicklungshöhe kann in großen Extremen schwanken. es können sich im Genus stridulierende Arten bis solche mit ganz rudimintären Apparaten finden. . Der passive und aktive Teil des Apparates sind einander nicht korrelativ. Sie können sich unabhängig voneinander ent- wickeln. Daher kommt es, daß es ‚ Arten mit nur hochentwickeltem aktivem Teil und rudimen- tärem bzw. primitivem passivem gibt und umgekehrt. . Es ist nicht mit Sicherheit zu entscheiden, ob unentwickelte Apparate reduziert oder primitiv sind. Der Apparat ist immer beiden Geschlechtern eigen. . Sexuelle Dimorphie ist selten, kommt aber, sogar konstant in einer großen Gattung vor. . In Fällen der Dimorphie ist das männliche Geschlecht weiter entwickelt als das weibliche. !) Die Lautapparate der Insekten. Berlin 1808. 1 ı0. Heft 2 R. Kleine: 10. Der Stridulationsapparat ist, sowohl im aktiven wie passiven Teil aus der hexa&drischen Grundskulptur hervorgegangen, nur in,unsicheren, nicht beweisbaren Fällen könnten auch Modi- fikationen der Cuticula daran beteiligt sein. 11. Rillenstruktur auf dem passiven Teil ist immer ein Zeichen höchster Entwicklung, aber zur Erzeugung von Stridulations- tönen nicht unbedingt erforderlich. x R + Es kam mir darauf an, einen Überblick über die ganze Familie zu gewinnen. Das Material mußte also auf breiter Grundlage liegen. Es wäre erwünscht gewesen, sämtliche Genera zur Unter- suchung heranzuziehen, ein Wunsch, der leider unerfüllbar war. Nicht alle Genera sind in deutschen Museen, andere (Nothogaster, Eremoxenus) müssen ihre Zugehörigkeit zur Familie erst noch beweisen, und endlich auf einige eigene neue, habe ich des kostbaren Materials wegen verzichtet, daß dadurch kein Ver- lust entstanden ist, hat die Untersuchung ergeben. Ich konnte im Ganzen eine Centurie Genera bearbeiten. Es wäre ferner erwünscht gewesen, die Arten in möglichst großer Anzahl heranzuziehen, wielleicht sogar alle. Das war aus technischen Schwierigkeiten nicht möglich, doch sind von arten- reichen Genera auch stets mehrere Arten untersucht worden. Soweit angängig sind beide Geschlechter untersucht, Diffe- renzen haben sich nicht ergeben. * 2 * Es unterliegt keinem Zweifel, daß wir in den Rhynchophoren eine hochentwickelte Insektengruppe vor uns haben. Innerhalb derselben haben die Brenthiden eine verhältnismäßig tiefe Stellung einzunehmen, weil zahlreichen Gattungen (fast die ganze Taphro- derini) keinen eigentlichen Rüssel oder doch nur einen kurzen besitzen. Kolbe?) stellt sie deshalb unmittelbar hinter die Scoly- tidae. Es wäre erwünscht, zu wissen, ob die Entwicklung des Stri- dulationsapparates mit den anderen evolutionären Elementen gleichen Schritt hält. Ob das der Fall ist oder nicht, werde ich bei Besprechung 'der Ergebnisse des näheren auseinanderzusetzen ver- suchen, nota bene, soweit das nach Lage der Dinge überhaupt möglich ist, denn außer bei den Curculioniden hat man wohl kaum den Stridulationsapparat der Rhynchophoren näher untersucht. Die Schlußergebnisse können also auch im günstigsten Fall nur mit Vorsicht zu bewerten sein. Ganz ohne Frage ist der Stridulationsapparat der Insekten eine neue Erwerbung. Nach Handlirsch®) hatten unsere alten In- 2) Mein System der Coleopteren. Zeitschr. f. wiss. Insektenbiol. 1908, p. 391. 3) Fossile Insekten. Über den Stridulationsapparat der Brenthidae 3 sekten, die jetzt mit + hochentwickelten Stridulationsapparaten ausgerüstet sind, inälteren Erdperioden keinen solchen. Wieweit dieses Ergebnis auf die Rhynchophoren zu übertragen ist lasse ich dahingestellt, denn das fossile Material ist zu gering, um ein Urteil zu erlauben. Handlirsch hält es für sehr merkwürdig, daß wir so wenig fossile Brenthiden kennen. Vorausgesetzt, daß die von Kolbe gewählte Stellung den Tatsachen entspricht, besteht kein Grund, anzunehmen, daß wir nicht auch fossile Brenthiden ebensogut finden könnten wie Ipiden. Für ein spätes Auftreten könnte vielleicht der Umstand sprechen, daß in den nördlichen Zonen unseres Erdteiles noch keine Reste gefunden sind, und, da die Brenthiden Bewohner der heißen Zonen sind, daß sie erst stärker auftraten, als in den nördlichen Gebieten bereits eine zu starke Abkühlung eingetreten war. Doch das ist rein hypothetisch, es bleibt abzuwarten, welche fossilen Funde in den Tropen noch gemacht werden. Erst im Ouartär ist eine Art bekannt geworden: Ceocephalus Picipes Ol.*) aus dem Zansibarkopal. Also eine rezente Form, die von den jetzt lebenden Individuen nicht abweichen dürfte. Im Zansibarkopal sind überhaupt fast nur. rezente Arten auch in anderen Familien gefunden worden. Es ist also leider nicht möglich, sich ein Bild davon zu machen; wann die Brenthiden ihren Stridulationsapparat entwickelt haben. Weitere vergleichende Untersuchungen an anderen Familien werden erst Aufschluß geben können. 1. Tribus: Taphroderini.’) 1. Gattung: Isosomus Kleine a) Passiver-Teil. Die Gattung schließt sich im Bau des passiven Teiles direkt an Oncodemerus an. Eine wirkliche Differenz konnte ich nur in der Verteilung der Mikroskulptur feststellen. Während bei Onco- demerus die ganze, zwischen Außenrand und Schrägleiste liegende Partie skulptiert ist, trifft das für /sosomus im wesentlichen nur für den Außenrand selbst zu, d.h. also für den eigentlichen Stridu- lationsteil. Die übrige Fläche läßt bei auffallendem Licht zwar Unebenheiten erkennen, es handelt sich aber, wie die Untersuchung ergab, nicht um reguläre Cuticularstruktur, sondern um Runzelung, *) Bei Handlirsch sind die Angaben nicht ganz richtig. Er spricht von einem @Geocephalus picipes Raffray. Die Dinge liegen in Wirklichkeit so: Raffray hat an der von Handlirsch zitierten, Stelle überhaupt Mitteilungen über fossile Insekten des Zansibarkopals gemacht und führt am Schluß auch die, wie er sagt, ganz kommune Art Oeocephalus picipes an. Es handelt sich also um die rezente Art Oliviers. Die Angaben bei Handlirsch sind dahin zu ergänzen, da sie sonst leicht zu Irrtümern Veranlassung geben kön.ıten. 5) Die Gattungen folgen hier nicht der Anordnung des Catal. Col., sondern sind nach anderen Gesichtspunkten, aus praktischen Gründen, geordnet. 1* 10. Heft 4 R. Kleine: die im mikroskopischen Bilde verschwindet. Die Behaarung auf dem Stridulationsteil erschien mir weniger dicht als bei Oncode- merus. Sonst alles wie dort. b) Aktiver Teil. Gleich Oncodemerus. 2. Gattung: Oneodemerus Senna‘) a) Passiver Teil. Die Decken dieser Gattung sind am Absturz ziemlich spitz. Die Lage des Apparates wird dadurch etwas länglich, bleibt aber sonst von normaler Gestalt. Die Schrägleiste ist wie üblich vor- handen, erhebt sich aber nur wenig über den Deckengrund und nimmt schon + die Gestalt einer Trennungslinie an. Über den feineren Bau wäre zu sagen: der Stridulationsteil ist von nor- maler Ausdehnung, seine Grundskulptur ist, wie noch deutlich nachweisbar das Hexaöder, doch ist dieselbe am Außenrand so stark mit Haaren be- (deckt, daß sie darunter fast ganz verschwindet. Die Stridulationsmöglichkeit erscheint mir damit Fig. 1. ausgeschlossen zu sein. Unmittelbar an die eigentliche Stridulationsfläche schließt sich die Partie der Grundskulptur an. Wie bei den meisten Taphro- derini ist dieser Teil des Gesamtapparates sehr flach, also wenig ausgebeult. Die Skulptur ist überall das reguläre Hexa&äder und reicht bis unmittelbar zur Schrägleiste. Irgendwelche Bezahnung, Bedornung oder sonstige Bewaffnung dieses Teiles war nicht fest- zustellen. An der Schrägleiste macht die Grundskulptur nicht Halt, sondern geht noch eine kurze Strecke darüber hinaus. Das ist immer ein Zeichen dafür, daß die Schrägleiste + rudimentär bzw. gering entwickelt ist, weil sie sonst als Trennungsmoment des Stridulationsapparates vom Deckeninnern eine große Rolle spielt. Bestätigt wird der Befund auch durch die Tatsache, daß die Schrägleiste nur wenig über den Deckengrund erhaben ist. Stri- dulationsfähigkeit kann nicht vorhanden sein. b) Aktiver Teil. Es waren keine nennenswerten Abweichungen gegenüber an- deren nahe verwandten Gattungen vorhanden. Die Funktionsfähigkeit des Gesamtapparates scheitert m. E. schon an der Behaarung des passiven Stridulationsteiles. 3. Gattung: Usambius Kolbe a) Passiver Teil. Ich möchte Usambius am ehesten mit Cormopus ver- gleichen. Der allgemeine Bau des passiven Teiles entspricht 6) Alle Abbildungen sind schematisch, wenigstens in Hinsicht auf die. Zeichnungen der Mikroskulptur. } Über den Stridulationsapparat der Brenthidae 5 jener Gattung und ist die Decke hinten etwas gerundet. Der Ver- lauf der Schrägleiste ist wie dort. Die Lage des skulptierten Teiles ist auch sehr ähnlich, nur habe ich die behaarte Zone ausgedehnter gefunden, nicht nur an der Spitze, sondern auch am ganzen Rande. Die Haare sind aber nur recht dünn. Die Mikroskulptur ist in der Nähe der Schrägleiste wie immer das Hexaeder, doch ist ganz deutlich kräftige Bedornung vorhanden, wie ich sie in Abb. 3 bei Cormopus dargestellt habe. In der Nähe des Außen- und Hinterrandes verliert sich die Skulptur wenigstens in ihrer regu- lären Form und geht in formlose Elemente über. b) Aktiver Teil. Die Reibflächen des Propygidiums heben sich nur sehr undeut- lich ab, weisen aber keine besonderen Eigenschaften auf. 4. Gattung: Allaeometrus Senna Der passive Teil des Apparates entspricht in seiner Gestalt Zemioses, in den Einzelheiten sind allerdings beträchtliche Diffe- renzen vorhanden. : Die Schrägleiste ist nämlich vollkommen entwickelt. Nicht so scharf wie bei manchen anderen Brenthiden, aber doch so kräftig, daß sie mehr als nur eine Trennungslinie ist. Ferner ist die Mikroskulptur anders. Zunächst ist sie wenig scharf, direkt verschwommen, z. T. ganz obsolet und nirgends ist der geringste Versuch zur Bedornung oder Bezahnung der Einzel- figuren gemacht worden. Die Skulptur ist also sehr primitiv. Endlich wäre noch zu erwähnen, daß Außen- und Hinterrand deutlich behaart sind. * Aktiver Apparat gleich Zemioses. 5. Gattung: Cormopus Kolbe a). Passiver Teil. Im allgemeinen ähnelt Cormopus vielen anderen Gattungen der Taphroderini. Der Lautapparat ist schmal, zusammengedrückt und nimmt im allgemeinen einen kleinen Raum ein. Die Schrägleiste ist sehr steil, wenig gebogen und erreicht die Innennaht nicht. Von der Grundfläche hebt sie sich überall deutlich und gleichmäßig ab. Der Stridulationsteil nimmt einen großen Raum ein. Er erstreckt sich fast auf die ganze Deckenausbuchtung in gleichbleibender Breite bis an den Innenrand und erweitert sich nur un- mittelbar an demselben etwas. Sehr interessant ist der feinere Bau der Cuticularstruktur. -Vorweg sei bemerkt, daß der Stridulationsteil vollständig glatt, also frei von allen Runzeln ist. Behaarung ist nur am Hinterrande und auch dort nur sehr schütt, dünn und zart vorhanden. Fig. 2. 10. Heft 6 R. Kleine: Betrachtet man das Gebilde bei guter Vergrößerung, so sieht man, daß die, dem Außenrand zuliegenden Partien ganz deutlich gezahnt sind. Die Zähne sind lang, liegen z.T. REEIEN sehr dicht. Hinter dieser langgezähnten Partie nn folgt eine kürzer gezähnte, die auch an der Basis nicht mehr so eng zusammengedrückte Zähnchen Tan h hat, sondern die Grundfläche erkennen läßt. Auch hl UN, Ai diese ganz stumpfen Zähne verschwinden und Fig. 3. gehen in eine undeutliche Grundskulptur über, die unbestimmt hexaädrisch ist und sich schließlich in Wellenlinien auflöst, um dann ganz zu verschwinden. Zwischen dem Stridulationsteilund der Schrägleisteliegt einelängsgerunzelte Partie die ohne sichere, jedenfalls ohne reguläre Skulptur ist. An der Schrägleiste, die an sich von glatter Oberfläche ist, hört die ge- runzelte Fläche auf. b) Aktiver Teil. Das an sich sehr zart pigmentierte, dünnhäutige Propygidium ist auf den Reibflächen vollständig durchsichtig. Die Bezahnung ist dicht, in charakteristischer Stellung der Zähne. Diese selbst schief, länger oder kürzer. Wenn kurz, so ist die Herkunft aus der Cuticularstruktur, dem Hexaäder, erkennbar. Sonst ohne Be- sonderes. Nur das & untersucht. 6. Gattung: Mierosebus Kolbe a) Passiver Teil. Der allgemeine Bau des passiven Teiles weicht insofern von den anderen Taphroderini ab, als die Schrägleiste am Innenrande einen breiten, zungenartigen Fortsatz besitzt, wie ich ihn bei keiner anderen Gattung sah. Die Schrägleiste ver- läuft sehr steil, eine Ursache der schmalen Decken. Von ganz eigenartiger Form ist die Mikro- skulptur. Die Schrägleiste trennt in dieser Beziehung den Lautapparat strengundscharf vom Deckeninnern. Letzteres ist an sich ohne Cuticularskulptur, nur in der Nähe der Leiste sind deutlich Zähnchenkomplexe zu sehen, die in Reihen stehen, aber nicht weit Fig. 4. ins Deckeninnere hineinreichen. Dem Lautapparat fehlt eigentlich die Skulptur ganz. Die Einzel- figuren haben sich zu Zähnchen und Dornen umgebildet und lassen von der Grundskulptur nichts mehr erkennen. In der Nähe der Schrägleiste sind die Zähnchen am längsten, nach dem Rande . zu verkürzen sie sich und nehmen an Breite zu. Einige + deut- liche Hexa&der sind nur noch an der schmalsten Stelle, d.h. also nach der Deckenbasis hin, zu sehen. Außen- und Hinterrand sind behaart. Über den Stridulationsapparat der Brenthidae % Die Weiterentwicklung ist also bei Microsebus recht beträcht- lich. Ich sah keine andere Gattung mit so universeller Zahnbildung. b) Aktiver Teil. Ohne besonders Bemerkenswertes, 7. Gattung: Cyphagogus Parı y a) Passiver Teil. Die Cyphagogus-Flügeldecke ist am Absturz stumpflich ab- gerundet, demnach also nicht durch Anhänge deformiert. Der Stri- dulationsapparat ist also in seinem Aufbau auch nicht behindert und dürfte sich, sofern überhaupt eine Verwandtschaft mit den Curculioniden vorhanden ist, diesem auch sehr nähern. Die Voraussetzung trifft auch tatsächlich zu. Auf der Innen-(Naht-) Seite ist nichts besonderes zu bemerken, der allgemeine Bau des Lautapparates selbst ist folgender: Die Grundgestalt nähert sich dem der Curculioniden und unterscheidet sich von den meisten Brenthiden insofern, als an der Basis des Apparates, also an der Deckenspitze, keine Verbreiterung stattfindet, sondern eine Ver- engerung, er spitzt sich zu. Bei Curculioniden ist das wie gesagt ganz allgemein so, das Gegenteil ist die Ausnahme. Die Brenthiden stehen diesem Befund diametral gegenüber. Die Schrägleiste ist sehr zart und schmiegt sich der Decke an, siehat vollständig den Charakter einer Trennungslinie angenommen. Auffällig ist, daß auch beiCyphagoguskeine Neigungbesteht, die Trennungs- linie bis anden Außenrand durchzuführen, sondern, Fig. 5. daß sie schon ziemlich weit vor derselben abbiegt. Die Umgrenzung des Stridulationsteiles ist recht gut, ja sogar scharf erkennbar. Ich halte die allgemeine Anlage des Apparates und seine Be- schaffenheit für sehr progressiv. Von großem Interesse ist der feinere Bau. Die Trennungs- linie ist so zart, daß sie direkt durchsichtig erscheint, jede Spur einer besonderen Skulptur, Bezahnung oder son- stigen Bewaffnung fehlt vollständig. Daß sie sich wenig über die Grundfläche heraushebt, sagte ich bereits. Schon bei mäßiger Vergrößerung sieht man, daß der Charakter der Reibfläche nicht einheitlich ist. Daran ist dieselbe nicht insofern schuld, als sie selbst etwa durch Unebenheit der Grundfläche etc. dazu Veranlassung geben könnte. Jede Fig. 6. Runzelung fehlt, die Fläche des Stridulationsapparates ist gänz- lich flach und glatt. Trotzdem hat sich eine zweifache Grund- skulptur herausgebildet, deren Partien sich sofort deutlich von- einander abheben. Unmittelbar an der Trennungslinie befindet sich eine Partie, in Abb. 6 lang gestrichelt, die durch gröbere : 10. Heft 8 R. Kleine: Skulptur gekennzeichnet ist. Untersucht man bei stärkerer Ver- größerung, so ist es eine Partie von stäbchenförmiger Skulp- tur, dem Pallisadengewebe der Pflanzen ähnlich. Von diesen langen Zellen aus, die nur recht selten septiert sind, findet unmittelbarer Übergang in die Randpartie, d. h. in den eigent- lichen Stridulationsteil statt. Die Grundform dieser Partie ist das reguläre Hexa&@der, bis zum Rand fast ganz gleich- mäßig entwickelt, höchstens, daß die einzelnen Figuren dort etwas kleiner werden; die Ränder derselben sind nicht scharf. M. E. könnte der Apparat zu Stridulation, rein theoretisch gesprochen, wohl tauglich sein. Jedenfalls ist hier aber schon recht progressive Entwicklung festzustellen. b) Aktiver Teil. Bei unbewaffneten Augen heben sich die Reibflächen des Propygidiums schon scharf umschrieben von der Grundfläche ab. Ihre Farbe ist hellgoldgelb. ihre Gestalt langelliptisch. Im mikro- skopischen Bilde tritt die feine Chitinisierung und Pigmentlosigkeit wieder in Erscheinung. Die Zahnbildung ist normal, die Stellung in üblicher Anordnung. Also ein ganz normal ent- wickelter, funktionsfähiger Apparat. Die abdominalen Reib- leisten tragen keine Bewaffnung. Die Zellbildung ist erst. soweit progressiv, daß aus den regulären Hexa&dern solche von rhom- boider Gestalt geworden sind. Weitere Veränderungen konnte ich nicht finden. M. E. macht der weitentwickelte Apparat des Pro- pygidiums auch die Assistenz der abdominalen Reibflächen über. flüssig. 2 8. Gattung: Adidaetus Senna Im allgemeinen Bau konnte ich gegen Zemioses keinen Unter- schied bemerken, nur fehlt der Mikroskulptur die Bedornung. Aktiver Apparat gleich Zemioses. 9. Gattung: Stilbonotus Kleine a) Passiver Teil. Die Gattung zeichnet sich dadurch aus, daß die Decken am Absturz etwas ausgezogen sind, außerdem sind sie daselbst ver- schoben und damit deformiert. Der Lautapparat ist dadurch etwas groß. Die Schrägleiste liegt über der Grundfläche, geht ziemlich‘ steil von innen nach außen und ist wenig geschwungen, fast gerade. Was an dem Apparat auffällig ist, ist der spezielle Aufbau. Ein eigentlicher Stridulationsteil ist überhaupt nicht vorhanden. Das mikroskopische Bild ist folgendes: die Schrägleiste ist un- skulptiert; sie ist so dünn, daß die darunter liegende Skulptur ces Deckeninnern deutlich durchschimmert. Unmittelbar vor der, Schrägleiste ist noch sichere hexa&dische Skulptur vorhanden, die zwar wenig kräftig in der Abgrenzung ist, sich aber genau nach- weisen läßt. Sie begleitet die Schrägleiste auf der ganzen Länge. Nach und nach nehmen die Hexaeöder längere Gestalt an, indem Über den Stridulationsapparat der Brenthidae 9 sie sich gegen das Deckenende zu verlängern, d.h. also: die übliche Dornstruktur annehmen. Zunächst sind die Dornen nur recht kurz und bilden nur eine Erweiterung der Grundfigur. Diese Skulpturzone ist schmal; sehr bald werden die Dorne zu langen, sehr. schmalen Zähnchen von äußerst dichter Stellung. Die Grundfläche ist völlig bedeckt, die Zähne liegen mehrfach übereinander und stehen un- regelmäßig. In dieser Weise ist die ganze Fläche bis zum Rande bedeckt. Es trıtt demnach hier der Fall ein, daß über den räumlichen Umfang des Stridulationsteiles keine Sicherheit besteht. Es wäre die Frage: ist die Stridulationsfläche des Außenrandes noch nicht zur Durchbildung gekommen oder ist. die gezähnte Fläche als der erweiterte Apparat anzu- sehen. Mir möchte letztere Interpretation das Richtige sein. Ob die feine Bezahnung stridu- lationsfähige Skulptur ist oder nicht, kann man nicht beurteilen, möglich wäre es schon. Ich lasse also die Frage, ob wir hier einen primitiven oder fortgebildeten Apparat vor uns haben, offen. b) Aktiver Teil. Gegen andere Genera des Tribus nicht verschieden. 10. Gattung: Glaueocephalus Kleine a) Passiver Teil. Mit Stilbonotus vollständig übereinstimmend; einen Unter- schied konnte ich nur insofern feststellen, als die Hexa&derskulptur viel weiter gegen den Stridulationsteil reicht und eine verhältnis- mäßig schmale Partie übrig läßt, die dann mit dichter, feiner Be- zahnung versehen ist. Ohne Frage also mit Stilbonotus sehr nahe verwandt. b) Aktiver Teil. In üblicher Anordnung und Ausbildung der Bezahnung, Das 0) untersucht. {F: Gattung: Thrasycephalus Kleine a) Passiver Teil. Der passive Teil in dieser Gattung ist dadurch chärakteri- stisch, daß er von sehr kleinen Ausmaßen ist. Die Deckenform ist normal, und wie bei vielen Taphroderini am Absturz.etwas spitz. Dadurch allein wird die lange, schmale Form aber noch nicht be- dingt, es müssen vielmehr Gattungseigentümlichkeiten angenom- men werden. Die Schrägleiste ist nur wenig gebogen, erhebt sich auf ihrer ganzen Länge deutlich von der Unterlage ab und ist _ undeutlich skulptiert. | Der feinere Bau ist dadurch beachtenswert, als ein ganz be. stimmter Stridulationsteil vorhanden ist. Am vorderen Teil dieses 10. Ecit 10 R. Kleine: Organs reicht die Skulptur bis an die Schrägleiste heran, folgt ihr aber bei Verbreiterung des Apparates nicht, sondern behält die erste Breite ständig bei, bis an die Deckenspitze, wo sie sich etwas schmälert. Das mikroskopische Bild ist folgendes: unmittelbar am Außen- rande findet sich eine Partie feinster Zähnchen, die nach außen gerichtet sind. Sie entstehen alle in Zellen, sicher hexaädrischer Natur, die aber durch den dichten Stand der Zähne verdeckt werden. Es kommt übrigens auch vor, daß mehrere sehr schmale Zähn- chen aus einer Zelle entspringen. Hieran schließt sich eine Partie mit kürzeren Dornen und breiten Zellen; der Ursprung ist ganz deutlich nachzuweisen. Diese großzellige Schicht ist breiter als die erstere. > Ihr folgt eine dritte, die keine Dornen mehr ge- Fig. 8 bildet hat, aus regulären, aber wenig deutlichen Hexaödern besteht und allmählich obsolet werdend, verschwindet. Ein großer Teil, der zwischen dem Außenrand und der Schrägleiste liegenden Partie ist unskulptiert. In Abb. 8 habe ich dort die Schraffierung fortgelassen.. Es liegen also ganz ähnliche Verhältnisse vor, wie bei Stilbonotus und Glaucocephalus, der skulp- tierte Teil ist aber vier kleiner ‚und weniger ent- wickelt. In der Art der Skulpturanlage besteht ohne Zweifel System. b) Aktiver Teil. Reibflächen auf dem Propygidium quer, Stellung der Zähne wie üblich, Zähne dicht, schmal, lang. Fig. 9. 12. Gattung: Calodromus Gu£rin a) Passiver Teil. Am meisten ähnelt der Apparat im Bau an die Gattung Cyphagogus, nur ist die Schrägleiste mehr allgemein sanft ge- schwungen und streift nicht ganz so weit nach dem Hinterrande. Erhöhung desselben gegen den Apparat überall deutlich und scharf. Grundfläche eben. Die Mikroskulptur ist das Hexae@der in ziemlich großer Form. Bei stärkerer Vergrößerung erkennt man den groben Bau der ein- zelnen Figuren sehr deutlich und das Gesamtbild wird direkt ver- schwommen. Vor der Umbiegung der Schrägleiste, also am Außen- rand, ist die Skulptur von anderer Form: hier ist das rhomboide Hexaöder zur Geltung gekommen, ein Fall, den ich sonst kaum beobachtet habe. Bei starker Vergrößerung läßt sich mit Deutlich- keit sehen, daß auch bei Calodromus Neigung besteht, die Einzel- zellen derartiger Auswüchse zu verlängern. Die Durchbildung ist aber noch sehr mangelhaft, die Dörnchen sind stumpf und kurz. Behaarung fehlt. : Über den Stridulationsapparat der Brenthidae 11 b) Aktiver Teil. Auf dem Propygidiumgroße Reibflächen, die sich ganz deutlich abheben. Der feinere Bau ohne besonders Bemerkenswertes. 13. Gattung: Neosebus Senna a) Passiver Teil. Gegenüber Calodromus und Cyphagogus kommt vor allen Dingen die starke Verkürzung der ge- felderten Partie in Frage, diean der Innenseite durch eine Linie von derselben abgedrängt wird und da- durch eine nicht unbeträchtliche Verkürzung er- fährt. Im übrigen konnte ich gegen Calodromus keinen Unterschied feststellen. Im besonderen mache ich darauf aufmerksam, daß die Mikroskulptur in L ihrer Fortbildung der Dornen genau wie dort ist. Fig. 10. b) Aktiver Teil. Auf dem Propygidium sind die Reibflächen leicht durch die helle Färbung erkennbar. Sie sind flach, breit halbelliptisch, sonst aber von ganz normalem Bau. 14. Gattung: Pseudocyphagogus Desbr. des Log. a) Passiver Teil. Infolge der etwas gestreckten Decken gehen dieselben ziemlich spitz zu und der Lautapparat nimmt eine lange und schmale Form an. Überhaupt ist die ganze Anlage des Organs bemerkenswert. Während die Verlängerung der Schrägleiste nach dem Umbiegen nach vorn + nahe am Außenrande bleibt, namentlich im Ver- hältnis zum Apparat selbst, ist hier das Gegen- teil der Fall, die Entfernung ist auffallend groß. An der Umbiegungsstelle tritt die Wendung sehr allmählich ein, so daß man von einer eigent- lichen Biegung nach innen kaum sprechen kann. Die Leiste setzt sich höchstens in schräglaufender Richtung fort. Von ganz auffallender Bildung ist dann dieplötzliche Biegungan derinneren Decken- seite;es hat fast den Anschein, als ob die sonst am Außenrand befind- liche Biegung ganz nach innen verlegt ist. Das Deckeninnere nimmt hier eine + zapfenartige Gestaltan. Die Schrägleiste ist überall vom Lautapparat scharf abgesetzt, in der Nähe des Innen- randes sogar direkt erhöht; der Apparat in seiner Mares Grundfläche ist fast eben. x Die Verteilung der Mikroskulptur ist folgende: das Fig. 12. Deckeninnere zeigt die oft, ja meist vorhandene feine rhomboide Querskulptur. Der gesamte Apparat bis in seine äußersten Grenzen ist ausschließlich von regulären Hexa&dern bedeckt, die sich auch nach vorn zu nicht verlieren, sondern eher noch größer werden 10. Heft 42 R. Kleine: ) und sehr weit verfolgen lassen, viel weiter alsbei anderen Gattungen. Die Skulptur ist, wenn auch nur schwach, noch besonders ent- wickelt, indem die Hexa&@der an den nach hinten gelegenen Kanten kurz gedornt sind. Die Dorne stehen, wie meist in solchen Fällen, zu mehreren zusammen. Es finden sich also auch hier ähnliche Verhältnisse wie bei anderen Gattungen. Die Skulptur ist recht scharfkantig. Merkwürdig fehlt jede Spur von Behaarung. b) Aktiver Teil. Auf dem Propygidium breitliegende Reibflächen, die sich auch auf das davorliegende Tergit fortsetzen. Alles anderenormal. Außer- halb der Reibflächen, wenigstens am Hinterrande Neigung, die Grundskulptur in dornige Hexa&der, z. T. in Reihen, zu verlängern. 15. Gattung: Anomalopleura Kleine a) Passiver Teil. Im habituellen Bau des passiven Apparates ist diese Gattung mit Pseudocyphagogus ohne Frage nahe verwandt. Die Lage der Schrägleiste ist ganz ähnlich, nur nach der Innenseite noch mehr und spitzer zapfenartig verlängert; vom Apparat scharf abgesetzt. Dieser selbst ist vollständig flach und eben, nicht die geringste Neigung zur Aushöhlung ist vorhanden. Die Mikroskulptur ist von äußerster Feinheit und bei 75 linear nur als ganz obsolete, flache Runzelung erkennbar. Bei stärkerer Vergrößerung erkennt man auch hier das Hexaöder, aber in auf- fällıg unregelmäßiger Anordnung, wechselnder Größe und Schärfe. Zwischen den einzelnen Figuren liegen z. T. breiter mäander- förmige Linien, die nicht skulptiert sind und durch Hochglanz auf- fallen. Bei stärkster Vergrößerung sieht man dann, daß die Hexa- eder lang bezahnt sind. Die Zähre stehen in Reihen und sind von kräftiger Gestalt. Ihr Ursprung aus der Skulptur ist deutlich er- kennbar. Die Bezahnung liegt in der Richtung nach hinten und außen. (Siehe Abb. bei Cormopus und Thrasycephalus unten.) Behaarung fehlt vollständig. b) Aktiver Teil. | Die Reibflächen des Propygidiums sind klein, halb elliptisch- kegelig, heben sich aber schon bei schwacher Vergrößerung von der Grundfläche durch Hochglanz und Fehlen der groben Skulptur ab. Ihr feiner Bau ist dem anderer Genera gleich. 16. Gattung: Sebasius Lacordaire Auch diese Gattung ist nur mit Pseudocyphagogus zu ver- gleichen, nur sind die Decken hinten spitzer, der Lautapparat läuft also noch feiner aus. Die Lage der Schrägleiste ist dem jener Gattung ganz gleich, höchstens graduell abweicherd, indem die zapfenartige Verlängerung innenseits mehr spitz ist. Alles andere, auch dersich deutlichvom Propygidium abhebendeaktive Apparat, wie.dort. Nahe Verwandtschaft dieser Gattungen ist ganz sicher. Über den Stridulationsapparat der Brenthidae 13 17. Gattung: Zemioses - Pascoe _ a) Passiver Teil des Lautapparates. Der passive Teil des Lautapparates ist ohne Frage weit ent- wickelt; sieht man zunächst die Grundform an, so ähnelt er dem der Curculioniden sehr. Bei vielen Brenthiden ist schon der gröbere Bau so unvollkommen, daß ohne weiteres das Stridulationsvermögen in Abrede gestellt werden muß. Was den Apparat als progressiv entwickelt er- scheinen läßt, ist folgendes: die Stridulationsfläche nimmt den ganzen vom Außenrand bis zur Trennungs- linie reichenden Raum ein. Die Fläche ist gerade, also nicht durch Runzeln unebengeworden. Jede Spur von Behaarung fehlt. Die Schrägleiste (ich verweise hier Fig. 13. auf die anderen Tribus) ist eigentlich verschwunden und zur einfachen Trennungslinie umgestaltet. Das ist bei den Curculioniden ganz allgemein der Fall. Ferner spricht auch der feinere Bau des Stridulationsapparates für meine Ansicht. In der Regel wird man bei den Brenthiden finden, daß die Stridulationsfläche, ganz gleich wie weit sie räumlich ausgedehnt ist, das Hexaäder als Grundfigur hat. Darin besteht nun ein ganz prin- zipieller Gegensatz zu Zemioses. In Abb. 14 habe ich die Art der Skulptur zur Darstellung gebracht. Die Trennungslinie ist durch starke Chitinisierung klar erkennbar, sie ist darum von Wichtigkeit, als sie die Skulpturpartien des Deckeninnern vom Stridulations- teil trennt. Eine Tatsache, die man auch bei den Cureulioniden häutig beobachten kann. Der eigent- liche Stridulationsteilistnun nicht skulptieit in der Weise, daß die Grundfläche regulär gefeldert ist, sondern es haben sich auf der Felderung, die bei einiger Vergrößerung zurücktritt, dornenartige Gebilde entwickelt. Die Länge der Dornen ist verschieden. In Nähe der Trennungslinie sind sie am kürzesten und nehmen nach dem Außenrand hin nach und nach zu, so daß sie daselbst mehrfach so lang als an der Linie sind. Wie aus der Abb. ersichtlich, stehen die Dorne einzeln; ihre Entstehung aus der Grundskulptur steht außer Zweifel. Bei schwacher Vergrößerung sieht man deutlich, daß faktisch keine geometrische Skulptur mehr besteht, die Dornen sindalsdunkle, spitze Punkte erkennbar. Die ursprünglichen Hexa- eder sind also vollständig verschwunden. F Daß die Dornen tatsächlich aus der Grundskulptur entstanden sind, ist leicht zu beweisen. An denjenigen Stellen nämlich, wo der Stridulationsteil mit dem Deckeninnern sich trifft, Kann man ganz klar sehen, daß hier noch Hexaöder vorhanden sind, aus denen sich in bekannter Weise durch Verlängerung zweier Seiten der Dorn bildet. u Nach diesen Ergebnissen muß demnach der passive Apparat als weit entwickelt und stridulationsfähig angesehen werden. 10, Left 14 R. Kleine: b) Aktiver Teil des Lautapparates. Gegen die Art der Bezahnung bei anderen Brenthidentribus sah ich keinen Unterschied. Der Apparat muß als funktionsfähig angesehen werden. Auf Grund des Allgemeinbefundes kann kein Zweifel bestehen, daß Zemvosesrein technisch gesprochen, aktiv stridulationsfähig ist. 18. Gattung: Anisognathus Lacordaire a) Passiver Teil. Die Gattung Anisognathus ist eine der eigenartigsten, die ich untersucht habe. Der Deckenbau ist eigentlich ganz normal, trotz- dem sah ich diese Form des passiven Teiles zum ersten Male. Auffallend ist die große Breite und eckige Form. Im Gegensatz zu den meisten Brenthiden ist der Apparat sogar direkt quer. Das hat seinen Grund in der eigentümlichen Form der Schrägleiste, die nicht steil, sondern auffallend horizontal verlävft, Die Stridulationsfläche nimmt den ganzen Apparat von der Schrägleiste bis zum Außenrande ein, ist glatt und eben. Die Mikroskulptur ist wie gewöhnlich das Hexaäder und wird nur am Rande von feinem fuchsigrotem Haarwuchs bedeckt. Am Innenrand ist der Haarwuchs am ausgedehntesten, am Hinter- und Außenrand dagegen nur zart und direkt auf den Rand begrenzt. Die Schrägleiste erhebt sich in ihrer ganzen Ausdehnung über die Grundfläche und ist mit keilartigen. Skulpturen bedeckt. M. E. hängen dieselben mit der sonstigen Skulptur in keinem Zusammen- hang. b) aktiver Teil. Noch eigenartiger als der passive ist der aktive Teil. In der Grundform weicht er von der üblichen Gestalt eigentlich nicht ab, nur in den Einzelheiten sind ganz abweichende Verhältnisse zu konstatieren. Zunächst fehlt die Grundskulptur vollständig. Nur eine mehr oder weniger wolkige Chitinisierung ist vorhanden, sonst nichts. Auch keine eigentliche Beborstung ist zu sehen. Nur am Hinter- rande sind mehrere starke Chitinreihen, die aber die Grundskulptur nicht mehr erkennen lassen. Aus’diesen Reihen entspringen grobe, lange Borsten. Die Reibleisten sind klar und deutlich vorhanden in Lage und Anordnung der Zähne, wie ich sie in Abb. 16 dar- gestellt habe. Nun kommt das Merkwürdige. Auf jeder Seite des Propygidiums liegt eine stigmenartige Einbuchtung in rein elliptischer Gestalt. Sie hebt sich durch einen dunklen chitinisierten Ring deutlich von Über den Stridulationsapparat der Brenthidae 4,5 der Unigebung ab. Der Ring ist auch stärker im Chitin und sieht fast wie eine Schließmuskel aus. Das Innere ist hyalin und nur bei günstigen Lichtverhältnissen kann man sehr zarte fädenartige Gebilde wahrnehmen, die ringsherum ange- ordnet sind und in der Mitte wie es scheint, nicht zusammentreffen. Zer- reißt man das Organ, so bilden die Fäden Formen, die an Locken erinnern. Ich habe hin und her überlegt, ob und wie diese Gebilde etwa mit der Stridulation in Zusammenhang zu bringen wären, zu einem Entschluß bin ich nicht gekommen. Ich möchte auch Fr Ä jeden Zusammenhang aus dem Grunde Fig. 16. ablehnen, weil die innere Partie der Ellipse stark vertieft ist. Allerdings am toten Tier, wie es am lebenden aussieht, weiß man nicht. Auch den Charakter einer Schallplatte kann ich dem Organ nicht beilegen, denn wir sehen einen ganz normal ausgebildeten Apparat vor uns, der, soweit überhaupt von einer Funktionsmöglichkeit gesprochen werden kann, auch funktionsfähig ist. Ich muß also die Frage: wozu dient die Ellipse, offen lassen, ich weiß es nicht. & und 9 sind vollständig gleichförmig gebaut. 19. Gattung: Bolboeranius Kolbe a) Passiver Teil. Gegenüber Anisognathus bestehen nur geringe Unterschiede. Vor allen Dingen fehlt die Behaarung, an deren Stelle grobe, rugose, unbestimmte Runzelung vorhanden ist. In dieser Zone konnte ich keine Skulptur mehr sicher wahrnehmen. Alles andere wie dort. | b) Aktiver Teil. n Gleich Anisognathus, nur lagen Teile der Reibplatte auch rechts der Ellipse. Über die genaue Lage konnte ich nicht ins Klare kommen. Sollte das Merkmal konstant sein, so wäre es eine gegen jene Gattung nicht unwichtige Differenz. Ich glaube indessen, daß auch Verlagerungen der zarten Chitinteile stattgefunden haben könnten. Andererseits wäre eine weitere Ausdehnung auch möglich. Bei Anisognathus konnte ich aber nur auf der inneren Seite Be- zahnung finden. Wie dem auch im einzelnen sein mag, die Frage, welcher Natur die Ellipse und was ihre Funktion ist, wird dadurch nicht geklärt. d und 9 gesehen. 20. Gattung: Taphroderes Schoenherr a) Passiver Teil. Die Taphroderes-Decken sind am Absturz etwas erweitert; in Abb. 17 ist das auch zu sehen. Der Außenrand ist bis zur Naht, 10. Heft 16 R. Kleine: also über den Hinterıand, zwar verstärkt, plattet aber die Decken nicht ab. Dadurch ist der Lautapparat von der Schrägleiste bis zum Außenrande hin ausgebreitet. Im allgemeinen sind die Decken in der Partie des Apparates wenig hohl, alle Taphroderini haben diese Eigenschaft mehr oder weniger. Nur in un- mittelbarer Nähe der Schrägleiste ist bestimmte Längsrunzelung vorhanden, dıe etwa Y, Tiefe des Ge- samtapparates an seiner größten .Breite hat. Die Runzelung scheidet nach vorn auffallend glatt ab. Im übrigen ist die Fläche absolut glatt. Die Schräg- leiste hat nur flache Biegung und reicht bis an den Innenrand ; Erhöhung über die Grundfläche von nor- Fig. 17. maler, mittlerer Höhe. Die skulptierte Fläche reicht nicht nur normaler- weise bis zum Außenrand, sie folgt der Decke auch in die Erweiterung öhne die Skulpturform deshalb zu wechseln. Soweit überhaupt Cuti- cularskulptur vorhanden ist, ist sie klein, sehr scharı und hat das Hexaeder ın regulärer Gestalt zur Grundform. Selbst in der Runzel- partie konnte ich keine Abweichungen feststellen. Behaarung nur in sehr geringem Umfange an der schmalsten Stelle vorn, nach hinten spitz verlaufend. Nach Lage der Dinge muß also der ganze Lautapparat als Stridulationsfläche angesehen werden. Die Schrägleiste hat nur noch nadelstichige Skulptur, trennt.also das Deckeninnere vom Lautapparat. Nach dem Befunde muß ich den Apparat als gut entwickelt ansehen. b) Aktiver Teil. Was den Bau des aktiven Teiles anlangt, so nimmt Taphro- deres eine ganz besondere Stellung ein. Ich habe dazu Abb. 18 gegeben und bemerke folgendes: das Propy- gidium hat schon allgemein andere Bauart wie das bei Brenthiden sonst üblich ist. Gemeinhin bildet das Organ eine + breit- liegende Ellipse, die am Hinderrande. nicht eingebuchtet, höchstens flach nach innen geschwungen ist. Bei Taphroderes liegen die Dinge ganz anders. Hier ist das Propygidium augenscheinlich in der Mitte geteilt. Die Seitenkanten sind noch normal, die Hinter- kante ist nicht wie üblich gerundet, sondern dreieckig-keilförmig und in der Mitte scharf Fig. 18. dreieckig eingekerbt. Die allgemeine Chiti- nisierung ist schwach, an den Reibflächen noch dünner; Pigmentierung hellgelb, an den Reibflächen hyalin, Der mikroskopische Befund ist folgender: die eigentlichen Reibflächen sind klein aber in durchaus normaler Anordnung. Die Über den Stridulationsapparat der Brenthidae 17 Bezahnung ist dicht, spitz und strahlig von oben-innen nach außen gerichtet. Also ganz ähnlich wie bei andern Brenthiden und das Grundsystem nicht durchbrechend. Die Entwicklung der Reib- flächen ist als durchaus normal anzusehen. Nach und nach geht die Bezahnung in dornige Zellen über, diese in die Grundskulptur, das Hexaöder. Schwache Neigung Dornauswüchse zu bilden bleibt immer. Außer den üblichen Reibflächen hat sich auch noch eine Raspelleiste gebildet, die in der Mitte schon weit oben anfangend, die ganze Mittelleiste entlang läuft und über den Hinterrand bis zum Seitenrande reicht. Die einzelnen Riefen sind sehr kräftig und entwickeln sich aus der Grundskulptur, wie deutlich sichtbar wird. M.E. unterliegt es gar keiner Frage, daß wir in dieser Raspel ein aktives Stridulationsorgan in höchster Entwicklung vor uns haben. Wodurch gerade diese eigenartige Anordnung entstanden ist, lasse ich unentschieden. Berücksichtigt man, daß auch der passive Apparat funktionsfähig ist, so besteht sehr wohl die Möglich- keit, ja höchste Wahrscheinlichkeit, daß Taphroderes eine stridu- lierende Brenthidengattung ist. * * 2% Die Beurteilung der Verwandtschaft oder gar der Ent- wicklungsverhältnisse innerhalb des Tribus sind nicht ganz einfach. Zwei Gruppen sind aber sicher erkennbar und werden durch die eigenartigen Konstruktionen des aktiven Apparates fest um- schrieben: erstens alle langbeinigen Gattungen, und das sind die meisten, und zweitens die kurzbeinigen; hierher gehören alle Gat- tungen von Anisognathus bis an den Schluß des Tribus. Bleiben wir zunächst bei der ersten Gruppe. Ich bin der Meinung, daß starke Behaarung auf dem passiven Teil des Apparates jede Stridulation ausschließt, womit ich aber durchaus nicht gesagt haben will, daß dadurch die Gesamtentwick- lung geringer ist als bei unbehaarten. Nur soll damit zum Ausdruck kommen, daß diese Gattungen von der Stridulationsfähigkeit noch am weitesten entfernt sind. Kommt zu starker Behaarung noch schwache Skulptur der Stridulationsfläche, so ist allerdings mit primitiver Entwicklung zu rechnen. Hierher wäre zunächst Isosomus zu zählen. Hier fehlt die Skulptur entweder oder bildet Hexaöder. Die Behaarung ist mittelstark. Oncodemerus hat zwar durchgehend entwickelte Hexaöder, aber stärkere Behaarung, der Vorteil wird daher wieder durch die Behaarung paralysiert. Endlich wäre in die Verwandtschaft der stark behaarten Gattungen noch Usambius zu rechnen, deren passiver Teil unskulptiert oder hexa- edrisch ist, ja, dessen Skulptur sich sogar partiell bedornt hat. Damit wäre m. E. der höchste Entwicklungsgrad in dieser Reihe erreicht. Eine ganze Anzahl Gattungen hat einen nur schwach behaarten Apparat; die Entwicklungshöhe des Organes an sich kann trotz- Archiv für Naturgeschichte 1918. A. 10. 2 10. Heft 18 R. Kleine: dem sehr verschieden sein. So ist die Mikroskulptur bei Allaeo- metrus nur schwach und besteht aus Hexaädern, hat also keine Dorne oder Zähne hervorgebracht. Oder die Skulptur ıst schon weiter vorgeschritten, besteht schon aus Hexa&dern und besitzt sogar schon bedornte Partien, so bei Cormopus. Ja es kann sogar die Mikroskulptur ganz in Bedornung übergegangen sein und damit m. E. den höchsten Entwicklungsgrad erreicht haben, der schließlich überhaupt möglich ist: Microsebus. Endlich findet sich schwache Behaarung noch bei den Taphroderini mit kurzen Beinen, allerdings nur in geringem Umfang, aber ohne Rücksicht auf die sonstige Entwicklung des Gesamtapparates. Bei Anisognathus ist die Be- haarung am stärksten, bei Bolbocranius schwach, manchmal auch fehlend, auch bei Taphroderes ist sie sehr wenig ausgedehnt und beeinträchtigt die Stridulationsfähigkeit nicht. Es sind also alle Stadien der Haarstärke zu beobachten, und die Gesamtentwicklung des passiven Apparates wird durch die Intensität des Haarwuchses nicht beeinflußt. Wenn selbst der behaarte Apparat progressive Mikroskulptur entwickeln kann, sollte man das vom unbehaarten ohne weiteres voraussetzen. Das ist jedöch nicht der Fall. So hat Cyphagogus ganz obsolete Hexaäder, während sie beianderen Gattungen gut ent- wickelt sein können, z. B. Adidactus. Meist ist außer den Hexa- edern in + umfangreichen Flächen auch bedornte oder bezahnte Skulptur zu sehen. Hierher wäre zu zählen: Stilbonotus, Glauco- cephalus, Thracycephalus, Calodromus, Neosebus und Pseudo- cybhagogus. Vermischt sind die Skulpturformen und nicht auf bestimmte Partien beschränkt bei Sebasius und Anomalopleurus. Vorwiegend bedornt ist Zemioses. Ob behaart oder unbehaart: es sind in beiden Entwicklungsreihen dieselben Elemente der Cuti- cularskulptur zu finden. Der aktive Apparat ist bei den langbeinigen Gattungen voll- ständig einheitlich; die kurzbeinigen sind hingegen durch denselben ganz besonders gekennzeichnet. Amisognathus und Bolbocranius haben zwar die normalen Reibflächen auf dem Propygidium, tragen aber außerdem auf der hinteren Partie desselben mehrere bedornte Leisten, die möglicherweise für die Stridulation mit in Frage kommen. Allzuviel Wert lege ich ihnen aber, schon infolge der langen Bedornung, nicht bei. Dagegen ist Taphroderes ohne Frage viel weiter entwickelt, denn außer den normalen Reibflächen ist auf Innen- und Hinterseite eine kranzförmige Leiste feinster Quer- rillen vorhanden, die nur für die Stridulation Bedeutung haben kann. Das ist der höchste Grad der Entwicklung auf dem aktiven Apparat, den ich überhaupt in der ganzen Familie gesehen habe. Von irgendwelchen bestimmten Entwicklungsgesetzen oder -richtungen kann also keine Rede sein; es geht alles durcheinander. Während man von einigen Gattungen annehmen kann, daß sie stridulationsfähig sind, ist das von andern, und zwar den meisten, unbedingt zu verneinen. Immerhin nehmen die Taphroderini eine Über den Stridulationsapparat der Brenthidae 19 etwas abweichende Stellung insofern ein, als bei ihnen sich deut- lich die Tendenz zeigt, die Mikroskulptur des passiven Apparates durch Umformung der hexaädrischen Grundskulptur in Dorne oder Zähne weiter fortzuentwickeln. Bei anderen Tribus kommt das nur äußerst selten oder überhaupt nicht vor. Über die Stellung zum Tribus Ischnomerini siehe daselbst. 2. Tribus: Isehnomerini. 21. Gattung: Isehnomerus Schoenherr a) Passiver Teil. Im allgemeinen ist auch Ischnomerus nach dem Brenthidentyp gebaut, über die Zugehörigkeit, bzw. Verwandtschaftlichkeit zu den Taphroderini habe ich mich weiter unten ausgesprochen. Die Decken sind schlank und an der Spitze etwas ausgezogen, der Lautapparat wird dadurch in seiner Form aber nicht be- einträchtigt, er nimmt den gesamten Raum von der Schrägleiste bis zum Außen- und Hinterrand ein. Nach der Innen-(Naht)-Seite reicht er nicht bis zum Rand, sondern bleibt durch eine schmale Linie da- von getrennt. Da die Decken am Absturz aufgewölbt sind, sind sie innen ausgehöhlt. Dieser Zustand betrifft nicht nur den Lautapparat, sondern setzt sich auch auf die Decke selbst fort. Die Schrägleiste liegt dem Außenrand in ihrer Fortsetzung eng an. Nach der Biegung geht sie, fast gerade, gegen den Innen- rand und ist vom Apparat durch eine steile Wand geschieden. Die Mikroskulptur erfährt durch die Leiste eine scharfe Trennung. Jenseits des Apparates befindet sich jene oft beobach- tete Querstrichelung, die aus + deutlichen, querrhomboiden Hexa- edern besteht ; diesseits ist ganz deutlich + reguläre Hexa&derform zu erkennen, die zwar nicht gerade besonders scharf ausgeprägt aber doch gut feststellbar ist. Die Skulptur reicht soweit, wie sie durch Behaarung nicht beeinträchtigt wird, dürfte also den ganzen Apparat einnehmen. Trotz guter Vergrößerung war es mir nicht möglich, irgendwelche Weiterentwicklung der Einzelfiguren nach- zuweisen; weder Dorne noch Zähne fanden sich vor, überall die nur mäßig entwickelten Hexaöder. Die Behaarung ist ziemlich stark und umfangreich und ver- deckt die Skulptur z. T. ganz. Die skulptierte Partie bleibt nur schmal und ist von der Haarzone bestimmt getrennt. Im allgemeinen macht also der passive Apparat einen ziemlich primitiven Eindruck und ist m. E. zur Stridulation ganz ungeeignet. b) Aktiver Teil. Auf dem Propygidium ist außer den Reibflächen keine weitere Stridulationsanlage zu erkennen. Die Reibflächen sind quer, recht- eckig von Form, Bezahnung in üblicher gedrehter Anordnung, 2* 10. Heft 20 R. Kleine: Zähne dicht und von normaler Länge. Gegen den übrigen Teil des Propygidiums hebensichdie Flächen durch Fehlen des Pigmentes ab. Im übrigen ist die Skulptur schwach und besteht aus großen Hexaödern, die an manchen Stellen dornig verlängert sind. Nament- lich in der Nähe der Reibflächen kann man das beobachten. Sonst ohne besonderes Bemerkenswertes. * * * Dieses kleine, nur aus einer Gattung mit einer Art bestehende Tribus ist den anliegenden schlecht gegenüber zu stellen. Rein äußerlich besteht Ähnlichkeit mit der amerikanischen Gattung Taphroderes. Madagaskar, die Heimat von Ischnomerus, hat sonst keine andere Gattung oder Form, die mit den Taphroderini in irgendwelchem Zusammenhang stände. Ich vermag auch wenig Anklingendes an dieses Tribus zu finden. Weniger im allgemeinen Bau des Apparates. Der passive Teil ist in einer Form vorhanden, die man auch bei den Taphro- derini sehen kann. Was einigermaßen davon trennt, ist der Um- stand, daß Ischnomerus einen vielmehr ausgehöhlten, also gebogenen Apparat besitzt als die Taphroderini. Das ist nicht ohne Belang, weil der gebogene Apparat m. E. zur Stridulation weniger tauglich ist, als wenn die Stridulationsfläche auf der Ebene liegt. Letzteres ist bei den Taphroderini ganz ausgesprochen der Fall. Ferner ist zu beachten, daß die Mikroskulptur verhältnismäßig primitiv geblieben ist und keinerlei Fortentwicklung durch Be- dornung usw. erfahren hat. Das ist bei den Taphroderini mit ganz geringer Ausnahme der Fall. Endlich ist auch auf die starke Behaarung hinzuweisen, die den Taphroderini fehlt. Ich halte starke Behaarung des passiven Teiles für ein Zeichen primitiver Entwicklung, da ich bei allen Rynchophoren mit stridulationsfähigem Apparat niemals Be- haarung sah, und es ist auch ohne weiteres einzusehen, daß die Funktionsfähigkeit dadurch beeinträchtigt wird. Von den Taphroderiri-Genera der alten Welt könnte nur die Anisognathus-Bolbocranius-Verwandtschaft zum Vergleich heran- gezogen werden. Der passive Apparat könnte ebenfalls noch einen Vergleich aushalten, obschon dort die Behaarung ganz reduziert und die Aushöhlung fehlt. Die Konstruktion des aktiven Teiles ist aber so abweichend, daß die Trennung schon lange stattgefunden haben muß. Der aktive Teil ist bei Ischnomerus ganz entschieden einfacher als bei der Anisognathus-Verwandtschaft; dort ist er ein- fach und entspricht dem der meisten Brenthiden, hier hat eine ganz eigenartige Weiterentwicklung stattgefunden, wie ich sie sonst bei keiner Brenthide wieder sah. Die Brenthiden der neuen Welt (Amerika) sind /schnomerus habituell am allernächsten;; in der Entwicklung des gesamten Laut- apparates aber ganz entschieden überlegen. Über den Stridulationsapparat der Brenthidae 21 Mit den Ephebocerini besteht keinerlei Anlehnendes, denn diese Gruppe hat einen Lautapparat, der den Trachelizini nahesteht. Rein verwandtschaftlich ist das auch zu fordern. Die Taphroderini sind eine ganz abgeschlossene Gruppe, die auch die Ischnomerini mit einschließen. Im Vergleich zum Anisognathus-Bolbocrantus- Taphroderes-Typ ist der Unterschied nur ein gradueller. Es wird weiteren vergleichenden Studien vorbehalten bleiben, ob Ischno- merus überhaupt ein eigenes Tribus zu bilden hat. Jedenfalls möchte ich sie den Taphroderini zuweisen. Sie bildet dort die tiefste Stufe; der Stridulationsapparat ist am wenig- sten in der Entwicklung fortgeschritten. Die Isolierung in der madagassischen Fauna scheint hier mitbestimmend gewirkt zu haben. Vielleicht handelt es sich um ein Relikt, da keine weitere artliche Aufspaltung stattgefunden hat. 3. Tribus: Ephebocerini, 22. Gattung: Jonthocerus Lacordaire a) Passiver Teil. Gleich Ephebocerus ist auch Jonthocerus mehr mit den Trache- lizini verwandt und besitzt nicht unbedeutende Anklänge an Symmorphocerus. Gegen Ephebocerus selbst bestehen einige Ab- weichungen, die mir bemerkenswert erscheinen. Zunächst ist die Decke bei Jonthocerus in mehr oder weniger großem Umfang rippenartig erhöht. Trotzdem die Rippe dicht am Außenrande steht, wird doch keine Veränderung des Laut- apparates dadurch bedingt. Überhaupt ist der Habitus im wesent- lichen mit Ephebocerus übereinstimmend, die Differenzen liegen in der Mikroskulptur. Am Außenrande liegt zunächst die behaarte Zone, die von ziemlichem Umfang ist, namentlich nach dem Innenrande zu. Die Grundskulptur wird fast ganz verdeckt. Unmittelbar an die Haarzone schließt sich die Hexaöderzone an. Im allgemeinen ist die Durchbildung der Einzel- figuren durchaus regulär, die Schärfe läßt aber sehr nach. Überhaupt ist die gefelderte Zone nur klein. Nach der Schrägleiste zu verliert sie sich nämlich ganz, und die Skulptur wird, sofern man noch von einer solchen reden kann, so undeutlich und formlos, daß sie praktisch als nicht vorhanden bezeichnet werden kann. An die Stelle der Hexaöder tritt eine feine riefige Strichelung, die bis zur Schrägleiste reicht und dort verflachend verschwindet. Die gleiche Art und Weise der Skulpturentwicklung und -verteilung fand ich auch bei Gattungen aus anderen Tribus. Die kräftig entwickelte Schrägleiste trägt die oft vorhanden rhomboiden Hexaöder in Querlage in scharfer Ausprägung. Also bestimmte Trennung der Skulpturzonen. 10, Heft 29 R. Kleine: b) Aktiver Teil. Ohne besonderes Bemerkenswertes; normal ausgebildet. 23. Gattung: Ephebocerus Schoenherr a) Passiver Teil. Die Konstruktion des passiven Teiles bietet nichts Bemerkens- wertes. Ich möchte ihn mit Symmorphocerus vergleichen. Die Grundfläche ist glatt, die Skulptur überall gleichmäßig ausgebildet und von der Schrägleiste zum Außenrande reichend;; das Hexa@der ist die alleinige Figur. Anlehnung an die Taphroderini bestehen m. E. nicht, sondern mehr an die Trachelizini und damit an den Grundtyp der Brenthiden. b) Aktiver Teil. Der aktive Teil entspricht der Normalanlage bei den Bren- thiden. Reibflächen aut dem Propygidium langelliptisch bis recht- eckig, Bezahnung dicht, Anordnung wie üblich. Die Reibplatten sind nicht weniger stark chitinisiert als das sonstige Propygidium. Die Skulptur außerhalb der Platten besteht aus großen Hexaöädern, die mit nach hinten gerichteten, kurzen Dornen versehen sind. Abdominale Reibleisten ohne Zähne, lang-rhombo&edrisch skulptiert. Im ganzen und großen also ohne bemerkenswerte Eigenschaften Das kleine Tribus bietet insofern wenig Interessantes, als gegen die ersten beiden Tribus ganz scharfe Abgrenzung besteht und sich keinerlei verbindende Momente finden lassen, die eine systematische Nähe beweisen, Jonthocerus scheint mir am wenigsten weiterentwickelt zu sein. An der Schrägleiste ist die Skulptur ganz obsolet, am Außenrand findet sich starke Behaarung, die Stridulationsflächen sind also hier verschwunden, so beschränkt sich die gefelderte Zone auf einen Mittelstreifen und kann für aktive Stridulation nicht in Frage kommen. Vielleicht ist Ephebocerus etwas weiter entwickelt; viel kann es aber nicht sein. Zwar ist allenthalben gleiche Skulptur vor- handen, aber die Intensität ist gering, und am Außenrand findet sich auch noch Behaarung. Vielleicht sind die Amerikaner über- haupt mehr progressiv. Hier wäre monographische Bearbeitung am Platze. Es genügt hier, festzustellen, daß mit den Trachelizini nähere Verwandtschaft besteht als mit den beiden ersten Tribus. ' Trotzdem ich von diesem schon an sich kleinen Tribus nur zwei Gattungen, allerdings die ausschlaggebenden, vergleichen konnte, ist der passive Apparat doch nicht ganz einheitlich. Ich würde Jonthocerus für die weniger entwickelte Gattung halten, denn die Mikroskulptur ist noch nicht auf dem ganzen Apparat zur Durchführung gekommen. Die starke Schrägleiste und kräftige Behaarung des Deckenrandes machen das Organ für die Stridu- lation untayuglich. Über den Stridulationsapparat der Brenthidae 23 Wie schon angedeutet, besteht wenig Anlehnung an die Taphro- derini, mehr hingegen an die Ischnomerini, am nächsten scheint mir die Ähnlichkeit mit einigen Gattungen der Trachelizini, ob- schon ich auf diese Erscheinung, es kann sich nur um Konvergenzen handeln, keinen Wert lege, denn es besteht sonst zwischen den in Frage kommenden Gattungen nichts was für nähere Verwandt- schaft spricht. Die Stellung, die das Tribus heute einnimmt, ist m. E. sehr anfechtbar; der Lautapparat gibt keine Auskunft darüber, wo wir es einwandfrei unterbringen könnten. 4. Tribus: Trachelizini. 24. Gattung: Cerobates Schoenherr a) Passiver Teil. Obgleich die Elytrenform nicht vom Normalen abweicht, ist der passive Apparat doch auffallend schlank. Ich bin der Meinung, daß auch nicht die Elytren den direkten Anstoß zur Streckung ge- geben haben, sondern, daß hier Gattungseigentümlichkeiten vor- liegen. Wie aus Abb. 21 zu ersehen ist, sind dieDecken am Außenrand abgeflacht (die schwarz gezeichnete Partie). Hier fehlt jede Skulptur, der Apparat endigt also bereits an der Innenseite der platten Partie. Infolge der großen Ausdehnung von hinten nach vorn ist die Schrägleiste sehr gestreckt. Be- rücksichtigt man die verhältnismäßig starke Knickung auf der Mitte, so würde sich, wenn der obere Teil nicht so lang wäre und kurz umbiegen müßte, ein ähnliches Bild wie bei Carcinoßisthius ergeben. Interessant ist auch der Umstand, daß die Schrägleiste den Innenrand nicht erreicht, sondern schon vorher obsolet wird. Sie ist überall stark über die Grundfläche erhoben; selbst an der schwächsten Stelle, am Innen- rande, bleibt sie doch deutlich von der Grundfläche abgesetzt. Trotzdem also die Form der Schrägleiste schon stark an die Tıennungslinie der Curculioniden erinnert (allerdings in viel zu großen Ausmaßen), ist ihr Charakter doch mehr der der Schräg- leiste. Die allgemeine Form ist also mehr sekundär. Die Mikroskulptur ist einheitlich hexaödrisch und meist nur schwach markiert, bei auffallendem Licht hingegen scharf. Gegen den Außenrand hin läßt sie nach und verschwindet schließlich ganz. Dann löst eine + deutliche Behaarung die Skulptur ab. In welchem Umfang sie eintritt, ist aus der Abbildung zu ersehen. Ist auch der feinere Bau ohne bemerkenswerte Erscheinungen, so ist die ganze Konstıuktion des Apparates doch merkwürdig und steht anderen Trachelizini gegenüber. 10. Heft 94 R. Kleine: b) Aktiver Teil. Der aktive Teil ist in normalem Umfange vorhanden; die Be- zahnung ist äußerst zart. Die Reibflächen heben sich von der Grund- fläche nicht durch Verdünnung der Cuticula ab. Die Pigmentierung ist nur schwach, aber überall vorhanden. Die Grundskulptur ist nur wenig entwickelt, fast überall verworren, Hexa@der konnte ich nicht auffinden. Der ganze Apparat muß demnach als primitiv bezeichnet werden. Es wurden beide Geschlechter untersucht. 25. Gattung: Stereodermus Lacordaire Der gesamte Lautapparat mit Cerobates in allen Dingen über- einstimmend. 26. Gattung: Miolispa Pascoe a) Passiver Teil. Die Decken sind von normaler Gestalt, der Lautapparat hat demnach auch nicht unter Verzerrungen zu leiden. In der Tat muß die Allgemeinentwicklung als ziemlich prog- ressiv angesehen werden. Die Decke ist am Hinter- und Außenrand nur sehr wenig ausgebeult, der Stridulationsteil liegt demzufolge in einer flachen Ebene. Die Schrägleiste ist zwar deutlich vor- handen, hebt sich aber nur mäßig stark vom Grunde ab. Der eigentliche Stridulationsteill nimmt den größten Teil des zur Verfügung stehenden Raumes Fig. 2. ein. Er reicht bis zum Außen- und Hinterrand und wird durch keine Behaarung irgendwie beein- trächtigt, Runzeln fehlen. Nach innen zu reicht die Skulptur bis dicht an die Schrägleiste, läßt aber davor einen schmalen Streifen frei, der keine eigene Skulptur hat. Auf dem Stridulations- teil ist überall das reguläre Hexaöder zu finden. Intensität der Skulptur kräftig. Nach Lage der Sache könnte der Apparat als funktionsfähig angesehen werden, wenigstens bei manchen Arten. b) Aktiver Teil. Mit unbewaffnetem Auge erkennt man den aktiven Teil nicht gut, weil das Pigment des ganzen Propygidiums durchaus einheitlich ist. Im mikroskopischem Bilde sieht man dann, daß die Reib- flächen sehr groß und von mehr querovaler Form sind. Sie setzen sich noch sehr stark auf das davorliegende häutige Tergit fort, eine bei Brenthiden häufige Erscheinung. Stellung und Dichte der Zähne normal. Im übrigen ist das Propygidium auch in der Grund- skulptur ziemlich weit entwickelt. In der Nähe der Reibflächen sind auch in der Grundskulptur noch große Zähne zu finden, die sich erst mit weiterer Entfernung von denselben verkleinern bzw. Über den Stridulationsapparat der Brenthidae 25 verkürzen, aber niemals ganz verschwinden. Mit Verkürzung der Skulpturbezahnung außerhalb der Reibflächen geht Verlängerung der Einzelborsten einber. Im allgemeinen also ganz ähnliche Zustände wie bei Sym- morphocerus. d und 2 gleich gebildet. 27. Gattung: Hypomiolispa Kleine a) Passiver Teil. Gegen Miolispa besteht im Bau des Stridulationsteiles kein Unterschied. Die Skulptur ist aber sebr scharf, läßt, wie bei Miolisba, eine kleine Partie vor der Schrägleiste frei. Der passive Apparat ist fast allenthalben mit sehr feinen dicht anliegenden Härchen seidenartig besetzt. Von eigentümlicher Gestalt sind die Zellen der Apparatskulptur an der Schrägleiste. Wie bei Miolispa verlieren sie auch hier ihre scharfen Konturen und verschwimmen mehr und mehr in der Weise, daß sie keine Figuren mehr, sondern nur noch unscharf umrandete Komplexe bilden. Aus dem Grunde dieser, wies es cheint vertieften Skulpturelemente erheben sich die Seiten strahlenförmig heraus. Mit Zunabme der Skulpturschärfe verlieren sich die Strahlen. Die Gebilde sehen manchen Schmetter- lingsschuppen sehr ähnlich. Zweifellos besteht mit Miolispa nahe Verwandtschaft. b) Aktiver Teil. Gleich Miolispa. 28. Gattung: Trachelizus Schoenherr Der passive wie aktive Teil desLautapparates war von Miolisda nicht verschieden. 239. Gattung: Hoplopisthius Senna a) Passiver Teil. Habituell besteht mit Carcinopisthius viel Ähnlichkeit. Trotz- dem ist der Lautapparat wie die Abb. zeigt, von normaler Gestalt und ähnelt dem jener Gattung nicht im geringsten. Die Decken haben ganz ähnliche Anhänge, wie sie sich bei Carcinopisthius finden, aber sie liegen etwas auf den Decken und bilden keine direkte Fortsetzung der Decken selbst. Daher wird die Konstruktion des Lautapparates auch nicht beein- trächtigt. Vom Außenrand bis zur Schrägleiste, die - über den Deckengrund erhaben ist, ist das Organ tief ausgehöhlt. Mikroskulptur wie üblich das Hexaäder; am Außen- und Hinterrande zarte Be- haarung. Sonst ohne bemerkenswerte Eigenschaften. 6 R. Kleine: b) Aktiver Teil. Die Reibleisten auf dem Propygidium quer, sehr dicht und zart bezahnt, Zähne in üblicher, gedrehter Anordnung. Abdominale Reibleisten ohne Bezahnung. 30. Gattung: Cordus Schoenherr a) Passiver Teil. Die zarten Decken sind am Hinterrande stumpflich gerundet. Der Lautapparat nimmt den ganzen Raum von der Schrägleiste bis zum Außenrand ein. Der Apparat ist tief ausgehöhlt, die Decken sind also gewölbt. Vom Außenrand geht der Abfall steil abschüssig, nach der Schräg- leiste zu verflacht sich das Organ. Bei Aufsicht scheint die ganze Fläche eben nur dicht an der Schrägleiste, ja noch unter diese greifend finden sich mehr muldenartige Vertiefungen. Bei durch- fallendem Licht sieht man dann, daß die Vertiefungen zwischen den Längsrippen liegen. Betrachtet man den Lautapparat bei schwächerer Vergröße- rung, so ist am Rande die übliche Behaarung zu sehen. Sie ist von ansehnlicher Stärke und erweitert sich an der Deckenspitze beträchtlich. Die darunterliegende Skulptur ist nicht genügend sichtbar, um ein Urteil zu fällen. Der größte Teil des Apparates ist glatt, nur in der Partie der Vertiefungen, also an der Schräg- leiste, erscheint einige Skulptur. Bei guter Ver- größerung ergibt sich dann, daß in Wirklichkeit die ganze Fläche skulptiert ist, aber so zart, daß sie nur Z. T. und auch dann sehr schwer erkennbar ist. Am deutlichsten ist sie, wie gesagt, an der Schrägleiste; hier besteht sie aus regulären Hexa- &dern; nach dem Außenrande zu geht das reguläre Hexaöder in lange, rhomboide Figuren über und Fig. 24. verschwindet dann gänzlich. Auf der Schrägleiste etwas Skulptur. Im großen und ganzen ist der passive Apparat nur kümmer- lich entwickelt und funktionsunfähig. b) Aktiver Teil. Von der üblichen Form nicht verschieden. Die Reibflächen sind auf dem kräftig gedornten Propygidium sehr scharf erkennbar, da ihnen jede Pigmentierung fehlt. Trotzdem sie hyalin sind, ist die Bezahnung doch ganz deutlich und scharf, auch die Anordnung der Zähne ist normal. Im allgemeinen also ohne besondere Eigen- schaften. 31. Gattung: Symmorphocerus Schoenherr a) Passiver Teil. Die Decken sind allgemein von robustem Bau; am Absturz gerundet. Imallgemeinen Aufbau besteht gegen den Brenthidentyp kein Unterschied. Über den Stridulationsapparat der Brenthidae 97 Die Schrägleiste ist nur ganz flach geschwungen und erreicht -den Deckenrand nicht, die Entfernung bis dahin ist vielmehr sehr groß. Der eigentliche Stridulationsteil auf der Randseite ist zwar von normalem Umfange, aber nur primitiver Entwicklung. Das Hexa- der ist die Grundfigur. Welchen Umfang die Reibfläche einnimmt, ist an der schraf- fierten Partie zu sehen. Am Rande sind die Decken etwas abgeplattet. Hier hat sichein + dichter, feiner oder grober Haarbesatz gebildet, der am Hinterrande ziemliche Ausdehnung an- genommen hat. Zwischen der Reibfläche und der Schrägleiste sind die Decken vertieft und durch einige rundliche, wellige Falten durch- zogen. (Siehe Abb. 25.) Der feinere Bau bietet wenig Interessantes. Die Skulptur des Stridulationsapparates ist nur schwer erkenn- bar, aber deutlich vorhanden. Auf der Schrägleiste und der vor- liegenden, gewellten Partie herrscht mehr das rhomboide Hexa& der vor. Bezahnung usw. fehlt. Jedenfalls ist der passive Teil als funktionsunfähig anzusehen. Der Stridulationsteil ist zu primitiv, die Behaarung zu stark, und die.Partie bis zur Schrägleiste zu sehr vertieft, uneben und glatt. b) Aktiver Teil. Mit unbewaffnetem Auge stellen die Reibflächen des Propygi- diums halbelliptische hochglänzende, goldgelbschimmernde Flecken dar. Der mikroskopische Befund ist der gleiche wie bei den meisten Brenthiden: vollkommene Entwicklung der Zähne, charakteri- stische Spiralstellung. Die Grundskulptur des Pygidiums wird im übrigen aus Hexaödern gebildet, die meist schon an den hinteren Seiten zu Spitzen bzw. Dornen ausgezogen sind. Die Stärke der Chitinisierung ist mittel, auf den Reibflächen dünn. Der Apparat ist also funktionsfähig. Abdominale Reibflächen noch mit gefelderter Skulptur, ohne Zähne oder Dorne. 32. Gattung: Perisymmorphocerus Kleine a) Passiver Teil. Im großen und ganzen besteht gegen Symmorphocerus kein Unterschied, wenigstens nicht in der allgemeinen Form. Die Schrägleiste ist sehr flach, der Stridulationsteil wie bei Symmorphocerus und genau wie dort behaart. Skulptur sehr un- deutlich und nur am Außenrand bestimmter feststellbar. Wo das möglich, waren es große Hexaäder. Im übrigen ist die ganze Partie der Reibfläche fast ohne Skulptur, sondern mit langen, unbestimm- ten Zellen bedeckt, die an manchen Stellen noch Einschnürungen haben, woraus ich zu entnehmen glaube, daß die Umbildung noch 10. Heft 28 R. Klein e: nicht vollendet ist. Ob es sich um Reduktion oder primitive Ent- wicklung handelt, wıll ich nicht entscheiden. Die zwischen Stri- dulationsteil und Schrägleiste liegende Partie ist stumpflich- runzelig, aber nicht wellig wie bei Symmorphocerus. Die Skulptur derselben ist sehr scharf und wird aus unregelmäßigen Hexaödern gebildet, die sichauch über die Schrägleiste hinaus auf das Decken- innere fortsetzt. Es handelt sich also um keine diesem Organteil eigentümliche Skulptur. Die Schrägleiste ist glatt. Jedenfalls erscheint mir soviel wahrscheinlich, daß die Gat- tung einen passiven Lautapparat besitzt, der noch primitiver ist als bei Symmorphocerus. Darauf deutet vor allem der Umstand hin, daß der Stridulationsteil nicht einmal einheitlich skulptiert ist und Figurenelemente aufweist, die so wenig scharf sind, daß keine Reibung daran vorgenommen werden kann. Alle anderen Eigenschaften sind ebenso ungünstig wie bei der vorigen Gattung. b) Passiver Teil. Entwicklung im allgemeinen auf demselben Stand wie Sym- morphocerus. Im weiblichen Geschlecht ist der Apparat, namentlich der passive, besser zu studieren. Der Umfang der Stridulationsfläche ist verhältnismäßig groß, Behaarung fehlt, die Skulptur erscheint runzelig, bei mikroskopischer Untersuchung aber das gleiche Bild wie oben ($). Im allgemeinen sind die beim $ gemachten Be- obachtungen zu bestätigen. 33. Gattung: Amorphocephalus Schoenherr a) Passiver Teil. Ich kann auf Symmorphocerus verweisen. Der Lautapparat ist dem bei jener Gattung vollständig gleich, nur daß die Runzeln, die zwischen Schrägleiste und Außenrand liegen, etwas anders angeordnet sind. Immerhin bleibt die Art und Weise der Runze- lung prinzipiell gewahrt. Die nahe Verwandtschaft mit Sym- morphocerus ist also außer jedem Zweifel. b) Aktiver Teil. Gleich Symmorphocerus. 34. Gattung: Hadramorphocephalus Kleine a) Passiver Teil. Allgemeiner Aufbau mit Symmorphocerus übereinstimmend. DieRunzelung ist nicht so gleichmäßig wellig, sondern mehr runzelig, ähnelt also darin Amorphocephalus. Die Haarzone ist aber viel größer als bei jenen Gattungen und nimmt den ganzen Außenrand in breiter Fläche ein. b) Aktiver Teil. Gleich Symmorphocerus. Über den Stridulationsapparat der Brenthidae 29 35. Gattung: Careinopisthius Kolbe a) Passiver Teil. Die Gattung Carcinopisıhius ist durch die Art ihrer Decken- formen am Absturz geradezu einzig dastehend. Zwar sind die Decken nicht mit besonders großen Anhängen versehen, aber sie sind so eigenartig umgeformt, daß mit Verschiebungen des Laut- apparates in seiner Anordnung zu rechnen war. Immerhin haben sich doch Formen ergeben, die über das erwartete Maß hinaus- gingen. Soweit auf Abb. 26 die Zeichnung schwarz wiedergegeben ist, handelt es sion um den umge- schlagenen Teil der Decke, der auch höher liegt als der Lautapparat, also mit diesem nicht eine Ebene hat. In der Zeichnung ließ sich das nicht gut anders zur Darstellung bringen. Ganz eigenartig ist die Anordnung des Laut- apparates selbst. Am Außenrande treten keine be- sonderen Bildungen auf. Im vorderen Teil ent- wickelt sich auch zunächst alles ganz normal. Die Schrägleiste ist deutlich vorhanden, scharf eckig, Fig. 26. wenn sie sich auch nur wenig über die Grund- fläche erhebt. Bis gut ?/, der Deckenbreite bleibt die Lage un- verändert. dann plötzlich biegt die Leiste stumpfspitzig nach unten um, zugleich eine Einbuchtung nach innen machend und wendet sich dann im schlanken Bogen gegen den Innenrand. Eine der- artige Bildung habe ich nicht wieder gesehen, und ich kann mir auch nicht erklären, wie sie zustande gekommen ist. Der mikroskopische Befund ist folgender. In der Nähe der Schrägleiste selbst ist keine deutliche Skulptur vorhanden, nur Rudimente einer solchen, die auf Hexaöder schließen lassen. Die Annahme ist um so mehr berechtigt, als sich hieran echte Hexaöder anschließen, die weiter nach dem Außen- und Hinterrand zu Dornen auswachsen, wie das öfter zu beobachten ist. Noch weiter nach dem Rande werden die Dorne zu dichten, langen Härchen, die in ihrer goldgelben Farbe leicht zu sehen sind. Die behaarte Partie verläuft am Hinterrande entlang, ist dort am stärksten und längsten und nimmt nach dem Außenrande zu ab. Der theore- tische Stridulationsteil ist also vom Außen- zum Hinterrand verlegt. b) Aktiver Teil, Auch der aktive Teil hat eine Umgestaltung erfahren, denn auf dem Propygidium selbst sind keine ei gentlichenReibflächen, die- selben sind vielmehr ausschließlich auf das davorliegende Tergit beschränkt. Dort in Querlage, aber in charakteristisch gewunde- ner, spiraliger Anlage. Die Bezahnung ist sehr fein und dicht. Das Propygidium selbst ist einheitlich pigmentiert und skulptiert, mit Ausnahme des Hinterrandes. Überall sind halb- lange Borsten in tiefe Einsenkungen entspringend, nach dem 10, Heft 30 ER R. Kleine: Hinterrande werden sie länger, aber.auch einzelner. Die Hinter- randspartie ist nun dadurch merkwürdig, daß sie + durch- gehende Querlinien oder Rillen hat, die noch die entfernte Entstehung aus der hexaädrischen Urform klar erkennen läßt, denn die einzelnen, allerdings zusammenhängenden Figuren sind flach dachförmig. Bei geeigneter Lichtstellung kann man sehen, daß diese Linien aus der Cuticula hervorragen. Es ist m. E. nicht ausgeschlossen, daß es sich auch hier um einen, noch un- vollkommen entwickelten, aktiven Apparat handelt. Es konnte nur das & untersucht werden. Die Carcinopisthius-Arten haben sehr verschieden geformte Deckenanhänge. Ich habe mehrere Arten untersucht, der Laut- apparat war einheitlich, ist also Gattungscharakteristikum. - 36. Gattung: Higonius Lewis Trotz der ganz anderen Form der Elytren ist die nahe Ver- wandtschaft mit Carcinopisthius unverkennbar. Es gibt keine andere Gattung der Trachelizini, deren Lautapparat gleichartig gebaut wäre. Die Mikroskulptur ist- überall das ganz ver- schwommene, flache aber reguläre Hexaäder. Die Schrägleiste trennt das Deckeninnere vom Lautapparat, auch was die Skulptur anlangt. Sonst gegen Carcı- nopisthius keine besonderen Abweichungen. Auch vom aktiven Teil gilt das bei voriger Gattung . Fig. 27. Gesagte. 37. Gattung: Mierotrachelizus Senna Lage des passiven Apparates genau wie bei den vorherigen Gattungen. Mikroskulptur ebenfalls das Hexa&der in verschwom- mener Gestalt. Behaarung fehlend oder sehr schwach. Reibflächen des Propygidiums auch bei dieser Gattung un- deutlich bzw. weit nach vorn verlegt. Sonst ohne Besonderes. Die Trachelizini umfassen so heterogene Formen, daß sich schwer ein einigermaßen gebrauchsfähiges System aufstellen läßt. Es scheint mir fast, daß alles, was sonst nicht unterzubringen war, hier seinen Platz gefunden hat. Man braucht sich z. B. nur die Differenz zwischen Cerobates, Miohispa, Amorphocephalus und seine Verwandten und Carcinopisthius zu vergegenwärtigen. Die Systemlosigkeit macht sich auch in der Form des Lautapparates bemerkbar. Ich bringe daher nur die einzelnen, mir als zusammen- gehörig erscheinenden Gattungen in Gruppen und bespreche sie dann im Zusammenhang. 1. Cerobates und Stereodermus. Die Verwandtschaft beider Gattungen ist schon durch die äußeren Merkmale hinreichend fest- gelegt. Der Lautapparat ist bei beiden Gattungen ganz gleich. Mit anderen Gattungen des Tribus besteht keine Verwandtschaft, nicht einmal ein Übergang ist zu finden. Im Gegensatz zu allen Über den Stridulationsapparat der Brenthidae 31 anderen Gattungen der Trachelizini ist der passive Apparat sehr lang und schmal und läuft auf die Deckenspitze zu, ein sehr seltener Fall bei den Brenthiden überhaupt. Behaarung ziemlich stark, Skulpturstärke mäßig, aber überall, soweit nicht die Haarzone reicht. Im allgemeinen also ziemlich primitiver Entwicklung. Stridulationsmöglichkeit ausgeschlossen. 2. Die Miohspa-Verwandten. Aus diesem Verwandtschafts- kreis konnte ich die Gattungen Miolispa, Hypomialıspa. und Tyachelizius untersuchen. Wesentliche Differenzen waren nicht vorhanden, es bestand sogar auffällige Übereinstimmung. Die Ähnlichkeit ist insofern nicht ohne Bedeutung, als die Verwandt- schaft auch durch das rein Habituelle seinen Ausdruck findet. Gegenüber der 1. Gruppe bestehen ansehnliche Differenzen. Der Apparat ist breiter, endigt nicht an der Deckenspitze und hat keine stärkere Randbehaarung. Da der passive Apparat auch ziemlich flach ist, so wäre die Stridulationsmöglichkeit nicht von der Hand zu weisen. | 3. Hoplopisthius. Ich konnte aus dieser Gruppe leider nur diese eine Gattung untersuchen. Es besteht mit voriger Gruppe große Ähnlichkeit, der pavsive Apparat ist aber kompakter, dıe Schrägleiste mehr gerade und der ganze Hinterrand behaart. Die allgemeine Entwicklungshöhe scheint mir geringer als bei Miohspa und Verwandte. Die Mikroskulptur ist aber noch überall vor- handen und dadurch unterscheidet sich der Apparat von der folgenden Gruppe. 4. Cordus. Die Gattung leitet schon zur Amorphocephalus- Verwandtschaft über, ist aber insofern verschieden, als die skulp- tierte Partie auf der entgegengesetzten Seite liegt als bei jenen Gattungen. Sehr eigenartig ist die rhomboide Skulptur auf der Mitte des Apparates, die ich niemals so umfangreich wiedersah. 5. Die Amorphocephalus-Verwandten. Der passive Apparat ist innerhalb der ganzen Verwandtschaft sehr einheitlich, ein Zeichen, daß die systematische Umgrenzung richtig ist. Auf jeden Fall ist die Entwicklung nur gering. Nur der Rand ist skulptiert, z. T. auch noch behaart, die Innenpartie, meist auch noch vertieft, ist ganz obsolet skulptiert und durch verschiedengestaltige, meist rundliche Runzeln unterbrochen. In dieser Partie ist die Skulptur ganz undeutlich. Jedenfalls ist die Gesamtentwicklung sehr primitiv. 6. Die Carcinopisthius-Formen. Hier tritt eine Form auf, die ich nicht wieder gesehen habe. Bei Carcinopisthius erreicht sie den höchsten Grad ihrer Entwicklung, d. h. entfernt sich am meisten vom Grundtyp. Die Eigenheit der Form liegt darin, daß die Schrägleiste fast im Winkel von 90° umbiegt, was sich in der Nähe des Innenrandes noch einmal wiederholt, nach dem Hinterrand verlängert sich dann das Deckeninnere zungenförmig. Bei den einzelnen Genera ist die Verlängerung verschieden groß. Es liegt also eine ganz eigenartige Anordnung des passiven Apparates vor 10, Heft 32 R. Kleine: und ich kann keinen Grund zu seiner Entstehung finden. Daß es sich nicht um eine Zufallsform handelt, geht schon daraus hervor, daß ich ihn bei Carcinopisthius, Higonius und Microtrachelizius fand. Der Mikroskulptur nach zu urteilen, ist Carcinopisthius am meisten progressiv, denn die Hexa&der haben sich z. T. schon in Dorne umgebildet. Bei den beiden anderen Gattungen fehlen die- selben gänzlich. Nach den gewonnenen Ergebnissen muß die systematische Stellung, wie sie in den Gen. Ins. angenommen ist, als recht ge- lungen bezeichnet werden, wenigstens in der Zusammenfassung der Gattungen. Danach wären Stereodermus-Cerobates ein Ver- wandtschaftstyp. Aus der Miolispa-Gruppe müßte Microtrachelizus aber sicher entfernt werden, da sie mehr zur Carcinopisthius- Gruppe neigt. Welche Gattungen zu letzterer noch gehören, müßte erst die Untersuchung lehren. Cordus steht aber isoliert da; die Gattungen Pericordus und Botriorrhinus müßten erst noch untersucht werden, ob sie zur Gruppe gehören oder zum Amorpho- cedhalus-Kreis. Diese Verwandtschaft ist recht ansehnlich und auffallend einheitlich im Bau des Apparates. Einen Übergang zu den Arrhenodini konnte ich nicht feststellen, das Tribus bricht hier ganz unvermittelt ab. Am ersten wäre es noch die Cerobates- Gruppe, die dem Arrhenodin:-Apparat einigermaßen ähnlich ist. Von den dahingehörigen Gattungen kann aber kein Übergang statt- gefunden haben, sondern nur von Mesitogenus aus. Ich habe diese Gattung aber nicht untersucht, weil ich die Type nicht gern an- greifen wollte. 5. Tribus: Arrhenodini. 38. Gattung: Eupsalis Lacordaire a) Passiver Teil. Die Gattung umfaßt zwei Gruppen, die ich in Subgenera zer- legt habe, Eupsalis und Schizoeupsalis. Abb. 28 zeigt den Apparat Fig. 28. der ersten, Abb. 29 der zweiten Untergattung. Der Augenschein lehrt, daß es sich um zwei verschiedene, wenn auch ähnliche Kon- struktionen handelt. Am Außenrand ist keine Randverdickung vorhanden, daher auch nicht erweitert. Die Schrägleiste ist scharf vom Deckengrund Über den Stridulationsapparat der Brenthidae 33 abgesetzt und reicht bis zum Innenrand. Der Apparat selbst ist mäßig ausgehöhlt. Die Mikroskulptur ist folgende: auf der Schrägleiste ist breit- rhomboide, fluktuierende, zarte Linienbildung, die sich weiter auf das Deckeninnere erstreckt. Auf dem Lautapparat ist nur an der Schrägleiste selbst einige hexaädrische Skulptur. Die Einzelfiguren sind regulär, die Ränder erhöht, das Innere ver- dunkelt und vertieft. Hieran schließt sich eine halbelliptische Partie, die, selbst ohne jede Skulptur, gerunzelt ist. Auf den Runzeln liegt erhöhter Glanz, auch die tieferen Lagen sind nicht glanzlos. Den Rest nimmt eine dichte, filzige Behaarung ein. Das ganze Organ ist aber äußerst primitiv. 39. Gattung: Sehizoeupsalis Kleine Lage der Schrägleiste wie bei Eußsalis. Der Außenrand ist verdickt und dadurch erscheint die Decke erweitert; an diesem Teil fehlt Behaarung und Skulptur. Die Schrägleiste hat keine eigentliche sichere Skulptur, sondern nur flache, punktartige Vertiefungen. Von der Schrägleiste bis zur Haarzone fehlt jede Skulptur und im inneren Chitin sınd ganz obsolete, vereinzelte Andeutungen zu sehen. Die Runzelung ist gegenüber Eupsalis total verschieden: es sind wellenartige Er- höhungen. Die behaarte Zone ist paralleler als bei Eußsalıs. Der Apparat ist also noch primitiver als bei erster Untergattung. bDuaktiven-keil. Die Anlage der Reibflächen auf dem Propygidium sind in jeder Beziehung normal. Der übrige Teil ist bei Eupsalis mit stark bedornten großen Hexa&dern bedeckt; bei Schizoeupsalis fehlt die Bedornung und die Hexaöder sind nur schwach entwickelt. Also auch beim aktiven Teil des Apparates bestimmte Diffe- renzierung. 40. Gattung: Episphales Kirsch a). Passiver; Teil. Die Episphales-Decken haben gleich Arrhenodes einen kleinen Deckenanhang, der aber, im Gegensatz zu jener Gattung, nicht auf den Decken selbst sitzt, sondern den Hinterrand platt erweitert. Doch bleibt der eigentliche Laut- apparat räumlich nur klein, denn die Decken ver- jüngen sich am Absturz beträchtlich. Im all- gemeinen muß der Apparat als flach bezeichnet werden, nur in der Nähe der Schrägleiste vertieft er sich. Die Schrägleiste ist über den Lautapparat in ihrer ganzen Ausdehnung erhaben und ohne be- sondere Skulptur. Die Mikroskulptur der Cuticula ist äußerst Fig. 30. rudimentär und nur in der Nähe der Schrägleiste selbst etwas deutlicher. Niemals nahm sie scharfe Formen an, Archiv fü F rchiv a emtiuehte 3 10. Heft 34 R. Kleine: doch ist soviel erkennbar, daß das Hexaeöder die Grundform bildet. Im allgemeinen ist die Skulptur vollständig verschwommen. Den größten Raum nimmt die behaarte Partie ein; ich sah sie bei keiner Arrhenodinide in gleicher Ausdehnung. Damit nimmt die Gattung eine etwas abseitige Stellung ein. Ich sehe starke Behaarung immer als ein Zeichen primitiver Entwicklung an. Im übrigen konnte ich gegen die Tribusverwandten kaum nennenswerte Differenzen feststellen. b) Aktiver Teil, Die Reibflächen auf dem Propygidium sind groß und von halb- elliptischer Gestalt. Schon mit unbewaffnetem Auge sind sie scharf kenntlich. Die Cuticula ist viel dünner als auf den anderen Teilen des Propygidiums und ganz hyalin. Die Bezahnung ist von größter Feinheit, die Zähne stehen dicht und in charakteristischer An- ordnung. Die übrige Fläche ist in üblicher Weise bedornt. gd und 2 gleich. Während der passive Teil als ganz primitiv angesehen werden muß, ist der aktive hoch entwickelt. 41. Gattung: Debora Pascoe a) Passiver Teil. Ein Blick auf Abb. 31 ergibt sofort, daß sowohl mit dem Eupsalomimus-Typus, der auch noch in Gyalostoma seinen Ausdruck findet, wie mit der Eupsalis-Verwandtschaft selbst große Ähnlichkeit besteht. Ich will hier nicht auf diese Verhältnisse weiter eingehen und verweise auf die Besprechung des Tribus. Die Decken sind am Hinter- und Außen- rand stark verdickt, wie immer trägt diese Partie keine Skulptur und ist glatt. Der etwas ausgehöhlte Apparat ist geräumig, bleibt aber BE, hinter Eupsalomimus zurück, weil die Schräg- 2 leiste nur wenig geschwungen ist und steil nach ne dem Innenrand zustrebt. Die Leiste ist ganz auffällig verdickt und schließt, obwohl sie sich beträchtlich über den Apparat erhebt, doch das Deckeninnere unscharf ab, weil die Randlinie schartig in den Apparat hineinragt. Die Mikroskulptur ist ganz fehlend. Auf der Schrägleiste fand ich nichts vor; der Apparat ist ohne die geringsten Andeutungen. Bei Aufsicht hat es fast den Anschein, als ob wenigstens nach dem Innenrand zu sich etwas flache Skulptur fände, die genauere Untersuchung ergibt das Gegenteil: alles ist formlose Chitinmasse. Dagegen findet sich eine Erscheinung vor, die sich sowohl bei Eupsalamimus wie, wenn auch abgeschwächt, bei Eufsalis wieder- findet: eine schräge, muldenartige Rinne, flach, z. T. verschwommen, aber doch an charakteristischer Stelle wie bei ersterer Gattung und Gyalostoma. Von der Hauptmulde zweigen sich noch einige Über den Stridulationsapparat ‘der Brenthidae 35 wellige Unebenheiten ab, die nach der Innenseite der Decken ver- schwinden. Alles was man sieht ıst ganz unscharf und obsolet, es kann daher auch keine Rede sein, daß der Apparat irgendwelche Funktionen auszuüben in der Lage ist. Ein so primitives Organ ist bei den Arrhenodini mehrfach zu beobachten. Merkwürdiger- weise fehlt jede Spur von Behaarung. b) Aktiver Teil. Reibplatten auf dem Propygidium vorhanden, sonst ohne Be- merkenswertes. 42. Gattung: Eupsalomimus Kleine Der passive Teil ist gegenüber Baryrrhynchus sehr abweichend gebaut. Die Mikroskulptur ist das Hexaäder und bei Aufsicht recht scharf, dicht und deutlich. Namentlich in der Nähe der Schrägleiste ist die Skulptur sehr dicht, nach dem Außenrand zu nimmt die Deutlichkeit ab, um endlich ganz zu verschwinden. Bei stärkerer Vergrößerung zeigt sich eine auffällige Ent- wicklung der einzelnen Figuren. Die nach hinten, d.h. dem Außen- und Hinterrand gerichteten Ränder sind deutlich aus dem Grunde erhoben und in scharfer, wenn auch kurzer Bedornung ausgezogen, Soweit die Hexa&@der noch sicher vorhanden sind, ist auch die Be- dornung entwickelt. Was weiter von Baryrrhynchus trennt, ist die Art der Außenrandbehaarung. Während diese sonst immer auf dem Apparat direkt aufliegt, ist bei Eupsalomimus eine tiefe Rinne vorhanden, in der die kümmerliche Behaarung liegt. Die Rinne ist tief und scharf umschrieben, streicht am Außen- und Hinterrand entlang und fällt in sanftem Absturz sowohl nach dem Außenrand wie nach innenab. Die Rinne ist eine ganz eigenartige Entwicklungs- form, die ich bei keiner anderen Gattung auch nur andeutungs- weise gefunden habe. Der aktive Teil normal; das übrige Propygidium unbewehrt. Abdominale Reibleisten unentwickelt. 43. Gattung: Gyalostoma Kleine a) Passiver Teil. Gegenüber dem Subgenus Eupdsalomimus ist nur insofern ein Unterschied, als die Be- haarung wie gewöhnlich auf der Grundfläche liegt und nicht in einer Rinne. Auch ist die Be- haarung nicht kurz und schütt, “m m = = sondern vonüblichem Umfang. Manan Die feine Struktur der Hexa- mammMNa Eder ist genau wie dort. Esist Fig. 32 Fig. 33. also ohne Frage nähere An- Ber lehnung an Eupsalomimus als an Baryırhynchus b) Aktiver Teil. Ohne Besonderes. 3*+ 10. Heft 36 - R. Kleine: 44. Gattung: Prophthalmus Lacordaire a) Passiver Teil. Im allgemeinen entspricht der Lautapparat bei Prophthalmus dem anderer Arrhenodini, in Einzelheiten sind aber doch einige Differenzen vorhanden. Die Außen- und Hinterecke ist (von unten gesehen) platt erweitert; der Lautapparat ist nicht darauf hinaus entwickelt. Daher ergibt sich an dieser Stelle der Decken eine glatte Fläche. Da die Decken am Absturz nicht verbreitert sind, so ist trotz des allgemein robusten Baues der Prophthalmus-Arten doch der Lautapparat von normaler Ausdehnung. Was mir im Gegensatz zu anderen Arrhenodini auffiel, war der Umstand, daß die Schrägleiste sehr steil nach oben und auffällig geschwungen verläuft. Der Stridulationsteil hat normale Lage und Ausdehnung. Der zwischen demselben und der Schrägleiste liegende Teil ist vertieft, so daß die Leiste weit über die Grundfläche erhaben, über- dichten Behaarung nicht erkennbar. Im übrigen ist das Hexa@der ganz allgemein und reicht bis unter die Schrägleiste. Hier nimmt diese Art der Skulpturierung ein Ende. Auf der Schrägleiste selbst ist zwar auch deutliche Skulptur wahrnehmbar, aber sie ist mehr rhomboid-hexa&@drisch und weniger grob als auf dem Lautapparat selbst. Sie ist ferner dadurch prin- zipiell verschieden, als die einzelnen Zellen an der Randpartie stumpfe, zapfenartige Ausstülpungen tragen. b) Aktiver Teil. Der aktive Teil ist deutlich ausgeprägt. Die Reibflächen des Propygidiums schienen mirim Gegensatz zu anderenBrenthiden mehr langelliptisch zu sein. Die Bezahnung ist lückig, überall sieht man die Grundfläche durchscheinen; die Zähne decken sich also nicht. Ihre Gestalt ist auffällig groß, die Anordnung in der bekannten gedrehten Stellung. Die Reibflächen heben sich von der chitinösen Unterlage nur wenig ab und sind kaum schwächer pigmentiert. Außerhalb des Propygidiums besteht neben grober Beborstung voll- ständiges Fehlen einer Grundskulptur. & und 9 gleich gebaut. Der Apparat ist nicht funktionsfähig. 45. Gattung: Arrhenodes Schoenherr a) Passiver Teil. In der Arrhenodes-Decke sehe ich insofern einen eigenen Typ, als die Hinter-Außenrandsecke nicht abgeplattet und erweitert, sondern von normaler Gestalt ist. Übrigens ist Arrhenodes eine der wenigen Gattungen dieses Tribus, die Deckenanhänge in Form kleiner Dörnchen besitzen. Über den Stridulationsapparat der Brenthidae 37 Der Stridulationsteil reicht bis unmittelbar zum Außenrande, es ist also sicher, daß auch bei den Arrhenodes-Arten wie bei allen Gattungen mit erweiterten Hinterecken der prinzipielle Aufbau des Stridulationsteiles nicht beeinträchtigt wird. Die Form der Schrägleiste lehnt sich mehr an die geschwungene Linie bei Prophthalmus, weniger an Orychodes an. Mit erster Gattung besteht m. E. überhaupt größere Verwandtschaft, die sich in der Art und Weise der Skulpturverteilung ausdrückt. Im mikroskopischen Bilde ist die Skulptur des Stridulations- teiles nur undeutlich zu sehen, weil die Behaarung kein sicheres Sehen zuläßt. Es scheint mir aber, als ob dort selbst keine regulären Hexaäder entwickelt seien, sondern mehr rhomboide bis unbestimmte Figuren. Unmittelbar am Stridulationsteil setzt aber die reguläre Skulptur ein, reicht bis zur Schrägleiste und noch darunter, wie man deut- lich sehen kann, denn sie scheint durch die völlig durchsichtige, skulpturlose Leiste hindurch. Diese selbst ist an der äußersten Kante fast ohne jede Skulptur, erst weiter nach innen ent- wickelt sich Hexaäderskulptur, die von größter Feinheit und Dichte ist. Die Schrägleiste ver- tritt also auch hier die Wirkung der Trennungslinie und scheidet das Deckeninnere vom Stridulationsapparat durch verschiedene Skulpturen. Beim 2 ist die unterschiedliche Skulptur scheinbar weniger deutlich. b) Aktiver Teil. Im allgemeinen entsprechen die Reibflächen des Propygidiums dem anderer Brenthiden. Die Lage ist aber mehr quer und die Bezahnung wenig entwickelt. Der aktive Teil kann also nur als mittelmäßig bezeichnet werden. Abdominale Reibflächen fehlen. Stridulationsmöglichkeit halte ich für ausgeschlossen. 46. Gattung: Estenorrhinus Lacordaire a) Passiver Teil. In der Anordnung konnte ich gegen Arrhenodes nur insofern einen Unterschied feststellen, als der Apparat im ganzen mehr geräumig ist. Der Stridulationsteil ist von normaler Ausdehnung, behaart. Die Skulptur ist sehr verschwommen, der ganze Apparat runzelig mit speckiger Oberfläche. Das Hexaäder ist noch nach- weisbar, wenn auch nur undeutlich. Beim 2 war die Verteilung der Skulptur besser zu sehen; es ergab sich der gleiche Befund wie bei Arrhenodes, d.h. größere Hexa&derskulptur vor der Schrägleiste, sehr feine dahinter. Die nahe Verwandtschaft mit jener Gattung drückt sich also auch im Stridulationsapparat aus. b) Aktiver Teil. In allem mit Arrhenodes übereinstimmend. 10 Heft 38 R. Kleine: 47. Gattung: Pseudorychodes Senna Sowohl der passive wie aktive Lautapparat stimmen im Bau genau mit Arrhenodes überein. Die Gattung ist also nicht mit Orychodes verwandt, sondern gehört in die Arrhenodes-Verwandt- schaft. 48. Gattung: Eupeithes Senna Gehört auch zum Arrhenodes-Typ. Der passive Teil kommt mir aber weiter entwickelt vor, denn die Schrägleiste ist nur noch zum Teil vorhanden. Kräftige Ausbildung hat sie überhaupt nur noch nach dem Außenrande hin, je weiter nach innen fällt sie ab und verschwindet auf Y, der Gesamtlänge vollständig. Die Um- wandlung in eine Trennungslinie ist also schon recht weit vor- geschritten. Ferner ist beachtenswert, daß der Lautapparat auf- fallend flach gebaut ist. Die Mikroskulptur ist scharf und klein; ausschließlich Hexa&derform. Der aktive Teil von normaler Anlage. 49. Gattung: Stratiorrhina Pascoe Die Gattung ist ganz ausgesprochener Arrhenodes-Typ. Die Mikroskulptur ist an sich nur mäßig scharf, in der Nähe der Schräg- leiste wird sie ganz obsolet. Sonst gleich Arrhenodes. Der aktive Teil des Apparates ist gut und normal ausgebildet, auch die abdominalen Reibleisten tragen sehr kräftige Bezahnung. 50. Gattung: Orychodes Pascoe a) Passiver Teil. Der passive Teil erscheint dadurch eigentümlich, als der Stridulationsteil sich bis unmittelbar zum Innen-(Naht)-Rand aus- dehnt. Der Raum, den der Lautapparat dadurch einnimmt, wird groß. Sehr eigenartig ist der spezielle Aufbau. An der äußersten Deckenkante ist die Decke abgeplattet; an dieser Stelle ist vom Stridulationsteil nichts mehr vorhanden, er ist vollständig glatt und glänzend. Dem schließt sich der eigentliche Stridulationsteil an, Fig. 36 der keine besondere Form annimmt, sondern ganz RR normalsich am Rande hinzieht. Von der Skulptur dieses Teiles ist wenig zu sehen, denn er ist gänzlich unter dichter Behaarung verborgen. Soweit sich an den Randpartien noch feststellen ließ, kann aber nur das Hexaöder in Frage kommen. Bis hierher besteht gegen andere Brenthiden kein prinzipieller Unterschied. An den Stellen, wo die behaarte Partie aufhört, hat sich ein anderer von ganz merkwürdigem Charakter gebildet. Die Zellen, von relativer Größe, sind sämtlich zum Zahn verlängert. Es handelt sich dabei nicht um eine kleine, unscheinbare Ver- längerung der Zelle, sondern um einen Zahn, der die mehrfache Länge seines basalen Durchmessers hat. Die Zähne stehen steil a Über den Stridulationsapparat der Brenthidae 39 schräg aufrecht, gegen den eigentlichen Stridulationsteil gerichtet. Die Hauptmasse der bezahnten Zellen liegt am Hinterrande, nach vorn zu nimmt sie allmählich ab. Weiter nach innen zu verliert sich diese Partie schnell und macht einer vollständig unskulptierten Platz. An diesem Teile des Apparates liegt die stärkste Beulung. Nach. der Schrägleiste zu findet sich wieder eine Partie mit grober Felderung; an der Leiste selbst, die sich wenig von der Unterfläche abhebt, ist sieam größten, die Einzelfiguren sind von wechselnder Form, doch besteht große Anlehnung an das Hexaäder. Durch die Art der Anlage wie sie der vorliegende Lautapparat zeigt, ist die Möglichkeit, daß auch trotz der dicken Behaarung Stridulation stattfinden könnte, nicht ganz von der Hand zu weisen. Es ist kaum einzusehen, welchen Zwecken die äußerst starke Zahn- bildung dienen soll. Es fragt sich nur, ob überhaupt die Möglichkeit besteht, daß durch Reiben zweier zahn- oder dornartiger Gebilde Töne erzeugt werden können. Möglich ist das natürlich schon, ob aber tatsächlich die Orychodes-Arten stridulieren, ist eine andere Frage. Jedenfalls ist es doch interessant, daß der zur Unfähigkeit verurteilte Stridulationsteil durch andere Einrichtungen am gleichen Organ ersetzt werden kann. b) Aktiver Teil., Die Reibflächen auf dem Propygidium sind von normalem Um- fange aber nur schwacher Bezahnung. Die Stellung der Zähne ist charakteristisch. Die Reibflächen sind nicht dünner chitinisiert als das Propygidium auch sonst. Außer einigen starken Dornen konnte ich keine Skulptur wahrnehmen. Auffallend ist das Fehlen der Grundskulptur. Abdominale Reibleisten ohne Bewaffnung. Nach den Untersuchungsergebnissen muß es fraglich bleiben, ob der Lautapparat in seiner Gesamtheit stridulationsfähig ist. Dem passiven Teil möchte ich, wie schon gesagt, die Möglichkeit nicht ganz absprechen, der aktive dagegen ist gerade bei Orychodes noch verhältnismäßig am wenigsten zur funktionellen Durch- bildung gekommen. Möglich, daß die nur schwache Bezahnung des Propygidiums hinreicht, um an den starken Zähnen des passiven Teiles dennoch Laute hervorzubringen. 51. Gattung: Suborychodes Kleine a) Passiver Teil. Bis zu einem gewissen Grade lehnt sich auch diese Gattung an Orychodes an. Die Anlage der Mikroskulptur steht aber jener Grattung entgegen. Von ganz auffälliger Entwicklung ist die Skulptur jenseits der Schrägleiste. Ich habe bei mehreren Gattungen darauf ver- wiesen, daß die Hexa@äder quere Formen annehmen und mehr rhomboidal werden. Hier haben sich nun die Hinterränder der 10. Heft 40 R. Kleine: an sich großen Figuren zu kammartigen Gebilden umgewandelt und stehen ganz einzeln. Unmittelbar an der Schrägleiste ist die Skulptur vollständig erloschen. Erst nach und nach geht sie in rhomboide Figuren über, eine im Lautapparat noch nicht gesehene Er- scheinung, dann werden sie enger und dichter und nehmen schließlich ganz reguläre Formen an. So- lange die Figuren noch queren Charakter haben, sind sie ganz flach und unbewehrt, je kleiner sie werden, um so kräftiger werden sie und tragen erst feine, nach oben gerichtete Dörnchen, die immer kräftiger werden und schließlich ganz ro- bust sind. Die Behaarung ist nur ganz dicht am Rande. Die skulpturlose Partie ist übrigens durch flache Längsfuchrung ausgezeichnet. Die Furchen verlaufen keilförmig in die Skulptur aus. Wenn also auch die Gesamtanlage des Organs mit Orychodes so ziemlich übereinstimmt und die Bedornung der Skulptur beiden eigen ist, so ist doch die ganze Anlage derselben jener Gattung direkt entgegengesetzt, denn dort ist die Skulptur wesentlich an der Schrägleiste entwickelt und fehlt im Innern, hier ist es direkt umgekehrt. b) Aktiver Teil. Ohne Besonderes. 52. Gattung: Agriorrhynchus Power a) Passiver Teil. Die Decken sind am Absturz breit gerundet, dementsprechend erscheint auch der Apparat etwas klobig und breit. Über die Ver- wandtschaft kann kein Zweifel bestehen. Die Gattung kann nur in der Nähe von Orychodes stehen und zwar unmittelbar, denn ich sah sonst niemals so übereinstimmenden Bau der Mikroskulptur als bei diesen beiden Gattungen. . Die Schrägleiste trennt das Deckeninnere vom Apparat in üblicherWeise, sie ist aber von auffallend robuster Form und schließt beide Partien nicht scharf ab. Die Mikroskulptur ist das Hexaäder. Im Fig. 38. auffallenden Licht noch einigermaßen klar erkennbar, verschwindet die Schärfe bei durch- fallendem sehr und die Figuren sind nur noch als obsolete Gebilde verschwommen erkennbar. In der Nähe der Schrägleiste fehlt jede besondere Bewaffnung der Skulptur, nach dem Außen- und Hinterrand zu, namentlichnach letzterem, zeigen sich nach und nach stärker werdende Zähne, die, schließlich ganz einzeln stehend, so.stark werden, daß sie sogar bei schwacher Vergrößerung stark Über den Stridulationsapparat der Brenthidae 41 auffallen. In dieser Partie, die namentlich am Hinterrande liegt, tritt die Grundskulptur gänzlich zurück. Die starken Zähne stehen auch nur ganz einzeln. Richtung nach den Rändern hin. Die ge- felderte Fläche ist mehrfach wellenartig gerunzelt. Am Rande überall Behaarung, aber nur schwach. In der behaarten Zone dichte, flache Längsrunzeln. Der ganze Apparat ist ansehnlich ausgehöhlt. b) Aktiver Teil. Auf dem Propygidium normale Reibflächen; abdominale Reib- leisten nicht bezahnt. 53. Gattung: Spatherrhinus Power a) Passiver Teil. Im allgemeinen Aufbau dieses Apparates ist gegen Orychodes kein nennenswerter Unterschied zu finden. Er erschien mir aber etwas weniger räumlich. Der Stridulationsteil auf dem Außenrande ist von Kaeen Haaren vollständig bedeckt; seine Ausdehnung ist normal. Nach innen zu geht die nicht sichtbare Skulptur in lang rhomboide Hexa&der über, die nach der Schrägleiste zu reguläre Form an- nehmen. Obschon die Skulpturstärke als mittel zu bezeichnen ist und die einzelnen Figuren sich genau erkennen lassen, ist doch nirgends wie bei Orychodes von einer Bewaffnung der Zellen irgend etwas zu bemerken. Nach der Schrägleiste zu verschwindet die Skulptur allmählich. Diese selbst kräftig skulptiert; Einzelfiguren klein, liegend rhombisch-hexa&drisch oder wellig nd + ungeformt. b) Aktiver Teil. Gleich Orychodes. 54. Gattung: Baryrrhynehus Lacordaire a. Baryrrhynchus 1. Sp. a) Passiver Teil. Allgemeiner Aufbau gleich Orychodes, im übrigen mit Spather- rhinus genau übereinstimmend. g und 2 von gleicher Bildung. b), Aktiver Teil. Die Anlage der Reibflächen auf dem Propygidium gleich Ory- chodes. Die Bezahnung ist aber sehr kräftig. Abdominale Reib-. leisten stark gezahnt. 55. Gattung: Cyriodontus Kirsch a) Passiver Teil. . Gegen Orychodes kein Unterschied. Im feineren Bau bestehen aber ganz bestimmte Differenzen insofern, als die zwischen dem Stridulationsteil und der Schrägleiste liegende Partie durchgängig hexa&drisch skulptiert ist. Die einzelnen Zellen sind nicht mit Zähnen oder Dornen besetzt. Unmittelbar vor der Schrägleiste 10. Heft 49 R. Kleine: ist stärkere, jedenfalls aber deutliche Runzelung zu bemerken. Der Stridulationsteil ist dicht behaart. Der Apparat ist m. E. zur Stridulation untauglich. b) Aktiver Teil. Gleich Orychodes. 56. Gattung: Ubanius Senna a Passivervbeil, Die Gattung hat einen passiven Teil, der mit Orychodes am ehesten zu vergleichen ist. Die Decken sind am Hinterrande wie dort erweitert-verdickt und an dieser Stelle ohne Skulptur. Der Stridulationsteil ist ganz deutlich erkennbar. Zwar fehlt die bei Orychodes dichte Behaarung vollständig. Der Umfang des Organs wird durch starke Runzelung angezeigt. Auch in bezug auf Mikroskulptur besteht mit Orychodes ziem- liche Übereinstimmung. An der Schrägleiste sieht man die reine Hexaederskulptur in schöner regulärer Anordnung und kräftiger Ausbildung. Bedornung oder sonstige Bewaffnung fehlt. Während bei Orychodes nach außen zu die Skulptur auf eine + große Fläche verschwindet, bleibt sie bei Ubanius von gleicher Intensität, ja, entwickelt sich noch weiter, denn die Einzelfiguren tragen Dörn- chen. Zunächst noch klein, nehmen sie nach dem Außenrande hin an Länge und Dichte zu. Also ganz wie bei jener Gattung, nur im allgemeinen weiterer Fortschritt. Über die Natur des Stıidu- lationsteiles, soweit die Skulptur in Frage kommt, konnte ich kein klares Bild gewinnen. Bei auffallendem Licht ist sie unter der Runzelung verborgen, bei durchfallendem ist die Decke an den Rändern viel zu dick, um Licht durchzulassen. Im allgemeinen möchte ich Ubanius für nahe verwandt mit Orychodes halten (natürlich nur unter dem Gesichtswinkel des hier zur Besprechung stehenden Stoffes), nur in der Skulpturentwick- lung weiter vorgeschritten. Auch das Fehlen der Haare auf dem Stiidulationsteil ist beachtenswert und erscheint mir als ein Merk- mal progressiver Entwicklung. b) Aktiver Teil. Reibflächen auf dem Propygidium normal langelliptisch, die spiralige Anordnung der Bezahnung nur recht gering durchgeführt, Zähne lang, schmal, spitz, dicht stehend. Bedornung der Cuticula außerhalb der Reibfläche gering, Grundskulptur mehrfach durch- schimmernd, lange Einzeldorne fehlen. Cuticula der Reibflächen kaum dünner als das Propygidium sonst. Abdominale Reibleisten ganz unentwickelt. Nur das & untersucht. Daß es schwer ist, die Arrhenodini direkt an die Trachelizini anzuschließen, habe ich schon gesagt. Zwei Typen sind es haupt- sächlich, die bei den Arrhenodini auftreten: einer, der durch Ory- chodes und ein zweiter, der durch Arrhenodes gekennzeichnet ist. - Über den Stridulationsapparat der Brenthidae 43 Nehmen wir zunächst diejenigen Arten zur Besprechung, die auf dem passiven Teil des Apparates keine oder nur wenig Skulptur besitzen. Sie scheinen mir die primitivsten zu sein. Da wäre zunächst Eupsalis, Schizoeupsalis und Eprisphahs zu nennen, die hierher gehören. Davon haben die beiden letzten Gattungen keine Skulptur, Eufsalis nur eine ganz kleine Partie an der Schrägleiste. Bei allen ist die Behaarung glatt. Ich habe Schizoeupsalis als Subgenus zu Eupsalis gestellt”), und sie aus dem alten Gattungsmassiv herausgehoben. Nach Untersuchung des Lautapparates stehe ich nicht an, hierfür das Gattungsrecht zu fordern. Ein Blick auf die Abb. 29 genügt schon, den großen Unter- schied festzustellen. Im Verein mit den Il. c. festgelegten Diffe- renzen ist die Abtrennung voll berechtigt. Episphales nähert sich in der Ausbildung der Mikroskulptur mehr Eupsalis trotz der Verschiedenheit der Flügeldecken. Ausdehnung der Haarzone sehr groß. Hierher wäre auch noch Debora zu ziehen, deren ganzer passiver Apparat nur noch eine Fläche obsoleter, formloser Un- ebenheiten der Cuticula bildet. Von irgendwelcher Skulptur kann keine Rede sein. Eine eigenartige Erscheinung ist hier zuerwähnen: am Außen- rande, wo sich für gewöhnlich die Haarzone findet, hat sich eine muldenartige Vertiefung gebildet, die bei einigen Gattungen die Behaarung trägt. Hier fehlt auch diese gänzlich, und das Organ ist völlig nackt. ‘Also ganz primitiver Bau. An Debora schließen sich Eupsalomimus und Gyalostoma an. Letztere Gattung hatte ich schon vor einiger Zeit aus Baryr- rhynchus herausgenommen®), erstere als Untergattung bei Baryr- rhynchus belassen.?) Da diese Gattung aber reinen Orychodes-Typ hat (natürlich nur in Ansehung des Lautapparates), Eupsalomimus aber in die Debora-Gruppe gehört, so ist es sicher, daß auch in diesem Falle das Subgenus zum Genus zu erheben ist. Der Fort- schritt gegen Debora besteht darin, daß beide Gattungen schon bestimmt hexaädrische Mikroskulptur haben. Ja noch mehr: die Skulptur ist sogar schon zu feiner Komplexbezahnung umgebildet (Abb. 32). Die tiefe Mulde am Außenrand besteht auch hier noch; in der Mulde liegt die Behaarung. Von wesentlich einfacherer und doch m. E. fortgeschrittenerer Bildung ist eine andere Giuppe. Die Behaarung des Außenrandes ist auch bei diesen Gattungen stark, aber die Mikroskulptur ist immer gut entwickelt und nimmt das ganze Organ ein. Hierher sind zu zählen: Prophthalmus, Arrhenodes, Estenorrhinus, Pseud- orychodes, Eupeithes und Stratiorrhina. Sicher ist dieser Typ aber noch viel weiter verbreitet. Am weitesten scheint mir Eußeithes ?) Die Gattung Eupsalis und ihr Verwandtschaftskreis. Archiv f. Naturg., 82. A., Heft 4, 1916, p. 5öff. 8) ef. Stett. Ent. Ztg. 1916, Bd. 77. p. 177. ®) ef. Ent. Blätter. 1916. Hft. 4—6 p. 155. 10. Heft 44 R. Rleine: progressiv, denn die Schrägleiste ist sehr flach und verschwindet z. T. überhaupt völlig. Dem Arrhenodes-Typ steht ein anderer gegenüber, den ich Orychodes-Typ nennen will. Er ist m. E. noch weiter entwickelt. Die Gattungen sind meist behaart, haben eine + gut ausgebildete, z. T. aber auch fehlende Mikroskulptur, die übrigens bei den ein- zelnen Gattungen auch ungleich verteilt sein kann, vor. allen Dingen aber eine auffällige Bedornung der Einzelfiguren. Die Be- dornung ist nicht allgemein, sondern auf bestimmte Partien be- schränkt, die bei den einzelnen Gattungen ganz verschieden liegen können. So hat Orychodes die Skulptur an der Schrägleiste und die Dörnchenpartie vor der Haarzone. Bei Suborychodes dagegen ist gerade die Partie vor der Schrägleiste nicht skulptiert und die bei Orychodes skulpturfreie Mittelzone gefeldert. Am weitesten ist die Skulpturfläche bei Agriorrhynchus, zur Durchbildung gekommen, denn sie bedeckt das ganze Organ bis zur Dornenpartie am Außen- und Hinterrande. Weniger progressiv scheinen mir Spatherrhinus, Baryr- rhynchus und Cyriodontus zu sein, denn hier fehlt die Bedornung der Randzellen. Noch wichtiger dürfte endlich Ubanius sein, weil hier jede Behaarung fehlt, andererseits ist zu beachten, daß die Skulptur keine Dornen entwickelt hat. Besonderes, vor allen Dingen Neues hat die Arrbenodini also nicht erbracht, siehat mir aber bewiesen, dass bei monographischer Bearbeitung der Genera, namentlich der älteren, auf den Bau des Lautapparates ganz besomdere Sorgfalt gelegt werden muß, weil er im Verein mit anderen Merkmalen sehr zur Klärung des Gattungs- begriffes beitragen kann. Er hat mir bewiesen, wie recht es z. B. war, Baryrrhynchus aufzuteilen, denn Gyalostoma und Eupßsalo- mimus haben mit dieser Gattung nichts zu tun und sind auch habituell näher unter sich verwandt als mit jener. 6. Tribus: Belopherini. 57. Gattung: Eetocemus Pascoe a) Passiver Teil. Die Ectocemus-Decken sind ohne Anhänge, die etwa auf die Deckenform oder gar auf Gestaltung des Lautapparates Einfluß ausüben könnten. Der Außen- und Hinterrand ist nur unterseits etwas abgeplattet. Die räumliche Ausdehnung zwischen Außenrand und Schräg- leiste ist groß. Der eigentliche Stridulationsteil ist von auffallender Kleinheit und noch ganz unentwickelt. Die zwischen dem Stridu- lationsteil und der Schrägleiste liegende Partie zeigt nur wenig Neigung zur Ausbeulung. Die Schrägleiste selbst reicht bis an Über den Stridulationsapparat der Brenthidae 45 den Innenrand, ist nur wenig gebogen, sondern mehr geschweift und steht über der vorliegenden Partie überall erhaben, also auch am Innenrand. Ein Gegensatz zu manchen anderen Belopherini. Der mikroskopische Befund ist folgender: der Stridulationsteil ist stark verdickt, wo das nicht der Fall ist und die Chitinskulptur durchscheint, vermißt man trotzdem jede Andeutung von ge- formten Skulpturelementen. Dagegen findet sich auf dem vorderen Teil, d.h. also nach der Decken- basis eine verbreiterte Fläche, die außer ansehn- licher Runzelung auch Behaarung hat. Nach dem Innenrande zu läßt die Behaarung nach, und nur die grobe Runzelung bleibt zurück. Der Stridu- lationsteil wird nach innen immer schmäler und ist zuletzt nur noch strichförmig. Die große Fiäche zwischen Stridulationsteil und Schrägleiste ist völlig glatt, fast spiegelglatt, und esläßt sich auch bei guter Vergrößerung keine Fig. 39. Spur einer Skulptur entdecken. Hingegen ist die Schrägleiste selbst deutlich skulptiert. Die Hexaäder sind zwar verschwommen, aber noch erkennbar. Die Umwandlung hat in der Weise stattgefunden, daß die Vorderkanten sich vorgewölbt haben und einen Kreis feiner Zähnchen tragen. Nach dem Decken- innern läßt die Skulptur bald nach und verschwindet ganz. bjeAktiversLeih. Die Reibflächen des Propygidiums sind ganz auffällig groß. Die Bezahnung in charakteristischer Stellung; die Zähne klein und dicht aufeinanderstehend. Die Reibflächen haben keine zartere Chitin- sierung als das Propygidium sonst auch hat. Im übrigen ohne be- sondere Bemerkungen. d und 2 gleich. 58. Gattung: Henarrhenodes Heller a) Passiver Teil. Die Gattung ist dadurch gekennzeichnet, daß der Lautapparat skulptiert ist. In der Schrägleiste (und darunter), ist eine deutliche, großlumige Felderung von + querhexaedrischer Form, deren Ränder schmal sind. Die ganze Skulp- tur ist überhaupt nur sehr zart. Der größte Teil des Organes wird davon eingenommen. Nach innen zu läßt die Skulptur nach und verschwindet schließ- lich ganz. Der sich daran schließende Teil ist glatt, hochglänzend. Jenseits der glatten Fläche, nach dem Hinterrande zu, am Übergang in die Haarzone, bil- det sich die Skulpturzone von neuem, doch. ist die Felderung hier eng, klein und von regulärer Form.‘ Fig. 40. Wahrscheinlich dehnt sich diese Skulptur auf den ganzen Randteil aus, wird aber durch die Behaarung und allge- meine Runzelung verdeckt. Das Organ ist tief ausgehöhlt. 10. Heft 46 R. Kleine: b) Aktiver Teil. Die Reibflächen auf dem Propygidium sind von querelliptischer Gestalt und gehen nach vorn über das Segment hinaus. Sonst 0. B. Auf den abdominalen Reibleisten kräftige Skulptur, aber nur obsolete Bezahnung. 59. Gattung: Elytracantha Kleine a) Passiver Teil. Die Decken sind am Absturz verhältnismäßig breit und daher sehr geräumig; der Apparat macht einen etwas von oben nach unten zu komprimierten Eindruck. Im großen und ganzen stimmt der Apparat mit dem anderer Tribus überein, im einzelnen sind aber recht interessante Ver- hältnisse zu beobachten. Bemerken muß ich gleich, daß der Apparat in beiden Geschlechtern verschieden gebaut ist; sind die Differenzen auch nicht groß, so sind sie doch vorhanden. Über die Natur der Skulptur kann man sich nur insoweit ein Bild machen, als sie außerhalb der Haarzone liegt. Auf dem Stridulationsteil selbst ist die Skulptur vollständig unter der lichten Behaarung verborgen. Fig. 41. Fig. 42. Die Partie zwischen dem Stridulationsteil und der Schrägleiste ist beim & flach, sehr flach sogar, beim Q dagegen mehr ausgehöhlt. Die hexa&drische Skulptur ist deutlich und reicht bis an die Schräg- leiste heran. Obwohl diese Skulptur bei mikroskopischer Prüfung ganz klar nachweisbar ist, verliert sie sich bei schwacher Vergrößerung voll- ständig. Das hat seinen Grund darin, daß die ganze Fläche wellig gerunzelt ist. Beim 8, wo die Fläche eben ist, sind die Wellen nur recht flach, beim ® aber, dessen Fläche vertieit ist, ist die Runze- lung auch ganz erheblich stärker, ja, dicht am Stridulationsteil sogar sehr stark. Von ganz besonderer Form ist die Schrägleiste. Beim ® er- innert sie noch verhältnismäßig stark an andere Brenthidengenera, Über den Stridulationsapparat der Brenthidae 47 denn sie ist noch vollständig entwickelt und hebt sich überall gleichmäßig stark von der Unterlage ab. Ihr zapfenförmiges Ende am Innenrand ist charakteristisch. Jedenfalls ist beim 2 die Schräg- leiste noch als solche vorhanden. Ganz anders beim 4. Hier ist sie nır noch am Außenrand ganz sicher vorhanden, wenn auch nicht gerade in kräftiger Entwicklung. Nach innen wird sie immer flacher um schließlich überhaupt vollständig zu verschwinden. Hier kann man also alle Übergänge von der Schrägleiste bis zur Trennungslinie verfolgen; ja noch mehr, auch diese selbst kann man ganz verschwinden sehen. Die Mikroskulptur ist auf beiden Seiten der Trennungslinie ganz gleich. b) Aktiver Teil. In beiden Geschlechtern ist der aktive Teil gleich und ent- spricht dem, was man auch bei anderen Tribus sehen kann. Schon mit unbewaffnetem Auge sieht man die breiten Stridulations- flächen auf dem Propygidium. Beinäherer Untersuchungergibt sich sehr kräftige Bezahnung bei der für Brenthiden ganz allge- meinen, gedrehten Anordnung derselben. Also auch hier ein voll- kommen funktionsfähiger aktiver Apparat bei primitiven passiven. 60. Gattung: Belopherus Schoenherr a) Passiver Teil. Die Decken dieser Gattung sind am Absturz gedornt, trotzdem ist keine Deformation damit verbunden, weil der Dorn nicht die direkte Fortsetzung der Decke ist, sondern derselben aufsitzt. Im Vergleich zu Elytracantha besteht insofern ein Unterschied, als die Schrägleiste durchgängig stärker ausgebildet ist. Als spezifische Eigenschaft muß ich auch für Belopherus die Neigung der Schrägseite zur Obliteration bezeichnen. Die Skulptur ist auffallend zurückgebildet. Zwar ist das Hexaäder noch bei guter Ver- größerung erkennbar, aber die Skulpturelemente sind sehr verschwommen, liegen auch überdies in grober Punktierung und dünner Behaarung. Jeden- falls kann von einer Reibfläche nicht gesprochen N werden, Fig. 43. Die zwischen Randteil und Schrägleiste lie- gende Partie ist durchgängig regulär-hexa&drisch skulptiert; in der Nähe des Randes kleiner und tiefer, gegen die Schrägleiste flacher undgrößer. Die einzelnen Figuren sind insofern bemerkenswert, als sie, in verschieden starker Ausbildung, an ihrem nach, dem Absturz und Rande zeigenden Ende gedornt sind. In manchen Partien ist die Bedornung recht stark und spitz. Die Schrägleiste ist nicht skulp- tiert. Jenseits derselben setzt sich die flache Hexaöderskulptur des Lautapparates fort, aber ohne Dornen zu bilden. Es tritt also doch Skulpturänderung an der Schrägleiste ein. 10. Heft 48 R. Kleine: b) Aktiver Teil. Reibflächen auf dem Propygidium groß, von üblicher Form und kräftiger Bezahnung. Die Grundskulptur hexa&@drisch, Hinter- kanten der Einzelfiguren kräftig gecornt. Abdominale Reibleisten ganz obsolet. Nur das 3 untersucht. 61. Gattung: Rhaphidorrhynchus Schoenherr a) Passiver Teil. Einige Unterschiede gegen Belopherus konnte ich nur im makroskopischen Bau finden insofern, als die Schrägleiste mehr ge- schweift ist und weniger geschwungen. Sie bleibt auch gegen den Innenrand erhaben, wird also nicht obsolet. Die zwischen Stri- dulationsteil und Schrägleiste liegende Partie ist nicht flachrunzelig, sondern glatt. Mikroskopischer Befund genau mit Belopherus überein- stimmend. b) Aktiver Teil. Reibflächen des Propygidiums groß, langelliptisch, sonst gleich Belopherus. $ und 2 völlig gleich. 62. Gattung: Desgodinsia Senna a) Passiver Teil. Gegenüber Belopherus bestehen nur graduelle Unterschiede. Die Schrägleiste ist mehr gerade und bleibt überall gleich kräftig, ähnelt damit also mehr Rhaphidorrhynchus. Jede Skulptur fehlt, auch jenseits der Schrägleiste. Erst in der Haarzone sind kleine Hexaäöderı vorhanden, die den ganzen Außen- und Hinterrand ein- nehmen. Die Behaarung selbst ist ausgedehnter als bei Belopherus. Die glatte Innenfläche des Organs ist kaum schwach gerunzelt. b) Aktiver Teil. Gleich Belopherus. 63. Gattung: Epieoenoneus Senna Auch diese Gattung entspricht dem Belopherus-Typ. Zu er- wähnen wäre nur, daß sich in der Nähe der Schrägleiste eine ganz ähnliche Skulptur findet wie bei Henarrhenodes, aber so fein und undeutlich, daß sie als fehlend angesehen werden kann. Von Wichtigkeit erscheint mir der Umstand, daß auch hier nicht nor- male und reguläre Figuren gefunden wurden, sondern dieselben breiten Formen, wie ich sie bei Henarrhenodes abgebildet habe. Der aktive Apparat hat keine besonderen Eigenschaften. Von allen Gattungen dieses Tribus scheint mir Eciocemus am wenigsten zur Entwicklung gekommen zu sein. Jede Skulptur fehlt, obwohl die Trennung des Lautapparates vom Deckeninnern schaıf durchgeführt ist. Selbst die Haarzone ist schmal. Etwas weiter ist die Entwicklung schon bei Henarrhenodes gediehen, denn sie findet sich sowohl an der Schrägleiste wie an der, übrigens Über den Stridulationsapparat der Brenthidae 49 großen, Haarzone; die Mitte zwischen beiden ist frei. Sehr eigen- artig ist der Umstand, daß die Hexaöder an der Schrägleiste groß und quer, nach dem Rande hin klein und regulär sind. Deraıtige dimorphe Bildungen habe ich nur selten gefunden. Die. Gattung Elytracantha ist mit Ectocemus vereinigt ge- wesen; ein Blick auf die Abb. genügt, um zu sagen, daß sie nichts miteinander zu tun haben, denn die Mikroskulptur ist vollständig durchgebildet. Im männlichen Geschlecht ist die Schrägleiste ziemlich obsolet, es wird sich zeigen, daß das + Tribuseigentümlich- keit ist. Zum ersten Male konnte ich auch eine, wenn auch nur geringe Difformität des $ und Q@ Apparates nachweisen. Belopherus hat die Skulptur noch weiter zur Entwicklung ge- bracht, denn die Einzelfiguren sind z. T. sogar mit Dornen besetzt. Im übrigen besteht Übereinstimmung mit Elytracantha. Auch Rhaphidorrhynchus gehört hierher, doch ist die Schrägleiste nicht nach innen zu obsolet, sondern durchgehend gut ausgebildet. Über die Stellung der letzten beiden Gattungen kann man sich noch kein rechtes Bild machen. Desgodinsia neigt mehr durch die gänzlich fehlende Skulptur zu Eciocemus, obschon habituell mehr Anlehnung an Belopherus besteht. Eprcoenoneus dagegen ist ohne Frage mit Henarrhenodes verwandt, wenn auch im Habitus der Belopherus-Typ dominiert. Wir kennen ohne Zweifel noch zu wenig Gattungen aus diesem Tribus; es lassen sich daher auch keine Gegenüberstellungen machen. An die Arrhenodini erinnern verschiedene Momente. 7. Tribus: Tyehaeini. 64. Gattung: Tyehaeus Fsch. v. Waldheim a) Passiver Teil. In der allgemeinen Anordnung habe ich gegen Arrhenodes keinen Unterschied gesehen. Die Gattung hat also nicht nur echten Brenthidentyp, schließt sich mit ihrer Form auch dem vieler Amerikaner an. Über die Mikroskulptur wäre folgendes zu sagen: Grundfigur überall das Hexaäder. Je näher der Schrägleiste, die beträchtlich über der Grundfläche erhaben ist, wird die Skulptur verschwomme- ner. Die Undeutlichkeit wird noch durch flache Runzelung der Grundfläche verstärkt. In der Region des Stridulationsteils, also am Außenrande, sind die Figuren sehr scharf und in ihrer Natur klar kenntlich. Der Außenrand ist behaart, verdeckt aber die Skulptur nicht. Starke, enge Runzelung ist auch an diesem Teile vorhanden. M.E. fehlt jede Funktionsmöglichkeit. b) Aktiver Teil. Der aktive Teil von üblicher Form. Die Reibflächen des Propy- gidiums von etwas dünnerer Cuticula als das Propygidium selbst, auch heller pigmentiert. Bezahnung von normaler Gestalt und Anlage. Archiv für Naturgeschichte 1918. A.10. 4 10. Heft 50 : R. Kleine: Iangsamer Übergang zur Grundskulptur durch große, kräftig be- dornte Hexa&der. Nach dem Hinterrande zu nur schwache Skulptur, z. T. mit kurzer Bedornung. Abdominale Reibleisten mittelstark bezahnt. d und 8 gleich. 8. Tribus: Eutrachelini. 65. Gattung: Eutrachelus Latreille a) Passiver Teil. Eutrachelus nimmt eine ganz besondere Stellung ein. Nicht dadurch, daß der Lautapparat überhaupt von einer, den Bren- thiden fremden Konstruktion wäre, sondern durch den Stand der allgemeinen Entwicklung überhaupt. Bei keiner anderen Gattung habe ich die Schrägleiste in so obsoleter Gestaltung gesehen. Sie ist nur noch in der vorderen Partie wirklich vorhanden und nur nach dem Umbiegen zum Außenrand hin erhebt sie sich in üblicher Weise über die Grundfläche der Decke. Sobald die Biegung eingetreten ist, verflacht sie sich so stark, daß sie nicht mehr über den Deckengrund herüberragt, wie ich das bei den Trennungslinien der Curculioniden kenne; d. h. sie ist nur noch als mittel- \ mäßig erhöhter Wall vorhanden. Diese Tatsache allein würde schon ge- nügen, das Organ der Trennungslinie bei den Curculioniden gleichzustellen. Aber noch mehr. Je weiter man die Leiste nach innen zu verfolgt, um so mehr verflacht Fig. 44. sie und bildet dann überhaupt kein erhöhtes Organ mehr sondern eine vertiefte Rinne. Aber auch die verschwindet schließlich vollständig, nachdem sie sich vorher in einzelne Rudi-. mente aufgelöst hatte. In der Nähe des Innenrandes endlich sieht man mehrere zerstreute Einzelriefen; m ist die Leiste in Wirklich- keit längst erloschen. Die Mikroskulptur ist Me ne Hexaeder in feitte dich- tester und schärfster Form und ganz gleichmäßiger Entwicklung. 'Am äußersten Rande ist feinste Behaarung vorhanden, wie: das bei vielen Brenthiden der Fall ist. Ich halte den Eutrachelus- Apparat für weit entwickelt und die Reduzierung der Schrägleiste für progressiv. b) Aktiver Teil Reibflächen auf dem Propygidium sehr groß, Bezahnung kräftig und dicht; Stellung in üblicher Anordnung. Abdominale Reibleisten fehlen. Der Apparat könnte funktionsfähig sein. d-und 2 gleich. Über den Stridulationsapparat der Brenthidae 51 Mit dem beiderseits anliegenden Tribus bestehen keinerlei An- klänge; Eutrachelus steht ganz isoliert da und hat viel mehr Ver- ‚wandtschaftliches mit Ectocemus (siehe daselbst). . 9. Tribus: Brenthini. 66. Gattung: Brenthus Fabricius - Der Flügelbau ist sehr verschieden, wie mir Brenthus über- haupt noch ein Konglomerat von Formen zu sein scheint. Bei manchen Arten sind die Flügeldecken mit langen An- hängen versehen (armiger, deplanatus), bei vielen an- deren entbehren sie derselben. Trotz dieser Ver- schiedenheit im Bau der- Flügeldecken wird der ‘Stridulationsapparat dadurch in keiner Weise beein- trächtigt oder gefördert. Alle Arten, die ich unter- ‚suchte, waren im Typ einheitlich und nur artlichen, kleinen Differenzen unterworfen. a) Passiver Teil. Betrachtet man: die Decke von innen, so ergibt sich folgendes Bild. Die Decke ist tief muldenförmig, ‚erst nach dem Absturz zu kommt es zur Erhebung in _\.:%% Form einer:Querleiste, die von unten-innen nach oben- _ . 63 außen strebt.._ (Siehe Abb. 45.) “Auf beiden Seiten ist sie mit schmalen Streifen verbunden, die längs den Deckenrändern laufen und sich. erst weit vorn mit diesen selbst vereinigen. Gegen diese Leiste steigt .das Deckeninnere ganz allmählich an, so daß der FR S ‚Übergang der Decke auf die Leiste ganz unmerklich Fig.-45. . H vor sich geht. Die Leiste selbst ist sehr scharf und schneidet” nicht rechtwinklig nach vorn ab, sondern nach- schrä äg- innen, so daß sie sehr. scharf nach dem Deckenhinterrand strebt. Hinter der. Leiste, d.h. nach dem Deckenrand zu, ist’ daher die Decke sehr. vertieft. . Nach dem Deckenanhang verflacht sich ‚dann ‘die Decke wieder und .der Anhang selbst beeinflußt die Stridulationsleiste wie schon gesagt in keiner Weise. Im großen und ganzen wiederholt sich das Situationsbild. Es sind selbstverständlich artliche Differenzen vorhanden, die fest- zulegen aber hier nicht meine Absicht ist. So sah ich die Leiste bei armiger mehr geschwungen, bei annulipes weniger scharf von der Unterlage sich abhebend, immer ist der Grundcharakter aber un- verändert, so daß die Schrägleiste als typisch ange- ‚sehen werden muß. Fig. 46. Untersucht man die Deckenränder, so ist da- selbst eine scheinbare Reibvorrichtung vorhanden. In Wirklich- keit ist es aber keine Cuticularstruktur, sondern eine ganz ver- ‚schiedengestaltige Behaarung. Übrigens ist auch am Decken- hinterrand schon aus dem Grunde keine Stridulation möglich, weil 4* 10. Heft 592 R. Kleine: das Propygidium nicht soweit nach rückwärts reicht. Die Aus- bildung des passiven Apparatteiles am Deckenhinterrand wird auch dadurch zur Unmöglichkeit, als die Decken bei vielen Arten ver- längert sind und unterseits sehr verschiedene Form besitzen. . Es wäre nun zu prüfen, ob der mikroskopische Bau der passiven Reibfläche die Annahme, daß es sich um einen tatsächlichen Laut- apparat handelt, unterstützt. Nach dem Deckeninnern zu geht die Leiste unmerklich in das Deckeninnere über, der Vorderrand ist aber sehr scharf, und hier ist das Bild folgendes: die Kante ist schwach wellig geschwungen und mit einzelnen Härchen von verschiedener Länge besetzt. Die Härchen können auch in kleinen Gruppen stehen und sind so hin- fällig, daß sie für die Stridulation belanglos sind. Dicht hinter dem Rande finden sich mehrere Reihen sehr kräftiger Zähne, die lang und spitz, an der Basis sich stark verbreitern und kräftig im Chitin verankert sind. Obschon sie deutlich einzeln ausgebildet sind, hängen sie an der Basis doch direkt zusammen, und man kann dortselbst eine ganz allgemeine Cuticularverdickung deutlich wahrnehmen. Die Bezahnung liegt in mehreren Reihen hinter- einander und zwar so, daß sich die Spitzen der hinteren Reihe in Nähe der Basis der vorderen finden; zuweilen reichen sie auch etwas darüber hinaus. Nach dem Deckeninnern lassen die Zähne an kräftiger Statur nach und gehen ganz unmerklich ins Decken- innere über. b) Aktiver Teil. Auf dem Propygidium ist eine Reibfläche von verschiedener Größe, aber ziemlich einheitlicher Gestalt entwickelt. Die Grund- figur ist die Ellipse, diean der Basis des Propygidiums abgestutzt ist. Es wäre nun noch der feinere Bau des aktiven Apparates zu besprechen. Die erste Bedingung zur Ausbildung aktiver Reib- flächen ist ein nötiges Maß von Glätte der Cuticula. Von Nätur ist auch das Propygidium mit kräftigen Borsten versehen, die das ganze Organ bedecken. Untersucht man hierauf das Propygidium, so ist die ursprüngliche starke Einzelbeborstung im wesentlichen nur am hin- teren Teil noch vorhanden. Der Borstenteil ist & auch noch durch unveränderte Grundskulptur Fig. 47. ausgezeichnet, d.h. das Hexaöder in + regel- mäßiger Form ist ausschließlich vorhanden. An diese, an sich nur schmale Partie schließt sich eine mehrfach so breite an, die dadurch gekennzeichnet wird, daß die Hexa@der viel größer sind und an ihrer vorderen Spitze zahnartig verlängert. Das ist eine Art der Cuticularstruktur, : wie sie bei Rh ers 6 ganz allgemein zu beobachten ist. Mitten in diese Hauptskulptur nun ist die Reibplatte in ihrer elliptischen Form eingebettet, in einer Anordnung, wie die Abb. 47 zeigt. Ich bin der Ansicht, daß, je weiter die Entwicklung vor- —— mA N et \ \ Über den Stridulationsapparat der Brenthidae 53 geschritten ist, die Zähnchen in einer gedrehten Gesamtanlage an- geordnet sind. Das ist bei Brenthus, auch wie die Abbildung be- weist, durchaus zutreffend. Damit ist auch eine hohe Stufe der Gesamtentwicklung angezeigt. Die Zähnchen sind lang, spitz und liegen äußerst dicht aneinander, so daß von der Grundfläche nichts zu sehen ist. - Ich habe auch bei Rhynchophoren, deren Stridulations- vermögen biologisch bewiesen ist, keine bessere Anlage des Apparat- teiles gesehen. Die abdominalen Reibleisten sind in normalem Umfang aus- gebildet. Ihre Allgemeinentwicklung, d. h. die Durchbildung der Reibzähnchen, ist verhältnismäßig gering. Die Zähne sind kurz, stumpflich und stehen an der Basis voneinander entfernt. Die geringe Entwicklung wäre durch den hochspezialisierten Apparat des Propygidiums erklärlich, sie haben keine vikariierenden Funk- tionen auszuüben und sind in der allgemeinen Ausbildung zurück- geblieben. Beide Geschlechter sind mit dem gleichen Lautapparat versehen. 67. Gattung: Claeoderes Schoenherr a) Passiver Teil. Der passive Apparat nimmt zwischen den beiden anderen Gattungen der Brenthini eine vermittelnde Stellung ein. Die Elytren sind niemals mit Anhängen versehen, stimmen dadurch also sowohl mit Cephalobarus wie mit vielen Brenthus-Arten überein. Während Cephalobarus nur jenen Teil weiter entwickelt hat der theoretisch für die Stridulation in Frage kommt, das Deckeninnere aber in keiner Weise verändert oder umgebildet ist, liegen die Dinge hier anders. Der mikroskopische Bau ähnelt Cedhalobarus NR sehr. Die Behaarung ist aber beträchtlich Fig. 48. stärker und bedeckt das ganze Organ bis unmittelbar an den Rand. Die Grundskulptur ist nicht mehr sichtbar. Weiter nach innen zu wird die Behaarung lichter, man gewahrt eine ähnliche Ringelskulptur wie bei Cephalobarus, der dann die feine Hexaederpartie folgt. Ein Unterschied besteht nur insofern, als dort allmählicher Übergang ins Deckeninnere stattfindet, hier dagegen in eine grobe, runzelige Punktskulptur, teilweise mit direkt welligem Charakter, die bis unter die Schräg- leiste reicht. b) Aktiver Teil. Es besteht gegenüber den beiden anderen Gattungen der Brenthini kein Unterschied. Die Reibfläche auf dem Propygidium ist groß, sehr dünnhäutig, ohne Beborstung, platt und mit der charak- teristischen Zahnstellung. Also denkbar vorgeschrittenste Aus- bildung. 10 Feft 54: SALE: R. Kleine: - .. Abdominale Reibleisten im Gegensatz zu den beiden anderen Gattungen sehr kräftig und normal bezahnt. Der aktive und passive Teil des Stridulationsapparates ist bei beiden Geschlechtern ganz gleichmäßig entwickelt. 68. Gattung: Cephalobarus Schoenh. a) Passiver Teil. Während bei Brenthus der passive Apparat mehr ins Decken- innere verlegt war, liegt er bei Cephalobarus direkt auf dem hinteren Teil des Außenrandes und greift auf den Hinterrand über bis zum Nahtrand, d. h. bis zur Innenkante reichend. Damit nähert sich die Form einem Typ, der bei Curculioniden z. B. ganz vorherrschend ist’. = In der Grundform sehe ich große Übereinstimmung mit den Curculioniden.. Dort ist der Apparat meist etwas keulig, an der Deckenspitze zugespitzt. Es kommen aber auch andere Bildungen vor, indem sich der Apparat an der Deckenspitze verbreitert. Der Stridulationsteil fängt nach vorn schmal an, verbreitert sich allmählich, um dann eine ganze 'Strecke hin + parallel zu bleiben, biegt an der Deckenspitze, also an seiner eigenen Basis um und stößt bisan den Nahtrand, sich hier keilförmig oder’ auch etwas klobig zu er- weitern. Einen Innenrands-(Naht-)Teil gibt es ' nicht; was man auf der Zeichnung rechts sieht, : ist der übergreifende Deckenrand, der sich bei ' den meisten Rhynchophoren nachweisen läßt. Untersucht man den feineren Bau des Appa- rates, so kann keinem Zweifel unterliegen, daß derselbe zur Stridulation vollständig untauglich ist. Unmittelbar am Deckenrande ist die Grund- fläche glatt und ohne Skulptur, daran schließt sich eine groberun- zelige Partie, die das ganze’ Organ in + großem Umfange bedeckt. und mit fuchsroten bis weißlichen Haaren bedeckt ist. Nach vorn zu, d.h. nach :der Deckenbasis, ist die. Behaarung. beträchtlich. schwächer, ‘an der Basis, namentlich an der Deckenspitz ze wird sie direkt struppig. Die langen Haare stehen in Vertiefungen der Skulptur. Eine sogenannte Trennungslinie, wie ich sie fast immer bei - Curculioniden nachweisen konnte, fehlt. Diese Linie trennt die Apparatskulptur vom Deckeninnern. Bei Cephalobarus ist die Partie der Trennungslinie durch feine Punktierung angedeutet, die einen ziemlich breiten Raum einnimmt, sich aber im wesentlichen auf den Stridulationsteil beschränkt und wenig auf das Decken- innere selbst übergeht. b) Aktiver Teil. . Schon bei unbewaffnetem Auge sieht man die Stridulations- flächen auf dem Propygidium. Sie erscheinen zwar nur undeutlich, Fig. 49. Über den Stridulationsapparat der Brenthidae 55 sind aber doch hinreichend zu erkennen. Die mikroskopische Untersuchung hat ergeben, daß gegenüber Brenthus kein wirklicher Unterschied besteht. Abdominale Reibleisten primitiv. Der Lautapparat findet sich bei beiden Geschlechtern. Zur Lautäußerung ist er, wie schon gesagt, trotz der positiven Ent- wicklung des.aktiven Teiles, ungeeignet. Obwohl das Tribus nur drei Genera umfaßt, die ich sämtlich untersuchen konnte, sind im Bau des passiven Apparates doch so erhebliche Unterschiede vorhanden, daß es schwer ist, einen Ver- gleich zu konstruieren. Brenthus an sich bietet nichts Interessantes, nur die Schräg- leiste sah ich in äußerst starker Skulptur, so daß ich schon der Annahme war, es könnte sich um eine Verschiebung des Stridu- lationsteiles vom Deckenrand auf die Schrägleiste handeln. Das ist aber bestimmt nicht der Fall, wie weitere Untersuchungen an anderen Gattungen bewiesen haben. Kommt die Stärke der skulpturellen Entwicklung auch nicht in dem gleichen Maße wieder vor, soistsie doch bei vielen Genera anderer Tribuszu finden, ist also. keine außergewöhnliche Erscheinung. Sonst hat Brenthus nichts von Bedeutung. 1 Claeoderes hat nichts Bemerkenswertes; der Apparat hat eine Entwicklungshöhe und Koastruktion wie sie viele Brenthiden haben. Von größerem Interesse ist Cephalobarus. Hier hat der passive Apparat eine sehr merkwürdige Form. Am Außen- und Hinter- rand ist die Behaarung, wenn auch schwach, so doch an normaler Stelle. An die Haarzone schließt sich eine andere Zone an, die mit sehr kleinen aber deutlichen Hexa&dern besetzt ist. Diese Skulptur- zone ist nur schmal und verläuft langsam nach innen. Eine Schräg- leiste ist nicht mehr vorhanden. Es ist der einzige mir bekannt gewordene Fall, daß dieselbe schon am Außenrand obliteriert. Denn daß sie ursprünglich vorhanden war, ist keine Frage, in ihrem Basalteil ist sie ja noch da. Die einstige oder vielleicht auch zukünftige Stelle, an der die Leiste liegt, ist von einer breiten aber ganz schwachen Runzelung bzw. Unebenheit zu erkennen. Ich bin mir nicht im Klaren, welche Entwicklungshöhe ich dieser Gattung zumessen soll. Das kleine Tribus ist also verwandtschaftlich recht unklar und läßt Anklänge an die anliegenden Tribus vermissen. 10. Tribus: Ceocephalini. 69. Gattung: Pseudoceocephalus Kleine (Ceocephalus Lac. nec Schoenherr) a) Passiver Teil. Pseudoceocephalus gehört zu den Gattungen, deren Decken ohne Anhang sind und bildet den Typus dieser Entwicklungs- richtung im Tribus. Die Decken sind ziemlich geräumig, trotzdem 10. Heft 56 £ R. Kleine: ist die wohlausgebildete Schrägleiste recht steil und wenig gebogen. Sonst wäre etwas Besonderes nicht zu sagen. Der Stridulationsteil liegt am Außenrande und ist verhältnis- mäßig klein, wenigstens schmal. Nach dem Deckeninnern zu bleibt nur eine fast linienartige Fläche, die sich nach der Basis hin verbreitert, aber die Innen-(Naht-)Seite nicht erreicht. Die Skulptur bleibt undeutlich. Ein feiner Haarbesatz macht die Untersuchung fast un- möglich. Soweit ich noch den Skulpturverlauf sicher verfolgen konnte, ist das Hexaäder vor- herrschend. Die neben dem Stridulationsteil liegende Fig. 50. Innenpaıtie bat zunächst die gleichen Skulptur- elemente. Die Verteilung ist aber ungleich- mäßig. Im wesentlichen schließt sich die Skulptur dem Stri- dulationsteil dicht an, wird nach und nach undeutlich und ver- liert sich endlich, nur die Kerne der einzelnen Figuren als dunklere Punkte zurücklassend. An der Schrägleiste ist jede Skulptur verschwunden. Wie bei vielen anderen Gattungen ist die scharf von der Unter- lage abgehobene Schrägleiste anders skulptiert wie die Partie zwischen ihr und dem Stridulationsteil. Es haben sich kleinere oder größere, über die Leiste hinzeigende Zapfen gebildet, die aber nur einen schmalen Raum einnehmen und sich bald verlieren. Es tritt ähnliche Obliteration ein wie dicht vor der Leiste. Im allgemeinen muß also das Organ als ziemlich primitiv an- gesehen werden. b) Aktiver Teil. Ohne Besonderes. Reibflächen auf dem Propygidium von nor- ge Form und Stellung. Bezahnung wie üblich. 70. Gattung: Mygaleicus Kleine a) Passiver Teil. Die nahe Verwandtschaft mit Bee drückt sich auch in der Form des Lautapparates aus. In allen wichtigen Eigen- schaften besteht volle Übereinstimmung. Nur auf der Schrägleiste fand ich, daß die Dornen kürzer waren und in mehreren Reihen hintereinander standen. Sonst, wie gesagt, kein Unterschied. b) Aktiver Teil. Der aktive Teil ist gegen Pseudoceocephalus sehr verschieden. Schon die Lage ist ganz anders. Während bei jener Gattung die Reibflächen lang-elliptisch sind, d. h. also mit der Normalform übereinstimmen, ist das bei Mygaleicus nicht der Fall. Hier sind die Reibflächen ausgesprochen quer, ungefähr doppelt so breit wie hoch und reichen bis zur Mittellinie des Propygidiums. Die An- ordnung der Bezahnung weicht auch inscfeın ab, als sie auch 4 sa eo Über den Stridulationsapparat der Brenthidae 57 Neigung hat, sich spiralig zu ordnen aber über die Stellung eines liegenden n nicht herausgekommen ist. Es wird m. E. auch nicht möglich sein, daß sich die Normalform noch durchbilden könnte, weil eben keine Hochlage vorhanden ist, sondern Querlage. Die Zahnbildung ist noch recht primitiv; eigentliche Zähne konnte ich noch nicht finden. Nach der Innenpartie zu waren die noch deutlich hexa&drischen Zellen kräftig bedornt. Meist wurde die Bezahnung durch rillenartige Chitinstruktur markiert. Nur an wenigen Stellen war es zu wirklicher Zahnbildung gekommen, aber auch dann blieb die Entwicklung wenig fortschrittlich. Jedenfalls muß also auch das aktive Organ noch als recht primitiv angesprochen werden, die quere Anordnung ist auch sehr eigenartig und bemerkenswert. d und 2 gleich. 71. Gattung: Isoceocephalus Kleine a) Passiver Teil. Mit Pseudoceocephalus vollständig übereinstimmend, nur die Schrägleiste ist weniger stark gedornt. Die Skulpturelemente sind aber weniger spitz und lassen noch das Hexaeäder klar erkennen. Pr Aktıver. Teil. Ohne Besonderes. 72. Gattung: Heterothesis Kleine a) Passiver Teil. Im allgemeinen Bau mit Pseudoceocephalus ohne Frage am nächsten verwandt. Der zwischen Außenrand und Schrägleiste liegende Teil aber überall gleichmäßig hexaädrisch skulptiert. Schrägleiste zwar skulptiert, aber die Bedornung der Zellen ist kürzer und breiter, die Entwicklung geringer als bei Pseudo- ceocephalus. Vielleicht hat die Entwicklung des Lautapparates der Schrägleiste Abbruch getan. Sonst alles wie dort. b) Aktiver Teil. Ohne Besonderes. 73. Gattung: Piaeoenemis Lacordaire x a) Passiver Teil. Gegen Pseudoceocephalus bestehen nur gra- duelle Unterschiede, was für sehr nahe Verwandt- schaft spricht. Die Decken sind dadurch etwas ungestalten, daß am Hinterrand eine Verbrei- terung, d. h. Verdickung vorhanden ist, die bei manchen Arten zu kleinen Anhängen werden. Eine Beeinträchtigung des Lautapparates tritt dadurch nicht ein. Der Verlauf der Schrägleiste, ihre Lage über dem Deckengrund ist wie bei jener Gattung. In Fig, 51. der Art und Anlage der Mikroskulptur desgleichen. Die Ausdehnung der Behaarung ist aber größer. Ein eigentlicher Unterschied be- : 10. Heft 58 R. Kleine: steht nur in der veränderten Anlage und Erweiterung des Deckenhinterrandes. Eine gewisse entgegengesetzte Tendenz in der “ Mikroskulptur ist aber insofern vorhanden, als sie auf der Schräg- leiste zart, auf dem Lautapparat dagegen kräftiger ist. b) Aktiver Teil. Ohne Besonderes. Reibflächen auf dem Propygidium normal. 74. Gattung: Paryphobrenthus Kolbe a) Passiver Teil. Der Aufbau des passiven Teiles stimmt mit Pseudoceocephalus im wesentlichen überein. Die Decken sind am Absturz weniger gerundet, wodurch auch der Lautapparat in seiner Gesamtheit mehr enger wird. Im mikroskopischen Bilde ist Art und Verteilung der Skulptur anders als bei Pseudoceocephalus, ich möchte fast sagen: entgegen- gesetzt. Der eigentliche Stridulationsteil ist erheblich breiter als dort und so stark behaart, daß die Skulptur ganz verdeckt bleibt. Ich bin’ allerdings der Meinung, daß daselbst aller Wahrscheinlich- keit nach überhaupt keine Skulptur vorhanden ist, wenigstens läßt die Art ihrer Verbreitung darauf schließen. In der Nähe der Schrägleiste ist überall das reguläre Hexaäder zu finden. Allerdings nicht so Fie 52 scharf wie auf Abb. 52 ausgeprägt, aber doch be- g. 52. i : : stimmt nachzuweisen. Je weiter nach dem Innern zu, nimmt die Zellgröße ab, die Figuren werden also kleiner, auch schwächer und verschwinden schließlich ganz, eine unskulptierte Grundfläche zurücklassend. Bei auffallendem Licht macht sich auf dem ganzen Organe eine ‘+ starke, durchgängig aber nur flache Runzelung bemerkbar. Der eigentliche Lautapparat gibt also ein entgegengesetztes Bild von Pseudoceocephalus. Das gilt auch von der Schrägleiste. Lage und Erhebung über der Grundfläche wie dort, aber während Pseudoceocephalus am Vorderrande ganz deutlich gezähnt und gegen das Deckeninnere noch auf einen schmalen Raum skulptiert ist, fehlt das bei Paryphobrenthus vollständig. Hier ist die Schrägleiste glatt und so durchsichtig, daß man die darunterliegende Decken- skulptur sehen kann. b) Aktiver Teil. Gegen Pseudoceocephalus kein Unterschied, 75. Gattung: Gynandrorrhynehus Lacordaire a) Passiver Teil. . Im Habitus ist die Gattung am meisten mit Paryphobrenthus verwandt. Die Schrägleiste ist hoch über den Deckengrund erhaben. Über den Stridulationsapparat der Brenthidae 59 Die Mikroskulptur zeigt eigenartige Erscheinungen, die, in manchen Tribus sehr häufig, bei den Ceocephalini aber selten sind. Die Skulptur ist über den ganzen Apparat ganz gleichmäßig ver- teilt und ist scharf, markant durchgebildet. Grundfigur: das Hexaäder. Während bei den anderen Tribusverwandten niemals eine Bewaffnung der Skulpturfiguren zu beobachten war, ist bei Gynandrorrhynchus . jede Figur mit einem aufrecht stehenden Dörnchen versehen. Behaarung fehlt oder war doch so schütt, daß ich sie auch im Mikroskop nicht sicher wahrnehmen konnte. Der ganze Apparat ist wenig ausgehöhlt. b) Aktiver Teil. Reibflächen des Propygidiums sehr groß, querelliptisch; abdominale Reibleisten ohne Bezahnung. Sonst ohne Besonderes. 76. Gattung: Rhytidocephalus Chevrolat a) Passiver Teil. Die Decken sind am Absturz wenig verengt, der Raum für den Lautapparat ist demzufolge auch groß und von plumper Ge- stalt. Im allgemeinen ähnelt er dem Pseudoceocephalus-Typ durch- aus, nimmt aber upter allen Gattungen dadurch eine Ausnahme- stellung ein, als die Schrägleiste nur z. T. entwickelt ist, eine im Tribus bisher nicht gesehene Erscheinung. Am Außenrand ist sie von ganz normaler Stärke, wendet sich gleich kräftig nach innen, um dann ungefähr auf der Hälfte ganz plötzlich zu verschwinden, ohne Andeutungen ihres ursprünglichen Verlaufes zu hinterlassen. Durch den Schwund der Schrägleiste wird auch die Mikroskulptur beeinträchtigt. Ihrer ‘ Natur nach ist sie durchaus einheitlich und be- steht aus sehr kleinen regulären Hexaödern. Was mir auffällig war, ist die Verteilung. Innerhalb des Apparates- ist sie überall in gleicher Intensität zu finden. Die geringe Behaarung, die nur am Hinterrande in geringem Umfang vorhanden ist, läßt er- kennen, daß die Skulptur bis direkt an den Hinter- bzw. Außenrand reicht und durch die Fig. 58. daselbst liegende Runzelung wohl unklar werden kann, aber nicht zum Verschwinden gebracht wird. Ich habe schon mehrfach darauf hingewiesen, daß die Schräg- leiste als Scheidegrenze der Deckenskulpturen in Frage kommt insofern, als der Lautapparat anders skulptiert ist wie das Decken- innere ansich. Hier liegen die Dinge nun etwas anders. Dort näm- lich, wo die Schrägleiste ganz verschwunden ist, hat die Apparat- skulptur sich weiter verbreitet, während sie hinter der noch intakten Leiste sich entweder weniger ausgeprägt findet oder überhaupt anders ist. M. E. ist diese Tatsache von Wichtigkeit. 10. Heft 60 R. Kleine: b) Aktiver Teil. Auf dem Propygidium sind große Reibflächen entwickelt. Form und Anlage wie in den meisten Fällen langelliptisch. Abdominale Reibleisten ohne Bezahnung. 77. Gattung: Rhinopteryx Lacordaire a) Passiver Teil. Der passive Lautapparat ist durch seine schmalen Ausmaße charakteristisch. Die Decken sind am Absturz recht zusammen- gedrückt, nach innen geschwungen und dadurch tritt die Ver- engerung ein. Eine spezifische Entwicklung des Stridulations- streifens am Außenrande konnte ich nicht fest- stellen; nur etwas Runzelung an der hinteren Deckenspitze. Behaarung nicht sichtbar, jeden- falls also gering entwickelt. Die Grundskulptur ist auch hier das Hexaöder, allerdings in prımitiver Entwicklung, lange nicht so deutlich wie in Abb. 54 schematisch dargestellt. Die Skulptur reicht überall bis zum Rande und hat keine Dornen oder Zähne. Die Schrägleiste reicht in $leicher Stärke bis zum Innenrande und ist über den Deckengrund erhaben. Sie trennt die Skulptur des Lautapparates scharf von der des Deckeninnern. Wie die Abbildung zeigt, ist die jenseits der Schrägleiste liegende Partie mit länglichen Skulpturelementen bedeckt, eine Form, die ich als rhomboide Hexaöder bezeichnet habe. Weitere bemerkenswerte Eigenschaften habe ich nicht gesehen, . b) Aktiver Teil. Ohne Besonderes. 78. Gattung: Eubactrus Lacordaire a) Passiver Teil. Eubactrus gehört zu den Ceocephalini, deren Decken mit An- hang versehen sind. Zwar sind die Anhängsel nur sehr kurz und stellen mehr eine Erweiterung des Deckenhinterrandes dar. Aber gerade dadurch, daß sie einen Übergangstyp bilden, erwecken sie ea denn wir gewinnen dadurch einen Einblick auf die Um- gestaltung der Decken und der für die Stridulation wichtigen Organpartien. Der Außenrandsteil ist an der Spitze, also nach vorn zu von ganz normaler Form, nur ist er auffallend kurz. Die Umformung tritt erst weiter nach hinten ein. Der Deckenhinterrand ist nicht abgerundet, sondern nach hinten geklappt und erweitert. Während bei Arten aus anderen Tribus der theoretische Lautapparat nun nicht mehr auf die Anhänge übergreift, nimmt er hier aber das Über den Siridulationsapparat der Brenthidae 61 ganze Organ ein, also die ganze Decke in ihrer Erweiterung bis zum Hinterrande. Ich habe den ganzen Teil durch Strichelung gekennzeichnet. M.E. geht daraus hervor, daß ursprünglich auch bei Eubactrus der Apparatteil des Außen- | randes in einer Weise cntwickelt war, wie das bei vielen Rhynchophoren der Fall’ ist. Was zur Umgestaltung der Decken den ersten Anstoß gegeben hat, ist natürlich nicht zu sagen. Von Zweckmäßigkeitsgründen kann keine Rede sein, die 92 sind ja ohne Anhänge. Jedenfalls scheint mir aus der Untersuchung aber hervorzugehen, daß die Umgestaltung der Decken erst später stattgefunden hat, als die Anlage des Stridu- lationsapparates. Die Schrägleiste ist nur wenig entwickelt, Fig. 55. d.h. sie hebt sich von der Innentläche viel weniger ab, wie ich das bei anderen Brenthiden sah. Wie die Decke innen aussieht, ist aus der Abbildung zu erkennen. Untersucht man nun die Stridulationsteile auf ihren feineren Bau, so ist auf der Schrägleiste außer der hexa@drischen Grund- skulptur, die übrigens der ganzen Decke eigen ist, nichts zu finden. Zähne oder Dorne waren nicht einmal in Rudimenten vorhanden. Auch die zwischen dem Außenrand und der Schrägleiste liegende Vertiefung und vor allem der Außenrandteil selbst sind von gleicher Skulptur, die übrigens sehr kräftig und scharf ist. Die bei vielen anderen Brenthiden vorhandene grobe Runzelung fehlt, die breite Hinterrandfläche ist also glatt. Während der Apparat in den schmäleren Partien außer der Grundskulptur keine anderen Merk- male mehr aufweist, ist die Hinterrandfläche mit sehr feinen, an- liegenden Haaren von goldgelber Farbe bedeckt. An Stellen, wo die Haarbedeckung fehlt, tritt die Grundskulptur hervor. b) Aktiver Teil. Bei unbewaffnetem Auge sind die Reibflächen des Propygidiums schon ganz deutlich sichtbar, heben sich aber doch nur wenig von der Grundfläche ab. Bei mikroskopischer Untersuchung ergibt sich folgendes Bild: das Propygidium ist sehr stark chitinisiert und wenig durchsichtig. Das läßt auf geringe Allgemeinent wicklung schließen. Die Voraussetzung trifft auch zu. Die Beborstung ist auf dem ganzen Organe allgemein stark, lang, robust. Es ist zu keiner Durchbildung der Grundskulptur (Hexa&der) gekommen. Die großen Borsten liegen in kraterähnlichen Vertiefungen, die innen heller, d. h. weniger dick chitinisiert sind. Die Reibflächensindvorhanden. Im Zeiß Binokular ist ihre Lage sehr exakt nachweisbar. Vor allen Dingen dadurch, weil sie viel “dünner sind als andere Teile desPropygidiums. Die Grundgestalt ist mehr kreisförmig, weniger elliptisch. Bei guter Vergrößerung sieht 10. Heft 62 R. Kleine: man dann die Bezahnung in ihrer charakteristischen Anlage. Die Zähne liegen dicht und sindzart, an manchen Stellen fehlen sie ganz. Hier ist nun eine interessante Erscheinung. Die Zähnchen sind nämlich noch zum Teil soweit zurück, daß die Grundskulptur nur wellenartige Linien hervorgebracht hat, die aber schon genau in der Weise angeordnet sind wie später die Zähne auch. Es scheint danach, als ob sich erst die eigenartige Gesamtanordnung im Chitin bildet und sich dann erst die Zähne daraus entwickeln. Jedenfalls eine recht merkwürdige Erscheinung, Der Apparat ist in beiden Geschlechtern gleich, der passive Er Q, weil da die Deckenanhänge ganz kurz sind, dementsprechend einer. 2 79. Gattung: Uropterus Latreille a) Passiver Teil. Die Uropterus-Arten gehören zu den Ceocephalini mit langen Deckenanhängen, die Gestalt des Striculationsapparates ist dem- nach zu erwarten. Die Schrägleiste ist. in nor- maler Weise entwickelt und bietet nichts Be- sonderes. Anders liegen die Dinge beim Außen- rand. Die Ausbreitung nach vorn zu ist ver- hältnismäßig kurz, während nach dem Anhang zu die Ausdehnung normal ist. Der Abbruch erfolgt daselbst ziemlich plötzlich. Sehr eigenartig ist die Abgrenzung nach der Schrägleiste zu inso- fern, als gegen letztere keine + gerade Linie gebildet wird, sondern eine ausgesprochene Zick- zacklinie, die z. T. steil abfällt, an anderen Stellen aber allmählich in die vertiefte Partie übergeht. Während die männlichen Decken an. sich nichts von Bedeutung bieten, da der Typus der Brenthiden mit Deckenanhängen durch Uropterus keine Veränderung erfahren, erscheint es mir von Fig. 56. Wichtigkeit, der weiblichen Flügeldecke einige Aufmerksamkeit zuzuwenden, da durch dieselbe möglicherweise einiges Licht in die Entstehung des Außenrand- apparates fällt. Die weibliche Decke hat keine Anhänge mehr, sondern endigt in einfacher Spitze. Ein Blick auf die Zeichnung beweist sofort, daß der Stridulationsapparat im wesentlichen dem der Gurculio- niden gleicht. Sowohl die Gesamtform entspricht dem Curculio- nidentyp wie die Ausdehnung: der Apparat reicht vom Außenrand bis zur sogenannten Trennungslinie. Es ist hier zum ersten Male ganz deutlich nachzuweisen, daß der Stridulationsapparat, sofern er durch die Gestaltung des Deckenhinterrandes nicht in seiner Grundform beeinträchtigt wird, sowohl bis zur Deckenspitze sich ausdehnt und seitlich bis zur Schrägleiste, und daß diese in Wirk- Über den Stridulationsapparat der Brenthidae 63 lichkeit nichts als die Trennungslinie selbst ist. Wo die Differenzen der Schrägleiste gegen den Außenteil bedeutend waren, ist immer die Deckenform,. durch die Anhänge verändert, daran Schuld ge- wesen. . Daraus kann man zur Annahme kommen, daß die Grundform des Stridulationsapparates sehr wahrscheinlich auch bei den Brenthiden die gleiche ist, wie beider Überzahl der Curculioniden, ja vielleicht der ganzen Rhynchophoren. Davon weiß man aber noch zu wenig. Untersucht man den feineren Bau des Appa- rates, so ist derselbe in beiden Geschlechtern in- ' sofern einheitlich, als überall ein feinmaschiges, scharfes Netzwerk aus Hexaädern vorhanden ist. \ Beim & erfährt es nur in den tiefen Lagen, d.h. Fig. 57. zwischen Stridulationsteil und Schrägleiste eine gewisse Veränderung in der Intensität, nicht aber in der Form; am hintersten Teil, also nach dem Anhang zu, ist + starke Be- haarung vorhanden. Viel klarer wird das Bild beim 9. Die absolut ebene Fläche des Apparates läßt die Einheitlichkeit der Skulptur deutlich er- kennen und beweist, daß sie ohne Veränderung bis zur Trennungs- linie (Schrägleiste) reicht. Erst jenseits derselben verändert sie sich etwas. Zwar nur unbedeutend, aber ganz klar erkennbar. Übrigens ließ sich auch hier der Nachweis bringen, daß der Naht- -teil eine andere Skulptur hat wie der Stridulationsteil. (Siehe darüber meine mehrfachen Erklärungen in meinen Hylobini- ‚Studien.) | b) Aktiver Teil. Das Propygidium ist von sehr starker Chitinisierung. Starke, lange Borsten stehen überall. Die Mittelpartie ist in einem Längs- streifen so dick, daß kein Lichtdurchfall möglich ist. Von dieser robusten Unterlage heben sich die Reibflächen sehr scharfab. Ihre Chitinisierung ist äußerst zart, fast hyalin, die Bezahnung kräftig, normal liegend, steil stehend, also in einer Verfassung, die eine Stridulation sehr wohl zuläßt. Abdominale Reibleisten mit drei Reihen langer, grober, dorn- artiger Zähne besetzt, die in seitlicher Richtung stehen, demnach auch rein theoretisch für die Stridulation wohl kaum in Frage kommen könnten. 80. Gattung: Scehizotrachelus Lacordaire a) Passiver Teil. Wenn der Deckenanhang auch nicht so groß ist wie bei Urop- terus, so genügt er doch, eine gewisse Umgestaltung des Laut- apparates hervorzurufen. Die Abgrenzung gegen den Decken- anhang ist ziemlich bestimmt, weil derselbe nicht mit der Decke in einer Linie liegt, sondern etwas gekrümmt und winklig gebogen 10. Heft 64 R. Kleine: ist. Dadurch bildet sich eine scharfe Kante, die ungefähr bei dem Gdunklen Strich unterhalb des Apparatesliegt. Die über dem Anhang liegende Verdunklung ist Randteil der Decke und glatte Fläche. Die Schrägleiste ist mehrfach ansehnlich ge- schwungen, steigt aber sonst steil nach oben, er- hebt sich mäßig über die Grundfläche und ver- flacht nach der Innenseite zu. Einen eigentlichen Stridulationsteil konnte ich nicht wahrnehmen. Ich bezeichne damit die an der Außenseite gelegene besonders skulptierte . Partie, in Wirklichkeit ist das ganze Organ bis zur Schrägleiste als Lautapparat aufzufassen. Die Skulptur ist also sehr einheitlich und besteht aus recht undeutlichen Hexaöädern, die nur auf dem vorderen, d. h. schmäleren Teil, klarer werden. Im großen und ganzen ist die Grundskulptur nur an einigen Stellen deutlich, besitzt aber am vorderen Apparatteil doch kleine Komplexe, auf Fig. 58. denen die Zellen gedornt, z. T. auch gezahnt sind, sehr kräftig sogar. Die Zahnpartie geht in eine behaarte Zone von sehr geringen Ausdehnungen, sie ist namentlich recht schmal, über. Im männlichen Geschlecht haben die Deckenanhänge keinen Einfluß auf die Umgestaltung des Lautapparates, beim 2 fehlen sie ganz, und es tritt dann eine Form ein, wie ich sie vom Uropterus 2 abgebildet habe. Die Gesamtentwicklung muß als primitiv angesehen werden. b) Aktiver Teil. Auf dem Propygidium sieht man schon mit bloßen Augen die großen goldgelben Reibflächen. Auch die davorliegenden Tergite sind in großem Umfang damit ausgestattet. Stellung und An- ordnung in charakteristischer Weise. Zähne kräftig, lang, dicht- stehend. Also höchst denkbare Entwicklung. 81. Gattung: Hormocerus Schoenherr a) Passiver Teil. Die Decken ähneln im Bau sehr Schizotrachelus, am Absturz befinden sich ganz analoge Anhänge, die zwar nicht so lang sind wie dort, aber die Umformung in gleicher Weise hervorrufen. Skulpturverteilung wie bei Schizotrachelus; Bedornung fehlt. Der Stridulationsteil ist kräftig behaart, auch auf dem Deckenanhang setzt sich die Behaarung noch verstärkt fort. Sonst alles wie dort. b) Aktiver Teil. Gleich Schizotrachelus. Abdominale Reibleisten fehlen. $ und Q untersucht. Über den Stridulationsapparat der Brenthidae 65 82. Gattung: Storeosomus Lacordaire Sowohl im Bau der Decken, namentlich auch der Anhänge,. wie des gesamten Lautapparates besteht gegen Schizotrachelus keinerlei Unterschied. Die Ceocephalini sind kein ganz einheitlicher Typ. Es lassen sich gut 5 Gruppen unterscheiden: 1. Die Schrägleiste ist mehr oder weniger bedornt, der passive Teil ist nur am Außenrand stärker skulptiert, an der Schrägleiste gar nicht oder nur gering. Hierher gehören ohne Frage alle Genera, die mit der alten Gattung Ceocephalus verwandt sind. Ich konnte untersuchen: Pseudoceocephalus, Mygaleicus, Isoceocephalus, Heterothesis und Piazocnemis. Ich konnte die Beobachtung machen, daß mit Zu- nahme der Apparatskulptur die Bedornung auf der Schrägleiste nachließ. Funktionsfähig ist das Organ nicht. Für Festlegung verwandtschaftlicher Verhältnisse scheint mir in diesem Falle der Apparat sehr geeignet. 2. Die Schrägleiste ist ohne Bedornung, der Lautapparat ist hexa&drisch skulptiert. Die Skulptur ist an der Schrägleiste in starker Entwicklung und läßt nach dem Rande zu nach. In der Haarzone keine deutliche Skulptur mehr. Hierher zähle ich Paryphobrenthus und Gynandrorrhynchus. 3. Rhytidocephalus. Die Gattung ist im Tribus ein Außen- ständer; ich glaube überhaupt, daß sie nicht hierher gehört. Sie paßt auch habituell nicht dahin. Der Lautapparat ist ganz apart gebaut. Die Schrägleiste reicht nur bis gut zur Hälfte, ist überhaupt nur schwach entwickelt, eine Eigenschaft, die nicht in den Tribus- charakter passen will. Behaarung ist nur in ganz geringem Umfang an der Spitze vorhanden. Die Grundskulptur ist durchaus ein- heitlich, klein-hexaädrisch. Von größter Bedeutung erscheint .mir die Tatsache, daß die Skulptur auch aufs Deckeninnere an den Stellen übergegangen ist, an denen die Schrägleiste fehlt. Es hat fast den Eindruck, als ob hier die Skulptur durchgebrochen wäre. Ich kann mir über die Stellung kein rechtes Bild machen. Genaue Untersuchung aller systematischer Einzelheiten müßte Auskunft geben. 4. Die Rhinopteryx-Verwandtschaft ist dadurch bemerkens- wert, daß die Schrägleiste die Skulpturpartien des Deckeninneren und des Lautapparates voneinander streng scheidet. Diese Suuppe leitet zur nächsten über. 5. Genera, deren Decken Anhänge besitzen. Hiervon konnte ich drei untersuchen. Bei allen ist die Mikroskulptur gleich, immer das Hexaöder. Bei Eubactrus ist der Deckenanhang als Fort- setzung der Decke anzusehen. Die Randbehaarung setzt sich fort, und die Skulptur besteht, wie man deutlich sehen kann, aus Hexa- &dern von guter Durchbildung, ist also dem Apparat analog. Bei Uroßterus ist der Deckenanhang nicht mehr behaart. Schrzo- Archiv a che 5 10. Heft "66 R. Kleine: trachelus bildet mehr einen Typus, hier ist der Anhang umgebogen ‚undhat mit dem Lautapparat nichts mehr zu tun. Ich fand dieselbe Bildung auch bei Hormocerus und Storeosomus. Wenn sich also auch mehrere Typen im Tribus finden, so ist doch deutlich zu erkennen, daß bestimmte Verwandtschaftskreise vorhanden sind. 11. Tribus: Nematocephalini. 83. Gattung: Amerismus Lacordaire a) Passiver Teil. Die Gattung Amerismus ist im männlichen Geschlecht mit Anhängen an den Decken versehen. Es ist also zu erwarten, daß cer allgemeine Bau auch unterseits denjenigen Arten entspricht, die gleichgeformte Decken haben. Das trifft auch zu. Ich brauche nur auf die Teramocerus-Abbildung zu verweisen. Was den feineren Bau anlangt, so wäre zu sagen: der Außen- rand ist außer der grob-grubigen Beschaffenheit auch noch be- haart. Die Grundskulptur, das Hexaäder, setzt sich in gleicher Stärke auch auf den Deckenanhang fort. Die Schrägleiste ist von ganz ähnlicher Skulptur, höchstens daß die Einzelfiguren weniger, regulär sind. Doch besteht keine Neigung, rhombische Figuren zu bilden. Die Gesamtskulptur ist also recht einheitlich. Die Be- waffnung der Schrägleiste ist sehr gering, nur auf der äußersten Kante sind einige ganz rudi- , = vvy‘ mente stumpfe Dörnchen zu finden. In manchen BD Fällen ist noch nicht einmal Isolierung der ein- Fig. 59. zelnen Dorne eingetreten, sondern es finden sich noch Komplexe. Diese sind sehr stumpflich und liegen im Chitin. Letzteres gilt bis zu einem gewissen Grade auch von den Einzeldornen, die nur mit der stumpfen Spitze steil aus dem Grunde hervorragen. Übrigens finden sich diese Bildungen auf dem Außenrand, also dem eigentlichen, theoretischen Stridu- lationsteil ganz allgemein. Die Entwicklung hat also überall den gleichen Verlauf genommen. In der zwischen Außenrand und Schrägleiste liegenden Vertiefung fehlt die Bedornung. Das Hexa- &der ist aber regulär und deutlich entwickelt. b) Aktiver Teil. Schon mit unbewaffnetem Auge sind die großen Reibflächen auf dem Propygidium deutlich erkennbar, die sich durch hellgelbe Farbe und scharfe Erhöhung von der Grundfläche abheben. Bei mikroskopischer Untersuchung ergibt sich dann, daß die Be- zahnung der Reibflächen nicht nur in ganz typischer Anordnung, sondern auch in sehr starker Bezahnung vorhanden ist. Der Apparat steht also auf der höchsten Stufe seiner Gesamtentwick- lung. Dazu kommt noch, daß die gesamte Gruncskulptur auch Über den Stridulationsapparat der Brenthidae (7 eine Fortentwicklung zeigt insofern, als die Hexaöder auf den nach hinten zeigenden Seiten zahnartig verlängert sind. Beide Geschlechter sind gleich. 84. Gattung: Zetophloeus Lacordaire a) Passiver Teil. Auch die Gattung Zelophloeus hat im männlichen Geschlecht Anhänge an den Decken, der Lautapparat ist dementsprechend auch gestaltet. Zwischen der Schrägleiste und dem Außenrandteil liegt eine + vertiefte, fast spitzelliptische Partie. Die Grund- skulptur ist überall das Hexaäder. Der Apparat ist nicht gerunzelt, aber sehr stark behaart. Auch für den weiblichen Apparat trifft das Gesagte voll und ganz zu; die Behaarung reicht bis zur Decken- spitze. Auf der Schrägleiste konnte ich keine Skulpturelemente irgendwelcher Art nachweisen. b) Aktiver Teil. Auf dem Fropygidium ein normal ausgebildeter, kompletter und vollständig funktionsfähiger Stridulationsapparat vorhanden. Abdominale Reibleisten kräftig bezahnt, Zähne normal, mittel- lang, ziemlich dicht stehend und gegen den passiven Apparat ge- richtet, also in funktionsfähiger Stellung. Beide Geschlechter untersucht. 85. Gattung: Nematocephalus Latreille a) Passiver Teil. Die Gattung hat an den männlichen Decken keine eigentlichen Anhänge mehr, sondern nur noch einen wenig spitz ausgezogenen Hinterrand. Der Außenrandsteil ist von normaler Form und geht allmählich ins Deckeninnere über. Die Schrägleiste ist deutlich. Grundskulptur das Hexaäder; auf der Leiste sind die einzelnen Figuren größer und flacher. Grundfläche glatt, nach der Decken- spitze zu mit schwacher Behaarung, die an der Spitze am längsten ist. & und 2 gleich. b) Aktiver Teil. Das stark Chitin trägt starke Beborstung, die Stridulations- flächen sind fein chitinisiertt und + kegelig-rundlich, seitlich liegend in Gestalt. Bezahnung normal. Abdominale Reibleisten mit normaler Bezahnung. d und 2 gleich. 86. Gattung: Aecratus Lacordaire a) Passiver Teil. In beiden Geschlechtern gleich der vorigen Gattung. 5* 10. Heft 68 R. Kleine: b) Aktiver Teil. Gleich der vorigen Art normal entwickelter Apparat auf dem Propygicium. Form lang-elliptisch. Bezahnung sehr dicht. Auf dem häutigen Teil vor dem Propygidium ausgedehnte, fast die ganze Oberfläche einnehmende Bezahnung. Abdominale Reibleisten mit normaler Bezahnung. Das kleine Tribus ist noch in zwei deutliche Gruppen zerlegt, deren erste Deckenanhänge hat, die zweite nicht. Es dürfte kein Zufall sein, daß der passive Lautapparat in den Gruppen ver- schieden ist. 1. Genera mit Anhängen. Untersucht: Amerismus, Zeto- phloeus. Hexa&@derskulptur überall, auch auf den Anhängen. Selbst die Schrägleiste hat die gleiche Skulptur. Chitinbedornung auf der Leiste und am Außenrand. Behaarung kräftig. Bei Zetophloeus ist alles ebenso, nur daß auf der Schrägleiste sich keine Dornen finden. Die Differenzen sind also nur gracuell. Das gleichzeitige Auftreten von starker Behaarung und bewaffneter Skulptur be- weist, wie rein zufällig die einzelnen Merkmale sich zusammen- finden können, und daß sich nicht alles durch Selektion erklären läßt., 2. Genera ohne Anhänge. Untersucht: Nematocephalus, Acratus. Das Hexaäder ist Grundskulptur, Bewaffnung fehlt, Be- haarung kurz. Also allgemein einfachere Entwicklung und trotz- dem nur geringe Behaarung. Wie überall liegen auch hier die Dinge recht unklar. 12. Tribus: Ithystenini. 87. Gattung: Teramocerus Schoenh. a) Passiver Teil. Die Arten der Gattung Teramocerus haben an den Decken Anhänge, infolgedessen ist eine Umgestaltung des Deckenrandes eingetreten. Allerdings nicht so stark wie das z. B. bei Brenthus der Fall war. Im allgemeinen ist das Deckeninnere wie dort gebaut: zwischen dem Außenrande und dem Deckeninnern befindet sich eine tiefe Aushöhlung, die durch die Schräg- leiste abgegrenzt wird. Diese Leiste ist scharf und überragt die Aushöhlung schartkantig. Nach dem Außenrande zu steigt die Decke wieder an und zwar ziemlich steil. Auf dem + breiten, gewölbten Außenrand, der sich nach hinten in üblicher Weise verbreitert, liegt das als Stridulationsleiste anzusprechende Organ. Fig. 60. Während bei ähnlich gebauten Brenthiden (Bren- thus) dieser Teil der Decken gänzlich deformiert ist und selbst theoretisch für die Stridulation nicht in Frage kommen kann, ist das bei Teramocerus nicht der Fall. Zwar Über den Stridulationsapparat der Brenthidae 69 ist auch hier keine ebene Stridulationsfläche zur Ausbildung ge- kommen, aber sie ist doch von einer Beschaffenheit, daß sich ein Stridulationsapparat wohl daraus entwickeln könnte. Die Untersuchung des feineren Baues der theoretischen Reib- flächen hat nun ergeben, daß die Schrägleiste wie der Apparat selbst in ihrem strukturellen Aufbau ganz gleichmäßig ist. Zunächst der Deckenrand. Die Grundskulptur ist eine dem Hexaäder nahe verwandte Figur, meist sogar, wenigstens an manchen Teilen, in haarscharfer Ausprägung das reguläre Hexa- &der mit erhabenen Kanten. Je weiter nach vorn, d. h. nach der Deckenbasis, um so schärfer tritt die Skulptur auf. Nach dem Hinterrand zu läßt sie scheinbar nach, was aber nur durch die tief- grubige, runzelige Oberfläche bedingt ist. Die gleiche Erscheinung hat sich auch bei anderen Gattungen wiederholt. Bemerkenswert schien mir die geringe .Behaarung des Apparates; die runzelig- grubige Oberfläche trat damit scharf zutage. Ganz scharf davon getrennt ist die Skulptur der Schrägleiste. Auch bei ihr herrscht das Hexaäder vor, aber doch in ganz anderer Form, denn es sind nicht gleichseitige Figuren, sondern mehr von rhombischer Form, d.h. die beiden Längsseiten sind viel länger als die oberen und unteren. Das ist wichtig, weil die zwischen Schräg- leiste und Außenrand liegende Partie gleich letzterem skulptiert ist. Die abweichende Skulptur läßt die Annahme zu, daß die Schrägleiste auch unabhängig vom Außenrand entstanden sein kann. Jede Bezahnung, Bedornung oder sonstige Bewaffnung, die ev. zur Stridulation in irgendeiner Beziehung stehen könnte, fehlt. Die Fläche ist eben und glänzend. Der passive Apparat muß also als ganz primitiv angesehen werden. Im weiblichen Geschlecht ist der passive Apparat etwas anders gestaltet insofern, als der zwischen der Schrägleiste und dem Außen- rand liegende Teil erheblich kleiner und weniger vertieft ist. Die bessere Durchsicht der Decken läßt auch die Natur der Leiste besser erkennen. Es ergab sich, daß eine gewisse Neigung, Zähne oder ähnliche Formen zu bilden, ohne Zweifel vorhanden ist, aber noch in ganz primitivem Zustand. Die einzelnen Grundbasen, auf denen sich später die Zähne ausbilden, sind schon vorhanden, aber es sind noch keine Zähne entwickelt, sondern nur zackenartige spitze Vorstülpungen. Die Erfahrungen, die ich an anderen Rhynchophoren gemacht habe, lehren, daß hieraus sich die eigent- lichen Zähne entwickeln können. Die gröbere Skulptur ist das reguläre Hexaäder, die angehende Zähnchenskulptur liegt mehr im Chitin. Der Außenrand regulär hexaädrisch skulptiert. b) Aktiver Teil. - Die Allgemeinentwicklung des aktiven Apparates re Heht im wesentlichen der bei Brenthus. Die Stridulationsplatten sind: 10. Heft 70 R. Kleine: von normaler Größe und charakteristischer Bezahnung. Die Zähne sind verhältnismäßig groß. Die Grundskulptur scheint mir in der Gesamtentwicklung insofern weiter fortgeschritten, als die Hexa- der alle an der nach hinten zeigenden Seite zahnartig verlängert sind. Selbst in der Nähe des Hinterrandes ist die Zahnbildung noch vorhanden. Der Apparat ist in beiden Geschlechtern verschieden. 88. Gattung: Ozodecerus Chevrolat a) Passiver Teil. Die Arten der Gattung Ozodecerus sind im männlichen Ge- schlecht mit langen Deckenanhängen versehen. Dadurch ist die Abgrenzung der Stridulationspartie am Außenrande unscharf. Die Schrägleiste ist mäßig geschwungen und geht steil nach vorn, denn die Decken sind nur schmal und lassen keine breite Ausdehnung zu. Im allgemeinen vertieft sich der Stridulationsteil auch nur wenig, die Schrägleiste erhebt sich also wenig von der Grund- fläche und gewinnt dadurch den Charakter einer Trennungslinie. Die Einheitlichkeit des ganzen Organs wird noch dadurch verstärkt, als der Stridulationsteil des Außenrandes bis an die Schrägleiste heranreicht. Wie schon gesagt, ist die Vertiefung nur gering, nur unmittelbar vor der Leiste selbst sieht man eine oder mehrere ganz flache Ouerrunzeln. Der Apparat an sich ist ohne Runzelung, aber doch ansehnlich behaart. In der Zeichnung ist die behaarte Partie quer schraffiert. Die mikroskopische Skulptur ist ziemlich ein- heitlich, überall herrscht das Hexaäder, die In- tensität ist aber verschieden. Während sonst der Stridulationsteil in erster Linie durch exakte Aus- bildung der Einzelfiguren ausgezeichnet ist, die dann entweder nach innen undeutlicher werden oder verschwinden, tritt hier mehr das Gegenteil ein. Am äußersten Rande ist die Skulptur fast Fig. 61. ganz obsolet, nimmt nach innen zu, bleibt aber unter allen Umständen verschwommen, Auf der ' Schrägleiste dagegen findet man sehr scharfe Skulptur von gleichem Charakter. Ohne Zweifel ist der Gesamtapparat schon insofern von fort- geschrittener Entwicklung, als die Skulptur bis zur Schrägleiste hin einheitlich ausgebildet ist und diese selbst auch nicht mehr so exklusiver Gestalt ist, um nicht schon als Trennungslinie zu funktionieren. Trotzdem ist jede Möglichkeit einer Lautäußerung ganz ausgeschlossen, denn die Behaarung ist viel zu stark, um durch Reiben auf der Fläche Töne 'hervorzubringen. @ nicht ge- sehen, E Über den Stridulationsapparat der Brenthidae 71 b) Aktiver Teil. Der aktive Teil stebt entschieden auf einer sehr hohen Stufe der Entwicklung. Die allgemeine Chitinisierung ist nicht besonders stark, die Reibflächen des Propygidiums sind ganz durchsichtig. In charakteristischer Anordnung sieht man die Bezahnung da- selbst und die Zähne sind äußerst kräftig bei normaler Gestalt. Die auffallende Entwicklung leite ich aus der Skulptur des Propygidiumsher, soweit die Reibflächen nicht inBetracht kommen, Während bei den meisten Gattungen nur eine lange Beborstung vorhanden ist und die Borsten, einzeln stehend, tief in einer Chitin- grube stehen, ist das bei Ozodecerus nicht der Fall. Hier sind die Borsten viel zarter, haben aber noch nicht an Länge eingebüßt und stehen auf der Chitinplatte, sind also von keinen Schutzwällen mehr umgeben. Die Dorne sind dünnwandig, durchsichtig. Am auffallendsten ist aber die Grundskulptur zur Ausbildung ge- kommen. Auf dem ganzen Propygidium ist keine Urskulptur mehr vorhanden, sondern alle Zellen sind nach einer Seite hin, und zwar nach hinten, in einenlangen Dorn ausgezogen, der keine Zahnform hat, also nicht + gebogen, sondern von gerader Gestalt ist. Die Anordnung ist reihenweise, meist verschränkt. Nach den Reib- platten zu nehmen die Dorne Zahnform an, werden also länger und gebogen und gehen schließlich in die Reibzähne selbst über. Auf jeden Fall haben wir hier einen Fall von beachtenswerter Fortentwicklung vor uns, der darum so interessant ist, als er zeigt, daß unter Umständen auch nur ein Teil des Lautapparates die höchste Entwicklungsstufe erreichen kann, während der andere + obsolet bleibt. Abdominale Reibleisten ohne Zähne oder Dorne, nur mit welliger Grundskulptur. 89. Gattung: Ithystenus Pascoe a) Passiver Teil. Der Deckenbau ähnelt in beiden Geschlechtern .dem von Ozodecerus, ich fand im großen und ganzen denselben Aufbau wie dort. .Im einzelnen wäre zu sagen: vom Außenrande aus fällt, bei Ansicht von innen, die Decke steil ab (in Wirklichkeit ist sie stark gewölbt). Dadurch kommt der zwischen dem Stridulationsteil und der Schrägleiste liegende Teil sehr tief zu legen. Die Schrägleiste ist daher hoch über die Grundfläche erhaben, nicht wie bei Oz0- decerus, wo diese ganze Partie mehr platt ist. Der Lautapparat selbst ist in seinem Umfange genau festgelegt und nur am Außen- rand entwickelt. Dadurch tritt Iihystenus in Widerspruch zu Ozodecerus und nähert sich Teramocerus. Über die Skulptur oder sonstige Natur des Organes kann ich keine Mitteilungen machen, weil dasselbe vollständig mit einem dicken, dichten Haarpelz be- setzt ist. Die zwischen Stridulationsteil und Schrägleiste liegende Partie ist ohne eigentliche Skulptur; das Hexaöder ist ganz un- deutlich, die Grundfläche etwas schwach runzelig. Auf der Schräg- 10. Tieft 12 R. Kleine: leiste selbst ist deutliche Skulptur vorhanden in einer Form, die ich für dies Organ sehr häufig nachweisen konnte: das rhomboide Hexa&der. Im wesentlichen ist Ithystenus also durch den normal gestaltenen, scharf umschriebenen, aber stark behaarten und damit ganz funktionslosen passiven Stridulationsapparat gekennzeichnet. b) Aktiver Teil. Die Reibplatten auf dem Propygidium sind von gleicher Farbe wie das Propygidium selbst, aber durch Hochglanz erkennbar; ihre Form ist breit, halbelliptisch; die Bezahnung normal. Die Grund- fläche stark chitinisiert und vom sonstigen Organ nicht verschieden. In weiterer Umgebung der Reibflächen ist auch die Allgemein- skulptur an der Fortentwicklung mitbeteiligt insofern, als die Zellen alle mit Zähnen bzw. Dornen besetzt sind, die mit zu- nehmender Entfernung von den Reibflächen an Länge abnehmen und schließlich ganz verschwinden. Selbst die Grundskulptur wird dann undeutlich. Abdominale Reibleisten ohne Bezahnung, überhaupt undeut- lich skulptiert, aber noch mit langen Einzelborsten. Beide Geschlechter sind im Bau und Anlage des Apparates se 90. Gattung: Homales Kolbe a) Passiver Teil. Homales hat keine so langen Deckenanhänge wie Ozodecerus, trotzdem ist der Bau des passiven Apparates genau so wie dort. Es bestehen nur geringe Differenzen, nämlich folgende: die Schrägleiste ist deutlich über den Deckengrund erhaben und hat nicht den Charakter einer Trennungslinie. Die Skulptur läßt nach der Schrägleiste zu nach und wird obsolet, verschwindet aber nicht ganz. Die Deckenpartie vor der Schrägleiste, also nicht auf dem Apparat, ist ohne merkliche Skulptur, ja man kann sagen: glatt; die Leiste trennt also die Skulpturzonen deutlich. Sonst gleich Ozodecerus. b) Aktiver Teil. Ohne besondere Bemerkungen. 91. Gattung: Mesetia Blackburn Wie zu erwarten war, besteht gegen Ithystenus keine Differenz von Bedeutung. 92. Gattung: Achrionota Pascoe Auch‘ bei dieser Gattung waren große Differenzen gegen Ithystenus nicht festzustellen; doch scheint mir die Verwandtschaft weniger nahe als bei Mesetia. Die Mikroskulptur erreicht in ihrer ganzen Schärfe die Schrägleiste. Die Behaarung ist weniger aus- gedehnt. Letzteres Merkmal ist m. E. ohne Belang, die Erweiterung der skulptierten Partie ist aber beachtenswert. Der aktive Teil ist von Ithystenus nicht verschieden. i Über den Stridulationsapparat der Brenthidae 73 93. Gattung: Prodeetor Pascoe a) Passiver Teil. Ohne Frage besteht mit Ozodecerus große Ähn- lichkeit. Es gibt auch noch andere Ithystenini mit Anhängen an den Decken, aber dieselben sind nicht unmittelbare Fortsätze derselben, sondern mehr sekundären Charakters, indem sie den Decken aufsitzen und den Hinterrand nicht beeinflussen. Gegen Ozodecerus ist vor allen Dingen die äußerst scharf durchgeführte Schräg- leiste zuerwähnen, die abertrotzdem keine scharfe Trennung der Skulpturzonen bringt. Von Be- deutung ist nur bei Prodector der Bau der Decken am Innenrande. Während bei anderen langge- schwänzten Gattungen die eigentlichen Decken, durch die doppelte (immer links gezeichnete) Chitinlage erkenntlich, immer am Absturz auf- hören, sind sie hier bis weit auf den Abhang zu verfolgen, was beweist, daß dieselben nur eine Umgestaltung der Decken selbst sind, was bei allen aufsitzenden Anhängen nicht der Fall ist. Der Lautapparat wird dadurch auch in seiner Konstruktion beeinflußt. Im übrigen kann ich auf Ozodecreus verweisen. b) Aktiver Teil. Reibflächen des Propygidiums = ÖOzodecerus; abdominale Reibleisten ohne Zähne, fast ganz glatt. 94. Gattung: Lasiorrhynehus Lacordaire a) Passiver Teil. Die Gattung nimmt eine ganz besondere Stellung ein dadurch, daß an den Decken der passive Apparat vollständig fehlt. Nicht einmal Rudimente sind mehr zu sehen. Das Einzige, was noch an den Apparat erinnert, ist die neben dem Außenrand streichende starke Chitinfalte, die auf dem Absturz in die Schrägleiste übergeht. Auch sie ist kaum bis dahin entwickelt, wo sie sich zur Schrägleiste umzuwenden pflegt. Dann ist die Decke vollständig glatt. Die Lasiorrhynchus-Decken haben einen stumpflichen, nicht langen Anhang. Der Übergang von der Decke auf diesen findet ganz unmerklich statt, und nichts ändert sich in der Skulptur. Ganz allgemein ist der als Lautapparat theoretisch in Frage kommende Teil und das Deckenanhängsel schwach und flach ge- runzelt; die Skulptur überall das Hexaöder. Behaarung fehlt. M. E. handelt es sich vielleicht um ein reduziertes Organ. b) Aktiver Teil. Im Gegensatz zu dem vollständig fehlenden passiven Teil ist der aktive nicht nur vorhanden, sondern sogar hoch entwickelt. 10. Heft Fig. 62. 74 R. Kleine: Schon mit. unbewaffnetem Auge sind die Reibflächen auf dem Propygidium klar durch die goldgelbe Färbung sichtbar. Die Reib- flächen setzen sich noch auf den davorliegenden Hautteilen fort. Bei mikroskopischer Untersuchung entpuppten sich Anordnung der Zähne und die Zähne selbst als von höchster Vollkommenheit. Die Reibplatten sind äußerst zart chitinisiert und rein hyalin. Bei keiner anderen Gattung der Familie habe ich ähnliche Gegensätze gefunden; ein schlagender Beweis, daß sich beide Teile des Apparates unabhängig voneinander entwickeln können, nicht nur in entgegengesetzter Richtung, sondern auch in der Weise, daß ein Organteil noch auf dem höchsten Punkte seiner Entwick- lung steht, während der andere schon darüber hinaus ist. 95. Gattung: Cediocera Pascoe a) Passiver Teil. Die Decken dieser äußerst schlanken Gattung lassen dem Lautapparat wenig Raum. Es ist daher auch nur natürlich, daß derselbe stark in der Längsausdehnung ge- streckt erscheint. Im allgemeinen Bau bestehen keine großen Dif- ferenzen. Die langen Deckenanhänge sitzen auf den Decken und deformieren dieselben nicht. Gerade Cediocera ist durch sehr spitze Decken gekenn- zeichnet. Die Schrägleiste läuft fast nach der Deckenspitze zu; ihre Erhebung über den Deckengrund ist be- trächtlich und auf ihrer ganzen Länge gleich scharf. Die Mikroskulptur ist wie immer das Hexa&der in sehr deutlicher Ausbildung. Am Außenrande liegt dann die übliche Behaarung, nicht gerade sehr stark, aber doch deutlich. Wie bei vielen anderen Brenthiden ist die Cuticula unter der Behaarung stark runzelig- rugos. Zwischen der behaarten Zone und der hexa- @drisch skulptierten liegt noch ein schmaler Streifen, der, ebenfalls stark grubig-runzelig, keinen Haar- besatz hat. Trotz der langen Deckenanhänge also doch keine Fig. 65. Deformation der Decken. b) Aktiver Teil. Entspricht dem anderer Gattungen des Tribus; nichts Be- merkenswertes. 96. Gattung: Bolbogaster Lacordaire a).Passiver Teil. Trotz des eigenartigen Baues der Decken an sich und des dorn- artigen Deckenanhanges hat der passive Teil des Lautapparates Über den, Stridulationsapparat der Brenthidae 75 keine Umgestaltung erfahren. Die starke Einschnürung der Decken liegt zuweit noch vorn, um noch Einfluß auszuüben, und die Dorne sitzen auf den Decken, bilden also keine eigentliche Fortsetzung derselben. Der allgemeine Habitus ist am Absturz sogar direkt spitz. In seiner Grundgestalt muß der Lautapparat als lang angesprochen werden, eine Folge des schmalen Raumes in der Absturzzone. Die Schräg- leiste ist zwar noch ganz bestimmt vorhanden, aber nur sehrniedrig mit breiten, flachen Rändern, ganz allmählich sowohl nach dem Lautapparat wie nach dem Deckeninnern abfallend. Sie ist bereits so verflacht, daß ich sie mehrals Trennungs- linie ansprechen muß. In der Gestalt. zeigt sie sich eigentümlich mit wenig Anklängen an andere Genera, denn sie ist mehrfach geschwungen, biegt auf halbem Wege steil nach unten und mündet nahe der Spitze. Das ganze Organ ist flach aus- Fir. 64 x ig. 64. gehöhlt. Die Mikroskulptur ist sehr undeutlich und verschwommen, läßt aber zuweilen das Hexaäder rudimentär erkennen. Die Un- schärfe wird noch erhöht durch den Umstand, daß in der Nähe der Schrägleiste sich flache Runzeln finden. Der Außenrand ist behaart, aber nur dünn und zart; nur an der Deckenspitze ist ein kleiner, dichter, goldgelber Haarbausch zu schen. Zur Stridulation ist der passive Teil m. E. ungeeignet, Schon weil keine Reibflächen vorhanden sind. b) Aktiver Teil. Deraktive TeilistinnormalerWeiseentwickelt. Zwarhebtersich mit unbewaffnetem Auge gesehen wenig von der Grundskulptur ab, was darin seinen Grund hat, daß die Reibflächen ebenso starke Cuticula haben wie das Propygidium ansich. Nichtsdestoweniger ist Anordnung und Bezahnung als normal anzusehen. g und P mit gleichem Gesamtapparat. 97. Gattung: Phocylides Pascoe a) Passiver Teil. Am meisten Ähnlichkeit besteht mit Bolbogaster, nur daß der Verlauf der Schrägleiste weniger steil ist. Die mehr quere Lage (die natürlich noch immer höher wie breit ist) wird durch den größeren Raum, den die Decken am Absturz haben, verursacht. Die Ausbeulung ist beträchtlich. Der Abfall vom Außenrand ist steil, und die Schrägleiste erhebt sich viel höher als bei Bolbo- gaster über dem Deckengrunde, der Apparat bleibt also ziemlich vertieft. Durch diese Eigenschaft steht Phocylides Bolbogaster gegenüber. 10 Heft 76 R. Kleine: Die Mikroskulptur ist sehr einheitlich. Soweit überhaupt er- kenntlich, ist das Hexa@der vorhanden. In der Nähe der Schräg- leiste am wenigsten deutlich, nimmt es nach der Mitte hin an Schärfe zu, auch am Außenrande bleibt das Hexaäder noch ziem- lich deutlich sichtbar, nur durch schwache Runzelung etwas in der Schärfe beeinträchtigt. Die Behaarung am Außenrande ist sehr dünn und zart, Bolbogaster-ähnlich; nur an der hintersten Ecke befindet sich ein stärkerer Haarflecken, Auf der Schrägleiste ist die Mikroskulptur eine wesentlich andere. Hier herrscht die quere rhomboid-hexa@drische Form in guter Schärfe vor. Der passive Apparat unterscheidet sich also im Aufbau von vielen anderen Genera nicht. Irgend welche besondere Eigenschaften waren nicht zu bemerken. b) Aktiver Teil. Die Reibflächen des Propygidiums sind von normaler Größe und Gestalt, die Anordnung der Bezahnung von üblicher Form, die Zähne dicht stehend kräftig. Die Reibflächen heben sich nicht durch dünnere Chitinisie: ung und hellere Pigmentierung ab. Von ganz besonderer Bedeutung erscheint mir die äußerst starke All- gemeinbezahnung des Propygidiums in weiter Umgebung der Reib- flächen. Wenigstens die Hälfte des ganzen Organes ist dicht, kräftig bezahnt, nur dadurch kenntlich, daß die Zähne alle sehr langundnach hinten gerichtet sind. Die Bezahnung ist in schwächerer Form bis zum Hinterrand vorhanden. Die üblichen starken Einzel- dorne sind verhanden. Jede Spur von abdominalen Reibleisten fehlt; diese sind vielmehr spiegelglatt. | 98. Gattung: Diurus Pascoe a) Passıver. Teil, Die Decken von Diurus unterscheiden sich von anderen Ithystenini dadurch, daß die Anhänge nicht eine unmittelbare Fort- setzung der Decken selbst sind, sondern mehr auf denselben sitzen. Dadurch ist die Grund- gestalt der Decken wenig verändert, und es ist mit normaler Ausbildung des passiven Appa- rates zu rechnen. Auf der Innenrands-(Naht)-Seite geht der eigentliche Innenrand nicht bis zur Decken- spitze, sondern endigt schon an der Schräg- leiste. Sonst ohme Besonderes. Der eigentliche Apparatteil ist durch seinen Bau ausgezeichnet. Während die große Mehr- zahl der Ithystenini schmale Decken besitzen, wodurch auch ein meist sehr gestreckter Apparat Fig. 65. bedingt ist, sind die Decken bei Diurus auffallend Über den Stridulationsapparat der Brenthidae BL breit von Form und der Lautapparat demnach breiter und gedrungener. Die Schrägleiste ist weit nach innen verlegt und nur gering geschwungen, auch bleibt die Entfernung vom Außen- rand noch immer ziemlich breit. Wie aus der Zeichnung hervor- geht, ist die auf Grund der Skulptur dafür anzusehende Partie des Apparates nur recht klein, im übrigen schwach muldenförmig und von der Schrägleiste scharf abgesetzt. Der mikroskopische Befund war folgender: derin der Abb. 65 schraffierte Teil ist mit der üblichen hexa&drischen Skulptur ver- sehen, die von normaler Schärfe ist. Nach dem Außenrande und der Deckenspitze zu ist deutliche Querrunzelung vorhanden, auch findet sich daselbst etwas filzige Behaarung. Der nicht schraffierte Teil dagegen ist hochglänzend und von flach-welliger Oberfläche. Die ursprüngliche Skulptur, die fraglos mit der des Lautapparates übereinstimmend war, ist sehr zurückgebildet und meist überhaupt nicht sicher vorhanden. Die Schrägleiste hat zwar wieder an das Sechseck erinnernde Skulptur, aber die allgemeine Form der ein- zelnen Figurenelemente ist doch vom Stridulationsteil soweit ver- schieden, daß sie damit nicht ohne weiteres verglichen werden kann. Zusammenfassend wäre also zu sagen: Der passive Laut- apparat ist durch die Deckenanhänge in der Grundgestalt nicht beeinträchtigt. Der Stridulationsteil ist klein und wenig ent- wickelt, darauf läßt der geringe Umfang der skulptierten Fläche und die allgemeine Runzelung der unskulptierten schließen. Die Runzelung und Behaarung in der Nähe der Deckenspitze läßt auch auf primitive Gesamtentwicklung schließen. .Der Apparat muß demnach noch als funktionsunfähig angesehen werden. Im weiblichen Geschlecht sah ich die dicht skuptierte Partie in viel größerer Ausdehnung, außerdem setzte sich die Skulptur in ähnlicher Weise bis an die Schrägleiste, ja selbst darauf fort. Der ganze Apparat auch vielschlanker. Die Untersuchung mehrerer Individuen hat den Befund beim $ wie Q bestätigt. b) Aktiver Teil. Das Propygidium ist stark chitinisiert bis auf die beiden Reib- flächen. Grundform derselben: halbelliptisch, Cuticula sehr dünn, zart, nicht pigmentiert. Zähne in üblicher schraubiger Stellung, sehr kräftig von Statur, in mehr oder weniger bestimmter Richtung hintereinander liegend und sich zuweilen deckend. Abdominale Reibleisten kümmerlich, schmal, zuweilen ganz rudimentär. Beide Geschlechter haben den gleichen Apparat. Beim 9 ist er besonders von großem .Umfange. Alle Ithystenini haben Deckenanhänge, z. T. als direkte Fort- setzung der Decken, z. T. als aufsitzende Verlängerungen ver- schiedener Form. Der Lautapparat könnte dementsprechend auch umgestaltet sein, ich will daher die Trennung in dem besprochenen Sinne vornehmen, 10, Heft 78 R. Kleine: 1. Anhänge eine Verlängerung bildend. Bei den meisten Gattungen geht die Skulptur nicht auf den Anhang. Die Mikroskulptur, immer aus Hexaäderın bestehend, reichtbiszur Haarzone, die meist stark ausgebildet ist. Die Haarzone setzt sich aber nicht auf die Anhänge selbst fort. Der Lautapparat bietet an sich wenig Interessantes. Von der besprochenen Aus- bildung macht nur Prodector eine Ausnahme insofern, als die Haar- zone, wenn auch nur in geringem Umfang, auf den Anhang selbst übergeht. Sonst aber 0. B. Endlich wäre zu erwähnen, daß Lasiorrhynchus überhaupt keinen passiven Lautapparat hat. Der einzige Fall in der ganzen Familie. Die Gattung ist also noch primitiver als Cephalobarus. Ob Rückbildung vorliegt, ist nicht zu entscheiden. 2. Anhänge + dornig, den Decken aufsitzend. Cediocera entspricht der 1. Gruppe vollstäncig. Bei Bolbo- gaster und Phocylides hingegen ist die Skulptur weniger scharf aus- geprägt. Die Differenzen sind nur graduell. Dagegen nimmt Diurus eine besondere Stellung ein, denn dort ist der Lautapparat von ganz anderer räumlicher Ausdehnung, und die Skulptur ist nur z. T. noch deutlich. Von Diurus findet ganz natürlicher Übergang zu den Ulocerini statt. 13. Tribus: Eremoxenini. Konnte nicht eingesehen werden, gehören übrigens verwandt- schaftlich zur Amorphocephalus. 14. Tribus: Ulocerini. 99. Gattung: Pholidochlamys Lacordaire a) Passiver Teil. Im allgemeinen ist der Bau des passiven Apparates mit A anderer Tribus übereinstimmend, obschon das Tribus Ulocerini an sich von apartem Habitus ist. Einige wichtige Differenzen finden sich bei Pholidochlamys aber doch. Betrachtet man zu- nächst den Nahtrand, so ergibt sich, daß außer diesem auch noch jene schmale, charakteristische Partie gebildet wird, die ich bei den Curculioniden als Innenrandteil bezeichnet habe, und die vielleicht mit der Entstehung des eigentlichen, auf dem Außen- rand liegenden Stridulationsteil im Zusammenhang steht. Dieser schmale Streifen läuft entweder neben der Naht her und geht bis an den Hinterrand, erreicht also die Deckenspitze. Das ist hier z. B. der Fall. Bei Curculioniden kommt das seltener vor. Auch die Gestaltung des Stridulationsapparates selbst ist ab- weichend. An sich ist die theoretische Stridulationsfläche nur klein, liegt aber an der normalen Stelle. Auffallend ist der Umstand, daß sie recht verkürzt erscheint, d. h. nur wenig weit nach vorn reicht. An der Basis ist keine Verkleinerung bemerkbar, im Gegen- teil, nach vorn aber, wie gesagt, bricht sie vorzeitig ab. Über den Stridulationsapparat der Brenthidae 79 Die mikroskopische Untersuchung ergibt dann, daß die skulp- turelle, Struktur auf dem Außenrandteil ganzallgemein das Hexa- äder ist. Die Durchbildung dieser Skulpturele- mente ist überall gleich durchgeführt. Es ist von Wichtigkeit, daß nicht nur der Apparatteil auf seiner ebenen Fläche damit versehenist, d.h. soweit ich in Abb. 66 die Schraffierung gelegt habe, sondern ganz unverändert bis an die Schräg- leiste. Erst hier nimmt die Skulptur eine andere Gestalt an. Das Hexaäder verschwindet voll- ständig und eine grobe Längsrunzelung macht sich Platz, die meist das Hexa&@der gar nicht we oder nur wenig zur Geltung kommen läßt. Nach Pie kb; der Deckenspitze zu behaart. Es bestätigt sich also auch bei dieser Gattung, daß die Grund- skulptur des passiven Apparates bis zur Schrägleiste heranreicht und dann durch eine andere abgelöst wird. Damit wird meine Vermutung, daß die Schrägleiste sich zur Trennungslinie ausbilden kann und mit größter Wahrscheinlichkeit auch ausbildet, nur bestätigt. b) Aktiver Teil. Auf dem Propygidium sind die Reibflächen in normaler Größe vorhanden. Die Zähnchen stehen auch in der oft erwähnten charak- teristischen Anordnung, sind sehr kräftig, stehen robust und fest auf der Grundfläche und lassen nur an wenigen Stellen noch die ursprüngliche Zellform, aus der sie entstanden sind, erkennen. Die grobe Beborstung auf dem übrigen Teil des Organes ist sehr zurück- gegangen und aus den Zellen haben sich stumpfe, zäpfchenartige Gebilde entwickelt. Die Reibplatten setzen sich übrigens auch bei Pholidochlamys auf dem häutigen Propygidium noch in gleicher Intensität fort. Der aktive Apparat ist also voll ausgebildet. Die abdominalen Reibleisten sind kräftig bedornt, die Dorne haben aber sehr verschiedene Länge, die langen Primärborsten, die auch sonst das Abdomen schmücken, sind noch nicht ganz zurück- gebildet. Nur dd gesehen. 100. Gattung: Ulocerus Dalman ar Passtver-kerk Die nahe Verwandtschaft mit Pholidochlamys läßt auch Über- einstimmung im Bau des passiven Apparates erwarten. Die Er- wartung wird auch zum Teil erfüllt. Die Decken sind durchgängig geschwungener als bei der vorigen Gattung, hinten etwas spitzer. Der Nahtteil stimmt mit Pholido- .chlamys überein, nicht aber die eigentliche Stridulationspartie. Allerdings muß ich bemerken, daß der Nahtstreifen nicht wie bei 10, Heft 80 R. Kleine: jener Gattung bis zum Hinterrand reicht, sondern schon an der Schrägleiste sein Ende findet. . „Die Schrägleiste ist von mehr geschwungenem Bau als dort, läßt aber am Rande einen ebenso breiten Raum; darin sind sich also die Gattungen auch gleich. Was aber den Stridulationsteil selbst anlangt, so sind doch recht erhebliche Differenzen vorhanden. Ich habe bei Pholidochlamys den schraffierten Teil, der den theoretischen passiven Apparat be- zeichnen soll, nicht bis an die Schrägleiste ge- führt, obschon die Skulptur bis dahin ganz ein- heitlich ist. Der Grund dafür ist darin zu suchen, daß der nichtschraffierte Teil durch Querrunzelung Fig. 67. abgesetzt ist und die glatte, stridulationsfähige Fläche trennt. Das ist nun bei Ulocerus nicht der Fall, vielmehr ist hier dieganze Partie des theoretischen Appa- rates absolut einheitlich, eine glatte, durch keinerlei Runzelung beeinträchtigte ebene Fläche bildend. Sofern das bei allen Ulocerus- Arten der Fall ist, was ich nicht prüfen konnte, würde darin un- bedingt ein Fortschritt liegen. Die mikroskopische Untersuchung ergab, was die Skulptur- verhältnisse anlangt, die gleichen Ergebnisse wie bei Pholido- chlamys. Das gilt auch beziehentlich der Schrägleiste. Ein weiteres Merkmal gewisser Fortentwicklung scheint, mir auch darin zu liegen, daß auf dem Stridulationsteil jede Spur von Behaarung fehlt. Wie ich in der Zeichnung angedeutet habe, ist dieselbe gänz- lich auf die äußeren Deckenpartien beschränkt. b\, Aktiver Teil, Große, normal entwickelte Reibflächen auf dem Propygidium. Nach den Ergebnissen wäre die Möglichkeit, Töne durch Reibung des Lautapparates hervorzurufen, nicht ganz von der Hand zu weisen. Im großen und ganzen ist also die Ulocerinae von der Bren- thinae nicht verschieden. Die Abspaltung ist systematisch ganz unhaltbar. Der Lautapparat entspricht dem der Brenthinae durch- aus. Die systematische Trennung, die einst durch die Neunzahl der Fühlerglieder gegen elf als Norm berechtigt gewesen sein mag, ist ganz hinfällig, da wir heute neungliedrige Brenthiden in folgen- den Tribus finden: Taphroderini, Trachelizini und Ithystenini. An das vorhergehende Tribus Ithystenini besteht nur An- lehnung an die Gattung Diurus und Verwandte. Das Haarkleid ist ganz ähnlich, in dieser Verwandtschaft kommen auch neun- gliedrige Arten vor, und der Lautapparat hat die meisten Anklänge. Der Übergang von einem Tribus zum anderen findet also in Wirk- lichkeit ganz allmählich statt. Auch die Konstruktion des Laut- apparates spricht dafür. Die Ulocerinae sind als Unterfamilie ein- zuziehen und nur als Tribus (Ulocerini) zu führen. Über den Stridulationsapparat der Brenthidae 81 Schlußbetrachtung. Ist esauch nicht möglich gewesen, alle Genera der Brenthiden zu untersuchen, so können die Ergebnisse doch als beweisend an- gesehen werden, denn erstens ist die größte Zahl der Genera unter- sucht worden, aus manchem Tribus sogar alle, und dann wurde keine der wichtigsten ausgelassen. Das Ergebnis befriedigt mich durchaus. Es hat sich ergeben, daß der Grundtyp des Lautapparates bei allen Genera durchaus einheitlich ist. Keine Ausnahme war festzustellen.!) Mag der passive Apparat nun weit oder weniger weit entwickelt sein, immer ist seine Entstehung auf ein ganz bestimmtes Schema zurückzuführen. Nämlich auf folgendes: am Außenrande der Decken tritt etwa im ersten Drittel eine deutliche Spaltung derselben ein in der Weise, daß neben dem eigentlichen Rand sich noch eine dahinterliegende Chitinleiste befindet. Diese trennt sich vom Rande und läuft dicht daneben her. In der Absturzpartie wendet sie sich in + scharfem Winkel nach innen um und strebt nach dem Innen-(Naht-) Rand zu. Mag nun diese Leiste, ich habe sie Schrägleiste genannt, vorhanden sein oder fehlen, immer ist nachzuweisen, daß die primäre Anlage vorhanden war, denn am Rande bleibt die Längs- leiste immer bestehen. Ich habe diese Art des Lautapparates noch nicht gesehen. Soweit ich die Curculioniden untersucht habe, liegen die Verhält- nisse dort ganz anders. Über andere Familien der Rhynchophoren kann ich mir vorerst noch kein Urteil erlauben. Der aktive Apparat bietet nichts von Bedeutung, denn er entspricht voll und ganz dem, was ich bei den Curculioniden auch. gesehen habe. Über die besonderen Zustände bei den kurzbeinigen Taphroderini habe ich mich daselbst schon geäußert. Die abdominalen Reibleisten sind ganz unentwickelt oder fehlen überhaupt. Ich will es unterlassen, mich über phylogenetische Möglich- keiten auszusprechen. Erst müssen auch die anderen Familien der großen Rüßlerverwandtschaft bearbeitet sein. Sollte aber die Art und Weise, wie der passive Apparat gebaut ist, sich nur bei den Brenthiden finden, so hätten wir eine gute Handhabe, den Familienumfang festzulegen. Daß die Familie, wie ich sie heute vor mir sehe, als vollberechtigt zu gelten hat, ist keine Frage, mögen auch noch so heterogene Formen darin vereinigt sein. Ferner habe ich mir die Frage vorgelegt, ob der Lautapparat etwa unter zoogeographischen Einflüssen Modifikationen erfahren habe. Nach Vergleich des Materials muß ich das verneinen. Wenigstens sind die Einflüsse nicht so bedeutend und beweisend, 1) Meine neueren Beobachtungen haben ergeben, daß auch noch ein zweiter, sicher aktiver Lautapparat zur Entwicklung kommen kann. Der Hals ist stark quergerieft und setzt an äußerliche Chitinunebenheiten im Halsloch, so bei den Gattungen: Pelochroma (lutulentum) Kleine und Saurocantharus (squamosus) Kleine. Sicher gibt es noch mehr. Archiv für Naturgeschichte : 1918. A. 10. 6 eg 32 R. Kleine: daß sie besonderer Beachtung wert wären. Es muß erst noch viel mehr Material herbeigeschafft werden, ehe diese Frage spruchreif ist. Und nun noch die Gegenüberstellung zu den Eingangsthesen. 1. Der habituelle Aufbau des gesamten Stridulationsapparates ist bei allen Genera durchaus einheitlich, geringe Abweichun- gen nach der positiven und negativen Seite hin beeinträch- tigen das Gesamtbild nicht. 2. Die Entwicklungshöhe ist schwankend, durchgängig ist der passive Apparat aber nur primitiv, der aktive immer hoch- entwickelt. 3. Der passive und aktive Teil des Apparates sind einander nicht korrelativ. Sie können sich unabhängig von einander ent- wickeln. . Es ist nicht zu entscheiden, ob unentwickelte Apparate primi- tiv oder reduziert sind. . Der Apparat ist immer beiden Geschlechtern eigen. . Sexuelle Dimorphie wurde nicht beobachtet. . Der Stridulationsapparat ist, sowohl im aktiven wie passiven Teil aus der hexaä@drischen Grundskulptur hervorgegangen. . Bis zur Ausbildung von Rillenskulptur auf dem passiven Teil ist es bei keiner Gattung gekommen. Hier sehen wir den eigenartigen Fall, daß in einer Familie der passive Apparat + zurückgebildet blieb, während der aktive den höchsten Grad der Entwicklung erreichte, den ich überhaupt bei Rhynchophoren sah, denn auch die stridulierenden Curcu- lioniden haben keinen anderen. Die selektionistische Seite des Problems will ich nicht berühren. Meine Arbeiten über den Stridulationsapparat der Rhynchophoren, der Einblick in den feineren Bau desselben, hat mich zu der Über- zeugung gebracht, daß es gar keinen Zweck hat, über Selektion etwas zu sagen, denn um ehrlich zu sein: wir wissen von der Sache noch gar nichts. Sonst kann es passieren, daß wir zu ebenso vor- eiligen Schlüssen kommen, wie Prochnow in seinem Buche. je 0) a Kerisıi — Figurenerklärung. Passiver Apparat der Gattung Oncodemerus Senna „. Cormopus Kolbe Stark vergrößerte Wiedergabe der Mikroskulptur (dieselbe Gattung). Passiver Apparat der Gattung Microsebus Kolbe „» Cyphagogus Parry Schrägleiste mit den verschiedenen Partien der Mikro- skulptur (dieselbe Gattung). Passiver Apparat der Gattung Stilbonotus Kleine » Thrasycephalus Kleine Stark vergrößerte Ww iedergabe der Mikroskulptur (dieselbe Gattung). Abb. san Pop wioH . Passiver Apparat . Aktiver F Über den Stridulationsapparat der B>enthidae 83 Passiver Apparat der Gattung Neosebus Senna er 5: = »» Pseudocyphagogus Desbr. Mikroskulptur desselben. \ Passiver Apparat der Gattung Zemioses Pascoe Mikroskulptur derselben Gattung in der Nähe der Schräg- leiste. . t A ee ee \ der Gattung Anisognathus Lac. der Gattung Taphroderes Schoenh. Passiver Apparat der Gattung Ischnomerus Schoenh. Jonthocerus Lac. Cerobates Schoenh. Miolispa Pascoe Hoplopisthius Senna Cordus Schoenh. SymmorphocerusSchoenh. Carcinopisthius Kolbe Hıgonius Lewis Eupsalis Lac. Schizoeupsalis Kleine Episphales Kirsch Debora Power Eupsalomimus Kleine Mikroskulptur der einzelnen Figuren der Apparatskulptur (dieselbe Gattung). Passiver Apparat der Gattung Prophthalmus Lac. Arrhenodes Schoenh. Orychodes Pascoe Suborychodes Kleine Agriorrhynchus Power Ectocemus Pascoe = % % Henarrhenodes Heller. a anna Le Saer Gattung Elythracantha Kl. der Gattung Belopherus Schoenh. » . Eutrachelus Latr. Innenansicht der Decke der Gattung Brenthus F. Bezahnung der Schrägleiste. Lage der Reibleisten auf dem aktiven Apparat (dieselbe Gattung). Passiver Apparat der Gattung Claeoderes Schoenh. Cephaloborus Schoenh. Pseudoceocephalus Kleine Piazocnemis Lac. Paryphobrenthus Kolbe Rhytidocephalus Chevr. Rhinopteryx Lac. 6* 10, Heit LE} e ” 84 Dr. J. Gengler: Abb.55. Passiver Apparat der Gattung Eubactrus Lac. : d z 7 fi $ or Ser Gattung Uropterus Latr. Pa ilch sy der Gattung Schizotrachelus Lac. „98. Skulptur der Schrägleiste der Gattung Amerismus Lac. ‚„„ 60. Passiver Apparat der Gattung Teramocerus Schoenh. » 61. „ „ „ ur Ozodecerus Chevr. 10ER. RL . #: „».. Prodector Pascoe » e. # % 5 „» Cediocera Pascoe „ 64. + B S »». Bolbogaster Lac. „» 68. = Y £ „,.. Diurus Pascoe 06% ; n ” »» Pholidochlamys Lac. WO r % ee „ Ulocerus Dalman Ein Beitrag zur Avifauna Belgiens. Von Dr. J. Gengler. (Mit 6 Abbildungen.) Dreimal konnte ich in Belgien beobachten und sammeln, und zwar zu allen Jahreszeiten. Dennoch ist es mir nicht möglich, ein vollständiges Bild der Avifauna dieses Landes zu geben, da mir einige große Strecken desselben vollkommen unbekannt geblieben sind. Ich durchzog zuerst Belgien vom 28. September 1914 bis zum 15. April 1915, längeren und oftmaligen Aufenthalt in Virton und Lamorteau nehmend, dann wieder vom 2. April mit 25. Juli 1916. In dieser Zeit zog ich nur umher, nirgends mich länger als Stunden aufhaltend. Zum drittenmal führte mich das Schicksal nach Belgien am 9. April 1918. Ich nahm hier längeren und wiederholten Aufenthalt in Leers, Brüssel, Virton, Marbehan und Vilvoorde und verließ das Land endgültig am 12. November 1918. Über meine Beobachtungen in den Jahren 1914/15 und 1916 habe ich kurz berichtet in zwei kleinen Arbeiten im ]J. f. ©. 1916, S. 398—412 und in den Orn. Mon. Ber. 1917, S. 4—10 und S. 20—25. Jetzt möchte ich in den folgenden Zeilen eine ausführliche Zusammenstellung aller meiner während der drei Zeitperioden ge- machten Notierungen geben. Außer den Beobachtungen im Freien habe ich auch in den großartigen Sammlungen des Museums zu Brüssel wiederholt ein- gehende Studien gemacht und mich besonders mit der dort auf- gestellten belgischen Heimatssammlung beschäftigt. Ein Beitrag zur Avifauna Belgiens 85 Eine ganze Reihe belgischer Vögel gelang es mir auch zu sammeln und als Bälge in meinen Freistunden zu präparieren. Diese gesammelten Stücke werde ich jedesmal bei der betreffenden Form mit Datum, Geschlechts- und Ortsangabe aufführen. Des- gleichen will ich, soweit dies mir möglich ist, eine kurze belgische Literaturangabe dazusetzen, Ardennenlandschaft. Als Vorbemerkung möchte ich anführen, daß trotz des meh- rere Jahre währenden Krieges mit all seiner Unruhe, seinem Lärm und den fortwährenden Veränderungen überall in Belgien von der Front bis zur Ostgrenze ein reiches Vogelleben, besonders von Kleinvögeln, herrschte, und nur Raubvögel spärlich auftraten. Es sollen nun die beobachteten Vogelformen in systematischer Reihenfolge aufgeführt werden. 1. Corvus corax ceorax L. 1758. Der Kolkrabe. Corvus corax Linn., Lameere, F. d. Belg., S. 148. Corvus corax (Lin.), Contreras, L. Ois. obs. en Belg., S. 266. In der Freiheit und lebend ist mir ein Kolkrabe in Belgien nicht entgegengetreten. Offen gestanden habe ich das auch gar nicht erwartet. Aber im Museum zu Brüssel konnte ich ein in Brabant erlegtes, in der Heimatsammlung aufgestelltes stattliches Stück des öfteren genau besichtigen. Und ich tat dies auch mit 10, Heft s6 Dr. J. Gengler: großem Fleiß, denn das Studium der Rabenvögel, insbesondere das der Kolkrabenformen ist mir das interessanteste. Der aufgestellte Vogel war ein altes Männchen und sein Ge- fieder mit Ausnahme einer ganz kleinen rotbraun schimmernden Stelle am Flügelbug vollkommen schwarz. Besonders tiefschwarz sind Stirn und Schnabelborsten; der Oberkopf und der Rücken zeigen einen bläulichen und die stark entwickelten Lanzettfedern am Hals einen violetten Schimmer. Der Schnabel ist relativ schwach. Woher dieser Vogel gekommen sein mag, ist natürlich nicht unbedingt festzustellen, auf dem Anhängezettel steht auch nur Brabant, nicht einmal der Ort, an dem der Vogel gesammelt worden ist. Wahrscheinlich ist der Rabe kein Belgier, sondern ein Ausländer und Irrgast. Doch muß dies nicht sein. Denn Lameere sagt noch 1895: ‚‚au bord de la Meuse et de l’Ourthe, et dans les montagnes boisees Ard. assez commun; sedentaire, nichant dans les rochers‘“. Ich habe nun oft die Ufer der Maas abgewandert und längere Zeit in den Ardennen, im Sommer wie im Winter, mich aufgehalten, aber niemals konnte ich dort einen Kolkraben sehen oder hören oder auch nur das Geringste über ihn in Er- fahrung bringen. Auch andere deutsche Ornithologen, die m Belgien tätig waren, berichten nichts derartiges, ebensowenig kennt Hartert belgische Kolkraben. Es kann also der Vogel wohl aus dem Norden stammen, denn sein Gefieder ist schwarz, oder aus der Rheinprovinz zugeflogen sein, wo ja auch heute noch einzelne Paare horsten.?) Wenn Hartert meint, daß die osteuropäischen Vögel nicht die Größe der westlichen Stücke erreichen?) und ich dieser Ansicht im Jahre 1910 zustimmte®), so kannte ich damals die mazedonischen Kolkraben noch nicht. Die Form Corvus corax dardaniensis Gengl. 1918 zeigt die größten und langschnäbeligsten der europäischen Kolkraben. 2. Corvus cornix subeornix Br. 1831.*) Die Nebelkrähe. Corvus cornix Linn., Lameere, F. d. Belg., S. 148. Corvus cornix (Lin.), Contreras, L. Ois. obs. en Belg., S. 269. Ich zähle die in Belgien von mir beobachteten Nebelkrähen als zur Form subcornix gehörig auf, weil die meisten Stücke gelb- grau oder aschgrau, nur wenige dunkelgrau waren, und kein Stück das reine Blaugrau der nordischen Brutvögel zeigte. Vielleicht sind diese Nebelkrähen Wintergäste aus Schottland, denn Stonham sagt von den dortigen Krähen: ‚The rest, ashy grey with dark streaks on the hind breast.‘“) !) Beitr. z. Ornis d. A >08 2) Vög. pal. Faun. Bd. I, 8: 3. ®) V. Int. Orn. Kongr., $ 944. 2)... 2.2.0.1919;:8; 220. °) B. of the Brit. Isl. Vol. II, S. 252. Ein Beitrag zur Avifauna Belgiens 87 Brutvogel ist die Nebelkrähe sicherlich nicht in Belgien, denn vor dem 22. Oktober traf ich sie nirgends an und von da an auch nur wenige an einigen Plätzen. So beobachtete ich Nebelkrähen nur in Brabant und zwar um Diest, Aarschot, Sichem, Vilvoorde, Schaarbeek und Veertryck. Die Vögel trieben sich auf den überschwemmten Wiesen und an den Feldrändern, auch in den großen Parks einzeln oder in kleinen Gesellschaften bis zu sechs Stück beisammen, selten mit Rabenkrähen gemischt, umher. 3. Corvus corone corone L. 1758. Die Rabenkrähe. Corvus corone Linn., Lameere, F. d. Belg., S. 148. Corvus corone (Lin.), Contreras, L. Ois. obs. en Belg., S. 269. Die belgischen Rabenkrähen gehören zu einer kleinwüchsigen und dünnschnäbeligen Form. Leider kann ich mich, da ich inner- halb der belgischen Landesgrenzen eine Krähe nicht gesammelt habe, über diese Form nicht endgültig und unbedingt aussprechen. Die Krähen des benachbarten Frankreich zeigen genau denselben Typus und eine dort erlegte hat folgende Maße:-Schnabel 46 mm, Flügel 333 mm, Lauf 68 mm. Die Krähen der Rheinprovinz links des Rheins gehören ebenfalls zu einer kleinwüchsigen Form, die auch kleinschnäbelig ist. Solche Stücke messen: Schnabel 48 mm, Flügel 333 mm, Lauf 70 mm. Während z. B. Schweizer Krähen auffallend stärker sind und besonders einen viel kräftigeren Schnabel haben. Sie messen: Schnabel 68 mm, Flügel 342 mm, Lauf 70 mm. Es ist dies also ein ganz gewaltiger Unterschied. Noch mehr als beim Messen fällt aber dieser Umstand beim Beobachten des lebenden Vogels auf. Im Herbst 1914 und Winter 1914/15 sowie im Sommer 1916 war die Rabenkrähe in Belgien ein ganz außerordentlich zahlreicher Vogel, im Sommer und Herbst 1918 war sie wohl auch überall im Lande verbreitet, aber sie trat doch nirgends so auf, daß man ihren Bestand zahlreich hätte nennen können. Im April 1915 z. B. kamen in der Provinz Luxemburg solche Mengen von Krähen an einzelnen Plätzen zusammen, daß eigene Leute zum Abschießen dieser direkt als Landplage auftretenden Vögel angestellt werden mußten. Davon nun sah man, wie schon gesagt, im Jahre 1918 nichts mehr. Meist traf man im Sommer wie im Herbst die Krähen paarweise, manchmal in kleinen Gesell- schaften oder Familien, ganz selten einmal zu ganzen Flügen vereint. So sah ich am 12. August einen Rabenkrähenflug bei Virton und am 13. August einen großen bei Dampicourt. Dieser hielt sich aber, wie ich feststellen konnte, ständig in der Gegend auf und bewohnte mit Vorliebe einen Laubwald auf der Höhe hinter Dampicourt, wo die Vögel auch Nachtruhe hielten. Am 30. August waren die Krähen noch da. Sie mußten aber schlechte Erfahrungen gemacht haben, denn sie waren ganz außerordentlich wachsam, 10. Heft S8 Dr. J. Gengler: wechselten häufig ihren Platz, flogen einmal auf das-freie Feld, dann wieder in den Wald, so daß man nie zu Schuß kommen konnte, Die Minderung der Krähen während der Kriegsjahre läßt sich nicht so einfach erklären. Denn gerade der Krieg hat ja die Er- nährungsverhältnisse dieser Vögel im Winter zweifellos verbessert. Wahrscheinlich aber haben die Krähen die Gegenden verlassen, oder meiden sie mehr, in denen sie von seiten der Soldateska ver- folgt und schwer geschädigt worden sind. Ich habe auch in an- deren Gegenden beobachtet, daß die Krähe sich Belästigungen durch die Menschen rasch durch Auswandern entzieht. Ich selbst konnte in Belgien allerdings Beobachtungen, die diese Ansicht rechtfertigen, nicht machen. In den ersten Tagen des April bauten die Krähen noch eifrig an ihren Nestern, so daß die Eiablage erst im zweiten Drittel des April erfolgte. Wie schon angegeben, hielten sich die Vögel meist auch im Winter paarweise und flogen so auch abends zu ihren Schlaf- plätzen. Wo kein Wäldchen für einen solchen vorhanden war, verbrachten sie die Nacht auf einzelstehenden Bäumen im Felde. So waram 2. November ein Paar unweit Testelt auf einem in einer Wiese freistehenden Baum, in der hellen Nacht weithin sichtbar, zur Nachtruhe aufgebäumt. Die Flieger interessierten die Krähen ganz außerordentlich. Sie bemerkten sie schon weithin, wurden unruhig, flogen schreiend umher und beruhigten sich erst wieder, wenn das Flugzeug voll- kommen aus ihrem Gesichtskreis verschwunden war. An einem. sehr klaren Tag verfolgten mehrere Krähen laut schreiend einen ziemlich niedrig fliegenden Doppeldecker eine Zeitlang und stiegen mit diesem auch in eine ganz bedeutende Höhe empor. 4. Corvus frugilegus frugilegus L. 1758. Die Saatkrähe, Corvus frugilegus Linn., Lameere, F. d. Belg., S. 148. Typanocorax frugilegus (Lin.), Contreras, L. Ois. obs. en Belg., SIETEH Nicht nur als Strichvogel außerhalb der Brutzeit, sondern als Brutvogel selbst konnte ich die Saatkrähe in Belgien feststellen. Eine größere Saatkrähenkolonie konnte ich 1915 in Rouvroy in der Provinz Luxemburg besuchen. Sie stand auf hohen Bäumen im Garten eines Frauenklosters und war ziemlich gut besetzt. Am 17. März wurde mit dem Bau der Nester be- gonnen. Die gepaarten Paare flogen stets zusammen und holten die Baustoffe aus nächster Nähe auf Feldern hinter einem Friedhof und aus einer kleinen Schlucht. Vorüberfliegende Bussarde wurden heftig verfolgt. Am 3. April war geringeres Leben in der Kolonie; am 13. April waren alle Nester fertig, die Vögel waren sehr lebhaft und erregt, und das Geschrei der Krähen war weithin hörbar. Ein Beitrag zur Avifauna Belgiens 89 Im Sommer 1916 traf ich ım Industriegebiet der Provinz Lüttich in nächster Nähe belebter Ortschaften zwei weitere Kolo- nien, nämlich eine große bei Henne und eine bedeutend kleinere ganz nahe bei Chenee. Im Jahre 1918 konnte ich die beiden letztgenannten Kolonien wieder oder noch besetzt finden und zwar die bei Chen&e mit drei- zehn und die bei Henne mit zehn Nestern. Außerdem fand ich noch 1918 in der Provinz Lüttich eine aus acht Nestern bestehende Kolonie auf Bäumen im Ort Kuregem, eine weitere kleine Kolonie im lichten hochstämmigen Wald in der Nähe von Corswarem und vier Nester auf zwei Bäumen bei Remicourt. Im Mai traf ich in der Provinz Limburg viele Nahrung suchen- de alte Saatkrähen auf den Feldern unweit Warsage, die zweifellos ihre Brutplätze in der Nähe hatten und einzelne alte Vögel bei Borgworm. Dann begann der Strich der Vögel. Vom 11. August ab sah ich die ersten Flüge in der Provinz Luxemburg um Torgny und Dampicourt, im September in der Provinz Limburg um Martins- fuhren und Warsage und in der Provinz Lüttich um Vise, im Oktober in Brabant um Veertryck, im November in der Provinz Lüttich um Montzen, in Limburg um Schuelen, Zeelhem und in Brabant um Vilvoorde, Gammerages, Thollembeek, Bierk, Oberem- hoek und Hernel, in der Provinz Luxemburg im Januar um Rou- vroy, im Februar um Lamorteau und noch am 15. April bei Montquintin. Man bekam ja wohl hier im Westen auch ganz stattliche Flüge dieser Vögel zu sehen, aber wer im Osten und Südosten Europas die Saatkrähen beim Winterstrich gesehen hat, dem kommen auch diegrößten mittel- oder westeuropäischen Krähenflüge alskleine vor. AlleFlüge, die ich beobachten konnte, setzten sich ohne Aus- nahme aus nacktgesichtigen, also alten, und schwarzgesichtigen, also jungen Vögeln zusammen. So spät sich hier die Flüge zur Ruhe, meist erst in vorgeschrit- tener Abenddämmerung, begeben, so spät ziehen sie am Morgen auch erst wieder zur Nahrungssuche ab. Gegen 9. Uhr vormittags westeuropäischer Zeit sah ich im November in der Regel die Flüge noch dicht beisammen von den Schlafplätzen kommen und sich dann erst weit über die Nahrung versprechenden Felder verbreiten. 5. Coloeus monedula spermologus (Vieill.) 1817. Die Dohle. Corvus monedula Linn., Lameere, F. d. Belg., S. 148. Coloeus monedula (Lin.), Contreras, L. Ois. obs. en Belg., S. 276. Die belgische Dohle, also die westeuropäische, zeigt keinen Unterschied gegenüber der mitteleuropäischen. Vielleicht haben einzelne Stücke eine sehr lebhaft hellgrau gefärbte Nackengegend. Über das Jugendkleid dieser Dohlen konnte ich keine Aufzeich- nungen machen. 10. Heft 90 Dr. J. Gengler: Die Dohle konnte ich im Sommer 1916 und 1918 als zahl- reichen Brutvogel in Schaarbeek feststellen, wo die Nester in den während der warmen Jahreszeit unbenutzten röhrenförmigen Ka- minen auf den Dächern der Häuser stehen. Genau dieselben Brut- stätten hatten sie auch in Metz.) Stets war hier auf den Dächern in der Nähe des Bahnhofes großes Leben von alten und jungen Dohlen, die sich auch gern am Bahnhof selbst aufhielten und zwischen den Geleisen und Militärzügen nach passender Nahrung suchten. Ferner fand ich die Dohle im Jahre 1918 als Brutvogel in Brabant in der Turmruine von Sichem, in Aarschot, in der Provinz Lüttich in Vise, in Luxemburg, in Arlon und in Limburg in einem Bahn- wärterhaus unweit Zeelhem. Doch war an allen diesen Plätzen die Zahl der brütenden Paare eine recht geringe, meist waren es nur wenige Paare. F Sonst konnte ich den Vogel noch beobachten auf den Feldern oder vorüberstreichend im Frühling und Sommer in der Provinz Hennegau um Tournai, in Brabant um Brüssel; in der Provinz Lüttich um Kuregem, Dolhain und Couvr&, in Luxemburg um Virton und Lamorteau. Meist waren es einzelne Vögel oder Paare, selten ein kleiner Flug. Im Herbst und Winter konnte ich Dohlen sowohl in selbstän- digen, aber nur kleinen Flügen, als auch unter andern Corviden, besonders Saatkrähen gemischt, beobachten in Brabant um Edingen, Vilvoorde, Geeraerdsbergen und Thollembeek, in der Provinz Lüttich um Montzen und in der Provinz Luxemburg um Lamorteau und Virton. 6. Pica pica pica (L.) 1758. Die Elster. Pica caudata Linn., Lameere, F. d. Belg., S. 147. Pica caudata (Lin.), Contreras, L. Ois. obs. en Belg., S. 257. Die belgischen Elstern zeigen keinen Unterschied gegenüber den mitteleuropäischen. In ganz Belgien ist die Elster ein außerordentlich weit ver- breiteter Brut- und Standvogel. Ich fand kaum einen Ort, dem der schöne Vogel gefehlt hätte. In manchen Ortschaften hat jedes Gehöft sein Elsternpaar, das in nächster Nähe des Hauses nistet. Auf den Kanälen entlang stehenden hohen Bäumen sieht man überall die weithin sichtbaren, stets behaubten Nester. Esscheint, daß die Einwohner die Elstern sehr gern sehen und ihnen daher unbedingten Schutz gewähren, denn sonst wäre der schlaue Vogel zweifellos vorsichtiger. Vom 30. Januar an fand ich bereits vollkommen fertige und, wie oben schon gesagt, stets behaubte Nester, doch waren vor dem 15. Februar noch nirgends Eier zu finden. Auch im Winter traf ich die Elster stets paarweise in und bei den Ortschaften, wo sie also Standvogel ist. Doch scheinen auch, °) Nat. u. Offenb. 1910, S. 231. Ein Beitrag zur Avifauna Belgiens 91 vielleicht infolge der Unruhe des Krieges oder junge Vögel, manch- mal umherstreichende Elstern aufzutreten. Denn am 12. Februar 1915 begegnete mir im Klosterpark von Rouvroy ein Flug von mehreren hundert Elstern, dıe dort gegen 5 Uhr nachmittags sich laut schackernd umhertrieben. Andern Tages waren sie spurlos aus der Gegend verschwunden. Schöne Flugspiele konnte ich beobachten. So trieben sich am 8. Mai in Brabant unweit Godscheid mehrere Elstern umher, die längere Zeit ein Flugspiel aufführten, das in seiner Gewandtheit sehran das der Saatkrähen erinnerte, aber bei den langgeschwänzten, geschmackvoll gefärbten Vögeln einen ganz anderen und eigen- artigen Effekt hervorbrachte. 7. Garrulus glandarius glandarius (L.) 1758. Der Eichelhäher, Garrulus glandarius Linn., Lameere, F. d. Belg., S. 147. Garrulus glandarius (Lin.), Contreras, L. Ois. obs. en Belg., S. 260. Beleg: 2 ad. 21. 8. 1918 Marbehan, Prov. Luxemburg. Die belgischen Häher gehören zu den Mitteleuropäern, viel- leicht ist ihr Kopf etwas enger schwarz gestrichelt und mit weniger weiß dazwischen, während die Franzosen breitere und kürzere schwarze Streifen am Kopfe haben. Der Nacken und Oberrücken ist bei Belgiern und Franzosen, also bei Westeuropäern sehr in- tensiv rotbraun überlaufen. Die Maße eines Weibchens sind: Schnabel 29 mm, Flügel 174 mm, Schwanz 130 mm, Lauf 40 mm. Ein Weibchen aus Frankreich mißt: Schnabel 30 mm, Flügel 178 mm, Schwanz 130 mm und Lauf 42 mm. Also fast übereinstimmend. Der Eichelhäher ist ein nicht seltener Brut- und Standvogel in den hochstämmigen Buchen- und Eichenwäldern. Auch in den mit hohen Laubbäumen bestandenen großen Parks ist er neben den Wildtauben zahlreich und ebenso scheu wie diese. Nur in den Ardennen traf ich ihn während des Winters spärlich. Ich konnte den Vogel feststellen in der Provinz Luxemburg um La Brouk, Marbehan, Dampicourt, Lamorteau, Rouvroy und Ethe, in Brabant um Vilvoorde, Ganshoren, Roost-Ieux und Dolhain und in der Provinz Lüttich um Welkenraect. Besonders in den Wäldern um Marbehan wimmelte es im Sommer von Eıchelhähern; die Vögel waren aber so scheu und vorsichtig, daß sie schon auf weite Entfernung hin den Menschen auswichen. Sie hatten zweifellos bereits sehr schlechte Erfahrungen gemacht. Im August waren die Eichelhäher bereits so stark in der Mauser, daß besonders der Kopf und Hals nur mit kurzen Stoppeln bedeckt waren. Als Balg waren solche Vögel kaum zu gebrauchen. 8. Sturnus vulgaris vulgaris L. 1758. Der Star. Sturnus vulgaris Linn., Lameere, F. d. Belg., S. 147. Sturnus vulgaris (Lin.), Contreras, L. Ois. obs. en Belg., S. 248. 10. Heft 99 Dr. J. Gengler: Belege: $ ad. 31. 1. 1915 Lamorteau, Prov. Luxemburg; Dad. 21.4.1918 Vaulx, Prov. Hennegau; Sad. 2. 5.1918 Herseaux, Flandern. Sowohl die Sommervögel als auch die im Winter umher- streichenden Stare gehören der mitteleuropäischen Form an. Sie haben grünglänzenden Kopf und purpurglänzenden Rücken. Nur fiel mir auf, daß die Fleckung oder wie man besser sagt Perlung der Wintervögel nicht so dicht ist wie die der deutschen Stare. In allen von mir besuchten Gegenden Belgiens ist der Star ein zahlreicher Brutvogel, obwohl ihm hier niemand durch Aus- hängen von Starenkobeln entgegenkommt. Da aber, wo deutsche Landsturmmänner, der heimischen Sitte folgend, solche Kästen, auch ganz primitıve ausgehängt hatten, waren alle mit Paaren besetzt. Ein am 21. April untersuchtes Weibchen hatte ein fast leg- reifes Ei bei sich, am 2. Mai waren die Hoden sehr groß und von hellgrauer Farbe. Am 12. Juni schwärmten bereits die flüggen Jungen umher und vom 12. August an sah man schon riesige Flüge im Lande umherstreichen, die sich bis zur Mitte des November überall sehen ließen. Ganz besonders individuenreiche Flüge trieben sich im Herbst und Winter in den Tälern der Ardennen umher. Ein am 2. Mai in Flandern erlegtes Männchen hatte ganz auf- fallend hell gefärbte Füße: der Lauf war hell rotbraun, die Zehen fast fleischfarben. Die Füße waren aber vollkommen gesund. Daß eine zweite Brut gemacht wurde, konnte ich nirgends fest- stellen; ich glaube es auch nicht. Auch hier ließen alle singenden Männchen den Pirolruf mehr oder weniger deutlich hören. Es scheint dies bei allen Staren von Mazedonien bis Flandern der beliebteste Ruf zu sein oder der am leichtesten nachzuahmende. Zwei belgische Stare messen: $& Sommer, Schnabel 23, Flügel 131, Lauf 30 mm. & Winter, Schnabel 24, Flügel 131, Lauf 26 mm. 8. Oriolus oriolus oriolus (L.) 1758. Der Pirol. Oriolus galbula Linn., Lameere, F. d. Belg., S. 150. Oriolus galbula (Lin.), Contreras, L. Ois. obs. en Belg., S. 254. Vom 2. Mai bis 21. August traf ich den Pirol in Belgien an. In Flandern war er Brutvogel im Garten des Klosters von ‚Herseaux, in Brabant in Thienen, im Hennegau um Brages und Ath, in der Provinz Lüttich in und um Montzen und Vise und in Luxemburg in und um Virton, St.Mard und Marbehan. Nester hingen in Parks sehr wenig versteckt ganz in der Nähe der großen Treibhäuser, wodurch ich schließen muß, daß der Vogel den Leuten bekannt ist und von ihnen geschützt wird. Am 21. August sah ich den letzten Pirol, ein altes Männchen, im Wald oberhalb Marbehan. Zahlreich konnte ich den Vogel nirgends finden, ich konnte stets nur einzelne Vögel oder Paare feststellen. Ein Beitrag zur Avifauna Belgiens 95 Bei Montzen hing ein Nest auf einer in einer feuchten Wiese stehenden Silberpappel hoch im Gezweige. 10. Chloris ehloris chloris (L.) 1758. Der Grünling. Ligurinus chloris Linn., Lameere, F. d. Belg., S. 144. Ligurinus chloris (Lin.), Contreras, L. Ois. obs. en Belg., S. 16. Von Mitte März bis Ende Juli trat der Grünling in allen von mir besuchten Gegenden Belgiens auf, besonders zahlreich in Hennegau um_Leers. Sohäufig wie in Deutschland konnte ich ihn allerdings nicht finden. Im August und September fehlte er auffallenderweise überall oder entging mir vielleicht, da er sich während der Mauser nicht hören ließ. Im Oktober und Anfang November aber trat er wieder in einzelnen Gegenden auf und konnte ich ihn in Brabant in Diegem und Vilvoorde in Parks und Gärten feststellen. In den Ardennen fehlte er den ganzen Winter über und stellte sich erst am 13. März wieder in den Gärten der Täler ein. Soviel ich beobachten konnte, ist der belgische Grünling nicht verschieden von dem mitteleuropäischen, auch sein Gesang ist derselbe. 11. Carduelis earduelis earduelis (L.) 1758. Der Stieglitz. Carduelis elegans Steph., Lameere, F. d. Belg., S. 145. Carduelis elegans (Steph.), Contreras, L. Ois. obs. en Belg., 5. 50. Beleg: & ad. 4. 1. 1915 Lamorteau, Prov. Luxemburg. Der einzige belgische Stieglitz, noch dazu ein Wintervogel, den ich sammeln konnte, ist kleinwüchsig, spitzschnäbelig und zeigt ganz intensiv dunkelbraunen Rücken, stark dunkelbraun gefärbte Brust und Körperseiten, das rot an der Kehle ist sehr weit ausgedehnt und samtig glänzend. Die Maße sind: Schnabel 12 mm, Flügel 82 mm und Lauf 13 mm. Der Vogel gleicht ganz auffallend der von Hartert aufgestellten Form Acanthis carduelis britannicus von den britischen Inseln. Ganz unmöglich wäre ja auch ein Herüberstreichen des Vogels von dort nicht. Der Stieglitz ist nach meinen Aufzeichnungen kein häufiger Vogel in Belgien und fehlt weiten Strecken vollständig. Ich fand ihn mit Sicherheit als Brutvogel, aber spärlich, in Hennegau um Leers, in Brabant in und um Löwen, in Limburg um Diepenbeek und Hasselt, im Hennegau um La Louviere und Obourg, in der Provinz Lüttich um Pepinster ganz einzeln und in der Provinz Luxemburg am häufigsten in und um Virton, St. Mard, Sterpenich, Marbehan, Dampicourt, Houdrigny, Lamorteau und Beauregard. Im Herbst traf ich noch Stieglitze um Ath im Hennegau. Im Winter 1914/15 beobachtete ich kleine Flüge im November und Januar um Virton, St. Mard, Harnoncourt, Montquintin und Lamorteau, während im Dezember kein Stieglitz zu sehen war. 10. !left 94 Dr. J. Gengler: 12. Acanthis cannabina cannakina (L.) 1758. Der Bluthänfling. Linaria cannabina Linn., Lameere, F. d. Belg., S. 145. Cannabina linota (Gm.), Contreras, L. Ois. obs. en Belg., S. 37. Belege: $ ad. 12. 12. 1914 Virton, $ ad. 20. 12. 1914 Virton, g juv. 30. 7. 1918 Dampicourt, $ juv. 31. 7. 1918 Dampicourt, d juv. 31. 7. 1918 Virton, 2 ad. 13. 8. 1918 Dampicourt, & ad. 13. 8. 1918 Dampicourt, Z ad. 19. 8. 1918 Marbehan, & ad. 21. 8. 1918 Marbehan, Prov. Luxemburg. Die Verteilung des Rotes auf der Brust der Männchen wie auch die feine Abstufung dieser Farbe fand ich bei den belgischen Vögeln so verschieden wie noch bei keinem Hänfling anderer Länder. Besonders mit schlesischen Stücken aus derselben Jahres- zeit verglichen, ergibt sich das Rot des Belgiers als hellblutrot, das des Schlesiers als karminrot. Das Winterkleid ist recht dunkel gelbbraun. Die Schnäbel der Wintervögel sind aber viel klobiger als die der Brutvögel. Die Maße des Brutvogels waren $ ad. Schnabel 9 mm, Flügel 81 mm, Lauf 15 mm, die des Wintervogels 3 ad. Schnabel 10 mm, Flügel 86 mm, Laut 12 mm. Der Wintervogel ist also etwas stärker in den Maßen, auch sonst in seiner Gesamterscheinung. Der Bluthänfling ist ein ganz außerordentlich zahlreicher Brutvogel in den von mir besuchten Gegenden. Die vielen Hecken, mit denen dort die Grundstücke eingefaßt sind, geben eben dem Vogel ganz vorzügliche und sichere Nistplätze. In Brabant konnte ich Hänflinge nicht beobachten, in Flan- dern nur wenige, ihr eigentliches Brutgebiet ist die Provinz Luxem- burg. Dort traf ich den Vogel um Virton, St. Mard, Dampicourt und Marbehan, wo er zu den zahlreichsten Vögeln gehört. Im Juli und August wimmelt es da tatsächlich von alten und ganz besonders von jungen Hänflingen. Die Vögel waren am 21. August noch nicht in der Mauser. Den Winter über sah ich größere und kleinere Hänflingsflüge um Halanzy, Virton, Lamorteau, Montquintin, Harnoncourt, Rouvroy, Dampicourt und St. Mard. Sie strichen da im Oktober, November und Dezember umher, während sie von da an fehlten. . In den Flügen gab es stets singende Männchen, die flott, wenn auch nicht so ausdauernd wie im Sommer sangen. Die Hoden der Männchen waren chromgelb bis orangegelb “und im August noch hanfkorngroß. 13. Acanthis linaria cabaret (Müll.) 1776. Der Alpenleinfink. Aegiothus linarius Linn (var. rufescens Vieill.), Lameere, F. d. Belg- S. 145. Cannabina linaria var. Rufescens (Vieill.), Contreras, L. Ois. obs. en .Bels..,.5.542; Beleg: 2 ad. 30. 1. 1915 Lamorteau, Prov. Luxemburg. Vom 30. Januar bis zum 26. Februar konnte ich dreimal kleinere Flüge dieser Vögelchen, einmal auch einen großen be- Ein Beitrag zur Avifauna Belgiens 95 obachten um Lamorteau und Harnoncourt in der Provinz Luxem- burg. Die Vögel waren sehr scheu und unruhig und zogen rasch den Landstraßen entlang die Täler durch. Das dabei gesammelte Weibchen macht einen sehr dunklen Eindruck und gleicht ganz auffallend dem im N. Naumann ab- gebildeten englischen Birkenzeisig”), nur der unterste Teil des Bauches ist heller, mehr weißlich gefärbt. Der Schnabel des Vogels, der wachsgelb ist, mißt 4 mm, der Flügel 71 mm. Unmöglich ist es nicht, daß die Vögel aus England gekommen sind. Denn die mitteleuropäischen Leinfinken aus den Alpen werden wohl nicht so häufig nach Belgien gehen, im benachbarten Rheinland brütet der Alpenleinfink aber nicht, sondern ist kaum auf dem Durchzuge dort beobachtet worden. Und auffallend dunkel ist der gesammelte Vogel. Tschusi, dessen Scharfblick sich wohl nie täuscht, sagt, daß die Engländer bräunlicher als die Mitteleuropäer sind. Also liegt die Möglichkeit, daß englische Leinzeisige im Winter nach Osten wandern und das kontinentale Westeuropa besuchen, nicht so fern, sicher näher als die, daß die Vögel aus den Alpen stammten. - Auch in Holland wurde der Alpenleinfink schon gesehen. 14. Spinus spinus (L.) 1758. Der Erlenzeisig. Chrysomitris spinus Linn., Lameere, F. d. Belg., S. 145. Chrysomitris spinus (Lin.), Contreras, L. Ois. obs. en Belg., S. 47. Nur zweimal sah ich Erlenzeisige in Belgien und nur als Strichvögel. Am 12. März trieb sich ein Flug aus beiden Geschlechtern gemischt auf den am Ufer des Ton stehenden Bäumen im Kloster- park zu Rouvroy in der Provinz Luxemburg umher, und am 1. Oktober sah ich einen ebenfalls aus Männchen und Weibchen zusammengesetzten kleinen Flug auf Laubbäumen bei Hoesselt in der Provinz Limburg. Beide Male sangen einzelne Männchen in den Flügen. 15. Serinus eanarius serinus (L.) 1766. Der Girlitz. Serinus hortulanus Koch, Lameere, F. d. Belg., S. 144. Serinus hortulanus (Koch), Contreras, L. Ois. obs. en Belg., 5. 30. Leider gelang es mir nicht, ein Belegstück des Girlitz zu sammeln. Da die gesehenen Männchen aber durchweg recht lebhaft gelbe Farbentöne zeigten, glaube ich mit Recht den bel- gischen Girlitz zu serinus L. stellen zu müssen. Auch die von J. L. Goffart gegebene Chromotafel, A. D. gezeichnet, zeigt das dort wiedergegebene Männchen nicht als germanicus Laubm., sondern als serinus L.®) Nachdem ich im Sommer 1916 und 1918 in Belgien forschte, kann ich den Girlitz nur als einen recht spärlich auftretenden Bd LI, ' Pie. 4 Tal 37. ®) Contreras, L. Ois. obs. en Belg. Tafel. 10, Heft 96 Dr. J. Gengler: Brut- und Zugvogel angeben. Er kommt auch recht spät aus den Winterquartieren zurück, denn bis Mitte April war er noch nirgends zu sehen, kam erst Ende April an. Am 1. Oktober beobachtete ich noch einen einzelnen Girlitz am Friedhof von Bilsen in der Provinz Limburg, während ich 1914 den letzten, ein Männchen, am 23. Ok- tober in der Kastanienallee vor dem Kloster St. Josef zu Virton in der Provinz Luxemburg sah. Im Mai traf ich den Girlitz — hier wird er wohl Brutvogel gewesen sein — in Remersdael in Limburg, in Fraipont und Nasprou£ in der Provinz Lüttich, im Juni und Juli in Lombeek in Brabant, in und: um Virton, St. Mard und am zahlreichsten in ganz Belgien in Arlon in Luxemburg, dann noch in Obourg in Hennegau. Meist traf ich einzelne singende Männchen, seltener Paare. 16. Pyrrhula pyrrhula minor Brehm 1855. Der Gimpel. Pyrrhula rubicilla Pall., Lameere, F. d. Belg., S. 145. Pyrrhula rubrcılla (Pall.), Contreras, L. Ois. obs. en Belg., S. 8. Belege: $ ad. 11. 12. 1914 Virton, Q ad. 12. 12. 1914 Virton, & ad. 31. 12. 1914 Lamorteau, dad. 1. 1. 1915 Lamorteau, J ad. 3.1. 1915 Lamorteau, dad. 18. 1. 1915 Lamorteau, Prov. Luxem- burg. Stresemann gibt eine Neueinteilung des Formenkreises Pyr- rhula pyrrhula°), mit dem ich, was die west- und mitteleuropäischen Formen anlangt, vollkommen einverstanden bin. Schon im Winter 1914/15 fielen mir die kleinen Gimpel in Belgien auf und ich schrieb darüber auch im J. f. O., doch konnte ich nichts Stichhaltiges darüber angeben, da mir die nötige Muße zur Arbeit fehlte. Jetzt habe ich genau vergleichen können. Die kleinen Belgier haben lebhaft rote Unterseite und besonders die Gegend um den Hals sticht durch intensivere Farbentöne scharfab. Auch das Weibchen hat die Unterseite lebhaft rötlicherdbraun gefärbt, viel röter im Ton als die deutschen Gimpelweibchen. Die Männchen haben eine Flügellänge von 86 mm im Maximum, von 83 mm im Mini- mum, Schnabellänge 6—7 mm, das Weibchen hat 82 mm Flügel- länge. Das Weiß des Bürzels sticht scharf ab, der blaue Glanz der schwarzen Gefiederteile ist nicht bedeutend. Nur in dem ersten in Belgien verbrachten Winter traf ich kleine Gimpelflüge von Mitte Dezember bis Ende Februar in den Tälern der letzten Ardennenausläufer, wo sie sich in den dichten Büschen, Hecken und den niederen Landstraßenbäumen aufhielten und gar nicht scheu waren. Bei den kleinen Gesellschaften waren die Männchen stets in der Überzahl. Sie trieben sich in und um Virton, Harnoncourt, Rouvroy und Lamorteau umher, bald über die französische Grenze hinüber- streichend, bald wieder zurückkehrend. ?) Anz. Orn. Ges. in Bayern 1919, Nr. 2. Ein Beitrag zur Avifauna Belgiens 97 Zweifellos waren es belgische und französische Vögel, die hier im Winter hin und her strichen, vielleicht waren auch Holländer dabei. Jedenfalls handelte es sich um Westeuropäer, wie ja die Größenverhältnisse der Vögel zweifellos dartun. 17. Fringilla coelebs coelebs L. 1758. Der Buchfink. Fringilla coelebs Linn., Lameere, F. d. Belg., S. 144. Fringilla coelebs (Lin.), Contreras, L. Ois. obs. en Belg., S. 23. Belege: ad. 30.1. 1915 Lamorteau, Q ad. 15. 2. 1915 Harnon- court, Q ad. 30. 1. 1915 Lamorteau, Q ad. 30. 6. 1918 Marbehan, 2 juv. 3. 7. 1918 Marbehan, & ad. 2. 7. 1918 Marbehan, & ad. 5. 7. 1918 Marbehan, & juv. 8. 7. 1918 Marbehan, $ ad. 30. 8. 1918 Dampicourt, Prov. Luxemburg; g ad. 4. 11. 1918 Vilvoorde, Prov. Brabant. Der Buchfink ist ein über ganz Belgien zahlreich verbreiteter Brutvogel, in den meisten Gegenden auch Standvogel. Der belgische Vogel gehört zweifellos zur mitteleuropäischen Form coelebs. Ich hatte allerdings gehofft, Stücke von Fringilla coelebs gengleri Kl. 1909 dort zu finden, hatte mich aber getäuscht, nur am 30. August konnte ich einen männlichen Sechsspiegler bei Dampicourt sammeln, der einzige, der mir in der ganzen Zeit in die Hände kam. Im Schlag fand ich keinen besonderen Unterschied gegenüber deutschen Brutvögeln, vielleicht ist er schlechter und wird weniger oft ganz ausgesungen. Einen ganz schlechten, rauhen Schlag fand ich unter den Finken in und um Glons, Tongern, Godscheid und Aarschot. Das Winterkleid legen die Westvögel erst spät ab, denn in den ersten Apriltagen waren die Männchen noch recht grau überlaufen. Den ersten Schlag hörte ich am 26. Februar. Die Männchen sind, wie schon gesagt, Standvögel, es wurden aber auch schon im Januar Weibchen an verschiedenen Orten gesehen und gesammelt. Anfang März waren die Hoden schon ziemlich groß, im Juni sehr groß, von spitzer Eiform und dunkelgelbrot. Die Eierstöcke waren im März kaum etwas vergrößert, im Juni groß und rotgelb. Während des Sommers fand ich in den Mägen vielfach nur kleine grüne Räupchen, von denen der Magen manchmal bis zum Bersten vollgefüllt war. In Vilvoorde konnte ich Anfang November öfters Männchen einen kurzen Anfang der Strophe singen hören: also einen Winter- gesang des Buchfinken feststellen. 18. Passer domestieus domestieus (L.) 1758. Der Haussperling. Passer domesticus Linn., Lameere, F. d. Belg., S. 143. Passer domesticus (Lin.), Contreras, L. Ois. obs. en Belg., 5. 20. Belege: ? ad. 21. 12. 1914 Virton, Zad. 3. 1. 1915 Lamorteau, Dad. 3. 1. 1915 Lamorteau, Q ad. 16. 1. 1915 Lamorteau, g ad. 28. 1. 1915 Lamorteau, Prov. Luxemburg. Archiv für Naturgeschichte 1918. A. 10. 7 . 10 Heft 98 Dr. J. Gengler: Ein überall verbreiteter Brut- und Standvogel, in Leers auf- fallend spärlich, in Froyennes sehr zahlreich auftretend. Außerhalb der Industriegegenden sind die Männchen sehr rein gezeichnet und haben besonders die schwarzen und weißen Gefiederteile sehr sauber im Ton. In Brüssel sah ich am 13. Sep- tember einen fast ganz weißen männlichen Haussperling, der die schwarzen Zeichnungen an Kopf und Kehle grau hatte. Die belgischen Sperlinge haben eine Flügellänge von 76— 77 mm bei einem Körpergewicht von 30—30,5 g. Die franzö- sischen Vögel haben eine Flügellänge von 73—78 mm, sind also kurz- und langflügeliger, bei einem Gewicht von 27,5—30 g. Die deutschen Sperlinge haben eine Flügellänge von 72—78 mm bei einem Gewicht von 27—33 g, während Ungarn und Slavcnien Sperlinge mit 81—83 mm bei einem Gewicht von 30—83 g zeigt. Es stehen somit die Westeuropäer mit einer Flügellänge von 73—78 mm bei einem Gewicht von 27,5—-30,5 g den Mitteleuropäern mit einer Flügellänge von 72—78 mm bei einem Gewicht von 27—83 g gegenüber. Ein Unterschied ist dabei nicht zu finden. Es bleibt also die Form Passer domesticus hostilis Kl. auf England und Nordamerika beschränkt und greift nicht auf Belgien über. In Leers fand ich ein Sperlingsnest nach Art der Ploceiden- nester auf einem Telegraphenmast zwischen die Drähte und Holz- leisten hineingebaut, von flach kugelförmiger Gestalt mit seit- lichem Eingangsloch. Am 10. Mai war es mit Jungen besetzt, und die Alten fütterten trotz Eisenbahn- und Truppenlärm fleißig die schreienden Kleinen. Sonst fielen mir freistehende Haussperlings- nester im Westen nicht auf, so daß also hier die Mehrzahl der Sperlinge Höhlenbrüter ist. 19. Passer montanus montanus (L.) 1758. Der Feldsperling. Passer montanus Linn., Lameere, F. d. Belg., S. 143. Passer montanus (Lin.), Contreras,. L. Ois. obs. en Belg., S. 20, Belege: $ ad. 12. 12. 1914 Virton, Q ad. 12. 12. 1914 Virton, dad. 28. 1. 1915 Lamorteau, & juv. 31. 7. 1918 Dampicourt, Prov. Luxemburg. Der Feldsperling ist ein über ganz Belgien verbreiteter Brut- vogel, den ich überall sehr zahlreich fand, nur in der Umgegend von Marbehan trat er recht spärlich auf. In den meisten Gegenden ist er Standvogel, ich fand ihn jedoch während des Winters in den Ausläufern der Ardennen in kleineren und größeren Flügen umherstreichen. Sie hielten sich da meist in den dichten Hecken in der Nähe der Ortschaften auf. Merk- würdigerweise sah ich aber auch noch am 1. Mai einen großen, nur aus dieser Sperlingsform bestehenden ur auf der Flur in der Nähe von Saventhem. Ein Beitrag zur Avifauna Belgiens 99 In der Färbung der westlichen Feldsperlinge macht sich ein olivenfarbener Beiton am Rücken bemerkbar, doch ist er nicht auffallend. Sonst sind die Vögel kleinwüchsig, alte Männchen messen nur: Schnabel 10 mm, Flügel 72 mm, Schwanz 47 mm, . Lauf 14 mm. 20. Emberiza calandra calandra L. 1758. Der Grauammer. Miharia europaca Swains., Lameere, F. d. Belg., S. 142. Milhiaria europaea (Sw.), Contreras, L. Ois. obs. en Belg., S. 53. Der Grauammer scheint nur ein spärlicher Brutvogel in Belgien zu sein, wenigstens traf ich ihn recht selten an. Ich sah ihn im Mai in der Provinz Limburg um Diepenbeek, Warsage, Corswarem und Sichem und um Aarschot und Schaarbeek in Brabant, im Juni um Offen in der Provinz Luxemburg, im Juli um Fexhe und Remicourt in der Provinz Lüttich. Meist konnte ich da singende Männchen auf kleinen in den Wiesen stehenden Büschen beobachten, seltener mehrere Vögel in größerer Nähe beieinander. An anderen Plätzen habe ich diesen durch sein Lied doch sicher auffallenden Ammer nicht feststellen können, Im Winter ist er nicht im Lande, ist hier also ein ausgespro- chener Zugvogel. 21. Emberiza eitrinella sylvestris Br. Der Goldammer., Emberiza citrinella Linn., Lamcere, F. d. Belg., S. 143. Emberiza cıtrinella (Lin.), Contreras, L. Ois. obs. en Belg., S. 55. Belege: & ad. 2. 2. 1915 Lamorteau, Prov. Luxemburg; g ad. 10. 4. 1918 Leers, Z ad. 11. 4. 1918 Leers, Q ad. 11. 4. 1918 Leers, Prov. Hennegau; g.ad. 11. 6. 1918 Athus, $ juv. 28. 6. 1918 Marbehan, dad. 30. 6.1918 Marbehan, dad. 6. 7. 1918 Marbehan, g juv. 14. 8. 1918 Dampicourt, Sad. 19. 8. 1918 Marbehan, & juv. 19. 8. 1918 Marbehan, Prov. Luxemburg. Die belgischen Goldammern sind, was die gelbe Farbe an- langt, viel reiner und lebhafter gefärbt als die Mitteleuropäer, auch neigt die Brustzeichnung auffallenderweise mehr an die der öst- lichen Vögel hin. Nicht nur die belgischen Ammern, auch die französischen geben dieses Bild und dieselbe Zwischenform, wie ich mich einstweilen ausdrücken will, verbreitet sich nach Osten hin bis zum Rhein; wenigstens sammelte ich solche reingefärbte Goldammern noch im Herbst am linken Rheinufer bei Bingen. Es scheint also ganz Westeuropa bis zum Rhein von dieser Form bewohnt zu sein. | Benennen will ich diesen Goldammer noch nicht, denn über kurz oder lang muß ja doch einmal eine abschließende Monographie über den Formenkreis Emberiza citrinella L. 1758 erscheinen, die an der Hand ausgiebigen Materials alle Fragen löst.. 7° 10. Heft 100 Dr. J. Gengler: In ganz Belgien fand ich den Goldammer als Brutvogel, und auch den Winter über ist er in den meisten Gegenden zu sehen, ohne jedoch in Flügen sich umherzutreiben. An manchen Orten ist er im Winter zahlreicher vorhanden wie der Haus- sperling, manchmal sogar auch im Sommer wie z. B. in und um Marbehan. Ich muß meinen in Ost und West gemachten Erfahrungen nach den Goldammer als einen der arglosesten, um nicht zu sagen dümmsten Vögel erachten, denn er kehrt bei einem Fehlschuß nicht nur häufig sofort auf seinen früheren Platz zurück, sondern er bleibt sogar nicht selten ruhig sitzen, so daß er mit dem zweiten Schuß herabgeholt werden kann. (Es sind hier natürlich nicht Jagdgewehrschüsse gemeint, denn wir sammelten alle Kleinvögel mit Zimmerstutzen.) Auch der Gesang ist oft recht einfach. So sang am 8. Mai in Tongern ein Männchen flott und unaufhörlich mit emsigem Fleiß „Rätätätä—rü“. Die Hoden sind im Sommer ganz unglaublich groß, im April rötlichrahmweiß, im Juni rotgelb, im Juli dunkelrahmgelb und im August orangegelb. Der Eierstock ist im April noch wenig ver- größert und dunkelgelb. 22. Emberiza hortulana L. 1758. Der Gartenammer. Emberiza hortulana Linn., Lameere, F. d. Belg., S. 143. Emberiza hortulana (Lin.), Contreras, L. Ois. obs. en Belg., S. 62. Den Gartenammer konnte ich nur ganz wenige Male in Belgien mit Sicherheit feststellen. Singende Männchen traf ich 1915 bei Lamorteau und Virton am 18. März bzw. 2. April und 1918 am 20. April ein einzelnes Stück in Langdorp. Später konnte ich nie wieder einen solchen Ammer finden, auch im Sommer 1918 nicht an den Plätzen, wo 1915 die Vögel gesungen hatten. . Vielleicht waren es nur Durchzügler, denn die drei Beobach- tungen sind ja eigentlich sehr frühzeitig im Jahr gemacht. Da ich den Vogel und insbesondere seinen Gesang aus ver- schiedenen deutschen Gegenden, vorzüglich aber vom Balkan her kenne, ist ein Übersehen meinerseits ausgeschlossen. 23. Emberiza eirlus eirlus L. 1766. Der Zirlammer. Emberiza cirlus (Lin.), Contreras, L. Ois. obs. en Belg., S. 58. Den Zirlammer konnte ich als Wintervogel in den Tälern der Ardennenausläufer beobachten. Er trieb sich dort ähnlich wie in der Umgegend von Metz, wo ich den Vogel 1909 sammeln konnte, den ganzen Winter über umher. Einzelne Männchen sangen schon von Mitte Februar an ganz fleißig. Ein Beitrag zur Avifauna Belgiens 101 Im Sommer 1916 wie 1918 ist mir der Vogel nirgends mehr begegnet. Ardennenausläufer. 24. Emberiza schoeniclus schoenielus L. 1758. Der Rohrammer. Emberiza schoeniclus Linn., Lameere, F. d. Belg., S. 143. Emberiza schoeniclus (Lin.), Contreras, L. Ois. obs. en Belg., S. 65. Nur einmal im Schilf am Flüßlein Ton unweit Virton in der Provinz Luxemburg mehrere im August gesehen. Die Vögel waren scheu und ich glaube nicht, daß sie in der Gegend gebrütet hatten. 25. Galerida eristata eristata (L.) 1758. Die Haubenlerche. Galerida cristata Linn., Lameere, F. d. Belg., S. 140. Galerida cristata (Lin.), Contreras, L. Ois. obs. en Belg., S. 79. Ich kann nicht sagen, daß diese Lerche häufig zur Beobach- tung gekommen wäre. Meist sah ich sie in den Rangierbahnhöfen und entlang den Bahndämmen, Die belgischen Haubenlerchen gehören zur mitteleuropäischen Form cristata und zeigen keine Abweichungen. Ich fand den Vogel in einzelnen Paaren im April um Leers in Hennegau, im Mai in Brabant am Rangierbahnhof von Schaarbeck, in Limburg um Landen und Esemael, im Juni, Juli und August in der Provinz Luxemburg um Arlon und Athus, in Brabant im Oktober am Nordbahnhof von Brüssel, in Löwen, Herent und Edingen, im November in Vilvoorde und Jette. Br 10, Heft 102 Dr. J. Gengler: 26. Lullula arborea arborea (L.) 1758. Die Heidelerche. Alauda arborea Linn., Lameere, F. d. Belg., S. 139. Galerida arborea (Lin.), Contreras, L. Ois. obs. en Belg., S. 81. Nur als Durchzügler konnte ich die Heidelerche notieren in der Provinz Luxemburg vom 29. Januar bis zum 18. März in größeren und kleinen Flügen um Lamorteau und Torgny. Die Vögel zogen nicht nur durch die Täler, sondern hielten sich auch auf den Feldern der Höhen auf. 27. Alauda arvensis arvensis L. 1758. Die Feldlerche. Alauda arvensis Linn., Lameere, F. d. Belg., S. 139. Alauda arvensis (Lin.), Contreras, L. Ois. obs. en Belg., S. 76. Belege: Qad. 9. 7. 1918 Marbehan, Zad. 12. 8.1918 Houdrigny, Prov. Luxemburg. Die belgischen Feldlerchen sind sehr stark ockerbraun über- laufen, was besonders an frisch vermauserten Vögeln ganz auf- fallend hervortritt. Sie ist ein überall häufig auftretender Brutvogel, der das Land erst Mitte November verläßt und schon Ende Januar wieder erscheint. Den ersten Lerchengesang konnte ich bereits am 12. Februar hören. Während der Brutzeit konnte ich den Vogel zahlreich fest- stellen in den Provinzen Limburg, Brabant, Hennegau, Lüttich, Luxemburg und in Flandern. Über allen Feldern und Wiesen im. Tal wie auf der Höhe sangen und jubilierten die Feldlerchen. Im August fand ich sie noch zahlreich auf den abgeernteten Feldern, vielfach auf den aufgestellten Garben sitzend, um Virton, Houdrigny, Beauregard und Dampicourt, auch noch viele eifrig singende Männchen dabei. Vom 8. bis 11. November fand ich teils einzelne, teils große Flüge ziehend auf den Feldern um Gammerages, Thollembeek, Bierk, Löwen, Coorbeek und Cumptich. Im Anfang Juli war der Eierstock noch ziemlich groß und weiß, mit 4—5 größeren gelben Eiern daran. 28. Anthus trivialis trivialis (L.) 1758. Der Baumpieper. Anthus arboreus Briss., Lameere, F. d. Belg., S. 152. Anthus trivialis (Lin.), Contreras, L. Ois. obs. en Belg., S. 99. Belege: Sad. 28. 6. 1918 Marbehan, $ juv. 3. 7. 1918 Marbehan, g& ad. 20. 8. 1918 Marbehan, Prov. Luxemburg. Der belgische Baumpieper zeigt keinen Unterschied gegenüber den mitteleuropäischen Stücken. Sehr zahlreicher Brutvogel: Im Mai überall singende und balzende Männchen. Als Brutvogel traf ich diesen Pieper in Brabant um Loth, Brüssel, Halle, Edingen, Gellingen und Chapelle ä Wattines, in Ein Beitrag zur Avifauna Belgiens 103 Limburg um Hasselt, Langdorp, in Flandern um Herseaux, im Hennegau um Leers, Leuze, Ligne, Brages, St. Renelde und Ath, in der Provinz Lüttich um Cornesse, Pepinster, Hontem, Ensival, Stembert, Henri-Chapelle, Welkenraedt, Vise, Couvre, Esemael und Corbeek-Loo, in der Provinz Luxemburg um Niederelter, Rulles und Marbehan. In der Umgegend des letztgenannten Ortes war der Vogel im Juni sehr zahlreich in allen Wäldern und an allen Waldrändern, am 1. Juli sah man überall, besonders auf den Waldwiesen flügge Junge, auch manchmal auf den Leitungsdrähten mitten in den Wiesen. Am 5. Juli gab es geradezu Massen dieser Pieper dort. Die Hoden waren im Juni sehr groß und dunkelgelb. 29. Anthus pratensis (L.) 1758. Der Wiesenpieper. Anthus pratensis Linn., Lameere, F. d. Belg., S. 152. Anthus pratensis (Lin.), Contreras, L. Ois. obs. en Belg., S. 96. Beleg: $ ad. 20. 8. 1918 Marbehan, Prov. Luxemburg. Ein zahlreicher Brutvogel in allen von mir besuchten Gegen- den, der auch in Kornäckern nicht selten getroffen wird. Von Anfang Oktober bis Ende Januar war der Vogel verschwunden, dann trat er wieder allmählich auf. Als Brutvogel festgestellt in Brabant um Löwen, Gellingen, Brüssel und Mark, in Limburg um Diepenbeek, Martinsfuhren und Landen, im Hennegau um Leers, Vaulx, Ath, Ghlin, St. Ghislain und Mons, in der Provinz Lüttich um Welkenraedt, Montzen, Pepinster, Ans und Vise, in der Provinz Luxemburg um Marbehan, Athus, Arlon, Virton, Dampicourt, Harnoncourt, Lamorteau, Rouvroy und Halanzy. Am 1. Juli waren überall flügge Junge zu sehen. ; Im Oktober und November noch einzelne gesehen um Hoesselt, Diegem, Gelrode, Vilvoorde, Ganshorem, Berghem, Thollembeek und Hereel. Die Westvögel zeigen keinen Unterschied gegenüber den Mitteleuropäern. 30. Anthus spinoletta spinoletta (L.) 1758. Der Wasserpieper. | Anthus spinoletta Linn., Lameere, Erd Beleg} .S,:152: Anthus spinoletta (Lin.), Contreras, L. Ois. obs. en Belg., 5. 101. Im Winter 1914/15 konnte ich einmal und zwar am 14. Februar mehrere Wasserpieper am Ton bei Lamorteau beobachten. Es herrschte schon einige Tage Schnee, Regen und Sturm, und da hatten sich die Vögel in das Tal begeben, wo am offenen Fluß auf Nahrung zu hoffen war. Am andern Tage waren sie wieder aus der Gegend ver- schwunden. 10. Heft 104 Dr. J. Gengler: 31. Motaeilla flava flava L. 1758. Die Schafstelze. Motacilla (Budytes) flava Linn., Lameere, F. d. Belg., S. 152. Motacilla flava (Lin.), Contreras, L. Ois. obs. en Belg., S. 111. Beleg: & ad. 30. 7. 1918 Dampicourt, Prov. Luxemburg. Nur die Form flava konnte ich in Belgien feststellen; Brut- vogel ist sicher keine andere dort. Ein recht zahlreicher Brutvogel, der schon bald aus den Winter quartieren zurückkehrt. Im Jahre 1915 kamen die ersten schon am 13. März auf die Wiesen bei Dampicourt, 1918 aber erst am 12. April. Die Hauptmenge stellte sich in beiden genannten Jahren am 16. April ein. Am 23. August sah ich die letzten Schafstelzen in der Umgebung von Virton. Der Vogel brütet hier auch in Getreideäckern und hielt sich nach der Brutzeit oft in größeren Mengen in Kartoffeläckern auf. Diese Stelzen scheuen den Menschen gar nicht und brüteten auf Wiesen, die dicht an den ersten Häusern der Ortschaften lagen und sehr viel begangen wurden. Die Vögel waren in der letzten Juliwoche bereits stark in der Mauser, die Hoden waren aber noch ziemlich groß und von braun- gelber Farbe. Ich fand die Schafstelze als Brutvogel in Flandern um Herseaux, im Hennegau um Leers, Havinnes, Basilly, St. Pierre-Chapelle, Ghlin, in Brabant um Löwen, Loth, Vorst, Gingelom, Kortenberg, Edingen, Gellingen und Tirlemont, in Limburg um Diepenbeek, Hasselt, Diest, in der Provinz Luxemburg um Virton, Arlon, Habay, Marbehan, Torgny, Dampicourt, Houdrigny, Harnoncourt, St. Mard, Lamorteau und Turpingen. 32. Motaecilla einerea einerea Tunst. 1771. Die Gebirgsstelze. Motacilla boarula Penn., Lameere, F. d. Belg., S. 152. Motacilla boarula (Penn.), Contreras, L. Ois. obs. en Belg., S. 109. Beleg: 2 ad. 3. 12. 1914 Virton, Prov. Luxemburg. Die Gebirgsstelze ist wohl Brutvogel an den Ardennenbächen und wahrscheinlich auch in den gebirgigen Landstrichen um Pepinster. Ich fand den Vogel im Herbst und Winter nicht selten um Halanzy, Virton, Lamorteau, Harnoncourt und St. Mard, auch Paare noch Mitte April in dortiger Gegend an den Ufern des Ton. Dann einzelne Stücke um Pepinster am 14. April, 15. November und 12. Dezember, so daß ich die Stelze für diese Gegend als Stand- vogel ansprechen möchte. Ein Paar beobachtete ich am 7. Juli in einer tief eingeschnittenen Waldschlucht an einem Forellenbach bei Marbehan, wo der Vogel zweifellos gebrütet hat. Später sah ich noch einzelne Gebirgsstelzen am 1. August auf einem Dache mitten im Dorf Harnoncourt, am 2. November bei Montzen, am 7. November am Bahnhof Ganshoren, am 8. November Ein Beitrag zur Avifauna Belgiens 105 einige unter dem heftigsten Kanonendonner in Geeraerdsbergen, am 9. November bei Bierk und am Morgen des 10. November einige am Bahnhof Etterbeek. Alle diese letztgenannten Vögel waren jedenfalls Strichvögel. Brutplatz von Motacillä cinerea cinerea T'unst,. 33. Motaeilla alba alba L. 1758. Die Bachstelze. Motacilla alba Linn., Lameere, F. d. Belg., S. 152. Motacilla alba (Lin.), Contreras, L. Ois. obs. en Belg., S. 106. Belege: & juv. 22. 8. 1918 Marbehan, Prov. Luxemburg. Ein weit über das ganze Land verbreiteter Brutvogel, der nur vom 8. November bis 16. Februar fehlte. i Ich traf die Bachstelze als Brutvogel im Hennegau in und um Leers, Silly, Vaulx, Leuze, Nechin, Froyennes, St. Ghislain, La Louviere und Jemappes, in Brabant in und um Edingen, Halle, Aarschot, Löwen, Herent, Saventhem, Roosbeek, Schaarbeek, Lembeek, Tubize und zahlreich um Brüssel, ja selbst mitten in der Stadt im botanischen Garten; dann in Limburg in und um Tongern und Hasselt, in der Provinz Lüttich in und um Welkenraedt, Bleyberg, Vise, Pepinster, Momalle, Dolhain und Henne, in der Provinz Namur in und um Namur, in der Provinz Luxemburg in und um Athus, Virton, St. Mard, Arlon, Marbehan, Lamorteau, Dampicourt, Houdrigny, Torgny, Harnoncourt, Rouvroy, Ethe, Halanzy und Signeulx. 10. Heft 106 Dr. J. Gengler: Alte Bachstelzen kamen nicht in meine Hand, da die Vögel sich meist in den Ortschaften aufhielten und ich da nicht schießen wollte. Die eine Stelze im Jugendkleid, die ich sammeln konnte, zeigt den Unterrücken etwas dunkler als mitteleuropäische Stelzen dieses Alters und die Oberschwanzdecken sind etwas schwärzlich gemischt. Trotzdem wage ich sie nicht mit der Kleinschmidtschen Ardennenform zu vereinen. 34. Motaeilla alba arduenna Kl. 1916. Die Ardennenbachstelze. Motacilla lugubris (Tem.), Contreras, L. Ois. obs. en Belg., S. 106. Am 5. Juli beobachtete ich lange Zeit ein Paar Bachstelzen mit fast schwarzem Rücken am Wiesenrand zwischen Marbehan und Rulles. Die Vögel waren auffallend scheu. Am nächsten Tag konnte ich die Stelzen nicht mehr finden. In mein Tagebuch notierte ich das Paar als Motacilla alba lugubris Temm. 1820, die Trauerstelze. Als ich später in Ruhe die während des Krieges angelaufene Literatur durchstudieren konnte, fand ich Kleinschmidts Aus- führungen über die westlichen Bachstelzen. Kleinschmidt sagt: „Weiße Bachstelzen. 2 russische graurückig, von 3 französischen die eine mit schwarzen Schultern, die zweite mit wenigen schwarzen Spritzern, die dritte mit zahlreichen schwarzen Flecken und Quer- binden auf dem grauen Mantel, eine interessante Zwischenform zwischen der deutschen und englischen Bachstelze, auch wenn sich graue Stücke in Frankreich und schwarzgefleckte gelegentlich in Deutschland finden, trennbar als Motacilla alba arduenna.‘“'®) Nachdem ich dies gelesen, war es mir doppelt leid, daß ich es unterlassen, alte Bachstelzen in Belgien zu sammeln. Es ist nun wohl möglich, daß auch die unter alba aufgeführte junge Stelze, welche die Oberschwanzcecken etwas schwärzlich gemischt zeigt, zu dıeser Zwischenform zu stellen sei. Ob aber diese Zwischenform überhaupt aufrecht erhalten werden kann, ist doch zur Zeit noch recht zweifelhaft. Denn es müßten dann eben alle Westeuropäer dazu gehören. Ich glaube, daß diese schwarze Zeichnung, die sich als so wenig konstant er- weist, nicht das Zeichen einer geographischen Form bildet. Eher kommen hier Bastarde zwischen der englischen Form und der des _ Kontinents in Frage. Denn es ist Belgien doch schon Grenzgebiet. Einzelne Paare der Form lugubris kommen manchmal bis nach Lothringen herein, wie ich aus eigener Anschauung in Metz weiß. Ich habe mit Absicht diese Beobachtung von Marbehan unter dem Kleinschmidtschen Namen als eigene Form aufgeführt, um die Fachgenossen gerade auf diesen Punkt aufmerksam zu machen. Vielleicht bringt die spätere Bearbeitung des französischen Ma- terials Klarheit in diese Angelegenheit. 10) Falco 1916, S. 14. Ein Beitrag zur Avifauna Belgiens 107 35. Certhia familiaris maerodaetyla Br. 1831. Der Waldbaumläufer. Certhia familiarıs Linn., Lameere, FY d. Belg., S. 153. Certhia familiarıs (Lin.), Contreras, L. Ois. obs. en Belg., S. 293. Belege: $ juv. 8.7.1918; Marbehan, Q juv. 5. 7.1918 Marbehan, Prov. Luxemburg. Über diesen Baumläufer habe ich keine besonderen Auf- zeichnungen gemacht; er ist mir nie begegnet oder von mir tat- sächlich übersehen worden. Da ich stets der Meinung war, daß dieser Baumläufer mehr das Gebirge bewohne, erwartete ich auch gar nicht, ihn in Belgien zu finden. Und nun konnte ich ihn doch erhalten. In der bergigen Umgegend von Marbehan trieben sich in den Laubwäldern im Juli große Flüge von Jungvögeln, aus Meisen der verschiedensten Formen und Baumläufern gemischt, geführt von Kleibern, umher. Aus einem solchen Flug schossen wir nun zwei Baumläufer heraus, die sich bei näherer Besichtigung als familiaris macrodactyla entpuppten. Schnabellänge bei beiden 12 mm, Flügel beim Männchen 63, beim Weibchen 58 mm. Wahrscheinlich bestand der Flug, d. h. das Baumläufer- kontingent, nur aus Waldbaumläufern, denn andere wurden in diesen Tagen in den dortigen Wäldern nicht gefunden. Wenn nun auch dieser Baumläufer nicht Brutvogel in Belgien sein sollte, so kommt er doch dort als Strichvogel sicher vor, wie meine Belegstücke beweisen. 36. Certhia brachydactyla rufidorsalis Br. 1856. Der Garten- baumläufer. Belege: $ ad. 11. 12. 1915 Lamorteau, & juv. 19. 8. 1918 Marbehan, Prov. Luxemburg. Wie überall, so boten auch hier in Belgien die Baumläufer ' manche Schwierigkeiten. Doch da es gelang, wenigstens einige Belegstücke zu sammeln, so konnte mit einiger Sicherheit gearbeitet werden. Meine Beobachtungen über den Wintervogel will ich wiederholen: ‚Diesen Baumläufer traf ich in B. in Virton am 23. X., wo ein d noch flott seinen Gesang ertönen ließ. Leider war es mirin der großen Unruhe nicht möglich, den Gesang zu notieren. Ich trug nur ein: ‚eigenartiger Gesang!‘ Dann beobachtete ich noch den Vogel in Lamorteau 1 Paar am 11. XII., ein singendes g am 13. IV. in einem Obstgarten, hörte einen am 12. in Rouvroy und ein singendes $ am 1. IV. in St. Mard.‘!!) Es gelang mir hier nun ein altes Männchen zu sammeln. Schnabel lang, schwach ge- bogen, 16 mm lang. Der Rücken ist sehr dunkel, die weißen Längs- flecken schmal und fuchsig-rostfarben überlaufen, die Unterseite ist mit Ausnahme der rein weißen Kehle und der rostroten Seiten graulich überlaufen. Der Flügel mißt 65 mm. Der Bürzel ist dunkelrostrot. 11) J. f£. O. 1916, S. 404. 10, Heft 108 Dr. I. Gengler: In Gärten und Laubwäldern traf ich nicht selten Baumläufer in den Monaten Mai, Juni und Juli. In den letztgenannten beiden Monaten waren in den Laubwäldern um Marbehan ganze Flüge junger Baumläufer, die zusammen die Gegend durchstreiften. Auch außerhalb der Brutzeit bis in den November hinein wurde der Vogel überall beobachtet. Am 22. August sang in Marbehan ein Männchen laut und kräftig: „si siri siri ri“. Aus den Flügen der jungen Vögel konnte ich einige Stücke sammeln, die ich in den folgenden Zeilen genauer beschreiben möchte. Ein junges Männchen mit langem Schnabel von 18 mm Länge und einer Flügellänge von 65 mm hat den Rücken fast so dunkel wie der oben beschriebene alte Vogel, die weißen Längs- flecken sind lang und,schmal und fuchsig-rostfarben überlaufen, die Unterseite ist ebenfalls der des alten Vogels gleich, doch ist . das Rostfarbene etwas heller. Ich stellte den Vogel fest am Bergabhang von Pepinster, im Laubwald um Marbehan, Vilvoorde, Bierk, auf Landstraßen- bäumen bei Houdrigny und Dampicourt, in Gärten in Testelt, Herseaux, Glons, Brüssel, Tervueren, Ath, Virton, Lembeek und Baine-le-Comte. Die Flüge von Jungvögeln, die am 19. August durch die Berg- wälder von Marbehan strichen, schienen mir nur aus Garten- baumläufern zu bestehen. 37. Sitta europaea caesia Wolf 1810. Der Kleiber. Sitta europaea Linn., Lameere, F. d. Belg., S. 153. Sitta caesıa (Mey.), Contreras, L. Ois. obs. en Belg., S. 300. Belege: & ad. 14. 8. 1918 Dampicourt, 2 ad. 14. 8. 1918 Dampicourt, Prov. Luxemburg. 38. Sitta europaea affinis Blyth 1846. Der westeuropäische Kleiber. Belege: & juv. 29. 6.1918 Marbehan, $ ad. 6. 7.1918 Marbehan, & ad. 21. 8. 1918, Marbehan, ad. 30. 8. 1918 Dampicourt, Prov. Luxemburg. Beide hier angeführte Kleiberformen fand ich in der Provinz Luxemburg. Und zwar repräsentieren die unter caesia aufgeführten Vögel die westlichen Mitteleuropäer, während die als affınıs an- gegebenen die Westeuropäer darstellen. Denn diese belgischen Stücke stimmen vollkommen mit französischen Kleibern überein. Die westlichsten Mitteleuropäer unterscheiden sich bereits etwas von den eigentlichen Mitteleuropäern, indem sie Kinn und Kehle reinweiß, die Seiten kaum rotbraun zeigen und das Grau des Rückens wie das Gelb der Unterseite recht zart getönt haben. Es sind allerdings ganz frisch vermauserte Vögel, die keine Spur Ein Beitrag zur Avifauna Belgiens 109 von Schmutz im Gefieder haben. Beim Männchen mißt der Schnabel 18, der Flügel 89 mm, beim Weibchen der erstere 17, der letztere 86 mm. Die Westeuropäer haben Kinn und Kehle rostfarben über- laufen, den ledergelbbraunen Ton der Unterseite viel stärker auf- getragen und die Seiten intensiv kastanienrotbraun gefärbt. Das alte Männchen hat eine Schnabellänge von 18 mm und eine Flügel- länge von 90 mm. Es liegt also an der Ostgrenze Belgiens die Grenze des Ver- breitungsgebietes der Formen caesıa als Mitteleuropäer und der Form affınis als Westeuropäer. Zur Strichzeit ist es so möglich, daß beide Formen in der Provinz Luxemburg angetroffen werden. In den folgenden Aufzeichnungen ist es mir nicht möglich, die beiden Formen zu sondern. Den Kleiber fand ich in Brabant spärlich während der Sommer- monate in Tervueren und Brüssel, aber sehr. zahlreich im Juni, Juli und August in den Laubwäldern um Marbehan, Athus, Virton und Dampicourt in der Provinz Luxemburg. Hier zogen alte Kleiber mit Schwärmen von jungen Meisen der verschiedensten Formen, von Sommer- und Wintergoldhähnchen und Laubvögeln umher. In den Herbst- und Wintermonaten traf ich Kleiber um Ruysbroek, Vilvoorde, Thollembeek, dann in den Wäldern auf den Kuppen der Ardennenberge um Virton, Lamorteau und Rouvroy. Außer zur Strichzeit konnte ich den Vogel nur spärlich und mehr im Osten des Landes feststellen. Die Hoden waren am größten im Juni, doch auch im August immer noch leicht vergrößert. Im Juni waren sie braunrotgelb, ins olivenfarbene ziehend, im Juli graugrün und im August dunkelgrün. Im Magen fand ich im Sommer große gelbgrüne Raupen. 39. Parus major major L. 1758. Die Kohlmeise. Parus major Linn., Lameere, F. d. Belg., S. 154. Parus major (Lin.), Contreras, L. Ois. obs. en Belg., S. 117. Belege: & ad. 31. 12. 1914 Lamorteau, ad. 11. 2. 1915 La- morteau, & juv. 28. 6. 1918 Marbehan, & juv. 13. 8. 1918. Dampi- court, Prov. Luxemburg. Einen Unterschied zwischen diesen und den mitteleuropäischen Kohlmeisen konnte ich nicht finden. Das Jugendkleid ist etwas blasser und zarter gefärbt als das der Mitteleuropäer. Die Kohlmeise tritt in ganz Belgien als ein sehr zahlreicher Standvogel auf sowohl in den Gärten wie auch in den lichten Wäldern. Ende Juni wimmelte es in manchen Gegenden geradezu von eben flüggen Jungen. Wie ich schon an anderen Orten gesagt, bin ich der Ansicht, daß bei den Kohlmeisen nur die alten Vögel Standvögel, die jungen aber den ersten Herbst und Winter ihres Lebens Strichvögel sind. 10. Heit 110 Dr. J. Gengler: Als Beweis dafür möchte ich die Beobachtungen derer, die Kohl- meisen beringten, und meine eigenen anführen, die wieder hier in Belgien glatt bestätigt wurden. Denn aus den umherstreichenden Flügen wurden nur Jungvögel herausgeschossen. Das Flüßchen Ton im Frühjahr; Standplatz von Parus major major L. und Pica pica pica L. 40. Parus caeruleus caeruleus L. 1758. Die Blaumeise. Parus caeruleus Linn., Lameere, F. d. Belg., S. 154. Parus caeruleus (Lin.), Contreras, L. Ois. obs. en Belg., S. 122. Belege: ?ad. 11. 12. 1914 Virton, Sad. 31. 12. 1914 Lamorteau, g ad. 30. 1. 1915 Lamorteau, & juv. 21. 8. 1918 Marbehan, ad. 30. 8. 1918 Marbehan, Prov. Luxemburg. Einen Unterschied gegenüber mitteleuropäischen Blaumeisen kann ich nicht finden. Die östlichen Meisen haben reinere Farben- töne, doch ist das Gelb der Belgier auch sehr rein. Die Blaumeise kam im ganzen viel seltener zur Beobachtung als die vorhergehende. Im Herbst und Winter fand ich sie in Brabant in Olmenhoek, Löwen, Beert, Edingen, Vilvoorde, Schaarbeek und Jette, in der Provinz Luxemburg recht zahlreich in und um Halanzy, Virton, Lamorteau und Rouvroy. In der letztgenannten Gegend war sie mehr in den lichten Wäldern auf den Bergkuppen als in den Gärten zu finden. Hier fehlte sie vom November bis Mitte Januar. Ein Beitrag zur Avifauna Belgiens 111 Als Brutvogel konnte ich die Blaumeise feststellen im Henne- gau um Mons und Tournai, in Froyennes und um Chapelle A Wattines, in Brabant um Loth, Lettelingen, in und um Brüssel, in Flandern in und um Herseaux und in der Provinz Luxemburg in Lamorteau, in und um Virton, Dampicourt und Marbehan. 41. Parus ater ater L. 1758. Die Tannenmeise. Parus ater Linn., Lameere, F. d. Belg., S. 154. Parus ater (Lin.), Contreras, L. Ois. obs. en Belg., S. 120. Beleg: $ juv. 1. 7. 1918 Marbehan, Prov. Luxemburg. Nur ganz wenige Male konnte ich diese kleine Meise mit Sicherheit feststellen. In der Provinz Luxemburg traf ich am 1. Juli wenige flügge Junge, die mit anderen jungen Meisen in den Laubwäldern, in denen kleine hochstämmige Tannen- und Fichtengruppen ein- gesprengt waren, umherstrichen. An den gleichen Plätzen um Marbehan fand ich sie wieder am 21. August. Am 22. Oktober begegnete mir ein kleiner Flug an einem Waldrand bei Wesemael. 42. Parus eristatus mitratus Br. 1831. Die Haubenmeise., Parus cristatus Linn., Lameere, F. d. Belg., S. 154. Lophophanes cristatus (Lin.), Contreras, L. Ois. obs. en Belg., >..128. Belege: $juv. 30. 6.1918 Marbehan, & juv. 3.7.1918 Marbehan, Q juv. 7. 7. 1918 Marbehan, & juv. 19. 8. 1918 Marbehan, 9 ad. 21. 8. 1918 Marbehan, Prov. Luxemburg. Diese Meise war ganz außerordentlich zahlreich im Monat - Juni in den Laubwäldern um Marbehan. Es trieben sich dort ganze Flüge von Jungvögeln bis zu Ende August umher. Am 21. des genannten Monats fand ich die ersten ausgemauserten Stücke. In den Mägen der Vögel waren große grüne und kleine gelbrote Raupen in Menge. Die winzigen Hoden der jungen Männchen waren graugelblich. Sonst beobachtete ich Haubenmeisen noch im August um Dampicourt, Weyler und Athus, im Oktober um Olmenhoek. 43. Parus palustris longirostris Kl. 1897. Die Sumpfmeise. Parus palustris Bechst., Lameere, F. d. Belg., S. 154. Parus palustris (Lin.), Contreras, L. Ois. obs. en Belg., S. 125. Beleg: Q ad. 20. 8. 1918 Marbehan, Prov. Luxemburg. Im September, Oktober, Januar, Februar und März traf ich glanzköpfige Sumpfmeisen meist einzeln in Feldhecken und in den Uferbüschen am Ton um Virton, Lamorteau, Harnoncourt und Rouvroy. Der Vogel war aber nicht Brutvogel da, denn er verschwand im April aus der Gegend. Sonst traf ich solche Meisen noch im Mai um Ligne, im August um Marbehan und im November bei Pepinster. 10. Heft 112 Dr. J. Gengler: 44. Parus atrieapillus subrhenanus Kl. et Jord. 1916. Die Weiden- meise. Die Belgier scheinen die mattköpfigen Graumeisen nicht zu beachten, denn ich finde in der mir zugänglichen belgischen Literatur nichts darüber erwähnt und auch in der Heimatssamm- lung des Museums zu Brüssel fand ich nur Vertreter des Formen- kreises Parus palustris. Belege: & juv. 30. 6. 1918 Marbehan, $ juv. 7.7.1918 Märbehaill d juv. 8. 7. 1918-Marbehan, & juv. 21. 8. 1918 Marbehan, Prov. Luxemburg. Mattköpfige Graumeisen konnte ich beobachten im April im Hennegau um Vaulx, im Mai um Ath, im Juni, Juli und August zahlreich, dabei ganze Flüge von Jungvögeln, in den Laubwäldern um Marbehan und Dampicourt in der Provinz Luxemburg, im Oktober bei Tournai im Hennegau, im November in Brabant bei Vilvoorde, Berghem und Edingen. Die Weidenmeisen waren meist an den Rändern der Laub- wälder zu sehen und bevorzugten solche, in deren Nähe Bäche waren. Die Flüge auch dieser Meise bestanden ausschließlich aus Jungvögeln. Flügel $ juv. 62—63 mm. 45. Aegithalos caudatus europaeus (Herm.) 1804. Die Schwanzmeise. Acredula caudata Linn., Lameere, F. d. Belg., S. 154. Acredula caudata (Lin.), Contreras, L. Ois. obs. en Belg., S. 132. Beleg: $ ad. 11. 2. 1915 Lamorteau, Prov. Luxemburg. Kleinschmidt trennt mit Bacmeister die ostfranzösischen Schwanzmeisen von den mitteleuropäischen als eigene Form Aegithalos caudatus expugnatus ab.'?) Er sagt, daß sie zuweilen im Frühjahr rötliche Augenkämmchen hätten und in der Mehrzahl kleiner als europaea seien. Der von mir gesammelte Vogel gehört nicht zu der neuen Form expugnatus. Was dierötlichen Augenkämmchenanlangt, somöchteich folgen- des sagen. Als ich vor Jahren noch viele Vögel selbst fing und sie lebend in Volieren hielt, hielt ich die Schwanzmeisen mit roten Augenkämmchen, und die sind in meiner fränkischen Heimat gar nicht selten, für alte Vögel. Es ist dies also absolut kein Kenn- zeichen für die ostfranzösischen Schwanzmeisen. Während der Brutzeit konnte ich die Schwanzmeisen nur zweimal feststellen. Im Mai sah ich solche Meisen bei Buisingen in einem Obstgarten und am 3. Juli einen kleinen Flug im Buchen- wald hinter Marbehan. Die Vögel waren unruhig und strichen sehr rasch durch den Wald. Es waren Vögel mit ausgeprägter schwarzbrauner Kopfzeichnung und zweifellos Jungvögel. 12) Falco 1916, S. 18. Ein Beitrag zur Avifauna Belgiens 113 Als ich das erstemal in Belgien sammelte, also im Winter 1914/15, fand ich mehrmals Schwanzmeisen in den Tälern der Ardennenausläufer. Es war dies am 11. Februar ein kleiner Flug bei Lamorteau, dann mehrere Stücke beisammen am 10. und 13. März im Park und an der Landstraße von Rouvroy und Dampi- court, desgleichen einige in einem Obstgarten in Harnoncourt und wiederum mehrere in St. Mard am 17. März bzw. 2. April. Diese hier beobachteten Meisen zog ich früher zu der englischen Form Aegithalos caudatus roseus (B1.).? Als ich nach meiner Rückkehr aus dem Felde meine mit- gebrachten Bälge genauer und eingehender untersuchen, prüfen und mit anderen vergleichen konnte, bemerkte ich, daß in diesem Falle meine Formbestimmung eine Täuschung war. Ich erkannte, daß ebensowenig wie die weißköpfigen Mittel- europäer unbedingt zur nordischen Form caudatus gehören müssen, ebensowenig auch die schwarzbraun am Kopf gezeichneten Schwanz-. meisen unbedingt zur englischen Form roseus gehören müssen. Sondern es laufen in Mittel- undauch in Westeuropa zwei Färbungs- phasen unabhängig von Alter und Geschlecht nebeneinander her. Dieser Ansicht ist auch Hellmayr.“*) In München befindet sich auch eine Serie der Form europaeus aus Frankreich, nämlich aus der Woevre. Also ist roseus zu streichen. 46. Regulus regulus regulus (L.) 1758. Das Wintergoldhähnchen. Regulus cristatus Koch, Lameere, F. d. Belg., S. 156. Regulus cristatus (Kcch), Contreras, L. Ois. obs. en Belg., S. 143. Belege: dad. 12. 12. 1914 Virton, & juv. 5. 7. 1918 Marbehan, Q juv. 5. 7. 1918 Marbehan, & juv. 5. 7. 1918 Marbehan, & ad. 20. 8.1918 Marbehan, Q ad. 20. 8. 1918 Marbehan, ad. 21. 8. 1918 Marbehan, Prov. Luxemburg. Dieses Goldhähnchen, das zur mitteleuropäischen Form regulus gehört, beobachtete ich öfters, niemals aber im reinen Laubwald. Im Winter sah ich häufig Goldhähnchen nicht nur in den Ardennenwäldern, sondern auch in den Nadelholzgruppen der Gärten in Virton, Lamorteau, Rouvroy und Ethe. Im Frühjahr und Sommer beobachtete ich die Vögelchen nur an wenigen Plätzen. Am 20. April sah ich viele in einem Föhren- wald bei Zeelhem. Im Juni, noch mehr aber im Juli wimmelte es von großen Flügen, die ausschließlich aus Jungvögeln bestanden, in den in den Laubwald eingesprengten hohen Nadelholzgruppen ‚um Marbehan. Auf einen ganz schwachen Schuß fielen drei Stück herab, so eng hielten sich die Vögelchen zusammen. Am 13., 14. und 30. August beobachtete ich ähnliche Flüge im gemischten Wald oberhalb Dampicourt. Doch strichen die Vögelchen hier nicht so dicht gedrängt. WEILE EDS 14) Verh. Orn. Ges. in Bayern XIII, 8.124. Archiy für Nat hicht ee 8 10. Men 114 Dr. J. Gengler: 47. Regulus ignicapillus ignieapillus (Temm.) 1820. Das Sommer- goldhähnchen. Regulus ignicapillus Brehm, Lameere, F. d. Belg., S. 156. Regulus ignicapıillus (Br.), Contreras, L. Oıs. obs. en Belg., S. 148. Beleg: & ad. 20. 8. 1918 Marbehan, Prov. Luxemburg. Im März und April sah ich kleine Flüge dieses Goldhähnchens mit singenden Männchen dabei um Lamorteau und Rouvroy. is Im Sommer sah ich das Vögelchen mehrmals. Am 18. Mai traf ich in dichten Bäumen auf dem einstigen Weltausstellungs- terrain bei Tervueren und im Park des Kongomuseums Sommer- goldhähnchen, die zweifellos dort nisteten. Die Männchen sangen eifrig. Am 28. Juni traf ich es spärlich um Marbehan in hochstäm- migen in den Laubwald eingesprengten Nadelholzgruppen. An denselben Plätzen traf ich es wieder am 20. August in bedeutend .. größerer Zahl beisammen. Die Flüge hielten sich von den Winter- goldhähnchen scharf getrennt. Die Vögel waren zu dieser Zeit sehr stark in der Mauser, so daß Kopf und Hals nur dicht mit Stoppeln besetzt waren. 48. Lanius exceubitor exeubitor L. 1758. Der Raubwürger. Lanius excubitor Linn., Lameere, F. d. Belg., S. 151. Lanius excubitor (Lin.), Contreras, L. Ois. obs. en Belg., 5. 284. Recht vereinzelt und selten traf ich den großen grauen Würger an. Was ich sehen konnte, gab mir die Gewißheit, daß alle zur Form excubitor gehörten. Im Winter traf ich den Würger in der Provinz Luxemburg um Lamorteau, Torgny und Harnoncourt. Da er auch im April noch an den gleichen Plätzen war, könnte man vielleicht an ein Brüten in der Gegend denken. Ferner sah ich noch je ein altes Stück in der Provinz Limburg am 20. April bei Langdorp und am 1. Oktober bei Hoesselt und in der Provinz Luxemburg am 5. Juli in der Umgegend von Marbehan. 49. Lanius senator senator L. 1758. Der Rotkopfwürger. Lanius rufus Briss., Lameere, F. d. Belg., S. 151. Enneoctonus rufus (Briss.), L. Ois. obs. en Belg., 5. 290. Belege: & juv. 12. 8. 1918 Houdrigny, 2 juv. 12. 8. 1918, Houdrigny, Prov. Luxemburg. Am 12. August traf ich in der Provinz Luxemburg bei Hou- drigny ein Paar dieser schönen Würger mit eben ausgeflogenen Jungen, die in den hohen Ahormbäumen an der Landstraße saßen und dort von den Alten gefüttert wurden. Die alten Vögel waren ganz außerordentlich scheu und ließen uns nicht nahe heran- kommen, doch gelang es zwei der Jungen zu sammeln. Die beiden Jungen waren von sehr verschiedenen Entwicklungsstadien. Am andern Tage sah ich nochmals einen alten Rotkopf, der ebenfalls Ein Beitrag zur Avifauna Belgiens 115 sehr scheu war, ganz in der Nähe des oben genannten Platzes, bei Dampicourt, der wahrscheinlich derselbe wie am Tage vorher war. Daß die Jungen erst am 12. August flügge waren, ist doch reichlich spät. 50. Lanius collurio collurio L. 1758. Der rotrückige Würger. Lanius collurio Linn., Lameere, F. d. Belg., S. 151. Lanius collurio (Lin.), Contreras, L. Ois. obs. en Belg., S. 288. Belege: Q ad. 2. 7. 1918 Marbehan, Z ad. 5. 7. 1918 Marbehan, d juv. 12. 8. 1918 Virton, & ad. 21. 8. 1918 Marbehan, Prov. Luxemburg. Diesen Würger konnte ich feststellen in der Provinz Luxem- burg um Torgny, St. Mard, Virton, Dampicourt, Weyler und Marbehan. Den letzten sah ich in Belgien am 23. August. Es war mir auffallend, hier diesen Würger, den ich sonst in Ost und Nord und Süd so zahlreich antraf, besonders den Eisen- bahnsträngen entlang, so selten zu finden. Bei Marbehan wohnte ein Paar in einem wilden Rosenbusch in der Nähe des Bahnhofes, ein zweites in einer dichten Hecke oberhalb des Bahnhofes und ein drittes in einem kleinen mit Dorn- büschen durchsetzten Felsgehölz 200 m vom Bahnhof entfernt, also drei Paare in unmittelbarer Nähe beisammen. Anfang Juli war der Eierstock noch ziemlich groß und rötlich- gelb, die Hoden dagegen schon stark reduziert und rahmgelb. Die belgischen Würger hatten genau dasselbe Filarienpaar unter der Kopfhaut wie alle anderen in Deutschland, Österreich, Rußland und in den Balkanländern erlegten Stücke. 51. Museicapa ficedula ficedula (L.) 1758. Der Fliegenschnäpper. Muscicapa grisola Linn., Lameere, F. d. Belg., S. 163. Butalis grisola (Lin.), Contreras, L. Ois. obs. en Belg., S. 307. Ich traf den grauen Fliegenschnäpper als Brutvogel in der Provinz Lüttich um Goffontaine, Dolhain und Montegnee, in Brabant in und um Brüssel recht zahlreich, um Obourg, im Henne- gau in Meslin und Ligne und in der Provinz Luxemburg in und um Virton, St.Mard, Lamorteau, Dampicourt, Houdrigny und Beauregard. In St. Mard fand ich am 30. Juli ein Nest mit Jungen in der Giebelwand eines Eckhauses in einem kleinen Loch unterhalb des Dachbalkens. 52. Museicapa hypoleuca hypoleuca (Pall.) 1764. Der Trauerfliegenschnäpper. Muscicapa ficedula Linn., Lameere, F. d. Belg., S. 169. Muscicapa atricapilla (Lin.), Contreras, L. Ois. obs. en Belg., 5. 309. Beleg: Q@ ad. 13. 8. 1918 Dampicourt, Prov. Luxemburg. Selten nur gesehen und niemals ein altes schwarzes Männchen. Bei Torgny traf ich am 28. Juli ein graues Stück, wahrschein- lich ein altes Weibchen. Im Laubwald oberhalb Dampicourt 8* 10. Heit 116 Dr. J. Gengler: trieben sich am 13. und 14. August einzelne Trauerfliegenschnäpper umher, aber auch hier war kein schwarzes Stück dabei. Der er- legte Vogel war ein altes Weibchen. Ihrem Gebaren nach waren die Schnäpper zweifellos bereits am Zug. 53. Phylloscopus collybita collybita (Vieill.) 1817. Der Weidenlaubsänger. Phylloscopus rufus Bechst., Lameere, F. d. Belg., S. 156. Phylloscopus rufus (Bechst.), Contreras, L. Ois. obs. en Belg,., S. 146. Warin den Jahren 1915, 1916 und 1918 der zahlreichste Laub- sänger in Belgien mit Ausnahme der Umgebung von Marbehan, wo eine andere Form dominierte. Den ersten Weidenlaubsänger hörte ich 1915 am 1. April, 1918 am 14. April in einem Garten von Nessonvaux, den letzten am 3. November im Park von Vilvoorde. Ich stellte den Vogel während des Sommers fest in der Provinz Lüttich in und um Nessonyaux, Cornesse, Lüttich, Henri-Chapelle, Gemmenich, Montzen, Bitsingen, Fraipont, Goffontaine, Dolhain, “ Pepinster, Ensival, Hontem und Pont d’Argenteau, im Hennegau in und um Ligne, Mons und Ath, in Brabant in und um Lette- lingen und Tervueren, in Limburg in und um Glons, Tongern und Linkhout, in der Provinz Luxemburg in und um Marbehan, Virton und Vilvoorde. ; Nach meinen Beobachtungen ist das bevorzugte Brutgebiet dieses Laubsängers der Osten Belgiens, während er in der Mitte und im Westen spärlicher auftritt. 54. Phylloscopus trochilus trochilus (L.) 1758. Der Fitislaubsänger. Phylloscopus trochilus Linn., Lameere, F. d. Belg., S. 156. Phylloscopus trochilus (Lin.), Contreras, L. Ois. obs. en Belg., S. 146. Diesen Laubsänger habe ich in manchen Gegenden, besonders im Osten des Landes, recht zahlreich gefunden. Auch da, wo er nur an vereinzelten Plätzen zu sehen war, trat er in großer Mengeauf. | Ich konnte den Vogel während des Sommers feststellen im Hennegau um Tournai, Ligne, Templeuve, Froyennes, Chapelle ä Wattines, Jurbise und Ath, in Flandern um Herseaux, in Brabant um Aarschot, Gelrode, Lettelingen, Brüssel, Tervueren und Crain- hem, in Limburg um Bellingen, in der Provinz Luxemburg um Marbehan, wo er zahlreicher auftrat als der Weidenlaubsänger, in der Provinz Lüttich um Pepinster, Lüttich, Flawinne, Nessonvaux, Cornesse, Bleyberg, Henri-Chapelle, Gemmenich, Vise, Trooz, La Brouk, Olne, Ensival, Stembert, Dolhain, Hontem, Baelen, Pont d’Argenteau, Wandre, Gingelom und Olmenhoek. ir. Ein Beitrag zur Avifauna Belgiens #17 55. Phyiloscopus sibilator sibilator (Bchst.) 1793. Der Waldlaubsänger. Phylloscopus sibilatrix Bechst., Lameere, F. d. Belg., S. 156. Phylloscopus sibilatrix (Bechst.), Contreras, L. Ois. obs. en Belg., S. 146. Belege: & ad. 3. 7. 1918 Marbehan, & ad. 6. 7. 1918 Marbehan, g ad. 8. 7. 1918 Marbehan, Prov. Luxemburg. ‚Ist nach meinen Beobachtungen die seltenste Laubsänger- form ın Belgıen. Ich fand ihn im Mai bei Gemmenich, Tervueren, Tournai, Crainhem und Lettelingen, im Juni und Juli um Weyler und Marbehan. Ende Juli und Anfang August trieben sich in den lichten hochstämmigen Laubbäumen an den steilen Wänden der Schluchten um Marbehan ganze Schwärme alter, meist aber junger Waldlaub- sänger umher, Ich sah noch niemals und nirgends auf so kleinem Raum solche Mengen dieser Laubsänger beisammen. In den Mägen fand ich vielfach Schnellkäfer und auch Schwarz- beeren, von denen eine einzige Beere den ganzen Magen ausfüllte. Ein anscheinend jüngeres Männchen hatte zwei gleichgroße, aber verschieden gefärbte Hoden, indem der linke dunkel braun- grün, der rechte hochgelb gefärbt war. 56. Acrocephalus streperus streperus (Vieill.) 1817. Der Teichrohrsänger. Acrocephalus streperus Vieill., Lameere, F. d. Belg., S. 157. Acrocephalus streberus (Vieill.), Contreras, L. Ois. obs. en Belg., 2.2197. Beleg: Q ad. 30. 7. 1918 Virton, Prov. Luxemburg. Nicht häufig gesehen. Ich fand im Mai singende Männchen in sehr niedrigem Schilf um Ligne. Im Juli traf ich in Schilf und Büschen am Ufer des Ton um Lamorteau, Dampicourt, Virton und St. Mard viele Teichrohrsänger, und am 20. Juli sangen dort noch Männchen sehr fleißig. Ein Nest dort zu finden gelang mir trotz aller Aufmerksamkeit nicht. Ich bin aber fest überzeugt, daß die Vögel dort gebrütet haben. Der Eierstock war Ende Juli ganz klein und weiß. 57. Acrocephalus palustris (Bchst.) 1802. Der Sumpfrohrsänger. Acrocephalus palustris Bechst., Lameere, F. d. Belg., S. 157. Acrocephalus palustris (Bechst.), Contreras, L. Ois. obs. en Belg., 5.187. Diesen Rohrsänger fand ich singend bei Schaarbeek und als zahlreichen Brutvogel im Juli in den vom Flüßchen Ton durch- flossenen Wiesen um Virton, St. Mard und Dampicourt in der Provinz Luxemburg. 10. Heft 118 Dr. J. Gengler: 58. Hypolais ieterina (Vieill.) 1817. Der Gartenspötter. Hypolais icterina Vieill., Lameere, F. d. Belg., S. 158. Hypolais icterina (Vieill.), Contreras, L. Ois. obs. en Belg., S. 150. Ich konnte diesen Sänger nur selten in Belgien beobachten und traf ihn nur während des Monats Mai in den Gärten von La Louviere, Obourg, Montegnee, Halle, Ligne und Brüssel. In der Nähe des Westbahnhofs letztgenannter Stadt konnte ich acht Tage lang einen sehr guten Spötter verhören, der sein Gebiet direkt beim Bahnhof in einem größeren Gebüsch mit darüber aufragenden Kastanienbäumen hatte. Er sang fast den ganzen Tag teils im Gebüsch, teils in den Bäumen und hatte in seinem Gesang nur sehr wenige scharfe und kreischende Töne. Er gab tadellos wieder den Gesang der Rauchschwalbe, des Stars, Haussperlings, der Dorn- und Zaungrasmücke, der Amsel, des Gartenrotschwanzes und der Bachstelze. Ich habe nur selten einen so vortrefflichen Spötter gehört. Die im botanischen Garten zu Brüssel singenden Spötter konnten lange nicht an diesen heran. 59. Sylvia nisoria nisoria (Bchst.) 1795. Die Sperbergrasmücke. Nur einmal beobachtete ich diesen Vogel am 15. Mai in einer Hecke bei Olmenhoek. Durch das dieser Grasmücke eigene Schnur- ren aufmerksam gemacht, konnte ich den Vogel in einem kleinen Dornbusch feststellen. 60. Sylvia hippolais hippolais (L.) 1758. Die Gartengrasmücke. Sylvia hortensis Gmel., Lameere, F. d. Belg., S. 158. Sylvia hortensis (Gm.), Contreras, L. Ois. obs. en Belg., S. 168. Belege: dad. 6. 7. 1918 Marbehan, Q.ad. 6. 7. 1918 Marbehan, Prov. Luxemburg. Die belgischen Gartengrasmücken haben einen auffallenden braunen Ton im Gefieder. Als Brutvogel konnte ich den Vogel feststellen in Flandern im Klostergarten von Herseaux, im Hennegau im Klostergarten von Froyennes, um Ath und St. Ghislain, in Brabant um Thienen, Kortenberg, Tervueren, wo sie in den großen Rhododendron- gebüschen zahlreich war, um Buisingen und Halle, in Limburg in und um Martinsfuhren, in der Provinz Lüttich in Ans, Pepinster, wo nicht wenige und dabei sehr gute Sänger sich hören ließen in den die Abhänge überwuchernden Gebüschen, in und um Lüttich, Welkenraedt und Montzen, dann in der Provinz Luxemburg in und um Athus, Virton, St. Mard, Dampicourt und Marbehan. Bei letztgenanntem Ort war sie besonders zahlreich und be- wohnte dort den dichten Wald, gleichviel ob Laub- oder Nadelholz das vorherrschende war. Wir schossen auch Gartengrasmücken aus den Zweigen hochstämmiger Buchen und Eichen heraus. Im Juli sangen die Grasmücken in der Provinz Luxemburg noch kräftig und fleißig, obwohl erlegte Stücke bereits so stark Ein Beitrag zur Avifauna Belgiens 119 am Hals und Kopf in der Mauser waren, daß sie als Balg untaug- lich erschienen. Anfang Juli waren die Hoden noch ziemlich groß und rahm- gelb, der Eierstock noch vergrößert und gelb mit rotem Schimmer. 61. Sylvia atricapilla atricapilla (L.) 1758. Das Schwarzplättchen. Sylvia atricapilla Linn., Lameere, F.. d. Belg., S. 158. Sylvia atricapilla (Lin.), Contreras, L. Ois. obs. en Belg., S. 165. Belege: dad. 1. 7. 1918 Marbehan, dad. 6. 7. 1918 Marbehan, Prov. Luxemburg. Die Mönchsgrasmücke traf ich nicht so häufig als die vorher- gehende Form. Am 13. April sah ich die ersten in Belgien; am Tage zuvor war noch kein Stück zu schen oder zu hören. Als Brutvogel stellteich den Vogel fest in Froyennes, La Brouk, Fraipont und Ligne. Im Park des königlichen Schlosses zu Brüssel sang am 21. Mai ein Schwarzplättchen fleißig in einem Busch. Zahlreich fand ich den Vogel in den Laubwäldern um Marbehan, im Klosterpark zu Rouvroy und bis zum 30. August noch viele bei Dampicourt. Am 1. Juli waren die Hoden noch sehr groß und graugrün, am 6. dagegen bereits viel kleiner und von graugelber Farbe. Die belgischen Schwarzköpfe gehören zur mitteleuropäischen Form. 62. Sylvia communis communis Lath. 1787. Die Dorngrasmücke. Sylvia cinerea Briss., Lameere, F. d. Belg., S. 158. Sylvia cinerea (Lath.), Contreras, L. Ois. obs. en Belg., S. 173. Belege: $ ad. 9. 5. 1918 Leers, J ad. 9. 5. 1918 Leers, Prov. Hennegau; d ad. 6. 7. 1918 Marbehan, Prov. Luxemburg. Die belgische Dorngrasmücke unterscheidet sich nicht von den mitteleuropäischen. Einzelne Männchen haben einen leb- hafteren roten Anflug auf der Unterseite, was aber nur Alters- unterschiede sind. Lichter und dunkler gefärbte Stücke konnte ich in allen Gegenden Europas finden. Das Gefieder dieser Grasmücke nützt sich außerordentlich stark ab. Ich fing im Juli alte Vögel, die geradezu erbärmlich aussahen. Wie in allen Ländern, die ich in den letzten Jahren durch- forschen konnte, die Dorngrasmücke die zahlreichste aus dem Geschlechte der Grasmücken war, so auch in Belgien. Sie war ganz außerordentlich häufig zur Brutzeit und kam da gleich hinter der Heckenbraunelle. Die Hoden zweier an demselben Maitag erlegter Männchen waren von verschiedener Größe, Form und Farbe. Der eine war rund wie eine Erbse und rahmgelb, der andere spitz eiförmig und graugelb. 10. Heft 120 Dr. J. Gengler: Als Brutvogel stellte ich die Dorngrasmücke fest in der Provinz Lüttich um Trooz, Olne, Fraipont, Goffontaine, Pepinster, Ensival, Verviers, Stembert, Dolhain, Hontem, Baelen, Welkenraedt, Vise Couvre, Argenteau, Pont d’Argenteau, Savolay, Chateau de Gille- ratte, Wandre, Montegnee, Bierset, Voroux-Goreux, Bleret, Cors- warem, Borgworm, Bleyberg und Roost- Jeux. An den meisten der genannten Orte trat die Grasmücke zahl- reich auf, besonders bei Trooz, wo im Mai in jedem Busch ein Männchen sang, dann bei Pepinster, Ensival und Verviers. Außerdem traf ich den Vogel in der genannten Provinz noch um Lüttich selbst, um La Brouk, Henri-Chapelle, Gemmenich, Montzen und Remersdael. In der Provinz Limburg Dee die Dorngrasmücke um Martinsfuhren, Warsage, Glons, Tongern, Hoesselt, Reverst, God- scheid, Schuelen, Zeelhem, Gingelom, Landen, dann in Brabant um Löwen, Hellebeek, Mark, Lettelingen, Diest, Testelt, Langdorp, Aarschot, Roselaer, Saventhem, Diegem, Schaarbeek, Brüssel, Tervueren, Crainhem, Halle, Brages, St. Renelde und Bierk, im Henregau um Jemappes, Basilly, Leers, Nechin, Leuze, Froyennes, Chapelle ä Wattines, Ligne, St. Pierre-Chapelle, Hellebeck, Gel- lingen, Isieres, Ath und Havinnes. In der Provinz Luxemburg, fand ich den Vogel brütend um Virton, Dampicourt, Houdrigny St. Mard, Arlon, Athus, Niederelter, Weyler, Selingen, Metzig, Turpach, Rulles und Marbehan. Die letzten flüggen Jungen sah ich am 30. Juli bei Virton 63. Sylvia eurruca eurruca (L.) 1758. Die Zaungrasmücke. Sylvia curruca Briss., Lameere, F. d. Belg., S. 158. Sylvia curruca (Lin.), Contreras, L. Ois. obs. en Belg., S. 171. Viel seltener beobachtet als die vorhergehende Form. Sie war Brutvogel in der Provinz Lüttich um Remersdael, Vise, Frai- pont, Cornesse, Lüttich, Leuze und St. Pierre-Chapelle, in Brabant um Thienen, Kortenberg und Nosseghem, in der Provinz Luxem- burg um St. Mard und Dampicourt. 64. Turdus pilaris L. 1758. Die Wacholderdrossel. Turdus pilaris Linn., Lameere, F. d. Belg., S. 161. Turdus pilarıs (Lin.), Contreras, L. Ois. obs. en Belg., S. 223. Beleg: 2 ad. 1. 2. 1915 Lamorteau, Prov. Luxemburg. Diese große schöne Drossel beobachtete ich nur im Winter 1915. Hier strichen vom Januar bis März große und kleinere Flüge durch die Täler der Ardennenausläufer und hielten sich Nahrung suchend auf den von der Sonne beschienenen Abhängen längere Zeit auf. Besonders im Tale des Ton um Lamorteau und Torgny waren sie in der genannten Zeit sehr häufig. Daß die Vögel von den Einwohnern gefangen wurden, konnte ich nicht be- merken. Ein Beitrag zur Avifauna Belgiens 121 65. Turdus viseivorus viseivorus L. 1758. Die Misteldrossel. Turdus viscivorus Linn., Lameere, F. d. Belg., S. 161. Turdus viscivorus (Lin.), Contreras, L. Ois. obs. en Belg., S. 226. Diese große Drossel beobachtete ich am 28. Juni im Laubwald ‘bei Marbehan, wo die Vögel nicht nur schnärrten, sondern ein Männchen auch noch sang. Am 1. Juli traf ich fast an derselben Stelle wiederum ein singendes Männchen. Zur Strichzeit sah ich Misteldrosseln: am 14. September mehrere bei Barry auf einer Wiese sich zwischen weidendem Vieh umhertreibend. Am 12. November saß ein kleiner Flug auf einem Hagebuttengebüsch in der Nähe von Welkenraedt; dann kamen einzelne zur Beobachtung im Januar bei Rouvroy und Lamorteau. 66. Turdus philomelos brehmi Zedl. 1919. Die Singdrossel. Turdus miusicus Linn., Lameere, F. d. Belg., S. 161. Turdus musicus (Lin.), Contreras, L. Ois. obs. en Belg., S. 221. Beleg: & juv. 22. 8. 1918 Marbehan, Prov. Luxemburg. ‚Von Mitte März an trat die Singdrossel in Belgien auf und ließ aus den lichten Wäldern und den großen Gärten und Parks ihr prächtiges Lied erschallen. Als Brutvogel konnte ich diese Drossel ren: in Flandern- um Herseaux, im Hennegau um Ath, in Brabant um Lettelingen und Brüssel, in der Provinz Lüttich um Gemmenich, Remersdael, La Brouk, Cornesse und Pepinster, in der Provinz Luxemburg um Niederelter, Marbehan, Torgny, Lamorteau, Ethe und Dampicourt. Außer der Brutzeit traf ich Singdrosseln in kleinen Flügen, die fast nur aus Jungvögeln bestanden, in der zweiten Hälfte des August in den Laubwäldern um Marbehan, die sehr scheu waren, und am 12. November mehrere Drosseln in den Beerenbüschen an den Abhängen bei Pepinster. Am Abend des 7. November trieben wir aus dem Sumpfgelände bei Berghem eine Menge Sing- drosseln auf, die dort in den dichten, mit Schilf durchwachsenen Büschen übernachten wollten. Die Hoden eines Männchens im Jugendkleid waren sehr winzig und dunkelgrün gefärbt. 67. Turdus musieus L. 1758. Die Rotdrossel. Turdus iliacus Linn., Lameere, F. d.' Belg., S. 161. Turdus iliacus (Lin.), Contreras, L. Ois., obs. en Belg., S. 221. Im März begegneten mir in den Tälern der Ardennenausläufer um Rouvroy und Torgny kleinere Flüge von Rotdrosseln, die sich nur kurze Zeit aufhielten und dann weiterzogen. Ihre Zugrichtung war W.—NO. 68. Turdus merula merula L. 1758. Die Amsel. Turdus merula Linn., Lameere, F. d. Belg., S. 161. Merula nigra (Leach.), Contreras, L. Ois. obs. en Bels.. =. 209. Belege: 2 ad. 3. 12. 1914 Virton, RE NO EL Lu Kal ko Ka) Rouvroy, .d juv. 30. 8. 1918 Dampicourt, Prov. Luxemburg. 10. ITeft 199 Dr. J. Gengler: Die Männchen zeigen den mitteleuropäischen Amseln gegen- über keinen Unterschied. Nun habe ich im Winter aber ein Weib- chen gesammelt, das fast ganz mit den Weibchen der Balkanform Durchzugsplatz von Turdus pilaris und Turdus musicus. Turdus merula aterrima (Mad.) 1903 übereinstimmt und zwar mit der braunen Färbungsphase dieser Form. Der Vogel unterscheidet sich von den Balkanvögeln nur durch ein lebhaft rötlich erdfarbenes Band, das sich unter der Kehle über die Oberbrust hinzieht. Der Bauch ist graubraun, jede Feder mit hellem Schaftstrich und fahlen Spitzensäumchen. Die Maße sind: Schnabel 22 mm, Flügel 131 mm, Lauf 34 mm. Die Amsel ist ein weitverbreiteter Brut- und Standvogel. Ich fand sie sowohl als Garten- wie als Waldvogel vor. Um Dampi- court z. B. war sie reiner Waldbewohner und dort zogen auch in den letzten Augusttagen kleine Flüge alter und junger Amseln durch den Laubwald. Diese Vögel waren ganz auffallend scheu. In Brabant war sie aber ausgesprochener Garten- und Parkvogel. Im Winter hielten sich die Amseln in den Tälern der Ardennen- ausläufer zahlreich auf und nächtigten dort in den dichten Hecken. Sie hielten sich den ganzen Winter über dort und auffallenderweise waren die Weibchen in starker Überzahl vorhanden. Am 15. März hörte ich den ersten kräftigen Amselschlag. Ein Beitrag zur Avifauna Belgiens 193 Als Brutvogel stellte ich die Amsel fest im Hennegau zahlreich inundumLeers, Froyennes, Ath, Ligne, Leuze, Havinnes, Warchin, Pipaix, Silly, Nechin und Chapelle a Wattines, in Flandern in Herseaux, in Brabant in Edingen, Ruysbroek, Lettelingen, Bui- singen, Saventhem, Coorbeek, Hallebeek, Mark, Halle, Loth, Brüssel, Forest, Löwen, Vilvoorde, Lowenjoul, Kortenberg, Ter- vueren, Laken, Thollembeek, Berghem und Geeraerdsbergen, in . Limburg um Hasselt, Zeelhem, Liedekerke, Welle, Terhagen, Ton- gern, Hoesselt, Godscheid, Diepenbeek, Martinsfuhren, Bilsen und Sichem, in der Provinz Lüttich in und um Herstal, Nessonvaux, Ensival, Henri-Chapelle, Remersdael, Vise, Trooz, Cornesse, Pepinster, Dolhain, Hontem, Pont d’Argenteau, Sarolay, Borg- worm, Fexhe, Bierset, Rocour, in der Provinz Luxemburg in und um Virton, Rouvroy, Lamorteau und Athus. 69. Saxicola rubetra rubetra (L.) 1758. Das Braunkehlchen. Pratincola rubetra Linn., Lameere, F. d. Belg., S. 160. Pratincola rubetra (Lin.), Contreras, L. Ois. obs. en Belg., S. 200. Belege: dad. 30. 6. 1918 Marbehan, Q ad. 7.7. 1918 Marbehan, dad. 8. 7: 1918 Marbehan, & juv. 31. 7. 1918 Virton, $ juv. 31.7. 1918 Dampicourt, $ juv. 12. 8. 1918 Virton, $ jun. 13. 8. 1918 Dampicourt, $ jun. 14. 8. 1918 Dampicourt, Prov. Luxemburg. Diese belgischen Wiesenschmätzer gehören zur Form rubetra. Die mit jun. bezeichneten Männchen sind frisch vermauserte Männchen desselben Jahres. Als Brutvogel traf ich den braunkehligen Wiesenschmätzer zahlreich um Bleret und Marbehan, weniger häufig um Arlon, Lamorteau, Dampicourt und Virton an. In der reinen Ebene konnte ich diesen Vogel niemals finden, stets nur da, wo bergige oder doch wenigstens hügelige Gegend einsetzt. Die Hoden waren von verschiedener Größe, solche vom Ende Juni kleiner als vom Anfang August, diese graugelblich, jene glasig weißgraugelb. Die Hoden der jungen Männchen waren winzig klein und eigenartig schwarz wie dunkles Blut. Der Eier- stock war weiß und klein. Im Magen fand ich grüngelbe Raupen von 40 mm Länge. Im August waren viele junge, meist männliche Wiesenschmätzer auf den Wiesen und Feldern der Berglehnen um Dampicourt ver- sammelt. 70. Saxicola torquata rubicola (L.) 1766. Das Schwarzkehlchen. Pratincola rubicola Linn., Lameere, F. d. Belg., 5. 160. Pratincola rubicola (Lin.), Contreras, L. Ois. obs. en Belg., S. 197. Belege: ä ad. 12. 4. 1918 Leers, Prov. Hennegau; & juv. 12. 8. 1918 Virton, Prov. Luxemburg. Auch der schwarzkehlige Wiesenschmätzer gehört zu der mitteleuropäischen Form rubicola. 10. Heft 124 Dr. J. Gengler: ‘ Er ist bei weitem zahlreicher vertreten als der vorgenannte und weiter als Brutvogel verbreitet, da ereben die ebenen Gegenden vorzieht und Belgien bedeutend mehr Ebenland als Bergland hat. Er tritt daher auch im Osten spärlicher, im Westen recht zahlreich auf. Mitte März kamen diese Wiesenschmätzer schon auf den Brutplätzen an. Als Brutvogel konnte ich ihn feststellen im Hennegau um Leers, Vaulx, Blandain, Leuze, Ligne, Silly, Basilly, Nechin, Templeuve, Froyennes, Havinnes, St. Pierre-Chapelle, Hellebeek, Gellingen, Mons,-Vertriijck und Ath, in Brabant um Diegem, Schaarbeek, Bellingen, Kortenberg, Nosseghem, Saventhem, Mark, Lettelingen, Esemael, Thienen, Roosbeek, Löwen, Herent, Lem- beek und Olmenhoek, in der Provinz Limburg um Kermpt und Gingelom, in der Provinz Lüttich um Neerwinden, Bierset, Winxele, Vise, Remicourt, Fexhe, Bleret, Borgworm, Momalle, Ans und Waremme, in der Provinz Luxemburg um St. Mard, Weyler, Arlon, Metzig, Athus, Habay, .Marbehan, Virton, Houdrigny, Torgny und Beauregard. Am 15. Mai waren Nester mit Jungen bei Löwen und bei Kortenberg in Getreidefeldern. Die alten Vögel fütterten eifrig und lockten einen suchenden Jagdhund mit großem Geschick vom Neste ab. Im April waren die Hoden sehr groß und rahmweiß. 71. Phoenicurus phoenicurus phoenieurus (L.) 1758. Der Waldrotschwan2z. Ruticilla phoenicura Linn., Lameere, F. d. Belg., 5. 159. Ruticilla phoenicura (Lin.), Contreras, L. Ois. obs. en Belg., S. 188. Beleg: & juv. 14. 8. 1918 Dampicourt, Prov. Luxemburg. Nicht allzu häufig in Belgien beobachtet. Als Brutvogel konnte ich den Vogel feststellen im Hennegau um Ath und Ligne, in Brabant in und um Brüssel, Tervueren, Crainhem, Buisingen und Halle, in Limburg um Bitsingen, Glons und Tongern, in der Provinz Lüttich um Montzen, Bleyberg, La Brouk, Gemmenich, Olne, Goffontaine, Cornesse, Nasproue, Dolhain, Vise, Pont d’Argenteau und in der Provinz Luxemburg um St. Mard, Dampi- court und Marbehan. 72. Phoenieurus ochruros gibraltariensis (Gm.) 1789. Der Hausrotschwanz. Ruticilla titys Scop., Lameere, F. d. Belg., 5. 159. Ruticilla titys (Lin.), Contreras, L. Ois. obs. en Belg., S. 191. Belege: & juv. 30. 7. 1918 Virton, & juv. 14. 8. 1918 Dampi- court, Prov. Luxemburg. Die meisten beobachteten Männchen waren schwaız, nur ganz selten kam ein gepaartes Männchen im grauen Kleid zur Beobachtung. Ein. Beitrag zur Avifauna Belgiens 125 Als Brutvogel konnte ich den Hausrotschwanz feststellen im Hennegau in Leers, Blandain und Ath, in Ghlin, St. Ghislain und Jurbise, in Brabant in Rotselaer, Aarschot, Mesemael, Kortenberg, Brüsse', Schaarbeek, Tervueren, Thienen und Löwen, in der Pro- vinz Lüttich in Pepinster, Welkenraedt, Bleyberg, Gemmenich, Angleur, Heusy, Dolhain, Vise, Borgworm, Olmenhoek und Lüttich, in der Provinz Luxemburg in Athus, Virton, St. Mard, Arlon, Marbehan, Dampicourt, Halanzy, Signeulx, Rouvroy und La- morteau. Die ersten Hausrotschwänze beobachtete ich am 14. März, die letzten am 13. Oktober. Auch in Belgien ist der Vogel ein Eeehler Eisenbahnvogel ge- worden, der mit Vorliebe Bahnhöfe, Güterhallen und deren Neben- gebäude bewohnt. In Brüssel brütete ein Paar, dessen Männchen ein prachtvoller schwarzer Vogel war, am königlichen Schloß, ein anderes Paar im einsamen Bahnwärterhaus unweit Mesemael und in Marbehan bewohnte ein Paar eine wilde Rosenhecke neben dem Bahnhof. 73. Luseinia megarhynehos megarhynehos Br. 1831. Die Nachtigall. Erithacus luscinia Linn., Lameere, F. d. Belg., S. 159. Aedon luscinia (Lin.), Contreras, L. Ois. obs. en Belg., S. 182. Als Brutvogel fand ich die Nachtigall an einigen wenigen Plätzen, so im Hennegau um Ligne, in Brabant um Sichem und in den Parks von Brüssel, Tervueren, Laken und Lettelingen, um Obourg, in Limburg um Glons und Landen, in der Provinz Lüttich um La Brouk, Olne, Pepinster, Flavinne und Pont d’Argenteau. Meist waren es nur einzelne Paare, doch sangen an einigen Plätzen auch drei und mehr Männchen auf ziemlich kleinem Um- kreis. Die in den Parks von Brüssel und näherer Umgebung gehörten Nachtigallen hatten keinen besonderen Schlag, sie brachten wenig Abwechslung in ihren Touren, die Strophen waren kurz, so daß man sie ruhig in die Klasse der Stümper stellen darf; die anderen waren prächtige Schläger. 74. Luseinia sveeiea eyanecula (Wolf) 1810. Das Blaukehlchen. Ruticilla swecica Linn., Lameere, F. d. Belg., S. 159. Cyanecula caerulecula (Pall.), Contreras, L, Ois. obs. en Belg., S. 194. Das weißsternige Blaukehlchen beobachtete ich im März auf dem Durchzug. Am 15. und 16. März fand nämlich ein sehr leb- hafter Zug durch die Täler der Ardennenausläufer statt, und da sah ich Blaukehlchen in den niederen Büschen am Ufer des Ton in der Nähe von Lamorteau; es waren auch bereits singende Männchen dabei. | Während des Sommers konnte ich niemals Blaukehlchen antreffen. 10. Heft 126 Dr. J. Gengler: 75. Erithaeus rubeeulus rubeeulus (L.) 1758. Das Rotkehlchen. Erithacus rubecula Linn., Lameere, F. d. Belg., S. 159. Erithacus rubecula (Lin.), Contreras, L. Ois. obs. en Belg., S. 186. Belege: $ ad. 20. 12. 1914 Virton, Sad. 29. 6. 1918 Marbehan, Prov. Luxemburg. Außer diesen belgischen Vögeln habe ich auch lothringische, französische und rheinpfälzische Vögel gesammelt. Alle diese stimmen, d. h. die Frühjahrsvögel und die Herbstvögel, unter- einander überein. Die Herbstvögel haben lebhaftere orange- farbene Töne auf der Brust und olivengrünbraune Rückenfarbe. Kleinschmidt nennt nun diese Vögel als eigene geographische Form Erithacus rubecula monnardi.®) Nun stimmen aber diese Westvögel fast ganz genau mit Mitteleuropäern aus derselben Jahreszeit überein, so daß ich eine Trennung der West- und der Mitteleuropäer nicht für vorliegend erachte. Die Maße der Belgier sind: Schnabel 10—11 mm, Flügel 74—75 mm. Als Brutvogel beobachtete ich das Rotkehlchen im Hennegau um Mons, Barıy, Ligne, Jemappes, Chapelle a Wattines und Ath, in Brabant um Coorbeek, Tervueren, Crainhem, Brüssel, Halle und Lettelingen, in der Provinz Lüttich um Nessonvaux, Cornesse, Dolhain, Lüttich, Remersdael, Flawinne, La Brouk, Olne, Stembert und Pont d’Argenteau, in Limburg um Martinsfuhren, Linkhout, in der Provinz Luxemburg um Weyler, Marbehan, Dampicourt, Virton, Torgny, St. Mard, Lamorteau und Rouvroy. Der Vogel ist besonders zahlreich in den Buchenwäldern, so- wohl am Rande als auch im Innern. Im August traf ich ganze Massen von Rotkehlchen um Marbehan; die Vögel waren scheu und sehr unruhig. Im Juni waren die Hoden sehr groß und rahmweiß. Die ersten Rotkehlchen sah ich in Belgien am 15. März, die letzten am 20. Dezember. Im Oktober und November sah ich viele Rotkehlchen um Rotselaer, Ruysbroek, Pepinster, Vilvoorde, Schaarbeek, Berghem, Geeraerdsbergen, Thollembeek, Etterbeek und Wilsele. Die Vögel hielten sich im niederen dichten Gebüsch auf, waren meist sehr unruhig, schnickerten lebhaft und einzelne Männchen sangen noch am 4. November und sogar noch am 7. November ganz lebhaft in der Abenddämmerung. 76. Prunella modularis modularis (L.) 1758. Die Heckenbraunelle. Accentor modularis Linn., Lameere, F. d. Belg., S. 158. Accentor modularis (Lin.), Contreras, L. Ois. obs. en Belg.,:5: 3476: Belege: & ad. 12. 12. 1914 Virton, Prov. Luxemburg; d ad. 9. 5. 1918 Leers, Prov. Hennegau. Die belgische Heckenbraunelle unterscheidet sich nicht von den mitteleuropäischen Braunellen. 15) Falco 1916, S. 14. Ein Beitrag zur Avifauna Belgiens 127 Diese Form ist der zahlreichste und überall verbreitete Sing- vogel Belgiens. Die Braunelle überwintert auch in Belgien, denn ich fand in den Tälern der Ardennenausläufer in jedem Monat des Winters eine große Zahl dieser Vögel, sammelte auch ein Winterbelegstück und hörte schon in den ersten Tagen des April den vollen Gesang der Männchen, BETZ FF = FE == = >= Sr Brutplatz von Prunella modularis modularis (L.) Ich traf die Heckenbraunelle als Brutvogel in Ostflandern in und um Roborst, Oudenaarde und Herseaux, im Hennegau um Leers, Nechin, Templeuve, Ligne, Mark, Basilly, Vaulx, Blandain, Froyennes, Barry, Leuze, Ath, Chapelle a Wattines und Mons, in Brabant um Testelt, Aarschot, Diegem, Bellingen, Halle, Bui- singen, Loth, Roosbeek, Bierset, Kortenberg, Saventhem, Ter- vueren, Vorst, Vilvoorde, Etterbeek und Herent, in Limburg um Diepenbeek, Godscheid, Beyssem, Diest, Martinsfuhren, Gions, Tongern, Hoeselt, Zeelhem und Hasselt, in*der Provinz Lüttich um Herstal, Olne, Cornesse, Ensival, Bleyberg, Gemmenich, Nessonvaux, Pepinster, Olmenhoek, Homburg, Remersdael, Vise, Goffontaine, La Brouk, Fraipont, Stembert, Baelen, Welkenraedt, Voraux, Borgworm, Kuregem, Momalle, Montzen, Lüttich, Nas- proue, Antoing und Verviers und’ in der Provinz Luxemburg in und um Virton, Selingen, Habay, Marbehan, Beauregard, St. Mard, Harnoncourt und Lamorteau. Die Vögel bewohnen hier die Hecken mitten in den Ort- schaften und leben absolut nicht so versteckt wie in Deutschland. 10, Heft 128 Dr. J. Gengler: Im Mai waren die Hoden sehr groß und rötlichrahmgelb. Am 9. Juli schossen wir einen alten Vogel bei Marbehan, der in bestem Ernährungszustand und gut befiedert war, dessen Kopf aber fast ganz nackt und mit einer. verdickten schwärzlichen und grindigen Haut bedeckt war. Leider präparierte ich den Vogel nicht. 77. Troglodytes troglodytes troglodytes (L.) 1758. Der Zaunkönig. Anorthura troglodytes Linn., Lameere, F. d. Belg., S. 162. Anorthura troglodytes (Lin.), Contreras, L. Ois. obs. en Belg., S. 139. Belege: Jad. 20. 12. 1914 Virton, Jad. 31. 12. 1914 Lamorteau, g ad. 5. 7. 1918 Marbehan, Prov. Luxemburg. Der belgische Zaunkönig unterscheidet sich nicht von mittel- europäischen. Als weitverbreiteten und zahlreichen Standvogel stellte ich den kleinen Zaunkönig fest im Hennegau um Leers, Nechin, Templeuve, Ligne, Froyennes, Leuze, Ath, Chapelle a Wattines, Mons und La Louvi£ere, in Brabant um Loth, Ruysbroek, Dingem, Edingen, Gemmenich, Testelt, Langdorp, Roselaer, Brüssel, Ter- vueren, Buisingen, Saventhem, Vilvoorde, Jette, Ganshoren, ‚ Berghem, Geraerdsbergen, Thollembeek und Herent, in Flandern um Herseaux, in Limburg um Diest, Diepenbeek, Hasselt, Beyssem, Bitsingen, Glons, Gingelom, Landen, in der Provinz Lüttich um Trooz, Nessonvaux, Cornesse, Pepinster, Ensival, Heusy, Fexhe, Homburg, Remersdael, Vise, Fraipont, Goffontaine, Pont d’Argen- teau, Wandre, Borgworm, Momalle, Flawinne, Gemmenich, Bley- berg, Lüttich und Dolhain, in der Provinz Luxemburg um Virton, St. Mard, Marbehan, Dampicourt, Bauregard, Houdıigny, La- morteau, Harnoncourt und Rouvroy. Im Juli waren die Hoden noch sehr groß und rahmgelb. Ich fand den Zaunkönig sowohl in Gärten und Parks als auch an Waldrändern, in Schluchten, in sumpfigen Erlenbeständen so- wie mitten im Laubhochwald. Ä 73. Hirundo rustiea rustica L. 1758. Die Rauchschwalbe. Hirundo rustica Linn., Lameere, F. d. Belg., S. 164. Hirundo rustica (Lin.), Contreras, L. Ois. obs. en Belg., 5. 315. Die ersten Rauchschwalben sah ich in Belgien am 12. April, die letzten am 5. Oktober. Als Brutvogel festgestellt in der Provinz Lüttich in Esemael, "Lüttich, Olne, Vise, Pepinster, Ensival, Heusy, Verviers, Dolhain, Borgworm, Corswarem, Montzen und Homburg, in Limburg in Godscheid, Glons, Tongern, Kermpt, Zeelhem, Diest, Bitsingen, Hasselt, Spalbeek, Schuelen, Sichem und Martinsfuhren, in Bra- bant in Mesemael, Löwen, Schaarbeek, Dilbeek, Bodegem, Zot- tegem, Bierk, Buisingen, Veertryck, Roosbeek, Cumptich, Bierset, Milmort, Ruysbroek, Langdorp, Aarschot, Edingen, Rotselaer, Lovenjoul, Velthem, Kortenberg, Brüssel, Tervueren, Wilsele, Loth, Halle, Brages, Lettelingen, in Hennegau ın Blandain, Ein Beitrag zur Avifauna Belgiens 129 Havinnes, Barry, Leuze, Isieres, Meslin, Gellingen, Silly, Basilly, Mark, Leers, Nechin, Tournai, Froyennes, Ligne, Chapelle a Wat- tines, in Flandern in Herseaux, in der Provinz Luxemburg in St. Mard, Virton, Weyler, Marbehan, Rulles, Athus, Lamorteau, Dampicourt, Houdrigny, Harnoncourt, Signeulx, Halanzy und Bauregard. Es kamen fast nur weißbauchige Stücke zur Beobachtung. 79. Delichon urbica urbiea (L.) 1758. Die Mehlschwalbe. Chelidon urbica Linn., Lameere, F. d. Belg., S. 164. Chelidon urbica (Lin.), Contreras, L. Ois. obs. en Belg., S. 313. Die Mehlschwalbe war viel spärlicher in Belgien zu schen als die Rauchschwalbe. Die ersten konnte ich am 2. Mai, die letzten am 5. Oktober sehen. Als Brutvogel beobachtete ich die Mehlschwalbe in Flandern in Herseaux, in Hennegau in Beverst, Leers, Mark, Chapelle & Wattines — nicht gerade selten, doch lange nicht so zahlreich wie die über allsich zeigende Rauchschwalbe —, Leuze, Froyennes, Ath, Ghlin, Mons und Isieres, in Brabant in Tervueren,-Halle, Brages, Testelt, Aarschot, Rotselaer, Edingen, Brüssel, Thienen und Schaar- beek, in Limburg in Bitsingen, Glons, Tongern, Kermpt, Linkhout, Hoeselt, Landen, Cumptich und Diepenbeek, in der Provinz Lüt- tich in Verviers, Lüttich, Olne, Vise, Dolhain, Goffontaine, Nes- sonvaux, Esemael, Henne, Ensiva und Waremme, in der Provinz Luxemburg in Athus, St. Mard, Turpach, Marbehan, Lamorteau, Rouvroy, Virton, Houdrigny, Torgny und Dampicourt. Am Abend des 5. Oktober tummelte sch eine große Menge Mehlschwalben hoch in der Luft über der Stadt Lüttich, zweifellos Durchzügler. 80. Riparia riparia riparia (L.) 1758. Die Uferschwalbe, Cotyle ribaria Linn., Lameere, F. d. Belg., S. 164. Cotyle riparia (Lin.), Contreras, L. Ois. obs. en Belg., S. 318. Im Sommer 1916 fand ich kleine Brutkolonien in der Nähe von Coresse, Nessonvaux, Goffontaine und Schaarbeek. Ende Juli beobachtete ich einen kleinen Flug Uferschwalben bei Trooz. Im Jahre 1918 sah ich nur einmal, am 1. Mai, eine ganze Menge dieser Schwalben über einem Wassertümpel bei Schaarbeek umher- fliegen. Ich glaube, daß diese Vögel noch am Zuge waren. 81. Mieropus apus apus (L.) 1758. Der Mauersegler. Cypselus apus Linn., Lameere, F. d. Belg., S. 135. Cypselus apus (Lin.), Contreras, L. Ois. obs. en Belg., 5. 321. ' Verhältnismäßig wenig gesehen. Die ersten beobachtete ich am Abend des 1. Mai in Schaarbeek, die letzten am 30. Juli in Virton. Vom 1. August an konnte ich keinen Segler mehr finden. Als Brutvogel festgestellt in Hennegau in Leers sehr spärlich, in Ath, Mons und Tournai, in Brabant in Schaarbeek, Brüssel und Archiv für Naturgeschichte c 1918. A. 10, I 10. Heft 130 Dr. J. Gengler: Testelt, in Limburg in Tongern und Kermpt, in der Provinz Lüttich in Bleyberg, Heusy, Welkenraedt, Vise, Wandre, Jupille, Bressoux, Coreillon, Lüttich, Henne, Pepinster, Ensival, Cornesse, ‚Dolhain, Stembert, Verviers, Nasprou& und Montegnee, in der Provinz Luxemburg in Athus, Virton, St. Mard, sehr zahlreich in Arlon, dann in Sterpenich, Houdemont, Marbehan, Lamorteau und Dampicourt. Die Begattung der Mauersegler in der Luft habe ich des öfteren genau beobachten können. Ich glaube überhaupt, daß eine andere Art der Begattung als eben diese in der Luft beim Segler gar nicht vorkommt. 82. Caprimulgus europaeus europaeus L. 1758. Die Nachtschwalbe. Caprimulgus europaeus Linn., Lameere, F. f. Belg., S. 136. Caprimulgus europaeus (Lin.), Contreras, L. Ois. obs. en Belg., S. 326. Beleg: $ ad. 1. 7. 1918 Marbehan, Prov. Luxemburg. Nur wenige Male beobachtet. Im Sommer 1916 sah ich einen Ziegenmelker bei Soignes. Am Abend des 8. Mai 1918 flog ein alter Vogel am Rand eines Föhrenwaldes in der Nähe von Langdorp hin. Am Morgen des 1. Juli wurde ein alter Vogel im Laubwald bei Marbehan aufgescheucht. Derselbe flog kurze Strecken und ließ sich dann stets wieder nieder. Zweifellos hatte er Junge in der Nähe und lockte so die Leute von diesen ab. Es ließ sich auch noch ein zweiter Ziegenmelker sehen, der sich aber mehr in der Ferne hielt. Später waren die Vögel in dem Walde nicht mehr aufzufinden. Der Hoden war sehr groß, spitz eiförmig und rahmweiß. Im Verhältnis zur Größe des Vogels war der Hoden aber eigentlich klein, denn er übertraf nicht die Größe eines Goldammerhodens von der gleichen Jahreszeit. 83. Upupa epops epops L. 1758. Der Wiedehopf. Upupa epops Lin., Lameere, F. d. Belg., S. 134. Upupa epops (Lin.), Contreras, L. Ois. obs. en Belg., S. 335. Nur einmal im Sommer 1916 konnte ich diesen auffallenden Vogel beobachten. Es trieb sich ein alter Wiedehopf auf einer von weidendem Vieh besuchten Wiese bei Soignes umher. 84. Alcedo atthis ispida L. 1758. Der Eisvogel. Alcedo ispida Lin., Lameere, F. d. Belg., S. 134. Alcedo ispida (Lin.), Contreras, L. Ois. obs. en Belg., S. 338. Ist Standvogel, den ich aber nur ganz selten einmal zu sehen bekam. Den ganzen Winter über hielt sich ein Stück am Ton bei Lamorteau auf. Der Vogel war aber sehr vorsichtig, so daß ihm nicht beizukommen war. Im Sommer sah ich ihn zweimal. : Am 23. Mai saß ein Stück auf einem überhängenden Ast an einem von hohen Lehmufern um- gebenen Bach in der Nähe von Meslin. Sicher hatte der Vogel Ein Beitrag zur Avifauna -Belgiens 131 sein Nest in den hohen Uferwänden. Aber mir mangelte die Zeit, danach Umschau zu halten. Am 30. Juli scheuchte ich einen alten Eisvogel von einem überhängenden Ästchen am Bache Ton bei Virton auf. Dieser flog zu meinem Erstaunen vom Bache weg und weit in das trockene Land hinein, wo er meinen Blicken in einem Gebüsch entschwand. 85. Cueulus canorus canorus L. 1758. Der Kuckuck. Cuculus canorus Linn., Lameere, F. d. Belg., S. 136. Cuculus canorus (Lin.), Contreras, L. Ois. obs. en Belg., S. 359. Beleg: 2 ad. 9. 5. 1918 Leers, Prov. Hennegau. Ich traf den Kuckuck meist im Laubwald, an der waldlosen Grenze von Flandern und Hennegau, aber auch weit von jedem Wald ab in Wiesen- und Landstraßenbäumen sowie in Hecken und Gebüschen, wo die Weibchen nach den zahllosen Nestern der Heckenbraunellen nicht lange zu suchen hatten. Feststellen konnte ich ihn im Mai, Juni und Juli um Basily, Gemmenich, Remersdael, Martinsfuhren, Vise, Leers, Froyennes, Velthem und Marbehar. Im Anfang Mai war der Eierstock sehr groß und rötlichgelb. Bei Marbehan riefen die Kuckucke noch am 2. und 3. Juli so lebhaft wie im Frühling. 86. Picus viridis pinetorum (Br.) 1831. Der Grünspecht. Gecinus viridis Linn., Lameere, F. d. Belg., S. 138. Gecinus viridis (Lin.), Contreras, L. Ois. obs. en Belg., S. 350. Der Grünspecht ist Standvogel in Belgien. Er ist ein häufiger Bewohner der Wälder der Ardennenausläufer, wo ich schon am 18. Januar seinen Frühlingsruf hörte. Ich traf ihn dort um La- morteau, Rouvroy, Harnoncourt, Dampicourt und Torgny. Er ist aber auch ein zahlreicher Bewohner der Gärten und Parks, aus denen man im Sommer oft seinen Ruf erschallen hörte. Im April sah ich Grünspechte bei Mark, wo noch mehrere in den Bäumen lebhaft riefen. Im August beobachtete ich noch solche Spechte in den Laubwäldern um Marbehan und im November in Parks und Gärten von Viivoorde, Ganshoren und Etterbeek. 87. Picus eanus canus Gm. 1788. Der Grauspecht. Gecinus canus Gmel., Lameere, F. d. Belg., S. 138. Gecinus canus (Gm.), Contreras, L. Ois. obs. en Belg., 5. 350. Im Winter beobachtete ich Grauspechte im Klosterpark von Rouvroy. Die Vögel hackten dort am Boden umher, daß ich sie aus der Ferne gesehen zuerst für Grünspechte hielt. Sonst sah ich nur noch einmal am 23. August ein altes Männ- chen bei Weyler. 88. Dryobates major pinetorum (Br.) 1831. Der Rotspecht. Picus major Lin., Lameere, F. d. Belg., S. 138. Picus major (Lin.), Contreras, L. Ois. obs. en Belg., S. 342. g%* 10. Heft 132° . Dr. J. Gengler: Im Winter konnte ich den Vogel spärlich, doch stets in den Tälern der Ardennenausläufer um Lamorteau und Rouvroy be- obachten. Man sah da auch einzelne Stücke an den Landstraßen- bäumen. Im Sommer sah ich den Vogel bei Loth und am 14. August im Laubwald bei Dampicourt. Die Vögel waren ganz außer- ordentlich scheu und ließen sich absolut nicht nahekommen. Es waren alte und junge Vögel beisammen, wahrscheinlich eine Familie. Aus der Ferne hörte ich noch mehrmals Rotspechte rufen. 89. Dryobates minor bacmeisteri (Kl.) 1916. Der Zwergspecht. Picus minor Linn., Lameere, F. d. Belg., S. 138. Picus minor (Lin.), Contreras, L. Ois. obs. en Belg., S. 348. Diesen kleinen Specht konnte ich am öftesten von der ganzen Spechtsippe in Belgien beobachten. Er ist ein Bewohner der Parks, Gärten, der Pappeln an den Landstraßen und der Obst- gärten; auch im Buschwald traf ich ihn einmal an. Ich konnte fast stets nur einzelne Stücke auffinden. Im März fand ich ihn um Virton und Rouvroy. Zur Brutzeit sah ich ihn in Glons und Brüssel, wo er in allen Parks zu Hause war, auch im botanischen Garten mitten in der Stadt. Im Herbst aber traf ich ihn bis in den November hinein um Athus, Tournai, Löwen, Ganshoren und Edingen. Ich nenne den Vogel bacmeisteri, da nach den Ausführungen Kleinschmidt’s seines Entdeckers, dieser Specht die dunkelste europäische Form des Formenkreises Dryobates minor darstellt und ich die belgische Form mit der französischen als unbedingt zusammengehörig erachten muß.!%) 90. Dryobates medius medius (L.) 1758. Der Mittelspecht. Picus medius Linn., Lameere, F. d. Belg., S. 138. Picus medius (Bechst.), Contreras, L. Ois. obs. en Belg., S. 346. Am 30. August kletterte ein alter Mittelspecht an einer starken Buche im Walde bei Dampjcourt umher, der aber plötzlich ver- schwunden und in dem nicht besonders großen Wald nicht mehr aufzufinden war. 3 Sonst konnte ich einen Mittelspecht in Belgien nicht mehr beobachten. 91. Dryocopus martius martius (L.) 1758. Der Schwarzspecht. Dryocopus martius (Lin.), Contreras, L. Ois. obs. en Belg., S. 353- Nur einmal sah ich diesen großen schönen Specht in Belgien. Am 22. Oktober flog ein Schwarzspecht über den Nadelwald bei Langdorp laut rufend hinweg. Ich war über diese Begegnung erstaunt, denn ich glaubte in Belgien sei dieser größere Hochwaldungen verlangende Specht 16) Falco 1916, 8. 14. 1) Orn. Mon. Ber. 1913, S. 87. Ein Beitrag zur Avifauna Belgiens 133 nicht zu Hause. Lameere führt ihn in seiner Fauna von Belgien auch gar nicht auf. Es scheint also der Schwarzspecht sein Ver- breitungsgebiet im Westen auszubreiten. Es bestätigt diese meine Meinung auch Snouckaert, der sagt ‚ganz wie in Belgien und in West-Deutschland breitet auch in Holland der a sein Gebiet aus.‘!”) 92. Jynx torquilla torquilla L. 1758. Der Wendehals. Jynx torguilla Linn., Lameere, F. d. Belg., S. 137. Yunx torguilla (Lin.), Contreras, L. Ois. obs. en Belg., S. 356. Im April und Mai gesehen. Am 9. April hörte ich Wendehälse rufen bei Herseaux, am 8. Mai bei Martinsfuhren und am 16. Mai in,einem großen Park in der Nähe des Westbahnhofes von Brüssel. 93. Asio otus otus (L.) 1758. Die Waldohreule. Asio otus Linn., Lameere, F. d. Belg., S. 117. Nur wenige Male konnte ich die Waldohreule a Damit soll aber nicht gesagt sein, daß sie in Belgien selten wäre, sondern der Grund liegt eben darin, daß ich des Nachts keine oder nur sehr wenige Beobachtungen machen konnte. Am 22. April saß am hellen Tage eine alte Waldohreule in einer dichten Hecke bei Roosbeek, kaum einen Meter über dem Boden. Am 19. August saß ein Paar dieser Eulen auf den Pflöcken der Feldeinzäunung beim Bahnhof Marbehan, ohne sich um den auf- und abgehenden Posten zu kümmern, bereits in der Abenddämme- rungundlauerte aufdie dort in Menge herumhuschenden Feldmäuse. 94. Carine nocetua noetua (Scop.) 1769. Der Steinkauz. Athene noctua Scop., Lameere, F. d. Belg., S. 116. Im April sah und hörte ich des Abends schreiende Käuzchen in der Umgegend von Leers, wo sie fleißig Feldmäuse fingen. Im Mai traf ich den Kauz in Bodegem, wo er der Bewohner eines kleinen Hauses war, auf dessen Dachfirst er schon vor Eintritt ‚der Dämmerung saß. Im November sah ich ebenfalls auf einem Hausdach mitten in Diest gegen Abend ein Käuzchen sitzen. Außerdem sah und hörte ich Käuzchen in Vilvoorde, Dender- leuw und Thollembeek. In der Nacht vom 10. zum 11. November trieben sich mehrere Steinkäuzchen trotz lange dauernder heftiger Fliegerangriffe auf dem Bahnhof von Löwen und trotz des riesigen Feuerscheines der brennenden Eisenbahnwagen und des Geknatters eines explo- dierenden Munitionszuges in nächster Nähe dieses Platzes lange Zeit umher. Und ich muß sagen, daß mich da das Schreien dieser kleinen Eulen in all der mich umgebenden Gefahren und des namenlosen Jammers direkt erfreut hat, und ich mußte mitten in diesem Getümmel zwischen Schwerverwundeten und Sterbenden mein Notizbuch hervornehmen und den Vorgang notieren. So hat mir die Ornithologie, wie so oft in schweren Stunden, auch hier direkte Beruhigung und ein freudiges Gefühl gebracht. 10. Heft 134 Dr. J. Gengler: 95. Strix aluco aluco L. 1758. Der Waldkauz. Strix aluco Linn., Lameere, F. d. Belg., S. 117. Am 8. Mai wurde aus einem Baume in der Nähe von Remers- dael ein Waldkauz in der Abenddämmerung aufgescheucht. 95. Tyto alba guttata (Br.) 1831. Die Schleiereule. Strix flammea Linn., Lameere, F. d. Belg., S. 117. Die im Museum zu Brüssel in der Heimatssammlung aus Brabant aufgestellten drei Schleiereulen haben eine ganz weiße, sehr wenig geperlte Unterseite. Eine am 22. April in Milmort ge- sehene Schleiereule war ebenfalls sehr weiß, doch etwas mehr ge- perlt. Die belgischen Schleiereulen gleichen den ersten drei Stücken der Kleinschmidtschen Variationsreihe vom Rhein!) bis auf die Perlung, die, wie schon gesagt, viel sparsamer auftritt. Am 2. November 5 Uhr nachmittags saB auf dem Giebel eines niederen Bauernhauses zu Langdorp eine Schleiereule. Deren Färbung zu bestimmen war natürlich nicht möglich. 97. Faleo peregrinus peregrinus Tunst. 1771. Der Wanderfalke. Nur einmal im Winter konnte ich in Belgien einen Wander- falken beobachten. Am 12. Februar flog ein Stück u den Kloster- park von Rouvroy hin. 98. Falco tinnuneulus tinnuneulus L. 1758. Der Turmfalke. Cerchneis tinnunculus Linn., Lameere, F. d. Belg., S. 114. Im Winter sah ich Turmfalken von Mitte Januar an um Lamorteau, Rouvroy und Virton. In den Sommermonaten be- obachtete ich öfters den kleinen Falken um Tamines, Athus, Mar- behan, Rouvroy und Dampicourt. Bei Marbehan ist der Vogel, wenn ich auch einen Horst nicht finden konnte, wohl sicher Brutvogel, denn ich sah dort ständig mehrere alte Vögel. Sie rüttelten viel über den mäusereichen Feldern. Autfallend war es mir, daß diese Falken besonders des Abends bis zum Eintritt der Dunkelheit eifrig der Mäusejagd oblagen. 99. Buteo buteo buteo (L.) 1758. Der Mäusebussard. Buteo vulgaris Leach., Lameere, F. d. Belg., S. 115. Im Winter zahlreich beobachtet in den Tälern der Ardennen- ausläufer von Anfang Januar an, von Mitte März an in Paaren um Lamorteau, Rouvroy, Dampicourt und Torgny. Sonst im Sommer gesehen um Ans und vom Juni bis August um Marbehan, im Juli um Weyler, Torgny und Dampicourt. Bei Marbehan waren es stets zwei alte Vögel, die sich auf Wiesen und Feldern umhertrieben, zweifellos ein Paar, dem die Brut zerstört worden war. Ich wunderte mich überhaupt, daß dort nicht mehr Bussarde auftraten, da Mäuse in Hülle und Fülle dort vorhanden waren. 12) Berajah, Str. flammea Taf. VI, 1906. Ein Beitrag zur Avifauna Belgiens 135 Die gesehenen Bussarde waren oberseits dunkelbraun, unter- seits heller, ohne direkt weiße Töne aufzuweisen. Einmal kam auch ein auffallend Ba lbrauner Vogel mit gelbem Brustschild zur Beobachtung. 100. Astur gentilis gentilis (L.) 1758. Der Habicht. Astur palumbarius Linn., Lameere, F. d. Belg., S. 113. Der Habicht ist sicher Brutvogel in den Wäldern der Ar- dennenausläufer, denn ich traf schon vom Februar an stets an demselben Platze Habichte um Lamorteau, Rouvroy und Torgny. Im Sommer stand ein besetzter Horst im hochstämmigen Laub- wald bei Marbehan, der am 28. Juni noch mit drei großen Jungen besetzt, am 20. August aber verlassen war. Von den flüggen Jungen war keine Spur mehr in der Gegend zu finden, während das alte Paar bis Ende August täglich zu sehen war. Auch bei Dampicourt sah ich am 14. und 30. August je einen Habicht im Jugendkleid. 101. Aceipiter nisus nisus (L.) 1758. Der Sperber. Accipiter nisus Linn., Lameere, F. d. Belg., S. 113. Im Herbst und Frühjahr sah ich einzelne Sperber, meist alte Weibchen um Virton, Rouvroy, Lamorteau und Charleroy. Wäh- rend der Sommermonate beobachtete ich den kleinen flinken Räuber in Flandern um Herseaux, in Hennegau paarweise um Leers, Gellingen und Templeuve, in Brabant um Roosbeek und in der Provinz Luxemburg um Virton. Mit dem von Kleinschmidt abgetrennten und Accipditer nisus galliae benannten französischen Sperber!?) stimmt der belgische nicht überein, denn Kleinschmidt sagt „dunkel, stumpfflügelig“ und das erstere Kennzeichen stimmt auf den belgischen Vogel nicht, da die von mir gesehenen aufgestellten Stücke, besonders die Männchen, sehr helle Stücke waren. 102. Milvus milvus milvus (L.) 1758. Der Gabelweih. Milvus regalis Briss., Lameere, F. d. Belg., S. 114. Am 15. März beobachtete ich ein Paar bei Lamorteau, im Mai und Juni einzelne bei Floresse und am 21. August zwei Stücke bei Marbehan. 103. Milvus migrans migrans (Bodd.) 1783. Der Königsmilan. Am 13. März traf ich einen Milan in der Umgegend von Dampicourt. 104. Pernis apivorus apivorus (L.) 1758. Der Wespenbussard. Pernis apivorus Linn., Lameere, F. d. Belg., S. 115. Am 13. Juni beobachtete ich einen Wespenbussard bei Se- lingen, der zuerst kreiste, dann herabkam und Nahrung suchend 19) Falco 1917, 8. 24. 10. Hefı 136 Dr. J. Gengler: am Boden dem niedrigen Gebüsch entlang umherlief. Am 1. Juli sah ich ein vollkommen helles, also wahrscheinlich diesjähriges’ jugendliches Stück in der Nähe von Marbehan. 105. Cieonia eiconia eiconia (L.) 1758. Der Storch. Ciconia alba Briss., Lameere, F. d. Belg., S. 110. : Storchenansiedelungen konnte ich in Belgien nirgends finden. Doch konnte ich wenige Male durchziehende Störche sehen. Den ersten Storch traf ich am 30. Januar über Lamorteau hinfliegend, dann am Abend des 13. März 4 Störche denselben Weg gen Osten hin nehmend. Am gleichen Tage überflogen ao fünf Störche ebenfalls nach Osten Dampicourt. 106. Ardea einerea ceinerea L. 1758. Der Fischreiher. Ardea cinerea Linn., Lameere, F. d. Belg., S. 109. Am 2. November beobachtete ich einen anscheinend jungen Reiher bei Zeelhem. Er kam über das Feld herangeflogen und ließ sich in einem kleinen Sumpf nieder kurz vor dem Beginn der Abenddämmerung, wahrscheinlich um dort zu nächtigen. 107. Anas platyrhynchos platyrhynchos (L.) 1758. Die en Anas boschas Linn., Lameere, F. d.. Belg., S. 105. Wildenten, meist einzelne Stücke, selten einmal drei bei- sammen, sah ich auf Tümpeln um Brüssel, Veertryck und Schaar- beek, dann einmal mehrere am Flüßchen Ton in der Nähe von St; Mard und eine einzelne Ente über den Park von Remersdael fliegend. 108. Podiceps eristatus ceristatus (L.) 1758. Der Haubentaucher. Podiceps cristatus Linn., Lameere, F. d. Belg., S. 101. | Am 10. Mai beobachtete ich einen prachtvollen alten Hauben- taucher auf einem größeren Wassertümpel in der Nähe von Schaar- beek. Am 7. Juli machte ich am gleichen Platz dieselbe Beobach- tung. Es war dies aber nicht im selben Jahre, sondern 1918 bzw. 1916. ' "® Ich kann trotzdem nicht glauben, daß der Taucher auf diesem verhältnismäßig kleinen Wasser Brutvogel war. 109. Podiceps ruficollis ruficollis (Pall.) 1764. Der Zwergtaucher. Podiceps minor Briss., Lameere, F. d. Belg., S. 101. Als Brutvogel konnte ich diesen kleinen Taucher nirgends mit unbedingter Sicherheit feststellen. Im Winter traf ich ihn am Ton um Lamorteau, im April auf einem kleinen Tümpel bei Zeelhem, im Mai bei Gelrode und, Schaar- beek, im September in den Festungsgräben von ‚Diest, im Oktober bei Testelt, im November auf einem Bach in der Nähe von Sichem. und auf einem.kleinen Tümpel bei Wilsele. Es waren ‚meistens. einzelne, selten einmal zwei Stück beisammen. Ein Beitrag zur Avifauna Belgiens 137 110. Actitis hypoleucos (L.) 1758. Der Flußuferläufer. ‚Actitis hypoleucos Linn., Lameere, F. d. Belg., S. 122. Am 11. September sah ich mehrre seh flinken Uferläufer am Rand des Mooses bei Vise. 111. Totanus totanus totanus (L.) 1758. Der Rotschenkel. Totanus gambetta Linn., Lameere, F. d. Belg., S. 123. Auf einer Insel in einer großen überschwemmten Wiese in der Nähe von Linkhout sah ich einen kleinen Flug Rotschenkel am 3. November. Die Vögel waren gar nicht scheu und trieben sich lange Zeit dort Futter suchend umher. 112. Gallinago gallinago gallinago (L.) 1758. Die Bekassine. Gallinago coelestis Frenz., Lameere, F. d. Belg., 5. 121. - Zweimal nur traf ich mit diesem Vogel in Belgien zusammen. Am 1. Mai wurde ein Paar von einem Bach auf einer Sumpfwiese bei Löwen aufgetrieben und am 11. September liefen zwei Be- kassinen an einem Wiesengraben östlich von Diest umher. Beim Näherkommen des dort weidenden Viehs flogen sie ab und fielen eine kleine Strecke unterhalb der ersten Stelle an demselben ' Wiesengraben wieder ein. 113. Megalornis grus grus (L.) 1758. Der Kranich. Grus cinerea Bechst., Lameere, F. d. Belg., S. 127. Gegen Mittag des 22. Oktober zog ein riesiger ARE von Kra- nichen über die Vorstädte von Löwen hin. Der Flug hatte zuerst die charakteristische Form; plötzlich aber löste sich der linke längere Schenkel in seiner Mitte ab und ‚bildete, ohne daß dadurch die Fortbewegung auch nur im ge- ringsten gestört worden wäre, einen neuen Flug, der aber, wenig- stens so lange er von mir noch gesehen werden konnte, nicht so- gleich die richtige hergebrachte Flugordnung zustande brachte. 114. Crex erex (L.) 1758. Der Wachtelkönig. Crex pratensis Bechst., Lameere, F. d. Belg:;=$:. 128: Nur wenige Male konnte ich den Vogel in den Wiesen um Diest, Turpach und Metzig im Sommer und bei Sichem im Sep- tember feststellen. Sicherlich ist aber der Wiesenschnarrer ein zahlreicher Brut- vogel in dem wiesenreichen Belgien. 115. Gallinula ehloropus chloropus (L.) 1758. Das Teichhuhn. Gallinula chloropus Linn., Lameere, F. d. Belg., 5. 128. Als Brutvogel festgestellt in Hennegau in den wasserreichen Auen um Tournai und Jemappes, in Brabant auf den größeren, mit Schilf bewachsenen Wassertümpeln um Schaarbeek und in der Provinz Luxemburg um Lamorteau. . Die Vögel waren noch am 10. November an ihren Brutplätzen oder in deren nächster Nachbarschaft. 10. Heft 138 Dr. J. Gengler: 116. Fulica atra atra L. 1758. Das Bläßhuhn. Fulica atra Linn., Lameere, F. d. Belg., S. 128. Das Bläßhuhn ist Standvogel in der Provinz Luxemburg. Im Sommer konnte ich es häufig sehen auf den schon öfters ge-- nannten Tümpeln bei Schaarbeek, dann um Corswarem, Boussu, Löwen, Ruysbroek, Tamines, Thulin auf nur ganz kleinen Weihern, am 2. November noch viele auf den einen großen See bildenden überschwemmten Wiesen bei Linkhout. 117. Columba palumbus L. 1758. Die Ringeltaube. Columba palumbus Linn., Lameere, F. d. Belg., S. 133. Columba palumbus (Lin.), Contreras, L. Ois. obs. en Belg., S. 365. Ein oft gesehener, zahlreicher Brutvogel, der die Laubwälder, insbesondere aber die großen Parks bewohnt und gar nicht scheu sich vollkommen an das Treiben der Menschen gewöhnt hat. Als Brutvogel festgestellt in Brabant im Park von Loth, Cumptich, Diegem, zahlreich im Park von Laken, in der Provinz Lüttich um Borgworm, in Limburg um Martinsfuhren, in der Provinz Luxemburg in den Laubwäldern um Marbehan, Hou- drigny und Dampicourt. Die in den Wäldern lebenden Ringeltauben sind aber un- glaublich scheu und vorsichtig, wahrscheinlich erst durch die häufige Beschießung während des Krieges geworden. Große Mengen dieser Taube fand ich Ende August in den Laubwäldern um Dampicourt versammelt; im September traf ich einzelne Ringeltauben in Brabant um Remersdael und Rotselaer 118. Columba oenas oenas L. 1758. Die Hohltaube. Columba oenas Linn., Lameere, F. d. Belg., S. 133. Columba oenas (Lin.), Contreras, L. Ois. obs. en Belg., S. 365. . Die Hohltaube fand ich erst am 2. April in Belgien. Von da an balzten sie auf den Höhen hinter St. Mard und bei Rouvroy, im Sommer sah ich sie auch häufig um Namur. Im Juli und August traf ich sie in den Laubwäldern um Dampicourt und Marbehan, aber viel spärlicher als die Ringeltaube. Einmal, am 11. September, begegnete mir in der Provinz Limburg bei Warsage ein kleiner Flug Hohltauben an einem Waldrand. 119. Streptopelia turtur turtur (L.) 1758. Die Turteltaube. . Turtur vulgaris Eyton, Lameere, F:'d. Belg., S..133. Turtur communis (Selb.), Contreras, L. Ois. obs. en Belg., S. 370. Im Mai sah ich Turteltauben in Hennegau bei Leers und in Brabant in den Parks in und um Brüssel, in der Provinz Luxem- . burg in den Laubwäldern um Marbehan in der zweiten Hälfte des August. 120. Phasianus colehieus L. 1758. Der Fasan. Phasianus colchicus Linn., Lameere, F. d. Belg., S. 131. Fasanen beobachtete ich um Ligne und Marbehan. Ein Beitrag zur Avifauna Belgiens 139 121. Perdix perdix damascena (Briss.) 1760. Das. Rebhuhn. Perdix cinerea Briss., Lameere, F. d. Belg., S. 130. Beleg: & ad. 11. 4. 1918 Leers, Prov. Hennegau. Das Rebhuhn traf ich als Brutvogel in Hennegau um Leers, Nechin, Froyennes, Isieres, Silly, Basilly, St. Pierre-Chapelle, Ath, Barry, Meslin, Mark, Templeuve, Tournai, und Chapelle A Wattines, in Brabant um Rotselaer, Veertryck, Halle, Langdorp, Herent, Nosseghem, Burst, Edingen, Beert, Herzele, Roborst, Munksvalm, Lettelingen, Kortenberg und Thienen, in Limburg um Godscheid, Warsage, Beverst, Neerwinden, Hoeselt, Beyssen, Diepenbeek, Linkhout und Diest, in der Provinz Lüttich um Vise und in der Provinz Luxemburg um Turpach, Marbehan, : Hou- drigny und Selingen. | Die Vögel treten meist ziemlich zahlreich auf, besonders in Hennegau. Im April ist der Hoden groß, flach, eckig und hellgrau. Diese belgischen Rebhühner unterscheiden sich ganz bedeutend von den zur Form derdix gehörigen mitteleuropäischen Vögeln aus derselben Jahreszeit. Das Rostgelb des Kopfes ist dunkler, viel mehr braun, und diese Farbe reicht nicht weit über die Kehle herab, alle grauen Farbentöne sind stark rostigbräunlich über- laufen, besonders am Bauch, der Hufeisenfleck ist kastanienrot- braun, die Füße sind sehr dunkel braun. Die Maße sind nicht ver- schieden. Ich rechne nach diesen Feststellungen die belgischen Rebhühner zur Form damascena. 122. Coturnix ceoturnix eoturnix (L.) 1758. Die Wachtel. Coturnix communis Bonnat., Lameere, F. d. Belg., S. 130. Als Brutvogel traf ich die Wachtel in Hennegau um Leers, in Brabant um Turpach und in der Provinz Luxemburg um Athus, Virton, Dampicourt und Marbehan. Am 9. Mai hörte und sah ich die ersten Wachteln, am 6. Juli waren die Jungen schon ziemlich groß und am 18. August sah ich den Vogel zum letztenmal. 123. Lyrurus tetrix juniperorum (Br.) 1831. Das Birkhuhn. Tetrao tetrix Linn., Lameere, F. d. Belg., S. 131. Am 11. September sah ich einen alten Birkhahn in einem lichten Föhrenschlag in der Nähe von dichtem niedrigen Jungholz in der Umgegend von Rotselaer. 10. Heft 140 F. Werner: Über Reptilien und Amphibien aus Albanien gesammelt von Prof. R. Ebner und Dr. H. Karny im Sommer 1918. Bearbeitet von F. Werner. (Mit 1 Textfigur.) Auf meine Bitte wandte Herr Prof. Ebner auf seiner sich über einen großen Teil Albaniens erstreckenden Dienstreise als Malariaforscher auch den obengenannten Wirbeltierklassen sein Augenmerk zu, und das Resultat war ein in jeder Hinsicht be- merkenswertes, obwohl sich der Sammler wegen der Notwendigkeit, sein Gepäck äuf ein Minimum zu beschränken, größere Exemplare oder Vertreter häufiger, leicht erkennbarer und weit verbreiteter Arten nicht mitnehmen konnte. Manche Arten, wie Coronella austriaca scheinen von keinem anderen Sammler in Albanien ge- funden worden zu sein: Einige weitere Arten verdanke ieh auch Herrn Prof. I. Müller und Herrn Dr.H.Karny (dem ich u. a. die für ganz Albanien neue Salamandra atra verdanke); sie wurden ebenfalls in das nach- folgende Verzeichnis aufgenommen. Ihnen allen bin ich für das wertvolle Material zu aufrichtigem Danke verpflichtet. Eine vorläufige Mitteilung über die mir bisher aus Albanien bekanntgewesenen Reptilien (nach der Publikation von Klaptocz und den Beobachtungen von Prof. I. Müller, Oberstlt. Veith und meines Sohnes Franz) ist in den Bl. f. Aqu. u. Terr.-Kunde XXIX, 1918, p. 250 von mir veröffentlicht. Ich hebe daraus nur die Feststellung des völligen Fehlens der platycephalen Lacerten in ganz Albanien, sowie die Vertretung der in Nordalbanien vor- kommenden L. fiumana durch L. jonica in Südalbanien als auf- fälligste Unterschiede von der Fauna von Süddalmatien, der Hercegowina und Montenegros hervor, ebenso das Vorkommen von Ablepharus, Typhlops und Eryx als griechische Elemente in der albanischen Fauna. I. Reptilien. Testudo graeca L. Von dieser in Albanien ungeheuer häufigen Schildkröte, von der ganze Waggonladungen nach Österreich gebracht wurden, um Konservenfabriken zugewiesen zu werden (freilich gingen sie auch waggonweise durch Erfrieren unterwegs zugrunde) brachte Prof. Ebner begreiflicherweise kein Exemplar mit; er notierte aber folgende Fundorte: Tarabo$ (Tarabosh) bei Scutari (Shkodra), 1. VIII. mittelgroßes Ex. auf dem Wege. — Portes-Durrec (Du- razzo) 6. VIII. — In der Nähe von Prenjs, 12. VIII. zerbrochener Panzer eines kleinen Tieres. — Jablanica (Serbien)—Debra (Ser- Über Reptilien und Amphibien aus Albanien 141 bien) 16. VIII., 1 großes Q. — Trektani—Kruma 25. VIII. mehrere Stücke neben dem Weg, alle ziemlich groß, anscheinend schon ganz erwachsen. — Kishajt—Kruma 26. VIII. —-Schilderfragmente, die wahrscheinlich dieser Art angehören, bei Rogczina (Rogozhina) 7. VIII. — In Elbasan Panzer eines Exemplares, das aus der Umgebung dieses Ortes stammte. Einige Male sah Prof. Ebner lebende Schildkröten mit schweren Verletzungen des Rücken- panzers, die aber wieder verheilt waren. Weder T. marginata Schpff., die nach Mojsisovics in Triest unter dem Namen ‚,‚tartaruga albanese‘‘ bekannt sein soll, und auch von De Betta aus Albanien erwähnt wird, noch T. ibera sind bis- her in Albanien sicher nachgewiesen worden. Zu obigen Fund- orten kann ich noch nach den Mitteilungen meines Sohnes Muleti, Paprijali und Gradista hinzufügen. Anguis fragilis L. Ein junges Ex. vom Wege Dragobija—Cafa Dro5ks (Quafa Droshks) 30. VIII.; albanisch ‚‚bollverbd‘. Lacerta viridis Laur. Ein $ der forma fypica (85 + 192 mm) mit 16—16 Femoral- poren. Schuppen um die Rumpfmitte 52 +6. Tympanicum mit Supratemporale in Kontakt ;ein Massetericum durch eine Schildchen- reihe von den Supralabialen ebenso wie von den Supratemporalen getrennt; 10 Halsbandschildchen; 8 Schildchen um das Anale. Hinterkopf und Vorderrücken dunkelbraun und gelblich marmo- riert, Hinterrücken olivenbraun, dunkel punktiert, Halsseiten mit weißen, dunkel gesäumten Augenflecken. Quafa Droshks, 30. VIII. Kopf eines @ von Portes, 6. VIII. Massetericum klein; Tympa- nicum und Supratemporale voneinander getrennt. Sicher der subsp. major angehörig. Weitere Exemplare wurden, ohne daß die Zugehörigkeit zu einer der beiden Formen festgestellt werden konnte, beobachtet bei Tarabosh 1. VIII.; Mamuras 3. VIII. im Eichenwald; Babia 10. VIII.; Darza (Dardha) 11. VIII.; Weg von Dardha ‘nach Kjuks (Quks) 11. VIII.; Kolgecaj 1. IX. im Eichengebüsch; zwischen Djakova (Gjakova) und Prizren (Prizrend) 4. IX. ; zwischen Kula Lums und Smirija (Shmrija), 6. IX.; zwischen Serige und Oro$i (Oroshi) 7. IX. junges Exemplar mit weißen Fleckenreihen; zwischen Ungrej und Kalmeti, 9. IX. .erwachsenes und junges Stück, dieses noch mit weißen Fleckenreihen. Einheimischer Name ‚gjapin‘‘‘), der ähnlich (,‚gjarpen‘‘) auch für Coronella, jedenfalls „uch für andere Schlangen gebraucht wird. Lacerta muralis Laur. subsp. fusca Bedr. (Abbildung S. 142). Diese Art kommt in Albanien in zwei Formen vor, die ich sub- spezifisch trennen möchte. Dieeine(Fig. links) ist unsere mitteleuro- päische Form, wieauch dieziegelrote Bauchseite anzeigt; die andere, !) Nach Klaptocz ‚, tshapij““. 10. Heft 142 F. Werner: nach Oberstlt. Veith ausschließlich auf Sandsteinfelsen lebend (Fig. rechts), ist durch die Zeichnung der Oberseite (große Dorsal- flecken in zwei Längsreihen) und durch die sehr schwach und stumpf] gekielten oberen Schwanzschuppen merklich verschieden. Diese Form, die ich nach ihrem Entdecker subsp. veithi benenne, liegt mir vom Babia und vom Wege Debra—Peshkopije vor. Albanischer Name ‚‚harrdoc‘‘, nach Klaptocz ‚‚harduz“. Die subsp. veithi n. ist der südwesteuropäischen (spanischen) subsp. monticola Blngr.?) außerordentlich ähnlich und steht in 2) Boulenger, A Contribution to the Knowledge of the Varieties of the Wall-Lizard (Lacerta muralis) in Western Europe und North Africa. Trans. Zool. Soc. London XVII, 1905, p. 365, Taf. XXIV, fig. 13. Über Reptilien und Amphibien aus Albanien 143 mancher Beziehung, ebenso wie geographisch, so auch in morpho- logischen und Färbungscharakteren, zwischen dieser und der kleinasiatisch-kaukasischen Gebirgsform, die von Boulenger für chalybdea Eichw. gehalten wird, während Mehely sie der saxicola Eichw. zurechnet. Die Zeichnung der Oberseite weist die größte Übereinstimmung mit derjenigen der monticola-Gruppe auf, da nirgends sonst die Anordnung der Dorsalflecken in zwei Reihen in gleicher Weise ausgesprochen ist; aber auch die Unterseite ent- spricht derjenigen der monticola und die Pholidose weicht nur in einem wesentlichen Punkte von derjenigen dieser Form ab (größere Zahl der Schuppenreihen, bei monticola 46—50, bei veithi 56—64) ; die auffallende Größe des Massetericum, das öfters oben an das Supratemporale anstößt, die schwach und stumpf gekielten oberen Caudalschuppen sind dagegen bemerkenswerte übereinstimmende Merkmale. Die Auffindung dieser Eidechse, die übrigens, wie ein mir von Herrn Dr. Robert Mertens übersandtes Exemplar be- weist, auch in Mazedonien vorkommt, ist ein neuer schlagender Beweis von dem ehemaligen Zusammenhang der Gebirgsfaunen Südeuropas und Westasiens. gl = = a g - ® {=} © &n . = R= . 4 ls” @ a 2 |S® 3 = | 5 |Elmage 58: 53 2 | > NE 3 Sulad| 473 |8g| 23 S Oberseite | Unterseite Be: Ss asa E53 [Bel 2 0 & 5 aeasl EA (EEE 8 Re = 2 < 3 A = g | Mamures 16-16 10 | Interparie- Seitenband in Kehle weiß u. ? tale und +140 |dunkles Netz-|rot gefl. Hals- Oceipitale werk aufgelöst; bandschildchen d. Schild- Rückenzone und Ventralia chen ge- olivenfarbig, |rot mit weißem trennt undeutlie Hinterr. Glied- dunkel retiku- maßbenu. Schw. liert, seitlich [rot u. weiß ge- heller, grün- |fleckt; Bauch- lichweib. randschildchen blau u. schwarz o. rot-schwarz- weiß. 5 16-20| 10 | 7 | ebenso; |50 | groß 63 Seitenband Rot, nur fe) 5—4 Supra- (+98) |schwarzbraun, Infralabialia rot labialia vor ob. stark zack.; weiß u.schwarz; dem Subo- - Rückenzone Bauchrand- culare grünlichgrau schildchen wie mit 3 sehr un- vorige. regelmäßigen Fleckenreihen Dardha 19-19| 12 | 7 56 60 ?| u. vn. (+90) 9 Kolgecaj |19-19| 9 | 7 |4—5 Supra-| 60 50 weiße Grenz- TELX, labialia vor (+47) |linie zwischen —- —— dem Subo- dunklem Seitenband und grau. culare Rückenzon. nur vorn deutlich, | hinten in Flecke aufgelöst und gegen die sonst ungefleckte ückenzone durch dunkle Schattenflecke begrenzt. Im dunklen Seitenband über der | Achsel eine Reihe runder ' | weißer Flecke 10. Heft 144 F. Werner: x —————— | = u h 8 = R 5 j = E |sel?o no & 8 3 € gs se.ca @u2 jägl 8 al 8 | Aalsssa 555 Se E | a En = = a ad Ua 35 2 Oberseite Unterseite 2 3. Ss 13238: 383 22 2 o ale Bea 8m 8 8 & m R=} 2 :@ in Ö « je a e 9 Tropoja 20-19| 11 | 6 |Interpariet.| 56 60 Unterseite weiß 2 I. von Oceipit. +) Kehle u. Brust durch schwärzlich ge- Schildchen fleckt, Kehl- 1 getrennt schuppen ziegelrot de Seri 19-21) 10 | 8 |5—4 Supra-| 58 57. ‚Ziemlich dunk.|Unters. etwas 7, 1%: labialia vor (+71) graubraun, |dunk. gefleckt; dem Subo- dunkel genetzt|Anflug von Rot culare u. vermikuliertjauf d. Bauche; Spur von Blau auf den Bauch- randschildeben Kehle hellgelb, - Unterseit. sonst | gelblichweiß Q 5 17-17| 9 | 8 52 | links 60 Rückenzone: j klein | (+63) |hell. Randlinie, a rechts einwärts davon | keines und in der | Vertebrallinie dunkle | Punkte d ‚Jablanica- |19-20| 10 | 7 60 65 |Hellgrau,dunk. Weiß, Bauch- Debra (+97) Seitenband |randschildchen 16. VII. wenig deutlich; blau | Vertebrallinie mit dunkler | Fleckenreihe d| Debra- 120-21| 11 | 6 58 61 weiß Peshkopeja (+124) (Peshkopije 18. VIII. & ya 20-19| 11 | 8 60 |links 1 63 : weiß j rechis 2| (+63) d > 21-21] 11 | 8 |5—4 Supra- 56 | links 65 Kehle rötlich, „| labialia vor querge-| (+112) x sonst weiß dem Subo- teilt, d. Rückenzone culare obere a. mit 2 Reihen supra- großer Flecke, tempo- eine ebenso | rale an- breite ungefl. | stoßend Mittelzone | A 21-21| 10 | 8 56 67 freilassend |Kehle u. Brust (+108) rot,Hinterbeine 2 und Schwanz gelblich, sonst | - 120-20| 11 | 8 154 S 56 58 Ike N „ - upra- ? | labialia u (+104) weiß dem Subo- culare g .Babia [23-24| 10 | 7 64 |berührt| 65 ISIS VIEET, das vor-| (+117) || Rückenzone | derste mit 2 Längs- Supra- zen El tempo- schw. ecke, a rale eine ebenso weiß breite ungefl. Rückenzone g 21198 80 60 freilassend ”’ | (+123) Über Reptilien und Amphibien aus Albanien 145 Lacerta taurica Pall. var. jonica Lehrs Die vorliegenden Exemplare stimmen mit Zaurica in der Fär- bung undZeichnung, mit jonica meist in den negativen Merkmalen (Nasenloch nicht an das Rostrale grenzend; Supraocularia und Supraciliaria nicht in Kontakt) überein. Pterygoidzähne, deren Vorhandensein für Zaurica charakteristisch ist, habe ich nicht nachweisen können. Es liegen vor: & von Vorra, 3.—4. VIII., 75 + 116 mm (Schwanz regene- riert). Femoralporen 19—20, Halsbandschildchen 12, 7 Schildchen um das Anale; Schuppenlängsreihen etwa 56. Grüne, fleckenlose Vertebralzone; die Dorsalflecken zu jeder Seite derselben ohne hellen Saum; Kehle grünlichgelb, Bauch grünlichweiß; bläulicher Axillarfleck vorhanden. » & von Elbasan 8. VIII. 65 + 138 mm. Femoralporen 20—20, Halsbandschildchen 11, 6 Schildchen um das Anale; etwa 54 Schuppenreihen. . Rückenzone wie vorige; Unterseite gelbrot. Q@ von Kjuks-Lin, 12. VIII. 65 + 79 mm (Schwanz regene- riert). Femoralporen 16—17, Halsbandschildchen 9, 7 Schildchen um das Anale; eiwa 56 Schuppenreihen. Nasenloch berührt beider- seits das Rostrale! Zwischen den oberen schwarzen Begrenzungs- linien der hellen Dorsolaterallinien drei schön grüne Dorsalzonen, je eine dunklere, seitliche und eine hellere, mediane; an der Grenze dieser drei Zonen wenige und sehr unregelmäßig angeordnete schwarze Flecke; Unterseite weiß. Junges von Pazar Shjak 5. VIII. Halsbandschildchen 11, Schildchen um dasAnale 6, Femoralporen 19; Massetericum klein; weiße Längslinien deutlich über die Schwanzwurzel und am Außen- rande der Hinterschenkel in Flecken aufgelöst; Oberseite oliven- grün, Rückenmitte mit schwarzer Fleckenlinie (sonst nur bei fiumana). Unterseite gelblich. Axillarfleck erkennbar. Junges von Kjuks-Lin 12. VIII. 11 Halsbandschildchen, 7 Präanalschildchen, kein Massetericum. Graugrün, Rückenmittel- zone ungefleckt, Unterseite gelblich. Junges von Elbasan, 12. IX. 11 Halsbandschilchen, 8 Präanal- schildchen, Femoralporen 19—21; Rostrale stößt beiderseits an das Nasenloch. Oberseite olivengrün. Junges von Paprijali 8. VIII. 10 Halsbandschildchen 10, 1. Paar von Infralabialen durch ein Schildchen getrennt; Fron- tonasale und Frontale in einem Punkt in Berührung. Oberseite hellbraun: helle Dorsolateralstreifen z. T. unterbrochen; eine schwarze Vertebralfleckenseite in der hinteren Rumpfhältte. Algiroides nigropunctatus DB. d und 2 von Mamuras (leg. Prof. I. Müller). & 63+115 mm, mit 9 Halsbandschildchen und 16—18 Femoralporen, Kehle bis zum Vorderrande der ersten Brust- schildchenreihe schön dunkelblau, Bauch seitlich rot, in der Mitte mehr gelb. Archiv für Naturgeschichte 1918. A. 10. 10 10. Heft 146 F. Werner: © 60 + 113 mm, mit 7 Halsbandschildchen und 19-19 Fe- moralporen. Kehle mit Einschluß der ersten Reihe von Brust- schildern hellblau, Bauch grünlichgelb. Kopf beı beiden dunkel punktiert, sonst Oberseite einfarbig dunkelbraun. Junges vom Weg Jablanica—Debra 16. VIII. Die retikulierte Zeichnung der Halsseiten erinnert lebhaft an die von A. moreoticus, der also eine ursprünglichere Zeichnung aufweist als alle übrigen Arten. Das vorliegende Jungtier ist das kleinste, das ich bisher gesehen habe. Tropidonotus natrix L. var. bilineatus Jan. Kleines Exemplar vom Weg Gam—Serice 6. IX. Helle und dunkle Halbmondtlecken beider Seiten weit getrennt. — Gesehen ein kleines Stück in den Tümpeln zwischen Lezh& und Shen Gjin 2. VIII; ein großes sah am Skumbi bei Elbasan 15. VIII. "Lt. Mader. Coluber longissimus Laur. Junges Exemplar vom Weg ee 16.-VI = Links accessorisches Suboculare unter dem Präoculare, dreieckig zwischen 2. und 3. Supralabiale eingekielt. — Hierher ‘wohl auch eine etwa meterlange, schwarze Schlange gesehen, bei Mamuras 10. IX. im Eichenbuschwalde ; verschwand unter einem dicken liegenden Baumtamme. Coluber quatuorlineatus Lac. Junges Exemplar von Dzura (Xhura) 11. VIII. Temporalia 2-+4, 3+4. Ein großes Exemplar sah mein Sohn, wie dieses erschlagen, bei Berat, ebenda auch C. leopardinus Bp. Coronella austriaca Laur. Erwachsenes Ex. vom Weg Dragobija—Cafa Drosks, 30. VII. im Walde. Sq. 19, Temporalia 2 + 2; der von oben sichtbare Teil des Rostrale ?/, so lang wie sein Abstand vom Frontale, doppelt so lang wıe die Internasalnaht. Hintere Fortsätze des Nackenflecks lang; Rückenflecke groß, schwarzbraun, quer verbunden. Auf der Balkanhalbinsel bis Griechenland verbreitet. Vipera ammodytes L. Herr Prof. Ebner fand am Wege von Ungrej nach Kalmeti in fast 500 m ein erschlagenes Exemplar (9. IX.); Herr Dr. Karny brachte mir ein schönes $ mit auffallend breitem Kopf von Vorra mit; mein Sohn fand ein erschlagenes Exemplar bei: Mamuras. II. Amphibien. Molge cristata Laur. Ein Q aus Mamuras, von Herrn Prof. I. Müller ee dürfte der typischen Form zuzurechnen sein. Kehle und Kopf- seiten dicht weiß punktiert; gelbe Spinallinie nur auf der Schwanz- firste; Bauch gelb mit zwei ziemlich deutlichen Längsreihen schwar- zer Flecke, die eine schmale helle Mittelzone freilassen. Über Reptilien und Amphibien aus Albanien 147 Aus der Balkanhalbinsel außeıcem von Bosnien (v. Möllen- dorff, Werner), Dalmatien (Werner), Rumänien (Kiritescu), Bulgarien (Kowatscheff)und Griechenland (Parnass, Bedriaga) bekannt; kommt jedenfalls auch in der europäischen Türkei vor: Athos (Klaptocz). Molge alpestris Laur. 2 38, 3 QQ und eine Larve vom Korab (2600 m) 22. VIII. Von den d& ist das größere 55 + 38, von den 99 das größte 60 + 55 mm lang. Ein Unterschied von alpinen Exemplaren ist nicht zu be- obachten, auch nicht eine Annäherung an die bosnische var. reisert Wern. Kehle ohne Spur von Flecken. Die Tiere waren in einem kleinen Becken mit Schmelzwasser leicht zu fangen. Salamandra atra Laur. Ein Exemplar vom Weg Dragobija—Cafa Drosks, an einem Regentage von Dr. Karny gefangen 30. VII., 70 + 50 mm lang. Dies ist wohl der bei weitem interessanteste Fund. Während der bisherige südlichste Fundort des Alpensalamanders im Prenj- Gebirge in der Hercegowina liegt, ist nun die südliche Verbreitungs- grenze wieder um 14,° vorgeschoben. Es ist wahrscheinlich, daß dieser Salamander auf der Balkanhalbinsel noch weiter verbreitet, wenngleich vielleicht nicht so häufig ist wie in den Alpen. (Auch S. maculosa, die ja bis in den Taygetos, vordringt, ist auf der Balkan- halbınsel so selten, daß sie von Bedriaga in seiner Arbeit über die Amphibien und Reptilien Griechenlands nur aus Bosnien und dem Parnass erwähnt wird; seither ist sie auch in Dalmatien, Monte- negro, Rumänien und Bulgarien, sowie in Griechenland auf dem Öta, Erymantos und Taygetos gefunden worden und wird neuer- dings von Bolkay auch aus Albanien erwähnt.) Albanischer Name ‚‚Pizrrak““. Bombinator pachypus Bp. In Tümpeln an der Straße bei Dardha 11. VIII. mit sehr wenigen und kleinen Flecken auf dem Bauch und deutlichen dunklen Drüsen- punkten. Ochrida (Ohrit) 13. VIII. auf Sumpfboden. Peshkopije 19. VIII.; Bauch ebenfalls spärlich dunkel geileckt; auch in dem von Schwefelbelag weißlichem, kalten Wasser. Ferner glaubt Prof. Ebner die Art in Tümpeln zwischen Kruma und Golajt 27. VIII. und bei Zogaj 28. VIII. gesehen zu haben. Schließlich noch bei Elbasan 12. IX. in Tümpeln beim Shkumbi, stellenweise nicht selten. Das starke Vorwiegen der gelben Färbung habe ich bei allen mediterranen Exemplaren, von Triest, Spalato, Rjeka bei Cetinje usw. beobachtet. Hierher gehören auch Kaulquappen aus einem Wasserbehälter bei einem Brunnen in der nächsten Umgebung von Babia 11. VIII. (vier-, drei- und zweibeinig; nach den charakte- ristischen Pigmentlinien mikroskopisch leicht zu erkennen). Bufo viridis Laur. Vorra, 4. VIII. Mit Beginn der Dunkelheit kam ein erwachsenes Ex. vor dem Hause zum Vorschein. Luzh&@ 28. VIII. ebenfalls ein erwachsenes Ex. im Hofe des Postens. 10* 10. Heft 148 F. Werner: Hyla arborea L. Bei Alessio (Lezh&) 2. VIII. auf feuchtem Boden; Prenjs 12. VIII. an einer grünen Stelle. — Ochrida (Ohrit) 13. VIII. auf Sumpfboden. — Elbasan 14. IX. jenseits der Shkumbi-Brücke. Rana agilis Thomas Bei Ohrit 13. VIII. ein kleines Exemplar, auf Sumpfboden. Kehle und Rumpfseiten dunkel weitmaschig genetzt; ein großes mit fast weißer Kehle und sehr langen Hinterbeinen aus Platz- mangel wieder freigelassen. Rana graeca Blngr. In einer Bachschlucht bei Babia 10. VIII. im Walde, 1 Ex., Peshkopij& 19. VIII. ein großes Ex., leg. Karny; PloStan (Ploshtan) 21. und 23. VIII. in einem schluchtartigen Bachbett beim Ort einige mittelgroße Ex., scheint hier recht häufig zu sein; am Shkelsen oberhalb Padesi in der Waldregion, 2. IX. ein großes Ex. geschen; Kula Lums bis Shmrija 6. IX.; Gam bis Serige 6. IX. in einem Bewässerungsgraben; bei Serige 7. IX. keines Ex. — - „In Inneralbanien in Gebirgsbächen und im Walde weit verbreitet, erinnert durch Lebensweise und Aufenthalt überaus an R. tempo- raria.‘‘ (Ebner.) Von diesen Exemplaren liegt mir vor ein @ von Peshkopije&, 55 mm lang, kleinere Exemplare von Babia und Ploshtan. Die charakteristische Kehlfärbung mit der hellen Mittel- linie bei allen deutlich; Oberseite hellrötlichgrau bis dunkelgrau. Dieser Frosch ist nunmehr auf der Balkanhalbinsel in Süd- dalmatien (leg. Ebner), Bosnien (leg. Brandis, Reimoser), Hercegowina (leg. Werner), Montenegro (leg. Werner), Albanien (leg. Ebner, Karny), Mazedonien (Nette, L. Müller), Griechen- land (leg. Oertzen, Reiser, Leonis, Werner, Holtz, L.Müller) gefunden worden. Rana ridibunda Pall. In kleinen Tümpeln bei Shkodra viele kleine und mittelgroße Ex., 31. VII., Massen von kleinen und mittelgroßen Wasser- fröschen in den Tümpeln zwischen Alessio (Lezh&) und San Gio- vanni di Medua (Shen Gjin), 2. VIII.; Elbasan 9. VIII.; Ohrit 13. VIII. auf Sumpfboden; Peshkopije 19. VIII. nicht selten, auch in dem von Schwefelbelag weißlichem, ganz kalten Wasser; an- scheinend auch zwischen Kruma und Golijt am 27. VIII. auch in einem in einzelne Tümpel aufgelösten Bachbett; Elbasan 12.—16. IX. im Shkumbi und in Tümpeln. — ‚‚Bewohnt in Inneralbanien nur offene Gewässer und fehlt in Waldbächen anscheinend stets.“ III. Fische. Barbus petenyi Heck. Tropoja 1.—3. IX. Im raschfließenden Wasser eines Grabens abends zufällig mit dem Waschbecken gefangen. Durch auffallend kurze Anale, die die Basis d«r Caudale bei weitem nicht erreicht, vom Typus abweichend. Ein halbwüchsiges Exemplar derselben Art brachte mir Herr Prof. O. Abel von seiner Reise nach Serbien von Ra$ina bei PleS (2. VI. 16) mit. Über Reptilien und Amphibien aus Albanien 149 Leuciscus Sp. | Shkumbi bei Elbasan 16. IX., kleine Exemplare, nicht näher bestimmbar. Cobitis n. sp. ? Kleine Exemplare aus Tümpeln zwischen Lezh& und Shen Gjen 2. VIII. und aus Wasserlachen am rechten Shkumbi-Ufer bei Elbasan im stehenden Wasser 15. IX. leg. Lt. Mader. Von den verwandten Arten durch weit mehr gedrungene Gestalt und andere Zeichnung (meist unregelmäßig gefeckt oder marmoriert, große Lateralflecke manchmal kaum unterscheidbar) verschieden. Von den vorhin erwähnten Arten sind Anguis?), Lacerta viridis typica?), Coronella®) und Salamandra ausschließlich in den nordalbanischen Alpen gefunden worden, wo auch meines Wissens Vipera macrops und berus, sowie Rana temporaria allein vorkommen. In Nord- und Ostalbanien wurde Rana graeca, im Osten allein Molge alpestris und Lacerta muralis v. veithi, in West- und Inneralbanien L. viridis major, Coluber leopardinus, quatuor- lineatus (ferner Ophisaurus, Tarbophis und Coelepeltis) angetroffen; ausschließlich im Südwesten des Landes Ablepharus, Typhlops und Eryx, während die übrigen Arten wohl eine ziemlich ausgedehnte Verbreitung besitzen dürften, die wir genauer erschließen können, wenn einmal die Bearbeitung der reichen Sammlungen von Oberstlt. Veith, Kopstein und Penther vorliegen wırd. Es ist höchst wahrscheinlich, daß in den höheren Lagen der nord- und ost- albanischen Berge auch Lacerta vivipara lebt, die ja auch im Balkan in Bulgarien neben Vipera berus gefunden wurde; ebenso ist auch die Auffindung eines Geckos, zum mindesten von Hemidactylus, in der Küstenregion zu erwarten. Wie schon früher erwähnt, ist das Fehlen jeder Art von platy- cephalen Eidechsen in Albanien sehr bemerkenswert ; zwischen dem südlichsten Vorkommen der L. oxycephala und mossorensis in Montenegro und dem der L. graeca im Taygetos liegt eine breite Zone von etwa 51, Breitegraden, in der Archäolacerten gänzlich fehlen — im Osten der Halbinsel gibt es übehaupt keine La ceten dieser Gruppe. Literatur. Bedriaga, Die Amphibien und Reptilien Griechenlands. Bull. Soc. Nat. Moscou 1882. Boettger, Herpetologische Miscellen I. Epirus. Ber. Senckenberg. Naturf. Ges. Frankfurt a. M. 1888/89. — Verzeichnis der von Herrn E. v. Oertzen aus Griechenland und aus Kleinasien mitgebrachten Batrachier und Reptilien. SB. Ak. Wiss. Berlin 1888. ®) Von diesen Arten dürfte Anguis in Albanien auch im Inneren und im Westen zu Hause sein, Lacerta viridis typica und Coronella ebenso wie Molge alpestris in den gebirgigen östlichen und nördlichen Teilen des Landes noch weiter verbreitet sein. 10. Heft 150 Frits van Emden: Kiritescu, Enumierafia Reptilelor si Batracienelor din Romania. Publicatiunile Societateu Naturalistilor din Romania. Bu- curesci 1901. Kowatscheff, Beiträge zur Kenntnis der Reptilien- und Am- phibienfauna Bulgariens. Verh. Zool. bot. Ges. Wien 1903. Klaptocz, A., Beiträge zur Herpetologie der europäischen Türkei. Zool. Jahrb. XXIX, 1910. Siebenrock, Zur Kenntnis der mediterranen Testudo-Arten und über ihre Verbreitung in Europa. Zool. Anz. XXX. 1906. Werner, Beiträge zur Kenntnis der Reptilien u. Amphibien Griechenlands. Arch. f. Naturg. 78, 1902, Abt. A. — Zur Kenntnis der Reptilienfauna von Südalbanien. Bl. f£. Aqu. u. Terrarienk. XXIX. 1918. — Beiträge zur Kenntnis der Reptilien- u. Amphibienfauna der Balkanhalbinsel. Wiss. Mitt. Bosnien Hercegowina VI. 1899. — Zweiter Beitrag zur Kenntnis etc. Ebenda X. 1907. Die übrigen hier in Betracht kommenden Literaturangaben sind in den vorstehenden Arbeiten zitiert. Beschreibung der Larve von Ophonus diffinis Dej. nebst Nachtrag zu meiner Beschreibung der Larve von Pheropsophus hispanicus Dej. (Col. Car.) Von Frits van Emden, Leipzig. (Mit 7 Textfiguren). Im Oktober 1917 sandte mir mein Freund Karl Dorn aus dem Felde etwa 30 Larven eines Carabiden, die er in Gesellschaft von Ophonus diffinis Dej. gefunden hatte. Mein Freund schrieb mir dazu am 18. 11. 17: „Die Carabidenlarven, die ich für Odhonus diffinis halte, fand ich zahlreich in der trockenen, lockeren Erde am Rande alter Granatlöcher in Gesellschaft der Imagos. Andere Carabidenwarennur vereinzelt dabei, sodaßichannehme, dieLarven gehören zu Oph. diff. Larven wie Imagos befanden sich vielleicht 2 cm tief in der von der Sonne ausgetrockneten Erde, die ich mit dem Spaten abstach und in das Wasser der Löcher warf (alte Trichter füllen sich stets mit Wasser). Die Art stellte ich nur auf Brachfeldern fest; Wiesen und feuchtere Stellen scheint sie zu meiden. Der Käfer ist auch in verblühten Möhrendolden anzu- treffen, wo er jedenfalls besonders leckere Nahrung sucht.‘ Wenn aus den vorstehenden Beobachtungen schon deutlich genug hervorgeht, daß es sich eigentlich nur um den dort häufigen Ophonus diffinis handeln kann, so kommt noch hinzu, daß die Beschreibung der Larve von Ophonus diffinis Dej. usw. 151 Larve sich einesteils weit von den durch Schiödte!) bekannt gemachten Larven von Harpalus aeneus und Ophonus pubescens entfernt, sich andrerseits aber auch von den Larven von Harpalus tardus, pieipennis und rubripes — in je 2 mit Terpentinöltrocken- präparation konservierten Exemplaren im Berliner Zoologischen Museum vorhanden — auf den ersten Blick unterscheidet. Bei der Größe der Larve gewinnt so die Annahme immer mehr Wahr- scheinlichkeit, daß es sich um Odhonus diffinis handelt. — Nach diesem Bestimmungsvorbehalt übergebe ich die Beschreibung der Larve der Öffentlichkeit. Gattungszugehörigkeit: In den Bestimmungstabellen?) wird man durch folgende Merkmale auf Ophonus-Harpalus — die beiden Gattungen lassen sich vorläufig als Larven noch nicht unterscheiden — geführt: | Haftborsten zwischen den Klauen fehlen. Cercilederartig, von dünnem Chitin, unbeweglich eingefügt. Letzte Segmente breiter als die Ansatzstelle der Cerci. Innenlade der Maxillen vorhanden. Die Tergite des Abdomens lassen seitlich einen größeren Teil der Körperhaut unbedeckt. Fühler etwa so lang wie die Mandibeln. Mandibeln weniger als dreimal solang wiean der Basis breit. Tergite mit Ausnahme des Pro- notums ungerandet. Farbe bräunlichgelb. Klauen ungleich. Trochanteren und Schenkel auf der Unterseite beiderseits mit zwei Reihen von Dornen. Die Borste derMaxillarinnenlade ist seitständig. Artbeschreibung: Länge der größten Exemplare vom Stirn- vorderrand bis zum Ende der Analröhre knapp 14 mm, größte Breite, an den Ocellen, 3 mm. — Die Art unterscheidet sich von allen bisher bekannten Ophonus- und Harpalus-Larven durch ihre an die der carnivoren Larven erinnernden Mandibeln. Kopi (Fig. 1) ohne die Mundteile quer-elliptisch, Länge zu Breite 2:3, am Hinterrande so breit wie von da bis zu den Spitzen des Vorderrandes lang, also zwei Drittel so breit wiean den Ocellen. Nach hinten zunächst ziemlich gleichmäßig verengt, kurz vor dem Hinterrand mit einer tiefen Furche, deren hintere Begrenzung etwas kielartig vorspringt und auf der Kante dunkel gefärbt ist. Von da bis zum Hinterrand ausgeschweift verengt, der Hinter- rand springt spitzwinklig etwas vor. Der Kopf zeigt also einen ganz kurzen, dicken Hals. Die dorso-ventrale Dicke des Kopfes beträgt vor der Basis die Hälfte der größten Breite» Die Epi- kranialsutur (Böving)?) beträgt ein Siebentel der Kopflänge. Die 1) Schiödte, De metamorphosi Eleutheratorum observationes, Natur- historisk Tidsskrift, IIIe Raekke, IVde Bind, IIIe Hefte, p. 531—535, Tab. XXIL, 1—11. Kopenhagen 1867. 2) Vgl. die Arbeit des Verf. in den Supplementa Entomologica 8, 1919, p. 1—33. . 3) Böving, Nye Bidrag for Carabernes udviklingshistorie I u. II, Ento- mologiske Meddelelser, IIIe Bind, IVde Hefte, Aug. 1910, p. 319— 376) und IVde Bind, IIet Hefte, April 1911, p. 129—180. Mit Tafeln. 10. Heft 152 Frits van Emden: Umbiegungsstelle der Frontalnähte liegt etwa in der halben Länge des Kopfes. Das Frontale nimmt dort mehr als ein Drittel der Kopfbreite ein. Der größte Teil des Kopfes ist vorn bis auf einen schmalen Wangenteil eingedrückt. Die Grenze des vertieften Gebietes, die außerhalb der Frontalnähte liegt, diese jedoch etwa in der Höhe der Ocellen aufnimmt, verläuft in zwei schwachen Bogen. Außerhalb dieser Linie steht jederseits in zwei wulstig voneinander getrennten Gruben je eine Borste. Der Stirnvorder- rand (Fig. 2) weist in der Mitte zwei starke Zähne auf, deren Ab- stand der Breite des Mentums entspricht. Von der Breite des Kopfes an den Ocellen beträgt ihr Abstand reichlich ein Siebentel, die Wurzel des Mentums etwas weniger. Die Schneide der Zähne ist außen grob, innen wie der Raum zwischen ihnen fein gezähnelt. Die Spitze der Zähne erscheint durch das vorderste äußere Zähn- chen ausgerandet. Außerhalb dieser Zähne steht dicht an ihrer Basis ein kräftiges Zähnchen, das etwa halb so lang ist wie die Hauptzähne. Der Raum unterhalb dieses Zähnchens bis nahe an die Stirnwinkel ist gezähnelt. Vor den Stirnwinkeln stehen nahe beieinander zwei feine Börstchen. Die Stirnwinkel ragen stumpf- abgerundet nur wenig vor. Die Stirnwinkelborste (Fig. 1 stb), die Borste des Pharyngealmuskelfeldes (Böving) (Fig. 1 fmb), die Antennalskleritborste (Fig. 1 asb), die Ocellarborste und die Borste des hinteren der oben erwähnten Grübchen sind Borsten erster Ordnung, die vier vorderen Mediofrontalborsten (Fig. 1 mfb, 1—2), die Supramandibularborste (Fig. 1 snb) und die Borste des vor- deren Grübchens sowie einige Borsten auf den Wangen sind Borsten zweiter Ordnung. Borsten dritter Ordnung sind jederseits die 2 Labralborsten (Fig. 1 u. 2 Ib), die dritten Mediofrontalborsten (Fig. 1 mfb 3), ferner jederseits 3 asymmetrisch angeordnete Borsten seitlich der zweiten Mediofrontalborsten. — Das Ten- torium reicht bis zur Hälfte der Länge des Kopfes. Die zwei Paar Tentorialborsten sind Borsten zweiter Ordnung. Ziemlich » nahe dem Seitenrande verläuft von der Mandibelwurzel aus etwas schräg nach außen jederseits eine mäßig tiefe Furche, in der nahe dem Vorderrand eine Borste zweiter Ordnung steht. Auf dem zwischen der Furche und dem Tentorium befindlichen Feld steht eine Borste erster Ordnung etwas weiter zurück als die in der Furche. Ocellegn etwas länglich, um einen rundlichen, kleinen Höcker in zwei Reihen angeordnet, von oben jederseits 5, von unten keine sichtbar. Die Fühlerspitzen erreichen nicht ganz die Mandibelspitzen. Das erste Glied ist 4—5mal*) so lang wie dick, das zweite halb so lang, etwas dünner, 2—3mal so lang wie dick, das dritte ein Sechstel länger und bedeutend dünner, außen trägt es ein sehr 4) Die Abweichungen erklären sich daraus, daß die niedrigere Zahl aus einem mikroskopischen Präparat (breitgedrückt), Fig. 3, und die größere am Objekte selbst erhalten wurde. Beschreibung der Larve von Ophonus diffinis Dej. (Col. Car.) 159 kleines Anhangsglied; das vierte Glied ist halb so lang und halb so dick. Mandibeln (Fig. 4) 2%, mal so lang (vom Gelenkknopf bis zur Spitze) wie an der Basis breit, ziemlich sichelförmig und spitz, desgleichen der Zahn ziemlich spitz, während bei anderen Harpa- linen die Mandibelspitze stumpf-höckerig in die wenig ausgebogene Schneide mit stumpfem Zahn übergeht. An der Basis sitzt innen ein Borstenbüschel. Der Rücken der Mandibel trägt eine Borste zweiter Ordnung und ein Stück basalwärts davon eine dritter Ordnung. Oben ist die Mandibel nach der Spitze zu stark gekielt. Maxillen (Fig. 5): Cardo auf der Innenseite stumpf vorgezogen und dicht mit Zähnchen besetzt. (Dasselbe erwähnt Schiödte bei seiner Harpalus-Ophonus-Beschreibung, 1. c. p. 532.) Stipes 4mal so lang wie am distalen Ende breit. Nahe der Spitze und kurz unterhalb der Mitte stehen je eine Borste erster Ordnung, die ?/, so lang sind wie der Stipes. An der Außenseite stehen außerdem zwischen und unterhalb der eben erwähnten 2 Borsten zweiter Ordnung. Auf der inneren Oberseite stehen eine Anzahl Borsten zweiter Größe, die sich 2—3reihig fast bis zum proximalen Ende des Stipes hinziehen. Die Innenlade ist, wie bei den Harpalinen allgemein, ein kräftiger Chitingriffel, der auf der Oberseite distal der Mitte eine kräftige Borste trägt, welche die Ladenspitze ums Doppelte überragt. Das Basalglied der Außenlade ist 3mal so lang wie an der Spitze breit, reichlich so lang wie der Stipes breit; das Endglied ist ?/, so lang wie das Basalglied, an der Spitze etwas nach innen gebogen und verjüngt, am Grunde reichlich halb so dick wie dieses. Der Taster ist ?/, so lang wie der Stipes, das erste Glied etwa halb so lang und etwas dicker als das zweite, dieses reichlich 2 mal so lang wie dick, das dritte und vierte Glied fast gleichlang, letzteres nur halb so dick wie das vorletzte, etwas zugespitzt. Mentum (Fig. 6) fast parallelseitig, zum distalen Ende schwach verbreitert, wenig länger als breit. Ligula mehr als ein Viertel so lang wie das Mentum, am Ende breit zweilappig, die Lappen am Ende je mit einer Borste erster Ordnung. Ferner steht jederseits unterhalb der Taster eine ebensolche Borste. Beiderseits der Mitte des Mentums findet sich ebenfalls ein Borstenpunkt, auf dem ich aber nirgends eine Borste fand. Das erste Glied der Lippentaster ist so lang wie das Mentum, dreimal so lang wie dick, das zweite Glied ist halb so lang und weniger als halb so dick, nach dem Ende etwas zugespitzt. Beine (Fig. 7) kräftig, Trochanter und Schenkel beiderseits mit einer Reihe starker und außerhalb derselben mit einer Reihe schwächerer Dornen. Femur und Tibia am Ende mit einem Kranze starker Dornen. Tarsen am Ende oberhalb der Klauen mit zwei leicht gebogenen Dörnchen und auf dem Rücken distal der Mitte mit einer Seta. Hüften mit starker Schenkelfurche, an deren Rändern sich einige Borsten erster und einige dritter Ordnung be- 10. Heft 154 Frits van Emden: finden, zweimal so lang wie an der Basis breit. Der Trochanter ist in seiner längsten Ausdehnung 41, mal so lang wie — vom Ende des oberen Randes senkrecht auf die Unterseite gemessen — breit. Die größte Breite des zur Spitze dicker werdenden Schenkels beträgt °/, der an der Unterseite gemessenen Länge; er ist dort fast ein Viertel breiter als der Trochanter am Ende (senkrecht zur Unterseite). Die Tibia ist kaum länger als der Schenkel am Ende dick und am distalen dickeren Ende ?/, so dick wie lang. Der Tarsus ist %4 so lang wie die Tibia, nach dem Ende zu verjüngt und dort halb so dick wie diese. Die längere der beiden Klauen ist etwas länger als der Tarsus, die kürzere Klaue reichlich ?/, so lang wie die längere. Prothorax an der breitesten Stelle, vor der Mitte, etwas schmäler als der Kopf an den Ocellen, zum Vorderrand etwas, zum Hinterrand um ein Sechstel in gleichmäßigem Bogen ohne hervor- tretende Hinterecken verengt, !/, kürzer als breit. Vor der Mitte ist jederseits vom (gerandeten) Rande aus ein querer dunkler Strich eingedrückt, der bis zu */, der Entfernung bis zur Mitte reicht.: An Borsten erster Ordnung treten auf (alles symmetrisch): 1 Vorderrandseta, 1 Discoidalseta vor dem Eindruck, 1 Marginal- seta hinter der Mitte, 1 Vordereckenseta, 1 Hintereckenseta, 1 Hinterrandseta. An Borsten 2. Ordnung sind vorhanden: 1 sekun- däre Vordereckborste, 1 sekundäre Hintereckborste und 1 Marginal- - borste in der Mitte. Mesothorax und Metathorax zusammen so lang wie der Pro- thorax, etwas schmäler (der Metathorax um !/,). Meso- und Meta- notum weisen jederseits 4 Vorderrandsetae (natürlich wie alle Randsetae, auf dem Tergum, nicht Prä- oder. Posttergum stehend) zweiter Ordnung, 2 Marginalsetae und 2 Hinterrandsetae erster Ordnung, sowie’nahe der Mittellinie eine Hinterrandseta dritter Ordnung auf. Die Tergite sind nicht gerandet. Die Abdominalsesmente allmählich schmäler werdend, ZU- sammen mit Einschluß der Analröhre um !/, länger als Kopf und Thorax zusammen. Cerci so lang wie das achte und neunte Seg- ment zusammen, !/, länger als der Kopfschild. Analröhre 21% mal so lang wie dick, fast % so lang wie die Cerci. Die Tergite sind seitlich nicht gerandet. Von den Vorderrandborsten auf den ersten 8 Segmenten gehören die 2. und 4.?) der ersten Ordnung, die 1., 3., 5. und 6. der zweiten, von den Hinterrandborsten 2 innere und 1 äußere der ersten, die dazwischenliegende der zweiten Ord- nungan. Eine vordere Marginalseta gehört der ersten, 2—3 hintere Marginalsetae der zweiten Ordnung an. Die Cerci tragen 8 Setae erster und eine zweiter Ordnung, die innen an der Spitze steht. Die Sterna sind ziemlich klein, lang elliptisch und tragen jederseits 1 discoidale und eine marginale Borste. Die inneren, queren Ster- nella tragen je eine Borste erster Ordnung, desgleichen die äußeren, 5) von der Mitte aus gerechnet. Beschreibung der Larve von Ophonrs diffinis Dej. usw. 55 längsgerichteten Sternella.. Das Hypopleurit trägt 2 Borsten zweiter Ordnung, es ist von länglicher Gestalt, weniger als halb so breit wie das Epipleurit, doch nicht viel weniger lang als es. Das Epipleurit trägt nach hinten zu dicht nebeneinander zwei Borsten erster Ordnung, nach vorn zu eine zweiter und ganz am Hinterrande eine dritter Ordnung. Vorstehende Beschreibung ist unter Vergleichung von 6 Tieren entstanden, die dem zweiten und dritten Stadium angehören Erklärung der Figuren. Fig. 1. Kopf von oben nach einer trocken präparierten Larve (m. Xylol). Fig. 2. Stirnvorderrand von unten mit Oberlippe. ' Fig, 3. Linke Antenne v. oben. Fig. 4. Linke Mandibel v. oben. Fig. 5. Linke Maxille v. oben. Fig. 6. Unterlippe von unten. Fig. 7. Linkes Vorderbein von hinten. 10. Heft 156 Dr.»PX Pax: dürften. Die Tiere stammen sämtlich von einer Stelle bei Mogeville nahe Verdun und sind am 18. 9. 17 erbeutet. Bei der Beschreibung habe ich zum ersten Male die Beborstungsverhältnisse näher dar- gestellt, da ich der Ansicht bin, daß auch bei den Carabidenlarven — wie es sich bei vielen anderen Insektengruppen schon beraus- ‚gestellt hat — in der Beborstung noch manches schöne Gruppen- merkmal verborgen liegt. Nachtrag zu meiner Beschreibung der Larve von Pheropsophus hispanicus Dei. (Col, Car.). Von Frits van Emden, Leipzig. Wie Herr Doktor Dieck auf Rittergut Zöschen bei Merseburg mir freundlichst mitteilt, hat er vor Jahren die Larve von Phero- psophus hispanicus in Algeciras in Anzahl in Gesellschaft der Imago gesehen. Letztere pflegt dort unter im Sumpfe liegenden Steinen vorzukommen. An derselben Stelle fand Herr Doktor Dieck die Larven. Sie waren, nach der Größe zu urteilen, ziemlich erwachsen und sahen — ebenso wie die jungen Larven — gelb aus. Von einem Leben in Röhren, wie ich es nach dem Bau und einer Beobachtung der jungen Tiere annehme,$) wurde nichts bemerkt. Die Verbreitung des Siebenschläfers in Schlesien. Von Professor Dr. F. Pax, Breslau. (Mit 1 Textfigur). Der Siebenschläfer (Myoxus glis) wird zum ersten Male in Kaluzas Beschreibung der schlesischen Säugetiere (1810) als Be- wohner unserer Provinz genannt. Nach Kaluza tritt er selten in der Herrnstädter Heide, also im Gebiet des schlesischen Land- rückens, auf. Gloger bezeichnet ihn in seiner Wirbeltierfauna von Schlesien (1833) im allgemeinen als nicht häufig, doch sei er ‚in manchen Kreisen gewöhnlich‘. Fundortsangaben werden leider nicht gemacht. Wesentlich bestimmter äußert sich Fechner in seiner 1851 erschienenen Naturgeschichte der Umgegend von Görlitz. Er berichtet, daß der Siebenschläfer auf den Königs- hainer Bergen vorkomme, früher auch im Ebersbacher Walde bei Görlitz gefunden worden sei und im schlesischen Grenzgebirge häufiger auftrete. Wehn Fechners Angaben auch vielfach mit Recht angezweifelt worden sind, so halte ich seinen Bericht in 6) v. Emden, Beschreibung d. Larve von Ph. h. Dej. Supplementa Entomologica 8, 1919, p. 34—38, Taf. I. Die Verbreitung des Siebenschläfers in Schlesien 157 diesem Falle doch für glaubwürdig, da die von ihm genannten Standorte, wie wir später sehen werden, in das Verbreitungsareal des Siebenschläfers fallen. Hensel beschränkt sich in seiner Über- sicht der schlesischen Säugetiere (1853) nur auf einige allgemeine Bemerkungen: ‚Myoxus glis L. wird seiner Lebensweise wegen selten gefunden, mag aber in Laubwäldern durchaus nicht so selten vorkommen. Scheint nach gefundenen Überresten von ihm zu urteilen, im Winterlager öfters eine Beute des Edelmarders zu werden.‘ Ob der in Tobias’ ‚Wirbeltieren der Oberlausitz‘ (1865) wiederkehrende Fundort ‚„Königshainer Berge‘ nur der älteren Arbeit von Fechner entlehnt ist oder ob dieser Angabe eigene Beobachtungen zugrunde liegen, läßt sich heutzutage nicht mehr mit Sicherheit entscheiden. Die nächste Erwähnung des Siebenschläfers finden wir in der Beschreibung der Ruine Karpen- stein (1883) von Karl Wehse. Dieser Autor berichtet, daß im April und Mai 1882 bei Ausgrabungen an der Ruine Karpenstein drei im Winterschlaf befindliche Siebenschläfer und im Mai 1883 ein viertes Exemplar gefunden worden seien. Eines der Tiere wurde eine Zeitlang in Landeck in Gefangenschaft gehalten, ein anderes dem Breslauer Zoologischen Garten überwiesen. Neuere Nachrichten über das Auftreten des Siebenschläfers in Schlesien liegen in der Literatur nicht vor. In Hennings’ Bearbeitung der Säugetiere Deutschlands (1909) wird die Vermutung geäußert, daß Myoxus glis in Schlesien vielleicht nicht so selten sei, wie in andern Teilen unseres Vaterlandes; auch Heck, der Bearbeiter der Nage- tiere in „Brehms Tierleben‘“ (1914), spricht von der Häufigkeit des Siebenschläfers in unserer Provinz. Doch stützt sich seine Darstellung, wie eine persönliche Anfrage bei dem Autor ergab, lediglich auf die oben erwähnten, sehr unbestimmt gehaltenen Angaben der älteren Faunisten. Auch die treffliche Arbeit von W. Herold (1916), der ausführlich die geographische Verbreitung der Myoxiden in Deutschland behandelt, weiß über Schlesien nichts Neues zu berichten. Sie begnügt sich mit dem Hinweis, daß der Siebenschläfer in den Sudeten wohl noch vereinzelt vor- komme. Für den in Herolds Verbreitungskarte ces Siebenschläfers eingetragenen oberschlesischen Fundort fehlt ein Beleg. Um ein klares Bild über die Verbreitung von Myoxus glis zu erhalten, habe ich versucht, mir einen Überblick über das in schlesischen Sammlungen vorhandene Material zu verschaffen. Leider lassen die aus älterer Zeit stammenden Museumsexemplare fast stets genauere Fundortsangaben vermissen. So befindet sich im Breslauer Zoologischen Museum ein durch totalen Albinismus ausgezeichnetes Individuum, das nur die Standortsangabe ‚Schle- sien‘‘ aufweist, ein zweites normal gefärbtes Exemplar ist mit der Bezeichnung ‚Schlesien, Rendant Branke‘ versehen. Ein schon von Herold erwähnter Siebenschläfer in der Sammlung der Natur- forschenden Gesellschaft in Görlitz trägt den Vermerk ‚‚Silberberg, September 1877“, In der Gräflich Schaffgotschschen Sammlung 10. Heft 158 Dr, -BSRax: in Warmbrunn sind drei Siebenschläfer vorhanden: Nr. 1 wurde am 7. April 1884 am Scholzenberg bei Warmbrunn, Nr. 2 am 8. November 1911 in Nimmersatt (Kreis Bolkenhain), Nr. 3 am 8. Februar 1912 in Schönwaldau (Krcis Schönau) erbeutet. Von- den Anfang der achtziger Jahre an der Ruine Karpenstein ge- ‚fundenen Tieren wurde eines nach der Angabe von Wehse,als Reliefbild präpariert. Über seinen Verbleib konnte ich nichts er- mitteln. Atıßerhalb unserer Provinz befinden sich offenbar nur ganz vereinzelte Stücke, die aus Schlesien stammen. So enthält das Berliner Museum nach Mitteilung von Herrn Professor Mat- schie nur einen einzigen weiblichen Siebenschläfer, der bei Hirsch- berg durch Decker, jedenfalls vor 1860 gesammelt worden ist. Auch in der Sammlung des Zoologischen Instituts in Greifswald befindet sich nach Herolds Bericht ein schlesisches Stück ohne genaueren Fundort. Schließlich labe ich in diesem Jahre noch eine Umfrage bei schlesischen Faunisten gehalten, die manchen wertvollen Auf- schluß ergab. Von Herrn Rittergutsbesitzer Drescher (Ellguth bei Ottmachau) wurde mir die Losung eines Nagetiers mit der Bitte um Bestimmung übersandt. Da ich aus Mangel an Vergleichs- material nicht mit Sicherheit entscheiden konnte, ob es sich um den Siebenschläfer handelte, wandte ich mich an Herrn Geheimrat Heck, der mir liebenswürdigerweise durch Vergleich mit frischer Siebenschläferlosung aus dem Berliner Zoologischen Garten die Richtigkeit meiner Vermutung bestätigte. Schon früher hatte mir Herr Drescher Vogelnester eingeschickt, die mit Eicheln, Hasel- nüssen oder Hagebutten gefüllt waren. Nachdem das Auftreten von Myoxus glis bei Ottmachau sicher nachgewiesen ist, kann es wohl keinem Zweifel unterliegen, daß diese Früchte vom Sieben- schläfer gesammelt worden sind. Nicht allzu selten scheint Myoxus glis im Reichensteiner Ge- birge aufzutreten. Herr Bürgermeister Böhmer (Reichenstein) teilte mir mit, daß seine Söhne vor einigen Jahren an der Schutz- hütte auf dem Jauersberg zwei Siebenschläfer fanden, die sie wieder aussetzten. Der verstorbene Kantor Hoffmann brachte später von demselben Fundort ein Exemplar mit, dem gleichfalls die Freiheit geschenkt wurde. Vor zwei Jahren wurde ein Sieben- schläfer in einer Rindenhütte oberhalb des Schwarzen Teiches gefunden und Herrn Böhmer vorgelegt. Ferner hat der ver- storbene Pächter der Restauration im Schlackental, Herr Stephan, in seinem Gebäude einen Siebenschläfer in einer Kastenfalle ge- fangen und getötet, um ihn ausstopfen zu lassen. Auch in den übrigen Randgebirgen der Grafschaft Glatz ist der Siebenschläfer neuerdings einwandfrei festgestellt worden. Wie ich einer Mitteilung des Herrn Rittergutsbesitzers Drescher ent- nehme, wurde Myoxus glis im Mai 1906 von Herrn Hauptmann v.Scheliha auf dem Anstand in Kummelwitz (Kreis Münsterberg) bei Einbruch der Dämmerung in einem vollständig geschlossenen Die Verbreitung des Siebenschläfers in Schlesien 159 Hochsitz aus größter Nähe beobachtet. Herr Forstmeister Schulz in Volpersdorf (Kreis Neurode) schrieb mir im Juli dieses Jahres, daß Myoxus glis im Bereich der Graf Magnisschen Forstverwaltung vereinzelt auftrete. Er selbst habe in Volpersdorf nur einmel einen Siebenschläfer beobachtet, aber im Gehöft des verstorbenen Revierförsters Fältin in Volpersdorf seı dieser Bilch mehrfach festgestellt worden. Vor drei Jahren sei ein Exemplar gefunden worden, das sich anscheinend an ausgelegtem Mäusegift vergiftet habe. Schon am 5. August konnte Herr Forstmeister Schulz berichten, daß sich in der Speisekammer seines Wohnhauses neuer- dings ein Siebenschläfer gezeigt habe, uhd am 10. August sandte er als Belegexemplar ein lebendes Männchen ein, das jetzt in der schlesischen Sammlung des Breslauer Zoologischen Museums auf- bewahrt wird. Die Oberförsterei Ullersdorf (Kreis Glatz) meldet, daß der Siebenschläfer immer seltener werde. Auch im Bezirk der Ober- försterei Nesselgrund ist Myoxus glis nach einer Mitteilung des Herrn Forstmeisters Wrede außerordentlich selten. Mit Sicherheit ist sein Vorkommen nur ein einziges Mal festgestellt worden. Im Juni d. J. erhielt ich durch die freundliche Vermittlung des Herrn stud. rer. nat. Rolle einen männlichen Siebenschläfer, der wenige Tage vorher von Herın Semerak (Bukowine) in den Wilden Löchern (860 m) an der Heuscheuer gefangen worden war. Nach der Aussage des Herrn Semerak, der den Bilch schon wieder- holt beobachtet hat, war die Art früher in den Wilden Löchern häufiger als heutzutage. Daß der Siebenschläfer aber auch jetzt noch im Heuscheuergebirge keineswegs selten ist, beweist der Bericht der Oberförsterei Carlsberg. Dort wurde im Frühjahr 1915 im Distrikt 179 und im Frühjahr 1919 im Distrikt 183 je ein Sieben- schläfer gefunden. Ferner bot eine Waldarbeiterin 7 Felle von Myoxus glis der Oberförsterei zum Kauf an; 20 Exemplare sind in diesem Jahre im Steinbruch zu Tscherbeney an der Chaussee Carlsberg-Kudowa gefangen worden. Herr Professor Zimmer (München) erinnert sich, auf einer Gebirgsreise in Wekelsdorf oder bei Nachod, jedenfalls also nahe der schlesischen Grenze, einen dort gefangenen Siebenschläfer gesehen zu haben. . Im Waldenburger Gebirge ist der Siebenschläfer gleichfalls heimisch. Herr Präparator Alwin Tautz in Schweidnitz hat am 18. September 1916 einen von Herın Rentmeister Schipke in Oberweistritz erbeuteten Siebenschläfer erhalten. Gleichzeitig teilte mir Herr Tautz mit, daß Myoxus glis auf der Besitzung des Grafen von Pückler in Oberweistritz regelmäßig vorkomme. Sehr ausführliche Angaben über die Verbreitung des Siebenschläfers verdanke ich Herrn Landschaftsmaler Eugen Burkert (Breslau), der diesen Säuger wiederholt zwischen Freiburg und Charlotten- brunn, einmal im Obstspalier eines bewohnten Hauses, ein anderes Mal in der Bodenkammer zwischen Äpfeln auf einem Obstregal beobachtet hat. In der Höhle eines alten Apfelbaumes kaum 1 m 10. Heft 160 Dr. Es Pa&: über dem Erdboden rastete wochenlang tagsüber ein Sieben- schläfer, den Herr Burkert oftmals beim Verlassen seines Schlaf- platzes belauscht hat. Aus dem Riesen- und Isergebirge habe ich nur wenige Nach- richten über den Siebenschläfer erhalten. Herrn Georg Martini, Konservator der Gräflich Schaffgotschschen Sammlung in Warm- brunn, wurde 1914 ein für Sammlungszwecke nicht mehr brauch- barer Myoxus glis eingeliefert, der verendet auf dem Kamme des Riesengebirges unterhalb der Prinz-Heinrich-Baude gefunden _ wurde. Am 24. Januar 1919 hat Herr Präparator Tautz einige in der Burg Tzschocha bei Marklissa von Herrn Kastellan Scholz erbeutete Siebenschläfer bekommen. Vor 5 Jahren hat Herr Tautz Myoxus glis aus Gorkau am Zobten erhalten, von wo ihm schon früher regelmäßig einzelne Siebenschläfer eingeschickt worden waren. Damit ist auch das Vorkommen des Siebenschläfers im subsudetischen Hügellande bewiesen. Auf dem schlesischen Landrücken kommt der Siebenschläfer offenbar sehr selten vor. Herr Erdmann Scholz, Inhaber einer Kunstanstalt für moderne Tierpräparate in Breslau, teilt mir mit, daß ein Exemplar von Myoxus glis kürzlich lebend bei Wohlau eingefangen wurde. Herr Landschaftsmaler Burkert hat den -Bilch im Pfarrgarten in Heinzenburg (Kreis Lüben) beobachtet. Fundorte des Siebenschläfers ın Schlesien. So erweist sich der Siebenschläfer in Schlesien als ein charakteristischer Bewohner des Hügellandes, der seine Hauptverbreitung in den niederen Teilen der Sudeten besitzt. Auf den Höhen des schlesischen Land- rückens wird er nur selten angetroffen, der ober- Die Verbreitung des Siebenschläfers in Schlesien 161 schlesischen Muschelkalkplatte scheint er vollständig zu fehlen. Wenn Myoxus glıs in unserer Provinz zweifellos auch häufiger ist, als die spärlichen Angaben in der Literatur und die geringe Zahl der in schlesischen Sammlungen vorhandenen Beleg- exemplare vermuten lassen, so tritt dieser Bilch doch nirgends in solcher Menge auf, um etwa ernstlichen Schaden anzurichten.!) Die Frage nach einer etwaigen Abnahme des Siebenschläfers in Schlesien, die nach den Mitteilungen einiger Berichterstatter und den Befunden von Herold vermutet werden könnte, läßt sich gegenwärtig noch nicht mit Sicherheit beantworten?). Literatur. Fechner, K. A., Versuch einer Naturgeschichte der Umgegend ... von Görlitz, in: Progr. Höh. Bürgerschule Görlitz 1851 (S. 2). Gloger, C. L., Schlesiens Wirbeltier-Fauna. Breslau 1833 (S. 12). Grabowsky, F., Führer durch den Zoologischen Garten zu Breslau. Breslau 1906 (S. 13). Heck, L., Nagetiere, in: Brehms Tierleben, Bd. 11, 4. Aufl. Leipzig u. Wien 1914 (S. 397). Hennings, C., Die Säugetiere Deutschlands. Leipzig 1909 a SB | Hensel, R., Übersicht der fossilen und lebenden Säugetiere Schlesiens, in: Denkschr. 50 jähr. Bestehen Schles. Gesellsch. .. vaterl. Cult. Breslau 1853 (S. 249). Herold, W., Die Verbreitung der Schlafmäuse (Myoxidae) in Deutschland, in: Helios, Bd. 28, 1916 (S. 7). Kaluza, A., Kurze Beschreibung der schlesischen Säugethiere. Breslau 1810 (S. 34). Rüdiger. [Über Siebenschläfer aus Salzbrunn], in: Monatl. - Mitteil. naturwiss. Ver. Frankfurt a.0. Bd.2. 1884 (S. 143). Tobias, R., Die Wirbeltiere der Oberlausitz, in: Abhandl. natur- forsch. Gesellsch. Görlitz, Bd. 12, 1865 (S. 61). ‚Wehse, K., Herrschaft, Burg und Ruine Karpenstein. Landeck 1883 (S. 142). !) Für uns liegt daher auch kein Grund vor, den Siebenschläfer zu verfolgen, vielmehr sollte er als ein für Schlesien beachtenswertes Natur- ‚denkmal Schonung genießen. 2) Nachdem dieser Aufsatz bereits in Druck gegeben, war, erhielt ich von Herrn Landschaftsmaler Eugen Burkert (Breslau) die Nachricht, daß der Siebenschläfer bei Kauffung an der Katzbach vorkomme. Auch in Zyrowa (Kr. Groß-Strehlitz) sollen Nagetiere, die nach der Beschreibung kaum etwas anderes als Myoxus glis sein können, beobachtet worden sein. Sollte sich diese Angabe bewahrheiten, so würde das Areal des Sieben- schläfers auch auf das oberschlesische Hügelland übergreifen. Ferner gelang es mir, inzwischen noch zwei weitere Angaben in der Literatur ‚aufzufinden: In der Sitzung des naturwissenschaftlichen Vereins in Frank- furt a. O. vom 8. Dezember 1884 wurden lebende Siebenschläfer vor- ‚gelegt, die aus Salzbrunn stammten. Grabowsky (1996) behauptet, daß Myozxus glis in Schlesien häufig sei, ohne indessen nähere Angaben zu machen. Archiv ehe 11 10. Heft 162 E. Hintz: Die Cerambyeidengattung Ceroplesis Serv. (Col.) | Von E. Hintz, Südende bei Berlin. Von den im Gemminger und Harold aufgeführten Arten ge- hören bimaculata Thoms., brevis Koch und vicina Koch (1868) nicht zur Gattung Ceroplesis. Die Gattungszugehörigkeit von bimaculata Thoms. kann zurzeit nicht festgestellt werden, brevis und vicina Koch sind Pycnopdsis brachyptera Thoms. (1857). Einige der von Gemminger und Harold als Synonyme auf- geführten Arten haben sich als gute Arten bzw. als Unterarten erwiesen und müssen demnach wieder hergestellt werden, während einige Arten des Lameere’schen Verzeichnisses sich als Unterarten bzw. Varietäten von bekannten Arten erwiesen haben. — Die Gleichmäßigkeit der Skulptur und der Zeichnung der Ceroßlesis- Arten ist der Grund, daß die Deutung der Arten einigermaßen schwierig und nur bei einem umfangreichen Studienmaterial ein- . wandfrei zu bewerkstelligen ist. Die Skulptur und die Ausbildung des Halsschildes gewähren nur einige Unterscheidungsmerkmale, und so muß die Zeichnung zur Unterscheidung der Arten heran- gezogen werden. Die Zeichnung ändert innerhalb der einzelnen Arten wohl ab, aber sie ist, wie schon Harold bei seiner Bestimmungstabelle (Col. Hefte XVI, S. 193) angibt, soweit gleichbleibend, daß sie in Ermangelung anderer Unterscheidungsmerkmale wohl zur Be- stimmung der Arten verwandt werden kann, insbesondere auch deshalb, weil sie innerhalb der einzelnen Arten einer gewissen Gesetzmäßigkeit unterworfen ist und damit gute Anhaltspunkte neben den anderen Merkmalen der Skulptur, Ausbildung des Hals- schildes und des Körperbaues im allgemeinen für die Zusammen- gehörigkeit gewisser Arten und die Zusammenziehung der Arten zu Gruppen bietet. Die Zeichnung bietet ferner die Unterlage zur Aufstellung von gewissen an die Örtlichkeit gebundenen Rassen und Unterarten, die gute Anhaltspunkte für die geographische Verbreitung der Arten bilden. Und das dürfte das Endziel bei der Bearbeitung der Insekten wie auch aller übrigen Lebewesen sein, daß zunächst die Zusammengehörigkeit der Arten festgestellt und dann eine Unter- scheidung der Arten nach Rassen und Unterarten nach ihrer geo- graphischen Verbreitung vorgenommen wird, die Aufschluß gibt über die Entstehung und Verbreitung der Arten. Um dieses Endziel zu erreichen, ist ein langer Weg zurückzu- legen, den zu beschreiten der Spezialist sich nicht verdrießen lassen darf. Es muß ihm schließlich gelingen, mit Sicherheit zu erkennen, Die Cerambycidengattung Ceroplesis Serv. (Col.) 163 aus welcher Örtlichkeit Tiere einer Art mit gewissen, wenn auch geringfügigen, nur an dieser Örtlichkeit vorkommenden Ab- änderungen stammen. | Die Zahl der bisher beschriebenen Arten ergibt sich aus dem Katalog von Gemminger und Harold und der Liste der später be- schriebenen Arten von Lameere (1883) sowie der nachstehenden Liste der nach 1883 beschriebenen Arten. lacunosa Gerst. minuta Jord. Pauli Frm. Harrisoni Jord. Revoili Frm. manicana Per. semitrabeata Frm. fallax Per. elegans Gestro reticulata Gah. signata Waterh. Hauseri Hintz latevittata Frm. Hamiltoni Auriv. griseotinta Frm. Aurivilki Hintz = reticulata aenescens Frm. Auriv. Conradti Kolbe Restitutae Auriv. v. fulvovestita Kolbe nigromaculata Auriv. fissa v. togonica Kolbe massaica Auriv. In .nachstehender Bestimmungstabelle sind die mir bisher bekannt gewordenen Ceroplesis-Arten aufgeführt; weiterhin ist eine Aufzählung der Arten mit ihrem Verbreitungsgebiet sowie die Beschreibung der neuen Arten gegeben, deren Typen sich alle in meiner Sammlung befinden. In der Bestimmungstabelle sind nicht enthalten: marmorata Reiche minuta Jord. nigromaculata Auriv. Die Deutung dieser Arten ist mir nicht gelungen. Nigro- maculata Auriv. gehört vielleicht zur Gattung Moecha. A. Fühlerhöcker weit auseinanderstehend, einen stumpfen, höch- stens rechten Winkel bildend. I. Halsschild grob punktiert. 1. Vorderes Drittel der Flügeldecken granuliert. a) Vorderer Seitenhöcker des Halsschildes spitz. Einfarbig schwarz. atropos Frm. Flügeldecken mit 5 roten Querbinden. Binden schräg stehend, breit, an der Naht breit unterbrochen. cabensis L. Binden schräg stehend, schmal, an der Naht schmal unterbrochen. 5-fasciata F. Binden schräg stehend, schmal, an der Naht schmal unterbrochen. Flügeldeckenende spitz. acutipennis m. Binden parallel, breit, an der Naht nicht unter- brochen. parallelis m. Binden unregelmäßig, schwach. Restitutae Auriv. 11* 10. Heft 164 E. Hintz: 2. Vorderes Viertel der Flügeldecken grob .netzartig- punktiert. b) Vorderer Seitenhöcker des Halsschildes stumpf. a. Kopf und Halsschild schwarz. Rote Zeichnung unregelmäßig, mehr oder weniger dicht marmoriert, Randbinde im Nahtwinkel. Flügeldecken mit stumpfem Zahn zwischen Schul- ter und Schildchen. asbersa Pascoe Flügeldecken mit spitzem Zahn zwischen Schulter und Schildchen. heroica Har. Rote Zeichnung regelmäßig, Randbinde von der Höhe der mittleren Querbinde bis zum Nahtwinkel reichend. Drei Querbinden, dritte Binde vom Seitenrand schräg zur Naht ansteigend. regularıs m. Drei Querbinden, dritte Binde zu einem isolierten Fleck eingeschränkt. militaris Gerst. Zweite und dritte Binde fehlen. marginata m. Randbinde von der Höhe der ersten Binde bis zum Nahtwinkel reichend. Erste Binde vollständig. ferrugator F. Erste Binde unvollständig oder fehlend. _ marginalis Fähr. ß. Kopf und Halsschild rot, Flügeldecken mit gelben Haarflecken besetzt. Rote Zeichnung regelmäßig. : Zwei rote Querbinden. lacunosa Gerst. Zwei rote Querbinden und Randbinde von der zweiten Binde bis zum Nahtwinkel reichend. Revoili Frm. Zwei rote Ouerbinden und Randbinde von der zweiten Binde bis zum Nahtwinkel reichend, die gelben Flecken auf Schulter und Vorderteil der Flügeldecken ausgedehnter Pauli Frm. Rote Zeichnung unregelmäßig, fleckig. rubromaculala m. 3. Vorderes Fünftel der Flügeldecken grob netzartig punktiert. Zwei rote Querbinden und roter Apikalfleck. aethiops F. Zweirote Querbinden ln Apikalfleck 4-maculataV oet Eine rote Querbinde. signata Waterh. II. Halsschild glatt. 4. Vorderes Viertel der Flügeldecken weniger grob, netz- artig punktiert. Zwei rote Querbinden und Randbinde. Kopf und Halsschild braunrot tomentiert. I | aestuans DI. Die Cerambycidengattung Ceroplesis Serv. (Col.) 165 Kopf und Halsschild schwarz tomentiert. | guineensis m. Zweite Binde in Flecke aufgelöst. ornala m. Zweite Binde fehlt. Flügeldecken dunkelbraun, bronzefarben aenescens Frm. Flügeldecken blau. elegans Gestro Rote Zeichnung zu netzartig verbundenen Linien aus- gedehnt. Rote Zeichnung über die ganzen Flügeldecken reichend. griseotinta Frm. Rote Zeichnung vorderes Viertel der Flügeldecken freilassend. Aurivillii m. B. Fühlerhöcker dicht zusammenstehend, einen spitzen Winkel bildend. I. Grundfarbe des Halsschildes schwarz. 1. Halsschild mit deutlichem Seitendorn. a) Rote Querbinden breit. a, Zwei Querbinden und Apikalfeld rot. Querbinden schmäler als schwarze Zwischen- räume. Äußerste Apikalspitze schwarz. Mechowi Quedf. Äußerste Apikalspitze rot. aulica Pascoe Querbinden breiter als schwarze Zwischenräume. Apikalfeld ohne Fleck. Harrisoni Jord. Apikalfeld mit schwarzem Fleck. congolensis m. Schwarzer Fleck fehlt. immaculata m. a, Zwei Querbinden und Apikalfeld gelb. leonensıs m. a, Zwei rote Querbinden, Apikalfeld schwarz. Rote Binden und schwarze Zwischenräume gleich breit. centralis m. Rote Binden und schwarze Zwischenräume un- gleich breit. bicincta F. a, Zwei rote Querbinden und rote Apikalrandbinde, Apikalrandbinde breit. latecincta m. Apikalrandbinde schmal. latevittata Frm. b) Rote Querbinden schmal. b, Zwei rote Querbinden, Apikalfeld schwarz. - bifasciata m. b, Zwei rote Querbinden, Apikalfeld rot. a. Körperform breit, robust, Flügeldeckenende normal. a, Halsschild runzelig, unregelmäßig grob - punktiert. Halsschild und Basis der Flügeldecken ‘ schwarz. caffer Thunbg. 10. Heft 166 E. Hintz: Halsschild und Basis der Flügeldecken braunrot tomentiertt. Thunbergi Fähr. Basis der Flügeldecken goldgrün. orientalis Hbst. Halsschild blutrot tomentiert, Basis der Flügeldecken goldgrün. sumptuosa Pascoe a, Halsschild regelmäßig dicht und grob punkt. Halsschild braunrot tomentiert, Flügel- decken blau, glänzend. collarıs m. ° ß. Körperform schlank, Flügeldeckenende mehr oder weniger zugespitzt. ßı Querbinden an der Naht nicht unterbrochen. Halsschild schwarz. Hauseri m. Halsschild rotbraun behaart. conjuncta m. Halsschild rotbraun behaart, Flügeldecken bronzefarben. connecla m. ßa Hintere Querbinde an der Naht breit unter- brochen. Halsschild braunrot tomentiert, Flügel- decken bronzefarben, braun tomentiert. hottentotta F. Flügeldecken schwarzgrün. disjuncta m. Halsschild und Flügeldeckenbasis braun- rot tomentiert, zwischen der zweiten Quer- binde und der Apikalbinde mit roten Linien. Hamiltoni Auriv. 2. Halsschild ohne Seitendorn. a) Zwei Querbinden und Spitzenfleck rot. a. Halsschild und Vorderteil der Flügeldecken schwarz. Conradti Kolbe (v. massaica Auriv.) ß. Halsschild und Vorderteil der Flügeldecken braun- rot behaart. fulvovestita Kolbe b) Eine Querbinde und Seitenrandbinde rot. semitrabeata Frm. II. Vorder- und Hinterrand des Halsschildes rot. 1. Rote Querbinden breit, regelmäßig, rotes Apikalfeld mit schwarzem Querfleck. a) Zwei Querbinden und Apikalfeld rot, Querbinden so breit, wie die schwarzen Zwischenräume. a, Querbinden parallel. a. Epipleuren an der Basis schwarz. calabarica Chevr. ß. Epipleuren auch an der Basis rot. fissa Har. Zwischen der zweiten Binde und dem Apikal- feld ein roter Seitenfleck. manicana Per. Mittlere Binde mit schwarzem Querband. mozambica m. a, Querbinden nicht parallel, gebogen. arcuata Har. Die Cerambycidengattung Ceroplesis Serv. (Col.) 167 b) Drei Querbinden und Apikalfeld rot. sinuata m. c) Rote Färbung fast über die ganze Oberfläche aus- gedehnt, schwarze Zwischenräume zu unregelmäßigen Flecken und Binden aufgelöst. c}, Beine schwarz. Poggei Har. Cg Beine rot, Flügeldecken schwarz behaart. reticulata Gah. 2. Rote Querbinden schmal, unregelmäßig. a) Seitendorn des Halsschildes deutlich. a, Vier Querbinden und Spitzenfleck rot. fallax Per. aa Drei Querbinden und Apikalfeld rot, letzteres mit unregelmäßiger schwarzer Zeichnung. malepicta Frm. Apikalfeld rot, mit unregelmäßiger schwarzer Zeichnung, Ober- und Unterseite braun behaart montana m. b) Seitendorn fehlt. Drei Querbinden und Apikalfeld rot, letzteres mit unregelmäßiger schwarzer Zeichnung. vagepicta m. atropos Frm. Le Naturaliste 1882, S. 48. Schwarz, ohne jede Zeichnung. Unter den in großer Anzahl untersuchten Stücken befindet sich keine abweichende Form, ab- gesehen davon, daß die Basis der Flügeldecken einen mehr oder weniger metallisch glänzenden Schimmer hat. Abessinien. cabensis L. Syst. Nat. XII, S. 628. = bectoralis Ol. Ent. IV 67, S. 122, t. 23. = rubrocingulo Voet, Kat. II, S. 8, t. 6, f. 13. Distant beschreibt (Ins. transvaal., S. 139) eine Form, bei der die roten Zeichnungen stark zurückgegangen sind. Östliches Südafrika, Transvaal, Natal, Kapkolonie. 5-fasciata F. Ent. Syst. I, 2, S. 281. = taeniata Perroud. Ann. Soc. Linn. Lyon 1855, S. 347. Östliche Hälfte Afrikas von Uganda im Norden bis Transvaal im Süden. | acutipennis n. sbsp. Sehr ähnlich 5-fasciata F., jedoch sind die Flügeldecken in eine lange scharfe Spitze ausgezogen; die roten bzw. gelben Binden sind regelmäßiger. Länge 27—31 mm. Belg. Kongo: Manyema und Lusindoi. Darallelis n. sbsp. Sehr ähnlich 5-fasciata F., jedoch sind die 5 Binden gelb, breiter und parallel, an der Naht nicht unterbrochen. Togo, Kamerun, wohl überhaupt tropisches Westafrika. 10. Heft 168 E. Hintz: Restitutae Auriv. Ark. f. Zool., Bd. 7, No. 19, 1911, S. 206. Aurivillius vergleicht die Art mit zrregularıs Har. = aspdersa Pascoe. Nach den angeführten Merkmalen gehört dieselbe jedoch in die Verwandtschaft von 5-fasciata F. und ist wohl nur sbsp. Deutsch-Ostafrika. aspersa Pascoe Ann. nat. hist. ser. 5 II, S. 375. —= iryregularis Har. Mitt. Münch. Ver. 1878, S. 49. Ostafrika von der Küste bis zur Seenlinie, Uganda bis zum Rowuma. heroica Har. Col. Hefte XVI, S. 228. Ostafrika: Witu, Manow. regularis n. sbsp. Skulptur genau wie bei aspersa Pascoe. Die rote Zeichnung ist regelmäßiger und zu 3 Querbinden und einer mehr oder weniger vollständigen von der Höhe der mittleren Querbinde bis zum Naht- winkel reichenden Randbinde geordnet; die dritte Querbinde steigt vom Seitenrande schräg zur Naht an. Länge 22—35 mm. Deutsch-Ostafrika: Lindi, Lukuledi. Die Art bildet den Übergang von aspersa Pascoe zu mihtaris Gerst. mihtarıs Gerst. Deutsch-Ostafrika, Mozambik, Rhodesia, Transvaal, Caprivi- Zipfel (Deutsch- Südwestafrika). marginata n. sbsp. Mit mihtaris Gerst. nahe verwandt. Die rote Zeichnung ist bis auf die vordere Querbinde und die rote Seitenrandbinde ein- geschränkt. Bei einigen Stücken ist der rote Apikalfleck in größerer oder geringerer Ausdehnung noch vorhanden. Länge 30—33 mm. Portugiesisch-Ostafrika: Sikomba. ferrugator F. Mant. 1, S. 138. — ahenea Newm. Entomol. S. 11. Natal, Kapkolonie, wohl ganz Südafrika. marginalis Fähr. Öfvers. Vet. Ak. Förh. 1872, No. 2, S. 40. „Caffraria“, Transvaal, Portug.-Ostafrika, Deutsch-Südwest- afrika. lacunosa Gerst. Jahresb. wissenschaftl. Anst. Hamburg 1883, 5. 61. Deutsch-Ostafrika: Pangani. Revoili Frm. Revoil, Faun. et Flor. Comal. 1882 Cole&opt., S. 100. und Ann. Soc. Ent. Fr. 6 serie, Bd. 7, 1887, 5. 340. 'Somali, Berbera, Abessinien. Pauli Frm. Ann. Soc. Ent. Fr. 6. serie, Bd. 7, 1887, S. 339. Somali, Uganda. rubromaculata n. Sp. Schwarz, Kopf, Halsschild sowie Unterseite und Beine. mit. dichtem blutrotem Haarfilz besetzt, Schildchen weißgelb behaart, Flügeldecken besonders an der Basis mit gelben Haarflecken und, die Basis bis ein Viertel der Flügeldecken freilassend, mit roten Die Cerambyecidengattung Ceroplesis Serv. (Col.) 169 runden Flecken unregelmäßig besetzt, die ganze Oberfläche mit einzelnen weißen Haarborsten bestreut. Kopf und Halsschild sehr dicht und gleichmäßig punktiert, letzteres quergerunzelt und mit groben Punkten, am Vorder- und Hinterrande mit regel- mäßigen Querfalten besetzt, hinter der Mitte mit kräftigem Seiten- dorn; Schildchen trapezförmig mit abgerundeten Hinterecken; Flügeldecken i im vorderen Viertel mit sehr groben, netzförmig an- geordneten Punkten, von da ab mit zur Spitze immer kleiner werdenden Punkten besetzt; Fühlerhöcker weit auseinander- stehend, einen rechten Winkel bildend, Fühler beim { mit 3 Glie- dern das Flügeldeckenende überragend, beim 9 dasselbe nicht er- reichend. Länge 27—33 mm. Uganda: Entebbe. aethiops F. Syst. Ent., S. 174. = africana Wulf. Ins: Cap., S. 16, t. 1, £. 14. = aurantia \Voet, Cat. II, S. 13, t. 11, f. 44. = trifasciata Gmel. et Linn. I, 4, S. 1836. Kap. signata Waterh. Ann. Mag. Nat. Hist. (6) VI, S. 108. Ostafrika:. Uganda, Bukoba, Sesse-Inseln, Tanganjikasee, NW.-Ruanda, Ruwenzori. aestuans Ol. Ent. IV 67, S. 123, t. 23, f. 176. Senegal. guineensis n. sbsp. Skulptur und Zeichnung wie bei aestuans, Halsschild, Vorder- rand der Flügeldecken mit dem Schildchen sowie die Unterseite jedoch schwarz. Die roten Binden sind etwas breiter als bei aestuans. Länge 26—30 mm. Dahomey, Aschanti, Togo, Kamerun. ornata n. sbsp. Nahe verwandt mit guineensis m., jedoch sind die roten Binden breiter, die hintere Binde ist stark ausgebuchtet und gezackt, zum Teil in zur Naht parallel laufende längliche Flecke aufgelöst, von: diesen fehlt bei manchen Stücken der neben der Naht stehende Fleck. Länge 27—30 mm. Cheren (Erythrea), Uganda. aenescens Frm. Ann. Soc. Ent. Fr. 1893, S. 41. Abessinien: Schoa. elegans Gestro. Ann. Mus. civ. Genova’1889, 2, S VII, S. 70. Yemen, Arabien. griseotinta Frm. Bull. Soc: Ent. Belg. 1891, S. CCC. Somali. Aurivillii m. — reticulata Auriv. Ark. f. Zool. 7, No. 19, . 206, 1911. Abessinien. 10. Heft 170 E. Hintz: Der Name reticulata ist durch Gahan 1908 vorweggenommen, daher in Aurivillii geändert. Mechowi Quedf. Berl. Ent. Ztg. 1882, S. 185, S. 347, t. VI, f. 4. Angola, Kongostaat. aulica Pascoe Ann. Nat. Hist. ser. 4, XV, S. 66. Angola. Harrisoni Jord. Ann. Mag. Nat. Hist. (6) XV, S. 222. Kongostaat, Kamerun. congolensis n. Sp. Zeichnung ähnlich wie bei calabarica Chevr., Kopf und Hals- schild jedoch ganz schwarz, Halsschild gröber punktiert, Seiten- dorn kräftiger. Schwarz, zwei Querbinden und Apikalfeld rot, letzteres mit über die Naht reichender, den Seitenrand nicht er- reichender, schmaler, schwarzer Querbinde, Epipleuren in ganzer Ausdehnung rot, bis auf ein kurzes Stück an der Basis; Kopf dicht und fein punktiert, Fühlerhöcker stark vorgezogen und bis auf einen schmalen Spalt genähert; Halsschild dicht und fein punk- tiert mit groben Punkten dazwischen und groben Querrunzeln, am Vorderrande wenig, am Hinterrande stark eingeschnürt, hinter der Mitte mit kräftigem konischen Seitendorn; Flügeldecken im ersten Fünftel sehr grob netzförmig, weiterhin zur Spitze feiner punktiert; Fühler, Beine und Unterseite schwarz, jederseits ein roter Fleck auf dem Metasternum, der jedoch bei vielen Stücken fehlt, Fühler beim 3 vom 7. Glied ab die Flügeldecken überragend, beim 2 wenig länger als die Flügeldecken. Länge 22—29 mm. Kondue (Kassai) und Urwald Beni. immaculata n. sbsp. In allen wesentlichen Merkmalen mit der vorstehenden Art übereinstimmend, jedoch fehlt die schwarze Querbinde im roten Apikalfeld. Länge 25 mm. Kondue (Kassai). leonensis n. Sp. Schwarz, Halsschild, Basis der Flügeldecken und Unterseite mit den Beinen glänzend, auf den Flügeldecken zwei breite Quer- birden und Apikalfeld rotgelb. Kopf sehr dicht punktiert und granuliert, Fühlerhöcker spitzwinklig auseinanderstehend; Hals- schild sehr dicht, auf der Mitte grob punktiert, beider- seits gebeult, in der Mitte mit einer kurzen Längsfurche, hinter der Mitte mit stumpfem Seitendorn; Schildchen sehr dicht punktiert; Flügeldecken kräftig zerstreut punktiert, an der Basis grob punk- tiert, an den Schultern granuliert, die zweite Binde hängt mit dem Apikalfeld an der Naht und am Seitenrande zusammen; die Fühler überragen beim $ vom 7. Gliede ab die Flügeldeckenenden. Länge 30 mm. Serabu (Sierra Leone). Die Cerambyeidengattung Ceroplesis Serv. (Col.) 171 centralis n. sp. Ähnlich bieineta F., die Skulptur des Halsschildes ist jedoch weniger gleichmäßig und die Punktierung der Flügeldecken er- heblich schwächer als bei bicincta, ferner sind bei der neuen Art die roten Binden breiter, derart, daß die roten und die schwarzen Binden gleichbreit sind, während bei bicincta die roten Binden er- heblich schmäler als die schwarzen sind. Schwarz, auf den Flügeldecken zwei breite, rote Querbinden; Kopf dicht und grob punktiert, Fühlerhöcker in einem spitzen Winkel auseinanderstehend; Halsschild gleichmäßig grob punktiert, am vorderen Ende schwach, am hinteren Ende kräftig eingeschnürt und mit Querfalten versehen, hinter der Mitte mit konischem Seitendorn; Schildchen dicht und fein punktiert; Flügeldecken zerstreut grob punktiert, Basis bis zur roten Querbinde grob netz- artig punktiert; Fühler beim $ vom 9. Gliede ab die Flügeldecken- enden überragend, beim 2 wenig länger als die Flügeldecken. Länge 24 mm. Kondue (Kassai) und Manow (Deutsch-Ostafrika). bieincta F. Ent. Syst. Suppl., S. 145. = continua Ol. Ent. IV 67, S. 123, t. 23, £. 177. Natal, Kap, Angola, Kongostaat. latecincta n. Sp. Ähnlich latevittata Frm., in der Skulptur jedoch anders. Schwarz, zum Teil mit bläulichem Glanz, zwei breite Querbinden, eine vor, eine hinter der Mitte, und eine breite Apikalrandbinde rot, letztere hängt mit der hinteren Binde am Rande zusammen; Kopf dicht und kräftig punktiert, Fühlerhöcker vorgezogen und dicht zusammenstehend; Halsschild grob quergerunzelt, hinter der Mitte mit kräftigem Seitendorn; Schildchen dicht und fein punk- tiert; Flügeldecken dicht und kräftig, an der Wurzel sehr grob netz- artig punktiert; Unterseite, Beine und Fühler einfarbig schwarz, Fühler beim 3 mit dem 7. Gliede die Flügeldecken überragend, beim Q mit der Spitze kaum das Flügeldeckenende erreichend. Länge 21—31 mm. Deutsch-Ostafrika: Upangwe, Manow, Mahenge, Peramiho, Lukuledi. latevittata Frm. Bull. Soc. Ent. Belg. 1891, S. CCC. Somali. bifasciata n. sp. Ähnlich bieincta F., jedoch sind die roten Binden ganz schmal, die Punktierung der Flügeldecken ist noch gröber als bei centralıs. Schwarz, auf den Flügeldecken zwei schmale rote Quer- binden, deren hintere an der Naht unterbrochen ist; Kopf dicht und grob punktiert, Fühlerhöcker in einem spitzen Winkel aus- einanderstehend, die Spitze über die Fühlerbasis hinaus vor- gezogen; Halsschild ungleichmäßig grob punktiert, hinten stark, vorne weniger stark eingeschnürt und mit Querfalten versehen, i0. Heft 172 E. Hintz: hinter der Mitte mit sehr stumpfem konischen Seitendorn; Schild- chen dicht und fein punktiert; Flügeldecken grob punktiert, jeder Punkt mit weißer Haarborste, Basis der Flügeldecken mit gruben- förmigen Punkten besetzt; Unterseite und Beine mit rehbraunen Härchen besetzt, Fühler schwarz, die Flügeldeckenenden wenig überragend. Länge 13 mm. Boma (Kongostaat). caffer Thunbg. Mus. .nat. Ups. IV, S. 58, t.1, £. 1. Kap, Transvaal, Natal, Mashonaland, Deutsch- Südwestafrika. Im Gemminger und Harold als Synonym zu bicincta F. ge- stellt, letztere Art hat jedoch keine Apikalrandbinde. Thunbergi Fähr. Öfvers. Vet. Ak. Förh. 1872, No. 2, S. 41. „Caffraria‘, Natal, Transvaal. orientalis Hbst. Füssl. Archiv VII, S. 168, t. 45, f. 10. Kap. sumptuosa Pascoe, Ann. Nat. Hist. ser. 4, XV, S. 66. Kap. collarıs n. sp. Sehr ähnlich orientalis Hbst. und sumptuosa Pascoe, das tee schild ist jedoch kürzer und die Punktierung der Flügeldecken gröber. Schwarz, Flügeldecken dunkelblau glänzend mit zwei schmalen roten Querbinden und einer ebensolchen Apikalrandbinde; Kopf, Halsschild, Unterseite, Beine, Fühlerwurzel und Schildchen mit braunen Haaren dicht besetzt. Kopf gleichmäßig dicht und kräftig punktiert, Fühlerhöcker in einem spitzen Winkel auseinander- stehend, Halsschild, besonders an den Seiten, sehr grob punktiert, auf der Mitte mit regelmäßigen Querrunzeln, hinter der Mitte mit kräftigem, spitzen Seitendorn; Schildchen dicht und fein punktiert; Flügeldecken überall dicht und grob punktiert, an der Wurzel fast bis zur vorderen Binde sehr grob netzartig punktiert. Länge 24 mm. Kap. Hauseri Hintz. Deutsche Entomol. Zeitschr. 1910, S. 308. 'Deutsch-Ostafrika: Manow, Upangwe, Kidugala. conjuncta n. sbsp. Hauseri in der Zeichnung sehr ähnlich, doch ist das Halsschild, Schildchen, die Wurzel der Flügeldecken und die Brust dicht braunrot behaart, die Flügeldecken sind schwarzblau glänzend und haben zwei durchgehende, an der Naht nicht unterbrochene rote Querbinden und eine breite, rote Apikalrandbinde. Kopf, Leib, Beine und Fühler schwarz, Beine und Fühler mit kurzer, weißgelber Behaarung, Kopf und Unterseite lang abstehend schwarz behaart, Fühler schwarz bewimpert. Kopf sehr dicht punktiert, Stirn mit eingestreuten gröberen Punkten, Fühler- höcker vorgezogen, spitzwinklig auseinanderstehend; Halsschild sehr grob weitläufig punktiert, hinter der Mitte mit stumpfem Die Cerambycidengattung Ceroplesis Serv. (Col.) 173 Seitendorn; Schildchen dicht und fein punktiert; Flügeldecken dicht und kräftig, im ersten Fünftel sehr grob punktiert und granuliert; Fühler beim $ mit dem 7. Glied die Flügeldeckenspitze erreichend, beim Q von der Länge des Körpers. Länge 21—23 mm. Deutsch- Ostafrika. Nyassasee. connecta n. sbsp. Ähnlich hottentotta F., doch von Gestalt breiter, Halsschild weniger grob punktiert, die roten Querbinden an der Naht nicht unterbrochen. Schwarz, Halsschild und Wurzel der Flügeldecken, Schildchen und Unterseite dicht braunrot behaart, Kopf, Halsschild, Flügel- decken und Fühler mit weißen Börstchen besetzt. Beine schwach gelblich behaart; Flügeldecken bronzefarben mit zwei roten durch- laufenden Querbinden und ebensolcher Apikalrandbinde, ein Stück zeigt einen kleinen gemeinschaftlichen roten Fleck vor der Apikal- binde; Kopf dicht und fein punktiert, Fühlerhöcker wenig‘ vor- gezogen, spitzwinklig auseinanderstehend; Halsschild auf der Mitte unregelmäßig quergerunzelt, an den Seiten mit einzelnen groben Punkten, hinter der Mitte mit konischem Seitendorn; Schildchen dicht und fein punktiert; Flügeldecken fast gleichmäßig grob punktiert, im vorderen Felde sehr grob netzförmig punktiert und teils granuliert, Fühler beim 2 das HIBBERISCEENERER kaum über- ragend. Länge 18—23 mm. Pondoland, Südafrika. hottentotta F. Syst. Ent., S. 173. Kapkolonie, Transvaal, Natal, Pondoland. disjuncta n-. sbsp. „Schwarz, Halsschild dicht rotbraun bekadkt; Flügeldscken dunkelgrün mit Bronzeschimmer, zwei Querbinden und Apikal- randbinde rot, hintere Binde an der Naht breit unterbrochen, meist nur aus jederseits einem Randfleck bestehend. Kopf dicht und fein punktiert mit eingestreuten, größeren Punkten, Fühlerhöcker vorgezogen und spitzwinklig auseinander- stehend, Halsschild zerstreut sehr grob punktiert, hinter der Mitte mit kurzem konischen Seitendorn; Schildchen dicht und fein punktiert; Flügeldecken fast bis zur vorderen Querbinde sehr grob netzförmig, weiterhin schwächer punktiert, Flügeldecken am Ende zugespitzt; Unterseite, Beine und Fühler schwarz, schwach grau behaart; Fühler beim $ mit dem 7. Gliede das Flügeldeckenende erreichend, bei dem Qkürzerals die ee Länge 22—27 mm. Kapkolonie, Oranjestaat. Hamiltoni Auriv. Ark. f. Zool., Bd. 9, No. 8, 1914, S. 328. Brit. Ostafrika. | Conradti Kolbe, Stettiner Ent. Ztg. 1893, S. 265. Deutsch-Ostafrika von der Küste bis zu den Seen. 10. Heft 174 E. Hintz: v. massaica Auriv. Wissensch. Ergeb. d. schwed. Exped. 1908, S. 148. Sind vermutlich kleine Stücke von conradti, worauf das ‚‚fast unbewaffnete‘“ Halsschild schließen läßt. v. fulvovestita Kolbe, Stett. Ent. Ztg. 1893, S. 266. Deutsch-Ostafrika. semitrabeata Frm. Ann. Soc. Ent. Fr. 1887, S. 340. Deutsch-Ostafrika. calabarica Chevr. Rev. zool. 1858, S. 55. = v. togonica Kolbe Stett. Ent Ztg. 1893, S. 67. Westafrika: Aschanti, Dahomey, Togo, Kamerun, Kongostaat. v. fissa Har. Col. Hefte XVI, S. 197. Angola, Kongostaat, Ft. Sibut (Franz. Kongo), Ukaika (Ob. Aruwimi), Tanganjika, Lado (Brit. C.-Afrika). calabarica Chevr. scheint Harold nicht bekannt gewesen zu sein, denn fissa ist — calabarica und höchstens als var. anzu- sprechen. Bei calabarica sind die Epipleuren an der vordersten schwarzen Binde schwarz, während sie bei fissa rot sind. Bei Bamenda (Kamerun) kommen Stücke vor, bei denen die Epipleuren neben der vorderen schwarzen Binde nur an der Wurzel der Flügel- decken schwarz und dann rot sind. Dieses Merkmal der var. fissa scheint demnach sehr schwankend zu sein. manicana Per. Tr. Ent. Soc. Lond. 1896, S. 183. Zambesi. mozambica n. sbsp. Mit calabarica Chevr. verwandt. Schwarz, Stirn, Vorder- und Hinterrand des Halsschildes, zwei Querbinden und das Apikalfeld der Flügeldecken sowie die Seiten der Hinterbrust rot, das Apikalfeld sowie die zweite rote Querbinde haben je ein mehr oder weniger ausgedehntes schwarzes Querband, Epipleuren in ganzer Ausdehnung rot. Kopf dicht grobkörnig, Halsschild dicht und fein punktiert, letzteres beiderseits mit großen grubenförmigen Punkten besetzt, hinter der Mitte mit spitzem Seitendorn; Schildchen sehr dicht und fein punktiert; Flügeldecken bis zur ersten ‘ uerbinde grob- körnig, im weiteren Verlaufe weniger grob punktiert; Unterseite sowie Beine und Fühler kurz bräunlich behaart und mit kurzen weißen Borsten besetzt; Fühlerhöcker stark vorgezogen, in spitzem Winkel auseinanderstehend. Fühler beim $ mit dem 7. Gliede die Flügeldeckenspitze über- ragend, beim @ mit dem 11. Gliede dieselbe erreichend. Länge 24—28 mm. Sikumba (Delagoabai). arcuala Har. Col. Hefte XVI, S. 196. Angola, Die Cerambycidengattung Ceroplesis Serv. (Col.)_ 175 sinuala n. sbsp. Nahe verwandt mit arcuwata Har. und mozambica m. Schwarz, Stirn, Vorder- und Hinterrand des Halsschildes, drei Querbinden und Apikalfeld auf den Flügeldecken sowie beiderseits auf der Hinterbrust ein großer Fleck rot, das Apikalfeld mit schwarzem Querband, Epipleuren von der Wurzel der Flügeldecken bis zur dritten Querbinde rot, dann bis zur Spitze schwarz; Kopf und Halsschild dicht und fein punktiert, letzteres mit einzelnen größeren Punkten, hinter der Mitte mit kurzem konischen Seitendorn; Schildchen äußerst fein punktiert, fast glatt; Flügeldecken fast bis zur ersten Querbinde sehr grob, dann bis zur Spitze weniger grob punktiert; Unterseite sowie Beine und Fühler sehr dicht und fein punktiert und bräunlich behaart, Fühlerhöcker vorgezogen im spitzen Winkel auseinanderstehend, Fühler (2?) kurz, das Flügel- deckenende kaum erreichend. Länge 23—26 mm. Bukoba (Deutsch-Ostafrika). Foncki n. sbsp. Schwarz mit leichtem Bronzeschimmer, Oberseite mit kurzer gelblicher, Unterseite mit längerer Behaarung. Kopf mit Aus- nahme eines schwarzen Mittelfleckes, Vorder- und Hinterrand des Halsschildes, drei Querbinden, Apikalfeld und beiderseits je zwei kleine Flecke auf dem schwarzen Wurzelfelde der Flügel- decken, sowie ein großer Fleck auf der Hinterbrust rot, die dritte Binde ist in je zwei rote Flecke aufgelöst, das Apikalfeld mit schwarzem Querband; Epipleuren von der Wurzel bis zur Spitze der Flügeldecken rot, an der Spitze weiß behaart; Kopf etwas gröber punktiert, als bei sinuata, Halsschild dicht und fein punktiert, auf der hinteren Hälfte beiderseits der kräftigen Mittellinie mit größeren Punkten, hinter der Mitte mit kräftigem konischen Seitendorn; Schildchen fein und dicht punktiert ; Flügel- decken an der Wurzel bis in die erste rote Binde hinein sehr grob, dann bis zur Spitze schwächer punktiert, jeder Punkt mit weißer Borste; Fühlerhöcker stark vorgezogen, einen spitzen Winkel bildend; Fühler beim $ mit dem 6ten Gliede die Flügel- deckenspitze erreichend. Länge 30 mm. Urundi (Deutsch- Ostafrika). Die interessante Art entstammt der Ausbeute des Herrn Major Fonck und wurde nach dem Entdecker benannt. Poggei Har. Mitt. Münch. Ver. 1878, S. 111. Angola, Kongostaat, NW.-Tanganjikasee. reticulata Gah. Pr. Zool. Soc. 1909, S. 211, t. VI, f. 11. Ruwenzori. fallax Per. Tr. E. Soc. Lond. 1896, S. 183. Zambesia, Rhodesia, Tanganjikasee (D.-Ostafrika), Uganda. 10. Heit 176 E. Hintz: Die Cerambycidengattung Ceroplesis Serv. (Col.) malepicta Fairm. Ann. Soc. Belg. 1882. Bull. S..LV. Deutsch-Ostafrika. an montana n. SP. Mit malepicta Frm. verwandt, unterscheidet sich durch die breitere und dickere Gestalt. Schwarz mit schwachem Bronzeschimmer, Oberseite kurz und dicht, Unterseite lang braun behaart; Seiten der Stirn, Vorder- und Hinterrand des Halsschildes, zwei durchlaufende Ouerbinden auf den Flügeldecken, mehrere unregelmäßige Flecke und Quer- binden im Apikalfeld sowie jederseits ein Seitenfleck der Mittel- und Hinterbrust rot, Epipleuren von der Flügeldeckenbasis bis zur zweiten roten Binde rot, dann schwarz; Kopf und Halsschild dicht und fein punktiert, letzteres mit undeutlichen Querrunzeln, hinter der Mitte mit kräftigem Seitendorn; Schildchen dicht und fein punk- tiert; Flügeldecken fast in ganzer Ausdehnung gleichmäßig, an der Wurzel etwas kräftiger punktiert. Fühlerhöcker vorgezogen und dicht zusammenstehend. Fühler beim $ mit dem 6. Gliede die Flgeldeckenspitze erreichend, beim $ mit dem 11. Gliede dieselb erreichend. Länge 23 mm. 1258 Issanssugebirge (Deutsch-Ostafrika). vagepicta n. sbsp. "In der Zeichnung ähnlich wie malepicta Frm., jedoch besonders unterschieden durch das fast völlige Fehlen der Seitenhöcker des Halsschildes. Schwarz, Seiten der Stirn, Vorder- und Hinterrand des Halsschildes, auf den Flügeldecken zwei durchlaufende Quer- binden, zwei kurze Querbinden hinter dem Schildchen und mehrere unregelmäßige Querbinden im Apikalfeld, sowie jederseits ein Fleck der Mittel- und Hinterbrust rot, Epipleuren rot, am Apikalfeld schwarz. en... Kopf und Halsschild dicht und fein punktiert, letzteres mit einigen größeren Punkten beiderseits der Mitte, hinter der Mitte mit ganz schwacher Beule statt des Dornes; Schildchen fast glatt; Flügeldecken fast in der ganzen Ausdehnung gleichmäßig schwach, an der Wurzel wenig stärker, punktiert; Unterseite, Beine und Fühler äußerst fein und dicht punktiert, kurz grau behaart ; Fühler- höcker stark vorgezogen, dicht zusammenstehend, Fühler beim & mit dem 7. Gliede die Flügeldeckenspitze überragend, beim 2 mit dem 11. Gliede dieselbe erreichend. Länge 19—24 mm. Iringa (Deutsch-Ostafrika). Dr. M, Bernhauer: Neue Staphyliniden d. indo-malayischen Gebietes 177 Neue Staphyliniden des indo-malayischen Gebietes. 16. Beitrag. Von Dr. Max Bernhauer, Notar in Horn N. Oe. Osorius sikkimensis nov. spec. Pechfarben, glänzend, die Fühler, Taster und Beine rostrot. Kopf schmäler als der Halsschild, oblong, zwischen den Augen ziemlich dicht mit langen erhabenen Längsrunzeln besetzt, da- selbst matt, vorn glänzend und beiderseits weitläufig mit kleinen ungleichen Höckerchen besetzt, hinten wie gewöhnlich glänzend, unpunktiert. Halsschild vorn so breit als die Flügeldecken, deut- lich breiter als lang, hinter der Mitte stark nach rückwärts ver- engt, vorn gleichbreit, vor den Hinterecken schwach gebuchtet, längs der Mitte mit breiter, teilweise gefurchter Spiegellinie, sonst gleichmäßig, ziemlich dicht und kräftig punktiert. Flügeldecken länger als der Halsschild, kräftig und ziemlich dicht punktiert. Hinterleib mäßig stark und mäßig dicht punktiert. Länge: etwas über 7 mm. Diese Art steht habituell dem Osorius stricticollis Fauv. ziem- lich nahe, ist jedoch nur halb so groß, die Ausrandung der Hals- schildseiten vor den Hinterecken ist bei siricticollis viel stärker, die Punktierung des Halsschildes viel weniger dicht und nicht so gleichmäßig als bei der neuen Art. Darjeeling: Sikkim (Christie). In der Sammlung Wasmanns und meiner eigenen. Stenus javanus nov. spec. In die circularıs-Gruppe gehörig und hier dem Stenus denti- culatus Epp. in Gestalt, Größe und Färbung recht ähnlich und nur in folgenden Punkten verschieden: Der Kopf ist stärker und regelmäßiger punktiert, die 2 Stirn- furchen sind einander vorn weniger genähert und mehr parallel, der Zwischenraum zwischen ihnen ist fast flach, nicht erhoben wie bei denticulatus und ohne die bei diesem sehr deutliche Spiegelschwiele längs der Mitte. Der Halsschild ist weniger quer, an den Seiten weniger stark erweitert und gleichmäßig gerunzelt, längs der Mitte eben, ohne die bei denticulatus deutliche Mittel- furche. Die Flügeldecken sind viel kürzer, kaum so lang als der Halsschild, nach rückwärts deutlicher erweitert. Der Hinterleib ist viel stärker punktiert. Länge: 2 mm (bei stark eingezogenem Körper). Archiv für Naturgeschichte E 1918. A. 10. 12 10. Heft 178 Dr. Max Bernhauer: Das einzige, vorläufig bekannte Stück zeigt keine deutlichen Geschlechtsmerkmale. Java: Preanger (Tjigembong, Juni 1915) gefangen von 1. B. Corporaal, Stenus Corporaali nov. spec. Dem Stenus tropicus Bernh. von den Philippinen nahe ver- wandt, ähnlich gefärbt, die Beine aber angedunkelt, der Hals- schild viel länger und die Punktierung namentlich des Kopfe- und Hinterleibes viel feiner und weitläufiger. Tiefschwarz, ziem- lich glänzend, die Fühler und Beine schwärzlich, die ersten Fühler- glieder, die Wurzel der Schenkel und Spitze der Schienen, sowie die ganzen Taster gelblich. Kopf viel breiter als der Halsschils und auch breiter als die Flügeldecken mit stark vorgequollenen Augen, kräftig und mäßig dicht punktiert, die Fühlereinlenkungs- stellen und eine längliche Erhabenheit in der Mitte spiegelglänzend. Die Fühler mäßig gestreckt, die 2 ersten Glieder stark verdickt, das 3. dreimal so lang als das 2., sowie die folgenden sehr dünn, diese an Länge allmählich abnehmend, vom 7. Glied an verdickt, das 8. schmäler und deutlich kürzer als die einschließenden. Hals- schild viel schmäler als die Flügeldecken, um ein gutes Stück länger als breit, in der Mitte am breitesten, nach vorn sanft gerundet, nach rückwärts deutlich etwas ausgeschweift verengt, gewölbt, sehr grob, tief und dicht punktiert. Flügeldecken etwas kürzer als der Halsschild, quadratisch, mit ziemlich scharfen vortretenden Schulterecken, ähnlich wie der Halsschıld, jedoch etwas gröber und weniger dicht punktiert. Hinterleib walzenförmig, an den Seiten des 1., 7. und 8. vollkommen freiliegenden Tergites fein gerandet, die Wurzel der einzelnen Hinterleibsringe stark ab- geschnürt, in den Querfurchen kräftig und dicht, sonst fein und weitläufig punktiert. Die Beine sind ziemlich lang, das 4. Tarsen- glied tief gespalten. Länge: 5 mm. Beim & ist das 6. Sternit ziemlich breit und tief dreieckig ausgeschnitten, die vorhergehenden beiderseits der Mitte dichter gelblich behaart. Sonstige Auszeichnungen dieser Sternite sind bei der Präparierung des einzigen, in meiner Sammlung befind- lichen Stückes nicht kenntlich. Java: Preanger (Tjigembong). Von J. B. Corporaal aufgefunden, dem ich die Art unter dem Ausdrucke meines verbindlichen Dankes für die Überlassung der Typen seiner Ausbeute freundlichst widme. Paederus preangeranus nov. spec. Eine kleine, durch die Färbung und die grobe und sehr weit- läufige Punktierung von den übrigen indo-malayischen Arten leicht zu unterscheidende Art, die dem Paederus Schultheissi Fauv. nahesteht, jedoch auch von diesem durch’ die grobe und sparsame Neue Staphyliniden des indo-malayischen Gebietes 179 Punktierung der viel kürzeren Flügeldecken sofort zu unterscheiden ist. Schwarz, glänzend, der Halsschild die vier ersten freiliegenden Hinterleibsringe, die zwei ersten und die zwei letzten Fühler- glieder, die Hüften und die Tarsen rötlichgelb, die Wurzel der Schenkel ausgedehnt weißlichgelb, die Flügeldecken blau. Kopf mit den etwas vortretenden großen Augen fast breiter als der Halsschild, um ein gutes Stück länger als breit, kurz eiförmig, hinter den Augen fast geradlinig verengt, mit flach verrundeten Hinterecken, ziemlich fein und spärlich punktiert. Fühler mäßig gestreckt, die vorletzten Glieder doppelt so lang als breit. Hals- schild viel schmäler als die Flügeldecken, fast um ein Drittel länger als breit, vor der Mitte am breitesten, von da nach vorn stark gerundet, nach rückwärts geradlinig verengt, fein und spärlich punktiert mit glatter Mittelzone. Flügeldecken so lang als der Halsschild, gleichbreit, mit vorstehenden Schultern, grobkörnig und sehr weitläufig punktiert. Hinterleib sehr fein und ziemlich weitläufig punktiert. Länge: 6.5 mm. Ein einziges Stück aus Java: Preanger (Tjigembong) von Herrn J. B. Corporaal im Juni 1915 erbeutet. Lobochilus nov. gen. E Die merkwürdige neue Paederinen-Gattung ist durch den großen Kopf in Verbindung mit den übergroßen Augen und die Skulptur des Vorderkörpers leicht zu erkennen und unterscheidet sich von allen Formen von Medon und verwandten Gattungen durch die zweilappige Oberlippe. Von Scimbalium, mit dem sie eine ähnliche Oberlippenbildung gemeinsam hat, ist sie durch die ganz andere Gestalt und die Tarsalbildung weit getrennt. In der Körpergestalt ist die neue Gattung, wenn man von der Kopfform absieht, gewissen Arten der Hypomedon-Gruppe (melano- cephalus usw.) etwas ähnlich. Die Gestalt des Kopfes mit den vorgequollenen an Stenus erinnernden mächtigen Augen gibt jedoch dem Käfer ein ganz eigenartiges Aussehen. . Am nächsten scheint die neue Gattung dem mir nur nach der Beschreibung bekannten Kraatzschen Genus Sclerochiton zu stehen, welches einen ähnlichen Habitus hat. Die Angaben über die stark entwickelten Lippentaster sowie die ganz verschiedene Skulptur lassen den Schluß zu, daß der neue Käfer nicht in diese, sondern in eine neue Gattung zu stellen ist, daß er jedoch auf jeden Fall, falls er doch vielleicht zu Sclerochiton zu stellen wäre, als eigene Untergattung gewiß einen eigenen Namen verdient. Die Tarsen sind einfach, das vierte Glied nicht zweilappig, die Vordertarsen nicht erweitert, das erste Glied der Hintertarsen nur mäßig länger als das 2. Über die Lebensweise ist bisher nichts näheres bekannt. 19* 10. Heft 180 Dr. Max Bernhauer: Lobochilus javanus nov. spec. Tiefschwarz, glänzend, Halsschild und Flügeldecken pech- schwarz, die Fühler und Taster rötlichgelb, die Beine blaßgelb. Kopf groß, der breiteste Teil des Körpers, rundlich, nur sehr wenig breiter als lang, mit sehr großen, vorgequollenen, die ganzen Seiten einnehmenden Augen und sehr schwach entwickelten Schläfen, auf der vorderen Hälfte sehr grob, tief und mäßig dicht punktiert, auf der hinteren Hälfte mit Ausnahme der Ränder spiegelblank, unpunktiert, Fühler schnurförmig, ihr erstes Glied etwas kürzer als die 3 folgenden zusammengenommen, diese oblong, die folgenden ziemlich kugelig, die vorletzten schwach quer, das letzte länger als das vorletzte, zugespitzt. Halsschild nur sehr wenig schmäler als die Flügeldecken, kaum so lang als breit, ziem- lich gleichbreit, nach rückwärts kaum verengt mit verrundeten Hinterecken, längs der Mitte mit breiter, gewölbter Spiegelzone, zu deren beiden Seiten sehr grob und ziemlich weitläufig, ungleich- mäßig punktiert, stark glänzend. Flügeldecken länger als der Halsschild, etwas länger als zusammen breit, ziemlich gleichbreit, weniger kräftig als der Vorderkörper und dicht, gleichmäßig punk- tiert, mäßig glänzend. Hinterleib nach rückwärts verengt, sehr fein und dicht punktiert. Länge: 3 mm (bei gestrecktem Hinterleibe). Das bisher einzige Stück des eigentümlichen Tierchens wurde von Herrn J. B. Corporaal auf Java: Preanger (Tjigembong) im Juni 1915 erbeutet. Leptaeinus aethiops nov. spec. Die größte von den mir bekannten Leptacinus-Arten, die auch sonst wenig Verwandtschaft mit den übrigen Arten zeigt. Habituell ist sie den Arten der Gattung Mitomorphus sehr nahestehend, doch läßt sie sich infolge der deutlich pfriemen- förmigen Endglieder der Kiefertaster nur in die Gattung Leptacinus stellen. Fast so groß als Xantholinus Punctulatus Payk., dem die Art durch die Färbung ähnelt. Tiefschwarz, die Flügeldecken mit leichtem grünlichen Erz- glanze, die Fühler und Beine pechschwarz, die Taster rostgelb. Kopf fast breiter als der Halsschild, länglich, fast um ein Drittel länger als breit, nach rückwärts schwach erweitert, auf der hin- teren Hälfte und an den Seiten mit ziemlich feinen Punkten spär- lich besetzt, die mittleren Stirnfurchen nach rückwärts einander etwas genähert, die seitlichen gegen den Vorderrand der Augen verlaufend. Die Kiefertasten ziemlich dick, ihr Endglied viel. schmäler als das vorletzte, pfriemenförmig, aber ziemlich dick und viel kürzer als dieses. Halsschild schmal, viel schmäler als die Flügeldecken, fast doppelt so lang als breit, ziemlich gleichbreit, vor der Mitte sehr schwach gerundet erweitert, im ersten Fünftel stark, jedoch in sehr flachem Bogen verengt, Neue Staphyliniden des indo-malayischen Gebietes 181 hinten mit schwach angedeuteten Hinterwinkeln, in den Dorsal- reihen mit ungefähr 8 kräftigen Punkten, seitwärts mit einer größeren Anzahl ungleicher Punkte unregelmäßig besetzt, von denen einige in einer gebogenen Längsreihe angeordnet sind. Flügeldecken kürzer als der Halsschild, fein und spärlich, hinten sehr spärlich punktiert, glänzend, Rückenreihen größerer Punkte nicht vorhanden. Hinterleib weitläufig, längs der Mitte sehr spär- lich behaart. Länge: 7 mm. Darjeeling: Sikkim (Christie). In der Sammlung Wasmanns und in meiner eigenen. Philonthus Christiei nov. spec. Von der Größe, Färbung und Gestalt des ventralis Grav. ($) jedoch mit je 6 Punkten in den Dorsalreihen, etwas größerem Kopf, viel kürzeren, feiner und viel dichter punktierten Flügel- decken und mit viel feiner und viel dichter punktiertem Hinterleib. Schwarz, die Schenkel gelblich, die Hinterränder der Hinter- leibsringe rötlich, die Flügeldecken bräunlich. Der Kopf ist fast breiter als der Halsschild, quer viereckig mit verrundeten Hinter- ecken, mit einer Querreihe von 4 einander paarweise genäherten Punkten zwischen den Augen, diese mäßig groß, ihr von oben sichtbarer Längsdurchmesser kürzer als die Schläfen. Fühler mäßig lang, ihre vorletzten Glieder schwach quer. Halsschild so breit als die Flügeldecken, kaum länger als breit, an den Seiten geradlinig, nach vorn kaum verengt, in den Rückenreihen mit je 6 kräftigen Punkten, seitlich’ mit 5 weiteren Punkten, von denen die zwei innersten in einer zur Rückenreihe parallelen Linie stehen. Flügeldecken kürzer als der Halsschild, fein und dicht punktiert. Hinterleib sehr fein und dicht punktiert. Die Tarsen kurz, das erste Glied der Hintertarsen ist deutlich etwas länger als das End- glied. Länge: fast 6 mm. Beim & ist das 6. Sternit flach bogig ausgerandet, die Vorder- tarsen sind deutlich erweitert. Ein einziges von Wasmann erhaltenes Stück von Dar- jeeling: Sikkim (Christie). Philonthus perniger nov. spec. Unter den Arten mit sechspunktigen Rückenreihen des Hals- schildes durch den einfarbigen tiefschwarzen Körper ausgezeichnet. In der Gestalt ist die neue Art dem debilis Grav. ähnlich. Ich hielt den Käfer ursprünglich für den mir damals noch nicht be-, kannten Philonthus acuminatus Kr., der eine ähnliche Färbung hat. Von diesem unterscheidet er sich jedech durch dunkle Beine, doppelt so große, viel breitere Gestalt, kürzere Form der einzelnen Körperteile, breiteren Hals, dichter punktierte Flügeldecken und viel kräftigere Punktierung des Hinterleibes sehr stark. Der Kopf 10. Heft 182 Dr. Max Bernhauer: ist etwas schmäler als der Halsschild, nur wenig länger als breit, zwischen den Augen mit einer Querreihe von 4 einander paarweise genäherten Punkten, hinter den Augen mit einer größeren Anzahl kräftiger Punkte. Die Fühler sind nicht so lang als Kopf und Hals- schild zusammen, die vorletzten Glieder sehr wenig breiter als lang. Halsschild wenig schmäler als die Flügeldecken, kaum länger als breit, an den Seiten ziemlich gerade, nach vorn schwach verengt, hinten verrundet, in den Rückenreihen mit je 6 kräftigen Punkten, die 2 innersten der seitlichen Punkte stehen in einer zur Rücken- reihe schrägen Linie. Flügeldecken nicht oder kaum länger als der Halsschild, nach rückwärts schwach erweitert, ziemlich stark und mäßig dicht punktiert. Hinterleib in der Basalhälfte der Tergite ziemlich kräftig, am hinteren Teile sowie vom 7. Tergit nach rück- wärts feiner und weitläufiger punktiert. Erstes Glied der Hinter- tarsen ziemlich kurz, kaum länger als das Endglied, die Vorder- tarsen beim & erweitert. Länge: 5—6.5 mm (je nach Präparierung). Beim & ist das 6. Sternit sanft ausgebuchtet. Südliches Ostindien: Madura: (Chambaganoor, Donckier, 1912). Philonthus semiaenescens nov. spec. Dem Philonthus sordidus Grav. sehr ähnlich, von ihm aber außer der charakteristischen Färbung noch in folgenden Punkten verschieden: Der Kopf ist nach rückwärts deutlich verengt, die Hinterecken weniger flach verrundet, die Punktierung viel kräftiger, die zwei quergestellten Punkte vor der Halseinschnürung sind von dieser viel weiterabgerückt. Halsschild länger, um ein gutes Stück länger als breit, viel kräftiger punktiert, in den Dorsalreihen mit vier groben Punkten, von denen der vorderste vom Vorderrande ziemlich weit abgerückt ist. Der sonst zu den Rückenreihen hinzu- gezählte Vorderrandspunkt ist so weit seitwärts gerückt, daß er nicht mehr zu der Dorsalreihe gerechnet werden kann. Die Flügel- decken sind länger, etwas feiner und beträchtlich dichter punktiert. Der Hinterleib endlich ist sehr weitläufig, wohl dreimal weit- läufiger punktiert als bei sordidus Grav. In der Bildung der Punkt- reihe zwischen den Augen stimmen beide Arten überein. Sehr auf- fällig ist der Unterschied in der Färbung, indem bei der neuen Art Kopf, Halsschild und Flügeldecken lebhaften Messingglanz zeigen, während bei sordidus Grav. der Kopf und Halsschild rein schwarz und die Flügeldecken nur schwach düster erzglänzend sind. Länge: 7 mm. West-Himalaya: Murree, 7500° über dem Meeresspiegel, entdeckt von Rost. Philonthus duplex nov. spec. In die nächste Nähe des productus Kr. zu stellen, von dem er in folgenden Punkten abweicht. Die Färbung ist dunkler, die Naht nur unmerklich heller. Der Kopf länger, rundlich, fast so lang als Neue Staphyliniden des indo-malayischen Gebietes 183 breit, hinten flacher verrundet, die Augen viel größer,.die Schläfen hinter denselben viel kürzer als der von oben sichtbare Längs- durchmesser der Augen. Die letzten Fühlerglieder sind heller. Der Halsschild ist stärker gewölbt, die Punkte in den Rücken- reihen feiner. Die Flügeldecken sind noch weitläufiger punktiert als bei Productus Kr. Der Hinterleib endlich ist ebenfalls weit- läufiger und namentlich an der Wurzel der einzelnen Tergite kräf- tiger punktiert. Das 1. Glied der Hintertarsen ist deutlich länger als das Endglied. Länge: 6—7 mm. Geschlechtsauszeichnungen sind bei den mir vorliegenden Stücken nicht deutlich sichtbar. Philonthus duplex Fauv. i. |. Ostindien (ohne nähere Fundortangabe), von Dr. Kraatz erhalten. Philonthus javanus nov. spec. In die nächste Nähe des delicatulus Boh. (subirideus Kr.) zu stellen, durch die Färbung, kleineren Kopf, nach vorn stark ver- engten Halsschild usw. sofort zu unterscheiden. Schwarz, die Flügeldecken mit leichtem Metallglanze, ihre Naht und der Hinterrand rötlichgelb, die Fühler schwärzlich, ihre ersten zwei Glieder, die lJaster und Beine sowie die Hinterränder der Hinterleibsringe rötlichgelb, die Hüften bräunlich, die Hinter- beine auf der Unterseite etwas gebräunt. Kopf sehr klein, quer- rundlich, noch schmäler als der Halsschild am Vorcerrande, zwischen den Augen mit einer Querreihe von 4 einander paarweise genäherten Punkten, hinter den Augen mit einer größeren Anzahl kräftiger Punkte besetzt. Augen groß, ihr Längsdurchmesser viel länger als die Schläfen. Fühler mässig schlank, ihre vorletzten Fühlerglieder sehr schwach quer. Halsschild fast so breit zls die ‘ Flügeldecken, so lang als breit, an den Seiten stark gerundet und nach vorn stark verengt, in den Rückenreihen mit 4 feinen Punkten, von den seitlichen, ebenfalls feinen Punkten stehen die inneren zwei in einer zur Rückenreihe etwas schiefen Linie. Flügeldecken viel kürzer als der Halsschild, ziemlich fein und wenig dicht punk- tiert, bräunlich behaart. Hinterleib fein und wenig dicht punktiert, stark in den Regenbogenfarben schillernd. Erstes Glied der Hinter- tarsen langgestreckt, viel länger als das letzte. Länge: 7 mm. Java: Preanger (Tjigembong, ]. D: Corporaal, April 1915). Ein einziges Stück. Philonthus Bakeri nov. spec. Von breiter niedergedrückter Körpergestalt, einem Belo- nuchus nicht unähnlich, jedoch infolge der unbedornten Schenkel des d zu Philonthus zu stellen. Rötlichbraun, der Hinterleib dunkler, Flügeldecken schwarz, goldgelb behaart, die tn und Taster rostrot, die Beine rötlich- 10. Heft 184 Dr. Max Bernhauer: gelb. Kopf so breit als der Halsschild, quer viereckig mit ver- rundeten Hinterecken, nach rückwärts nur sehr schwach verengt, mit deutlich vortretenden Augen, deren Längsdurchmesser bei Ansicht von oben ungefähr so lang ist als die Schläfen hinter ihnen, diese mit einer größeren Anzahl von Punkten, zwischen den Augen vorn mit einer Querreihe von vier einander paarweise genäherten großen, aber flachen Augenpunkten. Fühler gegen die Spitze ver- dickt, die vorletzten Glieder stark quer. Halsschild um ein Stück schmäler als die Flügeldecken, etwas breiter als lang, an den Seiten sanft gerundet, nach vorn kaum stärker als nach rückwärts ver- engt, in den Rückenreihen mit je 4 starken Punkten, von denen der vorderste ziemlich weit gegen die Seiten gerückt, aber vom Vorderrande entfernt ist. Auf der rechten Seite fehlt bei dem vorläufig einzigen Stücke der rückwärtige Punkt, so daß in dieser Reihe nur 3 Punkte vorhanden sind. Seitlich fehlt von den sonst gewöhnlichen 2 hintereinander stehenden Punkten der rückwärtige auf beiden Seiten. Flügeldecken etwas länger als der Halsschild, sehr fein und ziemlich dicht punktiert und dicht goldgelb behaart. Hinterleib fein und weitläufig punktiert und goldgelb behaart. Die Füße sind ziemlich kurz, die Tarsen ebenfalls kurz, das erste Glied der Hintertarsen deutlich länger als das letzte. Länge: 6.5 mm. Beim & ist das 6. Sternit ziemlich schmal und ziemlich tief dreieckig ausgeschnitten; die Vordertarsen stark erweitert. Philippinen: Los Banos, P. J. Baker. Bisher liegt nur ein einziges Stück der interessanten Art vor, welche dem verdienten Erforscher der Inselgruppe, Herrn Prof. Baker dankbarlichst gewidmet sei. Staphylinus (Tasgius) Wasmanni nov. spec. Tiefschwarz, der Vorderkörper mit schwachem violetten Schimmer, die Flügeldecken schwärzlichgrün, zu beiden Seiten in der Mitte mit einer sehr großen, goldig tomentierten Makel, welche vom herabgebogenen Seitenrande bis über die Längsmitte nach innen reicht und daselbst stark verjüngt und am Vorderrande aus- gebuchtet ist, die Fühler, Taster und Beine hell gelbrot, der Hinter- leib sehr dicht, der übrige Körper dicht schwarz behaart, mait. Kopf deutlich schmäler als der Halsschild, quer viereckig mit ver- rundeten Hinterecken, überall gleichmäßig, ziemlich kräftig und sehr dicht punktiert, hinten mit äußerst schwacher Andeutung einer Spiegellinie. Die Augen klein, ihr Längsdurchmesser viel kürzer als die Schläfen. Fühler schmal, gegen die Spitze kaum verdickt, das 3. Glied viel länger als das 2., die folgenden ebenfalls gestreckt, fast doppelt so lang als breit, gegen die Spitze zu all- mählich an Länge abnehmend, die vorletzten aber immer noch um ein Stück länger als breit, gegen die Wurzel konisch verengt, das Endglied klein, scharf zugespitzt und einseitig ausgerandet. Neue Staphyliniden des indo-malayischen Gebietes 185 Die Lippentaster sind kurz, ihr letztes Glied ziemlich stark beil- förmig verdickt und an der Spitze abgestutzt, so daß die Art, die sonst habituell mehr den Abemus-Arten ähnelt, in die Unter- gattung Tasgius zu stellen ist. Halsschild etwas schmäler als die Flügeldecken, so lang als breit, an den Seiten ziemlich gleichbreit, jedoch im vorderen Drittel deutlich etwas abgeschnürt, längs der Mitte mit einer äußerst schmalen Spiegellinie, sonst ähnlich wie der Kopf punktiert, matt. Flügeldecken etwas kürzer als der Halsschild, fein und sehr dicht punktiert. Hinterleib äußerst fein und äußerst dicht punktiert, dicht samtartig schwarz behaart, Unterseite weitläufiger schwarz behaart. Länge: 22 mm (bei ausgezogenem Hinterleibe). Das in meiner Sammlung befindliche Stück zeigt eine äußerst schwache Ausbuchtung des 6. und auch noch des 5. Sternites und dürfte ein & sein. Darjeeling: Sikkim (Christie). - Ich erhielt die Art von meinem sehr verehrten Freunde P. Wasmann in Valkenburg, dem ich die Art in Dankbarkeit widme., Diese Art dürfte dem Siaph. trimaculatus Fauv. nahe ver- wandt sein, unterscheidet sich aber nach der Beschreibung sehr auffallend durch die Färbung, insbesondere der Fühler, Beine und Flügeldecken, sowie durch die Gestalt der Tomentmakel auf den letzteren, sowie durch den Mangel jeglicher Goldflecken am Hinter- leibe, endlich durch andere Geschlechtsauszeichnung des (. Staphylinus (Tasgius) sikkimensis nov. spec. Mit dem vorigen sehr nahe verwandt, von ihm jedoch durch dunkle Fühler und Beine, blaue Flügeldecken und viel kleinere Tomentmakel auf den letzteren sofort auf den ersten Blick zu unterscheiden. Die Flügeldecken sind lebhaft stahlblau, die gesättigt gold- gelbe Makel an den Seiten ist viel kleiner und reicht. nur wenig über den Seitenrand nach innen. Leider ist die übrige Behaarung, insbesondere des Hinterleibes, so abgewetzt, daß eine sichere Fest- stellung diesbezüglich untunlich ist. Die Fühler sind dünner und länger. Der Kopf ist breiter, ganz von der Breite des Halsschildes, längs der Mitte mit zwar sehr schmaler, jedoch deutlicher Spiegel- linie, weitläufiger und feiner punktiert. Auch der Halsschild er- scheint weitläufiger punktiert. Beim & zeigt das 6. Sternit eine schwache Ausbuchtung. Die Größe ist die gleiche, das vorliegende Stück mißt 18 mm (bei nicht ausgezogenem Hinterleibe). Vom selben Fundorte wie der vorige. Ein einziges &, welches ich ebenfalls der Güte des Her P. Wasmann verdanke. 10. Heft 186 - Dr. Max Bernhauer: - Eueibdelus angusticeps nov. spec. Dem Euceibdelus gracilis Kr. nahe verwandt und in nach- folgenden Punkten verschieden: Der Kopf ist viel schmäler und länger, viel länger als breit, nach rückwärts stärker verengt, die Hinterecken nicht angedeutet, viel flacher verrundet, die Punk- tierung ist viel mehr als doppelt dichter, die Oberseite viel matter. Die Fühler sind gegen die Spitze zu in geringerer Ausdehnung geschwärzt. Der Halsschild ist etwas schmäler und länger, vorn ziemlich stark verengt, nicht bei gracilis Kr. mit stumpfen Vorder- ecken, sondern vollständig und sehr flach verrundet, so daß Vorder- ecken nicht angedeutet sind. Die Punktierung ist sehr dicht, wohl dreimal dichter als bei gracihis, die Spiegelflecken kleiner, der Glanz viel matter. Die Flügeldecken sind wenig länger, im übrigen sehr ähnlich tomentiert. Am Hinterleib ist das ganze 7. Tergit dicht goldig tomentiert. Länge: 13 mm (bei nicht ausgezogenem Hinterleib). .- Geschlechtsauszeichnungen treten bei dem einzigen vorliegen- den. Stücke. nicht hervor. Himalaya, Sikkim: Darjeeling (Christie), erhalten von Wasmann. Wasmannellus nov. gen. Die interessante neue Gattung hat in der Subtribus Staphylini dieselbe Stellung wie Tympanophorus in der Subtribus Xanthopygi. Mit der letzteren Gattung ist auch eine gewisse habituelle Ähnlichkeit vorhanden, wenn man von dem größeren Kopf ab- sieht; infolge der vorn ganz vereinigten Seitenrandlinien des Hals- schildes ist die neue Gattung jedoch zweifellos in die Subtribus Staphylinı und hier systematisch neben Physetops zu stellen. , Von dieser Gattung unterscheidet sie sich durch den ganz anderen Habitus, die Bildung der Fühler, der Kiefertaster, des Kopfes usw., besonders auch durch die unbedornten Hinterschienen auf den ersten Blick, von Barygnathus Bernh. ist sie durch das kurze letzte Kiefertasterglied und die Tarsalbildung hinlänglich verschieden. i Von den Staphylinus-Arten mit schwach beilförmigem Lippen- taster-Endglied ist die neue Gattung schon allein durch die außen unbedornten Hinterschienen sicher zu unterscheiden. Der Kopf ist verhältnismäßig groß, kaum schmäler als der Halsschild. Die Fühler sind gestreckt, gleichbreit. Kiefer kurz, am Innenrande mit einem kurzen, kräftigen Zahn. Kiefertaster mäßig schlank, das letzte Glied gegen die Spitze verengt, an der Spitze schwach abgestutzt, um ein gutes Stück kürzer als das vor- letzte. Das Endglied der Lippentaster stark beilförmig erweitert. Halsschild gewölbt an den Vorderecken stark herabgebogen. Die Seitenrandlinien vereinigen sich vor den Vorderecken, die Epi- pleuren sind sehr breit, die untere Linie ist stark abwärts ge- Neue Staphyliniden des indo-malayischen Gebietes 187 schwungen. Die Beine sind mäßig lang, die Vorderschienen be- sitzen nur wenige kurze Dornen am Außenrande gegen die Spitze zu, die Mittelschienen sind stark bedornt, die Hinterschienen sind außen unbedornt. Die Tarsen sind ziemlich kurz, die vorderen ziemlich stark erweitert, das erste Glied der Hintertarsen etwas kürzer als die 3 folgenden zusammen. Über die Lebensweise ist mir nichts näheres bekannt. Die Gattung ist an den Schluss der Subtribus Staphylini vor Tympanobhorus zu stellen. Wasmannellus tristis nov. spec. Schwarz, matt, ohne Glanz, die letzten drei Fühlerglieder rötlich, die Beine pechschwarz, die Oberseite des Vorderkörpers weitläufig, auf den Flügeldecken und dem Hinterleib dicht schwarz behaart, eine Stelle am Seitenrande der Flügeldecken schwach grau gefleckt, das 6. Tergit mit einer großen, das 7. mit einer viel kleineren dreieckigen, silbergrauen Tomentmakel, die vorderen Tergite mit undeutlichen schwarzen Samtflecken beiderseits der Mitte. Kopf so breit als der Halsschild, breiter als lang, nach rück- wärts schwach erweitert, mit kurz verrundeten Hinterecken, oben äußerst dicht mit groben Nabelpunkten besetzt, die Zwischen- räume ineinander fließend, ohne Spur einer Mittellinie. Fühler ziemlich schlank, das dritte Glied viel länger als das zweite, die folgenden oblong, an Länge allmählich abnehmend, die vorletzten bei breitester Ansicht undeutlich quer, das Endglied einseitig aus- gerandet und spitz vorgezogen. Halsschild fast so breit als die Flügeldecken, etwas länger als breit, gleichbreit mit stark ver- rundeten Hinterecken, ähnlich wie der Kopf punktiert, ebenso matt, hinter der Mitte mit kurzer Spiegellinie. Flügeldecken kaum kürzer als der Halsschild, fein und dicht, deutlich rauh punktiert, am Hinterrande mit ziemlich langen weißgoldigen Haaren besetzt. Hinterleib sehr fein und dicht punktiert, die Punktierung jedoch unter der dichten Behaarung schwer sichtbar. Länge: 13 mm (bei nicht ausgezogenem Hinterleib). Beim & ist das 6. Sternit äußerst schwach ausgebuchtet. Ein einziges Stück aus Darjeeling (Sikkim, Christie), welches ich der Güte Wasmanns verdanke. | Tachyporus himalayicus nov. spec. Eine kleine, Art in der Gestalt dem atriceps Steph. ähnlich, in der Färbung der Flügeldecken mit der var. signiferPand. (centromacu- latus J. Sahlb.) übereinstimmend, jedoch durch hellen Kopf und Hinterleib auf den ersten Blick zu unterscheiden. Kopf und Fühler sind ähnlich gebildet wie bei atriceps, der Halsschild ist stärker gewölbt, an den Seiten stärker gerundet, nach rückwärts stärker verengt. Die Flügeldecken und besonders der Hinterleib sind deutlich stärker punktiert. Die Farbe ist rötlichgelb, der Hals- 10. Heft 188 s Embrik Strand: Rezensionen schild etwas lichter, die Beine hellgelb, eine große Längsmakel auf den Flügeldecken schwarz, die Fühler sind gegen die Spitze schwach gebräunt und. nur wenig verdickt. Länge: 2.5 mm. Darjeeling: Sikkim (Christie). Ein einziges von P. Wasmann erhaltenes Stück. Rezensionen. Nur Schriften, die zu dem Zweck an die Redaktion des Archivs für Natur- geschichte eingesandt werden, können hier besprochen werden. "Außerdem werden sie in den Jahresberichten behandelt werden. Zusendung von. Rezensionsschriften erbeten an den Herausgeber des Archivs: Embrik Strand, Berlin N. 54, Brunnenstraße 183. Henriksen, Kai L. De europaeiske Vandsnyltehvepse og deres Biologi. Sonderdruck aus: Entomolog. Meddelelser, 12. Bd. 2. H. 1918. p. 137—251. 14 Figg. Verf. gibt eine Übersicht der in oder in der nächsten Nähe von Wasser lebenden europäischen Schlupfwespen unter Anführung von Synonyma und Literaturhinweisen und mit Beschreibungen, Bestimmungstabellen und biologischen Angaben; letztere sind zum großen Teil original und von besonderem Wert. Die Arbeit ist sehr verdienstlich. Strand Collett, R. Norges krybdyr og padder. Utgit ved Alf Wollebaek Kristiania 1918. Verlag: H. Aschehoug & Co. (W. Nygaard). 104 pp. 1 Taf. 34 Textfigg. Preis Kr. 4.50. Diese Arbeit über die Reptilien und Amphibien Norwegens bildet den dritten Teil des Werkes ‚‚Norges Hvirveldyr‘ (die Verte- braten Norwegens), dessen die Säugetiere behandelnden Teil ich an dieser Stelle schon früher besprochen habe. Außer systemati- schen Beschreibungen werden ausführliche Angaben über Ver- breitung, Lebensweise, Fortpflanzung, Variabilität etc. gemacht, so daß das Wesentliche der ganzen Naturgeschichte der in Nor- wegen vorkommenden Reptilien und Amphibien mitgeteilt wird und zwar, der Hauptsache nach, auf Grund originaler, an Ort und Stelle angestellter Beobachtungen, wodurch der wissenschaftliche Wert der Arbeit natürlich um so größer ist. Sie hat daher Anspruch auf Berücksichtigung nicht bloß von norwegischen Zoologen; jedem, der die europäische Fauna dieser beiden Gruppen studiert, wird das Buch nützlich sein können. Die Darstellung ist allgemein verständlich, die Ausstattung ausgezeichnet. Embr. Strand ARCHIV NATURGESCHICHTE GEGRÜNDET VON A. F. A. WIEGMANN, FORTGESETZT VON W.F. ERICHSON, F.H. TROSCHEL, E. VON MARTENS, F. HILGENDORF, W. WELTNER un E. STRAND. m VIERUNDACHTZIGSTER JAHRGANG. 1918. Abteilung A. 11. Heft. HERAUSGEGEBEN VON EMBRIK STRAND (BERLIN). NICOLAISCHE VERLAGS-BUCHHANDLUNG R.STRICKER Berlin. Inhaltsverzeichnis. Seite Kleine. Über die Gattung Paryphobrenthus Kolbe. (Mit 4 Text- a ea hans) 2) Di A 1 MR U RE RE AONEN 1= —_ Die Gattung Ceocephalus Schönherr (Pseudoceocephalus KL, Mygaleicus Kl., Isoceocephalus Kl., Palaeoceocephalus Kl.) (Mit 42 Designern) ET Ka ee hal . 7 Enderlein. Zur Kenntnis außereuropäischer Erseeidar: (Mit 11 Ab- bildungen im "Fext)'s u 2 FF UT IEFRN ae 5l Monotype-Maschinensatz u. Druck von Julius Brandstätter, Leipzig, Querstr. 13 Über die Gattung Paryphobrenthus Kolbe (Coleopt.). Von R. Kieine, Stettin. (Mit 4 Textfiguren). Vor einigen Jahren erhielt ich einige Brenthiden aus Händler- material, das folgendermaßen bezeichnet war. Gen. prope Pro- phthalmus (Arrhenod). In der Tat hatten die Tiere mit einem Prophthalmus große Ähnlichkeit. Kopf, Rüssel und Mandibeln waren ganz so geformt wie bei jener Gattung, die Augen waren klein und standen nach vorn gerückt, auch die Fühler störten das Gesamtbild nicht. Der Prothorax paßte am wenigsten, er war zu schlank. Hingegen paßten die Elytren vollständig und vor allen Dingen, was sehr auffällig war: die Vorderschenkel waren an der Oberkante in der Nähe der Basis mit einem stumpfen Zahn ver- sehen, wie das bei den Prophthalmus-Arten ganz allgemein üblich ist. Die Schenkel waren unterseits nicht gezähnt. !) Das kommt aber bei den Arrhenodini, wenn auch selten, doch vor. Man konnte also im Zweifel sein, wohin das Tier zu bringen war. Ich sandte ein dQ an Herrn v. Schönfeldt, der mir schrieb, daß ihm die Art unbekannt sei. Ich war daher nicht wenig erstaunt, als ich gelegentlich eines Besuches im Zool. Museum in Berlin sah, daß es Paryphobrenthus Beringei Kolbe war. Ich konnte von den Typen selbst Einsicht nehmen. Seit dieser Zeit habe ich die betr. Art für Museum und Private auch dementsprechend bestimmt. Nun habe ich im Jahre 1918 die Gattung Ceocephalus, wie sie in den ‚Gen. Ins.‘ aufgefaßt ist, einer eingehenden Bearbeitung unterzogen. Unter dem mir vom Berliner Museum zur Verfügung gestellten Material befanden sich eine Reihe von Typen und Cotypen, darunter auch Ceocephalus latirostris Gerstäcker. Meine Überraschung war nicht gering: es war Paryphobrenthus Beringei Kolbe in einem mittelgroßen Exemplar. Gerstäcker hat die Art alszur Gattung Ceocephalus Schoenherr gehörig beschrieben. Das ist prinzipiell falsch, weil Ceocephalus im Sinne Schönherrs = Uropterus ist; was Gerstäcker als Ceocephalus 1) Wie sich später herausstellte, ist das nicht bei allen Individuen der Fall, es gibt auch Stücke mit kräftigem Zahn an der Unterseite der Vorder- schenkel. — Archiv a A nente 1 11. Heft 2 R. Kleine: meint, ist in Wirklichkeit die Gattung im Sinne Lacordaires, 2) Näheres in meiner angezogenen Arbeit über ciese Gattung. Lati- rostris wird folgendermaßen beschrieben. ?) „EC. niger, opacus, rostri apiceque, antennis pedibusque rufo- piceis; thorace profunde canaliculato, elytris sulcatis et in sulcio externis punctatis, rostro crasso, depresso, apicem versus dilatato.‘ Dem ist die deutsche Beschreibung beigefügt, die sich mit ihren Merkmalen aber ziemlich an der Oberfläche bewegt und selbst ganz wichtigen Eigenschaften, wie die Form der Beine im allgemeinen und der Vorderbeine im besonderen, keinerlei Erwäh- nung tut. Gerstäcker kannte nur ein Stück (3) von Tette. Kolbes P. Beringei ist folgendermaßen skizziert®): „Oberseits ganz mattischwarz, Mitte der Brustsegmente und des Abdomens glänzend schwarz, Antennen und Beine braun, Rüssel beider Geschlechter mit einer mittleren Längsfurche. Pro- thorax um 2% länger als breit, nach vorn verjüngt, vor der Spitze punktiert und vorn jederseits mit einigen Querfalten. Flügeldecken tief gestreift und schwach punktiert, Zwischenräume konvex. Körperlänge 21—23 mm.“ Ugogo. Beide Diagnosen sind in ihrer Kürze leider sehr unsicher, je nach Auffassung ist mehr Wert auf die eine oder andere Eigenschaft gelegt. Da ich die Typen bzw. Cotypen beider Arten in Händen gehabt habe, ist jeder Zweifel ausgeschlossen. Kolbe hatte zu- fällig etwas große Stücke zur Hand gehabt, Gerstäcker hingegen kleine. Es fragt sich nun, was aus latirostris werden soll. Daß das Tier tatsächlich mit Ceocephalus nichts, aber auch rein gar nichts zu tun hat, ist ohne Frage ®), und ich pflichte Kolbe auf jeden Fall bei, daß er hierfür eine eigene Gattung aufstellt. Es dürfte ihm wahrscheinlich auch gar nicht der Gedanke gekommen sein, daß eine so eigenartige Form unter Ceocephalus gebracht worden sei. Unsere älteren Autoren fast aller Nationen haben die gleichen Sünden begangen: sie haben wohl Arten beschrieben, aber sich um die Gattung nicht im mindesten gekümmert. Kolbes Gattung besteht also voll und ganz zu recht und da sie in einem wenig zu- gänglichen Werk enthalten und außerdem auch nur sehr spärlich skizziert ist, so will ich, nachdem nun Gattung und Art klar sind, auf Grund meines Materials sowohl den Gattungs- wie Artbegriff genau festlegen. Paryphobrenthus Kolbe & Kopf länger als breit, walzig, nach den Augen zu verjüngt, Hinterecken gerundet, Hinterrand in cer Mitte nach innen schwach 2) Gen. Col, VII, 1866, p. 451. ®) Monatsberichte d. kgl. Akad. d. Wissensch., Berl. 1885, p. 83. (Aus Peters ‚Reise nach Mozambique‘, RE 4) Käfer Deutsch-Ostafrikas 1897, p. 287. 5) cfr. die Gattung Ceccephalus etc. Absatz: „Fremde Elemente‘ dieses Heft, p. 10. Über die Gattung Paryphobrenthus Kolbe 3 eingebuchtet, von der Einbuchtung ausgehend eine flache, keil- förmige Mittelfurche wechselnder Stärke, die kaum bisan die Augen reicht und die Rüsselfurche nicht berührt, zwischen den Augen daher ungefurcht; Unterseite gerundet. Augen vorgerückt, ver- hältnismäßig klein. Metarostrum kürzer als Kopf und Prorostrum, + walzig, Kanten rundlich, nach dem Mesorostrum zu schwach verengt, Mittelfurche im vorderen Augenteil beginnend, + parallel, am Mesorostrum verengt; dieses selbst wenig erweitert, innenseits etwas aufgewulstet; Prorostrum schnell und stark verbreitert, mindestens Kopfbreite erreichend, Außenecken gerundet, Vorder- rand schwach vorgewölbt, Seitenkanten überall rundlich, Oberseite am Mesorostrum und Vorderrand eingedrückt, doch nur eine un- deutliche Furche bildend. Unterseite mit einer, schon auf dem Kopf vorhandenen schmalen Mittelfurche, die auf dem Prorostrum sich erweitert. Mandibeln sehr robust, an Prophthalmus erinnernd, ‚vorn stumpf 2-spitzig. Fühler kurz, nicht bis zur Hälfte des Prothorax reichend. Basalglied lang, schmal, keulig, 2. kurz, kegelig, 3. länger, von gleicher Form, mit Ausnahme der drei Endglieder das längste (Basalglied natürlich ausgenommen), 4—8 tonnenförmig, nach voın an Länge ab-, an Breite zunehmend, 9. und 10. vergrößert, tonnenförmig, 11. lang-oval, so lang wie das 9. und 10. zusammen. Prothorax elliptisch, vorn kaum mehr zusammengedrückt als hinten, am -Halse mit einigen Querrunzeln, Hinterrand schmal, oberseits mit flacher oder tiefer, sehr an Stärke wechselnder Mittel- furche. Antecoxales Prosternum abgeflacht. Elytren in Thoraxbreite, an der Basis gerade, Humerus ge- ıundet, Seiten kaum nach hinten verengt, am Absturz gemeinsam abgerundet, gerippt-gefurcht, alle Rippen ausgebildet und + konvex. 1. und 2. bis auf den Absturz gehend, 3. und 6. vereinigt desgl., 4. und 5. davon eingeschlossen, auch die 7. und 8. erreichen die 3. noch, nachdem die Vereinigung mit den anderen statt- gefunden hat. | Hautflügel ausgesprochener Ceocephalini-Typ. Die keulige Verdickung im Faltungsfeld aber nicht spitz, sondern rundlich und groß. Axillaris kräftig, fast doppelt erscheinend, Gesamt- habitus sehr zart und recht schwach tingiert. Vorderhüften fast in Hüftbreite getrennt, Mittelhüften etwas - weniger, Hinterhüften ohne Besonderes. Alle Hüften platt. Schenkel sehr robust, kuız, keulig, kaum gestielt, seitlich stark zusammengedrückt, Vorder- und Mittelbeine an der basalen Ober- kante mit stumpfer zahnartiger Aufwölbung, an den Hinter- schenkeln scheint der Zahn stets zu fehlen. Vorderschenkel zu- weilen mit kräftigem Dorn im vorderen Drittel der Unterseite, der- selbe kann auch fehlen, dann findet sich manchmal eine starke Vorwölbung, die übrigens so weit verflachen kann, daß keine An- deutung einer Zahnbildunrg rachweisbar ist. Schienen kurz, breit, 1* 11. Heft 4 R. Kleine: seitlich zusammengedrückt, in üblicher Weise gedornt. Metatarsus keilförmig, 2. kurz, 3. breit und groß, tief gespalten, alle Sohlen filzig, Klauenglied so lang wie die Tarsen zusammen, keilförmig. Metasternum abgeflacht, + deutlich gefurcht, 1. und 2. Ab- dominalsegment breit gefurcht, 3. größer wie das 4., Apikalseg- ment platt. Begattungsapparat: Abb. 3. Q Kopf kurz + quadratisch, nach vorn verjüngt, ohne Furche, Augen sehr groß, fast den ganzen Kopf einnehmend. Metarostrum schmal, flach gefurcht, Prorostrum drehrund. Schenkel wie beim &, doch sah ich niemals Dornen auf der Unterkante. Metarostrum und Abdominalsegmente gefurcht wie beim £. Das Tier ist vorherrschend matt, außer den von Kolbe an- gegebenen Stellen ist auch der Rüssel vom Mesorostrum ab nach vorn zu glänzend. Kopf, Rüssel und Mandibeln + dicht und deut- lich, z. T. sogar grob punktiert. Fühler nur mäßig behaart, auf dem 9. Gliede fehlt die Unterbehaarung noch meist. Prothorax auf der Oberseite oft ohne oder mit nur ganz rudimentärer Punk- tierung, an Hals und Seiten kräftig und dicht punktiert. Schenkel und an der Kniepartie deutlich punktiert, sonst meist glatt, Ober- und Unterkante in wechselnder Stärke behaart. Schienen und Tarsen einzeln punktiert und in den Punkten lange Borstenhaare. Metasternum und die Abdominalsegmente in wechselnder Stärke punktiert, das apikale Segment immer dicht und kräftig. Die Größe wechselt sehr, ich sah Stücke zwischen 12—23 mm. Als Heimat gibt Gerstäcker Tette an. Kolbes Typen waren aus Ugogo. Ferner sah ich noch folgende Fundorte: Ndanda, Namupa, Lukuledi, Kiwa, Donde. Die Gattung ist also rein ostafrikanischer Provenienz. Der Gerstäckersche Fundort ist wahrscheinlich als südlichstes Ver- breitungsgebiet anzusehen. Es wäre nun die systematische Stellung und die Beziehungen zu den verwandten Gattungen kurz zu besprechen. Ich habe schon eingangs erwähnt, daß man die Art als zu den Arrhenodini gehörig angesprochen hat. Auf Grund der rein äußer- lichen Merkmale wäre das nicht ohne weiteres von der Hand zu weisen, denn auch die Arrhenodini sind keineswegs etwas so Homo- genes, um die Tribusgrenzen ein für allemal festzulegen. Debora z. B. hat sogar ungezähnte Schenkel. Die Untersuchung der Haut- flügel hat aber ergeben, daß mit den Arrhenodini tatsächlich keiner- lei Verwandtschaft besteht, sondern nur mit den Ceocephalini. Die Hautflügel sind so verschieden, daß hier keinerlei Anlehnung beider Tribus besteht. Der Flügelschnitt entspricht der Ceocephalini: -starke Lappung an der Basis und sehr kräftig ausgebildete Axillaris. Auch die Untersuchung des Begattungsorgans hat ergeben, daß mit den Ceocephalini Übereinstimmung besteht, nicht aber mit den Arrhenodini. Wenn Kolbe daher die Gattung zu den Ceo- cephalini stellte, so war das richtig; sie kann nur dorthin gehören. Über die Gattung Paryphobrenthus Kolbe 5 Fig. 3. Hautflügel von Paryphobrenthus. Verschiedene Formen der Vorderschenkel. Begattungsapparat. Kopf. 11. Heft 6 R. Kleine: Nachdem die Zugehörigkeit zu den Ccocephalini außer Zweifel steht, wäre die Stellung im Trıbus selbst zu besprechen. Die Tabelle in den „Gen. Ins.“ ist als Grundlage gewählt. Die Abteilung A nur die Gattung Rhytidocephalus umfassend, scheidet wegen des langen Kopfes überhaupt aus. Ob sie mit Recht bei den Ceocephalini steht, muß erst noch die Untersuchung lehren. In Abteilung B scheiden alle diejenigen Gattungen aus, deren Flügeldecken an der Basis gezahnt sind. Nun läßt zwar Herr v. Schönfeldt die Decken gezahnt sein, der Paryphobrenthus steht in der Unterabteilung I mit anderen Gattungen, deren Decken ge- zahnt sind, zusammen. Es sind dies: Hormocerus, Autarcus, Pterygostomus und Rhinopteryx. Der Zwiespalt ist dadurch er- klärlich, daß Herr v. Schönfeldt, wie ich schon erwähnte, die Gat- tung in natura gar nicht kannte und Kolbes Diagnose keinerlei Aufschluß gibt. Es muß also mit denjenigen Gattungen Vergleich stattfinden, deren Decken an der Basis gerade sind. Da scheiden zunächst alle diejenigen aus, deren Decken mit Anhängen versehen sind: Temno- laemus, Uropterus, Phacecerus und bestimmt auch Storeosomus. Nun bliebe nur noch der Vergleich mit den Gattungen, deren Schenkel entweder gezahnt oder ungezahnt sind. Leider ist die Trennung insofern wertlos, als Paryphobrenthus mit und ohne Schenkelbezahnung vorkommt. Darauf kommt es aber tatsächlich auch nicht an, vielmehr auf Form von Kopf und Rüssel. Alle Gattungen, die bezahnte Schenkel haben, sind im männ- lichen Geschlecht mit einem Rüssel versehen, dessen vorderer Teil niemals verbreitert, jedenfalls im besten Falle nur ganz wenig und unauffälligan der Spitze erweitert ist. Von den Gattungen mit un- bewehrten Schenkeln kann nur Neoceocephalus in Betracht kommen, die aber nach Sennas Beschreibung andere Rüsselform hat. Übri- gens ist der Kopf noch kleiner als bei den Ceocephalus-Arten. Jede Kollision ist also ausgeschlossen. Meine erst in letzter Zeit aufgestellten Gattungen: Mygaleicus, Palaeoceocephalus und Iso- ceocephalus kommen gleichfalls nicht in Frage, da sie zur Verwandt- schaft der Ceocephalus-Arten im Sinne Lacordaires gehören. Aus dem ganzen Tribus ist es eigentlich nur Rhinopteryx, die einige Ähnlichkeit in der Rüsselform hat. Aber auch da ist die Verwandtschaftlichkeit sehr weit entfernt. Der Kopf ist klein, kurz, das Prorostrum schon vom Mesorostrum aus gleichmäßig verbreitert, also nicht erst vomVorderrande wie bei Paryphobrenthus. Die Hautflügel, natürlich noch vom Ceocephalini-Typ, sind in Einzelheiten von anderer Gestalt und endlich haben auch die Parameren andere Form. Andere trennende Eigenschaften können unerwähnt bleiben. Die Verwandtschaft ist also nur scheinbar. So stände denn die Gattung ganz isoliert da. Dem ist indessen nicht so. Ich habe vor einigen Jahren aus dem Stettiner Material Die Gattung Csocephalus Schönherr a; die Gattung Heterothesis beschrieben.) Sie stimmt mit Parypho- brenthus in allen wichtigen Eigenschaften überein. Zwar ist der Kopf nicht ganz so lang wie bei dieser Gattung, aber doch noch immer lang genug, um systematisch nur mit derselben in eine Abteilung kommen zu können. Die Differenzen zwischen beiden wären, unbeschadet anderer wichtiger Merkmale, folgende: Vorder- und Mittelschenkel breit, platt, seitlich zusammengedrückt, an der Basis oberseits zahnartig erhöht. Paryphobrenthus Vorder und Mittelschenkel normal, von mittlerer Stärke, seitlich nicht zusammengedrückt, nicht zahnartig erhöht Heterothesis Die Verwandtschaft beider Gattungen wird auch durch die Untersuchung der Hautflügel und des Begattungsapparates ge- festigt; bei beiden Gattungen sind die Organe ganz und gar übereinstimmend. Das Tribus Ceocephalini ist ohne Frage noch viel zu roh zu- sammengedrechselt. Im wesentlichen ist es im Sinne Lacordaires beibehalten. Es ist gründliche Durcharbeitung der einzelnen Gattungen nötig, um den Verwandtschaftsgrad derselben festzu- legen. Paryphobrenthus und Heterothesis werden darin ein eigenes Subtribus bilden. Vielleicht findet sich in den Museen auch noch weiteres Material, das hier einzureihen wäre. Die Gattung Ceocephalus Schönherr (Pseudoceocephalus Kl., Mygaleicus Kl., Isoceoce= phalus Kl., Palaeoceocephalus Kl.) Von R. Kleine, Stettin. (Mit 42 Textfiguren). Die Gattung Ceocedhalus Schönherr umfaßt im Catal. Col. und den Gen. Ins. 11 Arten. Übersieht man die Patriaangaben, so ergibt sich, daß 3 aus Afrika, 3 aus Madagaskar, 1 aus Ceylon und, 4 aus Australien stammen. Das erweckt Verdacht, es möge etwas nicht in Ordnung sein. Zwar gibt es Brenthidengenera mit aus- gedehnter Verbreitung, aber sie sind selten (Eupsalıs). Historisches. In der Zeit vor Schönherr sind nur zwei Ceocephalus-Arten im Sinne der Gen. Ins. beschrieben worden, nämlich: depressus Lund 1790 und picipes Ol. 1791. Er 6) Stettiner Entomol. Zeit. 1914, p. 178. (Ferner meine neue Pyres- thema Kuntzeni aus Kamerun). 11. Heft 8 R. Kleine: Im Jahre 1833 stellt Schönherr seine Gattung Ceocephalus auf und bezeichnet ausdrücklich aßpendiculatus Boheman als Typus. In der Gattung sind ferner vereinigt: 1. Zurcillatus Chevr. 2. reticulatus Lund 3. Dehaani Gyll. und 4. caudatus Latr. Von diesen gehören die 2. und 3. Art zu Hormocerus, die 4. zu Uropterus. Über die 1. konnte ich kein richtiges Bild gewinnen. Die Hauptsache ist, daß die später als Ceocephalus-Arten an- gesprochenen depressus und #icipes nicht in die Gattung auf- genommen wurden. Die erstere ist p. 367 unter den ‚‚incerti generis‘‘ geführten Arten zu finden, die letztere dagegen ist die 24. Art bei Brenthus (p. 356). Schönherr hat also zunächst die Natur dieser Arten überhaupt nicht erkannt oder, und das ist mir noch viel wahrscheinlicher, diese uns als Ceocephalus bekannten Arten überhaupt nicht als solche betrachtet, denn sonst hätte er den ihm bekannten ?icides zur Type machen müssen. Überhaupt ist hier etwas ganz eigenartiges passiert. Er stellt bei Begründung seiner Gattung Brenthus Fabr., Uropterus Latr. und Hormocerus Schh. synonym, was, wie sich später herausstellte, falsch war. Die Gattungen Uropterus und Hormocerus waren ganz richtig aufgestellt und haben heute noch ihren vollen Wert. Schön- herrs Handlungsweise war also verfehlt und ein Rückschritt. Im V. Bande seines großen Werkes ändert er etwas an der Diagnose und bezeichnet Hormocerus als ein Subgenus. Turcillatus Chevr. wird nicht wieder aufgeführt, dagegen kommt codicillus Schönh. (auch ein Uroßterus) hinzu. Ferner wird hier noch Reichei Chevr. aufgenommen, der später fälschlich zu den Ceocephalus- Arten mit in die Gen. Ins. kam. Zu welcher Gattung Reichei eigentlich gehört, wird sich durch Typenautopsie ergeben. Nun folgen depressus und picipes. Schönherr hat sich also entschlossen, diese beiden Außenständer, obschon sie mit der Gattungsdiagnose nicht im Einklang stehen, hierher zu nehmen. Auch curvirostris erscheint hier mit Recht, denn diese Art ist wirklich mit depressus und pzrcides verwandt. Sogar ein Dusillus Oliv. findet sich ein, den ich,- den Zitaten nach zu urteilen, bei Orychodes wiederfinde. Um ‘was es sich in Wirklichkeit handelt, dürfte sich so leicht nicht sagen lassen. Aus dem Gesagten geht demnach hervor, daß Ceocephalııs überhaupt mit den Arten, die wir heute darunter verstehen, nichts - zu tun hat, denn die Type ist ein Urofterus, und da Latreille schon 1817 seinen caudatus beschrieb und 1825 die Gattung Uroßterus, so kann eben nur caudatus Type sein und nicht appendiculatus. Aus der Originaldıagnose des appendiculatus geht auch klar hervor, daß es sich ohne Zweifel um eine Uroßterus-Art handelt und nicht etwa um eine neue Form, für die der Name VPE berechtigt wäre, x Die Gattung Ceocephalus Schönherr 9 Die Gattung Urofterus ist m. E. mit Recht so aufzufassen, wie sie im Cat. Col. und in den Gen. Ins. von v. Schönfeldt angenommen worden ist. Damit fällt Ceocephalus als Synonym unter Uroßterus, und die nicht zur letzteren Gattung gehörigen Arten müssen neu untergebracht werden, sofern sie nicht schon zu bestehenden Gattungen gehören. R Es tritt damit der drolligeFall ein, daß die Ceocephalus-Arten, wie sie im Cat. Col. stehen, überhaupt keinen Gartungsnamen haben. Wie sie dennoch dazugekommen sind, werde ich gleich auseinandersetzen, Nachdem Schönherr in Ceocephalus ein Konglomerat von Gattungen hinterlassen hatte, war es Sache des nächsten Be- arbeiters hierin Ordnung zu schaffen. Das ist bis zu einem ge- wissen Maße auch geschehen, und zwar durch Lacordaire. (Gen. Col. VII). Er stellt- Uroßterus wieder her und kennt drei Arten: caudatus Latr., codieillus Schönh. und apdendiculatus Schönh. D. h. also: auch Schönherrs Ceocephalus-Typus zieht er, ohne ein Wort zu verlieren, zu Uroßterus. Logisch ist das richtig, nur ist die Logik nicht konsequent durchgeführt. Ich komme gleich darauf zu sprechen. - Auch Hormocerus wird wieder hergestellt. Er führt ausdrück- lich Ceocephalus als Synonym dazu (p. 447, Note 3). Er nimmt auf: reticulatus Lund, Dehaani Gyll. und scabricollis Boh. Aus der alten Schönherrschen Gattung Ceocephalus bleiben nur.noch depressus Lund und #icides Ol. übrig, mit denen Lacor- daire wohl nicht recht gewußt hat, wo er sie hinbringen soll. Er beschritt den richtigsten Weg und stellte eine neue, auf diesen beiden Arten begründete Diagnose auf. Bis hierher ist auch alles recht, aber nun kommt er her und wählt für diese beiden Arten den Namen Ceocephalus. Nicht aus Verlegenheit, denn er zitiert klar und deutlich Schönherrs Begründungsstelle. Das ist der Fehler. Der Name Ceocephalus ist nicht nur bei Hormocerus, son- dern auch bei Uropterus synonym; er existiert überhaupt nicht und die beiden Waisenkinder depressus und picipes haben durch Lacordaire wohl eine richtige Diagnose, aber einen falschen Namen bekommen. Da Uropterus schon durch den Latreille’schen cau- datus als Gattung bestand, konnte sie nicht noch einen zweiten Namen bekommen. Ceocephalus mußte also vollständig ein- gezogen werden. Daß Lacordaire hier im Unrecht ist, geht aus seiner Bemerkung hervor, die er hinter die Beschreibung setzt. Er sagt: „Von allen Arten, die Schönherr darunter zusammenfaßt, können nur de- pressus und Picides in der Gattung Ceocephalus bleiben.‘ Das ist der prinzipielle Irrtum, denn es hätte müssen heißen: ‚Außer dem Typus appendiculatus können nur die von Schönherr hierher- genommenen caudatus und codicıllus in der Gattung verbleiben. Die Auseinandersetzung von Ceocephalus mit Uropterus geht‘ uns hier nichts an. Soviel steht fest, daß für die Ceocebhalüus-Arten 11. Heft 10 R. Kleine: im Sinne Lacordaires und späterer Bearbeiter ein neuer Name ge- schaffen werden muß, er mag Pseudoceocephalus heißen. Im Jahre 1839 beschrieb Chevrolat einen curvirostris, der mit Recht zu Ceocephalus genommen worden ist. Endlich hat noch Karsch seinen Georgei 1881 beschrieben. Das sind alle Arten, die zu Recht in die Gattung im Sinne Lacordaires gehören, 4 von 11. Was aus den anderen geworden ist, siehe Abschnitt: Fremde Ele- mente. Nach sehr sorgfältiger Untersuchung habe ich auch noch Thomsons Centrophorus laevicollis hierher genommen. Es ist ein ganz echter Ceocephalus. Die Fassung der Gattungsdiagnose in den Gen. Ins. ist eine einfache Wiedergabe der Lacordaireschen Interpretation, die nach den späteren Funden zu erweitern war. In den Gen. Ins. ist die Gattung selbstverständlich mit allen Verkehrtheiten, die überhaupt nur möglich waren, ausgestattet. Sie kann nur noch ein historisches Interesse beanspruchen. Fremde Elemente. Ceocephalus Reichei Chevr., Rev. Zool. 1839, p. 178. Nach der bei Schönherr gegebenen Diagnose kann es sich nicht um einen Ceocephalus handeln, sondern vielleicht noch um einen Hormocerus. Die Typenuntersuchung müßte entscheiden. Es scheint überhaupt eine sehr fragwürdige Art zu sein. Ceocepdhalus latirostris Gerst. Mon. Ber. Berl. Ac. Wiss. 1855, p. 83. Professor Kolbe sandte mir ein mit der Type verglichenes Stück. Der Speziesname ist schon verdächtig. Es handelt sich auch tatsächlich nicht um einen Ceocephalus, sondern um Parypho- brenthus Beringei Kolbe. Kolbes Gattung besteht voll und ganz zu Recht, muß also bleiben, die Art hat den Gerstäckerschen Namen zu führen, es ist also: Paryphobrenthus latirostris Gerst. — Ceocephalus latirostris Gerst. — Paryphobrenthus Beringei Kolbe Ceocephalus exophthalmus Lea, Proc. Linn. Ent. Soc. N. S. Wales, XXIII, 1895, p. 636. Die Diagnose läßt keinen Zweifel darüber, daß es sich nicht um einen Ceocebhalus handeln kann. Weitläufige Auseinander- setzung ist überflüssig, es genügt schon, daß die „femora edentate“ sind. Die ziemlich genaue Beschreibung hebt die trennenden Merk- male hinreichend hervor. Über die ev. Gattung will ich mir kein Urteil erlauben. Ceocephalus fraterculus Kolbe, Sitzb. d. Ges. Naturf. Freunde Berlin 1883, p. 77. Auf Grund sehr sorgfältiger Vergleiche an der mir von Prof. Kolbe übersandten Type bin ich zu der Überzeugung gekommen, daß fraterculus ein kleines curvirostris-$ ist. Die letztere Art wechselt in der Größe sehr beträchtlich, ich sah mehrfach so kleine Exemplare. Die von Kolbe angeführten Unterschiede sind Die Gattung Caocephalus Schönherr 11 leider nicht stichhaltig, und es war mir nicht möglich, auch nur eine konstante Ditferenz festzustellen, Fraterculus ist also synonym zu curvirostris. Ceocephalus cavus Walk.!) Ann. Mag. Nat. Hist. 3 ser. 1859, III, p- 262. Die Patriaangabe ‚‚Ceylon‘“ ist schon verdächtig. Es gibt keinen Ceocephalus außerhalb Afrikas. Die Diagnose lautet: „Piceus, angustatus, attenuatus, subcylindricus, thorace late sulcato, elytris striatis, apud latera punctatis Mas.: Rostro an- tennis vix duplo longiore, apice subdilatato. Femina: Rostro an- tennis longiore, apice tenua. Long. 8%—11 lin.“ Aus der Diagnose ergibt sich, daß der Rüssel in beiden Ge- schlechtern dimorph ist. Das genügt, um zu beweisen, daß cavus kein Ceocephalus ist. Über die Gattungszugehörigkeit dieser wie vieler anderer Walkerscher Arten könnte nur Typenautopsie ent- scheiden. Ceocephalus internatus Pasc. ibid. 4. Ser., X, 1872, p. 324. Nach der Beschreibung kann es sich, wie vorauszusetzen war, nicht um einen Ceocephalus handeln, sondern um eine Form, die m. E. mehr Schizotrachelus ähnelt. Ich sah im Dahlemer Museum mehrere Tiere aus Queensland, die ohne Frage hierhergehören. Es genügt, daß der Rüssel ‚‚basi canaliculata, apicem versus gradatim dilatato‘‘ ist. Übrigens ist der Rüssel bei den Geschlechtern di- morph. Mit Ceocephalus besteht keine Verwandtschaft. Ceocephalus tenuitarsis Pasc. 1. c., p. 324. ‚Trifft alles, was für internatus gesagt ist, gleichfalls zu. Die Arten müssen sehr nahe verwandt sein, wenn sie überhaupt spezi- fisch verschieden sind. Typenbeweis ist nötig. Charakterisierung der Gattung auf Grund des vorhandenen Materials. Mittelgroße Arten von mittlerem, schlankem oder ge- drungenerem Bau (depressus). ‘Grundfarbe einfarbig schwarz (curvirostris, Georgei) oder pechbraun mit hellen Extremitäten (Picipes) oder rotbraun mit schwarzer Deckenzeichnung (depressus, laevicollis). Ceorgei ist hochglänzend, picides mehr matt, dieanderen Arten halten die Mitte. Kopf direkt quer (depressus) oder + quadratisch (die meisten Arten) oder länger als breit (George:), Hinterrand im wesentlichen gerade abgestutzt, Hinterecken etwas vorgezogen (depressus), sonst gestutzt und gerundet. Oberseite + platt, jedenfalls ohne nennens- werte Wölbung. Eine Mittelfurche fehlt, dagegen findet sich zwi- schen den Augen eine tiefe, kurze, zuweilen nur punktartige Linie, die ganz rudimentär werden oder überhaupt fehlen kann. Nach dem Rüssel zu verengt sich der Kopf, bei brachycephalen Arten 3 Schon Lacordaire sagt Gen. Col. VII, p. 452, Note 3: „Le Ceoe. cavus Walk. ne parait pas appertenir au genre actuel; il est de Ceylan.‘“ Trotzdem ist sie im Cat. Col. und den Gen. Ins. zu finden. \ 11. Heft 12 R. Kleine: weniger als bei dolichocephalen. Unterseite nur mit dem üblichen Basaleindruck, sonst 0. B. Augen bei allen Arten + groß, hemi- sphärisch dicht an der Basis stehend. Rüssel dünn und fadenförmig bei allen Arten, niemals er- weitert sich die Spitze. Sexuelle Dimorphie ist nur insofern vor- handen als das Metarostrum der 99 kürzer ist als bei den Männern. Dasselbe setzt sich am Kopfe in gleicher Breite an und nimmt gegen das Mesorostrum zu an Breiteab. Die Form ist verschieden. Von der Seite ist es immer zusammengedrückt, wenn auch in wechselnder Stärke. So ist depressus noch am meisten gerundet, während Georgei sehr starke Zusammenpressung aufweist. Meist sind auch die Kanten gerundet, Georgei macht eine Ausnahme. Unterseits ist bei manchen Arten Längsfurchung vorhanden. Eine Rüsselfurche wird nicht entwickelt. Mesorostrum mit sehr kurzer und hinfälliger Mittelfurche, die aber auch oft fehlen kann (depres- sus, laevicollis). Hier sind individuelle Abänderungen wohl ziem- lich bedeutend. Prorostrum immer dünn, z. T. direkt fadenförmig (laevicollis, picipes, Georgei) oder von oben leicht zusammengedrückt (depressus, curvirostris). Bei letzterer Art auch mit bestimmter, wenn auch schwacher Neigung, sich vorn zu verdicken. Also Nei- gung zu Piazocnemis. (Eigentümlichkeit der Madagaskarfauna dieser Gruppe.) Vorderrand geschwungen. Mandibeln klein. Die vom Metarostrum kommenden Längsfurchen setzen sich meist bis auf die Basis des Prosternums fort, einen flachen Kiel einschließend. Fühler kurz, den Hinterrand des Prothorax durchgängig nicht erreichend. Nur depressus macht insofern eine Ausnahme, als die kurzen Fühler nicht einmal bis zur Thoraxmitte reichen. Überhaupt ist depressus im Fühlerbau alleinstehend, die Kürze wird dadurch hervorgerufen, daß die Glieder alle sehr kurz und breit sind; nur die 3 Spitzenglieder machen hiervon eine Ausnahme, sind aber keineswegs wie üblich von schlanker Gestalt, sondern gleichfalls stark gedrungen. Bei den anderen Arten ist der Fühlerbau weit mehr übereinstimmend. Basalglied schlank, groß, länger als das 9. und 3. zusammen, 2. kurz walzig, etwas länger als breit, bei curvirostris auffallend länger, 3. kegelig, meist länger als das 4. Vom 4. ab kegelig-walzig, curvivostris und Georgei mit besonders. langen Gliedern. Zusammenhang + locker oder dicht (depressus). Endglieder kugelig-walzig, bei Georgei am kleinsten, Spitzenglied ‘groß, konisch. Der Prothorax ist bei allen Arten ziemlich einheitlich geformt. Grundform: langelliptisch, nach dem Halse zu etwas schmäler als nach dem Hinterrande. Depressus hat mehr ausgesprochen ellip- tische Form, curvirostris ist am schlanksten gebaut. Hinterecken + sanft gerundet; Hinterrand sehr schmal. Bei allen Arten ist die Oberseite abgeplattet und mit kräftiger Mittelfurche versehen, die aber niemals bis an den Halsrand geht, sondern meist an einer, hinter dem Halse befindlichen Zusammenschnürung aufhört, Die Gattung Ceocephalus Schönherr 13 Elytren höchstens in Thoraxbreite und 1%—1% mal so lang wie dieser. Im wesentlichen bleiben sie parallel, so namentlich laevicollis, bei anderen (Picipes und curvirostris) ist die Verengerung auffälliger. Mit Ausnahme von curvirostris sind die Elytren gemein- sam hinten gerundet, bei jener Art ist aber die Einbuchtung deut- lich, wenn auch nicht sehr tief. Von wechselnder Gestalt ist der Humerus. Bei depressus ist er nicht verdickt, aber nach vorn vor- gezogen, den Prothorax umfassend. Das Gleiche gilt von Georgei, bei den anderen Arten ist er durch eine auffällige zapfenartige Ver- dickung ausgezeichnet, die sich zuweilen (laevicollis) sehr deutlich auf die Elytrenbasis fortsetzt und eine schmale rippenartige Auf- wulstung bildet. Die Sutura ist immer scharf und deutlich. Im übrigen ist der Rippenverlauf bei den einzelnen Arten durchaus nicht einheitlich. So hat depressus keine eigentliche 1. Rippe, erst auf dem Absturz tritt sie deutlich zutage. An Stelle der 1. entspringt also an der Basis die 2. breit und massig und geht über die ganze Decke hinweg. Auch die 3. ist breit, die 4. aber nur noch an der Basis. Die 2., 6. und 8. Rippe laufen an der Spitze zusammen und schließen die anderen ein. Alle sind flach. Da die erste Rippe meist fehlt, ist auch die Suturalfurche zum größten Teil mit der 1. vereinigt und an der Basis nicht punktiert. Bei ficipes sind alle Rippen ent- wickelt. Die 1.—3. scharf und deutlich, die 4. auch noch auf- fälliger als die folgenden. An der Basis sind alle deutlich vortreten- den Rippen verbreitert, auf dem Absturz nach Maßgabe des vor- handenen Platzes. Die Furchen sind auf den Decken deutlich, z. T. ohne Punktierung, an den Seiten werden sie nur durch flache Punktierung dargestellt. Georgei hat nur noch eine deutlich ausgebildete Rippe, näm- lich die 1., die an der Basis wie auf dem Absturz stark verbreitert ist, in der Mitte also sehr schmal wird. Die 2. ist wenigstens noch an der Basis deutlich, wenn auch sehr verbreitert, alle folgenden total verflacht. Nur die Sutural- und 1. Furche sehr scharf aus- gebildet, alle anderen bilden schmale Punktreihen, die auf den Decken am zartesten sind. Curvirostris ist der vorigen Art gleich, während laevicollis mehr Sicipes-Typus hat. Der Aufbau des Geäders im Hautflügel entspricht natürlich dem Brenthidentyp. In der allgemeinen Form ist der Flügel etwas gedrungen, was auf die kräftige Ausbildung der lappenartigen hinteren Partie zurückzuführen ist. Auffällig ist die kräftige Axil- laris, die nur der Stütze des Lappens dienen kann. Bis ins Faltungsfeld ist nichts Besonderes. Der Radius ver- dickt sich mehr keilförmig als keulenförmig und bricht spitz ab. Nach innen zu wird die Querader vollständig unterbrochen. Die Radialadern ohne Besonderes. Auch die Media ist von normaler Gestalt. Auffällig ist daselbst, und das gilt auch von den folgenden Adern, daß sich starke Zugfalten nach dem Flügelinnern finden, 11. Heft 14 R. Kleine: wie ich sie noch nie so stark ausgebildet fand. Zwischen dem Cubitus und der Analis liegen noch zwei Aderrudimente, die sich bei vielen Brenthidengenera wiederfinden. Die Analis ist an der Fig. 1. Basis doppelt, auch keine seltene Erscheinung. Alle diese Adern mit starkem Zug von Falten ins Flügelinnere. Endlich ist auf die starke Axillaris zu verweisen, die ich in so kräftiger Ausbildung bisher noch bei keiner Gattung gesehen habe. Vorder- und Mittelhüften hemisphärisch, platt, ziemlich eng zusammenstehend (depressus), meist aber etwas weiter voneinander entfernt (Y, Hüftdurchmesser). Hinter den Vorderhüften befindet sich bei einigen Arten eine zapfenartige Vorwölbung (curvirostris, laevicollis), bei allen anderen nur eine kleine Vorwölbung. Hinter- hüften o. B. Beine kurz und robust, Vorderbeine etwas größer als die übrigen. Die Schenkel sind kräftig keulig, an der Basis nicht platt- gedrückt, unterhalb immer mit deutlichem Zahn versehen. Vorder- schienen bei depressus ganz gerade, auch bei #icipes sind sie noch vorherrschend gerade, die übrigen Arten haben etwas gebogene Vorderschienen. An den anderen Beinen sind sie gerade. Vorderschienen mit kräftigen, entfernt stehenden Dornen, Mittel- und Hinterschienen kurz 2-dornig. Die Tarsen sind nicht einheitlich geformt, depressus steht hier den anderen Arten insofern gegenüber, als die Tarsen dort sehr kurz und das Klauenglied walzig ist, alle anderen Arten haben schlankere Glieder mit keuligem Klauenglied. In der Größenfolge herrscht aber Übereinstimmung. Das 1. Glied ist das längste, das 2. ist immer kurz, das 3. gespalten und wieder größer. Alle Arten haben in beiden Geschlechtern ein längsgefurchtes Metasternum. Die Furchung ist aber von verschiedener Tiefe und Breite. Depressus ist auffällig eng und tief gefurcht. Georgei schon viel breiter, bei curvirostris wird die Furche zu einer breiten, flach eingesenkten Fläche. Es ist bei Bewertung dieses Merkmals immer zu berücksichtigen, daß die Intensität der Furchung wechselt. So kann bei curvirostris z. B. die breite flache Furche bis zur kleinen schmalen Strichfurche verschwinden. Die beiden ersten Abdemijnalsegmente sind entweder ganz ge- furcht (depressus, picipes), cder die Furche encigt schon .auf der Die Gattung Ceocephalus Schönherr 15 Mitte des 2. Segmentes (laevicollis) oder geht kaum über das 1. hinaus (Georgei, curvirostris). Die Furchung findet sich in beiden Geschlechtern. Den Begattungsapparat konnte ich bei Georgeri nicht unter- suchen. Von den anderen Arten ist depressus durch den Bau der Parameren ausgezeichnet, die übrigen sind im allgemeinen von ziemlich einheitlicher Form. Der Penis von picipes und curvirostris ist von übereinstimmender Gestalt. Neue Fassung der Gattungsdiagnose. Mittelgroße Arten von mäßig schlanker Statur und brauner oder schwaızer Grundfarbe, zuweilen durch andersfarbige Zeichnungselemente unterbrochen. Kopf quer oder + quadratisch oder länger als breit mit platter Oberseite. Hinterrand gerade und zwischen den Augen mit kurzer Furche. Augen hemisphärisch, dicht an der Basis stehend. Metarostrum kürzer als das Prorostum, beim 9 sehr kurz, seitlich zusammengedrückt, oberseits ohne Mittel- furche. Mesorostrum wenig erweitert, mit sehr kurzer, zarter oder ohne Mittelfurche. Prorostrum meist etwas nach unten gebogen, fadenförmig in beiden Geschlechtein, drehrund oder etwas ab- geplattet, ungefurcht, Vorderrand geschwungen. Mandibeln klein. Fühler kurz bis sehr kurz, 1.. Glied robust*oder schlank, lang, 2. kurz-walzig, 3. kegelig, 4.—8. quer oder walzig, 9. und 10. + vergrößert, tonnenförmig oder kurz, quadratisch, Endglied groß, konisch. Die Glieder locker stehend oder festgefügt. Prothorax + elliptisch, am Halse verengt, Hinterecken sanft gerundet, hinter dem Halse etwas zusammengeschnürt. Obeıseite platt, mit tiefer, den Halsrand nicht erreichencer Mittelfurche. Elytren von Thorax- breite, + parallel, am Absturz wenig verengt, hinten meist gemein- sam abgerundet, Humerus zuweilen knotig verdickt. Rippen von verschiedener Stärke und Ausbildung, meist aber, wenn auch schwächer, vollständig erkennbar, Furchen mit Ausnahme der Sutural-, zuweilen auch der ersten, durch Punktierung von wechseln- der Stärke gebildet. Hautflügel vom Brenthidentyp, Querader im Faltungsfeld unterbrochen, Cubital- und Analadern an der Spitze mit vielen Faltungsrudimenten, Analis an der Basis doppelt, Axilaris sehr kräftig. Beine mittellang, Schenkel an der Basis nicht plattgedrückt, kräftig, keulig, unterseits gezähnt, Schienen der Vorderbeine zu- weilen etwas gebogen, sonst alle Schienen gerade und normal be- dornt; Tarsen von verschiedener Form, gedrungen oder schlanker, Klauenglied walzig oder keulig. Metasternum, 1. und 2. Abdomina- segment (letzteres meist nur teilweise) in beiden Geschlechtern gefurcht. Parameren groß messerförmig oder klein und ähnliche « Gestalt, Penis von verschiedener Form. Typus: Ps. depressus Lund 11. Heft 16 R. Kleine: Die Zerlegung der Gattung in systematische Gruppen und ihr Verhältnis zu den nahestehenden Gattungen. Was zunächst die Zerlegung der Gattung selbst anlangt, so ist nur wenig dazu zu sagen. Es sind zwei ganz deutlich scheidbare Gruppen vorhanden, deren eine nur durch depressus, die andere durch die übrigen Arten gebildet wird2). Wasdepressus trennt, habe ich schon bei der Fassung der Gattungsdiagnose mehrfach erwähnt, verweise aber außerdem auf die Artbesprechung. Trotz der un- zweifelhaft vorhandenen Differenzen besteht m. E. kein Grund, die Zugehörigkeit der Art zu bezweifeln. Soviel ist aber sicher, daß wir es mit einem sich ganz isolierenden Seitenzweig zu tun haben. Da depressus aus Gegenden bekannt ist, die als wenigstens einigermaßen durchforscht gelten müssen und sich trotzdem kein Tier aus der gleichen Verwandtschaftsgruppe gefunden hat, so scheint es sich bei depressus um eine Abspaltung zu handeln, die vielleicht in biologischen Zuständen ihren Ursprung hat. Von den übrigen Arten dürften ?icides und laevicollis am nächsten verwandt sein. Sie ähneln sich so stark, daß an dunklen laevicollis-Tieren unter Umständen Zweifel über die Artzugehörig- keit entstehen könnten. Das Begattungsorgan wird aber immer hinreichend trennen. M.E. ist die Berechtigung beider Arten ohne Zweifel. Auch Georgei halte ich für einen Nebenzweig, der durch den schlanken, zierlichen Habitus und der eigenartigen Rippenbildung gekennzeichnet wird. Ferner ist der Hochglanz, den nur diese Art besitzt, eigentümlich und wird von keiner anderen erreicht. Leider war es mir nicht möglich, den Begattungsapparat zu untersuchen, ob Anlehnung an den Haupt- (Picides-) Typ besteht oder nicht. Ich halte es für sehr wahrscheinlich. Habituell besteht weniger mit picihes-laevicollis Verwandtschaft als mit curvirostrıs. Wären beide Arten in einem Verbreitungsgebiet, könnten unter Umständen Schwierigkeiten in der Bestimmung entstehen. Wenigstens soweit noch keine nähere Bekanntschaft mit der Gattung besteht. Da aber Georgei bisher nur auf St. Thomas gefunden ist, wahrscheinlich endemisch, curvirostris aber nur auf Madagaskar lebt, so ist keine Gefahr der Verwechslung gegeben, und es bleibt abzuwarten, ob sich nicht noch andere Arten finden, die den Anschluß an die picipes-Gruppe ergeben. Mit depressus kann keine Berührung statt- finden. Endlich wäre noch curvirostris zu nennen. Obschon kein Zweifel über die Zugehörigkeit zu Ceocephalus besteht, ist die An- lehnung an Prazocnemis ganz offenkundig. So ist unverkennbar, daß der Rüssel des $ Neigung hat, sich vorn zu verdicken, zwar nur in unbedeutendem Maße, aber sicher. Ferner ähnelt auch der ganze Habitus den Piazocnemis-Arten. Was aber ganz bestimmt 2) Auch schon von Lacordaire erkannt. cf. Gen. Col. VII, p. 452, Note 3. Die Gattung Ceocephalus Schönherr 17 scheidet, sind die Beine, namentlich die ganz anderen Schenkel. Durch curvirostris ist die Verbindung mit der Madagaskarfauna gegeben, ob nun die Afrikaner oder das Madagaskartier das ur- sprüngliche war, will ich hier nicht entscheiden, weil mir dazu das Material nicht hinreichend erscheint. Bei der Auseinandersetzung mit den verwandten Gattungen kommen nur diejenigen in Frage, die in den ‚‚Gen. Ins.“ in Abt. B II, 1, untergebracht sind. Das sind diejenigen, deren Elytren an der Basis nicht gezahnt und deren Schenkel gedornt sind. Es wäre also Vergleich mit Nothogaster Lac., Gynandrorrhynchus Lac. und Piazocnemis Lac. nötig. Außerdem mit den neu von mir fest- gelegten Gattungen Mygaleicus und Isoceocephalus, während die neue Palaeoceocebhalus in die Gruppe 2 ‚Schenkel wehr- los‘ fällt. Was Nothogaster anlangt, von der nur das Q mit unbekannter Vaterlandsangabe und ungleich langen ersten Abdominalsegmenten bekannt ist, so will ich diese Gattung, die möglicherweise gar keine Brenthide ist, ganz außer Betracht lassen. Gegen Gynandrorrhynchus ist die Scheidung sehr leicht. Die Fühler sind sehr lang und vom 2. Gliede ab gekniet, das Basalglied ist so groß, daß es die Augen berührt, der Kopf ist gefurcht, der Rüssel im Basal- und Spitzenteil gleich groß. Die Flügel sind regel- mäßig punktstreifig. Wichtig ist der Unterschied, derin den Beinen liegt. Während Pseudoceocephalus kurze gedrungene Schenkel mit kräftiger Keule besitzt, ist das hier gerade umgekehrt. Die Schenkel sind schlank, schmächtig, die Bedornung sehr zart. Das Abdomen nur flach und undeutlich gefurcht. Gegen Piazochemis führe ich als sicherstes Trennungsmerkmal die an der Basis sehr stark plattgedrückten Schenkel an. Was über die Flügeldecken gesagt ist, deren Außenwinkel als Zähnchen vorspringen soll, so lasse ich diese Angabe auf sich beruhen, sie hat wenig systematischen Wert und trifft sicher nicht für alle Arten zu. Und nun die Differenzen gegen die neuen Gattungen?). Zu- nächst Mygaleicus. Die Fühler sind lang und dünn und berühren fast den Hinterrand desProthorax. Dieser sehrschlank lang-elliptisch. Beine sehr schlank, Schenkelzwar keulig, abersehr dünn und lang, Schienen gebogen oder gerade, Tarsen von verschiedener Länge, ‚Metatarsus öfters sehr lang. Begattungsorgan von verschiedenem Bau, aber von Pseudoceocephalus klar geschieden. Differenzen gegen Isoceocebhalus: Metarostrum flach aber deutlich gefurcht, Prorostrum beim & stark erweitert, platt, beim Q fadenförmig, drehrund, Rüssel also sexuell-dimorph. Elytren an der Basis der 2—3 Rippen zapfenartig aufgewölbt, alle Rippen voll- ständig entwickelt, so breit wie die Furchen. ®) Siehe pag. 31 ff. Er N : Archiv er een 2 11. Heft 18 R. Kleine: Die Gattungen sind demnach folgendermaßen zu trennen: - 1. Basale Abdominalsegmente nieht ganz gleich lang. Nothogaster Lac. Basale Abdominalsegmente gleich lang. ; 2; 2. 1. Fühlerglied sehr lang die Augen berührend, am 2. Glied ge- kniet. Gynandrorrhynchus Lac. 1. Fühlerglied von normaler Länge, am 2. Glied nicht gekniet. 3. 3. Schenkel an der Basis zusammengedrückt. Piazocnemis Lac. Schenkel an der Basis nicht zusammengedrückt. 4 4. Prorostrum des & breit, flachgedrückt, des $ rund Isoceocephalus Kl. Prorostrum in beiden Geschlechtern rund. 5. 5. Schenkel robust, kurz, stark keulig. Pseudoceocephalus Kl. Schenkel sehr schlank, lang, weniger keulige Form Mygaleicus Kl. Die zoogeographischen Verhältnisse. Daß die Gattung im Sinne der Genera Insectorum kein ein- . heitlicher Typ sein konnte, war ohne eingehendere Prüfung der Verhältnisse klar. Es wäre ein sehr merkwürdiger Fall, daß eine in sich einheitliche Verwandtschaft den größten Teil Afrikas be- wohnen soll, je eine Sporadisme auf Madagaskar und Ceylon ent- wickelt, um dann ohne jede Vermittlung in Queensland sich wieder- zufinden. Aus wieviel Gattungen die alte Gattung Ceocephalus.be- standen hat, wird sich erst nach Einblick von Walkers cavus-Type sagen lassen. Es dürften ihrer drei werden. Nachdem die Gattung kritisch gesichtet ist, hat sich das Bild erheblich verändert: Pseudoceocephalus kommt nur in Afrika und einigen seiner Inseln vor. Das ist das grundlegende Ergebnis. Über Einzelheiten der Verbreitung, soweit mir Material zur Ver- fügung stand, wäre noch einiges zu sagen. Läßt man also allesandere fort und sieht sich nur Afrikaan, so bleibt die Südostküste, Madagaskar gegenüber vollständig frei. Ich sah nicht einen einzigen Fundort irgendeiner Art und habe auch keinen Literaturbeleg gefunden. v. Schönfeldt läßt hier latirostris Geist. wohnen, aber ich habe zu meinem Erstaunen an den Typen feststellen müssen, daß latirostris eben kein Pseudo- ceocebhalus ist sondern Paryphobrenthus Beringei Kolbe Auch auf Madagaskar sah ich außer curvirostris nur noch picipes. Im Kapland lebt nur #scides, die ich an vielen Fundstellen bis Natal verfolgen konnte. Dann tritt sie in Deutsch-Ostafrika wieder auf, wo sie sich, wie es scheint, mit den hier einzeln vor- kommenden laevicollis mischt und geht nordwärts bis Erytraea, hier mit der genannten Art öfters zusammentretfend. Sieht man von Madagaskar ab, so wird die Ostseite also von Picipes beherrscht, der sich laevicollis nur im geringen Umfang beimischt. Die Gattung Ceocephalus Schönherr 19 Gleichwie im Osten, ist dicides auch im Westen nach Norden gegangen, zwar nicht allzu weit, aber doch ungefähr in gleicher Höhe wie im Osten. Dann ist sie plötzlich verschwunden, um erst in Südkamerun ungefähr, jedenfalls aber im nördlichen Kongo- lande, wieder aufzutreten. Umgeht dann die Bucht von Guinea und findet sich an der ganzen Küste bis Senegambien. E x Verbreitungskarte der Pseudoceocephalus-Arten. +++ picipes OO] daevicollis .o.o depressus AAA curvirostris Georgei nur auf St. Thomas. In Usambara und Uganda und noch weiteren Gebieten des mittleren bis nördlichen Ostafrikas ist Zzcides eine der häufigsten Brenthiden, von hier aus wendet sie sich durch Zentralafrika nach Westen und trifft mit dem westlichen Gebiet zusammen. Dabei berührt sie nicht nur laevicollis mehrfach, sondern dringt auch in das depressus-Gebiet ein. Jedenfalls ist ?rcides in Afrika weit verbreitet. Ob sie an den bisher noch nicht gefundenen Stellen wirklich fehlt, bleibt noch dahingestellt. Die Abhängigkeit in biologischer Hinsicht ist auch gewiß hier ausschlaggebend. 2* 11. Heft 90 R. Kleine: Sehr weit verbreitet ist auch laevicollis, erreicht aber die Aus- dehnung von pieipes bei weitem nicht. In zwei großen Verbreitungs- gebieten sah ich sie nicht: in Südafrika, wo sie östlich erst in Ukami auftritt, während sie im Westen bis zur Walfischbai heruntergeht. Außerdem fehlt sie von Gabun ab nordwestlich. Das- Haupt- verbreitungsgebiet dürfte die Bucht von Guinea sein, wo sie weit bis Nordkamerun ins Innere geht, sich mit depressus und Picides mischt und teilt. Eine ziemlich starke Abzweigung wandert an der Westküste bis zur Walfischbai herunter, wähtend eine zweite quer durch den Kongo geht. Es ist allerdings auffällig, daß sich die Verbreitung nicht bis zur Ostküste verfolgen läßt, wo doch gerade diese Gegend gut exploriert ist. Es ist also möglich, daß sie hier fehlt. Dahingegen sind die Fundorte in Ukami sowohl wie in Abessynien durch zahlreiche Exemplare belegt. Es ist also wohl möglich, daß das Verbreitungsgebiet doch zusammenhängt. Jedenfalls ist aber soviel zu sagen, daß laevicollis nicht mit picipes ein Verbreitungsgebiet besitzt, obschon beide Arten zu- weilen gemeinsam vorkommen. Die Ent wickelung der einzelnen Verbreitungsbezirke in diametraler Richtung spricht auch für die Artberechtigung beider Arten. Überblickt man die Verbreitungskarte, so kann kein Zweifel bestehen, daß die Heimat der Pseudoceocephalus-Artenin Westafrika liegt, denn von 5 sind die 4 hier zu Hause auf mehr oder weniger begrenztem Gebiete. Es ist interessant, daß sich nur der picrpes- Typ weit verbreitet hat, während die übrigen Arten auf kleinem Gebiet wohnen. Georgei scheint sogar rein insular zu sein. Es bleibt also nur curvirostris für sich, eine Art, die, wie schon erwähnt, große Anlehnung an Prazocnemis erkennen läßt. Ob sie mit den übrigen Pseudoceocephalus gemeinsam entstanden ist oder ein Zweig der Piazocnemis-Verwandtschaft ist, bleibt erst noch eingehenden Untersuchungen (namentlich letzter Gattung) vorbehalten. Wäre das der Fall, würde das zoogeographische Bild von Pseudoceocepha- lus noch mehr abgerundet. Biologisches. Biologische Daten sind mir nicht bekannt geworden. Bestimmungstabelle der Arten. 1. Einfarbig schwarze Arten. 2. Rotbraune Arten, wenn rechschwarz, dann mit hellen Beinen. 3. 2. Prothorax mit Ausnahme der Furchenpartie grob und dicht punktiert, Elytren mit starken Punktstreifen, madagassische Art. curvvrostris Chevr. Prothorax nur an den Seiten zart punktiert, Elytren mit sehr zarten Punktstreifen, westafrikanische Art. Georgei Karsch 3. Braune Arten. Pechschwarze Art mit rötlichen Extremitäten und meist g} Jeich- gefärbtem Deckenabsturz. picipes Ol. Die Gattung Ceocephalus Schönherr 21 4. Kopf und Rüssel tief und dicht punktiert dunctatissimus Kleine Kopf und Rüssel nicht punktiert. 5. . Fühlerglieder 2—8 quer, Tarsen kurz, Prothorax oberseits un- punktiert, nuran den Seiten mit kräftiger Punktierung, Elytren ohne postmediane Makel, nur die Sutura schwarz. depressus Lund Fühlerglieder länglich, Tarsen normal, Oberseite des Prothorax kräftig und dicht punktiert, Sutura und eine postmediane Makel schwarz. laevicollis Thoms.. Pseudoceocephalus. depressus Lund Skrivt. af Naturh. Selsk. II, 1790, p. 83. Diagnose nach Schönherr: Rufo-castaneus, nitidus, lateribus et subtus griseofarinosus, rostro thorace breviore, thorace oblongo, amplo subtilisime remote punctulato, profur de sulcato, apice nigro, elytris profunde striato punctatis, sulco mico profunde juxta suturam exaratis, apice rotundatis, sutura atra, femoribus obtuse dentatis. Depressus ist die typische Art der Gattung, ich halte darum eine genaue Darstellung für geboten. & Kopf quer, fast doppelt so breit wielang, nach vorn schmäler, Hinterrand gerade, Scheitel wenig gewölbt, Skulptur aus feiner ‚Runzelung und einzelnen zerstreuten Punkten bestehend, am Hinterrand und über den Augen hellbraun filzig; Seiten hinter den Augen schmal, filzig, Unterseite mit alles verdeckendem, rauhen Filzbelag. Augen sehr groß, fast den ganzen seit- lichen Kopf einnehmend, rund, hinten + gerade, wenig prominent. Metarostrum kürzer wie das Prorostrum, gegen das Mesorostrum zu verschmälert, oberseits platt, Skulptur wie auf dem Kopfe, an den Seiten filzig. Mesorostrum nur wenig und sanft erweitert, keine eigentlichen Fühlerbeulen' bildend. Prorostrum plattwalzig, nach vorn wenig erweitert, Skulp- tur dem Metarostrum ähnlich, (die Runzelung feiner, die Punktierung deutlicher. Vorderrand schwach nach innen geschwungen. Unterseite: Metarostrum auf der Mitte tief gefurcht, die Furche setzt sich auf das Mesorostrum fort, ent- wickelt sich zum flachen Keil, der sich auf dem Prorostrum erweitert. Die Furche kommt dadurch zustande, daß dort der starke filzige Haarbesatz fehlt. Das unterseits stärker erweiterte Mesorost- rum ebenfalls filzig, neben der glatten Mittel- furche noch je eine schmale Seitenfurche; Pro- rostrum glatt, wenig punktiert. Mandibeln klein, ohne Innenzahn, zweispitzig. Fühler kurz, etwas über den Kopf hinausreichend, Basalglied groß, keilförmig, 2. + kugelig, größer als die folgenden, 3. noch von ähnlicher Form, aber schon breiter als lang, 4.—8. viel breiter 11. Heft . SO Abb. 3. Dp) R. Kleine: als lang, an der Basis gerundet, vorn gerade, 9. und 10. mehrkugel- förmig, aber doch breiter wie lang, Endglied kaum größer wie das 10. stumpf zugespitzt. Bis zum 8. der Vorderrand filzig, 3.—8. borstig, 9.—11. außerdem mit zerstreuter Unterbehaarung. Prothorax mit schwarzem Halsrand, auch die selbst filzige Mittelfurche an den Seiten zuweilen schwach angedunkelt. Ober- seite flach und zart. runzelig, oft nur ganz obsolet, Punktierung zerstreut, Mittelfurche nicht bis zum Halse reichend, Hinterrand schmal; Seiten filzig. Antecoxales Prosternum nach der Mitte flach vertieft, vor den Hüften schrägseitlich, eingedrückt, postcoxaler Teil mit tiefer Mittelfurche. Elytren kaum so breit wie der Thorax, 1% mal solang, parallel, am Absturz gerundet, Humerus schwach, Oberseite platt. Sutura schwarz, Rippen flach, 1. sehr'kurz und nur auf dem Absturz, 2.breit, bisan die Sutura reichend, die folgenden schmäler, 1. und 2. den Absturz erreichend, alle anderen verkürzt, Skulptur fehlt meist oder besteht nur aus einzelnen Punkten. Furchen durch grobe, filzige Punktierung gebildet. Hüften von üblicher Gestalt, stark filzig. Vorderbeine wenig größer als die übrigen, Mittelbeine kürzer. Alle Schenkel robust, keulig, gezahnt, Skulptur aus einzelnen Punkten bestehend, die an den Knien dichter sind, auf der Oberkante oft be- haart und meist stark mit Filzbesatz, Abb. 4 der aber innen die Seitenflächen freiläßt. ER Schienen, namentlich die vorderen, + keil- förmig, Bedornung wie üblich, fast ganz von haarig-borstigem Filz bedeckt, der nur an Basis und Spitze etwas fehlt. 1. Tarsen- glied, kegelig, kurz, 2. quer, 3. fast vier- eckig, bis zum Grunde gespalten, an den Vorderkanten filzig, Klauenglied länger als die Tarsen, punktiert, Klauen normal. Metasternum, 1. und 2. Abdominal- segment kräftig gefurcht, Quernaht zwischen den Segmenten deutlich, 3. und 4. ungefähr gleichgroß, Apikalsegment in der Mitte kiel- förmig erhaben. Alle Einzelheiten durch den starken Filz verdeckt. Parameren schlank, spatelförmig, vorn gerundet, behaart, punktiert, Penis zart, gegen die rundliche Spitze etwas erweitert, schwach pigmentiert. Näheres die Ab- bildungen 5 und 6. ACHTE SRAKHLNG: 2 im wesentlichen nur durch den kür- zeren Rüssel unterschieden. . Länge (total) 2 10.5—21.5 mm. Breite (Thorax) 2.3—4.0 mm. Heimat: Kamerun, so: Joh. Albrechtshöhe, es häufig, Gabun häufig; . Togo, Njam-Njam, Guinea. Die Gattung Csocephalus Schönherr 23 Die Variationsbreite ist sehr gering und beeinflußt die Diagnose in keiner Weise, nur die Körpergröße ist sehr wechselnd. Depressus nimmt eine etwas abseitige Stellung ein. Nicht habituell, denn abgesehen von der breiten, behäbigen Gestalt ist er ein echter Pseudoceocephalus. Die Unterschiede liegen in einer Reihe morphologischer Abweichungen, die nur bei depressus vor- handen sind, allen anderen Arten hingegen fehlen. Einer der wichtigsten Unterschiede liegt in der Fühlerform. Keine andere Art hat so ausgesprochene klobige Form. Schon das Basalglied ist sehr kompakt, alle anderen, selbst das 9. und 10. sind noch breiter als lang. Vom 2.—8. ist die Verbreiterung sehr groß, beim 9. noch deutlich, beim 10. zuweilen fast quadratisch. Das Endglied ist immer kurz und klobig. Über die Gegenform ist das Nötige bei picıpes gesagt. Eine zweite Differenz ist bei den Tarsen zu konstatieren. Während alle anderen Arten schlanke Tarsen haben, die in jedem Fall länger als breit sind, ist das bei depressus nicht der Fall. Der Metatarsus ist sehr kurz, kegelförmig, das 2. Glied von ganz ähn- licher Gestalt, nur kleiner, selbst das 3. Glied noch kurz und robust. Ferner ist das Klauenglied auch von anderer Form. Während es bei der anderen Art kegelig ist, ist es bei depressus walzig-klobig. Endlich ist auch das Begattungsorgan nochzum Vergleichheran- zuziehen. Nun sind zwar die Penis beiallen Artenetwas verschieden, nur curvirostris und picides haben dieselbe Form, dahingegen sind die Parameren wohl geeignet, ein systematisches Vergleichsobjekt zu bilden. Da ergibt sich dann wieder, daß depressus allen anderen Arten durch den grundsätzlich abweichenden Bau seiner Para- meren gegenübersteht, während die anderen Arten, von artlichen Differenzen abgesehen, einen Typ repräsentieren. Ferner ist auch die Anlage der Rippen auf den Elytren anders. Es gibt also hinreichende Merkmale, depressus den anderen Arten gegenüberzustellen, und wenn ich auch keinen Augenblick zweifle, daß die Art nur zu Pseudoceocephalus gehören kann, so wäre es doch möglich, daß von hier aus der Anschluß an eine andere Gattung erfolgen könnte. Unter den bisher bekannten wäre aber keine, die in Frage käme. Die nicht seltene Art habe ich nur von Westafrika gesehen, scheint aber nach dem mir vorgelegenen Material zu urteilen, nur um die Guineabucht vorzukommen. Im Landinnern sah ich noch Tiere von Njam Njam. Pseudoceocephalus picipes Ol. Ent Vu11791;: P.442;, T2,; 8.188; Die Diagnose (bei Schönherr): Niger, nitidus, rostro, an- tennarum basi elytrorumque apice rufo-piceis, pedibus rufo-testa- ceis, geniculis tarsique piceis, thorace subconico, profunde sulcato, elytris sulcatis, sulcis catenato, punctatis. Die kümmerliche Diagnose ist zu erweitern. 11. Heft 94 R. Kleine: Kopf schwach punktiert, am Scheitel etwas stärker, Stirn mit tiefer Grube, Metarostrum tief und groß, tropfenartig punktiert, Prorostrum mit zarter Punktierung. Unterseite vom Kopf beginnend mittelstark punktiert, gegen das Pro- rostrum läßt die Skulptur nach. Fühler schlank, 1. Glied schlank und dünn, 2. walzig, fast quadratisch, 3. kegelig, länger, 4.—8. kegelig walzig, immer länger als breit, lockerstehend, nach den vorderen Gliedern zu gedrungener werdend, 9. und 10. kegelig bis kugelig, etwas vergrößert, Endglied verhält- nismäßig schlank. Beborstung vom 3. ab kräftig, vom 9. mit schwacher Unterbehaarung. Prothorax überall punktiert, oberhalb weniger, an den Seiten stärker; Prosternum zart und zerstreut punktiert, innere Hüftringe mit einigen großen, gru- bigen Punkten. Schenkel kräftig gedornt, zerstreut punktiert, vor den Knien tief grubig punktiert, Unterkante behaart. Vorderschienen gekrümmt, in der basalen Hälfte innen- seits eingebuchtet, Mittel- und Hinterschienen keil- förmig, grob punktiert. 1. Tarsenglied kegelförmig, länger als breit, 2. quer, 3. groß, tief gespalten, Klauen- glied groß, keilförmig, Klauen normal. Elytren mit wohlausgebildeten Rippen, auf. der Oberseite glänzend, an den Seiten matt. Rippen zart punktiert, Furche undeutlich gitterfurchig. Metasternum breit gefurcht. 1. Abdominalsegment breit und flach, 2. ungefurcht, am Hinterrande grob punktiert, 3.—5. Segment kräftig punktiert. Abb: 7. Länge total: 8.5—16 mm, Breite (Thorax): 1.3—3 mm. Heimat: Erytraea, Abessynien, Usambara, D.-Ostafrika an vielen Stellen, Kilimandscharo, Golf von Guinea, Cuango, Senegal, Na, Cap der guten Hoffnung, Togo, Brit. Uganda, N.-Nyassa, Zentralafrika, Insel Kwidiwi, Sal- vador, Kongo, Waliischbai, Elfenbein- küste, Tabou, Liberia (Senna), Assinie, Zanzibar, Madagaskar (Senna). Keine andere Art ist auch nur | angehend soweit verbreitet wie Pi- cibes. Von den Ost- und Südrändern der *Sahara bis zum Kap der guten Hoffnung durch ganz Afrika, auch im Innern, läßt sich ihre Spur verfolgen und wird durch zahlreiche Fundortebelegt. Auch die Querausdehnung ist gleich groß, denn vom Golf von Guinea bis Daressalam, von Mozambique bis zur Walfischbai findet sie sich. Picipes ist nicht nur die weitverbreiteste, sondern auch die häufigste Art. Die Gattung Ceocephalus Schönherr 25 "Das umfangreiche Material gestattet auch einen Einblick in die Variationsbreite. In Staudingers Materıal befand sich: eine ganze Reihe aus Chenan, Erythraea, die auch Herrn von Schönfeldt aufgefallen war und deren Zugehörig- keit zu icihes ihm fraglich erschien. Die Untersuchung hat aber ergeben, ‘ daß essich tatsächlich nur um #ecides handelt. : Die Grundfarbe kann am ganzen Tier erheblich heller werden ich führe das auf Unreife zurück. Namentlich die vorderen Extremitäten sind davon betroffen. Andererseits kann es auch geschehen, daß ‚die allgemeine Ver- dunklung soweit um sich greift, daß der normalerweise rotbraune Absturz ganz schwarz wird. Bei hellen Exemp- laren ist auf den Elytren in + großer Deutlichkeit eine schwarze Makel hinter der Mitte zu sehen (confr. laevicollis) Die Beine verfärben sich nicht. Zu be- achten ist auch die Neigung der Para- meren, sich im Lamellenteil zuweilen " mehr zu erweitern als die Abb. zeigt. Abb. 9. Abb. 10. Auf jeden Fall ist Pzcides eine recht variable Art, ist aber trotzdem mit keiner anderen zu verwechseln. Die Variation ist nicht an Lokalitäten gebunden. Ich fand helle Stücke auch von Ostafrika. Eine Benennung halte ich für unstatthaft. Von depressus scheidet sich Pzcrdes sehr leicht durch zahlreiche Eigenschaften. Ebenso von Georgei und curvirvostris, die beide ein- farbig schwarz mit schwarzen Beinen sind. Picipes hat immer rote Beine. Am nächsten halte ich die Verwandtschaft von laevicollis. Diese Art wird auch in dunklen Stücken niemals schwarz, auf jeden Fall bleibt auf den Elytren eine deutliche schwarze Makel hinter der Mitte. Will man hierauf keinen Wert legen, so genügt es, die Skulptur des Thorax zu vergleichen: Srcides zart skulptiert, laevicollis dichter und stärker. Auch die geographische Verbreitung bietet insofern eine Handhabe, als laevicollis quer durch Afrika zu gehen scheint und nicht so universell ist wie Picipes. Über den Gegensatz zu depressus habe ich schon gesprochen. Das dort Gesagte gilt für Picides und alle anderen Arten. Über das Begattungsorgan wäre noch einiges zu sagen. Die Parameren ähneln sich sehr, der Penis von pzcides ist mit curvirostris ganz ein- heitlich und dadurch charakteristisch, daß .der hintere Teil des Präputiums an der Spitze etwas über den vorderen hinwegfaßt. Das beste Trennungsmerkmal liegt trotz der Ähnlichkeit noch in den Parameren. Bei ficides sind die’einzelnen Lamellen auf der 11. Heft 96 R. Kleine: Innenseite auf längere Entfernung parallel laufend, bei curvi- rostris berühren sie sich nur an einer kleinen Stelle. Auch die Be- haarung ist abweichend. Vgl. Abb. 9 und 10. Pseudoceocephalus curvirostris Chevr. Rev. Zool: 1839, p. 181. Diagnose bei Schönherr: Elongatus, ater, nitidus, rostro vali- diori, thorace oblongo, subtiliter punctulato, profunde sulcato, elytris juxta suturam sulcatis, disco minus profunde punctato- striatis, apice singulatim rotundatis. Ergänzend ist hinzuzufügen: Kopf ohne nennenswerte Skulptur, ran: den Augen mit flachem Stirneindruck. Prorostrum etwas nach unten gebogen, zart punktiert, Metarostrum stärker punktiert. Unterseite des Kopfes runzelig, Basalteil des Metarostrums gleichfalls, von hier aus ein auf das Prorostrum sich entwickelnder flacher Mittelkiel. Fühler gleich Zicipes. Thorax vor dem Halsrand nicht seitlich quergrubig, oberhalb fein, seitlich kräftig punktiert. Unterseite schwach skulptiert, am Halse und zwischen den Hüften runzelig skulptiert. Elytren mit gleicher Rippenbildung wie Picides. Rippe 1 und 2 an der Basis verbreitert, alle Rippen flach, namentlich auf der Oberseite, zart punktiert. Basal- und 1. Furche ohne Gitterung, 2. wenigstens noch im Basalteil. Gitterung sehr flach. | Schenkel und Schienen im wesentlichen gleich #ier- pes, Tarsen auch sehr ähnlich, Klauenglied der Vorder- beine (8) sehr lang, länger als die Tarsen zusammen, Klauen kräftig. h Metasternum flach und breit längsgefurcht, Skulp- Abb. ıı. tur gering. 1. und 2. Abdominalsegment flach und breit eingedrückt. Parameren mit 2icipes viel Ähnlichkeit, Lamellen breiter und weiter gespalten, Penis gleich icibes. Länge 32 (total): 11—22 mm, Breite (Thorax): 1.75—3.8 mm zirka. Heimat: Autor gibt Madagaskar an, ich sah auch nur Stücke von dort (Tamatave). Es dürfte sich um eine endemische Art handeln. Der ganze Habitus entspricht auch der Madagaskarfauna vollständig. Es scheint sich um eine Seltene Art zu handeln. Nach den Angaben, die Schönherr macht*), hat den älteren Autoren nur das $ vorgelegen. Das & weicht ebenso wenig ab wie das bei anderen Arten der Gattung der Fall ist. Außer bedeutenden Schwankungen in der Größe konnte ich keine wesentlichen Var gen wahrnehmen. Von ; > 1 Gem Gen. Cure. V, 1840, p. 516. Die Gattung Csocephalus Schönherr DV allen Pseudoceocephalus-Arten ähnelt sich curvirostris habituell nur mit Georgei. Ich mache auf folgende Differenzen aufmerksam: curvirostris. Georgei. Metarostrum dicht und kräf- Ganz einzeln punktiert. tig punktiert. Thorax mit Aus- Nur an den Seiten einzeln nahme der Partie dicht an der punktiert. Mittellinie eng und kräftig punk- Sehr schwache Punktierung. tiert. Allgemein kräftige Punk- Nur noch 2 Rippen getrennt. tierung der Elytren in den 41. Rippe breit und kräftig. Furchen. An der Basis noch Guinea (St. Thomas). 4 Rippen getrennt. 1. Rippe auf der Mitte fast ganz ver- schwindend. Heimat: Madagaskar. Von Georgei sah ich leider nur 99, konnte daher auch den Begattungsapparat nicht zum Vergleich heranziehen. Pseudoceocephalus Georgei Karsch Sitzber. d. Ges. Naturf. Freunde, Berlin 1881, p. 61. Originaldiagnose: Piceus, nitidissimus, capite rcstroque laevi- bus, prothorace subconico, dorso late sulcato, laevi, lateribus et subtus opaco, sparse grossius punctato; elytris marginibus opacis, striato-punctatis, singulo sulcis punctatis duobus prope suturam sitis, postice convergentibus, suturali perfecto, extericre antice posticeque sensim evanescente; rostro prothorace longıore; antennarum articulo primo oculos subattingente. Long. 14 mm. Iha de Sao Thome. Prof. Kolbe sandte mir das zweite Exemplar von Prof. Graeff, das mit dem typischen Stück identisch ist. Es ist leider ein 9. Ob die Type auch ein 9 ist, konnte ich ‘nicht feststellen. Karsch gibt darüber keine Auskunft. Ich erweitere die Diagnose. Kopf etwas gewölbt, zwischen den Augen mit einertiefen punktförmigen Grube, einzeln nadelstichig und scharf punktiert; Unterseite nur an der Basis glatt, sonst rauh, filzig. Kbh:.12. Metarostrum kräftig, Meso- und Prorostrum sehr zart punktiert; Unterseite des Prorostrums an der Basis matt filzig, gegen das Mesorostrum zu glatt werdend, Mittelfurche, breit und flach, setzt sich auf dem Mesorostrum fort und endigt ungefähr auf der Mitte des Prorostrums. Fühler in der Grundform ?icipes-ähnlich; die Glieder 3—8 aber etwas schlanker, fast walzig, das 9. von ganzähnlicher Gestalt, nur um ein Geringes größer, 10. mehr tonnenförmig, Endglied so groß wie das 9. und 10. zusammen, breiter wie letzteres; vom 2. ab mit langen weißlichen Borstenhaaren besetzt, vom 9. mit dichter Unterbehaarung. 11. Heft 98 R. Kleine: Mittelfurche des Prothorax nicht bis zum Halse reichend, hinter demselben neben der Mittelfurche jederseits zwei wellen- förmige Quereindrücke; Seiten schwarzfilzig; Punktierung auf dem Diskus nadelstichig und zerstreut, an den Seiten grob und groß. Elytren an den Seiten matt, filzig, schwarz; Sutura gleichbreit, scharf, 1. Rippe an Basis und Spitze stark erweitert, kräftig aus- geprägt, alle anderen Rippen breit und flach, die 2. an der Basis noch deutlich, bald aber obsolet werdend, Rippenverlauf wie picipes, aber + undeutlich. Alle Rippen nadelstichig punktiert. Sutural- und 1. Furche scharf und tief, die folgenden nur durch grubige Punkte angedeutet, am Absturz sind die Punkte gröber und tiefer, aber durch den Filz etwas verdeckt. Vorder- und Mittelhüften stellenweise punktiert und beborstet, an den Seiten in + großem Umfang filzig, Filz hellfarbig. Trochan- teren mit einer kräftigen langen Borste, die auf den beiden vorderen immer deutlich ist. Schenkel von üblicher Gestalt, verhältnis- mäßig schlank, zerstreut, zart punktiert und in den Punkten kurz anliegend behaart, Unterseite dicht goldhaarig, oberseits nur mit einzelnen langen, gelben Haaren besetzt; Vorderschienen gerade, Punktierung und Behaarung wie üblich; Tarsen Pecipes-ähnlich. Metasternum in den hinteren zwei Dritteln flach längs- gefurcht, zerstreut einzeln punktiert, an den Seiten matt. 1. Abdominalsegment schwach, 2. nicht längsgefurcht, sonst wie das Metasternum, die folgenden undeutlich und flach + groß punkliert. Länge (total): 16 mm, Breite (Thorax) 3 mm. Heimat: Insel S. Thomas. Pseudoceocephalus 'laevicollis J. Thomson Arch. Ent. II; 1858, p. 120. & Rotbraun bis weinrot, Fühler an den Vorderkanten, Hals- ring des Prothorax, auf den Elytren die Sutura wenigstens bis ins hintere Drittel, eine postmediane Makel, die Schenkel an der Basis weniger an der Spitze und die Schienen an Basis und Spitze in geringem Umfang schwarz oder doch erheblich verdunkelt; am ganzen Körper mittelstark glänzend. Kopf nadelstichig punktiert, die zwischen den Augen liegende Grube von wechselnder Stärke. Metarostrum stärker punktiert, Punkte länger und tiefer, Mesc- und Prorostrum etwas schwächer, ersteres nur ganz undeutlich längsgefurcht. Unterseite, Kopf und basaler Teil des Metarostrums einzeln grob punktiert, dann bildet sich eine stumpfe, kielartige Auf- wölbung in der Mitte, die meist wieder eine zarte Mittelfurche hat. Fühler mittellang, ungefähr bis zur Hälfte des Prothorax reichend, 1. Glied lang, becherförmig, 2. quadratisch-walzig, 3. länger als das 4., kegelförmig, 5.—7. kegelig-walzig, 8. etwas kürzer wie das 7., mehr kugelig, 9. und 10. vergrößert, kugelig. 11. konisch, kräftig, kaum so lang wie das 9. und 10. zusammen, Die Gattung Ceocephalus Schönherr 29 Prothorax oberseits nadelstichig punktiert, nach den Seiten zu kräftiger, Mittelfurche bis zum verdunkelten Halsrand reichend; Unterseite sehr einzeln punktiert. Sutura gleichbreit, flach, 1. und 2. Rippe an der Basis stärker, am Absturz wenig erweitert, 3. und 4. noch deutlich aufgewölbt, die folgenden weniger stark. 1. Rippe bis auf den Absturz gehend, 2. und 4. vereinigt desgl. die 3. einschließend, 5. und 7. desgl. die 6. einschließend, 8. und 9. gemeinsam entspringend, erstere bis gegen den Absturz reichend, letztere verkürzt auf den Außenrand neue Rippen meist punktiert, Sutura zart quer- gefurcht. Sutural- und 1. Furche unpunk- tiert, dann mit zunehmender Punktierung ‚an den Seiten schwach gitterfurchig. Beine ohne besondere Merkmale. .. „Metasternum und die beiden ersten Abdominalsegmente breit und flachge- furcht, Skulptur gering, einzelne hinfällige Borsten sind zuweilen zu sehen. 3.—5. Segment zart punktiert, 5. auf der Scheibe mit einigen groben Punkten. Begattungsorgan Abb. 13 und 14. Q keine wesentlichen Differenzen. Länge (total) SQ 9—17 mm, Breite (Thorax) 82 1.25—2.75 mm zirka. Heimat: Gabun, (Autor) selbst von dort vielfach gesehen. Nord-Kamerun, Johann - Albrechtshöhe, Süd - Kamerun, x i Bipindi, Lolodorf, Ebolowa, Jaunde Stat., Abb. 13. "Abb. 14. 800 m hoch. Nkogo Skt., Benito,Franz. Kongo, Ukami, Ostafrika, Barombi, Westafrika, Uelleburg, Fer- nando Poo, Spanisch- Guinea, Makomo Campogebiet, Nkolentangan, SW. -Afrika, Rovibank, NO.-Afrika, S. Galla. Im Catalogus Coleopt. und den Gen. Ins. führt Herr v. Schön- feldt diese Thomsonsche Art im Verein mit rufescens als fraglich zu Piazocnemis. Da beide Arten mit dieser Gattung nichts zu tun haben, der Verfasser beide Arten aber als die Thomsonschen be- stimmt hatte, so habe ich erst die Originaldiagnosen eingesehen, um mich von der Sache zu überzeugen. Das Ergebnis war folgendes: laevicollis ist ein ganz echter Pseudoceocephalus, der in allen Einzel- heiten in das Gattungsbild hineinpaßt, rufescens ist mit keiner bestehenden Gattung des ganzen Tribus zu vergleichen, und ich habe dafür eine eigene errichtet. Die Bestimmungen, die Herr v. Schönfeldt vorgenommen hatte, waren richtig. Die Art ist leicht an der rötlichen Farbe zu erkennen. Es kommt vor, daß sie sich bis weinrot, ja selbst violettrot verdunkelt, immer bleibt dann auf dem postmedianen Teil der Elytren eine schwarze Makel sichtbar. Mit Zicipes in hellen Stücken könnte die Trennung schwer sein, dann ist auf die Makel zu achten, und bei {1. Heft 30 R. Kleine: männlichen Exemplaren kann auch der Begattungsapparat zur Differenzierung herangezogen werden. Vor allen Dingen ist der Penis ganz anders geformt. Eine gewisse Ähnlichkeit besteht mit Mygaleicus vıiltipennis, sofern man dunkle Stücke von laevicollis vor sich hat. Auch die Elytrenfärbung kann da unverläßlich werden. Es ist dann stets zu bedenken, daß laevicollis robuste, kurze Beine besitzt, viltidennis dagegen schlanke. Ferner ist bei laevicollis Kopf und Prothorax immer, wenn auch in wechselndem Umfang, punktiert, bei viltidennis nie. Laevicollis hat flachen Prothorax mit durehgehender Mittelfurche, vittidennis gewölbten mit vorn abgekürzter. Also klare Unterschiede. Ich habe gefunden, daß laevicollis eine recht häufige Art ist, die in keiner Sammlung fehlt, außerdem von sehr weiter Verbrei- tung. Die Hauptverbreitungsgebiete liegen zwar in Westafrika von Nordkamerun bis SW.-Afrika, also in weiter Ausdehnung von Nord nach Süd. Auf der Ostseite ist die Verbreitung aber kaum geringer. Von Nordost-Afrika sah ich die Art nach Süden geLen, bis gegen Mozambique, das sie aber nicht mehr zu erreichen scheint. Übrigens fehlt sie auch in Innerafrika keineswegs, ich sah sie aus dem Kongogebiet mehrfach. Die Zugehörigkeit zu Pseudoceocephalus ist mir außer Zweifel, da Herr v. Schönfeldt die Art kannte, ist es eigentlich kaum zu verstehen, wie sie, wennauch mit ?, zu Piazocnemis kommen konnte. Pseudoceocephalus Dunctatissimus n. Sp. Hellkastanienbraun, Kopf und Rüssel an den Seitenkanten, Prorostorum am Vorderrande, Vorderkanten der Fühler, Halsrand des Prothorax und in geringem Umfange auch die Mittelfurche, ferner die Suturalpartie der Elytren bis zur Region der post- medianen Makel, Schenkel und Schienen an Basis und Spitze und die Tarsen etwas angedunkelt; Glanz mittelstark. Kopf quadratisch, nach vorn ein wenig verschmälert, sehr stark, groß und äußerst dicht punktiert, Punkte sehr tief, ohne Toment, Augenrand glatt; Unterseite grob, rugos skulptiert, Augen dicht am Hinterrand des Kopfes, prominent, zwischen den Augen’eine tiefe Punktgrube. Prorostorum ohne Furche, wie der Kopf skulptiert, auf dem Kopfe sind die Punkte lang, grubig. Mesorostrum flach, obsolet, mit gleicher Skulptur, auf dem Prorostrum nimmt die grobe Skulptur nach vorn zu ab; Unterseite des ganzen Rüssels run- zelig-grubig skulptiert. Prothorax überall gleichmäßig kräftig punktiert, Punkte sehr dicht, tief und scharfrandig, sich nicht berührend, nicht filzig. Prosternum weniger dicht punktiert. Elytren ohne besondere Merkmale. Schenkel in der Knieegegend sehr kräftig punktiert, sonst an den Beinen nichts von Bedeutung. Die Gattung Ceocephalus Schönherr ti Metasternum breit gefurcht, Punktierung sehr flach und wenig dicht. 1. und 2. Abdominalsegment breit und flach gefurcht, Skulp- tur wie beim Metasternum. Parameren mit tiefgespaltenen, messerartigen Lamellen, am Vorderrande mittelstark behaart. Penis ohne besondere Merkmale. Länge (total): 12.0 mm. Breite (Thorax): 2.0 mm. Heimat: Insel Fernando Poo, 28. IV.-10. VII. 1900. Von Conradt gesammelt. Typus im Zoolog. Museum, Berlin. Die Art ist mit keiner anderen zu verwechseln, Ähnlichkeit hat sie nur mit leavicollis Thoms. Die rugose Punktierung auf Thorax, Kopf und Rüssel trennt sie grundsätzlich von allen Gattungsverwandten ohne Zuhilfenahme sonstiger subtiler Unter- “ scheidungsmerkmale. Katalog. Pseudoceocephalus Kleine, Archiv f.Naturgeschichte. 1918. A.11.p.15. Brenthus Fabr., Ceocephalus Lacord. nec. Schönh. } curvirostris Chevr., Rev. zool. 1839, p. 181. — Boh. in Schönherr, Gen. Curc. V, 1840, p. 516. — Lacord., Gen. Col. VII, 1866, p. 452, Note 3. — v. Schönfeldt, Gen. Ins. Fasc. 65, p. 60. — Madagaskar. depressus Lund, Skrivt. af Naturh. Selsk. II, 1790, p. 83. — Fabr., Syst. Eleuth. II, p. 552, No. 21. — Schönherr, Gen. Curc. I, 1833, p. 367 und V, 1840, p. 515. — Lacord., Gen. Col. VII, 1866, p. 452. — v. Schönfeldt, Gen. Ins. Fasc. 65, p. 60. — Bucht von Guinea. Georgei Karsch, Sitzber. d. Ges. Naturf. Freunde, Berlin 1881, p. 61. — v. Schönfeldt, Gen. Ins. Fasc. 65, p. 60. — St. Thomas. laevicollis J. Thoms., Arch. Ent. II, 1858, p. 120. — Gen. Ins. Fasc. 65, p. 61. (Piazocnemis). — Kamerun, Gabun, Guinea-Küste, Westafrika, Kongo, Abessynien, Ostafrika. .pieipes Ol., Ent. V, 1791, p. 442, T. 2, f. 18. Q — Schönherr, Gen. Curc. I, 1833. p. 356, V, 1840, p. 516. — Lacord., Gen. Col. VII, p. 452. — Senna, Ann. Soc. Ent. Fr., LXIII, 1894, p. 412. — Derselbe, Notes Leyd. Mus., Vol. XVII, p. 254. — Ostafrika von Abessynien bis nach Mozambique, Kapland, SW.-Afrika,Gabunbis Senegambien,Zentralafrika,Madagaskar. Dunctatissimus Kleine, Archiv f. Naturgesch. 1918. A. 11. p. 30. Fernando Poo. Die Gattung Mygaleieus Kleine Als ich mir von den deutschen Museen das Material der alten Gattung Ceocepdhalus erbat, erhielt ich auch unter den noch un- bearbeiteten Tieren eine ganze Anzahl, die wohl im großen und ganzen übereinstimmend gebaut, im einzelnen aber sehr verschieden und leicht trennbar waren. Ich hatte zunächst die Absicht, die Arten mit langem Metztarsus abzutrennen, bin aber davon ab- 11. Heft 32 der - Bu. Kleine: gekommen, weil mir diese Merkmale doch nur von sekundärem Wert erschienen, wenn man die Summe der anderen, verbindenden bewertet. Moygaleicus soll alle diejenigen Arten der Ceccephalini um- fassen, deren Kopf kurz oder doch wenig länger als breit ist, deren Elytren an der Basis nicht gezahnt, deren Schenkel bedornt und deren Beine lang und dünn'sind. Also auch die Schenkel. Ich halte M’ygaleicus demnach als nahe verwandt mit Pseudoceocephalus in alter Fassung und stelle sie zwischen Gynandrorrhynchus Lac. und diese Gattung. Von den fünf Arten, die die Gattung umfaßt, ist nur vittipennis bekannt. Fähraeus hat die Art (1870!) unter Brenthus gebracht. Eine große Oberflächlichkeit, wenn man bedenkt, daß Lacordaire die Gattung Ceocebhalus in sie hineingehört hätte, damals schon festgelegt hatte. Übrigens sind alle echten Brenthus aus- schließlich aus Amerika, und es ist immer mindestens höchst zweifelhaft, wenn plötzlich eine Art in Afrika auftritt. Diese ab seits stehenden Arten sind meist in ihrer Gattungszugehörigkeit falsch aufgefaßt. Das ist auch hier der Fall. Esist nur im höchsten Grade bedauerlich, daß in Werken, wie es der Catal. Col. und der Genera Ins. sind, derartiger Unfug aufgenommen worden ist. Allzu groß ist der kritische Maßstab leider nicht gewesen. Für spätere Bearbeiter gerade kein Vergnügen. Die Charakterisierung der Gattung auf Grund des vorhandenen Materials. Alle Kke sind mittelgroß und von re schlanker Statur. In der Ausfärbung besteht keine Einheitlichkeit. Von pechschwarzer Grundfarbe ist Zarsalis, außer den Extremitäten sind nur die Decken am Absturz rötlich. Auch bicolor ist schwarz, hier sind nur die Decken noch zum Teil (siehe Abb. 36) und die Beine teilweise ziegelrot. Vittidennis ist mehr Übergangsform, die Art variiert, tiefes Braunschwarz herrscht vor, nur die Elytren und die Extremitäten sindin wechselndem Umfang braun. Dem schließt sich granulatus an, nur daß die tiefen Farbentöne auf dem Pro- thorax nicht mehr erreicht werden. Maculatus ist rotbraun mit schwarzen Deckenzeichnungen. Tarsalis ist hochglänzend, auch vittipennis entwickelt noch ziemlichen Glanz, maculatus ist fettig- glänzend, die übrigen Arten sind hingegen ausgesprochen matt, Der Kopf ist durchgängig etwas länger wie breit, sitzt dem Halse straff an (maculatus) oder ist getrennt. Eine einigermaßen deutliche Mittelfurche hat nur bicolor. Bei einigen Arten hat der Hinterrand eine schwache Einbuchtung. Das Metarostrum ist auch im männlichen Geschlecht kürzer als das Prorostrum, meist verhältnismäßig breit gefurcht, nur bicolor hat eine schmale Furche. Zwar ist das Metarostrum deutlich seitlich zusammengedrückt, aber die Kanten sind doch rundlich, so daß die Abplattung nicht allzu scharf hervortritt. In der Regel Die Gattung, Ceocephalus Schönherr 33 setzt sich die zarte Furche noch auf das Mesorostrum fort, um dann auf dem drehrunden Prorostrum meist ganz zu fehlen. Es besteht also im Bau des Rüssels große Einheitlichkeit, die sich auch auf Mandibeln usw. erstreckt. Fühler von recht einheitlichem Bau, nur die Spitzenglieder, vor allem das 11., bei den einzelnen Arten von wechselnder Länge. Auffällige Übereinstimmung herrscht auch. im Thoraxbau. Die Grundform ist z.T. rein elliptisch (bzcolor) oder mehr zu Eiform neigend, namentlich maculatus. Jedenfalls ist die Grundform aber sehr schlank ‘und trennt dadurch von Pseudoceocephalus auf den ersten Blick. Die Mittelfurche ist zwar bei allen Arten vorhanden, doch nicht bei allen gleich stark. Am intensivsten habe ich sie noch bei maculatus gefunden, was die Folge ihrer Länge ist. Nur bei dieser Art ist sie bis dicht an den Halsrand ausgedehnt, während sie sonst schon in einiger Entfernung davon abbricht. Allgemeine, tiefe und dichte Punktierung hat nur granulatus, alle anderen Arten sind vollständig glatt oder doch ohne nennenswerte Skulptur, wenigstens auf der Oberseite. Seitlich ist sie dagegen in wechselnder Stärke zuweilen vorhanden. Während die allgemeine Gestalt der Elytren sehr einheitlich ist, kann man das von der Anlage der Rippen und Furchen nicht sagen. So besitzt Zarsalis außer der Sutura nur noch eine Rippe, die auch noch an der Basis verflacht, breit und undeutlich ist. Alle anderen sind ganz rudimentär. Demzufolge ist auch außer der Sutural- nur noch eine Furche klar ausgebildet, alle anderen sind kaum noch als verschwommene Pünktchen kenntlich. Maculatus ist von gleichem Bau. Auch für viitidennis trifft die Grundform noch zu, aber die Punktierung derFurchen ist bedeutend kräftiger. Im großen und ganzen ist auch granulatus von derselben Gestalt, doch ist die Ausprägung der Rippen deutlicher, namentlich an der Basis, die2. Rippe ist daselbst und auf dem Absturz ganz besonders kräftig ausgebildet. Die Furchen sind deutlich gitterfurchig, wenn auch die Gitterung nur flach ist. Am weitesten ist die Entwicklung, d. h. Trennung der Rippen und Furchen bei bicolor vorgeschritten. Die auffallende Entwicklung der 1. Rippe tritt zurück, ist aber noch sicher kenntlich, alle anderen sind so breit oder schmäler als die Furchen, diese selbst ausgesprochen gitterfurchig. Hautflügel vom Brenthidentyp. Siehe die Gattungsdiagnose. Die schmächtigen, aber schlanken Beine sindein weiteresMerk- mal, das allen Arten gemeinsam ist, und wo wirkliche Unterschiede nurin der Länge der Tarsen liegen. Tarsalıs ist in der Vergrößerung des Metatarsus am weitesten vorgeschritten, es ist nun eigenartig, daß die Länge an jedem Beinpaar anders ist. Ihr am nächsten steht maculatus, allerdings schon mit kürzerem Metatarsus, alle anderen Arten haben normale Tarsen, .... Inder Ausbildung der Furchen auf dem Metasternum und dem 1. und 2. Abdominalsegment besteht zwar keine volle Überein- stimmung, doch ist dasMerkmalsystematisch vollständig verwertbar. Aıchiv für Naturgeschichte 3 11. Hett 1918. A. 11. 34 R. Kleine: Endlich ist auf den Bau des Begattungsapparates zu ver- weisen. Bei keiner Art besteht Anlehnung an eine andere, jede Art ist typisch. Das Organ kann demnach zur Bewertung des Gattungs- charakters nicht herangezogen werden. M ygaleicus gen. nov. uvyaln = Spitzmaus, eixwg = ähnlich. Von der Gestalt eines Pseudoceocephalus, aber schlanker und weniger robust. Kopf etwas länger wie breit oder quadratisch, nach dem Rüssel zu spitzer werdend, Oberseite schwach gewölbt, Mittelfurche fehlt oder ist doch undeutlich, nur zwischen den Augen immer stark entwickelt. Hinterrand in der Mitte gering eingebuchtet. Unterseite je nach Größe der Augen schmäler oder breiter, mit undeutlicher Mittelstrieme, Basaleindruck strichförmig, Augen groß, prominent, langelliptisch, fast den ganzen Kopf seitlich einnehmend und nur am Hinterrand eine mehr oder weniger große Stelle freilassend, nach der Unterseite zu zuweilen stark erweitert und dann nur eine schmale Fläche freilassend. Metarostrum kurz, in direkter Fortsetzung des Kopfes, kantig, Kanten stumpf, Mittelfurche flach oder tief, nach dem Meso- rostrum zu erweitert, dieses ausgebuchtet, + bucklig, Mittelfurche an der Basis sehr eng oder fehlend, + tief und schmal. Prorostrum walzig, Mittelfurche meist nuram Mesorostrum, Vorderrand gerade; Unterseite mit schwacher, bis über das Mesorostrum reichender Furche, Mandibeln klein, mehrzähnig. Fühler lang, dünn, fast den Hinterrand des Prothorax be- rührend oder kurz und gedrungen, nach der Spitze zu fast immer erweitert und zuweilen keulenförmig verdickt. Basalglied groß, schlank, 2. sehr klein, gestielt, 3.—8. + walzig, nach dem Vorder- rand zu etwas breiter, 9. von ganz ähnlicher Form aber größer, 10. tonnenförmig, 11. sehr robust + konisch, zuweilen schwach keulig, nicht so lang wie das 9. und 10. zusammen. Prothorax langelliptisch, vorn stark, hinten kaum verengt, Hinterrand scharf abgeschnürt, breit; Oberseite + platt, Mittel- furche kräftig und tief aber schmal, durchgehend oder im vorderen Drittel fehlend. Prosternum meist schwach abgeplattet. Elytren an der Basis in Thoraxbreite oder etwas breiter, nach hinten zu parallel oder etwas verengt; Oberseite platt, nach dem Absturz zu allmählich abfallend;; Sutura gleichmäßig breit, schwach erhaben, 1. Rippe immer + deutlich entwickelt, die folgenden ganz obsolet oder doch nur sehr schwach ausgebildet, höchstens an der Basis noch schärfer erkennbar; Sutural- und 1. Rippe tief und scharf, alle anderen nur durch Punktreihen angedeutet, die Punktierung von wechselnder Stärke, manchmal bis zur schwachen Gitterfurchung entwickelt. | Hautflügel sehr zart, vom Brenthidentyp. Subcosta vor Anleh- nung an den Radius stark verblaßt und gegen diesen gedrückt. Radius mit großer hakenförmiger Erweiterung im Faltungsfeld. Die Gattung Ceocephalus Schönherr 35 Media 1 als kurze Falte steil zum Flügelrand gehend, Media 2 von üblicher Form, aber sehr zart. Radius 1 bis in den Basalteil des Flügels zu verfolgen, zart von Gestalt, beim Auftreffen auf den Flügelrand mit mehreren zurücklaufenden Falten. Cubitus vom geigenbogenartigen Fortsatz ausgehend, und fast bisan den Rand laufend, dahinter gegen die Analis noch 2 kurze Adern. Analis fast bis zum Flügelrande reichend, an der Basis doppelt. Axillaris sehr groß, kräftig und steil, Flügel ohne deutlichen Lappen. Vorderhüften etwas getrennt stehend, Hüften kugelig, etwas abgeplattet, Mittelhüften ähnlich, Hinterhüften ohne Besonderes. Beine schlank, Vorderbeine meist nicht größer als die übrigen; Vorderschenkel keulig, Keule an kurzem Stiel, kräftig, Bedornung etwas wechselnd, aber immer scharf ausgebildet, Mittel- und Hinter- schenkel weniger robust, sehr schlank an viel längerem Stiel, Dorne meist weniger stark; Schienen + gebogen, zuweilen mehr gerade, an der Spitze 2-dornig, Dornen der Vorderschienen seitlich ent- fernt stehend; Metatarsus der Vorderbeine höchstens so lang wie das 2. und 3. Glied zusammen oder kürzer, an den Mittelbeinen ist derselbe von wechselnder Länge, entweder kaum so lang wie die übrigen Tarsen zusammen oder so lang oder länger, an den Hinterbeinen auch manchmal verlängert, doch nicht so wie an den Mittelbeinen, 3. Glied gespalten, alle Sohlen filzig, Klauenglied normal oder sehr groß. Metasternum beim & schwach oder wenig tief gefurcht, beim Q immer sehr flach oder ungefurcht. 1. und 2. Abdominalsegment flach und breit gefurcht, von wechselnder Tiefe, Quernaht deutlich, 3. meist etwas größer wie das 4. Apikalsegment vor der Spitze öfter eingedrückt. Typus der Gattung: Mygaleicus tarsalis n. sp. Die Zerlegung in systematische Gruppen halte ich für nicht durchführbar oder doch für verfrüht. Es ist ohne Frage, daß die Verwandtschaft viel größer ist. Vorzeitige Schlüsse lehne ich ab. Über die Trennung von Pseudoceocephalus siehe daselbst. Gegen Gynandrorrhynchustrennen die Fühler schon allein genügend. Palaeoceocephalus hat ungedornte Schenkel, kommt also gar nicht in Frage. Isoceocephalus mit sexualdimorphem Rüssel ist leicht trennbar. Die Bestimmungstabelle bei Pseudoceocephalus ist auch hier anwendbar. Die zoogeographischen Verhältnisse. Mygaleicus ist eine rein afrikanische Gattung und kommt im wesentlichen in den gleichen Gebieten vor wie Pseudoceocephalus. Das ist im Hinblick auf die nahe Verwandtschaft beider Gattungen auch zu verstehen. Von Zarsalis sind die Fundorte noch zu gering an Zahl, um zu urteilen, sie ist in Kamerun und Natal gefunden. Auch von maculatus gilt ungefähr das Gleiche, doch geben die zahlreicheren 3° 11. Heft 36 R. Kleine: Fundorte schon einigen Anhalt über die Verbreitung. Es ergibt sich, daß die Art um die Bucht von Guinea herumgeht und wenig- stens nach Süden ausladet. Granulatus ist noch zu gering an Zahl, lebt aber auch in Kamerun. Am besten sind wir über vittidennis orientiert, die wohl auch absolut häufiger ist als die anderen Arten. Ich sah sie aus Gabun, ferner aus Kamerun häufig, aus dem fran- zösischen Kongo, durch Angola bis Südwestafrika ist sie verbreitet, _ erreicht aber die Kapkolonie nicht mehr. Auf der östlichen Seite Afrikastritt sie in Natal auf, aus Caffraria beschreibt sie Fähraeus. Die Verbreitung ist also eine sehr weite und erinnert damit stark an manche Pseudoceocebhalus-Arten, z. B. picipes. Allerdings ist [I M. tarsalıs. A ,„ macnulatus. OÖ ,„ granulatus. . , viltipennis + ,, bicolor. % Gattung Palaeoceocebhalus. . „ Isoceocephalus. die Ausbreitung sicher geringer. Vielleicht lebt sie im Kaplande noch, in Ostafrika, mittleren Anteils kommt sie aber sicher nicht vor, denn die Explorierung ist so stark gewesen, daß ein häufiges Die Gattung Ceocephalus Schönherr 37 Tier wie vittipennis nicht unbemerkt geblieben wäre. Daß es aber nicht nur in Westafrika zur Ausbildung des M ygaleicus-Typs gekommen ist, dafür spricht die in Ruanda gefundene bscolor. Im großen und ganzen kann man aus den Ergebnissen noch keine Schlüsse, wenigstens keine bindender Natur, ziehen. Soviel ist als sicher anzunehmen, daß die Bucht von Guinea ein Haupt- verbreitungs-, wahrscheinlich auch Entstehungsgebiet ist. Aller- dings haben wir noch keine Ahnung, wie weit die anderen Arten verbreitet sind und selbst dzcolor kann noch in Westafrika leben. Die bei Pseudoceocephalus schon beobachtete Neigung, in Zentral- afrika die West- und Ostgebiete zu vereinigen, dürfte auch hier zur Ausprägung kommen. Weiteres Material muß Auskunft geben. Jedenfalls ist die Übereinstimmung in der Verbreitung der Gattung mit Mygaleicus sehr bedeutend und bestätigt meine An- nahme, die Gattungen verwandtschaftlich dicht beieinander zu stellen. Biologisches. war in keinem Fall zu ermitteln. Bestimmungstabelle der Arten. 1. Pechschwarze Art mit hellen Extremitäten, Metatarsus aller Beine, namentlich der mittleren sehr lang. tarsalıs Kl. Anders gefärbt, Metatarsus meist kurz. 2. 2. Kopf und Prothorax stark granuliert, Grundfarbe braun. granulatus Kl. Kopf und Prothorax wenig oder gar nicht skulptiert, Grund- farbe verschieden. 3. 3. Elytren mit schwarzer Sutura, Absturz und Seitenränder, aber keine postmedianen Makel, sonst ziegelrot. bicolor Kl. Elytren wie das ganze Tier rotbraun, immer mit postmedianer Makel. 4. 4. Nur die Sutura in geringem Umfang und die Makel schwärzlich. maculatus Kl. Außer Sutura und Makel auch der Seitenrand bis zur Makel breit schwarz. vittipennis Fähr. Mygaleicus tarsalis n. Sp. Pechschwarz, Rüssel, Fühler, Beine und Deckenabsturz rot- gelblich, am ganzen Körper mäßig glänzend. Kopf und Rüssel zart und weitläufig punktiert, auf Pro- und Mesorostrum ist die Punktierung nadelstichig. Fühler bis zum 4. Glied wenig behaart, dann nimmt die Behaarung zu, 9.—11. Glied mit dichter Unter- behaarung. Prothorax dicht chagriniert, Punktierung überall aber zart und zerstreut. Rippen auf den Elytren zerstreut ein- oder mehrreihig punktiert. Schenkel mit kaum wahrnehmbarer Punk- tierung, die mittleren auf der Unterseite kammartig behaart. Alle Schienen etwas stärker skulptiert, in + großer Ausdehnung auf der Innenkante behaart. Alle Tarsen kräftig borstig behaart. 11. TTeft 38 R. Kleine: Metatarsus der Vorderbeine so lang wie 2. und 3. zusammen, an den Mittelbeinen viel länger als diese, an den Hinterbeinen zwar nicht so lang, aber länger als 2. und 3. zusammen. Klauenglied Abb. 17. Abb. 18. Abb. 19 normal. Metasternum bis zum Seitenrand schwach . skulptiert. 1. und 2. Abdominalsegment grob, rugos punktiert, 3. und 4. dichter und zarter, Apikalsegment mit unskulptiertem Eindruck, derselbe ist aber durch einen Kranz kräftiger Punkte eingefaßt, sonstige Punk- tierung dicht und kräftig. x Länge (total): 11—12.5 mm, Breite (Thorax): 1.5-—-1.8 mm. Heimat: Kamerun, Ebolowa, von v. Rotkirch ge- sammelt, 1. IV. 1892. 2 22 im Zool. Museum Berlin. 1 © Port Natal, Münchner Museum. 1 2 im Reichs- museum zu Stockholm von Natal, 3 22 von der De- lagoa Bay. Abb. 16. Die Trennung der Art von den anderen Gattungs- verwandten ist sehr leicht, denn Zarsalis ist durch eine Reihe von Eigenschaften charakterisiert, die sich nicht wieder- finden. Schon die allgemeine Ausfärbung ist durchaus apart. Das ganze Tier, die Extremitäten ausgenommen, ist schwarz, nur der Absturz ist rötlich. Es besteht also eine gewisse Ähnlichkeit mit picipes aus der Gattung Pseudoceocephalus. Auf den ersten Blick könnte man auch an eine zarte Picipes glauben, nur daß der auf- fallende Hochglanz sofort stutzig macht. Innerhalb der eigenen Gattung kehrt diese Art der Coloration nicht wieder. Die Gattung Ceocephalus Schönherr 39 Was Zarsalis grundsätzlich trennt und das Heranziehen anderer Merkmale erübrigt, ist der Bau der Tarsen. Ich kenne innerhalb der Ceocephalini keinen analogen Fall. Leider stehen mir keine Sg dieser eigentümlichen Art zur Verfügung, um zu vergleichen, wie die Dinge -daselbst liegen, es ist aber anzunehmen, daß sie eher noch länger sind. Abb. 20. Abb. 21. Es wäre nun darüber zu streiten, ob Zarsalis überhaupt in der Gattung zu belassen wäre, oder ob es nicht besser sei, eine eigene Gattung zu bilden. Ich binaber von diesem Gedanken abgekommen, weil die Länge des Metatarsus auch bei anderen Arten (z. B. macu- latus) sich über das Normale hinaus entwickeln kann. Ferner ist zu bemerken, daß keine andere Art so rudimentäre Rippen hat wie tarsalis. Auch in dieser Beziehung nimmt sie eine besondere Stellung ein. Dennoch kann ich mich nicht entschließen, die Gattung anders zu fassen, wie es hier geschehen ist, wenn nicht allzu große Zersplitterung eintreten soll. 11. Heft 40 R. Kleine: In Mygaleicus will ich die Pseudoceocephalus-ähnlichen Arten der Ceocephalini, sofern $ie schlanke, bedörnte Schenkel haben, zusammenfassen, ferner habenalle Arten im Gegensatz zu Pseudoceo- cephalus einen schlanken, schmalen Prothorax mit nur mäßig stark entwickelter Mittelfurche: der allgemeine Habitus ist schlank. Diesen Merkmalen paßt sich tarsalis aber voll und ganz an. ES: liegt also kein Bedenken vor, die Art im Gattungsmassiv zu lassen. Mygaleicus maculatus n. Sp. & Einfarbig rostrot, Augenränder, Rüsselkanten, Spitze des Mesorostrums, Halsring, Sutura, eine gemeinsame Makel hinter der Mitte der Elytren und die Basis aller Schenkel verdunkelt, schwach fettig glänzend. Abb. 23. Abb. 24. Kopf fein chagriniert, ohne Skulptur, Augen hemisphärisch, prominent, hinter denselben ein etwa %4—1 Augendurchmesser großer Raum, Unterseite grob und + tief punktiert. Metarostrum oberseits verengt, Kan- ten scharf, auf der Mitte flach nach innen geschwungen, Unterseite bis zum Meso- rostrum wie der Kopf skulptiert. Fühler. nicht so schlank wie Zarsalıs, Endglieder gedrungen, 3.—9. schlank. Mittelfurche des Thorax fast bis zum Halse reichend, stark chagriniert und in der basalen Hälfte deutlich, .wenn auch sehr einzeln punktiert. An den Seiten ist die Punktierung deutlicher. Prosternum im antecoxalen Teil mit strakilenförmigen Runzeln. Schenkel rissig skulptiert, Vorder-und er ag '- Mittelschenkel unterseits mit Borsten= Abb. 25. Abb. 26. haaren. Metatarsus der Vorderbeine fast so lang wie die Glieder 2und 3zusammen, an Mittel- und Hinterbeinen ist er, wenn auch wenig, so ‘doch besiunmt länger als 2. und 3., Klauenglieder sehr groß. - 2 _* Metasternum und Abdomen nicht eigent- Die Gattung Ceocephalus Schönherr 41. Metasternum abgeflacht, Skulptur gering, nur an den Seiten eine stärkere Punktreihe. - 1. und 2. Abdominalsegment breit längsgefurcht, in der Furche eine + deutliche kielartige stumpfe Erhöhung. Skulptur aus ein- zelnen + kräftigen Punkten bestehend. Punk- tierung auf den übrigen Segmenten mittel- stark, Apikalsegment an den Seiten behaart. Begattungsapparat Abb. 27 und 28. Q Prothorax mit am Halse abgekürzter Mittelfurche, Prosternum glatt. Schenkeldorne sehr klein. Metatarsus der Vorderbeine kürzer als das 3. Glied, der Mittel- und Hinterbeine etwas länger als dasselbe. Klauen verhältnismäßig kräftig. lich gefurcht, sondern nur abgeflacht. Länge (total) $20mm, Breite (Thorax): 2.8 mm; 2 16 mm und 2 mm. - Heimat: Benito, Französisch Kongo, Nordkamerun, Joh.-Albrechtshöhe. 1 382 im Deutschen Entomologischen N, ak zu Dahlem. 1 2 im Zool. Museum pp. 97. Abb. 98. Während Zarsalis mit Boonleredeehhalus picipes einige Ähn- lichkeit besitzt, ist maculatus ein P. laevicollis-Doppelgänger, nur bedeutend schlanker, und da beide Tiere im gleichen Verbreitungs- gebiet vorkommen, so wäre Verwechslung, allerdings nur bei ober- flächlichem Vergleich, wohl möglich. Die trennenden Merkmale: dünne lange Beine, schlanke Schenkel und langelliptisch-eiförmiger Prothorax lassen die richtige Zugehörigkeit leicht erkennen. Unter den M ygaleicus-Arten könnte wohl nur Konkurrenz mit granulatus in Frage kommen, namentlich dann, wenn der Glanz stark speckig wird, was öfter vorkommt. Die Lage der schwarzen Deckenzeichnung ist ein gutes Merkmal zur Trennung beider Arten, ferner ist auf die Skulptur des Prothorax zu achten, die bei macu-' latus äußerst gering, bei granulatus dagegen intensiv, dicht und tief ist. Der Vergleich des Begattungsapparates ist im äußersten Zweifel heranzuziehen. Meist wird es nicht nötig sein. Eine gewisse Anlehnung an Zarsalis findet durch die Länge des Metatarsus statt. Im weiblichen Geschlecht mag er noch ziem- lich als normal gelten, obschon er auch hier etwas lang ist, beim & tritt die Verlängerung aber ganz auffällig hervor. Sehr merkwürdig ist auch die Form des Begattungsapparates. "Während die Parameren von schlanker Gestalt sind, unbehaart und von Zarter Pigmentierung, ist der Penis direkt klobig und im Verhältnis zu den Parameren ungestalten. An der Spitze ist eine halbelliptische Partie tief eingesenkt und hell pigmentiert. Ich habe nichts Ähnliches wieder gesehen. 11. Heft 42 R. Kleine: M ygaleicus granulatus n. sp. gd Kopf und Metarostrum rotbraun, die vorderen Rüsselteile und Fühler rötlich, Prothorax violettbräunlich, Elytren ziegelrot, Sutura, eine hinter der Mitte liegende Makel, die Basis an den Seiten und eine Absturzbinde verdunkelt, Beine rofbraun, Schenkelwurzel dunkel, Unterseite violett- bräunlich. Nur die Extremitäten etwas glänzend, sonst vollständig matt. Kopf tief, grob einzeln punktiert, Hinterrand etwas stärker eingebuchtet wie bei den übrigen Arten, in der Mitte Anlage zur undeutlichen Längsfurche, in den Punkten oft zarte Härchen, zwischen den Augen eine beginnende breite Längsfurche, die sich in gleicher Stärke auf das Metarostrum fortsetzt. Augen halbkreis- _ förmig, hinter denselben ein Raum von halbem Augen- durchmesser. Auf dem Metarostrum setzt sich die breite Mittelfurche bis zur Basis desMesorostrums fort, um dann plötzlich abzubrechen ;Me- sorostrum in üblicher Weise gefurcht, Skulptur aufdem Metarostrum wie auf dem Kopf, Meso- und Prorostrum nadelstichig, zerstreut punktiert. Fühler Zarsalıs ähnlich, Spitzenglied schlanker. Prothorax grob, rugos granuliert, einzeln, anliegend, kurz behaart, Furche fast bis zum Halse reichend. Sutura erhaben, gleichbreit, 1. Rippe von üblicher Form, die folgenden an der Basis noch recht deutlich, sonst platt und ver- schwommen. Die Furchen als große Punkte sichtbar, undeutlich gitterfurchig, breiter als die Rippen. Am Absturz sind die Elytren nicht gemeinsam abgerundet, sondern etwas dreieckig ausgeschnitten. Alle Schenkel mäßig keulig, Stiel an allen Beinen kurz. Schenkeldorn kräftig. Vorder- schenkel an Basis und Spitze matt und daselbst behaart. An den Mittel- und Hinterschenkeln ist die Erscheinung weniger ausgeprägt, die Unter- kante aber borstig behaart. Schienen mehr ge- rade als bei den bisher besprochenen Arten. Metatarsus aller Beine kurz, bei den vorderen am kürzesten, Klauenglied kräftig, aber nicht größer als das 2. und 3. Glied zusammen. Metasternum undeutlich platt gefurcht, ein- zeln, groß, flach punktiert. 1. und 2. Abdominal- segment flach längsgefurcht, Skulptur wie beim - Metasternum. 3. und 4. Segment punktiert, 5. warzig, auf den Warzen beborstet. al Kopulationsapparat Abb. 30 und 31. Länge (total): 15 mm, Breite (Thorax): 2 mm. Heimat: SO.-Kamerun, Lolodorf, von Conradt gesammelt. Type im Zool. Museum Berlin. 2 nicht gesehen. Abb. 29. Die Gattung Ceocephalus Schönherr 43 Granulatus und die folgenden Arten sind sich im allgemeinen Habitus sehr ähnlich. Schon rein äußerlich kennzeichnet sich die Art durch den Mangel an Glanz, der selbst bei bicolor noch ganz matt vorhanden, bei vittidennis sogar recht ansehnlich ist. Der fehlende Glanz hat in der starken Granulation des Prothorax und der vorderen Extremitäten seinen Grund. Das Endglied der Fühler ist im Vergleich zu den besprochenen Arten lang; auch bei den folgenden ist das lange Endglied zu finden. Granulatus eröffnet demnach einen eigenen Verwandtschaftskreis. In der Ausfärbung der Elytren bildet sie einen Übergang von maculatus zu vittipennis. Erstere Art bringt nur die postmediane Makel voll zur Ausbildung, läßt die Sutura in schwacher Ausfärbung und schmal entstehen und ist an den Seiten niemals schwarz gefärbt, viitr- pennis hingegen hat die Sutura breit geschwärzt, die Makel voll ausgebildet, die bei granulatus nur schwache Absturzbinde und den Seitenrand voll entwickelt. Ver- gleicht man dazu die granulatus-Decken, so ergibt sich ein direkt intermediärer Stand. Wie groß die Variations- breite ist, bleibt zunächst abzuwarten. Der Begattungsapparat ist mit keiner anderen Art übereinstimmend. Die Tarsen aller Beine sind kurz, das trifft auch bei den folgenden Arten zu. Granulatus ist demnach als eine überleitende Form anzusehen, und ich app. 32, habe sie auch dementsprechend in die Mitte gestellt. Mygaleicus vittipennis Fähr. Öfvers. Vet. Acad. Förh. 1870, p. 435. dQ Rotbraun, Prothorax, Sutura, eine + deutliche post- mediane Makel, die Deckenseiten und eine Binde vor dem Absturz, - die Schenkelwurzeln, zuweilen auch in geringem Umfange die Knie, ferner die ganze Körperunterseite schwarzbraun, fast schwarz. Am ganzen Körper + glänzend. Kopf am Hinterrand gerade, schwach gewölbt, ohne Mittel- furche, einzeln zerstreut punktiert, zwischen den Augen beginnend die übliche Mittelfurche, Unterseite grob punktiert; Augen groß, etwas elliptisch, bis dicht an den Hinterrand reichend. Meta- und Mesorostrum nur schwach punktiert, letzteres mit einigen groben Punkten. Die Fühler im allgemeinen den anderen Arten entsprechend, aber kürzer, nur bis zur Mitte des Prothorax reichend, die einzelnen Glieder gedrungener, robuster, Behaarung stark und lang. Prothorax einzeln, zerstreut punktiert, an der Basis manchmal stärker, Mittelfurche das vordere Drittel oder auch mehr frei lassend. Elytren von üblicher Form, am Absturz gemeinsam ab- gerundet. Die erste Rippe noch deutlich, die folgenden nur an der Basis noch kenntlich. Furchen nur durch die meist undeutliche Punktierung kenntlich. 11. Heit 44 R. Kleine: Vorderschenkel kräftiger als die übrigen, Skulptur auf allen Schenkeln sehr spärlich, Mittelschenkel auf der Unterkante kamm- artig beborstet, die anderen höch- stens an der Basis. Metatarsus aller Beine sehr kurz, Klauenglied so lang wie die Tarsen zusammen. Metaster- num undeutlich flach gefurcht,, Skulptur gering, nur an der Seite eine größere Punktreihe. 1. und 2. Abdominalsegment + flach und breit (2) oder tief längsgefurcht (9). Skulptur wie beim Metasternum. 3.—5. zart und einzeln punktiert, vom 4. ab an den Seiten behaart. Kopulationsorgan Abb. 34 und 35: Der Penis an den Seiten abschüssig, in der Mitte mit vertiefter Längsfurche. Länge (total): 11—15 mm, Breite (Thorax): 1.8—2.2 mm zirka. Heimat: Caffraria (Autor), Natal, Nord- Nyassase, Gabun, Nordkamerun, Jaunde, Johann-Albrechts-Höhe, Fernando Poo, Spa- nisch Guinea, Nkolentangan, Benito, Franz. Kongo. Ohne Zweifel ist vittipennis die häufigste Art, schon 1870 beschrieben und in allen Sammlungen zu finden. Über das Verhältnis v zu granulatus habe ich schon gesprochen. Von Abb. 34. Abb. 35. bicolor trennt die Art der Deckenausfärbung :sehr leicht und sicher. Infolge des reichlichen Materials, das ich sehen konnte, läßt sich auch ein ungefähres Bild über die Variationsbreite gewinnen. Zunächst die Ausfärbung. Da ist auf Immatura zu achten, um falsche Schlüsse zu vermeiden. Derartige Stücke sind rotbraun, die Makel ist gut ausgebildet, aber sonst sind diese Tiere einfach rotbraun. Mit zunehmender Ausfärbung wird der Prothorax dunkler als die Elytren. Das scheint mir der richtige Status zu sein. Es kommt aber noch zu stärkerer Vertiefung, so daß das ganze Tier so verdunkelt ist, daß die Deckenzeichnung ganz ver- schwindet. Das sind aber Ausnahmen. . Die Art der Tarsenbildung bei diesen letzten drei Arten habe ich in Abb. 33 wiedergegeben. Die Form des Begattungsapparates ist ganz eigenartig und kollidiert mit keiner anderen Art. Wenn die Ausfärbung zu Schwierigkeiten Veranlassung gibt, wäre Penisautopsie nötig. ' Vittipennis ist die einzige Art, von der wir uns einen ungefähren Begriff machen können, wie groß ihr Verbreitungsgebiet ist. Es ergibt sich da die interessante Tatsache, daß die Art denselben Zug nimmt, der auch den häufigeren Pseudoceocephalus-Arten eigen ist. Die Gattung .‚Ceocephalus Schönherr 45 (Siehe geographische Verbreitung.) Über die Differenz gegen den etwas ähnlichen Pseudoceocephalus laevicollis siehe daselbst. Mygaleicus bicolor n. sp. d Große, schöne, zweifarbige Art. Grundfarbe schwarz, Elytren mit Ausnahme der Sutura und eines breiten Randstreifens ziegelrot, alle Schenkel und Schienen mit Ausnahme von Basis und Spitze gleichfalls ziegelrot. Extremitäten und die Unterseite glänzend, sonst matt. Hinterrand des Kopfes schwach nach innen ge- schwungen, Mittelfurche sehr zart, schmal und flach, aber deutlich. Skulptur durch flache Punkte gebildet; Unter- seite rugos punktiert. Augen groß, prominent, halbkreis- förmig, am Hinterrand einen schmalen Raum lassend. Metarostrum schmal und flach gefurcht, Skulptur ganz obsolet, Mesorostrum schmal abertief gefurcht, deutlicher punktiert, Prorostrum wie üblich. Auf der Unterseite reicht die grobe Punktierung bis an das Mesorostrum und Abb. 36. geht dann in einen flachen Kiel über. Fühler nur bis zur Thoraxmitte reichend, die Glieder von etwas kegelig-walziger . Form, sonst aber sehr an tarsalis erinnernd. .Prothorax mit fast ganz durchgehender Mittelfurche, Punk- tierung nur an der Basis bis zu den Hüften kräftiger, sonst ganz obsolet, Prosternum deutlich punktiert. Elytren am Absturz gemeinsam abgerundet. Sutura gleich- breit, erhaben, 1. Rippe schmal, deutlich vertieft, die folgenden zwar flach, aber doch noch klar erkennbar, Furchen durch die breite Gitterfurchung sehr ‚deutlich. Alle Schenkel kurz gestielt, keulig, Vorder- schenkel besonders kräftig, Dorn gut entwickelt, Mittel- und Hinterschenkel auf der Unterkante kammartig behaart, Vorderschenkel nur an der Basis. Skulptur sehr gering. Schienen von üblicher Gestalt, stärker skulptiert und in den Punkten behaart, an den Innenkanten kamm- artiger Haarbesatz. Metatarsus aller Beine kurz, Klauenglied so lang wie die Tarsen zusammen. Metasternum breit, flach gefurcht, Punk- tierung gering, an den Seiten und Hüften eine Doppelreihe grober Punkte, vor denen noch einige große aber flache Punkte liegen. 1. und 2. Abdominalsegment tief gefurcht, Punktierung zerstreut aber rugos. 3. und 4. “ gleich groß, zart punktiert, Apikalsegment mit Abb. 37. Abb. 38. ‚eingedrückter Spitze, in und um dieselbe kräftige Punktierung, in den Punkten zuweilenkurz behaart. Kopulationsapparat Abb. 37 und 38. 11. Heft 46 R. Kleine: Länge (total): 17 mm, Breite (Thorax): 2.5 mm. Heimat: Ruanda, Rugega-Wald in 2100 m Höhe, von Grauer gesammelt. : Type im Zool. Museum Berlin. ® nicht gesehen. Diese letzte Art ist mit keiner anderen zu verwechseln. Die Deckenfärbung ist schon vollständig hinreichend, die Trennung sicher vorzunehmen ohne Kollisionsgefahr. Auch das Begattungs- organ ist wieder von ganz eigenartiger Form. Bei so krassen Trennungsmerkmalen ist keine weitere Auseinandersetzung nötig. Katalog. M ygaleicus Kleine, Archiv für Naturgeschichte. 1918, A.11, p. 34. Brenthus Fabr. (pars). Fähraeus, Öfvers. Vet. Acad. Förh. 1870, p. 435. bicolor Kl., Archiv f. Naturg. 1918, A. 11, p. 45. — Ruanda. granulatus Kl., 1. c. p. 42. — SO.-Kamerun. maculatus Kl., 1. c. p. 40. — Nordkamerun, Franz. Kongo. tarsalis Kl., 1. c. p. 37. — Kamerun. vittipennis Fähr.,1. c., p. 435. — Gabun, Fernando Poo, Franz.Kongo Spanisch Guinea, Natal, Nord-Nyassa, Caffraria. Isoceocephalus gen. nov. = ioos = von gleicher Form, Ceocephalus gen. Brenth. 3 Von der Gestalt eines schlanken Pseudoceocephalus. Kopf höchstens quadratisch, nach vorn etwas verjüngt, Hinterrand schwach eingekerbt, Oberseite wenig gewölbt, Mittelfurche un- deutlich, ev. fehlend. Augen lang-elliptisch, prominent, hinten gerade, 4, Augendurchmesser hinten am Kopf freilassend. Metarostrum kürzer als das Prorostrum, gegen das Meso- rostrum verschmälert, platt, Kanten rundlich, Mittelfurche sehr schmal aber deutlich; Mesorostrum erweitert, platt, Mittelfurche fortgesetzt, Prorostrum so breit wie das. Metarostrum vorn, platt, breit, Mittelfurche noch im basalen Drittel, Vorderrand gerade, Mandibeln klein. Fühler kurz, etwa 1, der Thoraxlänge erreichend, 1. Glied lang, keulig, 2. etwas breiter wie lang, walzig, 3. kegelig, länger wie breit, 4—8 walzig, breiter wie lang, 9. und 10. tonnenförmig bis kugelig, 11. konisch, kürzer wie das 9. und 10. zusammen. Prothorax länglich-elliptisch, am Halse enger wie am Hinter- rande, dieser selbst schmal, Mittelfurche bis fast zum Halse rei- chend, nach vorn meist verschmälert, postcoxales Prosternum hinter den Hüften zapfenartig ausgestülpt. Elytren in Thoraxbreite, am Absturz verschmälert, gemeinsam abgerundet, an der Basis der 2.—3. Rippe mit einer zapfenartigen Aufwölbung, Humerus gleichfalls zapfenartig vorgezogen; Sutura breit, etwas erhaben, alle Rippen vollständig entwickelt, ungefähr so breit wie die Furchen. 1. Rippe an der Spitze mit der 7. ver- einigt, 2.—6. darin einmündend und die 3.—5. einschließend; Die Gattung Ceocephalus Schönherr 47 Furchen schwache Gitterung bildend. Hautflügel wie Pseudo- ceocephalus, Analis und Axillaris sehr stark, letztere noch an der Spitze mit rücklaufende Ader. Hüften der Vorderbeine sehr groß, kugelig, platt, dicht stehend, der Mittelbeine weniger platt, kleiner, weiter stehend, Hinterhüften ohne Besonderes. Schenkel robust, keulig, seitlich zusammen- gedrückt (namentlich die mittleren, weniger die hinteren, am ge- ringsten die vorderen), Stiel kurz, an der Basis nicht direkt platt- gedrückt (wie bei Piazocnemis), Schenkeldorne oft sehr kurz aber immer vorhanden. Vorderschienen kurz, robust, wenig gebogen, auf der Innenkante, ungefähr auf der Mitte, stumpf vorgewölbt, Mittel- und Hinterschienen schlanker, gerader, alle Schienen zwei- dornig. Metatarsus kurz aber länger wie das 2. Glied, dieses an den Vorderbeinen direkt quer, an den Mittel- und Hinterbeinen mehr kegelig, 3. Glied tief gespalten, Sohlen der Tarsen filzig;. Klauenglied wenigstens so lang wie die Tarsen zusammen, keulig von Form. Metasternum etwas abgeplattet, nur nach dem Abdomen zu kurz gefurcht. 1. und 2. Abdominalsegment breit und flach ein- gedrückt, Quernaht an den Seiten sehr deutlich, 3. und 4. fast gleichbreit, 5. in der Mitte ausgehöhlt. Q Metarostrum % der Länge des Prorostrums messend, Pro- rostrum fadenförmig drehrund, nur an der Basis seitlich kantig, keine Mittelfurche. 5. Abdominalsegment nicht ausgebölt. Typus der Gattung: I. rufescens J. Thoms. Thomson zieht die Art zu Centrophorus d.h. also zu Prazocnemis. Das ist falsch. Der Zweifel v. Schönfeldts ist berechtigt. Die Art ist nirgends unterzubringen. Über das Verwandtschaftsverhältnis zu den nächsten Gattungen siehe Bestimmungstabelle bei Pseudo- ceocepdhalus. Die Diagnose in dem schwer erreichbaren Thomsonschen Archiv f. Ent. werde ich erweitert wiedergeben. Lacordaire be- zweifelte die Zugehörigkeit schon), ebenso zu Ceocephalus. Es ist eben eine Gattung für sich. I. rufescens J. Thoms. Archiv f. Entomol. II, 1858, p. 120. d Grundfarbe kastanienbraun, hell, Halsrand, die Sutura und eine postmediane Makel auf den Elytren und die Schenkel an der Basis schwärzlich, matt. Kopf und Rüssel rugos punktiert, Kopfseiten des- gleichen; Unterseite behaart, mit langer, auf den Rüssel sich fortsetzender Mittelfurche. Prothorax oberseits und seitlich grob aber flach punktiert, unterseits + glatt, kurz behaart. 5) Gen. Col. VII, 454, nota. 11. Lleft 48 u. R. Kleine: -- Beine sehr undeutlich skulptiert und überall, namentlich an den Schenkeln behaart. MT 21 Metasternum und Abdominalseg- | mente undeutlich punktiert, Apikal- segment grubig eingedrückt, überall + behaart, namentlich auf dem. 3.—. . stärker. i Parameren keulig, vorn kreisförmig gerundet und kräftig, struppig be- haart, nach hinten stark innenseits geschwungen. Penis robust mit kurzem Präputialteil, hintere Seite über die vordere zungenartig übergreifend. Alles Nähere Abb. 40 und 41. Mr‘ Qinallen Dingen mit dem & über- einstimmend. Die trennenden Momente sind in der Gattungsdiagnose er- wähnt. ' Thomson gibt als Länge 15.5, als V Breite 2.5 mm an. Das sind mittlere Maße. Abweichungen kommen natür- Abb. 40. Abb. 41. Ne “ Heimat: Gabun (Autor), Kamerun vielfach, Togo, Bismarck- burg, Spanisch Guinea, Uellegeb., Benitogebiet, Nkolentangan. Makomo, Campogebiet, SW.-Afrika, Ostafrika. 7% Be “ Katalog. Isoceocephalus Kleine, Archiv f. Naturgeschichte 1918, A.11, p. 46. Centrophorus J. Thoms., Arch. f. Ent. II, 1858, p. 120. ‚rufescens J, Thoms., 1. c., p. 120. — Lacord., Gen. Col. VII, p. 454, “ nota. — Togo, Kamerun, Bucht von Guinea, West- und Ost- afrika. ! Palaeoceocephalus n. 8. ralcıös = alt, Ceocephalus gen. Brenth. . @ Von der Gestalt einer Pseudoceocephalus. Kopf hinten gerade, länger als breit, nac. dem Rüssel zu schmaler werdend, abgeplattet, nur zwischen den Augen eine tiefe schmale Furche, Unterseite grob grubig punktiert, runzelig. Augen groß, kugelig, fast den ganzen Kopf einnehmend, der hinter den Augen liegende Kopfteil so groß wie der halbe Augendurchmesser. Metarostrum kaum halb so lang wie das Prorostrum®); nach dem Mesorostrum etwas verjüngt, Mittelfurche nur auf dem Vorder- teil, zwischen der Kopf- und Rüsselfurche eine glatte Fläche, die zuweilen durch grobe Punktierung unterbrochen ist, aber nicht 6) Ein $ lag mir nicht vor, das Metarostrum dürfte dort etwas länger sein, wie es bei den Pseudoceocephalus-Verwandten üblich ist. Die Gattung Ceocephalus Schönherr 49 beide Furchen vereinigt, Unterseite im vorderen Teil stumpf ge- kielt. Mesorostrum etwas breiter als das Metarostrum, gewölbt, tief gefurcht. Prorostrum von üblicher Form, kaum etwas nach unten gebogen. Fühler gedrungen, höchstens bis zur Mitte des Prothorax reichend. Basalglied klobig, 2. kegelig, länger als breit, 3. kegelig, fast quadratisch, 4.—8. breiter wie lang, bis zum 7. rein walzig, 8. etwas kegelig, 9. und 10. bedeutend größer, das 9. doppelt so groß wie das 8., das 10. kaum kürzer, rein walzig, 11. stumpf zu- gespitzt, nicht so lang wie das 9. und 10. zusammen. Prothorax elliptisch, am Halse stärker aber allmählicher ver- engt als am Hinterrande, dieser von mittlerer Breite; Oberseite platt, Mittelfurche kräftig und tief, bis zum Halse reichend; antecoxales Prosternum vorgewölbt. Elytren kaum so breit wie der Prothorax, gegen den Absturz allmählich schmaler werdend, Humerus sanft gerundet, ohne An- hänge, auf dem Absturz gemeinsam abgerundet, Oberseite platt, Sutura breit, 1. und 2. Rippe an Basis und Absturz verbreitert, bei der 3. ist das Umgekehrte der Fall, die folgenden gleichbreit, alle Rippen flach, nur die 1. und 2. in der Mitte etwas gewölbt, alle Rippen breiter wie die Furchen. Sutural- und 1 Furche ohne Gitterung, von der 2. ab leichte Punktierung, die folgenden stumpf gitterfurchig. Vorder- und Mittelhüften kugelig, klein, vordere in Y, Hüft- durchmesser entfernt, mittlere etwas mehr, Hinterhüften o. B. Beine verhältnismäßig zierlich aber nicht schlank, vordere kaum länger wie die hinteren, Mittelbeine am kürzesten. Schenkel kräftig keulig, unbedornt, Stiel kürzer als die Keule, etwas gebogen, an der Basis nicht plattgedrückt. Schienen etwas gebogen, an der Basis verengt, in bekannter Weise zweidornig. Metatarsus wenig größer als das 2. Glied, an den Vorderbeinen am kürzesten, Mittel- tarsen kurz, quer, 3. Glied tief gespalten, Klauenglied von normaler Gestalt, so lang wie die Tarsen zusammen. Metasternum und die beiden ersten Abdominalsegmente flach längsgefurcht, Quernaht nur an den Seiten deutlicher, 3. Segment größer als das 4., Apikalsegment halbelliptisch. Typus der Gattung: P. nitidissimus n. Sp. Palaeoceocebhalus nitidissimus n. SP. Einfarbig pechschwarz hochglänzend, die vierte Rippe an der Basis und die zweite im hinteren Drittel ziegelrot. Kopf, Meta- und Mesorostrum einzeln aber deutlich punktiert, Prorostrum in üblicher Weise mit nadelstichiger Punktierung. Prothorax auf der Oberseite einzeln mittelstark punktiert, an den Seiten bis zu den Hüften herab grob und rugos punktiert. Post- coxales Prosternum unsicher, antecoxales und die Gegend um die Hüftringe so grob wie die Thoraxseiten punktiert. Auf den Elytren alle Rippen nadelstichig punktiert. Archiv ae 4 11. Heft 50 R. Kleine: Die Gattung Ceocephalus Schönherr Schenkel zart punktiert, unbehaart; Schienen kräftiger aber immer einzeln punktiert, am Spitzenteil einzeln behaart, Innen- kante mit kammartiger Behaarung; Tarsen und Klauen- glied lang und kräftig behaart. Metasternum nur an den Seiten mit rugoser Punk- tierung, sonst nur einzelne feine Punkte. 1. und 2. Abdominalsegment desgl. 2. vor dem 3. durch rugose Punktierung eingedrückt, 3. und 4. mit einer groben Punktreihe, Apikalsegment mit Ausnahme der Randpartien von gleicher Skulptur. Länge (total): 10—14- mm, Breite (Thorax): 1.5—2.5 mm. Abb. 42. Heimat: Madagaskar, Amber-Gebirge. 2 92 im Museum zu Berlin. & nicht gesehen. Der Palaeoceocephalus ist ein ausgesprochenes Madagaskartier, eigenartig sind nur die auf den Elytren befindlichen roten Flecken. Habituell steht sie einem Pseudoceocephalus nahe. Da die Schenkel nicht gedornt sind, ist nur Vergleich gegen diejenigen Gattungen möglich, die in den Gen. Ins. Abt. B, Il, 2, a zusammengefaßt sind. Von denen hat Sioreosomus Lac. von vornherein auszuscheiden, weil die Arten tatsächlich Deckenanhänge besitzen, also in II, 2, b gehören. In der Gattungsdiagnose bringt das die Gen. Ins. auch selbst. Auch Eubactrus Lac. ist ev. noch dahinzubringen. Trotzdem will ich sie hier mit vergleichen. 1. Elytren gerippt gefurcht. Elytren neben der Naht mit einer sehr starken Rippe, alle an- deren + flach. 3. 2. Rüssel seitlich neben den Fühlern mit kleinen nach außen stehenden Zähnchen. Neoceocephalus Senna Rüssel ohne diese Zähnchen, einfach. Palaeoceocebhalus Kl. 3. Basalglieder der Fühler quer oder perlig. Schizotrachelus Lac. Basalglieder der Fühler mehr kegelförmig. Eubactrus Lac. Figurenverzeichnis. Hautflügel von Pseudoceocephalus, Mygaleicus, Iso- Abb. ceocephalus. „» 2. Verbreitungskarte von Pseudoceocephalus. „..»8. ‚Fühler » 4. Tarsen von Ps. depressus Lund 3. Pärameren ; Erbe kPerlis ANZ Rürhler A S' TEEN von Ps. picibes Ol. 5, 230: Penis „ 11. Parameren von Ps. curvirostris Chevr. ‚„ 42. Fühlerendglieder ven Ps. Georgei Karsch Dr. Günther Enderlein: Zur Kenntnis außereuropäischer Braconiden 51 Abb. 13. „14: arte . Elytrenzeichnung . Vorderes, 20. mittleres, 21. hinteres Bein . Fühlerendglieder . Kopf . Elytrenzeichnung . Hintertarsen des 9, * von M. maculatus Kl. Penis Verbreitungskarte von Mygaleicus, Isoceocephalus und Palaeoceocebhalus. Parameren } von Ps. laevicollis J. Thoms. . Fühler von Kopf M ygaleicus tarsalıs Kl. s des & . Parameren . Penis . Elytrenzeichnung von M. granulatus Kl. . Parameren . Penis . Elytrenzeichnung . Tarsen von M. vittipennis Fähr. . Parameren = Benis . Elytrenzeichnung . Parameren von M. bicolor Kl. . Penis . Elytrenzeichnung . Parameren v. Isoceocephalus rufescens J. Thoms. . Penis . Elytrenzeichnung von Palaeoceocephalus nitidissimus RI. EEE Zur Kenntnis außereuropäischer Braconiden. Von Dr. Günther Enderlein, Berlin». (Mit 11 Abbildungen im Text). Im Folgenden gebe ich die Diagnosen einer Reihe neuer Gat- tungen und Arten von Braconiden. In der Nomenklatur habe ich mich auch im Geäder an Szepligeti angeschlossen; die neuere Geädernomenklatur ist nicht ohne weiteres anwendbar, weil sie für die einzelnen Aderabschnitte zu komplizierte Bezeichnungen erforderlich machen würde. 4* 11. Heft 52 Dr. Günther Enderlein: Die runde Grube vor dem Clypeus (zwischen Oberkiefer und Clypeus) bei den Cyclostominen nenne ich Praeelypealgrube. Die Grube vor dem Scutellum nenne ich Praeseutellargrube. Für das Ozellendreieck habe ich schon früher die Bezeichnung Stemmaticum übernommen, ebenso die Bezeichnung Prostigma für den kleinen stärker chitinisierten und verdickten Aderteil proximal des Stigma. Für die kräftig entwickelten Haar-, Börstchen- oder Dörnchen- becher, wie sie z. B. längs der Vorderseite innen auf den Vorder- schienen der Doryctinen vorkommen, wende ich die Bezeichnung Chaetobothrien an. Subfam. CENOCOELIONINAE. Evaniomorpha Szepl. 1901. Typus: E. munda Szepl. 1901. Brasilien. Evaniomorpha trieolor nov. spec. Kopf poliert glatt, ockergelb, Stirn, Scheitel, Hinterhaupt und Fühler schwarz; Untergesicht fein punktiert. Randleisten der Stirngruben bis zu den hinteren Ozellen reichend und scharf. Thorax schwarz, Prothorax und Mesonotum (mit dem Scutellum) lebhaft ockergelb, Metapleuren und Seiten des Mittelsegmentes weißlich. Tegulae schwarz. Parapsidenfurchen breit und sehr scharf, jederseits mit 3 kräftigen Querleisten, eine weitere Leiste in der Medianlinie. Antedorsum des Mesonotum nur ganz vorn mit 3 Längslinien. Mesopleuralfurche sehr scharf, bis zum Vorderrande reichend, mit 8 scharfen Querleisten. Mittelsegment und Meta- pleuren mit feiner scharfer Netzung. Beine mit den Coxen tief- schwarz, Vordercoxen ockergelb, Vorderschienen und -tarsen braun. Abdomen poliert glatt, tiefschwarz, unbehaart; Enddrittel des Seitenrandes des 1. Tergites und Seitenrand des 2., 3., 4. und 5. Tergites mit weißlichen Seitensäumen, 4. und 5. Tergit außer- dem an den Seiten der Basis weißlich gesäumt. Legescheiden schwarz. Flügel dunkelbraun, Costa und Stigma schwarzbraun. Nervulus etwas postfurcal. . Körperlänge 64 mm, Vorderflügellänge 7 mm, Bohrerlänge 8% mm. ‘= Columbien. 1 2 gesammelt von Ernst Pehlke. Type im Stettiner Zoologischen Museum. Subfam. APHRASTOBRACONINAE. Aphrastobracon Ashm. 1896. Typus: A. flavipennis Ashm. 1896, Ceylon. - Zur Gruppe Cyelostomini. Hinterhaupt vom Scheitel nicht durch Leiste oder scharfen Rand getrennt. Nervulus ziemlich weit antefurcal. Backen fehlen. Abdomen sitzend. 1. Tergit mit jederseits einer Längsfurche parallel zum Seitenrand. Beim 2. Tergit wird durch eine scharfe Furche ein großes Dreieck ab- Zur Kenntnis außereuropäischer Braconiden 53 gesondert, das mit der Basis auf dem proximalen Ende des Tergites ruht, ohne die Seiten zu erreichen. 4. Tergit ganz nahe dem Vorder- rand mit Querfurche. Parapsidenfurchen vorhanden. Mittel- segment poliert glatt. (Fühler ca. 47—59gliedrig.) Aphrastobracon gratiosus nov. spec. Kopf kugelig, ockergelb, Fühlerglied und ein Längsstreif über die Außenseite der 2 ersten Glieder dunkelbraun; poliert glatt, Untergesicht matt. Fühler ca. 47—48gliedrig. Thorax ockergelb, poliert glatt. Parapsidenfurchen hinten verschwindend, vorn flach aber deutlich; glatt. Antedorsum des Mesonotum ohne Längs- linien. Mesopleuralfurche fehlt. Beine mit den Coxen ockergelb, die 5. Tarsenglieder etwasgebräunt. Abdomen ockergelb; 1. Tergit sehr fein längsgerieft, auch außerhalb der punktierten Seitenfurchen. Das Dreieck des 2. Tergites erreicht das Ende des3. Viertels und ist poliert glatt. Ihm schließen sich jederseitsca. 5 kurze scharfe Längs- leistenan, die Spitze selbst läuft ebenfalls in eine solcheaus. Seitlich des Dreiecks je eine wenig scharfe Längsfurche. Vordere Seitenecken des 3. Tergites durch schräglaufende Furche abgetrennt. Quer- furche an der Verwachsungsstelle des 2. und 3. Tergites mit zahl- reichen kurzen Längsleisten ausgefüllt. 3., 4. und die übrigen Tergite poliert glatt. Ouerfurche des 4. Tergites mit Leisten dicht angefüllt. Flügel mit Stigma und Costa lebhaft ockergelb, proximal dem Stigma sich anschließend eine braune 1 mm breite Ouerbinde. Spitzendrittel braun mit Ausnahme des Spitzensechstels, das hyalin ist. Spitzenviertel des Hinterflügels hellbraun. Körperlänge 615 mm, Vorderflügellänge 7 mm, Fühlerlänge 8 mm. Westafrika, Fernando Po; 1 & gesammelt von Leopold Conradt. Type im Stettiner Zoologischen Museum. Aphrastobracon guttifer nov. spec. Diese Art unterscheidet sich von A. gratiosus durch folgendes: Fühler ca. 59gliedrig. 5. Tarsenglieder nicht gebräunt; 1., 2. und 3. Hintertarsenglied braun. Dreieck des 2. Tergites kleiner und nur die Mitte des Tergites erreichend; anschließend zahlreiche unregelmäßige Längsrunzeln. 3. Tergit mit feinen dichten Längs- runzeln. Querfurche an der Verschmelzungsstelle vom 2. und 3. Tergit mit zahlreichen kurzen Leisten ausgefüllt. 4. Tergit dicht längsgerieft mit Ausnahme des Endviertels und des poliert glatten schmalen Streifens vor der scharfen und mit scharfen Längsriefen ausgefüllten Querfurche. Flügel wie bei A. gratiosus, nur ist das Spitzendrittel des Vorderflügels braun mit einem hyalinen Mittel- fleck, der die Basalhälfte der 3. Cubitalzelle ausfüllt und die um- gebenden Adern noch eine Spur überschreitet. Körperlänge 7 mm, Vorderflügellänge 7%, mm, Fühlerlänge 9 mm. Kamerun, Barombi. 1 d gesammelt von LeopoldConradt. Type im Stettiner Zoologischen Museum, 11. Heft 54 Dr. Günther Enderlein: Subfam. EXOTHECINAE. Pseudospinaria Enderl. 1905. Typus: P. attenuata (Westw. 1882), Borneo. Prothorax ohne Dorn. Abdomen 6gliedrig. Die 3 ersten Tergite verschmolzen, Grenze durch Furchen angedeutet. 4., 5. und 6. Tergit mit Querfurche nahe derBasis. 3., 4., 5.undzuweilenauch das 6. Tergit an den Seiten hinten mit kurzem oder längerem Dorn- fortsatz, das 6. in der Mitte des Hinterrandes in einen langen Dorn ausgezogen. Vordere Seitenecken des 3. Tergites durch Furche abgesondert. Pseudospinaria sannio nov. spec. Kopf ockergelb, Fühler und das Stemmaticum, sowie ein Saum um denselben herum schwarz. Hinterhaupt in der Mitte dunkel- braun. Stirn mit Medianfurche, Untergesicht punktiert mit schwacher Medianleiste, Thorax ockergelb, schwarz ist: Mesonotum mit Ausnahme von Säumen der Parapsidenfurchen, vordere Hälfte des Scutellums, ein großer Mittelfleck auf den Meso- pleuren, der den Hinterrand berührt, je ein rundlicher Fleck in der Mitte jeder Mittelsegmentsseitenhälfte. Mesopleuralfurche flach und glatt. Parapsidenfurchen scharf und mit Spuren von Querriefung. Mittelsegment fein gerunzelt mit scharfem breiten und nach hinten verschmälertem Medianeindruck. Beine mit den Coxen ockergelb; Hinterbeine mit den Coxen schwarz, ockergelb ist: Spitze der Coxe, Trochantinus, Spitze der Schenkel, Innenseite der Basalhälfte der Schiene, Sporne und äußerste Spitze der Innenseite jedes Tarsengliedes. Seitendorn des 3.—6. Tergites kurz, Mediandorn des 6. Tergites lang, dünn und spitz. 3.—6. Tergit mit medianer Längsleiste und mit dichter Längsrunzelung; auf der vorderen Hälfte des 3. Tergites und auf dem 1. und 2. Tergit mehr feinmaschig netzrunzlig. Abdomen ockergelb; 1. und 2. Tergit mit je einem großen schwarzen Dreieck, dessen Spitze fast den Hinterrand des Tergites erreicht. 3., 4., 5. und 6. Tergit in der Basalhälfte ohne einen Mittelstreifen und ohne die Seiten schwarz. Bauchseite mit einem scharfen, hohen, dünnwandigen Mediankiel. Legescheide schwarz. Flügel hyalin, Adern und Stigma schwarz- braun. Nervulus wenig postfurcal, schräg von vorn nach hinten außen. Körperlänge 9 mm, Vorderflügellänge 91, mm, Fühlerlänge 12 mm, Bohrerlänge 4%, mm. Sumatra, Soekaranda. 1 Q gesammelt von M. Ude. Type im Stettiner Zoologischen Museum. Exotheecus Wesm. 1838. Exothecus melanocephalus Spin. 1851. emile7 12 Zur Kenntnis außereuropäischer Braconiden ..55 Subfam. BRACONINAE. Platybracon Sz£pl. 1900. Typus: P. depressus Szepl. 1900. Neu-Guinea, Aru. Diese Gattung unterscheidet sich von Ipobracon Thoms. 1838 durch folgendes: Der obere Teil des Untergesichtes trägt eine lange dünne quer inserierende, am Ende zungenartig abgerundete, senkrecht ab- stehende Platte, die auf der Basalhälfte eine mediane, sehr hohe Längsleiste trägt. Das erste Fühlerglied trägt vorn am Ende ein abgerundet dreieckiges, von einer Randleiste begrenztes Feld; ein unschärferes ähnliches nimmt die Vorderseite des 2. Fühler- gliedes ein. Mesonotum stark dorsoventral flachgedrückt. Platybracon carinieornis nov. spec. Kopf rötlich rostfarben, Fühlergeißel und Stemmaticum schwarz, ebenso ein Längsstreif auf der Außenseite des 1. und 2. Fühlergliedes. 1. Fühlerglied ca. 2—2Y, mal so lang wie dick. Thorax robust glatt, rötlich rostfarben, Parapsidenfurchen nur durch ganz flache Eindrücke angedeutet. Mittelsegment poliert glatt, schwärzlich, vorn mehr oder weniger rötlich. Beine rötlich rostfarben, Hinterbeine mit den Coxen und Mitteltrochanter schwarz. Abdomen schwarz, ein schmaler, nach vorn spitz ver- laufender Randsaum des 1. Tergites und die Unterseite mit Aus- nahme von Längsstreifen auf der Mitte der Seitenhälfte der Ster- nite gelblichweiß. Seitendrittel des 1. Tergites dicht längsrunzlich, gelbe Seitensäume poliert glatt; Mittelfeld eben aber scharf ab- gesetzt, höher liegend als die Seitenfelder, dicht längsrunzelig, vorn eingedrückt und glatt und vor der Mitte mit undeutlicher Quer- runzelung. 2., 3. und 4. Tergit mit sehr feiner verworrener Längs- runzelung, die sich auf dem 4. Tergit mehr zu sehr kleinen Maschen ordnet. Vordere Seitenecken des 2., 3. und 4. groß, durch deutliche, schmale oder flache, gerunzelte Querfurche abgegrenzt. 5. Tergit und die sehr kurzen folgenden glatt. Legescheide kräftig, schwarz, Pubescenz schwarz, so lang wie die Scheidenbreite, Enddrittel zu- gespitzt und mit allmählich kürzer werdenden Haaren. An der Spitze ein sehr kurzes Stück (ca. 1, mm) mit gelblicher Pubescenz. Flügel dunkelbraun; Vorderrand der 1. Cubitalzelle und der proximale Teil der Radialzelle mit ockergelblicher Färbung in ge- ringer bis stärkerer Ausdehnung; in letztem Falle kann fast die ganze Medialzelle mit Ausnahme des Spitzendrittels ockergelb sein, dann ist auch das Basalfünftel aller Flügel ockergelblich. Körperlänge 14—18%, mm, Vorderflügellänge 13—161, mm, Bohrerlänge 16—21 mm. Sumatra, Soekaranda. 6 Q gesammelt von M. Ude. Typen im Stettiner Zoologischen Museum. Platybracon celebensis nov. spec. Der zungenförmige Fortsatz unter den Fühlern glatt ; zwischen den Fühlern ein gleichmäßig dünnes senkrecht stehendes Stäbchen 11. ITeft 56 Dr. Günther Enderlein: von 4, mm Länge. Parapsidenfurchen fehlen völlig. Mitielsegment hinten mit 5 feinen Längsleisten, die beiden äußersten etwas schärfer. 1. Tergit mit Längsleisten, 2.—4. Tergit mit feinen, dichten, wabenartig durch OQuerrunzeln verbundenen Längs- runzeln. 5. und die übrigen Tergite ohne Skulptur. Kopf rostgelb (Fühler abgebrochen). Thorax, Abdomen und Beine rostgelb, Legescheide schwarz. Flügel schwarzbraun, ?/, der Vorderflügel- länge an der Basis ockergelb, ebenso Basaldrittel des Stigma und ein anschließender, die 1. Cubitalzelle ausfüllender Fleck und hya- liner Punktfleck dahinter. Körperlänge 19 mm, Vorderflügellänge 17% mm, Bohrerlänge 181, mm. Nord-Celebes. 1 2. Type im Stettiner Zoologischen Museum. Platybracon comptus nov. spec. Kopf rostgelb, Stemmaticum, dessen nächste Umgebung und Fühler schwarz. 1. und 2. Glied mit den charakteristischen Aus- zeichnungen. Der zungenförmige Gesichtsfortsatz sehr kurz, oben platt. Thorax mässig stark abgeplattet, Parapsidenfurchen fehlen; poliert glatt, hell rostgelb. Beine mit den Coxen hell rostgelb. Abdomen rostgelb. Mittelfeld des 1. Tergites dicht längsgerunzelt, Seiten scharfkantig; Seitenfelder breit, eben, glatt. 2., 3., 4. und 5. Tergit netzgerunzelt, 5. sehr seicht. Hinterrandfurche des 3.— 5. Tergites schmal crenuliert. Vorderecken des 2., 3. und 4. Tergites groß, punktiert. Basalfeld des 2. Tergites keilförmig, mit einzelnen Längsrunzeln, bis zum Ende des 2. Drittels, dann Medianleiste bis zum Ende des 5. Sechstels, Seiten fein gerandet. In der Mitte der Seiten der Basis des 2. Tergites je ein flaches dreieckiges, ziemlich glattes Feld, das mikroskopisch fein punktiert ziseliert ist. Lege- scheide dünn, schwarz. Flügel dunkelbraun, Basis zu ?/, lebhaft ockergelb. Basis des Cubitus wenig gebogen. Basalhälfte des Stigma ockergelb, ebenso ein schmaler Saum dahinter. Diagonale durch die 1. Cubitalzelle und ein Punktfleck hinter der 1. Cubital- querader hyalin. Basalhälfte des Hinterflügels ockergelb. Körperlänge 1015 mm, Vorderflügellänge 10 mm, Bohrer- länge 8 mm. Sumatra, Liangagas. 29. Gesammelt von M. Ude. Typen im Stettiner Zoologischen Museum. Diese Spezies ist sehr ähnlich dem Pl. celebensis Enderl. Leptobracon Szepl. 1901. Leptobracon Mocsaryi Szepl. 1901. Brasilien, Obidos, 1 $ gesammelt von Hoffmanns. Lasiophorus Halid. 1838. Nahe verwandt mit Ipobracon Thoms. 1892; Abdomen poliert glatt, Mitte der Basis des 2. Tergites mit Längskiel bis fast zur Mitte des Tergites. Vorderecken des 3. Tergites klein, dreieckig abgeschnitten (durch glatte Furche). In der Mitte des Untergesich- Zur Kenntnis außereuropäischer Braconiden 5 tes ein langer, am Ende lateral gegabelter dornartiger Fortsatz, der dem & fehlt. Die $ daher wie Ipdobracon organisiert. 1. und 2. Fühlerglied am Ende vorn ohne durch Randleiste abgerenztes Feld (cf. gen. Platybracon Szepl. 1900) und 3. Fühlerglied nicht ästig oder knotig verdickt (cf. Cervulus Szepl. 1904). Basis des 4. Ter- gites mit glatter Querfurche. _ Lasiophorus nigriceps (Br. 1846). Britisch Guayana, Damerara. Febr. bis März 1904. 7 2 gesammelt von R. Haensch. Brasilien. Obidos. April bis Mai 1906. 1 2 gesammelt von Hoffmanns. Die ersteren haben einen schwarzen, spitz gegabelten, das letztere Exemplar einen rostgelben, stumpf und kurz gegabelten Gesichtsdorn, sonst aber keine Differenzen. — Es scheint sich bei letzterem um eine Abnormität zu handeln. Cyanopterus Halid. 1836. Cyanopterus Thodeanus nov. spec. Kopf und Thorax tiefschwarz. Mesopleuren und Mittelbrust lebhaft rostrot. Thorax poliert glatt. Parapsidenfurchen flach, hinten undeutlich. Mesopleuralfurche fehlt. Beine mit den Coxen tiefschwarz. Abdomen poliert glatt, tiefschwarz, lebhaft rostrot ist: die vordere Hälfte der Bauchseite, die Seitenstreifen des 1. und 2. Tergites und die Vorderecken des 3. Tergites. Mitt- leres Feld des 1. Tergites nach vorn zu stark verschmälert, stark gewölbt, besonders vorn hügelartig erhoben; Seitenstreifen nach vorn zu verbreitert. Seitenfurchen des 2. Tergits scharf, schmal, Seitenfeld nach hinten verschmälert. Legescheiden schwarz mit sehr kurzer Pubescenz, gleichmäßig breit. Flügel schwarzbraun; Stigma lebhaft ockergelb, ebenso die sich hinten anschließenden Teile der 1. Cubitalzelle und der Radialzelle. Ein Fleck in der 1. Hinterzelle hinter der 1. Cubitalquerader hyalin, ebenso der proximale Teil der 2. Hinterzelle. Im Hinterflügel liegt ein großer runder hyaliner Fleck am Ende des 2. Fünftels der Länge und er- reicht weder vorn die Ader, noch hinten den Hinterrand. Körperlänge 20% mm, Vorderflügellänge 23 mm, Bohrer- länge 84 mm. | Südbrasilien, Santa Catharina. 1 ? gesammelt von Lüder- waldt. Type im Stettiner Zoologischen Museum. Gewidmet sei diese prächtigeArt Herrn Bürgermeister Dr. Thode in Stettin. C. longicauda (Brull& 1846) aus Brasilien hat 17 mm Körperlänge und 40 mm Bohrerlänge; ihr fehlt der hyaline Fleck der Hinterflügel. Cyanopterus filiseta nov. spec. Kopf und Fühler schwarz. Thorax schwarz, der ganze Meso- thorax mit dem Scutellum rostgelb. Beine mit den Coxen schwarz. Abdomen schwärzlich, Vorderhälfte der Bauchseite sowie die Seitenfelder des 1. und 2. Tergites dunkel rostrot. Vorderflügel 11, Heft 58 Dr. Günther Enderlein;: wie bei C. apricans (Szepl. 1904) aus Peru, Hinterflügelspitze zu 2/, der Lösung braun, ebenso ein Fleck in der Mitte der Basalhälfte am Hinterrand. Körperlänge 20 mm, Vorderflügellänge 19%, mm, Fühler- länge 18 mm, Bohrerlänge 57 mm. Peru, Departement Chanchamayo, Rio Toro. 1 29. Type im Stettiner Zoologischen Museum. Am nächsten verwandt mit C. apricans (Sz£p).). Cyanopterus chilensis nov. spec. & Kopf glatt schwarz, Fühler schwarz. Der ganze Körper mit grauer Behaarung ziemlich dicht besetzt. Thorax und Beine tiefschwarz, glatt. Mesonotum und oberer Teil der Propleure ockergelb. Scutellum schwarz. Parapsidenfurchen sehr flach. Abdomen poliert glatt, rötlich ockergelb, vom 7. Segment ab schwarz. Seitenfurchen des 2. Tergites scharf Enddrittel fehlt. Beim 3. Tergit sind die Vorderecken schwarz abgesetzt; Flügel hellbraun, Adern und Stigma dunkelbraun. Körperlänge 7 mm, Fühlerlänge 7% mm, Vorderflügellänge 7 mm. Chile. 1 $. Type im Stettiner Zoologischen Museum. Cyanopterus flaviventris (Szepl. 1901). Bisher ist die Spezies bekannt aus Venezuela (Merida). Costa Rica, Chiriqui. 1 & (duich Rolle). Cyanopterus solox nov. spec. Der ganze Körper rostgelb, glatt, mit struppiger, ziemlich langer, gelblicher Behaarung. Fühler und Legescheiden schwarz. Die Seitenfurchen auf dem 1. Abdominaltergit scharf und parallel vom Seitenrand; sie enden vorn an zwei kurzen, schmalen Längs- kielen, die die tiefe Grube in der Mitte der Basis hinten seitlich be- grenzen und dann hinten an dem großen Mittelfeld enden. Seiten- furche des 2. Tergits scharf, nahe dem Seitenrand und parallel zu ihm, vorn nach einwärts umgebogen. Vordere Seitenecken des 3. Tergites mäßig klein, Furchen scharf und glatt. Flügel ockergelb, Stigma ockergelb, ein Fleck über deren Spitze und die Partie da- hinter, eine schmale kurze Querbinde von der Mitte der Discoidal-- zelle bis zum Vorderrand und der Außenrandsaum (Y, der Flügel- länge) braun; Spitzendrittel mit Hinterrandsaum ohne das Basal- drittel und Hinterflügel braun. Körperlänge 14% mm, Vorderflügellänge 15 mm, Bohrerlänge 25 mm. Nordindien, Sikkim. Zur Regenzeit. 1 $ (durch Fruhstorfer). Type im Stettiner Zoologischen Museum. Archibracon Sauss. 1890. Unterscheidet sich von Cyanofterus Halid. 1836 durch das Fehlen der Parapsidenfurchen. Archibracon fulvipes Sauss. 1890. Madagaskar, Amber-Gebirge. 1 2 1 (durch F. Schneider). Zur Kenntnis außereuropäischer Braconiden 59 Maecronura Szepl. 1906. Maeronura dolosa (Cam. 1877). Brasilien, Obidos, 2 Q gesammelt von Hoffmanns. Maeronura longipes (SzeEpl. 1901). Brasilien, Pebas. November bis Dezember. 1 2 gesammelt von M. de Mathan. Megagonia Szepl. 1906. Typus: M. seminigra Szepl. 1806. Ostafrika. Megagonia griseiseta nov. spec. Kopf ockergelb, schwarz ist Stemmaticum, Stirn ohne die Seitendrittel und die Fühler. Stirn mit eingedrückter Medianlinie. Thorax poliert glatt, rostgelb; Mittelsegment und Metapleuren bei einem Exemplar stark gebräunt. Parapsidenfurchen flach, hinten fehlend. Mesopleuralfurche fehlt. Beine mit den Coxen ockergelb, Hinterbeine mit den Coxen schwarz. Abdomen schwarz, Unter- seite blaßgelblich. Von den vorderen Seitenecken vom 2., 3., 4. und 5. Tergit sind große Dreiecke durch schwarze schräglaufende, . breite Querfurchen abgetrennt, die poliert glatt sind; die Furchen selbst sind mit Ausnahme der des 5. Tergites mit langen Quer- leisten angefüllt. 3., 4. und 5. Tergit sowie die Basis mit breitem, vor dem Hinterrande mit schmalem Quereindruck. 1.—4. Tergit dicht mit Längsleisten besetzt, die auch die Quereindrücke aus- füllen und nur den meist bedeckten Teil vor dem vorderen Quer- eindruck freilassen. Vorderer Quereindruck und Mitte des hinteren vom 5. Tergit ebenfalls mit dichten Leisten. 1. Tergit gewölbt, gleichmäßig breite Seitenstreifen, aber flach und poliert glatt. Subgenitalplatte kurz, nach hinten verschmälert. Legescheide dicht und ziemlich lang behaart (Pubescenz etwa so lang wie die Breite der Scheide), schwarz, Pubescenz der Spitze zu ?/, der ganzen Länge grauweißlich, nur ganz am Ende etwas zugespitzt. Flügel ockergelb, Spitze der 1. Cubitalzelle hinter dem Prostigma und Außenrandsaum zu %, der Flügellänge sowie hinter der Außen- hälfte der 2. Discoidalzelle dunkelbraun. Stigma und Adern rost- gelb. Im Hinterflügel ist Spitzendrittel und der Hinterrandsaum ohne das Basaldrittel dunkelbraun. Körperlänge 18—20!mm, Vorderflügellänge 17—18 mm, Fühler- länge 18% mm, Bohrerlänge 18%—21 mm. Sumatra, Soekaranda. 2 $ gesammelt von M. Ude. Typen im Stettiner Zoologischen Museum. Megagonia plumiseta nov. spec. Die Unterschiede von M, griseiseta sind: Die glatten Seitensäume des 1. Abdominaltergits innen mit dichten, sehr kurzen, scharfen Querleisten. Hinterer Quereindruck des 5. Tergites ohne Leisten. Die dichte Behaarung der Lege- scheide völlig schwarz und sehr lang, doppelt so lang wie die Scheidenbreite. Stigma dunkelbraun, die dunkelbraune Färbung 11. Heft 60 Dr. Günther Enderlein: der Flügel weiter ausgedehnt, so daß die 1. Cubitalzelle und die 1. und 2. Discoidalzelle ausgefüllt sind. Im Hinterflügel reicht der braune Hinterrandsaum bis fast zur Flügelbasis. Körperlänge 1314 mm, Vorderflügellänge, 1314 mm, Fühler- länge 12% mm, Bohrerlänge 12—13 mm. Sumatra, Soekaranda. 2 Q gesammelt von M. Ude. Typen im Stettiner Zoologischen Museum. Megagonia breviseta nov. spec.- Kopf ockergelb, Stirn, Scheitel, Hinterhaupt, Fühler und ein mehr oder weniger breites Dreieck über das ganze Untergesicht (die Basis am Clypeus) schwarz. Thorax poliert glatt, hell ocker- gelb, Mesonotum mit 3 hellbraunen bis schwarzen Längsstriemen. Beine hell ockergelb, Hintertarsen dunkelbraun bis schwarz, Hinter- schienen ohne die Basis schwarz oder nur die Spitze braun oder ganz ockergelb. Abdomen ockergelb, mittlerer Teil des 1. Tergites beim 9 schwarz, vom 3. Tergit ab schwarz, oder das 3. hellbraun und der Rest ockergelb. 1.—3. Tergit mit sehr dichten und sehr feinen Längsrunzeln. Seitenstreifen des 1. Tergites und Seiten- “ecken des 2., 3., 4. Tergites poliert glatt. Vorderer Quereindruck des 4. Tergites mit kurzen Leisten, hinteres ohne. Legescheide schwarz, Pubescenz sehr kurz; nicht zugespitzt. Flügel schwarz- braun, Basis zu ?/, der Länge ockergelb. Körperlänge 111%—14 mm, Vorderflügellänge 13—14 mm, Fühlerlänge 16—18% mm, Bohrerlänge 4%,—5Y, mm. Sumba, 1 & 2 2 gesammelt von Grelak. Typen im Stettiner Zoologischen Museum. Odontopygia nov. gen. Typus: O. tridentata nov. spec., Sumatra. 5. Abdominaltergit mit 3 Zähnchen (die übrigen Segmente verborgen). Parapsidenfurchen sehr fein. Seitenecken des 2. und 5. Tergites abgesondert. Mittelsegment mit medianer Längsleiste. 2. Tergit ohne Mittelfeld und ohne Längsleisten. Sonst wie Odonto- gaster Szepl. 1906. Odontopygia tridentata nov. spec. Kopf und Fühler schwarz; Mundteile und ein Saum und die Augen schwefelgelb. Kopf matt, etwas körnig. Thorax körnig rauh, schwarz mit grauer Pubescenz; gelb sind: Parapsidenfurchen, oberes und unteres Ende der Mesopleuren, Außen- und Hinterrand- saum des Scutellum, je ein Seitenpunkt auf dem Mittelsegment. Beine mit den Coxen matt schwarz, Vorderbeine mit den Coxen ockergelb. Abdomen dicht und fein punktiert runzelig; weißlich- gelb, schwarz ist ein Längsstreif ohne das mittlere Drittel des 1. und 2. Tergites, das 3. und 4. Tergit ohne die Seitenecken und die Seitenecken des 5. Tergites. Bohrer dünn und schwarz. Flügel hyalin, sehr wenig getrübt, Adern und Stigma dunkelbraun, Discoidalader und die Adern der Spitze meist ockergelblich. Basal- abschnitt des Cubitus ganz gerade. Zur Kenntnis außereuropäischer Braconiden 61 Körperlänge 5% mm, Vorderflügellänge 5Y, mm, Fühlerlänge 6 mm, Bohrerlänge 31% mm. Sumatra, Soekaranda. 3 @ gesammelt von M. Ude. - Typen im Stettiner Zoologischen Museum. Odontogaster Szepl. 1906. Odontogaster eamerunensis (Szepl. 1905). Bei den Originalstücken aus Kamerun sind die Hintertarsen und die Hinterschienen ohne die Basis braun; 1906 (pag. 551) er- wähnt Szepligete 2 Jaus Ostafrika, bei denen die Hinterschienen rostgelb, die Hintertarsen kaum bräunlich sind. Die vorliegenden Stücke haben die Hinterbeine einfarbig, nur das 5. Glied ist schwach gebräunt. Ich vermute, daß sie sonst mit der ostafrikanischen Form übereinstimmt. (Hinterrand des 5. Tergites mit ca. 6—10 kurzen Dörnchen.) Madagaskar, Ambodimanga. Januar 1906 1&, Februar 1906 1 2 gesammelt von Hammerstein. Rhadinobracon Sz£pl. 1906. Rhadinobracon rhyssides nov. spec. Kopf poliert glatt, schwefelgelb, schwarz ist: die Stirn ohne die Seitenviertel, Scheitel, Hinterhaupt, ein Dreieck auf dem Untergesicht, dessen Spitze zwischen den Fühlern liegt und dessen Basis am Rande der runden Mundgrube liegt, ohne die Seiten des Gesichtes zu erreichen. Fühler schwarz, 1. Glied 11% mal so lang wie dick. Thorax glatt schwarz, schwefelgelb ist: der hintere obere Teil der Propleure, die vordere obere Ecke der Mesopleure, die Tegulae (das basale Flügelschüppchen braun und geritzt), das Scutellum und Postscutellum mit den anschließenden Querleisten und die vorderste Stelle der ziemlich scharfen Parapsidenfurchen. Beine mit den Coxen blaß ockergelb, Hinterbeine mit den Coxen braunschwarz mit gelber Pubescenz und gelben Sporneu. Abdomen sehr schlank und schmal, poliert glatt, lateral etwas zusammen- gedrückt, schwarz; Hinterränder der 5. ersten Tergite ziemlich breit gelb gesäumt, die des 6. und 7. Tergites mit feinem gelbem Rand. Besonders hinten mit gelber Pubescenz. Unterseite blass- gelb mit schwarzen seitlichen Längsstreifen, die auf dem 1. Sternit fehlen. 2. Segment 2% mal so lang wie breit, 3. doppelt so lang wei breit (von oben gesehen). Mittelfeld des 1. Tergites sehr stark gewölbt, vorn abgerundet abfallend, ohne Medianleiste. Basalfeld des 2. Tergites in Form einer stark erhabenen, länglich elliptischen Erhebung. Seiten mit Längsfurchen parallel zum Seitenrand. Vorderecken des 3. Tergites groß, dreieckig, gewölbt, Furche fein, bogig und; nahe der Medianlinie endend. Vorderecken des 4. schwach und die des 5. Tergites sehr schwach abgesetzt. Vorder- randfurchen und Hinterrandfurchen des 3., 4. und 5. Tergites scharf und glatt. Legescheiden schwarz. Flügel hyalin, Adern braun, Costa und Stigma dunkelbraun, Prostigma schwarz mit 11. Heft 62 Dr. Günther Enderlein: schmalem, dunkelbraunem Saum. Außenrandsaum beim Hinter- flügel ca. das Spitzensechstel, beim Vorderflügel schmäler und nur hinter der Spitze, blaßbraun. Basis des Cubitus gerade. Körperlänge 141, mm, Vorderflügellänge 111, mm, Fühler- länge 15% mm, Bohrerlänge 81, mm. Sumatra, Soekaranda. 1 Q gesammelt von M. Ude. Type im Stettiner Zoologischen Museum. Diese Spezies weist viel Ähnlichkeit in Färbung und Habitus mit der Ichneumonidengattung Rhyssa auf. Hemibracon Szepl. 1906. Typus: H. deruensis (Szepl. 1901), Peru. Hemibracon elegantulus nov. spec. Kopf poliert glatt, ockergelb, Untergesicht schwefelgelb, Stirn, Scheitel, Hinterhaupt und Fühler schwarz. Geißel mit Ausnahme der Spitze rostbraun bis braun. Untergesicht mit feiner medianer ° Längsfurche. 1. Fühlerglied 1% mal so lang wie dick. Thorax glatt, rostgelb. Parapsidenfurchen mäßig scharf. Beine ockergelb. Abdomen glatt, dünn und schlank, dorsoventral abgeplattet. 2. Tergit 1?/,, 3. ca. 1% mal so lang wie breit. 1. Tergit im Mittel- feld flach gewölbt, vorn mit Spur einer Medianleiste. Basalfeld des 2. Tergites poliert glatt, dreieckig, bis zum Ende des 1. Drittels, dann feine Medianleiste bis zum Ende des 3. Viertels. Mittelfeld beim 2 wenig deutlich. Am Seitenrand Längsfurche, die vorn sich einwärts biegt. Hinterrandsutur des 2. Tergites mit feinen Quer- leisten. Vorderecken des 3. Tergites sehr groß dreieckig, die beiden Furchen treffen sich in der Mitte des Vorderrandes und biegen in der Mitte seitlich wieder nach vorn um; beim 2 wenig deutlich. 5. und 6. Tergit des @ schwarz, beim $ nur 6. Tergit. Basalquer- furche beim 4. und 5. Tergit, letztere beim & sehr scharf. Beim sind die Vorderecken des 4. und 5. Tergites kleiner aber scharf ab- geschnitten. Legescheide dünn, schwarz. Flügel ockergelblich hyalin, Basalhälfte des Vorderflügels und Stigma ockergelb, End- drittel des letzteren dunkelbraun. Ein rundlicher dunkelbrauner Fleck füllt die 1. und 2. Discoidalzelle fast aus, ein ähnlicher Rand- fleck füllt die Basalhälfte der Radialzelle und der 2. Cubitalzelle fast aus. Spitzenfünftel und Endhälfte der 2. Hinterzelle braun. Spitzenviertel des Hinterflügels und ein Hinterrandsaum der ‚Spitzenhälfte, der sich in der Flügelmitte stark verbreitert, braun. Basis des Cubitus gerade. Körperlänge & 9—13% mm, 2 10%—13 mm; Vorderflügel- länge $ 6 %—10% mm, 9 7 %—10 mm; Bohrerlänge @ 15—24 mm. Sumatra, Soekaranda. 9 $ 9 2 gesammelt von M. Ude. Formosa, Kagi. 23. August 1907. 2 $ 2 ? gesammelt von H. Sauter. Typen im Stettiner Zoologischen Museum. Zur Kenntnis außereuropäischer Braconiden 63 Formosa, Hoozan. Sept. und Okt. Zahlreiche $ und 2 ge- sammelt von H. Sauter. Typen im Deutschen Entomolog. Museum in Berlin-Dahlem. Hemibracon w-impressum nov. spec. Poliert glatt. Kopf schwarz, Endhälfte der Palpen rostgelb. Fühler dunkel rostbraun, 1. und 2. Glied schwarz. Thorax lebhaft rostgelb, Prothorax, Metapleure und Mittelsegment schwarz. Parapsidenfurchen seicht. Beine rostgelb. Mittel- und Hinter- coxen schwarz. Hinterbeine dunkelbraun, Basaldrittel der Hinter- schiene braungelb, ebenso Trochantinus. Abdomen rostgelb, 4. Tergit ohne das Basaldrittel, 5., 6. und 7. Tergit alle ohne die Hinterrandsäume, schwarz; 8. Segment rostgelb. Legescheide schwarz. Basalfeld des 2. Tergites sehr klein und schmal dreieckig mit sehr scharfer Medianleiste bis zum Ende des 3. Viertels, die von sehr breiter, scharfer Furche gesäumt ist; Seitenrandfurche scharf. 2. Sutur crenuliert. Die schiefen Furchen des 3. Tergites schneiden sehr große Ecken ab, treffen sich vorn in der Mitte und sind im vorderen Viertel nur durch eine schmale und sehr scharfe Medianleiste getrennt; hinter der Mitte biegen sie bogig nach vorn um und laufen daun senkrecht zum Vorderrand des Tergites in der Mitte zwischen Außenrand und Medianleiste; es entsteht so durch beiderseitige Furchen die Form eines eingedrückten W. Flügel und Adern ockergelb, Costa und Stigma schwarz. Endfünftel und mittlere Querbinde braunschwarz. Drittes Viertel des Hinter- flügels braun. Basalabschnitt des Cubitus gebrochen. Körperlänge 15 mm, Vorderflügellänge 131, mm, Fühlerlänge 13 mm, Bohrerlänge 27% mm. Amazonas, Sao Paulo de Olivenca. 1 2 gesammelt von Hoffmanns. Type im Stettiner Zoologischen Museum. Merinotus Szepl. 1906. Eururobracon Ashmead, Proc. U. S. Nat. Mus. 1900, vol. 23, p. 140 (Typus E. denetrator [Smith 1877] Japan). Merinotus Szepligeti, Ann. Mus. Nat. Hung. IV 1906, p. 553. Hybothorax Szepligeti l. c., p. 556 [nec: Hybothorax Ratze- burg, Ichneumon. d. Forstinsekt. I 1844, p. 209 (Chaleididae)]. Hybothorax Szepl. fällt aus zwei Gründen fort, 1. wegen Homogenie mit Hybothorax Ratz. 1844; 2. wegen Synonymie mit Merinotus Sz£pl. 1906. Die buckelige Wölbung des Antedorsum, des Mesonotum besitzt bei den verschiedenen Arten der Gattung alle Stufen der Übergänge. Den Namen Merinotus Szepl. lasse ich vorläufig noch bestehen, weil dieSynonymie mit Eururobracon noch nicht ganz zweifelsfrei festzustellen ist. Eine große Anzahl von Arten der Gattung Merinotus stimmt völlig in der Färbung überein. Sie sind sehr gut durch die Skulptur 11, Heft 64 Dr. Günther Enderlein: zu unterscheiden, besonders bieten die Abdominaltergite gute Unterschiede. Auch ist die Form, Pubescenz und Färbung der Pubescenz der Seta sehr charakteristisch. Hierher gehört vermutlich noch der Bracon insignis Smith 1857 (Java, Borneo) mit sehr langem Legerohr, der Eururobracon penetrator Smith 1877 aus Japan und der Bracon suspiciosus Smith 1857 aus Borneo; letzterer dürfte dem M. sedicaudis Szepl. 1906 aus Sumatra am nächsten stehen. Wenn auch die Gattung Ipobracon Thoms. durch das Fehlen der schiefen Leisten des 2. Abdominaltergits seine Isolierung be- rechtigt erscheinen lassen dürfte, so sind doch keinesfalls nahe Be- ziehungen zu Merinotus zu verkennen. So zeigt die Anwesenheit des scharfen Mediankieles mit vorn steil abfallender Rundung auf dem 1. Tergit z. B. bei I. crista Enderl. und Merinotus gibber Enderl. auffällige Ähnlichkeiten. Die verwandtschaftlichen Beziehungen der einzelnen Arten ist je nach den Gesichtspunkten mannigfaltig. So haben gleich- zeitig eine Medianleiste des 1. Abdominaltergites und ein stark ge- wölbtes Antedorsum des Mosonotum: M. gibber, caudatus, nigriseta. Nur das stark gewölbte Antedorsum findet sich bei M. rimicuneus und bispeculum; nur die Medianleiste bei M. trispeculum und seticaudis. Die Reste einer Medianleiste ganz hinten weisen M. flagriseta und guadricarinatus auf, während sowohl die starke Wölbung als auch die Medianleiste fehlt bei M. criniseta, laticampus und ingentiseta. Die Ecken des 3. Tergites sind kaum etwas ab- gegrenzt bei M. nigriseta, laticampus, caudatus Szepl., rimicuneus, criniseta. Gerunzelt sind von den Abdominaltergiten die ersten 4 bei M. gibber, caudatus, bispeculum, flagriseta und insignis (Smith) ; 3% bei M. seticaudis; 31% bei M. criniseta, laticampus; 3 bei M. sus- piciosus (Sm.); 2%4 bei M. nigriseta; 2% —2% bei M. trispeculum, ingentiseta. Länger als das 4—5fache der Körperlänge ist das Lege- rohr bei M. insignis (Sm.), M. penetrator (Sm.) und M. ingentiseta. Merinotus flagriseta nov. spec. Kopf und Thorax rostrot. Fühlergeißel schwarz. 1. Fühler- glied außen" mit schwarzem Längsstreif. Vorderbeine mit den Coxen rostgelb, Mittelbeine mit den Coxen schwarz oder schwarz- braun bis braun, Schenkel rostbraun, Hinterbeine mit den Coxen schwarz. Abdomen schwarz, Unterseite weißlichgelb. Lege- ‚scheiden länger als die doppelte Körperlänge, schwarz, mit dichter schwarzer Pubescenz, die ein wenig länger ist als die Scheiden- breite; Enddrittel geißelartig dünn, mit sehr kurzer silberweißer Pubescenz. Flügel schwarzbraun, an der Basis der 7. Hinterzelle oben ein kleines hyalines Fleckchen. Kopf poliert glatt, Gesicht ziemlich dicht punktiert. Fühler relativ kurz, am Ende nicht oder sehr wenig zugespitzt. 1. Fühler- glied 3mal solang wie dick. Stirnmitte eingedrückt. Thorax poliert glatt. Antedorsum des Mesonotum mäßig vorgewölbt. Parapsiden- Zur Konntnis außgreur opäischer Braconiden 65 furchen ziemlich scharf. Mesopleuralfurche fehlt. Mittelsegment poliert glatt. 1. Abdominaltergit mit 4 scharfen Längsleisten, die dasselbe in 5 Felder zerlegen (Mittelfeld, 2 Seitenfelder, 2 Rand- felder); Mittelfeld poliert glatt, Enddrittel etwas runzelig und mit einer kurzen Längsleiste; Seitenfelder breit und poliert glatt, hinten innen einzelne Querleisten; Randfelder dicht mit Querleisten an- gefüllt, die vorn schräg von innen nach außen vorn laufen; bei kleinen Exemplaren sind die Querleisten häufig undeutlich. 2.—4. Tergit dicht längsrunzelig. Basalfeld etwas längsgerunzelt, dreieckig bis zum Ende des 1. Drittels, dann schließt sich schmaler, spitzer, etwas gerunzelter Keil an bis zum Hinterrand. Schiefe Leiste scharf, an ihrer Basis je ein dreieckiges, kleines, poliert glattes Feld; Seitenleiste schneidet ziemlich breite Seitenfelder ab. Zwischen schiefer und Seitenleiste laufen schräge Querleisten von vorn innen nach hinten außen. Vorderecken des 3. und 4. Ter- gites poliert glatt, abtrennende Furche seicht, breit und undeutlich. Äußerster Hinterrand des 4. Tergites poliert glatt. Vom 5. Tergit ab poliert glatt. Subgenitalplatte in der Endhälfte stark lateral zusammengedrückt und etwas zugespitzt. Körperlänge 8% —1615 mm, Vorderflügellänge 9—1415 mm, Fühlerlänge 64,—11 mm, Bohrerlänge 12%—39 mm. Sumatra, Soekaranda. 16 9, gesammelt von M. Ude. Zentral-Nias. 1 2. Nias, Goening Sitoli. 1 2 (durch Rolle). Typen im Stettiner Zoologischen Museum. 5 ä& von Sumatra haben niedrigeres Antedorsum des Meso- notum, Mediankiel auf der Endhälfte des 1. Abdominaltergites, die 4 ersten Tergite mit Längsrunzeln, 2., 3. und 4. mit schärferer Medianleiste; vermutlich gehören sie zu M. flagriseta, mit dessen 2 sie sonst übereinstimmen. Merinotus seticaudis Szepl. 1906. Diese Spezies steht sehr nahe dem M. flagriseta, die Unter- schiede sind: Scheiden einfarbig schwarz. Vordertarsen doppelt so lang wie: die Schienen (bei M. flagriseta ca. 1% mal so lang). 1. Abdominal- segment mit ausgebildetem Mediankiel (bei M. flagriseta nur hinten ein kurzer Rest). Merinotus gibber nov. spec. Die Unterschiede von M. flagriseta sind: 1. Fühlerglied 4mal so lang wie dick. Mittelsegment und Metapleure schwarz. Antedorsum des Mesonotum stark buckelig erhoben, vorn steil abfallend. 1. Tergit mit 3 Längsleisten; vorn zwischen den mittleren und äußeren noch jederseits eine kurze Längsleiste, die sich selten und meist undeutlich bis nach hinten verfolgen läßt. Mittelfeld stark gewölbt und gerunzelt; Mittelkiel vorn hinter der Basis des Tergites höckerartig, fast zahnartig, er- hoben und dann nach vorn steil abfallend und endend. Seitenfeld tief eingedrückt, poliert glatt, hinten innen einzelne Querleisten. Archiv für Naturgeschichte 1918. A, 11. 5 11. Heft 66 Dr. Günther Enderlein: Randfelder sehr schmal, nach vorn etwas verbreitert. Basalfeld des 2. Tergites als poliert glattes, gleichseitiges Dreieck, das in einen scharfen Längskiel ausläuft; schiefe Leisten scharf, Seitenleisten undeutlich; Mitte des Hinterrandes poliert glatt. An der Basis der schiefen Leiste keine Spiegel. 2., 3. und 4. Tergit mit dichter und feiner Runzelung. Seitenecken des 3. und 4. Tergites nur sehr wenig abgesetzt und dicht gerunzelt. Legescheide schwaız, Behaarung dicht, schwarz und etwas länger als die Dicke der Scheide; Enddrittel allmählich zugespitzt und die Behaarung all- mählich kürzer werdend. Im Endsechstel sind die Pubescenzhaare sehr kurz und graugelb. Körperlänge 13 %—19 mm, Vorderflügellänge 12 %—17 % mm, Fühlerlänge 13%—15 mm, Bohrerlänge 16 %—25%, mm. Sumatra, Soekaranda. 108 2 gesammelt von M. Ude. Typen im Stettiner Zoologischen Museum. Merinotus caudatus (Szepl. 1901). Sehr ähnlich dem M. gibber. Die Unterschiede sind: 1. und 2. Fühlerglied dunkelbraun bis schwarz, zuweilen rostrot mit schwarzen äußeren Längsstreifen. 1. Fühlerglied 3mal so lang wie dick. Die Leiste jederseits der Medianleiste auf dem 1. Tergit scharf bis zum Ende; Seitenfelder weniger scharf furchenartig und mit Runzeln, meist mit Querleisten ausgefüllt. Medianleiste weniger scharf und vorn mehr abgeflacht und nicht zahnartig erhoben. Auf der Basis des 5. Tergites meist eine Rauhigkeit durch feine flache Punkte. Hinterrandsaum des 4. Tergites mehr oder weniger schmal glatt. Nur an der äußeren Spitze (1 mm lang) der Lege- scheide sind die sehr kurzen Haare gelblich, Flügel dunkelbraun. Mittelbeine schwarz, Schienen dunkelbraun, rostbraun bis rost- gelb; Mittelschenkel zuweilen rostbraun. Antedorsum des Meso- notum etwas weniger stark gewölbt. Körperlänge 9%—16 mm, Vorderflügellänge 9—14 mm, Fühlerlänge 8—12 mm, Bohrerlänge 11 %—20 mm. Sumatra, Soekaranda. 44 Q gesammelt von M. Ude. Merinotus quadriearinatus nov. spec. Die Unterschiede von flagriseta sind: Die beiden ersten Fühlerglieder schwarz, erstes 24,mal so lang wie dick. Die 3 ersten und ?/, des4. Tergites gerunzelt, die des 3. und 4. Tergites sind Längsrunzeln. 1. Tergit mit 4°Längskielen. Mittelfeld vorn der Länge nach mehr oder weniger kantig ein- gedrückt und poliert glatt, zuweilen fast ohne Längseindruck. An der Basis der schiefen Leisten auf dem 2. Tergit je ein großes, drei- eckiges, poliert glattes Feld. Basalfeld schmal, poliert glatt, nach hinten zu ganz allmählich und mit geraden Seiten in den Median- kiel übergehend, an den Seiten gerandet und im mittleren Teil längsgerunzelt. Vorderecken des 3. und 4. Tergites poliert glatt, doch gehen einzelne Längsrunzeln etwas auf diese Felder; ab- Zur Kenntnis außereuropäischer Braconiden 67 trennende Querfurchen scharf und breit mit Längsrunzeln. End- viertel des Legerohres dünner und mit kürzerer silberweißer Be- haarung, ganz an der Spitze mit gelber Behaarung. Körperlänge 8—12 mm, Vorderflügelläinge 8%—12 mm, Bohrerlänge 11—161% mm. Sumatra, Soekaranda. 93 Q gesammelt von M. Ude. Typen im Stettiner Zoologischen Museum. 1 & mit gleicher Skulptur des Abdomen gehört wahrscheinlich zu der gleichen Spezies. Körperlänge 121, mm, Vorderflügellänge 12 mm. Sumatra, Soekaranda. 1. 1 sehr großes @ ist 1615 mm lang, Vorderflügellänge 15% Legerohr abgebrochen. Merinotus rimieuneus nov. spec. Die Unterschiede von M. flagriseta sind: 1. Fühlerglied ca. 115mal so lang wie dick, außen ohne schwarzen Längsstreifen. 1. Tergit hinten mit Spuren eines Mediankieles. Schiefe Leisten des 2. Tergites an der Basis mit schmalen, poliert glatten Streifen. Basalfeld ziemlich breit und als breiter Keil bis fast zum Hinterrand reichend dicht und scharf längsgerunzelt und nur das Endsechstel als Längskiel. Nur die Basalhälfte des 4. Tergites parallel längsgerunzelt. Enden der Legescheiden zu ?/, der Länge mit weißlichgrauen, kurzen Haaren. Mittelschenkel und -schienen zuweilen dunkel rostgelb. Körperlänge 15 mm, Vorderflügellänge 15 mm, Bohrerlänge 30—83112 mm. Sumatra, Soekaranda. 3 2 gesammelt von M. Ude. Typen im Stettiner Zoologischen Museum. 2 &, die durch die charakteristische Bildung des 1. und 2. Ter- gites mit den Q übereinstimmen, dürften mit Sicherheit hierher- zustellen sein; 3. bis 5. Tergit mit sehr dichter, scharfer, gerader und paralleler Längsrunzelung, 6. Tergit kurz (ca. !/, des 5.) und mit dichten Querriefen. (Von der gleichen Lokalität). Körperlänge 13—14 mm, Vorderflügellänge 12—12%5 mm. Merinotus graeilis nov. spec. Kopf hell rostgelb. Fühler hell rostbraun, 1. und 2. Glied hell rostgelb, außen etwas gebräunt. 1. Glied doppelt so lang wie dick. Thorax und Beine hell rostgelb, Hinterbeine mit den Coxen etwas dunkler rostgelb. Abdomen hell rostbraun. 1. Tergıt schwach ge- runzelt, mit 4 scharfen Längsleisten, Mittelfeld außerdem mit 2 feinen Längsleisten, die nach vorn konvergieren und am Ende des 4. Fünftels sich zu kurzer, schärferer Medianleiste vereinigen. Seitenfeld glatt mit Spuren von Querleisten, etwas eingedrückt. Randfurche äußerst schmal. Schiefe Leisten des 2. Tergites fein, ohne Basalspiegel. Basalfeld keilförmig bis zum Ende des 2. Drittels, längsgerieft, 2. Drittel sehr schmal, die Seitenrandleisten dicht nebeneinander und vereinigen sich am Ende des 2. Drittels zur 5* 11. Heft 68 Dr. Günther Enderlein;: Medianleiste. 3. Tergit mit Medianleiste, dicht längsgerunzelt; hinter der scharfen aber schmalen Querfurche nahe am Hinterrand poliert glatt; Seitenecken groß, längsgerunzelt,' Furche scharf, mit Querleistchen und bogig hinter der Mitte des Tergites endend. 4. Tergit poliert glatt, Seitenecken durch scharfe bogige Furche (mit Querleisten gefüllt) bis zur Mitte des Seitenrandes; nahe der Basis sind diese zwei bogigen Furchen durch lange schmale scharfe Ouerfurche verbunden, die gleichfalls mit Querleisten angefüllt ist. Die übrigen Tergite poliert glatt. Legescheiden schwarz- braun mit mäßig dichter Behaarung von Länge der Scheidenbreite; im Enddrittel ist die Behaarung nicht kürzer, aber viel spärlicher und weiß. Flügel ziemlich hellbraun. Körperlänge 8% mm, Vorderflügellänge 8 mm, Bohrerlänge 13%, mm. Sumatra, Soekaranda. 1 ? gesammelt von M. Ude. Type im Stettiner Zoologischen Museum. Merinotus criniseta nov. spec. Die Unterschiede von M. flagriseta sind: 1. Fühlerglied 1%,mal so lang wie breit. Mediankiel des 1. Abdominaltergites nur ganz hinten und sehr kurz. Poliert glatte Felder an der Basis der schiefen Leisten mit Runzeln; Basalfeld sehr breit keilförmig mit unregelmäßigen welligen Längsrunzeln. Seitenleisten bis zum Hinterrand isoliert, hinten kein Längskiel entstehend. An den Vorderecken des 3. Tergites nur eine kleine ° poliert glatte Stelle. 3. und die Basalhälfte des 4. Tergites mit geraden Längsrunzeln. Mittelbeine mit den Coxen dunkel rostgelb. Legescheide mit sehr kurzer, schwarzer Behaarung, im Enddrittel ist die Pubescenz noch kürzer und weißlich. Flügel hellbraun, an den Spitzen blasser. Körperlänge 7%—9% mm, Vorderflügellänge 6—8 mm, Bohrerlänge 15—20 mm. Sumatra, Soekaranda. 3 $ gesammelt von M. Ude. Typen im Stettiner Zoologischen Museum. 1 $ mit blaßbraunen Flügeln, gleichem Mittelfeld des 2. Ter- gites und mit den sämtlichen 5 Tergiten mit Längsrunzelung gehört wahrscheinlich hierher. Körperlänge 84, mm, Vorderflügellänge 614 mm. Sumatra, Soekaranda, 1 &. Merinotus nigriseta nov. spec. Unterschiede von M. flagriseta: 1. Fühlerglied 21,mal so lang wie dick. 1. Abdominaltergit mit 5 Längskielen. 2. Tergit mit je einem kleinen, poliert glatten Feld an der Basis der sehr scharfen, schiefen Längsleisten, Basal- feld sehr klein, poliert glatt, mit anschließendem, sehr scharfen ' Mediankiel. Am Ende des 2. Drittels des 3. Tergites ein breiter, flacher Quereindruck. Vorderecken des 3. Tergites. nur undeutlich geglättet und nicht abgesetzt; Hinterviertel des 3. Tergites poliert Zur Kenntnis außereuropäischer ‚Braconiden 69 glatt, wie auch das ganze 4. Tergit. Legescheide nur ganz am Ende etwas zugespitzt, Behaarung durchgängig schwarz, nur an der Spitze vereinzelte sehr kurze gelbe Härchen; Pubescenz so lang wie die Scheidenbreite, nur im Endsechstel etwas kürzer. Körperlänge 11—14 mm, Vorderflügellänge 11—15 mm, Bohrerlänge 20—834 mm. Sumatra, Soekaranda, 6 2 gesammelt von M. Ude. Typen im Stettiner Zoologischen Museum. Bei M. seticaudis Szepl. 1906 ist auch das 4. Tergit ohne den Hinterrand längsgerunzelt und das Enddrittel der Bohrerscheiden ist fast kahl. Merinotus bispeculum nov. spec. Unterschiede von M. flagriseta: Flügel ockergelblich mit schwach getrübtem Außenrandsaum des V.- und H.-Fl. 1. Fühlerglied 2% mal so lang wie dick. Ante- dorsum des Mesonotums ziemlich stark gewölbt. 1. Tergit mit 4 Längskielen; hinten ein kurzer Rest des Mediankieles; dicht mit Querleisten besetzt. Basalfeld des 2. Tergites keilförmig, fein längsgerunzelt und von der Mitte ab in einen Längskiel auslaufend. Schiefe Leisten an der Basis mit poliert glattem Feld. 3. und 4. Tergit mit dichten Längsrunzeln, Hinterrand des 4. glatt. End- hälfte der Legescheiden geißelartig dünn, mit viel kürzerer, silber- weißer Pubescenz. Mittelbeine mit den Coxen rostgelb. Mittel- segment nicht oder nur wenig gedunkelt. Körperlänge 11% mm, Vorderflügellänge 1215 mm, Bohrer- länge 28 mm. Sumatra, Soekaranda. 1 2 gesammelt von M. Ude. Type im Stettiner Zoologischen Museum. 4 & mit scharfem Mediankiel des 1. Tergites gehören vielleicht hierher; sonst wie das 9. Sumatra, Soekaranda. 4£. Merinotus laticampus nov. spec. Unterschiede von bisdeculum: 1. und 2. Fühlerglied schwarz. 1. Tergit ohne Längskiele, stark gewölbt und dicht längsrunzelig. 2. Tergit mit sehr breitem, gleich- seitig dreieckigem Basalfeld fast von der Breite des Segmentes, das hinten nicht in einen Längskiel übergeht und in der Mitte endet. Vorderecken des 3. und 4. Tergites mit runden, poliert glatten Flecken. Endhälfte des 4. Tergites und Hinterrandsaum des 3. Tergites poliert glatt. Hinterrand des 3., 4. und 5. Tergites gelb. Behaarung der Legescheiden einfarbig schwarz. Mittel- segment mehr oder weniger gedunkelt. Mittelbeine mit den Coxen rostgelb. Körperlänge 10—14% mm, Vorderflügellänge 10—14 mm, Bohrerlänge 15—27 mm. Sumatra, Soekaranda. 14 Q@ gesammelt von M. Ude. Type im Stettiner Zoologischen Museum, 11. Heft 70 Dr. Günther Enderlein: 2 & stimmen völlig mit den Q überein und gehören wohl sicher dazu. Körperlänge 11—15 mm. Sumatra, Soekaranda. 2 £. Merinotus trispeculum nov. spec. Unterschiede von M. flagriseta' Vorder- und Hinterflügel ockergelblich mit blaßbraunem Außenrandsaum; beim Hinterflügel zieht sich der Saum bis fast zum Enddrittel des Hinterrandes. Ein schmales, hellbraunes Bändchen längs des Basalabschnittes des Cubitus; in der Basal- hälfte vor diesem, in der Endhältfte hinter diesem (in der Discoidal- zelle) gelegen. Beim & fehlt letzterer Teil. Die beiden Basalglieder der Fühler schwarz, 1. Glied nur 14, mal so lang wie dick. Mittel- segmente nicht verdunkelt. Von den 5 Leisten des 1. Tergites ist die mittlere fein und lang, die seitlichen sehr scharf, die übrigen nur hinten angedeutet. Mittelfeld gewölbt, gerunzelt, an den Seiten hinten mit starken Querrunzeln; Seitenfelder als glatte scharfe Furche mit einzelnen Querleisten. Randfelder sehr schmal, nach vorn verbreitert, glatt, mit einzelnen Querleisten. Basalfeld als spitzes, poliert glattes, erhöht liegendes Dreieck; anschließende Medianleiste scharf. Schiefe Leisten wenig scharf, Dreiecke an jeder Basis sehr groß, poliert glatt, bis an das Basalfeld reichend. Runzelung scharf, hauptsächlich Längsrunzeln. 3. Tergit poliert glatt, nur die Basalhälfte zwischen den sehr großen Vorderdrei- ecken mit scharfen Längsrunzeln und scharfer Medianleiste bis zum Ende des 3. Viertels. Vordereckenfurche scharf, mit feinen Querleisten. Beim & ist das zweite Tergit längsgerunzelt. Die übrigen Tergite poliert glatt. Beim & ist die Basis des 4. Tergites schwach längsrunzelig, und das 4. und 5. Tergit mit Spuren einer Medianleiste. Hintertarsen ockergelb, 1. und 2. beim 2 rostbraun; Mittelbeine mit den Coxen rostgelb. Legescheiden nach dem Ende zu sehr wenig zugespitzt, Behaarung etwas länger als die Scheiden- breite, in der Endhälfte wenig kürzer und weißlich. Körperlänge 2 15 mm, & 10—10% mm; Vorderflügellänge 2 17 mm, d 11 mm; Fühlerlänge 2 14% mm, d 11 mm; Bohrer- länge 21% mm. Sumatra, Soekaranda. 1 Qund 4 gesammelt vonM. Ude. Typen im Stettiner Zoologischen Museum. Merinotus ingentiseta nov. spec. Ähnlich dem M. trispeculum, die Unterschiede sind: der hell- braune Saum auch am Außenrande der 1. Discoidalzelle und am Hinterrand der 2. Discoidalzelle. Mittelsegment schwarz, Meta- pleure rostbraun. Die 4. Längsleisten des 1. Tergites sehr scharf, Medianleiste sehr fein; wenig gerunzelt. Basalfeld des 2. Tergites mit mikroskopisch feiner Längsritzung. Auf dem Basisdrittel des 3. Tergites nur noch sehwache Längsrunzelung. Seitenecken glatt, Furchen breit und sehr flach mit feinen Längsrunzeln. Mittelbeine Zur Kenntnis außereuropäischer Braconiden 71 mit den Coxen rostgelb. Scheiden schwarz, Behaarung schwarz, so lang wie die Scheidendicke; am Ende fast %4 der ganzen Länge ist die Scheide dünn und mit sehr kurzer weißer Pubescenz. 1. Fühler- glied rostgelb, 2mal so lang wie dick; 2. Glied dunkel rostbraun. Hinterbeine ganz schwarz. Körperlänge 14%—15 mm, Vorderflügellänge 141%—15 mm, Fühlerlänge 12% mm, Bohrerlänge 78—93 mm. Sumatra, Soekaranda. 2 Q gesammelt von M. Ude. Type im Stettiner Zoologischen Museum. Merinotus ruficauda nov. spec. Kopf poliert glatt, schwarz, Ozellen gelb. Untergesicht rost- braun mit sehr feiner Netzrunzelung. Backen und Mundteile ohne die Oberkieferspitzen ockergelb. Palpen braun mit langer gelb- licher Pubescenz. Fühler schwarz, 1. Glied 234mal so lang wie dick. Thorax poliert glatt schwarz, rostrot ist der untere Rand der Propleure, die Mittelbrust, die Mesopleure ohne die obere Vorderecke (die durch flache glatte Furche abgetrennt) und ein mittlerer Fleck auf der Metapleure. Parapsidenfurchen seicht. Hinter- und Seitenrand des Scutellums breit rostrot, Postscullum rostrot. Mittelsegment poliert glatt. Beine mit den Coxen schwarz. Abdomen schwarz, vom 3. Tergit ab rostrot, ebenso die Sub- genitalplatte und die Platte vorher; erstere in längere Spitze aus- gezogen. 1. Tergit gleichmäßig gewölbt, poliert glatt, hinten und an den Seiten mit dichten Längsrunzeln. Randfurche hinten sehr schmal. Die schiefen Furchen fein, innen rostrot gesäumt ; Basalfeld groß dreieckig, undeutlich gerunzelt und unscharf begrenzt, bis zur Mitte reichend, von dort ab feiner Mediankiel; vom Basalfeld aus strahlig Längsrunzeln über das ganze Tergit. 3. und 4. Tergit längsgerunzelt, mit kleinen dreieckigen Vorderecken, einwärts _ davon je eine glatte Stelle, Furche flach und gerunzelt. In der Mitte der Seiten des 3. und 4. Tergites je ein flacher Quereindruck, dahinter poliert glatt. Vom 5. Tergit ab poliert glatt. Flügel dunkelbraun, Basalhälfte des Stigma ockergelb. Ein kleiner Teil hinter der 1. Cubitalquerader hyalin. Basis des Cubitus gerade. Legescheide dünn, schwarz, Pubescenz sehr kurz. Körperlänge 14 mm, Vorderflügellänge 14 mm, Fühlerlänge 111, mm, Bohrerlänge ca. 25%, mm. Deutsch-Südwestafrika. 1 2 gesammelt von Dr. Dinter. Type im Stettiner Zoologischen Museum. Ipobracon Thoms. 1892. | Ergänzung zur -Gattungsdiagnose: Hinterrand des 3. bis 5. Abdominaltergites völlig ohne Querfurchen oder linienartigen Eindruck. Ipobracon maculicosta nov. spec. Kopf, Thorax, Beine und Abdomen hell rostgelb und poliert glatt. Fühlergeißel und Außenstreif auf 1. und 2. Glied schwarz- braun. 1. Fühlerglied 1?/, mal so lang wie dick. Parapsidenfurchen 11. Heft 72 Dr. Günther Enderlein: ziemlich scharf. Mittelfeld des 1. Tergites stark quergewölbt, mit sehr scharfer Medianleiste. Sietenfurche scharf und schmal. Rand- furche sehr schmal und tief. 2. Tergit mit Mediankiel, der sich an der Basis zu sehr kleinem glatten Basalfeld verbreitert. Vorder- ecken breit dreieckig durch scharfe Furche abgetrennt; letztere mit Querleisten. Basalfurche des 3. Tergites sehr breit mit sehr langen scharfen Querleisten, des 4. Tergites schmal mit kurzen Querleisten. Vorderecken des 3. Tergites groß, dreieckig, in der Mitte hinten mit großem flachen Eindruck. Furche scharf, glatt. Legescheide dünn, schwarz, mit kurzer gelber Behaarung. Flügel hell ockergelb, Adern ockergelb; am Prostigma liegt ein rundlicher dunkelbrauner Fleck (bei den großen Ex. Durchmesser 1% mm), der die proximale Ecke der 1. Cubitalzelle und die distale Hälfte der vorderen Ecke der Discoidalzelle ausfüllt. Äußerste Spitze des Stigma gebräunt. Hinterer Teil des Außenrandsaumes leicht bräunlich getrübt, beim Hinterflügel der ganze Außenrandsaum. — Beim & das 3., 4. und 5. Tergit mit glatten Vorderecken. Ab- trennende Furche mit Querleisten, die des 5. Tergites glatt. 1. bis 4. Tergit mit Längsrunzeln; Basalfeld des 2. Tergites etwas größer und poliert glatt. Körperlänge d 6%—10% mm, 9 8%-16% mm; Vorder- flügellänge $ 7—12 mm, 9 12—17 mm; Bohrerlänge 9 7—12 % mm. Sumatra, Soekaranda. 10 & 6 2 gesammelt von M. Ude. Westjava, Sukabumi, 1 2 (durch Fruhstorfer). Ipobracon trirugosus nov. spec. Die Unterschiede von I. maculicoxa sind: Fühler schwarz, 1. Glied 24, mal so lang wie dick. Mittelfeld des 1. Tergites mit sehr scharfen Längsrunzeln, ohne Medianleiste, Seitenfurchen mit kurzer Querleiste. 2. und 3. Tergit mit sehr - scharfen Längsrunzeln; Basalfeld des 2. Tergites klein, dreieckig, poliert glatt, anschließende Medianleiste fein. Vorderecken kaum abgesetzt; Basalspiegel breit und kurz. Vorderecken des 3. Ter- gites groß, glatt, Furche breit mit Querleisten. Basalfurche des 4. Tergites scharf mit Querleisten; Vorderecken kurz, etwas breit, Furche scharf und mit OQuerleiste. Discoidalzelle ohne braune Zeichnung. Legerohr schwarz mit kurzer schwarzer Pubescenz. Abdomen vom 2. Segment ab rostfarben. Körperlänge 11 mm, Vorderflügellänge 12 mm, Bohrerlänge 10% mm. ' Sumatra, Soekaranda. 1 9 gesammelt von M. Ude. ' Type im Stettiner Zoologischen Museum. Ipobracon sexrugosus nov. spec. Die Unterschiede von I. angustisulca sind: Fühler schwarz, 1. Glied ca. 2% mal so lang wie dick. Mittel- segment schwärzlich, an den Seiten und auf den Metapleuren mit gelber Behaarung. Vorder- und Mittelbeine ockergelb. Hinter- beine mit gelber Behaarung. Seitenfurchen des 1. Tergites sehr Zur Kenntnis außereuropäischer Braconiden 73 breit mit außerordentlich kräftigen Querleisten. Die Leistenan der Außenseite sehr hoch. Mittelfeld mit außerordentlich kräftigen Längsleisten (ca. 6). 2.—6. Tergit mit dichten Längsrunzeln. Vorderecken des 2. Tergites durch flachen Eindruck abgetrennt, vorn mit ganz außen breitem, poliert glattem Feld. Basalfeld poliert glatt, dreieckig, bis zum Ende des 1. Drittels, dann feiner Mediankiel. Vorderecken des 3., 4. und 5. Tergites wenig glatt, durch ziemlich scharfe Furchen abgetrennt, die mit Querkielen gefüllt sind. Basaldrittel des Stigmas ockergelb. Basis des Cubitus etwas gebogen. Körperlänge 9 mm, Vorderflügellänge 91% mm. Sumatra, Soekaranda. 1 d gesammelt von M. Ude. Type im Stettiner Zoologischen Museum. Ipobracon basispeculum nov. spec. Sehr ähnlich dem I. sexrugosus, die Unterschiede sind: _ Mittelfeld des 1. Tergites poliert glatt, hinten einige grobe ausgezogene Punkte. Mittelfeld des 2. Tergites größer und breiter, bis zur Mitte reichend. 5. Tergit mit wenig scharfer Längsrunzelung. 6. Tergit glatt. Legescheiden schwarz, dünn, Pubescenz kurz, am Ende (ca. 1 mm lang) mit gelber Pubescenz. Basalhälfte aller Flügel ockergelblich. Körperlänge 10 mm, Vorderflügellänge 10 mm, Bohrerlänge 61, mm. Sumatra, Soekaranda, 2 2 gesammelt von M. Ude. Typen im Stettiner Zoologischen Museum, Ipobracon parvispeculum nov. spec. Unterscheidet sich von I. basispeculum nur durch folgendes: Basalfeld des 2. Tergites sehr klein und nur bis zum Ende des 1. Viertels reichend; Basalhälfte der Flügel braun oder hellbraun. Pubescenz der Legescheide sehr kurz. Körperlänge 6%-9 mm, Vorderflügellänge 6%—9% mm, Böhrerlänge 4%—61 mm. | Sumatra, Soekaranda. 3 Q gesammelt von M. Ude. Typen im Stettiner Zoologischen Museum. Ipobracon angustisulea nov. spec. Kopf glatt rostrot, Fühlergeißel und ein schmaler Längsstreifen über die Außenseite des 1. und 2. Gliedes schwarz. 1. Glied 2%, mal so lang wie dick. Untergesicht matt. Stirn mit eingedrückter Längslinie. Thorax poliert glatt, rostrot. Parapsidenfurchen sehr seicht. Mittelsegment und Metapleuren schwarz. Mesopleural- furche fehlt. Beine mit den Coxen tiefschwarz, Vorderbeine mit den Coxen rostrot. Abdomen schwarz, Unterseite mit Ausnahme von jederseits einem nach hinten zu stark verbreiterten Längs- streifen auf der Mitte jeder Sternitseite weißlich, ebenso ein sehr schmaler, dreieckiger Saum an den Seiten des 1. Tergites von der Mitte ab bis zum Hinterrand. 1. Tergit gleichmäßig lateral ge- wölbt, längsgerunzelt, vordere Hälfte fast glatt, Mitte des Vorder- “ 11. Heft 74 Dr. Günther Enderlein: randes stark eingedrückt, Mitte des Hinterrandes mit winziger, poliert glatter Stelle; mäßig scharfer Mediankiel; Seitenkiel scharf, einwärts davon sehr schmale, tiefe, glatte Längsfurche, die sich vorn verbreitert. 2. und 3. Tergit mit dichter feiner Längs- runzelung, Vorderecken groß dreieckig; von Furche begrenzt, die des 3. Tergites flach, breit und vorn mit Querleisten, die des 4. schmal, scharf und mit Querleisten. An der Basis der Seitenecken des 2. Tergites je ein kurzes, breites, poliert glattes Dreieck bis zum Basalfeld; dieses keilförmig bis zur Mitte des Tergites, nicht selten nur bis zum Ende des 1. Viertels scharf be- grenzt; bei 1 Q ist das ganze Basalfeld unscharf begrenzt, mit nach . vorn divergierenden Längsrunzeln, von der Mitte ab Mediankiel. Vorderecken des 3. Tergites mit undeutlicher und seichter Runze- lung; vor dem Hinterrand keine Querfurche und kein glatter Saum. Vom 4. Tergit ab glatt. OQuerfurche an der Basis des 4. Tergites scharf und mit mehr oder weniger, zuweilen ohne Quer- kiele; Vorderecken nicht abgesetzt. Legescheide schwarz, Be- haarung dicht schwarz und 2mal so lang wie die Scheidenbreite; Endsechstel zugespitzt und mit allmählich verkürzter Behaarung; Spitzenbehaarung in ca. 1 mm Länge gelblich. Flügel dunkelbraun. Cubitus an der Basis fast gerade. Vordere Basalecke der 1. Hinter- zelle mit kleinem hyalinen Fleck und feine anschließende hyaline Linie bis zum Prostigma. Körperlänge 9—14%, mm, Vorderflügellänge 10—154, mm, Bohrerlänge 9%—15 mm. Sumatra, Soekaranda. 19 Q gesammelt von M. Ude. Typen im Stettiner Zoologischen Museum. Ipobracon latisulea nov. spec. Die Unterschiede von I. angustisulca sind: Erstes Fühlerglied 21,mal so lang wie dick (bei 1 Q auch die 2 ersten Fühlerglieder fast schwarzbraun). Mittelsegment zuweilen merklich aufgehellt. Mittelfeld des 1. Tergites mehr eben, unregel- mäßig gerunzelt, außen gegen die sehr scharfe und sehr breite, poliert glatte, von einzelnen wenig scharfen Querleisten unter- brochene Längsfurche durch sehr scharfe Kante begrenzt. Basal- feld glatt mit wenig scharfen Längsrunzeln, kurz (biszum Ende des 1. Fünftels), dann feiner Längskiel. Vorderecken kaum begrenzt; poliert glatte Felder außen sehr scharf abfallend begrenzt. Vorder- ecken des 3. Tergites poliert glatt, ganz dreieckig, begrenzende Fuürche schmal, sehr scharf, mit Querleisten; scharfe Medianleiste vorhanden; am Hinterrande keine Querfurche undkein glatter Saum. Körperlänge $ 9—13 mm, 9 11 %—18 mm; Vorderflügellänge d 9—13 mm, 2 11%—16 mm; Bohrerlänge 12—16 mm. Sumatra, Soekaranda. 4 $& 49 2 gesammelt von M. Ude. West-Java, Sukabumi; 2000 Fuß hoch, 1893. 1 2 (durch H. Fruhstorfer). Typen im Stettiner Zoologischen Museum. Zur Kenntnis außereuropäischer Braconiden 75 Ipobracon laevibasis nov. spec. Die Unterschiede von I. angustisulca sind: Die beiden ersten Fühlerglieder schwarz, 1. Glied ca. 24; mal so lang wie dick. 1. Tergit poliert glatt, nur hinten zuweilen mit einzelnen Längsriefen; Mediankiel vorn scharf hinten ganz flach und unscharf. Vorderecken des 2. Tergites von noch schärferer Querfurche abgegrenzt, die ziemlich glatt und nur wenig unscharf gerunzelt ist; poliert glatte vordere Dreiecke kurz und breit. Basal- feld schärfer längsrunzelig, immer bis zur Mitte des Tergites keil- förmig, dann mediane Längsleiste. Längsrunzelung des 2. Tergites wenig scharf und weniger dicht. Querfurche an der Basis des 3. Tergites mit Querrunzeln (längs zum Tergit); dahinter bis zum Ende des ersten Drittels oder bis zur Mitte mit feiner Längs- ritzung, die auch fast ganz fehlen kann. Vorderecken dreieckig, glatt, abgrenzende Furche sehr scharf, schmal, glatt. Die übrigen Tergite glatt. Vorderecken des 4. Tergites nur durch ganz undeut- liche Furche abgesetzt. Legescheide mit dichter schwarzer Be- haarung von der Länge der Scheidenbreite, erst an der Spitze etwas kürzer und ganz am Ende einige gelbe Härchen. Die Basis des Cubitus nahezu gerade. Körperlänge 8% —17 mm, Vorderflügellänge 9% —16%, mm, Bohrerlänge 934—19%, mm. Sumatra, Soekaranda. 26 ® gesammelt von M. Ude. Typen im Stettiner Zoologischen Museum. 3 I. impressus (Szepl. 1901) aus Celebes oder Ceram hat einige Beziehungen zu dieser Art; die Beine sind aber braungelb, die Hinterschienen und Tarsen ausgenommen (die schwarz sind). Ipobracon crista nov. spec. "Die Unterschiede von I. angustisulca sind: 1. und 2. Fühlerglied außen nur wenig scharf geschwärzt. 1. Glied ca. 1% mal so lang wie dick. Mittelschienen mit rötlichem Ton. 1. Abdominaltergit mehr poliert glatt, der gewölbte Teil mit mehr oder weniger Runzeln, die aber wenig dicht und flach sind und meist nur in der hinteren Hälfte deutlicher sind. Median- kiel sehr scharf, nach vorn zu immer kammartiger hoch werdend und hinter der scharf längsgefurchten Basalgrube abgerundet steil abfallend. Seitenfurche breit und fast gleichbreit, mit einzelnen Querleisten. Randfurche etwas breiter. 2. Tergit mit ganz gleich- mäßigen, schärferen und mehr durchlaufenden Längsrunzeln etwas weniger dicht besetzt; Vorderecken zeigen keine Spur einer Ab- grenzung. Basalfeld meist winzig klein, Medianleiste schließt sich an, ist aber oft wenig schärfer als die benachbarten Längsleisten, zuweilen sogar nicht schärfer wie diese. Längsrunzeln auf dem 3. Tergit feiner und nur bis zum Ende des’ersten Viertels oder bis zur Mitte reichend. Vorderecken des 3. Tergites glatt, abtrennende Furche schmal, scharf, stark gebogen, in der Mitte des Tergites nahe den Seiten wieder nach vorn umbiegend. Der übrige Teil 11. Heft 76 Dr. Günther Enderlein: des 3. Tergites und die folgenden poliert glatt. Vorderecken des 4. Tergites scharf abgesetzt; die glatte Furche läuft steil nach den Hinterecken, bricht aber in der Mitte des Tergites plötzlich ab, ohne den Seitenrand zu erreichen und endet in die schmale basale Querfurche, die mehr oder weniger mit Querkielen ausgefüllt ist, die in der Mitte auch fehlen können. Legescheiden gleichmäßig breit, nicht zugespitzt, Behaarung mäßig dicht, bis zum Ende gleichlang, ohne Spuren gelber Härchen. Körperlänge 10 %—15 15 mm, Vorderflügellänge 10 %—16 mm, Fühlerlänge 12%—141, mm, Bohrerlänge 6%—15%, mm. Sumatra, Soekaranda. 38 Q gesammelt von M. Ude. Typen im Stettiner Zoologischen Museum. . Eine Anzahl & stimmen in der Bildung des 1. und 2. Tergites auffällig mit den Qüberein. Es erscheint wohl sicher, ‚daß sie trotz der nachstehenden angeSebenen Differenzen zud ieser Spezies gehören. Unterschiede: 3., 4. und das 5. Tergit ohne das Enddrittel mit Längsrunzeln. Vorderecken des 3., 4. und 5. Tergites glatt, hinten etwas eingedrückt, alle 3 gleichartig abgesetzt und die abtrennende Furche hinten nach vorn umgebogen, scharf, schmal und dicht mit Querleisten gefüllt. Mittelbeine rostbraun. Körperlänge 10%—12 mm, Vorderflügellänge 10%—12 mm, Fübhlerlänge 11—13 mm. Sumatra, Soekaranda. 16 d gesammelt von M. Ude. 3 9, die kleinsten Stücke, sind in der Färbung sehr blaß, so daß alle sonst schwarzen Teile rostbraun erscheinen. Ipobracon laevibasis ist dieser Speziessehrähnlich, unterscheidet sich aber leicht durch folgendes: 1. Fühlerglied 24, mal so lang wie dick, die 2 ersten Glieder schwarz. 1. Tergit poliert glatt, Median- kiel weniger scharf. Vorderecken des 2. Tergits breit abgesetzt, Basalfeld groß, keilförmig, längsgerunzelt. Vorderecken des 4. Ter- gites undeutlich abgesetzt. Legescheide mit dichterer Behaarung, mit gelben Härchen ganz am Ende. Ipobracon, & incertae sedis. 1. und 2. Fühlerglied mit schwarzem Längsstreifen. 1. Glied 1%,mal so lang wie dick. 1. und 2. Tergit wie bei I. latisulca. 3. und 4. Tergit mit dichter paralleler Längsrunzelung und mit schieferer Medianleiste. Basis des 5. Tergites mit Spuren einer Längsrunzelung. Vorderecken des 3. Tergites groß, rauh, vorn glatt, Furche schmal, scharf, mit Querleisten. Vorderecken des 4. Tergites kurz, etwas breit, vorn mit kreisrundem, siegelförmigen Eindruck. Basis des Cubitus gerade. Körperlänge 10—11 mm, Vorderflügellänge 10%—11% mm. Sumatra, Soekaranda. 4 $ gesammelt von M. Ude. Ipobracon laeviventris nov. spec. Die Unterschiede von I. angustisulca sind: (Kopf abgebrochen.) 1. Tergit poliert glatt und ohne Median- kiel. Alle übrigen Tergite poliert glatt. Basalfeld des 2. Tergit Zur Kenntnis außereuropäischer Braconiden 17 klein, poliert glatt, rechtwinklig dreieckig, bis zum Ende des 1. Fünftels, dann mediane Längsleiste, Vorderseiten scharf ab- getrennt, Furche scharf, hinten parallel zum Außenrand und bis zum Ende des 3. Viertels reichend ohne den Rand zu erreichen. Vorderecken des 3. Tergites kürzer dreieckig, gewölbt; Furche glatt, Furche der Basis mit Querkielen. An den Vorderecken des 4. Tergites ein undeutlicher schräger Eindruck. Legescheide an der Spitze ohne gelbe Härchen. Körperlänge ca. 13 mm, Vorderflügellänge 13 mm, Bohrer- länge 19 mm. Sumatra, Soekaranda 1 9 gesammelt von M. Ude. Type im Stettiner Zoologischen Museum. Ipobracon rugiventris nov. spec. Kopf und Fühler schwarz, Mundteile rl Thorax Foto Parapsidenfurchen ziemlich scharf. Mittelsegment schwarz mit grauer Pubescenz, die sich auch auf den Pleuren findet. Beine mit den Coxen schwarz, die vorderen rostgelb. Schienensporne rost- gelb, Abdomen schwarz, Unterseite mit Ausnahme von Keilflecken in der Mitte der Seiten jedes Sternites weiß. Die 5 ersten Tergite ‚ längsgerunzelt. Mittelfeld des 1. eben, ohne Medianleiste, Furche scharf, innen scharf gekantet, glatt. Basalfeld des 2. Ter- gites bis zum Ende des 3. Viertels keilförmig, wenig längsgeritzt. Von den Vorderecken geht jederseits eine unscharfe Längserhebung aus, beide parallel und in der Mitte endend. Vorderecken des 3. Tergites wenig abgesetzt, längsgerunzelt, nur vorn eine kleine kreisrunde, siegelartige Stelle, die sich auch an der entsprechenden Stelle auf dem 4. und 5. Tergit findet, ohne daß aber die Vorder- . ecken abgesetzt sind. Legescheiden dünn, schwarz, mit kurzer brauner Pubescenz. Flügel hyalin, etwas bräunlich getrübt. Adern und Stigma schwarzbraun. Basis des Cubitus wenig gebogen. Körperlänge 8%—9 mm, Vorderflügellänge 8—8% mm, Fühlerlänge 8 mm, Bohrerlänge 5 mm. West-Java, Sucabumi. 2000 Fuß hoch. 1893. 2 2 (durch Fruhstorfer). Typen im Stettiner Zoologischen Museum. Ipobracon magnifieus nov. spec. Poliert glatt. Kopf ockergelb, Fühler schwarz, 1. Glied 2% mal so lang wie dick. Thorax lebhaft rostrot. Parapsiden- furchen ziemlich flach. Beine mit den Coxen tiefschwarz. Ab- domen rostrot. Mittelfeld des 1. Tergites gewölbt, etwas längs- geritzt, Medianleiste flach. Seitenfurchen scharf und schmal. 2. Tergit mit scharfen geraden Längsrunzeln bis zum Ende des 2. Drittels. Basalfeld groß, poliert glatt, hinten mit dichter mikro- skopisch feiner Längsritzung, bis zum Ende des 1. Drittels, dann Längsleiste. Seitenspiegel glatt, dreieckig mit anschließender Längsleiste bis zur Mitte. 3. Tergit glatt, Basalfurche breit und lange Querleisten, Seitenecken glatt, dreieckig, Furchen scharf mit 11. Heft I or NE N Dr. Günther Enderlein: - - Querleisten. Hinterränder ohne Querfurchen. Subgenitalplatte stark zugespitzt. Legescheide schwarz, Pubescenz sehr kurz, schwarz, ganz an der Spitze gelblich. Flügel dunkelbraun, End- hälfte ockergelb, Spitzensiebentel gerade abgeschnitten, dunkel- braun mit anschließendem Randsaum bis fast zurMitte der 2. Hinter- zelle, sich am Ende abgerundet verbreiternd. Hinterflügel dunkel- braun, das 3. Viertel nimmt eine unvollständige ockergelbe Quer- binde ein, die halbkreisförmig hinten begrenzt ist und den Hinter- rand nicht erreicht. Cubitus nahe der Basis gebrochen, an der Biegungsstelle mit Aderstummel nach vorn. Körperlänge 141, mm, Vorderflügellänge 17% mm, Fühler- länge 14% mm, Bohrerlänge 111%, mm. Deutsch-Ostafrika, Usambara, Bulwa. 1 2 (durch Rolle). Type im Stettiner Zoologischen Museum. Ipobracon alboniger nov. spec. In der Flügelfärbung dem I. semialbus (Szepl. 1901) aus Brasilien ähnlich. Der ganze Körper tiefschwarz. Spitzendrittel der Vorderflügel weißlich hyalin. Parapsidenfurchen scharf. Abdomen völlig glatt, unpunktiert mit feiner schwarzer Pubescenz. Basalfeld des 2. Ter- gites ziemlich breit keilförmig bis zum Hinterrand, Seitenränder gerade. 2. Sutur scharf crenuliert. Basalfurche des 5. Tergites sehr fein crenuliert. Basalfurche des 5. und 6. Tergites nicht cre- nuliert und in der Mitte eingebuchtet (nach vorn konkav). 3. Tergit mit dreieckigem Basalfeld bis zum Ende des 1. Drittels, dann Medianleiste bis zum Ende des 2. Drittels. Seitlich des Basalfeldes des 2. Tergites je ein unbehaartes flach dreieckiges Feld (Basal- spiegel). Vorderecken des 3., 4.und 5. Tergites durch glatte Furche abgeschnitten. Basalteil des Cubitus gerade. Körperlänge 11 mm, Vorderflügellänge 12%, mm, Bohrerlänge 19 mm. Columbien, Hacienda Pehlke. 1 9 gesammelt von E. Pehlke. Type im Stettiner Zoologischen Museum. Ipobracon variicolor (SzEpl. 1901). Basalfeld des 2. Tergites schmal keilförmig bis zum Ende des 4. Fünftels, Oberfläche breit eben; Seitenrand gerade und stark konvergierend; Spitze sehr schmal. — Mitte des Gesichts mit poliert glattem Feld. Palpen dunkelbraun mit gelblicher Pubescenz. Vorderrand des 3. Tergites jederseits der Mittellinie mit einem eingedrückten Punkt. Sonst wie I. alboniger. Körperlänge 2 14 mm, Bohrerlänge 2 12% mm. Brasilien, Obidos. April bis Mai 1906. 1 d, 1 2 gesammelt von Hoffmanns. | Ipobracon brevicuneus nov. spec. Der einzige Unterschied von I. variicolor ist die Bildung des Basalfeldes des 2. Tergites, dessen Seitenränder bis zum Zur Kenntnis außereuropäischer Braconiden 19 Ende des 1. Drittels konvergieren, dann bis zum Ende des 2. _ Drittels parallel laufen, stark genähert sind und hier enden; Ober- fläche nicht eben, sondern stark gerundet. | Körperlänge 14—15 mm, Vorderflügellänge 15%—17 mm, Fühlerlänge ca. 151% mm, Bohrerlänge 14% —171% mm. Peru, Departement Ehanchamayo, Rio toro. 792. Typen im Stettiner Zoologischen Museum, Ipobracon laticuneus nov. spec. Der Unterschied von I. variicolor ist: Das Basalfeld des 2. Tergites hat Y, der Segmentbreite und endet am Ende des 4. Fünftels, Oberfläche breit und ziemlich eben. Seiten gerade und nach hinten konvergierend; Spitze sehr breit. Körperlänge 12 mm, Vordeiflügellänge 13%, mm, Fühlerlänge 13 mm, Bohrerlänge 11% mm. Peru, Dep. Chanchamayo, Rio toro. 229. Typen im Stettiner Zoologischen Museum. Ipobracon sigillatus nov. spec. Die Unterschiede von I. variicolor sind: Die Vorderecken des 3. Tergites nicht durch Furche abgegrenzt. In der Mitte der Stelle, an der sie sich finden würde, ist ein kleiner runder siegelartiger Eindruck. Basalfeld des 2. Tergites klein dreieckig bis zum Ende des 1. Fünftels, Oberfläche etwas gerundet, dann scharfe Medianleiste bis zum Ende des 2. Drittels. Segment- grenzen zwischen 3.—6. Segment sehr fein und undeutlich. An der Basis des 3. Tergites keine eingedrückten Punkte. Körperlänge 16 mm, Vorderflügellänge 17 mm, EEE: 13%, mm, Bohrerlänge ca. 17 mm. Peru. 12. Type im Stettiner Zoologischen Museum. Ipobracon erenulatus nov. spec. Die Unterschiede von I. variicolor sind: Metapleure und Mittelsegment rostgelb. 1.—4. Abdominal- segment rostgelb. 2. Sutur breit, lang crenuliert. Basalfeld des 2. Tergites schmal dreieckig (ca. Y, Breite), scharf gerandet, eben, bis zum Ende des 1. Viertels, dann breite gerandete Medianleiste bis zum Ende des 3. Viertels; neben dem Basalfeld keine Längs- runzeln. Palpen braun mit gelblicher Pubescenz. Schienensporne rostbraun. Beinpubescenz schwarz, die der Vorder- und Mittel- tarsen goldgelb. Basalhälfte des Hinterflügels und 2. Viertel des Vorderflügels ein wenig aufgehellt. Körperlänge 12 mm, Vorderflügellänge 131, mm, Bohrerlänge 10 mm. Brasilien, Demerara. Februar bis März 1904. 1 Q gesammelt von R. Haensch. Die Spezies ist am nächsten mit I. amazonicus (Szepl. 1901) aus Brasilien (Manaos) verwandt. 11, Heft 80 >... Dr. Günther Enderlein: Ipobracon aureopilosus nov. spec. (= I. variicolor [Sepl. 1901] var. 2, cf. 1906 p. 566.) Die Unterschiede von I. variicolor (Szepl. 1901) sind: Metapleure und Mittelsegment, 1., 2. und 3: Abdominal- segment rötlich rostgelb. Mittelfeld des 1. und Basalfeld des 2. Tergites schwarz. Schienen und Tarsen der Vorder- und Mittel- beine rostbraun mit goldgelber Pubescenz und rostgelben Schienen- spornen. Hinterschienensporne rostbraun. Palpen hell rostgelb. Basalfeld des 2. Tergites von 14 Segmentbreite, oben ziemlich eben, bis zum Ende des 3. Viertels und hier sehr breit (ca. % mm) endend; Seitenränder bis zum Ende des 1. Viertels parallel, bis zum Ende des 2. konvergierend, dann parallel. 2. Sutur glatt. Körperlänge 12 mm, Vorderflügellänge 13 mm, Bohrerlänge 13 mm. Brasilien, Obidos. April-Mai 1906. 1 9 gesammelt von Hoffmanns. Type im Stettiner Zoologischen Museum. Ipobracon flaviealigatus nov. spec. Die Unterschiede von I. varticolor sind: Metapleure, Mittelsegment und 1.—4. Abdominalsegment rötlich rostgelb. Schienen und Tarsen der Vorder- und Mittelbeine, Basaldrittel der Hinterschienen und alle Schienenendsporne rost- gelb. Palpen blaß rostgelb. 1. Fühlerglied 1% so lang wie breit. Basalfeld des 2. Tergites von Y, Breite, Oberfläche flach gerundet, bis zum Ende des 2. Drittels, hier sehr breit (, mm) endend; Seitenrand völlig gerade und schwach nach hinten konvergierend. Körperlänge 13 mm, Vorderflügellänge 15 mm, Bohrerlänge 11 mm. Britisch Guayana. Demerara. Februar-März1904. 19 gesammelt v. R. Haensch. Type im Stettiner Zoologischen Museum. Ipobracon rufiscapus (Szepl. 1901). Körper dunkel rötlich rostfarben. Mittelsegment mit weißer Pubescenz.% Basalfeld rechtwinklig dreieckig, ca. % Breite, bis zum Ende des 1. Drittels, dann allmählich in die breite Median- leiste übergehend, diese bis zum Ende des 2. Drittels. Stigma gelb, Prostigma und Umgebung braun. Basis des Cubitus gebrochen. Vorderecken des 3. Tergites von !/, Segmentbreite, etwas gewölbt. 2. Sutur breit, in der Mitte nach hinten konkav gebrochen, sehr fein und dicht crenuliert. Basalfurchen des 4. und 5. Tergites schmal, scharf, glatt und gerade, ohne deutliche Vorderecken. Palpen braun. | Länge 12 mm, Bohrerlänge 7 mm. Brasilien, Espiritu Santo. 1 2 (durch Fruhstorfer). Szepligeti gibt an, daß das 3. und 4. Tergit ‚am Hinterrande durch je eine Linie begrenzt“ wird. Sollte es sich um eine Hinter- Zur Kenntnis außereuropäischer Braconiden 8 randsfurche handeln, so wären diese obigen Stücke Vertreter einer noch unbekannten Art. Die stark gebrochene Basis des Cubitus würde auch dafür sprechen. Ipobracon erasseerenulatus nov. spec. Die Unterschiede von 7. rufiscapus sind: Basalfeld eben, halbkreisförmig bis zum Ende des 1. Viertels vorn % Breite, dann keilförmig bis zum Ende des 3. Viertels, ohne Spitze; Ränder scharf ohne anschließende Vertiefung. 2. Sutur gerade, mit sehr kräftiger und weitgestellter Crenulierung. Vorder- ecken des 3. Tergites sehr groß, dreieckig, breiter als % Segment- breite, eben. Basalfurche des 4. und 5. Tergites nicht gerade, Vorderecken groß abgeschnitten; die des 4. Tergites in der Mitte fein crenuliert. Schienen und Ta:sen mehr rostgelblich. Basis des Cubitus stark gebrochen. Palpen röstgelb. Körperlänge 13 mm, Vorderflügellänge 15 mm, Bohrerlänge 121, mm. Südbrasilien, Santa Catharina. 2 Q gesammelt von Lüder- waldt. Typen im Stettiner Zoologischen Museum. Ipobracon reetivena nov. spec. Die Unterschiede von I. rufiscapus sind: Basalfeld des 2. Tergites klein 6eckig, von Y, Breite, bis zum Ende des 1. Drittels, dann scharfe schmale Medianleiste bis zum Ende des 3. Viertels, die von sehr kräftigen und auch außen scharf- gerandeten Längseindrücken gesäumt ist. Crenulierung der 2. Sutur etwas gröber. Basalfurche des 4. und 5. Tergites etwas breiter, gerade, die des 4. schwach crenuliert. Basis des Cubitus völlig gerade. Körperlänge 10% mm, Fühlerlänge ca. 14 mm, Vorderflügel- länge 101, mm, Bohrerlänge 61, mm. Südbrasilien, Santa Catharina. 1 Q gesammelt von Lüder- waldt. Type im Stettiner Zoologischen Museum. Ipobracon lateerenulatus nov. spec. Die Unterschiede von I. rufiscapus sind: Basalfeld des 2. Tergites von Y, Breite bis zum Ende des 1. Drittels, viereckig, dann schmale scharfe Medianleiste bis zum Ende des 4. Fünftels, die von breiten eiförmigen, scharf gerandeten, etwas flach gerunzelten Längseindrücken gesäumt sind. 2. Sutur in der Mitte fast die Hälfte des 3. Tergites einnehmend, Crenu- lierung sehr scharf und in der ganzen Breite. Vorderecken sehr breit (2/, der Tergitbreite), abtrennende Furche scharf und crenu- liert. Basalfurche des 4. und 5. Tergites scharf, crenuliert, gerade; Vorderecken abgesetzt. Basis des Cubitus schwach gebogen. Palpen blaß rostgelb. Körperlänge 11% mm, Vorderflügellänge 14 mm, Bohrer- länge 10 mm. Archiv für Naturgeschichte 1918. A. 11, 6 11. Heft 82 Dr. Günther Enderlein: Südbrasilien, Santa Catharina. 1 Q gesammelt von Lüder- waldt. Type im Stettiner Zoologischen Museum. Ipobracon eolumbianus nov. spec. Kopf, Fühler, Thorax und Beine glatt schwaız. Endhälfte der Palpen blaß rostgelb. Parapsidenfurchen mäßig scharf. Gesicht, Thorax und Beine mit langer weißer Behaarung, an den Tarsen kurz und unten gelblich. Vordertarsen hell rostbraun. Abdomen lebhaft ockergelb, glatt. Basalfeld kurz, klein, bis zum Ende des 1. Fünftels, rhombisch, hintere Ecke stumpfwinklig, dann kräftige Mecianleiste bis zum Ende des 3. Viertels. 2. Sutur glatt, wellig, Basalsechstel des 3. Tergites mit sehr schmaler scharfer Medianleiste. Die Vorderecken des 3. Tergites abgesetzt, doppelt so breit wie lang, Furche scharf. Legescheide schwarz, dünn. Flügel hell gelbbraun, Adern und Stigma gelbbraun, Costa braun. Basis des Cubitus gebogen. Nervulus interstitial. Körperlänge 71, mm, Vorderflügellänge 7 mm, Fühlerlänge 51, mm, Bohrerlänge 71, mm. Columbien, 2 2 gesammelt von E. Pehlke. Typen im Stettiner Zoologischen Museum. Ipobracon cehontalensis (Cam. 1877). Costa Rica. 3 2 gesammelt von H. Schmidt. Ipobracon Cameroni nov. spec. Kopf und Fühler schwarz, Endglieder des Labial- und die 2 Endglieder des Maxillarpalpus hell rostgelb. Thorax und Ab- domen lebhaft ockergelb. Tegulae schwarz. Parapsidenfurchen ziemlich scharf. Prothorax, Coxen und Beine schwarz. Unterseite Mittelsegment und Beine mit weißlicher Pubescenz. Abdomen po- liert glatt, ohne Runzelungen. Basalfeld des 2. Tergites klein vier- eckig, von !/, Tergitbreite, bis zum Ende des 1. Viertels, dann Medianleiste bis zum Ende des 3. Viertels. 2. Sutur gewellt, glatt, nur in der Mitte einige Spuren von Längsleistchen (Crenulierung), in der Medianlinie ein kleiner flacher, knopfartiger Höcker. Eck- felder des 3. Tergites von % Tergitbreite, etwas gewölbt. Lege- scheide lang, dünn, schwarz, Pubescenz kurz, braun, an der Spitze grau. Flügel braun, ohne hyaline Flecke. Adern und Stigma dunkelbraun. Cubitusan der Basis gebrochen. Nervulus interstitial. Körperlänge 10 mm, Vorderflügellänge 10% mm, Fühlerlänge ca. 9 mm, Bohrerlänge 12% mm. Mexiko,Chiapas. 1.4.1907. 1 ? gesammelt vonL. Conradt. Type im Stettiner Zoologischen Museum. Gewidmet wurde diese Spezies Herrn Peter Cameron, dem Monograph der Hymenopteren Mittelamerikas. Ipobracon duploareatus nov. spec. Die Unterschiede von I. rufiscapus sind: Basalfeld des 2. Tergites von % Breite, keilförmig bis zur Mitte, von hier als Mecianleiste bis fast zum Ende; Seitenrand fast Zur Kenntnis außereuropäischer Braconiden 83 gerade, nur wenig eingedrückt, gesäumt von flachem Längs- eindruck, der vorn von einigen flachen Querrunzeln unterbrochen. wird. 3. Tergit mit sehr scharf begrenztem, dreieckigen, ebenen Basalfeld von !/, Breite, bis zum Ende des 1. Drittels, dann Median- leiste bis dicht hinter die Mitte; hinter dem Basalfeld einige strahlig gestellte Runzeln; 2. Sutur 2mal gebrochen, breit, glatt, steil vor dem Basalfeld mit ca. 7 scharfen Längsleisten. Vorderecken des 3. Tergites von Y, Breite, Furche scharf und glatt. Basalfurche des 4. Tergites mit Spuren von Crenulierung in der Mitte. Basis des Cubitus schwach gebogen. Körperlänge 10 mm, Vorderflügellänge 101% mm, Bohrerlänge 3% mm. Südbrasilien, Santa Catharina. 1 Q gesammelt von Lüder- waldt. Type im Stettiner Zoologischen Museum. Diese Spezies ist am nächsten verwandt mit I. nigriscapus (Szepl. 1901) aus Südbrasilien. Ipobracon nigripecetus nov. spec. Kopf und Fühler schwarz, letztes Maxillarpalpenglied hell rostgelb. Thorax und Abdomen rostrot. Unterseite des Thorax schwarz mit kurzer weißer Pubescenz. Obere Hälfte der Dorsa des Mesonotum schwarz (2 Längsstriemen). Parapsidenfurchen ziem- lich fein. Vom 6. Tergit ab bräunlich. 1. Tergit glatt, Seiten- furchen etwas rauh und querrunzelig. 2. Tergit zerstreut punk- tiert. 3. und 4. Tergit dicht punktiert. Basalfeld des 2. Tergites groß dreieckig, von Y, Breite, bis zum Ende des 4. Fünftels, glatt; Rand scharf, fast gerade, von scharfer und dichter Punktreihe gesäumt; Spitze schmal offen. Vorderecken des 3.—5. Tergites ca. !/, Breite, außen dicht und fein punktiert, innen glatt. 2. Sutur sehr fein crenuliert, gewellt; Basalfurche des 4. und 5. Tergites gerade und fein crenuliert. Vom 5. Tergit ab poliert glatt. Lege- scheide schwarz; Pubescenz grau, an der Spitze gelblich. Flügel braun, Stigma ockergelb, Basaldrittel etwas gelichtet, im Spitzen- drittel der Costalzelle ein hyalinerKeilfleck. Stigma hinten hyalin gesäumt, am hinteren Ende der 1. Cubitalquerader in der vorderen Hinterzelle ein runder hyaliner Punktfleck. Basis des Cubitus gerade. Körperlänge 6%—8 mm, Vorderflügellänge 6%—8 mm, Bohrerlänge 14,—1% mm. Argentinien, Mendoza. 10. bis 14. 2. 1907. 2 2 gesammelt von Jensen-Haarup. Typen im Stettiner Zoologischen Museum. Ipobracon bicuneus nov. spec. Die Unterschiede von I. punctum (Brull& 1846) aus Guayana sind: Die keilförmigen Basalfelder des 2. und 3. Tergites sind von cerenulierten Furchen gesäumt, ersteres von % Breite, letzteres 6* 11. Heft 84 Dr. Günther Enderlein: % so breit, beide bis zum Ende des 3. Viertels. 2. Sutur fein crenuliert. Basalfurche des 4. Tergites fein crenuliert, die des 5. noch feiner, beide gerade; Vorderecken unscharf abgesetzt. Vorder- ecken des 3. Tergites breit und innen spitz bis an den Keil aus- laufend; abtrennende Furchen glatt. Pubescenz der Schienen und Tarsen gelb. Flügel braun, ?/, der Basis aufgehellt. Stigma ocker- gelb, ebenso ein anschließender Hinterrandsaum. Basis des Cubitus gerade. Körperlänge 9 mm, Vorderflügellänge 9 mm, Bohrerlänge 3% mm. Ecuador, Curaray. Januar 1906. 1 Q gesammelt von Dr. Ohaus. Type im Stettiner Zoologischen Museum. Ipobracon digitatus nov. spec. Kopf und Fühler schwarz. Palpen hell rostgelb. Thorax glatt dunkel rötlich rostfarben, Prothorax schwarz. Parapsidenfurchen seicht. Coxen und Hinterbeine dunkel rötlich rostfarben. Vorder- und Mittelbeine und ein Längsstreifen auf der Unterseite der Hinterschiene hell rostgelb. 5. Tarsenglied aller Beine schwarz- braun. Abdomen glatt, dunkel rötlich rostfarben. 2. Sutur fein crenuliert, gerade. Basalfeld des2. Tergites von 15 Breite, dreieckig, bis zur Mitte dann breiter flacher leistenartiger parallelseitiger . Stiel bis zum Ende des 3. Viertels. Vorderecken des 3. Tergites doppelt so breit wie lang, Innenecken spitz; abtrennende Furche scharf, glatt. Legescheide schwarz mit ebensolcher Pubescenz. Flügel hyalin, schmutzig gelblich. Adern gelbbraun. Stigma ocker- gelb. Schmale hellbraune Querbinde dicht vor dem Stigma, Spitzenviertel hellbraun, Grenze läuft längs der 2. Cubitalquerader, die ziemlich schief steht. Basis des Cubitus schwach gebrochen. Spitze des Hinterflügels zu 2/, hellbraun. Körperlänge 10% mm, Vorderflügellänge 10% mm, Fühler- länge 10 mm, Bohrerlänge 9 mm. Südbrasilien, Santa Catharina. 1 @ gesammelt von Lüder- waldt. Ipobracon tubereulatus nov. spec. Kopf glatt, schwarz. Fühler schwarz. Gesicht rauh punktiert, mit weißlicher spärlicher Pubescenz. Thorax rostrot, unten mit weißlicher Pubescenz. Mittelsegment schwarz. Parapsidenfurchen sehr seicht, vorn schärfer. Beine mit den Coxen schwarz, Vorder- tarsen mit Ausnahme des 5. Gliedes rostbraun. Abdomen dunkel rostrot, glatt. 7. und 8. Tergit schwarz. Basalfeld des 2. Tergites von Y, Breite, Spitze keilförmig bis zum Ende des 4. Fünftels; gesäumt von flachen Längseindrücken mit einzelnen flachen Quer- runzeln. Suturen glatt; in der Mitte der 2. Sutur ein querovales (doppelt so breit wie lang), flaches kleines höckerartiges Feld, daß von Spuren einer Crenulierung umgeben ist. Eckfelder des 3. Ter- gites von Y, Tergitbreite. Flügel hyalin, leicht schmutzig ocker Zur Kenntnis außeoreuropäischer Braconiden 85 gelblich getönt. Mittlere braune Querbinde dicht proximal des Stigmas, vorn verschmälert, füllt die Discoidalzelle aus; Spitzen- drittel braun, ein schmaler Hinterrandsaum verbindet es mit der QOuerbinde. Hinterflügelspitze zu ?/, braun, Stigma lebhaft ocker- gelb, Adern braun. Basis des Cubitus schwachr gebrochen. Körperlänge 11% mm, Vorderflügellänge 12% mm, Fühler- länge 14% mm, Bohrerlänge 61% mm. Peru, Departement Chanchamayo, Rio toro. 12. Type im Stettiner Zoologischen Museum. Ipobracon ecuadoriensis nov. spec. Kopf und Fühler schwarz, Gesicht rauh punktiert, mit großer Pubescenz, ebenso die schwarzen Palpen. Fühlerspitze stark zu- gespitzt. Thorax glatt schwarz, nur der Hinterrand des Meso- und Metanotum schwach gerötet. Parapsidenfurchen nur ganz vorn und sehr seicht entwickelt. Pubescenz weißlichgrau, besonders unten und hinten. Beine mit den Coxen schwarz, Vordertarsen und alle Schienensporne dunkel rostgelb. Beinpubescenz gelblich. Abdomen glatt schwarz, die 3 ersten Segmente rostrot. Das Basal- feld des 2. Tergites viereckig, fast von 1, Breite und bis zum Ende des 1. Drittels, dann breiter paralleler, kielartiger, oben ebener Stiel bis zum Ende des 2. Drittels. Alle Furchen glatt. Vorderecken des 3. Tergites gewölbt von 4, Breite. 2. Sutur gewellt. Basalfurche des 4. Tergites etwas wellig. Legescheiden schwarz mit brauner Pubescenz. Flügel ockergelb, Adern und Stigma ockergelb. Spitzendrittel mit Binde vom Prostigma aus dunkelbraun; Spitzen- hälfte des Hinterflügels dunkelbraun, die Grenze läuft schräg vom Ende des 2. Drittels des Vorderrandes bis fast zum Ende des 1. Drittels des Hinterrandes. Basis des Cubitus eiwas gebogen. Körperlänge 13 mm, Vordertlügellänge 14 mm, Fühlerlänge 151% mm, Bohrerlänge 8 mm. Eeuador, Balzapamba. 1 Q gesammelt von R. Haensch. Type im Stettiner Zoologischen Museum. Diese Spezies ist am nächsten verwandt mit I. nigripalpis (Szepl. 1901) aus Venezuela. Ipobracon obtusieampus nov. spec. Kopf und Fühler schwarz, Palpen hell rostgelb. Fühlerspitze nicht zugespitzt. Gesicht rauh punktiert mit grauer Pubescenz. Thorax giatt schwarz, Scutellum und Mittelsegment dunkel rost- braun. Tegulae rostgelb. Parapsidenfurchen mäßig seicht und in der ganzen Länge entwickelt. Pubescenz grau, besonders hinten. Coxen schwarz, Vorderbeine mit den Coxen rostgelb; Mittelbeine rostgelb, 5. Tarsenglied schwarz; Hinterbeine schwarz, äußerste Basis der Schienen und die Schienensporne dunkel rostgelb. Pu- bescenz der Hintertarsen gelb. Abdomen glatt, etwas dunkel rötlich rostgelb, 7. und 8. Segment und Hinterrandsaum des 6. gebräunt. Basalfeld des 2. Tergites breit keilförmig, von Y, Breite, Seiten gerade, vorn wenig eingedrückt, am Ende des 3. Viertels 11. Heft 86 Dr. Günther Enderlein: breit, stumpf und offen endend (hier ca. 0,4 mm breit). Vorder- ecken des 3. Tergites etwas breiter als lang, innen spitz und hier hinten scharfkantig. 2. Sutur etwas wellig. Alle Furchen glatt. Basalfurche des 4. Tergites an den Seiten wellig. Mitte des Vorder- randes des 3. Tergites mit einem flachen Buckel, der aber nur nach vorn und zwar halbkreisförmig begrenzt ist. Legescheide dünn, schwarz, Pubescenz schwarz, ganz an der Spitze grau. . Flügel, Adern und Stigma ockergelb. Breite Binde (ca. 21% mm). dicht vor dem Stigma und Spitzendrittel dunkelbraun, die Grenze der Spitzenfärbung biegt in der Mitte schmal buchtartig bis an die 2. Cubitalqueraderaus. Basis der Cubitus stark gebrochen. Hinter- flügelspitze zu °/, der ganzen Hinterflügellänge mit Ausnahme eines schmalen Vorderrandsaumes bis zur Mitte dunkelbraun; Grenze senkrecht. Körperlänge121, mm, Vorderflügellänge 13 mm, Fühlerlänge 1115 mm, Bohrerlänge 8 mm. Columbien, Hacienda Pehlke. April— Juni 1908. 1 2 ge- sammelt von E. Pehlke. Type im Stettiner Zoologischen Museum. Die nächste verwandte Art dürfte I. macellus (Scepl. 1904) aus Peru sein. Ipobracon acuticampus nov. spec. Der einzige Unterschied von I. obtusicampus ist die Form des Basalfeldes des 2. Tergites; dasselbe endet am Ende des 3. Viertels ganz spitz (0,2 mm); die Seiten sind schärfer gerandet und der Buckel der Basalmitte des 3. Tergites ist etwas schärfer abgesetzt. Körperlänge 11 mm, Vorderflügellänge 121% mm, Fühlerlänge 10% mm, Bohrerlänge 7 mm. Columbien, Rio Magdalena. 1914. 1 2 gesammelt von E. Pehlke. Type im Stettiner Zoologischen Museum. Ipobracon ochripes nov. spec. Die Unterschiede von I. obtusicampus sind: Alle Beine mit den Coxen rostgelb, Hintertarsen dunkelbraun mit gelber Pubescens, 5. Glied schwarz mit schwarzer Pubescenz. Fühler zugespitzt. Auch das Scutellum und das Mittelsegment schwarz. Abdomen ockergelb, glatt, vom 5. Segment ab schwarz. Basalfeld des 2. Tergites dreieckig bis zum Ende des 1. Viertels, dann abgerundete Medianleiste bis zum Ende des 3. Viertels. 3. Tergit mit spitzem dreieckigen keilförmigen Basalfeld bis zur Mitte und vorn etwa halb so breit wie das des 2. Tergites. 2. Sutur wellig. Alle Furchen glatt. Mittelbinde schwarz, Spitzenfärbung dunkelbraun, Grenze basalwärts konkav gebogen und mit der 2. Cubitalquerader abschneidend. Basis des Cubitus gerade. Spitze des Hinterflügels dunkelbraun, Grenze schwarz vom Ende des 3. Fünftels des Vorderrandes bis vor die Mitte des Hinterrandes. . Zur Kenntnis außereuropäischer Braconiden 87 Körperlänge 11 mm, Vorderflügellänge 12% mm, Fühlerlänge 12 mm, Bohrerlänge 71%, mm. Eeuador, Guayaquil. 18.6. 1905. Gesammelt von Dr. Ohaus. Type im Stettiner Zoologischen Museum. Ipobracon macellus (Szepl. 1904). Kopf und Fühler schwarz, Palpen rostgelb. Thorax glatt, . tiefschwarz, Tegulae rostgelb, Parapsidenfurchen nur ganz vorn und sehr seicht. Metanotum rostbraun. Brustunterseite und Seiten des Mittelsegmentes mit grauer Behaarung. Beine rostgelb, von den Hinterbeinen ist Trochanter, Schenkel, Spitzenviertel der Schiene und 5. Tarsenglied schwarz. Coxen schwarz, Vordercoxen rostgelb. Abdomen ockergelblich, hintere Hälfte des 4. Tergites und der Rest schwarz. Basalfeld des 2. Tergites viereckig, scharf gerandet von Y, Breite, bis zum Ende des 1. Drittels, dann sich nach vorn verbreiternde Medianleiste bis zum Ende des 4. Fünftels. 2. Sutur ziemlich breit, fein crenuliert, geschweift. 3. Tergit mit ziemlich breiter, oben abgerundeter, parallelseitiger, hinten offener Medianleiste. Eckfelder von !/, Breite. Basalfurche des 4. und 5. Tergites glatt und gerade. Cubitalader an der Basis gebogen. Flügel, Adern und Stigma ockergelb, Binde proximal des Stigma - und Spitze (Grenze etwas distal der 2. Cubitalquerader) dunkel- braun. Beim Hinterflügel ist Halbbinde von der Mitte bis zum Hinterrand, Hinterrandsaum bis zur Spitze und Spitze hellbraun. Körperlänge 10 mm, Vorderflügellänge 10% mm, Fühlerlänge 111, mm. Peru, Chanchamayo. 1 $ gesammelt von Hoffmanns. Ipobracon penniseta nov. spec. Die Unterschiede von I. maceilus sind: Hinterbeine schwarzbraun. Parapsidenfurchen in der ganzen Länge entwickelt, seicht, vorn schärfer. Basalfeld bis zum Ende des 1. Viertels, dann sehr feine und gleichstarke Medianleiste bis zum Ende des 4. Fünftels. Basalfurche des 4. und 5. Tergites in der Mitte bogig (nach vorn konkav) eingedrückt, glatt. Abdomen von der Mitte des 5. Tergites ab schwarz. Legescheide schwarz, breit, am Ende zugespitzt; mit sehr langer schwarzer Pubescenz. Basis des Cubitus gerade. Körperlänge 10% mm, Vorderflügellänge 11% mm, Bohrer- länge 6 mm. Brasilien, Obidos. April-Mai 1906. 1 2 gesammelt von Hoffmanns. Type im Stettiner Zoologischen Museum. Diese Species ist in der Färbung ähnlich mit I. scitus Scepl. 1906 aus Surinam. Ipobracon bieuneatus nov. spec. Die Unterschiede von I. macellus sind: Beine hell rostgelb, Mittelcoxen braun, Hintercoxen und 5. Tarsenglied der Mittel- und Hinterbeine schwarz. Vorderhälfte 11. Heft 88 Dr. Günther Enderlein: der Parapsiden mäßig scharf, hinten sehr seicht. Abdomen von der Mitte des 5. Segmentes ab schwarz. Basalfurche des 4. und 5. Tergites sehr fein crenuliert, Mitteldrittel flachbogig vorn ein- gedrückt. Basalfeld schlank dreieckig bis zum Ende des 1. Drittels, dann vorn wenig verbreiterte Medianleiste bis fast zum Hinter- rand. 3. Tergit mit Basaldreieck bis zum Ende des 1. Viertels und vorn etwas verbreiterter Medianleiste bis zum Ende des 3. Viertels. Legescheide dünn, schwarz mit feiner schwarzer Pubescenz, dieganz an der Spitze grau ist. Cubitus an der Basis schwach gebogen. Körperlänge 11 mm, Vorderflügellänge 12 mm, Fühlerlänge 14 mm, Bohrerlänge 8 mm. Brasilien, Obidos, April-Mai 1906. 2 2 von Hoffmanns gesammelt. Type im Stettiner Zoologischen Museum. In der Färbung ist diese Species ähnlich dem I. dubiosus (Szepl. 1904) aus Peru. Ipobracon bieristatus nov. spec. Kopf glatt, schwarz. Fühler schwarz. Gesicht mit sehr feiner Punktierung. Medianlinie der Stirn sehr scharf eingedrückt. Thorax glatt, rostgelb. Parapsidenfurchen mäßig scharf. Beine mit den Coxen hell rostgelb, schwarz sind: Hintertarsen, Spitzen- viertel der Hinterschienen, Hinterschienensporn, 5. Mitteltarsen- glied und 5. Vordertarsenglied ohne das Basaldrittel. Abdomen glatt, hell rostgelb, vom 5. Segment ab schwarz. Basalfeld des 2. Tergites fast quadratisch, Spitze bis zum Ende des 1. Viertels, dann feine Medianleiste bis fast zum Hinterrand. 2. Sutur ge- schweift, mit Ausnahme der Seitenviertel kräftig crenuliert. 3. Tergit mit feiner Medianleiste bis zur Mitte; Eckfelder %, der Breite. Basalfurchen des 4. und 5. Tergites glatt und gerade. Legescheide dünn, schwarz. Pubescenz sehr kurz, schwarz, ganz an der Spitze rostgelblich. Flügel, Adern und Stigma ockergelb. Ouerbinde dicht proximal des Stigma und Spitzenviertel (Grenze dicht distal der 2. Cubitalquerader) dunkelbraun. Basis des Cubitus schwach gebogen. Hinterflügel mit in der Mitte unter- brochener Mittelbinde und Spitzenfünftel hellbraun. Körperlänge 9 mm, Vorderflügelläinge 101, mm, Bohrer- länge 71, mm. Columbien, Hacienda Pehlke. 1 Q gesammelt vonE. Pehlke Type im Stettiner Zoologischen Museum. Ipobracon mediofuseus nov. spec. Kopf, Fühler, Palpen, Thorax und Beine schwarz. Vorder- tarsen schmutzig rostgelb. Beinpubescenz gelblich. Schienensporne rostfarben. Parapsidenfurchen scharf. Medianstreif des Mittel- segmentes dunkelrostbraun. Abdomen glatt, dunkel ockergelblich, von der Mitte des 5. Tergites ab schwarz. Basalfeld des 2. Tergites von Y, Breite, viereckig, scharf gerandet, bis zum Ende des 1. Drittels, dann nach vorn stark verbreiterte Medianleiste bis fast Zur Kenntnis außereuropäischer Braconiden 89 an den Hinterrand. 3. Tergit mit keilförmigem Basalfeld bis zur Mitte. Eckfelder buckelartig von !/, Breite. Basalfurchen des 4. und 5. Tergites glatt und gerade. Legescheiden schwarz, dünn, Pubescenz nicht dicht, mäßig lang, schwarz. Flügel etwas schmutzig getrübt hyalin. Breite Querbinde durch die Flügelmitte (von dem distalen Ende der Discoidalzelle bis zur Mitte der 2. Cubitalzelle) dunkelbraun, Spitzensaum sehr blaß bräunlich getrübt. Spitzen- hälfte der Hinterflügel dunkelbraun. Stigma schwarz, Adern braun. Basis des Cubitus fast gerade. Körperlänge 9 mm, Vorderflügellänge 9 mm, Bohrerlänge 61, mm. Brasilien, Obidos. April-Mai 1906. 1 2 gesammelt von Hoffmanns. Type im Stettiner Zoologischen Museum. Ipobracon fenestratus nov. spec. Kopf und Fühler schwarz, Endglied der Palpen rostgelb. Thorax rostgelb, Prothorax ‚Metapleure und Mittelsegment schwarz- braun, letzteres mit rostgelber Medianlinie, Parapsidenfurchen sehr seicht. Beine mit den Coxen schwarz, Trochantinus rostbraun, Mittel- und Hinterschienen rostbraun, Schienensporne rostgelb, Vordertarsen rostgelb. Mittelschiene vorn mit einem schmalen Längsstreifen ockergelber Pubescenz (sonst schwarz). Abdomen glatt, rostgelb, Endhälfte des 4. Tergites und der Rest schwarz. 2. Sutur etwas wellig, mäßig breit, mittleres Drittel mit sehr feiner Crenulierung. Eckfeld etwas breiter als !/,. Basalfeld des 2. Ter- gites von Y, Breite, keilförmig, wenig hinter der Mitte ziemlich breit offen (fast 0,2 mm breit) endend. Pubescenz der Abdominal- spitze schwarz. Legescheide schwarz mit schwarzer Pubescenz. Flügel mit Stigma und Adern schwarzbraun. Eine hyaline etwas getrübte Querbinde dicht außerhalb des Stigma füllt die 2. Cubitalzelle völlig. Hinterflügel dunkelbraun. Spitzendrittel eine Spur aufgehellt. Basis des Cubitus schwach gekrümmt. Körperlänge 10% mm, Vorderflügellänge 12 mm, Bohrerlänge 13 mm. | Brasilien, Pebas. November-Dezember 1906. 1 ? gesammelt von M. de Mathan. Type im Stettiner Zoologischen Museum. In der Färbung der Flügel am nächsten I. albofasciatus Szepl. 1906 aus Bolivien stehend. Ipobracon speculatus nov. spec. Die Unterschiede von I. feronia Szepl. 1906 aus Bolivien sind: Tergite 2—4 stark punktiert runzlig; Basalfurche des 3., 4. und 5. Tergites crenuliert. Parapsidenfurchen scharf. Basis der Cubitalader nur eine Spur gebrochen. Basalfeld des 2. Tergites groß, dreieckig, poliert glatt, bis zur Mitte, anschließende Median- leiste bis zum Ende des 3. Viertels. Seiten der Basis des 2. Tergites mit je einem großen dreieckigen glatten Feld. Thorax gänzlich 11. Heft 90 Dr. Günther Enderlein: rostgelb (auch der Prothorax an den Seiten). Beine völlig rost- gelb. Flügel ockergelb, Enddrittel und eine unscharfe, hell- braune Halbbinde vom braunen Prostigma an bis zur Mitte der Discoidalzelle. Adern und Stigma rostgelb. Bohrer viel länger. Körperlänge 12 mm, Vorderflügellänge 1015 mm, Fühlerlänge 121, mm, Bohrerlänge 9 mm. Columbien, Rio Magdalena. 1914. 1 2 gesammelt von F.Pehlke: Type im Stettiner Zoologischen Museum. Ipobracon nigripalpalis nov. spec. Die Unterschiede von I. rufidorsum (Szepl. 1901) sind: Palpen schwarz mit gelblicher Pubescenz, Endglied des Maxillarpalpus gelbbraun. Basalfeld des 2. Tergites viereckig, er- haben, völlig eben, poliert glatt, scharf gerandet, Spitze bis zum Ende des 1. Drittels, dann scharfe Medianleiste bis zum Ende des 9. Drittels. Hinterflügel ockergelb, Spitzendrittel braun. Körperlänge 1215 mm, Vorderflügellänge 121, mm, Fühler- länge 11%, mm, Bohrerlänge 13 mm. Ecuador, Balzapamba. 2 2 gesammelt von R. Haensch. Typen im Stettiner Zoologischen Museum. Ipobracon latefasciatus nov. spec. Die Unterschiede von dem peruanischen I. dunctulatus (Sz£pl. 1901) sind: Basalfeld des 2. Tergites in der Mitte ein wenig abgerundet kielartig. Leistenfortsatz bis zum Ende. Auch das vordere Drittel und die Seitenviertel des 4. Tergites rostgelb. Vorderbeine mit den Coxen, Mittelbeine ohne die schwarzen Coxen rostgelb. Hinterbeine schwarz. 4.—7. Tergit sehr fein punktiert matt. Legerohr kürzer als das Abdomen. Basis des Hinterflügels nicht braun, nur äußerste Spitze des Hinterflügels blaßbraun. Mittlere QOuerbinde bei allen 4 Flügeln sehr breit (ca. 214 mm). Körperlänge 16 mm, Vorderflügellänge 151, mm, Bohrerlänge 8 mm. Brasilien, Obidos. 1 Q gesammelt von Hoffmanns. Type im Stettiner Zoologischen Museum. Ipobracon plebeius SzeEpl. 1906. Spitze des Hinterflügels zu ?/, braun. Basalfeld des“2. Ter- gites rechtwinklig dreieckig bis zum Ende des ersten Viertels, dann Medianleiste bis zum Ende des 4. Fünftels. Palpen schwarz, End- glied aller vier rostgelb. 2. Sutur glatt. Basalfeld des 3. Tergites klein dreieckig, hinten in der Mitte offen. Stigma ockergelb. Körperlänge 12 mm, Vorderflügellänge 12 mm, Fühlerlänge 12 mm, Bohrerlänge 10% mm. Demerara, Februar-März 1904. 1 Q gesammelt vonR. Haensch Ipobracon laticampus nov. spec. Kopf und Fühler schwarz, die beiden Endglieder aller Palpen rostgelb. Thorax ockergelb, Vorderbrust schwarz. Parapsiden- Zur Kenntnis außereuropäischer Braconiden 91 furchen seicht. Beine mit den Coxen schwarz. Schienen und Tarsen der Mittel- und Hinterbeine hell ockergelb, 5. Glied schwarz; Pubescenz hell ockergelb, bei den 5. Tarsengliedern der Mittelbeine und auf der Oberseite des 3. und 4. Mitteltarsengliedes schwarz. Basaldrittel der Hinterschiene hellrostbraun. Hinterschienensporne rostgelb, ebenso die Pubescenz der Unterseite der Tarsenglieder. Abdomen glatt, rötlich rostgelb, vom 4. Segment ab schwarz. Basalfeld des 2. Tergites von !/, Breite, gleichseitig dreieckig, in der Mitte etwas offen endend. 2. Sutur geschweift und mit Spuren von Crenulierung. 3. Tergit ohne Basalfeld, Vorderecken breiter wie lang. Flügel blaß ockergelblich, Adern gelbbraun, Costa und Stigma schwarzbraun. Querbinde hinter dem Stigma und Spitzenviertel (die Grenze läuft etwas distal der 2. Cubitalquerader) braun. Spitzensaum des Hinterflügels braun. Basis des Cubitus schwach gebrochen. - Körperlänge 12: mm, Vorderflügellänge 13 mm, Bohrerlänge 101; mm. Britisch Guayana, Demerara, Februar-März 1904. 1 2 ge- sammelt von R. Haensch. Type im Stettiner. Zoologischen Museum Ipobracon brevicapulus nov. spec. Die Unterschiede von I. laticampus sind: Abdomen vom 5. Segment ab schwarz. Basalachtel der Hinter- schiene rostfarben. Basalfeld des 2. Tergites von !/, Breite, drei- eckig, bis zum Ende des 1. Drittels, dann Medianleiste bis zum Ende ‚des 2. Drittels. Bohrer kurz. Körperlänge 9 mm, Vorderflügellänge 10 mm, Fühlerlänge 8 mm, Bohrerlänge 6 mm. Britisch Guayana, Demerara, Februar-März 1904. 1 2 ge- sammelt von R. Haensch. Type im Stettiner Zoologischen Museum. Ipobracon longieapulus nov. spec. Die Unterschiede von I. laticampus sind: | Vordertarsenpubescenz mit schwarzen Haaren gemischt. Mitteltarsen braun, mit schwarzer Pubescenz, nur das 1. Glied mitten mit einigen gelben Härchen. Hinterschiene ganz schwarz. Basalfeld des 2. Tergites von U, Breite, bis zum Ende des 1. Drittels, dann Medianleiste bis zum Ende des 4. Fünftels. Abdomen vom Hinterrandviertel des 4. Tergites ab schwarz. 2. Sutur weniger stark geschweift (Crenulierung ebenso unentwickelt). Spitzenhälfte des Hinterflügels braun. Basis des Cubitus kaum gebogen. Bohrer lang. Körperlänge 11%, mm, Vorderflügellänge 12 mm, Fühlerlänge 11%, mm, Bohrerlänge 151, mm. Britisch Guayana, Demerara, Februar-März 1904. 1 2 ge- sammelt von R. Haensch. Type im Stettiner Zoologischen Museum. 11. Heft 99 Dr. Günther Enderlein: Ipobracon biareatus nov. spec. Die Unterschiede von I. plebejus Szepl. 1906 aus Surinam sind: 3. Sutur glatt. Hinterschenkel schwarz, nur die äußerste Basis der Schiene und die Schienensporne rostgelb. Basalfeld des 3. Tergites klein dreieckig, hinten in der Spitze nicht begrenzt. Hinterleib vom 4. Tergit ab schwarz. 4. Tergit vor der Basalfurche rostgelb. 8. Tergit (Spitze) rostgelb. Im Hinterflügel ist nur Spitzensaum und mittlere Querbinde braun. Körperlänge 12% mm, Vorderflügellänge 14 %—15 mm, Fühler- länge 14 mm, Bohrerlänge 9% —10 1% mm. Peru, 1 6; Britisch Guayana, Demerara. 1 29. Typen im Stettiner Zoologischen Museum. Ipobracon peregrinus (Sz&pl. 1904). Britisch Guayana, Demerara, Februar-März 1904. 1 2 ge- ' sammelt von R. Haensch. Craspedoleus nov. gen. Typus: C. trisulcatus nov. spec., Sumatra. Unterschied von Ipobracon Thoms.: Dicht vor dem Hinterrande des 3.—5. Abdominaltergites je ein mehr oder weniger feiner furchenartiger Quereindruck. — 2. Sutur vor den Vorderecken des 3. Tergites meist gebrochen, nur bei Cr. strigidorsum gerade. Eckfelder des 3. Tergites (Vorderecken) nicht verbreitert, weit außerhalb der Mitte endend. Craspedoleus trisuleatus nov. spec. Sehr ähnlich dem Ipobracon maculicosta, die Unterschiede sind: 1. Tergit etwas, 2. Tergit stark längsgerunzelt, Basalfeld größer, poliert glatt; an der Basis der Seitenecken je ein kleines, poliert glattes dreieckiges Feld. Hinterrand des 3., 4. und 5. Tergites mit scharfer, schmaler Querfurche, die 3. mit Querleisten. Furche der Vorderecken des 3. Tergites mit langen Querleisten. Behaarung der Legescheiden kürzer und braun. Der braune Vorderflügelfleck nicht in die Discoidalzelle eintretend. 1. Fühlerglied 21} mal so lang wie dick. Bei dem kleinen Exemplar ist auch die Basis des 3. Tergites mit feinen Längsrunzeln versehen. Körperlänge 8%—13 mm, Vorderflügelläinge 12 —15 mm, Bohrerlänge 7—81, mm. Sumatra, Soekaranda. 1 2? gesammelt von M. Ude. Type im Stettiner Zoologischen Museum. ‚Craspedoleus fraternus nov. spec. Die Unterschiede von Crasp. trisulcatus sind nur: Hinterrandsaum des 2. Tergites glatt. Hinterrandfurche des 3., 4. und 5. Tergites schwächer und glatt. 1. Tergit poliert glatt. Medianleiste nur ganz flach. Scheidenpubescenz gelb. Körperlänge 9 mm, Vorderflügellänge 12 mm, Bohrerlänge 7—91% mm. Sumatra. Soekaranda. 1 2 gesammelt von M. Ude. Type im Stettiner Zoologischen Museum. Zur Kenntnis außereuropäischer Braconiden 95 Craspedoleus obseuriventris nov. spec. Sehr ähnlich dem C. irisulcatus, die Unterschiede sind: Vorderecken des 3. Tergites mit einigen scharfen Längs- ritzern. Hinterbeine mit den Coxen schwarz; ebenso das Abdomen; Hinterrand des 1., 3., 4., 5., 6., 7. und 8. Tergites gelb, ebenso die Unterseite ohne seitliche Längsstreifen und die Seiten des 1. Tergites. Bei dem & sind die 4 ersten Tergite längsrunzelig, das 5. etwas rauh. | Körperlänge $ 8%—11 mm, 2 101% mm; Vorderflügellänge d 9—12 mm, 2 13% mm, Bohrerlänge 2 8 mm. Sumatra, Soekaranda. 28 1 Q gesammelt von M. Ude. Typen im Stettiner Zoologischen Museum. Craspedolcus strigidorsum nov. spec. Kopf hell ockergelb, Fühler, Stemmaticum und Mitte der Stirn schwarz. 1. Fühlerglied doppelt so lang wie dick. Thorax glatt schwarz, Prothorax, Vorderecken der Mesopleuren, Parap- sidenfurchen und die kleine flache Praescutellargrube (mit ca. 6 feinen Längsleisten) hell ockergelb. Tegulae hell ockergelb. Beine mit den Coxen ockergelb, Hinterbeine mit den Coxen und ohne Trochantinus dunkelbraun. Abdomen schwarz, unten gelblich. 1. Tergit glatt, Mittelfeld quer gewölbt, Medianleiste flach; Seiten- furchen breit. 2. Tergit mit Ausnahme des Hinterrandes längs- gerunzelt, Basalfeld poliert glatt bis zum Ende des 1. Drittels, dann Längsleiste. Seitenspiegel klein, breit, mit anschließender Längsleiste bis zur Mitte. 3. Tergit glatt, Ouerfurche an der Basis grob, breit, scharf mit Querleisten; Vorderecken gewölbt, durch breiten Eindruck abgesetzt. Hinterrand des 3. mit crenulierter, das 4. mit glatter Querfurche. Basale Querfurche des 4. Tergites crenuliert. Legescheide schwarz mit sehr kurzer gelblicher Pubes- cenz. Flügel dunkelbraun, Basis zu ?/, der Länge ockergelb. Basal- hälfte des Stigmas ockergelb mit anschließendem gelblichen ver- schwommenen Keilfleck. Hinterflügel ockergelb, Flügelspitze zu 2/, der Länge dunkelbraun (Grenze stark wellig). Cubitus nahe der Basis stark geknickt. Körperlänge 11% mm, Vorderflügellänge 12 mm, Bohrerlänge 91, mm. Sumatra, Soekaranda. 1 $ gesammelt von.M. Ude. Type im Stettiner Zoologischen Museum. Craspedoleus seminiger (Szepl. 1901). Iphiaulax seminiger Szepligeti, Term. Füz. 24, 1901, p. 392. Iphiaulax atribennis Szepligeti, Genera Ins. 1904, p. 24. 3.—6. Hinterleibstergit dicht vor dem Hinterrande mit Quer- furche. Brasilien, Obidos. April bis Mai 1906. 1 $2 2 gesammelt von Hoffmanns. 11. Heft 94 Dr. Günther Enderlein: Brasilien. Pebas. Nov. bis Dez. 1906. 1 $ gesammelt vonM. de Mathan. Letzteres Stück ist kleiner (Körperlänge 12mm), die 2 2 länger (16% mm) als das Originalstück. Craspedoleus montezuma (Cam. 1877). Mexiko, Chiapas. 20. 9. 1907. 2 2. 15. 11. 1907. 3 2 ge- sammelt von L. Conradt. = Craspedoleus quadrirugulosus nov. spec. Kopf und Fühler schwarz. Augenrand auf dem Gesicht blaß rostgelb gesäumt. Thorax rötlich rostgelb. Coxen und Beine tief- schwarz. Parapsidenfurchen scharf. Abdomen tiefschwarz. 1.—4. Tergit mit scharfen, mäßig dichten, geraden parallelen Längs- runzeln, die nur auf dem Hinterviertel des 1. und der Mitte des 2. Tergites einzelne Queräste aufweisen. 1. Tergit mit Quer- runzeln in den Seitenfurchen und mit scharfer Medianleiste. Vorder- ecken des 3. Tergites in der Mitte ohne Längsrunzeln, Furchen scharf und längsgerunzelt (crenuliert). Basalfeld des 2. Tergites dreieckig, poliert glatt, fast !/, Breite, bis zur Mitte, dann Medianleiste bis zum Ende; jederseits ein flacher, dreieckiger Basalspiegel. 3. und 4. Tergit mit seichter, glatter Hinterrandfurche, von hier ab poliert glatt. 5. Tergit und die übrigen poliert glatt. Lege- scheide schwarz. Flügel schwarzbraun, Hinterflügel braun. Basalteil des Cubitus gerade. Körperlänge 7% mm, Vorderflügelläinge 8% mm, Bohrer- länge 3 mm. Eeuador, Bucay. Juni 1905. 1 Q gesammelt von Dr. Ohaus. Type im Stettiner Zoologischen Museum. Plagiozina nov. gen. Typus: P. fravivena nov. spec., Sumatra. Die Unterschiede von Ipobracon sind: 3. Tergit vor dem Hinterrande mit furchenartigem Quer- eindruck. Nervulus stark schräg von vorn nach hinten innen. — Körper sehr schlank. z Plagiozina pravivena nov. spec. Körper schlank. Kopf ockergelb, Geißel und Längsstreif auf der Außenseite des 1. und 2. Gliedes schwarz. Fühler dünn, die 12 letzten Glieder hell ockergelb. 1. Glied 24, mal so lang wie ‘dick. Thorax rostgelb, Beine ockergelb, Hinterbeine mit den Coxen braun. Abdomen schwarz, Unterseite weißlich mit schwarzen Seitenstreifen. 1. Tergit längsgerunzelt, Mitte mit keilförmigem, von 2 Längsleisten begrenzten Feld, das in der Mitte poliert glatt, vorn unregelmäßig gerunzelt ist. 2. Tergit mit keilförmigem Basal- feld, dessen Spitze den Hinterrand erreicht und der längsgerunzelt ist. Seitlich davon je ein breiter flacher Längseindruck, mit un- regelmäßigen Querrunzeln. Daran schließt sich ein Längsstreifen mit 5—6 schräg nach hinten und innen laufenden Längsleisten. Zur Kenntnis außereuropäischer Braconiden 95 Dann wieder ein Längseindruck mit unregelmäßigen Querrunzeln, der parallel zum Außenrand liegt ; Außenrandsaum undeutlich längs- runzelig. An der Basis an der Seite je ein kleines dreieckiges, etwas glattes Feldchen. 3. Tergit längsgerunzelt, mit großen, steil ab- geschnittenen Vorderecken, die längsgerunzelt sind. 4. Tergit poliert glatt, Vorderecken groß, Furche scharf mit Querleisten, Basalfurche scharf mit Querleisten. 5. und folgende Tergite poliert glatt. Legescheide dunkelbraun sehr dünn; Behaarung ziemlich dicht, Länge von Scheidenbreite. Enddrittel dünner, und mit fast ebenso langer, aber silberweißer Behaarung. Flügel schwarzbraun, mit den üblichen hyalinen Fleckchen, Cubitus an der Basis stark gebogen. Nervulus interstitial oder wenig antefurcal oder wenig. postfurcal, aber stets auffällig stark schief von hinten nach vorn außen laufend. Die Länge des Legerohres je nach der Größe der Tiere stark schwankend. Körperlänge 8-14 mm, Vorderflügellänge 7 %—13 mm, Fühlerlänge 10—13% mm, Bohrerlänge 9—281, mm. Sumatra, Soekaranda. 10 9. Typen im Stettiner Zoologischen Museum. 2 & stimmen im wesentlichen in der Organisation mit dem 2 überein, besonders auch in der charakteristischen Lage des Ner- vulus. Dagegen sind die Tergite bis zum Hinterrand des 5. dicht längsgerunzelt, das 3., 4. und 5. außerdem mit feiner Medianleiste. Körperlänge 8—10 mm, Vorderflügellänge 6 %—7 1% mm. Sumatra, Soekaranda. 2 gesammelt von M. Ude. Antidioleus nov. gen. Typus: A. excisus nov. spec., Sumatra. Unterschiede von Ipobracon: Hinterrand des 3. und 4. Tergites mit Querfurche. Hinter- rand des 4. Tergites beim 2 in der Mitte stark ausgeschnitten. Antidioleus exeisus nov. spec. Kopf ockergelb, Fühler schwarz, sehr dünn, Spitze ocker- gelb. 1. Glied 215 mal so lang wie dick. Thorax und Beine ocker- gelb, Hinterbeine ohne die Coxen braun. Thorax schwarz, Unter- seite weißlich, mittlerer Seitenstreif schmal und schwarz. Mittel- feld des 1. Tergites längsgerunzelt. Furche scharf, breit mit Quer- leisten, Querkante und Außenleiste scharf. 2., 3. und 4. Tergit verworren längsrunzelig, mehr körnig. Basalfeld des 2. Tergites breit keilförmig bis zum Ende des 3. Viertels, fein längsgerunzelt, dann mediane Längsleiste. Vorderecken nicht abgesetzt und ohne Spiegel. Vorderecken des 3. und 4. Tergites groß dreieckig, nicht glatt, rauh; Furchen scharf mit Querleisten. Hinterrand des 4. Tergites in der Mitte stumpfwinklig — fast rechtwinklig — aus- geschnitten. Vom 5. Tergit ab poliert glatt. Legescheide sehr dünn, schwarz, Pubescenz spärlich und ziemlich ‚kurz. Flügel hellbraun, Adern und Stigma dunkelbraun. Basis des Cubitus gerade. Ner- vulus ein wenig schräg nach hinten und innen, interstitial. 11, Heft 96 Dr. Günther Enderlein: Körperlänge 615 mm, Vorderflügellänge 5% mm, Bohrerlänge 1234 mm. Sumatra, Soekaranda. 2 2 gesammelt von M. Ude. Type im Stettiner Zoologischen Museum. Antioleus nov. gen. Typus: A. apicalis nov. spec., Costa Rica. Der Unterschied von Ipobracon ist: Das 3. Abdominaltergıt mit feiner Hinterrandfurche. 4. Tergit nicht wie bei Antidiolcus ausgeschnitten. Von Plagiozina unter- schieden durch folgendes: Nervulus senkrecht, Abdomen nicht besonders langgestreckt, sondern mehr gedrungen. Antioleus apicalis nov. spec. Kopf und Fühler schwarz. Endglied der Palpen hell rostgelb. Thorax rötlich rostgelb, glatt. Prothorax, Metapleure und Seiten- viertel des Mittelsegmentes schwarz. Parapsidenfurchen sehr fein, hintere Hälfte fehlt. Metapleure und Seitenviertel des Mittel- segmentes mit ziemlich dichter weißlicher Behaarung. Beine mit den CGoxen schwarz, Vordertarsen rostbraun, 5. Glied dunkler. Ab- domen .hell rostgelb, etwas schmutzig getrübt, glatt. Enddrittel des 1. Tergites mit Medianleiste; Mittelfeld außen ganz flach und ohne Kante. Basalfeld des 2. Tergites etwa 6-eckig, etwa von \, Breite, bis zum Ende des 1. Viertels, dann Medianleiste bis zum Ende des 3. Viertels. Am Vorderrand jederseits ein kleines flaches poliertes Dreieck, von dem je eine feine Längsleiste (auswärts an den Seitenfurchen) bis zum Ende des 2. Drittels läuft, beide nach hinten etwas divergierend. 2. Sutur mit grober und weitstehender Crenulierung; Eckfelder des 3. Tergites von Y3 Breite. Basalfurche des 4. Tergites sehr fein crenuliert. Hinterrandfurche des 3. Ter- gites glatt und ziemlich seicht. Legescheıden schwarz mit sehr kurzer, schwarzer Pubescenz. Flügel hyalin, mit sehr blasser Trübung, im Vorderflügel Spuren eines ockergelblichen Tones. Adern und Stigma schwarzbraun. Spitze des Vorderflügels (Grenze dicht innerhalb der 2. Cubitalquerader) und Spitzensaum des Hinterflügels blaßbraun. Basis des Cubitus stark gebrochen. Körperlänge 12 mm, Vorderflügellänge 12 mm, Bohrerlänge 12 mm. Costa Rica. 1 Q gesammelt von H. Schmidt. Type im Stettiner Zoologischen Museum. "Antioleus subfraetus nov. spec. Kopf, Fühler und Palpen schwarz. Thorax glatt, rostgelb, Prothorax schwarz. Parapsidenfurchen seicht. Beine mit den Coxen schwarz, Schienensporne aller Beine und Vordertarsen ohne das 5. Glied rostgelb. Abdomen lebhaft ockergelb, vom 5. Segment ab schwarz, 1. Tergit mit ebenem Mittelfeld, Seiten scharfkantig und parallel; Furchen breit, scharf mit Querleisten. Basalfeld des 2. Tergites fast kreisförmig, von Y, Breite, bis zum Ende des Zur Kenntnis außereuropäischer Braconiden 97 1. Drittels, dann breiter, paralleler scharf gerandeter Stiel bis zum Ende des 2. Drittels. Seitenfurchen des 2. Tergites parallel zum Außenrand, mit Querleisten gefüllt, innen von feiner Längsleiste bis zum Ende des 3. Viertels gesäumt. Basalfeld von kurzen Quer- leisten gesäumt (außerhalb des scharfen Randes). 2. Sutur ge- schweift und crenuliert; Endfelder von !/, Breite, abtrennende Furche gebogen, sehr seicht und etwas körnig rauh. Flügel, Adern und Stigma dunkelbraun, Cubitus ganz nahe der Basis schwach gebrochen, sonst gerade. Körperlänge 11 mm, Vorderflügellänge 11 mm, Bohrerlänge 3), mm. Brasilien, Obidos. April-Mai 1906. 1 2 gesammelt von Hoffmanns. f Type im Stettiner Zoologischen Museum. Udamolx nov. gen. Typus: U. gutta nov, spec., Natal. Diese Gattung unterscheidet sich von /pobracon Thoms. durch das völlige Fehlen der Parapsidenfurchen. Udamolx gutta nov. spec. Kopf hell ockergelb. Fühler schwarz, 1. Glied 11, mal so lang wie dick. Stemmaticum klein, schwarz. Thorax poliert glatt, rostrot, Metanotum, Mittelsegment und Metapleuren schwarz. Tegulae schwarz. Beine mit den Coxen tiefschwarz, Vorderbeine mit den Coxen hell ockergelb. Abdomen poliert glatt, schwarz, Unterseite weißlich mit schwarzen Seitenstreifen. 1. Tergit flach gewölbt. 2. Tergit mit breitem keilförmigen Basalfeld bis zum Ende des 3. Viertels, anschließende Medianleiste fehlt ; Vorderecken schräg bis zu den Hinterecken abgetrennt, Furche scharf und schmal. Vorderecken des 3. Tergites scharf abgesetzt. Lege- scheiden schwarz, Pubescenz kurz, schwarz. Subgenitalplatte am Ende lateral zusammengedrückt und von der Seite gesehen schräg abgestutzt. Nervulus postfurcal. Flügel dunkelbraun, ein ovaler Fleck die 3. Cubitalquerader einschließend, ockergelblich hyalin, ein hyalines Fleckchen am hinteren Ende der 1. Cubitalquerader. Basis des Cubitus gerade. Körperlänge 131, mm, Vorderflügellänge 15 mm, Bohrerlänge 71, mm. Ostafrika, Natal. 1 2. Type im Stettiner Zoologischen Museum. Am nächsten verwandt mit U. sdeciosa (Szepl. 1901) aus Westafrika. Udamolx atrieauda nov. spec. Kopf glatt ockergelb, Gesicht etwas rauh. Fühler tiefschwarz. 1. Glied 115 mal so lang wie dick. Thorax hell ockergelb, poliert glatt, Parapsidenfurchen fehlen. Beine mit den Coxen hell ocker- gelb. Hinterschienen und Tarsen tiefschwarz. Abdomen poliert glatt, schwarz, die beiden ersten Segmente hell ockergelb. Mittel- Archiv Da geaciuchte 7 11. Heft 95 Dr. Günther Enderlein: feld des 1. Tergites stark gewölbt ohne Medianleiste, Seitenfurchen schmal scharf; Basalfeld des 2. Tergites breit keilförmig bis zur Mitte, dann kräftiger Kiel. Vorderecken durch scharfe glatte Furche bis zu den Hinterecken abgeschnitten. Vorderrandfurchen des 3. und 4. Tergites glatt, Hinterrand ohne Querfurchen. Vorder- ecken des 2. und 3. Tergites dreieckig, scharf abgeschnitten. Flügel dunkelbraun. Basis bis zu ?/, ockergelb. Basalhälfte des Stigma ockergelb mit anschließendem ockergelben Keilfleck bis in die Vorderecke der 1. Hinterzelle, welche die 1. Cubitalzelle mit Aus- nahme der proximalen und der distalen Ecke ausfüllt. 3. Cubital- querader ockergelb gesäumt. Basalhälfte des Hinterflügels ocker- gelb. Basis des Cubitus völlig gerade. | Körperlänge 18% mm, Vorderflügellänge 17 mm, Fühler- länge 21 mm. Ostafrika, Natal. 1 d. Type im Stettiner Zoologischen Museum. Udamolx possessor (Sz£pl.). Kamerun, Kribi, 1908. 1 & gesammelt von Lamey. Kamerun, Barombi. .1 2 gesammelt von L. Conradt. Udamolx neger (Szepl. 1901). Kamerun, Barombi. 1 1% (das ? im September) gesammelt von Conradt. Udamolx aterrima nov. spec. Der ganze Körper und Flügel schwarz. Nur die Mittelbrust dunkel rotbraun. Poliert glatt. 1. Fühlerglied 21, mal so lang wie dick. Mittelfeld des 1. Tergites gewölbt, Mediankiel flach. Basal- feld des 2. Tergites breit keilförmig, am Ende des 3. Viertels endend. Vorderecken durch breite Furche bis zu den Hinterecken ab- getrennt. Abtrennende Furche der Vorderecken des 3. Tergites ganz seicht und wenig deutlich. Basis des Cubitus gebrochen. Am Ende der 1. Cubitalquerader kleines hyalines Fleckchen. Körperlänge 16 mm, Vorderflügellänge 16% mm, Bohrer- länge 13 mm. Brasilien, 1 2. Type im Stettiner Zoologischen Museum. Udamolx ceatharinensis nov. spec. Poliert glatt. Kopf und Fühler schwarz. 1. Glied doppelt so lang wie dick. Palpen braun. Thorax schwarz; Behaarung von Mittelsegment und Metapleuren ziemlich lang, dicht und grau. Beine mit den Coxen schwarz, Mittelschenkel rostfarben, Mittel- schienen und Tarsen und die Vorderbeine mit den Coxen rostgelb. Tegulae rostbraun. Abdomen schwarz, 3. und 4. Segment beim 9 etwas rötlich aufgehellt. Mittelfeld des 1. Tergites flach gewölbt, in der hinteren Hälfte mit schmalem medianen erhabenen Längs- streif, dessen Ränder in der Mitte V-förmig nach vorn sich gabeln. Basalfeld des 2. Tergites breit keilförmig bis zur Mitte, dann Längskiel; in der Mitte des Vorderrandes der Seitenhälften je ein Zur Kenntnis außereuropäischer Braconiden 99 flacher Längskiel bis zur Mitte. Vorderecken des 3. Tergites sehr groß, in der Mitte fast zusammenstoßend. Furche scharf, glatt. Legescheide dünn schwarz. Flügel ockergelblich hyalin, Stigma . dunkelbraun, mittleres Querband (die beiden Discoidalzellen aus- füllend) und Ende (bis zur 2. Cubitalquerader) ziemlich hellbraun. Hinterflügel hellbraun, Basaldrittel und Spitze hyalin. Körperlänge d 111% mm, 2 10—13 mm; Vorderflügellänge d 11% mm, 2 10—1213 mm; Bohrerlänge @ 12—15 mm. Südbrasilien, Santa Catharina. 2 $ 2 2 gesammelt von Lüderwaldt. Typen im Stettiner Zoologischen Museum. Udamolx polita nov. spec. Poliert glatt. Kopf und Fühler schwarz. 1. Glied 2143 mal so sang wie dick. Thorax rostgelb, Prothorax, Metapleuren und Mittel- legment schwarz, letzteres mit rostgelber Medianlinie. Behaarung grau. Beine mit den Coxen schwarz; Schienen und Tarsen der Vorder- und Mittelbeine, Enden des Vorderschenkels, Trochantinus der Vorderbeine, Spitze der Mittelschenkel und 2. Drittel der Hinterschienen rostgelb. Abdomen rostgelb, vom 4. Segment ab schwarz. Legescheide dünn schwarz. 1. Tergit in der hinteren Hälfte mit V-förmiger Leiste; Mittelfeld flach. Basalfeld des 2. Tergites breit dreieckig, bis zur Mitte mit anschließendem Mediankiel. Vorderecken etwas abgesetzt. Vorderecken des 3. Tergites sehr groß dreieckig; Furchen fein, gebogen, in der Mitte sehr stark genähert ; Medianlinie etwas abgerundet erhaben. Vorder- ecken des 4. Tergites klein, Furche ähnlich gebogen. Flügel ocker gelb hyalin. Costa und Stigma schwarz, Adern braun. Mittlere Querbinde (Basaldrittel des 1. und Basalhälfte der 2. Discoidalzelle bleibt frei) und Spitzenviertel braun. Cubitus an der Basis ge- bogen. Hinterflügel hyalin, etwas distal der Mitte braune Quer- binde, die den Hinterrand nicht erreicht. Körperlänge 11 mm, Vorderflügellänge 10%, mm, Fühlerlänge 84, mm, Bohrerlänge 15 mm. Peru, Chanchamayo. 1 Q gesammelt von Hoffmanns. Type im Stettiner Zoologischen Museum. Udamolx nebulosa (Szepl. 1906). Obidos. April bis Mai 1906. 1 ? gesammelt von Hoffmanns. Britisch Guayana. Demerara. Februar bis März 1904. 1 2 gesammelt von R. Haensch. Udamolx vaueristatum nov. spec. Kopf und Fühler schwarz, Palpen ockergelb. 1. Fühlerglied doppelt so lang wie dick. Seiten des Untergesichtes ziemlich dicht gelblich behaart. Thorax glatt schwarz, hinten grau behaart. Tegulae gelb. Beine rostgelb, Mittel- und Hintercoxen schwarz. Von den Hinterbeinen ist der Schenkel etwas verdickt, mit Aus- nahme beider Enden schwarz, Endviertel der Schienen und die 1 11. Heft 100 Dr. Günther Enderlein: Tarsen schwarz. Abdomen rostfarben, 4. Tergit mit Ausnahme der Randsäume und vom 5. Tergit ab oben schwarz. Mittelfeld des 1. Tergites ziemlich eben mit 2 scharfen nach hinten zu kon- vergierenden Leisten, die sich am Ende des 3. Viertels zu einer Medianleiste vereinigen. Basalfeld des 2. Tergites mit vorn breitem, hinten sehr schmalen, spitzen Keil, daneben jederseits eine breite muldenförmige, tief ausgehöhlte Vertiefung längs des ganzen Keiles. Längs des Seitenrandes je eine nach hinten verschmälerte Furche. 3. Tergit mit ähnlichem keilförmigen Basalfeld bis zur Mitte. Vorderecken groß dreieckig, Furche breit und scharf. Basalfurche des 4. und 5. Tergites fein und glatt. Legescheide schwarz, Pubes- cenz kurz. Flügel ockergelb, Stigma dunkelbraun, Spitzendrittel ockergelb; mittlere Querbinde (die 1. Cubitalzelle, die Spitzenhälfte der 1. Discoidalzelle, Enddrittel der 2. Discoidalzelle und die 2 Innenfünftel der Hinterzellen füllend) und das Spitzenviertel dunkelbraun. Im Hinterflügel ist das Spitzendrittel braun. Basis des Cubitus stark gebogen. Körperlänge 15 mm, Vorderflügellänge 141% mm, Fühlerlänge 15 mm, Bohrerlänge 19% mm. Britisch Guayana. Demerara, Februar bis März 1904. 1 2 gesammelt von R. Haensch. Type im Stettiner Zoologischen Museum. 1 &, das wahrscheinlich zu dieser Species gehört, hat die Vorder- und Mittelbeine mit Ausnahme der Schienen und Tarsen schwarz, die Hinterschienen dunkel und auf dem Hinterrand des 3. und 4. Tergites eine gelbe Querfurche. Körperlänge 11% mm, Vorderflügellänge 10 mm. Iquitos, 15. Februar 1906. 1 3 gesammelt von Dr. Ohaus. Diamblomera nov. gen. Typus: D. acuticella nov. spec., Sumatra. (Fig. 1.) Diese Gattung unterscheidet sich von Ipobracon Thoms. 1892 dadurch, daß auf der Innenseite des 1. Fühlergliedes am Ende die Endrandleiste doppelt ist und ein etwa halb- mondförmiges Feld abschneidet. (Fig. 1.) Die ausgehöhlte Stirn in der Medianlinie meist etwas erhaben und in der Mitte mit Fig. 1. Diamblomera einer äußerst feinen eingedrückten Längslinie. uticella Enderl. & 3 : ten "Fühler. Diamblomera acuticella nov. spec. (Fig. 1.) glieder des rechten Kopf rostrot, Geißel und ein Längsstreif ee 8°- iiber der Außenseite der beiden Basalglieder sam schwarz. 1. Glied doppelt so lang wie dick. Thorax poliert glatt, rostrot. Parapsidenfurchen ziemlich scharf, glatt. Mittelsegment in der Mitte leicht gedunkelt. Vorderbeine mit den Coxen rostrot, Mittelbeine mit den Coxen dunkelbraun, Zur Kenntnis außereuropäischer Braconiden 101 Hinterbeine mit den Coxen tiefschwarz. Abdomen schwarz, Medianstreif der Unterseite und die Grenzen der Sternite weißlich. 1. Tergit glatt, keine Medianleiste; Mittelfeld eben, Enddrittel mit etwas Längsrunzeln; Seitenfurche vorn breit werdend, innen in der vorderen Hälfte von schärferer Kante begrenzt, die sich ganz vorn leistenartig nach innen umbiegt und die Furche vorn abgrenzt „und schließt. Seitlich wird die Furche von scharfer Längsleiste begrenzt. Randfurche sehr schmal. Seitlich davon ein weißlicher, nach vorn verschmälerter Saum. Basalfeld des 2. Tergites fein längsgeritzt, keilförmig bis zum Ende des 1. Drittels, dann an- schließender Mediankiel. Vorderecken groß, dreieckig mit Aus- nahme eines längsgerunzelten parallelseitigen Seitensaumes gänz- lich poliert glatt; abgrenzende Furche scharf, schmal, mit Quer- leisten. 2. Tergit sonst dicht mit geraden Längsrunzeln dicht be- deckt. 3. Tergit nur im Basaldrittel mit sehr feinen, flachen Längs- runzeln, sonst glatt, auch die großen dreieckigen, gewölbten Vorder- ecken. Abgrenzende Furche scharf, schmal, glatt. 4. Tergit und die folgenden poliert glatt. Vorderecken des 4. Tergites kurz und breit durch scharfe, schmale glatte Furche abgeschnitten. Alle Hinterränder ohne Quereindruck. Subgenitalplatte stark zu- gespitzt. Legescheide schwarz, breit, erst das Endfünftel all- mählich zugespitzt; Behaarung dicht, %4 so lang wie die Scheiden- breite, schwarz, an der Spitze kürzer, ganz am Ende mit etwas gelblicher Pubescenz. Flügel dunkelbraun. Cubitalader an der Basis stark gebogen, so daß die 1. Cubitalzelle den Innenwinkel stark spitz hat. Körperlänge 131% mm, Vorderflügellänge 124, mm, Fühler- länge 111, mm, Bohrerlänge 17: mm: Sumatra, Soekaranda. 1 Q gesammelt von M. Ude. Type im Stettiner Zoologischen Museum. Diamblomera grisescens nov. spec. Die Unterschiede von D. acuticella sind: Mittelbeine mit Ausnahme von Coxe, Trochanter und Trochantinus rostrot. Mittelsegment schwarz. Mittelfeld des 1. Tergites stark längsgerunzelt; innere Kante der Seitenfurche schließt vorn nicht diese ab. Vorderecken des 2. Tergites nur un- deutlich abgesetzt; jederseits an der Basis ein kürzeres poliert glattes Dreieck, dessen äußere Seiten aber nicht parallel zum Außenrand sind. 3. Tergit poliert glatt, Furche am Vorderrand und schiefe Seitenfurche mit Querleisten. Basis des Cubitus wenig gebogen. Legescheiden dünn mit kurzer, schwarzer Pubescenz, ca. das Endviertel allmählich zugespitzt und mit kürzerer grau- weißer Pubescenz. Körperlänge 121, mm, Vorderflügellänge 12%, mm, Bohrer- länge 15 mm. Sumatra, Soekaranda. 1 Q gesammelt von M. Ude. Type im Stettiner Zoologischen Museum. 11. lieft 102 Dr. Günther Enderlein: Diamblomera seminiger (Sz&pl. 1901). Die Unterschiede von D. acuticella sind: Die beiden ersten Fühlerglieder dunkelrostrot, außen breit dunkelbraun (nach Szepligeti rot). Mittelbeine ohne Coxen und Trochanter, die dunkelbraun (nach Szepligeti schwarz) sind, rost- rötlich. Mittelfeld des 1. Tergites dicht längsgerunzelt, Seitenfurche . mit vielen Querrunzeln, vorn schwarz. Basalfeld des 2. Tergites . bis zur Mitte.oder bis hinter die Mitte keilförmig, sehr fein längs- geritzt, dann Längsleiste. Vorderecken kaum etwas abgesetzt (Furche ganz seicht und undeutlich). An der Basis der Seiten je ein kurzes, breites, kleines, poliert glattes dreieckiges Feld. 3. Ter- git mit Ausnahme des Enddrittels längsgerunzelt, Vorderecken poliert glatt, dreieckig, etwas knotenartig; abtrennende Furche ziemlich scharf, wenigstens am Vorderrand und mit Querleisten. Legescheiden breit mit kurzer, dichter Behaarung; nur ganz an der Spitze einige gelbe Härchen; Endfünftel zugespitzt. Körperlänge 10 %—11 % mm, Vorderflügellänge 12 %—13 mm, Bohrerlänge 11—12 mm. Sumatra, Soekaranda. 2 2 gesammelt von M. Ude. Das Originalstück aus Borneo hat 13 mm Körperlänge und 13 mm Bohrerlänge. Campyloneurus Szepl. 1900. Typus: C. bicolor Szepl. 1900, Neu-Guinea. Campyloneurus Szepligeti, Termesz. Füzetek, vol. 23, 1900, p- 31. Abdomen kurz, rundlich bis elliptisch, Ende stumpf. 2. Ab- dominaltergit mit Feld oder Kiel in der Basalmitte und ohne durch- laufende, nach hinten zu convergierende Kiele. Dreieckige Eck- felder des 3. Segmentes (Vorderecken) klein. Hinterrand ” des 3.—5. Tergites mit eingedrückter Querlinie oder schmaler Querfurche, zuweilen nur durch Querreihe scharfer Punkte dargestellt (dann an den Seiten schärfer); zuweilen die des 3. und 4. von dem ge- wölbten Tergit etwas überwölbt und dann sehr schmal. Metapleure durch scharfe, vorn verkürzte Querfurche vom Mittelsegment ge- trennt. 4. und 5. Tergit mit kräftiger, meist mit stärker als die Umgebung crenulierter Querfurche nahe der Basis; letztere meist verdeckt. Seitenleisten des 2. Tergites von den Vorderecken bis zur Mitte oder weiter, parallel oder sehr wenig convergierend. Vorderecken des 3., 4. und 5. Tergites dreieckig abgesetzt. Campyloneurus albicans nov. spec. Der ganze Körper tiefschwarz, poliert glatt. Pubescenz schwarz und ziemlich kräftig. Gesicht matt. Parapsidenfurchen mäßig scharf. Mittleres Feld des 1. Tergites flach gewölbt, von der schmalen Seitenfurche nicht durch Kante abgesetzt, mit sehr kräftigen Längsrunzeln. Außenrand der Seitenfurche mit sehr scharfer Längsleiste, Seitenfurchen schmal. Abdomen stark ge- wölbt; 2., 3., 4. und 5. Tergit mit sehr scharfer, etwas welliger, Zur Kenntnis außereuropäischer Braconiden 103 dichter Längsrunzelung, auf der vorderen Hälfte des 2. Tergites etwas gröber netzrunzelig. Basalfeld des 2. Tergites mäßig schmal keilförmig (mit Längsrunzeln) bis zur Mitte, anschließend feine Medianleiste bis zum Ende des 3. Viertels; Längseindrücke mit scharfen inneren Kanten bis zur Mitte und nur schwach nach hinten convergierend. Legescheide an der Spitze mit etwas gelblicher Pubescenz. Flügel, Stigma und Adern schwarzbraun. Äußerste Spitze des Stigma hell rostgelblich. Spitzendrittel der Vorderflügel und Spitzenfünftel der Hinterflügel weißlich hyalin. Basis des Cubitus gebogen. 2. Radialabschnitt fast das Doppelte der 2. Cubitalquerader. Körperlänge 6 mm, 284, mm; Vorderflügellänge $6% mm, 2 9 mm, Fühlerlänge 81, mm, größte Abdominalbreite 3% mm, Bohrerlänge ca. 31, mm. Sumatra, Soekaranda. 3 $ 4 ? gesammelt von M. Ude. Typen im Stettiner Zoologischen Museum. Campyloneurus diseiventris nov. spec. Der ganze Körper tiefschwarz. Palpen weißlichgelb. Vorder- schienen und -tarsen braun. Gesicht rauh. Kopf poliert glatt. Thorax poliert glatt, Parapsidenfurchen scharf. Unterseite des Abdomen größtenteils weißlich. 1. Tergit glatt, hintere Hälfte des Mittelfeldes tief genetzt. Seitenfurchen schmal scharf, crenu- liert, vorn verbreitert und schräg und dicht längsgefurcht ; der etwa halbkreisförmige poliert glatte Basalteil des Mittelfeldes mit mehr oder weniger ausgedehnter medianen Längsfurche. Basalfeld des 2. Tergites als sehr schmales, poliert glattes Dreieck bis zum Ende des ersten Viertels, dann scharfe Medianleiste. Seitenleisten des 2. Ter- gites fehlen. 2., 3. und 4. Tergit genetzt, 2. gröber. 5. Tergit seicht punktiert. Pubescenz grau, besonders auf dem Mittelsegment dichter, an den Tarsen gelblich. Flügel hyalin, Adern und Stigma schwarz. Basis des Cubitus schwach gebogen. Spitzendrittel des Vorderflügels sehr leicht gebräunt, beim $ etwas deutlicher. Lege- rohr kürzer als das Abdomen. Körperlänge 4,51, mm, Vorderflügelläinge 4,514, mm, Fühlerlänge 5 mm, Bohrerlänge 2 mm. Sumatra, Soekaranda. 7 & 5 2 gesammelt von M. Ude. Typen im Stettiner Zoologischen Museum. Campyloneurus latispeeulum nov. spec. Die Unterschiede von dem sehr ähnlichen C. disciventris sind: Flügelspitze nicht getrübt. Poliert glattes Basalfeld des 2. Tergites etwa doppelt so breit an der Basis und an der Basis mit einigen seichten Längsrunzeln. Legerohr etwas länger als der ganze Körper. Vorderbeine rostbraun. Körperlänge 6 mm, Vorderflügellänge 6 mm, Fühlerlänge 51, mm, Bohrerlänge 6%, mm. Sumatra, Soekaranda. 1 Q gesammelt von M. Ude. Type im Stettiner Zoologischen Museum. 11. Heft 104 Dr. Günther Enderlein: Campyloneurus einetieauda nov. spec. Die Unterschiede von C. disciventris sind: Basalabschnitt des Cubitus gerade und blaßbraun. Vorder- beine mit den Coxen rostgelb, die übrigen Beine ohne Coxen rost- braun. Basalfeld des 2. Tergites poliert glatt, verschwindend klein dreieckig, bis zum Ende des 1. Sechstels, dann feine Medianleiste bis zur Mitte. Seulptur des Abdomens wesentlich weniger scharf. Legescheide dünn, am Ende verbreitert, etwas länger als der ganze Körper. Hinterrandsaum des 5., 6. und 7. Tergites gelblichweiß. Körperlänge 5 mm, Vorderflügellänge 5 mm, Bohrerlänge 5%, mm. Sumatra, Liangagas. 1 ? gesammelt,von M. Ude. Type im Stettiner Zoologischen Museum. Campyloneurus gibbiventris nov. spec. Der ganze Körper tiefschwarz; poliert glatt. Gesicht matt. Parapsidenfurchen scharf. Mittelfeld des 1. Tergites mit unregel- mäßigen, sehr scharfen Längsrunzeln und Medianleiste. Seiten- furchen crenuliert. Basalfeld des 2. Tergites mit feiner Randleiste und in der vorderen Hälfte mit feiner Medianleiste und jederseits ein kurzer Runzel-Stummel; keilförmig bis zur Mitte, dann un» deutliche Medianleiste. Netzrunzelung des 2. Tergites grob, ziem- lich weitmaschig. Seitenleisten fast bis zur Mitte, etwas convergie- rend. 3. Tergit in der Mitte der hinteren Hälfte mit kegelförmigem kräftigen Höcker. 3. und 4. Tergit mit dichter, etwas welliger Längsrunzelung mit einzelnen Anastomosen. 5. Tergit glatt. Flügel, Adern und Stigma schwarzbraun. Cubitus an der Basis ziemlich stark gebrochen. Körperlänge 815 mm, Vorderflügellänge 9% mm, Bohrerlänge 31, mm. Indien. 1 2. Type im Stettiner Zoologischen Museum. Campyloneurus serenans nov. spec. Kopf glatt, schwarz. Augenrand fein rötlich rostfarben ge- säumt. Mundteile rostfarben; Palpen braun, Endhälfte blaßgelblich. Gesicht körnig rauh. Fühler schwarz. Thorax poliert glatt, rötlich rostfarben, Mittelbrust, Metapleuren und Mittelsegment schwarz mit weißlicher Pubescenz. Beine mit den Coxen schwarz, Schienen und Tarsen braun. Vorderbeine mit den Coxen schwarz. Parap- sidenfurchen scharf. Abdomen schwarz, Seitenrandsaum des 1. Tergites weißlichgelb, unten größtenteils blaßgelblich; 1.—5. Tergit genetzt längsrunzelig, Seitenfurchen des 1. breit mit langen Querleisten; Basalfeld des 2. breit, fein punktiert (etwa Y, der Breite des Tergites), bis zum Ende des 1. Viertels, dann sehr schmaler, spitzer Keilansatz bis zur Mitte, dann Medianleiste. Seitenleisten kantenförmig, bis zur Mitte. Hinterrand des 6. und 7. Tergites gelb pubescent. Legescheide schwarz, Spitzen pubescent Zur Kenntnis außereuropäischer Braconiden 105 gelblich. Flügel hyalin, Adern braun, Stigma rostgelblich, Vorder- rand und Costa schwarzbraun. Basis des Cubitus gebogen. Körperlänge 8 mm, Vorderflügellänge 7%, mm, Fühlerlänge 7 mm, Bohrerlänge 5 mm. Sumatra, Soekaranda. 1 Q gesammelt von M. Ude. Type im Stettiner Zoologischen -Museum. Campyloneurus eingulicauda nov. spec. Kopf poliert glatt, lebhaft rostfarben, Fühler schwarz. Gesicht punktiert. Thorax poliert glatt, rostfarben, Metapleure, Mittel- brust und Mittelsegment schwarz, Parapsidenfurchen mäßig scharf. Beine mit den Coxen schwarz; Vorderbeine mit den Coxen rost- farben, Trochanter schwarz, Schienen und Tarsen rostbraun, Sporne rostfarben. Pubescenz der Beine gelblich. Abdomen schwarz, Unterseite rostgelb, Subgenitalplatte schwarz gesäumt. Seitenrand des 1. Tergites rostgelblich gesäumt. 1. Tergit groß netzpunktiert, mit feiner Medianleiste, Seitenfurchen mit Quer- leisten. Basalfeld des 2. Tergites poliert glatt, von Y, Tergitbreite, viereckig, Spitze bis zum Ende des 1. Drittels reichend, anschließend relativ breite Medianleiste, die oben abgeschliffen und poliert glatt ist. 2. Tergit etwas genetzt längsrunzelig, Seitenleisten fast parallel, außen anschließende Einsenkung mit scharfen schrägen Längsrunzeln schräg nach außen und hinten. Hinterrand in der Mitte etwas glatt. 2. Sutur breit, scharf mit scharfen, geraden Längsleisten. 3. und 4. Tergit längsrunzelig punktiert, in der Mitte geglättet, 5. Tergit nur an den Seiten punktiert. Vorderrand- furchen des 4. und 5. Tergites scharf, scharf crenuliert, Hinterrand- furchen des 3., 4. und 5. Tergites weniger scharf und schwächer crenuliert. Hinterrandsaum des 6., 7. und 8. Tergites weißlichgelb. Legescheide schwarz. Flügel braun, Adern und Stigma schwarz- braun. Basis des Cubitus gebrochen. Körperlänge 8 mm, Vorderflügellänge 8 mm, Fühlerlänge 7% mm, Bohrerlänge 41, mm. Formosa, Taihorin. Mai1910. 1 ? gesammelt von H.Sauter. Type im Stettiner Zoologischen Museum. Campyloneurus basalis nov. spec. Kopf glatt rostgelb; Gesicht fein punktiert, körnig. Fühler- geißel schwarz. Thorax glatt rostgelb. Parapsidenfurchen mäßig seicht. Coxen rostgelb. Vorder- und Mittelbeine rostgelb, Hinter- beine schwarz, Schienensporne rostgelb. 5. Mitteltarsenglied dunkel- braun. Abdomen rostgelb, 2. Tergit ohne das Basalfeld und dessen nächste Umgebung und ohne die schmalen Seitenfurchen, 3., 4. und 5. Tergit schwarz. Basis des 6. Tergites schwarzbraun. Mittel- feld des 1. Tergites ohne Seitenkanten, mit 2 Längsleisten, die nach hinten schwach convergieren und in der hinteren Hälfte mit feiner Medianleiste, die sich in der Mitte nach vorn in 2 kurze Gabeläste gabelt; Mitte des Hinterrandes poliert glatt; Seitenfurchen schmal und glatt. Basalfeld des 2. Tergites viereckig, von Y, Breite, poliert ll. Heit 106 Dr. Günther Enderlein: glatt, bis zum Ende des 1. Fünftels, dann scharfe, oben poliert glatt abgeschliffene und nach hinten zu allmählich spitz verlaufende kurz vor dem Hinterrande endende Medianleiste. Seitenleisten nur als feine innere Kante der schmalen Längsfurchen, nach hinten zu etwas convergierend und kurz vor dem Hinterrande endend. 2. Tergit ziemlich rauh und grob genetzt. 3., 4. und 5. Tergit fein und seicht punktiert. Legescheide schwarz, Pubescenz rostgelblich. 7. Tergit seitlich stark hinten verbreitert und nach unten herum- geklappt, so daß an der Medianlinie die Ränder sich berühren. Flügel hyalin, Adern braun, Costa, Stigma und Media schwarz- braun. Basis des Cubitus gebrochen. Vorderflügelspitze etwa \„—Nh, sehr blaß bräunlich getrübt. Körperlänge 5%—71, mm, Vorderflügellänge 6—71, mm, Fühlerlänge 71, mm, Bohrerlänge 2%—3Y, mm. Sumatra, Soekaranda. 1 & 12 2 gesammelt von M. Ude. Typen im Stettiner Zoologischen Museum. Var. Mittelfeld des 1. Tergites und Basalfeld des 2. Tergites dunkel- braun. 1 2. Campyloneurus undieuneus nov. spec. Kopf glatt, ockergelb bis rostgelb. Fühler dunkelbraun, 1. Glied rostgelb. Gesicht etwas matt. Thorax poliert glatt, rost- gelb. Parapsidenfurchen sehr flach und unscharf. Beine mit den Coxen rostgelb, Spitze der Hinterschienen ohne die Sporne und die Hintertarsen schwarz oder braun oder nur gebräunt, oder nur _ die letzten Tarsenglieder gebräunt. Abdomen etwas dunkler rost- farben. Mittelfeld des 1. Tergites mit unregelmäßigen Längs- runzeln, eine mittlere ist selten besonders ausgeprägt, ohne Seiten- kante; Seitenfurchen sehr breit, vorn mit Querrunzeln, ganz vorn mit glatten Längsrunzeln; Seitenleisten scharf. 2. Tergit genetzt; Seitenkanten unscharf, bis zum Ende des 1. Drittels; Furche da- neben flach und breit und mit schrägen Längsrunzeln. Basalfeld als sehr schmaler, sehr erhabener, etwas längsgerunzelter Keil, dessen Seiten wellig gerandet sind und etwa am Ende des 2. Drit- tels oder 3. Viertels ganz unregelmäßig unter den Runzeln ver- laufen, so daß der Keilfleck häufig offen erscheint. 3. Tergit fein genetzt und längsrunzelig. 4. Tergit mit nur Spuren sehr feiner Punktierung. Basale Querfurche des 4. und 5. Tergites granuliert; Hinterrandfurche des 3.—5. Tergites glatt, nur an den Seiten ‚Spuren von Crenulierung. 5. Tergit und die folgenden poliert glatt. Beim Zist auch das 4. und 5. Tergit längsrunzelig punktiert. Lege- scheide schwarz mit gelblicher Pubescenz. Flügel ockergelb, Spitzenhälfte mehr oder weniger hellbraun bis braun. Stigma dunkelbraun. Hinter dem Stigma eine aus verwaschenen ocker- gelben Nebelflecken zusammengesetzte Querbinde, die häufig in eine allgemeine ockergelbliche Aufhellung zerfließt. Ein dunkel- brauner verwaschener Fleck schließt den an der Basis gebrochenen Basalabschnitt des Cubitus ein. Zur Kenntnis außereuropäischer Braconiden 107 Körperlänge 6—12%, mm, Vorderflügellänge 6%—1215 mm, Fühlerlänge 7%—14% mm, Bohrerlänge 2%—5% mm. Sumatra, Soekaranda. 6 $ 16 $ gesammelt von M. Ude. Typen im Stettiner Zoologischen Museum. Campyloneurus maculistigma nov. spec. Die Unterschiede von den sehr ähnlichen C. undicuneus sind: Fühler ganz schwarz. Basalviertel des Stigma ockergelb. Nur 3*—5. Hintertarsenglied gebräunt. 3. und 4. Tergit dicht netz- punktiert, 5. Tergit fein punktiert. Hinterrandfurchen crenuliert. Legescheide lang, dünn, schwarz mit sehr feiner brauner Pubescenz. Körperlänge 8—9 mm, Vorderflügellänge 9—9 1, mm, Bohrer- länge 7%, mm. Sumatra, Soekaranda. 2 2 gesammelt von M. Ude. Typen im Stettiner Zoologischen Museum. | Campyloneurus retieulatus nov. spec. Kopf glatt, hell rostgelb. Gesicht fein punktiert. Fühler schwarz. Thorax poliert glatt, hell rostgelb, ebenso die Beine. 5. Hintertarsenglied braun. Parapsidenfurchen sehr flach und seicht. Abdomen hell rostgelb. 1. Tergit wie bei C. undicuneus. 2.,3.und 4. Tergit netzgerunzelt, die Maschenweite nach hinten stark abnehmend. 5. Tergit fein punktiert. Hinterrandfurchen crenu- liert. Basalfeld des 2. Tergites sehr schmal keilförmig bis zum Ende des 3. Viertels, genetzt, Seitenrand als sehr scharfe Längs- leiste, hinten undeutlich sich verlierend. Legescheide dünn, schwarz mit gelber Pubescenz. Flügel lebhaft ockergelb, Spitzenfünftel des Stigma, Spitzensechstel des Vorderflügels und Spitzenviertel des Hinterflügels braun. Basis des Cubitus gebogen. Körperlänge 12 mm, Vorderflügellänge 12 mm, Bohrerlänge 6 mm. Ceylon. 1 2. Type im Stettiner Zoologischen Museum. Campyloneurus trispeculatus nov. $pec. Der ganze Körper hell rostgelb. Fühler schwarz mit Ausnahme der Innenseite des 1., 2. und der Basis des 3. Gliedes. Parapsiden- furchen mäßig scharf. Mittelfeld des 1. Tergites stark gewölbt, Medianleiste fein, mit wenig ausgeprägter unterbrochener Längs- runzelung; Seitenkante fehlt; Seitenfurche breit, glatt. Basalfeld des 2. Tergites poliert glatt, halbkreisförmig, Y, der Tergitbreite bis zum Ende des 1. Viertels, dann mediane Längsleiste; Seiten des Vorderrandes mit rechtwinkligem, poliert glattem Dreieck. Längsrunzelung des 2. Tergites fein. 3. Tergit mit sehr feiner Längsrunzelung. Die folgenden Tergite mit Spuren von Punktie- rung. Hinterrandfurchen des 3.—6. Tergit fein crenuliert, schmal. Vorderrandfurchen scharf, fein crenuliert. Legescheide lang, schwarz mit schwarzer Pubescenz. Flügel braun, ?/, der Basis und die Basalhälfte des Hinterflügels ockergelb. Basalviertel des 11. Heft 108 Dr. Günther Enderlein: Stigma und die nächste Umgebung dahinter ockergelb. Basis des Cubitus gebrochen. Körperlänge 8—11 mm, Vorderflügellänge 9 %,—12 mm, Fühler- länge 81, mm, Bohrerlänge 7%,—81, mm. Sumatra, Soekaranda. 2 9 gesammelt von M. Ude. Typen im Stettiner Zoologischen Museum. 1 3 mit kleinerem dreieckigen Basalfeld des 2. Tergites, feiner Längsrunzelung bis zum Hinterrand des 5. Tergites und glattem schwarzen 6. und 7. Tergit gehört vielleicht hierher. Campyloneurus tibialis nov. spec. Die Unterschiede von C. trispeculatus sind: Fühler ganz schwarz. Mitte des Mesonotum schwefelgelb. Schienen und Tarsen der Hinterbeine dunkelbraun (mit gelblicher Pubescenz), ohne die Schienensporne. Medianleiste des 1. Tergites nur im hinteren Drittel. Basalfeld des 2. Tergites klein, !/, der Breite, dreieckig, glatt; Seitenspiegel fehlen. 2. Tergit genetzt längsrunzelig, 3.—5. Tergit chagriniert rauh; 6. matt, 7. glatt. Nur die innerste Basis des Stigma ockergelb. Körperlänge 8—9 mm, Vorderflügellänge 8%,-94% mm, Bohrerlänge 3%%—5 mm. Sumatra, Soekaranda. 3 $ gesammelt von M. Ude. Typen im Stettiner Zoologischen Museum. Campyloneurus nigricosta nov. spec. Kopf rostgelb; Fühlergeißel schwarz, 1. Glied schlank, drei- mal so lang wie dick. Thorax rostgelb. Parapsidenfurchen mäßig scharf, fein. Beine mit den Coxen rostgelb. Ein Längsstreif auf der Außenseite der Hinterschienen und die Hintertarsen braun. Abdomen rostgelb. 2. Tergit glatt, Mittelfeld schwach gewölbt mit einzelnen feinen unregelmäßigen Längsrunzeln. Seitenfurchen breit, glatt, vorn mit Querleisten. 2. Tergit fein genetzt. 3., 4. und 5. Tergit mit sehr seichter und sehr dichter Punktierung. Basalfeld des 2. Tergites von !/, Breite, viereckig, poliert glatt, bis zum Ende des ersten Fünftels, dann scharfe Medianleiste bis zum Ende des 3. Viertels. Seitenfurchen wenig scharf, schmal, innere Kante zart, bis zum Ende des 3. Viertels etwas nach hinten convergierend. Hinterrandfurchen des 3., 4. und 5. Tergites schwach, schwach crenuliert. Seitenecken wenig abgesetzt, ge- wölbt. Legescheide schwarz. Flügel hyalin, etwas getrübt, Basal- drittel etwas ockergelblich. Adern, Costa und Stigma dunkelbraun. Basis des Cubitus stark gebrochen. Körperlänge 7—8 mm, Vorderflügellänge 71/,—9 mm, Fühler- länge ca. 7%, mm, Bohrerlänge 3—4 mm. Sumatra, Soekaranda. 6 ? gesammelt von M. Ude. Typen im Stettiner Zoologischen Museum. Zur Kenntnis außereuropäischer Braconiden 109 Campyloneurus speculiger nov. spec. Die Unterschiede von C. trispeculatus sind: Die beiden ersten Fühlerglieder rostgelb, außen mit einem schmalen, schwarzen Längsstreifen. 5 Tarsenglieder gebräunt. Hintertarsen braun. Hinterschienen mehr oder weniger gebräunt, wenigstens am Ende. Stigma ganz dunkelbraun. Vom Vorder- und Hinterflügel ist ?/, der Basis blaß ockergelb. 1. Tergit glatt, Mittelfeld nur mit 4 Längsleisten, die mittleren nahe aneinander- gerückt etwas nach hinten convergierend und sich am Hinterrand treffend. Basalfeld des 2. Tergites viereckig, !/, der Breite, poliert glatt, bis zum Ende des 1. Fünftels, dann Medianleiste, die hinten etwas verkürzt ist. 2. Tergit genetzt längsrunzelig. 4., 5. und 6. Tergit seicht und dicht punktiert und wenig längsrunzelig. Körperlänge 9%—-10 mm, Vorderflügellänge 10 %—111%, mm, Fühlerlänge 9—10 mm, Bohrerlänge 51,—8 mm. Sumatra, Soekaranda. 5 Q gesammelt von M. Ude. Typen im Stettiner Zoologischen Museum. Campyloneurus impressimargo nov. spec. Die Unterschiede von C. tricarinatus sind: Stemmaticum und Umgebung rostgelb, 1. und 2. Fühlerglied rostbraun. Hintere Hälfte der Mesopleure und die Metapleure (neben der Mittelbrust und dem Mittelsegment) schwarzbraun. Hinterschiene mit den Spornen ganz schwarz. 1. Tergit ganz rötlich rostgelb, vom 2. sind die Seitendrittel ohne die schiefen Furchen schwarz. Medianleiste des Mittelfeldes des 1. Tergites nur im End- drittel und schwach. 2. Tergit in der Mitte weitmaschiger genetzt. Hinterrandfurche des 3., 4. und 5. Tergites scharf und fein crenu- liert. Basis des Cubitus scharf gebrochen. Körperlänge 64,—8Y4, mm, Vorderflügellänge 7%—8% mm, Fühlerlänge ca. 7 mm, Bohrerlänge 3% —41, mm. Sumatra, Soekaranda. 2 Q gesammelt von M. Ude. Typen im Stettiner Zoologischen Museum. Campyloneurus marginiventris nov. spec. Die Unterschiede von C. tricarinatus sind: Stemmaticum und Umgebung rostgelb. Mesopleure mit Aus- nahme der vorderen oberen durch Querfurche abgetrennten Ecke (Paramere), Mittelbrust, Metapleure, Scutellum und Mittelsegment schwarz. Auch die Mittelbeine mit Ausnahme des Trochantinus, Spitze des Schenkels und Schienensporne schwarz. Hinterbeine ganz schwarz. 1. Tergit hell rostgelb, Endhälfte mit feiner Medianleiste. 2. Tergit schwarz, nur Basalfeld und Umgebung und die Furchen bis zur Mitte der Segmentlänge rostgelb. 3.—5. Tergit mit Hinterrandfurche, diese crenuliert. Nur der schmale glatte Hinterrand hinter den Hinterrandfurchen des 3.—5. Tergites hell rostgelb, ein ebenso schmaler Saum auf dem Hinterrand des 6. Tergites ebenfalls hell rostgelb. Basis des Cubitus gebogen. 11. Heit 110 Dr. Günther Enderlein: Körperlänge 8 mm, Vorderflügelläinge 8 mm, Bohrerlänge 31, mm. Sumatra, Soekaranda. 1 2 gesammelt von M. Ude. Campyloneurus punctativentris nov. spec. Kopf glatt, hell rostgelb, Gesicht etwas rauh. Fühlergeißel und ein schmaler Längsstreifen auf der Außenseite des 1. und 2. Gliedes schwarz. 1. Fühlerglied ca. 31% mal so lang wie dick. Thorax poliert glatt, hell rostgelb. Parapsidenfurchen mäßig scharf. Beine mit den Coxen hell rostgelb, von den Hinterbeinen ist Schenkel, Schiene (ohne die Sporne) und Tarsen braun mit gelb- licher Pubescenz. Abdomen hell rostgelb, Enddrittel des 2. Tergites und die übrigen Tergite schwarz. Schmale Hinterrandsäume des 3.—5. Tergites schmutzig rostgelb. 1. Tergit matt, unscharf uneben; Mittelfeld gewölbt; Seitenfurchen breit und flach. 2. Ter- git punktiert genetzt; Basalfeld kaum Y, der Breite, poliert glatt, dreieckig, mit anschließender, sehr feiner Medianleiste bis zum Ende des 2. Drittels. Schiefe Längsfurchen stark nach hinten con- vergierend, scharf, scharfe Innenkante bis zum Hinterrand. 2. Sutur breit, stark crenuliert. Vorderecken des 3. und 4. Tergites unscharf abgesetzt, schwach erhaben. 3.—5. Tergit mit ziemlich kräftiger und dichter Punktierung. Hinterrandfurche des 4. und 5. Tergites scharf und fein crenuliert, die des 3. Tergites nur durch eine Querreihe scharfer Punkte angedeutet. Flügel hyalin, Adern gelbbraun, Costa braun, Prostigma und Stigma braun, letzteres mit rostgelbem Basalfünftel. Basis des Cubitus stark bogig ge- krümmt. 4; Körperlänge 7 mm, Vorderflügellänge 7 mm. Sumatra, Soekaranda. 1 ä& gesammelt von M. Ude. Type im Stettiner Zoologischen Museum. Eetemnoplax nov. gen. \ Typus: E. peruliventris nov. spec., Formosa. Die Unterschiede von Campyloneurus sind: 5. Tergit beim @ in der Mitte tief ausgeschnitten. Beim & ist die Grenze zwischen 2. und 3. Tergit sehr fein. Die Hinterrand- furche des 3. und 4. Tergites sehr fein, dicht am Hinterrand und etwas vom Tergit überwölbt. Eetemnoplax peruliventris nov. spec. Kopf matt schwarz, Oberkicferbasis und Palpen rostgelb, Fühler schwarzbraun (beim & rostbraun mit rostgelbem 1. Glied). Gesicht mit weißlicher Pubescenz. Thorax lebhaft rostgelb, Unter- seite und Mittelsegment mit weißlicher Pubescenz. Parapsiden- furchen schmal aber scharf. Beine mit den Coxen schwarz, Vorder- beine mit den Coxen rostgelb, letztes oder die 2—3 letzten Tarsen- glieder rostbräunlich. Beim g sind die Vordertarsen und die Mittel- beine mit denCoxen gänzlich rostgelb; 5. Mitteltarsenglieder sind zu- weilen gebräunt. Abdomen stark gewölbt, lebhaft weißlichgelb; Zur Kenntnis außereuropäischer Braconiden 111 ein schwarzer zusammenhängender Fleck auf der Oberseite wird folgendermaßen begrenzt: die Grenze schneidet auf dem 1. und 2. Tergit die Seitensechstel ab, auf dem 3. Tergit fast die Seitenviertel und das Hinterrandviertel. Je ein die Seitenviertel freilassender schwarzer Basalstreif auf dem 4. und 5. Tergit nimmt beim 9 das Basaldrittel, beim & ?/, der Länge ein. Das 5. Tergit ist beim $ in der Mitte breit stumpfwinklig abgerundet ausgeschnitten. 6. Tergit beim 2 mit Ausnahme der Seiten und eines sehr schmalen Hinter- randsaumes glatt schwarz. Mittelfeld des 1. Tergites sehr grob netzpunktiert, Seiten nicht gerandet, Furche sehr schmal; keine Medianleiste, Hinterrandmitte etwas eingedrückt. 2. und 3. Tergit auf der schwarzen Zeichnung weitmaschig genetzt längsrunzelig, sonst matt. 4. und 5. Tergit seicht punktiert. Basalfeld des 2. Tergites poliert glatt, von kaum !/, Breite, schmal, bis höchstens zum Ende des 1. Fünftels, dann poliert glatte Medianleiste. Seiten- leisten fehlen. Legescheide schwarz, Pubescenz gelblich. Flügel hyalin, Adern braun, Costa und Stigma schwarzbraun. Basis des Cubitus gerade. Körperlänge & 3 mm, 9 4—5% mm; Vorderflügellänge 3 31, mm, 2 4-54, mm; Fühlerlänge $ fast 4 mm, 2 5—5%, mm; Bohrerlänge 1—1,3 mm. Formosa, Takao. 4 d, 12 2 1907 gesammelt von H. Sauter. Die genauen Daten sind: 3. 5. (1 9), 20. 9. (1 9), 22. 10. (1 9), ODE 12V, 2 RL, 24,31. (479) 2512.20 9)2.6: 1 (EINE 12 N Typen im Stettiner Zoologischen Museum. Eetemnoplax lurida nov. spec. Der ganze Körper etwas getrübt rostgelb. Fühler schwarz; 1. Glied ca. 14, mal so lang wie dick. Backen mit Furche. Lege- scheide schwarz mit gelblicher Pubescenz. Parapsidenfurchen scharf. 1.—5. Tergit engmaschig genetzt, Hinterrand in der Mitte stumpfwinklig (fast rechtwinklig) ausgeschnitten. Innenkante der Seitenfurchen des 2. Tergites bis fast zur Mitte; Basalfeld klein, dreieckig, glatt, mit Spuren einzelner kurzer Längsrunzeln. 1. Ter- git ziemlich flach, ohne Leisten. Hinterrandfurchen am äußersten Hinterrand des 3. und 4. Tergites, sehr fein, glatt. Flügel hyalin, grau getrübt, Adern rostgelb, außen braun. Costa schwarz, dahinter ein schmaler brauner Längssaum. Stigma dunkelbraun. Basis des Cubitus fast gerade. Körperlänge 5%, mm, Vorderflügellänge 6%4 mm, Fühlerlänge 7 mm, Bohrerlänge 1,8 mm. Südafrika. 1 2. Type im Stettiner Zoologischen Museum. Dioleia nov. gen. Typus: D. bicarinata nov. spec., Sumatra. Diese Gattung unterscheidet sich von Campyloneurus dadurch, daß die Hinterrandfurche nur am 4. und 5. Tergit entwickelt ist. 1l. Heit 139 Dr. Günther Enderlein:- Dioleia bicarinata nov. spec. Die Unterschiede von C. tricarinatus sind: Stemmaticum nur leicht gebräunt, Umgebung rostgelb. Mittelsegment, Meso- und Metapleuren und Mittelbrust schwarz. Aber die Basis der Hinterschiene rostgelb. Abdomen rostgelb, schwarz sind nur die innere Seite der Vorderecken des 3. und 4. Tergites und die hinteren Ecken des 3.—5. Tergites ganz an der Spitze, die bei dem 4. und 5. Tergit etwas eckig nach hinten ausgezogen sind (ähnlich wie bei C. angulosus aber etwas schwächer). 6. Tergit schwarz mit gelbem Hinterrandsaum. Mittelfeld des 1. Ter- gites nur mit 2 Längsleisten, die seitlich stehen und stark nach hinten convergieren; zwischen diesen glatt, nur das Endviertel mit schwacher Punktierung und einzelnen Runzeln. Innenkante der schiefen Längseindrücke des 2. Tergites nur bis zum Ende des 2. Drittels. Hinterrandfurchen nur beim 4. und 5. Tergit, beide fein crenuliert. Basis des Cubitus fast gerade oder gerade. Körperlänge 61%—81, mm, Vorderflügellänge 64, —8% mm, Fühlerlänge 61,—8Y, mm, Bohrerlänge 3—4mm. Sumatra, Soekaranda. 5 9. Liangagas. 2 9 gesammelt von M. Ude. Type im Stettiner Zoologischen Museum. Dioleia limbatieauda nov. spec. "Kopf ockergelb, Fühler schwarz. Gesicht rauh, obere Hälfte mit medianem Längseindruck. Thorax lebhaft rostgelb, Parap- sidenfurchen scharf. Beine mit den Coxen lebhaft rostgelb, Hinter- beine mit den Coxen ohne die Schienensporne schwarz. Abdomen rostgelb, vom 6. Tergit ab glatt schwarz mit schmalem, schwefel- gelben Hinterrandsaum. Legescheide schwarz. 1. Tergit glatt, Mittelfeld etwas matt, stark gewölbt, mit zwei nach hinten zu convergierenden Längsleisten neben den Seiten. 2. Tergit genetzt, Basalfeld Y, der Breite, poliert glatt, dreieckig, bis zum Ende des 1. Viertels, dann sehr feine Medianleiste. Innere Längskante der scharfen quergeleisteten Furchen stark nach innen und hinten convergierend und bis zur Mitte. 3., 4. und 5. Tergit sehr fein- maschig netzpunktiert. Die Hinterrandfurche des 4. und 5. Ter- gites fein, fein crenuliert. Flügel hyalin, leicht getrübt, Basaldrittel ein wenig ockergelblich. Adern ockergelblich. Coxa braun, Stigma . braun, Basaldrittel ockergelb. Basis des Cubitus wenig gebogen. Körperlänge 71, mm, Vorderflügellänge 8 mm, Bohrerlänge 4 mm. Westjava, Sukabumi. 2000 Fuß. 1893. 1 2 (durch Fruh- storfer). Monoleia nov. gen. Typus: M. tricarinata nov. spec., Sumatra. Unterschied von Campyloneurus: Nur das 5. Abdominaltergit mit einer Hinterrandfurche. Zur Kenntnis außereuropäischer Braconiden 113 Monoleia triearinata nov. spec. Kopf rostgelb, Stemmaticum, dessen nächste Umgebung und die Fühler schwarz. Thorax glatt, rostgelb; Mesonotum schwefel- gelblich, mit 3 schwarzen Längsschienen, die mittelste hinten, die seitlichen vorn verkürzt. Parapsidenfurchen mäßig scharf. Mittel- brust und Mittelsegment schwarz; Mesopleure und Metapleure in verschiedener Ausdehnung gebräunt, diese und die Seiten des Mittelsegmentes mit ziemlich dichter und langer gelblicher Be- haarung. Beine mit den Coxen rostgelb, Hinterbeine mit den Coxen mit Ausnahme des Trochantinus, der Basalhälfte der Schiene und der Schienensporne schwarz; Pubescenz gelblich. Abdomen rostgelb, Unterseite blasser mit seitlichen, schwarzen Flecken auf jedem Sternit. Basalhälfte des 3., 4. und 5. Tergites schwarz, Endhälfte schwefelgelblich. Hinterrandsaum des 6. Tergites mit Ausnahme der Seitenviertel schwarz. Nur das 5. Tergit mit Hinter- randfurche, die schwach crenuliert ist. Mittelfeld des 1. Tergites mit sehr scharfer Medianleiste und hinten verkürzten Seitenleisten; dunkelbraun mit Ausnahme des Enddrittels. Seitenfurchen des 1. Tergites. breit, glatt mit flachen Querleisten. Vorderecken des 3.,4. und 5. Tergites durch wenig scharfe, seichte, sich in der Skulp- tur verlierender Furche abgesetzt. Basalfeld des 2. Tergites Klein, dreieckig, poliert glatt, bis zum Ende des 1. Fünftels, dann mehr oder weniger breite Medianleiste, die auf der Oberfläche mehr oder weniger abgeschliffen und poliert glatt ist. Längsfurchen mit scharfer Inneenkante bis zum Hinterrand, nach hinten convergie- rend. 2. Tergit unregelmäßig fein genetzt. 3. Tergit fein netz- punktiert. 4. und 5. Tergit matt chagriniert. 6. glatt. Flügel gelblich hyalin, Spitzenviertel (mit verwaschener Grenze) graulich getrübt. Adern ockergelb, Costa und von der 1. Cubitalquerader ab Radius und Cubitus braun. Stigma dunkelbraun, Basalviertel rostgelb. Basis des Cubitus fast gerade. \ Körperlänge8—9% mm, Vorderflügellänge 9—11 mm, Fühler- länge 9% mm, Bohrerlänge 5—5%, mm. Sumatra, Soekaranda. 2 2 gesammelt von M. Ude. Typen im Stettiner Zoologischen Museum. Monoleia consimilis nov. spec. Die Unterschiede von Campyloneurus serenans sind: Kopf und Fühler tiefschwarz; Palpen rostfarben. Thorax ganz rötlich rostfarben, nur Mittelsegment gedunkelt. Beine mit den Coxen schwarz. 1. Tergit fein und seicht punktiert, mit feiner Median- und Seitenleiste des Mittelfeldes; Seitenfurchen” schmal, kaum punktiert, matt, 2. Tergit netzpunktiert, Seitenleisten fein, bis zum Ende des 2. Drittels, etwas convergierend; Basalfeld klein, dreieckig, poliert, von Y, Breite und bis zum Ende des 1. Viertels, dann feine Medianleiste. 3., 4. und 5. Tergit mit seichter dichter Punktierung. Flügel hyalin, Spitzendrittel leicht gebräunt, Adern Archiv für Naturgeschichte 1918. A. 11. 8 11. Helt 114 Dr. Günther Enderlein: und Stigma braun, Costa schwarzbraun. Basis des Cubitus etwas gebogen. Körperlänge 43%4—5 mm, Vorderflügellänge 5—5%1, mm, Fühlerlänge 6 mm, Bohrerlänge 2—2Y, mm. Sumatra, Soekaranda. 2 2 gesammelt von M. Ude. Typen im Stettiner Zoologischen Museum. Monoleia apiealis nov. spec. Die Unterschiede von Campyloneurus albicans sind: Vorderschienen und -tarsen rostbraun. Fast die Spitzenhälfte der Vorderflügel und das Spitzendrittel der Hinterflügel weißlich hyalin. Spitzendrittel bis Spitzenhälfte des Stigma hell rostgelb. Beim & die Beine dunkelbraun, Spitzendrittel der Flügel bräunlich getrübt. Basalfeld des 2. Tergites sehr klein, dreieckig, poliert glatt, höchstens bis zum Ende des 1. Viertels reichend, meist kürzer, beim $ winzig klein. Körperlänge & 6, 2 6—7 mm; Vorderflügellänge $ 6, 2 6— 7% mm; Fühlerlänge 7% mm; Bohrerlänge 34, —3% mm. Sumatra, Soekaranda. 1 $ 4 2 gesammelt von M. Ude. Typen im Stettiner Zoologischen Museum. Monoleia flavimarginata nov. spec. Die Unterschiede von Campyloneurus serenans sind: Kopf ganz schwarz. Palpen blaß gelblich. Nur Mittelsegment und hintere Innenecken der Metapleure schwarz. Beine mit den Coxen schwarz und mit auffälliger weißlicher Pubescenz. Auch die Seitenränder des 2. und 3. Tergites fein gelblich weiß gesäumt. 1. Tergit mit seichten, großen Punkten, von der Mitte ab feine Medianleiste. Basalfeld des 2. Tergites von 13 Breite, poliert glatt, dann angesetzter schmaler Keil bis fast zum Hinterrand mit Seitenrand und fein längsgeritzt. Seitenleiste nur als Kante, bis zum Ende des 3. Viertels, etwas convergierend. 2. Tergit netz- punktiert, 3., 4. und 5. Tergit dicht und seicht punktiert, 6. glatt. Letzte Tergite ohne gelbliche Randpubescenz. Flügel blaßbraun, Basalhälfte fast hyalin. Adern und Stigma dunkelbraun. Basis des Cubitus stark gebogen. Körperlänge 7 mm, Vorderflügellänge 8 mm, Bohrerlänge 5 mm. Westjava, Sukabumi. 2000 Fuß. 1893. 1 9 (durch H. Fruh- storfer). Type im Stettiner Zoologischen Museum. Monoleia serenimanus nov. spec. Kopf rostgelb, glatt, Gesicht fein punktiert, Palpen sehr blaß, Fühler schwarz. Thorax glatt, rostgelb, Pubescenz weißlich, be- sonders auf Mittelbrust, Metapleure und Mittelsegment dicht. Parapsidenfurchen mäßig scharf. Beine mit den Coxen braun- schwarz, Vorderbeine mit den Coxen rostgelb, Schienen und Tarsen leicht gebräunt. Beinbehaarung sehr hell, fast weißlich. Abdomen Zur Kenntnis außereuropäischer Braconiden 115 schwarz, Unterseite blaß rostgelb. Seiten des 1. breit, des 2. und 3. Tergites sehr fein weißlichgelb gesäumt. 1. Tergit grob lang- gezogen punktiert, ohne Medianleiste, Seiten des Mittelfeldes ge- kantet, Furchen breit, vorn mit schrägen Leisten. 2. Tergit netz- punktiert, Seitenleisten sehr fein bis zum Ende des 2. Drittels, Längseindruck daneben mit feinen schrägen Längsrunzeln nach hinten und außen; Hinterrand ohne glatte Stelle. Mittelfeld drei- eckig, etwa von Y, Breite, glatt, vorn einzelne Längsritzungen, anschließende Medianleiste fein, vordere Hälfte mit feiner ein- gedrückter Medianlinie. 3. Tergit fein netzpunktiert längsrunzelig, 4. feiner netzpunktiert, 5. Tergit punktiert. Flügel hyalin, Spitzen- hälfte leicht gebräunt. Adern und Stigma dunkelbraun. Cubitus an der Basis gebrochen. Körperlänge 7—8 mm, Vorderflügellänge 7—8Y4, mm, Bohrer- länge 2%,—3 mm. Sumatra, Soekaranda. 2 9 gesammelt von M. Ude. Type im Stettiner Zoologischen Museum. Monoleia angulosa nov. spec. Kopf hell rostgelb, Fühler und Stemmaticum schwarz. 1. Fühlerglied etwas seitlich zusammengedrückt. Gesicht rauh. Parapsidenfurchen schmal aber scharf. Beine mit den Coxen rost- gelb, dunkelbraun ist von den Hinterbeinen: Coxa, Trochanter, Spitzendrittel des Schenkels, Spitzenhälfte der Schiene ohne die Sporne; 5. Hintertarsenglied schwarz. Mittelfeld des 1. Tergites gewölbt, glatt, Endhälfte fein genetzt; Seitenfurchen breit, glatt, vordere Hälfte mit Querleisten. 2., 3., 4. und 5. Tergit fein genetzt, wenig längsrunzelig, nach hinten zu immer feiner. Basalfeld des 2. Tergites glatt, hinten eine Spur chagriniert, 1/, der Breite, bis zum Ende des 1. Drittels, dann feine Medianleiste bis zum Ende des 2. Drittels, dreieckig. Innere Kante der Seitenfurchen bis zur Mitte und nach hinten zu convergierend. Legescheiden schwarz. Seitenecken des 4. und 5. Tergites zu ziemlich scharfen zahn- artigen Ecken nach hinten zu ausgezogen. 5. Tergit mit kräftiger und crenulierter Hinterrandfurche, 4. nur mit Spur einer glatten. Flügel hyalin, leicht getrübt, Basaldrittel wenig ockergelblich, Adern ockergelblich bis bräunlich, Costa braun, Stigma dunkel- braun, Basalviertel ockergelb. Basis des Cubitus fast gerade. Körperlänge 7—8 mm, Vorderflügelläinge 7—9 mm, Fühler- länge ca. 815 mm, Bohrerlänge 3% —5 mm. Sumatra, Soekaranda und Liangagas. 5 Q gesammelt von M. Ude. Typen im Stettiner Zoologischen Museum. Monoleia flavieosta nov. spec. Die Unterschiede von Campyloneurus nigricosta sind: Fühler ganz schwarz. 1. Glied zweimal so lang wie dick. Stemmaticum schwarz. 1. Tergit mit Medianleiste. Seitenfurchen 8* 11. Heft 116 Dr. Günther Enderlein: des 2. Tergites breit, Innenkanten bis zur Mitte. Beine einfarbig rostgelb, nur das 5. Hintertarsenglied schwarz. Flügelbasis bis zur Mitte ockergelb. Adern und Costa ockergelb. Stigma dunkel- braun. Basalhälfte und äußerste Spitze ockergelb. Prostigma schwarz, von braunem kleinen Fleck eingeschlossen. Basis des Cubitus fast gerade. Körperlänge 8% mm, Vorderflügelläinge 8 mm, Bohrerlänge 3—34, mm. Westjava, Sukabumi. 2000 Fuß. 1893. 2 2 (durch Fruh- storfer). Typen im Stettiner Zoologischen Museum. Antioleia nov. gen. Typus: A. mitelligera nov. spec., Kamerun. Unterschied von Campyloneurus: Nur das 3. Abdominaltergit mit Querfurche am Hinterrand; diese fein. Antioleia mitelligera nov. spec. Kopf rostgelb; Scheitel und Mitte des Hinterhauptes schwarz, die Grenze ist in der Mitte winklig gebrochen und läuft dann geradlinig bis zur Mitte des Innenrandes der Augen. Fühlerglied dunkelbraun, 2. Glied rostbraun, 1. Glied rostgelb, außen mit braunem Längsstreif. Thorax und Beine rostgelb, von den Hinter- beinen ist Schiene und Tarsus dunkel rostbraun, nur die Sporne der Schienen hell rostgelb. Parapsidenfurchen seicht. Thorax glatt. Abdomen ziemlich dunkel rostgelb; Seitensaum des 1. Ter- gites schwefelgelb, Oberseite mit Ausnahme der Basalhälfte des 1. Tergites, der Seitenviertel aller Tergite, der zweiten Sutur und feiner Hinterrandsaum des 3. und 7. Tergites schwarzbraun. 1. Tergit mit breitem, erhabenen aber oben ebenem Mittelfeld, das seicht verworren längsrunzelig und an den Seiten mit Kante versehen ist; Seitenfurchen schmal, glatt. 2. Tergit unregelmäßig längsrunzelig, Basalfeld von 13 Breite, gleichseitig dreieckig, glatt, an der Spitze etwas rauh ciseliert, bis zum Ende des 1. Drittels, dann eine Medianleiste bis zum Hinterrand; an den Seiten der Basis je ein etwas kleineres gleichseitiges, poliert glattes Dreieck. 2. Sutur breit, crenuliert. 3. Tergit dicht und fein längsgerunzelt, Vorderecken dreieckig, bis zur Mitte der Seiten, breiter als lang. Nur das 3. Tergit mit einer durch Punktreihe angedeuteten Hinter- randfurche. 4. Tergit in der Basalhälfte etwas rauh mit mikro- skopischer feiner Längsrunzelung, Endhälfte mikroskopisch fein quergeritzt ciseliert. Beim & ist das 4. Tergit mit mikroskopisch feiner und dichter Längsrunzelung. 5. Tergit wie die Endhälfte des dritten. Die übrigen sehr kurzen Tergite glatt. Legescheide schwarz, dünn, mit mikroskopisch kurzer, bräunlicher Pubescenz, die im Enddrittel gelblichgrau ist. Flügel etwas gelichtet braun, an der Basis etwas heller. Hintere Ecke der 1. Cubitalzelle hyalin, Zur Kenntnis außereuropäischer Braconiden KIT ebenso die anschließende vordere Ecke der vorderen Hinterzelle. Basis des Cubitus schwach gebogen. Körperlänge $ 5% mm, 2 6 mm; Vorderflügellänge 45% mm, Q 51% mm; Fühlerlänge d 6 mm; Bohrerlänge 2 61% mm. Kamerun, Barombi. 1 $ 1 2 gesammelt von Leopold Conradt. | Typen im Stettiner Zoologischen Museum. “ Antioleia grata nov. spec. Kopf hell rostgelb, Fühler schwarz. Thorax, Beine und Ab- domen hell rostgelb, 5. Tarsenglieder braun. 1.—4. Hintertarsen- glied leicht gebräunt. Parapsidenfurchen mäßig seicht, hinten seicht. Vor dem Scutellum ein schwefelgelber quadratischer Fleck. 1. Tergit matt, mit äußerst feinen dichten Längsrunzeln und sehr feiner Medianleiste; Mittelfeld schwach gewölbt. 2. Tergit mit flachen Längsrunzeln; Basalfeld groß dreieckig, poliert glatt, von halber Segmentbreite, bis zur Mitte, mit anschließender feiner Medianleiste bis zum Ende des 3. Viertels. 2. Sutur breit, kräftig crenuliert. Vorderecken des 3. Tergites scharf abgesetzt. 3. Tergit und die folgenden poliert glatt. Nur auf dem 3. Tergit eine durch Punktreihe angedeutete Querfurche. Basalfurche des 4. Tergites crenuliert. Legescheiden dünn, schwarz mit feiner, kurzer, gelber Pubescenz. Flügel hyalin, leicht ockergelblich getönt. Eine hell- braune Querbinde dicht proximal des Stigma etwa von der Breite der 1. Discoidalzelle. 2. Discoidalzelle hyalin mit braunem Hinter- randfleck, der sich zipfelartig bis zur Mitte der Zelle auszieht. Spitzendrittel hellbraun, 2. Cubitalquerader hyalin gesäumt. Adern hell rostgelb, an den braunen Stellen braun. Prostigma und der davorliegende Teil der Costa schwarzbraun. Stigma ockergelb, äußerste Spitze braun. Basis des Cubitus stark gebogen. Körperlänge 514 mm, Vorderflügellänge 6% mm, Fühlerlänge 61, mm, Bohrerlänge 1,6 mm. Deutsch-Ostafrika, Nyembe Bulungwa. 1914. 1 2 ge- sammelt von Hammerstein. Type im Stettiner Zoologischen Museum, Udamoleia nov. gen. Typus: U. albescens nov. spec., Sumatra. Unterschied von Campyloneurus: Die Hinterrandfurchen auf dem 3.—5. Tergit fehlen. Udamoleia albescens nov. spec. Sehr ähnlich dem Campyloneurus albicans, die Unterschiede sind: Kopf mit den 2 ersten Fühlergliedern, Thorax, Vorderbeine mit den Coxen, 1. Abdominalsegment, 2. Segment ohne die Seiten rötlich rostgelb. Brust und Mittelcoxen rotbraun. Bei einem Ex. sind auch von den Mittelbeinen Coxa, Trochanter, Trochantinus und Schenkel rötlich rostgelb. Bohrer etwas kürzer. Längs- 11. Heft 118 Dr. Günther Enderlein: runzelung des 1.—5. Tergites etwas weniger scharf. Basalfeld des 2. Tergites dreieckig, ziemlich glatt und am Ende des 1. Drittels endend. Körperlänge 9% mm, Vorderflügellänge 8% mm, Bohrer- länge 1% mm. Sumatra, Soekaranda. 3 Q gesammelt von M. Ude. Typen im Stettiner Zoologischen Museum. Udamoleia insolita nov. spec. Kopf rostgelb, Stirn, Scheitel und Hinterhaupt glatt schwarz. 1. und 2. Fühlerglied rostgelb (Geißel abgebrochen). Thorax schlank, poliert glatt schwarz, Parapsidenfurchen scharf. Coxen schwarz, Beine braun, 2.—5. Tarsenglied hell rostbraun. Abdomen relativ schlank und lang, fast doppelt so lang wie der Thorax, rötlich rostfarben. Mittelfeld des 1. Tergites mit Medianleiste und Seitenleisten, fein genetzt; Längsfurchen breit mit Querleiste. Basalfeld des 2. Tergites mäßig breit, dreieckig, nur mit äußerst feiner Punktierung, bis zur Mittereichend, dann Medianleiste.2.Tergit mit gröberer Netzung, Seitenleisten fein, wenig convergierend bis zum Ende des 3. Viertels. 3., 4. und 5. Tergit fein dicht genetzt längsrunzelig. 6. Tergit nicht punktiert. Hinterrandfurchen fehlen überall. Legescheiden schwarz, Pubescenz an der Spitze gelblich. Flügel, Adern und Stigma dunkelbraun, Spitzendrittel weißlich hyalin. Basis des Cubitus gerade. Körperlänge 9 mm, Vorderflügellänge 7% mm, größte Ab- dominalbreite 21, mm, Bohrerlänge 1%, mm. Sumatra, Soekaranda. 1 ? gesammelt von M. Ude. Type im Stettiner Zoologischen Museum. Udamoleia gracilis nov. spec. Kopf, Thorax und Beine hell rostgelb. Fühler braun. Parap- sidenfurchen ziemlich scharf. Abdomen rostbraun, länglich ellip- tisch, hinten heller. 1. Tergit unregelmäßig netzgerunzelt, Seiten- furchen mit scharfen Querleisten. Basalfeld des 2. Tergites poliert glatt, dreieckig, 4, der Vorderrandbreite, bis fast zur Mitte, dann Medianleiste. 2.—5. Tergit netzgerunzelt. Seitenleisten des 2. etwas convergierend, bis zum Hinterrand. Flügel hyalin. Adern hell rostgelb, Stigma und Costa braun, Spitzenviertel beider Flügel- paare mit sehr schwacher bräunlicher Trübung. Basis des Cubitus kaum gebogen. Körperlänge 5 mm, Vorderflügellänge 4%, mm. Sumatra, Soekaranda. 1 & gesammelt von M. Ude. Type im Stettiner Zoologischen Museum. Udamoleia albimanus nov. spec. Kopf matt schwarz, Fühler schwarz, Spitze dunkel roströtlich, Palpen und Oberkieferbasis blaß gelblich. Thorax rostrot, hintere Hälfte rostgelb. Beine mit den Coxen schwarz, Vordercoxen rost- Zur Kenntnis außereuropäischer Braconiden 119 gelb, Vorderschienen hell rostgelb, außen mit schmalem, dunkel- braunen Längsstreifen, Vordertarsus weißlich, 5. Glied dunkel- braun, 4. Glied rostgelb; Pubescenz weißlich. Abdomen schwarz, Unterseite und Seitenrand des 1. Tergites weißlichgelb. 1. und 2. Tergit netzpunktiert, 3., 4. und 5. Tergit punktiert. 1. Tergit mit Medianleiste, Mittelfeld kaum gekantet; Furche netzpunktiert. Mittelfeld des 2. Tergites dreieckig, etwa von Y, Breite, bis zum Ende des 1. Drittels mit anschließendem, schmal keilförmigem Griff bis zum Ende des 2. Drittels; in der ganzen Ausdehnung fein längsgeritzt. Hinterrandfurchen fehlen, Vorderrandfurchen cre- nuliert. Legescheide mit spärlicher Pubescenz schwarz. Flügel hyalin, Spitzendrittel des Vorderflügels ohne feine Adersäume hell- braun, Adern braun, Costa und Stigma schwarzbraun; Basis des Cubitus hellbraun, gebrochen. Spitze der Costalzelle am Hinter- flügel hellbraun. Körperlänge 5% mm, Vorderflügellänge 5 mm, Fühlerlänge 6 mm. Sumatra, Soekaranda. 1 & gesammelt von M. Ude. Type im Stettiner Zoologischen Museum. Udamoleia jueunda nov. spec. Kopf schwefelgelb, glatt; Fühler schwarzbraun, das 1. Glied rostfarben, außen rostbraun. Thorax glatt, schwefelgelb, Metapleure und Mittelsegment rostgelb. Parapsidenfurchen sehr seicht. Meso- notum mit drei schwarzen Längsstriemen, die mittlere nur in der vorderen Hälfte, die seitlichen vorn verkürzt. Beine mit den Coxen rostgelb, 5. Tarsenglieder braun; Hinterbeine mit den Coxen dunkelbraun, Trochantinus, Basalachtel der Schiene und äußerste Spitze des Schenkels rostgelb. Abdomen rostgelb bis rostfarben. 1. Tergit mit feinen, unregelmäßigen Längsrunzeln, Mittelfeld an den Seiten mit Längsleisten; Furchen mit Quer- leisten. 2., 3. und 4. Tergit mit feiner, dichter gerader Längs- runzelung. 5. Tergit gleichfalls, aber viel feiner. Basalfeld des 2. Tergites sehr groß, breit, dreieckig, fast die Hälfte der Breite einnehmend, bis zum Ende des 3. Viertels ohne anschließende Medianleiste und mit sehr feiner, gerader und dichter Längs- runzelung. Hinterrandfurchen wenig angedeutet. Legerohr dünn, schwarz; Pubescenz sehr kurz, ganz an der Spitze gelblich. Flügel hyalin, etwas ockergelblich, Adern und Stigma ockergelb, Pro- stigma und Spitzenhälfte der Stigma braun. Basis des Cubitus etwas gebogen. Körperlänge 7 mm, Vorderflügellänge 7 mm, Bohrerlänge 715, mm. Sumatra, Soekaranda. 1 2 gesammelt von M. Ude. Type im Stettiner Zoologischen Museum. Diese Art ist ähnlich dem Camp. batavianus Szepl. 1900 aus Java. 11. Heft 120 Dr. Günther Enderlein: Udamoleia laqueata nov. spec. Kopf glatt, rostgelb, Fühler schwarz. Gesicht matt. Thorax poliert glatt, rostgelb. Parapsidenfurchen schwarz. Beine rost- gelb, Endhälfte des 5. Tarsengliedes schwarzbraun. Abdomen rost- gelb. 1. Tergit glatt; Mittelfeld breit, stark erhaben, aber oben ge- ebnet, mit scharfen, nach hinten zu etwas convergierenden Seiten- kanten, hinten mit einzelnen (ca. 3—5) kurzen Längsrunzeln; Längsfurchen sehr breit, tief, glatt, an der Innenseite Reste kräf- tiger Querleisten. Schräge Längsfurchen des 2. Tergites nach hinten convergierend bis zum Hinterrand, Innenkante bis zum Hinterrande sehr scharf und mit schmalem, nach vorn verbreitertem völlig glatten Innenrandsaum. Basalfeld groß, glatt, dreieckig, von 1, Segmentbreite, bis zur Mitte, dann Medianleiste. 2. Tergit mit sehr weit getrennt stehenden, sehr kräftigen, geraden, leisten- artigen Längsrunzeln, an den Seiten etwas enger. 2. Sutur breit mit dichter Leistencrenulierung. 3. Tergit und die folgenden glatt poliert. Abtrennende Furche der Seitenecken des 3. Tergites crenu- liert. Seiten des 3. und 4. Tergites beim $ mit Längsrunzeln. Lege- scheiden schwarz, Pubescenz sehr zart gelblich. Flügel ockergelblich, Spitzendrittel (Grenze verwaschen) graulich getrübt. Adern ocker- gelblich, Costa braun, Stigma dunkelbraun, Basaldrittel dunkel rostgelblich. Basis des Cubitus gerade. Körperlänge 7%—8% mm, Vorderflügellänge 7%,—9 mm, Bohrerlänge ca. 6 mm. Sumatra, Soekaranda. 28 49 gesammelt von M. Ude. Typen im Stettiner Zoologischen Museum. Udamoleia denticornis nov. spec. Kopf dunkel rostgelb, Fühler und Stemmaticum schwarz. 1. Fühlerglied unten am Ende mit einer rostgelben zahnartigen Bildung, die innen von dem allmählich schräg verlaufenden Vorder- rande, außen von dem senkrecht der Länge nach steil abfallenden Vorderrand begrenzt wird. Thorax dunkel rostgelb. Parapsiden- furchen seicht. Metapleure und Mittelsegment schwarz. Beine mit den Coxen dunkel rostgelb, Hinterbeine mit den Coxen schwarz, Schienensporn rostgelb. Abdomen schwarz, unten mit Ausnahme von seitlichen Längsstreifen gelblich. Seitendreiecke des 1. Ter- gites weißlichgelb. 1. Tergit glatt, Mittelfeld eben, hintere Hälfte mit großen kräftigen Punkten, seitliche Längsfurchen breit mit sehr kräftigen Querleisten gefüllt. 2., 3. und 4. Tergit mit wenig dichten, geraden Längsrunzeln, die des 2. mit einzelnen Anasto- mosen. Basalfeld des 2. Tergites breit, dreieckig, poliert glatt, bis zur Mitte, dann sehr feine Medianleiste. Seitenspiegel flach; Längs- leisten stark nach außen und hinten divergierend, bis zur Mitte. Hinterrandfurchen wie am 3. und 4. Tergit und unscharf. 5. Tergit etwas rauh chägriniert, 6. etwas matt. Schmale Hinterrandsäume des 2.—5. Tergites poliert glatt. Legescheide schwarz. Vorder- und Hinterflügel braun, ?/, der Basis blaß ockergelb, bei den kleinsten ae Zur Kenntnis außereuropäischer Braconiden 121 Exemplaren etwas bräunlich getrübt. Basalviertel des Stigma blaß ockergelb, 1. Cubitalzelle dahinter gelichtet. Basis des Cubitus schwach gebogen. Körperlänge 6%—101, mm, Vorderflügellänge 6% —11 mm, Bohrerlänge 6—9 mm. Sumatra, Soekaranda. 25 Q gesammelt von M. Ude. Typen im Stettiner Zoologischen Museum. Syntomernus nov. gen. Typus: S. $usillus nov. spec., Formosa. Sehr nahestehend Campyloneurus Szepl. 1900; die Unter- schiede sind: 1. Radialabschnitt so lang oder kürzer als der zweite. Syntomernus pusillus nov. spec. Der ganze Körper blaß rostgelb, Fühler rostgelb, Legescheide dünn, schwarz mit ziemlich langer aber sehr feiner blaßgelblicher Pubescenz. Thorax glatt, Parapsidenfurchen fein. 1. Tergit schwach skulpturiert, Mittelfeld ziemlich flach. Oberseite der- Ab- domen mit feiner unscharfer, gerader, dichter und unregelmäßig unterbrochener Längsrunzelung. Basalfeld des 2. Tergites nahezu gleichseitig dreieckig, glatt, bis zur Mitte reichend; mit anschließen- der Medianleiste. 2. Sutur mit scharfer Crenulierung. Vorderecken des 3., 4. und 5. Tergites bis zur Mitte der Seiten und etwa doppelt so breit abgeschnitten. Legescheiden schwarzbraun, Pubescenz wenig dicht, lang und gelblich. Flügel hyalin, Adern und Stigma hell rostgelb, Costa braun. Basis des Cubitus schwach gebogen. Körperlänge 24,—2%, mm, Vorderflügelläinge 2—3), mm, Fühlerläinge 2%, —2%, mm, Bohrerlänge ca. 1% mm. Formosa, Takao. 1 8, 2. November 1907. 7 2 1907 (1. 3., 1.83:,20. 4,3: 52.111, 7. 0kt.2211) gesammelt: vonTl. Sauter Typen im Stettiner Zoologischen Museum. Diamblomerina nov. gen. Typus: D. sdeciosa nov. spec., Sumatra. Diese Gattung unterscheidet sich von Campyloneurus Szepl. 1900 dadurch, daß auf der Vorderseite innen beim 1. Fühlerglied am Ende*der Endrand doppelt ist und etwa halbmondförmiges Feld durchschneidet. In dieser Hinsicht mit Diamblomera Enderl. übereinstimmend (cf. p. 100, Fig. 1). Diamblomerina speeiosa nov. spec. Kopf poliert glatt, lebhaft hell ockergelb. Fühler und Stem- maticum schwarz. Backe mit Furche. Thorax poliert glatt schwarz. Pronotum mit den Coxen und Beinen ockergelb. Mittel- und Hinterbeine mit den Coxen schwarz, Trochantinus, Schenkel und Schienen der Mittelbeine ockergelb, Mitteltarsus rostbraun, am Ende dunkler. Parapsidenfurchen seicht aber deutlich. Mittel- segment poliert glatt. Abdomen schwarz, vom 4. Tergit ab poliert glatt; Unterseite blaßgelblich. Mittelfeld des 1. Tergites unregel- 11. Heft 122 Dr. Günther Enderlein;: mäßig längsgerunzelt, hintere Hälfte mit feiner Medianleiste, die am Ende in kleinen Spiegel endet. Seitenfurchen breit scharf, glatt, mit einzelnen kräftigen Querleisten; Seitenkanten beide scharf. Mittelfeld des 2. Tergites groß (Y} der Segmentbreite), fein, wellig längsgerunzelt, bis zur Mitte, dann Medianleiste. Seiten des Vorderrandes des 2. Tergites mit dreieckigen Spiegeln, die nach hinten in Spitze bis zum Ende des 1. Drittels ausgezogen sind; an- schließend undeutliche Längsfurche. 2 Tergite längsgerunzelt, hier- bei etwas genetzt, Seiten netzpunktiert. 3. Tergit längsgerunzelt, Vorderecken innen glatt. Vorderrandfurche des 4. Tergites cre- nuliert. Der Rest ohne Furchen und ohne Skulptur. Legescheiden schwarz. Flügel lebhaft ockergelb, Spitzendrittel leicht grau ge- trübt. Adern ockergelb, Stigma und Costa braun. Basis des Cu- bitus schwach gebogen; 2. Cubitalzelle schlank, vorn fast dreimal so lang wie außen breit. Körperlänge 71/,—11 mm, Vorderflügellänge 8—12 mm, Fühler- länge 71/;—11 mm, Bohrerlänge 71/,—11 mm. Sumatra, Soekaranda. 3 9 gesammelt von M. Ude. Typen im Stettiner Zoologischen Museum. Goniobracon Szepl. 1906. Typus: G. perspicax (Szepl. 1905), Westafrika. Goniobracon gutta nov. spec. Kopf glatt, mit den Fühlern schwarz. Mundteile rostgelb. Gesicht matt. Thorax rostgelb, glatt. Pronotum mit scharfer Querfurche bis auf die Pleuralteile. Parapsidenfurchen vorn sehr seicht, hinten fehlend. Mesopleuralfurche fehlend. Praescutellar- grube nur als schmaler, flacher Quereindruck. Beine rostgelb, Hinterschiene ohne das Basalachtel und die Tarsen tiefschwarz; Schienensporne und Börstchen am Ende jedes Tarsengliedes auf der Unterseite bei den Hinterbeinen rostgelb. Abdomen schmutzig rostgelb, glatt. 1. Tergit glatt mit feiner, glatter Medianfurche bis zum Ende des 3. Viertels. Enddrittel ohne den Hinterrandsaum mit geraden Längsrunzeln. 2. und 3. Tergit einschließlich der 2. Sutur mit dichten geraden oder scharfen Längsrunzeln; glatt ist Mitte des Vorderrandes und der Seitenrandsaum des 2. Tergites und die schmalen Querwulste der Vorderecken des 3. Tergites. Ebensolche Längsrunzeln tragen noch die breiten Vorder- und Hinterrandquerfurchen des 4. und 5. Tergites. Beim & ist auch das ganze 4., 5. und 6. Tergit dicht längsgerunzelt. Legescheide schwarz. Flügel braunschwarz, lebhaft ockergelb ist: Flügelbasis zu ?/, der Länge, Stigma ohne Enddrittel, anschließende schmale Querbinde und ein mäßig breiter Saum der 2. Cubitalquerader; im Hinterflügel ist ockergelb: fast die Basalhälfte und ein an- schließender Vorderrandsaum bis zum Ende des 2. Drittels. Basal- abschnitt des Cubitus gerade. Nervulus etwas postfurcal und wenig schräg nach außen und hinten. Zur Kenntnis außereuropäischer Braconiden 123 Körperlänge d 16 mm, 2 19% mm; Vorderflügellänge & 16%, mm, 220 mm; Fühlerlänge $ 21 mm, 2 22 mm; Bohrerlänge 2 141, mm. Südostafrika, Natal. 181%. Typen im Stettiner Zoologischen Musuem. Goniobracon peetinatus nov. spec. Diese Art ist sehr ähnlich dem G. gutta und unterscheidet sich durch folgendes: Parapsidenfurchen etwas deutlicher. Abdomen mehr rost- gelb. Auch das 4. Tergit mit gleicher Längsrunzelung; 5. Tergit mit sehr feiner, sehr dichter, lang ausgezogener Ritzpunktierung. 6. Tergit dicht punktiert. Vorderecken des 3.—5. Tergites glatt. Mittlere ockergelbe Querbinde breiter, Saumfleck der 2. Cubital- querader setzt sich nach vorn und hinten bis zur Mitte der be- treffenden Zellen fort. Im Hinterflügel verbreitert sich der Rand- saum am Ende des 3. Viertels zu einem Fleck bis zur Mitte der Flügelbreite. Körperlänge 1915 mm, Vorderflügellänge 1915 mm, Fühler- länge 25 mm, Bohrerlänge 131, mm. Südostafrika, Transvaal, Zoutpansberg. 1 29. Type im Stettiner Zoologischen Museum. Goniobracon denticornis nov. spec. Die Unterschiede von G. gutta sind: Kopf rostgelb. Der Endrand des 1. Fühlergliedes ist vorn lamellenartig ausgezogen, so daß von der Seite gesehen der Ein- druck eines zahnartigen Fortsatzes erweckt wird. Parapsiden- furchen ziemlich scharf bis nach hinten. Längsrunzeln weniger dicht, weniger gerade und teilweise unterbrochen; auch die Seiten- säume des 3. Tergites glatt. Hinterrandfurche des 4. und 5. Ter- gites poliert glatt und flach; ebenso die Vorderrandfurche des 5. Tergites, während die des 4. Tergites crenuliert ist. Mittlere ockergelbe Querbinde breit, ca. 11, der beiden braunen” Quer- binden. Der Spitzenfleck hat sich zu einem ausgedehnten Fleck vergrößert, der vorn den Rand berührt und einen Außenrandsaum von der Breite der braunen Querbinden freiläßt. Cubitus an der Basis gebrochen. Im Hinterflügel verbreitert sich der Randsaum bis zum Ende des 3. Viertels zu einem größeren Fleck bis zum Cubitus. Körperlänge 1415 mm, Vorderflügellänge 16 mm, Bohrerlänge 12 mm. Kamerun, Kribi. 1908. 1 Q gesammelt von Lamey. Type im Stettiner Zoologischen Museum. Goniobracon helvimaeula nov. spec. Kopf poliert glatt, rostrot; Fühler, Stemmaticum, Scheitel und Hinterhaupt, beide ohne die Seiten, schwarz. Palpen braun. 11. Heft 124 Dr. Günther Enderlein: Thorax rostrot, glatt. Parapsidenfurchen sehr seicht, vorn etwas deutlicher. Pronotum mit scharfer Querfurche bis auf die Pleuren. Mittelsegment poliert glatt, schwarz. Beine mit den Coxen tief- schwarz, Vorderbeine mit den Coxen rostbraun. Abdomen schwarz, Sternite weißlich gesäumt. 1.—5. Tergit genetzt längsgerunzelt, beim 1. und 2. Tergit die Queräste vielfach nicht endend. Vorder- ecken des 3., 4. und 5. Tergites gleichmäßig groß dreieckig, poliert glatt. Vorder- und Hinterrandfurchen des 3.—5. Tergites sehr scharf und scharf crenuliert (die Längsrunzeln hier weniger dicht und ohne Queräste). “Flügel schwarzbraun. Stigmabasis zu ?/, lebhaft ockergelb. Eine Diagonallinie durch die 1. Cubitalzelle (vom Prostigma bis zum Ende der 1. Cubitalquerader) und ein anschließender kleiner Fleck dahinter, sowie ein feiner Saum der 2. Cübitalquerader hyalin. 1. Cubitalabschnitt gerade. Körperlänge 10%, mm, Vorderflügellänge 10 mm. Nordostafrika, Eritrea, Asmara. Dezember 1907. 1 8. Type im Stettiner Zoologischen Museum. Bathyaulax Sz£epl. 1906. Bathyaulax rugiventris nov. spec. Der ganze Körper rostfarben glatt, Fühler und Stemmaticum schwarz. 1. Fühlerglied lateral zusammengedrückt, ca. 113 so lang wie breit. Praescutellargrube fast verschwindend seicht, glatt. Mittelfeld des 1. Tergites mit starker gerader Längsrunze- lung, stark gewölbt, ohne. Seitenkanten und ohne Medianleiste; vorderes Viertel mit Seitenleisten, die nach vorn divergieren. 2., 3. und 4. Tergit mit sehr kräftigen Längsrunzeln. 2. Sutur breit mit Längsrunzeln. Hinterrandfurche des 3.—5. Tergites breit und stark längsgerunzelt. Vorderecken des 3.—5. Tergites glatt, abtrennende Furche mit kräftigen Längsrunzeln. 5. Tergit im mittleren Drittel etwas rauh und mit undeutlichen flachen, feinen Längsrunzeln. Vom 6. Tergit ab glatt poliert. Vorderrand- furche des 4. und 5. Tergites breit mit scharfen Längsrunzeln. Alle Längsrunzeln gerade und dicht. Basalfeld des 2. Tergites mit den spitzen Seitenecken die Tergitseite erreichend, poliert glatt, dreieckig, aber hintere Hälfte (etwa bis zur Segmentmitte reichend) mit starker Längsrunzelung, die in die Längsrunzelung des übrigen Teiles des Tergites übergeht; das Basalfeld ist also hinten nicht scharf begrenzt; besonders in der Mitte glatt; Vorderecken stark eingedrückt, glatt, außen mit vom Außenrand strahlig angeord- neten Querrunzeln. Flügel dunkelbraun; Costa rostgelb, ebenso ein Saum hinter ihr in der Mitte der Costalzelle. Stigma rostgelb, Spitzenviertel dunkelbraun. Eine schmale Querbinde hinter dem Stigma hell ockergelblich. Basis des Cubitus gerade. Am Ende des 2. Drittels des Hinterflügels in der kleineren Vorderhälfte eine ockergelbliche Querbinde. Körperlänge 18% mm, Vorderflügellänge 151, mm, Fühler- länge ca. 22 mm. Zur Kenntnis außereuropäischer Braconiden 125 Deutsch-Ostafrika. 1 £. Type im Stettiner Zoologischen Museum. Durch das hinten nicht scharf begrenzte Basalfeld des 2. Ter- gites bildet diese Species einen Übergang zu Goniobracon Szepl.; Batyaulax hat also ein hinten mehr oder weniger scharf begrenztes Basalfeld, während dasselbe bei Goniobracon völlig fehlt. Bathyaulax nigriceps nov. spec. Der ganze Körper lebhaft rötlich rostfarben glatt. Obere Hälfte des Gesichtes, Stirn, Scheitel, Hinterhaupt und Fühler schwarz. 1. Glied wenig zusammengedrückt, ca. 11% so lang wie breit. Parapsidenfurchen mäßig scharf. 1. Tergit mit stark ge- wölbtem Mittelfeld, das einen sehr scharfen medianen Längs- eindruck und einige seichte Längsrunzeln aufweist; Seiten ohne Kante. Tergite glatt. 2. Tergit mit Längsrunzeln auf einem breiten Saum hinter dem großen dreieckigen, hinten kreisförmig ab- gerundeten, poliert glattem Basalfeld, das etwa die Hälfte der Tergitbreite einnimmt und bis zur Mitte reicht; dann Medianleiste; Seitenviertel mit breitem Längseindruck. Vorderecken des 3.— 5., besonders des 3. Tergites quer, abtrennende Furchen mit kräf- tigen Längsleisten. 2. Sutur breit und mit kräftigen Längsleisten. Basalfurche des 4. und 5. Tergites und die Hinterrandfurchen des 3.—5. Tergites breit mit kräftigen Längsleisten (Längsrunzeln). Flügel braun, Stigma dunkel rostgelb (Spitzenviertel schwarz), dahinter eine schmale, querbindenartige Aufhellung. Basis des Cubitus gerade. Hinterflügel braun, proximales Ende der Radial- zelle leicht gehellt. Körperlänge 15 mm, Vorderflügellänge 134, mm. Südostafrika, Transvaal, Zoutpansberg. 1 £. Type im Stettiner Zoologischen Museum. Bathyaulax latiangulata nov. spec. Kopf und Fühler schwarz, Mundteile rostgelb. 1. Fühlerglied 11% mal so lang wie dick. Untergesicht etwas rauh. Thorax glatt, rötlich rostgelb; Parapsidenfurchen scharf. Beine rostgelb. Ab- domen poliert glatt, rostgelb. Mittelfeld des 1. Tergites gewölbt, Furchen scharf. 2. Tergit mit sehr großem, dreieckigen, poliert glattem und ebenen Basalfeld bis zur Mitte, anschließende Median- leiste fein. Vorderecken durch unscharf begrenzenden Eindruck abgesetzt. Basalfurche des 3. Tergites sehr breit und sehr scharf, mit kräftigen Querleisten. Vorderecken sehr breit, die abtrennen- den Furchen sehr scharf, glatt, in der Mitte fast zusammenstoßend. Hinterrand mit scharfer, glatter Querfurche. 4. und 5. Tergit ebenso gebaut, nur ist die Basalfurche weniger scharf und mit un- deutlichen, Querleisten. Legescheide dünn, schwarz. Vorderflügel braun, ?/, der Basis ockergelb, Stigma und anschließende Quer- binde ockergelb. Die 1. Discoidalzelle füllt fast ein dunkelbrauner Fleck. : Basis der Cubitalader gerade. Hinterflügel ockergelb, Spitzendrittel schwach gebräunt. 11. Heit 126 Dr. Günther Enderlein;: Körperlänge 124, mm, Vorderflügellänge 12 mm, Fühlerlänge 14 mm, Bohrerlänge 14% mm. Madagaskar, Tamatave. 1 2. Type im Stettiner Zoologischen Museum. Bathyaulax laeviventris nov. spec. Kopf glatt schwarz, Mundteile mit Palpen rostgelb, Gesicht zerstreut punktiert. Fühler schwarz, die 8&—10 letzten Glieder rostgelb. 1. Glied etwas breitgedrückt, 113 so lang wie breit. Thorax, Beine und Abdomen rostgelb, glatt. Parapsidenfurchen mäßig scharf. Mittelfeld des 1. Tergites stark gewölbt, in der Medianlinie mit Spur eines Längseindruckes. Basalfeld des 2. Ter- gites groß, dreieckig, von etwas mehr als 13 Breite, ein wenig länger als bis zur Mitte, poliert glatt, stark erhaben aber oben völlig eben; scharfe Medianleiste hinten anschließend. Einige Spuren von Längsrunzeln dicht am Rand des Mittelfeldes. 2. Sutur breit mit scharfen Längsleisten. Vorderecken des 3.—5. Tergites quer, die des 3. fast bis zur Mitte reichend; abtrennende Furchen glatt. Vorderrandfurchen des 4. und 5. Tergites breit mit feiner Crenulierung ; Hinterrandfurche des 3. Tergites mit feiner Crenulier- ung, des 4. mit Spuren davon, des 5.Tergites glatt; alle mäßig breit. Legescheiden schwarz, mit mikroskopisch kurzer, braungelber Pubescenz. Elügel ockergelb, Spitze zu ?2/, hellbräunlich; Adern und Stigma ockergelb. Basis des Cubitus gerade. Körperlänge 13 mm, Vorderflügellänge 12 mm, Fühlerlänge 161, mm, Bohrerlänge 14 mm. Madagaskar, Ambergebirge. 1 Q gesammelt von Hammer- stein. Type im Stettiner Zoologischen Museum. Euryacria nov. gen. Typus: E. flavipera nov. spec., Madagaskar. Diese Gattung unterscheidet sich von Bathyaulax Szepl. 1906 durch das Fehlen der Hinterrandfurchen des 3.—5. Tergites. — Die Eckfelder des 3. Tergites (Vorderecken) stark verbreitert, wie bei Bathyaulax. Euryacria flavipera nov. spec. Kopf glatt, hellgelb; Stirn, Scheitel und Hinterhaupt ohne den Augenrandsaum schwarz; Clypeus dunkel rostgelb; Palpen rostgelb, ein schwarzes Dreieck von der Breite des Clypeus ruht mit der Basis auf ihm und seine Spitze läuft zwischen Fühlern hindurch bis zur schwarzen Stirnfärbung. Fühler schwarz, 1. Glied dick, ca. 11, mal so lang wie dick. Backe mit Furche. Thorax rostgelb, poliert glatt, Mesonotum ohne Scutellum schwarz. Hintere Hälfte ohne die Seitendrittel schwefelgelb, ebenso ein Fleck an jedem Vorderende der mäßig scharfen Parapsidenfurchen, die hinten seichter werden. Mesopleure schwefelgelblich, Mitte schwarz. Seiten der Vorderbrust schwarz. Beine mit den Coxen rostgelb, Zur Kenntnis außereuropäischer Braconiden 227 4. und 5. Hintertarsenglied braun. Abdomen poliert glatt, rötlich rostgelb. Mittelfeld des 1. Tergites groß, hoch gewölbt, ohne Skulptur. Basalfeld des 2. Tergites zieht sich als Querwulst bis in die Vorderecken, hinten bis zur Mitte, dann feine Medianleiste bis zum Ende des 3. Viertels. Seitlich der Medianleiste sehr scharfer Quereindruck bis nahe an den Seitenrand, hier etwas verbreitert und mit kreisrunder, erhabener, siegelartiger flacher Erhebung in der Mitte; die mittleren beiden Viertel der Querwulst mit jederseits ca. 4 Längsleisten; hinteres Drittel des2. Tergites wieder wulstartig erhoben. 2. Sutur scharf und breit, kräftig crenuliert; Vorder- ecken kurz und breit, bis fast zur Mitte reichend; Furchen scharf, crenuliert. Basalfurchen des 4. und 5. Tergites scharf, crenuliert. Hinterrandfurchen fehlen. Legescheide dünn, schwarz mit feiner und kurzer, schwarzer Pubescenz. Flügel ockergelb, Spitzendrittel (Grenze verwaschen) stark graubraun getrübt. Adern dunkel rost- gelb, außen mehr braun, Costa und Stigma lebhaft rötlich rostgelb, Spitzendrittel und Prostigma mit Umgebung schwärzlich. Vordere Ecke der Discoidalzelle gebräunt. Basis des Cubitus gerade. Körperlänge 11% mm, Vorderflügellänge 11% mm, Fühler- länge 18 mm, Bohrerlänge 7 mm. Madagaskar, Ambergebirge. 1 Q gesammelt von Hammer- stein. Type im Stettiner Zoologischen Museum. Iphiaulax Först. 1862. Iphiaulax Udei nov. spec. Kopf glatt, mit dem Fühler schwarz. Gesicht etwas matt, rostgelb, ebenso die Mundteile. Thorax glatt, rostgelb. Parapsiden- furchen seicht. Mesopleuralfurche fehlt. Mittelsegment glatt mit gelber Pubescenz. Beine mit den Coxen rostgelb, Hintertarsen mit Ausnahme der Basis des ersten Gliedes dunkelbraun. Abdomen rostgelb, 3.—5. Segment etwas gedunkelt. Mittelfeld des 1. Ter- gites stark gewölbt, schmal, kräftig netzgerunzelt; der Rest poliert glatt; Seitenfurchen breit, Außenrand derselben kielartig scharf. 2. Tergit scharf netzrunzelig. 2. Sutur mit langen, parallelen, geraden Längsrunzeln. 3. Tergit ziemlich glatt, in der Mitte mit einer Anzahl grober Punkte; Vorderecken rundlich, klein, gewölbt und glatt. 3., 4. und 5. Tergit vor dem Hinterrand mit sehr scharfer schmaler, feincrenulierter Querfurche. 4. Tergit und die übrigen poliert glatt. Vorderrandfurche des 4. und 5. Tergites dicht mit langen, geraden, scharfen Längsrunzeln besetzt; Vorderecken des 4. und 5. Tergites rundlich und glatt. Legescheide schwarz- braun, Enddrittel verbreitert. Flügel schwarzbraun, fast die Basal- hälfte ockergelb, ebenso die Basalhälfte des Stigma und die End- hälfte der 1. Cubitalzelle. Kleiner Fleck hinter der 1. Cubital- querader und ein äußerst feiner Saum der 2. Cubitalquerader hyalin. 1. Cubitalabschnitt fast gerade. Nervus recurrens sehr wenig antefurcal. il. Heit 128 Dr. Günther Enderlein: Körperlänge 11% mm, Vorderflügellänge 121, mm, Bohrer- länge 5 mm. Sumatra, Soekaranda. 1 9 gesammelt von M. Ude. Type im Stettiner Zoologischen Museum. Gewidmet wurde diese Species dem Sammler, Iphiaulax Sauteri nov. spec. Kopf glatt, mit dem Fühler schwarz. Gesicht mit brauner Behaarung. Thorax poliert glatt, rötlich ockergelb bis zinnoberrot. Tegulae ockergelb, Flügelschuppe schwarz. Parapsidenfurchen sehr fein, vorn deutlicher. Beine mit den Coxen schwarzbraun, Tarsen beim & heller bis gelbbraun. Abdomen poliert glatt, rötlich ockergelb bis zinnoberrot. Nur im 2. Viertel des 2. Tergites einzelne schwache Längsrunzeln von den schrägen Furchen ab; beim & in der ganzen Ausdehnung unregelmäßig gerunzelt mit Ausnahme von dreieckigen basalen Seitenspiegeln. 2. Tergit des $ mit ein- zelnen gröberen Punkten. 2. Sutur breit und breit crenuliert. Basale Querfurche des 3. Tergites crenuliert. Querfurche vor dem Hinterrande des 4. und 5. Tergites mäßig scharf, schmal und glatt. Vorderecken des 3., 4. und 5. Tergites dreieckig, glatt, Furche dahinter glatt. Legescheide schwarz mit sehr kurzer gelblicher Pubescenz. Flügel schwarzbraun, feine Diagonallinie in der 1. Cubitalzelle, kleiner Fleck hinter der 1. Cubitalquerader und sehr feiner Saum der 2. Cubitalquerader hyalin. Basis des Cubitus gerade. Körperlänge 7—9 mm, Vorderflügellänge 6 %—10 mm, Fühler- länge 10—12 mm, Bohrerlänge 31% mm. Formosa, Takao. 13. Juli 1907 (1 9); 5. Juli 1907 (1 3); 21. Juli 1907 (2 3); 11. August 1907 (1 8); 2. Oktober 1907 (1 9). Gesammelt von H. Sauter. Typen im Stettiner Zoologischen Museum. Gewidmet wurde diese Species dem Sammler. Bracon F. 1804. Bracon merinotoides nov. spec. Kopf groß, poliert glatt, rostgelb. Stirn mit Längsfurche. Untergesicht glatt, Seiten etwas eingebogen, Hauptteil eben und dreieckig. Oberkiefer sehr groß, kräftig; rechte Mandibel mit drei breiten Zähnen. Fühler tiefschwarz, 1. Glied 1%, mal so lang wie dick. Thorax rostgelb. Parapsidenfurchen flach. Prae- scutellargrube als feine eingedrückte Querlinie. Mesopleure ohne Furche. Mittelsegment und Metapleure ohne die Vorderecken schwarzbraun. Beine mit den Coxen schwarz, Vorderbeine mit den Coxen rostgelb. Klauen ungezähnt. Abdomen tiefschwarz, poliert glatt, ohne Skulptur, lateral stark zusammengedrückt; Bauchseite in der vorderen Hälfte größtenteils gelblichweiß. Lege- scheide schwarz mit schwarzer Pubescenz von der Länge der Scheidenbreite. Ganz an der Spitze einzelne gelbliche Härchen, Flügel dunkelbraun. Cubitus an der Basis schwach gebogen. Zur Kenntnis außereuropäischer Braconiden 129 Körperlänge 161% mm, Vorderflügellänge 181% mm, Bohrer- länge 50 mm. Sumatra, Soekaranda. 1 9 gesammelt von M. Ude. Type im Stettiner Zoologischen Museum. Die Färbung dieser Species wiederholt die der meisten Arten der Gattung Merinotus Sz£pl. Subfam. SPATHIINAE. Ipospathius nov. gen. Typus: I. denticoxa nov. spec., Columbien. Hinterhaupt nur an der Seite vom Scheitel durch eine sehr feine Leiste getrennt. Clypeus am Vorderrand dicht vor der runden Öffnung mit einer Querreihe langer Haare. Hintercoxen kräftig, vorn nahe der Basis nach vorn in einen kräftigen Zahn ausgezogen. Parapsidenfurchen scharf. 1. Abdominaltergit mit parallelen Seiten, aber nur 11% mal so lang wie breit; Mittelfeld (einwärts von den seitlichen Längsfurchen) in der Basalhälfte mit 3 scharfen Längskielen. 2. Tergit mit halbkreisförmigem Basalfeld, das von sehr breiter mit sehr kräftigen und langen Querkielen ge- füllter Furche umgeben ist, die die gleichfalls etwas crenulierte Sutur berührt. Vorderecken des 3. Tergit kurz und breit durch feine scharfe, schwach crenulierte Furche abgetrennt; die beiden seit- lichen Furchen vereinigen sich nahe des Vorderrandes in der Mitte (so daß die beiden Vordereckenfelder in der Mitte zusammen- stoßen) und biegen an den Seiten wieder nach vorn um, so daß sie in den Ecken enden. 2. Cubitalquerader sehr wenig kürzer als der 2. Radialabschnitt. Parallelader ganz unten inseriert. Klauen ungezähnt. Radius und Cubitus nach der Spitze zu divergierend; Nervulus postfurcal. Bohrer lang. Vorder- und Mittelschiene vorn in der ganzen Länge mit einer Reihe sehr kurzer Dörnchen besetzt, deren Basalbecher sehr kräftig ist. Diese Gattung hat viel Ähnlichkeit mit I2obracon Thoms. der Braconinen, besonders auch durch die Skulptur des 2. und 3. Ab- dominaltergites. Von Spathius unterscheidet sie sich durch den kurzen Ab- dominalstiel, die Abdominalskulptur, die kurze 2. Cubitalzelle und die unten inserierende Parallelader. Ipospathius denticoxa nov. spec. Kopf poliert glatt schwarz, Untergesicht mit rauher Runze- lung. Mundteile mit grauer, kurzer Pubescenz. Die Querreihe Haare auf dem Vorderrand des Clypeus braun. Fühler schwarz. Thorax schwarz, poliert glatt, Dorsa des Mesonotum zerstreut punktiert. Parapsidenfurchen sehr scharf. Mittelsegment und Metapleuren poliert glatt, rostrot; ersteres mit feiner Medianleiste, die von feinen Längsfurchen gesäumt wird und mit ovalem Luft- loch. Mesopleuralfurche fehlt. Beine mit den Coxen glatt schwarz, Pubescenz braun. Abdomen glatt, rostrot, vom 5. Segment ab Archiv für Naturgeschichte 1918.47 11. 9 11. Heft 130 Dr. Günther Enderlein: schwarz. 1. Tergit hinten punktiert, Seitenfurche breit, hinten flach; Randfurche glatt. Dicht am Außenrand des 2. Tergites schmale punktierte Längsfurche. Legescheiden schwarz. Flügel dunkelbraun, Costa und Stigma schwarzbraun. Nervulus post- furcal. Körperlänge 91, mm, Vorderflügellänge 9 mm, Bohrerlänge 9 mm. Columbien, Rio Magdalena. 1 Q gesammelt von E. Pehlke. Type im Stettiner Zoologischen Museum. Subfam. STEPHANISCINAE. Trigonophasmus Enderl. 1912, Acrophasmus Enderl. 1912, Pseudospathius Szepl. 1902 und Neorhyssa Szepl. 1902 nehmen durch die an der Basis verbreiterten und zahnartig nach vorn aus- gezogenen Hintercoxen eine Sonderstellung ein. Ihre Stellung ist tatsächlich näher den Doryctinen als die übrigen Gattungen, ob- gleich auch letztere die Reihe von Chaetobothrien auf den Vorder- schienen besitzen. Im Hinterflügel ist die äußere Querader der Hinterrandpartie gleichmäßig ausgebildet und stark schräg nach hinten und basalwärts gerichtet; nur bei Ledtosdathius Szepl. 1902 biegt sie in der Mitte um, wendet sich senkrecht nach dem Hinter- rand (fast ein wenig nach der Spitze zu). Acrophasmus Enderl. 1912. Typus: A. exilis Enderl. 1912. Columbien. Acrophasmus maeandrius nov. spec. Die Unterschiede von dem ähnlichen A. exiks sind: Seitenecken des vorn breit abgestutzten Antedorsum des Mesonotum stumpf, nicht in seitliche Spitzen ausgezogen. Ante- dorsum mit groben, mäandrisch verschlungenen Runzeln (bei A. exilis in der vorderen Hälfte mikroskopisch fein und dicht quergeritzt). 3. Tergit gleichmäßig skulpturiert (hinteres Viertel nicht poliert glatt). Vordere Hälfte des 4. Tergites dicht längs- gerunzelt (wie das 3., nur etwas feiner). Bei A. exilis nur mit Spuren davon (in der Originaldiagnose steht fälschlich 5. Tergit statt 4.). Beine mit den Coxen dunkel rostrot. Körperlänge 12 mm, Vorderflügelläinge 8 mm, Fühlerlänge ca. 12 mm, Bohrerlänge 15 mm. Columbien, Chaparal Tolima. 1914. 1 9 gesammelt von E. Pehlke. Type im Stettiner Zoologischen Museum. Subfam. DORYCTINAE. Wie die Gattung Ayboderia erweist, ist die Hinterhauptkante als Charakteristikum der Subfamilie Doryctinae nicht immer zu- veriässig. Es kommen als weitere Charakteristika im Vergleich zu den Braconinen in Betracht: die Anwesenheit einer Längsreihe winziger Dörnchen oder wenigstens von kräftigen Haarbechern L Zur Kenntnis außereuropäischer Braconiden 131 (Chaetobothrien) auf der Vorderseite der Vorderschienen und die Anwesenheit einer zweiten längeren Querader spitzenwärts der kürzeren vor dem Hinterrande der Hinterflügel; ferner auch die Anwesenheit einer Querfurche auf dem 3. Tergit und die Anwesen- heit einer zahnartigen Ecke an der Unterseite der Basis der Hinter- coxen. x Bei Neotrimorus Dalla Torre und Odontobracon Cam. 1887 biegt diese Querader außen um und setzt sich in eine längere Längs- ader fort; bei den anderen Gattungen endet sie am Hinter- rande; nur Tripteria Enderl. 1912 bildet einen Übergang, in dem sie am Ende vor dem Hinterrand etwas nach außen umbiegt, aber dann sogleich endet. Übrigens hat Tripteria entgegen meiner Diagnose 1912 auf den Vorderschienen?doch die kleinen Dörnchen, nur sind sie mikroskopisch klein und viel zahlreicher als sonst. Dagegen sind sie bei Tebennotoma Enderl. 1912 nur sehr undeutlich und fehlen bei Doryctobracon Enderl. gänzlich. Die äußere Querader im Hinterflügel fehlt dagegen meines Wissens nur Monarea Szepl. 1904; hier ist die basale Querader nicht nahe der Flügelwurzel und schräg nach hinten und innen gerichtet, sondernliegt ziemlich weit distalund senkrecht zum Hinter- rande, zuweilen sogar mehr oder weniger schräg nach außen und hinten. Die abgegrenzte Zelle ist daher wesentlich größer und breiter. Ectetamenochir Enderl. 1912 und Prosthiacantha Enderl. 1912 stimmt durch den stark postfurcal stehenden Nervulus mit Mega- proctus Brull€ 1846 überein. Erstere hat das 1. Hintertarsenglied länger als die 4 folgenden und den Vordertarsus 24, mal so lang wie die Schiene. Die Gruppierung nach dem Fehlen und Vor- handensein einer ausgehöhlten Stirn scheint nicht scharf zu sein. Anocatostigma nov. gen. Typus: A. paradoxum nov. spec., Südbrasilien. (Fig. 2.) Hinterflügel nahe der Basis mit einem großen, stigmaähnlichen, fest und dick chitinisierten, etwas halbkreisförmigen Fleck (Fig. 2); 7 Fig.2. Anocatostigma paradoxum Enderl. $ Brasilien. Flügelgeäder. Vergr.21: 1 Radius und Cubitus undeutlich. Nervus recurrens ein wenig post- furcal (in die 2. Cubitalzelle endend). Nervulus postfurcal. Nervus gr 11. Heft 132 Dr. Günther Enderlein: parallelus unten inseriert. 1. Radialabschnitt kürzer als der zweite. Vorderschiene innen mit einer Längsreihe kräftiger Haarbecher (Chaetobothrien) mit längeren Dörnchen. Hintercoxen an der Basis unten mit zahnartiger Ecke. Hinterhauptrandung scharf. Parapsidenfurchen vorhanden. 1. Abdominaltergit kürzer als hinten breit. Mittelsegment genetzt. 2. Sutur gerade, crenuliert. 3. Tergit mit breitem, ziemlich scharfen, aber unscharf begrenztem, geraden furchenartigen Quereindruck, der das 2. Viertel des Ter- gites einnimmt. 4. Tergit nahe der Basis mit weniger scharfem Quereindruck. Anocatostigma paradoxum nov. spec. Kopf und Fühler rostgelb, Stemmaticum braun, Scheitel in der Mitte etwas gebräunt. ‚Fühler sehr lang und dünn (hinter dem 33. Glied abgebrochen), die äußerste Spitze jedes Geißelgliedes braun. Untergesicht fein lederartig chagriniert. Stirn und Scheitel mit feiner und dichter Querriefung. Thorax schwarz, grob punk- tiert, mit gelblicher Pubescenz. Mesopleure glatt oder matt chagri- niert, ohne Querfurche, Vorder- und Hinterrandfurche mit kräftigen Ouerleisten. Praescutellargrube mit 3 Längsleisten. Mittelsegment dicht genetzt, am Ende des vorderen Drittels eine scharfe Quer- leiste, die so gebrochen ist, daß sie drei verkehrte V-förmige flache Figuren nebeneinander bildet; die mittelste davonssetzt sich in einem sehr kurzen Mediankiel nach vorn fort. Teil vor der Quer- leiste nur etwas rauh. Beine mit den Coxen weißlich rostgelb, 5. Tarsenglieder gebräunt. Abdomen schwarzbraun, Unterseite und 2. Tergit dunkel rostgelb. 1., 2. und Basalhälfte des 3. Tergites (mit dem Quereindruck) mit feiner, lichter, gerader, ziemlich scharfer Längsrunzelung, ebenso die Basalhälfte des 4. und 5. Ter- gites. Das übrige matt. Flügel hyalin, Adern blaß rostgelb, dunkel- braun ist: Stigma ohne Basal- und Endspitze, mittlerer Teil der Costa, 1. Radialabschnitt, Grundader, Endhälfte der Media und Nervulus, ebenso die stark chitinisierte Stelle des Hinterflügels. Hinterflügeladern blaß angedeutet. Hinter dem Stigma eine sehr blasse, sehr wenig deutliche bräunliche Querbinde, welche die 2. Cubitalzelle ohne das Spitzendrittel ausfüllt. Körperlänge 4%, mm, Vorderflügellänge 3,3 mm, Fühlerlänge (nur die ersten 33 Glieder) 6 mm. ie Südbrasilien, Santa Catharina. 1 $ gesammelt von Lüder- waldt. Type im Stettiner Zoologischen Museum. Priosphys nov. gen. Typus: Pr. denticulata nov. spec., Kamerun. Unterscheidet sich von Zombrus Marsh. 1897 durch folgendes: 2. Abdominaltergit ohne querovales, durch bogige Seitenfurche abgegrenztes Mittelfeld. Im Hinterflügel biegt die äußere Quer- ader vor dem Hinterrand nicht wie bei dieser nach außen um (mit Zur Kenntnis außereuropäischer Braconiden 133 anschließender langer Längsader), sondern endet etwas schräg basalwärts laufend, am Hinterrand. Hinter dem 2. Hintercoxen- zahn am 3. Höcker, der außen ca. 6 sehr feine Zähnchen trägt. Priosphys dentieulata nov. spec. Kopf rostgelb, glatt; Stirn und vorderer Teil des Scheitels fein quergeritzt. Stirn ohne die Seiten und Umgebung des Stem- maticum schwarz. Untergesicht dicht und rauh punktiert. Zwi- schen den Fühlern kein stäbchenförmiger Fortsatz. Fühler lang und dünn, schwarz, 1. Glied vorn etwas rostgelb. Thorax leder- artig matt, rostgelb, Metapleure dicht punktiert, Ober-, Hinter- und Unterrand schwarz gesäumt. Mittelsegment schwarz, dicht punktiert, hinten mit einigen dichten feinen Querrunzeln. Beine mit den Coxen rostgelb, Hinterbeine ohne die Coxen braun. Hinter dem hinteren Dorn der Hintercoxen noch ein zahnartiger Höcker mit ca. 6 sehr feinen winzigen spitzen Zähnchen. Abdomen schwarz. Die 4 ersten Tergite dicht punktiert, das 3. ohne das Enddrittel, das vierte ohne die Endhälfte. Auf dem 2., 3. und 4. Tergit ordnen sich zwischen den Punkten undeutlich feine, wellige Längsrunzeln. Legescheiden rostbraun, an der Spitze lanzettlich verbreitert und dann zugespitzt. Flügel hyalin, Adern und Stigma braun. Körperlänge 8%, mm, Vorderflügellänge 61, mm, Fühlerlänge 141% mm, Bohrerlänge 61% mm. Kamerun, Barombi. 1 2 gesammelt von L. Conradt. Type im Stettiner Zoologischen Museum. Zombrus Marsh. 1897. - Syn. Neotrimorus Dalla Torre 1898, Acanthobracon Szepl., Trichiobracon Cam., Trichodonyctes Szepligeti 1906. Zombrus sikkimensis nov. spec. Kopf ockergelb, Stemmaticum und Fühler schwarz. Thorax und Beine ockergelb. Parapsidenfurchen scharf, punktiert. Meso- pleuralfurche punktiert. Mittelsegment netzpunktiert. Die drei ersten Tergite dicht gerade längsgerunzelt; Seitenfelderder 2. Ter- gite punktiert. Legescheide schwarz. Flügel dunkelbraun, Basal- hälfte der Costa und der Media ockergelb. 1. Cubitalzelle vorn und hinten mit je einem hyalinen Fleckchen. | Körperlänge 10%, mm, Vorderflügellänge 815 mm, Bohrer- länge 3), mm. Sikkim, Darjeeling. 1 2 (durch Rolle). Type im Stettiner Zoologischen Museum. Zombrus striolatus (SzeEpl. 1902). Sumätra, Soekaranda. 1 2 gesammelt von Max Ude. Zombrus flavipes nov. spec. Diese Species unterscheidet sich von Z. nigripennis Kriechb. 1894 aus Kamerun durch folgendes: Körper rostgelb. Beine völlig rostgelb, Stirn, Scheitel und Hinterhaupt schwarzbraun; Mittelsegment netzpunktiert, Punkte 11. Heft 134 Dr. Günther Enderlein: vorn groß und flach, hinten klein; vordere Hälfte mit feiner Median- leiste ohne seitlichen Furchensaum. Metapleure fein punktiert, hinten gröber. 1. Tergit rechteckig, etwas kürzer als breit, mit dichten, parallelen, scharfen, geraden Längsrunzeln gleichmäßig bedeckt; die gleichen Längsrunzeln finden sich auf dem quer- ovalen Mittelfeld des 2. Tergites und auf dem 3. Tergit mit Aus- nahme eines schmalen Hinterrandsaumes. Seitenteile des 2. Ter- gites ziemlich grob punktiert. Körperlänge 11% mm, Vorderflügellänge 9 mm, Bohrerlänge 5/, mm. Kamerun, Kribi. 1908. 1 2 gesammelt von Lamey. Type im Stettiner Zoologischen Museum. Odontobracon Cam. 1887. Odontobracon erassiventris Cam. 1887. Kopf poliert glatt, schwarz. Untergesicht rauh punktiert; ein schmaler Medianstreifen erhaben und unpunktiert, geht hinten in eine feine Medianleiste über, die zwischen den Fühlern endet, Fühler schwarz. Kopfbehaarung weißlichgrau. Thorax glatt schwarz. Schiefe Furche auf den Propleuren breit mit langen Querleisten. Mesopleure unten mit feiner Punktreihe über die ganze Länge; Hinterrandfurche mit groben Punkten und Quer- leisten. Parapsidenfurchen scharf. Mittelsegment ockergelb, netz- punktiert, mit feiner Medianleiste und etwas eckig abstehenden . Hinterecken. Beine mit den Coxen schwarz ; vorderer Hintercoxen- zahn lang, von einem 2. hinteren ein Rest als Ecke entwickelt. Abdomen ockergelb, 7. und 8. Tergit hinten breit braun. 1. Tergit, Mittelfeld des 2. Tergites und Basalhälfte des 3. Tergites mit - scharfen, dichten, geraden, parallelen Längsrunzeln. Legescheide schwarz. Flügel schwarzbraun, in der Mitte des Vorderrandes der 1. Cubitalzelle ein einzelner Punkt. Körperlänge 8—131% mm, Vorderflügellänge 61%—111, mm, Bohrerlänge 6—8%4, mm. Mexiko, Chiapas. 20. 9. 1907. 4 ? und 1. 4. 1907 1 2 und 15. 11. 1907 1 2 gesammelt von L. Conradt. Bei Cameron, Biol. Central-Americ. gehört auf Tafel 15, Fig. 17 zu dieserArt undnicht Fig.15, welche sich auf Od. montanus Cam. bezieht. Hyboderia nov. gen. Typus: H. collare nov. spec., Argentinien. Thorax stark dorsoventral abgeplattet, oben stark platt- gedrückt, Parapsidenfurchen aber deutlich. Pronotum ungewöhn- lich groß und lang (etwas mehr als die halbe Kopflänge), vorn ‚etwas en buckelig gewölbt. Radius nicht ganz in die Flügelspitze endend, sondern Ende ein wenig basal- Fig. 3. Hyboderia collare Enderl. Wärts gerückt. Radialzelle des Argentinien Hinterflügel. Hinterflügels (Fig.3) durch Quer- Zur Kenntnis außereuropäischer Braconiden 135 ader geteilt; hintere Basalzelle am Ende nicht nur mit einer, sondern mit 2 Queradern (wie bei fast allen Doryctinen). Vorderecken des 3. Tergites durch leichte Furchen abgetrennt. 2. Tergit in der Medianlinie mit feiner Längsfurche und jeder- seits zwei nach hinten und innen laufenden Längsfurchen. Hinterschenkel stark verdickt. Nervus parallelus an der unteren Ecke der Brachialzelle (2. Discoidalzelle) inseriert. Hinterhaupt vom Scheitel und von den Backen nicht durch eine Leiste ge- trennt, auch an den Seiten nicht. Vorderschienen mit einer Längs- reihe von kurzen Dornen. Rücklaufende Ader in die 1. Cubital- zelle entfernt von der 2. endend. Trotz Fehlens der Hinterhauptkante durchaus eine charakte- ristische Doryctine (Vorderschienendornen und Hinterflügel- geäder). Am nächsten verwandt mit Podinotus Szepl. 1902; diese unterscheidet sich von Hyboderia durch folgendes: Prothorax klein und normal, das Antedorsum des Mesonotum mit medianer Längs- furchung, rücklaufende Ader interstitial, Radialzelle im Hinter- flügel ungeteilt, Hinterhauptkante vorhanden. Hyboderia collare nov. spec. Kopf und 1. Fühlerglied tiefschwarz, poliert glatt. Kopf kurz und breit, in der Mundgegend stark verkürzt. Fühler rostfarben. 1. Fühlerglied zweimal so lang wie dick. Palpen gelbbraun. Unter- gesicht kräftig gerunzelt mit sehr langer, weißlichgrauer Be- haarung. Backen und Schläfen sehr breit, gerundet. Thorax poliert glatt, schwarz, Antedorsum des Mesonotum, Pronotum ohne die Mitte des Hinterrandes, Mittelsegment und Metapleuren rostrot. Behaarung weißlichgrau, an den Metapleuren lang. Vorder- und Mittelbeine mit den Coxen schwarz, Tarsen rostgelb, Vorder- schienen rostbraun. Hinterbeine mit den Coxen rostrot, Trochanter schwarz, Tarsen rostgelb. Beinbehaarung struppig, weißlichgrau. Abdomen poliert glatt rostrot, Pubescenz weißlichgrau. Die innere der beiden schiefen Furchen des 2. Tergites crenuliert (mit Quer- leisten). Auf dem 3. Tergit vorn jederseits der Medianlinie eine querovale Wulst; seitlich davon die gleichfalls wulstigen Vorder- ecken. Legescheiden braun, dünn mit spärlicher gelblicher Pubes- cenz. Subgenitalplatte spitz dreieckig. . Flügel braun, Basis zu 2/, der Flügellänge hyalin; Stigma mit Ausnahme der äußersten Basis und Spitze lebhaft ockergelb, ebenso die anschließenden Teile. Nervulus wenig postfurcal stark schräg von vorn nach hinten außen. Basalhälfte der Hinterflügel hyalin. Körperlänge 7%9% mm, Vorderflügellänge 61%—8 mm, Fühlerläinge 9—101%, mm, Bohrerlänge 3%—4%, mm. Argentinien, Mendoza. 14. Februar 1907 1 2, 15. Februar 1907 1 2 gesammelt von Jensen Haarup. Typen im Stettiner Zoologischen Museum. 1 8 unterscheidet sich durch deutliche Längsrunzelung der 11. Heit 136 Dr. Günther Enderlein: 5 ersten Tergite und Bildung von poliert glatten dreieckigen Basal- feldern auf dem 3., 4. und 5. Tergit. Körperlänge 6Y, mm, Vorderflügellänge 51, mm. Argentinien, Mendoza. 16. Februar 1907. 1 & gesammelt von Jensen Haarup. Triderodon nov. gen. Typus: T. Hoffmannsı nov. spec., Brasilien (Obidos). Diese Gattung unterscheidet sich von Binarea Brulle 1846 durch folgendes: Prothorax oben mit 3 zahnartigen Höckern, der hintere kegel- förmig spitz, die beiden vorderen seitlichen quer lamellenartig, von der Seite gesehen spitz; auf der Unterseite keine Spur von den zwei Dornen. Hinterhauptkante auch an den Seiten fehlend. Quer- ader in der Radialzelle des Hinterflügels vorhanden. Triderodon Hoffmannsi nov. spec. Kopf schwarz, glatt aber matt, Untergesicht rauh quer- runzelig punktiert mit gelbgrauer Haarreihe am Vorderrand des Clypeus. Backen breit, gerundet. Fühler schwarz. Stirn mit feiner eingedrückter Medianlinie, vorn mit schmaler punktierter Quer- furche. Thorax schwarz, glatt. Vorderrand der Parameren mit 4 sehr kräftigen langen Querleisten. Praescutellargrube groß mit Medianleiste. Parapsidenfurchen scharf. Metapleuren mit sehr kräftigen Querrunzeln. Mittelsegment großmaschig netzpunktiert; hinten mit drei großen Feldern, das mittelste vorn zugespitzt und in eine Medianleiste auslaufend, die bis zum Vorderrand geht. Coxen schwarz. Beine braun, Vorder- und Mitteltarsen hell ockergelb, das 5. Glied schwarz. Vorderschienen mit der Längsreihe kurzer Dornen. Abdomen glatt, rostgelb, vom 8. Segment ab schwarz. 1. Tergit mit jederseits einer Längsleiste am Innenrand der Seiten- furchen. Mittelfeld des 2. Tergites nicht elliptisch, jederseits durch eine schiefe Furche von den Vorderecken nach hinten und innen abgetrennt; diese und die Suturen glatt. Flügel ockergelb, Costa, eine mittlere Querbinde und das Enddrittel braun, Basal- und Endspitze des Stigma schwarz. Basis des Cubitus gerade. Lege- scheide schwarz. Körperlänge 9%, mm, Vorderflügelläinge 9 mm, Fühlerlänge 14 mm, Bohrerlänge 5%, mm. Brasilien, Obidos. April bis Mai 1906. 1 2 gesammelt von Hoffmanns. Dem Sammler wurde diese Species gewidmet. Type im Stettiner Zoologischen Museum. Binarea Brull& 1846. Typus: B. spinicollis Br. 1846, Brasilien. Prothorax oben hinten mit 1 Zahnhöcker, unten seitlich der Mitte vorn mit jederseits 1 Zahn. Hinterhauptkante auch seitlich fehlend. Vorderschienen mit Längsreihe kurzer Dörnchen. Hinter- flügel wie bei Dorycies, aber mit Querader in der Radialzelle. Zur Kenntnis außereuropäischer Braconiden 137 Binarea nigridorsum nov. spec. Binarea spinicollis Brulle, Enderlein, Arch. f. Naturgesch. 1912, A 2, 2. Heft, p. 30—31. nec: Brulle. Die zwei Stücke, von denen ich 1. c. eine ausführliche Beschreib- ung gab, gehören nach einer erneuten Prüfung nicht zu der Brulle- schen Art, und ich fasse sie daher jetzt als besondere Art auf. Brasilien, Obidos. April bis Mai 1906. 1 & 1 2 gesammelt von Hoffmanns. Typen im Stettiner Zoologischen Museum. Megaproectus Brull& 1846. 3. Tergit etwa am Ende des 1. Drittels mit geradem oder in der Mitte etwas (verkehrt V-förmig) gebrochenem Quereindruck (Quer- furche). Megaproctus castaneus Brulle 1846. Südbrasilien, Santa Catharina. 1 Q gesammelt von Lüder- waldt. Megaproetus nigridorsum nov. spec. Kopf und Fühler schwarz, Untergesicht rauh. Palpen hell rostgelb. Vorderrand des Clypeus mit einer Querreihe sehr langer grauer Haare. Stirn wenig eingedrückt. Thorax und Mittelsegment schwarz. Tegulae rostgelb. Beine mit den Coxen hell rostgelb, Hintercoxen und Hintertarsen rostbraun. Vorderschienen mit einer Längsreihe von fünf kurzen Dörnchen. Vordertarsen 1% so lang wie die Schienen. Mittelsegment in der vorderen Hälfte mit feiner Medianleiste. Abdomen glatt rostgelb, vom 3. Segment ab schwarz. Querfurche des 3. Tergites fein, am Ende des 1. Drittels, in der Mitte gebrochen, Winkel stumpf und nach hinten offen. Legescheide schwarz, am Ende eine kurze Strecke etwas ver- breitert. Flügel ockergelb, mittlere Querbinde vor dem Stigma und Endviertel braun. Stigma ockergelb. Hinterflügel mit feinem Außenrandsaum und 3. Viertel braun. Körperlänge 14% mm, Vorderflügellänge ne mm, Bohrer- länge 111, mm. Brasilien, Mucury. 1 2. Type im Stettiner Zoologischen Museum. Prosthiacantha Enderl. 1912. Außer dem Quereindruck des 3. Tergites trägt auch das 2. Ter- git einen schwachen (nach vorn konkav) gebogenen Eindruck, ähn- lich wie bei Doryctes (z. B. leucogaster). Prosthiacantha harpaetorina Enderl. 1912. Prosthiacantha harpactorina Enderlein, Arch. f. Naturgesch. 1912, A 2, Fig.) 23. Diese Species ist ähnlich dem Megaproctus nigridorsum Enderl. Quereindruck des 3. Tergites flach, in der Mitte schwach gebrochen. 11. Heit 138 Dr. Günther Enderlein: Pedinotus Szepl. 1902. Typus: P. brasiliensis Szepl. 1902, Brasilien. | Thorax flach, oben stark abgeflacht. Nervus paraällelus unten inseriert. Nervus recurrens wenig antefurcal. Antedorsum des Mesonotum mit seichter Furche längs der Mitte (Typus) oder vorn mit starkem Längseindruck und dann zweihöckerig und vorn steil "abfallend (P. columbianus Enderl. 1912). Hintercoxen an der Basis unten mit zahnartiger Ecke. Nervulus postfurcal. Parallel- nerv unten inseriert. Vorderschiene an der Innenseite vorn mit kurzen Dörnchen in Chaetobothrien. Harpagolaceus nov. gen. Typus: H. pectinatus nov. spec., Südbrasilien. Mesonotum abgeflacht. Parapsidenfurchen nur vorn durch scharfe Punktreihe vertreten. Antedorsum des Mesonotum vorn mit einem streifenförmigen, sehr breiten aber ganz seichtem, poliert glatten Längseindruck. Vorderschiene innen mit Längsreihe zahl- reicher kleiner Borstenbecher. Mittelsegment scharf netzpunktiert. Mesopleure ohne Furche. Praescutellargrube groß und tief, mit 5 sehr scharfen Längsleisten gefüllt. Hintercoxe an der Basis unten mit zahnartiger, nach vorn vorspringender Ecke. 2. Sutur gerade. 3. Tergit am Ende des 1. Drittels mit flachem Quereindruck (die Längsleisten nicht mit eingedrückt und der Eindruck ist durch einzelne kräftige Punkte zwischen je zwei Längsrunzeln dargestellt), der gerade verläuft und nur an den Seiten sich nach den Vorderecken umbiegt. Ähnliche crenulierte, gerade Querein- drücke am Ende des 1. Viertels des 4. und 5. Tergites. 1. Tergit in der vorderen Hälfte mit zwei seitlichen nach hinten convergieren- den Längsleisten. Legerohr ziemlich lang. Nervulus interstitial. Nervus recurrens etwas postfurcal (an die 2. Cubitalzelle endend). Nervus parallelusziemlich unten inseriert. 1. Radialabschnitt wenig kürzer als der zweite. Äußere Querader des Hinterflügels senk- recht zum Hinterrand, erreicht ihn aber nicht ganz. | Harpagolaceus pectinatus nov. spec. Kopf schwarz, poliert glatt, Untergesicht schwach quer- runzelig. Palpen sehr blaß gelblich. Fühler 44-gliederig, schwarz, 25.—83. Glied weiß, 34. Glied braun. Thorax schwarz, poliert glatt, Mesosternum rostbraun, Prothorax rostgelb. Parapsiden- furchen nur in der vorderen Hälfte entwickelt, scharf, grob punktiert. Mittlerer und hinterer Teil des Mesonotum bilden eine poliert glatte Ebene, die in der Mitte ein rundliches Feld aufweist mit dichten groben Punkten, welche durch einige wellige Längs- furchen verbunden sind. Praescutellargrube sehr breit und groß mit 5 sehr kräftigen langen Längsleisten. Scutellum poliert glatt, oben etwas geebnet. Metapleure netzpunktiert. Mittelsegment dicht und grob netzpunktiert, nur die vorderen Seitenecken poliert glatt. Beine mit den Coxen blaß rostgelb; 5. Tarsenglieder braun. Abdomen glatt schwarz, unten rostgelb. 1., 2.; 3., Basalhälfte des Zur Kenntnis außereuropäischer Braconiden 139 4. und des 5. Tergites mit dichten, scharfen, geraden, parallelen Längsrunzeln. Legescheiden rostgelb, Enddrittel schwarz. Teil zwischen den Längsleisten des 1. Tergites vorn etwas geglättet. Flügel hyalin, leicht bräunlich getönt, Adern und Stigma braun. 2. Cubitalquerader länger als der 2. Radialabschnitt. Radius im Hinterflügel sehr stark verblaßt. Körperlänge 7 mm, Vorderflügellänge 5% mm, Fühlerlänge 84, mm, Bohrerlänge 3), mm. Südbrasilien, Santa Catharina. 1 Q gesammelt von Lüder- waldt. | Monarea Sz£pl. 1904. Das 2. Abdominaltergit mit zwei scharfen, von den Vorder- ecken ausgehenden, nach hinten convergierenden, glatten Längs- furchen, die sich an der glatten Hinterrandfurche des 2. Tergites treffen (M. longicornis Enderl. 1912) oder dort mehr oder weniger weit getrennt voneinander enden (M. fascirpennis Szepl. 1902). Goniogmus nov. gen. Typus: G. ferrugineus nov. spec., Mexiko. (Fig. 4.) Stirn nicht gehöhlt. Hinterhauptrand scharf. Vorderschiene auf der Innenseite mit einer Längsreihe kräftiger Borstenbecher (Chaetobothrien) mit kräftigen und relativ Jangen Dörnchen. Parapsidenfurchen scharf, Antedorsum hochgewölbt und vorn steil abfallend. Mesopleuralfurche fehlt. Mittelseg- ment netzpunktiert. Untere Basalecke der Hinter- coxe zahnartig nach vorn ausgezogen. 1. Abdominal- tergit in der vorderen Hälfte mit 2 seitlich stehen- den, nach hinten convergierenden Längsleisten. 2. Tergit mit einer flachbogigen Querfurche, die nahe der Seiten winklig einspringt und sich dann (etwa am Ende des 1. Drittels) nach hinten um- wendet, um in die Hinterecken zu enden. Die Vorderecken sind daher dreieckig abgesetzt, da sich Fio. 4 am einspringenden Winkel die Furche bis zum ni Vorderrand fortsetzt. 2.- Sutur scharf, gerade, ferrugineus cerenuliert. 3., 4. und 5. Tergit mit einem wenig XZnderl. 2. scharfen Quereindruck, der sich seitlich nach hinten er umbiegt und ohne den Seitenrand zu erreichen am Hinterrand spitz endet; Teil hinter diesem poliert glatt. Bohrer lang. Nervulus wenig postfurcal. Nervus parallelus ziemlich unten inseriert und noch etwas in die Brachialzelle einspringend. Nervus recurrens wenig antefurcal. 1. Radial- abschnitt kürzer als der zweite. Im Hinterflügel ist Radius nur blaß angedeutet und die äußere Querader läuft stark schräg nach hinten und basalwärts. Goniogmus ferrugineus nov. spec. Kopf poliert glatt, rostgelb, Untergesicht sehr fein quer- gerunzelt. Stemmaticum schwarz, Scheitel dahinter etwas ge- 11. Helt «al]]RE w- 140 Dr. Günther Enderlein: bräunt. Fühler schwarz, 1. Glied vorn rostgelb. Thorax rostgelb, glatt. Parapsidenfurchen crenuliert, an der Vereinigungsstelle hinten breit querrunzelig. Mittelsegment netzpunktiert, vorderes Viertel mit Medianleiste, die sich nach hinten zu breit gabelt; Seiten mit Längsleiste, Vorderecken glatt. Metapleure hinten etwas rauh. Abdomen rostgelb. 1. Tergit und 2. vor der Querfurche netz- punktiert, dahinter dicht und fein punktiert; 3., 4. und 5. Tergit vor dem Quereindruck sehr dicht chagriniert punktiert, dahinter poliert glatt. Basaldrittel des 6. Tergites sehr dicht chagriniert punktiert, Rest des Abdomens poliert glatt. Legescheide schwarz, nach dem Ende zu allmählich verbreitert. Beine mit den Coxen - dunkel rostbraun, Tarsen gelbbraun, 5. Glied dunkelbraun; Be- haarung lang, struppig abstehend und blaß. Flügel hyalin, Adern und Stigma dunkelbraun. Körperlänge 5% mm, Vorderflügellänge 4% mm, Bohrerlänge 2% mm. Mexiko, Chiapas. 2. November 1907. 1 2 gesammelt von Leopold Conradt. Type im Stettiner Zoologischen Museum. Tripteria Enderl. 1912. Typus: T. crinicauda Enderl. 1912, Südbrasilien. Zur Gattungsdiagnose füge ich noch hinzu: Kopf hinten kräftig und relativ breit. Vorderschienen auf der Innenseite auf der ganzen Länge mit erhabenen Borstenbechern (Chaetobotherien) ; das Aussehen daher etwas rauh (nur mit starker Lupe erkennbar). Basis der Hintercoxen unten mit zahnartigen Ecken. Radius im Hinterflügel blaß. Äußere Querader hinten auf dem Hinterflügel lang, ziemlich senkrecht, hinten allmählich nach außen umgebogen und dann bald am Hinterrand endend. Quer- furche des 3. Tergites am Ende des 1. Drittel, gerade, an den Seiten nach vorn umgebogen und in die Vorderecken endend. Diese Gattung, die zweifellos auch viel Beziehungen zu den Rhogadinen besitzt, möchte ich doch bei den Doryctinen aus folgenden Gründen belassen: Kopf hinten kräftig; 3. Tergit mit Querfurche; äußere Quer- ader des Hinterflügels am Ende nach außen gebogen; Vorder- schienen innen mit kräftigen Haarbechern; Basis der Hintercoxen unten mit zahnartiger Ecke. Sie nimmt aber zweifellos eine Zwischenstellung ein. Tripteria eriniecauda Enderl. 1912. 1 & gehört sicher zu dieser Art, die bisher nur als 2 bekannt ist. Die Unterschiede vom 2 sind: Thorax rostbraun. Tegulae rostgelb. Körperlänge 4 mm, Vorderflügellänge 3% mm. Südbrasilien, San a Catharina. 1 $ gesammelt von Lüder- waldt. Zur Kenntnis außereuropäischer Braconiden 141 i Liparophleps nov. gen. Typus: L. crassivena nov. spec., Britisch Honduras. (Fig. 5.) Vorderschienen vorn mit zahlreichen kräftigen Borstenbechern (Chaetobothrien). Hintercoxen unten an der Basis mit Eckzahn. 3. Abdominaltergit am Ende des 2. Drittels mit scharfer Quer- furche, an den Seiten nach den Vorderecken umbiegend. Adernsehr dick; Radius und 2. Cubitalabschnitt un- gewöhnlich dick; Costa distal des Stigma hin- ter dessen feiner Spitze dick, fast keulig (etwa Bean 2 ; ie- ee 5 es Fig. 5. Liparophleps crassivena Enderl. Er ne ER. d Flügelgeäder. Vergr. 24:1. dick verlaufend. Nervulus postfurcal. Nervus recurrens etwas antefurcal. (1. Radialabschnitt ca. 1, des zweiten.) Nervus parallelus ganz unten inseriert. Außere Querader im Hinter- flügel senkrecht den Hinterrand treffend. Radius im Hinterflügel fehlt. Parapsidenfurchen vorhanden. Höhlung zwischen Clypeus und Oberkiefer ziemlich flach. Am meisten verwandt mit Trvidteria Enderl. 1912 und durch die verdickten Adern auch mit Caenopachys Först. 1862. Liparophleps erassivena nov. spec. Kopf schwarz, poliert glatt, Mundteile blaß rostgelb. Fühler dünn, ca. 36-gliedrig, braun, 1. und 2. Glied rostbraun, Endglied stark zugespitzt; Geißelglieder lang. Thorax glatt schwarz. Mesopleuralfurche nur in der vorderen Hälfte, scharf, etwas rauh. Parapsidenfurchen scharf, unpunktiert. Mittelsegment glatt, hin- tere Hälfte genetzt, vorderes Drittel mit Medianleiste. Beine mit den Coxen blaß rostgelb, Tarsen hellbraun. Abdomen schwarz- braun, hinten etwas heller, vorn oben ziemlich platt. 1. und 2. Tergit sehr fein und dicht runzelig punktiert. 2. Sutur crenuliert. Quer- furche des 3. Tergites äußerst fein crenuliert. 3. Tergit und die übrigen glatt. Flügel hyalin. Adern braun. Körperlänge 315 mm, Vorderflügellänge 2%, mm, Fühlerlänge 51, mm. Britisch Honduras, Manatee. 1 d. Type im Stettiner Zoologischen Museum. Doryctes Halid. 1836. Doryctes Haliday 1836 [Typus: D. oblitteratus (Nees 1834). Ischiogonus Wesmael 1838. [Typus: D, oblitteratus (Nees 1834)]. Ergänzungen zur Gattungscharakteristik: Vorderschienen auf der Vorderseite innen mit einer Längsreihe von Chaetobothrien mit mehr oder wen’ger kräftigen kurzen 11. Heft 142 Dr. Günther Enderlein: Dörnchen. 2. Sutur verschwindend fein oder fehlend. 2. Tergit mit einer mehr oder weniger scharfen bis sehr feinen Querfurche (eingedrückte Querlinie), die mehr oder weniger stark gebogen (nach vorn konkav) meist hinter der Mitte des Segmentes verläuft und an den Seiten winklig einspringt, um dann umzubiegen und geradlinig und schräg zum Außenrand zu verlaufen. (Ähnlich wie bei Goniogmus abgebildet). Äußere Querader des Hinterflügels schräg nach hinten und basalwärts. Untere Basalecke zahnartig nach vorn gezogen. Doryctes leucogaster (Nees 1834). 3 Q aus Kleinasien unterscheiden sich von den einheimischen typischen Stücken dadurch, daß das 2. Tergit bis ganz nahe an die bogige Querfurche längsgerunzelt ist (bei den typischen Stücken bis zur Mitte der Entfernung zwischen Vorderrand und Querfurche). Ob es sich um spezifische Unterschiede handelt ist unsicher. Kleinasien, Adena. 2 2 (durch Rolle). D. erythrogaster (Wesm. 1838) (hierzu auch von disputabilis Kokuj. 1900) aus Rußland und- Transkaukasien mit glattem 2. Tergit und D. caucasicus (Kokuj. 1900) aus Transkaukasien wurden schon von Szepligeti 1906 mit Recht als Species auf- gefaßt. Doryetes merinotides nov. spec. Kopf glatt rostgelb. Fühlergeißel schwarz. Hinterhauptleiste auch oben scharf. Thorax rostgelb. Parapsidenfurchen scharf mit sehr feiner Punktierung. Mesopleuralfurche scharf ohne Punktie- rung. Praescutellargrube mit Medianleiste. Mittelsegment glatt, im vorderen Drittel feine Medianleiste, dahinter und an den Seiten sowie die Metapleuren fein genetzt. Beine mit den Coxen hell rost- gelb. Hinterbeine mit den Coxen schwarz, Tarsen gelbbraun. Abdomen braun, die zwei ersten Tergite und die Basalhälfte des 3. schwarz mit dichter feiner und feinmaschiger Längsrunzelung. An der flachbogigen 2. Sutur wird die Längsrunzelung fein unterbrochen. Flügel hyalin mit blaßbraunem Ton, Adern und Stigma dunkelbraun. Rücklaufende Ader antefurcal. Basis des Cubitus fast gerade. 2. Radialabschnitt 1%, des ersten. Körperlänge ca. 81, mm, Vorderflügellänge 71, mm. Sumatra, Soekaranda. 1 Ex. gesammelt von M. Ude. Type im Stettiner Zoologischen Museum. Udamoleus nov. gen. Typus: U. herero nov. spec., Deutsch-Südwestafrika. Diese Gattung unterscheidet sich von Dorycies Halid. 1836 durch folgendes: 2. Sutur deutlich aber fein. 2. Tergit völlig ohne Quereindruck oder Querfurche. Hierher gehören auch Vertreter der einheimischen Fauna, z.B. U. undulatus (Ratz. 1852). — Zur Kenntnis außereuropäischer Braconiden 143 Udamoleus herero nov. spec. Kopf kugelig, poliert glatt, hell rostgelb; Untergesicht etwas . rauh und mit feinen Querrunzeln. Hinterhauptleiste scharf, auch oben. Fühler dunkelbraun, 1. Glied oben rostgelb. Kopf, Thorax und Beine hell rostgelb mit langer, blasser struppig abstehender Behaarung. Parapsidenfurchen scharf, crenuliert, hinten runzelig; Antedorsum etwas gewölbt. Mittelsegment sehr fein runzelig, vorderes Drittel nur matt mit sehr feiner Medianleiste.. Abdomen schwarz, in der Mitte der Seitenhälfte des Vorderrandes des2., 3., 4. und 5. Tergites ein dunkel rostfarbenes Fleckchen; poliert glatt, die zwei ersten Tergite und die Basalhälfte des 3. Tergites mit fei- nen dichten Längsrunzeln, die durch feinere Querrunzeln sehr dicht durchsetzt sind. Legescheide braun. Flügel hyalin, Vorderflügel mit schwach bräunlichem Ton; Adern und Stigma dunkelbraun, Basal- und Endviertel des Stigma blaß rostgelblich. Nervulus weit postfurcal. 2. Radialabschnitt 1%, des ersten. Rücklaufende Ader antefurcal. Körperlänge 7 mm, Vorderflügellänge 6 mm, Bohrerlänge 31, mm. Deutsch-Südwestafrika.. November. 1 2 gesammelt von Dr. Dinter. Type im Stettiner Zoologischen Museum. Udamoleus flaviceps nov. spec. Kopf rostgelb, poliert glatt, Untergesicht matt mit ziemlich dichter, sehr blasser Behaarung. Fühler grau braungelb, die beiden Basalglieder rostgelb. Thorax glatt schwarz. Parapsidenfurchen schmal aber. scharf, fein crenuliert; Pubescenz gelblich. Ante- dorsum des Mesonotum nicht hochgewölbt. Mesopleure poliert glatt, oben einige gerade feine Querrunzeln, Querfurche weit unten, flach, glatt. Metapleure punktiert, hinten netzpunktiert. Tegulae hell rostgelb. Mittelsegment gefeldert ; hintere Felder unregelmäßig quergerunzelt ; vorn 4 große Felder, die seitlichen gerunzelt, die mitt- leren poliert glatt, hinten nicht punktiert; Medianleiste nur im vorderen Drittel; hintere Seitenecken in Form von kleinen höcker- artigen oder pyramidenförmigen Erhebungen. Beine mit den Coxen blaß rostgelb. Abdomen glatt braunschwarz, Unterseite in der Medianlinie rostgelblich. 1. und 2. Tergit scharf und dicht längsgerunzelt, ohne Spur einer Medianleiste; 1. mit zwei sehr feinen genäherten Längsleisten, die nach hinten etwas convergieren. Dicht hinter dem Vorderrand des 3. Tergites eine dichte Querreihe fein lang eingeritzter Punkte. Legescheide dünn, rostgelb, End- hälfte rostbraun. Flügel hyalin, Vorderflügel sehr wenig bräunlich getrübt. Adern dunkelrostgelb. Stigma braun, äußerste Spitze blaß rostgelb. Nervulus etwas postfurcal. Nervus recurrens wenig ante- furcal. 2. Radialabschnitt so lang oder wenig länger als der 1. 1. Cubitalabschnitt in der Mitte gebogen. Nervus parallelus weit unten inseriert. Äußere Querader im Hinterflügel gelb, bis zur 11. Heit 144 . Dr. Günther Enderlein: Mitte senkrecht, dann etwas nach außen umgebogen und bis zum Hinterrand fortgesetzt. ; Körperlänge 4, mm, Vorderflügellänge 34, mm, Bohrerlänge 23%, mm. Westafrika, Fernando Po. 1 2 gesammelt von Leopold Conradt. Type im Stettiner Zoologischen Museum. Doryetobracon nov. gen. Typus: D. conjungens nov. spec., Costa Rica. Hinterflügelgeäder wie bei Dorycies. Hinterhauptkante auch an den Seiten nicht ausgebildet. Vorderschiene völlig ohne Dörn- chen und ohne Chaetobothrien. Segmentgrenze zwischen 2. und 3. Tergit sehr undeutlich und gerade. 1. Abdominaltergit mit zwei scharfen Längsleisten am Innenrand der breiten und flachen Seitenfurchen. Vordere Unterecke der Hintercoxen nicht in einen Zahn ausgezogen. Diese Gattung nimmt eine auffällige Zwischenstellung zwischen Doryctinen und Braconinen ein. Wahrscheinlich ist hier einzuordnen: D. strong ylogaster Cam. 1887 (Panama) und D. dertinax Cam. 1887 (Panama). Doryetobracon conjungens nov. spec. Kopf glatt schwarz, Untergesicht mit sehr feiner Punktierung und kielartiger Medianerhebung. Fühler schwarz. Palpen blaß- gelblich. Thorax poliert glatt, lebhaft ockergelb, Pronotum hinten schwarz gerandet. Hinterrandleisten vom Meso- und Metanotum schwarz. Tegulae groß, poliert glatt, schwarz. Mittelsegment poliert glatt mit zwei parallelen Längsleisten, die auf dem vorderen Drittel fehlen. Mitte der Mesopleure schwarz; Mesopleuralfurche fehlt. Beine mit den Coxen schwarz, mit gelblicher Pubescenz. 1. Hintertarsenglied kürzer als die übrigen zusammen. Klauen un- gezähnt. Abdomen lebhaft ockergelb, völlig glatt. Legescheide dünn und schwarz. Flügel hyalin, Spitzenhälfte der Vorderflügel blaßbraun; Adern und Stigma braun, Costa schwarz. Basis des Cubitus etwas gebogen. Nervulus ein wenig postfurcal und etwas schräg nach außen und hinten. Parallelnerv etwas unter der Mitte inseriert. Körperlänge 7 mm, Vorderflügellänge 8 mm, Fühlerlänge 10 mm, Bohrerlänge 8%, mm. Mittelamerika, Costa-Rica. 1 Q gesammelt von H. Schmidt. Type im Stettiner Zoologischen Museum. Subfam. RHOGADINAE. Gyroneuron Kokuj. 1901. Typus: G. mirum Kokuj. 1901, Assam. Gyroneuron flavum nov. spec. Kopf glatt rostgelb, Geißel schwarz. Innerer Augenrand ein- gebuchtet. Thorax, Abdomen und Beine rostgelb. Praetarsus Zur Kenntnis außereuropäischer Braconiden 145 schwarz.. Thorax glatt. Parapsidenfurchen scharf, glatt, Ante- dorsum hochgewölbt und vorn steil abfallend. Mesopleure unter der Furche mit sehr langen Querleisten. Mittelsegment mit einigen Querleisten und fünf sehr scharfen Längsleisten, in der vorderen Hälfte nur drei; Eckdornen lang. Metapleuraldorn in der Mitte der Unterseite kräftig. Die vier ersten Tergite punktiert; 1. Tergit mit fünf sehr scharfen Längsleisten und feineren Querleistchen, hinten seitlich der Medianleiste noch zweikurzeLängsleisten, dienach hinten zu convergieren. 2. Tergit mit drei Längsleisten, die seitlichen nach hinten divergierend; nahe dem Rande je eine weitere Leiste; hintere Hälfte außerdem mit feineren Längsrunzeln. 3. Tergit dicht längs- runzelig punktiert; 4. Tergit nur punktiert. Flügel hell ockergelb, ein kleiner schwarzbrauner Fleck in der Mitte des Vorderrandes dicht vor dem Prostigma. Eine blaß bräunliche Trübung findet sich in der Basalhälfte der 1. Hinterzelle und in der distalen Hälfte der 2. Hinterzelle. Nervulus weit postfurcal, rücklaufende Ader weit antefurcal. 2. Radialabschnitt doppelt so lang wie der erste. Körperlänge 121% mm, Vorderflügellänge 14 mm, Bohrerlänge 3, mm. Sumatra, Soekaranda. Januar 1894. 1 2 gesammelt von M. Ude. Type im Stettiner Zoologischen Museum. In der Färbung stark übereinstimmend mit Idobracon maculi- costa Enderl. von der gleichen Lokalität. Gyroneuron nigritarse nov. spec. Die Unterschiede von G. flavum sind folgende: Mesopleuralfurche scharf mit kräftigen, kurzen Querleisten. Mittelsegment hinten mit sechs, vorn mit drei Längsleisten; mehr maschiggenetzt. Flügelmit Adern und Stigma dunkelbraun, Basal- teilzu ?/, und Basalhälfte der Hinterflügel ockergelb. Hinterschienen braun, Hintertarsen schwarz. Auch das 4. und 5. Tergit dicht langrunzelig punktiert. Körperlänge 9% mm, Vorderflügellänge 9 mm. Sumatra, Soekaranda. 1 d gesammelt von M. Ude. Type im Stettiner Zoologischen Museum. Phaenodus Först. 1862. Typus: P. pallidipes Marsh. 1897. Deutschland. Phaenodus longicornis nov. spec. Kopf glatt schwarz, Untergesicht rostbraun, Palpen weißlich. Hinterhauptkante scharf. Fühler braun, die zwei ersten Glieder hell rostgelb; Geißel nach der Basis zu heller werdend. Das 28., 29. und 30. Fühlerglied weiß, dahinter abgebrochen. Geißelglieder ziemlich lang, besonders die ersten. Thorax dunkel rostbraun bis schwarzbraun. Mittelsegment mit schwachen, großmaschigen Netz- runzeln, Seitendorne ziemlich lang, dünn, spitz und gelbbraun. Beine mit den Coxen blaß rostgelb, 5. Glied der Mittel- und Hinter- Archiv für Naturgeschichte 1918. A. 11. De 146 Dr. Günther Enderlein: tarsen braun. Abdomen poliert glatt, schwarz, dorsoventral platt- gedrückt, elliptisch; 1. Tergit stark nach hinten verbreitert, mit sehr scharfen, geraden, parallelen Längsrunzeln, hintere Seiten- ecken poliert glatt. Folgendes Segment an der Basis in der Mitte mit feinen Längsrunzeln. 2. Sutur und die übrigen ganz undeutlich, Flügel hyalin, Adern und Stigma blaß gelbbraun. Parallelader fast interstitial und völlig gerade in der Fortsetzung der Medianader. Nervus recurrens inerstitial. Nervulus wenig postfurcal. Bohrer sehr kurz, gelblich. Körperlänge 2,6 mm, Vorderflügellänge 2,4 mm, Fühlerlänge bis zum 30. Glied 5% mm, Bohrerlänge ca. 0,2 mm. Südbrasilien, Santa Catharina. 1 Q gesammelt von Lüder- waldt. Type im Stettiner Zoologischen Museum. Clinocentrus Halid. 1836. Clinocentrus nigripeetus nov. spec. Kopf kugelig, glatt, rostgelb, Geißel schwarz. Hinterhaupt- kante scharf. Thorax schwarzbraun mit rostgelben Suturen und Furchen; Mittelbrust schwarz; rostgelb ist ferner: Scutellum, Post- scutellum, Hinterrandleisten von Meso- und Metanotum, Tegulae und Metapleuren. Parapsidenfurchen scharf, fein punktiert. Meso- pleuralfurche scharf, punktiert, Enddrittel fehlt. Mittelsegment genetzt, hinten weitmaschig, vordere Hälfte mit Medianleiste. Beine mit den Coxen hell rostgelb, Schienen und Tarsen rost- bräunlich, ebenso das Enddrittel des Hinterschenkels. Abdomen dunkel rostbraun, Unterseite hell rostgelb. 1. und 2. Tergit mit feinen, dichten, parallelen, geraden Längsrunzeln, das 1. mit Spur einer Medianleiste; 3. und die folgenden glatt; 2. Sutur sehr fein. Flügel hyalin, Adern und Stigma dunkelbraun. Basis des Cubitus gerade. Nervulus weit postfurcal, rücklaufende Ader weit ante- furcal. 1. Radialabschnitt ?/, des zweiten. Parallelader ganz unten inseriert. Körperlänge 5 mm, Vorderflügellänge 4 mm, Fühlerlänge 61, mm. Südbrasilien, Santa Catharina. 1 Exemplar (wohl 3), ge- sammelt von Lüderwaldt. Type im Stettiner Zoologischen Museum. Pelecystoma Wesma&l 1838. Pelecystoma Wesma&l 1838, Marcostomion Szepligeti 1900. 2. und 3., oft auch das 4. Glied, in einem Falle nur das 2. Glied (2), des 5-gliedrigen Maxillarpalpus lanzettlich blattartig erweitert, oder auch verdickt und dicker als die übrigen Glieder. Zuweilen auch das 3., oder auch noch das 2. Glied des 4-gliedrigen Labial- palpus verbreitert oder verdickt. 1. Abdominaltergit weniger als doppelt so lang wie hinten breit. Die Differenzen der Gattung Zur Kenntnis außereuropäischer Braconiden 147 Macrostomion Szepligeti fallen gänzlich in die Variationsbreite einzelner Arten. Bei allen vorliegenden Stücken zeigt sich im Hinterflügel die äußere Querader mehr oder weniger deutlich ausgebildet oder wenigstens als Stummel angedeutet. — Augeninnenrand eingedrückt wenigstens ‘als Stummel angedeutet. — Augeninnenrand ein- . gedrückt. Peleeystoma afrieanum nov. spec. Kopf dunkel rostrot, mit sehr feiner, dichter Punktierung. Untergesicht mit feiner Medianleiste. Fühler schwarz. Augen- innenrand wenig eingedrückt. 3.—5. Tasterglied verdickt; Labial- palpus unverdickt. Thorax von gleicher Skulptur und Farbe. Parapsidenfurchen fein. Mesopleuralfurche fehlt. Mittelsegment etwas gröber punktiert, aber ganz gleichmäßig. Beine mit den Coxen schwarz, Hintercoxen dunkel rostrot, unten schwarz. Ab- domen schwarz, 1. Segment dunkelrostrot. Die zweiersten Tergite sehr fein und dicht netzpunktiert und mit feiner Medianleiste, Basalhälfte des 3. Tergites mit der gleichen Skulptur, die aber hier viel schwächer ausgeprägt ist; der Rest glatt. Auf dem 1. Tergit die Medianleiste ganz vorn gegabelt und ein sehr kleines, glattes Feld abschließend. Flügel hyalin mit sehr schwacher bräunlicher Trübung. Adern und Stigma dunkelbraun. Nervulus weit post- furcal, rücklaufende Ader ziemlich weit antefurcal. Das Ver- hältnis vom 1. Radialabschnitt zum 2. und zur 2. Cubitalquerader ist 1:1%:114. Körperlänge 8% mm, Vorderflügellänge 8 mm, Fühlerlänge 11 mm, Bohrerlänge 1 mm. Deutsch-Ostafrika, Salala. Mai 1908. 1 2 gesammelt von Hammerstein. Type im Stettiner Zoologischen Museum. Peleceystoma sumatranum nov. spec. Kopf matt, hell rostgelb. Stemmaticum schwarz. Fühler hell rostgelb, Basis wenig verdunkelt, hinter dem 46. Glied abgebrochen. 2.—4. Maxillartasterglied stark verdickt und verbreitert. Labial- palpus unverdickt. Thorax hell rostgelb, ziemlich glatt. Meso- notum. mit drei sehr blaßbräunlichen Längsstriemen; Antedorsum . vorn steil abfallend. Mesopleuralfurche glatt, in der Mitte breit nach hinten gegabelt. Parapsidenfurchen scharf, vorn sehr fein crenuliert. Mittelsegment mit feiner Medianleiste, sonst sehr un- deutlich gerunzelt. Beine mit den Coxen hell rostgelb, äußerste Enden der Hintertarsenglieder leicht gebräunt. Abdomen rost- gelb. 1., 2., 3. und das 4. Tergit ohne Endviertel sehr fein und dicht netzpunktiert, auf dem 2. ordnen sich die Runzeln etwas zu Längsrunzeln, auf dem 3. und 4. stärker. Der Rest stark matt mit Spuren feiner Längsrunzelung. Basaldrittel des 1. Tergites mit feiner Längsleiste, die sich bald nach vorn gabelt. Flügel 10* 11. Heft 148 Dr. Günther Enderlein: hyalin, Adern braungelb. Stigma braun mit hell rostgelbem Basal- und Endviertel. Spitzensechstel der Vorderflügel sehr blaß braun. 9. Radialabschnitt ca. 21, des ersten. Äußere Querader im Hinter- flügel fehlt. Körperlänge 7 mm, Vorderflügellänge 5%4 mm, Fühlerlänge (ohne das Ende vom 47. Glied ab) 9 mm. Sumatra, Soekaranda. 2 $ gesammelt von M. Ude. Type im Stettiner Zoologischen Museum. Das sicher hierhergehörige @ hat sehr schlanke und lange Palpen; nur das 2. Maxillarpalpusglied ist mit Ausnahme des Basal- drittels etwas blattartig verbreitert. Sumatra, Soekaranda. 1 2 gesammelt von M. Ude. Type im Stettiner Zoologischen Museum. Das 2 kann leicht versehentlich zu Megarhogos Sz£pl. gestellt werden. Peleeystoma bieoloratum nov. spec. Kopf poliert glatt schwarz. Fühler schwarz. Untergesicht mit kielartiger Medianerhebung. 3. und 4. Tasterglied verdickt; Labial- palpus unverdickt. Thorax lebhaft ockergelb, poliert glatt. Pa- rapsidenfurchen glatt, mäßig scharf. Mesopleuralfurche fehlt. Mittelsegment poliert glatt mit scharfer Median- und Seitenrand- leiste. Beine mit den Coxen tiefschwarz. Abdomen schwarz; die zwei ersten Segmente dunkel rostrot, mit sehr scharfer Medianleiste und feiner dichter Längsrunzelung und feiner Punktierung; auf dem Basalviertel des 3. Tergites feine Längsrunzelung. Der Rest glatt. Auf dem 1. Tergit gabelt sich ganz vorn die Medianleiste und schließt ein dreieckiges, poliert glattes, vorn eingedrücktes Feld ein. Flügel dunkelbraun. Körperlänge 9 mm, Vorderflügellänge 71, mm. Britisch Guayana, Demerara. Februar bis März 1904. 1 & gesammelt von R. Haensch. Type im Stettiner Zoologischen Museum. Peleeystoma melanocephalum (Cam. 1887). Palpen und Beine völlig hell rostgelb. Antedorsum des Mesono- tum ohne Medianleiste. Flügel hyalin. 2.—4. Glied beider Taster- paare verdickt. Mexiko, Chiapas. 20. Juli 1907. 3 2. 8. August 1907. 2 2. 17. August 1907. 2 Q gesammelt von L. Conradt. Peleeystoma nigripes nov. spec. Unterscheidet sich von M. melanocebhalum (Cam.) durch folgendes: Beine und Vordercoxen schwarz. Palpen schwarz. 2. Glied des Maxillarpalpus verbreitert und verdickt, 3. Glied wenig ver- dickt. Labialpalpus nicht verdickt. Enddrittel des Antedorsum des Mesonotum mit glatter Medianleiste. Flügel blaßbraun. 1. und 2. Tergit mit Längsrunzeln und Medianleiste, Basalhälfte Zur Kenntnis außereuropäischer Braconiden 149 des 3. Tergites in der Mitte mit Längsrunzeln, seitlich punktiert. Legescheide kurz schwarz. Körperlänge viel größer. Körperlänge 9%, mm, Vorderflügellänge 8 mm, Bohrerlänge ca. % mm. Mexico, Chiapas. 16. Juli 1907. 1 2 gesammelt von Ei Conradt. Type im Stettiner Zoologischen Museum. Cystomastax Szepl. 1904. Typus: C. macrocentroides Szepl. 1904, Peru. Der Unterschied von Pelecystoma Wesm. ist: Hinterleib sehr schlank, 1. Glied mehr als doppelt so lang wie hinten breit. Vom fünfgliedrigen Maxillartaster ist Glied 2—4 mehr oder weniger stark verdickt. Vom viergliederigen Labialpalpus 2. und 3. Glied mehr oder weniger stark verdickt. Äußere Querader des Hinterflügels fehlt, innere stark distal gerückt und die abgeschlossene Zelle groß und breit (beides wie bei Pelecystoma). Metapleuraldorn sehr scharf. Cystomastax zeliformis nov. spec. Kopf glatt, hell rostgelb. Stemmaticum schwarz. 2.—4. Ma- xillartasterglied lang wurstförmig verdickt. Untergesicht etwas matt mit einer ganz flachen kielartigen Medianerhebung. Fühler dunkelbraun, 2. Glied vorn gebräunt; sehr lang und dünn, ca. 59- gliedrig. Thorax rostgelb, glatt; Parapsidenfurchen scharf, fein crenuliert. Mesopleuralfurche glatt, ganz flach. Mittelsegment fein und kleinmaschig genetzt. Abdomen rostfarben, matt, schlank. 1. Tergit 21% mal so lang wie hinten breit. 1., 2. und das 3. Tergit (letzteres ohne Hinterviertel) mit sehr feinen, mäßig dichten, viel- fach unterbrochenen Längsleisten. Basalhälfte des 4. Tergites mit Spuren äußerst feiner und dichter Längsrunzeln. Beine mit den Coxen hell rostgelb. Flügel hyalin, Adern hell rostgelb, Stigma dunkelbraun. Basis des Cubitus gerade. Nervulus postfurcal. Nervus recurrens etwas antefurcal. 2. Radialabschnitt 2?/, des ersten. Körperlänge 9%, mm, Vorderflügellänge 81, mm, Fühlerlänge 14 mm. Südbrasilien, Santa Catharina. 1 $ gesammelt von Lüder- waldt. Type im Stettiner Zoologischen Museum. Cystomastax fuseipalpis nov. spec. Kopf hell rostgelb, Stemmaticum schwarzbraun. Fühler rötlich rostgelb, ca. 61-gliedrig. Maxillar- und Labialpalpus dunkel- braun; 2.—4. Maxillarpalpusglied mäßig stark verdickt, lan,; 2. und 3. Labialpalpusglied schwach verdickt. Thorax hell rostgelb, glatt. Parapsidenfurchen scharf, nur ganz vorn ein wenig crenuliert. Mesopleuralfurche S-förmig gewunden, glatt. Halteren und Ante- dorsum des Mesonotum vorn ein wenig gebräunt. Unter der Vorderflügelwurzel ein kleiner brauner Punkt. Hinterrandsaum 11. Heft 150 Dr. Günther Enderlein: des Meso- und Metanotum schmal schwarz. Mittelsegment ver- worren netzrunzlig. Beine mit den Coxen hell rostgelb. Abdomen rötlich rostfarben. 1. Tergit 213 mal so lang wie hinten breit. Basalhälfte des 1. und 2. Tergites und Basaldrittel des 3. Tergites hell rostgelb. 1. und 2. Tergit mit sehr feiner Medianleiste und etwas unterbrochen längsrunzelig; von der Längsrunzelung auch auf dem 3. und 4. Tergit Spuren (mit Ausnahme der Endvierte]). Flügel hyalin mit blaß ockergelblichem Ton. Adern hell rostgelb, Stigma lebhaft rostgelb. Nervulus wenig postfurcal. Nervus recurrens ziemlich weit antefurcal. Basalabschnitt des Cubitus am Ende des 3. Viertels etwas gebogen. 2. Radialabschnitt 234 des ersten. Körperlänge 10%, mm, Vorderflügellänge 9 mm, Fühlerlänge 15 mm. Südbrasilien, Santa Catharina. 1 $ gesammelt von Lüder- waldt. Type im Stettiner Zoologischen Musem. Heterogamus Wesm. 1838. Typus: H. disbar (Curt. 1834), Europa. Erster Radialabschnitt so lang oder länger als der zweite. Heterogamus maculicosta nov. spec. Kopf matt, hell rostgelb, Geißel schwarz. Augeninnenrand eingedrückt. Thorax, Beine und Abdomen matt, hell rostgelb; Hinterschienen ohne das Basaldrittel und Hintertarsen schwarz; beide mit gelber Pubescenz. Parapsidenfurchen ziemlich unscharf. Mesopleuralfurche fehlt. Thorakalpubescenz oben ziemlich dicht und kurz. Mittelsegmente mit feiner Medianleiste. 1. und 2. Tergit mit Medianleiste, die des 1. Tergites vorn gegabelt und poliert glattes Feld abschließend; Längsrunzelung des 1. und 2. Tergites scharf, gerade, parallel und wenig dicht; die der Basalhälfte des 3. Tergites dicht und fein. Legescheiden braun. Flügel hell ocker- gelb, ein kleiner brauner Fleck in der Mitte des Vorderrandes schließt das schwarze Prostigma ein. Nervulus weit postfurcal. Rücklaufende Ader weit antefurceal. 1. Radialabschnitt so lang wie der zweite. 2. Cubitalquerader halb so lang wie der 2. Radial- abschnitt. Körperlänge 9 mm, Vorderflügellänge 71, mm, Fühlerlänge 10 mm, Bohrerlänge 1 mm. Sumatra, Soekaranda. Januar1894.1 ?gesammelt vonM.Ude. Type im Stettiner Zoologischen Museum. In der Färbung stimmt auch diese Art mit Ipobracon maculi- costa Enderl. von der gleichen Lokalität überein. Heterogamus crepidigera nov. spec. za Kopf stark matt, mit den Fühlern hell rostgelb. Fühler 43-gliederig. Stemmaticum schwarz. Thorax stark matt, hell rost- gelb. Mesopleuralfurche fehlt. Parapsidenfurchen fein, nicht cre- Zur Kenntnis außereuropäischer Braconiden 151 nuliert. Mittelsegment sehr fein runzelig, mit feiner Medianleiste. Beine mit den Coxen hell rostgelb; äußerste Basis der Hinterschiene und die 5. Tarsenglieder braun. Abdomen hell rostgelb, Seiten- ränder der zwei ersten Tergite rotbräunlich. 1., 2. und das 3. Tergit ohne Endviertel mit sehr feiner Medianleiste und sehr feiner, dichter, gerader Längsrunzelung. 1. Tergit mit zwei seitlichen, parallelen feinen Längsleisten bis zur Mitte. Rest des Abdomens etwas glatt. Legescheide schwarz. Flügel hyalin, Adern braun, Costa und Stigma bräunlich rostgelb. 1. und 2. Radialabschnitt gleichlang. Basis des Cubitus gerade. Nervulus weit postfurcal. Äußere Hinterflügelquerader fehlt. Körperlänge 5 mm, Vorderflügellänge 4 mm, Fühlerlänge 6 mm, Bohrerlänge % mm. Deutsch-Ostafrika, Nyembe-Bulungwa. 1914. 1 2 ge- sammelt von Hammerstein. Type im Stettiner Zoologischen Museum. Heterogamus crieocera nov. spec. Kopf dunkel rostgelb, matt; Stirn häufig etwas geschwärzt, mit sehr feiner eingedrückter Medianlinie und in der Mitte mit mehr oder weniger schwach ausgebildeten, feinen Querrunzeln. Palpen hell rostgelb. Fühler 42—44-gliederig, schwarzbraun, die beiden Basalglieder rostgelblich, vom 22. bis 27. Glied (1 2) oder vom 24.—30. Glied (1 J) weiß. Augeninnenrand gerade. Thorax matt, oben dunkel rostbraun, unten rostgelb. Parapsidenfurchen sehr fein. Hinteres Drittel der Mesopleuralfurche vorhanden, glatt; obere Hälfte der Mesopleure vorn etwas quer längsgerunzelt. Teile seitlich des Scutellum längsgerunzelt. Mittelsegment fein ver- worren gerunzelt, mit feiner Medianleiste. Abdomen rostbraun, schlank, fast parallelseitig, Seitenränder schwach nach vorn con- vergierend. 1.—8. Tergit mit dichten, sehr feinen, parallelen und geraden Längsrunzeln, aus denen sich die in der Medianlinie durch ein wenig stärkere Entwicklung hervorhebt. Hinterrandsaum des 3. Tergites und die übrigen Tergite (zusammen etwas kürzer als das 3. Tergit) poliert glatt. 2. Tergit 114 so lang wie vorn breit, 3. Tergit 1%, mal so breit wie lang. Bohrer verschwindend kurz, blaßgelblich. Die Klauenglieder (Praetarsus) und von den Hinter- beinen Trochantinus und Endspitze der Schenkel rostbraun. Flügel hyalin, Vorderflügel mit leichter Trübung. Nervulus post- furcal. Parallelnerv ganz unten inseriert. Rücklaufende Ader interstitial (bei 1 @ wohl abnorm antefurcal). 2. Radialabschnitt etwas kürzer als der 1. und 2/, der 2. Cubitalquerader. Basis des Cubitus gerade. Körperlänge 44,—5 mm, Vorderflügellänge 313—3%, mm, Fühlerlänge 6—6 1, mm. Südbrasilien, Santa Catharina. 7 & 4 2 gesammelt von Lüderwaldt. Type im Stettiner Zoologischen Museum. 11. Heft 152 Dr. Günther Enderlein: Heterogamus secriptipennis nov. spec. Kopf mit Fühlern hell rostgelb, Stemmaticum schwarz; matt, Untergesicht mit etwas erhabener Medianlinie. Fühler 50-gliederig, zugespitzt. Thorax und Beine hell rostgelb, matt. Parapsiden- furchen fein. Mesopleuralfurche wenig scharf, gebogen. Mittel- segment unregelmäßig längsrunzelig, mit feiner Medianleiste. Ab- domen matt, hell rostgelb, die 3 ersten Tergite mit Ausnahme des Hinterrandsaumes des 3. Tergites mit feiner, ziemlich dichter, parallel und körnig zerfallener Längsrunzelung und mit feiner Medianleiste. Flügel hyalin, Adern und Stigma. hell rostgelb, braun sind: hintere Hälfte der Grundader, Medianabschnitt zwi- schen Grundader und Nervulus, 1. Radialabschnitt und 2. Cubital- querader. Nervulus weit postfurcal, rücklaufende Ader weit ante- furcal. 1. und 2. Radialabschnitt gleichlang und 1/, der 2. Cu- bitalquerader. 1. Cubitalabschnitt in der Mitte gebogen. Parallel- ader ganz unten inseriert. Körperlänge 8 mm, Vorderflügellänge 6% mm, Fühlerlänge 9 mm. Mexiko, Chiapas. 16. 7. 1907 und 20. 7. 1907. 2 8 ge- sammelt von L. Conradt. Typen im Stettiner Zoologischen Museum. Megarhogas Szepl. 1904. Typus: M. longipes Szepl. 1904, Celebes. Die Unterschiede von Rhogas Nees sind: 1. Abdominaltergit 2mal so lang wie an der Spitze breit oder mehr. Backen sehr kurz, fast fehlend, Augeninnenrand ausgeschnitten. Megarhogas peduneulatus nov. spec. Kopf hell rostgelb, Geißel schwarz. Thorax, Abdomen und Beine hell rostgelb. Praetarsus und Grenze zwischen Trochantinus und Femur rostbraun. Thorax glatt. Parapsidenfurchen scharf _ mit feiner, dichter Punktierung. Mesopleuralfurchen gebogen und etwas crenuliert. Metapleure punktiert. Mittelsegment scharf- maschig netzrunzelig, ohne Medianleiste. Abdomen sehr schlank und schmal. 1. Tergit fast 3mal so lang wie hinten breit. 1. und: 2. Tergit mit feiner Medianleiste, 3. mit sehr feiner, die 3 ersten Tergite mit feiner Längsrunzelung, die übrigen matt ohne Skulptur; Behaarung ziemlich dicht gelblich. 1. Tergit ca. 3mal so lang wie hinten breit; Hinterecken ein wenig spitz ausgezogen. 2. Sutur breit. 2. Tergit doppelt so lang wie vorn, 1?/, so lang wie hinten breit. Legescheiden schwarz, kürzer als der Bohrer. Flügel mit Adern und Stigma hell ockergelb, das Basaldrittel des Stigma nimmt ein schwarzbrauner Fleck ein. In der Basalhälfte der 2. Hinterzelle ein blaßbrauner, flacher Randfleck. Radius am Basaldrittel der 2. Cubitalzelle stark verdickt. Nervulus weit postfurcal, rücklaufende Ader wenig antefurcal. Parallelader ganz unten inseriert. Zur Kenntnis außereuropäischer Braconiden 153 Körperlänge 14 mm, Vorderflügellänge 14 mm, Bohrerlänge 14, mm, Länge der Legescheiden 1 mm. Sumatra, Soekaranda. Januar 1894. 1 $ gesammelt von M. Ude. Type im Stettiner Zoologischen Museum. In der Färbung sehr ähnlich mit Ipobracon maculicosta Ender!l. von der gleichen Lokalität. Chelonorhogas Enderl. 1912. Typus: Ch. rufithorax Enderl. 1912, Formosa. Auf dem Abdomen sind nur die drei ersten Tergite von oben sichtbar. 1. Abschnitt der Radialader kürzer als der zweite. Leluthinus Enderl. 1912. Typus: L. lividus Enderl. 1912, Sumatra. Nur die drei ersten Abdominaltergite von oben sichtbar. 1. Ab- schnitt der Radialader so lang oder länger als der zweite. Cordylorhogas nov. gen. Typus: C. trifasciatus nov. spec., Transvaal. Die Unterschiede von Rhogas Nees sind folgende: Nervulus postfurcal, Media antefurcal etwas nach hinten zu aderstummelförmig verdickt. Mittleres Drittel der Grundader ver- dickt. — Hinterhauptleiste in der Mitte breit winklig einspringend; die beiden Leistenhälften jederseits convergieren nach vorn und treffen sich erst am Stemmaticum. Cordylorhogas trifaseiatus nov. spec. Kopf rostgelb, Stemmaticum und Fühler schwarz. Thorax ‚matt, rötlich rostgelb. Parapsidenfurchen scharf, schwach crenu- liert. Mesopleuralfurche fehlt. Praescutellargrube mit drei Längs- leisten. Metapleure hinten längsgerunzelt. Mittelsegment ge- runzelt, mitMedianleiste und mittlerer Querleiste. Abdomen rostgelb, vom 3. Segment ab helle rostbraun. Die drei ersten Tergite gerade längsgerunzelt, die zweiersten mit scharfer Medianleiste. Beine mit den Coxen hell rostgelb, Tarsen dunkelbraun bis schwarz. Lege- - scheiden sehr kurz schwarzbraun. Flügel hell ockergelb, eine Querbinde proximal des Prostigma (die Brachialzelle etc. aus- füllend), eine zweite die Endhälfte des Stigma und die 2. Cubital- zelle etc. ausfüllend und der ebenso breite Außenrandsaum, letzterer bis zur 2. Querbinde hinten herumgezogen, hellbraun. Spitzen- drittel der Hinterflügel hellbraun. Nervulus weit postfurcal, rück- laufende Ader etwas antefurcal. Körperlänge 13 mm, Vorderflügellänge 11% mm, Bohrerlänge l, mm. Transvaal, Zoutpansberg. 1 2. Type im Stettiner Zoologischen Museum. 11. Heft 154 Dr. Günther Enderlein: Rhogas Nees 1818. Äußere Querader hinten im Hinterflügel vorhanden, mehr oder weniger lang, oder nur stummelförmig angedeutet oder ganz fehlend. Rhogas asmaranus nov. spec. Kopf dicht punktiert, schwarz; Untergesicht dicht quer- gerunzelt. Fühler rostbraun, 1. Glied schwarz. Palpen rostbräun- lich. Fühler ca. 56-gliederig. Thorax matt, rötlich rostgelb. Meso- pleure ohne die Vorderecke, Metapleure, Mittelsegment, Hinter- rand des Scutellums, Postscutellum, Hinterrandleiste des Meso- und Metanotum schwarz. Mesopleuralfurche fehlt, Mesopleure oben hinten mit poliert glatter Stelle. Mittelsegment fein netz- punktiert mit Medianleiste. Beine mit den Coxen rostgelb, End- hälfte des Vorderschenkels, die übrigen Schenkel ohne die Basal- drittel, Schienen und Tarsen schwarz. Basalsechstel der Vorder- schiene blaß gelblich. Schienensporne rostgelb. Abdomen rötlich rostgelb, vom 3. Tergit ab schwarz; die 3. ersten Tergite sehr fein und sehr dicht netzpunktiert, Hinterrandsaum des 3. etwas ge- glättet. 1. und 2. Tergit mit feiner Medianleiste. Pubescenz fein, kurz, gelblich. Äußere Querader des Hinterflügels als Stummel. Körperlänge 7 mm, Vorderflügellänge 51, mm, Fühlerlänge 81 mm. Nordostafrika, Eritrea, Asmara. Juli 1908. 1 3 gesammelt von Kristensen. Type im Stettiner Zoologischen Museum. Rhogas annulifemur nov. spec. Kopf rauh runzlig punktiert, tiefschwarz. Oberkiefer ohne die Spitzen und die Mundteile rostgelb. Fühler lebhaft rostgelb, 1. Glied tiefschwarz. Thorax lebhaft ockergelb, Mesopleure, Mittel- brust und vordere Hälfte der Metapleure schwarz; fein punktiert; Parapsidenfurchen scharf mit feiner Punktierung. Mittelsegment fein netzpunktiert mit Medianleiste. Beine mit den Coxen ocker- gelb; Schenkel ohne das Basalfünftel, Hinterschenkel ohne das Basaldrittel und die Schienen schwarz. Tarsen rostbraun, 5. Glied schwarz. Basalhälfte der Hinterschiene blaß rostgelb. Schenkel- pubescenz an den schwarzen Stellen schwarz, Pubescenz der Schienen und Tarsen gelb. Schienensporne rostbraun. Abdomen lebhaft ockergelb, vom 3. Tergit ab schwarz, Vorderecken des 3. Tergites ockergelb. 1., 2. und Basalhälfte des 3. Tergites mit etwas welligen und teilweise nicht durchlaufenden Längsrunzeln. 1. und 2. Tergit mit feiner Medianleiste. Legescheiden schwarz. Flügel hyalin, Adern ockergelb, Stigma braun, Vorderflügeladern der Spitzenhälfte gelbbraun. Parallelader am Anfang des hinteren Viertels. Nervulus weit postfurcal. Rücklaufende Ader weit ante- furcal. Basis des Cubitus gerade. 2. Radialabschnitt doppelt so lang wie der erste. Basalhälfte der äußeren Hinterflügelquerader vorhanden. Zur Kenntnis außereuropäischer Braconiden 155 Körperlänge 7% mm, Vorderflügellänge 6 mm, Bohrerlänge ca. 1 mm. Deutsch-Ostafrika, Nyembe-Bulungwa. 1914. 1 2 ge- sammelt von Hammerstein. Type im Stettiner Zoologischen Museum. Rhogas annulicornis nov. spec. Kopf rauh körnig, schwarz, obere Hälfte des Untergesichtes mit feiner eingedrückter Medianlinie. Augeninnenrand sehr wenig eingedrückt. Fühler schwarz, 16.—22. Glied weiß; hinter dem 42. Glied abgebrochen. Thorax körnig rauh, rostrot, Prothorax und Mesonotum ohne Hinterrandsaum mit Scutellum schwarz; ebenso die Tegulae schwarz. Parapsidenfurchen wenig scharf, punktiert. Schmaler Hinterrandsaum des Mesonotum poliert glatt. Mittelsegment verworren runzlig, Medianleiste fehlt. Mesopleural- furche nur hinten angedeutet. Beine dunkelbraun, Mittel- und Hintercoxen rostrot, Schienensporne rostgelb, 1.—8. Hintertarsen- glied weiß. 1. und 2. Segment rostrot, oben körnig rauh und mit Längsrunzelung und Medianleiste; vom 3. Segment ab schwarz, glatt; 3. Tergit mikroskopisch fein chagriniert. Flügel hyalin, Adern und Stigma schwarzbraun, Prostigma weißlich. Vom Stigma geht eine blaßbräunliche Querbinde nach hinten. Nervulus weit postfurcal, rücklaufende Ader wenig antefurcal. Basis des Cubitus gerade. Äußere Querader im Hinterflügel als Stummel. 2. Radial- abschnitt 3mal so lang wie der erste. Körperlänge 8 mm, Vorderflügellänge 7 mm. Eeuador, Loja. Juli 1905. 1 $ gesammelt von Dr. Ohaus. Type im Stettiner Zoologischen Museum. Rhogas nigriceps nov. spec. Kopf schwarz, matt, Untergesicht fein quergerunzelt. Palpen blaß rostgelb. Fühler schwarz, ca. 50-gliedrig, Grenze zwischen 3. und 4. Glied braungelb. Thorax matt, rostgelb, Parapsiden- furchen sehr fein. Mesopleuralfurche fehlt. Untere Hälfte der Mesopleure und Mittelbrust poliert glatt. Mittelsegment matt mit äußerst seichter Punktierung und feiner Medianleiste. Beine mit den Coxen rostgelb. Mitteltarsen und Endviertel der Hinter- schienen ohne die Sporne braun, Hintertarsen braunschwarz. Ab- domen rostgelb, 1. und 2. Tergit mit äußerst dichter und feiner Längsrunzelung und Medianleiste, die am Hinterrande jedes Ter- gites fast verschwindet. Basalhälfte des 3. Tergites sehr fein matt chagriniert. Der Rest glatt. Legescheide schwarz. Flügel hyalin, Adern und Stigma dunkelbraun. Nervulus weit postfurcal. Nervus recurrens weit antefurcal. Nervus parallelus weit unten inseriert. Basalabschnitt des Cubitus fast gerade. Zweiter Radialabschnitt ca. 22/, des ersten. Basalhälfte der äußeren Querader des Hinter- flügels. blaß entwickelt. Körperlänge 615 mm, Vorderflügellänge 6 mm, Fühlerlänge 71, mm, Bohrerlänge 1) mm. __ \ 11. Heft 156 Dr. Günther Enderlein; Eeuador, Bucay. 6. Juni 1905. 2 2 gesammelt von Dr. Ohaus. R Typen im Stettiner Zoologischen Museum. Rhogas nigristemmatieum nov. spec. Der ganze Körper mit Anhängen hell rostgelb. Fühler ca. 54-gliederig, Endspitze des Endgliedes sehr lang und dünn. Stemmaticum schwarz. Augeninnenrand eingedrückt. Matt. Meso- pleuralfurche undeutlich. Parapsidenfurchen sehr undeutlich. Mittelsegment körnig rauh, mit Medianleiste. 1. und 2. Tergit körnig rauh mit Medianleiste und Längsrunzelung. 3. Tergit ohne das Enddrittel mit feinerer Medianleiste und feinerer Längs- runzelung. Flügel hyalin, Adern und Stigma hell rostgelb; Adern der Flügelmitte braun, 2. Cubitalabschnitt weiß. Nervulus weit Beer rücklaufende Ader weit antefurcal. 2. Radialabschnitt 1%, des ersten. Äußere Querader des Hinterflügels kurz. Körperlänge 6—7 mm, Vorderflügellänge 6—7 mm, Fühler- länge 81, mm, Bohrerlänge ca. 113 mm. Mexiko, Chiapas. 20. 7. 1907 und 8. 8. 1909. 2 2 gesammelt von L. Conradt. Type im Stettiner Zoologischen Museum. R. melleus (Cress. 1869) aus den Vereinigten Staaten ist sehr ähnlich, hat aber die vier ersten Tergite langseerunaee und das Stemmaticum rostgelb. Rhogas sonorenis Cam. 1887. Fühler 39-gliederig. Costa Riea. 1 2 gesammelt von H. Schmidt. Rhogas ferrugineus nov. spec. Körper mit allen Anhängen rötlich rostgelb; matt, chagriniert. Innerer Augenrand eingedrückt. Parapsidenfurchen scharf. Meso- pleuralfurche fehlt. Mittelsegment eng verworren runzelig, Median- leiste etwas wellig. 1. und 2. Tergit wellig längsrunzlig, mit kurzen Querleisten, die aber die nächste Runzel oft nicht treffen; Median- leiste scharf. 3. Tergit ohne das Hinterfünftel mit geraden, dichten, feinen Längsrunzeln, ohne Medianleiste. Vom 4. Tergit ab glatt. Flügel hyalin, Adern braungelb, Stigma braun. 2. Radialabschnitt das Doppelte des ersten. Nervulus weit postfurcal, rücklaufende Ader weit antefurcal. Basis des Cubitus gerade. Äußere Querader des Hinterflügels fehlt. Körperlänge 8—9 mm, Vorderflügellänge 6—6 15 mm, Bohrer- länge 1, mm. Mexiko, Chiapas. 16. 7. 1907. 1 $& 1 2 gesammelt von L. Conradt. Typen im Stettiner Zoologischen Museum. Zur Kenntnis außereuropäischer Braconiden 157 Rhogas ventrimacula nov. spec. Kopf matt dunkelrostbraun, mit rostfarbenem Saum um die Augen von wechselnder Breite. Augeninnenrand gerade. Fühler rostfarben, Endhälfte unklar; 26 bis mehr als 28-gliederig (in letzterem Fall hinter dem 28. Glied abgebrochen). Thorax matt, dicht pubesziert, dunkel rostbraun mit rostfarbenen Suturen, Grenzen und Furchen. Scutellum und Mittelsegment rostfarben. Parapsidenfurchen sehr unscharf und so von der Pubescenz ver- deckt, daß sie als fehlend erscheinen; nur durch die hellere Rost- färbung hervortretend; (die Feststellung, ob wirklich die Furchen vorhanden sind, gelang nur durch Abreiben der Thorakalpubescenz auf der einen Körperseite eines Exemplares mittels einer feinen Nadel). Mittelsegment verworren gerunzelt, vordere Hälfte mit Medianleiste. Beine mit den Coxen rostgelb, Hinterschenkel ohne die beiden Enden braun. Abdomen dunkelbraun, Mitte der Unter- seite rostgelb; Endhälfte des 1. Tergites, das 2. Tergit und Basal- hälfte des 3. Tergites, sämtlich ohne die Seitensäume hell rostgelb. 1. und 2. Tergit wellig längsgerunzelt, Runzeln sehr fein; Median- leiste sehr fein. Basalhälfte des 3. Tergites fein längsrunzelig chagri- niert; der Rest glatt. Flügel hyalin. Adern bräunlich. 2. Cubital- abschnitt weiß. Stigma braun, Basal- und Endviertel weiß. Ner- vulus weit antefurcal, rücklaufende Ader weit postfurcal, Basis des Cubitus in der Mitte etwas gebogen, 2. Radialabschnitt das Doppelte des ersten. 2. Cubitalzelle außen etwas verschmälert. Außere Querader des Hinterflügels fehlt. Körperlänge 44),—53%, mm, Vorderflügelläinge 4—4% mm, Fühlerlänge 3 mm und mehr, Bohrerlänge ca. mm. Mittelamerika, Costa Rica.1 2 Q gesammelt von H. Schmidt. Typen im Stettiner Zoologischen Museum. Rhogas areatus nov. spec. Der ganze Körper etwas matt, blaß ockergelb. 1. Fühlerglied auf der Außenseite etwas gebräunt, 2. Glied auf der Außenseite braun. Stemmaticum schwarz. Legescheide und Klauenglied (Praetarsus) braun. Parapsidenfurchen sehr scharf, glatt. Meso- pleuralfurche fehlt. Mittelsegment groß gefeldert, Leisten nicht sehr scharf und deutlich; vorderes Drittel mit Medianleiste, die sich hinten breit gabelt. 1. und 2. Tergit mit mäßig dichten, ge- raden Längsrunzeln, aus denen sich eine Medianleiste kaum ein wenig von den übrigen auszeichnet. 3. Tergit ohne das Enddrittel mit sehr undeutlichen, geraden, dichten Längsrunzeln. Der Rest matt.® Flügel hyalin. Stigma hellbraun, Basal- und Enddrittel hell ockergelb. Adern braun, ockergelb sind: Costa ohne die Basis, Basaldrittel der Media, Basalhälfte des 1. geraden Cubital- abschnittes und die Hinterflügeladern. 2. Radialabschnitt das Doppelte des ersten. 2. Cubitalzelle fast parallel. Nervulus etwas postfurcal. Rücklaufende Ader sehr wenig antefurcal. Außere Querader des Hinterflügels fehlt. 11. Heft 158 .. -. Dr. Günther Enderlein: Körperlänge 5% mm, Vorderflügellänge 4%, mm, ee 1, mm. Britisch Honduras, Manatee. Februar. 1 2. Type im Stettiner Zoologischen Museum. Rhogas signaticornis nov. spec. Der ganze Körper etwas matt, hell ockergelb. Fühler ocker- gelb, die zweiersten Glieder braun, 3.—7. Glied schwarz, 8. Glied braun. Stemmaticum schwarz. Parapsidenfurchen scharf, un- punktiert. Mesopleuralfurche schwach angedeutet. Mittelsegment mit scharfer Felderung; hintere Hälfte mit 4 Längsleisten, vorderes Drittel mit Medianleiste, hinten breitgegabelt. 1. und 2. Tergit mit wenig dichten, geraden Längsrunzeln; Medianleiste auf dem 1. Tergit etwas kräftiger als die Längsrunzeln und etwas weiter ab- stehend von ihnen, auf dem 2. Tergit von der gleichen Entwicklung wie die übrigen Längsrunzeln. 3. Tergit und die folgenden matt. Legescheide ockergelb, Spitze leicht gebräunt. Flügel mit Stigma und Adern hell ockergelb, braun ist: 1. und 3. Radialabschnitt und die Grundader. 1. Cubitalabschnitt schwach wellig, Nervulus etwas postfurcal, rücklaufende Ader etwas antefurcal. 2. Radial- abschnitt 21, des ersten. Hinterflügel ohne äußere Querader. Körperlänge 74, mm, Vorderflügellänge 7 mm, Bohrerlänge - 14, mm. Britisch Honduras, Manatee., 1,8: Type im Stettiner Zoologischen Museum. Rhogas limbativentris nov. spec. .Kopf Slatt rostgelb; Fühler lang rostbraun. Stemmaticum schwarz. Thorax glatt, rostgelb. Parapsidenfurchen scharf, punk- tiert. Mesopleuralfurche scharf, punktiert, Endviertel fehlt. Mittelsegment mit zwei bis drei scharfen mittleren verworren und zackig verlaufenden Querleisten, die zahlreiche Seitenäste aussen- den, die aber keine Anastomosen eingehen; im Verlauf derselben ist die Färbung rostbraun; vorderes Viertel mit Medianleiste. Ab- domen schwarz, Unterseite und Seitenrandsaum der Oberseite, vom 6. Tergit ab ganz blaß ockergelb; auf dem 1. und 2. Tergit verbreitert sich nach dem Hinterrand zu der Seitensaum etwas. 1. und 2. Tergit mit scharfen, dichten, etwas welligen Längs- runzeln mit kurzen Queraststummeln; 1. ohne, 2. mit Medianleiste. 3. Tergit mit dichterer Längsrunzelung. 4. mit viel feinerer und dichterer Längsrunzelung; 5. Tergit feinkörnig rauh und matt, nur an den Seiten einige Spuren von Längsrunzeln. Der Rest ziemlich glatt. Bohrerscheide hellbräunlich, Basis gelblich. Beine mit den Coxen ockergelb; schwarzbraun ist: Hintercoxe ohne Basis und Spitze, je ein Längsstreif auf der Innen- und Außenseite der Hinter- schenkel, ersterer die Endhälfte, zweiter die Endhälfte (3) oder die ganze Länge (2) einnehmend; ein Längsstreifen auf der Hinterseite der Mittelschenkel, alle fünften Tarsenglieder. Flügel hyalin, Zur Kenntnis außereuropäischer Braconiden 159 Adern und Stigma schwarzbraun; ockergelb ist: Prostigma und Costa, distal des Stigma. 2. Cubitalquerader weißlich. Nervulus postfurcal, rücklaufende Ader antefurcal. 2. Radialabschnitt das Doppelte des ersten. Hintere Querader im Hinterflügel fehlt. Körperlänge 7%, mm, Vorderflügellänge 64, mm, Bohrerlänge 2 mm, Länge der Legescheide 1 mm, Fühlerlänge 114, mm, aber Spitze abgebrochen. Südbrasilien, Santa Catharina. 2 $ 1 2 gesammelt von Lüderwaldt. i Typen im Stettiner Zoologischen Museum. Rhogas seriptus nov. spec. Kopf mit Fühler ockergelb, matt. Stemmaticum schwarz. Thorax matt, oben lederartig rauh; hell ockergelb, Mesonotum mit Scutellum und ein Fleck unter der Vorderflügelwurzel schwarz. Mesopleuralfurche fehlt. Parapsidenfurchen fein, körnig punktiert. Mittelsegment matt, Medianleiste sehr fein, hinten einige kurze Andeutungen von Längsleisten. Abdomen hell ockergelb, End- hälfte des 3. und die übrigen Tergite ohne die Seitensäume schwärz- lich. 1., 2. und die Basalhälfte des 3. Tergites mit sehr feiner, mäßig scharfer Längsrunzelung und deutlicher Medianleiste. Beine blaß ockergelb, Endhälfte des Hinterschenkels oben und unten mit brauner Längsstrieme. Fünftes Tarsenglied leicht gebräunt. Flügel hyalin, Adern weißlich ockergelb, braun ist: 2. Median- abschnitt, Grundader, Prostigma, 1. Radialabschnitt, 1. Cubital- querader und Basalhälfte der Parallelader. Nervulus sehr weit postfurcal, rücklaufende Ader antefurcal, 2. Radialabschnitt 1% des ersten. Stigma hellbraun, Basalhälfte und Spitze lebhaft ockergelb. Äußere Querader im Hinterflügel als Stummel. Körperlänge 5 mm, Vorderflügellänge 41, mm. Südbrasilien, Santa Catharina. 1 & gesammelt von Lüder- waldt. Type im Stettiner Zoologischen Museum. Rhogas nigribasis nov. spec. Kopf und Fühler rostgelb, matt. 1. und 2. Fühlerglied außen braun. Stemmaticum schwarz. Thorax hell rostgelb, Mesonotum ohne Scutellum rostbräunlich; Vorderecken der Pro- und Meso- pleure, Hinterecken der Metapleure und Mittelsegment schwarz. Hintere Hälfte der Mesopleuralfurche flach angedeutet. Para- psidenfurchen schmal, scharf, weit punktiert. Mittelsegment matt, etwas körnig, Medianleiste sehr scharf. Beine mit den Coxen hell rostgelb; Endhälfte der Hinterschenkel oben etwas gebräunt. Abdomen rötlich rostgelb, 1. Tergit mit Ausnahme des Enddrittels schwarz. 1., 2. und Basalhälfte des 3. Tergites mit äußerst feiner, flacher, dichter Längsrunzelung und mit relativ scharfer Median- leiste. Der Rest matt. Flügel hyalin, Stigma und Adern ockergsc'F, 11. Heii 160 Dr. Günther Enderlein: Adern der Flügelmitte braun. Nervulus weit postfurcal, rück- laufende Ader weit antefurcal, 2. Radialabschnitt 1?/, des ersten. Äußere Querader des Hinterflügels als Stummel. Körperlänge 7 mm, Vorderflügellänge 64, mm. Eeuador, Loja. August 1905. 1 d gesammelt von Dr. Ohaus. Type im Stettiner Zoologischen Museum. 2 Rhogas nigricosta nov. spec. Der ganze Körper hell ockergelb, matt. Kopf mehr rostgelb. Stemmaticum schwarz. 1. und 2. Fühlerglied braun, die übrigen an der Basis etwas gebräunt. Parapsidenfurchen scharf, unpunk- tiert. Mesopleuralfurche hinten flach angedeutet. Mitte der Meso- pleure mit einigen Querrunzeln. Mittelsegment mit sehr feiner und nicht sehr deutlicher Medianleiste und mit unregelmäßiger und unregelmäßig unterbrochener Längsrunzelung. 1., 2. und Basalhälfte des 3. Tergites mit feiner, nach hinten zu feiner werden- der Längsrunzelung und scharfer Medianleiste. Basis und End- viertel der Hinterschiene braun. Flügel hyalin, Adern weißlich ockergelb, Costa schwarz, Teil distal des Stigma weißlich ockergelb. 1. Radialabschnitt und Parallelader braun, Stigma braun. Ner- vulus sehr weit postfurcal, rücklaufende Ader ziemlich weit ante- furcal, 2. Radialabschnitt 1 1% des ersten, Basis des Cubitus schwach gebogen, 2. Cubitalzelle nach außen etwas verschmälert. Fast die Basalhälfte der äußeren Querader am Hinterflügel entwickelt. Körperlänge 51, mm, Vorderflügellänge 4%, mm. Südbrasilien, Santa Catharina. 1 $ gesammelt von Lüder- waldt. Type im Stettiner Zoologischen Museum. Rhogas interstitialis nov. spec. Kopf rostgelb, matt; Fühlergeißel und Stemmaticum schwarz- braun. Thorax rötlich rostgelb, matt. Parapsidenfurchen scharf, unpunktiert, Mesopleuralfurche fehlt. Mittelsegment durch feine Längs- und Querleisten in kleine rechteckige Maschen zerlegt; Medianleiste sehr scharf, hell ockergelb. Beine hell rostgelb, 5. Tarsenglied gebräunt. Rand 2. Tergit feinkörnig rauh, mit scharfen Längsrunzeln und scharfer Medianleiste. Basalhälfte des 3. Tergites mit feineren Längsrunzeln, ohne Medianleiste, hintere Hälfte mit kielartiger Medianerhebung. Flügel hyalin. Stigma und Adernhellbraun, Grundader, Costa und Media braun. Nervulus mäßig postfurcal, rücklaufende Ader interstitial (rechts) und wenig ante- furcal (links). 2. Radialabschnitt wenig länger als der erste. Fast die Basalhälfte der äußeren Querader im Hinterflügel entwickelt. Körperlänge 5 mm, Vorderflügellänge 4), mm. Südbrasilien, Santa Catharina. 1 $ gesammelt von Lüder- waldt. Type im Stettiner Zoologischen Museum. Zur Kenntnis außereuropäischer Braconiden 161 Rhogas signativena nov. spec. \ Der ganze Körper hell rostgelb, matt; Fühler ca. 51-gliederig. Stemmaticum schwarz. Basalhälfte des Mittelsegments und das 1. Tergit ohne das Enddrittel beim Q etwas rostfarben. Parapsiden- furchen fein, unpunktiert. Mesopleuralfurche fehlt. Mittelsegment unscharf netzpunktiert, Medianleiste fein aber scharf. 5. Tarsen- glied hellbraun. Abdomen matt. 1., 2. und 3. Tergit, letzteres ohne das Enddrittel, sehr fein und flach netzpunktiert (etwas zu Längsreihen angeordnet) und mit scharfer Medianleiste, Flügel hyalin, Adern scharf dunkelbraun; Costa, Stigma und End- abschnitt von Radius und Cubitus ockergelb. 2. Cubitalquerader und 2. Cubitalabschnitt weiß. Endhälfte des Stigma beim 2 schwach gebräunt. 2. Radialabschnitt 2—21, des ersten. Nervulus postfurcal, rücklaufende Ader antefurcal. Fast die Hälfte der äußeren Querader im Hinterflügel blaß entwickelt. Körperlänge 5—6 mm, Vorderflügelläinge 4%4—51, mm, Fühlerlänge 7 mm, Bohrerlänge % mm. Mittelamerika, Costa Rica. 5 d 1 2 gesammelt von H.>Schmidt. Typen im Stettiner Zoologischen Museum. Rhogas pygmaeus nov. spec. Kopf etwas matt, schwarz. Praeclypealgrube und Mundteile hell rostgelb. Fühler braunschwarz, die zwei ersten Glieder rost- gelb, hinter dem 30. Glied abgebrochen. Thorax rostgelb. Meso- notum ohne Scutellum gebräunt. Parapsidenfurchen ziemlich fein. Mesopleuralfurche nur im Endviertel entwickelt, nicht crenuliert. Beine mit den Coxen hell rostgelb, Schienen und Tarsen leicht ge- bräunt, 5. Tarsenglieder braun. Mittelsegment schwarz mit feiner Netzpunktierung und mit ziemlich scharfer Medianleiste. Abdomen rostgelb, 1. Tergit ohne den Hinterrandsaum, hintere Seitenecken des 2. Tergites, 3. Viertel des 3. Tergites ohne die Seiten und 5. Ter- git braun. 1. und 2. Tergit sehr fein und dicht längsrunzelig punk- tiert und mit sehr feiner Medianleiste. Basalhälfte des 3. Tergites sehr fein netzpunktiert. Der Rest matt. Legescheide schwarz. Flügel hyalin, Adern gelbbraun, Stigma braungelb, ebenso letzter Cubitalabschnitt und Endhälfte der Parallelader. Nervulus ziem- lich weit postfurcal. Nervus recurrens ziemlich weit antefurcal, 2. Radialabschnitt doppelt so lang wie der erste. 1. Cubital- abschnitt fast gerade. Äußere Querader im Hinterflügel fehlt. Körperlänge 34, mm, Vorderflügellänge 3%, mm, Fühlerlänge (hinter dem 30. Glied abgebrochen) 4% mm, Bohrerlänge kaum %, mm. Südbrasilien, Santa Catharina. 1 ? gesammelt von Lüder- waldt. Type im Stettiner Zoologischen Museum. Archiv für Naturgeschichte 1918. A. 11. 1l 11. Heft 162 Dr. Günther Enderlein: Subfam. AGATHIDINAE. Bestimmungstabelle der Genera der Agathidinen. !) 1. Radialzelle der Vorderflügel durch Querader geteilt. 2. Radialzelle ungeteilt. 5; 2. Fühler unten quirlartig behaart. Abdomen vorn und hinten zugespitzt. Plumarius Phil. 1873. Fühler nicht quirlartig behaart. Abdomen breit sitzend. Neoneurus Halid. 1838. 3. Flügel mit zwei Cubitalzellen oder die 2. unvollkommen ge- schlossen (Ausnahme: abnorme Stücke von Agathis!) 4. Flügel mit drei Cubitalzellen. f 4. 2. Abdominaltergit mit halbkreisförmigem Ouereindruck. Camptothlipsis Enderl. 2. Abdominaltergit ohne Quereindruck. 5. 5. Discoidalzelle mit 1. Cubitalzelle verschmolzen. Beognatha Kokuj. 1903 und Orgiloneura Ashm. 1900. Discoidalzelle und 1. Cubitalzelle durch Ader getrennt. 6. 6. Erster Abschnitt der Radialader lang, ungefähr so lang wie die 1. Cubitalquerader; Radialzelle an der Basis erweitert. Cresimus Ashm. 1900. Erster Abschnitt der Radialader weit kürzer als die erste Cubitalquerader; Radialzelle an der Basis nicht erweitert. Nervulus interstitial. Orgilus Halid. 1835.?) 7. Discoidalzelle und 1. Cubitalzelle durch Ader getrennt. 8, Discoidalzelle und 1. Cubitalzelle nicht getrennt. 12. 8. Radialzelle breit. 1. Abdominalsegment stielartig und lang. 9. Radialzelle schmal. Hinterleib sitzend (Maxillartaster 5-gliederig). 14; 9. Areola trapezoidal, breiter als lang. Maxillartaster 5-gliederig. Meteroidea Ashm. 1900. Areola groß dreieckig. Maxillartaster 6-gliederig. 10. 10. Mittelsegment mit scharfer medianer Längsleiste. Mimagathis Enderl. 1905.2) Mittelsegment ohne scharfe mediane Längsleiste. Stantonia Ashm. 1904.?) 1) Nicht enthalten sind darin: Aörophiloides Strand, 1911. (A. testaceator Str. Neu-Guinea, Int. ent. Zeitschr. 5. pag. 131). Spilomierodus Cam. 1911. (S. nigriceps Cam., Neu-Guinea, J. R. Agric, Soc. Demerara. 1. pag. 323.). Trigonophatnus Cam. 1907 (T. albobalteatus Cam., Neu-Guinea, i. Graven- hage. Tijdschr. Ent. 50. pag. 27.). Ischnagathis Cam. 1909. (I. petiolata Cam. Bornes, Soc. entomol. 24. pag. 148,). Lisitheria run: 1904, (L. nigricornis Cam., Indien. Entomologist 1504. ) Kanthomiorodus Cam. 1904. (X. üridipennis Cam., Capland, Rec. Albany pag. 158). 2) Orgilus, Mimagathis und Stantonia sind näher verwandt und bilden zusammen den Tribus: Mimagathidini. 11. 12. 13. 14. 15. 16. N ge Zur Kenntnis außereuropäischer Braconiden 163 Parapsidenfurchen vorhanden. (Schenkel und Schienen der Hinterbeine seitlich zusammengedrückt). Snellenius Westw. 18832. Parapsidenfurchen fehlen. Earinus Wasm. 1837. Klauen — wenigstens bei den Vorderbeinen — an der Spitze gespalten oder mit Zahn. Luftloch des Mittelsegmentes spaltförmig oder elliptisch. 13. Klauen einfach (abgesehen von der oft verbreiterten Basis). Luftloch des Mittelsegmentes meist rund und klein. 29. 1. Abdominalsegment in der ganzen Länge stielartig ver- schmälert, 3—4 mal so lang wie hinten breit. Parapsiden- furchen vorhanden. 14. 1. Abdominalsegment gewöhnlich, Abdomen sitzend. 15. Stirngrube ohne Randleiste. (Kopf vorn stark verlängert, Genae solang oder länger als die Augen) Megagathis Kriechb. 1894. Stirngrube mit Randleiste. Kopf vorn nicht verlängert. Pelmagathis Enderl. 2. Abdominaltergit mit Querfurche. (Parapsidenfurchen vor- handen.) 16. 2. Abdominaltergit ohne Quereindruck. 17. Vorderer Ocellus hinten mit deckelartiger Leiste. 2. Ab- dominaltergit mit feiner Querfurche. Körper sehr gedrungen. Hyrtanommatium Enderl. Vorderer Ocellus hinten ohne deckelartige Leiste. 2. Ab- dominaltergit mit breiter Querfurche. Oreba Cam. 1900. Endglieder der Maxillartaster beim Qlinsenförmig. Parapsiden- furchen vorhanden. Trotieus Brull& 1846. Endglieder der Maxillartaster beim d und 2 fadenförmig. 18. . Stirngrube ohne Randleiste. 19. Stirngrube mit Randleiste bis zu den hinteren Ocellen (oder diesen genähert). 19. Parapsidenfurchen vorhanden. 20. Parapsidenfurchen fehlen völlig. 22. 20. Kopf vorn stark verlängert, Genae so lang oder länger als die 22. 23. Augen. 1. Abdominalsegment im Basaldrittel stielartig ver- engt. Labagathis Enderl. Kopf vorn nicht verlängert, Genae kürzer als die Augen. 1. Abdominalsegment an der Basis nicht stielartig verengt. 21. . Mittelsegment mit Felderung (Leisten-Skulptur). Euagathis Szepl. 1900. Mittelsegment glatt. Liopisa Enderl. Mittelsegment glatt. Maecroagathis Szepl. 1908. Mittelsegment gefeldert. 23. Wallartige Leiste um die Fühlerbasis herum fehlt hinten. Hemichoma Enderl. Wallartige Leiste um die Fühlerbasis herum hinten in großem Bogen (aber entfernt von den Ocellen) geschlossen. Gyrochus Enderl. 11* 11. Heft 164 24. 25. 26. 27. 28. 29. 30. 31. 32. 33. 34. 35. 41. Dr. Günther Enderlein: Kopf vorn stark verlängert, Genae etwa so lang wie die Augen. Mittelsegment gefeldert. E 25. Kopf kurz, Genae viel kürzer als die Augen. 27. Parapsidenfurchen vorhanden. Cremnops Först. 1862. Parapsidenfurchen fehlen. 26. 2. Abdominaltergit lang und durch scharfen Quereindruck in zwei Teile zerlegt. Isoptronotum Enderl. 2. Abdominaltergit ohne Quereindruck. Adiathlipsis Enderl. Parapsidenfurchen ausgebildet. Mittelsegment gefeldert. Disophrys Först. 1862. Parapsidenfurchen fehlen. 28. Mittelsegment gefeldert. Biroia Szepl. 1900. Mittelsegment poliert glatt. Dichelosus Sz£pl. 1902. Kopf vorn verlängert; Rostrum lang. Agathis Latr. 1802. Kopf vorn kurz; Rostrum meist fehlend. 30. Maxillartaster länger als Kopf und Thorax zusammen. Aenigmostomus Ashm. 1900. Maxillartaster normal. 31. Augen groß, Backen fast fehlend, Areola vorn nicht gestielt. Zelomorpha Ashm. 1900. Augen kleiner, Backen mehr oder weniger lang. 32. Thorax kurz und gedrungen, fast nur so lang wie hoch. 33. Thorax schlank, länger als hoch. 35. Sporn länger als die Hälfte des Metatarsus. Crassimierodus Ashm. 1900. Sporn kleiner als die Hälfte des Metatarsus. 34. Rostrum lang. Agathirsia Westw. 1882. Rostrum kurz oder fehlend. Epimierodus Ashm. 1900. 1. und 2. Abdominaltergit mit dichten und scharfen, parallelen Längsriefen. 36. 2. (meist auch des 1.) Abdominaltergit ohne Längsriefen. 38. 36. 1., 2. und 3. Abdominaltergit mit Längsriefen; 2. und 3. lang mit scharfem Quereindruck. 37. 3. Abdominaltergit ohne Längsriefen und ohne Quereindruck. Parapsidenfurchen vorhanden. Hemiogaster Enderl. 37. Areola vorn sitzend. Braunsia Kriechb. 1894. Areola vorn gestielt. Ioxia Enderl. 38. 2. und 3. Abdominaltergit mit Quereindruck. Bar: : Das 2. Abdominaltergit mit Quereindruck. 42. ‘39. Parapsidenfurchen fehlen. Mittelsegment mit Leisten. Aörophilina Enderl. Parapsidenfurchen vorhanden. 40 . Mittelsegment vollkommen gefeldert. Querfurche des 2. und 3. Tergites breit und crenuliert. Stirngrube ohne Randleiste. Neomierodus Szepl. 1908. Mittelsegment glatt. 41. Stirngrube ohne Randleiste. Aörophilus Szepl. 1902. Stirngrube mit Randleiste. Craspedobothrus Enderl. Zur Kenntnis außereuropäischer Braconiden 165 42. Parapsidenfurchen vorhanden. 43. Parapsidenfurchen fehlen. 46. 43. Stirngrube ohne Randleiste. Areola dreieckig, vorn mehr oder weniger lang gestielt. Mittelsegment punktiert runzlig. Mierodus Nees 1812. Stirngrube mit Randleiste. 44. 44. Mittelsegment poliert glatt. Areola vorn meist in einem Punkte sitzend. Astiria Enderl. Mittelsegment gefeldert. Areola 4eckig, vorn sitzend. Alabagrus Enderl. 45. Areola klein, 3eckig, vorn gestielt. 45. Areola vorn sitzend (nicht gestielt); oder höchstens in einem Punkte sitzend. 47. 46. Mittelsegment glatt. Agathiella Szepl. 1902. Mittelsegment mit Leisten. Agathellina Enderl. 47. Mittelsegment poliert glatt. Stirngrube ohne Randleiste. 1. Abdominaltergit mit zwei kräftigen Längsleisten. Metriosoma Sz£pl. 1902. Mittelsegment mit Felderung oder wenigstens einer Längs- leiste. _ 48. 48. Stirngrube ohne Randleiste. 1. Abdominaltergit mit zwei Längsleisten. Ditropia Enderl. Stirngrube mit Randleiste. 1. Abdominaltergit mit nur einer kielartigen abgerundeten Längserhebung. Liyptia Enderl. Earinus Wesm. 1837. Earinus seitus nov. spec. Kopf poliert glatt schwarz, Mundteile hell ockergelb. Fühler schwarz. Thorax poliert glatt, schwarz, Mittelsegment und Meta- pleure hell ockergelb, beide poliert glatt. Mesopleuralfurche fehlt. Beine mit den Coxen hell ockergelb, Hinterbeine mit den Coxen und ohne Trochanter und Trochantinus schwarz. Hinterschienen- sporne rostfarben. Abdomen poliert glatt, hell ockergelb, vom 5. Segment ab schwarz. Flügel lebhaft ockergelb, Costa und Stigma schwarzbraun, eine 1!1/, mm breite mittlere Querbinde dunkelbraun (die innere Grenze läuft ’durch die Mitte der 1. und 2. Discoidalzelle, die äußere dicht außerhalb der Areola). Etwas mehr als das Spitzenfünftel braun. Das 3. Viertel und das Spitzen- achtel des Hinterflügels hellbraun. Areola vorn schmal sitzend, außen in der Mitte schwach gebogen, ohne Stummel. Körperlänge 8 mm, Vorderflügellänge 8 mm, Fühlerlänge 8 mm. Eeuador, Villano. 30.12.1905. 1 $ gesammelt von Dr. Ohaus. Type im Stettiner Zoologischen Museum. Hyrtanommatium nov. gen, Typus: H. crassum nov. spec., Goldküste. Radialzelle ungeteilt. Vorderflügel mit drei Cubitalzellen. 1. Cubitalzelle und Discoidalzelle nicht getrennt. Klauen gespalten (die der Hinterbeine abgebrochen). Luftloch des Mittelsegmentes 11. Heft 166 Dr. Günther Enderlein: länglich elliptisch. 1. Abdominalsegment breit sitzend, Tergit hinten Y, breiter als lang. 2. Tergit kurz und breit, mehr als 4mal breiter als lang; in der Mitte mit einer feinen eingedrückten Quer- linie. Legerohr von Abdominallänge. Mittelsegment gefeldert. Parapsidenfurchen sehr scharf (mit OQuerleisten gefüllt). Ante- dorsum des Mesonotum mit nur einer sehr kräftigen Längsfurche. Kopf sehr breit (mit Augen 2,6 mm), Stirn und Scheitel sehr kurz (1 mm). Auf dem Stemmaticum hinter dem vorderen Ocellus eine V-förmige Leiste, die sich nach hinten zu (nach dem Winkel zu) zahnartig uns spitz erhebt; nach vorn schließt sich an die Kante der Leiste eine löffelartige Vertiefung an, die deckelartig den vor- deren Ocellus von hinten überragt. Körpergestalt ungewöhnlich dick und gedrungen. Die isoliert stehende Gattung scheint noch die meisten Be- ziehungen zu Oreba Cam. 1900 (0. furpurea Cam., Indien) zu be-. sitzen; hier hat das 2. Tergit eine breite Querfurche. Hyrtanommatium erassum nov. spec. Kopf schwarz, mit sehr dichter, feiner und rauher Punktie- rung. Vorderrand des Clypeus rostrot. Untergesichtsbehaarung kurz und grau. Untergesicht oben mit kurzem Längskiel. Fühler schwarz, 1. Glied dunkel rostbraun. Thorax sehr gedrungen und breit, schwarz mit ziemlich dichter Punktierung. Die Furche des Antedorsum des Mesonotum ohne Punktierung und ohne Quer- kiele. Parapsidenfurchen mit scharfen aber tiefliegenden Quer- kielen. Praescutellargrube mit sechs Längsleisten. Mesopleuralfurche kräftig, vorn stark nach oben gerichtet und verkürzt, mit ca. 11 sehr kräftigen, ziemlich langen Querleisten. Metapleuren ziemlich dicht punktiert. Felderung des Mittelsegmentes wellig, dazwischen runzelig punktiert. Coxen ohne die Vordercoxen lebhaft ockergelb. Beine ockergelb, mit gelblicher Pubescenz. Abdomen poliert glatt und rötlich ockergelb. Legescheide dunkelbraun. Vorderflügel mit Adern und Stigma schwarzbraun (mit Ausnahme der zwei ge- wöhnlichen hyalinen Pünktchen hinter dem Stigma). Areola groß, quadratisch, 2. Cubitalquerader fast gerade und mit kurzem Ader- stummel. Hinterflügel hellbraun, in der Spitze dunkler. Körperlänge 11 mm, Vorderflügellänge 10% mm, Thorakal- breite 34, mm, Abdominallänge 51, mm, größte Abdominalbreite 21, mm, Bohrerlänge 51, mm. Goldküste. 1 2. Type im Stettiner Zoologischen Museum. Camptothlipsis nov. gen. Typus: C. costalis nov. spec., Transvaal. Flügel mit nur zwei Cubitalzellen, zweite Cubitalquerader fehlt. Discoidal- und 1. Cubitalzelle verschmolzen. 2. Hinterleibstergit mit einer scharf eingedrückten, halbkreisförmigen Linie, deren Enden nahe den Seiten der Basis des Tergites liegen und deren Bogen ein wenig über die Mitte des Tergites reicht. Radialzelle Zur Kenntnis außereuropäischer Braconiden 167 sehr schmal, Basalabschnitt verschwindend klein. Legerohr von Körperlänge. Klauen ungezähnt. Beognatha Kokuj. 1903 (B. turanica Kok. aus Transkaspien) und Orgiloneura Ashm. 1900 (0. antipoda Ashm. 1900 aus Austra- lien) sind mit dieser Gattung verwandt, besitzen aber nicht den halbkreisförmigen Eindruck des 2. Tergites. Camptothlipsis costalis nov. spec. Kopf ockergelb, Fühler schwarz. Thorax hell ockergelb. Parapsidenfurchen scharf, Antedorsum des Mesonotum ohne ein- gedrückte Linien. Mesopleuralfurche sehr seicht, schmal, mit ca. 12 äußerst kurzen und unscharfen Querkielchen; vorderes Viertel fehlt. Mediansegment mit feinem Mediankiel und undeutlicher, feiner Netzung. Beine hell ockergelb. (Hinterbeine von den Schenkeln ab abgebrochen). Abdomen ockergelb. Legescheiden schwarz. Flügel hyalin, Adern blaßbraun, Stigma dunkelbraun, Costa dick und dunkelbraun. Körperlänge 5% mm, Vorderflügellänge 4,6 mm, Fühlerlänge ca. 6% mm, Bohrerlänge 6 mm. Transvaal, Zoutpansberg. 12. Type im Stettiner Zoologischen Museum. Camptothlipsis perula nov. spec. Die Unterschiede von C. costalis sind: Stirn und Scheitel (und Augenrandsäume) und Hinterhaupt ohne die Seiten schwarz. Mesonotum ohne Praescutellargrube und ohne Scutellum schwarz. Praescutellargrube mit drei Längsleisten. Letztes Abdominalsegment schwarz. Von den Hinterbeinen ist schwarz das Spitzendrittel der Schienen und die Tarsen; ein schmales Ringelchen nahe der Schienenbasis braun, Schienen- endsporne rostbraun. Körperlänge 61, mm, Vorderflügellänge 514 mm, Fühlerlänge ca. 7 mm, Bohrerlänge 6 mm. Nordostafrika, Eritrea, Asmara. Juli 1908. 1 @ gesammelt von Kristensen. Type im Stettiner Zoologischen Museum. Megagathis Kriechb. 1894. Megagathis albitarsis (Cress. 1865). Agathis albitarsis Cresson, Proc. Ent. Soc. Philad., vol. 4, 1865, p. 63. Agathis Cressoni, Cameron, Biol. Centr. Amer. Hym., vol. 1, 1887, p. 338, Taf. 16, Fig. 9 (SP). Cuba, Guantamo. 981%. Megagathis petiolata (Sze&pl. 1902). ’ Südbrasilien, Santa Catharina. 1 $ gesammelt von Lüder- waldt. 11, Heft 168 Dr. Günther Enderlein: Pelmagathis nov. gen. Typus: P. rufidorsum nov. spec., Batjan. 1. Abdominalsegment in der ganzen Länge verschmälert und stielartig ca. 3—4mal so lang wie hinten breit. Hierin mit Mega- gathis Kriechb. übereinstimmend, von der sie sich durch folgendes unterscheidet: Stirngrube mit Randleiste; Kopf vorn nicht ver- längert. — Rüssel vorhanden. Hintercoxen wie bei den meisten Ver- wandten Formen stark und groß. Parapsidenfurchen vorhanden. Von Disophrys Först. durch das stielartige 1. Abdominal- segment unterschieden. Pelmagathis rufidorsum nov. spec. Kopf mit den Fühlern schwarz. Thorax dunkel rostrot; schwarz ist Mittelsegment, Meso- und Metapleure. Dunkelbraun sind die Halteren und ihre Umgebung, sowie die Mitte des Ante- dorsums des Mesonotums. Parapsidenfurchen mit 6—7 kräftigen Querkielen. Metapleure punktiert netzrunzlig. Mittelsegment mit scharfem Netzwerk. Vorderbeine mit den Coxen rostgelb. Mittel- beine abgebrochen. Hinterbeine mit den Coxen tiefschwarz; Schenkel und Schienen dicht mit flachen, eingedrückten Punkten besetzt. Klauen der Vorderbeine gespalten, der Hinterbeine mit kurzem, spitzen Zahn in der Mitte. Flügel, Adern und Stigma dunkelbraun mit schwach messinggelbem, metallischen Glanz. Im Vorderflügel die 2 gewöhnlichen hyalinen Fleckchen. 2. Cubital- querader in der Mitte gebrochen und mit längerem Aderstummel. Körperlänge 111% mm, Vorderflügellänge 124, mm. Batjan. August bis September. 1 d. (H. Fruhstorfer.) Type im Stettiner Zoologischen Museum. Labagathis nov. gen. Typus: ZL. rufoatra nov. spec., Columbien. Stirngrube ohne Randleiste. Parapsidenfurchen vorhanden. Kopf vorn stark verlängert, Genae so lang oder länger als die Augen. Basaldrittel des 1. Abdominalsegmentes stielartig verengt, hinten breit, Seitenrand nicht gerade. Rüssel vorhanden. 2. Abdominal- tergit vor der Mitte mit ziemlich scharfem Quereindruck. — Der Gattung Megagathis Kriechb. und Pelmagathis Enderl. nahestehend, aber das 1. Abdominalsegment ist nicht gleichmäßig lang und schmal stielartig, sondern nur das Basaldrittel ist stielartig verdünnt. Labagathis rufoatra nov. spec. Kopf poliert glatt, tiefschwarz, Untergesicht mit kurzer, ziem- lich dichter Pubescenz. Fühler schwarz. Thorax glatt, schwarz, Mittelsegment und Metapleuren rostrot. Parapsidenfurchen scharf, glatt. Mesopleuralfurche mit ca. 10 sehr langen und sehr kräftigen Querleisten. Metapleuren mit ca. acht etwas welligen Querleisten. Mittelsegment glatt mit vier sehr scharfen Längsleisten, Seitenrand außerdem von scharfer Längsleiste begrenzt; die beiden mittleren ganz vorn zu kurzer Medianleiste vereinigt; nur hinten zwei Reihen Zur Kenntnis außereuropäischer Braconiden 169 vonQuerleisten, an den Seiten drei. Beine mit den Coxen schwarz, nur die Hintercoxen ohne die Spitze rostrot. Abdomen poliert glatt, oben abgeplattet, schwarz, die zwei ersten Segmente rostrot. Legescheide schwarz, Ende zu ?/, der Länge etwas verbreitert. Flügel schwarzbraun. Radialzelle doppelt so breit wie das Stigma. Areola groß, viereckig, 2. Cubitalquerader gerade, ohne Ader- stummel. Körperlänge 104, mm, Vorderflügellänge 11%, mm, Fühler- länge 11 mm, Bohrerlänge 7 mm. Columbien, Hacienda Pehlke. April bis Juni 1908. 1 2 gesammelt von E. Pehlke. Type im Stettiner Zoologischen Museum. Euagathis Sze&pl. 1900. Bestimmungstabelle der Arten der Gattung Euagathis. Nicht aufgenommen in diese Tabelle ist: E. maculides Cameron 1911 aus Neu-Guinea (Nova Guinea 9, 1911, p. 245); E. fuscipennis Cameron 1906 ?) aus Neu-Guinea (Nova Guinea 5, 1906, p. 43); E. papua Cameron 1906 aus Neu-Guinea (l. c. p. 46); E. variceps Cameron 1907 aus Neu-Guinea (Tijdschr. Entom. 50, 1907, p. 27) und E. leptopterus Cameron 1907 aus Borneo (Entomologist 40, p. 229) sowie die afrikanische E. albotarsus Szepl. 1905 aus Kame- rum (Ask. Zool. 11: Nr.14,-p:.10% 1. Flügel hyalin oder nur schwach bräunlich getrübt. 2. Flügel ganz braun oder mit scharfer, brauner Zeichnung, wenig- stens mit scharfem, braunen Vorderrandfleck. 9. 2. Hinterbeine mit den Coxen ganz schwarzbraun. 3. Hinterbeine nicht ganz schwarzbraun (mit ockergelber Zeich- nung. 3. Kopf hd Thorax gänzlich ockergelb; die zwei ersten Fühler- glieder ockergelb. quadrifossulata nov. spec. (Sumatra). Stirn und Scheitel mit Ausnahme des Augenrandes, Meso- notum mit Ausnahme des Scutellum und der Praescutellar- grube dunkelbraun. Die zwei Basalglieder der Fühler schwarz. fuseinotum nov. spec. (Sumatra). 4. Mesonotum mit Ausnahme des Scutellum schwarz (Kopf oben schwarzbraun). Thorax ganz ockergelb. 6. 5. Kopf unten ockergelb. Hintercoxe ohne braune Zeichnung. Hinterschiene mit Spornen ockergelb, Hintertarsus schwarz. pubescens nov. spec. (Sumatra). Kopf ganz schwarz (nur die Palpen ockergelb). Hintercoxe außen mit brauner Zeichnung. Hinterschienen und -hälfte braun, Hintertarsus ockergelb. nigriceps nov. spec. (Perak). °) Dieser Name ist homonym mit E. fuscipennis (Br. 1846); ich ändere daher obigen Namen in E. Cameroni: 11. Heit 170 Dr. Günther Enderlein: 6. Hinterschienen schwarz. fulvipennis Szepl. 1900 (Neu-Guinea). Hinterschienen ockergelb, nur an der Spitze braun oder schwarz. Flügel an der Spitze schwärzlich. 7. Mesonotum mit Ausnahme von Scutellum und Praescutellar- grube dunkelbraun. Stigma schwarzbraun. sulana nov. spec. (Sula Besi). Thorax ganz ockergelb. 8. 8. Basaldrittel des Stigma lebhaft ockergelb. quadrifossulata var. divisa nov. (Sumatra). Stigma ganz dunkelbraun quadrifossulata var. flavipes nov. (Sumatra). 9. Flügel mit scharfer, brauner Zeichnung, wenigstens mit scharfem, braunen Vorderrandfleck. 10. Flügel ganz dunkelbraun. Hinterbeine mit den Coxen schwarz. 35. 10. Vorderflügel nur mit einem kleinen schwarzbraunen Fleck in der Mitte des Vorderrandes (am Prostigma), Spitze nur leicht gebräunt. 11. Flügel mit mehr oder weniger ausgedehnter, schwarzbrauner Färbung von der Spitze aus. 13. 11. Mesonotum, Stirn, Scheitel etc. schwarz, Hinterbeine schwarz. Biroi Szepl. 1902 (Malakka). Kopf und Thorax ockergelb. 12. 12. Fühlerschaft ganz ockergelb. Beine ockergelb, nur Spitze der Hinterschiene und Hintertarsus braun. bipunetata nov. spec. (Sumatra). Fühlerschaft unten schwarz. Beine schwarz. borneoensis SzEpl. 1902 (Borneo). 13. Hinterbeine mit den Coxen braun oder schwarz. (Abdomen schwarz.) 14. Hinterbeine ganz oder zum Teil ockergelb. 17. 14. Kopf oben dunkelbraun; Thorax ockergelb. Nur ?/, der Länge an der Basis des Vorderflügels ockergelb. Die dunkelbraune Farbe ist von der Basis des Stigmas durch kurzen ocker- gelben Keilfleck unterbrochen. formosana var. obseurior nov. (Formosa). - Kopf völlig ockergelb; Mittelsegment braun. 15. 15. Mesopleure und Mittelbrust dunkelbraun’ variabilis var. melanopleura nov. (Sumatra), - Mesopleure und Mittelbrust ockergelb oder rostgelb. 16. 16. Bauchseite des Abdomen dunkelbraun. Der Prostigmalfleck mit der übrigen braunen Flügelfärbung unregelmäßig ver- schmolzen. Körper 7—8 mm. variabilis var. melanogaster nov. (Sumatra). Bauchseite des Abdomen weißlich. Der Prostigmalfleck weit von der relativ schmalen, braunen Außenrandzeichnung ge- trennt. Körperlänge 13—14 mm. albiventris nov. spec. (Sikkim). 17. 18. 19. 21. 22. 23. 25. 26. 27. Zur Kenntnis außereuropäischer Braconiden “re Hinterschiene schwarz, höchstens die Basis ockergelb. 18. Hinterschiene ockergelb, höchstens die Endhälfte braun oder schwarz. 23. Stirn und Scheitel schwarz. 19. Kopf ganz ockergelb, die zwei ersten Fühlerglieder ockergelb. 22, Stigma ockergelb, Spitze braun, dahinter ein ockergelber Keil- fleck. Fühler ganz schwarz. 20. Stigma dunkelbraun, dahinter drei winzige hyaline Fleckchen. Hinterschiene ganz schwarz. 21. . Basis der Hinterschienen ockergelb. 1. Abdominaltergit mit medianem, seichten Längseindruck. Körperlänge 12 mm. tete Szepl. 1902 (Japan). Eiirabrsckicne ganz schwarz. Abdominaltergit nicht mit Längseindruck. Körperlänge 9% mm. formosana nov. spec. (Formosa). Schenkelspitze braun. Hinterrand der Abdominalsegmente be- haart. Die 2 ersten Fühlerglieder ockergelb. Abdomen mit Ausnahme des 1. Gliedes schwarz. fulvipennis Szepl. 1902 (Neu-Guinea). Schenkel ganz ockergelb. Abdomen kaum pubesciert. Fühler ganz schwarz. Endhälfte des Abdomens schwarz. bipartita nov. spec. (Sumba). Spitzendrittel des Vorderflügels braun. Prostigmalfleck isoliert. variabilis var. tibialis nov. (Sumatra). Spitzendrittel des Vorderflügels braun. Prostigmalfleck zum Teil mit der braunen Färbung verschmolzen. variabilis ‘ var. dissimilis nov. Kopf oben schwarz. (Spitzenhälfte der Flügel braun). 24. Kopf ganz ockergelb. 25. . Mesonotum schwarz. Mesosternum, Abdominalspitze und Hintertarsen braun. Stigma braun. Körperlänge 7 mm. javana Szepl. 1902 (Java). Thorax ockergelb. Spitze der Hinterschiene mit Spornen und Hintertarsen schwarz. Basalhälfte des Stigma gelb, Körper- länge 10 mm. semiflava Szepl. 1908 (Java). Die beiden Basalglieder des Fühlers ockergelb; Geißel schwarz. 26. Der ganze Fühler schwarz. 30. 1. und 2. Tarsenglied ockergelb. Stigma braun. ®/, der Flügel- länge an der Spitze braun. flava Szepl. 1902 (Celebes). Alle Tarsenglieder schwarz. 27. Stigma ockergelb. Hinterbeine mit den Coxen braun, die Spitze der Schenkel, Basalhälfte der Schienen und Schienen- endsporne ockergelblich. variabilis var. tonkinensis nov. (Tonkin). Stigma braun, am proximalen Ende etwas aufgehellt. Nur die Spitze der Hinterschienen mit den Spornen und die Hinter- tarsen braun. MUS 28. 11. Heft 172 28. 29. 30. 31. 32. 33. 34. 35. 36. 37. 38. 39. Dr. Günther Enderlein: Spitzendrittel des Vorderflügels braun (die Grenze weit außer- halb der Areola). variabilis nov. spec. (Sumatra). Spitzenfärbung weiter ausgedehnt. 29. Vorderflügelspitze zu ?/, der Vorderflügellänge braun. (Die Grenze läuft über den proximalen Rand der Areola.) variabilis var. sucarandana nov. (Sumatra). Vorderflügelspitze zu ®/, der Vorderflügellänge braun. (Der Prostigmalfleck ist zum Teil mit der braunen Zeichnung ver- schmolzen.) variabilis var. obseuripennis nov. (Sumatra). Außer der dunkelbraunen Spitzenfärbung (hier ?/, der Vorder- flügellänge) eine dunkelbraune Querbinde vom Prostigma aus. 31. Prostigmalfleck isoliert, keine Querbinde von a ausgehend. 32. Abdomen ockergelb. Endhälfte der Hinterschiene und Hinter- tarsus braun. indiea nov. spec. (Indien, Ceylon). Abdominalspitze zum Drittel der Länge schwarz. Spitze der Hinterschiene braun, ebenso der Hintertarsus ohne die Basis des 1. Gliedes. bifaseiata Szepl. 1902 (Neu-Guinea). Kopf ganz ockergelb. 33. Stirn und Scheitel schwarz. 34. Stigma ockergelb. Außenrandsaum von Y, der Flügellänge dunkelbraun (die Grenze läuft weit spitzenwärts der Areola). Schräggestellte Furche der Mesopleure mit sehr kurzen Quer- kielen sikkimensis nov. spec. (Sıkkim). Stigma in der Außenhälfte dunkelbraun. Spitze zu 2/, der Vorderflügellänge dunkelbraun (Areola braun). Schräg- gestellte Furche der Mesopleure mit sehr langen Querkielen. Horniana nov. spec. (Ceylon). Praescutellargrube mit 1 Längskiel. Stirn und Scheitel an den Seiten ockergelb. nigrifrons nov. spec. (Sumatra). Praescutellargrube mit 3 Längskielen. Stirn und Scheitel völlig schwarz. triearinata nov. spec. (Sikkim). Abdomen und Hinterbeine ganz schwarz. 36. Abdomen und Hinterbeine nicht ganz schwarz. 41. Kopf ganz schwarz. chinensis Szepl. 1902 (China). Kopf rostgelb, höchstens oben schwarz. 37. Hintercoxen an der Seite und Metapleuren mit dichter messing- gelber Behaarung. Mittelbeine mit den Coxen schwarz. pilosa Sz&pl. 1902 (Borneo, Sumatra). Hintercoxen und Metapleuren ohne auffällige Behaarung. Mittelbeine mit den Coxen rostgelb oder braun. Mesopleure mit schräger Querfurche (wie gewöhnlich); die zwei ersten Fühlerglieder rostgelb. 39. Mesopleure ohne schräge Querfurche; Fühler ganz schwarz. insuleata nov. spec. (Sumatra). Mittelsegment schwarz. ... punetata Szepl. 1902 (Celebes). ‚ Mittelsegment rostrot. ji Harz 40. Zur Kenntnis außereuropäischer Braconiden 173 40. Mittelbeine braun. rufonigra nov. spec. (Sumatra). _ Mittelbeine rostrot. novoguineensis Szepl. 1902 (Neu-Guinea). 41. 1. Abdominalsegment. ockergelb. . pulehra . Szepl. 1902 (Neu-Guinea). Die drei ersten Abdominalsegmente ockergelb. maculipennis Szepl. 1902 (en Guinea). Euagathis quadrifossulata nov. spec: &Q. Kopf ockergelb, Fühler mit Ausnahme der beiden Basal- glieder dunkelbraun. Thorax ockergelb, dicht pubesciert. Ante- dorsum des Mesonotum mit zwei dicht nebeneinander laufenden medianen eingedrückten Längslinien. Die tiefe Quergrube vor dem Scutellum ist durch 3 feine Längsleisten in 4 kurze Längs- gruben zerlegt. Mittelsegment weitmaschig genetzt; Area centralis ohne Querkiel, vorn kurz gestielt; Area petiolaris hinten kurz ge- stielt. Der schräggestellte grubenartige Eindruck’ auf der Meso- pleure ist mit kurzen Querkielchen angefüllt.” Abdomen schwarz, die zwei ersten Segmente ockergelb, beim & oft rostfarben, die Hälfte hinter dem Quereindruck beim 2. Tergit ist häufig mit Aus- nahme des. Vorderrandes schwarz. Die Hinterränder .der letzten Segmente mit einer Querreihe gelber Haare besetzt. Beine mit den Coxen .ockergelb; Hinterbeinen ‚mit den Coxen dunkelbraun. Klauen der Hinterbeine mit kurzem, stumpfem Zahn in der Mitte, Flügel leicht getrübt hyalin, Costa und Stigma braun, Adern gelb- braun, Adern an der Flügelbasis ockergelblich. 2. Cubitalzelle außen ohne Aderstummel, 2. Cubitalquerader wenig gebogen. Körperlänge 6% —7 1, mm, Vorderflügellänge RN mm, Fühlerlänge 9%—10 mm, Bohrerlänge ca. 1 mm. Sumatra, Soekaranda und Liangagas. & und Qin Ahsahl (gesammelt von M. Ude). Typen im Stettiner Zoologischen Museum. var. divisa.nov. Diese Varietät unterscheidet sich von der ee durch folgendes: Basaldrittel des Stigma lebhaft ockergelb. Abdomen ockergelb, beim g öfters rostfarben, wenigstens an der Spitze. Von den Hinter- beinen ist nur braun: der Tarsus und die Spitze und Sporne der Schienen. Körperlänge 5%—7 mm. Sumatra, Soekaranda. 5 3 1 ? gesammelt von M. Ude. Typen im Stettiner Zoologischen Museum. Ceylon, Puttalam. 1 3. Anuradhapura. 29 gesammelt von Dr. W. Horn. Typen im Deutschen Entomologischen Museum in Dahlem. var. flavipes nov. Diese Form unterscheidet sich von var. divisa nur durch das völlig dunkelbraune Stigma. 11. Hett 174 Dr. Günther Enderlein: Sumatra, Soekaranda. $ und ? in Anzahl, gesammelt von M. Ude. Typen im Stettiner Zoologischen Museum, Euagathis sulana nov. spec. Diese Species unterscheidet sich von E. quadrifossulata durch folgendes: Fühler ganz schwarz, Scheitel rostbräunlich. Mesonotum mit Ausnahme von Grube und Scutellum dunkelbraun. Abdomen ockergelb. Braun ist nur Spitze der Hinterschiene, Hinterschienen- sporn und Hintertarsus. Costa und Stigma schwarzbraun. Adern braun, an der Basis ockergelb. 1. Cubitalzelle und Radialzelle ge- bräunt. Flügelspitze sehr schwach gebräunt. Klauen der Mittel- und Hinterbeine am Ende in zwei nahezu gleichlange, kurze, spitze Zähne gespalten. Körperlänge 7% mm, Vorderflügellänge 8 mm. Sula Besi. 1 d gesammelt von Doherty. Type im Stettiner Zoologischen Museum. Euagathis fuscinotum nov. spec. Diese Species unterscheidet sich von E. quadrifossulata durch folgendes: Fühler völlig schwarz. Stirn und Scheitel mit Ausnahme des Augenrandsaumes braun. Mesosternum und Mesopleure öfters leicht gebräunt. Mesonotum dunkelbraun mit Ausnahme der Grube und des Scutellum. Quergrube nur mit einen medianer Längs- leiste. Die beiden eingedrückten Längslinien auf dem Antedorsum des Mesonotum sind feiner und weiter voneinander getrennt. Area petiolaris hinten nicht gestielt. Hinterbeine mit den Coxen schwarz- braun. Klauen der Mittel- und Hinterbeine lang und dünn ge- spalten, aber der Seitenzahn kürzer. Abdomen rostbraun, hinten schwarz. Costa und Stigma dunkelbraun. Adern ockergelb. 2. Cubitalzelle aussen mit Aderstummel. Körperlänge 8—9 mm, -Vorderflügelläinge 8%—9% mm, Fühlerlänge 10—12 mm. Sumatra, Soekaranda. 9 & gesammelt von M. Ude. Typen im Stettiner Zoologischen Museum. Euagathis pubescens nov. spec. 39. Kopf ockergelb, Stirn, Scheitel und Fühler schwarz. Längsrinne zwischen den Fühlerwurzeln sehr schmal. Thorax ockergelb, Mesonotum mit Ausnahme des Scutellums schwarz. Grube davor schwarz, mit einem medianen Längskiel. Schräggestell- ter, grubenartiger Eindruck auf der Mesopleure mit wenigen sehr kur- zen Querkielchen. Mittelbrust schwarz. Beine mit den Coxen ocker- gelb, Hinterschenkel innen und am Ende auch außen gebräunt. Hintertarsus schwarzbraun. Abdomen glatt schwarz, Hinterrand- saum der 4 ersten Sternite gelblich, ebenso der des 1. Tergites. Breite Hinterrandsäume des 3., 4. und 5. Tergites dicht mit gelb- licher Behaarung besetzt. Klauenzahn der Mittel- und Hinter- Br Zur Kenntnis außereuropäischer Braconiden 175 beine proximal der Mitte sehr dünn, ziemlich lang und parallel . zum Endzahn, aber sehr viel kürzer als dieser. Flügel hyalin, bräunlich getrübt (durch die dichte Pubescenz). Vorderflügel vorn ockergelblich. Costa und Stigma dunkelbraun. Adern braun, Basis ockergelblich. Radius gerade. 2. Cubitalzelle außen mit Aderstummel. Körperlänge 9 mm, Vorderflügellänge 10—11Y, mm, Bohrer- länge ca. 1 mm. Sumatra, Soekaranda. Januar 1894. 1 d. Liangagas. 1 2 gesammelt von M. Ude. Typen im Stettiner Zoologischen Museum. Bei E. fulvipennis Szepl. 1900 (Neu-Guinea) sind die Klauen gespalten, Schenkelspitze, Schienen und Tarsen der Hinterbeine braun, Kopf ganz ockergelb etc. Übereinstimmend ist die starke Pubescenz des Abdomen. Euagathis nigrieeps nov. spec. 2. Diese Species unterscheidet sich von E. Dubescens durch folgendes: Kopf und Fühler völlig schwarz. (Palpen ockergelb.) Längs- rinne zwischen den Fühlerwurzeln breit. Pleuren und Mittelsegment geschwärzt, mit dichter gelblicher Behaarung besetzt, besonders die Metapleure so dicht, daß die Skulptur nicht hindurch erkennbar ist. Grube vor dem Scutellum ockergelb. 1. und 2. Abdominal- tergit blaßgelblich. Abdominalpubescenz weniger dicht. Die schrägstehende Mesopleuralfurche ist nur durch sehr dicht stehende und sehr lange Querkielchen angedeutet. Beine ockergelb; Hinter- coxen außen und oben mit je einem hinten verkürzten, braunen Längsstreifen, Hinterschenkel und Endhälfte der Hinterschienen ohne die Schienensporne braun. Klauen der Mittel- und Hinter- beine gespalten, beide Zähne lang, der Endzahn etwas länger. Radius schwach S-förmig gebogen. Körperlänge 8% mm, Vorderflügellänge 11 mm, Bohrerlänge 1%, mm. Perak. 1 2. Type im Stettiner Zoologischen Museum. Euagathis variabilis nov. spec. dQ. Kopf ockergelb, Fühler mit Ausnahme der zwei ersten Glieder schwarz. Thorax ockergelb. Die zwei eingedrückten Längslinien auf dem Antedorsum des Mesonotum wenig dicht und mäßig scharf. Grube vor dem Scutellum mit einem Längskiel. Schräggestellte Furche auf der Mesopleure mit Querkielchen dicht besetzt. Beine ockergelb, Spitzendrittel der Hinterschiene ohne die Sporne und Hintertarsus braun. Klauen der Mittel- und Hinter- beine gespalten. Seitenzahn dünn, spitz und etwas kürzer als der Endzahn. Flügel getrübt ockergelb, Adern ockergelb, Costa und Stigma braun, letzteres nicht selten an der Basis mehr oder weniger gelblich aufgehellt. Spitzenviertel des Vorderflügels braun, die 11. Heft 176 Dr. Günther Enderlein: proximale Hälfte der Dicoidalzelle ohne den Hinterrandsaum füllt ein dunkelbrauner Fleck aus (meist als verkürzte Querbinde bis zur Costa). Spitzenviertel der Hinterflügel blaßbraun. 2. Cubital- zelle außen ohne oder nur mit Spur eines Aderstummels. Radius völlig gerade. Körperlänge 6%—8 mm, Vorderflügelläinge 6% —8 mm. Sumatra, Soekaranda. 1 $ 17 ? gesammelt von M. Ude. Typen im Stettiner Zoologischen Museum. Diese Species ist stark variabel; zwischen den einzelnen nach- stehend beschriebenen Varietäten liegen zum Teil Übergänge vor. var tibialis nov. Hinterschienen ganz oder zum größten Teil braun bis dunkel- braun. Sumatra, Soekaranda. 11 & 2 2 gesammelt von M. Ude. Typen im Stettiner Zoologischen Museum. var. tonkinensis nov. Hinterbeine mit den Coxen braun, nur Spitze der Schenkel, Basalhälfte der Schienen und Schienenendsporne ockergelblich. Abdomen zum größten Teil braun. Stigma ockergelb. Tonkin, Than-Moi. Juni-Juli. 1 &. (H. Fruhstorfer.) Type im Stettiner Zoologischen' Museum. var. sucarandana nov. Die dunkelbraune Spitzenfärbung der Flügel dehnt sich bis zu ?/, der Länge aus, so daß im Vorderflügel auch die 2. Cubitalzelle braun gefärbt ist und hier die Grenze der Färbung abschneidet. Körperlänge $ 6% mm, @ 9—94% mm; Vorderflügellänge d 7 mm, 2 9%—10% mm; Bohrerlänge 1% mm. Sumatra, Soekaranda. 3 $ 10 2 gesammelt von M. Ude. Type im Stettiner Zoologischen Museum. var. obseuripennis nov. Von der Stammform durch die weite Ausdehnung der braunen Vorderflügelfärbung unterschieden, nur 2/, der Flügellänge ist an der Basis ockergelb. Ein heller Wisch in dem äußeren Teil der Discoidalzelle. Körperlänge 9 mm. Sumatra, Soekaranda. 1 d 1 2 gesammelt von M. Ude. Type im Stettiner Zoologischen Museum. var. dissimilis nov. Durch die braunen Hinterschienen mit var. tibiahs überein- stimmend, aber die braune Vorderflügelfärbung nimmt die ganze Spitzenhälfte ein, mit Ausnahme eines hellen Wisches in der Außenhälfte der Discocubitalzelle. e an, Soekaranda. Zahlreiche fund 1 $ gesammelt von ! £: Type im Stettiner Zoologischen Museum. Zur Kenntnis außereuropäischer :Braconiden 177 ‚var. 'melanopleura nov. RATE - Die Flügelfärbung ist wie bei der Stammförmn verteilt, aber die beiden ersten Fühlerglieder sind schwarz, dunkelbraun sind Mesopleure, . Metapleure, Mittelsegment und die Hinterbeine mit den Coxen, schwarz: der ganze Hinterleib.- Bei einem Exemplar hat- die 2. Cubitalzelle (Areola) rechts einen langen Aderanhang, links keinen. - Sumatra, Soekaranda. 2 ä gesammelt von M. Ude. ‘Typen im Stettiner Zoologischen Museum. var. ‚melanogaster novV. - ® Flügelfärbung wie bei var. obscuripennis, aber Mittelsegment, Hinterbeine mit den Coxen‘ und Abdomen braunschwarz. Die zwei ersten Fühlerglieder schwarz. Sumatra, Soekaranda. 21 ä gesammelt von M. Ude. Typen im. Stettiner Zoologischen Museum. Euagathis indica nov. spec. Kopf, Thorax und Abdomen ockergelb. Fühler schwarz. Grube. vor dem Scutellum mit einer Längsleiste. Beine mit den Coxen ockergelb, Hintertarsen und Endhälfte der Hinterschienen dunkel- braun. Hinterschienenendsporne rostfarben. Flügel ockergelb. 2/, der Vorderflügellänge an der Spitze braun, ebenso ein mittlerer Querstreif von der Breite der Discoidalzelle und diese ausfüllend. Costa, Stigma und Adern ockergelb. 2. Cubitalzelle ohne Ader- anhang. Klauen der Hinterbeine in der Mitte mit sehr feinem, dünnen, kurzen Seitenzahn. Körperlänge $ 7% mm, 2 7 mm; Vorderflügellänge { 7 mm, 26% mm. _ Ceylon, Matala. 1 d gesammelt von Dr. W. Horn, Indien. 1 2. Typen im Museum von Dahlem und Stettin. Euagathis sikkimensis nov. spec. Kopf ockergelb, Fühler schwarz. Längsfurche zwischen den Fühlerwurzeln breit (beim $ tief) und auf das Untergesicht ziemlich weit nach vorn reichend. Thorax rötlich ockergelb, glatt. Die zwei eingedrückten Längslinien auf dem Antedorsum des Mesonotum wenig deutlich. Schräggestellte Furche der Mesopleure mit ca. 6—7 kurzen Querkielchen, vorn völlig fehlend.. Area basalis des Mittelsegmentes hinten abgestutzt sitzend, Abdomen oben glatt rötlich ockergelb, unten ockergelb. Legescheide braun. Beine mit den Coxen ockergelb, Hintertarsus braun. Klaue der Hinterbeine mit kurzem Seitenzahn in der Mitte. Flügel ockergelb, Spitzen- viertel und in gleicher Breite der ganze Außenrandsaum dunkel- braun. Proximal der Basis der Stigma eine schmale schwarz- braune Querbinde bis zur Mitte der Discoidalzelle. Ca. ?®/, der Hinterflügellänge an der Spitze dunkelbraun, diese Färbung zieht Archiv für Naturgeschichte 1918. A. 11. 12 11. Heft 178 Dr. Günther Enderlein: sich vom Hinterrand bis zur Flügelmitte hin, sich immer mehr ver- schmälernd. Stigma, Costa und Adern ockergelb. Zweite Cubital- querader hinter der Mitte gebrochen, ohne Aderstummel. Körperlänge 13—14 mm, Vorderflügellänge 131, mm. Sikkim, Darjeeling. 1 $ 1 2 (durch Rolle). Typen im Stettiner Zoologischen Museum. Euagathis triearinata nov. spec. Unterscheidet sich von E. sikkimensis durch folgendes: Stirn und Scheitel schwarz. Längsfurche zwischen den Fühler- wurzeln schmäler. Schräggestellte Furche der Mesopleure mit 10—11 sehr langen Querkielen; bis zum Vorderrande reichend. Area basalis des Mittelsegmentes hinten sehr kurz gestielt. Spitze der Hinterschiene und Hinterschienenendsporne braun. 2. Cubital- querader in der Mitte gebrochen und mit Aderstummel. Körperlänge 9%—10 mm, Vorderflügellänge 11 mm. Sikkim, Darjeeling. 2 2 (durch H. Rolle). Typen im Stettiner Zoologischen Museum. Euagathis albiventris nov. spec. Die Differenzen von E. sikkimensis sind: Längsfurche zwischen den Fühlerwurzeln flacher. Schräg- gestellte Furche der Mesopleure mit ca. 10—11 sehr kurzen Quer- kielen, die zwischen sich ovale, eingedrückte Punkte einschließen. Area basalis des Mittelsegmentes nahe der Basis mit scharfem Querkiel (vorn gestielt). Meso-, Metapleure und Mittelsegment etwas rostbräunlich. Hinterbeine mit den Coxen dunkelbraun. Abdomen glatt tiefschwarz, Bauchseite mit den Tergitseiten weiß- lich. 2. Cubitalquerader hinter der Mitte gebrochen, mit mehr oder weniger kurzem Aderstummel. Körperlänge 13—14 mm, Vorderflügellänge 12%—131, mm. Sikkim, Darjeeling. 1 $ 1 2 (durch Rolle). Typen im Stettiner Zoologischen Museum. Euagathis formosana nov. spec. Kopf ockergelb, Fühler, Stirn, Scheitel und oberer Teil des Hinterhauptes schwarz. Furche zwischen den Fühlerwurzeln nur sehr kurz auf das Untergesicht reichend. Thorax ockergelb; schräg- gestellte Furche auf der Mesopleure mit 10—11 mäßig kurzen Querkielen. Area basalis dreieckig, hinten sitzend. Abdomen ockergelb, hinten zuweilen leicht gebräunt. Beine mit den Coxen ockergelb, Hinterschienen mit den Spornen und Hintertarsen schwarz. Klauen aller Beine gespalten, Endzahn länger. Flügel ockergelb. ®/, der Flügellänge an der’ Spitze des Vorderflügels dunkelbraun, vom ockergelben Stigma geht ein spitzer ockergelber Keilfleck nach hinten, der den Hinterrand nicht ganz erreicht. Adern und Costa ockergelb. Hinterflügel wie bei E. sikkimensis. 2. Cubitalquerader in der Mitte gebrochen und mit Aderstummel. Körperlänge 8%—9% mm, Vorderflügelläinge 10% mm, Fühlerlänge ca. 12 mm. Zur Kenntnis außereuropäischer Braconiden 179 Formosa, Takao. 6. April 1907. 1 2. 2. Dezember 1907. 12. Korroton. 8. September 1907. 1 ? gesammelt von H. Sauter. Typen im Stettiner Zoologischen Museum. Euagathis semiflava Szepl. 1908 aus Java ist ähnlich, hat aber die Basalhälfte der Hinterschienen ockergelb, Endhälfte des Stigma braun, Körperlänge 10 mm. var. obseurior nov. Hinterleib und Hinterbeine mit den Coxen schwarzbraun. Das Exemplar besitzt auf dem rechten Vorderflügel eine Geäder- Aberration, indem die 1. Cubitalquerader fehlt. Formosa, Korroton. 8. September 1907. 1 & gesammelt von H. Sauter. Type im Stettiner Zoologischen Museum. Euagathis bipartita nov. spec. Kopf ockergelb, obere Untergesichtshälfte, Stirn, Scheitel, Hinterhaupt und Fühler schwarz. Fühler ziemlich dick, Spitze rost- rot. Längsfurche zwischen den Fühlerwurzeln fast bis zur Unterge- sichtsmitte. Thorax ockergelb, Parapsidenfurchen unpunktiert (wie gewöhnlich). Grube vor dem Scutellum mit einem Längskiel. Schräg- gestellte Mesopleuralfurche mit ca. 12—13 sehr langen Querkielen; die übrigen Furchen nur mit sehr kurzen Querkielen. Beine mit den Coxen ockergelb. Hinterschienen mit den Spornen und die Hinter- tarsen schwarz. Klauenzahn derHinterbeine nahe derMitteund kurz. Abdomen glatt ockergelb, vom 3. Segment ab schwarz; Hinter- ränder der Tergite mit feiner schwärzlicher Pubescenz. Bohrer schwarz. Flügel ockergelb, ®/, der Vorderflügellänge an der Spitze dunkelbraun, hinter dem schwarzen Stigma 3 winzige hyaline Fleckchen. Adern und Costa ockergelb. ?/, der Länge an der Spitze der Hinterflügel dunkelbraun, am Hinterrand streckt sich die braune Farbe bis zur Mitte. Körperlänge 12 mm, Vorderflügellänge 1444 mm, Bohrerlänge 1% mm. Sumba, 1 Q gesammelt von Grelak. Type im Stettiner Zoologischen Museum. E. flava Szepl. 1906 von Celebes hat ganz gelben Kopf, Tarsen- glied 3—5 braun, Klauen gespalten und Körperlänge 15 mm. Euagathis bipunetata nov. spec. Kopf ockergelb, Fühler ohne die zwei Basalglieder schwarz. Furche zwischen den Fühlerwurzeln sehr kurz auf das Untergesicht reichend. Thorax ockergelb. Schräggestellte Mesopleuralfurche mit acht sehr kurzen Querkielchen, vorderer Teil fehlt. Praescutel- largrube mit einem Längskiel. Beine mit den Coxen ockergelb ; Spitze der Hinterschiene und der Hintertarsus braun. Hinterschienen- endsporne rostbraun. Klauen der Hinterbeine mit ziemlich kräf- tigem Zahn in der Mitte. Abdomen ockergelb. Bohrer dünn, braun. Flügel ockergelb, Adern, Costa und Stigma ockergelb. 1% 11. Heft 180 5220 Dr, “Günther Enderlein: Proximal.des Stigmas ein kleiner, schwarzbrauner Fleck; Flügel- spitze etwas bräunlich getrübt. 2. Cubitalquerader in der Mitte gebrochen und mit Aderanhang. en 798 Körperlänge 9%—10 mm,. Vorderflügellänge 9%—10%, mm, Fühlerlänge ca. 14 mm. . 2 | we: Sumatra, Soekaranda. 2 9 gesammelt von M. Ude. Typen im Stettiner Zoologischen Museum. nal Y Die Ewagathis borneoensis Szepl. 1902 aus Borneo ist dieser Species sehr ähnlich. Aber Szepligeti gibt an: „Beine“ schwarz. Sollte Szepligeti ‚Fühler‘ gemeint haben? Dann unterschiede sie sich nur durch die schwarze Unterseite des Fühlerschaftes. . Euagathis nigrifrons nov. spec. in En Kopf ockergelb, Stirn und Scheitel beide ohrie die Seitenviertel, sowie die Fühler schwarz. Furche zwischen den Fühlerwurzeln fast bis zur. Untergesichtsmitte. Thorax ockergelb. Parapsidenfurche ziemlich flach. Praescutellargrube mit einem Längskiel. Schräg- gestellte Mesopleuralfurche mit ca. neun sehr langen Querkielen, die vier vordersten bis zum Vorderrandskiel reichend. Beine mit den Coxen ockergelb, Hinterschienenspitze ohne die Sporne und Hinter- tarsen braun. Klauen der Hinterbeine mit dünnem, spitzen Zahn in der Mitte. Abdomen ockergelb, Bohrer braun. Flügel ockergelb, 2/, der Flügellänge an der Spitze braun, Basalhälfte der Radialzelle und Basaldrittel der Cubitalzelle ockergelb; hinten zieht sich ein schmaler Streifen brauner Färbung ein kurzes Stück basalwärts. Proximal des Stigma ein dunkelbrauner Randfleck. Stigma .ocker- gelb, Spitzendrittel braun. Costa und Adern ockergelb. ?/, der Flügellänge der Hinterflügel an der Spitze braun. Areola vorn kurz gestielt, außen mit Aderstummel. Körperlänge 10 mm, Vorderflügellänge 11 mm. Sumatra, Liangagas. 1 2 gesammelt von M. Ude. Type im Stettiner Zoologischen Museum. Unterscheidet sich von E. tricarinata durch die Anwesenheit von nur einem Längskiel in der Praescutellargrube und dem ocker- gelben Rand von Scheitel und Stirn. Euagathis Horniana nov. spec. Kopf ockergelb, Fühler schwarz. Furche zwischen den Fühler- wurzeln nur sehr kurz punktförmig auf das Untergesicht über- tretend. Thorax ockergelb. Praescutellargrube mit einem Längskiel. Schräggestellte Mesopleuralfurche mit ca. 11 Querkielen, die vorn kürzer, hinten länger sind. Beine mit den Coxen ockergelb, Hinter- tarsen und Hinterschienenendsporne rostbraun, das erste Tarsen- glied mit Ausnahme der Spitze ockergelblich. Klauen der Hinter- beine mit Zahn in der Mitte, der halb so lang wie der Endzahn ist. Abdomen rostgelb, vom 4. Segment ab schwarz. Bohrer braun. -Flügel ockergelb, ?2/, der Vorderflügellänge an der Spitze dunkel- braun, proximal des Stigmas kleiner, brauner Randfleck, in der Mitte des Hinterrandes ein ‚größerer, dunkelbrauner Randfleck, Zur Kenntnis außereuropäischer Braconiden 181 der durch schmale Randbrücke mit der. Spitzenzeichnung zu- sammenhängt: ?/, der Hinterflügellänge an der Spitze dunkelbraun. 2, Cubitalquerader i in der Mitte schwach gehrochen und ohne Ader- stummel. Körperlänge 9 mm, Vorderklügellänge: 91, mm. Ceylon, Nalanda. 1 ? gesammelt von Dr. W. Horn. Type im Deutschen Entomologischen u in Berlin-Dahlem. Euagathis: pilosa Szepl. 1902. Parapsidenfurchen unscharf und: vor allem durch die scharfe Erhebung des stark gewölbten Antedorsum vortretend. Hinter- coxen an den Seiten und Metapleuren mit dichter messinggelber Behaarung. ;‚Querleisten der schräggestellten Mesopleuralfurche außerordentlich lang. Rostrot. Fühler ohne die zwei ersten Glieder, Mittelsegment, Mittel- und Hinterbeine mit den Coxen und Hinter- leib schwarz, Flügel dunkelbraun. Areola ohne Aderstummel. _ Körperlänge 10—121%, mm, Vorderflügellänge 11—13% mm. * Von 'Szepligeti aus Borneo berichtet. = . orig ae Soekaranda. 18 BR 229 gesammelt von Be 2; Euagathis rufonigra nov. “spec. de RE VERS ST BER Unterscheidet sich von E. $ilosa durch ae Parapsidenfurchen:scharf. Mittelbeine mit den Coxen braun. Mittelsegment braun. Die Querleisten :der'schräggestellten Meso- pleuralfurche sehr kurz (die.dazwischen liegenden eingedrückten Punkte eiförmig), nur vorn länger. : Metapleure nur ganz unten mit einzelnen unbedeutenden Querrunzeln. Die. dichte Pubescenz auf den Seiten. der Hintercoxen ‘und auf den’ Metapleuren- fehlt. Körperlänge 9--12% mm, Vorderflügellänge 10-13 % "mm. Sumatra, Soekaranda. 8 d 7 2 gesammelt von M! Ude! ‘ Typen im Stettiner Zoologischen Museum. Eine auffällige Färbungs-Übereinstimmung findet statt zwi- schen Euagathis rufonigra Enderl., : Ewagathis pilosa Szepl., Diso- dhrys erythrocephala Cam., Gyrochus nigripennis Enderl., Isoptro- notum taeniocauda Enderl,, Braunsia Kriechbaumeri Enderl. und Braunsia sumatrana Enderl.; die gleiche Färbung von Formen aus dem indischen Gebiet wiederholt sich aber auch noch in an- deren Subfamilien der Braconiden zahlreich. Euagathis insuleata nov. spec. Kopf rostrot. Fühler ganz schwarz. Stirn, Scheitel und Mitte des Hinterhauptes schwarz. Thorax :rostrot. Parapsidenfurchen nur vorn und hinten deutlich. Metapleure und Mittelsegment braun bis schwarzbraun. Mesopleure ohne schräggestellte Ouer- furche. Beine mit den Coxen braun bis schwarz. Abdomen schwarz, Basalhälfte-der Unterseite mehr oder weniger aufgehellt. Flügel dunkelbraun. Hinter dem Stigma vorn und hinten je ein hyalines Fleckchen, die etwas ana sind. Areola außen gerade ohne Aderstummel, 11. Heft 182 Dr. Günther Enderlein: Körperlänge 6%—7 mm, Vorderflügellänge 7—7 1%, mm. Sumatra, Soekaranda. 7 gesammelt von M. Ude. Auffällig ist, daß von dieser Art mit den Varietäten nur $ vorliegen. Aber eine zweite Art ohne Mesopleuralfurche liegt nicht vor. Die Ewagathis chinensis Szepl. 1902 aus China scheint mit dieser Art nahe verwandt zu sein. var. rufithorax nov. Unterscheidet sich von der Stammform durch die rostrote Färbung von Metapleure und Mittelsegment. Sumatra, Soekaranda. 8 3 gesammelt von M. Ude. var.- Tuficeps nov. Unterscheidet sich von der Stammform durch den rostroten Kopf und die schwarze Mesopleure. Sumatra, Soekaranda. 4 ä& gesammelt von M. Ude. var. nigrescens nov. Unterscheidet sich von der Stammform durch den rostroten Kopf, die schwarze Mesopleure und das schwarze Mesonotum (ohne Scutellum). Sumatra, Soekaranda. 1 & gesammelt von M. Ude. Liopisa nov. gen. Typus: L. deruensis (Szepl. 1904), Peru. DieseGattung unterscheidet sich von Euagathis durch das Fehlen der Leisten auf dem Mittelsegment (Mittelsegment poliert glatt). Gyrochus nov. gen. Typus: G. helvus nov. spec., Sumatra. (Fig. 6.) Gyrochus unterscheidet sich von Euagathis Szepl. 1900 durch folgendes: Mesonotum völlig eben und glatt, die Parapsidenfurchen fehlen gänzlich. Ferner ist die scharfe, wallartige, ringförmige Leiste, \ die sich um die Basis jedes Fühlers herum- zieht, auch hinten scharf ausgebildet, 0% während sie bei Euagathis hinten fehlt. Sie ist aber von den Ocellen weit entfernt. Dagegen fehlt, wie auch bei Ewagathis, die Leiste, welche sich am Rande der Stirn- Fig. 6 grube jederseits bis zu den hinteren Ocellen Sr zieht @. at derl. r LS? E = ee en vn (Areola vorn breit sitzend, viereckig, oben. Vergr. außen mit Aderstummel.) Gyrochus helvus nov. spec. Kopf, Thorax, Abdomen und Beine ockergelb. Untergesicht etwas verlängert. Fühler ohne die beiden Basalglieder dunkel- braun. Hintertarsen leicht gedunkelt. Klauen gespalten, bei den Hinterbeinen mit Zahn in der Mitte. Schräggestellte Mesopleural- furche mit ca. 12 kurzen Querkielen. Praescutellargrube mit Zur Kenntnis außereuropäischer Braconiden 183 3 Längskielen. Flügel, Adern und Stigma ockergelb. Areola groß, Aderstummel lang, 2. Cubitalquerader in der Mitte schwach ge- brochen. Außensaum der hinteren Vorderflügelseite und des ganzen Hinterflügels leicht gebräunt. Körperlänge 11—13 mm, Vorderflügellänge 14—14% mm, Fühlerlänge 13% —14 mm. Sumatra, Soekaranda. 2 & gesammelt von M. Ude. Typen im Stettiner Zoologischen Museum. Gyrochus sumatranus nov. spec. Kopf und Fühler ockergelb, Spitzenhälfte letzterer braun. Untergesicht etwas verlängert. Thorax und Beine ockergelb, Hintertarsenglieder grauschwärzlich. Schräglaufende Mesopleural- furche scharf mit ca. 13 kurzen Querkielen. Metapleure glatt. Mittelsegment mit scharfer Felderung. Praescutellargrube mit drei Längskielen. Abdomen und Scheiden rostbraun. Flügel, Adern und Costa ockergelb, fast die Spitzenhälfte dunkelbraun. Stigma dunkelbraun, proximales Ende ockergelb. Am Prostigma ein schwarzbrauner Fleck im proximalen Teil der Discocubitalzelle. 2. Cubitalquerader in der Mitte gebrochen und mit Aderstummel. Im Hinterflügel ist etwas mehr als die Spitzenhälfte braun. Körperlänge 11 mm, Vorderflügellänge 13 mm, Fühlerlänge 14 mm, Bohrerlänge 1 mm. Sumatra, Soekaranda. 1 2 gesammelt von M. Ude. Type im Stettiner Zoologischen Museum. Gyrochus nigripennis nov. spec. Kopf rostgelb, Fühlergeißel schwarz, die beiden Basalglieder rostbraun. Thorax rostgelb, braun sind Mittelsegment und Meta- pleuren. Schräglaufende Mesopleuralfurche schmal aber scharf mit 9—10 sehr kurzen Querkielen.- Praescutellargrube mit 1 Längskiel. Felderung des Mittelsegmentes scharf. Metapleure glatt. Beine mit den Coxen ockergelb, Hinterbeine mit den Coxen schwarz. Klauen gespalten, die hinteren mit mittlerem Zahn. Flügel dunkelbraun mit gelblichem Glanz, die vorderen mit den zwei hyalinen Punkten. 2. Cubitalquerader gerade, Ader- Ai stummel lang. Körperlänge 11, mm, Vorderflügellänge 13 mm, Fühlerläge ca. 14 mm. Sumatra, Soekaranda. 2 $ gesammelt von E. Ude. Hemichoma nov. gen. ae jenstratum 5 Enderl. Peru. Kop Fig I H. fenestratum nov. spec., Peru. on oben. Vergrößert. Dieser Gattung fehlen, wie der Gattung Gyrochus, die ParTap- sidenfurchen völlig. Sie unterscheidet sich von ihr dadurch, daB die scharfe, wallartige Leiste um jede Fühlerbasis herum nur vorn scharf entwickelt ist, während sie hinten völlig fehlt. je 11. Heft 184 Dr. Günther Enderlein:. . "Auch durch die größere Länge des;Legerohres zeichnet sich diese Gattung aus; sie beträgt ca. 14 der Länge des Hinterleibes (etwa. so lang wie das 1. Tergit). In diese Gattung gehört noch AH. Wilefrühn (Szepl. 1904) aus Peru (Ann. Mus: Nat. Hung. II, 1904, p. 195). | Hemichoma fenestratum nov.. spec. Kopf schwarz mit schwarz dichter abstehender Behäarung. Fühler schwarz. Thorax schwarz, rostrot ist Mittelbrust, Meso- pleure und Mesonotum mit dem Scutellum. Felderung .des Mittel- segmentes sehr scharf. Beine mit den-Coxen schwarz. Klauen ge- spalten, bei den Hinterbeinen der Endzahn etwas:länger. Ab- domen glatt schwarz. Legerohr dünn, schwarz. Mesopleuralfurche "nur hinten.durch 3—4-sehr kurze Querkielchen angedeutet. Flügel, Adern und Stigma dunkelbraun. Eine ockergelbe Querbinde (ca. 1,8 mm breit) geht quer durch den Vorderflügel, deren innere Grenze mitten: durch die Areola läuft, und die nicht in das Stigma eindringt und vom Hinterrand durch einen sehr schmalen, dunkel- braunen Saum geschieden ist. Areola ohne enersteapmel, 2. Cubital- querader schwach gebogen. Körperlänge 121,..mm, Vorderflügellänge 15% n mm, Fühler- länge 15 mm, Bohrerlänge 24, mm. Peru, Departement Chanchamayo, Rio toro.- 1 © ge- sammelt von Garlepp. Type im Stettiner Zoologischen” Museum. ur SER Cremnops Först. 1862. Typus: C. desertor (L. 1758). Europa. Cremnops persimilis Szepl. 1908. Cremnops persimilis Szepligeti, Notes from Leyden Mus., vol. 29,1908, p. 228. 3 (Java). Cremnops atricornis (Sm.) Szepligeti, Notes from Leyden Mus., vol. 29, 1908, p. 228. 9 (Java). Die von SzEpligeti als obige zwei Arten aufgefaßten Formen sind d und 2 der gleichen Art. Der runde hyaline Fleck im vorderen Teil der Mitte der 3. Cubitalzelle ist bei den zwei folgenden Arten im weiblichen Vorderflügel stets vorhanden und fehlt beim & immer. Ich habe trotzdem den. Namen-C. persimilis für die Art angewendet, weil es mir nicht sicher erscheint, daß die Smith’sche. Art, die aus China beschrieben ist, wirklich die gleiche Art ist. Bohrer etwas länger als der Hinterleib. Cremnops lemniscatus nov. spec. ; Der vorigen Art sehr ähnlich und nur durch den einfarbigen, ockergelben Kopf unterschieden. (Bei C. dersimilis ist der Kopf oben schwarz.) Bohrer solang wie der Hinterleib, Scheiden SCHWEIEN Mesopleuralfurche fehlt. | ” Zur Kenntnis außereuropäischer Braconiden 185 Körperlänge 7%—8 mm, Vorderflügellänge : BR mm, Bohrerlänge 3% —4 mm. Sumatra, Soekaranda. 589% gesammelt von m. Ude: Typen im Stettiner Zoologischen Museum. Cremnops alternans nov. spec. Kopf ockergelb, Fühler schwarz. Thorax, Abdomen und Beine ockergelb; Spitze der Hinterschienen ohne die Sporne und die Hintertarsen ohne die Basis des 1. Gliedes schwarz. Schräg- laufende Furche auf der Mesopleure fehlt. Parapsidenfurchen scharf, unpunktiert. Klauen gespalten, an den Hinterbeinen mit mittlerem kurzen Zahn. Flügel, Adern. und Stigma dunkelbraun, hinterdem Prostigm aund an der Basis der dahinter liegenden Zelle je ein winziges hyalines Fleckchen. Beim 9 sind diese Fleckchen stark vergrößert und verschmelzen zu einer vorn und hinten abgekürzten hyalinen Querbinde; außerdem zeichnen sich noch alle 2 durch folgendes aus: Basalhälfte des Stigma ockergelb, Mitte der 3.Cubital- zelle mit hyalinem Fleck, der die Spitze des Radius berührt; in der dahinterliegenden Zelle findet sich ein zweiter: solcher Fleck in der Mitte der Außenhälfte. Im a ist beim’® das Basal- drittel.der Radialzelle hyalin. Körperlänge 6—8 mm, Vorderflügel A mm, "Fühlerlänge 81% mm, Bohrerlänge 3% mm. Formosa, Takao. 25 810%. 6. 6. 1907 (1 3), 20. 21.7. n en 26: 7.13 9), 27.1. LE 19:7. ( (2 9), 8.8. (2 9.1:9), 11.8. (1 9), Sept. (19), 2. 9.-(1.9), 7 Okt. (dd1 9),r15..10..(1.9), 9. 11. (1 9)..2.12. (1.9)..6. 15..12.-(£.9),:%;1.:1908.(1 9). Gesammelt von H, Sauter... Typen im Stettiner Zoologischen Museum. _Formosa Taihorin. 11. Juni 1 < Type im Deutschen Ento-. mologischen, Museum. Cremnops fuscipennis (Brulle 1846). Agathis fuscipennis Brulle, Hist: Nat. Ins. vol. 4, 1846, p. 493 (Java) &. Cremnops fuscipennis (Br.) Szepligeti, Notes fr. the Leyden Mus. 29. 1908, p. 228 -(Java) 3 Scheitel RE Cremnops posticeniger nov. spec. Unterscheidet sich von vorhergenannter Art durch den ein- farbig ockergelben Kopf, die geringere Größe und die nur sehr undeutlich hinten angedeutete Punktierung der Parapsidenfurchen. Mesopleuralfurche fehlt. Körperlänge 6%—7 1%, mm, Vorderflügellänge 7 mm. Sumatra, Soekaranda. 2 d gesammelt von M. Ude. Typen im Stettiner Zoologischen Museum. Das eine Exemplar weicht durch eine ‚schwärzliche Färbung der vorderen Hälfte des Mesonotum ab. | 11. Heft 186 Dr. Günther Enderlein: Cremnops violaceipennis (Cam. 1887). Agathus violaceipennis Cameron, Biol. Centr. Americ. Hym., vol. I, 1887, p. 398, Taf. 16, Fig. 8. Costa Rica, 3 d 1 $ gesammelt von H. Schmidt. Disophrys Först. 1862. (Fig. 8 und 9.) Die Stirngrubenleiste endet gewöhnlich an je einem der hin- teren Ocellen oder dicht dabei (Fig. 8). Dies ist vor allem bei den Formen der orientalischen Fauna der Fall. Bei den neotropischen Arten biegen im Extrem die beiden Leisten vor den Ocellen nach innen um, laufen nahe der Medianlinie auf der Stirn parallel und enden in die vordere Fühlerumwallung. Dies ist bei D. annulifovea (Fig. 9) und D. nigricoxa der Fall. Aber die meisten südamerika- nischen Arten lassen meist nur Spuren dieser Leisten in mehr oder weniger Vollständigkeit erkennen. Bei den äthiopischen Arten sind die Verhältnisse ähnlich wie bei den orientalischen, nur laufen hier die beiden parallelen Leistenteile der Stirn weiter nach hinten. fox) Fig. 8. Fig. 9. Disophrys erythrocephala Cam. 1900. D. annulifovea Enderl. Mexiko, Cylon, Kopf von oben. Vergrößert. Kopf von oben. Vergrößert. Die orientalischen äthiopischen Arten weisen häufig in den Parapsidenfurchen mehr oder weniger kräftige Querkiele auf, welche den südamerikanischen Species immer fehlen. Disophrys blandula nov. spec. Kopf, Thorax, Beine und Abdomen ockergelb mit weißlicher Pubescenz. Fühlergeißel, Hinterschienenspitze mit den Spornen und die 3 ersten Hintertarsenglieder schwarz. Mesopleuralfurche mit ca. 8 kurzen, wenig scharfen Querkielen. Parapsidenfurchen mit sehr feinen, zahlreichen Querkielchen. Die beiden Längs- furchen auf dem Antedorsum des Mesonotum scharf. Kiele der Mittelsegmentfelder scharf, hinten an den Seiten in jeeinen spitzen Zahn auslaufend. Metapleure unten mit einzelnen Querkielen. Legescheide braun. Klauen gespalten, bei den Hinterbeinen mit Zahn. Flügel ockergelb, Spitze zu ?2/, der Flügellänge dunkel- braun, Grenze durch die 2. Cubitalquerader, die in der Mitte ge- brechen und ohne Aderstummel ist. Durch die Mitte der braunen Spitzenfärbung geht eine hyaline farblose Querbinde, die vor der Analader endet. Vom Prostigma geht eine ca. 1 mm breite braune Zur Kenntnis außereuropäischer Braconiden 187 Querbinde aus. Stigma ockergelb, distale Hälfte dunkelbraun. Costa dunkelbraun, Adern ockergelb. Hinterflügel hyalin, Spitzen- viertel braun. i Körperlänge 8% mm, Vorderflügellänge 9% mm, Fühlerlänge 9% mm, Bohrerlänge 1 mm. Kamerun, Barombi. 1 2 gesammelt von Conradt. Type im Stettiner Zoologischen Museum. Disophrys exilis nov. spec. Kopf, Thorax, Beine und Abdomen rötlich ockergelb, Fühler schwarz. Parapsidenfurchen dicht mit ziemlich langen Quer- kielen ausgefüllt. Mesopleuralfurche nur durch ca. 7—8 sehr kurze, feine Querkielchen angedeutet; vorderes Drittel fehlt. Metapleure unten etwas genetzt. Mittelsegmentfelderung scharf. Legescheide rostbraun, Abdominalspitze etwas gedunkelt. Klauen gespalten. Flügel, Adern und Stigma dunkelbraun, im Basalfünftel rost- gelblich. Hinter dem Prostigma die zwei gewöhnlichen hyalinen Fleckchen. 2. Cubitalquerader in der Mitte gebrochen und ohne Aderstummel. Körperlänge 7 mm, Vorderflügellänge 7 mm, Fühlerlänge 8 mm, Bohrerlänge 14, mm. Madagaskar, Ambodimanga. März 1906. 1 2 gesammelt von Hammerstein. Type im Stettiner Zoologischen Museum. Disophrys mitra nov. spec. Kopf, Thorax, Beine und Abdomen rötlich ockergelb. Tief- schwarz sind: Fühler, Stirn, Scheitel, Hinterhaupt, Labrum, schwarzbraun die Hintertarsen und dunkelbraun die Palpen. Fühler ziemlich dick. Antedorsum des Mesonotum seitlich der zwei scharfen, eingedrückten Längslinien geschwärzt, diese Färbung verschwindet vorn. Parapsidenfurchen mit scharfen Querleisten. Mesopleuralfurche mit ca. 18—19 kräftigen Querkielen. Meta- pleure engmaschig genetzt. Kiele der Mittelsegmentfelderung sehr scharf. Klauen gespalten, der innere Zahn der Hinterklauen kürzer. Flügel, Stigma und Adern ockergelb, Spitzendrittel dunkelbraun, ebenso der ganze Hinterrandsaum. Am Prostigma dunkelbrauner Fleck. 2. Cubitalquerader in der Mitte gebrochen, ohne Ader- stummel. Hinterflügel braun, Vorderrandsaum bis zum Ende des 2. Drittels ockergelb. Körperlänge 10% mm, Vorderflügellänge 11 mm, Fühlerlänge 12% mm, Bohrerlänge % mm. Madagaskar, Ambodimanga. Januar. 1 2. Type im Stettiner Zoologischen Museum. Disophrys lutea (Br. 1846). Agathis lutea Brulle Hist. Nat. Hym. IV. 1846, pag. 506 (49) [Ile de France, Bourbon]. Brachyrrhopalum pallidum Kriechbaumer. Berl. Ent. Zeit. 39. 1894. [Natal). 11. Heft 188 Dr. Günther Enderlein: ER. Coccygidium luteum: Saussure, Hist.. Madagascar. Hym; 1890. .. „Pl..15 Fig: 27. (8) (sme descript.). [Madagascar]. Kopf, Thorax, Beine und Abdomen hell ockergelb, Fühler- geißel und ein schmaler Längsstreifen auf der Außenseite des 1. Fühlergliedes, Spitze der Hinterschiene und die Hinter- tarsen braun. Parapsidenfurchen mit Spuren winziger . Quer- kielchen. Mesopleuralfurche sehr schmal, unscharf, im vor- deren Drittel fehlend; kaum mit Spuren winziger Querkielchen. Metapleure punktiert. Legescheiden rostfarben. Flügel hyalin, Adern blaßbraun, Costa und Stigma dunkelbraun. “Proximales Ende des Stigmas etwas aufgehellt. 2. Cubitalquerader in der Mitte schwach gebrochen, ohne ‘Aderstummel. Körperlänge 6—7 mm, Vorderflügellänge 7% mm, Fühler- länge 8%, mm, Bohrerlänge 1,2 mm. Madagaskar, Ambodimanga. Februar 1906. 1 3: 1.0 (Hammerstein). Deutsch-Ostafrika, Kionga.. März-April 1899. 1 2 (Reimer). Deutsch-Ostafrika, Nyembe-Bulungwa, 1914. 2 &1 2 gesammelt von Hammerstein. Deutsch- Südwestafrika. 1 2 gesammelt von Dr. Dinter. , Typen im Stettiner Zoologischen Museum. Disophrys evanescens nov. spec. ; Kopf,‘ Thorax, Beine und Kr hell ee Fühler schwarz. (4. und 5. Hintertazsenglied fehlt). : Parapsidenfurchen mit undeutlichen Spuren winziger Querkielchen. Mesopleural- furche mit ca..14 sehr winzigen Querkielen; vorderes Drittel.fehlt. Metapleure etwas rauh. Flügel hyalin, Adern, Stigma und Costa ockergelb, vom Prostigma:geht eine ca. 1 mm breite, braune Quer- binde aus, von der distalen Spitze des Stigma eine halb so breite, hellbraune. 2. Cubitalquerader hinter der Mitte gebrochen, ohne Aderstummel. Außenrand blaßbraun gesäumt. Hinterflügel hyalin.. Körperlänge 7 mm, Vorderflügellänge 7 mm. 3 Madagaskar, Majunga. '1 $ gesammelt von Hammerstein. Type im Stettiner Zoologischen Museum. Disophrys strigata nov. spec. ; Kopf ockergelb, mittleres Drittel von Scheitel ‚und SER Oberkiefer und Labrum ohne den Vorderrand schwarz, ebenso die. Fühler. Furche zwischen den Fühlerwurzeln schmal und nicht auf das Untergesicht übergehend. Thorax ockergelb, schwarz sind‘ 3 Längsstreifen auf dem Mesonotum (Antedorsum und Dorsum), ein Fleck auf der Seite der Vordercoxe, die Mittelbrust und die’ Mitte der Mesopleure, ein Punktfleck unter der Vorderflügelwurzel, das obere Randdrittel der Metapleure, das: mediane Drittel und der Hinterrandsaum des Mittelsegmentes. Alle Furchen der Pleuren mit sehr langen und kräftigen Querkielen angefüllt. Parapsiden- furchen dicht mit kräftigen Querkielen angefüllt, dergestalt, daß die Oberfläche der Kiele in der- Fläche des Mesonotums liegen und die Parapsidenfurchen so nur durch je eine Reihe querovaler, stark Zur Kenntnis außereuropäischer Braconiden 189 eingedrückter Punkte dargestellt “werden. . Quergrübe - ‘vor dem Seutellum mit drei Längskielen,die seitlichen nach vörn divergierend. Beine ockergelb. Hinterbeine mit den Coxen matt- schwarzbraun. Hinterbeinklauen mit kurzem Zahn in der Mitte. Abdomen $oliert glatt schwarz, Unterseite ockergelb. Hinterränder der Tergite mit feiner grauer Pubescenz. Flügel ockergelb, der ?/, Länge ander Spitze dunkelbraun, proximal der Basis des Stigma ein dunkel- brauner Fleck. Adern, Costa und Stigma ockergelb. Spitzenhälfte des Hinterflügels dunkelbraun: die Grenze läuft schräg von vorn nach hinten einwärts. 2. Cubitalquerader in der Mitte en und mit Aderstummel. - Körperlänge 10—12%, mm; Me lueelane 172% mm, Fühlerlänge ca. 13 mm. Sumatra, Liangagas. 2.8 gesammelt von M. Ude. . Typen im Stettiner Zoologischen Museum. Disophrys® eoneolor Szepl. 1908. Parapsidenfurchen mit unbedeutenden UN von ae kielchen: -Mesopleuralfurche mit 15—16 sehr kurzen Querkielchen. Formosa, Takao. ‚31. zus Be I d Ben von Hr Sauter"s y 42 Disophrys ea Cam. 1900. (Fig. 8). Parapsidenfurchen mit jederseits 6 sehr kräftigen Querkielen. Mesopleuralfurche mit 9—14 langen kräftigen: Querkielen. Pi Ceylon. 1 3. Sumatra, Soekaranda. 631% gesammelt von M. Ude. Formosa, Takao. ‚Oktober 1907. 1 $ gesammelt von H. Sauter. | Disophrys divisa nov. spec. Kopf ockergelb, Fühler schwarz, die ber bie rost- braun. Thorax ockergelb. Mesopleuralfurche vorn verkürzt, mit 6—7 kurzen Querkielen. Parapsidenfurchen scharf, keine‘ Quer- kiele. Die beiden Längseindrücke auf dem Antedorsum des Meso- notum undeutlich. Metapleuren glatt. Beine ockergelb, 5. Mittel- tarsenglied gebräunt, Hinterschienen und -tarsen schwarz. Klauen gespalten. Abdomen ockergelb. Flügel dunkelbraun, Basis zu *, der Flügellänge ockergelb;; Stigma und Costa: dunkelbraun. Hinter- flügel braun, Basalhälfte ockergelb. 2. Cubitalquerader in der Mitte schwach gebrochen und mit sehr. kurzem Aderstummel. Körperlänge 61, mm, Vorderflügellänge 71, mm. Sumatra, Soekaranda. 1 g gesammelt von M. Ude. Type im Stettiner Zoologischen Museum, | Disophrys variegata nov. spec. _ Kopf und Fühler tiefschwarz. Ocellen und Palpen ockergelb. Thorax tiefschwarz, glatt, Metapleure und Mittelsegment rötlich ockergelb. Parapsidenfurchen etwas verflacht, ohne Punkte und -ohne Querkiele. Die zwei Längsfurchen des Antedorsum des Meso- :notum sehr scharf. Praescutellargrube mit einem Längskiele. .Scu- 11. Heft 190 Dr. Günther Enderlein: tellum hinten mit scharfem Rand. Mesopleuralfurche ziemlich breit mit ca. sieben kräftigen Querkielen. Metapleure glatt. Mittel- segment mit einem sehr scharfen Gitterwerk, das im wesentlichen aus drei Querleisten und sechs Querleisten besteht, die sich kreuzen. Beine mit den Coxen schwarz, Vordercoxen an der Basis und Spitze etwas ockergelb, Basaldrittel, Enddrittel und Sporne - der Vorderschiene, Basis, äußerstes Ende und Sporne der Mittel- schiene sowie beider Tarsen ockergelb. Hinterschenkel mit Aus- nahme der Basis und Spitze rötlich ockergelb. Klauen gespalten, bei den Hinterbeinen die inneren kürzer. Abdomen rostbraun, Spitze vom 6. Segment ab schwarz, beim $ außerdem die zwei ersten Tergite schwarz. Flügel dunkelbraun, ebenso Costa und Stigma. Basaldrittel und eine fast 2 mm breite Querbinde (von der die Areola eingeschlossen wird) ockergelb; äußerster Hinter- randsaum an der Querbinde braun. Am braunen Hinterflügel ist die Basalhälfte und ein halbkreisförmiger Vorderrandfleck in der Mitte der Spitzenhälfte ockergelb. Körperlänge 9—94, mm, Vorderflügellänge 11—111 mm, Fühlerlänge ca. 11 mm, Bohrerlänge % mm. Demerara. Februar bis März 1904. 1 $Jund 1 ? gesammelt von R. Haensch. Typen im Stettiner Zoologischen Museum. Disophrys ophthalmica Szepl. 1908. Parapsidenfurchen ohne Querleisten. Die beiden eingedrückten Längslinien auf dem Antedorsum des Mesonotum weit getrennt, Streifen zwischen ihnen völlig eben. Mesopleuralfurche flach und breit, vordere Hälfte fehlend, ohne Querleisten. Praescutellargrube mit drei Längsleisten. Die gelbe Körperpubescenz besonders an Coxen und Schenkeln länger. Areola ohne Aderstummel, 2. Cubital- querader eine Spur unter der Mitte gebrochen. Augen sehr groß, halbkugelig. Costa rostgelb. An den Vorderflügeln ist Spitzen- viertel und ein 14, mm breite, nach hinten verbreiterte Querbinde in der Mitte dunkelbraun; im Hinterflügel ist das 3. Viertel und der Spitzenrandsaum bis zur Querbinde braun. Körperlänge 104, mm, Vorderflügellänge 11 mm, Augenlänge® 1,3 mm. Brasilien, Obidos. April bis Mai 1906. 1 d gesammelt von Hoffmanns. Disophrys flavifemur nov. spec. Kopf ockergelb, Untergesicht braun, Stirn, Scheitel, Hinter- haupt und Fühler schwarz. Thorax ockergelb. Die beiden ein- gedrückten Längslinien auf dem Antedorsum des Mesonotum weit getrennt, der Streifen zwischen ihnen gewölbt. Mesopleuralfurche flach, vordere Hälfte fehlend, mit 4—5 Spuren von Querleisten. Metapleure glatt. Leisten des Mittelsegmentes scharf. Beine ocker- gelb, Hinterschienen ohne das Basaldrittel, ihre Sporne und Hinter- Zur Kenntnis außereuropäischer Braconiden 191 tarsen schwarz. Abdomen ockergelb, Legescheide schwarzbraun. Flügel wie bei D. ophthalmica Szepl., Costa aber etwas dunkler. Areola mit Spuren eines Aderstummels. Körperlänge 9 mm, Vorderflügellänge 10% mm, Fühlerlänge 11 mm, Bohrerlänge 11, mm, Augenlänge 1,2 mm. Surinam. 1 2 (durch H. Fruhstorfer). Type im Stettiner Zoologischen Museum. Disophrys conjungens nov. spec. Kopf und Fühler tiefschwarz, Labrum, Oberkiefer und Mund- teile mit Palpen ockergelb. Thorax ockergelb. Mesopleuralfurche nur im hinteren Drittel ausgebildet, flach, poliert glatt und ohne Querkiele. Metapleure glatt. Parapsidenfurchen in der vorderen Hälfte fehlend und hier das Mesonotum eben und nur vorn ganz flach eingesattelt; in der hinteren Hälfte deutlich, aber ganz flach. Praescutellargrube mit drei Längsleisten. Beine ockergelb, Hinter- beine ohne die Coxen schwarz. Abdomen ockergelb, vom 6. Seg- ment ab schwarz. Flügel wie bei D. ophthalmica. Körperlänge 12% mm, Vorderflügellänge 12% mm, Augen- länge 1,2 mm. Surinam, Mai bis September. 1 $ (durch H. Fruhstorfer). Type im Stettiner Zoologischen Museum. Diese Species nähert sich durch die reduzierten Parapsiden- furchen etwas der Gattung Biroia Sz£pl. Disophrys seita nov. spec. Kopf ockergelb;; Fühler ca. 38gliedrig schwarz, 1.Glied braun, die sechs letzten Glieder ockergelb. Thorax ockergelb. Praescutellargrube mit drei Längsleisten. Parapsidenfurchen scharf, vorn mit Spuren von fünf Querleisten. Mesopleuralfurche breit, ziemlich scharf, poliert glatt, vordere Hälftefehlt; hinten nur mit einer Querleiste. Mittel- brust und Coxen mit gelber Behaarung. Metapleure glatt. Beine mit den Coxen ockergelb, von den Hinterbeinen ist das Spitzen- viertel der Schienen, die Sporne und die Tarsen schwarz. Ab- domen rostgelb. Klauen gespalten, die der Hinterbeine mit kurzem Mittelzahn. Vorderflügel ockergelb; dunkelbraun ist: das Spitzen- fünftel, Costa, Stigma, Adern und die ganze Basis bis zu ®/, der Flügellänge mit Ausnahme der hinteren Basalzelle und ihrer Um- gebung. Hinterflügel hellbraun, Spitzenviertel mit Ausnahme eines sehr schmalen Randsaumes und hintere Hälfte des Basaldrittels hyalin. 2. Cubitalquerader sehr wenig in der Mitte gebrochen und ohne Aderstummel. Körperlänge 71, mm, Vorderflügellänge 8 mm, Fühlerlänge 81, mm, Bohrerlänge 1 mm. Surinam. Mai bis September. 1 $ (durch H. Fruhstorfer). Type im Stettiner Zoologischen Museum. Disophrys eueullifera nov. spec. Kopf ockergelb, obere Hälfte des Untergesichtes, Stirn, Scheitel, Hinterhaupt und Fühler schwarz. Thorax hell ockergelb. 11. Heft 199 :5’..2:De Günther Enderlein:.:: :._ Parapsidenfurchen mäßig scharf, glatt. Mesopleuralfurche poliert glatt, breit, flach, ohne Querkiele, ‚vordere Hälfte fehlt. .Meso- pleure glatt. Die zwei Linien des Antedorsum des Mesonotum ganz undeutlich. Beine hell ockergelb, 5. Mitteltarsenglied rostbraun, schwarz ist von den Hinterbeinen: Endhälfte der Schienen mit den Spornen und die Tarsen. Abdomen öckergelb, vom 4. Segment ab schwarz. Alle Klauen gespalten. Flügel wie bei D.. Pa Costa ockergelb. .. „Körperlänge 7%—81% mm, Vorderflügellänge 8-10. mm, Fühlerlänge ca. 9 mm, Bohrerlänge 2 mm. Mexiko, Chiapas. 20. 7. 1907. 1 d 15. 11. 1907. g Io sammelt von L. Conradt. - Typen im Stettiner Zoologischen Müseum, Disophrys annulifovea nov.-spec. (Fig. 9).- 17 Re Kopf ockergelb, Fühler schwarz. Die Stirngrubenleisten ‘biegen dicht vor den Ocellen nach innen um, laufen nahe der Medianlinie auf der Stirn parallel und enden in die vordere Fühler- umwallung. Thorax ockergelb; Parapsidenfurchen scharf, un- punktiert, die beiden eingedrückten Linien auf dem Antedorsum des Mesonotum sehr flach; Mesopleuralfurche ziemlich scharf und schmal, Spuren von ca. fünf Querkielen sehr undeutlich; vordere Hälfte fehlt. Metapleure glatt, unten rauh netzgerunzelt. Felde- rung des Mittelsegmentes scharf. Beine ockergelb, 5. Tarsenglieder gebräunt. Von den Hinterbeinen ist schwarz das Endviertel der Schienen mit den Spornen’ und die Tarsen. Klauen gespalten. Abdomen rostbraun. Legescheide braun mit gelblicher Spitze. Flügel, Adern und Costa ockergelb, Stigma ohne die Spitze dunkel- braun; .braun ist das Spitzenfünftel und eine einen mm breite, mittlere Querbinde hinter dem Stigma, die aber die stummellose ‚Areola nicht mit aufnimmt, sondern von der Außenseite der Binde gestreift wird. 2. Cubitalquerader i in der Mitte schwach gebrochen. -Hinterflügel ähnlich aber blaßbraun gezeichnet. | Körperlänge 7%, mm, Vorderflügellänge 8 mm, Fühlerlänge ca. 8%, mm, Bohrerlänge % mm. Mexiko, Chiapas. 20. Juli1907. 1 ? gesammelt von Leopold Conradt. Type im Stettiner Zoologischen Museum. ‚Disophrys nigricoxa nov. spec. Er Die Unterschiede von D. annulifovea sind: Kopf mit Ausnahme von Labrum, Kiefer und Pe schwarz. Pro- und Mesothorax mit Ausnahme der Tegulae und ihrer nächsten Umgebung tiefschwarz mit gelber Pubescenz. Mesopleuralfurche ohne Spuren von Querkielen. Hintercoxen schwarz. Abdomen ockergelb, vom 5. Segment ab schwarz. Die mittlere Querbinde der Vorderflügel 1% mm breit, sie schließt die Areola ein und ihr ‚Außenrand streift diese außen. 2. en e leicht a Legescheide schwarz. = Zur Kenntnis außereuropäischer Braconiden 193 Körperlänge 7—8 mm, Vorderflügellänge 7%—8%4, mm, Bohrerlänge 3%, mm. Mexiko, Chiapas. 16. Juli 1907. 1 2. 20. Juli 1907. 1 2 gesammelt von Leopold Conradt. Typen im Stettiner Zoologischen Museum. Isoptronotum nov. gen. Typus: I. taeniocauda nov. spec., Sumatra. Kopf rüsselartig verlängert, Genae etwa so lang wie die Augen. Hierdurch mit Cremnops Först. 1862 übereinstimmend, von der die Gattung sich durch folgendes unterscheidet: Stirngrubenleisten bis zu den hinteren Ocellen reichend. Meso- notum völlig glatt und ohne Parapsidenfurchen. 2. Abdominal- tergit langund durch einen sehr scharfen Quereindruck in zwei Teile zerlegt, die zwei Tergite vortäuschen. Legerohr länger alsder Körper, bei /s. faeniocauda sind die Scheiden stark bandartig verbreitert. Die Gattung Oreba Cam. 1900 (Or. purpurea Cam. aus Indien) hat ebenfalls einen scharfen Quereindruck auf dem 2. Abdominal- ergit, besitzt aber Parapsidenfurchen und ist auch sonst anders organisiert. Isoptronotum taeniocauda nov. spec. Kopf rostrot, Fühler schwarz, 1. Glied mit Ausnahme der Spitze rostrot. Thorax rostrot, glatt, Scutellum ungerandet. Schräggestellte Mesopleuralfurche mit ca. 7—8 längeren Quer- leisten. Mittelsegment braun bis dunkelbraun, mit sehr kräftigen Netzleisten. Metapleure mit kräftigen Netzrunzeln. Praescutellar- grube mit drei Längskielen. Abdomen schwarz, glatt. 1. Abschnitt des 2. Tergites sichtlich kürzer als das 3. Tergit, der 2. Abschnitt am kürzesten. Legescheiden breit bandartig, am Ende zugespitzt, schwarz, an den beiden Rändern schwach pubesciert. Beine mit den Coxen rostrot, Hinterbeine mit den Coxen schwarz. Flügel, Adern und Stigma dunkelbraun, mit schwach gelblichem Glanz, an der Grenze zwischen Stigma und Prostigma ein hyalines Pünkt- chen, gegenüber nahe der Hinterrandmitte ein zweites. Spitze des Stigmas ockergelb. Zweite Cubitalquerader gerade und ohne Aderstummel. Körperlänge $ 9—10 mm, 2 10%—11 mm; Vorderflügellänge d 9—9% mm, 2 9%—101, mm; Fühlerlänge 9%—10 mm; Bohrer- ' länge 9—91, mm. Sumatra, Soekaranda. d und Pin Anzahl, gesammelt von M. Ude. Typen im Stettiner Zoologischen Museum. Isoptronotum seminigripenne nov. spec. Kopf und Fühler tiefschwarz, Palpen sehr blaßbräunlich. Thorax cn tiefschwarz; Mesopleuralfurche mit ca.acht längeren Querkielen. Metapleure grob gefeldert. Mittelsegment grob ge- netzt, an den hinteren Seitenecken findet sich jederseits an einem Archiv für Naturgeschichte 1918. A. 1 13 11. Heft 194 Dr. Günther Enderlein: Treffpunkt von Kielen eine kurze zahnartige Erhebung. Coxen schwarz. Beine dunkelbraun, Vordertarsen und die Spitze der Vorderschienen schmutzig ockergelb mit ockergelber Pubescenz. Abdomen poliert glatt schwarz. Die beiden Abschnitte des 2. Ter- gites kurz und breit, zusammen so lang wie das 3. Tergit, der zweite Abschnitt der kürzeste. Flügel, Adern und Stigma schwarzbraun, Spitze zu ?/, der Flügellänge, beim Hinterflügel zu Y, der Länge weißlich hyalin. Körperlänge 8-81, mm, Vorderflügellänge 7% mm, Fühler- länge 10 mm. Sumatra, Soekaranda. 6 $ gesammelt von M. Ude. Typen im Stettiner Zoologischen Museum. var. Tufescens nov. Prothorax und Antedorsum des Mesonotum roströtlich auf- gehellt. Sumatra, Soekaranda. 2 { gesammelt von M. Ude. Typen im Zoologischen Museum zu Stettin. Isoptronotum trieolor nov. spec. Die Unterschiede von J. seminigripenne sind: Kopf rostrot, Fühler braun, 1. Glied beim & zuweilen auf- gehellt. Thorax mit Ausnahme von Scutellum, Metapleure und Mittelsegment rostrot. Vorderbeine mit den Coxen hell rostgelb. Scheiden des Legerohres dünn, schwarz, nicht verbreitert. Körperlänge & 7—8 mm, 2 9—9% mm; Vorderflügellänge d 6% 7% mm, 92 8% mm; Bohrerlänge 8 mm. Sumatra, Soekaranda. 2 d 2 Q gesammelt von M. Ude. Typen im Stettiner Zoologischen Museum. Isoptronotum abdominale nov. spec. Die Unterschiede von I. seminigripenne sind: Obere Hälfte des Untergesichtes rostrot. Thorax mit Aus- nahme von hinterem Teil von Mesopleure, ferner von Metapleure, Mittelsegment und Scutellum rostrot. Abdomen rostrot, beim & von der Mitte des 2. Tergites (vom 2. Quereindruck ab) ab schwarz. Körperlänge d 8 mm, 2 9 mm; Vorderflügellänge & 7% mm, Q 8 mm; Bohrerlänge 7% mm. Sumatra, Soekaranda. 1 & 1 2 gesammelt von M. Ude. Typen im Stettiner Zoologischen Museum. Adiathlipsis nov. gen. Typus: A. fasciata nov. spec. Diese Gattung steht zwischen Isoptronotum und Biroia Szepl. 1900. Durch den rüsselartig verlängerten Kopf unterscheidet sie sich von Biroia, mit der sie durch das Fehlen des Quereindruckes des 2. Abdominaltergites übereinstimmt; von Isoptronotum unter- scheidet sie sich durch das Fehlen des Quereindruckes des 2. Ab- dominaltergites und stimmt durch die Kopfverlängerung überein. Zur Kenntnis außereuropäischer Braconiden 195 Adiathlipsis faseiata nov. spec. Kopf ockergelb, Fühler schwarz; 1. Glied ockergelb, oben auf der Außenseite mit einem schwarzen Längsstreifen. Thorax ocker- gelb, glatt, schräggestellte Mesopleuralfurche fehlt. Metapleure glatt. Mittelsegment weitmaschig gefeldert. Beine mit den Coxen hell ockergelb (Hintertarsen sind abgebrochen). Abdomen ocker- gelb, Spitze etwas gebräunt. Flügel und Adern ockergelb, Stigma mit brauner Endhälfte; Spitze zu ?/, der Flügellänge braun mit großem, ockergelben Randfleck an der Endspitze des Stigma. In der Flügelmitte eine ziemlich breite’-braune Querbinde, die aber kurz vor dem Vorderrand abbricht. 2. Cubitalquerader gerade und ohne Aderstummel. Spitzendrittel und ein breiter Hinter- randsaum ohne die Basis ist beim Hinterflügel braun. Körperlänge 9 mm, Vorderflügellänge 815 mm. Madagaskar, Majunga. 1 d gesammelt von Hammerstein. Type im Stettiner Zoologischen Museum. Biroia Szepl. 1900. Typus: B. elegans Szepl. 1900, Neu-Guinea. Biroia sarothriceps nov. spec. Kopf und Fühler schwarz, Palpen ohne die Basalglieder hell bräunlichgelb. Untergesicht mit dichter, schwarzer, abstehender Behaarung. Thorax lebhaft ockergelb, Prothorax und die Beine mit den Coxen schwarz. Von den vier vorderen Beinen sind die Schienenendsporne und die vier ersten Tarsenglieder blaß ocker- gelblich, das 5. Tarsenglied braun. Abdomen rötlich ockergelb, die vier letzten Tergite schwarz (die vier ersten rötlich ockergelb). Klauen gespalten, die der Hinterbeine mit Zahn in der Mitte. Flügel mit Adern und Stigma dunkelbraun, Vorderflügel mit zwei hyalinen Punkten (vorn und hinten in der Mitte). Körperlänge 10%—11 mm, Vorderflügellänge 11 %—12 mm, Fühlerlänge ca. 13 mm, Bohrerlänge ca. 11, mm. Surinam. Mai-September. 1 &2 2. (Fruhstorfer.) Brasilien, Obidos. April bis Mai 1906. 1 d gesammelt von Hoffmanns. Typen im Stettiner Zoologischen Museum. Biroia atrata nov. spec. Kopf und Fühler tiefschwarz, Palpen ohne die Basalglieder weißlich. Untergesicht mit dichter, abstehender, schwarzer Be- haarung. Thorax mit den Beinen und Coxen tiefschwarz. 1.—8. Vordertarsenglied blaßgelblich. Brustseite des Thorax und die Coxen mit ziemlich dichter, blaß graugelblicher Behaarung, die sich auch weniger dicht auf die Unterseite von Vorder- und Mittel- schenkel erstreckt. Von der schräggestellten Mesopleuralfurche finden sich hinten nur zwei kräftige eingedrückte Punkte. Meta- pleure unten etwas gefeldert. Mittelsegment mit scharfer, eng- maschiger Felderung. Abdomen tiefschwarz, 1. Tergit und die 13* 11. Hodt 196 Dr. Günther Enderlein: zweiersten Sternite rostrot. Flügel tiefschwarzbraun, dicht außer- halb der Areola eine breite, hyaline Querbinde, die nicht in das Stigma eindringt. 2. Cubitalquerader schwach gebogen und ohne Aderstummel. Körperlänge 9 mm, Vorderflügellänge 101, mm, Fühlerlänge 111, mm, Bohrerlänge 11, mm. Eeuador, Bucay. Oktober 1905. 1 2 gesammelt von Dr. Ohaus. Type im Stettiner Zoologischen Museum. Biroia imitatrix nov. spec. Kopf und Fühler schwarz. Palpen ohne die Basalglieder blaß gelblich. Untergesicht mit dichter abstehender, brauner Behaarung. Thorax ockergelb, Prothorax, Coxen und Beine schwarz. Meso- pleuralfurche nur hinten, eingedrückt, glatt, ohne Querkiele. Von den Vorderbeinen ist Schiene und 5. Tarsenglied braun, 1.—4. Tarsenglied ockergelb. Von den Mittelbeinen ist 1.—3. Tarsen- glied und Schienenendsporne ockergelb. Das 1. Hintertarsenglied ist schwarz (die übrigen vier sind abgebrochen). Abdomen schwarz, die drei ersten Segmente rostrot. Flügel dunkelbraun, am Nervulus ein kleiner ockergelber, hyaliner Fleck; eine breite, subapicale QOuerbinde ebenso gefärbt, ihr Innenrand schneidet den Innenrand der Areola, vorn reicht sie bis zum Radius, hinten bis dicht an den Hinterrand. Hinterflügel einfarbig dunkelbraun. 2. Cubital- querader in der Mitte gebrochen und mit Aderstummel. Körperlänge 11% mm, Vorderflügellänge 121% mm, Bohrer- länge 3% mm. Surinam. Mai bis September. 1 2 (Fruhstorfer). Type im Stettiner Zoologischen Museum. Diese Art ist dem Dichelosus demerarus Enderl. von der gleichen Lokalität in Form und Färbung außerordentlich ähnlich. Biroia taeniolata nov. spec. Kopf und Fühler schwarz, Palpen blaß ockergelb. Unter- gesichtsbehaarung dicht, abstehend und dunkelbraun. Thorax ockergelb, Prothorax und alle Coxen dunkelbraun mit gelber Be- haarung. Mesopleuralfurche nur hinten etwas angedeutet, glatt, ohne Querkiele. Metapleure glatt. Mittelsegment mit großen Feldern. Beine ockergelb, Schenkel dunkelbraun. Hinterschienen und Tarsen schwarzbraun. Beim 9 sind die Beine ohne die Coxen ockergelb, Vorder- und Mittelschenkel und Hintertarsen braun- schwarz. Abdomen rostrot, vom 5. Segment ab schwarz. Flügel, Stigma und Adern ockergelb, Costa und Innenende des Stigma braun. Spitzenviertel und eine schmale, beim & unterbrochene Querbinde zwischen Prostigma und Nervulus braun. 2. Cubital- querader in der Mitte gebrochen und mit Aderstummel. Im Hinter- flügel ist Spitzenviertel und Hinterrandsaum mit Ausnahme der Basalhälfte braun. Zur Kenntnis außereuropäischer Braconiden 197 Körperlänge 11 mm, Vorderflügellänge 12 1, mm, Fühlerlänge 12 mm, Bohrerlänge 1, mm. Surinam. Mai-September. 1 & 1 2 (Fruhstorfer). Typen im Stettiner Zoologischen Museum. Birola flavipennis nov. spec. Kopf und Fühler schwarz. Thorax poliert glatt, rötlich ocker- gelb, Prothorax, Mittelsegment und Metapleure tiefschwarz. Meso- pleuralfurche fehlt. Metapleure glatt. Mittelsegment mit großen Feldern, Leisten sehr scharf. Beine mit den Coxen schwarz. Flügel ockergelb, etwas milchig getrübt, ganz an der Spitze hellbraun ge- säumt, Grenze der Färbung verwaschen. Areola vornin einem Punkte sitzend, außen in der Mitte gebrochen, ohne Aderstummel. Körperlänge 111, mm, Vorderflügellänge 12% mm, Bohrer- länge 1 mm. Peru. Departement Chanchamayo. 1 2 gesammelt von Hoffmanns. Type im Stettiner Zoologischen Museum. Dichelosus Sz£epl. 1002 Typus: D. fuscidennis Szepl. 1902, srasilien. Parapsidenfurchen fehlen. Mittelsegment völlig glatt. Dichelosus demerarus nov. spec. Kopf mit Palpen und Fühlern tiefschwarz. Thorax glatt. lebhaft rötlich ockergelb. Prothorax und die Beine mit den Coxen schwarz. Trochanter und Trochantinus der Hinterbeine rostrot. Mesopleuralfurche fehlt. Abdomen lebhaft rötlich ockergelb, die hintere Hälfte des 3. Segmentes und der Rest des Abdomen schwarz. Klauen gespalten, der Seitenzahn kürzer. Flügel ockergelb, Basal- fünftel, Spitzendrittel und breite, mittlere Querbinde dunkelbraun, ebenso ein schmaler Vorderrandsaum und ein schmaler, außen breiterer Hinterrandsaum. Costa und Stigma schwarzbraun, 2. Cubitalquerader mit kurzem Aderstummel und in der Mitte ge- brochen. Endhälfte, Basalsechstel und Hinterrandsaum des Hinter- flügels braun. Körperlänge 11%—124 mm, Vorderflügellänge 13 %— 141, mm, Fühlerlänge 15% mm, Bohrerlänge ?/, mm. Demerara, Februar bis März 1905. 1 2 gesammelt von Haensch. Surinam, Mai bis September. 1 2 (Fruhstorfer). Typen im Stettiner Zoologischen Museum. Braunsia Kriechb. 1894. 1. bis 3. Abdominaltergit mit dichten Längsriefen, die auf dem hinteren Abschnitt des 3. Tergites fehlen können. 2. und 3. Tergit mit je einem scharfen Quereindruck, der des zweiten bei B. angusti- ventris n. sp. undeutlich,; beide Tergite verschmolzen, so daß die Längsleisten auch über den Quereindruck gehen, welche an Stelle der Segmentgrenze sich findet. 1. Tergit mit zwei kielartigen Längs- 11. Heft 198 Dr. Günther Enderlein: leisten. Klauen nicht gespalten, ungezähnt. Luftloch des Mittel- segmentes oval, klein. Areola 4eckig, vorn sitzend (sehr selten zu- weilen kurz gestielt; bei Br. angustiventris Enderl.). Stirngrube ohne Randleisten. Parapsidenfurchen vorhanden. Braunsia rufipes (Nees 1812). Microdus rufides Nees, Hym. Ichn. aff. Mon., vol. I, p. 146. Braunsia germanica Enderlein, Zoolog. Jahrb. Syst. 20. Bd. 1904, p. 436. Braunsia rufipes (Nees) Enderlein, 30. Ber. Westpreuss. Bot. Zool. Ver. Danzig 1907, p. 118, Fußnote. Europa (Schweden, England, Belgien, Deutschland). Braunsia fenestrata Kriechb. 1894. Diese bisher aus Ostafrika bekannte Art liegt aus Madagaskar vor. Die Hinterschienen mehr gelbbraun. : Körperlänge 8% mm, Vorderflügellänge 8 mm, Bohrerlänge mm. Madagaskar, Ambodimanga. September 1906. 1 2 ge- sammelt von Hammerstein. Braunsia oceidentalis Enderl. 1904. Von den Hinterbeinen ist nur Schiene und Thorax schwarz- braun. Vordere Querleiste des Mittelsegmentes deutlich. Hinteres Feld des 3. Tergites nur im Enddrittel ohne Längsriefen. Sonst wie die Form von Westafrika. Deutsch-Ostafrika, Nyembe-Bulungwa, 1914. 1 & ge- sammelt von Hammerstein. Braunsia trifaseiata nov. spec. Kopf ockergelb, Fühler tiefschwarz. Thorax und Beine hell ockergelb. Die beiden Längsbinden auf dem Antedorsum des Meso- notum sehr scharf und stark genähert. Parapsidenfurchen scharf, glatt. Mesopleuralfurche scharf, schmal, nur mit Spuren von Quer- leisten ;vorderesViertel fehlt. Mittelsegment mit ca.sechs Querleisten, die größtenteils auf die scharfe Medianleiste treffen (die hinteren etwas verkehrt V-förmig); vonder Mitte ab drei Längsleisten. Ab- domen ockergelb; 1. Tergit mit Ausnahme des 1. Drittels mit kräf- tigen Längsleisten dicht besetzt; die 2 seitlichen Längsleisten über das ganze Tergit und sehr scharf. Enddrittel des 2. Abschnittes des 3. Tergites ohne Riefen. Legescheiden schwarz. Flügel, Adern, Costa und Stigma lebhaft ockergelb; Prostigma und Costa an dieser Stelle schwarz, anschließend eine 1,4 mm breite dunkel- braune Querbinde, die nur die Endfünftel der 1. und 2. Discoidal- zelle freiläßt. Spitze des Stigma dunkelbraun, anschließend eine dunkelbraune 1,4 mm breite Querbinde, welche die Areola außen tangiert und freiläßt. Ein 1% mm breiter Spitzensaum, der sich vorn und hinten schmäler bis zur Mittelbinde heranzieht und mit ihr verschmilzt, dunkelbraun. Vom Hinterflügel ist nur das Zur Kenntnis außereuropäischer Braconiden 199 Spitzenviertel braun. Areola vorn breit sitzend; 2. Cubitalquer- ader am Ende des oberen Drittels gebrochen und mit oder ohne kurzen Aderstummel. Körperlänge 11 mm, Vorderflügellänge 11 mm, Bohrerlänge 8%, mm. Madagaskar. 1 2. Type im Stettiner Zoologischen Museum. Bei Br. madagascariensis Enderl. 1906 ist die innere Quer- binde schmal, die mittlere nur in der vorderen Hälfte, der Außen- saum schmal; außerdem fehlt die Mesopleuralfurche und die Riefung des1. Abdominaltergites vollständig und die Hinterschienen und Tarsen ohne das 5. Glied sind braun. Braunsia comosa nov. spec. Kopf poliert glatt schwarz, Mundteile ockergelb. Fühler schwarz, 1. Glied braun mit hellerer Unterseite. Untergesicht mit ziemlich dichter, weißlichgelber Behaarung. Thorax schwarz, Prothorax mit breiten, blaß ockergelben Säumen, hell ockergelb ist ferner der Hinterrandsaum des Scutellum, das Mesonotum, das Mittelsegment ohne Basalsaum, die Metapleure ohne die Basis und die Tegulae. Behaarung des Thorax ziemlich dicht und ziem- lich lang, weißlichgelb; unbehaart und poliert glatt ist die Propleure und ein Mittelfleck der Mesopleure. Mesopleuralfurche seicht, vorderes Fünftel fehlt; nur undeutliche Spuren von Querleisten. Parapsidenfurchen scharf; die zwei Längslinien des Antedorsum des Mesonotum fehlen. Mittelsegment mit sehr seichter, undeut- licher Runzelung. Abdomen sehr schmal und schlank; die Hinter- ränder der Tergite mit gelblichen Haaren. Abdomen schwarz, hinten mehr rostfarben; Basalhälfte des 1. Tergites, Basalabschnitt des 2. und Basaldrittel des 3. Tergites ockergelb, Unterseite ocker- gelblich bis rostfarben. Enddrittel des 1. Tergites mit dichter Längsriefung. Längsriefung des 2. und 3. Tergites scharf und dicht, Endhälfte des Endabschnittes des 3. Tergites glatt. Legescheide schwarz. Beine blaß ockergelb, Klauenglieder und von den Hinter- beinen Schenkel ohne die äußerste Basis sowie Endviertel der Schienen ohne die Sporne und die Tarsen schwarz. Flügel leicht getrübt hyalin, Spitzendrittel blaß bräunlich getrübt, Adern braun, Stigma und Costa dunkelbraun, Spitze der 3. Cubitalzelle hyalin. Areola vorn eng sitzend, 2. Cubitalquerader in der Mitte gebrochen und mit langem Aderanhang. Körperlänge 8—81, mm, Vorderflügellänge 8—9 mm, Fühler- länge ca. 10 mm, Bohrerlänge 7—81%, mm. Sumatra, Soekaranda. 2 9 gesammelt von M. Ude. Typen im Stettiner Zoologischen Museum. Ioxia nov. gen. Typus: I. faceta nov. spec., Britisch-Honduras. Diese Gattung steht nahe Braunsia Kriechb. 1894. Sie zeichnet sich aus durch: 2. und 3. Abdominaltergit mit Querfurche (wie bei 11. Heft 200 Dr. Günther Enderlein: Br.), die drei ersten Tergite mit sehr feinen Längsfurchen. 1. Tergit mit zwei scharfen kielartigen Längsleisten (wie bei Br.). Areola klein, dreieckig, vorn gestielt. Ioxia faceta nov. spec. Kopf glatt ockergelb, Fühler und Stemmaticum schwarz, das 2. Fühlerglied gelbbraun. Thorax matt, ockergelb, schwarz ist Prothorax, Tegulae und Umgebung sowie ein feiner Längsstreif, Mittelbrust und unterer Teil der Mesopleuren. Mesopleuralfurche scharf, ohne Punktierung. Mesopleure unten etwas rauh. Mittel- segment scharf und engmaschig genetzt. Parapsidenfurchen wenig scharf, nur hinten deutlicher; Antedorsum ohne Längslinien. Beine ockergelb, braun ist die Endhälfte aller 5. Tarsenglieder, die Spitze der Mittelschienen und von den Hinterbeinen der Schenkel ohne beide Enden, von den Schienen das Endviertel und ein blasser Ring am Ende des 1. Viertels, die Tarsen mit Ausnahme der Basis des 1. Gliedes. Hinterschienenendsporne blaß gelblich. Basalhälfte des 1. Abdominaltergites ohne Längsriefen. Hintere Hälfte des zweiten Abschnittes des 3. Tergites glatt. Abdomen schwarz, der breitere vordere Abschnitt des 2. Tergites lebhaft ockergelb. Lege- scheiden schwarz. Flügel hyalin, Vorderflügel bräunlich getrübt. Adern hellbraun, Costa und Stigma dunkelbraun. Körperlänge 3,6 mm, Vorderflügellänge 3,1 mm, Bohrerlänge 3,5 mm. Britisch Honduras, Manatee. Februar. 1 29. Type im Stettiner Zoologischen Museum. Hemiogaster nov. gen. Typus: H. subrasa nov. spec., Sumatra. Die Unterschiede von Braunsia sind die folgenden: 3. Tergit ohne Quereindruck und ohne Länsgriefen, nicht mit dem 2. Tergit verschmolzen. Hemiogaster subrasa nov. spec. Kopf ockergelb, Fühlergeißel schwarzbraun. Thorax ocker- gelb. Parapsidenfurchen scharf, hinten mit sehr feiner Punktie- rung; Antedorsum ohne Längseindrücke. Mesopleuralfurche seicht, mit ca. sechs kurzen, feinen Ouerleisten, vordere Hälfte fehlt. Prae- scutellargrube mit einer Längsleiste. Beine ockergelb, Hinterbeine mit den Coxen auch ohne die Schienenendsporne gelbbraun. Abdomen weißlichgelb, vom 3. Segment ab schwarz; Basalhälfte des 1. Ter- gites mit Ausnahme der Basis und der Seitensäume braun. Die Riefen auf den zwei ersten Tergiten sehr scharf; vom 3. Tergit ab poliert glatt. Flügel hyalin, Spitzendrittel der Vorderflügel kaum gebräunt. Adern und Stigma dunkelbraun. Areola dreieckig, vorn sitzend. Körperlänge 7 mm, Vorderflügellänge 64, mm. Sumatra, Soekaranda. 2 & gesammelt von M. Ude. Type im Stettiner Zoologischen Museum. Zur Kenntnis außereuropäischer Braconiden 901 Mierodus Nees 1812. 2. Abdominaltergit mit meist gebogenem Quereindruck. Mittelsegment punktiert runzlig oder mehr oder weniger fein- maschig netzrunzelig; nicht gefeldert. Areola dreieckig, klein bis verschwindend klein, vorn mehr oder weniger lang gestielt. Stirn- grube ohne Randleiste. Basalhälfte des 1. Tergites mit zwei seit- lichen Längsleisten. Mierodus cancellatus nov. spec. Kopf und Fühler schwarz, ockergelb ist Labrum, Palpen und Oberkiefer ohne die Spitzen. Thorax rötlich ockergelb, schwarz ist: Hinterrand von Mittelbrust und Mesopleure, Metathorax und Mittelsegment. Parapsidenfurchen scharf, dicht mit Querkielen angefüllt. Mesopleuralfurche mit ca. neun Querleisten, vorderes Drittel fehlt. Praescutellargrube mit fünf Längsleisten. Metapleure netzrunzelig. Mittelsegment dicht und grob verworren gerunzelt, in der Mitte mehr gitterig (kleine Querfelder). Vorderbeine mit den Coxen ockergelb, die übrigen schwarz, Schiene und Tarsus der Mittelbeine braun, Schienenbasis von Mittel- und Hinterbeinen weißlich. Abdomen tiefschwarz, poliert glatt, Basalhälfte des 1. Tergites mit fünf Längsleisten (einein der Mitte, dieanderen nahe der Seiten), dazwischen bei dem einen Exemplar dicht punktiert ge- runzelt, beidem anderen davon kaum Spuren. Flügel schwarzbraun. Körperlänge 8% mm, Vorderflügellänge 8 mm, Fühlerlänge ca. 9%, mm. Formosa, Koroton. 15. September 1907. 2 $ gesammelt von H. Sauter. ; Type im Stettiner Zoologischen Museum. Mierodus costatus nov. spec. Kopf ockergelb, Fühler dunkelbraun. Thorax ockergelb. Meta- pleure und Mittelsegment schwarz. Parapsidenfurchen scharf, fein punktiert. Mesopleurenfurche schmal, 'mit ca. neun sehr kurzen, scharfen Querleisten, vorderes Drittel fehlt. Metapleure punktiert und genetzt, Praescutellargrube mit drei Längsleisten. Mittelsegment scharf und engmaschig netzrunzelig. Beine blaß ockergelblich, von den Mittelbeinen ist Coxa, Trochanter und Basaldrittel bis Basal- hälfte (selten etwas mehr) des Schenkels braun. Hinterbeine mit den Coxen schwarz, Basaldrittel der Schienen weißlich mit einem mittleren, braunem Ringelchen. Legescheide schwarz. Abdomen glatt, schwarz, Bauchseite in der Basalhälfte weißlichgelb. 1. Tergit etwas unregelmäßig längsrunzelig. Quereindruck des 2. Tergites flach bogig. Flügel hyalin, ?/, der Länge des Vorderflügels an der Vorderflügelspitze blaßbraun. Adern braun, Costa und Stigma dunkelbraun. Körperlänge 7%—8 mm, Vorderflügellänge 6%—7 mm. Fühlerlänge ca. 9 mm, Bohrerlänge 6% mm. Sumatra, Soekaranda. 2 $ 6 $ gesammelt von M. Ude. Type im Stettiner Zoologischen Museum. 11. Heft. 202 Dr. Günther Enderlein: Mierodus punetatosuleatus nov. spec. Kopf schwarz, Vorderrand des Clypeus, Labrum, Mundteile und Wangen ockergelb. Fühler bräunlichgelb, die beiden ersten Glieder ockergelb. Untergesichtspubescenz kurz und weißlich. Thorax schwarz; Parapsidenfurchen mit sehr feinen und kurzen Querleisten. Scutellum netzpunktiert. Mesopleuralfurche schmal mit ca. 10—11 sehr kurzen Querleisten; vorderes Viertel fehlt. Mittelsegment scharf engmaschig genetzt. Tegulae ockergelb. Meta- pleure unten etwas netzrunzelig. Beine mit den Coxen ockergelb, von den Hinterbeinen ist schwarz: Coxa, Schenkel, Endhälfte der Schiene, braun Enddrittel vom 1. Tarsenglied und 2.—5. Glied. Schienensporne ockergelb. Abdomen schwarz, Basalabschnitt des 2. Tergites rostgelb, halbkreisförmiger Quereindruck wenig scharf. 1. Tergit mit Ausnahme des Basaldrittel fein und mäßig dicht längsgerieft. Legescheiden schwarz. Flügel hyalin, Adern braun bis hellbraun, Costa und Stigma dunkelbraun. Höhe der Areola so lang oder kürzer als der Stiel. Endabschnitt des Radius an der Basis gebogen (nach hinten konkav). Körperlänge 6 mm, Vorderflügelläinge 5 mm, Bohrerlänge 4 mm, Sumatra, Soekaranda. 1 9 gesammelt von M. Ude. Type im Stettiner Zoologischen Museum. Mierodus rudimentarius nov. spec. Kopf und Fühler schwarz, Labrum und Mundteile ockergelb. Thorax schwarz, Parapsidenfurchen mäßig dicht mit kurzen Quer- leistchen; Antedorsum mit zwei scharf eingedrückten Längslinien. Mesopleuralfurche wenig deutlich, kaum mit Spuren von einzelnen Punkten; vorderes Drittel fehlt. Tegulae gelbbraun. Praescutellar- grube mit drei Längsleisten. Metapleure dicht mit weißlicher Pubes- cenz. Mittelsegment scharf und engmaschig netzrunzelig. Coxen schwarz. Beine ockergelb, Mittelbeine erst von der Spitze der Schenkel, sonst braun. Hinterbeine schwarz, Basalhälfte der Schiene weißlich mit mittleren braunen Ringelchen; Schienen- sporne weißlich. Abdomen poliert glatt, schwarz; 1. Tergit sehr fein und dicht längsgerieft; Bogenquereindruck des 2. Tergites flach, schneidet das Basaldrittel ab, das etwas rauh ist. Legerohr braun. Flügel hyalin. ?/, der Flügellänge im Vorderflügel an der Spitze blaßbraun. Adern braun, Costa und Stigma dunkelbraun. Areola verschwindend klein (als mikroskopisch kleines Pünktchen) Stiel sehr lang. Körperlänge 4 mm, Vorderflügellänge 3,8 mm, Fühlerlänge ca. 4 mm, Bohrerlänge 1,4 mm. Formosa, Takao. 12. Oktober 1907. 1 9 gesammelt von H. Sauter, f Mierodus pygmaeus nov. spec. Kopf ockergelb, Fühler dunkelbraun, Hinterhaupt an den Seiten braun. Thorax ockergelb, Mesopleuren, Mittelbrust, Meta- Zur Kenntnis außereuropäischer Braconiden 203 pleuren und Mittelsegment schwarz, Antedorsum des Mesonotum mit brauner Längsstrieme und ohne eingedrückte Längslinie. Meso- pleuralfurche unpunktiert, vorn verkürzt. Praescutellargrube kurz, mit nur einer Längsleiste. Parapsidenfurchen fein aber scharf, mit Spuren von Punktierung. Metapleure und Mittelsegment rauh chagriniert. Beine mit den Coxen blaß ockergelb, 5. Tarsenglieder braun, von den Hinterbeinen ist dunkelbraun: Schenkel ohne die Basis, Enddrittel und ein Ringel am Ende des 1. Drittels an den Schienen und die Tarsen. Alle Schienenendsporne blaß, fast weiß- lich. Flügel hyalin, Adern braun, Costa und Stigma dunkelbraun. Abdomen rostbraun, nach der Spitze zu heller, 2. Tergit und Basis des 1. Tergites blaß ockergelb. Areola sehr klein. Körperlänge 3% mm, Vorderflügellänge 3 mm, Bohrerlänge 3 mm. Britisch Honduras. Februar. 1 2. Type im Stettiner Zoologischen Museum, Mierodus taeniativentris nov. spec. Kopf und Fühler schwarz, Schläfen und Augenrandsaum auf der Stirn ockergelb. Thorax schwarz. Parapsidenfurchen scharf, unpunktiert. Mesopleuralfurche schmal, unpunktiert. Metapleure und Mittelsegment chagriniert. Beine mit den Coxen ockergelb, von den Hinterbeinen ist schwarz: Coxen, Schenkel ohne die Basis, Enddrittel und Ringel am Ende des 1. Drittels bei den Schienen und die Tarsen. Alle Schienensporne sehr blaß. Abdomen poliert glatt, schwarz, 2. Tergit ockergelb, Bogenfurche bis zur Mitte. 1. Tergit matt, fein chagriniert punktiert. Flügel hyalin, Adern hellbraun, Costa und Stigma braun. Areola sehr klein. Körperlänge 31, mm, Vorderflügellänge 3 mm, Fühlerlänge ca. 3 mm, Bohrerlänge 3 mm. Britisch Honduras, Manate. Februar 1 2. Type im Stettiner Zoologischen Museum. Alabagrus nov. gen. Typus: A. critreistigma nov. spec. Südbrasilien. Die Unterschiede von Microdus Nees sind: Mittelsegment gefeldert. Areola viereckig, vorn sitzend (nicht gestielt). Stirngrube mit Randleiste. Alabagrus eitreistigma nov. spec. Kopf und Fühler schwarz, Palpen ockergelb. Thorax un- punktiert, lebhaft rostrot, Prothorax, Mittelbrust und Mesopleure unter der schräglaufenden Querfurche schwarz. Parapsiden- furchen scharf und glatt. Mesopleuralfurche schmal, unscharf, mit ca. acht sehr kurzen, unscharf ausgeprägten Querleistchen. Mittel- segment mit drei mittleren Längsleisten, 1—2 undeutlichen Quer- leisten in der Mitte (nur median ausgebildet), einer gebogenen Quer- leiste hinten; Seiten hinten mit Längsleiste. Tegulae schwarz. Ab- domen poliert glatt, lebhaft rostrot, letztes Segment schwarz; Quer- 11. Heft 204 Dr. Günther Enderlein: eindruck des 2. Tergites scharf und breit; 1. Tergit mit fünf Längs- leisten, die seitlichen sehr kurz, die mittleren bis hinter die Mitte reichend, dazwischen zahlreiche Querleisten, so daß hier genetzt; Basis des ersten Tergites mit breiter, tiefer Grube. Legescheide schwarz. Vorder- und Mittelbeine mit den Coxen schwarz, Schienen und Tarsen rostbraun, Hinterbeine rostbraun, Coxen und Schenkel lebhaft rostrot. Flügel dunkelbraun, ?/, der Flügellänge ockergelb, Stigma zitronengelb, ebenso ein ziemlich breiter Saum dahinter. Areola vorn schmal sitzend; 2. Cubitalquerader über der Mitte etwas gebrochen, ohne Aderstummel. Radialzelle so breit wie das Stigma. Körperlänge 12 mm, Vorderflügellänge 10 mm, Fühlerlänge ca. 8% mm, Bohrerlänge 13 mm. Südbrasilien, Espiritu Santo. 1 2 (durch Fruhstorfer). Type im Stettiner Zoologischen Museum. Alabagrus laeviventris nov. spec: Dem A. citreistigma außerordentlich ähnlich und unterscheidet sich nur durch folgendes: Vorder- und Mittelschiene ohne die ockergelbe Basis schwarz, Schienenendsporne und Tarsen ockergelb. Abdomen auch auf dem 1. Tergit poliert glatt, dieses mit sehr kleiner Basalgrube und mit anschließender kräftiger, höckerartiger Längserhebung bis zur Mitte. Tegulae ockergelb. Mittelsegment gleichmäßig groß ge- feldert. 2. Cubitalquerader gerade. Körperlänge 64, mm, Vorderflügellänge 5%, mm, Fühlerlänge 5% mm, Bohrerlänge 5 mm. Südbrasilien, Santa Catharina. 1 Q gesammelt von Lüder- waldt. Type im Stettiner Zoologischen Museum. Alabagrus fuseistigma nov. spec. Kopf ockergelb, Stirn, Scheitel und Hinterhaupt schwarz- braun. Fühler schwarz, 1. Glied auf der Unterseite ockergelb. Thorax glatt, ockergelb. Mesonotum mit Ausnahme des Scutellum und der Praescutellargrube dunkelbraun. Mesopleuralfurche glatt, schwach angedeutet, vordere Hälfte fehlt. Mittelsegment mit ein- zelnen scharfen Feldern, Area centralis schlank fünfeckig. Abdomen poliert glatt; rostgelb, Endhälfte rostbraun; 1. Tergit in der Basal- hälfte mit mittlerer Höckererhebung, davor kleine Grube. Beine hell ockergelb, schwarz ist von den Hinterbeinen: Trochanter, Trochantinus, Spitze des Schenkels, Basal- und Endviertel der Schiene ohne die Sporne und die Tarsen. Vorderflügel dunkel- braun, 2/, der Länge an der Basis ockergelb, ebenso eine Querbinde, die das 4. Fünftel ohne das Stigma einnimmt. Hinterflügel gleich- mäßig hellbraun. Areola vorn sitzend, 2. Cubitalquerader gerade und ohne Aderstummel. Körperlänge 5%4 mm, Vorderflügellänge 5 mm. . Brasilien. 1 {. Type im Stettiner Zoologischen Museum. Zur Kenntnis außereuropäischer Braconiden 205 Alabagrus maculipes (Cam. 1887). Var. Unterscheidet sich von der Diagnose: Auch Vorder- und Mittelbeine ohne die Coxen schwarz. Hinterschiene ganz schwarz. Körperlänge 8 mm, Bohrerlänge 5Y/, mm. Cuba, Gundalamo. 2 2. Aörophilus Szepl. 1902. Typus A. Brullei Szepl., Peru. Klauen einfach. Parapsidenfurchen vorhanden, zuweilen wenig scharf. 2. und 3. Abdominaltergit mit Quereindruck, ersterer scharf, letzterer weniger scharf. Mittelsegment poliert glatt. Stirn- gruben ohne Randleisten. 1. Abdominaltergit vorn in der Median- linie etwas hochgewölbt. Aörophilus Szepligetii nov. spec. Kopf und Fühler schwarz, Palpen ockergelb. Kopfbehaarung schwarz, mäßig dicht aber steif und ziemlich lang abstehend, fast borstig wirkend. Thorax tiefschwarz, poliert glatt, Metanotum, Mittelsegment und Hinterrand der Metapleure ockergelb ; Pubescenz graugelblich. Parapsidenfurchen scharf glatt. Mesopleuralfurche fast verschwunden, glatt. Tegulae rostgelb. Abdomen poliert glatt, ockergelb, vom 4. Segment ab schwarz, ebenso der hintere Abschnitt des 2. und der vordere Abschnitt des 3. Tergites ohne die Seiten- säume schwarz. Beine mit den Coxen ockergelb, Mittel- und Hinter- coxen braun, Endviertel der Hinterschienen ohne die Sporne und die Hintertarsen schwarz. Metapleuralzahn kräftig. Flügel, Adern ‚und Stigma ockergelb, Basalhälfte des Stigma und des Prostigma schwarzbraun mit anschließender, einen mm breiter, brauner Quer- binde; Spitzenfünftel dunkelbraun. Hinterflügelspitze zu ?2/, der Flügellänge hellbraun. Areola vorn gestielt. Körperlänge 11% mm, Vorderflügelläinge 111%, mm. Demerara. Februar bis März 1904. 1 d gesammelt von R. Haensch. Gewidmet wurde diese Species dem Hymenopterologen V. Szepligeti in Budapest. A8rophilina nov. gen. Typus: A. bicristata nov. spec., Columbien. Nahe Aerophilus Szepl., aber die Parapsidenfurchen völlig fehlend. Klauen ungezähnt. Mittelsegment mit Leisten. 2. und 3. Tergit mit Quereindruck. 1. Tergit von den Seiten mit 2 scharfen, parallelen Längsleisten, dazwischen eingedrückt. Stirngrube ohne Randleiste, Aörophilina bieristata nov. spec. Kopf und Fühler schwarz. Thorax poliert glatt, schwarz, Mittelsegment und Metapleuren rostrot. Mesopleuralfurche fehlt. Mittelsegment mit zwei mäßig genäherten parallelen Längsleisten, die vorn von der Mitte ab convergieren und im vorderen Viertel zur Medianleiste verschmolzen sind. Seitenrand mit Längsleiste, deren 11. Heft 206 Dr. Günther Enderlein: vorderes Drittel fehlt. Beine mit den Coxen schwarz, Vorder- und Mitteltarsen gelbbraun. Abdomen dorsoventral abgeplattet, poliert glatt, schwarz, 1. Segment und der schmälere, hinter der Quer- furche liegende Teil des 2. Tergites rostrot. Flügel braun, Adern und Stigma dunkelbraun. Areola vorn schmal sitzend, außen fast gerade und ohne Aderstummel. Nervulus wenig postfurcal und etwas schräg von vorn nach hinten außen. Körperlänge 7% mm, Vorderflügellänge 7 mm. Columbien, Hacienda Pehlke. 1 gesammelt von E.Pehlke Type im Stettiner Zoologischen Museum. Craspedobothrus nov. gen. Typus: C. fuscovittatus von spec., Brasilien. Diese Gattung unterscheidet sich von Aörophilus durch die Anwesenheit einer mehr oder weniger feinen Randleiste an jeder Seite der Stirngrube (wie bei Disophrys). Craspedobothrus fuscovittatus nov. spec. Kopf und Fühler schwarz, Palpen hell ockergelb. Thorax - schwarz. Parapsidenfurchen glatt, scharf; die zwei Längslinien des Antedorsum sehr verschwommen. Mesopleuralfurche schmal, hinten mit zwei scharfen, vorn mit 1—2 unscharfen Querleisten; vordere Hälfte fehlt. Beine mit den Coxen ockergelb, Hintercoxen ohne die Spitze schwarz, dunkelbraun sind die 5. Tarsenglieder der Mittelbeine, von den Hinterbeinen Spitze der Schienen, Sporne und Tarsus. Abdomen lebhaft ockergelb, vom 5. Segment ab und die hintere Hälfte des 4. Tergites schwarz. Legescheide schwarz. Flügel und Adern ockergelb, Stigma ohne die Spitze dunkelbraun, ebenso Prostigma. Anschließende mittlere Querbinde (vorn 11%, hinten 1 mm breit) braun. Spitzenfünftel dunkelbraun. Spitzen- drittel der Hinterflügel braun. Areola vorn gestielt. Körperlänge 11 mm, Vorderflügellänge 11 mm, Fühlerlänge ca. 13 mm, Bohrerlänge 10 mm. Surinam. Mai bis September. 1 2 (durch Fruhstorfer). Type im Stettiner Zoologischen Museum. Craspedobothrus laevis nov. spec. Kopf und Fühler schwarz, Palpen hell ockergelb. Thorax poliert glatt, ockergelb, Prothorax schwarz. Parapsidenfurchen nur vorn, seicht und flach. Mesopleuralfurche nur hinten durch zwei Punkte angedeutet. Coxen schwarz mit gelber Pubescenz, Unterseite der Vorder- und Hintercoxen ockergelb. Beine ocker- gelb. Vorder- und Mittelschenkel braun. Hinterschenkel rötlich ockergelb, Spitzen schwarz, ebenso die Schienen, Sporne und Tarsen der Hinterbeine. Äußerste Basis der Hinterschienen ockergelb. Flügel ockergelb, Costa und Stigma schwarzbraun, ebenso eine einen mm breite Querbinde hinter dem Prostigma, das Spitzenviertel und der Hinterrandsaum der Spitzenhälfte. Spitzenviertel und Zur Kenntris außereuropäischer Braconiden 207 Hinterrandsaum des Hinterflügels braun. Areola vorn schmal sitzend, 2. Cubitalquerader in der Mitte gebogen ohne Aderstummel. Körperlänge 10 mm, Vorderflügellänge 91, mm. Brasilien, Obidos. April bis Mai 1906. 1 $ gesammelt von Hoffmanns. Type im Stettiner Zoologischen Museum. Astiria nov. gen. Typus: A. Haenschi nov. spec., Demerara. Die Unterschiede von Microdus Nees sind: Mittelsegment poliert glatt. Stirngrube mit Randleiste; von Craspedobothrus Enderl.: das 3. Abdominaltergit hat keinen Quereindruck. Astiria Haenschi nov. spec. Kopf und Fühler schwarz, Labrum und Palpen ockergelb. Thorax poliert glatt, tiefschwarz; Pubescenz gelblich. Parapsiden- furchen scharf, glatt; diezwei Längslinien auf dem Antedorsum sehr scharf eingedrückt, stark genähert, hinteres Viertel fehlt. Meso- pleuralfurche nur hinten sehr schwach angedeutet. Mittelsegment unbehaart, rostgelb. Halteren ockergelb. Beine mit den Coxen ockergelb. Spitzendrittel der Hinterschienen mit den Spornen .rostbraun, (Tarsen abgebrochen). Abdomen dunkel rostfarben, vom 4. Segment ab schwarz. Legescheide schwarz, Flügel mit Costa, Prostigma und Endspitze des Stigma ockergelb. Spitzenfünftel undeinen mm breite Querbinde, die die Areola gerade ausfüllt. Vom Stigma aus dunkelbraun. Hinterflügelspitze zu ?/, der Flügellänge braun, an der äußersten Spitze blaß. Areola vorn kurz gestielt. 2. Cubitalquerader in der Mitte flach gebogen, ohne Aderstummel. Körperlänge 9 mm, Vorderflügellänge 91%, mm, Fühlerlänge ca. 10 mm, Bohrerlänge 9 mm. Demerara. Februar bis März 1904. 1 2 gesammelt von R. Haensch. ; Gewidmet wurde diese Species dem Sammler. Type im Stettiner Zoologischer Museum. Astiria varia nov. spec. Kopf und Fühler schwarz, Palpen ockergelb. Thorax lebhaft rötlich ockergelb, schwarz sind: Mesopleuren ohne die vordere Oberecke, Metanotum (nicht das Mittelsegment), Scutellum und Praescutellargrube (mit einer Längsleiste). Parapsidenfurchen seicht, hinten ganz unscharf; Längslinien des Antedorsum fein, hinten verkürzt. Mesopleuralfurche nur ganz hinten schwach angedeutet. Beine ockergelb, Coxen schwarz, Vordercoxen ockergelb, Schenkel ohne die Endspitze, Basaldrittel des Hinterschenkels, 5. Tarsen- glied der Mittelbeine und von den Hinterbeinen Schienen ohne die Basis und mit den Spornen und die Tarsen schwarz. Abdomen ockergelb, vom 3. Segment ab schwarz, Subgenitalplatte schwarz; Legescheide schwarz. Flügel mit Costa, Adern und Stigma ocker- gelb. Prostigma und Costa vor ihm schwarzbraun, ebenso an- 11. Heft 208 Dr. Günther Enderlein: schließende 1,6 mm breite Querbinde in der Flügelmitte und Spitzenviertel. Im Hinterflügel eine etwas schmälere, braune Querbinde von der Mitte des Hinterrandes schräg nach vorn und außen; Außenhälfte des Hinterrandes mit feinem, braunen Saum bis zur Spitze. Areola sitzend, 2. Cubitalquerader in der Mitte gebrochen und mit sehr kurzem Aderstummel. Körperlänge 10% mm, Vorderflügellänge 10% mm, Fühler- länge 10 mm, Bohrerlänge 141, mm. Mexiko, Chiapas. 8. August 1907. 1 2 gesammelt von Leopold Conradt. j Type im Stettiner Zoologischen Museum. Astiria festiva nov. spec. Kopf und Fühler schwarz, Labrum und Palpen ockergelb. Thorax lebhaft ockergelb, Prothorax tiefschwarz. Parapsiden- furchen und Längslinien des Antedorsum seicht. Mesopleural- furche hinten nur durch einen Punkt angedeutet. Beine mit den Coxen ockergelb, Mittelcoxen ohne die Basis schwarz, Hintercoxen außen mit großem, schwarzen Fleck. Schenkel in der Mitte ge- bräunt (Hinterschenkel etc. abgebrochen). 5. Mitteltarsenglied schwarzbraun. Abdomen rötlich ockergelb, vom 5. Segment ab schwarz, Vorderrand des 5., 6. und 7. Tergites ockergelb. Subgenital- platte ockergelb. Legescheiden schwarz. Flügel mit Costa, Adern und Stigma ockergelb. Prostigma und anschließende Querbinde (1 mm breit), die etwas schräg nach hinten und außen läuft dunkelbraun; ebenso Spitzenviertel. Spitzenviertel des Hinterflügels und Hinter- randsaum bis zur Basis braun. Areola vorn schmal sitzend, 2. Cubitalquerader in der Mitte gebogen und ohne Aderstummel. Körperlänge 114; mm, Vorderflügellänge 10% mm, Bohrer- länge 9 mm. Brasilien, Obidos. 1 2. Type im Stettiner Zoologischen Museum. Astiria solox nov. spec. Kopf und Fühler schwarz, mit grauer Pubescenz. Thorax tiefschwarz mit grauweißlicher Pubescenz. Parapsidenfurchen scharf glatt; Linien des Antedorsum fein, hintere Hälfte fehlt. Mesopleuralfurche schmal mit ca. vier sehr kurzen Querleisten, vor- dere Hälfte fehlt. Beine mit den Coxen schwarz; ockergelb sind Vordertarsen, Hintercoxen und -schenkel. Abdomen rötlich ocker- gelb, vom 5. Segment ab schwarz. Flügel, Adern und Stigma ocker- gelb, Costa und Vorderrand des Stigma schwärzlich, Spitze von Vor- der- und Hinterflügel zu ?/, der Länge dunkelbraun. Areola vorn schmalsitzend, 2.Cubitalquerader flach gebogen, ohne Aderstummel. Körperlänge 8% mm, Vorderflügellänge 8 mm, Fühlerlänge ca. 9 mm. Brasilien, Obidos. April bis Mai 1906. 1 d gesammelt von Hoffmanns. Type im Stettiner Zoologischen Museum. Zur Kenntnis außereuropäischer Braconiden 209 Metriosoma Szepl. 1902. Typus: M. mundum Szepl. 1902, Neu-Guinea. Parapsidenfurchen fehlen. Mittelsegment glatt, Luftloch spalt- förmig. Areola vorn nicht gestielt. Stirngrube ohne Randleiste. 1. Abdominaltergit mit zwei kräftigen, seitlichen Längsleisten biszur Mitte oder fast bis zum Ende. 2. Abdominaltergit mit Quereindruck. Metriosoma biearinatum nov. spec. | Kopf ockergelb, Fühler ohne das 1. Glied schwarz. Thorax ockergelb, Mesopleuralfurche fehlt völlig. Beine mit den Coxen ockergelb. Abdomen schwarz, 1. Segment ockergelb; Längs- leisten des 1. Tergites scharf, bis zum Hinterrand reichend. Flügel, Adern und Costa ockergelb, Stigma braungelb, Spitzen- viertel vom Vorder- und Hinterflügel sehr blaß bräunlich getrübt. Areola vorn breit sitzend, 2. Cubitalquerader gerade mit Spur eines Aderstummels im oberen Drittel. Körperlänge 9—10% mm, Vorderflügellänge 9%—10 mm. Mafor. 1 $ (durch Fruhstorfer). Roon. 1 d (durch Fruh- storfer) (kleineres Exemplar). Typen im Stettiner Zoologischen Museum. Metriosoma flavicalcar nov. spec. Poliert glatt. Kopf und Fühler schwarz. Thorax und Abdomen lebhaft ockergelb. Mesopleuralfurche fehlt. Beine mit den Coxen schwarz, Schienenendsporne der Mittel- und Hinterbeine lebhaft gelb. Die beiden Längsleisten des 1. Tergites bis zur Mitte. Lege- scheiden dünn, schwarzbraun, in der Endhälfte mit ziemlich langer struppiger, wenig dichter Behaarung. Flügel braun, Adern und Stigma dunkelbraun, Costa schwarz. Areola vorn in einem Punkte sitzend, außen gerade ohne Aderstummel. Körperlänge 7% mm, Vorderflügellänge 7 mm, Fühlerlänge 6%4 mm, Bohrerlänge 104, mm. Columbien, Fusagasuga. 1 2 gesammelt von E. Pehlke. Type im Stettiner Zoologischen Museum. Metriosoma brasiliense nov. spec. Kopf ockergelb, Stemmaticum und Fühler schwarz. Thorax poliert glatt, dunkelbraun, an der Stelle der Parapsidenfurchen, Mittelsegment, oberes Drittel der Mesopleuren und Metapleuren ockergelb; Pubescenz ockergelb. Mesopleuralfurche fehlt. Beine mit den Coxen ockergelb, dunkelbraun ist von den Mittelbeinen die Coxen und Trochanter, von den Hinterbeinen Vorderseite der Spitzenhälfte der Coxen, der Trochanter, Spitzenviertel und Sporne der Schienen und die Tarsen. Mittel- und Vordertarsen (1. Glied nur an der Spitze) gebräunt, Mittelschienen an der Spitze braun. Abdomen poliert glatt, schwarzbraun, Bauchseite und End- drittel des ersten Tergites mit Ausnahme der Randsäume ocker- gelb. Flügel, Adern, Costa und Stigma dunkelbraun, Membran Archiv für Naturgeschichte 1918. A. 11. 14 11. Heft 210 Dr. Günther Enderlein: rost bis grün irisierend. Areola vorn in einen Punkte sitzend, 2. Cubitaequerader in der Mitte gebrochen, ohne Aderstummel. Körperlänge 5 mm, Vorderflügellänge 51, mm. Südbrasilien, Santa Catharina. 1 $ gesammelt von Lüder- waldt. Type im Stettiner Zoologischen Museum. Ditropia nov. gen. Typus: D. strigata nov. spec., Südbrasilien. Die Unterschiede von Metriosoma Szepl. 1902 sind: Mittel- segment mit Leisten. Ditropia strigata nov. spec. Kopf poliert glatt, lebhaft ockergelb, Fühler, Stemmaticum und Labrum schwarz. Stirngrube ohne Randleiste. Thorax poliert glatt, ockergelb, schwarz ist: Mittelbrust und untere Hälfte der Mesopleure, Unterrandsaum der Propleure, Metanotum und zwei Längsstreifen auf dem Mesonotum, welche die Seitendrittel des- selben einnehmen. Mesonotum nach vorn zu sich erhöhend und vorn abgerundet abfallend, Mesopleuralfurche hinten kaum an- gedeutet. Mittelsegment poliert glatt mit zwei stark genäherten Längsleisten, die von der vorderen Querleiste sich zu einem kurzen Stiel vereinigen und an der hinteren Querleiste dicht nebeneinander enden. Beine mit den Coxen ockergelb, Mittelcoxe außen mit dunkelbraunem Fleck, Hintercoxe außen mit dunkelbraunem Längsstreif. Mitteltarsen mit Ausnahme der Basis des 1. Gliedes braun, von den Hinterbeinen ist schwarz: Trochanter, Trochanti- nus, Spitze der Schienen, Schienensporne und Tarsus. Abdomen poliert glatt, dunkelbraun, 1. Segment ockergelb, Unterseite mit gelblichen Hinterrandsäumen der Sternite. Leisten des 1. Tergites scharf, Enddrittel ohne solche. Quereindruck des 2. Tergites flach- bogig, auf dem 3. Tergit eine Spur eines ähnlichen Quereindruckes. Flügel hellbraun, Adern und Stigma braun. Areola vorn schmal sitzend, Cubitalquerader flach gebogen und ohne Aderstummel. Körperlänge 5 % mm, Vorderflügellänge 5 mm. Südbrasilien, Santa Catharina. 1 $ gesammelt von Lüder- waldt. Type im Stettiner Zoologischen Museum. Liyptia nov. gen. Typus: L. rufiventris nov. spec., Ecuador. Unterscheidet sich von Metriosoma Szepl. durch den Besitz von Leisten auf dem Miitelsegment ; entweder in Form von Netzung oder mindestens von 1 medianen Längsleiste; 2. Abdominaltergit mit scharfem Quereindruck. 1. Abdominaltergit ohne seitliche Längsleisten, die nur ganz an der Basis entwickelt sind, jedoch mit einer scharfen- medianen kielartigen oben abgerundeten Längs- erhebung. Stirngruben mit Randleiste bis zu den Ocellen. Zur Kenntnis außereuropäischer Braconiden 211 Liyptia rufiventris nov. spec. Kopf schwarz, Untergesicht und Hinterhaupt mit ziemlich dichter weißlicher Behaarung; Palpen ockergelb. Fühler schwarz. Thorax glatt schwarz, Pubescenz weißlich. Propleure und Fleck in der Mitte der Mesopleure poliert glatt und unbehaart. Mittel- segment rostrot mit nur einer kräftigen medianen Längsleiste. Ab- domen poliert glatt, rostrot, vom 7. Segment ab und die Mitte des 6. Tergites schwarz. Legescheide schwarz. Beine mit den Coxen schwarz mit weißlicher Pubescenz, Basis der Vorderschiene, die Schienensporne und die -tarsen blaß ockergelb, Mitteltarsen braun, Hinterschenkel ohne die Spitze rostrot. Flügel dunkelbraun mit den zwei hyalinen Punkten hinter dem Stigma; Basis der Vor- derflügel und Basalviertel der Hinterflügel blaß. Areola schmal sitzend, zweiteCubitalquerader am Ende des vorderen Drittels flach gebogen und ohne Aderstummel. Körperlänge 94, mm, Vorderflügellänge 9 mm, Fühlerlänge 9 mm, Bohrerlänge 134, mm. Eeuador, Balzapamba. 1 2 gesammelt von R. Haensch. Type im Stettiner Zoologischen Museum. Liyptia triangulifera nov. spec. Kopf schwarz, Fühler rostrot, Endhälfte braun, die beiden Basalglieder schwarz; Palpen ockergelb. Thorax dunkel rostrot, schwarz ist Metanotum und Mittelbrust. Mesopleuralfurche fehlt. Mittelsegment hinten etwas gefeldert. Tegulae ockergelb. Coxen und Trochanter rostrot, die der Mittelbeine schwarz. Vorder- und Mittelbeine mit dem Trochantinus ockergelb, 5. Mitteltarsenglied braun. Hinterbeine völlig dunkel rostrot. Abdomen poliert glatt, dunkel rostrot, Seiten der Unterseite pubesciert, sonst unpubesciert. Flügel braun, Costa dunkelbraun, Stigma lebhaft ockergelb; ein etwa gleichseitig dreieckiger Fleck, der das Stigma mit einschließt und es distal etwas überragt und dabei sich vom Vorderrand ab- wendet und hinten an der Basis der Basalader endet, .ockergelb. Areola dreieckig, vorn sehr’kurz gestielt oder in einem Punkte sitzend, 2. Cubitalquerader gerade und ohne Aderstummel. Körperlänge 11 mm, Vorderflügellänge 11%, mm. Südbrasilien, Santa Catharina. 1 d gesammelt von Lüder- waldt. Type im Stettiner Zoologischen Museum. Agathellina nov. gen. Typus: A. columbiana nov. spec., Columbien. Unterscheidet sich von Agathiella Szepl. 1902 durch den Besitz von Leisten auf dem Mittelsegment. 1. Tergit vorn mit zwei paralle- len Längsleisten. Stirngrube ohne Randleiste. Agathellina columbiana nov. spec. Kopf rostgelb, Fühler schwarz. Thorax rostgelb, poliert glatt. Mesopleuralfurche fehlt. Mittelsegment mit zwei Längsleisten nahe 14* 11. Heft 212 Dr. Günther Enderlein: der Medianlinie, vorn Querleiste; vor der Querleiste convergieren die Längsleisten stark und treffen sich am Vorderrand, hinter der Querleiste convergieren sie nach hinten schwach und laufen hinten ganz dicht nebeneinander ohne sich zu vereinigen. Tarsen (mit Aus- nahme der Basis des 1. Gliedes bei den vier vorderen Beinen) und von den Hinterbeinen Basis und Spitze der Schiene und Trochanter und Trochantinus schwarzbraun. Legescheide dünn, schwarz- braun. Abdomen rostgelb, nach hinten zu immer mehr durch Zeichnung gebräunt. Flügel hyalin, leicht bräunlich getrübt, Adern und Stigma braun, Costa schwarzbraun. Radialzelle sehr schmal. Areola vorn gestielt, klein, dreieckig, ohne Aderstummel. Nervulus etwas postfurcal. Körperlänge 41, mm, Vorderflügellänge 4%, mm, Bohrerlänge 41, mm. Columbien, Hacienda Pehlke. 5 Q gesammelt von E.Pehlke. Typen im Stettiner Zoologischen Museum. Stantonia Ashm. 1904. Typus: St. flava Ashm. 1904. Stantonia procera nov. spec. Kopf ockergelb, Stirn, Scheitel und oberer Teil des Hinter- hauptes (Grenze geradlinig) schwarz. Fühler schwarz, 1. und 2. Glied unten ockergelb, Thorax schwefelgelb mit gelber Pubescenz. Mesonotum schwarz mit Ausnahme der Parapsidenfurchen und Säumen an diesen und an den Rändern. Parapsidenfurchen scharf, glatt, Antedorsum des Mesonotum ohne Längslinie. Mesopleural- furche fehlt. Mittelsegment poliert glatt ohne Skulptur. Beine mit den Coxen schwefelgelb; 5. Vordertarsenglied rostbraun. Tarsen der Mittel- und Hinterbeine schwarz. Von den Hinterbeinen ist Trochanter, Innenseite der Schenkel, Basalsechstel der Schienen, Endsechstel der Schienen auf der Innenseite (ohne die Sporne) schwarz. Abdomen poliert glatt schwarz, die hintere Hälfte mit gelber Pubescenz, Bauchseite rostgelb. Flügel hyalin, schwach bräunlich getrübt, Adern braun, Costa und Stigmen dunkelbraun. Stigma schmal. Körperlänge 9%, mm, Vorderflügellänge 10% mm. Sumatra, Liangagas. 1 3 gesammelt von M. Ude. Type im Stettiner Zoologischen Museum. Auf den ersten Blick hat St. procera viel Ähnlichkeit mit Braunsia comosa Enderl. von der gleichen Lokalität. Stantonia rufithorax nov. spec. Kopf blaß ockergelb, Stirn, Scheitel, Hinterhaupt, Schläfen und Fühler schwarz mit feiner, kurzer, gelblicher Pubescenz. Thorax rostgelb, mit ebensolcher Pubescenz. Parapsidenfurchen fein aber scharf. Mesopleuralfurche sehr fein mit sehr kurzen, durch Punkte getrennte Querleisten. Mittelsegment poliert glatt, ohne Skulptur. Beine mit den Coxen hell rostgelb, Mittelschienen und Zur Kenntnis außereuropäischer Braconiden 213 -tarsen und die Hinterbeine mit den Coxen schwarz. Abdomen schmal, glatt, schwarz, mit kurzer, grauer Pubescenz. Flügel hyalin, Adern und Stigma schwarzbraun. Körperlänge 414 mm, Vorderflügellänge 4 mm. Columbien, Hacienda Pehlke. 1 $gesammelt von E.Pehlke. Type im Stettiner Zoologischen Museum. Subfam. MACROCENTRINAE. Die meisten Gattungen des vorliegenden Materiales zeichnen sich durch den Besitz eines seitlichen mehr oder weniger spitzen Zahnes des äußeren Randes der Metapleuren aus, dessen Spitze meist über der Basis der Mesocoxen liegt; nur der Gattung Macro- centrus Curt. 1833 und Megacentrus Szepl. 1904 fehlt dieser Zahn völlig. Megacentrus Sz£pl. 1904. Megacentrus concolor Szepl. 1904. Das vorliegende 2 ist etwas größer als die Type aus Kamerun (Körperlänge 18 mm, Bohrer 20 mm). Sonst auf Grund der kurzen Originaldiagnose identisch. Legerohr und Scheiden dunkelbraun. Körperlänge 19 mm. Legerohr 24 mm. Congo. Oktober. 1 2. Metapleurodon nov. gen. Typus: M. ceylonicus (Enderl. 1912), Ceylon. Diese Gattung unterscheidet sich von Macrocentrus Curt. 1833 durch den Besitz eines mehr oder weniger spitzen seitlichen Zahnes am äußeren Rand der Metapleuren. Metapleurodon angustatus nov. spec. Q. Körper sehr schlank und schmal. Kopf, Thorax und Ab- domen rostfarben. Fühler rostgelb. Palpen ockergelb. Kopf glatt, mit feiner zerstreuter Punktierung. Thorax glatt mit zerstreuter Punktierung, die auf der Mittelbrust sehr dicht ist, Mesonotum unpunktiert, Parapsidenfurchen mit ziemlich dicht angeordneten Querkielchen. Scutellum hinten etwas zugespitzt, unpunktiert und hellgelblich. Mittelsegment dicht runzlig punktiert. Beine rostgelb, Mittelbeine blaß, Hintertarsen weißlich. Metapleuralzahn dünn und spitz. Abdomen glatt, sehr schmal, die drei ersten Segmente oben geebnet, 1. etwas kürzer wie das 2. und 3. und so lang wie der Rest (4. bis letztes); hintere Hälfte des 1. Tergites mit feiner und sehr dichter Längsritzung, auf der vorderen Hälfte davon schwache Spuren; 2. Tergit mit Ausnahme des Hinterrandes mit sehr feiner und sehr dichter Längsritzung, die mit einzelnen flachen Punkten durchstreut ist. Legerohr und Scheiden rostgelb, Basaldrittel schwarz. Flügel hyalin, Adern braun; Stigma braun, Basaldrittel hell rostgelb; Spitzendrittel der Costa rostgelb. Ner- vulus postfurcal, senkrecht. Discoidalzelle vorn sitzend. 2. Cubital- zelle vorn doppelt so lang wie außen. 11. Heft 214 Dr. Günther Enderlein: Körperlänge 9%, mm, Vorderflügelläinge 8 mm, Fühlerlänge 10 mm, Länge des Legerohres 11%, mm. Mexiko, Chiapas. 15. November 1907. 1 2 gesammelt von Leopold Conradt. Type im Stettiner Zoologischen Museum. Metapleurodon famelieus nov. spec. 2. Sehr ähnlich dem M. angustatus und unterscheidet sich durch folgendes von ihm: i Mittelbrust nur ganz zerstreut punktiert. Scheitel schwarz- braun. Basaldrittel des Fühlers und Mesonotum ohne die Parap- sidenfurchen braun. Mittelsegment dicht quergerunzelt. 1. Ab- dominaltergit in der ganzen Länge sehr dicht und sehr fein längs- geritzt, ebenso das zweite mit Ausnahme des Hinterrandsaumes. Metapleuralzahn sehr dünn und spitz. Stigma rostgelb. Körperlänge 7 mm, Vorderflügellänge 5% mm, Fühlerlänge 10 mm, Bchrerlänge 71, mm. Mexiko, Chiapas. 20. Juli 1907. 1 2 gesammelt von 1. Conradt. Type im Stettiner Zoologischen Museum. Paniscozele nov. gen. Typus: P. sumatrana nov. spec., Sumatra. Dieses Genus unterscheidet sich von Zele Curt. 1832 durch das Fehlen des scharfen Querkieles zwischen Scheitel und Hinterhaupt (Scheitel nicht gerandet), sowie dadurch, daß der Radius außerhalb der Mitte des Hinterrandes des Stigma entspringt (nicht wie bei Zele in der Mitte desselben), und zwar meist etwa am Ende des zweiten Drittels. Discoidalzelle vorn sitzend. Im Habitus erinnert diese Gattung an die Ichneumoniden- Gattung Paniscus. Paniscozele sumatrana nov. spec. d. Kopf, Thorax und Abdomen hell chitingelb. Augen, Stemmaticum, Oberkieferspitzen und Fühler schwarz, die zwei erten Fühlerglieder, chitingelb. Stirnkiel bis zur Untergesichts- mitte und nach vorn verstärkt. Untergesicht fast unpunktiert. Thorax glatt, fast unpunktiert. Parapsidenfurchen scharf und un- punktiert. Mesopleuralzahn wenig vorgezogen und stumpf. Mittel- segment dicht verworren runzlig punktiert, vorn sehr dicht punk- tiert. Abdomen unpunktiert, je ein Querstreif das mittleren Drittel des 3., 4., 5., 6. und 7. Tergites einnehmend rostbräunlich. Beine hell chitingelb, Hinterschienen ohne das Basalfünftel und ohne die Sporne und die Tarsen schwarz. Flügel hyalin, Adern und Stigma braun. Vorderrand der 2. Cubitalzelle 114mal so lang wie der Außenrand. Körperlänge 8!/, mm, Vorderflügellänge 7 mm. Sumatra, Soekaranda. 1 & (Max Ude). Type im Stettiner Zoologischen Museum. Zur Kenntnis außereuropäischer Braconiden 215 Paniscozele straminea nov. spec. 9. Kopf, Thorax und Abdomen chitinggelb. Augen, Stem- maticum, Oberkieferspitzen und Fühler schwarz. Die zwei ersten Glieder der Fühler chitingelb mit schwarzbrauner Hinterseite. Kopfpunktierung kräftig aber zerstreut. Stirnleiste sehr fein, vorn auf dem Untergesicht in einen kleinen rundlichen Höcker endend. Thorax glatt und kaum punktiert. Parapsidenfurchen scharf, un- punktiert. Mittelsegment mit sehr feiner, dichter, wenig deutlicher Querrunzelung. Beine mit den Coxen hell chitingelb. Schienen mit den Tarsen ein wenig mehr rostgelb. Metapleuralzahn kurz und abgestumpft rechtwinklig. Abdomen glatt. 1. Abdominal- tergit etwas kürzer als das 2. und 3. zusammen; das zweite wenig länger als das dritte. Legerohr rostfarben, Spitze chitingelb. Flügel hyalin, Adern braun, Stigma ockergelb, Mitte gebräunt. Vorder- seite der Cubitalzelle doppelt so lang wie die Außenseite. Nervulus wenig postfurcal, ein wenig schräg. Körperlänge 61, mm, Vorderflügellänge 7 mm, Fühlerlänge 10 mm, Bohrerlänge 1 mm. Deutsch-Ostafrika, Nyembe. 1911. 1 2 gesammelt von Hammerstein. Type im Stettiner Zoologischen Museum. Paniscozele fuseivertex nov. spec. 2. Kopf, Thorax und Abdomen chitingelb. Augen, Stemma- ticum, Scheitel, Oberkieferspitzen und ein schmaler Längsstreifen auf der Außenseite des 1. Fühlergliedes, der aber nicht dessen Ende erreicht, schwarzbraun. Kopf kaum punktiert. Stirnleiste setzt sich in einen langovalen Untergesichtshöcker bis zur Mitte des Untergesichtes fort. Die äußersten Endränder aller Geißelglieder etwas geschwärzt. Das erste Fühlerglied außen an der Basis mit schwarzbraunem Fleck. Parapsidenfurchen scharf mit nur Spuren von Punktierung. Thorax glatt unpunktiert. Mesopleuren mit zerstreuter Punktierung. Metapleuralzahn als ziemlich kräftiger und ziemlich langer Zapfen. Mittelsegment körnig rauh, vorn glatt. Beine chitingelb. Abdomen glatt, 1. Tergit mit einzelnen größeren Punkten. Flügel hyalin, Adern braun, Costa und Stigma ockergelb. Nervulus wenig postfurcal und senkrecht. Vorderseite der 2.Cubital- zelle 1%, mal so lang wie die Außenseite. Körperlänge 10 mm, Vorderflügellänge 91, mm, Fühlerlänge 15 mm, Bohrerlänge 1 mm. Mexiko, Chiapas. 15. November 1907. 2 2 gesammelt von Leopold Conradt. Typen im Stettiner Zoologischen Museum. Paniscozele carinifrons nov. spec. Q. Diese Species unterscheidet sich von P. fuscivertex durch folgendes: Stirnkiel bis zur Mitte des Untergesichtes hier gleichmäßig dick. 2. Cubitalzelle schlanker und schmaler, Vorderseite doppelt 11. Heft 216 Dr. Günther Enderlein: so lang wie die Außenseite. Mittelsegment hinten mit dichten Querrunzeln, dazwischen undeutlich fein genetzt. Körperlänge 11 mm, Vorderflügellänge 101, mm. Columbien, Rio Magdalena. 2 ? gesammelt von E. Pehlke. Typen im Stettiner Zoologischen Museum. Paniscozele nigrieauda nov. spec. 9. Diese Species unterscheidet sich von P. fuscivertex durch folgendes: i Stirnkiel setzt sich auf dem Untergesicht in gleichmäßig dickem Kiel bis an dessen Mitte fort. Fühlergeißel rostfarben bis braun, 1.Gliedauf der Hinterseite braun. Mesonotum mitdrei dunkel- braunen Längsstriemen. Mittelsegment mit sehr feiner und dichter Querritzung. Metapleuralzahn stumpf und kurz. Abdomen vom 4. Segment ab schwarz. Körperlänge 11 mm, Vorderflügellänge 10% mm. Britisch Guayana, Demerara. Februar bis März 1904. 2 9 gesammelt von R. Haensch. Typen im Stettiner Zoologischen Museum. Paniscozele griseipes nov. spec. 9. Diese Species unterscheidet sich von P. fuscivertex durch folgendes: Stirnkiel bis zur Mitte des Untergesichtes gleichmäßig dick. Das erste Fühlerglied ungefleckt. Antedorsum und Dorsa des. Mesonotum gebräunt, mit Ausnahme der Ränder und der Para- psidenfurchen. Mittelsegment mit fast ungewellten, bogigen, dichten Querleisten, die in der hinteren Hälfte sehr scharf, in der vorderen sehr fein sind. Die Pubescenz der Schienen, Tarsen und Schienen- endsporne schwarzbraun; hierdurch entsteht eine gelblichgraue Färbung dieser Teile. Abdomen rostfarben. Nervulus ziemlich weit postfurcal und senkrecht. Metapleuraldorn kräftig und spitz. Körperlänge 9% mm, Vorderflügellänge 81, mm, Fühlerlänge 14 mm, Bohrerlänge 1 mm. Südbrasilien, Espiritu Santo. 1 2 (Fruhstorfer). Type im Stettiner Zoologischen Museum. Paniscozele eitreitarsis nov. spec. 9. Diese Species unterscheidet sich von P. griseipes durch folgendes: Stirnkiel auf dem Untergesicht dicker. 1. Fühlerglied außen mit braunem Längsstreif. Bein pubescenz gleichmäßig hell ocker- gelb. Hintertarsen lebhaft hell zitronengelb. Mittelsegment in der hinteren Hälfte mit feinen, dichten, geraden Querrunzeln; die vordere Hälfte mit Spuren solcher; in der Mitte bei dem einen Stück ein schärferer Querkiel. Legescheiden blaß ockergelb. Ab- domen wenig rostfärbig gebräunt. Metapleuraldorn kräftig und spitz. Körperlänge 8—83%, mm, Vorderflügellänge 7%-8 mm, Fühlerlänge 15 mm, Bohrerlänge 7% mm. IN Zur Kenntnis außereuropäischer Braconiden 17 Mexiko, Chiapas. 20. September 1907. 1 2. 15. November 1907. 1 2 gesammelt von L. Conradt. ' Typen im Stettiner Zoologischen Museum. Pachymerella nov. gen. Typus: P. maculicoxa nov. spec., Südbrasilien. Diese Gattung unterscheidet sich von Paniscozele durch folgendes: Legerohr sehr lang (länger als der Körper). Stirn und Unter- gesicht ohne medianen Längskiel. Nervulus weit postfurcal und der Cubitus zwischen Nervulus und Gabelungspunkt stark ver- dickt (etwa doppelt so dick als sonst). Pachymerella maeulicoxa nov. spec. 8@. Kopf und Fühler schwarz, Kopf glatt mit sehr vereinzelten feinen Punkten. Palpen blaß ockergelb. Pubescenz auf Unter- gesicht und besonders Clypeus gelblich. Thorax rostrot. Tegulae blaß gelblich. Metapleuraldorn dünn und spitz. Beine hell ocker- gelb. Hinterseite der Hintercoxen mit schwarzbraunem, breiten Längsstreif. Trochanter und Trochantinus der Mittel- und Hinter- beine braun. Hinterschienen mit Ausnahme des Basalviertels dunkelbraun. Hintertarsen (nur das 1. Glied vorhanden!) weißlich. Mittelsegment schwarz, mit scharfen Querleisten dicht besetzt. Abdomen schwarz, beim @ dunkel rostbraun. 1. Tergit bis zu den Luftlöchern mit sehr feinen Längsleistchen besetzt, dahinter mit dichten, sehr feinen Querleistchen. 2. und 3. Tergit mit sehr feinen, sehr dichten Längsleistchen. Legescheiden rostgelb. Flügel leicht nl beim & stärker gebräunt. Adern und Stigma dunkel- raun. Körperlänge $6% mm, 263%4 mm; Vorderflügellänge 5 ymm, 2 51% mm; Bohrerlänge 2 8 mm. Südbrasilien, Santa Catharina. 1 d 1 2 gesammelt von Lüderwaldt. Typen im Stettiner Zoologischen Museum. var. maculicornis nov. d. Vorderseite des 1. Fühlergliedes weißlich. Südbrasilien, Santa Catharina. 1 d gesammelt von Lüder- waldt. Type im Stettiner Zoologischen Museum. Zele Curt. 1832. Zele nigriceps nov. spec. ©. Kopf schwarz, poliert glatt, Untergesicht mit dichter, V-förmig angeordneter Querriefung; gelbe, kurze Pubescenz auf Untergesicht, Clypeus und Schläfen. Oberkiefer ohne die Spitzen und Palpen hell ockergelb. Fühler braun, Enddrittel hell ockergelb. Thorax hell ockergelb, glatt, unpunktiert, Parapsidenfurchen scharf und nur vorn mit einzelnen Punkten. Körper mit ziemlich 11. Heft 218 Dr. Günther Enderlein: langer, gelblichgrauer Pubescenz besetzt. Mittelbrust mit scharfer, eingedrückter Längslinie. Mittelsegment von scharfen Leisten be- grenzt, hinter der Mitte 3 unvollständige Querleisten, sonst glatt. Beine mit den Coxen hell ockergelb, unpunktiert; Hinterschenkel hell rostgelb, Hinterschiene ohne das Basalviertel schwarz. Ab- domen hell rostgelb, glatt; 1. Tergit mit dichter Längsritzung, die nach hinten zu etwas convergiert, vordere Hälfte des 2. Tergites mit Spuren solcher Längsritzung. Flügel hyalin, Adern braun, Stigma und Spitzenteil der Costa rostfarben. Discoidalzelle vorn sitzend. Nervulus etwas schräg und etwas postfurcal. Cubitalzelle stark nach außen convergierend. Innenseite stark schräg und ge- rade, Hinterseite wenig gebogen. Vorderrand der 2. Cubitalzelle 1%, mal so lang wie die Außenseite. Discoidalteil des Cubitus nach hinten konkav gebogen. Körperlänge 7%, mm, Vorderflügellänge 7% mm, Fühlerlänge 91%, mm, Bohrerlänge 14, mm. Mexiko, Chiapas. 15. November 1907. 1 2 gesammelt von L. Conradt. Type im Stettiner Zoologischen Museum. Zele fuscicornis Cam. 1887 aus Guatemala ist dieser Art nahe- stehend und unterscheidet sich durch folgendes: Nur der Scheitel schwarz, vom Fühler nur der Schaft. Untergesicht quergestreift. Hinterschiene nicht schwarz. Zele unicolor nov. spec. 82. Kopf und Fühler rostgelb bis rostfarben, Stemmaticum und Augen schwarz; Fühler zuweilen etwas verdunkelt. Kopf mit äußerst feiner Punktierung. Stirn zwischen den Fühlern etwas eingedrückt, hier mit Mittel- kiel, der auf dem obersten. Teil des Untergesichtes etwas höckerartig endet. Der ganze Körper mit den Beinen rostgelb und mit weißlichgrauer Pubes- cenz bedeckt. Die 3—4 letzten Tarsenglieder häufig etwas ge- bräunt. Thorax glatt un- punktiert. Mesopleure in der Mitte und oben mit je einem Feld mit dichter, feiner Punk- tierung. Parapsidenfurchen scharf und mit ziemlich feiner Punktierung. Mittelsegment fein runzlig punktiert, hinten und an den Seiten von Leisten begrenzt. Abdomen glatt unpunktiert, 1. Tergit in der Mitte mit Spuren von Längsritzung. Flügel hyalin, Adern braun, Costa und Stigma rostgelb Discoidalzelle vorn sitzend. Nervulus interstitial oder schwach postfurcal und wenig schräg. 2. Cubitalzelle wenig nach außen konvergierend; Vorderseite ca. 11, mal so lang wie die Außenseite; Fig. 10. Zele unicolor nov. spec. Vorder- und Hinterflügel. Vergr. 8:1. Zur Kenntnis außereuropäischer Braconiden 219 Hinterseite stark gebogen (nach vorn konkav), Innenseite wenig schräg und schwach gebogen. Körperlänge 5%—8 mm, Vorderflügellänge 6%—8%, mm, Fühlerlänge 8%—9 mm, Bohrerlänge ca. 14, mm. Mittelamerika, Costa Rica. 4 & 23 2 gesammelt von H. Schmidt. Typen im Stettiner Zoologischen Museum. Apatia nov. gen. Type: A. simillima nov. spec., Costa Rica. Dieses Genus unterscheidet sich von Zele Curt. 1832 durch das Fehlen der Parapsidenfurchen. Apatia simillima nov. spec. 2. Diese Species ist in höchstem Grade auffällig ähnlich der Zele unicolor Enderl. von der gleichen Lokalität. Unterschiede sind nur: Der Längskiel auf Stirn und obersten Teil des Untergesichtes fehlt, ebenso vollständig jede Spur von Parapsidenfurchen, die allerdings durch eine stark lichtbrechende, durchscheinende Linien- zeichnung vorgetäuscht werden. Ferner ist das Spitzendrittel der Fühler grauschwärzlich. Körperlänge 6% mm, Vorderflügelläinge 7 mm, Fühlerlänge 8% mm, Bohrerlänge ca.-1 mm. Mittelamerika, Costa Rica. 1 Q gesammelt von H. Schmidt. Type im Stettiner Zoologischen Museum. Cerotopia nov. gen. Typus: C. corneimacula nov- spec., Sumatra. (Fig. 11.) Hinterhaupt nur an den Seiten gerandet. Parapsidenfurchen vorhanden. 2. Cubitalzelle sehr lang und trapezförmig, Basis etwa 3 mal so lang wie die 2.Cubitalquerader. Rück- laufende Ader kurz, in die 1. Cubitalzelle ziem- lich vor der 1. Cubital- querader endend. 2.Cubi- talquerader stark schräg. Nervulusinterstitial, sehr fein etwas gebogen aber senkrecht verlaufend und vor dem hinteren Ende von einem hornigen, chi- tinösen aderartigen Quer- Fig. 11. fleck unterbrochen. Dis- Cerotopia corneimacula nov. gen. nov. spec. coidalzelle vorn kurz ge- Sumatra. Vorder- nr Hinterflügel. ä & - W MUcE stielt. Radialzelle im ee Hinterflügel schmal, am Ende des zweiten Drittels mit kurzer Quer- ader; Hinterwinkel der Zelle stark spitz, die außen abschließende Ader stark schräg. 1. Abdominalsegment stabähnlich, dünn, hinten - wenig dicker als der Hinterschenkel. Klauen ungezähnt. 11. Heft 920 5 Dr. Günther Enderlein: Cerotopia corneimacula nov. spec. Der ganze Leib mit Fühlern und Beinen hell chitingelb. Augen schwarz. Ocellen fein braun gesäumt. Kopf glatt mit feiner, zer- streuter Punktierung. Untergesicht im oberen Teil in der Mitte etwas hügelartig gewölbt. Thorax glatt mit spärlicher, feiner Punk- tierung; Mesopleure vorn unten und die Metapleure dicht rauh punktiert, letzteregrob punktiert. Metapleuralzahnlang undkräftig. Mittelsegment verworren runzelig punktiert. Beine und Coxen mit feiner, seichter Punktierung. Abdomen mit sehr seichter, ver- streuter Punktierung. 1. Abdominalsegment wenig länger als die zwei folgenden zusammen, diese gleichlang (Rest des Abdomens ab- gebrochen). Flügel hyalin, Adern und Stigma rostfarben. Länge von Kopf und Thorax 5%, mm, Länge der 3 ersten Abdominalsegmente 6 mm, Vorderflügellänge 111 mm, Fühler- länge 15 mm. Sumatra, Soekaranda. (M. Ude.) 1 Exemplar. Type im Stettiner Zoologischen Museum. Subfam. METEORINAE. Seipolabia nov. gen. Typus: S. reticulata nov. spec., Ecuador. Parapsidenfurchen fehlen, (Thorax und Mittelsegment völlig ziemlich engmaschig genetzt, die Kiele der Maschen sehr kräftig). Fühler 2—16gliedrig, die einzelnen Geißelglieder ziemlich kurz und stark voneinander abgesetzt. 1. Abdominalsegment lang stäbchenförmig, hinten nur sehr wenig verbreitert, das übrige Ab- domen daher stark abgesetzt verdickt und ziemlich dick spindel- förmig. Die verschmolzenen 2. und 3. Abdominaltergite nehmen fast den ganzen Hinterleib ein, die dahinterliegenden Segmente nur etwa Y, so lang wie diese. Rücklaufende Ader interstitial (die 1. Cubitalquerader treffend). Nervulus postfurcal. Radius etwas gebogen und parallel zum Stigma nach dem Vorderrand verlaufend, wo er am Ende des 1. Drittels der Strecke vom Ende des Stigma bis zur Flügelspitze mündet. 2. Cubitalquerader kurz und nur sehr blaß und völlig ungefärbt, aber deutlich. Der Verlauf der Radialader läßt erkennen, daß auch gewisse Beziehungen zu den Euphorinen bestehen, wo z. B. bei Aridelus Marsh. 1887 eine zweite kleine Cubitalzelle umgrenzt ist, aber außen gänzlich offen ist. Scipolabia reticulata nov. spec. d. Kopf poliert glatt, unpunktiert, ockergelb, Stirn und Scheitel, letzterer mit Ausnahme der Seiten, schwarz. Hinter- hauptkante nur angedeutet und sehr eng und tief liegend. Fühler schwarz, 18gliederig, das letzte Glied rostgelb. Thorax ockergelb, völlig mäßig weitmaschig genetzt; Netzleisten sehr scharf. Mittel- segment ebenso genetzt, mit breitem, sattelartigen, tiefen, me- dianen Längseindruck. Abdomen mit dem Stiel ockergelb, poliert Zur Kenntnis außereuropäischer Braconiden 221 glatt. Beine ockergelb, Endhälfte der Hinterschienen und die Tarsen der Hinterbeine dunkelbraun mit weißlichgrauer Pubescenz. Hinterschienensporne blaßgelblich. Flügel und Adern hellbraun; Stigma braun, breit, eiförmig, Vorderrand stark über den Flügel- rand vorgewölbt. Basalsechstel der Vorder- und Hinterflügel farb- los und mit gelblichen Adern. Körperlänge 434 mm, Vorderflügellänge 4 mm, Fühlerlänge 31, mm. Eeuador, Bucay. 6. Juni 1908. 1 gesammelt von Dr. Ohaus. Type im Stettiner Zoologischen Museum. Meteorus Halid. 1835. Meteorus laqueatus nov. spec. 2. Kopf matt schwarz, Stirn poliert glatt, Scheitel sehr dunkel rostbraun, ebenso der kurze und breite stark gewölbte Clypeus. Palpen blaß ockergelb. Fühler dünn, lang, braun; 33gliederig. Thorax rostfarben, nur mit äußerst feiner, dichter Punktierung. Parapsidenfurchen mäßig fein, unpunktiert. Mittelsegment groß gefeldert (fünf Längsleisten), vorn inder Mitte eine sehr kurze Längs- leiste, hinten enger genetzt. Abdomen poliert glatt, rostfarben. Beine hell rostfarben, letztes Tarsenglied aller Beine schwarz. Flügel hyalin, Adern gelbbraun, Stigma braungelb. 2. Cubitalzelle sitzend, Hinterseite 1 %4 mal so lang wie die Außenseite. Discoidal- zelle vorn gestielt. Nervulus wenig postfurcal. Radius und Cubitus ziemlich stark nach der Flügelspitze zu divergierend. Die beiden Basalabschnitte des Radius nur wenig gegeneinander geknickt. Körperlänge 61, mm, Vorderflügelläinge 6 mm, Fühlerlänge 7 mm, Bohrerlänge 1% mm. Columbien. 1 2 gesammelt von E. Pehlke. Type im Stettiner Zoologischen Museum. Nachtrag. Archibracon Sauss. 1890. Typus: A. flaviceps Sauss. 1890, Madagascar. Archibracon Saussure, Hist. Nat. Madag. 1890. Vol. 20, Pl. 14, Fig. 13, 2 (ohne Beschreibung, nur farbige Abbildung des 9). Pseudobracon Szepligeti, Genera insectorum (Wytsman), Braconidae. 1904, pag. 48 [Typus: P. africanus Szepl., Sierra Leone]. Pseudobracon Szepligeti. Mitt. Zoolog. Mus. Berlin 1914, pag. 190. Arehibracon Sauss., Enderlein, vorstehend pag. 58. Diese Gattung mit dem Typus wurde von Saussure durch eine farbige Abbildung begründet, der eine Diagnose nicht bei- gefügt ist. Trotzdem genügt dieselbe zur Wiedererkennung der typischen Species, die ja auffällig und sehr charakteristisch ist, völlig. 11. Heft 222 Dr. Günther Enderlein: Wie ich vorstehend, pag. 58, bereits ausgeführt habe, unter- scheidet sich Archibracon von Cyanopterus Halid. 1836 durch das Fehlen der Parapsidenfurchen; hierzu kommt noch die postfurcale Stellung des Nervulus. Aus letzterem Grunde mußte die Gattung, wie es auch Szepligeti tut, zu der Subfam. Exothecinae gestellt werden. Es scheint sich aber diese Subfamilie immer mehr als un- natürlich zu erweisen, da die Stellung des Nervulus alle Übergänge aufweist und vor allem gar nicht ein wichtiges vergleichend morpho- logisches Moment darstellen dürfte. So hat z. B. auch Rhammura Enderl. einen etwas postfurcalen Nervulus. Es wird sich wohl als zweckmäßig erweisen, die Gattungen der Exothecinen in der Sub- familie Braconinae zu verteilen und die Stellung des Nervulus erst in letzter Linie für die Gliederung in Genera zu benutzen. Auch Szepligeti verwendet diesen Charakter nicht gleich- mäßig, so wird z. B. Rhammura zu den Braconinen gestellt. Die Gattung Archibracon ist über West-, Süd- und Ostafrika, sowie über Madagascar verbreitet. Archibracon flaviceps Sauss. 1890. Archibracon flaviceps Saussure Hist. Nat. Madag. 1890. Vol. 20, Pl. 14, Fig, 13, 2. Pseudobracon flavimanus Szepligeti, Voeltzkow, Reise in Ostafrika, Bd. III, 1913, pag. 423, 9. Archibracon flaviceps Sauss., Enderlein, vorstehend pag. 58. Das Exemplar, das Szepligeti vorlag, trug von früher einen Determinationszettel von mir mit dem Namen Archibracon flaviceps Sauss.; Szepligeti wird wohl der Saussuresche Name trotzdem un- bekannt geblieben sein, da er ja nirgends erwähnt wird wie zahl- reiche Arten Saussures, die in der Hist. Nat. Madag. nur auf den Tafeln abgebildet wurden und deren Beschreibungen im Text aus irgend einem unaufgeklärten Grunde fehlen. Diese Gattungen und Arten sind so auch nicht in den Katalog von Dalla Torre aufgenommen worden, obgleich sie durch die guten Abbildungen und die Benennung am Fuß der Tafeln hinreichend charakterisiert sind. Es sind daher außer dem Pseudobracon flavimanus Szepl. 1913 auch noch weitere Synonyme zu diesen Namen Saussure’s geschaffen worden. Archibracon Voeltzkowi (Szepl. 1913). Pseudobracon Voeltzkowi Szepligeti, Voeltzkow, Reise in Ostafrika, Bd. III, 1913, pag. 423, 2. Außer diesen beiden Arten gehören in dieses Genus folgende Species: A. africanus (Szepl. 1904) [Sierra Leone], A. ruficeps (Szepl.) [Nordostafrika], A. nigricornis (Szepl.) [Togo], A. megacephalus (Szepl. 1914) [Congo-Gebiet], A. striolatus (Szepl. 1914) [Congo- Gebiet, Kamerun], A. xanthocephalus (Szepl.) [Westafrika], A. Schubotzi (Szepl.) [Westafrika], A. Servillei (Br. 1846) [Togo, Kamerun], A. fasciatus (Szepl. 1914) [Westafrika], A. cognatus (Szepl. 1914) [Kapland], A._fenestratis (Szepl.) [Ostafrika], A. af- finıs (Szepl. 1914) [Togo]. Zur Kenntnis außsereuropäischer Braconiden Inhaltsverzeichnis der Gattungen. Subfam. Cenocoelioninae . Evaniomorpha Szepl. 1901 Subf. Aphrastobraconinae . Aphrastobracon Ashm.1896 Subfam. Exotheeinae Pseudospinaria Enderl. 1905 Exothecus Wasm. 1838 . Subfam. Braconinae . . . Platybracon Szepl. 1900 Leptobracon Szepl. 1901 Lasiophorus Halid. 1838 . Cyanotterus Halid. 1836 . 52 52 52 52 54 54 94 59 99 56 56 57 Archibracon Sauss. 1890 58u.221 Macronura Szepl. 1906 Megagonia Szepl. 1906 . . Odontopygia nov. gen. . . Odontogaster Szepl. 1906 . Rhadinobracon Szepl. 1906 Hemibracon Szepl. 1906 . Merinotus Szepl. 1906 . . Ipobracon Thoms. 1892 Craspedolcus nov. gen. . . Plagiozina nov. gen... . Antidiolcus nov. gen. Antiolcus nov. gen. Udamolx nov. gen. } Diamblomera nov. gen. . - 100 59 99 Campyloneurus Szepl. 1900 102 Ectemnoplax nov. gen.. Diolcia nov. gen. Monolcia nov. gen. Antiolcia nov. gen. Udamolcia nov. gen.. . Syntomernus NOV. gen. . Goniobracon Szepl. 1906 Bathyaulax Szepl. 1906 Euryacria nov. gen. . . Iphiaulax Först. 1862 . Bracon F. 1804... - - Subfam. Spathiinae Ipospathius nov. gen. Subfam. Stephaniscinae Subfam. Doryetinae . . Anocatostigma nov. gen. Priosphys nov. gen. . 110 BAM 1 . 112 2136 ARE Sell Diamblomerina nov. gen... . 122 . 124 . 126 a 128 a 123 180 Acrophasmus Enderl. 1912 . 130 Si Re Er 121 130 Zombrus Marsh. 1897 Odontobracon Cam. 1887 Hyboderia nov. gen. . . Triderodon nov. gen. Binarea Brull&e 1846 Pedinotus Szepl. 1902 . Harpagolaccus nov. gen. Monarea Szepl. 1904 Goniogmus nov. gen.. . Tribteria Enderl. 1912. Libarophleps nov. gen. . Doryctes Halid. 1836 Udamolcus nov. gen. Doryctobracon nov. gen. Subfam. Rhogadinae . . Gyroneuron Kokuj. 1901 Phaenodus Först. 1862 . Clinocentrus Halid. 1836 Cystomastax Szepl. 1904 Megarhogas Szepl. 1904 Leluthinus Enderl. 1912 Cordylorhogas nov. gen. Rhogas Nees 1818 . . . Subfam. Agathidinae Earinus Wesm. 1837 H yrtanommatium nov. gen. Camptothlipsis nov. gen. Megagathis Kriechb. 194. Pelmagathis nov. gen. Labagathis nov. gen.. . Euagathis Szepl. 1900 . Gyrochus nov. gen. Hemichoma nov. gen. Cremnops Först 1862 . Disobphrys Först. 1862 . Isoptronotum nov. gen. . Adiathlipsis nov. gen. Biroia Szepl 1900 . . Dichelosus Szepl. 1902 . Joxia nov. gen... . 223 Sans: . 134 . 134 er 10 . 136 Megaproctus Brull& 1846 . Prosthiacantha Enderl. 1912 137 137 . 138 . 138 139 . 139 . 140 241 . 141 . 142. . 144 . 144 . 144 . 145 . 146 Pelecystoma Wesma&l 1838 . 149 Heterogamus Wesm. 1838 . 146 150 . 152 Chelonorhogas Enderl. 1912 153 . 153 . 153 . 154 . 162 . 165 165 . 166 167 . 168 . 168 . 169 Liopisa nov. gen... . . . 182 uE8S . 184 . 186 . 193 "rs 9% 195 . 197 Braunsia Kriechb. 1894 . 199 182 197 11. Heft 994 Dr. Günther Enderlein: Zur Kenntnis außereuropäischer Braconiden Hemiogaster nov. gen. . . 200 Microdus Nees 1812 . . . 201 Alabagrus nov. gen. . . . 203 Aörophilus Szepl. 1902 . . 205 Aörophilina nov. gen. . . 205 Craspedobothrus Nov. ii 206 Astiria nov. gen. . . . 207 Metriosoma Sz£pl. 1902 . . 209 Ditropia nov. gen.. . . . 210 Liyptia nov. gen. . . . 210 Agathellina nov. gen. . . 211 Stantonia Ashm. 1904 . . 212 Subfam. Maerocentrinae Megacentrus Szepl. 1904 Metapleurodon nov. gen. Paniscozele nov. gen. Pachymerella nov. gen.. Zele Curt. 1832... .. Apatia nov. gen. Cerotopia nov. gen. Subfam. Meteorinae . . Scipolabia nov. gen. . . Meteorus Halid. 1835 . 213 . 213 . 213 . 214 28 217 2. . . 229 . 220 . 220 221 Nachtrag: Archibracon 58u. 221 ARCHIV NATURGESCHICHTE GEGRÜNDET VON A. F.A. WIEGMANN, FORTGESETZT VON W.F.ERICHSON, F.H.TROSCHEL, E. VON MARTENS, F. HILGENDORF, W. WELTNER unDE. STRAND. are (oz VIERUNDACHTZIGSTER JAHRGANG. 1918. Abteilung A. 12. Heft. HERAUSGEGEBEN VON EMBRIK STRAND (BERLIN). en = Teer NICOLAISCHE VERLAGS-BUCHHANDLUNG R.STRICKER Berlin. Inhaltsverzeichnis. Seite Gengler. Faunistische (ornithologische) Tagebuchblätter aus Ungarn und Siebenbürgen. (Mit 2 Textfiguren und 2 Tafeln)... ... 1 Schumacher. Beiträge zur Kenntnis der märkischen Insektenfauna. Zusammenstellung der aus der Mark Brandenburg bis zum Jahre 1800 festgestellten Schmetterlingsarten . .. 2... 2:2... 51 — Nota. (Variabilität der Coceinella 10-punctataL.)...... 101 Strand. H. Sauter’s Formosa-Ausbeute: Noctuidae II nebst Nach- trägen zu den Familien Arctiidae, Lymantriidae, Notodontidae, Geometridae, Thyrididae, Pyralididae, Tortricidae, Gelechiidae und Qecophondae‘\.n.:.0. 1 AA en ar ee 102 — Rezensionen Monotype-Maschinensatz u. Druck von Julius Brandstätter, Leipzig, Querstr. 13. Faunistische (ornithologische) Tagebuch- blätter aus Ungarn und Siebenbürgen. Von Dr. J. Gengler. (Mit 2 Textfiguren und 2 Taf.) Vom August 1916 bis zum Februar 1918 zog ich bei meinen Fahrten vom und zum Balkan monatlich zwei- bis dreimal langsam durch die ungarischen Lande dahin. Ich konnte dabei eine Menge Beobachtungen in meine Tagebücher eintragen, hie und da auch einige Belegstücke sammeln. Das faunistische Resultat meiner Fahrtenhabeich inaller Kürze in den folgenden Ausführungen niedergelegt. Ich habe bei diesen Besprechungen mehr die geographischen Anhaltspunkte und Grenzen berücksichtigt als die politischen, denn zur jetzigen Zeit könnten eben die letzteren leicht zu Miß- verständnissen führen, während die ersteren auch jetzt unverrück- bar bleiben. Meiner Ansicht nach ist gerade die ungarische Avifauna es wert, genau und eingehend untersucht und mit den benachbarten verglichen zu werden, denn viele der dort einheimischen Formen zeigen so manche, wenn vielleicht-auch nur kleine Unterschiede gegenüber den Mitteleuropäern sowohl als auch den Südosteuro- päern, so daß sich das Sammeln größeren Belegmaterials zu Ver- gleichszwecken sehr lohnen würde. Ich habe bei jeder Form, wo mir solche Unterschiede auffielen, darauf aufmerksam gemacht, um nach mir Beobachtende zu einer Nachprüfung zu veranlassen. 1. Corvus ceorax corax L. 1758. Der Kolkrabe. | Den Kolkraben traf ich während der Wintermonate einzeln oder in einzelnen Paaren in Siebenbürgen. Es waren wohl Vögel, die ihre Brutheimat in dem ungarischen Erzgebirge oder in den Sebeshelyer Bergen hatten und zur Winterzeit in die Flußtäler, die mehr Nahrung versprachen, herabgestrichen kamen. So be- obachtete ich im November einen einzelnen Kolkraben bei Szel- listye in der Nähe von Hermannstadt und ein kreisendes Paar im Donautal bei Orsova, im Dezember einen Raben bei Alsotatar- laka, im Januar einen bei Marosborsa, kurz vor dem Austritt der Maros aus dem Gebirge in die Pußta. Archiv für Naturgeschichte ; 1918. A. 12. l 12. Heft 2 Dr. J. Gengler: Die Vögel kennzeichneten sich schon auf weithin durch ihre Größe, ihren Flug und besonders durch ihr Geschrei. Mit anderen Rabenformen hielten sie hier keine Gemeinschaft. Über die Formzugehörigkeit dieser Siebenbürger Raben kann ich nichts unbedingt Bestimmtes angeben, da ich kein Stück erhalten konnte. Die gesehenen schienen mir aber schwarz ohne auffallenden braunen Schimmer zu sein, was also eine Zugehörig- keit zur mitteleuropäischen Form vermuten läßt. Das bei Orsova beobachtete Paar konnte wohl auch serbischen Ursprungs sein. 2. Corvus cornix corix L. 1758. Die Nebelkrähe. Ein ebenso zahlreicher Stand- und Strichvogel wie in Deutsch- land die Rabenkrähe. Nach meinen Beobachtungen beginnt das Gebiet der Nebel- krähe d.h. das Gebiet, in dem sie Standvogel ist, an der Waag und dehnt sich von da über ganz Ungarn bis an die Ost- und Süd- grenze hin aus, auch auf der Insel Ada-Kaleh traf ich sie an. Ich fand in der Umgegend von Vagsellye stets die ersten Paare zur Brutzeit. Sie ist nicht nur da, wo Baumreichtum vorhanden, zu finden, sondern auch mitten in dem fast baumlosen Pußtaland, wie z. B. recht zahlreich um Kiskunhalas; auch macht sie keinen Unterschied zwischen Ebene und Gebirgsland. Im Winter sah man sie einzeln und gar nicht selten auch zu ganzen Flügen vereint im Schnee sitzen so z. B. um Mehadia in der Nähe von Herkulesfürdö. Im Frühjahr übten sie schöne Flug-, spiele und balzten frei auf Telegraphenstangen sitzend. Im Herbst waren sie zahleich, oft im Verein mit Saatkrähen in den Wein- bergen, fleißig das am Boden liegende welke Laub untersuchend. Einen wirklich schönen Anblick bot es, wenn in großen Wein- pflanzungen auf jedem Rebstock eine schwarzgraue Krähe steif und gravitätisch saß. Nach der Brutzeit sieht man häufig unter den schöngrauen Vögeln auffallend braun- oder trübgraue Stücke, so um Vacz am Donauknie und um Fehercyhaza im Tale des Nagy Küküllö nahe bei Segesvar und um Tata-Tovaros im Ofener Gebirge, welche Stücke ich unbedingt für junge Vögel halte. Einmal beobachtete ich Ende März bei Domösi-Atkeles an der Donau auffallend kleine gelbgraue Nebelkrähen, die -hellsten Stücke aber, mit auffallend hellem Nacken sah ich um Szajol an der Theiß. Es machte mir überhaupt den Eindruck, als wenn die sieben- bürgischen Krähen eine Zwischenform zwischen cornix und valachus darstellten. Denn die Vögel sind heller als cornix, aber doch noch lange nicht so silberweiß wie valachus. Im November war unter vielen anderen Nebelkrähen auch eine bei Homorodbene in den östlichen Ausläufern des großen Kokelgebirges, welche Schnabel und nacktes Gesicht genau wie die Saatkrähe hatte. Sollte dies Faunistische Tagebuchblätter aus Ungarn und Siebenbürgen. 3 ein Bastard zwischen den beiden genannten Krähenformen oder nur eine zufällige Mißbildung oder ein krankhafter Zustand ge- wesen sein’? 3. Corvus corone corone L. 1758. Die Rabenkrähe. Mit Sicherheit konnte ich diese Krähenform während der Brutzeit feststellen in der Nähe von Poszony um Poszonyszöllös und bei Deveny-Ujfalu an der March, also ganz im Westen Ungarns. Außerdem sah ich Rabenkrähen im März bei Parkany-Nana ober- halb des Einflusses der Gran in die Donau in der Umgebung von Estergom, im Frühjahr einige bei Taksony südlich Budapest und in der ersten Hälfte des Oktober vier Stück bei Alsojatto zwischen Poszony und Ersekujvar. 4. Corvus frugilegus frugilegus L. 1758. Die Saatkrähe. Belege: &$ jun. 17. 10. 1917 Szatymaz, große Pußta. Q ad. 18. 10. 1917 Homokbalvanyos, Südungarn. Meist nur in der Ebene angetroffen. Sobald die Gebirgsgegend beginnt, verschwinden die Saatkrähen, die letzten sah ich am Bahn- hof von Botfalu am Fuße der Karpathen. Sie liebt eben auch im Winter weite ebene Flächen und ist daher in Südungarn ganz außerordentlich zahlreich in riesigen Flügen vertreten. Einen Unterschied zwischen den westlichen und den un- garischen Saatkrähen fand ich darin, daß die ersteren im Winter erst in der Abenddämmerung ihren Schlafplätzen zuziehen, während die letzteren bereits um 44 Uhr nachmittags vollkommen ver- schwunden sind. Sehr auffallend sind die vielen, oft ganz erheblichen, meist schon fest vernarbten Schnabelverletzungen gerade bei dieser Krähenform, die wohl hauptsächlich durch ihr Herumbohren in der harten Erde entstehen. Interessant war mir zu sehen, wie sich eine Saatkrähe an drei Haustauben angeschlossen hatte, immer mit diesen flog und, obwohl ihr diese auf alle mögliche Weise zu entgehen suchten, sich immer und immer wieder zu ihnen gesellte. Als Brutvogel konnte ich die Saatkrähe mit Sicherheit nur an wenigen Plätzen feststellen. Im März 1917 baute ein Flug‘ Nester in einem sumpfigen Wäldchen bei Czengöd in der Nähe von Buda- pest, anscheinend eine neue Kolonie gründend. Am 26. März waren die Nester noch im Bau, am 25. Mai war die Kolonie in vollem Betrieb und stark besetzt. Ebenfalls im März 1917 bauten einige Paare Nester auf Pappeln, die um ein Bauernhaus in der Nähe des Bahnhofs von Pirto zwischen Kiskunhalas und Szabadka standen. Ende März waren die Nester halbfertig; am 25. Mai und am 16. Juni waren nur noch einzelne Krähen an diesem Platze, von Nestern aber keine Spur mehr zu sehen. Im April 1917 be- 1* 12. Heft 4 Dr. J. Gengler: suchte ich eine größere Kolonie in der Nähe des Bahnhofes von Ujverbacz, zwischen Szabadka und Ujvidek. Am 17. April brüteten die Weibchen fest auf gut gebauten Nestern. Ich konnte 35 be- setzte Nester zählen. Am 25. April und am 21. Mai war diese Kolonie noch im vollen Betrieb. Außerdem traf ich Saatkrähen während der Brutzeit noch an folgenden Orten. Im April vier Stück bei Topolya südlich Szabadka, einzelne um Delegyhaza und Soroksar südöstlich Budapest; im Mai in der großen Pußta zwischen Budapest und Szabadka ein Paar um Pußta St. Imre, ein großer Flug am 25. bei Szabadszallas an den Seen, mehrere bei Kiskörös, viele um Homok- szentlörincz und sehr viele um Kunszentmiklos, dann südlich Szabadka große Mengen um Mariamajor, desgleichen zwischen Bruck-Kiralihyda und Budapest viele Paare im Feld um Hegyes- halom, um Lebeny-Mosonszentmiklos, Alda, Györ, Nagyszentjanos, Acs, Almasfüzitö, Felsögalla und Törökbalint; im Juni um Pozsony- jvanka, Szabadszallas, in der großen Pußta um Homokszent- lörincz, Füllöpszallas, dann viele um Göböljaras bei den Störchen auf den Wiesen und am 21. Juni flügge Junge, die noch die Alten anbettelten, um Kelebia nördlich Szabadka. Alle Plätze, an denen ich im Laufe des Herbstes und Winters Flüge von Saatkrähen gesehen habe, hier aufzuführen, würde zu weit führen und entbehrt auch des Interesses. Ich kann sagen, daß wohl das ganze ebene Ungarn von vielen größeren undkleineren, manchmal geradezu riesigen Flügen dieser Krähen zur schlechten Jahreszeit belebt ist, daß aber die Gebirgsgegenden vollkommen von ihnen gemieden werden. 5. Coloeus monedula spermologus (Vieill.) 1817. Die Dohle. Die Dohle sah ich wohl im April um Budapest herum bei Kisgöd und Göd, Brutplätze kann ich aber mit Sicherheit nicht aufführen. Dagegen beobachtete ich im Herbst und Winter einzelne unter Saatkrähenflügen und größere, nur aus Dohlen be- stehende Flüge um Budapest bei Dunakeszi-Alag, Rakosszent- mihaly und Kiszas, dann bei Ersekujvar, ferner in Südungarn . um Versecz, Temesvajkocz, Alibunar, Petre, Homokbalvanyos, Nagykarolyfalva, Sofronya, Szebengalos, in den Ausläufern des großen Kokelgebirgess um Homorodbene, Földvar, Homorod- megallo, im Tale der Maros um Marosnemeti, dann an der Theiß um Szeged, um Pozsony, Erzsebetvaros, Segesvar, Alkenyer und Zebegeny. Überall konnte ich nur typische spermologus-Stücke sehen, selbst bei Homorodbene waren auf den Höhen in den Flügen nur spermologus-Dohlen. Faunistische Tagebuchblätter aus Ungarn und Siebenbürgen. 5 6. Coloeus monedula collaris (Dr.) 1846. Die Balkandohle. Beleg: & ad. 27. 2. 1914 Pozsony megye. Als einzige Ausnahme kann ich anführen, daß in einem Fluge Dohlen, den ich am 17. November um Kiskundoroszma in der Nähe von Szeged sah, viele typische collaris-Stücke waren. Sie hatten auffallende, weithin sichtbare weiße Halbmondflecken zu beiden Seiten des Halses und waren vollkommen unter die anderen flecken- losen gemischt. Sie betrugen sich auch keineswegs als Fremdlinge unter den Angehörigen der mitteleuropäischen Form. 7. Piea piea piea (L.) 1758. Die Elster. Den schönen Vogel fand ich überall in den von mir bereisten Gegenden Ungarns, zahlreich sowohl auf freier Pußta wie in kleinen Wäldchen als auch mitten in den Ortschaften. Die Nester standen meist weithin sichtbar in den um die Bauernhöfe angepflanzten hohen Bäumen, weit vom Erdboden entfernt oder auch in niederen Büschen, kaum 1,50 m über dem Boden. Alle waren ohne Ausnahme mit einer Haube versehen. Schon Ende Januar sah man bauende Paare, aber brütend fand ich den Vogel doch erst im April. Die Paare scheinen das ganze Jahr fest zusammenzuhalten, denn auch den ganzen Winter über war der Vogel stets paarweise zu treffen, ‚manchmal trieben sich auch zwei bis drei Paare gemeinsam Futter suchend umher; einmal fand ich Ende Januar bei Marosnemeti neun Stück auf einem Baum beisammen. 8. Garrulus glandarius glandarius (L.) 1758. Der Eichelhäher. Naturgemäß wegen der in den durchreisten Gegenden sehr sparsam auftretenden Wäldern selten beobachtet und zwar zur Brutzeit überhaupt fast nicht, nur einmal im Juni in einem Laub- wald bei Kiskörös in der großen Pußta. Sonst traf ich einzelne Häher in der Zeit vom 27. September bis zum 10. Februar in der kleinen ungarischen Tiefebene um Cseklesz, um Budapest bei Dunakeszi-Alag in den Bäumen am Rennplatz, an der Waag in Eichen bei Vagsellye, in der großen Pußta um Soltvadkert, im ungarischen Erzgebirge bei Zam an der Maros, in Siebenbürgen um Nagyapold, Segesvar und Ildö, bei Temesvar um Szatymaz, dann noch bei Wilova Odvas. 9. Sturnus vulgaris vulgaris L. 1758. Der Star. Zur Brutzeit konnte ich den Star nirgends feststellen, wohl aber und zwar meist in großen Flügen in den Monaten August, September, Oktober und November. 12. Heft 6 Dr. J. Gengler: Er wurde beobachtet in der kleinen ungarischen Tiefebene um Ersekujvar in kleinen Flügen und einzeln um Perbete, an der Donau um Vacz, um Budapest bei Kelenföld, Ferenczvaros und Delegyhaza, um Pozsony bei Pozsonyszöllös, an der Waag um Nagyfeny und Tornocz, an der Maros um Kismaros, in der großen Pußta um Kiskunlachaza und Domsöd, um Szabadka bei Palics- fürdö und Baksfeketehegy, südlich von da um Ujverbacz und in Südungarn um Homokszil und Homokos-Deliblat. Den eigentlichen Winter über war der Star vollkommen ver- schwunden. Am 21. November wurden die letzten, am 16. April . erst die ersten Starenflüge in Ungarn wieder von mir gesehen. 10. Oriolus oriolus oriolus (L.) 1758. Der: Pirol. Den gelben Vogel traf ich als Brutvogel in der Zeit vom Mai bis August an verschiedenen Plätzen gar nicht selten an. Fast stets bewohnte er die die Gehöfte umgebenden Baumgruppen und hatte auch dort sein Nest, das manchmal ganz offen und un- gedeckt, z. B. in Oker, in den Zweigen hing. Mit Sicherheit konnte ich den Pirol feststellen in der kleinen ungarischen Tiefebene um Perbete und Köbölkut, um Budapest bei Csengöd, Rakosszentmichaly, Rakospalota, Dunakeszi-Alag und Köbanya-Felsö und in der großen Pußta um Kiskörös, Som- sichtanya, Ujverbacz, Baksfeketehegy und Oker. Noch am 8. August ließ ein Männchen seinen Ruf erschallen. 11. Coceothraustes eoccothraustes coceothraustes (L.) 1758. Der Kernbeißer. Nur ganz selten einmal kam der schöne Vogel zur Beobachtung. Ich sah ihn im Juli in einem Garten in Parkany-Nana am Ein- fluß der Gran in die Donau, im Dezember drei Stück in Tatato- varos in der kleinen ungarischen Tiefebene und ein Stück im gleichen Monat des nächsten Jahres in Deva an der Maros in Siebenbürgen. 12. Chloris chloris ehloris (L.) 1758. Der Grünling. Ich traf ihn häufig als Brutvogel in Gärten und um Gehöfte, dann auch noch im August, September und Oktober einzelne, auch manchmal kleine Flüge an denselben Orten wie im Sommer. Feststellen konnte ich den Grünling an der Westgrenze in Kiralyhida an der Leitha, in Deveny-Ujfalu am Einfluß der March in die Donau, in der kleinen ungarischen Tiefebene in und um Almasfüzitö, Horvatkimle, Lebeny-Mosonszentmiklos, Nagyszent- janos, Köbölkut, Perbete, Kisujfalu, nur im Herbst bei Pandor- falı und Abda, am Donauknie in Magyarbel, Parkany-Nana, Garamkövesd, Zebegeny und Vacz, um Budapest in Soroksar, Faunistische Tagebuchblätter aus Ungarn und Siebenbürgen. 7 Budaörs, Ferenczvaros, Rakosszentmihaly, Köbanya-Felsö, Csengöd, Rakospalota, Dunakeszi-Alag, in den Kleinen Karpathen in Lamacs, in der großen Pußta in Szabadka, Baksfeketehegy, Oker, Ujvidek, Kiskunhalas, Kiszacs und Piros und in Südungarn im Herbst bei Nagykarolyfalva. "Was nun die Formenzugehörigkeit der ungarischen Grünlinge anlangt, so ist diese Frage gar nicht so einfach zu beantworten. Ich sah west- und südungarische Grünlinge, die zweifellos zu dem mitteleuropäischen chloris gehörten, während andere, z. B. zwei Männchen von der Insel Schütt, sehr zu dem serbischen Grünling (mühlei?) hinneigen. Sie haben die lebhaften Farben, die goldgelbe Stirne, es fehlt ihnen aber die breite goldgelbe Kehle. Alle östlichen und südlichen Grünlinge haben die goldgelbe Stirn, während sie den westlichen und nördlichen Vögeln fehlt. Danach gehört also der ungarische Grünling bereits zu den östlichen Formen. Meiner Ansicht nach stellt er ähnlich wie die Nebelkrähe Ungarns eine Übergangs- wenn nicht eine Zwischenform zwischen den Mittel- europäern und den Balkanvögeln dar. Nicht ausgeschlossen ist auch, daß Ungarn von zwei Grünlingsformen bewohnt wird, deren Grenzen sich wohl noch mit der Zeit genau bestimmen lassen werden. 13. Carduelis carduelis carduelis (L.) 1758. Der Stieglitz, Belege: 2 juv. 13. 8. 1916 Kiskunhalas, große Pußta. d ad. 2. 5. 1918 Nadasfö. Den Stieglitz traf ich fast überall in der Pußta und in den Vorbergen an. Als Brutvogel konnte ich ihn beobachten an der Westgrenze um Kiralyhida, am Donauknie in und um Nagymaros, Szob, Kis- maros, Parkany-Nana und Kürt, am Einfluß der March in die Donau um Deveny-Ujfalu, Felsögalla und Herczeghalom, im Ofener Gebirge in und um Törökbalint, in den Kleinen Karpathen um Poszsonyszöllös, Pozsony und Lamacs, in der kleinen ungarischen Tiefebene um Zurany, Mosonmagyarovar, Lebeny-Mosonszent- miklos, Nagyszentjanos, Komarom, Almasfüzitö, Tornocz, Torbagy Perbete, Szencz, Galanta, Köbölkut, Cseklesz, Tatatovaros, um Budapest in und um die Hauptstadt selbst, in und um Köbanya- Felsö, Kelenföld, Delegyhaza, Csengöd, Kisgöd und Ferenczvaros, in der großen Pußta in und um Szabadszallas, Kiskörös, Ujvidek, Kiskunhalas, Füllöpszallas, Göböljaras, Kelebia, Oker, Topolya, Kiszacs, Pußta St. Imre, Dömsöd, Baksfeketehegy, Homokszent- lörincz. Am 14. September traf ich noch eben flügge Junge bei Bicske im Vertes-Gebirge. Im Herbst stellte ich Stieglitze fest in der kleinen ungarischen Tiefebene um Kiderö, Abda, Nemetyoszeg, Tardoskedd und Nogradvörecze, um Budapest in und bei Rakosszentmihaly und 12. Heft 8 Dr. J. Gengler: in der großen Pußta in und um Szabadka, Soldvadkerd, Kiszallas, Kistelek, Szatymaz, Szeged, Nagykikinda und Horgos, in Süd- ungarn um Homokbalvanyos und Nagykarolyfalva. Im Winter beobachtete ich einzelne und kleine Flüge, bei denen nicht selten singende Männchen sich befanden, in der kleinen ungarischen Tiefebene um Tatatovaros, um Budapest in Rakos- szentmihaly, am Donauknie um Vacz, in der großen Pußta um Somsichtanya, Ujverbacz und Ujvidek und in Siebenbürgen um Opalos, Nagyapold, Nagyszeben, Homorod-Köhalom, Apacza, Földvar, Botfalu, Brasso, Burzsuk und Zam. Die ungarischen Stieglitze gehörten ausnahmslos der mittel- europäischen Form an. 14. Acanthis cannabina cannabina (L.) 1758. Der Bluthänfling. Ein gar nicht seltener Brutvogel, der außerhalb der Brutzeit meist in kleinen Flügen angetroffen wurde. Als Brutvogel beobachtete ich ihn im Westen am Einfluß der March in die Donau um Deveny-Ujfalu, in den Kleinen Karpathen um Pozsony, Lamacs und Vöröshid, am Donauknie um Parkany- Nana, in der kleinen ungarischen Tiefebene um Kiterö, Felsögalla, Torbagy, Köbölkut, Tatatovaros, Zurany, Mosonmagyarovar, Nagyszentjanos, Ötteveny und Totmegyer, um Budapest in Buda- pest selbst, um Rakosszentmihaly, in der großen Pußta um Kis- kunlaczhaza und Dömsöd. Zur Strichzeit im Frühjahr und Herbst fand ich den Vogel in der kleinen ungarischen Tiefebene um Ersekujvar, Udvard, Pandorfalu und Vagsellye, im Grantal um Helemba, im Donauknie um Vacz, um Budapest in Kisgöd, in der großen Pußta um Kisker, Kiskörös, Taksony, Somsichtanya, Szentkut und Nagykikinda. Im Winter war der Hänfling zu finden im Donauknie um Szob und Nagymaros, in der kleinen ungarischen Tiefebene um Abda, Tatatovaros, Cseklesz, Komarom, Nogradveröcze und Ban- hida, um Budapest bei Rakospalota und in der großen Pußta um Ujvidek, Göböljaras, Baksfeketehegy und Szolnok, in Sieben- bürgen um Nagyapold und Alkenyer. Im August und September wurden nicht selten singende Männchen gehört. Leider konnte ich kein Stück dieser Form sammeln. 15. Spinus spinus (L.) 1758. Der Erlenzeisig. Diesen Zeisig traf ich nur zweimal in Siebenbürgen an. Am 10. November waren viele in lichten Baumgruppen in der Nähe von Homorod-Köhalom und am 8. Dezember trieb sich ein kleiner aus Männchen und Weibchen bestehender Flug auf Erlen an einem Bache in der Nähe von Segesvar umher. Faunistische Tagebuchblätter aus Ungarn und Siebenbürgen. 9 ER RR 16. Serinus canarius serinus (L.). Der Girlitz. Als Brutvogel konnte ich den Girlitz feststellen am Donauknie um Nagymaros, Zebegeny und Vacz, in der kleinen ungarischen Tiefebene um Mosonmagyarovar, Horvatkimle und Perbete, am Fuß der Kleinen Karpathen in Lamacs und um Budapest in Rakos- palota. Er war an den genannten Orten nirgends häufig, meist waren nur einzelne singende Männchen wahrzunehmen. Im August und September traf ich ihn wiederum nur ver- einzelt und zwar im August am Donauknie in Nagymaros, in der kleinen ungarischen Tiefebene in und um Totmegyer, Vagsellye, Perbete und Nogradveröcze und im September um Budapest bei Dunakeszi-Hadykorhaz und Budaörs. Den lebhaften gelben Farbentönen der Männchen nach zu schließen, gehören die ungarischen Girlitze sicherlich nicht der Form germanicus, sondern zweifellos serinus an. 17. Pyrrhula pyrrhula europaea Vieill. 1816. Der Gimpel. Stresemann rechnet die ungarischen Gimpel zur Form pyr- rhula, also zu der größten europäischen Form. Ich kann mich mit dieser Ansicht nicht befreunden, denn ich fand in Ungarn nur kleinwüchsige Stücke vor. Deshalb führe ich die Vögel hier unter dem Namen europaea Vieill. auf, bis die Frage der Formzugehörig- keit zweifellos geklärt erscheint. Nur im Winter begegneten mir Gimpel und zwar im November um Erked in Siebenbürgen und bei Belajablancz im Banater Gebirge und im Dezember bei Danos in Siebenbürgen. Am 22. Dezember traf ich Gimpel zu meinem großen Er- staunen auf Akazienbäumen in der großen Pußta um Kelebia an. Die Vögel mußten, um dorthin zu gelangen, weite baumloseStrecken überfliegen. 18. Fringilla eoelebs eoelebs L. 1758. Der Buchfink., Belege: 2 ad. 18. 10. 1917. Homokbalvanyos, Südungarn. d ad. 10. 11. 1917 Erked, Siebenbürgen. d ad. 7. 12. 1917 Marosbrettye, Siebenbürgen. & ad. 24. 1. 1918 Marosborsa. Den Buchfinken habe ich viel häufiger zu sehen erwartet als ich ihn wirklich zu sehen bekam. Als Brutvogel traf ich ihn im Westen um Deveny-Ujfalu, in den Kleinen Karpathen um Pozsony und Vöröshid, in der kleinen ungarischen Tiefebene um Torbagy, Nagyszentjanos und Erse- kujvar, am Donauknie um Nagymaros, Zebegeny und Szob, um Budapest in der Hauptstadt selbst, dann in Rakospalota, Rakos- 12. Heft 10 Dr. J. Gengler: szentmihaly, Göd, Kisgöd, Csengöd und Dunakeszi-Hadykorhaz und in der großen Pußta um Taksony, Kiskörös, Kiskunhalas, Kiszacs, Ujverbacz, Oker und Ujvidek. In den Herbstmonaten sah ich Buchfinken und zwar stets in beiden Geschlechtern in der kleinen ungarischen Tiefebene um Kisujfalu, Köbölkut, Tos-Nyarasd, Scencz, Galanta, Mosonszent- miklos, Cseklesz, Udvard, Zurany, Tornocz, Tardoskedd, Ersekujvar, im Donauknie um Vacz, Parkany-Nana, Garamkövesd, Nagy- maros, Felsögalla und Kiterö, um Budapest in Kelenföld, Ferencz- varos, Csengöd, Dunakeszi-Alag, Felsegöd, Soroksar und Rakos- palota, in der großen Pußta um Kiszacs, Kelebia, Kiskörös, Sza- badka, Ujvidek, Topolya, Somsichtanya, Szatymaz und Szeged und in Südungarn um Homokszil, Alibunar, Petre, Homokbal- vanyos, Leanykut, Temesmiklos, Versecz, Alsosztamora und Temessag. Im Winter selbst beobachtete ich Buchfinken, meist Männchen, doch nicht allzu selten auch Weibchen dabei, in der kleinen unga- rischen Tiefebene um Ersekujvar, am Donauknie um Nagymaros, am Fuß der Kleinen Karpathen um Pozsonyszöllös, um Budapest in Dunakeszi-Alag, an der Maros um Marosborsa, Soborsin, Wilowa Odvas und Mariaradna, in der großen Pußta um Szeged, Szentkul, Szajol, Gyoma und Dobozmegyer, im Banater Gebirge um Mehadia, Belajablancz und Teregova und in Siebenbürgen um Orlat, Erked, Homorodbene, Homorod-Köhalom, Alsorakos, Deva, Zam, Jofö, Marosillye, Marosbrettye, Branyicska, Erzsebetvaros, Danos, Seges- var, Hejjasfalva, Brasso, Fehercyhaza, Marosnemeti und Gilesdo. Ein am 24. Januar bei Marosborsa aus einem Flug von Männ- chen herausgeschossenes Stück zeigte bereits leicht vergrößerte Hoden und einen etwas blau verfärbten Schnabel. Irgend einen Unterschied gegenüber den mitteleuropäischen Buchfinken konnte ich bei den ungarischen nicht wahrnehmen. 19. Passer domestieus domestieus (L.) 1758. Der Haussperling. Beleg: d ad. 2. 5. 1918 Nadasfö. Wie sonstwo, so ist auch hier der Haussperling ein überall und zahlreich auftretender Standvogel. Nur im Winter fehlte er vollkommen in den Karpathendörfern; erst im Februar sah ich ihn wieder in Verestorony in Siebenbürgen erscheinen. Also ist er hier als Strichvogel zu betrachten. Geradezu riesige Flüge sah ich im August, September und Oktober in der kleinen ungarischen Tiefebene um Udvard und Zurany, im Donauknie um Szob, in der großen Pußta um Göböl- jaras, Soltvadkert, Szabadka, Nagyfeny, Nagykikinda, Ujverbacz, Kishegyes, Röszke und Szegedfelsötanya, in Südungarn um Nagy- karolyfalva und Temessag. In Udvard begegnete mir am 21. Sep- tember ein unglaublich riesiger Flug, der fast den gleichen Lärm machte wie ein großer Starenflug. Faunistische Tagebuchblätter aus Ungarn und Siebenbürgen. 11 “ Sehr häufig fand ich nicht nur freistehende Haussperlings- nester, sondern ganz charakteristische Ploceidennester. So sah ich in der kleinen ungarischen Tiefebene in Ersekujvar ein großes kugelförmiges Ploceidennest aus langen Strohhalmen erbaut frei in der Astgabel eines Akazienbaumes stehen, in Palotaujfalu mehrere große freistehende Ploceidennester auf ziemlich hohen Bäumen, dann in Györszentivan eines in Kugelform auf einem hohen Baum, ferner im Donauknie bei einem Bahnwärterhaus in der Nähe von Parkany-Nana ein großes Ploceidennest mit langer, im oberen Teile angebrachter Einschlupfröhre. Um Budapest sah ich am Bahnhof von Rakosszentmihaly viele Ploceidennester auf den umstehenden Bäumen und in der großen Pußta bei Szabadszallas riesige freistehende Ploceidennester, ebenso in Ujverbacz, des- gleichen große Nester auf den Bäumen am Bahnhof von Röszke, Szeged, auf einem Baum bei einem Bahnwärterhaus in der Nähe von Palmonostora ein langgestrecktes Ploceidennest, runde Nester auf Pappeln bei Czegled und schöne Ploceidennester bei mehreren Bahnwärterhäusern um Köröstarcsai Tanyak. Ich glaube, daß die Sperlinge nicht nur wegen dieses ihres Nestbaues und der Flügelform, sondern auch wegen ihres Gebah- rens usw. bei den Fringillidae am falschen Platze stehen. Sie ge- hören entweder zu den Ploceidae selbst oder bilden eine Zwischen- stufe oder einen Übergang von den ae zu den Ploceidae als eigene Familie Passeridae. 20. Passer montanus montanus (L.) 1758. Der Feldsperling. Beleg: 2 ad. 27. 9. 1916 Kiskörös, große Pußta. Als Brutvogel, man kann eigentlich sagen als Standvogel lernte ich den Feldsperling kennen in der kleinen ungarischen Tief- ebene um Almasfüzitö, Köbölkut, Kisujfalu, Ersekujvar, Szencz, Tardoskedd, Vagsellye, Deveny-Ujfalu, -Galanta, Tornocz, Nograd- veröcze, Torbagy und Muzsla, am Donauknie um Zebegeny, Vacz, Nagymaros, Szob, Parkany-Nana, Garamkövesd, Szöd, am Fuß der Kleinen Karpathen um Pozsony und Lamacs, um Budapest in und bei Budapest, Budaörs, Delegyhaza, Kelenföld, Csengöd, Dunakeszi-Alag, Rakospalota, Rakosszentmihaly und Soroksar, in der großen Pußta um Kiskunlaczhaza, Kiskörös, Kiszacs, Oker, Soldvadkerd, Göböljaras, Kunszentmiklos, Kisszallas, Kishegyes, Somsichtanya, Füllöpszallas, Szabadszallas, Ujverbacz, Dömsöd, Kiskunhalas, Ujvidek, Homokszentlörincz, Piros und Pußta- födemes. Im Herbst und Winter konnte ich- oft ganz riesige Flüge beobachten, die nur aus Feldsperlingen bestanden. Besonders hervorheben möchte ich hier die nachfolgenden Gegenden: In der kleinen ungarischen Tiefebene um Tatatovaros, Pandorfalu, Galanta und Almasfüzitö, im Grantal um Helemba, am Donauknie um Vacz, um Budapest bei Rakospalota, in der großen Pußta um Kukuriki 12. Heft 12 Dr. J. Gengler: Kelebia, Kiskörös, Ujverbacz, Nagyfeny, Taksony, Kisker, Czaver- köszös, Röszke, Topolya, Kishegyes. Am Abend des 12. Oktober hatten sich Tausende in einem Schilfbruch bei Szabadka eingefun- den. Ferner beobachtete ich Flüge in Südungarn um Petre, Temes- miklos, Homokszil, Verseczvat, Temessag, Tesöld, an der Maros um Mariaradna und in Siebenbürgen um Opalos, Homorodbene, Brasso, Urmös, Szerdahely, Jofö, Marosillye, Branyicska und Szaszvaros. Alle die Orte, an denen ich im Herbst und Winter noch Feld- sperlinge einzeln, in Familien oder kleinen Trupps antraf, anzu- führen, würde zu weit führen und auch des Interesses entbehren. 21. Emberiza calandra ealandra L. 1758. Der Grauammer. Beleg: 3 ad. 17. 3. 1918 Pozsony megye. Den Grauammer traf ich als Brutvogel in der kleinen un- garischen Tiefebene um Horvatkimle, Lebeny-Mosonszentmiklos, Banhida, Szar, Torbagy, Deveny-Ujfalu, Nemetyoszeg, Vagsellye, Köbölkut, Galanta, Perbete, Ersekujvar, Totmegyer, Tardoskedd, im Donauknie um Vacz, Kismaros, Nagymaros, Garamkövesd und Kürt, im Ofener Gebirge um Törökbalint, am Fuß der Kleinen Karpathen um Lamacs und Pozsonyszöllös, um Budapest bei Budaörs, Budapest, Rakosszentmihaly und Delegyhaza und in der großen Pußta um Kiskunlaczhaza, Kiszallas, Dömsöd, Taksony, Ujvidek, Pußta St. Imre, Szabadszallas, Oker, Tobolya, Kiszacs und Piros. Im Frühjahr und Herbst beobachtete ich den Vogel in der kleinen ungarischen Tiefebene um Vagsellye und Perbete, um Budapest bei Csengöd, in der großen Pußta um Füllöpszallas, Kiskörös, Pirto, Somsichtanya, im Winter im Ofener Gebirge um Törökbalint, am Fuße der Kleinen Karpathen um Pozsonyszöllös, in der großen Pußta um Kelebia und Szabadka, an der Maros um Konop und in Siebenbürgen mitten im Schnee um Brasso und Szerdahely. Einen Unterschied zwischen mitteleuropäischen und unga- rischen Grauammern konnte ich nicht feststellen. Mir fiel aber zur Brutzeit ihre große Häufigkeit im Westen gegenüber den anderen Gegenden Ungarns auf. 22. Emberiza eitrinella sylvestris Br. 1831. Der Goldammer. Nicht so zahlreich als ich glaubte, fand ich diesen sonst so gewöhnlichen Ammer als Brutvogel. Ich sah ihn als solchen in der kleinen ungarischen Tiefebene um Totmegyer, Szar, Cseklesz, Szencz, in den Kleinen Karpathen um Pozsony und Lamacs, im Bakony-Wald, am Donauknie um Vacz, Nagymaros, Kismaros, Zebegeny und Garamkövesd, im - Faunistische Tagebuchblätter aus Ungarn und Siebenbürgen. 19 Ofener Gebirge um Törökbalint, um Budapest bei Soroksar und Szengöd und in der großen Pußta um Czavarköszös, Piros und Ujvidek. Um so zahlreicher fand ich den Goldammer im Herbst und Winter von der Westgrenze bis hinunter durch Siebenbürgen am Fuß der Karpathen und in Südungarn bis zur Donau. Ein Teil der ungarischen Goldammern nähert sich in der allgemeinen Grundfarbe schon sehr den Balkanvögeln, ohne jedoch die charakteristischen Zeichen dieser Form rein und unverfälscht zu zeigen. Wie eben bei anderen Formen der südungarischen Fauna läßt sich auch hier eine Art von Zwischenstufe oder Über- gangsform feststellen. Männer, die niemals Vögel in deren Heimat beobachtet und gesammelt haben, die die Vögel nur als trockene Bälge kennen und beurteilen, kommen da allerdings nicht selten zu anderen Anschauungen und Schlüssen als der Forscher in der freien Natur. 23. Emberiza eia eia L. 1766. Der Zipammer. Nur wenige Male traf ich diesen schönen Ammer an, so am 8. August bei Ujverbacz in der großen Pußta, am 27. September ein noch singendes Männchen bei Csengöd, am 2. Oktober ein ein- zelnes Männchen in der Nähe von Parkany-Nana im Donauknie und am 3. Oktober zwei Zipammern in einem Gebüsch unweit Piros in der großen Pußta. 34. Emberiza eirlus eirlus L. 1766. Der Zirlammer. Nur in der großen Pußta sah ich diesen Ammer und zwar im August um Oker, Kiszacs, Kiskunhalas und Kiskörös. Es war jedesmal nur eine flüchtige Begegnung, so daß ich Genaueres nicht angeben kann. 25. Emberiza schoenielus schoenielus (L.) 1758. Der Rohrammer. Ich traf den Rohrammer fast nur in den Herbstmonaten und zwar manchmal in größeren Mengen beisammen, einmal auch in Büschen auf einer Höhe im November, was sicher auf am Strich oder Zug befindliche Vögel schließen läßt. Während der Sommermonate sah ich Rohrammern und hörte auch singende Männchen in der ungarischen Tiefebene um Köbölkut und in der großen Pußta um Pirto, Szabadka und Kunszentmiklos. Im Herbst fand ich ihn in der kleinen ungarischen Tiefebene um Tornocz, Tardoskedd und Acs, in der großen Pußta um Füllöp- szallas, Göböljaras, Kiskunhalas und Ujvidek, in Südungarn um Temesvajkocz, dann im November noch um Konop an der Maros und um Homorodbene in Siebenbürgen. 12. Heft 14 Dr. J. Gengler: Welcher Form diese Vögel angehörten, kann ich nicht sagen, ich glaube aber, daß schoeniclus die richtige Bezeichnung ist. 26. Galerida cristata eristata (L.) 1758. Die Haubenlerche. Belege: & ad. 8. 8. 1916 Homokszentlörinz, große Pußta. d ad. 14. 11. 1916 Ujvidek, große Pußta. '& ad. 22. 12. 1916 Baksfeketehegy, große Pußta. Q ad. 18. 10. 1917 Homokbalvanyos, Südungarn. dad. 9. 12. 1917 Brasso, Siebenbürgen. d ad. 7. 12. 1917. Zam, Siebenbürgen. d ad. 9. 12. 1917 Brasso, Siebenbürgen. &d ad. 25. 1. 1918 Alforakos, Siebenbürgen. g ad. 21. 3. 1918 Pozsony megye®. Gerade bei dieser Lerche liegt es mir sehr am Herzen, die genaueste Verbreitung bis ins Kleinste anzugeben. Als Brutvogel habe ich sie beobachtet am Fuß der Kleinen Karpathen um Pozsony, Pozsonyszöllös und Lamacs, im Vertes- gebirge um Bicske, im Grantal um Helemba, in Donauknie um Vacz, Parkany-Nana und Nagymaros, in der kleinen ungarischen Tiefebene um Felsögalla, Ersekujvar, Tornocz, Abda, Horvatkimle, Nagyszentjanos, Nogradveröcze, Galanta, Totmegyer, Tatatovaros, Deveny-Ujfalu, Vagsellye und Palotaujfalu, um Budapest bei, Delegyhaza, Kelenföld, Budapest, Erzebetfalva, Csengöd, Ferencz- varos, Soroksar, Rakospalota, Dunakeszi-Alag, Rakosszentmihaly, Budaörs, Köbanya Felsö, Göd, Dunaharaszti und Kisgöd, in der großen Pußta um Kiskunlaczhaza, Homokszentlörincz, Baks- feketehegy, Szeghegy, Ujvidek, Ujverbacz, Pirto, Kiskörös, Szabad- szallas, Dömsöd, Kunszentmiklos, Oker, Szabadka, Göböljaras, Pußta St. Imre, Somsichtanya, Nagyfeny, Piros, Taksony, Kelebia, Topolya, Kishegyes, Mariamajor, Kisker, Füllöpszallas, Kiskun- halas und Soltvadkerd. In der großen Pußta lebt die Haubenlerche nicht nur auf den freien Sandflächen, in und um die großen Bahnhöfe, sondern sehr häufig auch in den Maisfeldern, sitzt auch sehr gerne auf den breiten Dächern der Güterhallen. Ihr Gesang ist viel eintöniger als der der deutschen und der Balkanvögel. Auch zwischen den Weinbergen habe ich sie manchmal angetroffen. Über den über- schwemmten Ödflächen der Pußta fliegt sie rüttelnd wie ein Raub- vogel ganz nahe der Wasseroberfläche hin. Im Dezember sind die Vögel Siebenbürgens fast ohne Fett und zeigen eine auffallend dünne Haut. Ende Januar sind die . Hoden noch nicht im geringsten vergrößert. Im Herbst und Winter konnte ich die Haubenlerche feststellen im Donauknie um Nagymaros, Mußzla und Szob, in der kleinen ungarischen Tiefebene um Kiderö, Lajtaka, Acs, Györ, Almas- füzitö, Remesecz, Tatabana, Palotaujfalu, Szar, Zurany, Hegyes- halom, Komarom, Szony, Cseklesz, Nemetdioszeg, um Budapest Faunistische Tagebuchblätter aus Ungarn und: Siebenbürgen. 15 bei Köbanya Felsö, in der großen Pußta um Tasz, Kukuriki, Röszke, Nagyszekles, Homorod-Köhalom, Ludaspußta, Palicsfürdö, Szeged, Szatymaz, Szentkut, Kistelek, Nagykikinda, Obeba, Valkany, Lököshaza, Macsa, Kürtös, Kiskundoroszma und Gyoma, an der Maros um Soborsin, in Südungarn um Temesmiklos, Nagykaroly- falva, Petre, Homokos-Deliblat, Homokbalvanyos, Leanykut, Alibunar, Homokszil, Versecz, Verseczvat, Alsosztamora, Sephely, Temesliget, Tesöld, im Banater Gebirge um Orsova, Mehadia, Belajablancz, Domasnye und Petresfalva, in Siebenbürgen um Koncza, Szerdahely, Nagyapold, Orlat, Nagyszeben, Erked, Ho- morodbene, Kacza, Homorod-Köhalom, Turzon, Botfalu, Zam, Burzsuk, Jöfö, Marosillye, Marosbrettye, Marosnemeti, Deva, Piski Erzebetvaros, Danos, Hejjasfalva, Szaszkezd, Mehkertek, Brasso, Apacza, Alsorakos,Szolnok, Csugarpartitanyak, Szajol und Pußtapo. Die ungarischen Haubenlerchen sind mit Ausnahme der im Westen großwüchsig, stark- und derbschnäbelig, so mißt der Schnabel 18—19 mm in die Länge und ist auffallend gebogen, der Rücken ist ziemlich rotbraun tingiert und die Unterseite stark rötlichockergelblich überlaufen, besonders an den Seiten macht sich der rötliche Ton recht bemerklich. Die Federn der Oberseite sind sehr langstrahlig. Der Flügel mißt beim Männchen 107 bis 113 mm. Die Vögel aus dem Westen dagegen haben ein viel kurz- strahligeres Gefieder, keinen roten Ton, sind nicht so großwüchsig - und der Schnabel ist nicht so derb in der Form. Bei diesen ist der Schnabel 14,5 mm lang und der Flügel mißt 105 mm. Wie ich schon des öfteren in dieser Arbeit gesagt habe, so scheint es mir auch hier bei den Haubenlerchen des östlichen wie des südlichen Ungarn sich um Zwischen- oder Übergangsformen der Mitteleuropäer zu den Osteuropäern zu handeln. Wenn wir in Zukunft genau vorgehen wollen, wie es Kleinschmidt ja bereits mit den Westvögeln zu tun beginnt, so werden wir wohl die un- garischen Vögel, wenigstens eine ganze Anzahl derselben als eigene geographische Formen benennen müssen. Warum sollen auch die europäischen Vögel wissenschaftlich vernachlässigt werden ? 27. Lullula arborea arborea (L.) 1758. Die Heidelerche. Nur einmal, am 27. September traf ich mehrere Heidelerchen an einem Waldrand in der Nähe von Csengöd und auf einem nahe dabei liegenden Feld an. Die Vögel schienen schon am Zug zu sein. 28. Alauda arvensis arvensis L. 1758. Die Feldlerche. Diese Lerche konnte ich als Brutvogel feststellen in der kleinen ungarischen Tiefebene um Deveny-Ujfalu, Zurany, Hegyeshalom, Mosonmagyarovar, Horvatkimle, Lebeny-Mosonszentmiklos, Ötte- veny, Tata-Tovaros, Banhida, Torbagy, Kisujfalu, Vagsellye und Perbete, um Acs, Felsögalla, Bicske und Herczegalom, in den 12. Hoeft 16 Dr. J. Gengler: kleinen Karpathen um Lamacs und Pozsonyszöllös, im Donauknie um Vacz, Parkany-Nana und Kürt, um Budapest bei Budapest, Rakosszentmihaly, Dunakeszi-Alag, Dunakeszi-Hadykorhaz, Kisgöd Delegyhaza und Csengöd, in der großen Pußta um Kiskörös, Solt- vadkerd, Tazlar, Kiskunhalas, Göböljaras, Kelebia, Kiszallas, Kiskunlaczhaza, Szabadka, Somsichtanya, Nagyfeny, Kisker, Piros, Szabadszallas, Homokszentlörincz, Kunszentmiklos, Dömsöd, und - Ujvidek. Im Herbst sah ich sie noch außerdem, manchmal auch in großen Flügen beisammen in der kleinen ungarischen Tiefebene um Felsögalla, Lajtaka, Kiterö, Szar Megallo, Torbagy und Palota- ujfalu, im Donauknie um Kürt, in der großen Pußta um Topolya, Nagyfeny, Kistelek und Szeged, in Südungarn um Temesmiklos, Nagykarolyfalva, Alibunar, Alsosztamora, Versecz, Verseczvat und Temesvar. Die ersten Feldlerchen sah ich in Ungarn am 26. März und die letzten am 20. Oktober. Einzelne singende Männchen fand ich noch im September. Nach meinen Beobachtungen wohnen in den ° weiten Ebenen Ungarns die Lerchenpaare nicht so nahe beisammen wie bei uns in Deutschland. Denn bei uns kann man zur Brutzeit über den Feldern zu gleicher Zeit eine ganze Menge jubilierender Lerchenmännchen auf engem Raum in der Luft beisammen sehen, während dort die singenden Männchen einzeln in größeren Ab- ständen voneinander auftraten. Oder haben die Vögel dort mehr Platz sich auszudehnen als bei uns oder fallen sie in der weiten Ebene weniger auf als bei uns im eng begrenzten Flußtal. 29. Anthus campestris campestris (L.) 1758. Der Brachpieper. Nur im August, September und Oktober konnte ich diesen Pieper beobachten. Die letzten traf ich am 19. Oktober und zwar sehr viele am Zuge. Ich stellte ihn in der genannten Zeit fest in der kleinen unga- rischen Tiefebene, um Torbagy, Palotaujfalu und Petre, in der großen Pußta um Szatymaz und in Südungarn um Leanykut und Temesmiklos. Die Vögel waren gar nicht scheu und liefen „wie die Bach- stelzen auf Ödland und auf Sandstraßen umher, ähnlich wie die Wasserpieper nach vorbeifliegenden kleinen Insekten rennend. Eine Stimme ließen sie dabei nicht hören. 30. Anthus pratensis (L.) 1758. Der Wiesenpieper. Nur einmal beobachtete ich Mitte Juni Wiesenpieper bei Rakosszentmihaly in der Nähe von Budapest. Sonst traf ich diesen Pieper nur in den Monaten August, September und Oktober in der kleinen ungarischen Tiefebene um Vagsellye, Ersekujvar, Acs und Felsögalla, um Budapest bei Kelenföld, in der großen Pußta Faunistische Tagebuchblätter aus Ungarn und Siebenbürgen. 17 um Szabadszallas, Füllöpszallas, Ujvidek, Oker und Szeged, in Südungarn sehr viele am Zuge um Homokos-Deliblat, Temesvar, Temesmiklos, Temesvajkocz und Tesöld. Die letzten sah ich am 28. Oktober; es waren viele zusammen auf einer Wiese. 31. Motaeilla flava flava L. 1758. r Die Schafstelze. Diese lebhafte und unruhige Stelze fand ich als Brutvogel in der kleinen ungarischen Tiefebene um Felsögalla, Bicske, Tata- Tovaros, Kisujfalu, Mosonmagyarovar, Perbete, im Donauknie um Nagymaros, um Budapest bei Csengöd, Budapest, Rakosszent- mihaly, in der großen Pußta um Kunszentmiklos Füllöpszallas, Kiskunhalas, Baksfeketehegy, Topolya und Göböljaras. Nicht nur Wiesen, die eine gewisse Feuchtigkeit boten oder größere Wassermengen in der Nähe hatten, bewohnte die Schaf- stelze, sondern ich fand sie zu meinem Erstaunen mehrmals auch auf trockenem Ödland in der Nähe großer Schweineherden. In den Herbstmonaten bis zum 18. Oktober hin beobachtete ich noch Schafstelzen in der kleinen ungarischen Tiefebene um Muzsla, Almosfüzitö, Vagsellye, Totmegyer, Palotaujfalu und Bicske, im Donauknie um Vacz, um Budapest bei der Hauptstadt selbst, dann bei Rakosszentmihaly, Csengöd und Kelenföld, in der großen Pußta um Topolya, Kiskörös, Piros, Ujverbacz und Göböljaras und in Südungarn um Homokszil. Trotz aller Aufmerksamkeit konnte ich keine der vielen anderen Formen dieses Stelzenformenkreises in Ungarn finden. In den großen Scharen der Herbstvögel fand ich nur Grauköpfe mit deutlichem Augenbrauenstreif. 32. Motaeilla einerea einerea Tunst. 1771. Die Gebirgsstelze. Diese Stelze traf ich nur wenige Male zwischen dem 21. Sep- tember und 7. Dezember an. Ich beobachtete in der kleinen ungarischen Tiefebene am 21. September eine einzelne Gebirgsstelze an einem Bach in der Nähe von Nogradvörecze, im Donauknie wieder eine einzelne am 16. Oktober bei Nagymaros, im Banater Gebirge zwei Stelzen am 16. November bei starkem Schneegestöber an einem offenen Bach und in Siebenbürgen mehrere am 10. November verteilt auf eine größere Strecke am Alt in der Nähe von Agostonfalva und am 7. Dezember zwei sehr lebhafte Gebirgsstelzen im Schnee bei Marosillye. 33. Motaeilla alba alba L. 1758. Die Bachstelze. Als Brutvogel stellte ich diese Stelze fest in der kleinen ungarischen Tiefebene um Acs, Bicske, Kiralyhida, Tornocz, Galanta, Archiv für Naturgeschichte ; 1918. A712: 2 12. Heft 18 Dr. J. "Gengler: Szar, Kisujfalu, Ersekujvar, Totmegyer, Deveny-Ujfalu, Lebeny- Mosonszentmiklos, Nagyszentjanos, Komarom, Tata-Tovaros, Ban- hida, Perbete, im Grantal um Helemba, in den Kleinen Karpathen um Pozsonyszöllös und Vöröshid, um Budapest in und bei Budapest selbst, dann um Göd, Dunakeszi-Hadykorhaz, Dunaharaszty, Rakosszentmihaly und Csengöd, im Donauknie um Zebegeny, Garamkövesd, Nagymaros und Vacz, in der großen Pußta im Szabadka, Kiskunlaczhaza, Baksfeketehegy, Szeghegy, Kiskun- halas, Soltvadkerd, Tazlar, Kiskörös, Pirto, Füllöpszallas, Dömsöd, Szabadszallas, Homokszentlörincez, Kunszentmiklos, Kiszallas, To- polya, Ujvidek, Göböljaras, Taksony, Ujverbacz, Piros, Kisker und Oker. Viele Nester standen in den großen Güterschuppen, die auch an kleinen ungarischen Bahnhöfen nicht fehlen. Trotz des dort herrschenden oft recht lauten Verkehrs brüteten die Vögel kaum in Mannshöhe auf Balken und in Mauereindrücken ohne Scheu. Im Herbst traf ich außerdem die Bachstelze noch in der kleinen ungarischen Tiefebene um Tornocz, Pandorfalu, Zurany, Komarom, Devenyuifalu und Petre, im Donauknie um Szob und Nagymaros, um Budapest um Kelenföld, Soroksar, Rakospalota, in der großen Pußta um Szabadka, Kukuriki, Kiszacs, Topolya, Göböljaras, Kiskörös, Uujvidek, in Südungarn um Homokszil, Temesmiklos und Temesliget. Die ersten Bachstelzen sah ich am 26. März, die letzten am 24. Oktober. 34. Certhia familiaris maerodaetyla Br. 1831. Der Baumläufer. Nur einmal im Frühjahr, am 26. März, beobachtete ich ein singendes Männchen in Kiskörös in der großen Pußta in einer hohen Baumgruppe. Sonst sah ich Baumläufer nur im Herbst und Winter, meist in Gärten oder auf Silberpappeln bei den Gehöften im Donauknie um Nagymaros, um Budapest in Budaörs und auf den Bäumen am Rennplatz von Dunakeszi-Alag, in der großen Pußta um Kiszacs, Topolya, Kelebia und Tapioszele, in Sieben- bürgen um Homorod-Köhalom. Wenn auch diese Form mehr Nadelwälder bewohnen soll, so muß ich doch hier betonen, daß nach meinen Beobachtungen es sich jedesmal ausschließlich um diese Form gehandelt hat und mir eine andere gar nicht vorgekommen ist. 35. Sitta europaea caesia;Wolff1810. Der Kleiber. Beleg: $ ad. 10. 2. 1918 Soborsin, an der Maros. Den Kleiber traf ich nur im Herbst und Winter an, meist in den um die Gehöfte stehenden Bäumen, einmal auch im Buchen- wald. Er wurde beobachtet an der Westgrenze bei Kiralyhida an der Leitha, in der kleinen ungarischen Tiefebene um Moson- Faunistische Tagebuchblätter aus Ungarn und Siebenbürgen, 19 szentmiklos, in den Kleinen Karpathen um Pozsonyszöllös, im Donauknie um Nagymaros, um Budapest in Dunakeszi-Alag und Rakospalota, in der großen Pußta um Kelebia, Kisszallas, Solt- vadkerd und Gyoma, an der Maros bei Soborsin und in Sieben- bürgen bei Agostonfalva. Ein am 10. Februar erlegtes Männchen hatte grünbraune Hoden. Der Lockton der in der großen Pußta gehörten Kleiber zeigt sich etwas verschieden von dem der Mitteleuropäer. 36. Parus major major L. 1758. Die Kohlmeise. Belege: g ad. 18. 10. 1917 Homokbalvanyos, Südungarn. - Q ad. 23. 1. 1918 Köröstarcsaitanyak, große Pußta. Die ungarischen Kohlmeisen gehören zur mitteleuropäischen Form. Als Brut- beziehungsweise Standvogel lernte ich diese häufige Meise kennen in der kleinen ungarischen Tiefebene um Kisujfalu, Perbete, Scenz, Nogradveröcze, Tardoskedd, Abda, Mosonszent- miklos, im Donauknie um Vacz, Nagymaros, Zebegeny, Parkany- Nana, am Fuße der Kleinen Karpathen um Lamacs, um Budapest in Budaörs, Kelenföld, Budapest, Dunakeszi-Alag und Rakospalota, in der großen Pußta um Kiskunhalas, Kisszallas, Kiskörös, Solt- vadkerd, Szabadka, Kiszacs, Topolya, Ujverbacz, Oker, Piros, Ujvidek, Kisker, Homokszentlörincz und Kelebia. Ich traf sie meist als eine Bewohnerin der Gärten, aber auch weitab von solchen in ganz niedrigen Hecken und Weinpflanzungen. Alte mit Jungen sah ich öfters in den lichten, kümmerlichen Akazienwäldchen der großen Pußta. Wo diese Familien aber ihre Brutstätten hatten, konnte ich nicht in Erfahrung bringen. Im Herbst und Winter wurde die Kohlmeise festgestellt an der Westgrenze in Kiralyhida, in der kleinen ungarischen Tief- ebene in und umCseklecz, Szar, Devenyujfalu, Vagsellye, Tornocz, Nogradvörecze und Komarom, im Donauknie in und um Szob und Nagymaros, am Fuß der Kleinen Karpathen in und um Pozsony und Pozsonyszöllös, um Budapest in der Stadt selbst, in Rakos- szentmihaly, Dunakeszi-Alag, Rakospalota, in der großen Pußta - in und um Szabadka, Palicsfürdö, Kiszacs, Sofronya, Szeged, Mezötür, Köröstarcsaitanyak und Pusztapo, in Südungarn in und um Zsombolya, Nagykarolyfalva, Homokbalvanyos, Alsosztamora, im Banater Gebirge in und um Mehadia und Teregova, an der Maros in und um Arad, Konop, Totvarad, Soborsin und Wilova Odvas, in Siebenbürgen in und um Koncza, Nagyapold, Erked, Homorod-Köhalom, Zam, Erzsebetvaros, Segesvar, Brasso, Deva und Marosnemeti. Besonders in Siebenbürgen fand ich während des Winters eine ganz auffallende Anhäufung von Kohlmeisen in der Nähe der Städte und Ortschaften. Vielleicht ziehen sich die Kohlmeisen der nahen gebirgigen Gegenden im Winter in die ebeneren Gegen- den Siebenbürgens zurück. 2!* 12. Heft 20 Dr. J. Gengler: 37. Parus eaeruleus eaeruleus L. 1758. Die Blaumeise. eh Belege: & ad. 10. 2. 1918 Soborsin, an der Maros. d ad. 3. 5. 1918 Nadasfö. Auch diese Meise unterscheidet sich nicht von der mittel- europäischen Form. Die Blaumeise traf ich als Brutvogel in der kleinen ungarischen Tiefebene in und um Devenyujfalu, Cseklesz, Mosonszentmiklos, im Donauknie in und um Vacz und Nagymaros, am Fuße der Kleinen Karpathen um Vöröshid und Pozsony, um Budapest in Budaörs, Csengöd, Dunakeszi-Alag, in der großen Pußta in und um Topolya, Ujverbacz, Kiszacs, Piros, Nagyfeny, Oker, Füllöp- szallas und Szabadszallas. Diese Meise tritt viel weniger zahlreich auf als die vorher- gehende, teilt aber mit ihr fast genau dieselben Örtlichkeiten als Aufenthalt. Im Herbst und Winter traf ich den Vogel im Donauknie um Nagymaros, am Fuß der Kleinen Karpathen um Pozsony, um Budapest in Rakospalota und Dunakeszi-Alag, in der großen Pußtain und um Kelebia, Kistelek, Ujverbacz, in Südungarn um Temesmora, an der Marosin undum Konop und Soborsin, in Siebenbürgen in Ho- morodbene, Turzon und im Schilf in der Nähe von Erzsebetvaros. Im Februar waren die Hoden noch kaum etwas vergrößert und gelb. 38. Parus eristatus miträtus Br. 1831. Die Haubenmeise. Die Haubenmeise konnte ich nur wenige Male beobachten. In der großen Pußta strich am 11. September ein kleiner Flug in Akazienbüschen bei Kelebia umher, in Südungarn waren solche Meisen am 18. Oktober bei Petre in einem kleinen aus Laub- und Nadelholz gemischten Wäldchen und in Siebenbürgen ebensolche am 9. November in einem Laubwald bei Nagyapold. Die Vögel waren nicht scheu und strichen langsam durch die Gegend. 39. Parus palustris communis Bldst. 1827. Die Nonnenmeise. Öfters mit voller Sicherheit feststellen können, aber nur in den Monaten September, Oktober, November und Dezember. Ich beobachtete sie in den Kleinen Karpathen bei Devenyujfalu am Einfluß der March in die Donau, um Cseklesz und Nograd- vörecze und im Donauknie um Nagymaros. 40. Parus palustris stagnatilis Br. 1855. Die Balkannonnenmeise. In der großen Pußta fand ich diese Graumeise um Ujvidek, im Banater Gebirge um Teregova mitten in den Bergen, an der Maros um Konop und Madastelep und in Siebenbürgen um Ho- morod-Köhalom und im alten Schilf in der Näne von Erzsebetvaros. Faunistische Tagebuchblätter aus Ungarn und Siebenbürgen. 21 Ich rechne diese südöstlichen ungarischen Meisen zu dieser Form. Ein am 4. April erlegtes Männchen von dem Westen Ungarns zeigt aber auch mehr den stagnatilis-Charakter, so daß man im Zweifel sein kann, wohin der Vogel eigentlich mit Sicherheit zu stellen ist. Hier täten eben doch recht genaue Beschreibungen der einzelnen Formen durch die ersten Beschreiber not. Denn mit „ähnlich“ oder ‚einem etwas bräunlicheren Farbenton‘ ist die Sache doch nicht einfach abgetan. Am besten sind jedenfalls die Kleinschmidt’schen Bilder. 41. Parus atrieapillus assimilis Brehm 1855. Die Graumeise. Mit dieser hochinteressanten Meise traf ich ebenfalls einige Male zusammen. Im Donauknie trieben sich am 2. Oktober Graumeisen im Gebüsch an der Donau in der Nähe von Nagymaros umher und am 7. August fand ich am Fuß der kleinen Karpathen in der Nähe von Pozsonyszöllös alte und junge Graumeisen beisammen. Am 23. Januar fand ich wieder Graumeisen in der großen Pußta im Weidenwald in der Nähe eines Flusses bei Szajol und am 9. Februar bei Bojeze in Siebenbürgen mitten im Gebirge mehrere solche Meisen in Weiden am Altfluß. Jenseits des Roten-Turmpasses gelang es mir auch ein Belegstück dieser Form zu sammeln. Ob nun alle diese mattköpfigen Graumeisen, die ich auf ungarischem Boden in den verschiedenen, weit voneinander ent- fernten Gegenden beobachtet habe, wirklich unbedingt zu dieser Form gehören oder ein Teil derselben zu einer anderen zu ziehen sind, vermag ich selbstverständlich nicht zu sagen. Nur das kann ich behaupten, daß die gesehenen Vögel Mattköpfe waren. 42. Aegithalos eaudatus eaudatus (L.) 1758.*) Die weißköpfige Schwanzmeise. Beleg: $ ad. 3. 1. 1917 Pozsony megye, Westungarn. Diese Meise konnte ich am 21. November und 26. März um Pozsony an der Westgrenze feststellen. Es waren beide Male kleine Flüge auf den Bäumen der Landstraße und in Gärten. Außerdem erhielt ich auch noch ein in der genannten Gegend erlegtes Männchen aus dem Monat Januar. 43. Aegithalos eaudatus europaeus (Herm.) 1804. Die Schwanzmeise. Am 30. November und am 17. April traf ich Schwanzmeisen dieser Form um Budapest in Gärten, auf Alleebäumen und am Waldrand bei Budaörs und Göd und am 21. Dezember um Moson- szentmiklos in der kleinen ungarischen Tiefebene. Die hier gesehenen Meisen hatten alle ohne Ausnahme die schwarzen Kopfstreifen. *) Fällt mit der nächsten Form zusammen. 12. Heft 29 Dr. J. Gengler: 44. Regulus regulus regulus (L.) 1758. Das Wintergoldhähnchen. Beleg: @ ad. 21. 12. 1916 Mosonszentmiklos, kl. ung. Tiefebene. Im August fand ich viele Goldhähnchen in einem kleinen Nadelwäldchen zwischen Tata und Tovaros und im Dezember einzelne um Mosonszentmiklos und Alsmasfüzitö in der kleinen ungarischen Tiefebene, dann um Budapest im November um Budaörs und Anfang April in Baumgruppen in Dunakeszi-Alag. Im Dezember waren viele Goldhähnchen im dichten Buschwald um Guraszade in Siebenbürgen. Auffallend war mir, so oft Goldhähnchen ın Hecken und Büschen fern vom Wald zu sehen, während die Vögelchen sich im Westen Europas fest an Nadelwald hielten und fast nirgends anders gesehen wurden. 45. Lanius minor Gm. 1788. Der Schwarzstirnwürger. Belege: & ad. 8. 8. 1916 Kiskörös, große Pußta. Q ad. 8. 8. 1916 Szabadszallas, große Pußta. Diesen schönen Würger stellte ich als Sommervogel fest an der Westgrenze um Laitakata, in der kleinen ungarischen Tief- ebene um Ersekujvar, im Vertesgebirge um Bicske, im Donauknie um Garamkövesd und um Budapest bei Csengöd. An allen diesen Orten traf ich nur vereinzelte Paare. Sein eigentliches Brutgebiet beginnt erst mehr im Süden Ungarns, besonders zahlreich traf ich ihn in der großen Pußta. Er war da häufig um Szabadszallas, Kiskörös, Baksfeketehegy, Szeghegy, Ujverbacz, Ujvidek, Pußta St. Imre, Oker, Topolya, Somsichtanya und Piros. Auf Hecken, Zäunen und Maisstauden war da der schöne Würger, der besonders beim Fliegen einen ganz merkwürdig bunten Eindruck macht, überall zu sehen und im Spätsommer fand man überall flügge Junge. Ich fand ihn auch nicht selten am Boden herumwirtschaften, was mir bei anderen Würgern nicht so auffie]. 46. Lanius exeubitor exeubitor L. 1758. Der Raubwürger. Beleg: 2 ad. 9. 11. 1917 Nagyapold, Siebenbürgen. Als Brutvogel konnte ich diesen großen Würger feststellen in der kleinen ungarischen Tiefebene um Kisujfalu, wo ich am 27. Juli eben flügge Junge beobachtete, dann im Ofener Gebirge um Törökbalint und in der großen Pußta um Baksfeketehegy, Szeghegy, Kiskörös und Piros, wo am 17. Juni ziemlich große Junge im Nest saßen. Als Wintervogel im November und Dezember fand ich ihn gar nicht selten in Siebenbürgen um Nagyapold, Szebengalos, Palos, Marosbrettye, Deva und Piski. Ich sah ihn hier zahlreicher als zur Sommerszeit in den obengenannten Gegenden, wo er recht vereinzelt zu finden war. Faunistische Tagebuchblätter aus Ungarn und Siebenbürgen. 23 Die Vögel saßen im Herbst und Spätsommer oft weithin sicht- bar auf der Spitze eines Strohhaufens mitten im Felde wie ein Raubvogel. 47. Lanius senator senator L. 1758. Der Rotkopfwürger. Diesen Würger traf ich am seltensten an. Ich sah ihn ver- einzelt in der kleinen ungarischen Tiefebene bei Herzceghalom, Torbagy, im September ein altes Männchen in der großen Pußta bei Homokszentlörincz. 48. Lanius ceollurio eollurio L. 1758. Der Neuntöter. Belege: @ juv. 8. 8. 1916 Homokszentlörincz, gr. Pußta. d juv. 24. 8. 1916 Torbagy, kleine ung. Tiefebene. Als Sommervogel war der rotrückige Würger ziemlich zahl- reich in den durchreisten Gegenden. Ich fand ihn in der kleinen ungarischen Tiefebene um Alsojato, Lajoshalma, Szar, Szar Megallo, Köbölkut, Torbagy, Nagyszent- janos, Nemetdioszeg, Perbete, Ersekujvar, Udvard, Galanta, Almasfüzitö, Tata, Tovaros, Nogradvörecze, Felsögalla, Herzce- ghalom und Acs, im Vertesgebirge um Bicske, im Donauknie um Kismaros, Nagymaros, Zebegeny, Szob, Garamkövesd, Parkany- Nana, Vacz, in den Kleinen Karpathen um Pozsony, Deveny-Ujfalu, Lamacs, Pozsonyszöllös, um Budapest sehr zahlreich um Budaörs, Rakosszentmihaly, Göd und Köbanya Felsö, in der großen Pußta um Homokszentlörincz, Ujvidek, Ujverbacz, Nagyfeny, Taksony, Baksfeketehegy, Kisker, Dömsöd, Kunszentmiklos, Szabadszallas, Oker, Piros, Pußta St. Miklos, Szabadka und Mariamajor. Am 27. Juli sah ich die letzten eben flüggen Jungen. Ver- schiedene Male traf ich ganz trefflich spottende Männchen an, be- sonders ein Vogel bei Ujvidek machte den Gesang des Bluthänflings und den des Feldsperlings geradezu vollendet nach. Die letzten Neuntöter sah ich in der großen Pußta am 27. September. 49. Museicapa ficedula ficedula (L.) 1758. Der Fliegenschnäpper. Belege: 2 ad. 8. 8. 1916 Kiskörös, gr. Pußta. g ad. 18. 6. 1918 Pozsony megye. Den grauen Fliegenschnäpper stellte ich als Sommervogel fest in der kleinen Tiefebene um Kisujfalu, Dömösi-Atkeles, Ersekujvar, Nogradvörecze und Felsögalla, in den Kleinen Karpathen um Pozsonyszöllös und in der großen Pußta in und um Kiskörös, Kelebia und Kiskunlaczhaza. An einem Augusttag wimmelte es um Kiskörös geradezu von diesen Fliegenschnäppern, besonders auf dem jüdischen Friedhof dieser Stadt saßen auf jedem der hohen Grabmonumente mehrere dieser Vögel. Allerdings gab es da auch über einem daneben befind- lichen sumpfartigen Wassertümpel zahllose Mücken. 12. Heft 24 Dr. J. Gengler: Die ersten Fliegenschnäpper sah ich am 5. Mai, die letzten am 30. August. | 50. Museieapa hypoleuca hypoleuca (Pall.) 1764. Der Trauerfliegenschnäpper. Nureinmal begegnete mir dieserschwarzweiße Fliegenschnäpper und zwar am Zuge am 24. August in der Nähe von Herczeghalom. Es waren nur graue Vögel, also wahrscheinlich nur jüngere Vögel oder Weibchen. 51. Phylloscopus collybita collybita (Vieill.) 1817. Der Weidenlaubsänger. Beleg: & ad. 7. 9. 1915 Pozsony megye. Nur ganz wenige Male sah und hörte ich den sangesfrohen Tschilptschalp. Am 17. April waren mehrere um Budapest in den Baum- anlagen bei Göd, am 15. Juni wieder mehrere singende Männchen bei Vöröshid in den Kleinen Karpathen und am 16. Juni ein einzelner in Akazienbäumen bei Soroksar südlich Budapest. 52. Phylloseopus trochilus trochilus (L.) 1758. Der Fitislaubsänger. Nur einmal, am 17. April beobachtete ich eine ganze Anzahl singender Fitisse in der großen Pußta in der Umgegend von Ujvidek. Mir kam es vor, als wenn die Vögel trotz der schon etwas späten Jahreszeit doch noch auf dem Zuge befindlich waren. 53. Phylloseopus sibilator sibilator (Bchst.) 1793. Der Waldlaubsänger. Am 26. Mai beobachtete ich diesen Laubsänger in den Kleinen Karpathen singend in ziemlicher Anzahl in den Laubwäldern um Pozsony und am 4. September sah ich viele am Zuge im Donauknie in der Umgebung von Vacz. 54. Aerocephalus arundinaceus arundinaceus (L.) 1758. Der Drosselrohrsänger. Als Brutvogel in den Schilf- und Rohrwäldern habe ich diesen Vogel häufig festgestellt und oft eine ganze Menge singender Männchen auf verhältnismäßig sehr kleinem Raunı beobachtet. Im Mai und Juni traf ich ihn in der kleinen Tiefebene um Györ, in der großen Pußta am zahlreichsten um Füllöpszallas, dann um Kiskörös, Homokszentlörincz, Pirto, Kiszallas und Ujvidek. Um Füllöpszallas wimmelte es am 29. August in den Rohr- 'wäldern, selbst in ganz kleinen Rohrstückchen von diesen Vögeln. Zwiefellos waren sie am Zug. Geschossene konnte man leider nicht erhalten, da sie ent- weder im dichten Rohr hängen blieben oder im brackigen Wasser unauffindbar waren. Faunistische Tagebuchblätter aus Ungarn und Siebenbürgen. 25 55. Acrocephalus streperus streperus (Vieill.) 1817. Der Teichrohrsänger. Wo auch nur ganz kleine Rohrbestände waren, auch im Schilf von kleinen Wassertümpeln und selbst Bächen sah und hörte man während des ganzen Sommers bis in die erste Hälfte des Oktober hinein quärksende und singende Teichrohrsänger. Ich konnte den Vogel feststellen in der kleinen Tiefebene um Perbete, Totmegyer, Tardoskedd, Tata und Tovaros, im Donau- knie um Garamkövesd und Parkany-Nana, um Acs, in den Kleinen Karpathen um Deveny-Ujfalu, um Budapest bei Kelenföld, Csengöd, Budapest, in der großen Pußta um Kunszentmiklos, Kiskörös, Kiskunhalas, Szabadka, Ujvidek, Füllöpszallas, Homok- szentlörincz, Ujverbacz und Oker. Die Vögel hatten ihre Nester oft ohne besondere Vorsicht an den Rand der Rohrwälder gebaut, so daß während der heißen Monate man trockenen Fußes bis zu ihnen hingehen konnte. Sie waren aber Ende Juli alle leer. 56. Acrocephalus palustris (Bchst.) 1802. Der Sumpfrohrsänger. Diesen Rohrsänger konnte ich mit Sicherheit als Brutvogel ın der großen Pußta nur in der Umgebung von Kiskörös feststellen. Nur wenige singende Männchen kamen da während der Sommermonate zur Beobachtung. 57. Acrocephalus schoenaboenus (L.) 1758. Der Schilfrohrsänger. Im August und September beobachtete ich in der großen Pußta viele Rohrsänger dieser Form im Schilf um Kiskörös, Füllöpszallas und Homokszentlörincz. Da ich im Sommer an diesen Plätzen niemals Schilfrohrsänger hören oder sehen konnte, so muß ich annehmen, daß die Vögel nur am Zug dort kürzeren oder längeren Halt gemacht hatten und dabei von mir beobachtet wurden. 58. Hypolais ieterina (Vieill.) 1817. Der Gartenspötter. Am 16. Juni sangen Spötter in der großen Pußta in der Nähe des Bahnhofs von Homokszentlörinez in den Büschen. Es waren keine guten Sänger, sie brachten wenig Abwechslung und hatten sehr viele rauhe und scharfe Töne in ihrem Lied. Es 59. Sylvia hippolais hippolais (L.) 1758. Die Gartengrasmücke. Diesen herrlichen Sänger fand ich als Sommerbrutvogel in der kleinen Tiefebene um Zurany, Hegyeshalom, Lebeny-Mosonszent- ‘ miklos, Györ und Acs, um Budapest in und um Csengöd und in der großen Pußta bei Oker. - 12. Heft 26 Dr. J. Gengler: 60. Sylvia atrieapilla atricapilla (L.) 1758. Die Mönchsgrasmücke. "Als Brutvogel traf ich diese Grasmücke bei Budapest in Kisgöd und in der kleinen Tiefebene um Perbete. 61. Syivia communis communis Lath. 1787. Die Dorngrasmücke. Diese Grasmücke traf ich bis Anfang September an ihren Brutplätzen. Sie war die am häufigsten gesehene Form in Ungarn. Ich fand sie als Brutvogel in der kleinen Tiefebene um Szar, Perbete, Nogradvörecze, im Donauknie um Nagymaros, Szob und Parkany-Nana, im Grantal um Helemba, um Felsögalla, um Buda- pest und Csengöd bei der Hauptstadt und in der großen Pußta um Ujverbacz und Kiskörös. Sie bewohnte die spärlichen Büsche entlang der Bahnlinie und trieb sich gern auf den Telegraphendrähten umher. 62. Sylvia eurruea eurruca (L.) 1758. Die Zaungrasmücke. Als Brutvogel fand ich diese kleine Grasmücke in der kleinen Tiefebene um Hegyeshalom und spärlich um Budapest in einigen Gärten der Vorstädte. 63. Turdus pilaris L. 1758. Die Wacholderdrossel. _ Am 10. November traf ich einen kleinen Flug dieser Drossel in der Nähe von Kacza in Siebenbürgen. Die Vögel saßen auf niederen Büschen, die keine Beeren trugen und flogen einzeln dem nahen Walde zu. 64. Turdus philomelos brehmi Zedl. 1919. Die Singdrossel. Nur an wenigen Plätzen gesehen. Als Brutvogel von mir fest- gestellt im Donauknie um Szob-Megallo und in der großen Pußta in einem Wäldchen bei Kiskörös. Anfang Oktober sah ich wenige Stücke in der Umgebung von Budapest bei Kisgöd. 65. Turdus torquatus alpestris (Br.) 1831. Die Ringdrossel. Am 16. November vormittags traf ich mehrere Schildamseln bei starkem Schneetreiben im Banater Gebirge in der Nähe von Mehadia. Die Vögel hüpften im Gebüsch, das rotgelbe, mir un- bekannte Beeren trug, herum und zogen sich langsam an dem steilabfallenden Abhang in die Höhe. Sie lockten dabei laut und waren sehr lebhaft. Den schönen, auffallend weißen Schildern nach zu schließen, waren die Vögel in der Mehrzahl alte Männchen. Die Eingeborenen beachteten die Vögel nicht, also scheinen sie dort ' den Leuten ein gewohnter Anblick zu sein. Faunistische Tagebuchblätter aus Ungarn und Siebenbürgen. 27 66. Turdus merula merula L. 1758. Die Amsel. Belege: 3 ad. 18. 10. 1917 Petre, Südungarn. Q ad. 9. 11. 1917 Nagyapold, Siebenbürgen. Im Sommer wurde die Amsel festgestellt in der kleinen Tief- ebene um Zurany, im Donauknie um Garamkövesd, um Budapest in Ferenczvaros und Rakospalota, in der großen Pußta in Kis- kunhalas. In den Herbst- und Wintermonaten fand ich den Vogel in der kleinen Tiefebene um Tata, Tovaros, Tornocz, Cseklesz, Köbölkut, Kisujfalu, Ersekujvar und Totmegyer, im Donauknie um Nagy- maros, Vacz und Zebegeny, in der Umgebung von Budapest in Göd, Rakospalota und Rakoshegy, in der großen Pußta in Ujver- bacz, Nagyfeny, Szeged, Mezöbereny, Bekesföldvar, Pußtatenyö, in Südungarn um Petre, Leanykut, im Banater Gebirge um Csernaheviez, an der Maros um Mariaradna, in Siebenbürgen um Nagyapold, Marosillye, Veczel, Erzsebetvaros, Alkenyer und Braniska. Ich traf den Vogel'sowohl als Stadtgarten- wie Waldvogel an. Besonders in Südungarn und Siebenbürgen war die Amsel viel mehr in Wäldern, besonders an den Rändern der Gebirgswaldungen als in den Städten zu treffen. Auch kleine Flüge aus beiden Ge- schlechtern bestehend konnte ich dort mehrmals beobachten. Welcher Form gehören nun die ungarischen Amseln an? Die Amseln des nördlichen und westlichen Ungarn gehören zweifellos der mitteleuropäischen Form merula ohne Ausnahme an. Die Amseln Südungarns und Siebenbürgens machen hiervon aber eine Ausnahme, Das männliche Kleid ist genau das der Mitteleuropäer, der Unterschied kommt nur im weiblichen Alterskleid zur Geltung. Vögel im Jugendkleid konnte ich nicht untersuchen. Das alte Weibchen ist sehr ähnlich dem der Balkanform aterrima, aber doch nicht diese selbst. Eine kurze Beschreibung möge dies dartun. Die ganze Oberseite, Flügel, Schwanz und Unter- schwanzdecken schwarzbraun, stumpf ohne Schimmer, auf Flügeln und Schwanz leicht rotbräunlicher Schimmer; Kinn, Kehle und Hals weiß, braun gefleckt, so daß eine Art leicht durchbrochener Längsstreifung entsteht, Brust hell bräunlichgrau mit dunkel- braunen, rötlich erdbraun umgebenen dreieckigen Flecken, Unterbrust, Bauch und Seiten dunkelgrau; die einzelne Feder mit etwas hellerem Schaftstrich und etwas dunklerer Mitte, was im ganzen aber nur ganz wenig auffällt ; der Bauch ist am dunkelsten. Der Schnabel ist 21 mm lang, der Flügel 126 mm und der Lauf 35 mm lang. Alle braunen Töne des mitteleuropäischen Amselkleides, d. h. des weiblichen, fehlen vollkommen, und das Kleid gleicht sehr dem der bulgarischen Vögel, doch ist die Unterseite viel dunkler und die Fleckung der Kehle und Brust tritt viel weniger hervor. 12. Heft 28 Dr. J. Gengler: Es ist eben auch hier, wie ich schon bei verschiedenen anderen Formen bemerkte, eine Zwischenform anzunehmen, die den Über- gang vom Mitteleuropäer zum Balkanvogel bildet. 67. Oenanthe oenanthe grisea (Br.) 1831. Der Steinschmätzer. Den grauen Steinschmätzer fand ich im Sommer in der kleinen Tiefebene auf den öden Geröllhalden bei Szar Megallo und in der Nähe von Nogradvörecze, in der großen Pußta am 25. Mai ein singendes Männchen bei Kiskunlachaza. Im Herbst traf ich ihn am 31. August auf dem Durchzuge ziemlich zahlreich im vollen Winterkleid in der großen Pußta auf Ödland in der Nähe des Bahnhofes von Göböljaras. 68. Saxicola rubetra rubetra (L.) 1758. Das Braunkehlchen. Am 17. April beobachtete ich singende Männchen bei Oker in der großen Pußta und am 10. September mehrere solche Wiesen- schmätzer um Totmegyer in der kleinen Tiefebene. Ob die Vögel in der erstgenannten Gegend auch Brutvögel waren, kann ich nicht bestimmt behaupten, da ich sonst nie mehr dort welche feststellen konnte. Doch glaube ich wohl, daß die Schmätzer dort brüteten. 69. Saxicola torquata rubicola (L.) 1766. Das Schwarzkehlchen. Als Brutvogel stellte ich diesen Wiesenschmätzer fest in der kleinen Tiefebene um Almasfüzitö, Szar, Torbagy und Acs, um Budapest bei Csengöd, in der großen Pußta um Göböljaras, 'Füllöp- szallas, Kiskunlachaza und Kiszacs. 70. Phoenieurus phoenieurus phoenieurus (L.) 1758. Der Waldrotschwanz. Als Brutvogel traf ich diesen Rotschwanz im Donauknie um Nagymaros in den Gärten und in der großen Pußta um Kiskörös. 71. Phoenieurus ochruros gibraltariensis (Gm.) 1789. Der Hausrotschwanz. Zu meinem großen Erstaunen konnte ich diesen bei uns überall auftretenden Rotschwanz fast nirgends in den bereisten Gegenden Ungarns finden. Ich erhielt wohl ein altes am 2. Mai erlegtes schwarzes Männchen von Nadasfö, aber ich selbst beobachtete diesen Vogel nur ein einziges Mal in der Umgebung von Budapest, wo ein Paar ein Nest mit kleinen Jungen unter einem Haufen alter Eisenbahnschienen ganz nahe dem Erdboden hatte. Wenn ich mich nicht selbst von dieser Tatsache an Ort und Stelle hätte überzeugen können, würde ich an die Verwechselung mit einer anderen Vogelform glauben. en Faunistische Tagebuchblätter aus Ungarn und Siebenbürgen. 29 72. Luseinia megarhynchos megarhynehos Br. 1831. Die Nachtigall. Schlagende Männchen traf ich im Mai in der kleinen Tief- ebene um Hegyeshalom. Die Vögel waren zweifellos dort ansässig und brüteten unter den dichten Laubbüschen. In der zweiten Augusthälfte beobachtete ich alte und junge Nachtigallen in ziemlich großer Anzahl in der großen Pußta in der Umgegend von Ujvidek. 73. Erithacus rubeculus rubeculus (L.) 1758. Das Rotkehlchen. Den stets munteren Sänger traf ich als Be im Donau- knie um Nagymaros, sonst konnte ich das Vögelchen während des Sommers nirgends feststellen. Im Herbst und Winter aber sah und hörte ich Rotkehlchen in Ungarn bis zum 22. Dezember hin, so daß also ein Überwintern wohl angenommen werden kann. Ich beobachtete sie um Budapest bei Rakospalota, in der großen Pußta in Hecken um Kelebia und in Büschen beim Bahnhof Röszke, in Südungarn in Akazienhecken um Zsombolya und in Siebenbürgen um Homorod-Köhalom. 74. Prunella modularis modularis (L.) 1758. Die Heckenbraunelle. Beleg: d ad. 29. 4. 1918 Pozsony megye. Als Sommervogel beobachtete ich diesen versteckt lebenden Sänger in der kleinen Tiefebene um Szar-Megallo und Zurany, um Budapest in Dunakeszi-Hadykorhaz und Rakospalota. 75. Troglodytes troglodytes troglodytes (L.) 1758. Der Zaunkönig. Den Zaunkönig lernte ich als Standvogel kennen um Budapest in Rakosszentmihaly, in der großen Pußta in Topolya, im Banater Gebirge um Teregova, an der Maros um Konop und in Sieben- bürgen um Fehercyhaza und Marosnemeti. 76. Cinelus einelus meridionalis Br. 1856. Der Wasserstar. Nur zweimal konnte ich diesen schönen Vogel feststellen. Am 9. November trieben sich drei Wasserstare an einem schäumenden Gebirgsbach bei Orlat in Siebenbürgen umher. Die Vögel gingen in das reißende Wasser hinein und ließen sich von der Strömung ein gutes Stück treiben. Am 16. November sah ich wiederum einen Wasserstaren an einem Bache an der Porta orien- talis im Banater Gebirge. Der Vogel saß auf einem spitzkantigen Stein und putzte sein Gefieder. 12, Hett 30 Dr. J. Gengler: 77. Hirundo rustiea rustiea L. 1758. Die Rauchschwalbe. Ein zahlreicher Sommervogel in Ungarn. Ich traf ihn als Brutvogel an der Westgrenze in Kiralyhida, in der kleinen Tief- ebene in und um Ersekujvar, Totmegyer, Tornocz, Galanta, Szencz, Tata, Tovaros, Szar, Köbölkut, Kisujfalu, Udvard, Vagsellye, Perpete, Tardoskedd, Nogradvörecze, Zurany, Mikloshalma, He- gyeshalom, Mosonmagyarovar, Horvatkimle, Lebeny, Mosonszent- miklos, Györ, Nagyszentjanos, Komarom, Almasfüzitö, Banhida, Szar-Megallo, Torbagy, Cseklesz, Muzsla, Palotaujfalu, Nemet- dioszeg, Alsojato, Lajoshalma, Kiterö, Herzceghalom, Acs und Felsögalla, im Vertesgebirge in und um Bicske, im Donauknie in und um Garamkövesd, Parkany-Nana, Szöd, Vacz, Kürt, Nagy- maros, Zebegeny, Kismaros, in Budapest und seiner Umgegend i in und um Kelenföld, Soroksar, Delegyhaza, Csengöd, Budaörs, Dunaharacz, Rakosszentmihalvy, Göd, Rakospalota, Kisgöd, Kö- banya-Felsö, Felsögöd, Dunakeszi-Alag, in den Kleinen Karpathen in und um Pozsony, Lamacs, Devenyuifalu und Pozsonyszöllös, im Grangal in Helemba, in der großen Pußta in Taksony, Kiskun- laczhaza, Dömsöd, Kunszentmiklos, Tass, Szabadszallas, Füllöp- szallas, Pußta St. Imre, Kiskörös, Pirto, Kiskunhalas, Göböljaras, Kisszallas, Topolya, Baksfeketehegy, Szeghegy, Uiverbacz, Oker, Kiszacs, Piros, Ujvidek, Kukuriki, Nagyfeny, Somsichtanya, Szabadka, Kelebia, Soldvadkerd, Tazlar, Kisker, Czavarköszös, Kishegyes, Mariamajor, Homokszentlörincz und Pußta St. Miklos. Vom 24. August an begannen sie sich bereits zu sammeln, vom 28. September an wurden sie nur noch selten einmal gesehen. In Südungarn beobachtete ich am 17. Oktober noch fünf Stück nachmittags 4 Uhr bei starkem Winde nach SW. ziehend bei Szenthubert und am Morgen des 18. Oktober die letzten zwei Stück bei Petre rasch vorüberfliegend. Es fiel mir auf, daß in Ersekujvar und in Pirto einzelne Nester der Rauchschwalben an den Außenwänden der Häuser angebaut waren, und daß die Jungen in den genannten Orten wie auch in Zurany mit Vorliebe auf den hochstehenden Ästen der dicht- belaubten Bäume saßen. Wie überall, so waren auch hier unter den weißbäuchigen Schwalben solche mit stark rotbraun überlaufener Unterseite zu bemerken. 78. Deliehon urbiea urbica (L.) 1758. “Die Mehlschwalbe. Diese war weit weniger häufig anzutreffen als die vorher- gehende Form. Ich fand sie als Brutvogel an der Westgrenze in Kiralyhida, in der kleinen Tiefebene in Szencz, Szar-Megallo, Köbölkut, im Vertesgebirge in Bicske, in den Kleinen Karpathen in Pozsony- Faunistische Tagebuchblätter aus Ungarn und Siebenbürgen. 1 szöllös und Deveny-Ujfalu, im Donauknie in Garamkövesd, um Budapest in der Stadt selbst, in Delegyhaza, Budaörs und Kelen- föld, in der großen Pußta in und um .Kiskunlaczhaza, Dömsöd, Kunszentmiklos, Homokszentlörinez, Kiskunhalas, Oker, Kiszacs, Piros, Ujvidek, Ujverbacz, Somsichtanya, Göböljaras, Kukuriki, Nagyfeny, Kiskörös, Szabadszallas, Topolya, Baksfeketehegy, Szabadka, Füllöpzsallas, Soltvadkerd und Pirto. Bauernhaus, unter dessen Dach eine Mehlschwalbenkolonie. - Unter dem vorspringenden Dach der kleinen niederen Bauern- häuser sitzı oft Nest an Nest, und die Bauern lassen den harmlosen Vögeln den besten Schutz angedeihen. Am 31. August waren noch Junge im Nest. Am 29. September waren in der großen Pußta große Mengen von Mehlschwalben in bedeutender Höhe nach Süden hinfliegend längere Zeit zu sehen. 79. Riparia riparia riparia (L.) 1758. Die Uferschwalbe. Als Brutvogel fand ich diese Schwalbe in der kleinen Tief- ebene um Tata-Tovaros und Vagsellye, in der großen Pußta um Dömsöd, Kunszentmiklos, Homokszentlörincz und Kiskunhalas. Während die im Norden gesehenen Kolonien nichts beson- deres zeigten als daß sie schwach besetzt waren, standen die Nist- löcher der in der großen Pußta gefundenen Kolonien so niedrig über dem Wasserspiegel, daß das geringste Steigen des Wassers die Nester zerstören mußte. Diese Kolonien waren aber sehr stark besetzt. 12. Heft 32 Dr. J. Gengler: 80. Mieropus apus apus (L.) 1758. _ Der Mauersegler. Zu meinem lebhaften Erstaunen konnte ich diesen durch sein lautes Benehmen doch sehr auffallenden Vogel fast gar nicht beobachten. Nur im Mai sah ich wenige Segler über Ujvidek und am 16. August flog ein einzelnes Stück nachmittags über der Donau in Budapest bei starkem Regenwetter hin und her. 81. Upupa epops epops L. 1758. Der Wiedehopf. Im Juni beobachtete ich je ein Stück ganz nahe bei Budapest direkt neben dem Eisenbahndamm und am Exerzierplatz bei Köbanya-Felsö mitten zwischen übenden Kavalleristen. 82. Coracias garrulus garrulus L. 1758. Die Blaurake. Im August sah ich einige dieser schönen Vögel im Ofener Gebirge um Törökbalint und sehr viele in der großen Pußta um Nagyfeny. Die Vögel waren sehr scheu, gleich als ob sie in der letzten Zeit viel verfolgt worden wären. 83. Cueulus eanorus eanorus L. 1758. Der Kuckuck. Im August konnte ich je ein Stück sehen in der großen Pußta bei Kiszacs in einer Hopfenpflanzung und bei Pirto am Telegraphen- draht. Es waren beide Male junge Vögel. 84. Pieus viridis pinetorum (Br.) 1831. Der Grünspecht. Für die von mir bereisten, fast waldlosen und sehr baum- armen Gegenden wurde der Grünspecht eigentlich nicht allzu selten gefunden. In der kleinen Tiefebene beobachtete ich ihn meist in kleinen Laubwäldchen um Ersekujvar, Cseklesz, Abda, und zwar scheint , er dort Standvogel zu sein, denn er war dort auch im tiefsten Winter zu finden, dann recht häufig in der Umgebung von Buda- pest, ebenfalls das ganze Jahr, ferner bei Csengöd, Rakosmihaly, Köbanye Felsö, Göd und Dunakeszi-Alag, in der großen Pußta um Kiskörös, Szabadka, Topolya und zwar meist in. kleinen Akazienhainen und in Siebenbürgen im Winter um Szebenkakova, Homorodbene und Jofö. Die von mir untersuchten, aus dem Westen stammenden Grünspechte gehören zur Form #inetorum, aus anderen Gegenden Ungarns konnte ich keine Belegstücke zum Vergleiche erhalten. Faunistische Tagebuchblätter aus Ungarn und Siebenbürgen. .33 85. Pieus eanus ecanus Gm. 1788. Der Grauspecht. Am 20. August sah ich in einem Akazienwäldchen bei Nagy- feny ein Paar Grauspechte herumklettern. 86. Dryobates major pinetorum (Br.) 1831. Der Rotspecht. Belege: 2 ad. 18.10. 1917 Petre, Südungarn. 2 ad.5. 12.1917 Tata-Tovaros, kl.ung. Tiefebene, & ad. 11-225 3918 Tabloszele, eroßBei Pubtza: Den großen Buntspecht habe ich im Herbst und Winter des öfteren gesehen und manchmal an Plätzen, an denen ich ihn am wenigsten erwartet hätte. Ich traf ihn meist einzeln in der kleinen Treich re am Bahnhof Tata-Tovaros in hohen Bäumen und bei Szencz auf einem einzel- stehenden Baum an der Bahnstrecke; in der großen Pußta bei Pirto, Kiszacs, in einem kleinen Laubwald bei Szolnok und Tapio- szele, in Südungarn in einem kleinen gemischten Wald bei Petre, im Tale der Maros um Soborsin und in Siebenbürgen um Veres- torony. - Ein am 11. Februar erlegtes Männchen zeigt den linken Hoden größer und spitzoval, von gelblichweißer Farbe, den rechten da- gegen klein, mehr rund und gelb. Dieses Männchen hat eine grau überlaufene Unterseite, das Rot am Hinterkopf und am Steiß ist sehr intensiv dunkelpurpurrot und an letzterer Stelle ist es nicht auf das Bauchgefieder nach oben hin ausgedehnt. Der Schnabel ist 25 mm, und der Flügel 130 mm lang. Ein Weibchen aus Südungarn zeigt den bräunlichweißen Stirn- streifen sehr schmal, die Brust zart hell schokoladenbräunlich über- laufen, den Bauch mehr weiß, die Seiten gegen unten zu lichtgrau überlaufen; ein schwarzes Band zieht sich versteckt unter den Federn über die Brust hin, das Rot am Steiß ist sehr intensiv purpurrot und dehnt sich kaum nach oben auf den Bauch aus. Die Federn der Unterseite sind sehr feinstrahlig. Der Schnabel ist breit, pfriemenförmig, 24 mm lang, der Flügel mißt 135 mm. Es sind also auch bei dieser Form Unterschiede gegenüber dem mitteleuropäischen Rotspecht festzustellen. Und ich muß hier wiederum meine Auffassung von einer Zwischen- oder Übergangs- form in Südungarn in Erinnerung bringen. Leider ist eben mein nur so im Vorbeimarsch gesammeltes Material aus diesen Gegenden zu gering, um eine unbedingt feststehende Meinung auszusprechen oder gar an eine Benennung dieser Formen heranzugehen. Aber ich möchte es doch nicht unterlassen, jedesmal auf sölche Ur weichungen aufmerksam zu machen. Archiv I e g 12. Heft 34 Dr. J. Gengler: 87. Dryobates minor hortorum (Br.) 1831. Der Zwergspecht. Im Sommer traf ich diesen kleinen Specht in der Umgebung von Budapest in einem Garten von Kisgöd und im Winter bei Konop im Tale der Maros und in der großen Pußta in einem Garten von Szentkut. Es waren jedesmal einzelne alte Stücke, die nicht scheu waren und sich aus nächster Nähe beobachten ließen. 88. Dryobates medius medius (2). 1438: Der Mittelspecht. Nur einmal, am 10. November, traf ich im Banater Gebirge in der Nähe von Mehadia ein schönes altes Paar dieses bunten Spechtes, 89. Jynx torquilla torquilla L. 1758. Der Wendehals. Diesen Vogel konnte ich als Brutvogel feststellen in der kleinen Tiefebene um Zurany, Hegyeshalom, Köbölkut, Herzceghalom, um Budapest in Rakosszentmihaly und in der großen Pußta um Kiskörös. Ich traf ihn an den genannten Orten ausschließlich als einen Bewohner der Gärten an, wo ich auch sein Nest in einem hohlen Apfelbaum sehen konnte. 90. Asio otus otus (L.) 1758. Die Waldohreule. Am Abend des 19. Dezember trieben sich mehrere Wald- ohreulen auf Bäumen mitten in Kisujfalu in der kleinen Tief- ebene umher. 91. Asio flammeus flammeus (Pont.) 1763. Die Sumpfohreule. ‚ .Am 21. August sah ich diese Eule in der Nähe von Kun- szentmiklos. 92. Carine noctua noctua (Scop.) 1769. Der Steinkauz. In den Herbst- und Wintermonaten traf ich diesen kleinen Kauz öfters an. | Sehr zahlreich war der Steinkauz in den Güterschuppen des Westbahnhofs von Budapest. Hier war er auch so zutraulich, daß er vor den bei Licht arbeitenden Menschen der Mäusejagd nach- ging. Häufig war er auch in dem Schuppen beim Bahnhof Rako- szentmihaly. In der großen Pußta sah ich Käuzchen in der Nähe .des Bahnhofs von Topolya, in Bahnwärterhäusern um Kunszent- miklos und Szolnok, dann in Südungarn des Abends mehrere bei Gyertyamos, Temesvar und einmal ein Stück am hellen Tag auf Faunistische Tagebuchblätter aus Ungarn und Siebenbürgen. 35 dem halbverfallenen Kamin eines verlassenen Hauses in Homok- szil direkt neben der Landstraße fest schlafend. Auch in Muszla fand ich schlafende Käuzchen unter den Sparren einer leeren Scheune. Es ist also der Steinkauz Standvogel in Ungarn, denn wenn ich ihn auch im Sommer zur Brutzeit nicht gesehen habe, so bin ich doch der festen Überzeugung, daß er da war und nur von mir nicht beobachtet wurde. 93. Strix aluco aluco L. 1758. Der Waldkauz. Am 10. November traf ich in Siebenbürgen einen einzelnen Kauz auf einem hohen Baume bei Szasmagyaros weithin sichtbar sitzend an. Der Vogel saß nicht an den Stamm gedrückt, sondern ein ganzes Stück von diesem ab frei auf einem starken wagrechten Ast und schlief fest. 94. Falco peregrinus peregrinus Tunst. 1771. Der Wanderfalke, Im Dezember, Januar und Februar beobachtete ich einzelne Wanderfalken im Tale der Maros um Totvarad und Konop, in Siebenbürgen bei Olthidkiderö und ein Paar am alten Kastell von Földvar. Die Vögel saßen auf Bäumen in den Feldern und machten gar keinen sehr lebhaften Eindruck. 95. Faleo subbuteo subbuteo L. 1758. Der Baumfalke. Diesen kleinen flinken Falken traf ich in einzelnen Stücken im Juni in der großen Pußta um Oker und im September mehrere, anscheinend junge Stücke in der Umgegend von Homokszentlörincz. 96. Faleo eolumbarius aesalon Tunst. 1771. Der Merlinfalke. Im Januar beobachtete ich einen jungen Falken dieser Form in der großten Pußta bei Szolnok. Die Krähen belästigten den Vogel arg und vertrieben ihn mehrmals von dem erwählten Sitz- platz. Ein ausgefärbtes schönes altes Männchen sah ich ebenfalls im Monat Januar in Siebenbürgen. Es saß auf einem hohen Baum weithin sichtbar in der Nähe von Deva. 97. Faleo vespertinus vespertinus L. 1766. Der Rotfußfalk. Am 25. Mai sah ich ein altes Weibchen in der Umgebung von Budapest bei Csengöd. Der Vogel war auffallenderweise ganz allein und ich konnte weit und breit das dazugehörige Männchen nicht entdecken. 3% 12. Heft 36 = Dr. J. Gengler: 98. Falco naumanni naumanni Fl. 1818. Der Rötelfalke. Im Herbst konnte ich einige Male diesen kleinen Falken Fr Sicherheit feststellen und zwar mehrere, dem Anschein nach junge Vögel, beisammen in der großen Pußta um Nagyfeny und Topolya und im Oktober noch ein einzelnes altes Männchen in Südungarn bei Leanykut. 99. Faleo tinnuneulus tinnuneulus L. 1758. Der Turmfalke. | Häufiger als die vorhergenannten Falken beobachtete ich diesen. Zur Brutzeit sah ich Paare im Donauknie um Garamkövesd und Dunakisvarsany, um Budapest bei - und in der großen Pußta um Muzsla. Im Herbst bis zur Mitte November hin I ich Turmfalken in der kleinen Tiefebene um Dunaharacz, Tardoskedd, Perbete und Nogradvörecze, am Fuß der Kleinen Karpathen bei Pozsony- szöllös, um Budapest .bei Ferenczvaros, in der großen Pußta um Pirto zahlreich, um Szabadszallas, Kishegyes, Somsichtanya zahl- reich, Ujvidek und Kelebia, in Südungarn um Temesvajkocz, Homokos-Deliblat und Leanykut, in Siebenbürgen um Brasso. Bei letztgenannter Stadt tummelten sich Turmfalken trotz des hohen Schnees munter herum. 100. Aquila pomarina pomarina Br. 1831. Der Schreiadler. Am 9. Februar sah ich in Siebenbürgen in der Nähe von Vezsteni einen Schreiadler auf einem starken Baum ım Felde sitzen. Der Vogel war ganz einfarbig dunkelbraun, nur die ee spitze erschien höller. 101. Archibuteo lagopus lagopus (Brünn.) 1764. Der Rauhfußbussard. Im Dezember, Januar und Februar konnte ich viele Rauhfuß- bussarde beobachten. Ich sah sie im Tale der Maros um Totvarad, in Siebenbürgen bei tiefem Schnee um Földvar, viele um Botfalu, - einzelne um Brasso, Deva, Bun, Palos und Marosbrettye. Die Vögel saßen seltener auf Bäumen als auf der Erde im Schnee, auch an der Landstraße, meist mit dick aufgeplustertem Gefieder. Manchmal saßen in ganz kleinem Umkreis gleich fünf- zehn bis zwanzig Stück umher. Zum Auffliegen entschlossen sie sich erst, wenn die Bauern ganz nahe bei ihnen waren, und dann flogen sie nicht weit. Die Nebelkrähen neckten die Rauhfuß- bussarde in frechster Weise, ohne daß sich die letzteren dagegen zur Wehr setzten. Faunistische Tagebuchblätter aus Ungarn und Siebenbürgen. 37 Bei den meisten Stücken machte sich eine helle Allgemein- färbung geltend, so daß ich diese als Jungvögel ansprechen möchte, aber auch einzelne recht dunkle Bussarde fielen schon von weitem auf. Es waren also alte und junge Vögel gemischt auf der Wande- rung oder dem Winterstrich. 102. Buteo buteo buteo (L.) 1758. Der Mäusebussard. Zur Brutzeit traf ich einmal am 21. Mai in der großen Pußta ein einzelnes Stück in der Nähe von Ujvidek, das wahrscheinlich seine Brutheimat in der nahen Fruska Gora hatte. Sonst beobachtete ich diesen Bussard recht häufig in den Herbst- und Wintermonaten. Meist einzeln oder zu zweien stellte ich den Vogel fest in der kleinen Tiefebene um Alsojatto, Galanta, im Donauknie um Kis- maros, in der großen Pußta um Kiskunhalas, Baksfeketehegy, Horyosi-Kiralyhom, Mariamajor, Ujverbacz, Gyoma, Mezötür, in Südungarn um Homokbalvanyos, Temesmiklos, auf der Insel Ada- Kaleh, im Bihargebirge bei Marosborsa, im Tale der Maros, um Totvarad, in Siebenbürgen um Koncza, Szerdahely, Nagyapold, Szebenkakova, Orlat, Kacza, Turzon, Jofö, Erzsebetvaros, Alvincz, Alkenyer, Tordos, Marosbrettye, Erked und Homorodmegallo. In Siebenbürgen sah ich häufig auffallend große Stücke, die Mehrzahl mit hellem, manche mit weißem Bauch; ein Stück war sehr dunkel, eines ohne jedes farbige Abzeichen ganz braun. Die Vögel saßen vielfach am Boden, einige auch auf ganz niederen Büschen in den Wiesen, ganz selten nur auf höheren Bäumen. Von den Elstern wurden besonders die am Boden sitzenden Bussarde in der frechsten Weise belästigt und geneckt. 103. Cireus aeruginosus aeruginosus (L.) 1758. i Die Rohrweihe. Diese Weihe fand ich im April südlich von Budapest in der Umgegend von Soroksar. In den Herbstmonaten sah ich sie öfters in der großen Pußta einzeln oder zu zweien um Füllöpszallas, Kiskunhalas und Kistelek. 104. Cireus eyaneus cyaneus (L.) 1766. Die Kornweihe. Als Brutvogel stellte ich diesen Vogel fest in der kleinen Tief- ebene um Muzsla und Ersekujvar, in der großen Pußta um Puszta St. Imre. Ich sah in den genannten Gegenden öfters den eigenartigen Balzflug des Männchens mit seinem plötzlichen Aufsteigen und Herabfallen und die miteinander unermüdlich kreisenden Paare. Im September fand ich ein altes Männchen in der großen Pußta in der Nähe von Kisszallas. 12. Heft 38 Dr. J. Gengler: 105. Cireus pygargus (L.) 1758. Die Wiesenweihe. Am 12. Oktober konnte ich in der großen Pußta bei Dömsöd ein altes Männchen dieser Form feststellen. 106. Astar gentilis gentilis (L.) 1758. Der Habicht. Zur Brutzeit habe ich nur einmal Ende April in der großen Pußta in der Nähe von Czavarköszös einen großen alten Habicht, wahrscheinlich ein Weibchen, gesehen. Im Herbst und Winter beobachtete ich den Vogel in einzelnen Stücken, auch einmal zu zweien, in der großen Pußta bei Kun- szentmiklos und Kiskörös, in Siebenbürgen um Nagyapold, Ho- morod Megallo und Meherkertek. 107. Aceipiter nisus nisus (L.) 1758. Der Sperber. Den Sperber traf ich nur einmal im Mai in der großen Pußta bei Puszta St. Imre an. Es war ein sehr rotes kleines Männchen, das in einer Hecke nach Haussperlingen jagte, aber ohne Beute abziehen mußte. Im Herbst und den ganzen Winter über ließen sich einzelne Sperber beobachten in der kleinen Tiefebene um Totmegyer, am Fuß der Kleinen Karpathen um Deveny-Ujfalu, in der Umgebung von Budapest bei Köbanya Felsö, in der großen Pußta um Kis- kunlaczhaza, Topolya, Füllöpszallas, Szabadszallas, Kiskörös, Szo- Inok, Gyoma, Szajol, Szentmartonykata, in Südungarn um Ho- mokbalvanyos, im Tale der Maros bei Wilova Odvas und in Sieben- bürgen um Szaszvaros und Bekesföldvar. 108. Milvus milvus milvus (L.) 1758. Der Gabelweih. Am 16. Juni sah ich ein Paar dieser Raubvögel in der großen Pußta in der Nähe von Dömsöd. Am 8. August kreisten mehrere Gabelweihen in der Umgebung der großen Weiher bei Kunszent- miklos umher. . 109. Milvus migrans migrans (Bodd.) 1783. Der Königsmilan. Ä Diesen Vogel traf ich wieder öfter an, zur Brutzeit allerdings nur einmal ein Paar im Donauknie bei Vacz über der Donau kreisend. Im Herbst bis in den November hinein beobachtete ich den Vogel in einzelnen Stücken im Grantal um Helemba, in der großen Pußta um Dömsöd, Kiskunhalas, zahlreich in den Rohrwäldern um Homokszentlörincz, um Pirto, Göböljaras und Ujvidek, in Siebenbürgen um Kisappld und Kacza. Über den genannten Rohrwäldern sah man stets im Herbst einige Milane, geneckt von Schwalben und Bachstelzen, kreisen. Faunistische Tagebuchblätter aus Ungarn und Siebenbürgen. "39 110. Cieonia eieonia eieonia (L.) 1758. Der Storch. In der Zeit vom 15. April bis zum 6. August sah ich Störche bis zu drei und vier Stück beisammen in der kleinen Tiefebene um Nagyszentjanos, um Budapest bei Delegyhaza, in der großen Pußta um Kunszentmiklos, Kelebia, Homokszentlörincz, Szabad- szallas, Füllöpszallas, Puszta St. Imre, Pirto, Kisszallas, Göböljaras, Kiskunlaczhaza, Ujvidek, Taksony, Kukuriki und Apotka. Dann aber wurden auch stärkere Ansammlungen in der genannten Zeit beobachtet. Am Abend des 16. Juni standen in einer Wiese unweit Göböljaras zweiundfünfzig Störche beisammen und am gleichen Tage in einer Wiese und im daran anschließenden Sumpf um Homok- szentlörincz fünfundzwanzig Störche im losen Verband nach Nahrung suchend. Besetzte Nester wurden festgestellt und zwar je eines in der kleinen Tiefebene auf einer abgestutzten Pappel am Bahnhof Lebeny-Mosonszentmiklos, um Budapest auf der Spitze eines hohen bei einem Bauernhofe stehenden Baumes bei Rakosszentmi- haly, wo am 25. April das Weibchen brütend im Nest, das Männchen als Wächter am Nestrand saß; dann in der großen Pußta ein Nest in einem Bauerngehöfte bei Somsichtanya, eines auf einem hohen bei einem Bauernhof in der Nähe von Szegedfelsötanya stehenden Baume und ein weiteres auf einem Baume neben der Bahnstrecke bei Czegled. Alte verlassene oder nicht mehr besuchte Storchennester auf Bäumen wurden eine Menge gesehen. In den Herbstmonaten bis Mitte August hinein wurden Störche in Vereinigungen von zwei bis sechsundzwanzig Stück, manchmal aber auch in unzählbaren Massen beobachtet in der kleinen Tief- ebene im Feld bei Perbete, um Budapest auf Wiesen bei Delegyhaza, in der großen Pußta auf Wiesen und Sumpfland um Dömsöd, Kunszentmiklos, Homokszentlörincz, Szabadszallas, Füllöpszallas, Puszta St: Imre, Pirto, Kiskunhalas, Kiszacs, Kisszallas und Kiskörös. Die während der Brutzeit beobachteten Ansammlungen von Störchen an bestimmten Punkten lassen sich nur so erklären, daß eben viele Paare weit in der Pußta bei oder auf den Einzelgehöften nisten und zur Nahrungssuche von weither sich zu geeigneten Plätzen begeben. Dies wurde mir auch von Eingeborenen bestätigt. Es brüten also eine Menge von Storchenpaaren weitab von ihren Jagdgründen mitten in der Pußta. 111. Ardea einerea einerea L. 1758. Der Fischreiher. In der großen Pußta konnte ich diesen Reiher öftersbeobachten. Er war im Mai und Juni einzeln und auch paarweise zu sehen um Kunszentmiklos an den Wassertümpeln und Sumpfrohrwäldern 12. Heft 40 Dr. J. Gengler: und im August und September alte und besonders viele junge Reiher in den sumpfigen Gegenden um Homokszentlörincz, Szabad- szallas und Kiskunhalas. 112. Ardea purpurea purpurea L. 1766. Der Purpürreiker. In der großen Pußta beobachtete ich am 29. August in der Nähe von Szabadszallas fünf Purpurreiher beisammen. - 113. Casmerodius albus albus (L.) 1758. Der Edelreiher. Gleichfalls in der großen Pußta und zwar im sumpfigen Ge- lände sah ich am 16. Juni einen solchen schneeweißen Reiher bei Homokszentlörincz und am 29. August drei, anscheinend junge Edelreiher in der Umgebung von Szabadszallas. Die herrlichen Vögel leuchteten in ihrer blendenden Weiße weithin. 114. Nyeticorax nyeticorax nyeticorax (L.) 1758. Der Nachtreiher. Diesen Reiher traf ich in der großen Pußta am 16. Juni bei Kunszentmiklos und am 24. August bei Füllöpszallas. Es waren jedesmal.nur wenige Stücke, dieam Rand der Rohr- wälder saßen. Die im August gesehenen Stücke waren junge Vögel. 115. Botaurus stellaris stellaris (L.) 1758. Die Rohrdommel. Am 25. Mai beobachtete ich in der großen Pußta in der Nähe von Kunszentmiklos in den hohen Rohrwäldern eine Rohrdommel und am 20. August bei Kiskunhalas zwei alte Stücke. 116. Anser anser (L.) 1758. Die Wildgans. Graue Gänse konnte ich beobachten in der kleinen Tiefebene am 17. November; es war da nur ein Paar bei Köteshatar auf einem Feld; am 22. Januar aber hielten sich riesige Scharen auf einer Wiese bei Tardoskedd auf. In der großen Pußta zeigten sich am 12. Oktober neun Stück und am 28. Oktober große Flüge um Kunszentmiklos und am 7. Dezember sieben Stück bei Homok- szentlörincz. In der Nacht vom 23. zum 24. Januar zogen bei "hellem Mondschein Hunderte von Wildgänsen das Tal der Maros über Arad hinab. i 117. Anser fabalis fabalis (Lath.) 1787. Die Saatgans. Auch diese große Gans konnte ich mehrmals beobachten. In der kleinen Tiefebene zog am 19. Oktober ein Flug über Ersekujvar - hin, am 5. Dezember trieben sich viele Saatgänse auf den Feldern Faunistische Tagebuchblätter aus Ungarn und Siebenbürgen. 41 um Györ umher und am 19. Dezember saßen sieben Stück auf einem Acker bei Alsojatto. In der großen Pußta sah ich um .Kun- szentmiklos am 27. September sieben Stück, am 12. Oktober acht Stück und am 20. November unzählbare Scharen auf allen Wiesen der ganzen Umgegend, dann um Homokszentlörincz am 12. Oktober acht Stück, am 20. November riesige Flüge und am 7. Dezember einen Flug auf den Wiesen und Ödländern, am 17. November vier- zehn Stück ganz nieder über die Felder hinfliegend bei Kiskun- doroszma. 118. Anas nlatsehrneho: platyrhynehos (L.) 1758. Die Stockente. Sehr häufig fand ich in manchen Gegenden die gewöhnliche Wildente. Zur Brutzeit beobachtete ich einzelne Enten und alte und junge Vögel in der kleinen Tiefebene um Abda und Györ, um Budapest bei Delegyhaza, in der großen Pußta um Kiskunhalas, Homokszentlörinez, Pirto, Kunszentmiklos, Piros, Soldvatkerd und Füllöpszallas. Außerdem traf ich die Stockente den ganzen Herbst und Winter hindurch in kleinen Verbänden, die aber in manchen Gegenden und an manchen Tagen zu unabsehbaren Massen anwuchsen. So fand ich sie in der kleinen Tiefebene auf Wassertümpeln um Kötöshatar in Menge, in riesigen Flügen um Szöny, Tardoskedd und zahlreiche Trupps an und auf der Donau um Komarom, im Donauknie um Zebegeny, auf der Donau um Garamkövesd und Vacz in Flügen, um Budapest in kleinen und großen Flügen bei Csengöd, in der großen Pußta in Massen auf den Wasserflächen um Kunszentmiklos, Kiskunhalas, Füllöpszallas, Homokszentlörincz, Dömsöd, Pirto, Kiszallas, Göböljaras, Kelebia, Kiskörös, Soltvad- kerd, Kiskunfelegyhaza, Szentkut, am See bei Kistelek, um Jano- szallas, auf dem Weiher bei Tapiogyörgye, um Pußtaszentivan, in Südungarn kleine Flüge und einzelne Enten in kleinen Tümpeln um Homokbalvanyos und auf einem kleinen See bei Temesmiklos. Im Januar bestanden ganze Gesellschaften nur aus Erpeln, die bereits das volle Hochzeitskleid trugen, während andere Flüge aus beiden Geschlechtern gemischt waren. Oft säumten die Enten die Ufer der Flüsse, besonders der Donau und kleineren Wasser- Jäufe weithin ein. - 119. Nettion erecca crecca (L.) 1758. Die Krickente. Krickenten sah ich im März in kleinen Flügen in der großen Pußta um Kiszallas, im April im Donauknie um Garamkövesd, im Mai in der großen Pußta um Kunszentmiklos. Im Herbst kam sie in größeren Flügen in der kleinen Tief- ebene um Köteshatar und in der großen Pußta um Kiskunhalas und Kunszentmiklos zur Beobachtung. 12. Heft 48 Dr. J. Gengler: 120. Mareca penelope (L.) 1758. Die Pfeifente. Zur Sommerszeit beobachtete ich nur einmal Pfeifenten und zwar viele beisammen am 25. Mai bei Kunszentmiklos in der großen Pußta. Sonst traf ich sie in kleineren Verbänden von drei bis sieben Stück und in größeren Flügen beisammen im Herbst und Winter auf Wassertümpeln in der kleinen Tiefebene um Köteshatar und Tardoskedd und in der großen Pußta um Kisszallas, Füllöpszallas, Kunszentmiklos, Kiskörös und Somsichtanya. 121. Spatula elypeata (L.) 1758. Die Löffelente. Kleine Trupps von Löffelenten traf ich in der großen Pußta im August um Kiskunhalas und im November um Kunszentmiklos. 122. Dafila acuta (L.) 1758. Die Spießente. Diese durch ihre langgestreckte Form auffallende schöne Ente sah ich in der großen Pußta in einem einzelnen Stück am 13. August bei Kiskunhalas und am 17. November in einer aus mehreren Stücken bestehenden kleinen Gesellschaft bei Köteshatar in der kleinen Tiefebene. 123. Nyroca ferina ferina (L.) 1758. Die Tafelente. Diese Ente war im August zahlreich in kleineren Verbänden in der großen Pußta um Kunszentmiklos, Szabadszallas, Kis- kunhalas und Füllöpszallas, im Oktober hielten sich einzelne um Ujverbacz auf. In Flügen aber sah ich sie im November in der kleinen Tiefebene bei Köteshatar und in der großen Pußta um Kunszentmiklos. 124. Nyroca fuligula (L.) 1758. Die Reiherente. Im Oktober beobachtete ich diese schöne Ente in der Um- gebung von Budapest und im September, Oktober und November einzeln und in Flügen in der großen Pußta bei Kunszentmiklos. 125. PhaladWWbrax carbo carbo (L.) 1758. Die Kormoranscharbe. . „Am 8. August sah ich drei Scharben auf einer Wasserfläche in der Nähe von Füllöpszallas in der großen Pußta. 126. Podiceps ceristatus eristatus (L.) 1758. Der Haubentaucher. Im Herbst und Winter begegnete mir der große Haubentaucher mehrmals. Faunistische Tagebuchblätter aus Ungarn und Siebenbürgen. 43 Ich beobachtete im Februar auf der Donau in der Nähe von Szob im Donauknie drei Stück, dann im August acht und im Oktober ein Stück bei Defenyujfalu am Einfluß der March in die Donau, dann in der großen Pußta im August bei Pirto ein Stück, im August, September und Oktober je ein Paar bei Kiskunhalas, im August mehrere bei Dömsöd und Füllöpszallas und im November ein Stück bei Kunszentmiklos. Einmal sah ich den Vogel aber auch zur Brutzeit. Am 25. Mai waren fünf große Haubentaucher auf einer kleinen: Wasserfläche in der Nähe von Szabadszallas. 127. Podiceps auritus (L.) 1758. Der Ohrentaucher. Am 30. September schwamm ein alter Ohrentaucher auf einer kleinen Wasserfläche südlich Göböljaras in der großen Pußta. 128. Podieeps grisegena grisegena (Bodd.) 1783. Der Rothalstaucher. Im Frühjahr beobachtete ich diesen Taucher nur einmal im April in der großen Pußta bei Kiszacs. Im August und September wurden solche Taucher gesehen ın der kleinen Tiefebene mehrere bei Torbagy, in der großen Pußta fünf Stück bei Kiskunhalas, ein Paar und vier Stück bei Göböljaras und einige auf den Wasserflächen um Kunszentmiklos. 129. Podiceps ruficollis ruficollis (Pall.) 1764. Der Zwergtaucher. Während der Brutzeit beobachtete ich den Vogel im Mai und Juni um Homokszentlörincz in der großen Pußta und um Tardos- kedd in der kleinen Tiefebene. Sonst stellte ich ihn nur fest im Herbst und Winter, und zwar in der kleinen Tiefebene um Torbagy, auf einem Bach bei Almasfüzito sehr oft an derselben Stelle, ant Zusammenfluß der Donau und March bei Defenyujfalu, im Donauknie um Garamkövesd, um Budapest auf Tümpeln bei Dunakeszi-Alag, auf einem Bach bei Rakospalota, in der großen Pußta zahlreich um Kunszentmiklos, Göböljaras, Kisszallas, Kiskunhalas, in Massen um Füllöpszallas, Ujverbacz, Pirto, Kelebia, Dömsöd, Oker, Kiskörös, Ujvidek, Szabadka, Czegled, in Siebenbürgen um Gyorok und auf einem Fluß mit Eisgang bei Burzsuk. 130. Colymbus areticus L. 1758. Der Polartaucher. Am 19. Dezember beobachtete ich einen solchen Taucher auf der Waag in der Nähe von Vagsellye. 12. Heft 44 Dr. J. Gengler: 131. Himantopus himantopus (L.) 1758. Der Stelzenläufer. In der großen Pußta konnte ich am 16. September lange Zeit aus nächster Nähe drei Stelzenläufer an und im Wasser in der Um- gebung von Füllöpszallas beobachten. Die eigenartigen Vögel fielen auch meinen Begleitern, vollen Laien in der Ornithologie, ganz bedeutend auf. Die Vögel bohrten mit ihren Schnäbeln im weichen Grund herum, stiegen ins Wasser, wateten langsam darin umher, stiegen wieder heraus, jagten sich usw. Wenn man den Läufern eine Zeit hindurch zusieht, so hat man unbedingt das Gefühl, als wäre an ihren Beinen ein Stück zu viel dran. Die Vögel stachen manchmal mit rascher Bewegung des Halses in die Luft, als wollten sie dort etwas erhaschen. Die schön schwarz-weiß gezeichneten Vögel hoben sich gut von dem Hintergrund ihrer Umgebung ab und waren weit zu sehen. Als sie nach einiger Zeit aufflogen, waren im Fluge ihre nach hinten gestreckten langen Beine noch lange gut zu sehen, so daß man schon deshalb den Vogel mit keinem andern verwechseln kann. Nachdem ich den Stelzenläufer lebend gesehen, finde ich die im Nachlaß Petenyis vorgefundene Tafel dieses Vogels sehr gut.*) 132. Charadrius hiatieula hiatieula L. 1758. Der Sandregenpfeifer. 2 Im August und September sah ich kleine Flüge dieses ge- wandten Regenpfeifers in der großen Pußta um Kunszentmiklos und bei Füllöpszallas zu wiederholten Malen. 133. Pluvialis apriearius (L.) 1758. Der Goldregenpfeifer. In der großen Pußta sah ich im August, genauer gesagt in der zweiten Hälfte dieses Monats und im September einzelne Gold- regenpfeifer und auch kleine Gesellschaften beisammen öfters um Kiskunhalas, Kisszallas und an den ausgedehnten Schilf- und Rohrsümpfen um Kunszentmiklos. 134. Vanellus vanellus (L.) 1758. Der Kiebitz. Als zahlreichen Brutvogel fand ich den Kiebitz um Budapest bei Delegyhaza und in der großen Pußta um Dömsöd, Homok- szentlörincz, Szabadszallas, Göböljaras, Oker, Kiskunlaczhaza, Pirto, Topolya, Kisszacz, Piros, Ujvidek, Kiskörös, Puszta St. Imre, Füllöpszallas und Kunszentmiklos. Im März sah ich den Vogel in geradezu riesigen Flügen in der großen Pußta um Kisszallas, Füllöpszallas, Kelebia, Soldvadkerd, Tazlar, im August, September und Oktober gleichfalls in riesigen, unabschätzbaren Flügen um Budapest bei Delegyhaza und Czengöd, —. *) Aquila 1916, S. 363. Faunistische Tagebuchblätter aus Ungarn und Siebenbürgen. 45 in der großen Pußta um Dömsöd, Kunszentmiklos, Homokszentlö- rincz, Szabadszallas, Kiskunhalas, Göböljaras, Oker, Kisszallas, Taksony, Füllöpszallas, Puszta St. Imre, Pirto, Palmonostura, Brutplatz des Kiebitz. Csengele, Vilmaszallas, unter Saatkrähen bei Nagyszeksos und an einem großen Tümpel bei Horgos, in Südungarn am 18. Oktober einzelne um Temesmiklos. Was in der Dobrudscha die Krähen- und Dohlenschwärme an Individuenzahl leisten, das tut in einigen Gegenden Ungarns im Herbst der Kiebitz. 135. Actitis hypoleucos (L.) 1758. Der Flußuferläufer. Im August, September und Oktober und bis zum 7. re hin konnte ich einzelne im losen Verbande sowie kleine Flüge beobachten um Budapest auf einer Sumpfwiese bei Rakospalota und in der großen Pußta um Dömsöd, Füllöpszallas, Kiskunhalas, Szabadszallas und Göböljaras. 136. Tringa ocrophus ocrophus L. 1758. Der Waldwasserläufer. Im August und Oktober beobachtete ich größere und kleinere Flüge dieses Wasserläufers in der großen Pußta um Homokszent- lörinez, Kunszentmiklos und Kistelek. 12. Heft 46 Dr. J. Gengler: 137. Totanus glareola (L.) 1758. Der Bruchwasserläufer. Am 30. September konnte ich einen Flug dieser Vögel in der großen Pußta bei Homokszentlörincz feststellen. 138. Totanus totanus totanus (L.) 1758. Der Rotschenkel. In der großen Pußta waren am 8. August und 11. September viele Rotschenkel um Szabadszallas, am 30. September um Kun- szentmiklos und am 17. November ein Flug bei Köteshatar. 139. Totanus erythropus (Pall. ) 1764. Der dunkle Wasserläufer. Am 17. Oktober sah ich solche Vögel bei Janosszallas und am 17. November am See bei Kistelek. 140. Totanus nebularius nebularius (Gm.) 1767. Der helle Wasserläufer. In der großen Pußta beobachtete ich am 6. August einige um Kunszentmiklos, am 16. September einen kleinen Flug bei Füllöp- szallas und am 12. Oktober einen Flug bei Szabadszallas. 141. Totanus stagnatilis stagnatilis Bchst. 1803. Der Teichwasserläufer. Am 17. Oktober bei Janosszallas beobachtet. 142. Numenius arquatus arquatus (L.) 1758. Der Brachvogel. In der großen Pußta konnte ich diesen großen Brachvogel öfters beobachten. Ich sah am 25. Mai sechs Stück in der Umgebung von Kun- szentmiklos, sonst in den Monaten Oktober und November kleine Verbände, auch Flüge um Kunszentmiklos, Füllöpszallas, Göböl- jaras, Kiskunfelegyhaza, Janosszallas, Horgos und Köteshatar. Die großen gravitätischen Vögel waren schon von weither aus dem Gewimmel der anderen viel kleineren Me und der- gleichen zu sehen. 143. Gallinago media (Lath.) 1787. Die große Sumpfschnepfe. Am 17. November war ein kleiner Flug in der Nähe von Köteshatar. 144. Gallinago gallinago gallinago (L.) 1758. Die Bekassine. Im August, September, Oktober und November konnte ich die Bekassine in einzelnen Stücken beobachten. Faunistische Tagebuchblätter aus Ungarn und Siebenbürgen. 47 So sah ich einige in der Umgebung von Budapest in einem Sumpf bei Erszebetfalva und öfters einzelne und mehrere bei- sammen in der großen Pußta an Wassergräben und auf Sumpfland um Füllöpszallas, Kunszentmiklos, Szentkut und Köteshatar. Diese Vögel waren im Gegensatz zu den anderen sich dort aufhaltenden Vögeln die am wenigsten scheuen. Sie ließen die Menschen sehr nahe an sich herankommen, ehe sie aufflogen. 145. Scolopax rusticola L. 1758. Die Waldschnepfe. Am 30. September wurde ein einzelnes Stück in der großen Pußta bei Füllöpszallas aufgejagt. 146. Hydrochelidon nigra nigra (L.) 1758. Die Trauerseeschwalbe. Am 7. Dezember wurden in der großen Pußta zwei Stück bei Kunszentmiklos mit Sicherheit festgestellt. Die anderen in der Nähe befindlichen Seeschwalben werden wohl auch dieser Form angehört haben, denn es trieben sich in der genannten Gegend noch viele, deren Identität nicht festgestellt werden konnte, umher. 147. Hydrochelidon leucopareia leucopareia (Temm.) 1820. Die Weißbartseeschwalbe. Am 2. April wurden in der großen Pußta in der Nähe von Taksony zwei weißbärtige Seeschwalben mit voller Sicherheit fest- estellt. ; 148. Hydrochelidon leucoptera (Temm.) 1815. Die Weißflügelseeschwalbe. In der großen Pußta wurden viele solche Seeschwalben am 8. August bei Szabadszallas beobachtet. 149. Sterna hirundo L. 1758. Die Flußseeschwalbe., Im August, September und Oktober in einzelnen Stücken so- wie zu dreien und vieren in der großen Pußta gesehen um Szabad- szallas, Kelebia, Kisszallas, Homokszentlörincz und Füllöpszallas. 150. Larus ridibundus L. 1766. Die Lachmöve. Zur Sommerszeit beobachtete ich Lachmöven in voll aus- gefärbtem Hochzeitskleid um Budapest bei Delegyhaza, in der großen Pußta um Dömsöd, Füllöpszallas, in einem Sumpf bei Homokszentlörinez, um Kunszentmiklos, recht zahlreich um Kis- kunlaczhaza und Taksony. Trotz aller Aufmerksamkeit konnte ich aber einen Brutplatz der Lachmöven nicht entdecken. Im Herbst und Winter bis in den Dezember hinein sah man oft große Mengen dieser Möve in der kleinen Tiefebene um Tot- 12. Heft 48 Dr. J. Gengler: megyer, Tata-Tovaros und am Damm eines Altwassers bei Szöny, in der Umgebung von Budapest viele an der Donau und .um Ferenczvaros, dann in der großen Pußta um Dömsöd, große Mengen um Kunszentmiklos, Szabadszallas, Massen um Füllöp- szallas, Kisszallas, Homokszentlörincz, riesige Flüge um Göböl- jaras, Kiskunhalas, Szentkut, Kistelek, Vilmaszallas, Mengen um Janosszallas, Massen auf den Feldern um Köteshatar und in-Süd- ungarn einige auf einem kleinen See bei Temesmiklos. 151. Otis tetrax L. 1758. | Die Zwergtrappe. Am 29. September sah ich in der kleinen Tiefebene ein Paar alter Zwergtrappen im Felde in der Nähe von Nagyszentjanos. 152. Megalornis grus grus (L.) 1758. Der Kranich. £ Vom 10. bis 19. Oktober konnte ich mehrmals Kraniche beobachten. In der kleinen Tiefebene sah ich einen Flug bei Ersekujvar und zwei Flüge, davon einen aus neununddreißig Stück bestehenden bei Totmegyer, dann in der großen Pußta je einen Flug von sechs Stück bei Kiskunlaczhaza, von zwanzig Stück bei Dömsöd und von dreiundzwanzig Stück bei Homokszentlörincz. Alle diese Flüge zogen direkt von Nord nach Süd und hatten große Eile. | 153. Crex erex (L.) 1758. Der Wachtelkönig. Von diesem meist wenig sichtbaren Vogel beobachtete ich in der kleinen Tiefebene einzelne Stücke in Wiesen am 20. Mai bei Torbagy, am 27. Juli bei Udvard und in der großen Pußta am 11. September bei Kisszallas. 154. Porzana porzana (L.) 1766. Das Tüpfelsumpfhuhn. Am 25. April trieben sich viele solcher Sumpfhühnchen auf überschwemmten Wiesen in der Umgegend von Budapest umher und am 16. Juni sah ich alte mit jungen in der großen Pußta bei Soltvadkerd. 155. Porzana pusilla intermedia (Herm.) 1776. Das Zwergsumpfhuhn. Im Donauknie konnte ich am 25. April bei Garamkövesd und in der großen Pußta am 16. Juni bei Füllöpszallas dieses kleine Sumpfhühnchen mit Sicherheit feststellen. 156. Rallus aquatieus aquatieus L. 1758. Die Wasserralle. In der großen Pußta habe ich einzelne Stücke gesehen im Mai um Kunszentmiklos, im Juni um Homokszentlörinez und Szabad- szallas und im September um Füllöpszallas. Archiv für Naturgeschichte 8%. Jahrg .1918 Abt.A. (Gen&ler) Tafel 1. 7; A Gengler: Sinsarische Buntspechte 18 2 ide = € ’ B . u ah Archiv für Naturgeschichte 8%.Jahrg.1918 Abt.A. (Gengler) Tafel IT. 5 = Gengler :1.Dohle. 2. Halsbanddohle” = il. Faunistische Tagebuchblätter aus Ungarn und Siebenbürgen. 49 157. Gallinula cehloropus chloropus (L.) 1758. Das Teichhuhn. . Zur Brutzeit beobachtete ich diesen Vogel im Donauknie um Garamkövesd, am Fuß der Kleinen Karpathen bei Deveny-Ujfalu, um Budapest bei Dunakeszi-Alag und in der großen Pußta um Homokszentlörincz. Außer der Brutzeit, vornehmlich im Frühjahr, sah ich das Teichhuhn um Budapest bei Czengöd und mehr im Herbst im Donauknie um Parkany-Nana, um Budapest auf den Wasser- tümpeln um Dunakeszi-Alag, in der großen Pußta auf den mit Rohr und Schilf bewachsenen Wasserflächen um Kunszent- miklos, Füllöpszallas, Pirto, Göböljaras und Kiskunhalas und in Südungarn auf Tümpeln um Zsombolya. Seit dem 25. Oktober kam keines mehr zur Beobachtung. Einzelne sah ich nie, es waren stets kleine Gesellschaften, die im losen Verbande beisammen waren. 158. Fulica atra atra L. 1758. Das Bläßhuhn. Beleg: 2 jun. 12. 10. 1916 Füllöpszallas, gr. Pußta. Zur Brutzeit konnte ich dieses Bläßhuhn zahlreich feststellen um Budapest auf allen Wassertümpeln und bei Delegyhaza, in der großen Pußta sehr zahlreich auf allen Wasserflächen um Kunszent- miklos, Göböljaras, Kiskunhalas, Torbagy, Dömsöd, Füllöpszallas, Ujverbacz, Homokszentlörinez, Taksony und Kiscasc. Im März fand ich den Vogel bereits meist in großen Scharen um Budapest bei Czengöd, in der großen Pußta um Pirto, Kiskun- halas, Soldvatkerd, Tazlar, Kisszallas, Füllöpszallas und Som- sichtanya. Im Herbst und Winter bis in den November hinein war das Bläßhuhn oft in geradezu riesigen Mengen auf allen Wasserflächen und Tümpeln um Budapest, im Donauknie um Parkany-Nana, am Einfluß der March in die Donau um Defenyujfalu, in der kleinen Tiefebene um Totmegyer und Tardoskedd, in der großen Pußta besonders zahlreich überall um Kunszentmiklos, Pirto, Kiskun- halas, Füllöpszallas, Kiskörös, Homokszentlörincz, Szabadka, Solt- vadkerd, Kiskunfelegyhaza und Szentkut, in Südungarn auf einem Tümpel bei Szephely und in Siebenbürgen um Gyorok. Der Mageninhalt eines erlegten Bläßhuhns bestand ausschließ- lich aus Pflanzenresten. 159. Columba palumbus palumbus L. 1758. Die Ringeltaube. Nur im August beobachtet in wenigen Stücken in der kleinen Tiefebene um Tardoskedd und Totmegyer und in der großen Pußta um Kelebia. Archiv für Naturgeschichte 1918. A. 12, 4 12. Heft 50 Dr. J. Gengler: Faunist. Tagebuchblätter aus Ungarn u. Siebenbürgen. 160. Streptopelia turtur turtur (L.) 1758. Die Turteltaube. Als Brutvogel traf ich diese schöne Taube an in der kleinen Tiefebene um Totmegyer, Tardoskedd und Torbagy, am Fuß der Kleinen Karpathen um Deveny-Ujfalu und Lamacs, im Grantal um Helemba, im Donauknie um Nagymaros, Parkany-Nana und Muzsla, um Budapest bei Budaörs, Kelenföld, Rakosszentmihaly und Dunakeszi-Alag und in der großen Pußta um Kiskörösund Oker. Im August und September beobachtet, oft in größeren Mengen auf dem Zuge, in der kleinen Tiefebene um Tornocz, Cseklecz, Alsojato und Tardoskedd, im Donauknie um Szöd, am Fuß der Kleinen Karpathen um Pozsony, auch ganz nahe der Stadt, um Budapest bei Dunakeszi-Hadykorhaz, in der großen Pußta beim Bahnhof Kiskörös, um Kisszallas, Piros, Mariamajor und Ujvidek. Die Tauben hielten sich gern zur Brut- wie zur Zugzeit in den nahe den Bahndämmen angepflanzten Akaziengehölzen und auch auf einzelstehenden Akazienbäumen auf. Ich fand auch häufig auf diesen Bäumen, und zwar gar nicht hoch über dem Boden, ihre kunstlosen Nester. 161. Phasianus colchieus L. 1758. Der Fasan. Als Standvogel traf ich den Fasan und zwar meist recht zahl- reich an in der kleinen Tiefebene auf den Feldern um Ersekujvar, Cseklesz, Alsojato und Nemetdioszeg, in der großen Pußta um Göböljaras und Ujverbacz. 162. Phasianus torquatus Temm. Der Ringfasan. Am 8. November beobachtete ich in der großen Pußta in der Umgebung von Lököshaza vier alte Ringfasanmännchen im Felde vor einem größeren Gebüsch. Die weißen Halsringe waren breit und leuchteten weithin. 163. Perdix perdix perdix (L.) 1758. Das Rebhuhn. Als Standvogel, oft sehr zahlreich angetroffen in der kleinen Tiefebene um Scencz, Nemetdioszeg, Nemeskosut, Galanta, Also- jatto, Vagsellye, Muzsla, Tornocz, Totmegyer, Ötteveny, Almas- füzitö, Remetecz, Banhida, Ersekujvar, Tardoskedd, Rete, Cse- klesz, Komarom und Sarkanyfalva, im Donauknie um Garam- kövesd, Vacz und Szob, in den Kleinen Karpathen um Vöröshid, Lamacs, Pozsonyszöllös, Pozsony, um Budapest bei Dunarahazzi, Rakosszentmihaly, Rakospalota, Rakoshegy und Ecser, in der großen Pußta um Kunszentmiklos, Ujverbacz, Dömsöd, Szabad- szallas, Göböljaras, Somsichtanya, Kisker, Kukuriki, Kiskunhalas, Piros, Ujvidek, Kiszacs, Baksfeketehegy, Topolya, Nagyfeny, Tak- sony, Füllöpszallas, Kiskörös, Kisszallas, Mariamajor, Kiskun- F. Schumacher: Beiträge zur Kenntnis der märkischen Insektenfauna. 51 doroszma, Keskemet, Szajol, Pußtatenyö, Szolnok, Kunszent- martony, Tapioszele, Tapiosuly, im Tale der Maros um Arad, Maroscsinser, Totvarad, in Siebenbürgen um Gyorok und Opalos Megallo. 164. Coturnix coturnix coturnix (L.) 1758. Die Wachtel. Als Brutvogel traf ich die Wachtel in der großen Pußta um Kiskunlaczhaza, Topolya, Kisker, Piros, Szabadszallas und Oker. 165. Lyrurus tetrix juniperorum (Br.) 1831. Das Birkhuhn. In Siebenbürgen traf ich einen alten Hahn am Abend des 9. Februars auf Ödland, das mit Eichenbüschen bestanden war. N Beiträge zur Kenntnis der märkischen Insektenfauna. Zusammenstellung der aus der Mark Brandenburg bis zum Jahre 1800 festgestellten Schmetterlingsarten. Von F. Schumacher, Charlottenburg. Weoerwort: Im folgenden bringe ich eine Zusammenstellung der aus der Mark Brandenburg bis zum Jahre 1800 festgestellten Schmetter- lingsarten zur Veröffentlichung. Möge diese zeitraubende Arbeit, die ich als Mitglied der Kommission für die Fauna Marchica unter- nommen habe, allen denen willkommen sein, die sich für die märkische Insektenfauna interessieren. Dann würde die aufge- wendete Mühe nicht vergeblich gewesen sein. Es hat einen eigenartigen Reiz, dem allmählichen Werden einer Wissenschaft nachzugehen, und sei es auch nur bei einem so kleinen “ Ausschnitt, wie ihn die märkische Lepidopterologie vorstellt. Die ersten Anfänge der märkischen Schmetterlingskunde reichen bis weit in das Mittelalter zurück. So weiß bereits der Geschichtsschreiber Albinus 1502 von vernichtendem Raupenfraß in der Mark Brandenburg zu berichten, und mancher Chronist hat ähnliche Mitteilungen hinterlassen. Daß das Wunderbare und Übernatürliche die Gemüter in jener Zeit hauptsächlich bewegte, kommt auch in den Schriften jener Periode stark zum Ausdruck. 4* 12. Heft 53 F. Schumacher: Nur selten wagte jemand gegen den Wunder- und Volksglauben aufzutreten, wie dies beispielsweise mit der Schrift Beckmanns der Fall ist, der die „wunderbaren Schlangengestalten auf den Blättern der Bäume‘ überzeugend als durch Insektenlarven verursacht nachwies. Von einer eigentlichen wissenschaftlichen Insektenkunde kann erst seit dem Anfange des 18. Jahrhunderts geredet werden. Inden Jahren 1720—1738 erschien das epochemachende Werk von Frisch, Rektors am Grauen Kloster zu Berlin, die erste Insektengeschichte in deutscher Sprache und zugleich das älteste Insektenverzeichnis der Mark. Unter den ca. 300 behandelten Insektenarten werden darin auch etwa 75 Lepidopteren aufgeführt und biologisch be- handelt. Sie sind fast alle zu deuten. Nachdem Linn&s Hauptwerk, das Systema Naturae, 1758 erschienen war, dauerte es nur wenige Jahre, bis auch in Berlin Linn&s Bestrebungen Eingang fanden. Der Pastor Hufnagel war es, der 1766—1767 seine Tabellen der Schmetterlinge der- Berliner Gegend herausgab, als eine der ersten Schriften, die die binäre Nomenklatur befolgt und ferner eine große Menge von Neuentdeckungen und Neubeschreibungen enthält. Hufnagel führt von Berlin 323 Arten auf. Noch heute tragen etwa 50 Schmet- terlingsarten den Namen Hufnagel als Autorbezeichnung. Huf- nagel entdeckte und beschrieb zum ersten Male die prächtige Cucullia argentea, ferner von bekannteren Arten Satyrus statılinus, Chrysophanus dorilis, Drepana binaria, Agrotis orbona, Hadena monoglypha, Brachyonycha sbhinx, Taeniocampa incerta, Pyrrhia umbra u. a., besonders viele Eulen und Spanner. Eine wertvolle Ergänzung zu Hufnagels Tabellen bildet die Arbeit des Freiherrn von Rottemburg. Leider führt derselbe nur wenige Fundorte an. Wichtige Entdeckungen seinerseits sind Epinephele Lycaon, Lycaena semiargus, Sciapteron tabaniforme u. a., im ganzen etwa 16 Arten. Die 3. wichtigste Schrift bilden das tabellarische Ver- zeichnis von Vieweg, das leider nicht vollständig erschienen ist. Es fehlen die Tagfalter und Spanner. Trotz dieses Ausfalls enthält das Verzeichnis über 260 Arten. Acronycta menyanthidis, Agrotis yubi, Mamestra leucophaea, Taeniocampa stabilis, Sesia muscaeformis tragen noch heute Viewegs Autornamen. Bis zum Jahre 1800 waren aus der Mark nachgewiesen 450 Makrolepidopteren und 25 Mikros, also schon mehr als die Hälfte der einheimischen Großschmetterlinge. Es lag nicht im Zwecke meiner Arbeit, nomenklatorische Ände- rungen in Vorschlag zu bringen, wenn auch dieser Gedanke viel Verlockendes für sich hat. Ich für meinen Teil will gern darauf verzichten, um die bisherige Nomenklatur nicht noch mehr zu verwirren, und werde dies anderen Lepidopterologen überlassen. In der Deutung der Arten bin ich im allgemeinen anerkannten Autoritäten, wie Zeller, Werneburg, Sorhagen u. a. gefolgt. Ein besonders wichtiges Hilfsmittel war der Aufsatz von Zeller Beiträge zur Kenntnis der märkischen Insektenfauna. 53 in der Isis 1844 (für Hufnagels Tabellen) und die bekannten Beiträge zur Schmetterlingskunde von Werneburg. Die Angaben habe ich jedoch nicht kritiklos nachgeschrieben, sondern bin in einigen Fällen zu einem abweichenden Urteil gekommen. Während der Fertigstellung der vorliegenden Arbeit erschien eine Studie von Herrn Geh. Rechnungsrat Heinrich!), welche die Veränderungen in der Berliner Fauna seit 1900 zum Gegenstand hat. Heinrichs und meine Arbeit ergänzen sich gegenseitig. Jene behandelt den jetzigen Faunenbestand, diese den Faunenbestand der älteren Periode. Aus den nämlichen Erwägungen wie sie Heinrich ausgeführt hat, bin ich den Benennungen Staudingers gefolgt, die mit dem bekannten Katalog von Bartel-Herz 1902, welcher eine weite Verbreitung erlangt hat und zur Zeit?) noch immer das einzige Fundortsverzeichnis der Schmetterlinge der Umgebung Berlins bildet, übereinstimmen. Um Vergleiche zu erleichtern, habe ich mich im 2. Teil meiner Arbeit bei der Aufzählung der Arten eng an die Reihenfolge des genannten Verzeichnisses angeschlossen. A. Historischer Teil. 1. Johann Christian Beckmann. „Bericht Von denen Auff den Blaettern der Baeume in diesem 1680stem Jahre haeufig gefundenen Schlangen-Gestalten“. (Anonym) Franckfurt an der Oder. Gedruckt bey Christoph Zeitlern .(1680), 4-0, 2u.18 S.; 1 Doppel- tafel. Behandelt die Minen von Lyonetia clerkella L. auf Kirschen- blättern. 2. Johann Leonhard Frisch (1666—1743). Der Nestor der märkischen Entomologen. Rektor des Grauen Klosters in Berlin. „Beschreibung Von allerley Insecten in Teutsch- Land, Nebst Nuetzlichen Anmerckungen Und noethigen Abbildungen Von diesem Kriechenden und Fliegenden Inlaendischen Gewuerme, Zur Bestaetigung und Fort- setzung der gruendlichen Entdeckung, So einige von der Natur dieser Creaturen heraus gegeben, und zur Ergaentzung und Verbesserung der andern.“ Erschien Berlin bei Ch. G. Nicolai in 4-o in 13 Teilen 1720—1738. Einige Teile sind erneut gedruckt worden. Dies Werk von Frisch stellt die erste Insektenfauna der Mark vor. Es werden darin gegen 300 Arten aufgeführt. Der Hauptwert des Buches liegt darin, daß der Verfasser nur seine eigenen Beobachtungen wiedergibt, ohne andere Feststellungen . 1) D. E. Z. 1916 (1917) S. 499 —545. 2) Seitdem erschienen neuere Arbeiten von Cloß und Hannemann. 12. Heft 54 F. Schumacher: nachzuschreiben. Noch heute ist das Werk wegen der gewissen- haften Beobachtungen von Wert. Da jedem Teil etwa 3—4 Kupfer- tafeln beigegeben sind, ist die Feststellung der Arten bedeutend erleichtert, wenn auch manchmal die Figuren recht roh ausgeführt sind. Die nachfolgende Aufzählung ist nach den Kupfertafeln geordnet. Teil 1, 1720 (VI) u. 40 S.; XII Taf. auf 4 Platten (Ed. 2. 1730, ed. 3. 1766). Taf. II. Fig. 1—6, S. 10 (Nachtrag Tl. XIII, S. 28): „Be- 2) III. IV. XI. XII. schreibung der Ringel-Raupe.‘ (Malacosoma neustriaL.). Fig. 1—9, S. 14: „Beschreibung der Bunt-Knoepffigen Garten- und Wald-Raupe.‘“ (Lymantria dispar L.). S. 19: „Dieses 1720ste Jahr, haben jetzt-beschrie- bene Raupen, die lustige Linden-Allee, so hier der Neustadt an Berlin eine sonderbahre Zierde, und den Spazierenden eine große Annehmlichkeit giebt, im Majo und Junio gantz kahl gemacht. Welches als etwas un- gewoehnliches von allen bejammert und bewundert worden.‘ Fig. 1—5, S. 22 (Nachtrag Tl. XIII, S. 29): ‚‚Von der Gelb-Fleckigen räuhen Weiden-Raupe und dem Zwey- falter so daraus kommet.‘“ (Stilpnotia salicis L.). . Fig. 1—5, S. 24: ‚Von der gelb-zottigen Castanien- Raupe und ihrem Papilion‘ (Acronycta aceris L.). Fig. 1—6, S. 37 (Nachtrag Tl. XIII, S. 31): „Von der Blat-Motte, die mit aufgerichteter geraden Huelse fort- kriecht, und von dem Papilion, oder der kleinen Licht- Muecke, so daraus kommt‘ (Coleophora fuscedinella Zell.). Fig. 1—3, S. 39 (Nachtrag Tl. XIII, S. 31): ‚Von der Blat-Motte, die mit aufgerichteter Schnecken-Huelse kriechet‘““ (Coleophora corrucipennella Zell.). Teil 2, 1721 (IV) u. 45 S.; XI. Taf. auf 3 Platten (Ed. 2. [1721?), ed. 3. 1753). Taf. II. Fig. I—-VIIL, S. 13: ‚Von der Rueck-Zapfen-Raupe.“ (Acronycta psi L.). „ IX. Fig. 1-3, S. 38: ‚Von der Baeren-Raupe“ (Archa caja L.). » X. Fig. 1—6, S. 41: „Von der Till-Raupe, und ihrem Schwalben-schwaentzigen Zweifalter‘ (Papilio machaon 13. „» XI. Fig. 1—8, S. 43: ‚Von der Wolfs-Milch Raupe, und ihrem Zweifalter‘ (Deilephila euphorbiae L.). Teil 3, 1721 (VI) u. 42 S.: (XXI) Taf. auf 3 Platten (Ed. 2. 1721 ?) 39 S Platte 1, Tat. II. Fig. 1—2, S. 4: ‚Von der Raupe mit den Cameel- Buckeln‘“ (Notodonta ziezac L.). Beiträge zur Kenntnis der märkischen Insektenfauna. 55 Platte 2, Taf. I. Fig. 1—4, S. 8: ‚Von den bunten Winter-Raupen und von dem Zweifalter so daraus wird“ (Euproctis chrysorrhoea L.). | „» DH. Fig. 1—4, S. 14: ‚Vom weissen Spannen-Maesser mit schwarzen und gelben Flecken, und dem Papilion daraus‘ (Abraxas grossulariata L.). „ 1: Fig. 1—3, S. 15: ‚Vom gruen-gelben u. schwarz- besprengten Spannen-Maesser, und seinem Papi- lion“ (Selidosema wauaria L.). „»..V. Fig. 1—4, S.18: ‚Von der kleinen grauenWeiden- Raupe und dem gruenen Zweifalter daraus‘ (Earias chlorana L.). „. VI Fig. 1—4, S. 19: ‚‚Von der kleinen grauen Raupe auf den Apfel-Baeumen und der Eule so daraus wird‘ (Nola cucullatella L.). „ VII. Fig. 1—5, S. 20: ‚Von dem kleinen Caprifolium- Bluet-Raeuplein und seinem Zweifalter‘‘ (Or- neodes hexadactyla L.). „ VIII. Fig. 1—5, S. 22: ‚‚Von der braun-haarigen Nessel- oder Melden-Raupe‘“ (Sprilosoma lubricipeda L.). » 3: 5». 1. Fig. 1-6, S. 24: ‚Von der groessten braunen Raupe‘ (Gastrobacha quercifolia L.). „ II. Fig. 1—6, S. 29: ‚Von dem Raeuplein zwischen der Haut der Caprifolien-Blaetter, und der Motten-Fliege daraus“ (Lithocolletis emberizae- bennella Bch£.). „IV. Fig. 7, S. 31: ‚‚Von dergleichen Raeuplein unter der Pflaumen-Blat-Haut‘“ (Lsthocolletis spinico- lella Zell.). » V. Fig. 1—4, S. 32 (Nachtrag Tl. XIII, S. 34): „Von dem Raeuplein zwischen der Haut der schwarzen Melden-Blaetter und seiner Motten-Fliege‘“ (Chrysopora stipella Hb. f. naeviferella Dup.). „ IX. Fig. 1—3, 5.39: ‚Von der schwartzen Erd-Raupe, die sich einen Gang spinnt, und von ihrem Papi- lion“ (Aglossa pinguinalis L.). Teil 4, 1722, (VIII) u. 45 S.; XXV Taf. auf 3 Platten (Ed. 2. 1736). Taf. II. Fig. 1—4, S. 4: ‚‚Vom gruenen Kohl-Motten-Raeuplein“ (Plutella maculipennis Curt.). „ IV. Fig.1-6, S.6: ‚Von der halb-weiss, halb-gelben dornigen Raupe, und von dem Papilion davon, der ein Griechisches v auf den Fluegeln hat‘ (Polygonia c-album L.). „ XVI. Fig. 1—3, S. 31: ‚Vom kleinen Spannen-Messer auf dem Till, und von dem Nacht-Papilion, so daraus wird‘ (Tephroclystia oblongata Thbg.) „XVII. Fig..1—5, S. 32: „Von der bunten Melden-Raupe“ (Acronycta rumicis L.). 12. Heft 56 F. Schumacher: Teil 5, 1724, (VI) u. 51 u. (5 S.-Reg.), XXVII Taf. auf 3 Platten (Ed. 2. 1736). | Taf. V. Fig. 1—4, S. 16: „Von der gelb- und weiss-streifigen „'XXIE „AA, „XXIV. „AXVI. Teil 6, 1727, v1. XI. Winter-Raupe, und dem Papilion so daraus wird“ (Aporia crataegi L.). Fig. 1—6, S. 18: ‚Von der Weiden-Raupe, mit zwey weissen Buckel-Puncten‘“ (Pygaera anachoreta L.). Fig. 1—2, S. 30: ,‚Von der gruenen Melden-Raupe mit schwartz eingefassten weissen Spiegel-Puncten auf jedem Gelencke auf dem Ruecken samt dem papilion so daraus wird‘ (Calocampa exoleta L.). . Fig. 1—3, S. 35: ‚Von dem gruenen Ausspanner mit drey weissen Linien auf jeder Seite, und seinem Papilion“ (Lygris prunata L.). Fig. 1—4, S. 37: ‚Von dem gruenen Ausspanner mit den 6. weissen Ruecken-Faeden und dem weissen Saum an der Seite, und mit den schwartzen Backen- Streiffen, und seiner Papilions-Gestalt“ (Plusia gamma L.). . Fig. 1—83, S. 38: ‚Von den geselligen Blat-Motten, und den Motten-Papilionen, so daraus werden‘ (Yponomeuta malinella Zell.). . Fig. 1—2, S. 39: ‚‚Von der braunen Art der geselligen Blat-Motten‘“ (Yponomeuta padella L.). . Fig. 1—3, S. 44: ‚Vom fahl-gruenen Blatwickler und seiner Motten-Fliegen‘“ (Cacoecia rosana L.). Fig. 1—5, S. 45: ‚Vom schwartzen Blat-Wickler und seinem Papilion‘ (Olethreutes salicella L.). Fig. 1—6, S. 46: ‚Vom bunten Blatwickler und seinem Papilion‘‘ (Eudemis artemisiana Zell.). Fig. 1—83, S. 48: ‚Vom braun-gestreifften Blat- Wickler und seinem Papilion oder Motten-Fliege“ (Phycita spissicella F.).. Fig. 1—3, S. 51: ‚Von einem gruenen Gras-Raeuplein, undderMotten-Fliege daraus“ ( Plutella porrectellaL.?). (XII) u. 34 S.: XV Taf. auf 3 Platten (Ed. 2. 1746). Taf. II. Fig. 1—6, S. 4: „Von der schwartzen Nessel-Raupe‘“‘ ; (Vanessa urticae L.). III. Fig. 1—5, S. 7: „Von der gelb-dornigen blaulichen Raupe“ (Vanessa polychloros L.). „ VII. Fig. 1—5, S. 16: ‚Von der Grass-Huelsen-Motte, und den kleinen Papilion so daraus wird‘ (Fumea casta Pall.). ‚VIII. Fig. 1—6, S. 18: ‚Von der Gabel-Schwantz-Raupe und ihrem Papilion‘“ (Dicranura vinula L.). „ IX. Fig. 1 (Cucullia scrobhulariae L.). Fig. 2—8, S. 22: ‚Von der Wull-Kraut-Raupe und ihrem Papilion“ (Cucullia verbasei L.). Beiträge zur Kenntnis der märkischen Insektenfauna. 57 Taf,XV. Fig. 1—3, S. 33: ‚Von der Raupe mit den 8. Federkiel- Bueschen und den Papilion mit schwartzen Fluegeln und sechs weisen Flecken darauf“ (Syntomis phegea L.). Teil 7, 1728, (X) u. 31 S.: XXII Taf. auf 3 Platten. Taf. I. Fig. 183, S. 1: ‚Von der grossen Wurmformigen Erd- Raupe, und dem Papilion, so daraus wird‘ (Cossus cossus L.). „ NH. Fig. 1—4, S. 3: „Von der gruenen Linden-Raupe mit dem dreyeckigen weiss-gesaeumten Kopf, und den sieben weissen und rohten Streiffen an den Seiten, samt ihrem Papilion“ (Dilina tiliae L.). „ UI. Fig. 1—3, S.5:,,Die Oleander-Raupe“ (Daphnis nerüiL.). „ IX. Fig. 1, S. 14: „Vom schwartz- und weissgefleckten Nacht-Papilion mit dem rohten Leib und Unter- Fluegeln ...‘“ (Arctia hebe L.). Fig. 2—3, S. 15: „... und der Raupe, woraus er wird“ (Lophopteryx camelina L.). » X. Fig. 1—5, S. 16: „Vom Obst-Wurm in Birnen und Aepfeln‘““ (Carpocapsa pomonella L.). „ XI. Fig. 1—7, S. 19: ‚Von der Wermuth-Raupe und ihrem Papilion“ (Cucullia tanaceti Schiff.). „XIX. Fig. 1—2, S. 27: ‚Vom gelbgruenen Spannen-Messer, der aufgerichtet zu stehen pflegt, und von dem Papilion daraus‘ (Larentia siterata Hufn.?). „AXI. Fig. 1—8, S. 29: „Von der schwartzen Melden-Raupe mit dem gelben Seiten-Streiff, und ihrem Papilion‘ (Mamestra oleracea L.). Teil 8. 1730, (VIII) u. 42 S.; XXI Taf. auf 3 Platten (keine Lepi- dopteren!). Teil 9, 1730, (VIII) u. 38 S.; XXII Taf. auf 3 Platten. Teil 10, 1732, (VIII) u. 25 S. u. (5 S.-Reg.); XXI Taf. auf 3 Platten. Taf. II. Fig. 1—2, S. 3: „Vom Papilion mit schwartzen und weissfleckigen Ober-Fluegeln, Pomerantzen - gelben Unter-Fluegeln, und mit rothem Leibe“ (Arctia villicaL.). „ III. Fig. 1—4, S. 5: ‚Die blau-gruenliche Raupe mit gelben Streiffen, und der Papilion davon‘ (Diloba caeruleo- cephala L.). „ VII. Fig. 1—4, S. 9: ‚Vom grauen und weisslich marbrirten Spannmesser“ (? Boarmia lichenaria Hufn.). „VIII. Fig. a—d, S. 10: ‚Von der zweyten Art Wolfsmilch- . Raupe und ihrem Papilion“ (Malacosoma castrense L.). „ 1X. Fig. 1—5, S. 11: „Von der Kien-Sprossen-Motte“ (Evetria resinella L.). „» X. Fig. a-d,' S. 13: „Von der Kien-Baum-Raupe“ (Dend- rollimus pini L.). „ XI. Fig. 1—3, S. 14: „Von der Bilsen-Raupe“ (Dianthoecia capsıncola L.). 12. Heft 58 F. Schumacher: Taf.XV. Fig. 1—4, S. 17: „Von der Caffeebraunen Erd-Raupe mit schwartzen Strichen neben auf sieben Absaetzen, und ihrem Papilion“ (Agrotis pronuba L.). XVI. Fig. 1—4, S. 19: „Von der Erdfarben Erd-Raupe mit drey gelben Strichen auf dem Hals-Kragen oder Nacken- Schild, und ihrem Papilion“ (Hadena monoglypha Hufn. + Mamestra brassicae L.). „XVII. Fig. 1—3, S. 20: „Vom braunen Spannmesser mit den zwey Kopf- und Rücken-Spitzen und seinem gruenlichen Papilion“ (Thalera fimbrialis Scop.). „XIX. Fig. 1—4, S. 21: „Von der Halm-Raupe“ (Hadena ochro- leuca Esp.?). XXI. Fig. 1—3, S. 24: „Von einer grauen Erd-Raupe, die nur vier Ruecken-Knoepfe und den Seiten-Spiegel hat“ (Agrotis vestigialis Rott.). Teil 11, 1734, (VIII) u. 34 S.; XXIV Taf. auf 3 Platten. Taf. IV, Fig. 1—4, S. 26: „Von der Erlen-Raupe und ihrem Papilion“ (Phalera bucephala L.). „ VI. Fig. (1—2), S. 27: „Die Fleischfarbe Raupe und der graue Zweyfalter daraus“ (Zeuzera pyrina L.). „ IX. Fig. 13, S. 33: „Von der gruenen Rittersporn-Raupe mit schwartzen Strichen‘“ (Amphipyra tragopoginis L.). Teil 12, 1736, (VIII) u. 44 S. (XXIII) Taf. auf 3 Platten. Platte1, Taf. I, Fig. 1—3, S. 1: „Von der gruenen Weinblat- Raupe und dem Rosenfarbigen Papilion, so daraus wird‘ (Chaerocampa elpenor L.). » 2 „» VI. Fig. 1—2, S. 17: „Von einer kleinen fahlen Weiden-Raupe, und ihrem Papilion“ (?.....). » X. Fig. 1-2, S. 20: „Von einer grossen Huelsen- Mole” 17:9): „ XI. Fig. 1—2, S. 22: „Von der schwaerztlichen Weiden-Raupe, und ihrem Papilion‘“ (Agrotis ypsilon L.). Teil 13, 1738, (X) u. 35 u. (4 S.-Reg.), (XXX) Taf. auf 3 Platten. Taf. II, Fig. 1—3, S. 4: ‚Von der braunen Weinblat-Raupe und ihrem Papilion‘‘ (Chaerocampa celerio L.). ».. Vv. Fig. 1—4, S. 12: ‚Von dem weiss- und schwartz-ge- wuerfelten Spannen-Messer auf den Linden“ (Biston pomonaria Hb.). „» VI. Fig. 1—2, S. 13: „Der schwartz-braune rothstreiffige grosse Spannmesser, mit gelben Seiten-Spiegeln und sein Papilion“ (Biston hirtaria C).). Lepidopterologischen Inhalts sind noch die beiden folgenden unbedeutenden Arbeiten (Titel nach Hagen): 1. De eruca canalicola et de papilione, qui ex ea fit. Miscell. Berol. III, 1727, S. 34—35. 2. De Bombyce et folliculi sui textura prorepentes. l. c. IV, 1734, S. 106—108. Beiträge zur Kenntnis der märkischen Insektenfauna. 59 3. Hufnagel, Pastor in Berlin. „lIabelle von den Tagevoegeln der hiesigen Gegend, worauf denen Liebhabern der Insekten Beschaffenheit, Zeit, Ort und andere Umstaende der Raupen und der daraus entstehenden Schmetterlinge bestimmt werden“, Berlinisches Magazin oder gesammelte Schriften und Nach- richten fuer die Liebhaber der Arzneywissenschaft, Naturge- schichte und der angenehmen Wissenschaften ueberhaupt. Bd. II, Stck. 1, 1766, S. 54—90. SE 382, 8: 2. Papilia Machaon, der Schwalbenschwanz, nicht hfg. (Papilio machaon L.). Papiho Podalirius, die Regina, der Segelvogel. ‚Ist hier vielleicht gar nicht (vorhanden) oder hoechst selten‘ (Papilio Hodalirius L.). 3. Papilio Antiopa, Morio, der Trauermantel, n. s. > oO AND (Vanessa antiopa L.). . Papilio Atalanta, Durio, Omega, der Admiral, hfg. (Pyrameis atalanta L.). . Papihio Polychloros (Anm. S. 86), hfg. (Vanessa poly- chloros L.). . Papilio urticae, Nesselvogel, hfg. (Vanessa urticae L.). . Papilio Rhamni, der ganz gelbe Tagevogel, zml. hfg. (Gonepteryx rhamni L.) (Anm. S. 86). . Papilio Cardamines, die Aurora, s. (Euchloe cardamines L.) (Anm. S. 86). . Papilio Quercus, der kleine Changeant, s. (Zephyrus quercus L.). . Papilio Thaumas, hfg. (Adopaea thaumas Hufn.) (Neubenennung, aus dem Gebiet beschrieben). . Papilio Iris, der Changeant oder Schieler-Vogel, nicht s. s. (Apatura ilia Schiff.) (Anm. S. 87). . Papilio Pophia, der Silberstrich, zml. hfg. (Argynnis paphia L.) (Anm. S. 87). .. Papilio Cardui, der Distelvogel, ‚in manchen Jahren sehr häufig‘ (Pyrameis cardui L.). . Papilio C. album, der C. Papilion, n. s. (Polygonia - c-album L.). . Papilio Lathonia, der Perlenmuttervogel, hfg. (Argynnis lathonia L.). . Papilio Populi, der große Eisvogel, s. s. (Limenitis populi L.). . Papilio Jo, das Tagepfauenauge, n. s. (Vanessa Jo L.). . Papilio Crataegi, s. hfg. (Aporia crataegi L.). . Papilio Cinxia, zml. hfg. (Melitaea cinxia L.). . Papilio Maluae, n. hfg. (Carcharodus alceae Esp.). . Papilio Dorilis, n. hfg. (Chrysophanus dorilis Hufn.) (Neubeschreibung aus dem Gebiet). 12. Heft 60 S. 84. “ F. Schumacher: . Papilio Leuana, s. (Araschnia levana L.) (Anm. S. 87). . Papılio Betulae, s. (Zebhyrus betulae L.). . Papıilio Ptorsas, s. (Thecla pruni L.) . Papilio Galathea, s. s. (Melanargia galathea L.). . Papilio Populi minor, s. s. (Limenitis sibilla L.). . Papilio Aglaja, hfg. (Argynnis aglaja L.) (Anm. 5. 88). . Papilio Arion, n. hfg. (Lycaena arion L.) (Anm. S. 88 = L. corydon Poda). 5. 88) [L. argus L.]. . Papihio Argus, s. hfg. (Lycaena icarus Rott.) (Anm. ( . Papılio Argiolus, etwas s. (Cyaniris argiolus L.) (Anm. S. 88). . Papilio Arcania, hig. (Coenonympha arcania L.). . Papilio Comma, hfg. (Augiades comma L.) (Anm. S. 89) . Papilio Brassicae, hfg. (Pieris brassicae L.) (Anm. 5.89). . Papilio Sinapios, n. s. (Leptidia sinapis L.). . Papilio Rapae, hfg. (Pieris rapae L.) . Papilio Daplidice, hfg. (Pieris daplidice L.) (Anm. 5.89). . Papilio Hyale, hfig. (Colias hyale L.) (Anm. S. 89 = C. edusa L. ‚in hiesiger Gegend entweder gar nicht oder doch sehr selten‘‘). . Papilio Napi, n. s. (Pieris nafi L.). . Papilio Pamphilus, s. hfg. (Epinephele jurtina L.). . Papilio Macra (Ber. S. 110: Maera), etwas s. (Pararge megaera L.). . Papilio Medon, s. (Lycaena astrarche Bergstr. = medon Esp.) (Neubeschreibung aus dem Gebiet). . Papilio Jurtina, hig. (Satyrus alcyone Schiff.). . Paßilio Nephele, hfig. (Coenonympha pamphilus L.). . Papilio Phloeas, hfg. (Chrysophanus Phlaeas L.). . Papilio Virgae aureae, n. hfg. (Chrysophanus virgaureae L.)' (Anm.’$; SO = alciphron Rott.). . Papilio Tages, s. (Hesperia malvae L.) . Papilio Rubi, s. (Callophrys rubi L.). . Papilio Aegeria, n. hfg. (Pararge aegeria L.). . Papilio Hyperantus, n. s. (Aphantopus hyperantus L.). So. 51. 52. Papilio Dana£, hfg. (Satyrus semele L.). Papilio Herse, hig. (Argynnis niobe L.). Papilio Statilinus, s. (Satyrus statilinus Hufn.) (Neu- beschreibung aus dem Gebiet). „Zwote Tabelle worinnen die Abendvoegel (Sphinges Linnaei) angezeigt, und denen vornehmsten Umstaen- den nach beschrieben werden.“ l. e.,. Bd. IL; Stck, 2, 1766; S. 174—19. S.176. 1. Sphinx Atropos, der Todten-Kopf, s. s. (Acherontia atropos L.) (Anm. 5. 190). Beiträge zur Kenntnis der märkischen Insektenfauna. 61 5. 178. 5. 180. 5, 182. 10. 11. 12. 5. 184. 13. 14. 15. S. 186. 16. 17. 18. 5.188. 19. 20. 2 3 4 d. 6 f% 8 ) . Sphinx Nerii, die Oleandermotte, s. s. (Daphnis nerii L.) (Anm. S. 191). . Sphinx Convolvuli, der Windvogel, s. (Protoparce convowuli L.) (Anm. S. 192). . Sphinx ocellata, das Nachtpfauenauge, hfg. (Smerinthus ocellata L.). Sphinx Ligustri, der Ligustervogel, s. s. (Sphinx ligustri L.). . Sphinx Populi, die Kreutzmotte, n. s. (Smerinthus populi L.). . Sphinx Elpenor, die grosse Weinmotte, hfg. (Chaero- campa elpenor L.). . Sphinx Porcellus, die kleine Weinmotte, n. s. (Metop- silus porcellus L.). . Sphinx Esulae, Euphorbiae, der Wolfsmilchvogel, hfg. (Deilebhila euphorbiae L.) (Anm. S. 192, D. galii L.). Sphinx Pinastri, die spizfluegelichte Fichtenmotte, hfg. (Hyloicus pinasti L.). Sphinx Stellatarum, der Taubenschwanz od. Karpfen- kopf, s. (Macroglossa stellatarum L.). Sphinx Celerio, Phoenix, s. s. (Chaerocampa celerio L.). Sphinx fuciformis, die Hummelmotte, n. s. (Hemaris scabiosae Z.) (Anm. S. 194). Sphinx vespiformis, die Wespenmotte, s. (Trochikium apiforme Cl.). Sphinx culiciformis, die Mueckenmotte, s. (Sesia cult- ciformis L.). Sphinx filipendulae, die Cirkelmotte, hfg. (Zygaena frlipendulae L.) (Anm. S. 195 Z. purpuralis Brünn.). Sphinx Statices, der Taubenhals, hfg. (Ino statices L.). Sphinx Phegea, die Ringelmotte, s. (Syntomis phegeal.). , Sphinx Salmachus, der Zwerg, s. (Sesia tipuliformis Cl.) (Neubeschreibung aus dem Gebiet). Sphinx Tiliae, die Lindenmotte, hfg. (Dilina tiliae L.) (Anm. S. 195). „Dritte Tabelle von den Nachtvoegeln.“ 1.c., Bd. II, 4, 1766, S. S.394. 1. 5.398. 4. 391—437. Phalaena pavonia minor, das kleine Pfauenauge, s. S. (Saturnia pavonia L.) (Anm. S. 428). . Phalaena quercifolia, die Obstmotte, n. s. (Gastrobacha quercifolia L.) (Anm. S. 428). . Phalaena pruni, der Fischschwanz, s. (Odonestis pruni L.) (Anm. S. 430). Phalaena potatoria, das Einhorn, s. (Cosmotriche pota- torvaL.) (Anm. S. 430). . Phalaena Pini, die Fichtenmotte, hfg. (Dendrolimus pini L.) (Anm. S. 431). 12. Heft 62 5. 400. 5. 402. S. 404. S. 406. S. 408. 5. 410. S. 412. S.414. No eo EL er 10. ia 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18. 19. 20. 21. 22. 23. 24. 25. 26. 2. 98. 29. 0. F. Schumacher: . Phalaena quercus, die Grassmotte, s. (Lasiocampa quercus L.). . Phalaena Vinula, der Gabelschwanz, s. (Dicranura vinula L.) (Anm. S. 431). . Phalaena Versicoloria, die Elsenmotte, s. (Endromis versicolora L.) (Anm. S. 432). . Phalaena Mori, die Seidenmotte, hfg. (Bombyx mori L.) (Anm. S. 433: ‚Dieser so bekannte als nuezliche Seiden- wurm wird auch in unsererGegend haeufig aufgezogen‘‘). Phalaena castrensis, die Lagermotte, hfg. (Malacosoma castrense L.) (Anm. S. 433). Phalaena Neustria, die Ringelmotte, s. hfg. (Malaco- soma neustria L.). Phalaena processionea, die Processionsmotte, in man- chen Jahren hfg. (Thaumetopoea processionea L.) (Anm. S. 434). Phalaena Caja, die braune Baerenmotte, n. s. (Arctia caja L.). Phalaena Villica, die schwarze Baerenmotte, n. s. (Arctia villica L.). Phalaena Monacha, die Nonne, n. s. (Lymantria mo- nacha L.). Phalaena dispar, die Schwammbotte, s. hfg. (Lymantria dispar L.). Phalaena Chrysorroeha, der Schwan, s. hig. (Euproctis chrysorrhoea L.). Phalaena salicis, die Weidenmotte, s. hfg. (Stilbnotia salicis L.). Phalaena Coryli, die Haselmotte, n.hfg.(Demas corylıL.). Phalaena Curtula, der Erpelschwanz, zml. hfg. (Pygaera anachoreta F.) Phalaena Antigua, der Lastträger, in manchen Jahren hfg., in manchen s. (Orgyia gonostigma F.). Phalaena caeruleocephala, der Blaukopf, n. s. (Diloba caeruleocebhala L.). Phalaena Zic-zac, das Zikzak, s. (Notodonta ziezac L.). Phalaena Cossus, der Weidenbohrer, hfg. (Cossus cossus 1.) Phalaena lubricipeda alba, die Hermelinmotte, etwas s. (Spilosoma menthastri Esp.) (Anm. S. 436). Phalaena lubricipeda luiea, die Tiegermotte, hig. (Spilosoma lubricipeda L.). Phalaena Graminis, der Grassvogel,hfg.(Euclidia miCl.). Phalaena libatrix, die Sturmhaube, n. s. (Scoliodteryx hibatrix L.). Phalaena Camelina, die Kameelmotte, hfg. (Lophoßteryx camelina L.). Phalaena O o, das doppelte O, s, s. (Dicycla oo L.). 5. 416. S. 418. 5. 420. S. 422. 5. 424. S. 426. Beiträge zur Kenntnis der märkischen Insektenfauna. 63 31. 32. 39. 34. 39. 36. 37. 38. 39. 40. 41. 42. 43. 44. 45. 46. 47. Phalaena Taraxaci, die Erdmotte, s. s. (Lcmonia dumi L.) (Anm. S. 436). (Neubeschreibung aus dem Gebiet). Phalaena festiva, die weiße Bienenmotte, s. (Arctıia hebe L) (Anm. S. 437). Phalaena dromedaria, der Kameelbuckel, s. (Nododonta dromedarius L.). Phalaena grammica, das Eichhoernchen, hfg. (Coscinia striata L.). Phalaena pudibunda, der Rothschwanz, s. (Dasychira pudibunda L.). Phalaena unicolor, die einfaerbige Motte, n. s. (Pachy- telia ‚unicolor Hufn.) (Neubeschreibung aus dem Gebiet). Phalaena furcula, der Gabelschwanz, s. (Cerura fur- cula Cl.). Phalaena porcellanea, die Porcellainmotte, s. s. (Pheosia tremula Cl.) (Neubeschreibung aus dem Gebiet). Phalaena Anastomosis, die Espenmotte, n.hfg. (Pygaera anastomosis L.). Phalaena Palpina, die Ruesselmotte, s. (Pterostoma palpina L.). Phalaena fascelina, die Buerstenmotte, s. (Dasychira fascelina L.). Phalaena vestigialis, der Erdlaeufer, n. s. (Agrotis vesti- gialis Rott.). (Neubeschreibung aus dem Gebiet). Phalaena ruficornis, das Rothorn, s. (Drymonia chaonia Hb.) (Neubeschreibung aus dem Gebiet). Phalaena putris, der Einsiedler, s. (Polyploca ridens F.) (Neubeschreibung aus dem Gebiet). Phalaena murina, die Maussmotte, s. (Spilosoma men- dica Cl.) (Neubeschreibung aus dem Gebiet). Phalaena pigra, der kleine Erpelschwanz, s. (Pygaera pigra Hufn.) (Neubeschreibung aus dem Gebiet). Phalaena Clavis, die Nagelmotte, hfg. (Agrotis corticea Hb.) (Neubeschreibung aus dem Gebiet). „Vierte Tabelle Von den Insecten oder Fortsetzung der Tabelle von den Nachtvoegeln hiesiger Gegend, welche die Zwote Klasse derselben, nemlich die Nacht- eulen (Noctuas) in sich begreift.“ 1. c., Bd. III, Stck. 2, 1766, S. 202—215. 5. 204. 5. 206. R: 2 3. 4 Phalaena bucephala, der halbe Mond, hfg. (Phalera bucephala L.). . Phalaena Dominula, der Specht, s. s. (Callimorpha dominula L.). Phalaena batis, die Brombeermotte, s. s. (Thyatira batis L.). . Phalaena Fuliginosa, die Fruehlingsmotte, zml. hfg. (Phragmatobia fuliginosa L.). 12, Heft 64 5.208 7. S. 210. 10. 11: 12. S. 212. 13. 14. 15. 5. 214. 16. 17. 18. F. Schumacher: . Phalaena glyphica, die Schnellmotte, s. (Euclidia glyphica L.). . Phalaena Jacobaeae, die Jacobsmotte, s. s. (Hipocrita jacobaeae L.). Phalaena leporina, die Wollmotte, s. Ss. (Acronycta leporina L.) (Anm. S. 420). . Phalaena rubricollis, der Rothhals, etwas s. (Gnophria rubricollis 1..). . Phalaena quadra, die Stahlmotte, hfg. (Oeonistis guadra L.) (Anm. S. 420). Phalaena Complana, die Randmbotte, s. (Lithosia com- plana L.). Phalaena pronuba, der Laeufer, nicht eben s. (Agrotis pronuba L.). Phalaena pacta, die Schlangenmotte, n. hfg. (Catocala elocata L.). Phalaena Chrysitis, der Messing-Glanz, n. s. (Plusia chrysitis L.). Phalaena Gamma, das Ipsilon, hfg. (Plusia gamma L.). Phalaena Interrogationis, das Fragezeichen, s. s. (Plusia interrogationis L.). Phalaena Festucae, der Goldglanz, etwas s. (Plusia festucae L.). Phalaena meticulosa, das einfache Dreyeck, s. s. (Brotolomia meticulosa L.). Phalaena Psi, die Pfeilmotte, hfg. (Acronycta psi L.). „Fortsetzung der Vierten Tabelle Von den Insecten, besonders von denen so genannten Nachteulen als der zwoten Klasse der Nachtvoegel hiesiger Gegend.“ 1. c. Bd. III, Stck. 3, 1766, S. 279—309. 5. 280. 19. 20. 21. 5. 282. 22. 23. 24. S. 284. 25. 26. 27. Phalaena Chi, das griechische Chi, s. (Polia chi L.). Phalaena aprilina, der Seladon, s. (Diphtera alpium Osb.) (Anm. 5. 422: Ph. a. major — Dichonia aprilinaL.) Phalaena umbratica, der weisse Moench, hfg. (Cucullia umbratica L.). Phalaena exsoleta, die Aspektenmotte, s. (Calocampa exoleta L. Pahlaena (\ !) Verbasci, der braune Moench, s. (Cucullia verbasci L.). Phalaena Brassicae, die Kohlmotte, hfg. (Mamestra brassicae L.). Phalaena oxyacanthae (Ber. S. 442 oxyacantha), die Buchfinke, s. (Miselia oxyacanthae L.). Phalaena 'oleracea, die Krautmotte, hfg. (Mamestra oleracea L.). A Phalaena pisi, die Erbsmotte, s. (Mamestra pisi L.). . 286. . 288. . 290. . 292. . 294. . 296. . 298. . 900. Archiv für Naturgeschichte 1918. A. 12, Beiträge zur Kenntnis der märkischen Insektenfauna. 65 28. 29. S0. 31. 32. 39. 34. 35. 36. 37. 38. 39. 40. 41. 42. 43. 44. 45. 46. 47. 48. Phalaena argentea, der silberfleckigte Moench, s. (Cucullia argentea Hufn.) (Neubeschreibung aus dem Gebiet) (Anm. S. 422). Phalaena Atriplicis, die Meldenmotte, n. s. (Trachea atriplicis L.). Phalaena Praecox, s. s. (die Parallelmotte, s. s. (Agrotis praecox L.). Phalaena triplasia, die Nesselmotte, n. eben s. (Abro- stola triplasia L.). Phalaena pyramidea, die Pyramide, s. (Amphipyra pyramidea L.) (Anm. S. 422). Phalaena leucomelas, die Elster, s. s. (Catephia alchy- mista Schiff.). Phalaena typica, das Netz, n. s. (Naenia typica L.). Phalaena Delphinii, die Rosenmotte, s. (Chariclea delbhinii L.). ‚Phalaena pirina, der Lindenbohrer, s.(Zeuzera Pyrinal.). Phalaena ericae, die Waldmotte, s. (Anarta myrtilli L.). Phalaena artemisiae, der bunte Moench, n. s. (Cucullva artemisiae Hufn.) (Neubeschreibung aus dem Gebiet). Phalaena W latinum, das lateinische W, s. (Mamestra dissimilis Knoch). (Neubeschreibung aus dem Gebiet). Phalaena Luciola, der Einsiedler, n. hfg. (Amphipyra tragopoginis L.) (Neubeschreibung aus dem Gebiet). Phalaena Umbra, die Zimmtmotte, n. s. (Pyrrhia umbra Hufn.) (Neubeschreibung aus dem Gebiet). Phalaena Comma, der weisse Haken, n. s. (Leucania L-album L.) (Neubeschreibung aus dem Gebiet). Phalaena Icteritia, die Sommersprosse, n. s. (Xanthia a L.). (Neubeschreibung aus dem Gebiet) (Anm. . 423). - Diana rhombica, das verschobene Viereck, s. (Calym- nia trapezina L.) (Neubeschreibung aus dem Gebiet). Phalaena munda, die Dachmotte, n. s. (Rivula serı- cealis Scop.). Phalaena Thalassina, der Roth Glanz, s. (Mamestra thalassina Rott.) (Neubeschreibung aus dem Gebiet). Phalaena incerta, der Chameleon, hfg. (Taeniocampa incerta Hufn.) (Neubeschreibung aus dem Gebiet) (Anm. S. 424). Phalaena Clavus, das Schluesselloch, hfg. (Agrotıs exclamationis L.) (Neubeschreibung aus dem Gebiet). . Phalaena Ignobilis, der Springer, hfg. (Agrotis triticı L.) (Neubeschreibung aus dem Gebiet). . Phalaena dypterigia, die Fluegelmotte, s. (Dipterygia scabriuscula L.) (Neubeschreibung aus dem Gebiet). . Phalaena Tridens, der Dreyzack, s. s. (Luceria virens L.) (Neubeschreibung aus dem Gebiet). 5 12. Heft 66 S. 302. 52. 88. 54. S. 304. 55. 56. 97. S. 306. 58. 99. 60. S. 308. 61. 62. 63. F. Schumacher: Phalaena Morpheus, der Schmuz, n. s. (Caradrina morpheus Hufn.) (Neubeschreibung aus dem Gebiet). Phalaena bicruris, die Winkelmotte, s. (Dianthoecia capsincola Hb.) (Neubeschreibung aus dem Gebiet). Phalaena Lucida, die Tagemotte, n. hfg. (Acontia lucida Hufn.) (Neubeschreibung aus dem Gebiet) (Anm. S. 424), Phalaena Volupia, der Rauhfuss, s. (Leucania turca L.) (Neubeschreibung aus dem Gebiet). Phalaena ornitopus, die Strichmotte, etwas s. (Xylina ornithopus Rott.) (Neubeschreibung aus dem Gebiet). Phalaena Orbona, die Trauerbinde, s. (Agrotis orbona Hufn.) (Neubeschreibung aus dem Gebiet). Phalaena triangulum, das doppelte Dreyeck, S. (Agrotis triangulum Hufn.) (Neubeschreibung aus dem Gebiet). Phalaena sordens, der Esel, s. (Hadena basilinea F.) (Neubeschreibung aus dem Gebiet). Phalaena lateritia, die Ziegelmotte, etwas s. (Hadena lateritia Hufn.) (Neubeschreibung aus dem Gebiet). Phalaena sambuci, die Fliedermotte, hfg. (Mamestra persicariae L.) (Neubeschreibung aus dem Gebiet). - Phalaena Monoglypha, der Treiber, s. (Hadena mono- glypha Hufn.) (Neubeschreibung aus dem Gebiet). Phalaena subcorticalis, die Rindenmotte, hfg. (Agrotis putris L.) (Neubeschreibung aus dem Gebiet). „Zwote Fortsetzung der Vierten Tabelle Von den Insecten, eulen als Gegend.“ 5. 394. 64. 65. 2:06, S. 396. 67. 68. 69. 5. 398. 70. vaL 72. besonders von denen so genannten Nacht- der zwoten Klasse der Nachtvoegel hiesiger l. c., Bd. III, Stck. 4, 1766, S. 393—426. Phalaena Velitaris, die Segelmotte, s. s. (Ochrostigma velitaris Hufn.) (Neubeschreibung aus dem Gebiet). Phalaena irregularis, der Bundschek, s. s. (Dianthoecia irregularis Hufn.) (Neubeschreibung aus dem Gebiet). Phalaena lunula, das Moendchen, n. s. (Calophasıa lunula Hufn.) (Neubeschreibung aus dem Gebiet). Phalaena singularis, der 'Sonderling, s. s. (ungedeutet) (Neubeschreibung aus dem Gebiet). Phalaena simulans, der Heuchler, hfg. (Agrotis simulans Hufn.) (Neubeschreibung aus dem Gebiet). Phalaena brunnea, der Weissfleck, s. (Hadena secalis L.) (Neubeschreibung aus dem Gebiet). Phalaena trifolii, das Dreyblatt, hfg. (Mamestra trifolii Rott.) (Neubeschreibung aus dem Gebiet). Phalaena Nana, der Zwerg, hfg. (Mamestra dentina Esp.) (Neubeschreibung aus dem Gebiet). Phalaena Sororcula, die Strohmotte, s. (Lithosia soror- cula Hufn.) (Neubeschreibung aus dem Gebiet). 4 S. 400. S. 402. S. 404. 5. 406. 5. 408. 5. 410. 5. 412. 5. 414. Beiträge zur Kenntnis der märkischen Insektenfauna. 67 73. 74. 75. 76. 71. 78. 79. 80. 81. 82. 83. 84. 85. 86. 87. 88. 89. 9. 91. 92. 33. 94. 9. Phalaena Muscerda, der Fliegenquarck, n. s. (Pelosia muscerda Hufn.) (Neubeschreibung aus dem Gebiet). Phalaena Piritoides, der Feuerstein, s. s. (Habrosyne en a (Neubeschreibung aus dem Gebiet) (Anm. . 424). Phalaena Sphinx, der Storch, n. s. (Brachionycha sphinx Hufn.) (Neubeschreibung aus dem Gebiet). Phalaena crenata, die Spaltmotte, s. (Hadena rurea F.) (Neubeschreibung aus dem Gebiet). Phalaena furcifera, die Gabelmotte, s. (X ylina furcifera Hufn.) (Neubeschreibung aus dem Gebiet). _ Phalaena limacodes, die Schildmotte, s. (Cochlidion limacodes Hufn.) (Neubeschreibung aus dem Gebiet). Phalaena Circellaris, die Zirkelmotte, s. (Orthosia cir- cellaris Hufn.) (Neubeschreibung aus dem Gebiet). Phalaena dubia, der Leberfleck, s. s. (Euplexia lucipara L.) (Neubeschreibung aus dem Gebiet). Phalaena Domiduca, die Sturmhaube, s. s. (Agrotis fimbria L.) (Neubeschreibung aus dem Gebiet). Phalaena Manturna, die Spitzmotte, s. s. (Catocala fulminea Scop.) (Neubeschreibung aus dem Gebiet). Phalaena Domestica, der Tieger, n. s. (Bryophila Perla F.) (Neubeschreibung aus dem Gebiet). Phalaena Viriplaca, der Gruenzling, s. s. (Heliothis dipsacea L.) (Neubeschreibung aus dem Gebiet). Phalaena Pygarga, die Meise, hfg. (Erastria fascıana L.) (Neubeschreibung aus dem Gebiet). Phalaena trigrammica, die Bandmotte, s. (Grammesia trigrammica Hufn.) (Neubeschreibung aus dem Gebiet). Phalaena tricomma, die Lebermotte, s. (Mamestra tincta Brahm) (Neubeschreibung aus dem Gebiet). Phalaena sagittigera, der Pfeiltraeger, s. (Mamestra leucophaea View.) (Neubeschreibung aus dem Gebiet). Phalaena biolorata (Ber. S. 552 bicolorata), die Mauss- motte, s. (Cymatophora duplaris L.) (Neubeschreibung aus dem Gebiet). Phalaena bombycina, die Wachtel, s. (Mamestra advena F.) (Neubeschreibung aus dem Gebiet). Phalaena grisea, die Graumotte, n. s. (Caradrina qua- dripunctata F.) (Neubeschreibung aus dem Gebiet). Phalaena tineodes, die Grasemuecke, s. (Erastria de- ceptoria Scop.) (Neubeschreibung aus dem Gebiet). Phalaena Arabica, der Reuter, etwas s. (Emmelva tra- bealis Scop.) (Neubeschreibung aus dem Gebiet). Phalaena confusa, der Taenzer, s. (Dianthoecia albi- macula Bkh.) (Neubeschreibung aus dem Gebiet). Phalaena tribartita, die Pudermotte, s. (Abrostola tri- ‚bartita Hufn.) (Neubeschreibung aus dem Gebiet). 5* 12. Heft 68 96. ‚5. 416. 97. 98. 9. 100. 5.418. 101. 102. 103. F. Schumacher: Phalaena Matura, die Glanzmotte, s. s. (Celaena matura Hufn.) (Neubeschreibung aus dem Gebiet). Phalaena cursoria, der Rothbart, etwa s. (Agrotis cursoria Hufn.) (Neubeschreibung aus dem Gebiet). Phalaena cinerea, die Aschmotte, s. (Acronycta abscon- dita Tr.) (Neubeschreibung aus dem Gebiet). Phalaena Ipsilon, das.Zweyzack, s. (Agrotis ybsilon Rott.) (Neubeschreibung aus dem Gebiet). Phalaena Punctigera, der punktirte Moench, s. (Cucullia absinthii L.) (Neubeschreibung aus dem Gebiet). Phalaena Socia, der gestreifte Moench, n. s. (X ylina socta Rott.) (Neubeschreibung aus dem Gebiet). Phalaena transversa, die Quermotte, s. s. (Scodelosoma satellitia L.) (Neubeschreibung aus dem Gebiet). Phalaena Nebulosa, die Nebelmotte, etwas s. (Mamestra nebulosa Hufn.) (Neubeschreibung aus dem Gebiet). „Fortsetzung der Tabelle von den Nachtvoegeln, welche die 3te Art derselben, nehmlich die Spannen- messer (Phalaenas Geometras Linnaei) enthaelt.“ 1.c., Bd. IV, Stck. 5, 1767, S. 504—527. >. 506. 1. 3 4 S. 508. 5. 6 7 8 12. 5. 512. 13. Phalaena prasinaria, das gruene Blatt, s. (Geometra papilionaria L.) (Neubeschreibung aus dem Gebiet). . Phalaena Piniaria, der Wildfang, hfg. (Bupalus pinia- rius L.) (Anm. S. 620). . Phalaena tetralunaria, das Fensterchen, s. s. (Selenia tetralunaria Hufn.) (Neubeschreibung aus dem Gebiet). . Phalaena vernaria, das weisse Band, s. s. (Neubeschrei- bungaus dem Gebiet) (Anm. 5.620 = Thalera putataL.). Phalaena Vauaria, das lateinische V, zml. hfg. (Tham- nonoma wauaria L.). . Phalaena Repandaria, der breite Saum, s. s. (EPione apiciaria Schiff.) (Neubeschreibung aus dem Gebiet). . Phalaena Fuliginaria, die Kellermotte, s. (Parascotia fuliginaria L.) (Anm. 5. 621). . Phalaena urticaria, die Nesselmotte, n. s. (Boarmia consortaria F.) (Neubeschreibung aus dem Gebiet) (Anm. S. 621). . Phalaena Lacertinaria, die Zahnmotte, s. (Drepana lacertinaria L.). . Phalaena Pusaria, das braune Band, hfg. (Deilinia pusaria L.) (Anm. S. 621). . Phalaena Flammeolaria, die Flammenmotte, s. (Larentia luteata Schiff.) (Neubeschreibung aus dem Gebiet). Phalaena Atomaria, der faule Esel, n. s. (Biston hirtarıa Cl.) (Anm. S. 622). Phalaena undulataria, die Wellenmotte, n. s. (Scofosia vetulata Schiff.) (Neubeschreibung aus dem Gebiet). S. 514. 9.516. S. 518. 5. 520. Beiträge zur Kenntnis der märkischen Insektenfauna. 69 14. 15. 16. 17. 18. 19. 20. 21. 22. 23. 24. 25. 26. 27. 28. 29. 30. 31. 32. 39. 34. 35. Phalaena Sambucaria, der Spitzschwanz, s. s. (Ouraßte- ryx sambucaria L.). Phalaena Lichenaria, die Moosmotte, n. s. (Boarmia lichenaria Hufn.) (Neubeschreibung aus dem Gebiet). Phalaena Similaria, der Semmelvogel, s. (Boarmia luridata Bkh.) (Neubeschreibung aus dem Gebiet). Phalaena Strataria, der Schneevogel, s. (Biston strataria Hufn.) (Neubeschreibung aus dem Gebiet) (Anm. S.622). Phalaena Punctaria, der Rothstreif, n. s. s. (Ephyra punctaria L.) (Anm. S. 623). Phalaena Vibicaria, das rothe Band, hfg. (Timandra amata L.). Phalaena Falcataria, der Kukuk, etwas s. (Drepana curvatula Bkh.) (Anm. S. 623). Phalaena binaria, der Sperber, s. s. (Drepana binaria Hufn.) (Neu beschrieben). Phalaena ustulataria, der Brandvogel, s. s. (Eurymene dolabraria L.) (Neubeschreibung aus dem Gebiet). Phalaena sepiaria, die Zaunmotte, hfg. (Tephronia sepiarra Hufn.) (Neubeschreibung aus dem Gebiet) (Anm. S. 624). Phalaena Fasciolaria, die Bandmotte, s. (Fidonia fasciolaria Rott.) (Neubeschreibung aus dem Gebiet). Phalaena cruentaria, das rothe Band, n. s. (Lythria purpuraria L.) (Neubeschreibung aus dem Gebiet). Phalaena Fulvularia, der gestreifte Tiger, s. s. (Ange- rona prunaria L.) (Neubeschreibung aus dem Gebiet). Phalaena alniaria, das Brett, s. (Ennomos autumnaria Wernb.). Phalaena arenaria, die Sandmotte, s. s. (? Boarmia punctularia Hb.). (Neubeschreibung aus dem Gebiet). Phalaena pulveraria, die Sommersprosse, s. s. (Hybernia defoliaria L.( (Neubeschreibung aus dem Gebiet). Phalaena betularia, der Birkvogel, s. (Amphidasis betularia L.). Phalaena quercinaria, das gelbe Blatt,.n. s. (Ennomos quercinaria Hufn.) (Neubeschreibung aus dem Gebiet) (Anm. S. 624). Phalaena N eustriaria, der Fichtenmesser, etwass. (Ello- pia prosapiariaL.) (Neubeschreibung aus dem Gebiet). Phalaena Aceraria, der Widder, n. s. s. (Ematurga atomaria L.) (Neubeschreibung aus dem Gebiet) (Anm. S. 624). EB pruinata, die Reifmotte, etwas s. (Pseudo- terpna pruinata Hufn.) (Neubeschreibung aus dem Gebiet) (Anm. S. 625). Phalaena pustulata, die Beule, s. (Euchloris pustulata Hufn.) (Neubeschreibung aus dem Gebiet). 12, Heft 70 S. 522. 36. 37. 38. 39. 40. S. 524. 41. 42. 43. 44. 45. 5. 526. 46. 47. 48. 49. 50. F. Schumacher: Phalaena Serrata, die Saege, s. s. (Eucosmia undulata L.) (Neubeschreibung aus dem Gebiet). Phalaena Luteolata, die gefleckte Citrone, s. s. (Opistho- graptis luteolata L.). Phalaena Plagiata, das doppelte Band, etwas s. (Anaitis plagiata L.). Phalaena Siterata, das gruene Moos, n. s. (Larentia siterata Hufn.) (Neubeschreibung aus dem Gebiet). Phalaena Concatenata, die Kette, s. s. (? Acidalia re- mutaria Hb.) (Neubeschreibung aus dem Gebiet). Phalaena Miata, der Doppelhacken, s. (? Larentia sordidata L. = nach Werneburg). Phalaena Marginata, das Kalbfell, n. s. (Abraxas mar- ginata L.) (Anm. S. 625). Phalaena viridulata, das gruene Baendchen, s. (Chloro- clystis rectangulata L.) (Neubeschreibung aus dem Gebiet). Phalaena fuscata, der Sperling, hfg. (Minoa murinata Scop.) (Neubeschreibung aus dem Gebiet). Phalaena hortulata, der Fuchskopf, hfg. (Eurrhypara urticata L.) (Neubeschreibung aus dem Gebiet). Phalaena erosata, n. s. (Acidalia emarginata L.) (Neu- beschreibung aus dem Gebiet). Phalaena instilata, die Kreidenmotte, etwass. (Acidalia ornata Scop.) (Neubeschreibung aus dem Gebi.t). Phalaena Albipunctata, das weiße Auge, s. (Ephyra pendularia Cl.) (Neubeschreibung aus dem Gebiet). Phalaena Luridata, der Horntraeger, n. s. (Ortholitha plumbaria F.) (Neubeschreibung aus dem Gebiet). Phalaena Nigropunctata, der Tintenfleck, zml.hfg.(Boar- mia repandata L.) (Neubeschreibung aus demGebiet). „Fortsetzung der Tabelle von den Nachtvoegeln, welche die 3te Art derselben, nehmlich die Spannen- messer (Phalaenas Geometras Linnaei) enthaelt,“ 1. c., Bd. IV, Stck. 6, 1767, S. 599—626. S. 600. 51 92. 99. 54. 59. S. 602. 56. Phalaena bidentata, der Zweyzak, s. (Larentia sagittata F.) (Neubeschreibung aus dem Gebiet). Phalaena transversata, der Einsiedler, s. s. (Scotosia rhamnata Schiff.) (Neubeschreibung aus dem Gebiet). Phalaena Exustata, der Vierling, n. s. s. (Semiothisa notata L.) (Neubeschreibung aus dem Gebiet). Phalaena prunata, der Erpel,n. s. (Lygris Prunata L.). Phalaena bilineata, die gueldene Kette, hfg. (Larentia bilineata L.). Phalaena truncata, der Fluechtling, s. s. (Larentia truncata Hufn.) (Neubeschreibung aus dem Gebiet) (Anm. S. 625). \ Beiträge zur Kenntnis der märkischen Insektenfauna. 71 57. 58. 59. 60. S. 604. 61. 62. 63. 64. 65. 66. S. 606. 67. 68. 69. 70. Ya$ Phalaena dimidiata, das abgeschnittene Band, s. (Acidalia dimidiata Hufn.) (Neubeschreibung aus dem Gebiet). Phalaena Chenopodiata, der gelbe Marmor, n. s. (Larentia comitata L.). Phalaena grossulariata, der gefleckte Tiger, hfg. (Abraxas grossulariata L.). Phalaena cuculata, das Saeumchen, s. (Larentia cucullata Hufn.) (Neubeschreibung aus dem Gebiet). Phalaena angulata, die Fichtenrinde, n. s. (Ortholitha moeniata Scop.) (Neubeschreibung aus dem Gebiet). Phalaena incanata, das Mausefell, s. (Lithostege gri- seata Schiff.). Phalaena flaveolata, die Kanarienmotte, s. (Phlyctae- nodes palealis Schiff.) (Neubeschreibung aus dem Gebiet). Phalaena fimbriata, der weiße Saum, etwas s. (Thalera fimbrialis Scop.) (Neuer Name). Phalaena fibulata, der Gartenvogel, s. hfg. (Larentia fluctuata L.) (Neubeschreibung aus dem Gebiet). Phalaena Nympheata, die Nymphe, hfg. (Nymphula nymphaealta L.). Phalaena emarginata, die krumme Linie, s. (Lasdeyria flexula Schiff.). Phalaena succenturiata, der Graufleck, s. (Tephro- clystia oblongata Thbg.). Phalaena trılineata, der Dreystrich, n. s. (Acidalia remutaria Hb.). Phalaena muricata, die Purpurmotte, s. (Acidalia muricata Hufn.) (Neubeschreibung aus dem Gebiet) (Anm. S. 625). Phalaena rectangulata, der rechte Winkel, s. (Larentia . viridaria F.). 5. 608. 72. 73. 74. 75. 76. S. 610. 77. Phalaena halterata, der Doppelfluegel, s. s. (Lobophora halterata Hufn.) (Neubeschreibung aus dem Gebiet) (Anm. S. 626). Phalaena bicolorata, der Mittelpunkt, s. s. (Larentia bicolorata Hufn.) (Neubeschreibung aus dem Gebiet). Phalaena virgata, die Stengelmotte, n. s. (Mesotype virgata Rott.) (Neubeschreibung aus dem Gebiet). Phalaena obliterata, der Perpendickel, hfg. (Larentia obliterata Hufn.) (Neubeschreibung aus dem Gebiet) (Anm. S. 626). Phalaena Curvata (Larentia alchemillata L.) (Neube- schreibung aus dem Gebiet). Phalaena rubiginata, der Eisenrost, s. (Acidalia rubi- ginata Hufn.) (Neubeschreibung aus dem Gebiet). 12. Heft 172 5. 612. S. 614. 5. 616. 5. 618. 78. 79. 80. 81. 82. 83. 84. 85. 86. 87. 88. 89. I. 91. 92. 9. 94. 9. 96. 97. 98. 9. F. Schumacher: Phalaena farinata, die Kornmotte, s. (Lithostege fari- nata Hufn.) (Neubeschreibung aus dem Gebiet). Phalaena fluctuata, des weiße Baendchen, hfg. (Larentia miata L.). Phalaena fuliginata, das Kaeutzlein, s. (Triphosa dubi- tata L.) (Neubeschreibung aus dem Gebiet). Phalaena dilatata, die Furche, s. (Boarmia jubata Thbg.) (Neubeschreibung aus dem Gebiet). Phalaena rubrofasciata, die rothe Binde, s. s. (Rhodo- strophia vibicaria Cl.) (Neubeschreibung aus dem Gebiet). Phalaena designata, die braune Binde, s. (Larentia designata Rott.) (Neubeschreibung aus dem Gebiet). Phalaena igneata, die Brandmotte, n. s. s. (Semiothisa liturata Cl.) (Neubeschreibung aus dem Gebiet). Phalaena hyemata, der Spaetling, s. (Cheimatobia bru- mata L.) (Neubeschreibung aus dem Gebiet). Phalaena serpentata, die Welle, n. s. (Acidalia similata Thbg.) (Neubeschreibung aus dem Gebiet). Phalaena spadiceata, der Braeunling, s. (? Larentia ferrugata Cl.) ( Neubeschreibung aus dem Gebiet). Phalaena gemmata, der Edelstein, hfg. (Cataclysta lemnata L.) (Neubeschreibung aus dem Gebiet). Phalaena humiliata, das rothe Saeumchen, etwas s. (Acidalia humiliata Hufn.) (Neubeschreibung aus dem Gebiet). Phalaena clathrata, das Gitter, s. s. (Phasiane clathrata 1). Phalaena contaminata, das Tischtuch, s. (Larentia albi- cillata L.) (Neubeschreibung aus dem Gebiet). Phalaena graminata, die Erdmotte, hfg. (Acidalia immorata L.) (Neubeschreibung aus dem Gebiet). Phalaena zonata, das braune Band, n. s. (Ortholita limi- tata Scop.) (Neubeschreibung aus dem Gebiet). Phalaena corculata, das schwarze C, n. s. (Larentia quadrifasciaria Cl.) (Neubeschreibung aus dem Gebiet). Phalaena innotata, die Beyfussmotte, n. s. (Tephro- clystia innotata Hufn.) (Neubeschreibung aus dem Gebiet). Phalaena albulata, der Weissling, n. s. (Acidalia in- canata L.) (Neubeschreibung aus dem Gebiet). Phalaena coronata, die Krohne, s. (Pyrausta sambucalis Schiff.) (Neubeschreibung aus dem Gebiet). Phalaena pallidata, das braune Saeum, etwas s. (Ever- gestis straminalisHb.)(Neubeschreibungaus demGebiet). Phalaena nitidulata, der Wasservogel, s. (Nymphula stagnata Don.) (Neubeschreibung aus dem Gebiet). Beiträge zur Kenntnis der märkischen Insektenfauna. 73 100. Phalaena tridentata, das breite Band, n. s. (Larentia ocellata L.) (Neubeschreibung aus dem Gebiet). 101. Phalaena biselata, die Buerstenmotte, n. s. (Acidalia bisetata [!] Hufn.) (Neubeschreibung aus dem Gebiet). Hier ist der Ort, wo sich am besten die übrigen Schriften Huf- nagels einfügen lassen. Dieselben sind wie vorstehende Tabellen im Berlinischen Magazin anonym mit einer Ausnahme erschienen. t. Beschreibung einer seltenen, bisher unbekannten Raupe, und der daraus entstehenden Phalaene (Von H--n--]). 1. c., Bd. I, Stck. 6, 1765, S. 648—654, 1 Taf. Unbenannt. (Cucullia argentea Hufn.) Vollständige Biologie! . Natuerliche Geschichte des Changeant oder Schieler- vogels mit seinen Verwandlungen (Von Hufnage!). l. c., Bd. II, Stck. 2, 1766, S. 111—131, 1 Taf. (Die Taf. besitze ich auch koloriert). Papilio Iris (Apatura ilia Schiff.) Vollständige Biologie! . Gedanken ueber die Mittel, die schaedlichen Raupen zu vertilgen (VonH---]). l.c., Bd. III, Stck. 1, 1766, S.1-19. Erwähnt werden Phalaena neustria (Malacosoma neustria L.), Ph. dispar (Lymantria dispar L.), Ph. Chrysorrhea (Euproctis chrysorrhoea L.), Papilio Polychloros (Vanessa polychloros L.), Papilio Crataegi (Aporia crataegi L.), Ph. pini (Dendrolimus pini L.), Weidenbohrer (Cossus cossus L.), Lindenbohrer (Zeuzera Pyrina L.), Ph. processionea (Thaumetopoea pro- cessionea L.). . Mittel wider die Kohlraupen (Anonym). 1. c., Bd. III, Stck. 1,:1766, 5. 19. Kohlraupen (Pieris brassicae L.). . Beschreibung einer sehr bunten Raupe auf den Eichen und der daraus entstehenden Phalaene Phalaena aprilina minor (Anonym). 1. c., Bd. III, Stck. 6, 1766, S. 555—559, 1 Taf., Fig. I—II. Phalaena aprilina major (im Gegensatz zum Titel!) (Diphtera alpium Osb.). Biologie. . Beschreibung einer seltenen und besonders schoenen Phalaene (Phalaena pyritoides) Von H---]). 1. c., Bd. III, Stck. 6, 1766, S. 560—562, Taf., Fig. IV. Phalaena pyritoides (Habrosyne derasa L.). 4. Freiherr S. A. von Rottemburg. Ein großer Teil der von Hufnagel angegebenen Arten ist von dem Freiherrn von Rottemburg (so ist die richtige Schreib- weise und nicht v. Rottenburg, wie öfter zitiert) einer Unter- suchung unterzogen und erläutert worden. Über sein Verhältnis zu Hufnagel sagt er im ‚‚Naturforscher“, Stck. 6, 1775, S.2und 3 selbst folgendes: 12. Heft 74 F. Schumacher: „Es hat der Herr Prediger Hufnagel, ein sehr genauer Beob- achter, gruendlicherKenner und eifriger Freund derNaturgeschichte, bereits vor einigen Jahren Tabellen herausgegeben, und dieselben in das berliner Magazin einrücken lassen, worinnen er blos dieje- nigen Schmetterlinge beschreibt, welche in der Gegend von Berlin wohnen.‘ ‚Ich bin vor einigen Jahren so gluecklich gewesen, mit dem Herrn Verfasser bekannt zu werden, und da derselbe nur wenige Meilen von mir entfernt ist, einen bestaendigen, sowohl schriftlichen als persoenlichen Umgang mit ihm zu unterhalten. Es hat mir dieser einsichtsvolle Freund nicht allein alle in seinen Tabellen beschriebene Schmetterlinge, aus seiner eigenen sehr schoenen Sammlung mitgetheilet, sondern mir auch alle nur moeg- liche Erlaeuterungen über diese seine Tabellen gegeben.‘ Einen Teil der Hufnagelschen Arten hat v. Rottemburg jedoch nicht gesehen, da dieselben bereits durch Fraß zerstört waren. Rottemburg beschreibt eine Anzahl Arten neu, ohne jedoch die Fundorte anzugeben. Er redet nur von der „hiesigen Gegend“. Es war daher festzustellen, wo sich der Verfasser aufgehalten hat und auf Grund einer Notiz in den ‚„Besch. Berlin Ges. naturf. Freunde III, 1777, S. XII“ habe ich gefunden, daß er seinen Wohnsitz in Klemzig bei Züllichau hatte. Auf diese Gegend beziehen sich also die Angaben. In der folgenden Auf- zählung habe ich diesen Fundort nicht besonders vermerkt! „Anmerkungen zu den Hufnagelschen Tabellen der DEE ae “ Naturforscher Halle, Stck. 6, 1775, 5. 1—34, Taf. I. Es werden im folgenden nur die Arten namhaft gemacht, bei denen Fundorte angegeben oder die Neubeschreibungen aus dem Gebiet sind. 5. 8. Paßilio Napi (Pieris nafi L.). S. 9. Papilio Pamphilus (Epinephele jurtina L.). Papilio Maera (Pararge megaera L.). S. 10. Papilio Medon (Lycaena astrarche Bergstr.). Papilio Nephele (Coenonympha pamphilus L.). S. 14. Papilio Statilinus (Satyrus statilinus Hufn.) zml. hfg. S. 16. Papilio Tiphon (Coenonympha tiphon Rott.) n. s. (Neu- beschreibung). Papilhio Tisiphone, Taf. I, Fig. 1—2, 1 Ex. von Hufnagel um 1765 am Rande des Tiergartens gefangen (?) Exotisch! S. 17. Papilio Hermione (Satyrus semele L.) s. hfg. 2 S. 19. Papilio Lycaon (Ephinephele Iycaon Rott.) n. s. (Neube- schreibung). Papilio Jurtina (Satyrus alcione Schiff.) hfg. Papilio Ino, 2 Ex. (Argynnis ino Rott.), auch‘ Landsberg W. (Neubeschreibung). Beiträge zur Kenntnis der märkischen Insektenfauna. Is 5. 20. Papilio Semiargus (Lycaena semiargus Rott.) (Neube- schreibung). Papilio Argus (Lycaena argus L.) hfg. 5. 21. Papilio Cyllarus (Lycaena cyllarus Rott.), Umg. Berlins, Hufnagel (Neubeschreibung). 5. 22. Papilio Icarus (Lycaena icarus Rott.) hfg. (Neubeschreibg.). S. 23. Papilio Alexis (Lycaena astrarche Bergstr. medon Esp.), n. hfg. (Neubeschreibung). 5. 24. Papilio Tiresias (Lycaena argiades Pall.), zml. s. (Neu- beschreibung). S. 25. Papilio Thetis (Lycaena bellargus Rott.), zml. s. (Neube- schreibung). 5. 26. Papilio Bellargus (Lycaena bellargus Rott.) s. s. (Neu- beschreibung). S. 28. Pabilio Chiron (Lycaena eumedon Esp. chiron Rott.), Landsberg a. W. (Neubeschreibung). S. 29. Papilio Euridice (Chrysophanus hibpothoe L.), Landsberg a. W. (Neubeschreibung). S. 30. Papilio Phocas (Chrysophanus doril s Hufn.), n. s. (Neu- beschreibung). S. 31. Papilio Acteon (Adopaea acteon Rott.) Landsberg a. W. (Neubeschreibung). Papilio Thaumas (Adopaea thaumas Hufn.) hfg. Naturforscher, Stck. 7, 1775, S. 105—112. S. 106. Sphinx Filipendulae (Zygaena filibendulae L. u. Purpuralis Brünn.), s. hfg. Sphinx Salmachus (Sesia tipuliformis Cl.) hfg. S. 108. Sphinx Gallii (Deilephila galii L.) zml. s. (Neubeschreibung). Sphinx Euphorbiae (Deilephila euphorbiae L.) s. hfg. Sphinx Asiliformis (Sesia vespiformis L.), Landsberg a. W. (Neubeschreibung). S. 109. Sphinx Oestriformis (Sesia vespiformis L.), Landsberg a. W. (Neubeschreibung). 5.110. Sphinx Tabaniformis (Sciapteron tabaniforme Rott.), Landsberg a. W. (Neubeschreibung). Naturforscher, Stck. 8, 1776, S. 101—111. S.102. Phalaena Pruni (Odonestis pruni L.). Phalaena Versicoloria (Endromis versicolora L.). S.103. Phalaena Caja (Arctia caja L.), Berlin, Hufnagel, Aber- “ ration. S.104. Phalaena Lubricipeda alba (Spilosoma menthastri L.) n. s. Phalaena Lubricipeda lutea (Spilosoma lubricipeda L.) n. s S.105. Phalaena Graminis (Charaeas gram nis L.) n. s. S.106. Phalaena Taraxacıi (Lemomia dumi L.) s. s. Phalaena Grammica (Coscinia striata L.) Weibchen s. s. S.107. Phalaena Palpina (Pterostoma palpinum L.). 12. Heft 76 F. Schumacher: Naturforscher, Stck. 9, 1776, S. 111—144. 112. Phalaena Chrysitis (Plusia chrysitis L.) n. s 114. Phalaena W. (Mamestra genistae Bkh.). 115. Phalaena Luciola (Amphipyra tragopoginis L.). 118. Phalaena Rhombica (Calymnia trapezina L.). 121. Phalaena Bicruris (Dianthoecia capsincola Hb.). 123. Phalaena Volupia (Leucania turca L.). 125. Phalaena Orbona (Agrotis orbona Hufn.) zml. s. Phalaena Pronuba (Agrotis pronuba L.) hfg. 131. Phalaena Simulans (Agrotis simulans Hufn.) hfg. 136. Phalaena Domestica (Rott. nec Hufn.) (Heliaca tenebrata Scop.) (Berlin, Hufnagel). .139. Phalaena Arabica (Emmelia trabealis Scop.). Phalaena Triplasia (Abrostola triplasia L.). .142. Phalaena Socia (X ylina socia Rott.). Naturforscher, Stck. 11, 1777, S. 68—91. 64. Phalaena Tetralunaria (Selenia tetralunaria Hufn.) s 56. Phalaena Repandaria (Epione aipciaria Schiff.). Phalaena Urticaria (Boarmia consortaria F.). 66. Phalaena Pusaria (Deilinea pusaria L.). 67. Phalaena Lichenaria (Boarmia lichenaria Hufn.). . Phalaena Siterata (Larentia siterata Hufn.). Phalaena Viridulata (Chloroclystis vectangulata L.). 76. Phalaena Exustata (Semiothisa notata L.). Phalaena Prunata (Lygris prunata L.). 77. Phalaena Bilineata (Larentia bilineata L.). 86. Phalaena Contaminata (Larentia bicolorata Hufn.) (Umg. Berlins). 5. Carl Ludwig Gronau. Gronau war Prediger an der Parochialkirche zu Berlin und hat nur die folgenden beiden Arbeiten geliefert, die gleichzeitig in Beziehung zu unserer Fauna stehen. 1. Beytrag zur Insecten-Geschichte. Naturforscher, Stck.10, -.. 1777, S. 108—111, Taf. I, Fig. 8-9. S.109. Papilio Maera (Pararge megaera L.) im Tiergarten. S. 110. Leuchtende abgestorbene Raupen von Deilephila eu- phorbiae L. 2. Beytrag zur Naturgeschichte des Schattenfreundes (Phalaena Scotophila). Schrftn. Berlin. Ges. naturf. Freunde, IV, 1783, S. 167—170, Taf. X. Phalaena Scotophila (Hadena monoglypha L.), Berlin (Neube- schreibung). 6. Johann Friedrich Wilhelm Herbst. Bekannter und vielseitiger Entomologe, Prediger an der Marien- kirche zu Berlin. Folgende Arbeiten haben Bezug auf die märkische Lepidop- terenfauna: n mn mn mnnnnwnm -] eb) Beiträge zur Kenntnis der märkischen Insektenfauna. 17 . Naturgeschichte des Silbermoenchs, Phalaena ar- gentea. Fuessly’s Arch. d. Insektengesch. I, 6, 1781, Ss. 1-8, Taf. (5). Phalaena argentea (Cucullia argentea Hufn.), Umg. Berlins, "Biologie. Erwähnt werden noch Phalaena noctua Artemisiae (Cucullia artemisiae Hufn.) und Phalaena Pisi (Mamestra pisi L.). . Naturgeschichte des Beyfussspanners. Phalaena Ar- temisaria. 1. c., II, 4, 1782, S. 1—3, Taf. (10). Phalaena Artemisaria (Ematurga atomaria L.), Umg. Berlins, Biologie (Neubenennung). . Naturgeschichte des Ginsterspanners Phalaena Spar- tiata. 1. c. II, 5, 1782, S. 1—4, Taf. (11). Phalaena Spartiata (Chesias shartiata Fuessl.), Umg. Berlins, Biologie (Neubeschreibung aus dem Gebiet). Ferner wird erwähnt das Vorkommen von Phalaena fascelina (Dasychira fascelina L.) und ein weiterer Spanner (Pseudoterpna pruinata Hufn.). . Natursystem aller bekannten in- und auslaendischen Insekten als eine Fortsetzung der von Bueffonschen Naturgeschichte. Nach dem System des Ritters Carl von Linne bearbeitet (Schmetterlinge). (Bd. I—II v. Jablonsky, III—XI v. Herbst). Bd. I. Berlin, 1783, 8-0 (XXII) u. CXXVI u. (II) u. 216 S.; Titelkupfer, 1 Taf. u. Taf. I—VI. II. 1784, XXXII u. 295 S.; Taf. VII—-XX. III. 1788, XII u. 232 S.; Taf. XXI—LII. IV. 1790, VIII u. 208 S.; Taf. LIII-LXXX. V. 1792, VIII u. 231 S.; Taf. LXXXI-—CXVI. VI. 1793, (VI) u. 162 S.; Taf. CXVIII—CLIN. VII. 1794, (VI) u. 178 S.; Taf. CLIV—CLXXX. VIII. 1796, (VIII) u. 304 S.; Taf. CLXXXII—CCXXX. IX. 1798, (VI) u. 206 S.; Taf. CCXXXI—CCLX. X. 1800, (VIII) u. 334 S.; Taf. CCLXI—CCXCVI. XI. 1804, XIV u. 392 S.; Taf. CCXCVII—CCCXXVI. Bd. 7.S.170. Papilio Jo (Vanessa jo L.). Bd. 8. S. 19. Papilio Galathea (Melanargia galathea L.) s. 52. Papilio Tithonius (Epinephele tithonus L.) seltener. 107. Papilio Hero (Coenonympha hero L.) nicht od. s. S. 122. Papilio Statilinus (Satyrus statilinus Hufn.) n. s. Bd. 10. 5.32. Papilio Lathonia (Argynnis lathonia L. Aberration). 74. Papilio Niobe (Argynnis niobe L.) gemein. 80. Selene Papilio (Argynnis selene Schiff.) s. hfg. 149. Papilio Daphne (Argynnis daphne Schiff.) sparsam. 179. Papilio Lye (?) n. s. 12. Heft 78 i F. Schumacher: 7. Johann Gottlieb Gleditsch. Die folgenden beiden Schriften des bekannten Botanikers und Zoologen stehen in Beziehung zur märkischen Lepidopterologie: 1. Kurze Nachricht von einem seltenen Raupenfraße des1780sten Jahres, besonders in der Mark Branden- burg und Pommern. Schrftn. Berlin. Gesellsch. naturf. Freunde III, 1782, S. 177-182. Schädliches Auftreten von Plusia gamma L. bei Frankfurt, in den Kreisen Lebus und Nieder-Barnim, bei Liebenwalde und Lands- berg a. W. 2. Abhandlung von der Kiehnraupe. Vier hinterlassene Abhandlungen das praktische Forstwesen betreffend, heraus- gegeben von K. A. Gerhard. Berlin 1788, 8-0, 152 S. Schädliches Auftreten von Dendrolimus ini L. in der Mark. 8. Carl Friedrich Vieweg gab in den Jahren 1798—1790 ein tabellarisches Werk über die märkischen Lepidopteren heraus, welches ursprünglich auf 4 Hefte berechnet war, doch sind davon nur erschienen. Der Text enthält, wie schon Werneburg bemerkt, manche schätzenswerte Notiz über die Lebensweise einiger Falter. Als Mitarbeiter wurde zwar ursprünglich Willdenow in Aussicht genommen, doch trat später an seine Stelle der sich entomologisch betätigende Bürgermeister von Berlin Laspeyres. Tabellarisches Verzeichniß der in der Churmark Brandenburg einheimischen Schmetterlinge Heft 1, Berlin, 1789, 40, VIII u. 70 S.; 1 kol. Taf. S. 8. Sphinx ocellata (Smerinthus ocellata L.), überall n. s. Sphinx populi (Smerinthus populi L.) gemein. S. 4. Sphinx tiliae (Dilina tiliae L.) bei Berlin n. s. Sphinx Nerii (Daphnis nerii L.) bei Berlin höchst s. S. 5. Sphinx atropos (Acherontia atropos L.), bei Berlin, erscheint nur periodenweise, aber immer sparsam. S. 6. Sphinx pinastri (Hyloicus pinastri L.), fast überall, n. s. Sphinx euphorbiae (Deilephila ewphorbiae L.), in manchen Jahren hfg. . Sphinx Galii (Deilephila galii L.), bei Berlin; ehemals häufiger, jetzt s. s. 5. 8. Sphinx Elpenor (Chaerocampa elpenor L.), überall n. s. Sphinx Porcellus (Metopsilus porcellus L.), fast überall, doch nur sparsam, S. 9. Sphinx convolvuli (Protoparce convolvuli L.), bei Berlin; in manchen Jahren hfg. Sphinx ligustri (Sphinx ligustri L.) bei Berlin s. s.; bei Frankfurt häufiger. 5.10. Sphinx celerio (Chaerocampa celerio L.), bei Berlin höchst s., „ist seit Hufnagels Zeiten hier noch nicht wieder gefunden worden.“ j N -] n un an on on m +19. 14. 15. 16. 1% 18. 19. 23. 24. . 25. . 26. . 29. . 30. eu . 32. . 39. . 34. . 35. . 96. Beiträge zur Kenntnis der märkischen Insektenfauna. 79 Sesia Stellatarum (Macroglossum stellatarum L.), überall n. s. Sesia bombyliformis (Hemaris scabiosae Z.), bei Berlin; in manchen Jahren zml. hfg. Sesia apiforme (Trochilium apiforme Cl.) bei Berlin n. s. schädlich. Sesia asiliformis (Sciapteron tabaniforme Rott.), bei Berlin s. Sesia Sphegiforme (Sesia spheciformis Gerning), bei Berlins. s. Sesia Culiciformis (Sesia culiciformis L.), bei Berlin s. Sesta Tipuliformis (Sesia tipuliformis Cl.), bei Berlin n. s. Sesia Vespiformis (Sesia vespiformis L.) bei Berlin s. Sesia muscaeformis (Sesia muscaeformis View.), bei Berlin etwas s. Neubeschreibung. Sesia Empiformis (Sesia empiformis Esp.), bei Berlin s. Zygaena Filipendulae (Zygaena filipendulae L.), überall hfg. Zygaena Pythia (Zygaena purpuralis Brünn.), n. s. Zygaena Fulvia (Zygaena lonicerae Scheven), überall hfg. Zygaena Phegea (Syntomis phegea L.), bei Berlin s.; bei Potsdam, Frankfurt und an anderen Orten häufiger. Zygaena Ephialtes (Zygaena ephüaltes L.), bei Landsberg a.W. n. hfg. Zygaena Carniolica (Zygaena carniolica Scop.), in der Neu- mark, z. B. zw. Cüstrin und Frankfurt n. s. Zygaena Statices (Ino statices L.), überall n. s. Zygaena Pruni (Ino pruni Schiff.), bei Berlin zml. s. Bombyx Carpini (Saturnia pavonia L.), bei Fürstenwalde, Brankfort @.:0,0.'s. Bombyx Tau (Aglia tau L.), bei Frankfurt, Fehrbellin s. Bombyx Quercifolia (Gastropacha quercifolia L.), überall n. s., schädlich. Bombyx populifolia (Gastropacha populifolia L.), bei Berlin s. Phalaena Ilicifolia (Epicnaptera tremulifolia Hb.), bei Frankfurt s.' Bombyx Pruni (Odonestis pruni L.), bei Berlin s. s. Bombyx Pini (Dendrolimus pini L.), in manchen Jahren sehr hfg., schädlich. Bombyx quercus (Lasiocampa quercus L.), bei Berlin s. Bombyx Trifolii (Lasiocampa trifolii Esp.), ohne Fundorts- angabe. Bombyx Rubi (Macrothylacia rubi L.), Raupe fast überall hfg., Schmetterling aber s. Bombyx Dumeti (Lemonia dumi L.), bei Berlin s. Bombyx Potatoria (Cosmotriche potatoria L.), fast überall, aber nirgends hfg. Bombyx Everia (Eriogaster catax L.), in der Uckermark, Neumark etc., auch bei Berlin, jedoch hier s. s. Bombyx lanestris (Eriogaster lanestris L.), fast überall, in manchen Jahren s. hfg., schädlich. Bombyx Populi (Poecilocampa populi L.), bei Berlin n. hig. 12. Heft nun ın . 38. . 44. . 45. . 46. . 47. . 48. . 49. . s0. ER Ba F. Schumacher: . Bombyx Neustria (Malacosoma neustria L.), überall s. hfg. schädlich. Bombyx Castrensis (Malacosoma castrense L.), überall s. hfg. Bombyx processionea (Thaumetopoea processionea L.), bei Berlin in manchen Jahren hfg. Bombyx »pythiocampa (Thaumetopoea pinivora Tr.), bei Berlin in manchen Jahren hfg. Bombyx versicolora (Endromis versicolora L.), bei Berlin, Rathenow, n. s. Ss. . Bombyx Mori (Hypogymna mori L.), wird in der Churmark hfg. gezogen. . Bombyx Fagi (Stauropus fagi L.), bei Berlin, Potsdam etc. s.s. . Bombyx Vinula (Dicranura vinula L.), überall n. s. . Bombyx Furcula (Cerura bifida Hb.), bei Berlin n. s. Bomb’yx Milhauseri (Hoplitis milhauseri F.), bei Berlin s. s. . Bombyx Chaonia (Drymonia chaonia Hb.), bei Berlin etwas. | Bombyx Trepida (Notodonta trepida Esp.), bei Berlin n. sonderlich s. Bombyx Dictaea (Pheosia tremula Cl.), Taf. I, Fig. 1—2; bei Berlin s. z Bombyx Tritophus (Notodonta tritophus Esp.), Taf. I, Fig. 3; bei Berlin s. s. Bombyx Dromedarius (Notodonta dromedarius L.), bei Berlin etwas Ss. |! Bombyx Ziczac (Notodonta ziczac L.), überall zml. hfg. Bombyx Palpina (Pterostoma palpinum L.), n. s. Bombyx Camelina (Lophopteryx camelina L.), überall hfg. Bombyx Libatrix (Scoliopteryx libatrix L.), überall n. s. Bombyx Cassinia (Brachionycha sphinx Hufn.), fast überall hfg. Bombyx Plumigera (Ptilobhora plumigera Esp.), die Raupe ist im Brieselang entdeckt worden. Bombyx Cossus (Cossus cossus L.), überall hfg.; schädlich. Bombyx Aesculi (Zeuzera dyrina L.), schädlich, die Raupe ist n. s. Bombyx Coeruleocephala (Diloba caeruleocephala L.), überall hfg.; schädlich. Bombyx Bucephala (Phalera bucedhala L.), überall hfg.; schädlich. Bombyx Curtula (Pygaera anachoreta F.), Anm. S. 69 überall zml. hfg. Phalaena Bombyx anachoreta (Pygaera curtulaL.) Anm. 5.69, bei Berlin n. s. Bombyx reclusa (Pygaera pigra Hufn.), bei Berlin s. Bombyx anastomasis, Ber. S. 70 anastomosis (Pygaera anastomosis L.) n. S. S. 68. Beiträge zur Kenntnis der märkischen Insektenfauna. si . Bombyx Chrysorrhoea (Euproctis chrysorrhoea L.), überall s. hfg.; schädlich. Bombyx auriflua (Porthesia similis L.), überall n. s. Bombyx Salicis (Stilpnotia salicis L.), überall s. hfg., schädl. . Bombyx V. nigrum (Arctornis I-nigrum L.), bei Berlin s. s. Bombyx Dispar (Lymantria dispar L.), überall s. hfg.; schädlich. . Bombyx Monacha (Lymantria monacha L.), überall hfg.; schädlich. BombyxFascelina (Dasychira fascelina L.), bei Berlin etwass. . Bombyx Pudibunda (Dasychira pudibunda L.), überall n. s. Bombyx Coryli (Demas coryli L.), bei Berlin etwas s. . Bombyx Caja (Arctia caja L.), überall hfg.; schädlich. Bombyx Hebe (Arctia hebe L.), bei Berlin n. s. . Bombyx plantaginis (Parasemia plantaginis L.) bei Brandbg. Phalaena Bombyx villica (Arctia villica L.), hfg. bei Berlin. Bombyx purpurea (Rhyparia purpurata L.), bei Berlin s. s. . Bombyx Grammica (Coscinia striata L.), überall n. s. Bombyx Lubricipeda (Spilosoma lubricipeda L.) Anm. S. 70, s. gemein. . . Bombyx Menthastri (Spilosoma menthastri L.), n. s. Bombyx Mendica (Spilosoma mendica Cl.), bei Berlin s. s. . Bombyx Luctifera (Arctinia caesarea Gze.), bei Berlin n. s. Bombyx russula (Diacrisia sanio L.), bei Berlin u. andern Orten zml. hfg. . Bombyx Fuliginosa (Phragmatobia fuliginosa L.), hfg. Bombyx Dominula (Callimorpha dominula L.), bei Berlin in manchen Jahren zml. hfg. . Bombyx Jacobeae (Hipocrita jacobaeae L.), bei Berlin s. s., häufiger bei Neustadt-Eberswalde etc. Bombyx rubricollis (Gnophria rubricollis L.), bei Berlin s. . Bombyx vosea (Milthochrista miniata Forst.), bei Berlin s. Bombyx obscura Dysauxes ancilla L.), ohne Fundortsangabe. . Bombyx Testudo (Cochlidion limacodes Hufn.), bei Berlin etwas S. Bombyx antiqua (Orgyia antigua L.), überall n. s. . Bombyx sonostigma (Orgyia gonostigma F.), ohne Fundorts- angabe. . Bombyx Viciella (Pachytelia villosella F.), ohne Fundorts- angabe. Bombyx Vestita (Oreopsyche atra L?), ohne Fundortsangabe. Bombyx Graminella (Oreopsyche muscella F?), bei Berlin s. Bombyx muscella (Epichnopterix pulla Esp.), bei Berlin n. s. Heft 2, 1790,:98 S., 3 kol. Taf. 32.8 Archiv für Naturgeschichte 1918. A. 12, Hepialus humuli (Hepialus humuli L.), Anm. 5. 93. Vorzüg- lich in den Gegenden, wo Hopfen wächst. ; Hepialus hectus (Hepialus hecta L.), Anm. S. 93. Bei Berlin s. 6 12. Heft 5. 16. SAT. F. Schumacher: . Noctua quadra (Oeonistis quadra L.), Anm. S. 93, überall hfg., schädlich. Noctua complana (Lithosia lurideola Z.), bei Berlin n. hfg. . Noctua irrorea (Endrosa irrorella Cl.), Anm. S. 93. Bei Berlin etwas s., an andern Orten häufiger. Noctua luteola (Lithosia sororcula Hufn. u. lutarella L.), Anm. S. 93, hfg. Noctua eborina (Cybosia mesomella L.), Anm. S. 93 hfg. . Noctua muscerda (Pelosia muscerda Hufn.), Anm. S. 93, bei Berlin n. s. Noctua quercus (Grammesia trigrammica Hufn.), Anm. S. 93, bei Berlin s. . Noctua pallens (Leucania pallens L.), Anm. S. 94, bei Berlin etwas S. Noctua trapezina (Calymnia trapezina L.), Anm. S. 94, bei Berlin hfg., schädlich. . Noctua Stabilis. Neubeschreibung. (Taeniocampa stabilis View.) Anm. S. 94, überall hfg. . Noctua instabilis (Taeniocampa incerta Hufn.), Anm. S. 94, überall n. s. Noctua Munda (Taeniocampa munda Esp.), ohne Fundorts- angabe. Noctua lota (Orthosia lota Cl.), Anm. S. 94, bei Berlin Er . Noctua vaccinii (Orrhodia vaccinii L.), Taf. I, Fig. 1. Bei Berlin n. hfg. . Noctua Silene (Orrhodia erythrocephala L.), Taf. I, Fig. 3. Bei Berlin und Potsdam s. sparsam. Noctua rubiginea (Orrhodia rubiginea F.) Anm. S. 94. Bei Berlin s. Noctua Rufina (Orthosia helvola L.), bei Berlin s. Noctua undata (Orthosia circellaris Hufn.), Taf. I, Fig. 2. Neubeschreibung. Bei Berlin s. s. . Noctua batis (Thyatira batis L.) Anm. S. 94, ohne Fundorts- angabe. . Noctua albicollis (Acontia lucida Hufn.) Anm. S. 94, bei Berlin etwas s. Noctua italica (Acontia luctuosa Esp.) Neubeschreibung. Anm. S. 94. Bei Berlin n. s. Noctua Scutosa (Heliothis scutosa Schiff.) Anm. S. 94. Bei Berlin s. s. . Noctua dipsacea (Heliothis dipsaceaL.) Anm. S. 94, überalln.s. Noctua Mi (Euclidia mi L.) Anm. S. 94, überall zml. hfg. . Noctua Glyphica (Euclidia glyphica L.) Anm. S. 94, überall zml. hfg. . Noctua unca (Erastria uncula Cl.) Anm. S. 94, fast überall n.s. Noctua Segetis (rustrica) (Agrotis segetum Schiff.) Anm. > 2 Die Raupe ist zml. hig., schädlich. nn un . 293. . 24. . 25. . 26. . 27. . 28. 29. 30. ah: . 92. . 33. . 34. . 85. . 36. gl. . 38. . 39. Beiträge zur Kenntnis der märkischen Insektenfauna. 83 Noctua exclamationis (Agrotis exclamationis L.) Anm. S. 94, überall hfg. Noctua Leucophaea (Mamestra leucophaea View.) Neube- schreibung. Anm. S. 94. Bei Berlin n. s. Noctua suffusa (Agrotis ydsilon L.) Anm. S. 94. Bei Berlin etwas S. ; Noctua vestigialis (Agrotis vestigialis Rott.) Anm. S. 94, überall n. s. Noctua Simulans (Agrotis simulans Hufn.) Anm. S. 94, überall zml. hfg. Noctua dyrophyla (Agrotis augur F.) bei Berlin s. Noctua C. nigrum (Agrotis c-nigrum_L.) Anm. S. 94, b. Berl. s. Noctua Sigma (Agrotis triangulum Hufn.) Anm. S. 94, ohne Fundortsangabe. Noctua Gothica (Taeniocampa gothica L.) Anm. S. 95; bei Berlin etwas s. Noctua brassicae (Mamestra brassicae L.) Anm. S. 95, überall hfg., schädlich. Noctua Cesbitis (Epineuronia cespitis F.) Anm. S. 95, b. Berl. Noctua chenobodii (Mamestra trifolii Rott.) überall hfg. Noctua plecta (Agrotis plecta L.) Anm. 5. 95 n. s. Noctua texta (Celaena matura Hufn.) Anm. S.95, b. Berlin s.s. Noctua pronuba (Agrotis pronuba L.) Anm. S. 95, überall hfg. Noctua orbona (Agrotis orbona Hufn.) Anm. S. 95, bei Berlin aber seltener als vorige. Noctua fimbria (Agrotis fimbria L.) Anm. S. 95, bei Berlin etwas Ss. Noctua parthenias (Brephos parthenias L.) Anm. S. 95, in manchen Jahren zml. hfg. Noctua electa (Catocala electa Bkh.) Anm. S. 95, ohne Fund- ortsangabe. Noctua pacta (Catocala pacta L.) Anm. S. 95, ohne Fundorts- angabe. Noctua Nupta (Catocala nubta L.) Anm. S. 95, überall n. s. Noctua elocata (Catocala elocata Esp.) Anm. S. 95, bei Berlin. Noctua Sponsa (Catocala sponsa L.) Anm. S. 95, bei Berlin etwas S. ’ Noctua promissa (Catocala promissa Esp.) Anm. S. 95, bei Berlin s. sparsam, an andern Orten häufiger. Noctua fraxini (Catocala fraxini L.) Anm. S. 95, bei Berlin, Potsdam etc. s. Noctua paranympha (Catocala fulminea Scop.) Anm. 5. 95, bei Frankfurt, auch bei Berlin s. s. Noctua alchymista (Catephia alchymista Schiff.) Anm. S. 95, bei Berlin s. Noctua lusoria(ToxocampapastinumL.) Anm. 5.95, beiBerl.s. Noctua caecimacula (Ammoconia caecimacula F.) Taf. II, Fig. 3. Bei Frankfurt s. 6* 12. Heft 84 S 40. 41. 42. 43. 44. 45. . 46. 48, ‚48. ‚49. . 50. .51. . 92. . 59. . 54. . 90. . 56. F. Schumacher: Noctua Morpheus (Caradrina morpheus Hufn.) Anm. S. 95. Bei Berlin zml. hfg. Noctua citrago (Xanthia citrago L.) Anm. S. 95, bei Berlin s. Noctua fulvago (Xanthia fulvago L.) Anm. S.95,b. Berlin n.s. Noctua rutilago (Pyrrhia umbra Hufn.) Anm. 5. 95, b. Berl. s. Noctua gilvago (Cosmia paleacea Esp.) Anm. S. 95, bei Berlin. Noctua Festucae (Plusia festucaeL.) Anm. S.95, b. Berlin n.s. Noctua chrysitis (Plusia chrysitis L.) Anm. S. 95, überall n. s. Noctua gamma (Plusia gamma L.) Anm. S. 95, überall hfg. Noctua Jota (Plusia jota L.) Anm. S. 95, bei Berlin s. s. Noctua Concha (Plusia c-aureum Knoch) Anm. S. 95, bei Berlin s. Noctua triplasia (Abrostola triplasia L. u. tripartıta Hufn.), fast überall, doch n. hfg. Noctua Asclepiadis (Abrostola asclepiadis Schiff.) Taf. II, Fig. 7, bei Berlin s. Noctua meticulosa (Brotolomia meticulosa L.) Anm. S. 95, fast überall, doch nirgends hfg. Noctua chi (Polia chi L.) Anm. S. 96, fast überall n. s. Noctua Psi (Acronycta psi L.) überall hfg. Noctua tridens (Acronycta tridens Schiff.) Anm. S. 96, bei Berlin n. s. Noctua Megacephala (Acronycta megacephala F.). Bei Berlin, Potsdam und andern Orten n. hfg. Noctua rumicis(Acronycta rumicisL.)Anm.S. 96, überall hig. Noctua auricoma (bei Frankfurt) Anm. S. 96 (Acronycta auricoma F.). Noctua Menyanthidis (Acronycta menianthidis View.) Neu- beschreibung, Taf. II, Fig. 1—2, bei Berlin etwas s. Noctua aceris (Acronycta acerisL.) Anm. S. 96, bei Berlin n. s. Noctua leporina (Acronycta leporina L.) Anm. S. 96, bei Berlin n. s. Noctua rhizolitha (X’ylina ornithopus Rott.) Anm. S. 96, bei Berlin n. hfg. Noctua oxyacanthae (Miselia oxyacanthae L.), bei Frankfurt. Nictua bimaculosa (Miselia bimaculosa L.), Taf. II, Fig. 6, ohne Fundortsangabe. Noctua occulta (Agrotis occulta L.), Taf. I, Fig. 4, ohne Fund- ortsangabe. Noctua polyodon (Mamestra nebulosa Hufn.) Anm. 5. 96, bei Berlin n. s. Noctua advena (Mamestra tincta Brahm) bei Berlin, jedoch seltener als der vorige. Noctua nebulosa (Hadena basilinea F.) Neubeschreibung. Taf. I, Fig. 6, bei Berlin s. s. Noctua fragariae (Agrotis brunnea F.) Neubeschreibung. Taf. II, Fig. 4—5, bei Berlin s. . 57. . 58. . 59. . 60. 61. . 62. . 63. . 64. . 69. . 66. . 67. . 68. ..69. 0. Th: . 12. . 13. . 14. Beiträge zur Kenntnis der märkischen Insektenfauna. 85 Noctua rubi (Agrotis rubi View.) Neubeschreibung. Taf. III, Fig. 5, bei Berlin s. Noctua thalassina (Mamestra thalassina Rott.), bei Berlin s. Noctua turca (Leucania turca L.) Anm. S. 96, bei Berlin s. Noctua conigera (Leucania conigeraF.) Anm. S.96, b. Berlins. Noctua albipuncta (Leucania Lythargyria Esp.) Taf. III, Fig. 3, ohne Fundortsangabe. Noctua obelisca (Agrotis obscura Brahm) Taf. III, Fig. 2. Bei Berlin n. hfg. Noctua conformis (Xylina furcifera Hufn.) Anm. S. 96, Taf. III, Fig. 1, bei Berlin. Noctua lateritia (H-adena lateritia Hufn.) Anm. S. 96, b. Berlin hfg. Noctua Cursoria (Agrotis cursoria Hufn.) Anm. S. 96, Taf. III, Fig. 6, bei Berlin n. s. Noctua radicea (Hadena monoglypha Hufn.) Anm. S. 96, bei Berlin n. s. Noctua typica (Naenia typica L.) überall n. s. Noctua atriplicis (Trachea atriplicis L.) überall zml. gemein. Noctua praecox (Agrotis praecox L.), bei Berlin s. Noctua dissimilis (Mamestra dissimilis Knoch), überall n. s. Noctua oleracea (Mamestra oleracea L.),. überall hfg. Noctua Pisi (Mamestra pisi L.), ohne Fundortsangabe. Noctua nigricans (Hadena abjecta Hb.) ohne Fundortsangabe. Noctua persicariae (Mamestra persicariae L.), überall hfg. Noctua umbra (Agrotis signum F.) bei Potsdam. Noctua pinastri (Dipterygia scabriuscula L.) Anm. S. 96. Bei Berlin n. s. Noctua Melaleuca (X ylomiges conspicillaris L. f. melaleuca View.) Neubeschreibung, Taf. I, Fig. 5. Bei Berlin s. s. Noctua Compta (Dianthoecia compta F.) Anm. S. 96, b. Potsdam n. s. Noctua bicolor (Mamestra serena F.) Anm. S. 96, b. Berlin s. Noctua Spinaciae (Mamestra chrysozona Hb.) Neubeschrei- bung, bei Berlin n. s. a Noctua Cucubali (Dianthoecia cucubali Fuessl.) bei Berlin n. s. Noctua capsincola (Dianthoecia capsincola Hb.) b. Berlin hfg. Noctua calcatrippae (Mamestra reticulata Vill.) Neubeschrei- bung. Bei Berlin n. hfg. Noctua dentina (Mamestra dentina Esp.), bei Berlin. "Noctua lucipara (Euplexia luciparaL.) Anm. S. 96, b. Berl.n.s. Noctua pyramidea (Amphipyra pyramideaL.), b. Berlin n.hfg. Noctua tragopoginis (Amphipyra tragopoginis L.), ohne Fundortsangabe. Noctua egregia (Agrotis prasina F.) Anm. S. 96, ohne Fund- ortsangabe. 12. Heft 86 8.75. 5:76. D.011: 5:18, F. Schumacher: Noctua Comma (Leucania comma_L.) Anm. S. 96, b.Berl. n. s. Noctua L. album (Leucania l-album L.) Anm. S. 97, bei’ Berlin zml. s. Noctua putris (Agrotis putris L.), bei Berlin hfg. Noctua exoleta (Calocampa exoleta L.), überall zml. gemein. Noctua Verbasci (Cucullia verbasci L.) überall n. s. Noctua umbratica (Cucullia umbratica L.), überall n. s. Noctua tanaceti (Cucullia tanaceti Schiff.) Anm. S. 97. Bei Berlin n. s. gemein. Noctua argentea (Cucullia argentea Hufn.) Anm. S. 97. Bei Berlin in manchen Jahren hfg. . Noctua abrotani (Cucullia artemisiae Hufn.) Anm. S. 97, überall zml. hfg. Noctua absynthii (Cucullia absinthii L.) Anm. S. 97, fast überall n. s. Noctua linariae (Calophasia lunula Hufn.) Anm. 5. 97. Bei Berlin n. s. hfg. . Noctua petrificata (X'ylina socia Rott.) Anm. S. 97, Taf. III, Fig. 4. Bei Berlin s. . Noctua Lamda (Hadena secalis L.), bei Berlin n. s. Noctua Virens (Luceria virens L.) Anm. S. 97, bei Berl. zml. s. . Noctua runica (Dichonia aprilinaL.) Anm. S. 97, b. Berl.n.s. Noctua aprilina (Diphthera alpium Osb.) Anm. S. 97, ohne Fundortsangabe. | . Noctua Algae (Bryophila algae F.), bei Berlin. Noctua tineodes (Erastria deceptoria Scop.) Anm. S. 97, Taf. I, Fig. 7, überall n. s. Neubeschreibung. . Noctua pygarga (Erastria fasciana L.) Anm. S. 97, b. Berl.n.s. Noctua pusilla (Erastria pusilla View.) Taf. I, Fig. 8. Neu- beschreibung. Bei Berlin. . Noctua Sulphurea (Emmelia trabealis Scop.) Anm. S. 97, bei Berlin n. s. Noctua olivacea (Prothymnia viridaria Cl.) Neubeschreibung. Bei Berlin n. hfg. Noctua arbuti (Heliaca tenebrata Scop.) bei Berlin. Anm. S. 97. . Noctua calvaria (EPizeuxis calvaria F.) Anm. S. 97. Taf. III, Fig. 7. Bei Potsdam. . Noctua dyralina (Calymnia pyralinaView.) Neubeschreibung. Bei Berlin. Noctua diffinis (Calymnia diffinis L.) Anm. S. 97, b. Frankf. . Noctua satellitia (Scopelosoma satellitia L.) Anm. S. 97, überall n. s. Noctua delphinii (Chariclea delphinii L.) Anm. S. 97. Bei Berlin s. . Noctua Oo (Dicycla oo L.) Anm. S. 97, bei Berlin s. s. Noctua flavicornis (Polyploca flavicornis n Anm. 5.037: Bei Berlin n. s. Beiträge zur Kenntnis der märkischen Insektenfauna. 87 S. 90. Noctua retusa (Plastenis retusa L.), bei Berlin sparsam. Noctua Spreta (Panolis griseovariegata Gze.), bei Berlin, schädlich. S. 91. Noctua myrtilli (Anarta myrtilli L.), bei Berlin etwas s. 9. Carl Wilhelm Hennert. „Über den Raupenfraß und Windbruch in den Königl. Preuß. Forsten in denJahren 1791 bis 1794.“ Berlin, 1797, 4-0, VIII und 197 S.; 8 kol. Taf. Bringt eine recht eingehende Darstellung einer Reihe von forstökonomisch wichtigen Arten nebst genauer Anführung der befallenen Reviere, ferner einen historischen Rückblick über Raupenfraß in den Forsten, beginnend mit dem Jahre 1502. Aus der Mark werden angegeben Dendrolimus im L., Panolis griseo- variegata Gze., Thaumetopoea Pinivora Tr. B. Systematische Aufzählung der Arten. Die Anordnung der Arten folgt dem Katalog von Bartel- Herz von 1902. Die betreffenden Nummern.dieses weitverbreiteten Verzeichnisses sind hinter dem Namen in Klammern beigesetzt. Dann folgt die Jahreszahl, die angibt, seit wann in der Literatur die betr. Art aus der Mark geführt wird. Die Abkürzungen bedeuten B= Beckmann, F=Frisch, H= Hufnagel, R= Rottem- burg, Gr = Gronau, Hb = Herbst, Gl = Gleditsch, V= Vieweg, He = Hennert. Die Zahlen hinter den Buchstaben beziehen sich auf den literarischen Teil A. Sie sollen das Aufsuchen der Zitate vorn erleichtern. 1. Papilio podahrius L. (1), 1766, H. 59. Dieser Falter ist seit vielen Jahren nicht mehr im Berliner Gebiet gefangen worden, und ich stimme mit Heinrich darin überein, daß er zurzeit dem Faunenbestande der Berliner Gegend nicht mehr angehört. Früher vereinzelt bei Berlin, Potsdam, Guben gefangene Exemplare dürften als verflogene Stücke zu be- trachten sein. Auf den Rüdersdorfer Kalkbergen ist das Tier in vergangenen Jahrzehnten öfter gesammelt worden. Es ist die Vermutung ausgesprochen worden, daß es sich um ausgesetzte Exemplare handele. In der Tat sind wiederholt Versuche gemacht worden, den Segelfalter in Rüdersdorf einzubürgern, aber ohne Erfolg geblieben. Ich bin davon überzeugt, daß P. podalirius früher tatsächlich in Rüdersdorf beheimatet war. Er wurde dort zu einer Zeit gesammelt, wo an künstliche Einbürgerungsversuche kaum gedacht wurde. Auch sonst tritt der Falter gelegentlich in der Mark auf, namentlich in den östlichen Teilen, besonders an den Hängen des Odertals. In der Frankfurter Umgebung war er zwischen 1840—1880 an mehreren Stellen vorhanden: Schweden- schanze, Eichwald, Dammstadtkirchhof, Lebuser- und Ochsen- werder, Buschmühle (Kretschmer), neuerdings wird er auch dort nur vereinzelt gefunden (Herrmann). Ich selbst beobachtete 12. Heft 88 F. Schumacher: ihn einmal (1911) am Rande des Odertals bei Seelow in einem ganz frischen Exemplar. Auch im östlichen Grenzgebiete kommt P. podalirius vor, z. B. in Posen (Schrimm, Santomischel, Anna- berg bei Posen, Schumann), fehlt aber in manchen Jahren; Ost- und Westpreußen (z. B. Thorn, Danzig, Königsberg). Im nördlichen Grenzgebiet ist er auch noch gelegentlich gefunden, aber sehr selten: Vorpommern, Mecklenburg, Holstein. Im Süden dagegen ist er in der Oberlausitz sehr verbreitet und häufig, in der Niederlausitz dagegen schon selten. Papilio podalirius kann nicht zu den ständigen Arten der märkischen Fauna gerechnet werden. In günstigen Jahren faßt er jedoch auch bei uns an geeigneten Lokalitäten Fuß und vermag sich mitunter eine Reihe von Jahren zu halten. 2. Papilio machaon L. (2), 1721, F 54, H 59. 3. Aporia crataegi L. (3), 1724, F 56, H 59. 73. Wie aus diesen alten Angaben hervorgeht, gehört der Baum- weißling dem Faunenbestande mindestens seit 200 Jahren an und ist bereits im 18. Jahrhundert in der Mark verderblich aufgetreten. . Pieris brassicae L. (4), 1766, H 60. 73. . Pieris rapae L. (5), 1766, H 60. . Pieris napi L. (6), 1766, H 60, R 74. . Pieris daplidice L. (7), 1766, H 60. . Euchloe cardamines L. (8), 1766, H 59. . Leptidia sinafis L. (9), 1766, H 60. . Colias hyale L. (10), 1766, H 60. 11. Colias edusa F. (11), 1766, H 60. 12. Gonebteryx rhamni L. (12), 1766, H 59. 13. Apatura ihia Schiff. (14), 1766, H 59. 73. 14. Limenitis populi L. (15), 1766, H 59. 15. Limenitis sibilla L. (16), 1766, H 60. 16. Pyrameis atalanta L. (17), 1766, H 59. 17. Pyrameis cardui L. (18), 1766, H 59. 18. Vanessa jo L. (19), 1766, H 59, Hb 77. 19. Vanessa urticae L. (20), 1727, F 56, H 59. 20. Vanessa polychloros L. (22), 1727, F 56, H 59. 73. 21. Vanessa antioba L. (23), 1766, H 59. 22. Polygonia c-album L. (24), 1722, F 55, H 59. 93. Araschnia levana L. (25), 1766, H 60. 24. Melitaea cinxia L. (28), 1766, H 59. 95. Argynnis selene Schiff. (34), 1800, Hb 77. 26. Argynnis ino Rott. (38), 1775, R 74. 27. Argynnis daphne Schiff. (39), 1800, Hb 77. Wird von Herbst aus der Berliner Gegend als „sparsam“ angegeben, war früher häufiger, ist aber neuerdings im Gebiet nicht mehr beobachtet worden. 28. Argynnis lathonia L. (40), 1766, H 59, Hb 77. 29. Argynnis aglaja L. (41), 1766, H 60. 30. Argynnis niobe L. (42), 1766, H 60, Hb 77. jer\ SSO ADD Beiträge zur Kenntnis der märkischen Insektenfauna. 89 ‚31. Argynnis paphia L. (43), 1766, H 59. 32. Melanargia galathea L. (44), 1766, H 60, Hb 77. Diese Art hat sich in historischer Zeit merklich ausgebreitet. Nach Hufnagel war sie 1766 bei Berlin noch sehr selten. Herbst nennt sie 1800 bei Berlin selten. Heute ist M. galathea in der Mark ein häufiger Falter. Bis zum Jahre 1858 kam er nördlich vom 524° n. Br. nicht mehr vor, und es bildeten Berlin und Hannover die nördlichsten Punkte der Verbreitung innerhalb Deutschlands. Heute ist M. galathea bis zur Ostseeküste vorgedrungen. 33. Satyrus alcyone Schiff. (46), 1766, H 60, R 74. 34. Satyrus semele L. (47), 1766, H 60, R 74. 35. Satyrus statilinus Hufn. (48), 1766, H 60, R 74, Hb. 77. 36. Parage aegeria L. (49), 1766, H 60. 37. Pararge megera L. (50), 1766, H 60, R 74, Gr 76. 38. Aphantopus hyperantus L. (51), 1766, H 60. 39. Epinephele jurtina L. (52), 1766, H 60, R 74. 40. Epinephele lycaon Rott. (53), 1775, R 74. 41. Epinephele tithonus L. (54), 1796, Hb. 77. Herbst nennt die Art selten. Speyer (1858) führt sie als häufig bei Berlin und selten bei Frankfurt a. O.an. Nach einer etwa gleichaltrigen handschriftlichen Notiz von C. Kretzschmar war sie um 1860 bei Berlin seltener geworden, aber früher häufig, doch kam sie damals noch nicht allzu selten bei Schönerlinde und hinter den Fuchsbergen vor. In Pfützners Verzeichnis von 1867 wird E. tithonus nicht mehr aufgeführt und fehlt auch den folgenden Verzeichnissen mit Ausnahme von Bartel-Herz (1902), nach dem Schmidt die Art bei Spandau gefunden hat. Von Frankfurt a. O. ist sie jedoch seit langen Jahren bekannt (Kretschmer) und wird auch neuerdings daselbst vereinzelt gefunden (Herrmann). [42. Coenonympha hero Hb. 1796, Hb 77; fehlt im Gebiet. 43. Coenonympha arcania L. (56), 1766, H 60. 44. Coenonympha pamphilus L. (57), 1766, H 60, R 74. 45. Coenonympha tiphon Rott. (58), 1775, .R 74. 46. Thecla pruni L. (62), 1766, H 60. Hufnagel nennt, richtige Bestimmung vorausgesetzt, diese Art selten. Abgesehen von zwei vereinzelten Funden bei Potsdam und Rahnsdorf ist Th. fruni nicht im Gebiet gefunden worden. 47. Callophrys rubi L. (63), 1766, H 60. 48. Zephyrus quercus L. (64), 1766, H 59. 49. Zephyrus betulae L. (65), 1766, H 60. 50. Chrysophanus virgaureae L. (66), 1766, H 60. 51. Chrysophanus hippothoe L. (68), 1775, R 75. 52. Chrysophanus alciphron Rott. (69), 1766, H 60. 53. Chrysophanus phlaeas L. (70), 1766, H 60. 54. Chrysophanus dorilis Hufn. (71), 1766, H 59, R 73. 55. Lycaena argiades Pall. (72), 1775, R 59. Rottemburg hat diese Art aus der Gegend von Klemzig bei Züllichau unter dem Namen tiresias neu beschrieben. Daselbst ist 12. Heft 90 F. Schumacher: die Art ziemlich selten. Pfützner nennt sie 1867 nicht selten, später nicht häufig bei Finkenkrug. Nach Bartel-Herz 1902 ist L. argiades bei Finkenkrug selten. Neuerdings ist dieser Falter im Berliner Gebiet nicht mehr gefunden worden. Dagegen kommt er bei Frankfurt vor (Herrmann). In Posen ist er sehr verbreitet (Schumann). 56. Lycaena argus L. (73), 1766, H 60, R 75. 57. Lycaena astrarche Bergstr. (77), 1766, H 60, R 74. 58. Lycaena eumedon Esp. (78), 1775, R 75. 59. Lycaena icarus Rott. (79), 1766, H 60, R 75. 60. Lycaena bellargus Rott. (80a), 1775, R 75. Rottemburg hat diese Art aus Klemzig bei Züllichau neu beschrieben. Er fand sie ziemlich selten in Gärten. Metzner traf sie auch bei Frankfurt a. O., wo sie auch jetzt noch vorhanden ist (Herrmann). Im engeren Berliner Gebiet scheint diese Art zu fehlen. Derangeblich von Petersdorfim Norden Berlins gemachte Fund bedarf der Bestätigung. Sonst fehlt die Art auch in allen Berliner Faunenverzeichnissen. 61. Lycaena corydon Poda (81), 1766, H 60. 62. Lycaena semiargus Rott. (83), 1775, R 75. 63. Lycaena arion L. (87), 1766, H 60. 64. Cyaniris argiolus L. (89). 1766, H 60. 65. Adopaea thaumas Hufn. (93), 1766, H 59, R 75. 66. Adopaea acteon Rott. (94), 1775, R 75. 67. Augiades comma L. (95), 1766, H 60. 68. Carcharodus alceae Esp. (97), 1766, H. 59. 69. Hesperia malvae L. (100), 1766, H 60. 70. Acherontia atropos L. (101), 1766, H 60, V 78. 71. Smerinthus populi L. (102), 1766, H 61, V 78. 72. Smerinthus ocellatus L. (103), 1766, H 61, V 78. 73. Dilina- tiliae L. (104), 1728, F 57, H 61, V 78. 74. Daßhnis nerii L. (105)1728, F 57, H 61, V 78. 75. Sphinx ligustri L. (106), 1766, H 61, V 78. 76. Protoparce convolvuli L. (107), 1766, H 61, V 78. 77. Hyloıcus Pinastri L. (108), 1766, H 61, V 78. | 78. Deslephila galii Rott. (109), 1766, H 61, R 75, V 78. 79. Deilephila euphorbiae L. (110), 1721, F 54, H 61, R75, V 78. 80. Chaerocampa celerio L. (112), 1738, F 58, H 61, V 78. 81. Chaerocampa elpenor L. (113), 1736, F 58, H 61, V 78. 82. Metopsilus porcellus L. (114), 1766, H 61, V 78. 83. Macroglossa stellatarum L. (115), 1766, H 61, V 79. 84. Hemaris scabiosae Z. (117), 1766, H 61, V 79. 85. Cerura furcula Cl. (119), 1766, H 63. 86. Cerura bifida Hb. (120), 1789, V 80. 87. Dicranura vinula L. (121), 1727, F 56, H 62, V 80. 88. Stauropus fagi L. (122), 1789, V 80. 89. Hoplitis milhauseri F (123), 1789, V 80. 90. Drymonia chaonia Hb. (127), 1766, H 63, V 80. Beiträge zur Kenntnis der märkischen Insektenfauna. 91 . Pheosia tremula Cl. (128), 1766, H 63, V 80. . Notodonta ziczac L. (130), 1721, F 54, H 62, V 80. . Notodonta dromedarius L. (131), 1766, H 63, V 80. . Notodonta tritophus Esp. (133), 1789, V 80. . Notodonta trepida Esp. (134), 1789, V 80. . Ochrostigma velitaris Rott. (137), 1766, H 66. . Lophopteryx camelina L. (139), 1728, F 57, H 62, V. 80. . Pierostoma palpinum L. (141), 1766, H 63, R 75, V. 80. . Ptilophora plumigera Schiff. (142), 1789, V 80. . Phalera bucephala L. (143), 1734, F 58, H 63, V 80. . Pygaera anastomosis L. (144), 1766, H 63, V 80. . Pygaera curtula L. (145), 1789, V 80. . Pygaera anachoreta F. (146), 1724, F 56, H 62, V 80. . Pygaera pigra Hufn. (147), 1766, H 63, V 80. : Thaumetopoea processionea Hb. (148), 1766, H 62, V 73 80. . Thaumetopoea pinivora Tr. (149), 1789, V 80, He 87. . Orgyia gonostigma F. (150), 1766, H 62, V 81. . Orgyia antigua L. (151), 1789, V 81. . Dasychira fascelina L. (152), 1766, H 63, Hb 77, V 81. . Dasychira pudibunda L. (153), 1766, H 63, V 33. . Euproctis.chrysorrhoea L. (154), 1721, F 55, H 62, V 73. 81. . Porthesia similis Fuessl. (155), 1789, V 81. . Arctornis I-nigrum Muell. (157), 1789, V 81. . Stilpnotia salicis L. (158), 1720, F 54, H 62, V 80 . Lymantria disbar L. (159), 1720, F 54, H 62, V 73. 81. . Lymantria monacha L. (160), 1766, H 62, V 81. . Malacosoma neustrium L. (161), 1720, F 54, H 62, V 73. 80. . Malacosoma castrense L. (162), 1732, F 57, H 62, V 80. . Poecilocampa populi L. (164), 1789, V 79. . Eriogaster catax L. (164a), 1789, V 79. Ich zweifle nicht daran, daß E. catax einen Bestandteil der Märkischen Fauna vorstellt. Vieweg gibt diese Art aus der Ucker- mark, Neumark an, doch soll sie auch bei Berlin jedoch sehr selten vorkommen. Nach Heinrich wurde sie in einem Stück 1911 121. 122. 123. 124. 125. 126. 127. 128. 129. 130. 131. 132. bei Friedrichshagen gefangen. Eriogaster lanestris L. (165), 1789, V 79. Lasiocampa quercus L. (166), 1766, H 62, V 79. Lasiocampa trifolii Schiff. (167), 1789, V 79. Macrothylacia rubi L. (168), 1789, V 79. Cosmotriche potatoria L. (169), 1766, H 61, V 79. Epicnaftera tremulifolia Hb. (170), 1789, V. 79. Gastropacha quercifolia L. (171), 1721, F 55, H 61, V 79. Gastropacha populifolia Esp. (172), 1789, V 79. Odonestis prunı L. (173), 1766, H 61, R 75, V 79. Dendrolimus piniL. (174), 1732, F 54, H 61,73, Gl 78, V 79, He 87. Endromis versicolora L. (175), 1766, H 62, R 75, V 80. Lemonia dumi L. (176), 1766, H 63, R 75, V 79. 12. Heft 92 133. 134. [135. 136. 137. 138. 139. 140. 141. 142. 143. 144. 145. 146. 147. 148. 149. 150. 151. 152. 153. 154. 155. 156. 157. 158. 159. 160. 161. 162. 163. 164. .165. 166. 167. 168. 169. 170. 171: 172. 173. 174. 175. 176. 177. 178. 179. F. Schumacher: Saturnia pavonia L. (177), 1766, H 61, V. 79. Aglia tau L. (178), 1789, V 79. Bombyx mori L. (178a), 1766, H 62, V 80; damals noch viel gezüchtet.] Drepana curvatula Bkh. (180), 1767, H 69. Drepana lacertinaria L. (182), 1767, H 68. Drepana binaria Hufn. (183), 1767, H 69. Diphtera alpium Osb. (187), 1766, H 64, V 73. 86. Demas coryli L. (188), 1766, H 62, V 81. Acronicta leporina L. (189), 1766, H 64, V 84. Acronicta aceris L. (190), 1720, F 54, V 84. Acronicta megacephala L. (191), 1790, V 84. Acronicta tridens Schiff. (194), 1790, V 84. Acronicta si L. (195), 1721, F 54, H 64, V 84. Acronicta menyanthidis View. (197), 1790, V 84. Acronicta auricoma F. (198), 1790, V 84. Acronicta abscondita Tr. (200), 1766, H 68. Acronicta rumicis L. (201), 1722, F 55, V 84. Agrötis signum F. (207), 1790, V 85. Agrotis fimbria L. (210), 1766, H 67, V 83. Agrotis augur F. (212), 1790, V 83. Agrotis obscura Brahm. (213), 1790, V 85. Agrotis pronuba L. (214), 1732, F. 58, H. 64, R 76, V 83. Agrotis orbona Hufn. (215), 1766, H 66, R 76, V 83. Agrotis triangulum Hufn. (218), 1766, H 66, V 83. Agrotis c-nigrum L. (221), 1790, V 83. Agrotis rubi View. (225), 1790, V 85. Agrotis brunnea F. (227), 1790, V 84. Agrotis plecta L. (230), 1790, V 83. Agrotis simulans Hufn. (231), 1766, H 66, R 76, V. 83. Agrotis putris L. (233),. 1766, H 66, V 86. Agrotis exclamationis L. (235), 1766, H 65, V. 83... Agrotis cursoria Hufn. (236), 1766, H 68, V 85. Agrotis tritici L. (238), 1766, H 65. Agrotis corticea Hb. (240), 1766, H 63. Agrotıs ypsilon Rott. (241), 1736, F 58, H 68, V 83. Agrotıs segetum Schiff. (242), 1790, V 82. Agrotis vestigiahis Rott. (244), 1732, F 58, H 63,:V 83. Agrotis praecox L. (245), 1766, H 65, V 85. Agrotis prasina L. (246), 1790, V 85. Agrotis occulta L. (247), 1790, V 84. Charaeas graminis L. (249), 1776, R 75. Epineuronia cespitis Schiff. (251), 1790, V 83. Mamestra leucophaca View. (252), 1766, H 67, V 83. Mamestra advena F. (253), 1766, H 67. Mamestra tincta Brahm. (254), 1766, H 67, V 84. Mamestra nebulosa Hufn. (255), 1766, H 68, V 84. Mamestra brassicae L. (258), 1732, F 58, H 64, V 83. Beiträge zur Kenntnis der märkischen Insektenfauna. 95 180. Mamestra persicariae L. (257), 1766, H 66, V 85. 181. Mamestra oleracea L. (260), 1728, F 57, H 64, V 85. 182. Mamestra genistae Bkh. (262), 1776, R 76. 183. Mamestra dissimilis Knoch. (263), 1766, H 65, V 85. 184. Mamestra thalassina Rott. (264), 1766, H 65, V 885. 185. Mamestra pisi L. (266), 1766, H 64, .Hb 77, V 85. 186. Mamestra trifolii Rott. (267), 1766, H 66, V 83. 187. Mamestra dentina Schiff. (269), 1766, H 66, V 85. 188. Mamestra reticulata Vill. (270), 1790, V 85. 189. Mamestra chrysozona Bkh. (271), 1790, V 85. 190. Mamestra serena Schiff. (272), 1790, V 85. 191. Dianthoecia albimacula Bkh. (273), 1766, H 67. 192. Dianthoecia compta Schiff. (275), 1790, V 85. 193. Dianthoecia capsincola Schiff. (276), 1732, F 57, H 66, R..76,V: 85. 194. Dianthoecia cucubali Schiff. (277), 1790, V 85. 195. Dianthoecia irregularıs Hufn. (279), 1766, H 66. 196. Bryophila algae F. (285), 1790, V 86. 197. Bryophila perla F. (287), 1766, H 67. 198. Diloba caeruleocephala L. (288), 1732, F 57, H 62, V 80. 199. Celaena matura Hufn. (291), 1766, H 68, V 83. 200. Hadena ochroleuca Esp.? (295), 1732, F 58. 201. Hadena monoglypha Hufn. (299), 1732, F 58, H 66, Gr. 76, V 8. 202. Hadena abjecta Hb. (299a). 1790, V 85. Noctua nigricans View., eine Neubeschreibung aus der Kur- mark ohne nähere Fundortsangabe, wird von Werneburg auf abjecta Hb. bezogen. Die letztere Art fehlt im engeren Berliner Gebiet, könnte aber im nördlichen Teile der Mark gefunden werden. In den anstoßenden nördlichen Gebieten ist sie wiederholt fest- gestellt worden. Vielleicht ist aber Werneburgs Deutung unrichtig, und es handelt sich um die bei uns nicht seltene Agrotis nigricansL. 203. Hadena laterıtia Hufn. (300), 1766, H 66, V 85. 204. Hadena rurea F. (303), 1766, H 67. 205. Hadena basilinea F. (306), 1766, H 66, V 84. 206. Hadena secalıs L. (309), 1766, H 66, V 86. 207. Ammoconia caecimacula Schiff. (313), 1790, V 83. 208. Polia chi L. (315), 1766, H €4, V 84. 209. Brackionycha sphinx Hufn. (317), 1766, H 67, V 80. 210. Miselia bimaculosa L. (317a), 1790, V 84. Ich bin nicht im Zweifel, daß Vieweg die echte M. bimaculosa vor Augen gehabt hat, wenn auch die Abbildung des Falters nicht recht gelungen ist. Leider wird kein näherer Fundort angegeben. In den Berliner Verzeichnissen wird die Art nicht erwähnt, es sei aber bemerkt, daß sie nach Staudinger sehr selten bei Berlin vorkommt (1855). 211. Miselia oxyacanthae L. (318), 1766, H 64, V 84. 212. Dichonia aprilina L. (319), 1766, H 64, V 86. 12. Heft 94 213. 214. 215. 216. 27. 218. 219. 220. 221. 222. 223. 224. 225. 226. 227. 228. 229. 230. 231. 232. 233. 234. 235. 236. 237. 238. 239. 240. 241. 242. 249. 244. 245. 246. 247. 248. 249. 250. 251. 252. 2593. 254. 255. 256. 257. 258. 259. F. Schumacher: Dibterygia scabriuscula L. (322), 1766, H 65, V 85. Trachea atriplicis L. (326), 1766, H 65, V 85. Euplexia lucidara L. (327), 1766, H 67, V 85. Brotolomia meticulosa L. (328), 1766, H 64, V 84. Naenia typica L. (330), 1766, H 65, V 85. Luceria virens L. (346), 1766, H 65, V 86. Leucania pallens L. (351), 1790, V 82. Leucania comma L. (354), 1790, V 86. Leucania l-album L. (355), 1766, H 65, V 86. Leucania conigera F. (356), 1790, V 85. Leucania lythargyria Esp. (358), 1790, V 85. Leucania turca L. (359), 1766, H 66, R 76, V 85. Grammesia trigrammica Hufn. (360), 1766, H 67, V 82. Caradrina quadripunctata F. (361), 1766, H 67. Caradrina morpheus Hufn. (364), 1766, H 66, V 84. gg tragopoginis L. (374), 1734, F 58, H 68, R 76, V 85. Anshyia pyramidea L. (376), 1766, H 65, V 85. Taeniocampa gothica L. (377), 1790, V 83. Taeniocampa stabilis View. (381), 1790, V 82. Taeniocampa incerta Hufn. (382), 1766, H 65, V 82. Taeniocgmpa munda Esp. (385), 1790, V 82. Panolıs griseovariegata Gze. (386), 1790, V 87, He 87. Dicycla oo L. (388), 1766, H 62, V 86. Calymnia pyralina View. (389), 1790, V 86. Calymnia diffinis L. (391), 1790, V 86. Calymnia trapezina L. (392), 1766, H 65, R 76, V 82. Cosmia paleacea Esp. (393), 1790, V 84. Plastenis retusa L. (396), 1790, V 87. Orthosia lota Cl. (399), 1790, V 82. Orthosia circellaris Hufn. (401), 1766, H 67, V 82. Orthosia helvola L. (402), 1790, V 82. Xanthia citrago L. (407), 1790, V 84. Xanthia fulvago L. (410), 1766, H 65, V 84. Orrhodia erythrocephala F. (413), 1790, V 82. Orrhodia vaccinii L. (415), 1790, V 82. Orrhodia rubiginea F. (416), 1790, V 82. Scopelosoma satellitia L. (417), 1766, H 68, V 86. Xylına socia Rott. (418), 1766, H 68, R 76, V 86. Xylina furcifera Hufn. (419), 1766, H 67, V 85. Xylina ornithopus Rott. (421), 1766, H 66, V 84. Calocampa exoleta L. (423), 1724, F 56, H 64, V 86. Xylomiges consdicillarıs L. (425), 1790, V 85. Calophasia lunula Hufn. (426), 1766, H 66, V 86. Cucullia verbasci L. (427), 1727, F 56, H 64, V 86. Cucullia scrophulariae Cap. (428), 1727, F 56. Cucullia tanaceti Schiff. (431), 1728, F 57, V 2. Cucullia umbratica L. (432), 1766, H 64, V 8 Beiträge zur Kenntnis der märkischen Insektenfauna. 95 260. Cucullia artemisiae Hufn. (435), 1766, H 65, Hb 77, V 86. 261. Cucullia absinthii L. (436), 1766, H 68, V 86. 262. Cucullia argentea Hufn. (437), 1765, H 65, Hb 73, V 77. 86. 263. Anarta myrtilli L. (438), 1766, H 65, V 87. 264. Heliaca tenebrata Sc. (440), 1776, R 76, V 86. 265. Heliothis dipsacea L. (442), 1766, H 67, V 8. 266. Heliothis scutosa Schiff. (443), V 82. Nach Heinrich ist diese Art neuerdings im Berliner Gebiet nicht mehr beobachtet worden. Nach Vieweg war sie vor 1790 bei Berlin sehr selten. Nach Pfützner (1867) war sie (früher) hierselbst nicht selten. Auch Staudinger gibt sie von Berlin an, desgl. die späteren Berliner Verzeichnisse (1879, 1891, 1897). Bartel-Herz (1902) nennen sie ziemlich selten und geben vier Fundorte an: Zehlendörf, Tempelhof, Lichtenrade, Reinicken- dorf. Dazu kommt noch Frankfurt a. ©. (Metzner, Kretschmer, Herrmann). 267. Chariclea delphinii L. (445), 1766, H 65, V 86. 268. Pyrrhia umbra Hufn. (446), 1766, H 65, V 84. 269. Acontia lucida Hufn. (447), 1766, H 66, V 82. 270. Acontia luctuosa Esp. (448), 1790, V 82. 271. Erastria uncula Cl. (451), 1790, V 8. 272. Erastria pusilla View. (453), 1790, V 86. 273. Erastria deceptoria Sc. (454), 1766, H 67, V 86. 274. Erastria fasciana L. (455), 1766, H 67, V 86. 275. Rivula sericealis Sc. (456), 1766, H 65. 276. Prothymnia viridaria Cl. (457), 1790, V 86. 2377. Emmelia trabealis Sc. (458), 1766, H 67, R 76, V 86. 278. Scoliobteryx libatrix L. (459), 1766, H 62, V 80. 279. Abrostola triplasia L. (460), 1766, H €5, R 76, V 84. 280. Abrostola asclepiadis Schiff. (461), 1790, V 84. 281. Abrostola tridartita Hufn. (462), 1766, H 67, V 84. 282. Plusia c-aureum Knoch. (463), 1790, V 84. 283. Plusia chrysitis L. (465), 1766, H €4, R 76, V 84. 284. Plusia festucae L. (466), 1766, H 64, V 84. 285. Plusia pulchrina Hw. (467), 1790, V 84. Von Vieweg als P. jota beschrieben und von Werneburg ebenso gedeutet. Bei der nahen Verwandtschaft beider Arten ist ein Bestimmungsfehler leicht möglich. Da P. fulchrina in der Mark weit häufiger ist, so dürfte auch Viewegs Angabe auf letztere Art zu beziehen sein. Die echte P. jota wird von Frankfurt angegeben (Herrmann). 286. Plusia gamma L. (468), 1724, F 56, H 64, Gl 78, V 84. 287. Plusia interrogationis L. (469), 1766, H 64. 288. Euchdia mi Cl. (470), 1766, H 62, V 82. 289. Euclidia glyphica L. (471), 1766, H 64, V 82. 290. Catephia alchymista Schiff. (473), 1766, H 65, V 83. 291. Catocala fraxini L. (474), 1790, V 83. 12. Heft 95 F. Schumacher: 2392. Catocala electa Bkh. (474a), 1790, V 83. Wird von Vieweg ohne nähere Fundortsangabe als märkisch aufgeführt. In der Berliner Gegend fehlt diese Art. Staudinger ist der einzige, der sie von Berlin angab, aber er erklärt selbst diese Angabe für fraglich. Trotzdem dürfte C. electa in der Lausitz und vielleicht auch in der Neumark zu finden sein. Erwähnt sei, daß Metzner angeblich ein Paar bei Frankfurt a. O. gefangen hat. Kretschmer und Herrmann haben sie ebenfalls dort gefunden. 293. Catocala elocata Esp. (475), 1766, H €4, V 83. 294. Catocala nupta L. (476), 1790, V 83. 295. Catocala sponsa L. (477), 1790, V 88. 296. Catocala promissa Esp. (478), 1790, V 83. 297. Catocala pacta L. (478a), 1790, V 88. Auch diese seltene Art wird von Vieweg als märkisch (leider ohne nähere Fundortsangabe) aufgeführt. Sonst hat sie meines Wissens niemand aus der Mark angegeben. C. pacta bewohnt in der Hauptsache die Ostseeküste und ist von Ostpreußen bis Hol- stein verbreitet. In der Nähe des Gebietes wurde sie bei Stettin, Swinemünde und Anklam gefunden, so daß es nicht ausgeschlossen zu sein scheint, daß C. pacta eines Tages auch auf märkischem Boden entdeckt wird und sich die alte Angabe von Vieweg bestätigt. 298. Catocala fulminea Scop. (478b), 1766, H 67, V 88. Nach Heinrich soll C. fulminea Scop. hin und wieder im Osten des Berliner Gebiets bei Wriezen, Buckow und Strausberg gefunden sein. Es ist interessant, daß C. fulminea bereits von Hufnagel, der sie als Phalaena Manturna neu beschrieb, sehr selten bei Berlin gefunden wurde, und daß sie auch Vieweg als sehr selten von Berlin und ferner von Frankfurt o. O. angibt. Auch Staudinger macht sie von Berlin als sehr selten namhaft. Das Vorkommen bei Frankfurt a. O.haben Metzner und Kretsch-: mer bestätigt. In den neueren Berliner Verzeichnissen fehlt dieses Tier. 299. Toxocampa pastinum Tr. (479), 1790, V 883. Die Beschreibung von Viewegs Noctua lusoria wurde von Werneburg auf T. lusoria L. bezogen, wahrscheinlich ist sie aber auf T. pastinum zu beziehen. Die echte T. lusoria fehlt im Berliner Gebiet. 300. Lasbeyria flexula Schiff. (480), 1767, H 71. 301. Parascotia fuliginaria L. (481), 1767, H 68. 302. Epizeuxis calvaria F. (483), 1790, V 86. 303. Habrosyne derasa L. (500), 1766, H 67. 73. 304. Thyatıra batis L. (501), 1766, H 63, V 8. 305. Cymatophora duplaris L. (505), 1766, H 67. 306. Polyploca flavicornis L. (506), 1790, V 86. 307. Polyploca ridens F. (507), 1766, H 6. 308. Brephos parthenias L. (508), 1790, V 83. 309. Pseudoterpna pruinata Hufn. (511), 1767, H 69, Hb 77. Beiträge zur Kenntnis der märkischen Insektenfauna. 97 310. Geometra papilionaria L. (512), 1767, H 68. 311. Euchloris pustulata Hufn. (514), 1767, H 69. 312. Thalera fimbriahis Sc. (517), 1732. F 58. 1767, H 71. 313. Thalera putata L. (518), 1767, H 68. 314. Acidalia similata Thbg. (521), 1767, H 72. 315. Acidalia muricata Hufn. (523), 1767, H 71. 316. Acidalia dimidiata Hufn. (524), 1767, H 71. 317. Acidalia bisetata Hufn. (530), 1767, H 73. 318. Acidalia humiliata Hufn. (533), 1767, H 72. 319. Acidalia emarginata L. (538), 1767, H 70. 320. Acidalia immorata L. (539), 1767, H 72. 321. Acidalia rubiginata Hufn. (540), 1767, H 71. 322. Acidalia incanata L. (541a), 1767, H 72. Diese Art ist aus dem Berliner Gebiet nicht bekannt. Vermut- lich ist die Deutung Werneburgs falsch. Nach gütiger Mitteilung von Herrn Heinrich, vielleicht Ac. strigilata oder griseata. Die echte Ac. incanata wird von Frankfurt a. O. angegeben (Kretschmer, Herrmann). 323. Acidalia remutaria Hb. (543), 1767, H 70, H 71? 324. Acidalia ornata Sc. (549), 1767, H 70. 325. Ephyra pbendularia Cl. (551), 1767, H 70. 326. Ephyra punctaria L. (555), 1767, H 69. 327. Rhodostrophia vibicaria Cl. (557), 1767, H 72. 328. Timandra amata L. (558), 1767, H 69. 329. Lythria purpuraria L. (559), 1767, H 69. 330. Ortholita plumbaria F. (560), 1767, H 70. 331. Ortholita limitata Sc. (561), 1767, H 72. 332. Ortholita moeniata Sc. (562), 1767, H 71. 333. Mesotype virgata Rott. (564), 1767, H 71. 334. Minoa murinata Sc. (565), 1767, H 70. 335. Lithostege farinata Hufn. (566), 1767, H 72. 336. Lithostege griseata Schiff. (567), 1767, H 71. 337. Anaitis plagiata L. (568), 1767, H 70. 338. Chesias spartiata Fuessl. (569), 1782, Hb 77. 339. Lobophora halterata Hufn. (572), 1767, H 71. 340. Cheimatobia brumata L. (576), 1767, H 72. 341. Tribhosa dubitata L. (577), 1767, H 72. 342. Eucosmia undulata L. (579), 1767, H 70. 343. Scotosia vetulata Schiff. (580), 1767, H 68. 344. Scotosia rhamnata Schiff. (581), 1767, H 70. 345. Lygris druinata L. (582), 1724, F 56; H 70; RI 76. 346. Larentia ocellata L. (588), 1767, H 73. 347. Larentia bicolorata Hufn. (589), 1767, H 71; R 76. 348. Larentia siterata Hufn. (592), 1728, F 57; H 70; R 76. 349. Larentia miata L. (592a), 1767, H 72. Neuerdings nicht im Berliner Gebiet gefunden, dagegen bei Frankfurt a. ©. (Herrmann). Kommt bei Greifswald vor. 350. Larentia truncata Hufn. (593), 1767, H 70. Archiv au tn 7 12. Heft F. Schumacher: . Larentia viridaria F. (595), 1767, H 71. . Larentia fluctuata L. (596), 1767, H 71. . Larentia quadrifasciaria Cl. (599), 1767, H 72. . Larentia ferrugata Cl. (600), 1000, H 72. . Larentia designata Rott. (603), 1767, H 72. 356. 357. 358. 399. 360. 361. 362. Larentia cuculata Hufn. (608), 1767, H 71. Larentia albicillata L (614), 1767, H 72. Larentia alchemillata L. (618), 1767, H 71. Larentia obliterata Hufn. (623), 1767, H 71. Larentia luteata Schiff. (624), 1767, H 68. Larentia bilineata L. (626), 1767, H. 70; R 76. Larentia sordidata F. (626a), 1767, H 70. Werneburg bezieht Hufnagels Phalaena Miata auf L. sordi- data. Heinrich hat neuerdings die letztere Art für das Berliner Gebiet festgestellt. Falls Werneburgs Deutung zutrifft, ist also L. sordidata ein alter Bestandteil des Faunengebietes. 363. 364. 369. 366. 367. 368. 369. 370. 371. 372. 373. 374. 375. 376. 377. 378. 379. 380. 381. 382. 383. 384. 385. 386. 387. 388. 389. Larentia comitata L. (632), 1767, H 71. Larentia sagittata E. (633), 1767, H 70. Tephroclystia oblongata Thbg. (635), 1722, F. 55; H 71. Tephroclystia innotata Hufn. (660), 1767, H 72. Chloroclystis vectangulata L. (665), 1767, H 70; R 76. Abraxas grossulariata L. (671), 1721, F 55; H 71. Abraxas marginata L. (673), 1767, H 70. Deilinia pusaria L. (677), 1767, H 68; R. 76. Ellopia prosapiaria L. (680), 1767, H 69. Ennomos autumnaria Wernb. (682), 1767, H 69. Ennomos quercinaria Hufn. (683), 1767, H 69. Selenia tetralunaria Hufn. (688), 1767, H 68; R 76. Angerona prunaria L. (692), 1767, H 69. Ourapteryx sambucaria L. (693), 1767, H 69. Eurymene dolabraria L. (694), 1767, H 69. Opisthograptis luteolata L. (695), 1767, H 70. Epione apiciaria Schiff. (696), 1767, H 68; R 76. Semiothisa notata L. (699), 1767, H 70; R 76. Semiothisa liturata Cl. (701), 1767, H 72. Hybernia defoliaria Cl. (705), 1766, H 69. Biston pomonaria Hb. (710), 1738, F 58. Biston hirtaria Cl. (711), 1738, F 58; H 68. Biston strataria Hufn. (712), 1767, H 69. Amphidasis betularia L. (713), 1766, H 69. Boarmia repandata L. (716), 1767, H. 70. Boarmia consortaria F. (718), 1767, H 68; R 76. Boarmia lichenaria Hufn. (720), ?1732, F. 57; 1767, H 69; ER 76. 390. ‘391. 392. 393. Boarmia jubata Thbg. (721), 1767, H 72. : Boarmia luridata Bkh. (726), 1767, H 69. Boarmia punctularia Hb. (727), ? 1767, H 69. Tephronia sebiaria Hufn. (728), 1767, H 69. 394. 395. 396. 397. 398. 399. 400. 401. 402. 403. 404. 405. 406. 407. Beiträge zur Kenntnis der märkischen Insektenfauna. 99 Fidonia fasciolaria Rott. (732), 1767, H 69. Ematurga atomaria L. (734), 1767, H 69; Hb. 77. Bupalus piniarius L. (735), 1767, H 68. Thamnonoma wauaria L. (736), 1721, F. 55. H 68. Phasiane clathrata L. (739), 1767, H 72. Nola cucullatella L. (744), 1721, F 55. Earias chlorana L. (751), 1721, F 55. Syntomis phegea L. (754), 1727, F 57; H 61; V 79. Dysauxes ancilla L. (755), 1789, V 81. Spilosoma mendica Cl. (756), 1766, H 63; V 81. Spilosoma lubricipeda L. (757), 1721, F 55;-H 62; R 75; V 81. Spilosoma menthastri Esp. (758), 1766, H 62; R 95; V 81. Phragmatobia fuliginosa. L. (760), 1766, H 63; V 81. Parasemia plantaginis L. (761), 1789, V. 81. Nach Heinrich neuerdings im Berliner Gebiet nicht mehr beobachtet. Vieweg verzeichnet diese Art von Brandenburg a. H. In den neueren Berliner Verzeichnissen wird P. #lantaginis von 1891 ab geführt und als selten resp. sehr selten von Finkenkrug und Rüdersdorf angegeben. 408. 409. 410. 411. 412. 413. 414. 415. 416. 417. 418. 419. 420. 421. 422. 423. 424. 425. 426. 427. 428. 429. 450. 431. 432. 433. 434. 435. Fumea casta Pall. (802), 1727, F 56. Rhybaria purpurata L. (762), 1789, V 81. Diacrisia sanio L. (763), 1789, V 81. Arctinia caesarea Gze. (764), 1789, V 81. Arctia caja L. (765), 1721, F 54; H 62; R 75. V 81. Arctia villica L. (766), 1732, F 57; H 62; V 81. Arctia hebe L. (767), 1728, F 57; H 63; V 81. Callimorpha dominula L. (768), 1766, H 63; V 81. Coscinia striata L. (769), 1766, H 63; R 75; V 81. Hipocrita jacobaeae L. (771), 1766, H 64; V 81. Moiltochrista miniata L. (773), 1789, V 81. Endrosa irrorella Cl. (774), 1790, V 82. Cybosia mesomella L. (776), 1790, V 82. Gnophria rvubricollis L. (778), 1766, H 64; V 81. Ceonistis quadra L. (779), 1766, H 64; V 82. Lithosia lurideola Zinck. (782), 1790, V 82. Lithosia complana L. (783), 1766, H 64. Lithosia lutarella L. (785), 1790, V 82. Lithosia sororcula Hufn. (786), 1766, H 66; V 82. Pelosia muscerda Hufn. (787), 1766, H 67; V 82. Zygaena purpuralis Brünn. (788), 1766, H 61; R 75; V 79. Zygaena lonicerae Schev. (792), 1789, V 79. Zygaena filidendulae L. (793), 1766, H 61; R 75; V 79. Zygaena ephialtes L. (794), 1789, V 79. Zygaena carniolica Scop. (795), 1789, V 79. Ino pruni Schiff. (796), 1789, V 79. Inö statices L. (797), 1766, H 61; V 79. Cochlidion limacodes Hufn. (78): 1766, H 67; V 81. 7* 12. Heft 100 456. 457. 438. 439. 440. 441. 442. 443. 444. 445. 446. 447. 448. 449. 450. 451. 452. 453. 454. 455. 456. 457. 458. 459. 460. 461. 462. 463. 464. 465. 466. 467. 468. 469. 470. 471. 472. 473. 474. 475. F., Schumacher. Epichnopterix pulla Esp. (803), 1789, V 81. Pachythelia villosella O. (809), 1789, V 81. Canephora unicolor Hufn. (810), 1766, H 68. Trochilium apiforme Cl. (811), 1766, H 61; V 79. Sciapteron tabaniforme Rott. (813), 1775, R 75; V 79. Sesia spheciformis Gern. (815), 1789, V 79. Sesia tipuliformis Cl. (816), 1766, H 61; R 75; V 79. Sesia vespiformis L. (818), 1775, R 75; V 79. Sesia culicıformis L. (820), 1766, H 61; V 79. Sesia empiformis Esp. (823), 1789, V 79. Sesia muscaeformis View. (824), 1789, V 79. Cossus cossus L.(827), 1728, F 57; H 62, 73; V 80. Zeuzera pyrina L. (829), 1734, F 58; H 65, 73; V 80. Hepialus humuli F. (830), 1790, v 81. Hepialus hecta L. (833), 1790, V 81. Phycita spissicella F., 1724, F 56. Aglossa pinguinalis L., 1721, F 55. Nymphula stagnata Don., 1767, H 72. Nymphula nymphaeata L., 1767, H 71. Cataclysta lemnata L., 1767, H 72. Eurrhyparia urticata L., 1767, H 70. Evergestis straminalis Hb., 1767, H 72. Phlyctaenodes palealis Schiff., 1767, H 71. Pyrausta sambucalis Schiff., 1767, H 72. Orneodes hexadactyla L., 1721, F 55. Cacoecia rosana L., 1724, F 56. Evetria resinella L., 1732, F 57. Olethreutes salicella L., 1724, F 56. Eudemis artemisiana Zell., 1724, F 56. Carpocapsa pomonella L., 1728, F 57. Yponomeuta padella L., 1724, F 56. Yponomeuta malinella Zell., 1724, F 56. Plutella porrectella L. ?., 1724, F 56. Plutella maculipennis Curt., 1722, F 55. Chrysopora stipella f. naeviferella Dup., 1721, F 55. Coleophora fuscedinella Zell., 1720, F 54. Coleobphora currucipennella Zell., 1720, F 54. Lithocolletis emberizaepennella Bkh., 1721, F 55. Lithocolletis sbinicolella Zell., 1721, F 55. Lyonetia clerkella L., 1680, B 53. Nachtrag. 62a Lycaena cyllarus Rott. (84), 1775, R 75. 12. Heft Nota. (Variabilität der Coceinella 10-punctata L.). 101 Nota. ‚(Variabilität der Coceinella 10-punctata L.). Von F. Schumacher, Charlottenburg. Herr G. Reineck hat in vorliegender Zeitschrift 83, Abt. A. 1. 1917 [1919], S. 43—49, 109 Fig. eine Arbeit ‚Über die Aber- rationsfähigkeit von Coccinella 10-punctata L.‘‘ veröffentlicht. Dem geschätzten Verfasser scheint die Tatsache entgangen zu sein, daß bereits der Italiener G. Della Beffa dasselbe Thema behandelt hat. Die für das Studium der Variabilität der Cocci- nelliden sehr wichtige Arbeit, betitelt ‚‚Revisione dei Coccinellidi italiani‘ ist in den Jahren 1912—1914 in der Rivista Coleotterolo- gica Italiana erschienen [Bd. X, 1912, S. 145—192, 117—132 (recte 217—232); XII, 1913, S. 6—22, 29—44, 55—73, 83—98, 114—148, 149—180, 207”—216, 218—233; XIII, 1914, S. 18—24, 88—101, 121—128; Taf. I—-VII und Erkl.]. In dieser Arbeit wird Coccinella (Adalia) 10-punctata L. auf S. 59—73 und 83—84 des 11. Bandes behandelt, und es werden auf den Tafeln III und IV 53 Formen abgebildet. Der Text erstreckt sich bis auf die einzelnen Aberrationen unter Beibehaltung der Weise’schen Formen- uppen. Als neue Formen werden beschrieben: conglobata (S. 68, Taf. III, Fig. 76 = etwa Fig. 60 bei Reineck) und 8-Punctulata (S. 73, Taf. IV, Fig. 5 = etwa Fig. 94 bei Reineck). Ferner sei aufmerksam gemacht auf die Studie von G. Della Beffa ‚„Ano- malie cromatiche osservate nello studio dei Coccinellidi“ (l. c. XII, 1914, S. 139—148, 24 Fig.), worin von C. 10-punctata drei asymmetrische Formen beschrieben und abgebildet werden (S. 145, Fig. 15—17). « 12. Heft 102 Embrik Strand: H. Sauter’'s Formosa-Ausbeute: Noctuidae II nebst Nachträgen zu den Familien Arctiidae, Lymantriidae, Notodontidae, Geo- metridae, Thyrididae, Pyralididae, Tortricidae, Gelechiidae und Oecophoridae. Von Embrik Strand. Als Fortsetzung und Schluß der im Archiv für Naturgeschichte 1917 A. 10 p. 129sq. enthaltenen Arbeit ‚‚Noctuidae I“ der Sauter’- schen Formosa-Ausbeute nebst einigen Nachträgen zu früher behan- delten Heterocerenfamilien derselben Ausbeute wird hiermit folgende Arbeit veröffentlicht, die gleichzeitig den Schluß meiner. Arbeiten über Sautersche Lepidoptera überhaupt bildet, indem weiteres Material nicht vorliegt. Indem ich auf die einleitenden Worte zum ersten Teil dieser Arbeit verweise und ebenso auf mein in der Stettiner Entomol. Zeitung 79, p. 249—250 (1919) veröffent- lichtes Verzeichnis aller über das im Deutschen Entomologischen Museum vorhandene, von Sauter gesammelte Heterocerenmaterial publizierten Arbeiten, behalte ich mir für später vor, eine Über- sicht der ganzen Heterocerenfauna von Formosa zu geben. — Auch in diesem Fall gehören sämtliche Typen dem genannten Museum. Fam. NOCTUIDAE. Subfam. Metachrostinae. Gen. Metachrostis Hb. Metachrostis conspersa Butl. Ein $ von Kosempo ]. 1910. Augen nicht behaart. Fühler kräftig ziliiert. Proboscis’ vor- handen. Palpen schräg nach oben und vorn gerichtet, das zweite Glied das Niveau des Scheitels nicht ganz erreichend, das dritte ganz klein, beide anliegend beschuppt, fast nackt erscheinend. Thorax und Abdomen anliegend beschuppt und ebenso die Beine. Tibien III quadricalcarat und unbestachelt. Im Hinterflügel ent- ‚springen 3 und 4 sowie 6 und 7 aus je einem Punkt (Ecke der Zelle), 8 ist mit 7 eine kurze Strecke vereinigt, aber an der Basis unver- ' kennbar divergierend, 5 ist an der Basis leicht niedergedrückt und 4 näher als 6. Auch im Vorderflügel entspringt 5 unter der Mitte der Discozellulare, wenn auch von 4 eine Strecke weit ent- fernt; 6 entspringt hinter der Ecke, 7 aus der Ecke, 8 +9 + 10 sind gestielt und zwar entspringt 10 unweit der Zelle, 8 dagegen etwa in der Mitte zwischen Zelle und Flügelspitze, worin sie aus- läuft. Areola fehlt. H. Sauter’s Formosa-Ausbeute: Noctuidae II, etc. 103 Die Art ähnelt dem Bilde von Churia maculata Mr. in Lepid. of Ceylon t. 150, £. 7; sie hat aber im Vorderflügel zwei schwarze Discalpunkte, nämlich einen auf der Discozellulare und einen in der Zelle, etwas außerhalb der Mitte derselben. Ferner sind hier ‚etwa 7 schwarze Sublimbalpunkte im Vorderflügel vorhanden, während maculata deren nur drei hat. Die Unterseite der Vorder- flügel ist einfarbig grau-bräunlich übergossen, während die Hinter- flügel blaß strohgelblich, nur im Costalfelde leicht bräunlich bestäubt sind. Die nicht tadellos erhaltenen Fransen scheinen einfarbig zu sein und zwar wie die entsprechende Flügelfläche gefärbt, oben und unten. Scheitel und Brustseiten weißlich. Palpen außen braun, innen strohgelblich. Flügelspannung 17 mm, Vorderflügellänge 8.5 mm, Körper- länge ebenfalls 8.5 mm. Die Art ist aus Formosa beschrieben und zwar als Limaco- dide (sub gen. Aphendala) in Proc. Zool. Soc. London 1880, p. 673. Hampson hat sie dann in Fauna Brit. India Moths II. p. 327 richtig zu den Eulen gestellt; daß er sie mit der Gattung Metachrostis vereinigt, scheint mir aber nicht ganz gelungen zu sein, denn sie erscheint darin etwas fremdartig. Ohne vorläufig daran etwas zu ändern, gebe ich jedoch oben die wichtigsten generischen Merk- male an. Gen. Swinhoea Hamps. Swinhoea vegeta Swh. Ein @ von Kosempo X. 1911. Das 2 weicht sonst nicht we- sentlich vom gab (vgl. Fauna of Brit. India, Moths II. p. 324— 325, f. 175 und Proc. Zool. Soc. Lond. 1885, p. 475, t. 28, f. 14, sowie in Seitz’s oriental. Noctuen, fig. 25a), aber Rippe 6 der Vorderflügel entspringt hinter der Areola und 7 ist mit 8 + 9 ge- stielt. Da aber im anderen, etwas beschädigten Flügel die Areola kleiner als in dem hier beschriebenen Flügel ist, so ist also jeden- falls hier eine Mißbildung vorhanden, die vielleicht auch auf das Verhalten der Rippe 7 eingewirkt hat. Subfam. Euxoinae. Gen. Rhyacia Hb. Rhyaecia nigrosigna Mr. Ein $ von Suisharyo II. 1912. | Flügelspannung 37 mm, Vorderflügellänge 16.5 mm, Körper- länge 16.5 mm. Anm. In Hampsons Cat. Lep. Phal. Noct.:werden Chloridea armigera Hb. und assulia Gn. als einzige „Agrotinae‘ aus For- mosa angegeben. Subfam. Hadeninae. Gen. Barathra Hb. Barathra brassicae L. | Ein @ von Kosempo 7. IV. 1910. Diese europäische Art ist schon längst auch aus Ostasien und Indien bekannt. 12. Heft 104 Embrik Strand: Gen. Hyphilare Hb. Hyphilare deeisissima WIk. 1 &: Kosempo I. 1910. Ziemlich abgerieben, wohl der ab. decolor Warr. am nächsten stehend; ähnelt sehr Zaniata Hamps., aber das Apicalfeld der Hinterflügel ist nicht lang behaart. Hyphilare duplicata Butl. v. limbopuneta Strand n. v. Ein 2 von Alikang XI. 1909. Unter Berücksichtigung des nicht ganz frischen Zustandes des Exemplares stimmt es ganz mit dem Bild von H. duplicata Butl. in Seitz’ Oriental. Noctuen (f. 12a) überein, abgesehen davon, daß die Hinterflügel schwarze Saumpunktstriche haben, ebenso wie die Vorderflügel. Hyphilare Loreyi Dup. (var. ?) Ein @ von Alikang V. 1911, ein $ von Suisharyo II. 1912. Der Art charakteristisch ist auf der Unterseite der Vorderflügel schwärzliche Beschuppung der Basis der Rippen 4 und 5, wozu beim $ noch solche Beschuppung an der Basis von 6 und 7 hinzu- kommt. — Das 9 spannt 30 mm, bei 14 mim Vorderflügellänge und 13 mm Körperlänge, das $ bezw. 33, 16 und 17 mm. Leider habe ich kein europäisches Material zum Vergleich; die rein weißen Hinterflügel zeigen nur Spuren dunkler Bestäubung auf den Rip- pen im Saumfelde und die dunkle Punktierung des Saumes tritt ebenfalls nicht scharf hervor. Der weiße Discocellularpunkt ist bei beiden Geschlechtern, die in Färbung und Zeichnung über- haupt kaum greifbare Unterschiede aufweisen, ganz deutlich. Von Duponchels Originalabbildung der Art wäre abweichend, daß die Vorderflügel mehr ockergelblich und weniger bräunlich über- zogen sind, und daß die Zeichnung der Hinterflügel weniger deutlich ist, ferner ist von einer Spaltung des dunklen Längsstreifens an der Basis, wie an der Figur angedeutet, nichts zu erkennen. Freyers Abbildung der Loreyi (t. 413, f. 2) weicht insbesondere durch die Unterseite ab, denn meine Exemplare sind auf der Unterseite der Vorderflügel weißlich (cfr. jedoch Bemerkung oben!) und auch die Hinterflügel unten im Costalfelde haben keine dunkle, sondern höchstens etwas graugelbliche Bestäubung. Ferner zeigt Freyers Figur eine zusammenhängende einfache dunkle Saumlinie der Hinterflügel oben, was hier insofern nicht zutrifft, als eine solche Linie nur angedeutet ist und darin heben sich die schwarzen Saumpunkte ganz deutlich ab. Aus dem schon Gesagten ergeben sich auch die Abweichungen von Herrich-Schäffers Figuren. Gen. Sideridis Hb. Sideridis roseilinea WIk. Zwei $& von Alikang XI. 1909. Nur das eine Exemplar ist gut erhalten; es stimmt im Vorderflügel besser mit dem Bild des Q als mit dem des in Seitz’ orientalischen Noctuen (f. 12), während die Hinterflügel fast so weiß wie die des männlichen Bildes sind. H. Sauter’s Formosa-Ausbeute: Noctuidae II, etc. 105 Anm. 1. In Hampson’s Cat. Lep. Phal. Noct. werden nur folgende Hadeninae von Formosa angegeben: Cirphis insularis er loreyi Dup. und formosana Butl. sowie Borolia Percussa utl. Anm. 2. Von Cuculliinae liegt mir keine Art aus Formosa vor und auch in Hampson’s Cat. Lep. Phal. (Bd. VI) ist keine einzige von dort angegeben. Subfam. Amphipyrinae. Gen. Dipterygia Steph. Dipterygia fuscocana Strand n. sp. Ein 3 von Kosempo 7. VIII. 1911. Die generische Bestimmung ist insofern ein wenig fraglich als die Thoraxbeschuppung etwas ruppig geworden, so daß die Schöpfe nicht mehr genau zu erkennen sind. Jedenfalls ist in der Linie zwischen den Vorderrändern der Vorderflügel in der Längslinie des Thorax ein kleiner, vertikaler, der Länge nach gefurchter Schopf und vom Metathorax entspringt ein horizontal nach hinten gerichteter Schopf, der nicht gefurcht ist, jedenfalls nicht am Ende. Die Basalhälfte des Abdominalrückens mit 4 kleinen, gleichgroßen, in Längslinie angeordneten Schöpfen. Stirm durch vorstehende Beschuppung im Profil stark gewölbt erscheinend, also ohne einen richtigen Schopf (d. h. wenn diese Beschuppung hier nicht etwas abgenutzt ist). Das Endglied der Palpen ist fast senkrecht gerichtet und reichlich !/, der Länge des zweiten Gliedes, Fühler einfach, mit fast mikroskopischer Ziliierung. Im Vorderflügel ist 2 ziemlich weit von der Ecke, 3, 4 und 5 sind einander an der Basis genähert, aber doch unter sich deutlich getrennt, 6 entspringt aus der vorderen Ecke und berührt die Mitte der Hinterseite der auffallend langen und schmalen Areola, aus deren Spitze 7 und 8 +9 entspringen, während 10 ganz nahe dem Stiel von 8 +9, also fast aus der Spitze entspringt. Im Hinterflügel sind 3 und 4 an der Basis ganz nahe beisammen, jedoch sich nicht berührend, während 6 und 7 aus einem Punkt entspringen. — Flügelspannung 40, Vorderflügel- länge 19, Körperlänge 17 mm. Vorderflügel zwischen Basis und Postmedianbinde dunkel aschgrau, während außerhalb letzterer die Flügelfläche ein wenig heller und mehr bräunlichgrau ist. Die Postmedianquerbinde besteht aus einer tiefschwarzen, scharf markierten, zickzack-wellenförmigen, außen grauweißlich ange- legten Linie, die am Hinterrande um 10, am Vorderrande um 11.5 mm von der Flügelwurzel entfernt und zwischen Zelle und Saum saumwärts stark konvex gebogen ist. Das dunklere Proximal- feld läßt auf dem Vorderrande zwei verloschene schwarze Doppel- fleckchen erkennen; der Ring- und der Nierenfleck sind im In- nern von der Grundfarbe der Flügelfläche, ersterer ist von einer schwarzen, nur. vorn (vielleicht bisweilen auch hinten) unter- brochenen Linie umgeben, während der Nierenfleck nur basal- 12. Heft 106 Embrik Strand: wärts schwarz eingefaßt ist. Auch die dritte der charakteristi- ‚schen Makeln ist so gefärbt und eingefaßt; alle drei recht undeut- lich. Kurz innerhalb des Ringflecks läßt sich eine undeutliche, vielfach unterbrochene, zickzackförmig gebrochene Antemedian- querlinie zur Not erkennen und Reste einer ähnlichen Linie zwischen dieser und der Basis scheinen noch vorhanden zu sein. Die Fransen sind so weit erkennbar wie die Flügelfläche, aber mit hellerer Basis. Hinterflügel oben bräunlich grau, in der Dorsalhälfte mit Andeutung einer dunkleren, außen heller an- gelegten Medianquerbinde. Unterseite beider Flügel heller bräun- lich-grau, mit dunklerer Postmedianbinde und Discozellularfleck ; letzterer ist aber im Vorderflügel höchst undeutlich. Körper und Extremitäten wie die entsprechende Flügelfläche. — An den Thoraxseiten, so weit erkennbar ohne Zusammenhang mit den Beinen, findet sich je ein eigentümlicher, horizontal, längs- gerichteter, kräftiger Pinsel braungelber Haare, was jedenfalls ein männliches Merkmal sein wird. — Färbung und Zeichnung ähneln denjenigen bei ‚‚Mamestra‘‘ terranea in Ill. Het. Br. Mus. 7, t. 127, f. 10, aber die an dieser Figur so deutliche Ouerlinie durch die Mitte des Saumfeldes ist bei meiner Art nicht vorhanden, etc. Gen. Euplexia (Steph.) Hamps. 1894. Euplexia (?) amblypennis Strand n. sp. Ein & von Anping VII. 1911. Flügelspannung 26, Vorderflügellänge 12,5, Körperlänge 13.5 mm. Vorderflügel im Saumfelde fast einfarbig graubraun oder borkbraun und zwar in einer Länge von 1.8bis 2.5 mm, welches Feld wurzelwärts von einer schwarzen, geschlängelten Linie begrenzt wird, die im Dorsalfeld saumwärts konkav, zwischen den Rippen 8 und 5 saumwärts konvex, im Felde 5 wieder saumwärts konkav, dann bis zum Vorderrande wieder einmal saumwärts konvex ge- bogen ist. Diese Grenze ist jedoch höchst undeutlich, denn die Färbung der übrigen Flügelfläche weicht nur wenig vom Saum- felde ab: die meistens auffallend großen Schuppen sind schwarz mit violettlichem Anflug und fein graulichweiß gerandeter Spitze, in der Mitte der Flügelfläche ist die Färbung mehr braun. In etwa 3 mm Entfernung von der Flügelbasis läßt sich im Dorsal- felde die hellgraue, außen dunkler gerandete, zweimal einen wurzel- wärts offenen Winkel bildende Antemedianlinie erkennen, deren Fortsetzung bis zum Costalrande höchstens angedeutet ist. Die Nierenmakel ist innen braun, außen weißlich mit braunem Rand begrenzt, vorn und hinten offen; die höchst undeutliche Ring- makel ist grau, die Zapfenmakel kaum noch zu erkennen. Die Distalhälfte des Costalrandes trägt 5 kleine weiße Querpunkt- flecke, von denen die vier proximalen paarweise, der distale ver- einzelt angeordnet ist. An der Basis des Dorsalrandes ist ein grauweißlicher Wisch. Die Fransen wie das Saumfeld, am Ende der Rippen undeutlich hell durchschnitten. Die Unterseite ist H. Sauter’s Formosa-Ausbeute: Noctuidae II, etc. 107 hell bräunlichgrau, auf der Discozellulare ein weißlicher Quer- wisch, unweit der Basis erscheint ein kleinerer weißlicher Wisch. Hinterflügel oben weiß oder höchstens in der Mitte des Saum- feldes und im Costalfelde eine schwache dunklere Beschuppung erkennbar, auch die Fransen weiß; unten weiß mit graulicher Beschuppung im Costalfelde und der vorderen Hälfte des Saumes. Kopf, Thorax, Palpen und Fühler von der dunklen Färbung der Vorderflügel; der Hinterleib ist so ölig, daß seine Färbung nicht mehr sicher erkennbar ist, er erscheint zwar dunkel, dürfte jedoch wenigstens etwas heller als der Vorderleib sein. Die Beine haben hell geringelte Tarsen, scheinen aber sonst dunkel zu sein. Die generische Bestimmung ist etwas fraglich u. a. weil wegen des Öligwerdens und der auch sonst nicht tadellosen Erhaltung des Abdomens die Bekleidung desselben nicht genau zu erkennen ist, jedenfalls scheinen 2—3 kleine Rückenschöpfe auf den proxi- malen Segmenten vorhanden und wahrscheinlich sind auch kleine Seitenschöpfe vorhanden gewesen. Das zweite Palpenglied ist beschuppt, nicht behaart; das dritte ist etwa halb so lang wie das zweite. Der Scheitel an jedem Seitenrand mit einem feinen Schuppenlängskiel. Auf dem Thorax ist nur ein ziemlich großer, aber wie es scheint einfacher Schopf auf dem Metathorax vor- handen. Das Tier erinnert an Prodenia (litura), hat aber erheblich kürzere Vorderflügel mit konvexem, wenig schrägem Saum. Die. Fühler sind kräftig fasciculat, die zilientragenden Höcker in gewisser Richtung gesehen zahn- bis fast kammförmig erscheinend. Im Hinterflügel ist-5 schwach, entspringt unter der Mitte der Disco- zellulare, aber parallelzu4;2und3 sowie 6 und 7 aus einem Punkt (Ecke der Zelle). Im Vorderflügel entspringt 6 aus der Ecke der Zelle, 7 sowie der Stielvon 8+ 9 aus einem Punkt, der Spitze der Areola, 10 aus dem Vorderrande der Areola.. Der Saum beider Flügel ganz schwach krenuliert oder eher unduliert, im Vorderflügel am deutlichsten. Augen nackt, so weit erkennbar nicht bewimpert. Gen. Triphaenopsis Butl. Triphaenopsis ella Strand n. sp. Drei 92 von Kosempo VIII. 1911. Zu dem einen gehört ein Kokon, aus dem, laut Notiz des Sammlers, das Exemplar geschlüpft ist. Er ist lebhaft zitronengelb mit einigen unregel- mäßigen und vielleicht „künstlichen‘‘ orangefarbenen Flecken, 27 mm lang, mitten bis 10 mm breit, im Profil am einen Ende breit quergeschnitten, am anderen zugespitzt erscheinend, rauh, pergamentähnlich, matt, unbehaart, mit einigen 'tiefschwarzen punktförmigen Höckern, insbesondere am breiten Ende, an einem ca. 54 mm langen und bis 23 mm breiten Blatt festgesponnen und zwar wie ich sicher glaube, an der Unterseite; diese ist hell- grün, die Oberseite dunkelgrün, jene passt also am besten mit der Färbung der Puppe überein, die aber dennoch ziemlich ab- sticht, so daß von Schutzfärbung hier nicht gesprochen werden kann, eher das Gegenteil. 12. Heft 108 Embrik Strand: Mit T. pulcherrima Mr. verwandt. Endglied der Palpen etwa 2/, der Länge des Mittelgliedes. — Flügelspannung 42, Vorder- flügellänge 21, Körperlänge 21 mm. Färbung und Zeichnung er- innern an Aucha nectens W]Ik. (cfr. Seitz, Oriental. Noct., f. 19 i), die Grünfärbung ist jedoch lebhafter mit gelblichem Anflug; zwischen Zelle und Saum, von letzterem ebenso wie vom Flügel- vorderrande um fast den Durchmesser entfernt, ist ein subtrian- gulärer, dunkler, unter der Lupe ockerige und blaue Schuppen zeigender, von der umgebenden grünen Flügelfläche nur wenig abweichender Wisch, der innen von einer schwarzen, schräg zwischen Analwinkel und fast Costalrandmitte verlaufenden schwarzen Zickzacklinie begrenzt wird; eine ähnliche Querlinie ver- läuft 2—3 mm weiter wurzelwärts subparallel mit der beschriebenen Linie; zwischen dieser und Flügelbasis finden sich etwa dreiähnliche, subparallele, undeutliche schwarze Querlinien; saumwärts wird der dunkle Wisch von einer schwarzen Zickzack-Wellenlinie be- grenzt, die auf dem Costalrande in 3.5 mm Entfernung von der Flügelspitze anfängt und subparallel zum Saume bis zur Rippe 3 verläuft, dann wurzelwärts umbiegt und sich mit der im Anal- winkel auslaufenden Querlinie vereinigt; der Saum ist heller grün, aber auf den Rippen schwarz durchschnitten und ähnlich sind die Fransen, allerdings mit dunklerer Teilungslinie und hellerer Apicalhälfte, im Analwinkelfeld am hellsten. — Hinter- flügel matt schwarz mit einer orangefarbenen, 1.5 mm breiten, saumwärts konvex gebogenen, zwischen Rippe 6 und der Dorsal- falte sich erstreckenden, verloschenen Querbinde am Ende der Zelle; auch die Fransen sind orangegelblich hinter der Rippe 6, jedoch stellenweise dunkler quergeschnitten oder gemischt, gegen- über den Rippen 2 und 3 weißlich. Unterseite beider Flügel orange- gelb mit maättschwarzer Saumbinde, die im Vorderflügel am Vorderrande 7, am Hinterrande 3.5 mm breit, im Hinterflügel mitten 5 mm breit ist; außerdem mit einer schwarzen Median- querbinde, die im Vorderflügel mitten 3.5 mm breit und nach beiden Enden gleichmäßig verschmälert ist, während sie im Hinter- flügel überall 1.5 mm breit ist und daselbst nur vom Vorder- rande bis kurz hinter die Rippe 2 sich erstreckt. — Thoraxrücken, Kopf und Oberseite der Vorderbeine wie die Vorderflügel grün mit Schwarz gemischt, Körperunterseite orangegelblich und zwar auf dem Bauch am lebhaftesten, Abdominalrücken schwärzlich. (Das geschlüpfte Exemplar weicht etwas ab, ist aber offenbar nicht völlig ausgefärbt gewesen, auch ein wenig verkrüppelt, weshalb ich auf die Abweichungen nicht eingehe). Gen. Athetis Hb. Athetis inquirenda Strand Als Athetis (?) inguirenda n. sp. habe ich im Archiv f. Naturg. 1916. A. 3. p. 132 eine weibliche Form von Alikang XI. 1909 nach einem wenig gut erhaltenen 2 beschrieben. Jetzt liegt mir H. Sauter’s Formosa-Ausbeute: Noctuidae II, etc. 109 ein ebenfalls nicht tadellos erhaltenes $ von Kosempo XI. 1911 vor, das mit obigem ® conspezifisch sein dürfte. Die Beschrei- bung des 2 paßt auf dies $ bis auf geringere Größe (Flügelspan- nung 22, Vorderflügellänge 11, Körperlänge 11 mm), die Fransen zeigen zwar keine Teilungslinie, die aber vielleicht abgerieben ist, auf der hinteren Hälfte der Discozellulare der Vorderflügel sind drei weiße, mehr oder weniger deutlich schwarz gerandete, vorn offene, dicht beisammenliegende Punkte oder Punktflecke, die beim Q nur angedeutet zu sein scheinen. Die Unterseite beider Flügel ist ein wenig heller und deutlicher schimmernd als beim 2. Die Antennen sind doppelt sägezähnig, die Zähne ziliiert und an der Spitze beborstet. Die Art wäre somit am besten der Gruppe Dyrzela Wlk. zuzurechnen. Athetis (?) unduloma Strand n. sp. Ein $& von Anping VI. 1911. ; Vorderflügellänge 10, Körperlänge ebenfalls 10 mm. Vorder- flügel grau oder bräunlich grau mit höchst verloschenen grau- weißlichen Zeichnungen, von denen eine Sublimbalbinde in etwa 1 mm Entfernung vom Saume unregelmäßig eckig-gebuchtet verläuft, etwa wie bei „brunnea‘“ Fig. 44 k in Seitz’ paläarktischen Noctuen, jedoch ist der Raum zwischen den beiden saumwärts gerichteten Ausbuchtungen größer und die Binde bildet daselbst keinen Winkel, sondern ist subparallel zum Saume gerichtet und sie endet im Analwinkel. In 2.5 mm Entfernung vom Saume verläuft eine unbedeutend breitere, gleichmäßig schwach saum- wärts konvex gebogene Querbinde, die ebenfalls wenig heller als der Grund und verwischt erscheint. Der Rest der Flügel zeigt auf dem grauen Grund unregelmäßige verwischte helle Fleckchen und vereinzelte schwarze Punkte, die keine zu beschreibende Zeichnung bilden. Hinterflügel weiß mit grauer, 2 mm breiter, im Analwinkel zugespitzt auslaufender Saumbinde. Unterseite beider Flügel hellgrau, vielleicht leicht bräunlich angeflogen, Saumlinie dunkler, das Dorsalfeld der Hinterflügel weißlich. Der ganze Körper scheint graubräunlich zu sein, die Brust wenig- stens hinten weiß behaart. Die Beine bräunlich, die proximalen Glieder jedoch mehr oder weniger weiß behaart, die Tarsen ohne ige nur mit schwacher Andeutung einer Ringelung. Antennen raun. Habitus, Färbung und Zeichnungstypus ist wie bei Athetis, leider ist die Erhaltung so wenig gut, daß weder die Beschreibung genau, noch die Gattungsbestimmung sicher werden kann. Meta- thorax scheint einen kleinen Schuppenhöcker zu haben; ob weitere solche auf Thorax oder Abdomen vorhanden gewesen, ist nicht mehr festzustellen. Die Bekleidung der Palpen ist auch nicht mehr intakt. Der Saum beider Flügel ist schwach wellenförmig. Die Fühler fein ziliiert und in der Basalhälfte ziemlich undeutlich sägezähnig. 12. Heft 110 Karbeik Kran Gen. Prospalta WIk. (Propsalta Warren in Seitz). Prospalta capensis Gn. 1 &: Suisharyo 11. 1912: 3 292: Kosempo X. 1911, Suis- haryo II. 1912. Prospalta xylocola Strand n. sp. Ein 2 von Taihorin 7. VII. 1911. Erinnert sehr an Perigea fuliginosa (Leech) Hamps., Cat. Lep. Phal. Br. Mus. VII. t. CXVI, £. 24, aber die hier vorhandene rote Färbung in der Endhälfte der Vorderflügel fehlt bei ful- ginosa etc. Unter anderem dadurch auch von P. cabensis Gn. zu unterscheiden. — Der Körper ist leider so abgerieben, daß die Gattungsbestimmung dadurch erschwert wird. Vorderflügellänge 13.5, Körperlänge 12 mm. Basalhälfte der Vorderflügel dunkelbraun, mit einigen violettlich angeflogenen und roströtlichen Schuppen eingemischt, aber so weit noch er- kennbar ohne Zeichnungen. Dies dunklere Feld ist an beiden Flügelrändern 7 mm lang, seine übrigens sehr verwischte Grenze bildet eine kleine, wenig hinter ihrer Mitte eine saumwärts ganz leicht konvexe Krümmung. Der Rest der Flügelfläche zeigt orangerote Beschuppung auf braunem Grund, erscheint nur wenig heller als die Basalhälfte und schließt am proximalen Rande vorn ein mit grauweißlichen Schuppen bestreutes Feld ein, das aus dem durch solche Schuppen gebildeten, quergestellten, un- deutlich begrenzten Discozellularfleck und zwischen diesem und dem Vorderrand sich befindlicher grauweißlicher Bestäubung besteht bzw. bezeichnet wird; letztere erstreckt sich am Vorder- rande weit apicalwärts. Eine grauweißliche Sublimbalbinde ver- läuft sonst wie bei P. capensis Gn. (vgl. Fig. 18 k in Seitz’ Groß- schmetterlinge, paläarkt. Noctuen), jedoch ist die mittlere Krüm- mung eckig (winklig) wie bei fuliginosa (cfr. Fig. l. c.); die Binde steht also zwischen derjenigen der beiden Vergleichsarten. Die Fransen wie die Basalhälfte der Flügelfläche, mit hellerer Basal- linie. Hinterflügel einfarbig grau. Unterseite der Vorderflügel wie die Oberseite der Hinterflügel, jedoch längs des Dorsalrandes heller, mit schwacher Andeutung einer helleren, um ca. 2 mm vom Saume entfernten, schmalen Sublimbalbinde und einer ebenso undeutlichen dunkleren, nur in der Costalhälfte erkenn- baren, vom Saume um 5 mm entfernten Postmedianbinde, die sich auf den heller grauen Hinterflügeln schärfer markiert fort- setzt, jedoch den Dorsalrand letzterer nicht erreicht. Beide Flügel unten mit feiner dunkler Saumlinie und hellerer Basallinie der Fransen. Der Körper und die Extremitäten, so weit erkennbar, etwa wie die benachbarte Flügelfläche gefärbt, ohne irgendwelche Zeichnungen, nur die Palpen sind außen schwärzlich, innen sowie an der Spitze heller. H. Sauter’s Formosa-Ausbeute: Noctuidae II, etc. 111 | Gen. Xanthoptera Gn. Xanthoptera (?) apoda Strand n. sp. - Ein @ von Suisharyo 1911. Das Exemplar (ein 9) ist leider nicht ganz tadellos, in- dem von den Antennen nur ein Basalstück vorhanden ist, die Beine nur teilweise vorhanden sind, und die Bekleidung des Thorax-Rückens so stark abgerieben ist, daß das Vorhanden- sein eines Rückenschopfes sich nur als wahrscheinlich feststellen läßt. Die Bestimmung der Gattung ist also etwas fraglich. — Das zweite Palpenglied erreicht nicht ganz den Scheitel; wegen der dichten und etwas schneidigen Behaarung der Vorderseite desselben erscheint es im Profil ziemlich breit und am Ende breit quergeschnitten sowie etwa doppelt so lang wie das nur halb so breite, spindelförmige, senkrecht oder fast senkrecht gerichtete Endglied. Der Vorderrand der Vorderflügel ist am Ende nicht gebogen, die Flügelspitze ist rechteckig, der Saum nicht oder kaum gewellt und nicht geeckt. Rippe 5 der Hinterflügel ist fast genau parallel zu 4, deutlich unter der Mitte der Discozellulare entspringend. Im Vorderflügel entspringt 6 kurz hinter der Are- ola, 7 aus der Spitze der letzteren und in den Saum, 8 +9 aus der Spitze der Areola und zwar 8 in die Flügelspitze, 9 in den Vor- derrand mündend, 10 aus dem Vorderrand der Areola nahe ihrer Spitze. Analwinkel der Hinterflügel leicht schräggeschnitten. — Flügelspannung 30 mm, Vorderflügellänge 15 mm. Körperlänge 14 mm. Alle Flügel braunschwarz, die hinteren mit grauem Ton. Das Charakteristikum der Vorderflügelzeichnung bildet ein leuch- tend weißer, runder Punktfleck auf der hinteren Hälfte der Disco- zellulare; auf der vorderen Hälfte derselben ist ein feiner weißer runder Ring, der fast von der Größe des Fleckes und von diesem um seinen Radius entfernt ist. Auch die übrigen Zeichnungen sind weiß; eine Subbasallinie, die auf dem Costalrande um fast 2 mm von der Flügelwurzel entfernt ist, saumwärts konvex ge- krümmt und ziemlich undeutlich ist sowie den Dorsalrand nicht erreicht ; eine im Costalfelde scharf markierte, daselbst um 4.5 mm von der Flügelwurzel entfernte, in der Zelle einen saumwärts offenen Winkel bildende, dahinter saumwärts schwach konvex gebogene, den Dorsalrand kaum ganz erreichende Anteme- dianlinie; eine ebenfalls auf dem Costalrande verdickte und also daselbst scharf markierte, ebenda um 8 mm von der Flügelwurzel entfernte, den Dorsalrand erreichende und auf ihn senkrecht ge- richtete, in der Flügelfläche dagegen saumwärts konvex gebogene Postmedianlinie; zwischen dieser Linie und der Flügelspitze trägt der Costalrand 4 unter sich gleichweit entfernte weißliche Punkte; hinter dem distalen dieser Punkte lassen sich einige weiße Schuppen erkennen, die eine Sublimballinie oder Punktreihe andeuten; dunklere Saumflecke sind angedeutet und ebenso eine hellere Basal- linie der Fransen, die Spitze der letzteren graulich. Hinterflügel einfarbig, mit Fransen wie im Vorderflügel. — Unterseite aller 12, Heft 112 Embrik Strand: Flügel heller, graulich, insbesondere die Hinterflügel sowie Saum- und vielleicht Costalfeld der Vorderflügel; die Hinterflügel mit scharf markiertem schwarzen Discozellularquerfleck und saum- wärts gleichmäßig konvex gebogener Postmedianquerlinie, die auch im Vorderflügel erkennbar ist, aber nur im Costalfelde und zwar wegen hellerer, graugelblicher distaler Begrenzungsbinde deutlich auftritt; beide Flügel mit schwarzer, auf den Rippen unterbrochener Saumlinie und auf den Fransen mit gelblicher Basallinie, an der Spitze der Vorderflügel sind jedoch die Fransen weißlich. Der Körper wie die entsprechende Flügelfläche. Xanthoptera tortrieodia Strand n. sp. Ein $ von Alikang X. 1909. Flügelspannung 20, Vorderflügellänge 10, Körperlänge 7 bis 8 mm. Vorderflügel graubräunlich mit violettlichem Anflug, ins- besondere wurzelwärts, und gelbem Vorderrand, der jedoch an der Basis dunkel ist, im Saumfelde zwei dunkle Flecke einschließt und die zwei dunklen, geraden, parallelen, schrägen, unter sich um 2.2 mm entfernten Linienquerbinden des Flügels entsendet, von denen die distale um 6 mm hinten und um 7 mm vorn, die proximale um bzw. 3.2 und 4 mm von der Flügelwurzel entfernt ist. Saumfeld dunkler bestäubt. Saumlinie schwarz, dick. Fransen wie das Saumfeld, mit heller Basallinie. — Unterseite beider Flügel hellgraulich, im Hinterflügel etwas gelblich, in beiden, aber insbesondere im Vorderflügel mit bräunlicher Bestäubung, im Hinterflügel mit schwarzem Discozellularpunkt, im Vorder- flügel mit drei kleinen schwarzen Punktflecken auf dem Vorder- rande in seinem apicalen Drittel. Saumlinie dunkel, die Fransen etwas dunkler als die Flügelfläche, aber mit feiner hellerer Basal- linie. Andeutung einer dunklen Postmedianbinde läßt sich im Vorderflügel im Costalfelde und im Hinterflügel im Dorsalfelde erkennen. Körper und Extremitäten wie die entsprechende Flügel- fläche. Stirn, Scheitel und Halskragen dunkler als der Thorax- rücken. Tibien, Metatarsen und Tarsen des II. und des III. Bein- paares sind außen ein wenig dunkler als die übrigen Glieder. Die Palpen sind außen gebräunt, innen gelblich. Im Vorderflügel sind die Rippen 8 + 9 lang gestielt und beide münden in den Vorderrand; aus ihrem Stiel, allerdings nahe der Areola, entspringt 7, während 6 von der kleinen Areola ziemlich weit getrennt ist; 2—5 unter sich getrennt. Im Hinterflügel ist 5 schwach und mit 4 subparallel, 3 und 4 sind nicht gestielt. Gen. Sesamia Gn. Sesamia inferens WIk. (?). Von Sokutsu 7. V. 1912 und Kosempo X. 1911 liegt je ein nicht ganz tadellos erhaltenes @ vor, das ich fraglich zu dieser Art stelle. Dabei ist bei dem Sokutsu-Exemplar im Vorderflügel 7 mit $+9 gestielt und im Hinterflügel entspringen 3 und 4 aus einem Punkt, während bei dem Kosempo-Exemplar 7 aus H. Sauter’s Formosa-Ausbeute: Noctuidae II, etc. 113 demselben Punkt wie der Stiel von 8 + 9 entspringt und 3 und 4 der Hinterflügel sind unter sich deutlich getrennt. Der Saum der Vorderflügel erscheint bei dem Kosempo-9Q ein wenig schräger. Letzteres hat 11, das andere 12 mm lange Vorderflügel. Die vor- liegenden Hilfsmittel gestatten mir leider nicht sicher zu ent- scheiden, ob hier zwei oder eine Art vorliegen und ob eventuell inferens darunter ist. Wasin Seitz’ orientalischen Noctuen (f. 21a) als inferens abgebildet ist; dürfte von dem Bild von ‚‚inferens““ im paläarktischen Teile spezifisch verschieden sein. Als provi- sorische Namen mögen sokutsuana m. und kosempoana m. ver- wendet werden. Sesamia cretica Led. (?) (creticoides Strand n. ad int.). Von Anping VII. 1911 und Alikang XI. 1909 liegt je ein 2 vor, die mit den beiden vorhergehenden Exemplaren die größte Ähnlichkeit haben, sich aber dadurch unterscheiden, daß Rippe 7 der Vorderflügel nicht mit 8 + 9 gestielt ist und daß die Fransen der Vorderflügel eine oder zwei dunkle Teilungslinien erkennen lassen. Dabei weichen die zwei Exemplare unter sich dadurch ab, daß beim Anping-Exemplar Rippe 6 und 7 der Hinterflügel aus einem Punkt entspringen, während sie beim Alikang-Q ge- stielt sind; letzteres hat 11.5, das andere 12.5 mm lange Vorder- flügel. Leider sind auch diese Exemplare nicht ganz tadellos er- halten. Die Vorderflügel des Alikang-Exemplars sind ganz spär- lich mit feinen, vereinzelten schwarzen Schuppen bestreut und solche scheinen auch bei dem anderen Exemplar vorhanden ge- wesen. Die Fransen der Vorderflügel scheinen im Analwinkel etwas dunkle, die Teilungslinien unter sich verbindende Beschup- pung zu haben. Trotz des Unterschiedes im Geäder halte ich die beiden Exemplare für conspezifische und fraglich für S. crefica Led. (event. ereticoides m., Type von Alikang). Gen. Hygrostolides Strand n. g. Hygrostolides robustior Strand n. sp. 3 dd: Suisharyo X, 22. XI, XII. 1911; 3 92: Suisharyo x..1913, 7... VIE: 4909. Stirn stark gewölbt, daher im Profil gesehen um fast die Augenbreite die Augen nach vorn überragend, an der Spitze mit - einer kleinen schwarzen halbkreisförmigen, nach oben konvex ge- bogenen Querleiste sowie mit einem kurzen Haarschopf. An der Basis des Abdominalrückens ist ein ganz kleiner Haarschopf vor- handen. Daß die Fühler des $ ‚gesägt‘, allerdings ‚fein gesägt‘ seien, läßt sich nur zur Not behaupten, wenn man sie mit starker Vergrößerung betrachtet. Proboscis zwar schwach, aber in beiden Geschlechtern deutlich vorhanden (schon dadurch von der im Äußeren so ähnlichen Sphetta (adicalis WIk.) zu unterscheiden). Das Geäder wie bei letzterer Gattung (cfr. Fig. 106 in Fauna of Brit. India Moths II, p. 167), aber im Hinterflügel verläuft 8 wie gewöhnlich bei den Noctuiden (verschmilzt also unweit der Archiv es 8 12. Heft 114 Embrik Strand: Basis eine kurze Strecke mit 7, um dann von ihr gleich zu diver- gieren) und 5 entspringt im unteren Drittel der Discozellulare, während im Vorderflügel 6 von der Areola getrennt entspringt. — Das Tier würde generisch mit Hygrostola Warr. in Seitz überein- stimmen, abgesehen von der Stirn, die bei H. ‚mit schmaler, rauher Verticalerhebung‘‘ versehen sein soll, während hier viel- mehr von Horizontalerhebung gesprochen werden müßte; über das Geäder von Hrygrostola erhalten wie nur die ungenügende Angabe ‚Geäder normal“. Nach der Abbildung der Hygrostola robusta Hamps. in Seitz, Oriental. Noctuiden f. 20 k, wären die Antennen bei robusta länger als bei meiner Art, bei der sie nur halb so lang wie der Vorderflügel sind. Die Ähnlichkeit mit H. robusta ist aber jedenfalls groß; abweichend wäre beim &, daß bei meiner Art ein verloschener, dunkler Streifen von der Flügel- basis längs der Hinterseite der Mediana und dann schräg nach vorn geneigt bis zur Flügelspitze hinläuft, dabei sich im Saum- felde nach hinten bis zur Rippe 3 oder 2 verbreitend und nur vorn in der Endhälfte scharf begrenzt, indem er da von dem zwi- schen der Spitze der Zelle und der Flügelspitze sich erstreckenden hellen Streifen begrenzt wird; letzterer Streifen verläuft dagegen bei robusta aus der Flügelspitze schräg nach hinten und innen bis zum Hinterrande. Ferner sind sowohl der Nieren- als der Ringfleck hell, blaß strohgelblich gefärbt, während bei robusta wenigstens der Nierenfleck dunkel ist. Der bei robusta-$ vor- handene rötliche Anflug fehlt oder ist nur zur Not angedeutet. Die Fransen der Vorderflügel sind dadurch dunkel durchschnitten, daß die schwarzen Saumpunkte sich als je ein schwarzer Längs- streifen bis zur Spitze der Fransen ausdehnen, dagegen ist dunkle Basallinie nicht vorhanden und dunkle Teilungslinie nur undeut- lich erkennbar; im Hinterflügel scheinen die Fransen ganz ein- farbig zu sein. — Die Unterseite beider Flügel ist hellgrau mit schwarzen Saumpunkten, Discozellularfleck und einer undeut- lichen Postmedianquerlinie. Flügelspannung des $ 38, Vorder- flügellänge 18.5, Körperlänge 20 mm. Das $ kann größer sein: bezw. 47, 23 und 23 mm, das Exem- plar von Kosempo hat jedoch kaum die Größe des d. Dies Exem- plar ist an allen Flügeln etwas heller, mehr graulich gefärbt, der dunkle Längsstreifen ist in der Endhälfte ganz verloschen und die bei den Sg so deutlichen hellen Nieren- und Ringflecke treten hier nicht hervor, weil nicht heller als die Grundfarbe, dagegen ist ihr schwarzer Zwischenraum als ein auffallender Fleck erhalten geblieben. Ob diese Form von Kosempo eine Varietät bildet (event. var. kosemponis m.) muß vorläufig fraglich bleiben, zumal das einzige Exemplar offenbar nicht ganz tadellos ist, jedenfalls betrachte ich die größere weibliche Form von Suis- haryo als die 2-Type der Art, trotzdem beide Exemplare so stark abgerieben sind, daß eventuelleAbweichungen in Färbung und Zeich- nung vom & oder vom Kosempo-2 nicht mehr festzustellen sind. H. Sauter’s Formosa-Ausbeute: Noctuidae II, etc. 115 Subfam. Melieleptriinae. Gen. Adisura Mr. Adisura Atkinsoni Mr. Ein 2 von Kosempo X. 1911. — Von der in Seitz, paläark- tische Noctuen, f.51a, als Atkınsoni abgebildeten Form abweichend durch geringere Größe (Vorderflügellänge 12.5 mm), der Saum der Vorderflügel in der Vorderhälfte ganz gerade und die Vorder- flügelspitze dementsprechend schärfer, alle Flügel mehr gelblich getönt, Hinterleib ohne dunkle Ringe, die Fleckenbinde der Vorder- flügel stärker gekrümmt und vom Saume ein wenig weiter ent- fernt. Die Fig. 51a stellt eben nicht die typische Atkinson: dar, wahrscheinlich sogar eine andere Art. Dagegen ist die Art in Seitz l. c. auf Taf. 15, Reihe e, ganz richtig abgebildet, welche Figur aber im Text und auch im Index nicht erwähnt wird. In Seitz’ orientalischen Noctuen, Tafel 28 f, wird die Art nochmals abgebildet. Anm. In Hampson’s Cat. Lep. Phal. (Bd. VII, VIII u. IX) werden aus Formosa folgende ‚„Acronyctinae‘ angegeben: Perigea capensis Gn. Eriopus duplicans WIk. Prodenia litura F. Sesamia inferens WIk. Chasmina sericea Hamps. Trachea ochrotica Hamps., formosensis Hamps. Subfam. Erastriinae. Gen. Porphyrinia Hb. Porphyrinia trachyeornis Strand n. sp. Ein @ von Kankau (Koshun) VIII. 1912. Flügelspannung 16, Vorderflügellänge 8, Körperlänge 7 bis 8 mm. Das Tier erinnert an Hypena laesalis WIk. in Moore’s Lepid. of Ceylon t. 175, f. 10, aber abgesehen davon, daß es keine Hypena ist, ist es kleiner, die Submedianlinie ist weniger schräg, die Hinterflügel dunkler als bei laesalis, die hier vorhandenen kleinen hellen Costalpunktflecke scheinen bei laesaks zu fehlen etc. Vorderflügel strohgelb mit einer dunkelbraunen Submedian- binde, deren distale Grenze scharf markiert, fast gerade (ganz leicht wellig gekrümmt) und von der Flügelwurzel an beiden Flügelrändern 4 mm entfernt ist, während die proximale Grenze der anscheinend etwa 1.5 mm breiten Binde verwischt ist (ob ab- gerieben ?); im Costalfelde scheint diese Binde weniger deutlich zu sein (ob immer?). Auf dem Costalrande finden sich zwischen dieser Binde und der Flügelspitze 6 helle Punktflecke; von dem distalen dieser entspringt eine etwa % mm breite, beiderseits ebenso breit schwärzlich eingefaßte Binde, die parallel zum Saume verläuft, jedoch im Costal- und Dorsalfelde je eine kleine, saum- wärts offene Knickung macht. Zwischen der vorderen dieser 8% 12. Heft 116 Embrik Strand: Knickungen und dem Costalrand ist ein schwärzlicher dreieckiger Wisch, hinter dem ein schwärzlicher, keilförmiger, apicalwärts gerichteter Fleck sich findet, dessen Spitze in die Öffnung einer kleinen Winkelfigur hinein gerichtet ist. Eine schmale schwarze Saumbinde scheint stellenweise unterbrochen zu sein. Fransen hell, schwarz gefleckt. Hinterflügel einfarbig graubraun. Vorder- flügel unten grau mit dunkler Saumlinie und den hellen Costal- punkten der Oberseite, sonst aber einfarbig; Hinterflügel grau- gelblich, in der Costalhälfte leicht bräunlich besprenkelt. Der Körper, soweit erkennbar, wie die benachbarte Flügelfläche ge- färbt, insbesondere die vorderen Tarsen schwärzlich mit helleren Endringen der Glieder. Die Palpen sind außen schwärzlich mit hellerer Spitze, innen strohgelblich. Gen. Sophta Wlk. (Corgatha Hamps. 1894). Sophta infrarubra Strand n. sp. Ein @ von Kagoshima (Japan) IX. 1911. Mit den indischen S. excisa Hamps. und S. ruficeps WIK. nahe verwandt und ganz ausgeschlossen dürfte es nicht sein, daß unsere weibliche Form zu irgend einer schon früher beschrie- benen männlichen Form gehört. — Um mit der in Seitz’ Werk, Orientalische Noctuiden, t. 23, Reihe k, gegebenen Abbildung von S. ruficeds $ zu vergleichen, so wären nur folgende Abweichun- gen festzustellen: Vorliegende Art ist, vom Saumfelde abgesehen, oben heller, grauer, nur ganz schwach und gleichmäßig lila-vio- lettlich überzogen, also ohne den deutlichen rötlichen Schatten, den genannte Abbildung zeigt, dagegen ist das Saumfeld beider Flügel so dunkel wie bei ruficeps, der Gegensatz zwischen der Färbung des distalen und proximalen Flügelteiles also größer als bei letzterer Art; die Flügel sind überall spärlich und unregel- mäßig mit feinen schwarzen, vereinzelten Schuppen bestreut; die bei ruficeds so scharf markierte und regelmäßige Antemedian- binde der Vorderflügel ist ganz verwischt, aus einer inneren hellen und äußeren dunkleren Hälfte bestehend, wellenförmig und außer- dem in ihrer ganzen Länge, besonders aber im Costalfelde, saum- wärts stärker konvex gebogen als bei ruficeps; von den 4 Disco- zellularpunkten der ruficeps sind hier nur die beiden quergestellten regelmäßig und scharf markiert, es sind aber schwarze Schuppen- anhäufungen daneben, wodurch die beiden anderen bei ruficeps vorhandenen Punkte angedeutet werden; außerdem ist in der Mitte der Zelle, die Innenseite der Antemedianbinde berührend oder fast berührend, ein schwarzer Punktfleck vorhanden, der bei ruficedps zu fehlen scheint; die postmediane Querbinde ist noch heller und schärfer markiert, ihre innere dunkle Begrenzung aber nicht so deutlich wie im Vorderflügel der ruficeps, die Krüm- mung in der Costalhälfte des Vorderflügels breiter, im Hinter- flügel ist sie in der Mitte saumwärts konvex gebogen, im Dorsal- felde daselbst steht sie etwa senkrecht auf den Rand; die Rippen, H, Sauter’s Formosa-Ausbeute: Noctuidae II, etc. 147 insbesondere im Vorderflügel, heller als die Zwischenräume. Die Unterseite der Vorderflügel ist rot, der schwarze Zellfleck wie oben, das Discozellularzeichen besteht aus einem runden, queren, grauen Fleck, die Antemedianlinie fehlt, die Postmedianlinie ver- läuft wie oben, ist aber einfarbig schwarz, die sublimbale Reihe schwarzer Punkte wie oben oder noch deutlicher, zwischen dieser Reihe und dem Saume ist die Grundfärbung dunkler. Die Hinter- flügel sind unten im Grunde strohgelblich, mit spärlicher, größten- teils aus vereinzelten Schuppen bestehender roter Beschuppung im Saumfelde und der Costalhälfte; die sublimbale Punktreihe der Vorderflügel setzt sich im Hinterflügel fort, ohne den Dorsal- rand zu erreichen. Die Fransen der Hinterflügel sind wie die der Vorderflügel. Körper wie die entsprechende Flügelfläche, jedoch sind Kopf, Halskragen, Palpen und wenigstens teilweise die Vorderbeine roströtlich, Als wesentlichen Unterschied von beiden Vergleichsarten würde ich das Vorhandensein des Zellflecks (außer dem Disco- zellularfleck) im Vorderflügel meiner Form ansehen. Nun wird aber in der Originalbeschreibung von Corgatha castaneiceps Hamps. (in: Fauna Brit. Ind. Moths IV. p. 519 (1896), die nach Warren in Seitz ein glattes Synonym von ruficeps wäre) ausdrücklich angegeben: ‚Fore wing with black speck in cell“ (außerdem: „a discocellular spot formed by black points‘), während ein solcher Zellfleck an der fig. cit. in Seitz, welche Figur nach WIk.’s Type von ruficeps hergestellt sein dürfte und also die Hauptform letz- terer Art darstellen müßte, gar nicht vorhanden ist. Danach würde man castaneiceps als eine Nebenform von ruficeps ansehen müssen, die mit unserer Form jedenfalls sehr nahe verwandt sein wird; da castaneicebs aus sowohl Borneo als Ceylon angegeben wurde, also weit verbreitet ist, so wäre auch aus geographischen Grün- den gegen die Identifizierung mit unserer Art nichts Besonderes einzuwenden. Die verfehlte Synonymie bei Warren in Seitz zeigt uns aber, wie vorsichtig man bei der Identifizierung dieser schwer zu unterscheidenden Arten sein muß, und da eine ganz sichere Bestimmung nach der Originalbeschreibung von castaneiceps jeden- falls nicht möglich ist, so empfiehlt es sich wenigstens vorläufig, unsere Art getrennt zu halten. Ich nenne sie S. infrarubra m. Gen. Ozarba WIk. Ozarba peraffinis Strand n. sp. Zwei dS von Alikang XI. 1909. Die Art hat die größte Ähnlichkeit mit der in „Seitz‘‘, Oriental. Noctuiden t. 25, Reihe b, als ‚obscura‘““ abgebildeten Art, von der ich aber leider nicht weiß, zu welcher Gattung Warren (in Seitz) sie stellt, indem der zugehörige Text anscheinend noch nicht erschienen ist, wenigstens finde ich im vorliegenden Text (bis p. 296) keinen Hinweis auf diese Figur und unter der Gattung 12. Heft 118 Embrik Strand: Ozarba (p. 267—272) wird diese ‚‚obscura‘“ nicht behandelt. Da- bei hat Warren die von Hampson in Fauna of Brit. India Moths II. p. 326 beschriebene O. (,‚Metachrostis‘‘) obscura von Nagas unter Ozarba überhaupt nicht erwähnt. Es wäre dann nahe- liegend, anzunehmen, daß die von Warren abgebildete ‚obscura‘“ die genannte Hampsonsche Art wäre, die Warren in dem Fall im Texte vergessen hätte mitzunehmen. Dem widerspricht aber, daß Hampsons leider nur aus 5—6 Zeilen bestehende Diagnose seiner Metachrostis obscura eine andere Art anzudeuten scheint, denn seine Angabe von dem Vorhandensein einer Areola stimmt mit vorliegender Art nicht, die Größe ist verschieden und was er über die Zeichnung sagt, stimmt nur teilweise und ist außer- dem an sich ungenügend. Statt den Warren’schen Namen obscura zu verwenden, möge er Hampson’s obscura bezeichnen sollen oder nicht, ziehe ich es unter diesen Umständen vor, meine Art als neu zu beschreiben. Von dem Bild ‚obscura &“ Seitz l. c. t. 25, Reihe b, weicht meine Art nur durch folgendes ab: Costalrand der Vorderflügel ist so wenig gebogen wie an der Figur „obscura 2°; das Basal- feld ist reiner grau ohne grünlichen Anflug und seine distale Grenzlinie ist fast ganz gerade und senkrecht auf den Hinterrand; die helle postcelluläre Partie ist von der grauen Färbung des Basalfeldes und erstreckt sich querüber den Flügel vom Vorder- rande bis zum Analwinkel; die zwischen dieser Partie und dem Basalfelde verlaufende dunkle Querbinde erscheint daher saum- wärts schärfer begrenzt als an der Figur 1. c. angedeutet; die postmediane und sublimbale Querlinie treten ganz scharf markiert hervor, erstere zeigt hinter der Zelle eine etwa rechtwinklige, saumwärts offene Knickung; die Fransen beider Flügel sind grau, im Vorderflügel mit breiter dunkler Teilungslinie; der umgekehrt kommaförmige Discozellularfleck ist noch tiefer schwarz und schärfer markiert als an der Figur und in der Zelle ist ein schwarzer Punkt. — Unterseite der Hinterflügel im Grunde graugelblich, aber so dicht dunkel bestäubt, daß in der Endhälfte von der Grundfarbe wenig mehr als eine sublimbale und eine postmediane, schmale, verloschene Querbinde übrig bleibt; ein dunkler Disco- zellularfleck vorhanden. Unterseite der Vorderflügel dunkelgrau mit einer helleren postmedianen und ebensolchen sublimbalen Linienbinde, welche beide wenig deutlich sind und nach hinten verschwinden; an der Mitte des Costalfeldes ein schwärzlicher Querwisch; das Dorsalfeld weißlich. Retinaculum gelblich. Palpen innen einfarbig gelblich, außen dunkel bestäubt. — Durch das helle, außen geradlinig begrenzte Wurzelfeld erinnert die Art an die afrikanische Ozarba isocampta Hamps. (cfr. Cat. Lep. Phal. Br. Mus. X, t. CLXT, f. 18), aber der Farbenunterschied ist bei meiner Art noch schärfer, die äußere Hälfte des Medianfeldes ist scharf markiert heller, die Postmedianquerlinie ist gegenüber der Discozellulare winkelförmig, saumwärts offen geknickt etc. H. Sauter’s Formosa-Ausbeute: Noctuidae II, etc. 119 Gen. Amyna Gn. Amyna (Formosamyna Strand n. subg.) frontalis Strand n. sp. 3 dd: Kosempo X. 1911 u. 22. X11. 1911, Alikang IX. 1909. Die Art wäre sonst eine Amyna (auch im Sinne von Warren in Seitz), aber ein Stirnschopf ist vorhanden und Metathorax trägt einen kleinen Schuppenhöcker. Auf Grund dieser Merk- male dürfte es berechtigt sein, für diese Form ein besonderes Subgenus aufzustellen, das ich Formosamyna m. nenne. Flügelspannung 23, Vorderflügellänge 12.5, Körperlänge 12 mm. Die Färbung beider Flügel ist ein klein wenig heller, mehr graulich, als bei A. dunctum (cfr. Fig. 511 in den paläarktischen Noctuen der ‚„Großschmett. der Erde‘); im Vorderflügel mit violettlichem Anflug, der jedoch stellenweise durch die dunkelbraune Grund- färbung unterbrochen wird, die zahlreiche, höchst verloschene und unregelmäßige dunkle Ouerstriche bildet, die den, flüchtig an- gesehen, fast einfarbigen Gesamteindruck nur unbedeutend be- einflussen. Einigermaßen deutlich erkennbar ist ein brauner Antemedianquerstrich, der 3 mm von der Wurzel verläuft und in der Zelle eine stumpfwinklige, wurzelwärts offene Knickung bildet. Eine ebensolche, damit parallele, braune Binde ist am Dorsalrande um 5.5, am Vorderrande um 6 mm von der Wurzel entfernt. Im Saumfelde, am Dorsalrande um 8, am Costalrande um 10 mm von der Wurzel entfernt, verläuft eine unregelmäßig gekrümmte Reihe schneeweißer, wurzelwärts schwarz angelegter Punkte, von denen die 2—3 im Costalfelde die größten und fast zusammenhängend sind. An der Flügelspitze ist ein schwarzer Schrägwisch und eine schwärzliche, 6—7 mal unterbrochene Saumlinie tritt einigermaßen deutlich hervor. Fransen grau- bräunlich, einfarbig oder nur mit Andeutung einer Teilungslinie. Vorderflügel unten einfarbig grau, bei der Type mit einem sub- apicalen weißen Punkt und hellerem Dorsalfelde; Hinterflügel graulich weiß, im Saum- und Costalfelde bräunlich besprenkelt, welche Besprenkelung z. T. Querstriche andeutet, sowie mit An- deutung eines Discozellularpunkts. Kopf und Thorax so dunkel wie die Vorderflügel, wie es scheint nur auf dem Hinterrücken violettlich angeflogen; Abdomen graubräunlich, oben schwärzlich mit weißlichem Hinterrande der Segmente. (Type von Kosempo). Gen. Lithacodia Hb. Lithacodia larentioides Strand n. sp. Ein @ von Karapin (Japan) VIII. 1911. Vorderflügellänge 13, Körperlänge 10,5 mm. Ähnelt sehr L. larentiformis - Hamps. (cfr. Fig. 26f. in den orientalischen Noctuen der „Großschmetterlinge der Erde‘), aber die das violett- grauliche Saumfeld wurzelwärts begrenzende Querlinie verläuft zwischen dem Hinterrand und Rippe 6 fast gerade, ist graulich weiß statt rein weiß und tritt daher weniger hervor, ihre an der Rippe 6 gebildete Ecke ist fast rechtwinklig; der im grauen Saum- 12. Heft 120 Embrik Strand: felde gelegene schwarze Punktfleck befindet sich bei larentiformis so ziemlich gleich weit von den beiden Rändern des Saumfeldes, während er bei vorliegender Art dem Saume erheblich näher ist; die große Nierenmakel ist von der gleichen grauen Färbung wie das Saumfeld und diese breitet sich vorn über die proximalen zwei Drittel des Costalfeldes aus, ferner wird das dunkle Mittel- feld dadurch eingeschränkt, daß bei 14 eine ebensolche helle Schrägquerbinde wie bei L. formosana Hamps. (cfr. 1. c. fig. 26e) vorhanden ist, sonst dürfte das Wurzelfeld wie bei larentiformis sein. Ähnelt ebenfalls sehr der auf Formosa vorkommenden L. formosana Hamps. (cfr. fig. 26e, 1. c.), ist aber durch u. a. das abweichende Saumfeld der Vorderflügel leicht zu unterscheiden. — Unten sind beide Flügel graubräunlich, im Hinterflügel am hell- sten, mit schwachem rötlichen Anflug und schmaler, undeut- licher, dunkler, saumwärts konvex gebogener Postmedianbinde, die im Vorderflügel außen heller angelegt ist und im Hinterflügel zickzack-wellenförmig verläuft; mit dunkler, auf den Rippen unterbrochener Saumlinie, die grauen Fransen mit dunklerer Teilungslinie. — Erinnert auch an Lithacodia caenia Swh. (cir. Hamps., ‚Cat; "Lep. Phal. X. t, .CEXV, f. 13), aber die Hinter- flüge] sind bei meiner Art dunkler, die Postmedianlinie verläuft anders etc. Gen. Tathodelta Hamps. Tathodelta niveigutta Strand n. sp. Ein $ von Kosempo I. 1910. - Flügelspannung 17, Vorderflügellänge 8, Körperlänge 8 mm. Vorderflügel dunkelbraun mit olivenfarbigem Anflug und schnee- weißen runden Punkten und Punktflecken, von denen die wich- tigsten sind: Ein kleiner Punktfleck an der Basis des Vorder- randes, ein größerer ebensolcher dicht dahinter und etwas saum- wärts verschoben, zwei in schräger Querreihe angeordnete und sich berührende costale Punkte am Ende des basalen Drittels der Vorderflügellänge, dahinter eine unregelmäßige und gewinkelte Querreihe von etwa 4 Punkten; auf der Mitte des Costalrandes ist ein dreieckiger Fleck, in gerader Linie dahinter und damit fast zusammenhängend zwei rundliche, sich berührende Flecke, die saumwärts von einer Reihe von 4 Punkten begrenzt werden; kurz außerhalb dieser Fleckenreihe ist eine unregelmäßige, ge- krümmte, hinter der Mitte wurzelwärts geneigte Punktreihe; eine sublimbale Punktreihe und zwei subapicale eiförmige Flecke so- wie noch 2 oder 3 Striche im apicalen Drittel des Costalrandes wären noch zu erwähnen. Die Fransen wie die Flügelfläche, an der Basis ein wenig heller. Hinterflügel oben graubraun, in der Basalhälfte ein wenig heller, unten grau, mit Andeutung zweier postmedianen bräunlichen Querbinden und ebensolchem Disco- zellularpunkt. Vorderflügel unten braungrau, die Zeichnungen der Oberseite z. T. durchschimmernd. Kopf und Halskragen braun- H. Sauter’s Formosa-Ausbeute: Noctuidae II, etc, 121 gelblich, Oberseite von Thorax und Abdomen wie die Grund- farbe der entsprechenden Flügelfläche; Palpen braun, das Mittel- glied am Ende oben gelblich. Gen, Naranga Mr. Naranga aenescens Mr. ab. denotata Warr. Ein @ von Kosempo X. 1911. Das Exemplar ist nicht ganz tadellos erhalten und die Be- stimmung ein wenig fraglich, daher gebe ich eine Beschreibung: Flügelspannung 18, Vorderflügellänge 8.5, Körperlänge 7 mm. Ganze Färbung schwefelgelb mit ockerigem und goldgelblichem Anflug, die Hinterflügel ein wenig mehr graulich, die Vorder- flügel, wenigstens in der Endhälfte, mit einigen bräunlichen, violettlich angeflogenen Pünktchen in der Endhälfte, welche we- nigstens insofern regelmäßig angeordnet sind, als sie einen Schräg- streifen oder schräge Fleckenreihe aus der Spitze der Vorder- flügel bis etwa zur Mitte der Rippe 3 bilden. Ferner sind einige bräunliche Schuppen auf der Discozellulare vorhanden, die einen subtriangulären Fleck, dessen Spitze saumwärts gerichtet ist, bilden. Unterseite beider Flügel heller gelb, ohne irgendwelche Zeichnungen, auch kein Discozellularfleck. Der Kopf ist oben vorn und seitlich größtenteils weißlich. Die Tarsen in der End- hälfte grau mit helleren Ringen. Gen. Tarache Hb. Tarache erocata Gn. Ein $ von Anping VIII. — 22. XII. 1912. Anm.: 1 In Hampson’s Cat. Lep. Phal. werden (Bd. X) nur folgende Erastriinae von Formosa angegeben: Eublemma secta Gn., cochylioides Gn., conspersa Butl. Amyna punctum F., Lithacodia formosana n. sp., Naranga aenescens Mr., Tarache crocata Gn. Anm. 2. Von der Subfamilie Euieliinae kann auch Hamp- son (l.c. Bd. XI) keine einzige Art von Formosa angeben. Anm. 3. Von den Subfamilien Stictopterinae und Sarrothri- pinae gibt Hampson ]. c. (Bd. XI) je eine Art von Formosa an: Lophoptera leucostriga Hamps. und Gadirtha inexacta WIK. Subfam. Acontiinae. Gen. Acripioides Strand n. g. Acripioides trimaeula Strand n. sp. Ein $& von Kosempo I. 1910. Mit Acripia W]Ik. jedenfalls nahe verwandt, auch der Flügel- schnitt stimmt damit ziemlich gut überein und zwar besser mit demjenigen von A. leprosa Feld. & Rog. (cfr. Novara-Reise, t. 111, f. 10) als mit dem von der Type der Gattung, A. subolivacea WIK. (= Plastenis ? marginea Feld. & Rog. 1.c. t. 111, f. 8), insofern als der Hinterwinkel der Vorderflügel stark schräggeschnitten ist, also nicht vortretend und vor demselben ist der Saum nicht 12. Heft 122 Embrik Strand: ausgerandet, auch zwischen der Flügelspitze und der sehr stumpfen Ecke des Saumes ist keine so deutliche Ausrandung wie an den beiden erwähnten Bildern; ferner ist der Costalrand weniger ge- bogen (er ist etwa wie bei A. scaßularıs Feld. & Rog. (l. c. t. 111, f. 9)). Die Vorderflügel scheinen mir ein wenig mehr langgestreckt als bei der genannten typischen Art zu sein. Die Palpen sind kürzer als bei Acripia, indem sie auch mit ihrem dritten Glied nicht ganz ins Niveau des Scheitels reichen; so weit an diesem Exem- plar erkennbar, ist das zweite Glied schräg aufgerichtet, vielleicht dem Gesicht dicht anliegend gewesen, das ganz kleine, am Ende zugespitzte dritte Glied ist dagegen vorgestreckt (ob immer?, dies Merkmal könnte ‚künstlich‘ sein). Auch das Geäder ist nicht genau wie bei Acripia. Im Vorderflügel entspringen 8 +9, die ganz kurz gestielt sind, aus der Spitze der Areola, 7 aus dem Hin- terrande derselben nahe der Spitze und 10 aus dem Vorderrande, ebenfalls nahe der Spitze, 11 frei aus der Zelle, 6 aus der Ecke, 2—5 unter sich getrennt und zwar 3 weiter von 2 als von 5 ent- fernt. Im Hinterflügel sind 3 + 4 ganz kurz gestielt und 5 ist recht deutlich gekrümmt. — Erinnert auch sehr an Mahattha WIk. (Hyelopsis Hamps.), die aber eine Erastriine ist und gleichmäßig gekrümmten Saum der Vorderflügel hat. An der Basis des Ab- dominalrückens findet sich ein kleiner Schopf, der vielleicht bis- weilen als zwei Schöpfe (wie bei Maliattha) aufgefaßt werden kann. Flügelspannung 28, Vorderflügellänge 13, Körperlänge 13 mm. Vorderflügel rötlich rehfarbig mit violettlichem Ton und drei ganz wenig dunkleren, verloschenen, wellenförmigen Linienquer- binden, von denen die erste am Dorsalrande um 1.5, am Costal- rande um 3.5 mm von der Flügelbasis entfernt ist, während die zweite schon postmedian verläuft und zwar am Dorsalrande um 8.5, am Costalrande um 7 mm von der Flügelwurzel entfernt ist _ und die dritte die entsprechenden Entfernungen 10und 11 mm hat; die beiden distalen Linien divergieren also nach vorn und sind außerdem auf dem Vorderrande leicht verdickt. Alle drei Linien sind so undeutlich, daß sie erst bei genauerem Zusehen zu er- kennen sind. Dagegen sind die drei gewöhnlichen Vorderflügel- makeln ganz besonders auffallend; sie sind dunkelgrün mit weiß- licher Randlinie: in der Zelle, 3 mm von der Wurzel, eine im Durch- messer 1 mm messende runde Makel; darunter, bloß durch die Mediana getrennt, eine ebenfalls rundliche, etwa 2 mm im Durch- messer messende Makel; endlich die 2 mm breite und 1 mm lange Nierenmakel. Die Fransen mit violettlichen, ein wenig dunkleren Flecken. Die Hinterflügel oben und alle Flügel unten sind blaß haselfarbig, basalwärts ein wenig heller, die Fransen sind unten erheblich dunkler als die Fläche, aber einfarbig. Der Körper wie die entsprechende Flügelfläche, der Halskragen mit dunkelgrüner Querbinde mit gelblichem Vorder- und rötlichem Hinterrand; auch der Scheitel gelblich mit rötlichen Atomen. Tibien und Tarsen mit gelblichen und violettbraunen Ringen. H. Sauter’s Formosa-Ausbeute: Noctuidae II, etc. 123 Gen. Carea WIk. Carea acutapex Strand n. sp. Ein 2 von Kosempo VII. 1911. _ Carea, Sect. III. — Flügelspannung 30, Vorderflügellänge 14 mm, Körperlänge 13 mm. Vorderflügel rötlichbraun, in der Basalhälfte mit grauviolettlichem Ton, welches Feld am Vorder- rande bis 6, am Hinterrande bis etwa 9 mm von der Flügelwurzel reicht, auch längs des Saumes ebensolcher Ton und an der Spitze einige weißliche Schuppen. Im Dorsalfelde an der Basis ein stroh- gelblicher Fleck, eine feine, braune, schräge Ouerlinie ist am Dorsalrande um 7, am Costalrande um kaum 3 mm von der Wurzel entfernt und verläuft ganz schwach wellig gekrümmt, fast gerade. Eine zweite ebensolche Linie fängt im Hinterwinkel in 9.5 mm Entfernung von der Flügelbasis an, bildet hinter und vor der Mittellängslinie des Flügels je eine wurzelwärts konvexe Krüm- mung und ist im Costalfelde ganz verwischt. Hinterflügel oben rötlich, in der Wurzelhälfte heller, in dem Dorsalfelde graulich, Unterseite beider Flügel rötlich mit weißlicher Basis und eben- solchem Dorsalfeld; an der Spitze der Vorderflügel etwas weiß- liche Bestäubung, welches Feld wurzelwärts durch etwas dunkel- braune Bestäubung begrenzt wird. Die Basalhälfte der Unter- seite der Fransen der Vorderflügel ist dunkel, die Endhälfte rot, im Analwinkel jedoch bezw. rötlich und weiß. — Körper wie die benach- barte Flügelfläche gefärbt ; der Kopf und Halskragen dunkler als der Thoraxrücken; der Bauch an der Basis weißlich, mitten rötlich, am Ende gelb. Palpen einfarbig rötlich. — Die Art erinnert etwas an Pygaera Sieversi Stgr. in Mem. Rom. Lep. VI, t. 5, £f. 6a. Gen. Alikangiana Strand n..g. Alikangiana signicosta Strand n. g. n. sp. Ein $ von Alikang X. 1909. Durch die Bestimmungstabelle der Acontiinen in Fauna of British India, Moths II, p. 291, kommt man auf die Gattung Troctoptera Hamps., aber die Palpen unsers Tieres sind wie bei Tathodelta Hamps. (cfr. l. c. f. 179), die Antennen ziliiert, der Saum der Hinterflügel zwischen den Rippen 4 und 6 ganz seicht ausgerandet, zwischen der Rippe 2 und dem Analwinkel aber mit einem tiefen dreieckigen Ausschnitt, dagegen ist der Costal- rand normal. Der Ausschnitt der Hinterflügel ist überhaupt ganz charakteristisch und ich finde im ganzen Hampson’schen Katalog (Bd. IV—XIII) der Noctuiden auch in anderen Sub- familien nichts ganz Ähnliches. Von den Antennen ist übrigens nur ein Basalstück erhalten, so daß fraglich bleibt, wie lang sie sind, ob sie, etwa an der Mitte, besondere Merkmale besitzen und ob sie auch am Ende ziliiert sind. Flügelspannung 16, Vorderflügellänge 7.5, Körperlänge 7 bis 8 mm. Vorderflügel im Grunde strohgelb mit feiner brauner Be- stäubung, die sich im Saumfelde zu einer, allerdings nicht scharf begrenzten Binde verdichtet, sonst aber so spärlich ist, daß die 12. Heft 124 Embrik Strand: Grundfarbe nicht wesentlich verdeckt wird. Die Basalhälfte des Dorsalfeldes ist lila angeflogen. Auf dem Costalrand ist die braune Bestäubung ein wenig dichter und er ist mit 6 kurzen, weissen, dunkel gerandeten, schräg nach hinten und außen gerichteten, z. T. fast punktförmigen Querstrichen versehen, deren Zwischen- räume unter sich apicalwärts allmählich kleiner werden; der proximale dieser Striche scheint ganz kurz, fast punktförmig, zu sein und ist nur um 1 mm von der Flügelwurzel entfernt; der zweite Strich ist der längste (etwa 1.5 mm) und hinter ihm ist eine bis zum Dorsalrande sich erstreckende dunkle, unbestimmt begrenzte Querbinde; der dritte Strich ist fast so groß wie der zweite und auch hinter ihm ist eine dunkle Schuppenansammlung, welche beide eine bis zum Dorsalrande sich erstreckende Binde an- deuten, die vorn den hellen, dunkel eingefaßten Discozellularstrich einschließt oder vielleicht nur berührt; die drei folgenden Costal- striche sind ganz klein und bilden nicht den Anfang einer Binde. Endlich findet sich am Ende des Costalrandes ein dreieckiger weißlicher Fleck, hinter dem eine Reihe von 7 tiefschwarzen, sublimbalen Punkten sich findet, von denen der vordere bei weitem der größte ist und welche im proximalen Rande je ein reinweißes Pünktchen einschließen. Die braune Saumbinde ist bis zu etwa 2 mm breit, ist aber innen so verwischt begrenzt, daß ihre Breite also nicht genau anzugeben ist. Die Fransen sind dunkelgrau mit schwärzlicher Bestäubung, die eine mittlere Teilungslinie und sonst vereinzelte schwärzliche Schuppen er- kennen läßt. Hinterflügel schwärzlich, in der Basalhälfte ein wenig heller; die Fransen schwarz mit undeutlich hellerer Basal- und Apicallinie. Die Vorderflügel sind unten wie die dunkle Partie der Oberseite der Hinterflügel, ohne andere Zeichnungen als 5 weißliche Punkte in der Endhälfte des Costalrandes. Die Hinterfügel sind unten hellgrau, fein dunkler besprenkelt und mit undeutlicher dunkler Postmedianbinde, Discozellularquerstrich und Saumlinie; die Fransen wie im Vorderflügel. Der Körper wie die benachbarte Flügelfläche, die Tarsen dunkel, fein heller geringelt, auf dem 1. Beinpaar sind die Coxen, Femora und Tibiae oben dunkel besprenkelt, Palpen innen strohgelb, unten und außen bräunlich, Stirn im Grunde gelblich, aber dunkel überzogen. Anm. In Hampson’s Cat. Lep. Phal. werden (Bd. XI) folgende Acontiinae von Formosa angegeben: Tyana falcata WIk., Earias insulana Boisd., Acontia transversa Gn., intersepta Gn., malvae Esp. Subfam. Catoecalinae. Gen. Nyctipao Hb. Nyctipao candidii Strand n. sp. Ein 3 von Lake Candidius 25. IX. — 10. X. 1907 (Formosa) Flügelspannung 64, Vorderflügellänge 34, Körperlänge 20 mm. Beide Flügel düster bräunlich schwarz, ähnlich wie bei N. macroßs, H. Sauter’s Formosa-Ausbeute: Noctuidae II, etc. 125 aber einfarbiger, mit einer tiefen schwarzen, im Vorderflügel schwach saumwärts konvex gebogenen, im Hinterflügel fast ge- raden Postmedianbinde, die auf dem Costalrande dreieckig er- weitert anfängt, daselbst von der Wurzel um 20 mm entfernt ist, in der Mitte des Flügels sich fast linienförmig verschmälert, den Hinterrand in 17 mm Entfernung von der Wurzel erreicht, dann auf dem Hinterflügel sich leicht erweitert und den Hinterrand desselben in 15 mm Entfernung von der Wurzel erreicht. Das Auge ist länger als breit (11 bezw. 9 mm), vom Costalrande um nur etwa 1 mm entfernt, die umgekehrt kommaförmige Figur ist grau mit erweitertem und zweilappigem Kopf und nur am Ende des letzteren (saumwiärts) ist ein tiefschwarzer Fleck, während das Auge sonst im Inneren wie die Umgebung gefärbt ist; der hintere Lappen des Kopfes trägt am Rande blaue Schuppen. Die costale Erweiterung der Postmedianbinde wird außen von einem weißen, viereckigen, 3 mm langen und 6 mm breiten, den Costalrand nicht ganz erreichendem Fleck begrenzt. Eine ganz verloschene schwarze Antemedianbinde beider Flügel läßt sich zur Not erkennen. Fransen und Saum wie die Flügelfläche. Unter- seite beider Flügel rauchfarbig mit einer sublimbalen, etwas wellig gekrümmten Reihe mattweißer Punkte und zwar 7—8 im Vorder- und 4 im Hinterflügel; ferner ist der weiße Fleck der Oberseite auch unten vorhanden, aber weniger regelmäßig viereckig, während die weißen Sublimbalpunkte der Unterseite oben z. T. undeutlich durchschimmern. Gen. Parallelia Hb. Parallelia sylvestris Strand n. sp. Ein & von Alikang XI. 1909. | Dürfte Par. takaoensis Wilem. (in: Entomol. 1914, p. 319) sehr ähnlich sein, jedoch paßt die Beschreibung der Unterseite der Vorderflügel nicht ganz, indem mein Exemplar daselbst 3 Bin- den oder Linien zeigt, von denen keine „almost straight‘ ist; ferner ist die Größe ein wenig bedeutender (Flügelspannung 45, Vorderflügellänge 22.5, Körperlänge 21 mm); die postmediane Linie der Oberseite der Vorderflügel ist nicht auf der Rippe 7 „sharply angled‘, ja ist auf 7 überhaupt nicht gewinkelt, sondern auf Rippe 6 (die Angabe ‚7‘ bei Wileman wird vielleicht irrtüm- lich sein) und zwar bildet sie auf 6 einen ganz stumpfen und leicht abgerundeten Winkel, vor und hinter diesem Winkel ist sie ganz schwach wurzelwärts konvex gebogen; dann scheint der Vorder- flügel meiner Art oben eine Querlinie mehr als derjenige von P. takaoensis zu haben, wenigstens erwähnt Wileman nicht die hier vorhandene Medianlinie (meine Form zeigt also eine Sub- basal-, Antemedian-, Median-, Postmedian- und Subterminal- linie), die fast gerade ist, parallel zur Antemedianlinie und von dieser um 3.8 mm entfernt verläuft, während sie dorsalwärts sich der Postmedianlinie stark nähert, jedoch am Dorsalrande noch 12. Heft 126 Embrik Strand: um 1 mm von ihr entfernt bleibt; die subbasale Linie wird von Wileman als schwarz beschrieben, hier ist sie aber grauweißlich. Wileman kannte allerdings nur das 2 seiner Art, daß aber die hier angegebenen Unterschiede sexuell sein sollten, ist nicht wahr- scheinlich. — Zwischen der Antemedian- und der Medianlinie ist der Grund durch einen grauweißlich-violettlichen Wisch auf- gehellt. Die Postmedianlinie ist am deutlichsten und besteht aus einer dunkleren proximalen und helleren distalen Hälfte. Die Subterminallinie ist höchst verloschen und undeutlich, in und hinter der Mitte scharf zickzack-wellenförmig, im Costal- felde fast gerade verlaufend. Längs des Saumes in schmaler Binde hellgrauliche Bestäubung, die Fransen mit ebensolcher Basallinie, sonst sind sie hell braungraulich. Hinterflügel schwärz- lich mit ein wenig hellerer Basalhälfte, Saumbinde und Fransen wie im Vorderflügel, im Dorsalfelde eine verkürzte weißliche Sub- terminalbinde. — Auch in Hampson’s Cat. Lep. Phal. Br. Mus. finde ich nichts Ähnliches. Parallelia simillima Gn. var. mima Strand n. var. Ein $& von Tainan V. 1907. Mit P. simillima Gn. wenigstens nahe verwandt, weicht aber von dem Bild (unter dem Namen Dysgonia simillima) in Moore’s Lepidoptera of Ceylon III, t. 170, f. 8, durch folgendes ab: Die Grundfarbe meiner Form ist heller, grauer; die schwarze Ante- medianlinie verläuft ein wenig schräger bezw. ist am Vorderrande wurzelwärts geneigt, während sie bei simillima senkrecht auf dem Vorderrand steht; während das zwischen Antemedianlinie und Flügelwurzel gelegene Feld bei simillima einfarbig dunkelbraun mit violettlichem Anflug ist (von einem kleinen schwarzen Schräg- strich im Costalfelde abgesehen), erscheint es bei meiner Form grau, nur außen hinten, den Dorsalrand und die Wurzelseite der Antemedianbinde berührend, findet sich ein schwarzer, wenig scharf begrenzter, subtrapezförmiger Fleck,’ der 3 mm breit, am Vorderende 2 und am Hinterende 3 mm breit ist; die bei simillima in beiden Flügeln vorhandene schwarze Saumlinie fehlt hier ganz; die Vorderflügellänge beträgt 17 mm, die Körperlänge ebenfalls 17 mm. Moore’s Bild stellt aber wahrscheinlich ein Q dar, während ich ein & vor mir habe, ferner wird in Moore’s Beschreibung die Grundfarbe als ‚‚cinereus-brown‘ bezeichnet, was besser als seine Figur auf meine Form paßt. Ich glaube daher, daß letztere nicht spezifisch verschieden ist. — Der Zeichnungstypus der Vorder- flügel ist wie bei Parallelia prorasigna Hamps. aus Uganda (cfr. Cat. Lep. Phal. Brit. Mus. XII, t. CCXXT, f. 19), aber die Grund- farbe unserer Form ist heller, etc. Parallelia palumba Gn. 1 2 Kosempo X. 1911. Mit der Abbildung t. 168, f. 1a, in Lepidoptera of Ceylon gut übereinstimmend. — Unterseite beider Flügel in der Basal- H. Sauter’s Formosa-Ausbeute: Noctuidae II, etc. 127 hälfte mit ähnlicher violettlicher Färbung wie die Basalhälfte der Oberseite der Vorderflügel, jedoch blasser und mit schwarzen Punkten spärlich überstreut; im Hinterflügel ist diese Färbung auch im Saumfelde angedeutet, während das Saumfeld der Vorder- flügel wie oben ist. Beide Flügel mit dunklem, unterbrochen ringförmigem Discozellularfleck, Andeutung einer aus schwarzen Punkten gebildeten medianen Doppelquerbinde und einer weiß- lichen Sublimballinie, die im Vorderflügel gerade, nur mit einer kleinen Knickung im Saumfelde, im Hinterflügel dagegen zick- zack-wellenförmig verläuft. Parallelia amygdalis Mr. var. amygdaloides Strand n. var. Ein 2 von Kosempo 7. VIII. 1909. Die Abbildung von Opdhiusa amygdalis Mr. in Lepidoptera of Ceylon stimmt auf vorliegende Form abgesehen von der Größe: während das Bild 23 mm lange Vorderflügel hat und amygdalis nach den Beschreibungen 52 mm Flügelspannung haben soll, spannt mein Exemplar nur 34 mm bei 17.5 mm Vorderflügellänge und 15 mm Körperlänge. — Erinnert auch an O0. maturata WIk., die aber größer ist, schärfer markiertes Medianfeld hat etc. Ähnelt ferner mandschuriana Stgr., bei der aber die Antemedianbinde mitten eine stumpfe Ecke bildet (cfr. Hamps., Cat. Lep. Phal. XIH, t. 221, f. 18) und deren Hinterflügel braun sind etc. Gen. Chaleiope Hb. Chaleiope eaunindana Strand n. sp. Ein 2 von Kosempo, im August 1909. Flügelspannung 31, Vorderflügellänge 15.5, Körperlänge 14 mm. Vorderflügel graubraun mit olivenfarbigem Anflug, größtenteils aber spärlich mit auffallend langen graulichweißen Oberflächen- schuppen bestreut, wodurch der Totaleindruck der Färbung ein wenig mehr hellgraulich wird. In etwa 1 mm Entfernung von der Flügelbasis verläuft eine schwarze Querlinie, die den Hinter- rand nicht erreicht. Um 3 mm von der Basis ist nahe dem Dorsal- rande ein schwarzer Punkt. Um 4 mm von der Basis entfernt ist eine Linienquerbinde, die aus einer inneren weißlichen und einer äußeren olivenbräunlichen Hälfte besteht, fast gerade ver- läuft und auf beide Flügelränder nur ganz wenig schräg steht. Am Hinterrande diese Binde fast berührend ist eine schwarze, unregelmäßig wellig-gekrümmte, stellenweise unregelmäßig er- weiterte Querbinde, die am Vorderrande von der vorhergehenden Binde um 1.5 mm entfernt ist. Kurz außerhalb dieser schwarzen Binde ist eine grauweißliche Linienbinde, die im Dorsalfelde - saumwärts konvex gebogen ist, im Costalfelde dagegen gerade erscheint, dazwischen anscheinend unterbrochen und überail wenig deutlich ist. Letztere Binde am Hinterrande fast berührend verläuft subparallel zum Saume, den Vorderrand in 5 mm Ent- fernung von der Flügelspitze erreichend, eine verloschene, stellen- weise schwach wellig-zickzackförmig gebogene, aus einer äußeren 12. Heft 128 Embrik Strand: weißlichen und inneren schwärzlichen Hälfte bestehende Linien- binde und endlich läßt sich eine sublimbale, 2 mm vom Saume entfernte, wellenförmige, feine grauliche Linie erkennen. Schwarze, aber nicht scharf markierte Saumlinie. Fransen grau, ohne Tei- lungslinie. — Hinterflügel hellgrau in der Basalhälfte, saum- wärts allmählich dunkler werdend. Über die Mitte verläuft eine fast gerade, schwarze, außen in der gleichen Breite grauweißlich angelegte Querbinde, die wurzelwärts gezackt erscheint. Zwischen dieser Binde und dem Saume, letzterem ein wenig näher, ist eine schmale grauliche, an beiden Enden verwischte, schwach S-förmig gebogene Binde. Saum und Fransen wie im Vorderflügel. — Unter- seite beider Flügel hellgrau mit etwa 5 mm breitem, verwischt begrenztem, eine höchst verloschene, schmale, grauliche Sub- limballinienbinde einschließendem Saumfeld, einer 1 mm breiten, ziemlich scharf markierten, im Dorsalfelde sich verlierenden Sub- medianbinde sowie mit schwarzem, einen Querfleck oder gar Querstrich bildenden Discozellularfleck. Palpen außen dunkler, aber mit helleren Atomen bestreut, innen, insbesondere am Mittel- glied, hellgraulich gefärbt. Fühler rot, oben dunkler geringelt. Körper wie die benachbarte Flügelfläche gefärbt. — Der Zeich- nungstypus erinnert an Cauninda undata F. Mittel- und Hintertibien bedornt, Vordertibien ohne Apical- haken. Die Palpen des Exemplars nehmen jetzt nicht mehr die natürliche Lage ein, sind aber wahrscheinlich aufgerichtet, auch das mäßig lange, den Scheitel kaum überragende dritte Glied. Frontalschopf nicht vorhanden, wohl aber dichte anliegende Be- schuppung ebenda; er dürfte auch nicht abgerieben sein. Unter- gesicht kahl, glänzend (abgerieben?). Der Saum beider Flügel leicht „krenuliert‘“ (wellenförmig). Femora und Tibien anliegend beschuppt, unbehaart (ob bloß beim 2?). Abdomen glatt be- schuppt, auch der Thoraxrücken scheint keine Schöpfe zu haben. Subfam. Phytometrinae. Gen. Phytometra Hw. Phytometra heberachis Strand n. sp. 2 dd von Alikang XI. 1909. Flügelspannung 29, Vorderflügellänge 15, Körperlänge 16 mm. Ähnelt Ph. pyrodia Butl. (vgl. Seitz’ paläarktische Noctuen, fig. 64h), aber die Postmedianlinie ist eine ganz feine helle Linie, die innen von einer ebenso feinen dunklen Linie gerandet wird, im Costalfelde schräg wurzelwärts gebogen ist (also apicalwärts konvex gebogen) und im Dorsalfelde einen etwa 45° messenden Winkel bildet, der saumwärts offen ist und dessen hinterer, un- mittelbar innerhalb des Analwinkels ausmündender Schenkel ganz gerade und so deutlich wie die vordere Hälfte der Linie ist ; die Silber- zeichnung ist linienschmal, nicht oder undeutlich mitten unter- brochen und setzt sich, fast gerade verlaufend, bis zum Vorder- rande fort, denselben in 3.5 mm Entfernung von der Wurzel H. Sauter’s Formosa-Ausbeute: Noctuidae II, etc. 129 erreichend, ist aber in den vorderen zwei Dritteln seiner Länge weniger glänzend und daselbst vielleicht mitunter ganz undeut- lich; der Raum, der vom Analwinkel und dem Winkel der Post- medianlinie eingeschlossen ist, ist lilagrau, sonst ist die Apical- hälfte des Flügels schwach bronzeschimmernd, der Saum (von ° der Spitze abgesehen) und die Fransen jedoch grau; die feine helle Antemedianquerlinie stößt am Vorderrande mit der Silber- linie zusammen und ist ziemlich gleichmäßig saumwärts konvex gebogen; die am dunkelsten braun gefärbte Partie des Flügels ist zwischen Postmedianlinie, Silberlinie und Costalrand einge- schlossen, während die zwischen dieser, der Wurzel und dem Dorsalrande gelegene Partie mehr grau gefärbt ist. Der Hals- kragen ist von derselben braunen Färbung wie der Rücken. — Der Hinterleib mit kräftiger, langer, schräg nach oben und hinten gerichteter, fast flügelähnlicher Pinselbehaarung mitten jeder- seits, sowie mit kräftigem Afterbüschel, während der Rücken nur einen kleinen Schopf nahe der Basis hat. Das Endglicd der Palpen ist etwa halb so lang wie das Mittelglied. Die Unterseite beider Flügel ist grau, stellenweise leicht perlmutterschimmernd, im Wurzelfelde leicht gelblich, mit einem etwas dunkleren, ver- wischten submedianen Querschatten. Phytometra agnata Stgr. var. sokutsuna Strand n. var. Ein 2 von Banshoryo-Distrikt, Sokutsu VI. 1912. Flügelspannung 26, Vorderflügellänge 13, Körperlänge 13 mm. Die Art erinnert an Ph. agnata Stgr. (vgl. Seitz’ paläarktische Noctuen, fig. 64h), ist aber kleiner, die Basalhälfte der Hinter- flügel ist hellgrau mit Andeutung eines dunkleren Discozellular- winkelstrichs, im Costalfelde des Vorderflügels ist die Färbung zwischen der Discozellulare und der Flügelspitze mehr graulich und der Proximalrand dieses graulichen Feldes ist apicalwärts konvex gebogen, während die entsprechende Linie bei agnala fast gerade ist und schräg nach vorn und ein klein wenig nach außen gerichtet ist. Der schwarze OQuerstrich an der Basis des Abdo- minalrückens, den die Figur zeigt, ist nicht sicher erkennbar, freilich ist Abdomen ebenda ziemlich abgerieben. Ob der Hals- kragen hinten heller gerandet ist, läßt sich auch nicht mehr fest- stellen. Da auch die Flügel nicht ganz frisch sind, so muß die Be- stimmung etwas fraglich bleiben. Ich führe die Form vorläufig als Varietät von agnata auf. Phytometra kosemponensis Strand n. sp. Ein 2 von Kosempo XII. 1911. Flügelspannung 26, Vorderflügellänge 12.5, Körperlänge 13 mm. Ahnelt ebenfalls agnata, unterscheidet sich aber auf den ersten Blick durch einen leuchtend gelblich-weißen, sublimbalen, 2 mm messenden QOuerstrich in den Feldern 3 und 4; vor und hinter diesem Strich sind je 3 ebenso gefärbte Punkte, von denen die vorderen entschieden sublimbal sind, während die hinteren Archiv ve ee 9 12. Heit 130 Embrik Strand: ganz oder fast ganz randständig sind. Die Vorderflügel sind bunter als bei agnata oder agnata v. sokutsuna m.; zwischen dem Silber- zeichen und der Postmedianbinde ist ein ganz schwarzer Längs- fleck vorhanden und auf der Discozellulare ist ein kleiner, quer- gestellter, von einer feinen Linie gespaltener schwarzer Fleck, während eine schwärzliche Sublimbalbinde den Vorderrand nicht erreicht und mitten unterbrochen ist; endlich sind tiefschwarze Saumpunkte vorhanden, die zwischen dem Saum und den hellen Sublimbalpunkten gelegen sind. Im Dorsalfelde, zwischen den beiden Linienquerbinden, dem Silberzeichen und dem Dorsal- rande ist eine glänzend goldgelbe Längspartie, die gegen die dunkle Umgebung ziemlich abstechend ist und nur mit ihrer distalen Hinterecke den sonst dunkelbestäubten Dorsalrand er- reicht. Die postmediane Querbinde besteht aus einer schwarzen, unregelmäßig wellenförmigen, subparallel zum Saume verlaufen- den Linie, die innen von einer gleichbreiten und außen von einer etwas breiteren, hellgrau-lila gefärbten Linienbinde gerandet wird; zwischen den Rippen 2—5 ist die Binde saumwärts konvex ge- bogen, im Dorsalfelde bildet sie einen ganz stumpfen, abgerundeten, seichten, saumwärts offenen Winkel, und im Costalfelde biegt sie wurzelwärts und läuft, schräg nach vorn und innen gerichtet, in den Vorderrand; sie ist am Hinterrande um 6.5, am Vorderrande um 8 mm von der Wurzel entfernt. Die Antemedianbinde ist eine helle, wellenförmig gekrümmte, subparallel zum Saume ver- laufende Linie, die beiderseits schwarz gerandet ist und am Hinter- rande um 2.2, am Vorderrande um 3.2 mm von der Wurzel ent- fernt ist. Das Silberzeichen hat Ähnlichkeit mit dem von agnata (cfr. Seitz, 1. c. f. 64h), die losgelöste Spitze desselben ist aber dünner, stabförmig (etwa wie bei eriosoma, Seitz f. c.) und der Rest des Zeichens ist mehr schuhförmig; es ist silberweiß, leicht glänzend und schwach gelblich gefärbt. Die Fransen sind in der Basalhälfte schwarz, in der Endhälfte grau mit schwärzlichen Wischen. Hinterflügel und Hinterleib wie agnata 1. c. gefärbt; letzterer mit hohem, fächerähnlichem Schopf an der Basis und zwei ganz kleine höckerähnliche Schöpfe dahinter. Phytometra polisha Strand n. sp. Ein & von Polisha I. 1909. Die Art zeichnet sich wie Phytometra kosemponensis m. durch den sublimbalen hellen Ouerstrich im Vorderflügel ausund auch sonst scheint die Art mit Ph. kosemponensis m. verwandt zu sein; leider ist die Erhaltung des Exemplares so wenig gut, daß die Bestimmung dadurch erschwert wird. Abweichend ist erstens be- deutendere Größe (Flügelspannung 30, Vorderflügellänge 15, Körperlänge 14 mm), die Färbung weniger dunkel und das Silber- zeichen anders; es ist nicht geteilt, sondern besteht aus einer apicalwärts ganz leicht konkav gebogenen Schräglinie, die am distalen Ende breit lanzettförmig erweitert ist und außerdem da- T: Bauler’a Formosa Ausbeute. Neetidae ie cie 131 selbst eine Ecke wurzelwärts, parallel zum Dorsalrande, ent- sendet; Färbung silberweiß und etwas glänzend. Die Postmedian- binde ähnlich wie bei Ph. kos., aber fast gerade (von dem nicht besonders ausgeprägten Winkel im Dorsalfelde abgesehen). Ob hinter dem Silberzeichen Goldglanz gewesen, ist nicht mehr sicher erkennbar. Auf der Discozellulare zwei tiefschwarze OQuerfleck- chen. Der Hinterleibsrücken mit drei Schöpfen, der vordere ist aber verhältnismäßig nicht so groß wie bei Ph. kosemponensis und auch nicht fächerförmig; die Hinterhälfte des Abdomens mit dichter, langer, kräftiger, nach hinten und oben gerichteter, den Analbüschel überragender Behaarung, was gewiß nur beim & der Fall ist. Fühler apicalwärts braun, sonst hellgrau und mit dunk- leren Ringen. Das zweite Palpenglied ist innen gelblich, außen dunkler bestäubt, das dritte innen und außen gleich dunkel. Gen. Abrostola Ochs. Abrostola suisharyonis Strand n. sp. Ein $ von Suisharyo II. 1912. Flügelspannung 38, Vorderflügellänge 18.5, Körperlänge Adarın. Vorderflügel mit langer schmaler Areola, aus deren Spitze der sehr kurze Stiel von10 + (9 + 8) entspringt (vielleicht entspringt 10 bisweilen aus demselben Punkt (= Spitze der Areola) wie der Stiel von 9 + 8), aus dem Stiel von 9 + 8 entspringt, ebenfalls nicht weit von der Spitze der Areola, Rippe 7, also sind 7 +8 +9 +10 gestielt; 8 mündet in die Flügelspitze, 6 entspringt aus der Ecke der Zelle, 5 ist an der Basis 4 zwar stark genähert, jedoch von ihr unverkennbar getrennt. Im Hinterflügel ent- springen 6 und 7 aus einem Punkt, 3 und 4 sind an der Basis ge- nähert, jedoch deutlich getrennt. Die Art ist mit A. asclepiadis Schiff. nahe verwandt und es ist wohl nicht ausgeschlossen, daß es z. T. diese Art ist, die unter dem Namen asclepiadis aus dem östlichsten Asien (Ussuri, Japan) angegeben worden ist. Sie ist aber größer als asclepradis (siehe oben!), die Vorderflügel erscheinen ein wenig spitzer, die schwarzen Partien etwas dunkler, auch Saum- und Basalfeld dunkler als bei asclepiadis; die schwarze Antemedianlinie ist leicht wellig ge- krümmt, aber sonst fast gerade (bei asclep. deutlich saumwärts konvex gebogen) und beiderseits leicht rötlich eingefaßt, ohne daß dadurch eine Doppelbinde wie bei asclep. gebildet wird; die Ringmakel ist saumwärts und basalwärts gleich breit gerundet, vorn und hinten breit unterbrochen und schließt einen kleinen gelblichen Querfleck ein; auch die Postmedianlinie ist einfach wie die antemediane, vor der Rippe 3 bis zum Vorderrande aber ganz verloschen und stellenweise gar nicht mehr zu erkennen; im Saumfelde ist nahe der Spitze 2—3 tiefschwarze kleine Längs- striche und subparallel zur Postmedianlinie verläuft, leicht saum- wärts konkav gebogen, ein hell roströtlicher, verloschener Quer- schatten. Das Basalfeld der Hinterflügel ist heller, fast rein weiß, 9% 12. Hett 132 Embrik Strand: schärfer begrenzt, ihre Fransen sind weißlich mit schwärzlichen Flecken. Das helle Feld der Unterseite der Hinterflügel ist saum- wärts schärfer und fast geradlinig begrenzt und diese Begrenzung setzt sich als eine verloschene schwarze Binde bis zum Vorder- rande der Vorderflügel fort und zwar daselbst in einer Entfernung von der Flügelspitze um 4 mm; Hinterflügel unten mit scharf markiertem schwarzem Discozellularfleck. Anm. In Hampson’s Cat. Lep. Phal. werden (Bd. XIII) nur 3 Phytometrinae von Formosa angegeben: Phytometra brachy- chalcea Hamps., chalcytes Esp. und ochreata WIk. Subfam. Noetuinae. Gen. Sypna Gn. Sypna kosempona Strand n. sp. Ein $ von Kosempo X. 1909. Flügelspannung 51, Vorderflügellänge 25, Körperlänge 19 mm. Vorderflügel im Grunde hell graugrün mit folgenden Zeichnungen: an der Basis eine braunschwarze, 2 mm breite, gerade begrenzte Querbinde; eine mitten 4, an den Enden bis 6 mm breite, von der Flügelbasis um 6 mm entfernte, wurzelwärts konkav begrenzte, saumwärts leicht wellig gebuchtete, aber sonst gerade begrenzte braunschwarze Antemedianquerbinde, die in der Zelle einen runden hellen Punktfleck einschließt; am Außenrande dieser Binde und gleichzeitig am Ende der Zelle ist ein annähernd ei- förmiger heller Querfleck, der vorn, hinten und außen braun eingefaßt ist, welche braune Partie von einer schwarzen Zickzack- linie begrenzt wird; von nahe der Spitze des Vorderrandes bis zum Afterwinkel verläuft eine tiefschwarze, aus mehr oder weniger zusammenhängenden subtriangulären Querstrichen oder Quer- fleckchen gebildete Sublimballinienbinde, die auf den Rippen 3 und 4 je ein dem Saume genähertes Dreieck bildet, welche zwei Dreiecke in einem den Saum erreichenden schwarzen, ganz cha- rakteristischen Wisch sich befinden, während die Sublimballinien- binde vor und hinter diesem Wisch eine wurzelwärts konvexe Krümmung bildet und dabei bis zu 4 mm vom Saume entfernt ist, wurzelwärts wird sie in ihrer ganzen Länge von einer etwa 2 mm breiten borkbraunen Binde begrenzt. Der Saum ist selbst unbezeichnet, dicht innerhalb und parallel zum Saume verläuft aber eine schwarze, auf den Rippen unterbrochene Linie. Fransen braun, an der Basis und an ihrer Spitze ein wenig heller. — Hinter- flügel in der Basalhälfte rehgrau, über die Mitte eine ziemlich verloschene, etwa 2 mm breite, wurzelwärts schmal schwarz be- grenzte gelbliche Ouerbinde, der Rest der Saumhälfte schwarz, im Dorsalfelde mit einem gelblichen Sublimbalstrich, der Saum etwa wie im Vorderflügel, die vordere Hälfte der Fransen gelb, die hintere wie im Vorderflügel. Unterseite beider Flügel blaß gelblich mit je drei schwarzen Querbinden, von. denen die distale der Vorderflügel von vorn nach hinten an Breite abnimmt, auf H. Sauter’s Formosa-Ausbeute: Noctuidae II, etc. 133 den Rippen 3—4 jedoch sich zungenförmig bis zum Saume er- weitert, während die mittlere Vorderflügelbinde an beiden Enden zugespitzt ist; im Hinterflügel ist die proximale Binde schmal und verloschen, in der Mitte aber eine schärfer markierte ring- förmige Figur bildend, während die mittlere sich dadurch aus- zeichnet, daß sie scharf markiert und mitten saumwärts konvex gebogen ist, die distale dagegen verschwommen begrenzt, vorn am breitesten und überall breiter als die beiden anderen Binden der Hinterflügel ist. Kopf, Thoraxrücken und Schöpfe rostbräun- lich, Abdominalrücken graubräunlich, die ganze Körperunterseite und die Spitze des Abdomens gelb. Gen. Erygia Gn. Erygia apicalis (Gn.) Hamps. Ein 2 von Karapin (Japan) VIII. 1911. Flügelspannung 39, Vorderflügellänge 18, Körperlänge 15 mm. Ich habe die Art als apicalis (Gn.) Hamps. bezeichnet, um an- zudeuten, daß ich im Gegensatz zu Warren in Seitz, aber mit Hampson, «sta W]Ik. als ein Synonym der Art betrachte. Helleres Mittelfeld ist bei diesem Exemplar, ebenso wie bei usia, deutlich vorhanden, etwa so wie an der Figur 252 in Fauna of British India Moths angedeutet, während an dem Bild (f. 67h) in Seitz’ Palä- arktennoctuen davon fast nichts zu erkennen ist, weshalb vor- liegende Form nach dem Bild 67h nicht leicht zu bestimmen wäre. Gen. Capnodes Gn. Capnodes nigerrimasigna Strand n. sp. Ein @ von Sokutsu, Banshoryo Distrikt 7. V. 1912. Flügelspannung 44, Vorderflügellänge 23, Körperlänge (ohne Palpen) 19 mm. Die Erhaltung läßt leider viel zu wünschen übrig, die Zeichnung der Hinterflügel ist aber so charakteristisch, daß die Beschreibung und Benennung der Art dennoch berechtigt sein dürften. Beide Flügel scheinen im Grunde hell graubräun- lich zu sein, spärlich mit meistens vereinzelten dunklen Schuppen bestreut, im Vorderflügel stellenweise violettlich angeflogen. Letz- tere zeigen im Costalfelde je einen schwarzen oder schwärzlichen, kaum scharf begrenzten Fleck an der Basis, nahe der Mitte und postmedian, von denen der submediane 3.5 mm breit, auf dem Vorderrande 2.2 mm lang, hinten abgerundet zugespitzt und scharf markiert ist, während der basale (oder subbasale ?) Fleck eine bisweilen wahrscheinlich den Hinterrand erreichende Quer- binde zu bilden scheint und der distale Fleck hinten breit ab- gerundet und nicht so breit wie auf dem Vorderrande lang ist. Längs des Saumes scheint etwas dunklere Bestäubung zu sein und ebenso als ein Querwisch (der sich vielleicht bisweilen zu einer Querbinde ausdehnt ?) an der Mitte des Dorsalrandes. Rost- farbige Schuppen sind eingestreut hier und da, so im Basalfelde, am Vorderrande und als ein Längsstreifen in der Mitte. Im Hinter- flügel ist das Basalfeld ein wenig heller als irgend eine andere 12, Heft 134 Embrik Strand: Partie der Flügel; es wird außen von dem Charakteristikum der Zeichnung, einer tiefschwarzen, basalwärts fast geraden, auf dem Dorsalrand etwa senkrecht stehenden Querbinde begrenzt, die von der Basis 4 mm entfernt ist, weder Vorder- noch Hinterrand erreicht, vorn etwa 2 mm breit und abgerundet ist, in der Mitte 3 mm breit ist, in der hinteren Hälfte nach außen zu verwischt erscheint und sich daselbst bis zu 5 mm schattenartig erweitert, so daß daselbst nur am proximalen Rande die tiefschwarze Fär- bung erhalten ist. Der distale Rand dieses Schattens ist tiefer schwarz und erscheint so als eine schmale Binde, die am Ende des Dorsalrandes anfängt, im Dorsalfelde eine saumwärts konvexe Krümmung bildet und wie es scheint, als eine unregelmäßige Punktreihe oder häufig unterbrochene Linienbinde sich bis zum Vorderrande fortsetzt. Auch im Hinterflügel ist der Saum wahr- scheinlich ein wenig dunkler gefärbt. Unterseite beider Flügel wie oben, im Vorderflügel gleichmäßig dunkler überzogen, in beiden Flügeln mit schwarzem Discozellularquerfleck, im Hinter- flügel mit schmaler, verwischter, schwarzer, durch den Disco- zellularfleck verlaufender Submedianbinde und ebensolcher Post- medianbinde, welche beiden Binden in dem Costalfelde nicht oder kaum erkennbar sind und von denen nur die postmediane sich auch auf den Vorderflügel, allerdings nur andeutungsweise, fort- setzt. Körper und Extremitäten wie die benachbarte Flügel- fläche, der Abdominalrücken mitten schwärzlich beschuppt. Das zweite Palpenglied ist außen, das dritte ringsum mitten schwärz- lich beschuppt. Gen. Panilla Mr. Panilla mila Strand n. sp. Ein Pärchen von Suisharyo XII. 1911. 2 Die Art ist jedenfalls mit P. dispila WIk. und detrina Butl. verwandt. Charakteristisch ist die tiefschwarze Subapicalzeich- nung der Vorderflügel, bestehend aus einem dreieckigen, 7 mm von der Flügelbasis und 4 mm von der Spitze entfernten Costal- fleck und einem dahinter gelegenen, aber leicht saumwärts ver- schobenen, etwa bis ins Feld 3 reichenden, ebenfalls dreieckigen Fleck, der einerseits gegen den Costalfleck schmal ausgezogen ist und damit wahrscheinlich bisweilen verbunden sein wird, an- dererseits, allerdings etwas verwischt, bis zum Saume ausgezogen ist, wodurch die ganze Figur also das Apicalfeld von der übrigen Flügelfläche trennt; die beiden Flecke sind wurzelwärts schräg quergeschnitten, so daß der Innenrand beider in einer fast geraden, auf das Hinierende des Saumes gerichteten Linie gelegen ist. Die Art hat viel Ähnlichkeit mit Panilla apicalis Butl. (= Poly- desma catenata Mr.), so wie diese in Ill. Het. Brit. Mus. 7. t. 132, f.-1 abgebildet ist, statt der beiden schwarzen Subapicalflecke hat aber aßicalis nur einen einzigen, ihre Grundfarbe ist heller etc. Der Vorderrand der Vorderflügel hat zwischen dem beschriebenen dreieckigen Fleck und der Flügelwurzel vier schwarze, unter sich H. Sauter’s Formosa-Ausbeute: Noctuidae II, etc. 135 schmal gelblich getrennte Flecke, von denen die beiden mittleren die größten sind. Die rostrotbräunliche Flügelfläche zeigt sonst Andeutung je einer dunkleren Subbasal- und Antemedianbinde ähnlich wie bei P. dispila (vgl. Fig. 264, p. 477, in Fauna Brit. India Moths II); letztere ist doppelt und hat im Costalfelde eine apicalwärts offene Knickung. Eine ganz undeutliche hellere Sub- limbalbinde entspringt auf dem Vorderrande nahe der Flügel- spitze, wird von dem zweiten der schwarzen Dreiecke unter- brochen und erreicht das Ende des Dorsalrandes. Im Hinterflügel ist eine hellere, wurzelwärts durch eine tiefschwarze Linie be- grenzte Postmedianbinde ähnlich wie bei P. dispila (cfr. fig. cit.) vorhanden, die in der Mitte durch einen schwarzen Wisch fast unterbrochen wird; innerhalb dieser Binde sind noch Andeutungen zu etwa 4 schwarzen Ouerlinien erkennbar und eine weitere scheint sublimbal zu verlaufen. In beiden Flügeln ist schwarze, inter- nerval unterbrochene Saumlinie vorhanden und ebenso schwarze, internervale Sublimbalpunkte. Unterseite beider Flügel hell- gelblich, aber so stark rauchschwärzlich überzogen, daß im Vorder- flügel nur an der Basis, im Dorsalfeld und als ein Doppelfleck auf der Mitte des Costalrandes die helle Färbung erhalten ist, während im Hinterflügel die dunkle Färbung drei durch die Rippen teilweise unterbrochene Querbinden bildet. Palpen schwarz, an der Spitze und innen heller. Die Oberseite des ersten Beinpaares schwarz, die Spitze der Glieder und die ganze Unterseite grau- gelblich, das dritte fast ganz von letzterer Färbung (das zweite fehlt!). — Flügelspannung 27, Vorderflügellänge 13.5, Körper- länge 11—12 mm. Das & ist kleiner: bezw. 23, 11.5 und 12 mm; die beiden dreieckigen schwarzen Flecke sind noch schärfer markiert und der hintere ist nicht bis auf den Saum ausgezogen; die Grundfarbe beider Flügel ist ein wenig heller und die rote Beschuppung tritt etwas deutlicher hervor, im Hinterflügel sind von den Zeichnungen eigentlich keine andere deutlich erhalten als die schwarze innere Begrenzungslinie der Postmedianbinde, welche Linie in Punkten aufgelöst ist. Panilla dispila WIk. . Ein nicht tadellos erhaltenes $ von Suisharyo X. 1911 halte ich für dieser Art angehörig. Es gehört zu der von Hampson als für N. W. Himalayas charakteristisch bezeichneten Form mit ‚a prominent black triangular patch on the costa of fore wing before apex“, die Größe ist aber nicht bedeutend: Flügel- spannung 27, Vorderflügellänge 14, Körperlänge 15 mm. Im Hinterflügel ist die submediane schwarze Querlinie, die in Lepid. of Ceylon t. 156, f. 12 zusammenhängend dargestellt ist, vielfach unterbrochen, z. T. als Fleckenreihe erscheinend, was aber viel- leicht mit dem nicht ganz mustergültigen Zustand des Exem- plares zusammenhängt. 12. Heft 136 Embrik Strand: Gen. Callyna Gn. Callyna monoleuca WIk. var. japonibia Strand n. var. Ein &: Karapin (Japan) VIII. 1911; 322: Kosempo X. 1911 und 22. VII. 1911, Shisa V.—VI. 1912. Die Exemplare zeichnen sich durch kaum noch angedeutete Makelzeichnungen aus, dagegen ist die hellgrauliche, auf dem ‘Vorderrande um 3.5, auf dem Hinterrande um 5.5 mm von der Flügelwurzel entfernte, fast gerade verlaufende Antemedian- querlinie ziemlich deutlich und ebenso die Postmedianlinie, die etwa wie an dem Bild f. 21g in Seitz’ orientalischen Noctuiden verläuft, aber in der Costalhälfte deutlicher ist. Auch die Sub- limballinie wie an der Figur, dagegen ist von einer Submedian- querlinie nichts zu erkennen. Bei einem Q von Kosempo ist von Querlinienzeichnung nichts anderes zu erkennen, als daß die beiden distalen Linien durch die rötliche Aufhellung an ihrer Außenseite angedeutet sind, aber freilich ist dies Exemplar nicht ganz tadellos erhalten und das ist mit dem $ von Shisa noch mehr der Fall. Gen. Toxocampa Gn. Toxocampa (?) alikanga Strand n. sp. Ein $ von Alikang XI. 1909. Flügelspannung 29, Vorderflügellänge 14, Körperlänge 15 mm. Vorderflügel im Grunde gelblich, aber so stark braun bestäubt und gezeichnet, daß die Grundfärbung größtenteils verdeckt wird. Sie bildet eine Submedianbinde, die längs der Mediana um 6.5 mm von der Wurzel entfernt ist, wurzelwärts fast gerade begrenzt wird (am Dorsalrande vielleicht wurzelwärts eingezogen), saum- wärts dagegen durch eine stark gekrümmte Linie begrenzt wird, die zwischen den Rippen 2—5 eine saumwärts stark konvexe und dahinter eine umgekehrte Krümmung bildet; die größte Breite beträgt etwa 3 mm längs der Rippe 4. Parallel zum Außen- rande dieser Binde, von ihr linienschmal getrennt, verläuft eine ebenfalls linienschmale, nur im Costalfelde leicht erweiterte, un- deutliche hellere Binde und endlich sind einige verloschene, sub- limbale, helle Fleckchen zur Not erkennbar. Fransen dunkel, mit hellerer Basallinie und an den Rippen undeutlich hell durch- schnitten. Hinterflügel hell braungraulich mit gelblichem An- flug und gelblichen Fransen. Unten sind beide Flügel gelblich wie die Grundfarbe der Oberseite der Vorderflügel, aber in der Basalhälfte (vom Dorsalfelde abgesehen) braun und mit Andeutung einer sublimbalen graulichen Schattenbinde. Scheitel mit bräun- licher abstehender Beschuppung, Halskragen und Thoraxrücken wenigstens vorn ebenfalls bräunlich, jedoch stellenweise gelblich (sonst ist die Beschuppung des Thoraxrückens zu sehr abgerieben), Abdomen ringsum braungelblich mit rosenrötlichem Anflug, die Spitze aber dunkler braun. Beine braungelblich, die Tarsen mit ebensolchen Ringen, aber im Grunde schwärzlich. Das zweite H. Sauter’s Formosa-Ausbeute: Noctuidae II, etc. 137 Palpenglied innen gelblich, oben, außen und unten schwärzlich, oben am Ende jedoch gelblich; das dritte Glied einfarbig dunkel. Etwas limacodidenähnlich. Auffallend großschuppig und zwar insbesondere die braune Partie der Unterseite der Flügel. Augen nicht behaart. Proboscis vorhanden. Palpen schräg aufgerichtet; das Endglied vielleicht eher etwas vorstehend, das Niveau des Scheitels erreichend, konisch, fast nackt; das zweite Glied durch die dichte, anliegende oder schräg abstehende Beschuppung etwas dicker erscheinend. Antennen (in der Basalhälfte) ganz kurz und fein ziliiert und mit einigen feinen und kurzen Borsten dazwischen. Im Hinterflügel entspringen 3 und 4 nahe beisammen aus der Ecke, aber nicht aus einem Punkt, 2 nicht weit von der Ecke, die durch eine Falte vertretene Rippe 5 verläuft ganz parallel mit 4 und dieser näher als 6, letztere und 7 aus einem Punkt, der vorderen Ecke der Zelle. Im Vorderflügel sind 3 und 4 unter sich reichlich so weit entfernt wie 4 von der an der Basis nieder- gedrückten 5 entfernt ist, 6 entspringt dicht hinter der Areola, aus deren Spitze 7 und der Stiel von 8 + 9 entspringen, während 10 aus dem Vorderrand der Areola, von deren Spitze ziemlich weit entfernt, entspringt und 11 frei aus der Zelle ihren Ursprung nimmt. Areola ist ziemlich groß. Die Stirn ist unten abgeflacht und fast nackt, oben mit einem kurzen kleinen Schopf. Tibia IV lang und kräftig quadricalcarat. Rückenseite der Tibien dicht und lang anliegend beschuppt; diese Beschuppung am Ende zahn- artig hervorstehend. Femora unten mit langer abstehender Be- haarung. Keine Bestachelung der Tibien. Abdomen ohne Rücken- schöpfe. Gen. Catephia Ochs. Catephia shisa Strand n. sp. Ein $ von Shisa V—VI. 1912. — Abdomen mit einem kräf- tigen Pinsel langer (3 mm), gelblicher, nach hinten und leicht nach oben gerichteter, anliegender Haare; Analbüschel stark entwickelt. Antennen fein fasciculat. Hinterrand der Hinter- flügel, insbesondere an der Basis, lang behaart. Flügelspannung 32, Vorderflügellänge 15, Körperlänge 17 mm. Ähnelt der europäischen C. leucomelas, weicht aber ab u. a. durch die fasciculaten Antennen, die Färbung der Vorderflügel ist ganz schwarz, mit schwachem violettlichen und bleigraulichen Anflug; von einer Sublimballinie ist kaum noch Andeutung erkennbar, dagegen zeigt das Saumfeld scharf markierte, tiefschwarze Inter- nervallinien; die Postmedianlinie ist tiefschwarz, scharf markiert, einfach, verläuft zwar ähnlich wie bei leucomelas, bildet jedoch in der Mitte einen wurzelwärts offenen stumpfen Winkel und macht im Costalfelde plötzlich eine Knickung wurzelwärts, parallel zum Saume sich in einer Länge von 2 mm erstreckend; auch die cha- rakteristischen Makeln und die tief geschlängelte Antemedian- linie werden aus ebensolchen einfachen, tiefschwarzen Linien be- 12. Heft 138 Embrik Strand: grenzt bezw. gebildet, ohne deutliche helle Zeichnungen dazu, nur außen und hinten von der Nierenmakel lassen sich einige hellere Schuppen erkennen; die Ringmakel ist zusammenhängend und fast kreisrund, die Nierenmakel ist vorn und hinten breit unterbrochen. Die Hinterflügel wie bei leucomelas, jedoch nimmt das weiße Discalfeld auch den Dorsalrand ein. Die Unterseite beider Flügel wie bei leucomelas, jedoch ist am Saume der Vorder- flügel keine weiße Bestäubung, nur etwas graulicher Anflug. Auch der Körper und die Extremitäten sind dunkler als bei leucomelas, der Thoraxrücken schwarz mit violettlichem Anflug und vorn mit etwa zwei aus tiefschwarzen Schuppen gebildeten Ouerlinien. Gen. Anereuthinula Strand n. g. Anereuthinula Iyncestidis Strand n. g. n. sp. Ein 2 von Kosempo X. 1911. Flügelspannung 22, Vorderflügellänge 11, Körperlänge 10 mm. Vorderflügel grau mit lilafarbigem Anflug, insbesondere in der Basalhälfte, mit olivenbraunen Zeichnungen: ein oder zwei ver- loschene Punktflecke nahe der Basis; eine antemediane, 2—3 mal unterbrochene, saumwärts konvex gebogene, schwärzliche Linien- binde ist auf dem Vorderrande 2 mm von der Wurzel entfernt; dann folgt 2.5 mm weiter saumwärts eine ebensolche Submedian- binde, die vom Vorderrande schräg nach hinten und außen gerade verläuft, auf dem Discozellularfleck eine Knickung macht und dann, ebenfalls gerade, nach hinten und innen verläuft; der Disco- zellularfleck ist quer eiförmig, vorn zugespitzt und hell gerandet, sonst aber olivenbraun gefärbt; eine etwa 2-mm weiter saumwärts verlaufende subparallele Postmedianbinde ist schmäler, wenig deutlich und etwas gezackt; ein dreieckiger, etwa 1.8 mm langer und nicht ganz so breiter, hell umrandeter, von der Flügelspitze um 1.8 mm entfernter, olivenbrauner Costalfleck bildet eigentlich das Charakteristikum der ganzen Zeichnung; hinter diesem Fleck ist etwas dunkle Bestäubung, die annähernd eine dreieckige Schuppenanhäufung bildet, die andeutungsweise sich noch bis zum Analwinkel fortsetzt, wo ein rundlicher dunkler Fleck zu sein scheint. Die Hinterflügel sind in der Endhälfte deutlicher bräunlich bestäubt und haben keine andere Zeichnung als eine schmale dunkle Postmedianbinde, die nur in der Mitte der Flügel- fläche einigermaßen deutlich ist. Die Unterseite aller Flügel ist im Grunde wie die hellsten Partien der Oberseite, mit dunkler Postmedianbinde und ebensolchem Discozellularfleck; erstere ist im Hinterflügel doppelt oder, durch eine helle Linienbinde ge- trennt, außen von einer unregelmäßigen dunklen Schattenbinde begleitet. Der Discozellularfleck ist im Hinterflügel ein kräftiger Querfleck, im Vorderflügel nur ein kleiner Punktfleck. Der Körper wie die Flügel im Grunde sind; der Halskragen ist mitten schwarz, und die Palpen sind an der Basis schwarz. Beine olivenfarbig mit heller geringelten Tarsen. H. Sauter’s Formosa-Ausbeute: Noctuidae II, etc. 39 Die Art ähnelt Metachrostis (,‚Androlymnia‘“) emarginata Hmps. (cfr. Ill. Het. Br. Mus. VIII. p. 76, t. 145, f. 22 (1891) und Fauna of Brit. India Moths II. p. 333), die vollständig ent- wickelte Rippe 5 der Hinterflügel beweist aber sofort, daß es keine Metachrostis sein kann. Erinnert ferner an Hingula erebina Butl. (cfr. Seitz’? Großschmett., pal. Noct. t. 71, Serie d), aber bei meinem Tier sind die Hinterflügel am Analwinkel abgestutzt, die Vorderflügel gestreckter, durchscheinende Stellen fehlen etc. Die Gattung erinnert an Pseudocalpe Hamps., aber das End- glied der Palpen ist nicht kurz, sondern in der Tat nur ein wenig kürzer als das zweite Glied; daß die Palpen bei diesem Exemplar vorgestreckt erscheinen, ist, glaube ich, auf äußere Einwirkung zurückzuführen, also ein ‚„künstliches“ Merkmal; wenn sie auf- gerichtet wären, würde das zweite Glied den Scheitel nicht er- reichen, das dritte ihn überragen. Ferner weicht von Pseudocalpe ab das Vorhandensein eines frontalen Schuppenhöckers und eines ebensolchen an der Basis des Abdominalrückens und wahrschein- lich auch auf dem Metathorax. Ähnelt ferner Lyncestis WIk., aber die Palpen sind ein wenig kürzer, Frontalschuppenhöcker ist vorhanden, das zweite Palpenglied ist anliegend beschuppt statt behaart etc. Mit Anereuthina Hb. hat das Tier den abge- stutzten Analwinkel der Hinterflügel gemein und stimmt auch in einigen anderen Merkmalen damit gut überein, ist aber viel kleiner als die Anereuthina-Arten, die Vorderflügel bilden auf der Rippe 4 und 6 je eine kleine Ecke etc., ob die Zilien der Vorder- flügel crenuliert sind, ist fraglich, weil ziemlich abgerieben, der Saum ist aber wellig. — Im Vorderflügel sind die Rippen 2—5 getrennt, 6 ist von der Areola getrennt, also nicht aus der Ecke, 7 ist mit 8 + 9 kurz gestielt und entspringt aus der Spitze der Areola, 10 aus der Mitte des Vorderrandes der Areola. Im Hinter- flügel ist 5 so kräftig wie die anderen, 7 und 8 sind nicht bloß in einem Punkte, sondern eine kurze Strecke zusammengeschmolzen, divergieren jedoch basalwärts ganz deutlich, 5 nähert sich basal- wärts ganz schwach 4 und ist reichlich dreimal so weit von 6 wie von 4 entfernt. Die Tibien sind, so weit noch erkennbar, ohne Stacheln. Der Dorsalrand der Vorderflügel bildet in der Basal- hälfte einen Lobus und dürfte am Analwinkel etwas längere Be- schuppung haben, beides also wie bei Pseudocalpe. | Gen. Thermesia Hb. Thermesia penicilligera Strand n. sp. Ein Pärchen von Alikang X. 1909 (Typen!), einQ von Kosempo X:-TIRE & Die Art ist ein Blasticorhinus Butl., denn das $ hat an der Basis des Dorsalfeldes der Hinterflügel eine große Faltenblase mit einem dicken und 4—5 mm langen Haarpinsel. Mit TA. (Blast.) rivulosa Wlk. und ussuriensis Brem. nahe verwandt. Um mit dem Bild von letzterer Art in den „‚Großschmetterlingen der Erde“ 12. Heft 140 Embrik Strand: paläarkt. Noctuen, fig. 69e, zu vergleichen, so ergeben sich folgende Unterschiede: Größe geringer (Flügelspannung 27, Vorderflügel- länge 14, Körperlänge 13 mm), die Grundfarbe durch oliven- bräunliche Beimischung ein wenig trüber, innerhalb der stark gebuchteten Antemedianlinie der Vorderflügel zeigt fig. cit. nur eine dunkle Querlinie, während meine Art drei solche aufweist, eine dunkle Medianbinde ist hier höchstens nur angedeutet, da- gegen ist ein tiefschwarzer, reichlich doppelt so breiter wie langer, mitten fast durchschnittener Discozellularfleck, derfig. cit. fehlt, vor- handen, amInnenrande des braunenSaumfeldes ist eineReihe schwar- zer, verwischter, halbmondförmiger Fleckchen, die das braune Saum- feld der Ouere nach teilende gelbliche Linie erreicht weder vorn noch hinten den Saum ganz, die Fransen beider Flügel mit scharf markierter, gelblichweißlicher Basallinie, die Hinterflügel mit dunklem Saumfeld ähnlich demjenigen im Vorderflügel, die innere Begrenzungslinie derselben verläuft aber etwa parallel mit dem Saume, der Kopf ist nicht dunkler als der Thoraxrücken, der Vorderflügel ist weniger langgestreckt. — Das 2 ist im Grunde beider Flügel ein wenig heller gefärbt und noch undeutlicher ge- zeichnet, dagegen ist der Discozellularfleck noch tiefer schwarz und schärfer markiert und sowohl der Quere als Länge nach durch je eine feine helle Linie geteilt. Ein ebenso tiefschwarzer, aber kleinerer und abgerundeter, einmal geteilter Fleck an der Basis der Rippe2. Vorletzterem Fleck findet sich in der Zelle ein oder 2 tiefschwarze Punkte. Unten zeigen alle Flügel beider Geschlechter schwärzlich: Discozellularfleck, Postmedianlinie und Saumfeld. Gen. Calpe Treitsche Calpe minuticornis Gn. (var. ?) Ein 2 von Alikang IX. 1909. Um mit der Abbildung der Art in Seitz’, Paläarktische Noctuen f. 69g, zu vergleichen, so ist das Exemplar im Vorder- wie Hinter- flügel heller gefärbt, die zwei schwärzlichen Discozellularpunkte sind nur noch schwach angedeutet und ebenso die dunkle Wellen- längszeichnung des Costalfeldes der Vorderflügel. Letztere sind noch ein wenig heller als die von bicolor (cfr. 1. c.). Da das Exem- plar aber nicht ganz frisch ist, läßt es sich nicht feststellen, ob die hellere Färbung nicht etwa darauf zurückzuführen ist. Gen. Acantholipes Led. ‚Acantholipes tenuipoda Strand n. sp. Ein @ von Kosempo X. 1911. Scheint Ähnlichkeit mit Oglasa (= Acantholipes) costimacula Wilem. (in Entomologist 1915, p. 192) zu haben. — Leider wird die Bestimmung und Beschreibung dadurch erschwert, daß die Erhaltung nicht gut ist. — Flügelspannung 30, Vorderflügellänge 15, Körperlänge 14—15 mm. Vorderflügel im Grunde weißlich, wenn frisch wahrscheinlich mit gelblichem oder lilafarbigem Anflug. Eine dunkle Subbasalbinde fängt auf dem Vorderrand nahe der H. Sauter’s Formosa-Ausbeute: Noctuidae II, etc. 141 Basis an und erstreckt sich gerade nach hinten und außen, so daß sie den Hinterrand fast in der Mitte erreicht und scheint sich dann längs des Randes weiter bis zum Analwinkel zu verlängern. Die hintere Hälfte des Saumes ist längs des Randes ganz leicht gebräunt und der Saum selbst trägt dunkle, halbmondförmige, wurzelwärts heller umrandete Flecke in den Internervalräumen. Das Charakteristikum der Zeichnung findet sich im Apicalfelde, wo in 3 mm Entfernung von der Flügelspitze ein 3 mm breiter und 1.8 mm langer, schwärzlicher, etwa viereckiger, aber apical- wärts konkav gebogener Querfleck sich findet, der auf dem Costal- rande ruht, daselbst jedoch zwei helle Querstriche einschließt; der Raum zwischen diesem Fleck und der Flügelspitze schließt einen abgerundeten dunklen Punkt ein, der an und unmittelbar hinter der Spitze sich auf»die Fransen erstreckt. Hinterflügel weiß mit einer ca. 3 mm breiten dunklen (vielleicht ganz schwarzen) Saumbinde, die sich am Vorder- und Hinterrand wurzelwärts zu verlängern scheinen, so daß die weiße Grundfarbe nur noch als ein mit der Basis zusammenhängender Diskalfleck erhalten bleibt. Ein dunkler Discozellularfleck ist nur angedeutet (abgerieben ?), dagegen tritt er auf der sonst fast gleichen Unterseite als ein scharf markierter Querstrich auf; die Saumbinde verlängert sich am Dorsalrande nicht wurzelwärts. Die Unterseite der Vorder- flügel ist größtenteils rauchig grau überzogen; die dunkelsten Partien sind: Eine sublimbale Querbinde, die zwischen den Rippen 2 und 4 sich bis zum Saume erstreckt, eın rundlicher Fleck an der Flügelspitze, ein Querwisch auf der Discozellulare, der mit der dunklen Costalbinde zusammenhängt. Die Gattungsbestimmung wird dadurch erschwert, daß Thorax- und Abdominalrücken ganz abgerieben sind; auch die Palpen, deren zweites Glied nicht so breit und deren drittes Glied nicht so kurz wie bei typischen Acantholibes sind, haben vielleicht nicht ganz intakte Beschuppung. Die Vorderflügelspitze ist ziemlich scharf und sogar leicht falcat. Die Beine, auch die Tarsen, sind lang und dünn; die Tibien III quadricalcarat, die Länge der Calcarıa sehr verschieden. Areola vorhanden; 7 und 8-9 aus der Spitze derselben, 8 in den Saum, 9 in die Flügelspitze. Fühler einfach, nur unter dem Mikroskop fein ziliiert erscheinend, das Basalglied unten mit abstehender Beschuppung. Acantholipes (Nolaseniola Strand n. subg.) plecopteroides Strand.n. sp. Ein $ von Alikang X. 1909. Flügelspannung 19, Vorderflügellänge 10, Körperlänge 10 mm. Beide Flügel strohgelblich mit lilagrauem Anflug, im Saumfelde am dunkelsten und zwar in einer Breite von ungeführ 2 mm; die innere Grenze dieses dunklen Saumfeldes ist nuran zwei Stellen ganz deutlich, weil daselbst schwarz beschuppt, nämlich zwischen der Dorsalfalte und Rippe 2 und im Felde 6. An tiefschwarzen lim- balen oder sublimbalen Punkten sind 7 vorhanden. Discozellulare mit schwarzem, leicht wurzelwärts konvex gekrümmten Quer- 12. Heft 142 Ä Embrik Strand: strich und um 1.5 mm inner- und außerhalb dieses Striches ist je ein schwarzer Punkt und ein dritter ebensolcher, in derselben Längslinie gelegen, findet sich nahe der Basis. Im Hinterflügel ist das Saumfeld wie im Vorderflügel, schwärzliche Bestäubung der Grenze findet sich aber nur im Dorsalfelde, daselbst einen wurzelwärts konvex gebogenen Ouerstrich bildend. Die Saum- punkte wie im Vorderflügel. Fransen beider Flügel einfarbig strohgelblich. Unterseite der Vorderflügel dunkel, mit schwachem violettlichen Anflug, das Dorsalfeld strohgelblich, das Costal- feld gelblich. Ein dunklerer Discozellularquerstrich und eine eben- solche Postmedianquerbinde sind angedeutet. Im Hinterflügel ist die Unterseite nur ganz spärlich und fein dunkel besprenkelt, so daß die Grundfarbe überall zum Vorschein kommt, mit dunklem Discozellularpunkt und zwei parallelen, wenig deutlichen Post- medianbinden, die unter sich und vom Discozellularpunkt bezw. vom Saume gleich weit entfernt sind. Körper wie die benachbarte Flügelfläche, der Hinterleibsrücken mit Andeutung hellerer Binden. Das zweite Palpenglied ist außen dunkel bestäubt, sonst stroh- gelblich. Fühlergeißel oben weiß, die Kammzähne braungelblich. Die Tarsen sind nicht geringelt. | In Acantholipes könnte das Tier zur Not der Section II Hamps. (Oglasa) zugerechnet werden, indem die Antennen Zilien und Borsten tragen, sie sind aber außerdem doppelt gekämmt und die Borsten, die kräftig und gekrümmt sind, entspringen, je eine, von der Spitze der Kammzähne. Das seitlich zusammengedrückte, im Profil breit erscheinende zweite Palpenglied ist unten mit ziemlich langer, abstehender Schuppenbehaarung, wie es bei Acantholipes sein soll, versehen, es ist aber außerdem oben mitten durch Beschuppung dreieckig erweitert und das Endglied, das im Profil parallelseitig, am Ende aber schräg abgeschnitten er- scheint, ist nicht so klein, wie bei typischen Acantholipes und vom zweiten Glied scharf abgesetzt. Der Zeichnungstypus er- scheint etwas fremdartig in Acantholipes und erinnert mehr an Plecoptera. Von der Behaarung der Unterseite abgesehen stimmen die Palpen recht gut mit Nolasena WIk. überein und ebenso der Frontalschopf. — Im Vorderflügel sind die Rippen 3—5 unter sich getrennt, 6 entspringt aus der Ecke der Zelle, 7 aus der Spitze der Areola und ebenso 8 + 9, die beide in den Vorderrand münden, 10 aus der Areola. Im Hinterflügel 3 und 4 aus einem Punkt, 5 parallel zu 4 und unter der Mitte entspringend. Will man für diese Art eine eigene Untergattung oder Section begründen, möge diese den Namen Nolaseniola m. bekommen. Aecantholipes larentioides Strand n. sp. Ein 2 (ohne Abdomen!) von Kosempo I. 1910. Da außer dem Abdomen auch die Tibien II und III fehlen und die Beschuppung des Metanotum vielleicht nicht unversehrt ist, ist die Gattungsbestimmung nicht ganz sicher. Zur leichteren Wiedererkennung des Tieres mögen auch die erkennbaren generi- H. Sauter’s Formosa-Ausbeute: Noctuidae II, etc. 143 schen Merkmale hier angegeben werden. Palpen wie bei A. trajectus WIk. (cfr. Fig. 292, p. 521, in Fauna of Brit. India, Moths II), jedoch die Rückenseite des zweiten Gliedes der Länge nach ge- wölbt und das dritte Glied ein wenig länger und deutlicher ab- gesetzt als bei genannter Art; das dritte Glied ist vorgestreckt und befindet sich im Niveau des Scheitels. Stirn mit kleinem vorgerichteten Haarschopf, Untergesicht glatt und kahl, Scheitel anliegend beschuppt. Fühler einfach, nicht ziliiert. Im Vorder- flügel entspringt 2 weit von der Ecke, 3—5 nahe beisammen, jedoch unter sich getrennt, aus der Zelle, 6 hinter der Areola, von ihr deutlich getrennt, aus der Spitze der Areola 7 (in den Saum) und 8 + 9, die lang gestielt sind und von denen 8 in die Flügel- spitze, 9 in den Vorderrand verläuft, 10 aus dem Vorderrand der Areola nahe der Spitze, 11 aus der Zelle weit von der Areola ent- springend, aber dann gegen dieselbe leicht gebogen und somit (an der Basis der Rippe 10) genähert. Im Hinterflügel entspringen 3 und 4 aus einem Punkt, der Hinterecke der Zelle, und 6 und 7 aus der vorderen Ecke. Das Tier erinnert durch den Zeichnungstypus an verschiedene Geometriden der Gattung Larentia (Cidaria). Vorderflügel im Grunde olivengraulich, aber so mit dunkleren Schuppen über- streut, daß die Grundfarbe nur wenig zum Vorschein kommt. Das larentioide Medianfeld ist schwarz, etwa 2 mm von der Flügel- wurzel entfernt, auf dem Vorderrande 5, auf dem Hinterrande 2.5 mm breit und seine distale Grenzlinie ist leicht S-förmig ge- krümmt sowie unregelmäßig wellig-zickzackförmig; der tiefer schwarze, quergestellte Discozellularfleck hebt sich darin un- deutlich ab. Parallel zum Außenrande dieses Medianfeldes, von ihm um 1 mm entfernt, verläuft eine tiefschwarze, stellenweise unterbrochene und rostfarbig gemischte Querlinie; ihr liegt außen, kurz vor ihrer Mitte, ein schwarzer Wisch an und sie ist wurzel- wärts zum Teil hell eingefaßt. Andeutung einer hellen sublimbalen Binde ist wenigstens im Costalfelde vorhanden. Eine aus ab- wechselnd limbalen und sublimbalen schwarzen Punkten gebildete Doppelreihe ist vorhanden. Fransen in der größeren Basalhälfte dunkel, in der Apicalhälfte gelblich. Hinterflügel grauschwärzlich, im Saumfelde mit Andeutung ebensolcher Zeichnungen wie im Vorderflügel, einschließlich der schwarz-rostfarbigen - Querlinie. Unterseite beider Flügel graubraun mit helleren Rippen und An- deutung dreier dunklerer Parallelquerbinden im Saumfelde und mit schwarzer Saumlinie; Fransen wie oben. — Flügelspannung 23, Vorderflügellänge 11.5 mm. Gen. Plecoptera Gn. Plecoptera uniformis Mr. var. koshuna Strand n. var. Ein $ von Kankau (Koshun) VII. 1912. Die Färbung ist graubräunlich, nur mit schwachem lila An- flug und keiner anderen Ockerfärbung als an der Schräg- 12, Heft 144 Embrik Strand: binde der Vorderflügel, die ockergelb, außen rostbräunlich ge- randet erscheint. Die dunklen Punkte im Saumfelde sind rein schwarz und sublimbal gelegen. Vorderflügellänge 11 mm, Körper- länge 11.5 mm. — Habe s. Z. mit der Moore’schen Type verglichen. Vorliegende Form ist vielleicht eher eine Aberration. Gen. Calesidesma Strand n. g. Calisidesma fraternella Strand n. sp. Ein $ von Alikang XI. 1909. Flügelspannung 38, Vorderflügellänge 19, Körperlänge 17 mm. Das Exemplar ist leider nicht ganz frisch, weshalb Einzelheiten der Zeichnung vielleicht zum Teil nicht mehr erkennbar sind und die Beschuppung des Thoraxrückens so stark gelitten hat, daß eventuelle Schöpfe verloren gegangen wären. Färbung graubraun, die größere Basalhälfte der Vorderflügel und die kleinere der Hinterflügel violettlich überhaucht; einige höchst undeutliche dunklere Querbinden lassen sich zur Not erkennen: Vom Costal- rande der Vorderflügel in 10 mm Entfernung von der Flügel- wurzel bis zum Dorsalrande in 6.5 mm Entfernung von der Wurzel zieht eine gerade, ca. 1 mm breite, auf der Discozellulare erweiterte Binde, die, ebenfalls gerade, auf dem Hinterflügel sich fortsetzt und den Dorsalrand in 6.5 mm Entfernung von der Wurzel er- reicht; innerhalb dieser Binde sind im Vorderflügel 2 oder 3 ähn- liche, aber noch schmälere, subparallel verlaufende, unter sich und von der zuerst beschriebenen Binde etwa gleich weit entfernte Binden angedeutet. Im Dorsalfelde der Vorderflügel, um 10 mm von der Wurzel entfernt, ist ein dunkler Ouerwisch, von dem ein schmaler, in Punkten aufgelöster Streifen sich bis zum Costal- rande, daselbst um 12 mm von der Wurzel entfernt, fortsetzt; außerdem scheint von diesem Querwisch aus eine breitere, sub- limbale Schattenbinde sich bis zum Costalrande zu erstrecken und ein solcher sublimbaler oder wenn man will postmedianer dunkler Schatten ist im Hinterflügel erkennbar, während das Saumfeld in beiden Flügeln reiner grau ist. Beide Flügel mit einer sublimbalen, um 1 mm vom Saume entfernten Reihe schwarzer Punkte; der Saum selbst ist durch eine feine dunkle, undeutliche, stellenweise unterbrochene Linie bezeichnet. — Unten etwa wie oben, jedoch ohne violettlichem Anflug, dafür aberin der Basalhälfte reiner grau, mit kleinem schwärzlichen Discozellularpunkt, im Vorderflügel scheint noch ein ebensolcher Punkt in der Zelle vor- handen zu sein, und mit feiner dunkler, verwischter postmedianer Linienbinde, die im Vorderflügel im Costalfelde (den Rand an- scheinend nicht erreichend) in 12 mm Entfernung von der Wurzel anfängt, bis zur Rippe 4 gerade verläuft, dann in saumwärts schwach konkav gebogener Krümmung sich bis zum Dorsalrande fortsetzt, in 7 mm Entfernung von der Wurzel den Costalrand der Hinterflügel erreicht, um dann in saumwärts gleichmäßig konvex gebogener Krümmung bis zum Dorsalrande weiterzu- H. Sauter’s Formosa-Ausbeute: Noctuidae II, etc. 145 laufen. Um 2 mm weiter wurzelwärts verläuft subparallel eine ähnliche, noch weniger deutliche Binde, die im Vorderflügel leicht gewellt, im Hinterflügel saumwärts ein wenig konvex gebogen zu sein scheint. Im Hinterflügel ist auch noch Andeutung einer ähnlichen sublimbalen Binde. Sublimbalpunkte und Saumlinie wie oben. — Sowohl unten wie oben sind die Zeichnungen so un- deutlich, daß die Flügel flüchtig angesehen fast einfarbig erscheinen. Körper und Extremitäten wie die Flügel, Kopf und die Vorder- hälfte der Unterseite des Thorax etwas dunkler und ebenso die Außenseite der Palpen. Die Antennen hellbräunlich. Generische Merkmale. Proboscis kräftig. Antennen lang (jedenfalls ?/;, der Vorderflügellänge überragend), kurz und fein fasciculat in der basalen Hälfte, während die Ziliierung in der apicalen Hälfte gleichmäßig ist; außerdem mit einer doppelten Reihe kurzer, feiner Borsten, die aber an der Basis fehlen. Palpen schräg aufgerichtet; das zweite Glied mit dichter, unten etwas abstehender Beschuppung, so daß es im Profil etwa doppelt so breit wie das dünne Endglied erscheint und das Niveau des Scheitels nicht erreicht; das Endglied etwa ?/, so lang wie das Mittelglied. Stirn dicht beschuppt, daher im Profil gewölbt erscheinend. — Vorderflügel ziemlich spitz, der Vorderrand im apicalen Drittel stark gekrümmt, der Saum schräg mit abgeflachtem Hinterwinkel. Hinterflügel auf der Rippe 4 eine kleine Ecke bildend, zwischen 4 und 8 ist der Saum fast gerade, der Analwinkel ist leicht schräg abgestutzt. Saum beider Flügel leicht gewellt. Die Mittel- und Hinterbeine ohne besondere Merkmale; letztere quadricalcarat. — Im Hinterflügel entspringen 3 und 4 aus einem Punkt, 5 weit unter der Mitte der Discozellulare, je- doch von 4 getrennt, 6 und 7 aus einem Punkt. Im Vorderflügel sind 3, 4 und 5 an der Basis nahe beisammen, jedoch unter sich getrennt, 6 entspringt aus der vorderen Ecke und gleichzeitig aus der Mitte der Hinterseite der Areola, 7 aus der Spitze der letzteren, wo auch der Stiel von 8 +9 + 10 entspringt, 11 frei. Areola ziemlich klein. Abdominalrücken so weit erkennbar glatt. Das Tier erinnert sehr an Polydesma (Ericeia) fraterna Mr., aber z. B. das Verhalten der Rippe 10 der Vorderflügel zeigt sofort, daß es überhaupt keine Polydesma sein kann. Die gene- rischen Merkmale stimmen mit Calesia Gn. zum Teil gut überein. Gen. Alika Strand n. g. Alika typica Strand n. g. n. sp. Ein Z von Alikang X. 1909. Flügelspannung 21, Vorderflügellänge 11, Körperlänge 10 mm. Vorderflügel im Grunde strohgelb mit lilafarbigem Anflug und feiner, brauner, spärlicher Bestäubung, die in der Endhälfte am deutlichsten ist, sowie mit folgenden braunschwarzen Flecken: drei auf dem Costalrande und zwar ein kleiner subbasaler Quer- fleck, ein etwa dreieckiger, fast gleichgroßer, der 1.5 mm weiter Archiv für Naturgeschiehte 1918. A. Er 10 12. Heft 146 Embrik Strand: saumwärts sich findet, ein größerer, dreieckiger, 2 mm langer, reichlich so langer wie breiter Fleck an der Mitte des Costalrandes; zwischen diesem Fleck und der Flügelspitze finden sich 5 ebenso gefärbte Punktflecke und dann gibt es einen solchen Saumfleck, der dreieckig ist, reichlich 2.5 mm breit und kaum 2.5 mm lang, die Spitze berührt und durch eine feine helle Querlinie undeutlich geteilt wird. Zwischen und etwas hinten von diesem Saumfleck und dem medianen Costalfleck ist ein kleines, schräg. länglich gestelltes, kommaähnliches Zeichen mit der Spitze nach vorn und innen gerichtet. Der Saum mit 7 tiefschwarzen Punkten, von denen die in dem dreieckigen Saumfleck basalwärts von einem weißen Punkt begrenzt werden. Die Vorderhälfte der Fransen ist, entsprechend dem Saumfleck, dunkel, die hintere Hälfte hell. Im Hinterflügel ist der lila Anflug und die bräunliche Bestäubung mehr entwickelt als im Vorderflügel; ein querer Discozellularfleck ist angedeutet, sonst aber sind keine Zeichnungen vorhanden. — Umgekehrt ist auf der Unterseite der Vorderflügel am stärksten angebräunt, während im Hinterflügel die strohgelbe Färbung ziemlich ungetrübt vorherrscht, einen scharf hervortretenden Discozellularpunktfleck und eine ebenso gefärbte, aber vielfach unterbrochene Postmedianquerbinde jedoch deutlich hervortreten lassend, ferner ist am Saume, insbesondere an der Spitze, eine schwache bräunliche Bestäubung vorhanden. Die Postmedian- binde und der Discozellularfleck sind auch im Vorderflügel vor- handen, aber verloschen. Saumpunkte sind in beiden Flügeln vorhanden, aber verloschen. Der Körper wie die Grundfarbe der Flügel, der Hinterleib jedoch oben und seitlich olivenfarbig. Antennen hell gelblichbraun, in der Basalhälfte oben weißlich. Palpen dunkel bestäubt, unten in der größeren Basalhälfte weiß. Generische Merkmale. Zur Subfam. Noctuinae (Warr.). — Charakteristische Merkmale bieten die Antennen und Palpen. Die Antennen haben, was bloß ein männliches Merkmal sein wird, kurz innerhalb der Mitte unten eine schwache dreieckige Verdickung, von der ein nach unten konvex ge- bogener, nach vorn gerichteter Stachel und zwei lange feine Borsten entspringen; der proximal von dieser Verdickung sich befindende Teil der Fühlergeißel ist ein wenig dicker als der distale Teil, der unmittelbar an der Verdickung eine ganz schwache Krümmung zeigt; die ganze Geißel ist ziliiert und mit zwei Reihen abstehen- der Borsten besetzt. Das zweite Palpenglied ist unten schneidig abstehend beschuppt, daher komprimiert erscheinend und trägt an der Spitze oben einen im Profil dreieckig erscheinenden Schup- penhöcker; das dritte Glied erscheint im Profil etwa halb so lang wie das zweite Glied, am Ende quergeschnitten und daselbst etwa so breit, wie lang, daselbst oben in eine scharf konische Spitze auslaufend; in Draufsicht erscheint es trapezförmig, so lang wie am Ende breit, die äußere Apicalecke konisch zugespitzt; von unten gesehen zeigt es an der Basis außen einen senkrecht auf H. Sauter’s Formosa-Ausbeute: Noctuidae II, etc. 147 die Längsaxe gerichteten subzylindrischen Schuppenfortsatz und außerdem die äußere Apicalecke konisch vorspringend, nach außen und ein klein wenig nach vorn gerichtet. Der Saum der Vorderflügel bildet auf den Rippen 3 und 4 je eine ganz kleine stumpfe Ecke, während im Hinterflügel auf den Rippen 3 und 7 eine ebensolche ist. Der Vorderrand der Vorderflügel ist in der Endhälfte ganz leicht konvex, die Spitze rechtwinklig. Der Hinter- leıb schlank, mit deutlichem Afterbusch. Hintertibien mitten ganz leicht verdickt und mit etwas abstehender Schuppenbehaa- rung, auf den Mitteltibien ist ebensolche Behaarung auf der Ober- seite, nur noch länger. Tibiae unbestachelt. Hintertibien qua- dricalcarat und zwar mit auffallend langen Calcaria, indem der innere der proximalen sogar die Spitze des Gliedes überragt. Im Geäder ist charakteristisch, daß 7 und 8 der Hinterflügel am Be- rührungspunkt nicht ganz verschmolzen sind, sondern einander nur dicht anzuliegen scheinen. Länge der Zelle der Hinterflügel normal. Im Vorderflügel sind 3—5 unter sich getrennt, 6 kurz hinter der Ecke, 7 ist mit dem langen Stiel von 8 + 9, die in den Vorderrand münden, ganz kurz gestielt aus der Spitze der Areola entspringend, 10 aus der Mitte des Vorderrandes der Areola, 11 frei. Im Hinterflügel 3 und 4 aus der Ecke, 5 kaum schwächer, unter der Mitte (etwa 3mal so weit von 6 wie von 4) entspringend und parallel zu 4, 6 und 7 aus der Ecke. Basis des Abdominal- rückens mit kleinem Schuppenschopf (Thoraxrücken?). Augen unbehaart, matt glänzend. Rüssel vorhanden. — Das Tier fällt durch seine Antennen und Palpen auf, die Antennenmerkmale sind aber wahrscheinlich sexuell und finden sich ähnlich bei der Gattung Eriopus Tr. Noch wichtiger, wenn auch nicht leicht auffallend, ist das Merkmal der Rippen 7 und 8 der Hinterflügel, so daß man deswegen sogar die Zugehörigkeit zu den Eulen in Zweifel ziehen könnte, was ich jedoch für unbegründet halten würde. Gen. Raparna Mr. Raparna Obenbergeri Strand n. sp. Ein 2 von Kosempo X. 1911. Gehört zur Sect. II (Hamps. 1895) der Gattung Raparna Mr. Zur Not könnte das Tierchen in Hyposemansıs Hamps. unter- gebracht werden, jedoch entspringt Rippe 5 der Hinterflügel un- verkennbar unter der Mitte der Discozellulare, die Costa der Vorderflügel ist weniger gekrümmt und der Saum derselben Flügel weniger schräg, Areola ist kleiner und 10 entspringt aus der Mitte des Vorderrandes derselben. Von Mecodina Gn. leicht durch die gerundete Vorderflügelspitze und durch die von Rippe 4 der Hinterflügel entfernt entspringende Rippe 5 zu unterscheiden. Flügelspannung 21 mm, Vorderflügellänge 10 mm. Der Zeich- nungstypus erinnert an R. digramma W]k. und an R. (,,Hingula‘‘) erebina Butl. Um mit letzterer Art zu vergleichen (cfr. Seitz, Paläarktische Noctuen t. 71, Reihe d), so ist die Färbung nicht 10? 12. Heft 148 Embrik Strand: wesentlich verschieden, jedoch vielleicht etwas dunkler; die Zeich- nung weicht am auffallendsten dadurch ab, daß die helle Post- medianquerbinde beider Flügel heller, strohgelblich, erscheint, da- bei jedoch weniger regelmäßig zu sein scheint (mein Exemplar ist leider nicht ganz tadellos erhalten!). Im Vorderflügel ist diese . Binde wurzelwärts von einer strohgelben, beiderseits schmal dunkel eingefaßten, wellenförmig gebogenen Linie begrenzt, etwa 1.5 mm breit und erreicht den Vorderrand nicht, bezw. nur ihre beiden Grenzlinien erreichen den Vorderrand. Wurzelwärts liegt dieser Binde eine weitere ebensolche, jedoch nicht so helle und daher weniger auffallende Binde an, die wurzelwärts von einer tiefschwarzen, sich auf der Discozellulare fleckförmig erweiterten und dadurch den Discozellularfleck bildenden Linienbinde be- grenzt wird. Etwa in der Mitte zwischen letzterer und der Flügel- wurzel verläuft eine ähnliche, aber saumwärts gleichmäßig konvex gebogene und (ob immer?) in (etwa 3) Flecken aufgelöste Quer- binde. Eine subbasale schwarze, schmale Querbinde ist außen schmal gelblich angelegt und scheint den Innenrand nicht ganz zu erreichen. Schwarze Saumflecke wie bei R. erebina; die Fransen mit heller Basallinie, sonst aber wie die Flügelfläche. Im Hinter- flügel ist die Postmedianbinde in der Dorsalhälfte so hell wie im Vorderflügel, während sie im Costalfelde ganz verloschen ist. Im Gegensatz zu den Vorderflügeln zeigt der Saum hier eine zu- sammenhängende schwarze Linie, die sich jedoch in den Inter- nervalräumen leicht erweitert und vielleicht bisweilen auch im Vorderflügel ganz so auftritt. Unterseite beider Flügel grau, in der Wurzelhälfte heller und zwar im Hinterflügel ein wenig heller als im Vorderflügel; beide Flügel mit einer schmalen dunklen welligen Medianquerbinde, wenigstens die Hinterflügel außerdem mit einer hellen sublimbalen Linienbinde; der Costalrand der Vorderflügel zeigt mitten zwei nebeneinander gelegene helle Flecke. Nach Herrn Dr. J. Obenberger (Prag) benannt. Raparna discoinsignita Strand n. sp. Ein & von Karapin (Japan) VIII. 1911. Flügelspannung 27, Vorderflügellänge 13.5, Körperlänge 12mm. Alle Flügel rauchschwarz mit höchst undeutlichen helleren Wellen- querlinien und Andeutung schwarzer Querlinien oder Punktquer- _ reihen; das Charakteristikum der Zeichnung bildet dertiefschwarze, sich scharf hervorhebende Discozellularfleck, der im Vorderflügel rund und im Durchmesser 1.5 mm ist, im Hinterflügel dagegen weniger regelmäßig. sowie etwas in die Quere gezogen erscheint und 1.3 x 1.9 mm groß ist. Die Vorderflügel haben einen ähn- lichen, aber kleineren Fleck in der Mitte .der Zelle und unter diesem, quer über die Falte, sieht man einen kleinen schwarzen Querstrich, während um 1.5—2 mm saumwärts von dem Disco- zellularfleck eine feine schwarze, vielfach unterbrochene, in den vorderen zwei Dritteln ihrer Länge saumwärts konvex, dahinter H. Sauter’s Formosa-Ausbeute: Noctuidae II, etc. 149 saumwärts konkav gebogene, saumwärts offene Möndchen bil- dende Postmedianquerlinie erkennbar ist, die außen, insbesondere im Costalfelde, hell rostgelblich schmal angelegt ist. In der Mitte zwischen dieser Linie und dem Saume ist eine schmale grauliche, mitten saumwärts konkav, davor und dahinter saumwärts konvex gebogene Querbinde vorhanden und die sich, ebenso wie die schwarze Linie, auf dem Hinterflügel fortsetzt. In beiden Flügeln sind schwarze Sublimbalpunkte, hellere Limbalpunkte und schwarze Limballinie erkennbar. Fransen wie die Flügelfläche, wiederholt andeutungsweise heller durchschnitten und mit feiner hellerer Basallinie. Im Analwinkelfeld der Hinterflügel ein rostgelblicher Längswisch und eine weißliche gewinkelte Querlinie. Weitere hellere und dunklere Querlinien sind in beiden Flügeln angedeutet, aber kaum zu beschreiben. Unterseite beider Flügel lehmgraulich, im Saumfelde dunkler, der Discozellularfleck der Oberseite an- gedeutet, eine ante- und eine post-mediane dunkle Querlinie ebenfalls nur angedeutet. Der Körper wie die entsprechende Flügelfläche gefärbt; an den Palpen ist das zweite Glied innen, das dritte Glied an beiden Enden ein wenig heller. Raparna (Hingula) erebina But!. 9 22: Alikang XI. 1909, Kosempo I. 1910, Karapin (Japan) VIM. 1911. Von dem in Seitz’ Paläarkt. Noct. f. 71d abgebildeten & der Hingula erebina Butl. weichen die Weibchen ab durch das Fehlen der auf der rechten Seite der Fig. 1. c. abgebildeten dunklen Sublimbalbinde der Vorderflügel, welche Binde im anderen Vorder- flügel der Figur freilich in Punkten oder Fleckchen zerfallen ist! Die meisten meiner Exemplare zeigen an dieser Stelle einen braun- schwarzen, saumwärts von einem weißen und costalwärts von einem gelblichen Strich begrenzten Apicalfleck, sowie einen schwarzen, den Saum erreichenden Längswisch im Felde 3, welche beiden Flecke von ganz deutlich bis zum kaum noch erkennbar verschwinden können. Am Ende der Zelle bildet die hyaline innere Grenzlinie der Nierenmakel und die ebensolche äußere der Ringmakel eine kleine )(-förmige Figur, die bei allen Exemplaren scharf markiert hervortritt, während die entsprechende innere Grenz- ‚linie der Ringmakel als ein kleiner, aber immer deutlicher, saumwärts konkav gebogener weißer Linienquerstrich erscheint. Die dunkle Me- dianquerbinde der Vorderflügel bildet auf dem Costalrande nie einen so deutlichen dunklen dreieckigen Fleck wie an der Figur; meistens ist daselbst überhaupt keine Erweiterung vorhanden. Einige Exemp- lare sindim Grunde so dunkel, daß die schwarzen Zeichnungen nur noch angedeutet sind, bei anderen treten sie noch schärfer als an der Figur 1. c. hervor. Daß, wie in Moore’s Beschreibung der Gattung Hingula angegeben, der Saum beider Flügel wellenförmig ist, wäre noch hinzuzufügen. — Sollte diese Form von der Hauptform verschieden sein, was sich aus der Literatur nicht sicher fest- stellen läßt, so möge sie var. formosana m. heißen. 12. Heft 150 Embrik Strand: | Gen. Mecodina Gn. Mecodina karapinensis Strand n. sp. Ein @ von Karapin (Japan) VIII. 1911. Flügelspannung 30, Vorderflügellänge 15.5, Körperlänge (ohne Palpen) 17 mm. Flügel borkbraun mit olivenfarbigem Anflug, in der Basalhälfte, insbesondere im Vorderflügel, mit violettlichem Schimmer. Das Charakteristikum der Zeichnung ist der große, schwarze, fein grauweißlich begrenzte und daher scharf markierte, nierenförmige Discozellularquerfleck der Vorderflügel, der 2.2 mm . breit und bis 1.5 mm lang ist, an der Wurzelseite stark konvex ge- krümmt, an der Saumseite vorn leicht konkav, dagegen hinten eine kleine Ecke bildend. Gegenüber diesem Fleck ist auf dem Costalrande ein dunkler, außen graulich angelegter Querwisch und zwei weitere solche Wische finden sich in der Basalhälfte des Costalrandes, während zwischen Discozellularfleck und Dorsalrand ein höchst undeutlicher dunkler Schatten erkennbar ist. Im Saumfelde ist vorn, auf dem Costalrande ruhend, ein subtriangulärer schwärz- licher Wisch und ein größerer ebensolcher, aber noch undeut- licherer läßt sich im Analwinkelfelde zur Not erkennen; nach innen wird das Saumfeld von einer leicht geschwungenen Quer- reihe undeutlicher hellerer Punkte begrenzt. Der Saum’ trägt in der Mitte 4—5 kleine schwarze Punkte. Die Fransen sind wie die dunklen Flügelpartien, aber mit Andeutung einer helleren mittleren Teilungslinie. Im Hinterflügel ist der Discozellularfleck nur ein kleiner, verwischter, dunkler Strich und das ganze Saum- feld ist in einer Breite von 3.5 mm so dunkel wie der Analwinkel- wisch der Vorderflügel. Unten sind beide Flügel in der Endhälfte etwa wie die dunkelsten Partien oben, jedoch mit feiner grau- licher Bestäubung, während die Basalhälfte heller grau ist mit scharf markiertem Discozellularpunktfleck in beiden FlügelrPeiner feinen, dunklen, zickzackwellenförmigen Submedianquerbinde und einer aus helleren Punkten bestehenden Postmedianquerreihe, ähnlich derjenigen der Oberseite. Der Körper wie die benach- barte Flügelfläche gefärbt, die Extremitäten ohne besondere Zeichnungsmerkmale. | Gen. Egnasia WIk. Egnasia (?) nagadeboides Strand n. sp. Ein @ von Punkiko VIII. 1911 (Japan). Das Exemplar ist nicht gut erhalten und die Bestimmung auch der Gattung dadurch erschwert. Es hat große Ähnlichkeit mit Nagadeba indecoralis WIK. (cfr. Fig. 26 auf Pag. 52 der Fauna Brit. India Moths III), aber es kann keine Nagadeba sein, denn die Rippe 5 der Hinterflügel entspringt unter der Mitte der Disco- cellulare (etwa doppelt so weit von 6 wie von 4 entfernt). Danach wäre es eher eine Zethes; die Palpen, von denen nur der eine er- halten und obendrein etwas verbogen und daher schwer zu be- urteilen ist, scheinen robuster und ein wenig kürzer als bei Na- gadeba zu sein, das dritteGlied zeigt aber an der einen Seite, die, wenn H, Sauter’s Formosa-Ausbeute: Noctuidae II, etc, - 151 richtig orientiert, wohl ebenso wie bei Nagadeba die proximale sein würde, in der Endhälfte einige kurze, schräg abstehende Schuppenhaare, dadurch also mit Egnasia übereinstimmend, das zweite Glied ist aber nicht so lang wie bei Egnasia ephyrodalis Wlk. Flügelschnitt wie bei genannter Nagadeba-Art, jedoch ist der Analwinkel der Hinterflügel weniger abgerundet. Von dieser Art sonst abweichend u. a. durch bedeutendere Größe (Vorder- flügellänge 14 mm, Körperlänge 11 mm), die Submedianbinde der Hinterflügel ist mehr gerade und außen durch eine schwarze Binde begleitet, während eine deutliche Submarginalbinde oder -linie ebenda fehlt, etc. Durch diese spezifischen Merkmale würde das Tier so ziemlich mit Nagadeba castanealis Hamps. überein- stimmen; ob letztere vielleicht schließlich keine Nagadeba ist ? Leider ist die Erhaltung so mangelhaft, daß eine genaue Be- schreibung nicht gegeben werden kann, was besonders mit den Vorderflügeln der Fall ist. Diese sind wahrscheinlich, ebenso wie die Hinterflügel, dunkel, etwa braunschwärzlich, mit einer weiß- lichen Postmedianquerlinie, die wie bei Nagadeba indecoralis WIk. (cfr. fig. cit.) verläuft, abgesehen davon, daß sie im Dorsalfelde saumwärts schwach konkav gebogen ist, während sie bei der Vergleichsart daselbst eine etwa W-förmige Krümmung bildet. Eine helle Sublimballinie, ähnlich wie bei Nag. indecoralis, ist wenigstens im Costalfelde vorhanden und zwischen dieser und der Postmedianquerlinie ist im Costalfelde ein lebhaft gelber, etwa goldgelber Schrägwisch vorhanden. Auch die Discozellularmakel sowie die Ringmakel scheinen ganz oder teilweise gelb zu sein. Fransen schwärzlich mit feiner weißlicher Basallinie und eben- solcher Mittellinie. Hinterflügel mit ähnlicher Postmedianbinde wie bei Nag. indecoralis (cfr. fig. cit); sie ist aber mehr gerade, im Dorsalfelde saumwärts leicht konkav gebogen, roströtlich, innen von einer weißen Linie, außen von einer tiefschwarzen unregelmäßigen Binde begrenzt. Zwischen dieser Binde und dem Saume finden sich weiße Schüppchen spärlich überstreut, die eigentlich keine Zeichnung bilden, jedoch ist dies Schuppenfeld von dem Saume durch eine schmale Binde der Grundfarbe regelmäßig getrennt, worin nur an der Spitze der Rippen je ein weißes Pünkt- chen erkennbar ist. Fransen wie im Vorderflügel. Unterseite beider Flügel dunkel borkbraun mit schwärzlichen Wischen und ebensolcher weißer Bestäubung wie oben, die nur im Costalfelde der Vorderflügel so dicht ist, daß sie die Grundfarbe verdeckt, jedoch auch da kein genau begrenztes Feld bildet. Über die Mitte beider Flügel erstreckt sich ein unregelmäßiger Querstreifen, der nicht oder nur ganz spärlich weiß bestäubt ist und daher dunkler als seine Umgebung erscheint, im Costalfelde jedoch kaum noch erkennbar zu sein scheint. Im Saumfelde einige roströtliche Flecke, subapical eine oder zwei kleine tiefschwarze Punktflecke. Auch Körper und Extremitäten weiß bestäubt, der Bauch fast ganz weiß, die Tarsen weiß geringelt. 12, Heft 152 KunbkikBirand: Gen. Zethes Ramb. Zethes fuhoshona Strand n. sp. Ein 92 von Fuhosho V. 1909. Das Tier erinnert zwar sehr an Mecodina, wenn ich es aber dennoch bei Zethes lasse, so aus dem Grunde, daß Rippe 5 der Hinterflügel nicht aus der Ecke bezw. von demselben Punkt wie 4, sondern von letzterer unverkennbar getrennt entspringt, ferner läßt der Saum der Vorderflügel eine, allerdings ganz kleine Ecke auf der Rippe 5 erkennen. Leider fehlt Abdomen und die Beschuppung des Thoraxrückens ist nicht tadellos erhalten, wo- durch natürlich die Gattungsbestimmung erschwert wird. Flügelspannung 27, Vorderflügellänge 13.5 mm. Vorderflügel matt schwarz, spärlich mit feinen oliven-graulichen Schuppen be- streut und zwei das Mittelfeld begrenzende, gelbe, aber spärlich dunkler besprenkelte, durch je eine feine schwärzliche Wellenlinie in zwei geteilte Wellenquerbinden, von denen die proximale am Vorderrande um 4.5, am Hinterrande um 6 mm von der Flügel- wurzel entfernt ist und gerade gerichtet ist, während die distale leicht saumwärts gebogen ist; beide sind außerdem, wie schon gesagt, wellenförmig; diese Binden sind an beiden Rändern um reichlich 2 mm unter sich entfernt, und das von ihnen eingeschlos- sene Mittelfeld ist etwas dichter als die Umgebung gelb besprenkelt und daher etwas heller erscheinend. Der Discozellularfleck bildet einen tiefschwarzen, schrägen Querstrich, der schräg nach vorn und außen gerichtet ist. Im Saumfelde deutet etwas dichtere gelbe Besprenkelung eine sublimbale Querbinde an und die äußerste Flügelspitze wird durch eine scharf markierte gelbe Schrägquer- linie abgeschnitten; hinter dieser ist im Saumfelde ein schräg längsgerichteter, verloschener, gelblicher, kurzer Strich vorhanden. Eine breite Saumlinie tiefer schwarz, an der Basis der sonst schwarzen Fransen ist eine feine hellere Linie. Hinterflügel oben und beide Flügel unten einfarbig dunkelgrau mit tiefschwarzer, beiderseits fein heller gerandeter Saumlinie; die Fransen der Hinterflügel sind an den Rippenenden undeutlich heller durch- schnitten. Alle Tarsen sind schwarz mit gelben Ringen und ebenso die Tibien I und II oben, während sie unten gelblich sind (Hinter- beine fehlen!). Tegulae violettschwärzlich mit gelber Querbinde in der Mitte und vielleicht auch an der Spitze; die Palpen sind innen gelblich, außen schwärzlich mit metallischem Schimmer. Antennen schwärzlich, an der Basis metallisch schimmernd. Zethes nagadeboides Strand n. sp. Ein 2 von Kosempo I. 1910. Flügelspannung 27, Vorderflügellänge 13, Körperlänge 11 bis 12 mm. Vorderflügel im Grunde blaßgelblich mit lilarötlichem Anflug, aber so stark bräunlich bestäubt, daß die Grundfärbung größtenteils verdeckt wird. Vom Dorsalrande in 1.5 mm Ent- fernung von der Flügelbasis erstreckt sich eine braune, gerade H. Sauter’s Formosa-Ausbeute: Noctuidae II, etc. 153 Schräglinie, die innen von einer Binde von der Grundfarbe und außen von einem olivenfarbigen Schatten begleitet wird, nach vorn und außen bis zum Vorderrande der Zelle, macht daselbst eine stumpfe Knickung und verläuft senkrecht auf den Vorder- rand, daselbst um 3.3 mm von der Wurzel entfernt. Um 1.5 mm weiter wurzelwärts verläuft im Costalfelde eine ebensolche, aus einer äußeren dunklen und inneren hellen Linie gebildete parallele Binde, die im Dorsalfelde verloschen ist und daselbst bis zum Rande nicht erkennbar ist; im Costalfelde ist zwischen beiden Binden ein dunkles Feld. Im Basalfelde sind wenigstens vorn Reste einer dunklen Subbasalbinde und in der Mitte der Basis ist ein schwarzer Punkt. In der Zelle, dicht außerhalb der beschriebenen Antemedianbinde ist ein schwarzer Punktfleck und ein eben- solcher befindet sich gerade gegenüber auf dem Vorderrande. Die Nierenmakel ist wenig deutlich, etwa 2.3 mm breit und we- niger als halb so lang, innen gerade begrenzt, außen mitten sub- triangulär ausgerandet, hinten offen, aus einer von der Grund- farbe gebildeten Linie bestehend. Die beiden anderen der charak- teristischen Makeln sind kaum noch angedeutet. Von dem Costal- rande in 7 mm Entfernung von der Flügelwurzel entspringt eine schwarze, fast gerade, außen in ihrer ganzen Länge von einer scharf markierten hellen Linie begleitete, vorn auch innen helle, wenn auch weniger deutlich begrenzte Linie, die schräg nach hinten und außen bis zur Rippe 4 verläuft, wo sie blind endet, also ohne den Saum zu erreichen, wird aber im Saumfelde gewisser- maßen ersetzt durch eine tiefschwarze, scharf markierte, schmale Binde, die auf dem Winkel des Saumes (an der Spitze der Rippe 4) ausmündet,daselbst auch die Fransen schneidet, sich längs derRippe4 bis gegen die Spitze der eben beschriebenen Schräglinie erstreckt und daselbst sich spaltet, so daß ein ganz kurzer Ast gerade nach vorn gerichtet ist, während der andere als äußere Begrenzung der die beschriebene Schräglinie außen begleitenden hellen Linie sich gegen den Costalrand fortsetzt, dabei aber immer mehr ver- loschen wird; nur der im Saumfelde sich befindende, ungespaltene Teil dieser Binde tritt scharf markiert hervor und ist in der Tat das Charakteristikum der ganzen Flügelzeichnung. Gewissermaßen als Erweiterung der zuletzt beschriebenen schwarzen Binde ist im Costalfelde ein auf dem Rande ruhender schwärzlicher dreieckiger Fleck, der außen von einem grauweißlichen, subtriangulären, zwischen Costalrand und Rippe 4 sich erstreckenden Schatten- fleck begrenzt wird, der auf dem Vorderrande einen schwarzen Fleck einschließt. Sublimbale schwarze Punkte und schwärzliche Saumlinie sind recht deutlich. Die Fransen sind graulich, an der Basis am hellsten, mit einigen schwärzlichen Wischen. Hinter- flügel braun mit schwachem violettlichem Anflug, in der Basal- hälfte am hellsten, mit schwarzem Discozellularfleck, zwei sub- parallelen hellen, nur in der Dorsalhälfte deutlichen Postmedian- linien, von denen die proximale innen und die distale außen von ” 12. Heft 154 Embrik Strand: einer schwarzen Linie begleitet werden, sowie mit Sublimbalpunkten, Saumlinie und Fransen wie im Vorderflügel. Unterseite beider Flügel im Grunde strohgelb, überall aber braun punktiert und besprenkelt und zwar im Vorderflügel so, daß die Grundfarbe größtenteils verdeckt wird; in beiden Flügeln mit schwarzem Discozellularfleck, von denen der im Vorderflügel doppelt, der im Hinterflügel tiefschwarz ist, sowie mit schwärzlicher, saum- wärts konvex gebogener Postmedianbinde und ebensolcher Sub- limbalbinde, von denen die im Vorderflügel die deutlichste aller Binden und mitten, weil parallel zum Saume, winkl’'g gebrochen ist, während die im Hinterflügel nur zur Not erkennbar ist, ferner mit Sublimbalpunkten, Saumlinie und Fransen etwa wie oben. Endglied der Palpen mit subapicalem schwarzen Ring. Vorderflügel mit scharfer, schräg niedergedrückter (ob künst- lich ?) Spitze und fast rechtwinkliger Ecke an der Rippe 4, welche Ecke nach außen so weit wie die Flügelspitze reicht. Hinterflügel mit Andeutung je einer Ecke an den Rippen 4 und 7. Das dick beschuppte zweite Palpenglied überragt den Scheitel, das auf- fallend dünne, fast linienschmale, stielförmige, am Ende scharf Zugespitzte Endglied ist etwa halb so lang wie das zweite Glied. Untergesicht kahl [abgerieben ?], kurzer Stirnschopf vorhanden. Die linienschmalen Fühler einfach, unter dem Mikroskop erst kommen feine, kurze, unter sich entfernte Börstchen zum Vor- schein. Im Vorderflügel entspringt 6 ziemlich weit hinter der Ecke und der kleinen Areola, 7 aus dem Hinterrande, unweit der Spitze, der Areola, der lange Stiel von 8 + 9 aus der Spitze, 10 aus dem Vorderrande der Areola; 5 ist in beiden Flügeln, aber ins- besondere im Vorderflügel, deutlich näher 4 als 6. Abdominal- rücken glatt. Das Tier erinnert sehr an Nagadeba indecoralis WIk., aber das zweite Palpenglied ist dicker, das dritte ist nicht gefranst, Rippe 5 der Hinterflügel entspringt entschieden hinter der Mitte der Discozellulare etc. i Zethes (?) perieymatis Strand n. sp. Ein @ von Anping IX. 1909, ein & ebenda VII. 1911. | Wileman beschreibt in Entomologist 1915, p. 163, eine „Ze- thes (?) arallela n. sp.‘‘ von Formosa, die unserer Art ähneln dürfte, aber doch nicht damit identisch sein kann. Der Zeichnungs- typus ist der einer Pericyma-Art. &: Flügelspannung 27, Vorderflügellänge 13, Körperlänge 12 mm. Färbung und Zeichnung ähnlich denjenigen von Pericyma squalens Led. (vgl. Bild in Seitz’ Großschmetterlinge, Fig. 62e der paläarktischen Noctuen), im Vorderflügel ist aber das Basal- feld ein wenig dunkler und zwar braun mit schwachem lila An- flug, an der Basis des Vorderrandes jedoch anscheinend einen kleinen helleren Wisch einschließend, am Hinterrande reicht es bis 2, am Vorderrande bis 3 mm von der Flügelwurzel und seine Begrenzungslinie ist m-förmig gebrochen und zwar so, daß die beiden, saumwärts gerichteten Spitzen der Winkel auf dem Vorder- H. Sauter’s Formosa-Ausbeute: Noctuidae II, etc. 155 rande bezw. kurz hinter dem Hinterrande der Zelle sich befinden. Dies Basalfeld wird außen von einer 1.2 mm breiten, durch zwei dicht nahe einander verlaufenden braunen Parallellinien geteilten Binde, die ein klein wenig heller als der Grund ist, begrenzt. Die schwarze Postmedianlinie verläuft insofern anders als bei Per. squwalens, als sie zwischen dem Hinterrande und Rippe 4 fast gerade ist, macht auf letzterer eine plötzliche Knickung und bildet zwischen den Rippen 4 und 7 einen fast rechten, saumwärts offenen Winkel, dessen Spitze mitten zwischen den beiden ge- nannten Rippen sich befindet. Im Analwinkel ist ein kleiner schwarzer Querfleck, und ein etwas größerer ebensolcher, aber noch deutlicher schräggestellter entspringt aus dem .Vorderrande dicht vor der Flügelspitze. Der Hinterflügel weicht von sqwalens dadurch ab, daß im Saumfelde keine helle Linienbinde vorhanden ist, wohl aber 2—3 dunkle, fast gerade und parallele Linien, von denen die beiden proximalen schärfer markiert als die entsprechen- den bei squalens sind. Unterseite blaß bräunlich in beiden Flügeln, das Dorsalfeld der Vorderen und das Basalfeld der Hinteren fast weißlich; beide Flügel mit kleinemschwarzem Discozellularpunkt, die hinteren außerdem mit schwarzen Sublimbalpunkten. Das 9 weicht in Färbung und Zeichnung nur ganz unbedeutend ab. Die eine der dunklen Linien des Saumfeldes der Hinterflügel ist schärfer hervortretend als beim &, was aber ein Zufall sein kann, ebenso wie daß der schwarze Fleck im Analwinkel der Vorderflügel nur angedeutet ist und daß das Medianfeld der; Vorder- flügel ein klein wenig dunkler ist und Andeutung einer helleren Nierenmakel einschließt. Flügelspannung 29, Vorderflügellänge 13.5, Körperlänge 11.5 mm. _ Die generische Bestimmung wird dadurch erschwert, daß die Bekleidung des Thoraxrückens zum Teil abgerieben ist. Meta- thorax scheint einen kleinen Schopf zu tragen, an der Basis des Abdominalrückens (der kaum abgerieben zu sein scheint) finden sich beim ? zwei winzige, in Querreihe gestellte Schöpfe, während das $ zwei deutlichere, in Längsreihe angeordnete Schöpfe ebenda trägt. Die Fühler des $ sind ziemlich dick, sonst aber einfach; nur unter dem Mikroskop läßt sich eine äußerst feine und kurze Ziliierung, mit einigen winzigen Börstchen eingemischt, erkennen. Der Saum beider Flügel ist wellig, im Vorderflügel auf Rippe 4 eine kleine Ecke bildend, im Hinterflügel keine Ecke. Das zweite Palpenglied den Scheitel nicht ganz erreichend, das dritte den- selben nur wenig überragend. Rippe 5 der Hinterflügel an der Basis reichlich dreimal so weit von 6 wie von 4 entfernt. Tibien und Femora des & ziemlich lang wollig behaart. Gen. Eetogoniella Strand n. g. Eetogoniella pangraptalis Strand n. sp. Ein 2 von Kosempo VII. 1911. Vorderflügel rötlich braun mit violettlichem Anflug und oliven- farbiger Beimischung. Nahe der Basis eine dunkelbraune, winklige 12, Heft 156 Embrik Strand: [zickzackförmige ?] Querbinde, die nur in der vorderen Flügel- hälfte vorhanden zu sein scheint. Subparallel zu dieser verläuft in etwa 3 mm Entfernung von der Wurzel eine ebensolche Binde, die aber nur im Costalfelde deutlich ist. Von dieser Binde um etwa 2 mm entfernt verläuft eine breitere und schärfer mar- kierte rötlichbraune Querbinde, die den Hinterrand erreicht und, wenn ganz frisch, wahrscheinlich nirgends unterbrochen sein wird; sie bildet im Vorderflügel zwischen Discozellularfleck und Hinter- rand eine saumwärts konkave Krümmung, sowie einen mit der Spitze den tiefschwarzen Discozellularquerstrich berührenden Winkel. In 6.5 mm Entfernung von der Flügelwurzel entspringt eine weißliche, innen dunkel gerandete Linienbinde, verläuft ge- rade nach hinten und außen in etwa 3 mm Länge, macht dann eine scharfe Krümmung und verläuft 11, mm lang nach hinten und innen, anscheinend blind endend. Eine ebensolche schmale helle Binde entspringt auf dem Vorderrande nahe der Spitze, erstreckt sich zuerst schräg nach innen und hinten und setzt sich als dunkle Binde bis zum Ende des Hinterrandes fort, dabei eine saumwärts konvexe Krümmung gegenüber der Ecke des Saumes bildend. Der Raum zwischen dieser und der vorhergehenden Binde ist in der Mitte grünlich, im Costalfelde aber wird er durch eine dunkelbraune, länglich eiförmige, vorn offene ringförmige, im Inneren gelbe Figur ausgefüllt, welche Figur auf dem Vorderrande zwei weiße Punkte einschließt. Die Saumlinie ist stellenweise dunkler, die Fransen mit einigen undeutlichen gelblichen Wischen. Im Hinterflügel ist die rötlichbraune Färbung mehr ausgedehnt, jedoch ist ein grüngelblicher Querwisch nahe dem Analwinkel erkennbar und ähnliche Färbung breitet sich über den größten Teil des Costalfeldes aus. Die scharf markierte Submedianbinde der Vorderflügel setzt sich auf dem Hinterflügel fort, zwar im Costalfelde kaum erkennbar, im Dorsalfelde aber scharf markiert, saumwärts konkav gebogen und im Analwinkel auslaufend. Der tiefschwarze Discozellularpunkt befindet sich um 1 mm außer- halb dieser Binde. Eine undeutliche, helle, innen dunkel gerandete, mitten leicht saumwärts konvex gebogene Postmedianlinienbinde etwa im Analwinkel, jedoch von der anderen Binde unverkennbar getrennt, verläuft zuerst etwa senkrecht auf den Vorderrand, bildet dann eine saumwärts leicht konvexe Krümmung und läuft, subparallel zum Saume in den Vorderrand aus. Die Unterseite beider Flügel ist etwas heller und die dunkelsten Partien mehr rötlich als die der Oberseite, mit je einer antemedianen und post- medianen dunklen Linienquerbinde, von denen die postmediane etwas wellig verläuft und auch sonst stärker gekrümmt ist; da- zwischen, der antemedianen Binde am nächsten, ist der schwarze Discozellularquerstrich. Im Basal-, Dorsal- und teilweise Costal- felde ist strohgelbliche Färbung. Körper und Extremitäten wie die benachbarte Flügelfläche, so weit erkennbar ohne Zeichnungen; der Rücken des Abdomen schwärzlich. H. Sauter’s Formosa-Ausbeute: Noctuidae II, etc. 157 Dem Exemplare fehlen leider die Palpen ganz und von den Antennen ist nur ein kleiner Stummel an der Basis vorhanden, woraus nur so viel zu ersehen zu sein scheint, daß die Antennen einfach (wohl nur beim 9) sind. Die Gattungsbestimmung bleibt unter diesen Umständen natürlich fraglich. Das Geäder wie bei Ectogonia (viola Hamps.), jedoch 10 unweit der Basis des gemein- samen Stieles von 7 +8-+ 9 + 10 und im Hinterflügel ist 5 von 4 auch an der Basis getrennt, indem sie parallel sind und 5 nur wenig unter der Mitte der Discozellulare entspringt; sie ist viel- leicht nicht ganz so kräftig wie die anderen Rippen. Die Tibien sind mit Schuppen bekleidet, die oben und unten etwas länger und z. T. schräg abstehend sind. Der Schnitt der Vorderflügel sonst wie bei Ectogonia viola, aber eine Einbuchtung in der Mitte des Vorderrandes ist kaum vorhanden, dagegen ist zwischen der Flügelspitze und der Ecke des Saumes eine ziemlich tiefe Ein- buchtung vorhanden, die bei E. viola fehlt. Der Hinterflügel zeigt eine ganz kleine Ecke an der Rippe 7 und je eine größere an den Rippen 2, 3 und 4, von denen diejenigen von 3 und 4 zusammen- hängen und am stärksten vortreten. — Hintertibien mit vier in der Endhälfte sitzenden Sporen. Kurzer Stirnbusch vorhanden. Proboscis kräftig. — Das Tier erinnert auch sehr an Zethes Ramb. und Pangrapta Hb., aber das Geäder weicht ab. Flügelschnitt und Zeichnungstypus ist fast genau wie bei Moscha posticalis WIk. (cfr. Fauna Brit. Ind. Moths III, p. 101, f. 50), es kann aber keine Moscha sein, u. a. weil Rippe 7 der Vorderflügel bei unserer Art ‘ . mit 8+9-+ 10 gestielt ist. Gen. Edessena WIk. Edessena gentiusalis WIk. v. formosensis Strand n. v. Ein @ von Kosempo VIII. 1911. Weicht von der Abbildung in Großschmetterlinge der Erde, paläarktische Noctuiden, f. 72a, ab durch ein wenig dunklere Grundfarbe, 26 statt 25 mm lange Vorderflügel, im Hinterflügel ist nur die proximale der beiden dunklen Querbinden unverkenn- bar vorhanden, das helle Diskalzeichen letzterer Flügel erscheint als ein rein weißer, feiner Querstrich, in der Zelle der Vorderflügel ist ein ebenfalls weißer Punkt vorhanden und der weiße Fleck ist größer sowie mehr viereckig: 5 mm breit, 2.5—3.5 mm lang, endlich ist das Saumfeld der Vorderflügel nicht heller als die übrige Flügelfläche. Es ist ganz wahrscheinlich, daß diese Ab- weichungen die Merkmale einer besonderen formosanischen Lokal- varietät (v. formosensis m.) bilden, jedenfalls wäre die Form auch als Aberration benennenswert. Die Type der Art stammt aus „NorthChina‘‘und ist nach Leech ‚‚probably from Ningpo‘‘. Letzterer Autor ist geneigt, gentiusalis WIk. für konspezifisch mit hamada Feld. zu halten, was mir unwahrscheinlich zu sein scheint. In den Beschreibungen der Gattung wird nicht auf das Ge- äder der Vorderflügel hingewiesen, das sich dadurch auszeichnet, 12. Heft 158 Embrik Strand: daß 10 mit 8+9 gestielt ist, der allen drei gemeinsame Stiel entspringt aus der Spitze der langen lanzettförmigen Areola und auch 8 mündet in den Vorderrand. Gen. Pseudaglossa Grote Pseudaglossa pygata Strand n. sp. Ein $ von Suisharyo X. 1911. Im Hinterflügel sind 3 +4 und 6 + 7 gestielt, 5 entspringt nahe an, aber nicht ganz aus der Ecke. Im Vorderflügel ent- springen 3 und 4 fast aus einem Punkt, 5 ist zwar weit unter der Mitte der Discozellulare, aber doch von 4 deutlich getrennt, 6 ent- springt kurz hinter der Areola, letztere ist langgestreckt und fast parallelseitig, aus ihrer Spitze 8+9, 7 ganz nahe der Spitze und auch 10 nicht weit von der Spitze der Areola entspringend. Die Antennen (des $) bipectinat, die Äste mit einer gekrümmten Borste an der Spitze. Das dritte Palpenglied lang. Mit Ps. fulvipicta Butl. (vgl. die Fig. 19 in Fauna Brit. Ind. Moths III) nahe verwandt, aber verschieden: Im Vorderflügel ist die antemediane Binde vom Hinterrande (4 mm von der Flügel- wurzel) schräg nach vorn und innen senkrecht auf den Vorder- rand gerichtet (2 mm von der Wurzel), die Binde ist zwar schwach wellig, sonst aber gerade. Der Discozellularfleck ist rein weiß, tiefschwarz gerandet, quer, wurzelwärts konvex gebogen und stützt sich weder außen noch innen an einer Binde. Die Post- medianbinde ist zickzack-wellenförmig und bildet außerhalb des Endes der Zelle eine saumwärts konvexe Krümmung, auf dem Vorderrande um 8.5, auf dem Hinterrande um 7 mm von der Flügelwurzel. Die sublimbale Querbinde ist mehr gleichmäßig wellig gekrümmt, so daß die beiden, saumwärts konvexen Bogen fast gleich groß und geformt sind. Im Hinterflügel sind zwei QOuerbinden vorhanden und zwar: eine gerade, schwarze, aussen nur leicht heller angelegte Medianquerbinde, die auf dem Hinter- rande um 6, auf dem Vorderrande um 7.5 mm von der Flügel- wurzel entfernt ist und eine damit subparallele, um 2.5 mm weiter saumwärts verlaufende, außen ein wenig deutlicher hell angelegte Postmedianbinde, die in der Mitte eine scharf abgesetzte, saum- wärts konvexe Krümmung hat, sonst aber fast gerade verläuft, dagegen ist von einer Antemedianlinie im Hinterflügel nichts zu erkennen. Die etwas hellere, grauschwärzliche Unterseite beider Flügel zeigt eine schmale, schwarze, außen ganz undeutlich heller angelegte Medianquerbinde, die im Hinterflügel mitten eine winkelförmige, saumwärts offene Knickung zeigt, sowie eine damit subparallele, unregelmäßig zickzack-wellenförmig verlaufende Postmedianbinde, bei der, im Gegensatz zu der Medianbinde, eben die äußere helle Hälfte der Binde am deutlichsten ist, endlich einen schwarzen, hell eingefaßten, in die Quere gezogenen Disco- zellularfleck, der im Hinterflügel bei weitem am deutlichsten ist. Körper und Extremitäten sind von derselben dunklen Färbung H. Sauter’s Formosa-Ausbeute: Noctuidae II, etc. 159 wie die Flügel, der Afterbusch ist unten gelblichweiß, die Tarsen und die Tibialsporen sind heller als die Beine sonst, die Palpen sind am zweiten Glied unten und innen, sowie an der Spitze des dritten Gliedes gelblich. Flügelspannung 39, Vorderflügellänge 14.5, Körperlänge (ohne Palpen) 15 mm. Die Art hat große Ähnlichkeit mit der als Epizeuxis pußillalis Sn. in Tijds. v. Ent. 24, t. 6, f. 7 abgebildeten und im vorher- gehenden Band p. 128 beschriebenen Form, bei Pußpillakis bildet aber die Sublimbalbinde eine gleichmäßige Krümmung, die Fär- bung ist ein wenig bräunlicher, bei der sublimbalen Binde der Unterseite herrscht die schwarze statt weiße Färbung vor, etc. Gen. Cidariplura Butl. Cidariplura (?) gladiata Butl.? Ein 2 von Alikang 7. X. 1909. Da leider sowohl Palpen als Antennen fehlen, bleibt die Gattungsbestimmung fraglich. — Flügelspannung 22, Vorder- flügellänge 11, Körperlänge 9 mm. Hat jedenfalls die allergrößte Ähnlichkeit mit Cidaridlura gladiata Butl., die in Japan, Kiushiu und China vorkommt (cfr. Seitz, paläarktische Noctuen, fig. 71k), ist aber kleiner und ein weißer Punkt in der Zelle der Vorder- flügel ist nicht mehr vorhanden, kann aber abgerieben sein, denn die Flügel sind daselbst nicht tadellos erhalten. Aus dem- selben Grund läßt sich nicht feststellen, ob die Antemedianbinde der Vorderflügel wie bei Fig. cit. verläuft. Die Färbung dürfte etwas dunkler als an Fig. cit. sein. Die Rippen 6 und 7 der Hinter- flügel aus einem Punkt entspringend. — Der Größenunterschied, wenn auch an sich bedeutend, dürfte keinen großen Wert haben, denn auch Leech (in: Trans. Ent. Soc. London 1900 p. 629) hat nennenswerte Größenunterschiede der Art beobachtet, ohne des- wegen die spezifische Identität der Exemplare zu bezweifeln. — Sollte meine Form (etwa als Lokalvarietät) benennenswert sein, so möge sie gladiatella m. heißen. Gen. Simplieia Gn. Simpliecia marginata Mr. (in Lepid. Atkins., nec Nabartha mar- ginata in Lepid. of Ceylon!). 7 8: Kosempo I. 1910 und X. 1911; 10 22: Kosempo I. 1910 und X. 1911, Kankau (Koshun) V. 1912, Taihorin X. 1911, Alikang XI. 1911 und IV. 1912. Die Art ist zwar kleiner (Flügelspannung 24—27, Vorder- flügellänge 11.5—14 mm), ähnelt aber sonst so sehr unserer (im I. Teil dieser Arbeit behandelten) ‚S.‘“ infausta Feld. & Rog., daß man sie für eine Form letzterer Art hätte halten können, wenn nicht die männlichen Antennen verschieden gewesen wären, in- dem sie außer der feinen Ziliierung außerdem an jedem Fühler- glied unten 2 Borsten tragen, die länger als die Zilien sind und 12. Heft 160 Embrik Strand: daher aus diesen ganz deutlich herausragen. Die Palpen weichen ab durch das Fehlen abstehender Behaarung an der Hinterseite des letzten Gliedes; ferner jst das zweite Glied im Profil ein wenig breiter als bei Simfl. infausta. Und wenn man sich das Geäder ansieht, merkt man sofort, daß die beiden Formen verschieden sind, denn vorliegende Art hat keine Areola, Rippe 7 entspringt aus der Zelle und nur 8+9-+ 10 sind gestielt; das Geäder ist überhaupt ganz wie bei Alelimma Hamps. 1895. Abweichend von Alelimma sind aber die Palpen und der Flügelschnitt. Vorliegende Art stimmt ganz mit Simplicia im Sinne Warren in Seitz, während infausta Feld. & Rog. eher aus der Gattung zu entfernen wäre. — Nur bei den am besten erhaltenen Exemplaren läßt sich im Vorder- flügel oben eine ganz feine, undeutliche, unregelmäßig zickzack- wellenförmige antemediane und eine ebensolche postmediane Quer- linie erkennen. Unten ist in beiden Flügeln der schwarze, quer- gestellte Discozellularfleck scharf markiert, eine postmediane dunkle, saumwärts konvex gebogene Querlinie ist in beiden Flügeln erkennbar, in den hinteren aber am deutlichsten. In dem Costal- felde der Vorderflügel findet sich unweit der Spitze ein schwarzer, wohl bisweilen zu einer Querbinde ausgezogener, meistens ziem- lich deutlicher Querfleck, der als der Rest der schwarzen Sub- limbalbinde der Oberseite anzusehen ist, während diese Binde der Hinterflügel unten so scharf markiert wie oben ist. Gen. Nodaria Gn. Nodaria mierolepidopteronis Strand n. sp. Ein @ von Kosempo I. 1910. Flügelspannung 19 mm, Vorderflügellänge 10 mm. Erinnert an Araeognatha subviolacea Butl. (cfr. Seitz’ paläarktische Noc- tuen, f. 71c), aber, vom generischen Unterschied abgesehen, kleiner, der Vorderflügel hat eine schwarze Subbasalquerbinde, welche die Dorsalhälfte des Flügels kaum erreicht, die Antemedian- binde ist in ihrer hinteren Hälfte zickzackförmig; die schwarze. Medianbinde ist wie bei subviolacea wurzelwärts fast gerade be- grenzt (mitten leicht ausgerandet), die distale Grenzlinie ist da- gegen mitten stark, fast zahnförmig, saumwärts konvex gebogen, während sie am Vorder- wie Hinterrande sich der proximalen Grenzlinie stark nähert, so daß die Binde also an beiden Enden sehr verschmälert erscheint, außerdem ist sie in ihrer dorsalen ‘Hälfte innen graulich; alle schwarze Partien der Vorderflügel sind spärlich mit grüngelblichen Schuppen bestreut; die Sublimbal- binde ist schmal, schwarz, verwischt, unregelmäßig, saumwärts schmal weißlich begrenzt und bildet vorn, hinten und mitten je eine saumwärts stark konvexe Krümmung, die innen schwarz ausgefüllt ist, so daß dadurch drei schwarze Wische entstehen, die mehr auffallen als die Binde. Der Saum mit tiefschwarzen Punktflecken, die Fransen scheinen einfarbig grau zu sein. Die Hinterflügel sind im Saumfelde ein wenig dunkler und tragen H. Sauter’s Formosa-Ausbeute: Noctuidae II, etc. 161 zwei schwarze, außen weißlich gerandete, nur im Dorsalfelde deutliche Querbinden, von denen die eine submedian und fast gerade ist, die andere sublimbal und bildet im Analwinkelıelde einen wurzelwärts offenen stumpfen Winkel. Vorderflügel unten grauschwärzlich mit Andeutung eines dunkleren Discozellular- flecks und Medianquerbinde, die Hinterflügel heller mit deut- licherer Zeichnung und zwar auch einer Sublimbalbinde. Nodaria epiplemoides Strand n. sp. Ein $ von Kosempo X. 1911. Flügelspannung 19, Vorderflügellänge 9.5, Körperlänge 8 mm, Vorderflügel grau, olivenfarbig angeflogen und spärlich dunkel besprenkelt, längs des Saumes ein unregelmäßiger Schatten dunkler Bestäubung, worin Reste einer Sublimbalreihe heller Punkte erkennbar sind, der Saum selbst mit schwarzer, auf den Rippen fein unterbrochener Linie; die Fransen mit 1 dunklen Teilungslinien und heller Basallinie. Der Costalrand mit je einem schwarzen, außen oder beiderseits gelblich angelegten subbasalen, antemedianen und postmedianen Querstreifen, der sich bindenartig nach hinten verlängert, in den beiden ersten Fällen jedoch nicht den Dorsalrand erreicht, während der post- mediane Querstreifen sich zuerst bindenartig schräg nach hinten und außen bis zur Rippe 5 verlängert, dann aber durch eine sub- parallel zum Saume nach hinten und innen verlaufende Reihe schwarzer Punkte bis zum Dorsalrande fortgesetzt wird. Cha- rakteristisch ist vor allen Dingen der schwarze, schräg quergestellte, nach hinten und außen gerichtete Discozellularfleck, der etwa 1.5 mm im einen und halb so viel im anderen Durchmesser mißt und einen kleinen hellen Strich einschließt. Hinterflügel grau- weißlich mit unregelmäßiger dunklerer Bestäubung im Saum- felde, insbesondere gegen den Analwinkel, wo man eine hellere Sublimballinie und schwarze Postmedianlinie erkennt, von denen letztere wiederholt winklig gebrochen ist. Unterseite der Vorder- flügel graubraun mit schwarzer Postmedianlinie, ähnlich wie oben, jedoch in ihrer hinteren Hälfte nicht unterbrochen, sowie mit einer Querreihe von etwa 3 sublimbalen, schwarz angelegten Flecken, während der Discozellularfleck aus zweikleinen, schwarzen, parallelen, schrägen Querstrichen besteht. Unterseite der Hinter- flügel grauweißlich, spärlich dunkler bestäubt, mit einer undeut- lichen dunklen Submedianbinde und ebensolcher Sublimballinie sowie einem dunklen Discozellularquerstrich. Körper und Ex- tremitäten graubräunlich. Gen. Bocana WIk. Bocana bistrigata Stgr. Ein $ von Kagoshima (Japan) IX. 1911. Das Exemplar ist schlecht erhalten, ohne Palpen und mit nur teilweise erhaltenen Fransen, die ganz charakteristische Zeich- nung stimmt aber so genau mit der in Seitz als „bistrigalis““ (im Archiv für Naturgeschichte 11 1918. A. 12. 12, Heft 168 Embrik Strand: Text steht richtig ‚‚bistrigata‘, im Index fehlt Hinweis auf die Figur) Taf. 72, Reihe g, abgebildeten Form, so daß die Bestim- mung richtig sein wird; freilich 78 die 'Originalbeschreibung lin: Stett.. Ent, Zeitung 1888, 276—7, sub „Zanclognatha ?‘“) in einigen unwesentlichen Prien mit der Figur in Seitz nicht ganz überein, z. B. bezeichnet Staudinger die zwei proximalen Ouerlinien als ‚gerade‘, nachher nennt er allerdings die eine „fast‘‘ gerade, während die andere ‚öfters ein ganz klein wenig gebogen‘ sei; bei meinem Exemplar ist die proximale in der Costalhälfte deutlich saumwärts konvex gebogen, sonst sind sie wie in Seitz’ Figur angedeutet. Vorderflügellänge 12 mm. — Aus Amur beschrieben, aber auch schon aus Japan bekannt. Gen. Adrapsa (W]Ik.) Hamps. ‚Adrapsa bupalistis Strand n. sp. Ein $ von Shisa V—VI. 1912; zwei 992: Kosempo X. 1911, Suisharyo X. 1911. d: Flügelspannung 30 mm, Vorderflügellänge 16.5 mm, Körperlänge ohne Palpen 15, mit 17 mm. Antennen zıliiert und mit zwei Reihen Borsten, aber nicht geknickt oder besonders verdickt. Die obere (hintere) Seite des zweiten und dritten Palpen- gliedes mit je einem ziemlich langen und dichten Büschel ab- stehender Haare. Costalfalte fehlt oder, wenn man will, ist schwach angedeutet. Die Rippen 3 und 4 der Hinterflügel ganz kurz ge- stielt. — Die Art hat große Ähnlichkeit mit A. (Badiza) simplex Butl. (vgl. die Abbildung 74k i. Seitz’ Großschmetterlinge, palä- arktische Noctuen), die helle Apicalzeichnung der Vorderflügel ist aber nicht weiß, sondern rostgelblich; die helle Medianquerbinde ist aus Halbmondflecken, deren Ecken scharf hervorstehen, zu- sammengesetzt und gegenüber der Discozellulare leicht saum- wärts konkav gebogen; der Discozellularfleck ist größer, leuchtend weiß und somit scharf begrenzt und bildet einen regelmäßigen, ‚wurzelwärts konvexen Halbmond; in der Zelle, von dem Disco- zellularfleck um 3 mm entfernt, ist ein weißer, scharf markierter Punkt; die innere Begrenzung der hellen Medianquerbinde beider Flügel wird von einer damit etwa gleichfarbigen, verloschenen Binde gebildet, so daß ein helles Medianquerfeld entsteht, die bei simplex nur durch die schmale Binde vertreten wird, die aber daselbst im Hinterflügel heller und schärfer markiert als bei meiner Art ist; beide Flügel tragen eine zwar feine, aber doch unverkennbare “und nicht unterbrochene Sublimballinie, die bei simplex nach der Figur nur im Hinterflügel vorhanden ist; die Fransen beider Flügel sind dunkel mit undeutlichen gelblichen Flecken. Die Unterseite beider Flügel ist in der Basalhälfte hell- grau mit schwachem gelblichen Anflug, in der Endhälfte ocker- gelblich, überall aber spärlich braun gesprenkelt und zwar im Saumfelde am dichtesten, wo die Analwinkelhälfte von einem 5 x 4 mm großen schwärzlichen Fleck eingenommen wird, während H. Sauter’s Formosa-Ausbeute: Noctuidae II. etc. 163 an der Flügelspitze ein ebenso gefärbter Schrägstreifen vorhanden ist. Beide Flügel lassen unten eine helle Sublimballinie (wie die der Oberseite), eine feine dunkle Medianquerlinie und eine schwärz- liche, durch die Discozellulare beider Flügel ziehende Submedian- binde erkennen. Der Körper ist wie die benachbarte Flügelfläche gefärbt. Die Palpen sind dunkel, spärlich mit gelblichen Atomen bestreut, insbesondere innen; die äußerste Spitze des zweiten und dritten Gliedes gelb. Das $ (Type von Kosempo) hat keine rost- oder ockergelb- liche, sondern weißliche Zeichnungen, der Apicalfleck ist höchst undeutlich und das beim ä helle Medianquerfeld ist hier, wie bei simplex, nur durch eine helle Linie oder Linienbinde vertreten, dagegen ist der Discozellularfleck so deutlich wie beim $. Unten ist die ganze Flügelfläche grauschwärzlich, im Hinterflügel ein wenig heller, die sich außerdem durch eine dem Vorderflügel fehlende schwarze Antemedianbinde auszeichnen. Die Palpen haben keine Haarbüschel, sind ziemlich dünn, das Mittelglied erscheint im Profil etwa lanzettförmig, das Endglied, das kaum kürzer als das Mittelglied ist, fein pfriemenförmig mit scharfer, nackter Spitze. Gen. Bleptina Gn. Bleptina satyrata Strand n. sp. Ein $ von Suisharyo X. 1911, ein & von Punkiko (Japan) VIIE -1911. Die Art stimmt mit Simplicia Gn. Ka als Rippe 10 der Vorderflügel außerhalb der Areola entspringt, allerdings ist das bei beiden Geschlechtern der Fall, während es bei weiblichen Simplicia nicht zutreffen sollte. Das dritte Palpenglied hat einen ganz kleinen Schuppenbüschel am Ende hinten, aber nur beim 4. Die Fühler sind bei beiden Geschlechtern ziliiert und beborstet, beim 9 allerdings ganz fein und undeutlich. Die Discozellulare ist in beiden Flügeln sehr schwach, z. T. fast fehlend. Rippe 5 der Hinterflügel ist zwar von der Ecke der Zelle deutlich entfernt, jedoch weit unter der Mitte der Discozellulare entspringend und basalwärts leicht gebogen bezw. niedergedrückt. Von Nodaria abweichend durch die deutliche und nicht eben winzige Areola der Vorderflügel und die dadurch bedingte nicht-gestielte Ur- sprungsweise der Rippe 7. Das Endglied der Palpen ist senk- recht gerichtet oder leicht nach hinten geneigt. Am besten dürfte die Art in Bleptina zu lassen sein. d: Flügelspannung 29, Vorderflügellänge 15, Körperlänge 13 mm. Die Erhaltung ist leider nicht tadellos (auch die des 2 nicht), die Vorderflügel scheinen aber im Grunde hellgrau oder bräunlich grau zu sein, mit folgenden schwarzen, scharf markierten Flecken: An der Basis und in ca. 3 mm Entfernung von der Basis je ein kleiner Costalfleck, an der Mitte der Costa ein 2 mm langer und kaum 1 mm breiter Costalfleck, in 1.5 mm Entfernung von 11F 12. Heft 164 Embrik Strand: der Flügelspitze ist ein 3.2 mm langer und 2.8 mm breiter, tief- schwarzer, trapezförmiger Costalfleck, der das Charakteristikum der Zeichnung bildet. Hinter diesem Fleck ist eine Querreihe von drei kleinen, sich fast berührenden Flecken und auf der Disco- zellulare ist ein schwarzer Querfleck, der durch eine helle Linie in vier geteilt wird: ee. Ferner sind schwarze Saumpunkte vor- handen gewesen. Die schwarzen Zeichnungen sind wenigstens teil- weise durch eine weißliche Linie eingefaßt und dadurch um so schärfer hervortretend. Die Fransen scheinen grau oder braun mit hellerer Basallinie zu sein. Unterseite graubräunlich, ohne deutliche Zeichnungen. Hinterflügel oben einfarbig grau, unten ein wenig heller mit dunklem Discozellularpunkt und Median- querbinde. Palpen außen dunkel, innen graugelblich. 2 erscheint oben im Grunde ein wenig dunkler, ob das aber an der Erhaltung liegt, möchte ich dahingestellt lassen. Die beiden dunklen Zeichnungen der Unterseite der Hinterflügel sind scharf markiert schwarz. Zwischen Flügelspitze und dem großen Sub- apicalfleck der Vorderflügel ist ein schwärzlicher Querwisch und im ganzen Saumfelde dieser Flügel sind die Rippen weißlich, welche beiden Merkmale auch beim &, aber weniger deutlich, erkennbar sind. Gen. Nagadeba WIk. Nagadeba Obenbergeri Strand n. sp. 2 29, 1.8 von Kosempo X. 1911, 1 2 ebenda I. 1910. 2: Flügelspannung 26, Vorderflügellänge 11 mm, Körperlänge 9 mm. Vorderflügel dunkelbraun mit violettlichem Anflug; eine unbedeutend hellere, verwischte Medianquerbinde ist auf dem Hinterrande um 5.5, auf dem Vorderrande um 6 mm von der Flügelbasis entfernt, saumwärts leicht konvex gebogen oder mitten fast einen Winkel bildend, innen in ihrer ganzen Länge durch ein Querfeld begrenzt, das dunkler als die Grundfarbe ist und ohne violettem Anflug; zwischen letzterem und der Basis lassen sich noch zwei Linienquerbinden von derselben dunklen Färbung erkennen; eine grauweißliche, innen schwarz angelegte Sublimballinie fängt auf dem Vorderrand in 1.5 mm Entfernung von der Flügelspitze an, verläuft wurzelwärts leicht konvex ge- bogen und mit dem Saume nach hinten konvergierend, aber den- selben nicht ganz erreichend, bis im Felde 3, also gegenüber der Ecke des Saumes, wo sie einen den Saum in der Ecke fast er- reichenden Winkel bildet, um sich, wiederum wurzelwärts konvex gebogen, bis zum Hinterwinkel fortzusetzen, jedoch nicht so scharf markiert wie in ihrer vorderen Hälfte; der Raum zwischen der Sublimballinie und. dem Saum ist grau, was zwischen der Ecke und dem Costalrande am ausgeprägtesten ist, an der Flügel- spitze aber ein schwarzer Ellipsenfleck. Die Fransen sind wie das Saumfeld und einfarbig. Die Hinterflügel sind graulich, statt violettlich angeflogen, ohne andere Zeichnung als eine feine grau- H. Sauter’s Formosa-Ausbeute: Noctuidae II, etc. 165 liche Sublimballinie, die vom Saume nicht oder kaum durch ein helleres Feld getrennt wird und im Dorsalfelde eine Knickung erfährt, um im Hinterwinkel auszumünden, während im Felde 5 eine leichte Knickung oder Krümmung erkennbar ist. Unten sind beide Flügel wie die Hinterflügel oben, mit heller Sublimballinie, die sich in beiden Flügeln wie oben im Hinterflügel verhält, im Vorderflügel aber in Punkten aufgelöst ist. Ferner ist in beiden Flügeln Andeutung einer dunkleren Postmedianquerbinde. Der Körper wie die entsprechende Flügelfläche gefärbt, die äußerste Spitze der Palpen ein wenig heller. — Das { wie das 9, jedoch ist die hellere Medianquerbinde saumwärts von einer dunklen, außen hell angelegten Linienquerbinde begrenzt, die im Costal- felde und in der Mitte je einen saumwärts gerichteten Winkel bildet, während die Binde in dem Zwischenraum dieser Winkel und in demjenigen zwischen Hinterrand und dem mittleren Winkel wurzelwärts konvex gebogen ist. Letztere Zeichnung mag auch bei den 92 vorhanden sein, leider sind alle 4 Exemplare nicht ganz tadellos erhalten. Zu Ehren des Herrn Dr. J. Obenberger in Prag benannt. Gen. Hydrillodes Gn. Hydrillodes submorosa Strand n. Sp. Ein & von Kosempo I. 1910. Flügelspannung 20 mm, Vorderflügellänge 10 mm. — Um die Art mit H. morosa Butl. zu vergleichen (vgl. das Vollbild in Seitz’ paläarktischen Noctuen, Taf. 72, Reihe h), so sind die Abweichun- gen nicht groß. Bei meinem Tier ist die Postmedianbinde (-linie) ein wenig heller und schärfer markiert, in Punktflecke oder kurze Striche aufgelöst, was besonders dorsalwärts deutlich ist, ihre Gesamtkrümmung erscheint ein wenig stärker und ihre Wellen- buchtungen erscheinen etwas mehr eckig, mehr ziekzackförmig als bei morosa. Die äußere Begrenzung der hellen Medianbinde ist tief wellig gekrümmt, fast Zähne bildend, und besteht aus einer distalen hellen und einer proximalen schwarzen Linie, welche Linien einander dicht anliegen; die schwarze Linie ist auch noch an der proximalen Seite, aber allerdings höchst undeutlich hell eingefaßt. Das Medianfeld stimmt sonst besser mit dem von funeralis (cfr. fig. cit.) als mit dem von morosa überein, insofern als es einen verhältnismäßig großen schwarzen queren Disco- zellularfleck, dagegen keine deutlich abgesetzte schwarze Median- querbinde bildet. Die Ausdehnung und Begrenzung des Median- feldes proximalwärts ist ebenfalls wie bei funeralis, jedoch noch verwischter. Von funeralis weicht aber unsere Art u. a. durch das Fehlen der tiefschwarzen, distalwärts hell eingefaßten Saum- punkte, jedoch sind solche angedeutet. Die Hinterflügel sind auch noch heller grau als bei semialba (cfr. 1. c.), aber mit schwarzer Saumlinie und sonst dunkler grau bestäubtem Saumfeld, worin eine hellere Sublimballinie zur Not erkennbar ist; außerdem ist 12. Heft 166 Embrik Strand: schwarzer Discozellularquerstrich deutlich vorhanden und eine dunkle, an beiden Enden abgekürzte Medianquerbinde angedeutet. Unten sind die Hinterflügel hellgrau mit den gleichen Zeichnungen wie oben aber viel schärfer markiert, außerdem ist das Costalfeld schwärzlich bestäubt. Unterseite der Vorderflügel schwärzlich mit grauweißlichem schmalen Dorsalfeld, und nur in der Costalhälfte vorhandene helle Sublimbalquerlinie. Thorax, Kopf und Palpen wie die Vorderflügel, Abdomen etwas dunkler als die Hinterflügel gefärbt. Costalrand der Vorderflügel unten bis über die Mitte hinaus mit kräftigem Umschlag. Zur I. Sect. Hamps. 1895. Die Zilien der Fühler reichlich so lang wie der Durchmesser des betreffen- den Gliedes, jedes Glied außerdem mit etwa zwei feinen Borsten und mit etwas vorstehenden Apicalecken, die besonders in der Endhälfte des Fühlers deutlich sind. Die Rippen 6—10 der Vorder- flügel sind ganz leicht verschoben, an dem ebenda nicht tadellösen Exemplar kann ich, ohne es zu gefährden, aber nur 6, 7,8 (+9?) und 10 oder 11 deutlich erkennen. Hydrillodes pseudomorosa Strand n. sp. Je ein $ von Suisharyo II. 1912 und Kosempo X. 1911; 5 22 von Suisharyo II. 1912 und 22. XII. 1911. d: Im Vorderflügel sind die Rippen 3—5 gestielt wie bei Hyarillodes abavalis WIk. (cfr. Fauna of British India, Moths III, p. 55, f. 27), die Discozellulare ist zwar sehr schwach, jedoch unverkennbar und nicht so schräg wie bei genannter Art; 6 aus der vorderen Ecke (oder ganz kurz gestielt?) in den Saum und zwar nur wenig gebogen; 7 in die Flügelspitze ausmündend, aus der Ecke entspringend und in den Vorderrand drei Rippen ent- sendend, die unter sich wenig entfernt, von der Ecke aber ziem- lich abgerückt sind und subparallel verlaufen; der Teil der Rippe 7, woher die drei Rippen entspringen, ist leicht costalwärts konvex gekrümmt und verdickt. Wenn man die drei für 8—10 hält, so würde 11 fehlen; es ist jedoch nicht ganz ausgeschlossen, daß in der Tat die eine der drei sich an der Spitze verzweigt, so daß also doch sämtliche Rippen vorhanden wären, was an den beiden nicht ganz tadellosen Exemplaren völlig sicher nicht festzustellen ist. Im Hinterflügel ist das Geäder ganz wie fig. cit. dargestellt. Vorderflügel unten an der Basis mit einem wenig auffallenden Umschlag; der ganze Costalrand erscheint oben ganz leicht verdickt; Rippe 12 nahe dem Vorderrande verlaufend. — Beim 2 ist das 'Geäder ebenso, jedoch ist Rippe 11 hier vorhanden (aus dem Vorderrande der Zelle, nahe ihrer Ecke, entspringend), 10 entspringt ganz so wie die beim d als 10 gedeutete Rippe und 8 + 9 sind unter sich gestielt. d: Das dritte Palpenglied ist etwa ?/, so lang wie das zweite, gerade, wie die ganzen Palpen stark seitlich zusammengedrückt, im Profil apicalwärts schwach verjüngt erscheinend, hinten mit einigen längeren, schräg abstehenden Schuppenhaaren; das zweite H. Sauter’s Formosa-Ausbeute: Noctuidae II, etc. 167 Glied ohne besondere Merkmale. Vordertibien nicht oder kaum gefranst. Die Antennen serrat, die Zilien reichlich so lang wie der Durchmesser der Glieder. Daß das Geäder, so weit der Stiel von 7—10 anbelangt, leicht verzerrt ist, wurde schon oben er- wähnt. Die Art hat die größte Ähnlichkeit mit H. morosa Butl. (cfr. fig. 72h in Seitz l. c. und Ill. Het. Brit. Mus. III, t. 56, f. 15), die morphologischen Merkmale weichen aber, wie aus Obigem hervorgeht, etwas ab, die Hinterflügel sind ein wenig heller (als bei Seitz fig. cit.) und mit schwärzlichem Discozellularquerstrich und scharf markierter schwarzer Saumlinie; die helle Sublimbal- linie verläuft wellig-gekrümmt etwa wie an der größten Figur von ‚„morosa‘‘ in Seitz l. c., ist aber in Punkten und Punktstrichen aufgelöst. Unterseite der Hinterflügel ziemlich deutlich markiert schwarz gezeichnet: Discozellularquerfleck, Medianquerbinde und Postmedianquerbinde. Bei dem einzigen gut erhaltenen 2 ist ein leicht helleres, etwas bräunliches Submedianfeld wie an der größten Figur in Seitz l. c. erkennbar, beim $ von Kosempo ist ebenfalis ein solches angedeutet, beim anderen Männchen nicht. Vorder- flügellänge bei beiden Geschlechtern etwa 12 mm. — Die Art ist wahrscheinlich mitunter für 4. morosa Butl. gehalten worden. Gen. Rhynehina Gn. Rhynechina blepharota Strand n. sp. Ein $ von Suisharyo X. 1911. Rippe 2 beider Flügel entspringt weit innerhalb der Ecke und 5 oberhalb der Ecke, wenn auch an der Basis leicht nach unten geneigt ; 3—4 der Hinterflügel aus einem Punkt, die gleichen der Vorderflügel dagegen deutlich getrennt; im Vorderflügel ent- springt 6hinter der Ecke, 7 aus dem Hinterrande der Areola, 8+9 aus der Spitze der Areola und in den Vorderrand ausmündend, 10 aus dem Vorderrand der Areola. Die Art könnte so ziemlich beliebig zu Hypena oder Rhynchina gestellt werden; daß Ab- domen keine Rückenschöpfe hat und Schuppenhöcker in der Zelle zu fehlen scheinen (wenn nicht abgerieben!) spricht für letztere Gattung. Vorderflügel graubräunlich, die Ring- und Nierenmakel so- wie ein 1.5—2 mm breites Saumfeld etwas rostfarbig; an der Basis schwarze Bestäubung, die den Dorsalrand nicht ganz zu erreichen scheint, dagegen sich längs des Costalrandes ausdehnt und den größten Teil des Costalfeldes zu bedecken scheint, freilich vielleicht an der Innenseite der schmalen schwarzen Postmedian- binde unterbrochen; letztere ist nur etwa % mm breit, etwas unregelmäßig wellig gekrümmt, in der Dorsalhälfte des Flügels wurzelwärts leicht konvex, in der Costalhälfte umgekehrt gekrümmt, jedoch gegenüber der Discozellulare wiederum leicht wurzelwärts konvex gekrümmt, nahe dem Vorderrande bei diesem Exemplar verwischt, wahrscheinlich bloß abgerieben und daselbst wohl schräg nach vorn und innen auf den’ Rand auslaufend, daselbst 12. Heft 168 Embrik Strand: um 6.5, auf dem Hinterrande um 5.5 mm von der Flügelwurzel entfernt; längs der Außenseite dieser Binde, die Basalhälfte des zwischen der Binde und dem Saume sich befindenden Raumes bedeckend ist schwärzliche Bestäubung, die ohne scharfe Grenze in das Saumfeld übergeht; eine antemediane Binde, der post- medianen jedenfalls sehr ähnlich, ist etwa 2 mm von der Wurzel entfernt, tritt aber nur in der Dorsalhälfte deutlich hervor, weil sie in der Costalhälfte sich in der schwarzen Bestäubung verliert; der Saum mit 7 internervalen schwarzen Punktflecken. Hinter- flügel einfarbig grauschwärzlich und ähnlich, nur ein wenig heller, scheint die Unterseite beider Flügel zu sein, allerdings in beiden Flügeln mit kleinem schwarzen Discozellularpunktfleck. Palpen schwärzlich, nur die äußerste Spitze heller. : Rhynchina (?) desquamata Strand n. sp. (?) Ein $ von Kosempo XI. 1908, leider stark abgerieben. Flügel- spannung 31, Vorderflügellänge 15, Körperlänge (ohne Palpen, die fehlen!) 12 mm. Ein Fühler, der vollständig zu sein scheint, 10 mm lang; er ist fein fadenförmig, einfach, nur unter dem Mikro- skop mit äußerst kurzer (etwa gleich dem halben Durchmesser des betreffenden Geißelgliedes) und feiner Ziliierung und, wenig- stens in der Endhälfte, ganz spärlich mit ähnlichen Börstchen besetzt erscheinend. Über die Bekleidung von Thorax- und Ab- dominalrücken läßt sich nichts sagen, weil abgerieben. Die Vorder- flügel sind oben jedenfalls schwärzlich, wahrscheinlich mit etwas violettlichem Anflug gewesen, über die Zeichnung läßt sich aber Genaues nicht angeben. Erkennbar ist nur noch Folgendes: Eine grauweißliche, abgerundet winklige (costalwärts offene), kaum 1 mm breite Binde fängt auf dem Costalrande dicht vor der Flügelspitze an, verläuft gerade nach innen und hinten bis etwa zur Rippe 6, wo sie einen abgerundeten Winkel bildet und gerade wurzelwärts, parallel zum Costalrande, sich bis zur Disco- zellulare fortsetzt; der dunkle Costalrand hat im apicalen Drittel vier helle, unter sich gleich weit getrennte Punktflecke; eine tiefer ‚schwarze, in den Internervalräumen leicht verbreitete Saum- linienbinde ist vorhanden; in der Mitte der Zelle ist ein tief- schwarzer Punktfleck erhalten, ob es aber ein Schuppenhöcker gewesen, ist nicht mehr festzustellen; zwischen diesem Fleck und der Discozellulare, in der Falte, scheinen etwa zwei weitere solche Flecke vorhanden zu sein; eine dunkle Querbinde über die Mitte . des Flügels scheint angedeutet zu sein; die Fransen sind schwärz- lich mit heller Basallinie und zwei solchen Teilungslinien. Unten sind die Vorderflügel graubraun, der Vorderrand, der Saum und die Fransen wie oben; ein subapicaler, von der Spitze um 3 mm, von dem Costalrande um 1 mm entfernter tiefschwarzer, apical- wärts weißgerandeter Fleck ist vorhanden, aber nicht scharf markiert (abgerieben?). Die Hinterflügel sind unten wie die Vorderflügel, ohne andere Zeichnungen als ein nur angedeuteter schwarzer Discozellularpunkt sowie Saumlinie und Fransen wie H. Sauter’s Formosa-Ausbeute: Noctuidae 1I, etc. 169 oben. Die Oberseite der Hinterflügel dunkler als die Unterseite, nur mit Saum- und Fransenlinie wie oben. — Der Flügelschnitt stimmt mit Rhynchina überein. Die Rippen 3 und 4 der Hinter- flügel sind ganz kurz gestielt, 5 entspringt unter der Mitte der Discozellulare und verläuft parallel mit 4, 6 und 7 aus einem Punkt. Im Vorderflügel sind 3—5 unter sich getrennt, 6 aus der vorderen Ecke, 7+8-+9 ganz kurz gestielt aus der Ecke der ziemlich großen Areola, 10 aus dem Vorderrand der letzteren unweit der Spitze, 11 ist gegen die Areola leicht gebogen, jedoch deutlich getrennt bleibend, 8 und 9 münden in den Vorderrand. Gen. Hypena (Schrk.) Hamps. 1895. Hypena dichromialis Strand n. sp. Ein $ von ,‚Kosempo I. 1910. Erinnert an H. laceratalis in Mr., Lep. Ceylon t. 176, f. 5a, die jedoch die hier vorhandene Ecke an, der Mitte des Vorder- flügelsaumes nicht zu haben scheint, und auch nicht je einen Punktfleck tiefschwarzer, aufgerichteter Schuppen in der Mitte und am Ende der Zelle, welche Flecke bei meinem Exemplar scharf markiert sind, erkennen läßt. — Um mit dem Bild von H. (Bomolocha) occatus ? in Seitz Paläarkten Taf. 73, Reihe e, zu vergleichen, so sind Größe und Färbung gleich, jedoch letztere im Vorderflügel ein wenig dunkler braun, im Costalfelde lila an- geflogen; bei meiner Art tritt aber die Vorderflügelspitze noch etwas stärker hervor, der helle Schrägstreifen letzterer ist schärfer markiert und, was besonders charakteristisch ist, schließt einen schwarzen, scharf markierten, auf den Costalrand senkrecht ge- stellten, subtriangulären Fleck ein, dessen hintere, in dem hellen Schrägstreifen blind endende Spitze einen kleinen Haken bildet. Die bei FH. occatus so deutliche postmediane Schrägquerlinie ist bei meiner Art ohne Lupe kaum zu erkennen, wohl aber läßt sich von den beiden oben erwähnten schwarzen Schuppenpunktflecken je einen in den Vorderrand ziehenden dunklen Streifen erkennen, welche Streifen nach vorn divergieren und ein etwa trapezförmiges Feld begrenzen, das ein wenig dunkler als die Umgebung ist. Hinter dem schwarzen Subapicalfleck sind etwa 3 in Querreihe angeordnete schwarze Punkte vorhanden. Eine feine, undeut- liche, dunklere Saumlinie erweitert sich punktförmig in den In- ternervalräumen. Fransen graulich mit 2—3 dunkleren Teilungs- linien. Vorderflügel unten grau, im Discus mit schwärzlichem Längsschatten, an der Spitze braun, kurz vor der Spitze im Costal- felde ein hellerer Wisch, worin zwei kurze schwarze Querfleck- chen sich befinden, von denen das distale apicalwärts weiß an- gelegt ist. Hinterflügel oben einfarbig dunkelgrau, nur mit schwarzer Saumlinie; unten hellgrau, fein und spärlich dunkler punktiert, mit schwarzem Discozellularpunktfleck und Andeutung einer submedianen dunklen Ouerlinie, sowie mit feiner, stellenweise erweiterter dunkler Saumlinie und dunkler Teilungslinie der Fransen. 12. Heft 170 Embrik Strand: Hypena P. M. Peterseni Strand n. sp. Ein $ von Sokutsu, Banshoryo Distr., 7. IV. 1912. Flügelspannung 24, Vorderflügellänge 12, Körperlänge 9 mnı. Vorderflügel graubraun, etwa rehfarbig, in der basalen und grau mit schwachem violettbräunlichen Anflug in der apicalen Hälfte. Flügelschnitt und Zeichnungsmuster entsprechen ziemlich gut dem Bild von H. rusticalis Leech in Entomol. XXIl. t. 2, f. 12 (1889), jedoch ist der von der Medianbinde gegenüber der Discozellulare gebildete Winkel so ziemlich ein rechter und auf der Dorsalfalte ist ein ähnlicher, jedoch weniger vorstehender Winkel, während die Sublimbalbinde oder -linie hinter der Flügelmitte ganz ver- loschen ist, vor derselben aber wurzelwärts mehr oder weniger schwarz angelegt und daher deutlicher hervortretend, um.so mehr, als die Sublimballinie daselbst weißlich ist. Von unmittelbar hinter der Flügelspitze entspringt ein kleiner dunkler Schräg- streif nach hinten und innen bis zur Sublimballinie. Beide Flügel mit feiner, schwarzer, stellenweise fein unterbrochener Saunm- linie. Im Vorderflügel ist auf der Discozellulare ein feiner heller Ouerstrich sowie ein schwarzer Punkt, mitten in der Zelle ein weiterer schwarzer Punkt, kurz innerhalb des letzteren ist eine undeutliche, braune, saumwärts konvex gebogene, sonst ge- schlängelte Antemedianquerbinde erkennbar; nahe der Basis ein undeutlicher schwarzer Punktfleck; im Costalfelde undeutliche schwärzliche Querstriche in der Basalhälfte, während die Apical- hälfte des Costalrandes vier schwarze, unter sich weißlich ge- trennte Flecke zeigt. Fransen grau mit 2 oder 3 dunklen Teilungs- linien. Sonst ist die ganze Flügelfläche spärlich mit feinen, schwarzen, vereinzelten Schuppen bestreut. Hinterflügel oben einfarbig bräunlich grau, unten in der Basalhälfte und im Dorsal- felde ein wenig heller und mit undeutlichem schwarzen Discc- zellularpunkt. Vorderflügel unten dunkelgrau, in der Apical- hälfte des Costalfeldes sind die Zeichnungen der Oberseite an- gedeutet. Der Körper wie die entsprechende Flügelfläche ge- färbt, der Kopf und seine Appendices so dunkel wie der Thorax- rücken. Die Tarsen hell geringelt. Die Art ist dem Andenken meines ersten Lehrers der Zoologie, des f Gymnasiallehrers P. M. Petersen (Kristiania) gewidmet. Hypena iconicalis WIk. Je ein 2 von Kosempo I. 1910, Hoozan IX. 1910 und Suisharyo HI. 1912. Die Größe ist gering: Flügelspannung 25—26, Vorderflügel- länge 13—14 mm, die Palpen sind eigentlich weder „black“ (Hamps.) noch ‚‚hoary‘‘ (Moore), sondern schwärzlich mit feiner grauweißlicher Besprenkelung, die Flügel sind dunkler, mehr schwarz gefärbt als sie nach der Abbildung in Seitz’ Werk, palä- arktische Noctuen, f. 73k, sein sollten und der Körper ist weder auf Kopi noch Hinterleib rot gefärbt. Ob die von Seitz abgebildete H. Sauter’s Formosa-Ausbeute: Noctuidae II, etc. 171 Form mit der vorliegenden konspezifisch, ist mir etwas fraglich; freilich kann die Art nach Hampson sogar mit weißlicher Costa versehen sein, also stark variieren. Die Unterseite der Vorder- flügel hat beim einen Exemplar (Kosempo!) einen scharf mar- kierten, rein weißen, wurzelwärts schwarz angelegten subapicalen Punktfleck, der bei den beiden anderen Exemplaren fehlt oder nur schwach angedeutet ist. — Sollte diese Formosa-Form von der aus Ceylon beschriebenen Hauptform zu unterscheiden sein, so möge sie den Namen belindana m. bekommen. Hypena iconicalis WIk. var. apieipuneta Strand n. var. Ein & von Kosempo XI. 1911. Von der Abbildung der Hyp. iconicalis WIk. in Moore’s Lepid. of Ceylon t. 175, f. 9 weicht ab, daß die gewellte Antemedian- linie nicht ganz genau gleich verläuft; ob der schwarze Fleck, der an der Basis der Zelle vorhanden sein soll, hier sich findet, ist nicht ganz sicher, er kann aber verwischt sein; ebenso ver- hält es sich mit der submarginalen schwarzen Fleckenreihe im Vorderflügel, die hier höchstens nur angedeutet ist; auf dem Costalrande der Vorderflügel nahe der Spitze hat mein Exemplar keine weißen Punkte, während umgekehrt ein alleinstehender, scharf markierter, schneeweißer, subapicaler Punkt im Vorder- flügel vorhanden ist und zwar sowohl oben wie unten; der Hinter- leib ist nicht oder höchstens nur an der Basis heller als die Hinter- flügel, seine zwei zwar kleinen, aber scharf abgesetzten Schöpfe sind rötlich, je ein dritter und vierter Schopf auf dem ersten und vierten Segment sind angedeutet; die Flügelspannung beträgt 26, die Vorderflügellänge 13 mm. Diese Form, die als H. iconic. var. apicipuncta m. bezeichnet werden möge, sieht ziemlich ver- schieden von der weiblichen Form aus, der ich den provisorischen Namen belindana gegeben habe, die im Seitz’ Werk als zusammen- gehörige Geschlechter dieser Art behandelt, aber auch etwas ver- schieden sind; daß die Palpen meines & kürzer als die der 29 sind, stimmt mit den Angaben in Fauna of British India. In der Tat wäre das d besser mit der Untergattung oder Gattung Bomolocha Hb. zu vereinigen. Die Spitze des zweiten Palpengliedes reicht ungefähr nur ins Niveau der Spitze des Frontalschopfes. Im Hinterflügel entspringen 6 und 7 aus einem Punkt, 3+4 sind ganz kurz gestielt. Hypena indicalis Gn.? Von Suisharyo 22. XII. 1911 und X. 1911 liegen zwei nicht gut erhaltene weibliche Exemplare vor, die vielleicht dieser Art angehören. Letztere ist übrigens noch offenbar nicht klargestellt ; in der Originalbeschreibung wird sie mit H. proboscidalis ver- glichen und als ‚un peu plus grande‘ bezeichnet; Warren in Seitz gibt umgekehrt an, es sei eine kleinere Form von probos- cidalis, kennt sie aber offenbar sonst nicht, denn er setzt ein ? zu dem Namen; Hampson führt sie in Fauna of British India 12. Heft 172 Embrik Strand: als glattes Synonym von proboscidalis auf. Daß vorliegende Form von proboscidalis spezifisch verschieden ist, halte ich für sicher; die Bestimmung gründet sich auf Vergleich mit einem als Zrob. var. indicalis Gn. bestimmten, vielleicht von Swinhoe stammenden Exemplar von Darjeeling. Hypena (?) suisharyonis Strand n. sp. Zwei 92 von Suisharyo II. 1912 und X. 1911. Beide Exemplare sind nicht gut erhalten, vor allen Dingen sind wichtige generische Merkmale nicht mehr vorhanden. So fehlen die Palpen ganz; von den sehr kurz und fein ziliierten und mit zwei Reihen unter sich entfernter, winziger Börstchen besetzten Antennen ist nur die Basalhälfte des einen vorhanden; über die Beschuppung von Thorax- und Abdominalrücken ist Genaues nicht festzustellen; ein Frontalschopf scheint vorhanden gewesen. Unter diesen Umständen bleibt natürlich die Bestim- mung fraglich. — Vorderflügel im Grunde strohgelb mit, wie es scheint, lilabräunlichem Anflug; das Basalfeld dunkel, am Vorder- rande 3, am Hinterrande 2.2 mm lang, durch eine gerade, in der Wurzelhälfte schwarze und in der äußeren Hälfte weißliche Binde begrenzt. Das Medianfeld wird in der Mitte von einer feinen schwarzen, leicht gebogenen Querlinie durchzogen und außen von einer 1 mm breiten schwarzen, durch eine hellere Linie geteilten Querbinde begrenzt, die mitten fast unmerklich saumwärts und dahinter deutlicher saumwärts konkav ge- bogen ist und die am meisten auffallende Zeichnung des Flügels bildet. Im leicht gebräunten Saumfeld läßt sich eine gebuchtete sublimable Schattenbinde zur Not erkennen und an der Flügelspitze scheint ein schwarzer Schrägfleck vor- handen zu sein. Eine schwarze Saumlinie ist auf den Rippen unterbrochen. Die Fransen scheinen dunkel mit hellerer Basal- linie zu sein. Hinterflügel grau mit Andeutung einer helleren Sublimbalbinde, unten sind sie strohgelblich mit schwarzem Discozellularpunkt, feiner dunkler Medianquerlinie und heller Sublimballinie. Die Vorderflügel unten braungrau; die Median- linie der Hinterflügel setzt sich auf dem Vorderflügel fort und eine antemediane Binde ist angedeutet. Flügelspannung 23—26, Vorderflügellänge 12—13.5 mm. Hypena nepana Strand n. sp. Zwei 22 von Suisharyo II. 1912. Eine echte Hypena, keine Bomolocha. Die Vorderflügel lang und schmal mit deutlichen Schuppenhöckern. — Flügelspannung 34, Vorderflügellänge 12, Körperlänge ohne Palpen 11, mit den- selben 15 mm. Vorderflügel rostbräunlich mit tiefschwarzen Schuppenhöckern und vereinzelten dunklen Schuppen, sowie mit grauweißlichen, lila angeflogenen Zeichnungen, die zum wesent- lichen Teil die Grundfarbe verdrängen, so daß letztere nur noch im Basalfelde und im Dorsalfelde (in diesem saumwärts schmäler ee H. Sauter’s Formosa-Ausbeute: Noctuidae II, etc. 173 werdend) vorherrscht und außerdem eine subapicale, schräg und allmählich schmäler werdende, gegen die Mitte des Dorsalrandes gerichtete Binde bildet. Die einzige auffallende und scharf mar- kierte Zeichnung ist die weißliche Apicalbinde, die kurz innerhalb der Spitze ihre größte Breite (1.5 mm) erreicht, dann allmählich schmäler werdend schräg nach hinten und innen bis zur Rippe 6 sich erstreckt, dann zuerst gleichbreit, am Ende aber zugespitzt, subparallel dem Costalrande sich gegen die Discozellulare erstreckt, ohne diese ganz zu erreichen. Fransen rostbräunlich mit 2—3 feinen helleren Teilungslinien. Dunklere Saumpunkte sind we- nigstens angedeutet. Unterseite dunkel mit graugelblichem, fein schwarz punktiertem Costalrand und mit graugelblicher Spitze mit einem runden tiefschwarzen, außen breit weiß gerandeten, fast 2 mm von der Flügelspitze entfernten Punktfleck. Hinterflügel oben dunkelgrau bis schwärzlich, mit ebensolchen, in der End- hälfte helleren Fransen, und mit schwarzem Discozellularstrich. Unterseite strohgelblich, spärlich und fein dunkler gesprenkelt, insbesondere im Apicalfelde, mit scharf markiertem schwarzen Discozellularquerstrich. Der Körper wie die benachbarte Flügel- fläche, die Dorsalschöpfe des Abdomen gelblich, die Palpen grau- bräunlich mit lila Anflug. Hypena (?) depalpis Strand n. sp. Ein & ohne Palpen und Fühler von Alikang X. 1909. Scheint mit Hypena rectivittalis Mr. verwandt zu sein. Flügel- spannung 25, Vorderflügellänge 12, Körperlänge 10 mm. Vorder- flügel braunschwarz mit violettem Anflug, in der Dorsalhälfte basalwärts auch mit hellblauer bis grünlicher Beschuppung. Von kurz außerhalb der Mitte des Dorsalrandes bis gegen den Costal- rand (denselben nicht ganz erreichend) unweit der Spitze erstreckt sich eine fast gerade (in ihrer hinteren Hälfte saumwärts schwach konvex gebogene) Linienbinde, die wurzelwärts roströtlichbraun, saumwärts dagegen schwarz ist. Gleich außerhalb dieser Binde, jedoch von ihr überall deutlich entfernt, verläuft subparallel eine mitten schwach saumwärts konvex gebogene, weder Dorsal- noch Costalrand ganz erreichende, aus 7 tiefschwarzen, runden, saum- wärts mehr oder weniger deutlich weißlich eingefaßten Punkt- flecken bestehende Reihe. In der Zelle ein schwarzer Schuppen- höcker. Discozellularfleck angedeutet. In den Internervalräumen findet sich je ein tiefschwarzer, wurzelwärts grauweißlich ein- gefaßter Saumpunkt. Die Internervallinien im Saumfelde er- scheinen schwarz, aber nur weil sie vertieft sind. Fransen schwarz mit 2—3 äußerst feinen weißlichen Teilungslinien. Diese Zeich- nungen sind sämtlich so undeutlich, daß sie nur, wenn man ge- nauer zusieht, unverkennbar sind. Hinterflügel oben hell bork- braun, einfarbig, die Fransen schwarz, schmal weißlich durch- schnitten. Unterseite beider Flügel ein wenig heller, mehr grau- lich, insbesondere dorsal- und basalwärts, als die Hinterflügel oben. 12. Heft 174 Embrik Strand: Der Körper und die Beine wie die benachbarte Flügelpartie ge- färbt. Frontalbüschel schwärzlich, mit weißen Atomen bestreut. — An der Basis des Abdominalrückens ist Andeutung eines Schopfes erkennbar. Hypena (Bomolocha) zillana Strand n. sp. Je ein $ von Shisa V—VI. 1912 (Type!) und Kankau (Koshun) V. 912 Von der Abbildung von Bomolocha vestita Mr. in Lepid. of Ceylon t. 176, f. 10 durch Folgendes abweichend: Die Randlinie des dunklen Feldes ist im Costalfelde schräg nach vorn und außen gerichtet (bei vest. steht sie senkrecht auf dem Vorderrand); die Ausbuchtung in der Mitte dieses Randes ist nur ganz schwach, keine eigentliche Ecke bildend, dagegen bildet der Dorsalrand des schwarzen Feldes in seiner Endhälfte einen Winkel, von dem er gerade bis zur Flügelwurzel verläuft; die sublimbalen und sub- apicalen schwarzen Punkte und Flecke sind beim einen Exemplar (Type!) stark verwischt und beim anderen (freilich weniger gut erhaltenen) nur noch angedeutet, während sie bei veststa scharf markiert sind. Unterseite beider Flügel grauschwärzlich mit feinem tiefschwarzen Discozellularpunkt und einer wenig dunk- leren verwischten postmedianen Linienbinde. — Von Bom. zilla Butl. leicht dadurch zu unterscheiden, daß das dunkle Median- feld der Vorderflügel an keiner Stelle den Dorsalrand ganz er- reicht. Hypena nepa Strand n. sp. ? 1 &: Suisharyo II. 1912; 2 22: Kosempo VII. 1911 und Anping VIII. 1911 (Type!). Leider ist die Erhaltung ziemlich mangelhaft und da der Körper so abgerieben ist, daß eventuell vorhandene Rücken- schöpfe nicht mehr erkennbar sind, so bleibt auch die Gattungs- bestimmung nicht ganz sicher. Flügelspannung 23, Vorderflügel- länge 11—12, Körperlänge 10 mm. Flügel dunkel, vielleicht wenn ganz frisch als schwarz zu bezeichnen, im Vorderflügel ist violett- licher Anflug vorhanden. Letztere mit einem schwarzen Punkt in der Zelle in 3.5 mm Entfernung von der Wurzel, während auf dem Dorsalrande in 6.5 mm Entfernung von der Wurzel ein dunkler, gerader, schräger Medianquerstrich entspringt und bis zum Costalrande, daselbst in etwa 8 mm Entfernung von der Flügelwurzel sich fortsetzt und zwischen Flügelspitze und After- winkel ein ähnlicher, wenigstens in der Vorderhälfte saumwärts konkav gebogener Querstrich sich erkennen läßt; der Saum mit schwarzen, wurzelwärts hell eingefaßten Punkten. Die Fransen dunkel mit Andeutung zweier Teilungslinien; gegenüber den Saum- punkten scheinen sie undeutlich heller durchschnitten zu sein. Hinterflügel etwas graulich, ohne andere Zeichnungen als die schwarze Saumlinie. Unterseite graubräunlich, im Hinterflügel ein wenig heller, mit schwärzlicher Saumlinie, im Vorderflügel H. Sauter’s Formosa-Ausbeute: Noctuidae II, etc. 175 außerdem mit einem verwischten schwarzen postmedianen Costal- fleck. Palpen schwärzlich, undeutlich und fein heller punktiert, an der Basis unten weißlich. Hypena poa Strand n. sp. Ein @ von Kosempo VII. 1911. Flügelspannung 19 mm, Vorderflügellänge 10 mm, Körper- länge 9 mm. — Die Erhaltung ist leider nicht tadellos, die Vorder- flügel scheinen aber braunschwärzlich mit schwachem violett- lichem Anflug zu sein und mit folgenden Zeichnungen: In der Zelle in 3.5 mm Entfernung von der Flügelwurzel ist ein runder, tiefschwarzer Punktfleck, um 1 mm weiter saumwärts ist ein ganz kleines, vielleicht mitunter ganz fehlendes schwarzes Zeichen; auf dem Costalrande, in etwa 2 mm Entfernung von der Flügel- wurzel scheint eine hellere, gerade, schräge Querbinde zu ent- springen und dicht innerhalb des schwarzen Zellpunktfleckes nach außen und hinten bis zum Dorsalrande in der Nähe des After- winkels sich zu erstrecken; zwischen dieser Binde und der Flügel- wurzel ist das Dorsalfeld größtenteils oder vielleicht ganz rost- rötlich beschuppt, welche Beschuppung jedoch den Dorsalrand nicht zu erreichen scheint; eine mediane Querbinde ist auf dem Hinterrande um 5, auf dem Costalrande um 5.5 mm von der Flügelwurzel entfernt, im Costalfelde leicht schräg und costal- wärts konkav gebogen, auf der Discozellulare eine saumwärts ge- richtete Ecke bildend, überall hell, innen aber braun und rost- rötlich angelegt; aus der Flügelspitze eine helle Schrägbinde, die jedoch die Medianquerbinde nicht zu erreichen scheint und sich an der Spitze nach vorn zu dreieckig erweitert; der Saum schwarz punktiert. Hinterflügel graubräunlich, ihre Fransen weißlich, aber stellenweise dunkler. Beide Flügel unten hellgrau, dunkler be- sprenkelt, insbesondere im Vorderflügel. Palpen grau, dunkler besprenkelt, an der Basis, aber nicht an der Spitze heller. Hypena (Bomolocha) tenebralis Mr. 8 dd von Suisharyo II. 1912, 2 Sg von Kankau (Koshun) V. 1912, 2 22 von Suisharyo II. 1912. Die gut erhaltenen SS stimmen gut mit der Abbildung bei Warren in Seitz, Paläarktische Noctuen, f. 73e, jedoch tritt der graue Apicalfleck der Vorderflügel bei meiner Form schärfer und regelmäßiger hervor, von außen nicht oder nur ganz seicht ein- geschnitten und auf dem Vorderrande bis zur Spitze sich aus- breitend, daher eine mehr dreieckige Gestalt annehmend; wurzel- wärts wird er von der meistens ziemlich scharf markierten schwarz- weißen Punktquerreihe begrenzt, die in den Beschreibungen von tenebralis erwähnt wird, an der Figur l. c. aber nur schwach ange- deutet ist. Die beiden 99 sowie geflogene Sgerscheinen heller, mehr bräunlich gefärbt. Solche Exemplare haben viel Ähnlichkeit mit Hypena colombana Mr. (biangulata Mr.) nach den Bildern in Lepid. cf Ceylon t. 176, f. 8 bezw. 9, zu urteilen, unterscheiden sich aber 12. Heft 176 Embrik Strand: sofort u.a. dadurch, daß die Postmedianquerlinie bei unserer Art nur einenWinkel oder häufig nur eine kleine (saumwärts konvexe) Krüm- mung bildet, während bei colombana noch ein zweiter Winkel (auf der Rippe 2) vorhanden ist. Wenn Hampson das 9, zum Unterschied vom d, u. a. dadurch charakterisiert, daß ‚‚the post- medial line nearly straight‘ sei, so muß ich bemerken, daß nach meinem Material in der Bezeichnung kein Unterschied festzu- stellen ist, daß aber kleine individuelle Anderungen im Verlauf dieser Linie vorkommen und zwar auch innerhalb eines Ge- schlechts. Hypena (Bomolocha) eruca Strand n. sp. Ein @ von Kosempo II. 1910. Erinnert an Hypena crassipalpis Butl. (recte: FH. occata Mr.) in Ill. Het. Br. Mus. VII, t. 133, f. 16, bei der jedoch der dunkle dreieckige Fleck im Saumfelde schärfer markiert ist, die Fransen der Vorderflügel ziemlich scharf markiert dunkelfleckig sind, letztere 15 mm lang etc. Auch H. inconspicua Sn. (beschrieben in Tijdschr. v. Entom. 23 p. 118, abgebildet ebenda Bd. 24, t. 7. f. 7) ist ähnlich, aber verschieden. — Ob ein Haarschopf auf dem ersten Dorsalsegment des Abdomen vorhanden ist, bleibt etwas fraglich, scheint jedoch der Fall zu sein, das dürfte aber denn auch der einzige sein. Demnach ist die Gattungsbestimmung nicht ganz sicher. Thoraxrücken ist auffallend großschuppig. — Vorderflügellänge 12’mm, Körperlänge ohne Palpen 9 mm. Um mit einem leicht zugänglichen Bild zu vergleichen, so weicht unsere Art von H. occata Mr. in Seitz’ paläarkt. Noctuen f. 73e 2 durch folgendes ab: Die Spitze und Ecke der Vorderflügel mehr vorstehend, also ihr Zwischenraum deutlicher konkav, die Fär- bung beider Flügel dunkler, der Vorderflügel zeigt drei schwarze Punktflecke, nämlich nahe der Basis (an der Figur anscheinend ein wenig weiter von der Basis), in der Mitte der Zelle und auf der Discozellulare, daselbst zu einem Querstrich ausgezogen. Dicht außerhalb des Discozellularflecks verlaufend, jedoch von ihm getrennt, ist die scharf markierte braunschwarze Postmedian- querlinie, deren Knickung gegenüber der Discozellulare schärfer ist als bei occata, vor der Knickung fast senkrecht auf dem Vorder- rand steht, hinter derselben aber eine saumwärts schwach kon- kave Krümmung bildend, ohne so deutliche, wellenförmige Buch- ‚tungen wie bei occafa. Diese Postmedianlinie hat wurzelwärts kaum eine Begleitlinie, während saumwärts zwei verloschene dunkle Parallellinien wie bei occata folgen. Feine schwarze Saum- linie; ebensolche Teilungslinie der Fransen ist angedeutet. Auch die Hinterflügel mit solcher Saumlinie, die Fransen ein wenig heller. Vorderflügel unten grauschwärzlich, auf dem Vorderrande heller, aber mit dunkleren Querstrichen oder nur dunkler Punk- tierung. Palpen einfarbig graubräunlich wie Kopf und Thorax, Tarsen weißlich und schwärzlich geringelt. H. Sauter’s Formosa-Ausbeute: Noctuidae II, etc. 177 Gen. Hypenagoniodes Strand n. 8. Wie in der Artbeschreibung hervorgehoben ist große Ähn- lichkeit mit Aypenagonia nigrifascia Hamps. (recte: vexatarıa WIk.) vorhanden und auch die generischen Merkmale stimmen zum großen Teil damit überein. Aber bei unsrer Form ist Rippe 5 der Vorderflügel von 4 deutlich entfernt und die Palpen sind kürzer mit sowohl unten als oben behaartem Endglied, das daher im Profil etwa dreieckig (von der Basis an apicalwärts allmählich verbreitet, am Ende quergeschnitten) erscheint, während das ganz kleine, knopfförmige Endglied mitten an der Spitze des Median- gliedes sitzt und von diesem scharf abgesetzt ist. Die Palpen erscheinen also im Profil etwa wie bei Tathodelia (cfr. Fuana Br. Ind. Moths II. p. 336, f. 179), abgesehen davon, daß sie bei unserer Form vorgestreckt sind. Die Antennen sind einfach fadenförmig (höchstens nur andeutungsweise annuliert) und fein ziliiert. Hypenagoniodes vexatariola Strand n. sp. Ein d von Suisharyo X. 1911. Ähnelt dem Bild von der Geometride Lycauges dejamataria in Lepid. of Ceylon III, t. 201, fig. 2, aber unter anderem durch den unverkennbar geeckten Flügelsaum, größeren Discozellular- fleck etc. abweichend. Erinnert auch an’Hypenagonia nigrifascia in Ill. Het. Br. Mus. IX, t. 166,:fig. 24 und zwar ist auch der Flügelschnitt der gleiche, aber die Zeichnungen weichen etwas ab und vor allen Dingen: das Tier ist keine Hypenagonia! Flügelspannung 16, Vorderflügellänge 8, Körperlänge 6 mm. Vorderflügel im Grunde strohgelb, im Basal- und Medianfelde an der Basis, am Vorder- und Hinterrande schwach graubräunlich bestäubt; das Saumfeld bis etwa im Niveau des Endes der Zelle dunkel und zwar in der sich dem Saum anschließenden Hälfte am dunkelsten mit etwas violettlichem Anflug, nach innen zu und costalwärts aber allmählich heller und ohne scharfe Grenze in die Grundfärbung übergehend. Der Discozellularfleck ist tiefe schwarz, stark auffallend und bildet einen Querfleck von etwa % mm Länge. Von dem Vorderrande gerade vor dem Disco- zellularfleck entspringt eine schwarze Linienbinde, die schräg nach außen und hinten bis sie im Felde 6 in 3 mm Entfernung von der Flügelspitze sich befindet erstreckt, daselbst eine spitzwinklige Knickung macht und gerade verlaufend nach hinten und innen bis sie in2 mm Entfernung von der Flügelwurzel den Hinterrand erreicht; außen liegt eine feine weiße Linie dieser Binde an. Der Costal- rand trägt in der Basalhälfte 2 schwarze, in der Distalhälfte 4 kleinere ebensolche. 7 tiefschwarze, breitere als lange, sub- limbale Punkte, der Saum mit Andeutung einer schwärzlichen Linie. Fransen wie das dunkelste Saumfeld, aber mit breiter hellerer Basallinie und hellerem Fleck. — Die Submedianbinde der Vorderflügel setzt sich unmittelbar auf dem Hinterflügel in Archiv 2 nammgesehichte 12 12. Heft 178 . Embrik Strand: gerader Linie bis zum Hinterrande fort, denselben in etwa 2 mm Entfernung vom Hinterrande erreichend; sie ist breiter als im Vorderflügel und außerdem innen durch eine schwärzliche Binde erweitert, so daß die ganze Medianbinde der Hinterflügel reichlich dreimal so breit wie diejenige im Vorderflügel ist. Auch die weiße äußere Grenzlinie der Binde ist im Hinterflügel deutlicher als im Vorderflügel. Das Saumfeld wie im Vorderflügel. Das Basalfeld weißlich, im Dorsalfelde eine schwarze Querlinie. Beide Flügel unten mehr gleichmäßig grau, im Saumfelde am dunkelsten, im Basal- und Mittelfelde im Grunde grauweißlich, aber mit dunklerer Bestäubung insbesondere im Costalfelde. Der Discozellularfleck beider Flügel stark hervortretend; eine gleichmäßig saumwärts konvex gekrümmte schwarze Postmedianquerbinde ist in beiden Flügeln vorhanden. Schwarze Sublimbalpunkte sind ebenfalls in beiden Flügeln vorhanden, im Hinterflügel aber am deutlichsten. — Oberseite des Körpers wie die entsprechende Flügelfläche an der Basis, die schwarze Medianbinde der Hinterflügel geht auch auf den Hinterleib über. Unterseite des Körpers wie die am hellsten gefärbten Partien der Unterseite der Flügel. Die Palpen sind außen schwärzlich, oben, innen und an der äußersten Spitze ein wenig heller. Beine schmutzig weißlich, die Tarsen graulich mit helleren Endringen. Gen. Orthozona Hamps. Orthozona karapina Strand n. sp. Zwei 92: Karapin (Japan) VIII. 1911, Suisharyo X. 1911. Die Art hat in Größe, Färbung und Zeichnung große Ähn- lichkeit mit Hypena mistacalis Gn. nach dem Bild dieser Art (subgen. Odhiuche) in Lepidoptera of Ceylon t. 175, f. 6, zu ur- teilen. Eine Hypena ist es aber nicht, freilich auch keine typische Orthozona, denn die Rippen 3 und 4 der Hinterflügel sind gestielt, jedoch ganz kurz und wohl mitunter aus einem Punkt entspringend, ferner ist das zweite Palpenglied bei beiden Exemplaren schräg nach oben und vorn gerichtet und reicht etwa ins Niveau des Scheitels. Sonst stimmt das Tier mit Orthozona, auch der Zeich- nungstypus. (Type von Karapin). Beide Flügel graubräunlich, im Vorder- flügel zwischen Wurzel und Sublimbalbinde mit violettlichem Ton und: spärlicher dunklerer Bestäubung. Die Sublimbalbinde ist linienschmal, hell, nur außen schmal und nicht scharf markiert dunkel eingefaßt, von der Flügelspitze bis zum distalen Ende des Dorsalrandes verlaufend und zwar zwischen Flügelspitze und Rippe 7 nach vorn und etwas wurzelwärts konvex gebogen, zwi- schen 7 und dem Dorsalrande fast gerade und daselbst um 3 mm von dem Saume entfernt. Eine Medianquerbinde ist verloschen dunkel, etwa 1 mm breit, in der vorderen: Hälfte saumwärts, in der hinteren wurzelwärts schwach konvex gebogen, auf der Disco- zellulare sich leicht erweiternd und daselbst einen kleinen, un- H. Sauter’s Formosa-Ausbeute: Noctuidae II, etc. 179 deutlich helleren Punktwisch einschließend. In der Mitte zwischen dieser Binde und der Wurzel läßt sich eine feine, dunkle, gerade Schräglinie zur Not erkennen (bei der Cotype deutlicher!) und eine ebensolche scheint in der Mitte zwischen Median- und Sub- limbalbinde vorhanden zu sein. Der Saum mit 7 scharf mar- kierten Punkten. Fransen wie das Saumfeld oder ein wenig heller, einfarbig. Hinterflügel oben einfarbig, unten heller und zwar etwas gelblich mit dunklem Discozellularpunktfleck. Vorderflügel unten ein wenig dunkler als die Hinterflügel, mit Andeutung eines Discozellularflecks und einer feinen dunklen Postmedianquerlinie, sonst einfarbig. Körper und Extremitäten wie die Flügel, die Palpen am 2. Glied dunkel, jedoch seine äußerste Spitze und Innen- seite heller. Flügelspannung 26, Vorderflügellänge 13.5, Körperlänge 12 mm. Gen. Chusaris WIK. Chusaris (Luceriola Strand n. subg.) compripalpis Strand n. sp, Ein 2 von Suisharyo II. 1913. Das Exemplar ist leider nicht tadellos erhalten. Vorderflügel- länge 8—9 mm. Körperlänge ohne Palpen 7 mm. Vorderflügel bräunlich schwarz mit violettlichem Schimmer und tiefschwarzen, bräunlich eingefaßten Zeichnungen: eine subbasale, nur im Costal- felde vorhandene, in zwei Punktflecke aufgelöste (ob immer’?) Ouerbinde; eine ebensolche, ebenfalls in Flecke aufgelöste, aber bis ins Dorsalfeld sich erstreckende, S-förmig gebogene, unregel- mäßige Antemedianbinde, die auf dem Costalrande um 2.5 mm von der Wurzel entfernt ist; eine Postmedianbinde, die auf dem Costalrande in etwa 4 mm Entfernung von der Wurzel anfängt, hell ist, aber wenigstens wurzelwärts schwarz gerandet ist, eine saumwärts konvexe Krümmung bildet, in der Mitte wahrschein- lich ein- oder mehrfach unterbrochen ist und kurz außerhalb der Mitte des Dorsalrandes endet; unmittelbar vor der Flügelspitze fängt auf dem Costalrande ein schräg nach innen und hinten, etwa gegen die Mitte des Dorsalrandes gerichteter, aber die Mitte der Flügelfläche nicht erreichender, vorn breiter, nach hinten ver- jüngter heller Streifen und zwischen diesem und der Postmedian- binde hat der Costalrand zwei oder drei helle Wische; der Saum trägt auffallend große, dreieckige, tiefschwarze Flecke, die zum Teil wurzelwärts ausgezogen und daher länger als breit sind. Die Fransen undeutlich heller gefleckt und mit Andeutung einer dunklen Teilungslinie. Unterseite der Vorderflügel einfarbig dunkel bleigrau, die Fransen aber wie oben. Hinterflügel ein- farbig hell bleigrau, unten mit etwas dunklerer Bestäubung und Discozellularfleck, die Fransen ein wenig heller, mit dunklerer Teilungslinie. Der Hinterleib ist oben erheblich dunkler als die Hinterflügel; Thorax, Kopf und Palpen dürften wie die Vorder- flügeloberseite sein, das Endglied der Palpen ist jedoch schwarz mit heller Basis und Spitze. 12* 12. Heft 180 Embrik Strand: Von den typischen Chusaris weicht die Art dadurch ab, daß das stark komprimierte zweite Palpenglied unten und oben ab- stehend beschuppt ist und zwar bildet die Beschuppung unten an der Spitze einen vorstehenden Schuppenzahn. Bei der son- stigen Übereinstimmung mit Chusaris würde dies Merkmal wohl nur zu einer subgenerischen Abtrennung ausreichen: Luceriola Strand n. subg. Gen. Niaccabana Strand n. g. Im Vorderflügel sind die Rippen 2—4 unter sich getrennt und subparallel, 5 mit 4 proximalwärts konvergierend und aus einem Punkt oder ganz kurz mit ihr gestielt, 2 entspringt von der Ecke der Zelle weit entfernt, jedoch unverkennbar außer- halb der Mitte des Hinterrandes der Zelle, 6 ist nur durch eine in der Mitte zwischen 5 und 7 verlaufende Falte vertreten, 7 in den Saum ausmündend, 8 in die Flügelspitze, 9 + 10 lang gestielt, 11 frei und etwa so weit von der Ecke wie 5 und 7 unter sich ent- fernt sind. Zwischen 5 und 7 ist der Saum ausgerandet und hinter der Rippe 2 ist Andeutung einer Ausrandung; im Hinterflügel ist der Saum ebenso, jedoch ist die vordere Ausrandung da zwischen 5 und 6 und noch tiefer als im Vorderflügel. Im Hinterflügel sind 3+4 und 6 +7 gestielt, 5 entspringt unter der Mitte der -Discozellulare und ist an der Basis zwar gegen den Stielvon3 +4 geneigt, bleibt jedoch von ihm weit entfernt, 2 entspringt von der Ecke entfernt, 8 nähert sich an der Basis stark an 7, jedoch berühren sie sich nicht. Die Spitze der Hinterflügel stumpf drei- eckig, die der Vorderflügel erheblich spitzer, scheint jedoch nicht scharf zugespitzt zu sein. Der Saum beider Flügel schwach wellig erscheinend. Beine I—II ziemlich lang und grazil (III fehlen!), ohne besondere Merkmale, so weit noch erkennbar nur anliegend beschuppt, die Tibien II am Ende mit 2 Sporen, von denen der innere etwa doppelt so lang wie der äußere ist. Die langen, gra- zilen, sichelförmigen Palpen haben etwa so langes Endglied wie Mittelglied; letzteres ist so dünn beschuppt, daß der ganze Palpus im Profil von Basis bis zur Spitze ganz allmählich und schwach sich zu verjüngen scheint, und es ragt nur bis ins Niveau des Scheitels, ersteres ist fein zugespitzt pfriemenförmig, fast gerade und fast senkrecht gestellt. ‘Von Maxillarpalpen sehe ich keine Spur. Proboscis vorhanden. Fühler grazil, lang, einfach, unter dem Mikroskop fein pubesziert und apicalwärts andeutungsweise annuliert erscheinend. — Unterscheidet sich von Niaccaba WIk. durch längeres Endglied der Palpen, nicht gestielte Rippen 3 und 4 der Vorderflügel etc., von Falcımala Hamps. durch die unter der Mitte der Discozellulare entspringende Rippe 5 der Hinterflügel und das Fehlen einer Rippe im Vorderflügel [ob Abdomen einen Dorsalschopf gehabt hat, bleibt fraglich, ich glaube aber nicht], mit Lithosiopsis Hamps. hat das Tierchen das Verhalten der Rippe 8 der Hinterflügel gemein, weicht aber ab durch das Fehlen der einen Rippe im Vorderflügel. — Type: H. Sauter’s Formosa-Ausbeute: Noctuidae II, etc. 181 Niaccabana siculipalpis Strand n. sp. Ein 2 von Suisharyo II. 1912. Vorderflügellänge 7.2 mm, Körperlänge 5.5 mm. Beide Flügel im Grunde silberweißlich mit metallischem Schimmer und matt schwarzen Zeichnungen: Vorderflügel mit einem subbasal-sub- costal gelegenen Fleck, einem antemedianen, um reichlich 5 mm von der Flügelspitze entfernten Costalfleck; um 2 mm weiter apicalwärts fängt auf dem Costalrande eine fast linienschmale, unregelmäßig eckige Querlinie an, die in der Mitte eine apicalwärts konvex gebogene, dabei jedoch mitten leicht eingebuchtete Krüm- -mung bildet, welche Krümmung mit dem im Costalfelde sich be- findenden, geraden, auf dem Costalrand senkrecht gerichteten Teil der Binde einen rechten Winkel bildet, während der im Dorsal- felde sich befindende Teil der Binde zuerst eine größere, wurzel- wärts konvexe, dann, am Dorsalrande, eine kleinere, saumwärts konvexe Krümmung bildet. In der medianen Krümmung dieser Binde, von ihr vorn, hinten und außen eingefaßt, wenn auch nicht berührt, befindet sich der verhältnismäßig große, quer-ellipsen- förmige, von allen Vorderflügelzeichnungen am meisten auf- fallende Discozellularfleck. In der Discalfalte und auf dem Dorsal- rand findet sich je ein kleiner Fleck gerade hinter dem ante- medianen Costalfleck, welche Flecke vielleicht mitunter zu einer Binde verbunden sind. Im Saumfelde sind jedenfalls am Vorder- rande ein schwärzlicher Längswisch und subparallel zum Saume eine oder vielleicht zwei Schattenbinden, die aber bei diesem Exemplar nur noch andeutungsweise erkennbar sind. Im Hinter- flügel finden sich in der Endhälfte 3 dunkle, höchst undeutliche, Schattenquerbinden, die im Analwinkel konvergieren, jedoch zum Teil nicht ganz zusammenstoßen. Dunkle Saumpunkte oder eine wiederholt unterbrochene Saumlinie ist angedeutet. Unterseite beider Flügel dunkler als oben, weil glanzlos und jedenfalls im Vorderflügel mit grauer Bestäubung versehen; die Zeichnungen der Oberseite schimmern zum großen Teil undeutlich durch, nur der Discozellularfleck beider Flügel tritt scharf markiert hervor. Kopf und Thoraxrücken wie die Oberseite der Flügel, der Hinter- leib dunkler, aber mit schmalen helleren Hinterrandbinden. Alle Extremitäten scheinen einfarbig hellgrau zu sein, auch die langen grazilen Palpen; die Fühler scheinen jedoch eine feine hellere Ringelung zu zeigen. Gen. Alelimma Hamps. Alelimma zanelognathalis Strand n. sp. Ein 9 von Alikang IX. 1909. Die abstehende Behaarung der Innenseite des dritten Gliedes der Palpen ist nur angedeutet, mag aber beim & deutlicher sein. Die Vorderflügelspitze ist fast rechtwinklig. Das Geäder ist aber typisch Alelimma. 12. Heft 182 Embrik Strand: Flügelspannung 27, Vorderflügellänge 14, Körperlänge 11 mm. Die Färbung ist wie bei Zanclognatha tarsipennalis (vgl. f. 72d in den paläarkt. Noctuen der ‚„Großschmetterlinge‘‘), nur im Vorderflügel ein klein wenig dunkler, im Hinterflügel ein wenig mehr graulich. Die Zeichnung ist ebenfalls sehr ähnlich, aber weniger deutlich, indem die Linien so fein sind, daß sie nur in gewisser Richtung unverkennbar sind und im Hinterflügel wohl ganz fehlen. Die distale Linie ist fast gerade, nur im Costalfelde leicht apicalwärts konvex gebogen und um 2.5 mm vom Saume entfernt. Die submediane OQuerlinie verläuft wie an fig. cit. an- gedeutet, jedoch ist sie auch im Subcostalfelde gekrümmt und nicht geknickt. Der Discozellularfleck ist fast ein Punkt, aber’ schwarz, scharf markiert, ein klein wenig breiter als lang. Die Antemedianlinie scheint in ihrer vorderen Hälfte gerade und senkrecht auf den Vorderrand gerichtet zu sein, in der hinteren Hälfte dagegen saumwärts konvex gebogen. Unten sind beide Flügel wie die Vorderflügel oben, mit feinem dunklen Disco- zellularpunkt und verloschener, dunkler, saumwärts konvex ge- bogener Submedianquerbinde. Vorderflügel oben mit schwärz- lichen Saumpunkten, die Hinterflügel oben und beide Flügel unten mit dunkler, auf den Rippen unterbrochener Saumlinie. Alelimma zema Strand n. sp. Ein 2 von Alikang XI. 1909. | Flügelspannung 19, Vorderflügellänge 10, Körperlänge 9 mm. Vorderflügel graulich braun mit etwas olivenfarbigem Anflug, einer schwarzen, unregelmäßigen, saumwärts konvex gebogenen, mitten jedoch fast geraden, wiederholt geknickten, von der Basis des Flügels um 2.7 mm auf dem Vorderrande, um 3.1 mm in der Flügelmitte entfernt, ferner mit einem schrägen, schwarzen Disco- zellularquerstrich und einer feinen Postmedianquerlinie, die noch weniger deutlich als die Antemedianlinie ist, gegenüber der Disco- zellulare eine stark saumwärts konvex gebogene Krümmung bildet und auf dem Hinterrande um 6 mm von der Flügelbasis entfernt ist. Von einer ähnlichen, aus Sublimbalfleckchen gebildeten, 1.3 mm. vom Saume entfernten Querlinie sind hier nur noch Reste erkennbar, die außen schmal gelb eingefaßt sind. Fransen, so- weit erkennbar, einfarbig, heller als die Flügelfläche. Hinterflügel oben und alle Flügel unten einfarbig hell bräunlichgrau, unten mit kleinem schwarzen Discozellularpunktfleck. Körper wie die entsprechende Flügelfläche. Alelimma zema Strand? (zemella Strand). Ein $ von Kankau (Koshun) IV. 1912. Flügelspannung 22, Vorderflügellänge 11, Körperlänge 11 mm. Vorderflügel rehfarbig, im Saumfelde am dunkelsten, mit un- deutlichen schwärzlichen Zeichnungen und zwar: Eine subbasale schmale Querbinde, die nur angedeutet ist; eine antemediane Linienquerbinde, die auf dem Vorderrande um 3 mm, auf dem H. Sauter’s Formosa-Ausbeute: Noctuidae II, etc. 183 Hinterrand um etwas weiter von der Flügelwurzel entfernt und ° saumwärts leicht konvex gebogen ist; der Discozellularfleck wird durch einen 1.5 mm langen, schwarzen, saumwärts konkav gebogenen Querstrich ersetzt; die postmediane Linienquerbinde ist auf dem Vorderrande um 7 mm von der Flügelwurzelentfernt, saumwärts konvex gebogen, zickzackförmig gebrochen, im Dorsalfelde ganz verwischt [ob weil etwas abgerieben ?]; um reichlich 1 mm vom Saume entfernt verläuft eine geschlängelte, z. T. etwas eckige, ganz verloschen dunkle, außen hell angelegte Querbinde, die durch eine Reihe innen schwarzer, außen weißlicher, mehr oder weniger verbundener Punktflecke gebildet wird, von denen der Fleck im Analwinkel am deutlichsten zu sein scheint. Diese Zeichnungen sind sämtlich so wenig deutlich, daß die Flügel auf den ersten Blick fast einfarbig erscheinen. Auch die schwarzen Saumpunkte sind wenig deutlich. Die Fransen wie die Vorder- flügel, an der Basis eine hellere Linie. Hinterflügel etwas dunkler, einfarbig. Unterseite beider Flügel strohgelblich, dunkler bestäubt insbesondere im Costal- und Saumfelde und mit schmaler dunkler Postmedianbinde, die im Hinterflügel scharf markiert, im Vorder- flügel dagegen verwischt ist; die Hinterflügel außerdem mit Disco- zellularfleck und Andeutung einer Sublimballinie. Die Palpen sind innen hell strohgelb, außen rehfarbig. Sonst scheinen Körper und Extremitäten etwa wie die Flügel gefärbt zu sein. Die Rippe 5 der Hinterflügel ist von 4zwar deutlich getrennt, jedoch an der Basis 4 stark genähert, so daß sie weit unter der Mitte der Discozellulare entspringt. Areola fehlt, 7 ist nicht mit 8-+9+ 10 gestielt. Das dritte Palpenglied zeigt innen (hinten) zwar einige abstehende Haarschuppen, die aber so wenig auf- fallen, daß das Glied leicht für ganz nackt gehalten werden könnte. Die Vordertibien und Fühler so ziemlich wie bei Nodaria Sect. 1 A (Hamps. 1895) oder wie bei Libisosa Wlk. Die Fühler sind kurz innerhalb der Mitte verdickt, gekrümmt, ausgehöhlt und da- selbst mit zwei einander gegenüberstehenden Schuppenzähnen sowie überall ziliiertt und mit zwei Reihen langer, gekrümmter Borsten versehen. Die Scheide (‚sheath‘“) der vorderen Tibien . bedeckt nicht die vier distalen Tarsenglieder. _ Ob dies $ zu Alelimma zema 2 gehört, ist nicht ganz sicher. Als Type der Art zema möge das 2 gelten, während die durch das d vertretene Form eventuell den Namen zemella m. bekommen möge. Gen. Marapana Mr. Marapana incongrualis WIK. Ein $ von Alikang XI. 1909, ein Q ebenda X. 1909. In der Originalbeschreibung (in Walker’s List Het. Br. Mus. XVI.p. 232 [1858]) heißt es (2): ‚reniformi e gutta punctisque duobus nigris‘, diese ‚„‚gutta‘“ ist aber an meinen beiden Exem- plaren nicht vorhanden und sie wird in Hampson’s Fauna of Brit. India Moths III. p. 71 nicht erwähnt, wäre also auch bei 12. Heft 184 Embrik Strand: Exemplaren von der typischen Lokalität (Ceylon) nicht immer vorhanden. Die Hinterflügel beschreibt Walker als ‚‚fuscae aut cinereae fusco marginatae‘‘; hier sind sie im Grunde wie die Vorder- flügel, aber (9) mit einem abgerundeten, im Durchmesser etwa 4 mm messenden, limboapicalen, schwarzen, hinten ziemlich scharf begrenzten, wurzelwärts verwischten Fleck, der sich auch auf die Fransen erstreckt, während er beim & auch hinten unbestimmt begrenzt ist und die angrenzenden Fransen nur teilweise be- deckt. Unterseite beider Flügel mit dunklem Discozellularpunkt und Medianquerbinde; im Vorderflügel ist der Flügel größtenteils dunkel überzogen und zwar im Saumfelde am dunkelsten, jedoch mit einer hellen Querbinde, welche der dunklen Medianquerbinde außen anliegt und mit einem hellen Apicalfleck, worin die schwarze Zickzacksaumlinie sich scharf abhebt. — Die Abbildung der Art in Lepidoptera of Ceylon III, t. 177, £. 5, kann ich augenblicklich nicht vergleichen, nach den Beschreibungen zu urteilen, dürfte die Formosa-Form von der ceylonesischen Hauptform kaum wesentlich abweichen. Fam. ARCTIIDAE. Gen. Topadesa Mr. Folgende Art weicht von Hampson’s Diagnose von Topadesa Mr. in Fauna of Brit. India, Moths II. p. 137, dadurch ab, daß die Palpen noch länger erscheinen undihr zweites Glied nicht gewinkelt, sondern oben der Länge nach bloß gewölbt erscheint (nach Hampson’s eigner Figur verhält es sich bei Topadesa sanguinea Mr. fast ganz ebenso!), das erste Ventralsegment ohne besondere Merkmale, die Flügel mehr langgestreckt und der Saum der Vorderflügel schräger ohne Ausbuchtung zwischen den Rippen 2—5, Rippe 6 der Vorder- flügel entspringt kurz unterhalb der Ecke, im Hinterflügel ent- springt 8 außerhalb der Mitte der Zelle. — Diese Unterschiede mögen sexuell sein (Hampson scheint nur das ä von Toß. san- guinea Mr. zu kennen) und dürften zu einer generischen Ab- trennung nicht berechtigen. Das Tierchen ist von Crambiden- ähnlichem Aussehen und erinnert auch an die Gelechiidengattung Pleurota Hb. Topadesa pleurotana Strand n. sp. Ein @ von Suisharyo II. 1912. Das Exemplar ist leider stark abgerieben. Die Flügelspan- nung beträgt 33, die Vorderflügellänge 16, die Körperlänge ohne Palpen 12, mit 17 mm. Die Hinterflügel erscheinen oben weißlich, unten scheinen sie mehr graulich zu sein; die Vorderflügel oben, so weit noch erkennbar, hellgrau mit feiner bräunlicher Besprenke- lung oder .Punktierung, leider ist von der ursprünglichen Färbung und Zeichnung offenbar das Meiste nicht mehr zu erkennen. Auf der Discozellulare ein schwarzer Punkt oder Fleck, um 2% mm weiter wurzelwärts ist in der Falte ein schwarzer Punkt und um noch 1 mm weiter wurzelwärts ist ebenda ein weiterer ebensolcher H. Sauter’s Formosa-Ausbeute: Noctuidae II, etc. 185 Punkt erkennbar. Andeutung einer postmedianen, wenigstens teilweise aus Punkten gebildeten, saumwärts konvex gebogenen QOuerbinde ist vorhanden, und ebenso dürften Saumpunkte vor- handen gewesen sein. Unterseite der Vorderflügel erscheint jetzt weißlichgrau wie die der Hinterflügel, mag aber bei besserer Erhaltung mehr bräunlich sein; ein Discozellularpunkt ist er- kennbar. Körper hellgraulich, fein bräunlich besprenkelt, die Palpen außen am stärksten gebräunt, unten an der Basis weißlich. Fam. LYMANTRIIDAE. Gen. Daetylorhynchides Strand n. g. Proboscis fehlt. Frenulum vorhanden. Palpen aufgerichtet; das zweite Glied dicht anliegend beschuppt, im Profil parallel- seitig und am Ende quergeschnitten erscheinend, 'den Scheitel erreichend oder leicht überragend; das dritte Glied ganz klein, etwa lb, so lang wie das zweite, senkrecht gestellt, pfriemenförmig. Die Fühler dick, sonst einfach, glatt und anliegend beschuppt, kürzer als die Flügel. Hintertibien quadricalcarat, alle Sporen in der Endhälfte sitzend, die proximalen die längsten und zwar fast die Basis der distalen erreichend, sonst sind diese Tibien leicht verdickt und oben mit etwas abstehender Schuppen- behaarung. Im Vorderflügel sind die Rippen 2—5 in ihrer End- hälfte parallel und unter sich gleich weit entfernt; 5 ist an der Basis gekrümmt und niedergedrückt, aber von 4 auch an der Basis unverkennbar getrennt; 6 ist von 5 und 7 gleich weit ent- fernt und aus der Mitte der Discozellulare entspringend; 7 aus der vorderen Ecke der Zelle und von dem Stiel von 8 + 9 + 10 ge- trennt entspringend; 8 in den Saum, 9 in die Spitze, 10 in den Vorderrand ausmündend, 9 zweigt sich ab in der Mitte zwischen der Basis von 10 und der Flügelspitze; 11 frei, von 10 ziemlich weit entfernt. Im Hinterflügel entspringen 3 und 4 aus einem Punkt oder sind kurz gestielt, 5 ist 4 näher als 6, letztere ent- springt kurz hinter der Ecke der Zelle, 8 verläuft unweit 7 bis fast zur Spitze der Zelle und ist, wiees scheint, durch einen feinen schrägen Querast mit 7 verbunden. Die Gattung steht Dactylorhyncha Hamps. nahe, aber durch kürzere und aufgerichtete Palpen, nicht pectinate Antennen etc. leicht zu unterscheiden. Daetylorhynchides limacodiformis Strand n. sp. 9 Exemplare von Kosempo X. 1911, sämtlich männlichen Ge- schlechts. Eins trägt eine Etikette von Sauter’s Hand: ‚Lampe‘, also bei Lampenlicht gefangen oder an die Lampe angeflogen. Flügelspannung 13—14, Vorderflügellänge 6.3, Körperlänge 6.5 mm. Vorderflügel ocker-braungelblich mit einer dunklen, schrägen, wurzelwärts scharf begrenzten, saumwärts verwischten Postmedianquerbinde, die am Hinterrande um 3.5, am Vorder- rande um 4 mm von der Wurzel entfernt ist, am Innenrande 12. Heft 186 Embrik Strand: zwischen dem Hinterrande des Flügels und Rippe 5 oder 6 wird sie von einer schneeweißen Linienbinde begrenzt, ist fast 2 mm breit, endet hinten am Afterwinkel, vorn dagegen in einer Entfernung von der Flügelspitze gleich ihrer eignen Breite. Hinterflügel reh- grau, die Fransen beider Flügel ebenso gefärbt. Unterseite beider Flügel graugelblich, der Costalrand der Vorderflügel gleich der Grundfarbe der Oberseite. Körper wie die entsprechende Flügel- fläche, der Thoraxrücken ein wenig heller als die Grundfarbe der Vorderflügel. Palpen innen heller, außen dunkler ockergelblich. Die Art erinnert an das Bild von Anthophila divisa in Lepid. Ceylon t. 150, f. 10. Fam. NOTODONTIDAE. Gen. Cleapa WIk. Cleapa latifaseia WIk. Ein 2 von Kosempo XII. 1911. Flügelspannung 32, Vorderflügellänge 16 mm, Körperlänge 16 mm. Die in Fauna of British India Moths I, p. 172 als ‚‚dark brown‘ beschriebenen Partien sind matt schwarz mit violett- lichem Anflug. Außerdem ist die Formosa-Form ein wenig kleiner, denn die indische Form soll 42 mm spannen und hat nach der Ab- bildung 1. c. 17 mm lange Vorderflügel. Ob die Formosa-Form danach als Lokalvarietät aufzufassen ist, läßt sich nach dem einen Exemplar nicht sicher entscheiden; eventuell möge sie var. for- mosae m. genannt werden. : Gen. Ramesa WIk. Ramesa tosta WIk. 1 2: Kosempo X. 1911. Fam. GEOMETRIDAE. Gen. Heterophlebs H.-Sch. Heterophlebs confusa Wilem. (ab.?) Ein 2 von Punkiko (Japan) VIII. 1911. Vorderflügellänge 17, Flügelspannung 29, Körperlänge 11.5 mm. Die Bestimmung des Exemplares macht Schwierigkeit. Die Flügel- färbung ist wie bei der in ‚Seitz‘ Pal. Geometren, t. 11, Reihe d, als ‚„‚confusa‘“ abgebildeten Form, die aber nicht die echte, in Trans. Ent. Soc. London 1911, t. 31, f. 8 abgebildete confusa sein kann, denn die Antemedianlinie der Vorderflügel verläuft ganz anders, ein dritter, subapicaler Costalfleck ist vorhanden, der weder in Wileman’s Beschreibung noch Figur angegeben wird. Auch die Postmedianlinie verläuft abweichend, beide Flügel sind mit schwärz- licher Saumlinie dargestellt, die vorderen außerdem mit gefleckten Fransen, was beides nicht mit Wileman’s Originalkennzeichnung stimmt; nach letzterer wäre confusa vera außerdem ein wenig heller. Het. confusa Prout in Seitz, fig. cit. nec Wilem., möge Het. confusella m. genannt werden. Dagegen möchte ich die Be- H. Sauter’s Formosa-Ausbeute: Noctuidae II, etc. 187 schreibung der Het. confusa bei Prout in Seitz für richtig halten und unter der Annahme müßte sich mein Exemplar auf Het. con- fusa Wilem. beziehen lassen. Letzteres hat auf der Rippe 3 der Vorderflügel Andeutung einer stumpfen Ecke des Saumes, die an Wileman’s Figur nicht erkennbar ist, aber in Prout’s Beschreibung angegeben wird; die Postmedianlinie der Vorderflügel setzt sich auf dem Hinterflügel fort, ist jedoch, insbesondere im Costalfelde, ganz verwischt; unten zeigen alle Flügel einen dunklen Disco- zellularquerstrich und ebensolche Postmedianquerlinie, während nach Wileman die Unterseite ‚without markings“ sei. Da Wileman nur das ä kannte, so sind diese Unterschiede vielleicht sexuell. — Von H. sinuosaria Leech (cfr. tab. cit., Reihec) abweichend durch den geknickten Vorderflügelsaum, durch das Fehlen heller Sub- limbal- und schwarzer Limbalzeichnung und durch weniger stark gewinkelte oder weniger stark wellig gebogene Ouerlinien sowie durch das Fehlen des Discozellularflecks oben. Von H. grisearia Leech und ?allescens Warr. durch u. a. die gleichmäßig dunkle Grundfarbe und das Fehlen eines subapicalen Costalfleckes ab- weichend. Von der auf Formosa vorkommenden Het. variegaia Wilem., wovon mir ein von Prout bestimmtes, nicht tadelloses Exemplar vorliegt, zu unterscheiden u. a. durch das Fehlen eines dunklen Basal- und ebensolchen Subapicalflecks auf dem Vorder- rande der Vorderflügel, durch dunklere und gleichmäßige Färbung etc. — Sollte meine Form von der Hauptform der Het. confusa tatsächlich als Varietät oder Aberration verschieden sein, so möge sie ab. (?) punkikonis m. genannt werden. Fam. THYRIDIDAE. Gen. Suisharyona Strand n. g. Hinterflügel zwar mit nur 2 Dorsalrippen, die Falte täuscht jedoch eine Rippe vor, abgesehen vom Basalfelde, wo sie verwischt ist. Charakteristisch ist vor allen Dingen, daß Rippe 5 beider Flügel fehlt. Die Zelle der Hinterflügel ist ganz offen, die der Vorderflügel ist halb geschlossen, indem die hintere Hälfte der Discozellulare vorhanden ist; das Vorderende dieser Hälfte setzt sich als eine blind endende, die Mitte der Zelle nicht erreichende Pseudorippe gerade wurzelwärts fort. Im Vorderflügel sind die Rippen 2—4 parallel und unter sich gleich weit entfernt; 2 ent- springt fast aus der Mitte der Zelle, auch 3 ist von der Ecke der Zelle weit entfernt, 4 aus der Ecke, die weit saumwärts ausgezogen ist; 6 von kurz hinter der Ecke, 7 +8-+ 9 gestielt aus der Ecke und zwar 7 in die Flügelspitze ausmündend, 10 und 11 frei und parallel. Im Hinterflügel entspringen 3 und 4 aus einem Punkt, 2 ist von diesen weit entfernt, 6 und 7 aus einem Punkt, 7 mit 8 anastomosierend und in die Flügelspitze auslaufend. Die Vorder- flügel sind langgestreckt, subparallelseitig, der Saum kurz und wenig schräg, die Spitze leicht abgerundet. Gestalt der Hinter- flügel ähnlich der von Camadena vespertilionis, jedoch nicht so 12. Heft 188 Embrik Strand: breit, mehr langgestreckt und die Spitze nicht so scharf. [Palpen leider abgerieben!]. Proboscis vorhanden. Fühler einfach, dünn fadenförmig. Hintertibien mit 4 Sporen, von denen die inneren doppelt so lang wie die äußeren sind. Die Beine nicht durch be- sondere Beschuppung oder Behaarung ausgezeichnet. Der Hinter- leib den Analwinkel überragend. [Die eine Rippe 3 der Vorder- flügel bildet an der Basis eine kleine Areola, was aber nur eine Monstrosität sein kann.] Suisharyona aperta Strand n. sp. Ein 3 von Suisharyo X. 1911. _ Flügelspannung 26, Vorderflügellänge 12.5, Körperlänge 10.5 mm. Vorderflügel, soweit erkennbar, dunkel ockerfarbig, am Ende der Zelle scheint ein dunklerer, aus erhöhten, schräg abstehenden Schuppen gebildeter Querfleck, der außen durch einen helleren Fleck begrenzt wird, vorhanden zu sein. Hinterflügel unten und oben strohgelb, leicht gelblich schimmernd; die Vorderflügel unten ein wenig dunkler als die Hinterflügel, mehr ockerfarbig. Gen. Kanshizeia Strand n. g. Kanshizeia camadenalis Strand n. sp. Ein & von Kanshizei VI. 1910. Wenn man das Tierchen nach Fauna of British India gattungs- weise zu bestimmen versucht, so kommt man auf Camadena Mr., aber der Flügelschnitt weicht ab [er ist etwa wie bei Hypolamprus striatalis Swh. (cfr. 1. c. p. 365, f. 246), jedoch der Saum der Hinter- flügel weniger konvex], die Palpen sind weniger aufgerichtet und nicht den Scheitel erreichend, die hinteren Tibien (des $) sind ohne besondere Merkmale, die Endsporen derselben sind fast nur unmerklich kürzer als die anderen. Sonst wie Camadena: Zelle der Hinterflügel geschlossen, 5 näher 4 als 6, 8 + 9 gestielt, 7 der Vorderflügel entspringt aus fast demselben Punkt wie 8 + 9, von denen 8 in die Spitze und 9 in den Vorderrand ausläuft. — Vorder- flügel 7.5 mm lang und 3.3 mm breit; der Vorderrand gerade, nur im letzten Viertel leicht gebogen, der Saum schräg und gleichmäßig leicht konvex gebogen. Hinterflügel subtriangulär mit ziemlich scharfer Spitze, der Saum nur ganz schwach konvex gebogen. — Auch in neueren Arbeiten scheint die Gattung nicht zu sein. Flügelspannung 15 mm, Körperlänge 6 mm. Beide Flügel ockerfarbig, etwas messinggelblich glänzend, die Hinterflügel, insbesondere gegen den Analwinkel, am stärksten bräunlich bestäubt, alle Zeichnungen braun: im Vorderflügel eine etwa 1 mm breite, auf dem Vorderrande leicht verschmälerte, sonst aber parallelseitige, um 2.5 mm von der Flügelwurzel entfernte Ouerbinde, die sich auf dem Hinterflügel bis zum Dorsalrande fort- setzt und daselbst leicht saumwärts konvex gebogen sowie in der hinteren Hälfte ein wenig breiter als im Vorderflügel und am Dorsal- rande um 2 mm vonder Wurzel entfernt ist;zwischen dieser Binde H. Sauter’s Formosa-Ausbeute: Noctuidae II, etc. 189 und der Wurzel, ersterer am nächsten, ist in beiden Flügeln An- deutung einer braunen Querlinie vorhanden; um 1 mm weiter saumwärts verläuft im Vorderflügel subparallel zur ersten eine zweite Binde, die auf dem Hinterflügel nur durch eine Linie, die leicht apicalwärts konkav gebogen ist und den Saum vor seiner Mitte erreicht, fortgesetzt wird; zwischen dieser Binde und der Flügelspitze des Vorderflügels verlaufen zwei unter sich und von der Binde bzw. von der Spitze gleich weit entfernte, parallele, in der Mitte saumwärts konvex gebogene braune Ouerlinien. Die Fransen wie die Flügelfläche, ohne Teilungslinien. Unterseite beider Flügel wie oben, jedoch weniger bräunlich bestäubt, daher etwas heller als oben und überall gleich gefärbt; die millimeter- breiten Binden der Oberseite sind hier nur durch ihre Grenzlinien vertreten. Körper und Extremitäten von der Flügelfärbung nicht wesentlich verschieden; die Tarsen ein wenig dunkler mit helleren Ringen. Fam. PYRALIDIDAE. Subfam. Anerastiinae. Gen. Critonia ‚Hamps. Von Proboscis glaube ich eine Spur zu erkennen. Antennen einfach fadenförmig, mit leicht erweitertem Basalglied, nur unter dem Mikroskop erscheint die Geißel kurz und fein ziliiert. Die Antennen weichen also von denen der typischen Critonia ab, was aber sicher ein sexuelles Merkmal ist und also als solches für die Gattungscharakteristik von wenig Bedeutung ist, wohl aber kann es als Sektionsmerkmal benutzt werden (Singhaliella m. n. Sect.) zum Unterschied von den drei von Hampson unterschiedenen Sektionen (cfr. Mem. L&p. Rom. VIII und Journ. Bombay Nat. Hist. Soc. XII, p. 309). Freilich muß dabei auch berücksichtigt werden, daß die Labialpalpen meiner Art sich wie bei Cr. rosei- strigella Hamps. verhalten (cfr. Fauna Br. India, Moths IV, p. 61, f. 41), während die Maxillarpalpen nicht sicher erkennbar sind, freilich ist das Exemplar nicht ganz tadellos erhalten. Critonia simplieipalpis Strand n. sp. Ein & von Suisharyo X. 1911. Flügelspannung 25, Vorderflügellänge 12, Körperlänge 10 mm. Vorderflügel hell strohgelb, mit feinen, bräunlichen Längsschuppen bestreut, die jedoch an dem Gesamteindruck wenig ändern und an einem Längsstreifen durch die Zelle ganz fehlen. Die Disco- zellulare mit einem schwarzen Punktfleck an der Vorderecke der Zelle. Vorderflügel mit mäßigem, gelblichen Schimmer, die Hinter- flügel mit ebensolchem, der vielleicht als etwas stärker bezeichnet werden muß. Letztere ohne irgendwelche dunklere Beschuppung oder sonstige Zeichnung. Unterseite im Grunde wie oben, bräun- liche oder graue Atome auf den Vorderflügeln und im Costafelde der Hinterflügel sind noch undeutlicher als oben und lassen keine 11. Heft 190 Embrik Strand: Längsbinde frei; der gelbliche Schimmer, wenigstens der Vorder- flügel, stärker als oben. Vorderleib und Extremitäten wie die Vorderflügelfläche; der Hinterleib etwas ocker-olivengelblich. Subfam. Pyralidinae. Gen. Bostra WIk. Bostra bipyra Strand n. sp. Ein 3 von Kosempo X. 1911. Die Patagia überragen den Metathorax, also wäre es die Gruppe Megalomia Rag. Flügelspannung 22 mm, Vorderflügel- länge 11 mm, Körperlänge mit Palpen 10 mm. — Färbung der Vorderflügel wie bei H'ydrillodes uliginosalis Taf. 6, Fig.6 in Guende’s Deltoides et Pyralites, jedoch das Saumfeld, das im Gegensatz zu uliginosalis nicht durch eine helle Querbinde geteilt ist, ein wenig heller, was noch deutlicher mit dem Basalfeld der Fall ist, indem letzteres in seiner distalen Hälfte von dem Medianfeld in Färbung kaum verschieden ist. Im Gegensatz zu uliginosalis ist aber die Antemedianbinde gerade (auf dem Vorderrande 3, auf dem Hinter- rande 4 mm von der Wurzel entfernt), der Discozellularfleck ist kleiner und die Postmedianbinde nur ganz schwach S-förmig ge- bogen (in der vorderen Hälfte saumwärts konvex, in der hinteren saumwärts konkav gebogen, auf dem Vorderrande um 8, auf dem Hinterrande um 6.5 mm von der Wurzel entfernt). Die Fransen sind einfarbig, wie das Saumfeld. Hinterflügel wie bei uliginosahs, jedoch das Saumfeld noch ein wenig stärker gebräunt, ein Disco- zellularfleck fehlt und ebenso dunkle Saumpunkte. Körper und Extremitäten wie die Vorderflügel gefärbt. Gen. Trebania Rag. Trebania flavifrontalis Leech Drei d& von Polisha IV. 1910. Die generischen Merkmale stimmen sonst genau mit denen von Trebania muricolor Hamps. nach der Darstellung in Fauna of Brit. India Moths p. 174, f. 103 zu urteilen überein, die Maxillarpalpen sehe ich aber überhaupt nicht und die Rippen 4 und 5 der Hinterflügel sind an der Basis eine kurze Strecke stark genähert. In der Original- diagnose der Gattung (in: Ann. Ent. Fr. 1891, p. 645) gibt Ragonot kategorisch an ‚‚Palpes maxillaires nuls“, also dasselbe was ich ge- funden habe; ob aber bei Trebania muricolor Hamps., nach welcher Art Hampson offenbar seine Gattungsdiagnose verfaßt hat, tat- sächlich Maxillarpalpen (allerdings ‚‚minute‘‘) vorhanden sind, wie Hampson angibt, dürfte noch nachzuprüfen sein. — Flügel- spannung 28—31, Vorderflügellänge 15—16 mm. Gen. Herceulia WIk. Herculia nannodes Butl. v. formosibia Strand 2 22: Anping VIII. 1911, Kosempo X. 1911; 2 3 Kosempo X. und 7. VII. 1911. Die ä haben nur 9 mm lange Vorderflügel. H. Sauter’s Formosa-Ausbeute: Noctuidae II, etc. 191 Gen. Pyralis L. Pyralis anpingialis Strand Ein & von Anping V. 1912. Flügelspannung 19, Vorderflügellänge 9.5 mm. Subfam. Hydrocampinae. Gen. Nymphula Schrank Nymphula fluctuosalis Z. Ein nachträgliches Ex. von Suisharyo X. 1911, woher ich die Art schon früher angegeben habe. Fam. TORTRICIDAE. Gen. Catamacta Meyr. Catamacta (?) punctiseriata Strand n. sp. Ein $ von Suisharyo XII. 1911. Ich stelle das Tier zu dieser ursprünglich von New Zealand beschriebenen Gattung (in: Trans. Proc. New Zealand Inst. 43, p. 81 [1911]), die schon früher durch C. provocata Meyr. auf For- mosa vertreten war, nur unter Zweifel, denn erstens ist die Gattungs- beschreibung kurz und oberflächlich und zweitens weicht das Exemplar von der einzigen zum Vergleich vorliegenden Catamacta, nämlich C. provocata Meyr. Q etwas ab, was aber vielleicht durch den Geschlechtsunterschied sich erklärt. Die Vorderflügelspitze ist weniger scharf, fast gar nicht ausgezogen, freilich ist das Stück nicht ganz tadellos erhalten, was diesen Unterschied vielleicht er- klärt. Die gerade vorgestreckten Palpen sind kürzer, so daß sie die Stirn nur fast unmerklich nach vorn überragen; soweit er- kennbar ist auch das zweite Palpenglied ziemlich kurz und fast anliegend behaart und somit von dem kleinen Endglied nicht deutlich abgesetzt. Die Rippen 7 und 8 der Vorderflügel sind ein wenig länger gestielt als bei C. $rovocata, und die Mediansporen der Hintertibien sind nur fast unmerklich hinter der Mitte des Gliedes, während sie bei Drovocata deutlich hinter dieser Mitte sich befinden. Beide Flügel im Grunde strohgelb; die vorderen mit einem violett- braunen, 2 mm langen, mitten ca. 1, mm breiten, an beiden Enden zugespitzten, hinten konvex begrenzten Costalfleck, der fast die Flügelspitze erreicht; ein zweiter ebensolcher Fleck an der Mitte des Costalfeldes ist (bei diesem Exemplar; ob immer?) saumwärts verwischt, sonst würde er den distalen Fleck berühren oder sich mit ihm verbinden; der ganze Vorderflügel spärlich mit schwarzen, quergestellten Punktstrichen, die ziemlich unregelmäßig angeordnet sind, jedoch eine oder zwei antemediane und eine mediane Quer- reihe zu bilden scheinen, dagegen verlaufen im Saumfelde zwei regelmäßige, parallel und fast gerade Punktquerreihen, von denen die proximale um 1 mm vom Saume entfernt ist, während die distale dem Saume näher als der proximalen Reihe ist. Fransen soweit erkennbar wie die Flügelfläche. Die Hinterflügel sind im 12. Heft 192 Embrik Strand: Saum- und Dorsalfelde am dichtesten beschuppt, ohne weitere Zeichnung als einige dunkle Punktquerstriche an der Spitze, die auch unten zum Vorschein kommen. Vorderflügel unterseits braungelb ohne andere Zeichnungen als die dunklen Punkte, die im Saumfelde zwei OQuerreihen wie oben bilden sonst aber unregelmäßig angeordnet sind. Körper und Extremitäten wie die Grundfarbe der Flügel. Flügelspannung 14, Vorderflügellänge 16.5 mm. Gen. Bactra Steph. Bactra anpingiana Strand n. sp. Zwei dd von Anping 24. V. und 11. VI. 1911. Flügelspannung 13, Vorderflügellänge 6.5, Körperlänge 6 mm. Vorderflügel hellgrau mit olivenfarbigem Anflug; auf dem Costalrande feine schwarze Schrägstriche, von denen die beiden proximalen einzeln sind und unter sich weiter entfernt als die folgenden, die mehr oder weniger deutlich zu Doppelhäkchen (etwa 7) zusammengestellt sind, die sich aber nirgends zu Quer- binden über die ganze Flügelbreite ausdehnen. In dem Analwinkel- feld ist eine Spiegelzeichnung angedeutet, die aber höchst ver- wischt ist, nach vorn nur bis zur Mittellängslinie sich erstreckt, abgerundet ist, leicht bleiglänzend und durch einen dunklen Quer- wisch undeutlich geteilt wird. Am Saume eine ganz schmale, hinten linienschmal auslaufende dunklere, undeutliche Binde, der Saum selbst durch eine feine schwarze Linie bezeichnet, die gegen eine weiße Basallinie der sonst graubraunen Fransen scharf ab- ' sticht. Unmittelbar hinter der Zelle, in 1.8 mm Entfernung von der Flügelwurzel, findet sich ein kleiner schwarzer, wie es scheint etwas eckiger, länger als breiter, um seine Breite vom Dorsalrande entfernter Fleck, der wahrscheinlich immer scharf hervortritt und das Charakteristikum der ganzen Vorderflügelzeichnung bildet. Um etwa 1 mm weiter saumwärts ist noch ein dunkler Fleck, der aber nicht ganz schwarz und nicht scharf markiert ist, wohl aber in Größe und durch die größere Länge als Breite mit dem anderen Fleck übereinstimmt. Der Dorsalrand mit weißen und schwarzen Punkten oder Punktflecken abwechselnd gezeichnet. Hinterflügel dunkelgrau mit hellgrauen Fransen, die jedoch eine dunklere Teilungslinie tragen. Unterseite beider Flügel etwa wie die Ober- seite der Hinterflügel, die der Hinterflügel ein wenig heller. Wenn man von den undeutlichen Randzeichnungen absieht, ist die ganze Unterseite zeichnungslos. Kopf, Halskragen und Thoraxrücken wie die Grundfarbe der Vorderflügel, Palpen ebenso, jedoch innen ein wenig heller, außen dagegen mit dunklerer Bestäubung. Unter- seite des Körpers sowie die Extremitäten silbergraulich. Die schon von Formosa bekannte Bactra leucogama Meyr. liegt mir in einem von Meyrick bestimmten Exemplar vor. Mit B. lanceo- lana Hb. ist meine Art näher verwandt. H, Sauter’s Formosa-Ausbeute: Noctuidae II, etc, - 193 Gen. Dichelia Gn. (?) Dichelia miserabilis Strand n. (?) sp. Ein & von Banshoryo Distr., Sokutsu V. 1912. Vorderflügellänge 4 mm, Körperlänge ebenfalls 4 mm. Vorder- flügel strohgelblich, vielleicht wenn ganz frisch etwas lebhafter gelb, mit zwei schwarzbraunen Vorderrandflecken, von denen der erste basal undetwa !/, so lang wie der Costalrand ist, sowie etwa dreimal so lang wie in der Basalhälfte breit, am Ende leicht ver- schmälert und abgerundet; der zweite Fleck ist so lang wie der erste und von diesem um einen ebenso großen Zwischenraum getrennt, nur am schräggeschnittenen Distal- und Proximalende scharf mar- kiert, nach hinten dagegen verwischt und sich vielleicht bisweilen zu einer Querbinde eıweiternd, indem eine solche zwischen dem Fleck und dem Dorsalrande durch schwache bräunliche Bestäu- bung angedeutet ist, welche Binde auf dem Dorsalrande ein wenig breiter als auf dem Costalrande sein dürfte und etwa die ganze End- hälfte des Dorsalrandes einzunehmen scheint. Die Vorderflügel- spitze mit dunkler Bestäubung, die sich als eine nach hinten all- mählich schmäler werdende Saumbinde bis zum Afterwinkel fort- setzt. Auf und zwischen diesen zwei distalen Binden finden sich vereinzelte schwarze Schuppen. Hinterflügel einfarbig grau mit ebensolchen Fransen, während die Fransen der Vorderflügel wenig- stens im Afterwinkel einen schwarzen Fleck haben. Unten sind die Hinterflügel heller grau mit etwas bräunlicher Bestäubung am Vorderrande, während die Vorderflügel einfarbig graubräunlich sind. Der Körper wie die entsprechende Flügelfläche; der Basal- fleck der Vorderflügel erstreckt sich über den Halskragen (vielleicht über die ganze Vorderhälfte des Thoraxrückens!), geht aber an- scheinend nicht bis auf den Kopf. Die ganz kleinen Palpen sind grau- bräunlich, wie die braungelblichen Extremitäten ohne irgendwelche deutliche Zeichnungen. — Ähnelt Dichelia retractana WIk. nach dem Bild in Lep. of Ceylon t. 208, f. 11 zu urteilen. Generische Merkmale. Proboscis vorhanden und kräftig. Frenulum vorhanden, kräftig, einfach (9); Retinakulum aus einer längsgerichteten, wie es scheint von einem kleinen Umschlag des Costalrandes entspringenden Schuppenleiste gebildet. [Antennen leider nicht erhalten !]. Palpen schräg nach vorn und oben gerichtet, den Scheitel lange nicht erreichend, das erste und zweite Glied unten etwas abstehend beschuppt und leicht seitlich zusammen- gedrückt, das Endglied wenig zugespitzt. Im Vorderflügel ent- springen 2—5 subparallel, wenn auch 5 unverkennbar an der Basis etwas niedergedrückt ist und daher daselbst nur halb so weit von 4 wie diese von 3 entfernt ist; letztere ist von 2 an der Basis mehr als doppelt so weit wie von 4 entfernt, während die beiden Ent- fernungen im Saumfelde fast gleichgroß sind. Rippe 11 entspringt frei aus der Zelle und geht in den Vorderrand des Flügels, 10 und 9 sind gestielt, 6 und 7 sind an der Basis unter sich getrennt. und Archiv für Naturgeschichte 1918. a1. 13 12. Het: 194 Embrik Strand: scheinen etwa parallel in den Saum auszulaufen. Wie es sich mit 8 verhält, ist leider nicht festzustellen, weil die Spitze beider Vorder- flügel beschädigt ist; wenn 8 vorhanden ist, wird sie wohl mit 9 oder 7 gestielt sein. An Dorsaladern ist mit Sicherheit nur eine, die in den Analwinkel ausmündet, erkennbar. Im Hinterflügel ist vom Geäder wenig sicher erkennbar, jedoch sind 6 und 7 gestielt. An dem Flügelschnitt scheint nichts besonderes zu sein; die Vorder- flügel sind gestreckt mit schrägem Saum, der Saum der Hinter- flügel ist hinter der leicht gerundeten Spitze ganz schwach ein- gebogen, und er geht in breiter Rundung in den Hinterrand über. Die ziemlich schwachen Palpen sind vorgestreckt, die Stirn nicht weit überragend, das Ende des zweiten Gliedes unten mit einigen schräg abstehenden Schuppen, das dritte Glied scheint wegen der Beschuppung in zwei feine Spitzen zu enden, was jedoch ‚künstlich‘ sein kann. Die Mitteltibien sind bicalcarat, die Hintertibien quadricalcarat, und zwar sind die Sporen der letzteren lang und alle 4 sind in der Endhälfte. Die Hinterbeine sind lang, dünn und nicht behaart. — Möchte das Tier für eine Tortricide und zwar etwa bei Dichelia halten; die Erhaltung ge- stattet leider kein genaueres Urteil. Fam. GELECHIIDAE. Gen. Homaloxestis Meyr. Homaloxestis cholopis Meyr. Ein weiteres Exemplar dieser schon früher (Meyrick, Strand) von Kankau (Koshun) angegebenen Art, im April (die anderen im Mai) 1912 gefangen. Ich habe die Gattung und die Art ausführlich beschrieben in: Archiv f. Naturg. 1916 A 3, p. 149 —151 (1917). Fam. OECOPHORIDAE. Gen. Cryptolechia Z. Cryptolechia epistemon Strand n. sp. Ein 9 von Suisharyo X. 1911. Flügelspannung 14, Vorderflügellänge 6.5, Körperlänge 5 mm. Vorderflügel hell rehfarbig mit schwachem gelblichen Schimmer, tiefschwarzem, scharf markierten Discozellularpunkt, einem klei- neren ebensolchen, 2 mm weiter wurzelwärts gelegenen Punkt in der Zelle und einem ebensolchen, gerade dahinter in der Dorsal- falte gelegenen Punkt. In dem Basalfelde sind 2 oder 3 Punkte angedeutet, die jedoch, weil der Flügel daselbst nicht tadellos er- halten ist, etwas fraglich bleiben. Der Saum mit etwa 4 schwarzen Punkten, von denen die mittleren die größten sind. Die Fransen wie die Flügelfläche ganz einfarbig. Die Hinterflügel einfarbig schiefergrau mit ebensolchen Fransen, nur die Basalhälfte des Costalfeldes ein wenig heller. Unten sind die Vorderflügel ein wenig trüber und zwar ohne oder kaum mit gelblichem Schimmer; H. Sauter’s Formosa-Ausbeute: Noctuidae II, etc. 195 auch Hinterflügel bräunlich bestäubt, allerdings nur im Costal- felde. Die Fransen zeigen auch unten keine dunkle Teilungslinie. Der Körper wie die entsprechende Flügelfläche gefärbt und ebenso die Extremitäten. Inhaltsverzeichnis. Abrostola suishar yonis SHandınzap. san. PUrisl Acantholipes tenuipoda Strand n. sp. 140 — Iarentioides Strand ERS... ER RIGT 142 — (Nolaseniola n. subg.) plecopteroides Strand RUE ERBEN NG 141 Acripioides (n. g.) trimacula Spandnsp. „NT Adisura Atkinsoni Mr. . . 115 Adrapsa bupalıstis Strand BSD RRNAF EN 162 Alelimma zanclognathalis Strand. n. pi „ur mc — zema Strand n. sp. . 182 — [zemella Strand] 182 Alika (n. g.) typica Strand RESPONSE STNUNG AL 145 Alıkangiana (n. g.) sigmi- costa Strand n. sp. 125 Amyna (Formosamyna n. sbg.) frontalis Strand ER) Se a a; Anereuthinula (n. g.) lyn- cestidis Strand n. sp. 138 Athetis inquirenda Strand 108 — unduloma Strand n. sp. 109 Bactra anpingiana Strand REDE RE NE 192 Barathra brassicae L. 103 Bleptina satyrata Strand DSB DRITT Dep: 163 Bocana bistrigata Stgr. . . 161 Bostra bipyra Strand n. sp. 190 Calesidesma({n. g.) ie Strand n2sp. 144 Callyna monoleuca WIk. v. japonibia Strand n. v. 136 Calpe minuticornis Gn. BRRRREREN, 140 | Capnodes nigerrimasigna Strand n. p.....13 Carea acutapex Strandn ‚sp. 123 Catamacta gun Strand n. sp. 1gE Catephia shisa Strand n. sp. 137 Chaleiope caunindana Strand n. sp. . . 127 Chusaris (Luceriola ' n. sbg. ee Strand n. ae a 179 Cidariptura gladiata But!. UA Er BIRDPER, 159 — a, Strand] . 159 Cleapa latifascia WIk. . . 186 Critonia simplicipalpis Strand.n..sp. N. 489 Cryptolechia epistemon Strand" nl. sp: 23%. SM Dactylorhynchides (n. g.) limacodiformis Strand maspr LI NSDRERE 185 Dichelia miserabilis Strand TU BBRN WS UN EEE 193 Dipterygia fuscocana Strand BRe1 ı RCHBME SE A RAT DR 105 Ectogonilla pangrabtalis Strand. np! .2" 155 a gentiusalis WIk. . formosensis Strand Ra re RAN 157 Egnasia ?) nagadeboides Strasdın. sp... 22488 Erygia apicahs Gn. . 133 Euplexia (?) En Stzandınl4/sp. \.-)7%.106 Herculia nannodes Butl. v. formosibia Strand . . 190 Heterophlebs confusa Wilem. [ab. punkikonisStrand] 186 — confusella Strand n. sp. 186 Homaloxestis cholopisMeyr. 194 13* 12. Heft 196 Hydrillodes suwbmorosa Strand Rn. 5Pp: A — pseudomorosa Strand 1 RE Fr 166 Hygrostolides (n. g.) robu- stior Strand n. sp. cum var. Rosemponis n. var. 113 H VOR dichromialis Strand | EDER re 169 — B M. Peterseni Strand N,.ND, a RR 170 — iconicalis WIk. cum v. apicipuncta Strand n. VAL. ae 170 — indicals Gn.? . 171 — suisharyonis Strand RUE € 172 — nepa Strand n. sp. . 174 — depalpis Strand n. sp. 173 — zillana Strand n. sp. . 174 — nepana Strand n. sp. 172 — poa Strand n. sp. . . 175 — tenebralis Mr. . . . - 175 — cruca Strand n. sp. . 176 Hypenagoniodes (n.g.) vexa- tariola Strand n. sp. . 177 Hyphilare decisissima\W]lk. 104 — duplicata Butl. v. lim- bopuncta Strand n. v. 104 — Loreyi Dup. (var.?) . 104 Kanshizeia (n. g.) camade- nalis Strand n. sp. . 188 Lithacodia larentioides: Strand n. sp. . 119 Marapana incongrualis WIk. 183 Mecodina karapinensis Strand n. sp. 150 Metachrostis conspersa Butl. 102 Nagadeba Obenbergeri Strand D. SD ae 164 Naranga aenescens Mr. ab. denotata Warr. Rn Niaccabana (n. g.) siculi- palpis Strand n. sp. . 180 Nodaria ee Strand n. sp... . 160 — epiplemoides Strand n. SIE Bande RT 161 RR candidii Embrik Strand: Strand BB N a fluctuosalis Z. Orthozona karapina Sa N. SP. 23%. 0 0a ee peraffinis Strand n. ee 117 Panilla mila Strand n. sp. 134 — dispila WIk. 135 Parallelia syWestris Strand n.: Spa h 220 Sabe — simillima Gn. v. mima Strand n. var. ‚ 126 — palumba Gn. — amygdalis Mr. v. amyg- 125 daloides Strand n. v. 1297 Phytometra heberachis Strand n. sp. . 128 — agnata Stgr.v. sokutsu- ra. Strand n. .v. 1% 2128 — REREER Strand SP. 129 — Hola Strand n. sp. 130 Plecoptera uniformis Mr. v. koshuna Strand n. var. 143 Porphyrinia trachycornis Strand n. sp. : Ken Prospalta capensis Gn.. . 110 — xylocola Strand n. sp. 110 Pseudaglossa pygata Strd. n. Sp. Pyralis anpingialis Strand 191 Ramesa tosta Wlk. . . . 186 Raparna Obenbergeri Strd. N. SPENDE 147 — discoinsignita Strand n..sPp. N 148 — erebina Butl. . 149 — — [v. formosana Strd.] 149 Rhyacia nigrosigna Mr. . 103 Rhynchina blepharota Strd. a a 3 167 — desquamata Strand n. SP.:r. Je DOW 168 Sesamia inferens WIk. . . 112 — erelica, Led. ARE 113 — [sokutsuanaStrandn.sp.] 113 — [cosempoanaStrd.n.sp.] 113 Embrik Strand: Rezensionen. Sesamia [creticoides Strand a N SE rer 113 Sideridis voseilinea WIk. . 104 Simplicia marginata Mr. . 159 Singhaliella Strand 189 Sophta infrarubra Strand | Topadesa pleurotana Strand DE Sp 184 Toxocampa (?) alikanga Strand: nl) spires RdS6 Trebania flavifrontalisLeech 190 Triphaenopsis ella Strand Ba SD. Aue ar rg 116 N. Bine ae 107 Swinhoea vegeta Swh. 103 | Xanthoptera tortricodia Suisharyona (n. 8.) aperta Strand’: ‚span. Se Strand, n.-Sp:\.:« 187 | — (?) apoda Strandn. sp. 111 Sypna kosempona "Strand Zethes fuhoshona Strand n. BES: . % 132 ER EETE Me 152 Tarache crocata Gn. . . . 121 — nagadeboides Strand n. Tathodelta niveigutta Strand SEI Rue SE 152 1 RR TEEN. 120 | — pericymatis Strand n. Thermesia penicilligera SA er Eee 154 Strand n. sp. . 139 | Rezensionen. Nur Schriften, die zu dem Zweck an die Redaktion des Archivs für Natur- geschichte eingesandt werden, können hier besprochen werden. Außerdem werden sie in den Jahresberichten behandelt werden. Zusendung von Rezensionsschriften erbeten an den Herausgeber des Archivs: Embrik Strand, Berlin N. 54, Brunnenstraße 183. Steche, Otto. Grundriß der Zoologie. Eine Einführung in die Lehre vom Bau und von den Lebenserscheinungen der Tiere für Studierende der Naturwissenschaften und der Medizin. Mit 6 Textfiguren und 40 mehrfarbigen Doppeltafeln. Leipzig, Verlag von Veit & Comp. 1919. 508 pp. gr. 8°. Preis geh. M. 18.—, geb. M. 23.50 und 30% Teuerungsaufschlag. Dies umfangreiche Buch mit dem bescheidenen Namen „Grundriß‘ weicht erheblich von den bisherigen Lehrbüchern der Zoologie ab. Es hätte zutreffender als ‚‚Grundriß der allgemeinen Zoologie“ (oder wenn man will der sogenannten ‚‚Institutszoologie“ im Gegensatz zu der ,,Museumszoologie‘‘) bezeichnet werden können, denn die spezielle Zoologie, Systematik, Verbreitung, Ökologie etc. der Tiere wird darin nicht behandelt, was übrigens durch den Untertitel angedeutet wird. Die fünf Teile, aus denen das Buch besteht, behandeln allgemeine Morphologie, die stammesgeschicht- liche Entwicklung der Organismen, Deszendenztheorie, Vererbung und Artbildung, die Fortpflanzung, allgemeine Physiologie und vergleichende Anatomie. Das Buch will die großen Linien der Architektur der Zoologie nachziehen und die bewährten Lehr- 12. Heft Be 198 Embrik Strand: bücher keineswegs verdrängen, sondern auf sie vorbereiten. An konkreten Tatsachen wird nur eine möglichst knappe Auswahl geboten, es wird aber versucht, den Gedankenzusammenhang mög- lichst lückenlos durchzuführen. Für sehr instruktiv hält Ref. die kolorierten, schematischen Abbildungen der 40 Doppeltafeln, ob aber die eigentümliche technische Anordnung dieser Tafeln, als herausklappbar und bis zu 6 zusammenhängend, sich bewähren wird, dürfte zu bezweifeln sein. Literaturhinweise werden leider nicht gegeben. — Für die Studierenden wird das Buch zweifellos sehr nützlich sein, und es liefert gleichzeitig einen wichtigen Bei- trag zur Beantwortung der Frage, wie man den Unterricht in der Zoologie wirkungsvoller als bisher gestalten könne. Es ist daher auch pädagogisch von Interesse und möge bestens empfohlen werden. Embrik Strand Bedot, Maurice. Essai sur l’Evolution du regne animal et la forma- tion de la societe. Paris, Felix Alcan, Geneve: Georg & Cie., 1918. 177 pp. In allgemeinverständlicher Darstellung schildert Verf. in sechs Kapiteln die großen Züge der Entwicklung des Tierreichs, das Ver- hältnis zwischen Architektonik und Umgebung, die Eroberung der Erde, die Entwicklung, die ersten Anfänge gesellschaftlicher Lebens- weise und die ausgebildete Gesellschaft. Die vom Studium des Tierreichs herangezogenen Tatsachen und Schlüsse werden auf das gesellschaftliche Leben des Menschen, auf Moral, Religion etc. ver- gleichend und erklärend ausgedehnt, wodurch das lesenswerte Büchlein auch außerhalb der zoologisch interessierten Kreise Be- achtung verdienen und finden dürfte. Embrik Strand Die Groß-Schmetterlinge der Erde. Eine systematische Be- arbeitung der bis jetzt bekannten Großschmetterlinge. In Verbindung mit namhaftesten Fachmännern herausgegeben von Prof. Dr. Adalbert Seitz. Verlag des Seitz’schen Werkes (Alfred Kernen), Stuttgart, Poststraße 7. GroB- Quartformat. Das Seitz’sche Schmetterlingswerk hat sich die Riesenaufgabe gestellt, eine systematische Bearbeitung aller Großschmetterlinge der Welt zu geben, und zwar eine Kennzeichnung nicht bloß in Wort, sondern vor allen Dingen auch in Bild; es sollen kolorierte, nach den vollkommensten heutigen Methoden hergestellte Bilder ‘sein, dennoch soll der Preis des Ganzen so mäßig sein, daß die Anschaffung auch den weitesten Kreisen ermöglicht wird. Diese Riesenaufgabe hat das Werk zum großen Teil schon bewältigt. So liegt der die paläarktische Fauna behandelnde Teil in 4 Bänden fertig vor, die 1909-1915 erschienen sind, 15444 Formen be- handeln und12247 Abbildungen bringen. Wie mäßig die Preise sind, geht z. B. daraus hervor, daß der paläarktische Tagfalterband mit 89 Tafeln nur 60 M. kostet. Daß die ‚‚Groß-Schmetterlinge‘‘ das geworden sind, was der Herausgeber einst als das Ziel bezeichnet Rezensionen 199 hat, nämlich ‚ein praktisches, zeitsparendes und billiges Be- stimmungswerk‘“, läßt sich von dem ganzen Werk mit Recht sagen, aber auch, daß die wissenschaftliche Bedeutung desselben sehr groß ist; ich erinnere nur an die zahlreichen Arten, die, zum großen Teil nach den Typen, hier zum ersten Male abgebildet werden. Es muß als das unentbehrlichste Bestimmungswerk der ganzen lepidopterologischen Literatur bezeichnet werden und sollte daher in keiner zoologischen Bibliothek fehlen. Indem ich sonst auf meine ausführlichere Besprechung in ‚‚Entomologische Zeitschrift“ (Frankfurt a. M.) (Autorbezeichnung: „S.“) hin- weise, möge das Werk in jeder Beziehung bestens empfohlen sein. Embrik Strand Zell, Th. Neue Tierbeobachtungen. 76 pp. 8°. Mit kolo- riertem Umschlagsbild. Preis M. 1.50, gebd. M. 2.50. Stutt- gart, „Kosmos“, Gesellschaft der Naturfreunde. Geschäfts- stelle: Franckh’sche Verlagshandlung. Verf. gibt überraschende Deutungen längst bekannter, aber in ihrem Wesen nicht verstandener Erscheinungen aus dem Leben einer Anzahl der bekanntesten Tiere, insbesondere Wirbeltiere. Wir nennen einige der behandelten Fragen: ‚Unsere Haustiere und das Automobil‘, ‚Raubtiere als Vegetarier‘, ‚Warum ist das Zebra gestreift ?“, „Warum hat der afrikanische Elefant so große Ohren ?“, ‚Warum apportiert der Hund gern“ usw. Das sind Fragen, die jeden interessieren werden, und deren Beantwortung in allen Fällen lesenswert ist; auch Fachzoologen dürfen nicht ver- säumen, das Buch zu berücksichtigen. Strand Brehms Tierleben. Allgemeine Kunde des Tierreichs. Mit 1803 Ab- bildungen im Text, 633 Tafeln in Farbendruck, Kupferätzung und Holzschnitt und 13 Karten. Vierte, vollständig neu- bearbeitete Auflage, herausgegeben von Prof. Dr. Otto zur Strassen. Leipzig und Wien: Bibliographisches Institut. Von der neuen Auflage dieses berühmten Werkes liegt uns jetzt der Schlußband vor. Er behandelt die niederen Tiere: Ein- zeller, Schwämme, Hohltiere, Würmer, Muschellinge, Stachel- häuter, Weichtiere und Krebse und ist neubearbeitet von Viktor Franz, Georg Grimpe, Friedrich Hempelmann, Ludwig Nickf, Heinrich Simrothf und Ernst Wagler. Mit 352 Ab- bildungen im Text, 25 farbigen und 4 schwarzen Tafeln von 10 Künstlern sowie mit 27 Tafelseiten nach Photographien und Zeichnungen und 2 Kartenbeilagen. Mit einer Lebensbeschreibung Alfred Edmund Brehms und einer allgemeinen Einführung von Otto zur Strassen. 1918. 722 pp. — Dieser Band schließt sich in jeder Beziehung seinen Vorgängern würdig an, in Text wie Illustra- tion gleich vorzüglich. Das einzige, was zu wünschen übrig bleibt, wäre, daß er noch ausführlicher das große Gebiet hätte behandeln können, was aber um den im Plan des Gesamtwerkes festgesetzten Umfang des Bandes nicht zu sehr zu überschreiten nicht möglich 12. Heft 200 Embrik Strand: Rezensionen war. Eine sehr angenehme Beigabe ist die Lebensbeschreibung nebst zwei gelungenen Bildern Brehms. — Möchte das Werk in der neuen Ausgabe die verdiente Berücksichtigung und Wert- schätzung finden; trotz den mannigfachen Sorgen, womit man in diesen tristen Zeiten zu kämpfen hat, sollte für ein solches Werk, das für jeden, möge er seine Kenntnisse vertiefen wollen, möge er bloß ‚‚Lektüre‘‘ suchen, möge er sich in erster Linie über die schönen Tafeln freuen wollen, ausgezeichnet geeignet ist, ein Platz in jeder Bibliothek, in der des zoologischen Fachmannes wie in der Familienbibliothek sein. Der Preis aller 13 Bände, schön und solid gebunden, beträgt 260 Mark. Embrik Strand A. Closs und E. Hannemann, Die Großschmetterlinge des Berliner Gebiets. Im Auftrage des Berliner Entomologen- Bundes (E. V.) bearbeitet. I. Band: Die Spinner, Schwärmer und Tagfalter von A. Closs. Berlin 1919. Verlag von Her- mann Meusser. 73 pp. 8°. Preis M. 5.—. Ein systematisches Verzeichnis der Großschmetterlinge des Berliner Gebiets haben die Verff. 1917 erscheinen lassen; hier liegt nun eine biologische Bearbeitung des gleichen Gegenstandes vor, die vorläufig nur die drei im Titel genannten Gruppen be- handelt, während die Noctuiden und Geometriden als II., von E. Hannemann bearbeiteter Band später erscheinen werden. Es werden Angaben über alle sicher bekannten Fundorte, die Futter- pflanzen, das Ei, die Raupe, Puppe, die Erscheinungszeit des Fal- ters, seine Seltenheit oder Häufigkeit und Generationen gemacht, ‚außerdem werden alle Formen jeder Art aufgezählt. Im Ganzen werden 291 Arten behandelt. Das Berliner Gebiet wird in der gleichen Weise wie von Bartel und Herz (1902) begrenzt. Aus- führliche Inhaltsverzeichnisse erleichtern die Benutzung des Buches sehr. Die biologischen Angaben gründen sich zum großen Teil auf Autopsie der Verff. oder anderer Mitglieder des Berl. Entomol.- Bundes, sonst sind sie den im Verzeichnis p. 2 aufgezählten (12) benutzten Werken entnommen. Daß Verf. es dabei für nötig hält (cfr. p. 8 oben!) sich gewissermaßen zu entschuldigen, weil unter den benutzten Werken auch ein ‚‚so veraltetes‘ alsaus dem Jahre 1902 stammendes Werk sich findet, berührt etwas eigentümlich ! — Das Werk wird nicht nur Berliner Sammlern ein nützliches Handbuch werden, sondern möge auch bei dem Studium von europäischen Großschmetterlingen überhaupt eingehend berück- sichtigt werden. Strand z AN 6 zur, er AIR a ET > ale Ze ET Re ee PEN a eg Pet I ee A Fu re TER EN E, a 52 dir Fr a RE RU RZ RS EEE NE TUR RUE Ah EEE Tr 2 RE a GAER % R: ee Bi: N STORE 2, ; rss ’ | LER IRIEN ee EP : Ausgegeben im April 1920. —— z ja um EITITITTEITITITITEEESEITESTITTTTIEITTTTISTTTTTTTTSIITITTTTGT) ECKE! ALLEIN a LLLLLEELDDELELE EN ARCHIV NATURGESCHICHTE. GEGRÜNDET VON A. F. A. WIEGMANN, FORTGESETZT VON W.F. ERICHSON, F.H. TROSCHEL, E. VON MARTENS, F. HILGENDORF, W. WELTNER UnD B. STRAND. a a ee an in VIERUNDACHTZIGSTER JAHRGANG. 1918. Abteilung A. 9. Heft. VON EMBRIK STRAND HERAUSGEGEBEN , (BERLIN). a NICOLAISCHE VERLAGS-BUCHHANDLUNG R STRICKER Berlin. _ Be I —— — I UIIELEULARHRELLUEUERSRLRTTEKDTETLDRRDLEEDDERUESBERERTHKUSDRUUDHRUNLBUUERUESLURSRDURRUURRSASE DOLDDGHERDERELSKUSEBSDTÄLDULUDSRURGULULORELRURLAUAUGUREBAUUGEAAHALA HER bed el MIELE Lenk bene d = m m ———— 8, a Jeder Jahrgang besteht aus 2 Abteilungen zu je 12 Heften. El (Abteilung A: Original-Arbeiten, Abteilung B: Jahres-Berichte.) Jede Abteilung kann einzeln abonniert werden. x Inhalts, besteht aus 2 Abteilungen, , & | RR, Abteilung A: 'Original-Arbeiten BEE RR Fr Abteilung B; Jahres-Berichte En Le Jede Abteilung erscheint in je 12 Heften jährlich. Jedes Heft hat besonderen Titel und Inhaltsverzei n für “. paginiert un einzeln aa ge ‚ Literatur, Ra Die mit * Verainkmetän Arbeiten waren dem Refrain Sag zugänglich. er = | Die mit } bezeichneten Arbeiten behandeln fossile Foı 0.00. Honorar für Jahresberichte . 50,— M. pro Druckb N, » .» Priginalarbeiten.. 30,—M. „ : = - oder 30 Sep den Verlag oder an den Herausgeber. Ze ri a Der Verlag: Der Herausgeber: x Verlags-B ee. Ko Bra erlags-Buchhandlung R. Stricker BE r Ei Berlin W, Potsdamerstr. 90. HERE ODE ee. 1. I. Mammalia. 2; II. Aves, 3. III. Reptilia und Amphibia. 4. IV. Pisces. > . Va. Insecta. Allgemeines. b. Coleoptera. 6. c. Hymenoptera. T. d. Lepidoptera. 8. e. Diptera und Siphonaptera. f. Rhynchota. 9. g. Orthoptera— Apterygogenea. 10. VI. Myriopoda. VI. Arachnida. e s VIII. Prototracheata. 5 x IX. Crustacea:Malacostraca, Entomostraca, Gigantostraca, : 11. X. Tunicata [Pyenogonida. XI. Mollusca. Anhang: Solenogastres, Polyplacophora. XI. Brachiopoda. XIII. Bryozoa. - XIV. Vermes, XV. Echinodermata. XVI. Coelenterata. XVII. Spongiae. 12. XVII. Protozoa. KT HF EEE oe de A A RE ER A r NER Nieolaisehe ee R. Strieke et ‚Berlin W 57, Potsdamer Str. 90. Archiv für Naturgeschichte zahlt für 3 Original-Arbeiten :::::“: Honorar von 30,- -M & bogen oaer 80 SEparala ® Man wende sich an den Herausgeber Der Verlag: Der Herausgeber: “ Nieolaische Embrik Strand Verlags-Buchhandlung R. Stricker Berlin N5 % B F tr.183 Berlin W 57, Potsdamer Str. 90 LT % Be —— Bericht — | 5 : "Entomologie 1838-1862 25 Jahrgänge je 10M. = 250 M., einzeln je 15 M 1863-1879 10 % „20, = 200 „ 5 a 1880-1889 10 & „30, „= 300, N 1890-1899 10 = „40 ,„ = 400 „ REP 1900-1909 10 & „100 „ =1000 , 2 EN 1910 »„ „156 1911 „=: A Die ganze Sammlung 2350 M. Der Bericht enthält Arbeiten von: Erichson, Schaum, Gerstaecker, F. Brauer, Bertkau, von Martens, Fowleı Hilgendorf, Kolbe, Stadelmann, Verhoeft, Wandolleck, R. Lucas, von Seidlitz, Bi Kuhlgatz, Schouteden, Rühe, Strand, Ramme, La Baume, Hennings, SE Bi br Stobbe, Stendell, Nägler, Illig. BR Krells Buchdruckerei Berlin 54. NP / BER RN GER N Nun REN NR ; Ausgegeben im Juni 16 1920. uam s un nam gel | NATURGESCHICHTE, GEGRÜNDET VON A. F. A. WIEGMANN, FORTGESETZT VON W.F. ERICHSON, F.H. TROSCHEL, E. VON MARTENS, F. HILGENDORF, W. WELTNER UND E. STRAND. > VIERUNDACHTZIGSTER JAHBGANG. 1918. Abteilung A. 10. Heft. HERAUSGEGEBEN VON EMBRIK STRAND (BERLIN). > — LLILTLLLEPFELFELETTELFETFERTELTETETTTTTERTETFETTEFTTTTSTITTLTTIITERTEITLLTSITETTETTTTIITTETETTIITITTTTTITETEITTITTKITETTTTTD ELLITTETT NICOLAISCHE VERLAGS-BUCHHANDLUNG R.STRICKER ER: Berlin. Jeder Jahrgang besteht aus 2 Abteilungen zu je 12 Heften. Ei (Abteilung A: Original-Arbeiten, Abteilung B: Jahres-Berichte.) PEN .... Jede Abteilung kann einzeln abonniert werden. PR EN F et A 56 N N KR ung des el er _Ano anun Ha ae Das Archiv für Natorgsachichte, ausschließlich. nolgi Er Inhalts, besteht aus 2 Abteilungen, Abteilung A: Original-Arbeiten Re Abteilung B: Jahres-Berichte Jede Abteilung erscheint in je 12 Heften Sehe: Jedes Heft hat besonderen Titel und Taten ın u für sich paginiert ie einzeln käuflich. 3 | \= 22} ALiterator; = Die mit In: Hessichnäten Arbeiten waren dem Roferenten ı nie | zugänglich. 2 a Die mit } bezeichneten Arbeiten behandeln fossile Former a Honorar für Jahresberichte . 50, — M. pro , Druck I n » Originalarbeiten.. 30,—M. „ ; den Verlag oder an den eng de, Der Verlag: % Nicolaische | Embrik Bir _ Verlags-Buchhandlung R.Striker _ % Berlin W, Potsdamerstr. 90. Inhalt der Jahresberiehte. 1. I. Mammalia. iR 2: 270 Ave. in ! 3 III. Reptilia und Amphibia. 4. IV. Pisces, b. Va. Insecta. Allgemeines. b. Coleoptera. 6. ". Hymenoptera. Tl. d. Lepidoptera. ; 8 e. Diptera und Siphonaptera. Rhynchota. 9. g. Orthoptera— Apterygogenea. 10. VI. Myriopoda. VH. Arachnida. VII. Prototracheata. Crustacea: Malacostraca, Entomostraca, Gigantostraca, - [Pyenogonida 11. IX X. Tunicata. | XI. Mollusca. Anhang: Solenogastres, Polyplacophora. XH. Brachiopoda. XII. Bryozoa. XIV. Vermes. XV. Echinodermata. XVI. Coelenterata. er XVU. Spongiae. % 12. XVIH. Protozoa. Mieolaisehe Verlags-Buehhandlung R. Striker, Berlin W 57, Potsdamer Str. 90. Archiv für Naturgeschichte Ä Original-Arbeilen 1... .. Honorar von 80,— . Deren oie 80 Separala Man wende sich an den Herausgeber Der Verlag: Der Herausgeber: Nicolaische * Embrik Strand Verlags-Buchhandlung R. Stricker ; Er Berlin W 57, Potsdamer Str. 90 Berlin N 54, Brunnenstr. 188 R —— Berieht —— über die wissenschaftlichen Leistungen im Gebiete der = Entomologie 1838-1862 25 Jahrgänge je 10 M.—= 250M., einzeln je 15 M. 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Spongiae- 12. XVIIT: -Protozoa. Hieolaisehe Terlags-Buehhandlung R. Stier, SE Berlin W 57, Potsdamer Str.90. 0. zahlt für Original-Arbeiten Honorar von 9 7 Deren var BU Separala 3 Man wende sich an den Herausgeber Der Verlag: Der Herausgeber: % Nicolaische | Embrik Strand Verlags-Buchhandlung R. Stricker Berlin W 57, Potsdamer Str. 90 DE Brunnenstr | Bericht über die wissenschaftlichen Leistungen im Gebiete d Entomologie 1838-1862 25 Jahrgänge je 10 M. = 250 M,, einzeln je ! 1863-1879 10 * 20, 200 1880-1889 10 R „30 „ie 300... 4%. 5 Bu 1890-1899 10 ® „40 „ = 400 „ Rue 1900-1909 10 x „100:, =1000 „ a 3. 1910 | | Er 191 | Be. Die ganze Sammlung 2350 M. Der Bericht enthält Arbeiten von: Erichson, Schaum, Gerstaecker, F. Brauer, Bertkau, von Martens, F\ Hilgendorf, Kolbe, Stadelmann, Verhoeff, Wandolleck, R, Lucas, von Sei Kuhlgatz, Schouteden, Rühe, Strand, Ramme, La Baume, ea, Kein Tg Stobbe, Stendell, Nägler, Illig.. Kreils Buchdrucker&i. Berlin Sı% + N Me N Are FRI 3 I „ UA“ RR tn: Are Kir NH U ee EI ER - hessen im uni: 1920. Mess ame, OR EI Kıh . AT EEE BIER BE AR TERN TEL TER 1m er LLLLILSSEDELDSEIEEKLEEELTEN UL LLEES I. Bere Ü NATURGESCHICHTE, GEGRÜNDET VON A. F. A. WIEGMANN, FORTGESETZT VON W.F. ERICHSON, F.H. TROSCHEL, E. VON MARTENS, F. HILGENDORF, W. WELTNER UND E. STRAND. —0e- VIERUNDACHTZIGSTER JAHRGANG. 1918. Abteilung A. 12. Heft. ITEM LILFELTITEITTTTETTLTEITTTTTERTITTETTITTTETEITEITERTEITEITERTTEEETTTTT HERAUSGEGEBEN YON . EMBRIK STRAND (BERLIN), ee — | a, NICOLAISCHE VERLAGS-BUCHHANDLUNG R STRICKER = Berlin. S| am d ei 0. . _ , no uULLULNTEELITELLLELLITEIELTEZELTLTELELELTELTETTTITTEITEELTLTETELIELTLELEESITTETILIETTTESTELITEITLEITETTTTTTITETLITETTTETTETTITETETBTTETITTRTETFOETTTTITETTTTTG F Jeder Jahrgang besteht aus 2 Abteilungen zu je 12 Heften. = E ARBLINE A: Original-Arbeiten, Abteilung B: Jahres-Berichte.) Jede Abteilung kann einzeln abonniert werden. Das Archiv für Na nsschlißlich, 5 Inhalts, besteht aus 2 Abteilungen, \ Abteilung A: Driginälzkrbetten: pe B:_. re a für sich paginiert und einzeln käuflich. BERTRT Die Jahresberichte behandeln in 2 einem Jahr Honorar für Jahresberichte . 50,— =. pro » „ 0Originalarbeiten . 30,— ee den Verlag ne an den Herausgeber. Der Verlag: 0 Embrik San, Verlags-Buchhandlung R. Stricker Berlin W, Potsdamerstr. 0. Sen N54, Brunner Inhalt der Jahresberichte. | 1. I. Mammalia. ne 2. I. Aves. 3. IH. Reptilia und Amphibia. 4. IV. Pisces. 5. Va. Insecta. Allgemeines. b Coleoptera. 6. c. Hymenoptera. Te d. Lepidoptera. 8 e. Diptera und Siphonaptera. „2. Rhynachota. 9. g. Orthoptera— Apterygogenea. 10. _ VI. Myriopoda. VII. Arachnida. VIII. Prototracheata. IX. Crustacea : Malacostraca, Entomostraca, Gigantostraca, 11. X. Tunicata. Br yanpgonide XI. Mollusca. Anhang: Solenogastrek, Polyplacopkiora. 5 XI. Brachiopoda., x. XIH. Bryozoa. a XIV. Vermes. XV. Echinodermata. XVI. Coelenterata. XVII. Spongiae. 12. XVII. Protozoa. "Meolalsehe BTRREERT FRTR, R. Strieker, 5 Berlin W 57, Potsdamer Str. 90. H | Archiv für Naturgeschichte zahlt für Br | Original-Arbeiten ::°“:: Honorar von 80,- M. | gen oder O0 Separala Man wende sich an den Herausgeber Der Verlag: Der Herausgeber: Nieolaische Embrik Strand Verlags-Buchhandlung R. Stricker = Berlin W 57, Potsdamer Str. 90 a en >, B: ‚Bericht 1838-1862 25 Jahrgänge je 10M. = 1863-1879 10 , ee 2005, = 1880-1889 10 y> RR AON = 1890-1899 10 r „40,7 224005,; > 1900-1909 10 „ „100 „ =1000 ,„, = 1910 = 1911 5 Die ganze Sammlung 2350 M. Der Bericht enthält Arbeiten von: Sr Erichson, Schaum, Gerstaecker, F. Brauer, Bertkau, von Martens, Hilgendorf, Kolbe, Stadelmann, Verhoeff, Wandolleck, R. Lucas, von Seidlit Kuhlgatz, Schouteden, Rühe, Strand, Ramme, La Baume, Hennings, Grünber, Stobbe, Stendell, Nägler, Illig. ? Krolls Buchdruckerei Berlin Sz4. - re Te " Ai ; Ben | N