“. k x A ! \ im ak ra ‘ ‘ | . r % ıı N RI; 0 B ' “ 9 4 er r om u... + E vi ® + ; Er am im ' ß ’ in“ f + u a. ar “n re . ’ Br % ' ’ ‚ en N . ’ N 4 ä » hi # f . Y ' f \ ‘ MUB ‚ Fa) ı Ä Baer | vr et ne ara ..' . ‘ FR STE LT Hu) f PEEENE TUN 2 dr P u. f ’ “. er . rn he { Pi FE REES PaRE BEE nu BE AG B Pe ae PRICE ı » ea ya A ER YEEL DE ara + u. i A nbrwhe Ceä .. Venen m ee 8 A PTR Ber a vo a ® EwerTeRR + . aa PR BE RT) rahmen“ FB UPRL SL I E20) er yet N a et 3 ve FERIEN EL SLHRTN I f wor ai A USE, { (er re u Ya an vn \ 4 nn rer nr . a N \ ı FW PR FRFCRUPSEI N tEae j arm } ‘ s ur. “.. . den . . vo pre hin uk ra vr a ee Bra PR TEE Pe naeh gen A N ta dat rue IRDELI var ern“ aramentts yo Pe - PER) nA . \ De} ann HR ’ ’ (ee Ir ' ar H u gan Fe . 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TRSTTITIRE DIZIEE AG nuranogmm en en IE) vater war area UORPTIEIE ae Forma .. ‚ ® PAFERTET TDG 2 BA PIILT EL EEG yarıı PRETCHRR PRPLET EI DL.E) 4 HU SREET PER) rare nionhiat te TR ERTL EI WARE ee I BEL PEN aA PER IE HELI EL LEE DR JM POUR TELT EC DE SEK PUTITE RUDI BANN ACHUEPEPERE BE EN) u: IT ELLE EUER ROHTEEL DI ER SEAL eye antonne N BArTatt won ana de AT FRE SL BU ZU Hy PRRRPEETL AUT SE rn PERL REIN NE Ba din 22 Te Be er RRTHELU I LE LUER EL AEYE LT SR TR STIL En AR PETER en ae ea wa a RE NETERTE 77T FOR THE PEOPLE FOR EDVCATION FOR SCIENCE LIBRARY OF THE AMERICAN MUSEUM OF NATURAL HISTORY Jun MAP, Kir Hl 8) ARCHIV 3.0643) NATURGESCHICHTE GEGRÜNDET VON A. F. A. WIEGMANN, FORTGESETZT VON W.F. ERICHSON, F.H. TROSCHEL, BE. VON MARTENS, F. HILGENDORF, W. WELTNER UND E. STRAND —e6--- - — SIEBENUNDACHTZIGSTER JAHRGANG 1921 Abteilung A 7. Heft HERAUSGEGEBEN VON EMBRIK STRAND - (BERLIN) rn 08 NICOLAISCHE VERLAGS-BUCHHANDLUNG R STRICKER Berlin 22.940015. Mo Inhaltsverzeiehnis. Hilzheimer. Die Halswirbelsäule von Bos und Bison. (Mit 57 Textfignren) Stresemann. Die Spechte der Insel Sumatra. Eine monograyhische Studie ‘ Grote. Neue Erdferkel (Orycteropus) aus Deutsch-Ostafrika und Kamerun. (Mit 2 Textfiguren) . Lenz. Die Eiablage von a a äistinetissima A). Atit Z Test. figuren) N a RR N er Tänzer und Osterwald. Morphogenetische re und Beob- achtungen an Quliciden-Larven. I. Teil. Morphogenetische Beob- achtungen von Ernst Tänzer (p. 136—174) II. Teil. Beobachtungen während der Submersion von Hans Osterwald und Ernst Tänzer (p. 175-182). (Mit 28 Textfiguren). Netolitzky. Catalogus systematicus specierum jalaeareticarum generis Bembidion Latr. (Carabidae). A ee Werner. Synopsis der Schlangenfamilie der Boiden auf Grund’age des Boulenger'schen Schlangenkatalogs (1893/96). (Mit 3 Teextfiguren). Werner. Synopsis der Schlangenfamilie der Typhlopiden anf Grund des Boulenger'schen Schlangenkatalogs (1893/96). (Mit 21 Textfiguren) 128 136 183 230 266 Die Halswirbelsäule von Bos und Bison. (4. Beitrag zur Kenntnis der Bisonten.') Von Dr. Max Hilzheimer, Abteilungsvorsteher am Märkischen Museum, Mit 57 Abbildungen. A. Einleitung. Bei der Ordnung der zahlreichen Knochen diluvialer Säugetiere des Märkischen Museums fand ich eine Anzahl Halswirbel, deren Zugehörigkeit zu Bos oder Bison festzustellen mir mit den bisherigen Angaben in der Literatur nicht möglich war. Zwar hat Rütimeyer (Fauna der Pfahlbauten der Schweiz, 1861) einige Angaben über Atlas und Epistropheus beider gemacht, doch sind diese höchst un- genügend und leiden außerdem, was den Atlas anbelangt, daran, daß der von ihm zum Vergleich benutzte und abgebildete Uratlas stark verletzt war, ohne daß das irgendwie erwähnt wird und selbst in der Zeichnung nicht immer klar zu erkennen ist. ? So ist z.B. am Atlas der so höchst charakteristische Vorder- ‘ und Hinterrand des oberen Bogens vollständig zerstört.“ Für den Vorderrand kann man das aus der Zeichnung erkennen, für den Hinter- rand,’ der bei keinem Boviden die von Rütimeyer gezeichnete Form hat, nicht. Auch vermag ich viele der von Rütimeyer angegebenen Unterschiede, wie den Größenunterschied, die Verschiedenheit in der Flügelform, in der Ausbildung der großen Gruben auf der Unter- seite, nicht zu erkennen, was auch Tscherski (s. unten) schon be- merkte. Spätere Autoren sind, wie es scheint, nicht über Rütimeyer hinausgekommen. Nehring, der sich in einem besonderen Aufsatz mit Atlas und Epistropheus des Urs beschäftigt hat (Sitzber. Gesellsch. naturf. Fr., 1892), prüft nur die von Rütimeyer zum Unterschied vom Hausrind gemachten Angaben nach, behandelt aber nicht den Unterschied von Ur und Bison. UndSchoetensack(Verhdlg. nat.-med. Ver. Heidel- berg 1904) gibtnur Rütimeyers Angaben wieder. Einen einzelnen Atlas -eines Urs bildet Möbius (Schriften naturw. Ver. für Schleswig-Holstein, Bd. III, Jhrg. 1878, Abbildung und Beschreibung eines bei Kiel aus- gegrabenen Atlas des Bos primigenius Boj.) ab und beschreibt ıhn. Leider ist bei der Abbildung so viel retuschiert, daß sie dadurch in Einzelheiten unzuverlässig ist. So kommt z. B. ein derartig geformter Ausschnitt des Vorderrandes des oberen Dornfortsatzes, wie ihn seine Fig. II zeigt, bei keinem Boviden vor. Ebenso erweckt der Wirbelkörper in Fig. III infolge schlechter Retusche einen ganz falschen Eindruck. Rütimeyers Abbildung vom Epistropheus ist zwar besser als die des Atlas; der ihm vorliegende Epistropheus des Ur war aber auch "S d. Zeitschr., 84. Jhrg. 1918 (1920), 6. Heft. Archiv für Naturgesehichte 1921. A. 7. 1 7. Heft 2 Dr. Max Hilzheimer: unvollständig. Jedenfalls hat er auch am 2. Halswirbel die charakteristischsten Unterschiede nicht erkannt. Von den sonst vor- handenen Abbildungen bildet Bojanus den Atlas und Epistropheus eines Wisents ab, den ersteren ganz leidlich, den letzteren namentlich in Bezug auf die vordere Fläche nicht genau genug. Ganz vorzüglich dagegen sind die Abbildungen bei Nordmann (Paläontologie Süd- rußlands, Helsingfors, 1858—59) Taf. XV, 2 und 3. Nordmann bringt auch eine brauchbare Abbildung des Epistropheus des Urs auf Taf. XVII, fig. 3, ohne ihn freilich als solchen zu erkennen. Immer- hin hebt er schon hervor, daß der abgebildete Epistropheus dem des Hausrindes näher stehe als dem des Wisents. Die jüngste Abbildung eines Atlas und Epistropheus dürfte die von Fiedler 1907 (Über Säugetierreste im braunschweigischen Torfmoor, Inaug.-Diss. Leipzig) sein, die namentlich den von vorn gesehenen Epistropheus nicht schlecht wiedergibt, wohingegen die des Atlas zu wünschen übrig läßt. Von den übrigen Halswirbeln hat seit Bojanus nur die große Länge des oberen Dornfortsatzes des 7. Halswirbels die Aufmerksamkeit der Forscher auf sich gelenkt. Freilich genügt dieser Unterschied bei fossilen Wirbeln, wo der Dornfortsatz häufig abgebrochen ist, nicht immer zur Unterscheidung beider Arten. Mit den übrigen Halswirbeln hat sich zuletzt Tscherski befaßt. Gelegentlich der Bearbeitung der „Resultate der von der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften zur Erforschung des Janalandes usw. (Memoire de l’acad&mie imperiale des sciences de St. Petersbourg, VII. Serie, Tome XL, St. Petersburg, 1893) hat er die Halswirbelsäule der Boviden eingehender behandelt und ver- glichen. Er findet ebenfalls Rütimeyers Angaben über die Unter- scheidungsmerkmale des Atlas von Bos und Bison ungenügend, da die betreffenden Charaktere zu stark variieren und kommt ‚zur Über- zeugung, daß wir bis jetzt nicht im Stande sind, auf irgend eine Eigen- tümlichkeit hinzuweisen, welche zur unbedingt sicheren Trennung der ersten Halswirbel des Bison von solchen des Bos premigenius genügt, da sogar die Hauptcharaktere, die Rütimeyer festgestellt hat (Fauna der Pfahlbauten, p. 77—81), sich als durchaus nicht beständig erweisen.“ Von dem, was Tscherski über den Epistropheus sagt, kann ich nach meinem Material den Unterschied in der Form des oberen Dornfortsatzes nicht bestätigen; das über die Gelenkfortsätze und die Gelenkflächen Gesagte hat seine Richtigkeit. Die wichtigsten, konstantetesten und in die Augen fallendsten Unterschiede, nämlich die der vorderen und hinteren Gelenkflächen des Wirbels hat merk- würdigerweise auch er übersehen. Bei den folgenden Halswirbeln, von denen er verschiedene abbildet, behandelt er überhaupt nicht den Unterschied zwischen Bos und Bison, sondern nur den der Boviden gegen verschiedene andere Huftiere. Auch leiden seine Untersuchungen daran, daß er sich fast nur auf die Resultate seiner Messungen stützt, die Form dagegen überhaupt so gut wie garnicht berücksichtigt. Doch gibt er wenigstens eine Anzahl von z. T. vorzüglichen Abbildungen einzelner Wirbel, die noch im Folgenden erwähnt werden. Die Halswirbelsäule von Bos und Bison. 3 So schien es bei der relativen Häufigkeit von fossilen Boviden eine Notwendigkeit, einmal die Unterschiede zwischen Bos und Bison festzustellen, besonders aber solche zu finden, die bei Bestimmung mehr oder minder verletzter Stücke — namentlich die seitlichen Fort- sätze sind ja bei fossilen meist mehr oder weniger zerstörö —, immer noch brauchbar bleiben. dann aber auch mit Rücksicht auf die wieder- holt betonte größere Ähnlichkeit des Bison priscus mit Bison bison die Unterschiede der Halswirbel zwischen diesen und Bison bonasus herauszufinden. Außerdem hoffte ich in Rücksicht auf die Verschieden- heit im Bau des Hinterhauptes von Bos und Bison erhebliche und interessante Unterschiede im Bau der Gelenkflächen der beiden 1. Wirbel zu finden, die die Verbindung mit dem Kopf herstellen. In dieser Hinsicht wurde ich zwar enttäuscht, fand jedoch zu meiner Über- raschung die vermuteten Unterschiede an anderen Halswirbeln, wie die folgenden Ausführungen zeigen werden. Um absolut einwandfreies Vergleichsmaterial zu haben, wurden zur Feststellung der Unterschiede rezente Skelette von der Gattung Bison und die durch Nehring schon bekannt gemachten Skelette eines & und eines 2 Urs aus der hiesigen Landwirtschaftlichen Hoch- schule benutzt. Das ? (Nr. 4422 der landwirtschaftLichen Hochschule) ist aufgestellt und von Nehring beschrieben in Dtsch. landw. Presse, 1888, Nr. 61/62 und Sitzber. Gesellsch. naturf. Fr., 1888. Es stammt aus einem Torfmoor bei Guhlen zwischen Zaue und Goyatz am Schwielochsee. Das 3 Nr. 4792 wurde zwischen Prützke und Rietz bei Brandenburg a. H. gefunden. Der Schädel und der Epistropheus wurden gleich bei der Entdeckung gestohlen. Sonst ist es ziemlich vollständig. Nehring berichtet darüber in der Dtsch. landw. Presse, 1892 vom 10.3. Vom Skelett des Hausrindes glaubte ich absehen zu können, da Hausrinder ja für das Diluvium gar nicht in Betracht kommen und sie höchstens durch Domestikation hervorgerufene Kümmerungserscheinungen der Urwirbel zeigen. Herr Prof. Heymons hatte die große Güte, für diese Unter- suchung die Halswirbel des montierten 2 Ur-Skelettes herabnehmen zu lassen und sie mir ebenso wie die des $ zur Untersuchung zu leihen. Herr Prof. Matschie unterstützte mich in seiner bekannten Bereitwilligkeit durch Herleihen der Halswirbelsäule eines Bison bonasus $ (Nr. 11165 der Berliner Staatssammlung) und eines Bison bison $, der am 15. 6. 00 im Berliner zoologischen Garten starb. Die Wirbel des letzteren erscheinen zwar wie bei vielen zoologischen Garten- tieren, besonders durch akzessorische Verknöcherungen etwas ver- ändert, aber nicht in einem Grade, der die wesentlichen Teile in Mit- leidenschaft gezogen hat. Herrn Prof. Jacobi verdanke ich schließlich 2 Atlanlen und .2 Epistrophei der Dresdener Sammlung (B. 5388 und B. 5383) von Wisenten aus Bialowies. | Von fossilem Material benutzte ich zunächst das sehr reichhaltige Material der mir unterstellten naturwissenschaftlichen Sammlung des 17 7. Heft 4 Dr. Max Hilzheimer: Märkischen Museums. Einen Halswirbel aus Britz, der der geologischen Staatssammlung gehört, erhielt ich von Herrn Dr. Dietrich, mehrere Wirbel aus der städtischen Sammlung zu Potsdam von dem Vorsiand Herrn Dr. Bestehorn, sowie aus den Privatsammlungen der Herren Studienrat Hucke in Templin-Joachimstal und Herrn Rechnungsrat Marquart in Potsdam von deren Besitzer. Allen genannten Herren sei an dieser Stelle für ihre gütige Unter- stützung auch öffentlich bestens gedankt. Zunächst wurde an dem sicher bestimmten Material versucht, die charakteristischen Unterschiede festzustellen. Dem Vergleich mit dem Urskelett diente besonders das Wisentskelett Nr. 11165, welches mir am gesündesten zu sein und gar kein Degenerationsmerkmal zu haben scheint, während z. B. Skelett B. 5389 besonders starke Degenerationsmerkmale aufweist. Daß solche bei dem ja in halber Domestikation gehaltenen Wisent nicht selten sind, ist seit langem _ bekannt. Soweit Abweichungen beim amerikanischen Bison vorkommen, ist dies im Folgenden besonders erwähnt. Wo nichts erwähnt ist. ist auch die Amerikäform nicht abweichend gestaltet. Wenn im Folgenden Bison steht, so ist immer die Untergattung gemeint. Soll zwischen Bison bonasus (Wisent) und Bison americanus (amerikanischer Bison) unterschieden werden, so ist stets die Artbezeichnung beigefügt. B. Beschreibung der Wirbelder zusammenhängenden Skelette. 1. Atlas. Auf den Bildern sind die Atlanten so orientiert, daß die Flügel- ränder genau horizontal stehen. Bei dieser Orientierung bemerken wir, wenn wir zunächst die Unter(Ventral-)seite der Wirbel betrachten und den Wirbel so legen, daß diese nach oben sieht (Fig. 1—3), daß beim Ur (Fig. 1) der Wirbelkörper nach vorn ansteigt, während er bei Bison (Fig. 2) horizontal verläuft. Dieser Unterschied macht sich auch in der Form und Stellung der vorderen Gelenkfläche bemerkbar. Sie ist bei Bison bonasus seitlich mehr ausgedehnt, beim Ur in horizontaler Richtung kürzer, aber höher. Ihre Stellung zum Wirbelkörper scheint in der beschriebenen Lage des Wirbels beim Wisent mehr horizontal, mehr nach hinten geneigt zu sein als beim Ur. Es tritt der in der geschilderten Lage dem Beschauer zugekehrte Unterrand gegen den abgekehrten Ober- rand beim Wisent mehr zurück. Dies letztere zeigt sichnoch besser als bei der Aufsicht bei der Seitenansicht des Wirbels, wo bei Bos primigenius die aufsteigende Wand (immer in der beschriebenen Lage, wo die Unterseite des Wirbels oben liegt) fast vertikal aufsteigt, während sie bei Bison bonasus nach hinten verläuft. Der kleine Dresdener Wisent (B. 5383) ist allerdings insofern ausgenommen, als auch bei ihm die aufsteigende seitliche Begrenzungslinie fast vertikal verläuft. Dasselbe ist auch bei zwei von den fossilen Wirbeln der Fall. Beim Anblick von der Unterseite ist der vordere Ausschnitt der dem ‚Beschauer zugekehrten Unterseite bei Bison bonasus weniger tief, dazu kommt, daß er offener und weiter ist als bei Bos primigenius, Die Halswirbelsäule von Bos und Bison. 5 wo er zudem noch einen zapfenartigen Vorsprung in der Mitte besitzt. Allerdings ist ein solcher Vorsprung auch bei einem mir vorliegenden fossilen Atlas von Bison sp., sowie bei dem von Bison allenı nach der Abbildung von Hay (Proc. U. $. Nation. Mus. Washington 1913) und dem Dresdener Wisent (B. 5388) vorhanden. Er fehlt dagegen bei den beiden anderen untersuchten Bison bonasus und zwei von mir zu Bison gestellten fossilen Atlanten. Fig. 3. Bison bison. Fig. 1—3. Atlanten von der Ventralseite gesehen. Sein Auftreten oder Fehlen ist also individuellen Schwankungen unterworfen. In der Ausbildung der vorderen Gelenkfläche ähnelt B. bison im allgem.inen B. bonasus. Sis scheint bei ihm noch mehr in die Breite gezogen und noch niedriger zu sein. Ihr ın natürlicher Stellung des Wirbels unterer Rand springt dagegen mindestens soweit vor wie beim Ur. In der Form ist dieser Teil aber insofern von Wisent und Ur ab- weichend gestaltet, als bei ihnen beiden die Hinterwand der vorderen Gelenkfläche (1 der Fig. 3) nach vorn schön gleichmäßig zylindrisch gewölbt ist. Bei B. bison dagegen ist der mediane Rand des in natür- licher Lage unteren Vorsprunges aufgebogen, so daß seine untere Wand eine etwas in der Mitte eingesenkte Oberfläche (1 der Fig. 3) 7 Heft 6 Dr. Max Hilzheimer: hat. Noch deutlicher wird das bei der Betrachtung von vorn (Fig. 4 bis 6). Hier bildet beim Wisent der vorspringende Teil des unteren Randes einen langen scharfen, nach den Seiten und oben (in natür- licher Stellung) kaum abgesetzten Grat, den weitesten nach vor- wärts liegenden Teil der Gelenkflächke. Von der Außenwand ist nichts zu sehen. Beim Ur wird auch ein derartig langer Grat ge- Fig. 4. Bos primigenius. Fig.5. Bison bonasus. Fig. 6. Bison bison. Fig. 4—6. Atlanten vor der Vorderseite gesehen. bildet, doch biegt dieser nach der Mitte zu etwas aufwärts (+ der Fig. 4), so daß ein Weniges von der Außenwand sichtbar ist. Andererseits verläuft dieser Grat mehr vertikal; die rechte und linke Hälfte ist median nicht so genähert als bei Bison, so daß die vordere Gelenkfläche offener erscheint. Bei Bison bison wird überhaupt kein einheitlicher Grat gebildet. Sondern der seitlich scharf abgesetzte Unterrand bildet eine geschweifte Linie, die in der Mitte so stark bogenartig an- steigt, daß die Außenwand des Gelenkes, also die Unterwand, in richtiger Lage gut sichtbar wird. (Das+ der Fig. 6 u. I der Fig. 1—3.) Daher erscheint denn auch bei der Betrachtung von oben bei Ur und B.bison der Ausschnitt zwischen beiden Vorsprüngen tiefer, er ist enger und die seitliche Begrenzung länger und schärfer markiert. Der mittlere Teil des vorderen Gelenkes geht beim Wisent (2 der Fig. 2) in gleichmäßiger Wolbung auf die Unterseite des Wirbelkörpers über. Bei Bison bison ist an der Übergangsstelle noch ein schärferer Grat Die Halswirbelsäule von Bos und Bison. 7 entwickelt und die Gelenkfläche von dort bis zum Wirbelkanal bildet eine scharf abgesetzte senkrechte Wand (Fig. 3). Sonst bietet die vordere Gelenkfläche wenig Unterschiede. Beim Wisent scheint sie flacher, offener zu sein, beim Ur und DB. bison tiefer, mehr ausgehöhlt. Namentlich ist bei ihm die obere Wand (in natürlicher Lage) ein wenig konkav, steigt nach vorn zu an oder ver- läuft wenigstens auf der Oberseite horizontal; beim Wisent ist sie nicht ausgehöhlt und fällt nach vorn zu ab. Beim Ur und 2. ameri- canus dürfte also die vom Atlas gebildete Kapsel die Condyli des Hinterhauptes enger und fester umschließen. Es kann also wohl bei Bison eine größere Beweglichkeit des Kopfes in vertikaler Richtung angenommen werden. So ist denn auch das Verhältnis der Länge des Wirbelkörpers in der Tiefe des Ausschnittes zu der an seinem am weitesten nach vorn ragenden Punkte bei beiden Tieren ein ganz verschiedenes, wie die Maße zeigen. Überhaupt ist der Wirbelkörper bei beiden ganz ver- schieden gestaltet; beim Ur ist er länger und schmäler, beim Bison kürzer und breiter. Für die Länge sei auf die Maße verwiesen. Für . die Breite habe ich keinen geeigneten Meßpunkt finden können. Beim Ur (3 der Fig. 1) ist an der schmalsten Stelle des Wirbelkörpers seitlich wohl eine scharfe Ecke ausgebildet. die einen geeigneten Meß- _ punkt abgibt. Sie kommt dadurch zustande, daß hier die Seitenwand des Wirbelkörpers etwas konkav ist, der in der beschriebenen Lage des Wirbels dem Beschauer zugekehrte obere Rand also etwas als scharfe Kante vorspringt. - Bei Bison dagegen fehlt diese Ecke (3 der Fig.2 u. 3). Die seitliche Wand des Wirbelkörpers ist hier gewölbt und geht ohne scharfe Kante nach oben in die Oberfläche des Wirbelkörpers über. Dieser Unter- schied macht sich auf der Unterseite des Wirbels, ferner auch auf den Außenwänden (etwa durch die Verbindung der Ziffern 3 und 1 der Fig. 1—3 bezeichnet) der vorderen Gelenkfläche bemerkbar. Sie sind beim Wisent gleichmäßiger und weniger, beim Ur stärker und mehr in ihren unteren, dem Beschauer der Figur zugewendeten Teilen gewölbt. Sie streben beim Wisent stärker auseinander als beim Ur, so daß beim ersten die äußersten Punkte der Gelenkfläche weiter von einander entfernt sind als bei letzterem. Zwischen B.bonasus und B. bison ist am Wirbelkörper insofern noch ein Unterschied, als beim Europäer die Seitenwand gleichmäßig gewölbt, beim Amerikaner stufig abgesetzt erscheint. Auf der Ober(Dorsal-)seite sind die Unterschiede viel schärfer und charakteristischer. Der vordere Ausschnitt des oberen Bogens ist bei Bos primigenius enger und mit zwei deutlichen Ecken und parallelen Seitenrändern versehen, beim Wisent ist er weiter, ohne oder höchstens mit sehr undeutlichen Ecken und die Seitenränder verlaufen auch meist nicht parallel. Dies trifft wenigstens auf 5 der mir vorliegenden Wirbel zu. B. 5388 hat zwar die Wand wie beim Wisent, aber so scharfe Ecken 7. Heft 8 Dr. Max Hilzheimer: wie sonst beim Ur, und parallele Seitenränder. Ebenso wie er auch am Hinterrand die starken nach rückwärts vorspringenden Lappen wie der Ur hat. Der Dornfortsatz ist, wie schon Rütimeyer erkannte, beim Ur stärker entwickelt als beim Bison. Sein Vorderrand steht bei Bison fast senkrecht über dem vorderen Ausschnitt und fällt senk- recht nach dessen Hinterrand ab, beim Ur liegt der höchste Punkt des Dornfortsatzes weiter vorn und sein Vorderrand fällt allmählich nach vorn ab. Der Hinterrand des oberen Bogens zeigt beim Ur rechts und links der Mitte zwei kräftige, weit vorspringende Lappen, die mit Fig. 7. Bos primigenius. Fig.8. Bison bonasus. Fig. 9. DBison bison. Fig. ”—9. Atlanten von der Dorsalseite. ihrem Vorderende weit über den Oberrand der hinteren Gelenkfläche vorspringen und beim $ noch stärker entwickelt sind als bei dem 9. Bei Bison sind diese Lappen zwar auch vorhanden, aber mit der erwähnten Ausnahme (B. 5388) nur schwach entwickelt und bleiben jedenfalls mit ihrem Hinterrande weit vor dem Oberrand der hinteren Gelenkfläche. Bei dem Amerikaner sind sie übrigens kräftiger entwickelt als bei dem Europäer, aber lange nicht so stark als beim Ur. Sie zeigen hier zwischen sich einen tiefen Einschnitt, sind aber na ch außen nicht so stark abgegrenzt wie beim Ur, sondern nicht stärker wie beim Wisent. Als auffallend sei noch erwähnt, daß bei den beiden mir vorliegenden Uratlanten das Nervenloch für den Durchtritt des ersten Die Halswirbelsäule von Bos und Bison. 9 Halsnerven durch eine ziemlich breite Knochenbrücke in zwei Teile geteilt ist. Bei dem von Rütimeyer und von Möbius abgebildeten ist dagegen ein einheitliches Loch vorhanden, wie bei den meisten mir vorliegenden Bisonatlanten mit Ausnahme von B. 5389, der ebenfalls ein geteiltes besitzt. Die hintere Gelenkfläche scheint ziemlichen Schwankungen unterworfen zu sein. Diese gehen sogar soweit, daß die sonst einheit- liche Fläche am Wirbelkörper von B. 5389 durch eine 15 mm breite horizontale Lücke in zwei Teile geteilt ist, wohl schon eine Kümmer- erscheinung. Im allgemeinen scheint sie bei Bos im Verhältnis zum Wirbelkörper mehr von unten hinten nach vorn geneigt zu sein (in natürlicher Lage des Wirbels), als bei Bison. Doch ist es schwer, für diese mehr gefühlsmäßig geäußerte Ansicht eine bestimmte, durch Zahlen ausdrückbare Fassung zu gewinnen. In ihrer Form zeigt sie schon bei den beiden mir vorliegenden Wirbeln vom Ur Unterschiede. Bei dem 9 ist sie stark konkav und ihre Seiten springen nach vorn in scharfer Kante aus der Vorderfläche der Seitenflügel heraus. Bei dem & ist sie fast ganz eben und sie tritt an den Seiten kaum aus der Vorder- fläche der Flüge! heraus. Bei ihm setzt sich die Gelenkfläche noch in zwei Zipfeln auf die Vorderwand der Hypapophyse fort. Bei dem 9, wo die Hypapophyse einige Millimeter weiter zurücksteht, ist das nicht der Fall. Hiervon abgesehen sind die individuellen Variationen bei den beiden Uratlanten gering, wenn man von der erheblichen Größe und den kräftigeren Formen bei dem g absieht. Im allgemeinen scheint auch diese Gelenkfläche bei Bisen horizon.al, b.im Ur vertikal mehr ausgedehnt zu sein. Zum Schluß sei noch auf die schon von Rütimeyer hervorge- hobene Entwicklung der Flügel eingegangen. Ich finde darin im Ein- klang mit Tscherski große individuelle Schwankung‘n, aber im Gegensatz zu Rütimeyer keine Gattungsunterschiede. Bei dem abgebildeten Wisentatlas ist der Außenrand der Flügel schön gleich- mäßig gewölbt, bei dem abgebildeten Atlas der Urkuh weniger gewölbt, vor der Mitte sogar eingezogen. Aber bei dem Atlas des untersuchen Urstieres verläuft der Außenrand rechts in einer schwachen gleich- mäßigen Wölbung und nur links ist von der Einziehung eine Spur bemerkbar. Darin ähnelt er dem von Hay abgebildeten Atlas von Bison alleni, wo allerdings der rechte Rand eine schwache Einziehung zeigt und. der linke gerade verlöufs. Ebenso verläuft er bei B. 5388 gerade und bildet vorn sogar eine deutliche Ecke. Und bei B. 5383 » verlaufen sogar die beiden Ränder nach hinten zu gegeneinanaer, so daß de: Wirbel hinten schmaler ist als vorn. Die Extrems zeigen etwa der von mir und der von Nordmann abgebildete Atlas. Den Unterschied zwischen Bos und Bison in der Abrundung der hinteren Flügelwinkel, welchen Rütimeyer hervorhebt, kann ich nicht finden. Auch die von Rütimeyer beim Wisent beobachtete „tiefe und weite Rinne, welche sich direkt hinter dem Kopfgelenk von der oberen Gefäßöffnung in den sonst rauhen Flügelrand nach unten 7. Heft 10 Dr. Max Hilzheimer: windet‘“ und die er bei primigenius vermißt, scheint in ihrem Auf- treten sehr variabel zu sein. Von den sieben (einschl. der fossilen) von mir untersuchten Atlanten der Gattung Bisor finde ich sie nur einen fossilen (V, 1, Mus. Potsdam), außerdem bei dem von Nordmann abgebildeten; dagegen besitzen sie die beiden mir vor- liegenden Atlanten vom Ur und auch der von Möbius abgebildete, während sie nach Rütimeyer dem Ur fehlen soll. Es scheint also der Atlas sehr variabel zu sein. Und bei der Beurteilung fossiler Atlanten werden wir uns mehr an den Habitus, an die Summe von Merkmalen als an das eine oder das andere Merkmal halten müssen. Immerhin bleiben unter Berücksichtigung aller dieser Variationen als wichtigste konstante Unterschiede der senkrechte Abfall des Vorderrandes des vorderen Dornfortsatzes nach vorn bei Bison gegen den sehr stark geneigten des Ur und die andere Form des Wirbelkörpers, die beim Wisent kürzer und breiter ist als beim Ur und an der schmalsten Stelle eine in vertikaler Richtung gerundete Wand hat, während der Ur dort eine senkrechte, vielleicht sogar unten etwas vorspringende (in natürlicher Lage) hat, so daß die beiden sich hier schneidenden Linien der äußeren seitlichen Be- grenzung der Vorderfläche und der hinteren Flügelwand bei ihm eine scharfe Ecke bilden, im Gegensatz zum Wisent, wo eine solche Ecke nicht gebildet wird. und die andere Form des Vorderrandes der Unter- seite des Wirbelkörpers bezw. des Hinterrandes der vorderen Gelenk- fläche. 2. Epistropheus. Es lagen mir von Epistrophei des Urs nur der schon erwähnte des @ Skelettes der landwirtschaftlichen Hochschule vor. Ein zweiter im Besitz des Märkischen Museums besteht nur aus dem eigentlichen Wirbelkörper und dem Zahnfortsatz. Der obere Bogen fehlt völlig. Er stammt aus dem Rhein bei Worms. Bei seitlicher Ansicht des Epistropheus fällt zunächst die ver- schiedene Form des Zahnfortsatzes auf (Fig. 10 u. 11). Er erscheint beim Ur viel kräftiger und länger. Dies kommt daher, daß bei ihm am Öberrand ein dem Epistropheuskörper näher liegender, weniger stark absteigender Teil von einem stärker absteigenden, durch eine Ecke getrennten vorhanden ist. Beim Wisent da- gegen steigt der Oberrand gleichmäßig in gerader Linie ab und macht mehr einen löffelartigen Eindruck. Ausgenommen ist hier- “ von nur B. 5389, wo der Rand anfänglich ebenfalls mehr horizontal verläuft. Der Unterrand des Zahnfortsatzes tritt beim Wisent in gleichmäßigem Bogen aus der Gelenkfläche heraus und verläuft dann gerade. Beim Ur ist er geschweift und bildet mit der Gelenk- fläche fast eine scharfe Ecke. Infolge der Schweifung steigt der vordere Teil stärker an. Auch hierin ähnelt B. 5389 wieder mehr dem Ur. Schließlich, um den Zahnfortsatz gleich zu erledigen, hat sein Vorder- rand beim Ur in der Mitte eine tiefe Einbuchtung, an die sich eine Grube auf der Oberseite anschließt, zur Aufnahme des diesen Wirbel mit Die Halswirbelsäule von Bos und Bison. 11 dem Atlas verbindenden Bandes. Beim Wisent fehlt sie, so daß der Vorderrand gerade ist und keinen Ausschnitt trägt. Das ist das einzige stärker hervortretende Merkmal, das auf eine etwas anders gestaltete Verbindung des Kopfes mit den Wirbeln bei Bos und Bison schließen läßt. Ein wenig abweichend gebaut ist der Zahnfortsatz bei dem Dresdener B. 5389, bei dem er, von der Seite gesehen, die Formen wie sie sonst der Ur hat, zeigt. Beim Anblick von vorn dagegen gleicht auch er ganz den übrigen Bison-Epistrophei, namentlich auch in Bezug auf den geraden median nicht eingebuchteten Unterrand. Auch erscheint infolge der geschilderten Verhältnisse des Seiten- randes und da der Seitenrand niedriger ist, die Röhre des Zahnfortsatzes beim Anblick von vorn beim Wisent weit offener als beim Ur. Fig. 10. Bos primigenius. Fig. 11. Bison bonasus. Fig. 10—11. Epistropheus von der Seite gesehen. Die vordere Gelenkfläche, was man natürlich besonders gut beim Anblick von vorn sieht (Fig. 12—14), umgreift den Zahnfortsatz beim Wisent viel höher. Beim Ur setzt ihr Oberrand stets am Ober-rand des Zahnfortsatzes an, beim Wisent liegt ihr höchster Punkt weit höher. Das erlaubt natürlich eine starke Drehungsmöglichkeit des Atlas beim Wisent; beim Ur ist diese Drehungsmöglichkeit nicht nur infolge der weniger hohen vorderen Gelenkfläche und der stärkeren Wölbung beider Gelenkflächen geringer, sondern auch noch durch den mit seinen starken Lappen weiter zurückgreifenden Oberrand des Rückenmarkskanales des Atlas (vgl. $S. 8) stärker eingeschränkt. Ferner ist beim Bison die vordere Gelenkfläche seitlich weiter ausgedehnt als beim Ur. Bei letzterem ist ihre seitliche Begrenzungslinie halbkreisförmig abgerundet, bei ersterem stark nach der Seite fast eiförmig ausgedehnt. Bei B. 5389 ist sie entsprechend den Verhältnissen am Atlas unter dem Zahn- fortsatz in zwei Teile geteilt. 7. Heft 12 Dr. Max Hilzheimer: Kehren wir nun zur seitlichen Betrachtung zurück. Ein er- heblicher und sehr charakteristischer Unterschied liegt in der Aus- bildung der Querfortsätze.!) Beim Wisent sind sie länger, stehen zum Wirbelkörper in spitzem Winkel und reichen mit ihren hinteren Enden weit über die hintere Gelenkfläche nach rückwärts. Beim Ur sind sie kürzer, stehen annähernd senkrecht auf der Längs- Fig, 12. Bos primigenius. Fig. 13. Bison bonasus. Fig. 14. Bison bison, Fig. 12—14. Epistropheus von vorn. achse des Wirbelkörpers und reichen nicht soweit nach rückwärts wie die hintere Gelenkfläche. Obwohl die Querfortsätze in ihrer Länge sehr schwanken -und namentlich bei dem Dresdener B. 5383 sehr kurz sind, so bleibt doch ein ihre hinteren Endpunkte verbindender Stab hinter der Gelenkfläche, während umgekehrt bei den von mir untersuchten Ur-Epistrophei ein solcher Stab der hinteren Gelenk- 1, Vergl. S.43 Anm. Dıe Halswirbelsäule von Bos und Bison, 13 fläche aufliegen würde und das hintere Ende selbst des längsten Quer- fortsatzes vor ihm liegen würde. Ein ferneres wichtiges Unterscheidungs- merkmal ist die erheblich stärkere Entwicklung der Hypapophyse, auf die noch bei der Betrachtung von der Hinterseite zurückzukommen sein wird. Bei dem mir vorliegenden 2. Halswirbel des Ur ist sie übrigens nicht so mächtig entwickelt, wie beidem von Rütimeyer abgebildeten. Vielleicht liegt hier ein Geschlechtsunterschied vor. Die Zygapophysen sind beim Ur kräftiger entwickelt. Der Hinterrand der Seitenwand des Rückmarkkanales unterhalb der Zygapophyse ist beim Ur er- heblich kürzer und setzt weit getrennt von der hinteren Begrenzungs- linie des Querfortsatzes deutlich auf der Oberseite des Wirbels an (beim Anblick von hinten [Fig. 15 u. 16] besonders klar, aber auch bei der Ansicht von der Seite deutlich) und vor dem Hinterrand der hinteren Gelenkfläche an. Beim Wisent gehen beide Linien ohne Trennung inein- ander über, der Ansatzpunkt des Hinterrandes der Seitenwand des Rückenmarkskanals liegt mehr seitlich vom Wirbelkörper und mehr zurück nach dem Rand der Hinterfläche zu. Ducch diese Lage der Zyga- pophyse erscheint der 2. Halswirbel des Atlas beim Ur in seinen hinteren Teilen viel mehr gedrückt. Die Gelenkflächen der Zygapophysen schauen beim Ur abwärts, ihre Querachse verläuft horizontal. Beim Wisent steigt die Längsachse nach hinten viel stärker an als beim Ur und ihre Querachse ist nach hinten der Mittellinie des Wirbels genähert, so daß die Gelenkflächen nach außen schauen. Beim Wisent ist die Gelenkfläche allein auf den nach hinten zeigenden Teil der Zyga- pophyse beschränkt, beim Ur zieht sie sich viel weiter herab, etwa bis zur Mitte der den Rückenmarkskanal seitlich begrenzenden Wand, Außerdem sind beim Ur die auf den nach rückwärts gerichteten freien Teilen der Zygapophyse liegenden Gelenkflächen schwach konkav, so daß ihre medianen und unteren Ränder nach unten zeigen und scharf abgeschnitten aufhören. Beim Wisent sind diese Teile der Gelenkflächen in der äußeren Hälfte ebenfalls konkav, werden dann aber konvex, so daß sich der mediale und untere Rand namentlich in der unteren Hälfte rollenartig median umbiegt.” Die Gelenkfläche erscheint also beim Anblick von hinten doppelt gebogen beim Wisent, beim Ur einfach konkav (Fig. 15 u. 16. - Von hinten ist auch die größere Höhe der seitlich den Rückenmarkskana! begrenzenden Wand beim Wisent besonders sichtbar, bei welchem infolgedessen das Loch für das Rückenmark viel höher erscheint. Auf die Verschiedenheit eines in der Seitenwand über dem Wirbelkörper sich öffnenden Nervenloches möchte ich keinen Wert legen. Bei dem abgebildeten Wisentepistropheus ist es rechts und links verschieden, links über- haupt kaum vorhanden, bei anderen fehlt es ganz. Von den beiden Dresdenern ist es bei dem kleineren wohl entwickelt, fehlt dagegen bei dem größeren links ganz und ist rechts nur in der Größe eines Stecknadelkopfes vorhandenn. Bei dem abgebildeten Ur liegt es direkt auf der hinteren Kante der Seitenwand, bei dem aus Worms seitlich am Wirbelkörper, wenigstens 5mm vor der hinteren Kante der Seitenwand. Den wichtigsten Unterschied zwischen beiden aber 7. Heft 14 Dr. Max Hilzheimer: finde ich in der Ausbildung der hinteren Gelenkfläche des Wirbels (Fig. 15—17). Sie ist beim Ur viel tiefer ausgehöhlt als beim Wisent. Dies kommt von drei nach rückwärts gerichteten Vorsprüngen her, die beim Wisent weit schwächer ausgebildet sind. Der eine und wohl auffallendste, ist unpaar, liegt ventral und springt spornartig Fig. 15. Bos primigenius. Fig. 16. Bison bonasus. Fig. 17. Bison bison. Fig. 15—17. Epistropheus von hinten. nach rückwärts vor (Fig. 10 und 15). Dieses Merkmal finde ich nicht nur bei den beiden von mir untersuchten Ur-Epistrophei und auf Rütimeyers Abbildungen, sondern es ist sogar so konstant, daß es in voller Schärfe auch bei allen von mir untersuchten Haus- rindern, d. h. den gezähmten Nachkommen des Ur, ausgebildet ist. Um so verwunderlicher ist es, daß noch von keiner Seite darauf hingewiesen worden ist. Dieser Sporn wird dadurch’ gebildet, daß sich die Gelenk- Die Halswirbelsäule von Bos und Bison, 15 fläche auf die Oberseite der, wie schon erwähnt, sehr stark ent- wickelten Hypapophyse fortsetzt. Die beiden anderen Vorsprünge (Fig. 15) sind paarig, liegen rechts und links der Gelenkfläche und haben etwas unterhalb des Querfortsatzes ihre größte Ausdehnung nach rückwärts. Beim Wisent (Fig. 11 u. 16) ist der unpaare, ventrale Fortsatz auch vorhanden, aber er ist kurz, stumpf und zeigt nicht die spornartige Ausbildung wie beim Ur. Ebenso ist die Entwicklung der seitlichen paarigen Fortsätze beim Wisent kaum angedeutet. Ein fernerer Unterschied macht sich auch in der Form der Gelenkfläche bemerkbar. Beim Wisent ist die äußere Begrenzungslinie mehr der “Kreisform genähert und hat ihre größte Breite höher, etwa in der Höhe des Querfortsatzes. Beim Ur werden von den erwähnten drei am weitesten nach rückwärts vorspringenden Punkten drei Ecken gebildet, die Begrenzungslinie erscheint als Fünfeck und der größte Quer- durchmesser liegt tiefer, unterhalb des Querfortsatzes. Von den geschilderten Verhältnissen scheint es keine Ausnahme zu geben. Bei dieser Konstanz muß also gerade diesem Gelenk und seiner Ver- bindung mit dem folgenden Wirbel große Bedeutung zukommen. Der Sinn dieser Verschiedenheit in der hinteren Gelenkfläche in Ver- bindung mit der durch Übergreifen auf die Seiten des Rückenmarks- kanales nach vorn verlängerten Gelenkfläche der Zygapophyse kann nur der sein, daß bei der Vertikalbewegung des Epistropheus gegen den dritten Halswirbel beim Ur der Ausschlag ein größerer wird. Der durch Übergreifen auf die Hypapophyse nach hinten verlängerten Gelenkfläche entspricht auch ein verlängerter Gelenkkopf des 3. Wirbels (vgl. S.18, fig. 20 u.21). Hält man den 2. und 3. Wirbel in der Ruhelage so aneinander, daß die Gelenkflächen der Zygapophysen des 2. und die vorderen Zygapophysen des 3. Wirbels aufeinander passen und führt man den 2. Wirbel soweit nach oben, wie es die Gelenkflächen der Zyga- pophysen gestatten, so bleibt selbst bei dem stärksten Ausschlag der Kopf des 3. Halswirbels noch vollständig von der hinteren Gelenkfläche - umschlossen, weil sie sowohl ventral, wie seitlich durch die geschilderten Seitenteile nach hinten verlängert ist. Bei dieser Bewegung wird die Gelenkfläche der Zygapophyse des 2. Halswirbels soweit nach rück- wärts geführt, daß sie mit ihrem Hinterrand mindestens 5 mm (in Wirkliehbeit, d. h. im Fleisch, mag der Ausschlag etwas geringer sein) über den Hinterrand der vorderen Zygapophyse des 3. Halswirbels hinausragt. Sie gleitet dabei bis an das vordere Ende der Gelenk- fläche der Zygapophyse desEpistropheus, so daß nun klar wird, warum diese nach vorn verlängert ist, indem sie sich auf die Seitenwand des Rückenmarkkanales ausdehnt. Während sich am Skelett diese Gleitbewegung leicht ausführen läßt, ist eine Seitwärtsbewegung in horizontaler- Richtung schwer und nur in beschränktem Maße, eine Drehbewegung garnicht ausführbar. | Anders ist die Bewegungsmöglichkeit beim Wisent. Die ge- schilderte Gleitbewegung in der Längsrichtung des Wirbels ist über- haupt kaum möglich. Führt man sie gewaltsam aus, so springt der Unterrand des Gelenkkopfes des 3. Halswirbels erheblich aus der 7. Heft 16 Dr. Max Hilzheimer: vom Epistropheus gebildeten Gelenkpfanne heraus. Dagegen ist beim Wisent eine Bewegung von rechts nach links in vertikaler Richtung leicht ausführbar, da die Gelenkfläche der vorderen Zygapophyse des 3. Halswirbels einen Fortsatz nach der Mittellinie des Wirbels zu auf den Oberrand des Rückenmarkskanals hat, der dem Ur fehlt, der aber dem rollenartig nach der Mitte zu gelegenen Unterrand des Ge- lenkes der Zygapophyse des Epistropheus entspricht. Beim B. bison machen sich gegenüber dem Wisent im Bau des Epistropheus einige Unterschiede bemerkbar. Beim Anblick von vorn (Fig. 14) setzt sich die vordere Gelenkfläche nach oben in breiter. nach hinten abfallender Fläche bis zum oberen Dornfortsatz allmählich fort, d.h. sie springt seitlich nicht so scharf vor. Der Querfortsatz ist nicht so lang und am hinteren Ende infolge eines Ausschnittes in zwei Teile geteilt. Beim Anblick von hinten ist diese Gabelung zwar nicht so gut sichtbar, wie von der Seite, immerhin läßt auch diese Ansicht (Fig. 16 u. 17) den Unterschied erkennen. Die Seitenwand des Rückenmarkskanales und die Querfortsätze entspringen ganz hinten von der hinteren Gelenkfläche wie beim Wisent. Ihre Basen sind aber deutlich weit von einander getrennt, wie beim Ur, indem die Seitenwand des Rückenmarkskanals, wie besonders beim Anblick von hinten deutlich wird, auf dem Wirbelkörper ansetzt. Die Basis der Querfortsätze aber setzt weit unterhalb von dieser Ursprungsstelle getrennt am Wirbelkörper an. Dazu kommt, daß die Seitenwand des Rückenmarkskanals niedrig ist, wie beim Ur. Die Gelenkflächen der Zygapophysen stehen weit mehr horizontal als beim Wisent indem sich der obere Teil stärker überbiegt. Sie verlaufen parallel und sind nicht nach hinten genähert, wie bei jenem. Sie sind der Hauptsache nach konkav mit nur geringer rollenartiger Umbiegung des unteren Teiles. Im übrigen sind am vorliegenden Exemplar des B. bison beide Gelenkflächen etwas verschieden entwickelt, indem rechts der untere Teil deutlich abgesetzt ist, und die Gelenkfläche sich weiter nach unten erstreckt. Die andere Stellung und die größere Ausdehnung der Gelenk- flächen scheint eine größere Beweglichkeit zwischen Epistropheus und drittem Halswirbel anzudeuten, sowohl in vertikaler wie in horizon- taler Richtung als bei Bison bonasus, zumal der Gelenkkopf des dritten Wirbels bei B. bison viel schmaler (vergl. 8.18, Fig. 21 u. 22) ist. An der hinteren Gelenkfläche fehlt der beim Wisent schon schwache unpaare ventrale hintere Fortsatz ganz. Die Hypapophyse geht nicht ganz so weit nach hinten, als die Gelenkfläche, die rückwärts um etwa 2 mm über sie hinaustritt. Die Gelenkfläche erscheint so völlig kreis- förmig. (Der sonst sehr ähnliche Epistropheus von Megaceros ist am schärfsten von dem der Boviden unterschieden durch den Besitz eines äußeren Arterienkanales, der wie bei allen Hirschen die Basis der Querfortsätze durchbohrt. Der obere Rand des Dornfortsatzes fällt nicht wie bei Bos und Bison in gerader Linie von vorn nach Die Halswirbelsäule von Bos und Bison. 17 hinten ab, sondern ist bogenförmig gekrümmt. Er teilt sich an der Basis wie beim Pferd in zwei lange nach hinten verlaufende Knochen- kämme. Auch die Röhre des Zahnfortsatzes ist anders gestaltet, schwächer und mehr geschlossen. Ihr Vorderrand ist ganz. Eine Bandgrube fehlt.) 3. Die dritten bis fünften Halswirbel, Die folgenden drei Wirbel, d.h. Halswirbel 3—5 können wohl zusammen behandelt werden. Hier liegen mir ebenso wie beim 6. Hals- wirbel für den Ur beide Geschlechter vor, so daß eventuelle sexuelle Unterschiede festgestellt werden können. Als ein für diese drei Wirbel gemeinsam geliender sehr charakteristischer Unterschied ist hervor- zuheben, daß bei Bison die hintere und vordere Zygapophyse durch eine tiefe, scharf abgesetzte Einbuchtung getrennt sind; d.h. daß die beide verbindende Knochenlamelle in der Mitte tief eingebuchtet ist Fig. 18. Bos primigenius Q. Fig. 19. Bison bison. Fig.18 u. 19. Halswirbel 3 von hinten, (Fig. 26—33). Beim Ur besteht eine solche Trennung nicht, beide sind durch eine höchstens schwach eingebuchtete Knochenlamelle verbunden. Dazu kommt am Halswirbel 3, daß sich die zwischen den 4 Zygapophysen befindliche Knochenplatte beim Ur nach vorn stark verjüngt, während sie bei, Bison abgesehen von dem erwähnten Ausschnitt mehr quadratisch jedenfalls nach vorn nicht verjüngt erscheint. Bei Bison ist der Vorder- und Außenrand der vorderen Zygapophyse dick, beim Ur an sämtlichen in Rede stehenden Wirbeln dünn (Fig. 20—25). Für die Wirbel 3 und 4 bleibt als wichtigster Unterschied die starke Hypapophyse beim Ur (Fig. 18) bestehen, auf deren Oberfläche sich die hintere Gelenkfläche des Wirbels fort- setzt, ebenso wie die schon beim Epistropheus hervorgehobene flügel- artige Ausdehnung der oberen Seitenwandung der hinteren Gelenk- fläche nach hinten und die andere Form der Gelenkfläche. Diese Unterschiede nehmen von Wirbel zu Wirbel an Schärfe ab, bis zum Archiv für Naturgeschichte 1921. A. 7 2 7- Heft 18 Dr. Max Hilzheimer: 5. Wirbel, wo sie ganz verschwunden sind und auch die Hypapophyse beim Ur nicht mehr an der Gelenkbildung teilnimmt. Auch beim Bison hat die hintere Gelenkfläche der Wirbel 3 und 4, besonders 4 einen unteren kleinen sehr schwachen Fortsatz nach hinten (Fig. 19), aber dieser liegt nicht auf der Hypapophyse, sondern überragt sie. Ferner ist darauf hinzuweisen, daß sich bei Bison die hintere Gelenkpfanne von Wirbel zu Wirbel mehr vertieft, besonders bei Fie.20. Bos primigenius. Fig. 21. Bison bonasns Fig.22. Bison bison. Fig. 20—22. Halswirbel 3 von vorn. Wirbel 5 außerordentlich tief ist und daß sich paarige Seitenflügel entwickeln und besonders gut ausgebildet sind bei Wirbel 5 mit der sehr vertieften hinteren Gelenkpfanne. Dieser Wirbel entbehrt gänzlich des unteren Fortsatzes der Gelenkfläche bei Wisent wie bei Ur. Bestehen bleiben die schon bei der Beschreibung des Ur erwähnten Unterschiede in der Gelenkbildung der hinteren Zygapophysen (Fig. 18 u. 19), die beim Ur konkav sind mit scharf abgeschnittenem medialen Die Halswirbelsäule von Bos und Bison. 19 und unteren Rand, während sie beim Wisent im unteren Teil konvex sind und sich fder untere Rand bezw. der untere Teil des medialen Randes rollenartig umbiegt. Auch ist die Gelenkfläche selbst etwas unterschieden (Fig. 26—33), doch ist deren Form schwer beschreibbar. Wichtig namentlich in Fig.23,. Bos primigenius. Fig. 24. PBison bonasus. Fig.25. Bison bison. Fig. 23—25. Halswirbel 4 von vorn, Hinsicht. auf die Bewegungsmöglichkeit scheint mir zu sein, daß beim Ur die Gelenkfläche in vertikaler Richtung stark in die Länge gezogen ist, viel mehr als beim Wisent, und daß sie beim 3. und 4. Wirbel auf der vertikalen Wand, die den Rückenmarkskanal seitlich begrenzt, beim Ur viel weiter herabreicht als beim Wisent. Beim 5. Wirbel (Fig, 31—33) reicht sie zwar-beim Wisent ebenso- weit herab als beim Ur, hat aber trotzdem eine ganz andere Gestalt. Beim Ur erscheint sie länger als beim Wisent und einheitlich. Beim Wisent erscheint sie auf der Seitenwand des Rückenmarkskanales 28 7. Weit 20 Dr. Max Hilzheimer: lappenartig abgesetzt. Dies kommt wohl daher, weil der Unterrand der Gelenkfläche im rechten Winkel mit dem Hinterrand der Seiten- wand des Rückenmarkskanals nach hinten und etwas nach innen springt. Eben’ dieser vorspringende und dem Ur fehlende Teil ist der nach der Mitte des Wirbels zu rollenartig entwickelte, von dem schon die Rede war. Beim Anblick von vorn liegt bei den in Rede stehenden Wirbeln der wichtigste Unterschied in der Gestalt der Gelenkköpfe (Fig. 20 —25). Beim Wisent erscheint der Gelenkkopf verhältnismäßig kurz, annähernd dreieckig, da die unpaarigen unteren Ecken nur schwach entwickelt sind und der Kopf namentlich nach oben stark verbreitert ist; beim Ur erscheint er dagegen lang und schlank, infolge einer schwachen Einziehung in der Mitte und weil die Seiten eine ganze zeitlang fast parallel verlaufen, obwohl sie sich auch nach unten, wenn auch sehr schwach einander nähern, beinahe Fig. 26. Bison bonasus. Fig.27. Bison bison. Fig.26 u. 27. Halswirbel 3 von der Seite, fünfeckig. ohne merkliche Verbreiterung nach oben. Die beiden Geschlechter beim Ur zeigen in der Ausbildung der Gelenkköpfe keine Unterschiede. Nur sind sie beim $, wie überhaupt die ganzen Wirbel, kräftiger, namentlich wohl auch länger und die paarigen unteren Ecken des Fünfecks sind beim 3 etwas deutlicher ausgeprägt. Die Gelenkflächen der vorderen Zygapophyse zeigen beim Wisent im Einklang mit der geschilderten Umbiegung des Randes einen medialen Fortsatz auf die Oberwand des oberen Bogens, der sich bei Wirbel 5 bis an die Wurzel des oberen Dornfortsatzes erstreckt. Beim Ur fehlt er gänzlich. Was die Bewegungsmöglichkeit anbelangt, so ergibt sich in Einklang mit dem schon bei Behandlung des Epistropheus gesagten beim Ur eine stärkere Bewegungsfähigkeit von oben nach unten, beim Wisent von rechts nach links Außerdem scheint durch die Art, wie die Gelenkflächen der vorderen Zygapohyse mit der der betreffenden hinteren Zygapophyse Die Halswirbelsäule von Bos und Bison. 2ı in einander verzinkt sind, die Wirbelsäule beim Wisent viel mehr Stabilität zu besitzen. Es ist nämlich beim Wisent, wie schon gesagt, der obere Teil der Gelenkfläche der hinteren Zygapophyse konkav, der untere konvex. Bei der Gelenkfläche der vorderen Zygapophyse ist das umgekehrte der Fall, so daß beide fest ineinand«r gr: ifen. Beim Ur sind beide Gelenkflächen annähernd eben, so daß sie nicht so stark ineinander verfestigt sind. Übrigens ist bei Ur und Wisent auch die Stellung der Gelenkflächen der vorderen und hinteren Zyga- pophyse verschieden, indem sie, wie wir dies schon bei den Epistrophei sahen, beim Wisent mehr aufgerichtet sind. Auch dies verbürgt bei letzteren eine stärkere Befestigung der Wirbel untereinander. Bei Halswirbel 3 und 4 machen sich wichtige Unterschiede in der Form und gegenseitigem Verhalten von oberer und unterer Lamelle der Seitenfortsätze (Erklärung dieser Ausdrücke s. S. 42/43) bemerkbar (Fig. 13—30). Am 3. Wirbel setzt beim Wisent die obere Lamelle hinten hoch an, unmittelbar an der Basis der Außenwand des Arterien- kanales. Ihre Oberfläche fällt, von dort schräg nach vorn ab und geht allmählich in die ein wenig steiler gestellte untere Lamelle über. Diese ist hier gewissermaßen nur ein kleiner Anhang am vorderen Ende der oberen Lamelle. Namentlich nach der Seite ragt die obere Lamelle frei in die Luft, so daß besonders etwa drei Viertel ihres Unterrandes frei sind (Fig. 21). Am 3. Halswirbel des Ur dagegen bilden beide Lamellen gewissermaßen beim Anblick von der Seite eine einheitliche Knochenwand, da sie ihrer ganzen Länge nach vereinigt sind (Fig. 20), so daß die obere nicht wie beim Wisent mit ihrem äußeren Ende frei in die Luft ragt. Sie bilden beide eine gemeinsame Knochenmasse, deren einzelne Bestandteile jedoch daran zu erkennen sind, daß beide infolge anderer Lage ihrer Oberflächen einen wenig stumpfen Winkel miteinander bilden und in einer scharf vorspringenden Kante aneinander stoßen. Diese Kante ist als Vorder- rand der oberen Lamelle aufzufassen, deren Oberfläche nämlich an- nähernd horizontal verläuft. Da ihr Hinterrand tiefer am Wirbel als beim Wisent, d.h. weit unterhalb der Basis der Seitenwand des Arterienkanales ansetzt. Mit anderen Worten, eine Differenzierung in obere und untere Lamelle (vgl. S. 43) ist noch nicht völlig ein- getreten, sondern erst in Bildung begriffen. Am 4. Halswirbel des Ur ändert sich diese Bildung etwas, indem die Kante, welche den Vorderrand der oberen Lamelle bildet, soweit vorspringt, daß die untere Lamelle gewissermaßen in der Mitte der oberen Lamelle ansetzt (Fig. 23 u. 28). Der Hinterrand der unteren Lamelle nimmt also die ganze Länge der Mitte der Unterseite der unteren Lamelle ein, von der also kein Teil in die Luft ragt. Außer- dem zieht von der Unterseite der unteren Lamelle, also dort, wo sich ihr Unterrand zur oberen Lamelle umbiegt, in der Verlängerung des vorderen Teiles des Unterrandes parallel mit dem durch die Hypa- pophyse gebildeten Kiel des Wirbels eine Knochenleiste bis zum Hinterrand des Wirbels,. Der Hinterrand der unteren Lamelle setzt 7. Heft 23 Dr. Max Hilzbeimer: übrigens im Gegensatz zum 3. Wirbel beim $ des Ur beim 3 nicht etwa in einer Höhe mit der Basis der Außenwand des Arterienkanales ein, offenbar weil dieser an Höhe zugenommen hat. Am 4. Halswirbel des Wisent (Fig. 24 u. 29) ist die untere Lamelle anders entwickelt. Sie ist viel kräftiger länger und erstreckt sich weiter nach vorn. Mit ihrem Hinterrand setzt sie zwar ebenfalls wie beim Ur etwa in der Mitte der Breite an die Unterfläche der oberen Lamelle an, läßt aber deren ganze äußere Hälfte frei, die somit seitlich frei in die Luft ragt. Auf der Unterseite des Wirbels ist eine vom vorderen Teil der oberen Lamelle nach hinten ziehende Leiste, die beim Ur so stark entwickelt war, kaum angedeutet. Auch hier mache ich wieder darauf aufmerksam, daß der mir vorliegende 4. Halswirbel von B. europaeus genau mit dem von Tscherski abgebildeten über- einstimmt. Dr 28. Bos primigenius.' Fig. 29, Bison bonasus. Fig. 30. B’son bison, 5 1 J 5 Fig, 28--30. Halswirbel 4 von der Seite. } Als allgemein für alle Wirbel gültig sei noch hervorgehoben, daß die Foramina transversaria beim Ur stets erheblich weiter sind als beiden gleichen Halswirbeln des Wisent und daß die Zahl eines Halswirbels an der Stellung der Foramina zum Rückenmarkskanal und zu der oberen Lamelle erkannt werden kann. Am 3. Halswirbel liegt ihr Ober- rand, von der Rückseite des Wirbels gesehen (Fig. 18 u. 19), über dem Unterrand des Rückenmarkskanales, am 4. Halswirbel liegt er mit ihm in gleicher Höhe. Aber die Foramina transversaria liegen noch vollkommen über der oberen Lamelle. Am 5. Halswirbel liegt der Oberrand der F. transversaria unter dem Unterrand des Rückenmark- kanales, ihr Unterrand unter dem ÖOberrand der oberen Lamelle, die etwa in der Mitte der Höhe ihrer Seitenwand liegt. Beim 6. Hals- wirbel sind sie noch weiter herabgestiegen. Jetzt liegt ihr Oberrand etwa in einer Höhe mit dem Oberrand der oberen Lamelle. Die Halswirbelsäule von Bos und Bison. 23 . Beim Anblick von der Seite ist, abgesehen von der starken Hypapophyse beim Ur und der anderen Stellung und Form der Seiten- fortsätze und der Gelenkfläche der Zygapophyse, die äußere Seiten- wand des Kanals für die Halsarterie bei Bos und Wisent auffällig verschieden (Fig. 26—33). Sie ist namentlich bei den 3. und 4. Wirbeln bei Bos erheblich schmaler. Ihr Hinterrand liegt weit vor der hinteren Gelenkfläche. Ihr Vorderrand dagegen liegt bei Bos mehr vorn und gestattet von der Seite keinen Einblick in das Foramen transversarium, während bei Bison ein solcher möglich ist. Auch ist der Vorderrand beim Ur gerad. sogar ein wenig konvex (9), höchstens ganz schwach konkav ($), beim Wisent dagegen tief halbmondförmig ausgeschnitten, also stark konkav. Dieser Unterschied ist namentlich am 4. Halswirbel sehr aus- Fig. 31. Bos primigenius. Fig. 32. Bison bonasus. Fig. 33. Bison bison. Fig. 31—33. Halswirbel 5 von der Seite, gesprochen. Entsprechend dem weiter vorn liegenden Hinterrand der Seitenwand der Halsschlagaderkanals liegt auch die obere Lamelle beim Ur weiter vorn, sie ist gleichzeitig kürzer und steht mehr senk- recht auf der Längsachse des Wirbels, beim Wisent ist sie länger und mehr nach hinten geneigt. Der 5. Halswirbel (Fig. 31—33) ist bei Bison und Bos außerordent- lich ähnlich. Die Ähnlichkeit ist so groß, daß eine sichere Unterscheidung zumal bei unvollständigerhaltenen fossilen Stücken nicht immer möglich sein dürfte. Die sonst so charakteristischen hinteren Gelenkflächen sind dem Umriß nach ziemlich gleich. Es fehlt beiden Untergattungen der mediane Fortsatz. Die paarigen Seitenflügel sind bei Bison bonasus mindestens so stark entwickelt wie beim Ur. Die ganze Gelenkfläche ist sogar beim Wisent stärker vertieft. Der Unterschied in Form und Stellung der Gelenkflächen der hinteren Zygapophysen bleibt bestehen. Sie sind beim Wisent mehr aufgerichtet und liegen beim Ur mehr horizontal, sind beim Ur annähernd eben, schwach konkav, beim Wisent 7. Heli 24 Dr. Max Hilzheimer: konvex mit rollenartiger Umbiegung des unteren Teiles des medialen » Randes. Beim Wisent greifen sie mit einem lappenartig abgesetzten Fortsatz tief auf die Seiten des Rückenmarkskanales über, ebenso tief wie beim Ur, wo dieser Teil gegen die sonstige Gelenkfläche nicht abgesetzt erscheint. Der rollenartigen Umbiegung des medialen Randes der hinteren Zygapophysen entsprechend, erstrecken sich die vorderen Zygapophysen beim Wisent auch auf die Wurzel des oberen Dornfortsatzes, d.h. auf den zum oberen Dornfortsatz auf- steigenden Teil des oberen Bogens. Beim Ur reichen sie medial nicht so weit. Bei seitlicher Ansicht des 5. Wirbels ist zunächst hervor- zuheben, daß beide Lamellen, abgesehen von einer kurzen Ver- bindungswand vorn, vollständig getrennt sind, sowohl beim Wisent als beim Ur. Die bei den vorhergehenden Wirbeln schon erwähnte Leiste auf der Unterseite des Wirbels wird zum Unterrand der unteren Lamelle in ihrem rückwärtigen Teile. Diese zieht somit vollständig frei unter der oberen Lamelle durch bis zur hinteren Gelenk- fläche. Die untere Lamelle ist beim Wisent höher und plumper. Abgesehen von der schon erwähnten und für alle in Rede stehenden Wirbel charakteristischen scharfen und tiefen Einbuchtung zwischen vorderer und hinterer Zygapophyse, vermag ich einen Unterschied zwischen Wisent und Ur beim 5. Halswirbel in seitlicher Ansicht nicht zu entdecken. Bei der Vorderansicht ist wieder der Grundriß des Gelenkkopfes für beide Arten sehr charakteristisch unterschieden. Die dreieckige Form des Wisents mit der starken Verbreiterung nach oben bleibt auch hier erhalten. Der Urwirbel ist hier nach unten mehr abgerundet, in eine weniger lange Spitze ausgezogen, als es bei den vorhergehenden Wirbeln der Fall ist. In dieser Ansicht macht sich bei den Geschlechtern auch ein Unterschied insofern bemerkbar, als beim Urstier die unter der vorderen Zygapophyse liegende Seitengegend des Rückenmarkskanales erheblich kräftiger und breiter ist als bei der Kuh. Bei dieser.ist sie nicht nur schmaler, sondern auch ihr Außen- rand tritt als leistenartige Kante hervor. Vom Ur liegen ja nun interessanterweise 3.—.5 Halswirbel so- wohl von einem $ wie von einem ® vor, worauf einigemal in den vor- stehenden Ausführungen Bezug genommen wurde. Abgesehen von den dabei erwähnten geringen Unterschieden bestehen weitere Formen- unterschiede nicht. Nur sind die Halswirbel des $ durchgehends er- heblich stärker, wie aus der Maßtabelle entnommen werden mag. Damit hängt vielleicht auch ein noch nicht erwähnter Unterschied zwischen beiden Wirbeln zusammen: Beim Urstier zieht sich nämlich hinter der vorderen Verbindung zwischen oberer und unterer Lamelle, gewissermaßen als Stütze für die obere Lamelle von ihr noch eine zweite Knochenleiste wie ein Strebepfeiler an der Seite des Wirbels zur Para- pophyse herab. Unterschiede in der Form und Wölbung des vorderen Gelenk- kopfes, die auf eine unterschiedliche Verbindung der Wirbel deuten, sind natürlich bei allen Wirbeln vorhanden, aber sehr schwer be- schreibbar. Im allgemeinen scheint mir beim Wisent der Gelenkkopf Die Halswirbelsäule von Bos und Bison. 35 in seitlicher Richtung, beim Ur in genau vertikaler Richtung stärker gewölbt zu sein. Das letztere ist besonders beim 5. Halswirbel der Fall. Ferner scheint beim 3. Halswirbel der Kopf anders angesetzt zu sein. Er ist mehr nach unten hinten geneigt. Infolgedessen steht der Epistropheus in der Ruhelage, d.h. wenn die Hinterränder der Gelenk- flächen der Zygapophysen sich decken, mehr aufrecht, bildet einen Winkel mit dem 3. Halswirbel, während er beim Ur mehr in dessen gerader Verlängerung liegt. In noch schwächerem nach hinten ab- . nehmendem Maße scheint das bei den folgenden Wirbeln auch der Fall zu sein. Hier springt aber, was man besonders gut im Profil sieht, beim Ur der obere Teil des Gelenkkopfes stärker zurück. Die Halswirb2l 3—5 des B.bison unterscheiden sich von denen des B.bonasus hauptsächlich durch größere Schmalheit des vorderen Gelenk- kopfes (Fig. 19, 22, 25), der dadurch eine gewisse Ähnlichkeit mit dem des Urs bekommt, aber infolge Fehlens der paarigen unteren Ecken drei- eckig erscheint, mit sehr lang ausgezogener unpaarer unterer Spitze. Ferner sind bei Wirbel 3 und 4 die seitlichen Fortsätze bei B. bison anders entwickelt. Außerdem stehen bei B.bison an sämtlichen Wirbeln die Gelenkköpfe zum Wirbelkörper höher, indem der vordere ansteigende Teil der Oberfläche des Körpers, d.h. die Unterwand des Rückenmarkkanales bei ihnen steiler ansteigt (Fig. 27, 30, 33). Die hintere Gelenkpfanne der Wirbel 3 und 4 entbehrt des unteren Fortsatzes. Beim 3. Halswirbel (Fig. 26, 27) liegen beide Lamellen nicht wie beim Wisent in einer Ebene, sondern die untere liegt z. T. unter der oberen; sie setzt mit ihrem Unterrand an dem Hinterrand der oberen an und ist nur vorn durch eine sehr schmale Knochen brücke mit ihr verbunden, die also ganz frei nach der Seite hinausragt (Fig. 21., 22). Es erscheint daher beim Anblick von hinten (Fig. 19) ein an der Basis einheitlicher Querfortsatz, der sich nach dem Ende zu in zwei Äste gabelt. Da ein von Tscherski abgebildeter dritter Halswirbel des amerikanischen Bison die gleiche Ausbildung dieser Fortsätze zeigt, so wird dadurch die Konstanz dieses Merkmals bewiesen. Beim 4. Wirbel ist das noch stärker ausgesprochen, indem hier bei B. bison der Unterrand der unteren Lamelle frei unter der oberen durchläuft und selbstständig am hinteren Ende des Wirbels ansetzt (Fig. 29). Das macht im Verein mit dem hinteren gegabelten Querfortsatz des Epistropheus (vergl. $.18) eine andere Anordnung der Muskeln und Bänder wahrscheinlich als beim Wisent, und wohl auch eine andere Bewegung des Kopfes. Es wäre sehr interessant, an frischen Exemplaren die Mechanık der Bewegung des Halses und Kopfes von Wisent und Bison miteinander zu vergleichen, ebenso den Verlauf der Muskeln und Bänder. Bei sämtlichen in Rede stehenden Halswirbeln sind außerdem die queren Fortsätze und die den Canalis transversarius nach außen abschließende Wand erheblich breiter als beim Wisent. Namentlich durch letzteren Charakter erhalten die Wirbel des amerikanischen Bison etwas plumpes. Am 5. Halswirbel liegt neben dem schlankeren 7. Heft 26 Dr. Max Hilzheimer: Gelenkkopf hierin, besonders in der Breite der queren Fortsätze, namentlich im hinteren Teil der oberen Lamelle und ihrer mit der Breite verbundenen Kürze der einzige auch so noch sehr geringe Unterschied. Ein weiterer schwacher Unterschied liegt in der Aus- bildung der Gelenkflächen der hinteren Zygapophysen.- Eine aller- dings schwache Konkavität der oberen Hälfte ist bei B. bonasus - ausgebildet, während sie bei B. bison fast ganz eben ist ‚Fig. 26—33). Auch greifen die Gelenkflächen bei B. bonasus mehr auf die Seiten- wand des Rückenmarkkanales über als beim Wisent. Bei B. bison ist der Unterrand der unteren Lamelle im Gegensatz zu Ur und Wisent, wo er konkav ist, schwach: konvex. Er setzt also weiter hinten am Wirbel an und wendet sich sofort nach unten. Sämtliche Halswirbel des B. bison haben zwischen vorderer und hinterer Zygapophyse genau den gleichen starken Einschnitt, wie wir ihn schon bei B. bonasi's kennen lernten. 4. Der 6. Halswirbel. Der 6. afairbel unterscheidet sich ganz allgemein von den vorhergehenden sehr wesentlich. Ihm fehlt der bei den vier vorher- gehenden auf der Unterseite von der Hypapophyse gebildete Kiel, sodaß die Unterseite ganz eben erscheint Fig. 37”—39). Ferner ist die untere Lamelle ganz anders gebildet. Sie erstreckt sich nicht wie bei den vorhergehenden Wirbeln als nach vorn verbreiterte Knochenspange nach vorn, sondern steigt senkrecht vom Wirbelkörper abwärts, etwa in gleicher Breite wie dieser sich mäßig nach unten verbreiternd (Fig. 34—36). Auch hierin sind sich die Wirbel bei Wisent und Ur sehr ähnlich, so ähnlich, daß es vielfach bei verletzten Wirbeln kaum möglich sein wird, sie mit Sicherheit der einen oder anderen Art zuzuschreiben. Selbst die bei den bisherigen Wirbeln für Bison so charakteristische Einbuchtung zwischen den Zygapophysen büßt am 6. Halswirbel an Schärfe der Unterscheidung ein, da sie, wenn auch erheblich schwächer als bei Bison, beim Ur ebenfalls vorhanden ist. Die Form der Gelenkköpfe behält ihren Unter- schied bei, doch ist er dadurch stark verwischt, daß er sich bei der Ur- kuh nach oben verbreitert. Und es besteht zwischen dem der Urkuh und dem des Wisent kaum noch ein Unterschied. Bei seitlicher Ansicht erscheint allerdings der Kopf beim Ur stärker im oberen Teil gewölbt, weil die Profillinie auch nach oben zurück- gebogen ist, was beim Wisent nicht der Fall ist. Dies tritt hier noch mehr hervor als beim 5. Halswirbel. Dagegen scheint in horizontaler Richtung die Wölbung bei beiden gleich zu sein. Sie ist überdies beim Urstier wohl schwächer als bei der Urkuh. Der Breitendurchmesser der Außenwand des Arterienkanales und ihr Vorder- und Hinterrand zeigen keine Unterschiede mehr. Auf der Vorderseite des Wirbels bleibt bei der Außenwand des Rückenmarkskanales der Geschlechts- unterschied erhalten, wie bei Wirbel 5 in Hinsicht auf Bildung einer Außenkante bei der Urkuh. Ein Artunterschied gegen den Wisent be- Die Halswirbelsäule von Bos und Bison. 27 steht bei gleichem Geschlecht nicht. Auch in der Form des Unter- randes der unteren Lamelle kann ein Geschlechtsunterschied, aber kein Artunterschied gefunden werden. Es ist die untere Lamelle beim Wisent und dem Urstier gerade, bei der Urkuh stark konvex gekrümmt. Einen ferneren wichtigen Unterschied zeigen aber die Gelenkflächen der Zygapophysen. Die vordere hat beim Wisent im Einklang mit dem bisher Geschilderten nach der Mittellinie bis zur Wurzel des Dornfortsatzes einen Fortsatz, welcher dem Ur fehlt. Fig. 36. Bison bison. Fig. 35. Bison bonasus. Fig. 34 Bos primigenius 5. Fig. 34—36. Halswirbel 6 von der Seite. Der Hinterrand des oberen Dornfortsatzes ist beim Ur in charakteristischer Weise halbmondförmig nach vorn gekrümmt, bei der Untergattung Bison ist er fast gerade. Auch am Vorderrande ist beim Ur diese Krümmung bemerkbar, so daß bei ihm der ganze Dorn- fortsatz nach vorn gebogen ist (Fig. 34), bei der Untergattung Bison dagegen gerade aufsteigt (Fig. 34— 35). Höchstens ist er beim Wisent im ganzen nach vorn geneigt. Allerdings ist zu bemerken, daß die halbmondförmige Krümmung und Vorwärtsbiegung bei dem® des Urs be- deutend schwächer ist als beim $. Hierin scheint mir ein wichtiger Geschlechtsuntreschied bei Boszu bestehen, dessen Konstanz dadurch er- wiesen wird, daß auch beim Hausrind die oberen Dornfortsätze bei Kuh und Stier in ähnlicher Weise verschieden sind. Ferner steht beim Ur die vordere Zygapophyse mehr horizontal als beim Bison. Beim Anblick von vorn (Fig. 37—39) bildet ihre Außenwand, beim Ur kann man fast sagen untere Wand, einen deutlichen Winkel mit den Außenseiten des Wirbels. Beim Bison stehen die vorderen Zyga- pophysen mehr vertikal und ihr Außenrand liegt mehr in der Ver- längerung der Seitenwand des Wirbels. Die Gelenkfläche der Zygapophysen hat beim Wisent wieder die schon bekannte dem Ur T. Deft 28 Dr. Max Hilzheimer: fehlende rollenartige Umbiegung des vorspringenden unteren Randes. Sie hat ferner einen Fortsatz, der sich vorwärts und abwärts auf die Seitenwand des Rückenmarkskanals viel weiter erstreckt als beim Ur. Sie reicht beim Wisent über die Mitte der Wand hinaus, während sie bei der Urkuh nur auf die oberen Teile der Seitenwand übergeht, beim Urstier allerdings bis zur Mitte der Seitenwand reicht. Damit im Einklang steht, daß die Gelenkpfanne des Wirbelkörpars beim Wisent viel stärker vertieft ist und namentlich zwei vom Hinter- rand der Parapophyse gebildete weit nach hinten ragende seitliche Vorsprünge besitzt. Die schon beim 5. Halswirbel hervorgehobene Vertiefung hat hier also noch weiter zugenommen. Fig. 37. Bos primigenius &._ Fig.38. Bison bonasus. Fig. 39. Bison bison. Fig. 37—39. Halswirbel 6 von vorn. Wir haben hier beim Wisent mithin ganz ähnliche Verhältnisse wie am Epistropheus und den ersten Halswirbeln vom Ur. Es bedeutet also die gleiche Erscheinung im Einklang mit unseren früher dort gemachten Ausführungen (S. 15), daß wie beimW sent der 6.Halswirbel in vertikaler Richtung beweglicher ist, d.h. wenn der 7. Halswirbel feststeht, stärker nach oben und unten ausschlagen kann als beim Ur. Es verhält sich also in Bezug auf die Auf- und Abwärtsbewegung der Hals des Wisent um- gekehrt wie der des Ur (vgl.a. 8.31). Hier liegt der größte vertikale Aus- schlagswinkel vorn am Hals, besonders zwischen Epistropheusund 3.Hals- wirbel, allerdings auch noch, wenn auch inabnehmendem Maße, zwischen den beiden folgenden Wirbeln, dort, beim Wisent, hinten zwischen dem 6.und 7. Wirbel. Ziehen wir, was die Beweglichkeit anbelangt, das Fazit aus dieser Beobachtung, so ist wohl anzunehmen, daß beim Ur der Ausschlagswinkel des Kopfes, d.h. die Beweglichkeit in horizontaler Richtung größer ist, nehmen doch beim Ur mindestens drei Wirbel Die Halswirbelsäule von Bos und Bison, 29 daran teil und scheint doch auch die Gelenkverbindung zwischen Atlas und Kopf beim Ur eine stärkere Beweglichkeit mindestens nach aufwärts zuzulassen. Dagegen scheint beim Wisent die Beweglichkeit in vertikaler Richtung größer zu sein. Für den Stoß selbst scheint dagegen der Wisent begünstigter zu sein, weil bei ihm das Organ, mit dem er stößt, besser verankert zu sein scheint, einmal dadurch, daß der Hebelarm, der den Kopf auf- und abwärts bewegt, weiter von ihm entfernt beweglich eingelenkt ist, dann auch durch die festere Verbindung der Wirbel, welche durch die eigenartig gebogenen Gelenk- flächen der Zygapophysen bewirkt wird. Wenn also Düerst im Gegensatz zu Rütimeyer den Wisent in Bezug auf Schädelbildung als fortgeschrittener erklärt als den Ur, so scheinen das unsere Untersuchungen an der Halswirbelsäule zu be- stätigen. Mindestens ist sie an den Stoß besser angepaßt als die des Ur. Der 6. Halswirbel des amerikanischen Bison (Fig. 36 u. 39) ist von dem des Wisent eigentlich stärker unterschieden, als der letztere von dem des Ur. Zunächst einmal ist der Gelenkkopf auffällig durch seine außer- ordentliche Schmalheit und Länge (Fig. 39). Dann sitzt er im Verhältnis zum Wirbel zwar so hoch als beim Wisent, ist aber typisch dreieckig und sehr schmal. Die Gelenkfläche der hinteren Zygapophyse ist schwach konvex, während sie beim Wisent schwach konkav ist. Auch greift sie nur bis zur Mitte auf die Seitenwand des Arterienkanales über. Die Querfortsätze zeichnen sich durch ihre Breite aus. Beide sind nach ihrem distalen Ende zu verbreitert. Die hintere Hälfte des Unterrandes der unteren Lamelle ist etwas aufgebogen. An der oberen Lamelle übertrifft der Breitendurchmesser (in der Richtung des Wirbelkörpers) den Längsdurchmesser (senkrecht zur Längs- achse des Wirbels). Beim Wisent ist das umgekehrt. Beim Wisent ist der Dornfortsatz im ganzen nach vorne geneigt (nicht wie beim Ur gebogen), bei B. bison steigt er senkrecht an. Die basalen Teile des Dornfortsatzes zeigen vorn eine Art Fazette für die oberen Teile des Hinterrand.s des oberen Bogens des 5. Wirbels (besonders in der Seiten- ansicht (Fig. 36) gut erkennbar). Die Aufwärtsbewegung dürfte also bei Bison bison weniger ausgiebig sein als beim Wisent, aber immer noch erheblich stärker als beim Ur. Alles in allem ist wie am 5. Halswirbel so auch am 6. der Unter- schied zwischen beiden Untergattungen nicht groß. Auch hier dürfte vielfach die Bestimmung unvollständig erhaltener fossiler Stücke auf Schwierigkeiten stoßen. 5. Der 7. Halswirbel. Der 7. Halswirbel des Wisent unterscheidet sich ja bei voller Erhaltung von dem des Ur leicht durch den erheblich längeren Dorn- fortsatz. Auch ist dessen Form etwas verschieden. Beim Ur (Fig. 40) ist ähnlich wie am 6. Wirbel der Vorderrand schwach konkav, der Hinterrand etwas konvex, so daß der Dornfortsatz eine ganz schwache Neigung nach vorm hat. Beim Wisent (Fig. 41) dagegen ist er, 7. Heft 30 Dr. Max Hilzheimer: wenigstens in seiner unteren Hälfte, gerade umgekehrt geformt. Wenigstens ist der Vorderrand so stark konvex, daß der Dorn- fortsatz eine schwache Neigung nach rückwärts zu haben scheint. Am Wirbelkörper ist besonders auffällig die mächtige Entwicklung der hinteren Gelenkfläche beim Ur, wo namentlich die$Gelenk- fazetten für die Rippen ganz außerordentlich groß sind. Der Fig. 40. Bos primigenius Fig.41. B.bonasus Fig. 42. B. bison Unterschied im Verhältnis der vorderen zur hinteren Gelenkfläche zwischen Wisent und Ur ist besonders beim Anblick der Wirbel von vorn auffallend. Doch is; das schon bei der Seitenansicht an der starken Verbreiterung des Wirbelkörpers beim Ur nach hinten zu er- kennen. Auch ist der vordere Gelenkkopf der beiden, wie bei den übrigen Wirbeln verschieden. Beim Ur verlaufen die beiden Seiten fast parallel. Beim Wisent (Fig. 43) ist er plumper und die beiden Seiten Die Halswirbelsäule von Bos und Bison. 31 nähern sich stark nach unten. Auch die Unterschiede in den Gelenk- flächen der Zygapophyse bestehen weiter. Beim Wisent stehen sie steiler als beim Ur, die vorderen haben bei ersterem den nach innen gerichteten Fortsatz und die hinteren, den ihm entsprechenden rollen- artigen Fortsatz am unteren Teil, der letzterem fehlt. Dieser Fort- satz ist ist sogar beim Wisent gerade bei dem in Rede stehenden Wirbel besonders stark entwickelt. Daher erscheinen die Gelenkflächen der hinteren Zygapophyse bei ihm doppelt konvex, während sie beim Ur einfach konkav sind. Sie erscheinen beim Ur einfach als schwach vertiefte Näpfe auf der hinteren Zygapophyse, lassen somit auf geringe oder überhaupt fehlende Beweglichkeit gegen den ersten Brustwirbel schließen. Beim Wisent dagegen haben sie einen Fortsatz Fig. 43. Bison bonasıs. Fig. 44. Bison bison. Fig. 43 u. 44. Haelswirbel 7 von vorn. nach unten und sind dadurch viel mehr in die Länge gezogen, als beim Ur, wo sie viel kleiner sind. Es besteht also auch in der Beweglichkeit .des letzten Halswirbels gegen den ersten Brustwirbel im Einklang mit dem früher Ausgeführten beim Wisent eine stärkere Ausschlags- möglichkeit als beim Ur. Bei beiden Tieren erscheint somit der Hals hinsichtlich der Vertikalbewegung gerade umgekehrt zu sein, wie schon 8.28 beim 6. Halswirbelausgeführt. Beim Ur liegt die stärkere Beweglich- keit in vertikalerRichtung vorn,beimW isent hinten am Hals, wie das schon eingehender beim vorigen Halswirbel ausgeführt wurde. In der Stellung der Gelenkflächen der Wirbel bemerke ich keinen Unterschied, nur er- scheint beim Anblick von der Seite (Fig. 40—41) die Profillinie des E vorderen Gelenkkopfes beim Wisent in dem oberen Viertel fast gerade, beim Ur ist sie stärker gewölbt namentlich springt das obere Viertel stark zurück, so daß bei ihm die Profillinie mehr gleichmäßig halbkreis- artig gebogen ist. Wir sehen also auch hier beim Ur die stärkere 7. Heft BD) Dr. Max Hilzheimer: Wölbung in vertikaler Richtung, während.sie beim Wisent in hori- zontaler Richtung stärker ist. Am 7. Halswirbel des B. bison fällt zunächst wieder die Länge und. Schlankheit des Gelenkkopfes auf, der auch im Vergleich zum Wisent tiefer am Wirbel sitzt (Fig. 42), sodaß er beim Anblick von vorn (Fig. 44) viel tiefer unter den Unterrand des Wirbelkörpers herabreicht als beim Wisent. Der Unterrand der Querfortsätze verläuft beim B. bison horizontal, steigt aber beim Wisent im Bogen schwach abwärts. Auch liegt der Querfortsatz zum Gelenkkopf (Fig. 41—43) tief«r. Die Gelenkfläche der vorderen Zygapophyse ist eben bis konvex beim Wisent, stark konkav namentlich in den oberen Teilen beim Ameri- kaner (Fig. 43 u. 44). Die Gelenkfläche der hinteren Zygapophyse (Fig. 42) steht viel schräger zum Wirbelkörper, indem der untere 'leil mehr nach hinten, der obere mehr nach vorn geneigt ist. Sie erscheint ähnlich wie beim Ur einfach als pfannenartige Einsenkung der hinteren Zygapophyse, ohne irgendwelche Fortsätze, die auf eine gelenkige Verbindung mit dem ersten Brustwirbel schließen lassen. Gerade sie macht den Eindruck, als sei im Gegensatz zum Wisent der letzte Halswirbel mit dem ersten Brustwirbel sehr fest ohne oder fast ohne Bewegungsmöglichkeit in horizon.aler Richtung verbunden. Auf jeden Fall scheint in der festen und unbeweglichen Verbindung des letzten Halswirbels mit dem ersten Brustwirbel der Bison bison noch den Ur zu übertreffen. Der obere Dornfortsatz (Fig. 41) ist erheblich länger als beim Wisent und in seiner oberen Hälfte zurückgebogen, während er beim Wisent seiner ganzen Länge nach vertikal verläuft. Er trägt bei Bison (Fig. 43 u. 44) vorn am unteren Rande eine Fazette für die Aufnahme der basalen Teile des Dornfortsatzes und die oberen Teile des Hinterrandes des oberen Bogens des 6. Halswirbels, eine Erscheinung, die sich weder beim Wisent noch beim Ur findet, wohl aber schon, wenn auch in schwächerem Maße am 5. Halswirbel beobachtet wird (vergl. oben). Das deutet auch mit im Zusammen- hang mit der anderen Stellung der Dornfortsätze des 6. Wirbels und 7. Halswirbels (s. unten) auf eine stärkere vertikale Ausschlagsmöglich- keit zwischen 6. und 7. Halswirbel als bei den anderen beiden Rindern. Um sie voll auszunutzen, muß es möglich sein, daß die Gelenkfläche der hinteren Zygapophyse des 6. Wirbels, sich mit ihrer hinteren Hälfte mindestens um 0,5 cm von der vorderen Zygapophyse des 7. Hals- wirbels entfernt. Für die Unterschiede in der Form des Buckels ist einmal wichtig, daß der Dornfortsatz des 7. Halswirbels bei B. bison nich5 nur absolut, sondern auch im Verhältnis zum Dornfortsatz des 6. Halswirbels länger ist als beim Wisent. Außerdem spielt die andere Lage des oberen Endes des Dornfortsatzes des 6. Halswirbels, das infolge der rückwärts gerichteten Stellung des Dornfortsatzes von dem Dornfortsatz des7.Hals- wirbels mehr entfernt ist, auch dabsi seine Rolle. Ferner scheint die Form des 7. Halswirbels die schon früher von mir vermutete Ansicht zu bestätigen, daß die den Buckel bildenden Wirbel beim amerikanischen Bison nach vorn steiler abfallen alsbeim Wisent. Legt man den unteren Die Halswirbelsäule von Bos und Bison. 33 Teil des Vorderrandes des Dornfortsatzes, wobei die obere Rück- biegung beim Bison nicht berücksichtigt wird, bei B. bison und B. bonasus parallel und vertikal (Fig. 41 u. 42), so ist beim Amerikaner der vordere Gelenkkopf mit seinem unteren Ende mehr nachrückwärts geneigt. Der Wirbelkörper dagegen steigt nach hinten an, so daß der Unterrand der hinteren Gelenkfläche höher liegt als die untere Spitze des vorderen Gelenkkopfes; beim Wisent liegt sie tiefer, d.h. die Längsachse des Wirbels steigt bei senkrechter Stellung des Dornfortsatzes beim Bison nach hinten an, beim Wisent verläuft sie annähernd horizontal oder fällt gar ein wenig ab. Stellt man also die Längsachsen beider Wirbel horizontal, so neigt sich der Dornfortsatz beim Bison stark nach hinten, beim Wisent steigt er senkrecht empor. Berücksichtigt man dazu die mit dem oberen Teil mehr nach vorn geneigte Lage der hinteren Gelenkfläche beim amerikanischen Bison und den Knick in der Mitte des Vorderrandes des Dornfortsatzes, oberhalb welches er nach rückwärts gebogen ist, so haben wir hierin die Anzeichen für die knöchernen Grundlagen des steileren Abfalls des Buckels nach vorn beim B. bison. Der Unterschied in der Länge der Dornfortsätze zu einander ist dabei nicht unbedeutend. Setzt man den des 6. Halswirbels = 100, so beträgt die Länge des Dornfortsatzes des 7. Halswirbels bei Bison priscus (nach Phleps) 222,7 Bison bonasus 278, Bison bison 336,8 Aus diesen Zahlen ergibt sich, daß Bison bison den steilsten Ab- fall des Buckels nach vorn besitzt, Bison priscus den geringsten und Bison bonasus zwischen beiden in der Mitte steht. Nun vergegenwärtige man sich, daß zufolge den Ausführungen in meiner früheren Arbeit (diese Zeitschrift 84. Jhg. 1918 Allg. A. Heft 6) der längste Dorn- fortsatz bei Bison priscus weiter zurückliegt als bei den anderen beiden Bisonten (bei Bison bison ist der Dornfortsatz des 1. Brust- wirbels der längste, bei Bison priscus der des 3. Brustwirbels und bei Bison bonasus der des 1. u. 2. Brustwirbels, die beide gleichlang sind). Es muß also bei ihm auch die Profillinie des Buckels: gleich- mäßiger gewölbt gewesen sein, der Abfall von der höchsten Stelle nach vorn und hinten muß in ziemlich gleichmäßigem Bogen erfolgt sein. Das geht auch daraus hervor, daß nach den Maßen von Phleps die Dornfortsätze des 2. und 4. und die des 1. und 5. Brustwirbels unter sich fast gleich lang sind. Die Halswirbel des Rhinoceros und Megaceros. Zum Schluß dieses Abschnittes ist ‘es vielleicht angebracht, noch auf die Unterschiede der Halswirbel der Boviden gegen die sehr ähn- lichen des Riesenhirsches kurz hinzuweisen. Die Unterschiede dem Rhinoceros gegenüber hat schon Tscherski genügend beleuchtet. Außerdem ist der Formunterschied so groß, daß kaum eine Verwechslung von Rhinoceros- und Bos-Halswirbeln zu befürchten ist. Der eine Archiv ilr Naturgeschichte 1921. A. 7. 3 7. Heft 34 Dr. Max Hilzheimer: schmale Spange darstellende Atlas des Rhinoceros mit seinen ge- waltigen beilförmigen Flügeln, der eigenartig gestaltete Epistropheus und die folgenden vier Halswirbel mit der sehr schmalen Außenwand des sehr weiten Kanales für die Halsarterie sind von den gleichen Wirbeln der Boviden genügend unterschieden. Nur der 6. Halswirbel ist beim Fehlen der Fortsätze schwer unterscheidbar. Aber der eigen- artig plumpe, eiförmige, vordere Gelenkkopf (Fig. 45) kennzeichnet gut das Nashorn. Tscherski beschäftigt sich zwar auch mit dem Unter- schied der Halswirbelsäule der Boviden gegen die Cerviden, doch nur in sehr summarischer und völlig unzureichender Weise, da er in seiner Art zwar viele Messungen bringt und komplizierte Rechnungen aus- führt, aber eine Beschfeibung der Form überhaupt nicht bringt. Außerdem ist der von ihm Taf. II, fig.5 u. 6 als Atlas eines Cervus canadensis var. maral abgebildete Atlas höchstwahrscheinlich der eines Elches. Fig. 45, Halswirbel 6 eines diluvialen Rhinoceros aus Phoeben bei Werder im Besitz des Märkischen Museums (Katalog VIII, 236). Der Atlas des Riesenhirsches isı sowohl von dem des Elches als der übrigen Cerviden ganz abweichend gestaltet, sehr rinderähnlich, unterscheidet sich von ihnen vorwiegend durch die starke Verjüngung nach vorn und durch die weit nach hinten über den Körper hinaus vorhandene, eigenartig hakenförmig entwickelten Flügel, das einzige, was bei ihnen an Hirsche erinnert Der ebenfalls sehr rinderähnliche Epistropheus des Riesenhirsches ist von dem der Boviden leicht zu unterscheiden dadurch, daß er an der Außenseite einen Kanal für die Halsarterie hat, der den Rindern fehlt, und daß sein Zahnfortsatz eine mehr geschlossene Röhre bildet. Es ist merkwürdig, daß auf die rinderähnliche Form der ersten beiden Halswirbel noch niemand hin- gewiesen hat. Sie steht natürlich im Einklang mit der gewaltigen Belastung des Kopfes durch das mächtige Geweih. Das übrige Skelett ist durchaus hirschartig. Das gilt auch von den folgenden fünf Hals- wirbeln. Sie zeigen z.B. die starke Außenwand des Canalis trans- Die Halswirbelsäule von Bos und Bison. 35 versalis, hinter die jedoch der Wirbelkörper noch weit nach hinten ragt. Diese Entwicklung der Halswirbel nach rückwärts, die sich noch in den weit nach hinten greifenden Zygapophysen bemerkbar macht, ist etwas durchaus hirschartiges. Auf alle diese Ähnlichkeiten der Halswirbel des Riesenhirsches mit den Cerviden hinzuweisen halte ich für um so wichtiger, als sich der Riesenhirsch durch Fehlen der Ethmoidallücke so weit von den anderen Hirschen entfernt. Offenbar haben wir. es hierbei mit,einem sekundären Merkmal zu tun, das in Beziehung steht zu dem kolossalen Geweih und auf eine Verfestigung des Schädels hinausläuft. Mit dem Gewicht des Geweihes hängt wohl auch die eigenartige Entwicklung der Dornfortsätze der Halswirbel zusammen. Ihr Längsdurchmesser ist gering. Sie nehmen nicht wie bei den Boviden den größten Teil der Mittellinie des oberen Dornfortsatzes ein, sondern höchstens die Hälfte, laufen aber nach hinten an der Basis in zwei Muskelkämme aus, die sich auf der Oberseite der Zygapophysen nach hinten erstrecken. Dem 3. Halswirbel fehlt übrigens ein oberer Dorn- fortsatz ganz. Außerdem sind die Lamellen der Querfortsätze wie bei allen Cerviden am 3. und 4. Halswirbel nicht getrennt. Erst am 5. zeigen sie eine stärkere Gliederung, die etwa der des 3. Halswirbels des Urs enispricht. B. Schlußfolgerungen aus den vorhergehenden Ausführungen nebst Bemerkungen über Homologisierung der seitlichen Fortsätze der Haiswirbel. Aus den vorstehenden Ausführungen geht hervor, daß eine sichere Bestimmung einzelner, loser, womöglich unvollständiger Halswirbel nicht immer mit Sicherheit möglich ist. Namentlich gilt das für den 5. und 6. Halswirbel. Auch ist die Bestimmung der Zugehörigkeit einzelner Atlanten nicht immer ganz leicht. Wie weit die von mir bei den letzteren gefundenen Unterschiede konstant sind, muß eine weitere Untersuchung von größerem Material entscheiden. Überhaupt bin ich mir wohl bewußt, daß mein Material zur endgültigen Erledigung der hier angeschnittenen Fragen nicht ausreicht. Es wäre an einem größeren Material die Variationsbreite zu prüfen. Da aber nur wenig Museen über zahlreiche ganze Skelette von Boviden verfügen, schien es mir vorteilhaft, einmal das mir zugängliche zu veröffentlichen, um zu weiteren Stndien an anderem Material anzuregen. Die Halswirbel 2—4 und 7 können nach meinen Untersuchungen immer sicher einer der beiden Untergattungen der Rinder zugeteilt werden. Die dabei gefundenen Hauptmerkmale werden wohl keinen großen Schwankungen unterliegen. In tabellarischer Form habe ich hier noch einmal diejenigen Merkmale zusammengestellt, welche mir die wichtigsten unter- scheidenden zu sein scheinen. 3% 7. Heft 36 Dr. Max Hilzheimer: Analytische Unterscheidungstabelle der Halswirbel 1—3 von Bos primigenius, Bison und Megaceros. Wirbel Bos primigenius Bison Megaceros Oberseite: Dornfort- Oberseite: Dornfortsatz | Oberseite: Umriß satz schwach, fällt all-| kräftig, fällt steil nach vorn ab. |nach vorm stark mählich nach vorn ab.| Vorderer Ausschnitt weit, ohne | verjüngt, Flügel Atlas Epistropheus m 01[LLIÜ m mm mm — — Vorderer Ausschnitt eng, mit zwei deutlichen Ecken. Unterseite: Körper seitlich mit zwei scharfen Ecken und senkrechter. sogar etwas konkaveı Wand an dieser Stelle. Vordere * Gelenkfläche siehe S. 4—6. Vordere Gelenkfläche kreisrund, schneidet nach oben in gleicher Höhe mit dem Zahnfortsatz ab. Die Bandgrube sitzt auf dem medianen, also ausge- schnittenen Vorderrand des Zahnfortsatzes und greift auf dessen Oberseite über. Dieser bildet eine offene Halbröhre. ' Die Querfortsätze reichen nicht soweit nach rück- wärts als die hintere Ge- lenkfläche. Diese median mit starkem Sporn nach rückwärts, infolge mächti- ger Entwicklung der Hypa- pophyse. Seitenwand des Rückenmarkskanales hin- ten niedrig. Die Gelenk- flächen der Zygapophysen greifen mindestens bis zur Mitte auf die Seitenwand über. weit Äußerer fehlt. Arterienkana] Ecken. Unterseite: Körper ohne scharfe Ecken und die Wand an der Stelle konvex oder stufig ab- gesetzt. Vordere Gelenkfläche s. 8. 4 bis 6. Vordere Gelenkfläche eiförmig greift nach oben etwas über den Zahnfortsatz hinaus, bei Bison bison höher als bei B. bonasus. Zahnfortsatz ohne Bandgrube auf dem Vorderrand, dieser also median nicht ausgeschnitten. Zahnfortsatz bildet eine weit ‘offene Halbröhre. Die Querfortsätze reichen nach rückwärts weiter als die hintere Gelenkfläche, bei B.bison sind sie hinten gegabelt. Unpaarer me- dianer Fortsatz an der hinteren Gelenkfläche bei B.bonasus an- gedeutet, fehlt bei B.bison ganz, da der Unterrand der schwach entwickelten Hypapophyse nicht soweit rückwärts reicht als die Gelenkfläche. Seitenwand des Rückenmarkskanales bei B.bo- nasus hinten hoch, bei B. bison niedrig. Die Gelenkflächen der Zygapophysen greifen nicht auf sie über. Im 4 1 m ll ll 10070 nn nach hinten haken- artig verlängert. Halbröhre des Zahn- fortsatzes mehr ge- schlossen als bei den Boviden. Äußerer Arterienkanal fehlt. |Äußerer Arterien- kanal vorhanden. Wirbel 3. Halswirbel (Der Oberrand der vorderen Öffnung des Arterienkanales liegt über dem Unterrand des Rückenmarkskanales.) Die Halswirbelsäule von Bos und Bison. Bos primigenius Kein Einschnitt zwisch. vorderer und hinterer Zy- gapophyse. Die die 4 Zy- gapophysen verbindende Knochenplatte nach vorn stark verjüngt. Beide Lamellen bilden eine gemeinsame Knochen- wand, aus der sich die obere Lamelle nach vorn mit einer Kante heraus- hebt. Der Hinterrand der ob>ren Lamelle sitzt weit, stwa lcm vor dem Hinter- rand dre hinteren Ge- lenkfläche. Die äußere Seitenwand des Arterienkanales reicht nicht soweit nach hinten wie der Wirbel, welcher hinter ihr beim Anblick von der Seite sichtbar ist. Ihr Vorderrand erscheint bei seitlicher Ansicht schwach konvex, ihr Hinterrand als stehender Halbmond. Der vordere Gelenkkopf ist lang und schlank mit sehr langen parallelen Seitenrändern und fünf deutlichen Ecken. Die hintere Gelenkfläche hat einen starken unpaaren medianen Spornamunteren Rand und ein Paar deut- liche Seitenflügel. Die Gelenkflächen der Zygapophysen greifen auf den oberen Teil der Seiten- wandd.Arter.Kanals über. Bison Zwischen vorderer u. hintererZy- gapophyse tiefer Einschnitt. Da- von abgesehen ist die die 4 Zyga- pophysen verbindende Knochen- platte fast quadratisch, nach vorn nicht merklich verjüngt. Beide Lamellen bilden bei 2. bo- nasus eine einheitliche Knochen- wand, aus der sich die obere nicht besonders hervorhebt, nur eine Einbuchtung des Unter- randes deutet eine Zusammen- setzung aus zwei Teilenan. Bei. bison sind beide vollständig ge- trennt. DieuntereLamelle verläuft mit ihren hint. Teil. unter. d. ober. Nurdie rückwärtigen Ränder sind an den d.Wirbel zunächst liegend. Teilen verwachsen, d.h. beim An- blick von hinten geht vom Wirbel ein einheitlicher Querfortsatz aus, der sich später gabe. Der Hinterrand der oberen Lamelle setzt bei B. bonasus ganz wenig, bei B. bison erheblich vor der hinteren Gelenkfläche an. Die äußere Seitenwand des Arterienkanalesreicht mindestens soweit nach hinten als derWirbel- körper, bei B. bison sogar weiter. DerWirbelkörper ist bei seitlicher Ansicht dahinter nicht sichtbar. IhrVorderrand erscheint bei seit]. Ansicht bei B. bison schwach konvex, bei B.bonasuskonkav,der Hinterrd. als stehend. Halbmond. Der vordere Gelenkkopf ist kurz und plump, mit 5 deutlichen Ecken bei B. bonasus. Bei B.bison ist er lang und schlank, spitzt sich allmählich nach unten zu, die beiden seit]. unteren Ecken fehlen. Ein unpaarer medianer Sporn und ein Paar Seitenflügel an der hinteren Gelenkfläche sind bei B. bonasus angedeutet, fellen bei B. bison ganz. Die Gelenkflächen der Zyga- pophysen greifen nicht auf die Seitenwand des Arterienkanales über. 37 Megaceros Dieser und die fol- genden Halswirbel sind gekennzeichnet durch die Länge des Wirbeikörp. hinter der sehr starken Wand d. Arterien- kanals, durch die mächtige, weit nach hinten ausgreifende Entwicklung der hinteren Zygapo- physen, sowie durch zwei auf d. hinteren Zygapcphysen ver- laufenden und sich im Dornfortsatz ver- einigenden Muskel: leisten. Der Hinterrand d. Außenwand d. Art.- kanals steigt schräg nach vorn aufwärts (liegend.Halbmond). Die Gelenkflächen der Zygapophysen greifen „mindestens bis zur Mitte der Seitenwand des Ar- terienkanales über. Namentlich beiHals- wirbel 3 in sehr breiter Weise. Der auf der Rückwand liegende Teil ist nicht abgeschnürt oder verjüngt. 38 Dr. Max Hilzheimer: Analytische Unterscheidungstabelle der Halswirbel 4—7 von Bos primigenius, Bison bonasus, Bison bison. Wirbel Bos primigenius Bison bonasus Bison bison 4. Halswirbel (Der Oberrand der vorderen Öffnung des Arterienkanales liegt ungefähr in gleicher Höhe oder tiefer als der Unterrand des Rückenmarkskanales, ihr Unterrand über dem Oberrand der oberen Lamelle) Seitliche Begrenzungs- linie zwischen vorderer und hinterer Zygapophyse nur seicht ausgebuchtet. Die untere Lamelle ent- springt fast am Hinterende des Wirbels und ist mit der oberen!) durch eine die ganze Länge von deren Unterseite wie deı Mittel- linie einnehmende schmale Kncechenlamelle verbun- den. Untere Lamelle schmal, schmaler wie lang. Außenwand d. Arterien- kanales scnmal; bei seit- licher Ansicht Wirbelkörp. dahinter weit sichtbar, Vorderrand gerade. Vorderer Gelenkkopf lang, schlank, fünfeckig, mit langen, etwas konkaven Seiten. Hintere Gelenkfläche mit sehr deutlichen paarig. Seitenflügeln u.schwachem unpaaren median.Foıtsatz. Gelenkfläche d. hinteren Zygapophysen nimmt fast die ganze Seitenwand des Arterienkanales ein. parallelen, Zwischen vorderer und hinterer Zygopophyse tiefer Einschnitt. Beide Lamellen bilden eine gemeinsame Knochen- wand, aus der die obere mitscharfer vordererKante herausspringt. Diese steht mit ihrem äußeren Ende über die Hälfte frei nach der Seite. Untere Lamelle schmal, schmaler wie lang. Außenwand d. Arterien- kanales breit; bei seit- licher Ansicht Wirbelkörp. dahinter nur in seinem un- mittelbar überder ober. La- melle gelegenen Teile sicht- bar, Vorderrand konkav. Vorderer Gelenkkopf plump, undeutlich fünf- eckig, da die beiden paarigen, unteren Ecken undeutlich. Hintere Gelenkfläche mit sehr schwachen Seiten- flügeln und medianem, unterem Fortsatz. Gelenkfläche auf hintere Zwischen vorderer und hinterer Zygapophyse tiefer Einschnitt. Beide Lamellen fast ganz getrennt, nur durch eineganzschmale Knochen- brücke am Vorderrand der oberen Lamelle verbunden. Die untere Lamelle setzt am Hinterrand des Wirbels an und verläuft ganz frei unter der Diapophyse. Untere Lamelle breit. Länge u. Breite etwa gleich Außenwand sehr breit; bei seitlicher Ansicht Wirbel dahinter kaum sichtbar, gerade bis schwach konvex. Vorderer Gelenkkopf . lang, schlank, ein gleich- seitiges Dreieck mit sehr lang ausgezogener unterer Spitze. Hintere Gelenkfläche ohne Seitenflügel und ohne medianen Fortsatz. Gelenkfläche auf hintere Zygapophysen beschränkt. |Zygapophyse beschränkt. !) Unter der Länge der oberen Lamelle verstehe ich die auf der Längsachse des Wirbels senkrechte Richtung. Wirbels parallele Richtung. Die Breite ist die zur Längsachse des (Der Unterrand der vorderen Öffnung des Arterienkanales liegt unter der Oberfläche der oberen Lamelle) Halswirbel = D 7 gt mindestens zur Oberfläche der oberen Lamelle. Arterienkanales lie melle steigt senkrecht abwärts, beilförmig. Vordere Hälfte unter der 6.Halswirbel (Unterseite flach, ohne Kiel, untere La- Oeffnung des Die Halswirbelsäule von. Bos und Bison. Bos primigenius Einschnitt zwisch. vord, und hinterer Zygapophyse seicht. Außenwand d. Arterien- kanales von der Seite ge- sehen wie bei Halswirbel 4, aber noch schmäler. Unterrand d. Lamelle konkav. Vorderer Gelenkkopf wie bei Halswirbel 4. Hinteres Gelenk wie beim Halswirbel 4, nur unpaarer medianer Fort- satz kaum vorhanden. unteren Gelenkflächen d. hinter. Zygapophyse nehmen fast die ganzen Seiterwände des Rückenmarkskanales ein. Obere Lamellet) länger als breit, Entfernung zwischen ihr und Zygapophyse groß. Unt. Lamelle nach unten nicht auffallend verbreitert Dornfortsatz nach vorn geneigt, Hinterrand bogen- förmig gekrümmt, be- sonders stark beim d. Vorderer Gelenkkopf undeutlich fünfeckig. Gelenkflächen d. hinter. Zygopophysen greifen etwas auf die Seiten des Rückenmarkskanales über. Bison bonasüs Einschnitt zwischen vorderer u. hinterer Zyga- psphyse tief. Außenwand d. Arterien- kanales von der Seite ge- sehen wie bei Halswirbel 4, noch etwas schmäler, so daß d.Wirbelkörp. dahinter noch eben sichtbar ist. Unterrand der unteren Lamzlle konkav. Vorderer Gelenkkopf wie bei Halswirbel 4. Hinteres Gelenk mit starken Seitenflügeln ohne unpaaren median.Fortsatz, dem von Bos sehr ähnlich, aber noch nicht gleich. Gelenkflächen d. hinter. Zygapophysen greifen auf den oberen Teil derSeiten- wände des Rückenmarks- kanales über. Obere Lamelle länger ais breit, Entfernung zwischen ihr und Zygapophyse groß Unt. Lamelle nacl. unten nicht auffallend verbreitert Dorifortsatz nach vorn eeneigt, Hinterrand gerade. Vorderer Gelenkkopf undeutlich dreieckig. Gelenkflächen d. hinter. Zygapophysen greifen bis über die Mitte auf die Seiten des Rückenmarks- kanales über. . _) Die Länge der oberen Lamelle ist in der zur Längsachse die Breite in der zur Längsachse des Wirbels parallelen Richtung zu verstehen. 39 Bison bison Einschnitt zwischen vorderer und hinterer Zygapophyse tief. Außenwand d. Arterien- kanals breiter als beim Ur und Wisent, aber schmaler bei Halswirbel 4, so daß Wirbelkörper dahinter sichtbar, sonst ihm gleich. Unterrand der unteren Lamelle konvex. Vorderer Gelenkkopf wie bei Halswirbel 4. Hinteres Gelenk wie beim Wisent. Gelenkflächen der Zyga- pophysen greifen f st gar- nicht auf die Seitenwände des Arterienkanales über. Obsre Lamelle breiter als lang, Entfernung zwischen ihr und Zygapophys« klein Untere Lamelle nach unten verbreitert. Dornfortsatz senkrecht, Hinterrand gerade. Vorderer Gelenkkopf sehr lang, schlank drei- eckig. Gelenkfläche der Zyga- pophysen greifen etwa bis zur Mitte auf die Seiten des Rückenmarkskanales über. des Wirbels senkrechten, 40 Wirbel Bos primigenius Obere Lamelle schmal, nach dem freien Ende nicht verbreitert. Dornfortsatz senkrecht auf Längsachse desWirbels, ohne Fazette an der Basis d. Vorderrandes. Höchstens doppelt so lang wie die Wirbelachse. Gelenkflächen d. hinter. Zygapophysen greifennicht auf die Seiten des Rücken- markskanales über, schauen nach rückwärts. Vorderer _Gelenkkopf undeutlich fünfeckig, mit langen fast parallelen Seiten. Wirbelkörper nach hint. auffallend verbreitert. Die größte Breite der hinteren Gelenkfläche übertrifft be- deutend die halbe Breite über den oberen Lamellen, um mehr als l cm. 7.Hals wir bel (Arterienkanal fehlt, ebenso untere Lamelle.) Dr. Max Hilzheimer: Bison bonasus Obere Lamelle breit, am freien Ende verbreitert. Dornfortsatz senkrecht auf Längsachse d« sWirbels, Andeutung einer Fazette an der Basis des Vorder- randes. mal so lang wie die Wirbel- achse. Gelenkflächen d. hinter. Zygapophysen greifen etwas auf die Seite des Rückenmarkskanales über, schauen seitwärts. Vorderer Gelenkkopf undeutlich dreieckig. Wirbelkörper nach hint. nicht auffallend verbreit. Die größte Breite der hinteren Gelenkfläche über- trifft die halbe Breite über den obrren Lamellen nur wenig, höchstens um Y/g> m. Mindestens drei- Bison bison. Obere Lamelle sehr breit, das freie Ende des Hinter- randes hakenartig rück- wärts gekrümmt. Dornfortsatz nach hint. geneigt, in der oberen Hälfte des Vorderrandes plötzlich stärker rück- wärts gebogen. Min- destens dreimal so lang wie die Wirbelachse. Mit Fazette auf der Vorder- seite. Gelenkflächen der hint. Zygapophysen greifen nicht auf die Seiten des Rückenmarkskanales über, schauen rückwärts. Vorderer Gelenkkopf oval - dreieckig, sehr schlank. Wirbelkörper nach hint. aicht auffallend verbreit. Die größte Breite d. hinter. Gelenkfläche übertrifft die nalbe Breite über der Dia- pophyse wenig, höchstens um I/, cm. 1) Die Länge der oberen Lamelle ist in der zur Längsachse des Wirbels senkrechten, die Breite in der zur Längsachse des Wirbels parallelen Richtung zu verstehen. Die Halswirbelsäule von Bos und Bison. 41 Im Laufe dieser Untersuchungen ist mir eine merkwürdige Un- stimmigkeit in der Bezeichnung der Seitenfortsätze der Halswirbel aufgefallen. Und ich glaube, einiges Material zur Klärung der Frage nach der Homologisierung der Seitenfortsätze der Halswirbel beitragen zu können. Offenbar verstehen Anatomen und Paläontologen unter Diapo- physe und Parapophyse bei den Halswirbeln keine gleichwertigen Organe, wie dies schon Flower andeutete. Und es scheint so, als ob auch die Anatomen nicht immer dieselben Begriffe mit diesen Bezeichnungen verbinden. Max Weber definiert in dem bekannten Werk ‚Die Säugetiere‘ (Jena 1904) wie folgt: „In den Thorakal- wirbeln kann man einen dorsalen (sc. Fortsatz d. Verf.) als Diapophyse unterscheiden, der wohl meist exogen vom Bogen entspringt. Er trägt eine Gelenkfläche für die Artikulation des Rippenhöckers. Der ventrale Fortsatz der Parapophyse, der vom Körper ausgeht, ist meist nur eine Gelenkfläche für den Gelenkkopf der Rippe.“ Für die Hals- wirbel nimmt er nun zwei Möglichkeiten für die Entstehung des Foramen transversarium an. Es entstehe entweder als Durchbrechung der Basis der Diapophyse oder dadurch, daß ein Rippenrudiment mit Diapophyse und Parapophyse derart verwachse, daß ein Loch gespart bleibe. Die Rippe soll dann die ventrale Spange dieses Loches bilden. Die erstere Deutung ist phylogenetisch nicht erklärbar. Die zweite ist die stammesgeschichtlich wahrscheinlichere und sie scheint auch Max Weber die annehmbarere zu sein, da er sie in seinem Schema des Halswirbels darstellt. Nach dies:r Abbildung wird die mediane obere und äußere Umrandung des Foramen transversarium vom oberen Bogen und einem von ihm ausgehenden Fortsatz gebildet, welch letzterer sich lateral über das Loch verlängert und in seiner Gesamt- heit als Diapophyse bezeichnet wird. Das noch offene untere Viertel des Foramen transversarium wird von der Rippe geschlossen, die sich medial an den unteren Bogen anheftet, welcher hier keinen Fortsatz zeigt. Zitteldagegen bezeichnet sowohl in seinem Handbuch (München, 1891—93, Bd. IV, Fig. 1, wie in den Grundzügen der Paläontologie, Neueste Auflage, bearbeitet von Schlosser, München und Berlin, 1911. Fig. 474) zwar den gleichen Teil wie Max Weber als Diapophyse, dagegen den unter- und außerhalb des Foramen gelegenen als Para- pophyse. e Beide Auffassungen scheinen einer phylogenetischen Betrachtung nicht zu entsprechen. Gehen wir von primitiven Verhältnissen aus, wie wir sie etwa an der Halswirbelsäule der Krokodile finden, so beobachten wir dort zwei vom Wirbel bezw. oberen Bogen ausgehende Fortsätze, einen längeren oberen und einen sehr kurzen unteren. An beide heftet sich die »twa V-förmige Halsrippe mit ihren proximalen Enden. Es entsprechen nach der oben wiedergegebenen Definition Max Webers der obere der erwähnten Fortsätze der Diapophyse, der untere der Parapophyse. Ähnlich liegen die Verhältnisse bei den Vögeln. Im jugendlichen Zustande, wo die Halsrippe noch nieht mit dem Halswirbel ver” hmolzen ist, wie ihn etwa Wiedersheim (Ver- 7. Heft 42 Dr. Max Hilzheimer: gleichende Anatomie der Wirbeltiere, 7. Ausgabe, Jena 1909, 8.73, Fig. 54) von einem Picus viridis darstellt, sehen wir ebenfalls zwei vom Wirbel (bezw. oberen Bogen) ausgehende Fortsätze, Diapophyse und Parapophy.e, an die sich außen die Rippe ans:tzt, die somit nicht den unteren, sondern den größten Teil des äußeren Randes des Foramen transversarium bildet. Der kleinere wird von der Diapophyse gebildet. Ganz ähnlich liegen die Verhältnisse bei Monotremen, also den primi- tivsten Säugetieren, wie die Abbildung der Halswirbel eines jungen ÖOrnithorhynchus bei Boas (Lehrbuch der Zoologie, 7. Aufl., Jena 1913, S. 601, fig. 582) und einer jungen Echidna bei Flower (Ein- leitung in die Osteologie der Säugetiere, Leipzig, 1888, S. 21, fig. 5) Fig. 46 Schema eines Wirbels (rechts 6. Halswirbel, links Brustwirbel), = Diapophyse, P = Parapophyse (häufig nur als Gelenkgrube für das Capitulum der Rippe entwickelt), R = Rippe, R, = untere, R, = obere Lamelle der Rippe, T = Tubereulum, C = Capitulum. Die schraffierten Teile R, R,, R,, Tu. C gehören zur Rippe, die weißen nicht schraffiierten D und P sind Teile des oberen Bogens. zeigen. Hier wird der obere Rand des Foramen transversarium von der vom Wirbel ausgehenden Diapophyse, die untere von der Para- pophyse gebildet, der äußere aber von der Halsrippe. Es folgt daraus, wir müssen, wenn wir den das Foramen transversarium umgebenden Knochenring in seine ursprünglichen Bestandteile zerlegen wollen, dies nicht durch einen horizontalen Schnitt, wieMax Weber, tun, sondern durch einen schrägen (vergl. Fig. 46). Die unter und lateral von dieser Schnittebene gelegenen Teile sind als Rippe anzusprechen, die medial und darüber gelegenen als Wirbel mit der Diapophyse oben und der Parapophyse unten. So haben wir eine Homologie nicht nur mit Sauropsiden, sondern auch mit den entsprechenden als Diapophyse und Parapophyse bezeichneten Fortsätzen der Brustwirbel. Die Halsrippe selbst mag außen ursprünglich glatt, einfach beilförmig gestaltet gewesen sein. Mit der Differenzierung der Halsmuskulatur gliederte sich die Außenwand in eine obere und eine untere Lamelle, Die Halswirbelsäule von Bos und Bison. 43 welche Bezeichnung Flower vorsichtigerweise anwendet. Allerdings sieht er in der oberen Lamelle den ursprünglichen Querfortsatz und faßt die untere als einen sekundären davon abgegliederten Teil auf. Die Teilung der Halsrippe in zwei Lamellen kommt schon bei den Vögeln vor. Bei der erwähnten Wiedersheimschen Abbildung des Spechtes ist das schon angedeutet. Noch stärker ausgebildet finden wir das bei anderen Vög:In mit sehr stark beweglichem Halse, wie z. B. beim Reiher (Schimkewitsch, Lehrbuch der vergleichenden Anatomie. Deutsch von Maier und Sukatscheff, Stuttgart 1910, p. 156, fig. 167), wo deutlich eine genau den Verhältnissen an den Hals- wirbeln der Säugetiere entsprechende obere und untere Lamelle an der Außenseite der Halsrippe entwickelt ist. Wenn diese Auffassung dar seitlichen Fortsätze die richtige ist, so haben wir wohl in der einfachen Beilform mit glatter Außenwand wie sie die Krokodile und Sphenodon besitzen, die ursprünglichen Verhältnisse. Und die untere Lamelle der Säugetiere ist die ursprüng- liche.!) Sie entspricht der verbreiterten Platte der Krokodile. Diese Form finden wir noch bei den dritten und vierten Halswirbeln vieler Säugetiere, z. B. bei Hund und Schaf. Es macht sich jedoch namentlich beim Hund schon am 4. Halswirbel eine Tendenz zur Ausbildung eines oberen Fortsatzes geltend, der am 5. eine Form erreicht, wie si2 etwa der entspricht, wie wir sie am 3. Halswirbel des Urs, am 4. des Wisent fanden. Am 6. Halswirbel scheint dann die obere Lamelle überall als deutlich abgegliederter selbständiger Fortsatz an den Halswirbeln der Säugetiere ausgebildet zu sein. Es macht sich also offenbar in der Entwicklung der Halswirbel der Säugetiere eine Tendenz geltend zur stärkeren Differenzierung der ursprünglich einheitlichen Außenseite der Halsrippe der Reptilien in zwei Fortsätze. Wie gesagt hängt das offenbar mit der größeren Differenzierung der Halsmuskulatur zu- sammen. Und diese scheint vom Körper als dem Teil, wo die größten Muskelmassen, also das meiste Maöierial zur Differenzierung liegt, nach dem Kopfe zu fortzuschreiten. Deshalb ist auch der 6. Hals- wirbel stets am reichsten gegliedert. Für die von uns untersuchten Rinder folgt daraus, daß Bison bonasus in Bezug auf die Halswirbel- säule am tiefsten steht. Obere und untere Lamelle der Halsrippe sind am 3. Halswirbel noch nicht gesondert, ihre Sonderung beginnt erst an der 4. sich anzubahnen. Beim Ur zeigt bereits der 3. Halswirbel einen Höhepunkt der Entwicklung, wie der 4. beim Wiseni. Aller- dings geht der 4. Halswirbel des Ur nicht weit darüber hinaus. Beide Lamellen sind noch nicht getrennt. Er ist also noch nicht soweit differenziert, wie der 5. beim Wisent. B.i Bison bison ind schon ‘ 1) Unter dieser Voraussetzung ist wohl der einzige Seitenfortsatz des Epistropheus als ‚untere Lamelle‘‘ aufzufassen, er wäre also der Parapophyse der bisherigen Bezeichnung und nicht, wie es meist geschieht, der Diapophyse gleichzustellen. Da mir aber die Gleichung noch nicht genügend gesichert erscheint, ist es wohl einstweilen besser, von ‚Seiten- oder Querfertsatz‘‘ schlechthin zu sprechen. 7. Heft 44 Dr. Max .Hilzheimer: am 3. Halswirbel beide Lamellen fast vollständig, am 4. ganz voll- ständig von einander getrennt, und es macht sich sogar- beim 2. Hals- wirbel eine Trennung in zwei Lamellen bemerkbar. Der amerika- nische Bison geht also in der Entwicklung seiner Halswirbel über die beiden anderen Rinder hinaus. Er erweist sich also auch in dieser Beziehung als weiter spezialisiert als der Wisent, der, wie ich das schon früher auf Grund des Schädels und der Körperform behauptete (Jahr- bücher für vaterl. Naturkunde in Württemberg, 1909 und Brehm, Tierleben, 13. Bd.) primitiver ist. €. Einzeine fossile Wirbel. 1. Atlanten. Es liegen mir vor vier Atlanten und zwar 1. Ohne Bezeichnung und Fundortangabe, besonders groß und gut erhalten, nur die vordere Hälfte des rechten Flügels zerstört. Stammt wahrscheinlich aus der Mark, wie alle diluvialen Knochen des Märkischen Museums, dem er gehört. 2. Katalog Nr. VIII, 95 aus der Schnetterschen Tongrube in Phoeben. Der rechte Flügel zerstört, am linken in der Nähe des Vorder- randes ein Stück herausgebrochen, sonst vollständig. Im Besitz des Märkischen Museums. 3. Ein Atlas aus Nieder-Lehme. Rand des rechten Flügels zer- stört, teilweise auch der Hinterrand des oberen Bogens, besonders rechts, links zum größten Teil erhalten, die hintere Hälfte der Ober- fläche des oberen Bogens und ein großer Teil des linken Flügels. Im Besitz von Herrn Studienrat Dr. Hucke-Templin. 4. Ein ausgezeichnet erhaltener, fast vollständiger, nur an den Ecken etwas abgerollter sehr großer Atlas im Besitze des städtischen Museums in Potsdam und bezeichnet als Katalog V, Nr. 1. Der ‘unter 1 erwähnte Atlas ist am besten erhalten. Seine Um- risse können aus den vorhandenen Teilen vollkommen erkannt werden. Der Außenrand der Flügel zeigt nicht die schöne gleichmäßige Rundung wie der abgebildete rezente des Wisent (Fig. 8), sondern ist mehr gerade. Darin gleicht er dem abgebildeten Bison bison (Fig. 9). Ebenso auch in Ausbildung der Vorderwand des Dornfortsatzes. Beim Wisent treten der die Seiten der Vorderwand zurück, so daß die Vorderwand schwach konvex erscheint, mit abgerundeten Seiten. Bei Bison bison treten die Seiten der Vorderwand, die dadurch konkav ist, nach vorn zur Bildung scharfer seitlicher Kanten vor. Auch der fossile Atlas zeigt ein solches Vortreten der Seiten der Vorderwand, die dadurch nach der Mitte zu eingebuchtet ist. Allerdings werden keine scharfen Seiten- kanten gebildet. Die Abrundung der Seiten kann jedoch durch Ab- rollung hervorgerufen sein, wovon der Atlas vielfach deutliche Spuren zeigt. Auf jeden Fall ist die Vorderwand des oberen Dornfortsatzes bei dem fossilen Wirbel dem Bison bison ähnlicher gestaltet als dem Bison bonasus. Auffallend mächtig ist die in der Mitte unter der Mittel- gräte gelegenenen Ansatzstelle für das Band. Sie ist grubenartig Die Halswirbelsäule von Bos und Bison. 45 vertieft, wovon Bison bonasus garnichts, Beison bison höchstens eine Spur zeigt. Der Vorderrand des oberen Bogens gleicht infolge seiner Weite und Gestalt dagegen mehr dem Bison bonasus. Der Hinterrand ist zu stark verletzt, um seine Form mit Sicherheit erkennen zu lassen. Über die hintere Gelenkfläche läßt sich nicht viel sagen, auch ist sie bei dem fossilen Atlas stark abgerollt. Auch hier ist bei ihm wieder die mediane unter ihr gelegene Ansatzstelle für das Band besonders mächtig entwickelt, weit stärker als beim Wisent. Beim Bison ist sie ähnlich stark ausgebildet. In der Stellung und Form der vorderen Gelenkfläche ähnelt der fossile Atlas mehr dem des Bison bison, namentlich in der Ausbildung des medianen vorspringenden Teiles des unteren Randes. Dieser erscheint beim Anblick von vorn (s. $.4—6) beim Wisent als langer, von den Seitenteilen wenig abgesetzter einheitlicher Grat mit konvexer unterer Wand. Bei Bison bison ist er mehr ein abgesetzter Vorsprung mit konkaver, d.h. aufwärts gebogener unterer Wand. Er ist also der Vorderrand konkav aufwärtsgebogen und bildet nicht wie beim Wisent eine gerade Linie. Ähnlich ist dieser Teil beim fossilen Atlas gebildet. Nur ist die Abschnürung stärker und die Vorbiegung des Randes schwächer. Das letztere kommt daher, daß der vorspringende Teil des Unter- randes nicht so stark umgebogen ist, nicht so weit horizontal verläuft, den Condylus des Kopfes also nicht so weit umfaßt. Hierin gleicht der fossile Atlas dem Wisent. Es ist allerdings wahrscheinlich, daß hier, wo der Wirbel einige Verletzungen zeigt, viel abgerieben ist und daß er bei voller Erhaltung die gleiche Ausbildung gezeigt hätte, wie der unter 2 zu besprechende Wirbel aus Phoeben. Aber der vorspringende Teil des unteren Randes des vorderen Gelenkes springt soweit vor, daß beim Anblick von unten der vordere Ausschnitt viel tiefer ist, als bei Wisent und Bison. Sonst zeigt die Unterseite des Wirbels in der Form der stufig abgesetzten Seitenwand große Ähnlichkeit mit Bison bison, verhält sich aber vollständig selbständig darin, daß die großen Gruben nach hinten durch eine dünne Wand begrenzt sind und nicht durch eine breite Wand wie beim Wisent. Der unter Nr.2 der Materialaufzählung angeführte Phoebener Wirbel (Fig. 48 u. 49) ähnelt dem vorigen sehr, abgesehen von der geringeren Größe. Die Umrisse scheinen die gleichen zu sein. Mit Sicherheit ist zu erkennen, daß sie nicht gerundet waren, sondern mehr gerade verliefen. Der Hinterrand des oberen Bogens ist hier gut erhalten. Er zeigt voll- ständige Abwesenheit der beim Ur so stark, beim Wisent und Bison schwächer entwickelten, aber doch vorhandenen paarigen, median nach hinten vorspringenden Lappen. Er hat also in seiner unge- schweiften Begrenzungslinie eigene Formen. Sehr gut ist bei diesem Wirbel die vordere Gelenkfläche (Fig. 49) erhalten. Der sie begrenzende vordere Rand erscheint fast rechteckig. Er bildet jedenfalls eine deutliche absteigende Linie. Von dieser hebt sich wieder eine horizontal ver- 7. Heft 46 Dr, Max Hilzheimer: laufende untere ab. Letztere bildet median einen seitlich scharf ab- gesetzten, knotenartigen Vorsprung, dessen Unterwand aufwärts gebogen ist, so daß beim Anblick von vorn etwas von ihr zu sehen ist. So bildet also die vordere Gelenkfläche eine durchaus selbständige Erscheinung, die etwa zwischen Bison bison und Bos primigenius steht, durch die starke gegenseitige Annäherung der unteren vor- springenden Teile aber durchaus den Charakter der, Gattung Bison hat. Sehr eigenartig ist der Bau der medianen unter dem Rücken- markskanal gelegenen Wand. Sie ist vollkommen eben, scheint — die Teile sind etwas abgerieben — median dort, wo sie in die untere Wand des Wirbels übergeht, eine kurze, scharf vorspringende, hori- zontale Kante gehabt zu haben und sich seitlich rollenartig auf die Unterseite des Wirbels umzubiegen. Eine solche Ausbildung würde Fig. 48. Fig. 49. Fig. 48 u. 49 Atlas eines fossilen Bison aus Phoeben im Besitz des Märkischen Museums (Katalog VIII, 95). etwa den Verhältnissen bei Bison bison entsprechen. Bei dem großen, zuerst beschriebenen fossilen Wirbel ist die Wand der ganzen Länge nach rollenartig nach der Unterseite des Wirbels umgebogen, wie es bei Bison bonasus der Fall ist. Bei’ beiden fossilen Wirbeln ist diese Wand median durch eine tiefe Furche in eine rechte und linke Seite getrennt. Auch bei Bison bison ist eine solche Furche, welche sich wie bei den fossilen beim Anblick von der Unterseite in zwei medianen Vorsprüngen zu erkennen gibt, vorhanden. Beim Wisent zeigt diese Stelle anstatt eine Furche einen erhöhten Streifen. Der unter Nr.3 angeführte Atlas steht dem als Vergleich be- nutzten rezenten Berliner Wisent außerordentlich nahe; der vordere Ausschnitt, die Vorderwand des Dornfortsatzes und die vordere Gelenk- fläche sind fast gleich gebaut. Letztere hat z. B. auch die gratartig verlaufende untere Kante des vorspringenden Teiles. Ein Unterschied macht sich nur auf der Unterseite bemerkbar, wo die Hinterwand der großen seitlichen Grube etwas gebogen erscheint. Die Halswirbelsäule von Bos und Bison. 47 Er unterscheidet sich von ihm hauptsächlich durch den Besitz und die Größe des schon erwähnten vom oberen Gefäßloch ausgehenden Kanales, der als tiefer Ein- schnitt den Außenrand des Flügels an seinem Vorderende unterbricht (Fig. 50). Der Umriß hat wahrscheinlich ursprünglich eben so schön- gewölbte Seiten gehabt wie der Berliner Wisent, obgleich er jetzt infolge Abrollung etwas anders erscheint. Auf- fällig an diesem Wirbel sind noch die starken Lappen am hinteren Rand des oberen Bogens, die zwar nach den Fig. 50. Atlas eines fossilen Bison von der Seiten wenig abgesetzt sind, Oberseite (Museum Potsdam V, 1). aber einen medianen Ein- schnitt zwischen sich haben. Nach diesen Befunden scheint es so, als ließen die fossilen Atlanten von der Untergattung Bison, besonders mit Rücksicht auf die Aus- bildung der vorderen Gelenkfläche zwei Typen unterscheiden, einen mit kantenartig entwickeltem, vorspringenden unteren Rand, der mehr Bison bison ähnelt, jedoch ohne ihm vollkommen zu gleichen, und einen mit gratartig verlaufendem, nicht abgesetztem Unterrand, der mehr Bison bonasus ähnelt. 2. Epistropheus. Es liegen mir vier Epistrophei vor. Davon gehören dem Märkischen Museum 1. ein fast vollständig erhaltener, Katalog A I, 9269 aus Spreen- hagen, dem nur die Querfortsätze fehlen. Der Oberrand des Dorn- fortsatzes ist verletzt. 2. Katalog, A I, 9336 aus Phoeben. Es fehlen die Querfortsätze und die vordere Hälfte des oberen Dornfortsatzes; die hintere mit den Zygapophysen ist erhalten. 3. AI, 1186 aus Hobensaathen. Es ist nur der eigentliche Wirbel- körper erhalten. Der obere Bogen mit allen Anhängen fehlt völlig. Der Vorderrand des Zahnfortsatzes ist zerstört. Dem Stadtmuseum in Potsdam gehört: 4. ein fast vollsiändig erhaltener Epistropheus, Katalog, Nr.V, 2. Ihm fehlen nur die letzten Enden der Querfortsätze. Außerdem ist der Oberrand des oberen Dornfortsstzes etwas verletzt. Durch ihreschwach entwickelte Hypapophyse und demenusprech.nd geringe Entwicklung des unpaaren medianen Fortsatzes der hinteren Gelenkfläche, die den Zahnfortsa‘z vollständig umgreift, so daß ihr Öberrand hoch über dem Oberrand des Zabnfortsatzes liegt, geben 7. Heft 48 Dr. Max Hilzheimer: sich diese vier Epistrophei sofort als solche der Untergattung Bison zu erkennen. Der Potsdamer Epistropheus (Nr. 4 der Materialaufzählung) ähnelt dem des Wisent sehr, sowohl im allgemeinen Habitus, als auch in Ausbildung der vorderen Gelenkfläche und des Zahnfortsatzes. Letzterer trägt allerdings eine geringe Spur von einer Bandgrube auf dem Vorderrand. Die Hinterseite zeigt eine merkwürdige Mischung vom Charakter des Bison und Wisent. Die Seitenwand des Rücken- markskanales ist niedrig wie beim Bison. Der Ansatzpunkt der Diapo- physe ist weit von ihrer Basis getrennt. Die Hinterwand der Hypa- pophyse liegt vor dem Hinterrand der Gelenkfläche. Ob diese dort den schwachen beim Wisent gefundenen Fortsatz trägt, kann nicht entschieden werden, da gerade diese Stelle verletzt ist, doch scheint er gefehlt zu haben. Die Gelenkfläche der Zygapophysen ist nur auf diese beschränkt, doppelt gebogen, aber noch stärker wie beim Wisent, so daß die untere Hälfte fast horizontal steht. Der Spreenhagener Epistropheus (Nr. 1 der Materialaufzählung) ähnelt in Bezug auf die Hinteransicht dem Bison bison fast noch mehr als der vorhergehende. Von einer unpaaren medianen Fortsetzung der hinteren Gelenkfläche ist auch nicht eine Spur vorhanden. Die Basis der niedrigen Rückwand der Seiten des Rückenmarkskanales ist weit von der Basis des Querfortsatzes getrennt. Die Gelenkflächen der Zygapohphysen sind jedoch erheblich anders entwickelt. Sie sind nämlich schwach konkav und ziehen auf die Seitenwand des Arterienkanales fast bis zur Mitte über wie beim Ur, aber lange nicht so weit. Die vordere Gelenk- fläche hat dann wieder die für die Unter- gattung Bison charakteristische Form (Fig. 51). Dagegen ist der Zahnfortsatz sehr eigenartig gestaltet. Er ist auf- fallend kurz, plump und kräftig und sein Unterrand ist in sehr spitzem Winkel zur Gelenkfläche gestellt, daß man beim Anblick von vorn fast die ganze Unterseite sieht. Dies» Unterseite trägt auch abweichend von Bos und Bison eine Bandgrube. Auch ist die Oberseite bezw. Innenseite der vom Zahnfortsatz Fig. 51. gebildeten Halbröhre durch den Besitz Fossiler Epistropheus aus einer paarigen, tiefen, durch eine hohe Spreenhagen (Märkischs Scheidewand getrennten Bandgrube aus- Museum A I 9263). g:zeichnet. Dahinter ist die Oberfläche der Halbröhre stufenartig erhöht. Der Phoebener Epistropheus schließ, sich aufs genaueste dem Spreenhagener an, unterscheidet sich aber von ihm durch andere Ausbildung des Zahnes, der zwar auf der Unterseite eine Bandgrube Dıe Halswirbelsäule von Bos und Bison, 49 hat, davon abgesehen aber genau dem Potsdamer und den rezenten 2. Halswirbeln gleicht. Was schließlich das Hohensaathener Stück anbelangt, so ist es zu schlecht erhalten, um die Formen genau zu erkennen. Es scheint aber der Zahnfortsatz eher mit dem des Spreenhagener Wirbels über- eingestimmt zu haben als mit den anderen. Auf jeden Fall scheint auch aus der Betrachtung der Epistrophei hervorzugehen, daß ebenfalls mindestens solche von zwei Arten von fossilen Bisonten vorliegen. Wenn der Spreenhagener und der Potsdamer einer Art gehört haben, dann ist der Phoebener wohl als Weibchen anzusehen. In «er Ausbildung der hinteren Teile stimmen die diluvialen Epistrophei mit Bison bison mehr überein, als mit dem Wisent. Auch die Breite der oberen Außenwand des Rückenmarkskanales vorn zeigt mehr Übereinstimmung mit Bison bison als mit Bison bonasus, besonders bei dem Phoebener und Spreenhagener Stück. 3. Halswirbel. 1. Ein 45 Fuß tief beim Brunnengraben in der Knesebeckstraße 26 zu Berlin gefundener und unter Nr. VIII, 592 eingetragener Hals- wirbel eines jungen Tieres, dessen hintere Epiphyse noch nicht mit dem Wirbelkörper verwachsen war und daher fehlt. Dornfortsatz und Seitenfortsätze abgebrochen. Vordere Gelenkfläche unten zerstöit. Im Besitz des Märkischen Museums. 2. Ein 3. Halswirbel aus Alt-Töplitz, stark verletzt. Die Seiten- fortsätze und die linke vordere Zygapophyse abgebrochen, ebenso die obere Hälfte des oberen Dornfortsatzes. Der untere Teil des vorderen Gelenkkopfes zerstört. Im Besitz von Herrn Rechbnungsrat Marten in Potsdam. Beide Halswirbel stimmen bis auf gleich zu beschreibende Ab- weichungen unter sich, sowie mit den 3 rezenten Wirbeln des Wisent überein, doch läßt der unter 1 aufgezählte noch jugendliche darauf schließen, daß er bei voller Entwicklung den rezenten an Größe er- heblich übertroffen haben würde. Davon abgesehen finde ich nur einen Unterschied darin, daß bei Nr. 1 die Seitenkante zwischen vorderer und hinterer Zygapophyse nur seicht eingebuchtet (Fig. 52), konkav ist, also nicht den tiefen Ausschnitt der rezenten Wirbel der Gattung .Bison hat. Der Alt-Töplitzer Wirbel dagegen läßt einen tiefen Einschnitt erkennen, wie ihn die rezenten Wirbel von Bison auch haben. Die hintere Gelenkfläche gleicht mit ihrer schwach ausgebildeten Zyga- pophyse und sich dem infolgedessen mehr einem Kreis nähernden Grundriß mehr dem B. bison. Die Form der Seitenfortsätze scheint nach dem, was erhalten ist, der von Bison bonasus geglichen zu haben. Mindestens ist eine Trennung von oberer und unterer Lamelle, wie sie Bison bison zeigt, nicht vorhanden gewesen. Eine zweite Abweichung finde ich in der Ausbildung der Seiten- wände des Rückenmarkskanales. Diese haben hinten bei den rezenten - Archiv für Natorgeschichte. 1921. A.7. 4 7. Heit 50 Dr. Max Hilzheimer: Bison- und Bos-Halswirbeln einen dünnen Rand. Einen solchen finde ich auch bei dem Alt-Töplitzer Wirbel. Bei dem Berliner dagegen wird mehr eine breite Wand gebildet. Die Gelenkfläche der Zyga- pophyse erstreckt sich auf diese Seitenwand und ist vertieft in sie eingebettet, während sie bei den rezenten Wirbeln hoch auf der Ober- fläche liegt. Auch reicht sie bis zur Mitte der Seitenwand herab. Auch bei dem Alt-Töplitzer Wirbel greift die Gelenk- fläche der Zygapophyse seitlich auf die Seitenwände des Rückenmarks- kanals über, wenn auch nicht so weit als wie bei dem Berliner. In dieser Hinsicht gleicht der Alt-Töplitzer Wirbel mehr dem Ur, was hinsichtlich der Kopfhaltung und Bewegungsmöglichkeit von Interesse ist. In der Form der Außenwand des Arterienkanales schließen sich Fig. 52. Seitenansicht des fossilen Fig. 53. Vorderansicht des fossilen 3. Halswirbels aus Berlin (Märkisches 3. Halswirbels aus Berlin (Märkisches Museum VIII, 592). Museum VIII, 592). die fossilen Wirbel vollständig Bison bison an. Sie ist nach vorn und hinten ebensoweit ausgedehnt und hat auch wie bei diesem einen geraden, schwach konvexen Vorderrand. An Stärke übertrifft sie, wie die Maße zeigen, bei den fossilen Wirbeln die rezenten. Der vordere Gelenkkopf (Fig.53) ist bei dem Berliner Stück eigen- artig plump, erheblich von dem des Wisent abweichend, namentlich fehlt die starke Verbreiterung am oberen Rande. Die größte Breite liegt tiefer, so daß der Gelenkkopf eiförmigen Grundriß hat. _ Auch ist er merkwürdig wenig gewölbt, auffallend flach. Der Gelenkkopf des Alt-Töplitzer Stückes ist zwar namentlich in horizontaler Richtung stärker gewölbt, aber auch ihm fehlt die Verbreiterung nach oben. Anstelle der beim Wisent so stark entwickelten oberen Ecken hat er jederseits eigenartige Gruben. Es zeigen also auch die drei Halswirbel wieder stärkere Anklänge an den B. bison daneben aber auch viel selbständige Charaktere. Auch hier sind die beiden vorliegenden Wirbel wieder in manchen Punkten sehr verschieden. Die Halswirbelsäule von Bos und Bison, 51 4. Halswirbel. Es liegen vor: 1. Wirbel, Katalog, VIII, 235, aus Phoeben, Schnettersche Grube, einem jüngeren Tier gehörig, hintere Epiphyse fehlt, da noch nicht mit Diaphyse verwachsen, oberer Dornfortsatz zerstört. Obere und untere Lamelle rechts vollständig z»rstört, links in ihrem basalen Teile erhalten. Wenig abgeroll. Vordere Diaphyse von der Epiphyse durch eine gut erhaltenen Naht getrennt. 2. Wirbel, Katalog, VIII, Nr. 355. „1856 in einer Kiesgrube in Phoeben bei Werder gefunden.“ Ohne Seitenfortsätze und oberen Dornfortsatz, ferner noch ein Teil des Vorderrandes des oberen Bogens, des Außenrandes der hinteren Zygapophyse und der vordere Gelenkkopf unten etwas zerstört. Sehr stark abgerollt. 3. Wirbel, Katalog, AI, Nr. 9341, aus Groß-Besten. Oberer Dornfortsatz und Seitenfortsätze abgebrochen, Außenrand der hinteren Zygapophysen, untere Spitze des vorderen Gelenkkopfes und. hinteres Ende der Hypapophyse stark verletzt. 4. Wirbel, Katalog, Nr. ?, Satzkorn. Vorderer Teil des Körpers mit sämtlichen Querfortsätzen zerstört, nur hinteres Gelenk erhalten, ebenso oberer Bogen, doch oberer Dornfortsatz zerstört. Stark abgerollt. Alle vier Wirbel gehören dem Märkischen Museum. Die beiden Phoebener sind nach Aussehen und Erhaltungszustand erheblich verschieden. Nr.1 ist braun, wenig abgerollt, die natürliche Ober- fläche des Knochens ist noch vielfach erhalten. Er gleicht im Erhaltungs- Fig. 54. Seitenansicht. Fig. 55. Vorderansicht. Fig. 54 u. 55. Fossiler 4. Halswirbel aus Phoeben. (Märk. Mus. VIII, 235.) zustand dem von mir als B. bonasus mediator beschriebenen Schädel- stück. Nr.2 ist stark abgerollt, die Oberfläche erscheint glänzend, fast wie poliert, die Farbe ist aschgrau. Auch diese Wirbel lassen wieder wie der Atlas zwei Typen erkennen. Zu dem einen gehört der Phoebener, VIII, 235 (Fig. 54 u. 55) und der Satzkorner. Der besser erhaltene unter 1. aufgeführte Phoebener 4* 7.Hett 59 : Dr. Max Hilzheimer: schließt sich in Form und Ausbildung der Seitenwand des Arterien- kanales mit dem konvexen Vorderrand und der erheblichen Breite an Bison bison an, während er in der Ausbildung von oberer und unterer Lamelle und der gegenseitigen Stellung zueinander, nach dem, was davon erhalten ist, eher B. bonasus geglichen haben dürfte (Fig. 55). Allerdings springt wohl der Vorderrand der oberen Lamelle schärfer und weiter vor. Durchaus selbständig dagegen verhält sich der Wirbel in der außerordentlichen Länge des vorderen Gelenkkopfes, der gleich- zeitig verhältnismäßig schmal ist. Da er sich nach oben auch nur wenig verbreitert, nacht sein Grundriß beim Anblick von vorn einen fast eiförmigen Eindruck. So ähnelt er sehr dem vorderen Gelenkkopf des 5. Halswirbels von B. bison. Doch ist der Wirbel seiner ganzen Ausbildung nach, nach der Lage der vorderen Öffnung des Arterienkanales und anderen Merkmalen sicher ein 4. Halswirbel. Durchaus selbständig ist auch die geringe Wölbung des vorderen Gelenkkopfes in vertikaler Richtung. Im Profil tritt daher der sonst bei Bison stark zurückgebogene untere Teil des Gelenkkopfes bei dem Phoebener Wirbel wenig zurück. Der Ausschnitt zwischen vorderer und hinterer Zygapophyse ist seicht, (Fig.54) wie wir das schon bei dem fossilen Wirbel VIII, 592 des Märkischen Museums kennen lernten. Ob das eine Folge starker Ab- rollung oder ein ursprüngliches Verhalten ist, wage ich nicht zu ent- scheiden. Auf jeden Fall sind beide Wirbel so stark abgerollt, daß die Gelenkflächen der hinteren Zygapophysen nicht mehr zu erkennen sind. Doch scheint, und das ist namentlich bei dem Satzkorner Exemplar der Fall, die Außenwand des Rückenmarkskanales hinten eine ziem- liche Breitenausdehnung gehabt zu haben, etwa wie bei dem 3. Hals- wirbel, VIII, 592. Die hintere Gelenkfläche, die allein bei dem Satz- korner erhalten ist, ist auch bei ihm so stark verletzt, daß ihre Form nicht mehr mit Sicherheit erkannt werden kann. Die beiden anderen 4. Halswirbel ähneln sich in der Außenwand des Arterienkanales. Diese ist vorn wie bei B. bonasus konkav aus- geschnitten, hinten dagegen ist ihre unterer Winkel sehr lang aus- gezogen. Ihr Hinterrand sieht daher aus wie ein liegender Halbmond, während er bei sämtlichen anderen, fossilen wie rezenten Bisonwirbeln die Form eines stehenden Halbmondes hat. Der Ausschnitt zwischen vorderer und hinterer Zygapophyse ist bei dem Groß-Bestener Wirbel scharf abgesetzt und tief, bei dem Phoebener (VIII, 355) seicht, doch kann das auf starker Abrollung beruhen. Hintere und vordere Gelenk- flächen können wegen ihrer unvollkommenen Erhaltung nur unge- nügend erkannt werden. Der vordere Gelenkkopf scheint den Grundriß wie bei dem zuerst beschriebenen Phoebener (VIII, 235) gehabt zu haben, mit nur geringer Verbreiterung nach oben. Aber er hat nicht dessen auffallende Länge besessen und ist in vertikaler Richtung weit stärker gekrümmt, so daß die Profillinie eher der der rezenten Bisonten gleicht. Die hintere Gelenkfläche scheint nicht so kreisrund, sondern mehr länglich gewesen zu sein. Die Gelenkfläche der Zyga- pophyse ist bei dem Phoebener Wirbel (VIII, 255) sehr gut erhalten. Die Halswirbelsäule von Bos und Bison, 53 Sie ähnelt der des dritten Halswirbels (VIII, 592) und steigt bis zur Mitte der Seiten des Rückenmarkskanales herab. Auch ist sie wie bei dem erwähnten 3. Halswirbel vertieft, im Gegensatz zur oberflächlichen Lage bei den rezenten Halswirbeln. So lassen auch hier die Halswirbel wieder auf zwei Formen des diluvialen märkischen Bison schließen. Der von Tscherski abgebildete 4. Hals- wirbel, der vom linken Ufer der Angara, bei Irkutsk stammt, scheint sich, soweit aus der Abbildung zu schließen ist, nach dem Ver- halten der Querfortsätze vollständig dem amerikanischen Bison anzuschließen. Beide scheinen vollständig getrennt und nur vorn durch eine schmale Knochen- brücke verbunden gewesen zu sein. Über die Stärke des Einschnittes zwischen den beiden Zygapophysen kann ich aus der Ab- bildung leider nichts entnehmen. Hinsichtlich der gegenseitigen Be- ziehungen beider Lamellen gleicht Wirbel VIII, 235 vollkommen Bison bonasus. Bei AI, 9341 (Fig. 56) scheinen sie, wie aus der Bruchstelle hervorzugehen scheint, von einander unabhängiger verlaufen zu sein, ohne freilich die Form des Bison bison zu erreichen. Fig. 56. Seitenansicht des fossilen 4. Halswirbels. AI 9341 des Märk, Mus. 5. Halswirbel. Zur Untersuchung gelangte nur ein 5. Halswirbel aus Alt-Töplitz, im Besitze von Herrn Rechnungsrat Marten. Der Halswirbel ist gu$ er- halten, doch fehlen ihm der obere Dornfortsatz und die Seitenfortsätze von denen jedoch links die basalen Teile vorhanden sind. Die Stärke der äußeren Wand des Arterienkanales, die Breite der oberen Lamellen, deren Oberfläche vollkommen horizontal liegt, und der hintere Ansasz der unteren Lamellen, die Weite des tiefen Ausschnittes zwischen der vorderen und hinteren Zygapophyse erinnern an B. bison. Die Gelenk- flächen der hinteren Zygapophysen, die auf die Seite des Rücken- markskanales herabgreifen, und näch hinten durch eine geschweifte, B. bison fehlende Leiste begrenzt werden, die nach dem oberen Winkel der vorderen Öffnung des Arterienkanales zieht, gleicht ganz B. bonasus, ebenso die Form der durch ihre Größe auffallenden hinteren Gelenk- fläche und die Verbindungswand zwischen beiden Lamellen. Eine ganz eigenartige Entwicklung zeigt wieder der vordere Gelenkkopf; bei seiner Länge und Schmalheit und dem parallelen Verlauf der etwas konkaven Seiten gleicht er dem von B. primigenius, mit dem der Wirbel jedoch sonst nichts zu tun hat. Nach dem, was von der unteren Lamelle auf der linken Seite erhalten ist, setzte der Hinterrand unmittelbar vor der hinteren Gelen\- 7. Heft 54 Dr. Max Hilzheimer: fläche des Wirbels an und wendet sich gleich von Beginn an noch energischer nach unten als bei Bison bison. Hierin wie überhaupt in der ganzen Gestaltung gleicht dieser Wirbel sehr dem von Tscherski abgebildeten 5. Halswirbel vom linken Ufer der Angara bei Irkutsk. 6. Halswirbel. 1. 6. Halswirbel vom Typus von Bison uriformis Hilzh. aus Klinge bei Kottbus; vorzüglich erhalten. Das oberste Ende des oberen Dorn- fortsatzes und die proximalen Teile der oberen Lamellen fehlen, ebenso die Epiphyse des vorderen Gelenkkopfes, die noch nicht verwachsen war. Letztere war noch nicht mit dem Wirbelkörper verwachsen. Im Besitz des Märkischen Museums. . 2. Ein Wirbel aus der Körnerschen Kiesgrube in Rixdorf. Vom Dornfortsatz, den oberen Lamellen und der rechten unt.ren Lamelle sind nur die basalen Teile erhalten, von der linken unteren Lamelle fehlt die vordere Hälfte. Der vordere Gelenkkopf ist etwas verletzt, doch ist seine Form noch gut erkennbar. Der Wirbel ist stark ab- gerollt. Im Besitz des Museums für Naturkunde. Wir beginnen mit dem besterhaltenen Wirbel, nämlich dem von Klinge (Fig.57). Auf den ersten Blick macht er einen sehr eigenartigen Eindruck. Er weicht von allen 6. Halswirbeln von Bos und Bison ab; er sieht fasc aus, als ob er im Vergleich mit]enen umgekehrt sei. Dieser Eindruck wird erweckt durch eine andere Ausbildung des oberen Dornfortsatzes und der unteren Lamelle. Während sich bei den drei anderen Aıten (Fig. 49—42) die unteren Lamellen nach unten stark dadurch ver- - breisern, daß sich der Vorderrand nach vorn bei horizontaler Stellung des Wirbels er- streckt, ist bei dem Klinger Wirbel der untere Teil des Vorderrandes nach rückwärts ge- bogen. Der Unterrand ist gerade wie beim Wisent. Wichtiger scheint mir die Ausbildung des oberen Dornfortsatzes zu sein. Während er bei Wisent und Ur nach vorn geneigt ist, bei B. bison senkrecht steht, hat er beim Klinger Fig. 57. Halswirbel 6 von Wirbel eine deutliche Neigung nach rück- Bison uriformis von der wärts. Dazu kommt am Vorderrande an der Seite gesehen. Basis eine Fazette (Fig. 57) für den Hinter- rand des Dornfortsatzes des 5. Halswirbels. Eine solche findet sich zwar auch bei B. bison, ist dort aber lange nicht so stark ausgebildet. Es geht also der obere Dornfortsatz des 6. Hals- wirbels bei B. uriformis gewissermaßen noch über den des B. bison hinaus. Hier steht er senkrecht, dort ist er nach rückwärts geneigt; hier hat er vorn eine seichte Fazette, dort eine tiefe. Da dieser Wirbel Die Halswirbelsäule von Bos und Bison. 55 mit maßgebend ist für die Form der Vorderseite des Buckels und für die Haltung des Halses, so dürfen wir vielleicht schließen, daß B. ur:- formis in der Ausbildung dieses Teiles noch über B. b’son hinausging, d.h. daß der Buckel noch steiler nach vorn abfiel und daß der Hals noch tiefer angesetzt war, um dann in steilem Winkel wieder empor- zusteigen. Der Dornfortsatz dieses Wirbels zeichnet sich ferner durch außer- ordentliche Dicke, d.h. hohen Querdurchmesser namentlich der basalen Teile des hinteren Randes aus. Doch ist dies wohl überhaupt eine Eigenschaft der fossilen Bisonten gewesen, da sie der mir vor- liegende von Rixdorf, ebensowohl wie der von Tscherski abgebildete zeigt. Dieser letztere, der vom linken Ufer der Angara bei Irkutsk stammt, der wie Bison europaeus einen nach vorn geneigten oberen Dornfortsatz ohne Andeutung einer vorderen Fazette, und konvexem, stark halbmondförmig gebogenem Unterrand der unteren Lamelle hat, unterscheidet sich also sehr von dem von B. uriformis. Im anderen Teile scheint sich der 6. Halswirbel von B. uriformis allerdings B. bonasus zu nähern, so in dem Grundriß des vorderen Gelenkkopfes, der auch bei dem geschilderten Erhal.ungszustand gut erkannt werden kann. Die obere Lamelle scheint schmaler wie bei jenem gewesen zu s2in. Durchaus selbständige Entwicklung zeigt er in der Ausbildung der Gelenkflächen der Zygapophysen. Die vorderen sind so außerordentlich groß, wie bei keinem rezenten Bison. Bei den hinteren ist der auf die Seite des Rückenmarkskanales über- gehende Teil sehr lang und nimmt fast die ganze Seite ein. Er greift wohl noch tiefer herab als bei B. bonasus. Ferner ist dieser unterste Teil stark vertieft, während bei den rezenten Bisonten die Gelenk- fläche in einer Ebene mit der übrigen Knochenoberfläche liegen. Diese weit nach vorn und unten sich ersteckenden Gelenkflächen der hinteren Zygapophysen, die noch erheblich über die bei Wisent hinaus- gehen, dürften wohl noch eine stärkere Vertikalbewegung ermöglicht haben, die wohl mit der durch die Stellung und Ausbildung des oberen Dornfortsatzes angedeuteten steilern Lagerung des Wirbels zusammen- hängt. Die hintere Gelenkfläche des Wirbels ist ähnlich entwickelt wie bei B. bonasus. Die Naht zwischen Diaphyse und Epiphyse ist noch deutlich vorhanden. Der Rixdorfer 6. Halswirbel zeigt die großen Maße aller fossilen Halswirbel. Ganz auffällig ist die Dicke des oberen Bogens über dem Rückenmarkskanal, worin er die übrigen fossilen Wirbel, die schon an dieser Stelle eine bedeutende Dicke aufweisen, noch übertrifft. Der obere Dornfortsatz ist noch dicker und noch breiter gewesen als beim B. uriformis. Ob er auch vorn eine Gelenkfazette gehäbt hat, ist bei der starken Abrollung schwer zu entscheiden. Doch scheint eine solche vorhanden gewesen zu sein, wenn auch vielleicht nicht in der starken Ausbildung wie bei B. uriformis. Die Unterseite der 7. Heft 56 Dr. Max Hilzheimer: oberen Lamelle hat einen Kiel gehabt. Sie gleicht darin B. bonasus und entfernt sich von B. uriformis. Die Gelenkfläche der hinteren Zyga- pophyse ist infolge Abrollung nicht mehr erkennbar, doch lassen ge- wisse Spuren darauf schließen, daß der auf der Seitenwand des Arterien- kanales gelegene Teil wie bei 2. uriformis vertieft war. Der vordere Gelenkkopf fällt durch Länge und Schlankheit auf, ein Eindruck, der wohl dadurch hervorgerufen wird, daß die etwas konkaven Seiten annähernd parallel verlaufen, und sich nicht wie sonst bei Bison einander nach unten zu nähern. So gleicht der Gelenkkopf fast genau dem vom Ur beschriebenen. Und man könnte bei der großen Ähnlich- keit, die der 6. Halswirbel bei beiden Rindern hat, geneigt sein, ihn letzterem zuzuschreiben. Aber die Art und Weise, wie der obere Dorn- fortsatz, von dem allerdings nur 40 mm etwa erhalten sind, am Wirbel ansetzt, ohne irgend eine Biegung erkennen zu lassen, seine Form, Ausbildung und Stärke sprechen zu sehr dagegen. Die hintere Gelenk- pfanne erscheint runder und flacher als sonst bei Bison, sie erinnert so an den Rixdorfer Wirbel. So zeigen auch die fossilen Wirbel, daß wir im Diluvium der Mark verschiedene Arten der Untergattung Bison vor uns haben. Die Zahl dieser Arten festzustellen, reicht das Material nicht aus. Noch weniger dürfte es möglich sein, mit Sicherheit die einzelnen lose gefundenen Halswirbel nun den drei früher von mir unterschiedenen Arten zu- zuschreiben. Dies ist nur bei einem 6. Halswirbel möglich, bei dem aus den übrigen Fundumständen hervorgeht, daß er zu dem Schädel und übrigen Skelett des Typus von Bison urifermis gehört. Ob die Phoebener Wirbel zu meinem B.bonasus mediator zu stellen sind, oder ob in Phoeben mehrere Bisonarten vorliegen, muß die weitere Untersuchung, besonders die der von mir in einer späteren Arbeit zu behandelnden Extremitäten ergeben. Wichtig und interessant scheint mir zu sein, daß keiner der unter- suchten Halswirbel, mit einem, der einer der beiden lebenden Arten angehört, völlig übereins.immt. Neben Anklängen an diese zeigen sie doch so viel selbständige Charaktere, daß diese dafür zu sprechen scheinen, daß die diluvialen märkischen Bisonten selbstä ndige Arten sind. Sollte die weitere Unter- suchung an den übrigen Skeletteilen das bestätigen, so wäre auch der von mir unterartlich zu B.bonasus gestellte Phoebener Bison eine selbständige, als B. mediator zu bezeichnende Art. Sehr wichtig aber scheint mir zu sein, daß alle von mir unter- suchten fossilen Halswirbel zur Untergattung Bison gehören. Sichere diluviale Reste vom Ur scheinen in der Mark nur äußerst selten vor- zukommen. Mir ist bis jetzt nur ein Brustwirbel (A I, 3520 aus Rix- dorf, im’ Besitze des Märkischen Museums) bekannt. Sicher diluviale fossile Schädelteile des Urs aus der Mark kenne ich überhaupt nicht. Mir scheint daraus hervorzugehen, daß im Diluvium der Ur in der Mark äußerst selten war, im Gegensatz zum Bison, dessen Reste Die Halswirbelsäule von Bos und Bison. 57 massenhaft gefunden wurden. Im Alluvium scheint sich das Verhältnis zugunsten des Urs verschoben zu haben. Nach den Knochenfunden ist im Alluvium der Mark der Ur sehr häufig, der Wisent dagegen äußerst selten gewesen, so selten, daß lange Zeit überhaupt keine Knochen von ihm gefunden wurden und erst in neuester Zeit ein Rest von ihm aus der Mark bekannt geworden ist. B. primigenius B. bonasus fossile Bisonten B. bison Art Be N Ar a er BT x I Ss ELBjee Sammlung Landwirtschaft. |$ € | Museum |Märkisches |8 $| 35 Staats- Hochschule 3 E Dresden Museum E Na 3 3 sammlg. : | = Nr.(Katalog-Nr. |4422 4792 1 8|8 l-+: & = Atlas gerpetr.Sammlung)| 2 g ar 8 | Kein 2 Be - 552 5 > esse ra = Sg :lb 1 Länge des Wirbelkörpers 3 h I in der Mitte . . 59 | 70,5 54:45 | 39: 1.50... 54..,611'61 49 Größte Länge des Wir- belkörpers . . 94 | 93 94.|-83. | 71 | 99: | 94 | 96 | 98 89 Größte Breite des Wirbels über den Querfortsätzen |234 |250 230 1190 149 |234? 117,2 241 220 Breite über den Quertfort- sätzen a.Vorderrande d,. unter.hint.Gelenkfläche [226 |228 217 |183 137 1229 1234? 231 212 Größte Höhe der vorderen Gelenkfläche . . . . | 67,51 69 60 | 54 |51 | 70 | 58 | 62 | 64 56 Größte Breite der vorde- ren Gelenkfläche. . .|126 [133 129 |112 [101 |150 |139 |139 |136 124 Kleinste Länge des oberen Bogens in der Mitte . | 65 | 75 68 | 62 | 48 | 82 | 67 8 66 Größte Länge des oberen Bogens . . .1 95 103,5 109 | 90 | 78 [111 |106 1106 1112 102 Größte Breite der hinteren 115X2 Gelenkfläche . . . [123,51133 121 111 | 89 [130 |-ı130?|133 |129 113,5 Größte Höhe der hinteren Gelenkfläcke . . . . [63 | 64 59 1 56 | 50 | 704] 74 | 62 | 77 57,5 1) Die vordere Wand ist höher als die Gelenkfläche, die hier die Vorderwand nicht ganz einnimmt. Sie mißt 79 mm. 7. Heit 58 Dr. Max Hilzheimer: B. primigenius B. bonasus fossile Bisonten B. bison : fehlt Potsdam 2 a Epistropheus Nr. 3 Worms Märk. Mus. A 19269 A I 9356 ATI1186 V,2 Mus. Länge v.vorspringendsten Teil d. Vorderrandes d. Zahntortsatz. b. z. Mitte d.Oberrandesd. hinteren Gelenkfläche d. Wirbels |112 123 |102 | 95 | 88 |119 [109 |102,51115? Größte Länge des Wirbel- körpers einschließlich Zahnfortsatzes . 150 168 |136 119 105 [154 |144 [130 !130? Länge des Wirbelkörpers an der Unterseite . . [120 136 |105 | 96 | 83 |126°)1126 1112 1104? Größte Breite d. vorderen Gelenkfläche . . 120 130 [118 |106 | 88 [141,51134 1115 1117 Größte Breite d. hinteren e Gelenkfläche . . 60,5 63 152 | a5 | 38 | 61 | 58 | 54%)| 57 Höhe der hinteren Ge- lenkfläche . . 66 80 156 | 51 | 39 | 69 | 63 | 54%)| 55 Größte Breite über den Querfortsätzen . . .|142 150 1131 1101 106 134 107°) 110 54 54 133 Höhe vom Unterrand der vorderen Gelenkflächeb, zum am weitesten vorn- liegenden Punkt des Zahnfortsatzes . . 107 113,5,104 103 |142 1121 Größte Breite des Zahn- fortsatzes . . 57,5 56 | 58,5|1 46,5, 44 | 65 | 64 | 54 | 58 Größte Länge des 'Zahn- fortsatzes . Höhe vom Unterrand der Hypapophyse bis zum Oberrand d. a. weitesten nach hinten liegenden an Teilsdes Dornfortsatzes |184 173 |151 111 |200°)188°) Größte Breite über den hinteren Zygapophysen | 78 87 | 90 | 58 [102,51100 Kleinste Breite über den hinteren Zygapophysen | 33 35 | 36,51 26 | 33,5) 40 , 23 Höhe des Dornfortsatzes am Vorderrand . . Höhe des Dornfortsatzes am Hinterrand . . . | 79,5 79 | 66 | 31 | 90%) 87°) 63 Größte Länge des Dorn- fortsatzes . . . 111 10851100 | 77 |136 1120 95 107 55 157 100 33 zz zmm——-—__-_—_—m— — [[CV”4Am u - ö 2) Die Maße sind genommen bis zur Gelenkfläche. Da der Hinterrand der Hypapophyse bei beiden vor dem Hinterrand der Gelenkfläche liegt, so ist das Maß bis dahin kleiner, Es beträgt bei dem fossilen 123, bei Bison bison 104. °) Nur die erhaltenen Teile gemessen. Es sind vom Oberrand des Dornfortsatzes mindestens 5 mm abgebrochen. *) Rand zerstört. Die Halswirbelsäule von Bos und Bison, 59 Bos B. bo- fossile B. primigenius nasus Bisonten bison — — —_—— cs. (ar & 3 = 3 Halswirbel Nr. |2oH 20 ol) NKO =. |# 259 = = nes > - Länge des Wirbelkörpers vom vordersten Punktd. vorderen Gelenkesb.zur Mitte des Oberrandes d. hinteren Gelenkfläche | 73,5 80 | 72 80? 73 Größte Länge des Wirbel- | % körpers . . 114 |126 106 112? 102 Länge des Wirbelkör pers auf der Unterseite . . | 70,1] 76 | 61 64 Länge des oberen Bogens in der Mitte . . . 53 1.61 |46 | 53 | 51 47 Größte Länge des oberen Bogens vom Vorderrand d. vorderen zum Hinter- rand der hinteren Aysa Bonhyse. . .'. . [102 1116 | 93 |114 |115? 106 Vordere Höhe 62 | 67 | 56 56 Gelee fläche ) Breitei.d. Mitte | 33 | 44 | 43 | 46,5| 45 38 Hintere) Höhe . . . .[ 67,5| 71 | 61 62 56 Gelenke fläche ) größte Breite . | 60 | 59 | 53 60 53 Größte Breite über den oberen Lamellen. . 175,51190 [162 158 Breite am Vorderende der unteren Lamellen . .|55 | 83 | 64 57 Größte Breite über den hinteren Zygapophysen | 99 1115 | 94 [121 108 Kleinste Breite über den hinteren Zygapophysen | 37 | 37 | 36 | 43 34 Höhe des Dornfortsatzes am Vorderrande . 6042| 66 | 63 63 Länge der Außenwand des Arterienkanalsi.d.Mitte | 35,5 40 | 47 | 63 | 56 53 2) Nur der erhaltene Teil gemessen. Es sind vom Oberrand des Dornfortsatzes min- destens 5 mm abgebrochen. °) Hintere Gelenkscheibe fehlt. 4 Leis _ 60 4. Halswirbel Nr. Länge des Wirbelkörpers vom vordersten Punktd. vorderen Gelenkes b. zur Mitte des Oberrandes d. hinteren Gelenkfläche . Größte Länge des Wirbel- Körpers IE RT Länge des Wirbelkörpers auf der Unterseite . Länge des oberen Bogens in der Mitte . I Größte Länge des oberen Bogens, wie bei Wirbel 3 Vordere | Höhe . Gelenk: fläche J Breiteind.Mitte Hintere ) Höhe . Gelenk | fläche } größte Breite . Größte Breite über den oberen Lamellen . ' Breite über dem Vorder- ende d. unter. Lamellen Größte Breite üb. d. hint. Ende der Zygapophysen Kleinste Breite üb. d. hint. Ende der Zygapophysen Höhe des Dornfortsatzes am Vorderrand Länge der Außenwand des Arterienkanalsi.d.Mitte Dr. Max Hilzheimer: „ Bos B. bo- primigenius nasus —— a. | = 70,51 76 | 69 ı11 |126 [105 62 |73 | 59 49 .|55 | #6 90 l1ı2 | s9 60,51 66 | 57 37,51 37 | 40 .| 64,51 72 | 62 55 | 60 | 51 . 1167 ooı |174 s5 | 92 | 84 113 [128 |102 37 |4ı | 0 601)2.602%)) 54 30 | 36 | 37 !) Ein wenig verletzt. fossile Bisonten —o [m (Tee) nm 818 SuE=UE: ale e alm|ı — 105 |107 | — E01] 2:68 101 | — | 98 — |5a2 | 65 10 | 35 |42,5 TR a szI50| — 50 112 |22 | 102? 100% 43 | 43 | 36 43| 43 | 4 bison 100 169 112 Die Halswirbelsäule von Bos und Bison. 61 B. primigenius B. bonasus fossile Bisonten B. bison Art ER ae es 3 To m ee Sammlung Landwirtschaft!. & 3 Museum Märkisches ei = Museum | Staats- Hochschule + ä Dresden Museum = ee] Potsdam [Sammlg. un 8 3 - | Nr ISol&ro [70 £ era 5. Halswirbel r Länge des Wirbelkörpers vom vordersten Punkt d. vorderen Gelenkes bis zur Mitte d. Oberrandes der hinteren Oberfläche | 68 | 76 68 78 72 Größte Länge des Wirbel- Be 2 1107 1113 102 108 102 Länge des Wirbelkörpers auf der Unterseite . . | 60 | 69 57 63,5 63 Länge des oberen Bogens in der Mitte . . . .|44 |55 45 50 44 Größte Länge des oberen Bogens wie bei Wirbel 3 | 87 105 85 93 89 Vordere Höhe . . . 1 60,51 63 55 53,5 57 Gelenk- | fläche Breite 2.2...1.35 |. 38 36 36 34 Hintere Hoher 7.: . 1 04: | 69 61,5 65 60,5 Gelenk- | fläche Breite. . .157 | 56 48 56 50,5 Größte Breite über den oberen Lamellen. . . [163 186 165 _ 151 Breite am Vorderrande der unteren Lamellen. |105 106,5 116 —_ 100 GrößteBreiteüb d.Gelenk- fläche d. hint.Zygapoph. |113,51133 104 119 107 Kleinst. Breit üb.d.Gelenk- fläche d.hint Zygapoph. | 44 | 48 35 47,5 43 Höhe des Dorntortsatzes ! am Vorderrand . . .| 62 | 61? 62 -- 67 Länge der Außenwand des Arter.-Kanalsind.Mitte | 24 | 33 30,5 40 47 7. Heft 62 Dr. Max Hilzheimer: B. primıgenius B. bonasus fossile Bisonten B. bison Art EFETER SaDreBr: W EP Sammlung Landwirtschaft]. 3 ni Museum Märkisches = & Museum | Staats- Hochschule 7: Dresden Museum E | Potsdam |Sammlg. © Nr. [a ,|® | Te BEü| 5 S 6. Halswirbel = - Aal Ede = Länge des Wirbelkörpers am vordersten Punktdes vorder. Gelenkes bis zur Mitte des Oberrandes - der hinter. Gelenkfläche | 66 | 71 65 —1)[83 | 75 72,5 Gr. Länge d. Wirbelkörp. | 97 |105 89 — 113 [107 94 Länge des Wirbelkörpers auf der Unterseite . . | 52,5| 55 52 — [67 | 6 61 Länge des oberen Bogens in der Mitte . . . .[41 | 50 43 57 | 82.:| 51 43 Größte Länge des oberen Bogens wie bei Wirbel 3 | 84 | 93,5 85 102 107 | 98 82,5 Vordere (Höhe. . . .155 | 63 56 61 | 68 | 61 60,5 Gelee | fläche | Breitei.d.Mitte | 36,5] 37,5 34 33 | 46 | 36 32,5 Hintere ei = 5-1 20 61 66 | 75,5] 66 58 Gelenkfläche \größt.Breite | 56,5] 57 55 54 | 67 | 54 48 Größt.Breiteü.d.o.Lamell. |159,51191 153 u ne 150 Breite über dem Vorder- rande d.unter. Lamellen [112 |132 124 en 130 Größte Breite üb.d. Vrand d. hinter. Zygapophysen |112 |128 97 112 |126,51123 109 KleinsteBreiteüb.d. Vrand d. hinter. Zygapophysen | 47 | 51 36 42 | 38 | 45 37 Höhe des Dornfortsatzes am Vorderrand . . . | 97 = star Länge der Außenwanddes 103 —)| — | — 114 Arter.-Kanalsi.d.Mitte | — | | 1) Vordere Gelenkscheibe noch nicht verwachsen,. Sie fehlt daher. Aber der Grund- riß des vorderen Gelenkkopfes ist vorhanden, so dab dessen Maße genommen werden können, Art Sammlung Nr. 7. Halswirbel Länge des Wirbelkörpes vom vordersten Punkt des vorderen Gelenkes bis zur Mitte d. Orandes d. hinteren Gelenkfläche Größte Länge des Wirbel- Boment .ı. 9... ; Länge des Wirbelkörpers auf der Unterseite . Länge des oberen Bogens in der Mitte . DFB Größte Länge des oberen Bogens . Vordere (Höhe Gelenk- fläche (Breite ind Mitte Höhe . Hintere | Breite in der Gelenk- Mitte eiuschl. fläche der Rippen- fazetten Größte Breite über den oberen Lamellen. Größte Breite über den . hinteren Zygapophysen Kleinste Breite über den hinteren Zygapophysen Höhe des Dornfortsatzes am Vorderrand Die Halswirbelsäule von Bos und Bison. 63 B. primigenius B. bonus | fossile Bisonten IB. bison Landwirtschaftl. | & IE burakausn I | Mirckisrhen = & ET ee Hochschule & E Dresden Museum 5 5 | Potsdam |sammig. do Ä «o) 15200 57 58 65 845 79 61 44 43 52 53 57 59 90,5 92 89 57 58 40 36 38 59 54 55 9 75 77 155 145 147 87,5 83,5 83 34,5 21 20 ? 287 ? 334 1) Erhalten ist 109, aber der obere Teil ist abgebrochen. Die Spechte der Insel Sumatra. Eine monographische Studie. Von Dr. E. Stresemann. Wohl kein Gebiet der Eıde ist so reich an Spechtarten wie die ma- layische Halbinsel und die bis in die jüngste geologische Vergangenheit ihr angegliederte Insel Sumatra. Wie Neuguinea als Land der Para- diesvögel und Papageien gelten kann, so hat Sumatra Anspruch auf den Namen Spechtinsel. Es schien eine reizvolle Aufgabe, die mannigfaltigen Formen der Picidae, die hier auf engem Raum zusammengedrängt sind, nach systematischen, oekologischen und zoogeographischen Ge- sichtspunkten zu studieren, und wenn ich auch nachträglich erkenne, viele der Ziele nicht erreicht zu haben, die mir im Anfange vorschwebten, so hoffe ich doch, daß meine Mühe nicht ganz vergeblich war. Wie aus der Anlage der Arbeit ersichtlich ist, war es mein Bestreben, nicht allein den Ansprüchen des ornithologischen Systematikers von Fach nach bestem Können gerecht zu werden, sondern auch dem naturwissen- schaftlich Interessierten Anregungen zu bieten, der über keine Spezial- kenntnisse auf dem Sondergebiet der indoaustralischen Ornithologie verfügt. So muß ich nun die Nachsicht beider Teile erbitten, da jeder in den folgenden Ausführungen vieles ihm unnötig Dünkende finden wird. Den letzten Anstoß zu dieser kleinen Monographie gab der Um- stand, daß mir Herr Geheimrat Prof. Dr. Doflein eine umfangreiche Vogelsammlung zur Bearbeitung anvertraute, die in den Jahren 1901 —1906 von Herrn Geheimrat Prof. Dr. W. Volz, dem verdienst- vollen Erforscher der Gayoländer, angelegt worden war. Sie enthielt 48 Spechte aus Nordsumatra, darunter 2 Arten, als deren Entdecker Volz zu gelten hat (Picus chlorolophus vanheysti und Dryobates cani- capillus volzi), sowie eine fernere Art, die durch ihn zum ersten Mal für Sumatra nachgewiesen wurde (Chrysocolaptes lucidus chersonesus). Vermehrt wurde dieses Material durch eine größere Anzahl suma- tranischer Spechte, die dem Münchener Zoolog. Museum vor einer Reihe von Jahren von seiten der Herren Dr. L. Martin, Dr. B. Hagen (f), Dr. J. Elbert (f) und Widemann überwiesen worden waren. Wichtige Vergleichsobjekte aus den umliegenden Gebieten verdanke ich dem liebenswürdigen Entgegenkommen der Herren Prof. Dr. OÖ. zur Strassen und H. Jacquet in Frankfurt a.M., H. Meer- warth in Braunschweig und Prof. Dr. A. Jacobi in Dresden. Eine Reise nach Halle a. $S. machte mich mit den verborgenen Schätzen des dortigen Museums bekannt in Gestalt zahlreicher javanischer Vögel, die in den 60er Jahren des vergangenen Jahrhunderts durch Die Spechte der Insel Sumatra. 65 Franz Junghuhn an Burmeister gesandt worden waren. Die Vergünstigung, den seltenen Picus canus dedemi persönlich unter- suchen zu können, hat mir Herr Dr. R.- Baron Snouckaert van Schauburg verschafft, der mir in größter Zuvorkommenheit diese Art und andere wertvolle Stücke aus seiner ee ZU- sandte. Den Herren Dr. Bierens de Haan und Dr. L. F. de Beaufort in Amsterdam verdanke ich die Bekanntschaft mit einem auf Sumatra gesammelten $ von COhrysocolaptes lucidus chersonesus und wertvolle Auskünfte Allen genannten Herren sowie endlich meinem hochverehrten Lehrer, Herrn Dr. E. Hartert, sei an dieser Stelle der gebührende Dank ausgesprochen; ihre Hilfe hat es mir ermöglicht, ‚sämtliche bisher von Sumatra nachgewiesenen Spechte, außer Picumnus innominatus und Sasia abnormis, in sumatranischen Exemplaren kennen zu lernen. Spezieller Teil. Bei der Abfassung des speziellen Teiles wurden mehrere Ziele verfolgt, die nur in losem Zusammenhang mit einander stehen. Das erste betraf die Revision der bisher üblichen Namengebung, bei der sich leider, als Folge konsequenter Einhaltung der Nomenklaturregeln, die Notwendigkeit ergab, einige heute gebräuchliche Namen durch andere zu ersetzen. Von der Änderung werden vor allem Gattungs- namen betroffen, deren Prüfung bisher nicht die erforderliche Sorg- falt zugewandt worden ist. Da durch die neuen internationalen Be- stimmungen die Fixierung des Genustypus eine besondere Wichtigkeit erlangt hat, schien es nicht überflüssig, die Gattungssynonymie voll- ständig!) zusammenzustellen und jeweils den Typus anzugeben. Zur Platzersparnis wurden die Synonyme nur dann genau zitiert, wenn sich die betreffende Angabe im ‚Catalogue of Birds‘ als unzutreffend oder lückenhaft erwies. Weitere Abweichungen von der bisherigen Nomenklatur erfolgten nicht aus technischen, sondern wissenschaftlichen Gründen und ergaben sich aus der von mir angenommenen Definition des Speziesbegriffes, wobei die physiologischen Merkmale den morphologischen überge- ordnet werden. Ich habe dies kürzlich folgendermaßen ausgedrückt: ‚‚Unter Verzicht auf alle Bestrebungen, den Grad der äußeren Ähnlich- keit (die sehr verschiedenwertige Ursachen haben kann) durch die Be- nennung. auszudrücken, wird das Bestehen von sexuell.r Affinität bezw. sexueller Aversion unter natürlichen Bedingungen als Prüf- stein der Verwandtschaft zweier Formen betrachtet. Formen, die sich unter natürlichen Bedingungen durch Generationen erfolgreich mit einander paaren, bilden zusammen eine Art, wobei es gleichgültig ist, wie groß ihre gegenseitige Ähnlichkeit ist, gleichgültig auch, ob 1) Hiervon wurde nur bei Dryocopus abgesehen, insofern bei dieser Gattung die auf die europäische Art bezüglichen Synonyma wegblieben, sowie bei Pi- cummus. Archiv für Naturgeschichte 021. A. 7. 5 7.Heft 66 Dr. E Stresemann: sie durch reinblütige oder mischblütige Bindeglieder mit einander verknüpft werden, während alle Formen, die sich unter natürlichen Verhältnissen unvermischt neben einander erhalten können, als artlich verschieden betrachtet werden.‘!) Diese These war den Ver- hältnissen auf weitausgedehnten Landgebieten angepaßt, da dort den Formen (eine zeitweilige Isolierung vorausgesetzt) Gelegenheit geboten ist, aufeinander zu prallen und das Naturexperiment den Grad der physiologischen Verwandtschaft erweisen kann. Ihre Über- tragung auf die Verhältnisse in Inselgebieten begegnet einigen Schwierig- keiten, deren ich l.c. durch die Bemerkung gedachte: ‚Bei insulärer Abgeschlossenheit des Wohngebietes einer Form muß durch Deduktion auf deren Artzugehörigkeit geschlossen werden.“ Das ist denn auch in dieser Arbeit erfolgt. Als Anzeichen, welche die physiologische Affinität zweier Formen nahelegen, betrachtete ich: 1. Morphologische Ähnlichkeit in Verbindung mit dem Umstand strengster geographischer Vertretung und gleicher biologischer Eigenart (Ökologie, Stimme usw.), 2. Unterschiede, die durch die individuelle Variation überbrückt oder doch gemildert werden oder auf den ersten ontogenetischen Stadien des Federkleides weniger stark hervortreten, die also in der durch die individuelle Variation oder Ontogenese angedeuteten Richtung liegen (Dryobates canicapıllus canicapillus —- aurantiiventris; Dryobates nanus nanus — gymnophthalmus), 3. Das Bestehen gewisser Analogien (da eine gelbrückige Form von Dinopium aurantium sich in Nord- Ceylon mit der rotrückigen kreuzt, steht zu erwarten, daß die rot- und gelbrückigen C'hrysocolaptes-Formen der Philippinen dies gleichfalls tun würden, wenn ihnen dazu Gelegenheit geboten wäre). Die drei erwähnten Umstände können zusammenwirken, um die Sicherheit des Deduktionsschlusses zu erhöhen; die erfolgt meist zwischen Punkt 1 und 2. Die Zahl der bis vor wenigen Jahren im indomalayischen Gebiet unterschiedenen Spechtarten schrumpft bei dieser Betrachtungs- weise sehr zusammen; an die Stelle von vielen Dutzenden, welche Hargitt 1890 auseinanderhielt, treten kaum über 30. Über die Anzahl der auf den Philippinen vertretenen Dryobates-Arten habe ich mir aus Materialmangel keine Klarheit verschaffen können, und ebenso blieb ich lange im Zweifel darüber, ob ich die beiden auf den Anda- manen vertretenen Spechte, Dryobates andamanensis (Blvyth) und Dryocopus hodgi“ (Blyth) als selbständige Arten auffassen sollte. Ob- gleich letztere zweifellos verwandtschaftliche Beziehungen zu Dryo- bates anal's und Dryocopus javensis bekunden, habe ich mich dennoch dazu entschlossen, sie spezifisch getrennt zu halten, da sie, wohl in- folge sehr langer räumlicher Sonderung, weit von allen anderen Formen dieser Verwandtschaftskreise abstehen und es denkbar erscheint, daß selbst die physiologische (sexuelle) Affinität geschwunden ist. Hier liegen Grenzfälle zwischen Art und Rasse vor, bei deren Beur- teilung, wie ich gestehen muß, immerdar die persönliche Ansicht !) Ornith. Beobachter (Bern) 1920, Heft 10. Die Spechte der Insel Sumatra. 67 entscheidend bleiben wird. Die Zahl solcher Fälle ist jedoch keine sehr große, und ihr Vorkommen wird nicht an der Überzeugung irre machen können, daß di; ‚„Formenkreislehre‘‘, von Hartert vor bald 30 Jahren in die indo-australische Ornithologie eingeführt und mit immer strengerer Konsequenz ausgebaut, das Studium der Vögel ungemein erleichtert, den Blick für Richtung und Ursache der geo- graphischen Variation schärft und dem Zoogeographen die Bahn für seine mühevollen Untersuchungen ebnet. Steere, der sich um die Erforschung der Philippinen unver- gängliche Verdienste erworben und den Problemen der Tierverbreitung sein besonderes Augenmerk zugewandt hat, faßte seine Erfahrungen zu folgendem „Verbreitungsgesetz der Standvögel der Philippinen“ zusammen: „Every genus is represented by only a single species in one place; or, in more general terms: no two species structurally adapted to the same conditions will occupy the same area‘.!) Hier ist der Standpunkt der modernen Ornithologie bereits angedeutet ‚und nur die Ausdrucksweise eine andere; Steere’s „‚genus‘“ ist unser Formenkreis (Spezies, Realgattung), Steere’s „species“ unsere Rasse (Subspezies), von der wir mit Steere annehmen, daß sie beim Auf- tauchen einer Landverbindung mit der Nachbarrasse durch Bastar- dierung verschmelzen wird. ‚To one who has observed the likeness in size and colouring and notes and food of these allied forms, the latter [their fusion] is the only reasonable hypothesis for the greater number of cases.‘‘?) Die Verschiebung, die der Begriff ‚‚Genus‘ erfahren hat, ist, wie mir scheint, noch nicht allen Systematikern zum klaren Bewußtsein gekommen; denn viele von ihnen streben noch immer danach, trotz Annahme der ternären Nomenklatur feinste strukturelle Verschieden- heiten zu Gattungscharakteren zu erheben. Sie sind sich dabei des Pleonasmus nicht bewußt, der die natürliche Folge solchen Vorgehens ist: die von ihnen geltend gemachten generischen Kennzeichen fallen mit den spezifischen zusammen, der Gattungsname wird dadurch im Grunde überflüssig. Seinen ursprünglichen Zweck, als mnemotech- nisches Hilfsmittel zu dienen, wird er nur mehr erfüllen können, wenn wir wieder beginnen, dem Genus »in weiteres Reich einzuräumen. Größere Übersichtlichkeit . unseres Namensystems wird die will- kommene Folge sein. In dieser Arbeit habe ich, dem Vorgehen von Hartert (1912) und Reichenow (1914) mich anschließend, mehrere seit langem in Gebrauch b findliche Gattungsnamen als entbehrlich eingezogen: Thriponax wurde zu Dryocopus, Micropternus zu Meiglyptes, Yungi- !) Ibis 1894 p. 419. 2 2) Mc Gregor, der kürzlich (Philipp. Journ. of Sciences 16, 1920, p. 411 — 414) das ‚‚Steeresche Gesetz‘‘ scharf kritisiert hat, legt unseres Erachtens den Worten dieses Forschers einen anderen Sinn unter, als ihnen innewohnt, woran freilich die unklare Begriffsfassung Steere’s Schuld ist. Dr 7. Heft 68 Dr. E. Stresemann: pieus zu Dryobates, Brachypternus zu Dinorium, Lichtensteinipicus zu Mülleripicus als Synonym gestellt. Dem Zitat der Urbeschreibung der Art oder Rasse!) wurde in manchen Fällen das Zitat einer wichtigen, auf Sumatra bezüglichen Literaturstelle hinzugefügt. Die am meisten in Betracht kommenden Arbeiten sind seit 1912 die folgenden: H. €. Robinson and C. B. Kloss. Results of an Expedition to Korinchi Peak, Sumatra. Journ. of the Fed. Mal. States Museums VII, pt. 2, 1918, p. 81—284; zitiert als Robinson u. Kloss 1918. [Die bedeutsamste neuere Publikation über die Vögel Sumatras, mit einer (1920 ergänzten) Liste der von dieser Insel bekannten Arten und nahezu vollständigem Literaturverzeichnis.] Dieselben. On a Collection of Birds from N. E. Sumatra. Pt. 1. Journ. Straits Branch R. Asiat. Soc. No. 80, 1919, p. 73— 133; zitiert als Robinson u. Kloss 1919. — Pt. II. ibid. No. 81, 1920, p. 79—115; zitiert als Robinson u. Kloss 1920. | L: F. de Beaufort en L. P. de Bussy. Vogels van de Oostkust van Sumatra. Bijdragen tot de Dierkunde, Afl. XXI, p. 229— 276; zitiert als de Beaufort 1919. E.C. Stuart Baker. Some Notes on Oriental Woodpeckers and Barbets. Ibis 1919 p. 181— 222; zitiert als Baker 1919. A. F. GC. A. van Heyst. Aanteekeningen omtrent de Avifauna van Deli (Sumatra’s Oostkust.). Club v. Nederl. Vogelkundigen, Jaarber. No. 9, 1919, p. 36— 68; zitiert als van Heyst. E. Hesse. Kritische Untersuchungen über Piciden. Mitt. Zool. Mus. Berlin 6, 1912, p. 133—261; zitiert als Hesse 1912. Trivialnamen: Der Sammelname für alle Spechte lautet im Malayischen z8&atuk (t&latuk), abgeleitet vom Grundwort patuk pieken. Häufig steht es in der Verbindung pöatuk bawang. Im Sunda- nesischen ist für „Specht“ das Wort tj&/adi gebräuchlich, in der Residentie Benkoelen iwki (von Raffles tukki und tukkih geschrieben und wohl ein lautnachahmendes Wort wie tukik ‚aus einem Stein Feuer schlagen‘), in den Padangschen Bovenlanden si ontong. Einige Gewährsmänner teilen Trivialnamen mit, die sich auf bestimmte Spechtarten beziehen sollen und dann von mir jeweils zitiert wurden. Ob aber das Unterscheidungsvermögen der Eingeborenen wirklich so groß ist, daß sie die einzelnen Spezies säuberlich auseinanderhalten, erscheint mir nach meinen Erfahrungen recht zweifelhaft. Sehlüssel zur Bestimmung der auf Sumatra, Borneo und Java vertretenen Formenkreise. 1. Rücken und Flügel einfarbig schwarz oder dunkelgrau, Flügel über 190 mm ?) : 2. !) Die mit einem * gekennzeichneten Schriften konnten von mir nicht ein- gesehen werden. 2) Nur die Rassen Dryocopus javensis suluensis (Sulu-Inseln) und parvus (Simalur) gehen unter dieses Maß hinab. Die Spechte der Insel Sumatra. 69 Rücken und Flügel nicht einfarbig schwarz oder dunkelgrau, Flügel unter 190 mm 3. . Rücken und Bauch dunkelgrau, Kehle gelblich oder gelbrot Mülleripieus pulverulentus (p. 105). Rücken schwarz, Bauch gelblich weiß, Kehlfedern schwarz mit weißem Seitensaum Dryocopus jawensis (p. 104). . Flügel über 65 mm 4. Flügel unter 65 mm 21. . Rücken und Schulterfedern einfarbig grün oder olivgrün ohne helle Schaftflecke Be} Rücken und Schulterfedern nicht einfarbig grün oder olivgrün 10. Mit 3 Zehen Chloropicoides rafflesii (p. 90). Mit 4 Zehen 6. . Ohne gelben Nackenschopf Pieus vittatus (p. 73). Mit gelbem Nackenschopf % . Obere Flügeldeckfedern rot 8. Obere Flügeldeckfedern grün wie der Rücken 9, . Schwungfedern mit unvollständigen rotbraunen Querbinden Chrysophlegma mentale (p. 79). Schwungfedern mit angedeuteten weißen Querbinden Picus puniceus (p. 76). . Schwungfedern mit teilweise vollständigen rotbraunen Querbinden Chrysophlegma flavinucha (p. 78). Schwungfedern mit angedeuteten weißen Querbinden Picus chlorolophus (p. 75). . Oberrücken und Schulterfedern goldgelb bis rot ohne weißliche Schaftflecke 11. - Oberrücken und Schulterfedern nicht goldgelb bis rot, oder rötlich mit weißlichen Schaftflecken 13. . Mit 3 Zehen Dinopium javanense (p. 92). Mit 4 Zehen 12. . Unterseite weißlich mit schwarzer Zeichnung Chrysocolaptes lucidus (p: 95). — Unterseite düster purpurrot und oliv Picus (canus) dedemi (p. 72). . Unterseite dunkel ohne Querbänderung und Längsfleckung 14. — Unterseite weißlich oder quergebändert oder auf hellem Grund längsgefleckt 16. . Schnabel schwarz, Schwanz gerade abgeschnitten Hemicircus concretus (p. 88). Schnabel bräunlich hornfarben bis gelb, Schwanz gestuft 15. . Schwungfedern und Schwanz mit schmalen hellen Querbinden Blythipicus rubiginosus (P. 98). Schwungfedern mit sehr breiten zimtfarbenen Querbinden, Schwanz einfarbig schwarz Chrysocolaptes validus (p. 96). . Unterrücken einfarbig weiß oder gelblich weiß Meiglyptes tristis (p. 101). Unterrücken quergebändert Er, 7. Heft 70 Dr. E. Stresemann: 17. Unterrücken zimtbraun und schwarz quergebändert Meiglyptes brachyurus (p. 102). — Unterrücken nicht zimtbraun und schwarz quergebändert 18 18. Unterrücken grünlich oder rötlich mit schmalen weißen Quer- binden Callolophus minietus (p. 81). — Unterrücken nicht grünlich oder rötlich mit weißen Querbinden 19. 19. Unterrücken auf schwarzbraunem Grunde schmal isabell ge- bändert Meiglyptes tukki (p. 99). — Unterrücken mit breiten reinweißen Querbinden 20. 20. Vorderkopf rot oder schwarz Dryobates analıs (p. 83). — Vorderkopf düster aschgrau Dryobates canicapıillus (p. 84). — Vorderkopf fahl braun Dryobates nanus (p. 86). 21. Mit 4 Zehen; mittleres Steuerfederpaar mit weißer Innen- und schwarzer Außenfahne Picumnus innominatus (p. 107). — Mit 3 Zehen, alle Steuerfedern einfarbig schwarz Sasia abnormis (p. 108). Picus Linn. Picus Linnaeus, Syst. Nat. 10, I, 1758, p.112; Typus durch nachtr. Bestimmung (Swainson, Zool. Illustr. I, 1820, t. 14) Preus viridis L. @Gecinus Boie 1831, Typus durch nachtr. Best. (Gray, List Genera of Birds 1840 p. 55) Preus viridis L. [Brachylophus Swainson 1837, Typus durch nachtr. Best. (Hargitt, Cat. Birds B.M. 18, 1890. p. 33) Picus viridis L.]!) Chloropieus Ma'herbe, Revue de Zool. 1845, p 399— 402, Typus durch nachtr. Best. (Stejneger, Proc. U.S. Nat. Mus. IX, 1886, p. 104) Picus viridıs L. [Venilia Bonaparte 1850, Typus duren nachtr. Best. (Hargitt, Cat. Birds B. M. 18, 1890, p. 33) Picus puniceus Horsf.]?). Ameisenspechte mit weit vorstreckbarer Zunge; soweit bekannt, keine Saftlecker. 3. Zehe länger als 4. oder gleichlang. 1. Zehe stets deutlich ausgebildet. Äußere Nasenöffnungen von Borsten bedeckt. Oberschnabel mit # scharfem First, Gefieder der Unterseite weich. Hals ziemlich dick. Die Gattung ist palaearktisch und orientalisch. Hesse hat 1912 die auch auf Sumatra vertretenen Arten P. chlorolophus und puniceus generisch abgetrennt (unter dem aus zweierlei Ursachen nicht anwendbaren Namen Brachylophus). Einige Autoren, wie Robinson u. Kloss und Graf Gyldenstolpe, sind ihm hierin gefolgt. Kennzeichen sind nach Hesse die zum Schopf ver- längerten Nackenfedern und der ‚überhaupt vollkommen andere Färbungs- und Habituscharakter.‘‘ Wenn ich auch in diesen Eigen- 1!) Praeoecupiert durch Brachylophus Wagler, Nat. System d. Amphibien, 1830, p. 151; Typus: Iguana fasciata. ?) Praeoccupiert durch Venilia Duponchel, Hist. Nat. des L&pid. VII, 2, 1829, p. 110, Typus ein Schmetterling aus der Fam. Geometridae. Die Spechte der Insel Sumatra. Al tümlichkeiten lediglich spezifische, nicht generische Merkmale erblicke, so sei doch denjenigen, die sich meinem Vorgehen nicht anschließen, der Gebrauch des Gattungsnamens €irropieus nov. gen.!) empfohlen. Typus: Piecus chlorolophus Vieill. Pieus canus Gmelin Picus canıs Gmelin, Syst. Nat. I, 1, p. 434 (1788 — terra typ. restr.: Norwegen). Verbreitung: Ganzer Himalaya, südwärts über Assam und Birma bis Malakka und Nordsumatra, ostwärts über das nördliche Indochina bis China; auf den Inseln Hainan und Formosa; von China über das Ussuriland bis Ostsibirien; Yeso; von ÖOstsibirien bis zum Altai; ganz Europa westlich des Ural mit Ausnahme Großbritanniens, der iberischen und italischen Halbinsel, sowie der mediterranen Gebiete der Balkanhalbinsel (Dalmatien, Südmazedonien, Griechen- land), Biologie: In der gemäßigten Zone ein Bewohner der basalen und submontanen Stufe, wird der Grauspecht, je mehr er sich den Tropen nähert, in um so ausgesprochenerem Grade zum Gebirgs- vogel. Noch im mittleren Cnina, bei Tschinkiang am unteren Yangtze, findet man ihn als Brutvogel in der Ti.febene; dagegen ist er auf Formosa und wohl auch auf Hainan ganz auf die montane Stufe beschränkt, lebt im Himalaya ‚in mäßigen Höhen“, im Westteil des Gebirges bis 2700 m, in Sikkim bis 1700 m emporsteigend, und ist auf der Malayischen Halbinsel bisher nur oberhalb 1800 m, auf Sumatra nur zwischen 850 und 1600 m gesammelt worden. In seinem ganzen riesigen Wohngebiet scheint er der Vorliebe für Erdameisen treu zu bleiben, die er, gleich dem Grünspecht, mit seiner langen Zunge leimt. Man findet ihn daher viel am Boden. Im Gegensatz zu Picus viridis versteht er (wenigstens seine europäischer Vertreter) zu „trommeln“. Die Eierzahl beträgt in Europa 6—8, nimmt aber nach den Tropen zu ab (im Himalaya überschreitet sie gewöhnlich nicht 4). Rassenbildung: Daß die Wiege der Grauspechte in Südostasien gestanden hat und sie in Europa junge Einwanderer sind, kann nicht bezweifelt werden; trefflich bringt dies die von Hesse (1912) ent- worfene Karte zum Ausdruck. Trotzdem wollen wir aus praktischen Gründen, gewissermaßen vom Wipfel zur Wurzel hinabsteigend, die geo- geographische Variation von NW nach SO verfolgen. Sie äußert sich in dreifacher Hinsicht: in der Ausbreitung der Melanine, der Intensität der Lipochrome und der relativen Schnabellänge. Beginnen wir mit den Melaninen, so läßt sich die Zunahme schwarzer Färbung auf dem Oberkopf schrittweise verfolgen. Bei der europäischen Rasse oft ganz fehlend oder auf schmale Schaftstriche beschränkt, nimmt sie am Ostrand Asiens auf Kosten der grauen Grundfarbe mehr und mehr 1) Als eirrus, eigentlich „Franse“, wird von Plinius (nat. hist XI.) der Schopf des Schwarzspechtes (Dryocopus martsus [L.]) bezeichnet. 7. Heft 72 Dr. E. Stresemann: zu, je weiter wir nach Süden gelangen. Sie breitet sich vom Schaft nach den Seiten der Scheitelfedern aus (soweit sie von rotem Lipo- chrom frei sind), läßt bei der Rasse barbatus Gray!) (Himalaya) nur noch einen schmalen grauen Seitensaum frei, der bei robinsoni (Malakka) kaum noch bemerkbar ist, und hat das Grau bei dedemi (Sumatra) vollkommen verdrängt. Aber nicht nur auf dem Oberkopf, auch am Schnabel und Schwanz schreitet die Schwärzung in der angegebenen Himmelsrichtung fort. Bei der europäischen Rasse und denen des nördlicheren Asien ist der Schnabel horngrau, die Basis des Unter- schnabels gelblich. In Indochina, dem Himalaya, auf Malakka und Sumatra dagegen ist der ganze Schnabel schwarzgrau bis schwarz geworden. Die Steuerfedern, bei unserer Rasse schwarzgrau, sind bei den Rassen der orientalischen Region schwarz, und selbst die unvoll- ständigen grauolivfarbenen Querbinden des mittleren Paares ver- schwinden schließlich ganz: barbatus hat sie noch deutlich ausgebildet, robinsoni nur noch schwach betont, dedemi gar nicht mehr. Nicht anders ergeht es den weißlichen Querbinden der Handschwingen, die bei der extremsten Rasse dedemi an der Außenfahne auf sehr schmale Streifen eingeengt worden sind. Die Lipochrome des Rücken- und Bauchgefieders sind bei allen Rassen mit Ausnahme von dedemi noch gelb. Die nördlichen Rassen (canus, jesscensis usw.) besitzen sie in geringster Intensität und erscheinen darum am hellsten, während hessei (Nord-Siıam), barbatus und robinsoni am sattesten, dunkelsten grünlich getönt sind. Ein Sprung führt hinüber zum sumatranischen dedemi: Die gelben Lipochrome sind zu roten geworden! Die gleiche Erscheinung wird uns noch bei anderen Formenkreisen zu beschäftigen haben. In einigen Gefiederregionen haben die Federn übrigens noch die primitivere (gelbe) Farbe ihrer Lipochrome bewahrt und erscheinen daher dunkel oliv. — Endlich ist noch bemerkenswert, daß der Schnabel sich: allmählich streckt und verhältnismäßig am kürzesten bei den nördlichen Rassen, am längsten bei barbatus, robinsoni und dedemi ist. 1. Pieus eanus dedemi (v. Oort). Geeinus dedemi van Oort, Not. Leyd. Mus. 34, p.59, (1911 — Vulkan Si Bajak, NO.-Sumatra); Robinson u. Kloss 1918, p. 144, t. V fig. 1 (8), 2 (2) ?); de Beaufort 1919 p. 256; Robinson u. Kloss 1920 p. 95. . Kennzeichen: Vorderkopf und Scheitel beim ä$ rot, beim Q schwarz. Im übrigen gleichen sich die Geschlechter. Hinterkopf und Nacken schwarz. Kopfseiten dunkel aschgrau. Ganzer Rücken und gefalteter Flügel dunkel purpurrot, Bürzel und Oberschwanz- decken leuchtend rot. Schwarzer Bartstreif. Kehle blaßgrau, oliv 1) Dirser Name muß für den vorweggenommenen Namen occipitalis Vig. eintreten. Siehe Stresemann, Anz. Orn. Ges. Bay. No.4, 1821, p. 24. 2) Diese Tafel erweckt von der Verbreitung der schwarzen Farbe am Hinter- kopf und Nacken eine falsche Vorstellung. Auch in anderer Hinsicht ist die Wieder- gabe der Färbung wenig befriedigend. Die Spechte der Insel Sumatra. 3 verwaschen, Brust dunkel rötlich, nach dem Bauche zu allmählıch in olivgrün übergehend. Alle Steuerfedern einfarbig schwarz. Flügel 129—142 mm. Iris rotbraun bis rot. Schnabel schwarzgrau bis schwarz. Geschlechtsunterschiede: wie obenstehend. Jugendkleid: unbekannt. Verbreitung: Auf Sumatra beschränkt. Vulkan Si Bajak (v. Dedem), Bandar Baroe (v. Heyst), Sungei Kumbang am G. Ko- rintji (Robinson u. Kloss). Biologie: Nach den bisherigen Nachrichten ein seltener Be- wohner der Gebirgswälder zwischen 850 und 1600 m. Von diesem ‚roten Grauspecht‘ wurde das erste Stück, ein d, durch F. K. Baron van Dedem am 13. X. 1909 gesammelt. Bald darauf (1914) erbeuteten die Dayaks der Korintji-Expedition 1& und 399. Endlich gelang es van Heyst, bei Bandar Baroe 238 (1915 und 1918) und 19 (1920) zu erlangen. - Eigene Untersuchungen: Q Ja. K., Bandar Baroe 3. III. 1920, v. Heyst leg. No. 0318, Flügel 139, centr. Steuerfedern 107, Culmen 42 mm. Picus vittatus Vieillot Picus vittatus Vieillot, Nouv. Diet. d’Hist. Nat. XXVI p. 91 (1818 — ohne Fundort; patr. design. (Hartert, Nov. Zool. IX, 1902, p. 434) Java, von mir auf Westjava beschränkt). Verbreitung: Von Arakan südwärts bis Malakka und Indo- China; ferner Lingga- Archipel, Sumatra, Java, Bali, Kangean. Von Borneo nicht sicher nachgewiesen. — Ich betrachte Picus viri- danus Blyth als einen Angehörigen des Formenkreises vittatus, während der ähnliche Picus myrmecophoneus Stres. (= striolatus Blyth nec Lesson) anscheinend nichts damit zu tun hat. Biologie: Ein Bewohner der Küstenzone, welcher dort in lichten Waldungen, Kokospflanzungen usw. lebt. Rassenbildung: Die Art zerfällt in mehrere Rassen, unter denen die eine (viridanus) eine Sonderstellung einnimmt, insofern bei ihr die Brustfedern (oft auch die Kropffedern) nicht einfarbig sind, sondern wie die Bauchfcdeın auf jeder Fahne einen dunkelgrünen Längsstreif aufweisen. Die übrigen weichen von einander nur durch die Größe ab. 3. Picus vittatus vittatus Vieillot Gecinus vittatus, Robinson u. Kloss 1919 p. 96. Kennzeichen: $ mit rotem, © mit schwarzem Oberkopf und Nacken. Im übrigen sind die Geschlechter gleichgefärbt. Rücken und Oberschwanzdecken stumpf grün, Bürzel leuchtend gelbgrün oder grünlich gelb, obere Flügeldeckfedern und Außensäöume der Armschwingen bronzegrün. Steuerfedern schwarz. Ohrdecken mausgrau, Bartstreif schwarz, Kinn, Kehle und Brust einfarbig 7. Heft 74 Dr. E. Stresemann: ockergelb, Bauchfedern schmutzig weiß mit breitem dunkelgrünem Längsstreif auf beiden Fahnen. Größe: Flügel 122—132 mm. Geschlechtsunterschiede: wie obenstehend. Jugendkleid: Nach Hargitt gleicht es dem Jahreskleid bis auf den Umstand, daß die in diesem dunkelgrünen Längsstriche der mittleren Bauchfedern viel blasser sind und beim $ das Rot des Ober- kopfes gelblicher ist. Verbreitung: Südrand Indochinas!) (Cochinchina und Süd- Siam), Malayische Halbinsel mindestens von 5° N südwärts, Lingga- Archipel, Sumatra, West- (und Ost?) Java. Biologie: Ein Bewohner der basalen Stufe, der nur vereinzelt bis 500 m emporsteigt und nahe der Küste am häufigsten zu sein scheint, wo er in Kokospflanzungen und lichten Waldungen lebt. Mageninhalt sehr viele Ameisen (de Bussy). Maße eines Eies 28 x 19 mm (de Bussy). Auf Sumatra anscheinend sehr lokal: Umgebung - von Labuan Deli und Medan (Hagen, de Bussy, van Heyst); Fort de Kock und Kota Radja (Volz); Westküste (Raffles). Eigene Untersuchungen: Auf Kangean, anscheinend auch auf Bali, ist die Art (bei gleicher Färbung) durchschnittlich größer als in Westjava. Ein sehr großes javanisches Exemplar (ex Verreaux), Flügel 137 mm, stammt vielleicht von Ostjava, dessen Bewohner von denen Westjavas subspezifisch verschieden sein und zur Kangean- rasse gehören könnten. In Sumatra und Malakka scheint die west- javanische Rasse unverändert wiederzukehren. Bei den folgenden Maßangaben habe ich von meinem Grundsatz, nur eigene Messungen zu berücksichtigen, abweichen müssen. Flügel- länge in mm. Malakka: 127—132 [Baker 1919], 123—128 [Kloss 1918). Sumatra: $ 1243), 1273), 1273), 129; 9 1222), 124°), 125, 125,4) 126 9, 128,53). Java: & 127, 130, 131, 132; 9 126, 127, 127, 128, 129, 129, 129, 132, 137. Bali 2): & 130, 131: © 134, 137? Kangean: & 132 4), 1325), 1344,) 135,5 %), 136; Q 1315), 1344), 134 4), 135 5), 135,5. Die große Kangeanform benenne ich Pieus vittatus limitans subsp. n. Typus: 3, Ost-Kangean, September, E. Prillwitz leg. No. 18”, ım Tring-Museum. 1) Mit Indochina ist hier und später lediglich Siam und Franz. Indochina gemeint. 2) Nach Robinson und Kloss 1920. 3, Nach Dr. de Beaufort in litt. 4, Nach Dr. Hartert in litt. -5) Nach Vorderman. Die Spechte der Insel Sumatra. 75 Picus chlorolophus Vieill. Picus chlorolophus Vieillot, Nouv. Diet. d’Hist. Nat. XXVI p. 78 (1818 —- Bengalen). Verbreitung: (eylon und Westhälfte der vorderindischen Halbinsel; östlicher Himalaya, von da südöstlicb über Indochina bis Hainan und Fokien, südlich über Birma bis Malakka und Nord- Sumatra. Biologie: Bewohner der Gebirgswälder, der am Himaleya bis über 3000 m emporsteigt. Hält sich wie andere Gattungsgenossen viel am Boden auf. Eine in Sikkim entdeckte Nisthöhle befand sich in abgestorbenem Stamm 4 m über dem Boden und enthielt 3 glänzende Eier. Die ceylonesische Rasse besitzt einen klagenden Ruf, den sie von den höchsten Ästen großer Bäume häufig ausstößt. Rassenbildung: Die Größenschwankungen sind nicht be- trächtlich; immerhin steht einem Maximum von 138 mm im Himalaya ein solches von nur 132mm in Sumatra gegenüber, also auch hier eine Größenabnahme nach Süden. Beträchtlicher ist die geographische Färbungsvariation. Die südindische Rasse chlorigaster besitzt im männlichen Geschlecht an allen Federn des Oberkopfes rote Spitzen; diese fehlen bei der Hainanrasse longipennis einer größeren oder geringeren Zahl von Scheitelfedern, so daß auf der roten Kopfplatte große grünliche Flecke erscheinen; bei der sumatranischen Rasse endlich ist die rote Farbe im männlichen Geschlecht auf die Stirn und einen über den Augen zum Hinterkopf ziehenden Federstreif beschränkt, während der ganze Scheitel und Hinterkopf von der grünen Farbe eingenommen wird. (Der phylogenetische Weg hat wahrscheinlich in umgekehrter Richtung geführt.) In Nord-Siam überbrückt die individuelle Variation diese Gegensätze. 3. Picus chlorelophus vanheysti (Rob. u. Kloss) Brachylophus rodgeri (nec Hart. u. ‘Butler!), Hesse 1912 p. 227. Brachylophus chlorolophus vanheysti Robinson u. Kloss, Journ. Straits Branch R. A. Soc. No. 80, p. 97 (1919 — Sumatra); Robinson u. Kloss 1920 p. 96. Kennzeichen: Scheitel, Hinterkopf, Rücken und Oberschwanz- decken goldig grün; Nackenfedern stark verlängert und von zitronen- gelber bis hell orangegelber Farbe. An den Seiten des Hinterkopfes ein breiter roter Längsfleck. Obere Flügeldeckfedern und Außenfahne der 5 innersten Armschwingen von der Farbe des Rückens. Von der 6. Armschwinge an rückt Rot, mit Grün zu Bronzerot getrübt, an der Außenfahne vom Schaft nach dem Saum vor. Steuerfedern schwarz. Öhrdecken grün, unten schmutzig weiß gesäumt. Kehle und Brust dunkel olivgrün, alle Federn mit verdeckter weißgrauer Basis; Gefieder des Bauches und Unterschwanzdecken dunkel olivgrün mit 2—3 schmalen schmutzig weißen Querbinden. Größe etwa die des Mittel- spechtes (Dryobates medius): Flügel 123—132 mm. Geschlechtsunterschiede: Stirn, Brauenstreif und Bart- streif beim $ rot, beim 2 grün, 7. Tiaft 76 Dr. E. Stresemann: Jugendkleid: Mir unbekannt. Verbreitung: Auf Sumatra beschränkt. Der erste Nachweis gelang Prof. Volz, der am 21. II. 1905 ein 2 bei Bandar Baroe schoß. 4 weitere Stücke (333, 19) wurden 1917—-1920 an der selben Ört- lichkeit durch van Heyst gesammelt. Endlich erbeutete E. Jacobson 1917 ein 2 am G. Talaman (Mt. Ophir), Padang, in 1300 m Höhe, Biologie: Scheint an die Gebirgswälder oberhalb 800 m gebunden zu sein. Im Februar frisch vermausert. Rassenmerkmale: In der Färbung der Nominatform am ähnlichsten, aber Unterseite grünlicher, weniger braunoliv; Bänderung des Bauches und der Unterschwanzdecken schmäler, Nackenhaube mehr zitronengelb, weniger orangegelb im Ton. Größe geringer. — Die Rasse rodgeri (Malakka) besitzt dunkel aschbraune (nicht grünliche) Öhrdecken und stumpf olivfarbene (nicht goldgrüne) Oberseite. Eigene Untersuchungen: & fr. Ja. K., Bandar Baroe 28. II. 1920, v. Heyst leg., Flügel 123 mm; 2 fr. Ja. K., Bandar Baroe 21. 11. 1905, Volz leg., Flügel 129 mm. Picus puniceus Horsfield Picus puniceus Horsfield, Trans. Linn. Soc. XII, p. 176 (1821 — Java). Verbreitung: Vom südlichen Tenasserim bis Malakka; ferner Sumatra, Nias, Bangka, Borneo, Java. Biologie: Ein häufiger Specht in der basalen und submontanen Stufe, vereinzelt auch höher ins Gebirge aufsteigend (Java 1000 m, Borneo 1700 m!). Bewohner von primärem und sekundärem Ur- wald. Nach Davison gegen Abend lärmend mit sonderbarer Stimme, die er von hohen Baumkronen aus hören läßt. Sucht seine Nahrung an den Bäumen, - nicht am Boden. Die Eier der javanischen Form messen 28 x 21 mm (Nehrkorn). Rassenbildung: Die beiden bisher unterschiedenen Rassen weichen deutlich durch die Färbung der Oberseite ab, die bei der javanischen (puniceus) einfarbig matt grün ist, während b>i cbser- vandus Unterrücken und Bürzel eine leuchtend gelbgrüne Tönung besitzen. 4. Picus puniceus observandus (Hartert) Gecinus puniceus observandus Hartert, Nov. Zool. III p. 542 (1896 — Sumatra). Brachylı phus puniceus observandus Robinson u. Kloss 1919 p. 97. „tukki badju karap‘‘ Resid. Benkoelen (Raffles). Kennzeichen: Oberkopf leuchtend rot; Hinterhauptsfedern und Nackenfedern zu einer Haube verlängert, erstere rot, letztere zitrongelb. Rücken grün, gegen den Bürzel in Gelbgrün übergehend. Steuerfedern schwarz. Obere Flügeldeckfedern und Außensäume der Armschwingen rot. Wangen olivgrün, Kinn und Kehle fahl gelblich, übrige Unterseite bräunlich oliv, die Federn der Körperseiten grünlicher Die Spechte der Insel Sumatra. 717 und mit breiten weißen Binden. Hackschnabel mit stark hervor- tretendem Nasenkiel. Größe etwa die des großen Buntspechtes (Dryobates major): Flügel 118—-132 mm. — Über die auffälligsten Unterschiede von dem ähnlich gefärbten Callolophus miniatus malac- censis siehe dort. Geschlechtsunterschiede: & mit rotem Bartstreif; beim 9 ist diese Region wie die Kehle gefärbt. Jugendkleid: Oberkopf nicht rot, sondern erdbraun mit oliv- farbenem Anflug, zuweilen mit matt roten Federspitzchen; bis weit hinab rot sind nur die verlängerten Hinterbauptsfedern, aber auch diese nicht immer. Geschlechtsunterschied wie im Jahreskleid, aber das Rot des männlichen Bartstreifs viel matter. Ein weiterer Unter- schied vom Jahreskleid besteht bei 2 von 4 jungen Exemplaren in der Färbung der 3., 4. und 5. Handschwinge, deren Außenfahne mit 3—4 schmutzig weißen, etwa 5mm langen Flecken gezeichnet ist; der oberste davon befindet sich dicht unter der Schwingenspitze. Am Altersflügel pflegen diese Schwungfedern weißer Abzeichen zu ermangeln, oder es treten höchstens 2 solcher Flecken auf, deren oberster 30—40 mm vor der Schwingenspitze endigt. Endlich ist die 6. Steuerfeder schmaler und spitzer als später. Verbreitung: Das ganze Wohngebiet der Art außer Java. Auf Sumatra ein häufiger Specht. Eigene Untersuchungen: Die Javaner sind größer als die Sumatraner; letztere scheinen wiederum die Borneovögel an Größe zu übertreffen. Der Jugendflügel neigt offenbar zu geringerer Länge, als sie der Altersflügel besitzt. Altersflügel: Java: & 131, 132, 133,138; @ 140 mm. Sumatra: d 118,120, 123, 123, 123, 125, 132, 135; 9 127, 132 mm. Borneo: & 116; 2 118, 123 mm. Jugendflügel: Sumatra: 2121. Borneo:$ 111,117. Malakka: 2 121 mm. Ein Niasvogel (9, Flügel 131 mm) ist nicht von observandus zu unterscheiden. Es stehen am Ende der Jahresmauser: Nordsumatra 5. XL; Nordborneo 9. XII; Java 17. XII; inmitten der Jahresmauser steht Java 25. V.; am Beginn derselben Sarawak 12. VIII, Padang 6.1. Ein Vogel aus Sarawak, 12. VII., steht am Beginn der Jugend- mauser und wechselt bereits einen Teil des Kleingefieders, jedoch noch keine Hand- oder Armschwinge! Dieser Fall ist aber wohl abnorm, ‚denn ein zweiter mausernder Jungvogel (aus SO-Sumatra) hat bereits die 3 innersten Handschwingen erneuert, ohne noch Elemente des Kleingefieders verloren zu haben, verhält sich also ganz wie Picus viridis. Die Länge der 1. Handschwinge wechselt individuell sehr stark, neigt aber am Jugendflügel zu höheren Werten (Max. 42: 121 [Ju. Fl.], Min. 29: 118 [A. Fl.)). 7. Heft 78 - Dr. E. Stresemann: .- Chrysophlegma Gould Chrysophlegma J. Gould, Birds of Asia Part I, Jan. 1850, Typus (einzig genannte Art) Picus flavinucha Gould Calopicus Malherbe 1860, Typus durch ursprüngliche Bestimmung Picus flavinucha Gould ö Der Gattung Picus sehr nahe stehend. Schnabelfirste etwas stärker gekrümmt als bei Picus und weniger scharf. Nasalleiste nur schwach ausgebildet: der Schnabel verrät, daß diese Spechte noch weniger als die Angehörigen der Gattung Picus in hartem Holze hacken. 2 Arten im orientalischen Gebiet. Chrysophlegma flavinucha (Gould) Picus flavinucha Gould, P. Z. S. I, 1833, p. 120 (1834 — „Hima- laya and the lower parts of India“; terra typ. restr. Ost-Himalaya). Verbreitung: Von den Bergländern Südchinas (Fokien) und Hainan über Indo-China zum Himalaya, südwärts über Birma und Malakka bis Sumatra. Biologie: Gebirgsvogel, der in der Tiefebene fehlt und am Himalaya bis über 2400 m emporsteigt. Bewohner der dichten primären Bergwälder. Begibt sich zur Nahrungssuche oft auf den Boden. Die rauhe Stimme erinnert an die von Picus viridis (Robinson). Nistweise und Eier unbekannt. Rassenbildung. Entsprechend der bedeutenden Ausdehnung ihres Wohngebiets zerfällt diese Art in eine größere Anzahl von Rassen, die Kloss in Ibis 1918, p. 110—111, zum großen Teil besprochen hat. Unter ihnen besitzt die auf Sumatra heimische Rasse die ausgeprägteste Eigenart. Deutlich ist die Größenabnahme nach den Gebieten größerer Wärme: Flügellänge im Himalaya und Fokien bis 173, in SW-Siam bis 158, auf Sumatra bis 149 mm. 5. Chrysophlegma flavinucha mysticale Salvad. Chrysophlegma mysticalss Salvadori, Ann. Mus. Civ. Genova 14, p. 182 (1879 —- G. Singalan); Robinson u. Kloss 1918 p. 147 (Syno- nymie). Kennzeichen: Oberseite vom Vorderkopf bis zu den Schwanz- deckfedern leuchtend grün, ebenso die oberen Flügeldeckfedern und die Außensäume der Armschwingen. Den Hals umschließt ein auf der Unterseite offener Halbring zitrongelber Federn, welche an der Bildung einer Nackenhaube beteiligt sind. Unterseite graugrün. Steuerfedern schwarz, Handschwingen braun gebändert. Schnabel sehr hell, ım Leben „bläulich weiß“ (Rob. u. Kloss), am Balge gelblich weiß, Iris rotbraun bis dunkelrot, Füße grünlich grau. Größe etwa die des Grauspechts (Picus canus canus Gm.): Flügel 138—149 mm. Geschlechtsunterschied: Bartstreif beim $ blaß gelb, ocker- farben verwaschen, beim @ rostbraun; Kinnmitte beim $ bräunlich gelb, beim 2 rostbraun. Die Spechte der Insel Sumatra. 79 Jugendkleid: unbekannt; Robinson u. Kloss (1918) ver- muten, daß dasd einen rostbraunen Bartstreif hat, also dem ® gleicht (?). Die Formel des Jugendflügels weicht nicht von der des Altersflügels ab, aber seine Zeichnung scheint eine etwas andere zu sein, insofern an der Außenfahne der 4. und 5. (zuweilen auch der 3.) Handschwinge die braune Querbänderung nicht etwa 20 mm vor der Federspitze aufhört, sondern sich bis dicht unter die Spitze fortsetzt (No. 2 und 3). Verbreitung: Beschränkt auf Sumatra, wo dieser Specht in allen Gebirgszügen von etwa 800 m bis mindestens 1600 m verbreitet und stellenweise (so am @. Korintji) recht häufig ist. Biologie: Macht sich im Bergwald, wo er in Paaren lebt, durch sein lärmendes Wesen bemerkbar (Robinson u. Kloss 1918). Die Mauser scheint im Il. beendet zu werden, die Brutzeit dürfte danach etwa in den VIII. fallen. Rassenmerkmale: Von Ch. f. wrayi Sharpe (Malakka) weicht die sumatranische Form vornehmlich dadurch ab, daß die Kehlfedern dunkel olivgrün (nicht schwarz mit weißem Seitensaum) sind, und daß der Schnabel viel heller ist. Bei der Nominatform sind im männlichen Geschlecht Kinn und Kehle zitrongelb, d.h. die Bartstreifen zeigen die gleiche Farbe wie die Kehlmitte; beim Q sind diese Teile rostbraun, schmal schwärzlich gestreift. Eigene Untersuchungen: 1. Bandar Baroe 22.11.05 2 culmen 31, ala 146, 1.Handschw. 48mm 2. Bandar Baroe 22.11.05 2 ea x 40 mm 3. Laut Tawar 23.X.04 9 EU I 1 ORRRIBEN = Soon % 50 mm 4. Bandar Baroe 27.11.05 9 en BIT, vi 39 mm 5. Bandar Barae 2.111.05 g aa re 1:1: Faaase "4 h 40 mm Der kurze Schnabel, der bei No. 1 und 2 an der Basis schwärzlich, nicht wie bei den übrigen in seiner Gänze blaß gelb ist, läßt No. 1—4 als junge, am Ende der Jugendmauser stehende Individuen erscheinen. No. 2 ist mit der Kleingefiedermauser größtenteils fertig, hat aber die 7 äußersten Handschwingen noch nicht gewechselt! Auch die übrigen mausernden Vögel deuten auf einen für Spechte ganz un- gewöhnlich späten Beginn der Großgefiedermauser hin. Chrysophlegma mentale (Temm.) Picus mentalis Temminck, Planches Color. No. 384 (1825 — Java). Verbreitung: Vom südlichsten Tenasserim über Malakka; ferner Sumatra, Bangka, Borneo, Java. Biologie: Ein Bewohner der Waldungen in der basalen und submontanen Stufe, der nur vereinzelt bis 1000 m aufsteigt. Rassenbildung: Zwei Rassen, von denen die eine auf Java beschränkt ist. Sie unterscheiden sich im männlichen Geschlecht durch die Ausdehnung der weißen Farbe an den Kinn- und Kehlfedern (bei mentale jede Fahne mit einem weißen Fleck, bei humi. mit weißem 7. Heft 80 Dr. E. Stresemann: Außensaum)!), und die Grundfarbe des Bartstreifs (bei mentale schwarz, bei humii schwarzbraun), im weiblichen Geschlecht durch die Färbung der Superciliarregion, welche bei mentale rostbraun, bei humii wie der Oberkopf olivgrün ist. 6. Chrysophlegma mentale humii Hargitt Chrysophlegma humii Hargitt, Ibis (6) I, p. 231 (1889 — Malakka und Klang). Kennzeichen: Oberseite mit Ausnahme der langen zitrongelben Nackenhaube olivgrün, am Kopf dunkler als auf dem Rücken; obere Flügeldeckfedern und Außensäume der Armschwingen dunkelrot. Handschwingen braunschwarz „mit rostbraunen Flecken auf beiden Fahnen. Steuerfedern einfarbig schwarz, Kropf rotbraun, Brust und Bauch düster oliv. Größe geringer als die des Großen Buntspechts (Dryobates major): Flügel 127—136 mm. Geschlechtsunterschiede: Federn von Kinnwinkel und Bartstreif beim $ braunschwarz mit weißem Endsaum, beim ® ein- farbig rostbraun wie der Kropf. Jugendkleid: Dem Jahreskleid in Färbung und Flügelformel gleichend, Gefieder nur wenig weitstrahliger. Verbreitung: Das ganze Wohngebiet der Art außer Java. Biologie: Über ganz Sumatra verbreitet, aber anscheinend nirgends häufig. Urwaldbewohner. Stimme, Nistweise u. a. unbekannt. Beendigung der Mauser auf Bangka Ende Mai. Eigene Untersuchungen: Den Befund von Robinson u. Kloss (1919), daß Sumatravögel dunkler seien als solche von Malakka, finde ich nicht bestätigt. Die javanische Rasse ist die größere. Flügellänge in mm: Java: & 144, 144, 145, 146; 9 136, 140, 142. Sumatra: 4 132, 134, 135, 136; 2 127, 130, 132. Malakka: & 131, 133; 9 131, 134. Mir lagen aus Sumatra Exemplare von folgenden Orten vor: Seputih (Lampong), Si Bajak 1000 m, Loeboe Gedang (Padangsche Hoogl.). 2 auf Bangka erlegte Stücke standen Mitte V. am Ende der Jahresmauser. | Callolophus Salvad. Callolophus Salvadori, Ann. Mus. Civ. di Storia Nat. Genova V, 1874, p. 49, Typus durch nachtr. Best. (Blanford, Fauna of British India, Birds, III, 1895, p.29) Picus malaccensis Latham. Schnabel von viel gedrungenerem Bau als bei Picus und Chryso- phlegma: kürzer und an der Basis relativ breiter. Gefieder der Unter- 1) Eskommen mitunter auf Sumatra Individuen vor, die in dieser Hinsicht der Rasse mentale gleichen. Vorderman beschrieb ein solches aus dem Barisan- Gebirge (Nat. Tijdschr. Ned. Indi&E 49, 1890, p. 47), das gleichzeitig ein Riese mit der Flügellänge 155 mm (!) war. Die Spechte der Insel Sumatra. 81 seite kürzer und starrer, besonders an Kinn, Kehle und Kropf. Rücken- gefieder mit weißlichen Querbinden (welche in den beiden zuvor- genannten Gattungen auf der Oberseite stets fehlen). 1 Art in der indo-malayischen Subregion. Callolophus miniatus (Forst.) Picus miniatus Forster, Ind. Zool. p. 14, t. IV (1781 — Java). Verbreitung: von Hinterindien (Tavoy [14° N.] an der West- küste und Koh Lak [12° N.] an der Ostküste) über Malakka, Sumatra, Nias, Bangka, Billiton, Borneo bis Java. Biologie: Vorzugsweise in der Küstenebene, selbst im Mangrove- gürtel lebend; auf Malakka vereinzelt bis 1300 m aufsteigend. Wald- bewohner, aber auch in offenem Gelände erscheinend. Begibt sich, nach Davison, niemals auf den Boden und lebt solitär. Stimme ähnelt der von Picus vittatus, canus USW. Rassenbildung: Die Rassen unterscheiden sich teils nach der Größe, teils nach der Färbung und nach der Länge der Nackenhaube. Die größte Rasse lebt an der Nordgrenze des Wohngebietes, die kleinste auf Borneo. ©. m. perlutus Kloss, von Koh Lak beschrieben, erreicht eine Flügellänge von mindestens 140 mm). CO. m. malaccensis wird auf Malakka und Sumatra etwa so groß wie die javanische Rasse miniatus: Maximum der Flügellänge 134 mm; sie unterscheidet sich von miniatus durch kürzere, gelbe (nicht mit Rot verwaschene) Nacken- haube, sowie durch Vorherrschen der olivgrünen (nicht der schmutzig- roten) Farbe auf Ober- und Mittelrücken. C. m. niasense (Büttikofer) von Nias vermittelt hinsichtlich Haubenlänge, Haubenfarbe und Rückenfärbung zwischen malaccensis und miniatus; der Unterrücken soll intensiver gelb gefärbt sein als bei malaccensis, die Größe ist geringer (Max. der Flügellänge 123 mm). 7. Caliolophus miniatus malaecensis (Lath.) Picus malaccensis Latham, Index Orn. I, p. 241 (1790 — Malakka). Chrysophlegma miniatum malaccense Robinson u. Kloss 1918 p. 148 (Synonymie). „si ontong merah“ (= roter Specht) Padangsche bovenl. (Klaesi). Kennzeichen: Kopfplatte düster rot, durch steife, spitz zu- laufende Federn gebildet, die sich gegen das Hinterhaupt allmählich zu einer langen Haube verlängern, aber hier durch blaßgelbe Nacken- federn an Länge noch übertroffen werden. Rücken vorherrschend olivgrün, Bürzel mehr gelbgrün. Flügeldeckfedern und Außensäume der Schwingen düster rot. Kehle und Kropf blaß zimtbraun, übrige Unterseite auf schmutzig weißem Grunde breit braunschwarz gebändert. —-- Der Färbungsstil erinnert an den von Picus puniceus; bei letzterem zeigen die Federn der Oberseite niemals weißliche Querbinden, wie !) Gyldenstolpe, Sv. Vet. Akad. Handl. 56, 1916, No. 2, p. 91. Archiv für Naturgeschichte 1991. 7: 6 7. Heft 82 Dr. E. Stresemann: sie bei Callclophus zum mindesten an Unterrücken und Bürzel deutlich auftreten. Geschlechtsunterschied: äußert sich an den Federn von Brauenstreif, Wangen, Zügel, Stirn und Bartstreif: diese tragen beim $ rote Spitzen, beim 2 schmutzig weiße Spitzen, die gegen die Federbasis zu durch eine schwärzliche Zone begrenzt werden. Jugendkleid: Fast genau wie das Jahreskleid des entsprechenden Geschlechts gefärbt; ein bemerkenswerter Unterschied scheint nur an den Unterschwanzdecken zu bestehen, deren helle Querbänderung im Jugendkleid sehr zurücktritt, so daß diese Federn größtenteils rauchbraun (statt gleichbreit schwarz und weiß gebändert) erscheinen. Das sicherste Kennzeichen ist die viel losere Struktur der Federn, insbesondere der Ober- und Unterschwanzdecken und der Federn von Brust und Bauch. Kein Unterschied im Flügelbau. Verbreitung: Ganz Sumatra von Lampong bis Atjeh, anscheinend nur in der höheren Gebirgsregion oberhalb 1000 m fehlend; ferner Malakka, Bangka, Billiton. Im ganzen Verbreitungsgebiet ein sehr gewöhnlicher Vogel. Biologie: Ist an keine bestimmte Vegetationsformation gebunden (an Strandkasuarinen, Robinson u. Kloss; in der Mangrove, de Bussy; im sekundären Urwald, van Heyst). Mageninhalt Termiten und Ameisen (de Bussy). Die Brutzeit scheint in den Beginn des Kalenderjahres zu fallen, die Mauser zwischen IV. und VI. zu beginnen. Nistweise und Gelegezahl unbekannt. Ei nicht stark glänzend, 21 x 26 mm (de Bussy). Eigene Untersuchungen: Auf Borneo lebt eine kleinere, auf Java eine größere Rasse als auf Sumatra-Malakka. Flügellänge in mm: Borneo: & 114, 117, 119; 2 118, 120, 122. Malakka: 4125, 129; 2 132. Sumatra: & 123, 123, 124, 126, 127, 127, 128, 131, 134; O 120,. 121, 121. Java: d 128; 9 128, 130, 133, 133. Der Jugendflügel scheint im Mittel kürzer zu sein: Sumatra $ 121, 9 121, & 126; Java 2 124 mm. Die kleine, nur durch ihre geringeren Dimensionen von malaccense unterschiedene Borneorasse nenne ich Callolophus miniatus dayak subsp. n. Typus: 9@, Landak (West-Borneo), III. 1907, Dr. Bruegel leg., Zool. Staatssammlung München No. 07.275. Recht kleine Maße scheint auch ©. m. niasense zu besitzen: Nias d 116, 121 mm. Die Bewohner von Billiton gehören, da Vorderman für sie als Flügellänge 127 mm angibt, unbedingt zu malaccense und nicht zu dayak. Die Spechte der Insel Sumatra. 83 - Dryobates Boie [Dendrocopos Koch, Juli 1816, Typus Picus major L. })]. Dryobates Boie, Isis 1826, II, p. 977, Typus durch Monotypie Picus pubescens L. Yungipicus Bonaparte 1854, Typus durch nachtr. Best. (Gray, Cat. Genera of Birds, 1855, p. 91) Picus Hardwickii Jerd. = P. nanus Vig. e Dendrotypes Cabanis u. Heine 1863, Typus durch nachtr. Best. (Hargitt, Cat. Birds B. M. XVIII, 1890, p. 202) Picus macei Vieill. Baeopipo Cabanis u. Heine 1863, Typus durch nachtr. Best. (Hargitt, Cat. Birds B. M. XVIII, 1890, p. 309) Tripsurus auritus Eyton 2 Vierzehige Spechte, deren 4. Zehe länger ist als die 3. Die Ober- seite ist vom Nacken abwärts nur durch dunkles Melanın, niemals durch (gelbes oder rotes) Lipochrom gefärbt. Ebenso fehlen Lipochrome in der „Bartstreifzone“. -— Viele Arten, in der palaearktischen, orientalischen, nearktischen und neotropischen Region. Dryobates analis (Bp.) [Picus analis Horsfield, Zool. Research. Java, General Catalogue (1824 — nomen nudum!)]. LPicus Pectoralis Blyth, Journ. As. Soc. Beng. 15 p. 15 (1845 — patr. ign.)]?) Picus analis Eenzparte, Consp. Gen. Avium I, p. 137 (1850 — Java). Verbreitung: Lokal in Pegu und Indo-China; Java, Madura und Bali. Das Vorkommen auf Sumatra ist noch zweifelhaft. Biologie: Bewohnt Dorfgehölze und sekundären Urwald, fehlt dagegen im hochstämmigen primären Urwald fast gänzlich. Rassenbildung: Obgleich das Verbreitungsgebiet in zwei weit von einander geschiedene Bezirke zerrissen ist, unterscheiden sich die Bewohner des kontinentalen Areals nur sehr unbedeutend von denen der Inseln Java, Madura und Balı, nämlich nur durch etwas bedeutendere Durchschnittsgröße. Es ist wahrscheinlich, daß Dryobates andamanensis (Blyth) von den Andamanen ein geographischer Vertreter von D. analis ist, aber. er weicht so bedeutend von diesem ab, daß ich ihm spezifische Selbständigkeit zuzuerkennen geneigt bin. 8. Dryobates analis analis (Bp.) „pölatuk lalar‘“ (= Fliegenspecht?) Java (Horsfield). Kennzeichen: Ein kleiner Specht, nur wenig größer als unser kleiner Buntspecht (Dryobates mino:). & mit rotem Vorderkopf und 1) Praeoceupiert durch Dendrocopus Vieillot April 1816, Typus Dendro- colaptes certhia Bodd. 9, Praeoccupiert durch Picus pectoralis Latham, Index Ornith., Suppl., 1801, p- XXXL. 6* 7. Hoft 84 Dr. E. Stresemann: schwarzem Hinterkopf, 2 mit einfarbig schwarzem Oberkopf. Rücken- und Oberschwanzdecken breit weiß und schwarz gebändert. Zügel und Kopfseiten schmutzig weiß; ein nach rückwärts sich verbreiternder schwarzer Streif zieht vom Unterschnabel zu den Brustseiten, wo er sich in schwarze Flecken auflöst. Unterseite schmutzig weiß, Unter- schwanzdecken blaß rot verwaschen, Steuerfedern schwarz und weiß gebändert, Schwungfedern schwarz mit weißen Flecken an der Außen- fahne und an der Basis der Innenfahne. — Iris weiß (Bernstein), braun (Oates). Geschlechtsunterschiede: wie obenstehend. Jugendkleid: Von mir nicht gesehen. Nach Hargitt fehlt die rote Farbe an den Unterschwanzdecken, die Schwungfedern besitzen im Gegensatz zum Jahreskleid weiße Spitzen, das Rot ist auf dem Kopfe des $ nicht so weit nach hinten ausgedehnt; das 9 hat auch in diesem Kleid einfarbig schwarzen Oberkopf. Verbreitung: Ein sehr häufiger Specht auf Balı und ganz Java. Lord Tweeddale erhielt durch Buxton ein angeblich im Lampong-Distrikt gesammeltes 9, das sich jetzt im Britischen Museum befindet und, wie ich feststellen konnte, völlig mit javanischen Stücken übereinstimmt. (Literatur: Tweeddale, Ibis 1877 p. 290; Stresemann, Nov. Zool. 20, 1913, p. 349). Da kein anderer Sammler diesen Specht auf Sumatra gefunden hat, bin ich der Meinung, daß eine Etikettenverwechselung vorliegt.!) Biologie: Bernstein hat uns mit einer trefflichen Schilderung der Lebensweise beschenkt (J. f. ©. 1859 p. 189), auf die hierdurch verwiesen sei. Eigene Untersuchungen: Flügellänge in mm: Balı: $ 9, 99; © 95 [nach Hesse 99—-100]. Java: & 94, 95, 96, 96; 2 91, 93, 93.5, 93.5, 94. Bangkok: & 96, 98, 98, 99, 102; 2 97, 102. Dryobates canicapillus (Blyth) Picus canicapillus Blyth, Journ. As. Soc. Beng. XIV, pt.1, p. 197 (1845 — Arakan). Verbreitung: Von Nordost-Cachar und den Khasi-hills über Birma und Indochina; südwärts über Malakka bis Singapore; ferner in Nordwest-Sumatra und Nord-Borneo. — Sehr nahe steht diesem 1) Das gleiche gilt von Xantholaema roses (Dum.) und Dicaeum flammzum (Sparrm.), typischen Java-Vögeln, welche vielleicht versehentlich unter die Bälge geraten waren, die Buxton aus den Lampongs an Lord Tweeddale gesandt hatte. Da jedoch Sturnopastor contra jalla sicher aus den Lampongs nachgewiesen wurde und Munia leucogastra leucogastra sich dort mit leucogastroides verbastadiert zu haben scheint, so ist es denkbar, daß auch einige andere javanische Formen sich an der Südostecke Sumatras festgesetzt haben. Die Spechte der Insel Sumatra. 85 Formenkreis der Formenkreis D. semicoronatus }); jedoch lebt in den Khasi-hills sowohl D. semicoronatus semicoronatus als D. canicapillus canicapillus ?), ohne daß bisher Bastarde bekannt geworden sind.°) Biologie: Lebensweise anscheinend wie die des Formenkreises D. nanus; Aufenthalt mit Vorliebe an Waldlichtungen, in sekundärem Buschwald, in Pflanzungen usw. Bis zur Küste verbreitet, ja sogar auf kleinen vorgelagerten Inseln nachgewiesen. Rassenbildung: Auch hier tritt die Größenabnahme nach Süden deutlich hervor. In Nordost-Cachar und Manipur ist die Art am größten (Flügel 82---90 mm); in Süd-Birma und Malakka erreicht sie nur eine Flügellänge von 78— 84 mm.?) So groß wie die Malakka- vögel (welche kürzlich — Bull. Brit. Orn. Club 41, 1919, p. 14 —- durch Robinson u. Kloss unter dem Namen suffusus wegen ihrer aus- gesprochener ockerfarbigen Unterseite von der Nominatform ab- getrennt wurden) dürften die auf Sumatra und Borneo lebenden Rassen sein. — Die individuelle Färbungsvariation äußert sich vornehmlich im Betrag der Bänderung der Steuerfedern, von denen die beiden zentralen Paare entweder einfarbig schwarz sind oder mehr oder weniger deutliche weiße Binden tragen. Als geographische Färbungs- varlation ist in erster Linie die wechselnde Intensität gelber Tönung an Brust und Bauch hervorzuheben, welche ihr Maximum bei aurantii- ventris erreicht. —- Ich bin geneigt, „Jyngipicus picatus‘“ Hargitt für eine individuelle Aberration von D. c. aurantiiventris zu halten, da es durchaus unwahrscheinlich ist, daß in NW-Borneo zwei grau- scheitlige Dryobates-Formen neben einander leben. Eine andere Möglichkeit ist die, daß es sich um das Jugendkleid handelt. Baker betrachtet den Typus von Ywnipicus picatus als ein stark abgeriebenes Stück von aurantüwentris. 9. Dryobates eanicapillus volzi Stres. Dryobates canicapillus volzi Stresemann, Verh. Ornith. Gesellsch. Bayern XIV, p. 288 (1920 — Laut Tawar in NW-Sumatra). Kennzeichen: Stirn fahl bräunlich, Vorderkopf dunkel grau, Hinterkopf und Nackenmitte sowie die seitliche Einfassung der grauen Scheitelfärbung schwarz. An den Halsseiten ein breiter weißer Streif, 1) Von Hartert (Vögel d. pal. Fauna p. 926—927) als Formenkreis D. pyg- maeus aufgeführt. Picus pygmaeus Vigors 1831 ist jedoch präokkupiert durch Picus pygmaeus Lichtenstein 1823 (siehe Oberholser, Proc Biol Soc. Wash, 32, 1919, p.7). 2) Hume, Stray Feathers XI; 1888, p. 59—61. 3) Bemerkenswert ist, daß auch in der semicoronatus-Gruppe manche In- dividuen weißgesäumte Oberschwanzdecken besitzen (Hume, Stray Feathers III, 1875, p. 61). 4) Teilweise nach Hu me, Stray Feathers XI, 1888, p. 60. — In Nord-*iam schwankt die Flügellänge zwischen 79 und 87 mm (Gyldenstolpe, Sv. Vetensk. Akad. Handl. 56, 1916, No. 2, p. 93). 7. Heft, 86 Dr. E. Stresemann: der über dem Auge schmal beginnt. Oberrücken schwarz, Mittelrücken Unterrücken und Oberschwanzdecken schwarz und weiß gebändert. Ohrdecken fahl bräunlich wie die Stirn, Unterseite hell mit schwärz- lichen Schaftstreifen, an Brust und Bauch gelb verwaschen. Ge- falteter Flügel schwarz mit weißen Binden. Die beiden zentralen Steuerfederpaare einfarbig schwarz, die übrigen mit breiten weißen Binden. Größe nur wenig bedeutender als die von D. nanus aurilus: - Flügel 80, zentr. Steuerfedern 39, Culmen 16 mm. Geschlechtsunterschiede: 3 mit schmalem feuerrotem Längs- streif an den Seiten des Hinterkopfes, der dem 9 fehlt. Jugendkleid: Unbekannt. Verbreitung: Diese Form ist bisher nur nach einem Stück bekannt geworden, einem 3, das von Prof. Dr. W. Volz im Oktober 1906 am Laut tawar über 1200 m hoch gesammelt wurde. Rassenmerkmal: Die Rasse steht hinsichtlich der gelben Tönung der Unterseite etwa in der Mitte zwischen su/fusus (Malakka) und aurantiiventris (Borneo), welch letzterer in der Färbungsintensität übrigens sehr stark variiert !), so daß weiteres Material aus Sumatra erforderlich ist, bevor die Konstanz der vermuteten Färbungsunter- schiede von volzi als erwiesen gelten kann. Dryobates nanus (Vigors) Picus nanus Vigors, Proc. Committee Zool. Soc. I, p. 172 (1832 — „Himalaya“; errore! patr. a nobis design. Cawnpore) ?) *Picus (Dendrocopus) hardwickii Jerdon, Madras Journ. Lit. Sc. XII, pt.2, p. 138 (1844 — Umgebung von Cawnpore). Verbreitung: Ceylon und Vorderindien bis zum Fuß des Himalaya; Malayische Halbinsel etwa von P. Penang und Kedah südwärts, Sumatra, :Billiton, Borneo, Java; Lombok, Sumbawa, Flores. — Die zahlreichen Dryobates-Arten der Philippinen stehen sämtlich diesem Formenkreis zum mindesten sehr nahe. Biologie: Bewohner der Tiefebene und des Hügellandes, vorzugs- weise in Gärten, Feldgehölzen und an Urwaldlichtungen lebend. Stimme eine rasche Folge heller Rufe. Rassenbildung: Im Gebiet des malayischen Archipels treten zwei Rassen auf, unter denen die östliche, auf Lombok, Sumbawa und Flores lebende (grandis Harg.) sich fast nur durch bedeutendere Größe von der westlichen unterscheidet. Von beiden weichen die kontinentalen Vertreter erheblicher ab. Die geographische Variation äußert sich hier vornehmlich in der Intensität der Scheitelpigmentierung und der Schaftstreifung der Unterseite, welch letztere bei der ceylo- nesischen Rasse im Jahreskleid ganz schwinden kann, im Jugend- kleid jedoch noch (wenn auch schwach) vorhanden ist. !) Hume, Stray Feathers 6, 1878, p. 500. 2) Die Beschreibung Vigors’ läßt m. E. kaum einen Zweifel zu, welche Art er vor sich gehabt hat. Auch Hume hat diesen Namen unbedenklich für die vorderindische Form angenommen. Die Spechte der Insel Sumatra. 87 10. Dryobates nanus auritus (Eyton) [? Picus molwccensis Gmelin, Syst. Nat. I, 1, p. 439 (1788) gründet sich auf Daubentons Tafel 748 fig. 2 und Buffons Beschreibung des „Petit Epeiche brun des Moluques‘“. Diese Grundlagen sind völlig unzureichend, um eine sichere Deutung des Gmelinschen Namens zu ermöglichen. ] Tripsurus auritus Eyton, Ann. & Mag. Nat. Hist. XVI, p. 229 (1845 — Malacca; Typus im Britischen Museum). „tukki lilit‘“ Resid. Benkoelen (Raffles). Kennzeichen: Die kleinste unter den 3 Buntspechtarten. Ober- kopf bis zum Scheitel robbenbraun, nach dem Nacken zu in schwarz- braun übergehend.. Ganzer Rücken und die Oberschwanzdecken dunkelbraun und weiß gestreift. Kopfseiten dunkelbraun, darüber und darunter ein breites weißes Längsfeld. Bartstreif dunkelbraun. Kehle weißlich, übrige Unterseite schmutzig weiß mit dunkelbraunen Schaftstrichen. Flügel und Steuerfedern dunkelbraun mit weißen Abzeichen. Geschlechtsunterschiede: $ mit einigen hochroten Federn an den Seiten der braunen Kopfplatte in der Hinterhauptsgegend, die dem 2 fehlen. Jugendkleid: Mir unbekannt. Nach Bernstein dem Jahres- kleid des entsprechenden Geschlechts gleichend. Verbreitung: Kulturland von ganz Sumatra, ferner Malakka bis etwa nach Kedah hinauf, Billiton, Borneo und Java. Biologie: Bernstein (J. f. O. 1861 p. 120) hat von der Lebens- weise auch dieser Art ein gutes Bild entworfen. „Unser Vogel bewohnt [in Westjava] so ziemlich dieselben Gegenden wie P. [.Dryobates] analis, und hält sich wie dieser besonders in Gärten, kleinen Feld- gehölzen u. dgl. auf, kommt auch längs des Randes der Urwälder, wohl selten aber mitten in diesen selbst vor. Er ist jedoch, wenigstens in den hiesigen Gegenden, viel seltener als sein erwähnter Gattungs- verwandter. Seine Stimme klingt hell und laut „kikikikikiki“. Das Nest habe ich nur Imal gefunden. Es war in einem dürren, halb ver- moderten Aste eines Pet&£baumes, Parkia biglobosa Benth., angelegt... Auf dem Grunde der einige Zoll tiefen Höhle lagen auf einer einfachen Unterlage von feinen Holzspähnen 2 glänzend weiße Eier, welche einen Längendurchmesser von 19mm und einen größten Quer- durchmesser von 14 mm haben. In einem anderen, von einem der in meinen Diensten stehenden Fingeborenen gefundenen Neste befanden sich 2 fast flügge Junge, ein Männchen und ein Weibchen, deren Gefieder mit dem der erwachsenen Vögel völlig übereinstimmte.““ — Im Deli-Distrikt fand v. Heyst am 8. April eine Nisthöhle in ab- gestorbenem Baumast in etwa 6m Höhe. Es enthielt 2 stark be- brütete Eier: 17,5—19,5 x12,5—13 mm. Nach de Beaufort messen 2 Eier: 17 X 13, 18 x 14mm. — Die Mauser scheint auf Sumatra etwa von Juli bis Oktober zu erfolgen. —- Nahrung: Ameisen, Käferlarven usw. 7. Heft 88 Dr. E. Stresemann: Eigene Untersuchungen: Flügellänge in mm: Sumatra: & 72, 73, 76, 76. Java: & 75; 9 72, 74, 75, 75,5. Hemicircus Swainson Hemieircus *) Swainson, Classif. of Birds II, Juli 1837, p. 306, Typus durch urspr. Best. Picus concretus Temm. Micropicos Malherbe 1849, Typus durch nachtr. Best. (Hargitt, Cat. Birds B. M. XVIII, 1890, p. 482) Picus concretus Temm. Kleine Spechte, ausgezeichnet durch einen sehr kurzen Schwanz, der die Oberschwanzdecken nur wenig überragt. In der Mitte des Rückens eine Gruppe steifer Federn, die mit einer zähflüssigen, harzig riechenden Flüssigkeit getränkt sind — vermutlich dem Sekret einer noch unbekannten Hautdrüse.?2) (In Alkohol aufbewahrte Individuen sind zur Untersuchung sehr erwünscht!) Hackschnabel mit deutlichem Nasenkiel. Nasenlöcher durch Borsten verdeckt. Füße stark, 4. Zehe länger als 3., 1. Zehe gut entwickelt. — 2 Arten in der orientalischen Region, davon eine, H. canente, nur nördlich des Isthmus von Kra. Hemieircus coneretus (Temminck) Picus concretus Temminck, Planches Color. 90 fig. 1, 2 (1824 — Java). Verbreitung: Vom äußersten Süden von Tenasserim (Bankasun) über Malakka; ferner Sumatra, Bangka, Borneo, Java. Biologie: Ein Bewohner des Flachlandes, der den Bambuswald und Pflanzungen bevorzugt und nur vereinzelt bis 800 m emporsteigt. Rassenbildung: Die javanische Rasse (concretus) unter- scheidet sich von den beiden anderen (unter sich durch geringe Größen- unterschiede abweichenden) dadurch, daß im männlichen Geschlecht das Rot der Kopfplatte etwas heller ist und sich auch auf die (bei den beiden übrigen Rassen dunkelgrauen) Nackenfedern erstreckt. 11. Hemieireus coneretus eoecometopus Rchb. Hemicercus coccometopws Reichenbach, Scans. Picinae p. 401, t. 656, fig. 4364 u. 4365 (1854 — Sumatra und Celebes; terra typ. restr. Sumatra). Hemicercus concretus coccometopus Robinson u. Kloss 1919 p. 100 (Rassenmerkmal). Kennzeichen: 5 mit rotem, @ mit dunkelgrauem Oberkopf. Im übrigen gleichen die Geschlechter einander. Rückenfedern, Ober- schwanzdecken und obere Flügeldeckfedern schwarz mit schmalen 1) Swainson schrieb nicht nur in der ‚Classification of Birds‘, sondern auch in der im gleichen Jahre (1837) erschienenen ‚‚Nat. History cf the Birds of W. Africa‘ diesen Namen Hemieircus; mithin liegt kein Druckfehler vor. 2) Vgl. Davison, Stray Feathers 6, 1878, p. 127. Die Spechte der Insel Sumatra. 89 weißen oder rahmfarbenen Binden und weißem Saum; Bürzelfedern weiß oder blaß rabmfarben; Steuerfedern schwarz. Kopfseiten und Unterseite dunkel grau mit olivfarbenem Ton —- Größe etwas geringer als die des kleinen Buntspechts ( Dryobates minor): Flügel 80— 86,5 mm. Geschlechtsunterschiede: wie obenstehend. Jugendkleid: 3 mit gelblich braunem bis rötlich ockerfarbenem (statt rotem) Vorderkopf; verlängerte Federn des Hinterkopfes rot (statt grau). Das 2 gleicht nach Bartels (J. f. O. 1910 p. 485) dem 3, während es nach Sharpe (Ibis 1879 p. 241—242) des roten Schopfes am Hinterkopf ermangelt. Verbreitung: Ganz Sumatra, ferner Bangka und Borneo; in der basalen Zone. Biologie: Soll nach Hagen in den Pflanzungen bei Tandjung Morawa (Deli)’kolonieweise (?) brüten. Nest und Eier unbekannt. Eigene Untersuchungen: Hesse (1912 p.152) hat darauf hingewiesen, daß Vögel von Malakka etwas größer sind als solche von Borneo und Sumatra. Wie Robinson u. Kloss (1919) kann auch ich diese Feststellung bestätigen. Flügellänge in mm: Malakka: 4 85, 88; 2 839. Sumatra: & 85, 84. Borneo: & 84; — & Ju. Fl. 80,5. Javaner scheinen die Größe von Malakkavögeln zu besitzen ($ 89, 89, 89), doch ist ein @ im Mus. Halle sehr klein (A. Fl. 79 mm!). Bei der Mauser wird in Übereinstimmung mit der allgemeinen Regel das zentrale Steuerfederpaar erst gewechselt, nachdem alle übrigen Steuerfedern erneuert sind (Ju.M. West-Borneo VIII). Bei dem soeben erwähnten jungen Vogel besitzen die alten (Jugend- kleid-) Federn dunkel isabellfarbene, die frischen (Jahreskleid-) Federn reinweiße Zeichnung. Möglicherweise findet hier, wie bei Meiglyptes tristis, eine nachträgliche ‚„Bräunung“ der weißen Gefiederpartien, also eine wirkliche ‚‚Umfärbung ohne Mauser“ statt. Chloropicoides Malh. Chloropicoides Malherbe, Bull. Soc. Hist. Nat. du Dep. de la Moselle, 5. cahier, 1849, p. 26, Typus durch Monotypie Picus Rafflesiv Vigors.!) $ Gauropicoides Malherbe, Monogr. Picidees I, „1861, erschienen 1860, p. LIII, Typus durch urspr. Best. Picus Rafflesii Vigors. Mesospilus Sundevall, Consp. Av. Piein., 1866, p. 116, Typus durch urspr. Best. Picus Rafflesii Vigors. 1) Malherbe’s Artikel ‚‚Nouvelle Classification des Picinees ou Pics‘ (Mem. de l’Acad. nat. de Metz 30, 1849, p. 311—367), in der die Gattung auf p. 346 polytypisch erscheint, wurde später veröffentlicht als das 5. Heft obiger Zeit- schrift. Dies geht klar aus dem Umstand hervor, daß auf p. 519 und 520 des (geschlossen erschienenen) 30. Bandes der Memoires de l’Acad. de Metz der Ein- lauf sowohl des Bull. Soc. Hist. Nat. du Dep. de la Moselle 1848/49, wie der darin enthaltenen Arbeit Malherbe’s bestätigt wird. 7. Hefi 90 Dr. E. Stresemann: 3zehige Spechte (mit fehlender 1. Zehe). Hackschnabel mit scharfer, nahezu gerader Firste des Oberschnabels.. Nasenlöcher durch Borsten verdeckt. 6. Steuerfeder gut entwickelt, länger als die Oberschwanzdecken. — 1 Art in der indo-malayischen Sub-Region. Chloropicoides rafflesii (Vig.) *Pıcus Rafflesii Vigors, Mem. of Life... of Raffles. App. p. 669 (1831 — „Sumatra und Java“, terr. typ. Sumatra). Verbreitung: Von Tenasserim (Gegend von Mulmein) bis Malakka, ferner Sumatra, Bangka und Borneo. Biologie: Ein Bewohner des tropischen Regenwaldes, dessen Stimme (nach Davison) sehr an die von Dinopium javanense erinnert. Hält sich nicht am Boden auf. x Rassenbildung: Die Art zerfällt in 3 schwach unterschiedene Rassen, unter denen sich die Borneo bewohnende (borneonensis) haupt- sächlich durch etwas geringere Durchschnittsgröße, die festländische (peninsularis) durch ausgesprochener goldgrünen Ton der Oberseite und etwas bedeutendere Durchschnittsgröße von der Nominatform unterscheidet. 12. Chloropicoides rafflesii rafflesii (Vigors) Gauropicoides rafflesii rafflesii Robinson u. Kloss 1919 (Rassen- merkmale). Kennzeichen: Kopfplatte und Nackenhaube beim & hellrot, beim @ schwarz. Im übrigen gleichen sich die Geschlechter. Rücken, Bürzel, obere Flügeldeckenfedern und Außensäume der Armschwingen goldgrün. Steuerfedern einfarbig schwarz. Kinn und Kehle bräunlich gelb verwaschen, seitlich durch eine Zone schwarzer Federn eingefaßt, oberhalb deren vom Schnabelwinkel zu den Halsseiten ein breiter weißer Streif verläuft. Brust und Bauch grünlich oliv oder bräunlich oliv. Bauchfedern mit weißlichen Flecken oder Binden von wechselnder Ausdehnung. Größe etwa die des Großen Buntspechts: Flügel 122 bis 144 mm. Geschlechtsunterschied: wie obenstehend. Jugendkleid: Geschlechter verschieden, aber einander ähnlicher als im Jahreskleid. In beiden Geschlechtern ist das Kleingefieder weicher und weitstrahliger, besonders auffällig ist dies an den Ober- und Unterschwanzdecken und den Federn der Kopfplatte; der Rücken ist trüb graugrün (nicht oliv. oder braunoliv), die Kehle weißlich (nicht bräunlich gelb getönt). Im übrigen gleicht das 2 dem älteren 9; das $ hat eine mattschwarze (nicht rote) Kopfplatte, die rote Farbe ist bei ihm auf die verlängerten Hinterhaupts- und Nackenfedern beschränkt. Kein Strukturunterschied am Flügel. Verbreitung: Sumatra und Bangka, in den Urwälde.:n der basalen Stufe. Biologie: Nach übereinstimmenden Angaben mehrerer Beob- achter ist dieser Specht ein seltener Bewohner des dichten Urwaldes. Die Spechte der Insel Sumatra. 91 Eigene Untersuchungen: Wenn auch ein kleines von Volz gesammeltes sumatranisches $ die Regel durchbricht, so zeigt sich doch, daß Hesse mit Recht die Borneo-Rasse wegen geringerer Größe abgetrennt hat. Flügellänge in mm: Sumatra: & 122, 141, 144; 9 137, 142. Borneo: & 123, 127, 133, 136; 2 135 [nach Baker: 121—-134]. Malakka: ® 146 [nach Baker: 138—153). Der Jugendflügel scheint kürzer zu sein: Borneo 118 mm. Der Besitz roter oder orangefarbener Spitzen an den. Bürzel- federn und Oberschwanzdecken ist nicht, wie Hesse annahm, eine Eigentümlichkeit der Malakka-Rasse, sondern gehört ins Gebiet der individuellen Variation und findet sich auch 'bei sumatranischen ° Stücken. Ein Mauserbalg (Sarawak 25. IX.) zeigt auf der Brust zwischen alten dunkelbraunen Federn neue Federn von grüner Farbe. Möglicherweise erfährt also die Färbung im Kreislauf des Jahres ohne Mauser eine allmähliche beträchtliche Veränderung. Dinopium Rafın. *Dinopium Rafinesque, Precis des decouvertes et traveaux somiologiques 1814, p. 2 des braunen Umschlages, Typus durch urspr. Best. D. erythronotus Raf. = Picus javanensis Ljungh.!) Tiga Kaup, Das Thierreich II. Bd., 1. Theil, 1836, p. 37, Typus durch urspr. Best. Picus tiga Hosf. = Picus javanensis Ljungh. Chrysonotus Swainson, Classif. of birds II, 1837, p. 309, Typus durch urspr. Best. Ch. tridactylus Swains. = Picus javanensis Ljungh. Brachypternus Strickland, Ann. & Mag. Nat. Hist. VII, 1841, p. 35, Typus durch nachtr. Best. (Gray, Cat. Gen. Birds 1855 p. 93). Picus aurantius L. Brachypternopicus Malherbe 1845, Typus * durch Monotypie B. puncticollis Malh. Brahmapicus Malherbe 1849, Typus durch nachtr. Best. (Hargitt, Cat. Birds B.M. 18, 1890, p. 403) Picus aurantius L. Nasenlöcher nicht durch Borsten bedeckt; Schnabelfirst leicht gekrümmt, Nasalkiel schwach oder fehlend: kein ausgeprägter Hack- schnabel. 1. Zehe sehr klein und funktionslos, bei einer Art völlig unter der Haut verdeckt. Oberseite durch gelbe und rote oder nur rote Lipochrome gefärbt. — 2 Arten im orientalischen Gebiet: D. java- nense (Ljungh) und D. aurantium (L.). + In der Farbenverteilung und anderen wichtigen Merkmalen, wie Schnabelbau, Stimme, Lebensgewohnheiten stimmen diese beiden Arten so vorzüglich überein, daß ihre bisherige generische Trennung ungerechtfertigt erscheint (sofern man davon absehen will, jedem Formenkreis einen eigenen : Gattungsnamen zuzugestehen). Diese - Trennung wurde auf den Verkimmerungsgrad der 1. Zehe begründet, welche bei aurantium als kleiner, sicherlich bereits funktionsloser !) Vgl. Richmond, Auk 1909 p. 250, 256. 7. Heft 92 Dr. E. Stresemann: Stummel noch sichtbar ist, während javanense als ‚dreizehiger‘ Specht galt. W. A. Forbes!) hat indessen nachgewiesen, daß die l. Zehe hier noch als winzige Knochenreihe persistiert, jedoch vom Integument verdeckt wird. Es scheint mir an der Zeit zu sein, daß sich die Ornithologie vom Einfluß der veralteten, der Erkenntnis genetischer Zusammenhänge oft so hinderlichen ‚‚Schnabel-Fuß- Systematik‘ frei macht. Der fortschrittliche rote Nackenschopf der aurantium-Weibchen kehrt bei javanense nur in den Rassen everetti und ezsw! wieder, während andererseits aurantium in allen Rassen konservativer geblieben ist hinsichtlich des Fußbaues und der Bürzel- färbung (schwarz statt rot!). Die geographische Variation der Rückenfärbung von D. aurantium stellt eine sehr interessante Parallele zum Befund bei C'hrysocolaptes lucidus dar. Hier wie.dort äußert sie sich darin, daß die (primitiven) gelben Lipochrome des Mantels, der oberen Flügeldeckfedern und der Außensäume der Handschwingen bei gewissen Rassen (stricklandi und haematribon bei der Art Ch. lucidus, neglectum Wagl.”) bei der Art D. aurantium) sich in rote verwandelt haben, ja diese Parallele geht so weit, daß in beiden Fällen die nord- und vorderindische Rasse in dieser Region gelb, die ceylonesische dagegen rot gefärbt ist. In Nordceylon werden übrigens Individuen von D. aurantium gefunden, welche in dieser Hinsicht vermitteln ?) und wohl Bastarde zwischen der alteingesessenen Ceylonrasse neglectum und der von Norden ein- gedrungenen Rasse puncticollis sind. Man vergleiche hierzu die vor- trefflichen Ausführungen Blanfords in dem von ihm mit großem Geschick bearbeiteten III. Band der „Birds of India“, 1895, p. 59. Dinopium javanense (Ljungh) Picus javanensis Ljungh, Kon. Vet.-Akad. nya Handl. XVII, p. 134, t. VI (1797 — Java). Verbreitung: Südhälfte der Malabarküste; Täler im Vorland des Himalaya, von da südostwärtse bis Indo-China, südwärts über Birma bis Malakka, Sumatra, Borneo, Balabac, Palawan, Calamianes, Java, Balı. Biologie: Dieser Specht lebt vorzugsweise in den Niederungen, wo er sich gern in Kokosnußpflanzungen aufhält, und fehlt im eigentlichen Gebirgswald. 1) Proc. Zool. Soc. London 1882 p. 548. 2) Vereinigt man die Formenkreise aurantium und javanense in der Gattung Dinopium (unter Opferung der Gattung Brachypternus) so muß für Picus erithro- notos Vieill. 1818 der nächstältere Name Picus neglecius Wagler eintreten, da - bereits Rafinesque 1814 einen Specht Dinopium erythronotum benannt hat, welcher identisch mit Picus javanensis Ljungh ist. Der Typus von Picus neglectus, ein 9, befindet sich in der Münchener Zool. Staatssammlung (No. A. 881). ®) Sie wurden von Legge 1876 Brachypternus intermedius genannt (nee Dinopium javanense intermedium [Blyth 1845] !) Die Spechte der Insel Sumatra. 93 Die Eier, deren Zahl zwischen 2 und 3 schwankt, werden in selbst- gefertigte Baumhöhlen gelegt. Das Einflugsloch einer von mir auf Bali gefundenen Bruthöhle befand sich nur 1,30 m über dem Boden. Stimme laut und schrill. Nahrung: Ameisen, Käfer und andere In- sekten, auch Samen (de Bussy). Rassenbildung: Die Art variiert geographisch nach Größe und Färbung. Sie zeigt die größten Abmessungen am Himalaya (shorii Vig.) und wird nach Süden zu allmählich kleiner (rubropygiale Malh., terra typ. Süd-Bengalen; intermedium Blyth, von St. Baker beschränkte terra typica Arrakan, Flügel bis 157 mm).!) Die geringsten Dimensionen erreicht sie auf Borneo (borneonense Dubois ?), Flügel bis 130 mm), um dann auf Java (javanense Ljungh) und Balı (exsul Hart.) wieder an Größe zuzunehmen (Flügel bis 142,5 mm). Unter der geographischen Variation der Färbung ist besonders be- merkenswert, daß das @ bei zwei von einander weit getrennten Rassen: exsul (Bali) und everetti (Palawan) eine rote, nicht wie bei den übrigen eine schwarze, weiß gestrichelte Haube am Hinterkopf basitzt, was (nach Ausweis des Jugendkleides) einen Fortschritt bedeutet. 13. Dinopium javanense palmarum subsp. n. Tiya javanensis, Robinson u. Kloss 1918 p. 147 (Synonymie). „tukki besar‘‘ (= großer Specht) Resid. Benkoelen (Raffles); „tukki kuri-kuri‘“ Padangsche bovenl. (Klaesi). Kennzeichen: { mit rotem, © mit schwarzem, weißlich ge- stricheltem Oberkopf. In anderer Hinsicht gleichen sich die Geschlechter: Mittelrücken, obere Flügeldeckfedern und Außensäume der Arm- schwingen goldgelb, Unterrücken und Bürzel brennend rot, Steuer- federn einfarbig schwarz. Kinn und Kehle schmutzig weıß, in der Mittellinie von einem schwarzen Längsstreif durchzogen. Übrige Unterseite schmutzig weiß mit schmalen schwarzen Querbinden. Größe etwa die des deutschen Großen Buntspechts (Dryobates majcr pinetorum): Flügel 122—136 mm. — Im Färbungsstil erinnert diese Art auffällig an Chrysocolaptes lucidus chersonesus, der jedoch eine gut entwickelte 1. Zehe und einen kräftigen Hackschnabel besitzt und etwas größer ist (Flügellänge im Mittel etwa 150 mm). Geschlechtsunterschiede: wie oben bemerkt. Jugendkleid: Geschlechter dimorph. Beim $ sind die Federn des Vorderkopfes bis zur Höhe der Pupille nicht rot, sondern schwärzlich mit rahmfarbenem Schaftstrich, und die Federn des Scheitels und Hinterkopfes nicht (wie beim alten 9) einfarbig rot, sondern rot mit rahmfarbenem Schaftfleck. Das ® stimmt in der Färbung mit dem alten © überein. In beiden Geschlechtern sind die Federn viel weicher und weitstrahliger als später, besonders deutlich ist dies auf der Unter- 1) Über Übergänge zwischen shorii und intermedium vgl. Hume, Stray Feathers III, 1875, p. 74. 2) Tiga borneonensis Dubois, P. Z. S. 1897 p. 782 (1897 — Borneo). 7. Heft 94 Dr. E. Stresemann: seite, auf dem Kopf und besonders an den Oberschwanzdecken. Auch der Flügelbau ist verschieden: Der Jugendflügel hat eine längere 1. Handschwinge als der Altersflügel (44—47 mm gegen 35—42 mm) und die2. Handschwinge ist länger (nicht kürzer) als die7. Die 6. Steuer- feder des Jugendschwanzes ist etwas spitzer als die des Altersschwanzes. Verbreitung: Ein gewöhnlicher Specht in der Tiefebene von ganz Sumatra. Im Gebirge fehlt.er. — Ferner: Malakka. Biologie: Hält sich gern in Kokosnußpflanzungen auf, in denen er auch sein Nest anlegt. Brutzeit Mai und Juni (v. Heyst); in der Bruthöhle fand v. Heyst 2 Eier, doch dürfte öfters (wie auf Bali, Java und in Indien) die Dreizahl erreicht werden. Maße der Eier 26,5—25 x 17—19 mm (v. Heyst). Da mir aus dem April ein Vogel im Jugendkleid und ein frisch vermausertes Stück vorliegen, dürften einige Paare schon zu Beginn des Jahres brüten. Rassenmerkmale: Auf Java wird diese Form durch D. 7. javanense, nördlich des Isthmus von Kra und in ganz Indochina durch D. 7. intermedinm vertreten. Von beiden weicht sie nur durch geringere Dimensionen ab. Auf Borneo lebt die noch etwas kleinere Rasse borneonense, welche nach dem Zeugnis Stuart Bakers (1919 p. 207) auch etwas anders getönt ist. „If two series of birds are laid out on a table, the one from Borneo and the other, say, from Malacca, the former appears to be yellow-green above, and the latter red-gold.““ Sehr deutlich ist durch die Färbung unterschieden die Rasse everetti, welche Balabac, Palawan und Calamianes bewohnt. — Typus von D. j. palmarum: S, Fort de Kock (West-Sumatra), W.Volz leg. No. 117, im Zool. Mus. München. Eigene Untersuchungen. Flügellänge in mm: Borneo: & 129, © 126 [31 Ex. nach Baker 118—-130]. Sumatra: & 123,-129, 129, 132, 136; 2 123, 123, 127, 127, 128, [Malakka: 31 Ex. nach Baker 122—-136]. Java: & 132, 134, 134, 138, 140; 9 131 [nach Hesse bis 142,5 mm). Chrysocolaptes Blyth Chrysocolaptes Blyth, Journ. As. Soc. Beng. XII, pt. 2, 1843, p. 1004, Typus durch nachtr. Best. (Hargitt, Cat. Birds B. M. XVII, 1890, p. 442) Picus strietus Horsf. Indopicus Malherbe 1849, Typus durch nachtr. Best. (Gray, Cat. Genera of Birds 1855 p. 92) Picus- sultaneus Hodgs. Reinwardtipicus Bonaparte 1854, Typus (einzig genannte Art) Picus validus Temm. Xylolepes Cabanis u. Heine 1863, Typus (einzig genannte Art) Picus validus Temm. Große Spechte mit sehr kräftigem Hackschnabel, der einen scharfen, nahezu geraden First und stark hervortretenden Nasenkiel besitzt. Die länglichen Nasenlöcher nicht durch Borsten verdeckt. Die starken Füße sind mit sehr großen Nägeln versehen. 1. Zehe Die Spechte der Insel Sumatra. 95 gut entwickelt, etwa halb so lang wie die 2. — 3 Arten in der orienta- talischen Region, unter denen eine (Ch. festivus Bodd.) auf Vorder- indien und Ceylon beschränkt ist. Chrysocolaptes lueidus (Scop.) " Pieus lucidus Scopoli, Del. Flor. et Faun. Insubr. II, p. 89 (1786 — ex Sonnerat; terra typ. des. Mindanao). Verbreitung: Ceylon und ein großer Teil Vorderindiens bis zum Himalayafuß; südöstlich bis Indo-China, ‚südlich über Malakka bis Sumatra, Java, Bali und Kangean. Ferner auf Palawan und den meisten Inseln des Philippinen-Archipels.. Fehlt auf Borneo und Mindoro. Biologie: Bewohnt vorwiegend geschlossene Waldungen, von der Küste bis hoch ins Gebirge hinauf. In den Nilgiris brütet er bis 2300 m, auf Mindanao wurde er noch bei 2700 m gesammelt. Jerdon beschreibt die Stimme einer indischen Rasse als schwach und schrill in hoher Tonlage. Trommelt nach Art vieler Buntspechte (Dryobates major USW.). Rassenbildung: Ich vereinige unter gemeinsamem Artnamen eine Reihe von Formen, die z. T. recht verschieden gefärbt sind, jedoch durch das Band gemeinsamen Zeichnungsstils miteinander verknüpft werden und sich geographisch vertreten, nämlich: stricklandi Layard, sultaneus Hodgs., guttacristatus Tick., chersonesus Kloss, strictus Horsf., lucidus Scop. (= montanus Grant), rufopunctatus Harg., zantho- cephalus Wald. u. Layard, haematribon Wagler und erythrocephalus Sharpe. Die rötlich orangegelbe Färbung, welche die Nominatform (Mindanao) am Rücken und auf den Flügeln zeigt, ist bei einigen höher entwickelten Formen (rufopunctatus von Panaon, Samar usw., haematribon von Luzon usw., stricklandi von Ceylon) in Rot über- geführt worden, während einige primitivere Rassen, wie strictus, sultaneus usw. die rötliche Tönung noch vermissen lassen Die Rasse erythrocephalus besitzt rote Kopfseiten, während sultaneus diese Region in schwarze und weiße Bezirke gegliedert zeigt; hier ver- mittelt aufs beste die Reihe haematribon-rufopunctatus. Wir sehen hier, wie sich Lipochrome allmählich in einer Region ausbreiten, der sie bei primitiver gefärbten Rassen noch fehlen. Dieselbe Erscheinung tritt uns beim Studium der Kopffärbung des Weibchens entgegen. Tiefstehende Rassen, wie sultaneus und chersonesus, haben schwarzen, weiß betropften Oberkopf. Bei lucidus erscheint gelbes Pigment (Lipochrom) in den Oberkopffedern, das im Verein mit der bereits vorhandenen melanistischen Färbung dem Oberkopf eine olivgrüne Färbung verleiht und die weißen Tropfen in blaß gelbe verwandelt. Bei strictus endlich hat sich das schwarze Pigment (Melanin) auf den Grund der Feder zurückgezogen, deren exponierter Teil durch das ‚siegreiche Lipochrom goldgelb gefärbt ist. Schließlich läßt sich die Ausbreitung des Lipochroms noch an den Oberschwanzdecken ver- folgen: Diese sind bei sultaneus schwarz, bei lucidus durch hinzu- getretenes gelbes Lipochrom olivgrün gefärbt. 7. Heft 96 Dr. E. Stresemann: 14. Chrysocolaptes lueidus chersonesus Kloss Chrysocolaptes strietus chersonesus Kloss, Ibis (10) VI, p. 113 (1918 — Singapore und Johore; terra typ. restr. Süd-Johore). Chrysocolaptes gutticristatus chersonesus Robinson u. Kloss 1920 . 82. x Chrysocolaptes lucidus chersonesus Stresemann, Club v. Nederl. Vogelk. Jaarber. No. 11, 1921 p. 32 (Sumatra). Kennzeichen: Oberkopf beim $ rot, beim 9 schwarz mit einem weißen rundlichen Fleck auf jeder Feder. Im übrigen gleichen sich die Geschlechter nahezu. Ober- und Mittelrücken, obere Flügeldeck- federn und Außensäume der Armschwingen goldgelb, Unterrücken und Bürzel rot oder orangerot, Schwanz einfarbig schwarz. Kopf- seiten schwarz, oben durch einen weißen Federstreif begrenzt. Die weiße Kehle wird durch zwei seitliche und einen mittleren schwarzen Längsstreif durchzogen. Die Federn der übrigen Unterseite sind schmutzig weiß, in der Kropfgegend und Brustgegend mit sehr breiten, in der Bauchgegend mit weit schmaleren schwarzbraunen, unregel- mäßig gestalteten Querbinden. — Über die Unterschiede von dem sehr ähnlichen, aber dreizehigen (nicht vierzehigen) Dinopium javanense palmarum siehe bei dieser Art. — Größe etwa die des Grauspechts (Picus canus canus L): Flügel von 4 Exemplaren 143—151 mm. Geschlechtsunterschiede: Außer der oben verzeichneten Differenz in der Färbung des Oberkopfes besteht vielleicht noch eine solche in der Färbung des Bürzels, da das $ in dieser Region rot, das einzige mir bekannte 9 dagegen orangerot gefärbt ist. Jugendkleid: Mir unbekannt. Verbreitung: Südspitze der malayischen Halbinsel, Riouw- Archipel, Nordküste von Sumatra. Auf Sumatra sind bisher erst 4 Exemplare gesammelt worden: bei Sa@entis (nahe Labuan Deli) und bei Pangkalan Brandan nahe der Aru-Baı. Biologie: Nach de Bussy ausschließlich in der Mangrove lebend. Rassenmerkmale: Hierüber verweise ich auf meinen oben angeführten Artikel. Eigene Untersuchungen: &, Saöntis 12. V. 1912, de Bussy leg., Flügel 151 mm; 9, Pangkalan Brandan VI. 1904, Volz leg., Flügel 150 mm.!) Chrysocolaptes validus (Temminck) Picus validus Temminck, Planches Color. No. 378 (3), (1825 — Java). 1) Die javanische Rasse (strietus) scheint größere Dimensionen zu erreichen, denn ein $ des Münchener Museums — der Typus von Picus Peralaimus Wagler 1827 — mißt am Flügel 158 mm. Freilich finde ich bei Baker (1919 p. 197), daß Exemplare von chersonesus (eine Rasse, die er als identisch mit indo-ma'ayieus Hesse und delesserti Malherbe betrachtet) aus Johore über 170 mm lange Flügel haben! f Die Spechte der Insel Sumatra. 97 Verbreitung: Vom Nordteil der malayischen Halbinsel (Kedah) bis Sumatra, Bunguran, Borneo und Java. Biologie: Ein Urwaldspecht, der vor allem in der basalen und submontanen Stufe lebt, jedoch noch bei 1000 m (Java), ja 1500 m (Sumatra) erbeutet wurde. ‘Rassenbildung: Die beiden unterscheidbaren Rassen weichen durch die Färbung der Oberseite von einander ab: bei der javanischen sind Mittelrücken, Bürzel und Oberschwanzdecken im männlichen Geschlecht blaß karminrot, bei der westlicheren (zanthopygius) meist gelb bis orange; im weiblichen Geschlecht varııert die Rücken- und Bürzelfärbung geographisch: isabell getönt und oft mit schwarzbraunen Querbinden bei valıdus, ganz weiß bei zanthopygvus. 15. Chrysocolaptes validus xanthopygius Finsch Chrysocolaptes zanthopygius Finsch, Not. Leyd. Mus. 26, p, 34 (1905 — Ob. Makaham in Borneo). Chrysocolaptes validus xzanthopygius Robinson u. Kloss 1918 p. 148 (Synonymie, Rassenmerkmale). „si ontong vimba‘“‘ Padangsche bovenl. (Klaesi). Kennzeichen: Die Geschlechter haben lediglich die Färbung der Flügel und des Schwanzes gemeinsam: schwarzbraune Schulter- fittiche und obere. Flügeldeckfedern, schwärzliche, von drei sehr breiten zimtbraunen Binden durchzogene Schwungfedern, einfarbig braunschwarzen Schwanz. &: Oberkopf und Unterseite von der Kehl- mitte an rot, Kopfseiten, Kinn und Oberkehle schmutzig weiß, in der Bartstreifregion in Goldgelb übergehend; Oberrücken weiß, Mittel- und Unterrücken lebhaft goldgelb bis orangegelb. 29: Oberkopf und ganze Unterseite rauchbraun, Rücken einfarbig weißlich. Größe etwas geringer als beim Grünspecht (Picus viridis L.): Flügel 144—161 mm. Geschlechtsunterschiede: wie obenstehend. Jugendkleid: $ mir unbekannt. 2: Färbung wie im Jahres- kleid, aber Federn weitstrahliger, besonders auffällig am Unterrücken, Bürzel und an den Oberschwanzdecken, die geradezu wollig erscheinen. Die beiden mir vorliegenden Stücke besitzen an der Innenfahne der 2.—8. Handschwinge dicht unter der Spitze einen braunen Fleck, der am Altersflügel meist (aber nicht immer!) fehlt. Flügelformel nicht verschieden. Verbreitung: Das ganze Wohngebiet der Art außer Java. Biologie: Ein echter Urwaldvogel, der auf Sumatra allenthalben in der basalen und submontanen Stufe vorkommt, ja von Robinson u. Kloss sogar noch am G. Korintji in 1500 m Höhe angetroffen wurde. | Eigene Untersuchungen: Flügellänge in mm: Borneo: & 147, 149, 154; 2 150, 150, 151. ‚Sumatra: d. 144, 153,.155, 159, 159; -2 153, 155, 155, -161. Java: & 144, 153, 155; 9 151, 152, 153, 155. Der Jugendflügel ist nicht kürzer als der Altersflügel. Arehir für Naturgeschichte 1921. A. 7. 7 7. Heft 98 Dr. E. Stresemann: Blythipicus Bonaparte Blythipicus Bonaparte, Ateneo Italiano II, p. 124, 1854, Typus durch spätere Bestimmung (Gray, Cat. Gen. Birds 1855 p. 94) Hemi- circus rubiginosus Swains. Pyrrhopicus Malherbe 1860, Typus (einzig genannte Art) Pieus pyrrhotis Hodgson. Plinthopiceus Malherbe 1860, Typus (einzig genannte Art) Hemi- circus rubiginosus Swains. Lepocestes Cabanis u. Heine 1863, Typus durch ULSPT. Best. Hemicircus rubiginosus Swains. Phloistes Cabanis u. Heine 1863, Typus durch urspr. Best. Picus pyrrhotis Hodgson. Düster gefärbte, ungehäubte, vierzehige Spechte mit kräftigem Hackschnabel (geradem First, deutlichem a und unverdeckten Nasenlöchern. 4. Zehe etwas länger als 3. "6. Steuerfeder viel kürzer als die Oberschwanzdecken. — 2 Arten in der orientalischen Region: B. pyrrhotis und B. rubiginosus. 16. Biythipieus rubiginosus (Swains.) [Picus porphyromelas Boie, Neues Staatsbürgerl. Magazin (Schles- wig) I. p. 489 (1832 — nomen nudum)]!). Hemicircus rubiginosus : Swainson, Nat. Hist. Birds Western Africa II, p. 150 (Sept. 1837 — West-Afrika, errore!; patria design. Singapore). Lepocestes porphyromelas Robinson u. Kloss 1918 p. 145 (Syno- nymie). j Kennzeichen: Schnabel gelb, Kopf dunkel erdbraun, Rücken, obere Flügeldeckfedern und Außensäume der Armschwingen dunkel purpurrot; innerste Armschwingen und die bräunlich schwarzen Steuerfedern in weitem Abstand schmal isabellfarben gebändert, Unterseite bräunlich schwarz, an der Brust häufig purpurn getönt. Größe etwa die des Mittleren Buntspechts (Dryobates medius): Flügel 113—-126 mm. Geschlechtsunterschiede: An den Seiten des Hinterkopfes beim $ ein blutroter Streif, beim @ ein kaum hervortretender matt braunroter Fleck. & mit Andeutung eines braunroten Bartstreifs, die dem ® fehlt. Jugendkleid: Mir unbekannt. Verbreitung: - Vom südlichen Tenasserim (südlich von Mergui) über Malakka; ferner Sumatra und Borneo. — Besitzt eine beträchtliche Vertikalverbreitung, von der Tiefebene bis zur höheren Gebirgsregion (am Kina Balu bis 1700 m, am G. Korintji bis 2500 m). Auf Sumatra anscheinend erst oberhalb 866 m häufiger. !) Vgl. Richmond, Proc. U. S. Nat. Mus. 35, 1908, p. 587 Anm. Die Stelle lautet: ‚‚Neuer Picus, dem miniatus nahestehend P. porphy:omelas aus dem Innern von Sumatra.‘ Die Spechte der Insel Sumatra. 99 Biologie: Hält sich mit Vorliebe nahe am Boden an gefallenen Stämmen auf und meidet große Bäume. Sein Ruf klingt nach Davison scharf und metallisch. Eigene Untersuchungen: Bandar Baroe (NO-Sumatra) d 116mm; Si Bajak 1000 m (NO-Sumatra) © 117mm; Malakka d 123, 126 mm. Alle Exemplare im Jahreskleid. Sollten etwa auch | hier die Malakkavögel größer sein als die sumatranischen? Robinson u. Kloss (1919) geben als Maße dreier Sumatraner an: d 118, 2 113, 114 mm. Meiglyptes Swainson Meiglyptes Swainson, Classif. of Birds II, 1837, p. 309 Typus durch urspr. Best. ‚„Picus poicilophus“ Temm. = Picus tristis Horsf. Micropternus Blyth, Journ. As. Soc. Beng. XIV, pt. I, 1845, p. 194, Typus durch urspr. Best. Picus badius Raffl. Phaeopicus Malherbe 1849, Typus durch nachtr. Best. (Hargitt, Cat. Birds B. M. XVIII, 1890, p. 392) Pricus brachyurus Vieill. Stugnopicus Malherbe 1860, Typus (einzig genannte Art) Picus tristis Horst. Vierzehige Spechte mit nahezu funktionsloser 1. Zehe. Schnabel ohne Nasenkiel und mit gekrümmtem First (kein Hackschnabel!). Nasenlöcher rund, nicht durch Borsten verdeckt. 6. Steuerfeder von den Öberschwanzdecken überragt. Liprochrome nur in der Malar- oder Orbitalregion des & und von roter Farbe. — 4 Arten in der orientalischen Region, von denen außer M. jugularis Blyth alle auch auf Sumatra vertreten sind. Meiglyptes tukki (Lesson) Picus tukki Lesson, Revue de Zool. 1839 p. 167 (Juni 1839 — Sumatra). Verbreitung: Vom äußersten Süden von Tenasserim über Malakka; ferner Sumatra, Nias, P. Banjak, Bunguran, Borneo, Billiton. Biologie: In den von ihm bewohnten Gebieten ein häufiger Bewohner der Urwälder und Pflanzungen in der basalen Stufe, ver- einzelt bis 1000 m emporsteigend. Stimme nach Davison sehr ähnlich der von Meiglyptes tristis. Rassenbildung: Nach Größenunterschieden lassen sich vielleicht 2 Rassen auseinanderhalten, unter denen die größere (cal- ceuticus Oberh.) auf den kleinen Banjak-Inseln (nördlich von Nias) zu Hause ist. 17. Meiglyptes tukki fukki (Lesson) Meiglyptes tukki, Robinson u. Kloss 1918 p. 146 (Synonymie). „pelatuk badok‘ !) Billiton (Vorderman). 1) Wohl das mal. b&fuk, eine große Trommel von tiefem Ton, mit welcher in den Moscheen zum Gebet gerufen wird. 7* 7.Heft 100 Dr. E. Stresemann: Kennzeichen: Oberseite dunkel erdbraun, auf Rücken, Bürzel, Flügeln und Steuerfedern mit schmalen weit von einander abstehenden isabellfarbenen Querbinden. An den Halsseiten ein großer isabell- farbener Fleck. Kinn und Kehle schmal schwärzlich und isabell ge- bändert, Brust schwärzlich mit spärlichen schmalen isabellfarbenen Binden, Bauch dunkelbraun mit breiteren solchen Binden. Etwas größer als der kleine Buntspecht (Dryobates minor): Flügel 92—-108 mm. Geschlechtsunterschiede: ‚‚Bartstreif“-Federn beim $ rot, beim $ wie die Federn der Kehle dunkelbraun und rahmfarben ge- bändert. Jugendkleid: Zeichnung und Flügelformel wie im Jahreskleid, aber Oberkopf olivgrün ohne bräunlichen Ton; Querbinden viel weiß- licher, weniger braungelb; Gefieder weitstrahliger und weicher, besonders auffällig an Oberkopf und Oberschwanzdecken. Verbreitung: Das ganze Wohngebiet der Art (außer den Banjak-Inseln?). Auf Sumatra von Lampong bis Atjeh. Eigene Untersuchungen: Das einzige Stück, welches Ober- holser bei der Beschreibung seiner Rasse calceuticus vorlag, besaß eine Flügellänge von 110 mm (nach Richmond). Es ist fraglich, ob der Autor dadurch zur Abtrennung der Vögel von P. Banjak berechtigt war, denn ein Stück des Berliner Museums (mit der falschen Herkunftsangabe Java, wahrscheinlich von Malakka stammend), mißt am Flügel sogar 111 mm!!) Bälge mit sicherem Fundort messen am Flügel: Nias: 4 94, 97, 97. Sumatra: S 102; 2 100, 108. Borneo: & 96, 100, 100; 9 97, 99, 104. Malakka: 3-98, 99, 100, 102, 102, 103, 165; 2 96, 97, 101, 162, 103, 104, 106. | Alle diese Zahlen beziehen sich auf den Altersflügel. Der Jugend- flügel scheint kürzer zu sein: Borneo © 93. Ich kann Büttikofer darin beistimmen, daß Miglyptes infuscatus Salvad. ein Synonym von M. tukki ıst. Daß auch die Größe kein Unterscheidungsmerkmal abgibt, ist aus den von Robinson u. Kloss (1919) für Sumatraner mitgeteilten Maßen ersichtlich. !) Riesen und Zwerge sind gerade bei den Picidae nicht selten. Sie sind als solche (d.h. als Individuen, deren Maße aus der kontinuierlichen Variations- kurve herausfallen) nur zu erkennen, wenn man üker ein größeres Vergleichs- material verfügt, sollten aber bei der Berechnung von Durchschnittswerten usw. stets fortbleiben. Stuart Bakers (1919) sehr summarische Maß- angaben erwecken zuweilen den Verdacht, daß Zwerge, Riesen und Jugend- flügel nicht ausgeschaltet worden sind. Einzelmaße (wie sie neuerdings Ro- binson u. Kloss geben) sind von unvergleichlich höherem Wert als die bloße T, Mitteilung der gefundenen Variationsgrenzen. Die Spechte der Insel Sumatra, 101 Meiglyptes tristis (Horsf.) Picus tristis Horsfield, Trans. Linn. Soc. XIII, p. 177 (1821 — Java). Verbreitung: Vom südlichen Tenasserim (Breite von Tavoy) über Malakka; ferner Sumatra, Nias, Bunguran, Borneo, Java. Biologie: Ein Bewohner der basalen und submontanen Stufe, vereinzelt bis 1000 m aufsteigend. Lebt in dichtem Urwald. Stimme ähnlich der von Meiglyptes tukki: ein rollendes kirr-r-r (Davison). Rassenbildung: Unter den 3 unterscheidbaren Rassen zeichnet sich die javanische dadurch aus, daß Brustmitte und Bauch häufig einfarbig schwärzlich, nicht schwarzbraun oder gar rahmfarben-quer- gebändert sind, während die beiden anderen nur an den Maßen zu unterscheiden sind, wobei sich die festländische als die größere erweist. . 18. Meiglyptes tristis mieropterus Hesse Miglyptes tristis micropterus Hesse, Orn. Mber. 19, p. 182 (1911 —- Borneo). Miglyptes tristis grammithorax Robinson u. Kloss 1919 p. 98 (Maßangaben). „tukki boreh‘‘ Resid. Benkoelen (Raffles). "Kennzeichen: Oberkopf und Nacken sehr schmal schwarz und rahmfarben gebändert; auf dem Mantel und an den oberen Flügel- deckfedern ist diese Bänderung viel breiter. Unterrücken und Bürzel einfarbig blaß isabell. Steuerfedern schwarz mit 3—4 unvollkommenen blaß rahmfarbenen Querbinden. Auf der Unterseite beginnen die auf rahmfarbenem bis rostfarbenem Grund gezogenen schwarzen (Quer- binden äußerst schmal am Kinn und nehmen nach dem Bauche zu allmählich an Breite zu. Größe etwa wie beim Kleinen Buntspecht (Dryobates minor [L.)): Flügel 91—-97 mm. Geschlechtsunterschiede: Bartstreiffedern des $ mit rotem, des © mit rahm- bis rostfarbenem Grundton und feiner schwarzer Querbänderung. Jugendkleid: An der loseren Struktur der Federn (die be- sonders auffällig auf dem Oberkopf und an den OÖberschwanzdecken ist) und dem viel helleren, auf Flügeln und Schwanz sogar anfangs reinweißen Grundton der Federn zu erkennen. Verbreitung: Borneo, Sumatra, Nias,!) Bunguran? .„ Biologie: Lebt in den Wäldern der basalen Stufe von ganz Sumatra. . Eigene Untersuchungen: Die Bewohner Sumatras scheinen etwas größer zu sein als diejenigen Borneos, nähern sich aber letzteren mehr als der großen festländischen Rasse und können ohne Zwang 1) Für die Bewohner von Nias hat Oberholser (Smiths. Mise. Coll. Vol. 60, No.7, p.6, 1912) den Namen microterus geschaffen, der nach der ‚‚one letter rule‘ neben micropterus stehen bleiben müßte, wenn er nicht (wie es der Foll zu sein scheint) ein Synonym dieses Namens wäre! 7. Heft 102 Dr. E $Stresemann: mit dem gleichen Namen belegt werden. Javavögel nehmen in Hinsicht auf die Größe zwischen den Extremen eine vermittelnde Stellung ein. Flügellänge in mm: Malakka: 3 96, 97, 99, 101; 2 98, 99 [nach Hesse 95—103,5]. Sumatra: $ 97; 2 93, 96, 97 [nach Robinson u. Kloss 89—-96]. Borneo: & 87, 88, 90, 92, 93, 95; 2 87, 88, 88, 92, 92, 92, 93, 9. Java: $ 94, 9, '97, 99; 2 92, 92, 94, 97. Alle diese Angaben betreffen den Altersflügel, da der ee flügel kürzer zu sein scheint: SO-Sumatra $ 86 mm. Die helle Bänderung des Gefieders scheint, je länger die Federn getragen werden, umso bräunlicher zu werden. An mausernden Individuen fallen daher die frischen Federn durch das völlig oder nahezu reine Weiß ihrer Binden sehr auf. Bei Hemicircus concretus tritt offenbar der gleiche Vorgang allmählicher ‚‚Umfärbung‘ auf, der eine Parallele im Farbenwechsel von Bubuleus «bis besitzt.!) Meiglyptes brachyurus (Vieill.) Picus brachyurus Vieillot, Nouv. Diet. d’Hist. Nat. 26, p. 103 (1818 — Java). Verbreitung: Ceylon und Malabarküste, Bengalen und Hima- layafuß, von da über Birma bis Malakka und ostwärts über Indochina bis Hainan und Fokien. Ferner Sumatra, Nias, Bangka, Mendanau, Billiton, Bunguran, Borneo, Java. Biologie: Ein Bewohner der Tiefebene und submontanen Stufe, auf Java vereinzelt bis 1000 m empor. Aufenthalt in primärem und sekundärem Urwald, auch in Pflanzungen und Bambusbeständen. Die Lebensweise ist sehr bemerkenswert: der Vogel nährt sich haupt- sächlich von Baumameisen (C’remastogaster u.a.) und legt sogar seine Eier in die von denselben gefertigten großen, kugligen Bauten, welche aus zusammengekittetem Laub und Gezweig bestehen. Die Nist- höhle befindet sich in der Mitte solcher Ameisennester, besitzt die - Form eines Napfes und enthält, wenn das Gelege vollzählig ist, 3 glanzlose, dünnschalige Eier, deren Maße bei der Malakka-Rasse (nach Nehrkorn) 28 x 21 mm betragen. Infolge ihrer Lebensweise haftet diesen Spechten ein intensiver Ameisengeruch an, der ihnen auf Borneo (in Banjermassin) den Namen p&!atuk busuh — Stink- specht (Mottley) eingetragen hat. Auch findet man ihr Gefieder häufig durch das von den Ameisen ausgeschiedenen klebrige Sekret beschmutzt. Die Stimme wird von Legge laut genannt. Rassenbildung: Die Art zerfällt in eine große Zahl von Rassen, unter denen die am nördlichsten, nämlich am Himalayafuß, lebende (blythii) die größten Abmessungen zeigt (Flügel bis 140,5 mm). Nach Süden wird sie allmählich kleiner; in Malakka beträgt das Maximum der Flügellänge nur etwa 117 mm, doch hebt es sich auf Java wieder !) Vgl. hierüber OÖ. Heinroth, Die Entstehung des Prachtkleides von Larus ridibundus und Ardea bubuleus, Sitzungsber. Ges. naturf. Freunde Berlin, 1898, p. 6870. Die Spechte der Insel Sumatra. 103 bis 127 mm. Im übrigen bestehen die Rassenunterschiede vornehmlich in der Intensität der braunen Grundfarbe und der Breite und Aus- dehnung der schwarzen Bänderung. (Vgl. Kloss, Ibis 1918 p. 107 - —109; Stuart Baker, Ibis 1919 p. 197— 204). 19. Meiglyptes brachyurus badius (Raffles) Pıicus badıus Raffles, Trans. Linn. Soc. London XIII, Part II, p. 289 (1822 — Sumatra). Micropternus brachyurus badıus Robinson u. Kloss 1918 p. 146 (Synonymie). . „tukki kölabu‘‘ (= grauer Specht) Resid. Benkoelen '(Raffles); „pe.atuk kidjang‘“ Billiton (Vorderman). Kennzeichen: Rotbraun; Flügel, Steuerfedern, Oberschwanz- decken, meist auch der Unterrücken mit schwarzen Querbinden; Kehlfedern oft mit schwärzlicher V-förmiger Zeichnung. Größe bedeutender als die der beiden anderen Meiglyptes-Arten: Flügel 104—117 mm. 1.Zehe sehr kurz, stärker verkümmert als bei den Gattungsgenossen. Geschlechtsunterschiede: Federn unterm Aug> beim -S rotbraun mit roten Spitzen, beim © einfarbig rotbraun. Jugendkleid: Ein Vogel, den ich für ein $ im Jugendkleid halte, gleicht in der Färbung ganz dem alten; sein Gefieder ist kaum weitstrahliger, aber die Flügelformel ist eine andere: 3. Handschwinge — 4., nicht kürzer als letztere; 1. Handschwinge 37 mm (am Alters- flügel 25—-34 mm). Verbreitung: Sumatra, Bangka, Mendanau, Billiton. Biologie: Vgl. die Bemerkungen zum Formenkreis. Über ganz Sumatra verbreitet, vorwiegend im sekundären Buschwald der basalen' Stufe, vereinzelt bis 800 m aufsteigend. Rassenmerkmale: Die javanische Rasse (brachyurus) ist größer. Die Malakka-Rasse (sqguamigularis Sundev.) ist nach Robinson und Kloss weniger kastanienbraun, mehr ockerbraun gefärbt. Die Borneo-Rasse (badiosus Bp.) ist vor allem dadurch ausgezeichnet, daß im männlichen Geschlecht alle circumorbitalen Federn, nicht nur die unterm Auge befindlichen, mit roten Spitzen versehen sind. Salvaddri beschreibt ein $ aus Sumatra, das sich in dieser Hinsicht der Borneo-Rasse erheblich nähert.!) Letztere bewohnt nach Hartert?) auch Bunguran, doch gründet sich diese Ansicht auf ein einziges 9. Die Nias-Rasse (celaenephis Oberh.) soll nach ihrem Autor dunkler und etwas größer als badius sein. Eigene Untersuchungen: Flügellänge in mm: _ Sumatra: & 104, 108, 109, 113, 113, 116; © 104, 111, 113. Java: & 119, 127; 2 118, 124. !) Boll. Mus. Zool. Torino XI, No. 250, 1896, p. 4. 2) Nov. Zool. II, 1895, p. 474. 7. Heit 104 Dr. E. Stresemann: Ein © aus Billiton weist nach Vorderman eine Flügellänge von 119 mm auf, was für .die Rasse badius reichlich groß erscheint (die Maße von Robinson u. Kloss (1919) schwanken für Sumatraner zwischen 102 und 117 mm.). Dryocopus Boie | Dryocopus Boie, Isis 1826, p. 997, Typus durch nachtr. Best. (Gray, List Gen. Birds 1840, p. 54) Picus martius L. Thriponax Cabanis u. Heine 1863, Typus durch nachtr. Best. (Stejneger, Proc. U. S. Nat. Mus. IX, 1886, p. 123) Prcus javensis H orsf. Große Spechte mit sehr kräftigem, an der Basis breitem Hack- schnabel, an dem der Nasenkiel stark hervortritt. Nasenlöcher durch Borsten bedeckt. 4. Zehe gut entwickelt. Am Hinterkopf eine kurze, rot gefärbte Haube. — 4 Arten, davon 2 in der palaearktischen, 2 in der orientalischen Region. Dryocopus javensis (Horsf.) Picus javensis Horsfield, Trans. Linn. Soc. XIII p. 175 (1821 — Java; descr. 3). . Verbreitung: Südliches Vorderindien; Birma, Tenasserim und Malakka sowie Indochina; Sumatra, Simalur, Nias, Lingga- und Natuna-Archipel, Bangka, Java, Bali, Borneo, Palawan, Sulu-Inseln und die meisten Inseln des Philippinen-Archipels. Biologie: Ein spärlicher Bewohner des Urwaldes, der bis zur Küste verbreitet ist und auch an Lichtungen, an Überständern in Pflanzungen usw. erscheint. Trommelt nicht. Der Ruf wird als dem der Dohle (Coloeus) ähnlich beschrieben. Nistweise und Eier un- bekannt. Rassenbildung: Die Art zerfällt in eine Anzahl Rassen, unter denen 5 den Philippinen angehören (vgl. meine Übersicht in Nov. Zool. XX, 1913, p. 316— 321). Die Unterschiede liegen. teils in der Färbung (weißer cder schwarzer Unterrücken, Ausdehnung der schwarzen Schaftstriche an Kinn und Kehle und der hellen Säume an Kropf- und Brustfedern), teils in der Größe. Eine Zwergform bewohnt Sımalur, eine andere die Sulu-Inseln. . 20. Dryocopus javensis javensis (Horsf.) „pelatuk ayam‘‘ (= Hühnerspecht) Java (Horsfield). Kennzeichen: Hinterkopf und Nacken brennend rot; Rücken, Flügel, Schwanz, Kehle, Kropf urd Vorderbrust schwarz; Hinter- brust und Bauch gelblich weiß. Größe etwas geringer als die des Schwarzspechtes (Dryocopus martius): Flügel 223— 240 mm. Geschlechtsunterschiede: Vorderkopf, Scheitel und Bart- streif beim $ rot, beim © schwarz. Die Spechte der Insel Sumatra. 105 Jugendkleid: Färbung wie im. Jahreskleid des entsprechenden ehlechtes, aber Kleingefieder kürzer und weicher; 1. Handschwinge und 6. Steuerfeder viel breiter und im Durchschnitt auch länger, Flügel durchschnittlich kürzer. Verbreitung: Vom äußersten Süden von Tenasserim über Malakka, ferner Sumatra, Nias? [büttikoferi Richm. scheint mir nicht verschieden zu sein], Lingga, Bunguran, Borneo, Bangka, Java, Balı. Biologie: Dem zur Art Bemerkten ist hier nichts hinzuzufügen. Eigene Untersuchungen: Der Jugendflügel ist beträchtlich kürzer als der Altersflügel, Green seine äußerste Handschwinge länger. Sumatra und Bangka }): A. Fl. 223, 224:58, 227:64, 228:49, 228:56; Ju.Fl. 209:72 mm. Teilen findet sich an der Außenfahne der 3.5. Handschwinge ein weißer Spitzenfleck; dieser ist kein Alterskennzeichen. Mülleripicus Bonaparte [Hemilophus Swainson 1837, Typus durch urspr. Best. Picus pulverulentus Temminck. ?)] Miilleripicus Bonaparte, Ateneo Italiano IJ, p. 122, Mai 1854, Typus durch urspr. Best. Picus pulverulentus Temminck. Lichtensteinipicus Bonaparte, Mai 1854, Typus durch urspr. Best. Picus modestus Vigors = Picus funebris Valenciennes. ‚Alophonerpes Reichenbach, Okt. 1854, Typus durch spätere Best. (Stejneger, Proc. U. S. Nat. Mus. IX, 1886, p. 123) Picus pulveru- lentus Temminck. [Alophus Malherbe 1860, Typus durch spätere Best. (Stejneger, Proc. U. S. Nat. Mus. IX, 1886, p. 123) Picus gutturalis Valenciennes —= Picus pulverulentus Temminck.°)] Macropicus Malherbe 1860, Typus durch spätere Best. (Stejneger, Proc. U. S. Nat. Mus. IX, 1886, p. 123) Picus pulverulentus Temminck. Microstietus Hargitt, Cat. Birds B. M. XVIII, 1890, p. 489, Typus durch urspr. Best. Picus funebris Valenciennes. Große vierzehige Spechte mit kräftigem, gekieltem Hackschnabel und durch Borsten verdeckten Nasenlöchern; von den Schwarzspechten (Dryocopus) durch den Mangel einer Nackenhaube und die sehr steifen, kurzen Federn unterschieden, welche Kopf, Kinn und Kehle bedecken. —- 3 Arten in der orientalischen Region, 1 Aıt auf Üelebes. Mülleripicus pulverulentus (Temminck) Picus pulverulentus Temminck, Planches Color. No. 389 (1826 — Java und Sumatra; terra typ. restr. Java). !) Die erste Zahl entspricht der Flügellänge, die zweite Zahl der Länge der äußersten Handschwinge. 2) Präokkupiert durch Hemilophus Serville, Ann. Soc. Entom. France (1) IV, 1835, p. 49, Typus ein Käfer. 3) Präokkupiert durch Alophus Schönherr 1826 (Coleopt.). 7. Heft 106 Dr. E. Stresemann: Verbreitung: Vom östlichen Himalaya über Birma bis Malakka und Indochina; ferner Sumatra, Bunguran, Borneo, Balabac, Palawan, Java. Biologie: Dieser große Specht bewohnt den primären Urwald in der basalen und submontanen Stufe und beklettert meist die höchsten Bäume, oft in kleinen Gesellschaften. Der Ruf wird als klagend beschrieben; auch im Fluge läßt er (gleich Dryocopus) seine Stimme hören. Nest in selbstgefertigten Baumhöblen. Gelegezahl 2. Rassenbildung: Die Art zerfällt in 2 Rassen, von denen die nördlich wohnende (harterti Hesse) durch hellere Tönung der melanin- haltigen Federn ausgezeichnet, vielleicht auch etwas größer ist. 2]. Mülleripicus pulverulentus pulverulentus (Temminck) Kennzeichen: Federn des Vorderkopfes blaß grau mit hellen Spitzen, Federn des Scheitels, Hinterkopfes und der Dorsalseite des Halses grauschwarz «mit weißlichem Spitzenfleck, übrige Oberseite, Flügel und Schwanz einfarbig schwarzgrau. Kinn und Kehle safran- gelb, Federn von Brust und Bauch grauschwarz mit etwas hellerem Spitzenfleck. — Der größte Specht Sumatras: Flügel bis 240 mm. Becedktenntenichiede: Sä mit hellrotem Bartstreif, 2 mit einfarbig dunkel grauen Kopfseiten; beim $ besitzen die Kehlfedern rote Spitzen, beim 9 sind dieselben bis zur Spitze gelb. Jugendkleid: Nach Hargitt besitzt das$ einen ausgedehnteren roten Bartstreif als im Jahreskleid; Vorderkopf und Scheitel sind blaß rot verwaschen. © unbekannt. Verbreitung: Vom Nordteil der malayischen Halbinsel bis Sumatra, Bunguran, Borneo, Balabac, Palawan und Java. — Schon Temminck wußte, daß dieser Specht auf Sumatra vorkommt; von dieser Insel ist er auch’ durch Wagler (als Picus Mackloti) und Va- lenciennes (als Picus gutturalis) beschrieben worden. Neuere Sammler erbeuteten ihn, vermutlich infolge seiner Scheuheit, nicht, außer v. Faber, welcher 1882 ein Exemplar an der Westküste Sumatras sammelte (im Dresdner Museum). Rassenmerkmale: Ein sorgfältiger Vergleich javanischer Exemplare mit solchen der übrigen Sundainseln scheint noch nicht erfolgt zu sein. Auch mir mangelt die Gelegenheit hierzu. Ob das recht große Exemplar von Bunguran (im Tring-Museum), mit einer Flügellänge von 243 mm, wirklich zur Nominatform gezählt werden darf, ist fraglich. Eigene Untersuchungen: SO-Borneo $ 237, W-Sumatra d 236 mm. Picumnus Temminck Picumnus Temminck, Planches Color. Lief. 62, 1825, Typus durch urspr. Best. Pipra minuta L. Vivia Hodgson 1837, Typus durch Monotypie Vivia nipalensis Hodgson = Picumnus innominatus Burton, Die Spechte der Insel Sumatra. 107 Pipiscus Cabanis u. Heine 1863, Typus durch Monotypie Pi- cumnus innominalus Burton. Winzige Spechte, von der Größe eines Zaunkönigs (Troglodytes) und kurzen, nicht versteiften Steuerfedern, die an der Spitze abgerundet sind. 1. Zehe etwa !/, der 2. Zehe messend. — Etwa 30 Arten im tropischen Amerika, 1 Art in der orientalischen Region. Pieumnus innominatus Burton Picumnus innominatus Burton, Proc. Zool. Soc. London III, 1835, p. 154 (1836 —- Himalaya). Verbreitung: Himalaya und Assam, nach Osten über Yünnan und Nordsiam bis Kansu und Fokien, nach Süden bis Malakka, Sumatra und Borneo, ferner in den Gebirgen an der Westküste der vorder- indischen Halbinsel. Biologie: Bewohner dichter Gebirgswälder und von Bambus- dickichten, der im tropischen Gebiet nicht unterhalb 1000 m auf- zutreten scheint und im Himalaya bis zu 3000 m emporsteigt. Nahrung Insekten und deren Larven, die er nach Art anderer Spechte an Ästen und gefallenen Stämmen aufsucht. Fertigt sich die Bruthöhle selbst ' an, im Stamm oder in einem Ast, und legt gewöhnlich 3 weiße Eier ab. Rassenbildung: Die vier bisher angenommenen Rassen unter- scheiden sich vorwiegend durch die Kopftönung und die Größe der Fleckung auf der Unterseite. Vgl. Hartert, Die Vögel der palaearkt. Fauna p. 936— 937. 22. Pieumnus innominatus malayorum Hartert Picumnus innominatus malayorum Hartert, Vög. pal. Fauna p- 937 (1912 — Perak). Vivia innominata Salvadori, Ann. Mus. Civ. Stor. Nat. Genova XIV, 1879, p. 184 (G. Singalan). Kennzeichen: Oberkopf düster graulich olivfarben, Rücken und Außensäume der Armschwingen olivgelb. Inneıstes Steuerfedernpaar mit weißer Innenfahne und schwarzer Außenfahne. Brustfedern blaß gelblich mit einem schwarzen Fleck, hinterste Bauchfedern gelblich mit zwei schwarzen Querbirden. Größe sehr gering: Flügel nur etwa 54— 60 mm. Geschlechtsunterschiede: Stirnfedern beim $ schwarz mit blaß orangerotem Saum, beim ® graulich oliv wie der Scheitel. Jugendkleid: Mir unbekannt. Verbreitung: Gebirge von Annam, der malayischen Halbinsel, von Sumatra und Borneo, oberhalb 1000 m. —: Von Sumatra bisher nur nach einem Q bekannt, welches Beccari am 8. August 1878 an den Hängen des G. Singalan (wahrscheinlich in etwa 1650 m Höhe) er- beutete und dessen Zugehörigkeit zur Malakkarasse bisher wohl nur vermutet worden ist. 7. Heft 108 Dr. E. Stresemann: Sasia Hodgson Sasia Hodgson, Journ. As. Soc. Beng. V, 1836, p. 778, Typus durch Monotypie Sasia ochracea Hodgson. Microcolaptes Gray 1840, Typus durch urspr. Best. Picumnus abnormis Temminck. Comeris Hodgson 1841, Umtaufung des ‚„barbarisch‘ gebildeten Namens Sasia Hodgson. Dryaltes Gloger, Gemeinn. Hand- u. Hilfsbuch d. Naturgesch. I, 1841, p. XXXV, Typus durch Monotypie (vgl. ibid. p. 199) Picumnus abnormis Temminck. Picumnoides Bonaparte, Ateneo Ital. II, No. 8, 1854 [p. 11 des S. A.], in der Synonymie von Sasia. Zwergspechte mit kurzen, nicht zugespitzten Steuerfedern, unbefiederter Orbitalregion und ohne 1. Zehe. — 1 Art in der orien- talischen Region. asia abnormis (Temminck) Picumnus abnormis Temminck, Planches Color. No. 371 fig. 3 (1825 — Java). Verbreitung: Vom östlichen Himalaya (Nepal, Sikkim) über Hinterindien bis Malakka; ferner Sumatra, Nias, Billiton, Borneo, Java. Biologie: Bewohnt vorwiegend die basale und submontane Stufe, in Buschwald und Bambusbeständen. Nistet in selbstgefertigten Höhlen, die er in Baumstämmen oder Bambusen anbringt. Nahrung Insekten. Rassenbildung: Zwei Untergruppen, unter denen die nördlicher wohnende vor der anderen den Besitz eines weißlichen, die Kopf- seiten von der hinteren ÖOrbitalregion an begleitenden Federstreifs voraus hat. Beide begegnen sich auf der siamesischen Landenge. Der Grad ihrer physiologischen Verwandschaft ist noch nicht er- mittelt. Bir hierzu Stuart Baker, Journ. Nat. Hist. Soc. Siam III, No. 4, 1919, p. 427). 23. Sasia abnormis abnormis (Temminck) Kennzeichen: Vorderkopf beim $ goldgelb, beim 2 rostbraun. Im übrigen gleichen die Geschlechter einander. Scheitel, Hinterkopf, Rücken, obere Flügeldeckfedern und Außensäume der Armschwingen oliv, Bürzel goldig braun, Oberschwanzdecken und Schwanz schwarz. Kopfseiten und Unterseite rostbraun, die Brustfedern mit goldenem Glanz. Nacktes Hautfeld rings um das Auge dunkel karminrot. Größe sehr gering: Flügel 50—56 mm. Geschlechtsunterschiede: wie obenstehend. Jugendkleid: Vorderkopf und ganze Unterseite mit Ausnahme des blaß rostfarbenen Kinnes dunkel oliv statt rostbraun (nach Hargitt), im übrigen dem Jahreskleid sehr ähnlich. Freilich ist diese Färbung kein sicheres Kennzeichen des Jugendkleides, denn Shelford (Ibıs Die Spechte der Insel Sumatra. 109 1899 p. 152—153) erhielt in Westborneo ein in der Bruthöhle auf einem Ei gefangenes $, welches an der Brust gleichfalls düster oliv gefärbt war mit einigen eingestreuten orangeröstlichen Federn. In solchen Fällen handelt es sich offenbar um ein „Hemmungskleid‘“. Verbreitung: Siamesische Landenge (Maprit) und Malakka von Kossum südwärts, ferner Sumatra, Billiton, Borneo, Java.) Biologie: In der Tiefebene und submontanen Stufe von ganz Sumatra vorkommend, aber anscheinend selten. Setzt sich nicht längs, sondern quer über die Baumäste und hüpft zuweilen wie ein Sperlingsvogel von. Zweig zu Zweig. Stimme nach van Heyst äußerst leise und fein. Derselbe Forscher fand am 20. April eine Bruthöhle bei Polonia, die in Mannshöhe in einem toten Baumstamm angebracht war und zwei stark bebrütete Eier enthielt. Ihre Maße: 16 x 15,5, 16 x 12,5 mm. Nahrung: Termitenlarven, weshalb dem WVögelchen (nach Büttikofer) ein unangenehmer Geruch anhaftet. Rassenmerkmal: Die Nias-Form (magnirostris Hart.) besitzt einen etwas größeren und höheren Schnabel. Eigene Untersuchungen: Nord-Borneo $ Flg. 53, Culmen 13 mm; 9 Flg. 54, Culmen 13,5 mm. Java ?) 9 Flg. 52, Culmen 13 mm. Allgemeiner Teil. Zoogeographische Betrachtungen. Man darf wohl annehmen, daß die Verbreitung der Spechtarten in der orientalischen Region heute mit der Genauigkeit bekannt ist, welche für zoogeographische Erörterungen die unerläßliche Vorbedingung bildet. Über den Ost- teil Indochinas besitzen wir eine zusammenfassende Abhandlung 1) Finsch (Not. Leyd. Mus. 26, 1905, p. 38) tritt nachdrücklich für die Identität von everetti und abnormis ein, ebenso Hesse (1912 p. 148). 2) Dieses Exemplar wurde (nebst einem zweiten, das nicht mehr vorhanden ist) um 1827 durch Dr. Kollmann aus Java ans Münchner Museum gesandt (Wagler, Isis 1829 p. 647). Dr. Kollmann war, wie Dr. Heinrich Boie’s höchst reizvollen ‚‚Briefen, geschrieben aus Ostindien und auf der Reise dorthin‘‘ zu entnehmen ist (sie wurden nach seinem frühen Tod in Falck’s ‚‚Neuem Staatsbürgerlichen Magazin‘ I, Schleswig 1832, veröffentlicht) der Leibarzt des Commissaris-Generaal van der Capellen in Buitenzorg und mit H. Boie innig befreundet. Ihm verdankt das Münchner Museum u. a. die Typen von Waglers Leptopteryx cruenta, Ardea intermedia und Ardea melanopus und wahrscheinlich einen großen Teil der aus alter Zeit stammenden Vögel, welche nur mehr den Etikettenvermerk ‚‚Java‘‘ führen. Auch das Zoolog. Museum in Würzburg bewahrt eine größere Anzahl javanischer Vögel auf, welche Koll- mann eingeschickt hat. Es ist nicht unwahrscheinlich, daß sie von H. Boie gesammelt und präpariert wurden. 7. Heft 110 Dr. E. Stresemann: aus der Feder E. Oustalets.!) Die Vögel von Hainan hat zuletzt Hartert bearbeitet?) Graf Gyldenstolpe hat soeben eine em- pfindliche Lücke ausgefüllt, indem er die Avifauna von Siam zu- sammenstellte.”) Unsere Kenntnis von der Verbreitung der Arten in Britisch Indien, die wir zum großen Teil dem Eifer des genialen Allan Hume und seiner Mitarbeiter verdanken, hat Blanford in seinem vortrefflichen Buch zusammengefaßt.?) Weit mühsamer ist es, einen Überblick über die Verbreitungsverhältnisse in der Westhälfte der malayischen Inselwelt zu gewinnen. Denn während über die Vogelwelt der Philippinen schon seit über 10 Jahren ein hoch- willkommenes Handbuch vorliegt ), ist man für das übrige Inselreich noch immer auf die Benutzung in vielen Zeitschriften verstreuter Abhandlungen angewiesen. Nicht einmal über die großen Inseln Java, Sumatra und Borneo existieren bisher monographische Be- arbeitungen ihrer Vogelwelt, wiewohl die dafür erforderlichen Unter- lagen schon vorhanden sind. Für zoogeographische Untersuchungen eignen sich unter den Vögeln die Spechte in hohem Maße, denn bei ihnen paart sich große Seßhaftigkeit 6) mit ausgesprochener Neigung zur Bildung von Lokal- rassen. Ihre Verbreitung im malayischen Archipel ist eine so eigen- tümliche, daß sie seit langem die Aufmerksamkeit der Zoologen auf sich gezogen hat: Großer Artenreichtum im Westteil und seinem continentalen Randgebiet, gänzlicher Mangel im Osten, östlich von Celebes und Flores. Daß für diese Erscheinung (welche ein gewisses Analogon in der Verbreitung der Trogonidae und Capitonidae besitzt) nicht oekologische, sondern einzig und allein palaeogeographische Ursachen verantwortlich zu machen sind, liegt auf der Hand. Berücksichtigen wir zunächst die Verbreitung der Formenkreise (ohne auf ihre Gliederung in Rassen einzugehen) so ergibt sich als wichtiger Befund, daß .alle 23 auf den Sundainseln vertretenen Arten sich mit Ausnahme von zweien innerhalb der Grenzen halten, die 1) E. Oustalet, Les Oiseaux du Cambodge, du Laos, de l’Annam et du Tonkin. Teil I: Nouv. Arch. du Mus. d’Hist. Nat. (4) I, 1899, p. 231—296 (Teil II: ibid. 1903, p. 1—94). — Einen neuen sehr wichtigen Beitrag zur Kenntnis dieses Gebietes liefert die Arbeit von Robinson u. Kloss ‚‚On Birds from South Annam and Cochin China“, Ibis 1919. 2)E. Hartert, The Birds of Hainan, Novit. Zool. XVII, 1910, p. 189—254. 3) Count N. Gyldenstolpe, A nominal List of the Birds at present known to inhabit Siam. Ibis 1920 (Picidae: p. 598—606). 4) The Fauna of British India, Birds Vol. III, London 189. 5) R.C. Me Gregor, A Manual of Philippine Birds. Manila 1909. 6) Mit der Möglichkeit, daß sie ihr Wohngebiet über Meeresschranken hinweg ausbreiteten, ist nur in seltenen Fällen zu rechnen. Zwei Arten, Dryobales analis und Dryobates nanus auritus, haben sich auf den beiden Java zunächstliegenden unter den ‚‚Duizendeilanden‘‘, kleinen vor Batavia gelegenen Koralleninseln, angesiedelt, die sie wohl nur über See erreichen konnten (M. Bartels, Zur Kenntnis der Vogelwelt der Tausendinseln. J.f. ©. 1908 p. 476). Die Speebte der Insel Sumatra. 111 Wallace seiner „orientalischen Region‘ gezogen hat. Einige derselben, wie Picus chlorolophus, Dinopium javanense, Meiglyptes brachyurus, Chrysocolaptes lucidus, erreichen sowohl im Norden, wie im Osten, Süden und Westen. die Grenzen dieser Region, ohne sie jedoch zu überschreiten, sodaß die regionale Einteilung Wallace’s auch unseren speziellen Anforderungen aufs vollkommenste gerecht wird. Die erwähnten Ausnahmen bilden Dryobates nanus, der, über die berühmte „Wallace’sche Linie‘‘ hinaus vordringend, auch Lombok, Sumbawa und Flores besiedelt hat, und eine zweite Art, die weit in die Palaearktis hineinragt: Picus canus. Unseren Zwecken aufs beste entspricht auch die Gliederung, welche Wallace seiner ‚orientalischen Rigion“ hat zuteil werden lassen. Wenn wir die (ihrer Lage nach von Wallace nicht genau präzisierte) Scheidelinie zwischen ‚‚indochinesischer Subregion“ und ‚‚indo- malayischer Subregion‘ über den Isthmus von Kra führen, so deuten wir eine wichtige Verbreitungsgrenze der Spechte an, welche nicht nur Rassen trennt, sondern auch manchen Formenkreisen ihr Ziel steckt. Nur nördlich dieser Landenge finden sich (oder fanden sich offenbar bis vor nicht allzu langer Zeit !): Dryobates atratus, Hemicırcus canente, Meiglyptes jugularis, Picus erythropygius, Picus myrmecophoneus; nur südlich derselben: Blythipieus rubiginosus, Chloropicoides rafflesii, Meiglyptes tukki, M. tristis, Hemicircus concretus, Chryso- colaptes validus, Callolopkus miniatus, Chrysophlegma mentale, Picus puniceus. Formenkreise, welche die Landsenke weit überschritten haben, treten diesseits und jenseits stets in zwei verschiedenen Rassen auf, deren Unterschiede zuweilen nahe an spezifische heranreichen (Sasia abnmormis reichenowi—abnormis; Dryocopus javensis feddeni— javensis, Picus vittatus viridanus—connectens usw.), jedoch, wie bei Dryocopus javensis, infolge von Bastardierung überbrückt werden können. Schon dieser Umstand allein deutet darauf hin, daß ein wichtiges Entwickelungs- und Ausbreitungszentrum für die Spechte südlich des Isthmus von Kra gelegen haben muß, also inmitten der indo- malayischen Subregion. In welchem Bezirk der letzteren es zu suchen sei, erhellt deutlich aus folgender Zusammenstellung, in welcher die Artenzahl für die angeführten Gebiete vermerkt worden ist. Die Pfeile geben die Richtung an, nach welcher die Anzahl der Spezies abnimmt. | 1) Die alte Scheidelinie hat anscheinend etwas an ihrer Schärfe eingebüßt, seit sich dem Expansionsdrang der Formen hier keine Schranke mehr entgegen- stellt. Die Natur dieser ehemaligen Schranke ist übrigens noch unbekannt. Dafür, daß in tertiärer oder quartärer Zeit das Meer über die Landenge von Kra getreten sei, lassen sich bisher keinerlei geologische Zeugnisse beibringen. 7. Heft 112 Dr. E. Stresemann: 17 4 2 0 Borneo 3> Mindanao »> Celebes #> Sula N ,Tenasserim «€ Mal. Halbinsel®>Sumatra8> Java=&> Bali®> Lombok >> Timo 19 24 22 15 5 1 0: Ü N Y Y Andamanen Nias 3 6 Die Malayische Halbinsel und Sumatra heben- sich als besonders spechtreiche Gebiete deutlich gegenüber den benachbarten Land- massen hervor. Wir werden geneigt sein, hier das Entwicklungszentrum zu suchen, Borneo und Java hingegen davon auszuschließen. Die Zahlen bedürfen jedoch eines erläuternden Zusatzes. Malakka besitzt 19, Sumatra 18, Borneo 16, Java 15 Arten, die bis zur Küste verbreitet sind, und von diesen kehren auf Malakka wieder: sämtliche 18 suma- tranische, sämtliche 16 borneensische, 14 javanische Arten. Der Unterschied ist also, was die bis zur basalen Stufe vorkommenden Arten anlangt, sehr gering. Die größere Differenz, die sich in der Gesamtsumme der Arten ausdrückt, wird durch Einrechnung der an die montane Stufe gebundenen Arten hervorgerufen, welche — da ihre Expansionsmöglichkeiten durchaus verschiedene sind — ganz anderen Verbreitungsgesetzen gehorchen. Wir werden sie später behandeln. Die hinsichtlich ihrer Spechtfauna weitgehende Übereinstimmung der vier großen, auf der gegenüberstehenden Tabelle genannten Land- gebiete findet ihre befriedigende Erklärung in einer Hypothese, die vor kurzem der Geologe Molengraaff entwickelt und sehr eingehend begründet hat. Auf den Berechnungen von Penck u. A. fußend, führt er aus, zur Zeit der letzten großen Vereisung der Pole, also im Diluvium, müsse die an den Polen stattgefundene Bindung großer Wassermassen dazu ‘geführt haben, daß der Meeresspiegel in den Tropen mindestens 72m (= 40 Faden) tiefer lag als gegenwärtig. Die ‚.Sundaplatte‘‘, die jetzt innerhalb der 40-Fadenlinie den Boden der Javasee und eines Teils des Südchinesischen Meeres bildet, war damals emporgetaucht, scdaß die Malayische Halbinsel, Sumatra, Borneo, die Natuna-Inseln und Java zu einer großen Landmasse, dem ‚„Sundaland‘‘, verschmolzen; mehrere Flüsse Ost-Sumatras und Westborneos vereinigten sich dabei zu einem mächtigen, nord-nord- östlich gerichteten Stromlauf, dessen Bett anscheinend noch immer in den Boden der Sundaplatte eingegraben ist. Das Abschmelzen der polaren Eiskappe zu Ausgang der Pleistocänzeit hatte eine er- neute Transpression des Meeres und die Herstellung der jetzigen Verhältnisse im Gefolge.!) 1) G. A. F. Molengraaff en Max Weber, Het verband tusschen den plisto- ceenen ijstijd en het ontstaan der Soenda-Zee (Java- in Z. China-Zee) (ete.). Versl. Kon. Akad. v. Wetensch., Afd. Natuurk. XXVIII, 1920, p. 497—544. — Referat in Tijdschr. Kon. Ned. Aardrijksk. Genootsch. (II) 37, 1920, p. 264 —266. Die Spechte der Insel Sumatra. 113 Übersicht der Spechtrassen, welche die aus dem ‚„‚Sundaland“ entstandenen großen Landmassen bewohnen.!) Formenkreis Picus vittatus *Picus canus *Picus chlorolophus Picus puniceus *Chrysophlegma flavinucha Chrysophlegma mentale Callolophus miniatus Gecinulus grantia Dryobates analis Dryobat.canicapillus Dryobates nanus Hemiecircus concretus Chloropicoides rafflesii Dinopium javanense Chrysocolaptes lucidus Chrysocolapt.validus Blythipicus rubi- ginosus * Blythipic.pyrrhotis Meiglyptes tristis Meiglyptes tukki . Meiglypt.brachyurus Dryocopus javensis Mülleripieus pul- verulentus * Picumnus inno- minatus Sasia abnormis Artenzahl _ Malakka vittatus robinsoni rodgeri observandus wrayi humii malaccensis robinsoni?) sufusus auritus sordidus peninsularis palmarum chersonesus xanthopygius rubiginosus pyrrhotis?) grammi- thorax tukki squami- gularis javensis pulverulentus malayor um abnormis 24 Sumatra vittatus dedemi vanheysti observandus mysticale humiü malaccensis — (9) volzi auritus coccometopus rafflesii palmarum chersonesus xanthopygius rubiginosus mäicropterus tukki badius -javensis pulverulentus malayorum abnormis 22 Borneo observandus humü dayak aurantii- ventris auritus coccometopus borneonensis borneonense xanthopygius rubiginosus micropterus tukki badiosus javensis pulverulentus malayorum abnormis 17 Java vittatus puniceus mentale miniatus analis — auritus concretus javanense strictus vahdus tristis brachyurus ‚javensis pulwerulentus abnormis 15 !) Auf die montane Region beschränkte Arten wurden mit einem * be- zeichnet. 2) Gebirgswälder bis 200 m abwärts, in dichten Bambusbeständen. ®) Hauptgebirge von Telom bis G. Mengkuang Lebah, oberhalb 1300 m. Archiv für Naturgeschichte 1921. &.7. 8 7. Heft 114 Dr. E. Stresemann: Daß zwischen den vier in Rede stehenden Gebieten in nicht allzu ferner Vergangenheit eine Landverbindung bestanden hat, darüber sind sich die Zoogeographen ja schon lange einig. Meinungs- verschiedenheiten bestanden im wesentlichen nur über den seit dieser Phase verstrichenen Zeitraum. Trifft die von Molengraaff gegebene geophysikalische Erklärung zu !), so gewährt sie uns gerade in dieser Hinsicht einen wichtigen Anhaltspunkt. Wir haben allen Grund anzunehmen, daß während der Hebung des Sundalandes die meisten bis zur basalen Zone verbreiteten Formenkreise, welche heute in javanische, sumatranische, borneensische, malayische Rassen ge- gliedert sind, noch nicht in dieser Weise differenziert waren, daß vielmehr die Rassenbildung erst eine Folge der Isolierung war. Der Zeitraum, der zur Entstehung der heute wahrnehmbaren Unterschiede hinreichte, würde — Molengraaffs Theorie als richtig vorausgesetzt — den nur wenig übertreffen, der seit der Loslösung Englands vom Kontinent und der Isolierung Irlands verstrichen ist, und den wir wohl mit 25000-—30000 Jahren ansetzen können.?) In der Tat finden wir, ganz wie im Westen Europas, so auch im Bereich des alten Sunda- landes neben einer ganzen Anzahl durch Größe oder geringe Färbungs- unterschiede von einander abweichenden Rassen viele Arten, die (weil sie weniger zur Rassenbildung neigen) noch überall das gleiche Aussehen bewahrt haben. Nur in einem Punkte dürfte Molengraaff nicht die rückhaltlose Zustimmung der Zoogeographen zuteil werden. Die Rassenunterschiede sind nämlich, falls vorhanden, zwischen den Bewohnern von Java-Bali und von Sumatra stets schärfer aus- geprägt als zwischen den Bewohnern Sumatras und Borneos oder Sumatras und Malakkas, so daß wir mit Wallace zu der Annahme genötigt sind, die Sundastraße habe sich geöffnet, lange bevor Sumatra, Borneo und Malakka durch die marine Transgression von einander getrennt wurden. Immerhin mag auch jenes Ereignis erst im Quartär (und nicht, wie bisher allgemein angenommen wurde, im Tertiär) eingetreten sein, denn die Rassenunterschiede zwischen 1) Volz (Nord-Sumatra II, Berlin 1912, p. 286—293) vertritt eine andere Anschauung. Er verlegt die Periode der letzten großen Ausdehnung Sumatras und seiner Verbindung mit dem Festland ins Oberpliocän und läßt die malayische Scholle im Diluvium zu einem erheblichen Teil untertauchen, ‚‚speziell von Sumatra schaute wohl wenig mehr als das Gebirge aus dem Wasser heraus“. Demgegenüber betont Molengraaff das völlige Fehlen gehobener Korallenriffe an den Küsten der Inseln, welche die ‚‚Sundasee‘‘ umgeben, seines Erachtens ein klarer Beweis dafür, daß eine Hebung seit dem Pleistocän nicht erfolgt ist. — Vgl. ferner: *L. J. C. van Es, De voorhistorische Verhoudingen van land en zee en den Oost indischen archipel en de invloed daarvan op de verspreiding der diersoorten. Jaarboek v. h. Mijnwezen 45, 1918, p.255. van Es schließt sich eng an Volz an, indem er annimmt, daß Sumatra im Oberpliocän mit Malakka, Borneo und Sumatra vereinigt gewesen und dieses ausgedehnte Land im Pleistocän tiefer untergetaucht sei als gegenwärtig. 2) Stresemann, Verh. Orn. Ges. Bayern XIV, 1919, p. 70 Anm. 3. Die Spechte der Insel Sumatra, 115 Java und Sumatra reichen selten (und bei den Spechten niemals) an spezifische heran, was doch bei den Bewohnern der Philippinen und Andamanen gegenüber denen der nächstliegenden Gebiete so oft der Fall ist.!) Einen ganz anderen Einfluß als auf die bisher besprochenen Arten mußte die Bildung des pleistocaenen Sundalandes auf die Ausbreitung der echten Gebirgsarten ausüben. Die Senkung des Meeres- spiegels um weniger als 100 m eröffnete jenen Spezies, welche nicht unter 800 m herabzukommen pflegen, keine neuen Expansionsmöglich- keiten. Sie müssen auf den Gebirgen Sumatras, Borneos und Javas schon in der Tertiärzeit Fuß gefaßt haben, da für die Quartärzeit tektonische Bewegungen von großem Ausmaß unwahrscheinlich sind und solche doch der völligen Unterbrechung jener Gebirgsketten voraufgegangen sein müssen, welche als Verlängerungen der west- lichen Falten des Birma-Bogens von Hinterindien zum Malayischen Archipel strichen. Wir werden daher eine weit geringere Überein- stimmung zwischen den Überbleibseln des ‚„Sundalandes“ hinsichtlich ihrer Bergformen erwarten müssen, als wir sie soeben von den bis zur Küste verbreiteten Arten kennen lernten. Dies ist auch wirklich der Fall und von Robinson und Kloss (1918) in der sehr gehalt- vollen Einleitung ihres Expeditionsberichtes an einem großen Beweis- material dargetan worden. Was insonderheit die Spechte angeht, so sehen wir, daß unter den 4 Gebirgsarten, welche die Malayische Halbinsel und Sumatra mit einander teilen (Picus canus, Picus chlorc- lophus, Chrysophlegma flavinucha, Picumnus innominatus), zum ° wenigsten 3 (die vierte ist noch ganz ungenügend bekannt) viel aus- geprägtere Rassencharaktere erworben haben, als dies bei irgend einer bis zur basalen Stufe verbreiteten Art der Fall ist — ein Umstand, der auf eine weit längere Dauer der Isolierung hinweist. Borneo, dessen Bergland an Endemismen besonders reich ist, hat nur einen Gebirgsspecht erhalten: Picumnus innominatus; auf welchem Wege, ist eine noch offene Frage, aber aller Wahrscheinlichkeit nicht über Sumatra, sondern über Annam. Nach Java endlich hat keine der vier himalayo-sumatranischen Bergarten ihren Weg fortgesetzt. Die geographische Variation der Körpergröße. Die Variation der Körpergröße, bis vor kurzem von vielen Ornithologen ‚ als eine gleichgültige Tatsache betrachtet, rückt immer mehr in den Vordergrund des Interesses, wovon u.a. die sorgfältigen Arbeiten Hesse’s (1912), Graf Gyldenstolpe’s (1916), Stuart Baker’s (1919) und Robinson u. Kloss’ (1919), auf die ich häufig zurück- zugreifen Anlaß fand, ein beredtes Zeugnis ablegen. Die ihr zuteil werdende Beachtung würde kleinlich und ungerechtfertigt erscheinen, wenn sie nur dazu beitrüge, die Möglichkeiten zur „Aufsplitterung der Art‘ zu vergrößern; die Bedeutung der subtilen Meßweise beruht !) Von den endemischen Formenkreisen, an denen Java so reich ist, ist hier nicht die Rede. Sie sind zweifellos Zeugnisse einer der Bildung des ‚‚Sundalandes‘“ lange vorangehenden (tertiären) Besiedlung der Insel. 5* 7. Heft 116 | Dr. E. Stresemann: jedoch vorwiegend darauf, daß sie wichtige Gesetzte der Rassen- bildung aufdecken bilft. Gerade die Spechte eignen sich zu derartigen Untersuchungen in hervorragendem Maße. Überblickt man die in der indomalayischen Subregion vertretenen Formenkreise, welche zu geographischer Größenvariation neigen, so treten folgende nahezu gesetzmäßig wiederkehrenden Erscheinungen deutlich hervor: a) Die Arten werden von Sumatra über Malakka nach Norden zu größer. b) Die Arten werden von Sumatra nach Osten zu größer. c) Borneo beherbergt oft eine kleinere Rasse als Java, Sumatra und Malakka. Folgende Beispiele mögen das Gesagte belegen. Die Pfeile geben die Richtung der Größenabnahme an, die Zahlen entsprechen der Flügellänge in mm; die den Artnamen nachgesetzten Buchstaben verweisen auf die drei obigen Regeln. Picus vittatus (&, b) N und O-Siam 137—149 z> P. Langkawi 132—137 »> Malakka und Sumatra 122—132 = West-Java 126—132 Sumatra 129—142. Picus chlorolophus (&) Himalaya, Birma 127— 138 #> Sumatra 123—132. Picus puniceus (b) Sumatra 118— 135 SW- Siam 148-- 15° »> Malakka 140— 148 =? Sumatra 138— 149. Chrysophlegma mentale (b) Malakka, Sumatra 127—136 Malakka, Sumatra 120—-134 => Borneo 114—122 => Java 128—-(133?). Dryobates analıs (a, b) Bangkok 96—102 => Java 91—96 <& Bali bis 100. Dryobates canicapıllus (a) Cachar, Nord-Siam bis 90 => Malakka bis 84. Dryobates nanus (b) Malakka bis Java 72-79 <& Lombok bis Flores über 82. Hemieircus concretus (a, b) Malakka bis 91 #> Sumatra, Borneo bis 86,5 <@ Java bis 89 (?). Chloropicoides rafflesir (a. c) Malakka 138-153 > Sumatra 133--147 => Borneo 123— 136. Die Spechte der Insel Sumatra. 117 Dinopium javanense (a, b, c) Himalaya 146—162 »> N-Birma, Siam 137—:157 => Malakka, Sumatra 122—136 »> Borneo 118—130 <& Java, Balı 130—142,5. Chrysocolaptes lucidus (a) W-Himalaya 170—190 »> Assam 164—177 »> Arrakan bis Tenasserım 150—173 => Singapore, Sumatra 143—151 =? Java 142—158. Meiglyptes tristis (a, c) Malakka 95—103,5 »> Sumatra 89—97 => Borneo 87—95. Meiglyptes brachyurus (a, b) W-Himalaya 126—142 »> Birma, Siam 116—133 => Siames. Landenge ‚„112—-117“ => Malakka, Sumatra, Borneo 104—117 <& Java 118—127. Sasıa abnormis (&) Himalaya 52—59 »> Birma 50—56 = Malakka bis Java 50—-56. Die sub a) hervorgehobene Erscheinung steht offenbar im Zu- sammenhang mit der Außentemperatur. Schon K. Bergmann (1849) wies darauf hin, daß ein großer Körper in kalter Umgebung seine Eigenwärme besser erhalten könne als ein kleiner, da seine wärmeausstrahlende Oberfläche im Verhältnis zum Körpervolumen kleiner sei.!) Munk hat berechnet, daß der stündliche Wärmeverlust pro Kilogramm bei der Ente 6, bei der Taube 10, beim Sperling aber 35 Kalorien beträgt. Gelangt also ein Vogel in kältere Umgebung, so kann eines der Mittel, die erhöhte Wärmeabgabe zu kompensieren, in der Steigerung der Körpergröße bestehen. Dies läßt sich in allen Gebieten der Erde nachweisen. Die für Europa gültigen Beispiele sind, soweit sie durch Vertreter der Picidae belegt werden, bekannt genug; für Ostasien erinnere ich an die Formenkreise Dryobates semi- coronatus und kizuki. Daß die gleiche Erscheinung bei den Spechten Nordamerikas wiederkehrt, hat Ridgway betont ?) Für Südamerika sei auf den Formenkreis C'hrysoptilus melanochlorus (Gm.) verwiesen. — Ein einziges unter den oben aufgeführten Beispielen fügt sich nicht ganz der Regel: Picus canus. Man wird ferner mit Recht geltend machen, daß sich die Temperaturabnahme gegenüber Sumatra erst an den Rändern des tropischen Gebietes, etwa in Oberbirma, am Himalaya, in Nordsiam und Fokien geltend machen könne, nicht aber bereits im südlichen Tenasserim und auf der siamesischen Land- enge. Und doch nehmen manche Formenkreise schon dort an Größe zu (Callolophus miniatus, Meiglyptes tristis, Chrysocolaptes lucidus). Wir sind wohl genötigt, diese Beispiele den sub b und ce genannten gleichzusetzen, in denen sich eine — ihrer physiologischen Ursache nach uns noch ganz unerklärliche — Regel der geographischen Variation offenbart. 1) Vgl. Stresemann, Verh. Orn. Ges. Bayern XII, 1916, p- 299—304. ?) R. Ridgway, The Birds of North and Middle America VI, 1914, p. 203 Anm. 7. Heft 118 Dr. E. Stresemann: Die geographische Variation der Färbung. Bei den Spechten sind die Fettfarbstoffe (Lipochrome) als Federschmuck ein späterer Erwerb als die (um Braun sich gruppierenden) Melanine. Nicht allein der Sexualdimorphismus weist darauf hin, sondern auch die ontogenetische Entwicklung der Färbung (bei Chlorcpicoides d; Dinopium javanense 8, Picus puniceus). Unter den lipochromatischen Färbungen der ‚gelben Reihe‘ wiederum ist Gelb als die niederste, Rot als die höchste Stufe aufzufassen. Gelbes Lipochrom, über Me- laninen abgelagert, ruft bei den Picidae ohne optisch wirksame Blau- struktur der Feder den Eindruck von Grün hervor. Wie sich Rot (über Orange) aus Gelb entwickelt hat, können wir bei mehreren orientalischen Spechten deutlich verfolgen. Ich nenne die Reihen Dino- pium aurantium aurantium — neglectum; Chrysocolaptes lucidus cherso- nesus — lucidus — haematribon; Chrysocolaptes validus zanthopygius — valdus ,; Callolophus miniatus malaccensis — miniatus; Pieus canus robin- soni — dedemi. Gelb ist die lipochromatische Kopfplatte des weiblichen Chrysocolaptes lucidus strictus, rot die des (höher stehenden) männlichen Vogels. Die höhere Stufe des Lipochroms zeigt sich zuerst an der Federspitze. In der Ontogenese ist Gelb in keinem mir bekannten Fall der Vorläufer von Rot — wohl eine caenogenetische Abkürzung der Entwicklung, Nach Krukenbergs!) aus spektralanalytischen Untersuchungen gefolgerter Ansicht wäre sogar das Rot in der Kopf- platte vieler Spechte identisch mit dem in der Klasse der Vögel als Feder- und Hautfarbstoff so weit verbreiteten Zoonerythrin, die gelbe (grüne) Farbe ihres Gefieders hingegen hervorgerufen durch ein nur den Spechten zukommendes, lichtempfindliches Lipochrom, das er Picofulvin genannt hat. Diese Angaben bedürfen wohl, bei der offenkundigen sehr nahen Verwandtschaft der gelben und roten Specht- farben, dringend der Nachprüfung; denn wären sie richtig, so würde das gleiche Endprodukt sich einmal aus dem Zoofulvin, das andere Mal aus dem Picofulvin entwickelt haben. Öntogenese der Färbung und Geschlechtsdimorphis- mus. Nur wenige der behandelten Spechtarten verändern im Laufe der individuellen Entwicklung ihre Färbung. Hierher gehören Dino- picum javamense S, Hemicircus concretus, Sasia abnormis, Chloro- picordes rafflessi, Mülleripicus pulverulentus und Picus puniceus. Dagegen unterscheiden sich die Geschlechter (wenigstens im Jahres- kleid, fast stets auch schon im Jugendkleid) regelmäßig durch die Färbung (niemals durch die Größe!). Stets repräsentiert hierbei das & den phyletisch höher stehenden Typ, ein Umstand, den es dem Auf- treten von Lipochromen in Gefiederregionen verdankt, die beim 9 noch melanotisch gefärbt oder pigmentlos sind. Die Farbe dieser geschlechtsbegrenzten Lipochrome ist gewöhnlich ein feuriges Rot, selten Gelb (Sasia, Chrysophlegma flavinucha) oder Orangerot (Pi- cumnus innominatus), ihr Sitz mit Vorliebe die Malarregion (,,Bart- !)Krukenberg, Über das Picofulvin. Vergl. physiologische Studien, II. Reihe, 2. Abt., Heidelberg, 1882, p. 19—24. Die Spechte der Insel Sumatra. 119 streif‘‘), die Stirn oder der ganze Oberkopf, nur in einem Falle (C’hryso- colaptes validus) auch der Rücken und die ganze Unterseite. Von der allgemeinen Regel macht Chrysophlegma mentale eine sehr merk- würdige Ausnahme, insofern hier die Geschlechtsunterschiede in anderer Färbung und Verteilung von Melaninen in der Malar- region bestehen. . Mauser. Die Reihenfolge des Großgefiederwechsels ließ bei allen untersuchten Spezies die beste Übereinstimmung mit dem Befund bei Picus viridis erkennen, den ich kürzlich geschildert habe.!) Er nimmt seinen Anfang mit dem Ausfall der innersten (,,10.“) Hand- schwinge. Am Schwanz und im Kleingefieder beginnt die Mauser erst, wenn sie an der Hand etwa die 7. Schwinge erreicht hat, aber es ist nicht (wie bei den Passeres außer Certhia) das zentrale Steuer- federpaar, welches zuerst ausfällt, sondern das nach außen zu benachbarte (das 2.) Paar, ihm folgt das 3., #., 5., 6. Die beiden letzteren stecken gewöhnlich zugleich mit der 5.—3. Handschwinge im Blutkiel, und erst wenn sie erwachsen sind, fällt das zentrale Steuer- federpaar (die eine Feder häufig früher als die der anderen Seite) aus. Diese Regel gilt für alle sumatrarischen Picinae einschließlich Hemi- circus,; ob sie jedoch auch für die weichschwänzigen Picumninae (Gattungen Sasia und Picumnus) zutrifft, oder ob diese, da sie den Schwanz in weit geringerem Maße als Stützorgan benutzen, etwa den Steuerfederwechsel mit dem mittelsten Paar beginnen, ver- mochte ich leider nicht festzustellen. — Die Jugendmauser ist bei allen Arten eine völlige, der Jugendflügel häufig kürzer als der Alters- flügel. Dieser Umstand wird bei Vergleichen öfters übersehen! Eierzahl. Wie in den anderen Vogelordnungen, so tritt auch bei den Spechten die Tatsache deutlich hervor, daß die simultane Vermehrungsziffer in den Tropen geringer ist als in der gemäßigten Zone. Welche Zusammenhänge sich darin offenbaren, wissen wir noch nicht. Man kann vermuten, daß die tropischen Arten trotz der geringen Eierzahl ihren Individuenbestand auf gleicher Höhe erhalten, weil sie zweimal (nicht wie die europäischen Arten einmal) im Jahre zur Fortpflanzung schreiten, oder weil die ihnen drohenden Gefahren (mögen sie vom Klima oder tierischen Feinden ausgehen) geringer sind und sie sich daher einer längeren Lebensdauer erfreuen. Für keine dieser Annahmen lassen sich bisher sichere Beobachtungen ins Feld führen. Lehrreich ist folgende Übersicht der Eierzahlen: ?) ‘) E. Stresemann, Avifauna Macedonica. München 1920, p. 199. ‘) z. T. benutzte ich hierfür eine für Java gültige Aufstellung, die ich der Güte Herrn Max Bartels’ verdanke. . x 7. Hefi 120 Dr. E, Stresemann: Mitteleuropa: Sumatra: Picus viridis 5—7 (8). Picus vittatus 4. Picus canus 6— 8 (10). Picus puniceus 2; Dryobates major 4—6 (7). Dryobates nanus 2. Dryobates minor 56. Meiglyptes brachyurus 8; Dryobates leucotos "dd. Dinopium javanense 2—3. Dryobates medius 5—6 (7). Mitlleripicus pulverulentus 2. Dryocopus martiuss 3—5 (6). Sasıia abnormis 2. Inhalt Einleitung. Aa a Er RE RN Er WE 64 Spezieller Beil, Tv 2.2. Er AR REER SE Au 65 Bestimmungsschlüssel... 15, 2. nm WIEN Tre KO 68 Alleemeiner, oil 12a TEEN EA TE ER Te 109 Zoogeographische Betrachtungen . .. 2. 2.2: 2 2 2 2 nn nen 109 Die geographische Variation der Körpergröße...» . 2.22 .. 115 Die geographische Variation der Färbung. . . . ... 2 2 2.. 118 Ontogenese der Färbung und Geschlechtsdimorphismus . ..... 118 Mugen SER TRIER RN LTE TON IRÄR, TE TREE 119 Eierzahl Neue Erdferkel (Oryeteropus) aus Deutsch- Ostafrika und Kamerun. Von Hermann Grote. Mit 2 Textfiguren. Unter den von mir vor nunmehr einem Jahrzehnt im südlichen Deutsch-Ostafrika gesammelten Säugetieren befinden sich auch drei Erdferkel, die auf einer dicht bei dem Küstenorte Mikindani gelegenen Pflanzung von eingeborenen Jägern erbeutet worden waren. Sie gaben mir den Anlaß zur Abfassung der vorliegenden Arbeit. Herr Professor P. Matschie hatte die große Güte, mir freundlichst zu erlauben, das verhältnismäßig sehr reichhaltige diesbezügliche Material des Berliner Zoologischen Museums einer Durchsicht zu unterziehen. Beim Vergleiche der zahlreichen Schädel und Felle aus den ver- schiedensten Gegenden Deutsch-Ostafrikas und Kameruns erwies es sich, daß diese weiten Gebiete nicht lediglich von je einer Form des Erdferkels bewohnt werden, sondern daß sich — wie von vornherein ‚zu erwarten war — mehrere Rassen wohl unterscheiden lassen. Vorweg sei hervorgehoben, daß nachfolgend nur ausgewachsene Exemplare (nach Möglichkeit 93) berücksichtigt worden sind, und, wo das vorhandene Material es gestattete, die Maße von mehreren Exemplaren genommen wurden, um die Variation innerhalb ein und derselben Form zu zeigen. Bevor ich nun an die Beschreibung dieser neuen Rassen gebe, möchte ich auch an dieser Stelle Herrn Professor Matschie meinen wärmsten, aufrichtigen Dank für die große Freundlichkeit sagen, mit welcher er mir das von ihm verwaltete Material zur Verfügung stellte und mir dadurch die Abfassung dieser Arbeit ermöglichte. Seiner Güte verdanke ich auch schätzenswerte Hinweise betreffs der in Betracht kommenden Literatur. Aus dem gesamten Gebiete Deutsch-Ostafrikas war bisher nur eine Form des Erdferkels beschrieben: Orycteropus wertheri Mtsch. Prof. Matschie beschreibt!) sie als ein Erdferkel von 196 cm Gesamt- länge mit langem Schwanze (76cm) und langen Ohren (17,2 cm), mit überall kurzer, nur an der Hinterseite der Beine langer Behaarung. Schultern, Schenkel und Beine sind schwarzbraun, der übrige Körper zeigt eine eisengraue Grundfärbung mit*’schwach rötlichem Ton bei gewissem Lichte. Die Schnauze ist in der Mitte vor den Augen nicht eingedrückt. Terra typica: Hinterland von Bagamoyo. Leider konnte 1) In: C. W. Werther, Die mittleren Hochländer des nördlichen Deutsch- Ostafrika, p. 266—267 (Berlin 1898). T. Ilett 12 Hermann Grote: der Schädel nicht beschrieben werden, da er auf dem Transport in Afrika verloren gegangen war. Die von mir bei Mikindani gesammelten Erdferkel sehen anders aus. Ihre kurze und ziemlich spärliche Behaarung ist rotbraun, bei einem Exemplar ist besonders der Schwanz stark rostrot gefärbt (durch Einwirkung des roten Lateritbodens, in dem das Tier gegraben hatte); für gewöhnlich scheinen die seidig glänzenden Härchen auf der Oberseite des Schwanzes größtenteils farblos zu sein. Die Glied- maßen sind dunkelbraun, ihre Rückseite ist lang behaart. Die Ohren sind kürzer als bei O. wertheri: 15,2 cm oder wenig mehr (von der Basis der Ohröffnung an gemessen), und bei gleicher Körpergröße wie die genannte von Matschie beschriebene Form weist das Mikindani- Erdferkel eine Schwanzlänge von ungefähr 60 cm auf. Der Schädel ist sehr lang und schmal: bei einer Gesamtlänge von 245—250 mm ‘ist er an seiner breitesten Stelle an den Jochbögen nur &8 mm breit. Die Frontalia sind flach und lang, ebenso sind die Nasalia sehr lang- gestreckt. Die Form ist also sehr langschnäuzig. Einzelheiten im Schädelbau siehe in der nachfolgenden Tabelle. Kennzeichnend ist besonders auch der Bau des Unterkieferss. Der Ramus adscendens ist schmal (größte Breite 41 mm) und seine größte Breite ist (mit dem Stangenzirkel gemessen) 51/, —5l/, mal in der Länge der Mandibula enthalten. Der Ramus adscendens und der Ramus horizontalis bilden zu- Fir. 1. Wink a ads sammen einen erheblich : he nk an ns flacheren Winkel, als bei den O. matschiei, ...... observandus, nachfolgend beschriebenen ....- lademanni, ruvanensis. übrigen ostafrıkanischen Rassen (siehe die diesbezüg- liche Skizze Fig. 1). Es ist Mir eine besondere Freude, diese von mir entdeckte Rasse Herrn Professor P.Matschie in dankbarer Verehrung widmen zu dürfen: Oryeteropus afer matschiei nov. subsp. Terra typ.: Mikindani, Südküste Deutsch-Ostafrikas; Grote leg. — Westlich von diesem Gebiet, an der nördlichen Ostküste des Nyassasees, lebt eine von der soeben beschriebenen offenbar ver- schiedene Oryceteropus-Form. Der Schädel ist zwar nur wenig kürzer (243 mm), dagegen merklich breiter: Jugalbreite 93 mm. Die Hinter- ränder der Nasalia bilden einen ziemlich gestreckten (bei O. matschiei stumpfen) Innenwinkel, dessen Schenkel abwärts gebogen sind. Der Ramus adscendens ist etwas steiler und beträchtlich breiter (45 mm), und aus letzterem Grunde nur etwa 4?/, mal in der Länge der Mandibula enthalten. Im übrigen siehe die in der Tabelle enthaltenen Angaben. Leider liegt von dieser Rasse kein Fell vor. Ich benenne sie Neue Erdferkel (Oryeteropus) aus D.-Ostafrika u. Kamerun. 123 Oryeteropus afer observandus nov. subsp, und drücke damit die Hoffnung aus, daß mehr Material davon gesammelt werden möge, um eine ausführlichere Beschreibung zu ermöglichen. Terra typ.: Ussangire (nordwestl. von Ssongea) im nordöstlichen Küstengebiet des Nyassa; Lademann leg. — : Derselbe Sammler, Herr Hauptmann Lademann, hat in der südlichen Massaisteppe, nördlich von Kondoa-Irangi, fünf Felle und Schädel einer gut kenntlichen Orycteropus-Form gesammelt, die ich zu Ehren des Sammlers Oryeteropus afer lademanni nov. subsp. benenne. Die Färbung des kurz behaarten Körpers ist dunkelbraun bis dunkelgraubraun, der Schwanz sowie die Kopf- und Körperseiten sind viel heller braun und stark mit weißlichgrauen Haaren untermischt, die Gliedmaßen schwarzbraun. Bei einer Gesamtlänge von etwa 180 cm ist der Schwanz etwa 55 cm lang oder ein wenig kürzer; die Ohren haben (von der Ohröffnung an gemessen) eine Länge von 15 bis 15,4cm. Die erste Zehe (oder richtiger gesagt, die zweite, da die erste Zehe bei Orycteropus fehlt) des Vorderfußes ist kürzer als die nächste (dritte). Ganz verschieden von dem der beiden oben beschriebenen Rassen ist der Schädel. Bei einer Gesamtlänge von 226—236 mm hat er eine Jugalbreite von 90—95 mm. Die Frontalia sind viel kürzer und weniger flach, sondern in der Mitte mehr aufgebeult. Auch die Nasalia sind kürzer und ihre Hinterränder bilden einen spitzeren Innenwinkel. Diese Rasse ist mithin erheblich breitköpfiger und kurzschnäuziger als O. matschiei. Der Ramus adscendens ist breiter als bei der letzt- genannten Form und seine größte Breite (42,5—43 mm) ist etwa 4%/,—5 mal in der Länge der Mandibula enthalten. Er bildet mit dem Ramus horizontalis einen steileren Winkel, als dies bei den beiden vorhergenannten Rassen der Fall ist (siehe Fig. 1). Weitere kranio- logische Kennzeichen ergibt die Tabelle. Terra typ.: Wassi, nördlich von Kondoa-Irangi; Lademann leg. — Noch breitköpfiger und. kurzschnäuziger als die vorgenannte Form ist das Erdferkel, das an der Ostküste des Victoria-Nyanza, im Ruwanagebiet, lebt. Fs stimmt in den Größenverhältnissen (Körper- länge, Schwanz, Ohren) ungefähr mit O. lademanni überein, ist aber etwas anders gefärbt, nämlich grauer. Sein Schädel zeigt bei einer Länge von 230 mm eine Jugalbreite von 96 mm. Dabei ist das Hinter- haupt an der Oceipitalkante nur 61,5 mm breit. Sehr breit und steil ist der Ramus adscendens, dessen größte Breite (46 mm) kaum 4!/, mal in der Länge der Mandibula enthalten ist. Die Hinterränder der Nasalia bilden einen ziemlich gestreckten Innenwinkel, dessen Schenkel in der Mitte abwärts gebogen sind. Im übrigen verweise ich auf die nachfolgende Tabelle. Diese Rasse möge den Namen Oryeteropus afer ruvanensis nov. subsp. tragen. Terra typ.: Ruwanagebiet im südlichen Teile der Ostküste des Victoria-Nyanza; Kittenberger leg. — 7, Heft 124 Hermann Grote: Tabelle der kraniologischen Merkmale von 0. matschiei, 0. observandus, 0. lademanni und 0, ruvanensis. (Maße in mın) obser- vandus rUuva- | matschiei lademanni ER Gesamtlänge des Schädels (von der Oceipitalkante bis zum vordersten Rande des Intermaxillare) . . | 250 | 245 243 236 | 226 | 234 | 230 Größte Breite des Schädels (an den Jochbögen) . . 88 88 93 95 90 91 96 Breite des Hinterhauptes an der Oceipitalkante 67 68 67 64 63 65 61,5 Länge des Schädels von der Mitte der Oceipitalkante bis zum Ende der Sutura BRRAUB.T 07 0 000 BRD LTTERT 222 214 | 209 | 210 I 207 Breite des Schädels dort, wo die Sutura fronto- lacrymalis in d. vorderen Augenrand eintritt . .| 7 70 72 75 70 71 74 Breite des Schädels dicht hinter den Proc. post- Gchrtalae u 0 a 50 48 48 50 48 46 | - 50 Entfernung vom vorderen Augenrande bis zum vordersten Rande des Intermaxillare . . . .[ 156 | 150 | 148 | 148 | 138 | 144 | 141 Entfernung des Punktes, wo d. Sutura naso-maxillaris mitder Sutura naso-inter- maxillaris und der Sutura maxillo - intermaxillaris zusammenstoßen, vom vordersten Rande des Intermaxillare . . . .| 47 5l 46 45 43 45 41,5 Länge der Sutura frontalis | 66 63 64 1:57,5-| 57 55 56 Länge der Sutura nasalis | 99 | 100 92 92 | 90 96 90,5 Größte Länge d. Laerymale | 33 34 31 30 27 29 27 Größte Breite des La- erymale (in der Mitte) | 13,5 | 14 13 13: 1,5) 2 11 Das Lacrymale legt sich an die untere Frontal-Sutur an auf eine Länge von 29 30 30 28 24 26 24 Länge der unteren Frontal- Base on ee 45 46 46 45 4 43,5 Neue Erdferkel (Oryeteropus) aus D.-Ostafrika u. Kamerun, 125 or obser-- ruva- matschiei | „andus lademannı Hankee Breite d. Proc. postorbitales (an. der Basis). - .„.. 11 11 10 8 7 1) 10 Länge d. Proc. postorbitales 10 12 9 11 9 9 12 Entfernung von der Spitze der Proc. postorbitales bis zum Jochbogen . . 23 21 22 23 23 26 23 Entfernung von deräußeren Seite der letzten Molaral- veole bis zur Spitze des Unterkiefers . . . .| 151 | 146 142 — | 137 | 144 142 Größte Breite des Ramus adwendens ,;. . ... . 41 41 45 En 43 | 42,5 46 Dieselbe ist in der Länge der Mandibula enthalten: |5'/,—5 !/;mal | 4°/; mal 4°/,—5 mal kaum 4!/, mal In den Annals and Magazine of Natur. History 7. Series Vol. XVII, p. 383—384 (London 1906) beschrieb A. S. Hirst unter dem Namen Orycteropus leptodon ein Erdferkel von Efulen in Südkamerun, das sich von O. erikssoni Lönnb. aus dem nördlichen Kongogebiet und von zllen anderen Angehörigen der Gattung Orycteropus u.a. durch seine kleinen und sehr schmalen Zähne auszeichnet. Dem Autor lag im Britischen Museum nur ein unvollständiger Schädel seiner n.uen Form vor. Da das Berliner Zoologische Museum zwei gut erhaltene Schädel sowie ein Fell dieser ausgezeichneten Rasse besitzt (von Edler v.d. Planitzin Akoafim bezw. in der Gegend südwesilich des Nyem bei Sugmafam in Südkamerun gesammelt), kann dis Hirst’sche Beschreibung nachfolgend wesentlich ergänzt werden. Orycteropus afer leptodon ist ein ungemein großes Erdferkel; das vorliegende Fell (2?!) hat eine Gesamtlänge von 226 cm! Davon ent- fallen auf den Schwanz etwa 63 cm. Die Ohren sind sehr kurz: von der Basis der Ohröffnung gemessen nur 11,5 cm. Kopf, Nacken, Schultern, Gliedmaßen und Unterseite des Körpers sind tief dunkel- braun, die Beine am dunkelsten, schwarzbraun. Die Oberseite des Körpers vom Vorderrücken an (Rücken und Schwanz) ist rötlich und hell sandbraun, seidig glänzend. Der Schädel dieser Form ist lang und ziemlich schmal, der Schnauzenteil etwas eingedrückt. Besonders auffällig ist die geringe Breite d.r Mandibula. Der Ramus adscendens hat eine größte Breite von nur 37 mm und dieselbe ist infolgedessen ungefähr sechsmal in der Länge der Mandibula enthalten. Der Ramus horizontalis ist gleichfalls schmal: hinter der letzten Alveole gemessen nur 17,5 mm 7. Heft 126 Hermann Grote: breit, und da er nur schmale Zähne zu tragen hat, ist er flach. Die Augenhöhle ist langgestreckt oval und ziemlich schräg gestellt. Weitere Schädelmerkmale enthält die nachfolgende Tabelle. Völlig verschieden von dieser südkameruner Rasse ist das Erd- ferkel, das das nordwestliche Kamerun bewohnt. Es fällt vor allem erst mal durch die außerordentlich stark ein- gedrückte Schnauze bezw. durch die ungemein ausgebeulten Basal- teile der Nasalia auf. Von allen bis jetzt beschriebenen Rassen ist es diejenige, die di» aufgetriebenste Stirnpartie besitzt. Ferner ist es sehr breitköpfig: bei einer Schädellänge von 244 mm mißt die Jugal- breite 100 mm! Die Augenhöhle hat bauchig eiförmige Gestalt und ist steiler gestellt als bei O. leptodon. Die Proc. postorbitales sind wie beim Südkameruner stumpf und dick. Die Zähne sind größer und breiter als bei ©. leptodon, vor allem sind die Molaren viel weniger eingeschnürt in der Mitte. Die Mandibula ist viel breiter, hinter der letzten Alveole gemessen 25 mm breit und in dem Teile, der die Zähne trägt, stark bauchig aufgetrieben. Der Ramus adscendens ist gleichfalls beträchtlich breiter als bei O. leptodon und seine größte Breite (42 mm) ist in der Länge der Mandibula etwas über fünfmal enthalten. Im übrigen siehe die Tabelle. Das Fell ist nicht bekannt. Ich benenne diese auffallende Rasse ihrem Entdecker zu Ehren Oryeteropus afer adametzi nov. subsp. Terra typ.: Bamessing (Kamerun); Adametz leg. RR Fig. 2. Winkel zwischen Ramus adscendens und Ramus horizontalis bei O. leptodon, .--........-- adamelzi. Neue Erdferkel (Öryeteropus) aus D.-Östafrika u. Kamerun. Tabelle der kraniologischen Merkmale von 0. leptodon und 0. adametzi. (Maße in mm) Gesamtlänge des Schädels (von der a ae bis zum vordersten Rande des Intermaxillare) . Größte Breite des Schädels (an den Jochbögen) . Breite des Hinterhauptes an der Oceipitalkante . : Breite des Schädels dort, wo die Sutura fıonto-laerymalis in den vorderen Augenrand eintritt. Breite des Schädels dicht hinter den Proc. Göntorbitnfes Länge des Schädels von der Mitte der er bis zum Ende der Sutura nasalis . " Entfernung vom vorderen Augenrande bis zum era Rande des Intermaxillare Entfernung des Punktes, wo die Suhl naso- ee mit der Sutura naso intermaxillaris und der Sutura maxillo-intermaxillaris zusammenstoßen, vom vordersten Rande des Intermaxillare °. Länge der Sutura frontalis. Länge der Sutura nasalis Größte Länge des Lacrymale Größte Breite des Lacrymale . & Das Laerymale legt sich an die untere Frontal- Satar an auf eine Länge von 2 Entfernung von der Spitze der FPron: rk bis zum Jochbogen . Entfernung von der ankkren Seite der tofzten Molar- alveole bis zur Spitze des Unterkiefers Größte Breite des Ramus adscendens . Dieselbe ist in der Länge der Mandibula enthalten: leptodon 250 151 37 6mal 127 adametzi 244 100 76 17 52 218 155 51 65 96 32 16 3l 28 145 42 etwas überdmal Die Eiablage von CGylindrotoma distinetissima (Mg.). (Nachtrag zu „Die Metamorphose der Cylindrotomiden‘“.) Von Dr. Fr. Lenz. )-us der Hydrobiologischen Anstalt der Kaiser-W ilhelm- Gesellschaft zu Plön-Holstein.) Mit 7 Abbildungen. Wenn man Beobachtungen anstellen will über Eiablage, Eier und früheste Jugendstadien von Insekten, so ist die am sichersten zum Ziel führende Methode die Züchtung von gesammelten Larven und Puppen, vorausgesetzt natürlich, daß die Lebensgewohnheiten der betreffenden Art die Zucht ermöglichen. In der Arbeit des Verfassers „Die Metamorphose der Cylindrotomiden“ (Arch. f. Naturgesch. 85. Jahrg. 1919 Abt. A 6. Heft p. 113—146) fehlen solche Beobachtungen über die Eier der beschriebenen 4 Gattungen. Einerseits waren die vorliegenden Angaben hierüber zu unvollständig, andrerseits lag die Erwähnung der diesbezüglichen Einzelheiten nicht direkt im Rahmen der Arbeit, die zunächst nur in der etwas verworrenen Larven- und Puppensystematik Ordnung schaffen wollte und dann noch einige entwicklungsgeschichtlich bedeutsam erscheinende Momente durch vergleichende Betrachtung hervorhob. Bei der Zucht von C'ylindro- toma-Material im vergangenen Sommer (1920) wurde nun eine derart eigenartige Eiablage bei dieser Gattung beobachtet, daß ich mir nicht versagen kann, den Vorgang zu veröffentlichen selbst auf die Gefahr hin, daß bereits ein früherer Beobachter darüber geschrieben hat. Leider konnte ich nicht die gesamte Literatur daraufhin durchsehen, da mir eine Anzahl älterer Arbeiten nicht zugänglich war. In der Müggenburg’schen Abhandlung über die Liogma („Larve und Puppe von CUylindrotoma glabrata (Meigen) 1818, ein Beitrag zur Kenntnis der Tipuliden“. — Arch. f. Naturgesch. Jahrg. 1901 Beiheft p. 171) finden wir die Angabe, daß etwa 1—1,3 mm lange spindelförmige, gelblich-grün gefärbte und netzförmig skulpturierte „Eier — an Zahl etwa 60 — einzeln an die Ästchen und Blättchen — besonders in die Blattachseln — des Mooses X ylocomium squarrosum abgelegt werden. Von Phalacrocera berichten Miall und Shelford (‚The structure and life-history of Phalacrocera replicata‘‘. — Trans. Ent. Soc. London 1897, p. 360) ganz ähnlich: die spindelförmigen Eier wurden einzeln — insgesamt auch etwa 60 — in die Blattachseln eines Mooses gelegt; nur handelt sich’s hier um ein untergetauchtes Die Eiablage von Cylindrotoma distinctissima (Mg.). 129 Moos — wir wissen, die Phalacrocera-Larve lebt im Wasser — und das eierlegende Weibchen klebt darum die Eier leicht an das Moos an. Eine viel kompliziertere — darum aber nicht weniger sinnreiche — Befestigung der Eier finden wir bei O'ylindrotoma. Ihre Larve lebt bekanntlich auf Phaneroga- men-Blättern. Das .oben er- wähnte im Sommer 1920 ge- züchtete Larven- u. Puppen- Material stammt von Stellarıia nemorum-Pflanzen aus einem umfangreichen Quellgebiet am Ufer eines ostholsteini- schen Sees. Die Stellaria- Blätter zeigten zum größten Teil deutlich die Spuren der Anwesenheit ihrer Gäste in Gestalt zahlloser Fraßstellen (Abb. 1); vereinzelte Blätter waren vollkommen skelet- tiert. Bei so eindeutiger Feststellung der Wohn- und Nährpflanze der Larven ge- lang die Zucht unschwer; die gesammelten Exemplare konnten bis auf wenige Aus- nahmen zu Imagines heran- gezüchtet werden. Die beiden zuerst ausschlüpfenden Tiere gehörten verschiedenen Ge- schlechteren an und kopu- lierten denn auch bald. Ihre Vereinigung geschah in Abb.1. Blatt von Stellaria nemorum mit der für Tipuliden typischen Fraßstellen von Oylindrotoma - Larven. Weise; ihre Haltung während der Kopulation blieb unverändert — von geringfügigem Orts- wechsel abgesehen — dieselbe: _mit nach entgegengesetzten Richtungen gewandten Köpfen saßen beide Tiere unbeweglich an der Seitenwand der Zuchtschale. Die Dauer der Begattung erstreckte sich — im Gegensatz zu der von Liogma, für die Müggenburg (S. 171) nur 1/, Stunde angibt, — über einen Tag. Mehrere Stunden nach begonnener Kopulation war diese unterbrochen worden, wurd aber sehr bald von neuem wieder hergestellt. Nach der Trennung der Tiere wurde das © isoliert und begann etwa 1 Tag später mit der Eiablage. Nur wenige Eier wurden zunächst gefunden; sie waren einzeln an Wand oder Boden der Glasschale und an Stellaria-Blätter abgelegt. Erst am darauffolgenden Tage —- nachdem das Tier in eine größere Schal mit mehr Blättern gebracht war — wurde die normale Eiablage beobachtet. Man konnte erkennen, daß der Blattrand von einem Archiv für Naturgeschichte. 1921. A 7. 9 7. Heft 130 Dr. Fr. Lenz: oberen und einem unteren Teile des Legeapparates zangenartig ein- geklemmt wurde; ganz kurze Zeit bleibt dann das Tier unbeweglich, um dann die danebenliegende Stalle das Blattrandes zu fassen und so Abb. 2. Eier von Oylindrotoma dist. in der Epidermis eines Stellaria- Blattes. 20 x vergr. etwa 3>—1lOmal und dann wird diese Stelle des Blattes verlassen. Bei näherem Zusehen finden wir da, wo das Weibchen saß, etwa 3—-10 Eier an der Unterseite des Blattes in einer Reihe liegen. Jedes einzelne Ei Ahb.3. Der Ovipositor des @ von Cylindrotoma dist. 40 x vergr. liegt in einem Spalt der Epidermis, die aufgeschlitzt scheint und etwas ausein- anderklaffend das Ei sicht- bar werden läßt (Abb. 2). Eine Untersuchung des Lege- apparates (Hypopygiums) des © läßt uns’ den Vorgang der Eiablage in seinen Einzel- heiten erkennen. Der Ovi- positor (Abb. 3) liegt in einer aus 2 seitlichen Hälften be- stehenden Scheide, deren obere zusammenliegende Ränder eine Doppelsäge dar- stellen (Abb. 4u. 5). Unter- halb dieser gesägten Kanten, die stark chitinverdickt sind, weisen beide Teile ein Aus- buchtung auf, die bei zu- sammenliegenden Scheiden- hälften eine Form bildet, in die das Ei genau hinein- passen dürfte. Die Ablage des Eies spielt sich nun augenscheinlich wie folgt Die Eiablage von Cylindrotoma distinetissima (Mg.). 131 ab: die beiden Sägen — zusammengelegt eine einzige bildend — spalten die Epidermis — ob durch sägeartige Bewegung oder durch einfachen Druck war nicht festzustellen —, der Ovipositor schiebt währenddessen das Ei in die Form der Scheide und von da in den Abb. 4. Abb. 6. Legescheide des Q von Oylindrotoma dist. von Dorsale Gabel des oben gesehen. 40 x vergr. Legeapparates von Oyl. dist. 40> 7 Fig. 24. Oulex pipiens. Tracheensystem vnter Weglassung des Körperumrisses (entsprechend Fig. 20), der Hauptlängsstämme und deren Kommissuren, sowie der Kopftracheen, in Seitenansicht a II. Larve; b III. Larve; e IV. Larve. 1—8 Abdominalsegmente. Untersuchungen und Beobachtungen an Culieiden-Larven. 165 stadium eine Ausbildung des Tracheennetzes, wie wir es erst im vierten Larvenstadium von Culex und Theobaldia beobachten (Fig. 25a). Noch fehlen freilich die Seitenäste der Transversalkommissuren und die die letzte Herzkammer umspinnenden Ästchen (Fig. 2). Von Häutung zu Häutung nimmt die Verästelung des Tracheen- netzes zu, sodaß schließlich bei der 4. Larve (Fig. 25b) Organe, Haut und Muskulatur von zahlreichen feinsten Tracheen umsponnen sind. Vom 2. Larvenstadium an finden sich auch die an die letzte Herz- kammer tretenden Verzweigungen, JIhovax 2 (0) & Er S Fig.25. Anopheles maculipennis. Tracheensystem wie bei voriger Figur. a I. Larve; b IV. Larve. Wenn es erlaubt ist, von der Ausbildung des Tracheensystems Rückschlüsse auf dessen Funktion zu machen, so muß zunächst fest- gestellt werden, daß die Versorgung mit atmosphärischer Luft bei Anopheles dank des verzweigteren Tracheensystems eine viel inten- sivere sein kann als bei den’ Culiciden, zumal dort die Tracheenäste, die von den Hauptlängsstämmen abgehen, viel dicker sind als hier. Es liegt die Vermutung nahe. daß die Sauerstoffaufnahme bei Ano- pheles hauptsächlich durch die Stigmen und die Tracheenkiemen erfolgt — auch wird bei dem ständigen Strudeln der Mundteile an der Oberfläche Luft in den Darm gelangen und so die Darmatmung eine gewisse Rolle spielen — während bei Culex und Theobaldia ein Teil des nötigen Sauerstoffs vermutlich durch die Haut aufgenommen wird. Die lebhaft zuckenden Bewegungen, die die Culicidenlarven ausführen, könnten dann als Atembewegungen gedeutet werden. Daß eine Sauerstoffaufnahme durch die Körperoberfläche möglich ist, dafür sprechen die Experimente Kochs.. Außerdem scheint die 166 Ernst Tänzer: Morphogenetische durchsichtigere Haut bei Culex und Theobaldia viel günstiger für einen Gasaustausch als die dunklere und vielleicht auch dichtere von Anopheles. Die mächtige Ausbildung der thorakalen Anschwellungen der Tracheenhauptstämme bei Theobaldia annulata könnte die oben geschilderte Lage der Larve erklären, wobei sie als hydrostatische Apparate funktionieren würden. Die horizontale Lage der Anopheles- larven kommt ja bekanntlich durch die Anheftung vermittelst der „palmate hairs“ zustande, so daß besondere hydrostatische Apparate bei Anopheles nicht nötig sind. Die schwächere Ausbildung der thorakalen Tracheenblasen bei Culex pipiens im Vergleich zu der von Theobaldia befähigt die Larve wegen der nur geringen Verminderung des spezifischen Gewichtes vom Thorax nicht zu einer wagerechten Lage; so hängt die Larve schräg vom Wasserspiegel, an dem die Be- festigung durch die fünf Siphoklappen erfolgt. Die Tracheenäste am Ende des Herzschlauches, die von der 2. Larve an auftreten, dienen wohl, wie schon Imms und Babäk vermutet haben, zur O,-Versorgung des Blutes: die im Laufe der Metamorphose dicker werdende Haut erschwert die Sauerstoffosmose durch diese. Außerdem vermag die im Verhältnis zum Körpervolumen in sich nur geringerem Maße vergrößernde Oberfläche nicht mehr in dem Umfange, wie vermutlich bei der I]. Larve den O,-Bedarf zu decken. Auch werden die größer werdenden Larven träger (besonders bei Anopheles). Dadurch reduziert sich die durch Bewegung erhöhte Berührung mit immer neuen O,-haltigem Wasser und damit die Atmung durch die Haut. Ferner wird die Sauerstoffversorgung des Körpers beeinträchtigt durch die im Laufe der postembryonalen Metamorphose sich ver- ringernde Pulsationsgeschwindigkeit des Herzens). Dadurch wird von vornherein das durch die Haut mit Sauerstoff versorgte Blut nicht mehr so oft durch den Körper getrieben. Parallel mit den ge- nannten die Möglichkeit der Atmung durch die Haut erschwerenden Veränderungen geht die sich steigende Verzweigung des Tracheen- systems, das nun vermutlich die zurücktretende Hautatmung ersetzen muß. Als hydrostatische Apparate funktionieren nun bekanntlich die Tracheenblasen von Mochlonyx und Corethra. Mochlony® Lw. (jetzt Corethra Meig.). Die in Waldtümpeln und -gräben lebenden Larven schweben wie die Corethra-Larven wagrecht im Wasser, unterscheiden sich aber von ihnen durch die schlanke Atemröhre, außerdem sind sie plumper und nicht so durchsichtig wie die Corethra-Larven. 1) Pulszahl pro Minute (durchschnittlich): C’ulex pipiens: I. Larve 91, II. Larve 80, III. Larve 71, IV. Larve 60; Theobaldia annulata: I. Larve 104, II. Larve 96, III. Larve 54, IV. Larve 42; Anopheles maculipennis: I. Larve 109, II. Larve 101, III. Larve 89, IV. Larve 79, Untersuchungen und Beobachtungen an Culiciden-Larven, 167. Im Tracheensystem stehen die Mochlonyx-Larven nicht weit von den Culex-Larven, wie Meinert sagt. Genannter Autor be- schreibt das Trachensystem, wie folgt: Die beiden Hauptlängsstämme, die mittels des Atemrohres mit der atmosphärischen Luft in Verbindung treten können, .schwellen im 7. Abdominalsegment und im Thorax zu mächtigen Blasen an. Die Längsstämme sind im Hinterleib durch ganz dünne Scheide- wände in ebensoviele Stücke gegliedert, als Segmente vorhanden sind. Von diesen Längsstämmen geht ein fein verzweigtes Tracheen- system aus, auf das er aber nicht näher eingeht. Seiner Abbildung zufolge zweigen von den Längsstämmen jederseits im 1.--6. Hinter- leibssegment Seitenäste ab, die auf die Ventralseite treten, wo sie sich verzweigen. Von diesen Seitenästen geht aber in der Mitte ein Ast ab, den ich als Lateralast bezeichnet habe. Schon Meinert hat darauf aufmerksam gemacht, daß die Mochlonyx-Larven gewissermaßen zwischen den fein hautatmenden Corethra-Larven und den auf die atmosphärische Luft angewiesenen Culex-Larven in der Mitte stehen. So schien es mir nicht ohne Interesse zu sein, das Tracheensystem von Mochlonyx etwas genauer zu untersuchen und es in Vergleich zu stellen zu dem von mir genauer untersuchten Respirationsapparat der Larven der Culiciden und Anopheliden und dem von Meinert, Leydig, Weismann, Palm&n und v. Frankenberg untersuchten bei Corethra. Untersucht wurden nur die erwachsenen Larven von sf Fig. 26. Mochlonyx-Larve in Seitenansicht: Tracheensystem der ältesten Darve. Corethra (Mochlonyx) velutina. (Fig. 26.) Die beiden Längsstämme ziehen von den Stigmen, wo sie gemein- sam münden, in ziemlich gleicher Dicke!) — bis auf die Anschwellungen zu Tracheenblasen im 7. Abdominalsegment und im Thorax — durch den Körper bis in das vorderste Drittel des Thorax, wo sie sich in der gleichen Weise wie bei den Culiciden und Anopheliden jederseits in 1) Die oben erwähnten segmentalen Scheidewände (Meinert) konnte ich nicht feststellen. 7. Heft 168 Ernst Tänzer: Morphogenetische einen dorsalen und einen ventralen Kopfast gabeln. Die dorsalen Kopfäste jeder Seite sind untereinander noch im Thorax durch eine dünne Kommissur verbunden. Im Abdomen sind die beiden Haupt- stämme des Tracheensystems durch Kom- missuren verbunden, oder vielmehr gehen von den Hauptstämmen dünne, am Ende sich aufzweigende Äste zu den dorsalen Hautpartien ab, die ihrerseits durch Kommissuren verbunden sind (Fig. 26, 27). Diese Kommissur fehlt dagegen bei den dorsalen Stämmen des 7. Abdominalseg- ments. Die bei Anopheles und Oulex in den älteren Entwicklungsstadien vorhandenen Äste, die im 8. Segment die letzte Herz- kammer umgreifen, fehlen. Im Thorax gehen von dem Vorderende der Tracheenblasen mediat Äste ab, die sich in der Körpermitte treffen und von denen dann nach vorn und hinten ein medialer Ast zur Versorgung der Haut abgeht (Fig. 27). Von den Längsstämmen gehen in den ersten sechs Abdominalsegmenten jeder- seits je 1 Paar Seitenstämme ab. Diese gabeln sich in einen Darmast (Fig. 26 d. tr.) und einen Ventralast (Fig. 26 v. tr.). Fig. 27. Mochlonyx - Larve Letzterer gibt aber noch einen Ast zur von oben. Muskulatur der Körperseiten (Fig. 26m. a.tr.) und einen ‚Lateralast‘“ zur Versor- gung der seitlichen Hautpartien ab (Fig. 261. a.). Der Darmast des 1. Abdominalsegmentes versorgt auch hier den Darmabschnitt des Thorax. Die geschilderte Gliederung der Seitenäste der sechs ersten Ab- dominalsegmente gilt, wenn auch ein wenig verändert für den vom Hinterende der Tracheenblasen ausgehenden Seitenast des 7. Hinterleibsgliedes. Im 8. Abdominalsegment zweigt von kurzem Seitenast ab: 1. der das letzte Hinterleibglied versorgende und schließlich in die Tracheen- kiemen führende Ast und 2. der Darmast. Von letzterem entspringen ein lateraler Ast zur Versorgung der seitlichen Muskel- und Haut- partien und ein Ventralast zum Nervenrohr und zur Ventralmuskulatur (Fig. 26): Fi Thorax zweigen von den lLängsstämmen jederseits nur zwei Seitenäste ab. Der eine geht fast unmittelbar hinter der Tracheen- blase aus dem Hauptstamm ab. Er gibt zahlreiche Seitenäste zur dorsalen, seitlichen und ventralen Körperregion ab, welche sich stark verzweigen (Fig. 26). Untersuchungen und Beobachtungen an Culieiden-Larven. 169 Der Hauptlängsstamm biegt, nachdem er die thorakalen Tracheen- blasen an deren Vorderende verlassen hat, — von oben gesehen — stark seitwärts, um dann wieder ziemlich scharf nach innen abzu- biegen (Fig. 27). An dieser Stelle entspringen zwei nach der seitlichen Hautregion ziehende Äste und ein ventraler Ast (Fig. 26). Auch hier entspringt von dem dorsalen Kopfast ein kleiner ventraler Ast am Vorderrande des Thorax (Fig. 26). Koch stellt bezüglich des Respirationssystems von Mocklonyx im Vergleich zu dem von Culex auf der einen und Corethra auf der anderen Seite folgenden Vergleich an: ‚Zwischen diesen beiden Extremen stehen die Mochlonyx-Larven als Verbindungsglied: ihr Tracheensystem, das noch keinerlei Rückbildung erkennen läßt, zeigt im abdominalen Teile zwei große Anschwellungen, und im Thorax liegen zwei große Tracheenblasen. Ein solches Atmungs- ‘organ macht die Larven zwar noch nicht unabhängig von der atmo- sphärischen Luft, es gestattet ihnen aber, ein vorwiegend pelagisches Leben zu führen.“ Daß ‚keinerlei‘ Rückbildung im Atmungsorgan der Mochlonyx- Larve zu konstatieren wäre, läßt sich nach obigen Ausführungen nicht aufrecht erhalten. Zunächst fehlt die von Imms als eine Art zweiten Longitudinalstammes geschilderte Anastomose der vorderen und hinteren Gabeläste. Letztere sind also in Fortfall gekommen. Auch fehlen die Verzweigungen am Ende des Herzschlauches, in denen Imms eine Art Lunge sehen will. Dagegen sind die Hautveräste- lungen des Tracheensystems verhältnismäßig zahlreich. Auf der anderen Seite läßt sich auch die Behauptung Eysells, nach der Mochlonyx ihren Sipho niemals als Atemrohr benutzen soll, nicht aufrecht erhalten. Man könnte vermuten, daß die thorakalen Tracheenblasen bei den Culiciden allmählich vorbereitet sind und ihrer Funktion als hydrostatische Apparate immer vollkommener angepaßt werden, bis sie schließlich über Mochlonyx mit noch offenen zu Corethra mit vollkommen geschlossenem Tracheensystem diese Funktion allein übernehmen. Eine Homologisierung ist aber nicht möglich. Denn, wie wir schon oben erwähnten, liegt die Tracheenblase bei den Üuliciden- Larven hinter dem hinteren Thorakalseitenast, während sie bei Mochlonyx, und, das sei schon vorweggenommen, auch bei Corethra vor dem hinteren thorakalen Seitenast liegt. Eine völlige Identifi- zierung der Tracheenseitenäste bei den Culiciden auf der einen und Mochlonyx auf der anderen Seite ist auch nicht möglich. Ein Ana- logon für die abdominale Tracheenblase bei Corethra oder Moch- lony& existiert bei den Culiciden-Larven nicht. Vorhandene Übereinstimmungen im Bau des Tracheensystems bei den Culiciden und Mochlonyx sowie Corethra (Hauptlängs- stämme, segmentale Kommissuren ccrselben, segmentale Seiten- äste, Atemsipho und Tracheenkiemen) sind vielleicht der Ausdruck 7. Heft 170 Ernst Tänzer: Morphogenetische entfernterer phylogenetischer Beziehungen, denen gemeinsame Struktur- verhältnisse zu grunde liegen. Die Reduzierung des Tracheensystems bei Mochlonyx legt uns die Vermutung nahe, daß hier die Hautatmung eine bedeutsamere Rolle spielt als bei den bisher betrachteten Formen. Das Fehlen der bei den älteren Larven von Anopheles, Culex und Theobaldia vor- handenen Tracheenästen an der letzten Herzkammer ist in demselben Sinne zu deuten. ‚ Wenn auch morphologisch keine völlige Übereinstimmung der Tracheenblasen besteht, so erfährt doch in physiologischer Beziehung die Reihe Culez, Theobaldia, Mochlonyx in bezug auf die Vergrößerung der hydrostatischen Tracheenblasen in Corethra ihren Abschluß. Corethra plumicornis Meig. (jetzt Sayomyia Coqu.). Der Vergleich des Respirationssystems dieser Larve mit den bisher untersuchten sei auf Grund der vorhandenen Literatur (Leydig, Meinert, Weismann und v. Frankenberg) durch- geführt. Die Tracheenblasen sind nach v. Frankenbergals Anschwellungen der Tracheenlängsstämme anzusehen. Letztere sind übrigens nicht solid, wie frühere Untersucher meinten, sondern hohl und schon am ersten Lebenstage funktionsfähig: die erste Füllung der Schwimm- blasen mit Luft geschieht im Verlauf einer vorübergehenden Füllung des gesamten Tracheensystems. Die Füllung geht aller Wahrschein- lichkeit nach von einer Art Gasdrüsen aus, die in der Nähe des rudi- mentären Stigmas im 8. Abdominalsegment liegen, also der Stelle, die dem Atemrohr der anderen Culiciden-Larven entspricht. Nach Füllung der Tracheenblasen verschwinden die Luftsäulen wieder aus den Tracheen. Von den Längsstämmen gehen segmental je ein Paar Ventraläste, Darmäste und Äste zur Haut ab. Die Hauptstämme sind im 1.—5. Ab- dominalsegment durch Kommissuren verbunden. Das Tracheensystem von Corethra schließt sich unmittelbar an das von Mochlonyz. . Auch hier liegt die Tracheenblase im Thorax vor der hinteren thorakalen Tracheenverzweigungsstelle. Die Tracheen- blase bei den Corethriden ist also keineswegs homolog der der Ouli- ciden, wenn auch natürlich physiologische Analogien bestehen (als hydrostatische Apparate). Diese Feststellung würde weiter dafür sprechen, daß die Corethriden und Culiciden keinesfalls mehr einer Familie zuzurechnen sind, wie dies schon Eysell forderte. Tracheen- . blasen und Atemrohr wären dann als Konvergenzbildungen in An- passung an das Wasserleben aufzufassen. Daß auch sonst keine An- haltspunkte enger verwandtschaftlicher Beziehungen zwischen den Corethriden und den echten Stechmücken bestehen, hat der genannte Autor an Hand einer Reihe von Merkmalen dargetan, Untersuchungen und Beobachtungen an Culieiden-Larven. 171 Bei dem geschlossenen Tracheensystem der Corethra-Larven sind diese lediglich auf den Gasaustausch durch die Haut angewiesen und infolgedessen zeigt das Tracheensystem die Neigung zur Reduktion. Die vorstehenden Ausführungen ermöglichten uns gewisse Rück schlüsse vom Bau auf die Funktion des Atmungsapparates der unter- suchten Dipteren-Larven; sie können somit als Ausgangspunkt physio- logischer Experimente dienen. Die beabsichtigte Weiterführung vorstehender Untersuchungen und der geplanten Experimente, die schon 1919 in Angriff genommen waren, war leider wegen Zeit- und Geldmangel verhindert. Literatur. Babäk, E. Zur Physiologie der Atmung bei C’ulex. Internat. Revue Hydrobiologie u. Hydrographie. Vol. V, 1912. Blanchard, €. Les Moustiques, histoire naturelle et medicale. Paris 1905. Bresslau, E. Eier und Eizahn der einheimischen Stechmücken. Biol. Zentralbl. 40. Bd. 1920. Eckstein, F. Zur Systematik der einheimischen Stechmücken. Zentralbl. f. Bakt., Parasitol. u. Inf. Krankh. 1919. Eysell, A. Handbuch der Tropenrkrankheiten 1913. Bd. I. Derselbe. Über das Vorkommen von Anopheles in Deutschland. . Arch. f. Schiffs. u. Trop. Hyg. 1900, Bd. IV. Derselbe. 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Abt. f. allgem. Zool. u. Physiologie. 35. Bd. 1915. Osterwald und Tänzer. Ein Jahr Anophelenbeobachtung. Zentral- blatt f. Bakt. 85. Bd. 1920. H.1. 174 ‘Ernst Tänzer: Morphogenetische Untersuchungen etc. Erklärung der Figurenbezeichnungen. c. = Commissuren der Hauptlängs- m. = Medianborste. stämme. ma. = Magenanhang. ch. = Chylusdarm. m.a. str. = Muskelast. d. a. — dorsaler Kopfast. 0. = Stemma. d.tr. = Darmast. 5. b. = Schwanzborste. e. z. = Eizahn. s.f. = Schwanzfächer. fa. = Facettauge. 3t. = Stigma. f£. p. = Funiculus Palmen. s. tr. = Seitenast. g. = Grundborste oder Borstenbüschel | t. b. = Tracheenblase. der Antenne. tr. k. = Tracheenkieme. h. = Herz. v.a. = ventraler Kopfast. h. tr. = Hauptlängsstamm. v. tr. = Ventralast. l. = Lateralast. w. = Winkelborste. l. f. = laterale Fiederborste. 2. b. = zäpfchenförmige Borste. l. st. = Longitudinalstamm, entstanden durch Anastomose des vorderen Gabelastes des einen Segments mit dem hinteren Gabelast des vorher- gehenden Segments. . | 1I. Teil. Beobachtungen während der Submersion. Von Hans Osterwald und Ernst Tänzer (Halle). Die Untersuchungen, über die wir im folgenden berichten wollen, wurden von uns in den Monaten August und September 1919 aus- geführt. Wenn eine Veröffentlichung bis jetzt unterblieb, so geschah es, weil wir ursprünglich beabsichtigten, die erhaltenen Ergebnisse an der Hand einer größeren Zahl von gleichgerichteten Experimenten zu prüfen und noch nach anderen Richtungen hin zu erweitern. Mangel an Zeit und das Fehlen von Mitteln haben die Ausführung des ursprüng- lichen Planes sehr in Frage’ gestellt und uns daher veranlaßt, wenigstens unsere bisherigen Ergebnisse zu veröffentlichen. Zwei Fragen waren es, die den Anlaß zu unsern Untersuchungen gaben: 1. Wie weit sind die Culiciden-Larven in ihrer Atmung auf die atmosphärische Luft angewiesen, und wieweit sind sie von der Stigmenatmung unabhängig, d.h. können sie den zum Leben not- wendigen Sauerstoff aus dem Wasser aufnehmen? 2. Entspricht der Verschiedenheit im Bau des Tracheensystems, wie sie sich beim Ver- gleich der einzelnen Arten und während der Larvenentwicklung inner- halb einer Art zeigt, ein verschiedenes Verhalten bei der Entziehung der atmosphärischen Atemluft? Die Fähigkeit, den atmosphärischen Sauerstoff eine Zeit lang entbehren zu können, ist für die Larven von Bedeutung, da sie nicht selten auf dem Boden des Gewässers Nahrung aufnehmen, oder aber, vor einem Feinde flüchtend, für einige Zeit durch Untertauchen Schutz suchen. So berichten Nuttall und Shipley (7), daß die Anopheles- Larve gewöhnlich !/,—3 Minuten unter Wasser bleibt, daß jedoch auch Fristen von 14 und 25 Minuten erreicht werden. Es galt nun für uns, die Zeiten ausfindig zu machen, die als Höchstmaß für die Zeitspanne gelten, während der es eine Larve unter dem Wasser aushält. Doch was sollte als Maß dafür gelten, daß diese Grenze erreicht sei?’ Die einfachste Antwort darauf lautet: Wenn der Tod eingetreten ist. Dieser Zeitpunkt war aber in unsern Versuchen (die Tiere befanden sich in Glasdosen auf dem Grunde von wassergefüllten ‘Schüsseln) nicht festzustellen. Darum wählten wir ein anderes Kriterium, das der Lethargie, wenn die Larven unfähig zu aktiven Bewegungen geworden sind und auch durch Stoß und Schütteln nicht mehr zu Krümmungen zu veranlassen sind. Der Ein- ' tritt dieses Zeitpunktes liegt verschieden weit von dem Eintritt des Todes entfernt, und in dieser Zwischenzeit gelingt es, die Tiere wieder zu Bewegungen zu bringen, wenn man ihnen atmosphärischen Sauerstoff zur Verfügung stellt, indem man sie an die Wasseroberfläche bringt. 7. Heft 176 Hans Osterwald u. Ernst Tänzer: Morphogenetische Zu Versuchstieren verwandten wir Larven von Mochlonyz, Ano- pheles, Oulex und Theobaldia und als Submersionsmittel Leitungs- wasser, Tümpelwasser, durch Abkochen!) sauerstoffarm gemachtes Wasser und destilliertes Wasser. Die Tiere kamen in Glasdosen, die unter Wasser zugedeckelt oder mit Gase überbunden wurden. Diese Gefäße wurden auf den Grund eines Aquariums oder einer großen Schüssel gelegt, die mit dem gleichen Submersionsmittel angefüllt waren. Dann wurden die Tiere dauernd überwacht und alle 15—20 Mi- nuten eingehend auf ihre Bewegungsfähigkeit geprüft. Daneben wurden Kontrolltiere ins freie Wasser gesetzt. 1. Mochlonyx. Während die Anopheles-Larven in der Regel ruhig an der Wasser- oberfläche liegen und die Culiciden-Larven noch vorwiegend mit ihrem Atemrohr an der Wasseroberfläche häygen, sucht die Mochlonyzx- Larve viel seltener den Wasserspiegel auf, um mit Hilfe ihres Siphos atmosphärische Luft zu sich zu nehmen. So konnten wir beobachten, daß die Larven nur alle 6—15 Minuten auf einige Sekunden (I—60 Se- kunden) an die Oberfläche kamen. Kochs (6) Experimente, denen zufolge bei Submersion Lethargie erst nach 24 Stunden gegenüber 2!/, Stunden bei den Larven von ÜOulex pipiens eintrat, sprechen dafür, daß infolge der Reduktion des Tracheensystems eine verstärkte Hautatmung eingesetzt haben muß. Immerhin läßt sich die Stigmen- atmung nicht ganz durch die Haut- resp. Tracheenkiemenatmung ersetzen. Bei einem Submersionsversuch, bei dem je ein Tier in einem mit Gaze verschlossenen Glasröhrchen in einem größern, mit Leitung- wasser gefüllten Aquarıum untergebracht war, waren vier Larven erst nach 30 Stunden tot, während die eine Larve, die sich bald nach begonnener Submersion verpuppt hatte, schon nach ca. 10 Stunden starb. Wir legten uns jetzt die Frage vor, ob bei fehlendem Sauer- stoff im Wasser die fehlende Hautatmung durch erhöhte Stigmen- atmung kompensiert wird. Zunächst zeigte sich, daß bei Submersion in sauerstoffarmem Wasser bereits erheblich früher Lethargie und Tod erfolgten als in Wasser mit gewöhnlichem Sauerstoffgehalt. Wir benutzten zu diesem Zwecke gekochtes destilliertes Wasser und abgekochtes Leitungs- wasser. Bei Submersion in abgekochtem Leitungswasser lagen von fünf Larven vier sofort auf dem Boden des Gefäßes und nach sechs Stunden waren alle Larven tot. * Bei einem Versuch mit abgekochtem destillierten Wasser drängten die Larven zunächst lebhaft nach dem Gazeabschluß jedes Röhrchens. Der Tod trat hier etwas später ein als bei dem vorigen Versuch. Nun wurden in das ab- gekochte destillierte Wasser des Aquariums, in dem die Submersions- röhrchens eines neuen Versuches standen, Pflanzen (Ceratophyllum) !) Die zur Erzielung sauerstoffreien Wassers nötigen Apparate, wie sie Pause (8) u. a. benutzt haben, standen uns leider nicht zur Verfügung. Untersuchungen und Beobachtungen an Culiciden-Larven. 177 getan. Die submergierten fünf Larven ließen zunächst auch nach vier Stunden keinerlei schädigende Beeinflussung erkennen, waren ab r doch nach 10 Stunden tot. Das Ergebnis dies?s Versuches ist, dab die Hautatmung zunächst wohl den Bedarf an Sauerstoff, der hier von den Pflanzen produzie:t wird, zu decken vermag, daß dies aber nicht auf die Dauer möglich ist. Zur Beantwortung der Frage, ob bei verhinderter Hautatmung erhöhte Stigmenatmung erfolgt, wurden die Mochlonyx-Larven in abgekochtem Leitungswasser gehalten, doch ohne Luftabschluß. Von fünf Larven kamen drei sofort an die Oberfläche. Nach kurzer Zeit hingen alle oben. Nach 15 Minuten tauchten verschiedene Larven unter, konnten dann aber den Wasser- spiegel nicht wieder erreichen und machten, am Boden liegend, ver- zweifelte Anstrengungen, um wieder an die Wasseroberfläche zu ge- langen. Gelegentlich erreichten sie diese und holten sich neuen Luft- vorrat. Meist lagen sie jedoch matt am Boden des Glases. Nahrung aufzunehmen (Daphnien) waren sie nicht imstande. Nach zwei Tagen starb die erste, nach drei Tagen die zweite, nach fünf Tagen die dritte. Die übrigen zwei Larven erholten sich, doch hatte sich zweifellos unterdes das Wasser wieder mit Sauerstoff angefüllt. Aus den Versuchen geht hervor, daß weder die Hautatmung allein, noch die Tracheenatmung allein imstande ist, den Tieren den nötigen Sauerstoff zuzuführen, daß beide ineinandergreifen und sich gegen- seitig ergänzen müssen, daß aber bis zu einem gewissen Grade die eine Respirationsform die andere ersetzen kann. II. Anopheles, Culex und Theobaldia. Wir besprechen diese drei Gattungen gemeinschaftlich, da ja ihre Larven in der Art der Atmung —- hängen doch alle drei an der Ober- fläche des Wassers — große Ähnlichkeit zeigen. Auf Anopheles be- ziehen sich die Versuche A—K, auf Oulexz L—-O und Q und auf Theobaldia Versuch P. Durch diese Versuche sollte besonders auch der zweite Teil der zweiten Frage nach dem Verhalten der ver- schiedenen Larvenstadien beantwortet werden. Darum wurden zu jedem Versuche mehrere Tiere der verschiedenen Entwicklungs- stadien eingesetzt. Zum Zwecke des besseren Vergleichs stellen wir in der folgenden Tabelle die Versuchsergebnisse zusammen, um daran anschließend die einzelnen Versuchsreihen zu besprechen. Aus der Zusammenstellung ersehen wir, daß sich in dem Verhalten .der Tiere im Hinblick auf die verschieden Larvenstadien scharf um- rissene Unterschiede zeigen. Ganz gleich, in welchem Mittel die Tiere untergetaucht werden, wird die Submersion stets am längsten von der ersten Larve ertragen. Mit Ausnahme der Versuche H und J (Tümpel- wasser), bei denen die Tiere schon nach 4 bezw. 3!/, Stunden be- 'wegungslos geworden waren, bewegten sie sich sonst noch viele Stunden später, nachdem die andern Larven schon längst steif am Boden lagen, noch lustig im Glase umher. Im Versuch A (Leitungswasser) fällt das Eintreten der Bewegungslosigkeit mit dem Abbruche des Archiv für Niturgeschichte, 1921. A. 7. 12 7. Heft 178 I. Larve Anopheles Tümpelwasser .. abgekocht. Wasser Leitungswasser. . destilliert. Wasser Culex Tümpelwasser . abgekocht. Wasser II. Larve Anopheles Tümpelwasser. .. abgekocht. Wasser Leitungswasser. . destilliert. Wasser Culex Tümpelwasser. .. abgekocht. Wasser III Larve Anopheles Tümpelwasser abgekocht. Wasser Leitungswasser. . destilliert. Wasser Culex Tümpelwasser. . . abgekocht. Wasser IV. Larve Anopheles Tümpelwasser . abgekocht. Wasser Leitungswasser. . destilliert. Wasser Culex Tümpelwasser. . abgekocht. Wasser Puppe Anopheles Tümpelwasser. . . abgekocht. Wasser Leitungswasser. . destilliert. Wasser KARAR! | | | Y,|1,|1%74| 2 |2W | 1 — : Sad DE5 — — an Va Mer) 5%, ROELIER 1 9e \ +H —-— | -— ' - —ı — 1-1] 00 +D eG BEE RR E24 Be - 4+J—-|— ie +F we A EL Fe re räg WAER 5 18, 0126 Dede, 20% —/|— | — | — /+P!I+-M | | | en Eye D+B G — | — Be B-EL. |: (| FF BER ee END — | —- +M BEE RR. an Er + Lethargie. & noch in Zur Erläuterung: Fb Hans Osterwald u. Ernst Tänzer: Morphogenetische ' Theobaldia. 2:3 |312]-4} BE Untersuchungen und Beobachtungen an Culieiden-Larven. . 479 Experiments (nach acht Stunden), zusammen. In den andern Ver- suchen bewegten sich die ersten Larven noch bei Abbruch des Ex- perimentes (nach 3---8 Stunden Dauer). Bei der zweiten Larve haben wir schon ein anderes Bild. Während bei der ersten Larve die Lethargie frühestens nach 3'/, Std. (Tümpelwasser) eintrat, erfolgt sie hier schon (Tümpelwasser) nach einer halben Stunde. In zwei Fällen (Versuch K und O) sind die Tiere bei Abbruch der Versuche (nach fünf Stunden) noch in Bewegung. Der späteste Termin für Eintritt der Lethargie ist nach acht Stunden Experimentierungsdauer. Bei der dritten und vierten Larve treten die frühesten Fälle von Lethargie nach einer Viertelstunde, die spätesten nach 3'/, Stunden ein; bei der vierten Larve ist aber die Zahl der Fälle in den frühesten Zeiten gehäufter als bei der dritten. Die beiden Versuche, bei denen auch Puppen verwandt wurden, zeigten, daß sie spätestens nach einer Stunde Untertauchen in Lethargie verfielen. aa ru vu > Fig. 1. Übersicht über die Anzahl der Lethargien in den einzelnen Stunden. Anschaulich dargestellt werden diese eben gekennzeichneten Ergebnisse am besten durch die vorstehende Kurve (Fig. 1). Die Abszisse zeigt in ihren fortlaufenden Zahlen die Zeitabschnitte (innerhalb der ersten, zweiten Stunde usw.); auf der Ordinate ist die Gesamtzahl der Lethargien aller Versuche abgetragen. Wir sehen ganz deutlich, wie sich die Höhenpunkte der Kurve nach links hin (von der ersten zur vierten Larve) versch'eben und überhöhen, und 12* 7.Heft 180 Hans Osterwald u. Ernst Tänzer: Morphogenetische wie die erste Larve hinsichtl.ch ıhrer Ausdauer eine Sonderstellung einnimmt.!) Vergleichen wir die einzelnen Wasserarten hinsichtlich ihrer Wirkung, so zeigt sich, daß abgekochtes Wasser schlechter ertragen wird als Leitungswasser; denn in ihm tritt Bewegungslosigkeit früher ein als in dem letzteren. Zu gleichen Ergebnissen ist auch Babak (2) bei seinen Versuchen gekommen. Er schreibt darüber: ‚In der mit Wasserstoff gefüllten Kammer kam bei den Larven die Sauerstoff- mangellähmung im großen Durchschnitt in 95 Minuten zustande, bei den Puppen in 55 Minuten.... Nach der Verschließung der Larven und Puppen im gut ausgekochten Wasser wurden ganz ähnliche Ergebnisse gewonnen, wie im Wasserstoff, mit dem- selben Unterschiede zwischen Larven und Puppen: die ersteren sind etwa in 90 Minuten, die letzteren etwa in 50 Minuten gelähmt worden. Wird gewöhnlich durchlüftetes Wasser zum Verschlusse verwendet, so erhält man merkliche Verlängerung des Intervalles bis zum Erscheinen der Lähmung: die Larven halten etwa vier Stunden, diePuppenetwazweiStundenaus.“NachRaschke(10) zeigten die Larven von ÜUulex nemor sus bei Submersion eine lebhaft Unruhe. Sie fielen merklich zusammen und starben nach ca. zehn Stunden. Hinderte Eysell (3) halbwüchsige COw’ex- und Aöldes- Larven durch eine Petroleumdecke, an die atmosphärische Luft zu gelangen, so starben sie nach 15— 20 Minuten, bei Luftabschluß durch Olivenöl lebten nach vier Tagen noch zwei Larven. Im abgekochten Wasser wurden zwei Culex-Larven nach einer halben Stunde recht matt; nach einer Stunde und 20 Minuten war eine Larve tot, während die andere noch Pulsation des Herzens zeigte. Nach ca. vier Stunden lagen alle beide am Boden. Die fibrillären Muskelzuckungen hielten noch an. Nach sechs Stunden trat der Tod ein. Koch (6) stellte bei Culex pipiens (erwachsene Larve) das Eintreten der. Lethargie mit 2?/, Stunden fest. Er kommt zu dem Resultat —- und damit deckt sich auch unsere Ansicht —., daß die Sauerstoffaufnahme wahrschein- lich sowohl durch das Stigma des Atemsiphos und zwar in eventuell allein ausreichendem Maße, als auch durch die Körperoberfläche stafttindet. Eine Darmatmung kommt nach ihm nicht in Betracht; wohl aber hat die Entfernung der Tracheenkiemen eine verminderte O,-Aufnahmefähigkeit zur Folge) (Versuchsdauer wird auf die Hälfte gekürzt). Tümpelwasser kommt in seiner Wirkung dem abgekochten Wasser gleich. Die Larven wurden in ihm schneller bewegungslos als in dem Leitungswasser. Vielleicht geht man nicht fehl, wenn man diese Er- scheinung darauf zurückführt, daß ja doch in dem Tümpelwasser noch Lebewesen bezw. organische Abfallstoffe enthalten sind, die zu 1) Wir möchten an dieser Stelle auf die Versuche Amerlings (1) hinweisen, die auch Babäk (2) erwähnt: Larven von Rana esculenta von 5 mm Länge zeigten bei Sauerstoffmangel nach 10 Stunden, solche ven 11 mm Länge nach 2!/, Stunden Lähmung. Untersuchungen und Beobachtungen an Ouliciden-Larven. 181 ihrer Atmung bezw. Verwesung Sauerstoff verbrauchen und dadurch den Culiciden-Larven Sauerstoff entziehen. Besonders günstig ist die Wirkung des destillierten Wassers. Sucht man nach einer Deutung der günstigen Wirkung dieses Sub- mersionsmittels, so denkt man dabei an die Versuche Warburgs (11), der gezeigt hat, daß der Sauerstoffverbrauch der Seeigeleier steigt, wenn dem Meerwasser OH-Jonen zugesetzt werden. Vielleicht ist hier in unsern Versuchen durch den Mangel an mineralogischen Bei- mischungen der Sauerstoffverbrauch des Organismus herabgesetzt worden. Vergleiche zwischen dem Verhalten der einzelnen Gattungen wollen wir nicht anstellen, sondern die Frage offen lassen, da zu ihrer Entscheidung eine große Zahl von Versuchsreihen nötig wäre. Pulszählungen ergaben als normale Zahlen: Anopheles: I. Larve 105, 115, 108 I. 2 7572202,.100 EEE 7,,,6.580,7°08 IV. 35 74, 84 Culex pipiens: I.Larve 91 | pro Minute En ? ei pro Minute IV. 7% 60 Theobaldia annulata: I. Larve 104 Er A N Minute By a 42 Aus den Zahlen ersieht man, daß in den ersten Larvenstadien das Herz viel lebhafter pulsiert als in den späteren. Die lebhaftere Tätigkeit des Herzens hängt wohl auch mit der Hautatmung zu- sammen, da bei letzterer das Blut die Sauerstoffversorgung des Organis- mus übernehmen muß, während bei der späteren Ausgestaltung des Tracheennetzes diesem diese Rolle zufällt. Diese von Häutung zu Häutung fortschreitende Verästelung der Tracheen ist wohl einer- seits eine Folge der im Verhältnis zur Volumenzunahme zurückbleiben- den Oberflächenvergrößerung, andererseits der sichtlich zunehmenden Trägheit der älteren Larvenstadien. Hautatmung und Ausbildung der an die letzte Herzkammer tretenden Tracheenverzweigungen müssen wohl auch in einem gewissen Zusammenhange stehen. Sie fehlen bei allen ersten Larvenstadien und bei der erwachsenen Larve von Mochlonyz, bei der ja die Hautatmung eine wichtige Rolle spielt. Die Bedeutung dieser Äste liegt wohl, wie schon Imms (4) vermutet hatte, in einer Sauerstoffversorgung des Herzens als einer Art Lunge, die dem Blute aus den Tracheen den sonst aus der Haut aufgenommenen Sauerstoff zuführt. Bei Luftabschluß veränderten sich die Pulszahlen. So zeigt eine dieser Larven, die unter dem Deckglase in abgekochtes Leitungs- 7. Heft 182 Hans Osterwald und Ernst Tänzer. wasser gebracht wurde (Paraffinumrandung) folgende Veränderung des Pulses: . normal 74 nach 5 Minuten 72 EIER k 33 "pro Minute Bei einer dritten Larve sind die Zahlen: normal 80, nach zehn Minuten 69 Pulsschläge in der Minute. Diese Zahlen widersprechen Babäks (2) Angaben über eine Beschleunigung der Herztätigkeit bei anhaltendem Luftabschluß, stimmen dagegen mit Kochs (6) Feststellungen überein. Literatur, 1. Amerling, K. Über die Widerstandsfähigkeit gegen Sauerstoff- mangel während der Ontogenie des Frosches, Pflügers Archiv, Bd. OXXI, S. 363, :1908. 2. Babäk, E. Zur Physiologie der Atmung bei Culex (Versuche von J. Hepner). Internat. Revue d. ges. Hydrobiologie u. Hydro- graphie. Bd. V. 1912. 3. Eysell, A. Beiträge zur Biologie der Stechmücken. Arch. f. Schiffs- u. Trop. Hyg. 1907. Bd. II. 4. Imms, A. D. On the larval and pupal stages of Anopheles maculipennis Meigen. Journ. of Hyg. 1907 Bd. 7. 5. Derselbe. Fortsetzung. Parasitology. 1908. Bd.1. 6a. Koch, A. Studien an Larven von (ulex bei der Submersion. Zool. Anz. Bd.50. 1918. 6b. Koch und Gofferje. Züchtung und Submersion von Culieiden- Larven in Wasser von verschiedenem Salzgehalt. Zool. Anz. Bd. 51. 1920. 7. Nuttall and Shipley. The structure and biology of Anopheles. Journ. of Hyg. 1901. Bd.1 u. 2. 8. Pause, J. Beiträge zur Biologie und Physiologie der Larve von Chironomus gregarius. Zool. Jahrb. Abt. f. allg. Zool. u. Phys. 1918. Bd. 36. 9. Raschke, W. Zur Anatomie und Histologie der Larve von Oulex nemorosus. Zool. Anz. 1887. Bd. 10. 10. Derselbe, Die Larve von ('ulex nemorosus. Arch. f. Naturg. 1887. Bd. 53. 11. Warburg, ©. Über die Oxydation in lebenden Zellen nach Versuchen am Seeigelei. Hoppe-Seylers Zeitschrift f. phys. Chemie. Bd. 66. 1910. Catalogus systematicus specierum palaeareticarum generis Bembidion Latr. (Carabidae). Conseripsit Prof. Dr. F. Netolitzky'). Bembidion Latr., Hist. nat. 1804. XII. (Bembicidium Gemm. ; Ocydromus Clairv., Ent. Helv. 1806). I. Subg. Bracteon Bedel (sensu restr.). (Bedel, Fn. Seine I. 27. — Net., Ent. Bl. 1914. 166; Wr. E. Z. 1909; Verh. zool.-bot. Wien 1911. 229.) 1. striatum F., Ent. Syst. 1792. I. 179. — Gglb., Kf. 1. 155. — Poppius, Lena 26. — Net., E. Bl. 1913. 130. — Barthe, Cat. Col. Gall. 230. — Net., E. Bl. 1918. Nr. 4/6 (Distrib. geograph.). -— Müller, Col. Rundsch. 1918. 55. Eur. cont. . plana, Sib., As. min. orichaleicum Dft., Fn. Austr. II. 1812. 201. — Dej., Spec.V. 1831.86. striatum var. A. Duv. 1851. 480. — Schaum, Berl. E. Z. 1861, 206; Ins. Deutschl. I. 678. (color) nigrescens Schilsky, D. E. Z. 1888. 181. — Reitter, Fn. Germ. I. 112. — Neresheimer, Ent. Mitt. 1916. 223. hamburgense Meier, Ent. Nachr. 1899. 98. subsp. suturale Motsch., Kf. Rußl. 1850. 16. —- Abeille, XIX. 478. — Net., E. Bl. 1913..185. — Müller, Col. R. 1918. 55. Caucas., Tiflis (loc. class.). 2 subsp. maurum Net., Col. Rundsch. 1918. 19. — Müller, ibid. 1918. 54. Hispan. 2. persimile Moraw., M. B. Petersbg. IV. 1862. 225; B. Ac. Petr. V. 1863. 263. — Abeille, XIX. 477. Ussuri, Amur, Jap. striatum Motsch., Schrenck Reis. 1860. 88. — Schaum, Ins. Deutschl. I. 677. 3. foraminosum Strm., Ins. Deutschl. 1825. VI. 183. — Ganglb., I. 155. — Net., E. Bl. 1913. 130. (Distrib. geograph.). — Barthe, Cat. Gall. 231. — Müller, Col. Rundsch. 1918. 59. Eur. cont. mont., As. min. bipunctatum Duft., Fn. Austr. II. 200. 4. aeneipes Bates, Tr. E. $. Lond. 1883. 276. — Heyden, D. E. Zi 1886. 282. — Net., E. Mitt. 1914. 168; E. Bl. 1914. 51. Jap., Korea, Peking. 5. chloropus Bates, Tr. E. S. Lond. 1883. 277. — Rev. Russ. Ent. VI. 1906. 270. — Net., E. Bl. 19°4. 51. Japon. 6. fusiforme Net., Entom. Mitt. 1914. 168. Formosa. 1) Die II. Korrektur habe ich allein gelesen. Strand. 7. Hett 184 Prof. Dr. F. Netolitzky: Catalogus systematicus IL Subg. Chrysobracteon Net. (Net., Ent. Bl. 1914, 166; Wr. E. Z. 1909. 4. — Bembidium Lee., Ann. [5 10. LE; Lye. N.Y. 1848. IV. 451). foveum Motsch., M&m. Ak. Petr. 1845, V. 271. — Abeille, XVII. 147. — J. Sahlbg., Sv. V. Ak. Handl. 1880. Nr. 4. 12 et 15 — Semenow, Bull. $. N. Moscon. 1899. 2 — Bergroth, D. E. 2. 1907, 572. — Poppius, Lena 26. -— Müller, 1918. 54. Ross. bor., Sib. bor. velox L., Fn. Suec. 222. — Heyden, D.E.Z. 1885. 300. 303; 1886. 293. — Ganglb., I. 155. —- Reitter, Fn. Germ. I. 113. — Net., E. Bl. 1913. 185. —- Barthe, Cat. Gall. 231. — Müller, Col. Rundsch. 1918. 54. Eur., Sib. impressum Panz., Fn. Germ. 40. — Duval, 1851. 477; 1855. 650. — Dej., Spec. V. 81 et 858. — Schaum, Ins. 676; Berl. E. Z. 1861. p. XXX. . striatum. Payk , Fn. Suec. I. 1798. 175. (color) semicyaneum Meier, Ent. Nachtr. 1899. 97. (sculpt.) bimaculatvm Uyttenb., Tijd. v. E. 1904. 172; D. E. 2.1910. 66. (praeocc.). subsp. @üntheri Seidl., Fn. Balt. 1891. 64; Fn. Transsilv. 74. — Semenow, Hor. E. Ross. 1898, 338. — Net., E. Bl. 1913. 185. — Müller, Col. R. 1918. 54. Eur. bor. subsp. lapponicum Thoms., Scand. Col. 1859. 197. — Abeille, XIX. 477. — Seidl., Fn. Balt. 64. — Net., E. Bl. 1914. 164. — Müller, Col. Rdsch. 1918. 54. Eur. bor. . subsp. jenisseense J. Sahlbg., Sv. V. Ak. Handl. XVII. 1880. 12° et 14. — Poppius, Lena 27; Fn. aret. V. 1. 309; Ann. Mus. Zool. Petr. X. 1907. 307. — Net., E. Bl. 1914. 164. (Lappon.?). Sib. bor. (Ob, Lena, Jeniss.). latiuseulum Motsch., Mem. Ak. Petr. 1845, V. 272. —- Abeille, XVII. 148. —- Poppius, Lena 26. Kamtschatka, Lena. argenteolum Ahr., Schrft. Halle II. 2. 28. — Duval, 1851. 475. Schaum, D. Ins. I. 675. — Ganglb., I. 155 —- Barthe, Cat. Gall. 232. — Müller, Col. R. 1918. 53. Eur., Sib. (color.) azureum Gebl., Bull. Mose. 1833. VI. 276; 1847. XX. 355; 1848. 71. — Müller, Col. R. 1918. 53. chalybaeum Sturm (nom. nud.). — Jakobson, Cat. 279 (ex errore). virens Schilsky, D. E. Z. 1908. 604. (color.) amethystinum Meier, Ent. Nachr. 1899. 98; Ent. Mitt. 1915. 243. litorale Oliv., Enc. meth. 1791. VI. 353. -— Fowler, Col. Brit. 121. — v. Heyden, Ent. Mitt. 1891. 94. — Ganglb., I. 155. — Barthe, Cat. Gall. 233. — Müller, Col. R. 1918. 53. Eur., Sib. paludosum Panz., Fn. Germ. 20. 4. — Dej., Spec. V. 79 —- Duval, 1851, 473. -— Schaum; D. Ins. I. 671. -— 'Fowler, p. 121. elegans Germ , Ins. sp. nov. 1824. 27. — Duval, 1851. 476; 1855. 664. —' Schaum, -l. €.: 675. specierum palaeareticarum generis Bembidion Latr. (Carabidae). 185 (eolor.) coeruleum Kryn., Bull. Mosc. 1832. V. 85. (color.) nigrans Barthe, Cat. Gall. 234. — Duval, l. c. 474. melanoticum H. Wagner, Ent. Mitt. 1915. 307; 1916. 223. —- Müller, Col. Rundsch. 1918. 53. 12. eonicolle Motsch., Mem. Ak. Petersbg. 1845. V. 273. — Abeille, XVII. 148. — J. Sahlbg., Sv. V. Ak. Handl. XVII. Nr. 4, 12 et 14. Transbaical. conicicolle Motsch., Kf. Rußl. 1850. 16. (emend.?). —- Bergroth, D. E. Z. 1907. 572 (Lappon.?). 13. stenoderum Bates, Tr. E. S. London 1873. 300; D.E. Z. 1877. 341 (= conicolle Motsch?). Jap., China. III. Subg. Mieroserrullula Net. (nom. nov.). (Serrula [praeoce.] Net., Wr. E. Z. 1910. 41. et 209.) 14. quadricolle Motsch., Mem. Ak. Petr. V. 1845. 270. — Abeille, X VIII. 146. — Müller, Col. R. 1918. 55. Balkan, Ross. mer., Cauc., As. min., Mesopot. inserticeps Chd., Bull. Mose. 1850. 173. -— Duval, 1855. 668. — Abeille, XIX. 478. — Apfelbeck, Kf. Balk. I. 82 15. apieale Men., Cat. rais. 1832. 137. — Falderm., Fn. transcauc. I. 102. — Chaud., Bull. Mosc. 1850. 175. — Müller, Col. R. 1918. 55. Cauc., Armen., Pers. 16. aegyptiacum Dej., Spec. V. 1831. 90. — Duval, 1855. 668. — Schaum, Berl. E. Z. 1863. 90. — Müller, 1. ec. 55. Nil. subsp. senegalense Dc1., Spce. V. 1831 92. Senegal. 17. xanthaerum Chaud., Bull. Mosc. 1850. XXIII. 175 (Typ.: Simlah, Dinapoor). Himalaya, Bengal. subsp. (?) zanthotelum Bates, Carab. Fea Birman. 1892. 23 (Typus: Rangoon). India or., Tonkin. subsp. luridipenne Schaum, Berl. E. Z. 1860, IV. 199 (Typus Bengal). Ganges. IV. Subg. Pogonidium Ganglb. (Net., Verh. zool.-bot. Ges. 1911 229). (nom. praeoce.: Trachypachus Motsch., Platytrachelus Motsch., Eury- trachelus Motsch., Eudromus Kirby). 18. latieolle Duft., Fn. Austr. II. 1812. 206. —- Duval, 1852. 154. — Ganglb., Kf. I, 156. — Net., W.E.Z. 1910. 41; E. Bl. 1917. Heft 7/9 [distrib. geograph.]. — Müller, Col. R. 1918. 55. —: Barthe, 234. Eur. med. or., Sıb. occ. 19. laevibase Rttr., Wr. E. Z. XXI. 1902. 137 (Pogonus); ibid. p. 222 ( Pogomidium) [spec. dist.?]. — Müller, Col. R. 1918. 56. Turkestan. | 20. rufotibiellum Fairm., es E. S. Fr. 1888. VTI. 112. Peking. 21. pogonoides Bates, Tr. E. S. Londen 1883. 276 (= ıufotibiellum?). Sib. or., Jap. 7. Heft 186 Prof. Dr. F, Netolitzky: Catalogus systematicus 22. vitiosum Gem. et Har., Cat. 1868. I. 424 (nom. nov.). —- Heyden, D. E. Z. 1885. 303; 1892. 99. -— Poppius, Lena 30. Sip. or. sibiricum Motsch., Mem. Ak. Petr. 1845. V. 270 [praeoce.]. —- Abeille, XVIII. 146 (Pogonidium?). —: J. Sahlbg., 1880. 30. 23. Hammarstroemi Poppius, Rev. Russ. Ent. 1905. V. 195 (Pogo- nidium?). Jeniss. sup. V. Subg. Chlorodium Motsch. (Net.,Verh. zool.-bot. Ges. Wien 1911. 229.) 24. eolehieum Chd., Bull. Mosc. 1850. 175. -— Abeille, XIX. 482. — Apfelbeck, Kf. Balkan I. 82. — Net., E. Bl. 1914. 164. — Müller, Col. R. 1918. 56. Caucas., Armen. ?luteipes Motsch., Mem. Ak. Petr. 1845. V. 271 (Typus: Tiflis) — Abeille, XVIII. 147. 25. splendidum Strm., D. Ins. 1825. VI. 145. — Ganglb., I. 156. — Müller, Col. R. 1918. 56. Eur. med. or., Balkan, As. min. venustulum Dej., Spec. V. 1831. 76. — Duval., 1851. 500.—- Schaum, Stett. E. Z. 1846. 108; Ins. D. I. 689. luridipes Reiche, Ann. sc. ent. Fr. 1855. 636. 26. luridicorne Solsky, Fedtsch. Reis. 1874. 117. — Abeille, XIX. 481. — Müller, Col. R. 1918. 57. Samarkand, Pers., Mesop. subsp. lamprinum Rttr., Wr. E. Z. 1895. XIV. 79. — Net., E. Bl. 1914. 51. — Müller, Col. R. 1918. 57. Syria. 27. almum J. Sahlbg., Öf. Finsk. V. S. Förh. XLII. 1900. 174. — Müller, Col. R. 1918. 56. Transkasp., Turkest., Caucas?, Ural? 28. posterius Gemm. et Har., Cat. Col. 1868. I. 418 (nom. nov.). —- Müller, Col. R. 1918. 56. Transbaikal. laticolle Motsch., Mem. Ak. Petr. V. 1845. 259 (praeoce.). — Solsky, Fedtsch. Reis. 1874. 116. — Abeille, XVII. 141. [Kiachta]( C'hlorodium? ‚‚punctis tribus elytris impressis“). ?trüimpressum R. Sahlbg., Ochotsk 1844. 64 (Bembidion?). Kamtschatka. 29. leucolenum Bates, Tr. E. S. London 1883. 275. Japon. 30. mundatum Net., Entom. Mitt. 1920. IX. 115. China, (Tschili). VI. Subg. Neja Motsch. (sensu restricto). (Net., Wr. E. 2. 1911. 179—190; Verh.zool.-bot Ges.Wien 1911. 229). 31. ambiguum Dej., Spec. V. 1831. 155; Icon. IV. 219. — Duval, 1851. 496. — Bedel, Cat. Col. Afr. I. 57 et 62. — Net., Wr. E. Z. 1911. 180. — Müller, Col. R. 1918. 57. Mecdit. occid. bifoveolatum Ramb., Fn. Andal. 1837. 140. (color.) variabile Waltl., Reis. Span. 1835. 56. — Abeille. VI. 1869. 2 et 6 [Typus in Mus. Wien, vidi]. mauritanicum H. Lucas, Expl. Alg. 1846. V. 83. —- Net. 1. c. 181. Anm. 2. subsp. rugicolle Reiche, Ann. S.E.Fr. II. 1855. 635. —- Schaum, Berl. E. Z. 1861. 212. — Net., 1. c. 182; Ent. Bl. 1814. 164. — Müller, Col. R. 1918. 58 [Typ. Jerusalem]. Palaest., Syr. 32, 33, 34. 30. 36. 37. 38. specierum palaeareticarum generis Bembidion Latr. (Carabidae). 187 supsp. sporadicum J. Sahlbg., Öf. Finsk. V. S. Förh. XLV. Nr. 11. — Apflb., Kf. Balk. I. 397. —- Net., l.c. 12. — Müller, Col. R. 1918. 57 [Korfu]. Graecia, As. min., Syr. Palumboi Rag., Natur. Sicil. A. 1886—1887. 203. —- Net., 1. c. 182. — Müller, 1. c. 57. [spee. dist.?]. Sıcil. leucosceelis Chaud., Bull. Mosc. 1850. 177. — Pioch.-Labr., Ann. S. E. Fr. (5) V. 1875. — Abeille, XIX. 480. — Net., l.c. 184. — Müller, l.c. 58. Caucas., Pers., Armen. subsp. (?) curtulum Duv. 1851. 498. — Apflb., Kf. Balk. 1904. I. 82 et 397. — Bed., Col. Afr. 57 et 62. — J. Sahlbg., Öf. Finsk. V. Förh. LV. Nr. 19. 2. — Net., 1. c. 183; Ent. Bl. 1914. 164. — Müller, 1. c. 58. Medit. lamprinulum Rttr., Fn. Germ. I. 107. — Net., Ent. Bl. 1914. 51. nigricorne Gylih., Ins. Suec. IV. 1827. 402. — Fowler, Col. Brit. 110. — Duval, 1851. 507. — Ganglb., I. 157. — Net., 1. c. 180 et 186. — Müller, l.c. 58. — Barthe, Cat. Gall. 234. —. Everts, D. E. Z. 1907. 372. Eur. bor. et med. plana. (color.) Wahnschaffei Heinem., Ent. Bl. 1911. 18; 1912. 281; 1913. 260. eirtense Net., Ent. Bl. 1914. 164 (nom. nov.). — Müller, Col. R. 1918. 57. [Typus: Constantine]. Algeria. pulchellum H. Luc., Expl. Alg. Art. V. 1846 (praeoce.). — Duval, 1851. 497. — Bedel, Col. Ffr. 62. — Net. 1. ce. 187. submutatum Net., Wr. E. Z. 1911. 187. — Müller, Col. R. 1918. 57 [Typus: Kuljab]. Buchara or. cupreolum Solsky, Fedtsch. Reis. Turk. 1874. 118. — Abeille, XIX. 480. — Net., l.c. 185. Samarkand. elevatum Motsch., Mem. Ak. Petr. V. 258. —- Abeille, XVII. 141. — Net., 1. c..187 (Neja?). Baikal. VII. Subg. Metallina Motsch. (sensu restricto). (Leja Motsch. praeoce.; Net., Verh. zool. bot.- Ges. Wien 1911. 229.) 39. pygmaeum F., Ent. Syst. 1792. I. 167. — Duval, 1851. 503. — 40. Ganglb., I. 156. — Net., Wr. E. Z. 1911. 179. — Barthe, Cat. 236. — Müller, Col. R. 1918. 58. Europ. bor. med. orichaleicum 1l., Kf. Preuß. 1798. 229. orichalceum Panz., Fn. Germ. 1810. 38. 11. fornicatum Beck, Beitr. bayr. Ins. Fn. 1817. 9. chalcopterum Dej., Spec. V. 1831. 154 et 859. ti subsp. bzlunulatum Bielz, Verh. Hermannst. 1852. 15. — Net., E. Bl. 1913. 187. —- Barthe, 236. — Müller, 1. e. 58. Europ. or. serotinum Hochh., Bull. S. Nat. Mosc. 1871. 228. (Typ. Kiew). lampros Herbst, Füessl. Arch. 1784. 164. — Duval 1851. 503. — Schaum, Ins. D. 716. — Ganglb., I. 157. —- Barthe, Cat. Gall. 235. — Müller, Col. R. 1918. 58. Europ., Asıa occ. celere F., Ent. Syst. I. 1792. 167. —: Dej., Spec. V. 1831. 157. 7. Heft 188 ° 41. 42. Prof. Dr. F. Netolitzky: Catalogus systematicus rufipes Payk., Mon. Carab. 101. — Schaum., Ins D. I. 718. velocipes Rossi, Mant. Ins. 90. 202. pygmaeum Payk., Fn. Suec. I. 148. — Illig., Kf. Preuß. 229. acutum Steph., Ill. Brit. 1829. II. 27. — Schaum, Stett. E. Z. 1848. 41. — Duval, 1. c. 504. felizianum Heer, Fn. Helv. 1838. 135. -— Duval, 1851. 507. lithuanicum Motsch. Kf.. Rußl. 1850. 13. (eolor.) triste F., Syst. Eleut. I. 210. — Schaum, Stett. E. Z. 1847. 49. nigroaeneum Gerh. (in litt.) D.E.Z. 1910. 554. -— Net., E. Bl. 1914. 164. (nom. nud.). pulchellum (Marsh.) Steph., Ill. Brit. II. 1828. 23. — Duval, 1851. 507. (eolor.) plumbeum Motsch., Ins. Sib. V. 260; Kf. Rußl. 1850. 13. — Duval, l.c. — Net., E. Bl. 1914. 164. coeruleotinetum Rttr., Fn. Germ. I. 114; D. E. Z. 1910. 554. subsp. properans Steph., Ill. Brit. II. 1829. 26. — Fowler, Col. Brit. 109. — Schaum, Stett. E. Z. 1848. 41. -— Duval, 1851. 504. — Müller, Col. R. 1918. 58. chalceum Steph., 1. c. 27. — Duval, l.c. — Schaum, 1. c. orichaleicum Steph., 1. c. — Duval, l.c. — Schaum, 1. c. velox Er., Kf. Brandbg. 1837. I. 134. — Duval, 1851. 506. 14-striatum Thoms., Op. Ent. 1871. 361. — Helliesen, Stav. Mus. Aarsb. 1908. 10. difforme Motsch., M&m. Ak. Petr. V. 1845. 257. — Abeille, XVII. 140. -— Poppius, Lena; Fn. Arct., Fn. Kanin. [Metallina?]. — J. Sahlbg. 1880. 13. Transbaical. (Sib. arct.?). VIII Subg. Pseudometallina Net., Ent. Mitt. 1920. IX. 115. lamproides Net., l..c. Turkestan (Issyk-Kul). IX. Subg. Prineidium Motsch. (Net.,Verh. zool.-bot. Ges. Wien 1911.229). 43. punetulatum Drap., A. Phys. Brux. 1820. VII. 20. 275. — Duval, 1851. 483. — Bedel, Col. Afr. 63. — Ganglb., I. 157. — Net., E. Bl. 1913. 210. — Barthe, Cat. Gall. 237. — Müller, Col. R. 1918. 109. Europ., As. min. stagnorum Fourcr., Ent. Paris 1785. 51 (pars). striatum Duft., Fn. Austr. 1812. TI. 198. — Sturm, Ins. D. VI. VI. 186. Tab. 163. — Schaum, Ins. Deutschl. 680. — H. Lucas, Alger. 81. velox Daws., Geod. brit. 1854. 208. -— Duval, 1855. 661. — Fowler, Col. brit. 118. aerosum Er., Kf. Brandbg. 1837. 124. — Schlsk., D. E. Z. 1889. 204. (eolor.) chlorophanum Strm., D. Ins. VI. 1825. 187. - - Schaum, Stett. E.Z. 1846. 108; Ins. D. 681. --- Duval, 1851. 485. (color.) [uscogeneum D. „Torre; Schilsky, D. E. Z. 1889. 204. a Lutzi Rttr., Fn. Germ. I. 114. —- Duval, 1851. 485. 44. specierum palaearcticarum generis Bembidion Latr. (Carabidae). 189 subsp. Dufour: Perris, A. S. E. Fr. 1864. 276. —- Abeille, VIII. 77. — Müller, Col. R. 1918. 109. (spec. dist.). Hispan., Portug. subsp. bracteonoides Rttr., Fn. Germ. I. 114 [Typus: Talysch]. -— Müller, Col. R. 1918. 109. Caucas. Marthae Rttr., D.E. Z. 1901. 177 (Typ.: Aulie-Ata). Turkestan. X. Subg. Aetedium Motsch. (Net., Ent. Bl. 1913. Heft 11/12 [distrib. geograph.]; 1914. 166; Verh. 45. 46. 47. zool.-bot. Ges. Wien 1911. 229.) pallidipenne Ill., Mag. 1801. I. 489. — Duval, 1851. 487. — Schaum, Ins. D. 689. — Ganglb. I. 158. —: Barthe, Cat. Gall. 237. —- Müller, Col. R. 1918. 109. Europ. occ. et bor. mar. Paulinoi Heyd., Reis. Span. 1870. 63. — Abeille, XIX. 478. — Müller, Col. R. 1918. 109. Portug., Hisp. subsp. Crotchi Woll., Canar. 1864. 73. --- Abeille, VIII. 78 (spec. dist.?). Ins. Canar. Küsteri Schaum, Stett. E. Z. 1845. 404. — Duval, 1851. 489. — Bedel, Col. Afr. I. 58 et 63. — Müller, Col. R. 1918. 109. — Cors., Sard., Alger. Andreae Ahr., Ins. Eur. 1812. XVII. 2. [Net, Distrib geogr : „Italia“ deleatur] XJI.Subg. Testedium Motsch. (Net.,Verh. zool.-bot. Ges. Wien 1911. 229). 48. bipunetatum L., Fn. Suec. 223. — Duval, 1851. 493. — Fowler, Col. Brit. 118. — Ganglb., I. 158. — Barthe, Cat Gall. 238. — Müller, Col. R. 1918. 110. Eur. bor. et med., Britan. subsp. nivale Heer, Fn. Helv. 1838. 127. — Favre, Valais 1890. 40. — Schaum, Ins. D. 715. Pyr., Alp., Carp., Apen., Balkan. pyritosum Rossi, Mant. Ins. 1794. 64. (Ztruria) [spec. dubia). chloropus D.-Torre, Linz. --- Schilsky, D. E. Z. 1889. 204. (color ) rufobrunneum Heer, l.c. —- Barthe, ]. c. 239. (color.) obscurum Gerh., D.E. Z. 1910. 554. -— Duval, 1851. 495. — Heyden, D. E. Z. 1889. 366. —- Net., E. Bl. 1914. 165. (sculpt.) sexpunctatum Heer, 1. c. -— Barthe, ]. c. 239. subsp. (?) gracile Ramb., Fn. Andal. 1837. 142. — Rosenhauer, Tiere And. 43. — Duval, 1851. 495; Glanures 1860. 149. — Schaum, Stett. E. Z. 1858. 299. Hispan. laevifrons Schauf. (1. 1.?) [,,‚Estrella“, Mus. Zool. Berlin]. subsp. rugiceps Chaud., En. Car. Cauc. 1846. 198. — Müller, Col. R. 1918. 110. Kaukas., As. min. glabricolle Motsch., Kf. Rußl. 1850. 16. [spec. dub.]. — Abeille, XIX. 480. --- Pioch.-Labr., Ann. $S. E. Fr. V. 1875. binotatum Motsch., ibid. [spec. dub.]. — Abeille, ibid. subsp. capito Müll., Col. Rundsch. 1918.110 (Typus: Sultanabad). Persia. 7. Hett 190 Prof. Dr. F. Netolitzky: Catalogus systematicus 49. trebinjense Apfb., Ent. Nachr. XXV. 1899, 289; Kf. Balk. I. 1894. 84. [spec. dist.?]. — Müller, Col. R. 1918. 110. Her- zegow., Montenegro. 50. quadrifossulatum Schaum, Berl. E. Z. 1862. 114. — Apflb., Kt. Balk. 1904. I. 84. — Abeille, XIX. 479. — Müller, Col. R. 110. Korfu, Graecia. (color.) chalybaeum J. Sahlbg., Öf. Finsk. V. S. Förh. LV. 1912—1913. Nr. 19. subsp. coelesyriae Net., nom. nov. Syria. unicolor Müller, Col. Rundsch. 1918. "110 (Typ. Bethlehem, Sanamein) [praeoce. ]. 5l. flavoposticatum Duv., A. S. Ent. Fr. 1855. 669; Glanur. I. 1859. 58. — Müller, Col. R. 1918. 110. His pan. excellens Rosenh., Tiere Andal. 1856. 43. — ne Berl. E. Z. 1858. II. 379. 52. laetum Brul., Hist. Canar. ins. 1839. II. 58. — Duval, 1851. 491. — DBed., Col. Afr. 58 et 63. — Apfelb., Kf. Balk. I. 84. — Müller, Col. R. 1918. 111. Mediterr., Ins. Canar. dives H. Luc., Expl. Alg. 1846. 82. — Wollaston, Cat. Col. Canar. 72. XII. Subg. Paraprineidium Net. (Ent. Bl. 1914. 165; 1912. Heft 10/11 |distrib. geograph. ]) . ruficolle Ill., Kf. Preuß. 1798. 224. — Duval, 1851. 486. — Ganglb., I. 158. — Net., Ent. Bl. 1912. 278. — Müller, Col. R. 1918. 111. Bohem., Germ., Polon., Rossia, Sib. occ. volgense Becker, Bull. Mosc. 1872. 120. — Abeille, XIV, 1876. p. IV. — Heyd., Wr. E. Z. XII. 1898. 128. Qu wo XIII. Subg. Eupetedromus Net. (Wr. E. Z. 1909. 5; 1910. 209; 1911. 190. - — Tsschitsch., Hor. S. E. Ross. 1895. 298— 300). 54. dentellum Thunbg., Mus. Ak. Ups. 1787. 4. 50. — Thomson, Skand. Col. 19. 10. — Schaum, Berl. E. Z. 1860. IV. 90. -— Ganglb., I. 158. — Müller, Col. R. 1918. 59. — Barthe, Cat. Gall. 240. Europ. med. et bor., Asia oce. flammulatum Clairv., Ent. Helv. 1806. II. 20. --- Duval, 1852. 163. -— Schaum, Ins. D. 683. ustulatum Duft., Fn. Austr. 1812. II. 203 (pars.). undulatum Strm., D. Ins. 1825. VI. 156. — Dej., Spec. V. 1831. 63. —- Steph., Ill. Brit. II. 17. — Schaum, Stett. E. Z. 1848. 41. majus Gyllih., Ins. Suec. IV. Appdx. 411 (pars.). tinctum Zett., Fn. lap. 1828. 8. 5; Ins. Lap. 1838. 25. subsp.? meridionale Kolen., Melet. I. 75. Circassıa. subsp. sebiricum Dej., Spec. V. 1831. 66. --- Gebl., B Mose. 1847. II. 354. -— J. Sahlbg., Sv. Vet. Ak. Handl. 1880. 17. 56. 57. 58. specierum palaeareticarum generis Bembidion Latr. (Carabidae). 191 Nr. 4. 15. - - Scmenow, Rev. R. Ent. 1905. V. 56. --- Poppius, Öf. F. V. S. Forh. XLVIL Nr. 3. 60 (Lena). F'n. arct. Sibir. subsp. ruthenum Tschitsch., Hor. $. E. Ross. 1895. XXIX. 298. [spec. dist.?]. Müller 59. Ross. mer. Starcki Schaum, Ins. Deutschl. I. 683. (Starki). — Abeille, XIX. 508. — Ganglb., I. 159. — Net., E. Bl. 1913. Heft 9/10 (distrib. geograph.). —- Wradatsch, Soc. Ent. XXX. 47. — Müller, Col. R. 1918. 59. Bavar., Styr., Hung., Bukowina. fuscovariegatum Motsch., Bull. Mose. 1845. X VIII. 348. [Typus: Kamtschatka]. Sibir. or. amurense Tschitsch., 1. c. 300 (praeoce.) [Typus: Amur, Sofijsk] (ident. ex descript. concludi). Tschitscherini Jacobs., Cat. Col. 281. (nom. nov.). nigripes Mannh., Bull. Mose. 1852. XXV. 300 (Typ.: Sitka, Mus. Berol. vidi! praeoce.). Sib. or., Amer. bor. XIV. Subg. Notaphus Steph. (Net., E. Bl. 1914. 166; Verh. zool.-bot. Ges. Wien 1911. 229.) varium Oliv., Ent. 1795. III. Nr. 35. 110 (pars). — Duval, 1852. 159. — Schaum, Ins. D. 684. — Schilsky, D. E. Z. 1887. 367. — Ganglb., I. 159. — Barthe, Cat. Gall. 240. — Müller, Col. R. 1918. 60. — Europ., Afr. bor., Sib. semipunctatum Bed., Cat. Col. Afr. I. 56 et 66 (nee Donovan). ustulatum L., Fn. Suec. 224 (pars) — Steph., Ill. Brit. II. 1829. 18. — Erichson, Kf. Brandbg. 1837. 127. — Dej., Speec. V. 1831. 64. — Schaum, Stett. E. Z. 1848. 41. flammulatum Duft., Fn. Austr. 1812. 203 Nota (pars.). bifasciatum Steph. (pars.). — Duval, 1. c. 160. —- D.-Torre, Schilsky, D.E. Z. 1889. 204. — Schaum, ].c. 41. basale D.-Torre, 1. c. apicale D.-Torre, 1. c. infuscatum Schill., Schles. Ges. 1847. 88. — Abeille, XIX. 514. majus Gyllh., Ins. Suec. 1827. IV. Append..-411 (pars). (eolor.) nebulosum Steph., Ill. Brit. 1829. 18. — Schaum, Stett. E. Z. 1848. 41. [Observ.: color. humer. bene descript.] nigrocyaneum H. Wagn., Ent. Mitt. 1916. V. 223. subsp. (?) marginvcolle Woll., Canar. 1864. 74. — Abeille, VIII. 81. — Bedel, Cat. Col. Afr. 58. Ins. Canar. subsp. (?) rumelicum Apflb., Münchn. K. Z. 1902. I. 66; Kf. Balkan I. 1904. 85. —- Net., Wr. E. Z. 1911. 190. — Müller, Col. R. 1918. 60. Bulgaria. rufovarium Jaqu. 1.1. — Jakobs., Cat. Col. (ex errore). — Net., . Ent. Bl. 1914. 51. subsp. (?) mendacissimum J. Sahlbg., Öf. F. V. S. Vörh. LV. 1912—1913. Nil. subsp. (?) tenebrosum Motsch., Ins. Sib. 268. — Abeille, XVII. 146. — Net., Wr. E. Z. 1910. 42. Kirgisia. 7. Heft 192 60. 61. 63. Prof. Dr. F. Netolitzky: Catalogus systematicus subsp. (?) heptapotamicum Tschitsch., Hor. S. E. Ross. 1895, XXIX. 232. Heptapot. obliquum Strm., D. Ins. 1825. VI. 160. — Steph., Ill. Brit. II. 1829. 19. — Duval, 1852. 157. —- Schilsky, D. E. Z. 1887. 367. — Ganglb., I. 159. — Barthe, 242. — Europ. bor. et med., Sib. ustulatum Gyllh., Ins. Suec. II. 29. — Payk., Fn. Suec. 1798. 142 (pars.). — Duval, 1855. 655. (color.) immacuwlatum J. Sahlbg., Enn. Fn. Fenn. 1875. XIV. 74;. Ent. Mitt. 1915. 307. —- Poppius, Karelens Col. p.11. (color.) Freymuthi H. Wagn., Ent. Mitt. 1915. 307; 1916. 223. — Duval, l. c. 159. — Müller, Col. R. 1918. 60. pedestre Motsch., Mem. Ak. Petr. 1845. V. 269. — Abeille, XVIII. 146 (Spee. incert.). Kirgisia. semipunetatum Donovan, Brit. Ins. 1806. XI. 22. Tab. 367. fig. 2 (nec Bedel). Europ., Sib. ustulatum Panz., Fn. Germ. 40. Sturmi Duft., Fn. Austr. II. 1812. 203. bifasciatum Steph., Ill. Brit. II. 1829. 19 (pars). [wmigatum Dej., Spec. V. 1831. 72. — Steph., Ill. Brit. 1829. 20. —- Schaum, Stett. E. Z. 1848. 41. — Erichs., Kf. Brandbg. 1837. 128. [praeoce.]. rupestre Daws., Geod. Brit. 196. — Duval, 1855. 657. — Fowler, Col. Brit. 120. adustum Schaum., Ins. Deutschl. 686; Berl. E. Z. 1861. 207. — Duval, Glanures II. 1860. 158. — Ganglb., I. 159. — Barthe, Cat. Gall. 241. — Müller, Col. R. 1918. 60. varium var. A. Duval, 1852. 160, 162. varıum Bed., Cat. Col. Afr. I. 58 et- 64. subsp. elegantulum R. Sahlbg., A. S. S. Fn. 1844. 56. — Abeille, XIX. 508. Ochotsk. 2. faseiatum Motsch., Ins. Siıb. 266. —- Abeille, XVII. 144. — Net., Wr. E. Z. 1910, 42 (spec. dist.?). Transbaikalia. subsp. alternans Motsch., Bull. Mose. XVII. 1845. 349. Kamtschatka. aethiopieum Raffr., Ann. S. E. Fr. VI. Ser. V. 1885. 319 (No- taphus?). Abyssinia. XV. Subg. Ometaphus Net. (Net., Ent. Bl, 1914. 167. — Müller, Col. Rundsch. 1918. 60.) 64. mixtum Schaum, Berl. E.Z. VII. 1863. 90. — Abeille, VI. 391 Aegypt., Abyssin. [Nota: variegatum Bohem., twmidum Gem. et Har., madagas- cariense Chd., pietura um Fairm., ?tropicum Chd., ??aethi- opicum Raffr. ad harc spec. referenda.] t u spezierum palaearctiearam generis Bembidion Latr. (Carabidae). 193 XVI. Subg. Notaphocampa Net. (Net., Ent. Bl. 1914. 167. — Müller, Col. Rundsch. 1918. 61.) 65. niloticum Dej., Spec. V. 1831. 73. — Schaum, Berl. E. Z. 1863. 90. — Net., I. ec. — Müller, l.c. Aegypt., As. min. subsp. hamatum Kol., Mel. Ent. I. 1845. 75. — Abeille, XIX. 509. — Solsky, 1874. 122. Cauc., Caspia, Samark. apicale Motsch., M&m. Ak. Petr. 1845. V. 267. — Abeille, XVII. 145. [praeoce. ]. terminale Motsch., Kf. Rußl. 1850. 15. — Net., Wr. E. Z. 1910. 209 et 220. [ex descript. = hamatum). terminans Gemm. et Har., Cat. Col. I. 1868. 422 (nom. nov.). subsp. Batesi Putz., Ann. S. E. Belg. XVII. 1875. p. LII Nr. 57. — Harold, D.E.Z. XXI. 1877. 341. — Bates, 1873. 301; 1883. 269. Jap., Chin., Mandsch. subsp. opulentum Nietn., A. nat. Hall. 1858. II. 420. (Typ.: Ceylon). Chin. bor. (?). 66. foveolatum Dej., Spec. V. 1831. 92 [ex typo Mus. Berol.]. Senegal (Marokko?). XVII. Subg. Notaphemphanes Net. (Col. Rundsch. 1920. 96). 67. ephippium Marsh., Ent. Brit. 1802. 462. — Duval, 1852. 156. — Schaum, Ins. D. 687; Stett. E. Z. 1848. 41. — Ganglb., I. 160. — Bedel, Col. Afr. I. 59 et 64. — Benick, Ent. Bl. 1916. 203. — Barthe, Cat. Gall. Cors. 243. — Net., Ent. Bl. 1917. Heft 4/6 (distrib. geograph.). Europa mar., Afr. bor., Hung., Romania. pallidipenne Dej., Spec. V. 1831. 74. XVII. Subg. Plataphodes Ganglb. (Net., Wr. E. Z. 1910. 42—43; Verh. zool.-bot. Ges. Wien 1911. 229. — Müller, Col. Rundsch. 1918. 70.) 68. Fellmanni Mannh., Humm. Ess. 1823. III. 43. — J. Sahlbg., Sv. V. Ak. Handl. 1880. XVII. Nr. 3. 13 et 19. — Ganglb., I. 160. — Poppius,- Fn. Arct.; Fn. Lena; Fn. Kanin. — Net., Ent. Bl. 1915 Heft 4/6 (distr. geogr.). Eur. bor. Sib. subsp. Palmeni J. Sahlbg., Akt. Fn. Fenn. XIX. 1900. 3. 3. — Kolbe, D. E. Z. 1912. 49. — Poppius, Fn. Arkt. Kola. subsp. Deubeli Net., Col. Rundsch. 1918. 20. Transsilv. 69. aeruginosum Gepl., Bull. Mosc. 1833. VI. 275; Verz. Kolywan 1847. 356. — Motsch., Ins. Sib. 247. — Abeille, XIX. 505. — Net., 1. c. 42. — Müller, l.c. 71. Lappon., Sib. bor. ponoyense J. Sahlbg., N. F. F. XIV. 1876. 75. subsp. Haeneli Net., Col. Rundsch. 1918. 20. — Müller, 1. c. Tatra. 70. diftieile Motsch., M&m. Ak. Petr. 1845. V. 248. — Abeille, 1867, IV. 203; XVII. 136. — Net., l.c. Baikal. . Archiv für Naturgeschichte 1921 A. 7. 13. 7. Heft 194 Prof. Dr. F. Netolitzky: Catalogus systematicus 71. erenulatum F. R. Sahlbg., A. S. S. F. 1844. 58. — Abeille, XIX. 502. — Poppius, Fn. arct., Fn. Lena. — Net., l.c. 43 et 210. Sıb. bor. or. (?) acuticolle Motsch., Schrenck Reis. 1860. 90. — Abeille, XVI. 53. — Net., Wr. E. Z. 1913. 148. 72. tetraporum Bates, Trans. E. S. Lond. 1883. 270. — Net., Wr. E. Z. 1913. 147 Not.2. Japon. 73. ventricosum Motsch., Kf. Rußl. 1850. 11; Schrenck Reis. 1860. II. 89. — Abeille, IV. 203; XVIL 52. Kamtschatka. (? Synon. Kuprianowi Mannh., Amer. bor.). 74. depressiuseulum Motsch., Kf. Rußl. 1850. 12. — Abeille, XIX. 503. Kamtsch., Amur. 75. laevestriatum Motsch., Mem. Petr. III. 1859. 222; Schrenck Reis. 1860. 90. — Abeille, XVI. 53. — Net., Wr. E. Z. 1913. 143. Kamtschatka. 76. breve Motsch., Bull. Mosc. X VIII. 1845. 1. 28. — Mannh., ibid. XXV. 1852. 301. — Abeille, XIX. 483. — Heyward, Bemb. Amer. (spec. incert.; an Peryphus ex affın. Grapei?). Kamtsch., Alaska. XIX. Subg. Plataphus Motsch. (Net., Wr. E. Z. 1913. 137—152. — Müller, Col. Rundsch. 1918. 71.) 77. prasinum Duft., Fn. Austr. II. 1812. 201. — Duval, 1852. 104 et 523; 1855. 655. — Schaum, D. Ins. I. 682. — Fowler, Brit. Isl. 119. — Ganglb., I. 160. — Barthe, Cat. Gall. Cors. 244. — Net., Ent. Bl. 1913. 48 et Heft 1/2 (distrib. geogr. adde: Halicia: Bolechow, Stanislau, Czornahora). Eur. med. et bor., Sıbir. cumatile Schioedte, Dan. El. 585. — Duval, 1852. 115. — Net., 1:0..288; Leachi Steph., Ill Brit. II. 1829. 16. oliwaceum Steph., Brit. Ent. 1829. II. 16. — Gyllh., Ins. Suec. IV. 408. Eichhoffi Bach, Kf. I. 388. — Heyden, Kf. Nassau II. Afl. 29. subsp. (?) KolstroemiSahlbg., Ins. Fenn. 1834. 196. — J. Sahlbg., Sv. V. Ak. Handl. 1880. 13. — Duval, 1855. 655. — Dej., V. 130. — Net., E. Bl. 1913. 211. — Müller, Col. R. 1918. 71. Scandin. subsp. lenense Poppius, Öf. F. Vet. Förh. XLVIII. 1905—1906. 28. Nr. 3. — Net., l.c. 140. Lena super. 78. suleipenne J. Sahlbg., Sv. V. Ak. Handl. XVII. 1880. 13 et 16. — Net., l.c. 141. Jenissei. 79. Birulai Poppius, Mem. Ak. Petr. VIII. Ser. XVII. Nr. 9; Fn. Aret. V. 312. — Net., 1. ce. 141. Sibir. arct. 80. Gebleri Gebl., Bull. Mose. 1833. VI. 275; 1847. 358. — Abeille. XIX. 505. — Net., Wr. E. Z. 1910. 210; 1913. 142. Ob. super, 8. 82. 83. 34. 85. 86. 87. 88. 89. %. 91. 92. 93. specierum palaeareticarum generis Bembidion Latr. (Carabidae. 195 subsp. frigedum J. Sahlbg., Sv. V. Ak. Handl. 1880. XVII. 13 et 16. — Net., l.c. 143. Jeniss. inf. coelestinum Motsch., Mem. Ak. Petr. 1845. V. 249. — Abeille, XVII. 136. — Net., Wr. E. Z. 1910. 43; 1913. 143. Baikal. lucillum Bates, Trans. E. S. London 1883. 271. Japon. altaicum Gebl., Bull. Mosc. 1833. VI. 272; XXIIl. 2; Kolywan 1847. 324. — Net., l.c. 144—147. Ob sup., Jeniss. sup. latum Motsch., Ins. Sib. 245. — Abeille, XVII. 134. — Chaud., Bull. Mose. 1850. 130. — Net., Wr. E. Z. 1910. 44. subsp. cupripenne Gemm. et Har., "Cat. Col. I. 410. — Poppius, Lena. — J. Sahlbg., Carn. Fenn. 1873. 77. Sib. or. planum R. Sahlbg., Fn. ins. Ross. symb. 1844. 61. — Abeille, XIX. 505. — Net., l. c. 145 (praeoce.) cupreum Motsch,, Ins. Sib. 247. — Abeille, XVILI. 135. — Kolbe, D.E. Z. 1912. 49 (praeoce.). aureofuscum Bates, Tr. E. S. Lond. 1883. 270. Japon. hirmocoelum Chaud., Bull. Mosc. 1850. XXIL. 2. 190. (nom. nov.). — Net., l.c. 147 — Müller, l.c. 72. Ob, Jeniss., Lena. Ppunctatostriatum Motsch., Ins. Sib. 238. — Abeille, XVIIL. 131. parvicolle J. Sahlbg.., Sv. V. Ak. Handl. 1880. XVII. 13 et 16. — Poppius, Lena p. 30. — Net., Wr. E. Z. 1910. 43. Friebi Net., Wr. E. Z. XXXIL. 1914. 47. — Müller, 1. c. 72. — Wradatsch, Soc. ent. XXX. 47. Salısb., Styria. pliculatum Bates, Tr. E. S. Lond. 1883: 271. — N l. c. 148. Japon. XX. Subg. Blepharoplataphus Net. (Col. Rundsch. 1920. 96). virens Gylih., Ins. Suec. 1827. IV. 407. — J. Sahlbg., Sv. V. Ak. Handl. 1880. XVIII. 13. — Ganglb., I. 160. — Net., Wr. E. Z. 1913. 149. — Müller, ]. ce. 72. Scand., Sıb. 066. Pjeiffi C. R. Sahlbg., Ins. Fenn. 1834. I. 195. — Duval, 1852. 101. — Dej., Spec. V. 128. Hasti_C. R. Sahlbg., Ins. Fenn. 1834. I. 195. — Duval, 1852. 103. — J. Sahlbg., 1. c. 1880. 13; En. Col. carn. Fenn. 1873. 77. — Net., l.c. — Müller, 1. c. 72. — Poppius, Fn. arct., Kanın, Karelen. Scand., Sib. bor. litigiosum Motsch,, Ins. Sıb. 246. — "Abeille, XVIll. 135. — Net., Wr. E. Z. 1910. 43; 1913. 150. T'ransbaikal, Mongol. hiogoense Bates, Trans. E. S. London 1873. 302. — Net., 1. c 151. Japonia. XXL Subg. Trichoplataphus Net. (Net., Ent. Bl. 1914. 51.) deplanatum Moraw., M&m. B. Petr. 1862. IV. 224.; Bull. Ak. Petr. 1862. V. 262. — Abeille, VIII. 80. Sıb. cont. !issonotum Bates, Tr. E. S. Lond. 1873. 302. — Harold, D. E. Z. 1877. 342. Japon. 13* 7. Heft 196 Prof. Dr. F. Netolitzky: Catalogus systematicus 94. oxygiymma Bates, Tr. E. S. Lond. 1883. 273. Japon. 94a proteron Net., Entom. Mitt. 1920. IX. 116. China bor. 95. eurygonum Bates, Tr. E. S. Lond. 1883. 274. Japon. XXI. Subg. Daniela Net. (Daniel, Münch. Kol. Z. 1902. I. 5—37. — Net., Wr. E. Z. 1910. 210; 1914. 166.; Verh. zool.-bot. Ges. Wien 1911. 229. — Müller Col. R. 1918. 72—77). 96. tibiale Dft., Fn. Austr. II. 1812. 209. — Ganglb., I. 161. — Dan., l.c. 10 et 20. — Apflb., Kf. Balk. I. 88. — Net., Ent. Bl. 1912. 278; 1912. Heft2 (distr. geogr. adde: Ryfylke, Nor- vegia). — Barthe, Cat. Gall. Cors. 255. — Müller, 1. c. 76. Eur. cont. mont. Brit., Norveg., As. min., Cauc. viridiaeneum Steph., Ill. Brit. 1828. 19. — Duval, 1852. 111; 1855. 658. { cnemerythrus Steph., Mant. 1839. 55. — Dan., 1. ce. 5. virescens D.-Torre, Schilsky, D.E. Z. 1889. 205. (D. E. Z. 1912. 463 ex errore) [typ. vidi!]. | nigrescens D.-Torre, 1. c. |typ. vidi!]. 97. Gotschi Chaud., En. Carab. 1846. 202. — Abeille, XIX. 492. — Dan ‚1. c. 35. — Net., Wr. E. Z. 1914. 45 [spec. dub.]. Caucas. 98. eyaneum Chaud., En. Carab., 1846. 203. — Abeille, XIX. 491. -— Dan., l.c. 34. — Müller, l.c. 76. Caucas. 99. rhodopense Apflb., Münch. Kol. Z. 1902. I. 66; Kf. Balk. I. 88 et 114. — Müller, l.c. 76. Balkan centr. 100. Leonhardi Net., Wr. E. Z. 1909. XXVIL. 43. — Müller, ]. c. 77. Bosn., Herzog. 101. Redtenbacheri Dan., Münch. Kol. Z. I. 22. — Apflb., Kf. Balk. I. 89 et 114. — Net., Ent. Bl. 1915. Heft 10/12 (dist. geogr.). — Müller, l.c. 76. — Barthe, Cat. Gall. 257. Eur. cont. mont., Caucas. affine Redt., Fn. Austr. 1849. 110. — Daniel, 1. c. 5. — Schaum, Berl. E. Z. V. 1861. 211 (praeocc.). subsp. dilutipes Deville, Cat. Cors. (Rev. Ent. 1906. 14), — Müller, l.c. 77. Cors. subsp. penninum Net., Col. Rundsch. 1918. 20. — Müller, l.c. 76 Nota. Mte. Rosa. 102. eomplanatum Heer, Kf. Schw. 1837. II. 52. — Dan., l. c. 10 et 26. — Apflb., Kf. Balk. I. 89 et 114. — Net., Wr. E. Z. 1909. 6. — Barthe, Cat. Gall. 258. — Müller, 1. c. 76. Pyr., Alpes. subsp. relictum Apflb., Kf. Bak. I. 1904. 89. Balkan cenir. 103. depressum Men., Cat. rais. 1832. 138. — Duval, 1852. 108. — Falderm., Fn. transcauc. 1836. 104. — Net., Wr. E. Z. 1910. 44; Ent. Bl. 1914. 168. — Müller, 1. c. 71 et 76. Caucas. 104. longipes Dan., Münch. Kol. Z. I. 1902. 29. —: Apflb., Kf. Balk. I. 1904. 113. — Dan., Col. Hefte II. 1898. 16 (ligurieum 1. 1.). — Barthe, Cat. Gall. 259. — Müller, 1. c. 75. Pyr., Alp. specierum palaearcticarum generis Bembidion Latr. (Carabidae). 197 105. atrocoeruleum Steph., Ill. Brit. 1829. II. 17. — Duval, 1852, 110. — Abeille, XIX. 492. — Schaum, Ins. D. 776. — Fowler. Col. Brit. 111. — Ganglb., I. 161. — Dan., ]. ce. 10 et 17. — Net., Ent. Bl. 1912. Heft 4/5 (distrib. geogr. adde: Irland, Bohem.) — Barthe, Cat. Gall. Cors. 253. — Müller, 1. c. 75. Eur. occ. mont., Brit. cyanescens Wesm., Bull. Ak. Brux. 1835. 48. — Abeille, XIX. 492. — Schaum, Ins. D. I. 707. 106. tricolor F., Syst. El. 1801. I. 185. — Ganglb., I. 161. — Dan., l. ce. 17. — Net., Ent. Bl. 1914 Heft 11/12 (distr. geogr.). — Barthe, Cat. Gall. 254. - Eur. cont. mont., Cauc. dimidiatum Men., Cat. rais. 1832. 139. — Motsch., Kf. Rußl. 1850. 11. — Schaum, Berl. E. Z. 1861. 209 (ex errore). — Net., Ent. Bl. 1914. 52. Erichsoni Duv., 1852. 117; Glanur. II. 1860. 153. — Schaum, Stett. E. Z. 1858. 297; Ins. D. 703. 107. conforme Dj., Spec. V. 1831. 105. — Duval, 1852. 116. — Ganglb., I. 161. — Dan., 1. c. 10 et 17. — Net., E. Bl. 1915. Heft 7/9 (distrib. geogr.). — Barthe, Cat. Gall. Cors. 255. — Müller, Col. R. 1918. 75. Pyr., Alp., Carp. Balkan. ?luridum Duft., Fn. Austr. II. 1812. 210. — Sturm, D. Ins. 1825. VI. 125 et Tab. 156B. — Duv., 1852. 219. — Schaum, Stett. E. Z. 1845. 107; Ins. D. 708. — Dan., 1. ce. 19. 108. Vodozi Deville, Rev. Ent. 1906. 14. (Cat. Cors.); Rivist. Ool. ital. 1907. V. 122. — Müller, 1. c. 74. Cors. 109. meonticola Strm., D. Ins. VI. 1825. 135. — Duval, 1851. 565. — Gangl., I. 166. — Net., Wr. E. Z. 1910. XXIX. 211; Zool.-bot. Ges. Wien 1911. 231; Ent. Bl. 1917; 233. 1914. 52 et Heft 1/2 (distrib. geogr.). — Müller, l.c. 82. Brit., Eur. cont. mont., Caucas. fuscicorne Dej., Spec. V. 1831. 139 et 858. — Fowler, Col. Brit. 112. — Schaum, Ins. D. 711. ?decorum Steph., Ill. britt. II. 14 (nec Panz.). 110. faseiolatum Duft., Fn. Austr. II. 1812. 210. — Sturm, Ins. D. VI. 121. Tab. 155. — Ganglb., I. 160. — Apfelb., Kf. Balk. I. 86 et 113. — Dan., ]. c., 10. — Barthe, Cat. Gall. Cors. 251. — Müller, l.c. 74. Alp., Carp. angusticolle Dej., Spec. V. 1831. 133. (eolor.) unicolor D.-Torre, Schilsky, D. E. Z. 1889. 205. — Net., Col. R. 1918. 25. subsp. Bugnioni Dan., l.c. 14. — Net., Col. R. 1918. 25. — Müller, ].c. 75. Alp. merid., Istria. subsp. ascendens Dan., l.c. 12. — Müller, 1. c. 74. — Barthe, Cat. Gall. 252. Eur. cont. merid. planum Schilling, Schles. Ges. 1847. 88 (1846. 86). — Abeille, XIX. 515. — Letzner, Verz. II. Aufl. 15. — Net., Wr. E. Z. 1913. 146. subsp. (et ab. color.) axillare Dan. 1. c. — Müller, 1. c. 75 (praeoce.). 7. Heft 198 Prof. Dr. F. Netolitzky: Catalogus systematieus subsp. egregium Dan. l.c. — Müller, l.c. — Barthe, 1.« Piemont, Apenn., Pyr. 111. coeruleum Serv., Fn. Fr. 1821. 76. — Dej., Spec. V. 1831. 133. — Duval, 1852. 112. — Schaum, Ins. D. 706. — Ganglb., I. 161. — Dan., l.c. — Apfelb., Kf. Balk. I. 87 et 113. — Bedel, Col. Afr. I. 59 et 64. — Barthe, Cat. Gall. Cors. 252. — Müller, 1. c. 75 [spec. dist.?]. Mediterr., Cauc., As. min. distinetum H. Luc., Expl. Alg. 1846. 84 (praeoce.). 112. tabellatum Woll., Ins. Mad. 1854. 79 (spec.?). Madeira. 113. peliopterum Chaud., Bull. Mosc. 1850. XXIII. 182. — Abeille, XIX. 504. — Daniel, ].c. 31. — Müller, l.c. 74. As. min., Caucas., Transcasp. macrophthalmum Rttr., Wr. E. Z. 1890. IX. 189. 114. piceoeyaneum Solsky, Fedtsch. Reis. 1874. I. 124. — Abeille, XIX. 507. — Dan., l.c. 32. — Müller, l. c. 73. Turkestan. 115. bactrianum Dan., Münch. Kol. Z. 1902. I. 35. — Müller, 1. c. 76 (Nota). Turkestan. 116. astrabadense Mannh., Bull. Mosc. 1844. XVII. 433. — Net,., Ent. Bl. 1914. 52. Masanderan (Pers.). 117. Kaschmirense Net., Ent. Mitt. IX., 1920. 117. Kaschmir. 118. braceulatum Bates, Proc. zool. soc. Lond. 1889. 212 (spec. dubia). Kaschmir. XXIIL. Subg. Peryphus Steph. (Bembidium sens. str. Fauvel). (Net., Ent. Bl. 1914. 52; Verh. zool.-bot. Ges. Wien. 1911. 229. — Müller, Col. Rundsch. 1918. 77 £f.). 119. nitidulum Marsh., E. Brit. 1802. 454. — Duval, 1851. 559. — Fowler, Brit. Isl. 1887. 111. — Ganglb., I. 165. — Apflb., 1904. 96. — J. Müller, Münch. Kol. Z. I. 1902. 114. — Net., D. E. Z. 1911. 53. — Barthe, Cat. Gall. Cors. 275. — J. Müller, Col. Rundsch. 1918, 87. Europ. cont. (nec merid.). rufıpes Gyllh., Ins. Suec. 1810. II. 18. — Dej., Spec. V. 1831. 141 (pars). — Schaum, Stett. E. Z. 1846. 107; 1848. 40. brunnipes Strm., D. Ins. 1825. VI. 128. — Net., 1. c. 54. (color.) deletum Serv., Fn. Tr. 1830. 77. — Dej., Spec. V. 122. — Duval, 1851. 561 (pars). — Schaum, D. Ins. 710. — Baudi, Cat. Piem. 1889. 13. — Alessandrini, Col. Roma p.46. — Net., D. E. Z. 1911. 57. Heeri Uechtrik, Cat. Jakobson 286 (descript.?). subsp. alpinum Dej., Spec. V. 1831. 143. — Heer, Fn. Helv. 1838. 133. — Schaum, 1. c. 710. — Müller, l.c. 86. Alpes. geniculatum Heer, Kf. Schweiz 1837. II. 51; Fn. Helv. 1838. 131. — Ganglb., I. 166. — Net., D.E. Z. 1911. 58 Nota. subsp. hybridum Apflb., Kf. Balk. I. 1904. 96. — Müller, 1. c. 87 (Nota). Balk., As. min., Cauc. subsp. pallidicorne J. Müller, Col. Rund. 192]. Mte. Visc. 120. 121. 122. 123. 124. 125. specierum palaeareticarım generis Bembidion Latr. (Carabidae). 199 dalmatinum Dej., Spec. V. 1831. 143. — Abeille, XIX. 490. — Schaum, Berl. E. Z. 1862. 112. — Ganglb., I. 165. — Apflb., Kf. Balk. I. 97 et 116. — Net., D. E.Z. 1911..53; E. Bl. 1913. 214; 1914. 170 et Heft 5/6 (distrib. geograph.). — Barthe, Cat. Gall. Cors. 276. — Müller, l.c. 88. Eur. mer. or., As. min., Transkasp. varvabile Müller, Münch. K. Z. 1902. I. 114; Wr. E. Z. XXVIl. 235. — Apflb,., subsp. latinum Nat D. E. Z. 1911. 57. — Deville, Cat. box 498. — Barthe, Be Müller, 1. c. — Istr., Ital., Helv., Gall. rufipes Dej., Spec. V. 141. (pars) — Net., E. BI. 18914. 170. deletum Duv., 1851. 561 (pars). subsp. fuliginosum Net., Ent. Bl. 1914, 170. — Müller, 1. c. 88 Nota. Abruzz. subsp. africanum Net., D.E.Z. 1911. 58; E. Bl. 1914. 170, — Müller, 1. c. 88. "Tunis, Alg., Hisp., Gall. mer. nitidulum Bed., Cat. Col. Afr. 1896. I. 60 et 66 (pars). rufipes Er., H. Lucas, Expl. Alg.1846. 85. — Duval, 1851. 561 (pars). subsp. frasxator Men,, Cat. rais. 1832. 138. (nec Falderm. 110). — Net., E. Bl. 1914. 171 — Müller, 1 c. 88. Caucas. lucidum Fald., Fn. Transk. 1835. I. 109; Mem. S. Mose. 1835. IV. 109. —_Net,, Wr. E. Z. 1910. 45 et 215; D. E. Z. 1911. 60. pseudonitidulum Rttr., Fn. Germ. I. 116 (pars). — Net., E. Bl. 1914. 52 et 171. — Müller, 1. c. 88. subsp. Haupti Rttr., Fn. Germ. I. 110. — Net., Wr. E. Z. 1910. 216; D. E. Z. 1911. 56. — Müller, 1. c. 89. Cauc., Armen., Pers. biguttatum Motsch., Kf. Rußl. 1850. 9 [praeoce.]. — Net,, be; pindieum Apflb., Glasnik 1901. 426; Münch., K. Z. 1. 1902. 67; Kf. Balk. I. 1904. 98 et 116. — Müller, l. c. 88 et 84. Epirus, Bosnia, As. min. (?). castaneipenne Duv., 1851. 575. — Pioch.-Lab., A. S. E. Fr. (5) V. 1875. 445. — Apfelb., Kf. Balk. I. 91 et 116. — Net., D. E. Z. 1911. 60. — Müller, l.c. 88. Balkan, As. min. Lafertei Duv., 1851. 574. — Net., Wr. E. Z. 1910. 216; D. E. 2. 1911. 55. — Deville, Rev. ent. 1906. 16. Sardin., Cors. praeustum Dej., Spec. V. 1831. 120. — Duval, 1851. 576; Glanur. II. 1860 152 — Schaum, Berl. E. Z. 1861. V. 210; 1862 103; 1870. 19. — Apflb., Kt. Balk., I. 95 et 115. — Net,, Wr. E. Z. 1910. 214. — Müller, he 85, — Barthe, Cat. Gall. Cors. 273. — Fauvel, Gallo- rhen. II. 290. Mediterr. Fawveli Ganglb., I. 165 (nec Breit). — Net., Wr. E. Z. 1910. 215; Col. Rundsch. VII. 1918. 21 [ex typis Wr. Hofmus.]. Stephensi Crotch, Brit. ed. II. Col. V. 112. — Ganglb., I. 165. — Apflb., Kf. Balk. I. 116. — Net., Wr. E. Z. 1910. 216; Ent. Bl. 1917. 233. — Barthe, Cat. Gall. ‚274. — Müller, 1. c. 86. Europ. bor., med. 7. Heft 200 126. 127. Prof. Dr. F. Netolitzky: Catalogus systematieus affine Steph., Tll. Brit. 1832. V. 386 -——- Duval, 1851 560. Habelmann, Berl. E. Z. V. 1861. 190 (praeoce.). — Schick, ibid. 1861. 211; 1862. 113. — Fowler, Brit. Isl. 1887. 112. heterocerum Thoms., Sk. Col. X. 290. — Seidlitz, Fn. Balt., Fn. Transsilv. 1891. 78, (sculpt.) Marthae Rttr., Fn. Germ. I. 116. subsp. lirykense Rttr., Fn. Germ. I. 116. — Net., Ent. Bl. 1914. 52 (spec. propria?). Caucas. florentinum Dan., Col. Stud. II. 1898. 64; Münch. K. Z. 1902, 259. Apennin (Ligur.). Gautieri Net., nom. nov. luridipes Gaut., Mitt. Schw. II. 1866. 113. — Abeille, VII. 179. 128. 129, 130. 136. 137. — Deville, Rev. E. 1906. 15; Cat. Cors. 1914. 498 — Müller, 1. c. 86 [praeoce.]. Corsica. brunnicorne Dej., Spec. V. 1831. V. 141 et 859. — Duval, 1851. 561 (pars.). — Schaum, Berl. E. Z. 1861. 211; 1862. 113; Ins. D. 709. — Ganglb., I. 166. — Apflb., Kt. Balk. I. 98 et 116. —'Barthe, Cat. ‘Gall. Cors. 27. — Müller, 1. c. 87. Alpes, Carpat., Ttal., Balkan. Mineri Duval, 1851. 563. — Ganglb., I. 166. — Apfelb., Münch. K. Z. 1902. 1. 97; Kf. Balk. I. 99 et 116. — Barthe, Cat. Gall. Cors. 277. — Müller, l.c. 87. Europ. med. lateritium Mill., Zool.-bot. Wien I. 109. — Schaum, Ins. D. 710. ?violaceum Dei. .‚ Spec. V. 1831. 143. — Net., D. E. Z. 1911. 54. (color.) brunneum Petri, Siebenbürg. Kf. 1912. 16. subsp. carpathicum Müller, Col. Rundsch. 1918. 88. Haliz., Bukovin., Transsilv. balcanieum Apflb., Ent. Nachr. 1899. 289; Kf. Balk. I. 1904. 106 et 107. — Net., E. Bl. 1914. 171. — Müller, 1. ec. 85. Balkan. subsp. basiru/um Holdh., Abh. zool.-bot. Wien 1910. 115 (Typus: Ceahlau). Karpat. or. Reiseri Apflb., Münch. K. Z. 1902. I. 68; Kf. Balk. I. 105 et 107. — Net., Wr. E. Z. 1909. 9. — Müller, 1. c. 85. Bosn., Herceg. subsp. vranense Apflb., ibid. — Müller, l.c. Bosn. alticola Fiori, Riv. Col. ital. I. 1903. 153; Münch. Kol. Z. II. 109. Abruzz. (Majella). grandipenne Schaum, Berl. E. Z. 1862. 113. — Abeille, XIX. 491. — Apflb., Kf. Balk. 95 et 116. — Müller, ].c. 86. Balkan, As. min. signatipenne Duv., 1852. 151. — Apflb., Kf. Balk. I. 9. — Houlbert, Insecta 1913. 131 (ident. sequent.?). Turecia (asiat.?). parnassium Mill., V. Zool.-bot. Wien. XXXIIH. 1883. 264. — Apflb., Kf. Balk. I. 95 et 115. — Houlbert, 1. c. — Müller, l.c. 90. Graec., Creta, As. min. viduum Net., Wr. E. Z. 1910. 215 (spec. distincta). As. min., Taurus. Kurdistanicum Net., Ent. Mitt. 1920. IX. 118. Persia. 138. 139. 140. 141. 142. 143. 144. 145. 146. specierum palaeareticarum generis Bembidion Latr. (Carabidae), 201 subeylindricum Rttr., Wr. E. Z. 1892. XI. 59 (Typ.: Taschkent). Turkestan. planipenne Duv., 1852. 107. — Apflb., Kf. Balk. I. 105 et 107. — Bodemeyer, D. E. Z. 1906. 420. — Müller, 1. c. 84 (praeocce.). Balkan, As. min. subsp. tauricum Müller, Col. Rundsch. 1918. 83. (Typ.: Bulgar- Dagh). As. min. argaeicola Ganglb., Ann. nat. Hofm. Wien XX. 1905. 270. — Net., Ent. Bl. 1914. 171. — Müller, l.c. 85. (an subsp. praeced.). As. min. (Erdschias). Grapei Gylih., Ins. suec. 1827. IV. App. 403. — Duval, 1852. 215. — Bergroth, Ent. Nachr. XIX. 1893. 306. — Müller, l.c. 83. Europ. et Amer. bor. aereum Duval, 1851. 508. — Thomson, Scand. Col. I. 21; Berl. E. Z. 1859. III. 138; 1860. IV. 91. (subsp.?) Sahlbergi Dej., Spec. V. 144. — Sahlbg., Col. Fenn. 1873. 82. — Schaum, Berl. E. Z. 1861. V. 407. — Chaud., Bull. Mosc. 1863. 232. brunnipes C. Sahlbg., Ins. Fenn. 1817. 191. — Duval, 1851. 564; 1855. 654. — Poppius, Fn. aret. V. 1910. 313. planicolle Motsch., Schrenck Reis. 1860. 91. — Abeille, XVI. 54. [ex typo Kamtschatka!). subsp. (?) dauricum Motsch., Mem. Ak. Petr. 1845. V. 256. — Abeille, XVIII. 140. — Net., Wr. E. Z. 1910. 41. Transbaical. subsp. (?) wslandicum Sharp, Ent. Mag. XXXVI. 1900. — Staudinger, Stett. E. Z. XVIII. 282. — Poppius, Fn. arct. 1910. V. 309. — Kolbe, D. E. Z. 1912. 49. — Müller, 1. c. 83. — Net., Col. Rundsch. 1918. 25. Island. amurense Motsch., Bull. S. N. Mose. XXXTII. 1859. 488; Schrenck Reis. 1860. II. 90. — Abeille, XVI. 53 (spec. dub.). Amur. misellum Harold, D. E. Z. 1877. 342 (Typus vidi!). Japon. Nikkoense Bates, Tr. E. S. Lond. 1883. 272 (Typus vidi!). collutum Bates, Tr. E. S. Lond. 1873. 332. Japon. subsp. semilutum Bates, ibid. 1883. 275. Japon. lunatum Duft., Fn. Austr. II. 1812. 211. — Schaum, Berl. E. Z. 1859. 38 .(Larve); Ins. D. 695. — Duval, 1852. 148. — Fowler, 114. — Ganglb., I. 164. — Barthe, Cat. Gall. 270. — Müller, I. ec. 910. Eur. cont., Sib. ustum Steph., Ill. Brit. II. 1829. 14. — Schaum, Stett. E. Z. 1848. 40. pallidum D.-Torre, Schilsky, D. E. Z. 1889. 205. subsp. (?) Kolizei Meyer, E. Bl. 1919/20. 217; 1920. 50. 242. Eur. bor. mar. infuscatum Dej., Spec. V. 109. — Motsch., Mem. Ak. Petr. V. 1845. 241. — Gebler, Kolywan 1847. 359. —- Net., Ent. Mitt. 1914. 170. Sıbir. 7. Haft 202 147. 148. 149. 160. Prof. Dr. F. Netolitzky: Catalogus systematicus Postai Csiki, Zichy Asıat. Forsch. 1901. II. 101 (emend.). — Jakobson, Cat. 285 (Typ. Tobolsk). subsp. transbaicalicum Motsch., Kf. Sib. 241. — Abeille, XVII. 133. — Net., Wr. E. Z. 1910. 46, 47. Baikal, Lena. ovale Motsch., Ins. Sib. 239. — Abeille, XVIII. 132. — J. Sahlbg., 1880. 13 et 17. — Poppius, Fn. arct. et Lena (Typ.: Chamar- Daban). Baikal. (?) conforme Motsch., l.c. 240. — J. Sahlbg., l.c. — Abeille, l. c. 133. — Net., Wr. E. Z. 1910. 47 (praeocc.) rugicolle Motsch., 1. c. 241 (aberr. sculpt.?) [quasi non descript.]. amnicola J. Sahlbg., Öf. Finsk. V. S. Förh. XLII. 1900. 177. (Typ.: Syr-Darja). — Müller, l.c. 90. Turkestan. ustum Quensel, Schönh. Syn. Ins. I. 1. 221. — Dej., Spec. V. 107. — Duval, 1852. 150. — Solsky, 1874. 126. — Müller, l.c. 90. Kirgis., Samark., Ross. mer. prometheus Rttr., i.1. (Cat. Jacobson ex errore). — Net., Wr. E. Z. 1910. 212; 1914. 52. . semilunium Net., Entom. Mitt. TII. 1914. 170. — Net., Ent. Bl. 1914. 171. Japonia. chloreum Bates, Tr. E. S. Lond. 1873. 332; 1883. 275. Jap., Chin. . sanatum Bates, Tr. E. S. Lond. 1883. 274. Japon. macropterum J. Sahlbg., Sv. V. Ak. Handl. XVII. 1880. 17. — Poppius, Fn. Arct. V. — Net., E. Bl. 1914. 171. Jeniss. inf. consummatum Bates, Tr. E. S. Lond. 1873. 301. Japon. . amaurum Bates, Tr. E. S. Lond. 1883. 272. Japon. terminale Heer, Fn. Helv. 1838. 564. — Duval, 1852. 152. — Falderm., Fn. transcauc. I. 103. — Müller, 81. Alp., Cauc. bisignatum Men., Cat. rais. 1832. 137. — Ganglb., I. 164. — (praeoce.). — Barthe, 1. c. 271. — pulcherrimum Motsch., Kf. Rußl. 1850. 10. — Abeille, XIX. 502. . suleicolle J. Sahlbg., Sv. V. Ak. Handl. XVII. 1880. 13 et 18. — Net., Wr. E. Z. XXIX. 1910. 214 (spec. incert. sedis). Jenissei. . dardum Bates, Proc. Z. soc. Lond. 1889. 212 (spec. dub.). Kaschmir. . rupestre L., S. Nat. ed. XII. 658. — Duval, 1852. 130. — Ganglb., I. 164. — Net., Wr. E. Z. 1909. 7. — Barthe, Cat. Gall. 269. — Müller, l.c. 91. Eur. bor., med., Sıb. bruzellense Wesm., B. Ak. Brux. 1835. 47. — Putz., Stett. E. Z. 1845. 140. — Fowler, Brit. 116. — Schaum, Ins. D. 699. femoratum Gylih., Ins. Suec. IV. 406. — Schioedte, I. 336. 9. (color.)extinetum Everts, Ent. Ber. Nederl. Ent. Ver. V.1919.197. (eolor.) Dixoni Everts, ibid. coneinnum Steph., Ill. Brit. 1829. II. 12. — Duval, 1852. 139. — Putz., Stett. E. Z. 1845. 138. — Fowler, Col. Brit. 115. — Barthe, Cat. Gall. Cors. 265. — Müller, l.c. 92 et 96 (Nota). Eur. oce. bor. mar. 161. 162. 163. 164. 165. 166. 167. specierum palaearcticarum generis Bembidion Latr. (Carabidae). 205 marıtimum Steph., Mantiss. 1839. 54 (pars). — Duval, 1855. 658. — Schaum, Stett. E. Z. 1848. 40; D. Ins. 700. dorswarium Bed., Fn. Seine I. 31. — Ganglb., I. 163. lusitanicum Putz., Stett. E. Z. 1845. 139. — Duval, 1852. 141 (error). — Net., Col. Rundsch. 1918. 25. — Müller, 1. c. 100 et 96 (Nota). Portug. fuseierum Motsch., Etud. Ent. 1855. 79. — Heyward, Tr. Amer. E. Soc. 1897. XXIV. (81). — Müller, l.c. 90. Sib. bor., Amer. bor. maritimum Motsch., Kf. Rußl. 1850. 11. (praeocc.); Schrenck Reise 1860. 89. cribrulum Net., Wr. E. Z. 1910. 217 (nom. nov.); Col. Rundsch. 1918. 25. lucidum var. b. Mannerh., Bull. Mosc. 1853. XXVI. 150. mixtum Lec., List Col. N. Amer. 1863. 14. subsp. repandum J. Sahlbg., N. F. F. XIV. 1873. 78; Sv. V. Ak. Handl. 1880. 13 et 18; Cat. Petschora. 338. — Poppius, Fn. aret.; Kanin. — Abeille, XIX. 496. — Seidlitz, Fn. Balt. — Net., Wr. E. Z. 1910. 45 et 217; Col. R. 1918. 25. Petschora, Kola. subsp. pictum Fald., Mem. Ak. Petr. II. 1835. 357. — Motsch., Ins. Sib. 243. — J. Sahlbg., 1880. 13 et 19. — Abeille, XIX. 499. — Poppius, Lena [praeoce.]). Turkest., Mongol. subsp. pamirense Bates, Sec. Yark. Miss. Calc. 1890. 18; Proc. zool. Lond. 1878. 718. Pamır. obseurellum Motsch., Bull. Mosc. 1845. XVIII. 27. Nr. 66 (spec. incert. sedis). Kamtschatka. seythieum Dan., Münch. K. Z. I. 1902. 33 (Typus: Syr Darja). — Müller, l.c. 91. Turkestan. (eolor.) transiens Dan., ]. c. (color.) imitator Dan., 1. c. Poppü Net., Ent. Bl. 1914. 52 (nom. nov.). Lena (Irkutsk). submaculatum Popp., Öf. Finsk. Vet. Soc. Förh. XLVIII. 1905/6. Nr. 3 (praeoce.). subsp. intermedium Popp., 1. c. (praeocc.). Straussi Net., Wr. E. Z. 1910. 212 (Typus: Sultanabad). Luristan. ustulatum L., Syst. nat. 1758 ed. X. 416. — Duval, 1852. 143; 1855. 659. — Schaum, Stett. E. Z. 1847. 317. — Ganglb., ‚I. 163. — Apfelb., Kf. Balk. I. 115. — Barthe, Cat. Gall. Cors. 268. — Müller, l. ce. 93. Europ., Sib. occ., Amer. htorale Oliv., Ent. III. 1795. III. 110. — Heyden, Ent. Nachr. 1891. 94. — Fowler, Col. Brit. 1887. 117. — Schaum, Ins. BD. rupestre F., Syst. El. I. 1801. 246. — Dej., Spec. V. 111. 67. tetraspilotı m Steph., Ill. Brit. 1832. V. 385. — Schaum, Stett. E. Z. 1848, 40. 7. Heft 204 168. 169. 170. Prof. Dr. F, Netolitzky: Catalogus systematicus Andreae Er., Kf. Brandbg. 1837. 129. — Putz., Stett. E. Z. 1845. 137. — Schioedte, Dan. Eleut. I. 335. (color.) humerale Heer, Fn. Helv., 1841. p. 129. — Duval. l.c. 146. subsp. (sive ab.) fallaciosum J. Sahlbg., Öf. Finsk. V. Förh. LV. 1912—1913. Nr. 19. p.15. Balkan, As. min. Vau Net., E. Bl. 1913. 213; 1914. 169. subsp. subcostatum Motsch., Kf. Rußl. 1850. 11 (nom. nov.). — Net., Wr. E. Z. 1910. 213; Ent. Bl. 1914. 169. Caucas. ovipenne Chd., En. Carab. Cauc. 1846. 200 (praeocc.). oopterum Chd., Bull. Mosc. 1850. XXIII. 190. — Abeille, XIX. 501 (nom. nov.). corpulentum Motsch., Kf. Rußl. 1850. 11. — Abeille, 1. c. (color.) omostigma Net., Ent. Bl. 1914. 169. subsp. ereticum Müller, Col. Rundsch. 1918. 93 (spec. dist.?). — Baudi, Berl. E. Z. 1864. 220 (?). Kreta (Cyprus). dolorosum Motsch., Schrenck Reis. II. 1860. 89. — Heyden, D.E. Z. 1885. 303 (spec. dub.). Kuril, Amur. hispanieum Dej., Spec. V. 1831. 116. — Duval, 1852. 136. — Bedel, Col. Afr. I. 60 et 66. Mediterr. occ. basale Motsch., M&m. Ak. Petr. V. 1845. 242. —- Abeille, XVII. 133. — Net., E. Bl. 1914. 170. (Typus: Tiflis). Caucas. /asciatum Chd., En. Car. cauc. 1846. 199. — Solsky, Fedtsch. Reis. Turk. 1874. 127 (?). — Abeille, XIX. 504 [praeoce.]. exhibitum Net., Wr. E. Z. 1911. 193 (nom. nov.). — Müller, 1... 91. eulminicola Pioch.-Labr., Ann. S. E. Fr. (5). V. 1875. 442. — Abeille, XIX. 500. — Müller, l. c. 91. Libanon, As. min. 2. abbreviatum Solsky, Fedtsch. Reis. Turk. 1874. 129. — Abeille, XIX. 497. — Heyden, D. E. Z. 1882. 301. — Net., Wr. E. Z. 1909. 46. — Müller, ]. c. 96. Samarkand. insidiosum Solsky, 1. c. 130. — Abeille, XIX. 498. — Heyden, D.E. Z. 1882. 300. Samarkand. . dilutipenne Solsky, 1. c. 128. — Abeille, XIX. 497. — Heyden, D.E.Z. 1882. 100. Samarland. . persicum Men., Cat. rais. 1832. 138. — Falderm., Fn. transkauk. I. 111. — Abeille, XIX. 495. — Net., Wr. E. Z. 1909, 45. — Müller, 1.c. 92. Persia, Cauc., As. min. . Rickmersi Rttr., Wr. E.Z. 1898. XVII. 10. Buchara. marginipenne Solsky, Fedtsch., Reis. Turk. 1874. 131. — Abeille, XIX. 498. — Net., Wr. E. Z. 1910. 47. Turkest., Samark. quadriflammeum Rttr., D. E. Z. 1889. 274 (Typus: Elbrus). — Müller, l.c. 94. Caucas. petrosum Gebl., Bull. Mosc. 1833. VI. 275 (Kolywan); 1847. 360. — Motsch., Ins. Sib. 1845. 242. — Abeille, XIX. 495. Ob super. Wagneri Tschitsch., Horae $S. E. Ross. XXVI. 1893. 377. (Typ. Krasnojarsk) [=?petrosum Gebl.]. Jenissei. 181. 182. 183. 184. 185. 186. 187. specierum palaearcticarum generis Bembidion Latr. (Carabidae). 205 distinguendum Duv., 1852. 128. — Schaum, Ins. D. 698; Berl. E. Z. 1861. 209. -— Fauvel, Gallo-rhen. II. 216. — Ganglb., I. 163. — Barthe, Cat. Gall. Cors. 268. — Müller, 1. c. 94. (Typus: Straßburg). Alsatia, Tirolis, Carinth. subsp. Siebkei Sparre Schneider, Tromsö Mus. Aarsh. 30. 1907 LSep. 1910. 72). (Typus: Maalselven). — (?) J. Sahlbg. 1880. 13 et 18 (distinguendum). Norwegen. amplum J. Sahlbg., Öf. Finsk. V. S. Förh. Nr. 7. 1907—1908 (Typus: Tarsus). — Müller, l.c. 96. Mediterr. Persia. oceidentale J. Müller, Col. Rundsch., 1918. 96. Mediterr. occ., Istria. lusitanicım Duval, 1852. 141. (nec Putzeys). femoratum Strm., D. Ins. VI. 1825. 117. — Steph., Ill. Brit. II. 12. — Duval, 1852. 131; Glanur. II. 1860. 157. — Schaum, Berl. E. Z. 1861. 209; Ins. D. 700. — Ganglb., I. 163. — Barthe, Cat. Gall. 266. — Müller, 1.c. 95. Eur. med. et bor., Sıb. oce. subsp. caucasicola Net., Col. Rundsch. 1918. 25 (nom. nov.). — Müller, l.c. 95. Caucas. caucasvcum Motsch., Kf. Rußl. 1850. 10. — Net., E. Bl. 1914. 169 (praeoce.). Andreae F., Mant. I. 1787. 204. — Duval, 1852. 137. — Fauv., Gallo-rhen. II. 214. — Ganglb., I. 163. — Bedel, Col. Afr. 60 et 65. — Barthe, Cat. Gall. 266. — Müller, 1. c. 96. Italia, Mediterr. oce. cruciatum Dej., Spec. V. 1831. 114. — Putz., -Stett. E. Z. 1845. 137. — Schaum, Berl. E. Z. 1861. 203; Ins. D. 700. (color.) monostigma Müller, Col. Rund. 1918. 96. subsp. Bualei Duval, 1852. 134. — Ganglb., I. 163. —- Müller, l. ec. 95. — Barthe, 1. c. 268. Eur. temp. mont., Alpes. Carp. virescens D.-Torre, Linz. — Schilsky, D. E. Z. 1889. 205 (ex typo). coerulescens D.-Torre 1.c. — Schilsky 1. c. (ex typo). subsp. anglicanum Sharp., E. M. Mag. 1869. VI. 134. — Abeille, XIX. 500. — Fowler, Brit. Isl. 1887. 116. Brit., Germ. Dania (marin). marıtımum Steph., Mant. 1839. 54 (pars). — Fowler, 1. c. erucvatum Schioedte, Dan. El. 1840. 337. subsp. Hummleri J.Müll., Col. Rundsch. 1918. 95 (Typus Asuni, Cagliari). Sardin., Siecil. subsp. dromioides Duval, 1852. 135. — Abeille, XXVIII. 151 (Typus: Sieilia). — Müller, l.c. Sicil. cordicolle Duval, 1851. 571. — Apflb., Kf. Balk. I. 100 et 114. — Müller, 1.c. 89 (Spec. sedis incert.). Balkan, As. min. Steinbühleri Ganglb., I. 166. — Apflb., Kf. Balk. I. 1904. 116. — Barthe, Cat. Gall. 279. —- Müller, l.c. 89. Dalmat., Sicil., Riviera. 7. Heft 206 188. 189. 190. 191. 192. Prof. Dr. E. Netolitzky: Catalogus systematicus maritinum Küst., Kf. Eur. VII. 1847. 41. — Duval, 1852. 216. — Schaum, Berl. E. Z. 1861. 211 (praeoce.). ?saphyreum Gaut., Mitt. Schweiz. Ges. 1869. III. 133 (Sicil.). — Net., Wr. E. Z. 1910. 215; 1911. 192; D. E. Z. 1911. 59. hypoerita Dej., Spec. V. 174. — De 1851, 518. — Bed., Col. Afr. I. 60 et 66. — Net., Wr. E. Z. 1909. 8; D. E. Z. 1911. 55. — Ganglb., I. 166. — Barthe, Cat. Gall. 278. — Müller, l.c. 89. Medit. occ., Istria. distans Rosenh., Tiere Andal. 1856. 44. — Duv., Glanur. II. 1860. 152. — Schaum, Berl. E. Z. 1860. IV. 89. _ subsp. zllyrieeum Net., Col. Rundsch. 1918. 25 (nom. noy.). — Müller, l.c. Balkan. occ. fastidiosum Duv., 1851. 563 (praeoce.). — Schaum, Berl. E. Z. 1861. V. 212. subsp. orientale Peyron, Ann. soc. ent. Fr. (3) VI. 1858. 364. — Pioch.-Labrül., ibid. (5) V. 1875. 446. Karamaniıa. subsp. schbrägbaiir Net., Wr. E. Z. 1911. 193 (Typ.: Kurz Goel). — Müller, 1. e. As. min. (Kara-Goel). caricum J. Sahlbg., Öf. Finsk. V. Förh. 1907/8 Nr.7 p.8. — Net., 1. c. 192. — Müller, l.c. As. min. (Meandros). giganteum J. Sahlbg., Öf. Finsk. V. Förh. XLII. 1900. 175. — Daniel, Münch. K. Z. I. 1902. 33 et 259. — Net., Wr. E Z. 1910. 211. — Müller, l.c. 77. Turkestan. fulvipes Strm., D. Ins. VII. 1827. 160. — Kolenati, Melet. I. 75. — Duval, 1851. 557. — Ganglb., I. 162. — Net., E. Bl. 1916. 7/9 (distr. ‚geogr.). — Barthe, Cat. Gall. Cors. 261. — Müller, ].c. 77. — Liebmann, E. Bl. 1920. 109 et 111. Alpes, Transsilv., Caucas? pieipes Strm., D. ‚Ins, VI. 1825. 131 (ex errore). — Schaum, Ins. D. 712. distinctum Dej., Spec. V. 137 et 858. — Duval, l.c. 588. — Heer, Fn. Helv. I. 132. — Apfelb., Münch. K. Z. I. 96. — Net., Wr. E. Z. 1910. 215. viride D.-Torre, Linz. — Schilsky, D.E. Z 1889. 205. coeruleum D. „Torre, 1.0 eques Strm., D. Ins. VI. 1825. 114 — Duval, 1852. 119. — Schaum, Ins. D. 704. — Ganglb., I. 161. —. Net., Ent. Bl. 1917. Heft 1 /3 (distrib. Ba — Barthe, Cat. Gall. Cors. 260. — Müller, l.c. 77. Pyren., Alp. (color.) bulsanense Gredl., Kf. Tirol 60. — Kraatz, Berl. E. Z. 1868. 337. — Net., Wr. E. Z. 1911. 191. subsp. nobile Rottbg., Berl. E. Z. 1870. 20. — Abeille, XIX. 493. — Net., Wr. E. Z. 1911. 190. (Typ.: Aethna]. Ital. mer., Sicil., Istria. adusticauda Costa (deseript.?). — Fiori, Riv. Col. ital. V. 1907. 294. — Leoni, ibid. VI. 1908. 123. 193. 194. 194a. 195. 196: 1.97. 198. 199. specierum palaeareticarum generis Bembidion Latr. (Carabidae). 207 :ubsp. combustum Men., Cat. rais. 1832. 138. — Duval, 1851. 572. — Apflb., Kf. Balk. I. 90 et 115. — Net.,l.c.. — Müller, l.c. 78 (spec. dist.?). Balkan, Cauc., As. min. (?) ividipenne Men., Cat. rais. 1832. 138. — Falderm., Fn. transcauc. 107. — Schaum, Berl. E. Z. 1861. 209. —- Motsch., Etud. 1862. XI. 6. — Net., Ent. Bl. 1913. 212. testaceipenne Men.. Cat. Rais. 1832. 140. — Falderm., 1. c. 106. — Schaum, Berl. E. Z. 1861. 209 (spec. dubia). Caucas. multipunetatum Motsch., Kf. Rußl. 1850. 10. — Abeille, XIX. 489. (Typus: Daghestan). — Müller, l.c. 99. Caucas. eircassicum Rttr., Wr. E. Z. IX. 1890. 189. — Müller, Col. Rundsch. 1. c. 100 (spec. dubia). Circassia. saxatile Gylih., Ins. Suec. IV. 1827. 406. — Duval, 1852. 125; 1855. 658. — Fowler, Col. Brit. 1887. 116. — Ganglb., I. 164. — Peyerimh., A. S. E. Fr. 71; Bull. 246. 1902. — Net., Wr. E. Z. 1910. 213 et 217. — Barthe, Cat. Gall. Cors. 270. — Müller, 1. c. 80. Eur. bor., Sib., Basses Alpes, Krim. elegans Steph., Ill. Brit. V. 1832. 386. — Schaum, Ins. D. 701. (eolor.) vectense Fowler, Col. Brit. 1887. 116 (Typus: insula Wight). — Müller, 1. ce. 79. subsp. caesareum Net., Wr. E. Z. XXXII. 1914. 45 (Typus: Össetia). — Müller, l.c. 80. Caucas. interstrietum Net., Wr. E. Z. XXIX. 213, 214 (nom. nov.). Kuril., Japon. angusticolle Motsch., Schrenck Reis. 1860. 89 (proaecc.). fuscomaeulatum Motsch., Mem. Ak. Petr. V. 1845. 243. — Abeille, XVIII. 134. — Net., Wr. E. Z. 1910. 44. Irkutsk. ripicola Duf., A. S. phys. Brux. VI. 1820. 330. — Ganglb., 1. 162. — Bedel, Col. Afr. I. 60 et 65. — Barthe, Col. Gall. Cors. 261. — Müller, l.c. 81. Mediterr. oce. tricolor Duval, 1852. 120; Glanur. II. 1860. 155. — Dej., Spec. V. 102 (pars). — Schaum, Stett. E. Z. 1858. 298. ? scapulare Dej., Spec. V. 104. — Bed., Col. Afr. 60 et 65. oblongum Dej., Spec. V. 119. — Duval, 1852. 127; Glanur. Il. 1860. 155. — Schaum, D. Ins. I. 703. — Ganglb., 162. — Apflb., Münch. K. 2. I. 1902. 97. — Barthe, ]l. c. 263. — Müller, l.c. 82. Eur. mer. (color.) scapulare Dej., Spec. V. 104. — Duval, 1. c. — Schaum, l. c. 704 (= ? ripicola Duf.). subsp. parallelipenne Chd., Bull. Mose. 1850. XXIIL 183; Carab. Cauc. 202 (hispanicum ?). — Abeille, XIX. 492. — Solsky, Turkestan 1874. 127. — Schaum, Berl. E. 2. 1861. V. 209. — Müller. l:c. 82 (Nota). Caucas. subsp. lomnickii Net., Ent. Bl. 1916. 260; Col. Rundsch. 1918. 23. Carpat. subsp. tergluense Net., Col. Rundsch. 1918. 25. (Typus: Mons Triglaw.) TA 7. Heft 208 200. 201. 202. 203. 204. 205. 206. Prof. Dr. E, Netolitzky: Catalogus systematicus Leveillei Deville, Cat. Col. Cors. Supplem. 1914. 498. Cors, testaceum Duft., Fn. Austr. II. 1812. 214. — Duval, 1852. 125. — Ganglb., 162. — Apflb., Münch. K. Z. I. 97; Kf. Balk. I. 115. — Barthe, Cat. Gall. Cors. 263. — Müller, 1. c. 82. Eur., As. min. “rupestre var. d. Duft., l.c. 213. obsoletum Dej., Spec. V. 118. — Duval, 1855. 663. — Schaum, Stett. E. Z. 1846. 107; 1858. 298; Ins. D. 702. — Fowler, Brit. Isl. 1887. 115. neglectum Daws., New spec. Col. 1849. 214. nigricolle Redtb., Fn. Austr. Ed. I. 111.; Ed II. 78. — Schaum, Berl. E. Z. 1861. V. 211. — Net., Ent. Bl. 1914. 171. (color.) obscurum Redtb., l.c. — Schaum, l.e. — Schilsky, D.E.Z. 1889. 205. — Müller, ]. c. 82. nigrescens D.-Torre, Linz. — Schilsky, l.:c. subsp. brevius Net., Col. Rundsch. 1918. 22. — Müller, 1. c. - 82 (Typus: Biledjik). As. min. subsp. Falzoni Net., ibid. — Müller, 1. c. 81. Not. 4. Rhöne. fluviatile Dej., Spec. V. 113. — Duval, 1852. 143. — Fowler, Brit. Isl. 1887. 117. — Schaum, D. Ins. 696. — Ganglb., 1. 162. — Apflb., Kf. Balk. I. 114. — Net., Wr. E. Z. 1909. 7. — Barthe, Cat. 264. — Müller, I. c. 92. Eur. oce., med. consentaneum Gemm. et Har., Cat. 1868. I. 409. — Net., Wr. E. Z. 1910. 213 (spec. sedis incert.). Japon. cognatum Moraw., Mem. B. Petr. IV. 1862. 246; Bull. Petr. V. 1863. 327; Me&m. Ak. Petr. VI. 1863. 82 (praeocc.). aetolicum Apflb., Glasnik 1901. 427; Münch. K. Z. I. 68; Kt. Balk. I. 99 et 115. Graecia. Zolotarewi Rttr., Wr. E. Z. 1910. XXIX. 313. — Net., ibid. XXXIIL 1914. 46. — Müller, l.c. 78. Not.2. Circassia. decorum Zenker in Panz., Fn. Germ. 1801. 73. 4. — (nec Steph., Ill. Brit. II. 14). — Dej., Spec. V. 135. — Duval, 1851. 568; 1855. 658. — Schaum, Ins. D. I. 711. — Bull. soc. ent. Fr. 1907. 313. — Fauvel, II. 206. — Ganglb., I. 165. — Bedel, Col. Afr. I. 60 et 65. — Barthe, Cat. Gall. Cors. 273. — Müller, l.c. 79. Eur. occe., med., Balkan. agile Steph., Ill. Brit. 1829. II. 15. — Fowler, Brit. Isl. 1887. 111. — Schaum, Stett. E. Z. 1848. 40. (color.) Zuridum Suffr., Germ. Zeit. 1843. 169. — Hornung, Kf. Harz 1844. 17. — Schaum, 1. c. 1846. 107. Munganasti Rttr., Fn. Germ. T. 116. — Duval, 1851. 569. — Müller, 1. c. 79. RE Caraffae Deville, Cat. Cors. 15; Riv. Col. ital. V. 1907. 123. — Net., Wr. E. Z. 1910. 214. Cors. subsp. subconverum Daniel, Münch. K. Z, 1902. 102. — J. Sahlbg., Öf. Finsk. V. Soc. Förh. 1907/8. — Müller, Lic; 79. Ital,, As. min. 207. 208. 209. specierum palaearcticarum generis Bembidion Latr. (Carabidae),, 209 rebellum Schatzm., Wr. E. Z. 1909. 104. — Net., Ent. Bl. 1914. 52. — Müller, l. c: 79. Not. 1 (Typ.: Salonich]. Bodemeyeri Daniel, Münch. K. Z. I. 101. — Müller, 1. c. 79 et Nota 2. [Typ.: Biledjek, Eskischehir]. As. min. (?) subsp. analogicum Meyer, Ent. Bl. 1919. 88. As. min. sieulum Dej., Spec. V. 136. — Duval, 1851. 567; Glanur. Il. 152. — Apflb., Kf. Balk. 94. — Net., Wr. E. Z. 1910. 214; E. Bl. 1914. 170. — Müller, 1. c. 80. Sieil. praeustum Schaum. (non Dej.), Berl. E. Z. 1857. 149; 1861. 210; 1862, 103. — ONE: ibid. 1870. 19 (pars). subsp. Eskilos Schatzm., Wr. E. Z. 1909. 104. — Net., E. Bl. 1914. 52. — Müller, 1. c. 80 rss: Athos]. Balkan, Krim, As. min. (color.) smyrnense Aptlb., Kf. Balk. I. 1904. 94 et 116. subsp. Breiti Net., Col. Rundsch. 1918. 21. — Müller, 1. c. 80. “Mallorca, Malaga. Fawveli Breit (non Ganglb.), Verh. zool.-bot. Ges. Wien 1909. LIX. 73. — Net., Wr. E. Z. 1910. 214. .Mader., Canar. Olermonti Puel, Miscell. Entom. XXIV. 1919. 70. XXV. 25. atlanticum Woll., (pars) vide megaspilum. atlanticum Woll., Ins. Mader. 1854. 77. — Abeille, XIX. 494. — Müller, l.c. 80 (Typ. vidi). Madeira, Canar. decorum Brull., Ent. Canar. 1838. 58 (praeoce.). subsp. megaspilum Walk., List Lord. 1871. 10. — Peyerimh., Abeille, XXXI. 1907. — Net., Wr. E. Z. 1910. 211 et 214. — Müller, l.c. 81. Mediterr., Hung., Krim. jordanense Pioch.-Labr., A. S. E. Fr. V. 1875. 443. — Abeille, XIX. 501. — Bed., Col. Afr. I. 60 et 65; Cat. Tunis 1900. 12, serdicanum Apflb., Kf. Balk. I. 92 et 114. — Net., lc. — Daniel, Münch. K. Z. I. 249. subsp. (?) zanthomum Chaud., Bull. Mosc. XXIII. 1850, 192. — Net.; ‚Wr. E. Z. 1910. 213: 1911, 194; E. Bl. 1914. 170. as basale Chaud., Carab. u 1846. 201. — Abeille, XIX. 495. (praeoce.). Ohaudoiri Motsch., Kf. Rußl. 1850. 11 (nom. nov.). 210. 211. 212. 213. Archiv für Naturgeschichte . IT T ovalipenne Soldly, Fedtsch. Reis. Turk. 1874. 125. -— Abeille, XIX. 490. Turkestan. semilotum Net., D.E. Z. 1911. 59. Persia. hesperidum Woll., Col. Hesperid. 1867. 31. Ins. Cap. verde. modestum F., Syst. El. I. 1801. 185. — Duval, 1851. 555. — Ganelb., I. 164. — Barthe, Cat. Gall. 272. — Müller, l.e. 78. — Bighiani, Riv. Col. ital. V. 1907. 153. — Net., Ent. Bl. 1914 Heft 7/8 (distrib. geogr.). Eur. med. cursor F., l.c. 206. — Schaum, Ins. D. 713. perplexum Dej., Spec. Y. 138. — Duval, 1851. 569. — - Schaum, Berl. E. Z. 1859. III. 84. 14 7. Heft 210 214. 215. 216. Prof. Dr. E. Netolitzky: Catalogus systematicus thermarum Motsch., Ins. Sıb. 255 (Tab. 10). — Abeille, XVII. 139. — Bates, Tr. E. S. Lond. 1883. 273. — Poppius, Lena. — Net., Wr. E. Z. 1910. 48. Transbaikal. obliquelunatum Motsch., Ins. Sib. 244; Kf. Rußl. 10. — Abeille, XVII. 194. — Net., Wr. E. Z. 1910. 47; E. Bl. 1914. 171. Mongolia. transsilvanicum Bielz, V. Hermannst. 1852. 14. — Duval, 1855. 672. — Schaum, B. E. Z. 1861. 211. — Ganglb., I. 167. — Apflb., Kf. Balk. I. 100 et 114. — Net., Wr. E. Z. 1909. 8. — Müller, l.c. 98. Carpat. or., Croatia. subsp. cardionotum Putz., B. E. Z. 1875. 363. — Abeille, XIX. 489. — Reitter, Verh. Nat. V. Brünn 1875. 86. — Müller, l.c. 98. Balkan. XXIV. Subg. Testediolum (incl. Peryphidium Tschitsch.). (Net., Ent. Bl. 1914. 171; Verh. zool.-bot. Ges. Wien 1911. 231.) 217. 218. 219. 220. pyrenaeum Dej., Spec. V. 1831. 159. — Duval, 1851. 512. — Gangl., I. 170. — Barthe, Cat. Gall. 291. — Müller, 1. c. 99. Pyren., * Alp. oce. rhaeticum Heer, Kf. Schw. II. 50; Fn. Helv. 1838. 127. — Duval], Glan. II. 149. — Schaum, Stett. E. Z. 1859. 299; Ins. D. 716. (sculpt.) laevigatum Fiori, Rivist. col. ital. XII. 1914. 168 (praeoce.). Müller, Col. R. 1921. subsp. glaciale Heer, Kf. Schw. II. 50. — Ganglb., I. 170. — Müller, l.c. 99. — Barthe, l.c. 290. Alp. centr., or.; Carp., Balk. subsp. montanum Ramb., Fn. Andal. I. 143. Sierra Nevada. ? subsp. carpetanum Sharp, Ent. Month. Mag. 1901. XXXVI. 37. Sierra Guadarrama. agile Duval., 1851. 511. — Deville, Rev. ent. 1916. 17. — Müller, 1; 698, "Gore. armeniacum Chaud., En. Carab. Cauc. 1846. 205. — Abeille, XIX. 484. — Net.; Ent. Mitt. IX. 1920. 63. Caucas. subsp. Kokandicum Solsky, Fedtsch. Reis. 1874. 118, 120, — Abeille, XIX. 481. — Net., ibid. 64. Turkest., Buchara. (eolor.) incipiens Net., ibid. 66. Buchara. subsp. tjanschanicum Tschitsch., Horae soc. ent. Ross. XXIX. 1895. 233 (Subg. Peryphidium) [Typ.: Issyk-kull. Tjan- Schan, Turkest. (sculpt.) fortius Net., 1. c. 66. Turkestan. subsp. Marguardti Net., ].c. 67. Turkestan. subsp. validum Net., l.c. 68. Samarkand. subsp. pseudoproperans Net., 1. c. 69. (Typ.: Tunkun-Sajan). Baikal. XXV. Subg. Pamirium Net. (Entom. Mitt. IX. 1920. 112.) platypterum Solsky, Fedtsch. Reis. 1874. 121. — Abeille, XIX. 482. — Net., Wr. E. Z. 1910 48 u. 49; Ent. Mitt. 1. c. 112, Turkestan. 221. 222. specierum palaearcticarum generis Bembidion Latr. (Carabidae), 9211 punctulipenne Bates, Proc. zool. Soc. Lond. 1878. 718; Second Yarkand Miss. Caleutta 1890. 18. Pamır. Petrimagni Net., Ent. Mitt. IX. 1920. 113. Pamir. bucephalum Net., ibid. 114. Buchara, Turkestan. XXVI. Subg. Nepha Motsch. (Bembidium i. sp. Bed., Col. Afr. I. 59 et 67). (Net., E. Bl, 1914. 53; Wr. E. Z. 1910. 228. — J. Müller, Col. Rundsch. 223. 224. 225. 226. 227. 1918. 101—104.) seriatum Motsch., M&m. Ak. Petr. V. 1845. 260; Kf. Rußl. 1850. 14. — Müller, l.c. 101 (spec. dist.). Caucas. substriatum Chaud., En. Car. Cauc. 1846. 205. — Abeille, XIX. 483. — Apflb., Kf. Balk. I. 1904. 104. — Müller, 1. c. Balkan, Cauc. turcicum Ganglb. (nec Gemm. et Har.) I. 170. angusticolle Motsch., Kf. Rußl. 1850. 14 (praeocce.). caucasicum Motsch., Kf. Rußl. p.13; M&m. Ak. Petersbg. V. 1845. 260. — Duval, 1851. 513. [ex typis]. turcicum Gemm. et Har., Cat. Col. I. 423. — Apflb., Kf. Balk. I. 1904. 104 et 107. — Müll., l.c 102. As. min. versicoler Duval, 1851. 515 (praeoce.). subsp. laevipenne J. Müller, Col. Rundsch. 1918. 102. Persia. Menetriesi Kol., Mel. ent. I. 76. — Chaud., Bull. Mosc. 1850. 188. — Abeille, XIX. 488. — Apfilb., Kf. Baik. I. 108. Duval, 1855. 669. — Net., Wr. E. Z. 1910. 216. — Müller, l.c. 102. et 1921. Ross. mer. subsp. Hauserianum Net., Col. Rundsch. 1918. 23. — Müller, l.c. 102. Buchara, Transcasp., Pers. subsp. retipenne Müller, l.c. 102. Balkan, As. min. subsp. rufimacula Müller, l.c. 103. — Pioch.-Labrül., Ann. sc. ent. Fr. V. 1875. 447. As. min., Libanon. ibericum Pioch.-Labr., B. S. E. Fr. 1867. 80; 1869. 27. — Abeille, VIII. 78. — Portug., Hisp. . eantalicum Fauv., Fn. Gallo-rhen. II. 1885. 188. — Barthe, Cat. Gall. 293. Gall. centr. (Cantal.). . tetrasemum Chaud., En. Car. Cauc. 1846. 207. — Abeille, XIX. 487. — Ann. s. e. Fr. (5) V. 1875. 446. — Net., Wr. E. Z. l.c. — Müller, l.c. 103. Caucas, Liban. . glabrum Motsch., Kf. Rußl. 1850. 12. — Müller, 1. c. 103 (Typ. Örenburg). Ural, Wolga inf., Sib. ocec. Genei Küst., Kf. Eur. IX. 1847. 21. — Bed., Cat. Afr. I. 61 et 67. —- Net., Ent. Bl. 1. c. — Müller, 1. e. 104. Mediterr. occ. (seulpt.) speculare Küst., ]. c. — Duval, 1851. 540; Glanur. II. 151. — Schaum, Ins: D. I. 732. —- Barthe, 1. c. 292. subsp. /lligeri Net. (nom. nov.), E. Bl. 1. c. — Müller, 1. c. 104. Eur. med. Ital., Balk. quadriguttatum I11., Kf. Preuß. 1798. 233. — Duval, 1851. 537. —- Ganglb. et Auct. plurim. (praeocc.). 14* 7. Heft 212 232. 233. 234. 235. Prof. Dr. E. Netolitzky: Catalopus systematicus ? quadriplagiatısm Küst., Kf. Eur. XVII. 1849. 16. —- Schaum, Berl. E. Z. 1861. 213. — Net., l.c. (praeocec.). küsteri Jakobs., Cat. Col. 289 (nom. nov., praeocc.). subsp. tetragrammum Chaud., Car. Cauc. 1846. 208. — Abeille, XIX. 486. — Net., Ent. Bl. 1. ce. — Müller, 1. c. 104. Krim, Caucas. callosum Küst., Kf. Eur. IX. 1847. 23. Medit. occ., Kreta. laterale Dej., Spec. V. 185. — Duv., 1851. 540. — Bed., Col. Afr. 61 et 68. — Ganglb., I. 171. — Peyerimh., Abeille 1907. — Apflb., Kf. Balk. I. 108. — Barthe, Cat. Gall. 292. — Müller, l.c. 103 [praeoce.]. semipunctatum Graells, Map. geol. zool. 1858. 41. — Schaum, Berl. E. Z. 1861. V. 217 (praeoce.). (color ) Strasseri Funente, Ann. hist. nat. Madr. Actas. 1898. 205. fortunatum Woll., Tr. E. S. Lond. 1871. 219. — Abeille, XIX. 487. Ins. Canar. concolor Brull& (Webb et Berth., Ent. Canar.), 1838. 58. — Woll., Cat. Canar. 1864. 70 (praeocce.). subeallosum Woll., Cat. Canar. 1864. 71; Cat. Col. Atlant. 1865. 61; Col. Hesper. 1867. 32. — Abeille, VIII. 79. Ins. Canar. quadriguttatum Brulle, 1. c. (praeoce.). ? subsp. Schmidti Woll., Ins. Mader. 1854. 80. — Abeille, XIX. 488. Ins. Mader., Azor. tetrastigma Chd., Bull. Mose. XXIII. 1850. 186. — Abeille XIX. 486 (= ? glabrum Motsch.). Sibiria. quadrisignatum Gebl., Gat. Jakobs. (nom. nudum, Bull. Mose. XX. 1847. 361). XXVII. Subg. Synechostietus Motsch. (Net., Verh. zool.-bot. Ges. 236. 231. 238. Wien 1911. 232.) eribrum Duv., 1851. 549. — Fauvel, Gallo-rhen. II. 185. — Bedel, Col. Afr. 67; Tunis 13. — Hubenthal, D. E. Z. 1902. 260. — Barthe, Cat. Gall. 282. — Ganglb., 167. — Müller, 1. c. 105. Mediterr. oce. | elongatum Luc., Expl. Alg. 1846. 78. Dahli Dej., Spec. V. 148. — Duval, 1851. 548. — Fauvel,, U. 186. — Bedel, l.c. — Müller, 1. c. 105. Medit. occ. stomoides Dej., Spec. V. 146..et 859 — Schaum, Ins. D. 692 — Fauvel, II. 183. — Ganglb., I. 168. — Apflv., Kf. Balk. 101 — Bergroth, Ent. Nachr. 1893. 308. — Barthe, Cat. Gall. 2834. — Müller, l.c. 105. Eur. cont. mont. atroviolaceum Duf., Ann. Se. Phys. Brux. VI. 1820. 331; Exeurs. Ent. val d’Ossau 1837. 27. — Abeille, XIX. 491 (spec. dub.). albipes Heer, Fn. Helv. 133. rufipes var. A. Duval 1851. 553. 238a. multisuleatum Rttr., Wr. E. Z. IX. 1890 (nom. nov.). — Müller, l.c. 104, Nota. Elbrus. sulcipenne Rttr., D.E.Z. 1889 273 (praeocc.). 239. 240. 241. 242. 243. 244. 245. 246. 247. 248. specierum palaearcticarum generis Bembidion Latr. (Carabidae). 213 Millerianum Heyd., Cat. Col. Eur. ed. III. 8. —Ganglb., I. 167. — Apflb. Kf. Balk. I. 101. — Barthe 1.c. 84. — Müller l.c. 106. Eur. med. mont. basale Mill. Verh. Zool.-bot. Ges. Wien 1868. 12. — Abeille VII. 142 (praeoce.). ruficorne Strm., D. Ins. 1825. VI. 133. — Schaum Ins. D. 691. —- Fauvel II. 185. — Ganglb. 167. — Barthe 283. — Müller l.c. 106. Alp. Karpat. rufipes 1ll., Mag. 1801. 63. — Duftschm. Fn. Austr. 1812. II. 207. — Duval 1851. 552. brunnipes Dej. Spec. V. 144. albipes Steph. Ill. 1832. V. 386. — Duval 1855. 658. — Schaum, Stett. E. Z. 1848. 40. subsp. Solar: Müller, Col. Rundsch. 1918. 106. Apruzzi. subsp. @Ganglbaweri Müller, ibid. Val Pesio. Kosti Matits, Z. f. wiss. Ins. Biol. 1912. 202. — Net., Ent. Bl. 1914. 52. (Spec. dub.). Serbia. moschatum Peyron, A. S. Ent. Fr. (3) VI. 1858. 367. — Müller, Col. Rundsch. 1918. 106. Asia min., Cauc. tarsicum Peyron, A. $. Ent. Fr. (3) VI. 1858. 368. — Schaum, Berl. E. Z. 1861. V. 212 [spec. dub. = moschatum?]. Tarsus. elongatum Dej., Spec. V. 148. — Duval, 1851. 547. — Schaum, Ins. D. 692. — Fauvel; II. 184. — Bed., Col. Afr. 60 et 67. — Ganglb., 168. — Apflb., 1904. 101. — Net., Wr. E. Z. 1909. 8. — Barthe, 285. — Müller, 107. Eur. occ., mer., As. min., Cauc. puncticolle Dufour, Excurs. val d’Ossau 1843. 27. — Stett. E. Z. 1849. 307. ?effluviorum Peyron, A. S. E. Fr. 1858.,366. — Müller, 1. c. 107. Nota. (eolor.) impustulatum Schilsky, D. E. Z. 1888. 181. Frederiei J. Müller, Col. Rundsch. 1918. 107. Tanger. decoratum Dft., Fn. Austr. II. 1812. 213. — Fauvel, Gallo-rh. II. 182. — Ganglb., I. 168. — Net., Wr. E. Z. 1909. 8. — Barthe, Cat. Gall. 285. — Müller, l.c. 107. Eur. med. albipes Strm., D. Ins. -VI. 1825. 134. — Duval, 1851. 551. — Schaum, Ins. D. I. 693; Stett. E. Z. 1846. 107. crenatum Dej., spec. V. 147. subsp. Nordmanni Chd., ‚Bull. s. nat. Mose. 1844. XVII. 452. — Duval, 1855. 671. — Pioch.-Labrül., Ann. s. e. Fr. (5) V. 1875. 446. — Müller, 1. ce. 107. Gauc. subsp. barbarum Müller, Col. Rundsch. 1918. 108. — Bedel, Cat. Tunis, 1900. 13; Col. Afr. 67. Observ. Tunis. enemidotum Bates, Tr. ent. soc. Lond. 1883. 273 (spec. dubia). Japon. fontinale Raffr., A. so. ent. Fr. (6) V. 1885. 319 (Spec. dubia). Abyssın. 7. left 214 Prof. Dr. E. Netolitzky: Catalogus systematicus XXVII. Subg. Pseudolimnaeum Kraatz. (Net., Verh. zool.-bot. Ges. Wien 1911. 232.) 249. Lederi Rttr., Wr. E. Z. 1888. VII. 82; D.E.Z. 1889. 274. — Ganglb., Wr. E. Z. XI. 1892. 314. — Müller, l.c. 108. Caucas. ? longicolle Motsch., Schrenck Reis. II. 1860. 90. — Abeille, XVI. 54. (Caucas.). 250. Doderoei Ganglb., Wr. E. Z. XI. 1892. 314. — Net., Wr. E. Z. 1909. 9; 1910. 216; Ent. Bl. 1914. 53. — Müller, 1. c. Apenn., Alp., Carp. viridimicans Dan., Col. stud. II. 1898. 63. longicolle Fiori (nec Motsch.), Riv. col. ital. I. 1903. 27. 251. inustum Duval, A. S. E. Fr. 1857. 103. — Baudi, B. E. Z. 1864. 219. — Fauvel, Gallo-rh. V. 170. — Ganglb., I. 168. — Daniel, Col. Stud. II. 1898. 64. — Net., Wr. E. Z. 1909. 9. — Barthe, 286. — Müller, 1. c. Eur. occ., Alp., Transsilv.? Biasiolii Gredler, Col. Heft. XV. 1876. 104. — Abeille, XIX. 478. Eichhoffi Kraatz, D. E. Z. 1888. 365; 1889. 359; 1890. 211. Kocai Rttr. (emend. ex Kocae), Wr. E.Z. XIV. 1895. 199. XXIX.Subg. Limnaeum Steph. (Ill. Brit. Ent. 1829. 2.) 252. Abeillei Bed., Fn. Col. Seine I. 36; Soc. Ent. Fr. 1879. 36. — Fauvel, Fn. Gallo-rhen. II. 169. — Abeille, XIX. 476. — Ganglb., I. 177. — Barthe, Cat. Gall. 317. — Müller, 1. c. 109. Medit. occ. Mar. 253. nigropiceum Marsh., Ent. Br. 1802. 468. — Duval, 1852. 211. - — Stephens, Ill. Brit. Ent. 1829. 3. — Fauvel, Fn. Gallo- rhen. II. 168. — Ganglb., I. 176. — Barthe, Cat. Gall. 316. — Müller, ]. c. 109. Mare Atlant., Adriat. ; Krim. sulcatulum Chaud., En. Carab. cauc. 1846. 233. — Duval, 1852 112. 254. quadriimpressum Motsch., Schrenck Reis. 1860. 90. 19. Tab. 6. fig. 8. — Abeille, XVI. 54. — Bates, Tr. Ent. S. Lond. 1883. 269. Kamtschatka, Kurilen. XXX. Subg. Cillenus Samouelle 255. laterale Sam., Ent. Comp. 1819. 148. — Duval, 1852. 213. — Steph., Brit. Ent. 1829. 3. — Schaum, Ins. D. I. 753. — Ganglb., I. 176. — Barthe, Cat. 318. Eur. occ. mar. Leachi Dej., Spec. V. 36 [praeoce.]. - (eolor.) Bedeli Nicolas, Echange 1906. 13. 256. Yokahamae Bates, Tr. Ent. soc. Lond. 1883. 268. (spec. incert. sedis, an Subg. Lymneops Casey?) Japon. XXXI. Subg. Semiecampa Net. (Net., Wr. E. Z. 1910. 217; Ent. Bl. 1914. 167. Col. R. 1921. — Müller, Col. Rundsch. 1918. 61.) 257. guttulatum Chaud., Bull. Mose. 1850. 181. — Duval, 1855. 672. — Abeille, XIX. 510. — Net., l.c. 218. — Müller, 1. c. Krim, Dobrogea. specierum palaeareticarum generis Bembidion Latr. (Carabidae). 215 Kuchtai Breit, Verh. Zool.-bot. Ges. Wien 1909. (295) (emend. ex Kuchtae). — Net., Wr. Ent. Z. 1910. 49, 218, 219, 222. 257a. Gassneri Net., Col. Rund. 1921. Transkaspia. 258. variola Net., Wr. E. Z. 1910. 223. — Müller, 61. Afghanist., Transkaspia, Merw. 259. Heydeni Ganglb., Cat. Col. Eur. 1891. 397 (nom. nov.). — Net., l.c. 222 et 225. — Müller, l.c. 62. Krim., Cauc., Kaspi. Dejeani Heyd., Cat. Col. Eur. 1891. 41 (nec Putz.). dentellum Dej., Spec. V. 124. — Duval, 1852. 172; 1855. 667. 260. amoenum R. Sahlbg., A. S. S. F. 1844. 66. — Abeille, XIX. 512. — Net. I. ec. Ochotsk, Kamtschatka. rufomaculatum Motsch., Bull. Mosc. 1845. XVIII. 351. 361. irroratum Reitter, Wr. E. Z. 1891. X. 221. — Müller, 61. — Net., l. c. 1910. 222. (Typ.: Syr-Darja u. Taschkent). Turkestan. 262. Chaudoiri Chaud., Bull. Mosc. 1850. 179. — Duval, 1855. 670. — Abeille, XIX. 484. — J. Sahlbg., Col. Carn. Fenn. 1873. 85. — Seidlitz, Fn. Balt. 70. — Net., 1910. 213. 218. 223 — 224. — Müller, l.c. 62. Pont. euxin. (Rossia bor.?). 263. ovulum Net., Wr. E. Z. 1910. 224. — Müller, ]. c. 62. Buchara. subsp. antecedens Net., Col.R. 1921. Buchara. 263a. Botezati Net., Col. R. 1921. Buchara. 263b. carnifex Net., Col. R. 1921. Turkmenia. 264. eonvexiusculum Motsch., Mem. Ak. Petr. 1845. V. 260. — Abaille, XVII. 142. — Net., 1910, 49. 219. — Müller, 62. [Typ.: Kulsk-Nertschinsk]. Transbaical. gracilentum Tschitsch., Hor. soc. ent. Ross. XXVII. 1892/93. 377 [Typ. Tschita-Nertschinsk]. 265. Dormeyeri Rttr., Wr. E. Z. 1897. XVI. 122. — Net., 1910. 49. — Müller, 62. Baical. 266. Schüppeli Dej., Spec. V. 860. — Duval, 1851. 519. — Schaum, Ins. D. 727. — Ganglb., I. 172. — Barthe, Cat: Gall. 299. — Net., Wr. E. Z. 1909. 9; 1910. 222. — Müller, 1. c. 62. Eur. bor., med., Sıb. Sahlbergi Zetterst., Ins. Lapp. 27. — Fowler, Col. Brit. 108. 267. gilvipes Strm., D. Ins. 1829. VI. 149. — Duval, 1851. 520. — Schaum, Ins. D. I. 727. — Fowler, 109. — Fauvel, Gallo- rh. II. 196. — Ganglb., I. 172. — Barthe, Cat. Gall. 298. — Net., Wr. E. Z. 1909. 9. Col. R. 1921. — Müller, 1. c. €2. Eur. bor., med., Sib. Mannerheimi Dej., Spec.V. 167. — Schaum, Stett. E. Z. 1846. 108. Kolları Dej., Spee. V. 167. 268. Steini Net., Ent. Bl. 1914. 171. Col. R. 1921. Turkest., Buchara. | perovulum Rttr. i.1. (Aulie-Ata). 7. Heft 216 Prof. Dr. E. Netolitzky: Catalogus systemutieus XXXUD. Subg. Diplocampa Bed. (Bedel, Cat. Col. Afr. 1896. 70. — Net. vide Semicampa. — Müller, l.c. 62—64.) 269. fumigatum Dft., Fn. Austr. II. 1812 .204 — Duval, 1852. 270. 271. 166. — Deville, Rev. ent. 1906. 17. — Ganglb., I. 173. — Net., Wr. E. Z. 1909. 10; 1910. 219. — Barthe, Cat. Gall. 304. — Müller, ]. c. 63. Eur., Sib. stictum Steph., Tl. Brit. II. 20. — Fowler, Col. Brit. 106. — Schaum, Stett. E. Z. 1848. 41 et 393; Ins. D. 736. Dejeani Putz., Mem. Liege 1845. II. 413. variolosum D.-Torre, Linz. — Schilsky, D. E. Z. 1889. 205. prostratum Motsch., Ins. Sib. 264. — Abeille, XVII. 144. -- Net., Wr, E. Z. 1910, 50, 219, 220. Transbaical. assimile Gylih., Ins. Suec. 1810. II. 26. — Duval, 1852. 168. - Schaum, Ins. D. I. 734. — Ganglb., 1. 119... Net., 1909. 10; 1910. 220. — Barthe, Cat. Gall. 304. — Müller, l.c. 63. Eur., Alger., Sib. guttula Dft., Fn. Austr. IT. 1812. 18. Doris Steph., Ill. Brit. 1829. II. 25. — Schaum, Stett. E. Z. 1848. 41. Spencei Steph., 1. ce. — Fowler, Col. Brit. 106. (color.)castanopterum Steph., Ill. Brit. 1829.11.21.— Schaum, l.c. dubium Heer, Fn. Helv. 126. (color.) haemorrhoidale Steph., ibid. 1832. V. 387. (color.) produetum Schilsky, D.E.Z. 1889. 344. — Net., Wr. E. Z. 1910. 220. fasciatum Petri, Siebenbg. Kf. 1912. 18. . transparens Gebl., Ledebours Reis. 1829. II. 61; Kolywan. 1847. 361 (Spec. typic. vidi in Mus. Zool. Berolinens = con- taminatum var. b. Sahlbg.). — Müller, 1. c. 63. Eur. bor., Sib. oce. (color.) contaminatum J.Sahlbg., N. F. F. XIV. 1875. 83. — Abeille, XIX. 509. — Thoms,., iR. 1896. XXI. 2389. — Bergroth, D.E. Z. 1907. 573. — Poppius, Fn. Arct., Lena p. 34, Kanin p. 6. — Micke, D. E. Z. 1915. 109. subsp. bisulcatum Chaud., Bull. Mose. 1844. XVII 452. — Duval, 1852, 218; 1855. 666. — Schaum, Ins. D. 735; Berl.E. Z. 1861. V. 213. Ross. mer. subsp. Clar ki Daws., Ann. nat. hist. 1849. 215. — Duval, 1852. 170. — Fauv., Gallo-Rhen. II. 177. — Schilsky, D.E.Z. 1890. 181. — Ganglh., I. 174. — Wagner, Ent. Mitt. 1915. 308. — Barthe, Cat. 305. PBrit., Gall. bor., Germ., Dania. viridanum Motsch., Kf. Ruß]. 1850.14; Bull. Mose. 1864 (Campe). — Abeille, IV. 1867. 203. XIX. 512. — Net., Wr. E. Z. 1910. 220 (quasi non descript.). Ross. m. or. blandulum Net., Wr E. Z. 1910. 221. — Müller, 1. ec. 62. Persia bor. specierum palaeareticarum generis Bembidion Latr. (Carabidae). 217 275. hesperus Crotch, Proc. Z. S. Lond. 1867. 385. — Bedel, Col. Afr. 1896. 57. — Net., Wr.E.Z. 1911. 179. Azores. XXXII. Subg. Talanes Motsch. 276. aspericolle Germ., Fn. Ins. Germ. XIV. 2. 1812. — Duval, 1851. 516. — Schaum, Ins. D. 713. — Fauvel, Galls-rh. 181. — Ganglb., I. 169. — Reitter, Fn. Germ. 114. — Net., Wr. E. Z. 1909. 9. — Müller, 1918. 111. — Barthe, Cat. Gall. 287. Eur. cont. salin., Ross. mer., Turkest. lepıdum Dej., Spec. V. 171 et 859. 277. subfaseiatum Chaud., Bull. Mose. 1850. III. 187. — Duval, 1855. 670. — Abeille, XIX. 485. — Schaum, ‚Ins. D. 714. — Ganglb., I. 169. — Apflb., Kf. Balk. 101. — Reitter, Fn. Germ. I. 114. — Net., Wr. E. Z. 1910. 227. — Müller, 1. c. 111. Balkan, Krim. XXXII. Subg. Emphanes Motsch. (Omala Motsch., praeoce.). -278. normannum Dej., Spec. V. 164. — Schaum, Ins. D. 169. — Fowler, Col. Brit. 108 — Bed., Cat. Afr. 61 et 68. — Apflb., Kf. Balk. 102. — Net., Wr. E. Z. 1909. 9; 1910, 227. — Müller, Ent. Bl. 1916. 74; Col. Rundsch. 1918. 111. — ‘ Barthe, 289. Atlantie., Medit. occ. subsp. meridionale Ganglb., 170 (nec Apflb., Kf. Balk. 103). Barthe, Cat. Gall. 290 (praeoce.). 279. latiplaga Chaud., Bull. Mosc. XXIII. 1850. 185. -— Schaum, Ins. D. 720. — Bed., Col. Afr. 61 et 68. — Apflb., Kf. Balk. 103. Müller; BnkBl-1916.2:76;..00LB..1918.4112.. — Barthe, 289 (Typ.: Kasan). Mediterr., Ross. mer., Sib. quadrispilotum Schauf., V. zool.-bot. Ges. Wien 1881. XXXI. 620. — Net., E. Bl. 1914. 55. (praeocc.). 280. Lais Bed., Cat. Col. Tunis 1900. I. 14. —- Müller, 1. ec. 112 (spec. prop.). Tunis, Alger. 281. minimum F., Ent. Syst. I. 168. — Duval, 1851. 525. — Schaum, Ins. D. 719; Stett. E.Z. 1847. 49. — Fauvel, II. 195. — Ganglb., I. 169. —- Bed., Col. Afr. 61 et 68. —- Apflb., Kf. Balk. I. 102. — Net., Wr. E. Z. 1910. 225. —: Barthe, Col. Gall. 288. — Müller, l.c. 112. u. Ent. Bl. 1916. 76. Eur., Sib. pusillum Gylih., Ins. Suec. IV. 1827. 403. — Duval, Glanur. II. 150. — Fowler, Col. Brit. 108. — Stephens, 1. c. 23. minutum Serv., Fn. Fr. I. 84. nanum Steph., Ill. Brit. V. 387. (color.) bicolor Schilsky, D.E. Z. 1888. 181. . subsp._rivulare Dej., Spec. V. 163. — Schaum, Berl. E. Z. 1857.:150; Ins. D. 719. — Barthe, l.c. 289. —-- Müller, l.c. 113. Mediterr. orientale Apflb., Kf. Balk. I. 103. — Müller, Ent. Bl. 1916. 76 (praeocc.)., 7 Heft 218 282. 283. 284. 285. 286. 287. 288. Prof. Dr. E. Netolitzky: Catalogus systematicus (subsp.) euzinum Apflb., ıbid. 102. — Müller, Col. R. 113. (Burgas). Pont. euxin. perditum Net., Col. Rundsch. 1920, 96. [Typ.: Kiautschau). Chin. bor. moeotieum Kolen., Melet. Ent. I. 1845. 79. — Abeille, XIX. 485. — Net., Wr. E. Z. 1910. 225; Ent. Bl. 1918. 179. — Müller, Ent. EBl. 1916. 75; Col. R. 1918. 113. — Kleine, Ent. Bl. 1920. 50. Mediterr. or., Thuring,. Hung., Roman., Russ. mer., Sib. meridionale Apflb., Kf. Balk. 103. — Müller, E. Bl. (nec Ganglb., nec Kolenati). ab. (color.)pseuwdotenellumNet., Wr. E. 2.1910. 226. — Müller, Col. R. 1918. 113. transversum Müll., Col. Rundsch. 1918. 113. (spec. propr.?). Hispan. quadriplagiatum Motsch., Mem. Ak. Petr. 1845. V. 250. — Duval, 1851. 534. — Abeille, XVII. 137. — Solsky, Fedtsch. Reis. 1874. 123. — Net., Wr. E. Z. 1910. 226. —- Müller, l.c. 113. Boss. mer: Kirghis,, Syr-Darja. tenellum Er, Kf. Brandbg. 1837. 136. — Dial 1851. 527. — Schaum, Ins. D. 720. — Fauvel, Gallo-rh. II. 190. — — Ganglb., I. 171. — Barthe, Cat. Gall. 297. — Net., 1910, 225—227. — Müller, Ent. Bl. 1916. 76; Col. Rundsch. l.c. 113. Eur. med. Deris Duft., Fn. Austr. 1812. II. 219. azurescens D.-Torre, Linz. — Schilsky, D. E. Z. 1889. 204. chlorizans D.-Torre, Schilsky, ibid. (eolor.) atratum Hornung, Kf. Harz 1844. 18. — Duft., 1. c. Doris var. b. — Net., Ws. E. Z. 1911. 19. ? nıgrum Steph., Ill. Brit. 1828. 24. triste Schilsky, D. E. Z. 1888. 181. subsp. Telemus Rag., Sieil. 1892. 253. — Fiori, Riv. Col. ital. XII. 1914. 169. Sieil. axillare Motsch., Mem. Ak. Petr. 1845. V. 252. — Abeille, IV. 1867. 203; XVII. 138 (spec. dub.). Transbaical. angusticolle Motsch., M&m. Ak. Petr. 1845. V. 251. — Abeille, XVIII. 137 (= ? moeoticum praeocc.). Kirghis. XXXV. Subg. Lopha Steph. (Leja Dej. pars). (Net., Wr. E. Z. 1910. 218. 227. 228. — Müller, Col. Rundsch. 1918. 289. 113—114.) humerale Strm., D. Ins. VI. 176. — Duval, 1851. 544. — Schaum, Ins. D. 734. — Ganglb., 171. — Buyss., Misc. Ent. 1909. XI. 31. — Barthe, Col. Gall. 296. — Müller, l.c. Eur. bor., med. pulchrum Gylih., Ins. Suec. 409. — Dej., Spec. V. 170. bellum C. Sahlbg., Ins. Fenn. I. 1834. 199. 2%. 221. 292. 29. 294. 29. specierum palaearcticarum generis Bembidion Latr. (Carabidae). 219 quadriguttatum Oliv., Ent. 1795. 108. Tab. 13 fig. 160. — Bed., Col. Afr. I. 61 et 69. — Net., Ent. Bl. 1914. 54. — Barthe, l.c. 295. — Müller, l.c. 114. Eur., Sıb., Afghan. quadripustulatum Dej., Spec. V. 1831. 183. — Serv., Fn. Fr. I. 1821. 80. — Duval, 1851. 541. — Ganglb., 171. quadriguttatum F., Syst. Ent. 1775. 248 (spec. dub.) (nec Illiger). quadrimaculatum L., Fn. Suec. 211. — Duval, 1851. 542. — Schaum, Ins. D. 171. — Ganglb., I. 171. — Barthe, Cat. - Gall. 296. — Net., Wr. E, Z. 1909. 9. — Müller, l.c. 114. Palaearct., Amer. quadriguttatum Serv., 1. c. subglobosum Rossi, Mant. Ins. 1792. 102 Append. pulchellum Panz., Fn. Germ. 38. 8. formosum C. Sahlbg., Ins. Fenn. 1834. 198. coarctatum ©. Sahlbg., ibid. 199. sibiricum Motsch., Kf. Rußl. 1850. 12. — Net., Wr. E,. Z. 1910. 228 (praeocc.). [quasi non descript.]. subsp. (?) albomaculatum J. Sahlbg., Öf. Finsk. V. S. Förh. XLI. 1900. 177 (Ala-Tau). — Müller, l.c. Turkest. paediscum Bates, Tr. E. S. Lond. 1883. 270 (spec. dist.?, praeced. proxima). Japon. inconspieuum Woll., Canar. 1864. 72. — Abeille, VIII. 80. Ins. Canar. cardiaderum Solsky, Fedtsch. Reis. 1874. 123. — Abeille, XIX. 485. — Net., Wr. E. Z. 1910. 226. Samark. erassicorne Putz., A. Brux. 1878. 77. — Müller, Col. R. 1918. 113—114. (spec. sedis incert.). Asturia. XXXVI Subg. Trepanedoris Net. (Net., Col. Rundsch. 1918. 24; Verh. zool.-bot. Ges. Wien 1911. 231. 296. 297. 298. — Müller, Col. R. 1918 114.) Doris, Panz., Fn. Germ. 38. 9. — Gyllh., Ins. Suec. 1810. II. 24. — Dwuval, 1851. 529. — Schaum, Stett.E.Z. 1848. 41; Ins. D. 728. — Fowler, Col. Brit. 107. — Ganglb., I. 172. —- Barthe, Cat. Gall. 300. —- Müller, l.c. Eur., Sib. assımile Steph., Ill. Brit. 1828. II. 22. (color.) agquaticum Panz., Fn. Germ. 38. 10. — Ganglb., 172. aquatile Ill., Kf. Preuß. 1798. 232. minutum Dft., Fn. Austr. 1812. II. 230. atripes Motsch., M&m. Ak. Petr. 1845. V. 254. — Abeille, XVII. 139. — Net., Wr. E. Z: 1910. 228. Baikal. aterrimum Motsch., Ins. Sib. 1845. 253. — Abeille, XVII. 138. — Net., Wr. E. Z. 19]0. 222 et 228 (spec. dub.). Baikal. 7. Heft 220 Prof. Dr. E. Netolitzky: Catalogous systematicus XXXVIN. Subg. Trepanes Motsch. (Net., Wr. E. Z. 1910. 228; E. Bl. 1913. 217. — Müller, Col. R. 1918. 115.) 299. 300. 301. articulatum Panz., Ent. Germ. 1795. 64; Fn. Germ. 30. 21. — Gylih., Ins. Suec. 1810. II. 23. — Duval, 1851. 535. — Ganglb., I. 172. — Barthe, Cat. Gall. 301. — Müller, 1. c. Eur,, Sıb,, As. min. subglobosum Payk., Fn. Suec. 1798. I. 143. poecilum Steph., Ill. Brit. 1829. IJ. 21. — Schaum, Stett. E. Z. 1848. 41. viridicolle D.-Torre, Linz. — Schilsky, D.E.Z. 1889. 204. nigricolle D.-Torre; Schilsky ibid. aeneocolle D.-Torre; Schilsky, ibid. subsp. diluticorne Net., Col. Rundsch. 1918. 24. — Müller, l.c. 115. Mediterr., Pers. Bedelianum Net. (nom. nov.), Col. R. 1918. 25. — Müller, 1. c. Mediterr. occ., Sicil. Bedeli Net. (nom. nov.), Ent. Bl. 1914. 54 (praeocc.). Dwvali Bed., Abeille, XX VIII. 1893. 108; Col. Afr. 61 et 69. oetomaeulatum Goeze, Ent. Beytr. I. 664. — Fowler, Col. Brit. 107. — Ganglb., I. 173. — Barthe, 1. c. 302. — Müller, 1. c. Eur., Sib., As. min. Sturmi Panz., Fn. Germ. 89. 9. — Duval, 1851. 532. — Schaum, Ins.-D. 729. pietum Duft., Fn. Austr. 1812. II. 218. — Duval, 1851. 533. xanthocerum Bates, Trans. Soc. ent. Lond. 1883. 270 (spec. dist.?; octomaculato proxima). Japon. serbieum Apflb., Münch. Kol. Z. I. 1902. 69; Kf. Balk. I. 1904. 110. — Müller, 1. c. 116 Nota. Serbia. maculatum Dej., Spee. V. 162. — Duval, 1851. 531. — Ganglb., I. 173. — Bed., Col. Afr. 61 et 69. — Barthe, 1. c. 303. — Müller, l.c. 116. Mediterr. XXXVIII. Subg. Phila Motsch. (Müller, Col. R. 1918. 67) [inel. Mr- 305. crocys J. Sahlbg. ] obtusum Serv., Fn. Fr. 1821. 83. — Strm., Ins. VI. 1825. 165. — Steph., Ill. Brit. II. 6. 1829. — Dej., Spec. V. 177. — Duval, 1852. 182. — Schaum, Ins. D. 741. — Hornung, Harz 1844. 18. — Bed., Col. Afr. I. 57 et 70. — Ganglb., I. 174. — Barthe, Col. Gall. 305. — Müller, 1. c. 68. Eur., Mediterr. immune Steph., Il. Brit. II. 6. — Schaum, Stett. E. Z. 1848. 40. pusillum Steph., l.c. — Schaum, 1. c. gracile Steph., l.c. — Schaum, ].c. subsp. rectangulum Duval, 1852. 184. — Müller, l.c. 68. Afr. bor. oce., Sieil., Syria. speeierum palaearcticarum generis Bembidion Latr. (Carabidae). 921 306. liliputanum J. Sahlbg., Öf. Finsk. V. 8. Förh. LV, 1912/13 Nr.19.55.,.1907/08 Nr, 68. — Net., Ent: BE."1914. : 173: — Müller, 1. c. 44 et 68 (Microcys J. Sahlbg.). Syria. XXXIX. Subg. Ocys Steph. (Reitter, Wr. E. Z. 1895. 258; 1902. 203; Fn. Germ. 112. — Net, Col. Rundsch. 1917. 77; Verh. zool.-bot. Ges. Wien 1911. 232. — Müller, Col. R. 1918. 68.) 307. harpaloides Serv., Fn. Fr. 1821. 78. —- Bed., Seine I. 36; Col. Afr. 54 et 71. — Fauvel, Gallo-rh. 168. — Ganglb., I. 176. — Reitter, l.c. — Barthe, Cat. Gall. 313. — Net., Ent. Bl. 1916. Heft 1/3 (distrib. geogr.) — Müller, l.c. Eur. occ., Medit., Polon. rufescens Guer., Not. top. 1823. 123. — Dej., Spec. V.47. — Duval, 1852. 187. — Schaum, Ins. D. 742. tempestivum Steph., Ill. Brit. II. 1829. 11. melanocephalum Steph., 1. c. 10. " dubium Woll., Cat. Mader. 1857. 23. — Abeille, XIX. 514. 308. Hoffmanni Net., Col. R. 1917. 77. — Müller, l.c. 68. Dalmat. 309. quinquestriatum Gylih., Ins. Suec. 1810. II. 34. — Duval, 1852. 185. — Schaum, Ins. D. I. 742. — Bedel, Seine 36 et 149. — Ganglb., I. 176. — Net., lc. — Barthe, Cat. 314. — Müller, I. c. 69. Eur. bor., oce., med. pumilio Duft., 1812. 214. — Dej., Spec. V. 48. — Sturm, D. Ins. VI. 148. acrocohum Beck., Beitr. 1817. 10. virens Serv., 1821. 79. currens Steph., Ill. Brit., 1828. IL. 10. — Schaum, Statt. E. Z. 1848. 40. subsp. ber ytenseNes., l.c. 79. — Müller, ].c. 69. Syria (Beyrut). subsp. reticulatum Net., ıbid. 78. — Müller, ibid. Apenn., Alp. occ., Balkan, Transsilv. subsp. subtile Schaum, Berl. E. Z. 1857. 148. — Reitter, 1. ce. — Müller, 1. c. — Barthe, l.c. 316. Parnes (Athen). 310. trechoides R;ttr., Wr. E. Z. 1895. 258; 1902. 204. — Müiller, l. c. 69. — Net., l.c. Araxes. 3ll. pseudepaphius Rttr., Wr. E. Z. 1902. 204 (emend.). — Net., l. c..-— Müller, ]. ce. 70. Krim. XL. Subg. Oreoeys Peyerimhoff (Bull. S. E. Fr. 1908). 312. Bedeli Peyerimh., l.c. 117. — J. Müller, Col. Rundsch. 1918. 70 [Typ.: Djurdjurja]. Tunis. XLIJ. Subg. Philochthus Steph. Ill. Brit. Ent. 1829. 7 (Net., Ent. Bl. 1913. 217; 1914. 168; (Campa Motsch. ex parte). 313. biguttatum F., Reis. Norw. 1779. 222 (trad. frang.). — Schaum, Ins. D. 757. — Apflb., Kf. Balk. I. 112. — Ganglb., I. 17&. — Fowler, Col. Brit. 105. — Barthe, Cat. Gall. 7. Heft 222 314. 315. 316. 317. 318. Prof. Dr. E. Netolitzky: Catalogus systematicus 312. — Net., Wr. E. Z. 1909. 10. — Müller, l.c. Eur. bor.‘' med., Sib. occ. ? subfenestratum Steph., Ill. Brit. 1829. II. 8. vulneratum Dej., Spec. V. 182 (pars). biguttatum var. a Duval, 1852. 175. guttula Serv., Fn. Fr. 1. chloros D.-Torre, Linz. — Schilsky, D.E. Z. 1889. 204. cyaneum D.-Torre et Schilsky, 1. c. (eolor.) apicale D.-Torre, 1. c. — Schilsky, 1. c. (eolor.) obscurum Verhoeff, Rheinl. 1890. 16. inoptatum Schaum, Berl. E. Z. 1857. 149; 1862. VI. 103; D. Ins. 738. — Ganglb., 175 — Apflb., Kf. Balk. — Müller, 1. c. 65 [Typ.: Kreta]. Mediterr. or., Carpat., Hung., Ross. mer. biguttatum Redtb., Fn. Austr. ed. III. 87. ? orbicolle Motsch., Kf. Rußl. 1850. 14. — Abeille, TV. 1867. 203; XIX. 512 (Armenia). decolor Apflb., Glasnik 1911. — Net., Ent. Bl. 1914. 55. — Müller, l.c. 64. Balkan. . Moricei Pic, Echange XX. 1904. 84 (immatur., quasi non descript.). — Müller, l.c. 64. Nota 3. Zante. judaicum J. Sahlbg., Öf. Finsk. Vet. S. Förh. L. 1907/08. Nr. 57. — Müller, ]. c. 64 Nota2 (Typ.: Bethlehem). Syria. aeneum Germ., Ins. Spec. nov. 1824. 28. — Steph., Ill. Brit. Ent. II. 7. — Duval, 1852. 176. —- Schaum, Ins. D. 739. - Ganglb., 175. — Fowler, Col. Brit. 109. — Net., Ent. Bl. 1914. 172. — Barthe, Cat. Gall. 311. — Müller, 1. c. 66; 1921. Gall., Angl., Belg., Germ., Dan. marinum Schiödte, Dan. Eleut. 1840. 335. Javeti Duval, 1852. 178. (subsp.?.) pseudueneum Rttr., Fn. Germ. I. 122. — Net., Ent. Bl. 1914. 172. — Müller, Col. R. 1921. Stettin, Caspi, Roman. subsp. Paganettii Net., Ent. Bl. 1914. 172. — Müller, Col. R. 1918. 66. Mediterr. ocec. subsp. Escherichi Ganglb., Stett. E. Z. LVIII. 1897. 12. — Net., l.c. — Müller, l.c. 67. Angora. vieinum H.Luc., Expl. Alg. 1846. 86. — Duval, 1852. 179. — Bed., Col. Afr. I. 61 et 70. — Apflb., Kf. Balk. I. 112. Mediterr. occ., Balkan. tenuestriatum Fairm., Petites nouv. Ent. II. 1876. 37 et 50; Ann. soc. ent. Fr. 1879. 158; Abeille XIX. 503. — Fauvel, Rev. ent. 1888. 229. subsp. subplagiatum J.Sahlbg., Öf. Finsk. V. S. Förh. L. 1907/08; LV. 1912/13. Nr. 19. — Net., l.c. 173. Syria. subsp. pallidiveste Carret, Echange, XXI. 1905. 109. — Daniel, Münch. Kol. Z. III. 107. — Müller, 1. e. 66. (spec. dist.?). Mesopot. 19. 320. 321. 32la. 322. 323. 324. specierum palaeareticarum generis Bembidion Latr. (Carabidae),. 223 Mannerheimi €. Sahlbg., Ins. Fenn. 1834. 201. — Schaum, Ins. D. 728 et 740. — Ganglb., 174. — Barthe, 1. c. 309. — Eur. bor. et med., Sib. oce. unicoler Chaud., Bull. Mose. 1850. III. 176. — Duval, 1855. 673. grandicolle Motsch., Kf. Rußl. 14. guttula var. Erichs., Kf. Mark 133. — Duval, 1852. 181. haemorrhoum Steph., Fowler 105. guttula F., Ent. Syst. 1792. 166. — Duval, 1852. 179 (pars). — Fowler, 104. — Schaum, Ins. D. I. 739. — Ganglb., I. 174. — Barthe, Cat. Gall. 308. — Müller, I.c. 67. Eur., Sib.'occ. binotatum Steph., Ill. Brit. II. 5 (sec. Duval). vittatwm Steph., I. c. (sec. Duval). bisignatum Steph. (sec. Fowler). bipustulatum Redtb., Fn. Austr. ed. II. 81. (color.) nigrescens Friedr., Allgem. Zeit. f. Ent. VIII. 1903. 258. subsp. castilicum Net., Col. Rundsch. 1918. — Müller, 1. c. 67. (La Granja, Potes). Hispan. guadarramense Gaut., Mitt. Schweiz. Ges. II. 1866/70. 109. — Abeille, VII. 177; VIII. 81. — Fr. Soc. 1869. 29. — Müller, 65. Hispan. (Guadarrama). Netolitzkyi Krausse, Ent. Rundsch. 1910. Nr. 23. (lapsu publicatum). — Riv. Col. Ital. VIII. 1910. 250. — Müller, l.c. 65. Sardın. blandicolie Net., Wr. E.Z. 1910. 300 (lapsu ex litt. publicatum). lunulatum Fourcr., Ent. Paris 1785. 51. — DBed., Col. Afr. 62 et 70; Fn. Seine. 35. — Ganglb., 175. — Barthe, 1. c. 310. Eur. med., Mediterr. riparium Ol., 1795. Ent. III. 115. — Fowler, Col. Brit. 105. — Kraatz, Berl. E. Z. 1873. 216. biguttatum Gylih., Ins. Suec. II. 28. — Dej., V. 180. (pars.). guttula Redtb., Fn. Austr. ed. II. 81. ? fuscipes Steph., Ill. Brit. Ent. 1829. II. 8. ? toletanum Perris, A.S.E. Fr. (4) IV. 1864. 277. — Abeille, VIII. 81 (Aranjuez). (color.) submarinum Rttr., Fn. Germ. I. 122. — Müller, ].c. 65. — Meyer, Ent. Bl. 1919. 217; 1920. 50. iricolor Red., Fn. Seine I. 35 et 149; Col. Afr. I. 61 et 71. — Ganglb., 175. — Apflb., Kf. Balk. I. 112. — Barthe, l.c. 309. Atlant., Mediterr. iridicolor Jakobson Cat. (emend.). — Abeille, XIX. 512. — Deville, Rev. entom. 1906. 18 (vulneratum Dej. pars). baicalicum Motsch., Mem. Ac. Petersb. 1845. V. 263; Bull. Mosc. XXXVI. 1864. — Abeille, IV. 1867; XVII. 143 (sp. dub.). Baikal. 7. Heft 224 "Prof. Dr. E. Netolitzky: Catalogus systematieus 325. fumatum Motsch., Kf. Rußl. 1850. 14; Bull. Mosc. 1864. — Abeille, IV. 1867; XIX. 512 (Spec. dub.). Ochotsk. ? conivens Lec., Ann. Lyc. 1852. V. 188. (California); Gemm. et Harold, Cat. I. 412. XLII. Subg. Pekinium Osiki (Zichy, As. Reis. II. 1901) [Subg. ine. sed.] 326. ehinense Csiki, 1. c. 102. abbreviatum 172 Abeillei 252 acrocolium 309 acuticolle 71 acutum 40 adusticauda 192 adustum 61 aegyptiacum 16 aeneipes 4 aeneocolle 299 aeneum 317 aereum 141 aerosum 43 . aeruginosum 69 aethiopicum 63, 64 aetolicum 204 affine 101, 125 africanum 120 agile 206, 218 albipes 238, 240, 246 albomaculatum 291 almum 27 alpinum 119 altaicum 83 alternans 62 alticola 132 amaurum 155 ambiguum 31 amethystinum 10 amnicola 148 amoenum 260 amplum 182 amurense 56, 142 analogicum 207 Andreae 47, 167, 185 anglicanum 185 angusticolle 110, 196, 224. 288 Chin. bor. Register. antecedens 263 apicale 15, 58, 65, 313 | aquaticum 296 squatile 296 argenteolum 10 argaeicola 140 armeniacum 219 articulatum 299 ascendens 110 aspericolle 276 assimile 271 astrabadense 116 aterrimum 298 atlanticum 208,. 209 |atratum 286. atripes 297 atrocoeruleum 105 atroviolaceum 238 aureofuscum 84 |azillare 110, 287. azurescens 236. azureum 10. bactrianum 115 |baicalicum 324 balcanicum 130 barbarum 246 basale 58, 170, 209, 239 basirufum 130 Batesi 65 Bedeli 255, 300, 312 | Bedelianum 300 bellum 289 berytense 309 Biasiolüi 251 bicolor 281 hifasciatum 58 hifoveolatum 31 bigutiatum 120, 313, 314, 322 bilunulatum. 39 bimaculatum 8 binotatum 48 bipunclatum 3, 48, 320 Birulai 79 bisignatum 156 ° bisulcatum 272 blandicolle 321a blandulum 274 Bodemeyeri 207 bracculatum 118 bracteonoides 43 Breiti 208 breve 76 brevius 201 brunneum 129 brunnicorne 128 brunnipes 119, 141, 240 bruzxellense 159 Bualei 185 bucephalum 222 bucharicum 156 Bugnioni 110 bulsanense 192 caesareum 196 callosum 232 cantialcum 228 capilo 48 Caraffae. 206 cardiaderum 294 cardionotum 216 caricum 189 carpaticum 129 carpetanum 217 | castaneipenne 122 specierum palaeareticarum generis Bembidion Latr. (Carabidae). castanopterum 271 castilicum 320 caucasicola 184 caucasicum 184, 224 celere 40 chalceum 40 chalcopterum 39 chalybaeum 10, 50 Chaudoiri 209, 262 chinense 226 chloreum 151 chlorizans 286 chlorophanum 43 chloros 313 chloropus 5, 48 circassicum 194a cirtense 35 Clarki 272 Olermonti 208 cnemerythrus 96 cnemidotum 247 coarctatum 291 coelesyrise 50 coelestinum 81 coeruleotinctum 40 coerulescens 185 coeruleum 11, 111, 191 cognatum 203 colchicum 24 collutum 144 combustum 192 complanatum 102 concinnum 160 concolor 233 conforme 107, 147 conicolle 12 c9Hnivens 325 consentaneum 203 consummatum 154 contaminatum 272 convezvusculum 264 cordicalle 186 e9rpulentum 167 crassicorne 295 crenatum 246 crenulatum 7] creticum 167 cribrulum 162 Archiv für Naturgeschichte 1921. A.7. cribrum 236 Crotchi 46 eruciatum 185 culminicola 171 cumatile 77 cupreolum 37 cupreum 83 cupripenne 83 currens 309 cursor 213 curtulum 33 cyamescens 105 cyaneum 98, 313 Dahli 237 dalmatinum 120 dardum 158 dauricum 141 ı decolor 315 | decoratum 246 decorum 109, 206, 209 Dejeani 259, 269 deletum 119, 120 dentellum 54, 259 deplanatum 92 depressiusculum 74 depressum 103 Deubeli 68 diffieile 70 ‚difforme 41 v diluticorne 299 dilutipenne 174 ‚dilutipes J01 dimidiatum 106 distans 188 ‚distinctum 111, 191 distinguendum 181 dives 52 Doderoi 250 dolorosum 168 Doris 271, 286, 296 Dormeyeri 265 dorsuarium 160 dromioides 185 dubium 271, 307 ı Dufouri 43 Duvali 300 effluviorum 243 egregium 110 Eichhoffi 77, 251 elegans 11, 196 elegantulum 61 elevatum 38 elongatum 236, 244 ephippium 67 eques 192 Erichsoni 106 Escherichi 317 Eskilos 208 exhibitum 170 eurygonum 95 euxinum 281 excellens 51 Falcozi 201 fallaciosum 167 fasciatum 62, 170, 271 'fasciolatum 110 \fastidiosum 188 ı Fauveli 124, 208 felixianum 40 femoratum 159, 184 Fellmanni 68 flammulatum 54, 58. flavoposticatum 51 florentinum 126 fluviatile 202 | fontinale 248 foraminosum 3 | formosum 291 'fornicatum 39 fortius 219 fortunatum 233 foveolatum 66 foveum 7 fraxator 120 Frederici 245 Freymuthi 59 Friebi 86 frigidum 80 fuliginosum 120 fulvipes 191 fumatum 325 fumigatum 61, 269 \fuscicorne 109 15 7. Heft 226 fuscicrum 162 fuscipes 322 fuscoaeneum 43 fuscomaculatum 197 fuscovariegatum 56 fusiforme 6 Ganglbaueri 240 Gassneri 257 & Gautieri 127 @Gebleri 80 Genei 231 geniculatum 119 giganteum 190 gilvipes 267 glabricolle 48 glabrum 230 glaciale 217 Gotschi 97 gracile 48, 305 gracilentum 264 grandicolle 319 grandipenne 133 Grapei 141 guadarramense 321 Güntheri 8 guttula 271, 313, 320, 322 guttulatum 257 haemorrhoidale 271 haemorrhoum 319 hamburgense 1 hamatum 65 Hammarstroemi 23 harpaloides 307 Hasti 89 Haupti 120 Hauserianum 226 hesperidum 212 hesperus 275 heptapotamicum 58 heterocerum 125 Heydeni 259 hiogoense 91 hirmocoelum 85 hispamicum 169 Hoffmanni 308 humerale 167, 289 Hummleri 185 hybridum 119 hypocrita 188 ibericum 227 Illigeri 231 illyricum 188 imitator 164 immaculatum 59 immune 305 ‚impressum 8 incipiens 219 inconspicuum 293 infuscatum 58, 146 inoplatum 314 inserticeps 14 \insidiosum 173 | intermedium 165 interstrictum 196 inustum 251 iricolor 323 iridicolor 323 irroratum 261 \islandicum 141 'Javeti 317 'jenisseense 8 'jordanense 209 . ‚Judaicum 316 Kaschmirense 117 | Kocai, Kocae 251 | Kokandicum 219 Kollari 267 Kolstroemi 77 Kosti 241 Kuchtai 257 Kurdistanicum 137 Küsteri 47, 231 laetum 52 laevibase 19 ‚laevifrons 48 |Iaevipenne 225 laevigatum 217 laevistriatum 75 Lafertei 123 impustulatum 244, 320 Prof. Dr. E. Netolitzky: Catalogus systematiens | Lais 280 lamprinulum 33 ‚lamprinum 26 lamproides 42 lampros 40 lapponicum 8 laterale 232, 255 lateritium 129 laticolle 18, 28 Jatinum 120 latiplaga 279 ‚latiusculum 9 latum 83 Leachi 77, 255 Lederi 249 lenense 77 Leonhardi 100 ‚lepidum 276 \leucolenum 29 ‚leucoscelis 33 ‘ Leveillei 200 ligurieum 104 liliputanum 306 lirykense 125 lissonotum 93 Iithuanicum 40 itigiosum 90 Kitorale 11, 167 lividipenne 192 Lomnickii 199 longicolle 249, 250 longipes 104 lucidum 120, 162 ‚lucillum 82 lunatum 145 ‚lummulatu 323 luridicorne 26 luridipenne 17 ‚luridipes 25, 127. | luridum 107, 206 lusitanicum 161, 183 luteipes 24 Lutzi 43 macrophthalmum 113 macropterum 153 meaculatum 304 ‚madagascariense 64 specierum palaeareticarum generis Bembidion Latr. (Carabidae),. 22 maus 54, 58 Mannerheimi 267, 319 marginicolle 58 marginipenne 177 marinum 317 meritimum 160, 162, 185 187 Marquardtii 219 Marthae 44, 125 msuritanicum 31 maurum 1 megaspilum 209 melanocephalum 307 melanoticum 11 mendacissimum 58 Menetriesi 226 meridionale 54, 278, 283 Milleri 129 Millerianum 239 minimum 281 minutum 281, 296 misellum 143 miztum 64, 162 modestum 213 moeoticum 283 monosligma 185 montanum 217 monticola 109 Moricer 315 moschatum 242 multipunclatum 194 multisulcatum 238a . mundatum 30 Munganasti 206 nebulosum 58 neglectum 201 Netolitzkyi 321& nigrans 11 nigrescens 1, 96, 201, 320 nigricolle 201, 299 .nigricorne 34 nigripes 57 nigroaeneum 40 nigrocyameum 58 nigropiceum 253 nigrum 286 Nikkoense 143 'niloticum 65 nitidulum 119, 120 nivale 48 ‚nobile 192 ı Nordmanni 246 ‚normannum 278 . ‚obliquelunalum 215 obliquum 59 . ‚oblongum 199 obscurellum 163 ‚obscurum 48, 201, 313 \obsoletum 201 obtusum 305 occidentale 183 octomaculatum 301 olivaceum 77 omostigma 167 oopterum 167 opulentum 65 orbicolle 314 orichalceum 39 orichalcicum 1, 39, 40 orientale 188, 281 ‚ovale 147 ‚ovalipenne 210 ovipenne 167 ovulum 263 ‚oxyglymma 94 Paediscum 292 | paganetti 317 ıpallidipenne 45, 67 pallidiveste 318 pallidum 145 Palmeni 68 paludosum 11 Palumboi 32 pamirense 162 parallelipenne 199 parnassium 135 parvicolle 85 Paulinoi 46 pedestre 60 peliopterum 113 penninum 101 perditum 282 perovulum 268 perplexum 213 persicum 175 persimile 2 petrimagnı 221 petrosum 179 Pfeiffi 88 piceocyaneum 114 pieipes 191 pietum 162, 301 picturatum 64 pindicum 121 planicolle J41 planipenne 139 planum. 83, 110 platypterum 220 pliculatum 87 plumbeum 40 | pogonoides 21 poecilum 299 ponojense 69 Poppii 165 Postae, Postai 146 posterius 28 praeustum 129, 208 prasinum 77 ‚ productum 271 Prometheus 149 properams 40 prostratum 270 proteron 94a pseudaeneum 317 'pseudepaphius 311 pseudonitidulum 120 pseudoproperans 219 pseudotenellum 283 pulchellum 35, 40, 291 pulcherrimum 156 pulchrum 289 pumilio 309 punctatostriatum 85 puncticolle 244 punctulatum 43 ‚ punctulipenne 220 pusillum 281, 305 pygmaeum 39, 40 pyritosum 48 \pyrenaeum 217 15* 7. Te 228 quadricolle 14 quadriflammeum 179 quadrifossulatum 50 quadriguttatum 231, 234. 290, 291 . quadriimpressum 254 quadrimaculatum 291 quadriplagiatum 231, 285 quadripustulatum 290 quadrispilotum 279 quadrisignatum 235 quatuordecimstriatum 40 quinquestriatum 309 rebellum 206 rectangulum 305 Redtenbacheri 10] Reiseri 131 relictum 102 repandum 162 reticulatum 309 retipenne 226 rhaeticum 217 rhodopense 99 Rickmersi 176 riparium 322 ripicola 198 rivulare 281 rufescens 307 ruficolle 53 ruficorne 240 rufimacula 226 'scapulare 199 Schmidti 234 Schüppeli 266 scythicum 164 semibraccatum 188 semicyaneum 8 semilotum 211 semiluitum 144 semilunium 150 senegalense 16 serbivum 303 serdicanum 209 ‚serialtum 223 ‚serotinum 39 ‚sexpunctatum 48 sibiricum 22, 54, 291 | siculum 208 'Siebkei 181 signatipenne 134 smyrnense 208 Solarii 240 | speculare 231 Spencei 271 \splendidum 25 sporadicum 31 'stagnorum 43 Starki, Starcki 55 ‚Steinbühleri 187 ‚Steini 268 stenoderum 13 Stephensi 125 rufipes 40, 119, 120, 238 | stictum 269 240 rufobrunneum 48 rüfomaculatum 260 rufotibiellum 20 rufovarium 58 rugiceps 48 rugicolle 31, 147 rumelicum 58 rupestre 61, 159, 167, 201 ruthenum 54 Sahlbergi 141, 266 sanatum 152 saphyreum 187 saxatile 195 stomoides 238 Strasseri 232 Straussi 166 striatum 1, 2, 8, 43 Sturmi 61, 301 ısubcallosum 234 subconvexum 206 subcostatum 167 subeylindricum 138 subfasciatum 277 subfenestratum 313 subglobosum 291, 299 submaculatum 165 submarinum 322 submutatum 36 Prof. Dr. E. Netolitzky: Catalogus systematieus subplagiatum 318 substriatum 224 subtile 309 sulcatulum 253 suleicolle 157 suleipenne 78, 2383 suturale 1 tabellatum 112 semipunclatum 58, 61, 232 |tarsicum 243 | tauricum 139 ‚telemus 286 ‚tempestivum 307 ‚tenebrosum 58 ‚tenellum 286 tenuestriatum 318 tergluense 199 terminale 65, 156 terminans 65 ‚testaceipenne 193 testaceum 201 telragrammum 231 leiraporum 72 ‚telrasemum 229 ‚tetraspilotum 167 ‚tetrastigma 235 thermosrum 214 tibiale 96 linclum 54 banschanicum 219 toletanum 322 transbaicalicum 146 tramsiens 164 transparens 272 transsilvanicum 216 transversum 284 \trebinjense 49 'trechoides 310 tricolor 106, 198 triimpressum 28 Iriste 40, 286 \tropicum 64 | Tschitscherini 56 tumidum 64 |tureicum 224, 225 undulatum 54 unicolor 50, 110, 319 specierum palaearcticarum generis Bembidion ustulatum 54, 58, 59, 61, 167 ustum 145, 149 valiıdum 219 variabile 31, 120 variegatum 64 variola 258 varvolosum 261 vorvum 58, 61 vau 167 veclense 196 velocipes- 40 velox 8, 40, 43 ventricosum 73 venustulum 25 versicolor 225 vicinum 318 viduum 136 violaceum 129 virens 10, 88, 309 virescens 96, 185 viridamum 273 viride 191 viridiaeneum 96 \viridicolle 29) \viridimicans 250 vitiosum 22 Latr. (Carabidae). Vodozi 108 volgense 53 vranense 131 vulmeratum 313 Wagneri 180 Wahnschaffei 34 xanthacrum 17 xanthocerum 302 xanthomum 209 „zanthotelum 17 Yokahamae 256 Zolotasrewi 205 229 Synopsis der Schlangenfamilie der Boiden auf Grundlage des Boulenger’schen Schlangenkatalogs (1893/96). Von F. Werner. Mit 3 Figuren im Text. Wie die Familien der Glauconiiden und Typhlopiden, habe ich nun auch die Boiden in übersichtlicher Weise zusammenzustellen versucht. Die Arbeit war mir dadurch sehr erleichtert, daß ich gerade : us dieser Familie seit Jahren ein sehr großes Material untersuchen ‚konnte, sodaß ich gut ?/, aller bekannten Arten, z. T. in großer Individuenzahl gesehen habe; infolgedessen habe ich auch eine bessere Grundlage zur Beurteilung der seit 1896 neu beschriebenen Arten gehabt, was auch aus den zahlreichen kritischen Bemerkungen und dem häufig vorkommenden Hinweis auf Identität mit bereits be- schriebenen Arten ersichtlich ist. Neue Genera sind seit dem Erscheinen des Boulenger’schen Katalogs nicht zu verzeichnen; von neuen Arten, die entweder in diesem Katalog noch nicht erwähnt sind oder deren Artselbständigkeit erst später sich herausstellte, bezw. heraus- zustellen schien, sind 15 aufgenommen, sodaß die Gesamtzahl der Arten jetzt 82 beträgt; nur Boa grenadensis Barbour habe ich von vornherein in die Synonymie von Corallus cookii gesteckt, von der diese neue Art in gar keiner Weise zu trennen ist; zu der ursprünglichen Anzahl kam hinzu: Liasis tornieri Wern. und clarkii Barbour (n. sp.), Aspidites collaris Longman (n.sp.), Python bivittatus Schleg. (restituierte Art), Epierates crassus Cope und sabogae Barbour (nn. spp., beide kaum von E. cenchris verschieden), EZ. wie- ninger, Stdehr. n. sp., E. subflavus Stein. n. sp., E. chryso- gaster Cope (restituiert), EB. monensis Zenneck (wie vorige, nur Lokal- rasse von E. fordis); als Art zu streichen ist auch E. striatus Fisch. (von E.angulifer Bibr. nicht zu trennen). Enygrus australis Mon- trouz. ist von E. bibroni Hombr. Jaeg. gleichfalls nicht artlich trennbar. Von den 10 Ungalia-Arten sind die beiden neu- beschriebenen höchstwahrscheinlich identisch. Zu Trachyboa qularis Ptrs. ist eine zweite Art, T.-boulengeri Peracca hinzugekommen. Von den 12 Eryx-Arten sind drei (E. persicus Nik., speciosus Car. und fo- diens Ann. neu, eine (E. miliaris Pall.) ist eine von Nikolsky und eine (E. tataricus Licht.) von Carevsky zu Arirang erhobene Sub- species von E. jaculus L. Lichanura oreutti Stein. habe ich den ihr vom Autor gegebenen Artrang belassen; L.roseofuscaCope ist in der Synonymie Synopsis der Schlangenfamilie der Boiden. 231 von L. trivirgata Cope geblieben. Die Artselbständigkeit von Charina brachyops ist recht zweifelhaft: bei der ungeheuerlichen Variabilität der Kopfschilder bei C'h. bottae ist es höchste wahrscheinlich, das auch Ch. brachyops in den Formenkreis dieser Art gehört. Von der Ver- einigung der neotropischen Boa-(Constrictor-)Arten habe ich Abstand genommen; die Arten sind geographisch gut getrennt und immerhin unterscheidbar, was für einen großen Teil der neu aufgestellten Arten, - sowie für Enygrus australis und Epicrates striatus nicht zu“rifft. Ich habe nur bei Eryx und Epicrates Bestimmungstabellen ge- geben, bei den übrigen Gattungen ist der Zuwachs an Arten so gering (meist nur je eine) daß die Abfassung eines solchen Schlüssels sich erübrigte. Doch sind überall die Unterscheidungsmerkmale von der nächstverwandten Art angegeben. An Literaturangaben habe ich alle Stellen verzeichnet, wo genaue Fundortsangaben oder Be- schreibungen vorliegen; eine genaue Angabe aller Fundorte habe ich mir dort erlassen, wo eine Art über eine zusammenhängende größer : Festlandsmasse oder eine größere Insel verbreitet ist (z. B. Python ‚Sebae in Afrika, P. molurus in Vorderindien usw. usw.). Wer sich mit der speziellen Verbreitung einer Art befaßt, wird in den Literatur- angaben weniges vermissen, was in neuerer Zeit bekannt wurde. Eine geographische Übersicht habe ich am Schlusse gegeben: sie zeigt eine überraschende Ähnlichkeit mit der Verbreitung einer Gruppe aus einem ganz anderen Tierkreis, nämlich der Insekten- familie der Mantodeen.!) Beide Gruppen sind geologisch recht alt und stimmen überein in folgenden Punkten: 1. Nearktische und Neotropische Fauna den Arten nach völlig ver- schiedenen von den altweltlichen Faunengebieten. 2. Aethiopische und indopapuasische Gruppe einander gleich- wertige altweltliche Gruppen, einander weit näher stehend als der neotropischen Gruppe. ° 3. laläarktische Fauna eine Ausstrahlung der palaeotropischen mit wenigen, aber meist ihr eigentümlichen Elementen. 4. Von Papuasien nach Osten schnelle Verarmung der Fauna bis zum völligen Schwunde; Neuseeland hat nur eingeschleppte Arten. 5. Madagaskar hat ausgesprochen neotropische Affinität. Verschieden ist nur die Verschiebung der Hauptentfaltung vom indomalayischen (Mantodeen) auf das papuasische (Boiden) Gebiet und auch noch auf das australische Festland. — Erys ist trotz seines Habitus zwar eine Sand-, ab:r durchaus nicht immer eine Wüsten- schlange, daher nicht ganz der Mantodeengattung Eremiaphila ver- gleichbar (vergl. die sehr interessanten Bemerkungen von Wall bei E. johnii und consicus); auch die weite Verbreitung von E. thebaicus und muelleri im tropischen Afrika beweist dies. Zryz entspricht in dieser Hinsicht eher etwa der Gattung Mantis, die auch palaeotropischen Ursprungs ist und freilich nur mit einer Art, weit ins paläarktische Gebiet hineinreicht. !) Werner, Verh. zool. bot. Ges. Wien 1909, p. (70). 7. Heft 232 F. Werner: Die zahlreichen ethologischen Angaben über Riesenschlangen in den letzten Jahren möchte ich hier nicht einzeln zitieren. Ich ver- weise auf die auch mit zahlreichen guten (z. T. photographischen) Ab- bildungen und auch zwei farbigen Boidentafeln ausgestattete 4. Auflage _ von Brehm’s Tierleben (5. Bd. 1913), sowie auf meine verschiedenen kleineren Aufsätze im ‚„Zool. Garten“ XLI p. 233, 274, XLIV p. 27; Natur u. Haus, XII, 19C4, p. 133—135; Bl. f. Aquarien- u. Terrarien- kunde XVII (1906), XVIIL (1907). 1. Loxocemus Ügpe 1. DOREEN: bicolor Go. Boulenger, Cat. I. p.7 Günther, Biol. ©. Amer. "Zoo, Rept. 1895 p. 179. Sq. 31-33; V. 250—265; Sc. 39—47. Länge 880 mm; Schwanz 90 mm. — Süd-Mexiko; Guatemala. 2. Nardoana Berg Nardoa Boulenger, t.c. p. 75. l. Nardoana boa (Schlegel 1837). Boulenger, t.c. p. 76 Sternfeld, Sitz-Ber. Ges. naturf. Fr. Berlin 1913 p.384. — Abh. Senckenbg. Ges. Frankfurt a. M. Bd. 36, 1918 p. 424. Werner, Zool. Anz. XXII, 1899, p. 373 u. Mitt. Zool. Sammlg. Mus. Naturk. Berlin I, 4, 1900 p. 75 fig. 24. Wandolleck, Abh. Ber. Mus. Dresden Bd. XIII, 1910 (1911) p: 14. De Rooy, Rept. Indo-Austral. Archipelago II. 1917 p. 15, fig. 6. Sq. 35—39; V 245—267; Sc 47—52. Länge 1240 mm, Schwanz 140 mm. — Bismarck-Archipel; Neu- ' Guinea. — Nach Sternfeld erreicht die Art bis 1540 mm Länge. 3. Liasis Grey 1. Liasis childreni Gray 1842. Boulenger, Cat. I. p. 77, Taf. IV, fig. 1. Lönnberg u. Andersson, Kgl. Svenska Vet.-Ak. Handl. Bd. 52, No. 3, 1913 p. 12. Andersson, Medd. Göteborgs Mus. Zool. Afd. 9, 1916 p. 25. Sq. 41—45; V. 257— 287; Se. 38—53. Länge 1200 mm, Schwanz 100 mm. —- Nord-Australien; Inseln der Torres-Straße. Andersson erwähnt ein Exemplar von Queensland mit unpaarem vorderen Praefrontale. Synopsis der Sehlangenfamilie der Boiden. 233 2. Liasis elarkii Barbour 1914. Proc. Biol. Soc. Washington Vol. XXII p. 202. „Type ein erwachsenes Exemplar No. 9600, Museum of Com- parative Zoology, von Mer Island, Murray Islands, Torres-Straße. Gesammelt im Oktober 1913 von H. L. Clark. Diese Art kann sofort von irgendeiner der beschriebenen Arten von Liasis unterschieden werden dadurch, daß sie die von Boulenger (Cat. Snakes Brit. Mus. Vol. 1, 1893 p. 77) zur Trennung der Grurpen I und II in seinem Bestimmungsschlüssel der Gattung verwendeten Charaktere kombiniert. So hat sie mehrere kleine Lorealschilder und auch ein tief und deutlich grubiges Rostrale. Sie hat auch zwei Paare von Praefrontalen. Rostrale breiter als hoch. von oben wenig sichtbar, mit tiefen Gruben. Internasalia etwas länger als breit, etwa halb so lang wie das größere Paar von Praefrontalen; die kleineren Praefrontalisa sind durch die größeren weit getrennt, die auch eine breite Sutur mit dem Frontale bilden; Frontale ungefähr so breit wie lang, breiter an seinen vorderen als an seinem hinteren Ende, viel kürzer als seine Entfernung vom Ende der Schnauze. Zwei Paare von Parietalen, das vordere ebenso breit, aber viel kürzer als das hintere; fünf kleine Lorealschilder; zwei Prae- und vier Postocularia; elf Supralabialia, das erste, zweite und dritte mit tiefer Grube, das vierte und fünfte ebenfalls grubig, aber weniger deutlich; das fünfte und sechste das Auge erreichend; sechzehn Sublabialia, siebentes bis neuntes mit schwacher und zehntes bis fünfzehntes mit sehr tiefer Grube. Schuppen in 47 Reihen; Ventralia 317, Anale ungeteilt, Subcaudalia 116. Ober- seits mehr oder weniger einförmig braun, unten gelblich.‘“ 3. Liasis fuseus Peters 1873. Boulenger, Cat. I. p. 78; Ann. Mus. Genova 1898 p. 702. Bethencourt-Ferreira, Journ. Sei. Lisboa (2) V, No. XIX De Rooy, Rept. Indo-Austr. Arch. II. 1917 p. 16. 1898 p. 154. Sq. 4749; V.275—291: Sc. 56—72. Länge 1330 mm, Schwanz 190 mm. —- Nord-Australien, Inseln der Torres-Straße, Neu-Guinea, Timor. 4. Liasis olivaceus Gray 1842. Boulenger, Cat. I. p.79, Taf. IV, fig. 2. Sq. 69—75; V. 349 bis 361; Se. 100—-102. Länge 1890 mm; Schwanz 360 mm. —- Nord-Australien; Cornwallis Island, Torres-Straße. 7. Heft 234 F. Werner: 5. Liasis mackloti Dume£ril et Bibron 1844. Boulen®ger, Cat. I. p. 79; Ann. Mag. N. H. (6) XIX. 1897 p. 505. Bethencourt-Ferreira, Journ. Sci. Lisboa (2) V. No. XIX. 1898 p. 154. De Rooy, l.c. p. 17 fig. 7. Länge 1680 mm; Schwanz 260 mm. —- Timor, Samao und Savu. 6. Liasis tornieri Werner 1897. Zoolog. Anzeiger No. 537 p. 261; Arb. Zool. Inst. Wien IX. 1899 Taf. 1 fig. 13, 14. £ Nächstverwandt L. Mackloti DB. von Timor. Rostrale doppelt so breit- wie hoch, von oben deutlich sichtbar mit einer seichten Grube auf jeder Seite. Internasalia 11/,mal länger als breit, ®/, der Länge der Praefrontalia; ein zweites Paar von Praefrontalen, durch das vordere weit von einander getrennt und von geringer Größe. Frontale etwa 1!/,mal so lang wie breit, so lang wie sein Abstand vom Rostrale; ein Paar von Parietalen; ein großes Frenale; ein großes Praeoculare, darunter auf einer Seite ein sehr kleines Suboculare; drei langgestreckte Postocularia. Elf Oberlippenschilder, das 1.—3. mit einer Grube, das 5. und 6. das Auge berührend; nur drei der hinteren Unterlippenschilder mit einer Grube. 65 Schuppenreihen um die Rumpfmitte; 372 Ventralen, Anale ungeteilt, 86 Subcaudalen von denen die ersten vier geteilt, die nächsten vier ungeteilt, dann 65 geteilt und endlich 13 ungeteilt sind. Oberseite braun, Kopf fein dunkel getüpfelt; Unterseite gelblich- weiß. Totallänge 1550 mm; Schwanz 220 mm. Habitat: Stephansort, Neu-Guinea. 7. Liasis albertisii Peters u. Doria 1878. Boulenger, Cat. I. p. 80; Ann. Mus. Genova XVIII. 1898 p. 702. De Rooy, l.c. p. 18. Werner, Verh. Zool.-bot. Ges. Wien 1899 p. 19. Sq. 49-55; V. 262—284; Se. 62—79. Länge 1450 mm, Schwanz 200 mm (größtes Exemplar im Brit. Mus.): ein größeres im Mus. Berlin (1670 mm, Schwanz 240 mm); wird bis 21/, m lang. W.-Neuguinea und .Salvatty-Inseln. 8. Liasis papuanus Peters u. Doria 1878. Boulenger, Cat. I. p. 80; III. p. 591. Werner, Mitt. Naturh. Mus. Hamburg XXVI. 1909 p. 211, fig. 1. De Rooy, ].c. p. 19. Sq. 65—-71; V. 358—-390; Sc. 82—88. Länge 2300 mm, Schwanz 320 mm (größtes Exemplar im Brit. Mus.); wird bis 31/, m lang. Neuguinea; Ferguson Island, D’Entrecasteaux-Gruppe. Synopsis der Schlangenfamilie der Boiden, 935 3. Python Daudin 1803. 1. Python spilotes (Lac&pede 1804). Boulenger, I. p. 82; Ann. Mus. Genova 1898, XVIII p. 702. Werner, Abh. K. Bayer. Ak. Wiss. München II. Kl. XXII. Bd. II. Abt. 1903 p. 381 u. Zool. Jahrb. Syst. XX VIII. 1909 p. 274 (var. macrospila n.). Boettger in Semon, Reise Australien V, 1894 p. 118. De Rooy, Rept. Indo-Austr. Arch. II. 1917 p. 26, fig. 14. Die var macrospila ist durch nur 41 Schuppenreihen, 3 Paare von Schildern auf der Schnauze hinter dem Rostrale und die Zeichnung (drei Reihen großer dunkler Flecken, die seitlichen mit den. dorsalen alternierend) gekennzeichnet. Sq. 41—51; V. 251—304; Se. 63— 92. Länge 2000 mm; Schwanz 250 mm. — Australien, Neugiunea. 2. Python amethystinus (Schneider 1801). Boettger, Abh. Senckenbg. naturf. Ges. XXV. 1901 p. 349 u. in Semon, Reise Australien V. 1894 p. 119. Boulenger, I. p. 83, III. p. 592; Ann. Mus. Genova 1898 p. 703. Mehely, Term. Füz. Vol. XXI. 1898 p. 171. Werner, Mitt. Zcol. Sammlg. Mus. Naturk. Berlin I. 4, 900 9.79, Hg. 23; Verh. Zool.-bot. Ges. Wien 1899 p. 20 1901 P- 612; Zoot! I XXI. 1899 p. 373. Roux, Abh. Senckbg. naturf. Ges. XXXII. 1910 p. 219, 242. Sq. 39—53; V. 289—349; Sc. 58—120. Wandolleck, Abh. Ber. Mus. Dresden Bd. XIII. 1910 (1911) p.14. Sternfeld, SB. Ges. naturf. Fr. Berlin 1913 p. 385. Van Lidth de Jeude. in: Nova Guinea Vol. V. 4. Zoologie 1911 p. 520; Vol. IX. 2. 192% p. 265. De Rooy, ].c. p. 24, fig. 12. Länge 3100 mm, Schwanz 390 mm (nach Van Lidth de Jeude) wird bis 3!/, m lang. __Molukken (Halmahara, Ambon, Ceram, Saparua, Haruku, Batjan, Banda, Timor Laut), Misol, Salwatti, Timor, Flores, Neuguinea, Inseln der Torres-Straße, Bismarck- Archipel, N.- Queens- land, Aru- u. Kei-Inseln, Tyobriand-Ins., Bougainville (Salomons-1.). 3. Python timorensis (Peters 1876). Boulenger, I. p. 8. Sq. 60; V.288; Sc. ? . Länge 793 (+45)mm. (Schwanz des Typ.-Exemplares ab- ‘gebrochen). De Rooy, l.c. p.25, fig. 13. Timor und Flores, 1, Heft 236 F. Werner: 4. Python retieulatus (Schneider 1801). Boulenger, I. p.85; III. p. 592. — Proc. Zool. Soc. London 1897 p. 217. —- Ann. Mag. N. H. (6) 1897 p. 506. --- Fase. Malay. I. 1903 p. 161. —- Ann. Mus. Genova (3) II. (XLII) 1906 p. 211. — Vertebrate Fauna of Malay Peninsula, Rept. Batr, London 1912 p- 107, fig. 32B. Fig. 1. Python reticulatus 2 aus Borneo (war 8m lang). M dunkle Linie, die namentlich in der Halsgegend die hellen Dorsalflecke halbiert, 3oettger, Abh. Senckenberg. naturf. Ges. XXV. 1901 p. 350. toux, Verh. Naturf. Ges. Basel XV. p. 429. Flower, Proc. Zool. Soc. London 1896 p. 877; 1899 p. 654. Boettger, Abh. Senckenberg. naturf. Ges. XXV. 1901 p. 350. Voltz, Zool. Jahrb. Syst. XX. 1904 p. 492. Barbour, Mem. Mus.-Comp. Zool. Haward Coll. Cambridge Mass. 1912 p. 102. De Rooy, ].c. p. 20 fig. 9. Sq. 69—79; V.297—330; Se. 75—102. Länge 4780 mm, Schwanz 660 mm (größtes Exemplar im Brit. Mus.), wird nach Hagenbeck bis 10 m lang. Burma, Siam, Indochina, S.-China, Malay. Halbinsel, Sumatra, Nias, Borneo, Java, Banka, Riou, Celebes, Molukken, (Ambon, Ternate, Ceram, Timor Laut, Halmahera, Batjan, Banda), Philippinen, Sumbawa, Flores, Timor, Mentawei-Inseln, Natunas-Inseln, Simalur, Buton, Groß-Obı. M Synopsis der Schlangenfamilie der Boiden. 237 Ich kann mich nicht enthalten, bei dieser Gelegenheit die Photos eines @ von Python reticulatus, das 8 m lang war und in dem Tierpark von A. Fockelmann in Hamburg 80 Eier abgesetzt hatte, samt zwei der 27 ausgeschlüpften Jungen hier zu reproduzieren. Sie zeigen die Vererbung einer merkwürdigen Zeichnungsanomalie, indem sowohl bei der Mutter, (deren Bild ich Herrn A. Fockelmann verdanke), wie bei allen Jungen die großen hellen Rückenflecken z. T. durch eine schwarze Längslinie geteilt erscheint, was bei allen diesen in der Halsregion am deutlichsten sichtbar ist. Ich habe alle Jungen noch lebend gesehen und die zwei abgebildeten auch längere Zeit lebend gehalten. M Fig. 2. Python retieulatus. Junges des auf voriger Abbildung dargestellten 9. M dunkle Vertebrallinie wie bei der Mutter. 7. Heft 2385 F. Werner: M M M Fig.3. Python reticulatus. Junges des auf Fig. 1 dargestellten 9. M dunkle Vertebrallinie wie bei der Mutter. 5. Python sebae (Gmelın 1878). Boulenger, I. p. 86, III. p.592. — Ann. Mus. Genova 1896 p: 20; 1906 p. 211; 1909 p. 311, 1911 p. 164. — Porec. Zool. Soc. 1905 p. 255. — Mem. Proc. Manchester Soc. 1906/7 p. 10. — Ann. 8. Afr. Mus. V. Part. IX. 1910 p. 500. Barboza du Bocage, Jorn. Sci. Lisboa (2) No. XIV. 1896 p. 26, 112. Bethencourt-Ferreira, Jorn. Sci. Lisboa (2) VI. p. 232. Hewitt u. Power, Transact. R. Soc. S. Afr. III. 1913 p. 161. Peracca, in: Il Ruwenzori Vol.]. p. 7. Sjöstedt, Bih. K. Svenska Vet.-Ak. Handl. Bd. 23, Afd. IV, No. 2, 1897 p. 23. Synopsis der Schlangenfamilie der Boiden. 239 Sternfeld, Erg. 2. deutsch. Zentral-Afrika-Exp. 1900—1911, Bd.1I. Lief. 11 1917 p.458; Fauna D. Kolonien IV. 1. 1910 p. 14, fig. 13; III. 2. 1910 p. 13, fig. 10; Mitt. Zool. Mus. Berlin III. 4. 1908 p-. 403. IV. 1. 1908 p. 210, 243. Werner, Verh. Zool. bot. Ges. 1902 p. 343, 1899 p. 4, 1897 p. 4. Sq. 81—93; V. 269— 286; Sc. 61—77. Länge 4100 mm; Schwanz 460 mm (größtes Exemplar im Brit. Mus.). Soll bis 7 m lang werden. — Tropisches und südliches Afrika von Senegambien bis zum weißen Nil und Abessynien und nach Süden bis Natal. 6. Python regius (Shaw 1802). Boulenger, I. p. 88, III. p. 592. Werner, Verh. Zool.-bot. Ges. Wien 1899 p. 145. — Sitz. Ber. Ak. Wien. Bd. CXVI. 1907 p. 1865. — Denkschr. Ak. Wien Bd. XCVI. 1919 p. 502. Sternfeld, Mitt. Zool. Mus. Berlin III. 4. 1908 p. 403; IV. 1. 1908 p. 210. Sq. 53—63, V. 196—207; Se. 30—37. Länge 1240 mm; Schwanz 100 mm. — Senegambien bis zum Hinterland von Kamerun; Ostsudan (Gazellenflußprovinz und Süd- kordofan); Fernando Po. .7. Python anchietae Bocage 1887. Boulenger, I. p. 88, III. p. 592. Werner, m Michaelsen, Land- u. Süßwasserfauna Dtsch. SW.-Afrikas, Rept. Amph. 1915 p. 356, Taf. VII fig, 1. Sq. 57—59; V. 253—267; Sc. 46—47. Länge 1280 mm, Schwanz 150 mm. — Catumbella, Angola; Ababis, Dtsch. SW.-Afrika. 8. Python molurus (L. 1766). Werner, Zool. Jahrb. Syst. XX VIII. 1909 p. 273, Fig. B. Clarke, Zoologist LVI. 1898 p. 436. — Boulenger, Rec. Ind. Mus. Vol.I. Pt.2, No. 10, 1907 p. 155. Wall, Journ. Bombay Nat. Hist. Soc. 1912 p. 448, Taf. XVII; 1909 p. 610. De Rooy, l.c. fig. 10a, 11a. Sq. 685— 75; V. 243— 269; Sc. 59—72. Länge 2405 mm; Schwanz 308 mm. — Vorderindien, Ceylon. Wird bis 4m lang (ausnahmsweise über 7 m). Ob das Citat: Wall 1909 hieher gehört oder zur nächsten Art, kann ich nicht mit Be- stimmtheit sagen; ich vermute aber, daß in Assam noch molurus vorkommt. De Rooy bezweifelt die spezifische Verschiedenheit dieser von der folgenden Art; doch scheinen mir die von ihr angeführten Beweis- gründe nicht genügend stichhaltig. Junge Exemplare haben immer ‘ den für die Gruppe: molurus, bivittatus, sebae, regius, anchietae 7. Heft 240 F. Werner: charakteristischen Dreiecksflecken deutlich, was in Anbetracht seiner phyletischen Bedeutung nicht verwunderlich ist; ich lege übrigens auf diese Zeichnung allein keinen solchen Wert, wohl aber auf das Vorkommen eines Suboculare und die einfachen, nicht ringförmigen Lateralflecke des bivittatus. Ich habe zuviele Exemplare beider Arten gesehen, um mich durch vereinzelte Ausnahmen von der Überzeugung von ihrer spezifischen Verschiedenheit abbringen zu lassen, umsomehr als sie auch ethologisch auffällig differieren. 9. Python bivittatus Schlegel 1837. Werner, Zool. Jahrb. Syst. XX VIII. 1909 p. 271, 273, Fig. A. Boulenger, Vert. Fauna Mal. Pen. p. 108, fig. 32 A (molurus, nec L.). — Proc. Zool. Soc. London 1897 p. 217 (molurus). Wallu. Evans, Journ. Bombay Soc. XIIT. 1900 p. 190 (molurus). Flower, Proc. Zool. Soc. London 1899 p. 655 (molurus). Barbour, ].c. p. 103. De Rooy, l.c. p. 22, fig. 10b, 11b (molurus). Sq. 69— 71; V. 257—264; Se. 71—72. Länge 2700 mm, Schwanz 300 mm. — Hinterindien, Java; Sumatra; Celebes; wahrscheinlich auch Malakka u. S. China (mit Formosa u. Hainan) Wird bis 10 m lang. 10. Python eurtus Schlegel 1872. Boulenger, I. p.89; Vert. Fauna Mal. Pen. p. 109. Werner, Zool. Jahrb. Syst. XIII. 1900 p. 489. Shelford, Journ. R. As. Soe., Straits Branch, No. 35, 1901 p.56. De Rooy, l.c. p. 28, fig. 8, 15. ‚Sg. 53-57; V. 160—175; Sc. 28—32. Länge 1370 mm, Schwanz 120 mm; wird bis 3 m lang. — Malay. Halbinsel, Singapore; Sumatra, Borneo. 5. Chondropython A. B. Meyer 1874. 1. Chondropython viridis (Schlegel 1872). Boulenger, I. p. 90; III. p. 592. — Ann. Mus. Genova 1898 p. 703. Boettger, Abh. Ber. Mus. Dresden 1896/97 p. 3 und in Semon, Reise V. 1894. p. 120, Taf. V fig. 3. Lönnberg, Ann. Mag. N.H. (7) VI. 1900 p. 577. Roux, Abh. Senckenbg. naturf. Ges. XXXIII. 1910 p. 219. Wandolleck, Abh. Ber. Mus. Dresden Bd. XIII. 1910 (1911) p. 14. Van Lidth de Jeude, in: Nova Guinea, Vol. V. 4. Zoologie 1911 p. 520; Vol. IX. 2. 1911 p. 266. Vogt, SB. Ges. nat. Fr. Berlin 1911 p. 423. Barbour, ]. ce. p. 108. Lampe, Jahrb. Ver. Natk. Wiesbaden 60. Jahrg. 1913 p. 84. De Rooy, l.c. p. 29 fig. 30. Synopsis der Schlangenfamilie der Boiden. 241 Sq. 57-61, V. 227-241; Se. 79-129. Länge 1750 mm, Schwanz 200 mm. — Neuguinea, Aru-Inseln; Schouten-Inseln (Mysore). 6. Aspidites Peters 1876. 1. Aspidites melanocephalus (Krefft 1864). Boulenger, I. p. 91, III. p. 592. Boettger in Semon, Reise Australien V. 1894. p. 119. Waite, Trans. R. Soc. $S. Austral. XLI. 1917 p. 435. Nach Waite verschieden von der folgenden Art durch folgende Merkmale: der von oben sichtbare Teil des Rostrale !/;—/, (bei ramsayı ‘/,) so lang wie sein Abstand vom Frontale; Internasalia so breit wie lang (länger als breit), hintere Praefrontalia vor dem Frontale ebene in Kontakt (eine Strecke weit in Kontakt); Parietalia unter- - geteilt in kleine Schilder (groß, durch kleine Schildehen getrennt), ein großes Frenale (2— 3 Frenalia) 11—12 (14) Supralabialia, 6. breit das Auge berührend (7. schmal das Auge berührend); Sublabialıa 14—16 (19). Sq. 49—57; V. 321—338; A.1, Sc. 6069. Länge 2050 mm, Schwanz 220 mm. — Nord-Australien, Queens- land. 2. Aspidites ramsayi (Macleay 1882). Boulenger, I. p. 92. Waite, Proc. Linn. Soc. N.S. Wales Vol. IX. (Series 2nd) 1899 p. 715, Taf. L, fig. 1—3 und Trans. R. Soc. S. Austral. XLI. 1917 p. 35. Auge nicht durch Suboculare von den Oberlippenschildern ge- trennt; (wie bei voriger Art); Sq. 53—63, V. 293—299, A. 1—2, Sc. 53. Länge 1900 mm, Schwanz 330. — Port Bourke, N.S. Wales. 3. Aspidites eollaris Longman 1913. Herpetological Notes, Part I Mem. Queensland Mus. Vol. II, Diese Art, deren Beschreibung mir durch die Güte von Herrn Dr. Uvarov in London zugänglich gemacht wurde, scheint in der Pholidose zwischen den beiden bisher bekannten Arten zu stehen, unterscheidet sich aber durch die Zeichnung, indem nicht allein die Oberseite durch ‘unregelmäßige, an den Seiten anostomosierende Querbinden ausgezeichnet ist, sondern auf ein breites Nackenband vorhanden ist, das wie die Unterseite des Kopfes rein weiß ist. Supra- ocularıa, das benachbarte Postoculare, zwei kleine Parietalia, sowie das Rostral: glänzend schwarz, der Raum zwischen ihnen ist aber wieder weiß, wenn auch nicht so deutlich, wie die Labialia, die Kopf- unterseite und das Occipitalband. Länge 620 mm, Schwanz 58 mm. -— Avondale-Station, Cunnamulla, Que:nsland (leg. E. A. Bignell). Morphologisch sind die drei Arten vorläufig in folgender Weise zu unterscheiden: Archiv für Naturgeschichte 1921. A. 7. 16 7. Heft 242 F. Werner: 1. Ein Loreale; Sq. 49—57; V. 321-338; Se. 60-69. - 6. Supra- labiale am Auge; Internasalia so lang wie breit; hintere Prae- frontalia oben ın Kontakt; Parietalia in kleine Schilder unter- geteilt A. melanocephalus. 2. Zwei oder drei Lorealia; Sq. 53—64; V.293—303; Se. 52— 53. Supralabialia am Auge; Internasalia länger als breit; Parietalia noch unterscheidbar. Der von oben sichtbare Teil des Rostrale 1/, so lang wie sein Ab- stand vom Frontale; hintere Praefrontalia durch ein unpaares Schildchen getrennt; Parietalia in kleine Schilder aufgelöst, unter denen aber noch 2 größere unterscheidbar sind A. collaris. Der von oben sichtbare Teil des Rostrale !/, so lang wie sein Abstand vom Frontale; hintere Praefrontalia in Berührung; Parietalia groß, durch Schildchen getrennt A. ramsayı. Es ist nicht unwahrscheinlich, daß sich die morphologischen Verschiedenheiten auf individuelle Variation, die auffallende Zeichnung auf das jugendliche Alter zurückführen läßt. Jedenfalls stehen sich alle drei Arten sehr nahe und werden vielleicht einmal vereinigt werden müssen. 7. Calabaria Gray 1858. 1. Calabaria reinhardti (Schlegel 1848). Boulenger, I. p. 92; III. p. 592. Ann. Mus. Genova 1906 p. 211. Mem. Soc. Espan. Hist. Nat. I. Mem. 8, 1905 p. 185. Werner, Verh. Zool.-bot. Ges. Wien 1899 p. 4. Tornier, Zool. Anz. XXIV. 1901 p. 63. L. Müller, Abh. K. Bayer. Ak. Wiss. II. Kl. XXIV. Bd. III Abt. 1910 p. 59. Sq. 29— 32; V. 221—239; Sc. 20—28. Länge 860 mm,. Schwanz 65 mm. — Westafrika von Liberia bis zum Kongo; Fernando Po. 8. Epicrates Wagler 1. Epicrates cenchris (Linnaeus 1764). Boulenger, ]J. p. 94; III. p. 592; Ann. Mus. Genova 1898 p. 129. Günther, Biol. ©. Amer. 1895 p. 181. Peracca, Boll. Mus. Torino Vol. XI. 1869 No,.253 p.5; XL. No. 274, 1897 p. 9; No. 284, 1897 p.2; Vol. XIX No. 460, 1904 p.T. Berg, An. Mus. Buenos Aires V. 1898 p. 10. Jhering, R., Rev. Mus. Paulista VIII. 1910 p. 321. Schenkel, Acht. Nachtrag Kat. herp. Sammlg. — Verh. Na.ur- forsch. Ges. Basel XIII p. 154. — Ann. Mus. Genova 1898 p. 129. Steindachner, Denkschr. Ak. Wiss. Wien LXXII. 1902 p. 102. Sq. 45--51, V.423— 268, Sc. 50—66. Länge 1700 mm, Schwanz 220 mm. — Tropisches Amerika von Costa Rica bis Nord-Peru und Nord-Brasilien; Bolivia; Paraguay, Argentinien (Chaco); Trinidad, Tobago. Synopsis der Schlangenfamilie der Boiden. 243 2. Epierates erassus Cope 1862. Boulenger, III. p. 563. 892395::V.25, 8%? . Länge 910 mm, Schwanz 85 mm. — Cadosa am Parana. 3. Epierates sabogae Barbour 1906. Barbour, Bull. Mus. Comp. Zool. Haward Coll., Cambridge, Mass. Vol. XLVI. No. 12 p. 226. Sq. 65— 67; V. 242-—247; Sc. 49—-70. Länge 4' = 1200 mm. — Saboga Id., Panama. Die Selbständigkeit dieser beiden Arten scheint mir recht zweifel- haft! Günther erwähnt E. cenchris mit Sq. 39 von Panama, wo auch die Art mit der höchsten Zahl vorkommt. Die Variationsbreite von E. cenchris scheint eben sehr groß zu sein. 4. Epierates wieningeri Steindachner 1903. Steindachner, Anz. Ak. Wiss. Wien XL. p.17; Sitz. Ber. Ak. Wiss. CXH. p. 15. Sq. 47; V. 244; Sc. 64. Länge 590 mm. — Altos, Paraguay. — Verhält sich wahr- scheinlich zu E. cenchris wie E. angulifer zu E. striatus. 5. Epierates angulifer Bibron 1843. Boulenger, I. p. 96; III. p. 563. Meerwarth, Mitt. Naturhistor. Mus. Hamburg X VIII. 1901 p. 5. Werner, Verh. Zool.-bot. Ges. Wien 1901 p. 635. — Biol. Centralbl. XXIV. 1904 p. 332, 9 figg. (Vererbung mütterlicher Merkmale). Lampe u.-Lindholm, Jahrb. Nassau. Ver. f. Naturk. Wiesb. Jahrg. 55, 1902 p. 9. Barbour, Mem. Mus. Comp. Zool. Harvard Coll., Cambridge, Mass. Vol. XLIV. No.2 1914 p.326. — Ann. Carnegie Mus. X. No. 1/2 Art. XII. p. 304. Sq. 51--:67; V. 276-291; Sc. 48-85. Länge 2170 mm; Schwanz 195 mm. — Cuba; Isle of Pines. Die Trennung des Auges von den Supralabialen ist kein verläßlichss Merkmal zur Unterscheidung von siriatus; unter den zahlreichen Exemplaren, die ich lebend zu untersuchen Gelegenheit hatte, waren mehrere, die sonst in keiner Weise von E. angulifer zu unterscheiden waren, aber das Auge in Kontakt mit den Oberlippenschildern halten; eines besitze ich noch in meiner Sammlung. Da die übrigen Merkmale von noch geringerer Bedeutung sind, dürfte EZ. striatus als kaum mehr als eine Lokalrasse der vorigen Art anzusehen sein, wenn man nicht den Maßstab der amerikanischen Autoren anlegt, die solche Rassen als Arten betrachten. Diese Art wird bis 4m lang und ist bei weitem die größte der Gattung. Ich sah ein sehr großes Exemplar ım Jardin des Plantes in Paris im Jahre 1907. Sie ist aber mit 1Y/, m schon fortpflanzungsfähig. 16* 7. Heft 244 F. Werner: 6. Epierates striatus (Fischer 1856). Boulenger, I. p. %. | Garman, Proc.. Amer. Phil. Soc. 1887 p. 279 (strigilatus Cope). Barbour, Bull. Mus. Comp. Zool. Haward Coll., Cambridge, Mass. 1904 Vol. XLVI No. 3 p. 59 (strigilatus Cope). Sg. 51—-63; V. 271-302; Se. 52—91. Länge 1500 mm; Schwanz 250 mm. — (Cuba) S. Domingo; New Providence und Andros Ids., Bahamas; S. Thomas? — Wird nach Barbour auf den Bahamas über 2 m lang. 7. Epicrates inornatus (Reinhardt 1843). Reinhardt, Danske Vid. Selsk. Afh. X. 1843 p.253, Taf. I fig. 21—23. Steineger, Rep. U. S. Nat. Mus. 1902, 1904 p. 688, fig. 148— 152. Barbour, t c p. 325. Sq. 38—42; V. 261— 271; Se. 67—-75. Länge 1900 mm, ‘Schwanz 230 mm. — Portorico. 8. Epierates subflavus Steineger 1901. 'Steineger, Proc. U. S. Nat. Mus. 1901. XXIII. p. 469. Barbour, t.c. p.324; Bull. Mus. Comp. Zool. Haward Coll. LII. 1910 p. 300. Sq. 39—45; V. 274—286; Sc. 60—80. Länge 1500 mm, Schwanz 250 mm. — Jamaika. 9. Epierates fordii (Günther 1861). Boulenger, I. p. 98 (exel. chrysogaster Cope); III. p. 593. Sq. 33— 37; V. 249— 265; Sc. 70—80. Länge 740 mm, Schwanz 125 mm. — S. Domingo. 10. Epierates chrysogaster Cope 1871. Cope, Proc. Amer. Phil. Soc. 1871, XI, p. 557. Steineger, The Bahama Islands 195 p. 335. Barbour, t.c. p. 325; Proc. Biol. Soc. Washington, Vol. XXIX. p. 218. Sq. 39-43; V.255 (251— 264); Sc. 78 (72—82); Rückenflecke 54 (E. fordii hat 69— 78). Länge 665 mm; Schwanz 108 mm. — Turks Island, Bahamas. ll. Epierates monensis Zenneck 1898. Zenneck, Zeitschr. wiss. Zool. 1898, LXIV. p.64, Taf. III. fig. 58-—62. Meerwarth, Mitt. Naturhistor. Mus. Hamburg XVIII. 1901 p. 8. Steineger, Rep. U. S. Nat. Mus. for 1902, 1904 p. 692. Ich kann Meerwarth nur zustimmen, wenn er die spezifische Selbständigkeit dieser Form bestreitet; sie kann höchstens als Lokal- Synopsis der Schlangenfamilie der Boiden. 245 rasse von E. fordii betrachtet werden, was wohl auch für die vorher- gehende Art gelten wird. Sq. 38—43; V. 259-266; Sc. 79— 82, Rückenflecke 51—57. Länge 1010 mm (Schwanz def.). — - Insel Mona. 12. Epierates gracilis (Fischer 1888). Boulenger, I. p. 98. Sq. 40—43, V. 282—295; Sc. 100-104. Von dieser Art dürften außer den Typen im Museum Hamburg nur noch wenige in europäischen Sammlungen existicren; davon eines im Wiener Hofmuseum und eines in meiner eigenen Sammlung, das ich Herrn Pedro de Grijs in Hamburg verdanke. Es ist 875 mm lang (Schwanz 160 mm). Sq.43, V.295, A.1, Sc. 1/,+103. Hintere Praefrontalia vom Frontale durch 4 nebeneinanderstehende Schildchen getrennt. Halsregion überaus schlank, nach hinten wird der Körper sehr allmählig immer dicker und ist in der hinteren Rumpfhälfte etwa 4mal so hoch als der Hals. Färbung graubraun mit großen dunklen Rücken- und kleinen z. T. ringförmigen Seitenflecken. Länge 895 mm, Schwanz 165 mm. — S. Domingo. Bestimmungstabelle der Epicrates-Arten. 1. Mehrere kleinere Schilder zwischen den Supraocularen 2. Nur ein großes Frontale (selten aufgespalten) zwischen den Supraocularen 2. Sq. 39; Körperbau sehr dick und plump E. crassus Üope. Sq. 65— 67 E. sabogae Barbour. Sq. 45—51 3. 3. 2 Supralabialia berühren das Auge E. cenchris L. Auge von den Supralabialen getrennt E. wieningeri Stdcehr. 4. Schuppen in 51—65 Reihen Schuppen in 33-—45 Reihen 6. 5. Auge in Berührung mit Supralabialen E. striatus Fisch. Auge von Supralabialen getrennt E. angulifer Bibun 6. Weniger als 100 Subcaudalia Mehr als 100 Subcaudalia; ge sehr schlank, Körper dick, seitlich kompreß E. gracilis : £ Supraoculare so breit wie das Frontale Supraoculare halb so breit wie das Frontale 3 8. Praeoculare von Berührung mit Praefrontale ausgeschlossen; V. 261—271 E. inornatus Reinhdt. Praeoculare in Berührung mit Praefrontale; V. 274—286 E. subflavus Stein. 9. Sq. 33—37; 69—78 Rückenflecke E. fordii Gthr. Sq. 39—43; 51—57 Rückenflecke E. monensis Zennek. Sq. 43; 54 Rückenflecke E. chrysogaster Cope 7. Heft 246 F. Werner: 9. Corallus Daudin (Boa L.). l. Corallus eookii Gray 1842 Boulenger, I. p. 99, III. p. 59. Günther, Biol. ©. Amer. 1895 p. 180. Werner, Verh. Zool.-bot. Ges. Wien 1900 p. 269. Steineger, Proc. U. S. Nat. Mus. XXIV. p. 185, fig. (ruschen- bergi). Barbour, Mem. Mus. Comp. Zool. Haward Coll., Cambridge, US. Vol. XLIV No. 2, 1914 p. 327 (Boa grenadensis). Andersson, Medd. Göteborgs Mus. Zool. Afd. 9, 1916 p. 25. Barbour ha“ augenscheinlich übersehen, daß im Brit. Mus. außer den Exemplaren der var. ., für die er seine n. sp. aufstellt, auch solche der var. A aus Grenada vorhanden sind. Es ist also seine Art nichts anderes als eine Farbenvarietät; morphologische Unter- schiede von cookii existieren nicht. Sq. 30—47; V. 253—285; Sc. 101—118. Länge 1550 mm, Schwanz 320 mm. — Nicaragua, Columbien, Venezuela, Britisch Guyana, Trinidad; Grenada, St. Vincent. — Bolivia? 2. Corallus hortulanus (Linnaeus 1754) Boulenger, I.p. 101; III. p. 593. — Ann. Mus. Genova 1898 p.129. Jhering, R., Rev. Mus. Paulista VIII. 1910 p. 316. Barbour’s Bemerkungen über diese Art (t.c. p. 326) beziehen sich augenscheinlich auf ©. cookxi. Sq. 51-59; V. 268—299; Sc. 108—128,. Länge 1800 mm; Schwanz 320 mm. — Guyana, Nord-Brasilien, Ecuador, Peru, Bolivia. 3. Corallus annulatus (Cope 1876) Boulenger, I. p. 102, III. p. 59. Mc. Lain, Contrib. N. Am. Herpetology, Wheeling, W.Wa, 1899 p. 3. Sq. 54—55; V.260; Sc. 82. Länge 755 mm, Schwanz 132 mm. — Costa Rica. 4. Corallus ecaninus (Linnaeus 1754) Boulenger, I. p. 102; III. p. 593; Ann. Mus. Genova 1898 p. 129. Werner, Abh. Ber. Mus. Dresden 1900/01 Bd. IX. p. 6. Jhering, ]l.c. p. 318. Sq. 61-71; V. 188-219; Se. 64-79. Länge 1450 mm, Schwanz 220 mm. —- Guyana, Brasilien, Peru, Bolivia. 5. Corallus madagascariensis (Dum£ril u. Bibron 1844) Boulenger, I. p. 103. Sq. 41-53; V. 200-234; Se. 30— 48. Länge 2600 mm; Schwanz 200 mm. Madagaskar. Synopsis der Schlangenfamilie der Boiden, BET, 10. Engyrus Wagler 1. Engyrus bibronii Hombron u. Jacquard 1842 Boulenger, I. p. 106. Garman, Bull. Mus. Comp. Zool. Cambridge Mass. XXXIX. 1901 p. 12. Roux, in: Sarasin u. Roux, Nova Caledonia, Zoologie Vol. 1. L. II. 1913 p. 138, 140. Sternfeld, Abh. Senckenbg. Ges. Bd. 36, 1918 p. 425. Sq. 31—36; V. 207—231; Sec. 50-59. Länge 1000 mm, Schwanz 130 mm. —- San Christoval, Fidschi- und Tonga-Inseln. Ich besitze auch ein ganz {ypisches Exemplar (5) aus Samoa mit der Schuppenformel Sq.33, V.221, Sc. 60; Roux erwähnt sie von den Banks- u. Loyalitäts-Inseln. 2. Enygrus australis (Montrouzier 1860) Boulenger, I. p. 105; Ann. Mag. N. H. (6) XX. 1897 p. 307. Werner, Zool. Jahrb. Syst. XIV. 1901 p. 385. De Rooy, Rept. Ind. Austr. Arch. II. 1917 p. 33. Roux hat (]. c.) überzeugend nachgewiesen, daß diese Schlange sich nicht artlich von der vorigen trennen läßt. " 8q. 37—4l; V. 232—257; Sc. 51—170. Länge 1130 mm; Schwanz 140 mm. — Woodlark Island; Bismarck- und Salomons-Archipel, Loyalitäts-Inseln, Neue Hebriden, Samoa, Santa Cruz, Rotuma. 3. Enygrus carinatus (Schneider 1801) Boulenger, I. p.107; III. p.593; Ann. Mus. Genova 1898 p. 703; Proc. Zool. Soc. London 1897 p. 217. Mehely, Fenn. Füz. XXI. 1898 p. 171. XVIII. 1895 p. 76. Boettger, Abh. Ber. Mus. Dresden 1896/97 p. 3 u. Abh. Senckenbg. naturf. Ges. XXV. 1901 p. 350. Werner, Zool. Anz. XXII. 1899 p. 373; Mitt. Zool. Samnlg. Mus. Naturk. Berlin I. Bd. 4. Heft 1900 p. 78, fig. 25. Van Lidth de Jeude, in: Nova Guinea Vol. V, 4. Zoologie 1911 p. 521; Vol. IX. 2. 1911 p. 266. Lindholm, Jahrb. Ver. Natk. Wiesbaden 1905 p. 235. Vogt, SB. Ges. nat. Fr. Berlin 1911 p. 424, 419. Barbour, Mem. Mus. Harvard Coll. Cambridge, Mass. XLIV. 1912 p. 104 (irrtümlich unter E. bibronii). De:R.00Y,.k@3p.31. Sternfeld, SB. Ges. naturf. Fr. Fr. Berlin 1913 p. 385; Abh. Senckenbg. Ges. Bd. 36, 1918 p. 425. Sq. 33—43; V. 160— 200; Sc. 38—56. Länge 900 mm, Schwanz 110 mm. — Palau-(Pelew-)Inseln, Molukken, (Ambon, Haruku, Ceram, Banda, Timor Laut, Ternate, Goram, Halmahera, Batjan, Saparua), Celebes, Sangir-Inseln, Salı- 7. Heft 248 F. Werner: baba-Inseln, Misol, Salwatti, Batanta, Louisiade-Archipel; Trobriand- Id., Valise, Schouten-Island (Mysore), Ferguson-Island, Woodlark Island, Neuguinea, Bismarck- und Salomons-Archipel. 4. Enygrus asper (Günther 1877) Boulenger, I. p. 109; HI. p. 59%. De Rooy, Bijdr. Dierk. p.25 u. Rept. Indo-Austr. Arch. II. 1917, p. 32, fig. 17. Vogt, SB. Ges. nat. Fr. Berlin 1911 p. 419, 424. Wandolleck, Abh. Ber. Mus. Dresden Bd. XIII. 1910 (1911) . 14. r Boettger, 1. c. 1896/97 p. 3. Van Lidth de Jeude, in: Nova Guinea Vol. V. 4. Zoologie 1911: p. 522; IX. 2. 1911 p. 267. Werner, Zool. Anz. XXII. 1899 p. 371, 373; Mitt. Mus. Naturk. Berlin I. 1900 p. 82, fig. 27; Verh. Zool. bot. G:s. Wien 1899 p. 20. Mehely, Des Füz. XVII. 1895 p. 77. XX. 1897 p. 408, XXI. 1898 p. 171, . Lönnberg, Ann. Mag. N. H. (7) VI. 1900 p. 577. Sternfeld, SB. Ges. naturf. Fr. Berlin 1913 p. 385. — Abh. Senekenbg. Ges. Bd. 36, 19018 p. 424. Sq. 33-39; V. 127—153; Sc. 15—22. Länge 980 mm, Schwanz 50 mm. Goram, Misol, Salawatty, Waigeu, Neuguinea, Batanta, Seleo Island, Bismarck-Archipel (Neu-Pommern, Neu-Lauenburg, Neu- Mecklenburg); Valise; Schouten-Island (Mysore), Jesus Maria (Admi- ralitäts-Inseln). Nach De Rooy wurde ein Exemplar von Matterer Bay, Neu- guinea, im Meere gefangen. 11. Trachyboa Peters. l. Traehyboa gularis Peters 1860 Boulenger, I. p. 109; Proc. Zool. Soc. London 1898 p. 115. Peracca, Boll. Mus. To:ino, Vol. XIX. No. 465, 1904 p. 11. Rosen, Ann. Mag. N. H. (7) XV. 1505 p.169 (var. multı- maculata n.). Von den drei in meiner Sammlung befindlichen Exemplaren besitzt das © aus Venezuela Sq. 31, V.153, Se. 27; & aus Honduras $q. 29, V.150, Se. 29; & aus Ecuador Sq.29, V. 147, Sc. 29. Sq. 29-31; V. 142—153; Se. 23— 30. Länge 420 mm, Schwanz 40 mm. - - Honduras, Venezuela, Ecuador, Brasilien. 2. Trachyboa boulengeri Peracca 1910 Peracca, Ann. Mus. Zool. Univ. Napoli (N. $.) Vol.3 No. 12 p. 1—2, fig. aa A a Synopsis der Schlangenfamilie der Boiden. 249 Boulenger, Proc. Zool. Soc. London 1913 p. 1034. Die Schnauzen- und Suprsorbitalhörner, die Peracca beim Typ-Exemplar abbildet, können nach Boulenger auch fehlen; die Ventralenzahl ist etwas geringer als bei 7. gularis; Supralabialia 10, keines berührt das Auge. Sq. 2333; V.& 131-139, 2 137—139; Sc. & 2328, 9 4. Länge 430 mm, Schwanz 40 mm. — Choco, Columbien; NW.- Ecuador. 12. Ungalia Gray (Tropidophis Bibron) 1. U. taczanowskyi Steindachner 1880 Boulenger, I. p. 111. Sq. 23, V. 149—160, Se. 25. Länge 345 mm, Schwanz 40 mm. — Peru und Ecuador. 2. U. moreletii (Bocourt 1885) Boulenger, I. p. 111. Sq. 25, V. 208, Sc. 34. Länge 442 mm, Schwanz 45 mm. — Vera Paz, Guatemala. 3. U. melanura (Schlegel 1837) Boulenger, I. p. 111, III. p. 594. Steindachner, SB. Ak. Wiss. Wien Bd. CXVI. 1907 p. 1535. Barbour, Mem. Mus. Comp. Zool. Haward Coll. Cambridge XLIV. No.’2. 1914 p. 327. Sq. 27—29; V. 201— 224; Se. 32—41. Länge 480 mm, Schwanz 50 mm. — Cuba. Dieses ist die bei ‚weitem größte Art der Gattung; im Wiener Museum befinden sich geradezu riesige Exemplare, die nach meiner Schätzung sicherlich über 1 m lang sind. Ich habe zwei Exemplare kurze Zeit lebend gehalten; sie waren überaus träge, bewegten sich tagelang nicht, waren auch nicht beißlustig. Zur Aufnahme von Nahrung konnte ich sie nicht bewegen. Das größere dieser beiden Exemplare, ein 9, befindet sich noch in meiner Sammlung; es ist 90 cm lang und hat die Schuppenformel Sq. 27, V. 201, Se. 38. 4. U. maculata (Bibron 1843) Boulenger, I. p. 112, III. p. 59. De Grys, 7ool. Garten XLiL. 1901 p. 33. Barbour, t,c. p. 328; Bull. Mus. Comp. Cambridge LII. 1910 p. 299. Sq. 25—29, V. 171—211, Sc. 27—42. Länge 530 mm, Schwanz 65 mm. — Cuba, S. Domingo, Jamaika, Navassa. 5. U. pardalis (Gundlach 1840) Boulenger, I p. 113. 7. Heft 250 . F. Werner: Barbour, Bull. Mus. Comp. Zool. Haward Coll., Cambridge Vol. XLVI. 1904 p. 59. — Ann. Carnegie Mus. Vol. X No. 1/2 Art. XII. 1916 p. 304. Sq. 23—25; V. 142—159; Sc. 24—37. Länge 250 mm; Schwanz 30 mm. — Cuba (u. Isle of Pines) und Bahamas (New Providence, Andros, Eleuthera). 6. U. semieineta Gundlach u. Peters 1864 Boulenger, I. p. 113. Werner, Verh. Zool. bot. Ges. Wien 1901 p. 635. Sq. 21-23, V. 193-202, Se. 36—42. Länge 425 mm, Schwanz 52 mm. — Cuba. 7. U. conjuneta (Fischer 1888) Boulenger, I. p. 113. Sq.25, V.188, Sc. 40. Länge 430 mm, Schwanz 44 mm. — S. Domingo. 8. U. cana Cope 1868 Boulenger, I. p. 114. Sq. 23, V.168, Sc. ? Länge 340 mm; Schwanz 35 mm. — Inagua Island, Bahamas. 9, U. paueisquamis Schenkel 1901 Schenkel, l.c. Bd. XIII. 1901 p. 154. F. Müller, Verh. Naturforsch. Ges. Basel VI. p. 652, VII. 1878 p. 142. Sq.21, V. 178, Se. 40. Länge ? — Continent d. trop. Amerika. 10. U. brasiliensis Andersson 1901 Andersson, Bih. K. Svenska Vet.-Akad. Handl. Band 27, Afd. IV. No.5, 1901 p. 4 Taf. 1. fig. 1. Sq.21; V. 178; Se. 37. Länge 325, Schwanz 42 mm. — Brasilien. Diese beiden Festlandsarten gehören in die Gruppe mit ver- breiterter vertebraler Schuppenreihe und unterscheiden sich von conjuncta und cana durch nur 21 Schuppenreihen; von einander aber durch die relative Größe der beiden Praefrontalpaare: subegal und das 2. und 3. Supralabiale berührend beı paucisqguamis; das vordere Paar viel größer als das hintere und mit dem 3. Supralabiale in Berührung bei brasiliensis. Wenn man die beiden Diagnosen mit einander vergleicht, so fällt die außerordentlich weitgehende Übereinstimmung beider Arten, die bis auf. die vollkommene Gleichheit der Zahl der Ventralen geht, sofort auf; und ich zweifle nicht im mind: sicn daran, daß es sich hier um eine und dieselbe Art handelt, von der ich nur nicht angeben kann, Synopsis der Schlangenfamilie der Boiden, 251 welcher Name für sie die Priorität hat, da beide Beschreibungen aus demselben Jahre und den ersten Monaten desselben stammen und mir die genaue Erscheinungszeit des betr. Heftes d r Baseler Zeit- schrift nicht bekannt ist. ' Von D. cana dürfte dies: Art aber jedenfalls wohl verschieden sein. R. v. Jhering bezweifelt, wohl mit Recht, die Fundortsangabe „Brasilien“ für die Ungalia-Art Andersson’s (Rev. Mus. Paulista VIII. 1910 (1911) p. 315). Es ist aber leicht möglich, daß diese Schlangen aus einem westindischen Hafen mit einer Schiffsladung verschleppt wurden, was bei Boiden (Epierates, Ungalia, Enygrus) schon oft beobachtet wurde. Auf diese Art ist auch die Auffindung von U. melanura auf dem Zentralamerikanischen Festlande zu erklären (siehe Steindachner bei dieser Art). 13. Ungaliophis F. Müller 1. Ungaliophis continentalis F. Müller 1882 Boulenger, I. p. 114. Sq. 25, V. 239—258, Sc. 465—47. Länge 760 mm; Schwanz 80 mm. — Guatemala (Mus. Basel); Finca La Joya, Tapachula, Estado Chiapas-Soconusco, Mexiko [Mus. Hamburg, No. 3151]. }) 14. Eunectes Wagler 1. Euneetes murinus (Linnaeus 1766) Boulenger, I. p. 115. Jhering, R., Rev. Mus. Paulista VIII. 1910 p. 323. Sq. 57—63; V. 242-—266; Se. 56—73. Länge 6600 mm; (größtes Exemplar im Brit. Mus.) wird nach Quelch über 11m lang. — Guyana, Brasilien, Peru; Trinidad. 2. Eunectes notaeus Cope 1862 Boulenger, III. p. 594. — Cope, Bull. Philad. Mus. I. 1899 p. 20, Taf. I. fig. 3. Werner, Mitt. Naturhistor. Mus. Hamburg XXVI. 1909 p. 211 und (Biologisches) Bl. Aq. Terr. Kunde XVII. (1906) p. 508, XVIII (1907) p. 53, 60, fig., Brehm’s Tierleben, 4. Aufl. 5. Bd. 1913 p. 315. Serie, Bol. Soc. Physis (Buenos Aires) I. 1914 p. 442. Sq. 4549; V. 221—231; Se. 46—58. Länge 3060 mm (Mus.Hamburg). — Bolivia, Paraguay, Argentinien. 1) Die Angaben für das Hamburger Exemplar dieser seltenen Art ver- danke ich Frl. E. Mohr daselbst. } 7. Heft 252 F. Werner: 15. Boa L. (Constrietor Laurenti) l. Boa eonstrietor L. 1766, Boulenger, I. p. 117. — Steineger, Proc. U. $. Nat. Mus. XXIV. 1901 p. 184. Jhering, R. v., Rev. Mus. Paulista VIII. 1910 p. 319. Sq. 81— 95; V. 234—243; Se. 49—60. Länge 3355 mm, Schwanz 330 mm (größtes Exemplar im Brit. Mus.; soll nach Wied 12 Fuß lang werden; solche Exemplare dürften aber außerordentlich selten sein). —- Guyana, Venezuela, Brasilien, Peru; Trinidad und Tobago (s. auch Barbour, Proc. Biol. Soc. Washingt. XXIX. 1916 p. 222). 2. Boa oceidentalis Philippi 1873 Boulenger, I. p.118; Ann. Mag. N. H. (7) IX. 1902 p. 338. Sq. 64—87; V. 242—251; Se. 44—45. Länge 2730 mm (Exemplar im Brit. Mus.; ein von mir lange Zeit lebend im Terarium gehaltenes Exemplar war reichlich 3 m lang). Argentinien (Provinzen Mendoza, San Juan und Cordoba); Paraguay. 3. Boa diviniloqua (Laurenti 1768) (orophias L. 1766) Boulenger, I. p. 118. Sq. 65-75; V. 258-—275; Se. 55— 69. j Länge 2100 mm, Schwanz 170 mm. — Dominica, Sta. Lucia. Das Vorkommen auf Trinidad wird von Urich u. Mole (Journ. Trinidad Field Nat. Club II. 1894 p. 83) wohl mit Recht bezweifelt. 4. Boa imperator Daudin 1803 Boulenger, I. p. 119. Günther, Biol. C. Amer. 1895 p. 181. Peracca, Boll. Mus. Torino XI. No. 253 1896 p. 5; XIX. No. 465, 1904 p.11. et Boll. Soc. Philom. Paris 1899 p. 156. Steineger, N. Amer. Fauna No. 74, 1899, p. 69. Ruthven, Zool. Jahrb. Syst. XXXII. 1912 p. 323. Sq. 61—79; V. 225— 252; Sc. 47—70. Länge 2800 mm, Schwanz 280 mm. — Mexiko bis Westliches Südamerika: Brit. Honduras, Guatemala, Costa Rica, Panama, Ecuador. —Die Angaben über das Vorkommen dieser Schlange in Brasilien (Jensen, Lagoa Santa; Vidensk. Medd. 1900 p. 102. — Koslowsky, Matto Grosso; Rev. Mus. La Plata VIII. 1898 p. 189) werden von Jhering mit Rech; bezweifelt. 5. Boa mexicana Jan 1864 Boulenger, I. p. 119. Synopsis der Schlangenfamilie der Boiden. 253 Sq. 55 V. 231. Sc. 42. Länge 956 + 172 mm. — Mexiko!). Es ist möglich, daß sämtliche Bea-Arten der neotropischen Region einer einzigen Art (Constrietor constrictor Laur.) als Subspecies unter- zuordnen sind, wie dies Jhering wenigstens für imperator und occi- dentalis vorschlägt; ich kann mich aber vorläufig zu dieser Ver- einigung nicht entschließen, obwohl es höchst wahrscheinlich ist, daß B. mericana von B. imperator nicht einmal als besondere Rasse abgetrennt werden kann, sondern nur auf einzelne Exemplare mit ungewöhnlich niedrigen Schuppenzahlen gegründet ist. 6. Boa dumerilii (Jan 1860) Boulenger, I. p. 120, III. p. 59. Mocquard, Bull. Soc. Philom. Paris 1900 p. 108. Boettger, in Voeltzkow, Reise in Ostafrika Bd. III. 1913 p.310. Barbour, Bull. Mus. Comp. Zool. Harward Coll., Cambridge, Mass. Vol. LXI. No. 14, 1918 p. 486. Sg. 59—65; V. 223—236; Sc. 20—33. Länge 1950 mm, Schwanz 110 mm. — Madagaskar. 7. Boa” madagascariensis (Dum£ril u. Bibron 1844) Boulenger, I. p. 120. — Boettger, l.c. p. 311. Sq. 69— 77; V. 221— 235: Sc. 33—4l. Länge 1650 mm, Schwanz 120 mm (größtes Exemplar im Brit. Mus.). Die Art wird aber viel größer und ich habe selbst zwei Exem- plare längere Zeit lebend besessen, die 2700 mm lang waren. — Madagaskar. 16. Casarea Gray 1. Casarea dussumieri (Schlegel 1837) Boulenger, I. p. 121. Sq. 47—53; V. 227—235:; Sc. 120—123. Länge 660° mm, Schwanz 180 mm (größtes Exemplar im Brit, Mus.; wird bis 1268 mm lang). — Round Id. bei Mauritius. 17. Bolyeria Gray 1. Bolyeria multicarinata (Boie 1827) Boulenger, I. p. 122, III. p. 595. Sq. 53—-57; V. 192— 200; Sc. 83—-107. Länge 1000 mm; Schwanz 200 mm. — Round Id. bei Mauritius und Mauritius selbst. !) Die Maaße und Schuppenzahlen sind von der Type Jan’s, die ich in der Sammlung des Zoologischen Instituts der Universität Tübingen befindet, genommen; ich bin Herrn Prof. F. Blochmann für seine Freundlichkeit zu großem Danke verpflichtet. Außer diesem scheint nur noch ein Exemplar bekannt zu sein, das Cope aus ‚Jicaltepec erwähnt, ohne irgendwelche An- gaben darüber zu machen. 7. Heft 254 F. Werner: 18. Eryx Daudin 1803 Für diese Gattung ist die sehr wichtige Arbeit von Carevsky (bei den einzelnen Arten zitiert) nachzulesen. I; 'Eryx ‚conieus (Schneider 1801) Boulenger, I. p. 124. Annandale, Mem. As. Soc. Bengal. Vol. I. 10. p. 193. Bethencourt Ferreira, Jorn. Sci. Lisboa (2) XVI. 1897 p. 222. Wall, Journ. Bombay Nat. Hist. Soc. 1911,p. 2 Taf. XVI, fig. 2—6. Carevsky, Ann. Mus. Zool. Petrograd XX. 1915 p. 386. Sq. 40—53, nach Wall beimg 47— 51, beim 2 43—-48; V. 162—186; Sc. 17—24. Länge 600 mm; Schwanz 55 mm. — Vorderindien, Baludschistan. Wall erwähnt ein 2 von 2’ 9” (= 84 cm) Gesamtlänge. 2. EryX thebaicus Reuss 1834 Boulenger, I. p. 125; IUI. p.595; Proc. Zool. Soc. London 1896 p. 216; Ann. Mus. Genova 1896 p. 20, 552, 1909 p. 309, 311, 1912 p. 331. Anderson, Fauna of Egypt. Rept. 1898 p. 236, Taf. XXXII fig. 2. Werner, SB. Ak. Wiss. Wien Bd. OXVI. 1907 (1908) p. 1865 und Denkschr. Ak. Wiss. Wien 96. Bd. 1919 p. 502. Sternfeld, Mitt. Zool. Mus. Berlin IV. 1. 1908 p. 259. Carevsky, l.c. p. 386. Sq. 45—-53; V. 171—197; Se. 19—28. Länge 645 mm, Schwanz 49 mm. -—- Ober-Ägypten, Sudan (Khartoum, Rote-Meer- und Gazellenfluß-Provinz), Somaliland, Gallaland, Abessynien, Britisch- und Deutsch-Ostafrika. 3. Eryx jaculus (L. 1764) Boulenger, J. p.125 (excl. Subsp. B= mibaris Pallas), II. p. 595; Linn. Soc. Journ., Zool. XXVII. p. 380; Snakes of Europe 1913 p. 147 fig. 15, Taf. 1. Nikolsky, Ann. Mus. St. Petersbourg X. 1905 (1906) p. 33, 1899 (1900) p. 28: 1897 p. 18. Ä Anderson, Fauna of Egypt. Rept. 1898 p. 240, Taf. XXXII u. XXXIILA. Werner, Wiss. Mitt. Bosn. Herceg. VI. 1899 p. 19. — Zool. Jahrb. Syst. XIX. 1903 p. 335, 344; SB. Ak. Wiss. Wien Bd. CXI. 1902 p. 1096, CXVI. 1907 (1908) p. 1866. Doumergue, Essai Faune Erpet. Oranie. Oran 1901 p. 255, Taf. XX fig. 1. Kiritzeseu, Bull. Soc. Bucarsst XI. 1903 p. 620. Wall, Journ. Bombay Nat. Hist.. Soc. 1908 p. 797. ' Carevsky, Ann. Mus. Zool. Petrograd XX. 1915 p. 374. es der Schlangenfamilie der Boiden. 955 Länge 810 mm, Schwanz 63mm (2 aus Kairo, Coll. m.). — Griechenland (Corfu, Festland u. Cycladen), Albanien, Rumänien, "Türkei, Kleinasien, Syrien, Kaukasus, Armenien, Persien, Nordafrika, von Westalgerien bis Aegypten, Dongola. In Nordwestafrika ent- schieden seltener als in Aegypten. Sq. 40—50; V.165—200; Sc. 18—34. ee unterscheidet: E. jaculus jaculus L. (p. 375, fig. 7) von N. u.,N. O. Afrika, Syrien, Palästina und Arabien; E. 7. familiarıs Pall. (p. 376, fig. 8—9) von Kleinasien, Armenien, N. \w. Persien, Kaukasus; E. j. tureicus Ol. (p. 379, fig. 10) von 8. O. Europa (Türkei, Bulgarien, Dobrudscha, Griechenland u. Archipel; wohl auch Albanien) und Z. 7. proprius n. var. von der kaukasischen Provinz Aresch im Gouv. Elisabetpol. 4. Eryx miliaris (Pallas 1773) Boulenger, I. p. 127 (Jaculus subsp. B). Zander, Zool. Garten XXXVI. 1896 p. 33 (Jaculus) ethologische Angaben! 3 Werner, Zool. Garten XXXVI. 1896 p. 85 (jaculus); ethologische Angaben! Bedriaga, Ann. Mus. St. Petersbg. 10, 1907 p. 19. Nikolsky, Mitt. Kaukas. Mus. Tiflis V. 1910 p. 9. Carevsky, Ann. Mus. Zool. Petrograd XX. p. 347, fig.1, 2 (miliaris) fig. 3 (var. rarus). | V. 172—200; Se. 19—33. Länge 525 mm, Schwanz 45mm. — Transkaspien, Turkestan, Bucharä, O. „Persien, Afghanistan. Nikolsky unterscheidet eine Var. nogavorum aus der Nogai- steppe; Bedriaga eine var. roborowskii und koslowi von Chines. Zentralasien; Carevsky fügt noch eine var. rarus von Turkestan (Samarkand, Ferghana), Semiredschje, W. China, eine var. trıtus von Turkestan und Persien und eine var. incerta von O. Persien hinzu. 5. Eryx tatarieus (Licht. 1823) Carevsky, l.c. p. 362. Sq. 43—48, V. 174—182, Se. 17—31l. — Vom Ural, den Sandgebieten jenseits der Wolga u. im N. O. von Ciskaukasien bis Transkaspien, Chiwat), Buchara, Syr- Darja. Carevsky unterscheidet drei Formen: t£. tataricus Licht. (p. 364, fig. 4—5), t. bogdanowr n. var. (p. 3€7, fig. 6) und t. helluo Pall. (p. 368). 6. Eryx johnii (Russell 1801) Boulenger, I. p. 127. Wall, Journ. Bombay Nat. Hist. Soc. 1911 p. 12, Taf. XVT. fig. 1. Carevsky, l.c. p. 385. Sq. 54— 65; V. 189—210; Se. 25— 36. !) Bei Carevsky auf p. 365 irrtümlich Pan im russischen Text richtig „Chivaf, 7. Heft 256 -F. Werner: Länge 1000 mm, Schwanz 80 mm. — Ebenen von NW., Zentral- und S.-Indien; Baludschistan. 7. Eryx persicus Nikolsky 1906 Nikolsky, Ann. Mus. St. Petersbourg, X. 1905 p. 31, fig. 8. Carevsky, l.c. p. 384. Sq. 54; V.-191; Se. 33. Länge 287 mm, Schwanz 38 mm. — Arabistan, SW.-Persien. 8. Eryx elegans (Gray 1849) Boulenger, I. p. 128, Taf. V. fig. 1. Sq. 36—40, V. 164—184, Sc. 24 (30—45). Carevsky, l.c. p. 381. Länge 400 mm, Schwanz 40 mm. — S. Transkaspien, N. O. Persien, Afghanistan. 9. Eryx speciosus Carevsky 1915. Carevsky, Ann. Mus. Zool. Petrograd XX. 1915 p. 361. Sq. 43, V. 205, Se. 31. — Buchara. — Länge ? 10. Eryx muelleri Boulenger 1892 - Boulenger, I. p. 128, Taf. V fig. 2. Werner, SB. Ak Wiss. Wien Bd. CXVI. 1907 (1908) p. 1866. Sternfeld, Mitt. Zool. Mus. Berlin IV. 1. 1908 p. 211. Sq. 41—45; V. 175—178; Sc. 16—22. Länge 370 mm, Schwanz 30 mm. — Sennar, Kordofan, Togo. ll. Eryx jayakari Boulenger 1888 Boulenger, I. p.129, Taf. V. fig. 3. Sq. 39; V.175; Sc. 20. Länge "400 mm, Schwanz 25 mm. — Maskat, Arabien. 12. Eryx fodiens Annandale 1913 Annandale, Rec. Ind. Mus. Vol. IX. Pt. 3, 1913 p. 217, 4 figg. Sq. 37, V. 180— 190, Sc. 18. Länge ? — Koweit, Arabien. Zu dieser Übersicht möchte ich bemerken: Eryz fodiens ist höchst wahrscheinlich nichts anderes als das $ zu dem nur ein 9 be- kannt gewesenen E.jayakari; einen anderen wesentlichen Unter- schied beider Arten als die Schnauzenform kann ich nicht finden. Vielleicht ist auch Zichanura orcutti das $ zu trivirgata, da sich beide Arten in ähnlicher Weise unterscheiden; leider finde ich bei keiner Beschreibung von Lichanura das Geschlecht angegeben; jedenfalls scheinen mir aber die Abbildungen, die Cope von ZL. trivirgata und roseofusca gibt, bestimmt auf 92 hinzuweisen! 7 10. 14. Archiv für Naturgeschichte 1921. 4.7. Synopsis der Schlangenfamilie der Boiden. 257 Bestimmungstabelle der Eryx-Arten. . Schwanz zugespitzt, hakenförmig gekrümmt, am Ende mit einer gekrümmten, krallenartigen Schuppe bedeckt 2. Schwanz einfach zugespitzt oder stumpf 4. Augen nicht ausgesprochen aufwärts gerichtet (latero-superior); Sq. 41—45 E. muellerv. Augen nur aufwärts gerichtet, Sq. 37—39 3. Schnauze wenig vorspringend E. jayakari. Schnauze weit vorspringend E. fodiens. Rostrale ohne scharfe horizontale Kante; 8—10 gekielte Schuppen quer über die Stirn von einem Auge zum anderen; Schwanz zugespitzt; Schuppen in 40—49 Reihen E. comieus. Rostrale mit scharfer horizontaler Kante; Kopfschuppen glatt 5. Schuppen in der Körpermitte meist in mehr als 50 Längsreihen 6. Schuppen in der Körpermitte in weniger als 50 Längsreihen 8. Schwanz zugespitzt, am Ende von einer kegelförmigen Schuppe bedeckt; 12—15 Schuppen zwischen den Augen; Schuppen in 47—53 Reihen E. thebaicus. Schwanz stumpf; 5—9 Schuppen zwischen den Augen T. Schuppen schwach gekielt, 6—9 Schuppen zwischen, den Augen, 10—11 rund um das Auge E. johmii. Hintere Rumpfschuppen stark gekielt, Schwanzschuppen sehr groß, höckerig; 5 Schuppen zwischen den Augen, 9 um das Auge E. persicus. Schwanz zugespitzt 2 . Schwanz stumpf 10. Zwei Internasalia oben auf der Schnauze, in der Mittellinie an- einanderstoßend. Schuppen glatt E. elegans. Drei Internasalia oben auf der Schnauze; hintere Rumpf- und Schwanzschuppen gekielt _ E. specvosus. Zwischenraum zwischen Mundwinkel und Augenhinterrand kleiner als Entfernung vom Augenvorderrand und Schnauzenende. Supralabiale II höher als III E. jaculus. Zwischenraum vom Mundwinkel und Augenhinterrand dem vom Augenvorderrand und Schnauzennede gleich oder aber etwas größer; wenn aber kleiner, dann Supralabiale III höher als II 11. Augen seitlich und nach außen gerichtet E. milaris. Augen vorspringend und nach aufwärts gerichtet E. tataricus. 17 7. Heft 958 F. Werner: Übersicht der Exemplare von Eryx jaculus in meiner Sammlung: 3 e\a|2| 3 8a |383 45 B slele|ı 3 | 88 |3sE Ee - 3| Fundort [818 |3| 3 |&8 23485 7 = IE S 5 E28 |35 nasalia © ale |3 Eu E05 Mo5 |28 e al 2 47 195118” QlKairo . . .|47119526110—9 |10—10| 5. 6. | 8 |in Berührung en en d d = 531190/28110—9 |110—11/4, 5.6. 7 3 ne getrennt j. |Aegypten. .|—| — |—11—11110—10| 5. 6. | 7 | getrennt QIlOran . . .[51178128110—10111—9 | 5. 7 getrennt . Bus Bor durch 7 R 49 176133110 1010 TI... 7 a er | getrennt QlAdana. . .[4716821) 9—10) 9—9 5. 6 | in Berührung 2 n —|— i—| 9-10) 8-10) 5. 6 [in Berührung 2|Kos. . . .[47118223| 8-9 |110—9 | — 5 getrennt äußere Augen- kranzreihe durch- | laufend Q | Jarpuz,Daz.Dagh |45170/2610—10| 8—10 5. 3 |in Berührung QlNaxos. . .[41169122110—-9 | 8-9 | 5.6.16 etwas in | Berlihrung S|Pikermi . .[441703010—8 | 7-8 | — |5 |in Berührung ebenso Q | Konstantinopel. .|42116518110—9 | 8-9 | — | 6 | in Berührung | ebenso Griechische und kleinasiatische Stücke von Eryx jaculus unter- scheiden sich stets durch wenigstens etwas (das von Konstantinopel sogar stark) dunkel gefleckte Bauchseite und nicht selten durch eine zweite vollständige Subocularenreihe (turcicus Ol.) von nordafrika- nischen. Das Exemplar von Adana und ein Kopf von derselben Her- kunft (/amiliaris Pall.) sind durch besonders scharfkantiges und quer abgestutztes Rostrale auffällig und erinnern in dieser Beziehung an die Abbildung von E. persicus Nik. — Von 5 Exemplaren der Wiener Universitätssammlung (No. 390) haben 2 die Internasalia in Kon- takt; bei zweien sind sie durch 1, bei einem durch 2 Schildchen getrennt. Merkwürdigerweise hat Bedriaga, der neue Unterscheidungs- merkmale von E. miliaris von jaculus angegeben hat, zwar kein einziges zuverlässiges Kennzeichen ersterer Art genannt, dafür aber die direkt nach aufwärts gerichteten Augen und die stark schwarz gefleckte Unterseite nicht erwähnt. Die Abtrennung von var. koslowi und roborowskyi wird sich in der Praxis schwer durchführen lassen; auch transkaspische, also ‚typische‘ miliaris können alle Merkmale von koslowi aufweisen und roborowski wäre nach der Beschreibung kaum von manchen jaculus zu unterscheiden. Aber auch die von Nikolsky angegebenen Merkmale zur Unterscheidung von E. jaculus und miliaris haben sich nach Vergleich mit dem mir vorliegenden Material ersterer Art also ausnahmslos unstichhaltig erwiesen. Prae- frontalschildehen fand ich (entsprechend jaculus nach Nikolsky) 5 mal 2, dagegen 3 mal l, 3 zweimal 4. Die Größe der Stirnschildchen Synopsis der Schlaugenfamilie der Boiden. 259 im Vergleich zu den Scheitelschuppen ist überaus schwankend; ich verzeichnete: bei 4 Exemplaren „Stirnschildchen deutlich größer als Scheitelschuppen‘“, bei 5 „etwas größer‘, bei 2 „kaum größer“; die Lage des Außenrandes ist ein ganz unzuverlässiges und schwierig exakt festzustellendes Merkmal. Die Breite des Internasalraumes ist bei 7 Exemplaren kleiner, bei 3 größer als die Entfernung vom Augenhinterrand zum Außenwinkel des Internasale. Die Entfernung vom Mundwinkel zum Augenhinterrand ist bei sämtlichen geringer als die vom Augenvorderrand zur Schnauzenspitze. Das 2. Supra- labiale ist bei 5 Exemplaren beiderseits merkbar höher als das 3.; bei einem: wenig oder nicht höher, bei zweien: wenig höher als das 3., bei zweien etwas oder d>utlich höher als das 3., bei einem ebenso hoch oder etwas höher als das 3. Von allen Merkmalen ist nur die Stellung der Augen (deutlich nach. aufwärts, mit gewölbter Supraoculargegend) wirklich für miliaris charakteristisch, da bei jaculus die Augen zwar ausnahmslos von oben sichtbar sind, aber doch fast ausnahmslos mehr seitlich als aufwärts gerichtet sind. Weit besser unterscheidet Oa- revsky (der aber die subsp. nogaiorum nicht erwähnt) die Formen des E. miliaris und ich schließe mich seiner Darstellung an: l. Schuppen des Hinterrückens und der Schwanz oberseits glatt Ery& miliarıs nogaiorum Nik. (Nogaisteppe zwischen Terek u. Kuma, Kaukasus). Schuppen wenigstens der Schwanzoberseite deutlich gekielt 2. 2. Subkaudalia z. T. zweireihig, Kopfseiten schief abfallend; Augen stark vorgewölbt E. m. koslowi Bedr. (Chines C.-Asien). Subcaudalia einreihig, Kopfseiten steil abfallend 3. 3. Zweites Supralabiale höher als drittes; zwei Reihen von Sub- ocularen E. m. rarus. Drittes Supralabiale höher als zweites; eine Reihe von Subocularen 4 4. Kopfschildehen nicht größer als Rückenschuppen Kopfschildchen größer als Rückenschuppen 6. 5. Von einem Auge zum anderen 8—10, vom Auge zum hinteren Nasale 4 Schildehen; Stirn konvex E. m. miliarıs. Von einem Auge zum anderen 7, vom Auge zum hinteren Nasale 3 Schildchen; Stirn flach E. m. incerta. 6. 7—8 Schildchen in einer Reihe zwischen den Augen, 4 (selten 3) vom Auge zum hinteren Nasale E. m. tritus. 6—7 Schildchen zwischen den Augen, 3 vom Auge zum hinteren Nasale E. m. roborowskiü. 19. Lichanura Cope 1. Lichanura trivirgata Cope 1861 Cope, Rep. U. S. Nat. Mus. 1900 p. 723 Fig. 145 (trivirgata) u. 724 Fig. 146 (roseofusca). Van Denburg, Occ. Pap. Calif. Ac. Sc. V. 1897 p. 152, figg. (roseofusca). — Proc. Calif. Ac. Sc. (2) V. 1896 p. 1006; Proc. Amer. Philos. Soc. XXXVII. 1898 p. 141. 17* 7.Heft 260 F. Werner: Sq. 40-—45; V.218— 241; Sc. 39—49. Länge 788 mm, Schwanz 115 mm (roseofusca); 582 mm, Schwanz 96 mm (trivirgata). — Arizona, Californien, Nieder-Californien. 2. Lichanura oreutti Steineger 1889 Steineger, Proc. U. S. Nat. Mus. XII. 1889 p. 96, fig. 1; 1891 513. R Cope, Proc. Ac. Nat. Sci. Philad. 1892 p. 592; Rep. U. S. Nat. Mus. 1900 p. 726, Fig. 147. Sq. 33—35; V. 939: Sc. 45. Länge 870 mm, Schwanz 110 mm. — Californien. Während L. orcutti eine wohl charakterisierte Art ist, die sich durch die vorspringende Schnauze sofort erkennen läßt, finde ich keinen Grund, ZL. roseofusca von L. trivirgata artlich zu trennen; weder die Größe des Auges, noch die Beschuppung des Kopfes, noch die Zahl der Ventralen ist so wesentlich verschieden, um eine Abtrennung‘ zu rechtfertigen. Dagegen scheint mir Van Denburgh’s Einwand gegen die Abtrennung von L. orcutfi unberechtigt: auf die Zahl der Lorealia ist natürlich nichts zu geben. Schnauzenform und Schuppen reihenzahl genügen zur Sonderung. Siehe aber Anm. bei Eryr fodiens! 20. Charina Gray l. Charina bottae Blainville 1835 Boulenger, I. p.130, III. p. 595. Van Denbury, Oce. Pap. Calif. Ac. Sc. V. 1897 p.154, fig.; Proc. Calif. Acad. Se. (4) X. No. 3, 1920 p. 31—32 (Subsp. utahensis). Cope, Rep. U. S. Nat. Mus. 1900 p. 728, fig. 148—150. Zwei Exemplare meiner Sammlung weisen eine auffallend ver- schiedene Beschilderung des Kopfes auf. Bei dem einen ist sie auf der Oberseite normal; seitlich: links 1 Praecoe., 4 Postoc., 10 Supra- labıalıa (5. am Auge); rechts: 1 Praeoc., 2 Suboc., 3 Postoc., 9 Supralab. keines das Auge erreichend. — Beim "anderen ist vom Frontale vorn ein medianes rhombisches Stück abgespalten; Parietale unpaar, einen nach hinten gerichteten Winkel bildend; links 1 Prae-, 1 Sub-, 3 Postoe., 10 Supralabialia (5. hinter dem Suboc. stark verschmälert das Auge erreichend); rechts ebenso, aber 11 Supralabialia, das 5. vor dem Suboc. breit an das Auge anstoßend. Sq. (41) 43—49; bei der subsp. wiahensis von Utah und Idaho constant 41; V. 192-—218; Sc. 20—37. Länge 550 mm; Schwanz 50 mm, — Vereinigte Staaten westlich vom Felsengebirge (Californien, Oregon, Washington, Nevada, Idaho), Nieder-Californien, NW.-Mexiko. 2. Charina brachyops Cope 1888 Boulenger, I. p. 131. — Cope, t.c. p. 727. Länge ? — Point Reyes, Californien. — Zweifellos eine indi- viduelle Anomalie der vorigen Art. Synopsis der Schlangenfamilie der Boiden. 361 Verbreitung der Boiden. I. Paläarktisch. Östliches Mittelmeergebiet (Albanien, Griechenland, Türkei, Rumänien, Kleinasien, Armenien, Syrien): Eryx jaculus. Südliches Mittelmeergebiet (W.-Algerien bis Unter-Aegypten): Eryx jaculus. Ober-Aegypten: E. jaculus, thebaicus. Nord-Sudan (paläarkt. Anteil): Z. muelleri, jaculus. Kaukasus: E. jaculus, tataricus. Persien: E. jaculus, persicus, malaris. Transkaspien, Turkestan: E. miliaris, tataricus. Buchara: E. speciosus, tatarıcus. Afghanistan: E. milaris, elegans. Beludschistan: Ery& comicus, john. Arabien: E. jayakarı, fodiens. W. China, Mongolei: E. miliaris. II. Aethiopisch. 1. Festland. Ganze Aethiop. Gebiet (ausgenommen Wüsten von D. S. W.Afrika- und Kap-Kolonie): Python sebae. Sudan: Senegambien, Togo, Kamerun bis Kordofan u. Gazellen- fluß: Python regius. Westafrika (Angola; Norden von D. SW.-Afrika): P. anchietae. (Liberia bis Congo): Calabaria reinhardti. Ostafrika (Gazellenfluß, Somali- und Gallaland, Erythraea, Brit. u. Dtsch. O.-Afrika: Eryx thebaicus. 2. Inseln. Madagaskar: Boa dumerilii, madagascariensis; Corallus madagascariensis. Mauritius; Round Island bei Mauritius: Casarea dussumiver:; Bolyeria multicarinata. III. Indoorientalisch. Vorderindien: Python molurus; Erys johnüi, conicus. Ceylon: Python molurus. Hinterindien, Südchina: Python bivittatus, reticulatus. Malakka, Sumatra: P. reticulatus, bivittatus, curtus. Borneo: P. reticulatus, curtus. Java: P. reticulatus, bivittatus. Philippinen: Sumbawa, Buton, Banka, Mentawei, Nias, Na- tunas, Riou, Simalur: P. reticulatus. Celebes: P. reticulatus, bivittatus; Enygrus carinatus. IV. Papuasisch-australisch. Molukken: P. reticulatus, amethystinus; Enygrus carinatus;, asper (nur Goram). Flores: P. reticulatus, timoriensis, amethystinus. 7. Heft 262 F. Werner: Timor: P.timoriensis, reticulatus, amethystinus, Liasis mackloti, fuseus. Samao, Savu: Liasis mackloti. Salawatti: Liasis albertisiüi, Python amethystinus, Enygrus carinatus, asper. y Misol: wie Salawatti, aber ohne LDrasıs. Aru-Inseln: Python amethystinus; Chondropython viridıs. Kei-Inseln: Python amethystinus. Sangir- u. Salibaba-Inseln, Palau-Inseln, Admiralitäts-Inseln, Louisiade-Archipel: Enygrus carinatus. Batanta: Enygrus carinatus, asper. Waigeu, Seleo-Island: Enygrus asper. Neuguinea: Nardoana boa, Python spilotes, amethystinus; Liasis fuscus, tornieri, albertisis, papuanus; Chondropython viridis; Enygrus carinatus, asper. Inseln der Torres-Straße: Liasis childreni, elarkii, olivaceus. Australien: Python spilotes, amethystinus; Liasis childreni, fuscus, olivaceus, Aspidites melanocephalus, ramsayi, collaris. Bismarck-Archipel: Python amethystinus; Nardoana boa; Enygrus bibroni subsp. australis, carinatus, asper. Salomons-Archipel: Enygrus bibroni u. subsp. australis. Fidschi-, Tonga-, Samoa-, Banks-, Loyalitäts-Inseln, Neue Hebri- den, Rotuma: E. bibroni. V. Neotropisch. Mexiko: Loxocemus bicolor, Ungaliophis continentalis; Boa im- perator, mexicana. Centralamerika. Guatemala: Loxocemus bicolor, Ungaliophis continentalis, Ungalia moreletii, Boa imperator. Nicaragua: Boa imperator. Honduras: Trachyboa qularıs, Boa imperator. Costa Rica: Epicrates cenchris, Corallus annulatus, Boa imperator. Panama: E. sabogae, cenchris; Corallus cookii, Boa imperator. Südamerika. Ecuador: Corallus hortulanus, Trachyboa qgularis, boulengeri, Ungalia taczanowskyi, Boa vimperator. Peru: E. cenchris, Corallus hortulanus, canınus, Ungalia tacza- nowskyi, Eunectes murinus, Boa constricter. Bolivia: E. cenchris, Corallus hortulanus, caninus, Eunectes notaeus. Columbien: Corallus cookii, Trachyboa boulengeri, Boa constrictor. Guyana: Corallus cooküi, hortulanus, canınus, Eunectes murinus, Boa constrictor. Venezuela: Corallus cookii, Trachyboa gularis, Boa constrictor. Trinidad: Corallus cookıi, Boa constrictor. Tobago: Epicrates cenchris, Boa constrictor. Kl. Antillen: Corallus cooküi, Boa diviniloqua. Synopsis der Schlangenfamilie der Boiden. 263 - Brasilien: E. cenchris, Corallus hortulanus, caninus, Trachyboa gularıs, Ungalia brasiliensis (?), Eunectes murinus, Boa constrictor. Paraguay: E. cenchris, crassus, wieningeri, Ewunectes notaeus, Boa occidentalis. Argentinien: Eunectes notaeus, Boa occidentals. Antillen. Cuba: Epierates angulifer, Ungalia melanura, maculata, pardalis, semicincta. Haiti: Epicrates angulifer (striatus), fordü, gracilis, Ungalia conjuncta. Mona: Epicrates fordii (monensis). Portorico: Epicrates inornatus. Jamaica: Epicrates subflavus, Ungalia maculata. Bahamas: Epierates angulifer (striatus), fordi (chrysogaster), Ungalia maculata, pardalıs, cana. Wie man sient, läßt sich die neotropische Region in Bezug auf die Boiden in drei Gebiete aufteilen: ein nördliches (Mexico, Guate- mala) mit ZLoxocemus und Ungaliophis, ein südliches mit der Hauptmasse der Gattungen und Arten und ein westindisckes mit ausschließlich aus Zpierates und Ungaha bestehender Boidenfauna. VI. Nearktisch. NW.-Mexiko, Nieder-Californien: Lichanura trivirgata, Charina bottae. Californien: Lichanura trivirgata, orcutti; C'harina bottae, brachyops. Arizona: Lichanura trivirgata. Oregon, Washington, Nevada, Idaho: Charina bottae. Betrachten wir diese Zusammenstellung näher, so sehen wir, daß sich eine westliche und östliche Region auseinanderhalten läßt, die zwar zwei Genera, aber keine einzige Art gemeinsam haben. Die westliche Gruppe umfaßt 10 Gattungen (8 eigentümliche) mit 38 Arten, von denen auf den neotropischen Teil 8 Gattungen mit 34, auf den nearktischen 2 Gattungen mit 4 Arten fallen. Lichanura und Oharina sind vollkommenene Stellvertreter der paläarktischen Gattung Eryx; sie sind ganz auf den Westen des nordamerikanischen Kontinents beschränkt. i Die Abgrenzung einzelner Subregionen der neotropischen Region ist nicht leicht durchzuführen. Nimmt man Trinidad als Teil des südamerikanischen Kontinents an, was vollständig berechtigt ist, so lassen sich wohl zum mindesten die Antillen abgrenzen, mit Vor- herrschen von Epierates und Ungalia, die ausnahmslos (U. melanura soll in Centralamerika vorkommen, aber wohl verschleppt) ihnen eigentümliche Arten sind; dabei sind die Bahamas weniger von den großen Antillen verschieden, als die kleinen (mit Corallus und Boa, also eigentlich Continentalfauna, wie Trinidad!) Rein zentralamerikanisch sind Lozocemus und Ungaliophis, rein südamerikanisch nur Zunectes. 7. Heft 264 F. Werner: Die östlichen faunistischen Regionen hängen mit einander weit inniger zusammen, als die beiden westlichen. Die paläarktische Gattung Eryx greift weit in den Sudan, in Ostafrika mit thebaicus, in Westafrika mit muelleri in die äthiopische, in Vorderindien mit conicus und john: in die indoorientalische Region hinüber. Sieht man aber von Eryx ab, so steht dem aethiopischen Gebiete das indo- australische ziemlich wohl abgegrenzt gegenüber; beide haben nur die Gattung Python gemeinsam, aber keine Art. Innerhalb der aethi- opischen Region kann eine Festlands-Subregion (mit 3 Python und der endemischen Gattung Calabaria — entsprechend Eryx in der paläarktischen, Zichanura und Charina in der nearktischen und Loxocemus in.der neotropischen Region) einer ostafrikanischen Insel- Subregion (mit Boa und Corallus im madagassischen, Casarea und Bolyeria im mascarenischen Gebiete, diese endemisch, jene mit der neotropischen Region gemeinsam) entgegengestellt werden. Am wenigsten befriedigend fällt der Versuch einer Trennung der indoorientalischen von der papuasisch-australischen Region aus. Das südostasiatische Festland, das (abgesehen von Eryx in Vorder- indien) nur von der Gattung Python bewohnt wird, ebenso die großen Sundainseln Sumatra, Java und Borneo, sowie die Philippinen, können glattweg der indoorientalischen Region zugezählt werden. Schon bei Celebes ist dies zweifelhaft, da. von hier das Vorkommen von Engyrus carinatus, einer typisch papuasisch-pacifischen Art sicher- gestellt ist. Dagegen müssen alle Inseln und Inselgruppen mit Python amethystinus, Liasis mackloti oder Enygrus carinatus, wenn sie auch noch indische Elemente (Python reticulatus auf den Molukken) be- herbergen, schon dem Papuagebiete zugewiesen werden. Für dieses sind im allgemeinen die beiden langschwänzigen Python-Arten, nämlich P. amethystinus und wohl auch die von hier aus über ganz Australien verbreitete P. spilotes, die Gattungen Liasis, Nardoana und Enygrus charakteristisch, ja villeicht gehört auch noch die Gattung Aspidites, von der eine Art in Nordaustralien lebt, in den Bereich der Papua- Fauna, da wir ja in vieler Beziehung sehen, daß Nordaustralien einen Teil Neuguineas vorstellt. Dann hätte freilich Australien eigentlich keine endemische Boiden- fauna, da die einzige dem Kontinent eigentümliche Gattung (Aspidites) wenigstens zum Teil der Papua-Fauna angehört; und da von den beiden Arten, die außerhalb Nordaustralien vorkommen, (Python spilotes”und” Aspidites ramsayı), nur die letztere nicht auch papuasisch ist, ' bleibt eine einzige endemische Art für das nicht papuasische#Australien” übrig. Es macht eigentlich den Eindruck, als ob nicht Australien, sondern vielmehr Neuguinea die Wiege der pacifischen Boidenfauna wäre, von welcher nicht nur die einzige echt tropische Gattung Indiens (Python) ihren Ausgang nahm, sondern auch der papuasisch-polynesische Enygrus, die papuasisch-nordaustralische Liasis, die rein papuasischen C'hondropython und Nardoana, sowie der fast rein australische Aspidites. Wenn wir bloß die Gattungen !be- trachten, so können wir in der alten Welt nur ein paläarktisches Synopsis der Schlangenfamilie der Boiden. 265 Gebiet mit Erys, ein relativ kleines westafrikanisches Gebiet mit Calabaria und ein ungeheures aethiopisch-indopapuanisches Gebiet (im aethiopisch-indischen Teil nur mit Python, im pacifischen mit. der Mehrzahl der Gattungen und Arten) unterscheiden. Eine Enklave würde darin Madagaskar und Mauritius (mit Round Island) bilden, die, wenn auch sonst im wesentlichen aethiopisch, mit Hinsicht auf ihre Boidenfauna einen entschieden neotropischen Charakter auf- weisen. So gruppiert, ergeben sich in der alten Welt zwei sich in zwei Festlandsgebieten, in Ostafrika und Vorderindien schneidende Boiden- kreise, der paläarktische Eryz- und der tropische Python-Kreis. Sehen wir nun zu, wie sich jetzt die zahlenmäßige Verteilung der Gattungen und Arten ergibt: Neuweltlich: 10 Gattungen mit 32 (38) Arten Nearktisch 2 Gattungen mit 3 (4) Arten \keine Gattung und Art Neotropisch 8 Gattungen mit 29 (34) Arten identisch Altweltlich: Paläarktischer Kreis: Südosteuropa, Nord- [und Ostafrika], West-, und Mittelasien [bis Vorderindien]: Eryx mit 12 Arten. Ein Python dringt in Indien, zwei in Ostafrika in den Kreis ein. Tropischer Kreis: l. Aethiopisch: 3 Python, 1 Calabaria. 4 Arten 2. Indopapuasisch: 7 Python, 8 Liasis, 3 Aspidites, 1 Chondropython, 1 Nardoana, 3 Enygrus 23 Arten (Keine Art mit einer äthiopischen identisch.) Neotropische Enklave: 1. Madagaskar: 2 Boa, 1 Corallus 2. Round Island: 1 Casarea, 1 Bolyeria (mit keiner altweltlichen Gattung identisch) Synopsis. der Schlangenfamilie der Typhlopiden auf Grund des Boulenger’schen Schlangenkatalogs (1893-1896). Bearbeitet von F. Werner. (Mit 21 Figuren.) ee Ei 266 Helga BBEE N ed ee er Te 269 a) Systematisches Verzeichnis ... . . sn. no nue 270 b). Bestiomungstabelle; ; 2 7.9. .° .27,. ns Re re 269 2. TYypNloHlas Er en ER A Zul BREI IN 271 a) Alphabetisches Verzeichnis der seit 1896 neu beschriebenen Arten mit Angabe der Titeratur, des Fundortes und der nächstverwandten Arten (soweit vom Autor selbst ver- Re TREE NR RE GENE 271 b) Übersicht der geographischen Verbreitung... ... . 274 6) Beeimmimostabelle 2..." 0. wor 279 d) Systematisches Verzeichnis (mit Angabe der neueren Lite- vatar und: Verbreitung). -.. ... :..2%7 2° 1- „2; POUleese 238 e) Tabellen der Schuppenzahlen, der Verhältniszahlen von Länge zur Dicke und der Gesamtlänge . . ...... 332 DV UIID 2) Le A RR MER SEHE 337 Diese Zusammenstellung verdankt ihre Entstehung denselben Umständen, wie so manche andere, die ich im Laufe der letzten J ahre, namentlich in den Mitteilungen des naturhistorischen Museums in Hamburg veröffentlicht habe. (Z. B. meine Synopsis der Schlangen- familie der Glauconiiden, Mitt. Zool. Mus. Hamburg XXXV. 1917.) Zuerst nur für den eigenen Bedarf zusammengeschrieben, um Arten aus artenreichen Gattungen mit starkem Zuwachs in den letzten Jahren identifizieren und im System unterbringen zu können, dann weiter ausgebaut, war sie schließlich so weit gediehen, daß ihre Publi- kation für Fachkollegen nützlich erschien. Es ist diese Synopsis weniger als eine Revision, denn es war mir ja — namentlich in jetziger Zeit — nicht nur unmöglich, alle in Be- tracht kommenden Arten, ja auch nur alle diejenigen, deren Be- schreibung unvollständig und ungenügend in wichtigen Punkten war, selbst zu untersuchen und dadurch etwa zur Auffindung neuer Unterscheidungs-Charaktere und einer systematischen Neu- ordnung zu gelangen; andererseits doch mehr als eine bloße Compilation, denn ich habe immerhin eine große Anzahl von Arten Synopsis der Schlangenfamilie der Typhlopiden. 267 im Laufe der Jahre selbst untersuchen können, so daß ich den mir entgegentretenden Fragen bezüglich des systematischen Wertes gewisser Merkmale doch nicht ganz unvorbereitet gegenüberstand. Was nun den Wert dieser Merkmale anbelangt, so muß ich frei- lich gestehen und zugeben, daß eine Anzahl von ihnen, obwohl sie zur Unterscheidung großer Untergruppen der Gattung Typ! lops (die wenige Arten zählende Gattung Helmantophrs und die von einer einzigen Art gebildete Gattung Typhlophis kommt hier nicht in Be- tracht) verwendet wurden, mir weder von systematischer, bezw. verwandtschaftlicher Bedeutung erscheinen, noch so deutlich be- schrieben werden können und so konstant sind, daß ein Irrtum aus- geschlossen ist. Hieher gehört die Form der Schnauze (ob einfach abgerundet oder stumpfkantig, ist mitunter vollkommen zweifelhaft), die Lage der Nasenlöcher: ob noch als unterständig oder schon als seitlich anzusehen (schon von Boulenger als unsicher empfunden), auch das Verhältnis von Länge zur Dicke, das bei manchen Arten außerordentlich schwanken kann. Dagegen scheint mir der Grad der Teilung des Nasale von Wichtigkeit, da hier ein konstantes Merk- mal vorliegt. Unter diesen Umständen kann die Anordnung der Typhlops- Arten keine sehr natürliche sein und wenn eine Anzahl von sicherlich nahe verwandten Arten in der Bestimmungstabelle hinter einander zu stehen kommen, so ist das immer schon eine bemerkenswerte Erscheinung. Dagegen sieht man häufig, daß wegen der verschiedenen Breite des Rostrale, geringer Verschiedenheit in der Form der Schnauze oder der Lage der Nasenlöcher, Arten, die von manchen Autoren wahrscheinlich mit vollem Rechte für identisch gehalten werden, weit auseinandergerissen erscheinen. Wenn man aber nicht alle Arten selbst untersuchen kann, so ist es an der Hand der oft sehr unvoll- ständigen Diagnosen, von denen die eine nur dieses, eine andere nur jenes Merkmal erwähnt, nicht möglich, an Stelle des vorhandenen Systems ein besseres zu setzen. Welches die phylogenetisch wichtigeren äußeren Charaktere der Typhlopiden sind, ist noch sehr zweifelhaft; doch scheint es mir sicher zu sein, daß gewisse extreme Bildungen, wie die Hakenschnäbel in verschiedenen Gebieten unabhängig von einander entstanden sind: psitiacus in der neotropischen, schinzi in der äthiopischen, grypus in der australischen Region. Ich habe daher trotz meiner eigenen Bedenken in der von mir zwar auf Grund der Boulenger’schen Synopsis, aber zum größten Teile dicho- tomisch angeordneten Bestimmungstabelle hierin keine Änderung eintreten lassen, weil ich mir sagte, daß auf diese Weise die betreffende Art doch unter dem einen oder dem anderen Namen gefunden wird und in der systematischen Aufzählung bei der synonymen Art schon der Hinweis auf die bleibende vermerkt ist. Daß, wenn eine Art bei der einen Gruppe nicht gefunden wird, man bei der anderen sein Glück versuchen muß (dies gilt wohl nur für die sehr schwierigen und besonders artenreichen Gruppen II A.—D.), ist schon von Boulenger betont worden. 7. Heft 268 B ce F. Werner: In der Verbreitungstabelle der Gattung Typhlops!) wäre noch zu bemerken: Die paläarktische Region enthält vier, die orientalische 42, die papuasisch-australische 39, die äthiopische 67, die neotropische zehn Arten; von diesen ist T. braminus allen gemeinsam; ansonsten hat noch die indoorientalische mit der papuasisch-australischen Region zwei Arten gemeinsam, die aber über den malayischen Archipel nicht- hinausreichen: olivaceus Borneo bis N. W.-Australien (?), Neuguinea, polygrammicus Java, Timor (?), Australien. Eine sehr charakteristische Fauna haben viele Inselgebiete der Tropen; schon auf Ceylon sind zwei der vier bekannten Arten ende- misch; auf den Andamanen zwei von den drei bekannten Arten, auf den Philippinen vier von sechs Arten; Lombok und Flores, der Bis- marck- (3) und Salomons-Archipel, die Loyalitäts- und Palau-Inseln, Christmas Island haben nur endemische Arten; dasselbe gilt für die Inseln im Golf von Guinea (4), Socotra; auf Madagascar ist der fast komöpolitische 7. braminus die einzige nicht endemische Art: auf den Antillen haben Haiti, Fortorico, Dominique und Martinique je eine endemische Art neben dem weitverbreiteten T'..lumbricalis. Das vollständige Fehlen der Gattung Typhlops in der nearktischen Region ist sehr bemerkenswert. Jm Festlandsabschnitt der äthiopischen Region ist eine Diffe- renzierung in Subregionen im östlichen Teil viel weniger ausgesprochen al» im westlichen und südlichen; im auffallend artenreichen Osten (30 Arten) ist es schwer, eine scharfe Grenze zwischen den von Norden nach Süden aufeinander folgenden Gebieten zu ziehen; die häufigeren Arten gehen durch die ganze Subregion, die selteneren sind z. T. erst einmal gefunden und demnach nur vorläufig und nur für den betr. Fundort charakteristisch; dagegen sind mit dem Westen zwischen 10° n. u. s. Br. nur wenige Arten gemeinsam, nämlich punctatus und decorosus nördlich, punctatus, humbo und mueruso südlich vom Äquator. Südafrika (südlich vom Kunene und Zambesi) ist nicht sehr reich an Typklops-Arten und von ihnen sind wieder nur wenige dem Gebiete eigentümlich, sondern entweder mit dem Südosten oder Südwesten gemeinsam; der sonst weit verbreitete T. punctatus fehlt aber, während bibronii, delalandii, schinzi auf Südafrika beschränkt sind. Im Westen wo Typhlops ein wenig weiter nach Norden geht, als im Osten (bis zum Gambia, also etwa bis 10 040 *, dort jedoch wohl nur in Abessynien über 10° sonst nicht über 5° (Lado, Gondokoro) hinaus, hat Ober- guinea außer den beiden verbreiteten Arten punctatus und caecus eine Anzahl von endemischen (4) ebenso Niederguinea (6); Angola ist ebenfalls ein Gebiet mit relativ viel endemischen Arten (4 von 8). Bemerkenswert ist, daß unter den Arten mit 30 und mehr Schuppen- ') Helminthophis und Typhlophis sind rein neotropisch; von den 10 Arten der erstgenannten Gattung sind 7 in Südamerika (2 Brasilien, 1 Venezuela, 2 Columbien, 1 Ecuador, 1 Paraguay), 3in C. Amerika (1 Costa Rica, 2 Panama) zu Hause, Synopsis der Schlangenfamilie der Typhlopiden. 269 reihen die äthiopischen einen sehr starken Prozentsatz beistellen (14 von 17, also 82 %!) In der Typhlops-armen neotropischen Region sind die drei Gebiete Zentral- und Südamerika und Antillen als wohlabgeschlossene Sub- region anzusehen, die miteinander nichts gemeinsam haben. Zentral- amerika mit 3 (4), die Antillen mit 5, das nördliche Südamerika mit zwei Arten sind zusammen um nur wenig reicher, als Madagaskar allein; aber die Verbreitung ist in dieser Region eine weitere nach Norden, sie reicht etwa bis zum Wendekreis; in der südlichen Hemi- sphäre etwas darüber hinaus. Vollständig fehlt Typhlops außer in _ der nearktischen Region im größten Teil der paläarktischen, darunter außer in Nord- und Mitteleuropa, Nordasien und Nordafrika auf der Pyrenäen- und Apenninenhalbinsel, auf den meisten polynesischen Inseln, darunter auch auf Neu-Caledonien, auf Tasmanien und Neuseeland, sowie in der Südhälfte von Südamerika. Über Lebensweise und Fortpflanzung wissen wir kaum viel mehr, als ich in der Neuauflage von Breh.m’s Tierleben (1913, Bd. V. p. 262 — 263) zusammengetragen habe. Einige wertvolle Angaben finden sich aber in der ausgezeichneten Arbeit von Waite über die austra- lischen Typhlopiden (Rec. S. Austral. Mus. Vol. I. 1918). 1. Helminthophis Peters Boulenger, Cat. Snakes I. p. 4. Bestimmungstabelle der Helminthophis-Arten. I. Praefrontalia hinter dem Rostrale in Berührung. Oculare in Berührung mit dem 3. Supralabiale 1. flavoterminatus. Oculare von den Supralabialen durch ein Suboculare getrennt 2. frontalıs. II. Praefrontalia getrennt, das Rostrale mit dem Frontale eine Sutur bildend. l. Auge unter dem Oculare > Auge unter der Sutur von Öculare und Praefrontale; dieses von den Labialen durch ein Suboculare getrennt 7. albirostris. Auge unter der Sutur von Oculare, Supraoculare und Prae- oculare; kein ‘Suboculare 8. welderv. 2. Oculare von den Labialen durch ein Suboculare getrennt 3. Oculare mit dem 3. Labiale in Berührung 4 3. Zwei Präocularia übereinander 4, Nur ein Präoculare 10. bondensis. 4. Schuppen in 20 Reihen, Schwanz etwas länger als breit 3. petersin. Schuppen in 22 Reihen, Schwanz fast doppelt so lang wie breit 4. ternetzi. . 7. Heft 270 F. Werner: 5. Schuppen in 20 Reihen; ein Praeoculare; Schwanz doppelt so lang wie breit 5. quentheri. Schuppen in 22 Reihen; zwei Praeocularia, Schwanz ebenso- lang wie an der Basis breit 6. canellei.- 1. H. ilavoterminatus (Peters 1857). Boulenger I. p.5. Länge 300 mm. — Venezuela; Mauritius (eingeschleppt). 2. H. frontalis Peters 1860. Boulenger I. p.5. Länge 158 mm. — Costa Rica. 3. H. petersii Boulenger 1889. Boulenger I. p. 6, Taf. I. fig. 1. Länge 110 mm. — Ecuador. 4. H. ternetzi Boulenger 1896. Boulenger Ill. p. 584. Länge 335 mm. — Paraguay. Der Unterschied von petersii ist nicht bedeutend. Auch bei dieser Art grenzt das Suboculare an das 3. und 4. Labiale,; die Zahl der Schuppenreihen kann in geringen Grenzen schwanken (s. wilder:). 5. H. guentheri Boulenger 1889. Boulenger I. p. 6. Länge 170 mm. — Brasilien. 6. H. canellei Mocquard 1903. Bull. Mus. Hist. Nat. Paris No.5 p. 211. Länge 156 mm. — Isthmus von Panama. 7. H. albirostris (Peters 1857). Boulenger I. p. 6. Länge 158 mm. — Isthmus von Panama. 8. H. wilderi (Garman 1883). Science Observer IV. p. 48. Hammar, Ann. Mag. N. H. (8) I, 1908 p. 335 fig. Länge 185 mm. — Brasilien. Hammar gibt an, daß das 2. und 3. Labiale das Auge berührt. Das ist aber nach seiner Abbildung nicht der Fall, denn das Schildchen, das mit dem 2. und 3. Labiale in Berührung steht, ist das Praeoculare und nicht das Oculare; dieses erreicht nur das 3. Labiale. 9. H. anops Cope Bull. Philadelphia Mus. I. p. 10, Taf. IV. fig. 1. Columbien. Die 141. LI. 109. 13. 29. 92. 108. 20. 37. 106. 131. 16. 59. 13. 100. Synopsis der Schlangenfamilie der Typhlopiden. 971 10. H. bondensis Griffin Mem. Carnegie Mus. 7 (1918) p. 165. Bonda, Columbien. — Länge 180 mm. 2. Typhlophis Peters Boulenger, Cat. Snakes I. p. 57. 1. T. squamosus (Schlegel 1844). Boulenger I. p. 57. Länge 130 mm. — Brasilien und Guyana. 3. Typhlops. a) Neue Arten seit 1896 in alphabetischer Reihenfolge. vorgesetzten Nummern beziehen sich auf die Bestimmungstabelle und systematische Aufzählung. acutirostratus Andersson, Meddel. Göteborgs Mus. Zool. Afd. 9, 1916 p. 23, fig. 3. — Belg. Congo. (verw. crossii). acutirostris Mocquard, Bull. Mus. Paris 1905, No.2, p. 77. — Schoa (verw. somalicus u. praeocularıs). adolfi Sternfeld, Mitt. Zool. Mus. Berlin V. 1910 p. 70; Wiss. Erg. D. Zentr. Afr. Exp. 1907—1908, Bd. IV. Zool. II. Lief. 9 (1912)p. 263. — Fort Beni, Zentr. Afr. (verw. blanfordi). albanalıs Rendahl, Arkiv f. Zoologie XI. 1918 No. 17 p. 3 fig. 4—6. — Cap-Kolonie. albiceps Boulenger, Ann. Mag. N. H. (7) I. 1898 p. 000. — Chanta- boon, Siam. ammodytes Montagu, Proc. Zool. Soc. 1914 p. 642, Taf. I fig. 8S—10. — N. W. Australien. batesı Boulenger, Ann. Mag. N. H. (8) VIII. 1911 p. 370. — S. Ka- merun (verw. obtusus). bocagei Bethencourt-Ferreira, Journ. Sc. Lisboa 2. Serie Toms VII. No. XX VI. 1904 p. 114. — Angola (verw. humbo). broomi Boulenger, Ann. Mag. N. H. (7) II. 1898 p. 000. — Muldiva, Queensland (verw. guentheri u. leucoproctus). capensis Rendahl, Arkiv f. Zoologie, XI, 1918 No. 17 p. 1, fig. 1—3. — Cap-Kolonie. decorsei Mocquard Bull. Mus. Paris 1901 No. 6 p. 255. — Mada- gascar (verw. boettger?). depressiceps Sternfeld, SB. Ges. naturf. Fr. Berlin 1913 p. 384. — Neuguinea. diversiceps Annandale, Rec. Indian Mus. VIII. 1912 p. 44, Taf.V fig. 1. — Abor, Assam (verw. braminus u. beddomii). dominicana Steineger, Rep. U. S. Nat. Mus. f. 1902, 1904 p. 687. — Dominica (verw. platycephalus). elberti Roux, Zool. Jahrb. Syst. XXX. 1911. p. 499. — Lombok (verw. temmincki), endoterus Waite, Rec. S. Austral. Mus. I. 1918 p. 32, figg. — C. Australien (nächstverwandt diversus). 7. Heft 67. 21. 151. F. Werner: erycınus Werner, Verh. Zool. bot. Ges. Wien 1901 p. 611, fig. — Neuguinea (verw. ligatus). . feae Boulenger, Ann. Mus. Genova, Serie 3a, II. (XLII) 1906 p: 209, fig. 5. — 8. Thome (verw. crossii). florensis Boulenger, Ann. Mag. N. H. (6) XIX. 1897 p. 508. — Flores (verw. forresianus). flowerı Boulenger, Proc. Zool. Soc. London 1899 p. 654, Ann. Taf. XXXVI. fig. 2. — Siam. gierrai ee Bull. Mus. Paris 1897 No. 4 p. 122. — Tanga, D. O. Afrika. gracılis Sternfeld, Mitt. Zool. Mus. Berlin V. 1910 p. 70. — Urungu. gramdidieri Mocquard, Bull. Mus. Hist. Nat. Paris 1905 No.5 p. 286. — Madagascar. grauer, Sternfeld, Wiss. Ergebn. D. Zentr. Afr. Exp. 1907—1908, Bd. IV. Zool. II. Lief. 9 p. 264 (1912). — Tanganyika. . grypus Waite, Rec. S. Austral. Mus. I. 1918 p. 17, figg. — N.W. Australien, Queensland. hypsobothrius Werner, Mitt. Zool. Mus. Hamburg XXXIV. 1917 p. 34. — Sumatra (verw. bothriorhynchus). . infralabialis Waite, ]. c. p. 35, figg. — Bl kapaladua Annandale, Journ. Proc. As. Soc. Bengal. (N. S.) Vol. I. No. 8 1905 p. 108. — Java? . kenti Boulenger, Ann. Mag. N. H. (8) XIV 1914 p. 482. — N. Queensland. kleebergı Werner, Zool. Anz. XXVII. 1904 p. 464. — Usambara. labialis Waite, Rec. S. Austral. Mus. I. 1918 p. 30, figg. — W. Australien (nächstverwandt batzllus). . latirostris Sternfeld, Mitt. zool. Mus. Berlin V. 1910 p. 70. — Tabora, D. O. Atrikn. . Teonhardii Sternfeld, Senckenbergiana, Bd. I. No. 3, 1919 p- 17. — (0. Australien. . leucostıctus Boulenger, Ann. Mag. N. H. (7) I. 1898, p. 000. — Liberia. . lorenzi Werner, Mitt. Naturhister. Mus. Hamburg XXVI. 1909 p. 209. — J. Poeloe, O.-Küste von Borneo. . mackinnoni Wall, Journ. Bombay Nat. Hist. Soc. 1910 p. 805, fig. — W. Himalayas (verw. porrectus). . microcephalus Werner, Jahresh. württemb. Ver. f. Naturk. 1909 p. 60. — Madagascar. . mwutilatus Werner, Zool. Anz. XXIII. 1900 p. 196, fig. 1—2. — Malakka (verw. ater). . opisthopachys Werner, Mitt. Zool. Mus. Hamburg XXXIV. 1917 p. 35. — Tanga, D. O. Afrika (verw. torresianus). . olıgolepis Wall, Journ. Bombay Nat. Hist. Soc. 1909 p. 339, fig. — Dar] eeling. Synopsis der Schlangenfamilie der Typhlopiden. 273 84. philococos Werner, Zool. Anz. XXI. 1898 p. 553, Mitt. Zool. Mus. Berlin I. 4. 1900 p. 70, fig. 32. — Ralum, Bismarck-Archipel (verw. bipartitus).. 122. pingws Waite, Trans. R. Soc. S. Austral. Vol. XXI 1897 p. 25, Taf. III (verw. bituberculatus, leucoproctus u. wiedt). 42. platyrhynchus Sternfeld, Mitt. Zool. Mus. Berlin V. 1910 p. 69. — Tanga, D.O. Afrika (verw. mucronatus). 143. princeipis Boulenger, Ann. Mus. Genova Serie 3a, II. (XLII) 1906 p. 209, fig. 6. — Principe (verw. /eae). ' 163. psittacus Werner, Zool. Anz. XXVI. 1903 p. 248. — Mexico (verw. unitaeniatus). 53. pwsillus Barbour, Mem. Mus. Comp. Zool. Haward Coll. Cam- bridge Mass. XLIV. 1914 No. 2 p. 523. — Haiti (verw. lum- bricalis). 56. rostellatus Steineger, Rep. U. S. Nat. Mus. f. 1902, 1904 p. 686, tig. 146—147. — Portorico. 53. ruber Boettger, Zool. Anz. 1897 p.4. — Samar, Philippinen (verw. kraali). 89. steinhausi Werner, Mitt. Naturh. Mus. Hamburg XXVI. 1909 p. 209. — Kamerun (verw. elegans). . 147. subocularis Waite, Rec. Austral. Mus. III. No. 3, p. 69 (1897), fig. 1-3. — Duke of York Island (verw. acutus). 5l. tephrosoma Wall, Journ. Bombay Nat. Hist. Soc. X VIII. 1908 p. 314. — Khasi Hills, Assam (verw. diardı). 79. tornier, Sternfeld, Mitt. Zool. Mus. Berlin V. 1910 p. 69. — Kilı- mandjaro. 80. vennıngi Wall, Journ. Bombay Hat. Nist. Soc. 1913 p. 515, 3 figg. — 0. Burma. — vermis Boulenger, Ann. Mag. N. H. (8) XIV. 1914 p. 482. — S. Kamerun. 104. viridiflavus Peracca, Ann. Mus. Zool. Napolı 3 No. 25 p. 3—4, 1913. — Äquatorial-Afrika (Bangwelu-See). 24. willeyi Boulenger in A. Willey’s Zool. Res. Part V. 1900 p. 603, figg. — Lifu, Loyalitäts-Ins.’ (verw. acuticauda u. aluensis). 158. welsoni Wall, Journ. Bombay Nat. Hist. Soc. 1908 p. 796. — S. W. Persien. 150. zenkeri Sternfeld, SB. Ges. nat. Fr. Berlin 1908 p. 92. — Kribi Kamerun (verw. andamanensis). Nicht aufgenommen wurden in die Bestimmungstabelle und systematische Aufzählung die beiden folgenden von Chabanaud beschriebenen Arten vom Congo, die ich nur aus dem Zool. Record f. 1917 (Vol. LIV. p. 10) kenne: T.dubius, Bull. Mus. Paris 1916 p. 364, figg. T. rufescens, 1. ce. p. 365, figg. Dies Verzeichnis ist mit Ende 1918 abgeschlossen; die ans- gezeichnete Bearbeitung Waite’s der australischen Typhlops-Arten konnte ich dank der Freundlichkeit des Verfassers noch benutzen. Archiv für Naturgeschichte 1921. A. 7. 18 7. Heft 274 > F. Werner: Übersicht der geographischen Verbreitung. ') A. Paläarktisch. Balkanhalbinsel (Montenegro bis Griechenland, Saloniki, Kon- stantinopel), Kleinasien, Syrien, Transkaspien, Kaukasus, Persien, Afghanistan: vermicularıs (22/24, 40/52). Palästina: simonis (20, 57/60), vermicularıs (22/24, 40/52). S. W. Persien: wilsonii (24, 38), vermicularıs (22/24, 40/52). Arabien: braminus (20, 35/55). B. Orientalisch. a) Festland von Vorder- und Hinterindien, China (ohne Malayische | Halbinsel). Vorderindien: braminus (20, 35/55), beddomxi (18, 20/40; S. Ind.), jerdonii (22, 37/46), porrectus (18, 70/90), diardi (24/26, 29/34), bothrio- rhynchus (24, 30), thurstonii (20, 45/52, ‘Nilgherries), tenwcollis (22, 65, Himalaya), acutus (28/36, 40/60), mackinnoni (20, 46, Himalaya): oligolepis (16, Himalaya). Assam: jerdoniti (22, 37/46), diardi (24/26, 29/34), braminus (20, 35/55), bothriorhynchus (24, 80), theobaldianus (22, 70), diversiceps (18, 40), tephrosoma (28, 34). „Ostindien‘: accedens (22, 60), exiguus (18, 60). Burma: braminus (20, 35/55), diardi (24/26, 29/34), venningt (18, 56/64). Siam: siamensis (22, 33), schneideri (26, 26), albsceps (18, 64), floweri (18, 85), diardi (24/26, 29/34), braminus (20, 35/55). Cochinchina: diardi (24/26, 29/34), braminus (20, 35/55). Tonkin: braminus (20, 35/55). China (incl. Formosa): braminus (20, 35/55). b) Ceylon. braminus (20, 35/55), leucomelas (22, 32), mirus (18, 43/60), porrectus (18, 70/90). c) Andamanen. oatesı (24, 31/33); andamanensis (18, 40); braminus (20, 35/55). d) Malay. Halbinsel und Archipel. M. Halbinsel: lineatus (22, 40/60), braminus (20, 35/55), bothrio- rhynchus (24, 30), nigroalbus (26, 30/33), muelleri (26/28), mutilatus (24, 53/59), albiceps (18, 64). Sumatra: nigroalbus (26, 30/33, auch Nias), muelleri (26/28), lineatus, auch Nias (22, 40/60), braminus, auch Nias (20, 35/55) hypso- botnrius (20, 52/71). Christmas Id.: exocoeti (20, 58/66); braminus (20, 35/55). Riou, Banka: braminus. 1) Zur leichteren Übersicht sind bei den einzelnen Arten Schuppenreihen- zahl und Längen-Dickenindex in Klammern angegeben. Synopsis der Schlangenfamilie der Typhlopiden. 2375 _ Natunas: oliwaceus (20/22, 50/68) }). Borneo: lorenzi (22, 56, Pulo Miang Besar), lineatus (22, 40/60), braminus (20, 35/55), olivaceus (20/22, 50/58), nigroalbus (26, 30/33). Java: lineatus (22, 40/60), braminus (auch Madura) (20, 35/55), ater (18, 68), bisubocularis (18, 44), re (22, 27), polygrammicus (22, 31/50). Celebes: conradı (18, 58), ater (18, 68), ‚braminus (auch Saleyer u. Buton 20, 35/55). Sanghir-Inseln: oliwaceus (20/22, 50/58). Philippinen: jagorii (28, Luzon), ruficauda (30, 31/55), olivaceus (20/22, 50/68), cumingii (24, 48/52), ruber (26, 36/37, Samar), braminus (20, 35/55). Molukken: flaviventer (22, 43/60) (Batjan, Ternate, Halmahera), oliwaceus (20/22, 50/68)?), ater (18, 68) (Ternate, Halmahera), braminus (20, 35/55) (Ambon, Ceram, Ternate, Halmahera), multilineatus (20, 50/60) (Ceram), bipartitus (Tidore, 20). Kleine Sunda-Ins.: polygrammicus (22, 31/50, Timor), elberti (22, 33, Lombok), florensis (22, 42, Flores), braminus (20, 35/55 Flores, Timor, Sumba, Lomblem). Key-Inseln: Araali (24/26, 40/42), multilineatus (20, 50/60), bramınus (20, 35/55). Aru-Inseln: braminus (20, 35/55). Mysol: olivaceus (20/22, 50/68). C. Papuasisch-Australisch, a) Neuguinea. ' leucoproctus (20, 40/65), multilineatus (20, 50/60), inornatus (20, 43), erycinus (20,44), braminus (20, 35/55)?), flavi- venter (22, 43/60), depressiceps (24, 70), polygrammicus (22, 31/50). b) Bismarck-Archipel. depressus (22, 58), philococos (22, 42), subocularıs (34, 36/30). c) Salomons-Archipel. aluensis (22, 60), infralabialis (26, 52). d) Kleinere Inseln im Pacifik. Carolinen: braminus (20, 35/55). Loyalitäts-Inseln: welleyi (22, 32). Palau-Inseln: acuticauda (24, 52). Fidschi-Inseln: aluensis (22, 60). e) Inseln der Torres-Straße. Murray-Isld., lewcoproctus (20, 40/65), torresianus (22, 34/43). Darnley-Island: leucoproctus. Dunk-Island: torresianus. ) Von De Rooy nicht erwähnt. 2) Von De Rooy nicht erwähnt. 18* 7. Heft 276 F. Werner: f) Ausiralien. N. Australien: guentheri (18, 46/85), polygrammicus (22, 31/50), unguüostris (24, 42/61), diversus (20, 41/67). N. W. Australien: elivaceus (20/22, 50/68)!), diversus (20, 67), broomi (20, 38/55), affınıs (18, 48/57), waitis (22, 56), diversus (20, 41/67), grypus (18, 63/122), kenti (18, 55/102), affıns (18, 48/57), quentheri (18, 46/80). Queensland: ligatus (24, 23/37), wiedii (20, 33/76), curvirostris (24, 42/43), bituberculatus (20, 42/82), kenti (18, 55/102), affinis (18, 48/57), broomi (20, 38/55), polygrammicus (22, 36/59), diversus (20, 41/67), torresianus (22, 34/43), proximus (20, 25/40), unguirostris (24, 42/61), grypus (18, 63/122). - N. S. Wales: wiedii (20, 33/76), bitubercwlatus (20, 42/82), poly- grammicus (22, 36/59), batillus (24, 53), proximus (20, 25/40), ligatus (24, 23/37), affinis (18, 48/57). Vietoria: proximus (20, 25/40), australis (22, 22/49), polygrammicus (22, 36/59), unguirostris (24, 42/61), higatus (24, 23/37), pinguis (20, 22/32), broomi (20, 38/55), wiedii (20, 33/76). S. Australien: pingwis (20, 22/32), ungwirostris (24, 42/61), australis (22, 24/49), broomi (20, 38/55), bituberculatus (20, 42/82). W. Australien: australis (22, 33/37), bituberculatus (20, 42/82), labialis (24, 35), australis (22, 24/49), kenti (18, 55/102), wiedir (20, 33/76). C Australien: endoterus (22, 47), diversus (20, 41/67), australis (22, 24/49), bituberculatus (20, 42/82). D. Aethiopisch. a) N. O. Afrika. Sudan: schlegelii (38/42, 25/30), punctatus (24/30, 22/31). Abessynien u. Somaliland: somalicus (24, 90), cwneirostris (22, 30, Somal.), blanfordii (30, 40, Abess.), unitaeniatus (25/27, 62/63), acutr- rostrıs (28, 55, Schoa). b) S. O. Afrika. Brit. u. D. O. Afrika: mucruso (30/38, 25/35), pallıdus (22, 58/60), lumbrieiformis (18, 60), unitaeniatus (25/27, 60/65), gierras (28, 50), gracılıs (22, 80), graueri (24, 60), kleebergi (18, 56), latirostris ( (32/34, 30), platyrhynchus (24, 50/60), tornieri (26, 25), adolfi (30, 25), obtusus (22/24, 43/50), braminus (20, 35/55), blanfordi (30, 40), mossambicus (24, 30), punctatus (24/30, 21/32), humbo (36, 35140), ), mandensis (34, 25), schlegelii (38/42, 25/30), decorosus (24, 5; 'opisthopach ys (20, 20). Portugies. ©. Afrika (nördlich vom Sambesi): mueruso (30/38, 25/35), fornasınn (24, 23/9), mossambicus (24/26, 30), tettensis (22/24, 374/,), dinga (34/40, 42/60), obtusus (22/24, 43/50), schlegelüi (36/42, 25/34), acutırostratus (24, 80), viridiflavus (34, 31). !) Von Waite wird diese Angabe bezweifelt. Synopsis der Schlangenfamilie der Tyyphlopiden. 2717 c) 8. Afrika). Cap: braminus (20, 35/55), verticalis (22, 42/45), bibronii (30/34, 30/35), delalandır (28/30, 35/50), schinzi (26/28, 45), capensis (20, 55), albanalıs (20, 84). Natal: delalandıi (28/30, 35/50), mossambicus (24/26, 30). Zululand: mossambicus (24/26, 30). Transvaal: anchietae (30/32, 24), bibronii (30/34, 30/35), delalandii (28/30, 35/50), mueruso (30/38, 25/35). Rhodesia: delalandiv (28/30, 35/50), mueruso (30/38, 25/35), dinga (34/40, 42/60), schlegelii (26/42, 25/34). Basutoland: bibronis (30/34, 30/35), delalandıi (28/30, 35/50). Kalahari: schinzi (26/28, 45). D.S. W. Afrika: delalandii (28/30, 35/50), humbo (34/38, 35/40), mucrusc (30/38, 25/35), schinzi (26/28, 45). . Port. O. Afr. (südl. v. Sambesi): fornasinii (24, 23/30), mueruso (30/38, 25/35), schlegelii (38/42, 25/36), mossambicus (24/26, 30), dinga (34/40, 42/60). d) Westafrika (Senegal bis Niger). Senegal, Gambia: punctatus (24/30, 21/32). Sierra Leone: caecus (22, 74). Liberia: leucostietus (22, 45). Goldküste: caecatus (18, 40), nallowelli (28, 19). Togo: punctatus (24/3, 21/30). Dahomey: punctatus (24/30, 21/32). Nigeria: crossis (22, 54). e) Westafrika (Kamerun bis Angola). Kamerun: decorosus (24, ?), bucnholzi (24, 53), punctatus (24/30, 21/32), batesii (28, 39/40), steinhausi (26, 34/45), zenkeri (18, 35), caecus (22, 74). Gabun: punctatus (24/30, 21/32), caecus (22, 74). | Congostaat: congicus (26/28, 28), punctatus (24/30, 21/32), prae- ocularıs (24/26, 67). Angola: anomalus (24/30, 20), bocagei (27/30), mucruso (30/28, 25/35), anchietae (30/32, 24), boulengeri (28, 29/30), hottentottus (36, ?), punctatus (24/30, 21/32), Rumbo (36, 35/40). f) Inseln im Golf von Guinea. I. da Principe: eleyans (18/20, 36/49), principis (22, 62/66). I. da Rolas: newtonii (28, ?). S. Thome: feae (20, 51), newtonii (28, ?). g) Inseln an der Küste Ostafrika’s. Socotra: socotranus (24, 37/50). Comoren: comorensis (20, 54); braminus (20, 35/55). Mascarenen: braminus (20, 35/55). 7. Left 278 F. Werner: Madagascar: madagascariensis (24, 26), mucronatus (24, 42/55), boettgeri (20/22, 44/50), arenarius (20, 52/68), decorsei (26, 39), gran- didieri (20, 71/78), microcephalus (20, 39), braminus (20, 35/55), reuteri (20, 341/,). E. Neotropiseh. a) C.-Amerika. Mexico: microstomus (18, ?), psittacus (24, 76), tenwis (18, 50/62), braminus (20, 35/55). Guatemala: tenuis (18, 50/62). b) Antillen. Haiti: pusillus (20, ?), lumbricalis (20/22, 34/40). Portorico: rostellatus (18/20, 40), lumbricalıs. Dominica: dominicana (24, 40/50), lumbricalis. Maıtinique: platycephalus (20, 49/60), lumbricalıs. St. Kitto, Antigua, Virgin Ids., Guadeloupe, Mona, Jamaica, Cuba, Bahamas: lumbricalis (20, 22, 34/40). c) S.-Amerika. Guyana: unilineatus (26/28, 50), reticulatus (20, 22/30). Brasilien, Paraguay, Peru, Bolivia: reticulatus (20, 22/30). F. Nearktiseh. Kein Typhlops! Typhlops vermieularis Marr. (Nach Boulenger.) Synopsis der Schlangenfamilie der Typhlopiden. 2379 Bestimmungstabelle der Typhlops- Arten. I. Kein Praeoculare; kein Suboculare. 1. Schnauze abgerundet (Sq. 22) 1. lineatus. Schnauze scharfkantig 2. 3. Oberer Teil des Rostrale fast senkrecht aufsteigend, scheibenförmig, kaum länger als breit 2. grandidteri. Oberer Teil des Rostrale nicht fast senkrecht aufsteigend 3: 3. Farblos 4. Deutlich pigmentiert (zweifärbig) 5 4. $q. 22, Rostrale 1/, Kopfbreite, Durchm. 80 X Ges. L. 3. gracılıs. Sq. 24, Rostrale !/, Kopfbreite, Durchm. 60 x Ges. L. #. grauert. 5. Sg. 26-28, Auge sichtbar, Rücken mit dunkler Mittellinie 5. unalineatus. Sq. 18, Auge nicht sichtbar, keine Rückenlinie i 6. Nasenloch seitlich, Schwanz mit Stachel, Färbung dunkelbraun, Kopf schwarz 6. melanocephalus. Nasenloch unterständig, Schwanz ohne Stachel, Färbung oben graubraun, unten gelblich 7. kleebergiv. II. Praeoculare vorhanden, in Berührung mit dem 3. oder 2. und 3. Labiale, kein Suboculare, Oculare in Berührung mit Labialen. II. A. Schnauze abgerundet, Nasenlöcher seitlich. 1. Praeoculare in Berührung mit dem 2. und 3. Labiale Praeoculare in Berührung mit dem 3. Labiale . Nasalsutur vom Praeoculare ausgehend Nasalsutur vom 1. Labiale ausgehend Nasalsutur vom 2. Labiale ausgehend ; 3. Nasale fast vollständig geteilt; Rostrale fast halb so breit wie der Kopf. Durchm. 41—67 mal in Ges. L. 8. diversus. Nasale vollständig geteilt, Rostrale ungefähr !/, der Kopfbreite, Durchm. höchstens 60 mal in Ges. L. 4 4. $q. 22, Supraoculare mit Parietale stark vergrößert, Durchm [SV] ps ow 18) 60 mal in Ges. L. 9. accedens. Sq.20, obere Kopfschuppen wenig vergrößert, Durchm. 35— 55 mal in Ges. L. 10. braminus. 5. Sq.20, Rostrale !/;, Kopfbreite, Nasale unvollständig geteilt 11. filiformas. Sq. 22 5 6. Körperdurchm. 45 mal in Ges. L. Rostrale !/, der Kopfbreite, Nasale unvollständig geteilt (12.) temmänckt. Körperdurchm. 33 mal in Ges. L. Rostrale !/,; der Kopfbreite, Nasale vollständig geteilt 13. elbertr. 7. Nasalia hinter dem Rostrale in Berührung 8. Nasalia durch das Praefrontale getrennt 2: 8. Sq.18 14. beddomui. Iq. 28 15. Jagorit. 7. Heft 280 F. Werner: 9. Nasalsutur auf die Oberseite der Schnauze hinaufreichend, Nasale vollständig oder nahezu vollständig geteilt 10. Nasalsutur die Oberseite der Schnauze nicht erreichend 12. 10. Sq. 18. Nasalsutur beginnt zwischen 1. und 2. Labiale 16. diversiceps. Sq. 22. Nasalsutur geht vom 2. Labiale aus RR 11. Rostrale etwa !/, der Kopfbreite 17. leucomelas. Rostrale kaum !/, der Kopfbreite 18. jerdonii. 12. Nasale vollständig zweigeteilt 13. Nasale unvollständig geteilt 19. 13. Sq. 16, Schwanz ohne Stachel, Nasalia hinter dem Rostrale ın Berührung 19. oligolepis. Sq. 18 14. Sq.20, Durchm. 40 mal in Ges. L., Rostrale !/, Kopfbreite 20. broomi. Sq. 22 | 15. Sg. 24 17. 14. Schwanz ohne Stachel, Durchm. 85 mal in Ges. L. 21. flowert. Schwanz mit Stachel, Durchm. 50—62 mal in Ges. L. 22. tenuwis. 15. Durchm. 60 mal in Ges. L. 23. aluensis. Durchm. 27—32 mal in Ges. L. 16. 16. Schnauze etwas zugespitzt, Rostrale nicht bis zum Augenniveau reichend, keine kreisförmige Grube um das Nasenloch 24. willeyi. Schnauze abgerundet, Rostrale erreicht das Augenniveau, eine fast kreisförmige Grube um das. von oben fast sichtbare Nasenloch 25. kapaladua. 17. Rostrale !/, Kopfbreite S 26. acuticauda. Rostrale fast !/, Kopfbreite 18. 18. Nasalsutur stark gebogen; Kopf stumpf zugespitzt. Labialıa länger als hoch; Rostrale unten breiter als lang 132. batıllus. Nasalsutur gerade; Kopf breit abgerundet. Labialia höher als lang; Rostrale unten länger als breit 27. labialıs. 19. Sq. 18, Durchm. 46—-90 mal in Ges. L. 20. Sq. 20 22. Sq. 22 oder mehr, Durchm. 26 oder öfter in Ges. L. 28. 20. Rostrale erreicht nicht die Verbindungslinie der Augen 28. porrectus. Rostrale erreicht die Augenverbindungslinie 21. 21. Praeoculare so breit wie Nasale oder Oculare, Kopf weiß , 29. albiceps. . Praeoculare schmäler als Nasale oder Oculare, Kopf braun 29. wie die übrige Oberseite 30. guentheri. 22. Durchm. 22—30 mal in Ges. L. 31. reticulatus. Durchm. über 30 mal in Ges. L. 23. 23. Augen nicht unterscheidbar, Nasale nicht ganz vollständig geteilt 24. Augen deutlich 25. 24. Rostrale über halb so breit wie der Kopf, Durchm. 45—52 mal in Ges. L., Schwanz über 11/, mal so lang wie breit, ohne oder mit sehr stumpfem Stachel 32. thurstoni, 25. 26. 27. 28. 29. 30. 31. 32. 38. 34. 35. 36. 37. Synopsis der Schlangentamilie der Typhlopiden. 281 Rostrale etwa 1/, Kopfbreite, Durchm. 35 mal in Ges. L. Schwanz nicht länger als breit, mit deutlichem Stachel (33.) reuteri. Nasale halbgeteilt, Durchm. 54 in Ges. L. 34. comorensis. Nasale unvollständig geteilt, die Nahtlinie das Rostrale nicht erreichend 26. Längerer Durchmesser des Oculare und namentlich des Praeoculare mit der Horizontalen einen spitzen Winkel bildend (35.) leucoproctus. Längerer Durchm. des Oculare und Praeoculare mit der Hori- zontalen einen rechten Winkel bildend Sat. Präoculare nach oben breiter; Rostral® oben nach hinten nicht verschmälert 36. mackinnoni. Präoculare nach oben verschmälert; Rostrale oben nach hinten verschmälert 37. capensis. Schwanz ohne Endstachel, wenig länger als breit, Augen nicht sichtbar 38. madagascariensis. Schwanz mit Ends.achel oder 3 mal so lang wie breit 29, Schwanz breiter als lang, Durchm. 26 mal in Ges. L., Sq. 26 39. schneideri. Schwanz ebensolang wie oder länger als Bi Durchm. 29 oder öfter in Ges. L., Sq. 22—23 30. Schwanz länger als breit 3 31. Schwanz nicht länger als breit 33. Schwanz 3 mal so lang wie breit, ohne Endstachel, Durchm. 70 mal in Ges. L., Augen sehr undeutlich 40. theobaldianus. Schwanz nicht mehr als 2 mal so lang wie breit, mit Endstachel, Durchm. 40—60 mal in Ges. L., Augen deutlich 32 Sq. 22, Schwanz doppelt so lang wie breit, Oberseite schwaız, Unterseite gelblichweiß 41. flaviventer. Sq. 24, Schwanz länger als breit, oben blaß rötlichgelb, unten heller 42. platyrhynchus. Rostrale halb so breit wie der Kopf, nicht bis zum Augenniveau reichend, Sq. 26—28 (43.) muelleri. Rostrale weniger als halb so breit wie der Kopf 34. Rostrale weniger als ein Viertel der Kopfbreite, das Augenniveau nicht erreichend, Sq.24 _ 44. oatesii. Rostrale mehr als ein Viertel der Kopfbreite 30. Drei grubenartige Vertiefungen auf der Unterseite der Schnauze, Sq. 24 45. bothriorhynenus. Keine Gruben auf der Unterseite der Schnauze 36. Nasale halbgeteilt, Sq. 22, Durchm. 33 in Ges. L., Rostrale nicht ganz !/, Kopfbreite 46. siamensis. Nasale unvollständig geteilt 37. Sq. 22—24, Durchm. 40—52 mal in Ges. L., Praeoculare so breit wie Oculare 47. vermicularis. Sq. 24, Durchm. 37—50 mal in Ges. L., Praeoculare breiter als Oculare 48. socotramus. Sq. 24—26, Durchm. 29—34 mal in Ges. L. 49. diardi. 71. Heft 282 38. 39. . Sq. 22, Nasalsutur geht vom 2. Labiale aus F. Werner: Sq. 26, Durchm. 30—-33 mal in Ges. L., Praeoeulare etwas breiter als Oculare, Oberseite schwarz, Unterseite gelblichweiß 59. nigroalbus. Sq.28, Rostrale erreicht nicht Augenverbindungslinie, Augen undeutlich 51. tepnrosoma. Nasale unvollständig geteilt, Färbung rotbraun . Nasale vollständig geteilt 40. Sq. 30, Nasale halbgeteilt, Schnauze und Schwanz gelblich 52. ruficauda. Sq.26, Nasale unvollständig geteilt, Oberseite lebhaft braunrot, unten kaum heller 53. ruber. . Sq. 24, Färbung schwarzbraun, Rostrale !/;, Kopfbreite 41. Sq. 18—22 42. . Kopfunterseite und Bauchmitte gelblich 54. kraalıi. Schnauzenunterseite und Analgegend weiß 55. dominicana. . Sq. 18—20, Rostrale !/, Kopfbreite 56. rostellatus. Sq. 18, Rostrale !/, Kopfbreite, Durchm. 60 mal in Ges. L. 57. ewiguus. Sq. 18, Rostrale !/, Kopfbreite, Durchm. 40 mal in Ges. L. 58. caecatus. Sq. 20—22, Durchm. 34—40 mal in Ges. L. 59. lumbricalis. Sq. 20, Durchm. 49 (oder 60?) mal in Ges. L. 69. platycepnalus. II. B. Schnauze abgerundet, Nasenlöcher/ unterständig. . Rostrale schmal, nicht mehr als ein Drittel der Kopfbreite Rostrale mehr als ein Drittel der Kopfbreite j . Nasalsutur auf die Oberseite der Schnauze hinaufreichend . 8q. 20 2. 0. 3. Nasalsutur nicht auf die Oberseite der Schnauze sichtbar 8. 4. Sq. 22-24 6. . Nasale halbgeteilt, Praeoculare dem 2. und 3._Labiale in Be- rührung, Durchm. 20 mal in Ges. L. 61. opistnopacnys. Nasale vollständig geteilt 5 . Praeoculare berührt das 2. und 3. Labiale, 4 Supralabialia, Nasal- sutur vom 1. Supralabiale ausgehend, Durchm. 44 mal in Ges. L. 62. erycinus. Praeoculare berührt nur das 2. Labiale, 3 Supralabialıa 63. pusillus. 7 Sq. 24, Nasalsutur geht vom 1. Labiale aus 64. Tigatus. . Rostrale !/, der Kopfbreite, Schwanz breiter als lang 65. australis. Rostrale !/, der Kopfbreite, Schwanz etwas länger als breit 66. torresianus. Rostrale !/, der Kopfbreite, Schwanz doppelt so lang wie breit 67. florensis. . Nasale vollständig geteilt, Schnauze nicht stark niedergedrückt, Augen eben unterscheidbar 68. leucostictus. 17. 18, 19; 20. 21. 22. Synopsis der Schlangenfamilie der Typhlopiden. 283 Nasale halbgeteilt, Schnauze stark niedergedrückt, Augen deut- lich 2. . Durchm. 30 mal in Ges. I.., Schwanz breiter als lang 69. cuneirostris. Durchm. 58 mal in Ges. L., Schwanz länger als breit 70. depressus. . Nasale mit vertikaler Grube über dem Nasenloch Tl. hypsobotnrius. Nasale ohne Grube über dem Nasenloch I: . Nasalsutur vom zweiten Labiale ausgehend 12. Nasalsutur vom ersten Labiale ausgehend 23. . Rostrale nicht von halber Kopfbreite 13. Rostrale von wenigstens halber Kopfbreite 15. . Praeoculare schmäler als das Oculare, Sq. 22 72. verticahs. Präoculare kleiner, aber ebensobreit wie das Oculare, Schnauze weit vorspringend, Sq. 20 73. albanalıs. Praeoculare größer als das Oculare 14. . 8q. 22, nur Schnauzenspitze hell 74. longissimus. Sq. 18, Kopf und Schwanzspitze hell (75.) conradi. . Praeoculare weniger breit als Oculare 16. Praeoculare so breit wie Oculare 20. . 8q. 18, Durchm. 46—80 mal in Ges. L.; Nasale unvollst. geteilt (75. a.) nigricauda. Sq. 20, Durchm. 38—50 mal in Ges. L.; Nasale vollständig geteilt. Nasalsutur von oben wenig sichtbar 20. broomi. Sq. 20—26, Nasale nicht vollständig geteilt LT. Sq. 20 18. Sq. 22—26 19; Nasale halbgeteilt, Durchm. 39 mal in Ges. L., Färbung schwarz, Kopfschilder und Unterseite reichlich gelb gezeichnet 76. microcephalus. Nasale nahezu vollständig geteilt; Durchm. 33>—67 mal in Ges. L., oben hellrötlichgelb, unten gelblich 77. wiedi. Sq. 22, Durchm. 33—37 mal in Ges. L., Nasale halbgeteilt Sq. 24, Durchm. 42—55 mal in Ges. L., Nasale fast vollst. geteilt 78. mueronatus. Sq. 26, Durchm. 25 mal in Ges. I., Augen nicht sichtbar 79. torniert. Sq. 18, Auge unter der Sutur zwischen Praeoculare und Oculare 80. venningt. Sq. 20, Auge unter dem Oculare 81. exocceti. Sq. 22 Zr: Schwanz so lang wie breit, mit stumpf kegelförmiger Endschuppe 82. tenwicollis. Schwanz länger als breit 22. Nasale halbgeteilt 83. bipartitus. Nasale vollständig geteilt, Schwanz doppelt so lang wie breit 84. philococos. 7. Heft 284 F. Werner: 23: oe reicht vom 1. Labiale auf die Oberseite der Schnauze, Sq..2 k en vom 1.Labiale ausgehend, nicht auf die Oberseite der Schnauze reichend 25. 24. Rostrale bis zum Augenniveau reichend 85. polygrammieus. Rostrale nicht das Augenniveau erreichend (86.) reginar. 25. Sq. 18—20 87. elegans. Sg. 22-30 - 26. 26. Durchm. 66 mal in Ges. L., Sq. 24 88. deccrosus. Durchm. 23—50 mal in Ges. L. 27. 27. Sq. 22—24 29. Sq. 26, Praeoculare so breit wie Nasale, etwas schmäler als Oculare 89. steinhausi. Sq.28. Praeoculare viel schmäler als Nasale oder Oculare 28. Sq. 30, meist eine weiße Bauchmittellinie 90. blanfordi. 28. Praeoculare in Berührung mit 2. und 3. Labiale, Durchm. 29—-30 mal in. Ges. L. 91. boulengeri. Praeoculare in Berührung mit 1.—3. Labiale, Durchm. 39—40 mal in Ges. L. 92. batesit. 29. Durchm. 43—50 mal in Ges. L. 93. obtusus. Durchm. 23—-30 mal in Ges. L. 94. fornasinii. II. ©. Schnauze nicht hakig, mit stumpfkantigem horizontalem Rande. l. Augen nicht unterscheidbar 2. Augen mehr weniger deutlich sichtbar 6. 2. Durchmesser 53 mal in Ges. L. enthalten, Sq.24 95. buchholzi. Durchmesser 19—28 mal in Ges. L. enthalten, Sq. 26—34 3. 3. Nasalsutur vom unteren Seitenrande des Rostrale ausgehend 96. anchietae. Nasalsutur vom 1. Labiale ausgehend 4. 3 Supralabialia, Sq. 28, Durchm. 19 mal in Ges. L. 97. hallowelli. 4. 4 Supralabialıa 5. 5. Sq.26- 28, Schuppen der dorsalen Mittelreihe deutlich größer als die übrigen 98. congicus. Sq. 34 99. mandensıs. 6. Durchm. 44— 50 mal in Ges. L., 20—22 Schuppen um die Rumpf- mitte 6a. Durchm. 21—40 mal in Ges. L. I 6a Nasalsutur geht vom Präoculare aus 100. endoterus. Nasalsutur geht vom 2. Labiale aus 101. boettgerz.*) . Nasale vollständig geteilt, Sq. 24 102. mossambieus. Nasale unvollständig oder halbgeteilt 8. 8. Nasale unvollständig geteilt, Sq. 22-24, Oculare berührt das !) Hierher auch T. affinis (135), durch Sg. 18 von dieser madagassischen Art leicht unterscheidbar. Synopsis der Schlangenfamilie der Typhlopiden. 285 2.—4. Labiale 103. tettens:ıs.!) Nasale halbgeteilt 3. 9. Sq. 24—30 9a. Sq. 34 104. viridiflavus. 9a Praeoculare in Berührung mit dem 2. Labiale, Durchm. 28—36 mal in Ges. L. enthalten 105 . bibroni. Praeoculare in Berührung mit dem 2. und 3. Labialia 10. 10. Durchm. 39 mal in Ges. Länge, Sq. 26 (Madagaskar) 106. decorser. Durchm. 22—32 mal in Ges. Länge oder Sq.27—30 (Afrika, Festland) 11. 11. Sq. 24—30, Durchm. 21—-32 mal in Ges. Länge, Trop. Afrika 107. punctatus. Sq. 27—30, Angola (108.) bocagei?). Sq. 30, Durchm. 25 mal in Ges. L., Central-Afrika (109.) adolfi2). II. D. Schnauze im Profil mehr weniger hakig oder mit scharfer, schneidender horizontaler Kante, Nasenlöcher unterständig. l. Schuppen 28—42 um die Körpermitte, Schnauze nicht hakig 2. Schuppen 18—26 oder Schnauze hakig u 2. Nasalsutur vom unteren Seitenrande des Rostrale ausgehend, Sq. 28—30 110. anomalus. Nasalsutur vom 1. oder 2. Labiale ausgehend 3. 3. Nasalsutur vom 2. Laibale ausgehend 111. acutirostris. Nasalsutur vom 1. Labiale ausgehend . 4. Der von unten sichtbare Teil des Rostrale so lang wie breit, Sq. 30—38 i b. Der von unten sichtbare Teil des Rostrale breiter als lang, Sg. 36—42 E 5. Sq. 28-30, Durchm. 35—50 mal in Ges. L. 112. delalandi. Sg. 34—42 6. 6. Praeoculare nur mit dem 2. Labiale in Berührung, Sq. 36 113. hottentottus. Praeoculare mit dem 2. und 3. Labiale in Berührung {3 7. Durchm. 25—30 mal in Ges. L.; $q. 40-42 114. schlegelit. Durchm. 42—46 mal in Ges. L.; Sq. 34—-40 115. dinge. 8. Praeoculare ?/, der Breite des Oculare, das Auge z. T. über- deckend 116. hAumbo. Praeoculare nicht ?/, der Breite des Oculare; Auge ganz im Oculare 117. mucruso. 9. Sq. 26-34; Schnauze hakig 10. Sq. 18—26 11. !) Hierher könnte man auch auf der Suche nach dem australischen T. proximus Waite (125) und pinguis Waite (122) gelangen; durch Sq.20 und nur 3. u. 4. Labiale am Auge von dieser afrikanischen Art leicht unterscheidbar; bei ersterer Art Nasalsutur vom 1., bei letzterer vom 2. Labiale aus. ?) Ich finde kein einziges Merkmal, um diese beiden Arten von T. punc- tatus zu unterscheiden. 7. Heft 286 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18. 19. 20. 21. 22. 23. 24. 25. 26. 27. 28. 29. F. Werner: 32—34 Schuppen um die Mitte; Schnauze etwas hakig: Kopf wenigstens so breit wie der Hals‘ 118. latirostris. 26 Schuppen um die Mitte; Schnauze stark hakig 119. schinzi. Auge unterscheidbar 12. Auge nicht sichtbar 29. Schnauze weit vorspringend, scharfkantig mit horizontaler Unter- fläche; Nasalsutur horizontal 120. kentı. Schnauze weniger vorspringend; Nasalsutur schief 13. Körperdurchmesser weniger als 50 mal in Ges. Länge 14. Körperdurchmesser mehr als 50 mal in Ges. Länge 19. Eine kleine knotige Anschwellung über jedem Nasenloch, Sq. 20 121. bituberculatus. Kein Höcker über dem Nasenloch 15. Durchm. nur ‘22 mal in Ges. S. 122. pinguis. Durchm. 35—45 mal in Ges. 1. 16. Schnauze hakig, stumpfkantig, Sq. 24 (123.) curvirostris. Schnauze nicht oder nur etwas hakig, scharfkantig 17, Nasalsutur vom Praeoculare ausgehend (124.) leonhardi:. Nasalsutur von einem Labiale ausgehend 18 Nasalsutur vom 1. Labiale ausgehend, Sq. 20 125. prozimus. Nasalsutur vom 2. Labiale ausgehend, Sq. 22 (126.) bicolor. Schwanz 4—5 mal so lang wie breit, Sq. 26 127. ceumingü. Schwanz nicht mehr als 2!/, mal so lang wie breit oder Schnauze stark hakig und Sq. 18 20. Schnauze stark hakig, Sq. 18 128. grypus. Schnauze nicht oder wenig hakig 21. Schwanz 2 bis 2!/, mal so lang wie breit 22. Schwanz nicht 2 mal so lang wie breit £ 228. Rostrale reicht bis zwischen die Augen 129. multilineatus. Rostrale reicht nicht bis zwischen die Augen 23: Nasalsutur vom 1. Labiale ausgehend, Sq. 20—22 130. olivaceus. Nasalsutur vom 2. Labiale ausgehend, Sq.24 131. depressiceps. Nasenloch seitlich, obere und untere Kopfschilder granuliert 132. batillus. Nasenloch unterständig, Kopfschilder nicht granuliert 25. Schnauze etwas hakig, Nasale über dem Nasenloch angeschwollen, Sq. 22—24 26. Schnauze nicht hakig, Nasale nicht angeschwollen, Sq. 18—22 27. Sq. 24, Nasalsutur vom 1. Labiale ausgehend 133. unguirostris. Sq-22, Nasalsutur vom 2. Labiale ausgehend 134. waitit. Sq. 18, Schwanz 1!/, mal so lang wie breit 135. affınıs. Sq. 20-22, Schwanz nicht viel länger als breit 27. Nasalsutur vom 1. Labiale ausgehend, Nasale halbgeteilt, Sq. 22 136. lorenzi. Nasalsutur vom 2. Labiale ausgehend, Nasale ne geteilt, Sq. 20 137. arenarius. Oculare unterhalb des Praeoculare mit dem Nasale in Berührung, Sq. 24—26 138. praeocularis. 30. 31. 32. 33. 34. Synopsis der Schlangenfamilie der Typhlopiden. 287 Öculare vom Nasale durch das Praeoculare getrennt, dieses die Labialia erreichend, Kopfschuppen granuliert 30. Nasalsutur vom 1. Labiale ausgehend 139. simont. Nasalsutur vom 2. Labiale oder der Sutur des 1. u. 2. Labiale ausgehend 31. Sq. 24, Schwanz mit Endstachel 32. Sq. 20— 22, Schwanz ohne Endstachel 33. Nasenloch von der Rostronasalsutur entfernt 140. somalicus. Nasenloch dicht an der Rostronasalsutur 141. acutirostratus. Sq. 20 (S. Thome) 142. feae. 8q. 22 34. Durchm. 62—66 mal in Ges. L., unterer Teil des Rostrale länger als breit 143. prinevpis. Durchm. 54 mal in Ges. L., unterer Teil des Rostrale ebenso lang wie breit 144. crossit. Ill. Praeoculare und ein oder zwei (ausnahmsweise mehrere) Subocularıa vorhanden.!) A. Oculare klein, durch zwei Schildchen (2. Präoculare und Sub- oculare) von einer zweiten Subocularreihe, aus 3 Schildchen be- stehend, und durch diese vom langen 4. Labiale und durch zwei kleine Präocularia von dem großen normalen Präoculare getrennt; Rostrale sehr schmal, zugespitzt 145. infralabialis. B. Oculare groß, nicht vom Präoculare getrennt . Schnauze abgerundet oder mit stumpfer Kante 2. Schnauze scharfkantig 14. . Praeoculare nicht in Kontakt mit Labialen 3. Praeoculare mit Labialen in Kontakt 10. . Zwei Subocularia 4. Ein Suboculare 8, . Oeulare in Berührung mit dem 4. Labiale 146. mirus. Oculare nicht in Berührung mit Labialen 5. . Nasale unvollständig geteilt, Schnauze mit stumpfer Kante, Rostrale !/, Kopfbreite, Sq. 34—36 147. subocularis. Nasale vollständig geteilt, Schnauze abgerundet, Rostrale 1/, Kopfbreite, Sq. 18 6. . Obere Kopfschuppen kaum vergrößert > Obere Kopfschuppen verbreitert und fast doppelt so lang wie die Rumpfschuppen 148. bisubocularis. . Schwanz doppelt so lang wie breit, Oberseite tiefdunkelbraun, Seiten weinrot, Unterseite weiß gescheckt, Mund und Schwanz- unterseite weiß 149. andamanensis. Schwanz etwas länger als breit, farblos 150. zenkeri. t) Diese Subocularia können auch ausnahmsweise nicht unter, sondern vor dem Oculare liegen, so daß dieses an die Labialia angrenzt. Man beachte dies und die Fig. bei T. mutilatus. 7. Heft 288 13. Vol. F. Werner: . Nasale unvollständig geteilt, Schnauze mit stumpfer Kante, Schuppen in 28 Reihen 151. gierrar. Nasale vollständig geteilt, Schnauze abgerundet © . Sq. 18, Schwanz mit Stachel 152. ater. Sq. 24 Schwanz ohne Stachel 153. mutilatus. . Praeoculare berührt das 2. Labiale, Sq. 18 154. mierostomus Praeoculare das 2. und 3. Labiale 11; . 8q. 18 155. disparilis. Sq. 20—24 12. . Praeoculare auch mit dem 4. Labiale in Berührung, Sq. 20 156. inornatus. Praeoculare nur mit dem 2. u. 3. Labiale in Berührung, Sq. 22—24 13. Nasenloch RER Augen nicht sichtbar, Durchm. 58—60 mal in Ges. L., Sq.2 157. pallidus. Nasenloch veiflich, Augen deutlich, Durchm. 38 mal in Ges. L., Sq. 24 158. wilsomi. . Auge nicht sichtbar 15. Auge sichtbar unter dem Oculare 16. . 18 Schuppen um den Körper 159. lumbriciformis. 22 Schuppen um den Körper 160. caecus. 28 Schuppen um den Körper 161. newtonit. . Sq. 25, Durchm. 62—-63 mal in Ges. L., oben und unten schwarz ein gelber Streif auf dem Rostrale und meist eine gelbe Rücken- linie 162. unitaeniatus. Sq. 24, Durchm. 76 mal in Ges. L., oben braun, unten gelblich . 165. psittacus. Sq. 23—34, Durchm. 40—60 mal in Ges. L., oben hellbraun, unten gelblich 164. acutus. l. Typhlops lineatus Boie 1827 Werner, Zool. Jahrb. XIII. 1900 p. 488. Shelford, Journ. R. As. Soc., Straits Branch, 1901, No. 35 p. 55. Barbour, Mem. Mus. Comp. Zool. Cambridge, U. 8. A. XLIV. No. 1, 1912 p. 97. Boulenger, I. p. 15; III. p. 584; Vertebr. Fauna Malay. Penins. Rept. Batr. London 1912 p. 102. De Rooy, Rept. Indo. Austr. Archipelago II. 1917 p. 4. Länge 480 mm. — Malay. Halb- insel und Archipel (Singapore, Penang; Malakka, Penang; Java, Sumatra, Borneo, Nias). Die von mir aus Sumatra be- schriebene var. sumatrana unterscheidet sich vom Typus durch 24 Schuppen R um den Körper und etwa andere ER Färbung; die ee: der Mundspalte Synopsis der Schlangenfamilie der Typhlopiden. 238) variiert nach Barbour auch bei Exemplaren von Java. Die Art muß auf Sumatra jedenfalls nicht häufig sein. 2. Typhlops grandidieri Mocquard 1905. Schnauze mäßig vorspringend, mit schneidendem Vorderrande, mit kleiner medianer Spitze. Kopfschildchen körnig; oberer Teil des Rostrale scheibenförmig, kaum konvex und ein wenig länger als breit, so ziemlich vollständig den vorderen oberen Teil des Kopfes | bedeckend und sich fast senkrecht erhebend, mit dem unteren Teile einen nahezu rechten Winkel bildend; dieser Teil viel breiter als lang. Nasenlöcher unterständig; Nasale vollständig geteilt. Kein Prae- oculare; ein schmales und wenig hohes Oculare; Auge nicht sichtbar. Praefrontale und Supraocularia sehr kurz, quer erweitert. Durch- messer des Rumpfes 71—78 mal in der Gesamtlänge enthalten; Schwanz 21/, mal so lang wie breit, 20 Schuppenreihen in der Mitte des Körpers. Färbung einförmig grau. Zwei Exemplare aus Madagascar, deren größeres eine Gesamt- länge von 213 mm besitzt. 3. Typhlops graeilis Sternfeld 1910. Kein Praeoculare, kein Suboculare vorhanden. Oculare in Be- rührung mit dem 2. und 3. Labiale. Nasalschlitz vom ersten Labiale aus zum Rostrale gehend. Rostrale ziemlich groß, etwa halb so breit wie der Kopf, mit scharfer Kante. Schwanz 1!/, mal so lang wie breit, in einen Dorn auslaufend. Schilder hinter dem Rostrale nicht ver- größert. Schuppen in 22 Reihen. Durchmesser des Körpers etwa 80 mal in der Länge enthalten. Länge 45 cm. Farblos. 1 Ex. Kitungulu in Urungu, leg. Hauptmann Fromm. 4. Typhlops graueri Sternfeld 1912. Sq. 24. Schnauze stark vorspringend, mit scharf schneidenden Canthus rostralis. Rostrale sehr groß, etwa vier Fünftel der Kopf- breite einnehmend. Augen unsichtbar. Kein Praeoculare, kein Sub- oculare vorhanden. Oculare in Berührung mit dem zweiten und dritten Labiale. Körper sehr schlank, ungefähr 60 mal so lang wie dick, von vorn nach hinten allmählich an Stärke zunehmend. Schwanz etwas länger als breit, in einem feinen Dorn auslaufend. Gesamtlänge 35,5 cm. Völlig farblos. 1 Ex. Urwald hinter‘ den Randbergen am. Nordwestufer - des Tanganyika, leg. Grauer. 5. Typhlops unilineatus (Dumeril u. Bibron 1844). Boulenger I. p. 15. Länge 310 mm. — Cayenne. 6. Typhlops melanocephalus Damit u u. Bibron De Boulenger I. p. 15. Länge 180 mm. — Fundort? Archiv für Naturgeschichte 1921. A. 7 19 7 Heft 290 F. Werner: 7. Typhlops kleebergi Werner 1904. Schnauze stark vorspringend mit deutlicher horizontaler Kante. Nasenlöcher auf der Unterseite der Schnauze, nahe der Kante. Nasale halbgeteilt, über doppelt so groß als das Oculare. Kein Prae- oder Suboculare. Rostrale mehr als halb so breit wie der Kopf. Auge nicht sichtbar. Von den oberen Kopfschildern nur die vordersten etwas quer erweitert. Schuppen in 18 Reihen rund um den Körper. Durch- messer 56 mal in der Totallänge enthalten. Kopf bedeutend schmäler als das Hinterende des Tieres, Schwanz ohne Stachel. Oberseite hell graubraun, Unterseite gelblich, beide Färbungen, welche infolge Eintrittes der Häutungsperiode nicht deutlich sind, nicht scharf von- einander getrennt, sondern die Seiten braunscheckig. Totallänge 422 mm; Schwanzlänge 9 mm. Usambara, Deutsch-Ostafrika. Boulenger stellt diese Art zu lumbriciformis, doch gehört sie infolge Fehlens des Praeoculare zu einer ganz anderen Gruppe. 8. Typhlops diversus Waite 1894. Boulenger, III. p. 584. Lönnberg u. Andersson, Kgl. Vetensk. Handl. Bd. 52, No. 3, 1913, p. 12. Montagu, Proc. Zool. Soc. London 1914 p. 642, Taf. I fig. 8—10 (ammu«dytes). Waite, Rec. $. Austral. Mus. Vol. I, No. 1, 1918 p. 31, fig. 23. Länge 300 mm. — Morven, S. Queensland; Northern Territory, C. Australien; Nornkambah, Inneres von Kimberley; Kimberley- Distrikö u. Montebello Island, N. W. Australien. 9, Typhlops accedens Jan 1864. Boulenger 1l..p. 17. Länge 150 mm. — Ostindien. 10. Typhlops braminus (Daud. 1803). Boulenger I. p.16; III. p.584; Fasc. Malay. Zool. I. 1903 p. 160; Proc. Zool. Soc. London 1897 p. 217; Vertebr.. Fauna Malay. Penins. Rept. Batr. London 1912 p. 103. Barboza du Bocage, Journ. Sci. Lisboa, 2. Serie, XIV. 1896 p. 26. Boettger, Abh. Senckenberg. Ges. XXV. 1901 (Kükenthal Reise Ergebn. Bd. 3 p. 348). | Shelford, Journ. R. Asiat. Soc., Straits Branch, 1901 No. 35 p. 55. Mocquard, Bull. Soc. Philom. Paris 1905 p. 2 u. Mission Pavie 1904 p. Annandale, Journ. Proc. As. Soc. Bengal (N. $.) I. 1905 p. 173. Steineger, Herpetology of Japan. Washington 1907 p. 260, fig. 232— 235. Sternfeld, Mitt. Zoolog. Mus. Berlin IV. 1. 1908 p. 242. Synopsis der Schlangenfamilie der Typhlopiden. 291 Wall, Journ. Bombay Soc. Nat. Hist. XIX. 1910 p. 609. Roux, Zool. Jahrb. Syst. XXX. 1911 p. 498; Verh. Naturf. Ges. Basel XV. p. 428. Gyldenstolpe, Kgl. Svenska Vetensk. Handl. Bd. 55, No. 3, 1915 p.5. De Rooy, Rept. Indo-Austr. Archipel II. 1917 p.5. Länge 175 mm. — Von Arabien über ganz Vorder- und Hinterindien, Südchina, Formosa, Okinawa, Ceylon, Sumatra, Nias, Riou, Banka, Java, Borneo, Celebes, Flores, Lombok, Sumba, Timor, Philippinen, Molukken, Andamanen, Saleyer, Buton, Ambon, Ceram, Ternate, Halmahera, Kei- u. Aru-Inseln, West-Carolinen, Madagaskar, Mascarenen, Süd- und Ostafrika, Mexico. ll. Typhlops filiformis Dumeril u. Bibron 1844. Boulenger I. p. 29. Länge 135. — Heimat? (12.) Typhlops temminckii Jan 1864. Boulenger, I. p. 29. * Länge 225 mm. — Heimat? Ist nach Waite, Rec. S. Austr. Mus. Vol. I 1918 p. 19 identisch mit T. polygrammieus Schleg. 13. Typhlops elberti Roux 1911. Lombok, Sadjang 29. 4.1909. 1 Expl. Schnauze abgerundet, stark vorspringend. Nasenlöcher seitlich gelegen. Rostralschild ungefähr !/, so breit wie die Kopfbreite; es reicht nach hinten bis zum Niveau des Augenvorderrandes. Nasal- schild vollständig geteilt; die Spaltlinie von dem 1. Labialschild aus- gehend. Praeocularschild schmäler als das Augenschild, mit dem 2. und 3. Oberlippenschildern in Berührung. Auge sichtbar. Praefrontal- und Supraocularschilder verbreitert. Das Rostrale mit dem Prae- frontalschild eine breite Naht bildend. 22 Schuppen um den Körper herum. Durchmesser des Körpers 33 mal in dessen Länge enthalten. Schwanz länger als breit, in einen Stachel endigend. Färbung. Die mittlere Partie der dorsalen und laterodorsalen Schuppen braunschwarz, die lateralen Ränder weißlichgelb. Es ent- stehen so auf dem Rücken und auf den Seiten zusammen 11 parallele Streifen, die die ganze Länge des Körpers einnehmen. Die mittlere laterale Linie ist nicht so breit und nicht so gut ausgeprägt wie die andern. Auf der Ventralseite ist auch eine gleiche Zeichnung wahr- zunehmen; die Streifen sind aber etwas heller als die der Rückenfläche. Jederseits zwischen den lateralen und den ventralen Streifen sind noch 3 Schuppenreihen vorhanden, bei welchen der dunkle Streif nur insofern angedeutet ist, als die Mittelpartie der Schuppen eine feine Punktierung aufweist. 19* 7. 1ett 292 KuDE F. Werner: Auf dem hinteren Teil des Körpers sind alle Zeichnungen stärker ausgeprägt; so sind alle Schwanzschuppen mit der schwarzen Mittel- zone versehen. Totallänge 235 mm. Durchmesser des Körpers 7 mm. Schwanz- länge 8 mm. Diese neue Form nähert sich T. temmincki Jan, ist jedoch von diesem leicht zu unterscheiden, namentlich durch den größeren Durchmesser des Körpers, die Rostralschildbreite, das vollständig geteilte Nasalschild und außerdem noch durch die Körperfärbung. 14. Typhlops beddomii Boulenger 1890. Boulenger, I. p. 18, Taf. 1. fig. 3; III. p. 585. Länge 125 mm. — Hügelland von Süd-Indien. 15. Typhlops iagorii Peters 1861. Boulenger, I. p. 18. Länge 220 mm. — Luzon, Philippinen. 16. Typhlops diversiceps Annandale 1912. Schnauze abgerundet, vorspringend. Nasenloch seitlich, Nasale vollständig geteilt; Rostrale eben das Augenniveau erreichend, nicht halb so breit wie die Schnauze; obere Kopfschuppen ungefähr doppelt so groß wie Körperschuppen, quer erweitert; vorderes Nasale weit vom Praeoculare entfernt, unten in Kontakt mit dem zweiten Labiale, das der anderen Seite auf der Oberseite des Kopfes nicht erreichend: Augen mäßig deutlich; Praeoculare größer als Oculare, in Berührung mit 2. und 3., Oculare in Berührung mit 3. und 4. Oberlippenschild. Körperdurchmesser 40 mal in Gesamtlänge enthalten; Schwanz länger als breit, in einen winzigen Stachel endigend; 18 Schuppen rund um den Körper. Färbung dunkel olivenbraun, etwas heller auf der Unterseite. Oberseite des Kopfes kastanienbraun, Unterseite blaßgelb; letztere Färbung auf jeder Seite zum Augenniveau in Form eines schmalen Dreieckes sich ausbreitend, sehr deutlich a hinten an der Kehle. Länge 160 mm; Schwanzlänge 3 mm. Type: No. 16864, Ind. Mus. Fundort: Pasighal (500°), 25. III. 12 [Abor, Assam]. (Capt. R. S. Kennedy). 17. Typhlops leueomelas Boulenger 1890. Boulenger, I. p. 18, Taf. 1. fig. 4. Länge 130 mm. — Ceylon. 18. Typhlops jerdonii Boulenger 1890. Boulenger, I. p. 19, Taf. 1. fig. 5. Wall, Journ. Bombay Nat. Hist. Soc. XIX. 1909 p. 838. Länge 230 mm. — Khasi Hills, Assam; Baxa Dooars, Indien; Pashok oder Tindharia oberhalb Darjeeling, 5200! — Durchm. 34—36 mal in Ges. L. Synopsis der Schlangenfamilie der Typhlopiden. 293 19. Typhlops oligolepis Wall 1909. Schnauze abgerundet. Nasenlöcher seitlich. Auge sehr klein. Schwanz ohne Endstachel. Zigarrenbraun oben, unten heller. Rostrale breit, oben mehr als!/, der größten Kopfbreite, nach hinten nicht das Augenniveau, aber ungefähr den hinteren Rand der Nasalia erreichend. Internasale, Frontale, Supra- ocularıa, Parietalia und Postocularia annähernd gleich groß. Nasale sehr groß, vollständig geteilt, die obere Naht zum Rostrale ziehend, ; die untere zum 2. Labiale; hinter dem Rostrale Be id breit mit dem der anderen Seite in Berührung, ) das vordere nicht oder eben noch von oben sichtbar. Praeoculare dem Oculare nahezu gleich, mit dem 2. und 3. Labiale in Berührung. Oculare in Berührung mit dem 3. und 4. Labiale. Ein einziges Post- oculare. Schuppen in 16. Reihen. Länge 51/,” (140 mm). — Nagri-Tal bei Darjeling, Himalaya. 20. Typhlops broomi Boulenger 1898. Waite, Rec. S. Austral. Mus. Vol. I No.1, 1918 p. 25, fig. 16. Schnauze abgerundet, sehr vorspringend; Nasenlöcher seitlich. Rostrale von nahezu halber Kopfbreite, hinten abgestutzt, zum Augen- niveau reichend; Nasenloch zwischen zwei Nasalen, das vordere in Berührung mit dem 1. und 2. Labiale; ein Praeoculare, viel schmäler als das Oculare, in Berührung mit dem 2. und 3. Labiale; Augen voll- ständig deutlich; Praefrontale, Supraoculare und Parietalia deutlich vergrößert: 4 Supralabialia. Körperdurchmesser 40 mal (Type; nach Waite 38—55 mal) in der Gesamtlänge enthalten; Schwanz etwas länger als breit; in einen Stachel endigend. 20 Schuppen rund um den Körper. Oben hellrötlichgelb, mit 11 braunen Streifen, die den Schuppen- reihen entsprechen, unten weiß. Gesamtlänge 192 mm. Verwandt T. guentheri Ptrs. und T. leucoproctus Blegr. Type von Muldiva bei Cairns, Queensland; Waite führt weitere Exemplare von Cairns, von N. Queensland, von Broome, Kimberley Division, N. W. Australien, von Norseman, landeinwärts von Esperance Bay, S. W. Australien, vom Mallee Distrikt von Victoria an. — Waite bildet die Nasenlöcher als unterständig ab. 2]. Typhlops floweri Boulenger 1899. ‚Schnauze abgerundet, sehr vorspringend; Nasenlöcher seitlich. Rostrale ?/, der Kopfbreite; Nasenloch zwischen zwei Nasalen, das . vordere in Kontakt mit dem 1. und 2. Labiale: ein Praeoculare, schmäler als das Oculare, in Kontakt mit dem 2. und 3. Labiale; Augen unter- scheidbar; obere Kopfschuppen kaum vergrößert; 4 Oberlippenschilder. Körperdurchmesser 85 mal in der Gesamtlänge; Schwanz dreimal so lang wie breit, am Ende abgerundet, ohne Stachel; 18 Schuppen . T. Heft 294 F. Werner: um den Körper. Schwanz, Schnauze und Analgegend gelblich. Ge- samtlänge 210 mm. Ein einziges Exemplar von Siam, ohne genauere Fundortsangabe. 22. Typhlops tenuis Salvin 1860. Boulenger, I. p. 28. Rosen, Lunds Univ. Aarskrift 1911, VII. No.5 p. 37. Länge 310 mm. — Mexico, Guatemala. Nach Rosen auch auf Andros Id., Bahamas, mit Sq. 22; die Richtigkeit der Bestimmung wird von Barbour mit Recht bezweifelt. 23. Typhlops aluensis Boulenger 1887. Boulenger I. p. 27. Länge 245 mm. — Alu, Shortland-Ins., Salomons-Archipel. 24. Typhlops willeyi Boulenger 1900. Roux, in Sarasin u. Roux, Nova Caledonia, Vol. I, Livr. I. 1913 p. 138. _ Schnauze niedergedrückt, abgerundet, etwas zugespitzt, stark vorspringend; Nasenloch seitlich, zwischen zwei Nasalen, von denen das vordere mit dem 1. und 2. Labiale in Berührung steht; Rosirale ein Drittel der Kopfbreite, nicht bis zum Augenniveau reichend; Prae- oculare vorhanden, viel breiter als das Oculare, mit dem 2. und 3. La- biale in Berührung; Augen deutlich; .Praefrontale, Frontale und Inter- parietale nicht größer als die Körperschuppen, Supraoculare etwas größer, Parietale doppelt so groß; 4 Oberlippenschilder, 3. und 4. nahezu gleich und in Berührung mit dem Oculare. Körperdurchmesser 32 mal in der Gesamtlänge; Schwanz so lang wie breit, in eine kleine Spitze auslaufend. 22 Schuppen rund um den Körper. Oben oliven- braun unten gelblich. Gesamtlänge 195 mm. — Loyalitätsinseln. Die Type stammt von Lifu. Ein Exemplar von Mare, 193 mm lang, (Durchm. 38 mal in Ges. L., Schwanz fast 2 mal so lang wie breit) wurde von Roux beschrieben. 25. Typhlops kapaladua Annandale 1905. De Rooy, Rept. Indo-Austr. Archipel II. 1917 p.9 fig. 3. Körperbau gedrungen; Länge ungefähr gleich dem 27 fachen Körperdurchmesser; Schwanz viel breiter als lang, in einen Stachel endigend; Schnauze stumpf, seitlich gerundet, mäßig vorspringend. Rostrale !/, bis 1/, mal so breit wie der Kopf, nach hinten das Niveau der Augen erreichend, die Nasalia vollständig trennend. Nasenloch seitlich, von oben fast sichtbar mit einer einzigen großen, fast kreis- förmigen Grube, die die unter ihm verlaufende Nasalsutur umgreift; Nasale vollständig geteilt, die Sutür vom 2. Labiale ausgehend, die Oberseite des Kopfes nicht erreichend. Supracceularia groß, Frontale und Parietale schwach entwickelt. Ein Praeoculare, kein Suboculare; ersteres größer als das Oculare, in Berührung mit dem 2. und 3. La- biale. Augen eben sichtbar. 22 Schuppen rund um den Körper. Synopsis der Schlangenfamilie der Typhlopiden. 295 Färbung: Oberseite olivenbraun, jede Schuppe am Rande heller; obere Kopfschuppe breit gelb gesäumt, ein gelbes —- auf der Schnauze . und ein keilförmiger Fleck von derselben Farbe hinter jedem Auge; untere Hälfte des Rostrale und der Labialia und ganze Unterseite gelb. Länge 280 mm. Ein einziges Exemplar vom Malayischen Archipel, wahrscheinlich von Java. 26. Typhlops acuticauda Peters 1877. Boulenger, I. p. 26. Länge 123 mm. — Palau- (Pelew-) Inseln. 27. Typhlops labialis Waite 1918 - Nasalsutur vom 2. Labiale ausgehend; Schuppen in 24 Reihen. Kopf sehr flach, abgerundet; Schnauze gleichmäßig gerundst. Nasen- löcher seitlich, Sutur submedian, das Nasale vollständig teilend; Rostrale eiformig, ziemlich schmal, etwas mehr als ein Drittel der Kopf- breite, bis zum Niveau der Augen reichend, der untere Teil distal (kelch-)förmig, viel länger als breit; Präoculare sehr breit, breiter als das Oculare; Labialia groß, höher als lang; Typhlops labialis Durchmesser des Körpers 35 mal in seiner ‚(mach Waite). Länge enthalten. Färbung: In Spiritus: Bleich olivenfarbig oben und gelb unten, die beiden Zonen scharf abgegrenzt. Länge 340 mm. . Type: Im West-Australian Museum; ein Exemplar, No. R. 630 von ‚West-Australien‘‘. Nächstverwandt T. batillus, aber verschieden durch den flachen runden Kopf, die Form des Rostrale und seine Proportionen auf der ÖOber- und Unterseite; das Präoculare ist breiter als das Oculare; die Labialia sind höher als lang; in beiden Beziehungen unterscheidet sich 7. labialis von allen übrigen australischen Arten. 28. Typhlops porrectus Stoliczka 1871. Boulenger I. p.19. - Mö&hely, Temeszetazi Füzetek Vol. XX 1897 p. 62. Länge 220 mm. — Vorderindien bis Himalaya; Kala Wewa, Ceylon. 29. Typhlops albiceps Boulenger 1898. Flower, Proc. Zool. Soc. London 1899 p. 654, Taf. XX VII. fig. 1. — Boulenger in: Vertebr. Faune Malay Penins. Rept. Batr. London 1912 p. 163. Schnauze abgerundet, mäßig vorspringend; Nasenlöcher seitlich. Rostrale zwei Fünftel der Kopfbreite, bis zwischen die Augen reichend; Nasale unvollständig geteilt, der Spalte vom 2. Labiale bis etwas über 7. Heft 296 ST F. Werner: das Nasenloch reichend; Praeoculare so breit wie das Nasale oder Oculare; Augen eben unterscheidbar; Praefrontale, Frontale und Interparietale mäßig groß, gleich, ein wenig größer als das Supra- oculare; 4 Oberlippenschilder, 3. u. 4. in Berührung mit dem Oculare; 2. und 3. mit dem Praeoculare. Körperdurchmesser 64 mal in der Ge- samtlänge; Schwanz so lang wie breit, in einen Stachel endigend. 18 Schuppen um den Körper. Hellbraun; Kopf, Analgegend und Schwanzende weiß. Gesamtlänge 190 mm. Chantaboon und Bangkok, Siam; Larut Hills, Perak. 50. Typhlops guentheri Peters 1865. Boulenger I. p. 20. Waite, Rec. S. Austral. Mus. Vol. I No.1, 1918 p. 2, fig. 14. Boulenger, Proc. Zool. Soc. London 1895 p. 867, Taf. XLIX fig. 1 u. Cat. Sn. III p. 586 (nigricaude). Länge 142 mm. — Nord-Australien (Type) Daly River, Port Darwin, East Alligator River, N. Territory; Marble Bar, N. W. Austra- lien (nigricauda). 31. Typhlops reticulatus (Linnaeus 1876). Boulenger I. p.27; Ann. Mus. Genova 1898 p. 129. Berg, Ann. Mus. Buenos Ayres VI. 1898 p. 9. Länge 300 mm. — Trop. Amerika (Guyana, Brasilien, Peru, Paraguay, Bolivien, Argentinien). 32. Typhlops thurstoni Boettger 1890. Boulenger ]J. p. 26; III. p. 585. Länge 240 mm. — Nilgherry-Gebirge, S. Indien. (33.) Typhlops reuteri Boettger 1881. „Körperbau und Größe von T. braminus, aber fast überall gleich dick, Färbung einförmig bleich bleigrau, Augen verborgen, ganz unsichtbar, Nasalspalte vom 2. Supralabiale ausgehend, über das Nasenloch deutlich hinausgehend, aber das Nasale nach vorne nicht völlig teilend. Auch T. caecatus Jan verwandt, aber durch die Form des Nasale und durch den ein wenig längeren Schwanz unterscheidbar. — Kleine Art; Körperlänge im Vergleich zur Dicke mäßig. Kopf abgerundet, Schnauze leicht vorspringend, etwas angeschwollen, stumpf. | Rostrale oben klein, eiförmig, hinten abgerundet, mit undeut- lich ausgefransten Rändern; die 7 oberen Kopfschilder größer als die übrigen Körperschuppen {von innen) die Parietalia fast am größten. Die vorderen Schilder, welche die Schnauze bedecken, mit sehr kleinen zerstreuten Körnchen geziert. 20 Längsschuppenreihen. Praeanal- schuppen durch Größe nicht hervortretend. Schwanz kurz, stumpf- kegelförmig, wenig gebogen, an der Basis mit etwa 10 Querreihen von Schuppen an der Spitze mit breit kegelförmigem, etwas vor- Synopsis der Schlangenfamilie der Typhlopiden. 297 gezogenem Stachel endigend. Oben einfärbig hell bleigrau, unten kaum heller, aber Mund-, Anal- und untere Schwanzregion weiß. Gesamtlänge 95, Schwanzlänge 21/,, Kopf 2!/,, Rumpf fast 21/,, Schwanz 2!/,mm breit. Etwa 380 Schuppen in der Längsrichtung des Körpers. Nossi Be.“ Trotz der unleugbaren Unterschiede, auf die Mocquard hin- weist, kann ich die Möglichkeit, dafs es sich doch um braminus handel:;, nicht von der Hand weisen. 34. Typhlops comorensis Boulenger 1889. | Boulenger, I. p. 21, Taf. Il. fig. 1.. Länge 245 mm. — Comoren. (35.) Typhlops leucoproctus Boulenger 1889, Boulenger I. p. 20, Taf. I. fig. 6. De Rooy, Rept. Indo-Austr. Arch. II. 1917 p. 11. Länge 220 mm. — Neu-Guinea, Queensland, Murray Island. Nach Waite, Rec. S. Austral. Mus. I. 1918 p. 26 identisch mit T. wiediv Ptre. 36. Typhlops mackinnoni Wall 1910. Länge 9/s”. (244mm). Schnauze abgerundet und mäßig vor- springend. Nasenlöcher seitlich. Auge deutlich. Körperdurchmesser 1/sa der Gesamtlänge. Rostrale !/, der Kopfbreite, nach hinten bis zum Augen- niveau reichend. Nasale fast geteilt, die Y Sutur oberhalb des Nasenloches erreicht 7 nicht das Rostrale, die untere zieht zum \ 2. Labiale; Nasalia stoßen nicht hinter Yr ) dem Rostrale aneinander. Praefrontale, Frontale, Interparietale, Supraocularia und Parietalia nahezu gleichgroß und breiter als die Rückenschuppen. Prae- Typhlops mackinmoni oculare nahezu so groß wie Oculare, in (nach Wal)). Berührung mit dem 2. und 3. «Labiale. Oculare in Berührung mit dem 3. und 4. Labiale. Suboculare fehlt, Temporale einfach, Labialia vier. Schuppen in 19 Reihen (mit Aus- schluß der ungefähı gleich großen Ventralreihe), entschieden breiter als lang. Ein Stachel am Schwanzende. Färbung oben purpurbraun, unten heller. Kinn und Mund weiß. Die Aıt ist ersichtlich nahe verwandt T. porrectus, unterscheidet sich aber dadurch, daß das Rostrale nach hinten bis zum Augen- niveau reicht, daß eine kurze Sutur oberhalb des Nasenloches vorhanden ist und das der Körperdurchmesser /,,„, der Gesamtlänge beträgt (bei porrectus Yo— oo): 0 Mussuri, €060°, W. Himalaya. 7. Heft 298 F. Werner: 37. Typhlops eapensis Rendahl 1918. „Körper im Verhältnis zur Dicke mäßig in die Länge gezogen, Länge zur Breite im Mittel 54,7:1. Kopf von oben gesehen breit und mit stark gerundeter Schnauze. Schnauzenrand in Seitenansicht vorspringend, gerundet. Rostrale sich nicht ganz zu einer durch die Augen gezogenen Linie streckend. Breite des Rostrales an der Schnauzenkante nicht halb die Breite des Kopfes im Niveau der Augen erreichend. Nasale mit dem ersten und zweiten Labiale in Ver- bindung. Nasalen hinter dem Rostrale einander nicht auffällig genähert. Breite des Nasales an der Schnauzenkante von derjenigen des Prae- oculares ein wenig übertroffen. Nasenfurche am zweiten Supralabiale beginnend, das an der Sehnauzenkante liegende Nasenloch über- schreitend, nicht aber das Rostrale erreichend. Praeoculare vorhanden. Es ist nicht schmäler als das Oculare, und steht mit dem zweiten und dritten Supralabiale in Verbindung. Oculare mit dem dritten und vierten Supralabiale in Verbindung. Die Augen sind sichtbar aber nicht hervortretend. Die Körperschuppen, von denen ich am Type- exemplar in Längsrichtung 22 auf 20 mm in der Leibesmitte zähle, stehen in 20 Längsreihen. Der Schwanz ist im Mitte] 1,8 mal so lang wie breit, er ist mit einer kurzen Stachelspitze versehen. Färbung: An den vorliegenden, in Spiritus aufbewahrten Exem- plaren ist die Farbe gelblich Braun, jede Schuppe von einem gelb- lichen Rand umsäumt, der an den lateralen Seiten der Schuppe stärker hervortritt und das Tier ein etwas gestreiftes Ansehen gibt.“ Das Typexemplar ist 398 mm lang, 7,5 mm breit. Die vorliegenden 3 Exemplare wurden im Kaplande gesammelt. Verfasser vergleicht die Art mit den madagassischen Arten T. madagascariensis Bttgr., mucronatus Bttgr., boettgeri Blngr. und decorsei Mocq., denen sie näher steht, als den aus Südafrika bisher beschriebenen. 38. Typhlops madagascariensis Boettger 1877. Boulenger I. p. 25. Länge 410 mm. — Nossi Be, Madagascar. 39. Typhlops schneideri Jan 1864. Boulenger I. p. 27. Länge 230 mm. — Bangkok, Siam. 40. Typhlops theobaldianus Stoliezka 1871. Boulenger I. p. 26. Länge 350 mm. — Assam 4]. Typhlops flaviventer Peters 1864. Boulenger I. p.25. — Barbour, Mem. Mus. Comp. Zool. Haward Coll. XLIV. 1912 p. 101. Boettger, Abh. Senckenberg. Ges. XXV. 1901 (Kükenthal, Reiseerg. Bd. 3 p. 49). Vogt, SB. Ges. naturf. Fr. Berlin 1911, No. 9, p. 423, Synopsis der Schlangenfamilie der Typhlopiden. 299 Sternfeld, SB. Ges. naturf. Fr. Berlin 1913 p. 384. De Rooy, Rept. Indo-Austr. Arch. II. 1917 p. 11. Länge 400 mm. — Molukken (Ternate, Batjan, Halmahera), Neu-Guinea. Durchm. 43—60 mal in Ges. L. 42. Typhlops platyrhynehus Sternfeld 1910. Steht T. mucronatus von Madagaskar sehr nahe. Nasenlöcher seitlich. Augen als schwarze Punkte sich ungewöhnlich lebhaft ab- hebend. Schwanz länger als breit. 24 Schuppenreihen; Durchmesser 50 bis 60 mal in der Länge enthalten. Färbung sehr blaß rötlichgelb, auf dem Rücken etwas dunkler. Länge 27 cm. 4 Ex. Tanga, leg. Martiensen. (43.) Typhlops muelleri Schlegel 1844. Boulenger I. p. 25. — De Rooy, Rept. Indo-Austr. Arch. II. 1917 p. 12. Werner, Zool. Jahrb. Syst. XIII. 1900 p. 488. Annandale, Journ. Proc. As. Soc. Bengal (N. S.) Vol. I. No. 8, 1905 p. 208. Länge 285 mm. — Sumatra. Von T.nigroalbus kaum spezifisch verschieden (s. auch Laid- law bei dieser Art). 44. Typhlops oatesii Boulenger 1890. Boulenger, I. p. 23, Taf. IT. fig. 3. Länge 200 mm. — Andamanen. 45. Typhlops bothriorhynchus Günther 1874. Boulenger I. p.23; in: Vertebr. Fauna Malay. Penins. Rept. Batr. London 1912 p. 104. Länge 160 mm. —- Nord-Indien (Nordwest-Provinzen und Assam); Malayische Halbinsel. 46. Typhlops siamensis Günther 1864. Boulenger I. p. 24. Länge 166 mm. — Siam, 47. Typhlops vermicularis Merrem 1820. (Fig. 1, s. Seite 278.) Boulenger I. p. 21; in The Snakes of Europe. London 1913 p. 144, fig. 14; Taf. I. Werner, Sitz. Ber. Ak. Wiss. Wien Bd. CXVI. 1902 p. 195. Schreiber, Herpetologia Europaea, 2. Aufl. 1912 p. 752, fig. 153. Länge bis 356 mm. —- Montenegro, Albanien, Griechenland, Jon. Inseln, (Corfu, Cerigo), Cycladen, Euboea, Salamis, Türkei, Kleinasien, Syrien, Cypern, Transkaukasien, Persien, Turkestan, Afghanistan. 48. Typhlops secotranus Roulenger 1889. Boulenger I. p. 21, Taf. II. fig. 2. 7. Iett 300 - FR, Werner: Boulenger, in: Nat. Hist. of Socotra p. 88. Steindachner, SB. Ak. Wiss. Wien CXII. 1903 p. 13. Länge 260 mm. —- Sokotra u. Hakari. 49. Typhlops diardi Schlegel 1844. Boulenger I. p. 22. Mocquard, Mission Pavie 1904 p. Wall, Journ. Bombay Nat. Hist. Soc. XVII. 1908 p. 314. XIX. 1910 p. 509, 898. Annandale, Rec. Ind. Mus. Vol. VIII Pt.1, No. 2, 1912 p. 44. Gyldenstolpe, Kungl. Vetensk. Handl. Bd. 55, No. 8 1915 p. 6. Wall unterscheidet eine var. cinereus, sehr hellgrau, Augen fast unsichtbar. (l.c. XIX. p. 609.) Länge 430 mm. — Bengalen, Sikkim Himalaya; Abor, Jalpaiguru District, Khasi Hills, Assam; Burma, Siam, Cochinchina. 50. Typhlops nigroalbus Dumeril u. Bibron 1844. Boulenger I. p.24; ın Vertebr. Fauna Malay. Penins. Rept. Batr. London 1912 p. 104, fig. 29. Laidlaw, Proc. Zool. Soc. London 1901. II. p. 575. DeRooy, Rept. Indo-Austr. Arch. II. 1917. p. 12, fig. 1, 4. Typhlops nigroalbus Länge 360 mm. — Sumatra; Nias; Malayısche (nach De Rooy). Halbinsel, Penang, Singapore, Siam. 5l. Typhlops tephrosoma Wall 1908. Annandale, Rec. Ind. Mus. Vol. VIII. Pt.1 No. 2, 1912, p. 44. Schnauze gerundet, Nasenlöcher seitlich; oberer Teil des Rostrale etwa 1/, der Kopfbreite, nach hinten nicht bis zur Verbindungslinie der Augenvorderränder reichend. Nasale nicht vollständig geteilt, die obere Naht nicht das Rostrale erreichend, die untere zum 2. Labiale verlaufend. Praeoculare dem Oculare ungefähr gleich; in Berührung mit dem 2. und 3. Labiale. Augen sehr undeutlich und klein. Oculare berührt das 3. und 4. Labiale. Körperdurchmesser !/,, der Körper- länge. Schuppen vorn 28, in der Körpermitte 28, hinten 24. Färbung aschgrau, unterseits ziemlich dunkler. Keine der anderen Arten, die in Britisch-Indien gefunden wurden, hat die Schuppen in 28 Reihen, mit Ausnahme von acutus, einer sehr verschiedenen Art, die durch die Schnauzenform besonders eigentüm- lich ist. Tephrosoma ist sehr ähnlich diardi, verschieden durch Schuppen- reihenzahl 28, das nach hinten die Augen nicht erreichende Rostrale, die kleinen undeutlichen Augen und die Färbung. Länge 71/,‘ (190 mm). —- Fundoıt: Shillong, Khası Hills, Assam (Wall); Janckmuth, Abor, Assam (Annandale). Synopsis der Schlangenfamilie der Typhlopiden. 301 52. Typhlops ruficauda (Gray 1845). Boulenger I. p. 29. Länge 250 mm. — Philippinen. 53. Typhlops ruber Boettger 1897. . Kopf niedergedrückt; Schnauze abgerundet und stark vor- gezogen; Nasenlöcher seitlich. Rostrale mäßig breit, seine Oberseite etwas breiter als ein Drittel der Kopfbreite, sein Hinterrand nicht bis zur Augenlinie reichend, seine Unterseite deutlich länger als breit. Nasale beinahe vollständig geteilt, die Teilungslinie von dem zweiten Supralabiale ausgehend. Praeoculare so breit wie das Oculare, nur mit dem sehr,großen, dritten Supralabiale in Berührung; Augen klein, sehr deutlich; obere Kopfschilder mit Ausnahme der mittelsten Längs- reihe erheblich größer als die Rumpfschuppen; vier Oberlippenschilder, von denen die beiden letzten besonders entwickelt und etwa gleich groß sind. Durchmesser des Rumpfes 36—37 mal in der Totallänge; Schwanz etwas breiter als lang, in einem schwachen Dorn endigend. 26 Schuppen um die Rumpfmitte. Einfarbig lebhaft braunrot, unten kaum heller als oben. Maße: Totallänge 225 mm. Fundort: Insel Samar, Philippinen, ein Stück (Mus. Senck. No. 7031, 1a). Bemerkungen: Nächstverwandt dem T. Kraalii Doria von den Kei-Inseln, aber weniger schlank, die oberen Kopfschilder größer, der Schwanz kürzer und die Färbung erheblich abweichend. 54. Typhlops Kraalii Doria 1874. Boulenger I. p. 39. Roux, Abh. Senckenberg. naturf. Ges. Bd. XXXIII. 1910 p. 242. De Rooy, Rept. Indo-Austr. Archipel. II. 1917 p. 4. Länge 265 mm. — Kei-Inseln. Diese Art ist von Boulenger in seiner Bestimmungstabelle auf p. 10 irrtümlich in die Gruppe mit unvollständig geteilten Nasale gestellt worden. 55. Typhlops dominicana Steineger 1904. T. platycephalus Boulenger, Cat. Soc. I. p.30 (nee Dumeril u. Bibron). Verschieden von T. rostellatus durch 24 Schuppenreihen und viel breitere Rostrale, das !/, der Kopfbreite mißt, von T. platycephalus DB. ebenfalls durch die Zahl der Schuppenreihen. Dominica. 56. Typhlops rostellatus Steineger 1904. Werner, Mitt. naturh. Mus. Hamburg XXX. 1913 p. 21. „Schnauze abgerundet; Nasenlöcher seitlich; Praeoculare nur mit dem 3. Labiale in Kontakt; Nasale vollständig zweigeteilt; zwei 7. Heft 302 . F. Werner: Postocularia: Rostrale sehr schmal; ein Fünftel bis ein Sechstel der Kopfbreite; 18—20 Schuppenreihen. Type: U.S.N.M. No. 25463; Lares, Porto Rico; A.B. Baker, Sammler. Heimat: Porto Rico, Westindien. Beschreibung des Typ-Exemplares: ‚Erwachsen, U.S.N.M. No. 25463; Lares; 26. Januar 1899. Kopf stumpf, nicht wiedergedrückt, Schnauze vorspringend, seitlich abgerundet; Nasenlöcher seitlich; Rostrale schmal, ungefähr !/, der Kopfbreite (1:6.4), nach hinten nicht bis zur Verbindungslinie der Augenvorderränder reichend; Nasenloch auf einer das Nasale vollständig teilenden Sutur; der untere vordere Teil des Nasale in Kontakt mit dem 1. und 2., das obere hintere Nasale mit dem 2. und 3. Labiale; Praeoculare breiter als Oculare, seine vordere Ecke stark vorgezogen und ziemlich spitz, nur mit dem 3. Supralabiale in Kontakt; Oculare mit stark konvexem Vorderrande, in Kontakt mit 3. und 4. Supralabiale; 4 Supralabialia, die beiden hinteren groß und sind hoch an den Seiten hinaufreichend; Praefrontale, Frontale und Interparietale schuppenförmig, annähernd gleich groß; Supraocularia und Parietalia verbreitert, besonders letztere; Auge deutlich sichtbar; 18 Schuppenreihen rund um den Körper; etwa 333 auf der Mittellinie des Körpers unterseits vom Kinn zum After sind 13 auf der Schwanzunterseite: Schwanz in einen Stachel endigend. Färbung einförmig dunkelbraun, etwas lichter unterseits; durch die dunkle Grundfärbung hierdurch kann ein deut- liches dunkles Netzwerk erkannt werden, dessen Maschen vorn mit dem Umriß der Schuppen übereinstimmen, nach hinten aber mehr und mehr verschoben erscheinen: Rostrale und vordere Nasale oben braun, weißlich gesäumt; unten weißlich; ein sehr scharf abgegrenzter weißer Fleck auf der Analgegend und der Schwanzunterseite.‘“ Dimensionen mm Von der Schnauzenspitze zum After 197 Vom After zur Schwanzspitze 3 Körperdurchmesser Be! dem von mir aus Arecibo, Portorico beschriebenen Exemplar ist der Durchmesser 33 mal in der Ges. L. enthalten. 57. Typhlops exiguus Jan 1864. Boulenger I. p. 31. Länge 135 mm. — ÖOstindien. 58. Typhlops caecatus Jan 1864. Boulenger ]. p. 32. Länge 147 mm. — Goldküste. 59. Typhlops lumbriealis (Linnaeus 1766). Boulenger ]J. p. 31. Werner, Mitt. Naturh. Mus. Hamburg XXVI. 1909 p. 208 und XXX. 1913 p. 21. Synopsis der Schlangenfamilie der Typhlopiden. 303 Rosen, Lunds Univ. Ärsskrifi. 1911, VIL No.5 p: 37. Barbour, Mem. Mus. Harvard Coll., Cambridge, U. S. A., Vol. LII. No. 15, 1910 p.299 XLIV. No. 2, 1914 p. 322; Proc. Biol. Soc. Washington XXVIII. 1915 p. 77. Länge 325 mm. — Westindien (Dominica, St. Kitts, Antigua, Virgin Ids., Guadeloupe, Martinique, Mona, Porto Rico, Haiti, Jamaica, Cuba; Great Abaco, New Providence, Andros, Bahamas) und Guyana. Durchm. in Ges. L. nach Werner bei Exemplaren von Jamaica und Haiti 53—59 mal enthalten. 60. Typhlops platycephalus Dumeril u. Bibron 1864. Dume£ril u. Bibron, Erp. Gen. VI. p. 293 (nec Boulenger 1. p- 30). Steineger Sq. 20; Durchm. 60 mal in Ges. L. Länge 800 mm (?) — Martinique. Es ist mir bei der Umrechnung der Längenangaben in der Er- petologie generale aufgefallen, daß dieselben für die Typhlopiden (weiter bin ich der Sache nicht nachgegangen) ganz ungeheuerliche sind. Sogar T. braminus, der von den Verfassern ‚eine der kleinsten Scolecophidier, die wir kennen,‘ genannt wird, soll ihnen zufolge 17“ 8“, also fast anderthalb Fuß lang werden!! Auch die Berechnung des Verhältnisses von Länge und Dicke von platycephalus -scheint mir nicht zu stimmen, denn die Verf. bringen nur die Zahl 49, ich die Zahl 60 heraus. 61. Typhlops opisthopaehys Werner 1917. Schnauze abgerundet; Rostrale schmal (seine Breite nur ein Viertel der Kopfbreite), die Verbindungslinie der Augenvorderränder eben erreichend; so breit wie ein Nasale; Augen deutlich; 4 Supralabialia, das Oculare vollständig vom Lippenrand trennend; Nasale nicht ganz geteilt, Naht vom 2. Supralabiale ausgehend, über das unterständige (aber dicht unter dem Seitenrande liegende) Nasenloch etwas hinaus- gehend, aber das Rostrale nicht erreichend; Praeoculare fast so breit wie das Oculare, über dem 2. und 3., Oculare über dem 3. und 4. Supra- oculare. Die vier auf das Rostrale folgenden medianen Kopfschuppen vergrößert, ebenso die seitlich angrenzende Schuppenreihe (Supra- oculare in zwei folgende) quer erweitert. Schwanz kurz, doppelt so breit als lang, mit kurzem, aber sehr deutlichem Stachel; Körper mit 20 Reihen von Schuppen, von vorn nach hinten deutlich verdickt, sein Durchmesser etwa 18 mal in der Gesamtlänge enthalten. Länge 355 mm; Kopfbreite 16 mm; Breite am Ende der ersten 100 mm 16, der zweiten 100 mm 19, der dritten 100 mm 22 mm. Fär- bung oben hellbraun, (9 Schuppenreihen) mit starkem Messingglanz; ' Unterseite dunkelgelb; Schwanz oben gelb, . unregelmäßig dunkel gefleckt. | 7. Heft 304 or on Werner: Fundort: Tanga, Deutsch-Ostafrika. Gehört zur Gruppe II. B Ib. ın Boulengers Katalog, in die Nähe von T. torresianus von dieser Art aber durch den kurzen, dicken, nach hinten verbreiterten Körper, kürzeren Schwanz, weniger Schuppenreihen, schmäleres Rostrale (auch der von unten sichtbare Teil ist erheblich schmäler als bei torresianus), die viel kürzere obere und längere untere Nahtlinie des Nasale- (Nasenloch weiter gerückt) und die Färbung leicht unterscheidbar. Auch unter den seit Boulengers Katalog hesghriebengn Arten gibt es keine, die DER Körperverhältnisse aufweist. 62. Typhlops eryeinus Werner 1901. Schnauze stark vorspringend, abgerundet, Nasenlöcher vollkommen auf der Unterseite derselben. Rostrale kaım ein Drittel so breit als der Kopf, nicht ganz bis zur Verbindungslinie der Augen reichend. Nasale vollständig geteilt, die Sutur vom ersten Supralabiale aus- gehend und auf die Oberseite des Kopfes sich erstreckend. Praeoculare vorhanden, wenig.größer als das Oculare und das zweite und dritte Oberlippenschild berührend; Augen deutlich sichtbar. Praefrontale a a _ Typhlops erycinus Supraocularia, Parietalia deutlich vergrößert, letztere in der Mittel- linie von einander durch eine Schuppe getrennt. Vier Oberlippenschilder nach hinten an Größe zunehmend. Körperdurchmesser 44 mal in der Totallänge enthalten; 20 Schuppen rund um den Körper. Schnauze bis zu den Augen gelb: Oberseite sonst hell graubraun, die Basis der Schuppen dunkelbraun; Unterseite gelb. Totallänge 350 mm, Schwanz 10 mm. Nächstverwandt dem australischen Typhlops liyatus Peters, aber durch die geringere Anzahl der Schuppenreihen, den scnlankeren Körper und andere Merkmale leicht zu unterscheiden. 63. Typhlops pusillus Barbour 1914. Ähnlich T. lumbricalis in Färbung und Zahl der Schuppenreihen, aber weit verschieden von dieser sind den anderen westindischen Arten in Einzelheiten der Kopfbeschilderung. Schnauze niedergedrückt und etwas vorspringend; Nasenlöcher unter der seitlichen horizontalen Kante; Rostrale etwas weniger als zwei Siebentel der Kopfbreite, nach hinten nicht bis zur Augenver- bindungslinie reichend. Einzelheiten der Kopfschilder aus der Ab- bildung ersichtlich (Rostrale von oben gesehen sehr schmal, etwa 3 mal so lang wie breit: Nasale vollständig geteilt, das vordere klein Synopsis der Schlangenfamilie der Typhlopiden. 305 und nur wenig auf der Kopfoberseite sichtbar; das hintere durch das Praefrontale von dem der anderen Seite getrennt; Praeoculare kleiner als Oculare; nur mit dem 2. Labiale, Oculare mit dem 2. und 3. Labiale in Berührung; 3 Labialia (soweit auf der Abbildung sichtbar). Auge erkennbar. Praefrontale, Supraocularia, Frontale und Parietalia ungefähr gleich groß. Schuppen in 20 Reihen; etwa 370 Schuppen in der Bauchmitte vom Kinn zum After und 19 auf der Schwanz- unterseite; Schwanz mit Stachel. Färbung braun; Schuppenränder dunkler als Mitte. Unterseite rahmfarbig. Größe der Type etwa 5 Zoll. Type: No. 8719, M. C. Z., Cape Haitien, Haiti, Sammler W.M.Mann. Vier Paratypen, zwei von Grande Riviere, eine von Cap Haitien und eine von Ennery, Haiti. 64. Typhlops ligatus Peters 1879. . Boulenger I. p.34. — Waite, Rec. S. Austral. Mus. Vol. I. No. 1, 1918 p. 21, fig. 11. Länge 485 mm. — Mackay, Queensland (Type); Queensland, N. S. Wales, Victoria (Waite). 65. Typhlops australis (Gray 1845). Boulenger, I. p. 35. — Waite, Trans. R. Soc. S. Austr. 1897 p. 26 und Rec. 8. Kusteäl, Mus. Vol. I. No. 1, 1918 p. 28, fig. 20. — Werner, id: Fauna S. W. Austral., II. 1909; "Lief. 16 p. 256. Länge 460 mm. —-W. Australien ( Swan River, Subiaco, Rottnest); auch S. Australien, Fraser Range u. Mc. Mirms Üreck, C. "Australien: fehlt in den Küstendistrikten von N.S. Wales u. Victoria (Waite). 66. Typhlops torresianus Boulenger 1889. Boulenger I. p. 34, Taf. II. fig. 4. Lönnberg u. Andersson, Kgl. Svenska Vetensk. Handl. Bd. 52 N0.7, 1915, 2.7. Waite, Rec. S. Austral. Mus. Vol.I, No.1, 1918 p.28, fig. 20. Länge 400 mm. — Murray Id., Torres-Straße; Malanda, N. Queens- land; Dunk Island. 67. Typhlops florensis Boulenger 1897. De Rooy, Rept. Indo-Austr. Arch. II. 1917 p. 10. Schnauze vorspringend, abgerundet; Nasenlöcher unterständig; Rostrale etwa !/, der Kopfbreite, nicht bis zum Niveau der Augen reichend, der von un en sichtbare Teil halb so breit wie lang; Nasale unvollständig geteilt, der Spalt vom 2. Labiale ausgehend, auf die Oberseite der Schnauze reichend: Praeoculare vorhanden. schmäler als das Nasale oder Oculare, in Kontakt mit dem 2. und 3. Labiale; Augen unterscheidbar; Praefrontale, Supraoeularia und Parietalia vergrößert; 4 Oberlippenschilder. Durchmesser des Körpers 42 mal in der Totallänge enthalten; Schwanz doppelt so lang wie breit, in einen Stachel endigend. 22 Schuppen um den Körper. Oben oliven- grau, unten weißlich. Archiv für Naturgesehichte 1921. A. 7. 20 7..Heft 306 F. Werner: Gesamtlänge 255 mm. Diese Art isö sehr nahe verwandi T. torresianus Blgr. von -Munrayl Island, Torres-Straße; sie unterscneidet sich durch den auf der Ober- seite des Kopfes nicht soweit nach hinten gezogenen a > schmälere Rostrale und den längeren Schwanz. Flores. Ein einziges Exemplar. 68. Typhlops leucostietus Boulenger 1898. Schnauze abgerundet, weit vorspringend; Nasenlöcher unter- ständig, Rostrale ein Drittel der Kopfbreite, bis zwischen die Augen reichend; Nasale vollständig geteilt, die Sutur vom 2. Labiale ausgehend und nicht auf nie Oberseite der Schnauze reichend: Praeoculare ein wenig schmäler als das Nasale, ein wenig breiter als das Oculare; Augen eben unterscheidbar; Praefrontale, Frontale und Interparietale kaum vergrößert, etwas kleiner als das Supraoculare; 4 Oberlippen schilder, 3. und 4. in Berührung mit dem Ocoulare, 2. und 3. mit dem Praeoculare. Körperdurchmesser 45 mal in der Gesamtlänge: Schwanz so lang wie breit, in einen stumpfen Stachel endigend. 22 Schuppen rund um den Körper. Oben dunkelbraun, die Schuppen weißlich gerandet, mit verstreuten kleinen weißen Flecken; unten weißlich, jede Schuppe braun an der Basis. Gesamtlänge 225 mm. Ein einziges Exemplar von Liberia. 69. Typhlops euneirostris Peters 1879. Boulenger I. p. 32; Ann. Mus. Genova 1896 p. 10 u. 20; 1909 p. 309; Ann. Mag. N. H, (7) II. 1898 p. 132. Länge 150 mm. — Somaliland (Brava; Juruba, U. Juruba; Web, Dolo; Goobis-Gebirge). 70. ee depressus Peters 1880. Boulenger I. Werner, Mitt. Na Mus. Hamburg XXVI. 1909 p- 209. Durchm. 58—60 ın Ges. L. Länge 270 mm. — Bismarck-Archipel (Duke of York Id., Matupi, Gazellehalbinse]). 71. Typhlops hypsobothrius Werner 1917. „Rostrale groß, halb so breit wie der Kopf, nach vorne birn- oder flaschenförmig verschmälert und ebenso wie die übrigen Schilder der Kopfoberseite an den Rändern fein gefältelt; nach hinten die Verbindungslinie der Augenvorränder nicht erreichend; der von unten sichtbare Teil schmal, 21/, mal so lang wie breit. Schnauze ab- gerundet; Nasenregion etwas angeschwollen. Nasale unvollständig geteilt, die Sutur vom 2.Labiale ausgehend, über das Nasenloch hinausreichend, das Rostrale nicht erreichend; an dieser Sutur liegt zwischen dem Nasenloch und Rostrale, von oben sichtbar, eine sehr deutliche Grube von länglicher Form. Praeoculare schmäler als Nasale Synopsis der Schlangenfamilie der Typhlopiden. 307 oder Oculare, in Berührung mit dem 2. und 3., Oculare mit dem 3. und 4. Labiale. 4 Supralabialia, vom I. zum 4. stark an Größe zu- nehmend. Praefrontale breiter als lang; die übrigen Kopfschilder kaum größer als die folgenden Schuppen. Augen sehr deutlich, unter dem Oculare. 20 Schuppen um die Mitte; Durchmesser 52 bis 71 mal in Gesamtlänge enthalten. Schwanz so lang wie breit, mit kurzer, kegelförmiger, nach abwärts gerichteter Spitze (kein Stachel). — Oberseite hellbraun, Unterseite weiß. Länge 285 mm. — Sumatra. Typhlops hypsobothrius Nur eine Typhlops-Art hat noch Gruben in den vorderen Kopf- s:hildern, nämlich T. bothrisrynehus Günther; hier befinden sich die Gruben aber unter dem Nasenloch, auf dem 3. Labiale und auf jeder Seite des Rostralee — Bei dem kleineren der T'yp-Exemplare von hypsobothrius bemerke ich auch noch eine Grube unterhalb des Nasen- loches und am oberen Rande des 1. Labiale. Da bei der neuen Art die Nasenlöcher unterständig, das Rostrale breiter ist und das Augen- niveau nicht erreicht, das Praeoculare schmäler als das Oculare, der Durchmesser über 50 mal in der Gesamtlänge, der Schwanz ohne Stachel und die Schuppenzahl 20, so ist eine Indentifizierung mit bothriorhynchus ausgeschlossen. Es möge bei dieser Gelegenheit auf die Bedeutung des Vorkommens von Gruben in den Kopfschildern bei 7yphlops hingewiesen werden; mir scheint dieser Umstand, in Verbindung mit dem Vorkommen von Beckenrudimenten bei den Typhlopiden auf die Ableitung dieser Familie von grabenden Boiden hinzuweisen.“ 72. Typhlops_verticalis (Smith 1845). Boulenger I. p. 32; Ann. 8. Afr. Mus. Vol. V, Pt. IX. 1910 p. 497. i Länge 170 mm. — Inneres von Süd-Afrika: Malmesbury, Cap- kolonie. 73. Typhlops albanalis Rendahl 1918. „Körper sehr in die Länge gezogen, Länge zur Breite im Mittel 84,3:1. Kopf nach vorn etwas zugespitzt. Schnauzenrand sehr stark vorspringend aber nicht schneidig. Rostrale sich nicht ganz zu einer durch die Augen gezogenen Linie streckend. Breite des Rostrales an der Schnauzenkante durchschnittlich nicht halb: die Breite des Kopfes im Niveau der Augen erreichend. Nasale mit dem ersten 20* 7. Heft 308 nügR! F. Werner: und zweiten Labiale in Verbindung. Nasalen vom Hinterrande des Rostrales weit getrennt. Breite des Nasales am Schnauzenrande nicht oder unbedeutend von derjenigen des Präoculares übertroffen. Nasen- furche vom zweiten Supralabiale nahe dessen Grenze gegen dem ersten Supralabiale beginnend (in ein Paar Exemplaren bildet sie sogar die unmittelbare Fortsetzung des Grenzspaltes zwischen Supra- labiale I und II), das unter der Schnauzenkante liegende Nasenloch weit überschreitend, nicht aber das Rostrale ganz erreichend. Prä- oculare vorhanden. Es ist nicht schmäler als das Oculare, und steht mit dem zweiten und dritten Supralabiale in Verbindung. Oculare mit dem dritten und vierten Supralabiale in Verbindung. Die Augen sind sehr deutlich hervortretend. Die Körperschuppen, von denen ich am T'ypexemplar in Längsrichtung 33 auf 20 mm in der Leibes- mitte zählte, stehen in 20 Längsreihen. Der Schwanz ist im Mittel 2,2 mal so lang, wie breit, er ist mit einer kurzen Stach elspitze versehen. Färbung: An den in Spiritus aufbewahrten Exemplaren ist die Farbe hellbraun, jede Schuppe heller umsäumt. Am Bauche ist die Farbe bedeutend heller. Die Schuppen der Unterkiefer und der nach unten gerichtete Teil der Supralabialia und des Rostrales einfarbig, hell (gelblich)in den konserviertenExemplaren. Die Schuppen, welche den Anus umgeben, sind ungefärbt weißlich, eine sehr in die Augen fallende Tatsache, die mich, da ich sie bei keiner anderen T’yphlops- Art angeführt gefunden habe, dazu veranlaßt hat, die neue Art albanalis zu nennen. Die weißliche Färbung beansprucht bei dem Typexemplare eine Area von d mm? (2,5 x 2), bei den kleinen (jungen) Individuen erstreckt sie sich über die ganze Unterfläche des Schwanzes.“ Maße des Typexemplares: Körperlänge 270, Breite 3, Schwanz- länge 5,5, Breite 2,6, Kopfbreite in der Gegend der Ocularen 2,8 mm. Körperlänge zur Breite: Körper 70:1, Schwanz 2,1:1, Kopflänge zur Breite des Rostrales 1,9:1. Vorkommen: Kapland. Verf. beschäftigt sich mit der Frage, ob diese Art nicht - etwa identisch mit dem von ihm beschriebenen 7. capensis und nur eine Jugendform derselben sei und kommt zu dem Schlusse, daß beide Arten von einander verschieden sind. Ich stimme ihm hierin bei, wobei ich allerdings auf die Differenz zwischen Körperlänge und -breite kein Gewicht lege; die Verschiedenheiten in der Form der Schnauze und der Nasalsutur, die meines Erachtens vom Alter unabhängig sind, scheinen mir zur Arttrennung aber zu genügen. 74. Typhlops longissimus (Dume£ril u. Bibron 1844). Boulenger I. p. 33. Länge 350 mm. — Heimat? (75.) Typhlops eonradi Peters 1874. Boulenger I. p.33; Proc. Zool. Soc. London 1897 p. 217. Länge 175 mm. — Nord-Celebes. Nach Boulenger höchstwahrscheinlich mit T. ater identisch. ‚Synopsis der Schlangenfamilie wer Typhlopiden. 309 (75a.) Typhlops nigricauda Boulenger 1895. Boulenger III. p. 586. Länge 315 mm. — Nord-Australien. Ist nach Waite, Rec. $. Austral. Mus. Vol. I, No. 1, 1918 p. 23 mit T. gquentheri Ptrs. identisch. . 76. Typhlops mierocephalus Werner 1909. „Schwarz, Kopfschilder fein gelblich gerändert, Rostrale rund- herum und Nasalia hinten mit breitem gelben Rand; Oberlippe und Kehle gelb; einzelne Schuppen in der ventralen Mittellinie in der vorderen Körperhälfte ebenfalls gelblich; diese gelben Schuppen werden nach hinten immer zahlreicher, zum Teil zusammenhängend dann auch die angrenzenden Schuppen gelb und schließlich bildet sich ein nach hinten immer breiter werdendes, im hintersten Teile des Rumpfes und auf dem Schwanz die ganze Unterseite bedeckendes gelbes breites Längsband aus. Schwanz länger als breit, mit Endstachel. Kopf schmäler als Rumpfdurchmesser, welcher von der ein wenig eingeschnürten Hals- gegend bis zum Schwanz immer mehr, wenn auch nicht bedeutend, zunimmt. Schnauze vorspringend, stumpf; Praeoculare weniger breit als Oculare; Nasenloch unterständig, aber dicht am Rande der Schnauze. Die Sutur des Nasale geht vom 2. der 4 Supralabialia aus und reicht nicht über das Nasenloch hinaus. Kein Suboculare. Auge deutlich. Durchmesser 39 mal in der Totallänge enthalten. 20 Schuppen rund um die Körpermitte. Totallänge 235 mm. Madagaskar.“ 77. Typhlops wiedii Peters- 1874. Boulenger I. p. 36; III. p. 586. Garman, Bull. Mus. Harvard Coll., Cambridge, U. S. A. Vol. XXXIX. No. 1. 1901 p. 11. Waite, Rec. S. Austral. Mus. Vol.I. No.1, 1918 p. 26, fig. 17. (Hierher wird auch 7. leucoproctus Blngr. vom selben Autor gerechnet). Länge 295 mm. — Queensland und Neusüdwales, Neu-Guinea, Inseln der Torres-Straße (Murray u. Darnley Island), Victoria, W. Australien (N. u. 8.W.). 78. Typhlops mueronatus Boettger 1880. Boulenger I. p. 37. Mocquard, Bull. Soc. Philom. Paris 1900 p. 108. Länge 330 mm. — Nossi Be. Madagaskar. 79. Typhlops tornieri Sternfeld 1910. Praeoculare in Berührung mit dem 2. und 3. Labiale. Schnauze gerundet, Nasenlöcher abwärts gerichtet. Rostrale ?/, so breit wie der Kopf, Praeoculare wenig schmaler als das Oculare; Augen nicht sichtbar. Schuppen in 26 Reihen, Durchmesser des Körpers etwa 7. Beft 310 . -— F, Werner: 25 mal in der Länge enthalten. Schwanz kurz, dick, in eine Spitze endigend. Färbung blaßgelb mit schwachen, dunklen Längsstreifen. Länge 23 cm. 2 Ex. Kilima-Ndjaro, leg. Eggel. 80. Typhlops venningi Wall 1913. Rostrale oben halb so breit wie der Kopf. Praefrontale, Frontale und Interparietale annähernd gleichgroß, ziemlich größer als die Körperschuppen. Supraoculare ungefähr so breit wie die vorigen. Vorderes Parietale breiter als Supraoculare. Nasalia nicht in Kontakt hinter dem Rostrale. Nicht voll- ständig geteilt, die Sutur oberhalb des Nasenloches das Rostrale nicht ganz er- reichend; unter dem Nasenloch verläuft sie Typhlops venningi zum 2. Labiale. Praeoculare berührt 2. und (nach Wall) . 3. Labiale. Oculare so groß wie Praeoculare, in Kontakt mit 3. und 4. Labiale. Ein Temporale. Vier Labialia. Schuppen in der ganzen Körperlänge in 18 Reihen. | Augen gut sichtbar, unter der Praeocular- und Ocularsutur. Nasenloch unterständig!). Schnauze abgerundet; Schwanz stumpf- kegelförmig endigend. Länge 7'/;“. Breite ungefähr 1/,—"/ga der Gesamtlänge. N j Färbung: Dunkel purpurbraun oben, lichter unten. Ein weißer Fleck auf der Analgegend und an der Schwanzspitze. Pyawbwe, Ober-Burma, 700°. 81. Typhlops exocoefi Boulenger 1887. Boulenger I. p. 36, Taf. III. fig. 2. Christmas Island, Monograph p. 53. Länge 480 mm. — Christmas Id., Ind. Ocean. 82. Typhlops tenuicollis (Peters 1864). Boulenger I. p. 37. Länge 365 mm. — Himalaya. 83. Typhlops bipartitus Sauvage 1879. Boulenger ]. p. 37. Länge 250 mm. — Tidore Id., N. Neuguinea. De Rooy bemerkt (l.c. p.10) zu dieser Fundortsangabe, daß die Insel bei Ternate liegt, die Art aber in einem Verzeichnis von Reptilien aus Nord-Neuguinea erwähnt wird. !) Im Original ‚‚latero-inferior“. Nach der Abbildung unterständig, obwohl weder auf der Ansicht von oben noch von unten eingezeichnet, Synopsis der Schlangenfamilie der Typhlopiden. 311 84. Typhlops philococos Werner 1898. Sternfeld, Abh. Senckenbg. Naturf. Ges. Frankfurt a.M. XXXVI. 1918. p. 424. Typhlops philococos Praeoculare vorhanden, etwa ebenso breit, als das Oculare, welches im Kontakt mit dem dritten und vierten Supralabiale ist. Schnauze abgerundet, Nasenlöcher auf der Unterseite der Schnauze. Rostrale 'halb so breit als der Kopf, fast bis zwischen die Augen reichend, Nasal- sutur vom zweiten Supralabiale bis auf die Oberseite der Schnauze reichend und in den Seitenrand des Rostrale mündend; 22 Schuppen- reihen rund um den Körper. Schwanz fast doppelt so lang als breit, mit einem Endstachel. Oberseite braun, die Kopfschilder und Rücken- schuppen hinten schmal gelblich gesäumt: Unterseite bräunlichgelb, beide Färbungen nicht scharf geschieden. Totallänge 255 mm, Schwanz 10 mm, Durchmesser 6. mm. Ralum, gefunden in der Blattscheide einer Cocospalme, 26. I. 1897 (lebend „oben schwarzbraun, unten rötlichgrau“). Von den beiden nächstverwandten Arten T. bipartitus Sauv. und polygrammicus Schleg. durch das vollständig geteilte Nasale, vom letzteren auch durch die nicht vergrößerten Schilder der Kopf- oberseite, von den beiden bisher gefundenen Arten des Bismarck- archipels (Duke of York I.) aber, und zwar von T. depressus Ptrs. durch das breitere Rostrale und Praeoculare, das vollständig geteilte Nasale, den schmäleren, nicht niedergedrückten Kopf, von T. sub- ocularis Waite durch das Fehlen von Schuppen zwischen Praeoculare und Oculare einerseits, den Supralabialen andererseits sowie durch nur 22 Schuppenreihen leicht zu unterscheiden. Von Sternfeld für das Nissan Atoll nachgewiesen. 85. Typhlops polygrammieus Schlegel 1844. Boulenger I. p. 34, III. p. 586. L. G. Andersson, Medd. Göteborgs Mus. Zool. Afd. 9, 1916 p. 25. De Rooy, Rept. Indo-Austr. Archipel. II. 1917 p. 6. Waite, Rec. $. Austral. Mus. Vol. I, No. 1, 1918, pag. 19, fig. 9. (Hierher nach Waite auch T. reginae Bingr.). Länge 717mm. — Java, Timor, Neuguinea, Queensland, N.S. Wales, Victoria, r 7. Heft 312 OR F. Werner: 86. Typhlops reginae Boulenger 1889. Boulenger I. p.35, Taf. II. fig. 1. Länge 410 mm. — Queensland. 87. Typhlops elegans Peters 1868. Boulenger I. p. 37; Ann. Mus. Genova 1906 p. 208. Länge 390 mm. — Ilha da Principe, Golf von Guinea. 88. Typhlops decorosus Peters 1875. Boulenger I. p. 38. Sternfeld, Mitt. Zoolog. Mus. Berlin IV. 1. 1908 p. 242. Länge 330 mm. — Kamerun; Brit. O. Afrika. 89. Typhlops steinhausi Werner 1909. . Nächst verwandt T. elegans Ptrs., aber Schuppen in 26 Reihen. Schnauze stark vorspringend, abgerundet, Nasenlöcher unterständig. Rostrale groß, wenigstens halb so breit wie der Kopf, auf der Unter- seite stark verschmälert und höher als breit. Nasalsutur vom 1. Supra- labiale zum Nasenloch ziehend, aber nicht darüber hinausgehend. Praeoculare vorhanden, so breit wie das Nasale, etwas schmäler als das Oculare. Auge kaum bemerkbar., z T. unter dem Praeoculare. Körperdurchmesser in der Totallänge 41—45 mal enthalten. Schilder auf der Oberseite des Kopfes dunkelbraun, trocken mit Messingglanz, wie die ganze Oberseite, gelblich gerändert; Rückenschuppen (13 Reihen) in der Basalhälfte gelblich, so daß die Oberseite zahlreiche gelbe, alternierende Querstrichel aufweist. - Unterseite hellgelb. Kamerun. — 2 Exemplare von 315—325 mm Totallänge und 7—8 mm Durchmesser. 90. Typhlops blanfordii Boulenger 1889. Boulenger I. p. 39, Taf. II fig. 5; Ann. Mus. Genova 1895 p. 13; 1896 p. 552. Peracca, Boll. Mus. Torino XII. No. 273, 1897 p.1. Länge 320 mm. — Abessynien, Erythraea. 91. Typhlops boulengeri Bocage 1893. Boulenger III. p. 586. Länge 180 mm. — Angola. 92. Typhlops batesii Boulenger 1911. Schnauze sehr vorspringend, abgerundet, mit unterständigen Nasenlöchern. Rostrale groß, die Breite seines oberen Teiles ungefähr gleich der halben Kopfbreite, der von unten sichtbare Teil länger als breit; Nasale halbgeteilt, die Spaltlinie vom ersten Labiale ausgehend; Praeoculare vorhanden, viel schmäler als-das Nasale oder das Oculare, in Berührung mit dem 1,— 3. Labiale. Augen verborgen; Praefrontale Synopsis der Schlangenfamilie der Typhlopiden. 33 stark vergrößert, größer als das Supraoculare; 4 Oberlippenschilder. Körperdurchmesser 39 oder 40 mal in der Gesamtlänge, Schwanz breiter als lang, in einen Stachel endigend. 28 Schuppen um die Körper- mitte. Gelb; Rücken- und Seitenschuppen dunkelolivenbraun gerändert. Gesamtlänge 390 mm. Drei Exemplare von Bitye (5 Kamerun). Verwandt F. obtusus Peters. 93. Typhlops obtusus Peters 1865. Boulenger I. p. 38; III. p. 586. BarbozaduBocage, Journ. Sci. Lisboa Serie 2a, XIV. 1916 p. 26. Länge 300 mm. — 8.0. Afrika (Shire-Tal, Nyassaland). Zomba, Brit. O. Afrika; Mozambique. . 94. Typhlops fornasinii Bianconi 1847. Boulenger I. p. 38; Ann. S. Afr. Mus. Vol. V Pt. IX. 1910 p. 497. Länge 160 mm. —- Mozambique; Delagoa-Bai. 95. Typhlops buchholzi Peters 1881. Boulenger I. p. 41. Werner, Verh. Zool.-bot. Ges. Wien 1899 p. 134 und Mitt. Natur- histor. Mus. Hamburg XXX. 1913 p. 21. Länge 410 mm. — Mungo, W. Afrika; Kamerun. 96. Typhlops anchietae Bocage 1886. Boulenger I. p. 40; III. p. 587. Länge 119 mm. — Angola, Transvaal. 97. Typhlops hallowelli Jan 1864. Boulenger I. p. 40. Länge 152 mm. — Goldküste. 98. Typhlops. congieus Boettger 1887. Boulenger I. p. 40. Länge 450 mm. — Banana, Congo. 99. Typhlops mandensis Steineger 1894. Boulenger III. p. 587. Länge 135 mm. — Insel Manda, östlich von Lamu, O. Afrika. 100. Typhlops endoterus Waite 1918. T. leonhardii Sternfeld, Senckenbergiana BANSEEHI PT. „Nasalsutur vom Präoculare ausgehend; Schuppen in 22 Reihen. Kopf abgerundet, Nasalia schwach angeschwollen; Schnauze kantig, 7. Hefi 314 7,7 :F. Werner: die Unterfläche nicht horizontal; Nasenlöcher unterständig, die Sutur am Nasenloch endigend, welches nahe am Rostrale gelegen ist, dieses vorn am breitesten, etwas breiter als lang, ein Dreieck mit konvexen Seiten bildend, nicht bis zum Niveau der Augen reichend, der untere Teil Typhlops endoterus um ein Drittel breiter als lang. Durchmesser des (nach Waite). Körpers'47 mal in der Länge enthalten. - Länge 235 mm. nn: Type. Im S. Australian Museum, Adelaide, No. R. 88, von Her- mannsberg, C. Australien, drei Exemplare. Bemerkungen. Unterscheidet sich von T. diversus, seinem nächsten Verwandten, durch 22 anstatt 20 Schuppenreihen, die kantige anstatt abgerundete Schnauze, das viel breitere und oben wie unten anders geformte Rostrale, die. unterständigen Nasenlöcher, die auch dem Rostrale viel näher stehen und die am Nasenloch endigende Nasalsutur.‘“ Ich bezweifle nicht, daß mit dieser Art der von Sternfeld be- schriebene T. leonhardii identisch ist, der sich nur dadurch unterscheidet, daß die Schnauze etwas hakig gekrümmt und das Präoculare nicht schmaler als das Nasale ist. Daß zwei von einander so wenig ver- schiedene Formen am gleichen Fundort nebeneinanderleben, ohne derselben Art anzugehören, scheint mir nach meinen Erfahrungen ganz undenkbar. 101. Typhlops boettgeri Boulenger 1893. Boulenger, I. p. 39, Taf. II. fig. 6. Mocquard, Bull. Soc. Philom. Paris 1902 p. 13. Boettger in Voeltzkow, Reise O. Afrika, Wiss. Erg. III. 4. 1913 p. 309. Länge 220 mm. — Madagascar. 102. Typhlops mossambiecus (Peters 1854). Boulenger, I. p. 41; Ann. Natal Gort. I. 3..1908 p. 227; Ann, S. Afr. Mus. Vol. V. 9. 1910. p. 498. Sternfeld, Mitt. Naturhistor. Mus. Hamburg IV. 1. 1908 p. 242. Länge 150 mm. -— Brit. O. Afrika (8. Kavirondo; Uganda); Mozambique bis Delagoa-Bai, Zululand; Natal. 103. Typhlops tettensis (Peters 1860). Boulenger I. p. 41. Länge 165 mm. — Tette, Mozambique. 104. Typhlops viridiflavus Peracca 1912. Schnauze stark vorspringend, mit winkeligem, aber nicht schneidendem Rande; Nasenlöcher unterseits; die Schnauze erscheint sowohl von oben als von unten gesehen etwa dreilappig, da die Suturen zwischen Rostrale und Nasalen tief eingeschnitten sind. Rostrale Synopsis der Schlangenfamilie der Typhlopiden. 315 sehr breit, nach hinten nicht bis zum Niveau der Augen, auch nicht ‘bis zum hinteren oberen Rand der Nasalen reichend; der von unten sichtbare Teil glockenförmig, breiter als hoch. Nasale halbgeteilt, die Sutur endigt am 2. Labiale. Praeoculare schmäler als das Nasale und das Oculare, in Berührung mit dem 2. und 3. Labiale; Auge deut- lich durch das Oculare hindurchschimmernd, vorn in Berührung mit der Sutur, die das Praeoculare vom Oculare trennt. . Praefrontale kaum größer als die Schuppen des Körpers. Vier Supralabialia, das vierte sehr lang und die drei ersten subaequal. Durchmesser des Körpers etwa 31 mal in der Gesamtlänge enthalten; Schwanz etwas kürzer als breit, in einen Stachel endigend; 34 Längsreihen von Schuppen gegen die Mitte des Rumpfes. Kopf und Unterseite des Körpers gelblich; obere Teile grünlich, durchzogen von zahlreichen parallelen Linien von dunkelgrüner Färbung, weniger sichtbar an den Seiten und durch die dunklen Ränder der Schuppen gebildet. Gesamtlänge 144 mm. Ein einziges Exemplar von Bangueolo. Diese Art scheint dem T. bibromii Smith sehr nahe zu stehen. 105. Typhlops bibronii (Smith 1845.) ... Boulenger, I. p. 44 III. p. 587; Ann. Natal Govt. I. 3. 1908 p. 227; Ann. 8. Afr. Mus. Vol. V. 9, 1910 p. 498. Nieden, Sitz. Ber. Ges. naturf. Fr. Berlin 1913 No. 10 p. 449. Hewitt u. Power, Trans. R. Soc. S. Afr. Vol. III. Pt.1, 1913 p. 160. | | Länge 480 mm. — D. S. W. Afrika (Grootfontein), Cap-Colonie, Natal, Basutoland, Transvaal. 106. Typhleps decorsei Mocquard 1901. Diese Art unterscheidet sich von T. boettgeri Boulenger durch ein schmäleres Rostrale, vor allem in seinem unteren Teil; durch 26 Schuppenreihen (anstatt20 oder 22), den breiteren als Jangen Schwanz (seine Länge gleich zwei Dritteln der Breite), die geringere Gesamt- länge im Vergleich zur. Dicke, die nur 39 mal in ersterer enthalten ist, anstatt 44—50 mal; endlich durch die Färbung; die Oberseite des Körpers ist dunkelschieferbraun, einfarbig, die Unterseite graulich weiß, die beiden Farben an den Seiten in einander übergehend. Ein einziges Exemplar von 455 mm. Gesamtlänge sind 11,5 mm. Di cke. Ambovombe, Madagascar (Dr. Decorse). 107. Typhlops punctatus (Leach 1819). Boulenger I. p. 42; III. p. 587. Barboza du Bocage, Journ. Sci. Lisboa Serie 2a, XIV. 1896 p. 13, 19; VII. No. XXV. 1903 p. 42, 7. Heft 316 | F. Werner: EE Boulenger, Ann. Mag. N. H. - (6) XIX. 1897 p. 278 (7) XVI. 1905 p. 112; Ann. Mus. Genova 1906 p. 208, 1909 p. 1, 303; 1911 p. 163. Tornier, Kriechtiere D. O. Afrikas. Berlin 1897 p. 66. Sjöstedt, Bih. K. Svenska ] Vet. Ak. Handl. Bd. 23 Afd. IV. Typhlops punctatus No. 2, 1897 p.22. Werner, Verh. Zool. bot. Ges. Wien 1899 p. 134 u. 145; 1902 p- 334, 343; Mitt. Mus. Hamburg XXVI. 1909 p. 208. Bethencourt Ferreira, Jorn. Sci. Lisboa 2a. Serie, T. VII No. XXV. 1903 p. 9. T. VII. No. XXVII. 1905 p. 167. | Lönnberg, Ergeb. schwed. Kilimandjaro-Exp. 1907 p. 14. Sternfeld, Mitt. Mus. Berlin III. 4. 1908. p. 403; IV. 1. 1908 p-. 210. Pellegrin, Bull. Mus. Hist. Nat. 1909 No.7 p. 414. L. Müller, Abh. Bayer. Ak. Wiss. München II. Kl. XXIV. Bd. III. Abt, 1910 p. 595. Peracca, Rettili ed anfibii in: „Il Ruwenzori“ 1910 p.7. Sternfeld, Wiss. Erg. D. Zentral-Afrika-Exp. IV. Zool. II. Lief. 9, 1912 p.263; I., Zool. Lief. 11, 1917 p. 458. ; Länge bis 720 mm, Durchm. 25—35 mm. — Togo, Kamerun, Dahomey, Sokoto, Congo, Angola; Britisch und Deutsch-Ostafrika; Zentralafrika. (108.) Typhlops bocagei Bethencourt Ferreira 1904. Größe und Aussehen von T. humbo. Schnauze vorspringend; Rostrale breit, abgerundet, stumpfkantig, ohne schneidenden Rand; - auf der Unterseite länger als breit. Nasale halbgeteilt, die Naht vom 1. Supralabiale ausgehend. Supralabiale 4, breit, die ganze Lippe einsäumend. Augen kaum sichtbar, auf der Sutur von Oculare und Praeoculare. Praefrontale größer als hintere Kopfschuppen. Schuppen breit, halbkreisförmig, teilweise geschindelt, 27—-30 Längsreihen in der Körpermitte bildend. Schwanz breiter als lang, in eine hornige zugespitzte Schuppe auslaufend. Grundfärbung in Alkohol und trocken braun (bramo amarellado), die oberen Teile schwarz gefleckt, die Flecken unregelmäßig verteilt und auf die Seiten übergreifend. Unterseite ungefleckt. Cabrieula, Bom Jesus, Grenze von Quanza, Angola. (1C9.) Typhlops adolfi Sternfeld 1910. Sq.30. Schnauze mäßig vorspringend, mit sehr schwacher, stumpfer Kante. Rostrale mittelgroß, etwa zwei Drittel so breit wie der Kopf, nach hinten bis zur Augenhöhe reichend, der von unten Synopsis der Schlangenfamilie der Typhlopiden, 317 sichtbare Teil länger als breit. Praeoculare vorhanden, so breit wie das Nasale, um die Hälfte schmaler als das Oculare, in Berührung mit dem zweiten und dritten oberen Labiale. Die Kopfschilder hinter dem Rostrale schwach vergrößert. Auge deutlich sichtbar unter der Naht zwischen Oculare und Praeoculare. Vier obere Labialen. Durch- messer des Körpers etwa 25 mal in der Länge enthalten. Schwanz breiter als lang, in einem feinen Dorn endigend. Färbung der Ober- seite schwarzbraun, die Schuppenränder heller. Unterseite rötlichbraun, Unterseite des Kopfes, Aftergegend und Schwanzspitze gelb. Gesamt- länge 23 cm. 1 Ex. Fort: Beni. Schubotz. Nach Boulenger’s und meiner Ansicht mit T. punctatus identisch. 110. Typhlops anomalus (Bocage 1873). Boulenger I. p. 47. Bethencourt Ferreira, Jorn. Sci. Lisboa 2a. Serie T.V. No. XX. 1898 p. 243. Länge 188 mm. — 8. W. Afrıka (Mossamedas, Caconda, Loango?) 111. Typhlops acutirostris Mocquard 1905. Schnauze sehr vorspringend, mit schneidendem horizontalen Rand und einer nicht gebogenen Spitze. Nasenlöcher unterständig, Schnauze sehr vorspringend, mit schneidendem horizontalen Rand und einer nicht gebogenen Spitze. Nasenlöcher unterständig, fast in Berührung mit dem Rostrale, dessen Breite. oben der Hälfte der Kopfbreite gleichkommt. Nasalsutur vom 2. Supralabiale aus- gehend und das Nasale vollständig teilend. Ein Praeoculare, ein wenig schmäler als das Oculare, das dadurch vollständig vom Nasale getrennt ist. Kein Suboculare. Auge nicht oder kaum sichtbar. Praefrontale, Supraocularia, Parietalia und Interparietale quer ver- größert, das Praefrontale mit dem Rostrale eine breite Sutur bildend; 4 Supralabialia das hinterste viel höher als das dritte. Körperdurchmesser ungefähr 55 mal in der Gesamtlänge ent- halten. Schwanz etwas länger als breit, in eine kegelförmige, nicht stachlige Schuppe auslaufend. 28 Schuppenreihen in der Körpermitte. Einförmig hellgelb (chamois). Zwei Exemplare, aus Schoa. Abessynien stammend, durch M. Didier. Das größere mißt 513 mm Gesamtlänge. Diese Art unterscheidet sich von P. somalicus Boulenger durch die in eine Spitze endigende Schnauze, durch die im Verhältnis zum Durchmesser geringere Länge, durch die höhere Zahl von Schuppen- reihen (28 anstatt 24) und endlich durch die Färbung. Sie ist auch von T. pracocularis Steineger dadurch verschieden, daß das Oculare nicht das Nasale berührt und nicht den Lippenrand erreicht. 112. Typhlops delalandii Schlegel 1844 Boulenger, I. p.45; III. p. 588. — Ann. S. Afr. Mus. Vol. V. 9. 1910 p. 498. 7 Heft 318 {a} F. Werner: Sternfeld, Fauna deutsch. Kolon. IV. 1. 1910 p. 11, fig. 7. Werner in Schultze, Forsch.-Reise S.-Afrika, IV. 1910 p. 353. Hewitt & Power, Trans. R. Soc. S.Afr. Vol. III. Pt.1, 1913, p. 161. | Länge 320 mm. — S.-u. SO.-Afrika (Cap Kolonie, Natal, Orange- Republik, Transvaal, S.-Rodesia); Gobabis, DSW.-Afrika. 113. Typhlops hottentottus Bocage 1893. . Boulenger, III. p. 588. Länge 328 mm. — Humbe, Angola. 114. Typhlops schlegelii Bianconi 1850 Boulenger, I. p. 44; III. p. 588. — Proc. Zool. Soc. London 1902 p. 17. — Ann. 8.-Afr. Mus. Vol. V. 9. 1910 p. 499. Werner, Sitz.-Ber. Ak. Wiss. Wien CXVI. 1907 p. 1863. Roux, Rev. Suisse Zool. XV. 1907 p. 75. Sq. 36—42; Durchm. 25—34 in Ges. L. Länge bis 690 mm. — ÖOst- und Südostafrika, von Lado und Gondokoro bis Delagoa-Bai und S. Rhodesia (Mashonaland). 115. Typhlops dinga (Peters 1854) Boulenger, I. p. 45; Proc. Zool. Soc. 1907 p. 486; Ann. S.-Afr. Mus: Vol. V. 9, 1910 p. 498. Mocquard, Bull. Mus. Paris 1899 No.5 p. 218. Länge 685 mm. — Mozambique, Beira, Zambesi-Ebene; S$.- Rhodesia. 116. Typhlops humbo Bocage 1886. Boulenger, I. p. 46; III. p. 588. Sternfeldin: Fauna deutsch. Kolon. IV. 1.1910 p. 11, fig. 8—9. Werner, inL. Schultze, Forsch.-Reise S.-Afrika IV. 1910 p. 353. u. Mitt. Mus. Hamburg XXVI. 1909. p. 209. Länge bis 775mm. — Benguela, Angola, Dtsch. SW.-Afrika, O.-Afrika. 117. Typhiops mueruso (Peters 1854) Boulenger, I. p. 46: III. p. 588. — Ann. S.-Afr. Mus. Vol. V. 9. 1910 p. 498. — Mem. Manchester Soc. LI. 1907 p. 12; Proc. Zool. Soc. London 1902 p. 17. Barboza du Bocage, Jorn. Soc. Lisboa, Serie 2a, XIV. 1896 . 26. > Mocquard, Bull. Mus. Paris 1897 No. 4 p. 122.;:1899 No. 5 p 218. Sternfeld, Mitt. Zoolog. Mus. Berlin IV. 1. 1908 p. 242, V. 1. 1910 p. 53. Hewitt u. Power, Trans. R. Soc. $.-Afr. Vol. III. Pt.1, 1913 9. 160. ; Werner in Michaelsen, Land- und Süßwasserfauna Dtsch. SW.-Afrikas, Rept. Amph. 1915 p. 355. Synopsis der Schlangenfamilie der Typhlopiden. 319 Tornier, in: Mitt. Hochl. nördl. D.-O.-Afr. p..290, fig. 7. Länge 480 mm. — O. es SO. (Transvaal, S -Rhodesia, Port. 0 -Afrika, Betschuanaland), D DW. -Afrika, Angola. 118. Typhlops Iatirostris Sternfeld 1910. Rostrale groß, breit, mit scharfer Kante. Schnauze etwas hakig nach abwärts gebogen. Kopf nicht verschmälert, sondern mindestens ebenso breit wie der Hals. Schuppen auf dem Scheitel hinter dem Rostrale stark vergrößert. Sonst gleicht die Beschuppung der von T'yphlops mweruso. Schuppen in 32—34 Reihen. Leider ist von dem einzigen vorliegenden Exemplare nur die Vorderhälfte des Körpers vorhanden, der Durchmesser des 15 cm langen Stückes beträgt etwa 2 cm. Farblos. 1 Ex. Tabora, leg. Leutnant Wintgens. Nach Boulenger identisch mit mueruso; aber wohl genügend verschieden! | 119. Typhlops schinzi Boettger 1887. Boulenger, I. p.47 und Ann. S. Afr. Mus. I. 9. 1910 p. 499. Sclater, Ann. S. Afr. Mus. T. 1898 p. 98. Sternfeld, Fauna deutsch. Kolon. IV. 1. 1910 p. 12. Hewitt u. Power, Transact. R. Soc. $. Afrika Vol. III. Pt. 1, 1913 p. 161. Länge 226 mm. — N. Kalahari, D. SW.-Afrika (Keetmanshoop) u. Klein-Namaland; Britisch Betschuanaland. 120. Typhlops kenti Boulenger 1914. Waite, Rec. 8. Austral. Mus. Vol.I, No. 1, 1918 p. 22, fig. 12. Nasalsutur vom 2. Labiale ausgehend. Schuppen in 18 Reihen. Kopf stark vorspringend, subakut; Schnauze zugespitzt, unterer Rand horizontal; Nasenlöcher unterständig, die Sutur näher dem Präoculare, als dem Rostrale, das sie vor dem Nasenloch erreicht, so daß sie das Nasale (vollständig) teilt; Rostrale etwas mehr als halb so breit als der Kopf, am breitesten in seiner vorderen Hälfte, bis zum Augenniveau reichend; der untere Teil so breit wie lang, Präoculare schmäler als Nasale oder Oculare; Durchmesser des Körpers 55—102 mal in seiner Länge enthalten. Färbung: Öben hellbraun, unten gelb; bei drei Exemplaren ist der Schwanz schwarz, bei einem weiteren auch der Kopf. Länge 275 mm. Type: Im British Museum, von Nord- Queensland. Verbreitung: Vier Exemplare (von Waite) untersucht, je eines von King’s Sound und Broome, Kimberley Division und Yanyereddy Station, beim Ashburton-Fluß in NW.-Australien, eines von ‚„West- Australien.“ f 121. Typhlops bitubereulatus (Peters 1863) Boulenger, I. p. 48. Werner in Michaelsen, Fauna SW.-Austral. Bd. II. Lief. 16, 1909 p. 256. 7. Heft 320 RR F. Werner: Waite, Rec. S. Austral. Mus. Vol. I, No.1, 1918 p. 27, fig. 18, Tat. E Durchm. 42—82 mal in Ges. L. Länge 450 mm. — Queensland, NS.Wales, Adelaide, W.Austral. Typhlops bituberculatus (nach Waite.) Nach Waite ist diese leicht kenntliche und sehr häufige Art über ganz Australien verbreitet; Bundaberg, Queensland, Barrows Creek, C.-Austral. und Fortescue River, W.-Australien sind die nörd- lichsten bekannten Fundorte. 122. Typhlops pinguis Waite 1897. Waite, l.c. 1918 p. 24, fig. 15, Körperbau sehr gedrungen, von einigermaßen gleichmäßiger Dicke. Kopf kurz; Schnauze teilweise vorspringend mit ziemlich scharfer Kante. Rostrale oben halb so breit wie der Kopf, nahezu bis zum Augenniveau reichend, nach vorn ein wenig verschmälert, der von unten sichtbare Teil etwas breiter als lang; Nasale un- vollständig geteilt, die Naht von der vorderen Hälfte des zweiten Typhlops pinguis (nach Waite). Labiale ausgehend; Nasenlöcher unterständig; Praeoculare schmöler als das Oculare, in Kontakt mit dem 2. und 3. Labiale. Auge deutlich. Vier Supralabialia. Durchmesser in der Körpermitte ungefähr 22 mal in der Gesamtlänge enthalten. Schwanz so lang wie breit, in einem stumpfen Stachel endigend. 20 Schuppen rund um den Körper. Färbung: In Alkohol, bräunlichgelb oben, etwas lichter unten. Dimensionen: Gesamilänge 348mm. Kopflänge 8mm, Kopf- breite 1O mm. Dicke des Körpers 15,5 mm. Schwanzlänge 12,5 mm. Breite des Schwanzes 12,5 mm. Erreicht bis 485 mm Länge. Heimat: Süd-Australien und Victoria. Type: Im südaustralischen Museum. Synopsis der Schlangenfamilie der Typhlopiden, 321 (123.) Typhlops eurvirostris Peters 1879. Boulenger, I, p. #8. Länge 210 mm. — Queensland. (Ist nach Waite mit 7. un- quirostris identisch.) (124., Typhlops leonhardii Sternfeld 1919. Schnauze stark vorspringend, etwas hakig gekrümmt; Rostral- kante scharf. Nasenlöcher an der Unterseite; Nasale oberhalb des Nasenloches etwas angeschwollen. Rostrale sehr groß und breit, nicht bis zur Augenhöhe reichend, der von unten sichtbare Teil etwas breiter als lang; Nasale halb geteilt, die Naht vom Praeoculare aus- gehend; Praeoculare erheblich schmaler als das Nasale und das Oculare, in Berührung mit dem 2. und 3. Labiale; Auge sehr deutlich; Supra- oculare etwas größer als die Körperschuppen; Parietalen sehr breit; 4 Supralabialen. Durchmesser des Körpers etwa 45 mal in der Länge enthalten; Schwanz etwa 1!/, mal so lang wie breit, in eine einzige Spitze endigend. Schuppen in 22 Reihen. Färbung gelblichweiß, auf dem Rücken ein wenig dunkler; bei einigen Exemplaren dunkle Längsflecken auf den Rückenschuppen erkennbar. — Länge 225 mm; davon Schwanz 7 mm. 5 Exemplare. Missionsstation Hermannsburg am oberen Finke-Flusse, südlich der Macdonnel - Ranges in Zentralaustralien (ex coll. Freiherr v. Leonhardi). — Diese Art scheint sich von T. endoterus Waite nur wenig zu unterscheiden; beide stammen vom selben Fundort. 125. Typhlops proximus Waite 1893. Boulenger, III. p. 588. Lönnberg u. Andersson, Kungl. Svenska Vetensk. Handl. Bd. 52, No. 7, 1915 p. 7. Länge 700 mm. —N.S.Wales, N. Victoria, Queensland. Typhlops proximus > (nach Waite). (126.) Typhlops bicolor (Peters 1860). Boulenger, I. p. 48. Länge 330 mm. — S. und W.Australien. Nach Waite, Trans. Roy. Soc. 8. Austral. XXI. 1897 _.p. 26 und Rec. S.-Austral. Mus. Vol. I, 1918 p. 28 identisch mit 7, australis Gray. 127. Typhlops eumingii (Gray 1845) Boulenger, I. p. 51, Taf. IIT. fig. 1. Länge 365 mm. — Philippinen. Archiv für Naturgeschichte 1921. A. 7. 21 7. Heft 322 F. Werner: 128. Typhlops grypus Waite 1918. Nasalsutur vom 1. Labiale ausgehend; Schuppen in 18 Reihen. Kopf subakut, weit vorspringend; Schnauze weit vorragend, stark hakig, die äußerste Spitze zurückgebogen, einen deutlichen Schnabel bildend; Nasenlöcher unterständig, die Sutur dicht am Rostrale, das sie vor dem Nasenloch erreicht, das Nasale (vollständig) teilend. Rostrale wenig mehr als halb so breit wie der Kopf, am breitesten in seiner vorderen Hälfte, bis zum Augenniveau reichend, der untere Teil viel breiter als lang; Präoculare sehr schmal, nur halb so breit, wie das Nasale; Durchmesser des Körpers 63-122 mal in seiner Länge enthalten. Typhlops grypus (nach Waite). Färbung: elfenbeinweiß, oben braun angeflogen, Schnabel gelb, Kopf, vorderer Teil des Nackens und Schwanz braun, letzterer bei manchen Exemplaren schwarz. Länge: 335 mm; das längste gesehene war 405 mm lang. Type: Im N ational- Museum, Melbourne, No. R. 7102. Weitere Exemplare im Queensland und im 8. Australian Museum. Verbreitung: Von den vier bekannten Exemplaren ist eines von Marble Bar, NW.-Australien, ein zweites von Gregory Downs, Queens- land; die Fundorte der übrigen sind unbekannt. Bemerkungen. Diese ungewöhnliche Schlange zeigt einige Merk- male von T. kenti, unterscheidet sich aber von dieser Art dadurch, daß die Nasalsutur vom 1. Labiale ausgeht, durch den stark hakigen Schnabel und das unterseits mehr breite als lange Rostrale. 129. Typhlops multilineatus Schlegel 1844. Boulenger, I. p. 50. — De Rooy, Rept. Indo-Austr. Anh. II. IN PT. Roux, Abh. Senckenberg. Naturf. Ges. Bd. XXXIII. 1910 p. 242. Van Lidth de Jeude in Nova Guinea Vol. V. 4. Zoologie 1911 p. 519. Sternfeld: SB. Ges. naturf. Fr. Berlin 1913 p. 384. Länge 370 mm. — Neu Guinea, Kei-Inseln, Ceram. 130. Typhlops olivaceus (Gray 1845). Boulenger, I. p. 50. Shelford, Journ. R. Asıat. Soe., Straits Branch. 190] No. BR 56. De Rooy, Indo-Austr. Arch. II. 1917 p- 8. Synopsis der Schlangenfamilie der Typhlopiden. 323 Länge 410 mm. — Borneo, Philippinen, Sanghir-Ins., Misol, Molukken, NW.Australien. (Von Waite aber aus Australien nicht erwähnt; diese Fundortsangabe ist daher vorläufig zweifelhaft!) 131. - Typhlops depressiceps Sternfeld 1913. Kopf niedergedrückt; Schnauze stark vorspringend, überhängend, mit schmaler, scharfer Horizontalkante. Nasenlöcher abwärts gerichtet. Rostrale groß, etwa ®/, mal so breit wie der Kopf, nach hinten nicht bis zur Augenhöhe reichend; Nasale völlig geteilt, der Spalt vom 2. Labiale ausgehend; Praeoculare vorhanden, so breit wie das Nasale, viel breiter als das Oculare, in Kontakt mit dem 2. und 3. Labiale. Augen sehr deutlich sichtbar; 4 Supralabialen; Praefrontale wenig vergrößert; Schuppen in 24 Reihen. Durchmesser des Körpers etwa 70 mal in der Länge enthalten. Schwanz etwa 21/, mal so lang wie breit. Gleichmäßig bräunlich-gelb; Kopf und Unterseite ein wenig heller. Gesamtlänge 328 mm. 1 Exemplar, Neuguinea. Am nächsten verwandt T.cumingi, aber schlanker, Schwanz kürzer, Schnauze stärker überhängend. 132. Typhlops batillus Waite 1894. Boulenger, III. p. 585. Länge 230 mm. — Wagga Wagga, N.S. Wales. Typhlops batillus (nach Waite). 133. Typhlops unguirostris Peters 1867. Peters, Monatsber. Acad. Berlin 1867 p. 708, Taf. ?2???. fig. 3. Waite, Proc. Linn: Soc. N.S.Wales (2) IX. 1894 p. 11. Boulenger, t.c. p. 719. 24 Schuppen rund um. die Körpermitte: Nasalsutur vom 1. Labiale ausgehend. - Länge 450 mm. — Queensland. 134. Typhlops waitii Boulenger 1894. Boulenger, I. p. 49 (unguwirostris); Proc. Linn. Soc. N.S.Wales (2) IX. 1894. p. 718. 22 Schuppen rund un? den Körper; Nasalsutur vom 2. Labiale ausgehend. Länge 500 mm. — NW. Australien. 135: Typhlops affinis Boulenger ..1889. Boulenger, I. p. 49; III. p. 589. 21* 7. Heft 324 F. Werner: Lönnberg u. Andersson, Kungl. Svenska Vetensk. Handl. Bad. 52, No. 3, 1913 p. 12. Waite, Rec. S.-Austral. Mus. Vol. I, No.1, 1918 p. 22, fig. 13. Länge 206 mm. — Quvensland; NW. Australien; N.S.W ales. 136. Typhlops lorenzi Werner 1909. Tutallänge 337 mm, darin der Durchm. 56 mal enthalten; Schuppen in 22 Reihen. Rostrale weniger als halb so breit wie der Kopf, nicht ganz bis zur Verbindungslinie der Augen reichend, mit ziemlich scharfer Kante, die sich aber nicht über das Rostrale hinaus erstreckt. Nasen- loch auf der Unterseite dar Schnauze, aber dicht am Rande. Die Nasal- sutur geht vom 1. Supralabiale aus und geht nach oben nicht über das Nasenloch hinaus. Nasale, Praeoculare und Oculare ungefähr gleich breit. Augen sehr deutlich; 4 Supralabialia, von vorn nach hinten an Größe zunehmend. Schuppen zwischen den Augen etwas vergrößert. Schwanz etwas länger als breit, mit Stachel am Ende. Rostrale oben braun, hell gesäumt: Oberseite hell graugrün, Unter- seite hell olivengrün. Ein Exemplar von der Insel Poeloe (Miang besar), etwas nördlich vom Äquator, Ostküste von Borneo, leg. Dr. Th. Lorenz 1901. (Es soll richtig heißen: von der Insel [Paeloe] Miang Besar.) 137. Typhlops arenarius (Grandidier 1872). Boulenger, I. p. 49. Boettger in Voeltzkow, Reise O.Afrika,. Wiss. Erg. III. 4. 1913 p. 309. Länge 205 mm. — Madagaskar. Nach Boettger oben schwärzlich, unten weißlich. 138. Typhlops praeoeularis Steineger 1894. Boulenger, III. p. 590. Länge 340 mm. — Leopoldville oder Stanley Pool, Congo. 139. Typhlops simeni (Boettger 1879). Boulenger, I. p.5l. Peracca, Boll. Mus. Torino Vol. IX. No. 167, 1894 p. 10. Werner, Jahrb. Naturwiss. Ver. Magdeburg 1896/97 (1898) p. 4. Länge 165 mm. — Palästina (Haifa; Jericho; Sarona-Ebene bei Ramleh). 140. Typhlops somalicus Boulenger 1895. Boulenger, III. p. 589; Proc. Zool.eSoc. London 1896 p. 216. Länge 450 mm. — W.Somalıiland. 141. Typhlops acutirostratus L. G. Andersson 1916. „Schnauze sehr vorspringend, stumpf zugespitzt, mit sehr scharfer, etwas hakiger, schneidender Kante. Nasenlöcher unterseits. Kopf- Synopsis der Schlangenfamilie der Typhlopiden. 325 schilder zerstreut granuliert; Rostrale sehr groß, nahezu die ganze Oberseite des Kopfes einnehmend, sein Oberteil länger als breit, seine unterer Teil etwas breiter als lang. Die Nasalsutur, die vom Nesenloch zur Susur zwischen dem 1. und 2. Labiale zieht, teilt das Nasale in eınan kleinen schmalen vorderen Teil, der nur auf der Unterseite Tynhlops acutirostratus (nach Andersson). der Schnauze gelegen ist und in einen sehr großen hinteren Teil, der . auf der Oberseite bis zum Hinterrande des Rostrale sich erstreckt. Prawoculare vorhanden, größer als das Oculare, aber bedeutend kleiner als las Nasale, in Berührung mit dem 2. und 3. Labiale; Oculare klein, in Berührung mit dem 3. und 4. Labiale. Auge nicht unterscheidbar. Drei Schuppen auf einer Linie zwischen dem Oculare und dem Frontale hinter dem Fraeoculare und Frontale, das obers:e davon vergrößert. Vier Supralabialia, das vierte das größte. Praefrontaliae und Frontale vergrößert; 24 Schuppen rund um den Körper, dessen Durchmesser ungefähr 80 mal in seiner Länge enthalten ist. Schwanz sehr kurz, kürzer als breit, mit Endstachel. Farblos oder schwach bläulich rot in Spiritus. Ein Exemplar, 360 mm (Schwarz 3,5 mm), Rumpfdurchmesser 4,5.mm. Irebu, Belgischer Congo, 1910 geschenkt van Capt. Göransson. Von dem anscheinend nahe verwandten T. crossi Boul. scheint diese Art wohl verschieden durch den sehr schlanken Körper (bei T. crossi ist der Durchmesser nur 54 mal in dr Länge enthalten) durch die Zahl der Schuppenreihen (22 bei T. crossi) das kleine Oculare, das große Frontale und das Vorhandensein eines Endstachels usw. Diese Art scheint mir dem 7. somalicus Blngr. sehr nahe zu stehen; . sie ist durch das längere Rostrale (der von oben sichtbare Teil nach der Abbildung fast 1%/, mal so lang wie breit) sowie dadurch verschieden, daß das Nasenloch dicht an der Rostronasalsutur liegt, eine obere Fortsetzung der Nasalsutur daher nicht existiert. 142. Typhlops feae Boulenger 1906. Schnauze sehr vorspringend, stumpf zugespitzt, mit scharfer schneidender Kante und unterständigen Nasenlöchern. Kopfschilder fein granuliert; Rostrale sehr groß. sein oberer Teil länger als breit; sein unterer Teil ebenso breit wie lang; Nasenloch dicht am Rostrale; Nasale vollständig geteilt die Spalte vom zweiten Labiale ausgehend; Praeoculare vorhanden, so groß wie das Oculare, aber kleiner als das Nasale, in Berührung mit; dem 2. und 3. Labiale; Augen nicht unter- scheidbar; 7 Schuppen auf der Kopfoberseite, mit Einschluß des 7. Heft, 326 F. Werner: 3 Praefrontale und der Supraocularia, ungefähr gleich groß und etwas größer als die Rumpfschuppen; 4 Oberlippenschilder. Körperdurch- messer 5l mal in der Totallänge enthalten; Schwanz so lang wie breit, ohne Endsvachel. 20 Schuppen rund um den Körper. Farblos. — Gesamtlänge 205 mm. Ein einziges Exemplar von Vista Alegre, San Thome, 200—300 mm. Verwandt T. erossii Blgr. von Nigeria. 143. Typhlops prineipis Boulenger 1906. Stimmt in den, meisten Beziehungen mit T. feae überein, aber Schnauze länger und scharf zugespitzt, der obere Teil des Rostrale 1?/, mal so lang wie breit, der untere Teil länger als breit; Pröfrontalia, Frontale und Supraoculare schwach vergrößert, die übrigen Schuppen auf der Kopfoberseite nicht größer als die auf dem Rumpf. Körper- durchmesser 62—66 mal in der Gesamtlänge. 22 Schuppen rund um den Körper. Farblos. Gesamtlänge 330 mm. Zwei Exemplare von Roca Inf. D. Henrique, Principe, in 100 bis 300 m Meereshöhe. 144. Typhlops erossii Boulenger 1893. Boulenger, I. p. 52, Taf. III. fig. 5. Länge 270 mm. — Asaba, 180 Meilen am Niger aufwärts. 145. Typhlops infralabialis Waite 1918. „Nasalsutur vom 1. Labiale ausgehend; Schuppen in 26 Reihen. Habitus normal (moderate); Kopf und Schnauze zugespitzt. Rostrale kurz und schmal, bis ?/, seiner Entfernung vom Augenniveau reichend; Typhlops infralabialis (nach Waite). Nasenloch sublateral, näher dem Rostrale, als der vorderen Präoculare; seine Sutur erreicht nicht ganz das Rostrale und mündet in die Hinter- ecke des ersten Labiale; keine Supranasalia; ein großes Präoculare, das aber nicht das Oculare berührt; die normale Lage des Oculare wird durch 4 Schuppen dargestellt: ein kleines Oculare, ein hinteres Präoculare, ein Suboculare und ein’ Supralabiale, das letztere zwischen das dritte und vierte Labiale eingekeilt, vier obere Labialia und drei (darüber liegende) Supralabialia; Unterkiefer A-förmig; ein kleines Kinnschild und eine Reihe sehr schmaler Labialia begrenzen den Mund; Synopsis der Schlangenfamilie der 'Typblopiden. 327 Durchmesser des Körpers 52 mal in seiner Länge enthalten; Schwanz so breit wie lang; in einen Stachel endigend. Färbung: In Weingeist oben braun und unten gelb. Länge: 315 mm. Type: Im Australian Museum, No. R. 4609, von Malaita, Salomon- Inseln. Bemerkung: Die einzige Art, die bisher von den Salomon-Inseln bekannt war, ist T. aluensis, die auch von Fidschi verzeichnet ist; diese Art hat aber die Nasalsutur in Kontakt mit dem 2. Labiale und nur 22 Schuppen rund um den Körper.‘ Diese Art ist durch die einzigartige Beschuppung des Kopfes von allen bekannten sofort unterscheidbar. 146. Typhlops mirus Jan 1860. Boulenger, I. p. 52. Bethencourt Ferreira, Jorn. Sci. Lisbeoa, 2a Serie No, XVI. 1897 p. 221. Länge 140 mm. — Üeylon; Portugies. Indien? 147. Typhlops subocularis Waite 1897. „Körper gedrungen, von gleichmäßiger Dicke. Kopf flach, stark niedergedrückt. Schnauze vorspringend, mit einer ziemlich ausge- sprochenen, aber nicht scharfen Kante. Rostrale oben sehr schmal, etwa ein Sechstel der Kopfbreite, nur wenig weiter als bis zur Hälfte des Abstandes von der Verbindungslinie der Augen reichend, der von unten sichtbare Teil etwas länger als breit; Nasale unvollständig geteilt, die Sutur von dem vorderen Teil des zweiten Labiale aus Typhlops subucularis (nach Waite). gehend. Nasenlöcher unterständig, Praeoculare nur wenig schmäler als das Oculare, von den Labialen durch eine Schuppe getrennt, das Oculare durch zwei Schuppen. Vier Supralabialia, die drei vorderen sehr schmal. Der Unterkiefer ist A-förmig, die Symphyse sehr zu- gespitzt, und die an die Labialia grenzenden Schuppen schief. Durch- messer in der Körpermitte 30 mal in der Gesamtlänge. Schwanz länger als breit, in einen großen dornförmigen Stachel endigend. 36 (Exemplar A) oder 34 (Exemplar B) Schuppen rund um die Körper- mitte. Färbung: In Alkohol oberseits dunkelbraun, unterseits gelb, die drei Zonen scharf abgegrenzt, die Verbindungslinie unterbrochen. 7. Heft 328. ° F. Werner: Dimensionen: A (Type) B Gesamtlänge 360,0 mm 280,0 mm Koptlänge 1:85 6:0 5; Kopfbreite IDNSES 19 5: Körperdicke 129354 93° Schwanzlänge * a PERE 18:55 Schwanzbreite 5 6, Heimat: Duke of York Island. Zwei Exemplare. Erreicht nach Werner, Mitt. Mus. Naturk. Berlin I. 4. 1900 p. 124 eine L’rge von 400 mm. Sternfeld erwähnt die Art von Toma, Gazelle-Halbinsel (SB. nat. Fr. Berlin 1913 p. 384.) 148. Typhlops bisubocularis Boettger 1893. Boulenger, III. p. 5%. Länge 131 mm. — W. Java. 149. Typhlops andamanensis Stoliczka 1871. Boulenger, I. p. 32. Länge 165 mm. — Andamanen. 150. Typhlops Zenkeri Sternfeld 1908. Typhlops vermis Blngr. Ann. Mag. N. H. (8) IV. 1914 p. 482. T wermis = zenkeri, Boulenger, Proc. Zool. Soc. London 1919 p. 271. Schnauze gerundet, Nasenlöcher seitlich, zwischen zwei Nasalia, von denen das vordere die ersten beiden Labialia berührt. Rostrale — !/, der Kopfbreite. Auge nicht sichtbar. Kopfschuppen wenig vergrößert. 1 Praeoc., 2 Suboc., die das Praeoculare und das Oculare von den Labialen irennen. 4 obere Labialia. Durchmesser 35 mal in der Länge enthalten. Schwanz etwas lönger als breit. 18 Schuppen- reihen in der Körpermitte. Farblos. Länge 13,5 mm. 1 Ex. Kribi (Kamerun), Morgen (Mus. [Berlin] No. 11091). 151. Typhlops gierrai Mocquard 1897. „Schnauze sehr vorspringend, abgerundet, mit horizontaler stumpfer Kante, wie bei 7. punctatus Lesch; Rostrale unten schmal, _ oben gleich zwei Dritteln der Kopfbreite das Augenniveau nicht erreichend; Augen deutlich; Nasenlöcher unterständig. Nasale unvoll- ständig geteilt, Sutur vom ersten Supralabiale ausgehend und geht über das Nasenloch nach vorn und oben hinaus, jedoch ohne das Rostrale zu erreichen; ein Praeoculare, in seiner größten Breite un- gefähr drei Vierteln des Oculare gleichkommend, über das Augenniveau hinausreichend und vom 2. und 3. Supralabiale durch eine viereckige Schuppe getrennt, die sich auf diese zwei Labialeia stützt; kin Sub- oeulare; Praefrontale, Frontale und Supraocularia (im Original durch Synopsis der Schlangenfamilie der Typhlopiden. 399 einen Lapsus calami ‚sous oculaires‘‘) größer als die Rumpfschuppen; 4 Supralabialia, 28. Schuppenreihen. Der Körperdurchmesser ist 50 mal in der Gesamtlänge enthalten. Der Schwanz endigi in eine Spitze; seine Länge ist gleich drei Vierteln seiner größten Breite. Die Oberseite des Körpers ist in seiner ganzen Länge mit zahl- reichen schwarzen unregelmäßigen Flecken gezeichnet, zwischen denen die Färbung hellbraun ist mit einem gelblichen Mittelfleck auf jeder Schuppe; die Unterseite ist einfarbig chamoisgelb Ein einziges Exemplar, dessen Länge 469 mm beträgt. Das Vor- handensein’ einer Schuppe, die zwischen das Praeoculare und die Labialen eingeschaltet ist, ohne Suboculare, scheint diese Art von allen, die man gegenwärtig kennt, zu unterscheiden.“ Diese aus Tanga, Usambara, D.O. Afrika beschriebene Aıt scheint demnach ihre einzigen Verwandten in den malayischen Arten T. mutilatus Wern. u. ater Schleg. zu haben, die aber durch zahlreiche Merkmale genügend verschieden sind. 152. Typhlops ater Schlegel 1844. Boulenger, I. p. 53; Proc. Zool. Soc. London 1897 p. 217. Boettger, Abh. Senckenberg. Ges. XXV. 1901 (Kükenthal, Reiseerg. Bd. 3 p. 349). De Rooy, Rept. Indo-Austr. Arch. II. 1917 p. 13. Länge 165 mm. — Java, Ternate, Halmahera, Üelebes. 153. Typhlops mutilatus Werner 1900. Nächstverwandt T. ater Schleg. Schnauze abgerundet, Rostrale etwa ein Drittel der Kopfbreite einnehmend, das Niveau der Augen nicht erreichend. Nasale vollständig geteilt, Nasenlöcher von oben eben noch sichtbar, die Spalte vom 1. Supralabiale ausgehend, ein Paar große Praefrontalia, hinter dem Rostrale in Kontakt. Prae- oculare und ein Suboculare vorhanden; letzteres trennt Praeoculare Typhlops mutilatus von den Oberlippenschildern und das Oculare vom zweiten der 4 Ober- lippenschilder, während das dritie und größte das Oculare berührt; Augen deutlich, die beiden Ocularia auf der Oberseite des Kopfes durch eine große unpaare und zwei kleine paarige Schuppen von einander getrennt. Schuppen in 24 Längsreihen. Durchmesser 53— 59 mal ın der Totallänge enthalten. Schwanz kurz, stumpf, ohne Stachel, etwas an den von Rhinophis-Arten erinnernd, ein wenig länger als breit. Färbung braun, jede Schuppe mit einem dunkleren Punkt. Kopf und Schwanzende gelblichweib. 7. Hett 330 F. Werner: Drei Exemplare aus Malakka (leg. Baumgarten) in der zoolog. Sammlung des Berliner Museums, die beiden größeren 296 und 267 mm lang. Bemerkung: Deutet man, wie Moquard bei 7. gierrai das vor dem Oculare gelegene kleine Schildchen nicht als Suboculare, was topographisch richtig ist, aber der Homologie widerspricht, so haben diese Arten aus der Gruppe mit Subocularen auszuscheiden. 154. Typhlops mierostomus Cope 1866. Boulenger, I. p. 59. Länge 275 mm. — Yucatan. 155. Typhlops disparilis Jan 1860. Boulenger, I. p. 59. Länge 300 mm. — Fundort? 156. Typhlops inornatus Binlenger 1888. Boulenger, I. p. 54, Taf. II. fig. 6. 5 De Rooy, Rept. Indo-Austr. Anh. II. 1917 p. 14. Länge 170 mm. — Neuguinea. 157. Typhlops pallidus (Cope 1868). Boulenger, I. p. 54. Sternfeld, Mitt. zoolog. Mus. Berlin IV. 1. 1908 p. 242. Boettger in Voeltzkow, Reise O. Afrika, Wiss. Erg. Ill. 4. 1913 p. 351. Länge 180 mm. — Zanzibar; Tokaungu, Brit. O. Afrika, Insel Pemba, O. Afrika-Küste. 158. Typhlops wilsonii Wall 1908. Schuppenreihen: .2 Kopflängen hinter dem Kopf 24, in der Körpermitte 24, 2 Kopflängen vor dem After 22. Rostrale ein Drittel der Kopfbreite nach hinten nicht bis zu den Augen reichend, in Kontakt mit den Internasalen. Nasalia erreichen einander nicht ganz hinter dem Rostrale. Das Nasenloch ist seitlich; obere Nasalsutur verläuft gegen das Rostrale, erreicht es aber nicht; die untere geht zum 2. Labiale. Praeoculare berührt das 2. und 3. Labiale und das Sub- oculare. Oculare von dem Labialen durch ein Suboculare getrennt. Die Augen sind deutlich und ihr Durchmesser etwa der Hälfte des ( Jeularschildes gleichkommend. Supraocularia erreichen einander nicht ganz. Internasale, Frontale und Supraocularia ungefähr gleich groß und kleiner als die Oceipitalia und Parietalia, welche etwa gleich groß sind. Labialia vier. Schnauze abgerundet. Länge 1’ 1t/,‘' (343 mm) d. i. gleich dem 38 fachen Durchmesser in der Körpermitte. Schwanz mit einem u: kleinen Stachel der abwärts und etwas nach hinten gerichtet ist. Färbung einförmig schmutzigbraun. Maidan Mihaftan, 30 (engl.) Meilen östlich von Schustar in SW. Persien. Synopsis der Schlangenfamilie der Typhlopiden. 33] 159. Typhlops lumbriciformis (Peters 1874). Boulenger, I. p. 54; III. p. 590. Tornier, Kriechtiere D. O.Afrikas. Berlin 1897 p. 66. Sternfeld, Mitt. Zoolog. Mus. Berlin IV. 1. 1908 p. 342. Länge 360 mm. — Zanzibar; Tanga, D. O. Afrika; Brit. ©. Afrika. 160. Typhlops caecus (A. Dumeril 1856). Boulenger, I. p. 55. Sternfeld, Mitt. Zoolog. Mus. Berlin III. 4. 1908 p. 403. Länge 370 mm. — Gabun, Sierra Leona, Kamerun. 161. Typhlops newtonii Bocage 1891. Boulenger, I. p.55; Ann. Mus. Genova 1906 p. 210. Länge 400 mm. — Ilhes das Rolas, S. v. St. Thome, Golf von Guinea. Auch St. Thome. 162. Typhlops unitaeniatus Peters 1878. Boulenger, I. p.55; III. p.590. — Ann. Mus. Genova 1909 p- 309, 1912 p. 331. Tornier, Kriechtiere D. O. Afrikas Berlin 1897 p. 66. ‚Mocquard, Bull. Mus. Paris 1897 No. 4 p. 122. Sternfeld, Mitt. Zoolog. Mus. Berlin IV. 1. 1908 p. 242. Boulenger beschreibt eine var. afaeniatus ohne hellen Rücken- streif aus Dolo, Somaliland. Länge 375 mm. — Somaliland, Brit. u. D. O. Afrika. 163. Typhlops psittacus Werner 1903. Nächstverwandt T. unitaeniatus Ptrs. und von diesem durch folgende Merkmale unterscheidbar: 24 Schuppen um die Rumpfmitte: Körper viel gestreckter, Durchmesser in der Länge 76 mal enthalten; Oberseite dunkelbraun, Unterseite gelblich, beide Färbungen nicht scharf von einander geschieden. Schwanz sehr kurz (3 mm). Toval- länge 378mm. Heimat: Mexiko. 164. Typhlops acutus (Dum£ril u. Bibron 1844). Boulenger, J. p. 56. Bethenecourt Ferreira, Jorn. Sci. Lisboa, Serie 2a, No. XVI. 1897 p. 221. Länge 610 mm. — Vorderindien. 7, Heit 332 F. Werner: Verhältnis von Gesamtlänge zum Durchmesser bei grypus 63—122 | mutilatus 53— 59 kenti . 55—102 | polygrammieus . 36--19 SOMAILCUS 90 \lumbricalıs . 34-—59 porrectus. 70— 90 | conradi 58 floweri 85 affıinis. . 48—57 bituberculatus . 42— 82 | kleebergi . gracılis SE 80 lorenzi. 56 acutirostris. NE acutirostris . 55 nigricauda . . 70-80 | buchholzi 51—-55 quentheri 46— 80 | mucronatus 42—55 grandhdier: . 71-78 |broomiü . 38— 55 psittacus . 76 |braminus 35-55 wiedii . 37— 76 |ruficauda 31-55 CaccUs. . . - 74 | comorensis . ee 4 hypsobothrius. 52—71 |crossii. [ERH.- tneobaldianus . 70 batillus > arenarins 52— 68 | acuticauda . J 53 olivaceus 50—68 | infralabialis . 52 ater . 47— 68 | cumingiüi 48— 52 diversus 41— 67 | tnecbaldianus . 45-52 praeocularis 67 vermicularıs . 40-- 52 principis 62—66 |feae. . 5l exocoeti . 58— 66 | desparilis tenwieollis . 65 gierrai. leucoproctus 40-65 | longessimus , 50 albiceps . 64 | melanocephalus . | tornieri 56— 64 | umilineatus unitaeniatus . 62— €3 | boettgeri . 44-50 watt . 62 \obtusus 43— 50 tenwis . 50—62 | dominicana 40-50 unguirostris 42—61 | reginae \ 375 II I0 accedens socotramus . J aluensis . delalandii . 34 50 ex’gnus . platycephalus 497 fıliformis 60 elegans 36-49 graueri endoterus 47 lumbrieiformis 'australis. 449 platycephalus j mackinnoni | 46 depressus | 59.50 madagascariensis . J ’ palldus . FE: dinga . 42— 46 simomi 57— 60 |jerdonii . 34- 46 multilineatus . | 50.60 leucostietus . | platyrhynchus | TI schinzü . 15 flaviventer . ) 136 \temminckii . = 5. 49— 60 : mirus . J leonhardi aculus . | 40-60 verticalis 42- 45 Ineatus . J I steinhausi . 41-45 bisubocularıs . erycinus . inornatus curvirostris torresianus phrlococos . florensis . kraali . blanfordi. humbo andamanensis caecatus . diversiceps . batesüt . rostellatus . proximus beddomii decorsüi . microcephalus wilsonii . willeyi tettensis . ruber . hgatus. . bibromii . labialvs zenkeri MUCTUSO . reuterv Zahl der Schuppen rund um die Körpermitte. dinga . . schlegeliv humbo MUCTUSO . hottentottus . subocularıs . AcUbus » bibromii . mandensis viridiflavus latirostris anchietae punctatus blanfordi. ruficauda KR GERREN nn 43 42—43 34—43 422), 42 40—-42 341/,—40 34— 41 > 40 39— 40 33— 40 2540 20—40 KR; 39 J 38 32-88 3Tl/g ee 3337 282-536 \ = 25-35 34], 3446 36-42 3438 -30—38 56 3436 2836 34 Re 3234 30-32 24-32 30. Synopsis der Schlangenfamilie der Typblopiden. tephrosoma . bicolor diardi . schlegelii elberti . . stamensts oatesW . nigroalbus . leucomellas pinguis . punctatus viridiflavus bothriorhynchus . cuneirostris mossambicus . subocularis . boulengeri . fornasıniı . reticulatus . CONGIEUS . . kapaladua . schneideri . adolfi . anchietae mandensis . anomalus cpisthopach ys hallcwelli anomalus delalandii . acutirostris . batesii . boulengeri . gierran. hallcwelli jagori. newion . tephrosoma . muelleri . schinzi unilineatus unitaeniatus . CONGLEUS . I < decorsei ._ infralabialis . nigroalbus ruber schneideri steinhausi tornie,id . RERHER ch: GEBE. ea ee KERNE SEE, mossambicus praeocularis acuticauda . - . .. . acubwrostratus. - . - .» batıllus bothriorhynchus . . . buchholzi cumingvi curvirostris decorosus depressiceps dominicana fornasınıd kgalus. . . . . Va madagascariensis . . . mucronatus mutilatus ER eh nt? platyrhynchus DEHBERB... . . . .. socotranus . . somalicus . . ungwirosiris . . . ... DEBORN 2.0.0, lineatus obtusus tettensis vermicularis . . Lu: Be, Ta aluensis australis bipartitus TE RR SEELEN erOBEN ET SEE cuneirostris depressus elberti . . F. Werner: 22 endotorus flaviventer florensis . gracılas jerdoniv kapaladua leonhardi leucomelas . . . . . . Be Ay Si he A m Ra Irre .e u re) Kor BD Eee aaa, oe ‚Heueostietus. . . . . . longissimus . ... . ae WE RE ER pallidus philococos polygrammieus . . . . principis STamensıs temminckü. . . .. . tenuicollis theobaldianus. . . . . torresiamus. - » .... verticalis EEE willeyi DORHAM. SE lumbricalis. . . .. . olivaceus somit: 1 Art mit höchstens Ba nn N en ST at ET A er l FE) „ 2 Arten .. “. .. „» D$RrOoO-wowwmi Hr ” Pi l (oligolepis) mit: . Synopsis der Schlangenfamilie der Typhlopiden. 335 Gesamtlänge der größten und kleinsten Typhlops- Arten. Da die Länge für viele der nur in wenigen oder einem einzigen Exemplare bekannten Arten sicherlich keine Maximale ist, auch für die Unterscheidung von keinerlei Belang ist, so wurde die Anordnung hier nicht wie in den beiden vorhergehenden Tabellen durchgeführt, sondern auf die beiden Extreme beschränkt. Dabei ist zu bemerken, daß die größte Zahl (für T. platycephalus), aus der Angabe bei Dumeril und Bibron umgerechnet, vermutlich viel zu hoch ist, die kleinste hingegen (für T. reuteri) sich zweifellos auf ein junges Exemplar ‚bezieht. Es werden also erst die nächsten’ Zahlen (für humbo, bezw. anchietae) einigermaßen das wirkliche Maximum, bezw. Minimum vorstellen. (platycephalus . . . . 800 ?)|oaeecus. . ...... | 370 EHE 775 \ multilineatus . BR Dancalus ... : 2... 720 | cumingii | polygrammieus . . - - EINER 775 3 A Se ER 365 MOoRmUS .: .".. .. 706 \tenwicollis . . | schlegei . . ... . - 60 acutirostratus. . . . - dinga A ee a 685 dominicana Nuras 36 RUUs. » 2: 610 ‚Mmbrieiformis . . . . 360 unguvrostris Be, nigroalbus . . . . . GCUUOSEIS 22. ı : 919 opisthopachys . 353 wanbıı RE EHE 500 er yeinus - It lgatus | 485 |longissimus . . . - . ' 350 en Baar J theobaldianus . . Übromi 22.2. | Pingus 2 222.2.00.348 a. er Ego ne I ee 343 : N RR RER Fe 340 MUCTUSO . ER | ’ ları j und 340 an TE N 460 ee 7% BR: 337 ütuberculatus. | GEUBER AN ee 335 EN Bi 450 |depressiceps . . . . . 328 er | (BEUBRRSE a 95) BORBOULEUS Be anchietae - : . . . . 119 dern. 2.0.00: 20 | geuticamda. . . . .. 123 Bleeberget... ©... 2.02.% 422 u. beddomü ..:....\ buchholzi BIER ) Da j | 125 madagascariensis . . . | 410 pusillus et 3, 197 olwacus 2... - ) leucomelas . . . - .. 130 Slavwentr . ... . . | bisubocularıs - . . - . 131 newtonn . . ERERE exigquus . . subocularis . ... . » [ 00 fıliformis | 95 torresianus . J mandensis . | 1 u ae DEIRDENS 2 RE 3178 | oligolepis EEK! 3 unitaeniatuse. . . . 375 .|queniheri ..... 22. 142 336 viridiflavus caecatus . accedens . mossombicus . hallowelli bothriorhynchus . diversiceps . fornasını . andamanensis ater . simonü . tettensis . siamensis affınıs . albanalıs . arenarius beddomii bituberculatus . braminus broomi capensis . comorensis . diversus . eryeinus . exocoeti . feae . fıliformis grandidieri. . hypsobothrius . inornatus lumbrieiformis mackınnoni microcephalus multilineatus . opisthopachys pingws . . . platycephalus proxzimus pusillus . reticulatus . simoni F. Werner: 144 147 150 152 160 165 166 170 20 inornatus verticalts bramınus conradı boulengeri . melanocephalus pallidus . anomalus albiceps . tephrosoma . venningi . broom . willeyi thurstoni mei ; elegans rostellatus affınıs . albiceps . andamanensis- ater . : bisubocularis . caecatus . conradi disparilis diversiceps - eziguus . floweri grypus ‚quentheri kenti -. kleebergi - melanocephalus . microstomus MUTUS- . porrectus . tenuis . venningt . zenkeri — — — nn hm ?, -— je.) == Synopsis der Schlangenfamilie der Typhlopiden. accedens . acuticauda . acutirostratus acutirostris acutus adolfi . affınıs. albanalıs . albıcep aluensis . ammodytes anchietae andamanensis anomalus arenarvus ater . australis batesii batıllus beddomii bibronii . bicolor bipartitus "bisubocularıs bituberculatus . blanfordii bocagei boettgerü . bothriorhynchus boulengeri . braminus broomiüüi . buchholzi caecatus . caecus capensis . COMOTENSIS . CONGICUS . conradı crOSsiL cumingiüi cuneirostris curvirostris Archiv für Naturgeschichte 1921 497. Typhlops Register. No. 23 96 149 - 110 - 137 Seite T yphlops 290 |decorosus 295 |decorsei . . 324 |delalandui . 317 |depressiceps 31 |depressus 316 |diardi . 323 |dinga . 307 | disparilis 295 |diversiceps . 294 |diversus . . 8,290, 271 | dominicana 313 |elberti . 328 |elegans 317 |endoterus 324 |erycinus . 329 |ewiguus . 305 |exocoeti . 312 |/eae 393 |Telrformis 299 |flaviventer . 315 |florensis . 393] |floweri 310 |fornasiniı . 398 |gierrai. 319 | gracılis 312 |grandidieri 316 |grauerı 314 |grypus 399 | quentheri 312 | hallowelli 290 | hottentottus 293 | humbo ee 313 \hypsobothrius. 302 |Tagorir. 331 |Jerdoniüi . 298 |infralabialıs . 297 |inornatus 313 |kapaladua . 308 | kenti 396 | kleebergi . 39] |kraalı . 306 |labialıs 321. |latirostris 337 358 T yphlops leonhardiü . leucomelas_. leucoproctus leucostietus ligatus. Iineatus . longissimus lorenzi. lumbricalis lumbrieiformus mackınnoni madagascariensis . mandensis . melanocephalus . mierocephalus microstomus mirus . mossambiceus . "mueronatus Mucruso . muelleri . maultilineatus . mutilatus newtonm . nigricauda . nigroalbus . oatesir obtusus oligolepis olivaceus opisthopachys pallidus . philococos pinguns plat ycephalus platyrhynchus polygrammneus . porrectus . praeocularis principes proximus 124, 313, No. 17 35 68 64 F. Werner. Seite 321 292 297 306 305 288 308 324 302 331 297 298 | psittacus . punctatus . pusillus . reginae reticulatus . reuteri rostellatus ruber . Iruficauda schinzri schlegelii schneidert . STAMENSIS simonü . socotranus_ . somalicus steinhausi . subocularts \temmincki . tenwmeollis . tenwis . ıtephrosoma tettensis . theobaldianus thurstomii tornieri torresianus unguirostris unilineatus unitaenratus . venningi vermicularıs vermis verticalis viridiflavus waitır . wiedi . willeyi wilsoni . zenkeri R yphlops No. Seite in: 107 Ss 63 304 86 312 31: 296 33 : 296 56 301 55 30 .. “DA SEN 1190583 ..114 318 39. 298 ... 46 299 . 139-9822 . 48 29 . 140.323 .. 892312 ..147 327 12 291 32.810 22 294 .- DES . 103.,812 40 298 32 296 79 309 66 305 ..133 323 . 9.289 . 162 331 80 310 477299 ..150: 328 : = 12307. . 104 314 . 134 323 77T 309 . 24 294 . 158 330 . 150 328 Anm. Die zweite Korrektur dieser beiden Arbeiten von Werner habe ich allein gelesen. Strand. ARCHIV NATURGESCHICHTE GEGRÜNDET VON A. F. A. WIEGMANN FORTGESETZT VON W.F.ERICHSON, F.H.TROSCHEL E. VON MARTENS, F. HILGENDORF W. WELTNER und E. STRAND u SIEBENUNDACHTZIGSTER JAHRGANG 1921 Abteilung A 8. Heft HERAUSGEGEBEN VON EMBRIK STRAND (BERLIN) NICOLAISCHE VERLAGS-BUCHHANDLUNG R.STRICKER Berlin Inhaltsverzeichnis Seite Mieoletzky. Die freilebenden Erd-Nematoden mit beson- derer Berücksichtigung der Steiermark und der Bukowina, zugleich mit einer Revision sämtlicher, nicht mariner, frei- lebender Nematoden in Form von Genus-Beschreibungen und Bestimmungsschlüsseln. (Mit zahlreichen Figuren und einer Texttafel) [Fortsetzung und Schluß im Heft 1921. A. 9] . 1—649 Druck von Julius Brandstätter, Leipzig, Querstraße 13 Die freilebenden Erd-Nematoden mit besonderer Berücksichtigung der Steiermark und der Bukowina, zugleich mit einer Revision sämtlicher nicht mariner, freilebender Ne- matoden in Form von Genus-Beschreibungen und Bestimmungsschlüsseln. ' Von Dr. Heinrich Micoletzky Privatdozent an der Universität Innsbruck. [Mitteilung aus dem Zoologischen Institut der Universität Innsbruck.] Mit zahlreichen Textfiguren!) und einer Text-Tafel. Vorwort. Bereits zur Zeit als ich mit dem Studium der Süßwasser- Nematoden beschäftigt war, hatte ich den freilebenden Erd- Nematoden meine Aufmerksamkeit zugewendet. Die Fülle der Arten und mehr noch die Unsicherheit in der Bestimmung erd- bewohnender Formen — fehlt doch eine zusammenfassende Dar- stellung wie bei der Süßwasserfauna — bestimmten mich, dieser Gruppe erst nach Erledigung der Süßwasser-Nematoden meine ungeteilte Arbeitskraft zuzuwenden. So hatte ich das aus dem Lunzer Seengebiet stammende Material, ferner solches aus Niederösterreich, Steiermark, der Bukowina usw. bereits 1912—1913 lebend gesammelt, in Alkohol- Glyzerin konserviert und aufgehoben. Ernstlich begann ich diese Arbeit jedoch erst im Sommer 1914 in Czernowitz. Inzwischen war der Krieg ausgebrochen und trotz der Nähe der feindlichen Grenze, trotz des mitunter aufregenden Widerspiels der Kräfte in unmittelbarster Umgebung konnte ich diese Untersuchungen fortsetzen und selbst die feindliche Invasion von Czernowitz während der Monate September und Oktober 1914 störte mich nicht wesentlich. Ende Oktober 1914 sah ich mich jedoch hauptsächlich im Hinblick auf mein militärisches Verhältnis genötigt, die Buko- wina zu verlassen und konnte leider nur das Manuskript meiner Bukowiner Süßwasser-Nematoden, nicht aber Material und Merke meiner Studien über erdbewohnende Fadenwürmer mitnehmen. Während des Winters 1914/15 mußten die vorliegenden Unter- suchungen unterbrochen werden. Anfangs März 1915, knapp nach der Wiederbefreiung der Bukowina, kehrte ich, einer dienst- lichen Einberufung folgend, nach Czernowitz zurück und konnte 1) Die nähere Textfigurenerklärung findet sich am Schlusse des Heftes bzw. der Abhandlung. Archiv für Naturgeschicht TCh1ıv 1921. RR A ıchte 1 8, Heft 2 Dr. Heinrich Micoletzky:- so meine Untersuchungen mit doppeltem Eifer fortsetzen. Eine abermalige Unterbrechung bewirkte eine neuerliche Musterung, bei der ich für tauglich befunden das engere Kriegsgebiet sofort, diesmal glücklicherweise mit meinen wissenschaftlichen Behelfen und Unterlagen, verlassen mußte. In Pernegg a. Mur, der Heimat meiner Frau, nahm ich meine Arbeit wieder auf, sammelte fleißig Material und begann gleichzeitig mit einer überprüfenden Durch- sicht der Literatur und mit der Anlage von Bestimmungsschlüsseln, einer recht mühsamen, doch unumgänglich nötigen Vorarbeit. Anfang August 1915 mußte ich nach Schlesien einrücken, wurde jedoch eines organischen Herzfehlers halber bei der Prä- sentierung abermals zurückgestellt und konnte so nach kurzer Unterbrechung meine Arbeit fortsetzen. Im Herbst, Winter und Frühling 1915/16 machten die Untersuchungen sehr gute Fort- schritte, bis eine abermalige dienstliche Einberufung Anfang Mai 1916 gelegentlich der Eröffnung der Czernowitzer Universität die Rückkehr an meinen Dienstort verlangte. Anfänglich behinderte die Wiederaufnahme des Lehrbetriebes meine eigene wissenschaftliche Tätigkeit, und kaum hatte ich meine Untersuchungen wieder in Gang gesetzt, als Mitte Juni der Feind abermals ins Land einbrach. Vor die Entscheidung gestellt, mit den übrigen Angehörigen der Universität zu flüchten und zu meiner Familie nach Steiermark zurückzukehren oder in Czernowitz auszuharren, entschied ich mich für das Bleiben, da es mir unmöglich war, Arbeit, Instrumente und Literatur zu bergen und ich somit jahrelange mühevolle, der Vollendung ent- gegensehende Arbeit hätte zurücklassen müssen. Dieses Zurück- lassen aber wäre gleichbedeutend mit einer Vernichtung gewesen. Die Hast der Räumung, die Besetzung der Stadt im Kampfe in den Morgenstunden des 18. Juni 1916, die erzwungene Be- schlagnahme aller leerstehenden Wohnungen durch ‘russisches Militär haben mein Bleiben völlig gerechtfertigt. In den folgenden Wochen begann ich meine Studien durch abermaliges Materialsammeln auf eine noch breitere Grundlage zu stellen, da insbesondere die Verteilung der einzelnen Arten im Gelände sowie auch die Frage der Variabilität reichliche Unter- lagen erforderten. Im Herbste 1916 war ich so weit, um meine Ergebnisse zusammenzustellen und im Dezember begann ich mit der endgültigen Abfassung der Handschrift, die anfangs Juni 1917 abgeschlossen wurde. Anfänglich beabsichtigte ich, mich zwischendurch aus eigener Anschauung mit den Meeres-Nematoden bekannt zu machen, was mir am lebenden Material leider nicht möglich war, so daß der systematische Teil des allgemeinen Teils der vorliegenden Untersuchungen teilweise nur problematischen Wert hat. Meine ursprüngliche Absicht, auch die fäulnisbewohnenden Arten in den Kreis dieser Studien einzubeziehen, habe ich fallen gelassen, da diese Gruppe schwierig und ausgedehnt genug ist, Die freilebenden Erd-Nematoden 5 um besser und gründlicher in einer besonderen Arbeit abgehandelt zu werden. Trotz aller Hemmungen!) und wiederholter Unterbrechungen durch den Krieg habe ich es doch der Kriegszeit zu verdanken, daß ich drei volle Jahre, losgelöst von allen Berufspflichten, diesen Untersuchungen zuwenden konnte. Auch muß ich an- erkennen, daß ich es in erster Linie dieser Arbeit verdanke, daß ich die in vieler Beziehung so drückenden, ja mitunter geradezu lähmenden Kriegsjahre so gut und ungebrochen überstanden habe. Für die Förderung meiner Arbeit bin ich meinem hochver- ehrten ehemaligen Chef, Herrn Hofrat Dr. C. Zelinka für sein reges Interesse sowohl als auch für die Benutzung seiner Privat- bibliothek und besonders für eine wirksame Entlastung im In- stitutsdienst zu tiefem Danke verpflichtet. Durch Sammeln von Erdproben bin ich Dank schuldig den Herren Professor Dr. E. Bo- tezat-Czernowitz, Professor Dr. V. Brehm-Eger, Professor E. Kothny-Troppau, Dr. H. Kupelwieser-München, Dr. J. Lindner-Czernowitz, Dr. F. Reinhold-Czernowitz, Dr. F. Ruttner-Lunz, ferner Frau B. Frisch, meinen Eltern, meiner verehrten Schwiegermama sowie meiner Frau. Für Literaturbeschaffung bin ich folgenden Herren zu großem Dänke verpflichtet: Dr. N. A. Cobb-Washington, Dr. J. G. de Man- Jerseke, Hofrat L. v. Graff-Graz, Hofrat K. Grobben- Wien, Prof. Dr. N. A. Jägerskiöld-Göteborg, Dr. A. Meixner- Graz, Dr. OÖ. Pesta- Wien, Prof. Dr. T. Pintner- Wien und ins- besondere Herrn Dr. G. Steiner-Zürich, der sich in der liebens- würdigsten und erfolgreichsten Weise bemühte, mir die neuesten Arbeiten, namentlich die Cobbs, zu beschaffen, die mir zufolge der Blockade Englands, die sich auch auf die wissenschaftliche Literatur des neutralen Auslands zu erstrecken schien, nicht zu- gänglich waren. Meinen hochverehrten Lehrern, den Herren Professoren Dr. L. v. Graff und Dr. L. Böhmig, die mich während meines Aufenthaltes in Steiermark in der freigebigsten und großzügigsten Weise durch Gewährung von wissenschaftlichen Hilfsmitteln unterstützten, sage ich auch an dieser Stelle meinen aufrichtigsten und ergebensten Dank. Für das mühevolle Material-Suchen bin ich auch in dieser Arbeit meiner lieben Frau zu großem Dank verpflichtet. Czernowitz, den 10. Juni 1917. Die Schwierigkeiten und Hindernisse in der Drucklegung — das Manuskript war bereits nach wiederholt fehlgeschlagenen Versuchen im März 1918 zur Drucklegung angenommen und wiederum zurückgestellt worden — die erst im Frühjahr 1920 endgültig überwunden werden konnten, haben wegen der in- 1) So mußte ich auf manche Literaturbehelfe völlig verzichten usw. 1* 8. Heft 4 Dr. Heinrich Micoletzky: zwischen erschienenen oder mir erst zugänglichen Arbeiten Zu- sätze und Nachträge, namentlich im systematischen Teile bei Mononchus, notwendig gemacht. Endlich sei es mir gestattet, auch an dieser Stelle meinem gegenwärtigen Chef, Herrn Professor A. Steuer, für manchen wertvollen Wink sowohl, als auch für die mir gewährten dienst- lichen Erleichterungen, um eigene wissenschaftliche Arbeit tun- lichst fördern zu können, meinen herzlichsten und au rIchUE a Dank auszudrücken. Innsbruck, Ende Juni 1920. Einige mir während der Drucklegung zugekommenen Sonder- drucke, insbesondere die umfassende Arbeit Cobbs: ‚One hundred new Nemas‘ habe ich durch Einfügungen und Zusätze aufgenommen. Die wiederholt notwendigen Zusätze und Er- gänzungen sowie Änderungen mögen einige Ungleichmäßigkeiten und wohl auch einige Übersehen oder Irrtümer entschuldigen helfen. Abgeschlossen am 22. Jänner 1921. Literaturübersicht. Daß die erdbewohnenden Nematoden sowohl ökologisch als auch systematisch mit den Süßwasserbewohnern innig zusammen- hängen, ist vielfach auch aus der Literatur ersichtlich (de Man 1884, Brakenhoff, Ditlevsen 1911, Steiner, auch Bastian und Bütschli), obwohl naturgemäß die Arbeitsteilung es mit sich gebracht hat, daß sich der eine Forscher mehr mit dieser, # der andere mehr mit jener Gruppe beschäftigt hat. Da ein großer Teil der erdbewohnenden Nematoden gelegentlich auch im Süß- wasser gefunden wird und auch der umgekehrte Fall gilt (vgl. S. 47), so sind in der Zusammenstellung der Literaturnachweise am Schlusse dieser Arbeit auch nahezu alle Untersuchungen über die im Süßwasser gefundenen Nematoden angeführt. Gleich‘ meinen früheren Studien (1914, 2 usw.) über die Süßwasser- Nematoden. als deren Fortsetzung die vorliegenden Untersuchun- gen gedacht sind, berücksichtige ich hier nur die nach 1884 er- schienene Literatur und, fuße wiederum auf der ausgezeichneten Monographie von de Man, in der die frühere Literatur einzu- sehen ist.) Man kann die Abhandlungen, die sich mit unserer Gruppe beschäftigen, in mehrere ziemlich natürliche Abteilungen zerlegen, so in Arbeiten, die nur oder doch vorwiegend vom systematischen !) Da die vorliegende Untersuchung zugleich eine Revision sämtlicher nicht mariner und nicht ausgesprochen parasitischer Arten anstrebt, ist das Literaturverzeichnis dementsprechend erweitert, doch sind die über Erd-Nematoden handelnden Arbeiten besonders ersichtlich. Die freilebenden Erd-Nematoden 5 Gesichtspunkt aus die Nematodenfauna der reinen Erde unter- suchten — hierher gehört auch die moosbewohnende Nematoden- fauna — ferner die saproben oder Fäulnisherde bewohnenden Formen, deren Sexualverhältnisse, Züchtung usw. zum experi- mental-zoologischen Gebiet hinüberleiten, und endlich die echten Pflanzenparasiten und jene Tierparasiten, deren systematische Zugehörigkeit zu unserer Gruppe unzweifelhaft erscheint und die zudem oft durch eine freilebende Generation auch ökologisch unserer Gruppe ebensogut zugehören als den Parasiten. Von diesen natürlichen Gruppen, zwischen denen es be- greiflicherweise mannigfache Berührungsflächen gibt, interessiert uns in diesem Zusammenhange vor allem die erste, während die beiden anderen nur anhangsweise behandelt werden sollen. Die freilebenden Nematoden der reinen Erde. Als Ausgangs- punkt verweise ich nochmals auf die grundlegende Monographie von de Man (1884), der zum ersten Male eine Einteilung der Erd-Nematoden nach ökologischen Gesichtspunkten in omnivage Arten, Wiesen- und Sand-Nematoden gibt. Im Jahre 1885 unter- suchte dieser Forscher Erdproben aus Holland, Deutschland und Rußland und machte einige neue Arten bekannt. In den folgen- den Jahren bis in die jüngste Vergangenheit verdanken wir diesem unermüdlichen Helminthologen wertvolle Beiträge zur Kenntnis unserer Gruppe (1889, 1904, 1906, 1907, 1910, 1912, 1913, 1914, 1917) und insbesondere eine verdienstvolle Studie über die Gattung Anguillula sowie die Kenntnis zweier neuer, interessanter Genera Odontopharynx und Diplogasteroides. Leider hat de Man eine Einteilung unserer Gruppe in höherstehende systematische Ein- heiten in neuerer Zeit nicht versucht, was umso mehr zu bedauern ist, als gerade dieser Forscher unsere Gruppe am gründlichsten und ausgedehntesten studierte und zudem über marine freilebende Nematoden, ohne deren genaue Kenntnis eine Systematik unserer Gruppe aussichtslos erscheint, in der ausreichendsten Weise durch viele vorzügliche Originalarbeiten unterrichtet ist. Nächst de Man verdanken wir dem vielgereisten Cobb eine große Zahl von Arbeiten nach Material aus den verschieden- sten Weltgegenden (Europa, Afrika, Asien, Australien, Polynesien, Amerika). Trotz der unbestreitbaren großen Verdienste, die sich dieser rastlose Forscher um die Kenntnis unserer Gruppe erworben hat, ist sein Einfluß im Vergleich zur Fülle seiner Abhandlungen doch ein verhältnismäßig bescheidener geblieben. Ganz abgesehen von den meist schwer oder gar nicht zugängigen Arbeiten hat Cobb, zumal in seinen früheren Abhandlungen, die Literatur unserer Gruppe teils nur sehr oberflächlich berücksichtigt und — diesen Vorwurf kann man ihm leider nicht ersparen — fast mehr bekannte Arten als neu beschrieben, als unzweifelhaft neue be- kannt gemacht. Hierdurch wurde in unsere ohnedies schwierige und von Synonymen strotzende Gruppe noch mehr Unsicherheit, ja geradezu Verwirrung hineingetragen. Zudem wurden wieder- 8. Heft 6 Dr. Heinrich Micoletzky: holt neue Arten, ja selbst neue Genera namhaft gemacht und be- schrieben, ohne eine Abbildung hinzuzufügen. So sind denn manche seiner Arten und Genera heute nicht mehr sicher zu er- kennen und gehören zum Ballast, den man nicht gut ausscheiden kann und daher weiterschleppen muß. Außerdem hat Cobb seiner Formel und der damit zusammenhängenden Starrheit der Maße eine viel zu große Bedeutung beigemessen, wie ich bereits seinerzeit (1914, 2) ausführlich an der Hand meiner Variations- studien dargetan habe, ja seine älteren Bestimmungstabellen (1893, 1) zeigen eine derartig einseitige Bevorzugung der Maße, daß sie ihren Zweck nicht erreichen. Ferner äußert sich dieser Forscher bei seinen neuen Arten und Genera nur äußerst selten über die Verwandtschaft und Unterscheidung von dem bisher Bekannten, so daß einer Revision, wie sie mir durch das sehr angewachsene Material, die Unübersichtlichkeit des Stoffes und die Zerstreutheit der Literatur derzeit dringend geboten erschien, die größten Schwierigkeiten entgegenstanden und daß eine Menge Zeit und Energie aufgewendet werden mußte, um die Arten Cobbs in die Bestimmungsschlüssel einreihen zu können. Von Cobbs Arbeiten, die in diese Gruppe fallen, nenne ich von den mir persönlich Bekannten: 1889 über terrikole freilebende Nematoden aus der Umgebung von Jena enthält meist kurze Angaben über 20 Arten mit 3 bezw. nur 2 (Dorylaimus Langi wurde eingezogen) neuen er Interessant ist, daß freilebende Nematoden den Schneckendarm passieren, ohne ihre Lebens- fähigkeit einzubüßen; Cobb konnte mehrere Species im Schnecken- kot auffinden. Im Jahre 1893 beschrieb Cobb aus Australien eine Fülle von neuen Arten. In der einen Arbeit (1) werden 39 Arten als neu beschrieben (Australien, Fidschi-Inseln, Europa), von denen ich nicht weniger als 15 als bereits bekannte Arten feststellen konnte, während 2 Arten als unsicher bezeichnet werden müssen. Die zweite Arbeit (1893, 2) enthält unter 30 Arten nur 3 bereits be- kannte, doch konnte ich auch hier 9 mit älteren Arten in Überein- stimmung bringen. Von den 4 als neu beschriebenen Genera wurden drei eingezogen (Cephalonema syn. Ironus, Chaolaimus syn. Diphtherophora und Neonchus syn. Odontolaimus), das rest- liche Genus Drachynema, das ohne Abbildung nach einem einzigen jugendlichen Exemplar beschrieben wurde, halte ich für unsicher. Im Jahre 1898 veröffentlichte Cobb (1898, 1) eine halb volkstümlich, halb wissenschaftlich gehaltene Einführung in die Nematodenkunde, die nebst eingehender Methodik eine Anatomie, Embryologie und Physiologie unserer Gruppe bringt und auch mit einigen Worten der Systematik gedenkt (polyphyletische Abstammung der parasitischen Nematoden von den freilebaenden). Die freilebenden Vertreter werden hierbei besonders berücksichtigt. Die Öffnungen der Seitenfelddrüsen hält unser Forscher fälschlich für Respirationsorgane; den Seitenorganen schreibt er dreierlei Die freilebenden Erd-Nematoden 7 Funktion zu: exkretorische, respiratorische und akustische, eine phantasievolle, aber haltlose Auffassung, die sich hauptsächlich auf Plectus parietinus (p. 44, fig. 95) stützt. Speziell systematisch ist in diesem Zusammenhange nur eine Rhabditis-Art zu er- wähnen. Im Jahre 1906 hat Cobb die freien Nematoden an den Zuckerrohr-Wurzeln von Hawaii untersucht und von 23 Arten 18 als neu beschrieben und ein neues Genus namhaft gemacht. Von diesen neuen Arten konnte ich 7 als bekannt erweisen. Das neue Genus Anthonema ist möglicherweise auf ein Häutungs- stadium von Plectus zurückzuführen. In neuester Zeit (1913—1920) hat unser Autor uns mit den freilebenden Nematoden der Vereinigten Staaten bekannt ge- macht. So enthält die eine Mitteilung (1913, 2) nicht weniger als 26 neue Genera, die an der Hand von fast durchweg neuen Arten vorgeführt werden. Leider verzichtet Cobb auf eine Genus- diagnose, was die Beurteilung und Stellung seiner neuen Genera wesentlich erschwert. Von diesen kann ich nur 13 als einwandfrei bestehen lassen, es sind dies: Actinolaimus (Dorylaimen mit er- weitertem chitinigen Vestibulum), Anonchus, Chronogaster, Cryp- tonchus (verwandt mit Cylindrolaimus), Diploscapter (steht Rhab- ditis nahe), Eutylenchus (steht T’ylenchus nahe), Haliplectus (zwi- schen Aulolaimoides und Plectus), Isonchus (zwischen Dorylarmus und Tylenchus), Nemonchus (erinnert an T'ylenchorhynchus und Tylenchus), Oionchus, Trichodorus, Tylenchorhynchus und Udonchus (steht Mononchus nahe). Als Subgenıra söhe ich folgende 3 an: Dorylaımellus gehört zu Dorylaimus, Nannonchus zu Cyatholaimus und Wilsonema zu Cephalobus. DE Die restlichen 10 Genera fühle ich mich veranlaßt einzuziehen, so ist Achromadora Cobb syn. Cyatholaimus, Antholäimus Cobb syn. Dorylaimus, Archionchus Cobb syn. Diphtherophora, Atylen- chus Cobb syn. Eutylenchus, Discolaimus Cobb syn. Dorylaimus, Gymnolaimus Cobb syn. Cylindrolaimus, Jota Cobb syn. Hoplo- laimus, Nygolaimus Cobb syn. Dorylaimus, Trischistoma Cobb syn. Tripyla und Xtphinema Cobb syn. Tylencholaimus. Die Gründe, die mich hierzu bewogen haben, sind an den entspre- chenden Stellen im systematischen Teile einzusehen. 1915 hat Cobb eine sehr eingehende und mit vorzüglichen Abbildungen versehene Abhandlung über das interessante Genus Bunonema veröffentlicht, in welcher insbesondere auf die Asym- metrie an der Hand von drei neuen Arten aufmerksam gemacht wird. . Im selben Jahre (1915, 1) erschien eine allgemeine Abhandlung über Nematoden und ihre Bedeutung für den Menschen, die, ab- gesehen von physiologisch-anatomischen Angaben, wertvolle neue Mitteilungen über Häufigkeit, Vorkommen und Lebensweise un- serer Gruppe enthält, 8. Heft 8 Dr. Heinrich Micoletzky: Von den neuesten Arbeiten des unermüdlich forschenden Amerikaners verdienen auf dem Gebiete der Erd-Nematoden be- sonders drei hervorgehoben zu werden: die vorzügliche Mononchus- monographie 1917 (1), die kulturtechnisch wichtige Zusammen- stellung eigener Forschungsmethoden über Boden-Nematoden 1918 (2) und eine für die Systematik besonders der freien Nema- toden bedeutsame Arbeit über 118 neue Genera und Arten (1920, 2). Als kleinere Mitteilung kommt die Revision von Cylindrolaimus (1916, 2) hinzu. So macht die von vorzüglichen Abbildungen aller behandelten Arten begleitete, mit einer ausführlichen, zusämmenfassenden Genusbeschreibung und einem genauen Artenschlüssel versehene Monographie von Mononchus eine Fülle von neuen Tatsachen, auch ökologisch wertvolle Angaben bekannt. Von Arten werden 59 genannt und genau beschrieben (hiervon 31 bezw. 29 neu!), die nebst dem Typus in 4 Unter-Genera eingereiht werden. Nach meiner, auf eigenen Variabilitäts-Studien gestützten Erfahrung geht Cobb hierbei in der Artspaltung zu weit und ich kann ins- gesamt nur 41 Arten und mehrere Varietäten als sichergestellt anerkennen. In der hauptsächlich Kulturpflanzenschutz berücksichtigen- den Zusammenfassung über erdbewohnende Nematoden gibt Cobb eine außerordentlich eingehende und von sehr sinnfälligen Ab- bildungen unterstützte Anleitung zum Fang, zur quantitativen und qualitativen Auswertung sowie zur Konservierung und Prä- paration der Boden-Nematoden, mit Bestimmungsschlüsseln der stacheltragenden Genera unter besonderer Berücksichtigung von Heterodera und verwandter Genera. Auch hier finden sich wert- volle neue ökologische Angaben und Winke. Die jüngste, umfangreiche systematische Abhandlung Cobbs (1920, 2) beschreibt als neu 118, meist durch vorzügliche Abbil- dungen erläuterte Genera, die leider ohne Diagnosen nur an der Hand typischer Arten abgehandelt werden. Verwandtschaftsver- hältnisse oder Hinweise auf bereits bekannte Genera werden meist vermißt, so daß man die neuen Genera unter die bekannten kaum einzugliedern vermag. Die Mehrzahl der Genera ist marin; unter den nicht marinen sind 17 terricol. 2 paludicol (in salzhaltigem Wasser) und 8 parasitisch. Die marinen und parasitischent) Ge- nera fallen außerhalb des Rahmens dieser Abhandlung, dagegen wurden die restlichen 19 berücksichtigt. Von diesen 19 Genera habe ich 5 eingezogen. So ist Isotonchhium Cobb syn. Ty- lenchus, Leptonchus Cobb syn. Trichodorus, Pycnolaimus Cobb syn. Plectus, Amphispira Cobb und Xenonema Cobb syn. Desmodora. Zu Subgenera wurden 3 erniedrigt: Antı- !) Sämtlich tierparasitisch und bis auf Monohystrium und Tripylium (Angehörige beider Genera wurden von Baylis 1915 in das Genus Mono- hystera eingereiht, vgl. S. 168), Entoparasiten. Die freilebenden Erd-Nematoden (9) cyclus Cobb zu Linhomoeus, Axonchium Cobb und Doryl- lium Cobb zu Dorylaimus. Choronema simplex Cobb endlich gehört in die Nähe meines T'ylenchus sp. vgl. 5. 570 und dürfte erst nach Bekanntwerden erwachsener Vertreter eine Einreihung erfahren. Die restlichen 10, je durch 1 Art vertretenen Genera wurden aufrecht erhalten und in den Genusschlüssel etc. ein- bezogen. Es sind dies in alphabetischer Folge: Bolbinium, Cam- pydora, Chambersiella, Isolaimium, Jotalaimus, Litonema, M ycto- laimus, M yolaimus, Onchulus u. Triplonchium. Bezüglich deshier zum ersten Maleangewandten SystemCobbs verweiseich auf S.105—107. Außerdem hat Cobb noch zahlreiche kleine Arbeiten?) veröffent- licht, die ich mir jedoch leider nicht alle zu verschaffen vermochte. Außer Cobb haben nur wenige Forscher unserer Gruppe ihre eingehendere Aufmerksamkeit geschenkt. In diesem Zu- sammenhange verdienen die Moosfauna-Studien Richters (1905, 1907, 1908) erwähnt zu werden, da uns dieser Forscher zuerst mit dem von Jägerskiöld (1905) genauer beschriebenen merk- würdigen Genus Bunonema bekannt gemacht hat, dem später Zograf (1913), namentlich aber Steiner (1914, 1916, 1—2), Stefanski (1914), Menzel (1914), Hofmänner-Menzel (1915) sowie insbesondere Cobb (1915) ihre erhöhte Aufmerksamkeit zugewendet haben. Hierher gehören auch die Moosfauna-Studien von Heinis und die Arbeiten Menzels (1912, 1913, 1914, 1920, 2), namentlich jene über die Gipfelfauna der Schweizer Alpen. Für die Ökologie der an Pflanzenwurzeln lebenden erd- bewohnenden Nematoden verdanken wir Marcinowski (1906, 1909) zwei wertvolle Abhandlungen, von welchen die jüngere die bedeutendste Arbeit auf systematischem Gebiet seit der Mono- graphie von de Man vorstellt. Diese Forscherin hat, obwohl sie vor allem die pflanzenparasitischen Nematoden im Auge behielt, sehr wertvolle Beiträge zur Systematik unserer Gruppe geliefert und deren Variabilität, Züchtung und Ökologie studiert. 1906 werden die mitunter sehr häufigen Wurzelbewohner Cephalobus elongatus und Rhabditis brevispina morphologisch gut charakteri- siert und in ihrer Variabilität studiert, 1909 werden in einer um- fangreichen Abhandlung nebst ausgesprochenen Pflanzenschäd- lingen 14 an Pflanzenwurzeln lebende Nematoden behandelt und als Semiparasiten angesprochen (2 neue Arten). Besonderen Wert besitzt die kritische Beleuchtung der in systematischer Beziehung namentlich von Cobb sehr überschätzten Maßangaben an der Hand ausgedehnter Variabilitätsstudien an Züchtungs- material sowie die hinsichtlich der systematischen Bedeutung der Mundhöhle angestellten glücklichen Überlegungen, die durch sehr klare Schemata erläutert sind. Über die Ökologie sowohl der freien als auch der parasitischen Nematoden und das Verhältnis beider zueinander finden sich wertvolle Beiträge. Die spezielle 2) Vgl. Literaturnachweise. S. 521— 622 8. Heft 10 Dr. Heinrich Micoletzky: Morphologie und Ökologie wird für folgende semiparasitische Arten genau abgehandelt: Cephalobus elongatus, Ceph. striatus, Rhabdıtis brevispina, Diplogaster longicauda, Plectus granulosus, Mononchus brachyuris, Tylenchus dubius und Tyl. dendrophilus. Mit dem Jahre 1911, dem Erscheinen der Abhandlung von Ditlevsen, beginnt eine neue Periode emsigster Forschertätig- keit sowohl für die Süßwasserbewohner als auch für die von ihnen nur künstlich zu trennenden Erdbewohner unserer Gruppe. Diese starke Bevorzugung der freilebenden Nematoden von verschiedener Seite ist -wohl vornehmlich darauf zurückzuführen, daß Jägerskiöld in der Bearbeitung dieser Tiere in der Brauer- schen Süßwasserfauna einleitungsweise sagt: ‚Es ist daher sicher, daß der allergrößte Teil dieser Fauna noch unbekannt ist.‘ Diese Behauptung, so sehr sie auch den Forschungstrieb anregte, trifft allerdings nicht ganz zu. Jägerskiöld hat nämlich der außer- ordentlich weiten Verbreitung der freilebenden Nematoden nicht genügend Rechnung getragen und zudem die Tatsache, daß über unsere Gruppe zwar wenige, dafür aber meist breit angelegte und gründliche Abhandlungen vorliegen, nicht entsprechend be- rücksichtigt. So hat Ditlevsen aus Dänemark und Jütland aus der Erde, der Wasserkante und dem Süßwasser 54 Arten!) namhaft gemacht, darunter 8 neue Arten (hiervon 1 im Süß- wasser, 1 Brackwasser). Brakenhoff (1913), dessen Unter- suchungsgebiet das nordwestdeutsche Flachland ist, fand 52 Arten, darunter 2 neue und 1 Varietät. Der größte Teil entstammt von Süßwasser stark durchtränkter Erde. Ditlevsen und Braken- hoff haben auch zum erstenmal der Moorfauna ihre Aufmerksam- keit zugewendet, während de Man für Holland, wo Moos und Heide sehr zurücktreten, diese Geländeart nur sehr wenig berück- sichtigen konnte. Einen bedeutenden Anteil an der Erforschung der Nematoden- fauna nehmen die Schweizer Forscher, die ja seit jeher ihrer heimat- lichen Scholle liebevolle Aufmerksamkeit schenkten. Während sich Hofmänner (1913) ausschließlich, der Pole Stefanski (1914) vorwiegend mit der Süßwasserfauna der Schweiz, insbesondere des Genfer Sees, befassen, hat Menzel und nament- lich Steiner auch die Erdbewohner eingehend untersucht, so daß die Schweiz nebst Holland heute das bestdurchforschte Land vor- stellt und einschließlich der vorliegenden Arbeit wird nun auch Österreich mitgenannt werden dürfen. So hat Stefanski unter 50 Arten 20 in der Erde nach- gewiesen; hierunter befinden sich 2 neue Bunonema. Menzel (1914) zählt 48 Arten für das schweizerische Hochgebirge auf. Der größte Teil bewohnt die. Moos- und Vegetationspolster der Bergspitzen bis in die höchsten von Lebewesen bewohnten Höhen (4000 m). Nebst spezieller Systematik finden sich Angaben über !) Hiervon wurden 11 Arten nur im Süßwasser nachgewiesen. Die freilebenden Erd-Nematoden 11 Verbreitung und Lebensweise (Verbreitung und Häufigkeit im Gebirge, Verbreitungsmittel, Ernährung, Entwicklung), sowie ein besonderer Abschnitt über die Anabiose (p. 83—91), der jedoch fasst nur kompilatorischen Wert hat. Diese Ergebnisse Menzels werden später mit jenen von Hofmänner in einer gemeinsamen Abhandlung (Hofmänner u. Menzel 1915) wiederholt. Menzel hat später (1917) eine Literaturstudie über Hoplo- laimus verfaßt und kürzlich (1920,1) ausführlichere Untersuchungen „über die Nahrung der freilebenden Nematoden und die Art ihrer Aufnahme‘ veröffentlicht. Abgesehen von genauer Literatur- kenntnis werden eigene Angaben über den Darminhalt freier Nematoden sowie Fütterungsversuche des moosbewohnenden Mon- onchus papillatus mit Plectus, Tylenchus und Tryipyla mitgeteilt und namentlich die räuberische Ernährung der Mononchen in Wort und Bild abermals betont. Außerdem finden sich allgemeine Erörterungen über Ernährung freier Nematoden. Steiner hat (1914), soweit seine vorläufigen Mitteilungen schlie- Ben lassen, dasmeiste und mannigfaltigste Nematodenmaterial vorge- legen. So hat dieser erfolgreiche Forscher ‚‚weit über 1000 verschie- dene Erd-, Schlamm-, Mist- und Moos-Proben durchgesehen‘“ und aus der Schweiz nicht weniger als 169 Arten (Süßwasser-, Erd- und saprobe Nematoden) namhaft gemacht, unter denen sich 25 neue Arten (5 Arten hiervon habe ich in nachstehender Abhandlung eingezogen), 1 neues Genus (Demaniella) und 2 neue Varietäten befinden. Leider ist die ausführliche Arbeit bis heute nicht er- schienen, was ich aus dem Grunde bedaure, als ich mich bei man- cher Art hätte vermutlich kürzer fassen können und als Steiner aller Voraussicht nach bereits manches ausgeschieden haben dürfte, was in der vorliegenden Abhandlung gleichfalls vorgenom- men werden mußte. Auch die Bestimmungstabellen hätten wohl so manch wertvollen Zusatz erfahren können. Auch in jüngster » Zeit hat Steiner wiederum wertvolle Beiträge geliefert. Seine erste Arbeit (1916, 1) macht 41 Arten (4 neu, 1 Varietät) namhaft. Das Material entstammt meist Moosrasen verschiedener Ortlich- keiten: Antarktis, Victorialand, Südwestaustralien, Java, Ko- moren, Tromsö, Arktis, (Jan Mayen), Tunis und Linz. Seine 2. Arbeit (1916, 2) führt 27 Arten (darunter 3!) neu) aus Nowaja- Semlja (Moosrasen) an und in einer Notiz (1916, 3) wird ein neues Dorylaimus $ beschrieben. Durch diese Studien wurde die kosmo- polite Verbreitung der Nematoden abermals mit aller Deutlich- keit erwiesen 2), während Cobb in fremden Ländern meist fremde Arten fand (ähnliches gilt von v. Daday für das Süßwasser), die sich indessen vielfach auf bereits bekannte oder doch auch in 1) Zwei davon wurden in vorliegender Abhandlung als synonym ein- gezogen. 2) Auch eine kleinere Mitteilung Menzels (1920, 2) über arktische Nematoden gehört hierher. 8. Heft 12 Dr. Heinrich Micoletzky: Europa vorkomniende Arten zurückführen lassen bezw. äls Unter- arten aufzufassen sind. Die fäulnisbewohnenden Nematoden sind mit den Bewohnern der reinen Erde wie auch des süssen Wassers so vielfach verknüpft und verbunden, daß es sich empfiehlt, dieser Gruppe, die ich mir für die Zukunft für eine eigene Abhandlung: als Studienobjekt vorgenommen habe, auch in diesem Zusammenhange übersichts- weise Erwähnung zu tun. Das Studium der Nematodensaprobien geht hauptsächlich auf die berühmte Nematodenmonographie A. Schneiders (1866) zurück; in dieselbe Zeit ungefähr (1863) fällt eine kurze Abhandlung von Claus, später Arbeiten von Bütschli (1873, 1874, 1876) und von de Man (1876, 1895) und einen gewissen Abschluß erfahren diese Vorarbeiten durch die Monographie der Rhabditiden von Orley im Jahre 1886, eine Darstellung, die der Schwierigkeit unserer Gruppe weder im Texte noch aber in den Abbildungen, die sehr viel zu wünschen übrig lassen, gerecht geworden ist. Sehr wertvolle Beiträge haben wir Maupas (1900, 1915, 1916, 1919) zu verdanken. Auch Potts (1910) und Krüger (1913) haben neue Fäulnisbewohner, die sie durchwegs züchteten, bekannt gemacht. Naturgemäß enthalten auch die Arbeiten von Ditlevsen (1911), Hofmänner-Menzel (1915), Stefanski und Steiner (namentlich 1919, 1) Angaben über diese Gruppe. Im Anschlusse seien insbesondere jene Arbeiten erwähnt, die über die Lebensweise usw. Aufschluß geben. In erster Linie steht die Monographie von de Man (1884), aber auch Cobbs zahl- reiche Abhandlungen sowie die Mitteilungen von Marcinowski und Menzel (1914, 1920, 1) enthalten viele wertvolle Angaben. Insbesondere aber verdanken wir Maupas (1899, 1900) über die Biologie (namentlich Häutung und Sexualbiologie) der in Eiweiß- lösungen züchtbaren Nematoden (Saprobien) sehr eingehende und gründliche Beobachtungen, die für die ausgezeichnete Ver- wendbarkeit der züchtbaren, freilebenden Nematoden für die Ex- perimentalzoologie so deutlich Zeugnis ablegen, daß ich mich veranlaßt fühlte (Micoletzky 1916), hierauf in einem Vor- trage nochmals aufmerksam zu machen. In neuester Zeit hat Steiner das Verhältnis der marinen freien Nematoden zu denen des Süßwassers und des Landes näher beleuchtet und den einheitlichen Charakter der 3 Lebensräume in der Nematodenfauna betont. Eine sehr verdienstvolle Studie über die Bewegung freilebender Nematoden, insbesondere über die eigenartige Bewegungsweise von Hoplolaimus hat endlich Steiners Schüler Stauffer in jüngster Zeit geliefert. Die parasitischen Nematoden, und dies gilt namentlich für die Pflanzenparasiten, stehen mit den freilebenden vielfach in sehr innigen Beziehungen. So hat Marcinowski (1909) jene freilebenden Nematoden, die, ohne die Pflanzen ernstlich zu schä- digen, biologisch an Wurzeln gebunden sind, als Semiparasiten Die freilebenden Erd-Nematoden 13 bezeichnet; zu dieser Gruppe gehören viele, vielleicht die Mehr- zahl der erdbewohnenden Nematoden. Diese Forscherin hat wieder- holt darauf hingewiesen, daß die Grenze zwischen den freilebenden Boden-Nematoden und den typischen Pflanzenparasiten eine ver- schwommene und daher willkürliche ist. So konnten zahlreiche Arten, die gewöhnlich nicht als Parasiten in Betracht kommen, in krankem Pflanzengewebe nachgewiesen werden, so daß sie sekundär Pflanzen schädigen. Andererseits können echte Pflanzen- parasiten an Würzelchen oder zwischen Blattscheiden aufgefunden werden und sich wie Semiparasiten ernähren (vgl. Tylenchus dipsaci und darbouxi). Von den zahlreichen hierhergehörigen “ Arbeiten erwähne ich nur Ritzema Bos (1888—1888), Maupas- Debray (1896!), ferner Marcinowskis (1909) ausführliche Ab- handlung (Kulturversuche, Bekämpfung, Verzeichnis der Para- siten und Wirtspflanzen etc.), endlich Schwartz (1911), Cotte (1912) und Cobb (besonders 1893, 1, p. 48—49; 1913, 1; 1917, 2; 2918, 2,1919; 3—4,.1920): Aber auch die Tierparasiten hängen mit den freilebenden Nematoden viel inniger zusammen als dies bisher den Anschein hatte. Abgesehen von älteren Abhandlungen sei hier nur auf Fuchs (1915) höchst interessante Ergebnisse seiner Studien an Borken- und Rüsselkäfern hingewiesen. Wir können hier alle Stadien von biologisch an diese Käfer beziehungsweise an deren Mulm gebundene Nematodenarten bis zu echten Leibeshöhlen- parasiten mit einer freilebenden (Tylenchus-artigen) Generation unterscheiden und nicht selten führt diese semiparasitische oder entoparasitische Lebensweise zur Ausbildung sehr eigenartiger, mit fettartiger Schutzhülle versehenen Dauerlarven. Hierher gehört auch Cobb’s (1916) Abhandlung, in welcher zwei Diplogaster?)- Arten als Entoparasiten von Insekten nachgewiesen werden, seine neueste große Arbeit (1920, 2, vgl. S. 8, Fußnote 1), sowie eine kleine Abhandlung von Baylis (1915)?). Methodik. Beim Nematodensammeln ging ich wie bei den Bewohnern des süßen Wassers vor und verweise, um Wiederholungen zu ver- meiden, auf meine frühere Arbeit (1914, 2, p. 339—341). Die verschiedenen Erdproben sind durchwegs von Pflanzenwurzeln durchsetzt, denn Erde ohne Pflanzenwurzeln enthält fast nur Ruhestadien (meist von Fäulnisbewohnern). Die Untersuchung geschah fast durchwegs in völlig frischem Zustande oder spätestens 1—3 Tage nach dem Gewinnen des Materials. Stets wurde sorg- !) Diese ausführliche Abhandlung ist Marcinowski leider unbekannt geblieben. : 2) Auch hier scheint ein Generationswechsel vorzuliegen; Cobb spricht sich allerdings hierüber nicht aus. 3) Die hier beschriebenen beiden Monohystera-Arten aus Kiemenhöhlen von Landkrabben gehören nicht in dieses Genus. 8. Heft 14 Dr. Heinrich Micoletzky: fältig darauf geachtet, daß keine Änderung der Zusammensetzung der Fauna Platz greifen konnte. Namentlich müssen die Erdstücke vor längerem Verweilen in höheren Temperaturen und unter Luft- abschluß beschützt werden, auch eine allzu reichliche Befeuchtung vertragen manche Erdproben nicht. Am besten eigneten sich zum Transport kleine Aluminiumbüchsen, die nicht luftdicht schließen. Um Zufälligkeiten tunlichst zu vermeiden, wurde jedesmal von drei benachbarten Stellen Material entnommen. Auf diese Weise bekommt man brauchbare Mittelwerte. Die unter der Lupe (10fache lineare Vergrößerung genügt für lebendes Material bei einiger Übung meist völlig) mit der Nadel herausgehobenen Würmer wurden in einem Uhrschälchen gesammelt und mit heißem Alkohol- Glyzerin!) (9 Teile 70% Alkohol, 1 Teil Glyzerin) konserviert. Sind viele Tiere beisammen, so empfiehlt es sich, sie unmittelbar vor der Konservierung voneinander zu lösen, da sonst störende Knäuel auftreten. Bei Lebenduntersuchung, die meist nur der Orientierung wegen vorgenommen wurde, habe ich stets Wärme- starre angewendet, um die Tiere bewegungslos zu machen. Doch muß man sich — will man dasselbe Objekt später als Präparat nochmals studieren — recht beeilen, da sonst postmortale Ver- änderungen das Objekt schädigen. Verwendet man zur Aufbewah- rung Tuben mit Korken, so müssen diese sehr sorgfältig paraffiniert werden, sonst finden recht störende Gelbfärbungen statt, die manche zarte Einzelheiten verschwinden lassen. Im allgemeinen ist das Durchsuchen von Erdproben recht mühsam, besonders dann, wenn trübender, lehmiger Humus vor- liegt, der nur winzige Erdkrümelchen zu durchmustern gestattet.?) Ein Konservieren von Erdproben in toto, um bei Gelegenheit die darin enthaltenen Nematoden herauszusuchen, ist nicht zu empfehlen. Da sich die Nematoden nur in den obersten Erdschichten finden und in der Tiefe zu stark abnehmen, genügen in der Regel 2—5 cm tiefe Erdstücke völlig. Untersuchungsgebiet. Das Untersuchungsgebiet stimmt im wesentlichen mit jenem meiner Süßwasserstudien überein. Es betrifft die Ostalpen und die Bukowina, nur mit dem Unterschiede, daß bei den Süßwasser- Nematoden das Lunzer Seengebiet in Niederösterreich zur Grund- lage für die Ostalpen wurde, während diesmal aus rein äußerlichen 1) Die endgültige Untersuchung geschieht in Glyzerin durch Ver- dunsten des Alkohols im Wärmeschrank oder an der Sonne unter Staub- abschluß. 2) In solchen Fällen leisten Spülungen durch feinste Seidengewebe (Müllergaze Nr. 20), wie sie für Planktonnetze Verwendung finden, sehr gute Dienste. Allerdings geht hierbei ein Teil der kleinsten Arten und Jugendformen verloren (bis zu 20%), so daß ich fast immer vom Aus- schlämmen durch Netzstoff Abstand nahm, ‚Die freilebenden Erd-Nematoden 15 Gründen das Murtal bei Pernegg in Steiermark für die Ostalpen, Czernowitz und Umgebung für die Bukowina den Schwerpunkt meiner Untersuchungen abgab. Bezüglich Feuchtigkeit und Niederschlagsmenge des Unter- suchungsgebietes wäre kurz zu erwähnen, daß in den Ostalpen das von mir untersuchte trockenste Gelände das linke (östliche) Murtal bei Pernegg in Steiermark, das feuchteste das vom Hinter- see in Salzburg, von Lunz in Niederösterreich und vom Attersee in Oberösterreich ist, während die Ennstaler und Seetaler Alpen und Niederen Tauern eine Art Mittelstellung einnehmen. Die Bukowina hingegen zeigt nach Regenmenge, Besonnung und Spärlichkeit des Nachttaues bereits Anklänge an Steppenklima, die sich auch floristisch im Zurücktreten von Moosen und üppigen Mähwiesen und im Vorherrschen der Hutweide bemerkbar machen, und nur im Süden, im Bereiche des karpathischen Waldgürtels, ist eine größere Annäherung an das Alpenklima zu verzeichnen. Von Gebirgsgelände wurden Kalk- und Urgebirge in den Alpen und Karpathen bis zu 2400 m Höhe durchforscht. Um den Einfluß der Jahreszeiten kennen zu lernen, wurden auf einer Berg- wiese bei Pernegg (Fang Nr. 9a—h) vom Oktober bis Mai 1915/16 periodisch Erdproben gesammelt. Die Frühlings- und Sommer- periode wurde auch an einer Hutweide in Czernowitz (Fang 7a—g) im April 1915 und Mai bis Juli 1916 studiert. Bevor ich das nach Geländearten geordnete (gleichsinnig mit “ der Übersichtstabelle S. 52) Verzeichnis der Fundorte folgen lasse, führe ich der Übersichtlichkeit wegen die Örtlichkeiten nach den einzelnen ehemaligen Kronländern der einstigen .österreichisch- ungarischen Monarchie an!): 1. Niederösterreich: Purkersdorf b. Wien 8f, 12d; Lunz a. Ybbs und Umgebung (Dürrensteingebiet) 1e, 3a—e, 4a—c, 8d—e, 10d—e, 11h, 15i—g. 2. Oberösterreich: Attersee 6c. 3. Steiermark: Pernegg bei Bruck a. M. und Umgebungen (einschließlich Hochlantsch-Gebiet) 1a—c, Qa—b, 3f—g, 4d-f, 6a—b, Sa—c, 9a—n, 10a—b, WMa—c 13a, 14a—e, 15a—h, 16a—e, 17a—b, 18, 19; Hochschwab-Gebiet 1la—b; Ennstaler Alpen 3h—j, 4g, 10c, 17c—d; Niedere Tauern 3k, 4h, 105, 11c—g, 15t; Seetaler Alpen 10h—i, 17f—g; Graz 9o. 3 ‘ 4. Salzburg: Schafberg 10f; Faistenauer Hintersee 1d, 9g, 9I—S. 5. Kärnten: Unterdrauburg 8g, 15u. 6. Böhmen: Franzensbad 31; Gratzen 4i. 7. Bukowina: Czernowitz und Umgebungen: 1f, 2c—d, 5a—c, 6d—h, 7a—k, 8h—k, I9r—s, 12e—h, 15v—w, 16f—h; Dorna- Watra 81; Hasch 13b; Kimpolung $8n; Kirlibaba 15a; Kuczurmare !) Die Ziffern bedeuten die nach Geländearten eingereihten Fänge des folgenden Fundort-Verzeichnisses. 8. Heft 16 Dr. Heinrich Micoletzky: 71-m; Luczyna 15z; Lukatsch 17e; Rareu.10g, 15ß; Seletin 80; Strigoja 9t; Szipot 15y; Tereblestie 15x; Valeputna 8m. 8. Siebenbürgen (früher Ungarn bzw. heute Rumänien): Jneu 10k, 11i, 17h—i. 1a 1b 16 1d 1e 1f 3b BC Fundort-Verzeichnis. I. Sumpf und Moor. 1. Sumpf-Wiese (saure Wiese). Pernegg-Traföß!), Sumpfwiese, begrenzt, 6. VII. 1915, 60 In- dividuen. Pernegg-Traföß, Sumpfwiese, begrenzt, 6. VII. 1915, 135 In- dividuen. Pernegg-Traföß, Sumpfwiese, begrenzt (mit Moos), 17. IV. 1916, 151 Individuen. Hintersee bei Faistenau, 685 m, Sumpfwiese (beginnendes Wiesen-Moor) beim Bootshaus 30 cm vom Ufer bei Pegelstand &. Überschwemmungsgebiet, Übergang zum Carex-Ufermoor (mit Canthocamptus sp.), IX. 1912, 80 Individuen. Lunz-Obersee 1150 m, Sumpfwiese bei der Bootshütte, Über- schwemmungsgebiet, Übergang zum Carex-Ufermoor, 31. VII. 1912, 46 Individuen. Czernowitz?) (Dr. Rott-Teich) Uferwiese, 5 Schritt v. Wasser- spiegel, 29. III. 1912, 10 Individuen. 2. Sumpf-Moos. Pernegg-Trafößgraben, Moos an nassem Fels (Nadelwald), 4. VII. 1915, 59 Individuen. Pernegg-Trafößgraben, Moos an nassem Fels (Nadelwald), 4. VII. 1915, 55 Individuen. Czernowitz-Ostritza, Sumpf-Moos im Wiesengelände, hie und da Graswurzeln, IV. 1915, 130 Individuen. Czernowitz-Czahor, Sumpf-Moos, begrenzt, ohne Süßwasser in der Nähe, 30. IV. 1915, 290 Individuen. 3. Moor ohne Sphagnum. Lunz-Obersee, 1150 m, Moorrand des Ufers mit Fontinalis- und Hypnumähnlichen Moosen 8. VIII. 1913, 85 Individuen. Lunz-Obersee, 1150 m, Moorrand einer schwimmenden Moor- insel, 19. VIII. 1912, 22 Individuen. Lunz-Obersee, 1150 m, Inselmoor, Hypnum-Moose, 19. VIII. 1912, 53 Individuen. Lunz-Obersee, 1150 m, Carex-Moor der Insel, ziemlich fest, weitgehende Verlandung (Übergang zu 1d, 1e), 19. VIII. 1912, 30 Individuen. 1) Seehöhe 460 m. 2) Seehöhe ca. 250 m. 3e a4 3k Die freilebenden Erd-N ematoden 17 Lunz-Obersee, 1150 m, Moorrand, 10 cm v. Seespiegel, 11. VIII. 1913, 69 Individuen. Hochlantsch-Teichalpe, ca. 1200 m, Carex und Moos im Erlen- bruch (Birken, Eriophorum vaginatum etc.), 2. IX. 1915, 126 Individuen. Hochlantsch-Teichalpe, ca. 1200 m, Moos und etwas Sphagnum an erhöhten mit Moosrasen bewachsenen Stellen des Moor- randes, Übergang zu 4, 14. VI. 1915, 23 Individuen. Selztal, 634 m, Grasboden im Flachmoor (Glacialbildung), 30. vIl. 1915, 52 Individuen. Selztal, 634 m, vom Rande eines Moortümpels (teilweise sub- mers: Wasserkante), 30. VII. 1915, 123 Individuen. Selztal, 634 m, Moor von den Stichstellen, hier und da mit Drosera (Übergang zu 4) 30. VII. 1915, 56 Individuen. Radstatt, 856 m, Moorerde. 5. VI. 1912, 14 Individuen. Franzensbad, Moorboden mit Moos, XI. 1912, 1 Individuum. 4. Moor mit Sphagnum (kalkfeindlich!). Lunz-Obersee, 1150 m, Rotmoos (Hochmoor), Polster mit Sphag- - num und Drosera, 4. VIII. 1912, 121 Individuen. 4h Archiv für Naturgeschichte 1321. A.8& Lunz-Obersee, 1150 m, Rotmoos, 6. VIII. 1913, 37 Individuen. Lunz-Obersee, 1150 m, schwimmende Moorwiesen im See, 8. VIII. 1913, 7 Individuen. Pernegg-Zlatten, isolierter Sphagnum-Bestand im Wald (Ur- gebirge), 5. VI. 1915, 85 Individuen. Pernegg-Breitenau (Schlaggraben), isoliertter Sphagnum- Bestand auf Fels (Urgebirge), 21. VII. 1915, 53 Individuen. Hochlantsch-Teichalpe. ca. 1200 m, Sphagnum und Drosera aus dem Moor, 14. VI. 1915, 110 Individuen. Selztal, Flachmoor (Glacialbildung) mit Sphagnum und Dro- sera, 30. VII. 1915, 106 Individuen. Niedere Tauern, Triebner Törl (Rottenmanner Tauern), 1850 m (Urgebirge), Sphagnum, 27. VI. 1915, 114 Individuen. Gratzen in Südböhmen, 2. IX. 1913, 105 Individuen. II. Wiesengelände. 5.9. Wiese der Ebene und des Vorgebirges. 5., 6. Uferwiese. 5. Nichtsandige Uferwiese. ae ne Uferwiese des Tümpels, 8. IV. 1912, 11 Individuen. Czernowitz-Horecza, Uferwiese des Tümpels, X. 1911, 16 In- dividuen. Czernowitz-Stadt Schillerpark-Teich (von einer Quelle ge- speister Karpfenteich, seit Ende Juni nicht bespannt), ein Teil der Erdproben ist bei Bespannung submers, 16. X. 1916, 122 Individuen. 2 8. Heft 7 7k 71 Dr. Heinrich Micoletzky: . 6. Sandige Uferwiese. Pernegg, Murwiese am linken Ufer, im weiteren Über- schwemmungsgebiet, sandig, 26. VII. 1913, 9 Individuen. Pernegg, Murwiese am rechten Ufer, engeres Überschwem- mungsgebiet, sehr stark sandig, 10. VIII. 1915, 105 In- dividuen. Attersee, Zell-Nußdorf, Uferwiese b. Bootshaus, 4 m vom Seespiegel (mit Canthocamptus sp.), 27. VIII. 1912, 52 Indiv. Czernowitz-Mamajestie, Gänseweide am rechten Pruth-Ufer im engeren Überschwemmungsgebiet, sehr sandig, 16. 6. 1912, 8 Individuen. Czernowitz-Horecza, Sandwiese beim neuen Wasserwerk (mit Tümpelnähe), 30. VI. 1912, 17 Individuen. Czernowitz-Ostritza, Ufer (2—3 m) am Derehlui-Bach, sehr sandig, 2. V. 1915, 8 Individuen. Czernowitz-Horecza, linkes Pruthufer, engeres Überschwem- mungsgebiet, sehr stark sandig, spärlicher Graswuchs (2—4 m vom Ufer), 1. VII. 1916, 50 Individuen. Czernowitz-Horecza, wie 6g, doch 200—300 m landeinwärts, weiteres Überschwemmungsgebiet (nur bei größerem Hoch- wasser überflutet), sandig, Pflanzenwuchs ziemlich dicht mannigfaltig (Übergang zur Hutweide), 1. VII. 1916, 137 Indiv. 7. Weide. Czernowitz-Stadt, Hutweide beim Volksgarten, 260 m (Sturm- wiese, dient auch als Exerzierplatz), Boden, da gewölbt, ziem- lich trocken, wenig sandig, 17. IV. 1915, 330 Individuen. wie 7a, 15. V. 1916, 89 Individuen. wie 7a, 17. VI. 1916 (nach starkem Regen), 84 Individuen. wie 7a, 21. VI. 1916, 177 Individuen. wie 7a, 28. VI. 1916 (nach trockenen Tagen und einer schwa- chen Regennacht), 173 Individuen. wie 7a, 8. VII. 1916 (nach 8—10 regenlosen, heißen Sonnen- tagen, Grasflur teilweise von der Sonne verbrannt, hier und da Nematoden in Trockenstarre), 97 Individuen. wie 7a, 11. VII. 1916 (nach ausgiebigem Gewitterregen), 314 Individuen. Czernowitz-Horecza, 240 m (Hutweide und Exerzierplatz), Rand gegen die Straße (leicht vermoost), 30. IV. 1915, 70 Individuen. wie 7h, doch stets besonnter trockner, etwas sandiger, nie vermooster Boden, 25. IV. 1915, 53 Individuen. Czernowitz-Horecza, Wiese 6—8 m über dem Wasserspiegel des Tümpels (Vergleichsfang zu 5a—b), 8. IV. 1912. Czernowitz-Mamajestie, Hutweide etwas vermoost, 16 VI. 1912, 40 Individuen. Kuczurmare, 28. IV. 1912, 7 Individuen. 7m Kuczurmare, 9. VI. 1912, 7 Individuen. 8m 80 Die freilebenden Erd-Nematoden 19 8., 9. Mähwiese. 8. Mähwiese, feucht. Pernegg, 6 Stück Wiesenrasen aus dem Mur-Tal, IX. 1912, 66 Individuen. Pernegg, schattiger Gartenwiesenhang von ta. 30 cm hoher Schneeschicht- bedeckt, 26. I. 1915, 1 Individuum. Pernegg, Bergwiese (Fellner), Wurzeln von Taraxacum offici- nale, 31. III. 1916, 136 Individuen. Lunz, Wiese bei Schloß Seehof (gedüngt, sehr üppig), 29. VIII. 1913, 20 Individuen. Lunz-Durchlaß, Waldwiese (schattig), 7. VIII. 1912, 23 Indiv. Purkersdorf b. Wien, VI. 1912, 2 Individuen. Unterdrauburg-Tscherberg, Obstgarten (Mäh- und Dung- wiese), 11. IX. 1912, 120 Individuen. Czernowitz-Stadt, Gartenwiese des Zoolog. Instituts, 16. IV. 1912, 12 Individuen. Czernowitz-Stadt, Volksgarten, Parkwiese (fett), 22. IV. 1915, 194 Individuen. Czernowitz-Horecza, Rain am Bachrand (lehmig), 30. IV. 1915, 128 Individuen. Czernowitz-Kamena, Wiese mit Klee, 9. VI. 1912, 13 Indiv. Dorna-Watra, 790 m, 28. V. 1912, 8 Individuen. Valeputna, 860 m, etwas vermoost bei der Station (mager), 1. VI. 1912, 9 Individuen. Kimpolung, 630 m, V. 1912, 1 Individuum. Seletin, 750 m, Wegrain, 31. V. 1912, 9 Individuen. 9. Mähwiese, trocken. Pernegg, Bergwiese bei der Ruine, Waldrand, sonniger Hang (SW), Grasflur mit dichtem Wurzelgeflecht, hier und da etwas vermoost, im Winter sehr bald aper, 6. X. 1915, nach starkem Herbstregen, 320 Individuen. wie 9a, 28. XI. 1915, starker Frost (bis — 10°), aper, bei Sonnenschein auftauend, 59 Individuen. wie 9a, 12. XII. 1915, 4 Tage Tauwetter (bis +12°), 75 Indiv. wie 9a, 5. II. 1916, milder, schneearmer Winter, aper, ober- flächlich aufgetaut, 41 Individuen. wie 9a, 15. III. 1916, nach Frühjahrsregen, feucht, 246 Indiv. wie 9a, 2. IV. 1916, 190 Individuen. wie 9a, 16. IV. 1916, nach sehr trockenen Tagen (Trocken- starre), 94 Individuen. wie 9a, 1. V. 1916, nach kühlen, regnerischen Tagen, 206 Indiv. Pernegg, Murtal, grasiger Hang (Sonnenseite) am linken Mur- ufer (,‚Mursteig‘‘), 9. II. 1915, aper, gefroren, 64 Individuen. Pernegg, Murtal, linkes Ufer, alte Weide mit Galium sp., aper, 5. II. 1915, 4 Individuen. Pernegg, Hang am linken Ufer (Sonnenseite), mit Fragaria vesca, aper, 5. ll. 1915, 4 Individuen. 2% 8. Heft 90 Dr. Heinrich Micoletzky: 91 Pernegg, Murtal, Wegrain bei Villa Seisser, II. 1915, 32 Indiv. 9m Pernegg, Murtal, Wiese beim ‚‚Mursteig‘ (linkes Ufer), lehm- haltig, 26. VII. 1913, 13 Individuen. 9n Pernegg, Waldrandwiese (Kiefernschonung), rechtes Murufer (mit Plantago, Thymus Ser. und Stlene), 6. VII. 1915, sehr trocken, 28 Individuen. 90 Graz, 20. III. 1912, 9 Individuen. 9p Lunz-Seehof, Bergwiese (,‚Narzissenwiese‘‘), 29. VIII. 1913, 50 Individuen. 9q Hintersee bei Faistenau, süße Wiese, ca. 15 m über dem See- ° spiegel, Anfang IX. 1912, 16 Individuen. 9r Czernowitz-Stadt, Kleefeld beim Rennerteich (fett), 30. VI. 1912, 9 Individuen. 9s Czernowitz-Cecina 530 m, Waldwiese, etwas sandig, 16. VI. 1912. 9t Strigoja, 540 m, Bahndamm, 1. VI. 1912, 5 Individuen. 10., 11. Wiesengelände der Gebirge (1200-2400 m). 10. Gebirgsweide (Kulturland). 10a—g Kalkgebirge. 10a Hochlantsch-Teichalpe (Steiermark), ca. 1300 m, IX. 1912, 32 Individuen. 10b Hochlantsch-Teichalpe (Steiermark), ca. 1400 m (gegen den Osser), 2. IX. 1915, 123 Individuen. 10c Großer Pyhrgas, Steiermark, Hofalm, ca. 1350 m, fette Weide (schwarzer Humus), 29. VII. 1915, 101 Individuen. 10d Dürrenstein-Herrenalm bei Lunz-Seehof, ca. 1400 m, 20. VIII. 1912, 31 Individuen. 10e Dürrenstein-Herrenalm bei Lunz-Seehof, ca. 1450 m, 6. VIII. 1913, 51 Individuen. 10f Schafbergspitze, 1780 m (Salzburg), 31. VIII. 1912, 31 Indiv. 10g Rareu (Bukowina), ca. 1500 m, Weg nach Pozoritta (Schaf- weide), 27. VI. 1914, 122 Individuen. 10h—k Urgebirge. 10h Zirbitzkogel (Steiermark)-Rotheide, ca. 1800 m, Baumgrenze, 26. VI. 1915, 103 Individuen. 10i Zirbitzkogel (Steiermark) Gipfel, 2397 m, 25. VI. 1915, 138 Individuen. 10j Niedere Tauern (Steiermark), Gollinghütte, 1650 m, bei Schladming, 6. IX. 1912, 67 Individuen. 10k Jneu (Siebenbürgen), ca. 1800 m (Schafweide), 24. VII. 1914, 80 Individuen. 11. Almboden. 11a—h Kalkgebirge. 11a Hochschwab (Steiermark), Aflenzer Starizen, 1960 m (,,Stei- nerne. Hüttl“), 29. VII. 1913, 28 Individuen. 11b Hochschwab, Weg zum Gipfel, 2200 m, 28. VII. 1913, 61 Indiv. 11:c 11d 1le 11f 11g 11h Hi 11j 19a 12b 12€ 12d 12e 194 128g 12h 13a 13b 14a 14b 14c 14d 14e Die freilebenden Erd-Nematoden Pal Sparafeld-Kalbling, ca. 2000 m, ‚„Speikboden‘“, 27. VII. 1915, Rasen von Saxifragaceen, 127 Individuen. Sparafeld-Kalbling, ca. 2000 m, wie 11c, doch anderer Stand- ort, 27. VII. 1915, 57 Individuen. Sparafeld-Kalbling, ca. 2000 m, wie 11c, doch Gras mit Speik (Valeriana celtica L.), 27. VII. 1913, 52 Individuen. ° Sparafeld-Kalbling. ca. 2000 m, wie 11c, doch sehr feuchte, stark verkrautete Mulde mit moosigem Untergrund (Übergang zum Moos), 123 Individuen. Großer Pyhrgas (Steiermark), ca.2200 m, auffallend schwarzer Humus, hier und da Valeriana celtica, 29. VII. 1915, 31 Indiv. Dürrenstein-Spitze, 1877 m (Nieder-Österreich), Almboden ohne Moos (grasig), 2. VIII. 1912, 47 Individuen. Urgebirge. Ineu (Siebenbürgen), Gipfel 2280 m, Ende Juli 1914, 139 Indiv. III. Waldhumus. 12.—14. Waldhumus ohne Moosrasen. 12. Laubwald. Pernegg, Osthang, Wurzeln von Carex, Luzula etc., 2. II. 1915, Boden aper, gefroren, 3 Individuen. Pernegg, wie 12a, Graswurzeln etc., 3. VII. 1915, 48 Indiv. Pernegg, wie 12b, doch ca. 100 m höher, 3. VII. 1915, 21 Indiv. Purkersdorf b. Wien, mit etwas Moos und Gras, 8. III. 1912, -9 Individuen. Czernowitz-Horecza, etwas sandig, reiner Buchenwald (Gras- wurzeln), 25. IV. 1915, 64 Individuen. Czernowitz-Horecza, reiner Buchenwaldhumus (eingetrock- neter ephemerer Waldtümpel), 28. IV. 1912, 7 Individuen. Czernowitz-Horecza, Buchenwaldhumus, locker mit Chryso- splenium, Asarum etc. bewachsen, 1. VII. 1916, 208 Indiv. Czernowitz-Zuczka, Buchenwald, X. 1911, 5 Individuen. 13. Nadelwald. Hochlantsch-Teichalpe, Steiermark, ca. 1200 m, Lärchenwald, locker, Graswurzeln, Nadeln und Farrnkraut, 2. IX. 1915, 114 Individuen. Hasch, ca. 1000 m (Bukowina), Nadelhumus ohne Wurzeln, 28. V. 1912, 1 Individuum. 14. Kiefernheide ohne und mit Heidekraut. Pernegg, Westhang (bei Kirchdorf), oberhalb der Murbrücke, ohne Heidekraut "mit Silene inflata, 4. VII. 1915, 162 Indiv. wie 14a, doch mit Heidekraut (Calunna vulgaris und Erica carnea), lockerer, mullartiger Humus (in gewissem Sinne Übergang zum Moorboden), 11. IV. 1916, 84 Individuen. wie 14b, doch tieferer Standort, 12. IV. 1916, 119 Individuen. wie 14b, doch anderer Standort, 17. IV. 1916, 116 Individuen. wie 14b, doch an Wurzeln div. Gräser, 11. IV. 1916, 109 Indiv. 8. Heft 22 152 15b 452 15d 15e 15f 15h Dr. Heinrich Micoletzky: IV. Moosrasen. 15. Moosrasen im Wald. Pernegg, Westhang (oberhalb Kirchdorf), Nadelwald, ca. 540 m (mit etwas Sphagnum), 4 Moospolster, IX. 1912, 52 Indiv. Pernegg, Osthang, Laubwald, 7. II. 1915, 4 Individuen. Pernegg, wie 15b (Urgebirge), 2. II. 1915, 4 Individuen. wie 15b, anderer Standort, 2. II. 1915, 1 Individuum. Pernegg, wie 15b, doch Lebermoos auf Felsen, 2. 11::19155 32 Individuen. wie 15b, diverse Moose, 2. II. 1915, 4 Individuen. Hochlantsch-Teichalpe, Kalkgebirge, ca. 1200—1400 m, IX. 1912, 29 Individuen, Hochlantsch-Teichalpe, Abstieg nach St. Erhardt (Breitenau), ca. 1000 m, sehr moosreicher, feuchter Westhang, Urgebirge, 3. IX. 1915, 264 Individuen. Lunz-Seehof, Kalkgebirge, Lochbach (Karstphänomen, nur nach heftigem Regen und zur Zeit der Schneeschmelze Wasser führender Sturzbach), Bachbett, trocken, 20. VIII. 1912 61 Individuen. . Lunz-Seehof, Lochbach-Rand, 20. VIII. 1912, 65 Individuen. Lunz-Seehof, 5 Schritte vom Lochbach entfernt (Nadelwald), 20. VIII. 1912, 61 Individuen. Lunz-Seehof, Lochbach fließend (nach Tauwetter), Moos v. Bachbett, 20. III. 1913, 10 Individuen. Lunz-Seehof, wie 15i, 9. V. 1913, 23 Individuen (z. T.' in Trockenstarre). Lunz-Seehof-Obersee, ca. 1160 m, 3.VIII. 1912, 50 Individuen. Lunz-Seehof-Mittersee, VIII. 1913, 6 Individuen. Lunz-Seehof-Mittersee, Marchantia, Mitte VIII. 1913, 3 Indiv. Lunz-Seehof-Obersee, Jagdhaus Luckenbrunn, 1377 m, VIII. 1913, 50 Individuen. Hintersee b. Faistenau (Salzburg), Westseite des Sees, Kalk- gebirge, 2. IX. 1912, 9 Individuen. wie 15r, doch Moos v. Baumrinden, 2. IX. 1912, 18 Individuen. Niedere Tauern (Urgebirge), Schladminger Untertal, 1350 bis 1400 m, obere Waldgrenze (Weg zur Gollinghütte), 4. IX. 1912, 38 Individuen. Unterdrauburg (Urgeb.), 354 m, Drauwald bei Tscherberg, diverse Moose und eine Waldhumusprobe mit Gras, 12. IX. 1912, 134 Individuen. Czernowitz-Cecina, 539 m, Moose an Holzmulm im Buchen- wald, 16. VI. 1912, 25 Individuen. wie 15v, doch auf sandigem Untergrund, 16. VI. 1912, 30 Individuen. Tereblestie (Bukowina), Buchenwald, 13. IV. 1912, 32 Indiv. Szipot, 800 m, Nadelwald, 31. V. 1912, 10 Individuen. Luczyna, Urwald (Nadelwald), 1360 m, 31. V. 1912, 47 Indiv. 15a 15ß 16a . 16b 16c 16d 16e 16f 168g 16h 17a 17b E1.c 17d ITe 17f 17g 17h 17i Die freilebenden Erd-Nematoden PR} Kirlibaba, Waldschlag auf der Straße nach Jakobeny, 930 m, 1. VI. 1912, 17 Individuen. Rareu, 1560 m, Nadelwald beim ‚Sehutzhaus, 27. VI. 1914, Gyr Individuen. 16., 17. Moos in freiem Gelände. 16. Ebene und Vorgebirge. Pernegg, Garten der Villa Peters, rechtes Murufer, Kirchdorf, Schattenseite, Moos zwischen den Mauerspalten (Mauer 15 Jahre alt), Urgebirge, Boden gefroren, teilweise aper, 11. II. 1915, 184 Individuen. dasselbe, andere Ortlichkeit, 9. II. 1915, 108 Individuen. Pernegg, Weide an der Mur, weiteres Inundationsgebiet, 5. II. 1915, 1 Individuum. Pernegg-Traföß, Lebermoos (Marchantia) in einer Felsenkufe (Urgebirge) (Straßenregulierung), 25. VIII. 1915, 61 Indiv. Pernegg, rechtes Murufer, Moos im engeren bis weiteren Inundationsgebiet (Übergang zu Wassermoos), 10. VII. 1915, 72 Individuen. Czernowitz-Stadt, botanischer Garten, sehr stark vermooster Rasen am Gehölzrand einer Coniferengruppe, 24. IV. 1915, 22 Individuen. Czernowitz-Horecza, Moos am Rand der Hutweide, lehm- haltig, 1. V. 1915, 1 Individuum. Czernowitz-Czahor, Wiesenmoos, 30. IV. 1915, 122 Individuen. 17. Gebirge, 1100—2280 m. Hochlantsch-Teichalpe (Steiermark), Kalkgebirge, ca. 1100 m (in der Umgebung des Moors an einer nicht vermoosten Stelle), 14. VI. 1915, 10 Individuen. Hochlantsch-Teichalpe, ca. 1300 m, Almweide gegen den Össer, 2. IX. 1915, 69 Individuen. Sparafeld-Kalbling (Steiermark), Kalkgebirge, ca. 2000 m, „„speikboden‘“, diverse Moose vom Almboden, 27. VII. 1915, 32 Individuen. Großer Pyhrgas (Steiermark), Kalkgebirge, ca. 2200 m, auf- fallend schwarzer Humus, diverse Moose an Fels und Fels- trümmern, 29. VII. 1915, 26 Individuen. Lukatsch, ca. 1500 m (Bukowina), 28. V. 1912, 5 Individuen. Zirbitzkogel-Rotheide (Steiermark), Urgeb.rge, Ende der Wald- region, 1800 m, diverse Moose, 25. VI. 1915, 73 Individuen. Zirbitzkogel-Gipfel, 2397 m, 4 Moosrasen, davon 2 ohne Nematoden, 25. VI. 1915, 54 Individuen. Ineu (Siebenbürgen), Urgebirge, diverse Moosproben aus der Umgebung des unteren Sees (1800 m), 24. VII. 1914, 68 Indiv. Ineu, Gipfel, 2280 m, Ende Juli 1910, Moos und Flechten (das Material lag bis Ende Oktober 1910 trocken, wurde hierauf be- feuchtet und untersucht), 2 Indiv., davon 1 in Trockenstarre. 8. Heft 24 Dr. Heinrich Micoletzky: V. Isoliertes Gelände. 18 Pernegg-Kirchdorf, Dachrinne aus Holz (alt) mit ziemlich viel angeschwemmtem Humus und üppigem Graswuchs, recht feucht, 3. VII. 1915, 258 Individuen. 19 _Pernegg-Feisterergraben, ca. 900 m (Weg auf das Rennfeld), Dachmoos eines alten mit Stroh gedeckten Bauernhofes, ziemlich trocken, 21. VIII. 1915, 118 Individuen. Vorkommen. Historisches. Welche Bodenarten untersuchten die bisherigen Forscher und welche Abhängigkeit vom Gelände wurde ermittelt ? Bereits Bütschli (1873, p. 18) anerkennt den Einfluß der Boden- . beschaffenheit auf das Vorkommen und gibt an, daß Erd-Nema- toden am häufigsten in mit Sand gemischtem Lehmboden oder in reinem Sandboden vorkommen, spärlich hingegen in ausge- sprochen lehmiger Erde. Am eingehendsten hat sich hiermit de Man (1884) befaßt, dessen Hauptuntersuchungsgebiet die Wiesen und Marschgründe Hollands, ein von Süßwasser reichlich durchtränkter Boden auf toniger Grundlage, bilden, ferner wurde das die Wiesen gegen das Meer abschließende Sandgelände einer gründlichen Untersuchung unterworfen und auch dem Heideboden mit Erica- und Calunna- Beständen Aufmerksamkeit zugewendet, während der in Holland sehr zurücktretende Wald nur flüchtig geprüft werden konnte. Auf Grund dieser Geländearten wurden die Erd-Nematoden nach dem Vorkommen in folgende Gruppen eingeteilt: 1. Omnivage Arten, die an keine Bodenart gebunden sind, mit den häufigsten Vertretern: Bastiania gracilis, Cephalobus oxyuroides, Dorylaimus obtusicaudatus, Monohystera filiformis und M. simplex, Plectus granulosus, Rhabdolaimus terrestris, Terato- cephalus terrestris und Tylenchus filiformis. Von diesen Art n habe ich nur Dorylaimus obtusicaudatus, Monohystera filiformis, Plectus granulosus und Tylenchus filiformis im Untersuchungsgebiet in genügender Anzahl (über 100 Indi- viduen) angetroffen, um ein einigermaßen zutreffendes Urteil abgeben zu können. Wirklich omnivag fand ich hier jedoch nur die beiden erstgenannten Arten. 2. Wiesen-Nematoden mit den häufigsten Vertretern: Chroma- dora leuckarti, Cyatholaimus intermedius und C. tenax, Diphthero- phora communis, Dorylaimus brigdammensis und D. longicau- datus, Monohystera vulgaris v. macrura, Plectus cirratus und Prisma- tolaimus intermedius.Von dıesen 9 Arten fand ich nur Plectus cir- yatus sehr häufig vor, eine Art, die in meinem Untersuchungs- gebiet als typisch omnivag angesprochen werden darf. 3. Sand-Nematoden mit den charakteristischsten Arten: Ac- tinolaimus votundicauda (syn. Doryl. r.), Choanolaimus Psammo- philus, Dorylaimus carteri v. parvus f. typicus sf. typicus (syn. D. bryophilus), Mononchus parvus, Plectus auriculatus u. Pl. cir- Die freilebenden Erd-Nematoden 25 yatus £. parietinus, Tripyla arenicola und Tylolaimophorus tyPicus (Heideboden). Von diesen 8 Arten habe ich nur Plectus auricu- latus in größerer Anzahl (95 Indiv.) aufgefunden; diese Art ist jedoch in meinem Untersuchungsgebiete nahezu omnivag in gut - durchlüfteten Bodenarten (namentlich im sandigen und trockenen Wiesengelände). Im Heideboden fand de Man keine charakteristischen Ne- matoden, hier leben im großen Ganzen dieselben Arten wie im Sand (Ausnahme: T'ylolarmophorus typicus);, für den nur flüchtig untersuchten, in Holland sehr zurücktretenden Waldboden werden keine Leitformen namhaft gemacht. Wertvolle Angaben verdanken wir Marcinowski (1909). Zunächst (p. 13) erkannte sie die starke Abhängigkeit der Erd- Nematoden von dem Feuchtigkeitsgehalt. Trockener, gut be- sonnter Boden ist auffallend nematodenärmer als feuchter, schattiger, und nur zu schattiger Boden ist, weil zu kühl, eben- falls arm. Nur die oberflächliche Erdschicht enthält reichlich Fadenwürmer, ja bei tiefem Unterpflügen sterben die empfind- lichen Arten. Wärme bis zu 20°C begünstigt das Vorkommen sehr, gegen Kälte sind die Nematoden nicht sehr -empfindlich und viele Arten überdauern den Winter lebend und überstehen nur die stärksten Fröste in Latenzzustand, eine Angabe, die ich völlig bestätigen kann. Marcinowski teilt die Erd-Nematoden in Parasiten und Semiparasiten ein; erstere sind Nahrungssonder- linge, letztere polyphag. Am häufigsten sind Erd-Nematoden in von Pflanzenwurzeln durchsetzter Erde anzutreffen!). (Näheres vgl. Häufigkeit, S. 34.) Menzel (1914) stellt die weite Verbreitung und Häufigkeit unserer Gruppe in der Moosfauna (und in Vegetationspolstern) der Hochalpen fest und betont (p. 80) abermals das Nichtgebunden- sein an bestimmte Pflanzenwurzeln. Hauptansprüche sind we- nigstens zeitweise vorhandene Feuchtigkeit und ein reichliches . Wurzelwerk. Höhenunterschiede, Expositionsneigung, chemisch- mineralogische Zusammensetzung spielen keine Rolle für das Vor- kommen (zu ähnlichen Schlüssen kamen bereits Diem 1903?) und Heinis 1908). Die übrige Literatur, so insbesondere Cobb, Ditlevsen, Brakenhoff und Steiner, enthält üler diese Frage keine wesentlichen näheren Aufschlüsse. Eigenes. Die meisten der vorstehenden Literaturangabenüber das Vorkommen kannich auf Grund eigener Beobachtungen bestätigen. !) Diese Zweiteilung nach der Ernährung entspricht mit Menzel (1920) allerdings nicht ganz den tatsächlichenVerhältnissen, indem es außer diesen Gruppen noch Verzehrer mikroskopischer lebender Pilanzen (Diatomeen und andere Algen), Verzehrer toter tierischer und pflanzlicher Gewebe in frischem und zersetztem Zustande (Humus- und Moderfresser) sowie räube- rische Nematoden (Mononchus etc.) gibt. Vgl. auch Ernährung 8. 78. 2) Nach Menzel: Diem, K. 1903, Untersuchungen über die Boden- fauna in den Alpen. Inaug.-Diss. Zürich. 8. Heit 26 Dr. Heinrich Micoletzky: Einen der wichtigsten Umstände für das Vorkommen und die Häufigkeit der Boden-Nematoden bildet der Feuchtigkeits- gehalt der Erde, doch muß gut besonnter Boden keineswegs stets auffallend ärmer an Nematoden sein als schwach oder gar nicht besonnter. Trägt nämlich der reichlich besonnte Boden eine dichte Pflanzendecke, so ist er sogar meist reicher besiedelt als feuchte Erde. So fand ich, wie die Tabelle über die Häufig- keit ausweist (S. 35), die trockene Mähwiese durchschnittlich an Nematoden reicher als die feuchte. Ausgesprochener Sumpf- boden (,,‚saure‘‘ Wiesen, Moos ohne Moorbildung) enthält durch- schnittlich ‚‚mittel“ bis ‚‚viel‘‘ Nematoden, ebenfalls feuchter, schattiger Waldhumus mit spärlichem Pflanzenwuchs hingegen nur ‚mittel‘ bis ‚‚wenig‘‘ Fadenwürmer, ja, die des Pflanzen- wuchses entbehrende Laub- oder Nadeldecke der Wälder enthält fast nur ausgesprochene Fäulnisbewohner, die insbesondere im Spätsommer und Herbst die Pilze besiedeln. Die rasche Entwicklung vieler Nematoden gestattet die Ab- hängigkeit von der Feuchtigkeit in ein und demselben Gelände unmittelbar festzustellen. So zeigen sich während andauernd feuchter Witterung hauptsächlich Arten, die innige Beziehungen zum Süßwasser unterhalten und die terrikol in Sumpf und Moor vorherrschen, während bei anhaltend trockener Witterung Arten hervortreten, die mehr trockene, gut durchlüftete Erde bevor- zugen. Feuchtigkeit und Dichtigkeit der Pflanzendecke bzw. des Wurzelgeflechts bestimmen in ausschlaggebender Weise das Vorkommen und die Häufigkeit der Boden-Nematoden. Marcinowski (1909, p. 13) gibt an, daß allzu beschatteter, feuchter Boden der niederen Temperatur wegen arm an Nema- toden ist. Ich vermute jedoch, daß hierbei nicht die Boden- temperatur die ausschlaggebende Rolle spielt, und möchte als Beleg hierfür anführen, daß gerade der kühle Boden der alpinen Gipfelregion bei reichlichem Wurzelfilz ‚äußerst viel“ Nematoden aufweisen kann, während im Wiesengelände der Ebene und Vor- alpen nie mehr als ‚‚mittel‘“ bis „sehr viel‘ Nematoden in einem Fang auftreten. Könnte man hier die zeitweise sehr ausgiebige Besonnung und Erwärmung dieser Humusschichten einwenden, so gilt dies gewiß nicht für einen Fund im Almboden des Spara- felds in 2000 m Höhe (Fang Nr. 11f.). Es handelt sich um eine sehr feuchte, stark verkrautete Mulde, deren vorwiegend moosiger Untergrund bei völliger Beschattung und daher tiefer Boden- temperatur „sehr viel“ Nematoden (123 auf 4 Proben) aufwies. Daß die freilebenden Nematoden im allgemeinen niederen Tem- peraturen nicht abgeneigt sind, fand ich außerdem bei meinen Studien über die Häufigkeit der Süßwasserbewohner, fand sich doch in dem verhältnismäßig kalten Seengebiet von Lunz relativ viel mehr Material als in den Gewässern der Ebene, ja es scheint, als ob gerade hohe Temperaturen — wie auch Kulturversuche Die freilebenden Erd-Nematoden 97 von Maupas (1900) an Fäulnisbewohnern gezeigt haben — für die freilebenden Nematoden mehr Gefahren bergen als niedere; tatsächlich konnte ich während meiner periodischen Beobachtun- gen eine Art von Sommerruhe während der heißesten und trocken- sten Tage feststellen, in der ähnlich der Kältestarre Dauerzustände (Encystierung) beobachtet werden können. | Boden-Nematoden finden sich, worauf insbesondere Marci- nowski und in neuester Zeit Cobb hinweisen, nur in den obersten Bodenschiehten, nach der Tiefe zu nimmt die Zahl der Nema- toden sehr rasch ab, eine Beobachtung, die ich bestätigen kann. Dringen die Wurzeln der Gräser (und Kräuter) tiefer in den Erd- boden ein, wie namentlich im gutdurchlüfteten Sandboden, wo die Pflanzen der Feuchtigkeit halber tiefer wurzeln, so werden auch die sie begleitenden Nematoden tiefer gefunden als im mit Lehm vermengten, mehr oder weniger undurchlässigen Boden oder im dem Humus nur ganz oberflachlich aufliegenden Moosrasen. Welche Abhängigkeit besteht zwischen den Nematoden und den Bodenarten? Gibt es an bestimmte Bodenarten angepaßte Nematoden ? Die Frage nach der Abhängigkeit der freilebenden Boden- Nematoden von den Pflanzen wird eindeutig dahin beantwortet, daß unsere Gruppe ausgesprochen polyphag ist und Anpassungen an bestimmte Pflanzenwurzeln nicht bekannt sind. Über die Ab- hängigkeit der Nematoden vom Boden hat sich insbesondere Menzel (1914) klar im negativen Sinne ausgesprochen. Seine Behauptung, daß Höhenunterschiede, Expositionsneigung und chemisch-mineralogische Zusammensetzung keinerlei Einfluß!) auf die Nematodenfauna ausüben, möchte ich wenigstens für die verti- kale Verbreitung und für die chemisch-mineralogische Zusammen- setzung nicht ausnahmslos unterschreiben. So habe ich einer- seits Mononchus zschokkei (57 Individuen auf 22 Fänge) nur in Gebirgsgegenden (in Höhenlagen von 650—2000 m), nie aber im Flachlande angetroffen?) und andererseits habe ich die weiter unten (S. 31) als typische Moorform angesprochene Art Prisma- tolaimus dolichurus nie in Moosen auf Kalkboden gefunden und muß sie als kalkfeindlich bezeichnen. Ob freilich diese Abhängig- keit eine unmittelbare, also nur von diesen Faktoren abhängige genannt werden darf, wage ich nicht zu entscheiden. - Wer über ein ausgedehntes Material, das den verschiedensten Eodenarten?) entstammt, verfügt, der muß wie de Man zu einer 1) 1914, 2, p. 80. „Nach meinen eigenen Untersuchungen scheint es mir ausgeschlossen zu sein, daß eine Nematodenspezies von einem der oben- genannten Faktoren direkt abhängig sei.‘ 2) Der von Menzel als eigentliche Gipfelform bezeichnete Dorylaimus macrodorus wurde von mir auffallenderweise nicht an Berggipfeln auf- gefunden, doch ist diese Art vielleicht kälteliebend. ®) Cobb, Brakenhoff, Ditlevsen usw. haben zum Teil sehr ein- förmiges Gelände untersucht, zum Teil der Abhängigkeit von der Bodenart keine besondere Aufmerksamkeit zugewendet. 8. Heft 98 Dr. Heinrich Micoletzky: ökologischen Einteilung unserer Gruppe kommen. Ob diese Ein- teilung, die de Man für Holland fand, auch für andere Gegenden gilt, ist natürlich eine andere Frage. Ich habe die von mir untersuchten Boden- oder. richtiger gesagt Geländearten nach ökologischen Gesichtspunkten in mehrere größere Gruppen eingeteilt!) und unterscheide: 1. Sumpf und Moor mit von Süßwasser gesättigtem Boden; 2. Wiesengelände; 3. Waldhumus. ohne Moosrasen; 4. Moosrasen; 5. Isoliertes Gelände. Diese Gruppen zerfallen wiederum in Unterabteilungen, so der Sumpf in Wiesen- und Moos-Sumpf, das Moor in sphagnumloses und Sphagnum-Moor, das Wiesengelände in ebenes und gebirgiges Gelände, ersteres in Uferwiese, Weide und Mähwiese, letzteres in Weide und Almboden, je nachdem ob es regelmäßig von Kultur- vieh begangen wird oder nicht, also gewissermaßen Kulturland darstellt oder nicht. Der Waldhumus zerfällt in Laubwald-, Nadelwald- und Heidekraut-Boden, welch letzterer mit dem Moor der Zusammensetzung (nicht aber der Feuchtigkeit) nach Beziehungen unterhält. Die Facies der Moosrasen zerfällt in "Waldmoosrasen und Moosrasen im freien Gelände, letztere läßt eine Auflösung in Ebene und Gebirge zu. Das isolierte Ge- lände endlich verdankt seine Entstehung dem Winde und Regen; es handelt sich um Dachmoosrasen und um Humus mit Gras- wurzeln einer hölzernen Dachrinne. Im Ganzen habe ich im Untersuchungsgebiet 19 verschiedene Geländearten unterschieden. Die in der Literatur übliche Einteilung der Bodenarten, die überdies, je nachdem das Schwergewicht auf die physikalisch- chemische Beschaffenheit oder auf die biologische Seite fällt, sehr verschieden ist, habe ich für meine Zwecke nicht verwenden können. Am besten eignet sich hierfür noch die Einteilung alpiner Bodenarten (nach Senns Alpenflora)?2) in Matten- und Weide- Boden, Moor-Boden, Geröllboden und Felsboden. Die beiden letzteren Bodenarten sind durch die Moosrasen vertreten, der Mattenboden entspricht meinem Almboden (teilweise auch dem Moosrasen im freien Gebirgsgelände). Die Einteilung der Boden- arten nach Ramann aus Engler: Pflanzengeographie®) in Steinböden, Sandböden, Staubböden, Lehmböden, Tonböden, Kalkböden und Humusböden habe ich nicht verwenden können, !) Zum geringeren Teil handelt es sich um durch Hydrometeore be- herrschte klimatische oder Gebietsformation, wie Ostalpen und Bukowina, Flachland und Gebirge, von. denen erstere, weil ohne wesentlichen Einfluß, hier nicht besondere Berücksichtigung fand, zum größeren Teil um edaphi- sche oder Standortsformation. ?2) Heidelberg 1906. ®) In Kultur der Gegenwart, Teil III, Abt. IV, 4, Engler: Pflanzen- geographie, p. 239, Leipzig 1914. Die freilebenden Erd-Nematoden 29 handelt es sich in den oberflächlichen Erdschichten, die eine nennenswerte Pflanzendecke tragen, doch fast durchweg um Humusböden. Dieser Humus läßt nach Schimper (Pflanzen- geographie, p. 118 u. ff.) eine Einteilung in milden und sauren Humus zu. Als Beispiel des ersteren gilt der gut durchlüftete, lockere Waldhumus, des letzteren Sumpf, namentlich Moor. Ebenso wie es bodenvage und bodenstete Pflanzen gibt, kennen wir auch bodenvage und bodenstete Erd-Nematoden. Jene sind die bereits von de Man als omnivag erkannten Arten, diese seine Sand-, Wiesen- und Brackwasser-Nematoden. Ebenso wie einzelne Pflanzen, und zwar ein- und dieselbe Art, in einem Gebiete kalkscheu, in einem anderen kalkhold, jain einem dritten bodenvag seinkönnen (Schimper, p. 115/116), verhalten sich auch die frei- lebenden Nematoden verschiedener Gebiete verschieden. Hieraus erklärt es sich, zum Teile wenigstens, daß mein Verzeichnis boden- vager und bodensteter Arten von jenem de Mans nicht unwesent- lich abweicht. I. Bodenvage oder omnivage Nematoden sind Arten, die eine mehr oder weniger gleichförmige Verteilung in den einzelnen Bodenarten aufweisen. Hierher gehören zugleich die häufigsten Spezies des Untersuchungsgebiets. a) Eigentlich omnivage Arten, die in jeder der 4 Haupt- geländearten Sumpf und Moor, Wiesengelände, Waldgelände und Moosrasen vertreten sind: Plectus cirratus typicus wurde in sämtlichen 19 Geländearten beobachtet und findet sich in der Hälfte aller Fänge über- haupt, Mononchus papillatus, Cephalobus rigidus (selten in Moosrasen), Dorylaimus carteri, filiformis bastianı, i, obtusicaudatus, Monohystera fıliformis, %% vulgaris, Plectus Pparvus, i = cirratus vhizophilus, Tylencholaimus stecki. b) Nahezu omnivage Arten: Cephalobus elongatus selten in Moos, fehlt im Sumpf und iso- liertem Gelände, Cephalobus striatus mit Ausnahme v. Sumpf u. Moor, Dorylaımus gracilis fehlt: Uferwiese, Nadelwald- u. Heidekraut- humus und isoliertes Gelände, Monohystera villosa fehlt: Sumpf u. Moor (Uferwiese), liebt trockenes Gelände, : . Plectus granulosus fehlt: Moor (Nadelwald, Heidekraut, iso- liertes Gelände), I) 8. Heft 30 Dr. Heinrich Micoletzky: Tripyla papillata fehlt: Sumpf (isoliert. Gelände); sehr selten: Weide und Mähwiese der Ebene, Tylenchus filiformis fehlt: Sumpf, sehr selten im Moor (fehlt isoliert. Gelände), *1)Dorylaimaus tritici (fehlt isoliertes Gelände, Nadelwald, Heide- kraut), *Dorylaimus regius superbus (fehlt isoliertes Gelände, Nadel- wald, Heidekraut), *Plectus longicaudatus selten in Moos (fehlt: Laub- und Nadel- wald, isoliertes Gelände). r+* 2)Dorylaimus longicaudatus, ** Teratocephalus terrestris fehlt im trockenen Wiesengelände. Von den durch de Man namhaft gemachten 9 omnivagen Arten finden sich in dieser Liste nur Dorylaimus obtusicaudatus und Monohystera filiformis, die übrigen sind, mit Ausnahme von Cephalobus oxyuroides (s. Wiesen-Nematoden) zu selten, als daß über ihr Vorkommen etwas Sicheres auszusagen wäre. Bemerkenswert ist, daß gerade Plectus cirratus, von de Man zu den Wiesen-Nematoden gestellt, im Untersuchungsgebiet der ausgesprochenst omnivage Nematode ist. Ähnliches gilt, wenn auch nicht in so ausgesprochener Weise, von Dorylaimus longt- caudatus. II. Bodenstete Nematoden. 1. Sumpf- und Moor-Nematoden, Arten, die in stets von Süßwasser durchtränktem Boden ausschließlich oder doch vor- wiegend vorkommen. Hierher gehören mehrere Süßwasserbe- wohner (OÖ). 12 Arten. Actinolaimus macrolaimus bewohnt fast nur Sumpf-Wiesen und Moor, meidet jedoch auffallend Sphagnum-Moor (? kalkhold). O* Dorylaimus stagnalis fecundus multipapillatus, ** Cyatholaimus ruricola acutus, ** Ironus ignavus (syn. I. longic.), O****3) Abhanolaimus aquaticus, 2 Bunonema penardi, >“ Chromadora dubia, Y Dorylaimus gaussi, 5 Plectus otophorus, Monohystera vulgarıs macrura. Gibt es für das Moor charakteristische Spezies? Angesichts des Umstandes, daß ich dem Moor erhöhte Aufmerksamkeit zu- wandte (s. Geländetabelle, S. 52), einer Gelände-Art, die bisher 1) * bedeutet, daß von der betreffenden Art 50—99 Individuen vor- lagen (ohne Stern mehr als 100). 2) ** 25—49 Individuen. 3) **** bedeutet 2—9 Individuen, seltene Arten, Einreihung daher nicht verbürgt ! Die freilebenden Erd-Nematoden al arg vernachlässigt wurde), bin ich in der Lage, diese Frag- und zwar bejahend zu beantworten. Als Moor-Nematoden nenne ich: Prismatolaimus dolichurus, #r* 2) Tyipyla Pygmaea. In erster Linie muß Prismatolaimus dolichurus als Moorform an- gesprochen werden, die im Untersuchungsgebiete in kalkarmem oder kalklosem Gelände auftritt. So fand ich von 248 Individuen dieser Art nicht weniger als 212 (86 %!) im Sphagnum-Moor, ja diese Art bildet die Leitform dieses Geländes überhaupt, ge- hören ihr doch nicht weniger als 29 % der Gesamtindividuen- summe (738 Indiv.) im Moore zu. Wir finden diesen Nematoden nicht nur in größeren zusammenhängenden Moorgebieten (Hoch- und Flachmoor), sondern auch in eng begrenzten isolierten Sphag- num-Polstern des Waldes als Leitform. 17 Tiere (7 %) fanden sich im Moorboden ohne Sphagnum, 19 Individuen im übrigen Gelände (4 Sumpf, 5 Wiese, 1 Waldhumus, 9 Moos). Betont sei, daß ich diese Art ebensowenig wie ihre Schwesterart P. ınter- medius, die indessen ihrer Seltenheit wegen aus diesen- Betrach- tungen ausscheiden muß, je auf Kalkboden angetroffen habe. So fand ich sie in nicht vermoortem Moos nur auf Urgebirge. Es ist dies wohl kein zufälliger Befund, denn ich habe gerade im Kalkgebirge durchschnittlich mehr gesammelt als im Ur- gebirge 3). | Tripyla pygmaea findet sich sowohl im Sphagnum-Moor (38%) alsauch im Heidekraut-Humus (62 %), mithin in so gut wie kalkfreiem Boden. 2. Wiesen-Nematoden. 31 Arten, darunter alle des Genus Aphelenchus. Aphelenchus parietinus (syn. mo- *** Tylenchorhynchus robustus, destus), ‚„ Tylenchus consobrinus, * Cephalobus persegnis, *+** Abhelenchus avenae, ** Abhelenchus pseudoparietinus, ‚„ Aphelenchus helophilus, ‚„ Cephalobus oxyuroides, ‚„„ Cephalobus persegnis nanus, „I ylenchus dispar, ä ‚„ Cephalobus vexilliger, „„ Iylenchus filiformis parvus, ‚„ Cylindrolaimus communis, *** Dorylaimus monohystera, ‘ ,, Diphtherophora communis, ‚„„ Dorylaimus paraobtusicau- ‚„ Dorylaimus graciloides, datus, ‚„ Dorylaimus hartingii, ‚„„ Dorylaimus tenuicollis, ‚„„ Dorylaimus microdorus, !) Kleibers Angabe über Doryl. stagnalis ist nahezu wertlos. Dit- levsen und Brakenhoff haben zwar vielMoorboden untersucht, doch den Geländearten keine besondere Aufmerksamkeit geschenkt. 2) #** bedeutet 10—24 Individuen. ®) So im Wiesengelände etwa doppelt so viel an Individuen, während die Zahl der Fänge jene des Urgebirges dreimal übertraf; im Moosrasen wurde allerdings im Urgebirge mehr gesammelt (Individuen: ?/, Urgebirge, !/; Kalkgebirge, Fänge: *%, Urgebirge, !/, Kalkgebirge). 8. Heft 32 Dr. Heinrich Micoletzky: *++* Toplolaimus informis, *++* Nhabditis oxyuris, „ Mononchus parvus brevicau- „ TI ylencholaimus mirabilis, datus, ‚„ TI ylenchorhynchus robustus „ Mononchus studeri, cylindricus, „„ Mononchus tridentatus, ‚„„ I ylenchus darbouxıi, ‚„ Plectus armatus, „ Iylenchus dipsaci parvus. „„ Rhabditis longicauda, i Von den 9 häufigsten Wiesen-Nematoden nach de Man habe ich nur Diphtherophora communis nachweisen können, die übrigen fehlen, treten im Untersuchungsgebiet sehr zurück (Cya- tholaimus intermedius und tenax, Chromadora leuckarti, Dory- laimus brigdammensis) oder gehören in andere Gruppen (Plectus cirratus und Doryl. longicaudatus zu den omnivagen, Monohystera vulgaris macrura zu den Sumpf- und Moor-Nematoden). Das von mir untersuchte Wiesengelände ist außerordentlich mannig- faltig, während de Man mehr einförmiges Wiesen- und Marsch- gelände (sehr feucht!) vor sich hatte. Bei Beurteilung des Wiesen- geländes und seiner Nematoden muß stets in Rechnung gezogen werden, daß diese Geländeart die Grundlage meiner Studien bildet und daß die Hälfte aller Individuen und — aller Fänge überhaupt hierher gehört. Bemerkenswert ist die Anwesenheit aller Arten des Genus Aphelenchus. Auffallenderweise fand de Man die häufigste Art A. parietinus (syn. modestus) nur äußerst selten in Wiesenerde und Sanddünenhumus. Es liegt dies wohl daran, daß diese mehr trockenen, gut durchlüfteten Boden bevorzugt. Bemerkensweit ist, daß die Pflanzenparasiten T'ylenchus dipsacı und T. darbouxi ausnahmslos im Wiesengelände angetroffen wurden. 3. Waldhumus. Der Waldhumus — de Man hat dieser in Holland nur spärlich vertretenen Geländeart keine größere Auf- merksamkeit zuwenden können — entbehrt so ziemlich der cha- rakteristischen Arten. Es liegt dies wohl in erster Linie an der spärlichen oder fehlenden Pflanzendecke. Sucht man an den assimilierender Pflanzen entbehrenden Stellen, so findet man fast nur Saprobien, die nicht in den Rahmen dieser Arbeit fallen, andererseits aber trifft man an Graswurzeln und anderen krautigen Waldpflanzen omnivage oder vereinzelt Wiesen-Nematoden, in Moosrasen hingegen omnivage Arten oder Moosrasenbewohner, die ebensogut in Moosrasen im freien Gelände vorkommen und daher nicht als Wald-Nematoden angesprochen werden können. Immerhin scheinen 2 leider seltene Arten hierher zu gehören. Sie finden sich auch in Waldmoos. *** Abhanolaimus .attentus (nach de Man in Wiesen), **+* Plectus assimilis (auch von Bütschli in Waldmoos). 4. Moosrasen. Diese Geländeart erfuhr durch de Man — Moose sind in den Niederlanden wohl nur spärlich vertreten keine besondere Berücksichtigung. Der erste, der sich mit der Nematodenfauna der Moosrasen eingehend beschäftigt, ist Menzel und ‘auch Steiner hat, besonders nach der tiergeographischen Die freilebenden Erd-Nematoden 33 Seite hin, Moosrasen von verschiedenster Herkunft auf unsere Gruppe hin untersucht. Menzel (1914, p. 80) geht indessen in seiner Behauptung, daß der Pflanzenbestand ‚ausgenommen durch Entwicklung eines reichen Wurzelwerkes, keinen merklichen Ein- fluß auf die Nematodenfauna ausübt‘, zu weit. So zeigt eine ge- nauere Betrachtung meiner ausführlichen Gelände-Tabelle (S. 52), daß bei genügendem Material eine Abhängigkeit von den Pflanzen- genossenschaften im großen Ganzen nicht geleugnet werden kann. Ob diese Tatsache von chemisch-physikalischen Faktoren, wie Durchlässigkeit und Wasserkapazität des Bodens, Korngröße der Humusteilchen, mineralogische Zusammensetzung, Gehalt an Hu- mus-Säuren usw. oder von biologischen Faktoren, wie Struktur und Dichte des Wurzelgeflechts, Anwesenheit fäulnisfähiger Sub- stanzen, Bakteriengehalt des Bodens, Mykorrhiza usw. abhängt, kann ich nicht beurteilen, stimme jedoch mit Menzel und anderen darin überein, daß Feuchtigkeitsgehalt und Wurzelgeflecht des Bodens (vgl. S. 26) ausschlaggebend (wenn auch nicht allein) sind. Als Bewohner der Moosrasen betrachte ich: Dorylaimus macrodorus, * Mononchus zschokkei, * Dorylaimus stagnalis fecundus bukowinensis (in alpinem Wald- moos, 700—1200 m), ** Mononchus muscorum;, von 26 ‚Indiv. findet sich nahezu die Hälfte in mehr oder weniger trockenen, der Rest in Sumpf- und Moormoosen (ohne Sphagnum!), ** Tylenchus davainei, *** Tyidyla intermedia (ist vielleicht omnivag?, vgl. S. 154). ***%* Dorylaimus vestibuliferus, Fr Tylenchus tenuis. Dorylaimus macrodorus findet sich meist in größerer Individuen- zahl hauptsächlich in Moosrasen (von 215 Indiv. 181, also 85 %), seltener in jedoch nie völlig moosfreiem Wiesenhumus, nie in Sumpf und Moor oder in moosfreiem Waldhumus. Nach Menzel Gipfelform der Schweizer Alpen, habe ich ihn eigentümlicher- weise nicht in den von mir untersuchten Berggipfeln aufgefunden. Am häufigsten (132 Individuen unter 184) fand ich ihn mitten im Winter (11. II. 1915) in einem Moosrasen (Fang 16a), während ein benachbartes Moos (anscheinend derselben Art zugehörig) unter 108 Individuen kein einziges Exemplar unserer Art auf- wies. Mononchus zschokkei zeigt nebst einer ausgesprochenen Vorliebe für Moosrasen eine Bevorzugung der Gebirgsformation (vgl. Vorkommen u. Verbreitung S. 354). So fand ich %, aller Tiere in mit Moosen untermischtem Gebirgswiesengelände, den Rest in Waldmoosen. Niemals wurde diese Art in der Ebene aufgefunden; sie ist m. E. mit mehr Recht als alpine Art anzu- sprechen als die vorhergehende. 5. Sand-Nematoden habe ich im Untersuchungsgebiet, wo diese Geländeart (im Gegensatz zu nd) sehr zurücktritt, Archiv für Natvrgeschichte 1921. A. 8. 3 8. Heft 34 Dr. Heinrich Micoletzky: nicht auffinden können. Von den 8 häufigsten bezw. charakte- ristischsten Sand-Nematoden de Mans habe ich nur Plectus cir- yatus parietinus und Pl. auriculatus in größerer Zahl angetroffen, fand jedoch gerade diese Arten in sandiger Uferwiese nicht vor. Beide Arten neigen zu omnivager Lebensweise hin und bevor- zugen mehr trockenen, gut durchlüfteten Boden (Beziehungen zum reinen Sandboden!). Zusammenfassend kann gesagt werden, daß die von de Man vorgeschlagene ökologische Einteilung der freilebenden Boden- Nematoden eine glückliche genannt werden darf, die auch für das vorliegende, von den Niederlandenso abweichende, ja vielfach ent- gegengesetzte Untersuchungsgebiet mit gewissen Einschränkungen und Abänderungen Geltung hat. So fehlen hier eigentliche Sand-Ne- matoden, doch können andererseits Sumpf- und Moor-Bewohner und Moosrasen-Nematoden hinzugefügt werden, während für den Waldhumus charakteristische Arten zu fehlen scheinen. Bevor ich auf die Charakteristik der Geländearten und ihres Reichtums an Nematoden eingehe (vgl. S. 51), möchte ich mich der Häufigkeit der erdbewohnenden Nematoden zuwenden. Häufigkeit. Allgemeines. Über die Häufigkeit der erdbewohnenden Ne- matoden liegen ebensowenig genaue Angaben vor, wie seinerzeit bei den Süßwasser-Nematoden. Eine ziemlich gute Vorstellung gibt Marcinowski (1909, p. 16) mit folgenden Worten: ‚Die den Wurzeln anhängende Erde ist nämlich immer ungleich reicher an Nematoden, als die nicht von lebenden Pflanzenwurzeln durch- setzte. In wurzelfreier Erde findet man unter günstigen Be- dingungen, z. B. im Frühjahr, pro Kubikzentimeter 1—2 Nema- toden, in unmittelbarer Nähe der Wurzeln in der gleichen Erdmenge dagegen meist das Zehnfache, oft noch sehr viel mehr.‘ So gibt Marcinowski für die Wurzeln eines einzigen ca. 10 cm hohen Weizenkeimlings 95 Nematoden (13 Arten) an. Menzel (1914, p. 79) gibt 20—30 Nematoden für ‚wenige Kubikzentimeter aus- machende Proben‘ aus 3000 und 3251 m Höhe an und findet die Individuenzahl überall ungefähr gleich, während die Artenzahl mit zunehmender Höhe abnimmt. Cobb erwähnt in einer seiner jüngeren Arbeiten (1914, p. 37) in sehr anschaulicher Weise den Reichtum der oberflächlichen Schichten des Kulturbodens, ohne indessen exakte Angaben zu machen!). 1) In seiner mir erst nach Abschluß dieser Abhandlung durch Vermitt- lung Dr. Steiners zugekommenen Mitteilung macht Cobb (1915 (1), p. 459) die Angabe, daß auf ein 40 Ar großes Alluvialfeld Nordamerikas etwa 3 Milliarden Nematoden kommen. Hierbei wurden nur die obersten. Erd- schichten bis 15 cm Tiefe berücksichtigt. Diese Zahl zeigt eine sehr gute Übereinstimmung mit meinen Angaben. So berechne ich für diese Fläche bei 15 cm Tiefe den Mittelwert von 1,2 Milliarden, den oberen Grenzwert von 3,8 Milliarden, den unteren Grenzwert von 570 Millionen Nematoden, wobei allerdings eine gleichmäßige Verteilung der Bodenwürmer vorausgesetzt wird. Die freilebenden Erd-Nematoden Häufigkeits-Tabelle. 55) Geländeart | Nematodenmenge!) a ed ht Wiese | viel (12,6) [mittel (5) bis sehr viel (19,5)] 38 6 P!} Moos | mittel (8,5) [mittel (7) bis viel (10)] 38| 4 ohne M Sphagn. | mittel (5,5) [wenig (1,5) bissehrviel (27,5)]| 120 | 12 oor it Sphagn. | viel (11) [wenig (3,5) bis sehr viel (25,5)] 67 ) Ebene: Uferwiese n.sandig | wenig-mittel(4,5) [wenig (2) bismittel (5)] 33 3 do. sandig | wenig (4,2) [sehr wenig (0,7) bis sehr viel 92 8 (23)] Weide mittel (7,4) [wenig (1,4) bis sehr viel (15)] 1971 13 © Mähwiese, | wenig (3,5) [äußerst wenig (Winter 0,1) — > feucht sehr wenig (1,2) — mittel (8)] 215 | 15 = trocken | mittel (5,3) [sehr wenig (0,4 Winter) — = wenig (1,3) — sehr viel (24)] 280 | 20 Gebirge: Weide mittel (7) [wenig (1,3) bis sehr viel (17)] 123 | 11 Almboden Matte, = ee mittel (8) [wenig (2) bis äußerst viel (34)] 83 I ald: Laubwald wenig (3,7) [sehr wenig (0,3 Winter) — wenig (1) — sehr viel (19)] 98 8 Nadelwald?) | mittel (6,4) [sehr wenig (0,2) bis mittel (8)] 18 2 en wenig (3,5) [wenig (1,7) bis viel (10)] 175 5 008: Wald wenig (2,4) [nematodenfrei bis sehr viel (25)] 508 | 28 freies Gelände eben mittel (5) [sehr wenig (0,2) bis äußerst viel (30)] 145.1 8 alpin wenig (4) [sehr wenig (0,2) bis viel (12,5)] 85 9 Isoliertes Ge- lände: grasig | sehr viel (16) 14 i' moosig | wenig (4) 26 1 Summe | mittel (6,4) [wenig (2,4) bis sehr viel (16)] | 2350 | 172 Ich bemühte mich, diese Lücke auszufüllen, und habe, um die Häufigkeit der Erd-Nematoden bestimmen zu können, dieselbe Methode angewendet wie seinerzeit (1914, 2, p. 343—344) bei den Bewohnern des Süßwassers. Ich verweise, um Wiederholungen zu vermeiden, auf das dort mitgeteilte und möchte nur nochmals darauf hinweisen, daß in der Erde die Nematoden hauptsächlich in unmittelbarer Nähe der feineren Pflanzenwurzeln vorkommen, 1) Äußerst viel bedeutet 30 und mehr Individuen in 1 Probe (0,2 bis 0,3 cem); sehr viel = 15-29, viel = 10—14, mittel = 5—9, wenig = 1—4 Individuen in 1 Probe; sehr wenig = 1—4 Individuen in 5 Proben; äußerst wenig = 1—5 Individuen in 30 Proben. Nematodenfrei — auf mehr als 30 Proben (ca. 6— 10 ccm) kein Individuum. In den eckigen Klam- mern sind die Grenzwerte angegeben. 2) Wenig Material, darunter ein reichlicher Fang, daher scheinbar nematodenreicher als der Laubwald. 3%* 8. Heft 36 Dr. Heinrich Micoletzky: während wurzelfreie Erde nichtsaprobe Nematoden entweder gar nicht oder fast nur in unscheinbarem Dauerzustande enthält. Die Verteilung der Erd-Nematoden ist daher eine viel ungleich- mäßigere als im süßen Wasser und im Meer. $: ‘ine sogenannte Probe (ein Fang — die untersuchte Erde einer Ortlichkeit zu bestimmter Zeit — besteht in der Regel aus mehreren Proben) entspricht durchschnittlich 0,2—0,3 Kubikzentimetern ausgeschwemmter Wurzelerde, bei Moosen je nach derMoosgröße: 1 bis 5 Moosindividuen bei mehr hochrasigen, 6—10 bei kurzrasigen. NDS IS®s & SR a Se [1 NS % IR & 5 ü S N NY u Er RN ing & A en ER % n. arg Ss ae SEE en is „DB % A x N I Euren R SEE HIT » RS ®- RN wa & a "x N ES N DS S ET N BER: Se SIEHE ITESSTISSFBELLDE SSSIS, IR SSSTAEL LS N / as Y 3% AN, ie; „re TI IE SL IE IE 17 Z 2 27/4 049 6 (Ey 7 40. . A 70 G H 72 4 u TE EWEBKES WMLERETIITII SHIT IP TS Fig. A. Am reichsten an Individuen ist mithin der Wiesensumpf und das Sphagnum-Moor (vermutlich auch das grasige, isolierte Ge- lände einer hölzernen Dachrinne), hierauf folgen Sumpf-Moos, Alpenmatte und Alpenweide, Weide der Ebene, Moor ohne Sphag- num, trockene Mähwiese mit dichtem Wurzelgeflecht, Moosrasen der Ebene. Weniger Nematoden fand ich in der Uferwiese, in feuchter Mähwiese, Waldhmus und Heide, in Moosrasen des Waldes, des Hochgebirges und des isolierten Geländes (Dach). Für die einzelnen Fänge wurden, um Zufälle tunlichst aus- Die freilebenden Erd-Nematoden 37 zuscheiden, jedesmal 3 verschiedene benachbarte Erdstücke bezw. Moosrasen untersucht, trotzdem schwanken in den einzelnen Proben eines und desselben Fanges die Individuenzahlen inner- halb weiter Grenzen. So kann beispielsweise in einer Probe, also in einer Aufschwemmung von etwa 0,2 Kubikzentimeter Wurzel- erde (Absatzvolumen) in einer etwa 50fachen Wassermenge in einem Falle kein einziger Nematode vorkommen, während in einer anderen derselben Erdscholle 69 Nematoden gefunden wur- den. Über 50 Individuen in einer Probe fand ich unter 2350 Fällen 6mal (2,5 %/,.) und zwar zweimal in einer Sumpf-Wiese, je ein- mal im Sphagnum, in sandiger Uferwiese, Almmatte und Buchen- waldhumus (Graswurzel). Hieraus ist deutlich ersichtlich, wie vor- sichtig dieseVerhältnisse beurteilt werden müssen und wieviel Material nötig ist, um brauchbare Mittelwerte zu erhalten. Welch beträcht- lichen Schwankungen selbst die Mittelwerte der Proben (eben die einzelnen Fänge) unterworfen sind, lehrt ein Blick (1 Fang besteht durchschnittlich aus 14 Proben) auf die unter der Kolonne Nema- todenmenge in eckige - Klammern gesetzten Grenzwerte. In diesem Zusammenhang wäre noch die Frage zu beant- worten, ob (relativ) die freilebenden Nematoden im Süßwasser oder in der Erde häufiger (individuenreicher) sind? Beim Beginn meiner Studien schien es mir, als ob die Nematoden terrikol viel spärlicher seien. Als ich indessen begann, vorwiegend an den Wurzeln und zwischen den Blattscheiden am unterirdischen Stengelteil etc. zu suchen, als ich die Würzelchen mit den daran- haftenden Erdteilchen mit Pinzette und Nadel im Wasser ab- spülte, mußte ich diese Anschauung fallen lassen. So ist die Durchschnittshäufigkeit in der Erde (< a =) Gesamtsun me der Proben eine „mittlere“ (6,4), und für das Süßwasser gilt annähernd das Gleiche (etwa 6), was mit den oben wiedergegebenen Zahlen von Marcinowski recht gut übereinstimmt (vgl. Fig. A auf S. 36). Es finden sich mithin im Süßwasser wie in der von Pflanzenwurzeln reichlich durchsetzten Erde ungefähr gleichviel freilebende Nema- toden. Eine so dicht bewohnte Region wie die der schwammigen Krustensteine und die Spongilla- Rasen des Lunzer Seengebietes hab: ich terrikol allerdings nicht aufgefunden, andererseits ist die von Pflanzenwurzeln reichlich durchsetzte Erde nie so nematoden- arm wie Litoral- und Tiefenschlamm subalpiner Seen. Absolut übertreffen natürlich die terrikolen Nematoden bei weitem die des Süßwassers an Individuen-, aber auch an Arten-Reichtum. Häufigkeit und Verbreitung der einzelnen Arten. In je mehr Individuen eine Art auftritt, um so häufiger, in je mehr Fängen (Fundstellen) sie zu finden ist, desto verbreiteter ist sie. Da beide Arten des Vorkommens sich nur selten decken, empfiehlt sich ihre getrennte Behandlung. Zur Veranschaulichung lasse ich eine Tabelle der Häufigkeit der einzelnen Arten und eine zweite für die Verbreitung folgen. 8. Heft 38 der Gesamtindividuensumme (Totale: Nr. 1 2 3 4 5) 6 7 8 De SS puma 26 Dr. Heinrich Micoletzky: Häufigkeits-Tabelle terrikoler Nematoden. 1. Häufigere Arten (über 1%). Diese Tabelle enthält alle Arten, deren Individuensumme wenigstens 1°/, 11,767) beträgt. Die Arten sind nach fallender Häufigkeit geordnet. Artname | Pleetus eirratus typieus Plectus granulosus Dorylaimus carteri Plectus cirratus rhizophilus Cephalobus elongatus Cephalobus rigidus Monohystera villosa Dorylaimus obtusicaudatus Tylenchus filiformis *Monohystera vulgaris Cephalobus striatus Dorylaimus macrodorus Aphelenchus parietinus Prismatolaimus dolichurus Mononchus papillatus Tripyla papillata Dorylaimus carteri parvus Actinolaimus macrolaimus Dorylaimus gracilis Plectus parvus *Monohystera filiformis Dorylaimus filiformis Tylencholaimus stecki Tripyla setifera Dorylaimus filiformis bastiani Doryl. carteri minutus (u. pratensis) Häutigk eit in Zittern relativ absolut in % 942 724 zııl 679 648 632 587 467 401 400 378 353 259 254 248 239 230 223 215 207 201 194 ” 180 n 133 122 114 Häufigkeit in Worten äußerst häufig!) ” 2 . “w OS-US[IRXOOOSTDDODPREPOSSP UND SD w ‚sehr häufi 2?) w w Ei LE) w LE Ei) on recht häufi g°) E 2 - “ , ” “ ziemlich häufig®) ’ Er “ w LE ” | w nicht häufi g°) “ = “ “ “ w w w “ “ „” Li Seren mDDDDDE 8 0 POOL IH ” 5» Alle restlichen Nematodenarten (ca. 100) "nehmen nur 18°), der ER individuenmenge ein. — Sp» neun paomwm 1) 6-89, 2) 4,6— 5,9%. 3) 3,1 4,5%. 4) 2,13%. 5) 12%. * bedeutet sehr kleine Arten, die des öfteren übersehen werden, so daß sie etwa um die Hälfte bis doppelt so häufig sein dürften. 2. Seltenere Arten. Ziemlich selten (relativ 0,2—0,9 %, absolut 24—100 Indiv.). . Plectus auriculatus . Plectus longicaudatus . Cephalobus persegnis . Dorylaimus stagnalis fecun- dus crassus Mononchus zschokkei Alaimus primitivus Dorylaimus stagnalıs fecun- dus bukowinensis Dorylaimus tritici vesuvianus Monohystera dispar Dorylaimus vegius superbus . Dorylaimus longicaudatus . Trilobus gracilis . Cephalobus oxyuroides Tylenchus agricola . Dorylaimus tritici . Monohystera agilis . Aphelenchus pseudoparietinus . Plectus communis Dorylaimus carteri agilis (u. lugdunensis) . Teratocephalus terrestris . Dorylaimus czernowitziensis Nr. Artname *] **3 | Dorylaimus carteri 2 °9| Dorylaimus obtusicaudatus 3 1. Plectus cirratus typ. 4 5, Dorylaimus: filiformis bastiani 5 2| Plectus granulosus 6 4| Plectus cirratus rhizophilus 7 11) Monohystera vulgaris 8 10 Tylenchus filiformis typ. 9 6, Cephalobus elongatus 10 16| Mononchus papillatus 11 14| Aphelenchus parietinus 12 21| Plectus parvus 13 23| Monohystera filiformis 14 8| Monohystera villosa 15 7| Cephalobus rigidus 16 12| Cephalobus striatus 17 20| Dorylaimus gracilis 18 22| Dorylaimus carteri minutus (und pratensis) 19 15| Prismatolaimus dolichurus 20 25 Tylencholaimus steckt 21 27 Plectus auriculatus 22 17 Tripyla papillata 23 31, Mononchus zschokkei 24 36| Dorylaimus regius superbus 25 18| Dorylaimus carteri parvus 26 39| Oephalobus oxyuroides 27 3834| Dorylaimus tritici vesuvianus 28 44| Plectus communis 29 28 Plectus longicaudatus 30 46| Teratocephalus terrestris 31 35| Monohystera dispar 32 37| Dorylaimus longicaudatus Die freilebenden Erd-Nematoden . Tylenchus davainei . Tylenchus dipsacı typ. . Teratocephalus crassidens . Cyatholaimus ruricola acutus . Ironus ignavus . Tylenchus dubius . Mononchus brachyurıs . Rhabditis monohystera 39 . Cephalobus bisexualis . Tylenchus filiformis parvus . Cyatholaimus lacustris . Mononchus muscorum . Mononchus studeri . Plectus cirratus parietinus . Tylenchorhynchus robustus typ. . Dorylaimus centrocercus. Als selten spreche ich jene Arten an, die in je 4-23 Individuen gefunden wurden. Hierher gehören 46 in der Gelände-Tabelle genauer ersichtliche Spezies (u. Unterarten). Als sehr selten endlich bezeichne ich Arten, die in nur 1—3 In- dividuen insgesamt aufgefunden wurden. Hierher gehört der Rest mit 42 in der Geländetabelle ersichtlicher Arten (u. Unterarten). Verbreitungs-Tabelle terrikoler Nematoden. Berücksichtigtsind nurArten, die in wenigstens !/,„aller Fänge (172) vorkommen. 1) Über 40% aller Fänge. 2) 31— 40%. relative Verbreitung in | absolute Worten Fangzahl een N äußerst verbreitet!) | 98 57 » » 89 52 » » 83 48 ” ” 70 41 sehr verbreitet?) 69 40 » »» 69 40 Ex) ” 57 33 ” ” 56 32,5 verbreitet?) 49 29 > 48 28 a, 46 | 27 is 44 25,5 3 43 25 E 38 | 2 r 37 22 ; 36 21 mäßig verbreitet?) 26 15 > 2 26 15 > 2 24 14 £ : 24 | 14 9. ER) 24 14 2» »» 23 | 13 & 2 22 | 13 ‚ ä 22 | 13 : 2 20 | 12 2’ EE) 20 12 2 € 19 |. 1 & © 19° Er) 2] 18 10 2 5 18. | 10 > E 17 10 se 17 10 3) 20— 30%. *), 10—19%. * bedeutet Numerierung nach fallender Verbreitung. ** bedeutet vergleichende Numerierung nach fallender Häufigkeit. 8. Heft 40 ‘Dr. Heinrich Micoletzky: Als wenig verbreitet bezeichne ich jene Arten, die sich in 3—9 % aller Fänge vorfinden (absolut in 5—16 Fängen), hier- her gehören 35 Spezies (und Unterarten) (vgl. Geländetabelle). Als sehr wenig verbreitet sind Arten, die sich nur in 2—4 Fängen vorfinden, anzusehen, hierher gehören 44 in der Geländetabelle ersichtliche Spezies (und Unterarten). Arten, die nur in einem Fang gefunden wurden, sind nicht verbreitet (36 restliche Arten). . Die häufigste Art des Untersuchungsgebiets ist Plectus cir- yatus typ., bezüglich der Verbreitung steht sie an 3. Stelle. Die zweitverbreitetste Art Dorylaimus obtusicaudatus steht der Häufig- keit nach erst an 9. Stelle. Der verbreitete Plectus farvus ist nicht häufig; die recht häufige Monohystera villosa (8. Stelle) ist ver- breitet (14.), der sehr häufige Cephalobus rigidus (7.) ist nur ver- breitet (15), der mäßig verbreitete Dorylarmus regius superbus (24) ist der Häufigkeit nach ziemlich selten (36. Stelle), der ziemlich häufige Dorylaimus macredorus (13) ist nur wenig verbreitet (33. Stelle) usw. Die verbreitetsten Nematoden sind durchweg rein omnivage Arten, die häufigsten nahezu (Plectus granulosus ist nahezu om- nivag). Je weniger verbreitet bei großem Individuenreichtum (-Häufigkeit) eine Art ist, desto mehr erscheint sie an bestimmte Lebensbedingungen gebunden, an ein bestimmtes Gelände (bezw. Geländekomplex) angewiesen zu sein. Die anschaulichsten Bei- spiele hierfür sind Dorylaimus macrodorus und Actinolaimus (syn. Doryl.) macrolaimus. Auch im Süßwasser!) ist der Häufigkeit nach Plectus cirratus an erster Stelle zu nennen (im Süßwasser 11 %, in der Erde 8% im Typus, dem gesamten Formenkreis nach aber 14 %, der Ge- samtindividuenzahl aller Nematoden). Die beiden anderen häufig- sten Erdformen Plectus granulosus und Dorylaimus carteri treten jedoch aquatil ganz bedeutend zurück (26. bezw. 19. Stelle). Umgekehrt finden sich von den äußerst häufigen Süßwasser- formen Dorylaimus fıliformis typ. terrikol nicht häufig (24. Stelle) ; Trilobus gracilis, eine der gemeinsten Süßwasserarten, ist in der Erde geradezu ziemlich selten (45 Indiv., 13 Fänge, steht der Häufigkeit nach an 38. Stelle), Monohystera stagnalis, Chromadora ratzeburgensis und Chr. bioculata hingegen meiden als echte Süß- wasserformen die Erde völlig. Monohystera vulgaris, eine in der Erde recht häufige Art, bevorzugt sehr feuchten Boden und fehlt trockenem, gut durchlüftetem Gelände. Vergleichen wir die Verbreitung des Vorkommens von Süß- wasser und Erde, so ergibt sich, daß die verbreitetste Süßwasser- art Monohystera filiformis terrikol an 13. Stelle steht, die im Süßwasser ihr folgende M vulgaris ist terrikol verbreiteter (7.Stelle). Plectus cirratus ist in der Erde weit mehr, Trilobus gracilis hin gegen viel weniger verbreitet und ähnliches gilt von Monohystera dispar. 1) vgl. die folgende Tafel, Die freilebenden Erd-Nematoden 41 Vergleich mit dem Süßwasser!). Tabelle der Häufigkeit und Verbreitung aquatiler Nematoden. Gesamtzahl der Individuen: 8203 1 Fang zählt durchschnittlich 42 Nematoden. Gesamtzahl der Fänge 194 (terrikol 68 Nemat.) ee ER ® 3 > 5 = Relative Relative Verbreitung - Ei 3|& Artname ©” | Häufigkeit Es: 25 2|8 3% | in Worten E53 |: re, in £ } rIiH P7 % in Worten oO 1| 3| Plectus eirratus 11,0 \ 42,0 | äußerst verbr. | 889 2| 7| Dorylaimus filiformis?) (typ.) 9,4 24,0 | verbreitet 776 3| 4| Trilobus gracilis 9,4 || äußerst | 40,0 | sehr verbreitet | 758 4 |10| Monohystera stagnalis | 6,6 | häufig |17,0| mäßig verbr. | 542 5| 2| Monohystera vulgaris 6,5 | 6,1-11%)| 48,0 | äußerst verbr. | 530 6125| Chromadora ratzebur- gensis 6,2 | 3,6 | wenig verbr. 513 7122| Chromadora bioculata 6,11) 6,7 | wenig verbr. 500 8 | Dorylaimus stagnalis 5,8 sehr |20,0| verbreitet 473 9) 1 Monohystera filiformis | 5,4 |? häufig |49,0 | äußerst verbr. | 440 10 | 8| Tripyla papillata 64, |) 6,4-6% | 23,0 | verbreitet 381 il| 5| Monohystera dispar Kanle.a e: 32,5 | sehr verbr. 355 12 |11| Dorylaimus flavomacu- | Pe latus 8,7 4 5 17,0 | mäßig verbr. |304 13 | 6| Monohystera paludicola | 3,4 2 [25,0| verbreitet 277 14 |23 | Diplogaster fictor 2,1| mäßig 6,0 | wenig verbr. 175 häufig : 15 |21 | Ethmolaimus pratensis?) | 1,8 7,0 | wenig verbr. 144 16 119| Rhabdolaimus terrestris | 1,3 en 8,2 | wenig verbr. 107 17 |12| Plectus tenuis 1,3 190, 17,0 | mäßig verbr. | 104 1815| Plectus parvus 1 1,0 ° 110,0| mäßig verbr. | 81 19 13 | Dorylaimus carteri 0,91 15,0 | mäßig verbr. 73 20 |16| Rhabdolaimus terrestr. aquatic. 0,9 nicht | 10,0 | mäßig verbr. 72 21 |14| Mononchus macrostoma | 0,9 selten | 12,0 | mäßig verbr. 71 22 20 | Actinolaimus macrolai- 0,5 bis mus‘) 0,8 || 0,9% 7,3 | wenig verbr. 66 23 124 | Diplogaster rivalis 0,7 5,0 | wenig verbr. 58 24 17| Aphanolaimusaquaticus | 0,5 10,0 | mäßig verbr. 37 25 18| Monohystera similis 0,3 \ mäßig |, 90 | wenig verbr. 25 26 Plectus granulosus 0,3) selten | 3,0 | sehr wenig ver-| 27 breitet !) Hier wurde mein gesamtes Süßwassermaterial mit Ausnahme von Norddeutschland und Südafrika vergleichsweise herangezogen, mithin folgende Untersuchungen: 1914 (2), 1914 (3) und 1917. ?) Syn. D. bastiani, fast alle Individuen sind langschwänzig. ®) Syn. Ohrom. alpina. 4) Syn. Dorylaimus macrol. 8. Hefl 22. Dr. Heinrich Micoletzky: Nicht uninteressant ist ein Vergleich der Erd- und Süßwasser- Nematodenfauna nach dem Artenreichtum (Fig. B, a—b) und nach dem Individuenreichtum der Genera (Fig. C, a—b). So erkennen wir, daß Dorylaimus in der Erde unbestritten die erste Stelle einnimmt, während im Süßwasser dieses Genus Monohystera bezüglich der Artenzahl die Wage hält (Fig. B, b), ads Fig. Ba. Fig. Bb. an Individuenreichtum ihm jedoch wesentlich (Fig. C, b) nach- steht. Die Erde ist viel artenreicher als das Süßwasser, insbesondere an Arten mit Mundstachel (42 % gegen 26,5 %!), während um- gekehrt die im Süßwasser so häufigen Genera Chromadora und wohl auch Cyatholaimus sowohl nach der Arten- als auch nament- lich nach der Individuenzahl in der Erde stark zurücktreten, ja der im Süßwasser so tonangebende Trilobus spielt terrikol gar keine Rolle. Als omnivage (auch eurytope) Arten fand ich im Süßwasser des Untersuchungsgebietes folgende Spezies (alphab. geordnet): Ethmolaimus pratensis in den Ostalpen, nicht in der Ebene (vermutlich kälteliebend), Chrom. bioculata, Dorylaimus carteri, D. filiformis, D. flavomaculatus, D. stagnalis in der Ebene, Monohystera filiformis, M. dispar im Flachland, M. Paludi- cola, M. similis, M. stagnalis im Flachland, M. vulgaris, Plectus Die freilebenden Erd-Nematoden 43 cirvatus, P. tenuis, Tripyla papillata und Trilobus “gracilis ‚im Flachland. Hiervon wurden die mit gesperrten Lettern ge- druckten Arten auch in der Erde als omnivag nachgewiesen, die übrigen sind ausschließlich oder doch vorwiegend an bewohner. Nicht uninteressant ist eine Gegenüberstellung der Häufig- keitsangaben in de Mans Monographie (1884) und meiner eigenen. Hierzu sei bemerkt, daß der holländische Forscher die diesbezüg- lichen Vermerke nicht immer einheitlich verwendete, so daß ich hier und da nach eigenem Ermessen vorgehen mußte. Als Ab- stufungen unterscheide ich ‚äußerst häufig‘, ‚sehr häufig‘, „recht häufig‘, ‚ziemlich häufig‘, ‚nicht häufig‘ (hierher stelle ich auch Ausdrücke wie „nicht selten‘, „nicht sehr häufig‘, „ziemlich viel‘), ‚ziemlich selten‘ (auch ‚gar nicht häufig‘‘), „selten‘‘, ‚sehr selten‘. Die Häufigkeit terrikoler Nematoden nach de Man. Dieses Verzeichnis enthält sämtliche Arten von de Man (1884), mit Ausnahme der echten Süßwasserarten in alphabetischer Reihenfolge (man vergleiche das Verzeichnis der Synonyme!). Auf den Artnamen!) folgt die von mir im Untersuchungs- gebiet aufgefundene Häufigkeit, deren exakte Bedeutung in der Häufigkeitstabelle (S. 38) einzusehen ist. Fehlt diese, so stimmen beide Angaben überein. * bedeutet, daß ich diese Art (terrikol) nicht wiedergefunden habe. 1. Äußerst häufig: 4 Arten. * Dorylaimus brigdammensis Dorylaimus obtusicaudatus, recht häufig Teratocephalus terrestris, ziemlich selten Tylenchus agricola, ziemlich selten. 2. Sehr häufig: 15 Arten, 1 Varietät. Bastiania gracilis, sehr selten Cephalobus oxyuroides, ziemlich. selten *Chromadora leuckarti {in Wiesenhumus, de Man) . *Cyatholaimus tenax (in Wiesenhumus, de Man) Dorylaimus centrocercus, ziemlich selten R: filiformis bastiani 1 longicaudatus, ziemlich selten ei monohystera (nur in Sandboden, de Man) selten filiformis, nicht häufig 5 simplex E vulgaris, recht häufig % vulgaris macrura, selten !) Ich führe die in dieser Untersuchung begründete Namengebung an und verweise auf die Zusammenstellung der Synonyme am Schlusse dieser Abhandlung. 8. Heft 44 Dr. Heinrich Micoletzky: Prismatolaimus intermedius (nur in Wiesen, de Man), selten Rhabdolaimus terrestris, selten Tylenchus dubius, ziemlich selten 5 jiliformis lebtosoma (in Wiesen u. Marschgründen, de Man), sehr selten. 3. Recht häufig: 13 Arten, 1 Varietät. Cephalobus ciliatus, sehr selten F striatus, ziemlich häufig *Choanaolaimus psammophilus (nur in Sandboden, de Man) *Chromadora geophila (Brackwasser, de Man) *Cyatholaimus intermedius (nur in Wiesen, de Man) Dorylaimus carteri, äußerst häufig x parvus minutus, nicht häufig Mononchus brachyuris, ziemlich selten parvus (nur in Sandboden, de Man), selten *Oncholaimus thalassophygas (Brackwasser, de Man) Plectus granulosus, äußerst häufig *Sphaerolaimus gryacilis (Brackwasser, de Man) Trilobus gracilis, ziemlich selten Tripyla arenicola (nur in Sandboden, de Man), selten. 4. Ziemlich häufig: 28 Arten, 2 Varietäten. * Actinolaimus rotundicauda (Sandboden, de Man) * Alaimus dolichurus =} primitivus, ziemlich selten Cephalobus elongatus, sehr häufig A persegnis, ziemlich selten Cyatholaimus vuricola, sehr selten Cylindrolaimus communis, selten ef melancholicus *Desmolaimus zeelandicus (Brackwasser, de Man) Diphtherophora communis (in Wiesen, de Man), sehr selten *Dorylaimus brachyuris 5 carteri acuticauda ni „ leuckarti, selten *Tronus ignavus brevicaudatus *Leptolaimus papilliger (Brackwasser, de Man) Monohystera agilis, ziemlich selten r dispar, ziemlich selten Mononchus macrostoma (Wiesen, Marschgründe), selten Odontolaimus chlorurus, selten Plectus auriculatus (Sandboden, de Man), ziemlich selten „ eirratus typ. (Wiese, de Man), äußerst häufig „ parietinus (Sandboden, de Man), zieml. selten Prismatolaimus dolichurus (humusreicher Waldboden) Rhabditis monohystera, ziemlich selten Teratocephalus crassidens, ziemlich selten Tripyla filicaudata, s hr :elten ” papillata, nicht häufig Die freilebenden Erd-Nematoden 45 Tylencholaimus minimus, sehr selten Tylenchus davainei, ziemlich selten f fliformis, recht häufig. 5. Nicht häufig: 22 Arten, 1 Varietät. *Chromadora örleyi (Brackwasser, de Man) Dorylaimus carteri agilis, ziemlich selten carteri lugdunensis, ziemlich selten elongatus, sehr selten gracilis tritici, ziemlich selten * rhopalocercus 2 vegius superbus, ziemlich selten Ironus ignavus, ziemlich selten Plectus cirratus rhizophilus, sehr häufig communis, ziemlich selten longicaudatus, ziemlich selten „. otobhorus, selten *Trilobus bellucidus *Tripyla monohystera a sehtlera Tylenchorhynchus (syn. Tylenchus) vobustus, ziemlich selten Tylencholaimus mirabilis, selten * ) „ x zeelandicus (Brackwasser, de Man) Tylenchus intermedius, selten E: lamelliferus, sehr selten * macrophallus * Tylolaimophorus typicus. 6. Ziemlich selten: 9 Arten. *Cyatholaimus terricola *Deontolaimus papillatus (Brackwasser, de Man) Dorylaimus hartingii, sehr selten *Microlaimus globiceps (Brackwasser, de Man) *Monohystera microphthalma (Brackwasser, de Man) Mononchus papillatus, nicht häufig 7 tridentatus, sehr selten Plectus geophilus, selten *Tylenchus pratensis. 7. Selten: 15 Arten. Actinolaimus: macrolaimus, nicht häufig Aphanolaimus attientus Aphelenchus avenae Cephalobus persegnis nanus Mt vexilliger, sehr selten Ethmolaimus pratensis Dorylaimus carteri similis * 5 limnophilus 5 macrodorus, nicht häufig 8. Heft 46 Dr. Heinrich Micoletzky: *Dorylaimus robustus stagnalis jecundus crassus, ziemlich selten „Rhabditis brevispina Pr intermedia A tiliformis *Trichodorus (Dorylaimus syn.) primitivus. 8. Sehr selten: 13 Arten. Aphelenchus helophilus, selten 7 parietinus (syn. modestus), ziemlich häufig * Aulolaimus oxycephalus (Sandboden, de Man) * Bastiania longicaudata *Cephalobus filiformis *Dorylaimus regius typ. er er labiatus ze microdorus, selten * Macroposthonia annulata * Monohystera bulbifera Plectus parvus, nicht häufig *Tylopharynx striata *Tylenchus gracilis. Ein Vergleich der Häufigkeit der im N aufgefundenen Arten mit den Angaben de Mans über die Ne- matodenfauna Hollands zeigt recht beträchtliche Unterschiede, ganz abgesehen davon, daß ich etwa 41 Arten de Mans über- haupt nicht gefunden habe (hierher gehören alle Brackwasser- Formen, d. i. Y,), während andererseits der holländische Mono- graphist 66 von mir nachgewiesene Arten (und Unterarten) nicht gekannt hat. So haben de Man und ich nur ausnahmsweise ein und die- selbe Art gleich häufig aufgefunden, nämlich unter 123 Fällen nur 12mal; in 13 Fällen fand ich Arten häufiger, in 57 Fällen seltener, eine Tatsache, die zum Teil gewiß auf die verschiedene Umgrenzung und Wertung der Häufigkeitsbegriffe, zum größeren Teil aber auf das sehr verschiedene Untersuchungsgebiet zurück- zuführen ist, hat doch de Man den küstennahen, von Feuchtig- keit gesättigten, waldarmen Boden Hollands (meist Wiesen und Marschgründe sowie Sandboden) untersucht, während mir im küstenfernen wald- und fels- (moos-) reichen alpinen und vor- alpinen Gelände mit seinem reichen und oft unvermittelten Wechsel an Bodenfeuchtigkeit, Bodendurchlässigkeit und Durchlüftung, Besonnung und damit im Zusammenhang mit der Verschiedenheit und Dichtigkeit der Pflanzendecke, sowie in den stark besonnten durchlässigen Hutweiden der Bukowina ein an Geländearten viel reichhaltigeres, andersgeartetes Gebiet zur Verfügung stand. Im einzelnen sei darauf hingewiesen, daß ich von den 4 äußerst häufigen Arten nur eine recht häufig, 2 ziemlich selten, ja, eine, Dorylaimus brigdammensis, mit Sicherheit überhaupt nicht auf- gefunden habe. Umgekehrt fand de Man meine häufigste Art Die freilebenden Erd-Nematoden 47 Plectus cirratus nur ziemlich häufig, Dorylaimus carteri häufig bezw. ziemlich häufig, Plectus granulosus häufig. Unter den sehr häufigen Arten nach de Man habe ich 3 ter- rikol nicht nachweisen können und mit Ausnahme von Dorylaimus filiformis bastiani fand ich alle Arten seltener, Bastiania gracilis sogar sehr selten. Von den übrigen Gruppen sei von den recht häufigen Arten auf das sehr seltene Vorkommen von Cephalobus ciliatus, von den ziemlich häufigen auf die sehr seltenen Spezies C yatholaimus ruricola, Diphtherophora communis, Tripyla filicaudata und T'ylen- cholaimus minimus, von den sehr seltenen Arten insbesondere auf den im Untersuchungsgebiete ziemlich häufigen Aphelenchus barietinus aufmerksam gemacht. Auffälligerweise hat de Man den sehr häufigen Cephalobus rigidus, von welchem ich nahezu 600 Individuen zählte, sowie die recht häufige (stellenweise häufig!) Monohystera villosa (467 In- dividuen!) in Holland überhaupt nicht aufgefunden, was offenbar in der Verschiedenheit des Geländes begründet sein muß, da beide Arten im Untersuchungsgebiet sich sogar in isoliertem Gelände (Dachrinne) nachweisen lassen, mithin Dauerzustände, die einer Verbreitung durch den Wind günstig sind, bilden. Daß endlich de Man die von mir als nicht häufig angesprochenen Arten Actino- laimus macrolaimus (215 Indiv.) und Dorylaimus. macrodorus (259 Indiv.) nur selten aufzufinden vermochte, liegt offensichtlich daran, daß erstere ein ausgesprochener Sumpf- und Moor-Nema- tode, letzterer ein Bewohner von Moosrasen ist, beide mithin in Geländearten vorkommen, denen de Man keine besondere Auf- merksamkeit schenken konnte. Bevor ich zur Kennzeichnung der Geländearten und der für sie charakteristischen Bewohner übergehe, gebe ich eine auf Grund der Häufigkeit (nach durchweg eigenen Beobachtungen) ange- fertigte Einteilung der freilebenden, nicht marinen (und nicht brackischen) Nematoden, je nach dem Medium, das sie bewohnen. Süßwasser- und Erd-Nematoden'). Ich unterscheide folgende Gruppen: 1. Echte Süßwasserbewohner (ausschließlich aquatil) Süßwasser- 2a. Süßwasserbewohner, die hier und da terrikol | Nematoden vorkommen im weiteren 2b. Süßwasserbewohner, die aquatil stets häufi- Sinne. ger sind als terrikol 3. Im Süßwasser und in der Erde gleichmäßig vertretene (amphi- bische) Arten. !) In der folgenden Zusammenstellung sind nur vom Autor selbst beobachtete Arten aufgenommen worden. Gesperrt gedruckt sind die häu- figeren und häufigen Arten. 8. Heft 48 Dr. Heinrich Micoletzky: Süßwasser 4b. Erd-Nematoden, nur hier und da aquatil 5. EchteErdbewohner (ausschließlich terrikol) Bevor ich die einzelnen Arten in diesen Gruppen namhaft mache, gebe ich (Fig. D) eine graphische Darstellung dieser Grup- pen im Untersuchungsgebiete. 1. Echte oder ausschließliche Süßwasser-Bewohner. * Aulolaimoides elegans Chromadora bioculata Chromadora vatzeburgensis *Cyatholaimus tenax!) Diplogaster rivalis Diplogaster fictor?) *Hoplolaimus aquaticus Ironus ignavus brevicaudatus?) Monohystera paludicola Monohystera dubin Monohystera stagnalis * Mononchus bathybius 4a. Erd-Nematoden, in der Erde häufiger als im \ Erd -Nemateden \ im weiteren Sinne. ah * Plectus pedunculatus * Rhabditis lacustris Teratocephalus palustris DE, paraelongata *Trilobus gracilis grandipapillatus BD pseudoelongata % bellucidus * bedeutet seltene oder sehr seltene Art, deren Einordnung daher nur mit Vorbehalt Geltung hat. Diese Zusammenstellung bezieht sich auf das eigene Untersuchungsgebiet (ausschließlich Südafrikas und Nord- deutschlands). Von den nach de Man bisher als ausschließlich im Süßwasser angetroffenen Arten scheiden Monohystera similis, Plectus tenuis, Rhabdolaimus aquaticus und Dorylaimus stagnalis, welche ich auch terrikol wiederholt (in je mindestens 2 Fängen!) angetroffen habe, aus und werden unter 2a eingereiht. Im Untersuchungsgebiet treten mithin 10 Arten mit größerer Wahrscheinlichkeit als ausschließliche Süßwasser-Bewohner auf. 2a. Süßwasser-Bewohner, die hier und da terrikol vorkommen ®). Plectus tenuis Dorylaimus stagnalis fecundus multipapillatus Trilobus gracilis Rhabdolaimus terrestris aquaticus 1) Wurde von de Man in Holland ‚sehr häufig‘ in feuchten Wiesen und Marschgründen, dagegen nicht im Süßwasser aufgefunden. 2) Ein einziges Exemplar wurde im Sphagnum-Moor gefunden. 3) Nach de Man auch in von Süßwasser durchtränkter Erde. 4) Hierher stelle ich jene Arten, die im Untersuchungsgebiet 10 bis 25 mal so häufig im Süßwasser vorkommen als in der Erde. Die Arten sind nach fallender Häufigkeit im Süßwasser geordnet, so daß sich diese Gruppe mit Plectus tenuis an die echten Süßwasserbewohner anschließt. Die freilebenden Erd-Nematoden 49 Dorylaimus flavomaculatus Ethmolaimus pratensis Monohystera similis. 2b. Vorwiegende Süßwasser-Bewohner, die im Süßwasser be- deutend häufiger!) sind als in der Erde. Rhabdolaimus terrestris typ. Dorylaimus filiformis Monohystera disdar Mononchus macrostoma. Aphanolaimus aquaticus 3. Amphibische Arten, im Süßwasser und in der Erde gleich häufig?). Gruppe a: im Süßwasser etwas häufiger: Monohystera filiformis Tripyla papillata Cyatholaimus lacustris Monohystera vulgaris. Gruppe b: in beiden Medien gleich häufig: Plectus cirratus Dorylaimus carteri agılis Teratocephalus crassıidens * Abhelenchus helophilus Gruppe c: in der Erde etwas häufiger: Dorylaimus tritiei typ. Teratocephalus terrestris *Hoplolaimus rusticus Dorylaimus stagnalıs fecundus Plectus parvus crassus. Vermutlich gehört in diese Gruppe auch Cyatholaimus ruricola typ. 4. Vorwiegende Erd-Bewohner, in der Erde stets viel häufiger als im Süßwasser. 4a. Mit Tendenz ins Süßwasser zu gehen?): Dorylaimus filiformis bastiani Cephalobus oxyuroides Actinolaimus macrolaimus Monohystera agtlis *Cylindrolaimus communis Aphelenchus parietinus parvus. 4b. Nur hier und da im Süßwasser®): Dorylaımus carteri typ. Plectus granulosus Alaimus primitivus Tylenchus davainei Rhabditis monohystera Dorylaimus obtusicaudatus Tylenchus filiformis % longicaudatus 3 dubrius Prismatolaimus dolichurus Cephalobus striatus tubifer Cephalobus rigidus Tylenchus agricola = elongatus. Mononchus muscorum !) Hierher stelle ich Arten, die aquatil 3 bis 9 mal so häufig sind als terrikol. ?) Hierher stelle ich Arten, die in beiden Medien gleich oder in einem bis zu 2,9 mal häufiger sind als im andern. ®) Hierher in der Erde 3—9 mal so häufige Arten. *) Hierher in der Erde 10—80 mal so häufige Arten. SEN a ee ee 4 8. Heft 50 Dr. Heinrich Micoletzky: 5. Eehte oder ausschließliche Erd-Bewohner. Aphanolaimus attentus * Aphelenchus avenae 5 parietinus (tyP.) e pseudoparietinus Bunonema reticulatum Cephalobus bisexualis es Dersegnis > persegnıs nanus “ striatus atubifer *Chromadora dubia Cyatholaimus ruricola acutus v styriacus *Diplogasteroides variabilis Dorylaimus tarteri mi- nutus u. Pratensis Dorylaimus carteri par- vus Dorylaimus centrocercus!) RR czernowitziensis gaussi Dorylaimus gracilis *Dorylaimus graciloides Dorylaimus macrodorus *Dorylaimus microdorus ” monohystera 5 baraobtusicau- datus “ regius suberpus > stagnalis fecun- dus bukowinensis > tenuicollis “> tritici vesuvianus *Hoplolaimus informis Ironus ignavus (syn. longi- caudatus) Monohystera villosa Mononchus brachyuris?) Mononchus papillatus Mononchus barvus Ei studeri # tridentatus?) % zschokkei *Odontolaimus chlorurus Plectus*) assimilis „».. armaltus „. auriculatus „»... communis „» . longicaudatus „ otophorus parvus geobhilus Prismatolaimus intermedius Rhabditis brevispina 3 dolichura > filiformis 4 oxyuris Tripyla arenicola # intermedia > Dygmaea Tripyla setifera *Tylencholaimus mirabilis Tylencholaimus stecki Tylenchorhynchus robustus Tylenchus consobrinus r dipsaci Y filiformis lepto- soma = intermedius. Hierher gehören noch etwa 37 Arten (und Unterarten), die nur sehr selten (1—3 Individuen) beobachtet wurden und daher nicht namentlich angeführt werden. !) Ein Exemplar wurde im Süßwasser nachgewiesen. ?) Von Stefanski; von mir und Cobb für das Süßwasser nachgewiesen. ®?) Nach Hofmänner im Süßwasser. 4) Plectus eirratus in seinem Formenkreis habe ich seinerzeit nicht be- sonders unterschieden, daher bleiben die Unterarten hier unberücksichtigt. Der Typus gehört zu Gruppe 3b. Die freilebenden Erd-Nematoden 51 Ch SE akt er ist ik d er Gelände-Arten und ihres Reichtums an | _ Nematoden. Eeuchligkeitsgehalt und. Dichtigkeit = Prasedecke sind für das Vorkommen der Boden-Nematoden Hauptbedingungen. Im Untersuchungsgebiet lassen sich vier Hauptgeländearten unter- scheiden, nämlich: Sumpf und Moor, Wiese, Waldhumus und Moosrasen. Das isolierte Gelände ist keine eigentliche Gelände- art, doch wirft es auf die Besiedlung durch Transportmittel, wie z. B. Wind, einiges Licht und wurde daher getrennt angeführt. Hiervon sind Sumpf und Moor von Süßwasser mehr oder weniger völlig gesättigt und stehen daher dem Süßwasser am nächsten. Die vom Süßwasser durchtränkte lehmige oder: sandige Erde (wasserundurchlässig oder durchlässig) leitet zum Wiesengelände über, das in den trockenen Mähwiesen, in manchen abschüssigen, stark besonnten Grashalden usw. einen sehr trockenen Boden besitzt und im Gebirgsgelände ein sehr stark verfilztes Wurzel- werk auf stark humöser Grundlage aufweist. Im Gegensatz zu diesen freien Geländearten steht der beschattete Waldhumus mit seinem mehr stetigen Feuchtigkeitsgehalt. Im einzelnen gibt es auch hier große Unterschiede in den Bodenarten, wie der ziemlich trockene, lockere Heidehumus, die pflanzenarme Nadelwalddecke und der Laubwaldhumus. Die Moosrasen endlich unterhalten Beziehungen im Waldmoos zum Waldhumus, in freigelegenen Moosrasen zum Wiesengelände und zur Sumpf- und Moor- fauna, je nach dem Feuchtigkeitsgehalt und der Bodendurch- lässigkeit. Die : hei Gelände-Übersichtstafel soll eine bis ins einzelne gehende und dabei doch übersichtliche, zahlenmäßige Vorstellung der in den einzelnen Geländen aufgefundenen Nema- todenarten mit den hauptsächlichsten Unterarten (Varietäten) vermitteln und kann auch zur Überprüfung der allgemeinen sowie besonderen (im :systemat. Teile bei jeder Art unter Vorkommen angegebenen) ökologischen. Angaben verwendet werden. 1—19 sind die einzelnen unterschiedenen Geländearten. Unter einem Fang wird die an einem gewissen Ort zu gewisser Zeit ent- nommene und untersuchte Nematodenmenge verstanden. Das Nähere über die einzelnen Fänge ist im Fundortsverzeichnis S.16 bis 24 einzusehen. (j) bedeutet in oder nahe der letzten Häutung befindliche jugendliche Individuen mit erkennbarem Geschlechte (2 mit Vulva-Anlage, $ mit Spikulum-Anl.). Unter einem Sammel- funde verstehe ich einen Fang, der 25 und mehr, unter einem Einzelfunde einen Fang, der weniger als 25 gesammelte und be- stimmte Nematoden enthält. - 4 8.,Heft Dr. Heinrich Micoletzky 1 ih I - sy RAb I miunyspg IL ı ih I EnIDpnDOMUN I enypusjaydy OL I FAST SARETI snuyaumdopnasd Be Re I sr t oıl 6 snypuopydy | 6 snaund uafıq ı |oı ® #e| lex ler 2 BEN SERIE SB “ng snumanınd sny9uajaydp | 88 I I|I|JI/A Alma II AJAIU snumarumd BUTTER: ]0 "BEINE I sit erlorieere| [e|»|ıe snyouspydy 8 I II snpydoray I r 5 \ I } snymuopydrF | L I III 9DuaaDd EEE 1 ul I € snypuspydr | 9 III SNIUAND g L |6 901 € ith.$ snwapjounydrF | 9 A TR snoyambn h De)? z|2|3 snunmounydy | 7 I ih I vppbnwumy I snuwiy | g I III IAlAI TEIL ALT YG I I snagrund Atze Ber Ba a) Kaltlarieıı Ivlılzırıe I e snunpy | z I I XII ENUNDJOLODUL 91 1 Jorr a |28 jet jeragt | - Er le Fl enunppounoy | g en SE 2 [5 = z| Hi | e on |m tree BHHHETRRERHRAREFARE ‘ 0 =. . ©, n a u - a 7 “ Re 5 @ | an P BE 5 B 5. 2 Ra |R 3 | RE PL ® Sosoragem ° lesomagn|” 1° F 9WEUFIV IN uonpIATpuf B: Fe (ed) A c1 ed R I OL 6 5 u: WI ZT | eh | 5 dııgen | edııqasıoy 'n aue JOp, uoy8zreIocd 3 Baer ueseisoow| -PleM_ | (anıysw2H) osorm "| 100g |jdung 52 "[OPEISIYIISIIGFN->PURIOD 59 Die freilebenden Erd-Nematoden al |L 21 Fl r0r° &l a1 85 5 &c89E Lsq| LE 66 8 Il +7 08 8967 G ıl 85 9 Br: 116 a u nu} Ka u Te nn — dei a | HH mH [ot nn Be en Be AI 87 me IL [II |III 08|5|81 2 Baia 3 PANNE G 6 |I8|ız I G 1 I &|6 |61 IL & AL LA 02| I IL [AT |IIA| I III 1: 9 III] A max A 61196 | 89 66%] IE 11 G Ka u | ze Zn u u | 07 II F A LL III °z a u u u} 1 YA -- Och a u nn dafıgnID SnIDUNS ENgORYdad) safıgna sngmUNS sngopyda) snprbas ENgoTRydad snumu swubas -40d sngopydad auyasınq swubas -s0d sngoRydad snwardn swubas "ad sngopwydad sıubas4ad sngoTpyday saproAnkxo sngopydad sny»bu073 sngoToydan al sngoWwydad sSYpnzXaSıq sengoTpydad SUDLLIID 25.499 "ya Dwauoung WUNIDMIYaL pwauoung pınuad Dwauoung 1889, DWAUOUNGg 97 21 el I 8. 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II. ı916 findividuenzahl der| 3] | 5 114 5|9 | 57 ” 9 2. Iv.ı916 | @inzelnen Fänge 5 | ı | 8 13,7 0. | 21 ” gg 16. IV. 1916 43 191: [147/12 | 1. 18a >” 9h +1: Vi 2916 10) 2ı | a ı6 15 |13,6| 43 Trotzdem in die obige Zusammenstellung nur die 6 häufigsten Arten aufgenommen wurden, geben nur die beiden erstgenannten Cephalobus elongatus und Plectus granulosus einigermaßen brauch- bare Werte, die ich der Anschaulichkeit wegen auch graphisch wiedergebe. Wir sehen aus beigegebenem Koordinatensystem, daß beide Arten in ihrer Baal ein verschiedenes, ja geradezu gegen- sätzliches Verhalten aufweisen. Während Plectus granulosus im Herbst sein Maximum aufweist und hierauf in sehr gleichmäßiger Weise zu seinem Winter-Mini- mum abfällt und erst gegen den Mai hin die Neigung zu größerer Häufigkeit zeigt, läßt die Kurve bezw. das Polygon von Cephalobus elongatus im Herbste ein .Mini- mum und im Frühjahr ein Maxi- mum erkennen. Ich glaube, daß diesem Verhalten Gesetzmäßigkeiten zugrunde liegen, es wäre zum mindesten ein sehr auffallendes Spiel des Zufalls, wenn dem nicht so wäre. Zurücktreten der Erd-Nematoden im Winter. Während im Wasser, entsprechend dem Gleichmaß der Lebens- bedingungen — und dies gilt wohl insbesondere für das Meer — die Nematodenmenge wenigstens in den größeren Gewässern, wie Seen und Flüssen, während der einzelnen Jahreszeiten keinen auffallenden Schwankungen unterliegt, zeigt die Erde (einen Über- gang bilden die kleinen, Temperaturschwankungen und Wasser- standsveränderungen sowie dem Ausfrieren usw. ausgesetzten Wasseransammlungen) eine ganz erhebliche Abnahme der sie be- herbergenden Nematoden während der kalten Jahreszeit, eine Erscheinung, die ich in genauerer Art und Weise für das Wiesen- gelände und die Moosrasen nachzuweisen vermochte. Fig. F. Die freilebenden Erd-Nematoden 73 So betrug im Wiesengelände die Nematodenmenge eines dicht mit Graspflanzen bewachsenen Wegrains bei Pernegg am 9. II. 1915 (Fang Nr. 9i) durchschnittlich nur 1,25 Individuen auf 1 Probe (Probenzahl 52), bei einem anderen Fang 1,3 (25 Proben), bei 2 anderen Fängen aus dem Murtal nur 0,4 (20 Proben), ja, in Gartenwiesenboden (Nr. 8b) nur 0,1 Individuen auf 1 Probe (10 Proben), mithin durchschnittlich 1 Individuum per Probe, also ‚sehr wenig‘‘, während die durchschnittliche Häufigkeit (mit Einschluß dieser Winterfunde) ‚‚mittel‘“ (5,3 Indiv. auf die Probe bezw. den Fang) beträgt, so daß im Winter nur etwa !/,.der sommer- lichen Individuenzahlen auftreten. Ähnlich steht es mit den Moosrasen. So fand ich im Februar 1916 im Waldmoos (bei Pernegg) die Durchschnittszahl für eine Probe 0,3 (158 Proben) Nematoden in 23 Moosen, mithin ‚‚sehr wenig‘, während die Durchschnittshäufigkeit (einschließlich dieser Winterfunde) ‚‚wenig‘‘ (2,4 Indiv.) beträgt, mithin im Winter nur 1/, der Häufigkeit des Sommers, Hier und da erlebt man freilich Überraschungen. So unter- suchte ich Gartenmoos im freien Gelände an einer etwa 15 Jahre alten Steinmauer (Urgebirgsschiefer) der Villa Peters in Pernegg am 9. und 11. Februar 1915 (Fang Nr. 16a) und war erstaunt über den hauptsächlich durch Dorylaimus macrodorus (72 %,) be- dingten Nematoden-Reichtum (35 Individuen auf 1 Probe!). Benachbarte Moose, anscheinend derselben Art und derselben Lebenslage, wiesen hingegen nur ‚‚wenig‘“ (2,3 Indiv. auf 1 Probe, bei 49 Proben) Material auf, während in unmittelbarer Umgebung „außerst viel‘‘ Nematoden vorkamen. Übt die kalte Jahreszeit einen merklichen Einfluß auf die Sexualrelation aus? Die beiden häufigsten, während längerer Zeit beobachteten Arten Cephalobus elongatus und Plectus granulosus lassen einen derartigen Einfluß nicht erkennen. So fand ich bei ersterer Art die Sexualziffer 29 während der kälteren (Februar- April), 34 (Mai und Oktober) während der wärmeren Jahreszeit bei annähernd gleicher Individuenzahl, während bei der anderen Art diese Verhältnisse des starken Zurücktretens im Winter halber nicht überblickt werden können. Die Jugendformen sind im Winter mitunter relativ häufiger. So fand ich für Cephalobus elongatus bei annähernd gleicher Menge im Winter etwas weniger als doppelt so viel Jugendstadien, d. i. Individuen ohne erkennbare Sexualunterschiede (33% zu 19%), was wohl vornehmlich darin seinen Grund hat, daß die kalte Zeit die Entwicklung sehr verzögert. Wenn wir diese Frage für alle Erd-Nematoden stellen, so ergibt sich folgendes: Es finden sich 45% juv. ohne Geschlechts- differenzierung (Gesamt-Individuenzahl 11.767), juv. während der letzten Häutung (mit Vulva- bezw. Spikula-Anlage) 4,7%, während die durchschnittliche Sexualziffer 25 beträgt (25 & auf 100 29). Bei sämtlichen Winterfängen (1150 Individuen, 18 Fänge, hiervon 8. Heft 74 Dr. Heinrich Micoletzky: 10 Wiesengelände mit 812 Indiv., der Rest Moosrasen) beläuft sich die relative Zahl der juv. auf 40%, juv. während der letzten Häutung auf 4,3%, die Sexualziffer endlich auf 19, so daß im großen Ganzen von einer Änderung der Sexualrelation sowohl als auch von einer Zu- bezw. Abnahme der Jugendstadien durch die Jahreszeiten nicht gesprochen werden kann. Sexualrelation. Des leichteren Vergleichs der Sexualziffern (Anzahl der Männchen auf 100 Weibchen) wegen lasse ich 2 Tabellen folgen, deren erste die Erd-, deren letztere die Süßwasser-Bewohner nach eigenen Untersuchungen besonders berücksichtigt. Sexualziffern der häufigeren!) Erd-Nematoden. Indivi- Indivi- 7a duen- Sexualziffer duen- Art?) zahl zahl tert. | terrikol | aquatil | aquat. 1 | Dorylaimus carteri minutus | 5l 76 — = 2 | Tylencholaimus minimus 54 65 —_ 3 | Dorylaimus gracilis 123 64 — — 4 | Plectus granulosus 445 62,5 120 22 5 | Dorylaimus filiformis 55 62 93,5 306 6 | Dorylaimus macrodorus 126 61 u — 7 | Aphelenchus parietinus parvus 57 58 11,2 20 8 | Cephalobus striatus Ct D79 47,5 40 14 9 | Tripyla setifera 60 45 — — 10 | Monohystera villosa 283 42 _ —_ 11 | Tripyla papillata 90 41 73 209 12 | Aphelenchus parietinus typ. ete. | 123 38 —_ _ 13 | Tylenchus filiformis 289 35 74 21 14 | Cephalobus elongatus 444 30,7 40 7 15 | Actinolaimus macrolaimus 75 29 32 25 16 | Cephalobus rigidus 397 25 100 8 17 | Dorylaimus_ carteri?) 253 19 5,3 20 15 | Dorylaimus filiformis bastiani 259 14 — — 19 | Dorylaimus obtusicaudatus 101 3 0 5 20 | Plectus cirratus rhizophilus 397 0 = —_ 21 | Monohystera vulgaris 367 0 0 512 22 | Plectus cirratus typ. 262 0 0 173 23 | Prismatolaimus dolichurus 196 0 0 4 24 | Monohystera filiformis 161 0 1,8 399 25 , Plectus parvus 151 0 0 70 26 | Dorylaimus carteri parvus 117 0 — —_ 27 | Plectus auriculatus 95 0 —_ _ 0 Ma 24 28 | Mononchus papillatus 52 !) Berücksichtigt sind nur Arten über 50 Individuen mit erkennbarem Geschlecht (3, Q und juv. mit Vulva- bzw. Spikula-Anlage). ®) Nach fallenden Sexualziffern bzw. bei gleicher Sexualziffer nach fallender Häufigkeit geordnet. ®) Das Verhältnis der $ von typ. und acuticauda (terrikol) beträgt 13:20, so daß ersterer 12,4, letzterer 27,5 als Sexualziffer aufweist. Die freilebenden Erd-Nematoden 75 Sexualziffern der häufigeren Süßwasser-Nematoden. P 4 Ostalpen | Bukowina EN B e = & 5 5 = 3 E Ber er Nr. Artname = |l® |I28 i= 38| 5 |ferrikolen i SB TE: F =: E ee = 2 E = 3 = 2 8 materlals 1 Dorylaimus filiformis 306 | 93,5 290 [102 | 16| 14 | 62 (55) 2, Chromadora bioculata 445|84 |443| 84| 2| — | — 3 | Dorylaimus flavomaculatus 295|80 |284| 83| 11| 57 | — (9) 4 | Ohromadora ratzeburgensts 409172 |409| 72| — | — | — 5| Tripyla papillata 200 |72 |147| 75| 53| 66 | 41 (90) 6 | Diplogaster fictor 14960 17| 10/132 | 72 | — 7 | Monohystera stagnalis 483 158,51155| 91 |328| 47 | — 8 | Dorylaimus stagnalis 188149 [|113| 74| 75| 23 | 25 (10) 9 | Monohystera paludicola 228 29,51107 | 55121! 20 | — 10 | Trilobus gracilis 332 |23,5| 56| 34 |276| 22 0 (9) 11 Monohystera filiformis 399| 1,81195 | 3,2 |204 | 0,5 0 (161) 12 | Monohystera vulgaris 6512| O0 1257| O0 /255| © 0 (367) 13 | Plectus cirratus 425) 0 1334| 0 | 911 0 0 (262) 14 | Monohystera dispar 317| 0 1167|] 0 1150| 0| 0(49) 15 | Rhabdolaimus terrestris typ. 961-0 | 951 0 iR 16 | Plectus parvus 70| 0 31,01 62,0 0 (151) 17 | Rhabdolaimus terrestrisaquaticus) 64| 0 | 59, 0 b:1- 0.).2..0:(5) Diese Tabelle berücksichtigt wie die vorige nur Arten mit über 50 Individuen mit erkennbarem Geschlecht; die Arten sind nach fallender Sexualziffer geordnet. Die in der letzten Kolonne rechts stehenden Ziffern in Klam- mern geben die Individuenzahlen an. Ein Vergleich dieser Tabellen zeigt recht bemerkenswerte Tatsachen. So findet sich unter den häufigen Erd-Nematoden keine einzige Art, bei welcher beide Geschlechter annähernd gleich häufig auftreten (etwa wie bei Dorylaimus filiformis in den Ost- alpen-Gewässern) und unter 28 Arten finden wir nur 7 Arten, also Y,, mit Sexualziffern über 50, 12 (mehr als ?/,) unter 50, während die restlichen 9 Arten, mithin 1 aller Arten, sich ohne Männchen fortpflanzt. Im Süßwasser hingegen finden wir unter 17 Arten mehr als ?/, mit Sexualziffern über 50, Y, unter 50 und den Rest ohne Männchen (35%). Es sind mithin im allgemeinen die Erdbewohner an Männchen ärmer als jene des süßen Wassers. Viel lohnender ist es indessen, die einzelnen Arten ins Auge zu fassen. Die hier in Betracht kommenden Arten lassen eine Ein- teilung in drei Gruppen zu: a) Arten, deren Sexualziffer in beiden Lebensbezirken nach einer Individuenzahl über 50 berechnet wurde (meist amphi- bische Arten); b) Arten, deren Sexualziffer nur im Süßwasser aus einer größeren Individuenzahl erschlossen wurde (Süßwasser-Arten); c) Arten, deren Sexualziffer nur in der Erde eine größere Individuenzahl zugrunde gelegt wurde (Erd-Nematoden). 8. Heft 76 Dr. Heinrich Micoletzky: Zu Gruppe a gehören 6 Arten: 1 Süßwasserbewohner: Dory- laimus filiformis und 5 amphibische Nematoden: Tripyla papillata, Monohystera filiformis, Monohystera vulgaris, Plectus cirratus und Pl. parvus. Von diesen zeigen die ersteren zwei terrikol deutlich ein Zurücktreten der Männchen, während der Rest sich überhaupt ohne Männchen fortpflanzt. Zu Gruppe b gehören gleichfalls 6 Nematoden. Diese Süß- wasser-Arten — insofern Männchen auftreten — sind terrikol gleichfalls,an Männchen ärmer als aquatil. Zu Gruppe e gehören Erd-Nematoden, die wiederum eine Unterteilung zulassen, nämlich in Arten mit Männchen-Schwund in der Erde und in 3 Arten, die in der Erde eine größere Sexual- ziffer aufweisen, wobei allerdings stets das seltene aquatile Vor- kommen bedacht werden muß. Diese Ausnahmen sind Cepha- lobus striatus, Dorylaimus carteri und Aphelenchus parietinus barvus. Wir sehen mithin, daß einmal die Zahl der sich mit Männchen (gonochoristisch) .fortpflanzenden Arten im Süßwasser größer ist als in der Erde, ja daß bei ein und derselben Art (mit wenigen Aus- nahmen) im Süßwasser mehr Männchen auftreten als in der feuchten Erde. Sehen wir genauer zu, so lassen sich selbst (Sexualziffern der Süßwasser-Nematoden) im Süßwasser Unterschiede erkennen. So fand ich in den Ostalpen bei nahezu allen Arten!) eine wesent- lich höhere Sexualziffer als in den Gewässern der Bukowina. Womit dies zusammenhängen dürfte, soll weiter unten ausgeführt werden. Ich möchte hier nur bemerken, daß ich entgegen einer Beobachtung an Süßwasser-Nematoden in Almtümpeln zur Zeit der Schneeschmelze (1914, 2, p. 390/391), an Erd-Nematoden eine Zunahme der Männchen im Winter nicht beobachten konnte. Maupas, dem wir über die Fortpflanzungsart terrikoler, wenn auch durchweg saprober Arten (meist Rhabditiden) eine sehr ausführliche und gründliche Arbeit (1900) verdanken, hat für die Tatsache der Verdrängung des Gonochorismus durch die Fort- pflanzung ohne Männchen, sei es Hermaphroditismus, sei es Par- thenogenese, keine Erklärung gegeben. Krüger (1913) hingegen wies darauf hin, daß die freilebenden Nematoden und namentlich die Fäulnisbewohner unter ihnen, nur während ganz kurzer Zeit die ihnen zusagenden Lebensbedingungen finden. Für eine der- artige Lebensweise, für einen ziemlich unvermittelten Wechsel von reichlichster Ernährungsmöglichkeit mit Perioden von Nahrungs- mangel ist die Fortpflanzung ohne Männchen eine entschieden günstige Anpassung, da jedes Individuum zur Fortpflanzung ge- langen kann, ohne, wie bei den gonochoristischen Arten, auf das Zusammentreffen mit dem anderen Geschlechte angewiesen zu sein. Sehen wir uns nach dieser Überlegung Krügers bei den frei- lebenden Nematoden des Meeres, Süßwassers und der Erde das Verhältnis der Geschlechtertrennung zur Fortpflanzung ohne Männchen an. !) Ausnahme: Diplogaster fictor (in den Östalpen selten ). Die freilebenden Erd-Nematoden at. Die marinen freilebenden Nematoden sind größtenteils, ja fast ausschließlich, getrennt geschlechtlich. So sind nach einer vorläufigen Zusammenstellung aus der Literatur (Bastian, de Man, Cobb und Steiner) von 171 Arten 120 (70%) in beiden, 34 (20%) nur im weiblichen, der Rest 17 (10%) nur im männlichen Geschlechte bekannt, wobei betont werden muß, daß die nicht in beiden Geschlechtern gefundenen Arten nur vereinzelt beobachtet wurden. Immerhin weist aber die Tatsache, daß doppelt so viele Arten nur im @ Geschlechte gefunden wurden als nur im &, bereits auf eine Tendenz zur Ausschaltung der Männchen bei der Fort- pflanzung hin. Nach eigenen Untersuchungen an küstenbewohnenden adria- tischen Nematoden wurden unter 31 Arten!) (17 Genera) bei !/, aller Arten Männchen häufiger angetroffen als Weibchen?), bei Y, betrug die Sexualziffer 75—100, bei ?/, 50—75 und beim Rest (ca. 1/,) betrug die Sexualziffer unter 50. Nie wurde bei häufigeren Arten ein völliger Männchenschwund beobachtet. Von den nicht marinen freilebenden Arten zeigen die von mir beobachteten Süßwasser-Nematoden unter etwa 79 Arten 34 (43%) in beiden, 39 (50%) nur im weiblichen und nur 1 Art nur im 3 Geschlechte (Rest juv., also indifferent). Unter den Erdbewohnern habe ich unter 128 Arten bei 77 (60%) Männchen nicht aufgefunden, bei 41 (32%) sind beide Ge- schlecher bekannt, der Rest verteilt sich auf nur nach dem & (4 Arten) oder nach dem indifferenten Jugendstadium (6) be- kannte Arten. Wir sehen mithin im Meer fast durchweg Geschlechtertrennung, im Süßwasser pflanzt sich bereits die halbe Zahl der Arten ohne Männchen fort, ja in der Erde sind nur für 1, aller Arten beide Geschlechter bekannt und der größere Teil des Restes pflanzt sich hermaphroditisch oder parthenogenetisch fort. Bezeichnend ist, daß die auch ins Süßwasser gehende marine Art Monohystera dubia (-setosa) im Süßwasser die einzige Art ist, die mehr Männchen als Weibchen aufweist (unter 36 Individuen fand ich 10%, 16 &, 10 juv.; Sexualziffer daher 160). Im Meere, für das das Gleichmaß der Lebensbedingungen am ausgesprochensten gilt, finden wir vorherrschend, ja nahezu aus- schließlich Geschlechtertrennung. Im Süßwasser, das gewisser- maßen die Brücke zum Landleben schlägt, findet sich, und dies gilt insbesondere für die kleinen, periodischen Schwankungen (Tem- peratur, Wasserstand usw.) stärker ausgesetzten Wasseransamm- !) Berücksichtigt wurden nur Arten. über 40 Individuen mit erkenn- barem Geschlecht. ?) Im Süßwasser wurde bisher nur bei Dorylaimus stagnalis fecundus helveticus von. Steiner (1919, 2) aus dem Neuenburger See mehr 3 als 2 angetroffen (Sexualziffer 145, n = 191). 8. Heft 78 Dr. Heinrich Micoletzky: lungen!), mehr Nematodenarten, die sich ohne Männchen fort- pflanzen und in der Erde endlich, in jener Umgebung, die den stärksten Schwankungen in physiko-chemischer Beziehung unter- worfen ist, was sekundär auch in der Mannigfaltigkeit der Pflanzen- decke sehr gut zum Ausdruck kommt, ist der Anteil der sich ohne Männchen fortpflanzenden Nematoden-Arten der augenfälligste. Ernährung. Während sich die freilebenden Süßwasser-Nematoden ent- sprechend dem weitgehenden Ouellungszustand toter, pflanz- licher und tierischer Gewebe vorwiegend vom Detritus ernähren — daneben findet sich auch Algenfraß und räuberische Lebens- weise?) —, scheinen die Erd-Nematoden vielfach frische Pflanzengewebe vorzuziehen. Dies gilt vornehmlich für die Mehr- zahl der in der Erde so außerordentlich häufig auftretenden, stacheltragenden Dorylaimus, Tylenchus und Aphelenchus-Arten?), die semiparasitisch bis parasitisch an Pflanzenwurzeln leben, ge- legentlich jedoch auch oberirdische, Chlorophyll führende Gewebe anstechen können, wie ich dies für Dorylaimus jlavomaculatus an Sumpf-Moosen (Hypnum) feststellen konnte. Frisches Pflanzen- gewebe vermögen diese stachellosen Formen nur dann anzugehen, wenn durch Tierfraß (Insekten, Schnecken u. dgl.) oder durch Keimung sekundäre Angriffsflächen geschaffen sind. Auch stachel- tragende Arten benützen mit Vorliebe derartige Wundflächen, ver- mögen indessen auch an zarten Stellen ohne vorherige mechanische Verletzungen das Pflanzengewebe erfolgreich als Nahrungsquelle aufzuschließen;; derberes Wurzelgewebe sticht Hoplolaimus rusticus nach Stauffer an. Viele Erd-Nematoden, so insbesondere die nicht stachel- tragenden Genera Cephalobus, Rhabditis usw. ernähren sich von in Zersetzung befindlichen Pflanzen- und Tiergeweben, bewohnen 1) In den subalpinen Seen, aber auch in anderen Gewässern der nieder- schlagsreichen Alpen ist der $-Schwund weniger ausgeprägt, da hier die Lebensbedingungen gleichförmiger sind; man vergleiche die Kolonnen Ost- alpen und Bukowina der Sexualziffern der Süßwasser-Nematoden daraufhin. 2) Cobb und Menzel betonen vielleicht etwas zu einseitig die räube- rische Ernährung gewisser Nematodengenera. Es scheint vielmehr, daß manches darauf hindeutet, daß ein und dieselbe Art an einer Ortlichkeit oder zu gewissen Zeiten ausschließlich oder vorwiegend räuberisch lebt, an einer anderen aber als Pflanzen- oder Mulmfresser auftritt. So habe ich seinerzeit (1914,2,p. 386) Tripyla papillata an.den Krustensteinen der Lunzer Seen als monotonen Diatomeenfresser kennen gelernt, während Menzel diese Art (Herkunft?) für mindestens „so räuberisch“ hält wie die Mo- nonchen. Auch das von Cobb (1918, 1, p. 189— 190) erwähnte massenhafte Auftreten mancher Mononchus-Arten, die bis zu 96% aller Nematoden in den Filteranlagen amerikanischer Wasserleitungen. betragen und mithin monoton auftreten, spricht nicht zugunsten einer ausschließlich räuberischen. Ernährung, da Räuber stets viel spärlicher aufzutreten pflegen als ihre Beutetiere. ?) So fand ich terrikol 42%, aller Arten mit Mundstachel, im Süßwasser nur 26,5%. : Die freilebenden Erd-Nematoden 79 daher meist sehr humöse oder fäulnisreiche Erde, bzw. zeigen den Höhepunkt ihrer Entfaltung im Herbste, zur Zeit des großen Pflanzensterbens. Zahlreiche Nematoden führen indessen — ob ausschließlich, vorübergehend oder nur mitunter, müssen künftige Untersuchungen lehren — eine räuberische Lebensweise, wie bereits de Man, ins- besondere aber Cobb und in neuester Zeit in planmäßiger Weise Menzel berichten. Da der Ernährung freilebender Nematoden von seiten Men- zels bereits in einer eigenen Abhandlung erhöhte, wenn auch viel- leicht etwas einseitige Aufmerksamkeit geschenkt worden ist und auch die diesbezügliche Literatur weitgehendste Berücksichtigung fand, kann ich mich kurz fassen. Bei Mononchus-, Tripyla-, Ironus- und Trilobus-Arten, wovon als Erdbewohner vornehmlich das erstgenannte Geschlecht in Betracht kommt, ist räuberische Lebensweise besonders häufig. Als Beutetiere werden Nematoden, Rotatorien und Tardigraden, seltener auch Oligochaeten (Enchy- traeiden für Mon. dolichurus n. Menzel) und Protozoen genannt. Menzel hat auch mit Mon. papillatus aus terrikolen Moosräsen direkte Fütterungsversuche mit’ verschiedenen Nematoden mit gutem Erfolg vorgenommen und sich unmittelbar davon über- zeugt, daß die Opfer teilweise als Ganzes verschlungen, teilweise angebissen und ausgesaugt wurden. Ausgesprochene Ernährungssonderlinge sind unter den frei- lebenden Erd-Nematoden bisher mit Sicherheit nicht bekannt ge- worden. Für Bunonema macht Cobb (1915, 2, p. 105) allerdings die Angabe, daß das Myzel der waldbewohnenden Pilze die Haupt- nahrung bildet, blieb jedoch einen zwingenden Beweis hierfür schuldig. Ich fand dieses Genus!) besonders häufig an den eine Mykorrhiza besitzenden Wurzeln des Heidekrauts (Calunna vul- garıs und Erica carnea), so daß die Ansicht von Cobb nicht un- wahrscheinlich ist, doch habe ich hierfür direkte Stützen nicht auf- finden können. Die Parasiten erdbewohnender Nematoden (Fig. G—P). Literatur. Parasiten wurden bisher wiederholt beobachtet, so von de Man (1884, p. 22—23), Cobb (1906, p. 177—178, fig. 89; 1917, 1, p. 463; 1918, 1, p. 199, fig. 3), vom Verf. (1914, 2, p. 387; 1917, p. 470), von Maupas (1915) und von Steiner (1916, 1, p. 339; 1920, p. 40, fig. 22). De Man fand in der Leibeshöhle von Cephalobus oxyuroides aus feuchter Brackwassererde zahlreiche stäbchenartige 2—3 u lange Gebilde (tab. 34, fig. 143); im Darmkanal von Mononchus macrostoma wurden kurzoval gestaltete Gebilde (40:25 y) auf- gefunden, die sehr zahlreiche birnförmige, radiär gestellte periphere Körperchen enthielten (tab. 34, fig. 144a—b) und die den von 1) Bunonema wurde auch im Moosrasen, im Detritus von Wiesen, Weiden sowie in Kompost- und Kehrichthaufen nachgewiesen. 8. Heit s0 Dr. Heinrich Micoletzky: mir als ‚„Darm-Zysten‘ angesprochenen parasitären Gebilden ent- sprechen. De Man hielt diese Körper, die wohl ohne Zweifel Ent- wicklungsstadien von Sporozoen darstellen, für pflanzliche Para- siten. Dieser ausgezeichnete Helminthologe hat bei Dorylaimus brigdammensis in der Leibeshöhle große (29—34 u) spindelförmige Parasiten (tab. 34, fig. 145a—b) mit deutlicher Membran wahr- genommen und bei Trilobus gracilis aus dem Süßwasser bakterien- artige Stäbchen in der Leibeshöhle gesehen. Zoochlorellenartige Einschlüsse wurden subkutikulär von de Man für Odontolaimus chlorurus und Bastiania gracilis, von mir (1914, 2, p. 419) für ein Exemplar von Monohystera vulgaris aus dem Süßwasser ange- geben. Cobb hat — soweit ich seine zahlreichen Arbeiten überblicke — dreimal Parasiten beschrieben. Zuerst (1906), bei seinem Dory- laimus bulbiferus von den Zuckerrohrwurzeln auf Hawaii, sah Cobb in der Leibeshöhle beider Geschlechter zahlreiche kleine (ca. 3,3 u), kugelige Parasiten von teils glatter, teils rauher (be- stachelt aussehender) Oberfläche, von welchen die glatten recht gut meinen kleinen kugeligen Sporen (vgl. S. 85—86), die ich bei verschiedenen Arten nicht selten antraf, entsprechen. Auch die durch massenhafte Infektion gehemmte Geschlechtsreife ist Cobb aufgefallen; die Natur der Parasiten ist ihm jedoch erst viel später (1918) bei einem Tripyla monohystera-Q aus dem Süßwasser klarer geworden. Hier handelt es sich um beginnende Infektion (vom Schwanz aus) von sehr kleinen kugeligen Parasiten, die meinen kleinen kugeligen Sporen (vgl. S. 85—86) entsprechen dürften und die als eine ‚‚sporozoon (?) infestation‘‘ angesprochen wurden. Der 3. Fall (1917) betrifft eine weiter unten erwähnte Pilzinfektion. Auch Steiner hat in neuester Zeit (1920) bei seinem Dory- laimus incae aus dem Süßwasser peruanischer Hochseen ‚‚längs- ovale zystenartige Gebilde‘ beobachtet, die er für Oozyten eines Sporozoons hält. Sie entsprechen nach der Abbildung einiger- maßen meinen großen Sporen (S. 86, Fig. M), nur zeichnet sie Steiner einfach konturiert und mit fädigem- Inhalt, außerdem sind sie mehr in die Tänge gestreckt (ca. 40:14 u). Außerdem meldete Steiner 191( bei Monohystera vulgaris aus Süßwasser von Tunis ‚‚an verschiedenen Körperstellen... knollige Anschwel- lungen .., die allem Anschein nach durch Coccidien verursacht sind“. Vermutlich handelt es sich um Leibeshöhlenparasiten. Erkrankungen durch Pilzinfektion haben Maupas (1915) und Cobb (1917, 1) festgestellt. Der berühmte verstorbene franzö- sische Forscher hat die Infektion von Protascus subuliformis Dang. genau studiert und auch interessante Infektionsversuche vorgenommen, die bei Rhabditis teres, Rh. dolichura und Rh. giardı mit Ausnahme der enzystierten Larven vollkommen gelangen, während andere Rhabditiden sowie Dorylaimus und T'ylenchus ver- mutlich durch ihre Kutikula-Struktur gegen diesen Pilz gefeit zu sein scheinen. Cobb (1917) endlich hat an seinem Mononchus longi- Die freilebenden Erd-Nematoden 81 caudatus (syn. M. macrostoma) aus dem Süßwasser Pilzerkran- kungen festgestellt (Pilze mit verzweigtem Myzel und unverzweigte, von der Kutikula senkrecht abstehende Gebilde) und eine In- fektion durch Mikroben (ohne Abbildungen). Eigene Beobachtungen. Im Süßwasser des Untersuchungsgebietes habe ich in folgenden Arten Parasiten beobachtet: In den Ostalpen fand ich im Lunzer Seengebiet ein Weibchen von Plectus cirratus mit, Darm-Zysten und Bakterien in der Go- nadenregion, ein Weibchen von Plectus tenuis mit Bakterien in der Leibeshöhle. In den Gewässern der Bukowina (1917, p. 470) fand ich 6 Nematoden-Infektionen: ein juv. von Dorylaimus_ carteri mit sehr starker Infektion von körnigen Darmzysten (10 x 8,5 bis 20x15g), die sich hier und da diffus ausbreiteten, zwei!) @ von Monohystera stagnalis mit 4 gregarinenartigen Darmlumen-Para- siten von 5—10 u. Durchmesser und 3 Exemplare?) von Trilokus gracilis, darunter ein Q während der letzten Häutung mit einem ein- gerollten Nematoden im periösophagealen Gewebe und ein & mit stäbchenförmigen Parasiten von 11—13 u Länge und 1,5—3 u Breite, die hinter der Mundhöhle begannen und sich bis in die Schwanzregion erstreckten. Dieses Tier trug außerdem eine kör- nige Darmzyste am Mitteldarmende und eine Gregarine mit Para- mylumkörnern im Darmlumen. In der Erde des Untersuchungsgebietes habe ich unter den über 11 000 mikroskopierten Tieren 39 Individuen mit Parasiten infiziert gefunden und gebe zunächst ein Verzeichnis der Arten in alphabetischer Reihenfolge: Actinolaimus macrolaimus 1 juv. Alaimus primitivus 3 Exempl.: 2 2, 1 juv. Aphelenchus parietinus 1 juv. Cephalobus persegnis nanus 1 2 während der letzten Häutung if rigidus 3 Exempl.: 2 Q mit Vulvaanlage, 1 $ mit Spikulaanlage Cephalobus striatus 1 juv. Cyatholaimus lacustris 1 2 Dorylaimus carteri 3 Exempl.: 2 2, 1 juv. nr carterı agilis 2 Exempl.: 19, 18 carteri minutus 2 9 ey filiformis 1 juv. hr tritici veswvianus 2 juv. tenwicollis 2 Exempl.: 18, 1 juv. M onohystera Jiliformis 4 2 % villosa 4 Exempl.: 2&, 18, 1 juv. Mononchus zschokkei 1 2 1) Hiervon wurde nur 1 Tier im Präparat genauer beobachtet. ®2) Hiervon nur 2 Individuen genauer beobachtet. Archiv für Naturgeschichte 1921. A. 8. 6 8. Heft. 82 Dr. Heinrich Micoletzky: Plectus cirvatus rhizophilus 1 2 „ granulosus 1 juv. Prismatolaimus dolichurus 12 Tripyla setifera 3 Exempl.: 2 2 mit Vulvaanlage, 1 juv. Es wurden mithin bisher bei 28 Arten (und Unterarten), die sich auf 19 Genera verteilen, Parasiten festgestellt. Verbreitung und Häufigkeit parasitärer Infektion: Wie ich bereits früher (1917, p. 470) feststellen konnte, finden sich mit Parasiten behaftete Nematoden am häufigsten in der Erde, selten in kleinen Gewässern, am seltensten in den subalpinen und alpinen Seen. So habe ich in den Ostalpen auf 5072 Süßwasser-Nematoden nur 2 Tiere mit Parasiten (0,4°/,,), in den Gewässern der Bukowina (meist kleine Teiche, Tümpel, Sümpfe) unter 3131 Individuen 6 Infektionen (1, 9/0); in der Erde hingegen 3,3°/., Infektionsfälle nachgewiesen. Von den 39 terrikolen Infektionsfällen entfallen 7 auf die Am- und 6 auf die Hutweide, mithin 13 auf von Vieh regelmäßig begangenes und gedüngtes Kulturland, 10 auf die Mähwiese (im Frühjahr und Herbst von Vieh begangen und vielfach gedüngt), 6 auf isoliertes Gelände (Lokaliniektion)) im Dach-Moos eines Bauernhofes in der Nähe von Stallungen, 5 auf Moosrasen (3 Wald- moos, 2 Moos einer Almweide), 4 auf Moos (2 mit, 2 ohne Sphagnum), 1 auf Almboden (Gemsen-Äsung). Wir sehen mithin — was ja von vornherein zu erwarten ist — daß die stärkste Bodendüngung (bei gleichzeitiger Anwesenheit von Weidevieh) in direkter Beziehung zur Häufigkeit parasitärer Infektion steht. Derartige Zusammen- hänge läßt auch das Süßwasser erkennen, zeigen doch Almtümpel, die vielfach als Viehtränken . benutzt werden, am meisten, die Alpenseen nur. ganz ausnahmsweise parasitär erkrankte Nematoden. Ort und Stärke der Infektion. Die Parasiten bevölkern meist die Leibeshöhle, mithin den Raum zwischen Darm und Kutikula bzw. Muskulatur, seltener ist der Darm (Darmwand und Darm- lumen) Sitz der Infektion. Die Stärke der Infektion ist naturgemäß sehr verschieden. Bei schwacher Infektion behalten die Tiere ihr gewöhnliches Aussehen, die Gewebe sind erhalten, die Geschlechts- organe wohl ausgebildet und leistungsfähig. Bei stärkerer Infek- tion erscheinen Darm und Gonaden auf die Seite gedrängt, hier und da können auch lokale Gewebsvortreibungen Beulen verur- sachen. Bei sehr starker Infektion endlich erscheinen die Gonaden verkümmert und die Tiere, obwohl erwachsen, zeigen völlig un- reife, in ihrer Ausbildung gehemmte Gonaden, ja bisweilen ist der Körper so völlig von Parasiten erfüllt, daß er nur einen von Schma- rotzern erfüllten Schlauch ‘darstellt. Einen derartigen Fall, wo die Schmarotzer das Gewebe ihres Wirtes völlig zerstörten und seinen Tod herbeiführten, sah ich bei einem jugendlichen Actino- laimus macrolaimus. Die freilebenden Erd-Nematoden 83 Natur der Parasiten. Der größte Teil der Binnenschmarotzer freilebender Nematoden gehört wohl ohne Zweifel zu den Sporozoat). Leider ist eine genauere Bestimmung ohne Kenntnis der Entwick- lung — es liegen meist nur unreife Sporen vor — nicht möglich. Ich dachte seinerzeit daran, meine Präparate einem Spezialisten zur Bestimmung einzusenden, doch haben mich äußere Umstände — ‚die Okkupation meines Dienstortes und die damit verbundene Ab- geschlossenheit von der wissenschaftlichen Welt — daran gehindert, so daß ich den Versuch mache, die Parasiten an der Hand von Abbildungen zu schildern. Außer Sporozoen kommen namentlich Bakterien, selten Nema- toden oder Pilze in Betracht. Sporozoa. Hierher gehören die meisten (33 unter 36 Fällen) beobachteten Infektionen. Die Parasitenformen — es erscheint mir durchaus wahrscheinlich, daß mehrere Formen in den Ent- wicklungszyklus bzw. Artenkreis einer Art gehören — sind nach Form und Größe recht verschieden. 1. Spindelförmige bis schlauchförmige Para- a) Bee siten. Fig. G—H. Re Betrachten?) wir er 7 Bues: 1e1®7e, zunächst die nicht in Zysten _eingeschlos- Bl senen mehr oder we- dei AUF } niger ausgesprochen 2-9 2 spindelförmigen bis schlauchförmigen Pa- rasiten, die, soweit ich es zu beurteilen ver- mag, zu den Acepha- lina unter den Gregarinen gehören. Diese Parasiten sind entweder typisch spindelförmig (Fig. G,), plump spindelförmig (Fig. G,) oder schlauchförmig (Fig. H). In allen drei Fällen dürfte es sich vermutlich um reife Sporen handeln. Die schlank spindelförmigen Sporen (Fig. G,) ohne deutlich differenzierte Polkörper traf ich 1) Es ist durchaus nicht ausgeschlossen, daß die subkutanen Kristal- loide von Trilobus gracilis typ. Parasiten sind, wie dies von den — wenn auch anders gestalteten — Kristallen von. Mesostoma ehrenbergi (vgl. Bresslau-Steinmann: Die Strudelwürmer, in: Monographien. einheim. Tiere, Bd. 5, Leipzig 1913, p. 316) der Fall ist. Bestärkt wurde ich in dieser Vermutung durch die Tatsache, daß derartige Kristalloide, die ganz jenen von Trilobus grac. typ. gleichen, von mir jüngst im Bodensee (1921) für Trilobus papillata v. cristallifera mihi und COyatholaimus tenax nach- gewiesen werden konnten. ?) Das Folgende bezieht sich auf mit Alkohol-Glyzerin konservierte und in Glyzerin überführte Toto-Präparate und teilweise auf Lebend- Beobachtung. 6* 8. Heft 84 Dr. Heinrich Micoletzky: bei 2 Exemplaren von Dorylaimus carterı + agilis aus Almweide bei Lunz (1 2, 1 d, Fang 10e). Die Parasiten (Fig. G,) liegen in der Leibeshöhle und nehmen namentlich die Strecke vom halben Ösophagus bis zum After ein. Ihre Größe beträgt 14—23: 4—6 u. Sie erscheinen zart, doppelt konturiert und polwärts frei von körnigem Inhalt. Der körnige Inhalt ist gleichartig und läßt hier und da einen Kern erkennen. In der Sporenform erinnert dieser Schmarotzer sehr an das Genus Monocystis F. St. Die Parasiten von plumperer, mehr tonnenförmiger Gestalt (Fig. G,) besitzen eine deutlich doppelt konturierte Membran, scharf differenzierte linsenförmige Polkörperchen an den gleich- gestalteten Polen, einen grobkörnigen Inhalt und einen deutlichen Kern. Diese charakteristischen Sporen traf ich bei einem jugend- lichen Weibchen von Tripyla setifera (Waldmoos in Pernegg, Sept. 1912, Fang 15a) in der Mitteldarmregion in der Leibeshöhle an, wo sie den Darm (da) stellenweise (Fig. G,) zur Seite drängen. Die Sporengröße beträgt 16—27:6—8 u. Ganz ähnliche Gebilde, jedoch mit bereits beginnender Sporozoitenbildung (bei Seitenansicht 2 ovale Körperchen) besitzt ein @ von Dorylaimus carteri minutus aus einer Talwiese in Pernegg (Fang 9m) und 2 2 von Monohystera filiformis aus einer Wiese bei Pernegg (Fang 8c). Die Infektion erstreckt sich auf die Mitteldarmregion, die Sporengröße beträgt ca. 11,5—15: 3,8—7 u, die Polkörperchen sind nur angedeutet. Parasitengröße und Wirtsgröße scheinen voneinander unabhängig zu sein, so enthält die kleine Monohystera im Verhältnis ungleich größere Schmarotzer als der viel größere Dorylaimus. Endlich gehören hierher Parasiten von schlauchförmiger Gestalt (Fig. H), die bei einem jugendlichen (ohne äußerliche Ge- schlechtscharaktere) Dorylaimus carteri aus einer Wiese in Pernegg (Fang 9a) auftraten. Es handelt sich vermutlich um unreife Sporen mit undeutlich differenzierten Pol- körpern, die sich sowohl im Darmlumen als ‚ auch in der Leibeshöhle (Infektionsbereich: ® hinterer Osophagus bis Enddarm) finden; ja “> ıinder Wand des Darms nahe dem Enddarm (Fig. H) gelang es mir, ein Entwicklungs- stadium (daz) dieser schlauchförmigen 'Ge- bilde mit etwas grobkörnigerem Inhalt auf- zufinden, das die innere Darmwand bruch- sackartig hervorgetrieben hatte. Die Größe dieser Schläuche beträgt 23—30: 5,8—6,6 u. Es erscheint nicht ausgeschlossen, daß sich aus diesen Schläuchen die früher besprochenen tönnchenartigen Sporen (Fig. G,) ent- wickeln. Schließlich sei noch darauf hingewiesen, daß auch de Man bei Dorylaimus brigdammensis in der Leibeshöhle spindelförmige Die freilebenden Erd-Nematoden 85: Parasiten beobachtete, die er mit Echinorhynchus-Eiern vergleicht. Sie sind heteropol, der eine Pol ist stumpf gerundet, der andere zugespitzt, die Länge beträgt 29—34 u. Vielleicht gehören sie zu Pterospora Racow. u. Labb& unter den Gregarinen. 3. Rundliche bis ovoide Parasiten. Hierher gehören einmal Gebilde im Darmlumen von Monohystera villosa aus einem Dach- moos bei Pernegg (2 2, 18, 1 juv., Fang 19), die ich in Fig. lTabgebildet habe und die ca. Sbis 11 u Durchmesser erreichen. Sie erscheinen meist einfach konturiert und gehören wohl zu den Gregarinen, vielleicht zu Monocystis. Stets finden sich nur wenige Parasiten; Entwicklungsstadien habe ich nicht beobachtet. Hierher gehören aus dem Süßwasser der Umgebung von Czernowitz (IX. 1911) ein @ von Monohystera stagnalis (1917, p. 470 irrigerweise als „kugelige Darm-Zysten” angesprochen) mit 4 Darmparasiten und 1 $ von Trilobus gracilis (Tümpel bei Czernowitz). Sehr häufig finden sich kugelige Parasiten in großer Menge in der Leibeshöhle, die m. E. als Sporen aufzufassen sind. Diese lassen sich je Fig. I. nach der Größe in 3 Gruppen einteilen:t) inkleine, mittlere und große, die vermutlich alle zu den Coceidien gehören und als Infektionszone kommt die Gegend des hinteren Ösophagus und die des Darmes vor allem in Betracht. a) Die kleinen Sporen von 1,5—3,9 u Durchmesser (Fig. K,-») fand ich bei 10 Individuen, so bei Plectus granulosus (juv., Zirbitz- kogel, Almweide, Fang 10a, In- fektion: Mitteldarmregion und vorderer Schwanz), Aphelenchus parietinus (juv. Hutweide in Czernowitz, Fang 7f, Infektions- zone: Mitteldarmregion und Be- ginn des Schwanzes), Cephalo- bus striatus (derselbe Fundort, _ Fang 7g, Infektionszone: hinteres Osophagusdrittel bis Schwanz- ende), Cephalobus rigidus (1 Q mit Vulvaanlage von demselben Fund- ort, Fang 7g, mit mäßig starker Infektion der Mitteldarmregion; 1 3 mit Spikula-Anlage vom Wiesenhumus bei Pernegg, Fang 9c, Infektionszone: hinteres OÖsophagusdrittel bis Schwanzende, sehr starke Infektion, mit bis auf den vorderen Teil verkümmerter Gonade, das übrige Gewebe stark eingeengt), Alaimus primitivus 1) Diese Parasiten sehen. den. Parasiten Nr. 6 und 7, die Apstein (Wissensch. Meeresuntersuch., herausgegeb. v.d. Kommission zur Untersuch, d. deutsch. Meere in Kiel u. d. biol. Station auf Helgoland, Abt. Kiel, N. F. Bd. 13, 1911, p. 214—215, fig. 9—10) bei Calanus finmarchicus fand, sehr ähnlich. Auf diese Abhandlg. machte mich bei anderer Gelegenheit mein verehrter Chef, Herr Prof. A. Steuer, aufmerksam. 8. Heft s6 . Dr. Heinrich Micoletzky: (Fig. K,) (3 Exemplare: 1 9 Almweide bei Lunz, Fang 10e, mit mäßiger Infektion vom hinteren Ösophagusdrittel bis zur Schwanz- hälfte, 1 @ und 1 juv. von einem Dachmoose (Fang 19), ersteres mit mäßiger, letzteres mit sehr starker Infektion und Ausdeh- nung), Dorylaimus tritici vesuvianus (1 juv. Almweide Schafberg, Fang 10f, mit weitausgedehnter Infektion: Stachelende bis Schwanz und Prismatolaimus dolichurus (Fig. K,) (1 2 Lunz Moor, Fang 4a. Infektion von gewöhnlicher Ausdehnung, mäßig stark, mit gleich- zeitiger Pilz-Infektion). b) Die mittleren Sporen von 4—6,5 u Durchmesser (Fig. L) finden sich nicht so häufig (7 Exemplare) wie die kleinen und wurden festgestellt bei Dorylaımus filiformis (1 juv.von 1,36 mm, vielleicht mit Hemmungserscheinungen im Gonadenwachstum aus dem Carex-Moor, Fang 3f, mit sehr starker, den ganzen Körper ‚00% bis auf den Schwanz einnehmender Infektion), OSLO) Dorylaimus carteri minutus (1 2 Hutweide, ie: Fang 7g, mit sehr starker Infektion vom er- mg weiterten Osophagus bis zum Hinterende), Dorylaimus tritici vesuvianus (1 juv. Almweide des Schafbergs,Fang 10f, mit mäßig starker Infektion des ganzen Körpers), Mononchus zschokkei (1 Q vom Almboden des Sparafelds, Fang 11e, mit sehr starker, vomVorder- ende bis in die Schwanzregion reichender Infektion, die Gonaden sind teilweise verkümmert; in der Ösophagealregion finden sich, wie gewöhnlich, nur wenige Parasiten), Dorylaimus carteri (1 2 aus Waldmoos, Fang 15h) und Tripyla_ setifera, 2 Exemplare (2 2 mit Vulva-Anlage aus Moos, Fang 17b, mit sehr starker und vom erweiterten Ösophagus bis in die Schwanz- spitze reichender Infektion). Diese kleinen und mittleren Parasiten, die mehr oder we- niger doppelt konturiert er- scheinen, lassen im Innern stets ein deutliches, kernartiges Ge- bilde erkennen. Die Form ist rundlich bis ovoid, mitunter sogar linsenförmig. Wahr- scheinlich handelt es sich um die unreifen Sporen von Cocci- dien, vielleicht um Ange- hörige der Gattung Adelea, Fig. M,. Ri. Schneider. c) Die großen Parasiten treten am seltensten (2 Fälle) auf; sie haben einen Längen-Durchmesser von 19—29 u. bei einer Breite von 11,5—13,5 u (Fig. M,-s). Sie sind deutlich doppelt konturiert und ähneln mitunter (Fig. M,) sehr Frosch-Blutkörperchen in XS 3Nn9,0:2508 0897.0608 RED! & Die freilebenden Erd-Nematoden 87 Vorderansicht. Manchmal erscheint die Hülle deformiert. So sah ich einmal (Fig. M,) den Wirt völlig von Parasiten ausgefüllt und dieser war bis auf die Kutikula seinen Bewohnern zum Opfer ge- fallen. Vermutlich gehören auch diese Formen zum Genus Adelea. Ich beobachte hierher gehörige Fälle bei Actinolaimus macro- laimus (Fig. M,, 1 juv. aus dem Carex-Moor, Fang 3d, von Parä- siten ganz erfüllt und zerstört) und bei Dorylaimus carteri (Fig. M,, Waldmoos, Fang 15u, Infektionszone: Ende des 1. Osophagus- drittels bis After). 3. Zystenförmige Gebilde. Bereitsde Man sah zystenartige Ge- bilde mit. birnförmigen, radiär stehenden Körperchen als Inhalt in der Darmwand von Mononchus macrostoma. Auch ich sah wiederholt ähnliche Zysten, doch nie mit deutlich birnförmigem (bzw. heteropolem), sondern mit kugeligem bis ovoidem Inhalt. Diese Zysten befinden sich entweder in der Darmwand und wölben meist die Darnıwand nach innen bruchsackartig vor oder sie liegen in der Leibeshöhle. a) Darm-Zysten (Fig. N,-,) habe ich im Süßwasser bei Plectus cır- ratus!) (Bach bei Lunz, vgl. 1914, 2, p. 387, wie in Fig. N,, doch nicht mit diffuser Ausbreitung), bei Dorylaimus _carteri (Fig. N,, Ineu-Bergsee in Siebenbürgen, 1800 m, j- VII, 1914), sowie auch bei einem $ von Trilobus gracilis?) (Horecza-Teich bei Czernowitz, 1917, p. 470) nachweisen können. Trilobus gracilis ließ nur Fig. N.. eine kleine Zyste (wie Fig. N,, rechts unten, daz)nahe dem Enddarm erkennen. In der Erde wurde diese Infektionsart nur bei Plectus cirratus rhizophilus beobachtet (Fig. N,, 1 Jim Sphagnum- Moor, Fang 4i). Dieser Fall, in Fig. N, dargestellt, betrifft zwei Zysten hinter der Darmmitte, es findet sich hier außerdem auch beginnende Leibeshöhlen-Zystenbildung (nicht abgebildet), doch sind die Gonaden gut ausgebildet. Der zweite Fall (Fig. N,) stellt eine sehr starke Darminfektion vor. Die Darmzysten sind 10: 8,5 bis 20: 15 u groß, aber auch völlig diffus ausgebreitet, der Inhalt dieser Zysten erreicht 2—3 u. Außerdem sieht er (vgl. N, und N,;) anders aus als bei Plectus cirratus, er ähnelt sehr dem Inhalte der bindegewebigen Zysten. 1) Mit gleichzeitiger Bakterien-Infektion beider Gonadenäste. ?) Mit starker Bakterieninfektion. 8. Heft 88 Dr. Heinrich Micoletzky: b) Zysten in der Leibeshöhle (Fig. O) traf ich zweimal, einmal bei dem bereits erwähnten Plectus cirratus rhizophilus (vgl. Darm- Zysten), der nt hinter der Mundhöhle und auf der Höhe der Mundhöhle je eine Zyste vom Habitus der Darmzysten (Fig. N,) trug, ein anderes 9 Mal bei Dorylaimus tritici vesuvianus (Fig. ©, 1 juv., Almweide Schafberg, Fang 10f). Dieser Fall betraf zahlreiche Zysten von 5—7: 6—10 u Ausdehnung. Diese Zysten lagen im periösophagealen Gewebe fe (Fig. OÖ) und in der Mitteldarmregion, wo ich auf der rechten Körperhälfte nicht ee weniger als 20 zählte. Diese Zystenbildungen dienen vermut- lich zur Autoinfektion und entstehen durch Agamogamie (Schizogamie). Über ihr spateres Schicksal konnte ich nichts er- fahren. Da diese Fortpflanzungsstadien sowohl im Darm als auch in der Leibes- Fig. O. höhle vorkommen, dürfte es sich vielleicht, zumal die Darmparasiten zweierlei ver- schiedene Formen aufweisen, um Infektionen verschiedener Para- siten handeln. Außer diesen wohl ohne Zweifel zu den Sporozoen gehörigen Schmarotzern wurden Nematoden, Bakterien und Pilze beobachtet. So beobachtete ich an einem Süßwasser-Exemplar von Tri- lobus gracilis (Q mit Vulvaanlage aus dem Horecza-Tümpel bei Czernowitz, X. 1911, 1917, p. 470) im periö- sophagealen Gewebe einen eingerollten Nema- toden. Infektionen von Bakterien (Fig. P) wurden in 6 Fällen (3 im Süßwasser, 3 in der Erde) sicher beobachtet, so im Süßwasser an Plectus cirratus (12, Lunz, Seebach, 7. 1912, mit Gonaden- infektion, vgl. Darmzy sten), Plectus tenuis (19, Horecza- Teich, 9. 1912, Ösophageal- und Darm- region) und Trilobus gracilis!) (1 8, Teich bei Horecza, Abzugsgraben, 9. 1912, starke und diffuse Infektion in der ganzen Leibeshöhle) ; in der Erde an Cephalobus persegnis nanus (1 2 mit Vulva-Anlage, Hutweide in Cernowitz, Fang 7d, Ausdehnung: halber Ösophagus bis NW - Schwanzbeginn), Cyatholaimus lacustrıs (1 8, Fig. P Sumpfmoos bei Pernegg, Fang 2a, Gonaden- infektion) und Cephalobus rigidus (1 2, Hutweide Cernowitz, Fang 7g, mit sehr starker Infektion der hinteren Ösophagushälfte oe SLI7 La UNS a = >57 z 7 SF DCAÄLDE !) Vgl. auch Darmzysten. Die freilebenden Erd-Nematoden 89 bis zur Vulva, postvulvar finden sich nur ganz vereinzelt Bakterien. Die Größe der Bakterien, die stets deutliche Stäbchenform auf- weisen, schwankt zwischen 3—13 u Länge bei 0,4—0,8 (seltener . bis 3 u) Breite. Sie finden sich in sackförmigen Hüllen eingeschlos- sen oder frei in der Leibeshöhle meist in großer Anzahl, mitunter ist nur die Gonade, nie jedoch der Darm befallen. : Hier und da beobachtete ich von Pilzen befallene Tiere, so einen Prismatolaimus dolichurus (Fig. K,, 1 2, Sphagnum-Moor, Fang 4a), der außerdem kleine kugelige Parasiten trug. Es handelt sich um scheinbar unverzweigte Pilzhyphen von strahlenartigem Aussehen (Fig. K,), hier und da beobachtet man namentlich an abgestorbenen Nematoden Pilzwucherungen), ja ich halte es für leicht möglich, daß die auffällige Beborstun g des Hinterendes von Aphelenchus nivalis Aurivillius auf Verpilzung zurückgeführt werden könnte. Zur besseren Übersicht folgt ein Bestimmungsschlüssel der Parasiten, die Aufstellung der neuen Arten ist ein durchaus un- verbindlicher Versuch und wurde hauptsächlich aus praktischen Gründen?) vorgenommen. An spezifische Nematodenarten ge- bundene Parasiten scheinen nicht vorzukommen, wenigstens wurden die häufigeren Schmarotzer bei verschiedenen Arten und Gattungen nachgewiesen. Bestimmungsschlüssel der Parasiten?) freilebender nicht mariner Nematoden. 1. Nie zystenartig (frei, sporenförmig), von verschiedener Gestalt: kugelig, ovoid bis spindelförmig oder stäbchenartig 2 — Deutlich zystenartig, in der Darmwand oder in der Leibes- höhle (vermutlich in beiden Fällen agame Fortpflanzungs- stadien) 1 2. Nie kugelig oder ovoid, meist stäbchenförmig oder spindel- förmig 3 — Kugelig oder ovoid (Sporen von Coccidia, Adeleidae?) fe) . Spindel- bis schlauchförmig SS) !) Derartiges hat offenbar auch Cobb (vgl. S. 80) bereits beobachtet. ?®) Eine bloße Numerierung der Parasiten, wie dies Apstein (vgl. $. 85, Fußnote) tut, halte ich nicht für zweckmäßig, da die Numerierung leichter übersehen wird und in der Bibliographie nicht an entsprechender Stelle hervortritt. Ich habe mich daher — wenn auch mit großen Bedenken — zur Namengebung unter Einreihung in bestimmte Gruppen entschlossen und bin mir wohl bewußt, daß mir Fehlbestimmungen und grobe Irrtümer auf dieserh schwierigen Gebiete unterlaufen sind. Indessen ist es mir un- möglich, die ungeheure Coceidien-Literatur zu erhalten. Die Bestimmung erfolgte nach der Sporozoen-Bearbeitung von A. Labb& im Tierreich, Berlin 1899. Der Hauptzweck dieser Zeilen und des Parasiten-Schlüssels ist, die Aufmerksamkeit auf diese Verhältnisse zu lenken. ®) Pilzinfektion und eingekapselte Nematoden sind hier nicht be- rücksichtigt. 8. Heft 90 Dr. Heinrich Micoletzky: — Stäbchenförmig, klein (3—13 u : 0,4—0,8 u, selten bis 3 u Breite), meist in sehr großer Anzahl, in der Leibeshöhle, in den Gonaden, nie im Darm Bacterium sp.*) (Fig. P) 4. Beide Pole gleich gestaltet (homopol), meist in der Leibes- höhle, selten im Darm (Gregarina, Acephalina) 5 Monocystis? (Fig. GH) — Beide Pole verschieden (heteropol), der eine abgestutzt, der andere zugespitzt, doch ohne fadenförmigen Anhang (Länge 29 bis 34 u) Pierospora??) de-Mani n. sp. 5. Plump spindel- bis schlauchförmig, mitunter mit stark kör- nigem Inhalt. Größe 16:6—30:6,6 u. 64 — Schlank spindelförmig, ca. 14—23:4—6 u M. dorylaimi?) n. sp. (Fig. G,) 6. Mit scharf differenzierten Polkörperchen, tonnenförmig _ M. trıpylae*) n. sp. (Fig. G,) — Ohne deutliche Polkörperchen, tönnchen- bis schlauchförmig 7 7. Parasiten, mehr tönnchenartig, ohne grobkörnigen Inhalt, stets in der Leibeshöhle. Größe 11—15:3,8—7 9 M. sp.,°) — Parasiten schlauchförmig, sehr groß, 23—30: 5,8—6,6 u, mit grobkörnigem Inhalt, teils im Darm, teils in der Leibeshöhle, mit darmzystenartigen Entwicklungsstadien in der Darm- wand M. sp.,‘) (Fig. H) 8. Im Darm (? acephaline Gregarine) Monocystis?) ? monohysterae n. sp. (Fig. I) — In der Leibeshöhle (Sporen von Coccidien) 9. Adelea? (Fig. K,_, L, Mi.) 9. Ovoid, groß, 19—29:11,5—13,5 u (gleichen mitunter Frosch- blutkörperchen A. dorylaimi®) n. sp. (Fig. M,-,) — Kugelig, nie auffallend groß, von 1,6—6,5 » Durchmesser 10. A. Pervulgata n. sp. (Fig. K,-,, L) 10. Sporen, größer, 4—6,5 u („mittlere Sporen‘ im Text) A. pervulgata v. major?) (Fig. L) — Sporen, klein, 1,6—3,9 u A. pervulgata v. minor!) (Fig. Kı-,) 11. Zysten in der Darmwand (Größe ca. 4—10:4—-7,5 u), mitunter finden sich nebst geschlossenen rundlichen Zysten auch 1) Wirt: Cephalobus persegnis-nanus, Cephalobus rigidus, C'yatholaimus lacustris. ®2) Wirt: Dorylaimus brigdammensis nach de Man. ?) Wirt: Dorylaimus carteri agilis. 4) Wirt: Tripyla setifera. 5) Wirt: Dorylaimus carteri minutus, mit beginnender Sporozoiten- bildung, Monohystera filiformis und Dorylaimus tenuicollis; gehört ver- mutlich als Entwicklungsstadium zu M. tripylae. 6) Wirt: Dorylaimus carteri. a) Wirt: Monohystera villosa, M. stagnalis, Trilobus gracilis. 8) Wirt: Actinolaimus macrolaimus, Dorylaimus carteri. ) Wirt: Dorylaimus filiformis, D. carteri, D. carteri minutus, D. tritiei vesuvianus, Mononchus zschokkei, Tripyla setifera. 10) Wirt: Aphelenchus parietinus, Alaimus primitivus, Cephalobus striatus, C. rigidus, Dorylaimus tritiei vesuvianus, Plectus granulosus, Prismato- laimus dolichurus, Desmolaimus thienemanni. Die freilebenden Erd-Nematoden 91 schlauchförmige, ja bisweilen findet sich eine mehr diffuse Ausbreitung der Sporen 12 — Zysten in der Leibeshöhle A.!) (Fig. O) 12. Zysteninhalt kugelig, nie heteropol B.2) (Fig. N,-,) — Zysteninhalt heteropol, birnförmig; das zugespitzte Polende liegt zentral, das abgerundete peripher 3) Variabilität. Bei der Bearbeitung der erdbewohnenden Nematoden habe ich, wie seinerzeit im Süßwasser, der Variabilität meine besondere Aufmerksamkeit geschenkt. Während ich indessen damals der Einfachheit halber die Variationsbreite oder -weite als Maß der Variabilität benützte und eine Übersicht der relativen Variations- breiten häufiger Arten gab (1914, 2, p. 383, 1917, p. 465 —469), habe ich diesmal Zeit und Muße gehabt, um ein besseres Maß der Variabilität, nämlich den Quartilskoeffizienten zu berechnen. Das von Galton in die Erblichkeitslehre eingeführte Ouartil (vgl. Johannsen®), p. 18—31) bedeutet den Spielraum, in dem das eine der beiden mittleren Viertel der Varianten gelegen ist. Es ist die Hälfte des sogenannten Hälftespielraums (93 = das heißt der Spielraum der mittleren Hälfte aller. Varianten. Das Ouartil kann auch als die ‚„wahrscheinliche Abweichung‘ bezeichnet werden, denn es ist ebenso wahrscheinlich, daß ein beliebiges Individuum innerhalb als außerhalb des Ouartils fällt. Um jedoch die Variabilität verschiedener Eigenschaften gleicher und verschiedener Lebewesen miteinander vergleichen zu können, wählt man das Ouartil O als Bruchteil des Durchschnittsmaßes oder Mittelwertes M, und zwar empfiehlt es sich, das Quartil in Prozenten des Durchschnittswertes (Mittelwertes) anzugeben, so daß wir den Quartilskoeffizienten erhalten; der Ouartilskoeffizient OK=0.100:M, wobei Q das Quartil und M den Mittelwert bedeutet. Obwohl als das derzeit besteMaß der Variabilität die Standard- abweichung oder Streuung, nämlich die Quadratwurzel der mitt- leren quadratischen Abweichungen vom Mittelwerte, angesehen wird, habe ich mich doch mit dem Quartilskoeffizienten begnügt, da er ein sehr brauchbares Maß der Variabilität darstellt und ver- hältnismäßig leicht und schnell zu berechnen ist, während die Standardabweichung eine recht umständliche und bei der Fülle der gemessenen Arten und Merkmale äußerst zeitraubende Be- rechnung erfordert, die mit dem Enderfolg nicht im Einklang steht. In den beiden anschließenden Tafeln habe ich den Variations- koeffizienten für alle Arten und Merkmale, denen eine Anzahl von 1) Wirt: Dorylaimus tritici vesuvianus, Plectus cirratus rhizophilus. 2) Wirt: Dorylaimus carteri, Plectus cirratus rhizophilus, Trilobus wu ®2) Wirt: Mononchus macrostoma nach de Man. Zysten 40:25 u. *4) Johannsen, W., Elemente der exakten Erblichkeitslehre, 2. A. 1913. 8. Heft 99 Dr. Heinrich Micoletzky: mindestens 40 gemessenen Einzelwesen zugrunde liegt, wieder- gegeben. Es fallen hierher 15 Süßwasserarten!), davon 6 in beiden Geschlechtern, und 21 Erdbewohner, davon 10 in beiden Geschlech- tern. Von den Erd-Nematoden gehören 5, nämlich Dorylaimus iliformis, Monohvstera filiformis und M. vulgaris, Plectus cirratus und P. darvus?) zu den amphibischen, der Rest zu den die Erde bewohnenden Arten. Tabelle®) der Variations- bzw. Quartilskoeffizienten (100.0: M) häufiger aquatiler Nematoden. 1 | Chromadora bioculata o?|so 4,8 12,8 B= fr 0d|% 5,4 6,6 (CO) 2) Ethmolaimus pralensis B®P|5 4,7 2,0 8,9 (£3) | 9,2(53) 3 | Chromadora ralzeburgensis [6] Q 100 3,7 |1,5(82) # $5 0d 1m 4,7 4 | Diplogaster fictor B®| 43 11,6) 5,9) 42| 6,3139 5 | Dorylaimus filiformis o 2 100 l10,8| 7,1! 8,3 110,5 | 3,9 > . Od 10 | u8| 5,9| 8,3 | 9,7 12,8(110) 5 2 AP |;zolıe |6a|l 62lıa,3|3,3 | 7,4(42) | 8,2042) 6 - flavomaculatus 08 0 | 7,7153| 74| 7,7 |2,8 „ 4 Od|:o|76| 83| 5,8| 6,3 5,5 5,5 (55) 7 R slagnalis O%P|:o|le3lı | alas |54 5 r BS|:lıu |z2\89ls [46 8 | Monohyslera dispar 02 lo lu |43| 53 | 5,6 | 1,4070) u r B2|7ıl1o |7ı| 76| 4,8 |23,5(49) 9 br filiformis O2| 53 Jı3,8 110,7 | 7,7) 7,8 Ar r BP|ulıe |s8| 79| 54 10 R stagnalis B2|sılı |95| #46| 64 r „ Bö|c.0|53|43| 31] 5 1 & vulgaris O®| 92 21,5| 8,9| 6,8] 6,8 | 3,4(69) > 2 BQ|4ual12l9 jo |65 12 | Plectus cirratus 6) Q 214 | 9,5 | 8,5 | 4,8 | 5,8 [1,%(121) a 5 BQ|56 1102| 9,216 | 60|3 43, Rhabdolaimus terrestris o2|% 8,9| 8,1| 64 | 6,2 | 2,3(50) 14 | Trilobus gracilis o%|:0lıs |s,1| 8,3 ]12,7 ie R BQ| 0154| 65) nalıs2|5,5 |23,5(48)| 21 (48) E = A®|:0 l11,6| 72) 52| 8,1|3,8 1; |, Tripyla papillata (6) 2 zo 112,6) 7,8] 6,6 | 4,8 | 3,2(41) e- = Od! 56 I11,s| 7,9 | 6,6| 5,7 Summe Durchschnittswerte: Ostapn Q& | ı7 10,2 | 7,1| 6,4| 8 12,7€(10) 9,15 u Bukowinn QP& | 10 110,7 17.18 16,48 | 7,2 [3,62 (5) Südafrika Q 2 j11,8| 6,8] 5,7 110,2 18,55 (&)| 1) Die Tafel der Süßwasserbewohner ist zugleich eine Ergänzung meiner früheren Studien. lre 2) In der Tafel der Süßwasserarten nicht berücksichtigt, da weniger als 40 Tiere gemessen wurden. } . , 3) Tabellenerklärung: n= Anzahl der gemessenen Tiere; weicht sie ab wie bei V, G,, Gs, Pz etc., so ist die in Klammer gesetzte Ziffer die Anzahl. L,a, ß, y, V, G,, G,, Pz, Pb, st, ß, sind die in dieser Arbeit üblichen Be- zeichnungen; vgl. Textkürzungen 8. 628—629; O bedeutet Ostalpen, B = Bukowina, A = Südafrika. *) Beim ä bedeutet diese Reihe Gb den Hodenbeginn. Die freilebenden Erd-Nematoden 95 Tabelle!) der Variationskoeffizienten bzw. Quartilskoeffizienten (100.0: M) häufiger terrikoler Nematoden. 1| Alaimus macrolaimus Q 2 Aphelenchus parietinus Q „> Er dc 3! Cephalobus elongatus 2 |6!90| 61 7,8| 9,3! 2,4 5 ns & | 66 | 67| 9,3 | 7,2| 6,1 9,5 4 2 rigidus 2 |e9l1 | 59| 96| 6,5| 1,8 11,3 111,5 r 4 d |o9 | 8,8] 83| 9 | 4,8 8,9 5 nn strialus 9 [51 | 78|62| 83|8|16 r > d |:0 | 73| 44| 5,7| 6,5 6,1 6| Dorylaimus carteri 2@||ıa 12 175126 | 2,9 |14,s [19,3 4,8 2, » barvus 9 |79|61| 67| a,1| 65| 3,1 |14,6 121,6 1,7 7 a filiformis bastiani Q | 7s |11,8| 7,8| 5,4 120,3| 2,7 12 [12,2 N = » & | 49 | 6,5 11,8 | 6,5 111,2 7 28 [2,25 8 x gracilis Q | 52 | 72| 6,6 110,5 [28,1 | 4,0 a7 129,5 5,5 4 = d | | 80| 6,2| 7,6 120,5 15,3 33 2,9 9 =, macrodorus Q e0 | 9,1| 6,9) 8 110,5 | 3,1 111,5 110,8 | 6,5 » = de || 67| 88| 5,1l10,1 8,8 15,21 3,5| 6,0 10 Si obtusicaudatus 2 |45 | 75| 73 111,6 | 8,8 | 3,9 11 | Monohystera filiformis 2 | 115 11alıı | 63 12 “L villosa 2 |59 10 |64|l 95| 56| 12 5» > & | 55 J112| 7,1/10,4| 5,4 13 rn vulgaris 2 | 4 l1s,8| 77) 31| 50| 3,1 14 | Mononchus papillatus 2 | a1 lını)| 84| 8,6| 23,7 | 2,5 15 | Plectus auriculatus 29|5|75 5,0| 4,8| 7,3| 1,6 16 „ eirralus 2157| z1la8lıa |24 a „» rhizophilu 9 lıas |93|78| a | 97\as 14 123 17 „» granulosus 2 | lsalz6l7 |69| 30| ,8| 2 a3 „ &\es|a2|s| 5352| 51 12,6 9,6 11,42 18 „ parvus 2 | ca lıas| 91| 6,9| 2) 3,3 14,5 19| Prismatolaimus dolichurus 2 | es lın6| 45| 1a| 3,1| 5,7 '20| Tylencholaimus stecki 2 \|alıs linslio 13 | 23 21| Tylenchus [iliformis 2 | 20 | 87 l13,8l17,2| 1,9| 23,4 , = ep So |59 13 | 95 14 |11,7 Nicht uninteressant ist eine Gegenüberstellung der Varia- bilität der Süßwasser- und Erdbewohner desselben Untersuchungs- gebiets, ein Vergleich, der sich einmal ganz allgemein mittels der Durchschnittswerte aller Ouartilskoeffizienten und dann im besonderen durch die Gegenüberstellung der OQuartils- koeffizienten der obgenannten amphibischen Arten durchführen läßt, wie dies aus den beiden folgenden Zusammenstellungen ersichtlich ist. 1) Vgl. Tabellenerklärung 8. 92. 8. Heft 94 Dr. Heinrich Micoletzky: Durehschnittswerte der Variations- bzw. Quartilskoeffizienten. "Im allgemeinen. Süßwasser QK VB Erde QK VB L—10,2(4,7—21,5),n=291)| 2,1(1,45—3,33) | L= 1 109 (6, 1—20),n =33|2,22 (1,5—4) 9—10,7(4,7—21,5),n=23 |2,2 (1,5—3,33) |9= 11,5 (6,1—20),n=23|2,3 (1,5—4) 3= 82653-11,8),n= 6 [1,9 (1,5—2,7) |3= 9,5 (6,5—17,2),n= 101,96 (1,7—2,6) a= 6,9 (3,8—11) 1,6%11,33—1,9)|a = 7,9 (4,4—13,6) 1,76 (1,4-2,2) 9= 7,1 (41-11) 1,64(1,33—1,9)|9 = 8,0 (4,5 —12) 1,76 (1,4—2,2) g= 6,1 (3,8—8,3) 1,58(1,51,74)] 8=7,6 (44—13,6) 1,75 (1,5—2) B=6,2 (3,1—9) 1,63 (1,3—2,4)|ß=8,0 (4—14) 1,74 (1,4—2,3) = 6,3 (3,19) 1,6411,33—2,4)|9 = 7,9 (4—13,8) 1,73 (1,4—2,3) d=5,7 (3,1-8,3) 1,60 (1,3—2,0)|$=8,3 (5,1—14) 1,75 (142,3) y=7,6 (3,7—28 1,86(1,32—3,0)|y = 10,7 (4,831) 2,23 (1,44,2) 9—=8 (3,7—28) 1,9%X1,32—3,0)|9 = 11,3 (5,031) 2,35 (1,5—4,2) 3=6,1 (479,7) 1,55(1.38_19,1)] 8= 9,2 (4,8—20,5) 2,0 (1,4—2,8) OV = 2,76(1,4—5,4),n—=18| 1,24 (1,1—1,4)[QV = 267 (12-4), n= 221,24 (1,1—1,4) 06, = 15 (7,4-98,5),n—=31|2,4 (1,9—3,1) |9G,=1,5 1(78-27)n— 10|3,1 (1,8—4,3) = 14 (8.224), n = 3122 (1,543.1)19% 15,8 (7,2—22),n=913,0 (1,8—4,5) dGp=6,1 (5,5—6,6),n=2 1,58 (1,52_15,4)| 86p=9,7 (64 —15,3),n—7 [1,93 (1,5—2,7) S Pz=9,15(5,5—12,8,n— 2) 1,69(1,38—2,0)| $Pz =21,5 (9,6—33),n—4| 2,7 (2,2—3,3) SPp—1,84(1,42 2,5)n=2 1,15 (1,1—1,2) st—6,4 (6,0—6,7), n=3|1,73 (1,7—1,8) ös=3,5 (1,55), n=6 [1,3 (1,2—1,5) 1) In den Klammern sind die Grenzwerte, n bedeutet die Anzahl der Quartilskoeffizienten. QK bedeutet Quartilskoeffizient, VB = Variations- breite, ös = Ösophagealerweiterung. Im besonderen. "UL a ß y V G, G, Pz Dorylaimus füliformis 0 2 a. (0.)!) 10,8 7,1| 83 | 10,5 | 2,9 Dt. 11,8 1,8| 54 | 20,3 | 2,7 12 12 da 9,8 5,9 | 8,3 9,7 12,8 gt. 6,5 | 11,8 | 6,5 | 11,2 7 238 Monohystera filiformis 2a. (O.) 13.8: 10,51 7.70108 9 a. (B.) 12 8;8-1..7.9 5,4 Ot. 17.51-71.42 131 6,3 ee vulgaris 2 a. (O.) 21,5 8,9| 6,8 6,8 | 3,4 Q a. (B.) 12,2 9,0 | 9,0 6,5 2 t. 15,8 1 Re 3 5:41 .08,1 Plectus ceirratus 2 a. (O.) 9,5 8,5| 48 5,8| 19 29 a. (B.) 10,2 9,2 | 6,0 6,9 | 3,0 dt. 15,7 er ee 2,4 1) a = aquatil. t = terrikol. Die Durchschnittswerte der Variationskoeffizienten lehren, -daß die Variabilität in der Erde fast ausnahmslos beträchtlicher ist als im Süßwasser. Diese Tatsache gilt für alle beobachteten Die freilebenden Erd-Nematoden 95 Merkmale, mithin für die absolute Körperlänge, relative Körper- breite, relative Ösophagus- und relative Schwanzlänge in erster, für die Ausdehnung bzw. den Beginn der Gonaden und die Zahl der Papillen der Männchen in zweiter Linie. Nur die Lage der weiblichen Geschlechtsöffnung scheint eine Ausnahme zu machen. Besonders auffällig ist diese Änderung der Variabilität für die relative Schwanzlänge y. Betrachten wir die Variabilität obiger 4 amphibischer Arten, so muß allerdings zugegeben werden, daß hier die Regel von der größeren Variabilität des Erd-Materials nicht augenfällig ist. So ist unter 24 Fällen die Variabilität in der Hälfte der Fälle größer, in der Hälfte der Fälle kleiner als im Süßwasser; im Süß- wasser variiert das Material der Gewässer der Ebene (bzw. das Material durchschnittlich engerer Lebensbezirke) stärker als das der Ostalpen (größere, gleichmäßiger temperierte Gewässer) unter 13. Fällen durchschnittlich 10mal, das Gegenteil trifft in 3 Fällen zu. Die Erscheinung der durchschnittlich stärkeren Variabilität der Erdbewohner gegenüber jenen des Süßwassers wird ohne wei- teres verständlich, wenn wir daran denken, daß die Erde dem Süß- wasser gegenüber ein viel ungleichmäßigeres, gegensatzreicheres Gebiet darstellt, das dementsprechend auch von den es bewohnen- den Lebewesen eine reichlichere Anpassungsmöglichkeit verlangt. Diese Betrachtung macht auch den ungleich größeren Artenreich- tum der Erde an Nematoden wenigstens teilweise verständlich. Im Anschlusse sei darauf hingewiesen, daß sich die von mir bisher benutzte relative Variationsbreite für die hier abgeleiteten Betrachtungen — wie ein Blick auf die obige Tafel (94) lehrt — als ziemlich ausreichend erweist. Um dies genauer ersehen zu können, wurde in der Übersicht der Durchschnittswerte auch die relative Variationsbreite Y B aufgenommen. Durchschnittlich schwankt jede der untersuchten Eigenschaften um den doppelten Wert des Minimums oder um 1 des Mittelwertes nach oben und nach unten, eine Erkenntnis, die für die systematische Einschätzung dieser Werte besonders wichtig ist, beruht doch, wie im speziell systematischen Teil auf Schritt und Tritt zu er- sehen ist, die Unterscheidung vieler Arten leider nur auf derartigen absoluten oder relativen Größenunterschieden. Welches sind die schwächer und stärker variierenden Merk- male und welches ist das stärker variierende Geschlecht? Nach den durchschnittlichen relativen Variationsbreiten fal- lend geordnet, ergibt sich bezüglich der untersuchten Merkmale folgende Stufenleiter: 2 G,, G,; & Pz; Q, Y1);9,3L;,3 Gb; 2,8 a; 5289, Ist. | | . Es sind mithin die Ausdehnung der weiblichen Gonaden und die Zahl der Präanalpapillen der Männchen den größten Schwan- io) Bei den Süßwasserbewohnern überwiegt die Variabilität der abso- luten Körperlänge. 8. Heft 96 Dr. Heinrich Micoletzky: kungen ausgesetzt!). Nach den Geschlechtern variieren die Weib- chen stärker als die Männchen (auch im Süßwasser); es gilt dies insbesondere für die absolute Körperlänge und die relative Schwanz- länge. Wie das Süßwasser, läßt auch die Erde stärker und schwächer variierende Arten unterscheiden und wiederum variieren die überall verbreiteten omnivagen oder bodenvagen Arten am stärksten, am schwächsten hingegen die spezialisierteren, an bestimmte Bodenarten angepaßten bodensteten Arten, wie z. B. Dorylaimus macrodorus und Prismatolaimus dolichurus. Leider sind wir der- zeit über die Variabilität saprober Nematoden:) nur sehr spärlich, über die der Meeresbewohner so gut wie gar nicht unterrichtet. Es wäre die Kenntnis der Variabilität dieser Gruppen um so wissens- werter, als wohl keine andere Tiergruppe innerhalb so enger morpho- logischer bzw. anatomischer und damit auch systematischer Grenzen so viele Lebensbezirke in gleicher Fülle besiedelt hat als die Nema- toden. Lebenslage-Einflüsse. Ein Vergleich der Erd-Nematoden mit jenen des Süßwassers (und des Meeres) läßt deutlich mehrere unmittelbare Einflüsse der Umwelt erkennen. So findet sich terrikol keine einzige Ocellen- tragende Art. Derartige Formen mit Licht-Sinnesorganen finden wir namentlich marin, seltener im Süßwasser. Hierher gehört ferner das bereits bei der Sexualrelation (S. 74) ausführlich besprochene Zurücktreten der Männchen und die damit zusammen- hängende Zunahme der Fortpflanzung ohne Männchen, sei es in Form von Hermaphroditismus oder Parthenogenese. Dauerzustände. Die Erdbewohner besitzen namentlich dort, wo der Boden starken und unvermittelten Feuchtigkeitsschwan- kungen ausgesetzt ist, die Fähigkeit, durch Dauerzustände diese ungünstigen Einflüsse zu überstehen. So ist diese Fähigkeit in der Erde insbesondere bei den Bewohnern der Moose und Flechten sehr ausgesetzter Stellen (Hochgebirge, Felsen usw.) stark aus- geprägt, während die Bewohner ständig feuchter Standorte, wie Sumpf und Moor oder des Süßwassers, dieser Fähigkeit größten- teils zu entbehren scheinen, ja es ist wahrscheinlich, daß, worauf schon Maupas (1899) hingewiesen hat, morphologisch identische !) Vulvalage und Verbreiterung des Ösophagus sind in diesem Zu- sammenhange, da ihnen eine andere Maßeinteilung zugrunde liegt, nicht berücksichtigt. Streng genommen ist der Vergleich der einzelnen Eigen- schaften untereinander, wie eine kurze Überlegung zeigt, überhaupt nicht zulässig, wohl aber der gleicher Eigenschaften. verschiedener Arten. | ?) Bei Parasiten hat der um die Kenntnis dieser Gruppe hochverdiente Seurat in letzter Zeit eine noch viel größere Variabilität festgestellt. So schwankt beispielsweise bei Physocephalus sexalatus (Molin) die Vulvalage zwischen dem ersten und letzten Körperdrittel. Auch die Zahl der Papillen. am Hinterkörper des 3 unterliegt nach Zahl, Stellung und Ausbildung be- trächtlichen Schwankungen, ebenso Form und Dicke der Eier und die äußeren Körpermaße, Die freilebenden Erd-Nematoden 97 'Nematoden, je nach dem Standort, den sie bewohnen, die Fähig- keit der Enzystierung nicht oder in sehr verschiedenem Maße auf- weisen, so daß Ökologische Rassen unterschieden werden könnten, eine Frage, der durch das Experiment näher getreten werden müßte. In Moosproben, die an ihrem Standorte großen Feuchtigkeits- schwankungen ausgesetzt waren, habe ich wiederholt Nematoden verschiedener Arten und Genera in Dauerzuständen gesehen, und zwar, wie ich im Gegensatze zu Maupas (1899) hervorheben möchte, nicht immer in Stadien, die dem Zustand der 2. Häutung entsprechen. Wohl traf ich meist Individuen in diesem Alter an, doch gibt es auch Ausnahmen. So beobachtete ich ein Jugend- stadium von Dorylaimus carterı parvus aus dem Moos des Ineu- gipfels (2280 m) der Karpathen, das sich im 3. Häutungsstadium befand und von Ende Juli bis Ende Oktober 1911 völlig trocken gelegen hatte, ja ein Exemplar von Cephalobus rigidus, das den- selben Örtlichkeiten entstammte und denselben Bedingungen unter- worfen war, befand sich während der letzten Häutung (Vulva- anlage). In einem längere Zeit trocken gelegenen Bachbette bei Lunz (Fang 15i), das nur während der Schneeschmelze oder durch starke Regengüsse Wasser führt (Karstphänomen), wurden in ver- schiedenen Hypnum-Moosen folgende 8 Arten (nach fallender Häufigkeit geordnet): Plectus cirratus rhızophilus, Monohystera filiformis, M. dispar, Dorylaimus vestibulifer, D. carteri, Aphe- lenchus parietinus, Tylenchus filiformis und T. davainei in jugend- lichen Individuen (vielleicht 2. Häutungsstadium) und in Trocken- starre aufgefunden. Abgesehen hiervon und den beiden oben ge- nannten Arten ist die Enzystierungsfähigkeit den auf völlig iso- liertem Gelände (Geländetabelle, Kolonne 18—19) gefundenen Arten mit großer Wahrscheinlichkeit zuzuerkennen. Daß die Enzystierung gerade bei den Erdbewohnern eine so große Rolle spielt, wird leicht verständlich, wenn man ihre Ur- sachen ins Auge faßt. Als solche sind nach Maupas (1899) in erster Linie Nahrungsmangel, in zweiter Trockenheit anzusehen, wobei zu bedenken ist, daß Maupas saprobe (züchtbare) Arten besonders berücksichtigte. Für nicht saprobe Arten scheint die Enzystierung weniger für den ersten als für den zweiten Fall in Betracht zu kommen. Austrocknung des Bodens und ungleich- mäßige Verteilung der Nahrung, sowie zeitweiliges Ausfrieren der obersten Erdschichten im Winter, diesen gegensatzreichen und die Erhaltung des Lebens bedrohenden Einflüssen sind naturgemäß die Nematoden der Erde (insbesondere die Saprobien unter ihnen) viel mehr ausgesetzt als die des Süßwassers oder gar des Meeres. Leider wissen wir von der Biologie mariner Nematoden fast gar nichts. Sommerliche und winterliche periodische Dauerzustände: Be- merkenswerterweise konnte ich bei der gründlich durchforschten Archiv für Naturgeschichte 1821. A. 8, 7 8. Heft 98 Dr. Heinrich Micoletzky: Hutweide in Cernowitz (Fang 7f), die, sehr dem Wind und der Sonne ausgesetzt, große Schwankungen in der Bodenfeuchtigkeit aufweist, während der heißesten Jahreszeit, bei dem an das russische Steppenklima zeitweise erinnernden kontinentalen Klima der nördlichen Bukowina, am 28. VII. 1916 nach 8—10 Tagen voll Sonnenglut und fast fehlendem Tau zahlreiche Nematoden in Trockenstarre auffinden. Charakteristisch für diese Starre- zustände ist, daß die Tiere beim gelinden Erhitzen leicht schrumpfen, was sonst nicht der Fall ist. Diese eigentümliche Starre, in welcher die Tiere nur an Bewegungsfähigkeit eingebüßt haben, ohne sich, wie bei der Enzystierung, mit einer der Häutungsmembran homo- logen derb-kutikulären Schutzhülle von beträchtlichem Chitin- gehalt und daher gelblicher Färbung zu umgeben, kann bei jedem Altersstadium, beim ganz jugendlichen Tiere ebenso wie beim eier- tragenden eintreten. Es scheint, daß diese Starre jederzeit bei nicht allzulang andauernder Bodenaustrocknung ausgelöst werden kann, ich habe sie beispielsweise auch in der Ruinenwiese in Pernegg (Fang 9g) nach einem schneearmen Winter am 16. 4. 1916 an einem der Sonne ausgesetzten Hang bei mehreren Exemplaren nach- weisen können. Auch ein großer Teil des Winters scheint in diesem Starrezustand und nicht im Enzystierungszustand über- standen zu werden, wenigstens trifft man die Nematodenfauna während der kalten Jahreszeit (vgl. S. 73), wenn auch ab- solut seltener, so relativ doch nach Geschlecht und Arten mit wenigen Ausnahmen in gleicher Zusammensetzung wie im Sommer und es genügt ein kurzes Auftauen, wie es an geschützten Stellen auch in der freien Natur häufig ist, um vorübergehend die Starre aufzuheben. So traf ich im Winter wiederholt verschiedene Arten in allen Altersstufen, auch eiertragend, und wenige Augenblicke bis einige Stunden nach dem Auftauen im Zimmer bewegten sich die Tiere unter der Lupe in einer Aufschwemmung von Wasser meist ebenso unermüdlich und lebhaft wie zur wärmeren Jahreszeit. Über die Anabiose im engeren Sinne (Enzystierung) hat Menzel (1914, p. 83—91) einen historischen Überblick gegeben, einige eigene Beobachtungen hinzugefügt und die weite Verbreitung dieser Erscheinung bei unserer Gruppe neuerdings bestätigt. Eine ausgezeichnete Darstellung verdanken wir Maupas (1899). Ein genaues, mit Experimenten und Beobachtungen im freien Gelände verbundenes Studium der Anabiose, die Verbreitung dieser Eigen- schaft bei den einzelnen Arten und Rassen usw. würde insbesondere, wenn Häufigkeit und Verbreitung der zu untersuchenden Arten entsprechende Berücksichtigung fänden, aussichtsreich sein und wichtige Aufschlüsse und Einblicke in die Ökologie unserer Gruppe gewähren. So dürften insbesondere wissenswerte Beziehungen zwischen Lebensdauer, Häufigkeit und Vorkommen bei geringerer oder größerer Fähigkeit zur Enzystierung bestehen, die für Unter- suchungen faunistischer Natur unserer Gruppe ohne Zweifel an- Die freilebenden Erd-Nematoden 99 regender und vertiefender in Betracht kommen dürften als Ver- gleiche auf Grund tiergeographischer Faunenlisten. — Morphologischer Vergleich von Erd- und Süßwasserbewohnern. Die erdbewohnenden Nematoden bleiben durchwegs nicht unerheb- lich kleiner als im Süßwasser, sie sind ferner plumper und tragen einen längeren Ösophagus und Schwanz und meist eine weiter hinten stehende Vulva, sämtlich Merkmale, die als ein Stehen- bleiben auf jugendlicher Organisation den ausgewachseneren Süß- wasserbewohnern gegenüber bezeichnet werden kann. Diese Merk- male führen in ihrer Gesamtheit vielfach zur Rassenbildung. Süßwasserbewohner hingegen, die nur gelegentlich in der feuch- ten Erde angetroffen werden, zeigen in den Maßen keine oder nur sehr geringe Unterschiede, wie z. B. Monohystera dispar. Be- merkenswert ist, daß ganz ähnlich gestaltliche Unterschiede, wie zwischen Erde und Land, in verkleinertem Maßstabe zwischen den Süßwässern der Bukowina (meist kleinere Tümpel oder Ge- wässer mit schwankendem Wassergehalt) und der Ostalpen (größere Seen oder Flüsse mit mehr gleichmäßiger Wasserführung) auf- treten, so daß es den Anschein hat, als ob stärkere Schwankungen im Milieu — insbesondere Feuchtigkeitsschwankungen — Hem- mungserscheinungen bewirken, wie ein Stehenbleiben auf jugend- lichen Körpermaßen aufgefaßt werden kann. Erwähnt sei, daß Vergleiche mit den Maßen von de Man vor allem deshalb nicht angängig sind, weil dieser Forscher nie Mittelwerte, die einzig und allein in Betracht kommen dürfen, sondern die Grenzwerte größter Exemplare angegeben hat. Endlich haben die viel mannigfaltigeren Lebensbedingungen in der Erde eine viel artenreichere Nematodenfauna im Gefolge. So habe ich aquatil im Untersuchungsgebiete etwa 78, terrikol hingegen 127 Arten (ohne Unterarten) beobachtet, wobei aller- dings berücksichtigt werden muß, daß in der Erde mehr Material gesammelt wurde als im Süßwasser (ca. 11 700 gegen 8 200). Anatomie. Da die Anatomie unserer Gruppe nur soweit Berücksichtigung fand, als sie für das System in Betracht kommt, sind die dies- bezüglichen Einzelheiten bei den Generaeinleitungen einzusehen. Doch möchte ich hier auf Gelegenheitsbeobachtungen über Seiten- felddrüsen hinweisen. Die Seitenfelddrüsen sind für zahlreiche marine freilebende Nematoden nachgewiesen worden, so nach Rauther (1909, p. 528 bis 529) für Thoracostoma zolae (nach Marion), Leptosomatum magnum (nach Villot, de Man), Oncholaimus vulgaris (nach Steward), Thoracostoma strasseni (nach Türk), Th. setosum (nach de Man), Th. acuticaudatum und Cylicolaimus magnus (nach Jägerskiöld). Bei den freilebenden niehtmarinen Arten wurden Ti 8. Heft 100 Dr. Heinrich Micoletzky: derartige Drüsen zuerst!) von Brakenhoff (1913, p. 291—293) für Plectus granulosus nachgewiesen, eingehend beschrieben und durch eine vorzügliche Abbildung (Tab. 2, Fig. 11) erläutert. Fast gleichzeitig konnte ich für Aphanolaimus aquaticas (1914, 2, p. 398—399, Tab. 15, Fig. 13a—c) derartige Gebilde auffinden. Diese Drüsen alternieren hier ebenso wie bei Aphanolaimus attentus (vgl. S. 145), während sie bei Plectus granulosus (vgl. S. 237), wo sie zahlreicher auftreten, in je 2 Reihen auf dem Rande der Seitenfelder münden, so daß bei Aphanolaimus im großen ganzen 2, bei Plectus 4 Reihen von Hautdrüsen in den Seitenfeldern ge- legen sind. Wie verhalten sich diese Seitenfelddrüsen zur Ventraldrüse bzw. zu den Seitengefäßen? Nach Jägerskiöld fehlen die ersteren jenen Arten, die eine Ventraldrüse besitzen, woraus auf ein funk- tionelles Vikariieren geschlossen wird, eine Anschauung, der ich mich jedoch im Hinblick auf Plectus granulosus nicht anschließen kann. So besitzt diese an Pflanzenwurzeln sehr gemeine Art einen wohlentwickelten Exkretionsporus und außerdem 4 Längsreihen von zahlreichen (jede Reihe durchschnittlich über 70) Seitenfeld- drüsen, die in beiden Geschlechtern die gleiche Ausbildung zeigen. Eine Art Übergang zwischen der in Rede stehenden erdbewohnenden Art und den marinen Arten mit Seitenfelddrüsen bei fehlender Ventraldrüse bildet Oncholaimus vulgaris nach Steward (p. 110 bis 112). Diese häufige marine Art zeigt bei Männchen und un- reifen Weibchen, nicht aber bei reifen Weibchen, eine Ventral- drüse. Die Seitenfelddrüsen liegen hier serienweise an den Rändern der Seitenlinien. Die Ansicht Jägerskiölds von dem funktio- nellen Vikariieren muß mithin dahin eingeschränkt werden, daß sich beide Drüsenarten — soweit diese Verhältnisse bisher bekannt geworden sind — in den meisten Fällen ausschließen, aber in ty- pischer Ausbildung auch nebeneinander vorkommen können (Plectus granulosus). Im Anschlusse sei kurz des Exkretionssystems freier nicht mariner Nematoden gedacht. Leider ist dieses bisher nur sehr unvollkommen bekannt geworden, ja für die m«isten Genera sind wir nur darüber unterrichtet, ob ein Exkretionsporus nachgewiesen wurde oder nicht. Wir kennen heute, abgesehen von den Seiten- felddrüsen, Analdrüsen usw. zwei Arten von Exkretionssystemen: die Seitengefäße und die Ventraldrüse. Beide münden durch einen, meist in der Nähe des Nervenringes gelegenen ventromedianen Porus nach außen. Die für die parasitischen Nematoden typischen Seitengefäße scheinen bei den freilebenden nicht marinen Nematoden nicht ver- breitet zu sein. A. Schneider (1866), der sich hauptsächlich mit 1) Hierher fällt eine Angabe, die als Kuriosum erwähnt zu werden ver- dient. Ohne Zweifel sah bereits Cobb (1898, p. 44, fig. 95) diese Seitenfeld- drüsen bei Plectus parietinus, doch brachte er sie in Beziehung zu den Seiten- organen und spricht das ganze System als Respirationsorgan. an. Die freilebenden Erd-Nematoden 101 der Anatomie der Parasiten befaßte, glaubt an ein allgemeines Vorkommen dieses Exkretionssystems bei den Nematoden über- haupt, Bütschli (1873, p, 15) betont, daß Seitengefäße vielleicht mit Ausnahme von Plectus bei den nicht marinen Nematoden allgemein verbreitet sind (unzweifelhaft bei Cephalobus, T'ylenchus }) und Aßdhelenchus). Alle jene Forscher, die sich viel oder vornehmlich mit marinen freien Nematoden befaßt haben, treten hingegen für eine weite Verbreitung der Ventraldrüse bei den freien Nematoden überhaupt ein. So faßt Bastian den Ausführungsgang der Seitengefäße als Ausführungsgang einer Ventraldrüse (einzellige Drüse meist ventromedian am Mitteldarmbeginn) auf und Cobb hält (1898, p. 37) an der Ventraldrüse als grundlegendes Vorkommnis fest. Cobb (1898, p. 36) erklärt übrigens, wenn ich ihn recht verstehe, beide Exkretionstypen nicht für gegensätzlich®). Die Angabe dieses Forschers, daß meist bei den kleineren Arten eine Ventral- drüse, bei den größeren Seitengefäße vorkommen, stimmt für die freien Nematoden fast durchweg nicht, ist doch die Ventraldrüse gerade bei den größten freilebenden, den marinen Arten in der Regel entwickelt, während bei den nicht marinen freien Nematoden so unscheinbare Arten wie Angehörige von Cephalobus, Rhabditis und Tylenchus Seitengefäße aufweisen. Viel mehr als die Größe scheinen mir die Verwandtschaftsverhältnisse auf Zusammenhänge hin- *zudeuten. So halte ich es nicht bloß für einen Zufall, daß gerade Rhabaıtis, Cephalobus, Tylenchus und Aphelenchus Seitengefäße besitzen, also Genera, die den Parasiten sehr nahe stehen, während die in vielen Beziehungen ‚ursprünglicheren marinen freien Nema- toden?) meist eine Ventraldrüse aufweisen. Rein vergleichend anatomisch erscheint mir die Ventraldrüse als ursprünglicher, die Verlagerung des oder der Kanäle in die Seitenlinien bei gleich- zeitiger Ausdehnung (wie bei manchen freien nicht marinen, vor allem aber bei der Mehrzahl parasitischer Nematoden), also die Seitengefäße als komplizierter, abgeleiteter. Leider äußert sich de Man, der unbestritten beste Kenner freier Nematoden, nicht hierüber. Rauther (1909, p. 531) hält Ventraldrüse und Seiten- gefäße für wahrscheinlich homolog und betrachtet die Ventral- !) Für Heterodera (pflanzenparasitisch) und T'ylenchus (zum Teil paras. ) wird ein unpaares linkes Seitengefäß angegeben. 2) „The excretory system consists of one or two glands emptying through a ventral pore near the head. In the small species this organ is single and unicellular, and lies near — generally behind— the cardiac con- strietion between the intestine and the body wall — — — in the larger species it is sometimes double and often multicellular, and is often connected casually with, or even embedded in the lateral fields.“ ®) Obzwar die Frage, ob die parasitischen. von den freien Nematoden abzuleiten sind oder umgekehrt, noch keine eindeutige Antwort erfahren hat, spricht doch vieles für die erste Ansicht. Auch das Exkretionssystem scheint bei den freien meist einfacher zu sein, allerdings bedarf gerade dieses einer gründlichen vergleichend anatomischen und entwicklungsgeschicht- lichen Klarlegung. 8. Heft 102 Dr. Heinrich Micoletzky: drüse als die auf larvaler Stufe stehen gebliebene Ausbildungsform der Seitengefäßanlage — und ganz ähnlich äußert sich Steiner in seinen gedankenreichen ‚‚Untersuchungen über den allgemeinen Bauplan des Nematodenkörpers‘“ (1919, p. 3, 67). Ventraldrüse und Seitengefäße vertreten einander, erstere findet sich bei den freien (namentlich marinen), letztere namentlich bei den parasitischen (und bei manchen ihnen nahestehenden nicht marinen) Nematoden. Eine genaue Kenntnis des Exkretionssystems) unserer Gruppe würde gewiß auch auf das so schwierige System rückwirkend sein, ist doch gerade dieses Organ in unserer anatomisch sonst so ein- heitlichen Gruppe ziemlich mannigfaltig ausgebildet. Systematik. Allgemeiner Teil. Obzwar mir die marinen freien Nematoden bei der Abfassung dieser Zeilen meist nur aus der Literatur bekannt geworden sind, da meine Absicht, im Sommer 1916 diese wichtige Gruppe durch eigene Untersuchungen kennen zu lernen, durch die kriegerischen Verwickelungen vereitelt wurde, habe ich doch eine Zusammen- fassung der einzelnen Genera in höhere systematische Einheiten versucht. Zuerst seien die bisherigen Versuche überblicksweise dar- gestellt und im Anschluß daran meine eigenen, gelegentlich der. Überprüfung sämtlicher freier nicht mariner Nematoden ge- wonnenen Anschauungen mitgeteilt. Das Studium mariner Nema- toden konnte mangels an Literatur (1 1, jährige Abgeschlossenheit) nicht mit der erforderlichen Gründlichkeit vorgenommen werden. Historischer Überblick. Bastian (1865) legte auf das Vor- handensein oder Fehlen der Kutikula-Ringelung das Hauptgewicht, eine Einteilung, die sich als nicht glücklich erwiesen hat, obwohl die meisten seiner Gattungen sich als natürlich umschrieben bis heute erhalten haben. Schneider (1866) hat die Muskulatur als alleinig maßgebendes kinteilungsprinzip verwendet, eine Ein- teilung, die bereits Bütschli (1873, p. 10) mit Erfolg als eine künstliche ablehnt. Bütschli (1873) gibt auf verschiedene morphologische Merk- male wie Mundhöhle, Vorderende, Ösophagus, Schwanzdrüse, !) Sehr bemerkenswerte Angaben macht Maupas in seinen letzten Arbeiten (1916, 1919) über das Exkretionssystem von Rhabditis. Hier finden sich außer den weitverbreiteten vorderen Seitengefäßen, die, durch eine Querbrücke verbunden, im ventralen Porus in der Nähe des Mittel- bulbus des ÖOsophagus ausmünden, auch hintere Seitengefäße, aber nur beim Q. Diese Gefäße sind viel zarter als die vorderen, jederseits paarig oder unpaar — im letzteren Falle ist nur der hintere Ast erhalten — und münden jederseits durch einen postvulvaren Lateralporus nach außen. Maupäs spricht geradezu von metamerer Anordnung des Exkretionssystems, die er für zahlreiche Rhabditis-Arten nachzuweisen vermochte. Für seine R. luciani (1919, p. 490) beobachtete er überdies rhythmische Kontraktionen an den vorderen Seitengefäßen. Die freilebenden Erd-Nematoden 103 Seitengefäße, $Papillen, ?Geschlechtsorgane, Kutikula beruhende Verwandtschaftsverhältnisse von 13 beobachteten Gattungen, die ich, da sie auch heute noch Beachtung verdienen, wiederholen möchte. Dorylaimus — Tripyla —— Trilobus —— — Chromadora Plectus | 3% Tylenchus Aohstre” Cohn — Rhabditis | Aphelenchus Mononchus Anguillula Diplogaster Die Stellung von Anguillula wurde hierbei als unsicher be- zeichnet. Ein Jahr später hat Bütschli (1874) an diesen Vor- stellungen mit einigen Zusätzen festgehalten. Sein Vorschlag, Plectus, Anguillula und Cephalobus in eine Gattung zu ‚vereinigen, hat keinen Anklang gefunden. Bemerkenswert ist die sehr nahe Verwandtschaft, in die dieser Forscher Diplogaster und Rhabditis bringt. Einer Einteilung in größere systematische Gruppen geht Bütschli infolge mangelnder Kenntnisse aller Gattungen aus dem Wege, gibt aber am Schlusse seiner Arbeit, dem Zeitgeiste folgend, einen Stammbaum zur Erläuterung der verwandtschaftlichen Verhältnisse freilebender Nematoden. In seiner ersten Arbeit hat de Man (1876) sich ebenfalls Ge- danken über die Verwandtschaftsbeziehungen freilebender Nema- toden gemacht und teilt unsere Gruppe in 8 Familien ein: Ironidae, Dorylaimidae, Tylolaimidae (Tylopharynx, Tylencholaimus, T'y- lenchus, Aphelenchus), Odontosphaeridae (Teratocephalus, An- guillula, Cephalobus, Rhabditis, Diplogaster, Plectus), Ptycho- pharyngidae (Chromadora, Cyatholaimus), Tripylidae, Monohyste- ridae und Odontopharyngidae (Oncholaimus, Mononchus). Ein- gehend über die Verwandtschaftsverhältnisse der freilebenden Nematoden hat sich Orley (1880) geäußert. Als ursprünglich werden die marinen Arten angesehen, doch ist ein geringer Teil sekundär vom Süßwasser bzw. aus der Erde ins Meer gewandert “(z. B. Rhabditis, Dorylaimus, Tripyla usw.) und umgekehrt (z. B. Chromadora, Cyatholaimus), so daß, entgegen Bastian, zwischen marinen und nicht marinen Arten die systematischen Grenzen verwischt sind. Die freilebenden Nematoden sind nach Örley und im Anschluss an de Man polyphyletisch und es werden drei (davon zwei hypothetische) Stammformen namhaftg emacht. So werden vom Genus T'ylolaımus de Man die Familien der Dory- laimidae und Tylenchidae, von der zweiten Stammform Protoncho- laimus werden Rhabditidae und Plectidae, von der dritten Stamm- form Protospira die Familien Monohysteridae und Leptolaimidae (hierher Trilobus, Tripyla) abgeleitet. Diese Versuche hat Orley, den Beispielen Bütschlis und de Mans folgend, vorgenommen, obwohl er sich bewußt war, wie unsicher derartige Erörterungen ohne Kenntnis der marinen Gattungen sein müssen, ja er versuchte sogar eine Gesamteinteilung der Nematoden in dr.i Abteilungen: Parasita, Rhabditiformae und Anguillulidae, wobei leztere in die 8. Heft 104 Dr. Heinrich Micoletzky: obengenannten Familien mit Ausschluß der Rhabditidae zerfallen. Die marinen Gattungen, die noch zu Familien zusammengefaßt werden müßten, fielen ebenfalls unter die Anguillulidae. Auf diese Zeit verfrühter phylogenetischer Spekulationen folgte die mit der Monographie de Mans (1884) einsetzende Reak- tion eingehender Erforschung der einzelnen Arten und Genera, die jeder stammesgeschichtlichen Erörterung — ich möchte bei- nahe sagen ängstlich — auswich. Erst nach 20jähriger Pause, nach einer Zeit emsiger Art- beschreibungen, hat Marcinowski (1906) in, wie es mir scheint, glücklicher Weise auf Grund vergleichend anatomischer Über- legungen über den Bau der Mundhöhle versucht, den verwandt- schaftlichen Beziehungen der einzelnen Genera näher zu treten. In Anlehnung an de Man wird die Mundhöhle als das wichtigste systematische Merkmal unserer Gruppe angesehen. Marcinowski knüpft ihre Betrachtungen an das Zahlengesetz von A. Schneider an, demzufolge der Ösophagus der Nematoden im Lumen = Quer- d’ 2 d Vv Fig. ©. schnitt auf ein Sechseck zurückzuführen ist, das, wie beistehende Figur erkennen läßt, drei ein- und drei ausspringende Ecken besitzt. Die drei einspringenden Ecken (a) werden sich bei der Nahrungs- aufnahme, beim Saugen anders verhalten als die ausspringenden (b); erstere sind formveränderlich, letztere unbeweglich. Daher konnten sich in den ausspringenden Ecken Kutikular-Vertiefungen ausbilden und tatsächlich finden wir bei vielen Nematoden eine ım Querschnitt drei- eckige Mundhöhle mit ventral gerich- teter Spitze, und da der Längsdurch- messer (Tiefendurchmesser) in der Regel größer ist als der Querdurchmesser, so stellt die Mundhöhle ein dreikantiges Rohr dar. Diesen Mundhöhlenbau besitzt Rhabditis. Außerdem finden sich am Mundhöhlengrunde drei kanten- oder knopfartige Verdickungen, die mit den vorderen, stärker chitinisierten Mundhöhlenstabchen durch nicht chitini- sierte Wandstücke verbunden sind. Aus diesem Mundhöhlen schema lassen sich nun ohne Schwierigkeiten durch geringfügige, stufenweise Abänderungen, die zum größten Teil in der Natur auch heute noch erhalten geblieben sind, sehr viele Mundhöhlen- typen ableiten. So zerfallen bei Cephalobus die Mundhöhlen- stäbchen in hintereinander gelegene Stäbchenreihen und tatsäch- lich sind beide Genera einander auch in der übrigen Organisation sehr nahestehend. Durch Umbiegen der proximalen knötchen- artigen Chitinverstärkungen und durch Ausbildung zahnartiger Fortsätze bei gleichzeitiger Verkürzung der Mundhöhlenlängs- achse entsteht die typische Mundhöhle von Diplogaster, ja wir Die freilebenden Erd-Nematoden 105 kennen mehrere Übergänge im Bau der Mundhöhle beider Arten. Marcinowski leitet Diplogaster über Cephalobus von Rhabditis ab und begründet dies durch die Entwicklungsgeschichte. Die Mundhöhle von Plectus bereitet keine Schwierigkeiten. Einen anderen Weg haben die stacheltragenden Genera ein- geschlagen. Es kommt zunächst zur Verschmelzung der vorderen, stabförmigen mit den hinteren, knopfförmigen Stücken der Rhab- ditis-Mundhöhle, so daß drei am Hinterende geknöpfte Stäbe vorhanden sind (Diphtherophora). Berührung und Verschmelzung der distalen Stabenden führt zum Mundstachel von T'ylopharynx, der über T’ylencholaimus zu Tylenchus und Aphelenchus überleitet. Parallel hierzu ging möglicherweise die Ausbildung des Stachels von Dorylaimus (? auch über T'ylencholaimus). Aber auch die Mundhöhle von Mononchus, die in ihrer typi- schen Ausbildung der Mundhöhle der bisher betrachteten Gat tungen recht unvermittelt gegenübersteht, bemüht sich Marci- nowski auf das Grundschema zurückzuführen, wobei die Frage, ob die Mundhöhlenzähne die ein- oder ausspringenden Ecken des Mundhöblensechsecks einnehmen, offen gelassen wird. Diesen klaren, durch gute Schemata gestützten Überlegungen möchte ich ein paar Worte hinzufügen. Die Zähne bei Diplogaster sowohl als auch bei Mononchus liegen einer dorsal, die beiden an- deren subventral (ist nur einer ausgebildet, so liegt er dorsal). Bei Mononchus ist diese Stellung besonders deutlich dort, wo 3 Zähne vorhanden sind, ja es finden sich bei allen Mononchus- Arten sechs chitinige Längsleisten in der Mundhöhle, die mitunter?) besonders deutlich sind und der sechseckigen Mundhöhle ent- sprechen. Zwei liegen median, 4 submedian, die Zähne finden sich an den einspringenden Ecken, ja es scheint, als ob. die Zahnbil- dungen vorwiegend (vielleicht ausschließlich) an den einspringen- den, also beweglichen Ecken der Mundhöhle zur Ausbildung kämen, Diese Zähne behalten ihre Beweglichkeit in erhöhtem Maße (Di?. logaster, Ironus) oder sie sind starr (Mononchus usw.). Eine völlig abweichende Herleitung des Dorylaimus-Stachels gibt Cobb (1898) an, der den Mundstachel aus dem Dorsalzahn von Mononchus durch Verlängerung entstehen läßt, so daß das sogenannte Vestibulum der Mundhöhle homolog wäre, eine bisher vereinzelt gebliebene Anschauung, die vielleicht durch das 1913 von Cobb entdeckte Genus Oionchus, das in mancher Beziehung zwischen Mononchus und Dorylaimus steht, eine Stütze erhält. Die Hauptschwierigkeit dieser Theorie ist, den Zentralkanal des Dorylaimus-Stachels ungezwungen zu erklären. In fruchtbringender Weise unterscheidet Cobb in seiner älteren Abhandlung (1898, p. 32) der Funktion nach unter den freien Nematoden 3 Gruppen, die vielleicht auch systematischen Wert besitzen. 1) Die Angabe von 5 Längsleisten für M. studeri durch Steiner (1914) beruht auf einem Irrtum. 8. Heft 106 Dr. Heinrich Micoletzky: Zur ersten Gruppe gehören zahn- und stachellose Genera, die nur flüssige Nahrung (besser in feinverteiltem Zustande) auf- nehmen, wie z. B. M onohysiera; Mundhöhle fehlend oder vor- handen. Zur zweiten Gruppe zählt Cobb jene Genera, die geformte Nahrung in der Mundhöhle durch Zahnbildungen zerkleinern, z. B. Diplogaster'!). Zur dritten Gruppe gehören die stacheltragenden Genera, wie z. B. Tylenchus. In jüngster Zeit (1919, 1) hat Cobb ein neues Nematoden- System aufgestellt, das er auch seiner neuesten, umfangreichen, systematischen Abhandlung: „One hundred new Nemas“ (vgl. S. 8) zugrunde legt und auf das mir mit einigen Worten ein- zugehen erlaubt sei. Das in erster Linie auf die Mundhöhle und ihre Bewaffnung begründete System Cobbs kann durchaus nicht als ein natürliches System angesprochen werden, wie dies vom Begründer (1920, 2, p. 229) getan wird. Nach dem Fehlen oder Vorhandensein der Mundhöhle wird der Nematodenstamm (Phylum) in die beiden Unterstämme (Subphyl.) Alaimia und Laimia zerlegt. Die Unter- teilung der Alaimia (einzige Klasse Alaimia) in die beiden Unter- klassen Manitinia (0. Litinia) und Kinetinia (0. Bolbinia) erfolgt, je nach dem Fehlen oder Vorkommen eines Ösophageal-Bulbus, bzw. nur einer Ösophageal-Anschwellung. Die Laimia zerfallen in die Klasse Anonchia (Mundhöhle ohne oder mit labialen Zähnen) und in die Klasse Onchia (Mundhöhle stets zahn- oder stachel- tragend, Zähne pharyngeal). Die Anonchia gliedern sich in die beiden Unterklassen der Anodontia (Mundhöhle zahnlos) mit den 3 Ordnungen: Cytolaimia (Mundhöhle konisch, subsphärisch | oder leicht unregelmäßig), /solaimia (Mundhöhle zylindrisch od. prismatisch) und Polylaimia (Mundhöhle kompliziert, mit 2 bis mehreren Kammern) und der OQdontia (mit labialen Mundhöhlen- zähnen) mit den beiden Ordnungen: Apodontia (Zähne nach außen geschlagen) und Synodontia (Zahne innen). Die Klasse Onchia gliedert sich in die beiden Unterklassen Homonchia (meist 3 einander ähnliche und sym. geordnete, bisweilen verschmolzene Zähne) mit folgenden 4 Ordnungen: Synonchia (innere Zähne, fast immer 3, von gleichem Aussehen), Mesonchia (Zähne parallel der Körperachse beweglich), Aponchia (nahezu immer 3 getrennte, auswärts geschlagene Zähne), Triplonchia (3 gleiche, schlanke Zähne axial zu einem Mund- stachel verschmolzen) und Heteronchia (Zähne verschieden ausgebildet, mit oder ohne Stachel) mit den beiden Ordnungen: 1) Mononchus mit seinen starren Zähnen und seiner stark chitinisierten Mundkapsel verwendet die Zähne teils zum Ergreifen, teils zum Zerkleinern der Nahrung und ist besonders nach Cobb und Menzel ein arger Räuber, Die freilebenden Erd-Nematoden 107 Axonchia (1 einziger axialer Stachel), Anaxonchia (Hauptstachel nicht axial, daneben zuweilen 1 bis 2 Nebenstacheln). Dieses System zerreißt viele natürliche Gruppen. Außerdem lassen sich labiale und pharyngeale Zähne nicht scharf trennen; Cobb gibt überdies kein Kriterium für diese Einteilung. Ferner gibt es mehrere natürliche Genera mit Arten ohne und mit Mund- höhlenzähnen!), die nach diesem System in verschiedene Klassen verteilt würden. Auch die bloße Ösophageal-Anschwellung (ohne daß ein echter Bulbus vorliegt) genügt wohl nicht, um Ordnungen aufzustellen (Litinia u. Bolbinia) usw.. Endlich sei bemerkt, daß die Wertung der verhältnismäßig recht einheitlich organisierten Nematoden als Phylum wohl als eine starke Überschätzung der Nematoden im tierischen System empfunden werden dürfte. Eigene Auffassung. Ich stelle mir in Anlehnung an Marcinowski die verwandt- schaftlichen Beziehungen der Süßwasser- und Erd-Nematoden nach der Mundhöhle ?) im großen ganzen wie folgt vor. Als Grund- lage dient die Mundhöhle von Rhabditis, wobei wir uns allerdings stets vor Augen halten müssen, daß dieses artenreiche Genus be- züglich der komplizierten Ösophagealverhältnisse und wohl auch in der Sexualbiologie als abgeleitet aufzufassen ist. Diese deutlich dreiseitig prismatische bis röhrenförmige un- bewaffnete Mundhöhle kann nach drei Richtungen hin abändern. 1. Durch Reduktion der Mundhöhle gelangen wir über ein Trilobus?)-artiges Stadium zu Tripyla, Monohystera und den mundhöhlenlosen Genera wie Alaimus, Genera, die vielfach flüs- sige oder fein geformte Nahrung aufnehmen. 2. Durch Ausbildungen von Zähnen an den drei einspringenden Winkeln der theoretisch sechseckigen Mundhöhle (vgl. S. 104) ent- stehen zahntragende Genera. Die Zähne sind beweglich (Drplo- gaster, Ironus) oder unbeweglich. Bei Mononchus haben wir fest- stehende, nach innen oder nach hinten gerichtete Zähne in einer geräumigen chitinisierten Mundkapsel vor uns, die zu räuberischer Lebensweise befähigen. Hierher gehörige Arten können auch grob geformte Nahrung aufnehmen. 1) Vgl. auch 8. 111, Fußnote 1. ?) Ich bin mir der Schwächen, die eine Einteilung nach einem einzelnen Organ mit sich bringt, wohl bewußt, halte es aber nach unserer heutigen Kenntnis für unmöglich, andere Organsysteme in durchgreifender Weise systematisch zu verwerten. Derartig aufgebaute Systeme tragen. natur- gemäß sehr viel, Künstliches in sich. ®) Die im Ösophagealbeginn. gelegenen zahnartigen. Bildungen. sind vermutlich den Chitinverdickungen am Ende der Rhabditis-Mundhöhle, die ja streng genommen ebenso gut dem Ösophagus zugewiesen. werden. können, homolog, und, ähnliches gilt auch für Tripyla. Eine nicht uninteressante vergleichend. morphologische Aufgabe wäre überdies die Frage nach der Abgrenzung von Mundhöhle (Pharynx) und Ösophagus. 8. Heft 108 Dr. Heinrich Micoletzky: 3. Durch Zusammenschließen der Mundhöhlenstäbchen zu einem durchbohrten, oft geknöpften Stachel entstehen die stachel- tragenden Genera, die meist Pflanzenzellen anstechen!) und aus- saugen. De erste Weg führt zur Familie der Trilobidae und Alaimidae, der zweite durch die Rhabditidae zu den Odontopharyngidae, der dritte zu den Tylenchidae?). Ob und inwiefern sich diese Ab- teilungen, die eigentlich nichts weiter als Genera-Zusammen- fassungen auf Grund vergleichend anatomischer Überlegungen sind, wobei in erster Linie die Mundhöhle, in zweiter der Bau des Ösophagus besondere Berücksichtigung fand, aufrecht erhalten lassen 3), wird späterhin das Studium der marinen*) freilebenden Nematoden, sowie der Vergleich mit den parasitischen Genera erweisen. Die folgenden bildlichen Darstellungen sind nicht als Stamm- bäume, sondern nur als zeichnerische, sinnenfällige Wiedergabe der Beziehungen freilebender nicht mariner Nematoden auf Grund vergleichend anatomischer Überlegungen mit ‚besonderer Berück- sichtigung der Mundhöhle gedacht, die in Hinkunft wohl noch manche Änderung erfahren dürften. Ich bin mir wohl der Schwä- chen einer Einteilung nach der Mundhöhle!) bewußt, kenne jedoch kein anderes Merkmal, das namentlich nach der praktischen Seite hin auch nur annähernd dasselbe leistet. Die Frage, ob die freilebenden oder parasitischen Nematoden ursprünglicher sind, läßt sich nach dem heutigen Stande unserer Kenntnisse wohl nicht eindeutig beantworten, doch sprechen die 1) Die derberen Gewebe müssen in der Regel durch Tierfraß oder ander- weitige Wundsetzung zugängig gemacht werden. 2) Möglicherweise gehört künftighin diese Gruppe in. zwei voneinander völlig unabhängige Gruppen aufgelöst ; die eine (T'ylenchus ete.) mit proximal geknöpftem Mundstachel wäre von den Rhabditiden, die andere (Dory- laimus etc.) im Sinne Cobbs von den Odontopharyngiden (Oncholaimus, Mononchus) ableitbar. Die Ösophagealverhältnisse, Kutikula-Ringelung würden nebst anderen Organisationsmerkmalen. (Exkretionsorgane etc.) für diese Anschauung manchen Baustein liefern. Dieser Ansicht nach wäre die Erwerbung des Stachels in beiden Abteilungen als Konvergenzbildung zu werten; bei den T'ylenchinae entspräche der Mundstachel der ganzen Mund- höhle, bei den Dorylaiminae nur einem zentralen, verlängerten, durch- bohrten Mundhöhlenzahn. Nebenbei sei bemerkt, daß Stachelerwerbung vereinzelt als Konvergenzerscheinung auch bei den Odontopharyngidae auf- treten kann, wie die kürzlich von Ditlevsen (1919) entdeckten marinen Genera Dorylaimopsis und T'horacostomopsis darzutun scheinen. 3) Unsere Kenntnisse über die Seitengefäße und die Ventraldrüse sind derzeit noch zu unsicher und gering, um systematisch verwertet zu werden. 4) Des Überblicks wegen habe ich bei den einzelnen Familien bzw. Unterfamilien die marinen Genera den nicht marinen gegenüber gestellt. Nicht eingereiht wurden von marinen Genera als unsicher bzw. ungenügend bekannt: Acanthopharynz Marion, Graphonema Cobb, Lasiomitus Marion, Odontophora Bütschli und Pelagonema Cobb; als mit völlig abweichender Mundhöhle Oricolaimus Southern; ferner nicht die neuesten, zahlreichen (92) Genera Cobbs (1920, 2), deren kritische Einreihung eine abermalige Verzögerung der Drucklegung vorliegender Abhandlung bedeutet hätte. Die freilebenden Erd-Nematoden 109 110 Tphitrepke Ana Dr. Heinrich Micoletzky: Fig. V. er Sarsıchus Alla zuopohorces Zherchelaimhiin Iphersp ha Yarıdalaımeus Fig. W. Die freilebenden Erd-Nematoden 1 jüngst erschienenen lichtvollen Ausführungen Steiners (1919, 3) sehr zugunsten der älteren Anschauung, daß die Nematoden primitive Scoleciden sind und daß der größte Teil der freilebenden Nematoden ursprünglicher ist als die abgeleiteten Parasiten. Am ungezwungensten erscheint vielleicht die Annahme, daß die ursprünglichen Nematoden Fäulnisbewohner waren. Diese Lebens- weise ließe den Parasitismus einerseits, das Leben in reiner Um- welt andererseits am besten verstehen, ebenso die vielen ursprüng- lichen Merkmale gewisser Rhabditiden und die entwicklungs- geschichtlichen Anklänge vieler Parasiten an diese Gruppe. Außer- dem erscheint es mir als nicht ausgeschlossen, daß es außer der Hauptmasse ursprünglicher oder primär freilebender Nematoden auch sekundär freilebende Nematoden geben könnte, die von den Parasiten abgezweigt wären. Daß die freilebenden Nematoden des Meeres mit denen des Landes und des Süßwassers innig zu- sammenhängen, darf heute mit Steiner als sichergestellt gelten. Die Mehrzahl der Süßwasserbewohner entstammt wohl den Erd- bewohnern, eine geringe Zahl der nichtmarinen Fadenwürmer wohl auch dem Meere. Welche Wege im einzelnen die Stammesgeschichte der Nema- toden gegangen ist und welche Brücken zu den übrigen Scoleciden führen, bleibt künftigen Untersuchungen als dankbare, wenn auch schwierige Aufgabe vorbehalten. Genera- und Artenreichtum?), Vergleich mit der Meeresfauna. Bevor wir auf die Genus- und Artkriterien eingehen, empfiehlt es sich, einen Überblick über die heute bekannten nichtmarinen freien Nematoden zu geben und einen orientierenden Vergleich mit den marinen freien Nematoden zu ziehen. Wir kennen?) etwa 63 Genera aus dem Süßwasser und der Erde mit zusammen etwa 512 Arten; aus dem Meere, nach Literatur- 1) Vgl. Macrolaimus Maupas mit unbeständigem Zahn, gelegentliche Zahnverkümmerung bei CO'yatholaimus, außerdem gibt es bei der marinen Gattung Desmodora, Linhomoeus ete. zahntragende und zahnlose Arten etc. sowie stacheltragende marine Gattungen unter den Enoplinae (T'horacosto- mopsis) und Chromadorinae (Dorylaimopsis), ja auch unter denErdbewohnern (Demaniella unter den Diplogasterinae). Mit dem Auseinanderreißen mancher Genera in einzelne selbständige Genera, wie dies Cobb (1920, 2) tut, ist meiner Ansicht nach nicht viel gewonnen. ?) Einen. Überblick über die im system. Teil dieser Abhandlung sowie früher vom Verfasser veröffentlichten neuen bzw. wiedergefundenen Arten und Genera vermittelt S. 119, ®) Ohne Berücksichtigung der neuesten, umfangreichen Abhandlung Cobbs (1920, 2), deren Erd- und Süßwasser( ?)-Nematoden im Umfang von 18 neuen Genera und ebensoviel neuen Arten auf 10 neue Genera, 3 Untergenera und 18 neue Arten reduziert wurden (vgl. 8. 8). Es sind mithin insgesamt nichtmarin. 75 Genera mit etwa 525 Arten (ohne Unter- arten) freilebende Nematoden. bekannt geworden und. in. vorliegender Ab- handlung berücksichtigt. Die marinen Genera und Arten dürften. durch die erwähnte Untersuchung Cobbs eine sehr beträchtliche Vermehrung (es werden nicht weniger als 92 marine Genera mit 98 Arten als neu be- schrieben) erfahren. & 8. Hei 112 Dr. Heinrich Micoletzky: Zusammenstellung und eigenen, noch nicht veröffentlichten Unter- suchungen (in der Adria), etwa 88 Genera mit 419 Arten. Von diesen Genera sind nur 9 beiden Lebensräumen gemeinsam, von Arten nur eine einzige (Monohystera dubia Bütschli), so daß ins- gesamt bis heute an freilebenden Nematoden 142 Genera und 931 Arten bekannt geworden sind. Nach dieser Zusammenstellung sieht es so aus, als ob marine und nichtmarine Nematoden der Genus- und Artenzahl nach nicht sehr viel voneinander abweichen. Bei den Genera überwiegen die marinen um Y,, bei den Arten die nichtmarinen um !/,. Ich möchte hier bemerken, daß meiner Ansicht nach noch viel mehr marine Nematoden unbekannt sein dürften als nichtmarine. So habe ich beispielsweise nichtmarin bisher nur 21 neue Arten auffinden können (unter 495, d. i. 4,3%), marine hingegen 39 (unter 419, d.i. 9,3%), wobei noch berücksichtigt werden muß, daß ich nicht- marin viel mehr Gelände- und Gewässerarten untersuchte und viel mehr Material (ca. 20000 Individuen) vor mir hatte als marin (ca. 12000 Indiv.), wo bisher nur der mit Algen bewachsene felsige Küstengürtel der Adria genauer berücksichtigt werden konnte. Es dürften mithin nach dieser Schätzung marin bei Würdigung aller Umstände wenigstens dreimal mehr Arten unbekannt sein als nichtmarin. Sehen wir uns die marin und nichtmarin gemeinsam ange- hörenden Genera etwas näher nach der Artenzahl an, so erhalten wir alphabetisch folgende Zusammenstellung: nichtmarin marin Chromadora u. Euchromadora!) 24... ..... 74 (11 neu) Cyallaiis 2 EEE 10 EIESITRR ODE En ENG A a 12 (3 neu) el ea er ir ae ers 3—4 (1 neu) Mscrolains. ER TEN ae 1 Monchystera ©", VERA EET, 1 BE ET 25 (5 neu) Oncholaimus .........1 (2 brack. Erde) 34 TRanABS N Noris ad nern BEL HEN rA | Terschellingia . . :...... BE DER 3 6137,22 Faber ar Ana el an he 4 (3 neu) Wir ersehen hieraus, daß bis auf Cyatholaimus, Microlaimus, Monohystera und Terschellingia, Genera, die in beiden Lebens- räumen in etwa gleicher Artenzahl vertreten sind, es einmal marine Genera gibt wie Chromadora u. Euchromadora, Desmodora, SO- wie Oncholaimus, andererseits Erd- und Süßwasser-Genera, wie Dorylaimus, Rhabditis und T'ylenchus. Von ersteren dürfen wir eine Einwanderung in Erde u. Süß- wasser annehmen, letztere als Einwanderer ins Meer ansprechen. Außerdem gehen mehrere marine Genera, wie Anoplostoma, Axono- laimus, Enoplus, Eurystoma, Linhomoeus (Anticyclus), Sphaero- °) Genusfassung vgl. 8. 384. Die freilebenden Erd-Nematoden 113 laimus und Tripyloides auch ins Brackwasser und in brackische Erde, so daß die Beziehungen zwischen marinen und nichtmarinen Nematoden, wie bereits Steiner (1917, 1) in anregender Weise näher ausgeführt hat, recht innige genannt werden dürfen. Dazu kommt noch, daß einige marine Genera Parallelgenera in der Erde und im Süßwasser aufweisen. Bezüglich dieser Parallelgenera verweise ich auf Steiners oben angezogene Öökologisch-phylogne- tische Studie über das Verhältnis mariner und nichtmariner freier Nematoden. Eine ausführliche vergleichende Darstellung der Nematodenfauna soll nach dem endgültigen Studium der Meeres-Nematoden an anderer Stelle versucht werden. Werfen wir noch einen Blick auf den Artenreiehtum der nicht- marinen Genera, so ergibt sich nach fallendem Artenreichtum ge- ordnet folgende Reihe: Dorylaimus (72 Arten u. mehrere große Formenkreise!), Rhabditis (54, ohne Parasiten), Tylenchus (42), Mo- nonchus (41 und mehrere Formenkreise), Diplogaster (34, ohne Para- siten), Monohystera (29), Cephalobus (27), Chromadora (25), Plectus (21), Aphelenchus (16) und Tripyla (11); der Rest entfällt auf Genera von nur 1—10 Arten. Es gibt mithin 5 Genera mit je über 30 Arten, die zusammen 1/, aller bekannten nichtmarinen freien Nematoden umfassen und von denen Dorylaimus und Tylenchus, namentlich ersteres Genus, sehr individuenreiche, mithin häufige Arten umfaßt. Vier Genera enthalten je 21—30 Arten; von diesen nimmt an Häufig- keit an fast allen Örtlichkeiten M onohystera, vielfach auch Plectus, eine hervorragende Stelle ein. Nur 2 Genera beinhalten je 11 bis 20 Arten. Diesen 11 artenreichen Genera mit zusammen 372 Arten (17,5% aller Genera, 73% aller Arten) stehen die restlichen 52 Genera mit 140 Arten gegenüber. Von diesen entfallen auf Genera mit 2—10 Arten 23 mit zusammen 111 Arten, auf Genera mit nur einer bekannten Art 29. Genus- und Art-Kriterien. Das Genus. Bevor ich mich etwas- ausführlicher den Art- Kriterien zuwende, sei mit ein paar Worten der Genera gedacht. Ich habe mich im systemiatischen Sonderteil bemüht, möglichst ausreichende, auf sämtliche sichere, mir bekannt gewordene Arten gegründete Genusbeschreibungen zu geben, und alle berücksich- tigten Arten am Kopfe eines jeden Geschlechts in chronologischer Anordnung namentlich angeführt. Die wichtigsten Eigenschaften der Genera sind durch besonderen Druck gekennzeichnet und über- dies auch in der Genera-Bestimmungstabelle ersichtlich. Die Zer- reißung der Genera in eine Anzahl selbständiger Geschlechter, wie dies insbesondere von Cobb (1913) geschehen ist (vgl. S. 7), halte ich für einen sehr zweifelhaften Fortschritt, ist es doch Auf- gabe der Systematik, in die verwirrende Mannigfaltigkeit der Natur durch Über- und Unterordnung — nicht aber durch Gleich- ordnung — Übersichtlichkeit zu bringen. So habe ich manche Archiv für Naturgeschichte 1921. A. 8. 8 8. Heft 114 Dr. Heinrich Micoletzky: Genera Cobbs (vgl. S. 7) nur als Subgenera anerkannt und überall dort, wo sich Arten nur durch den Besitz chitiniger Stücke im Vorderende vor den Stammarten des Genus auszeichnen, Sub- - genera aufgestellt, die teilweise mit selbständigen Genera von Cobb synonym sind. So gehört Acrobeles zu Cephalobus, Wilso- nema zu Plectus und Chitinotylenchus zu Tylenchus. Daß der- artigen Chitinbildungen im Vorderende in vielen Fällen kein be- sonderer systematischer Wert zuzuerkennen ist — ich meine nicht Art-, sondern Genuswert —, dafür sprechen die geringere und größere bzw. schwächere und stärkere Chitinisierung, je nach dem Alter, die Veränderlichkeit im Jugendzustande, endlich das Auf- ‚treten derartiger Chitinkappen insbesondere während der Häutung, die beispielsweise zur irrtümlichen Aufstellung des Sub- genus Plectoides durch de Man führten. Art-Kriterien. Sehr häufig haben absolute und relative Körper- maße bei der Unterscheidung der freilebenden Nematoden eine maßgebende, ja vielfach eine entscheidende Rolle gespielt und ich habe bereits früher (1914, 2, p. 331—382) auf diese verschiedene Wertung, als deren einseitigster Vertreter Cobb genannt sei, hin- gewiesen und bin bereits damals (p. 385) durch meine Variabilitäts- studien zu der Anschauung gekommen, ‚daß Größenangaben für sich allein einen sehr geringen systematischen Wert besitzen‘, eine Ansicht, die ich auch heute aufrecht halte. So haben alle meine Untersuchungen die große Veränderlichkeit dieser Maße (absolute Körperlänge L, relative Körperbreite «a, relative Öso- phaguslänge £, relative Schwanzlänge y, Lage der Vulva, Aus- dehnung der Gonaden) zur Genüge aufgezeigt. So schwankt (S. 95) jede der untersuchten Eigenschaften durchschnittlich um den doppelten Wert des Minimums oder um Y3 des Mittelwertes nach oben und unten, so daß alle jene Arten, deren Unterschied einzig und allein auf derartige Maßverschiedenheiten hinausläuft, einzuziehen sind, was im systematischen Sonderteil auch in zahl- reichen Fällen vorgenommen wurde und so zum Teil wenigstens die Fülle der Synonyme verursacht. Den geringsten systematischen Wert besitzt wohl die Körperschlankheit, aber auch die absolute _ Körperlänge gehört hierher. Bereits de Man hat bei Monohystera vulgaris und filiformis sehr kleine Individuen gesehen und es kann mit gutem Grunde behauptet werden, daß nahezu alle häufigen Arten in kleinere langschwänzigere und größere kurzschwänzigere Formen unterschieden werden können!), eine Erscheinung, die viel Verwirrung (vgl. Aphelenchus parietinus, Dorylaimus carteri usw.) in der Systematik angerichtet hat, wurden doch vielfach — und dies gilt in ähnlicher Weise für die übrigen Maße — die Flügel - der fluktuierenden Variabilität als gute Arten in die Wissenschaft !) Diese Merkmale lassen bei den dem Süßwasser und der Erde gemein- samen Arten meist eine morphologisch gut gekennzeichnete Erdrasse der Düßwasserrasse gegenüber erkennen (eventuell auch Varietätenbildung), vgl. auch 8. 99, Die freilebenden Erd-Nematoden 115 eingeführt. Die Artbeschreibung im einzelnen enthält hierfür zahlreiche Belege. Eine sehr deutliche Abhängigkeit der Körper- größe von den Ernährungsbedingungen zeigen die in unverseuchter Erde auftretenden, der Hauptsache nach in Fäulnisstoffen lebenden “ Rhabditis-Arten, bleiben diese Arten doch ganz erheblich in der Größe gegen ihre Genossen in faulenden Substanzen zurück, eine Erscheinung, die auch auf experimentellem Wege von Marci- nowski erzielt wurde. Mit der Körperkleinheit hängt meist Körperplumpheit, Ösophagus- und Schwanzlänge, sowie eine weiter hinterständige Vulva zusammen. Die Vulvalage ist überdies meist ziemlich beständig, schwankt aber immerhin noch inner- halb beträchtlicher Grenzen. So besagt beispielsweise eine durch- schnittlich mittelständige Vulvalage, daß die Flügel 43 bzw. 57% der Gesamtlänge vom Vorderende entfernt sind, so daß die Vulva im ersteren Falle (meist sehr große, ausgewachsene Indi- viduen) deutlich vorder-, im letzteren Falle (meist kleine, zurück- gebliebene Tiere) deutlich hinterständig gelegen ist. Liegt hin- gegen die Vulva durchschnittlich am Ende des mittleren bzw. am Beginn des letzten Körperdrittels (66%), mithin deutlich hinter- ständig, so finden sich die Flügelvarianten bei 55 und 75%, so daß im ersteren Fall eine Berührungsfläche einer Art mit mittel- ständiger, mit einer Art mit deutlich hinterständiger Vulva zu- standekommt. In diesem Falle müssen zur sicheren Artbestim- mung andere Eigenschaften herangezogen werden. Eine Fülle von Beispielen derartiger Überschneidungen ließ sich auch bei anderen Eigenschaften bringen und man kann daher bei Auf- stellung neuer Arten nur nach derartigen Merkmalen nicht genug vorsichtig und mißtrauisch sein. So wurden wiederholt (besonders von de Man) bei sonstiger morphologischer Übereinstimmung auf Grund größerer oder geringerer Gonadenausdehnung selb- ständige Arten geschaffen und doch schwankt gerade dieses Merkmal ganz besonders stark (um den 4fachen Minimalwert oder + ?/; des Mittelwertes), ja selbst die Zahl der Präanalpapillen des Männ- chens (insbesondere bei Dorylaimus), die bisher als recht verläß- liches Kennzeichen galt, schwankt durchschnittlich um den nahezu dreifachen Mindestwert (Mittelwert + %) usw. (vgl. S. 93, 95). Mundhöhle. Die Mundhöhle bzw. bei stacheltragenden Genera der Mundstachel ist bei sehr artenreichen Geschlechtern (besonders Rhabditis, Diplogaster, Tylenchus, Aphelenchus und Dorylaimus) gewiß geeignet, die Bestimmung zu unterstützen, allein aus- schlaggebend ist sie jedoch nur bei wenigen, auffällig gekenn- zeichneten Arten. Die Form der Mundhöhle ist nämlich von Kon- traktionszuständen recht abhängig, obwohl ich die Unterschiede nicht so stark finde, als sie Potts (1910) für Diplogaster hervorhebt. Bei konserviertem Material muß man insbesondere vorsichtig sein. Der Mundstachel wiederum ist mitunter so zart oder bei Dory- laimus manchmal gegen das Ösophageallumen so wenig deutlich abgesetzt, daß seine Länge besonders in Glyzerinpräparaten, die g* 8. Heft 116 Dr. Heinrich Micoletzky: für die Beurteilung von Chitinbildungen nicht immer zuverlässig sind, in solchen Fällen nicht mit Sicherheit zu bestimmen ist. Ganz abgesehen hiervon ist die Stachellage in Betracht zu ziehen. In Ruhelage erreicht der Stachel wohl nie die Mundöffnung, her- vorgestoßen überragt er sie, zurückgezogen erscheint der Abstand seines proximalen Endes von der Mundöffnung vergrößert. In Zweifelsfällen ist stets lebendes Material heranzuziehen und wenn nicht erhältlich, so ist stets hervorzuheben, daß das Tier im kon- servierten Zustande untersucht wurde. Kutikula-Papillen. Bei diesen Gebilden ist stets auf die Inner- vierung zu achten und beim Fehlen oder bei Unsicherheit ist Vor- sicht bzw. Mißtrauen am Flatze, namentlich dann, wenn der Be- schreibung nur 1 Exemplar zugrunde liegt. So sieht man bei Arten mit mehr zarter Kutikula wiederholt (wohl infolge lokaler Tonus- Änderung) derartig künstliche Gebilde, die sehr leicht Papillen vortäuschen können. In Aufsicht projizieren sich derartige Papillen als Kreise und können so auch Seitenorgane oder Dermalporen vortäuschen. Derartige Kunstgebilde können selbst bei lebendem Material durch Anwendung von Wärmestarre erzeugt werden. Daß die Zahl der präanalen Papillen der Männchen großen Schwan- kungen unterliegt, wurde bereits hervorgehoben, daß Zahl und Stellung der Bursalpapillen ebenfalls schwanken, darauf hat Potts bereits hingewiesen, alles in allem sind diese Merkmale ziemlich beständig und für die Abgrenzung von Arten gut verwendbar. Schwanzform. Sehr häufig, weil sehr bequem, wird die Schwanzform und damit im Zusammenhang die relative Schwanz- länge zur Artbestimmung verwendet. So gut sich die Schwanz- form mitunter als Art-Kriterium brauchen läßt, namentlich in artenärmeren Geschlechtern oder in sehr abweichenden Fällen, so vorsichtig muß man bei artenreichen Genera sein, insbesondere bei Kurzschwänzigkeit mit abgerundetem Ende, da sich hier viel- fach Übergänge zwischen konischer und zylindrischer Schwanz- form auffinden lassen. So habe ich insbesondere für Dorylaimus carteri und Aphelenchus Parietinus hauptsächlich auf Grund von Schwanzform und Schwanzlänge eine große Anzahl von Unter- arten (Formenkreis) von früher zum Teil selbständigen Arten unterschieden, ja man kann ruhig behaupten, daß jede häufigere Art mehrere Schwanzformen aufweist. Wie stark veränderlich dieses Merkmal ist, sehen wir sehr gut an jenen, einen starken sexuellen Dimorphismus aufweisenden Dorylaimus-Arten, bei denen die erwachsenen Weibchen lang- und spitzschwänzig, die erwachsenen Männchen hingegen kurz- und rundschwänzig sind. Alle derartigen Spezies (Dorylaimus filiformis, flavomaculatus, longicaudatus, stagnalis, Actinolaimus macrolaimus) zeigen bis zur letzten Häutung in beiden Geschlechtern dieselbe Schwanzform. Mit der letzten Häutung, mit welcher die Geschlechtsreife ein- geleitet wird, geht der larvale Schwanz beim Männchen verloren. Spitz- und stumpfschwänzige Individuen finden sich gleichfalls Die freilebenden Erd-Nematoden 117 bei ein und derselben Art. Als Beispiele seien Cephalobus striatus und €. Persegnis genannt. Namentlich für Dorylaimus, wo wir die zahlreichen Arten mangels anderer sinnfälliger Unterscheidungs- merkmale meist nach der Schwanzform -unterscheiden müssen, gilt die Variabilität der Schwanzform in bedeutendem Maße und künftige Untersuchungen dürften hier noch manche Zusammen- hänge aufdecken und so das systematische Bild dieser Gruppe verändern. Vergegenwärtigt man sich die Arten- und Formen- fülle dieser schwierigen Gruppe — und Ähnliches gilt für alle artenreichen Genera freilebender Nematoden —, so kann man sich mitunter des Eindrucks nicht erwehren, daß nur die einzelnen Individuen Realität besitzen, während die zu Unterarten oder gar Arten zusammengefaßten Individuenkomplexe bereits Ab- straktionen darstellen, die nur dürftig die mannigfaltige Varia- bilität — sei es nun fluktuierende oder Standortsanpassung, Rassenbildung usw. — zum Ausdruck bringen und einer objek- tiven Beurteilung oder Einteilung nach den heutigen Kenntnissen nicht zugängig sind. Auch hier würde Züchtung unter den ver- schiedensten Bedingungen manch wertvollen Aufschluß bringen und mancher Unsicherheit steuern. Von gewisser Seite — so zuerst von Cobb (1892) für Dory- laimus latus und von Steiner (1914) für Doryl. perfectus — wurde eine Einstülpung bzw. ein Vorstülpen des Vorderendes beobachtet und von Steiner (1914, p. 432) wird dieser Erscheinung eine gewisse Bedeutung beigemessen. Ich halte derartige Falten- bildungen lediglich für Kontraktionszustände. Ob diese ring- förmige Faltenbildung durch Muskelkontraktion erfolgt (hierfür spricht Fig. 25 von Steiners Dorylaimus »perfectus mit vor- gestrecktem Stachel; die Stachel-Protraktoren könnten, wenn sie an bzw. vor der Einstülpungsstelle der Kutikula ansitzen, ganz gut die Einstülpung veranlassen) oder auf andere Ursachen zurück- zuführen ist, habe ich an meinen Präparaten nicht ermitteln können. Diese systematisch bedeutungslose Faltenbildung fand ich bei folgenden Arten: Dorylaimus czernowitziensis 1 juv., D. fıliformis bastiani 2 juv., davon eines mit Vulvaanlage (letzte Häutung), D. carteri 12, D. carterı parvus 1 Q und Tylencholaimus stecki 1 &. Zahnbildungen der Mundhöhle. Das Vorkommen von Zahn- bildungen in der Mundhöhle, auf deren Beständigkeit man nach den meisten bisherigen Erfahrungen mit Sicherheit rechnen durfte, ist für die Abgrenzung von Arten nicht immer ausschlaggebend. So hat Maupas bei seinem Macrolaimus crucis*) (1900, tab. 26, fig. 5—6) gefunden, daß der in der Mitte der Mundhöhle gelegene Zahn ebenso oft fehlte als vorhanden war. Die Auffälligkeit der 1) Maupas züchtete diese parthenogenetische Art, sagt aber leider nicht, ob dieses auffällige Variieren des Zahnes innerhalb der fluktuierenden Variabilität liegt. Da Maupas die Muttertiere zweier verschiedener Orte vor sich hatte, ist es nicht ausgeschlossen, daß ihm zwei verschiedene Rassen vorlagen. 8. Heft 118 Dr. Heinrich Micoletzky: Zahnbildungen, ihre Größe und Stellung ist ebenfalls Veränderungen unterworfen und auch hier sind die Flügelvarianten mitunter ge- eignet, systematische Bedenken bei sehr artenreichen Gruppen hervorzurufen. Große Beachtung verdienen die Jugendstadien, namentlich zur Zeit der letzten Häutung (beim 2 mit Vulvaspalte, beim & mit Spikulaanlage), wo sehr leicht neue Arten vorgetäuscht werden können, zumal die Larvenhaut der Kutikula des Imago oft so dicht anliegt, daß erst die Konservierung durch die mit ihr ver- bundene leichte Formveränderung die Abhebung der Larvenhaut erkennen läßt. So treten bei manchen Genera, insbesondere bei Plectus (aber auch bei Cephalobus, Tylenchus, Aphelenchus usw.) am Vorderende während der Häutungen Chitinornamentierungen auf bzw. werden deutlich. Derartige Bildungen können leicht als Grundlage für neue Arten angesehen werden. So wurden selbst bei sonst gut gekennzeichneten Arten Jugendstadien bzw. Häu- tungsstadien als neue Arten beschrieben, wie z.B. Plectus schneideri de Man und Plectus blanci Hofmänner, die zu Plectus granu- losus gehören. Ich kann diese Betrachtungen nicht besser schließen als mit dem Hinweis, daß jeder Forscher, der sich eingehender mit unserer Gruppe befaßt, gut daran tut, sich Vorsicht und Mißtrauen bei der Aufstellung neuer Arten aufzuerlegen, sind doch keinem, der sich mit den freilebenden Nematoden befaßt, Irrtümer auf diesem schwierigen Arbeitsfelde erspart geblieben, Für diese Be- hauptung ließen sich seitenlang Beispiele heranziehen und auch ein so ausgezeichneter Forscher wie Bütschli, ein so vorsichtiger Helminthologe wie de Man sind von Irrungen nicht verschont geblieben. Um eigene Fehlschläge in dieser Richtung aus neuester Zeit anzuführen — die Berichtigung früherer Irrtümer findet sich im engeren systematischen Teil —, erwähne ich nur folgendes. So glaubte ich einen neuen, gut gekennzeichneten Trilobus auf- gefunden zu haben. Die geringe Unsicherheit im Mundhöhlenbau wurde der Konservierung zugeschrieben (es lag nur konserviertes, doch reichliches Material — 12 Tiere — vor); auffällig war der Bau der Ösophagealenddrüsen und die Schwanzform und tat- sächlich erwies eine nochmalige Überprüfung, daß mir die bereits seit langem bekannte und gut charakterisierte Tripyla intermedia vorgelegen hatte. Bei spärlichem Material ist ein Irrtum, besonders was den feineren Bau der Mundhöhle betrifft, nur zu gut möglich und tunlichste Vorsicht namentlich bei konserviertem Material ge- boten. So hatte von Dadayin den meisten Fällen nur konservierte Nematoden vor sich und hat die Nematodenkunde mit weit mehr unsicheren und zweifelhaften als einwandfrei neuen Arten beschenkt, was allerdings auch auf Rechnung flüchtiger Be- obachtung gesetzt werden darf. Fast noch mehr Verwirrung hat Cobb durch die Einseitigkeit seiner Nematodenformel an- gerichtet. Die freilebenden Erd-Nematoden 119 Verzeichnis neuer Genera, Subgenera und Arten, Benennung der Unterarten. Als neue, im systematischen Teil beschriebene Arten nenne ich alphabetisch: Aphelenchus pseudoparietinusn. Paratylenchus bukowinensis n. sp. ED Sp. Bunonema undosum n. SP. Tripyla pygmaea n. Sp. Cephalobus bisexualis (Mico- Tylenchorhynchus styriacus n. letzky) Sp. Diplogasteroides variabilis n.sp. Tylenchus bacıllifer n. sp. Dorylaimus czernowitziensis n. SP. ji paragracılis n. Sp. H paraobtusicaudatus }; tenuis n. SP. n. Sp. si sp. er vestibulifer n. SP. = sp. Hoplolaimus informis n. SP. Als neues Genus wurde Paratylenchus aufgestellt. Neue Subgenera sind: Oligomonohystera und Steineria zu Monohystera, Paracyatholaimus zu Cyatholaimus, Fuchsia zu Diplogaster, Longidorus zu Dorylaimus, Chitinotylenchus zu Tylen- chus, Chitinoaphelenchus und Paraphelenchus zu Aphelenchus. Als neubenanntes Genus ist Dadayia nom. nov. für Bathy- laimus v. Daday anzuführen. Neubenannte Arten sind: Aphelenchus maupasi n. n. für A. agricola Maupas, Dorylaimus ditlevsenn n. n. für D. tenuis Ditlevsen, Mononchus cobbin. n. für M. similis Cobb 1917, Rhabditis johnsoni n. n. für R. pellio Bütschli 1873, Tylenchus cobbi n. n. für T. gracılis Cobb. Außerdem wurden zahlreiche Genera und namentlich Arten eingezogen und manche Arten in Unterarten aufgelöst. Als Unterarten habe ich im systematischen Teil folgende Be- nennungen mit folgenden Bedeutungen verwendet: Als Formenkreis bezeichne ich die in Unterarten jeglicher Ordnung aufgelöste Art. Als Subspezies ssp. eine morphologisch gut gekennzeichnete Unterart erster Ordnung, als Varietät var. od. v. eine Unterart 2. Ordnung, als Form, forma, f. (mehr im bota- nischen Sinn gebraucht) eine Standortsanpassung, Ernährungs- modifikation bzw. eine morphologisch durch Übergänge verbundene Unterart 3. Ordnung, sowie letzten Endes jede unterscheidbare Population (Tierbestand einer Ortlichkeit). Bei großen Formen- kreisen können auch Subforma sf. und Subsubforma ssf. hinzu- treten. Da-ich über die Erblichkeit dieser Unterarten nichts aus- sagen kann, habe ich die von Plate!) vorgeschlagene Terminologie nicht streng verwenden können. Bei zu Unterarten erniedrigten Arten habe ich den Autor- namen in eckige [|] Klammern gesetzt, im übrigen sind die inter- nationalen Nomenklaturregeln bestimmend gewesen. 1) Plate, L., Prinzipien der Systematik ete. in: Kultur d. Gegenwart, Teil III, Abt. IV, 1914, p. 142—143 8. Heft 120 Dr. Heinrich Micoletzky: Synonyme von Gattungen und Arten sind im Inhaltsverzeich- nis am raschesten auffindbar. Um den Reichtum der von mir untersuchten Gelände-Arten an erdbewohnenden freien Nematoden abschätzen zu können, sei bemerkt, daß insgesamt in nicht verseuchter Erde des Unter- suchungsgebietes (vgl. die Übersichtstafel S. 52) 31 Genera und 125 bestimmte Arten aufgefunden wurden und in der Erde und im Süßwasser zusammen 33 Genera und 152 Arten, das ist die Hälfte aller bisher bekannter nichtmariner Genera überhaupt und %, sämtlicher nichtmariner Arten. Unter den nicht auf- gefundenen Genera finden sich nur folgende 7 mit mehr als einer bekannten Art: Anguillula (3 Arten), Dadayia (2 Arten, syn. Bathylaimus v. Dad.), Deontolaimus (2), Eutylenchus (2), Micro- laimus (2) und Oncholaimus (3). Bevor ich auf die Familien, Unterfamilien, Genera und Arten eingehe, gebe ich einen Bestimmungsschlüssel aller nicht ausschließ- lich-mariner und nicht parasitischer Nematoden-Genera!). Gleichzeitig sei auch hervorgehoben, daß die Bestimmungs- schlüssel nur für jemanden, der einige Formenkenntnis hat, als zuverlässiger Führer dienen können. Meine anfängliche Absicht, allen Arten oder doch allen Gattungen kennzeichnende Abbil- dungen beizugeben, mußte aus Rücksicht auf Umfang und Her- stellungskosten aufgelassen werden, so daß in der Regel nur bei eigenen Arten und Unterarten Figuren beigefügt werden. In vieler Beziehung kann der systematische Teil als eine Vorarbeit für das „lierreich““ angesprochen werden. Bestimmungsschlüssel der Genera?) freilebender niehtmariner Nematoden. 1. Mundhöhle fehlend?) 2 — Mundhöhle bzw. ein sieeinnehmender Mundstachel vorhanden 7 !) Auf eine allgemeine Darstellung der Organisation unserer Gruppe glaubte ich hier verzichten zu können. In der Terminologie habe ich die herkömmliche Bezeichnung, die auch Jägerskiöld in der Süßwasserfauna anwendet, beibehalten, alle anderen Bezeichnungen sind erklärt ($. 629). Meine Seitenfelder (bzw. Medianfelder) entsprechen den seitlichen Längs- wülsten, meine Seitenmembranen den seitlichen Längsfeldern Steiners (1919, 2, p. 39). Die Seitenmembranen können erhaben oder nicht erhaben sein. ?) Da dieser Schlüssel für die praktische Bestimmung der Genera ge- dacht ist, wurde hier auf eine Zusammenfassung zu größeren systematischen Gruppen verzichtet. Nicht berücksichtigt wurden folgende Genera: Diplo- laimus v. Linstow 1876 und Mitrephorus v. Linstow 1877, sind vermutlich Larvenstadien parasitischer Arten; Pseudochromadora v. Daday 1901 (vgl. S. 620), istrein völligunsicheresGenus mit vermutlich mißverstandener Organisation des Vorderendes; Heterodera Schmidt 1871 und Tylenchulus Cobb 1913 sind ausschließliche Pflanzenparasiten; Leptosomatum Bast. ist marin mit einer einzigen unsicheren Ausnahme (L. sp. v. Linstow 1901, vgl. S. 620); Vetteria Jägerskiöld 1915 mit der einzigen Art V. robusta ist bisher ein nomen nudum. Bezügl. Choronema Cobb vgl. 8. 570. ®) Mitunter, so insbesondere bei manchen Tripyla-Arten (intermedia, monohystera) ist vorübergehend eine Mundhöhle vorhanden, 3a. 3b Die freilebenden Erd-Nematoden 121 Vorderende nackt, ohne Lippen, Papillen!) und Borsten, Schwanz stets ohne Drüsen und ohne Endröhrchen 2 Vorderende mit Lippen und Papillen oder Borsten, Schwanz mit Ausnahme von Bolbinium stets mit Drüsen u. terminaler Ausmündung IC Kutikula ohne Bingelung, Seitenmembran vorhanden oder fehlend 3a Kutikula deutlich geringelt, Seitenmembran stets vorhanden 3b Seitenmembran und Exkretionsporus fehlend Alaimus de Man S. 134 Seitenmembran und Exkretionsporus vorhanden, Porus vor dem Nervenring (1 Art, t., nur juv. bekannt) Litonema Cobb S. 162 Exkretionsporus fehlend, $ ohne Bursa, mit symmetrischen Spikula (1 Art, t.) Jotalaimus Cobb S. 139 Exkretionsporus vorhanden, $ mit schwanzumfassender Bursa, mit asymmetrischen Spikula (1 Art, t.) Macroposthonia de Man S. 163 . Schwanz mit Drüsen und Endröhrchen oder einfach terminal ausmündend, Seitenorgan nie mit tiefer Höhlung 4 Schwanzdrüsen und ihre Ausmündung fehlen; Seitenorgane Mermis-artig, mit tiefer Höhlung (Mermithiden-ähnlich, access. Stück fehlt, 1 Art, t.) Bolbinium Cobb S. 161 Vorderende ohne deutliche Lippen, ohneÖsophagealzähnchen 5 Vorderende mit deutlichen Lippen, mit zahnartigen Vor- sprüngen am Beginn des Ösophagus (ähnlich Trilobus) Tripyla Bast. S. 148 Seitenorgane, wenn vorhanden, nie auffallend groß und nicht dem Vorderrand sehr genähert, Kutikula ohne Seitenmembran (Deontolaimus?), & ohne präanale, schlauchförmige, deutlich chitinisierte Drüsenpapillen 6 Seitenorgane auffallerid groß, meist kreisförmig und dem Vorderrand sehr genähert, Kutikula d«rb geringelt, mit sehr deutlicher Seitenmembran, Vorderende meist mit 4 sehr deutlichen Borsten, $ mit deutlich chitinisierten schlauch- förmigen Präanalpapillen Aphanolaimus de Man S. 142 gd mit einer ventromedianen Reihe zahlreicher kreisförmiger Papillen auf der Höhe des Ösophagus, Seitenorgane fehlen 2) Deontolaimus de Man S. 141 ö mit einer Reihe ventromedianer Präanalpapillen, Seiten- organe spiralig Bastiania de Man S. 140 1!) Für Alaimus filiformis und papillata werden Papillen. angegeben; Jotalaimus trägt sehr kleine Papillen. 2) Bei D. tatricus ist nur das Weibchen bekannt. 8. Heft 122 Dr. Heinrich Micoletzky: 7. Mundhöhle von sehr verschiedener Gestalt und Größe, aber stets ohne zahn-!) oder stachelartige?) Bildungen — Mundhöhle von sehr verschiedener Gestalt und Größe, mit zahn-°?) oder stachelartigen Bildungen 30 8. Ösophagealbulbus, wenn vorhanden, »#Zahn- oder Klappen- apparat') 9 — Ösophagealbulbus stets vorhanden, mit deutlich chitinisiertem erweiterten, dreiteiligen Lumen (Klappenapparat) 5) 22 9. Mundhöhle kurz, nicht röhrenförmig — Mundhöhle verlängert, meist röhrenförmig 17 10. Mundhöhle mit dünnen Wänden, meist klein®) 11 — Mundhöhle sehr deutlich, mit deutlich chitinisierten Wänden 12 11. Mundhöhle schwach entwickelt®), ohne konzentrische Ver- dickungsleisten, Osophagus nie deutlich dreiteilig 11a — Mundhöhle becherförmig mit 3 konzentrischen Verdickungs- leisten, Ösophagus dreiteilig mit Mittelbulbus Desmolaimus de Man S. 184 11a. Ösophagealbulbus fehlend Monohystera Bastian S. 165 — Ösophagealbulbus vorhanden Terschellingia de Man’), S. 183 12. Mundhöhle ohne lokale chitinige Verdickungen bzw. isolierte Chitinstückchen 13 — Mundhöhle mit vielen eigentümlichen lokalen Chitinver- dickungen (marin, nur 1 Art in brackischer Erde) Sphaerolaimus®) de Man, S. 195 13. Mundhöhle trichterförmig, entweder einfach (Trilobus, M yolai- mus) oder von hintereinander gelegenen Chitinstäbchen be- grenzt 14 — Mundhöhle kurz prismatisch oder tief (Mononchus-artig, doch zahnlos), Kopfborsten stets deutlich, 2 Genitalorgan unpaar, prävulvar !) Bei Trilobus u. Myolaimus liegen. zahnartige Vorsprünge hinter der Mundhöhle, sogenannte Ösophagealzähne (erinnern an Tripyla), vgl. Fuß- note 4; die hakenartigen Bildungen der Mundhöhle von Rhabdolaimus lassen sich wohl auch als kleine, labiale Zähne auffassen; große labiale Zähne am Vorderende finden sich ferner bei Diploscapter und Chambersiella, wes- halb diese beiden Genera auch unter 30 erscheinen. 2) Demaniella trägt am Vorderende einen kleinen labialen. Stachel. 3) Bei Diplogaster gibt es Arten mit rudimentären Zähnen, bei Deplo- gasteroides sind nur winzige Zähnchen vorhanden, so daß dieses Genus ebenso wie Macrolaimus, wo bei ein und derselben Art Zahnbildung vor- handen ist oder fehlt, in beide Abteilungen aufgenommen wurde. Auch Anguillula mit teilweise rudimentären Zähnen gehört hierher. Vgl. auch Trilobus, Myolaimus, Tripyla und Rhabdolaimus unter 8. 4) Plectus pedunculatus mit klappenlosem Bulbus ist unter Plectus ein- zusehen ; manche Rhabditis-Arten zeigen einen schwachen Klappenapparat. 5) Bzgl. der Ausnahmen vgl. Fußnote 4. 6) Monohystera dintheriana besitzt eine wohlausgebildete becher- förmige Mundhöhle und im Gegensatz zu den typischen Arten des Genus nicht kreis-, sondern rinnenförmige Seitenorgane. ?) Wegen SG. Monohystrella Cobb vgl. unter 20, Fußnote 2. ®) Marin, im systematischen Teil nicht berücksichtigt, vgl. S. 195, Fußn.l. 14. 14a. 15. Die freilebenden Erd-Nematoden 123 Mundhöhle mit einfacher chitinisierter Umgrenzung, dahinter drei zahnartige Vorsprünge (ähnlich Tripyla), Vorderende mit Papillen und Borsten, Kutikula glatt oder fein geringelt, ohne Auflösung, Seitenorgan unscheinbar, & mit eigenartigen Präanalpapillen, mit oder ohne Schwanzdrüse, mit oder ohne Endröhrchen 14a Mundhöhle von trichterartig zusammenneigenden hinter- einandergelegenen Chitinstäbchen begrenzt, ohne zahnartige Vorsprünge am Ösophagealbeginn, Vorderende borstenlos, Ku- tikula quergeringelt mit punktartiger Auflösung, Seitenorgane groß, spiralig, d ohne Präanalpapillen, ohne Schwanzdrüse (mur.14> Art; 't.) Choanolaimus de Man S. 193 Schwanz bei &u. ? gleich, mit Drüsen u. Endröhrchen; g ohne Bursa, mit Präanal- aber ohne Schwanz-Papillen; $-Gonade paarig Trilobus Bast. S. 186 Schwanz beim 3 auffallend verkürzt (y 2 12, 3 36), ohne Drüsen u. Endröhrchen, $& mit Bursa u. prae- u. postanalen finger- förmigen Bursalpapillen; $-Gonade prävulvar (1 Art, t.). Myolaimus Cobb S. 192 Mundhöhle mit kontinuierlicher Wandverstärkung, Seiten- organe unscheinbar, rinnenförmig, & mit oder ohne präanale Drüsenpapillen 16 Mundhöhle aus mehreren hintereinander gelegenen Chitin- stücken (2—38 isoliert, aber dicht aufeinanderfolgend), Seiten- organe deutlich spiralig, $ mit präanalen, röhrenförmigen Drüsenpapillen (1 Art, a.) Anonchus Cobb S. 193 Exkretionsporus fehlend, & (wenn bekannt) mit einfacher präanaler Papillenreihe Prismatolaimus de Man S. 195 Exkretionsporus nachgewiesen, ä mit präanalen röhren- förmigen chitinisierten Drüsenpapillen (ähnlich Anonchus, Aphanolaimus etc.), 1 Art, p. Chronogaster Cobb S. 202 Mundhöhle kürzer als der eigentliche Ösophagus (d. i. Ösoph. ohne Mundhöhle) 18 Mundhöhle außerordentlich verlängert, länger als der eigent- liche Ösophagus [Vorderende nackt, Bulbus zylindrisch, un- vollständig bekannte seltene Genera] 17a . d nur mit Präanalpapillen, Vorderende ohne Lippen, Kutikula ungeringelt (1 Art, t.) Aulolaimus de Man S. 209 g mit Prä- und Postanalpapillen, Vorderende mit Lippen, Kutikula sehr fein geringelt (1 Art, t., saprob) 2 Myctolaimus G.obb.5:.',209 Ösophagus mit mittlerer Anschwellung 19 OÖsophagus ohne mittlere Anschwellung - 20 Ösophagus mit scharf differenziertem!) muskelkräftigen Mitte- und einfachem End-Bulbus (Diplogaster-artig), 1) Mitunter (D. varvabilıs) beim erwachsenen. Tier rückgebildet. 8. Heft 124 20. 21a. 24. Dr. Heinrich Micoletzky: Seitenorgane queroval, $ Hinterende mit 10 Papillenpaaren Diplogasteroides de Man S. 412 Ösophagus mit muskelkräftigem Endbulbus, Mittelbulbus mit zwei Teilanschwellungen, Seitenorgan und Mundhöhle Plec- tus-aıtig (1 Art, a., saprob?) Aulolaimoides Micoletzky S. 244 Mundhöhle röhrenförmig!), überall von gleichem Durch- messer 21 Mundhöhle sehr eng, von drei dünnen chitinösen, hinten zu- sammenneigenden Stäbchen begrenzt, jedes Stäbchen vorne mit einer hakenartigen?) Bildung in Verbindung [Vorderende nackt] 1 Art, p., t. Rhabdolaimus de Man S. 302 Seitenmembran fehlend, $ mit einfachen Praeanal-Papillen 21a Seitenmembran vorhanden®), 3 mit präanalen chitinisierten, schlauchförmigen Drüsenpapillen (1 Art, t. brackisch) h Leptolaimus de Man S. 208 Ösophaguslänge normal ($ 3, 7—9); Spikula ohne access. Stück, Schwanz verlängert (3, 7—14); Vorderende meist mit 4 Borsten®) Cylindrolaimus de Man S. 204 Ösophagus auffallend kurz ( 15); Spikula mit access. Stück (Y, d. Spikula-Länge), mit nach hinten gerichtetem Fortsatz; Schwanz sehr kurz, bogig gerundet (y 72—100), Vorderende borstenlos, mit eingesenkten Papillen (1 Art, t.) Isolaimium Cobb S. 208 Mundhöhle röhrenförmig mit kontinuierlichen oder diskonti- nuierlichen Wänden 93 Mundhöhle nicht röhrenförmig, aus zwei Teilen bestehend, Ösophagus Cephalobus-artig, Zähne in der Mundhöhle vor- handen oder fehlend bzw. verkümmert 24 Mundhöhle röhrenförmig, mit kontinuierlicher Chitinaus- kleidung 25 Mundhöhle röhrenförmig, mit diskontinuierlich verdickten Wänden 29 Mundhöhle vorn prismatisch, 6seitig, hinten dreiseitig trich- ter- oder becherförmig, mit winzigen Zähnchen, Vorderende borstenlos, [$ mit 5—7 Papillenpaaren, ohne Bursa, vivipar], in gärenden Flüssigkeiten Anguillula Ehrbg. S 397 Beide Mundhöhlenteile von gleicher Form, doch der vordere sehr schwach, der hintere stark chitinisiert, Zahn, wenn vorhanden, lateral in der Mundhöhlenmitte, Vorderende mit kurzen dorn- artigen Borsten, [$ unbekannt, ovipar.]), 1 Art, t. saprob. Macrolaimus Maupas S. 399 1) Val. Terschellingia (Monohystrella), mit röhriger, hinten leicht ver- engter Mundhöhle. ?) Ein prinzipieller Unterschied gegenüber Zahnbildungen besteht hier m. E. nach nicht. ?) Vgl. auch Nr. 45, Oryptonchus mit unbek. £. *) Borstenlos: CO. tristis, macrurus u. ewilis. 25. 26. 26a. 28. 29: Die freilebenden Erd-Nematoden 125 Kutikula ohne Warzen, Hautsäume oder krustenartige Wülste 26 Kutikula mit Warzen, Hautsäumen oder krustenartigen Wülsten, mit meist weitgehender Asymmetrie 28 Seitenorgane vorhanden, meist kreisförmig, hinten offen, Schwanz mit Schwanzdrüsen und deutlichem terminalen Röhrchen, Mundhöhle mehr oder weniger tief röhrenförmig, meist nach hinten zusammenneigend [Ösophagus selten mit mittlerer Anschwellung, & stets ohne Bursa, mit mehreren Schwanzpapillen] 27 Seitenorgane fehlend oder unscheinbar, Schwanzdrüsen und terminales Röhrchen stets fehlend, Mundhöhle dreiseitig prismatisch [Ösophagus meist mit deutlicher Mittel- und Endanschwellung (fehlt erstere, so ist er Cephalobus-artig), Vorderende meist borstenlos, Er meist mit Bursa 26a Vorderende ohne Labial-Zähne, sehr artenreiches Genus, meist saprob. Rhabditis Duj. S. 245 Vorderende mit 3 vorstreckbaren labialen Zähnen bzw. Chitinhaken am Vorderende (1 Art, t.) x | Diploscaßter Cobb S. 266 Ösophagus nur mit Endbulbus!), ventraler Exkretionsporus stets deutlich, Vorderende borstentragend ii Plectus Bast. S. 211 Ösophagus Rhabditis-artig, mit Mittel- und Endbulbus, Ex- kretionsporus fehlt, Vorderende völlig nackt Haliplectus Cobb?) Mit 2 Reihen dorsaler?) Warzen?) und meist mosaikartiger Ornamentierung?) zwischen den Warzenreihen; Seitenmembran nicht auffallend entwickelt, Ösophagus Rhabditis- artig (Mittel- bulbus eiförmig bis kugelig) Bunonema Jägerskiöld S. 305 Kutikula dorsal zu einem krustenförmigen, sattelartigen Wulst verdickt mit dorsalem vermutlich paarigen Flossen- saum und mächtig entwickelter Seitenmembran mit gezackten oder gewellten Rändern; Ösophagus Cephalobus-artig (Mittel- bulbus zylindrisch) Crasbedonema Richters S. 314 Vorderende stets mit Borsten, hier und da (Chambersiella u. Cephalobus SG. Acrobeles) mit dornartigem Aufsatz 29a Vorderende borstenlos®), mit 6 durch tiefe chitinige Rinnen getrennten Lippen Teratocephalus de Man S. 298 1) P. assimilis mit Rhabditis-artigem Ösophagus, P. pedunculatus u. granulosus mit klappenlosem Bulbus. ?) Nur die einzige Art H. pellucidus Cobb in Brackwasser; hier und da auch im Süßwasser des östlichen Nordamerika, andere noch nicht be- schriebene Arten nach Cobb marin, im system. Teil nicht berücksichtigt. ®) Für B. bogdanowi werden, ventrale Warzenreihen, angegeben. *) Rudimentär bei B. hessi und B. penardi. 5) Fehlt bei B. richtersi. 6) Bei T. palustris lassen, sich 4 sehr zarte Submedian-Borsten nach- weisen. 8. Heit 196 Dr. Heinrich Micoletzky: 29a. Ohne Labialzähne, Schwanzende nicht hakenartig gebogen, ohne Seitenmembran Cephalobus Bast. S. 267 — Mitsechskräftig vorstreckbaren Labialzähnen, Schwanz haken- artig gebogen, mit Seitenmembran ‘(1 Art, t. Chambersiella Cobb S. 297 30. Mundhöhle nie mit Stachelbildungen 3 — Mundhöhle mit ein.n oder mehreren Stacheln 46 31. Im vorderen Teil der Mundhöhle finden sich drei bewegliche Zähne 32 — Mundhöhle anders gestaltet 33 32. Mundhöhle sehr verlängert (im vorderen Teil mit drei beweg- lichen labialen Zähnen, die durch Auseinandergehen der Lippen nach außen gerichtet werden, Osophagus ohne Bulbus, proximal nur angeschwollen), 1 Art?, p. t. _ Ironus Bastian S. 323 — Mundhöhle nie auffallend verlängert, Rhabaitis-artig 32a °2a. Mit deutlichem Exkretionsporus ; ohne braune Flecken; End- Bulbus mit Klappenapparat (Ösophagus Cephalobus- bis Rhabaitis-artig), $ mit oder ohne Bursa, mit Papillen, doch nie mit röhrenförmigen, chitinisierten präanalen Drüsen- papillen | 32b — Ohne Exkretionsporus, mit zahlreichen, in Längsreihen ge- ‘ordneten, braunen Flecken (Seitenfelddrüsen ?); End-Bulbus d. Osophagus nur mit erweitertem Chitinlumen, ohne Klap- pen; & ohne Bursa, mit zahlreichen, röhrenförm. Präanal- papillen Dadayia n. n. syn. Bathylaimus Daday S. 328 nec Bathylaimus Cobb 32b. Seitenmembran fehlend, Mundhöhlenbegrenzung kontinuier- lich ehitinisiertt (Rhabaitis-artig), & mit kleiner Bursa, . Schwanzende nie hakenartig gekrümmt, @ Gonade paarig-: symmetrisch (1 Art, t.) Diploscapter Cobb S. 266 vgl. 26a — Seitenmembran vorhanden, Mundhöhle mit diskontinuierlich verdeckten Wänden (Cephalobus-artig); & ohne Bursa, Schwanzende hakig gekrümmt; @Gonade prävulvar mit langem Umschlag (Cephalobus-artig) [1 Art, t.] R- Chambersiella Cobb S. 297 vgl. 29a 39. Hinterer Ösophagealbulbus (Endbulbus) stets vorhanden und mit deutlichem Klappenapparat 34 Hinterer Ösophagealbulbus, wenn vorhanden, ohne Klappen 35 Mundhöhle vorn prismatisch 6seitig, hinten dreiseitig trichter- oder becherförmig, hinterer Teil mit winzigen Dorsalzähnchen (bei A. aceti außerdem 2 größere Subventralzähnchen), Vorderende ohne Borsten, nur mit Papillen, & ohne Bursa, 5—7 Papillenpaare, in gärenden Flüssigkeiten Anguillula Ehrbg. S. 397 vgl. 24 — Vorderer und hinterer Mundhöhlenteil völlig gleich gestaltet, doch letzterer stark, ersterer sehr schwach chitinisiert, Zahn, wenn ausgebildet, in der lateralen Wandmitte,; Vorderende 2 | 35a. 36. 37. 38. 38a. 38b. t) Vgl. auch Nr. 58a. Die freilebenden Erd-Nematoden 127 mit kurzen, dornartigen Borsten, d unbekannt (1 Art, saprob.) Macrolaimus Maupas S. 399 vgl. 24 ‚Ösophagus ohne mittleren Bulbus 354 Ösophagus mit mittlerem fibrillären Bulbus 42 Mundhöhle groß, becherförmig, mit dicken chitinisierten Wänden (Mononchus-artig), Ösophagus proximal anschwellend ohne Bulbus 36 Mundhöhle eng (nie Mononchus-artig), zuweilen prismatisch, bzw. röhrenförmig oder aus einem vorderen weiteren und einem hinteren engeren Teil bestehend, Ösophagus proximal meist mit Bulbus 39 Ocellen fehlen, Vorderende nie scheibenförmig abgesetzt, Mundhöhle mit einem oder mehreren Zähnen, ist nur ein Zahn da, so liegt er bis auf Mononchulus dorsal BY Ocellen vorhanden, Vorderende scheibenförmig abgesetzt, mit einem großen subventralen Zahn am Mundhöhlengrunde [Vorderende mit 10 kräftigen Borsten, marin, nur 1 Art, in brackischer Erde] Eurystoma Marion S. 368 Mundhöhlenzahn bzw. Zähne nach innen oder nach hinten gerichtet, Zahn oder Zähne solid (meist ist nur ein großer Dorsalzahn vorhanden, sind 3 gleich große Zähne, so sind sie nach hinten gerichtet); Vorderende u. Kutikula borstenlos 38 Mundhöhlenzähne nach vorn gerichtet, solid oder von einem Drüsenausfuhrgang durchbohrt; Vorderende u. Kutikula mit oder ohne Borsten 38b Mundhöhle mäßig geräumig, schwach bis mäßig chitinisiert, Zahn die Mundhöhle ausfüllend oder nicht, im ersteren Fall Dorylaimus-ähnlich, aber solid, Ösophagealendbulbus vor- handen oder fehlend [seltene, artenarme Genera] 384 Mundhöhle sehr geräumig, stark chitinisiert (meist nur mit kräftigem Dorsalzahn) Ösophagealendbulbus fehlend [häufiges artenreiches Genus Mononchus Bast. S. 325 Mundhöhle mäßig geräumig, schwachchitinisiert, Zahn Mo- nonchus-artig (einer dorsal, zwei sehr kleine subventral), Oso- phagusendbulbus vorhanden (1 Art, a.) Udonchus Cobb 5. 368 Mundhöhle wenig geräumig, fast ganz vom dorsalen (nahezu zentral!) Dorylaimus-ähnlichen (aber soliden!) Zahn erfüllt; ohne Osophagealbulbus (1 Art, t.) Oionchus Cobbt) S. 367 Mundhöhle nie deutlich zweiteilig, höchstens vorne stärker chitinisiert, mit 1—3 nach vorne gerichteten Zähnen, diese solid oder von Drüsengängen durchbohrt, Vorderende fast immer mit Borsten, desgl. häufig die Kutikula; Schwanz- drüsenöffnung vorhanden oder fehlend, wenn vorhanden, so terminal BIoe Mundhöhle zweiteilig: vorderer Teil stark verdickt, becher- förmig, hinterer schwächer chitinisiert, trichterförmig. Im vorderen Teil liegt nur 1 großer subventraler, solider Zahn, 8. Heft 128 ISc. 39. 40. Ada. Dr. Heinrich Micoletzky: außerdem 2 kleinere Zähnchen u. eine Raspel (ähnlich Monon- chus SG. Myonchulus). Vorderende ohne Borsten und fast ohne Papillen, Schwanzdrüsenöffnung ventral verschoben (1 Art7t3 Mononchulus Cobb S. 367 Mundhöhle mit 3 hohlen, durchbohrten Zähnen, der größte subventral und stets wohl entwickelt, Seitenorgane vorne, auf Mundhöhlenhöhe, Schwanzdrüse stets vorhanden, mit terminaler Mündung (ohne Endröhrchen; Schwanz nie auf- fallend lang (y 8—140), mit zahlreichen marinen Arten, nicht- marin nur 3 Arten in brack. Erde und küstennahem Süß- wasser Oncholaimus Duj. S.: 331 Mundhöhle mit nur einem kräftigen (vermutlich hohl, durch- bohrt) Dorsal-Zahn, Seitenorgan hinter d. Mundhöhle, ohne Schwanzdrüsen, Schwanz auffallend lang, fadenförmig (y 2,8), 1 Art, t. Onchulus Cobb S. 334 Mundhöhle nicht besonders verlängert (Seitenorgane vor- handen oder fehlend) 40 Mundhöhle sehr verlängert (1/,—!/, der Gesamtösophagus- länge, Seitenorgane vorhanden) 45 Kutikula-Ringelung fast immer in Querpunktreihen auflös- bar, Vorderende u. Schwanzspitze nie mit verdickter, glatter Kutikula, Osophagus mit oder ohne proximalen Bulbus 40a Kutikula-Ringelung sehr deutlich, nicht auflösbar, Vorder- und Schwanzende völlig ungeringelt, mit verdickter Kutikula; Ösophagushinterende mit muskulösem Bulbus mit Chitin-Er- weiterung (Vorderende bei den nichtmarinen Arten völlig nackt oder mit unscheinbaren Borsten, Mundhöhle mit deut- lichem Dorsalzahn) Desmodora de Man syn. Amphispira Cobbund Xenonema Cobb S. 395 Vorderende nie völlig nackt, meist!) mit deutlichen Borsten oder doch mit Lippen oder Papillen 41 Vorderende völlig nackt,lippen-, papillen- und borstenlos, knopf- artig angeschwollen; Mundhöhle klein [Seitenorgane kreis- förmig, Kutikula quergeringelt] Microlaimus de Man S. 371 Seitenorgan nicht nachweisbar oder zart spiralig, Vorderende meist nur mit einem Borstenkranz, Osophagus von normaler Länge, ohne echten End-Bulbus 41a Seitenorgan scharf konturiert, kreisrund, mit Zentral-Er- hebung; Vorderende mit 2 Borstenkränzen, Osophagus ver- kürzt, ohne echten Endbulbus Linhomoeus Bast. SG. Anticyclus (Cobb) ?) !) Ohromadora monohystera und Ch. salinarum ohne Kopfborsten. ?) Einzige, nichtmarine Art L. (Anticyclus) exilis Cobb 1920 syn. Anticyclus exilis Cobb 1920 aus Salzquellen von Jamaika. Vulva trotz unpaar prävulvarer Gonade vorderständig (43%), d mit 17 Präanalpapillen, L 9 2,2, & 2,9 mm, a 9 44, & 67, ß 12—13, y 6,7—7,2. L. obtusicaudatus de Man 1889 (marin) und L. exilis (Cobb) bilden das SG. Anticyclus (Cobb), das im 9 Geschlechte durch die unpaare Gonade, beim $ durch die Prä- analpapillen gekennzeichnet ist. 41a. 41b. 42. 49. 44. Die freilebenden Erd-Nematoden 129 Vorderende mit 4 Submedianborsten, Lateralborsten fehlen, Mundhöhle zweiteilig: vorne schüsselförmig, hinten trichter- förmig oder prismatisch 41b Vorderende mit 6-10 Borsten, Lateralborsten vorhanden; Mundhöhle meist geräumig, trichter- bis becherförmig, mit- unter Chromadora-ähnlich (intermedius) Cyatholaimus Bast. S. 374 Hinterer Teil der Mundhöhle eng trichterförmig, Mundhöhlen- gewebe nicht stark muskulös, von der Umgebung nicht ab- gesetzt, Seitenorgane fehlend oder unscheinbar, $ mit oder ohne Präanalpapillen Chromadora Bast.!; S. 383 Hinterer Teil der Mundhöhle prismatisch, Mundhöhlengewebe muskulös, von der Umgebung abstechend (Mundkapsel) ; Seitenorgane groß mit spiraliger Auflösung, & mit zahlreichen Präanalpapillen Ethmolaimus de Man S. 392 Mittlerer (bzw. vorderer) Bulbus zylindrisch, in nahezu gleicher Stärke von der Mundhöhle bis zur halsartigen Ein- schnürung verlaufend, mithin ohne deutliche lokale Anschwel- lung, in der ganzen Ausdehnung oder im hinteren Teile mus- kulös; Mundhöhle entweder Diplogaster-artig mit aufgesetz- tem kleinen Stachel am Vorderende oder Mononchus-artig (saprob, artenarm, selten) 43 Mittlerer (bzw. vorderer) Bulbus stets eine engbegrenzte deutliche muskulöse Anschwellung, $ mit oder ohne Bursa 44 Vorderende ohne Stachel, Mundhöhle becherförmig mit stark chitinisierten Wänden (Mononchus-artig), mit einem großen Dorsalzahn und mehreren kleinen Zähnchen, vorderer zylin- drischer Osophagusteil sehr weit ausgedehnt, mit verdickter Chitinauskleidung (1 Art, t. saprob.) Odontopharynx de Man S. 370 Vorderende mit kleinem, kegelförmigem, durchbohrtem Stachel; in der Umgebung finden sich 9 kleine halbmond- förmige Kutikularstücke, einen Kranz bildend; Mundhöhle Cephalobus- bis Teratocephalus-artig mit großem Dorsalzahn; vordere Osophagealanschwellung nur im hintersten Drittel fibrillär, ohne verdickte Chitinauskleidung (1 Art, t., saprob.) Demaniella Steiner S. 415 Seitenorgane beim erwachsenen Tier nie queroval2); Mund- höhle meist mit 1—3 beweglichen Zähnen, fehlen diese, so ist die Mundhöhle stets flach, nie zylindrisch, $ mit und ohne Bursa, mit 9—10 Papillenpaaren : Diplogaster M. Schultze, S. 400 !) Ch. monohystera und salinarum ohne Kopfborsten; mit Oyatholaimus sehr nahe verwandt und oft nur schwer trennbar, vgl. 8. 376-377. ?®) Nur D. rivalis zeigt namentlich beim g kleinere querovale Seiten- organe. ‚Archiv für Naturgeschichte 9 1921. A. 8. 8. lleft 130 Dr. Heinrich Micoletzky: — Seitenorgane queroval, Mundhöhle zylindrisch, mit ring- förmiger Chitinleiste, hier und da mit angedeuteter Zahn- bildung, & ohne Bursa, mit 10 Papillenpaaren 1 Diplogasteroides de Man S. 412 45. Mundhöhle (1/, d. Ösophagus) proximal einen kleinen Zahn tragend, an Cylindrolaimus erinnernd; Vorderende völlig nackt; Seitenorgan Plectus-artig (1 Art, a.) F Cryptonchus Cobb S. 210 — Mundhöhle (Y, d. Ösophagus) distal mit Dorsalzahn; Vorder- ende mit kräftigen Borsten, Seitenorgan groß, kreisförmig (1 Art, t.) Odontolaimus de Man S. 419 46. Im Vorderende liegen 1 oder 3 proximal stets geknöpfte !) Stacheln 47 — Im Vorderende liegt ein einziger, meist gänsekielartiger, proximal nie deutlich geknöpfter ?), Stachel 97 47. Im Vorderende liegen drei völlig selbständige oder nur an ihrer Spitze (distal) verlötete Stacheln bzw. Stäbchen 48 — Im Vorderende liegt ein einziger Stachel, dessen Zusammen- setzung aus 3 Teilen am Hinterende meist noch deutlich zu erkennen ist 49 48. Ösophagus muskelarm, proximaler Teil bulbusartig erweitert, Mundkapsel deutlich, Mundstacheln anscheinend selbständig, distal mit chitinösem ‚„Käppchen‘, Schwanz plump » Diphtherophora de Man S. 421 — Ösophagus mit muskulösem, ein erweitertes Chitinlumen tragendem Mittel- und einem muskelarmen Endbulbus (Diplogaster- bzw. Tylenchus-artig); Mundstacheln vorne verlötet, ohne ‚„Käppchen“, Schwanz peitschenartig, haar- fein (1 Art, t.) Tylopharynx de Man S. 432 49. Stachelvorne von einem chitinigen ‚Käppchen‘“ umgeben®) 50 — Stachel ohne ‚‚Käppchen‘ ®) 51 50. Vorderende ohne Chitinskelett im Innern, Stachelkäppchen dem Stachelvorderende meist nicht innig aufsitzend. Stachel- ende nicht deutlich geknöpft, Mittelbulbus des Osophagus, wenn vorhanden, nie muskulös (Endbulbus muskelarm) : 50a 1) Vorsicht! So besitzt T’ylencholaimus stecki sowie Nemonchus einen sehr schwach geknöpften Stachel, desgleichen manche T'ylenchus- und Aphe- lenchus-Arten, andererseits z. B. Dorylaimus pygmaeus am Stachel schwache Endknötchen. 2) Hier und da, wiez. B. bei Dorylaimus pygmaeus, finden sich schwache Endknötchen. ß ®) Neuestens hat Cobb M. (Some freshwater Nematodes of the Douglas lake region of Michigan U. S. A., p. 23—29) nach einer einzigen Art ohne Abbildung das Genus Tylencholaimellus aufgestellt, dessen Hauptmerkmal ein leicht auswärts gebogenes, dorsal vor dem Stachel gelegenes Chitinstück (vermutlich eine Art „Käppchen‘“) ist. Ösophagealendbulbus (ob muskulös ?) vorhanden. (Vgl. auch Nemonchus Cobb 8. 577, Fußnote 1.) *) Bei T’ylenchorhynchus liegt das Käppchen sehr enge an, so daß der distale Stachelteil nur stärker chitinisiert erscheint (vgl. auch 55). Die freilebenden Erd-Nematoden 131 — .Vorderende mit rahmenartigem, stachelführendem Chitin- skelett, Stachelkäppchen dem Stachel innig aufsitzend und daher schwer erkennbar!); Stachelende deutlich geknöpft, mittlerer Ösophagealbulbus muskulös (Endbulbus muskelarm) Tylenchorhynchus Cobb?) S. 607 50a. Ösophagus mit Mittel- und Endbulbus; Habitus Tylenchus- artig [Mundstachel lang, von Y, d. Gesamtösophagus; ? Ge- schlechtsorgane unpaarig; Kutikula mit schmaler Seiten- membran; Schwanz konisch, mit abgesetztem Spitzchen] L. Aget: Paratylenchus n. g. S. 606 u Ösophagus nur mit Endbulbus; Habitus Dorylaimus-artig, [Mundstachel kürzer, etwa nur !/,; @ Geschlechtsorgane paarig; Kutikula ohne Seitenmembran; Schwanz bogen- förmıg gerundet] 1 Art, t. Tylolaimophorus de Man S. 430 51. Kutikula nie auffallend grob geringelt, Körper nie auffallend plump °) 92 — Kutikula äußerst derbgeringelt, Körperform auffallend plump (a = 8—22) Mundstachel kräftig, meist?) sehr lang (t/, bis 1/, der Körperlänge) ' Hoplolaimus v. Daday S. 577 52. Ösophagus nie Dorylaimus-artig, sondern stets mit 1—2 eng- begrenzten Bulben (sind 2 vorhanden, so ist stets der vordere ein echter Bulbus); Stachelteile fast immer völlig verlötet 53 — Ösophagus Dorylaimus-artig, nach hinten mehr oder weniger allmählig angeschwöllen und fibrillär) ;, Stachel proximal meist - nicht verlötet und daher ein deutliches Lumen einschließend Tylencholaimus®) de Man S. 423 53. Ösophagus mit mittlerem (echtem) Bulbus und Endschwellung, Bursa vorhanden oder (T'ylenchulus usw.) fehlend 54 — Ösophagus nur mit 1 scharf differenziertem, fibrillärem (echtem Endbulbus ?) .mit Chitin-Erweiterung; Bursa fehlend 56b Vorderende borstenlos 59 - Vorderende mit 4 großen, deutlichen Borsten, Bursa und Lippen vorhanden od. fehlend Eutylenchus Cobb S. 576 et yE !) Hierher gehört auch das ausschließlich pflanzenparasitische Genus Heterodera Schmidt mit sackförmig aufgetriebenen 9 u. endständiger Vulva (vgl. auch 56c). ?) Meist erkennt man das Käppchen nur an der scheinbar stärkeren, Chitinisierung des vorderen Stachelabschnitts (vgl. auch Tylenchus musicola Cobb). \ ®) Mit Ausnahme der Pflanzenparasiten Heterodera u. Tylenchulus. *) Bei H. tylenchiformis beträgt der Stachel nur !/,, der Körperlänge. °) T. ensiculiferus und affinis besitzen. wohlabgegrenzte Bulben. ) Hierher gehört vermutlich das ohne Abbildung beschriebene Genus Brachynema Cobb mit kreisförmigen Seitenorganen, auffallend plumpem Körper, Stachel in Muskelscheide mit Stachelführung, vgl. S. 619. ”) Das Subgenus Paraphelenchus besitzt Tylenchus-artigen Ösophagus; bezüglich der Unterscheidung von. Aphelenchus u. Tylenchus vgl. S. 546. g* 8. Heft 132 55. 96a. 56b. Dr. Heinrich Micoletzky: Stachel fast immer deutlich geknöpft, nie aus 2 verschieden chitinisierten Teilen bestehend!), Bursa vorhanden od. fehlend, Vorderende manchmal mit chitinigen Stücken (mitunter ähn- lich Tylenchorhynchus, vgl. 50) 56 Stachelhinterende nicht deutlich geknöpft, aus 2 Teilen be- stehend 2); vorne stark chitinisiert, hinten schwächer chitini- siert, Ende schwach erweitert, Bursa fehlt, Vorderende mit helmartigen Chitinstücken (1 Art, t.) Nemonchus Cobb S. 577 Beide Geschlechter habituell nicht verschieden, $ mit Bursa°), Exkretionsporus zwischen beiden Osophagealbulben 56a Geschlechter auffällig verschieden, $ typisch T'ylenchus-artig, Q sackförmig aufgetrieben (wie bei Heterodera); & stets ohne Bursa, Porus in oder hinter d. Körpermitte, After funktions- los, Kutikula der reifen 2 auffällig verdickt, Vulva öfters in einer Furche gelegen; Stachel d. $ bei der letzten Häutung verlorengehend, (Pflanzenparasiten, 1 Art.) Tylenchulus Cobb.S. 621 Bursa nie durch paarige seitliche Einschnürung geteilt, Stachel meist klein (1/,—!/,, d. Gesamtösophaguslänge), artenreiches Genus, auch Pflanzenparasiten Tylenchus Bast S. 542 Bursa durch paarige, seitl. Einschnürungen geteilt, $ Schwanz daher dreizipfelig (median.: Schwanz, lateral: Bursaflügel) ; Stachel sehr lang (t/;—!/,), (Vorderende knopfartig abgesetzt, mit Chitinstützen), 1 Art, a. Dolichodorus Cobb S. 618 Seitenorgane fehlend bzw. unscheinbar, Vorderende meist kappenartig abgesetzt, ohne deutliche Papillen; 2 Genital- organe [mit Ausnahme des Aphelenchus (Paraph.) foetidus] unpaar, praevulvar, Vulva hinterständig alige Seitenorgane deutlich queroval, röhrig vertieft, vorstreck- bar (?); Vorderende mit 2 Papillenkreisen, 2 Genitalorgane paarig symmetrisch mit Umschlag, Vulva mittelständig d-Art;;t.) Triplonchium Cobb S. 605 Q nie sackförmig aufgetrieben, Vulva nie terminal, arten- reiches Genus, auch Pflanzenparasiten Aphelenchus Bast. S. 584 Q sackförmig aufgetrieben, Vulva terminal, Pflanzenparasiten Heterodera Schmidt S. 621 Mundstachel meist typisch gänsekielförmig, nie außerordent- lich verlängert, ohne oder mit Muskelscheide, doch nie mit distalem Chitinkäppchen 58 !) Ausnahme: T'ylenchus musicola Cobb mit verschieden chitinisierten Stachelteilen, ähnlich Nemonchus, doch $ mit papillentrag. Bursa. °) Vom ähnlichen Tylenchorhynchus durch den hier sehr verschieden stark chitinisierten (bei Tylenchorh. dagegen viel gleichmäßiger chitini- siert) Stachel und das bursa- und papillenlose $Hinterende (Tylenchorh. mit papillentrag. Bursa) unterschieden. ®) Bursalos: Tylenchus darbouzxi, T. macrogaster u. sp. mihi. Die freilebenden Erd-Nematoden 138 — Mundstachel außerordentlich verlängert (%—Yz der Gesamt- ösophaguslänge), in einer Muskelscheide gelegen, mit distalem Chitinkäppchen Trichodorus Cobb S. 539 58. Mundstachel axial, nie dorsal, distal nie winkelig geknickt 58a — Mundstachel dorsal der zylindrischenMundhöhle, distal etwa 45°, dorsal geknickt und stark chitinisiert (sonst wie Dory- laimus, Kutikula längsstreifig, Q Gonade prävulvar, Mund- höhle und Stachel mit Muskelscheide, 1 Art, t.) Campydora Cobb S. 541 58a. Mundstachel ohne Muskelscheide, Schwanz verschieden, doch nie mit terminaler Schwanzdrüsenöffnung [Mundstachel durchbohrt, nicht sichtbar] 59 — Mundstachel mit Muskelscheide, Schwanz kurz bogenförmig mit deutlicher terminaler Schwanzdrüsenöffnung [Mund- stachel solid, sehr kurz, dornförmig, nur 1 Art, t., selten] 3 Oionchus Cobb!) S. 367 59. Ösophagus ohne Bulbus, proximal nur allmählig erweitert; Exkretionsporus nicht nachgewiesen, 9 Genitalorgane meist paarig symmetrisch, Vulva meist mittelständig, $ ohne Bursa und Bursapapillen, häufig an Pflanzenwurzeln 60 — Ösophagus Tylenchus-artig mit 2 Bulben, der vordere (mitt- lere) ein echter; Porus hinter d. echten Bulbus, 2 Geschlechts- organe unpaar, Vulva hinterständig, $ mit Bursa und Bursa- Papillen; selten, an tropischen Pflanzenwurzeln (1 Art) Isonchus Cobb S. 541 60. Vestibulum unscheinbar, nie von dicken, chitinierten Wänden begrenzt Dorylaimus Duj.S. 433 — Vestibulum sehr geräumig, von dicken, chitinisierten Wänden begrenzt Actinolaimus Cobb S. 534 I. Familie Alaimidae?). Kutikula bei allen marinen Genera ungeringelt, bei den nichtmarinen, mit Ausnahme von Alaimus, quergeringelt; Körperborsten meist fehlend. Mundhöhle fehlend ?), Ösophagus bei allen nichtmarinen Genera ohne Bulbus; Schwanzdrüsen meist vorhanden. Unterfamilien: Alaiminae und Leptosomatinae. - Schlüssel der Unterfamilien: 1. Ventraldrüse bzw. Seitengefäße und Porus fehlend 1. Uf. Alaiminae 5. 134 —- Ventraldrüse bzw. Seitengefäße und Porus vorhanden 2. Uf. Leptosomatinae S. 162 1) Vgl. 38a. 2) Bildliche Darstellung der Verwandtschaftsverhältnisse Fig. 8, S. 109. 3) Unter den Alaiminae besitzt Tripyla eine mitunter angedeutete Mundhöhle, unter den Leptosomatinae Anticoma eine kleine trichter- förmige Mundhöhle; diese beiden Genera leiten zu den mundhöhlen- tragenden Familien über. 8. Heft 134 “ Dr. Heinrich Micoletzky: 1. Unterfamilie Alaiminae. Kutikula bei den marinen Genera (Ausnahme: Halaphano- laimus) und bei Alaimus ungeringelt, bei den übrigen geringelt. Vorderende meist ohne Lippen und Papillen, völlig nackt bei Alaimus. Mundhöhle fehlend. Ösophagus selten mit Bulbus (Aegialoalaimus, Halaphanolaimus), mitunter fibrillär (Tripyla). Ventraldrüse und Exkretionsporus nieht nachgewiesen. {- Ge- schlechtsorgane paarig symmetrisch oder asymmetrisch (die meisten Alaimus-Arten, Thalassoalaimus, Jotalaimus). &- Geschlechts- organe meist mit, selten ohne Prä- und Postanalpapillen, bei Halaphanolaimus bei beiden Geschlechtern in der Hals- und Prä- analgegend (ohne Papillen: Halalaimus). Sehwanzdrüse meist vor- handen (bei Alaimus, Jotalaimus u. Bolbinium nicht nachgewiesen), Endröhren vorhanden oder fehlend. Hierher gehören folgende Genera: a) marin!). b) nichtmarin. T halassoalaimus de Man Alaimus de Man S. 135 Halalaimus de Man Jotalaimus Cobb S. 139 Aegialoalaimus de Man Bastiania de Man S. 140 Halaphanolaimus Southern Deontolaimus de Man S. 141 Nuada Southern - Aphanolaimus de Man S. 142 Anhang: Tripyla Bast. S. 148 Bolbinium Cobb S. 161 Alaimus weist vielleicht bis auf die meist unpaare weibliche Gonade ursprüngliche Merkmale auf. Aphanolaimus unterhält durch die Seitenfelddrüsen und chitinisierten präanalen Drüsen- papillen des Männchens Beziehungen zu Plectus. Bastiania er- innert durch die Osophagealenddrüsen und durch die Tendenz der Verlagerung der Vulva an Monohystera. Tripyla steht durch den Bau des Vorderendes, den Besitz der Osophagealenddrüsen und durch die mitunter angedeutete Mundhöhle Monohystera, namentlich aber Trilobus nahe, mit welchem Genus sie den Besitz der Osophagealzähne teilt. Tripyla kann mithin als Brücke zu den eine Mundhöhle tragenden Genera aufgefaßt werden. Bol- binium endlich steht nach Cobb den Mermithiden nahe. I. Alaimus de Man 1880. Bekannte Arten?): 7. dolichurus de Man 1880 papillatus (v. Daday) 1901 primitivus de Man 1880 elongatus de Man 1906 filiformis v. Daday 1898 lemani Stefanski 1914 thamugadi Maupas 1900 !) Vgl. Fußnote 4, S. 108. ?) Die Anordnung der Arten am Kopfe der Genera ist chronologisch, im systematischen Sonderteil jedoch in der Regel derart, daß die dem Typus am nächsten Stehenden auch der Genusbeschreibung zunächst folgen, in den Schlüsseln endlich rein praktisch. Die freilebenden Erd-Nematoden 135 Körperform. Schlank (a 33) bis fadenförmig (a 90 filiformis), beiderseits verschmälert. Größe sehr verschieden (0,5 mm: A primitivus bis 9 mm: filiformis). Kutikula. Glatt, ohne Borsten, ohne Ringel, ohne Seitenmembran. Seitenorgane. Kreisförmig, un- scheinbar (Ausnahme: A. lemani mit großen henkelförmigen Seiten- organen, für Zhamugadi nicht nachgewiesen). Vorderende. Nie abge- setzt (seichte Einschnürung bei A. elongatus), völlig nackt (Aus- nahmen: A. filformis mit 6 Papillen, Papillatus mit sehr kleinen Papillen). Exkretionsorgan und Porus nicht nachgewiesen. Mund- höhle fehlt völlig. Ösophagus. Langgestreckt, nach hinten all- mählig anschwellend (Ausnahme: A. thamugadi mit deutlichem, muskelarmem, klappenlosem Scheinbulbus). Darm. Mitteldarm ohne Besonderheiten, Enddarm bei A. thamugadi mit in den Schwanz hineinragendem Blindsack. 2Genitalorgane. Unpaar, postvulvar (Ausnahme A. Papillatus mit paarig-symmetrischen Ovarien), Vulva in oder vor der Körpermitte. Parthenogenese für A. thamugadi nachgewiesen (? unbekannt: A. filiformis). g Genitalorgane. Hode unpaar (?), Spikula ohne access. Stück; präanale Medianpapillenreihe meist vorhanden (3—5 niedrige Pa- pillen), nicht nachgewiesen für A. filiformis (S unbekannt: A. elongatus, lemani, papillatus, thamugadı). Schwanz ohne Schwanz- drüse und ohne Endröhrchen, fadenförmig bis kurz kegelförmig (y 2,5 dolichurus bis 45 Hliformis), nie mit abgerundetem Ende. Vorkommen. Paludicol 3 Arten, terricol 2 Arten, in beiden Medien 2 Arten. Verwandtschaft. Als Typus der mundhöhlenentbehrenden Gattungen mit PUENEDEN Charakteren: Mundhöhle, Öso - phagus und Darm (?), Kutikula, Vorderende; als abgeleitet ist namentlich die unpaare Q Gonade und vielleicht auch die präanale Papillenreihe des $ anzusehen. Über die Verwandtschaft mit Jota- laimus vgl. S.:139, vgl. auch Litonema S. 163. Sschrüsselt)-158, 4; Alaimus de Man 18802). In den eckigen Klammern bei den Artmerkmalen?) stehen Maßangaben und ergänzende Merkmale, die das Bestimmen sicherer gestalten sollen, während die Hauptmerkmale, die sich für den Schlüssel eignen, vorangestellt sind. Maßangaben in runden Klammern mit vorstehenden Ziffern bedeuten Grenzwerte und Mittelwert. * bedeutet eigene Durchschnittsmaße. a.im Süßwasser, t. inder Erde. 1 Vorderende mit 6 kleinen Papillen; sehr große Art (L $ 9 mm). [? unbekannt, a 90, 18, n. d. Abbildung ca. 8!, y 45].a. ei A. filiformis Daday 1898 *) Die Artenschlüssel der Genera enthalten, alle bekannten, nicht- marinen. Arten, und Unterarten. Bei nur außereuropäischen. Arten finden sich auch geographische Angaben. ?2) Ohne A.sp. Daday 1913, 2, ausColumbien mit geringelter Kulikula, L. 0,55 mm al18, 8 4,6 y 8,3 a. ?Art, vermutlich nicht zu 4A. gehörig| °) Beim Autornamen. bedeutet [ ] die Erniedrigung einer Art zur Unter- art. 8. Heft 136 Dr. Heinrich Micoletzky: — Vorderende ohne Papillen!), völlig nackt; Länge stets unter 5 mm 2 2. Seitenorgane groß, henkelförmig [Schwanz beim 9 allmählich verlängert, beim ä plötzlich verschmälert, hierauf faden- förmig; $& mit 3 Präanalpapillen; L 1,3—1,9 mm, a 58 bis 65, 4,3, y 213, 8 6] a.A. A. lemanı Stefanski 1914 — Seitenorgane klein, kreisförmig, unscheinbar 3 3. Große Art, 4mm erreichend, äußerst schlank, fadenförmig (a = 100); Vorderende durch eine seichte Einschnürung vom Rumpfe getrennt [? 10, y 14—15], nahe mit A. Primi- tivus verwandt; t. A. elongatus de Man 1906 — Kleinere Art von höchstens 2,6 mm Länge; niemals so schlank, Kopfende nie durch eine Einschnürung vom Rumpfe ge- sondert 4. Ösophagus proximal nur wenig und allmählich anschwellend; ohne in den Schwanz hineinragenden Blinddarm 5 — Ösophageal-Scheinbulbus vorhanden; mit bis an das Ende des ersten Schwanzdrittels reichendem Darmblindsack (zwi- schen Mittel- u. Enddarm abzweigend) [Seitenorgane unsicht- bar, Vulva ?/, d. Körperlänge v. Vorderende; L 1,1, « 41, ß5, y 18, parthenogenetisch], t. A. thamugadi Maupas 1900 Schwanz nicht lang (83—25 ?), nie fadenförmig, [$ mit 4—5 nie- drigen Präanalpapillen; * L2 0,8 mm Durchschn. (0,5 bis 2,6 mm), & bis 1,7 bzw. 2,6 mm (Dadays A.tenuis) Durchschn. 1 mm; a 48 (33—70), B 24, 8 5, y 10 (8—15) bis 25? (Cobbs A. minor], a, t. A. primitivus?) de Man 1880 — Schwanz lang (2,5—5), fadenförmig 6 6. Q Genitalorgan typisch, unpaar; an Länge 1 mm kaum er- reichend (2 0,9, 3 0,8 mm), äußerst schlank (? «a 65—75, selten bis 100, 8 70—-90), Vorderende typisch, völlig nackt, & mit 3 niedrigen re Vulva stets vor der Mitte [ß 4, vg 3—5, d 2,5—3), a A. dolichurus de Man 1880 — QGenitalorgan paarig; Bd bis 1,5 mm; Körper schlank (a 44); Vorderende mit kleinen Papillen; Vulva in der Mitte [? 4, y 4, 8 unbekannt], a. Neu-Guinea A. papillatus?) (Daday) 1901 1. Alaimus primitivus de Man 1880. de Man 1884, p. 30, Tab. I, Fig. 1). Cobb 1893 (2), p, 47, A. minor. v. Daday 1901, p. 3, Tab. 1, Fig. 14—16, Aphanolaimus tenwuis. Brakenhoff 1919,02. 272. ER - 1) Für. Pr papillatus werden gleichfalls kleine Papillen angegeben. %) er mit: Alaimus minor Cobb 1893, Aphanolaimus tenwis Daday 1901, Alaimus simplex Cobb 1914. ee phanolaimus papillatus Daday 1901. Der Mangel der großen Seitenorgane, der Kopfborsten, der Kutikularringelung und Seitenmembran bestimmen mich, diese Art unter dieses Genus zu stellen. *) Mit grundlegender Beschreibung und Abbildung. Die freilebenden Erd-Nematoden 137 Hofmänner 1913, p. 604—605. Cobb 1914, p. 51—53, Tab. 4, Fig. 9, A. simplex. Menzel 1914, p. 49. Micoletzky 1914 (2), p. 394—395 }). Stefanski 1914, p. 10—11. Steiner 1914, p. 259. Hofmänner-Menzel 1915, p. 118—119. Micoletzky 1915 (2), p- 3. Steiner 1916 (2), p. 51, 65—66. de Man 1917, p. 105. Micoletzky 1917, p. 484; 1921, 2. L? = 0,82 (051,06) | 9g SL= 098) FÜ)L= 067 a = 48 (833—70) ki 0-89 1, a= 33 B=43 8,1562) } re — 4 y = 10 (8&—15,2) | 2-8 y=12 V—44%, (38—51,5%) ) P: ? & (Üterus) — 1,8%.(6; A 1210) 2 6 20,3% (12,2 24%) Ei = 66:18 u (59—73: 1719) 2 Gesamtindividuenzahl: 56, davon 2 38, $ 1, juv. 17, Sexual- Alter 2,62). Ein Vergleich mit den Maßen meines Süßwassermaterials wird durch dessen Spärlichkeit hinfällig. Aus der Literatur scheint hervorzugehen, daß unsere Art in der Erde kleiner bleibt als im Süßwasser — das gewöhnliche Verhalten. So geben Hofmänner- Menzel für L 2 0,7—1,55 mm, für $ L 1,7 mm an. Meine Tiere lassen indessen keine natürliche Einteilung in große und kleine Formen zu, wie dies etwa für Monohystera- und Tylenchus-Arten zutrifft. Die $ scheinen — entgegen der Regel hier die ? an Größe zu übertreffen. Bezüglich Parasiten vgl. S. 85. Synonyme. Bei Aphanolaimus tenuis v. Daday 1901 haben wir es mit außergewöhnlich großen (Süßwasser!) bis 2,6 mm _ langen Individuen unserer Art zu tun; die präanalen Papillen des d wurden offenbar übersehen, die Angaben über die Schwanz- drüsen sind wohl einer Täuschung zuzuschreiben, da sie dem Genus Alaimus nicht zukommen. Mit Aphanolaimus haben die Indi- viduen des ungarischen Forschers noch weniger zu tun als A. dapıl- latus (v. Daday)?), da die $ ohne Drüsenpapillen sind, Seiten- organe, Kopfborsten, Kutikula-Ringelung und Seitenmembran fehlen. Die Angabe der paarigen Gonaden des 2 ist offenbar irrig. 1) Mit älteren, Literaturnachweisen, Bei den Literaturangaben wurde in. der Regel nur dort, wo es sich um Arten handelt, die ich früher noch nicht aufgefunden hatte, die gesamte Literatur gebracht, sonst ist der Kürze halber die restliche Literatur in. den angezogenen eigenen Abhandlungen einzusehen. ?2) Im Süßwasser beträgt die Sexualziffer 150 (eigener Befund 3 9, 2 9), nach Hofmänner 116 (78, 69); vgl. S. 77, Fußnote 2; nach de Man (1884) sind die @ häufiger als die $ (terrikoles Material). ®) Vgl. Bestimmungsschlüssel von Alaimus. 8. Heft 138 Dr. Heinrich Micoletzky: Cobb hat unsere Art zweimal als neu beschrieben, beide Male . ohne Abbildung und ohne auf die Verwandtschaft bzw. auf Ver- gleichung einzugehen. Unter A. minor 1893 lag dem Autor ein kleines Individuum (0,64 mm) unserer Art aus der Erde vor, wie auch Steiner 1916 (2) vermutet (p. 66)%), unter A. simplex 1914 hingegen sehr große Süßwasser-Vertreter (L 9 2 mm, $ 2,3 mm). Die auffallende Körperschlankheit (? «a = 91, 3.110) erklärt sich aus der bedeutenden Körperlänge, alles übrige stimmt auffällig gut überein, so namentlich auch der Bau des Männchens. Körper- schlankheit und Größe leiten zu A. elongatus de Man hinüber, einer auffällig großen (4 mm), leider nur nach einem einzigen 9 bekannten Art, die unserer Art sehr nahe verwandt zu sein scheint, ja vielleicht handelt es sich nur um eine Flügelvariante unserer Art, liegen doch die Maße mit Ausnahme von Körperlänge und Körperschlankheit innerhalb der obigen Variationsbreiten. Vorkommen. Literatur. Bisher in folgendem Gelände nach- gewiesen: Süßwasser: Zacharias, v.Daday, Schneider, Bra- kenhoff, Hofmänner, Cobb, Micoletzky, Stefanski; Erde: Moospolster (eben: v. Linstow, Bütschli, Steiner, Gebirge bis 2460 m: Menzel, Stefanski); feuchte Erde u. Wiesen, Marsch- gründe, Waldhumus, Sanddünen: de Man, Bütschli, Cobb, hochalpine Vegetationspolster ohne Moos bis 2830 m: Menzel. Eigene Beobachtung. Diese nach de Man in Holland ziemlich häufige Art finde ich im Untersuchungsgebiet ziemlich selten?) ; nie tritt sie in bestimmender Weise hervor, findet sich hingegen mäßig verbreitet (in 17% aller Fänge). Sie gehört zu den Erd- bewohnern, die nur hier und da im Süßwasser angetroffen werden?), ist nahezu omnivag und fehlt von gründlich untersuchten Fazies nur den Weiden der Ebene und dem Sphagnum-Moor. Am häufig- stenim Waldhumus (inklus. Waldmoos), im Wiesengelände und im Moosrasen, seltener in Sumpf und Moor. Fundort. Steiermark: Pernegg a./M., Hochlantsch-Gebiet: 1000 m, 1100 m, 1200 m; Sparafeld-Kalbling 2000 m; großer Pyhrgas 1350 m, 2200 m; niedere Tauern bei Schladming 1350 bis 1400 m, 1650 m. Niederösterreich: Lunz a./Ybbs, Dürrenstein- Gebiet 1450 m. Kärnten: Unterdrauburg. Bukowina: Czerno- witz u. Umgebung; Luczyna 1360 m; Rareu 1500 m. Fänge: 1c, 3f, 8c, 8h, 9a, 9r, 10c, 10e, 10g, 10j, 11c, 11e, 12g, 14b—e, 15h, 15k, 15t— u, 15z, 15 ß, 16f, 17a, 17d, 19. Geographische Verbreitung: Österreieh: Lunz, Grundl- see, Bodensee, a. (Micoletzky), Laibach t. (de Man); Ungarn: Ineu-See, 1800 m, in Siebenbürgen a. (Micoletzky), Deutschland: Frankfurt a./M. t. (Bütschli), Erlangen, Weimar t. (de Man), !) Auf die Kurzschwänzigkeit (y=25) ist kein Gewicht zu legen, da Cobb selbst die Möglichkeit eines Irrtums zugibt. ®) Nach Brakenhoff in Nordwest-Deutschland sehr selten. °) Ist nach eigenen Untersuchungen in der Erde 14mal so häufig als im Süßwasser. Die freilebenden Erd-Nematoden 139 Stade t. (v. Linstow), Nordwest-Deutschland a. (Brakenhoff), Plön a. (Zacharias); Schweiz: Zürich? (Steiner?), Hochalpen t. (Menzel), Jura t. (Stefanski), Genfersee u. andere Seen a. (Hof- männer, Stefanski, Steiner); Frankreich: Paris t. (de Man), Holland t. (de Man); England: Sydenham (de Man); Norwegen: Bygdö, Atna t. (de Man); Rußland: Moskau t. a. (de Man), Ober- see b. Reval a. (Schneider); Vereinigte Staaten v. Amerika: Big Lake, Fla a. (Cobb); Süd-Afrika: Sambesi a. (Micoletzky); Australien etc.: Neusüdwales t. (Cobb), Deutsch-Neuguinea a. (v. Daday). 2. Alaimus thamugadi Maupas 1900. Maupas 1900, p. 575—578, Tab. 25, Fig. 8—9, Tab. 26, Fig. 1—3. Von dieser nach Maupas parthenogenetischen Art, die sich von der vorhergehenden hauptsächlich durch den Besitz des Ösophagealscheinbulbus unterscheidet, fand ich ein einziges jugend- liches Exemplar in einem Moosrasen der Felsenregion des großen Pyhrgas (Steiermark), ca. 2200 m (Fang Nr. 17d), von folgenden Maßen: L 0,425 mm, a 28,5, ß 3,5, y 22. Die Genitalorgan- anlage liegt etwas vor der Mitte (45% der Gesamtlänge v. Vorder- ende) und ist 2,7% der Gesamtlänge groß. — Den Angaben von Maupas kann ich nichts hinzufügen. Vorkommen. Anscheinend sehr selten, moosbewohnend ?, Vermehrung sehr langsam. Geographische Verbreitung. Algier, an Mooswurzeln der Ruine von Tmigard t. (Maupas). II. Jotalaimus Cobb 190. Einzige Art J. striatus Cobb 1920. Körperform mäßig schlank (a 24—29), 1, mm erreichend. Kutikula quergeringelt, borstenlos, mit schmaler Seitenmembran (!/,); Seitenfelder 43 des Durchmessers. Seitenorgane unschein- bar, querspaltförmig bzw. halbelliptisch, hinten offen. Vorderende nackt, mit feinen Papillen. Mundhöhle fehlend. Ösophagus-Ende kaum angeschwollen, ohne Osophagusenddrüsen. Exkretionsorgan und Porus nicht sicher nachgewiesen. Darm mit Körnergruppen, Lumen ohne scharfe Begrenzung. Q-Genitalorgane. Vulva hinter- ständig (62%), Ovar prävulvar mit Umschlag. & mit geknöpften, stark ventral verlagerten Spikula, access. Stück stärker chitinisiert als die Spikula, ohne prä- oder postanale Genitalpapillen. Schwanz kurz (y 14—17), konisch, Ende abgerundet mit paarigen Papillen, doch ohne Drüsen und Endröhrchen. Vorkommen tropisch, terrikol. Verwandtschaft. Von Alaimus (gemeinsam: Vorderende, Mund- höhle etc.) durch Seitenmembran, Kutikula-Ringelung, Vulva- Lage, access. Stück und die fehlenden Präanalpapillen des & unterschieden. 8. Heft 140 Dr. Heinrich Micoletzky: Einzige Art J. striatus Cobb mit den Eigenschaften d. Genus. L 2 0,4, 8 0,5 mm, ee g 29, P 2 5,9, 842, y 214, 317. An Bambuswurzeln, U. 5. TER En de Man 1876. 4 bekannte Arten: gracilis de Man 1876. longicaudata de Man 1880. australis Cobb 1893. exilis Cobb 1914. Körperform sehr schlank (a 40 longicaudata — a 85 gracilis), Körperlänge um 1 mm. Kutikula quergeringelt, borstenlos, ohne Seitenmembran (bei exılis wird eine wenig ausgeprägte S. ange- geben). Seitenorgane spiralig (bei ausiralis und longicaudata ?) Vorderende nicht abgesetzt, abgerundet, lippen- und papillenlos, jedoch mit Borsten (extlis außerdem mit kleinen Lippen-Papilien). Exkretionsorgan und Porus nicht nachgewiesen. Mundhöhle fehlt völlig. Ösophagus langgestreckt, nach hinten allmählig an- schwellend, ohne Bulbus, mit Ösophagealenddrüsen!) am Darm- beginn. Darm bei durchfallendem Licht blaß, vermutlich aus 2 Zellreihen bestehend, dicht mit gleichgroßen Körnchen erfüllt. ? Genitalorgane paarig symmetrisch, Vulva mittelständig (longi- caudata) oder hinterständig (exilis?), gracilis). & Genitalorgane. Hode paarig (exilis), Spikula plump, ohne access. Stück, mit einer Reihe + weitausgedehnter Präanalpapillen (bei gracilis mit 11—13 Papillen, Papillenreihe etwa 11% Schwanzlängen umfassend, bei exilis und australis finden sich sehr viele Papillen, bei ersterer am Darmbeginn, bei letzterer am halben Osophagus endigend). Sehwanz mehr oder weniger verlängert (y 5—8) bis kurz (20—28 gracilis), mit Schwanzdrüsen und Endröhrchen. Vorkommen terricol mit Ausnahme von exilıs, gracilis vorwie- gend terricol; anscheinend ‚selten (Ausnahme gracilis sehr häufig in den Niederlanden). Verwandtschaft. Durch die paarig-symmetrischen -Gonaden des 9 ursprünglicher als Alaimus, mit Beziehungen zu Monohystera?). Abgeleitet ist vermutlich die bei australis und exilis enorm ver- längerte präanale $ Fapillenreihe, die beim marinen Halaphano- laimus pellucidus Southern bei beiden Geschlechtern in der Halsgegend und präanal auftritt. | Schlüssel. 1. Schwanz verlängert (y 5—9), Vulva + mittelständig ?) 2 — Schwanz kurz, kegelförmig (y 20-28), Vulva am Ende des 25 ‚Pseudo- bulb“ Cobbs bei exilis 1914, fig. 23, K. 2) Cobb gibt 58%, für die Vulva an, da es sich jedoch um ein unreifes 9 handelt, liegt die Vulva weiter vorne (ist vielleicht mittelständig). 3) Namentlich zu Arten mit hellem Darm. B.-gracilis hat trotz paariger Gonade eine deutlich hinterständige Vulva (?/, v. Vorderende). 4) ewilis trägt zwar die Vulva hinterständig (58% ), doch handelt es sich um ein unreites 9, so daß bei völlig erwachsenen 9 die Vulva nur wenig hinter der Mitte liegen dürfte. Die freilebenden Erd-Nematoden 141 mittleren Körperdrittels [$ mit 11—13 Präanalpapillen, die vorderste ca. 1% Schwanzlängen vom After, L 2 0,71—1,27 mm, d 1,2 mm, a= 257 —75, $ 70—85, P 4-5, y 20—28] t. selten a. gracilis de Man 1876 2. Größere Art, über 1 mm (1,4 mm), $ Papillen das Ösophagusende nicht erreichend a. Nordamerika [a 50—67, $ 5,3-—5,6, 291,8 123,5,V58%]- exilis Cobb!) 1914 — Kleinere Art, unter 1 mm (0,5—0,95 mm) 8 Papillen (bei longı-. caudata & unbek.!), erreichen die Ösophagusmitte. t. 3 3. Nur 2 bekannt L 0,8 mm, a 40—50, ß 5, y 8, Vulva mittel- ständig, sehr selten longicaudata de Man 1880 — Nur $ bekannt, Papillen reichen bis zur Osophagusmitte, L 0,95 mm, a 63, ß 44,, y 6,7, Australien, australis?) Cobb 1893 Bastiania gracilis de Man 1876. de Man 1884, p. 33—34, tab. 2, fig. 5 de Man 1885. Steineml914;-p: 209: Hofmänner-Menzel 1915, p. 120. Steiner 1916:.(2), p.-'91;' 69: Zahl der beobachteten Individuen: 1 9. Maße: L 0,71 mm, a 57, 4,2, y23, V 59%, G, 20,5%, Gi? Das vorliegende Tier ist kleiner (gegen 1,0—1,27 mm) als jene von de Man und Hofmänner?°), außerdem plumper (gegen 60—75) und besitzt eine weiter vorne gelegene Vulva (gegen ca. 66%). Vorkommen nach de Man in Holland sehr häufig und wahr- scheinlich omnivag, im Untersuchungsgebiet sehr selten! Von Hofmänner und Menzel auch für das Süßwasser nachgewiesen. Fundort: Steiermark, Pernegg a./M. (trockene Mähwiese), Nr. 9a. Geograph. Verbreitung. Österreich: Laibach (de Man); Deutschland: Erlangen, Weimar (de Man); Schweiz: Altdorf (de Man), Umgebung v. Zürich (?) (Steiner), Vierwaldstättersee aus 40 m Tiefe (Hofm.-Menzel); Norwegen: Atna, t. (de Man); Arktik: Nowaja-Semlja (Steiner), überall t. (Ausnahme Vier- waldstättersee). IV. Deontolaimus de Man 1880. 2 bekannte Arten: Pafillatus de Man 1880. tatricus v. Daday 1898®). ) Es ist leicht möglich, daß sich diese Art als Süßwasserform von B. longicaudata erweisen. läßt, zeigt sie doch keine wesentlichen Unter- schiede im 2 Geschlecht ($.v. longie. unbek.), die bedeutendere Größe u. Körperschlankheit ist für Süßwasserbewohner charakteristisch, die hinter- ständige Vulva erklärt sich vielleicht aus der Unreife. ?2) Ohne Abbildung. Ist vermutlich das $ von longicaudata; mit dem 3. v. B. ewilis herrscht, soweit die kurze Mitteilung schließen läßt, gute Übereinstimmung bis auf die geringere Größe (weil terrikol) und die Länge der Papillenreihe, die indessen variabel sein dürfte. Es ist somit australis und exilvs vermutungsweise syn. mit longicaudata. ?) Steiner lag nur ein juv. vor. 4) Es ist nicht sicher, ob diese Art hierher gehört. 8. Heft 142 Dr. Heinrich Micoletzky: Körperform schlank bis sehr schlank («47 tatricus, 60 papillatus) bis wenig über 1 mm (0,6 mm Zatricus, 1,1 mm Paßill.). Kutikula mit sehr feiner (dapillatus) oder auffälliger (Zatricus) Ringelung, borstenlos (tatricus) oder zart beborstet (Papıll). Seitenmem- bran? (bei papill. vielleicht vorhanden, bei Zatricus zeichnet v. Daday eine scharfe schmale Seitenmembran ähnlich Aphanolar- mus). Seitenorgane nicht beobachtet. WVorderende mit feinen Börstchen (Papill.) oder völlig nackt (Zatricus). Mundhöhle fehlt völlig. Ösophagus nach hinten anschwellend, ohne Bulbus; das chitinige Osophageallumen setzt sich etwas in den Mitteldarm hin- ein fort. Exkretionsdrüse und Porus nicht beobachtet. Darm ohne Besonderheiten. @ Gesehlechtsorgane. (? v. papill. unbek.) Vulva leicht hinterständig, Ovarien paarig-symmetrisch. & Ge- schlechtsorgane. ($ v. Zatricus unbek.) Hode unpaar, mit einer Reihe kreisförmiger Ventralpapillen auf Osophagushöhe und einer ventralen Schwanzpapille. Spikula groß, gebogen, access. Stück klein. Sehwanz verschieden lang (y 4 Zatricus, 14 papill.) + spitz endigend, mit Drüsenröhrchen (Zatricus?). Vorkommen. Brackwasser (Papillatus), Süßwasser (Zatricus). Verwandtschaft. Mit Alaimus und Bastiania nahe verwandt, doch durch die Papillenreihe des $ auf Osophagealhöhe ausge- zeichnet. Durch den (wahrscheinlichen) Besitz einer Seiten- membran zu Aphanolaimus Beziehungen unterhaltend. Schlüssel. 1. Schwanz (desä&) kurz (y 14, 2 unbek.), größere Art (L 1,1 mm), Vorderende mit 4 Submedian-Borsten, ohne Kutikular-Stäbchen ander Mundhöhlenstelle, Kutikula fein geringelt [Spikula schlank, stark gebogen mit sehr kleinem access. Stück, mit 17 Ventral- papillen auf Ösophagushöhe, a 50—60, ß 5], Brackwasser. papillatus de Man 1880 — Schwanz (des 9) verlängert (y 4, & unbek.), kleine Art (L —0,6 mm), Vorderende nackt, mit 2 (?3) stecknadelförmigen Kutikulargebilden an Stelle der Mundhöhle, Kutikula derb ge- ringelt [Vulva hinter der Mitte, Ovarien paarig-symmetrisch, Seitenmembran schmal, sehr deutlich, « 46,5, ß 4,6] a. tatricus*) v. Daday 1898 V. Aphanolaimus de Man 1880. 9 bekannte Arten: attentus de Man 1880. pulcher G. Schneider 1906. aquaticus v. Daday 1898. minor Cobb 1914. brachyuris v. Daday 1901. spiriferus Cobb 1914. multipapillatus v. Daday 1905. communis Cobb 1919. cobbi nom. nov. für A. viviparus Cobb 1919. !) Es ist durchaus nicht sicher, ob diese Art hierher gehört, da dieses Genus hauptsächlich auf die eigentümliche Papillenreihe der $ gegründet ist. Von Bastiania durch das Fehlen der Seitenorgane und den Mangel der Kopfborsten, von Alaimus durch die Kutikularringelung und die deutliche Seitenmembran unterschieden. i Die freilebenden Erd-Nematoden 143 Körperform mäßig schlank bis sehr schlank (a = 20—28 attentus, minor; bis 31—55: aquaticus), klein bis mäßig lang (0,56 mm bis 0,7: attentus, minor; bis 2 mm: pulcher). Kutikula mit auffallender Ringelung und deutlicher Seitenmembran. Seiten- organe meist auffallend groß, rund, selten spiralig!) (minor, spiri- ferus). WVorderende nicht abgesetzt, meist sehr verjüngt, ohne Lip- pen und Papillen, meist mit 4 sehr deutlichen Submedian-Borsten (fehlen bei minor und spiriferus).. Hautdrüsen. Seitenfelddrüsen bei aquaticus und attentus nachgewiesen (Micoletzky), außer- dem Ventraldrüse; Excretionsporus der Ventraldrüse nicht nach- gewiesen. Mundhöhle fehlt völlig. Ösophagus nach hinten nicht anschwellend, zylindrisch (Ausnahme brachyuris mit von der Mit- te an plötzlich verdicktem Osoph.) Darm feinkörnig, vom Öso- phagus meist nicht scharf geschieden. Enddarm bei spiriferus durch eine Einschnürung deutlich abgesetzt. @ Geschlechtsorgane paarig symmetrisch, Vulva + mittelständig, mitunter vivipar (vivi- parus, spiriferus). & Geschlechtsorgane. Hode paarig (minor) ,Spi- kula mit 1 access. Stück, mit 3—18 präanalen, ventralen, deut- lich cehitinisierten, schlauchförmigen Drüsenpapillen; außerdem mit prä- und postanalen Borstenpapillen. Schwanz meist von mitt- lerer Länge (y 6,6: attentus, aquaticus,; bis 13—14: pulcher), konisch, mit Schwanzdrüse und terminalem Drüsenröhrchen. Vorkommen. Mit Ausnahme von A.alttentus (t.) und pulcher (Brackwasser) sämtlich Süßwasserbewohner. Verwandtschaft. Durch den Besitz der Seitenfelddrüsen und chitinisierten Drüsenpapillen des $ an Plectus (und an andere Genera) erinnernd, welche Verwandtschaft auch Cobb (1914, p. 75) betont. Schlüssel. Aphanolaimus de Man 1880. 1. Kutikula mit sechseckiger Felderung [Schwanz kurz y 13—14, L bis 2 mm, $ mit 7 präanalen chitin. Papillen, access. Stück hinten zweispitzig] Brackwasser pulcher G. Schneider 1906 — Kutikula nur grob geringelt, niemals gefeldert 2 2. Vorderende typisch mit 4 submedianen + langen Borsten 3 — Vorderende ohne Borsten ?) 8 3. Ö©sophagus von der Mitte an plötzlich verdickt [Kopfborsten kurz, stäbchenförmig, L 0,63 mm, a 32, y 7 & unbekannt] a. mit A. attentus sehr nahe verwandt! Neu-Guinea a. Y brachyuris?) Dada y 1901 — ÖOsophagealschwellung allmählich 4 !) Mit angedeuteter Spirale: attentus. ?) Nach der Abbildung bei A. spiriferus, im Text wird nichts erwähnt. Manchmal sind die Borsten leicht zu übersehen, wie es mireinmal bei A. aqua- ticus durch punktförmige Projektion. bei ungünstiger Lage erging. ®) Möglicherweise syn. A. attentus. 8. Heft 144 Dr. Heinrich Micoletzky: 4. Kleinere Art, *L 0,6 mm (0,6—0,7 mm), d mit 3—5 chitin. Prä- analpapillen [a 20—27, ß 4,5—6, y 6—7, Seitenorgane nicht auffallend groß, Kopfborsten nicht lang, zugespitzt] t. attentus de Man 1880 — Größere Arten um 1 mm oder darüber (0,8—1,5 mm); & mit 5—18 chitin. Präanalpapillen 5 5. g mit5—11 (? 13) Präanalpapillen, Länge um 1 mm (0,8—1,3), selten bis 1,5 mm 6 — d mit 18 Präanalpapillen, Länge des $ 1,4—1,4 mm, 9 unbek. [a33, 86,5, y7]Ja. Paraguay multipapillatus Daday 1905- 6. Kopfborsten sehr lang (so lang oder länger als der Kopfdurch- messer) Seitenorgane sehr groß, von Kopfdurchmesser, eier- legend oder ie Be 7 — Kopfborsten klein (nur 13), Seitenorgane kleiner (15 d. Kopf- durchm.), eierlegend nn 0,9—1 mm, a 37—42, ß 5,5—6,6, y 26,6, d 12,5, Pz 10, ohne Abbildg.., Nordamerika] a. communis Cobb 1919 TAsS Präanälpap. 7—11 (? 13), 2 Gonadenausdehnung etwa bis 1, der Körperlänge, ovi- od. vivipar [*L 2 31,0mm, a 2 56, 346, #5, y 27,2, 8 8,7]a.seltent. 7a aquaticus Daday!) 1898 — d Präanalpap. 5-—8, $ Gonadenausdehn. von mehr als halber Körperlänge (53%), vivipar [L1,2 mm, a 33, ß 6.3, y 7,7, ohne Abbildg. Nordamerika] a. cobbi n. n.?) 7a. Eierlegend typ. — Lebendgebärend v. viviparus [Plotnikoff 1901 °)] x Größere Art L 1,5 mm; schlanka 32—42; vivipar; & mit 7 chitin. Präanalpapillen; $ Schwanz ohne Borsten; [# 5—17,2, y 8,3, 85,6] a. Nordamerika, Peru? spiriferus Cobb 1914 — Kleinere Art L 0,6 mm; plump « 21—26; ovipar; $ mit 8—9 chitin. Präanalpap. $ Schwanz mit 2 subventralen Borsten hinter der Mitte (# 4,4—4,8, y 7) a. (Brack wasser) minor Cobb 1914 1. Aphanolaimus attentus de Man 1880 (Fig. 1) de Man 1884, p, 35, Tab. 1, Fig. 4. Steiner 1914, p. 259. Q L=0,63 mm (0,58—0,7mm) G,U=7% 89) a=23,5 (20—27) G,=14,4% (12—19) 9 f=4,75 (4—6) GzU=87% (7405) 4° y=6,7 (6,2—7,6) Ei=50 :23,5 u (50 :23—24u) 2 V=50% (45—54) d L=0,59 mm (0,56— —=14% (11—22) ; 0,64 mm) 3 [4°] 6 !) Vermutlich syn. sind A. anisitsi (vgl. S. 147, Fußnote 2) und A. sp. G. er 1906 A ?) Syn. A. viviparus Cobb 1919, Name von Plotnikoff 1901 ver- geben. ?) Syn. A. viviparus Plotnikoff 1901. *) 2, in Klammer bedeutet, daß unter den 9 gemessenen Individuen 2 eiertragend sind. Die freilebenden Erd-Nematoden 145 , a=27 (25—28) Ps=3,7:8 4) 3 P=5,6 (5,4-5,8) | 3 juv L=0,54 mm (0,52 — y=17 (6,6—7,3) 0,56 za] Gb=28,8%, (11-34) ) a=21,5 (20,5—9,6) 12 G1=29%, (24-35) 2 B=4,4 (4,2—4,6) | Pb=72%, 1 y=6,6 Gesamtindividuenzahl: 15, davon 99, 3&, juv. 3, Sexualziffer 33,3. Verglichen mit den Maßen von de Man ist das vorliegende Material größer (gegen 0,56 mm in beiden Geschlechtern) und etwas kurzschwänziger (gegen y 6). Daß die Vulva bei den Exem- plaren des holländischen Forschers etwas hinterständig liegt, erklärt sich aus der Kleinwüchsigkeit )). Seitenfelddrüsen. Diese Drüsen verhalten sich ganz ähnlich wie ich dies für A. aquaticus seinerzeit (1914, 2, p. 398, tab. 15, fig. 13a bis c) nachgewiesen habe. Sie finden sich hier nur in geringerer Zahl und stehen viel regelmäßiger. So fand ich bei 3 daraufhin untersuchten @ (eines davon juv. unfern der letzten Häutung!) auf jeder Körperhälfte 20—21 Drüsen (aguaticus hat je29—39); hiervon entfallen auf die Ösophagealregion 2 (selten 3 2), auf die Mitteldarm- region 7, auf den Schwanz 1 Drüse in 1 Quadranten. Weniger prägnant zeigen die & diese Drüsen, doch konnte ich bei einem d nur 6 Drüsen auf den Quadranten in der Mitteldarmregion nach- weisen, das andere trug die typische Gesamtdrüsenzahl 44. Von dem Vorhandensein der Ventraldrüse, die viel größer als die Seitenfelddrüsen ist — habe ich mich überzeugt, einen Porus konnte ich hingegen nicht feststellen, dasselbe gilt auch für A. aquaticus (vgl. Micoletzky 1914 (2), tab. 15, fig. 13b). Ventral- drüse und Seitenfelddrüsen können demnach auch völlig unabhängig von einander vorkommen, wie dies insbesondere für Plectus granulosus (deut- licher Porus der Ventraldrüse!) gilt?). Den Beobachtungen von de Man kann ich einiges hinzufügen. Das Vorderende trägt, wie ich mich an zahlreichen Exemplaren mit Ol- * Immersion sicher überzeugen konnte, nicht 6, son- dern nur 4 (submediane) "Borsten, wie ich dies Fig. 1. auch für die Schwester-Art nachgewiesen habe [1914 (2), p. 397]. Tatsächlich zeichnet auch de Man (tab. 1, fig. 4a—b) nur die submedianen Borsten, nicht aber die la- teralen. Die Seitenorgane (Fig: 1 so) sind nicht rund, ge- schlossen, wie dies de Man (fig. 4a) zeichnet, sondern nach hinten offen mit Andeutung von spiraligem Bau *), (ähnlich A. minor u. 1) Vermutlich erreichte Adrestie im Material von deMan nur 0,56 mm, da dieser Autor stets Maximalwerte anzugeben pflegt. 2) Bei einem Exemplar im rechten ventralen Quadranten um 1 Drüse mehr, nämlich im ganzen 3. 3) Vgl. Allgemeiner Teil, S. 100. 4) Erinnern etwas an Plectus, zu welchem Genus Aphanolaimus auf- fällige Beziehungen. unterhält. Archiv für Naturgeschichte 1921. A. 8. 10 8. Heft 146 Dr. Heinrich Micoletzky: spiriferus). Der Ösophagus ist proximal nie deutlich angeschwollen. Es ist dies von Wichtigkeit als der einzige nennenswerte Unter- schied gegenüber A. brachyuris!), während sich an der Schwanzform keine Gegensätze feststellen lassen. — Alle übrigen Angaben des holländischen Helminthologen, so namentlich die. Lage der Borsten am Hinterende des Männchens, stimmen völlig mit meinen Präpa- raten überein. Vorkommen. Nach de Man zu den Wiesen-Nematoden Hollands gehörig, fand ich unsere Art auffallenderweise nie im gewiß gründlich durchforschten Wiesengelände meines Unter- suchungsgebietes, sondern nur in Waldhumus, ja sie gehört zur charakteristischen Nematodenart der Heidekrautformation. Es ist recht interessant, daß diese Art sich in so verschiedenen Gelände- arten vorfindet. Seltene und sehr wenig verbreitete Art?). Fundort. Steiermark (Pernegg a./M.) Nr. 14c—d, 15a. Geographische Verbreitung. Deutschland: Erlangen, Schweiz: Schönegg a. Vierwaldstättersee (de Man), Umgeb. v. Zürich (?) (Steiner), Holland (de Man), überall terrestrisch. 2.Aphanolaimus aquaticus v. Daday 1898. Micoletzky 1914 (2), p. 396—401, tab. 15, fig. 13a—c.?) Micoletzky 1914 (3), p. 251—252. Plotnikoff 1901, A. viviparus. v. Daday 1905, A. anisitsi, p. 48—49, tab. 2, fig. 1—b. Schneider, G. 1906 (2), A. sd. ?, p. 679—680. Steiner 1914, p. 259. Hofmänner-Menzel 1915, p. 121. Micoletzky 1917, p. 484—485. Steiner 1919 (2), p. 8. Micoletzky 1921, 2. Q L=0,88mm(0,78—0,99mm) Re hr aten! a=37 (30,5 —46) & a=52 (49,5—55) 9 ß=5 (4,8—5,2) do) B=4,8 (4,3—5,3) y=71 (7,0-7,4) | ). y_715 (71-72) V=50%, (4952) Gb = 45%, 1 G,=14,7%, (13,6—15,8%) 2 Gu = 2,6%, 1 GU,=9,7%, 1 Pz=7,5 (78 9 G5=14%,, 1 Pb = 76%, (75—77) Ei= 54:20u, 1 Gesamtindividuenzahl 6, hiervon 9 3, $ 2, juv. 1, Sexual- ziffer 66 (im Süßwasser 32, Individuenzahl 25). Ein Vergleich der Maße dieser terrikolen Individuen aus dem Sphagnum-Moor und anderen Sumpf- und Moormoosen mit dem Süßwassermaterial der Ostalpen und der Bukowina zeigt, daß die 1) & leider unbekannt, ?) 1,75% aller Fänge. ®) Vergl. Literatur. Die freilebenden Erd-Nematoden 147 vorstehenden Tiere etwas kleiner bleiben (gegen 2 L 1,04 mm), während die übrigen Maße sehr gut übereinstimmen, nur die Papil- lenzahl der $ ist hier eine geringere (gegen 9). Dieser geringe Unter- schied zwischen terrikolem und aquatilem Material hängt wohl damit zusammen, daß diese Art nur in vom Süßwasser stark durch- tränktem Boden gedeiht, im engeren Sinne also nicht terrikol ist. Hieraus erklärt sich wohl auch die Tatsache, daß, entgegen der Regel, relativ mehr $ gefunden wurden als im Süßwasser. Die Maße Hofmänner-Menzels stimmen mit meinem aqua- tilen Material (bis auf etwas kürzeren Schwanz meiner $) gut überein. Synonyme. Sehr bemerkenswert ist die Angabe dieser Autoren über die Viviparität!)unserer Art, da hierdurch meine längst gehegte Vermutung, daß A. viviparus Plotnikoff synonym ist (vgl. Artenschlüssel!), bestätigt wird. Außerdem sehe ich mich veran- laßt, A. anisitsi v. Daday einzuziehen. Es handelt sich nämlich nur um großwüchsige Individuen?) (L 1,2—1,6 mm) aus dem Süßwasser Paraguays, deren Papillenzahl 9 der $ mit meinem Durchschnitt (aquatil) völlig übereinstimmt. Die von v. Daday erwähnte große Drüse unter dem Osophagus ist die Ventraldrüse. Auch stelle ich A. sd. Schneider hierher; der einzige Unterschied liegt im Vorhandensein von 13 8 Präanalpapillen, doch sind wir über die Variabilität der & zufolge Materialmangel noch nicht hinreichend unterrichtet. Soviel jedoch aus dem spärlichen Mate- rial ersichtlich ist — bei 10 3 schwankt die Papillenzahl von 7 bis 11 — scheint es mir gut möglich, daß auch 13 Papillen innerhalb der Variabilitätsgrenze liegen®). Daß G. Schneider dieKopfborsten kaum sah, ist vielleicht durch Verletzung oder ungünstige Kon- servierung (Lage?) zu erklären. Vorkommen. Diese bisher nur im Süßwasser aufgefundene Art gehört zu den im Süßwasser häufiger als in der feuchten, wasser- durchtränkten Erde anzutreffenden Nematoden (Gruppe 2.b,-S..49), ist im großen und ganzen terrikol selten und sehr wenig verbreitet (im Süßwasser nicht selten und mäßig verbreitet) und findet sich nur im Sumpf und Moor. Fundort. Steiermark: Rottenmanner Tauern 1850 m, Niederösterreich: Lunz; Bukowina: Umge- bung v. Czernowitz. Geographische Verbreitung. Österreich: Lunzer Seen, Attersee, Bodensee, Millstätter See (Micoletzky), Czernowitz und Um- gebung (Micolet zky), Ungarn: Plattensee (v. Daday), Ineu, t) Auch ich fand in der Bukowina (Czernowitz, Rennerteich, 8. 1911) ein eiertragendes @ mit einem eingerollten Embryo, das in meiner Süß- wasserarbeit (1917) nicht verzeichnet wurde. 2) Sollte die Kleinheit des Seitenorgans (1, des Kopfdurchm.) konstant sein, so würde A. anisitsi bestehen bleiben können u. sich von A. communis Cobb (vgl. Artenschlüssel) durch die Kopfborsten (bei A. an. etwas kürzer als d. entspr. Kopfdurchm.) und Körperlänge unterscheiden. ®) Die $ präanalen Papillen. variieren. bei den speziell daraufhin unter- suchten Arten zwischen dem 2,2-und 3,3fachen Minimum (vgl. Allgem. Teil, S. 94—95). 10* 8. Heft 148 Dr. Heinrich Micoletzky: 1800 mm (Siebenbürgen) (Micoletzky); Schweiz: verschiedene Seen bis 1562 m (Stefanski, Steiner, Hofmänner-Menzel); Rußland: Bologoje-See (Plotnikoff), Obersee bei Reval (Schnei- der); Paraguay (v. Daday); überall a. VI. Tripyla Bastian 1866, syn. Trischistoma Cobb 1913. 11 bekannte Arten: intermedia Bütschli 1873. tenuicaudata Cobb 1893. papıllata Bütschli 1873. dentata v. Daday 1898. setifera Bütschli 1873. gigantea v. Daday 1898. arenicola de Man 1880. crassicauda v. Daday 1901. fılicaudata de Man 1880. pygmaea n. Sp. monohystera de Man 1880. Körperform: plump bis schlank (a = 19 Papillata bis 55 mono- hystera), mıist über 1 mm lang (0,45 mm Pygmaea bis 4,3 mm gigantea), nach ‚vorne wenig, nach hinten stark verjüngt. ° Kuti- kula quergeringelt, selten glatt, borstenlos. Seitenorgane meist nicht nachgewiesen, unscheinbar, bei monohystera rinnenförmig, bei dentata sehr deutlich, kreisförmig. WVorderende nicht oder nur spurweise abgesetzt, mit 3 nie stark hervortretenden Lippen, mit Papillen und Borsten oder zu Borstenpapillen reduzierten Borsten (papillata, Pygmaea). Mundhöhle fehlt meist völlig, intermedia und monohystera weisen eine Trilobus-artige, zeitweise Mundhöhle!) auf (Beziehung zu Trilobus!). Ösophagus deutlich fibrillär, hinten etwas angeschwollen, ohne Bulbus. Unweit der Mundhöhle ist das Chitinrohr meist lokal verdickt mit zahnar- tigem Vorsprung (erinnert an den „Ösophagealzahn“ von Trilobus), mit + deutlichen Ösophagealenddrüsen am Übergang in den Darm (besonders deutlich bei 7. intermedia mit 2 Kränzen auf- geblasen erscheinenden, körnerreichen Drüsenzellen — ähnlich Tr:- lobus). Exkretionsdrüse und Porus nicht nachgewiesen; Nerven- ring undeutlich, vor der Ösophagusmitte. Darm aus mehreren polygonalen Zellreihen. @ Gesehlechtsorgane meist paarig sym- metrisch, bei arenicola und monohysiera unpaar, prävulvar, Vulva mehr oder weniger mittelständig, bei unpaarem Ovar hinterständig (?/; bis ?/, der Gesamtlänge v. Vorderende); Ovar zurückgebogen, Eier wenig, groß, Vulva öfters von Drüsen umstellt (dapillata, filicaudata). & Geschlechtsorgane. Hode zweiteilig; Spikula mehr oder weniger plump, mit oder ohne access. Stück, erstere meist mit zentralem Verdickungsstreif, von einer + deutlichen Muskel- scheide umhüllt; meist mit einer ventralen Längsreihe von bis in die Nähe des Vorderendes reichenden Präanalpapillen. Schwanz konisch bis fadenförmig, nie plump bogenförmig gerundet (y 20 arenicola, Pygmaea bis 5 filicaudata), mit Schwanzdrüse, selten mit !) v. Daday gibt für die Mundhöhle von dentata Kutikularkörperchen an. Die freilebenden Erd-Nematoden 149 Drüsenausfuhrröhrchen am Schwanzende: (meist mit einfacher Öffnung wie bei Mononchus). Nahrung. Mitunter räuberisch (T. papillata und monohystera, vgl. S. 157) nach Cobb u. Menzel. Vorkommen. Süßwasser- und Erd-Bewohner, selten marin (marina Bütschli). Verwandtschaft. An Trilobus!) durch den Bau des Vorder- endes, des Ösophagus (insbesondere des Ösophagealzahns) er- innernd; zu Monohystera stehen die Arten mit unpaarem prävul- varen Ovar vielleicht in Beziehung, vielleicht auch das kreisförmige Seitenorgan bei Trip. dentata! - Schlüssel. Tripyla Bastian 1865, syn. Trischistoma Cobb ‘Nicht berücksichtigte Arten: T. salsa Bastian 1865, unsichere Art. T. marina Bütschli 1874, marin, syn. Tripyloides (Bütschli) m. de Man 1886. T. circulata Micoletzky 1913, gehört zu Chromadora?). 1. Seitenorgane sehr unscheinbar 2 — Seitenorgane deutlich kreisförmig [Schwanzende kolbig an- geschwollen, & unbek., 2 L 3,2 mm, a 27, $ 5,8, y 5,8] a. dentata v. Daday 1898. 2. Weibliche Gonaden paarig-symmetrisch 4 — Weibliche Gonaden unpaar, nur prävulvar, Schwanzende mit kleinen Drüsenröhrchen 3 3. Vulva !/, der Körperlänge vom Hinterende; Schwanz kurz, regelmäßig verschmälert; Vorderende mit 6 kräftigen Borsten, dahinter stehen 4 feine Borsten [$ unbek., 2 L 1,8 mm, a45, 3; %-12].t.selten.a! monohystera?) de Man 1880. — Vulva 13 der Körperlänge vom Hinterende; Schwanz sehr kurz, kegelförmig; Vorderende mit 10 Borsten, die submedianen paarig. [$ unbek., © L 0,86 mm bis 1,4 mm, a 22-30, B5,95—6,..9 170, V =66-68%] t.7.(n;. de, Man typ: Sandbewohner) arenicola de Man‘) 1880. 4. Vorderende mit deutlichen, nie zu Papillen reduzierten Bor- ‚sten 5 — Vorderende ohne Borsten, diese sind zu Papillen reduziert 8 !) Insbesondere Trip. intermedia und T. monohystera (mit rudim. Mundhöhle). ?) Eine nochmals vorgenommene Kontrolle meines Präparates über- zeugte mich davon, daß ich mich seinerzeit täuschen ließ. Die Mundhöhle ist Chromadora-artig, die Seitenorgane zeigen Andeutung von. spiraliger Auflösung, auch der deutliche Ösophagealbulbus, das Fehlen der Ösophageal- enddrüsen spricht hierfür, endlich zeigt die Kutikularringelung beilmmersion eine Auflösung in Punktreihen. Vgl. den Bestimmungsschlüssel von O’hroma- dora, 8. 387, Fußnote 4. ?2) Synonym: Trischistoma pellueidum Cobb 1913 ist eventuell der geringen Größe wegen (L 0,6 mm) als var. pellucida [Cobb] 1913 an- zusprechen. 4) Syn. T. minor Cobb 1893. 8. Heft 150 Di. I 10. Dr. Heinrich Micoletzky: Schwanz nie fadenförmig (y 5—11); Körperform nicht schlank (a 19—86) | 6 Schwanz fadenförmig (y 4-5); Körperform schlank (a 34 bis 45) 5a [LQ 2 mm, & 1,7 mm, $5—6] t., auch a. | 5a filicaudata de Man 1880. g mit deutlichem accessorischen Stück (ähnlich T. setifera) ; mit nur 5 Präanalpapillen [9 unbek., $ L 1,34 mm] v. austriaca n. V. d ohne accessorisches Stück, mit :8—15 Präanalpapillen ; typ. Vorderende mit 6 Borsten ®) 7 Vorderende mit 10 DBorsten, die submedianen paarweise [2 unbekannt, $ mit 7 Präanalpapillen, L 2,5 mm, a 36, ß 59, y 11] a. tenuicaudata Cobb 18932). Schwanz gleichmäßig verschmälert, Vorderende mit 6 sehr kräftigen Borsten; Drüsenzellen am Ösophagusende nie sehr merklich [* L921,0, $1,1 mm, a 224, 327, BP 2 42, 84,6, y 98,3, d 8,1] t., selten a. setifera Bütschli 1873. Schwanz sehr charakteristisch: vorderer Teil zylindrisch, Schwanz hinter der Mitte plötzlich verschmälert; Borsten des Vorderendes kleiner; Drüsenzellen am Ösophagusende sehr auffallig, $ unbekannt °) [Mundhöhle vorhanden, * 2 L 0,77 mm, a 25, 3,95, y7,4]t., seltena. intermedia Bütschli 1873. g ohne deutliche Präanalpapillen ) g mit 4 Paar Präanalpapillen [? unbek., L 3,4mm, aca. 24, ß6, y 6] a. gigantea v. Daday 1898. Mundhöhle typisch, ohne Kutikulagebilde 10 Mundhöhle mit 2 kommaartigen Kutikulargebilden [g unbek., Q L 0,92 mm, a 31, 8 6, y 77) a. crassicauda v. Daday 1901. Größere Art, über 1 mm [* 2 1,4 mm (0,8—2,8 mm) $ 1,42 mm (0,76—2,7 mm)], Schwanz nie auffallend kurz (y 4,8—10,3) [fa 2 25, 8 27:8 253, 356; 7,67 68] 2a papillata*) Bütschli 1873. Kleine Art, 1, mm kaum erreichend (L 0,42—-0,48 mm), sehr kurzschwänzig (y 17—21) [ L 2 0,45 mm, d 0,43 mm, a 25—27, ß 3,3—83,6, y 2 19,4, & 17,4, V 61%] t. pygmaea n. Sp. 1) Für öntermedia konnte ich 10 Borsten in der üblichen Anordnung nachweisen. ®) Ohne Abbildung. ®) Diese Art unterhält einige Beziehungen zu Trilobus. #) Syn.: T. affinis deMan 1880? (Einziger Unterschied: der Besitz eines chitinigen Mittelstreifens am Spikulum). 7. glomerans Bast. 1865? 7" lata Cobb 1914. Tiere mit subkutanen Kristallen können als v. ceristalli- fera Micoletzky 1921 vom Typus unterschieden werden. Die freilebenden Erd-Nematoden 151 1. Tripyla setifera Bütschli 1873. Bütschli 1873, p. 51—52, tab. Brakenhoff 1913, p. 272. 6, fig. 36a —f. Menzel 1914, p. 46—47. deMan 1884, p. 46, tab. 4, fig. 17. Steiner 1914, p. 260. Cobb (1) 1893, p. 36. Hofmänner-Menzel 1915, Ditlevsen 1914, 'p-- 222. p. 132—133. Eigene Maße: 2 L=1,0.mm (0,85—1,3 mm) V=56,5% (52—61%) 34 a=23,5 (17—32,5) 32 G,=16,5% (10—22) 25 P=4,23 (3,25 —4,75) (120) G2 = 16% (12—20) 26 yv=8,3 (79,5) Eizahl 1,17 1—2) 12 Eigröße 80:53 u (79—108 u: 26,5—38,5 u) 12 SL = 1,1 mm (0,9—1,34 mm) Gb = 35,2% (28,3—39,5) 13 a—= 26,5 (2432) 16 G, = 14,5% (11,6—17,6) } 8 ß = 46 (8,8—6,3) | ’ G@= 142% (9,9—25) yv=8,1 (7,15—10) 2 (juv.) juv. L =1,0 mm .(0,92—1,12) L = 0,76 mm (0,61—0,87) a —= 23 (21—25,5) a — 26 (23,7— 30) 4 PP =45 (4,25—4,8) (4 BP =53/1 (3,39 —4,5 y=15 (6,85 —8) y-=16 (7—8,7) V=*55% (34-57,5) G, = 128% h 1 G; = 11,8% Gesamtindividuenzahl: 114, davon 2 41, $ 19, juv. 54. Sexualziffer 46,5. Maße aus der Literatur (Bütschli, de Man, Brakenhoff, Menzel): 2 L= 1—1,7 mm { 1,2—1,7 mm a = 20—35 B= 4-5 y- 58 V = hinterständig Die vorstehenden eigenen Individuen sind kleiner, zeigen aber im übrigen eine gute Übereinstimmung. Wie Bütschli fand auch ich das $ durchschnittlich etwas größer als das 9, während sonst das Gegenteil die Regel ist!). “Bezüglich Parasiten S. 84. Vorkommen. Literatur: Waldhumus (Bütschli, an Pilz- wurzeln; de Man), Wiesenhumus (de Man, nicht häufig), Moor (Brakenhoff, an Wurzeln v. Juncus, Menzel, an Sphagnum, Ditlevsen, an sumpfiger Stelle), Moosrasen (Menzel, hochalpin 1) Bei stark abgehobener Kutikula, welcher Zustand mitunter durch Erhitzen des lebenden Objekts oder bei Konservierung eintritt, kann diese Art mit T. papillata verwechselt werden, da es dann den Anschein hat, als wären die Kopfborsten zu Borstenpapillen, reduziert. 8. Heft 152 Dr. Heinrich Micoletzky: 2200-— 2820 m, 4 Fänge, nasser Moosrasen m. Schlamm, 1 Fang), Süßwasser (Schneider). Eigene Beobachtung. Im Untersuchungs- gebiet ausschließlicher Erdbewohner, nieht häufig (1 % der Ge- samtheit), wenig verbreitet (9 % aller Fänge). Vorwiegend Wald- humusbewohner (Nadel- und Mischwald) (?/, aller Fänge und 87 % aller Indiv.), teils an den Wurzeln von Heidekraut, teils an Wald- moos; aber auch in alpinem Moosrasen, in freiem Gelände und Ge- birgsweiden, selten in Sumpf und Moor (Sphagnum). Fundort. Steiermark (Pernegg a. M.; Hochlantschgebiet, 1300— 1400 m; großer Pyhrgas, 1350 m; Schladming ca. 1400 m; Zirbitzkogelspitze 2397 m); Niederösterreich (Lunz a. Ybbs bis 1150 m); Salzburg (Hintersee b. Faistenau). Fänge: Nr. 1e, 4d, 19b—c, i, 14a—e, 15a, k, n, r, t, 17b. Geographische Verbreitung. Deutschland: Frankfurt a.M. (Bütschli), Erlangen (de Man), Nordwest-Deutschland (Braken- hoff); Holland (de Man); Dänemark (Ditlevsen); Schweiz (Menzel, Steiner, 600— 2820 m), überall t. Rußland: Obersee bei Reval a. (G. Schneider). 2. Tripyla intermedia Bütschli 1873 (Fig. 2a—c). Bütschli 1873, p. 52, tab. 6 Stefanski 1914, p. 15—16, fig. 34a —c. Tab. 1, Fig. 2a—b. Cobb 1893 (1), p. 36). Hofmänner-Menzel 1915, Zschokke 1895). p- 134. Klausener 1908. Stefanski 1916, p, 377. Menzel 1914, p. 47. Eigene Maße: 2 L = 0,77 mm (0,71—0,82) a = 25 (2-28) B =3,95 (3,8-—4,2) y = 1,4 (6,8—7,6) 7 (keines eiertrag.) V=513% (49,5—54) G= 10,7% (8,913 %) G=95% (,1-122,4) hsch 3) = 43 % (41,5 —44,5) 5 2 (juv.) L = 0,66 mm | juv. L = 0,62 mm (0,59—0,65) a =26 (25,527) a = 25,2 (24,6%) S B=36 (8,5-—3,7) B=3,45 (3,4-3,5) | y=73 (12-74) |, y=74 (11-72) V= 53,5 %, (63-54) Gm = 55,3%, (53 —57,5) 2 G = 5,7% (4, 76,1) hsch = 43%, (43) 3 hsch — 43%, (4944) ® !) Nur erwähnt, nicht selbst beobachtet. ?®) Es erscheint mir fraglich, ob Zschokke u. Klausener wirklich diese Art vorgelegen hat. ?) Bedeutet hinterer verjüngter Schwanzabschnitt in Prozenten der gesamten Schwanzlänge. Die freilebenden Erd-Nematoden 153 Maße nach Bütschli, Menzel, Stefanski. @© L = 0,73 mm bis 1,04 mm eo = 11-24 Piz a earit V = etwas hinter d. Mitte (Menzel) ir VOR 2 2 (on roter.) Gesamtindividuenzahl 12, davon 9 9 (2 während d. letzten Häutung), juv. 3, & unbekannt. Meine Individuen sind etwas kleiner und schlanker, zeigen sonst aber eine sehr gute Übereinstimmung. Diese charakteristische Art wurde durch Bütschli und Stefanski genauer studiert, deren Beobachtungen ich einiges hinzuzufügen habe. Wer Bütschlis Abbildung des Vorderendes (fig. 34b) genau betrachtet und sie mit den entsprechenden Abbildungen von T. setifera und T. papillata vergleicht (fig. 35a, 36), dem wird auffallen, daß bei 7. intermedia eine Mundhöhle angedeutet ist, die den anderen Arten fehlt. Tatsächlich fand ich bei unserer Art stets eine trichterartige Mundhöhle (Fig. 2a, mh) ausgebildet), die mitunter noch deutlicher ausgeprägt erscheint als in der bei- gegebenen Figur, stets aber nachgewiesen werden kann. Diese Mundhöhle ist so deutlich, daß ich anfänglich an eine neue Trilobus- Art gedacht habe. Stefanskis Zeichnung läßt von einer Mund- höhle allerdings gar nichtserkennen, doch istander Richtigkeit der Beobachtung Bütschlis — im Text erwähnt er nichts davon — nicht zu zweifeln. Im Gegensatz zu Stefanski finde ich die den Kopt vom Rumpf trennende Furche nur ganz andeutungsweise ausge- prägt; das Vorderende trägt die übliche Borstenbewaffnung (acht submedian, zwei lateral), die angedeuteten Lippen tragen winzige Papillen. Am Osopha- gealbeginn findet sich der für das Genus charakteristische (auch bei Trilobus vorhanden) zahnart. Vorsprung (Fig.2a, oez) in etwas schwächerer Ausbildg. - als bei den anderen Arten des Genus. Der Ösophagus zeigt das typische Verhalten. Sehr groß und auffallend sind die Osophagealenddrüsen (Fig. 2b, oedr) am Hinterende des Ösophagus. Diese Drüsenregion, die wie auf- Fig. 2a. !) Es ist wahrscheinlich, daß diese Mundhöhle zeitweise nicht in Er- scheinung tritt, so daß auch Stefanskis Darstellung ihre Erklärung findet. Leider hatte ich keine Gelegenheit, diese Art lebend zu beobachten. Sollte aber die Mundhöhle ständig auftreten und immer nachgewiesen. werden können, so wäre diese Art besser zu Trilobus zu stellen. 8. Heft 154 Dr. Heinrich Micoletzky: geblasen erscheint — ihr Inhalt ist zudem heller als die Umgebung — ist viel mächtiger ausgebildet als bei den verwandten Arten und besteht aus 2 hintereinander geschal- teten Zellkränzen von je 3 Zellen. Auch Bütschli und Stefanski sind diese Bil- dungen aufgefallen, ersterer erwähnt sie in der Genusbeschreibung (p. 50), letzteren er- innern sie an Trilobus. Außerordentlich charakteristisch ist der Schwanz (Fig. 2c), der, wie Stefanski hervorhebt, ein ange- - schwollenes Ende trägt. Das & ist unbe- kannt, was des Vergleichs mit Trilobus wegen besonders bedauerlich ist; vielleicht ist die ° Fortpflanzung hermaphroditisch. Vorkommen. Literatur: Graswurzeln (Bütschli), tonhaltige Erde (Stefanksi), Moosrasen am Eingang einer Karsthöhle (Menzel), im Süßwasser (Stefanski, Klausener, Zschokke). — Eigenes: Moos- rasen aus Nadelwald (einziger Fund); selten, nicht verbreitet. — Fundort: Kärnten Fig. 2c. d (Unterdrauburg), Nr. 15u. Geographische Verbreitung. Österreich: Innsbruck a. (Ste- fanski), Umgebung von Triest t. (Menzel), Deutschland: Frank- furt a. M.t. (Bütschli), Schweiz: Seen der Hochalpen !) a. (Imhof), Zschokke, Klausener). Verwandtschaft. Diese Art steht dem Genus Trilobus ohne Zweifel sehr nahe (angedeutete Mundhöhle Vorderende, zart geringelte Kutikula,' OÖsophagealdrüsen). 3. Tripyla filicaudata de Man 1880 (Fig. 3). de Man 1884, p. 47, tab.4, Hofmänner 1913, p. 607—608. fig. 18. Southern 1914, p. 6. Cobb 1893 (1), p. 36°). Steiner 1914, p. 260. Jägerskiöld 1909, p. 8, fig.8. Hofmänner-Menzel 1915, Brakenhoff 1913, p. 273. p. 133—134. Eigene Maße: ee juv. = 120mm} — 94 a—= 45 1 ß —4,5 1 B=5,1 y-45 v=6 ) Gesamtindividhensahl 2, davon & 1, juv. 1. !) Vielleicht liegen Verwechselungen mit anderen Tripyla-Arten vor. ®2) 1895, Biolog. Centralbl., Bd. 15 3) Nur erwähnt, nicht selbst beobachtet. Die freilebenden Erd-Nematoden 155 Maße des $ nach de Man, Hofmänner-Menzel. SE =37 mm a = 40—45 ß = 4,5—6 "y —=4-5 P = 14—15 de Man 8—10 Hofmänner Das einzige, von mir beobachtete reife Exemplar ($) weicht durch 2 Merkmale von den Abbildungen und der Beschreibung de Mans ab: f 1. Fand ich (Fig. 3 acc) ein deutliches Ö accessorisches Stück wie bei T. setifera. 2. Beim lebenden Exemplar gelang es } Pf de mir, nur 5 Präanalpapillen nachzuweisen. Diese | beiden Unterschiede — Hofmänner macht = über das Vorhandensein oder Fehlen des access. Stücks keine Angaben, während die von ihm beobachtete Papillenzahl viel geringer ist als bei de Man — veranlassen mich, für dieses 3 eine neue Varietät — var. austriaca n. v. — aufzustellen, während das anderwärts beobachtete jugendliche Individuum vermut- lich dem Typus angehört. Vorkommen. Feuchte Erde (de Man), i feuchte Erde uud feuchte Wiesen (Braken- Fig. 3. hoff), im Süßwasser: Brakenhoff, Hof- männer, Stefanski (Flüsse und Seen bis 310 m Tiefe). Diese nach de Man in Holland ‚ziemlich häufige‘‘ Art fand ich nur in 2 Exemplaren im Wiesenhumus (Mähwiese trocken 1 juv., feucht 1 8 v. austriaca), demnach im Untersuchungsgebiet sehr selten und nieht verbreitet. Fundort. Steiermark: Pernegg a.M., Niederösterreich: Purkersdorf b. Wien (v. austriaca). Geographische Verbreitung. Deutschland: Mark!), Nord- west-Deutschland (Brakenhoff), Schweiz (Hofmänner, Ste- fanski, Steiner); Holland (de Man); England: Sydenham (de Man), Irland (Southern). 4. Tripyla papillata Bütschli 1873. de Man 1884, p. 47—48, tab. 5, fig. 19, T. papillata. de Man 1884, p. 48, tab. 5, fig. 20, T. affinis. Hofmänner 1913, p. 607. Cobb 1914, p. 48—49, tab. 3, fig.7, T. lata. Menzel 1914, p. 46. Micoletzky 1914 (2), p. 401—408, tab. 9, fig. 1a—j (Varia- tionspolygone)?). !) Nach Jägerskiöld 1909. ?) Vgl. Literatur; außerdem Nachtrag: Ditlevsen 1911, p. 221 T. affinis. 156 Dr. Heinrich Micoletzky: Micoletzky 1914 (3), p. 252. Stefanski 1914, p. 14. Steiner 1914, p. 260, T. Papillata u. T. affınis. Hofmänner-Menzel 1915, Micoletzky 1917, p. 486— 487. p. 132. Steiner 1919 (2), p. 8. Stefanski 1915, p. 347, Cobb, M., 1919, p. 24, T. affinis. T. affinis. ° Menzel 1920 (1), p. 167, 171. Stefanski 1916, p. 377. Micoletzky 1921, 2. Eigene Maße: terrikol: ?L=1.15mm (0,8— 2,7 mm) | G — 15,6 % (8-24), 27 a=25,2 (19-535) \ 32 15% (8-18), 27 'B=4,8 (3,75—5,5) (10,) ee 12a »=6,6 (5,59) } Ei=79:34p.(54—126:29—36),9 V=54%, (52—57), 31 SL = 1,2 mm (0,76— 1,42 mm) | ee (1— 1,09 a= 27 (19- 32,5) 09 a— 25,4 (23,3--27,5 B=5 (32-69) | B=49 (4,7—-5) — 6,8 (5,85 8,7) yv=63 (652-723) G = 36,5% (23—55), 18 V= 55% (53—58) G, = 14%, (11--18,5) E G, = 13%, (12,6-13,4)2 G, = 13,6%, (10-—20,8) . G=115,1 Gesamtindividuenzahl: 2530, davon 2 64, 3 26, juv. 140. Sexualziffer: 41. Aquatil (Vergleichsmaterial aus den Östalpen und der Bu- kowina): QL = 1,52 mm (1—2,8) g L = 1,52 mm (1—2,7 mm) a=25 (19—36) 60 a = 26,7 (20—33,5) >4 B=5,6 (48) N B= 5,8 (4,88) = y= 6,9 (4,8-—10,3) y=6,7 (5,28) ) V=53% (4558), 45 GH = 33% (645), 20 Gh=15,8 (10-25) \:, Gı+G, = 30% (19,5—41,6), 10 G,= 15 (10,8-19,5) Maße aus der Literatur (Bütschli, deMan, v. Daday, Cobb, Stefanski, Hofmänner-Menze]): 1. T. papillata: QgL=2-3,4 mm y= 4,6—8,7 3%) a = 25 —41 V = etwas hinter der Mitte. ß = 4,—79 2. T. affinis: 2.S& L=14mm = 5—6 a = 2550 V = mittel- oder leicht hinter- B = I5—6 ständig. !) Während de Man (1884) den Schwanz des $ länger (6) als den des 2 (8) angibt, finden Hofmänner-Menzel das umgekehrte Verhältnis (2 4,6—5,5, & 5,5—6), tatsächlich besteht kein nennenswerter Unterschied. *) Im Text wird hierüber nichts gesagt. Die freilebenden Erd-Nematoden 157 Vergleichen wir die Maße der Erdbewohner mit jenen des Süßwassers, so ergibt sich das gewöhnliche Verhalten; erstere sind kleiner, von längerem Ösophagus und Schwanz und etwas weiter hinterständiger Vulva, hingegen weist die relative Gonaden- ausdehnung keine Unterschiede auf. Synonyme: Bereits früher habe ich mich bemüht (1914, p. 407), den Unterschied von T. papillata und affinis kennen zu lernen, und die Synonymität beider Arten vermutet. Meine seitherigen Er- fahrungen haben diese Vermutung zur Gewißheit reifen lassen. Wie andererseits, so ist auch hier die meist viel größere Süßwasser- form als eigene Art (T. papillata) von der kleineren Erdform (T. affinis) unterschieden worden. Der einzige qualitativ morpho- logische Unterschied, der sich aus den Abbildungen von de Man herauslesen läßt!), der Besitz (T. papillata) bzw. das Fehlen (affin:s) des chitinösen Mittelstreifens des Spikulums, den ich überdies stets nachweisen konnte, genügt nicht, um Arten zu trennen »): Erwähnenswert ist, daß das einzige auffallend große 9 (L 2,7, die nächst kleineren beiden Exemplare messen nur 1,4 mm) der Moorwiese des Lunzer Obersees angehört (Wasserkante). T. lata Cobb muß ich nach Abbildung und Beschreibung für identisch mit unserer Art halten. Mit den ‚‚cephalic setae‘‘ der Abbildung (Fig. 7) sind wohl die Borstenpapillen gemeint. Alles stimmt sehr gut, namentlich die Zahl und Stellung der & Papillen, den Ösophagealzahn in der Nähe des Vorderendes sahen bereits Bastian und Bütschli usw., kurz alle, die diesem Genus ihre Aufmerksamkeit zuwandten. Leider nimmt Cobb trotz recht ausführlicher Beschreibung — wie gewöhnlich — auf die Literatur keinen Bezug. Nahrung. Nach eigenen Beobachtungen (1914, p. 408) an zahlreichen Tieren der Krustensteinzone der Lunzer Seen ein typischer Diatomeenfresser, nach Menzel (1920) ‚mindestens so räuberisch wie die Mononchen‘, von Nematoden, Rotatorien und Tardigraden sich nährend. Cobb hat bei Tripyla monohystera gleichfalls Nematoden als Nahrung nachgewiesen. Diese Beobachtungen- scheinen mir dafür zu sprechen, daß sich Tripyla gleich Mononchus und Trilobus in geeigneter Um- gebung vorzugsweise — vielleicht ausschließlich — räuberisch ernähren kann, in anderer Umgebung aber auch pflanzliche Nah- rung verzehrt, mithin nicht monophag genannt werden kann. Vorkommen. Literatur: Süßwasser: Bastian, Bütschli, v.Daday,deMan,Ditlevsen, Hofmänner-Menzel, Braken- hoff, Cobb, Stefanski, Micoletzky; Braekwasser: T. affınis (Ditlevsen); feuchte Erde: Wasserkante (Ditlevsen), Wiesen (de Man T. papill. selten‘), Wiesen und ME (de Man, T. affinis ‚ziemlich häufig‘). 1) Bei fehlendem Mittelstreifen könnte man von. einer v. affinis [deMan] Sprechen. 8. Heft 158 Dr. Heinrich Micoletzky: Eigenes: terrikol sehr häufig (4,6%), „mäßig verbreitet“ (13%), nahezu omnivag!), gehört zu Gruppe 3a (Arten, die im Süßwasser etwas häufiger sind als in der Erde), am häufigsten in Wiesenge- lände (namentlich Uferwiese und Gebirgsweide) und in Movsrasen. Fundort. Steiermark: Pernegg a. M., Hochlantschgebiet, 1200—1400 m, Hochschwabgebiet, 1960 m, Selztal, Rottenmanner Tauern, 1850 m, Zirbitzkogel, 1800 m, 2397 m; Niederösterreich: Lunz a. Ybbs, 1160 m, Dürrensteingebiet, 1400 m; Oberöster- reich: Atterseeufer; Vorarlberg: Bodensee; Bukowina: Um- gebung vo Czernowitz, Luczyna, 1360m, Rareu, 1500m, Kirlibaba; Ungarn-Siebenbürgen: Ineu, 2280 m. Nr. 3h, 4d, f, h, 5a, 6b—c, 8g, 10b, d, g-;i, 11a, i, 12g, 13a, 15n, z, a—ß, 16e, 17b. Geographische Verbreitung. Österreieh: Niederösterreich, Ober- österreich, Steiermark, Bukowina (Micoletzky), Tirol (Ste- fanski), Ungarn: Plattensee usw. (v. Daday), Siebenbürgen (Micoletzky); Deutschland: Frankfurt a./M. (Bütschli), Mark); Schweiz: in Seen bis 2200 m Höhe und bis in 240 m Tiefe (Hof- männer, Menzel, Steiner), überall a.; Frankreich t. (de Man); Holland t. (de Man); Dänemark a—t. (Ditlevsen); Rußland: Polen a. (Stcfanski); Verein. Staaten v. A. a. (Cobb). 5. Tripyla pygmaea n. sp. (Fig. 4). QL = 0,45 mm (0,42 —0,48) a = 24,6 (21,4—28) PB = 3,65 (3,5—3,8) 5 (keines eiertrag.) y = 19,4 (16,8—21,3) V = 61,5% (61—62,5) = = 19,6 1 = 13,6 STEHE Sarh (0,415 —0,44) juv. L = 0,29 mm a = 27,6 (25,829) R 48 ß=3,3 (3,0-—3,85) P=3 1 y= 17,4 (16,7—17,8) ) y=19 | = 38,3%, 1 Gm =6%, ) Gesamtindividuenzahl: 13, davon 5 9, 4 &, 4 juv. Sexualziffer 80. Diese kleine Art gehört zur Gruppe mit zu Pa- pillen reduzierten Kopfborsten, steht mithin T. Pa- pillata nahe. Das Vorderende — meine in Alkohol- Glyzerin konservierten Tiere zeigen die Kutikula meistetwasabgehoben — gleicht T. Hapillata und trägt 2 Kreise von Borstenpapillen. Die Kutikula ist grob Fig. 4. geringelt (Breite 1,5—1,7u), die Ösophagealenddrüsen verhältnis- mäßig schwach entwickelt, der Darm ohne Besonderheiten. Die !) In trockener Erde fehlend, daher in den Hutweiden der Bukowina und in den trockenen Mähwiesen. (beide Gelände sehr gründlich durch- sucht) nicht nachgewiesen. 2) Nach Jägerskiöld 1909. Die freilebenden Erd-Nematoden 159 Vulva liegt merklich hinter der Mitte, die Ovarien sind deutlich paarig-symmetrisch und erreichen die halbe Entfernung Vulva- After (1 Beobachtung!), der Umschlag ist kurz. Spikula und access. Stück wie bei T. apillata. Der Spikularapparat ist wie bei verwandten Arten von einer Muskelscheide umhüllt. Vorkommen. Seltene, sehr wenig verbreitete Art (nur in? Fän- gen), nur in Moor (Sphagnum) und Heidekraut, ? kalkfeindlich. Fundort. Steiermark: Pernegg a./M. Nr. 4d, 14d. Verwandtschaft, Unterscheidung. Von T. Papıllata durch folgende Merkmale unterscheidbar: 1. Kurzschwänzigkeit, Fig. 4. 2. geringe Körperlänge. Diese neue Art ist gewissermaßen eine erdbewohnende Zwergform von T. papillata. | 6. Tripyla-arenicola de Man 1880. de Man 1884, p. 49—50, tab. V, fig. 22. Cobb 1893 (1), T. arenicola und T. minor, p. 24 bis 35, tab. 4. Stefanski 1914, p. 13. Steiner 1914, p. 260. Hofmänner-Menzel 1915, p. 134—135'). Eigene Maße: QL = 0,86 mm 2 (juv.) L = 0,73—0,87 mm er a = 21—25 Be5,3 1 ß = 4,65—5,68 ' 2 y=182 v=146205 V= 66% V=66%1 =6G, 168% Gl = 92%, 1 juv. L= 0,7—0,98 mm y = 13—16,6 a = 20—31,4 2 Ge?) = 64-68,5% 2 B=47- 5,75 Gl = 6,2—12 J Gesamtindividuenzahl: 6, davon 9 3, juv. 3, $ unbekannt. Maße nach de Man, Cobb und Stefanski: QL = 1,2—1,4 mm Mein einziges erwachsenes (nicht a = 28—830 eiertragend) Exemplar bleibt an Größe B = 5—6 zurück und ist etwas plumper, sonst e— 16, (21 jedoch völlig typisch. Auffallenderweise v—068% n.Cobp &ibt Cobb in seiner Bestimmungs- Gr 26% i tabelle, p. 32, keinen Unterschied zwischen T. arenicola und seiner T.minor an und auch im Text werden beide Arten hintereinander, aber ohne jeden Vergleich beschrieben. Der einzige Unterschied beider Arten ist m. E., daß bei T, arenicola für jede Lippe nur eine, bei 7. minor hingegen 2 Papillen angegeben werden, was indessen auf einen Irrtum Cobbs zurückzuführen sein dürfte, wenigstens sah ich bei meinen Präparaten nur einen Papillenkreis. Ich ziehe somit T. minor als Synonym ein. 1) Nicht selbst beobachtet. ?) Bedeutet (hinteres) Gionadenende, entspricht mithin der Vulva. 8. Heft 160 Dr. Heinrich Micoletzky: Die Fortpflanzung ist vermutlich hermaphroditisch. Vorkommen. In Holland ein ‚häufiger‘‘ Bewohner der Dünen- striche (typischer Sand-Nematode nach de Man), fand ihn Cobb in der Nähe von Bananenpflanzen, Stefanski selten in Moosrasen auf humösem Untergrund. — Im Untersuchungsgebiet findet sich unsere bisher ausschließlich terrikol nachgewiesene Art selten und sehr wenig verbreitet und, soweit das spärliche Vorkommen einen Schluß zuläßt, omnivag, nämlich in Moorrasen, Laubwaldhumus (grasig) und Wiesengelände (trockene, schwach sandige Mähwiese), dagegen nicht in ausgesprochenem Sand-Gelände. . Fundort. Steiermark: Pernegg a./M., Bukowina: Czerno- witz und Umgebung. Nr. 9m, 12e, 16f. Geographische Verbreitung. Schweiz (Stefanski, Steiner); Holland (de Man); Polynesien: Fidschi-Inseln (Cobb). 7. Tripyla monohystera!) de Man 1880. de Man 1884, p. 49, tab. 5, fig. 21. Cobb 1893 (1), p- 352). Cobb 1913, p. 444, mit Abbildung; Trischistoma pellu- cidum n. g. n. SP. Cobb 1918, 1, T. en p. 198-200, 8. 3. Eigene Maße: N en re AR 32 BEER; 5,4 = 19,2 14 vV=8% Ge 80, nach de Man nach Co bb 1913 1918 2L=:13 mm PL = Om 1,4mm a = 45—55 a 359 45,5 Pp=5 Bein 5 — 12 y= 125 12,5 v50% WÄR Gesamtindividuenzahl: 3, davon 9 1 (Süßwasser), juv. 2 (terrikol). Da mein Material nicht sehr gut erhalten ist, vermag ich den Angaben des holländischen Forschers nichts hinzuzufügen, es ver- hält sich völlig typisch. Wie ich nachträglich bemerke, vergaß ich diese Art in meiner Arbeit über die Süßwasser-Nematoden der Bukowina anzuführen und trage dies an dieser Stelle nach (1 ge- schlechtsreifes ®@ ohne Eier). Synonyme: Cobb beschrieb 1913 ein neues Genus an der Hand einer einzigen Art Trischistoma pellucidum, das er mit Trilobus verwandt hält. Das Vorderende, insbesondere die charakteristi- sche Beborstung spricht indessen mehr für Tripyla, desgleichen die !) Da im Untersuchungsgebiet terrikol nicht beobachtet, in die Über- sichtstabelle nicht aufgenommen. ®2) Nicht selbst beobachtet. ®) Bedeutet proximales Ende der Gonadenanlage, entspricht der Vulva. Die freilebenden Erd-Nematoden 161 unpaare weibliche Gonade und die nur schwach (bzw. nicht chiti- nisiert, von Cobb nur punktiert!) chitinisierte Mundhöhle. Ein genauer Vergleich überzeugte mich davon, daß Cobb Tripyla monohystera de Man vorgelegen hat, es stimmt alles (bis auf die absolute Länge) überein, so namentlich die Beborstung des Vorder- endes, die großen Papillen, der Besitz der Seitenorgane, ja Fig. 21 b de Mans läßt auch die Mundhöhle erkennen, die bei den anderen von de Man beobachteten Arten in der Abbildung nie angedeutet erscheint. Es erinnert diesbezüglich unsere Art somit an T'. inter- media und an das Genus Trilobus. Auch das weibliche Genital- organ stimmt völlig, desgleichen der Schwanz. Die Osophageal- enddrüsen sind hier (im Gegensatz zu intermedia) ‚sehr schwach‘ (de Man) entwickelt, woraus erklärlich ist, daß Cobb in seiner knappen Darstellung ihrer überhaupt nicht erwähnt. Im Hinblick auf die Kleinheit des Cobbschen Exemplars (L 0,6 mm gegen 1,35 mm) könnte man die v. ellucida |Cobb] 1913 gelten lassen, obwohl Schwankungen um den dreifachen Minimalwert auch in das Gebiet fluktuierender Variabilität gehören! Zudem ist zu beachten, daß die freilebenden Nematoden terrikol fast immer kleiner bleiben als aquatil! Neuestens gibt Cobb eine sehr genaue Abbildung unserer Art, die in den Filterbecken der Wasserleitung von Washington häufig auftritt. Bezüglich der von Cobb hier beobachteten Parasiten vgl. S. 80. Nach Cobb Nematoden- und Rotatorien-Fresser. Vorkommen. Von de Man für die feuchte Erde der Marsch- gründe Hollands ‚‚nicht sehr häufig‘“ nachgewiesen, außerdem von Cobb an Wurzeln von Zuckerrohr (terrikol) und im Süßwasser. Im Untersuchungsgebiete habe ich diese seltene Art terrikol nicht nachweisen können, wohl aber im Süßwasser eines flachen, stark verschilften Tümpels. Terrikol fand ich 2 juv. in Erdproben (san- diger Rasen) aus der Umgebung von Menton (Riviera). Fundort. Bukowina: Czernowitz, Dr.-Rott-Tümpel a. 29. III. 1912. Frankreich t: Menton (Riviera), April 1913. Geographische Verbreitung: Holland t. (de Man), Amerika t. Jamaika (Cobb), a. Washington (Cobb). VII. Bolbinium Cobb 1920. Einzige Art B. brevicolle Cobb 1920. Körperform klein (3 1,2 mm), Körperbreite am Vorderende weniger als Y, der maximalen, am After beim $ fast nicht verjüngt, schlank (a 36). Kutikula nackt, geringelt, von mittlerer Dicke, ohne Seitenmembran. _Seitenorgane groß, tief eingesenkt. Vorder- ende nackt, mit 6 deutlichen Papillen, kegelförmig, nicht abgesetzt. Mundhöhle fehlend. ÖOsophagus schmal, Hinterende birnförmig angeschwollen, ohne echt. Bulbus. Darm ohne Besonderheiten. Q unbekannt. & Spikulum unscheinbar, access. Stück und Genital- papillen fehlend. Sehwanz sehr kurz (y 33), bogenförmig gerundet, ohne Drüsen. Vorkommen terrikol. Verwandtschaft. Nach Cobb Archiv für Naturgeschichte R 1921. rs 8 al 8. Heft 162 Dr. Heinrich Micoletzky: den Mermithiden nahestehend (Mund, Kopfpapillen, Seiten- organe, Kopf-Struktur und Körpergewebe, Schwanzdrüsenmangel und Schwanzform). Einzige Art B. brevicolle Cobb, nur $ bekannt. L 1,2 mm, a36, 8,3, y33, an den Wurzeln von Zitronen-Bäumen, Ver- einigte Staaten v. Amerika. 2. Unterfamilie Leptosomatinae. Kutikula glatt, ungeringelt (nur bei Macroposthonia deutlich quergeringelt), hier und da mit unscheinbaren Borsten. WVorder- ende fast immer mit Borsten (ohne Borsten: Leptosomatum, völlig nackt: Macroposthonia, Litonema),; Mundhöhle fehlend. Ocellen können vorhanden sein (Enchelidium, Leplosomatum). Osophagus stets ohne Bulbus (bei Litonema proximal erweitert), mitunter im hinteren Teil von verwickeltem fibrillären Bau (Enchelidium). Ventraldrüse und Exkretionsporus stets vorhanden (bei Leptos. gracile nach Steiner fehlend, bei Acoma wurde der Porus nicht nachgewiesen). @ Geschlechtsorgane paarig-symmetrisch mit Um- schlag (ohne Umschlag: Oxystoma); Männchen ohne (Leptosom., Oxystoma, Macroposthonia) oder mit Präanalpapillen (Enchelidium, Anticoma, letztere mit chitin. Drüsenpapillen), manchmal mit Sexualborsten (Anticoma, Oxystoma), Bursa nur bei Macropostho- nia. Sehwanzdrüse stets vorhandın, nur bei Acoma rudimentär, bei Macroposthonia und Litonema fehlend. Hierher gehören folgende Genera: a. marin: Leptosomatum Bast.}), Enchelidium Ehrbg., Acoma Steiner, Oxystoma Bütschli, Anhang: Anticoma Bast. b. niehtmarin: Litonema Cobb S. 162, Anhang: Macroposthonia de Man S. 163). VIII. Litonema Cobb 1920. Einzige Art: L. nudum Cobb 1920. Körperform: nur juv. bekannt (0,65 mm Länge). Körper plump (a 21), beiderseits stark verjüngt; am Vorderende weniger als /;, am After weniger als 4, der maximalen Breite. Kutikula völlig nackt, ungeringelt, mit Seitenmembran (Y,); Seitenfelder 1, des Körperdurchmessers breit. Seitenorgane unscheinbar, nahe dem Vorderrand. WVorderende völlig nackt, mit unscheinbaren !) Unterhält nach Filipjev (1916) enge Beziehungen zur T'hora- costoma-Gruppe (insbesondere zu Phanoderma), so daß beide zu seiner Fe vereinigt erscheinen, eine Anschauung, die sehr viel für sıch hat. ®) Die Zugehörigkeit dieser Gattung bleibt sehr fraglich; bis auf die Mundhöhle und die Ventraldrüse sprechen keine Merkmale für ihre Ein- reihung in diese Unterfamilie. Vielleicht bestehen engere Beziehungen zu Rhabditis oder T'ylenchus. Die freilebenden Erd-Nematoden 163 Lippen. Mundhöhle verkümmert, sehr fein röhrenförmig, ebenso lang als die Breite der Kopfbasis. ÖOsophagus proximal allmählig erweitert, ohne echten Bulbus. Exkretionsporus chitinisiert, leicht sichtbar, vor dem Nervenring, nahe am Vorderende, Ventraldrüse ? Darm dickwandig, englumig, mit großen (bis !/, des Körperdurch- messers) Körnern, Enddarm undeutlich. Genitalorgane ?. Schwanz konischh allmählig verjüngt, ohne Drüsen. Vorkommen: terrikol. Verwandtschaft. Sieht Alaimus sehr ähnlich, unter- scheidet sich durch den deutlichen Exkretionsporus und den Besitz der Seitenmembran; mit Macroposthonia teilt dieses Genus die Seitenmembran und unterscheidet sich durch die ungeringelte Kutikula. Leider sind die Geschlechtsorgane etc. völlig unbekannt. Litonema nudum Cobb mit den Eigenschaften des Genus, nur juv, bekannt. L 0,65 mm, a 21, 8 4,8, y 9,1. t. Sphagnum- Sumpf, an den Wurzeln von Cypripedium acaule L. Vereinigte Staaten v. Amerika. IX. M. acroposthonia de Man 1880. Einzige Art: M. annulata de Man 1880. Körperform: klein (15 mm), plump (a = 20), beiderseits be- sonders distal stark verjüngt. Kutikula deutlich, breit quer- geringelt mit Seitenmembran. Seitenorgan nicht beobachtet. Vorderende sehr verjüngt, vorn abgestutzt, völlig nackt. Mund- höhle fehlt vollständig. Ösophagus undeutlich, ohne Bulbus. Exkretionsporus nachgewiesen, am Darmbeginn. Darm undeutlich,, mit zahlreichen Fettröpfchen. @ Gesehlechtsorgane ? Q unbekannt. d Geschleehtsorgane: Spikula schlank, sehr groß (von Schwanz- länge), access. Stück fehlt, mit schwanzumfassender Bursa (auf die sich die Ouerringelung fortsetzt), ohne bursale Papillen (eine ven- trale postanale Papille). Sehwanz des $ ohne Schwanzdrüse, mäßig lang, zylindrisch (y 10—14), Schwanzende nicht abgerundet. Vorkommen: in feuchter Erde. Verwandtschaft: Gehört zur Gruppe der Mundhöhlenlosen, nimmt hier aber eine sehr isolierte Stellung ein), erinnert durch den Besitz der Bursa an Tylenchus und Rhab- ditis, leider nur sehr unvollständig bekannt! Vgl. auch Litonema > LP M.annulata de Man 1880 mit den Gattungscharaktern. @ un- bekannt. $ L 0,51 mm, a19—22, 844,5, y 10—14, sehr selten t. (Holland). 2. Fam. Trilobidae?). Mundhöhle stets?) deutlich ausgeprägt, von ver- schiedener Gestalt, doch fast nie mit Zahn‘), nie mit !) de Man (1884) schließt dieses Genus an Rhabditis an. ?) Bildliche Darstellung der Verwandtschaftsverhältnisse niehtmariner Genera, Fig. T, S. 109. ®) Mit Ausnahme von Trefusia. , *) Trilobus und Tripyloides mit Ösophagealzahn hinter der Mundhöhle; Cobbia besitzt 3 Zähne am Grunde der Mundhöhle, gehört aber nach seiner Organisation in die Nähe von Monohystera. EI 8. Heft 164 Dr. Heinrich Micoletzky: Stachel-Bildungen, nie röhrenförmig verlängert. Öso- phagus meist einfach, ohne deutlichen Bulbus (Aus- nahme: Desmolaimus mit Tylenchus-artigen Bulben). Schwanzdrüse meist vorhanden. Unterfamilien: Monohysterinae. \ Trilobinae. Prismatolaiminae. Schlüssel der Unterfamilien: 1. Mundhöhle dünnwandig, meist sehr klein 1. Uf. Monohysterinae S. 164 — Mundhöhle deutlich chitinisiert, groß, becher- bis trichter- förmig 2 2. Mundhöhle nicht auffallend groß, Ventraldrüse und Porus feh- lend (Ausnahme: Anonchus) 2. Uf. Trilobinae S. 185 — Mundhöhle sehr groß, sehr deutlich chitinisiert, Ventraldrüse und Porus vorhanden (Ausnahme: Prismatolaimus, von marinen Anoplostoma, Axonolaimus, Stephanolaimus) 3. Uf. Prismatolaiminae S. 194 Diese Gruppe unterhält einerseits durch Trilobus sehr innige Beziehungen zu Tripyla unter den Alaimidae, andererseits durch Choanolaimus Beziehungen zu den Rhabditidae (Cephalobus) und Odontopharyngidae (Chromadora-Gruppe). Viele ursprüngliche Merkmale vereinigt Monohysiera, namentlich das Subgenus Ol:- gomonohystera mit symmetrischen weiblichen Gonaden. Trilobus “ steht Monohystera und Tripyla nahe. Prismatolaimus erinnert an Trilobus, Chronogaster an Bastiania unter den Alaimidae. Mehr isoliert stehen Anonchus, Choanolaimus und Desmolaimus. Anonchus unterhält vielleicht durch die Mundhöhle Beziehungen zu Choanolaimus, dieses Genus zu Trilobus, Cephalobus (?) und zur Chromadora-Gruppe; Desmolaimus endlich durch die abge- teileten Osophagealverhältnisse an die Fam. Rhabditidae (Diplo- gatves. 1 Unterfamilie Monohysterinae. Kutikula glatt oder geringelt; Seitenorgane fast immer vor- handen (Ausnahme Desmolaimus balatonicus), kreisrund oder queroval, nie deutlich spiralig!). Vorderende stets mit Borsten (Ausnahme Desmolaimus balatonicus). Mundhöhle meist-sehr klein, becherförmig, dünnwandig, unmerklich in die Ösophagealwandung übergehend, die im Anfangsteil trichterartig erweitert ist. Bei Trefusia, die den Übergang zu den Alaimidae vermittelt, wird eine Mundhöhle vermißt, bei Monoh. dintheriana ist die Mundhöhle geräumig und dünnwandig, beim sehr abweichenden Desmolaimus trägt die sehr kleine Mundhöhle konzentrische, parallele, kreis- förmige chitinige Verdickungsleisten; bei Cobbia endlich trägt der Mundhöhlengrund 3 Zähne. Ocellen meist fehlend. Ösophagus !) Für Monohystera frigida (marin) wird spiralige Auflösung angegeben und Monoh. dintheriana trägt rinnenförmige Seitenorgane. Die freilebenden Erd-Nematoden 165 ohne Bulbus (Monohystera, Trefusia, Cobbia) oder mit Bulbus (Terschellingia mit klappenlosem echten Endbulbus, Desmo- laimus mit mittlerem echten und muskelarmen Endbulbus ähnlich Diplogaster und Tylenchus). Ventraldrüse meist fehlend, nur bei einigen Monohystera-Arten und bei Terschellingia nachge- wiesen. ® Geschlechtsorgane paarig (einige Terschellingia-Arten und 2 Monohystera-Arten des SG. Oligomonohystera, sowie Trefusia und Desmolaimus) oder unpaar, prävulvar (die meisten Monohystera- und 2 Terschellingia-Arten sowie Cobbia). Ovar ohne Umschlag (Ausnahme TYefusia). Männchen stets ohne Präanalpapillen, Kloakaldrüsen hier und da nachgewiesen. Scehwanzdrüse mit End- röhrchen meist vorhanden (ohne Endröhrchen: Desmolaimus, ohne Schwanzdrüse: TYefusia). Hierher gehören folgende Genera: a. marin: Monohystera Bast.!), Austronema Cobb, Terschel- lingia de Man, Anhang: Trefusia de Man, Cobbia de Man. b. nicht marin: Monohystera Bast. S. 165, Terschellingia de Man S. 183, Anhang: Desmolaimus de Man S. 184. I. Monohystera Bastian 1865 syn. Theristus Bast. 1865, Tachyhodites Bast. 1865; mit den Sub- genera Theristus (Bast.), Oligomonohystera n. sg., Paramono- hystera Steiner und Steineria n. sg. . Berücksichtigte Arten: a. marin: acrıs (Bast.) s. T’heristus acer Bast. 1865, ambigua Bast. s. ambiguoides Btsli 1874, natans (Bast.) s. Tachyhodites natans Bast. 1865, darva (Bast.) s. Tachy- hodites parvus Bast. 1865, velox (Bast.) s. Theristus velox Bast, 1865, elongata Btsli 1874, ocellata Btsli 1874, dubra Btsli 1873 s.. setosa Btsli 1874, socialis Btsli 1874, oxycerca de Man 1888. normandica de Man 1890, leptosoma de Man 1893, lata Cobb 1893, bipunctata G. Schneider 1906, trabeculosa G. Schneider 1906, sP}, sg. G. Schneider 1906, antarctica Cobb 1914, frigida Cobb 1914, meridiana Cobb 1914, pilosa Cobb 1914, #olaris Cobb 1914, septentrionalis Cobb 1914, uniformis Cobb 1914, polychaeta Steiner 1915, barentsi Steiner 1916, horrida Steiner 1916, megacephala Steiner 1916, Zenuispiculum Ditlevsen 1919. b. nicht marin?) bekannte Arten: 29 Arten und 3 Varietäten: dıspar Bastian 1865, filiformis Bastian 1865, longicaudata Ba- stian 1865, rivularis Bastian 1865, stagnalıs Bastian 1865, stagna- lıs v. de-mani [Hofm.-Menz. 1914], similis Bütschli 1873, villosa Bütschli 1873, villosa var. steinerin. v., dubia Bütschli 1873, agılis de Man 1880, microphthalma de Man 1880, paludicola de Man 1880, simplex de Man 1880, vulgarisde Man 1880, vulgaris v. macrura (de Man) 1876, dintheriana de Man 1885, insignis Cobb 1893, praten- ') Subgenera: Theristus (Bast) de Man; Oligomonohystera n. sg.; Paramonohystera Steiner; Steineria n. sg. (vgl. 8. 168). ?) Die Brackwasserarten böipunctata, trabeculosa, sp. sind unter a zu suchen. 3. Heft 166 Dr. Heinrich Micoletzky: sis Cobb 1893, fseudobulbosa v. Daday 1898, Zatrica v. Daday 1898, longicauda v. Daday 1901, fapuana v. Daday 1901, labiata v. Daday 1904, annulifera v. Daday 1905, Propingqua v. Daday 1905, sub-rustica Cobb 1906, fülleborni v. Daday 1910, crassissima Ditlevsen 1911, helvetica Steiner 1914, bothriolaima Steiner 1916, subfiliformis Cobb 1918. Körperform meist klein oder sehr klein, selten mehr als 2 mm (L=0,5 mm filtformis, dispar bis3,5 mm leptosoma) ; plump bis faden- förmig (a 14 crassissima bis 140 leptosoma), beiderseits, besonders nach hinten zu verjüngt. Kutikula glatt oder geringelt (Sg. Theristus, Paramonohystera, Steineria*)), fast immer mit feinen Börstchen, entweder zerstreut oder in Submedianreihen, ohne Seitenmembran ?), doch mitunter mit körnigen Seitenlinien bzw. Seitenfeldern; Polymyarier. Seitenorgane nahe am Vorderende, rund, mitunter mit Mittelfleck (Erhebung), abweichend bei M. dintheriana .(rinnenföürmig) und bei Paramonohystera (blasig aufgetrieben), bei M. /rigida mit spiraliger Auflösung. Ocellen hier und da vorhanden (marin: frigida, natans, ocellata, brackisch: bipunctata, microphthalma, Süßwasser: paludicola und stagnalis). WVorderende selten mit deutlichen, meist mit nur ange- deuteten Lippen, fast immer mit Borsten?) (4, 6, 10, 12 oder 14). Mitunter finden sich deutliche (borstenartige) Papillen (acer, dubia, normandica, velox). M. barentsi tri gt weder Borsten noch Papillen. Das marine SG. Sieineria besitzt sehr lange zahlreiche Borsten (36—40) am Vorderende. Mundhöhle sehr klein, schüs- sel- bis becherförmig, dünnwandig, unmerklich mit der Öso- phagealwandung verbunden, die proximal trichterförmig erweitert ist. M. agilis und simplex besitzen eine größere Mundhöhle, am deutlichsten und geräumigsten ist sie bei M. dintheriana. Eine abweichende Mundhöhle zeigt M. horrida (2 wellenförmig gebo- gene, knapp hintereinander gelegene Chitinringe). Hier und da werden besondere Chitinbildungen in der Mundhöhle namhaft gemacht: ringförmig (annulifera), proximal trichterförmig zusam- menneigende Chitinstäbchen (labiata, helvetica) winkelförmige (fülleborni). Mundhöhle vom vorne trichterartig erweiterten Öso- phagealrohr nie markant geschieden, Grenze verwischt. Ösophagus EyHakusch; hinten meist leicht anschwellend, stets ohne Bul- bus®). Sehr interessant ist das gelegentliche Vorkommen von örtlich beschränkten Ösophagealverdickungen hinter der Mundhöhle (so bei M. ambigua, erinnert an den Ösophagealzahn bei Trilobus und Tripyla). Am Übergang in den Mitteldarm finden sich 3 + Geneliche Ösophagealenddrüsen, die gleichfalls an Trilobus und Fu Bis auf polychaeta. °) v. Daday (1898, p. 98) gibt Längslinien auf d. Körperseiten seiner M. pseudobulbosa an. .) Borstenlos: M. (Oligomonoh.) dintheriana, M. longicaudata, papuana, | 2, Für pseudobulbosa hat v. Daday eine bnlbusartige Auftreibung be- schrieben. Die freilebenden Erd-Nematoden 167 Tripyla erinnern. Ventraldrüse und Exkretionsporus nur bei wenigen marinen Arten nachgewiesen |[(ambigua) und SG. Stei- neria!), ein Exkretionsgang und Porus werden vermißt bei M. uniformis, elongata? und M. (Steineria) polychaeta], bei Süßwas- serbewohnern nur für M. subfiliformis von Cobb nachgewiesen, für M. paludicola nach eigenen Beobachtungen wahrscheinlich. Darm bei den typischen Arten aus einer einzigen Zellreihe be- stehend, im durchfallenden Licht meist schwärzlich. Zwei Darm- zellreihen werden unter den nichtmarinen Arten für M. filiformis und M. villosa angegeben; einen hellbraunen Darm besitzen unter den nichtmarinen Arten M. agilis, filiformis, simplex und villosa. ® Gesehlechtsorgane in der Regel unpaar prävulvar, ohne Um- schlag. Paarige Gonaden finden sich nur beim SG. Oligomonohys- tera. Vulva meist hinterständig, in der Regel mit Drüsen, sel- ten mit hinterem Uterusast, der als Receptaculum seminis dient (horrida). Meist ovipar, selten vivipar (socialis, stagnalis). d Geschlechtsorgane. Hode in der Regel nicht zweiteilig (zwei- teilig: Polaris, vermutlich auch meridiana). 2 gleiche + ge- krümmte Spikula, access. Stück häufig mit nach hinten gerichtetem Fortsatz, acc. Stück selten fehlend (agtilis, filiformis). Papillen fehlen?) (? mit Ausnahme von ambigua mit einer Präanalpapille), öfters mit präanaler ventraler Kutikularquerstreifung. Fort- pflanzung ohne 3 bei nicht marinen Arten sehr verbreitet. Schwanz fast nie kurz bogenförmig gerundet?), meist + ver- längert bis fadenförmig (y 2,5 vulgaris v. macrura bis 6—9 agılıs), mit dreizelliger Schwanzdrüse und Endröhrchen. Mitunter finden sich Endborsten in Gabelform (dubia-Gruppe). Vorkommen. Sehr artenreiches, marin und nicht marin etwa in gleicher Artenzahl vertretenes Genus (M. dubia findet sich in beiden Medien), fast nie ausgesprochen saprob*), nie parasitisch. Verwandtschaft und Unterseheidung: Mit Terschellingia sehr nahe verwandt und nur durch den Mangel eines Osophagealbulbus unterschieden. Unter den Mundhöhlenlosen an Tripyla, unter den Mundhöhlentragenden an Trilobus durch Mundhöhle, Vorder- ende, Osophagus ‘und Osophagealenddrüsen erinnernd, unterschie- den durch den zellenarmen Darm, die (meist) unpaare (2 u. 9) Gonade und den Mangel präanaler $ Papillen. Als Subgenera fasse ich auf: 1. Theristus (Bast.) de Man 1889 syn. Theristus Bast. u. Tachyhodites Bast. mit deutlich geringelter Kutikula, Ringelung bis ans Vorderende°), Seitenorgane nie blasig aufgetrieben, Mund- höhle typisch; Q Genitalorgan unpaar marin; (dubia u. bothriolaima !) Für M. horrida nicht nachgewiesen. ?) Sexualborsten wurden am Hinterkörper von M. ocellata und bei antarctica beschrieben. . ?) Ausnahme leptosoma, Schwanz kurz (y 22), Ende abgerundet. 4) Ausnahme socialis. 5) Vorderende nie mit mehr als 12—14 Borsten. 8. Heft 168 Dr. Heinrich Micoletzky: auch im Süßwasser). Arten: acris, bothriolaima, dubia, lata, lepto- soma, meridiana, natans, normandica, oxycerca, polaris, velox. 2. Oligomonohystera n. sg. mit paarig symmetrischen Ovarien ; Kutikula glatt (dintheriana) oder geringelt (elongata) ; Seitenorgane rund (elegans) oder rinnenförmig (dintheriana), Mundhöhle klein, typisch (elegans) oder geräumig (dinther.). Arten: elongata (marin), dintheriana (terricol). 3. Paramonohystera Steiner 1916. Kutikula geringelt; Vorderende abgesetzt, ungeringelt, Seitenorgane blasig aufgetrieben, Mundhöhle abweichend, kelchförmig, bei Seitenansicht mit 3 Chitin- leisten; marin. Einzige Art: megacephala Steiner. 4. Steineria n. sg. mit sehr vielen Borsten (36—40) am Vorder- ende; Kutikula glatt (dolychaeta) oder quergeringelt (horrida, pilosa) Mundhöhle typisch oder mit 2 wellig gebogenen chitinigen Ouer- leisten (horrida), marin. Arten: Polychaeta, pilosa, horrida. Bezüglich SG. Monohystrella Cobb 1918 vgl. Terschellingia de.Man.57183. Alle übrigen Arten gehören zu Monohystera im engeren Sinne. Am meisten abgeleitet von den obigen Subgenera dürfte Steineria sein. Oligomonohystera verhält sich nur in der marinen Art ur- sprünglich, M. dintheriana ist sowohl bezüglich der Seitenorgane als auch wegen der Mundhöhle als abgeleitet anzusehen. Schlüssel (mit Ausschluß der marinen Arten). Monohystera!) Bastian 1865. Das Subgenus Monohystrella Cobb wurde zu Terschellingia gestellt. Ohne Monohysiera carcinicola Baylis 1915 syn. Tripylium carcinicolum (Baylis) Cobb 1920 und Monohystera wilsoni Baylis 1915 syn. Monohystrium wilsoni (Baylis) Cobb 1920, beide aus der Kiemenhöhle von amerikanischen Landkrabben (Parasiten) ! 1. Vorderende mit 1 oder 2 Ocellen, ausschließlich Brack- und Süßwasserbewohner 2 — ohne Ocellen ?), im Süßwasser und in der Erde. 4 2. Schwanz nie fadenförmig (y 4—8,5), Süßwasserbewohner 33) !) Die Darmfärbung kann im Schlüssel als Unterscheidungsmerkmal nur gelegentlich verwendet werden, da sie einmal viele Autoren nicht er- wähnen, andererseits am konservierten Material meist nicht augenfällig ist. ?) Bei konserviertem Material sind die Ocelli meist schwer nachweisbar. ®) Hierher gehören 2 Brackwasserarten: M. bipunctata G. Schneider 1906 mit 2 gelben Flecken, hellgelbem Darm, distal breiten, lancettartigen Spikula; access. Stück mit 2 dorsal divergierenden Stäbchen, Kutikula glatt; L?1,3 mm, & 1 mm;-ß 5, 9 6-7, V 66%. M. sp. G. Schnei- der 1906 mit 4 hellgelben Punkten, sehr dunklem Darm, Ösophagus auf d. Höhe der Seitenorgane mit lateralen Vorwölbungen. juv. 9 L = 0,7 mm, Pp4,y 5. Die freilebenden Erd-Nematoden 169 — Schwanz sehr lang, fadenförmig (y 3—4), in Brackwasser [Spikul. kurz, schlank ca. !/, der Schwanzlänge; L 0,77 mm, aR30, 35 —40, B5—6, y3—41)] microphthalma deMan1880 3. Spikula kurz, plump (durchschnittlich 1/,,,; der Schwanz- länge); access. Stück kräftig, dreieckig; Körperform plump (a* Q 21,8, $ 23,6); meist vivipar [* L2 0,87 mm, 3 0,83 mm, # 26,1, 85,9, y 2 5,6; & 5,9, V 65%] a. 3a stagnalis?) Bastian 1865 — Spikula lang und schlank (durchschnittl. 1, der Schwanz- länge) access. Stück wenig markant, Dreiecksform undeutlich; Körperform mäßig schlank (a * 2 29, $ 28), stets ovipar BB. 250,86. m05:4.20,89. mn. 9.59, 8 53,,2533.&6;, V 62,5%] a. paludicola de Man 1880 3a. Körperform plump (a 15—28, 3 bis 32), vivipar stagnalis typ. — Körperform schlank (a 30—42), ovipar v. de-mani |Hofm. u. Menzel 1914] 4. Kutikula nie deutlich quergeringelt, Seitenfelder unscheinbar, Schwanzspitze borstenlos 5 — Kutikula deutlich quergeringelt, Seitenfelder breit, körnig, Submedianborsten deutlich, ziemlich regelmäßig, Schwanz- ende mit 2 divergierenden Borsten [Vorderende mit 12 paar- weise gestellten Borsten, Spikul. mit deutlichem access. Stück. [*L21,1 mm, 3$0,9mm, aQ22,4, 3 26,5, P 24,5, 84,9 26,5, 8 6,6, V 68%, & ebenso häufig oder häufiger als $] a., in mit dem Meere zusammenhängenden Flüssen und Seen, auch im Brackwasser u. in salzarmen Meeren. SG. Theristus (Bast.?) dubia Bütschli 1873 5. Vorderende des Darmes ohne bulbusartige Anschwellung 6 -— Vorderende des Darmes mit bulbusartiger Anschwellung, diese trägt im Innern 2 Kutikularbildungen von birnförmiger Gestalt [? Seitenlinien linienförmig, Vorderende mit Borsten, Seitenorgane klein, ziemlich weit vom Vorderende, © L 0,63 mm, a 24, $ 5,7, y 3,7, & unbek.] a. pseudobulbosa v. Daday 1898) !) Sehr nahe Monoh. vulgaris var. macrura verwandt, nur durch die Ocellen. zu unterscheiden. ?) Syn. M. diplops Cobb 1898 (obwohl Cobb diese Art hier nicht als neu erwähnt, finde ich sie in. seinen anderen Arbeiten nicht); M. de mani Hofmänner u. Menzel 1914. ?) Syn. M. setosa Bütschli 1874; M. crassoides Micoletzky 1913; M. sentiens Cobb 1914. Zu Theristus gehört auch die nur nach einem juv. beschriebene M. (T'h.) bothriolaima Steiner 1916. Vorderende mit vermut- lich nur 4 Borsten, dahinter (etwa 1Vorderendenbreite auf Kopfborstenhöhe) 4 zarte, auffallend lange Submedianborsten von etwa ?/, d. entspr. Körper- durchmessers, die übrigen Körperborsten sehr vereinzelt. Seitenorgane verhältnismäßig unscheinbar (bei dubia größer: !/;—?/, d. entspr. Körper- durchm.) juv. L 1,05 mm, a 26, ß 5,6, y 8,8, a. Deutsch-Südwestafrika. 4) Unsichere Art, vermutl. s. M. füliformis. Ahnliche Osophagusbilder sah ich mitunter, bedingt durch Kontraktion. der Vorderdarmgegend. Der in den Mitteldarm hineinragende Osophaguskegel verursacht dann. jene eigenartigen, Bilder. 8. Heft 170 Dr. Heinrich Micoletzky: 6. Vulva nie auffallend weit nach hinten verlagert (d. h. durch- schnittl. vor dem Beginn des letzten Körperfünftels) !) 7 — Vulva sehr weit nach hinten gerückt (V * 80,5%, schwankt von 76%, bis 85% ), in Afternähe [Vorderende mit 10 Borsten, Schwanz ca. doppelt so lang als die Entfernung Vulva-After ; g mit access. Stück; Seitenorgane ca. Qmalige Körperbreite (am Vorderrande) vom Vorderende entfernt; & stets borsten- los, ? mit oder (fast) ohne Borsten. * 2 L 0,78 mm, $ 0,81 mm, a 2 37,5, 839, 5,2—5,3, y 7,2]t. 6a?) villosa Bütschli 1873 6a.Kutikula des 2 mit 4 Submedianreihen großer ziemlich regel- mäßig stehender Borsten typ. — ohne auffallende Borsten, die vorhandenen klein, unschein- bar, zerstreut var. steineri n. Vv. 7. Kutikula nicht oder nicht sehr merklich mit Borsten ver- sehen 10 — Kutikula + dicht beborstet 8 8. Vorderende mit 6 Borsten 9 — Vorderende mit 10 Borsten [Seitenorgane nahe dem Vorder- ende; Entfernung Vulva-After gleich der doppelten Schwanz- länge), V 60 %, Darm hellbraun, access. Stück fehlend, L21,6mm, $1mm, a2 35—45, 845, B5, y 2 6—8, 8 7—91%) t. agılis de Man 1880 9. Körperform schlank (a 35—45), kleine Aıt (0,5 mm); Seitenorgane sehr weit vom Vorderende (ca. 5 mal Vorder- randbreite), Darm hell; [ß 4—4,5, y 3,5—4, d unbek.] t. simplex de Man 1880 — Körperform sehr plump (a 14—15); große Art (1,4—1,7 mm); Seitenorgane ganz nahe dem Vorderende;, Darm dunkel [d mit stark gebog. Spikula und dornenart. access. Stück, ß.5—5,5, y 7]; a., saprob? crassissima Ditlevsen 1911 10. Mundhöhle ohne auffallende chitinöse Gebilde’) 16 — Mundhöhle mit deutlichen chitinösen Gebilden in Form von halbmondartigen Kutikularstäbchen (longicauda), stecknadel- artigen Gebilden (dapuana), 4 trichterartig zusammen- neigenden Stäbchen (labiata, helvetica), Ringbildungen (annu- lifera) oder winkelartigen Stücken (füllebornt) 14 11. Mundhöhle ohne ringartige Bildung 12 — Mundhöhle mit chitiniger Ringbildung [Seitenorgan nahe d. Vorderende, Darm dunkel, „Entfernung Vulva-After so lang oder länger als der Schwanz; $ mit Präanalpapille, Spikul. !) Vgl. insignis mit 12 Borsten am Vorderende. ?2) Syn. M. australis Cobb 1893, M. impetuosa Cobb 1906. ?) Wichtiger Unterschied gegenüber M. villosa. Im 8 Geschlechte durch das hier fehlende access. Stück unterscheidbar. *) Eigene Durchschnittsmaße: 2 L 0,78 mm, a 31, ß 4,25, y 9,2 V 64,3%. °) Mon. vulgaris besitzt komma-artige chitinöse Gebilde. Die freilebenden Erd-Nematoden 171 sichelartig ausgekerbt, ohne access. Stück, L 0,9—1 mm, a2 20, & 30, P 5,7—6,5, y 5,2—5,7) a. Paraguay annulifera v. Daday 1905 12. Mundhöhle mit 4 hinten trichterartig zusammenneigenden Chitinstäbchen 13 — Mundhöhle ohne derartige Stäbchen 14 13. Vorderende mit deutlichen, halbkreisförmigen, durch eine Ringfurche abgesetzten Lippen; Vorderende mit 6 deut- lichen Borsten,; Seitenorgane am Mundhöhlenende; große Art (L 3 2 mm); [Spikula dolchförmig mit deutl. access. Stück; a 40, $ 4,5, y 10] a. Turkestan labiata v. Daday 1904 — Lippen rudimentär, Vorderende mit sehr kleinen Börstchen; Seitenorgan hinter d. Mundhöhle (mindestens 2 Mundhöhlen- längen v. Vorderende entfernt); kleine Art unter 1 mm (? 0,7 mm) [Schwanz verlängert, stabförmig, y 6; «a 33, ß 4,7, V 62 %, d unbekannt] a. helvetica Steiner 1914 14. Mundhöhle mit 2 winkelförmigen (\/) Kutikula-Gebilden, plumpe Art (a 20) [Vorderende borstentragend, Kutikula glatt, ungeringelt, Spikul. stark gekrümmt mit säulenförm. access. Stück; d< L 1 mm, ß 3,4, y 6,3, ? unbek.] a. Ost- Afrika fülleborni v. Daday 1910 — Mundhöhle nie mit derartigen Gebilden, schlanke Arten 15 15. Vorderende mit 6 großen, dünnen Borsten, größere Art (0,9—1 mm), Schwanz länger als Y, der Körperlänge; Mund- höhle trichterförmig, Vulva in oder vor der Mitte; [a 47, ß 47, 8 unbek.] a. Neu-Guinea longicauda!) v. Daday 1901 — Vorderende borstenlos (?), kleinere Art (0,6 mm); Schwanz kürzer (y 4,3); Mundhöhle becherartig (gebogene Wände), Vulva 66 % [a 41, $ 5,2, & unbek.] a. Neu-Guinea papuana v. Daday 1901 16. Vorderende mit deutlichen Borsten ?) 17 — Vorderende borstenlos (winzige Borten?) 3) 23 !) Nach der Abbildung wahrscheinlich identisch mit Prismatolaimus dolichurus de Man. ?) Bei M. dispar und M. similis sowie M. vulgaris var. macrura sehr kurze Borsten. Hierher gehören wohl auch M. trabeculosa G. Schneider 1916 aus d. Brackwasser mit auffallenden, namentlich zwischen Oso- phagus und Kutikula ausgespannten Trabekeln, innere Kutikulaschicht geringelt. Darm sehr dunkel, Spikula scharf geknickt, Osophagealenddrüsen deutlich (,‚Ventilapparat“ Schneiders), & Schwanz mit 4—5 ventro- medianen Schwanzborsten; Vulva bis After-Schwanzlänge L 1,4 mm, a?, P5—6, y 2 5, & 6—7. sowie M. sp. G. Schneider 1906 aus dem Brack- wasser. Schwanz im letzten Drittel fadenförmig. Spikula ähnlich M. acris Bastian, L 3 0,6 mm, a ?, ß4, y5, 2 unbek. 3) Von den hierher gehörigen. Arten, ist möglicherweise die eine oder andere mit M. similis oder M. dispar synonym. Ss. Heft 2 Dr. Heinrich Micoletzky: 17. Vorderende 10—12 Borsten tragend, Borsten meist von halber Kopfbreite 18) — Vorderende mit nur 6 meist kürzeren Borsten 19 18. 12 Kopfborsten; Vulva am Ende des dritten Körperviertels (75 %); Schwanz kurz (y 5,9); Seitenorgane 2 Vorderenden- Breiten vom Vorderende entfernt; [L 2 0,85 mm, a 28, ß 4,5, $ unbek.] t. Australien insignis Cobb 1893 — 10 Kopfborsten; Vulva am Ende des dritten Körperfünftels (60 %); Schwanz kürzer (y 8,3); Seitenorgane nahe am Vorderende (ca. eine Vorderende-Breite) [? Li mm, «26,5, ß 45, d unbek.] t. Australien pratensis?) Cobb 1893 19. Darm (im durchfall. Licht) dunkel, fast schwarz?) 20 — Darm (im durchfall. Licht) hellbraun |6 kleine Koptborsten, Seitenorgan nahezu 2 Vorderrandbreiten v. Vorderende ent- fernt; & selten ohne access. Stück, veränderliche Art; *L9 0,53 mm, & 0,63 mm; a 9 25, & 26, BP 52, 337 yv245, d 5,7, V 61%] a., t. filiformis *) Bastian 1865 20. Entfernung Vulva-After länger oder so lang als der Schwanz; plumpe Art (* a 20,5) |Kopfborsten sehr kurz; Seitenorgane sehr klein, vom Vorderrand ebensoweit entfernt als dieser breit ist; Vorderende fast unverjüngt; * 2 L 0,52 mm, ß 4,8, „5,5, V 68.%,; 9. unbek.] a.,-t. dıspar?) Bastian 1865 — Entfernung Vulva-After stets kürzer als die Schwanzlänge 21 21. Vorderende sehr verschmälert, abgesetztes Kopfende; Vulva in Körpermitte [Schwanz häufig rechtwinklig abgebogen, fein, fadenförmig; Seitenorgane mäßig groß, vom Vorder- ende dreimal so weit entfernt als der Vorderrand breit ist; L 2 8 0,77 mm, a 2. 30—45, d 45; $ß 5-7, y 2,53] tt. vulgaris var. macrura®) [de Man] 1880 — Vorderende mäßig verschmälert; Kopf nicht abgesetzt; Vulva hinter der Mitte 22 22. Entfernung der Seitenorgane vom Vorderrand so groß wie die Vorderrandbreite; Schwanz haarfein auslaufend, sehr !) Hierher auch M. sub-rustica Cobb 1906 (ohne Abbildg.), L 0,48 mm, a 30, ß 4,4, y» 3,9, V 60 % mit vermutl. 12 Borsten am Vorderende, !/, der Kopfbreite erreichend. Seitenorgane mit Mittelfleck, auf d. Höhe d. Mund- höhlengrundes, Darm grünlich, Ventraldrüse wahrscheinlich vorhanden. Hawaii, an erkrankt. Zuckerrohr. °) Hierher gehört auch M. subfiliformis Cobb 1918: L 0,7 mm, a 44, ß 4,8, y 6,7, V 63%, Vorderende- und Körperborsten etwas kürzer, Oso- phagealenddrüsen deutlich, Ventraldrüse vorhanden, Mündung auf Nerven- ne a. Nordamerika — Leider gibt Cobb von M. pratensis keine Ab- ildung. ?) Beim konservierten Material Vorsicht. 4) Syn. M. rustica Bütschli 1873, wahrscheinlich auch syn. M.pseudo- bulbosa v. Daday, vgl. unter 5. °) Syn. M. crassa Bütschli 1873. 6) M. vulgaris ist durch Übergänge mit macrura verbunden. Syn. M, macrura de Man. Die freilebenden Erd-Nematoden 173 lang (*y 4,0), Kopfborsten mäßig groß, a., t. [*L 0,54 mm, e 26,3, 9 58.N.39.%,: & Außerst selten] vulgaris de Man 1880 — Seitenorgane die 2—3fache Länge der Vorderrandbreite vom Vorderende entfernt; Schwanz allmählich verschmälert, kürzer (*y 4,8), ausschließlicher Süßwasserbewohner |[*? L 0,61 mm, a 27,6, B 5,2, V 62,5 %, 8 unbek.] similis Bütschli 1873 23. Seitenorgan von gewöhnlichem Aussehen, kreisartig; Genital- organe typisch unpaar; Vulva hinter der Mitte; Körper nie fadenförmig (a 21—28) 24 — Seitenorgane rinnenförmig, $ Genitalorgan paarig, Vulva in der Körpermitte; Körper fadenförmig (a 50) [Mund- höhle ziemlich groß, Vorderende völlig nackt; Darm ziemlich dunkel;-L 9 1,1:mm, 8:6, 1%, &.unbek.}t. SG. Oligomonohystera n. sg. dintheriana de Man 1885 24. Vulva in der Nähe der Körpermitte; große Art über 2 mm (E22,3 mm) l@ 23, 8.6, 7 6,45, 8 unbekannt] .a. longicaudata!) Bastian 1865 — Vulva am Beginn des letzten Körperdrittels; kleinere Arten (bis 1,1 mm) 25 25. Vorderende mit kleinen Papillen 26 — Vorderende ohne Papillen [Spikula nahezu von Schwanz- länge, P unbekannt; $L 0,9 mm, a 24,8 6,9 8] a. rivularis!) Bastian 1865 26.2. Grobere: Att (1,1 mm), mäßig ‚schlank. (a@'27,5) [P. 69, y4,8, & unbek.] a. Paraguay propingua!) v. Daday 1905 — Kleine Art (0,52 mm], plump (a 21,3) [$ 5,3, y 4, & unbek.] a. tatrica!) v. Daday 1898 Monohystera im engeren Sinne. 1. Monohystera vulgaris de Man 1880. de Man 1884, p. 39—40, tab. 3, fig. 10 M. vulgaris. de Man 1884, p. 39, tab. 3, fig. 9 M. macrura. Micoletzky 1914 (2), p. 417—420, tab. 9, fig, 2a—f (Varia- tionspolygone)2). Micoletzky 1914 (3), p. 254. Micoletzky 1915 (2), p. 3—4. Steiner 1914, p. 260 M. vulgaris u. M. macrura. Hofmänner-Menzel 1915, p. 125—126, tab. 4, fig.3_M. vulgaris. Hofimänner-Menzel 1915, p. 127—128. M. macrura. Steiner 1916 (1), p.343 M. vulgaris p. 339—340 M. vul- garis u. macruva, Steiner 1916 2) P.02. !) Es bleibt fraglich, ob diese. Arten wieder erkannt werden können. 2) Vergl. Literatur. 3. Heft 174 ' Dr. Heinrich Micoletzky: Micoletzky 1917, p. 493—494. Steiner 189). Steiner 1920, p. 2223. Micoletzky 1921, 2. Eigene Maße, terrikol: QL=0,45mm (0,25—0,7 mm) V=58% (51—66), 60 a=27,5 (20—36) Im G, =27 % (16-56), 14 P=48 (8,2—6) a Ei= 36: 16 „ (27—44,5: 11,6 y=3,65 (2,7—55) 19,3 u), 20 Eizahl 1, 20. Hiervon 4 var. macrura. Vergleichsmaterial aus d. Süßwasser: (Ostalpen, Bukowina) Q L = 0,58 mm (0,3—1,0) a=26 (20—35) | 141 V= 60,5 % (51—68), 101 B= 48,5 (3,8—7) G,= 34%, (29—40,8), 7 y=42 (3,25,6) Gesamtindividuenzahl (terrikol) 378, hiervon 9 367, juv. 11, S keines. Die Erdbewohner zeigen wiederum gegenüber denen des Süß- wassers die gewöhnlichen Erscheinungen: sie sind kleiner und lang- schwänziger, die Vulva liegt jedoch etwas weiter vorne (hängt mit der Schwanzlänge zusammen). Das kleinste eiertragende 9 maß 0,315 mm. Mitunter ist das Seitenorgan 2 Vorderendebreiten vom Vorderrande entfernt. Die Fortpflanzung im Untersuchungsgebiet ist offenbar ohne g, vermutlich hermaphrodit, habe ich doch unter 905 Individuen (davon 527 aquatil) kein einziges $ angetroffen. Hofmänner- Menzel (1915) glauben das $ gefunden zu haben, das sich sehr jenem von M. paludicola nähert. Synonym: Ich war ursprünglich erstaunt, daß ich die von de Man als „sehr häufig‘ bezeichnete M. macrura nicht auffinden konnte, allmählich habe ich mich jedoch davon überzeugt, daß de Man wohl die langschwänzigen Exemplare, deren Vulva nahezu mittelständig ist und deren Vorderende eine stärkere Verjüngung zeigt, als eigene Art M. macrura angesprochen hat. Nach Be- schreibung und Abbildung des holländischen Forschers scheint es sich allerdings um gute Arten zu handeln, es ist dies indessen — so viel mir scheint — dadurch erreicht worden, daß de Man — um möglichst prägnant zu sein — die Endglieder der Reihe einander ne stellte. Ich lasse die Unterschiede (nach de Man) olgen: Eigenschaften | M. macrura | M. vulgaris Maße a9 30—45 (Steiner 27) 25— 30 y 2,5—3 (Steiner 3,4) 3—4 Vulvalage Körpermitte (47— 51,2% Steiner) | ?/,v.Hinterende (60%) Vorderende Sehr verschmälert, abgesetzt, Ziemlichversehmälert, scheibenförmig, Borsten sehrklein | nicht abgesetzt, nie scheibenförmig, Bor- sten mäßig lang Die freilebenden Erd-Nematoden 175 Eigenschaften | M. macrura M. vulgaris Seitenorgane 3fache Körperbreite v. Vorder- | lfache Körperbreite rand (1!/, n. Steiner) (bis 2fache n. eig. 3 Beobacht.) Ösophagusende | Kolbig angeschwollen. Gleichmäßig ange- schwollen. Verlängert,allmählich zulaufend, nie so ge- bogen &, access. Stück | Access. Stück mit nach hinten ge- | Access. Stück ohne richtetem Fortsatz (de Man) | Fortsatz (n. Hofm.- Menzel, ist viel- leicht nicht das d) Bezüglich der beiden markantesten Merkmale, der Vulva- lage und des Vorderendes, finde ich nun alle Übergänge vom Typus (de Man 1884, t. 3, f. 10) bis zu macrura (de Man, fig. 9), so daß ich macrura als Varietät zu M. vulgaris stelle. Sehlüssel. 1. Vorderende nie auffallend verschmälert, nie abgesetzt scheiben- förmig, sondern abgerundet bis abgestutzt, mit mäßig langen Borsten; Vulva deutlich hinterständig (56—66 %); Schwanz nie rechtwinkelig gebogen (y 2—5), Osophagusende gleichmäßig angeschwollen, $ ohne nach hinten gerichtetes accessorisches Stück (?) typ. — Vorderende auffällig verjüngt, abgesetzt, scheibenförmig, mit sehr kleinen Borsten; Vulva mittelständig (47—55 %); Schwanz mitunter rechtwinkelig gebogen, sehr lang (y = 2,5—3), Oso- phagushinterende kolbig), $ mit nach hinten gerichtetem access. Stück v. macrura [de Man] 1880 Eigene Maße von v. macrura (terrikol, aus obigem Material, bei vulgaris mit inbegriffen): 4,9 (4,6—5) 3 4 Schwanz Sehr verlängert, reehtwinkelig ge- bogen (nicht immer n. Steiner) 9 L=0,42 mm (0,33—0,52 ) ‚35 (3,05—8,7) ß pi mm)4 y= a—=28 (2730) | V=324% (155) Es scheint mir überdies, daß die oben angeführten Merkmale nicht immer synchronisch variieren. So traf ich sehr langschwän- zige Individuen mit typisch hinterständiger Vulva, andererseits Individuen mit mittelständiger Vulva und typischem Vorder- ende (im Carex-Moor des Hochlantschgebietes). v. macrura fand ich stets viel seltener als ZyP. (ca. 6 %). Vorkommen. Literatur: Im Süßwasser (v. Daday, Fehl- mann, Hofmänner, Micoletzky, Stefanski, Steiner, Zschokke); in feuchter Erde sehr häufig (de Man, Bütschli), in Moor (Brakenhoff), in Moos nur von Steiner, für die Gipfel- region der Hochalpen von Menzel nicht nachgewiesen. Eigenes: Recht häufig!) (3,2 %, tatsächlich häufiger, da sehr klein!) und ‚sehr verbreitet“ (33 %, also in einem Drittel aller 1) Steht an 10, Stelle. 8. Heft 176 Dr. Heinrich Micoletzky: Fänge! Steht an 7. Stelle!). Gehört zu Gruppe 3a (Arten im Süß- wasser und. in der Erde ungefähr gleich häufig, ist schätzungsweise im Wasser 11,mal so häufig als im Süßwasser) ; omnivag, meidet jedoch trockenen Boden (im Gegensatz zu M. villosa) wie Hut- weide der Ebene, trockene Mähwiese, Nadelwald und Heidekraut- humus; ist besonders häufig in von Süßwasser durchtränktem Boden (68 % aller Individuen, obwohl diesen Geländearten nur Y, aller Individuen angehören), in Moosrasen nicht selten. Fundort. Steiermark: Pernegg a. M., Hochlantschgebiet 1000—1400 m, Selztal, Hochschwab 2200 m, Sparafeld-Kalbling 2000 m, Rottenmanner Tauern 1850 m, Schladming 1350—1650 m. Salzburg: Radstadt, Hintersee b. Faistenau, Oberösterreich: Attersee; Niederösterreich: Lunz a. Ybbs bis 1160 m, Purkers- dorf b. Wien, Kärnten: Unterdrauburg, Böhmen: Gratzen; Bukowina: Czernowitz und Umgebung, Seletin, Luczyna 1360 m, Dorna-Watıa, Rareu 1500 m; Ungarn-Siebenbürgen: Ineu 1800—2280 m. . Nr. 1a—f, 2a-—-d, 3a, d—, h-1, k 4a, d—i, 5a —,6b bisc, e, f,8a, c,g, i—J, 0, 10b, g, j—k, 11b, £, i, 12d, g, 15h, t, z, 16d, f, h, 17b, h, 18. v. macrura: 3%. | .. Geographische Verbreitung. Offenbar sehr weit verbreitet. Österreich: Niederöst., Oberöst., Steiermark, Salzburg, Kärnten, Vorarlberg (Bodensee), Bukowina, überall a. (Micoletzky), Krain t., (de Man). Ungarn a. (v. Dada); Deutschland: Erlangen, Weimar t. (de Man); Sehweiz: diverse Seen usw. (Fehlmann, Hofmänner, ‚Menzel, Steiner); Holland: t. (de Man); Frankreich: t., Paris, Montpellier (de Man); Rußland: Moskau (de Man); Afrika: Tunis a. (Steiner); Sambesifluß a (Micoletzky); Arktis: Nowaja-Semlja t. (Steiner); Südamerika: Peru 5140 m a. (Steiner). 2. Monohystera dispar Bastian 1866. de Man 1884, p. 41, tab. 3, fig. 12. Micoletzky 1914 (2), p. 422—424, tab. 10, fig. 3a—f (Varia- tionspolygone)!). Micoletzky 1914 (3), p. 255-256. Menzel 1914, p. 82, Monoh. crassa?). Hofmänner-Menzel 1915, p. 194—12. Stefanski 1916, p. 377—8378. Steiner 1916 (1), p. 339. Micoletzky 1917, p. 595—596; 1921, 2. Synonym: M. crassa Bütschli 1873. terricol. Q L = 0,5 mm (0,325—0,72) N V=-#% (5769), 18 a= 20 (17,421,8) | 24 G,= 30,5% (1837), 8 B=5 (425,9) (7,) Ei= 38,5: 20 u (3143: y=5,6 (426,9) ) 16-97) 7 1!) Vergl. Literatur, 2) Nicht selbst beobachtet. Die freilebenden Erd-Nematoden RT aquatiles Vergleichsmaterial (Ostalpen, Bukowina). Q L = 0,52 mm (0,315—0,95) a —= 20,5 (16,3—28) | 189 B=48 (469) | as Bet 74) J Vv= 63%. (98=#69);.117 G, = 29,3 % (21,3—86,5), 27 Gesamtindividuenzahl: 52, davon 9 49, juv. 3, & keines. Das Material aus beiden Medien zeigt eine auffällige Überein- stimmung der Maße, was darin seine Erklärung findet, daß M. dispar nur in feuchter, von Süßwasser durchtränkter Erde vorkommt und als Süßwasserbewohner angesprochen werden muß (vgl. Vorkommen) . Trotzdem ich von dieser Art insgesamt 407 Exemplare ge- sammelt habe, kam mir nie ein Männchen zu Gesicht, so daß sie sich hier ohne $ (hermaphrodit ?) fortpflanzt, was nicht ausschließt, daß gelegentlich Männchen (von Hofmänner u. Stefanski auf- gefunden) erscheinen. Vorkommen. Literatur: Meist im Süßwasser (Brakenhofft, v. Daday, Ditlevsen, Hofmänner, de Man, Menzel, Mico- letzky,G.Schneider, Stefanski, Steiner), seltener in feuchter Erde (Bastian, auch in Moos, Bütschli, Brakenhoff, deMan, „ziemlich häufig‘‘ in Wiesen, Marschgrund, Waldhumus). Eigenes: Findet sich terıikol nur in sehr feuchter Erde, ist hier nahezu omnivag (besonders in Moor, Sumpf, Uferwiese mit 58 % aller Indiv. und 65 % aller Fänge, aber auch in feuchter Mähwiese, Waldhumus und in Moosrasen), „ziemlich selten“ (im Süßwasser hingegen ‚‚häufig‘‘) und „mäßig verbreitet“ (1/,, aller Fänge t., a. 4, aller Fänge ‚sehr verbreitet‘), gehört zu Gruppe 2b (vorwiegend Süßwasserbewohner, im Süßwasser ca. 7mal so häufig als in der Erde). Fundort. Steiermark: Pernegg a. M., Hechlantschgebiet 1200 m, Selztal; Niederöst.: Lunz bis 1150 m, Oberöst.: Atter- see; Bukowina: Czernowitz Stadt u. Umgebung, Valeputna. Ds Nr. 1a—.b, e,2b,d, 3e, i, 4e, 8b—<,6c,8m, 13a, 15i, m, 16d, h. Geographische Verbreitung. Österreich: Niederöst., Oberöst., Steierm., Kärnten, Vorarlberg (Bodensee), Bukowina a. (Mico- letzky); Tirol a. (Stefanski); Ungarn a. Tatra bis 2019 m (v. Daday); Deutschland: Frankfurt a.M.t. (Bütschli); Sehweiz: a. diverse Gewässer bis 2445 m Höhe und 90 m Tiefe (Hofmänner, Menzel, Stefanski, Steiner), Holland t. (de Man), Frankreich: Paris a. (de Man), England t. (Bastian), Dänemark (Ditlevsen), Rußland a., Reval (G. Schneider), Afrika: Tunis a. (Steiner). 3. Monohystera similis Bütschli 1873 Bütschli 1873, p. 62, tab.5, Micoletzky1914(2),p.420-421.)) fig. 30 a—b. Micoletzky 1914 (3), p. 255. v.Daday 1913 (1), p. 283—284. Hofmänner-Menzel1915,p.128. !) Vergl. Literatur. Archiy für Naturgeschichte : II2LSATS 12 8. Heft 178 Dr. Heinrich Micoletzky: Stefanski 1915, p. 347. Steiner 1916 (1), p: 343. Micoletzky 1915 (2), p. 4. Micoletzky 1917, p. 495. Stefanski 1916, p. 377. Micoletzky 1921, 2 QL = 0,45 mm y—4 a=.26,7 V=-65% 1 (ohne Ei) ß ne Gesamtindividuenzahl: 2 2 (eins eiertrag.). Bis auf die etwas längeren Kopfborsten des gemessenen 2 völlig übereinstimmend. Vorkommen. Bisher ausschließlich im Süßwasser nach- gewiesen, fand ich diese Art zweimal in vom Süßwasser völlig durchtränktem Wiesenboden, rechne diese Art mithin zu Gruppe 2a (Süßwasserbewohner, hier und da in sehr feuchter Erde). ‘Sie ist „sehr selten“ (im Süßwasser im Untersuchungsgebiet „mäßig selten‘, in Holland „häufig“ n. de Man), „wenig ver- breitet‘ (1,2 % aller Fänge, im Süßwasser in 9 %)). Fundort. Bukowina: Czernowitz-Stadt u. Umgeb. Nr. 5b—. Geographische Verbreitung. Österreich: Niederöst. (Mico- letzky), Oberöst. (Micoletzky, Steiner), Steierm., Salzburg, Kärnten (Micoletzky), Tirol (Stefanski), Vorarlberg (Bodensee) (Micoletzk y), Bukowina (Micoletzky); Ungarn: Tatra bis 2019 m (v. Daday); Deutschland: Main (Bütschli); Schweiz: Diverse Gewässer bis 2100 m (Hofmänner, Stefanski, Steiner, Zschokke); Holland (de Man); Frankreich: Paris (de Man); Dänemark (Ditlevsen); Rußland: Polen (Stefanski); Asien: Mongolei (v. Daday); Afrika: Deutsch-Ostafrika (v. Daday), Südafrika: Sambesi und Baakens River bei Port Elizabeth (Micoletzky); überall a. 4. Monohystera filiformis Bastian 1866. de Man 1884, p. 41—42, tab. 3, fig. 13. Micoletzky 1914 (2), p. 426—429, tab. 10, fig. 4a—e (Varia- tionspolygone)!.) Micoletzky 1914 (3), p. 256. - Hofmänner-Menzel 1915, p. 126—127. Stefanski 1916, p. 378. Steiner 1916 (2), p. 63. Micoletzky 1917, p. 497—498. Cobb, M. 1919, p. 24. Micoletzky 1921, 1—2. Synonym: M. rustica Bütschli 1873, Cobb 1893, 1, p. 30—31, Klausener 1908/09; vielleicht auch M. pseudobulbosa v.Daday 1898, vgl. S. 169. - terrikol: 2 L=0,40 mm (0,25—59 mm) V=59% (53—65), 38 a=24,5 (20—32) | G,=31,5 % (20—38), 6 P=5,2 (4,3—6,7) (13) Ei=42: 14,2 u (35—50: 12—- y=3,9 (2,75—5,4) 15,4), 5 !) Vergl. Literatur. Die freilebenden Erd-Nematoden 179 aquatiles Vergleichsmaterial (Ostalpen u. Bukowina) ?L=0,588 mm (0,35 —0,865 mm) a—=25,3 (20—33) 1103 V = 62,7% (58—71), 52 B=5,1 (46,8) G, = 30,7% (22,6—89), 7 y=4,17 (3,4—6,8) Gesamtindividuenzahl: 180, davon 2 161, juv. 19, & keines. Sexualziffer 0 (Süßwasser 1,8, davon Ostalpen 3,2, Bukowina 0,5). Die Erdbewohner zeigen gegenüber denen des Süßwassers die gewohnten Erscheinungen, sie sind kleiner, etwas plumper und etwas langschwänziger (die Vulva liegt infolge der Langschwänzig- keit weiter vorne). Die Fortpflanzung findet ohne $ statt (herma- phrodit?), während im Süßwasser — namentlich in den alpinen Gewässern — Männchen nicht allzu selten sind. Entgegen Stefanski (1916, p. 378) läßt unsere Art eine auf Größenunterschiede beruhende Einteilung in zwei Formen nicht zu, weder das vorstehende terrikole, noch das aquatile Material (vgl. Variationspolygon 1914, Tab. 10, Fig. 4a); überall ist der Unterschied bzw. Übergang verwischt, nie resultiert eine deutlich zweigipfelige Kurve. — Bezüglich der Parasiten s. S. 84 des all- gemeinen Teils. Vorkommen. Literatur: meist im Süßwasser (Bastian, Bra- kenhoff, Bütschli, Cobb, Hofmänner, Klausener, de Man, Micoletzky, Stefanski, Steiner, Zschokke) aber auch in feuchter Erde (Bastian, Bütschli, Cobb, nach de Man omnivag; in Moosrasen: Bütschli, Steiner). Eigenes: omnivag (fehlt in den gründlich untersuchten Hut- Weiden der Ebene), nieht a) ‚15%, meist in Gesellschaft von M. vulgaris, verbreitet?) (V, at Fänge), gehört zu Gruppe 3a (im Süßwasser und in der Erde ungefähr gleich häufig, doch im Süßwasser etwas häufiger ca. 21,mal). Ist weniger an sehr feuchte Frde gebunden als M. vulgaris, hält bezüglich der Feuchtigkeits- Ansprüche etwa die Mitte zwischen M. vulgaris u. villosa (zu von Süßwasser durchtränktem Boden gehören 45°/, en Indiv. und 2/, aller Fänge). Fundort. Steiermark: Pernegg a./M., an ee 1000—1200 m, Hochschwab 2200 m, Sparafeld-Kalbling 2000 m, Selztal, Rottenmanner Tauern 1850 m; Niederösterreich: Lunz a./Ybbs bis 1150 m, Dürrenstein-Gebiet 1450 m; Kärnten: Unter- drauburg; Bukowina: Czernowitz Stadt und Umgeb,, Kimpolung; Ungarn-Siebenbürgen: Ineu 1800—2280 m. Nr.1c, f, 2a—d, 3e, g, i, 4b, d—e, h, 5a—c, 6c, 8a, c, g, i—k, n, 9a, e, q, 10e, 11b, f, i, 12f, 14b—e, 15h, m;:i6d 8, h, Ei.czh. Geographische Verbreitung. Österreich: Niederöst., Oberöst., Steierm., Salzburg, Kärnten, Vorarlberg (Bodensee), a . (Micoletz- ky), Tirol a. (Stefanski), Bukowina (Micoletzky); Ungarn- !) Sehr klein, daher Minimalwerte. Im Süßwasser „sehr häufig‘, aber nicht so häufig als M. vulgaris. ?2) Im Süßwasser „äußerst verbreitet‘, in 42%, aller Fänge. 12* 8. Heft 180 Dr. Heinrich Micoletzky: Siebenbürgen (Micoletzky); Schweiz a. (Hofmänner, Ste fans- ki, Steiner); Deutschland: Frankfurt a./M. a.—t. (Bütschli), Plönersee, Madüsee (Micoletzky); Nordwest-Deutschland a., t. (Brakenhoff), Erlangen (de Man), Jena t. (Cobb); Holland t. (de Man); England t. (Bastian); Frankreich a., t. Paris, Mont- pellier (de Man); Rußland: Moskau t. (de Man); Arktik: Nowaja- Semljat. (Steiner); Australien t. (Cobb) ; Polynesien: Fidschi-Inseln t. (Cobb); Vereinigte Staaten a. (Cobb). 5. Monohystera agilis de Man 1880. de Man 1884, p. 43—44, tab. 4, fig. 15. Micoletzky 1914 (2), p. 430—431}). Steiner 1914, p. 260. QL=0,75 mm (0,51—1,04) V = 64,5% (62—66) 16 a= 30,6 (26—37) 19 Gi = 34,3% (80-40) 7 ß=42 (3—4,8) (30) Ei= 63:26 u = (5570: 22 — y=9 (5,4-11,5) 29) 3. SL = 0,83 mm juv. L =0,92 mm (0,83—0,99) ge 415 n a= 40 (38—43) 9 B—.B.2 ß = 4,7 (4,4—4,9) i ee) vy=7 6,371) Gesamtindividuenzahl: 41, davon 227, $1, juv. 13. Sexualziff. 3,7. Das terrikole vorstehende Material ist kleinwüchsiger, etwas plumper und etwas langschwänziger als meine Süßwasser-Indivi- duen (1914). Bezüglich der juv. sei bemerkt, daß ich nur auffallend große Individuen ohne Vulva bzw. Spikula-Anlage gemessen habe. Ein einziges typisches $ fand ich in Gesellschaft eines ? in Wald- tümpelerde bei Czernowitz, leider macht de Man über die Häufig- keit der $ keine Angaben. — Exemplare aus den Moorwiesen schwimmend) des Lunzer Obersees ließen Diatomeen und nament- lich Grünalgen im Mitteldarm nachweisen. Vorkommen. Diese nach deMan in Holland ‚ziemlich häufige‘‘ in feuchten Wiesen und Marschgründen (auch humusreiche Wald- erde) vorkommende Art fand ich im Untersuchungsgebiet ziemlich selten 3°/,,) und nur wenig verbreitet (9%). Sie gehört zur Gruppe 4a (Erdbewohner, in der Erde viel häufiger als im Süßwasser, mit Tendenz ins Süßwasser zu gehen. M. agilis ist im Untersuchungs- gebiet terrikol ca. 4,6 mal so häufig als aquatil) und ist in feuchter Erde nahezu omnivag mit besonderer Bevorzugung von Moor (*/;n aller Individuen), findet sich selten in Wiesengelände (im Gegensatz zu M. villosa), vereinzelt auch in Moosrasen. M. villosa und agilis scheinen tatsächlich wie de Man (1884) vermutet, vikariierend zu sein, wenigstens bis zu einem gewissen Grad; so habe ich sie nur ein einziges Mal (Pernegg, Ruinenwiese 6. X. 1915) zusammen angetroffen (43 Exempl. villosa, 3 Exempl. agilis). Fundort. Steiermark: Pernegg a./M., Hochlantsch-Gebiet 1200 m, Selztal; Nieder-Österreich: Lunz a./Ybbs bis 1150 m, Böhmen: Gratzen, Bukowina: Czernowitz Stadt u. Umgebung. =) Vergl. Literatur. Die freilebenden Erd-Nematoden 181 Nr. 1b, e, 32—b, e, f, h, i, j, Ad, i, 9a, 12f, 15k, o, 16f. Geographische Verbreitung: Österreich: Niederösterreich a. (Micoletzky), Sehweiz (Steiner), Holland a., t. (deMan), Nor- wegen t. (de Man). 6. Monohystera villosa Bütschli 1873 (Fig. 5). Bütschli 1873, p. 64—65, tab. Menzel 1914, p. 45. 5, fig. 283 —. Stefanski 1914, p. 21—22. de Man 1885. Steiner 1914, p. 260. Cobb 1889. Hofmänner-Menzel 1915, Cobb1893 (2),p.47, M.australis. : p. 129. Cobb 1906, p. 186—187, M. Steiner 1916 (2), p. 63—65, impetuosa}). fig. 6a—c. Eigene Maße: Q L=0,78mm (0,55 —1,05) a—=31,5 (30—48) 59 G, = 37,5% (26—46) 16 B=5,2 (4,3—6,8) (Au) Ei I Wer »—=7,2 (5,5—10 | h V=8,5% (76—-85%) SL = 0,81 mm (0,5—1,1) &(juv.) L = 0,77 mm a—= 39 2—50 55 a= 34 | 1 ß=5,3 (4—7) Br 4% | y=17,2 (68,5) v=b64 Gb = 29,7% (18—42) 27 juv. L 0,57 mm (0,45—0,67) \ N ß = 3,8 (3,1—4) IN 4 a= 33 (29—37) y= 6,4 (5,4—7) f Gesamtindividuenzahl: 467, davon 2 199, $ 84, juv. 184, Sexualz. 42 Maße der Literatur. QOSL 0,66 mm bis 1,2 mm y= 6,7—8 a —= 30—45 V = 78—80% ß = 45,5 Ein Vergleich der eigenen Maße mit der Literatur spricht für die Kleinheit des Materials, es erreicht kaum ein mm an Länge (Bütschli 1,2 mm), alle übrigen Maße hingegen werden an Varia- tionsbreite übertroffen. Beide Geschlechter weichen nur wenig voneinander ab. Uber Parasiten vgl. S. 85. Bezüglich der Variabilität sei bemerkt, daß das Polygon von L in beiden Geschlechtern, 2 zweigipfelig ist (20% der Indiv. 0,75 mm, 19% der Indiv. 0,85 mm; 918% bei 0,75 mm, 13% bei 0,95 mm), die übrigen Maße zeigen nichts Bemerkenswertes. Kutikula mit angedeuteter Ringelung, an welcher vornehmlich die innere Schicht beteiligt ist. Gleich Steiner (1916) fand ich die Kutikula bei beiden Geschlechtern nur sehr spärlich beborstet und trug daher anfänglich Bedenken, die vorstehenden Individuen unter M. villosa einzureihen. Der genaueVergleich beider Geschlechter, 1) Ohne Abbildung, doch mit sehr guter Übereinstimmung. L. 0,6 bis 0,66 mm, a 36, ß 5, y 6,1, V 79%, während der letzten Häutung. 8. Heft 182 Dr, Heinrich Micoletzky: sowie die charakteristisch gelegene Vulva bestimmen mich indessen in dem vorliegenden reichlichen Material M. villosa Bütschli wiederzuerkennen; ich schlage jedoch vor, die borstenarmen bzw. borstenlosen Individuen (des ® Geschlechts), einschließlich der . Exemplare Steiners, Menzels sowie Cobbs M. australis!) als Varietät abzutrennen und unterscheide: 1. Kutikula des @ mit - 4 großen, submedianen Borstenreihen (Z ohne derartige Borsten) typ. — Kutikula des @ (und $) ohne auffallende Borsten, die vorhandenen Borsten klein, unscheinbar, unregelmäßig v. steineri n. var.?) Vorderende: Hier und da bemerkt man Lippenrudimente, die winzige Papillen tragen. Bezüglich des Männchens ist mir das Vorhandensein von Drüsen (Fig. 5 dr.) vor dem inneren Spikula-Ende (7”—8 Stück) aufgefallen?). Diese Drüsen scheinen in das Vas deferens zu münden. Die Spikula (s.) finde ich gleich Steiner schlank, das accessorische Stück (acc.) jedoch meist linear und nur selten spitzwinkelig bis drei- eckig wie Steiner (fig. 6c) zeichnet. Vorkommen. Literatur: In Moosrasen (Bütschli, Cobb, Menzel, Stefanski, Steiner) seltener in moosfreier Erde (de Man, Cobb, Menzel). Eigenes: Gehört im Untersuchungsgebiet zu den recht häu- figen (4%, steht an 8. Stelle überhaupt!) Fig. 5. und verbreiteten (38%) Arten, ist fast omnivag, meidet von Süßwasser durch- tränkten Boden (daher in Holland fehlend, wird dort nach de Man von M. agilis vertreten) wie Sumpf und Moor, fehlt in Uferwiesen, liebt dagegen trockene Gelände und findet sich be- sonders häufig in Waldmoos (33%,) und trockener Mähwiese (45%). Ob das auffällige Zurücktreten (1 einziges Individuum!) in der sehr gründlich durchforschten Hutweide (der Bukowina) auf die Festig- keit (mangelnde Durchlüftung?) oder die reichlichere Düngung dieses Geländes zurückzuführen ist oder ob hier andere Einflüsse mitspielen, vermag ich nicht zu beurteilen; ausschließlicher Erd- bewohner. 1) Die Identität vermutete bereits Steiner 1916. ?) Zu Ehren Steiners,-der zuerst auf diesen Unterschied ir Wort und Ban. aufmerksam machte; M. impetuosa Cobb 1906 gehört gleichfalls ierher. . ..?) Für Euchromadora vulgaris (marin) wies deMan 1886 (p. 73, tab. 13, fig. 19) ebenfalls vier am Hodenhinterende mündende Drüsen nach, nur sind sie hier schlauch- bzw. spindelförmig und von !/, der Hodenlänge, | Die freilebenden Erd-Nematoden 183 Fundort. Steiermark: Pernegg a./M., Hochlantsch-Gebiet 1000—1100 m, Selztal, Sparafeld-Kalbling ca. 2000 m, Schladming (Untertal) 1350—1400 m, Zirbitzkogelspitze 2397 m. Nieder- Österreich: Lunz (Obersee) 1160 m, Dürrenstein-Spitze 1877 m. Salzburg: Hintersee b. Faistenau, Kärnten: Unterdrauburg. Bukowina: Czernowitz Stadt u. Umgebung, Tereblestie, Rareu ca. 1500 m. Neckar Asa Bet, 9a, 1, 108,i; 11d,-h, Rb,,g 14a, 15a,.e, 15h, n, s—x, ß, 16a—b, 17a, 18. Geographische Verbreitung. Sehr weit verbreitet, nicht in Holland! Ungarn (Örley nach Hofmänner-Menzel); Deutsch- land: Frankfurt a./M.(Bütschli), Weimar (deMan), Jena (Cobb); Schweiz bis 2700 m (Menzel, Steiner, Stefanski), Nowaja- Semlja (Steiner), Australien: N. S. Wales (Cobb), Polynesien: (Hawaii, Cobb), überall t. II. Terschellingia de Man 1888. Bekannte Arten: a. marin: communis deMan 1888, exilis Cobb 1898, Polaris Cobb 1914; b. nicht marin: SG. Monohystrella Cobb, bulbifera (de Man) 1880 s. Monohystera bulbifera de Man, T. (M.) plectoides (Cobb) 1918, T. (M.) godeti (Steiner) 1920. Körperform klein (0,33—1,9 mm), mäßig schlank bis sehr schlank («21—53). Kutikula glatt, ungeringelt, mit wenigen Borsten oder borstenlos: SG. Monohystrella (bei Polaris geringelt mit Seitenmembran, bei exilis ist die Querringelung in Punktreihen auflösbar). Vorderende abgestutzt, ohne Lippen und Papillen, mit 4 kurzen, unscheinbaren Borsten (dolarıs mit 6 undeutl. Papillen und verschmolzenen Lippen). Seitenorgane kreisförmig, klein, bei T. polaris groß mit zentralem Fleck. Mundhöhle beim Typus sehr klein, vielleicht fehlend (Vestibulum bei 7. polaris sehr fein längs- streifig) beim SG. Monohystrella röhrig verlängert, Plectus-ähnlich. Ösophagus normal bis kurz (ß 5—& 11, 213) und in einem großen muskelkräftigen echten Bulbus (mit erweitertem Chitinlumen) endigend. Beim .SG. Monohystrella werden Drüsen im Muskel- gewebe des Bulbus nachgewiesen. Ventraldrüse für 7. polaris und exilis nachgewiesen, Porus nur bei T. exilis aufgefunden. Darm aus mehreren Zellreihen bestehend. 2 Geschlechtsorgane beim Typus paarig symmetrisch mit leicht vorderständiger Vulva; beim SG. Monohystrella unpaar prävulvar mit meist hinterständiger Vulva.. & Spikula kurz, sichelförmig, 1 access. Stück mit nach hinten gerichteten Verlängerungen (beim SG. Mono- hystrella u. T.exilis $unbek.) Sehwanz konisch, allmählich verjüngt, mit Schwanzdrüse und Endröhrchen (4,6—8), bei T. (M.) plectoides auffallend lang, fadenförmig (y 2,9). Verwandtschaft und Unter- scheidung. Steht Austronema und M onohystera sehr nahe, unter- scheidet sich von beiden durch den Besitz eines echten Ösophagea!- bulbus. 8. Heft 84 Dr. Heinrich Micoletzky: Schlüssel des nicht marinen SG. Monohystrella Cobb 19181). (Mundhöhle röhrig verlängert, 2 Genitalorgan unpaar, prävulvar, | & unbekannt.) 1. Schwanz nie auffallend verlängert (y 4,6—7), nie fadenförmig, sondern plump bis mäßig schlank; Vulva in oder hinter der Mitte 2 — Schwanz auffallend verlängert (y 2,9), fadenförmig; Vulva vorderständig (44%) [L 0,43 mm, a 32, $ 5,9] a. (Nordamerika) plectoides (Cobb) 1918 2. Größere Art im Süßwasser (0,41 mm) mit mäßig verlängertem nicht plumpem Schwanz (y 4,6); Vulva hinterständig (60%) [a 21,3, $ 4,8] a. Peru 5140 m godeti (Steiner) 1920 — Kleinere Art in feuchter Erde (0,33 mm), Schwanz kurz und plump (y 7); Vulva mittelständig [a 25, ß 5] bulbifera (de Man) 1880 III. Desmolaimus de Man 1880 nur 3 bekannte Aıten: zeelandicus de Man 1880, balatonicus v. Daday 1898, thienemanni Micoletzky 1921. Körperform schlank bis sehr schlank (a = 30—35 zeelandicus, a —= 57, balatonicus), klein (0,69 mm thienem.) bis ziemlich groß (1,7—2,9 mm). Kutikula glatt (zeel.) oder quer geringelt (balat. Ihienem.), ohne Seitenmembran. Seitenorgane: wenn vorhanden (zeel. thien.) kreisförmig, bei D. thien. mit auffallendem Sexual- dimorphismus. WVorderende nicht abgesetzt, ohne Lippen und Papillen, Kopfborsten vorhanden (zeel. thien.) oder fehlend (balat.) Mundhöhle sehr klein, becherförmig (zeel., bal.) oder geräumig (Zhien.) mit dünnen Wänden und 2 (balat.) bis 3 (zeel. thien.) kon- zentrischen parallelen kreisförmigen chitinösen Verdickungsleisten versehen, deren innerste meist längs des Mundhöhlenbodens ver- läuft. Ösophagus dreiteilig; vorne zylindrisch, hierauf ein muskel- kräftiger klappenloser Bulbus mit chitiniger Auskleidung, dahinter ein erweitertes muskelarmes, die Verbindung mit dem Darme her- stellendes Verbindungsstück, auch Schaltstück genannt (erinnert an Tylenchus). Ventraldrüse und Exkretionsporus für D. thienemanni nachgewiesen, Nervenring vor dem Bulbus. Darm aus mehreren Zellreihen, meist sehr dunkel (hellbraun: Zhien.), Enddarm kurz bis mäßig lang. 2 Geschlechtsorgane paarig-symmetrisch oder unpaar, prävulvar (Zhien.), Vulva in oder hinter der Mitte, Ovarien ohne Um- schlag, sehr weit ausgedehnt. ä Geschlechtsorgane: Spikula klein, gebogen, mit großem access. caudalwärts gerichtetem Stück, bei D. thien. sehr lang, schlank. Bei D. thien. fehlen Papillen, doch sind Schwanzborsten vorhanden (bei balat. $ unbek.); auch finden sich hier zahlreiche, flache Präanalpapillen. Schwanz lang (5,7) bis mäßig kurz (y 11), konisch mit abgerundetem?), meist (zeel. !) Von Cobb und Steiner als Subgenus zu Monohystera gestellt. ...°%) v. Daday spricht zwar von einem spitz endigendem Schwanz, seine Figur (1898, tab. 11, fig. 15) läßt indessen nichts davon erkennen. Die freilebenden Erd-Nematoden 185 thien.) angeschwollenem Ende, mit Schwanzdrüse und einfacher terminaler Schwanzdrüsenmündung. Vorkommen. In von Brackwasser (zeel.) oder Süßwasser durch- tränkter Erde oder im Süßwasser (D. thien. bal.) _ Verwandtschaft: mit unklaren Beziehungen, Osophagealver- hältnisse sehr abgeleitet (an T'ylenchus, Diplogaster, Diplogasteroides etc. erinnernd), die Mundhöhle erinnert etwas an Monohystera (Steineria) horrida Steiner und an M. annulifera v. Daday. Schlüssel. 1. Vorderende mit Borsten, Seitenorgane groß, kreisförmig [a 30 bis 38] 2 — Vorderende ohne Borsten, Seitenorgane nicht nachgewiesen [Kutikula fein geringelt, 2 2,9 mm, a 57, 8!) 19,3, y 11] a. balatonicus v. Daday 1898. 2. Kutikula ungeringelt, Vorderende mit 6 Borsten, Seitenorgane dem Vorderrand genähert (1 Vorderrandbreite entfernt), 2 Or- gane paarig symm., Vulva leicht hinterständig, & Spik. kurz, plump, stark gebogen, access. Stück nach hinten gerichtet, Schwanz mit Ventralborsten, ohne Präanalpap. L 1,7—1,8 mm, Ösophagus sehr verkürzt (# 11), Schwanz kurz (y 11), in bracki- scher Erde zeelandicus de Man 1880. — Kutikula fein geringelt, Vorderende mit 10 Borsten in üblicher Anordnung, Seitenorgane ca. 3 Vorderrandbreiten v. Vorder- ende entfernt, 2 Organe unpaar, prävulvar, Vulva deutlich (62%) hinterständig, d Spik. sehr verlängert, wenig gebogen, access. Stück verkümmert, ohne Fortsatz, Schwanz ohne Ven- ‘ tralborsten, mit ca. 25 flachen Präanalpapillen. L* 0,69 mm, Ösophagus verlängert (# * 5,4 1), mit Schaltstück 4,8) Schwanz verlängert (* y 5,7) im Süßwasser thienemanni Micoletzky 1921 2. Unterfamilie Trilobinae. Kutikula glatt oder geringelt. Seitenorgane unscheinbar (Tri- lobus) oder spiralig. Vorderende selten borstenlos (Choanolaimus mit Lippen und Papillen). Mundhöhle becher- bis triehterförmig, deutlich chitinisiert, bei Choanolaimus als nach hinten zusammen- neigende lLängsstäbchen ausgebildet (? Beziehungen zu Cepha- lobus). Osophagus ohne Bulbus; Osophagealzähnchen hinter der Mundhöhle bei .Trilobus, Tripyloides (vgl. Tribyla und Mono- hystera und Cothonolaimus), häufig mit Ösophagealenddrüsen (Tri- lobus, Choanolaimus). Ventraldrüse und Porus fehlend, nur für Anonchus von Cobb angegeben. 2 Geschlechtsorgane, mit Aus- nahme von Anonchus paarig symmetrisch, mit Umschlag. Männ- chen ohne (Choanolaimus, Tripyloides, Cothonolaimus) oder mit Drüsenpapillen (Trilobus, bei Anonchus röhrenförmig, chitinisiert). Bei Myolaimus mit Bursa und fingerförm. Papillen. Sehwanz !) Bezieht sich auf den Ösophagus bis zum Bulbusende, also ohne Schaltstück. 8. Heft 186 Dr. Heinrich Micoletzky: meist mit Schwanzdrüse und Endröhrchen (fehlt bei Tripyloides), beide fehlen bei Choanolaimus (Schwanz kurz, bogig gerundet). Verwandtschaft und Unterscheidung. Diese wenig natürliche Gruppe unterhält Beziehungen zu den Alaimidae (Tridyla) und zu den Monohysterinae, das abweichende Genus Choanolaimus vielleicht zu den Chromadorinae und Rhabditinae (Cephalobus), Moyolaimus vielleicht auch zu Rhabditis (Bursa, Schwanz). Hierhergehörige Genera: a) marin: Tripyloides de Man, Cothonolaimus Ditlevsen. b) nicht marin: Trilobus Bast., S. 186, Myolaimus Cobb, S. 192. Anhang: Choanolaimus de Man, S. 193, Anonchus Cobb, S. 193. IV. Trilobus Bastian 1865. mit dem Subgenus Paratrilobus Micoletzky 1921. 5 bekannte Arten: gracilis Bastian 1865. graciloides v. Daday 1910. pellucidus Bastian 1865. (Paratrilobus) grandipapilloides biroi v. Daday 1901. Micoletzky 1921. Körperform: mehrweniger schlank, selten plump (a 21 gracılis v.octiespap. bis 50 Pellucidus), nach hinten stärker verjüngt alsnach vorne. Die Arten erreichen mittlere Größe, nie unter 1 mm (1,1 bis 3,4 mm gracilis). Kutikula glatt, öfters beborstet, Seitenmembran fehlend. Polymyarier mit häufig sehr körniger Marksubstanz, breiten Seiten — und schmalen Medianfeldern. Seitenorgane un- scheinbar, meist nicht nachgewiesen!). Vorderende nie abgesetzt, mit rudimentären, Papillen tragenden Lippen, dahinter ein Kreis steifer, oft paarweise stehender Borsten?). Mundhöhle becher- bis trichterförmig, mit chitinösen Wänden, ohne Zahn und ohne lokale Verdickungen (Ausnahme: biroi, graciloides nach v. Daday mit lokalen Chitinkörperchen von Stäbchen- oder Ei-Form). Ösophagus mit zahnartigem Vorsprung unweit vom Mundhöhlenende (erinnert an Tripyla). Der muskulöse Öso- phagus ist proximal angeschwollen, aber ohne Bulbus. An seinem Hinterende finden sich drei ansehnliche Drüsen?) (ähn- lich Tripyla, Monohystera), die den Genusnamen veranlaßten. Exeretionsporus tnd Ventraldrüse nicht nachgewiesen ®), Nerven- ring deutlich, vor der Mitte des ÖOsophagus. Darm aus vielen !) Cobb (1914) gibt für T. longus syn. T. gracilis v. diversipapillatus steigbügelartige Seitenorgane (,stirrup shaped‘“) an. ?) T. biroi nach v. Daday ohne Lippen und Papillen. ®) Ich nenne diese Drüsen Ösophagealenddrüsen zum Unterschiede von den in die Mundhöhle mündenden eigentlichen Ösophagealdrüsen (z. B. Oncholaimus, Enoplus ete., auch Speicheldrüsen genannt). ...*) Cobb (1914, tab. VI, fig. 1, j) ist meines Wissens der einzige, der einen Excretionsporus für T. longus syn. gracilis v. diversipapillatus zeichnet, im Texte wird davon nichts erwähnt. Die Ausmündung des Exeretions- organs liegt nach Cobb auf der Höhe des Nervenrings. Die freilebenden Erd-Nematoden 187 olygonalen Zellen bestehend, Zellgrenzen sichtbar oder nicht, Enddarm kurz. 2 Gesehlechtsorgane paarig-symmetrisch mit mehrweniger mittelständiger Vulva, Ovarien mit Umschlag, Vagina mit kräftiger Längs- und Ring-Muskulatur, desgleichen die Uteri, Eier verhältnismäßig zahlreich. $ Geschlechtsorgane. Hode zwei- teilig (paarig), Spikula mit einfachem access. Stück, das mit- unter sehr kräftig ausgebildet und hakenförmig nach hinten ge- krümmt ist (dellucidus). Schwanzpapillen fehlen, präanale Papil- len stets vorhanden. Papillenzahl 5—11 (meist 6—8). Diese Papillen folgen einander mehrweniger regelmäßig oder zerfallen durch größere Zwischenräume in Gruppen. Sie sind entweder alle gleich ausgebildet oder es lassen sich kleinere (normal) von großen, blasig aufgetriebenen Papillen unterscheiden (gracilis v. gran- dipapillatus u. diversipapillatus). Stets getrenntgeschlechtlich. Schwanz mehrweniger schlank bis fadenförmig, nie zylindrisch mit plump gerundetem Ende; Schwanz bei beiden Geschlechtern gleich, mit oder ohne angeschwollenes Ende; stets mit deutlich dreizelliger Schwanz-(Kleb)-Drüse, mit oder ohne Endröhrchen. Das Subgenus Paratrilobus trägt kürzere Kopfborsten, eine stärker chitinisierte, mehr tonnenförmige, längsgerippte Mund- höhle, deren Dorsalwand bei Seitenansicht gegliedert erscheint, drei Ösophagealzähnchen schließen unmittelbar an die Mundhöhle an; der Osophagus trägt in seinem Innern 3 verzweigte Speichel- drüsen und außerdem wie der Typus Osophagusenddrüsen. Das g des einzigen Vertreters erinnert an T. gracilis v. homophysalides und v. grandipapillatus. Vorkommen sehr häufig und gemein im Süßwasser, seltener in feuchter Erde, nie saprob (in faulenden Substanzen). Nahrung: Diatomeen, Rädertiere nachCobb, Menzel, Ciliaten nach Steiner. Verwandtschaft: Eine sehr natürliche Gruppe, die aller Wahr- scheinlichkeit nach nur wenig guteArten umfaßt. Verwandtschaftliche Beziehungen bestehen zu Monohystera, namentlich aber zu Tripyla (Osophagealzahn, Osophagealenddrüsen) und wohl auch zu Myo- laimus, vgl. S. 192; das Subgenus Paratrilobus erinnert auch an Mononchus (leichte Reduktion der Kopfborsten, innere chitini- sierte Lippen, Mundhöhle, Seitenorgane, Osophagus, Darm). Schlüssel . Trilobus!) Bastian 1865. I. Mundhöhle mehr becherförmig, nicht deutlich längsrippig?), Dorsalwand bei Seitenansicht einfach, nicht gegliedert, Öso- 1) Hierher gehören miteinander sehr nahe verwandte Arten. Vermutlich sind mehrere der angeführten synonym oder gehören in einen. Formenkreis. Sicher unterscheidbare Arten. indessen — am konservierten Material hier und da nicht leicht trennbar — sind m. E. nur T. gacilis, T. pellucidus und T. (P.) grandipapilloides. T. gracilis Bast. ssp. robustus Jäger- skiöld 1915 aus dem Vättern ist ein nom. nud. und konnte daher nicht eingereiht werden. 2) Z. B. querliegende, eiförmige Gebilde oder zur Längsrichtung parallel stehende Stäbchen am Mundhöhlengrunde. 8. Heft 188 H> 4a. 4b. Dr. Heinrich Micoletzky: phagealzähnchen meist nicht unmittelbar an die Mundhöhle anschließend, Vorderendeborsten normal 1. Typus Mundhöhle mehr tonnenförmig, deutlich längsrippig, stärker chitinisiert, Dorsalwand bei Seitenansicht gegliedert, Oso- phagealzähnchen unmittelbar anschließend, Vorderendeborsten verkürzt [einzige Art L 98 2,8—3,3 mm, a 22—28, ß 3,5—8,7, y 11, & mit 6 gleichgroßen !/,—!/, des entsprech. Körper- durchmessers erreichenden Präanalpapillen, an 7. grac. v. homophysalides und v. grandipapillatus erinnernd] a. SG. Paratrilobus Micoletzky 1921; grandipapilloides Mico- letzky 1921 Mundhöhle ohne besondere Kutikulargebilde 2 Mundhöhle mit besonderen lokalisierten Kutikulargebilden!) 7 . Mundhöhle becherförmig (mit nach außen gebogenen Seiten- wänden) Spikula wenig gekrümmt, accessor. Stück schwach und ohne Schaft 3 gracilis?) Bastian 1865 Mundhöhle trichterförmig (Seitenwände + gerade), Spikula stark gekrümmt, accessorisch. Stück kräftig, mit Schaft [3 mit 6, selten bis 8 in sehr ungleichen Abständen befind- lichen Präanalpapillen, Schwanz verlängert, fadenförmig, ohne deutlich angeschwollenes Ende. *L 22, 42,2 mm, a=9533, g 38, B 5,6—6, » 2 7,7, & 10], a., selten t. pellucidus?) Bastian 1865 . Präanalpapillen des $ alle von gleicher Größe (erreichen ca. 1, des Körperdurchmessers), Papillenreihe nicht in 2 Gruppen zerfallend [Pap.-Zahl 5—11] 4 Präanalpapillen auffallend groß, aufgeblasen erscheinend (er- reichen den halben Körperdurchmesser); Papillenreihe in 2 Gruppen geteilt . 6 .. Papillenzahl 8—9 (selten 10—11) B) Papillenzahl6 (selten 5), [Schwanzspitze deutlich angeschwollen, *L1,7 mm, a230, 833, 85,3—5,9, y29, $14]a., seltenert. 4a Mundhöhle bzw. Ösophagusbeginn mit Zähnen 4b Mundhöhle bzw. Ösophagusbeginn zahnlos [größte Form, ohne Leibeshöhlenkrystalle,. Mundhöhle nicht geräumig, Schwanz des @ sehr kurz, y 19, $ unbek.] Rasse III n. Stefanski Seitenorgane stets deutlich vor den Mundhöhlenzähnen, größer, Kutikula längsstreifig, Kristalle vorhanden oder fehlend 4c !) Z. B. querliegende, eiförmige Gebilde oder zur Längsrichtung parallel stehende Stäbchen am Mundhöhlengrunde. 2) Hierher vermutlich auch T. lomnicki Grochmalicki 1911. Ab- bildung und Beschreibung sind zu flüchtig, um die vermutl. Identität sicher erschließen zu können. Der einzige Unterschied wäre das hier nicht an- geschwollene Schwanzende. außerdem ist diese Art ungewöhnlich schlank (a = 56). Der Zahn kommt diesem Genus ja allgemein hinter der Mund- höhle zu, eine Mundhöhlenbewaffnung im eigentlichen Sinne fehlt jedoch. a. in Schwefelquellen. ?®) Syn. T. longicauda bzw. longicaudus und longicaudatus v. Linst. Die freilebenden Erd-Nematoden 189 — Seitenorgane auf der Höhe des hinteren Mundhöhlenzahns, klein, Kutikula ohne Längsstreifen, Kristalle fehlend [Schwanz- ende ohne Schichtung u. ohne Endborste, $ unbek.] v. allophysis Steiner 1919, n. Stefanski Rasse I 4c. Mundhöhle mit nur einem eigentl. Zahn in der hinteren Mund- höhlenausweitung, Schwanzende geschichtet, ohne Endborste, Kristalle in der Leibeshöhle vorhanden, Papillenzahl der &6—8, Papillen klein, ca. t/,, des entspr .Körperdurchmessers, ohne Börstchen [Spikula schlank, wenig gebogen] f, tyd. Steiner, n. Stefanski Rasse I — Mundhöhle mit 2 hintereinander gelegenen Zähnen in gruben- artigen Vertiefungen (wie v. alloph.), Schwanzende ohne Schichtung, mit Endborste; Kristalle völlig fehlend, $ Pa- pillen 5, sehr groß (t/,-Y,), mit Börstchen besetzt, [Spikula plump, stark gebogen] v. homophysalides!) Steiner, 1919 n. Stefanski Rasse II 5. Körperform plump (a 2 21, & 30), Ösophagus kurz (P 25, 86), Schwanz beim 9 verlängert (y 2 6, & 12—13), Mundhöhle deut- lich becherförmig, Papillenzahl 8 [L Q = 2,3 mm, $ 2,1 mm].a. v. octiespapillatus [v. Linstow] 1876 — Körperform schlank (a 2 $ 30—40), Ösophagus lang (P 4—5), Schwanz des @ kürzer (y 2 8—9, & 9—12) Mundhöhle nie deutlich becherförmig, eher trichterartig, Papillenzahl 8—11 * [IL 2 1,6—2,3 mm, $ 1,7—2,1] a. v. helveticus [Hofmänner] 1915 6. Die vordere Papillengruppe besteht aus 4 Papillen, deren vorderste auffallend klein ist, winzige Papillen fehlen [*$J L = 1,9:mım/' « 38, 4,8 » Isla: v. grandipapillatus [Brakenhoff] 1913 — Die vordere und hintere Gruppe aus je 3 gleichgroßen Papillen bestehend, die drei vorderen größer, die 3 hinteren kleiner. Außer diesen großen birnförmigen 6 Papillen noch 13 (12—14) kleine kegelförmige Papillen zwischen den großen Papillen der hinteren Gruppe. [L 2 1,9—2,8 mm, Z 17—2,3mm, a= 22944, Sm Bl 18% 9 8-11, 84-17] a Amerika, weit verbreitet v. diversipapillatus?) |v. Daday] 1905 7. Mundhöhle birnförmig mit + querliegenden, eiförmigen Kuti- kulargebilden (vermutlich an den Medianwänden) [Kutikula !) Der Hauptunterschied gegenüber T. grac. v. grandipapillatus liegt darin, daß bei v. homoph. ebenso wie bei T. (Par.) grandipapilloides alle Papillen nahezu gleich groß sind, während bei T. grac. v. grandipapillatus die vorderste Papille auffallend klein ist. 2) Syn. Trilobus longus (Leidy) Bastian, Cobb 1914, Steiner 1920. Der Unterschied nach Cobbs Darstellung (die alte Fassung Ba. läßt keine Einreihung zu) liegt nur in den Maßen: L. 1,2 mm, a 22—26, ß 5—7, „29, & 12,5. Auffällig ist die Übereinstimmung in. den Papillen. des 2. Cobb zählt 20 von den ganz kleinen. Papillen. 8. Heft 190 Dr. Heinrich Micoletzky: glatt, Vorderende ohne Papillen, $unbek., QL 1,2—1,5 mm, a 38—40, P 5—5,2, y 5—6] a. Neu-Guinea biroi!) v. Daday 1901 — Mundhöhle am Grunde mit 2 zur Längsrichtung parallel ge- richteten chitinigen Stäbchen, sonst wie T. gracilis [Vorder- ende mit nur 6 (? Irrtum), statt den üblichen 10 Borsten; d mit 6 Papillen in gleichen Abständen, L 21,9 mm, a 224, d 38, P 4,5—4,8, » 2 7,2, S 12] a. Ost-Afrika | graciloides?) v. Daday 1910 Trilobus gracilis Bastian 1865. de Man 1884, p. 75—76, tab. Stefanski 1915, p. 347. 11, fig. 43. Hofmänner- Menzel 1915, Monti 1906, p. 130, 142. p. 151—152. v. Daday 1913, 1, p. 284; 1913, Stefanski 1916, p. 379—380. 2, p. 665. Steiner 1916 (1), p. 338—339. Micoletzky 1914. (2), p. 433 bis p- 342 — 343. 438, tab. 10—11, fig. 5a—e Micoletzky 1917, p. 504 bis (Variationspolygone) ®). 511, tab. 9—20, fig. 2a—t, Micoletzky 1914 (3), p. 256 bis 3a—e 257. Steiner 19 2), P I Micoletzky 1915 (2), p. 4-8, fig. 13. tab. 1, fig. 1a—t. (Varietäten vgl. Bestimmungsschlüssel!) Cobb, M. 1919, p. 24. T. longus . Menzel 1920 (1), p. 167, 171. Micoletzky 1921, 1—2. Synonyme: T. lomnickt Grochmalicki 1911?), als Varietäten: T. octiespapillatus v. Linstow 1876. T. diversipapillatus v. Daday 1905, 1913, 2. T. grandipapillatus Brakenhoff 1913. T. helveticus Hofmänner 1915. T. longus®) Cobb 1914 syn. diversipapillatus. terrikol. Q L = 1,36 mm (1,2—1,7) v=9% (45,71) |} a = 27,2 (283—33,5) | 7 G,= 10,89% (82—17,9) 77 ß = 4,5 (3,92—6,2) | (80). Gi = 10,1% U) | y = 6,75 (6,1—7,3) 1) Sehr merkwürdige Art, die möglicherweise zu Monohystera gehört, wobei das Seitenorgan übersehen worden wäre. Das Fehlen. der Papillen arn Vorderende sowie die Mundhöhle unterstützen diese Mutmaßung, die paarig symm. Q Gonade sowie der Mangel der Seitenorgane sprechen dagegen. 2) Ist vielleicht mit gracilis synonym; es ist aber auch nicht aus- geschlossen — die Chitinlängsrippen der Mundhöhle sprechen dafür, viel- leicht auch die $ Präanalpap. — daß es sich um einen. Vertreter meines Sub- genus Paratrilobus handelt. 3) Vergl. Literatur. *) Grochmalicki, J. Trilobus lomnicki nov. spec. neue Nematoden-Art aus der „Siva-Woda‘ Kosmos, Bd. 36, Lemberg 1911. 6) Bzw. T. longus (Leidy). Die freilebenden Erd-Nematoden 191 Ei = 62: 34 u (53—77:28—37) Eizahl = 1,66 (13) . 2. guvPy EI juv. L = 0,615 0,72 ı a —Dl. | a = 30,5—27 9 ß = 4,25 1 ß=4,4 4,25 — 6,4 =65 Gare, 3 A ee 45, davon 9 9, juv. 36, & keines; Sexualziffer 0 (gegen Ostalpen 34, Bukowina 21,5). Aquatiles Vergleichsmaterial aus den Ostalpen und der Bukowina: 2 u—/E683 mm (1,1-8,37) V=45% (40,3—55), 89 a = 29,1 (22,5—839,5) 130 G,= 14,3 % (6,85—21,3), 64 ß = 5,3 (3,2—7,7) %=148% (6,85—21,5), 63 yv=9:(5,4—15) Die terrikolen Individuen sind kleiner, plumper, tragen einen längeren Osophagus und Schwanz, die Vulva ist der Körpermitte mehr genähert, die Gonaden sind weniger ausgedehnt; es sind dies die gewohnten Erscheinungen. Auch die $ treten sehr gegenüber dem Süßwasser zurück. Über Parasiten vgl. S. 85, 87, 88. Nahrung. Rotatorien nach Menzel, die v. allophysis nach Steiner Ciliaten verzehrend. Vorkommen. Literatur: Meist im Süßwasser, in der feuchten Erde nur von de Man (auch Waldhumus), Ditlevsen (Wasser- kante) und Brakenhoff nachgewiesen. Eigenes: Diese im Süßwasser des Untersuchungsgebietes äußerst häufige, sehr verbreitete Art gehört zu Gruppe 2a (Süß- wasser-Bewohner, hier und da in feuchter Erde) und wird terrikol nur in von Süßwasser durchtränktem Boden (auch Moosrasen) aufgefunden, namentlich in Sumpf, Carexmoor und in Uferwiesen, meidet aber das Sphagnum-Moos; findet sich terrikol „ziemlich selten‘ und ‚wenig verbreitet“. Fundort. Steiermark: Pernegg a. M., Hochlantschgebiet 1200 m, Selztal, Niederösterreich: Lunz a. Ybbs, 1150 m; Bukowina: Umgebung von Cernowitz; Ungarn-Siebenbürgen: Ineu 1800 m. Nr. 1a—b, e, 2a—b, e, 3f, i, 5a—b, 6e, 16d, 17h. Geographische Verbreitung. 1. 2y5.: Österreich: Nieder- österreich (Micoletzky), Oberösterr. (Micoletzky ne steiner); Steiermark, Salzburg, Kärnten, Vorarlberg (Bodensee) (Mico- letzky), Tirol (Stefanski), Galizien (Grochmalicki), Buko- wina (Micoletzky); Ungarn: Plattensee, Tatra, bis 2019 m, Zitva (v.Daday u.Orley), Ineuin Siebenbürgen, 1800 m (Micoletzky), Deutschland: Main (Bütschli), Weimar t. (de Man), Mark, Ratzeburger-See (v. Linstow), Obenfluß in Posen (nach Jäger- skiöld), Nordwest-Deutschland a., t.(Brakenhoff), Gr. Plönersee, Madüsee (Micoletzky); Schweiz: diverse Gewässer bis 2200 m (Fehlmann, Forel, Hofmänner, Klausener, Stefanski, Steiner, Zschokke) ;Holland:a.,t.(deMan) ;England (Bastian); 8. Heft 192 Dr. Heinrich Micoletzky: Frankreich: Paris (de Man); Italien: Oberitalien (Garbini und Monti) bis 2600 m; Dänemark a.,t. (Ditlevsen); Rußland: Polen (Stefanski), Bologoje-See (Plotnikoff): Afrika: Tunis (Steiner), Sambesi-Fluß (Micoletzky); Asien: Kleinasien, Turkestan, Mongo- lei, Sibirien (v.Daday); Amerika: Paraguay, Columbien (v.Daday). 2. var. octiespapillatus: Deutschland: Ratzeburger See (v. Linstow). 3. v. diversipapillatus: Amerika : Paraguay, Columbien (v. Da- day); Peru (Steiner), 5140 m; Verein. Staaten: (Cobb). 4. v. grandipapillatus: Österreich: Niederöst., Kärnten (Mico- letzky); Ungarn-Siebenbürgen, Incu 1800 m (Micoletzky); Deutschland: Nordwest-Deutschland (Brakenhoff). 5. v. helveticus: Sehweiz: (Hofmänner); überall im Süß- wasser, wo nicht anders (t.) vermerkt. 6. v. homophysalides: Österreieh: Bukowina (Micoletzky), Schweiz: Genfer See, Neuenburger See (Stefanski, Steiner). 7. v. allophysis: Ungarn: Siebenbürgen (Micoletzky);_ Schweiz: (Genfer See, Neuenburger See (Stefanski, Steiner). V. Myolaimus Cobb 1920. . Einzige Art M. heterurus Cobb 1920. Körperform. Sehr klein (0,6 mm), mäßig schlank (a 24—26), beiderseits mäßig verjüngt (Körperbreite am Vorderende weniger als 1), am After mehr als %, der maximalen). Kutikula nackt, fein geringelt, ohne Seitenmembran. Seitenfelder vom halben Körper- durchmesser. Seitenorgan schwach, querspaltförmig (linear). Vorder- ende abgerundet, mit 6 deutl. Lippen u. 2 Kreisen v. Borstenpapillen. Mundhöhle becherförmig, Trilobus-artig, mit Osophageal-Zähn- chen im hinteren prismatischen Teil der Mundhöhle. Zwischen Mundhöhle und Ösophagus eine Muskel-Unterbrechung. Ösophagus mit elliptischem End-Bulkus, doch ohne Klappenapparat, nach Cobb mit Cardia!) (? Ösophagusenddrüsen wie Trilobus). Darm dickwandig, mit kleinen Körnchen, Enddarm von doppeltem Anal- Körperdurchmesser. ® Geschleehtsorgane unpaar, prävulvar, mit Umschlag; Vulva mittelständig. & (in Häutung!) mit wenig ent- wickelten Spikula (?), ohne access. Stück (?), mit Bursa und 6 Paar fingerförmigen Bursalpapillen. Sehwanz bei beiden Geschlechtern verschieden, beim & viel kürzer (y 2 12, & 36), postanal stark ver- jüngt, mit abgerundeter Spitze, ohne Drüsen und Endröhrchen. Verwandtschaft. Erinnert durch Mundhöhlenbau und Vorder- ende-Bewaffnung an Trilobus. Hauptunterschiede: Bursa, Art und Verteilung der $ Papillen, 2? Gonade, Ösophagealbulbus, Fehlen der Schwanzdrüsen. Einzige Art: M. heterurus Cobb, L 0,58—0,59 mm, a 24—26, ß 4,1—4,4, y 2 12,8 36. Bursapapillenformel?): (1—2), 3, 4-5 + 36), in Lehmboden der Vereinigten Staaten. 1) Unter Cardia versteht Cobb eineninden Darm hineinreichend. Zapfen. 2) Vergl. S. 250, Fußnote 4. Die freilebenden Erd-Nematoden 193 VI. Choanolaimus de Man 1880. Einzige Art: $sammophilus de Man 1880. Körperform plump (a 25), beiderseits nur wenig verschmä- ‚lert, zylindrisch, von mittlerer Größe (2 mm). Kutikula deutlich quergeringelt mit körniger Auflösung, ohne Borsten und ohne Seitenmembran. Seitenorgane groß, spiralig, mit mehreren Win- dungen. Vorderende nicht abgesetzt, abgestutzt, borstenlos, Lippen unscheinbar mit 2 hintereinander stehenden Kreisen von Papillen. Mundhöhle geräumig, trichterförmig, ohne Zahnbildung, von Chitin- stäbchen ausgekleidet, die in der Mitte nicht chitinisiert erscheinen, so daß die Mundhöhle, da die Stäbchen proximal trichterartig zusammenneigen, in 2 Teile zerfällt: in einen vorderen weiten und geräumigen und in einen hinteren verengten. Osophagus zylindrisch, muskulös, ohne Bulbus, proximal kaum angeschwollen. Mit Öso- phagealenddrüsen am Übergang in den Mitteldarm. Exkretions- ' porus nicht nachgewiesen. Darm aus mehreren Zellreihen, sehr dunkel im durchfallenden Licht (dichtgedrängte dunkle Körnchen) ; Enddarm kurz. 2 Geschlechtsorgane. Paarig symmetrisch mit um- geschlagenen Ovarien, Vulva hinterständig (Anfang des letzten Körperdrittels). & Geschlechtsorgane: Spikula ziemlich plump, " wenig gebogen, von 2 stabförmigen access. Stücken begleitet, weder prä- noch postanale Papillen. Sehwanz kurz (y35—50) mit bogenförmig gerundetem Hinterende, ohne Schwanzdrüse und ohne Endröhrchen. Vorkommen. Terrikol an Pflanzenwurzeln in Sanddünen. Verwandtschaft. de Man stellt dieses Genus zwischen Sphaero- laimus Bastian!) und Trilobus. Die Beziehungen zu Trilobus sind durch Größe und Gestalt der Mundhöhle sowie insbesondere durch dieÖsophagealenddrüsen gegeben. Ob deran Cephalobus erinnernde Zerfall der Kutikular-Stäbchen der Mundhöhle auf Beziehungen zu diesem Genus hindeutet, scheint fraglich, dagegen bestehen wohl verwandtschaftliche Beziehungen zur Chromadora-Gruppe (Mund- höhle zu Halichoanolaimus de Man, Kutikula, Seitenorgan). Ch. psammophilus deMan 1880 L? 2 mm, & 1,7mm, a 25, 7, y2 35—50, & 35—40, in den Sanddünen Hollands. VII. Anonchus Cobb 1913. Einzige Art: monohystera Cobb 1913. Körperform mäßig schlank (a 2 23, $ 30) beiderseits wenig verjüngt, erreicht 1 mm. Kutikula sehr deutlich geringelt, ohne Seitenmembran. Jedes Seitenfeld mit ca. 40 ‚ellipsoidal bodies‘“ in zwei Reihen, wohl Seitenfelddrüsen. Seitenorgane spiralig. Vorder- ende nicht abgesetzt, mit 4 großen submedianen Borsten, doch ohne deutliche Lippen?) und Papillen. Mundhöhle so tief als breit, !) Dieses Genus, das mit einer einzigen Ausnahme, Sphaerolaimus gracilis deMan 1876 (in Brackwasser u. brackischer Erde), nur marine Arten umfaßt, bleibt hier unberücksichtigt. ?) Mit drei rudimentären Lippen. Archiv für Naturgeschichte 1921. A. ®, 13 Sn 194 Dr. Heinrich Micoletzky: mit stark chitinisierten Wänden, die der Abbildung nach aus ein- zelnen hintereinander gelagerten Stücken zu bestehen scheinen. Ösophagus einfach, ohne Endbulbus, mit dem Darm durch ein kleines Verbindungsstück (cardia) zusammenhängend. Exkretions- porus hinter dem Nervenring, dieser in halber Ösophagushöhe. Darm ohne Besonderheiten. 2 Geschleehtsorgane. Vulva mittel- ständig, Genitalorgan trotzdem unpaar, prävulvar, mit Umschlag. d Geschlechtsorgane: Spikula schlank, doppelt so lang als der Körperdurchmesser auf Afterhöhe, access. Stück kurz, plump, mit 20-—22 präanalen, röhrenförmigen Papillen vom After bis in die Körpermitte. Diese Reihe findet ihre Fortsetzung in 70 kleinen, ebenfalls ventralen Einsenkungen bis nahe ans Vorderende reichend. Außerdem mit 4—5 gut entwickelten sublateralen und ventralen Schwanzborsten, davon eine in Afterhöhe. Schwanz von mittlerer Länge (y 7), erst konisch, dann zylindrisch mit abgerundetem, stumpfen Ende, mit kurzem Endröhrchen, $ Schwanz mit Borsten. Vorkommen. Im Süßwasser. Verwandtschaft und Unterscheidung. Isoliert stehendes Genus, das vielleicht durch die Mundhöhle mit Choanolaimus Beziehungen unterhält. Die präanalen chitinisierten, röhrenförmigen Drüsen- papillen erinnern an Chronogaster, Aphanolaimus und Plectus . granulosus, die distal davon liegenden ventralen, bis zum Vorder- ende reichenden Einsenkungen erinnern an Deontolaimus papillatus. Cobb geht mit keinem Worte auf die Stellung dieses Genus ein, er stellt es zwischen Chronogaster und Trischistoma (ist syn. mit Tripyla monohystera). Anonchus monohystera Cobb 1913!) mit den Eigenschaften des Genus. L1 mm, «a 223, 330, $ 6, y 6,7—7, G, 23%. Im Süßwasser von Nordamerika. 3. Unterfamilie Prismatolaiminae. Kutikula glatt, ungeringelt, Vorderende stets mit Borsten. Seitenorgane meist unscheinbar (bei Sphaerolaimus groß, rund, bei Araeolaimus undAscolaimus oft auffallend groß, längsoval oder schlei- fenförmig). Mundhöhle groß, becher- bis triehterförmig (selten verengt), mit stets deutlich ehitinisierten Wänden (bei Sphaerolaimus mit lokalen Chitinverdickungen). Ösophagus ohne (Prismatolaimus, Anoplostoma, Sphaerolaimus) oder mit Pseudobulbus (ohne Klappen, ohne Chitinerweiterung: Chronogaster, Anoplostoma). Ventral- drüse und Porus für Sphaerolaimus, Chronogaster, Bathylaimus, Fimbria und Araeolaimus nachgewiesen. ? Geschlechtsorgane selten paarig symmetrisch, meist unpaar. Männchen meist mit Präanal- papillen (bei Chronogaster chitinis. Drüsenpapillen), ohne Papillen: Bathylaimus, Fimbria, Araeolaimus und Sphaerolaimus. Schwanz- drüse stets, Endröhrchen meist vorhanden (fehlt Anoplostoma, Bathylaimus, Sphaerolaimus). 1) 1919, Fresh-water Biology, gibt Cobb auf p. 502 außerdem noch ein Habitusbild des 4. Die freilebenden Erd-Nematoden 195 Verwandtschaft. Prismatolaimus und vielleicht auch Bathylai- mus erinnern an Trilobus, Chronogaster an Bastiania, Sphaerolaimus an Trilobus und Mononchus, sehr isoliert steht Araeolaimus und Ascolaimus sowie der ungenügend bekannte Siephanolaimus. Hierhergehörige Genera: a. marin: Anoplostoma Bütschli, Araeolaimus de Man, Axonolaimus de Man, Bathylaimus Cobb, Fimbria Cobb; Anhang: Sphaerolaimus Bast., Dipeltis Cobb, Asco- laimus Ditlevsen, Stephanolaimus Ditlevsen. b. nicht marin: Prismatolaimus de Man S. 195, Chronogaster Cobb S. 202; An- hang: Sphaerolaimus Bast.!). | VIII. Prismatolaimus de Man 1880. 9 bekannte Arten: intermedius (Bütschli) 1873, dolichurus de Man 1880, aquaticus v. Daday 1898, lacustris (v. Daday) 1898 syn. Symplocostoma l., macrurus v. Daday 1901, nodicaudatus v. Daday 1901, fapuanus v. Daday 1901, microstomus v. Daday 1905, digitatus Cobb 1919. Die von v. Dada y beschriebenen Arten weichen sämtlich so beträchtlich von den beiden typischen Arten P. intermedius u. doli- churus ab, daß es durchaus nicht sicher ist, ob sie tatsächlich hierher gehören. Die ungenügenden Beschreibungen und Abbildungen verbieten Versuche, sie in andere Genera mit Sicherheit einzureihen. Vorsichtshalber setze ich das auf diese Arten Bezügliche in eckige Klammern [|]. Körperform schlank (« 35—55) [plump; a 18 microstomus, 20 papuanus, lacustris], Länge um 1 mm (0,5—1,3 mm) [bis 1,6 mm lacustris]. Kutikula fein geringelt, borstenlos, ohne Seitenmembran acustris scharf quergeringelt mit Feldchen-artiger Auflösung; microstomus mit scharf differenzierter Seitenmembran]. Seiten- organe unscheinbar, linienförmig [von v. Daday nicht nachgewiesen]. Vorderende nie abgesetzt, mit Borsten, aber ohne Lippen und Pa- pillen [borstenlos: aquaticus, nodicaud. macrurus u. papuanus, lacustris mit perioralem Börstchenkranz!]. Mundhöhle von kurz prismatischer Gestalt, gänzlich unbewaffnet und von chitinigen Wänden bekleidet [nach den Abbildungen besitzen nodicaudatus u. aquaticus im Bau der Mundhöhle Annäherung an Cephalobus bzw. Anonchus u. Choanolaimus. Bei P. lacustris findet sich ein ‚‚aus- streckbarer Rüssel‘]. Ösophagus muskulös, nach hinten kaum er- weitert, mit chitinigem Lumen, mit Ösophagealenddrüsen 2) [mit Bulbus: macrurus, papuanus;, mit Ösophagealenddrüssen: lacustris, macrurus]. Exkretionsporus und Ventraldrüse: ersterer nirgends nachgewiesen [einzellige Ventraldrüse bei microstomus). Darm stark körnig, aus mäßig großen Zellen, mit kurzem Enddarm. Q Geschlechtsorgane paarig symmetrisch (dolichurus) oder unpaar, 1) Dieses bis auf S. gracilis de Man (in brackischer Erde) marine Arten einschließende Genus, das durch eine große Mundhöhle a1 Mononchus ete. erinnert, wird in. dieser Arbeit nicht abgehandelt. 2) Von Ditlevsen und mir nachgewiesen; nach Bütschli u. deMan fehlen. diese. 13* 8. Heft 196 Dr. Heinrich Micoletzky: prävulvar, mit postvulvarem Uterusast; Vulva vor (dolichurus), in oder hinter der Mitte [Vulva bei Zacusitris in Afternähe, bei micro- stomus liegen zwischen Vulva und After 3 chitinisierte Drüsen- papillen], ovipar [lacustris vivipar]). 8 Geschlechtsorgane: Spikula schlank, ohne access. Stück, mit einer bis weit in die Osophageal- region hinaufreichenden präanalen Papillenreihe. $ nur bei P. inter- medius bekannt, Fortpflanzung fast durchwegs ohne $ (herma- phrodit ?). Sehwanz lang, tadenförmig, haarfein auslaufend,mit ter- minalen Ausfuhrröhrchen (y 2,5—4), selten kürzer: 12,4 bei P. digitatus [nodicaudatus mit stumpf-abgerundetem mäßig kurzen Schwanz (y 10), ohne Endröhrchen, mit einfacher terminaler Öffnung wie bei Mononchus]. | Vorkommen. Fast durchwegs Süßwasserbewohner, P.dolichurus und intermedius auch in feuchter Erde, erstere Art Moorbewohner, kalkfeindlich; nie saprob. n Verwandtschaft. Durch die Mundhöhle, die Osophagealend- drüsen und die Schwanzdrüse an Trilobus (und Monohystera), durch die weit nach vorne reichende Papillenreihe der San die eine Mund- höhle entbehrende Bastiania erinnernd (besitzt auch Osophageal- enddrüsen und Schwanzdrüse). Vgl. auch Chronogaster. Schlüssel. Prismatolaimus de Man 1880. 1. Typische Arten: Vorderende stets mit Borsten, ohne deutlich sichtbare Ventraldrüse an der Grenze von Osophagus und Darm, ohne Präanalpapillen beim 2 ($ nur für intermedius bekannt) 2 — Atypische Arten: Vorderende meist (Ausnahme microstomus) borstenlos, wenn Borsten vorhanden sind, so finden sich beim 23 Präanalpapillen und 1 Ventraldrüse ($ unbek.) 3h 2. Vorderende mit 6 Borsten (4 subnıedian, 2 lateral); Gonade asymmetrisch, prävulvar, Vulva stets hinter der Mitte (56 bis 62%), Kleinere Art unter 1 mm (0,5—:-0,67 mm) [? * L 0,56 mm, a 313, ß 415, y 41, V 585%, & mit schlanken Spikula, ohne access. Stück, mit präanaler Papillenreihe vom After bis in die Osophagealmitte, 35—-37 Papillen] t. intermedius?) (Bütschli) 1873 !) Es ist sehr gut möglich, daß die hierher gehörigen Arten v. Dadays Angehörige fremder Genera sind. Es gilt dies namentlich für papuanus mit der nach der oberflächlichen Zeichnung zu urteilenden. Chromadora-artigen. Mundhöhle und dem scharf abgesetzten, großen Oso- phagealbulbus, auch die Cephalobus-artigen. Chitin-Stäbchen in der Mund- höhle von aquatieus und nodicaudatus rufen. Bedenken wach. Sehr auffällig sind ferner die chitinisierten Drüsenpapillen beim Weibchen von micro- stomus. Es bleibt künftigen Untersuchungen vorbehalten, den Platz dieser Arten sicherzustellen oder — sofern sie nicht wiedergefunden werden — sie als unsichere Arten auszuscheiden. ?) Syn. Monohystera intermedia Bütschli 1873. P. hawaiiensis Cobb 1906 ? (10 Borsten). Sehr nahe steht P. digitatus Cobb 1919 mit wesentlich kürzerem Schwanz (y 2 12,4) [$ unbek., 9 0,6 mm, a 36, ß 3,9, V 63%] im Süßwasser Nordamerikas. Die freilebenden Erd-Nematoden 197 — Vorderende mit 10 Borsten (8 paarweise submedian, 2 lateral); Gonade paarig symmetrisch; Vulva vorderständig (32—44%), größere Art bis 1,2 mm (1,34 mm nach Hofmänner-Menzel) [9:.* E:0,9 mnı; a 43, 4,6, y 2,85, V.37%)] t.; selten a., charakterist. Moorbewohner (Sphagnum !) 2a. dolichurus!) de Man 1880 2a. Kleinere (0,65—0,85 mm), meist mäßig schlanke (a 34—43) Form f. minimus n. f. — Größere (0,85 —1,2 mm), meist sehr schlanke («a 43—52) Form typ. 3. Vorderende mit 6 Borsten, mit großer Ventraldrüse zwischen Ösophagus u. Darm, mit 3 chitinis. Drüsenpapillen zwischen Vulva u. After, slinien sehr deutlich, Osophagus ohne Bulbus [? L 0,9 mm, «a 18, P 6,4] a. Paraguay. microstomus v. Daday 1905 —- Vorderende borsten- ?) und papillenlos, ohne deutliche Ventral- drüse, ohne präanale Papillen beim 9, ohne deutlich ausge- prägte Seitenlinien, E OPEN ES vorhanden oder feh- lend 4 4. Mundöffnung nie von kranzförmigem Borstensaum umgeben 5 — Mundöffnung von einem aus sehr feinen Borsten bestehenden Saum umgeben [Kutikula derb geringelt, Ösophagealbulbus undeutlich, vivipar, ® L 1,3—1,6 mm, a 20—39, P 4,6 bis 09:5 4.6--6,6, V 66%] a. lacustris (v. Daday) 1898?) 5. Ösophagealbulbus kaum merklich (Ösophagus proximal ali- mählich verdickt) ®) 6 — Ösophagealbulbus deutlich, mit Chitinauskleidung, Schwanz spitz endigend, nie kurz und stumpf (y 3,1—6,7) 7 6. Schwanz verlängert (y 3,4)°) Vulva mittelständig, Schwanz- spitze mit Drüsenausführröhrchen (2 L 12 mm, a 24, ß 3,4) a. aquaticus v. Daday 1898 — Schwanz kurz, plump (y 10) mit stumpfem Ende; Vulva hinterständig (V 64%); Schwanz ohne Drüsenröhrchen, die 1) Syn. Prismatol. australis Cobb 1893; P. dolichurus v. bulbosus v. Daday 1898; Monohystera longicauda v. Daday 1901 ?; Prismatolaimus intermedius Stefanski 1914; P. stenurus Cobb 1914. ?) P. papuana trägt einen Kranz äußerst zarter Borsten. ®) Syn. Symplocostoma lacustris Daday 1898. Hierzu sei bemerkt: Bütschli stellt 1879 für Symplocostoma vivipara, der obige Art am meisten, gleichen. soll, das Genus Anoplostoma auf, dem 1888 de Man mehrere neue Arten hinzufügt. Nun besitzen aber einmal alle Arten dieses marinen Genus deutliche Borsten am Vorderende, die Kutikula ist nicht geringelt (bei Dadays Art derb geringelt), endlich tragen die marinen Arten beim Q paarig symmetrische Gonaden, lacustris hingegen eine unpaare, prä- vulvare, alles Merkmale, die, bis auf das erste, die Einreihung zu Prismato- laimus eher rechtfertigen als zu Symplocostoma. *) Mundhöhle erinnert nach den Abbildungen an Oephalobus. 5) Nach der Abbildung kürzer: y ca. 5. 8. Heft 198 Dr. Heinrich Micoletzky: Schwanzdrüse durchbohrt die Schwanzspitze (Mononchus-artig) [FL 1,2mm, a24, 4] a. Neu-Guinea. nodicaudatus!) v. Daday 1901 7. Schwanz lang (y 3,1), Ösophagealbulbus zwiebelförmig, vom (vorderen) Osophagus nie durch eine Ringfurche getrennt, mit 3 Osophagealenddrüsen am Übergang in den Mitteldarm; Mund- höhe von geraden Kutikula-Stäbchen begrenzt [?L 0,56 mm, a 31, ß.7] a. Neu-Guinea macrurus v. Daday 1901 — Schwanz kürzer (y 6,7), Ösophagealbulbus außerordentlich kräftig, kugelig, vom (vorderen) Ösophagus deutlich abgesetzt, ohne Ösophagealdrüsen, Mundhöhle von welligen Stäbchen?) begrenzt [L 2 0,8 mm, a 20, ß 5,4, y 6,7) a. Neu-Guinea. papuanus v. Daday 1901 1. Prismatolaimus dolichurus deMan 1880, Tafel I, Fig. Ila—b.(S.62) de Man 1884, p. 80—81, tab. Stefanski 1914, p. 23—24 12: P.dolichurus und intermedius?). Cobb1893 (1),p. 38, P. australis®, Hofmänner-Menzel. 1915, v.Daday 1901, p.5, tab. 2, fig. p: 156. 3—4, Monohystera longicauda*). Steiner 1914, p. 260. Brakenhoff 1913, p. 288. Steiner 1916 (2), p. 342. Hofmänner 1913, p. 615—616. Steiner 1916 (1), p. 66. Cobb 1914, p. 44—46, tab. 3, de Man 1917, p. 109—110, fig. 4, P. stenurus. f. 2—2a. Micoletzky 1914 (2),p.431—433. Ferskor QL = 0,89 mm (0,65—1,2) ] G, = 7,9% (4—13), 40 a= 43 (34-52) 66 G;U:-=:102 1 ßP = 4,64 (3,5—5,5) 15.) Golk=;7 v=28 053,5), |) Eizahl=1, 15 V=37% (32—44) Ei = 78.: 19 u a G, = 7,1% (5—12), 36 17,4—23 u) 1 Q (1uv.) L = 0,54mm 0,9 mm yv—=34 2 a — 46,5 48 BR ir 43% P = 4,0 4,05 Gesamtindividuenzahl (terrikol) : 248, davon 9 196, juv. 52, & keins. Aquatiles Vergleichsmaterial aus Maße der Literatur: deMan, den Östalpen: v.Daday, Hofmänner-Men- "zel, Cobb, Stefanskrr’srer: DET, ‘) Nach Cobb 1918 (1), p. 196 wahrscheinlich zu seinem neuen Genus ‚ononchulus gehörig, vgl. auch dort. ?) Erinnert sehr an Chromadora bzw. Oyatholaimus. £) Ohne Abbildung. ) Ist nach der Abbildung wahrscheinlich identisch. Bit Eau lag sicher nur unsere Art vor, da er ausdrücklich hervor- hebt, daß er < »ts 10 Borsten fand (er nahm an, daß beide Arten 10 Borsten aufweisen). Die freilebenden Erd-Nematoden 199 @L = 1,01 mm (0,9—1.2 m) L = 0,55 —1,34 mm a=43 (40-—44,5) a = 36,5—67 ß= 42 (8,9-4,5) "4 ß=4-5 u = 3,2 (2,95-—3,6) y— 244,4 V = 42,4% (40-—45,4) V= 33%—41% de Man, Cobb 46,8—52% Steiner 1916 (2) EinVergleich meinesterrikolen Materials mit dem spärlichen Süß- wassermaterial zeigt die gewohnten Erscheinungen (Kleinwüchsig- keit, bedeutendere Schwanzlänge und vorderständige Vulva). Die Größenvariabilität aus der Literatur ist beträchtlicher als an mei- nem Material!), so fand namentlich Steiner in Moosrasen außer- ordentlich kleine Exemplare, die nach den Maßen allein eher zu der folgenden Art zu stellen wären, wenn nicht die Zahl der Kopfborsten, wie Steiner hervorhebt, für P. dolichurus spräche (im Gegensatz zu Stefanski!). Eine mittel- oder gar hinterständige Vulva, wie Steiner, habe ich bei dieser Art nie angetroffen. Rassenbildung. Die Variationspolygone bieten mit Ausnahme der absoluten Körperlänge (Taf. 1, Fig. la) und der relativen Körper- breite (Taf. 1, Fig. Ib) nichts Bemerkenswertes. Diese beiden Maße . zeigen indessen deutlich 2 Maxima und es lassen sich, wie die beige- gebenen Variationspolygone deutlich erkennen lassen, zwei Rassen auseinanderhalten, eine kleinwüchsige und eine großwüchsige, von welchen die kleinwüchsige gewöhnlich plumper ist. Ich unter- scheide demnach die typische Form: L 0,85—1,2 mm (a meist 43—52) und /. minimus: L 0,65—0,85 mm (a meist 34—43); erstere findet sich etwas häufiger. Geschlechtsorgane. Wie ich mich bei meinem reichlichen Material mit Sicherheit zu überzeugen vermochte, sind die weib- lichen Gonaden paarig symmetrisch mit beiderseits großem Um- schlag, so zwar, daß der Umschlag des prä- oder postvulvaren Ovars meist über die Vulva auf die Gegenseite hinüberragt, Verhältnisse, die allerdings nur selten und fast nur am konservierten Objekt (für die Gonadenausdehnung übeıhaupt günstiger!) zu erkennen sind. De Man glaubt seinerzeit .(1884) eine unpaare prävulvare Gonade und einen postvulvaren Uterusast gesehen zu haben, 1907 jedoch glaubt er an seinem Süßwassermaterial aus der Seine doppelte (Gonaden wahrgenommen zu haben. 1914 habe ich noch an der ursprünglichen Auffassung des holländischen Forschers festgehalten, überzeugte mich indessen bei abermaliger Kontrolle meiner Süß- wasser-Präparate auch hier von der symmetrischen Gonade. Tat- sächlich hat Cobb bei seinem P. australis und neuerdings auch bei seinem P. stenurus, welche beide die 10 charakteristischen Borsten aufweisen, paarige Gonaden aufgefunden. Diese Arten Cobbs sind mit unserer Art synonym, diesich von P. intermedius, der sie im Habitus sehr ähnlich ist, in erster Linie durch die Borstenzahl !) Liegt wohl daran, daß mein Material viel einheitlicherer Herkunft ist. 8. Heft 200 Dr. Heinrieh Micoletzky: des Vorderendes (10 gegen 6) und durch die paarigen Ovarien, in zweiter Linie durch die mittel- oder vorderständige Vulva unter- scheidet. i Vorkommen. Literatur: terrikol im humusreichen Wald- boden (Hollands) ziemlich häufig (de Man); an Pflanzenwurzeln (de Man, Cobb, Ditlevsen); in Moosrasen (Steiner), in Torf- moos (Stefanski); im Süßwasser (Brakenhoff,Cobb, v.Daday, Hofmänner-Menzel, Micoletzky, Steiner). Eigenes: Typische Moorform (86% sämtlicher Individuen im Moor, 29%, der im Sphagnum-Moor gesammelten Nematod:n), Leitform der Sphagnum-Rasen, nie auf Kalkboden vgl. S. 31, vereinzelt in Moosrasen (ohne Sphagnum), Wiesen-Gelände und Heidekrauthumus. Ziemlich häufig (2,1%), mäßig verbreitet (14%), im Süßwasser hingegen nur ‚‚selten‘‘ und ‚‚wenig verbreitet‘, daher zu Gruppe 4b: Erdbewohner, nur hier und da im Süßwasser. Fundort. Steiermark: Pernegg a./M., Hochlantsch-Gebiet 1200 m, Selztal, Rottenmanner Tauern 1850 m, Schladminger Tauern (Gollinghütte) 1650 m. Niederösterreich: Lunz a./Ybbs (Obersee) 1150 m. Ungarn-Siebenbürgen: Ineu 1800 m, fehlt in der Bukowina terrikol (und aquatil). Nr. 1c, 2a, 3b—#f, 31-;j, 4a—h,9h,10j—k, 14c, 15a, 16e, 17h. Geographische Verbreitung. Österreich: Niederöst., Steiermark a. (Micoletzky), Oberösterreich a. (Steiner), Ungarn: Tatraa. (v. Daday), Deutsehland: Nordwest-Deutschland a. (Brakenhoff), Schweiz a., t. (Hofmänner-Menzel, de Man, Stefanski, Steiner), Holland t. (de Man), Frankreich a. (de Man), Dänemark t. (Ditlevsen), Rußland: Moskau t. (de Man), Norwegen: Atna t. (de Man), Arktis: Nowaja-Semlja t. (Steiner), Vereinigte Staaten von Amerika a. Michigan-See (Cobb), Australien: Neusüdwales t. (Cobb). 2. Prismatolaimus intermedius (Bütschli) 1873. Bütschli 1873, p. 67—68, tab. 6, fig. 33a—b. Monohystera inter- media. de Man 1884, p. 79—80, tab. 11—12, fig. 46. de Man 1885. Cobb 1893 (1), p. 37—38, tab. 4, fig. 2. Cobb 1906, p. 182—184, fig. 90, P. hawaiiensis!). Hofmänner 1913, p. 615—616. nec Stefanski 1914, p. 23—24 P. intermedius?). Steiner 1914, p. 260. Hofmänner-Menzel 1915, p. 157. de Man 1917, p. 108—109. '!) Unterscheidet sich von P. intermedius so wenig, daß ich beide für synonym halten muß. Der einzige Unterschied wären die 10 von Cobb angegebenen Borsten am Vorderende, doch ist dies ein bei so kleinen Tieren kaum sicher festzustellendes Merkmal. ®) Ist P. dolichurus. Die freilebenden Erd-Nematoden 201 Eigene Maße: QL = 0,56 mm (0,48—0,67) a —= 31,3 (24,5—35,5) 1 G, = 22,5% (18,2 —29%), 7 B=241578,1-58) Ei='61,9. 18,48 } (1,) = . 1 y=4,1 (8,7-—4,8) Eizahl = 1 V = 58,5% (56—62) Maße nach Bütschli, de Man, Cobb, Hofm.-Menzel: QL = 0,4-0,7 mm y= 3—4,25 a —= 30—45 V = hinterständig.!). ß = 3,4—4,5 Gesamtindividuenzahl: 12, davon Q 11, juv. 1, & keines (nach de Man & äußerst selten). R. Ein Vergleich der Maße zeigt recht gute Übereinstimmung. Ösophagusenddrüsen. Das Genus Prismatolaimus (vgl. Diagnose!) besitzt deutliche Osophagealenddrüsen, die ich sowohl bei dieser Art als auch bei der vorangehenden erkennen konnte. Auffallenderweise verneint de Man (1884) in seiner Genusdiagnose 2) diese Tatsache. Diese vom Osophagus wohl abgesetzten, zwischen ihm und dem Mitteldarm eingeschalteten Drüsen erinnern auffallend an die ohne Zweifel homologen Gebilde bei Trilobus, Tripyla und Monohystera. Cobb (1893, tab. 4, fig. 2) hat diese Verhältnisse abgebildet (i), ist sich aber über die Natur dieser Gebilde, die er p. 57 „structures of unknown significance‘ nennt, nicht klar ge- worden, 1906 bildet Cobb diese Partie deutlich ab und bezeichnet sie als cardia. v. Daday (1898, tab. 13, fig. 14) zeichnet diese Drüsenregion richtig, seine Deutung aber ist irrig: das, was er für den kleinen, wohl abgesetzten Bulbus hält ?), ist eben nichts anderes als diese Drüsenregion, die überdies andeutungsweise auch bei de Man (1884, fig. 46, 47) an den Habitusbildern beider Arten erkannt werden kann. Ditlevsen erwähnt diese Osophagealpartie eben- falls und betont, daß de Man hiervon im Text nichts erwähnt, während seine Abbildungen diese Verhältnisse erkennen lassen. Hofmänner-Menzel und Steiner endlich haben dieser Er- scheinung ihre Aufmerksamkeit nicht geschenkt. Die von Cobb (1906) gelegentlich beobachtete Erweiterung des vordersten Öso- phaguslumens (fig. 90a) dürfte auf Algenfraß zurückzuführen sein, vielleicht auch auf die Häutung. Verwandtschaft und Unterscheidung. Diese seltene Art läßt sich von P, dolichurus durch folgende Merkmale unterscheiden: 1. es finden sich nur 6 Borsten (nicht 10),2. das Ovar ist unpaar, prä- vulvar (nicht paarig), 3. die Vulva liegt stets hinter der Mitte (bei dolichurus stets vor der Mitte, nur nach Steiner mitunter mittel- ständig oder gar leicht hinterständig), 4. kleiner als P. dolichurus, stets unter 1 mm. 1) Cobb gibt 1893 71% an, soll vielleicht heißen 61% ?!, 1906: 52%. ?) Diese Anschauung geht offenbar auf Bütschli 1873 zurück. ®) Die hierauf gegründete var. bulbosus habe ich 1914 (2) p. 432 ein- gezogen. 8. Heft 202 Dr. Heinrich Micoletzky: Vorkommen. Literatur: An Wurzeln von Plantago und Moos, „nicht gerade selten‘ (Bütschli), feuchte Wiesen und Marsch- gründe und Sandboden ‚‚sehr häufig‘‘ (Holland), de Man, Wald- humus (de Man), an Wurzeln von Bananenpflanzen und an Zucker- rohr nicht häufig (Cobb); im Süßwasser nur nach Hofmänner- Menzel!). Eigenes: Im Untersuchungsgebiet selten, sehr wenig verbreitet, im Gegensatz zu P.dolichurus, außerdem nahezuomnivag, doch nur in sehr feuchter Erde (Moor, Uferwiese, Moosrasen), gehört zu Gruppe.5 (ausnahmslos Erdbewohner). Daß de Man diese Art inHolland ‚sehr häufig‘ antraf, häufiger als P. dolichurus, während im Untersuchungsgebiet das Umgekehrte gilt, ja P. inter- medius gegenüber P. dolichurus ganz auffällig zurücktritt, dürfte zum Teil daran liegen, daß de Man in Holland sehr feuchte Gründe untersuchte, Sphagnum-Moor aber nicht. Fundort: Steiermark: Pernegg a./M., Niederösterreich: Lunz a./Ybbs (Öbersee) 1150 m, Bukowina: Umgebung von Czer- nowitz, No. 1e, 6b, 9a, 16h. Geographische Verbreitung. Deutschland: Frankfurt a./M. (Bütschli), Schweiz (de Man, Hofm.-Menzel, Steiner), Holland (de Man), England (de Man), Norwegen (de Man), Ruß- land: Moskau (de Man), Polynesien: Fidschi-Inseln (Cobb), Hawaii (Cobb). IX. Chronogaster Cobb 1913. Einzige Art: gracilis Cobb 1913. Körperform: schlank («a 40), beiderseits ziemlich ' verjüngt, wenig über 1 mm. Kutikula deutlich quergeringelt mit punkt- förmiger Auflösung, ohne Seitenmembran. Seitenorgane rinnen- förmig, bei Seitenansicht leicht halbmondförmig, queroval. Vorder- ende nicht abgesetzt, mit 3 Lippen und 4 deutlichen Submedian- borsten, Lippen mit winzigen Papillen. Mundhöhle becher- bis trichterförmig, ziemlich tief, mit chitinisierten Wänden, ohne jede Bewaffnung. Ösophagus mit Bulbus (vermutlich klappenlos), mit dem Darm durch ein längeres Zwischenstück verbunden 2). Ventral- drüse vorhanden, Exkretionsporus knapp hinter dem Nervenring, dieser etwas vor der Ösophagusmitte. Darm ohne Besonderheiten. Q Geschlechtsorgane: Vulva leicht hinterständig, Ovar unpaar, prävulvar mit Umschlag. & Geschlechtsorgane: Hode paarig, Spikula schlank, schwach gebogen, keulig, ohne access. Stück; mit !) DaHofmänner-Menzelim GegensatzzudeMan, Steinerund mir den Unterschied nur in dem hier kürzeren Schwanz, in der Ösophagus- länge sowie eventuell in der Mundhhöhle sehen, auf Borstenzahl und Gonade bingegen nicht geachtet haben, halte ich es für gut möglich, daß ihnen gleich Stefanski nur der ungleich häufigere P. dolichurus vorgelegen hat. Cobb gibt für seinen P. hawaiiensis 10 Borsten bei unpaarer prävulvarer Gonade an. ?) Leider ohne Abbildung, vielleicht handelt es sich um die Ösophageal- enddrüsenregion. Die freilebenden Erd-Nematoden 203 1 Reihe von 9 ehitinisierten röhrenförmigen, präanalen Drüsen- papillen (ähnlich Aphanolaimus, Plectus granulosus) von doppelter Schwanzlänge (Papillen n. Cobb vorstreckbar). Sehwanz konisch mit abgerundeter Spitze und terminalem Drüsenröhrchen. Vor- kommen: Im Süßwasser. Verwandtschaft und Unterscheidung: Unterscheidet sich von Prismatolaimus durch die chitinisierten Drüsenpapillen des $ (das einzige bekannte $ von Prismatolaimus besitzt viele bis in die Ösophagealgegend reichende nicht chitinisierte, nicht röhren- förmige Papillen) sowie durch den Exkretionsporus. Chr. gracilis Cobb 1913 mit den Genus-Eigenschaften. L 1,1—1,2 mm, a2 33, 42, 4,9 29,1, 814. Papillenzahl 9. Im Süßwasser (Nordamerika). III. Familie Rhabditidae?). Kleine, meist terrikol lebende Nematoden mit meist geringelter, aber borstenloser (oder sehr borsten- armer) Kutikula, mit dreiseitig prismatischer bis röh- renförmiger, meist völlig unbewaffneter?) Mundhöhle und mit stets vorhandenem (meist echtem) Ösophageal- Endbulbus, der meist einen Klappenapparat trägt, Schwanzdrüse vorhanden oder fehlend. Unterfamilien: Cylindrolaiminae. Plectinae. E Rhabdiitinae. Bunoneminae. Schlüssel der Unterfamilien: 1. Mundhöhle röhrenförmig verlängert, nie deutlich dreiseitig prismatisch, Seitenorgane vorhanden, meist kreisförmig; Schwanzdrüse meist vorhanden ?) 2 — Mundhöhle dreiseitig prismatisch, Seitenorgane fast immer un- scheinbar, Schwanzdrüse fehlend ®) 3 2. Ösophagealbulbus nie mit erweitertem Chitinlumen oder mit Klappen (also mit Scheinbulbus) oder fehlend 1. Uf. Cylindrolaiminae S. 204 — Ösophagealbulbus echt, mit erweitertem Chitinlumen oder mit Klappenapparat 2. Uf. Plechnae,S.2E !) Bildliche Darstellung der Verwandtschaftsverhältnisse S. 109, Fig. U. ®) Der den Cylindrolaiminae anhangweise angefügte Cryptonchus trägt einen sehr kleinen Dorsalzahn am Mundhöhlengrund, außerdem finden sich Jabiale Mundhöhlenzähne bei Diploscapter und Chambersiella. ®?) Ohne Schwanzdrüse bei langem, spitz auslaufenden Schwanz: bei 2 COylindrolaimus-Arten, bei Aulolaimus, Aulolaimoides und beim marinen Ühromagaster. 4\ Nur beim abweichenden, anhangsweise den Rhabditinae angefügten Rhabdolaimus vorhanden. 8. Helft 204 Dr. Heinrich Micoletzky: 3. Kutikula ohne Warzen, krustenartige Wülste, ohne besondere lokale anti bilateral symmetrisch 3. Uf. Rhabditinae S. 244 Kalkab mit dorsalen Warzen, krustenartigen Wülsten und meist mit höchst eigenartiger netzartiger Ornamentierung zwi- schen den Warzen, asymmetrisch 4. Uf. Bunoneminae S. 305 1. Unterfamilie Cylindrolaiminae. Kutikula glatt oder geringelt, meist borstenlos (Ausnahme Leptolaimus). Worderende ohne Lippen und Papillen (Isolaimium mit 2 Kreisen eingesenkter Papillen), nie deutlich abgesetzt, ohne oder mit Borsten (völlig nackt: Leptolaimus, Aulolaimus, Crypton- chus). Seitenorgane kreisförmig, mitunter hinten offen (Plectus- artig), selten unscheinbar (/solaimium) bzw. fehlend (Aulolaimus, M yctolaimus). Mundhöhle tief, röhrenförmig, deutlich chitinisiert, völlig unbewaffnet!), außerordentlich lang bei Aulolaimus u. M ycto- laimus. Abweichend beim anhangsweise angefügten marinen Camacolaimus [verhältnismäßig kurz, dorsal verstärkt, (mit stab- ähnlichem Gebilde)]. Ösophagus ohne oder mit bulbusartiger End- anschwellung (Pseudobulbus, weil ohne Chitinerweiterung und ohne Klappen). Ventraldrüse und Porus bei den nichtmarinen Genera fehlend, bei den marinen wahrscheinlich vorhanden (nachgewiesen bei Chromagaster und Camacolaimus, ? bei Dermatolaimus). Q Geschlechtsorgane meist paarig symmetrisch, selten unpaar (3 Cylindrolaimus-Arten, Cryptonchus), Ovar meist umgeschlagen. Männchen mit unscheinbaren Spikula, manchmal] fehlendem access. Stück (Cylindrolaimus), die nichtmarinen Arten mit Präanal- papillen. Schwanz meist mit Drüsen und Endröhrchen, wenn lang und spitz, so ohne Drüse und Röhrchen (2 Cylindrolaimus-Arten, Aulolaimus, Chromagaster, Myctolaimus; Isolaimium ermangelt bei kurzem bogig gerundeten Schwanz der Drüsen und des End- röhrchens.) Verwandtschaft. Cylindrolaimus steht Plectus (P. pedunculatus) nahe. Hierher gehörige Genera: a. marin: Chromagaster Cobb, Der- matolaimus Steiner, Anhang: Camacolaimus de Man. b. nicht- marin: Cylindrolaimus de Man S. 204, Isolaimium Cobb S. 208, Leptolaimus de Man S. 208, Aulolaimus de Man S. 209, Myctolai- mus Cobb S. 209, Anhang: Cryptonchus Cobb S. 210. I. Cylindrolaimus de Man 1880. 9 berücksichtigte Arten: communis de Man 1880, melancholicus de Man 1880, exilis (Cobb) 1893 syn. Aulolaimus ex. Cobb, macrurus v. Daday 1901, politus v. Daday 1905, fristis Dit- levsen 1911, lacustrisHofmänner 1913, brachystomaHofmänner 1914, obtusus Cobb 1916. !) Oryptonchus trägt nach Cobb einen sehr kleinen Dorsalzahn am Mundhöhlengrund. Die freilebenden Erd-Nernatoden 205 Körperform: Kleine bis sehr kleine Arten (L 0,45 mm brachystoma bis 1,8 mm tristis), mäßig schlank bis sehr schlank (a 20—22 politus, communis, bis 67 £ristis), nach vorne wenig, caudal stärker verjüngt. Kutikula meist fein quergeringelt, selten (macrurus, politus) ungeringelt, ohne Seitenmembran, ohne Borsten. Vorderende nicht abgesetzt, lippen-!) und papillenlos, doch meist (Ausnahme macrurus, exilis) mit 4 submedianen Borsten versehen. Mundhöhle zylindrisch (? prismatisch) röhrenförmig mit chitini- sierten Wänden ?) ‚meist lang und tief, selten kurz und weit (brachy- uris und besonders Zolitus). Seitenorgane kreisförmig aut Mund- höhlenhöhe (selten dahinter: brach ystoma), nur bei C. tristis unschein- bar rinnenförmig, für C.macrurus und C. exilis nicht nachgewiesen. Exkretionsporus nur für C. obtusus von Cobb nachgewiesen. Ösophagus proximal allmählich erweitert, doch ohne eigentlichen Bulbus (nur exilis mit kleinerem klappenlosen Bulbus). Darm gleichmäßig fein gekörnt, Enddarm kurz. Q2 Geschlechtsorgane: Vulva in oder hinter der Mitte; im ersteren Falle mit paarig sym- metrischen Gonaden®), im letzteren Falle (brachystoma, politus, tristis) mit unpaarer, prävulvarer Gonade. ä Geschlechtsorgane: Spikula gleich, ohne access. Stück; mit präanalen ventromedianen nichtchitinisierten Papillen (lacustris ohne Papillen). Sehwanz meist verlängert, selten kurz (y 3,7 exilis bis 13,5 tristis) , Schwanz- ende entweder abgerundet mit Drüsen und Endröhrchen oder seltener peitschenartig ausgezogen ohne Drüsen- und Endröhrchen: C. macrurus, noch ausgesprochener: C. exilis (beide Arten ohne Schwanzdrüse). Vorkommen vereinzelt, meist im Süßwasser, C. com- munis auch in feuchter Erde, C. melancholicus und C. exilis sind bisher nur terrikol gefunden worden. Verwandtschaft und Unterscheidung: Durch die Mundhöhle an Leptolaimus, Cryptonchus, Aulolaimus und Plectus (namentlich P. pedunculatus) erinnernd, insbesondere aber /solaimium nahe- stehend. Schlüssel. Cylindrolaimus de Man 1880. 1. Vorderende mit Borsten, Seitenorgane deutlich kreisförmig 2 — Vorderende nackt, borstenlos, Seitenorgane unscheinbar rinnen- förmig oder fehlend [? Genitalorgan unpaar, prävulvar] 6 2. Mundhöhle typisch Y, bis !/, der Gesamtösophaguslänge 3 — Mundhöhle kurz, !/,, bis !/., des Ösophagus [? Genitalorgane deutlich unpaar, prävulvar, Vulva deutlich hinterständig] 5 3. Kleinere Arten (L 0,43—0,7 mm), & wenn bekannt, ohne präanale Papillen 4 !) Cobb gibt für ©. exilöis undeutliche Lippen. und Papillen. an. ?) CO. lacustris gehört der Mundhöhlenkapsel nach usw. höchstwahr- scheinlich zu Ethmolaimus, wie auch Cobb (1916, 2) vermutet. ®) C. macrurus soll trotz mittelständiger Vulva nur eine unpaare prä- vulvare Gonade besitzen und auch für ewilis mit vollständiger Vulva wird eine unpaare prävulvare Gonade angegeben. 8. Heft 206 Dr. Heinrich Miecoletzky: — Größere Art (1,3 mm), Vulva fehlt noch bei 0,72 mm; & mit einer präanalen, niedrigen, ventralen Papille [Schwanzende von der Schwanzdrüse durchbohrt (ohne Drüsenröhrchen), Seiten- organdurchmesser Y, der Mundhöhlenlänge, Vulva mittel- oder leicht hinterständig, L 2 1,3, & 1,1 mm, a 30-35, $ 7-9, y 10—12], t. melancholicus de Man 1880 4. Seitenorgane sehr weit vorn, am Mundhöhlenbeginn; Seiten- organdurchmesser !/, der Mundhöhlentiefe; $ unbekannt [Vulva hinterständig (bis 59%), L 0,43—0,81 mm, a 10-530, B 4,8—6,5, y 7—9, mh 1/,—!/.] a.,t. communis de Man 1880!) —- Seitenorgane auf Mundhöhlenmitte, ihr Durchmesser !/, der Mundhöhlentiefe; Johne Präanalpapillen [L 0,6—0,73mm, a 20 bis 35, P 4,8—6, y 85,2, 2 6—7], a. lacustris?) Hofmänner 1913 5. Seitenorgane auf Mundhöhlenhöhe; Vulva vor dem Ende des mittleren Körperdrittels (58 %), d unbekannt [? L 1,1 mm, a22, B5,8, y5,25] a. Paraguay politus?) v. Daday 1905 — Seitenorgane 2 Mundhöhlenlängen vom Vorderende, beim & doppelt so groß als beim 9; Vulva sehr weit hinterständig (80 %); 3 mit 17—20 niedrigen Präanalpapillen, die unmittel- bar aufeinander folgen, Spikula lang, schlank [L 0,45 bis 0,69 mm, a 30—40, ß 4,3—5,3, 9 5,8—6,4] a. brachystoma Hofmänner 1914 6. Schwanz kurz (13,5), Körper fadenförmig (a 67), Seiten- organe unscheinbar, rinnenförmig, Vulva hinterständig (59 %) [d unbekannt, 9 Genitalorgane unpaar prävulvar, L 1,8 mm, a 3,9] a. trıstis Ditlevsen 1917 — Schwanz lang, peitschenartig, ohne Schwanzdrüse (y3,7—4,551), Körper nie fadenförmig (a 34—48), Seitenorgane unbekannt, Vulva mittel- oder vorderständig ($ unbekannt) 7. Osophagus proximal, allmählich verdickt, ohne eigentlichen Bulbus; Vulva mittelständig [mh !/, @ L 1,36 mm, a 34; ß 5,9, y 4,6] a. Neu-Guinea macrurus v. Daday 1910 — ÖOsophagus zylindrisch, hierauf mit angedeuteter kurzer, hals- artiger Einschnürung und mit kleinem schwachen Endbulbus, Vulva etwas vorderständig (46 %) [@L 1,1mm, a 48, ß 4,4, y3,7, mh '!/,], t., selten. Fidschi-Inseln exilis (Cobb)*) 1893 !) Hierher gehört auch ©. obtusus Cobb 1916, von ©. communis durch die kleineren Seitenorgane (von halber Mundhöhlenweite) und die unpaare vorderständige Gonade (der postvulvare Ast dient wohl als Recept. seminis und nicht wie Cobb vermutet als Hode) unterschieden; L. 0,6 mm, a 28,5, ß 4,5, 9 7,7. V 58%, mh !/, a. Nordamerika. ?2) Ist sehr wahrscheinlich Ethmolaimus, wie auch Cobb vermutet und vielleicht E. pratensis de Man synonym, doch spricht das 1915 be- schriebene 3, das „scheinbar‘‘ keine Präanalpapillen trägt, dagegen. ®) Nach der Abbildung sind hier 6 und nicht wie gewöhnlich nur 4 submediane Borsten vorhanden (Irrtum ?). ..*) Syn. Aulolaimus exilis Cobb 1893 (1). Diese Art hat mit C'ylindro- laimus ohne Zweifel mehr gemein als mit Aulolaimus; so ist die Mundhöhle viel kürzer und der Bulbus sieht ganz anders aus als der große muskel- kräftige Osophagealbulbus von Aulolaimus de Man. Die freilebenden Erd-Nematoden 207 Cylindrolaimus communis de Man 1880. de Man 1884, p. 83, tab. 12, fig. 48. de Man 188. Menzel 1914, p. 53—94. Stefanski 1914, p. 33 —3. Steiner 1914, p. 260. Hofmänner-Menzel 1915, p. 157—158. Micoletzky 1917, p. 521. Eigene Maße (terrikol): 0° L = 0,54 mm (0,43=0,64) \ Q (juv.) L = 0,35 mm a=20 (19—21) | R a= 20 ß= 5,6 (4,8—6,5) a B= 4,4 m (99) | 0 v=78 V=57%, (56-59) | vV=59% G, — 12,6 2 | G=164% }1 Ei = 50:20 u. | mh =), Gesamtindividuenzahl: 4 9. & unbekannt. Maße d. Literatur (de Man, Menzel, Stefanski, Hofmänner): OL = 0,55 —0,81 mm i a = 25—80 pP = 5—6 y—=1—9 V = etwas hinterständig a uk Mein terrikoles Material bleibt kleiner und plumper, während die übrigen Maße übereinstimmen. Das größte 2 (0,81 mm) stammt bezeichnenderweise aus dem Süßwasser. Im Süßwasser des Untersuchungsgebiets habe ich seinerzeit nur 1 einziges jugend- liches Exemplar aufgefunden. Vorkommen. Diese Art wurde terrikol von de Man ‚‚ziemlich häufig‘ in Holland, namentlich im humusreichen Waldboden der Dünenstriche aufgefunden und auch bei Weimar und Moskau in Walderde nachgewiesen. Menzel fand sie in Pflanzenpolstern in 1500 m Höhe, Stefanski in Moos; im Süßwasser von Hof- männer (litoral, Vierwaldstättersee) und mir (Karpathen-Hochsee, 1800 m) nachgewiesen; terrikol fand ich unsere Art im Unter- suchungsgebiete nur selten und sehr wenig verbreitet (im Süß- wasser sehr selten, nicht verbreitet) in humusreichem Wiesen- gelände (feuchte Mähwiese und fette Alpenweide, 1350 m). Sie gehört zu den Erdbewohnern, die Tendenz zeigen, ins Süßwasser zu gehen (Gruppe 4a). Geographische Verbreitung. Österreich: Laibach t. (de Man); Ungarn-Siebenbürgen a. (Ineu 1800 m, Micoletzky); Deutsch- land: Weimar t. (de Man); Sehweiz: a., t. (Hofmänner, Menzel, Stefanski, Steiner); Holland t. (de Man); Rußland: t. Moskau (de Man). 8. Heft 208 Dr. Heinrich Mieoletzky: II. Isolaimium Cobb 1920. Einzige Art: I. Papillatum Cobb 1920. Körperform sehr schlank (a 59—67), beiderseits wenig ver- jüngt, nahezu 4 mm erreichend. Kutikula nackt, geringelt, ohne Seitenmembran. Seitenorgane unscheinbar, linear (querspalt- förmig). Vorderende abgestutzt, nackt, lippenlos, mit 2 Kreisen eingesenkter Papillen. Mundhöhle röhrenförmig, von ?/, der Ge- samt-Ösophaguslänge und !/, der Kopfbreite im Durchmesser. Ösophagus einfach, auffallend kurz (# 15), ohne Endbulbus. Ventral- drüse u. Porus vermutlich fehlend. Darm ohne Besonderheiten. Q© Geschlechtsorgane paarig symmetrisch, mit Umschlag. & mit paarigen Hoden, Spikula von Anal-Körperdurchmesser-Länge, proxi- mal geknöpft, access. Stück von 4; der Spikula-Länge, mit proxi- maler, nach hinten gerichteter Apophyse. Mit 6 Präanalpapillen in gleichen Abständen. Schwanzpapillen vorhanden. Schwanz sehr kurz, bogig gerundet, Drüsen und terminale Mündung fehlend. Vorkommen. Erdbewohner. . Verwandtschaft. Von Cvlindrolaimus durch den verkürzten Ösophagus, das vorhandene access. Stück und den Schwanz unterschieden. Einzige Art: I. Papillatum Cobb, L 3,8—83,9 mm, a 9 59, d 67, $ 15, y 2 100, $ 72. t. Vereinigte Staaten. III. Leptolaimus de Man 1876. Einzige Art: Papilliger de Man 1876. Körperform mäßig schlank, klein (ca. 4%, mm), beiderseits ver- jüngt. Kutikula quergeringelt, hier und da beborstet, mit Seiten- membran. Seitenorgane klein, kreisförmig. Vorderende durch eine Einschnürung abgesetzt, abgerundet, völlig nackt. Mundhöhle ver- längert, röhrenförmig, dünnwandig, unbewaffnet, ähnlich Cylindro- laimus. Ösophagus zylindrisch, am hinteren Ende zwar bulbus- artig angeschwollen, doch ohne echten Bulbus. Exkretionsporus und Ventraldrüse nicht nachgewiesen. Darm feingekörnt, mit kurzem Enddarm. {@ Geschlechtsorgane paarig symmetrisch, Vulva mittelständig. $ Geschlechtsorgane mit präanaler, ventro- medianer, bis in die Nähe der Ösophagusregion reichender Papillen- reihe, die hintersten Papillen sind röhrenförmig ehitinisiert. Spikula gleich, schlank, mit einfachem accessorischen Stück. Schwanz mit mehreren lateralen Borstenpapillen. Schwanz ziemlich schlank, mit angeschwollener Spitze. Schwanzdrüsen und terminales Drüsen- röhrchen vorhanden. Vorkommen. In brackischer Erde. Verwandtschaft und Unterscheidung. Mundhöhle an Cylindro- laimus erinnernd, durch die chitinisierten Drüsenpapillen ergeben sich vielleicht Beziehungen zu Aphanolaimus und Plectus; die weit nach vorne reichenden Papillen finden sich bei Tyripyla und manchen Bastiania-Arten. Die freilebenden Erd-Nematoden 209 L. papilliger de Man 1876: L 0,55 mm, a 30—83, P 4—4,5, y 7. Seitenorgane auf Mundhöhlenmitte, Kutikula stark quer- geringelt (ähnlich Teratocephalus terrestris), Vulva mittelständig, g mit 22—25 Präanalpapillen, die hintersten 4 sind chitinisierte Drüsenpapillen, & Schwanz mit 2 Paar von lateralen Borsten- papillen auf der Schwanzhälfte, Bewegungen lebhaft, in brackischer Erde (Holland). IV. Aulolaimus de Man 1880. Einzige Art!): oxycephalus de Man 1876, leider unvollständig bekannt und bisher nicht wieder gefunden. Körperform schlank, beiderseits stark verjüngt. Kutikula glatt, ungeringelt, ohne Borsten und Seitenmembran, längsge- streift. Seitenorgane nicht nachgewiesen. Vorderende abgestutzt, nicht abgesetzt, völlig nackt. Exkretionsporus und Ventral- drüse nicht nachgewiesen. Mundhöhle tief röhrenförmig, viel länger als der eigentliche Ösophagus (das ist ?2/, der Entfernung Vorderende-Darmbeginn). Ösophagus mit dreiseitigem Lumen, Bulbus?) zylindrisch ohne Klappenapparat. Darm granulös mit gleichmäßig feiner Körnelung. 2 Geschlechtsorgane paarig sym- metrisch, Vulva mittelständig. $ Geschlechtsorgane: Spikula schlank, stark gebogen, accessorisches Stück nach hinten haken- förmig gekrümmt; mit wenigen, niedrigen, ventromedianen Präanal- papillen. Schwanz spitz zulaufend, ohne Schwanzdrüse und Drüsen- röhrchen. Vorkommen: terrestrisch (Sand-Dünen Hollands, selten). Verwandtschaft und Unterscheidung: Abgeleitetes Genus, dessen Mundhöhle sich an Cylindrolaimus und Leptolaimus anschließt. A. oxycephalus de Man 1880. L 0,8 mm, a 30, P 55,5, y29, &12. Mundhöhle 2mal so lang als der eigentliche Osophagus, Vulva leicht hinterständig, 3 Präanalpapillen, t. sehr selten (Sand- dünen Hollands). V. Myctolaimus Cobb 1920. Einzige Art: M. Dellucidus Cobb 1920. Körperform mäßig schlank (a 25—27), beiderseits wenig ver- jüngt, 1 mm erreichend. Kutikula nackt, sehr fein geringelt, ohne Seitenmembran. Seitenfelder 43 des Körperdurchmessers. Seiten- organe nicht nachgewiesen. Vorderende nackt, mit 6 konischen Lippen, je mit undeutlicher Papille. Kutikula an der Lippenbasis leicht verdickt, ringförmig die Lippenregion umgebend. Mund- höhle außergewöhnlich lang, von mehr als 1, (58 %) der Gesamt- ösophaguslänge, zweiteilig, beide Teile gleich lang; vorderer eine zylindrische Röhre von 4, der Körperbreite an der Lippenbasis, hinterer von einem zylindrischen Bulbus umgeben, ebenso weit 1) Cobb stellte 1893 noch A. exilis hierher, eine Art, die m.E. viel mehr mit Cylindrolaimus gemein hat und auch dort untergebracht wurde. ?2) Obwohl de Man 1884 von einem Bulbus nichts erwähnt, scheint nach fig. 45 auf tab. 11 doch ein (fibrillär ?) solcher vorhanden zu sein. Archiv für Naturgeschichte 1921. A. 8. 14 $. lIeft 210 Dr. Heinrich Micoletzky: als der vordere. Ösophagus kürzer als die eigentliche Mundhöhle, hinter dem Mundhöhlenbulbus in einem klappenlosen Bulbus endigend, durch einen langen Zapfen (Cardia Cobbs) mit dem Darm verbunden. Exkretionsporus u:.d Ventraldrüse unbekannt. Darm am Vorderende farblos, durchscheinend, hierauf erweitert, granuliert, Lumen spaltförmig, Zellen groß. Enddarm gut chitini- siert, 11/, Analkörperdurchmesser lang. $ Geschlecehtsorgane paarig symmetrisch, mit Umschlag. Eiablage im Furchungsstadium. d mit unpaarem, umgeschlagenem Hoden, Spikula und access. Stück vorhanden, mit Prä- und Postanalpapillen. Schwanz konisch, beim & erst konisch, hierauf zylindrisch, Schwanzdrüse und End- röhrchen fehlend. Vorkommen : terrikol, saprob ? Verwandtschaft. Nach Cobb mit Cephalobus verwandt, meiner Ansicht Aulolaimus deMan näherstehend und durch folgende Eigen- schaften unterschieden: Kutikula hier sehr fein geringelt (Aulol. ungeringelt), Lippen vorhanden (A. fehlend), $ mit Prä- und Post- analpapillen (A. nur Präanalpap.). M. pellucidus Cobb, L1 mm, a 25—27, $ 6,0—6,2, y 2 9,5, d 11,1, & mit 9 subventralen Papillenpaaren: 2 präanal, 1 anal, 6 postanal. In Schafdung. Australien. VI. Cryptonchus Cobb 1913. Einzige Art: C. nudus Cobb 1913. Körperform schlank (« 46), nahezu 2 mm erreichend, beider- seits wenig verschmälert. Kutikula glatt, borstenlos, sehr fein quergestreift, mit Auflösung in Punktreihen, Seitenmembran vor- handen. Seitenorgane Plectus-artig, hinten offen, in der Nähe des Vorderendes. Vorderende nicht abgesetzt, nackt, mit 6 unschein- baren Lippen und 1 Kreis sehr kleiner Papillen. Mundhöhle tief, röhrenförmig, Cylindrolaimus-artig (t/, der Gesamtösophaguslänge), doch mit kleinem Dorsalzahn am Mundhöhlengrund. Ösophagus ohne Bulbus, doch muskulös. Nervenring am Beginn des mitt- leren Osophagusdrittels, Exkretionsporus und Ventraldrüse nicht nachgewiesen. Darm ohne Besonderheiten (nichts erwähnt). 2 Ge- schlechtsorgane: Vulva leicht hinterständig (54 %), Gonade un- paar, prävulvar, ohne Umschlag, mäßig lang (14 % der Gesamt- länge), Ei länglich. & unbekannt. Sehwanz mäßig verlängert (y 11), schlank, mit abgerundeter Spitze, mit Schwanzdrüse und terminalem Drüsenröhrchen (Plectus-artig). Vorkommen. Im Süßwasser. Verwandtschaft u. Unterscheidung. Erinnert durch das Vorder- ende, die Mundhöhle, den Osophagus und teilweise durch die un- paare Gonade!) an Cylindrolaimus (Unterschiede: Mundhöhlenzahn, Seitenorgane, Kopfborsten?)), an Plectus (insbesondere an P. pedun- 1) Bei Oylindrolaimus brachystoma, politus, tristis findet sich gleich- falls eine unpaare Gonade, während bei Plectus stets paarig symmetrische Övarien vorkommen. ?) Für Oylindrolaimus macrurus u. ezilis nicht nachgewiesen. Die freilebenden Erd-Nematoden 211. culatus) durch die Seitenorgane (Unterschiede: Kopfborsten, Öso- phagus, unpaare Gonade, fehlender Exkretionsporus), an beide Genera durch den Schwanz und die Kutikularingelung. Einzige’ Art C. nudus Cobb 1913 mit den Eigenschaften des Genus. Maße @ L 1,9 mm, a 46, ß 3,9, y 11, V 54%, G, 14%, mh 1/,. Im Süßwasser (Nordamerika). 2. Unterfamilie Plectinae. Kutikula meist quergeringelt, selten glatt (Aulolaimoides). Vorderende stets ohne deutliche Papillen, hier und da mit Lippen, mit 4—6 meist. kurzen Borsten oder borstenlos (Hali- plectus, Aulolaimordes), mitunter mit eigenartigen lamellären Haut- verbreiterungen. (SG. Wilsonema zu Plectus gehörig). Seiten- organe kreis- bzw. halbkreisförmig, hinten offen. Mundhöhle röhren- förmig bzw. undeutlich 3seitig, nach hinten etwas verjüngt, mit, Übergängen zu Cylindrolaimus und Rhabditis, völlig unbewaffnet. Ösophagus mit Anklängen an die Rhabditis-Gruppe; stets mit End- bulbus. Dieser ist ohne (Aulolaimoides, Aplectus, ? Haliplectus) oder mit Klappenapparat und besitzt stets ein erweitertes, chi- tiniges Lumen (echter Bulbus). Mitunter (Aulolaimoides, Hali- plectus, Plectus assimilis) auch mit vorderer (‚mittlerer‘) öso- phagealer Auftreibung (Scheinbulbus, ähnlich Rhabditis). Ven- traldrüse!) und Porus für Aulolaimoides und Haliplectus nicht nachgewiesen, bei den übrigen Genera vorhanden, mit schleifen- förmig gewundenem Ausführungsgang. Q@ Geschlechtsorgane meist paarig symmetrisch, mit großem Umschlag (Ausnahme Aulolaimoides mit postvulvarem ÖOvar), Männchen mit Prä- und Postanalpapillen, mitunter mit chitini- sierten Drüsenpapillen (Adlectus, Plectus granulosus). Schwanz mit 3zelliger Schwanzdrüse und Endröhrchen (Ausnahme: Aulo- laimoides mit peitschenartigem Schwanz ohne Drüse und End- röhrchen. Verwandtschaft. Natürliche Gruppe mit innigen Beziehungen zu den Cylindrolaiminae und Rhabditinae. Vielleicht hat das SG. Wilsonema etwas mit den Bunoneminae zu tun. Hierher gehörige Genera: a) marin: Aplectus Cobb 1914; Haliplectus Cobb 1913. b) nichtmarin: Plectus Bast. 1865, mit dem SG. Wilsonema (Cobb) 1913, S. 211; Aulolaimoides Micoletzky 1915, S. 244. VII. Plectus Bastian 18652). Bekannte Arten: 21 Arten mit dem SG. Wilsonema (Cobb) 1913: ciırratus Bastian 1865 parvus Bastian 1865 granulosus Bastian 1865 tenuis Bastian 1865 !) Ob tatsächlich eine Ventraldrüse oder Seitengefäße vorliegen, ist nicht entschieden. Das Vorhandensein von. Seitengefäßen ist der nahen Verwandtschaft mit den Rhabditinae wegen leicht möglich. ®) Das von Cobb 1906 aufgestellte Genus Anthonema mit der einzigen Art revoluta ist wahrscheinlich die Jugendform (letztes Häutungsstadium) 14* 8. Heft 219 Dr. Heinrich Micoletzky: armalus Bütschli 1873 intermedius Cobb 1893 (W.) auriculatus Bütschli 1873 minimus Cobb 1893 assimilis Bütschli 1873 pusillus Cobb 1893 communis Bütschli 1873 (W.) capitatus Cobb 1913 longicaudatus Bütschli 1873 Dedunculatus Hofmänner 1913 (W.) otophorus de Man 1880 sambesii Micoletzky 1915 triplogaster Örley 1880 meridionalis Steiner 1916 de Mani Örley 1880 naticochensis Steiner 1920 insignis Cobb 1893 Körperform. Meist mäßig schlanke (von sehr plump: assi- milis a 13 bis a 45 pedunculatus, granulosus), kleine Arten (L 0,28 mm otophorus, L 0,33 minimus bis 1,9 mm granulosus). Kutikula stets quergeringelt, mit fein zerstreuten Börstchen; bei P. naticochensis mit eigentümlicher Kutikularstruktur am Vorder- u. Hinterkörper; Seitenmembran vorhanden; Seitenfelder manchmal mit deutlich körnigem Bau (granulosus, Parietinus). Polymyarier. Seitenorgane stets vorhanden, meist elliptisch bis kreisförmig, nach hinten offen, mit Andeutung einer Spirale, nie auffallend groß oder auffällig spiralig. Vorderende abgesetzt oder nicht, mit (3>—6 Lippen wie bei Rhabditis) oder ohne Lippen, stets ohne sichtbare Papillen. Hinter dem Vorderrand stehen 4 oder 6 meist kurze Borsten. Beim Subgenus Wilsonema ist das Vorderende abweichend gebaut und mit lamellären Hautausbrei- tungen versehen (auriculatus, otophorus, capitatus!)), bei P. meri- dionalis findet sich ein kranzartiger Saum. Bei Jugendstadien, namentlich aber zur Zeit der letzten Häutung, finden sich zu- weilen (cirratus, tenuis) auffallende Chitinverdichtungen in Form von larvalen Kopfklappen, die leicht neue Arten vortäuschen können. Mundhöhle röhrenförmig verlängert, dreiseitig, mit chitinigen Wänden, die proximal leicht zusammenneigen. Mitunter ist die Mundhöhle?)stark verlängert, Cylindrolaimus-artig wie bei P.deduncu- latus, wo sie Y, der Gesamtösophaguslänge erreicht. Selten (granu- losus) ist das Anfangsteil schüsselförmig oder kugelig erweitert. Ösophagus. Vorderer Teil fast immer zylindrisch (nur beim Rhabditis-artigen P. assimilis findet sich eine vordere bzw. mittlere Anschwellung), vor dem Bulbus meist etwas verschmälert. Das einer bekannten Plectus-Art. Der wichtigste Unterschied gegenüber Plectus ist das Vorhandensein von 6 sehr großen, vorgezogenen „Lippen“ in Form von aufgerollten spiraligen Gebilden. Einzige Art A. revoluta Cobb 1906 2 (j) L. 0,4 mm, a 23, ß 3,7, y 7,7, V 54%, t. Hawaii, an Zuckerrohr. Ähnliches gilt von Pycenolaimus Cobb 1920 mit chitiniger Kopfklappe; einzige Art P. pygmaeus Cobb 1920. Nur juv. bekannt. L2 mm, a 13, ß 5,6. y 8,3 t. Vereinigte Staaten. !) Hier finden sich nach Cobb an der Innenseite gefiederte Anhänge. ?2) Nach Bütschli wird nur der vordere, stärker chitinisierte Teil der Mundhöhle bei der Häutung abgeworfen, der hintere Teil entspricht somit nach Bütschli dem eigentlichen Ösophagus, bei P. cirratus und tenuis, wo ich die Häutungsvorgänge verfolgt habe, stimmt diese Angabe nicht, hier wird die ganze Mundhöhlenwand abgeworfen (vgl. meine Abhandl. 1914, 2, tab. 17, fig. 22b). Die freilebenden Erd-Nematoden 213 Ösophageallumen ist meist unmittelbar hinter der Mundhöhle er- weitert. Der kräftig muskulöse Endbulbus ist fast immer klappen- tragend, mitunter von recht verwickeltem Bau und mit feinsten Querreihen von Zähnchen versehen. Einen klappenlosen Bulbus (nur mit chitiniger Lumenerweiterung) zeigen P. granulosus und pedunculatus. Exkretionsporus und Exkretionsgang stets deutlich chitini- siert, letzterer gewunden, mehrere Schleifen bildend.. Nach Bütschli steht der Exkretionsgang wahrscheinlich mit drüsigen Zellen in der Nähe des Osophagus in Verbindung. Seitenfelddrüsen in 4 Sublateralreihen in ziemlich regelmäßiger Stellung wurden für P. granulosus von Brakenhoff nachgewiesen; sie finden sich wohl auch bei anderen Arten. Darm aus mehreren polygonalen Zellreihen bestehend (zum Unterschied gegen Rhabditis). Ösophagus und Darm stehen manch- mal (besonders bei Zedunculatus) durch ein englumiges, zylin- drisches Verbindungsstück in Zusammenhang. Enddarm mit Rectaldrüsen, bei P. fedunculatus doppelt so lang als der anale Körperdurchmesser. Q Geschlechtsorgane. Vulva mehr oder weniger mittelständig (vorderständig 44 % dedunculatus bis hinterständig 59 % minimus), ein breiter Ouerspalt mit leicht aufgeworfenen Rändern. Gonaden stets paarig symmetrisch, kurz, mit großem Umschlag (zum Unterschied gegen Rhabaitis). Eizahl meist beschränkt, Eier selten bestachelt (granulosus), stets ovipar. g Geschlechtsorgane. & meist unbekannt oder sehr selten, nur P.granulosus ist typisch getrenntgeschlechtlich. Hode einfach (bei granulosus 2teilig), Spikula mit 1 accessorischem Stück. Prä- und Postanalpapillen vorhanden; bei P. granulosus finden sich 2—5 präanal chitinisierte, röhrenförmige Drüsenausführgänge, ähnlich Aphanolaimus. Schwanz von verschiedener Gestalt, plump und kurz (granu- losus y bis 23) bis verlängert (fadenförmig bei dedunculatus y 5). Stets ist die Schwanzspitze abgerundet, mitunter (dedunculatus) etwas angeschwollen und stets mit terminalem Drüsenröhrchen versehen; Schwanzdrüse vorhanden, scheint stets aus drei Zellen zu bestehen. | Vorkommen. Meist terrikol, auch im süßen Wasser, selten saprob. Verwandtschaft und Unterscheidung. Ziemlich natürliches Genus, das mit Haliplectus und Aulolaimoides (siehe daselbst) enge Beziehungen unterhält, aber auch mit Cephalobus und Rhab- ditis, besonders mit letzterer, verwandt ist (durch P. assimilis). P. pedunculatus zeigt manche Ähnlichkeit mit Cylindrolaimus (Mundhöhle, klappenloser Endbulbus); die chitinisierten röhren- törmigen Präanalpapillen (granulosus) weisen vermutlich auf Be- ziehungen zu Aphanolaimus hin, mit welchem P. granulosus auch die gut ausgeprägten Seitenfelddrüsen teilt. 8. Heft 214 Dr. Heinrich Micoletzky: Schlüssel. Plectus Bastian 1865. Nicht berücksichtigte Arten: a) unsichere Arten: P. fusiformis Bastian 1865 P. tritici Bastian 1865 u u I velox Bastian 1865 ? syn. P. cirratus de mani ? . acuminatus Bastian 1865? syn. P. cirratus, P. de mani? . rivalis (Dujardin) 1845 sp. Bütschli 1873 ? syn. mit P. parvus v. geoßhilus Anthonema revolutaCobb 1906 Plectus sp. ? vgl.S.211,Fußnote2. 3 Fr sp. de Man 1907 ist vermutlich ident. mit P. longicaudatus sp. Hofmänner 1913, ohne Abbildung und oberflächlich beschrieben, b) nicht hierher gehörig: P. obtusicaudatus Daday 1901 syn. Ce- E 2. phalobus persegnis v. nanus. Vorderende mit lamellären hautartigen Ausbreitungen bzw. Fortsätzen. 2. SG. Wilsonema (Cobb) 1913 Vorderende ohne lamelläre Fortsätze 4 Seitenorgan spiralig; lamelläre Fortsätze innen gefiedert, sehr eigenartig [P L 0,3 mm, a 14, $ 5,9, 12,5, 'V 325 & unbek.], t., Nord-Amerika capitatus!) (Cobb) 1913 Seitenorgan nicht spiralig, typisch; lamelläre Fortsätze ohne Fiederchen B) Außer den medianen Lamellen finden sich je 2 sublaterale plattenartige Fortsätze (zusammen also 6 Fortsätze, 2 median, 4 sublateral am Vorderende, von denen die sublateralen in Seitenansicht wie Borsten aussehen), die Medianlamellen (bei Seitenansicht) scharf bogenförmig am Körper angesetzt; kleinere Art '(@ * L 028 mm, «a 16,1, P 36, Yyiilz g unbek.), t. otophorus?) de Man 1880 Vorderende mit medianen Lamellen, die lateralen zu Spitz- chen reduziert (nur in Medianansicht nachweisbar); die Median-Lamellen (in Seitenansicht) flach bogenförmig ange- setzt; größere Art (2 * L 0,42 mm, a 15,6, 3,85, y 12,6, g unbek.], t. auriculatus?) Bütschli 1873 Vorderende mit kranzartigem Saum (schmaler Hautsaum dicht hinter dem Vorderrande, vorne gezackt ?), oft als wulst- artige Verdickung erscheinend [Habitus darvus- bzw. longi- caudatus-artig*), Schwanz schlank, 2% L 0,52 mm, a 19, ß 4,2, y5,7, V etwas vor 1], t. meridionalis Steiner 1916 !) Syn. Wilsonema capitatum Cobb 1913. 2) Syn. Plectus auriculatus de Man 1876. ®) Syn. Plectus cephalatus Cobb 1893, des längeren Schwanzes (y 7,7) und der ausgeprägteren Lippen wegen als f. cephalatus [Cobb] angesprochen. Australien. “4, Es erscheint mir nicht ausgeschlossen, daß Steiner ein @ während der letzten Häutung vorgelegen hat, in diesem Falle wäre die Art anzu- zweifeln. Die freilebenden Erd-Nematoden 915 — Vorderende ohne kranzartigen Saum 5 5. Vorderende der Mundhöhle typisch, nie kugelförmig erweitert; & unbekannt oder sehr selten, nie mit chitinisierten präanalen Drüsenpapillen — Mundhöhle distal mit deutlicher kugeliger Auftreibung; 2 häufig (Sexualziffer * 63) & mit 2—5 präanalen, chitinisierten Drüsenpapillen [Vorderende mit Lippen, Ösophageal-Klappen- apparat + rudimentär, * L 2 3 0,97 mm, a 2 28, & 30, Das FAR l,BreV 52,5%, Papillenzahl 323: ©; selten a., sehr gemein! granulosus!) Bastian 1865 6. Mundhöhle typisch, nie auffallend lang (stets kürzer als U, der Gesamtösophaguslänge), Osophagealbulbus mit Klappen- apparat ?) met — Mundhöhle abweichend, sehr verlängert (etwa 4, der Öso- phaguslänge, erinnert an Cylindrolaimus!) , Osophagealbulbus klappenlos [Kutikula deutlich quergeringelt, Vorderende mit großen Borsten und typ. Seitenorganen, Schwanz fadenförmig, mit angeschwollener Spitze, @ L 0,9—1,3 mm, a 30—45, ß 7—1,5, B5,3—6, d unbek.], a. pedunculatus?) Hofmänner 1913 7. Ösophagus ohne mittlere Anschwellung, Mundhöhle typisch, proximal verjüngt — Ösophagus mit mittlerer Anschwellung (Rhabditis-artig), Mundhöhle zylindrisch bzw. prismatisch wie bei Rhabditis [von Rhabditis durch den Besitz der Kopfborsten, Seiten- organe und Schwanzdrüsen unterschieden, 2 * L 0,65 mm a16, P4,4, y9,7, $ unbek.], t. assimilis Bütschli 1873 8. Vorderende nie mit auffallend kräftigen (dornförmigen) Bor- sten, Lippen vorhanden oder fehlend (ohne laterale Borsten am Vorderende 9 — Vorderende mit 6 (4 submedianen, 2 lateralen) auffallend kräftigen Borsten, Lippen fehlend, nur Lippenansätze vor- handen [4 submediane Reihen von Börstchen, © * L 0,33 mm, 6.16, 3,8. 2. Sa unbeie Let: armatus*) Bütschli 1873 9. Lippen deutlich, Kopfende + abgesetzt’) 10 == »Lippeniänte deutlich abgesetzt (rudimentär oder fehlend), Kopfende nie abgesetzt 13 10. Ösophagus am Nervenring nicht eingeschnürt; Vulva + in der Mitte, Schwanz !/;—!/, der Körperlänge 11 !) Syn. P. schneideri de Man 1880 und P. blanci Hofmän.ner 1914 sind Individuen während der letzten Häutung. P. tubifer Cobb 1914; P. sp. Steiner 1916. .) P. parvus var. geophilus besitzt einen verkümmerten Klappenapparat. 3) Syn. Oylindrolaimus aberrans Micoletzky 1914. >) Erinnert im Habitus an P. assimilis und P. communis. 5) Oft sehr schwer zu entscheiden; womöglich sind stets mehrere Exemplare daraufhin. zu untersuchen. 8. Heft Di 216 Dr, Heinrich Micoletzky: — Ösophagus durch den Nervenring in 2 Teile geschnürt, Vulva vorderständig (ca. 37% nach der Abbildung!), Schwanz lang y ca.4,5) [? L 1,8—1,9 mm, a 11, $ 5—7, $ unbekannt], t. triplogaster!) Orley 1880) 11. _Vorderende stets mit deutlichen Borsten, Mundhöhle nie deut- lich sanduhrförmig 12 — Vorderende borstenlos (vermutlich sehr kleine Börstchen!) Mundhöhle sanduhrförmig, der vordere Teil kürzer als der hintere?) 9 L 0,9—1,1 mm, a 22—23, ß 5,2—5,5, y 8,5, & unbek.] t., de-mani?) Orley 1880 12. Größere Art (0,5—1,4 mm), Lippen ohne Papillen 12a — Kleinere Art unter 1, mm (0,43 mm), 6 Lippen mit je 1 Papille [Mundhöhle lang, 2 a 21, ß 3,5, y 10, Z unbek.], t. Australien pusillus®) Cobb 1893 12a. Kutikula ohne Besonderheiten 12b°) cirratus Bast. 1865 — Kutikula am Vorderende und Schwanz gelbbraun gefärbt®), - mit punkt- und strichelartigen Gebilden bedeckt und stärker geringelt [sonst wie P. cirratus ty. 12: L 1,1 mm, a 31, ß 4,1, y 9,8], a. Peru naticochensis Steiner 1920 12b. Schwanz schlank + verlängert (y 6—12) 12c — Schwanz kürzer (y 13—19, nach Bastian 10—12), plump [Lippen nicht allzu deutlich, 2 * L 1,2 mm, a 20, ß 4,6, y 13,5, & unbek.], t. f. parietinus”) [Bastian] 1865 12c. Schwanz sehr schlank, mitunter fadenförmig; Lippen mäßig deutlich 8); Kutikula-Borsten zerstreut; Seitenmembran sehr schmal, Seitenorgane auf Mundhöhlenmitte [? L 0,89 mm, a 22,5, ß 41, y 8, 8 unbek.], t. var. rhizophilus?) [de Man] 1880 — Schwanz zur Plumpheit neigend, gleichmäßig verjüngt; Lippen sehr deutlich; Kutikula-Borsten am Schwanze; Seitenmembran mäßig breit; Seitenorgane vor der Mund- höhlenmitte [? * L 0,92 mm, a 2323, Bß 43 y 32 Hermaphrodit n. Maupas. $ n. de Man mit nicht chitini- 1) Ist vermutlich mit P. cirratus synonym. 2) Vielleicht ist diese Angabe sowie die bezügliche Abbildung der Ausfluß einer mißverstandenen Mundhöhlenbildung. 3) Hierher gehören auch velox und acuminatus Bastian mit borsten- losem (?) Vorderende, Lippen? Maße stimmen. Bei cirratus wurden von Bastian ebenfalls keine Borsten gezeichnet. 4) Ohne Abbildung, ist vielleicht eine Flügelvariante von P. cirratus. 5) Hierher wahrscheinlich auch P. intermedius Cobb 1839. Leider gibt Cobb (wie so oft) keine Abbildung @L. Ilmm, a23, B 42, y 7,7, & unbek. Vorderende 6lippig mit undeutl. Lippen; Mundhöhlenbau unklar (Cobb unterscheidet 2 Mundhöhlenkammern, die hintere mit 3 bogen- förmigen Gebilden) t. Australien. 6%) Die Färbung verschwindet bei längerem Liegen in essigsaurem Glyzerin. > ?) Syn. parietinus v. australis Cobb 1898. ®) Nach der Abbildung de Mans (1884) zu urteilen. °) Syn. P. (Plectoides) belgicae de Man 1904; P. (Plectoides) antarcticus Steiner 1916; P. hawaiiensis Cobb 1906. Die freilebenden Erd-Nematoden 7 sierten Prä- und Postanalpapillen, mit access. Stück, äußerst selten] sehr gemein, a., t. und saprob. typ.!) Bastian 1865 13. Kleinere Arten unter 1 mm, mäßig schlank (a 30—35) - bis plump (a 15—22) 14 — Größere Art [?L 0,92 mm (0,7 mm bis 1,5 mm)] schlank [a 34 (29—44)], [|* P 44, y 10,4, 8 unbek.) a., selten t. tenuis?) Bastian 1865 14. Schwanz nicht schlank, nicht verlängert [y 8,4—11] 15°) — Schwanz sehr schlank, mitunter fadenförmig, verlängert Y*2 68 (4,7-58,7) S 9); (L*230,53 mm, a25, $26, 4; gähnlich P. cirratus mit Präanal- und Postanalpapillen, nicht chitinisiert, ohne access. Stück, & sehr selten], t. longicaudatus Bütschli 1873 15. Lippen nicht angedeutet 16 — Lippen angedeutet (sogenannte Lippenansätze vorhanden; Annäherung an die cirratus-Gruppe, 2 L 0,51 mm, a 22, ß4, y 8,4, d unbek.) a. Süd-Afrika sambesti Micoletzky 1915 16. Vorderende abgerundet, nie abgestutzt, Seitenorgane kreis- förmig in oder hinter der Mundhöhlenmitte, Mundhöhle typisch, proximal verjüngt, ohne deutliche Kutikularborsten 16a Parvus Bastian 1865 — Vorderende breit, abgestutzt, Seitenorgane queroval vor der Mundhöhlenmitte, Mundhöhle röhrenförmig bzw. prismatisch, mit deutlichen submedianen Borstenreihen [? * L = 0,4 mm, = 16.0.9402 92.7,9],:t,; seltener-a. communis*) Bütschli 1873 16a. Schwanz postanal verschmälert, nicht zylindrisch, nicht be- sonders kurz, Körperform plump Ta* 23 (16—832)](2*L0,5 mm, PE2, 983 V 50,8 -unbek), at. DVDS) — Schwanz ziemlich schlank, zylindrisch, kurz; Körperform (nach de Man und Menzel) schlank (a 30—55) ; (2? * L 0,73 mm, a 24, ß 3,8, y 11, & unbekamnt), t. var. geophilus®) [de Man] 1880 !) Syn. P. ornatus Bütschli 1873; P. (Plectoides) antarcticus d. M. 1904, P. patagonicus de Man 1904. 2) Syn. P. palustris de Man 1884. ®) Hierher gehören auch P. minimus Cobb 1893 u. P. insignis Cobb 1893, beide ohne Abbildung beschrieben, so daß eine genaue Einreihung in das artenreiche, sehr einheitlich organisierte Genus Plectus nicht vor- genommen, werden kann. — a) P. minimus Vorderende ? Mundhöhle, Seitenorgan ? Ösophagealbulbus verlängert, Vulva hinter der Mitte 59%; (L. 20, 33 mm, a 28, 8 3,3, y 10, $ unbek.) t. Australien. b) P. insignis Vorder- ende abgestutzt, mit 6 Borsten, mit (undeutl.) Lippen, Mundhöhle ca. '/, der Ösophaguslänge, Kuticula-Borsten zerstreut (L 2 0,6 mm, a 24, ß 3,9, y 7,8, & unbek.) t. Australien. *) Ähnlich P. armatus und P. assimilis. °) Syn. P. fusiformis de Man 1876; P. communis Micoletzky 1910/11. _ 6) Syn. P. geophilus de Man. 8. Heft 218 Dr. Heinrich Micoletzky: A. Plectus-Arten im engeren Sinne. Vorderende nie mit lamellären Hautausbreitungen. 1. Plectus cirratus Bastian 1865 mit den Varietäten Parietinus [Bastian] 1865 und rhizophilus - [de Man] 1880. Literatur: 1. P. cirratus typ.: de Man 1884, p. 110—111, tab. 17, fig. 68. de Man 1904 (2), p. 8—10, tab. 2, fig. 2 P. antarcticus. Brakenhoff 1913, p. 293 —294. Hofmänner 1913, p. 623. Menzel 1914, p. 57—58. Micoletzky!) 1914 (2), p. 454—461, tab. 11, fig. 7a—f, tab. 16, fig. 21a—h, mit den Synonymen P. ornatus Bütschli 1873, Plectus (Plectoides) patagonicus de Man 1904, P. tenuis, Kolk- - witz-Marsson 1909. Micoletzky 1914 (3), p. 26162. Stefanski 1914, p. 44—45. Steiner 1914, p. 261. Hofmänner-Menzel 1915, p. 169—170. Stefanski 1916, p. 381. Steiner 1916 (1), p. 340, 345, 346. Micoletzky 1917, p. 528—530. Cobb 1918, (1), p. 207—209, fig. 9. Steiner 1919 (2), p. 8. Menzel 1920 (2), p. 4. 2. P. cirratus v. parietinus. Bastian 1865, p. 118-119, tab. 10, fig. 79—80. Plectus barietinus. Bütschli 1873, p. 89—90, tab. 3, fig. 17; tab. 7, fig. 46a—, 39, tab. 8, fig. 52. de Man 1884, p. 109—110, tab. 16, fig. 67. Ccbb 1889. Cobb 1898, (2), P. Parietinus v. australis p. 397—398. Marcinowski 1906. Marcinowski 1909, p. 46 (nicht beobachtet). Ditlevsen 1911, p. 239. Brakenhoff 1913, p. 293. Menzel 1914, p. 57. Steiner1914,. p: 261. Hofmänner-Menzel 1915, p. 173. Stefanski 1916, p. 381. Steiner 1916 (2), p. 51—53, fig. 1a—. 3. P. cirratus v. rhizophilus. de Man 1884, p. 113—114, tab. 17, fig. 72. Plectus rhizophilus. de Man 1904 (2), p. 10—12, tab. 3, fig. 3, Plectus belgicae. Cobb 1906, p. 184—185, P. hawaiiensis (ohne Abbildung). 1) Vgl. Literatur. Die freilebenden Erd-Nematoden 219 Ditlevsen 1911, p. 239. Brakenhoff 1913, p. 294. Menzel 1914, p. 58. Stefanski 1914, p. 46. Steiner 1914,9.:261. Hofmänner-Menzel 1915, p. 173—174. Steiner 1916 (1), p. 341, 346 P. rhizophilus, p. 313—815, fig. 1a—b, P. (Plectoides) antarcticus. Steiner 1916 (2),.D. 33- Mein reichliches Material gestattet mir, den systematischen Beziehungen von Plectus cirratus, parietinus und rhizophrlus näher zu treten. Vergleichende Maßanalysen meiner Präparate sowohl als auch das Studium der Literatur haben mich davon überzeugt, daß diese 3 Arten nicht aufrecht erhalten werden können, da Über- gangsformen zwischen ihnen vorkommen. Ich schlage daher vor, die beiden letzteren als Varietäten zu betrachten und nach folgen- dem Schlüssel zu unterscheiden: Lippen deutlich!), Kopfende mehr oder weniger abgesetzt 1. P. cirratus Bastian 1869. 1. Schwanz plump, kurz (y 13—19) f. parietinus [Bastian] 1865 — Schwanz verlängert, mehr oder weniger schlank (y 6—12) 2 3. Schwanz schlank, Kutikularborsten überall verstreut, Seiten- membran schmal, Seitenorgan in der Mundhöhlenmitte, Lippen meist mäßig deutlich?) (Mundhöhle ohne Brücke nach de Man) v. rhizophilus [de Man] 1880 — Schwanz plump bis mäßig schlank, Kutikularborsten nur am Schwanze, Seitenmembran mäßig breit, Seitenorgane vor der Mundhöhlenmitte (Mundhöhle mit Brücke nach de Man, fig. 68a, tab. 17, 1884) typ. Gesamtindividuenzahl: 1646 Indiv., davon 668 2 u. 978 juv., & keines. I. P. cirratus typ. Eigene Maße: OL 0,88 mm (0,5—1,3 mm G, = 12,3% (816), 39 21,5: (16-32) \e G, = 12% (8—16), 37 B = 415 8,55) (104 G,U = 9,5% (614,6) Io a Na) [ 0) G,U = 9,4% (6—12) V = 50,38% (47—56) Eizahl 1,6 (1—4) 10 Eigröße: 47:29 u (38—53 : 20—40 u) 8 Nervenring?) 52% (50—54), 4 Exkretionsporus®) 56°/, (54—58), 2 1) Nicht immer gelingt es, die Lippen. deutlich zu sehen, mitunter sind sie nur andeutungsweise vorhanden, und dann ist die Abtrennung von longicaudatus und parvus von f. parietinus und v. rhizophilus nicht immer möglich. 2) Nach der Abbildung von de Man 1884. 3) In Prozenten der Gesamtösophaguslänge vom Vorderende. 8. Heft 220 Dr. Heinrich Micoletzky: a = 20,5 (17,8—27) B= 41 (3,6—4,4) y=)9 (7—12,3) V= 49,3% (48-53), 13 Gesamtindividuenzahl: 942, davon 9 262, juv. 680. Über Parasiten vel. 5:87,88. Vergleichsmaterial aus dem Süßwasser des Untersuchungs- 2 (juv.) L = 0,8 mm (0,53—1,06) | 14 gebietes!): OL = 0,92 mm (0,7—1,4) G, = 12,9% (7,1—19,4) 57 a—= 23,5 (18—24) | 975 G, = 12,4% (8—19,4) } ß = 4,33 (3—5,4) | G,U = 8,55% (6—13,4) } 16- y=1,9 (6-13,2) G,U = 8,1% (5—11,2) V=49% (43—54), 176 Maße aus der Literatur: QL = 0,9—1,87 mm a = 21-30 (nach Cobb 1918 nur 15) B = 3,8—5 „ y=8-1 Das terrikole Material ist etwas kleiner, plumper, kurz- schwänziger und mit weiter hinten gelegener Vulva versehen als das Vergleichsmaterial aus dem Süßwasser. Bütschli 1873 hat unter P. darietinus Individuen zusammen- gefaßt, dienach de Mans Diagnose (1884) zu P. rhizophrlus und typ. bzw. cirratus zu rechnen sind (Schwanzlänge 10—12, fig. 46 des Schwanzes ist schlank, gehört zu rhizophrlus). Die Gründe, die mich bewegen P. (Plectordes) antarcticus de Man 1904 als synonym einzuziehen, sind: 1. Das Subgenus Plectoides, das sich auf den Bau des Pharynx- bulbus gründet, ist, wie ich bereits 1914 (2, p. 456—457) darlegte, einzuziehen. Erfreulicherweise kam auch Menzel (1914, p. 58) unabhängig zur selben Einsicht, nur Steiner [1916 (1), p. 315] scheint am Subgenus Plectoides nach erfolgter eigener Berichtigung festhalten zu wollen. 2. Wie ich seinerzeit (1914,2) für P. cirratus und tenuis nachgewiesen habe, besitzen die Jugendstadien namentlich zur Zeit der letzten Häutung (mit Vulvaanlage) eine chitinige Kopfkappe. 3. Das Vorhandensein der Lippen, der mehr plumpe Schwanz, der Habitus, kurz alles übrige spricht für unsere offenbar kosmopolit verbreitete, sehr anpassungsfähige Art. !) Bei meinen Süßwasseruntersuchungen (1914 etc.) habe ich v. rhizo- philus nicht unterschieden, unter den. Präparaten finden sich indessen manche Individuen, die nach der gegebenen Fassung dorthin. gehören. — Hier sei es mir gestattet, ein kleines Versehen Menzels (1902, 2, p. 4) richtig zu stellen. Die Zahl der von mir gemessenen ostalpinen Tiere beträgt nur 214, die der Bukowina 56, während Menzel die weit höhere Gesamt- individuenzahl, das sind alle gezählten, aber nicht durchwegs gemessenen Individuen als von mir gemessen angibt. Die freilebenden Erd-Nematoden 221 II. P. cirratus f. parietinus. Eigene Maße, terrikol: QL=1,17mm(0,95—1,38mm)) G,U = 10,5% (8—15) } 9 a=20 (16,7—23,8) ls G,U=9 (7,3—112) ß=4,6 (3,75—4,9) [® Eizahl = 11 (4—18) 2 y=13,5 (12,8—14,2) Eigröße = 50:33 u (46—53: V= 51% (47—52) 33u) 2 G, — 17,1% (12,581) 7 G,= 17% (12,5 —26) juv. L = 0,94 mm (0,77—1,02) | a= 18,9 (13—21,5) 6 B=4,6 (4.25—4,8) N y=12 (11,5—141) Gesamtindividuenzahl: (terrikol) 25, davon 2 9, juv. 16. Maße der Literatur: b) Nach de Man, Cobb, a) Nach Bastian u. Bütschli Hofmänner-Menzelund steiner 1916 (2): 91. — 11- LI am QL = 1,3—1,56 mm a = 16,6—25 a —= 16—25 B=4-5 B=4—5 y= 10—12 y= 11—19 Wie aus dem eingangs Gesagten ersichtlich ist (Bestimmungs- schlüssel), fasse ich diese Form im Sinne von de Man (y 13—19) auf, während Bastian (y10,8), Bütschli (y10—12) und Stefanski 1916 (y 11) sowie teilweise Steiner [1916 (1)] (y 11) hierher Indivi- duenstellen, dienach deManzu P.cirratus (typ.) einzuordnen wären. Verglichen mit den Literaturmaßen sind meine Individuen kleinwüchsiger, tragen einen kürzeren Schwanz und ÖOsophagus, Es kommt dies wohl daher, daß die Größenangaben und die übrigen Maße nicht auf dem Durchschnitt, sondern meist auf größeren Exemplaren beruhen. Alles in allem steht P. Parietinus indessen der Stammart am nächsten und ist mit ihr viel inniger verknüpft als v. rhizophilus, weshalb ich — um dies auch äußerlich auszudrücken — P. parietinus nur als Form gelten lasse. Die f. Parietinus fand ich verhältnismäßig selten, jedenfalls viel seltenerals P. cirratus und rhizophilus. Ditlevsenhingegenhat inDänemark f. parietinusnebst P.granulosus von allen Plectus-Arten am häufigsten angetroffen, allerdings bin ich nicht sicher, ob er diese Art in meinem Sinne auffaßt (Ditlevsen gibt keine Maße). III. P. cirratus v. rhizophilus. Eigene Maße (terrikol): 2 L=0,885 mm (0,5—1,1) G;=10,2% (616) 80 a—=22,5 (16—28) G,U=7,5% (4—13) 13 B=4,1 (35) era GU=85% 6-11) 2 y=8 (611) 0) Eizahl=1,13 (18) 31 V=49%, (4555) Eigröße—=46 :24 u (2079: G,=10,5% (618%) 76 10-33) 31 8. Heft > Dr. Heinrich Micoletzky: 2 (juv.) L = 0,58 mm (0,49—0,79) a= 24 (20—27) 0 ß = 3,8 (3,5—4,4) y = 17,74 (6,6—9,5) V=49,5% (46,3—55,5) 19 juv. in verschiedenen Altersstadien. L = 0,49 mm (0,32—0,67) a= 24 (18—29) 17 ßB = 3,6 (2,9—4) y=7 (6-58,6) Gesamtindividuenzahl: 679, davon 2 397, juv. 282. Maße aus der Literatur: L = 0,58—1,32 mm a = 20—29 ß = 3,7—5,6 y = 6,8—10 V = 47,5—52% Mit Ausnahme der absoluten Körperlänge finde ich durchweg eine größere Variationsbreite, als die Literaturangaben dartun. Mit dem P. cirratus typ. verglichen (Durchschnittswerte), ist die gute Übereinstimmung in den Maßen hervorzuheben. Der Hauptunter- _ schied ist der sehlanke Schwanz, alle anderen Merkmale wie Kuti- kularbeborstung, schmale Seitenmembran (zugleich ein Unter- schied gegen P. longicaudatus), die in der Mundhöhlenmitte ge- legenen Seitenorgane und die mäßig deutlichen Lippen können, müssen aber nicht zutreffen. Die Tendenz dieser Varietät, die Lippenausprägung weniger zu zeigen als der typische P. cirratus (hiermit im Zusammenhang steht die Absetzung des Vorderendes), nähert unsere Varietät P. longicaudatus, ja ich bin nicht sicher, ob es nicht Übergangsstadien gibt. Jedenfalls ist es mir mitunter am konservierten Material nicht leicht geworden, beide auseinander zu halten. | Die Tatsachen, die mich zur Einziehung von P. (Plectoides) belgicae de Man 1904 und Plectus antarcticus Steiner 1916 (1) nötigen, sind: 1. Das Subgenus Plectoides ist, da der Ösophagus — wie ich 1914 (2) klarlegte — sich von Plectus nicht unterscheidet, die Bepanzerung des Vorderendes jedoch ein larvaler Zustand ist, der sich ebenfalls beim Stammgenus findet, einzuziehen. 2. Ob- zwar de Man 1904 an der Larve keine Lippen findet — Merkmale, die im Zustand der Häutung oft nicht klar erkannt werden können — gibt Steiner nicht abgeschnürte Lippen an, ein Zustand, der sehr an die Verhältnisse von v. rhizophilus erinnert. 3. Der Schwanz ist sowohl bei de Man (P. belgicae, fig. 3e), noch auffälliger bei Steiner (Fig. 1b, P. antarcticus) schlank zu nennen. 4. Daß der Ösophagus keinen deutlichen Klappenapparat aufweist, ein Merk- mal, auf das Steiner viel Wert legt, ist nicht hinreichend zur Art- trennung, da die Ausprägung dieser Eigenschaft einmal individuell verschieden ist und ferner Steiner selbst angibt (p. 315), daß die Konservierung des Materials zu wünschen übrig läßt, während de Man ein jugendliches Exemplar vor sich hatte. Die freilebenden Erd-Nematoden 2935 Hierher gehört als weitere synonyme Art höchstwahrscheinlich auch P. hawatiensis Cobb 1906 (ohne Abbildung!), sowohl der Beschreibung als auch den Maßen nach, obzwar der Schlankheit des Schwanzes keine besondere Erwähnung zuteil wird. Diese Varietät ist im Untersuchungsgebiete sehr häufig, doch etwas weniger häufig als der Typus. Sie trägt während der letzten Häutung eine ähnliche Chitinkappe wie die Stammform. Es ist sehr gut möglich, daß P. triplogaster Orley, welche Art im Be- stimmungsschlüssel getrennt angeführt, wurde, hierher gehört, wenigstens beobachtete ich hier und da ähnliche Bilder wie sie Orley (1880, tab. 1, fig. 1b) zeichnet. Plectus cirratus samt den Varietäten scheint — Maupas züchtete P. cirratus — sich ohne Männchen fortzupflanzen und zwar nach Maupas parthenogenetisch, nach Cobb (1918), der sehr kleine Spermien nachwies, hermaphroditisch.. Obwohl mir im Laufe meiner Untersuchungen nicht weniger als 1145 vulva- tragende Weibchen untergekommen sind, habe ich kein einziges Männchen aufgefunden. Nur de Man hat das & (vermutlich ein einziges Exemplar, da als ‚äußerst selten‘ bezeichnet) nachge- wiesen, was übrigens nicht gegen die normale Parthenogenese bezw. gegen das Zwittertum spricht, hat doch auch Krüger für Rhab- . ditis aberrans das Erscheinen von Männchen nachweisen können. Bevor ich mich dem Vorkommen zuwende, sei der Kopfborsten von P. cirratus kurz gedacht. Diese sind mitunter erst bei den stärksten Vergrößerungen sichtbar und haben systematisch einen geringen Wert. Vorkommen. I. P. cirratus tyd. Literatur: Am häufigsten im Süßwasser nachgewiesen (Bastian,deMan, Steiner, Braken- hoff, Stefanski, Hofmänner). Terrikolin Moosen (Steiner, Menzel), an Pflanzenwurzeln (Ditlevsen, Menzel, Cobb), im Moor (an Graswurzeln, Brakenhoff, Ditlevsen), in Wiesen (de Man, Maupas) und Marschgründen Hollands ‚‚ziemlich häu- fig‘, in Dungballen (de Man). Im Untersuchungsgebiete ist unsere Art sowohl in der Erde als auch im Süßwasser (vgl. 1914,2, p.460) die häufigste Nematoden- art, sie ist äußerst häufig (steht an erster Stelle) und äußerst ver- breitet (findet sich nahezu in der Hälfte aller Fänge und steht aqua- til wie auch terrikol an 3. Stelle). Der Typus gehört zu den im Süßwasser und in der Erde gleich häufigen Arten (Gruppe 3b), auf dessen weitgesteckte Lebensgrenzen!!) ich schon seinerzeit (1914, 2, p. 460) hingewiesen habe, er ist der am ausgesprochensten omnivage Nematode des Untersuchungsgebietes, der in allen 19 Geländearten nachgewiesen werden konnte und nur im Moor zugunsten der Varietät rhizophilus, die hier vorherrscht, stark zurücktritt. Fundort. Steiermark: Pernegg a./M. u. Umgebung, Hoch- lantschgebiet 1200—1400 m, Hochschwab-Gebiet 1960 m, Spara- !) Von Maupas in faulendem Fleische gezüchtet, von mir in faulenden Krustensteinen (Algen, Insektenlarven. etc.) beobachtet. 8. Heit 224 Dr. Heinrich Micoletzky: feld-Kalbling 2000 m, großer Pyhrgas 1350 m, Selztal, Schladminger Tauern 1650 m, Zirbitzkogel 1800—2397 m; Niederösterreich: Lunz a./Ybbs bis 1160 m, Dürrenstein-Gebiet 1450 m; Oberöster- reich: Attersee; Salzburg: Schafbergspitze 1780 m, Hintersee b. Faistenau; Bukowina: Czernowitz-Stadt und Umgebung, Tereblestie, Szipot, Luczyna 1360 m, Rareu ca. 1500 m; Ungarn- Siebenbürgen: Ineu 1800—2200 m. Fang Nr. 1ja—e, 2a—d, 31, 4g, 5a, c, 6b—, e, h, 7a—b, d—h, k—m, 8a, c, e, ij, 9a—c, e—h, j, q, s, 10b—c, e—k, 11a, c—d, i. 12b—c, f—g, 13a, 14a, c—e, 15c, I,n,s, v, x—z, ß, 16b, d, g&—h, 17c, f—h, 18, 19. II. P. cirratus f. Pparietinus. Vorkommen. Literatur: Im Süßwasser nach Ditlevsen und Stefanski, terrikol in Moosen (Bastian, Bütschli, Cobb, Menzel!), Steiner, nach Bütschli und Cobb der häufigste Moos-Nematode, während der Verfasser P. cirratus typ. und rhizophilus hier am häufigsten antraf; in Waldhumus besonders an faulenden Pilzen (Bütschli), unter faulenden Blättern (Dit- levsen), in Rasen und Wiese (Bütschli, Cobb, Brakenhoff, Menzel), in Sanddünen (ziemlich häufig, de Man), nach Mar- cinowski auch parasitisch an Roggenkeimlingen und sehr ver- einzelt im Halm, Infektionsversuche gelangen, doch nur nach Verletzung ist ein Eindringen in pflanzliche Gewebe möglich. Eigenes: Im Untersuchungsgebiet ziemlich selten und wenig verbreitet, mit Tendenz zu omnivager Verbreitung, im Süßwasser vom Verfasser nur ein einziges Mal nachgewiesen.?). Fundort. Steiermark: Pernegg a. M., Hochlantsch-Gebiet 1200 m, Graz; Niederösterreich: Purkersdorf b. Wien; Salz- burg: Schafbergspitze 1780 m; Bukowina: Czernowitz und Um- gebung, Valeputna,' Dorna-Watra. Fang Nr. 5a, 8l—m, 9a, d, o, 103.:124,71823,°166..&°R. III. P. cirratus v. rhizophilus. Vorkommen. Literatur: Im Süßwasser nach Ditlevsen, de Man, Stefanski, terrikol im Moos (Menzel, Steiner), Saxi- fragenpolster (Steiner), Pflanzenwurzeln (de Man, Cobb), Humuserde und sandiger Erde (Stefanski), Wiese (Brakenhoff), Waldhumus und Heidegründen (besonders häufig de Man). Eigenes: Im Untersuchungsgebiet sehr häufige (an 4. Stelle) und sehr verbreitete (an 6. Stelle, in ?/, aller Fänge) omnivage Art. Sie findet sich, verglichen mit dem Typus, seltener im Sumpf, ist hingegen der häufigste Moor-Nematode (nahezu !/, aller Individuen und in ?/,, aller Fänge), findet sich sehr häufig im Moosrasen (ca. !) Nurin 2 Fängen, während die Stammart in. 6 Fängen. nachgewiesen. wurde. ?) In der Bukowina (Kotzmann-Teich) habe ich ein $ von y 13,2 auf- gefunden, das ich seinerzeit (1917, p. 528) von Plectus eirratus nicht unter- schieden, habe. Die freilebenden Erd-Nematoden 225 Ä 15%, aller Indiv. und nahezu in der Hälfte aller Fänge). Im Wiesen- gelände, Waldhumus (ohne Moos) und im isolierten Gelände ist diese Varietat seltener anzutreffen als Zyp. Fundort. Steiermark: Pernegg a./M., Hochlantsch-Gebiet 1000—1400 m, Hochschwab-Gebiet 1960 m, Sparafeld-Kalbling 2000 m, großer Pyhrgas 1350—2200 m, Selztal, Rottenmanner Tauern 1850 m, Schladmirger Tauern 1250—1650 m, Zirbitzkogel 1800-2397 m, Graz; Niederösterreich: Purkersdorf b. Wien, Lunz a. Ybbs bis 1377 m, Dürrenstein-Gebiet 1400—1450 m; Oberösterreich: Attersee; Salzburg: Radstadt;;, Kärnten: Unterdrauburg; Böhmen: Gratzen; Bukowina: (Czernowitz- Stadt und Umgebung, Rareu 1500—1560 m. Fang Nr. 1b—, e, 2b—d, 3a—b, e—h, k, 4a—d, f—i, 5b, 6b—c, e, 7a, 8e, j, 9l, o—p, 10b—e, g—j, 11a, f—g, 12b—d, 14a, d, 15a, &—h, 15i—j, I—m, p—q, tu, w, P, 16b, d, h, 17b—e, f, 8, 18, 19. Geographische Verbreitung. I. P. cirratus typicus: Österreich: Niederösterreich a. (Micoletzky); Oberösterreicha. (Micoletzky, Steiner), Steiermark, Salzburg, a.(Micoletzky), Tirola.(Stefans- . ki), Bukowina a. (Micoletzky); Ungarn: a (Örley, v. Daday), Siebenbürgen: Ineu bis 2000 m a. (Micoletzky); Deutschland : Frankfurt a./M. t. (Bütschli), Erlangen, Weimar t. (de Man), Nordwest-Deutschland a ,t (Brakenhoff); Schweiza.,t. (de Man, Stefanski, Steiner, Hofmänner-Menzel); Holland a., t. (de Man); Frankreich t. (de Man); Englanda. (Bastian); Dänemark t. (Ditlevsen); Norwegen t. (Steiner); Rußland: Moskau t. (de Man); Arktis t. (Steiner, Menzel); Afrika: Algier t. (Maupas), Antarktis a. (de Man); Süd-Amerika t. (de Man, Menzel); Ver- einigte Staaten a. (Cobb). _ II. P. cirratus f. Barietinus: Österreieh: Tirola.,t. (Steiner, Ste- fanski), Eukowinaa.(Micoletzky); Deutschland : Frankfurt a./M. t. (Bütschli), Jena t. (Cobb), Nordwest-Deutschland t. (Braken- hoff), Umgebung von Berlin t. (Marcinowski); Schweiz t. (Stei- ner, Menzel bis 2600 m); Holland t. (de Man); Dänemark a., t. (Ditlevsen) weit verbreitet; Arktis: Nowaja-Semlja t. (Steiner); Australien: Sydney t. (Cobb). III. P.cirratusv.rhizophilus: Österreich : Oberösterreich t. (Stei- ner), Tirolt. (Menzel), Krain tt. (de Man); Deutsehland : Nordwest- Deutschland t. (Brakenhoff) ; Sehweiza.,t. (Stefanski, Steiner, Hofmänner-Menzel bis 2888 m); Holland t. (de Man); Däne-. mark a., t. (Ditlevsen); England (de Man); Arktis t. Jan Mayen und Nowaja-Semlja (Steiner); Antarktisa., t, (deMan, Steiner); Hawaii t. (Cobb). 2. Plectus longicaudatus Bütschli 1873 (Fig 6). Bütschli 1873, p. 92, tab. 6, fig. 383a—b. de Man 1884, p. 114, tab. 18, fig. 73. de Man 1885, p. 8. de Man 1907, p. 18—19, P. sp. Archiv für Nat i ee 15 8. Heft 226 Dr. Heinrich Micoletzky: Brakenhoff 1913, p. 294. Steiner 1914, p- 261. Steiner 1916 (2), p. 53—54. Eigene Maße: QL = 0,525 mm (0,38 bis G, = 10,2% (4,3—17) 12 0,65 | G,U = 7,2% (4,7—-9,9) 4 26 a=25 (20,233) GU=71% (559,3) 6 B=4 (3,5—4,5) (5) Eizahll=1,n5. y= 6,83 (4,7—8.7) Eigröße = 42: 19,44 (38,5 —46,5 : V=48%, (4452) 16,523) 5 G, = 10,5% (6,8—13) 18 9 (juv.) L= 0,5 mm SL = 0,545 mm a = 29,5 a — 26 a 7,6 y- 9 lo Gesamtindividuenzahl: 81, davon 227, 3 1, juv. 53. Sexualziff. 3,7. Maße der Literatur: QL = 0,38—0,5 mm a = 23—26 B= 35 —4,1 y=5,8—1 V = 44—48°%, (Steiner) nach Bütschli etwas hinter der Mitte, nach de Manmittelständig. Vergleicht man mein Material mit den Maßen aus der Literatur, so ergibt sich, daß es größer ist und eine beträchtlichere Variabilität der Schwanzlänge aufweist. Bütschli zeichnet (fig. 38a) am Vorderende ziemlich deutliche Lippen; ich wäre geneigt, ein derartiges Individuum zu P. cirratus v. rhiızophilus zu stellen. de Man hingegen (fig. 73a) zeichnet gerade das Gegenteil, nämlich keine Spur von Lippen (Flügel der Variabilität). Jedenfalls muß ich — was bereits S. 222 angedeutet wurde — hier nochmals darauf hinweisen, daß es mir bei Exem- plaren, die Lippenansätze trugen und zugleich den Schwanz nicht so ganz typisch ausgebildet hatten, schien, als ob Übergänge von P. cirratus v. rhizophilus zu P. longicaudatus vorhanden seien. Die Klappen am Ösophagus sind schwach entwickelt (Annäherung an P. parvus v. geophrlus), die chitinige Auskleidung seines Lumens ist stets sehr deutlich. Der Enddarm ist von nahezu doppeltem analen Körperdurchmesser. Ein einziges Mal habe ich das bisher unbekannte Männchen unserer Art gesehen und zwar in einer trockenen Mähwiese (Ruinen- wiese bei Pernegg IV. 1916). Dieses $ weist einige Ähnlichkeit mit dem 1884 durch de Man bekannt gewordenen $ von P. cirratus auf. Die Spikula (Fig. 6) sind ebenso gestaltet, etwas schlanker, einen zentralen Verdickungsstreifen habe ich mit Sicherheit nicht nachweisen können, ebenso gelang es mir nicht, das accessorische Die freilebenden Erd-Nematoden 2397 Stück aufzufinden. Chitinisierte präanale Drüsenpapillen fehlen, es finden sich wie bei P. cirratus zitzenartige Papillen, die genau be- trachtet wie Borstenpapillen aussehen (Fig. 6). Von diesen Bor- stenpapillen stehen 2 Paar präanal subventral (1—2); auf dem eigentlichen Schwanz: ein Paar knapp postanal subventral (3), außerdem 3 ven- trale (? paarig, Fig. 6, 5—7) und 2 dorsale (? paarig, Fig. 6, 4,8), die eine im ersten Drittel, die andere in der Nähe der Schwanz- spitze. Es sind mithin 8 ganz oder teil- weise paarige Papillen entwickelt. Bei P. cirratus findet de Man eine prä- anale Ventralpapille, die meinem Papillen- paar Nr. 2 entspricht, eine Lateralpapille knapp hinter dem Anus (entspricht 3) so- wie 2 Papillen hinter der Schwanzmitte (entsprechen 6—7), doch sagt der hollän- dische Forscher, daß es außerdem noch Fig. 6. Papillen geben könne. Vorkommen. Nach de Man ‚,nicht sehr häufig‘ im Wald- und Wiesenhumus von Holland, nach Bütschli im Waldhumus (Pilz- wurzeln), außerdem im ‚„Schlatt‘‘ (Brakenhoff), im Moosrasen (Steiner) und in feuchter Wiese (de Man). Im Untersuchungsgebiet nahezu omnivag (besonders im Wiesengelände, seltener im Moosrasen und Sumpf), ziemlich selten und mäßig verbreitet, bisher für das Süßwasser nicht nachgewiesen (Gruppe 5). Fundort. Steiermark: Pernegg a. M., Sparafeld-Kalbling ca. 2000 m; Niederösterreich: Dürrensteingebiet 1450 m; Salzburg: Radstatt; Bukowina: Czernowitz-Umgebung, Szipot, Luczyna 1350, Rareu 1500 m; Ungarn-Siebenbürgen: Ineu 1800 bis 2280 m. Fang Nr. 1c, 3k, 4e, 6b, 7h, 8c, 9f—h, 10e, g, K, 11d, i, 14d——e, 15 y—. Geographische Verbreitung. Ungarn: Budapest (Örley); Deutschland: Frankfurt a.M. (Bütschli), Erlangen, Weimar (de Man), Oldenburg (Brakenhoff); Schweiz (Steiner); Holland (de Man); Frankreich: Paris, Montpellier (de Man); Arktis: Nowaja-Semlja (Steiner). 3. Plectus parvus Bastian 1869. de Man 1884, p. 115, tab. 18, fig. 74. Micoletzky!) 1914 (2), p. 464—466. Steiner 1914, p. 261. Hofmänner-Menzel 1915, p. 171—172, nicht beobachtet. Stefanski 1916, p. 381. Micoletzky 1917, p. 531—532, tab. 20, fig. 4. (Variationspolygon). Synonym: fusiformis de Man 1876. !) Vgl. Literatur. 15* ‚8. Heft 228 Dr. Heinrich Micoletzky: Eigene Maße (terrikol): - Q L = 0,475 mm (0,35 — nn G, = 11,6 % (8-15) 39 64 a = 21,5 en G,U =75% (6,3—9) 3: ß= 41 (8,25—5,5) [20 U =8#6% (5,2—144) 9 y=92 ((7—12) Tizahl 1,32 V—=%8 Ri (47—56) 63 Eigröße = 41: 19,3 u (2 9-50: G, = 12,1 % (8—16) 35 12—23) 12 2 (j) L = 0,45 mm (0,43—0,48 mm) a=21 (20—21,3) ß = 3,9 (3,3—4,2) y=8,#6 (7,8—9) V=53% (92,5—55) Gesamtindividuenzahl (terrikol) 201, davon 2 152, juv. 49, & unbekannt. Vergleichsmaterial aus dem Maße aus der Lite- Süßwasser: ratur (Bastian,de Man): @ L = 0,51 mm (0,38—0,65 mm) 2 L = 0,5-—0,57 mm a=25 (19,3—831,6) . a = 18—22 ß=4,5 (13,3—4,75) 39 BP = 3,6—4 y= 8,4 (5,65—13) y= 10—11 V=496 % (45—54) V = mittelständig Die Erdbewohner bleiben, wie gewöhnlich, etwas kleiner, plumper und tragen einen etwas längeren Osophagus als die des Süßwassers, sind aber schlanker und durchschnittlich etwas lang- schwänziger, sowie von kürzerem Ösophagus als die von Bastian und de Man gemessenen Exemplare. Jugendstadien während der letzten Häutung [als 2 (juv.) be- zeichnet] zeigen auch hier wie bei P. cirratus, tenwis eine Chitin- kappe am Vorderende. ° Hier und da finden sich Lippenansätze, so daß ein Unter- scheiden dieser atypischen Exemplare von den Flügelvarianten von P. cirratus kaum möglich ist. Außerdem sah de Man 1906 ein Exemplar unserer Art, das Anklänge an P. communis aufwies, indem das Vorderende weniger deutlich abgerundet war und die Mundhöhle weniger deutlich schien; auch verzeichnet de Man 1907 eine Spur von Lippen. Es zeigt mithin P. darvus sowohl Beziehungen zur P. cirratus- Gruppe als auch zu P. communis. Mein reichliches Material zwingt mich, P. geophilus de Man als selbständige Art einzuziehen und als Varietät hierherzustellen. Nach de Man beruht der Unterschied hauptsächlich auf der Körperschlankheit von P. geophilus, daneben spielt noch die hinter- ständige Vulva eine Rolle, außerdem soll der Ösophagealbulbus schwächer entwickelt sein und endlich der Schwanzvon P. geophilus . verschieden sein, nämlich ‚‚höchst charakteristisch ist der Schwanz; derselbe hat eine zy lindrische, ziemlich schlanke Gestalt, verschmä- lert sich allmählich, aber sehr wenig, und hat eine abgerundete Die freilebenden Erd-Nematoden 229 Spitze‘. Bei P. parvus aber heißt es (1884:) ‚Der Schwanz ist kurz, verschmälert sich ein wenig hinter dem After und läuft dann in gleicher Stärke zum Hinterende fort.‘‘ Es ist sehr leicht einzusehen, daß ein reichlicheres Material diese geringfügigen Unterschiede überbrücken kann. Tatsächlich ist dies nach meinen Präparaten der Fall. Alle namhaft gemachten Unterschiede beider Arten halten einer strengen Kritik nicht stand. So hat Steiner erheblich plumpere Individuen zu P. geophilus gestellt, vermutlich bewogen durch Schwanzform und Vulvalage, andererseits wiederum fühle ich mich veranlaßt, viel schlankere Individuen zu darvus zu stellen. Auch die Vulvalage unterliegt beträchtlichen Schwankungen. Offenbar hat de Man, um den Unterschied möglichst prägnant zu gestalten, plumpe und schlanke Individuen einander gegenüber gestellt und erstere als P. Parvus, letztere als P. geophilus an- gesprochen. Ich schlage daher vor, P. geophilus nach folgendem Schlüssel als Varietät zu P. farvus zu ziehen: 1. Schwanz postanal verschmälert, nicht zylindrisch, nicht kurz (y durchschnittlich 8,9), Körperform meist plump, a 23 (16—32) P. parvus typ. — Schwanz ziemlich schlank, zylindrisch, kurz (y 11), Körper- form meist schlank, a 30—35 P. parvus v. geophilus [de Man] Vorkommen. Im Süßwasser (Bastian, v. Daday, de Man, Stefanski, Micoletzky), terrikol in Wiesen, Waldhumus und Moos (de Man, ‚sehr selten‘‘ in Holland). Im Untersuchungs- gebiet zu den im Süßwasser und in der Erde ungefähr gleich häufigen Nematoden (Gruppe 3c, terrikol etwas häufiger) gehörig, omnivag (fehlt im Moor), terrikol und aquatil nieht häufig (steht terrikol an 21., aquatil an 18. Stelle überhaupt), in der Erde ver- breitet (steht an 12. Stelle), im Süßwasser mäßig verbreitet (an 15. Stelle). Fundort. Steiermark: Pernegg a. M., Hochlantschgebiet 1000—1300 m, Sparafeld-Kalbling 2000 m, Zirbitzkogel 2397 m; Niederösterreich: Purkersdorf b. Wien, Lunz a. Yybs; Kärn- ten: Unterdrauburg; Bukowina: Czernowitz-Stadt u. Umgebung; Ungarn-Siebenbürgen: Ineu 2280 m. Fang Nr. 1b—c, 2c—d, 5c, 6b, g, 7Ta—e, h, 8a, c, g-;j, 9b, d—h, n, 10i, 11c—d, i, 12c—e, g, 13a, 14d—e, 15h—i, x, 16h, 17b- 8.19 Geographische Verbreitung. Österreich : Niederösterreich, Salz- burg a. (Micoletzky), Tirola. (Stefanski), Bukowinaa. (Mico- letzky); Ungarn: Budapest a. (Örley), Siebenbürgen a. (Mico- letzky); Deutschland: Weimar t. (de Man); Sehweiz (Steiner); Holland t. (de Man); Frankreich: Paris a. t. (de Man); England a. (Bastian). 8. Heft 230 Dr. Heinrich Micoletzky: 3a. Plectus parvus Bastian v. geophilus [de Man] 1880. de Man 1884, p. 112—113, tab. 17, fig. 71. Plectus geophilus. Steiner 1914, p. 261. Menzel 1914, p. 50. Hofmänner-Menzel 1915, p. 174. Steiner 1916 (1), p. 341. OL = 0,73 mm (0,68—0,75) 4 Außerdem ein winziges =: 22 3 (23—24) (keines Individuum aus der ß = 3,8 (8,75—3,8) eier- trockenen Ruinenwiese y= 10 2 (10—10,8) trag.) bei Pernegg. V=52% (50-53) 4 2 L = 0,35 mm ei! ö,, (11,3—13) 3 28 = 112° % (10—12, 4) 2 Maße der Literatur: L = 0,4-0,536 mm a = 30-35, nach Steiner 21—94 BP = 323,6 E 3,7—9,8 y= 10—12 Pr 9,8—10 V = etwas hinterständig, nach Steiner 52,4—52,9% Bezüglich der Gründe, die mich veranlaßten, P. geophilus als Varietät zu P. darvus zu stellen usw., siehe unter P. dfarvus. Mein Material ist wie jenes von Steiner gegenüber de Man und Menzel plump, der Ösophagealbulbus zeigt ein ähnliches Bild wie beim typischen P. parvus. Vorkommen. Nach de Man selten, omnivag (Wiesen, Wald- erde, Dünenstriche Hollands), nach Menzel in Vegetations- polstern in 2600 m Höhe, Steiner in Moosrasen. Im Unter- suchungsgebiet nur selten und sehr wenig verbreitet, im Wiesen- gelände bis 2280 m. Fundort. Steiermark: Pernegg a. M.; Ungarn-Sieben- bürgen: Ineugipfel 2280 m; Fang Nr. 9e, 11i. Geographische Verbreitung. Österreich: Oberösterreich: Linz (Steiner); Schweiz (Menzel, Steiner); Holland (de Man); Rußland: Moskau (de Man); überall terrikol. 4. Plectus tenuis Bastian 1865. de Man 1884, P. tenuis, p. 111—112, tab. 17, fig. 69. de Man 1884, P. Palustris, p. 112, tab. 17, fig. 70. v. Daday 1913, 1, p. 284—285. Micoletzky!) 1914 (2), p. 461—464, tab. 16—17, fig. 22a —c. Micoletzky 1914 (3), p. 262—263. Hofmänner-Menzel 1915, P. tenuis u. palustris, p. 170—171. Stefanski 1916, p. 381. !) Vgl. Literatur. Die freilebenden Erd-Nematoden 231. Steiner 1916 (1), p. 337—8338, 341. Micoletzky 1921, 1. Micoletzky 1917, p. 530—531. Micoletzky 1921, 2. Cobb, M., 1919, p. 24. Eigene Maße (terrikol): OL = 0,8 mm (0,7—0,86) G=115% (107—12,2)) 9 a= 33,3 (184) . 5 G, = 10,4 % (10—10,7) } B=4,5 (424,6) a, GU=10% ' 1 y= 10 9—11) ge, V = 48,7 % (46,5—50) Vergleichsmaterial aus dem Süßwasser des Untersuchungsgebietes: OL = 0,92 mm (0,7—1,5) V=49%, (46,5—57) 24 a = 33,6 (29—44) 195 G1=99,% (72—13,4) ie B=4,4 (3,6—5) G,= 102% (7,2—13,2) v— 104 (2,513) ) Gesamtindividuenzahl (terrikol) 4, davon @ 2, $ unbekannt. Die Maße stimmen auffallend gut mit meinem Süßwasser- material. Über Parasiten vgl. S. 88. - Vorkommen. Dieser bisher ausschließlich im süßen Wasser nachgewiesene Nematode bewohnt selten und sehr wenig ver- breitet die feuchte, von Süßwasser durchtränkte Erde (Gruppe 2a, Süßwasserbewohner, der hier und da in feuchter Erde angetroffen wird, aquatil nicht häufig, mäßig verbreitet), im Sphagnummoor, Uferwiese und Waldmoos in Süßwassernähe. Fundort. Niederösterreich: Lunz a. Ybbs; Böhmen: Gratzen; Bukowina: Czernowitz-Stadt. Fang Nr. 4i,5c, 15K,, t. Geographische Verbreitung. Österreich: Niederösterreich (Mico- letzky), Oberösterreich (Micoletzky, Steiner), Salzburg, Steier- mark (Micoletzky), Tirol (Stefanski), Bukowina (Micoletzky), Ungarn (v. Daday), Siebenbürgen (Micoletzky, bis 2000 m); Deutschland: Mark (Jägerskiöld); Schweiz (Steiner); Holland (de Man); England (Bastian); Rußland: Bologojesee (Plotni- koff); Asien: Turkestan, Mongolei (v. Daday); Nordamerika (Cobb); überall aquatil. E 5. Plectus communis Bütschli 1873. Bütschli 1873, p. 91—92. Steiner 1914, p. 261. de Man 1884, p. 15 116, tab. Hofmänner- ee 1915, 18,; ie. 73. p. 174—175. de Man 1885, p. 8. Menzel 1920 (2), p.3. Menzel 1914, p. 59. nec P.communis Micoletzky 1910/1911, »P- 520 (syn. P. Darvustyp.). Eigene Maße: G,= 115 % (7,4—15) ! 19 2 L=0,4mm (03—0,61) GNS) a = 16,5 (1320) GU=75% @1153) B=4 (8,553) 5 GU=8% 105) H y=7,9 (6,5—10,9) ) Ei=36:17,41 (35—39:13, V=50% (46,5—54,3) bis—212 4) 5 8. Heft 232 Dr. Heinrich Micoletzky: Maße der Literatur: Q L = 0,44—0,88!) mm y= 8—10 a= 15-8 | V = meist leicht vorderständig B=45 n. Menzel 1920 43,2 %. Gesamtindividuenzahl: 40, davon 9 31, juv. 9, & unbekannt. Unsere Art ist, wiede Man richtig bemerkt, P.parvus im Habitus sehr ähnlich, unterscheidet sich indessen bei typischer Ausbildung durch das abgestumpfte (bei farvus bogenförmig gerundete bzw. etwas vorgezogene) Vorderende, das es mit P.armatus und assimtlıs teilt. Die Seitenorgane sind mehr oder weniger quer elliptisch und — wenn keine Kontraktionen das Längenverhältnis gestört haben ?) — vor der Mundhöhlenmitte. Verwandtschaft und Unterscheidung. Mit P. darvus größere, mit P. armatus und assimilis geringere Ähnlichkeit aufweisend. I. Unterschiede unserer Art von P. darvus: 1. Vorderende abgestumpft wie bei P. armatus und assimilis (bei Parvus bogenförmig bzw. vorgezogen). 2. Mundhöhle zylindrisch, nach hinten nicht verjüngt, wie bei P. armatus und assimilis. 3. Seitenorgan querelliptisch (bei farvus mehr rundlich), vor der Mundhöhlenmitte (bei Zarvus in der Mundhöhlenmitte). 4. Die Submedianborsten des Vorderendes sind besser entwickelt als bei P. Parvus, außerdem finden sich kleine submediane Kuti- kularborsten. II. Unterschiede gegenüber P. armatus: 1. Unsere Art trägt am Vorderende nur 4 Submedianborsten, P. armatus außerdem noch 2 Lateralborsten, außerdem sind die Borsten hier viel: kräftiger. 2. Das Seitenorgan ist bei P. communis mehr querelliptisch, bei P. armatus mehr rundlich, mit spiraliger Auflösung, außerdem sind bei P. armatus die Submedianborsten meist deutlicher. Beide Merk- male sind indessen nicht immer maßgebend. Im Zweifelsfalle entscheidet das Fehlen oder Vorhandensein der lateralen Kopf- borsten. III. Unterschiede gegenüber P. assimilis: 1. P. assimilis besitzt sechs deutliche Lippen, von denen jede eine Papille trägt. 2. Es ist ein schwacher, mittlerer Bulbus vorhanden. 3. P. assimilıs ist größer (0,65 mm durchschnittlich). Alle übrigen Merkmale wie Habitus, Mundhöhle, Seitenorgane erinnern sehr an P. commamis. Vorkommen: Im Süßwasserschlamm (Bütschli), meist terrikol im Moosrasen (Bütschli, Menzel, Stefanski), in feuchten Wiesen Waldboden, Dünenstrichen nach de Man in Holland ‚‚gar nicht häufig‘. Im Untersuchungsgebiet ausschließlich als Erdbewohner !) Nach Menzel erreichen geschlechtsreife Exemplare 0,7— 0,88 mm, während sie bei 0,45—0,55 mm noch ohne Geschlechtsreife sind. Es er- scheint mir nicht unwahrscheinlich, daß Menzel eine Verwechslung mit einer anderen Plectus-Art unterlaufen ist, sind doch die einzelnen Arten . dieses Genus — einige wenige scharf umrissene Arten ausgenommen — oft nur sehr schwer sicher auseinanderzuhalten. °) Bei konserviertem Material finden meist Lageverschiebungen statt. Die freilebenden Erd-Nematoden 239 (Gruppe 5) nachgewiesen, ziemlich selten, mäßig verbreitet, nament- lich im Moosrasen (nahezu die Hälfte aller Individuen und Fänge), aber auch im Wiesengelände und Waldhumus ohne Moos, selten im Sumpf, im Moor fehlend. Fundort. Steiermark: Pernegg a. M.; Niederösterreich: Dürrensteingebiet 1450 m; Salzburg: Faistenauer Hintersee; Kärnten: Unterdrauburg; Bukowina: Czernowitz-Umgebung, Valeputna, Dorna-Watra, Rareu 1560 m; Ungarn-Sieben- bürgen: Ineu 1800 m. Fang Nr. ic, 8c, j;, Im, 91, s, 10e, 12e, g, 15b, r—s, u-w, , 16b, 17h. Geographische Verbreitung. Österreich: Tirol (Menzel); Schweiz: (bis 2600 m, Menzel, Steiner, Stefanski); Deutsch- land: Frankfurt a. M. (Bütschli), Gr. Plönersee (Micoletzky), Weimar (de Man); Holland (de Man); Norwegen (de Man); - Rußland: Moskau (de Man); Arktis: Spitzbergen (Menzel), über- all (mit Ausnahme von Frankfurt a. M. und Plönersee) terrikol. 6. Plectus armatus Bütschli 1873. Bütschli 1783, p. 90—91, tab. 7, fig. 45. Marcinowski 1909, p. 46 (nicht beobachtet). Steiner 1914, p. 261. Eigene Maße: 2 L = 0,33 mm (0,28—0,425) 5 Be En 9) 8 (keines eiertrag.) y= 9,3 (7,8—11,7) V=50% (46-52) 6 G, = 13,4 % (11—14,6) 5 G=118% (7,3—142) 7 2 (j) a —= (0,32 mm juv. 0,24 mm = 15,8 15,2 B — 7 A5 3,4 6409 8,7 V5055%, Maße nach Bütschli: Lbis 0,5 mm © ca. 412 Br A aa | Gesamtindividuenzahl 12, davon @ 11, juv. 1, $ unbekannt. Die vorliegenden Individuen erreichen nicht die maximale Länge, stimmen aber sonst gut überein. Der Beschreibung Bütschlis kann ich nur wenig hinzufügen. Die Borsten am Vorder- ende finde ich etwas kräftiger ausgebildet und etwas kürzer, so daß sie mitunter den Eindruck von Dornen hervorrufen, besonders dann, wenn sie bei Kontraktion des Vorderendes an den Vorder- rand des Körpers gelangen, wie ich dies besonders deutlich an einem während der letzten Häutung befindlichen Exemplar beobachten konnte. Die Seitenmembran ist deutlich, schmal (t/, des 8. Heft 934 Dr. Heinrich Micoletzky: Körperdurchmessers), die Seitenorgane sind leicht queroval, mit Andeutung von spiraliger Auflösung. Das Vorderende trägt An- deutungen von Lippen, es ist normalerweise abgestutzt, kann aber durch Kontraktion mehr oder weniger abgerundet erscheinen. Verwandtschafi und Unterscheidung. Mit P.communis und assi- milis verwandt, unterscheidet sich unsere Art durch den Besitz der Lateralborsten am Vorderende, von P. assimilis überdies durch das Fehlen der Lippen (es finden sich hier nur Lippenansätze, nie sind sie deutlich ausgebildet und stets fehlen Papillen an ihnen). Unsere Art habe ich anfänglich als eigene, neue Art nach einem Präparat mit etwas eingezogenem Vorderende beschreiben wollen, die Borsten waren kurz, nahezu dornförmig. Erst ein Vergleich lehrte mich die Identität mit P. assimilıs. Vorkommen. Nach Bütschli an den Wurzeln einer Wald- erdbeere, im Untersuchungsgebiete seltener und sehr wenig verbreiteter Erdnematode (Gruppe 5); im Wiesengelände (Berg- wiese trocken und sandige Wiese in Flußnähe), scheint gut durch- lüfteten Boden vorzuziehen. Fundort: Steiermark: Pernegg a. M. Fang Nr. 6b, 9e. Geographische Verbreitung. Deutschland: Frankfurt a./M. (Bütschli); Schweiz (Steiner), terrikol. 7. Plectus assimilis Bütschli 1873. Bütschli 1873, p. 93, tab. 8, fig. 54. Eigene Maße: QL = 0,65 mm (0,57—0,73) a—= 16 (14—18) BP = 44 (4,2—4,8) 6 (keines eiertrag.) y= 9,7 (8,3—12,8) V= 495% (47,5—51) = 187% 181 ee; 11200 mm Pjuv.) L=0,5 mm juv. 0,38 mm A | 16,6 89 3,8 y=1,8 247 V=-50% Gm = 48,5% Gesamtindividuenzahl: 12, davon 2 10, 2 (juv.) 1, juv. 1, $ unbek. Verglichen mit den Maßen Bütschlis, des Einzigen, der diese interessante Art bisher beobachtete, sind die vorstehenden Exem- plare kleiner (gegen 0,9 mm), etwas schlanker (gegen a 13), tragen einen längeren Ösophagus (gegen ß 6) und durchschnittlich einen etwas längeren Schwanz (gegen y 11). Bütschli kann ich nur beipflichten in seiner Bemerkung, daß unsere Art an Rhabditis erinnert. Sie gemahnt so stark an dieses Genus, daß man geradezu von einer Übergangsform, die beide Genera verbindet, sprechen darf. So erinnert P. assimilis an Rhabditis: 1. durch die sich nach hinten zu (gleich P. communis und armatus) nicht verjüngende Mund. Die freilebenden Erd-Nematoden 235 höhle; 2. durch die mit deutlichen Papillen versehenen Lippen; 3. durch den eine Mittelanschwellung tragenden Osophagus!). Die übrigen Charaktere stimmen mit Plectus überein, so insbesondere die 4 submedianen Kopfborsten, die Seitenorgane (halbkreisförmig, hinten offen mit spiraliger Andeutung), die submedianen Kuti- kularbörstchen, die deutlich quergeringelte Kutikula, die Seiten- membran, der Bau der Gonade etc. Vorkommen. In Moosrasen nach Bütschli; im Untersuchungs- gebiet selten, sehr wenig verbreitet, nur in Waldhumus (2 Fänge in Moosrasen, 1 Fang Nadelwaldhumus ohne Moos). Fundort. Steiermark: Hochlantsch-Gebiet 1200 m; Nieder- österreich: Lunz a. Ybbs, ca. 1150 m; Bukowina: Kirlibaba 930 m. Fang Nr. 13a, 15n, a. Geographische Verbreitung. Deutschland: Frankfurt a./M. (Bütschli). 8. Plectus granulosus Bastian 1869. de Man 1884, p. 107—108, tab. 16, fig. 65, P. granulosus. de Man 1884, p. 108—109, tab. 16, fig. 66, P. schneideri. Brakenhoff 1913, p. 291—9, tab. 2, fig. 11—12. Micoletzky?) 1914 (2), p. 466468. Cobb 1914, p. 53—54, tab. 4, fig. 10, P. tubifer. Hofmänner-Menzel 1914°), p. 82—83, fig. 3—4, P. blancı. Southern 1914, p. 6. Stefanski 1914, p. 45—46. Steiner 1914, p. 261. Hofmänner-Menzel 1915, p. 172—173, tab. 6, fig. 17a—d, P. blanci Hofmänner. Hofmänner-Menzel 1915, p. 168—169, P. granulosus. Stefanski 1915, p. 347. Steiner 1916 (1), p. 323—8324, P. granulosus. Steiner 1916 (1), p. 330—831, fig. 9ga—c, P. sp. Steiner 1916 (2), p. 53, P. granulosus. Micoletzky 1917, p. 532—534. Synonym: P. schneideri de Man 1876. P. blanci Hofmänner 1914. P. tubifer Cobb 1914 u. P. sp. Steiner 1916. Eigene Maße: a) Geschlechtsreife Individuen. QL = 0,97 mm (0,7—1,45) Bar 419) 22 a— 28 (19—39) > LA (19-91) .48 B=51 (47) 13). Gl = 86% M—e) 21 Je 18 (1395) | 0) Eigröße = 55:27 u (39—66 : 26 — 52,5% (6-58) ) bis 31) 11 G, = 16,6%, (12—21) 47 Eizahl = 1,23 1—2) 13 1) Vordere Ösophagealanschwellung mehr zylindrisch, nicht sehr deutlich. 2) Vgl. Literatur. ®3) Hofmänner, B. u. Menzel, R., Neue Arten freilebender Nema- toden aus der Schweiz, in: Zoolog. Anzeig., Bd. 44, 1914. 8. Heft De 236 Dr. Heinrich Micoletzky:. dL = 0,97 mm (0,75—1,5) G, = 16,7% (11-23) .39 a — 30 (2448) G, = 11,9% (8—24) 38 ß = 4,9 (4,5—6,25) 68 Gl = 30% (22—44) 37 y = 16,4 (13—20) Pb = 84%, (77-89) 61 Gb = 33,6% (23—46) 50 Pz = 3,23 (@—5) 126 — Jugendstadien während der letzten Häutung, beim @ mit Vulvaanlage, beim $ mit Andeutung des Spikularapparates und der Präanalpapillen. 2 (uv.) 3 (juv.) L = 0,75 mm (0,68—0,98) L = 0,77 mm (0,72—0,83) a = 27,5 (26—29) B= 28 (27,7—28,6) ß= 48 (4,4—5,3) 7 a=4,7 (4,4—5) d= 16 (14—19) y = 18 (16—20) 2 V = 53,5% (91—55) Pz = 3 (angedeutet) Beer Gb = 45% (42—48) GU=86% 1 G=65%N\, Ga — 9,2% J c) Jugendstadien von auffallender Größe vor der letzten Häutung ohne sekundäre Geschlechtscharaktere: juv. L = 0,89 mm (0,7—1) a=28,5 (19%) |, B=4,9 (4,4—5,8) y= 17 (1523) Gesamtindividuenzahl: 724, davon 9 274, 3 171, juv. 279, Sexual- ziffer 62,5 (n = 445) im Süßwasser 120 (n = 22). Vergleichsmaterial aus dem Süßwasser des Untersuchungs- gebietes: QL = 0,975 mm (0,875—1,24) | gL = 1,03 mm (0,84—1,5) 7 7 a = 30,2 (26—40) a= 30 BR? B=48 (4,65—5,2) ß=495 (4,5—5,4) 17 y= 18,3 (13,5—23) y= 172 (14—19,2) V= 53,4% (51,5—55,7) 6 Gb = 409, (35,5—53) 4 G, = 17,4%, (12,4—19, 2) 2 G, = 17,8% (12,6—25) } 5 G, = 19% (18—21,5) R G, = 11% (8,7—15,1) ) Pz=3,1 8&—4) 11 Obwohl mir von dieser gemeinen Art ein sehr reichliches Mate- rial zur Verfügung stand, habe ich nie so große Exemplare gesehen, wie siedeMan ausHolland (2 bis 1,9, 3 bis 1,7 mm) anführt, während die übrigen Maße mit jenen der Literatur eine gute Übereinstim- mung aufweisen. Verglichen mit meinem Süßwassermaterial, lassen sich nur ganz geringfügige Unterschiede in den Maßen er- kennen, vermutlich deshalb, weil unsere Art nur ganz ausnahms- weise das süße Wasser bewohnt, ja ein Teil der hier gefundenen Tiere dürfte auf die verschwemmende bzw. spülende Wirkung des Wassers zu setzen sein und der terrikolen Uferfauna entstammen. Diese häufige Art, die zu den gemeinsten erdbewohnenden Nema- toden zählt, ist wiederholt Gegenstand eingehender Betrachtung gewesen, so daß wir über sie gut unterrichtet sind und ich dem Die freilebenden Erd-Nematoden 237 Bekannten (mit Ausnahme der Identifizierung einiger Arten mit granulosus) nur wenig hinzuzufügen habe. Seitenfelddrüsen. Die Beobachtungen von Brakenhoff Üben das Vorkommen der Seitenfelddrüsen (vgl. S. 100) kann ich in vollem Umfange bestätigen. Auch Cobb hat bei seinem P. tubifer, der, wie weiter unten ausgeführt wird, unserer Art synonym ist, die Drüsenporen gesehen, deren Zahl er insgesamt mit 200 angibt (während ich um die Hälfte mehr Poren finde); die eigentlichen Drüsen hat Cobb nicht beobachtet. Ich habe 3 J und 3 Q auf diese Verhältnisse genauer untersucht und fand Zahl und Stellung der Hautdrüsen bzw. Poren recht konstant. Sie finden sich bei beiden Geschlechtern in gleicher Ausbildung, höchstens kann vermerkt werden, daß der & Schwanz ventral nur 1 Drüse jederseits erkennen läßt, während im 2 Schwanz meist 2 Drüsen jederseits vorkommen. Ich lasse als Beleg eine tabellarische Zusammenstellung folgen: Körperregionen: Gesamtdrüsenzahl ? Nr. Ösophagus Mitteldarm Schwanz im Quadranten: dorsal ventral dorsal ventral 1 18 57 5 1 80 76 2 16 52 6 2 74 70 3 18 58 b) 2 s1 78 Durchschn. 17 96 5 2 78 75 SıNr: 1 16 52 5 1 13 69 2 17 99 6 1 76 71 3 LT 99 6 1 76 et 6 1! 75 70 Durchschn. 17 99 “ Insgesamt finden sich mithin nahezu 300 Seitenfelddrüsen und ebensoviele Dermalporen in 4 sublateralen Längsreihen vom Vorderende bis nahezu an die Schwanzspitze. Bezüglich der Männchen sei erwähnt, daß der zweiteilige Hode, wie Brakenhoff angibt, asymmetrisch ist, indem der vordere Hode stets länger als der hintere ist. Der Ausführungsgang ist meist deutlich abgesetzt. Die Papillenzahl schwankt zwischen 2 und 5, wobei es sich um d nach der letzten Häutung handelt. Daß vor der letzten Häutung weniger Papillen vorkommen können als nachher, ist richtig, doch bei den Z nach der letzten Häutungerfährt die Papillenzahl keine Erhöhung. So zählte ich unter 126 3 meist 3, selten 2 oder 4—5 Papillen und fand als Mittelwert 3,23, so daß g mit 3 Papillen für das Untersuchungsgebiet am häufigsten sind und den Typus präsentieren. Daß die $ mit 4 und 5 Papillen durchaus nicht die größten Exemplare zu sein brauchen, zeigt folgende Zusammenstellung: g mit 4 Papillen: gmit5 Papillen: Smitnur2 Papillen: r=e11.m 8 el BI tmm L = 0,76 mm a= 35,5 (25—48) Rn 34 a B=52 (4762) | B= 4,85 B= 4,85 y= 16,3 (13,4—19,6) y = 16,3 A 8. Heft 238 Dr. Heinrich Micoletzky: Bezüglich des Abstandes der Papillen voneinander sowie vom After bestehen ziemlich große Schwankungen. Als Beispiel dienen 5 d mit je4 Präanalpapillen (in u):13%) (11—15):222) (19—25): 43?) (41—46):28*) (17—833): 106°) (89—119):70°) (69—73). & mit 5 Papillen 121):24?):429):26*):34°): 138%) :65). | Die Beobachtung Marcinowskis, daß die Ei-Stacheln stets mit der Spitze gegen das blinde Ovarende gerichtet sind, kann ich bestätigen. | Synonyme. Als synonym sehe ich an: P. schneideri de Man 1876, P. blanci Hofmänner 1914, P. tubifer Cobb 1914 und P. sp. Steiner 1916 (4). 1. P. schneideri. Eine aufmerksame Betrachtung der Ab- bildung de Mans (1884, fig. 66) laßt jeden, der das letzte Häutungs- stadium unserer Art aus eigener Anschauung aufmerksam beob- achtet hat, erkennen, daß es sich hierbei nur um das letzte Häu- tungsstadium von P. granulosus handeln kann, daher die eigen- artige Verdopplung der Mundhöhle (2 schüsselförmige Höhlen) und das ‚sehr hohe mit buchtigen Seitenwänden‘ versehene Kopfende. Die Maße und die 2 chitinis. Drüsenpapillen sprechen gleichfalls hierfür. 2. P. blanci ist gleichfalls ein Häutungsstadium unserer Art, wenn auch zugegeben werden muß, daß hier die Identifizierung schwieriger ist, da Hofmänners Abbildung stärker schematisiert erscheint. Der Mangel eines accessorischen Stückes und der klappenlose Bulbus sind durch das Altersstadium bedingt. Einmal fand ich in lebendem Material einer Hutweide in Czernowitz (21. VI. 1916), ein 3, dessen Kopfende auffallend an P. blanci erinnerte; es wies jene eigentümliche Verdopplung der Mundhöhle und jene Höhe des Kopfes auf, die auch fur P. schneideri charakteristisch sind. Spikula und accessorisches Stück waren wie beim Erwachsenen gebildet. Am lebenden Objekt konnte ich von einer Hautung gar nichts erkennen und glaubte daher, P. blanci wiedergefunden zu haben. Ich konservierte das Objekt wie gewöhnlich mit warmem Alkohol-Glyzerin. Als ich das aufgehellte Präparat untersuchte, erkannte ich an der abgehobenen Kutikula sofort, daß ich es mit dem letzten Häutungsstadium zu tun hatte. Die eigenartige Aus- kleidung der Mundhöhle erklärt sich ebenso wie bei P. schneideri, indem der vordere Teil der Larve, der hintere dem Imago zugehört. Alle übrigen Merkmale stimmten gut mit P. granulosus überein®). Hofmänner hat sehr große Häutungsstadien wahrgenommen, da er !) Entfernung der hintersten Papille vom Anus, ®) Entfernung der 1. von der 2. Papille. ®) Entfernung der 2. von der 3. Papille. *) Entfernung der 3. von der 4. Papille. °) Entfernung der 4. von der 5. Papille. °) Gesamtpapillenlänge (After bis vorderste Papille). ?”) Schwanzlänge. ®) Maße (ist oben nicht aufgenommen worden) L 0,8 mm, a 28, ß 4,6, y 12, Papillenzahl 3. R Die freilebenden Erd-Nematoden 239 für blancı 1,2—1,5 mm Länge angibt, was übrigens nicht über- raschen darf, da P. granulosus im Litoral des Genfersees nach Hofmänner ‚ziemlich häufig‘ ist und die von de Man angegebene Maximallänge (bis 1,9 mm) erreicht. Der Unterschied zwischen P.blancı und schneideri erklärt sich so, daß Hofmänners Zeichnung und Darstellung sich auf ein Indi- viduum mit unmittelbar abgehobener larvaler Kutikula bezieht, während de Man bereits das beginnende Kontraktionsstadium ab- bildete, weshalb hier die beiden schüsselförmigen Mundhöhlen bereits durch einen Zwischenraum getrennt sind. Bezüglich des klappenlosen Bulbus von P. blanci sei bemerkt, daß P. granulosus einen viel schwächeren Klappenapparat trägt als beispielsweise P. cirratus, doch sind auch hier bei Immersionsbetrachtung feinste Zähnchen auf dem chitinigen Lumen des Bulbus wahrzunehmen, wie diesauch von Marcinowski (1909,p.44, fig.22) abgebildet wurde. 3. P. tubifer Cobb gehört, wie die Abbildung — ich möchte fast sagen sofort — erkennen läßt, zu P. granulosus, obzwar Cobb nichts über die distal kugelig erweiterte Mundhöhle aussagt. So stimmt alles übrige, auch die Poren der Seitenfelddrüsen und die charakteristischen präanalen Drüsenpapillen des Männchens. 4. P. sp. Steiner 1916 (1) muß ich gleichfalls unserer Art synonym-halten. Wer wie ich Gelegenheit hatte, die fluktuierende Variabilität bei so vielen freilebenden Nematoden zu studieren, der wird recht skeptisch bei der Beurteilung neuer oder als neu ver- muteter Arten. Besondere Vorsicht ist der letzten Häutung zu- zuwenden. Tatsächlich stellt auch P. sd. nur ein verkanntes Häutungsstadium gleich den beiden ersten als neu vermuteten Arten von de Man und Hofmänner dar. Hier tritt indessen die Mundhöhle nicht wie in den beiden besprochenen Fällen in zwei hintereinander gelagerten Partien auf, sondern beide Teile sind in- einander geschoben so zwar, daß die larvale Mundhöhle außen, die des Imago innen zu liegen kommt. Der Mangel der Kopfborsten erklärt sich aus einem in diesem Stadium sehr leicht mögliche ı Übersehen. Das Ineinandergeschobensein der Mundhöhlen erklärt auch den abweichenden Bau des Vorderendes, das nicht die für P. schneideri und P.blanci kennzeichnende hohe Form aufweist. Plectus schneideri de Man, P. blanci Hofmänner, P. sp. Steinerund P. tubiferCobb sind mithin mit P. granulosus Bastian synonym. Ursprünglich dachte ich daran, diese Art in 2 Rassen zu zerlegen, in eine mehr schlankere, deren & 4 (selten 5) präanale Papillen tragen, und in eine mehr plumpe, deren 4 3 (selten 2) Pa- pillen aufweisen. Da diese Anschauung indessen weder durch die Variabilitätspolygone noch anderwärts eine Stütze erfahren hat, sehe ich davon ab, doch ist es immerhin möglich, daß auch hier ein auf anderen Merkmalen beruhender Formenkreis vorliegt. Nahrung. Drei Exemplare aus Wiesenhumus ließen klumpen- weise Chrorophyll im Mitteldarmerkennen. Über Parasiten vgl.S. 85. 8. Heft 940 Dr. Heinrich Micoletzky: Vorkommen. Plectus granulosus gehört ohne Zweifel zu den häufigsten Erdnematoden. Er wurde beispielsweise von Bütschli „ziemlich häufig‘, von de Man ‚‚häufig‘“ (omnivag) nachgewiesen, desgleichen von Marcinowskiund Ditlevsen. Auffallenderweise hat Menzel unsere Art für die Hochalpen der Schweiz nicht nam- haft gemacht. Nach de Man omnivag: Wiesen, Marschgelände, wa Sandboden; an Getreidepflanzen ( mehr oder v eniger sandiger Boden) nach Bastian und Marcinowski (an Getreidekeimlingen, auch parasitisch zwischen Blattscheiden, doch ohne nennenswerte Schädigung des Wirtes) inMoos (Bütschli, Stefanski, Steiner), an Pilzwurzeln (Bütschli), in Heideboden Brakenhoff), in sehr feuchter Erde, Bewässerungsgraben, Uferwiese (Ditlevsen, Brakenhoff), ‘in faulendem Pflanzengewebe (Ditlevsen zwischen faulenden Blättern, de Man in faulenden Hyazinthen- zwiebeln). Im Süßwasser durch Micoletzky, Hofmänner (im Litoral des Genfer Sees ‚ziemlich häufig‘), Cobb und Stefanski nach- gewiesen. Im Da echepierehuet: findet sich diese Art im Süßwasser nur mäßig selten (steht an 26. Stelle) und sehr wenig verbreitet, in der Erde hingegen äußerst häufig (6,2% sämtl. Nematoden, steht an 2. Stelle) und sehr verbreitet (?/, aller Fänge, steht an 5. Stelle), nahezu omnivag (fehlt im gründlich untersuchten Moorgelände), besonders häufig in Wiesengelände (?/,, aller Individuen und Fänge) und in Waldmoosrasen. Gehört zu Gruppe 4b (Erdbewohner, nur hier und da im Süßwasser). Fundort. Steiermark: Pernegg a. M., Hochlantsch-Gebiet 1000—1400 m, Hochschwab-Gebiet 2200 m, Sparafeld-Kalbling 2000 m, großer Pyhrgas 1350—2200 m, Zirbitzkogel 1800—2397 m, Graz; Niederösterreich: Lunza. Ybbs bis 1377 m, Dürrenstein- Gipfel 1877 m; Oberösterreich: Nußdorf a. Attersee; Salz- burg: Faistenauer Hintersee; Kärnten: Unterdrauburg; Buko- wina: Czernowitz-Stadt und Umgebung, Kuczurmare, -Dorna- Watra, Rareu 1500—1560 m. Fang Nr. 1a—c, e—f, 5c, 6a—c, g—h, 7c—e, h, k—I, 8a, c—d, g—1, 9a—c, e—i, k—q, s, 10a—c, g—i, 11b, d, f—h, 12b, er 521759715049, 17 u, B, 16e, 17b, 4: Geographische Verbreitung, offenbar kosmopolit. Österieiih: Niederösterreich, Salzburg, Bukowina a. (Micoletzky); Deutsch- land t. (Bütschli, Brakenhoff, de Man, Marcinowski); Schweiz a., t. (Hofmänner, Menzel, de Man, Stefanski, Steiner); Holland t. (de Man); Dänemark t. (Ditlevsen); Eng- land t. (Bastian); Irland t. (Southern); Italien t. (de Man); Russisch-Polen a. (Stefanski); Arktis: Nowaja-Semlja t. (Stei- ner); Antarktis: Kerguelen t. (Steiner); Vereinigte Staaten v. A.a. (Cobb); Java t. (Steiner). Die freilebenden Erd-Nematoden 241 B. Subgenus Wilsonema (Cobb) 1913. Plectus-Arten, deren Vorderende lamelläre, hautartige Aus- breitungen bzw. Fortsätze aufweist. 9. Plectus (Wilsonema) auriculatus Bütschli 1873 (Fig. 7a—b). Bütschli 1873, p. 91, tab. 7, fig. 44a—b, Plectus auriculatus. de Man 1884, p. 116—117, tab. 18, fig. 76. Cobb 1893 (2), p. 51, fig. 42, Plectus cephalatus. Steiner 1914, p. 261. Stefanski 1914, p. 44. Hofmänner-Menzel, p. 177 (nicht selbst beobachtet!). Steiner 1916 (1), p. 341, 345, 346. Eigene Maße: @ L=0,416 mm (0,3—0,525) G, = 12,8% (8—17) 24 a—=15,6 (14—20) 59 G, = 13,4% (9—20) 25 B=3,85 (3,25 —4,5) (11,) Ei = 44:20,5 u (89—50: y=12,6 (10—15) 17—26 u) 11 V=50,8% (47—56) 2 (juv.) juv. L = 0,335 mm (0,33—0,34) L = 0,315 mm (0,275 —0,34) a = 15,3 (13,8—17) a= 17 (14—20) ß = 3,5 (3,3—8,6) 3 ß = 3,4. (3 —3,9) 3 y— 11,5 (10,83—12,4) y = 11,2 (10,8—12,6) V = 51,3% 50—53) Gm!) = 58% (5462) Gesamtindividuenzahl: 95, davon 2 75, juv. 20, $ unbekannt. Vergleichsmaße der Literatur (Bütschli, de Man, Cobb, stefanski, Steiner): QL = 0,48—0,57 mm nach Cobb 0,4 a—= 14—17 nach Cobb 11,8 B = 3,17 —4 nach Cobb 42 y= 12—15 Hack,Cobb x 757 V=50-50,5%, 49%, Meine Maße stimmen gut mit denen der Literatur überein bis auf die Körperplumpheit und die Langschwänzigkeit von Cobbs P. cephalatus, den ich trotzdem, wie weiter unten ausgeführt wird, unserer Art synonym erachte, doch als Varietät anerkenne. Auf die Wiedergabe der Variationspolygone verzichte ich, da sie nichts Bemerkenswertes bieten. Eine Zweigipfeligkeit ist nirgends zu verzeichnen, überall findet eine gute Annäherung an die Binomial- kurve statt, so daß die Mittelwerte in der Nähe des Gipfels liegen. Plectus cephalatus Cobb 1893 ist offenbar mit P. auriculatus synonym. Der einzige Unterschied besteht in dem längeren Schwanze (y 7,7), den Cobbs Individuum mit P. otophorus teilt und der deutlich außerhalb meiner Variationsbreite (10—15) fällt. Alle übrigen vermeintlich verschiedenen Merkmale sind hingegen hinfällig. So konnte ich (Fig. 7a, li) die 6 Lippen mit Immersion deutlich nachweisen. Bei dieser Gelegenheit habe !) Genitalanlage bei 0,33 mm rundlich, ca. 8zellig. Arctiv für Naturgeschichte E 1921. 2 8. 16 8. Heft 242 Dr. Heinrich Micoletzky: ich das Vorderende unserer Art genau angesehen und versucht, über seinen Bau klar zu werden (Fig. 7a—b).. Es finden sich 4 submediane, anscheinend bewegliche Borsten (bsm), außerdem aber noch 2 Paar sublaterale Spitz- {5 chen, die nur bei Medianansicht (7b, fi 1) deutlich zu sehen sind. Diese An- sicht zeigt, daß die medianen Lamellen (m I) sehr breit sind und vorne in 2 borstenartige submediane Spitzchen (Fig. 7b, 2) endigen und vermutlich noch ein mittleres (genau median ge- legenes) Spitzchen tragen, das auf r Fig. 7b, um das Bild nicht zu ver- Fig. 7a. Fig. 7b. wirren, nichtdargestellt wurde. Außer- dem sehe ich bei Medianansicht bei Einstellung auf die optische Längsachse ein mehr oder weniger drei- lappiges Gebilde (lig), das ich mir so deute, daß die beiden Seiten- teile Lippenandeutungen, der mittlere distale hingegen die kegel- förmig erhabene Mundöffnung darstellt. Um auf P. cephalatus Cobb zurückzukommen, bemerke ich, daß ich diese Art mit P. auriculatus identifiziere, mit Rücksicht auf die Schwanzlänge jedoch als eigene Form unterscheide: 1. Schwanz kurz y 12,6 (10—15), Lippen mehr oder weniger rudi- mentar typ. — Schwanz länger y 7,7, Lippen ziemlich ausgeprägt f. cephalatus [Cobb] 1913 Verwandtschaft und Unterscheidung. P. auriculatus steht oicphorus sehr nahe und läßt sich nur durch den Bau des Vorder- endes sicher unterscheiden. P. otophorus besitzt nämlich außer den Medianlamellen, auf die sich, wie Hofmänner-Menzel ganz richtig bemerken, die Kutikularringelung bei beiden Arten fort- setzt und die sich stets scharf bogenförmig absetzen noch je 2 sub- laterale plattenförmige Gebilde, die in der Projektion wie Borsten au:sehen. Bei P. otophorusfinden sich mithin 6 lamellenartige An- hänge, während P. auriculatus nur deren2 besitzt. Denkt man sich bei unserer Art die sublateralen Spitzchen (Fig. 20b, 1) zu Lamellen ausgewachsen, so haben wir das Vorderende von P. otophorus. Vorkommen. Nach de Man Sandnematode und ‚ziemlich häufig‘ im sandigen Wiesenboden nahe der Dünen Hollands, sonst in Moos nachgewiesen. Bisher als ausschließlicher Erdbewohner bekannt, findet sich unsere Art im Untersuchungsgebiete ziemlich selten (an 27. Stelle überhaupt) und mäßig verbreitet (an 21. Stelle). Sie ist nahezu omnivag in gut durchlüfteten Bodenarten, besonders in sandigem und trockenem Wiesengelände (nahezu ?/, aller Indi- viduen und die Hälfte aller Fänge), meidet nassen und daher nicht durchlüfteten Boden wie Sumpf und Moor (ein einziges Individuum in gut durchlüftetem Sphagnum-Moor); in Moosrasen habe ich unsere Art nur ein einziges Mal angetroffen. | Die freilebenden Erd-Nematoden 243 Fundort. Steiermark: Pernegg a. M., Hochlantsch-Gebiet 1000—1400 m, Sparafeld-Kalbling 2000 m, Selztal; Niederöster- reich: Dürrenstein 1877 m; Kärnten: Unterdrauburg; ; Bukowi- na: Czernowitz-Stadt und Umgebung: Ungarn-Siebenbürgen: Ineu 2280 m. Fang Nr. Ag, 7a, c—g, 8a, 9a, e—tf, h, |, n, 10b, 11c, h—i, 12b, g, 14a, d, 15h. 5. Geographische Verbreitung. Österreich: Linz (Steiner); Deutschland: Frankfurt a. M. (Bütschli); Schweiz (Stefanski, Steiner); Holland (de Man); Norwegen: Tromsö (Steiner); Australien: Neusüdwales (Cobb); überall terrikol. 10. Plectus (Wilsonema) otophorus de Man 1884. de Man 1876, p. 74, tab. 9, fig. 34a—b, P. auriculatus. de Man 1884, p. a tab. 18, fig. 77, P. otophorus. „de Man 1885. Menzel 1913, p. 412413. Menzel 1914, p. 59—60. Hofmänner-Menzel 1915, p. 175—176. Eigene Maße: QL = 0,28 mm (0,265 —0,293) a = 16,1 (15,1—17,6) B = 3,6 (3,45—83,75) 7 (keines eiertrag.) y= 112 (8,8—13) V=50% (47,5—51) G; = 9% (7,8102) :2 6 8,7% 72-10,4): 2 Maße nach der Literatur: Q@L = 0,33—0,36 mm a —= 17—20 B = 3,3—4 y=8-9 Gesamtindividuenzahl: 7 2, $ unbekannt. Mein Material ist kleinwüchsiger und kurzschwänziger, verhält sich aber sonst völlig typisch. Hofmänner-Menzel versuchen neuerdings eine Schilderung unserer Art, insbesondere des Vorderendes, die ich etwas berichtigen muß. Das Vorderende ist sehr ähnlich wie beim verwandten P. auriculatus (siehe vorige Art!) gebaut, nur sind die Medianlamel- len (die vorne nicht in2, sondern in4 submediane Borsten auslaufen) scharf bogenförmig abgesetzt und durchweg mit Kutikularringe- . lung versehen. Außerdem finden sich noch 4 sublateral gelegene „Hautplatten‘“, die manchmal (bei Medianansicht) wie Borsten aussehen, so daß das Vorderende 8 spitzige Fortsätze trägt (bei auriculatus bleiben die sublateralen Platten rudimentär, während die Medianlamellen wohl entwickelt sind). Hofmänner-Menzel sahen am vorderen Rande des Mundbechers einen ‚‚ringsum verlau- fenden Saum feinster Börstchen‘‘, den ich nicht wahrnehmen konnte. 16* 8. Heft 244 Dr. Heinrich Micoletzky: Vorkommen. Nach de Man im sandigen Dünenboden Hol- lands ‚‚nicht selten‘‘, auch in Heidegründen und in von Süß- und Brackwasser durchtränkten Wiesen. Menzel fand unsere Art in Moospolstern alpiner Gipfel bis 2700 m. Im Untersuchungs- gebiete findet sich P. otophorus selten (an 90.! Stelle, etwa auf 14 auriculatus 1 P. otophorus) und sehr wenig verbreitet, viel seltener als vorige Art. Sie ist hier ein ausschließlicher Moor- bewohner und scheint Sphagnum-Moor zu bevorzugen. Fundort. Steiermark: Pernegg a. M.; Hochlantsch-Ge- biet 1200 m, Fang Nr. 3g, 4e. Geographische Verbreitung. Schweiz bis 2700 m (Menzel); Holland (de Man); England (de Man); Norwegen (de Man); Rußland: Moskau (de Man); überall terrikol. VIII. Aulolaimoides Micoletzky 1915. Einzige Art: elegans Micoletzky 1915. Körperform sehr schlank (a 61), von mittlerer Größe (11% mm) mit langem, peitschenartigem Schwanze. Kutikula glatt, ohne Borsten, ohne Seitenmembran. Seitenorgane Plectus-artig, halb- kreisförmig, nach hinten offen. Vorderende völlig nackt, nicht a Vorderrand abgestutzt. Mundhöhle eng, röhrenförmig (!/,, der Gesamtösophaguslänge), mehr oder weniger dreikantig, mit angedeuteter kugelförmiger Auftreibung knapp hinter dem Seiten-: organ. Ösophagus mit 2 Anschwellungen, die vordere trägt 2 Teil- anschwellungen, die hintere ist ein muskelkräftiger, aber klappen- loser Bulbus. Ventraldrüse und Exkretionsporus nicht nachge- wiesen. Darm feinkörnig, Enddarm kurz. 2 Geschlechtsorgane: unpaar postvulvar mit kurzem prävulvaren Uterusast, Umschlag beiderseits. Vulva stark vorderständig (21%), mit chitinigem Ringe, an den die Müskeln inserieren. & Geschlechtsorgane: Hode unpaar, Spikula (schwer erkenntlich) zart, wellig gebogen, access. Stück vorhanden mit Anal- und Präanalpapillen. Bursalmusku- latur vorhanden, Bursa fehlt. Sehwanz lang (y 5—6,6), peit- schenartig, ohne Drüse und Endröhrchen. Vorkommen, sehr träger und seltener Sumpfbewohner. Verwandtschaft und Unterscheidung. Erinnert durch die Körpergestalt, Kutikula, Vorderende, & Schwanzpapillen und durch die Trägheit der Bewegung einigermaßen an Aulolaimus, durch die Seitenorgane an Plectus, durch den Schwanz an Diplo- gaster, durch den Ösophagus an Rhabditis und Haliplectus. Einzige Art A. elegans Micoletzky 1915 mit den Eigen- schaften des Genus. L 1,4—1,6 mm, ß 8, im Süßwasser, viel- leicht saprob. 3. Unterfamilie Rhabditinae. Kutikula stets borstenlos, meist sehr fein quergeringelt, bei Teratocephalus mit Auflösung in Ouerpunktreihen. Vorderende mit schwach ausgebildeten bis fehlenden Borsten, meist mit Borsten- Die freilebenden Erd-Nematoden 245. papillen oder völlig nackt (Rhabdolaimus).- Einen abweichenden Bau zeigen das zu Cephalobus gehörige SG. Acrobeles sowie Cham- bersiella mit unbeweglichen Dornen und Borsten, Teratocephalus mit durch tiefe, chitinige Rinnen getrennten Lippen und Dip- loscafter mit Chitindornen. Mundhöhle röhrenförmig ver- längert + dreiseitig prismatisch, ohne zahnartige Bildungen!). Bei Teratocephalus ist die Mundhöhle mehr becherförmig, hier und bei Cephalobus zerfällt die chitinige Wandbekleidung in hintereinander gelegene Stäbchen. Seitenorgane unscheinbar bis fehlend (bei Teratocephalus groß, zart, mit spiraliger Auflösung). Ösophagus stets mit echtem, meist klappentragendem Endbulbus und meist mit unechtem Bulbus in der Ösophagusmitte, der ent- weder zylindrisch oder kugelförmig angeschwollen erscheint (Rhabdolaimus ohne Mittelanschwellung, Endbulbus ohne Klappen). Exkretionsorgan (Seitengefäße) und Porus vorhanden (bei Rhab- dolaimus nicht nachgewiesen). $ Geschlechtsorgane meist paarig symmetrisch (bei Cephalobus und Chambersiella unpaar prävulvar mit so großem Umschlag, daß eine paarige Gonade vorgetäuscht wird), ovi- und vivipar. Männchen mit einfachem Hoden. Kloakal- drüsen für Rhabditis-Arten nachgewiesen. Prä- und Postanal- papillen bei Rhabditis, Cephalobus, Chambersiella und Diploscafter, sonst fehlend, Bursa für Rhabditis und Diploscapter kennzeichnend. Fortpflanzung häufig ohne Männchen. Schwanzdrüse fehlt bis auf den abweichenden, anhangsweise angefügten Rhabdolaimus (mit Drüse und Endröhrchen). Vorkommen. Mit Ausnahme von Rhab- ditis marina nichtmarin, meist Fäulnisbewohner (Ausnahme die artenarmen Genera Teratocephalus und Rhabdolaimus). Ver- wandtschaft. Aus der Rhabditis-Mundhöhle lassen -sich durch regressive oder progressive Metamorphose alle Mundhöhlentypen ziemlich ungezwungen ableiten, auch kennen wir zahlreiche Be- ziehungen dieser Gruppe zu den Parasiten. Neben ursprünglichen Merkmalen (Mundhöhle etc.) finden sich aber auch stark abgeleitete. Engere Beziehungen unterhält diese Gruppe zu Diplogaster unter den Odontopharyngidae, zu den Plectinae und zu den Chroma- dorinae (Kutikula v. Teratocephalus). Rhabdolaimus ist recht isoliert. Hierher gehörige Genera: a. marin: Rhabaitis Duj. (1 Art!). b. nichtmarin: Rhabditis Duj. S. 245, Diploscapter Cobb S. 266, Cephalobus mit dem Subg. Acrobeles v. Linst. S. 267, Chamber- siella Cobb S. 297, Teratocephalus S.298; Anhang: Rhabdolaimus S. 302. IX. Rhabditis Dujardin 1845 syn. Leptodera A. Schneider 1866, Pelodera A. Schneider 1866. Berücksichtigte Arten: 55 brevispina (Claus) 1863 longicaudata Bastian 1865 oxyurıs (Claus) 1863 marina Bastian 1865 !) Beim isolierten Rhabdolaimus vorn, mit 3 hakenartigen, Bildungen; deutliche labiale Mundhöhlenzähne tragen. Diploscapter und Chambersiella. 8. Heft 246 curvicaudata 1866 (A. Schneider) dolichura (A. Schneider) 1866 elongata (A. Schneider) 1866 inermis (A. Schneider) 1866 macrolaima (A. Schneider) 1866 papillosa (A. Schneider) 1866 pellio (A. Schneider) 1866 producta (A. Schneider) 1866 strongyloides (A. Schneid.) 1866 teres (A. Schneider) 1866 aspera Bütschli 1873 filiformis Bütschli 1873 monohystera Bütschli 1873 pellioides Bütschli 1873 Dr. Heinrich Micoletzky: duthiersi Maupas 1900 elegans Maupas 1900 guignardi Maupas 1900° marionis Maupas 1900 perrieri Maupas 1900 viguieri Maupas 1900 guerni Potts 1910 sechellensis Potts 1910 lacustris Micoletzky 1913 pseudoelongata Micoletzky 1913 aberrans Krüger 1913 punctata Cobb 1914 paraelongata Micoletzky 1915 obtusa Fuchs 1915 giardi Maupas 1915 schneideri Bütschli 1873 agilis v. Linstow 1876 flwviatilis Bütschli 1876 bütschlii de Man 1876 intermedia de Man 1880 macroura v. Linstow 1879 heterurus Orley 1880 australis Cobb 1893 minutus Cobb 1893 oxycerca de Man 1895 cylindrica Cobb 1898 johnsoni nom. nov. syn R. pellio caussaneli Maupas 1900 Bütschli 1873 Hierher gehören Arten mit dreiseitig prismatischer, kontinuier- lich chitinisierter Mundhöhle, Osophagus mit klappenlosem birn- bis kugeligen (selten zylindrischen) Mittelbulbus und stets klappentragendem Endbulbus, ohne Schwanzdrüsen und End- röhrchen. Q mit meist paarigen Gonaden; ä meist mit deutlicher papillentragender Bursa. Fortpflanzung nie durch Heterogonie. Parasitismus gelegentlich. Einige der vorläufig hier eingereihten Arten werden sich viel- leicht bei genauer Prüfung (Züchtung) — KRhabditis erfordert dringend eine gründliche, zusammenfassende Neubearbeitung — als freilebende ‚, Rhabditis-Generation‘‘ von Parasiten-Genera mit Heterogonie erweisen lassen. Körperform. Meist klein, um 1 mm lang (0,3 mm3von Rh.minutus bis 3 mm Rh. pellio, caussaneli, marina), meist plump oder mäßig schlank (a 14—17 aberrans, 12,5 schneideri, oxycerca etc. bis 29 viguiera) mit beiderseits stark verjüngtem Körper. Kutikula stets; borstenlos, glatt, meist äußerst fein geringelt (selten deutlich geringelt: monohystera, seurati). Selten finden sich kutikulare Längsleisten (Papillosa). Seitenmembran fehlt bzw. undeutlich (bei monohystera vorhanden). Meromyarier. Seitenorgane meist icosiensis Maupas 1916 sergenti Maupas 1916 seurati Maupas 1916 macrospiculatus Stefanski1916 tenuicaudata Menzel u. Ste- fanski 1917 caulleryi Maupas 1919 lambdiensis Maupas 1919 lucianii Maupas 1919 mairei Maupas 1919 Die freilebenden Erd-Nematoden 947 nicht nachgewiesen (bei schneiderisehr nahe amVorderende). Vorder- ende nie abgesetzt, mehr od r weniger abgerundet bis abgestutzt, mit 3 oder 6 Lippen, mitunter rudimentär. Auf den Lippen sitzen meist Borstenpapillen, fehlen diese (z. B. marina), so sind Nerven nachweisbar. Submedianborsten nur für Rh. lacustris (ein einziges Mal beobachtet!) bekannt. Mundhöhle röhrenförmig bzw. dreiseitig prismatisch, mehr oder weniger tief, nie mit zahnartigen Bildungen, meist mit deutlich den Prismenkanten entsprechenden knoten- artigen proximalen Verdickungen, die mit dem vorderen pris- matischen Teil durch ein nicht chitinisiertes Wandstück zusammen- hängen, so daß die Kontur ! aussieht. Die“ Mundhöhlentiefe schwankt zwischen 1,—Y3 (macrolaima) und '/, (aberrans) bzw.t/y, (luciani) der Gesamtösophaguslänge; für Rh. minutus !) werden von Cobb isolierte Chitinstückchen angegeben. Ösophagus meist mit klappenlosem ovoiden Mittel- und kräftigem, klappentragendem Endbulbus, mitunter ist der Mittelbulbus zylindrisch wie bei Cephalobus. Hier und da (strongylordes) sind die Klappen undeut- lich. Exkretionssystem. Nach Maupas (1916, 1919) finden sich außer den gewöhnlichen vorderen, paarigen Seitengef.ßen, die jederseits einen vorderen und hinteren Ast tragen und durch eine Querbrücke vermittels des unpa :en ventralen Porus : uf der Höhe cer mittleren Ösophag al-An ch: ellung (Bulbus au müncen bei cenQauch hintere eb nfall pa rige, abe viel zarte e eitengefäße. Sie sind völlig unabhängig vn de.. vor leren Gefäßen un bestehe ı jederseit;— analog den vorderen — aus einem or 'er- und Hinter- a Die freilebenden Erd-Nematoden 251 und schlanker [L 9 1,9—2,4 mm, & 1,1—1,3 mm, mh 1/ — 13» v9 21—26, d 23—30] caulleryi Maupas 1919 Mundhöhle kurz, 1/,, —!/,, d. Gesamt-Ösophaguslänge;; Lippen mit 2 Papillenkreisen (lebend!) zu je 6 Papillen; Kutikula ohne Ringelung; Postanalpapillen der Bursa mit deutlicher Gruppenbildung: (1.—3.) (4.—6.) + 7., 8,, 9. [9 1,6—2,8 mm, g 1,2—1,9 mm, y 215—17, 329 —45]. Iucianii!)Maupas 1919 Mundhöhle lang, !/,—*!/,; Lippen mit nur 1 Papillenkreis; Kulikula fein geringelt; Postanalpapillen ohne Gruppen- Dildisas 7762, 3,4.,356. 7 7.,'8%, 98 2,8, 9 45 mm. a 20—26, 2 7—9, y 2 11, 8 23]. sergenti Maupas 1916 Rectum nie auffallend lang, $ nicht selten (zweigeschlechtl. Fortpflanzung) Rectum auffallend lang (ca. 3fachen Analkörperdurchmesser) hermaphrodit [L 2 in faulend. Subst. 0,83—1,2 mm, in reiner Erde ‚0441,17, mm} .e: 1223, Pr 3,58. 9.8, Mundhöhle 1!/, des Ösophagus; & äußerst selten, Bursa schwanzumfassend 9 Papillenpaare: (1.—3.) (4.—6.) + 7., 8.,9.], saprob, auch t. dolichura (A. Schn.) 1866 & Schwanz überragt nicht oder nur sehr wenig die Bursa 7 d Schwanz überragt auffallend die Bursa Re) Q Schwanz kurz (y 32—45), R. teres-ähnlich, $ mit 8 oder 10 Papillenpaaren 7a Q Schwanz verlängert (y 13), $ mit 9 Papillenpaaren (1.—3.) (4.—6.) + (7.—8.) 9. [& bis 2 mm lang in faulenden Substanzen, in reiner Erde viel kleiner?); «:8, #9, y 2 13, & 24], saprob, selten t. aspera Bütschli 1873 Bursa nicht schwanzumfassend, schmal, mit 8 Papillenpaaren in eigenartiger Anordnung: 6 Paar subventral und zwar 3 einander etwas genäherte postanale und 3 weiter ent- fernte präanale, außerdem je 1 subdorsale Papille auf, der Höhe der mittleren subventralen Schwanzpapille und je 1 Lateralpapille auf der Höhe der hintersten präanalen sub- ventralen Papille (knapp präanal) [L 0,97 mm, a 15—21, B 44,3, y & 23—27, 2 35—45] an faulenden Wurzeln tro- pischer Orchideen (Glashaus) oxycerca de Man 1895 Bursa völlig schwanzumfassend, sehr breit, flügelartig; 3 mit 10 Papillenpaaren, alle subventral: (1.—4.) (5.—8.) + 9., 10. '@ 1,2—1,8 mm, & 0,69 —1,2 mm, a 16—18, 2 52—7,5, 3 45,6, » 2 32—40, & 16—20), saprob, enzystierte Larven auf Mistkäfern, auch in der Leibeshöhle, Algier icosiensis Maupas 1916 !) Nach Maupas syn. Rh. asperaÖrley, m. E. durch die Lippen unter- schieden; vgl. S. 259. 2) In der reinen Erde viel kleiner, so fand ich ein 3 mit folg. Maßen: 0,46 mm, a 17, ß 4, y 12. Man muß also bezüglich der Maße sehr. vorsichtig sein, insbesondere bei saproben Arten (Ahabditis, Diplogaster u. Cephalobus). 8. Heft 952 Dr. Heinrich Micoletzky: 8. Schwanz sehr lang (y 4,3); 8 mit 9 Papillen: (1.—2.) 3. (4.—6.) (7.—8.) 9. [L1,5 mm, a26, $6], saprob E heterurus Orley 1880 — Schwanz kürzer (y 2 14, & 11);3 mit 10 Papillen!): (1.—4.) (5.—6.) 7. + (8:—9.) 10. [L 0,7 mm, a 17—19, $ 4,5] t. intermedia de Man 1880 Ohne seitenorganartige Bildungen in der Nähe des Vorder- Ne) endes 10 — Mit seitenorganartigen Bildungen in der Nähe des Vorder- endes [Mundhöhle kurz, Vorderende 3lippig, papillen- und borstenlos, Schwanz kegelförmig, vorderer Ösophagealbulbus nicht sehr deutlich; parthenogenetischh & unbekannt, Q Limm, a12,5, P7—8, y10], saprob _ schneidert Bütschli 1873 10. Vulva + mittelständig, 9 Genitalorgane stets paarig 11?) — Vulva hinterständig, in Afternähe; @ Gonade unpaar, prä- vulvar [3 tiefgekerbte, mithin 6 Lippen, 2 Schwanz mit je einer seitlichen, knapp postanalen Papille, Seitenfelder sehr breit, bis 1,, Enddarm von doppeltem Anal-Körperdurch- messer] 10a‘) 10a. Größere Art (? 1,4—2,2, & 1,16 mm) mit kurzem Schwanz (y durchschn. 9 18, $ 33), Exkret.-Porus vom Nervenring abgerückt, am Darmbeginn; ovivivipar (20—30 kier im Uterus, können bis 48 Tage da verweilen); hinterer, ab- gesetzter Teil d. Mundhöhle längsgerippt, Bursalpap. 9 Paar (1.—5.) (6.—7.) + (8.—9.), 1. und 7. den Bursalrand er- reichend [a 12—18, ß 5—7, V 84-87 %, mh Yu, ns & 1/,] verseuchte Erde, Algier lambdiensis Maupas 1919 — Kleinere Art (2 0,33—0,85, d n. Cobb 0,9 mm) mit langerem Schwanz (y durchschn. 9 7,6, & 33), Porus vor d. Endbulbus, ovipar (nie mehr als 2—3 Eier im Uterus, Eier vor d. Furchung abgelegt); hinterer, abgesetzter Mundhöhlenteil nicht ge- rippt, Bursalpap. n. Cobb 8, n. Maupas7: (1.—3.) (4.—6.) + (7.—8.),2.und 3. den Rand erreich. [a 2 15—22, 313, P3—5, y 6—10, V 66—76 %, mh 1/,—1/,, & !/, n. Cobb] in reiner ‘!) Erinnert sehr an Rh. producta, ist ? synonym. ?) Hierher gehören folgende Arten, deren Junbekannt sind: a) Rh. australis Cobb 1893 (ohne Abbildung), Vorderende abgestutzt, 6lippig mit je 1Borsien- papille, Mundhöhle kurz (YY,, des Ösophagus), doch zweimal so lang als breit, V 55%,. Ovar sehr lang, $ L 1l,lmm, a 217, 59, ' 14,7;t.Australien.b) Rh gurneyi Potts 1910, hermaphrodit, Lippen undeutlich, Borstenpapillen sehr klein, Mundhöhle eng und tief, unvollständig be- schrieben, L. 1,46 mm, a?, 8 6, » 9-10. $ unbek. saprob. bzw. t. ®) Hierher auch Rh. obtusa Fuchs 1915 im Mulm von, Ips typographus sehr gemein. $ Schwanz plump abgestumpft, sehr kurz, y 50. Vulva außerordentlich hinterständig (96,6%); Bursa schwanzumfassend mit 10 Papillen (1—5), (6—8), (9—10), die beiden vordersten deutlich präanal. Kloakaldrüsen nachgewiesen. @ L 0,96 mm, & 0,64 mm; aQ.15, & 19; B 24,6, 8 3,7; y 2 50, $ 11,6. Larve im Enddarm von Ips typographus mit eigenartiger larvaler Organisation. NEU , DEWFTE Die freilebenden Erd-Nematoden 953 Erde, nach Cobb auch zwischen sich zersetzenden Bananen- blättern t. Kosmop. monohystera Bütschli 1873 syn. Rh. simplex Cobb 1893, (ohne Abbildg.) 11. Schwanz des $ überragt auffallend die Bursa (Leptodera- Gruppe) 12 — Schwanz des & überragt die Bursa kaum oder wird von ihr umfaßt (Pelodera-Gruppe) 22 12. Bursa breit, Schwanz nur mit Bursalpapillen) 13 — Bursa schmal, Schwanz mit Bursal- und Medianpapillen 18 13. Schwanz auffallend lang (y 3—7) - 14 — Schwanz nie so lang (y 2 9—21, selten 6, d 8—24 15 14. Schwanz 1—NY, der Körperlänge, Vulva deutlich vorder- ständig, (V*43,6 %), Lippen fehlend, mitunter angedeutet (6), $ unbekannt (? parthenog.) |* 2 L 0,52 mm, a 25, B 5,7» 3,6] t. filiformis Bütschli 1873 — Schwanz des 2 !/,—!/, der Körperlänge ($ !//); Vulva mittel- ständig, 6 deutliche, mit Borstenpapillen versehene Lippen?) ; 2 mit 9 Papillenpaaren: (1.—2.) 3. (4.—5.) 6. (7.—8.) 9. IL 1,5—1,8 mm, a 19—28, ß 6—7°)], saprob, selten t. longicaudata*) Bastian 1865 15. Schwanz kurz, plump; 3 mit 6—10 Papillenpaaren 16 — Schwanz lang ausgezogen (y2 9, $ 8), $ mit 5 langgestielten Schwanzpapillenpaaren [L 2 1,1 mm, & 0,67 mm, a 9 19, & 33, f d 5,7, d 4], saprob macroura v. Linstow 1879 16. $ mit 6—8 Bursalpapillenpaaren 17 — & mit 10 Bursalpapillenpaaren [Q Schwanz kuppelförmig, Spitze schlank; & Papillen: (1.—3.) (4.—6.) 7. (8.—10.), L 2 1,4 mm], saprob curvicaudata (A. Schn.) 1866 17. $ mit 8 Bursal- und 1 Epibursal-Papillenpaaren’); Lippen klein, vorderer Ösophagealbulbus meist mäßig entwickelt; d Papillen 9: (1.—2.) 3. 4. (5.—6.) 7. 8. und am inneren Spikulumende9. [* L1,1—1,2 mm, «a17—20, 8 6,2, y5,5—20,5], saprob, auch t. brevisbina') (Claus) 1863 — mit 7 Bursalpapillenpaaren; Lippen gut entwickelt; vorderer Ösophagealbulbus ziemlich gut entwickelt, $ Papillen: 1. !) Hierher auch Rh. filiformis, deren. $ unbekannt ist, doch ist das 2 sehr langschwänzig. Die Bursalpapillen erreichen stets den Bursalrand. ?) Nach Örley mit 3 Lippen, während Bastian Lippen weder erwähnt noch zeichnet. ®) Die von. mir terrikol gefundenen beiden Exemplare sind kleiner und tragen einen längeren Ösophagus und Schwanz: L 0,8 mm, ß 4,4—4,7, y5,1—5,7. *) Syn. Zongicaudata Bütschli 1873. 5) Örley sah nur 6, davon 3 prä-, 3 postanal. 6) Nach Mareinowski 1906. ?) Syn. Rh. eucumeris v. Schill.: nach Örley nicht synonym mit Rh. brevispina Bütschli 1873, doch Marcinowski (1909) hält wie uns - scheint mit Recht, gestützt auf ihr reichliches Material, diese Synonymität aufrecht. S. Heft 254 Dr. Heinrich Micoletzky: (2.—4.) + (5.—6.) 7. [Q Schwanz lang (?), fadenförmig, Spikula groß, & L 1,7 mm, a 22, $ 5, y 24] a. macrospiculatus Stefanski 1916 18. Bursal- und Medianpapillen alternieren am Schwanze, Bursa + rudimentär 19 — Auf 4 bursale, in gleichen Abständen liegende Schwanz- papillen folgen 3 in gleichen Abständen präanal liegende Sub- ventralpapillen [Vorderende lippenlos, 2 Schwanz mit kurzer, kräftiger Spitze, ohne Maße], saprob inermis (A. Schn.) 1866, nach Maupas unsichere Art 19. 10 Papillenpaare!) (4 Bursal-, 6 Medianpap.), Mundhöhle nie auffallend lang 20 — 9 Papillenpaare (3 Bursal-, 6 Median- bzw. Subventralpap.); Mundhöhle ‚die halbe (nach der Abbildung !/, ,!) Osophagus- lange erreichend [ohne Lippen, $ Schwanz mit langer Spitze; Papillenstellung: (1.—2.) (3.—4.) 5. 6. +7. 8. 9., davon 2., 3.—4., 6., 8.—9. subventral, Spikula sehr dünn, ohne Maße], saprob macrolaima (A. Schn.) 1866 20. 3 mit 3—4 präanalen Papillenpaaren 21 — gmitnur2 präanalen Papillenpaaren [Spikula mit zentralem Verdickungsstreifen,. &< L 0,6 mm, a 20, $ 42, y9 88, Q unbek.], a. pseudoelongata Micoletzky 1913 21. Mit 3 Präanalpapillenpaaren 2 21a — Mit 4 Präanalpapillenpaaren [alle submedian: (1.—2.) (3.—4.) (5.—6.) + (7.—9.) 10.; 1.—2., 5.—6. sind Bursalpap.; 6 kleine Lippen, jede mit 2 sehr klein. Papill.; Spik. u. access. Stück deutlich chitinisiert; L Q 1,3—2, & 1—1,8 mm, a2 18—19, g 19—22, BP 2 79, & 5—7, y 2 11—16, d 24—38, V 54 bis 57 %, mh !/„—!/,, in fetter, feuchter Erde und in Moos t.] giardi Maupas 1915 21a. Das vorderste präanale Papillenpaar liegt auf der Höhe des Spikulumbeginns, die beiden anderen knapp präanal, Stel- lung der Papillenpaare: 1. (2.—3.) 4. + (5.—6.) 7?) [nach Orley: L 22,1, 31,2 mm, a 2 16. $ 31, 2 6—8, 8 5,2—5,3, V 55 %], saprob elongata (A. Schn.) 1866 — Das vorderste präanale Papillenpaar liegt vor den Spikula, die Entfernungen zwischen den einzelnen Präanalpapillen sind etwa gleich groß; Stellung der Papillenpaare: (1.—5.) 6. !) Rh. elongata hat nach Schneider nur 7 Papillenpaare, Rh. tenwi- caudata nach Stefanski nur 8. | ®) Nach Schneider; nach Örley: (1.—5.) 6. 7. + (8.—9.) 10. Nahe verwandt ist vermutlich Rh. tenwicaudata Menzel u. Stefanski 1917 nach Stefanskig mit 8 Papillen: (1.—2.) (3.—4.)5. + (6.—7) 8., davon Nr. 5 sub- dorsal, Stellung der übrigen Papillen, ob bursal oder median ist? $ nur. oberflächlich bekannt. L. 9 1,4, & 1,2 mm; a 27—28, 8$ß6,925,8 6. Nach Stef. Rh. paraelongata (Hauptunterschied Papillen-Zahl u. Stellung) und gracilicaud. = producta (vord. Bulbus hier fehlend, Bursa-Ausdehnung, - Papillenzahl) ähnlich. Die freilekerden Erd-Nematoden 299 7. +8. 9. 10. [L 2 0,85 mm, & 0,62 mm, «a 21—22, 856, y@ 5,3, d 7,3, Vulva mittelständig], a. (saprob) paraelongata Micoletzky 1915 92. Kutikula auffallend dick (bis 5 u), ohne oder mit leisten- förmigen Verdickungen 23 — Kutikula nie auffallend dick, nie mit leistenförm. Ver- dickungen!) 24 23. Kutikula ungeringelt, mit 4 leistenförmigen Verdickungen; Mund 3lippig;, 9 Schwanz kurz, kuppelförmig, mit auf- gesetztem Spitzchen; Schwanzpapillen des 2 am Übergang in das Schwanzspitzchen, hervorragend; Bursapapillen 9 Paar: (1.—3.), 4, + 5.—6.), 7., 8., 9., 2 bis 3 mm; in feuchter Frde und faulenden Substanzen papillosa?) (A. Schn.) 1866 — Kutikula quergeringelt (mittlere Vergrößerung!) ohne leisten- förmige Verdickungen; Mund undeutlich 6lippig; 2 Schwanz verlängert (y 6—7,5), allmählich verjüngt; 2 Schwanz- papillen unscheinbar, nie vorragend; Bursapapillen 8 Paare: (1.—2.), 3., (4.—6.) + 7., 8. {@ L 12—1,5 mm, 3 0,46 bis 0,76 mm, a 17—24, $ 7—8, d4—5,6, y 2 6—7,5, 8 21—23], an faulenden Hyazinthen-Zwiebeln, Algier seurati Maupas 1916 24. Bursa nicht völlig schwanzumfassend 25 — DBursa völlig schwanzumfassend ?) 29 25. Ausschließlich ovipar; $ sehr selten, Hermaphroditen (Sexual- ziffer 0,15—20 °/oo!) 25 — Vivipar; typisch zweigeschlechtliche Art [? Schwanz mit 2 (1 Paar) linienförmigen Papillen in oder hinter der Mitte, Lippen vorhanden, angedeutet 6lippig, Vulva stark hervor- tretend, Mundhöhle und Ösophagus kurz; Bursa mit 9 Pa- pillen, hiervon 2 bzw. 3 präanal®), L @ bis 3 mm, $ bis 2 mm, a15, 9, y 2 13, & 32], saprob, aus faulenden Regenwürmern züchtbar pellio°) (A. Schn.) 1866 !) Da bei den hermaphroditen Arten (Rh. elegans, caussaneli, perriert, vigueri,sechellensis etc.) die $ meist äußerst selten sind,wird man bei $-Mangel (die nicht durch besondere Merkmale wie Schwanzpapillen, Mundhöhle etc. charakterisierten Weibchen dürften derzeit wohl nicht mit Sicherheit be- stimmt werden können) unter 25 und — wenn erfolglos — auch unter 29 eingehen müssen. ?2) Nach Ö rley vermutlich syn. mit Rh. pellio. ®) Hierher gehört wohl auch Rh. punctata Cobb 1914, obwohl aus- führlich beschrieben, leider ohne Abbildung, so daß manches unklar bleibt; scheint Rh. strongyloides ähnlich zu sein, Bursapapillen ebenfalls in. 3 Gruppen, (1.—4.) (5.—8.) (9—10.)[L. 9 1,8 mm, & 1 mm; a 221, 8 27;ß 26, 8 3,9 Y,2. 168 25V, 550412. x f 4)-Die diesbezügl. Zeichnungen Bütschlis u. Örleys stimmen. nicht völlig. _ So erhalte ich nach Bütschli (1.—2.) (3.—5.) (6.—7.) + 8. 9; nach Orley (1.—3.) 4. (5.—6.) + (7.—8.) 9. °ö) Nach Johnson 1913 ist diese Art, wie schon Maupas betonte, nieht synonym der von Bütschli unter diesem Namen 1873 beschriebenen Art. Die im Regenwurm lebende Rh. pellio (A. Schn.) 1866 hat eine nieht 8. Heft 29. 30. 31. 32. Dr. Heinrich Micoletzky: . Lippen verkümmert; Verengung und halbmondförmige (in Projektion!) Chitinsticke am proximalen Mundhöhlenende stets deutlich; Bursa mit 3 Präanalpapillenpaaren: (1.—3.), (4.$.) +. (7.-=8.) 9. 27 Lippen deutlich 28 . Schwanz des 2 verlängert (y 8), Spikula kurz, plump (L2 18,$1,4mm, a 2 18, $ 22, $ 6,6—7, y 8, 320], saprob duthiersi Maupas 1900 Schwanz des 2 kürzer (y 16); Spikula nicht plump [L 2 1,9 bis 2 mm, & 1,3—1,5 mm, a2 20, 82%, B 6-8, y2 = 16, g 26, Mundhöhle !/, der Osophaguslänge], saprob marionis Maupas 1900 . Mundhöhle lang (!/, d. Ösophaguslänge), @ Schwanz mit . Lateralpapillenpaar auf der Schwanzhälfte, Körperform plump (a 21); die vorderste Bursalpapille deutlich prä- anal: (1.—8.), (4.—5.), (6:—8.) +9. [L 2 1,5, $ 11 mm, a 21, ß 6—7, y 2 11, $ 19], saprob ; guignardi Maupas 1900 Mundhöhle kurz (?/,, d. Ösophagus), @ Schwanz ohne Lateral- papillen, Körperform sehr plump (« 14—17); $ ohne deut- liche Präanalpapille: (1.—4.), (5.—7.), (8.—9.) [die hinterste, der Schwanzspitze angelagerte Papille ist sehr klein; L 2 1,3, d 0,85 mm, P 25,3, 88,929, & 14], saprob aberrans Krüger 1913 Bursa mit 5—6 Papillenpaaren 30 Bursa mit 9—10 Papillenpaaren 31 Bursa mit 5 Schwanzpapillenpaaren, Bursa nie mit welligem “Rand [Mundhöhle !/;, d. OÖsophagus, Papillen lang gestielt; L 0,6 mm, a2 19, 82, B45,y26, 8 17], t. agilis v. Linstow 1876 Bursa mit 6 Schwanzpapillenpaaren, Bursa mit welligem Rand [Mundhöhle tiefer; höchstens 7—8 Papillen, @L 0,4 bis 0,7 mm, $ 0,4 mm, a 18—20, $ 3,5—5, y 2 6,49, d 15 bis 17,6}, t. oxyurıs (Claus) 1863, s. Anguillula oxyuris Claus Bursa glatt, nie mit fleckenartigen Erhebungen 32 Bursa mit Knötchen bzw. Reihen von fleckenartigen Er- hebungen [Mundhöhle lang, 2 Schwanz mäßig lang, gleich- mäßig verjüngt, $ L 1,9 mm, $ 6,5, y 23,7, Papillen: (1.—3.), (4.—6.) + (7.—8.), 9.], a., saprob fluviatilis Bütschli 1876 Vorderende ohne isolierte Chitinstückchen 33 schwanzumfassende Bursa, während die von Bütschli beobachtete, nach Johnson R. pellio Bütschli genannt, was nomenklatorisch nicht zulässig ist, eine Erdform ist, für die ich den Namen R. johnsoni nom. nov. vor- schlage. Diese Art ist nicht parasitisch wie R. pellio (A. Schn.) und trägt eine völlig schwanzumfassende Bursa: Die freilebenden Erd-Nematoden 257 — Vorderende mit in Mundhöhlennähe gelegenen isolierten Chitinstückchen [? unbekannt, Vorderende mit sehr undeut- lichen, borstenlosen Lippen, Mundhöhle !/, d. Osophagus; Bursalpap.: (1.—8.), (4.—7.) + 8., 9., d< L 0,3 mm, a 18,6, ß 5, y 14], t. Australien minutus Cobb!) 1893 33. Bursa mit 9 Papillenpaaren, Vulva mittelständig, nie deut- lich hinterständig 34 — DBursa mit 10 Papillenpaaren, Vulva deutlich hinterständig (57—63 %) 40 34. Getrenntgeschlechtlich, $ nicht selten?) 35 — _Hermaphrodite Arten (d sehr selten, Sexualziffer n. Maupas 1,4—0 /oo 36 35. Spikula zusammengewachsen, mit 3 access. Stücken [der hintere haarfeine Schwanzteil beim $ a den vorderen, plumpen scharf abgesetzt, L 2 14 JS 1 mm, a 23—25, B 5—6, 9 2 6—7, d 13; Stellung der & Papillen erinnert an dd (1.—3.), (4.—6.), (7.—9.)], saprob bütschlii de Man 1876 — Spikula frei, nur 1 access. Stück von höchstens 1, Spikula- länge [S Papillen (1.—3.), (4.—6.) + (7.—9.); L 2 1,8 mm, & 0,8 mm, P 27-8, 35,y 210, d 20—25] saprob pellioides Bütschli 1873 36. 2 Schwanz ohne plötzliche Verjüngung 37 — {Q Schwanz mit plitzlicher Verjüngung, an dieser Stelle mit Lateralpapillen [Vorderende 3lippig; Mundhöhle !/,, d. Oso- phagus; & Papillenstellung: (1.—8.), (4.—$6.), 7. +8., 9., Spikula u. access. Stück kraftig, Sexualziffer 1,4 %/,, L 2 2,3 bis 3,1 mm, & 1,3—2 mm, a 18—19, $ 7—9, y 2 24, g 34], saprob caussaneli Maupas 1900 37. Exkretionsorgan ohne vorderen Kanal, Vulva mittelstandig, Schwanz des Weibchens ohne Lateralpapillen (1 Paar) in Afternähe — Exkretionsorgan mit gut sichtbarem vorderen Kanal, Vulva vorderständig (43 %), 2 Schwanz vor dem After mit je 1 gut sichtbaren Lateralpapille [Vorderende mit 3 rudim. Lippen, Mundhöhle 1/,—t/, d.-Ösophagus, & Pap.llenstell.: (1.—3.), 4., (5.—7.), 8., + 9., ausschließlich ovipar, L 2.13, . 3 0,72 mm, a27, B27—29, P28, 85, 725, 8 27], saprob viguieri Maupas 1900 !) Leider gibt Cobb keine Detailabbildung vom Vorderende. ?) Hierher gehört auch Rh. marina Bastian 1865; $ mit 9 Papillen in 3 Gruppen (1.—3.) (4.—6.) + (7.—9.) wie Rh. pellioides, access. Stück von. halber Spikulalänge; ® L 1,6—3,1 mm, d 1,6—-2 mm, a 17-30, ß 5,5 bis 9, y 16—19.5, V 51.5—55%; marin, saprob. Ferner Rh. johnsoni nom. nov. syn Rh. pellio Btli. 1873 nee Rh. pellio (A. Schn.) 1866, vgl. S. 255, Fußnote 5. — Anhangsweise stelle ich hierher auch die aus dem Nachlasse von Maupas (1919) nur unvollständig beschriebene Rh. mairei Maupas 1919 über deren Fortpflanzung nichts gesagt ist. $ Papillen: (1.—3.) 4. (5. bis 6.) + 7., 8. 9. 2 L 3,4 mm, a.18, ß 12, y.24, mh !/,,. t. Algier. Archiv NEE 17 8. Heft 958 Dr. Heinrich Micoletzky: 38. Spikula schlank, 2 Schwanz mäßig lang (y 8—10), größere Arten 2 L 1,2—1,7 mm, & 0,9—1,26 mm 39 — Spikula sehr plump, desgleichen access. Stück; 2 Schwanz lang (y =5—6), kleinere Art (L 2 0,68 mm, & 0,5 mm) [Lippen unscheinbar, mit winzigen Borsten, Papillenstell.: (1.—3.), (4.—6.) + 7., 8., 9.], saprob, Seychellen (Moos) sechellensis Potts 1910 39. Kleinere Art (L 2 1,4 mm, 3 0,93 mm), ausschließlich ovipar, Schwanz länger (y 2 8, d 22), Bursalpapillen in 3 Gruppen: (1.—3.), (4.—6.) + (7.—9.), davon 3 Paar präanal [6 rudim. Lippen, Mundhöhle !/,—!/;, d. Osophagus, & sehr selten Sexualziffer 7 %/g0, «24, B 5—7],saprob 2errieri Maupas 1900 — Größere Art (L 2 1,2—1,7 mm, & 1,25—1,3 mm), erst ovi-, dann vivipar; Schwanz kürzer (y 2 10, & 34), Bursalpapillen: (1.—3.), (4.—6.), 7. + (8.—9.), davon 2 Paar präanal [3 zwei- geteilte unscheinbare Lippen, Mundhöhle Y,o—!/ıı d. Oso- phagus, Vulva leicht hinterständig, $ äußerst selten, Sexual- ziffer 1,5 9/0, aQ 20, 8 24, B 6,7—8,5, y 6,7—8,5], saprob elegans Maupas 1900 40. Spitze des @ Schwanzes nie abgerundet 41 — { Schwanzende abgerundet, ohne aufgesetztes Spitzchen FL. -0,7—0,9 mm, 0@,.14—18, 42,9 9: 383, 028 V 63%, Stellung der Papillen der Bursa wie sirongy- . doides] t.? cylindrica!) Cobb 1898 41. 3 Präanal-, 7 Postanalpapillen?) [(1.—.), (4.—$6.), 7. + (8. bis 9.), 10., L 2 bis 2mm, :d 1,5 mm, «19, P7—8, 9 2 30, 835, V 57 %], saprob, sehr gemein Zeres?) (A. Schn.) 1866 — 2 Präanal-, 8 Postanalpapillen®) [(1.—4.), (5.—7.), 8. + (9.—10.), 2 L1,3 mm, $ 0,9 mm, a15—19, P5—7, y243, g 21, V 59 %] saprob, a. strongyloides?) (A. Schn.) 1866 !) Es ist sehr gut möglich, daß diese Art in Hinkunft als Varietät zu Rh. strongyloides gestellt werden könnte, ?) Die Q von Rh. teres und strongyloides sind morphologisch kaum aus- einanderzuhalten. Schneider gibt folgende Merkmale an: Rh. teres mehr Feuchtigkeit liebend, im Wasser sich nicht zusammenrollend; Schwanz kuppelförmig mit ziemlich scharf abgesetzter Spitze, Mundhöhle um !/, . länger als bei Rh. strong., Klappenapp. des Bulbus kräftiger. Rh. strongyloides weniger Feuchtigkeit liebend, im Wasser sich krampfhaft zusammen- rollend und 1—2 Minuten so verharrend; Schwanz kuppelförmig, sehr all- mählich zugespitzt, Mundhöhle kürzer, Klappenapparat schwächer. ®) Syn. Rhabditis terricola Duj. 1845, Angiostoma limacis Will 1848, Ascaroides limacis Barthelemy 1858, Pelodera teres A. Schn. 1866. Trotz- dem Rh. terricola der älteste Name ist, den auch Örley einführt, ver- mutet A. Schneider stark, daß Dujardin mehrere Arten unter diesem Namen vor sich hatte, weshalb Rh. teres vorzuziehen ist, da Schneider diese Art zum erstenmal einwandfrei der Wissenschaft einverleibte. *) Orley 1886 hat den charakt. Unterschied in der Stellung der Bursal- papillen verkannt und führt fast nur biol. Unterschiede an, sodaß ich mich, durch Orley irregeführt, verleiten ließ, auf Grund der Papillenstellung die Art Rh. teroides aufzustellen. °) Syn. Rh. teroides Micoletzky 1915. Die freilebenden Erd-Nematoden 259 1. Rhabditis aspera Bütschli 1873. Bütschli 1873, p. 113—114, tab. 9, fig. 58a—e. Orley 1886, p. 32, tab. 2, fig. 19. - Das einzige beobachtete & ist viel langschwänziger (y 12 gegen 24), so daß das die Bursa überragende Schwanzstück länger ist als die Entfernung After-Bursaende. Diesbezüglich verhält sich mithin mein Exemplar wie longicaudata. Die Papillenvertei- lung hingegen stimmt auffallend gut mit Bütschlis Abbildung 58a überein. Die große relative Schwanzlänge steht offenbar in direktem Zusammenhang mit der Kleinheit (L 0,46 mm gegen 2 mm). Hieraus erklärt sich auch die Plumpheit (a 17,1 gegen 28) und Ösophaguslänge (ß 3,88 gegen 9). Maupas (1919) zweifelt mit Unrecht — wie ich glaube — an der Identität der von Bütschli und Orley beobachteten Arten und identifiziert seine Rh.lucianit mit Rh.aspera Örley. Beidestehen einander zweifelsohne nahe, unterscheiden sich aber durch die Lippen, indem Rh. aspera 6 voneinander deutlich getrennte Lippen trägt, während bei Rh. lucianı die Auflösung der 3 in 6 Lippen nur durch seichte Einkerbungen angedeutet ist. Vorkommen. Offenbar saprob (nach Bütschli in faulenden Runkelrüben, nachOrley zusammen mit pellıo vermutlich in faulen- den Substanzen, von letzterem in großen Mengen gezüchtet), vermag unsere Art wie auch andere Rhabditis-Arten auch hier und da in reiner Erde vorzukommen; so fand ich sie (sehr selten, nieht verbreitet) in einem stark vermoosten Rasen am Rand eines Koniferengehölzes zusammen mit Mononchus papillatus, Tyipyla arvenicola, Dorylaimus carteri, Plectus cirratus usw. In reiner Erde, wo die Ernährung für die saproben Arten gewiß viel ungünstiger ist als in Fäulnisherden, bleiben sie viel kleiner und zeigen auch sonst vielfach jugendliche Charaktere (Körperplumpheit, Ösophagus- u. Schwanzlänge, Vulvalage usw.). Geographische Verbreitung. Ungarn: Budapest (Örley); Deutschland: Frankfurt a. M. (Bütschli). 2. Rhabditis longicaudata Bastian 1865. Bastian 1865, p. 130, tab. 10, fig. 63—64. Bütschli 1873, p. 114—115, tab. 10, fig. 60a—e, tab. 11, .. ig. 65a—b. Rh. longicaudata n. sp. | Orley’-1886:,Pr2%% Steiner 1914, p. 421. Eigene Maße: OL = 0,77—0,8 mm EZ eh: 2 (keines eiertrag.) y = 5,1—5,65 V=51% (08 mm) '1 17* 8. Heft 260 Dr. Heinrich Micoletzky: Maße nach Bastian und Bütschli: QL = 1,5—1,38 mm B=6—7 a = ca.19 (Bütschli), 28 (Bast.) y=6—7 Gesamtindividuenzahl: 2 2. Das einzige präparierte Exemplar läßt bezüglich der Lippen kein sicheres Urteil zu. Bastian erwähnt und zeichnet keine Lippen, Bütschli zeichnet und erwähnt ausdrücklich 6 Lippen (die man auch als zweigeteilte Dreilippigkeit auffassen kann). Jede dieser (6) Lippen trägt eine Borstenpapille. OÖrley nimmt nach seiner Bestimmungstabelle 3 Lippen an (in der Artbeschreibung wird nichts erwähnt). Ich nehme mit Bütschli 6 Lippen an, sollte später eine dreilippige Form gefunden werden, so wäre sie als Varietät zu unterscheiden. Vorkommen: an Getreidewurzeln in sandigem Boden (Bastian), in faulenden Pilzen (Bütschli); im Untersuchungsgebiet ein einziges Mal in 2 Exemplaren in trockener Mähwiese angetroffen (sehr selten, nicht verbreitet), sonst wie Rh. aspera.- Fundort. Steiermark, Graz, Fang Nr. 9. Geographische Verbreitung. Deutschland: Frankfurt a. M. (Bütschli), Sehweiz (Steiner), England: (Steiner), überall t. 3. Rhabditis oxyurıs (Claus) 1869. Claus 1863, p. 354, tab. 25, fig. 7—10, Anguillula oxyurıs. Bütschli 1873, p. 105—106, tab. 9, fig. 57a—c, Rhabdıtis oxyuris. Orley, p. 24. Steiner 1914, p. 261. Eigene Maße: QL = 0,4-0,54 mm V = 53—53,5% a = 18—20 | 2 (keins G, = 18 —23% | 2 (keines B = 3,5—4,55 | eiertrag) G, = 17—23,5% | eiertrag.) y= 6,4—17,2 mh — 2], gL = 0,39 mm a = 19 = n Maße nach Bütschli: —'17,6 L?=0,7 mm 30,4 mm Gb ==:40%, Ba 4—5 GH =4130%, v=8-9 15 Gesamtindividuenzahl 5, davon 9 2, $ 2, juv. 1, Sexualziffer 100 (n 4). Mein Material stimmt sehr gut mit der Beschreibung von Bütschli überein, leider sah ich das einzige reife $ (das andere war während der letzten Häutung) nur in Seitenlage, in welcher die Papillen mit Bütschlis Abbildung übereinstimmen; nur die 3 hinteren Papillen finde ich etwas näher aneinandergerückt. Vorkommen: im Humus (Claus), an Graswurzeln (bei Flut inundiert!); von mir an Graswurzeln einer Hutweide ein einziges Mal beobachtet (selten, nieht verbreitet), vermutlich auch saprob und züchtbar. Die freilebenden Erd-Nematoden 261 Fundort. Bukowina: Czernowitz-Stadt 7g. Geographische Verbreitung. Österreich? Wien (Claus); Deutschland: Cuxhaven (Bütschli); Schweiz (Steiner). 4. Rhabditis brevispina (Claus) 1863. Claus 1863, p. 354, tab. 35, fig. 1-5. Anguillula brevispina. Bütschli 1873, p. 104—105, tab. 9, fig. 55. Rhabditis brevispina. de Man 1884, p. 122, tab. 18, fig. 79. ÖOrley 1886, p. 29—80, tab. 3, fig. 6—12. v. Schilling!) 1891, Rh. cucumeris?) p. 331, 333, 343. Metcalf!) 1903, p. 89—102. Marcinowski 1906°), p. 232—233, fig. 7—9. Marcinowski 1909, p. 34—89, fig. 17. Ditlevsen 1911, p. 239—240. Brakenhoff 1913, p. 294—29, Hofmänner 1913, p. 627, Rh. brevispina? tab. 15, fig. 19. Steiner 1914, p. 262. Hofmänner-Menzel 1915, p. 177, Rh. brevispina? Eigene Maße: 2T: 0,81 mm Eizahl = 10 a = 16,3 Eigröße = 23:23 u P=6.9 7—TaT 2 L 0,98 mm wr3% 1 a 19 | | n = 86,3% P5 | Ga 34.50, y 7,5 U 1847 m U729307 Maße nach Claus, Bütschli, de Man, Örley, Marci- nowski, Ditlevsen, Brakenhoff (Hofmänner). QL = durchschnittlich 1,1—1,2 (0,5—1,62 mm) [nach Hof- männer 1,5—1,95 mm] a —= 17—20 ß = 6,15 (3,7—6,85) ” y = 5,5—18,3 (Marcin.) — 20,5 (Orley) V = 50-—57% z G, = !/; der Entfernung Vulva—Ösophagusende G, = %—!?/,, der Entfernung Vulva—-After. Gesamtindividuenzahl 7, davon 2 5, juv. 2. Mein Material stimmt recht gut mit der Beschreibung und Abbildung von Bütschli überein. !) Nach Marcinowski. v. Schilling 1891, Praktischer Ratgeber im Obst- u. Gartenbau, und Metcalf, H. Cultural studies of a nematode associated with plant decay. Trans. amer. mier. soc. Bd. 24. 2) Nach Marcinowski (1909, p. 38) wahrscheinlich identisch. ®) Diese Arbeit ist mir zur Zeit der Abfassung dieser Zeilen. nicht im Original, sondern nur in einem von, mir seinerzeit angefertigten Auszug zu- gängig, ich konnte die Maße daher nicht einsehen. S. Heft 262. Dr. Heinrich Micoletzky: Marcinowski hat diese Art eingehend studiert. Die Varia- tionsbreite beträgt. nach ihren Untersuchungen für die absolute Körperlänge das 3fache Minimum, für # nahezu das 2fache, für y mehr als das 3fache, auch die Gonadenausdehnung schwankt innerhalb weiter Grenzen. Ähnliches dürfte wohl fjir die meisten Rhabditiden gelten, besonders für jene saproben Arten, die hier und da auch in der reinen Erde vorkommen. Es erscheint mir sehr fraglich, ob Hofmänner, der unsere Art im Litoral des Genfer Sees zwischen faulenden Pflanzenresten häufig gefunden zu haben glaubt, tatsächlich diese Art vorgelegen hat. Das von ihm abgebildete Männchen (fig. 19) stimmt nämlich gar nicht mit der Abbildung Marcinowskis (fig. 9), welche Arbeit Hofmänner — obwohl sie die wichtigste über unsere Art ist — ebensowenig gekannt zu haben scheint wie die Arbeit Orleys, wenigstens zitiert er nur Claus, Bütschli und de Man. Von diesen Autoren hat nur Claus das 3 gesehen, das Hinterende aber ganz unzureichend abgebildet. Wer die Abbildungen von Orley (fig. 10),- Marcinowski und Hofmänner vergleicht, der muß sich sagen, daß es sich in allen 3 Fällen nicht um dieselbe Art ge- handelt haben kann. Die Abbildungen der erstgenannten Autoren lassen sich noch halbwegs in Übereinstimmung bringen. So hat Orley 6 Papillenpaare gesehen, 3 davon liegen prä-, 3 postanal. Im Text sagt der ungarische Forscher, daß das 6. Paar (das vorder- ste) sehr weit vom After entfernt sei, nach seiner Abbildung ent- sprechen dieser Lage die Papillenpaare 5—6 und es sieht so aus, als ob Papillenpaar 5 verdoppelt sei. Text und Abbildung stimmen nicht überein. Leider ist Örley weder in der Beschreibung noch in der Abbildung dieser schwierigen Gruppe gerecht geworden, was um so mehr zu bedauern ist, als seine Arbeit bis heute die einzige monographische Darstellung ist, so daß wir auch heute noch außer Stande sind, die Rhabditiden in einwandfreier Weise zu bestimmen. Marcinowski zeichnet (fig- 9) 8 Bursalpapillenpaare, von denen Nr. 7—8 vermutlich präanal gelegen sind. Das vorderste (epibursale) liegt vor dem inneren Spikulaende, weit vor dem After, so daß 9 Papillenpaare vorhanden sind!). Hofmänner zeichnet 7 in 3 Gruppen stehende Papillen ?). Vorkommen. Literatur: In stickstoffreicher Erde (Claus), in faulenden Pilzen (Örley), selten in feuchten Wiesen Hollands (de Man), nach Ditlevsen und Brakenhoff selten in der Erde, von Marcinowski an Roggen (Halmbasis, Blattscheiden), Rüben, Getreidekeimlingen aufgefunden, an Getreidekörnern und Kartoffel- scheiben gezüchtet, infiziert diese Art sekundär Getreide, kann jedoch als eigentlicher Pflanzenschädling nicht angesehen werden. !) Papillenstellung (nach dem Schema v.Örley) (1.—2.),3.,4.,(5.—6.) + 7.,8., 9. von hinten nach vorne, mit — verbundene Papillen sind zu Gruppen vereinigt, + bedeutet Analgegend, links postanal, rechts präanal. ?) Papillenstellung: 1., (2.—4.), + (5.—7.) Die freilebenden Erd-Nematoden 263 Eigenes. Im Untersuchungsgebiete selten und wenig verbreitet (steht unter den Rhabaitis-Arten der Häufigkeit nach an 5., des Vorkommens (Verbreitung) nach an 2. Stelle), vorzugsweise in Mähwiesen, selten in Waldhumus (an Graswurzeln bzw. Blatt- scheiden). Fundort. Steiermark: Pernegg a. M.; Bukowina: Czerno- witz-Stadt und Umgebung. Fang Nr. 8a, i, 9a—b, f, 12h. Geographische Verbreitung. Österreich: Wien (Claus) ;Ungarn: Schemnitz (Örley); Deutschland: Berlin (Marcinowski), Frank- furt a./M. (Bütschli); Schweiz (Steiner, Hofmänner?); Hol- land (de Man); Dänemark (Ditlevsen). 5. Rhabditis filiformis Bütschli 1873. Bütschli 1873, p. 106, tab. 9, fig. 56. de Man 1884, p. 123—124, tab. 19, fig. 81. Orley 1886, p. 31. Cobb 1893 (1), p. 27—28, tab. 1, Rh. filiformis (?) Bütschli. Cobb 1893 (2) p. 55—56, Rh. filiformis (?) Bütschli. southern-1914, PD: 7: Steimer:1914,,p. 261. Stefanski 1914, p. 46—47. Eigene Maße: OL = 0,52 mm (0,48—0,58) Gr 5 a=25 (22,350) R Gib B=49 (4,5—5,1 5 mh=1,1/, 2 y=3,6 (3,33,8) Ei, dickschalig = 27:13,5 x. V 43,6% (42,3—47) Maße nach Bütschli, de Man, Stefanski: OL = 0,48—0,6 mm age a = 24,530 V=43% (Cobb) B=45 5,25 Gesamtindividuenzahl: 8, davon 2 6, & unbekannt. Dem bisher Bekannten habe ich nichts Neues hinzuzufügen. Beim kleinsten Weibchen sind die Lippen (6) verhältnismäßig gut ausgebildet, bei den übrigen nur angedeutet. Cobb verzeichnet diese Art in zwei Arbeiten. Die eine (1893, 1) bringt eine Abbildung (tab. I), die tatsächlich unserer Art angehört, dagegen ist Cobb (1893, 2) eine peinliche Verwechslung unter- laufen: er hat, wie ein Vergleich seiner fig. 46 mit seiner früheren Arbeit (1893, 1, tab. III) lehrt, Rhabditis monohystera für Rh. fili- formis abgebildet! Vorkommen: in Moos (Bütschli, Stefanski, Cobb), in Wiesenboden (selten nach de Man) und an Graswurzeln (Cobb). Im Untersuchungsgebiet in feuchter Erde an Graswurzeln selten und sehr wenig verbreitet. Fundort. Steiermark: Pernegg a. M.; Bukowina: Üzerno- witz-Stadt. Fang Nr. 1a, 8i, 18. 8. Heft 264 Dr. Heinrich Micoletzkyt Geographische Verbreitung. Deutschland: Frankfurt a.M. (Bütschli);, Sehweiz (Steiner), Holland (de Man); England (Örley); Irland (Southern); Australien: Nwusüdwales (Cobb); überall t. 6. Rhabditis dolichura (A. Schneider) 1866. Schneider 1866, p. 315, tab. 10, fig. 10, Leptodera dolichura. Bütschli 1873, p. 115, tab. 10, fig. 61a—b, Rhabaitis dolichura. Örley 1886, p. 37. Cobb 1889. Maupas 1900, p. 531—536, tab. 20, fig. 14—15, tab. 21, fig. 1—8. Eigene Maße: OL = 0,65 mm (0445 —1,08) GU=11%, 714,7) 6 a= 21 (18,5) 15 G, = 22%, (19,2—27) 11 ß=4,9 (3,5—7,1) (7,) G,U = 11% (6,5—15) 9 y= 11,2 (8,7—13,7) Eizahl =3 (1-7) 7 V=55% (52,558) 11 Eigröße = 45:21u (246: mh = 12,8% (11,c—14,.2) 9 19230) 4 G, = 23% (20,5—25,3) 11 Maße nach Bütschli und Maupas: OL = 0,8—1,2 mm v=8—l1 a—= 12,3—17 V = 49,5% B=6—8 mh = 19,4% Gesamtindividuenzahl: 19, hiervon © 16, juv. 3, & keines. Diese saprobe Art bleibt in der reinen Erde kleiner, trägt einen relativ längeren Osophagus und eine leicht hinterständige Vulva. Der ausgezeichneten ausführlichen Beschreibung und Ab- bildung von Maupas, der diese Art in ausgiebigster Weise züchtete, habe ich nichts Neues hinzuzufügen. Das außerordentlich seltene Shat Maupas für die. hermaphrodite Rh.dolichura nachgewiesen und das Sexualverhältnis ermittelt (auf 7.136 Hermaphroditen vom weiblichen Typus 5 d, das ist 0,7°/g0). Die g spielen im Leben der Art keine Rolle, sie haben ihren Sexualinstinkt verloren und er- scheinen nur mehr atavistisch. Vorkommen in faulenden Substanzen (Schneider, Bütsch- .li), in Erdproben (Örley, in allen Bodenarten nach Maupas). Im Untersuchungsgebiet die zweithäufigste Rhabditisart, in Gartenhumus!), in Weideboden!) und in Moos eines mit Stroh gedeckten Daches (in Gesellschaft von Plectus cirratus, Plectus parvus, Teratocephalus terrestris, Doryl. centrocercus, carteri etc. angetroffen). In nicht verseuchtem Boden nieht verbreitet, selten. Fundort. Steiermark: Pernegg a. M.; Bukowina: Kuczur- mare. Fang Nr. 19. Geographische Verbreitung. Offenbar kosmopolit. Deutsch- land: Berlin (Schneider), Frankfurt a.M. (Bütschli), Jena (Cobb); Ungarn: Budapest (Örley); Afrika: Algier (Maupas). !) Durch Einlegen von Fleisch nachgewiesen, daher in der Übersichts- abelle nicht ersichtlich. Die freilebenden Erd-Nematoden 265 7. Rhabditis monohystera Bütschli 1873. Bütschli 1873, p. 106—107, tab. 8, fig. 53a—b. Cobb 1893 (1), p. 29-30, tab. 3° Cobb 1893 (2), Rh. simplex n. sp., p. 53—54 (ohne Abbildung). Cobb 1906, p. 193—194. Hofmänner-Menzel 1915, p. 178. Micoletzky 1917, 536—537.}) Eigene Maße: QL = 0,43 mm (0,33—0,54 G,U = 16% (4,3—23) 5 mm) A Ut,?) = 2,3% (2,2—2,4) 2 a—17,5 (14,623) 5 , Eizahl= 12 (12) 5 B=42 8,1-48) 0) Eigröße — 45:21 u (3554: ers 57206) 1625) 5 V=173% (66—76) 22 mh = 1), (rl) 3 G, = 33%, 2152) 20 ‘Maße der Literatur (Bütschli, de Man, Örley, Cobb, Marcinowski, Hofmänner-Menzel, Micoletzky): OL = 0,4--0,85 mm y = 5,7—10 a = 17,820 V = 66-80% ß = 3,1—5 Gesamtindividuenzahl: 29, hiervon @ 27, juv. 2, $ unbekannt ? Mein Material ist kleinwüchsig und plump. Marcinowski züchtete unsere Art, doch gelangen ihr nur beschränkte Kultur- versuche, denn die an Pilzen und in gekochter Stärke gezüchteten Individuen starben in der 2. Generation ab. Das $ dieser vermut- lich hermaphroditen Art glaubt Cobb (1893, 1) gesehen zu haben. Seine Maße für das (L0,9 mm, «a = 13, = 4,3, y = 33,3) weichen indessen ziemlich ab. Die Bursa ist völlig schwanzumfassend und trägt 8 bursale Papillenpaarein3 Gruppen (1.—3.), (4.—6.) + (7.—8.)3). Ob Cobb — ich zweifle einigermaßen daran — tatsächlich das $ von monohystera vorgelegen hat, müssen künftige Untersuchungen dartun. Seurat hat jüngst aus dem Nachlasse des hochverdienten Maupas (1919, p. 487—489, fig. 3) unter dem Namen Rh. lamb- diensis eine Art beschrieben, die Maupas mit Rh. monohystera Cobb 1893 für synonym hält, was m. E. nach nur auf einem Ver- sehen beruhen kann. Die Unterschiede beider Arten sind aus dem Schlüssel (S. 252, Nr. 10a) ersichtlich. Hier sei nur erwähnt, daß ich an meinem Präparate am Q Schwanze ebenfalls knapp postanal “ je eine Lateralpapille wahrgenommen habe, ganz ähnlich wie dies Maupas in seiner fig. 3 für Rh. lambdiensis abbildet. Vorkommen. Nach de Man die häufigste in der reinen Erde vorkommende Rhabditis-Art im Wiesen- und sandigen Dünenboden Hollands, an Wurzeln v. Plantago (Bütschli), in gekeimten Ge- !) Vgl. Literatur. 2) Gemeint ist der postvulvare Uterusblindsack. ®) Gezählt von hinten nach vorn, + bedeutet Analgegend, rechts davon sind die prä-, links die postanalen. Papillen. 8. Heft 266 Dr. Heinrich Micoletzky: treidekörnern (Marcinowski), an Graswurzeln (gemein), Sellerie und zwischen zerfallenden Bananenblättern nach Cobb, in Garten- erde (Hofmänner), in Walderde (de Man), an erkrankten Wurzeln des Zuckerrohrs (Cobb). Im Untersuchungsgebiete ist Rh. monohystera wie in Holland die häufigste Rhabditisart in reiner Erde. Ich fand sie be- sonders im Wiesengelände (?/, aller Indiv., ?/, aller Fänge), nament- lich in sandiger Uferwiese und in Weideboden aber auch in Wald- humus. Sie gehört zu den seltenen und wenig verbreiteten Arten und wurde im Untersuchungsgebiete auch im Süßwasser (jedoch nur sehr selten und nicht verbreitet) nachgewiesen, so daß ich sie unter die erdbewohnenden Nematoden, die hier und da auch im süßen Wasser angetroffen werden (Gruppe 4b), einreihe. Fundort. Steiermark: Pernegg a. M.; Bukowina: Czerno- witz-Stadt und Umgebung. Fang Nr. 6b, f, h, 7a, c, 9e, 12e, 12g, 14a. Geographische Verbreitung. Österreich: Bukowina a. (Mico- letzky); Deutschland: Berlin (Marcinowski), Frankfurt a./M. (Bütschli); Sehweiz (Steiner, Hofmänner-Menzel); Rußland: Moskau (de Man); Australien (Cobb); Hawaii (Cobb); überall (mit Ausnahme von Micoletzky) t. Rhabaitis sp. Ein unbestimmbares ©, Steiermark, großer Pyhrgas 1350 m, fette Almweide, Fang Nr. 10c. Präparat bzw. Objekt verloren gegangen. X. Diploscapter Cobb 1913. Einzige Art: D. coronata (Cobb) 1893, syn. Rhabditis coronata Cobb 1893, de Man 1896, Maupas 1900, Micoletzky 1914, syn. Rhabditis bicornis Zimmermann 1898. Körperform plump, vom Ösophagushinterende nach vorne stark verjüngt (an.der Lippenbasis nur Y,), am Hinterende weniger (anale Körperbreite 1, jener am Darmbeginn), Länge um %), mm. Kutikula nackt, äußerst fein geringelt, nach de Man mit deutlicher, !/, des Körperdurchmessers breiten Seitenmembran!). Vorderende mit 4 paarweise verschiedenen, kreuzweise gestellten Lippen; die medianen tragen je einen nach außen gerichteten, stark chitini- sierten augenfälligen, kräftigen, hakenförmigen Labialzahn, die lateralen sind durchsichtig, höher; ihr Außenrand ist nach de Man leicht eingebuchtet und erinnert etwas an Cephalobus Sg. Acrobeles, nachMaupas ister kreissägeblattähnlich. Mundhöhle Rhabaditis-artig, doch ohne deutliche Ausprägung der proximalen Knötchen, /, bis !/, der Gesamtösophaguslänge erreichend. Ösophagus Cephalobus- artig, also vorderer Teil + zylindrisch, hierauf halsartig einge- schnürt mit dem Nervenring und mit einem klappentragenden End- !) Maupas hat die Seitenmembran und die Kutikula-Ringelung nicht ‚beobachtet, mein einziges @ (1914) ließ die Seitenmembran nur mit Immer- sion erkennen. Die freilebenden Erd-Nematoden 267 bulbus gegen den Mitteldarm abgesetzt. Exkretionsporus auf der Höhe des End-Bulbus, näheres unbekannt: Darm dunkel, granu- liert, Enddarm mit deutlichen Rectaldrüsen. ® Geschlechtsorgane paarig symmetrisch, mit Umschlag, Vulva leicht hinterständig. Im Uterus gleichzeitig nur 1 großes Ei von rauher Oberfläche, ovipar, nach Maupas proterandrisch hermaphrodit. $ mit ganz (Maupas) oder fast ganz (de Man) schwanzumfassender Bursa mit 7 Papillen- paaren [nach de Manalle postanal mit Gruppenbildung: (1.—3.) 4., (5.—6.), 7., nichtsicher ; nach Maupas ohne Gruppenbildung, 5 post-, 2 präanal. nach Maupas sehr selten 5—6°/,.. Sehwanz bei beiden Geschlechtern verschieden lang, konisch, Ende feinspitzig, ohne Drüsen und Endröhrchen. Vorkommen. Träger, saprober Erdbewohner von weltweiter Verbreitung. Verwandtschaft. Von Rhabditis durch die 4 teilweise mit Labialzähnen versehenen Lippen unterschieden. Einzige Art: D. coronala (Cobb) 1893. L 0,35—0,6 mm, a 14—17, P3,7—5, y 27—9,5, d 14—23, mit den Eigenschaften des Genus. Es ist durchaus möglich, wie auch Cobb (1913, 2, p. 443) vermutet, daß den Beschreibungen der verschiedenen Autoren mehr als 1 Art zugrunde liegt. Die Unterschiede der genauesten Untersuchungen von deMan und Maupas, wie verschiedene Aus- bildung der Seitenorgane, Lippen, namentlich der Bursa und Papillen, unterstützen diese Vermutungen. XI. Cephalobus Bastian 1865 mit dem Subgenus Acrobeles (v. Linstow) 1877. Berücksichtigte Arten: 28. persegnis Bastian 1865 brevicaudatus Zimmermann striatus Bastian 1865 1898 rigtdus (A. Schneider) 1866 (A.) lentus Maupas 1900 longicaudatus Bütschli 1873 longicollis v. Daday 1901 oxyuroides de Man 1876 aculeatus v. Daday 1905 (A.) eiliatus (v. Linstow) 1877 filicaudatus Cobb 1906 elongatus de Man 1880 brachyurus v. Daday 1910 emarginatus de Man 1880 - Ppalustris v. Daday 1910 filiformis de Man 1880 uncatus v. Daday 1910 (A.) vexilliger de Man 1880 setosus Cobb 1914 gracilis Orley 1880 subelongatus Cobb 1914 multicinctus Cobb 1893 (A.) insubricus Steiner 1914 similis Cobb 1893 bipapillatus Stefanski 1915 loczyi v. Daday 1898 (A.) bisexualis (Micoletzky stagnalis v. Daday 1898 1916) Körperform durchschnittlich mäßig schlank, selten plump (a 14—18 vexilliger) oder sehr schlank (a 40—50 filiformis) beiderseits, besonders nach hinten zu verschmälert, meist um 1 mm (0,3 mm Persegnis v. nanus bis 2,25 mm Palustris). Kutikula deutlich quergeringelt (bei rıgidus sehr zart!), stets mit Seiten- 8. Heft 268 Dr. Heinrich Micoletzky: membran, doch oft schwach ausgeprägt und kaum sichtbar (z. B. subelongatus). Seitenorgane zumeist nicht nachgewiesen [deutliche Seitenorgane wurden nur von v. Daday für C. Palustris (kreis- förmig) und C. brachyuris (‚‚trichterförmig‘‘, vermutlich Plectus-artig) bekannt gemacht]. Vorderende höchstens andeutungsweise, nie deutlich abgesetzt, typisch mit 3 mehr oder weniger abgerundeten Lippen, die auch rudimentär sein können (z. B. jiliformis). Für C. setosus gibt Cobb!) 2 Lippenkränze an, einenäußeren aus 6 zwei- geteilten Lippen und einen inneren mit 3 mit Borsten besetzten Lippen. Meist sind Papillen nicht nachweisbar, zuweilen aber sind Papillen erkenntlich (z. B. oxyuroides). Borsten fehlen fast stets (Ausnahme: aculeatus, Palustris, setosus). Von diesem Bau weicht eine Gruppe von Arten (ciliatus, insubricus lentus, bisexualis und vexilliger) ab, deren Vorderende mit unbeweglichen Dornen und Borsten bewaffnet ist, sich aber mühelos auf den Typus zurück- führen läßt. Diese Arten fasse ich unter das Subgenus Acrobeles (v.Linstow) zusammen. Mundhöhle röhrenförmig mehr oder weniger verlängert, dreiseitig, proximal etwas verengt. Die chitinösen Wände tragen stets lokale, hintereinandergelegene, stäb- chenartige Verdickungen und erhalten hierdurch ihr charak- teristisches Aussehen. Seitengefäße vorhanden, Exkretionsporus vor dem Bulbus, Nervenring am halsartigen Teil des Osophagus. Ösophagus. Vorderer Abschnitt fibrillär meist mehr oder weniger zy- lindrisch, selten bulbusartig geschwollen wie bei den meisten . Rhabditis-Arten (so bei CE. brachyuris, persegnis v. dubius und v. nanus, uncatus und similis), hierauf folgt ein verengter halsartiger Abschnitt, endlich der terminale, stark muskulöse, klappentragende, echte Bulbus. Darm weit, nur von wenigen Zellreihen gebildet, Umriß meist deutlich, Körnchen meist spärlich, Enddarm kurz, vermutlich überall mit Analdrüsen. Q Geschlechtsorgane unpaar, prävulvar mit postvulvarem Uterusast. Prävulvarer Uterusast umgebogen, Ovar nach hinten oft bis in Afternähe verlaufend und mitunter abermals (nach vorne) umgeschlagen (bei flüchtiger Betrachtung paarig symmetrische Gonade vortäuschend). Vulva mittel- oder hinterständig, ovipar (nur filiformis vivipar) mit geringer Eizahl (gleichzeitig), Eier groß’ (z. B. nanus). Parthenogenese von Maupas für €. Persegnis v. dubius f. apicata u. f. rotundata sowie für C. lentus nach- gewiesen. $G schl. chtsorgane. Hode einfach, Spikula stets von 1 stabförmigen access. Stück begleitet (ciliatus, elongatus mit 2 access. Stücken!), mit mehreren Paaren von Lateral- bezw. Sub- median-Papillen am Schwanze in für die einzelnen Arten charak- teristischer Stellung. Sehwanz verschieden (y 4,3—4,4 gracilis bis 25 Dersegnis v. nanus), bald kurz, abgerundet, bald zugespitzt, bald fadenförmig ohne Schwanzdrüse und ohne Endröhrchen [bei striatus-tubifer etc. ist ein terminales aufgesetztes Spitzchen oder !) Leider ohne Abbildung. Die freilebenden Erd-Nematoden 269 Röhrchen vorhanden, bei vexilliger, wo nach de Man 1884 eine Schwanzdrüse vorkommen soll, habe ich keine nachweisen können]. Vorkommen. Meist terrikol in reiner oder verunreinigter Erde (saprob), auch im Süßwasser und in zersetzenden, faulenden Sub- stanzen, nie parasitisch. Verwandtschaft und Unterscheidung. Steht zweifelsohne Rhab- ditis (den bursalosen Arten) sehr nahe (so wurde rigidus von Schneider zu Leptodera gestellt), so besonders den Rhabaitis-Arten mit vorderer zylindrischer Bulbusanschwellung. Vgl. auch Cham- bersiella (u. Diploscaßter). Bestimmungsschlüssel. Cephalobus Bastian!). Nicht berücksichtigte Arten“ c M In der Literatur nur an. nicht . concavus Maupas 1899 beschrieben oder abgebildet (no- C. truncatus Maupas 1899 men nudum). C. cephalatus Cobb 1901. Literatur unzugänglich. 1. Vorderende abweichend gebaut, mit Dornen und unbeweg- lichen Borsten bewaffnet, t. 2. SG. Acrobeles (v. Linstow ni — Vorderende typisch, t., a. 2. Schwanz abgerundet; Vorderrand des Kopfes + act (gezackt), Vorderende sonst wie C. ciliatus 2a — Schwanz zugespitzt 3 2a. Zweigeschlechtlich, $ etwa halb so häufig als $; nur das vorderste Drittel der Kopflippen gespalten, Ausschnitte am Vorderrand des Kopfes lateral und submedian verschieden tief; Körperbreite auf Analhöhe kleiner als die halbe Schwanz- länge; postvaginaler Uterus-Blindsack kurz, etwa 1, der vulvaren Körperbreite erreichend [$ mit 9 submedianen und lateralen Papillenpaaren. * L 2 0,64, & 0,61 mm, a 2 18, 320, ß 4,1—4,2, y 2 14, S 15,6] bisexualis (Micoletzky) 1916 syn. C. lentus Maupas v. bisexualis mihi 1916 — Parthenogenetisch, $ unbekannt; Kopflippen bis zur Hälfte gespalten, alle Ausschnitte gleich tief; anale Körperbreite größer als die halbe Schwanzlänge; postvag. Uterus-Blind- sack lang, länger als eine maximale Körperbreite [2 0,9 mm, a 19, # 4, y 19], Algier lentus Maupas 1900 3. Kopfende aus einem Basalteil und einer daraufgestellten Krone unbeweglicher Stücke gebildet (lentus-ähnlich) [2 0,45 1) Es ist höchst wahrscheinlich, daß eine oder die andere hier angeführte Art v. Cobb und Daday mit anderen Arten synonym ist, doch bieten Beschreibung und Abbildung (wenn. vorhanden) zu mangelhafte Stützen, um sicher zu gehen. Bau der Mundhöhle, der Lippen, der $ Papillen sind nicht leicht zu erkennen! 8. Ilelt 270 Dr. Heinrich Micoletzky: bis 0,8 mm, & bis 0,9 mm, a 15—22, P 44,8, 9 9 9—15, 10T ciliatus‘) (Linstow) 1877 — Kopfende aus peripheren, in kurze Dornen auslaufenden Lippen gebildet, außerdem mit 3—6 steifen, in 2 Ästchen auslaufenden Borsten versehen 4 4. Körper auffallend plump (a 14—20); 2 Schwanz kegel- förmig spitz endigend, beim g mit aufgesetztem Spitzchen 4a. vexilliger de Man 1880 — Körper zur Schlankheit neigend (a 24); 2 Schwanz kegel- förmig mit aufgesetztem Spitzchen (Drüsenröhrchen); Kopf- ende höher und schmäler [L 0,38 mm, ß 3,6, y 15, & unbek.], t. insubricus?) Steiner 1914 4a. Access. Stück des 3 Spikularapparates lang, linear; kleinere Art 0,42 mm [a 14—20, ß. 3,25—8,8, y 11—13] ELYB. — Access. Stück kurz und dreieckig, größere Art (2 unreif 0,6 mm) [? auch Unterschiede am Vorderende, a ?, P 3,4, y 8,1], Kerguelen var. kerguelensis Steiner 1914 5. Vorderende mit Borsten 6 — Vorderende ohne Borsten Re) sehr schlank (a 44), Ösophagus kurz (ß 7), Kopf mit 6 Borsten und kreisförmigen Seitenorganen [S unbekannt, L 2,2 mm, y 11,2], a., Ostafrika palustris Daday 1910 — plump (a 17,5—22), Osophagus lang (5 3,2—3,8) 7 Vorderende mit äußeren und inneren Lippen (äußere 6, innere 3), Schwanz kurz (y 16,6) [3 unbek., L juv. 0,7 mm, a 22, 3,2 ohne Abbildung!], a., Nord-Amerika setosus Cobb 1914 — Vorderende nie mit 2 Lippenkreisen, Schwanz verlängert (y 9,5), Schwanz in der Halfte mit kegelförmiger Ventral- papille, nur & bekannt [L 2,1 mm; a 17,5, $ 3,8], a., Paraguay aculeatus Daday 1905 8. Schwanz des 9 sehr plump, abgerundet?) (kurz bogenförmig gerundet, mit oder ohne aufgesetztes Spitzchen) I — Schwanz des @ von verschiedener Länge + spitz endigend 10 Lippen mit deutlichen Papillen [Durchschnitt L 2 0,66 mm, 0,63 mm, a23, P 4, y 15), t.,a. 9a. sitriatus*) Bastian 1865 — Lippen ohne Papillen [L 0,3—0,82 mm, «a13—25, $ bis 29; P3—5,3, y 13—15]. t. 9b 9a. Schwanzende mit Röhrchen - f. microtubifer — Schwanzende ohne Röhrchen f. atubifer e2 1 ha 1) Syn. Acrobeles ciliatus v. Linstow. 2) Es ist leicht möglich, daß diese Art später als Varietät zu vezilliger gestellt werden muß: sie würde sich zu ihr alsdann verhalten wie Cepha- lobus striatus f. microtubifer zu f. atubifer. . ®) Obzwar die Unterscheidung nach der Schwanzform Zusammen- gehöriges trennt, (siehe striatus und persegnis),sehe ich mich aus praktischen, Gründen dazu genötigt, da die Trennung der Arten nach dem Bau des Vorderendes auf zu große Schwierigkeiten stößt. 4) Syn. bursifer de Man 1876. 3b. 9c. Id. ge. bzw. Die freilebenden Erd-Nematoden: 271 d (nur für €. dersegnis ty. bekannt) nie mit deutlichen auf- gesetzten Endspitzchen, jederseits mit 3 lateralen Prä- und 3 Postanalpapillen (nicht immer leicht wahrnehmbar!) 9c, Persegnis Bast. 1865!) d mit deutlichem Endspitzchen, jederseits nur mit 1 lateralen Postanalpapille auf halber Schwanzlänge [? wie C. persegnis, Schwanzende plump abgesetzt oder kegelförmig mit stumpf oder fein zugespitztem Ende, doch ohne Spitzchen, vgl. auch Fußnote zu 17. L 2 0,63—0,78, 3 0,61—0,74 mm, a ® 16,1, 3 24, BP A—4,4, y 2 14,3—19,6, & 20, V 64 %, Eier 46:23 u, ‘ an Wurzeln des Kaffeestrauches in Java] brevicaudatus Zimmermann 1898 Lippen sehr deutlich; stets scharf markiert, jede Lippe zwei- spitzig, die dorsale symmetrisch, die subventralen asymme- trisch (doch spiegelbildlich gleich), Eier klein, $ unbekannt v. bütschlii |de Man] 1880 Lippen nie zweispitzig (gegabelt) YA Körperlänge unter mm (Durchschnitt 0,4 mm); Lippen (3) sehr deutlich, $ unbekannt, Fortpflanzung vermutlich ohne g, vordere Ösophagusanschwellung meist sehr deutlich; Eier groß v. nanus |de Man] 1880 Körperlänge über % mm (Durchschnitt 0,66 mm); Lippen deutlich bis wenig deutlich; nie auffallend vorspringend; vordere Ösophagealanschwellung meist weniger markant; Fortpflanzung mit oder ohne & ge Vordere Ösophagealanschwellung deutlich; plump (a 15), parthenogenetisch var. dubius [Maupas], f. rofundata Maupas 1900 Vordere Ösophagealanschwellung nur angedeutet; mäßig plump (a 20—25), bisexuell, $ typisch (mit 3 prä- und 3 post- analen Lateral- bzw. Subventralpapillen) typ. Bastian Vorderende lateral tief ausgeschnitten, scheinbar in 2 spitze Fortsätze endigend [L 0,6 mm, a 25, P 4, y 14, & unbe- kannt, dem elongatus nahestehend], t. x emarginatus de Man 1876 Vorderende ohne spitze Fortsätze - 11?) Lippen mit deutlichen Papillen 12 Lippen ohne deutliche Papillen 16 Mit (trichterförmigen) Seitenorganen, Ösophagus mit 3 An- sch wellungen, die vordere in halber Osophaguslänge, gut !) Syn. bütschlii de Man 1880 bzw. var. bütschlii, nanus de Man 1880 var. nanus, dubius Maupas 1900 bzw. var. dubius, Plectus obtusi- caudatus Daday 1901. 2) Hierher der ohne Abbildung und ohne Maße beschriebene ©. fili- caudatus Cobb 1906 aus Hawaii (Zuckerrohr-Wurzeln): Schwanz lang, schlank, bis zur Hälfte des Tieres an Länge erreichend, Lippen sehr un- deutlich, Osoph. gewöhnlich, mit sehr undeutl. Mittelbulbus, $ unbek. 8. Heft 272 13. 14. 15. Dr, Heinrich Micoletzky: abgesetzt, klein und muskulös [3 unbekannt, Lippen undeut- lich, L 0,77 mm, a 19, $ 4, y 7,7), a., Ost-Afrika brachyurıs Daday 1910 Ohne sichtbare Seitenorgane, mittlerer Ösophagealbulbus nie so gestaltet Ale Schwanz lang, fadenförmig (y 4,3—4,4) [jede Lippe mit mehreren sehr kleinen Papillen; L 2 0,9, 3 0,7 mm, a 28, BSH gracilis Örley 1880 Schwanz stets kürzer (9 y 8—24) 14 Lippen mit deutlichen Papillen in der Einzahl 15 Lippen mit mehreren (2) unscheinbaren Papillen [Vulva stark chitinisiertt, Rectum vom Darm durch eine scharfe Ein- schnürung getrennt; Kutikula ohne Seitenmembran, nur mit Seitenlinien, L 0,6 mm, a 23, ß 4,4, y 16,6, d unbek.], a., Nordamerika sub-elongatus Cobb 1914 Schwanz kurz, plump (y 10—24), Schwanzende stumpf zu- gespitzt, nie in eine feine Spitze ausgezogen [Durchschnitt 2 3 0,65 mm, a 22, B 4, y 15], t.,a. 15a. striatus Bastian 1865, f. tubifer Schwanz allmählich verschmälert, sehr fein zugespitzt, 2977-9, & 10—13 [L 0,5 mm, a, 20, $ 4], $ mit 7 Subventral- papillen 15b. oxyuroides de Man 1876!) . Schwanzspitze plump zugespitzt (Übergänge zu f. micro- tubifer) f. tubifer typ. Schwanzspitze zur Schlankheit neigend, hinterstes Schwanz- drittel jedoch nie fein ausgezogen (oxyuroides) f. tubifer sf. acuticaudatus . 8 Schwanz mit Dorsalpapille nahe der Schwanzspitze, diese scharf abgesetzt oxyuroides f. acuticaudatus g Schwanz ohne Dorsalpapille, Schwanzspitze nicht (be- sonders) abgesetzt oxyuroides typ. Q Schwanz kurz, kegelförmig (2? y 14—25, selten bis 11, g 14—24) 17 Q Schwanz + verlängert (y 2 7—12, & 11—17) 19 Plump (a 15) [L 0,73 mm, ß 4,6, y 37, & unbekannt] persegnis v. apicatus?) (Maupas) 1900 Schlank „(a 28 Durchschnitt, 22—39) 18 g mit 5 Papillenpaaren, hiervon 2 präanal [L 2 $ 0,7 mm (0,45— 1,1), ß4 (3—5,7), y 214,5 (11—25), d 17 (14—24)], t., selten a. elongatus de Man 1880 1) Syn. ©. latus Cobb 1906, ? syn. ©. hawaiiensis Cobb 1906 ?, beide ohne Abbildg., vgl. S. 277. Hierher vermutlich auch C©. multicinetus Cobb1893 mit undeutl. Lippen, derb geringelter Kutikula (2 «) [L 0,56 mm, a 21, ß 3,7, y 10, $& unbek. An der Abbildung des Vorderendes fehlen die im Text erwähnten Papillen. Über die Schwanzform wird man ungenügend unterrichtet. ‚‚T'he tail was conical‘“ etc. t. Australien. ?) Syn. Cephalobus dubius Maupas var. apicata. Hierher auch das 2 des nahestehenden C, brevicaudatus Zimmermann, vgl. 9b Die freilebenden Erd-Nematoden 273 — d mit 2 großen Präanalpapillen [nur $ bekannt, L 0,8 mm, a 30, ß 4, y23, 1 Exemplar, Postanalpapillen wahrschein- lich übersehen, ist vermutlich identisch mit elongatus], a. bipapillatus Stefanski 1915 19. Sehr schlank (? a 50, 8 40—45), vivipar [Lippen rudi- mentär, L Q 12 mm, & 1 mm, $ 55,5, y 8-9], t., a. 19a. filiformis de Man 1880 — Nicht auffallend schlank, bis plump (bis 2 a 38), ovipar 20 19a. Schwanzende des $ abgerundet, des & spitz typ. — Schwanzende beider Geschlechter zugespitzt [a., Peru] v. acuticaudatus Steiner 1920 20. Ösophagus mit 2 Bulben (Rhabditis-artig) 21 — Ösophagus nie mit 2 deutlichen Bulben (vord. Anschwell. typisch zylinderförmig) 22 21. Größere Art (21,4 mm); schlank (a 28), ohne Lippen, vorderer Bulbus knapp hinter der Mundhöhle, Osophagealhals daher auffallend lang; Schwanz mit aufgesetztem Spitzchen [ß 4, y 7, Vulva in Körpermitte, $ unbekannt], a., Ostafrika uncatus Daday 1910 — Kleinere Art (2 0,64 mm); plump (a 18), Vorderende ab- gestutzt mit 6 großen plumpen,k onischen Lippen, Mundhöhle sehr kompliziert gebaut!), aus 3 Abteilungen bestehend [# 45, y 7, V 51 %, d unbekannt], t. Australien similis Cobb 1893 22. Schlank (a 2 37,5), Kutikula sehr deutlich geringelt; Vulva mittelständig; [L 1,24 mm, ß 4,3, y 6,9, Ösophagus ohne deutlichen Halsteil; $ unbek.], a. Neu-Guinea longicollis Daday 1901 — Nicht schlank [a 2 26 (22—33), d 28 (22—36), Kutikular- ringelung fein oder äußerst fein 23 23. Hintere Schwanzhälfte fadenförmig (namentlich beim & scharf abgesetzt) [$ Schwanzpapillen undeutlich; L & 2 0,72 bis 0,9 mm, «a 22—24, 4—4,5, y7; Kutikula fein geringelt, ‘ Lippen niedrig] longicaudatus Bütschli 1873 — Hintere Schwanzhälfte nie fadenförmig, Schwanz konisch, mitunter mit + abgesetzter Spitze (rigidus, namentlich beim &) 24 24. Schwanz des Männchens plump gerundet, mit aufgesetztem Spitzchen (ähnlich siriatus f. microtubifer) [Kutikula un- geringelt, L 24, & 0,88 mm; «a 30 (24 n. d. Abbild.), FLIESBEES PLEITE. loczyi Daday 1898?) — Schwanz des { nie so gestaltet 25 !) Obwohl Cobb ein neues Genus vermutet, findet er es nicht der Mühe wert, eine Abbildung zu geben, so daß man sich hiervon keine rechte Vorstellung bilden kann. Dagegen ist Ceph.'infestans syn. C. rigidus illustriert. ?) Es erscheint mir fraglich, ob diese Art wieder zu erkennen sein. wird. Archiy für Naturgeschichte 1921. A. 8. 18 8. Heft 274 Dr. Heinrich Micoletzky: 25. Schwanz des & nicht mit abgesetzter Spitze, Papillen 3, davon 1 prä-, 2 postanal auf der vorderen Schwanzhälfte [? unbekannt, L $ 0.93 mm, a 27, $ 42, y 11], a. stagnalis Daday!) 1898 — Schwanz des $ (mitunter auch der des $) stets mit abgesetzter Spitze, mit 4 subventralen Papillenpaaren, davon 1 präanal, 1 anal bzw. knapp hinter dem Anus, 2 postanal [Mundhöhle Rhabditis-artig, Lippen 3-, manchmal 2teilig, Osophagus, Q@ Gonade, & Schwanz (ohne Bursa) typisch Cephalobus-artig, im Habitus an elongatus erinnernd, durch die so gut wie fehlende Kutikularringelung sofort v. elongatus (mit deutl. Ouer- ring.) zu unterscheiden; $-L 0,76 mm (0,5—1,2), 8 0,62 mm (0,5—0,9), a 26— 28 (22 — 36), BP 46; 9 2 15,6 (1219), d 16,4 (14—20)], t. (sehr häufig), a. (selten) Yieidus®) (A. Schneider) 1866 ‚A. Cephalobus im engeren Sinne. 1. Cephalobus elongatus de Man 1880. de Man 1884, p. 96—97, tab. Jägerskiöld 1909, p. 20, 14, fig. 57 fig. 24. v. Daday 1898, p. 115. Ditlevsen 1911, p. 237—238. Marcinowski 1906, p, 215 bis Brakenhoff 1913, p. 290—291. 232, fig. 1—4. Steiner 1914, p. 261. Marcinowski 1909, p.27 bis Micoletzky 1917, p. 523—525. 22, 1e.'39, OL = 0,685 mm (0,45—1,1) G, = 17,6 % (10-32) 39 a=28,5 (2338) z G,3) = 13,8 % (10—28) 20 B=42 (3,5—5,5) Toren Gu;t) = 7,8%, (6.2—10,6) 4 y=145 (11-25) 0) Eizahli,n = 10 V=6#% (7-65) ) Eigröße = 53,5:20 u (48—60: 15—24) 9 $L=0,7mm (0,5-0,85) ) Gb=45 % (32—58) 52 a = 27,7 (22—39) og GI=41% (86-48) 3 B=4 (35,75) Gu=9% (5—15) y= 17 (14-24) ) Gesamtindividuenzahl 632, darunter 355 9, 109 3, 188 juv. Sexualziffer 30,7 (n 444), im Süßwasser 40 (n 7). Infolge der Häufigkeit dieser Art bin ich diesmal in der Lage, ausführliche Angaben über die Variabilität machen zu können, aus denen hervorgeht, daß der Sr der freilebenden !) Vielleicht handelt es sich um ein Me. g v. rigidus ? 2) Synonym: Leptodera rigida Schneider 1866, Cephalobus oxyurıs Bütschli 1873, Anguillula rigida Bütschli 1876, ©. infestans Cobb 1893, Rhabditis aquatica Micoletzky 1913. ®) Gemeint ist hier wie bei den folgenden Cephaloben die Ausdehnung des postvulvaren Gonadenumschlags (Ovar) und nicht die des hinteren Uterusastes. *) Gemeint ist der abermalige Umschlag des Ovars gegen die Vulva zu. Die freilebenden Erd-Nematoden 275 Individuen und der Parasiten ein sehr auffallender ist (L 2 0,82 bis 1,26 mm 3 bis 1,08 mm bei paras. Lebensweisen. Marcinowski). Ent- sprechend der bedeutenderen Länge sind die Parasiten mit einem kürzeren Osophagus (ß 3,3—7,2) versehen. Leider sind die Varia- bilitätsangaben von Marcino wski derart gehalten, daß eingenauer Vergleich mit meinen Maßen nicht gut möglich ist. Im allgemeinen nähern sich meine Maße recht jenen von de Man (1884), während mein spärliches Süßwassermaterial aus der Bukowina etwas größer, schlanker und etwas kurzschwänziger ist. Marcinowski, welche diese polyphage Art unter den ver- schiedensten Bedingungen züchtete, ist es nicht gelungen, Varie- täten oder auch nur gut unterscheidbare Formen zu bestimmen, es gelang ihr nur, Ernährungs-Modifikationen aufzuzeigen. So stellten die in Pilzen ernährten Tiere eine Hungerform dar, die ' dem freilebenden Material bezüglich der Maße nahekommt, während die in Getreidekeimlingen herangezüchteten Würmer die best- ernährten waren. Bezüglich der Variationsweite sei bemerkt, daß die absolute Länge meines Materials um den nahezu 2YV%fachen, bei Marcinowski nur um den 1,5fachen Minimalwert schwankt, hingegen bemerkte diese Forscherin ein Schwanken der absoluten Schwanzlänge um den 3,3fachen Mindestwert (ich um das 2,3fache der relativen Schwanzlänge), die (relative) Ösophaguslänge und die Gonadenausdehnung schwankt beim untersuchten freilebenden Material gleichfalls stärker als beim parasitischen. Bemerkenswert ist das Schwanken der relativen Mundhöhlenlänge (Mundhöhle) nach Marcinowski (2,4fachen Mindestwert), das wiederum zeigt, wie vorsichtig man beim Abgrenzen der einzelnen Arten sein muß und wie wertvoll gute Mittelwerte sind, die den Zufällen fluk- tuierender Variabilität am wirksamsten begegnen. Hervorgehoben sei endlich, daß das mir vorliegende Material keine natürliche Einteilung in Varietäten oder Formen zuläßt. Von der Beifügung der Variationspolygone, die keine nennenswerte Abweichung von der Binomialkurve aufweisen, kann ich absehen. Morphologisch habe ich dem Bekannten nur wenig hinzu- zufügen. Den Exkretionsporus finde ich meist etwas weiter proximal als de Man angibt, nämlich auf der Höhe des Ösophagealhalses. Das blinde Ende des Ovars ist mitunter (4 Fälle unter 63) gegen die Vulva abermals zurückgeschlagen (G,U), der postvulvare Uterusast maß bei einem 0,98 mm langen Individuum (ohne Ei) 3,8 %,. Vorkommen. Nach de Man ziemlich häufig in Wiesen, Marsch- gründen und Sanddünen Hollands; nach Ditlevsen auch saprob an einem faulenden Baumstamm; Brakenhoff fand unsere Art in einer Uferwiese, Marcinowski im Freiland an Pflanzenwurzeln sowie ecto- und entoparasitisch an Getreide. Im Süßwasser von v. Daday und von mir (selten und sehr wenig verbreitet) auf- gefunden. Eigenes. C. elongatus findet sich terrikol im Untersuchungs- gebiet sehr häufig (an 6. Stelle überhaupt) und verbreitet (an 18* s. Heft 276 Dr. Heinrich Micoletzky: 9. Stelle) und ist nahezu omnivag. Selten in Moos, im Sumpf und isolierten Gelände fehlend, habe ich diese Art hauptsächlich im Wiesengelände (?/,, aller Individuen, */, aller Fänge) angetroffen. Gehört zu den Erdbewohnern, die nur hier und da im süßen Wasser gefunden werden (Gruppe 4b). Fundort. Steiermark: Pernegg a.M., Hochlantschgebiet 1200—1400 m, Hochwab 2200 m, Sparafeld-Kalbling 2000 m, großen Pyhrgas 1350—2200 m; Schladminger Tauern 1650 m, Zirbitzkogel 1800—2397 m; Kärnten: -Unterdrauburg; Nieder- österreich: Dürrensteingebiet 1450 m; Bukowina: Czernowitz- Stadt u. Umgebung, Valeputna; Ungarn-Siebenbürgen: Ineu 1800— 2280 m. Fang Nr. 3f, 4d, 6e—tf, 7a, d—g, 8b—c, g, j, m, 9a—j, 9I—n, 10a—c, e, h—k, 11b, d—e, g, i, 12b—c, g, 14a—b, d, e, 17b, g. Geographische Verbreitung. Österreich: Bukowina a. (Mico- letzky); Ungarn a. (v. Daday); Deutschland : Berlin t. (Marci- nowski); Bremen t. (Brakenhoff); Holland t. (de Man); Schweiz t (Steiner); England: t. (de Man), Dänemark: t. (Ditlevsen). 2. Cephalobus oxyuroides de Man 1876. (Fig. 8a—b). de Man 1884, p. 94—95, tab. 13, fig. 55. de Man 1885. Örley 1880. Cobb 1906, €. latus ? p. 190—191 Cobb 1906, C. hawaiiensis ? p. 192—193 Micoletzky 1914 (2), p. 445—446. Stefanski 1914, p. 35 —36. Steiner 1914, p. 261. Micoletzky 1917, p. 522—523. Eigenes terrikoles Material: } ohne Abbildg. ° L = 0,51 mm (0,45—0,57)) &L = 0,485 mm (0,41 bis a — 19,5 (18,6—22) 12 0,52 mm) B=4 (3,749 2). a=213 (dir6-20 y=178 (7,1—8,6) »— 414 (9,6 10,8) & V=61,5%, (58-7) 11 B=3,9 (3,559) G=21% (15—25) 7 Gb= 38%, (0854) GG) —14% (13-16) 4 Gu=122% (9,5—14,4) Eigröße — 44:17 u 899 46:5 G1=356% 1 ) 19 u) 3 Gesamtindividuenzahl: 44, hiervon Q 16, & 14, juv. 14, Sexual- ziffer 88 (n 30), im Süßwasser des Untersuchungsgebietes 33 (m 8). Verglichen mit meinem Süßwassermaterial zeigt das terrikole in den Maßen große Ähnlichkeit bis auf den auffallenden kurzen Schwanz des $ aus dem Süßwasser der Bukowina. !) Vgl. die Fußnote 3, S. 274. Die freilebenden Erd-Nematoden 277 Aquatiles Vergleichsmaterial aus dem Untersuchungsgebiet. QL = 0,52 mm (0,46—0,57) Q L = 0,57 mm (0,53—0,61) a = 21 (19,4—22) 6 a — 24 (19—29) 9 ßB = 3,8 (8,1—4,1) . ßB = 3,94 (8,03—4,85) | y = 1,6 (6,8—8,1) y = 17,9 (17,8—18) V = 57,5 % (66—59) 5 Gb = 45,7 % (37,5—54 %) "GG, =18% (11—26) 3 Gu=88% (7,9—-9,7) G=-13,5% 1 Gl=48% Bereits 1884 macht de Man auf 2 Schwanzformen der & von oxyuroides aufmerksam, je nach dem Vorhandensein oder Fehlen der dorsalen bzw. subdorsalen Schwanzpapillen. Ich nenne die erstere f. acudicaudatus, die letztere f. ty?.; unter 4 daraufhin genauer untersuchten & traf ich diese (Zyp.) 3mal, jene nur 1mal. Die von Cobb 1906 an den Wurzeln von erkranktem Zucker- rohr auf Hawaii aufgefundenen Arten C. latus u. hawaiiensis lassen des Mangels einer Abbildung wegen keine sichere Entscheidung zu. Wahrscheinlich handelt es sich in beiden Fällen um Formen, die vielleicht als Varietäten zu C. oxyuroides!) gehören. Die erst- genannte Art ist infolge wohlausgebildeter Embryonen sehr plump (a 15). Verwandtschaft und Unterscheidung. Zeigt namentlich, was den Bau des Vorderendes (Fig. 8a) betrifft, große Ähnlichkeit mit C. striatus, unterscheidet sich von dieser Art durch den längeren und schlankeren Schwanz des 2 (Fig. 8b), im 3 Geschlechte durch Schwanzform (stets spitz) und durch die Papillen. Vorkommen. Nach de Man in Holland sehr häufige, omnivage Art, die von Stefanski und mir auch für das Süßwasser nachgewiesen wurde. Ich fand sie in- dessen im Untersuchungsgebiet im Süßwasser nur selten und sehr wenig verbreitet, in der Erde entschieden häufiger (ca. mehr als Amal so viel), doch ist sie hier immerhin ziemlich selten und mäßig verbreitet. Diese Art gehört zu den Erd-Nematoden, die Tendenz zeigen, das süße Wasser aufzusuchen (Gruppe 4a); ich fand sie im ni Er schen nicht » #18. 98. ee omnivag, sondern fast nur im Wiesengelände (mit Aus- nahme der Uferwiese). Hier habe ich ?/,, aller Individuen und mehr als ®/,, aller Fänge verzeichnet; den Rest fand ich in Waldhumus (mit und ohne Moosrasen). !) ©. latus unterscheidet sich durch Viviparität u. damit zusammen- hängender Körperplumpheit (a 15); L 0,6 mm, ß 4,8, y 8,7, & unbek. CO. hawaiiensis durch den angedeuteten mittleren. Bulbus, 2 0,79 mm, a 30, ß 4,4, y 6,7, d unbek. Beide Arten durch die mittelständige Vulva (50— 52%), der Gonadenbau (paarigsymm. mit Umschlag) wurde offenbar mißverstanden. 8. Heft 278 Dr. Heinrich Micoletzky: Fundort. Steiermark: Pernegg a. M., Hochlantschgebiet 1300—1400 m, Hochschwab 2200 m, Sparafeld-Kalbling 2000 m, großer Pyhrgas 1350 m, Schladminger Tauern 1650 m, Zirbitz- kogel 1800 m; Niederösterreich: Dürrensteingebiet 1450 bis 1877 mm; Bukowina: Czernowitz-Stadt und Umgebung, Vale- putna, Rareu 1500—1560 m. Fang Nr.7d, g, 8c, i, m, 9b, 10a—d, g—h, j, 11b, d—e, h, 12D, eu Geographische Verbreitung. Österreich: Salzburg, Bukowina, a. (Micoletzky); Ungarn: (Örley); Schweiz: a., t. (Stefanski, Steiner); Deutschland: t. Weimar (de Man); Rußland: t. Moskau (de Man); Hawai t. (Cobb). 3. Cephalobus striatus Bastian 1865 (Fig. Ja—h). de Man 1884, p. 93, 2, tab. 13, fig. 53. Micoletzky 1914, 2, p. 444—445, tab. 15, fig. 17a—b'). Steiner 1914, p. 261. Stefanski 1916, p. 368, 375, 380. Micoletzky 1917, p. 522. Synonym: €. bursifer de Man 1876. OL=0,66 mm)0,4—0,85 mm) G, = 19,4 % (12-32) 38 a=22 (18—27) | 1 G,?) = 14,6 %, (4-22) 37 B=4,2 (3,5—5,5) 21 ) „Gel 2) = 7,3% (59) 3 y=15 (10-24) | 0) Figröße — 55:91 u (3890 V=63 % 58—68) 15—27 u) 21 SL = 0,63 mm (0.45—0,8) Eizahl 1,n = 21 a— 23,5 (20—29) 50 B = 4,05 (3—5,25) Gb = 43,5 % (35,5—52) 40 y = 16,2 (12—20) Gu = 10,5 % (5—13 %) 27 .Q (juv) juv. mit Parasiten: L = 0,51 mm (0,43—0,62) \ L = 0,55 mm a = 21,6 (21—22,5) a= 21,5 ß = 3,34 (33,7) 3 ßB = 3,6 y= 14 (10—16) y= 15,8 V=65% (65—66) Gm = 56 % G,=126°%, 1 Gesamtindividuenzahl: 361, hiervon ® 119, $ 54, juv. 188. Sexualziffer®) 45, (n 173) im Süßwasser des Untersuchungs- gebietes 40 (n 14). Bezügl. Parasiten vgl. S. 85. Vergleichsmaterial aus dem Süßwasser: OL. 055 mm &—- 051 mm PU RR u 33 5 Bass 9 B:—.3,67. y-11 y= 14,9 vV-8% !) Vgl. Literatur. 2) Vgl Fußnote 3, S. 274. ®) Nach de Man (1884) sind beide Geschlechter in Holland gleich häufig. Die freilebenden Erd-Nematoden 279 Verglichen mit meinen Süßwasser-Individuen (ich führe der Kürze halber nur Durchschnittswerte an) fällt im Gegensatz zum gewöhnlichen Verhalten auf, daß die Süßwasser-Exemplare kleiner sind als die terrikolen. Vielleicht ist dies darauf zurückzuführen, daß diese Art viel organische Substanz in mehr oder weniger zersetzter Form braucht und diese Nahrung in der Erde reichlicher vorfindet als im süßen Wasser. Sehr gute Übereinstimmung herrscht mit den Maßen von de Man, nur bleiben meine Tiere durchschnittlich etwas kurzschwänziger. 2 Bezüglich des Baues des Vorderendes, insbesondere der stets (Fig. 9a) mit deutlichen Papillen versehenen Lippen (die Papillen erscheinen etwas deutlicher als bei C. oxyuroides, was — wenigstens teilweise — auf die bedeutendere Größe unserer Art zurückgeführt werden darf), habe ich keinen nennens- werten Unterschied gegenüber C. oxyuroides bemerken können. Nun rechnet aber Bütschli (1873, fig. 50c) zu jeder Lippe mehrere Papillen und sagt im Texte (p. 81): ‚Auf den Lippen dieser Art sehe ich deutliche Spuren von Papillen, deren Zahl jedoch - zweifelhaft blieb“. de Man (1884) spricht nur Fig. 9a. von sehr kleinen Papillen, seine Abbildung ist jedoch offenbar durch Bütschli beeinflußt, denn hier (fig. 53a) sieht es abermals so aus, als ob zu jeder Lippe mehrere Papillen gehörten. Ich habe dergleichen nie gesehen, obwohl ich mit Immersion (2 mm) wiederholt das Vorderende angesehen habe. Stets sah ich, soferne diese heiklen Details klar zu sehen waren, den Bau des Vorderendes wie Fig. 9a. Analdrüsen finden sich (Fig. 9b—f dre) gut ausgebildet, der Enddarm erscheint mitunter (Fig. 9d—e) blasig aufgetrieben. Fig.; ge. Fig. 9f. Der Sehwanz variiert bei unserer Art ganz auffallend, sowohl was seine Länge, insbesondere aber, was seine Form anbelangt. Diese Variabilität des @ Schwanzes erinnert an die weiter unten geschilderten Verhältnisse von Apkelenchus Parietinus (S. 596-597). S. Heft 280 Dr. Heinrich Micoletzky: Ich versuchte diese Schwanzvariabilität in den Haupt-Typen fest- zuhalten und verweise auf die Fig. 9bD—f. Als häufigste Schwanz- form tritt 9d in Erscheinung: plump, mit abgestumpftem, nahezu abgerundetem Hinterende und deutlich aufgesetztem Spitzchen. Diese Schwanzform führt über 9c, wo das Spitzchen nur noch an- gedeutet ist, zu 9f, wo ein abgerundetes Schwanzende bei kegel- förmigem Schwanz ohne Spitzchen vorliegt, andererseits durch Streckung des Spitzchens über 9c zu 9b, mithin zu einem spitzen Schwanze, der ein aufgesetztes Spitzchen nur noch andeutungs- weise oder gar nicht mehr erkennen läßt. | Um diese verschiedenen Schwanzformen — die alle Übergänge aufweisen und daher nicht als Varietäten aufzufassen sind — leicht auseinanderzuhalten, schlage ich vor, sie als formae anzusehen und folgendermaßen zu benennen: Individuen mit Schwanzform (mit spitzem Schwanz oder auf- gesetztem Spitzchen) wie Fig. 9b—e f. Zubifer; Individuen mit abgerundetem Schwanz ohne Spitzchen wie Fig. 9 f. atubifer Die f. tubifer teile ich in sf. ZyP. (Fig. 9d, e) mit aufgesetztem Spitzchen und plumpem Schwanzende und in sf. acuticaudatus (Fig. 9b—c) mit deutlich + unvermittelt zugespitztem Schwanz- ende, ohne deutlich abgesetztes Spitzchen. Unter 30 reifen Weibchen habe ich Schwanzform 9b einmal, 9c 5mal, 9d 13mal, 9e 10mal und 9f 1mal angetroffen, so daß f. Zubifer sf. ty, am häufigsten vertreten war. Individuen mit völlig abgerundetem Schwanz, ohne Spur eines Spitzchens (bei schwacher Vergrößerung täuscht Fig. 9e oft 9f vor!) habe ich ein einziges Mal angetroffen, während Bastian, Bütschli und de Man nur diese Schwanzform zeichnen, wobei allerdings de Man bemerkt, daß ein feines Spitzchen nicht selten vorkommt. Ob dieses Spitzchen tatsächlich dem Ausfuhrröhrchen der Schwanz- drüsen!) — die stets nur andeutungsweise zu sehen sind — ent- spricht, muß ich dahingestellt sein lassen. Diese Schwanzformen variieren — und dies gilt namentlich für sf. Zyp. — aber auch hinsichtlich der Länge und relativen Breite, so daß mehr oder weniger schlanke (Fig. 9b, 9f) oder plumpe (Fig. 9c—e) Schwanzformen vorkommen, zwischen denen natürlich Mittelformen (fig. 9d) liegen. Die nach de Man nicht seltene Keulenform (1884, fig. 53) bildet in meinem Material eine nur seltene Ausnahme. Das Männchen (Fig. 9g) weist, wie de Man (1884) richtig bemerkt, große Ähnlichkeit mit €. Dersegnis auf. So stimmen die präanalen Papillen völlig überein, desgleichen die postanalen subventralen. Außerdem bemerkte ich stets noch ein subdorsales Fapillenpaar nahe der Schwanzspitze, mithin in ganz ähnlicher Lage wie bei oxyuroides. Auch hier lassen sich verschiedene Schwanz- ‘) Das Vorkommen von Schwanzdrüsen ist für Cephalobus nicht sicher erwiesen. Die freilebenden Erd-Nematoden 281 formen unterscheiden (Fig. 9g, h), die ich analog als f. Zubifer (Ih) und f. atubifer (9g) anspreche. Unter 8 Individuen fand ich nur 2 3 ohne, die übrigen mit terminalem Spitzchen, so daß auch hier die f. Zubifer als Typus gelten kann. Verwandtschaft und Unter- scheidung. _ Mit C. oxyuroides namentlich durch den Bau des ‚Vorderendes verwandt, von dieser Art zu unterscheiden: 1. Schwanzform in beiden Ge- schlechtern, namentlich beim 9 sehr veränderlich, beiC.oxyuroides mehr oder weniger schlank, stetsin eine feine Spitze ausgezogen, nie beim © mit scharf abgesetztem (bzw. aufgesetztem)Spitzchen oder plump gerundetem Schwanze. 2. Hier finden sich beim & 6 Paar Subventral- und 1 Paar Subdorsal-Papillen (Fig. 9g), dort 7 Paar Subventral- und 1 Paar Subdorsal-Papillen. 3. Seitenmembran meist deut- licher als bei C. oxyurordes. 4. Unsere Art ist größer, Fig. 9h. Fig. 98. schlanker und kurzschwänziger. Vorkommen. Literatur: Bisher terrikol nur an Wurzeln im Wiesengelände nachgewiesen (Bastian an Wurzeln von Weizen, Bütschli, deMan häufig in Wiesen und Marschgründen Hollands, Cobb, Marcinowski an Getreidekeimlingen, zwischen Blattschei- den), im Süßwasser bisher von mir und Stefanski aufgefunden. Eigenes. Diese im Süßwasser des Untersuchungsgebietes ziemlich seltene und wenig verbreitete Art findet sich in der Erde ziemlich häufig (steht an 12. Stelle überhaupt) und verbreitet (an 16. Stelle). Ihr Vorkommen zeigt Neigung zurOÖmnivagität (nicht in Moor und Sumpf!), sie findet sich besonders häufig in Wiesengelände (mehr als */, aller Individuen und nahezu ?/, aller Fänge). Unsere Art gehört zu Gruppe 4b (Erd-Nematoden, hier und da im Süßwasser). Diese Art verträgt völlige Austrocknung, so fand ich sie in einer mehrere Wochen völlig ausgetrockneten Erdprobe. Fundort. Steiermark: Pernegg a. M.; Hochlantschgebiet 1300 m, Hochschwab 2200 m, großer Pyrhgas 1350—2200 m, Zirbitzkogel 2397 m; Niederösterreich: Lunza. Ybbs, Kärnten: Unterdrauburg; Bukowina: Czernowitz-Stadt und Umgebung; Italien: Girgenti!). !) Grasiger Hang April 1913, 1 $. Die Erdprobe verdanke ich Herrn, Dr. F. Ruttner-Lunz. 8. Heft 982 Dr. Heinrich Micoletzky: Fang Nr. 5c, 6a, g&—h, 7a—i, 8a, g, i, k, 9c—g, m, 10b—, i, 11b, g, 12e, g, 14e, 15m, u—v, 17a, 18, die f. atubifer: 6h, 7g. Geographische Verbreitung. Österreich: Niederösterreich, Buko- wina a. (Micoletzky), Krain t. (de Man), Tirol a. (Stefanski); Deutschland t., Frankfurt a.M. (Bütschli), Jena (Cobb), Berlin (Marcinowski); Holland t. (de Man); Schweiz t. (Steiner); England t. (Bastian). Ä 4. Cephalobus persegnis Bastian 1865 (Fig. 10a—c, 11a—, 12a—b). Bastian 1865, p. 124—125, tab. 10, fig. 104—106. Bütschli 1873, p. 80—81, tab. 8, fig. 51. de Man 1884, p. 9%—93, tab. 13, fig. 52, C. Persegnis. de Man 1884, p. 92, C. bütschlii nom. nov. für C. Persegnis Bütschli 1873. de Man 1884, p. 94, tab. 13, fig. 54, C. nanus. de Man, 1885, tab. 3, fig. 8, €. bütschlit. Maupas 1900, p. 555—563, tab. 23, fig. 14—16, tab. 24, fig. 1—2, C. dubius v. rotundata u. v. apicata. v.Daday 1901, p. 13—14, tab. 3, fig. 4—7, Plectus obtusicaudatus. de Man 1912 (2); 2:63. Menzel 1914, p. 54, €. bütschlii u. p. 55, C! nanus. Steiner 1914, p. 261, €. bütschlii, nanus, persegnis. Hofmänner-Menzel 1915, p. 164—165, €. bütschlii, p. 165, ; C. nanus. Steiner 1916 (1), p. 347, €. bütschlit. de Man 1917, p. 110—111. Menzel 1920 (2), p. 5—6, €. bütschli:. 1. C. Bersegnis typ. (sehr nahe steht C. dubius rotundata Maupas !). Eigene Maße: 2 L=0,665 mm (0,56—0,74) 13) & L = 0,635 mm (0,55—0,75 a=23,5 (20,7—24,7) 12 mm) B=4 (3,4—5.3) (%) a = 25 (20—29) 8 y=15,2.(134-17) . 43 B=4,0 (3,1—4,8) | V=65 ,5% (63,5—71) y= 16,5 (14—18) G,=172 %, (14—20,5) 8 Gb=45% (41-52) 5 G2)=12 % (&—17) 6 Gu=10% 1 Hi=56:93 p, 1 !) Maupas’” Art entspricht der unsrigen insofern nicht, als das mir vorliegende Material getrenntgeschlechtlich ist, während dasjenige des französischen Gelehrten sich parthenogenetisch fortpflanzte. Die rein morphologische Übereinstimmung ist hier nahezu völlig gewahrt (bis auf die vordere bei rotundata deutliche Osophagealschwellung). 2) Vgl. Fußnate 3, S. 274. Die freilebenden Erd-Nematoden 283 Maße n. Bastian, de Man: nach de Man 1917: Q SL = 0,74—0,82 mm L 2 = 0,45—0,47 mm a — 16,4—25 u = 20 B=4-—# ß = 3,4—83,6 y—= 17—18,3 y=16 V:—= c4..86.% 2.C. persegnisv.apicatus (Maupas)syn.C.dubiusv.apicataMaupas. Eigene Maße: Maße n. Maupas: © L = 0,68 mm 2 LE=0,73 mm a = 23,5 a = 15 B—42 BP=46 y— 13,4 n y=17 V=77% ve% G; = 16,6 % G')=8% 6,0 =2,5% 3. C. Dersegnis v. nanus [de Man] syn. C. nanus de Man u. Plectus obtusicaudatus v. Daday. Eigene Maße: Q L = 0,43 mm (0,3—0,495)) 2 (juv.)L=0,31 mm a = 15,3 (13,2—16,9) 10 a=12 1 mit Pa- ß= 3,45 (3,1—3,95) (3) B=3,4 rasiten y = 20,7-(15,3—25) y=17 vgl. S. 88 V=66% (63—68) | V=-7%0% GL=194% (1625) \ 5 1 0 G) =13 % (9,7—16,8) Eigröße = 50:20 u (42—65:15,4—27) 3 Maße nach de Man, v. Daday, Menzel: © L = 0,31-—0,45 mm y= 122) 25 Ar pee a ß = 3—4 4. C. persegnis v. bütschlü [de Man] syn. C. bütschlii de Man. Von dieser Varietät, die durch 3 in je 2 Spitzen auslaufende Kopflippen gekennzeichnet ist, habe ich mit Sicherheit keinen Vertreter beobachtet?). Maße n. Bütschli, de Man, Menzel, Steiner: @ L = 0,41—0,95 mm y = 15—19 19-98 V = 64,6—67 % B = 3,3—4,5 !) Vgl. Fußnote 3, S. 274. ?) Nach dem Text 6,2, nach der Abbildung ca. 12 (v. Daday 1901, P. obtusicaudatus). N ®) Das einzige von. mir in der Übersichtstabelle angeführte Exemplar wies folgende Maße auf: L 0,32 mm, a 13,2, P 3,4, y 19,6, V 66,5 %, postvulvarer Teil des Ovars 15%. Ei 41,5:17 u. Die Lippen waren gut ausgeprägt, von der Zweispitzigkeit derselben habe ich mich indessen nicht überzeugt, weshalb ich dieses Individuum mit Vorbehalt hierherstelle. Fundort Pernegg, Ruinenwiese 15. III. 1916. 8. Heft 284 Dr. Heinrich Micoletzky: Die von mir nicht beobachtete v. rotundatus (Maupas) syn. C. dubius v. rotundata Maupas stimmt nach Maupas mit den Maßen von aficatus überein. Gesamtindividuenzahl (eigenes terrikoles Material): 80, hier- von Zyp.: 63, darunter 20 2, 11 d, 32 juv.; Sexualziffer 55; v. apicata 3, darunter 2 2 (3 unbekannt); v. nanus 13, darunter © 10 ($ unbekannt); v. bütschlii (?) 1 2 ($ unbekannt). Als ich den Bestimmungsschlüssel des Genus Cephalobus an- fertigte, machte ich mir bereits Gedanken über die nahe Ver- wandtschaft von C. dersegnis, nanus, bütschlii und dubius. An der Hand meines Materials, meiner Präparate wurde es mir völlig klar, daß die unter diesem Namen beschriebenen Arten in eine Art zu- sammengefaßt werden müssen, in welcher sie zum Teil den Platz von gut gekennzeichneten Varietäten einnehmen. In folgendem will ich mein Vorhaben ausführlicher begründen. Welche Unterschiede bestehen zwischen C. nanus de Man und C. dubius Maupas? 1.C. nanus ist viel kleiner.2. Die vordere Ösophagusanschwellung soll bei C. nanus stets viel deutlicher sein. Bei genauester Durchmusterung von 10 Individuen fand ich bei C. nanus die vordere Osophagusanschwellung 4mal sehr deutlich, 3mal mittel und 3mal schwach ausgebildet. 3. C. nanus trägt das Vorderende von C. dubius rotundata, somit deutlich ausgeprägte Lippen, während €. dubius aßicata nur abgerundete, wenig deutliche Lippen aufweist. Ich fand nun unter 9 Beobachtungsfällen bei C. nanus 6mal deutliche Lippen (also der v. rotundata-ahnlich), 3mal undeutliche Lippen (v. aficata-ahnlich). Auch dieses Merkmal ist somit nicht konstant. 4. Maupas, dem. die Ähnlichkeit beider Arten auffiel und der die Frage ihrer Vereinigung diskutierte, weist daraufhin, daß der Sexualapparat von C. nanus ungenügend bekannt sei. Ich habe diese Lücke ergänzt. Der ? Geschlechtsapparat von C. nanus zeigt dastypische Verhalten des Genus; er ist einseitig nach vorne ausgestreckt, wie dies Marcinowski 1909 für €. elongatus sehr klar abgebildet hat. Der umgeschlagene Gonadenast ist beim erwachsenen Qin 1—2 Schlingen gelegt und funktioniert als Ovar. Ein kurzer, hinterer Uterusast ist — wie gewöhnlich — vorhanden. Bezüglich des Baues der @ Gonade herrscht mithin kein Unter- schied gegenüber C. dubius. 5. C. nanus trägt den Schwanz von C. dubius v. rotundata. Das laterale Schwanzpapillenpaar, das mit- unter etwas dorsal verschoben erscheint, konnte ich gleichfalls nachweisen. 6. Das Ei bei C. nanus ist relativ viel größer als bei C.dubius, da diese viel kleinere Art absolut gemessen nahezu gleich- große Eier aufweist wie die viel größere Vergleichsart. Alles in allem sind mithin die konstanten Unterschiede zwischen C. nanus und C. dubius auf Körper-und Eigröße beschränkt, Unterschiede, die nicht genügen, um sonst übereinstimmende Formen als Arten zu trennen. Welche Unterschiede bestehen nun zwischen C. nanus und C. bütschliüi? 1. Bei C. bütschlii sind die scharf differenzierten Lippen Die freilebenden Erd-Nematoden 23855 distal ausgeschnitten und nach deMan (1885) in 2 scharfe Spitzen!) ausgezogen. Die dorsale Lippe ist symmetrisch, die beiden sub- ventralen sind hingegen asymmetrisch geformt, jedoch spiegel- bildlich gleich. Diese Zweispitzigkeit der Lippen, von welchen Bütschli 1873 weder etwas erwähnt, noch abbildet (vielleicht lag Bütschli der C. nanus vor!), betonen de Man (1885) und Steiner (1916), während ich bei Menzel bzw. Menzel u. Hof- männer nicht sicher bin, ob sich diese Autoren von dieser Eigen- tümlichkeit überzeugthaben. DaC.nanusundC. bütschlii jedoch sonst völlig übereinstimmen), erlaube ich mir, beide in eine Art zusammen- zuziehen, jedoch €. bütschlii, die nach de Man und Menzel (1920, 2) fast 1 mm lang wird, als Varietät zu unterscheiden. Im Anschluß gebe ich die Gründe für die Einziehung von Plectus obtusicaudatus v. Daday 1901. Ein Blick auf die Abbildung des Vorderendes (fig. 6) zeigt, daß es sich nicht um das Genus „ Plectus, sondern um Cephalobus handelt; der Bau der 2 Gonade wurde mißverstanden. Es besteht kein nennenswerter Unterschied gegenüber C. Persegnis v. nanus, nur die Lippen sind (? Konser- vierung) kleiner, sonst stimmt alles, namentlich auch die Maße. Die Vulva liegt, nach der Abbildung zu urteilen, nicht in (wie es im Text heißt), sondern deutlich hinter der Mitte (ca. 58 %). Welche Unterschiede bestehen weiter zwischen €. dubiusMaupas undC. persegnis ? 1. C.dubius zeigt eine deutliche vordereÖsophageal- anschwellung, während der Ösophagus bei C. dersegnis keine merkliche Anschwellung zeigen soll. Dieser Unterschied ist indessen nicht beständig und durchgreifend genug, um Arten zutrennen. 2. C. dubius ist etwas plumper (a 15 gegen 20—25). 3. C. dubius trägt ein Paar laterale Schwanzpapillen, die ich auch bei C. dersegnis nachzuweisen vermochte. Bastian und de Man haben auf dieses leicht über- sehbare Merkmal offenbar nicht geachtet. 4. C. dubius pflanzt sich parthenogenetisch fort, C. dersegnis ist zweigeschlechtlich. C. dubius und C. dersegnis sind mithin nicht als Arten, sondern nur als Rassen bzw. biologische Varietäten aufzufassen. Welche Unterschiede bestehen endlich zwischen C. nanus und C. persegnis? Diese Unterschiede sind vielfach gleich jenen von C. nanus und C. dubius (s. oben), hinzu kommt noch, daß C. persegnis — dies hängt auch mit der bedeutenderen Körperlänge zusammen — einen viel schlankeren Körper hat als C. nanus?). 1) ©. bütschlii steht nach der Bildung des Vorderendes dem SG. Acro- beles wohl am nächsten. ?) de Man 1885 zeichnet das Ei von bütschlii sehr klein. ?) de Man fand in jüngster Zeit (1917) nur 0,45—0,47 mm lange Ver- treter von (. persegnis und weist bezüglich der Unterscheidung von C. nanus auf das Verhältnis der Schwanzlänge zur analen Körperbreite hin. Dieses beträgt bei ©. nanus 4:3—3,5, bei C. persegnis 4:2. Ich glaube jedoch nicht, daß dieser Unterschied durchgreifend ist. So habe ich je 5 erwachsene Q2 gemessen. und folgende Werte erhalten: ©. persegnis typ. 4: 2,64 (2,2—2,9); ©. persegnis nanus 4:1,56 (1,2—1,9). Diese unzureichenden Messungen weise bereits darauf hin, daß Übergänge sehr wahrscheinlich sein dürften, so daß CO. nanus als gute Art kaum bestehen dürfte. 8. Heft 286 Dr. Heinrich Micoletzky: C. persegnis ist mithin — wie bereits Maupas richtig ver- mutete — eine polymorphe Art, bei welcher sich außer der typischen Art 4 Varietäten unterscheiden lassen. | Schlüssel der Varietäten von €. Dersegnis: 1. Lippen (mitunter deutlich) nie in 2 Spitzen auslaufend 2 — Lippen stets scharf vorspringend, in je 2 Spitzen endigend, die dorsale Lippe ist symmetrisch, die beiden ventralen sind asym- metrisch, doch spiegelbildlich gleich. $ unbekannt, Eier klein. v. bütschlii [de Man] 2. Körperlänge über 1, mm (0,67 mm durchschnittlich), Lippen deutlich bis wenig deutlich, nie auffallend vorspringend, vordere Ösophageal-Anschwellung meist undeutlich; Fortpflanzung mit (typ.) oder ohne & 3 — Körperlänge unter 13 mm (0,4 mm durchschnittlich), Lippen (3) sehr deutlich, vordere Osophageal-Anschwellung meist deutlich, & unbekannt, Eier groß v. nanus (de Man]. 3. Schwanz nie in eine Spitze auslaufend, mit bogenförmig abge- rundetem Ende, parthenogenetisch oder bisexuell — Schwanz spitz endigend bzw. in ein Spitzchen auslaufend, ä unbekannt (parthenog.) v. apicatus Maupas 4. Vordere Osophagusanschwellung deutlich, Körperform plump (@ 15), 8, unbekannt (parthenogen.) v. rotundatus Maupas — Vordere a nur angedeutet, nie plump (a 20—25), d typisch, bisexuell [ohne Endspitzchen, mit 3 late- ralen Prä- und 3 lateralen Postanalpapillen jederseits, vgl. auch den nahestehenden €. brevicaudatus S. 271] typ. Bastian Von diesen Varietäten — die Maße sind weiter oben einzusehen — habe ich (außer dem Typus) v. nanus, v. apicatus und vielleicht auch v. bütschlii gesehen. Weitaus die "häufigste Form ist ZyP. (nahezu ?/,), seltener ist v. nanus, sehr vereinzelt fand ich v. apicatus und v. bütschlii glaube ich nur einmal beobachtet zu haben. Die beistehenden Abbildungen (Fig. 10—12) zeigen die verschiedene Ausbildung der Kopfregion, des Vorderendes und des Schwanzes des Typus und der Varietäten. So sind die Lippen in Fig. 11a (nanus) sehr gut, in Fig. 12a (apicatus) und 10a (typ.) weniger ausgeprägt. Die vordere Ösophagealanschwellung in fortschreiten- der Ausbildung erweisen Fig. 109b— 11b— 12b. Daß der Schwanz trotz verschiedener Länge und verschieden markanter bogenför- miger Abrundung des Hinterendes im wesentlichen sich nicht ändert, belegen Fig. 10c und 11c. Die Seitenmembranen (Fig. 10c, 11c sm) sind nicht immer gut ausgeprägt, ihre Breite schwankt gewöhnlich zwischen '/, und !/, der Gesamtkörperbreite, mitunter sind sie bis zu !/,,, breit, manch- mal nur Y/,p—!/ı1: Stets sind sie mit 2—4 Längsstreifen versehen. Bezüglich der weibliehen Gonade sei bemerkt, daß bei jugendlichen, nach der letzten Häutung stehenden Tieren das Ovar noch nicht in Falten bzw. Schlingen gelegt ist. Mitunter — so an einem C. . v. apicatus — sah ich (vgl. Maße G,U) einen abermaligen Umschlag des Die freilebenden Erd-Nematoden 387 postvulvaren Ovarteils nach vorne, eine Erscheinung, die nach de Man (1884) beim C.-dersegnis gewöhnlich vorkommen soll und die der holländische Forscher auch (fig. 52) dargestellt hat. Vorkommen. Literatur: Zy?. von Bastian zwischen Blatt- scheiden von Weizen, von de Man in hollandischen Wiesen und Marschgründen ‚ziemlich häufig‘, auch in Walderde, sogar an fau- Big We, «Big 106. Su.e. 12h Fig. lie, Fig. I1b. lenden Hyazinthenzwiebeln. v. bütschlii nicht selten!) an Wurzeln von Pilzen und Moosen von Bütschli, in Walderde nach de Man, in Pflanzenpolstern nach Menzel (alpin bis 2776 m) und Steiner (Arktis). v. nanus nach de Man ‚selten‘ in von Süß- und Brack- ? wasser durchtränkter Wiesenerde Hollands, sowie in Flußufererde Norwegens, in alpinen Pflanzenpolstern nach Menzel (2700 m); im Süßwasser (Sumpf bzw. Moor) v. Daday. v. apicatus und rotundatus nach Maupas in Algier sehr gemein in magerer Erde, verträgt lange Austrocknung, wurde in Eiweißlösung gezüchtet. Eigenes. C. dersegnis findet sich im Untersuchungsgebiet nur terrikol ziemlich selten (0,7%) und mäßig verbreitet (14%), gehört zu den echten, ausschließlichen Erdbewohnern (Gruppe 5) und ist "als Wiesen-Nematode (95%, aller Individuen, 92% aller Fänge) zu bezeichnen (selten in Waldhumus und Waldmoos!); ZyP. bevor- zugt das trockene Wiesengelände, v. nanus findet sich auch in feuchten Wiesen, ersterer ist ziemlich selten, letzterer selten (auf ca. 5 In- dividuen von C. dersegnis ty. kommt 1 C. nanus), beide für sich sind wenig verbreitet, v. aßicatus ist sehr selten und sehr wenig ver- !) Bütschli hatte höchstwahrscheinlieh auch v. nanus vorliegen. 8. Heft 288 Dr. Heinrich Micoletzky: breitet, v. bütschlii glaube ich ein einziges Malin trockener Mähwiese angetroffen zu haben. Diese Varietät ist nach Menzel (1920, 2) auf Spitzbergen in Moos sehr häufig; so wurden in einer einzigen, mehrere Zentimeter großen Probe über 100 Tiere (über 94% aller Nematoden) nachgewiesen. Fundort. Typ.: Steiermark: Pernegg a. M., Sparafeld- Kalbling ca. 2000 m; Bukowina: Czernowitz-Stadt. Fang Nr. 7b—e, g, 8c, 9Je—f, h—i, 11e, 15a. v. nanus: Steiermark: Pernegg a. M.; Niederösterreich: Lunz a. Ybbs, Dürrenstein- gebiet ca. 1450 m; Bukowina: Czernowitz-Stadt und Um- gebung, Rareu 1500 m. Fang Nr.. 6g, 7c—d, g, 9f, p. 10e, g, 14b. v. apicatus: Bukowina: Czernowitz-Stadt, Fang Nr. 7e, 8. v. bütschlii (?): Steiermark: Pernegg a. M. Fang Nr. 9e. Geographische Verbreitung. Deutschland: Frankfurt a./M. (Bütschli), Erlangen (de Man); Schweiz bis 2776 m (Menzel, Steiner); Holland (de Man), England (Bastian); Norwegen (de Man); Rußland: Moskau (de Man); Afrika: Algier bis 1500 m (Maupas); Arktis (Jan Mayen: Steiner, Spitzbergen: Menzel); Polynesien: Deutsch-Neu-Guinea (v. Daday), überall t. (mit Aus- nahme v. Daday). 5. Cephalobus rigidus (A. Schneider) 1866 (Fig. 13a). Schneider 1866, p. 161, tab. 11, fig. 9. Leptodera rigida. Bütschli 1873, p. 81—82, tab. 7—S8, fig. 42, 49a—c. Cephalobus oxyuris. Bütschli 1876, p. 374—375, tab. 24, fig. 6a—b. Anguillula rigida. de Man 1885, tab. 1, fig. 4. C. rigidus. Örley 1886, p. 38—39 (nicht selbst beobachtet!). Cobb 1893 (1). €. infestans, p. 40, tab. 4. Steiner 1914, p. 261. - Micoletzky 1914 (2), p. 468—470, tab. 17, fig. 23a—d. Rhab- ditis aquatica. Micoletzky 1917, p. 534—535. Rhabditis aquatica. Eigene Maße: 2 L=0,76 mm (0,5 —1,15) ruht: (Ye) 16 [13 a—95,7 (2233) » 038 B=4,95 (3,75—6,75) Sog, $L= 0,615 mm (0,45—0,9) y=15,6 (12—19) ) a=297,7 (22-36) | : V=59%, (54-62) B=4,2 (3,5—5,75) % G=23%, (14-32) 61 y=16,4 (14-20) G,=25%, (14-32) 50 Gb=36,5%/, (30-48) 55 Eizahl=1,05 (1—2) 20 Gu=65%, (314) 55 Eigröße=51:23 u (4162: 1929) 20 1) Vgl. Fußnote 3, S. 274, Die freilebenden Erd-Nematoden 289 2 (juv.\L = 0,575 mm (0 47—0,7) FT 0375 um a—25 (20—29) a=27 . ß=43 (3,7—4,8) g P=4,15 7) = 12,5 (11—14) y = 16,6 V = 60°), (58—62) G5b=46%, G, = 15,4°/, (13—20,5) 6 G')= 13,4%, 13,6—15) 2 Gesamtindividuenzahl (terrikol): 587, davon 2 318 (56 eiertragend, 35 während der letzten Häutung), $ 79 (7 während der letzten Häutung), juv. 190, Sexualziffer: 25 (n 397), im Süßwasser 100 (n 8). Maße nach Bütschli, de Man, Cobb, Micoletzky: OL = 0,66—1,08 mm SL = 0,56—0,84 mm a = 22,530 a= 233,6 B=47—52 B=41—5 y= 10—18 y= 12,6—16 V = 56,862 %, Vergleichsmaterial (Durchschnittswerte) aus dem Süßwasser des Untersuchungsgebietes: OL = 0,87 mm) SL = 0,65 mm REN?“ | IE NT, j ß = 4,85 3 ß=43 y= 15,8 | y=15 V = 59,5% Gb = 36,5 (3) Gegen Gn=8 () Gi) = 23,3% 7° Da diese Art ungemein häufig ist, ja zu den gemeinsten Wiesen- Nematoden zählt und, wie ein Blick auf die Literaturangaben lehrt, wiederholt beobachtet und wiederholt verkannt. wurde, halte ich es für geboten, sie abermals genau zu beschreiben und die vorhan- denen Kenntnisse teils zu überprüfen, teils zu erweitern. Körperform mäßig schlank bis schlank, nach vorne (Fig. 13b) stark, nach hinten zu weniger verjüngt, so’daß der spitz endende Schwanz (Fig. 13e—g) verhältnismäßig plump erscheint. Der Habitus erinnert übrigens sehr an €. elongatus, dem unsere Art auch durch Körpergröße sowie durch die übrigen Maßangaben in beiden Geschlechtern sehr ähnelt (ganz abgesehen von dem ver- schiedenen Vorderende und & Schwanz läßt die Kutikularringelung beide Arten gut auseinanderhalten). Kutikula zart, völlig nackt, mit einer kaum merklichen, außerordentlich zarten Querringelung (Ringelbreite 0,8—1 x) versehen. Eine Seitenmembran läßt sich an günstigen Objekten stets nachweisen, ihre Breite beträgt !/,—!/g 1) Vgl. Fußnote 3, 8. 274. ?2) Mit Parasiten, vgl. S. 85, 88. iv für Nat hicht Archiv ar au chte 19 S. Heft 290 Dr. Heinrich Micoletzky des Körperdurchmessers. Das Vorderende (Fig. 13a) ist typisch, trägt 3 stumpf abgerundete, undeutliche Lippen ohne besondere Kennzeichen. Mitunter kann man eine Zweiteilung jeder Lippe erkennen, so daß ähnlich wie bei vielen Rhabditis- Arten 6 Lippen vorzuliegen scheinen (de Man 1885). Unter 10 daraufhin geprüften Weibchen habe ich dies 3mal beobachtet. Diese Lippen lassen höch- stens Spuren von Papillen erkennen. Die Mundhöhle ist verhältnismäßig wenig tief!) und vermittelt (Fig. 13a) in Gestalt und Auskleidung den Übergang zu Rhabditis. Tatsächlich wurde unsere Art vom Ent- decker und vom Verfasser dorthin eingereiht. Statt der charakteristischen 3 hintereinanderliegenden lokalen Wandverdickungen des Genus finden sich h'er nur deren 2, die bei Seitenansicht in Form eines ! die Mund- höhle begrenzen (Fig. 13a). Wir finden etwas Ähnliches bei Rhab- ditis: vorne ein dreiseitiges chitinisiertes Rohr, proximal eine mehr L:3.h. oder weniger ausgeprägte ringförmige Verdickung, die von der eigentlichen Mundhöhle durch eine chitinarme Lamelle geschieden ist. Bei Seitenansicht erscheint die Mundhöhlenbegrenzung gleichfalls !förmig?). Der Ösophagus (Fig. 13b) hingegen ist typisch Cephalobus-artig. Eine vordere ellipsoide Anschwellung?) ist nicht einmal angedeutet. Der halsartige Teil ist gut ausgeprägt, der Endbulbus typisch, klappentragend. Nervenring und Exkre- tionsporus zeigen die gewöhnliche Lage. Der körnige Mitteldarm (Fig. 13d, da) besitzt ein weites Lumen, der mit Analdrüsen versehene Enddarm (Fig. 131—g, dre) ist meist von gleicher, selten von größerer Länge als der anale Körperdurchmesser. Die 2 Gesehlechtsorgane sind typisch Cephalo- bus-artig (nicht paarig symmetrisch wie meist bei Rhabditis), einseitig prävulvar mit kurzem hinteren Uterusast (bzw. Vagina). Der Gonadenumschlag ist prävulvar etwa ebenso lang als postvulvar, so daß bei flüchtiger Beobachtung — wie meist bei Cepha- lobus — eine paarig symmetrische Gonade vorge- täuscht wird. Die mit Drüsen (dr) versehene Vulva (13c, wu) ragt etwas hervor, sie liegt durchschnittlich etwa ?/, der Gesamtlänge vom Vorderende entfernt. An die Vulva I) de Man fand sie nur '/a—Y, der Ösophaguslänge,. ich Yı—Vıir- 2) Bei Rhabditis sind die hinteren kürzeren Chitinstäbchen von (©. rigidus knopfförmig ausgebildet. ®) Bei meiner Rhabd. aquatica entspricht die Abbildung (1914, 2, tab: 17, fig. 23a) den Tatsachen, im Texte habe ich mich nicht richtig ausgedrückt; ich sprach von ist die vordere zylindrisch. den „zwei üblichen Anschwellungen‘‘ des Ösophagus, nun nicht elliptisch — wie bei ‚Rhabditis üblich — sondern Die freilebenden Erd-Nematoden 291 schließt sich die dickwandige, paarige Vagina (13c, va) an, hierauf folgt der 1, selten 2 Eier tragende Uterus (13c, ut), den eigentlichen Ovidukt bzw. die Tuba habe ich nicht sicher gesehen. Das Ovar zerfällt in ein Vitel- larıum (13c, vit) und in ein postvulvares, blind endendes Germarium. Unsere Art ist ovipar mit Tendenz zur Viviparität (ein 0,65 mm langes 2 trug im Uterus einen in die Eischale einge- . schlossenen eingerollten Embryo). d .Ge- schlechtsorgane. Der einfache, ziemlich weit ausgestreckte Hode ist an seinem hinter dem ersten Körperdrittel gelegenen blinden Ende stets mit einem Umschlag versehen, einmal fand ich (Fig. 13d, Zeu) ein 0,71 mm langes $ mit doppeltem Hodenumschlag. Den Spikularapparat und die Fapillen (Fig. 13e) finde ich so wie dies Bütschli 1876 beschreibt und abbildet. Eine rudimentäre Bursa (die ich 1914 zu ‘sehen meinte) fehlt; sie wurde mir seinerzeit durch die meist etwas vorge- zogene Kloake sowie durch das abgesetzte Schwanz- spitzchen vorgetäuscht. Von Papillen finden sich 4—5 Paare, Bütschli (1876) spricht von 2 ver- schiedenen & (fig. 6a bis b), von denen die einen 4 Papillen-Paare tragen (Fig. 13e, 1—4), die andern 5 (das hinterste Paar ist ver- doppelt) und außerdem etwas schlankere Spikula. Ich sah nur hier und da auch 5 Paare und es scheint mir, als ob dieses über- zählige Papillenpaar nichts an+ deres sei als das auch beim 9 nachgewiesene (Fig. 131—g) Late- ralpapillenpaar (sch) am Ur- sprung der eigentlichen Schwanz- spitze, das nur an günstigen Prä- paraten zu sehen ist. An den Spikula (sf) ist mir ein nennens- werter Unterschied nicht aufge- fallen, doch variieren sie sicher in ihrer Schlankheit, nur habe ich hierauf nicht besonders geachtet. Der Sehwanz des @ (Fig. 131—g) zeigt nie ein so deutlich abgesetztes Schwanzspitzchen wie der des g, ja manche Individuen, so insbesondere die plumpschwänzigen (Fig. 13g), lassen diese Absetzung der Spitze völlig vermissen. An Fig. 13d. Fig. 13e. 19* 8. Heft 292 Dr. Heinrich Micoletzky: der Stelle des Schwanzspitzenansatzes findet sich ein bereits von Schneider (fig. 9b) gesehenes Lateralpapillenpaar (schp), das, wie bereits oben bemerkt, beim & die Verdopplung des hintersten Papillenpaares bewirken kann. — Im Anschluß sei der Gründe gedacht, die mich zur Einziehung von €. infestans Cobb nötigen. Die Abbildung des Schwanzes (4 Papillenpaare) spricht deut- lich für die Synonymität, auch die Maße stimmen. Es wäre geradezu auffallend, wenn Cobb diese häufige, vermutlich weitverbreitete Art nicht untergekommen wäre. Verwandtschaft und Unterscheidung. Unsere Art bildet tatsächlich eine Art Fig. 13f. Fig. 13g. Übergang zu Rhabdıtis (Lippen, Kutikula, Mundhöhle). Ihre Zugehörigkeit zu Ce- phalobus erweist vor ‚allem der Bau der Q Gonade, die Abwesenheit der Bursa, die geringe Papillenzahl und der Bau des Ösophagus. Von €. elongatus unterscheidet sich unsere Art 1. durch die äußerst zart geringelte Kutikula, 2. durch die an Rhabditis er- innernde Mundhöhle (bei €. el. Cephalobus-artig), 3. durch den vorde- ren, gegen den Hals merklich abgesetzten zylindrischen Osophagus, während bei C. elongatus diese Verhältnisse nicht so markant er- scheinen, 4. durch den kürzeren Enddarm. 5. Unsere Art besitzt _ starre Bewegungen (beschränkte Krümmungsfähigkeit), daher der Name! Vorkommen. Literatur: Von Schneider in der feuchten Erde und in faulenden Substanzen nachgewiesen, nach Bütschli nicht selten an Pilzen, Pflanzen- und Graswurzeln, in faulendem Blut gezüchtet, nach de Man in Walderde, nach Cobb in faulenden Bananenblättern in großer Menge; im Süßwasser von mir nach- gewiesen. Eigenes. Im Untersuchungsgebiet sehr häufige (mit 5% aller Individuen an 5. Stelle) und verbreitete (in 22% aller Fänge, an 14. Stelle; im Süßwasser selten und sehr wenig verbreitet) omnivage Art mit besonderer Bevorzugung des Wiesengeländes (96% aller Individuen, 76% aller Fänge); selten in Moos. Gehört zu Gruppe 4b (Erdbewohner, die nur hier und da im Süßwasser angetroffen werden). C. rigidus scheint unter den verschiedensten Lebensbe- dingungen existieren zu können (auffallenderweise für Holland nicht nachgewiesen). Fundort. Steiermark: Pernegg a..M., Hochlantsch-Gebiet 1000—1400 m, Hochschwab-Gebiet 1960—2200 m, Sparafeld-Kalb- ling ca. 2000 m, Selztal; Kärnten: Unterdrauburg, Bukowina: Czernowitz-Stadt und Umgebung; Ungarn-Siebenbürgen: Ineu 2280 m. Fang Nr. 2d, 3i—j, 5c, 6b, f—h, 7a—h, 8c, g, i—j, 9a, c—d, f—h, 10b, 11a—d, 12g, 13a, 14d, 15h, 17i, 18. Die freilebenden Erd-Nematoden 293 Geographische Verbreitung. Offenbar weit verbreitet, vermut- lich oft verkannt. Österreieh: Salzburg, Bukowina a. (Mi icoletz- ky); Deutschland: Berlin t. (Schneider), Frankfurt a./M. (Büt- schli), Weimar t. (de Man); Sehweiz t. (Steiner); Polynesien: Fidschi-Inseln t. (Cobb). SG. Acrobeles (v. Linstow) syn. Acrobeles v. Linstow 1877. Vorderende abweichend, mit Dornen und unbeweglichen Borsten bewaffnet. 6. Cephalobus (Acrobeles) bisexualis (Micoletzky), Fig. 14a—Üd. Micoletzky 1916, p. 65. Cephalobus lentus v. bisexualis. 1. Bukowina-Material: QL = 0,64 mm (0,57—0,725) G,—22,7% (18—88,5)] 9 a = 18,2 (16,4—20) 5 G=13% (11,814) fo, ß=42 (4,05—4,45) o) G.U=81% 1 0 y= 14 (12,4—15,7) 0) Eigröße=56:25 u (54—58: V=64%, (59,566) 2327) 2 &L=0,61 mm (0,585—0,655)) 2 (j.) L=0,546mm(0,52—0,588) a=20,2 (19,2—21,7) a=19,3 (18,3—20) B=4,06 (3,68—4,86) 6 B=3,7 (3,3—4,2) 3 y=15,6 (14,5—17) y=13,5 (13—13,9) | Gb=37,5%, (32—45,5) V=65% (64,5—65) Gu=11,5% (9,1—14,4) 5 G,=13,8% ' G,U=5,8% 2. Ostalpines Material: QL = 0,34 mm (0,32—0,36) a (18, 5-22) "97 9 a = 15,1 (15—15,2) 2 V=65% (9-66%) 5 ß = 3,15 (3,1—3,2) Gesamtindividuenzahl: 28, davon 216, & 7, juv.5. Sexualziffer 44. Bereits Ende Mai 1920 teilte mir Herr Dr. J. G. de Man schriftlich mit, daß er in sandiger Dünenerde in Holland eine Art gefunden habe, ‚welche wohl zu Cephalobus lentus Maupas gestellt werden muß“, und fragte bei mir wegen meiner Varietat bisexualis an, worauf ich meine seinerzeitigen Beobachtungen, namentlich die Organisation des $ auszugsweise mitteilte. Anfang Dezember 1920 erhielt ich die Nachricht von Herrn Dr. de Man, daß seine Art jedenfalls von dem typischen C. lentus Maupas verschieden sei und zwar durch folgende Merkmale: 1. Cephal. lentus entbehrt der 8 und entwickelt sich parthenogenetisch, die holländische Art ist zweigeschlechtlich. 2. Die Kopflippen sind bei C. lentus bis zur Mitte gespalten, bei der holländischen (vgl. Fig. 14a hi) nur das vorderste Drittel. 3. Bei C. lentus lauft der Ausführgang des Ex- kretionsgefässes vom Porus eine Strecke nach vorne, biegt hierauf um und läßt sich bis zum Darm verfolgen; bei den holländischen Tieren (Fig. 14b) verlauft der Gang zunächst radiär nach innen 8. Heft 294 Dr: Heinrich Micoletzky. und läßt sich nicht bis zum Bulbus verfolgen. 4. Die 2 Schwanz- form ist eine andere. Die Körperbreite auf Analhöhe ist bei €. lentus größer als die halbe Schwanzlänge, bei den keiläinche ce Tieren kleiner (Fig. 14c). So ARTE 20 beträgt die relative Schwanzlänge i | IN 3 A ) [) Schwanzlänge \ nach eigenen anale Körperbreite Messungen 2,15 (1,923, n9) | { Ar” KEIL HHH GN 2 IO2 700 Von un 2.5 DALE RE OR ELLE Ir RL: Da rn m a m TE ER ef BD gi ROm— Sei Murau rerE Fig. 14a. Fig. 14c. Fig. 4b. gegen 1,58 nach Maupas (1900, t. 24, f. 6). 5. Der postvaginale Blindsack des Uterus beim @ von €. lentus ist länger als 1 Körper- breite auf Vulvahöhe, bei der holländischen Art viel kürzer, weniger als die halbe Körperbreite. So beträgt die relative Blindsacklänge vaginaler Durchmesser des Körpers postvaginaler Blindsack schen Tieren 1,5—3,3, nach eigenen Messungen an vorliegendem Material 1,46 (1,2—1,68, n 9). Eine nochmalige Überprüfung meiner Präparate mit den Be- obachtungen von de Man ergab die Richtigkeit und Genauigkeit der Angaben des ausgezeichneten holländischen Forschers, so daß ich mich veranlaßt sehe, die vorliegenden Tiere nicht als eine Varie- tät von €. lentus Maupas anzusehen, wie ich es anfangs getan habe, sondern als eine eigene Art anzusprechen und €. bisexualis (Mico- letzky) zu nennen. Den oben mitgeteilten Beobachtungen de Mans, die ich samt 2 Skizzen (Fig. 14b—c) mit seiner gütigen ‚Erlaubnis, für die ich auch an dieser Stelle meinen verbindlichsten Dank sage, wieder- gegeben habe, erlaube ich mir noch folgendes hinzuzufügen. Das Vorderende von €, lentus zeigt, wie fig. 4 auf taf. 24 von Maupas (1900) schließen läßt, gleiche Ausschnitte, während €. bi- sexualis lateral tiefere Ausschnitte (Fig. 14a, la) aufweist als subme- dian (sma). Es sind mithin bei unserer Art jederseits 1 tieferer La- teral- und 2 seichtere Submedian-Ausschnitte vorhanden, die je 1 Zackenpaar einfassen, so daß insgesamt 4 Sublateral- (slz) und 2 Me- dianzacken (1 dorsal, 1 ventral, letzteres teilweise in vz, Fig. 14a ab- nach de Man an holländi- Die freilebenden Erd-Nematoden 2395 gebildet) vorhanden sind. In allen übrigen Eigenschaften bis auf die Körpergröße herrscht beim 2 volle Übereinstimmung mit den Partheno-Weibchen von €. lentus. Die Männchen besitzen einen einfachen Hoden, der einen nicht unbeträchtlichen Umschlag aufweist. Die symmetrischen Spikula (Fig. 14d) sind derb und von einem etwa halb so langen accessorischen Stück begleitet. Von Papillen (1—9) sind prä- und postanale vorhanden.. Präanal finden sich 2 der Ventralseite genäherte nicht immer deutlich wahrzunehmen- de, vermutlich paarige Papillen; die vorderen lie- gen von den hinteren etwas weiter entferntalsdiese vom After. Von postanalen Papillen gibt es laterale und mediane (submedian ?). Von ersteren (6—8) gibt es (Fig. 14d) 3 Paare, die sich auf die hintere Schwanzhälfte verteilen, von den medianen (vermutlich ebenfalls paarig) dagegen 4 (3—5, 9), eines knapp postanal, eines etwas vor der Schwanz- hälfte und eines vor der Schwanzspitze; diese 9 finden sich ventral, außerdem beobachtete ich eine dorsale Papille gleichfalls vor dem Schwanz- ende (9). Spikularapparat, Papillen und Papillenver- teilung erinnern sehr an die bei €. ciliatus von de Man (1884, tab. 15, fig. 61c, d) geschilderten Verhältnisse. Vorkommen. Im Untersuchungsgebiet ziem- lich selten und sehr wenig verbreitet im Weide- Fig. 14d. boden der Ebene, der Alpe und im Moosrasen (knapp neben dem Weideboden) bis 2397 m Höhe. Da es sich um der Viehdüngung stark ausgesetzten Boden handelt, ist es sehr gut möglich, daß diese Art auch im Untersuchungsgebiet verunreinigten bzw. gedüngten Boden bevorzugt. Kul#uren habe ich leider nicht anlegen können. Fundort. Steiermark: Zirbitzkogelspitze 2397 m; Buko- wina: Czernowitz; Fang; Nr. 7a, g, i, 10i, 178. Geographische Verbreitung. Holland: sandige Dünenerde der Insel Walcheren nach de Man. 7. Cephalobus (Acrobeles) ciliatus (v. Linstow) 1877. v. Linstow 1877, p.2—3, tab. 1, fig.3. Acrobeles ciliatusn.g.n.Sp. de Man 1884, p. 100—101, tab. 15, fig. 61. Cephalobus ciliatus. Maupas 1899, p. 570—578, tab. 16, fig. 1—4. de Man 1912, p. 637. Steiner 1918 Dr26% 2]: = 0,585nm juv. = 0,32 mm ei; 14,8 ß — 4,15 3,9 2.18 8,4 V= 655% Gesamtindividuenzahl 2, davon 1 £. 8. Heft 9296 Dr. Heinrich Micoletzky: Das vorstehende Exemplar ist etwas schlanker und etwas kurz- schwänziger als nach de Man (L 0,45—0,8 mm, a 15—19, ß 44,5, y 9—10, 3 10—11. An dieser gleich C. lentus sehr langsam sich entwickelnden Art (Entwicklungsdauer bis zur letzten Häutung ca. 36 Tage) studierte Maupas gelegentlich der Häutungen die Metamorphose der Anhänge des Vorderendes, die bereits bei der ersten Hautung die endgültige Gestalt annehmen. Vorkommen. Unsere von Maupas in faulender Fleischlösung gezüchtete, mithin saprobe Art fand v. Linstow ‚häufig in schwar- zer Erde‘, de Man sehr häufig i in den sandigen Wiesen (an Pflanzen- wurzeln) Hollands, sowie in faulenden Hyazinthenzwiebeln, Mau- pas vermutlich im Wüstensand. Im Untersuchungsgebiet gehört sie zu den sehr seltenen und nicht verbreiteten Arten und wurde ein einziges Mal im Buchenwaldhumus (an Graswurzeln) angetroffen. Fundort. Bukowina: Czernowitz-Umgebung. Fang 12e. Geographische Verbreitung. Deutschland t. (v. Linstow); Schweiz t. (Steiner); Holland t. f. (de Man); Italien t. (de Man); Afrika: Algier t. (de Man). 8. Cephalobus (Acrobeles) vexilliger de Man 1880. de Man 1884, p. 99, tab. 15, fig. 60. de Man 1885. Menzel 1914, p. 55. Steiner 1914, p. 261. Hofmänner-Menzel 1915, p. 166. Steiner 1916 (1), var. kerguelensis n. v., p. 324—325, fig. Ja—b. Eigene Maße: 2 L=0,405 mm (0,285 bis 1% er mm) | — 62% (59,5—64) 2 = 17,2 (15,6—19,6) (ohne — 13,8 B = 3,55@8,1- 3,8) (Bier) 6, = 16,2} 1 (0,42 mm) y = 11,1 (10,6— >) ) Maße nach de Man, Menzel v. kerguelensis Steiner L = 0,42—0,51 mm L = 0,61 mm a — 14—20 B = 3,4 B = 3,25 —3,8 y = 8,05 y= 11—13 Gesamtindividuenzahl 3 9, hiervon 2 im Untersuchungsgebiet, eines aus Algier. Mein Material stimmt mit der Beschreibung und Abbildung von de Man sehr gut überein. Wie bei allen Cephalobus-Arten, die ich zu beobachten bisher Gelegenheit hatte, gelang es mir auch hier unschwer Analdrüsen nachzuweisen. Der auch von de Man er- wähnte hintere Uterusast zeigt die gewöhnliche Ausbildung, seine Länge beträgt den halben bis ganzen Körperdurchmesser. Nur das !) Vgl. Fußnote 3, S. 274. Die freilebenden Erd-Nematoden 9297 Ausfuhrröhrchen der Schwanzdrüse vermochte ich nicht wahrzu- nehmen. Der Schwanz ist vielmehr am Ende plump zugespitzt und zeigt (wie auch in fig. 60, 60c v. de Man) im 2 Geschlechte durchaus kein abgesetztes Drüsenröhrchen, eher wäre man m. E. bei anderen Cephalobus-Arten (z. B. rigidus, besonders aber bei gewissen Schwanzformen v. siriatus) geneigt, einem deutlich aus- geprägten terminalen Drüsenröhrchen das Wort zu reden. Vorkommen. Nach de Man selten im sandigen Dünenboden und im Waldhumus, Menzel fand 1 einziges Exemplar hochalpin in Pflanzenpolstern, Steiner (v. kerg.) im Moosrasen. Ich habe je ein weibliches Exemplar in einer trockenen Mähwiese, in Alm- boden sowie im Wüstensand eines Beduinendorfes aufgefunden. Im Untersuchungsgebiet sehr selten und sehr wenig verbreitet. Fundort. Steiermark: Pernegg a. M., Sparafeld- Kalbling ca. 2000 m; Algier (Kairouan)!). Fang Nr. 9a, Tre: Geographische Verbreitung. Weit verbreitet. Schweiz bis ca. 2700 m (Menzel, Steiner); Holland (de Man); Rußland: Moskau (de Man); v. kerguelensis Kerguelen (Steiner); überall t. XII. Chambersiella Cobb 19%. Einzige Art: Ch. rodens Cobb 1920, nach Cobb artenreiches Genus. Körperform unter 1 mm, mäßig schlank, Körperbreite am Vorderende 4, der maximalen, Verjüngung analwärts geringer. Kutikula nackt, sehr fein geringelt, mit Seitenmembran. Seiten- organe queroval. WVorderende ahnlich Cephalobus SG. Acrobeles, . mit 6 gefiederten, unbeweglichen Dornen bezw. Borsten versehen. Mundhöhle Cephalobus-artig, doch proximal nicht verengt, sondern + prismatisch, aus schwächer und stärker chitinisierten Stäben zusammengesetzt, mit 6 sehr kräftigen, gleichen, vorstreckbaren Labialzähnen am Vorderende (erinnern bei Ch. rodens der Stärke nach an Diplogaster armatus?). Ösophagus Cephalobus-artig, also mit vorderer zylindrischer Schwellung und klappentragendem End- bulbus. Nervenring am Hals, knapp dahinter der Exkretionsporus. Exkretionsgang vermutlich mit vorderen und hinteren Seiten- gefäßen und Lateralporen. -Darm aus wenigen Zellreihen, ohne Besonderheiten. Q@ Gesehlechtsorgane Cephalobus-artig: unpaar mit großem, bis in Afternähe reichendem Umschlag. Vulva leicht hinterständig (58%), Eiablage im Furchungsstadium. & ohne Bursa, mit zahlreichen Paaren prä- und postanaler Papillen. Spi- kula geknöpft, access. Stück deutlich. Scehwanz-Ende haken- förmig gekrümmt, konisch gleichmäßig verjüngt, nach Cobb mit 1) Wüstensand eines Beduinendorfes, den mir Dr. F. Ruttner- Lunz in schwach angefeuchtetem Zustande aus Algier mitbrachte (April 1913). °’) Cobb bemerkt, daß Ch. rodens die kräftigsten Zähne trägt; die anderen, wie es scheint, zahlreichen Arten variieren in der Mundhöhlen- bewaffnung und wohl 'auch nach den Lippenanhängen. (Fiederborsten) beträchtlich. 8. Heft 298 Dr. Heinrich Micoletzky: paariger seitlicher Drüsenausmündung auf Schwanzmitte. Nah- rung, Lebensweise. Pilzmyzelfresser auf Baumrinde einer großen Anzahl von Baumen im östlichen Nordamerika; sehr widerstands- fähıg, mehrere Jahre Trockenheit überdauernd. Verwandtschaft. Von Cephalobus (Acrobeles) durch den Besitz kräftiger, an Diploscapter erinnernder Labialzahne unterschieden. Einzig bekannte Art: Ch.rodens Cobb. $mit 6 Paar präanalen subventralen und 9 Paar Schwanzpapillen, davon 6 subventral, 2 lateral, 1 subdorsal; Labialzahne außerordentlich stark und kräftig. 2 8 0,63—0,67 mm, a 27—32, ß 4,8—5, y 15,6—17, t. Vereinigte Staaten. XIII. Teratocephalus de Man 1876. . 3 bekannte Arten: Zerrestris (Bütschli) 1873; crassidens de Man 1880; Zalustris de Man 1880. Körperform plump bis sehr schlank, meist unter 1 mm kleine Arten: Kutikula borstenlos, quergeringelt, meist mit Auflösung in Querreihen von Punkten, Seitenmembran nur bei T. terrestris nach- gewiesen, die beiden anderen Arten zeigen subtile laterale Verstär- kung der Punktreihen (ähnlich manchen Chromadora-Arten). Seitenorgane mit Ausnahme von T. terrestris nachgewiesen, sehr zart mit spiraliger Auflösung, hinter der Mundhöhle. Vorderende ent- weder deutlich abgesetzt (terrestris, crassidens) oder nicht abgesetzt (Palustris). Kopfende mit 6 durch tiefe, chitinige Rinnen getrennten Lippen ohne Papillen, hier und da (Palustris) finden sich 4 sehr zarte Submedianborsten. Mundhöhle Cephalobus-artig mit iso- lierten Chitinstücken, becherförmig: vorderer Teil stark erweitert, hinterer eng, stets völlig unbewaffnet. Ösophagus weist einige Ähnlichkeit mit Cephalobus auf, unterscheidet sich durch den meist nicht ausgeprägten Halsteil zwischen der vorderen, mehr oder weniger undeutlich zylindrischen Anschwellung und dem’ stets Klappen tragenden Endbulbus. Die Chitinklappen des Bulbus sind mitunter (Palustris) ungemein kräftig. Exkretionsporus und Nervenring am Halsteil des Ösophagus. Darm mit Körnchen besetzt, im Quer- schnitt aus nur wenigen Zellen (4 bei Palustris) bestehend, End- darm kurz. Q Geschlechtsorgane. Vulva mittel- oder leicht hinter- ständig, Gonaden kurz, meist paarig symmetrisch mit beiderseiti- gem Umschlag (asymmetrisch prävulvar mit kurzem hinteren Uterusast bei Zerrestris). $ meist unbekannt, bei T. terrestris mit sehr schlanken, halbkreisförmig gebogenen Spikula, ohne accessorisches Stück, ohne Papillen. Sehwanz meist mehr oder weniger plump (y 9 bis 11) selten (Zerrestris) verlängert (y 5) und haarfein auslaufend, stets, wenn auch stumpf zugespitzt endigend; Schwanzdrüse und terminaler Ausführungsgang nicht nachgewiesen. - Vorkommen. Im Süßwasser oder in der feuchten Erde, nie besonders häufig, nie saprob. Verwandtschaft und Unterscheidung. Durch den Mundhöhlen- und Osophagealbau mit Cephalobus verwandt, durch die Kutikular- Die freilebenden Erd-Nematoden 299 struktur an Chromadora und Cyatholaimus erinnernd, durch den charakteristischen Bau des Vorderendes, die Kutikula, die Seiten- organe und durch den Spikularapparat von Cepdhalobus deutlich unterschieden. Seh lüssel. 1. Kopfende durch eine deutlich ausgeprägte Ringfurche ab- gesetzt 2 — Kopfende nie deutlich abgesetzt !), mit 4 äußerst zarten Sub- medianborsten ?), Seitenorgane spiralig etwa 2 Mundhöhlen- längen oder weniger vom Vorderende entfernt, schwer sichtbar, Klappenapparat des Bulbus ungemein kräftig?), $ unbekannt 1a. palustrist!) de Man 1880 1a. Schwanz kurz (y 9—12) [L 0,6—1,4 mm, meist 0,8—0,9 mm, «a 22—60, meist 30, P 4—4,9], a., selten t. typ. zen schwanz... lang. (». 6,3°)),.. IL: 0,8: mm; ‚@.:59,:,B4:4,5]: a. f. cornutus®) [Cobb] 1914 2. Schwanz kurz, kegelförmig, Zahnapparat im Osophagealbulbus kraftier.1\2 5.0.46 sam,“ a. 22,..B3-3,9,::268,8, .V,,945%, Seitenorgan mit spiraliger Auflösung, & unbekannt], a. und t. crassidens’) de Man 1880 — Schwanz verlängert, haarfein auslaufend, Zahnapparat im Bulbus schwach. ‚19 #, 0,47 mm, ,@.:299,.8.8,85::9:,932; V 55%, Seitenorgan nicht nachgewiesen, & sehr selten, mit Spikula, ohne access. Stück, ohne Papillen], t., auch a. terrestris (Bütschli)®) 1873 1. Teratocephalus crassidens de Man 1880. de Man 1884, p. 102—103, tab. 15, fig. 63. de Man 1885, p. 8. v. Daday 1898, p. 117—118. Stefanski 1914, p. 34. Steiner 1914, p. 261. Micoletzky 1914 (2), p. 451—453, tab. 16, fig. 19a—c. T. spiralıs. Hofmänner-Menzel 1915, p. 167. !) Nach Cobb (1914) scheint a Vorderende bei T. palustris f. cornutus vorstreckbar zu sein (tab. 4, fig. 8, IV), so daß bei auseinandergehenden Lippen eine Annäherung an T. crassidens und terrestris stattfindet. ?) Von mir 1913 (1914, T. spiraloides) und Cobb (1914, T. cornutus) nachgewiesen. ®) Seitenorgane von mir und Cobb als spiralig, von. Stefanski (1914, tab. 2, fig. 10b) als kreisförmig mit Zentralfleck gezeichnet. 4) Synonym: T. palustris v. crassicauda v. Daday 1898 mit mißverstan- dener Mundhöhle, Schwanz typisch. 7. spiraloides Micoletzky 1913, 1914, 1915. 5) Aus der Abbildung (tab. 4, fig. 8, I) berechne ich für y 9,5. Sollte dies und nicht die Angabe im Text stimmen, so wäre f. cornutus einzuziehen. 6) Syn. T. cornutus Cobb 1914. ?) Syn. T. spiralis Micoletzky 1913, 1914, 1915. ®) Syn. Anguillula terrestris Bütschli. 8. Heit 300 ; Dr. Heinrich Micoletzky: Steiner 1916 (2), p. 54. Micoletzky 1917, p. 526—527. T. spiralıs. QL = 0,4 mm (0,36—0,44) V = 54% (51—56,5) 3 a= er (20,6— 22,8) 4 G, = 10,8—15 9 ß = 4,1 (3,9—4,46) (1) Gs = 8,6—11,2. y-= 8, 2 (6,45—9,5) Vergleichsmaterial aus dem Süß- wasser des Untersuchungsgebietes: juv. 0,39 mm 2 L = 0,47 mm (0,39—0,62) a= 24,6 a= = (18—26,8) | ß = 3,9 ßB = 3,9 (8,6—4,3) 19 yv=36 y- 3 9 (7,7—10) V=55% (51-58) G, = 10,8 % (9,3—13,8) } 7 G, = 112 % (6,5—13,8) Gesamtindividuenzahl (terrikol:) 34, davon 2 24, juv. 10. Maße nach de Man, v: Daday, Stefanski u. Steiner: @ L = 0,46—0,5 mm y—= 7—10,4 a = 398,5 V= 543-549 %, P = 3,8—4,5 Die Tatsache, daß ich T. crassidens und palustris, die von den neueren Beobachtern durchweg wiedergefunden wurden, nie an- getroffen habe, dagegen die mit ihnen sehr nahe verwandten ° eigenen Arten T. spiralis und sPpiraloides wiederholt nachwies, ver- anlaßte mich nochmals zu genauer Prüfung und zum abermaligen Vergleich. So bin ich denn zur Überzeugung gekommen, daß T. spiralis synonym mit T. crassidens, T. spiraloides syn. mit T. palustris!) ist. Vorkommen. Nach de Man in Holland ziemlich häufige omnivage Art: Wiesen, Waldhumus, Dünen; im Moos nach Ste- fanski u. Steiner, im Süßwasser von v. Daday u. mir nach- gewiesen. Im Untersuchungsgebiete wurde T. crassidens in der feuchten Erde ebenso häufig angetroffen wie im süßen Wasser (Gruppe 3b), diese Art ist in beiden Medien ziemlich selten und wenig verbreitet und findet sich in der Erde stets nur an sehr feuchten Stellen, insbesondere in Sumpf und Moor (mehr als die Hälfte aller Indi- viduen und ?/, aller Fänge), aber auch im Moosrasen und in Ge- birgswiesen, wurde hingegen im besonders gründlich untersuchten, mehr trockenen Wiesengelände der Ebene nie aufgefunden. Fundort. Steiermark: Pernegg a. M., Hochlantschgebiet 1200 m, Sparafeld-Kalbling 2000 m, Schladminger Tauern 1550 bis 1600 m; Niederösterreich: Lunz a. Ybbs bis 1150 m; Salz- burg: Hintersee;, Bukowina: Czernowitz-Umgebung, Rareu 1500 m; Ungarn-Siebenbürgen: Ineu 1800 m. DI Kopfborsten und Seitenorgan wurden auch von Cobb bei T. cor- nutus, der unserer Art gleichfalls synonym ist, nachgewiesen, kreisförmige Seitenorgane fand Stefanski. Vgl. Schlüssel. Die freilebenden Erd-Nematoden 301 Geographische Verbreitung. Österreich: Niederösterreich, Salz- burg a. (Micoletzky); Ungarn: Tatra a. (v. Daday), Sieben- bürgen a., 1800—2000 m (Micoletzky); Deutschland: Weimar, Erlangen t.(deMan); Schweiz t. (Stefanski, Steiner); England t. (de Man); Arktis: Nowaja-Semlja t. (Steiner). 2. Teratocephalus terrestris (Bütschli) 1873. de Man 1884, p. 102, tab. 15, Steiner 1914, p. 261. fig. 62. Hofmänner-Menzel 1915, Brakenhoff 1913, p. 291. p- 166—167. Micoletzky 1914 (2), p. 449 Steiner 1916 (1), p. 334, 346. bis 450%). Steiner 1916 (2), p. 54. Menzel 1914, p. 56. Micoletzky 1917, p. 525—526. Stefanski 1914, p. 33—34. Steiner 1920, p. 18—19. Eigene Maße (terrikol): OL = 0,44 mm (0,36—0,57) ‚=18% (14,7—22,4) 13 a= 28,4 (23—37) | 27 GU=12,4% (8,3—17,4) 4 Ba AN: [69 Ei = 43: 19,4 u (40-48: y=5,4 (3,7—7,6) 11,5—15,4) 5 V=55% (50—60) 25 Vergleichsmaße meines Süßwasser-Materials: OT —= 0,525 mm (0,47- bis 0,61 mm) I Aa 4,8 (4,1—5,8) a = 31,5 (26—36,5) V= 535% (51,5—57) 11 ß = 4 (3,7—4,55) Gesamtindividuenzahl (terrikol) 37, davon 2 34, juv. 3, $ keine. Maße aus der Literatur: 2 L = 0,3—0,57 mm y= 36,5 a = 26—41 V= 43,7% (Steiner) ß = 3,3—5 (Stef. 6) bis 57,9 % Wiederum bleiben die Erdbewohner kleiner und daher etwas plumper, tragen aber einen etwas kürzeren Schwanz als mein Süßwassermateril. Die Maße der Literatur stimmen in der Variationsbreite sehr gut überein; eine vorderständige Vulvalage — wie Steiner angibt — habe ich nie wahrgenommen. Vorkommen. Nach de Man in Holland eine der häufigsten omnivagen Arten: feuchte Wiesen, Wald, Sandboden; von Bütschli, Menzel, Stefanski u. Steiner im Moos beobachtet, von Menzel (3 Fänge unter 5) auch im Vegetationspolster der Hochalpen bis 2830 m; im Süßwasser nach v. Daday, Braken- hoff, Micoletzky, Steiner. Eigenes. T. terrestris ist im Untersuchungsgebiet in der feuchten Erde häufiger als im süßen Wasser (Gruppe 3c) und findet sich terrikol ziemlich selten und mäßig verbreitet (im Süßwasser nur selten und sehr wenig verbreitet), ist nahezu omnivag, doch selten in von Süßwasser nicht durchtränktem Wiesenboden (fehlt im !) Vgl. Literatur. 8. Heft 302 Dr. Heinrich Micoletzky: gründlichst untersuchten Gelände der trockenen Mähwiese und der Hutweide), am häufigsten im Moosrasen (mehr als 3 aller Individuen und weniger als 43 aller Fänge). Scheint weniger An- sprüche auf Feuchtigkeit zu machen als die vorige Art, wie ein Fund im Strohdach-Moos eines Bauernhauses zeigt, alpin bis in die höchsten von mir untersuchten Örtlichkeiten. Fundort. Steiermark: Pernegg a. M., Hochlantsch-Gruppe 1000—1300 m, Spaıafeld-Kalbling ca. 2000 m, großer Pyhrgas ca. 2200 m, Schladminger Tauern ca. 1400 m; Niederösterreich: Lunz a. Ybbs ca. 1150 m; Oberösterreich: Attersee-Ufer; Buko- wina: Czernowitz-Stadt, Rareu ca. 1500 m. Ungarn- Sieben- bürgen: Ineu 1800—2200 m. Geographische Verbreitung. Österreich: Niederösterreich a. : (Micoletzky); Ungarn: a. Tatra (v. Daday), Siebenbürgen (Micoletzky); Deutschland: t. Frankfurt a. M. (Bütschli), Er- langen (de Man), Bremena. (Brakenhoff); Holland t. (de Man); Schweiz t. (Menzel bis 2830 m, Stefanski, Steiner); England t. (de Man); Norwegen t. (de Man, Steiner); Arktis: Nowaja- Semlja t. (Steiner); Java t. (Steiner); Südamerika: Peru 5140 m (Steiner). XIV. Rhabdolaimus de Man 1880. Einzige sichere Art: R. terrestris de Man 1880 u. v. aquaticus [de Man] 1880. Körperform sehr klein, selten über Y, mm lang, a schlank, beiderseits besonders nach hinten zu sehr verjüngt. Kutikula völlig nackt, fein quergeringelt ohne Seitenmembran. _Seiten- organe klein, unscheinbar, vielleicht kreisförmig. Vorderende breit abgerundet, völlig nackt, ohne Borsten, Lippen und .Papillen. Durch die-am Vorderende fehlende Kutikularringelung erscheint dasselbe eine Spur abgesetzt. Mundhöhle tief und eng, von drei deut- liehen Chitinstäbehen begrenzt, welche proximal leicht zusammen- neigen. Jeder Stab steht vorne mit kleinen haken-') oder knopf- förmigen Körperchen (Labialzähne ?) in Zusammenhang. Osophagus mit echtem muskelkräftigen Bulbus endigend, der eine deutliche Chi- tinerweiterung, jedoch keinen Klappenapparat aufweist. Exkretions- organe und Porus nicht nachgewiesen. Darm mit nur sparsam verstreuten Körnchen versehen. Q Geschleehtsergane vermutlich paarig symmetrisch mit mittelständiger Vulva. 3 sehr selten (Fort- pflanzung normal ohne 3) mit plumpen Spikula und 2 rudimentären access. Stücken (2 chitinige Verdickungen in der Kloakenwand), ohne Papillen. Sehwanz lang, allmählig verjüngt. Schwanzdrüse und Endröhrchen (sehr deutlich!) vorhanden. Vorkommen im Süßwasser und in feuchter Erde, nie saprob. Verwandtschaft urd Unterscheidung. Rhabdolaimus ist ein ziemlich isoliertes Genus, dessen Mundhöhle wohl etwas Bezie- 2) Vielleicht ergeben sich durch diese Gebilde Beziehungen zu den Odontopharyngidae. Die freilebenden Erd-Nematoden 303 hungen zu Cephalobus unterhält, während die Schwanzdrüse (viel- leicht auch Seitenorgan und Ösophagus) an Plectus erinnern. Einzige Art!): R .terrestris de Man 1880 mit den Eigenschaften des Genus. Durchschnittsmaße * OL 0,38 mm, a 245, ßP 49, y 3,55, V 43%, & sehr selten. 1. Ausfuhrröhrchen der Schwanzdrüse (Endröhrchen) lang (ca. 4mal so lang als breit) typ.?) — Ausfuhrröhrchen der Schwanzdrüse kurz (ca. 1%, mal so lang als breit) v. aquaticus?) [de Man] 1880 Rhabdolaimus terrestris de Man 1880 u. var. aquaticus |de Man] 1880. 1. R. terrestris typ. de Man 1884, p. 126—127, tab. Menzel 1914, p. 61. 20, fig. 84. R. terrestris. Steiner 1914, p. 262. ‘de Man 1885. f Hofmänner-Menzel 1915, Micoletzky*) 1914 (2), p. 442 PESEL. bis 443, tab. 11, fig. 6a—f. Steiner 1916 (1), p. 342. (Variationspolygone). Micoletzky 1917, p. 522. Micoletzky 1914 (3), p. 257. de Man 1917, p. 111. Cobb’ 1914, R. minor, p.' 41, tab. 2, fig. 2. 2. R. teyrestris v. aquaticus de Man 1884, p. 127, tab. 19, Micoletzky 1914 (3), p. 257 fig. 83. R. iervestris. Hofmänner-Menzel 1915, Hofmänner 1913, p. 619. pP. 180-181. Micoletzky*)1914 (2), p. 440 Micoletzky 1917, p. 521 bis bis 441. 522. | Steiner: 1920... 19. Terrikoles Material: © L=0,33 mm (0,3—0,38) V=42% (38,5—44,5) 14 093,8 (22-36) He SETZT) 6 B=5,4 (4,1-5,9) a G, = 8,5% (6,110) 3 52120 99) Vergleichsmaterial aus dem Süßwasser des Untersuchungs- g ebietes: © L = 0,39 mm (0,3—0,54) ) V = 43%, (3749) a= 24,7 (18—30) 7. 6, 109% 916) |; B=485 (3,66) | G, = 14%, (12—18,6) y=3,6 (0,644) !) R. balatonicus v. Daday 1898 kann ich nicht als gute Art gelten lassen, da die Mundhöhle der Abbildung nach sehr an Cephalobus erinnert, so daß es mir fraglich erscheint, ob diese Art zu Rhabdolaimus gestellt werden darf. Von, T. terrestris durch die verkürzte Mundhöhle, den. kurzen Schwanz (y 8), den Cephalobus-artigen Ösophagus (mit deutlicher Hals- einschnürung) und die am Vorderende gelegenen Seitenorgane leicht unter- scheidbar. L. 0,68 mm, «a 18 mm, ß 4, $ unbek. Süßwasser. 2) Syn. R. minor Cobb 1914. ®) Syn. R. aquaticus de Man. *) Vgl. Literatur. > 8. Heft 304 Dr. Heinrich Micoletzky: Mein terrikoles Material stimmt recht gut mit meinen Süß- wasser-Individuen überein, es ist wie gewöhnlich etwas klein- wüchsiger, plumper und langschwänziger. Der Unterschied in der relativen Gonadenlänge kommt vielleicht daher, daß ich in der feuchten Erde keine eiertragenden Weibchen sah. Eine neuerliche Untersuchung hat meine bereits [1914 (2)] geäußerte Vermutung, daß sich die beiden von de Man aufgestellten Arten R.terrestris und aquaticus in Zukunft als gute Arten nicht. werden halten lassen, bestätigt. Tatsächlich finden sich Über- gänge in der Länge des terminalen Drüsenröhrchens, welches den einzig bemerkenswerten Unterschied bildet. Die übrigen Unter- schiede, namentlich die Maße, sind darauf zurückzuführen, daß die Süßwassertiere größer, schlanker, kurzschwänziger und mit kürze- rem Ösophagus versehen sind als die Bewohner der feuchten Erde.- Überdies findet sich — im Untersuchungsgebiet wenigstens — R.terrestrisauchim Süßwasser viel häufigerals R. aquaticus. Ich ziehe mithin beide Arten in eine zusammen und schlage als Stammnamen R. terrestris vor, da sie viel häufiger ist als R. aquaticus, denich als Varietät gelten lasse. Das Verhältnis des ZyP. zu v. aquaticus bezüglich der Häu- figkeit beträgt sowohl im Süßwasser als auch terrikol etwa 8:5 (terrikol genauer 7,6:5). R. minor Cobb muß ich aus folgenden Gründen für synonym erklären: 1. Die Kleinheit der Individuen Cobbs (0,28 mm) grenzt nahezu an mein Mindestmaß von 0,3 mm. 2. Die etwas (51%) hinter der Mitte gelegene Vulva wird durch die Körperkleinheit bedingt, ist es doch eine stets wiederkehrende Regel, daß, je kleiner die Individuen sind; desto weiter hinterständig ist die Vulva. Es ist mir nicht recht verständlich, warum Cobb diese neue Art schafft; leider ist er fast nie bemüht, auf die Unterschiede gegenüber Be- kanntem hinzuweisen, eine Gepflogenheit, die namentlich in systematischen Arbeiten eine Selbstverständlichkeit genannt wer- den muß. Vorkommen. Typus und Varietät gehören im Untersuchungs- gebiet zu den Süßwasser-Nematoden, die auch die feuchte Erde be- wohnen (Gruppe 2), ersterer zu Gruppe 3a, letztere zu 3b. Sie finden sich terrikol nur selten und wenig verbreitet (im Süßwasser der Typus nicht häufig, wenig verbreitet, die Varietät nicht selten und mäßig verbreitet) und nur in sehrfeuchtem Gelände, nament- lich im Moor (?/, aller Individuen und ?/, aller Fänge), aber auch in feuchtem Moosrasen und in feuchtem Almboden. Nach de Man ist unsere Art in Holland omnivag, was zum Teil wohl auf den sehr feuchten Boden dieses Landes zurückzu- führen ist; Menzel fand 1 Pin einem Vegetationspolster aus 2830 m, Steiner verzeichnet sie im Moosrasen, die übrigen Beobachter im Süßwasser. Fundort. Typus: Steiermark: Hochlantschgebiet 1200 m, Hochschwab 2200 m, Selztal; Niederösterreich: Lunz a. Ybbs Die freileberden Erd-Nematoden 305 1150 m. Bukowina: Umgebung v. Czernowitz. Fang Nr. 3f, h, 4a, f. 11b, 16h. var. aquaticus: Steiermark: großer Pyhrgas 2200 m, Hochlantschgebiet 1200 m. Fang Nr. 3f, 17d. Geographische Verbreitung. Österreich: Niederösterreich a. (Micoletzky), Oberösterreich a. (Micoletzky), t. (Steiner), Salzburg, Kärnten, Bukowina a. (Micoletzky), Krain t. (de Man); Ungarn: Tatra-Seen a. v. Daday), Siebenbürgen: Hochsee a. (Micoletzky : Schweiz a., t. (Hofmänner, Menzel, Steiner); Holland a. t. (de Man); Norwegen t. (de Man); Rußland t. (de Man); Vereinigte Staaten v. Nordamerika a. (Cobb); Südamerika: Peru 5140 m a. (Steiner). 4. Unterfamilie Bunoneminae. Körperform sehr plump, mit dorsalen bzw. subdorsalen Warzen- paaren oder krustenartigen Wülsten, asymmetrisch. Kutikula mit zuweilen (Craspedonema) flügelartiger Seitenmembran, dorsal zwischen den Warzen bei Bunonema meist mit sehr eigenartiger Ornamentierung. Vorderende meist zurückziehbar, mit großen Borsten und Lamellen. Mundhöhle Rhabditis-artig. Ösophagus Rhabditis- oder Cephalobus-artig; Enddarm mit Analklappe. Ven- traldrüse und Porus für einige Arten nachgewiesen, vermutlich überall vorhanden. Q Geschlechtsorgane paarig symmetrisch, mit Umschlag. Männchen mit rudimentärer Bursa und mit Papillen. Schwanz ohne Drüse und Endröhrchen. Terrikol. R Verwandtschaft. Durch die Mundhöhle, den Bau des Ösophagus und die Organisation des Männchens an Rhabaitis und Cephalobus anschließend. Hierher gehörige Genera: terrikol: Bunonema Jägerskiöld S. 2305; Craspedonema Richters S. 314. XV. Bunonema Jägerskiöld 1905. Bekannte Arten: 9 und eine Varietät. richtersi Jägerskiöld 1905. penardi Stefanski 1914. reticulatum Richters 1905. multipapillatum Stefanski 1914. bogdanowi Zograf 1912. inequale Cobb 1915. richtersi v. aberrans Steiner 1914. imbar Cobb 1915. hessi Steiner 1914. ; dactylicum Cobb 1915. Körperform: sehr kleine, meist um !/;mm lange, plumpe bis sehr plumpe (a 9,1 richtersi bis 18 multipapill.) freilebende Nematoden mit dorsalen (bei bogdanowi sollen die Warzen ventral liegen, doch dürfte das wohl ein der Asymmetrie unseres Genus zuzuschreibender Irrtum sein) beziehungsweise subdorsalen Warzenreihen. Diese Warzenreihen sind mitunter asymmetrisch!) auf die rechte Seite verlagert (tnequale, impar?), mitunter (hessi) sind sie unscheinbar, rudimentär, ja bisweilen fehlen sie (denardi). Diese Warzen sind meist von chitinigen Stäbchen gestützt und tragen mitunter kleine !) Vgl. das über Asymmetrie weiter unten. stehende. 2) Bei impar findet sich nur 1 Warzenreihe. Archiy für Naturgeschichte 1921. A. 8. 20 8. Heft 306 Dr. Heinrich Micoletzky: Papillen (inequale, impar). Die‘ Zahl der Warzen schwankt zwi- schen 16—20 (tinequale) und 50 bis mehr (multipapillatum, hessi), Kutikula sehr fein geringelt mit deutlicher, fein quergestreifter Seitenmembran, stets borstenlos. Zwischen den Warzenreihen findet sich meist eine sehr charakteristische mosaikartige Ornamen- tierung, fehlt diese, so ist die Kutikula fein quergestreift (richtersi). Diese netzartige Ornamentierung wird durch seukrecht zur Ober- fläche gestellte stäbchenartige Elemente von starkem Licht- brechungsvermögen bewirkt, die in für die einzelnen Arten charak- teristischer Weise angeordnet sind. Am Vorderende hingegen ist die Kutikula zart und geht mehr oder weniger unvermittelt in die derbe Körperkutikula über. Bunonema gehört zu den Polymyariern. Seitenorgane nicht bekannt. Vorderende in die derbe Körper- kutikula zurückziehbar, Kopf mehr oder weniger scheibenförmig oder knopfartig (Stefanski spricht von einem Kopfsegment) aussehend und vom Rumpfe getrennt. Lippen undeutlich, miteinander ver- schmolzen, Papillen (6 nach Cobb) gleichfalls unscheinbar. Die Zahl der Kopfborsten (stets vorhanden) beträgt vermutlich meist 6!), die sich, obwohl mehr oder weniger stark asymmetrisch ver- lagert (vgl. das über Asymmetrie weiter unten stehende), doch un- gezwungen auf die übliche Stellung (2 lateral, 4 submedian) zurück- führen lassen. Die lateralen Borsten sind größer als die submedia- nen. Außerdem finden sich eine dorsale und eine ventrale Lamelle, von denen erstere breiter, letztere schmälerist (vgl. Figur 15—16): Bei B. dactylicum finden sich nach Cobb außerdem 2 handförmige, in fingerförmige Fortsätze ausgezogene Gebilde. Mundhöhle Rhabaditis-artig, dreikantig mit deutlich begrenzten Seitenwänden. Ösophagus gleichfalls Rhabditis-artig, also mit 2 Anschwellungen, dazwischen ein halsartiger Einschnitt mit dem Nervenring. Der vordere fibrilläre Bulbus trägt ein verstärktes Chitinlumen, doch nie Klappen, der Endbulbus ist typisch, klappen- tragend. Exkretionsporus nach Cobb hinter dem Nervenring knapp . vor dem Bulbus (rechts subventral verlagert), vom Verfasser für B. reticulatum nachgewiesen, vermutlich überall vorhanden, doch zufolge der Asymmetrie schwer zu sehen. Darm ohne Besonder- heiten, mehr oder weniger dünnwandig, nach Cobb wie bei Rhabditis aus nur 2 Längsreihen von Zellen gebildet. Darmzellen farblos mit zerstreuten Granula von verschiedener Größe, ohne Praerectum;; End- darm länger als der anale Körperdurchmesser, After wenig deutlich, mit Analklappe (nicht nachgewiesen für bogdanowi, multipapillatum). Diese Analklappe fehlt bei jugendlichen Individuen. Anal- bzw. Rectaldrüsen bei B.richtersi(n. Steiner) nachgewiesen. ? Gesehlechts- organe. Vulva nach Cobb gut entwickelt, nach rechts verlagert. a Nach Stefanski variiert die Borstenzahl, nach Hofmänner- Menzel sind bei reticulatum vielleicht 10 Borsten vorhanden, bei dactylicum sieht es nach der Abbildung Cobbs (1915, p. 2, 112, fig. 2) so aus, als ob mehr als 6 Borsten vorhanden wären. Die freilebenden Erd-Nematoden 307 Gonaden paarig symmetrisch mit großem beiderseitigen Umschlag. Jeder Uterus trägt gleichzeitig nur 1 großes Ei (bei bogdanowi werden bis zu 7 Eier beim Q angegeben). $ Geschlechtsorgane (bezieht sich auf inequale) Hode ungeteilt, mit sehr rudimentärer Bursa, Spikula symmetrisch, schlank, zart, access. Stück vorhan- den; mit 8 zarten, schwer sichtbaren asymmetrischen Papillen- paaren (erinnern an Cephalobus). Sehwanz von verschiedener Länge (y 6 richtersi — 25 reticul.), stets allmählig verjüngt, spitz endigend; Schwanzdrüsen und terminales Ausfuhrröhrchen fehlen wie bei Rhabditis. Bei B. inequale findetsich ein gegabeltes Schwanz- ende. Jugendstadien ohne Warzen; diese entstehen erst bei den (beiden) letzten Häutungen, ohne Mosaik-Ornamentierung, ohne Analklappe und mit einfacherer Bewaffnung des Vorderendes!). Vorkommen und Nahrung. Bisher nur terrikol beobachtet, in humusreichem Boden (Moosrasen, Detritus von Wiesen, Weiden, in Waldhumus besonders an Heidekraut, in Kompost- und Keh- richthaufen), oft mit weltweiter Verbreitung. Nach Cobb er- nährten sich die Arten von Pilzmyzel. Lebensweise träg, mit tastenden Bewegungen des Vorderendes. Die Klappen des terminalen Osophagealbulbus vollführen Kau- und ‚Schluckbewegungen ähnlich Rhabditis und Cephalobus, doch viel langsamer. Verwandtschaft und Unterscheidung. Mit Rhabditis durch die Mundhöhle, Osophagus, Darm, mit Cephalobus durch die rudimen- täre Bursa und die Papillen übereinstimmend, durch die Bewaff- nung des Vorderendes ergeben sich-Beziehungen zum SG. Acrobeles. Durch die eigenartigen Warzen und die übrige Kutikularstruktur sowie durch die Asymmetrie kennzeichnet sich Bunonema gegen- über allen anderen freilebenden Nematoden. Sehr ähnlich ist Craspedonema, vgl. S. 315. Asymmetrie bei Bunonema. Cobb, dem wir sehr wertvolle Aufschlüsse über Bunonema verdanken, gebührt das Verdienst, auf die Asymmetrie-Verhält- nisse zum ersten Male aufmerksam gemacht zu haben. Tatsächlich sind mehrere Organe beziehungsweise Organteile, wie Vulva, After und Exkretionsporus, aus der normalen ventromedianen Lage auf die rechte Körperseite gerückt und um nahezu 90° verdreht. Cobb glaubt diese Drehung auch für das Vorderende annehmen zu müssen und nach seiner Vorstellung wäre es sehr schwer, die Kopf- borsten auf das übliche Verhalten bei den Nematoden zurückzu- führen. So stellt sich Cobb (Fig. 15) vor, daß eine Drehung um 90° stattgefunden habe, so daß median und lateral vertauscht sind. Die Beobachtung der Präparate sämtlicher von mir unter- suchter 4 Arten führte mich (Fig. 16) zu einer abweichenden Vor- !) Verfasser findet vor der letzten Häutung die typische Kopfbewaff- nung; Cobb dürfte viel jüngere Stadien gesehen, haben. 20* 8. Heft 308 Dr. Heinrich Micoletzky: stellung. Es finden sich 2 Lamellen (lv, ld), die eine ventral, die andere dorsal; erstere ist kleiner und einfacher, letztere größer. Außerdem kommen 6 Borsten vor in gewöhnlicher Lage (2 lateral, 4 submedian). Die ventrale Lamelle (lv) ist auf die rechte Seite um etwa 45° verschoben, so daß die Borsten bei Betrachtung von d . Fig. 15. Fig. 16. der rechten Seite, weil zusammengeschoben, dichter stehen und zahlreicher erscheinen als bei Ansicht von der linken Seite. Diese Verlagerung ist auf der dorsalen Seite eine kaum merkliche. Betrachten wir einen schematischen Querschnitt durch die Vulvagegend (Fig. 17), so sehen wir, daß die Vulva (vx) um unge- fähr 60° verlagert ist (ebenfalls nach rechts), andererseits ist aber auch die Seitenmembran (sm) aus der La- teralebene heraus um etwa 30°, aber nach links, verlagert, so daß Vulva und Seiten- membran übereinander zu liegen kommen, Es findet mit anderen Worten ein Über- schieben dieser ursprünglich im rechten Winkel von einander entfernten Organe statt. Außer den Seitenmembranen finden wir noch Submedian-Membranen, von denen die ventralen (bzw. subventralen (sm) normal, die dorsalen hingegen meist zu Warzen (w) um- gebildet erscheinen. Cobb verzeichnet außerdem eine genau ventral gelegene Membran, die ich nicht aufzufinden vermochte. Ich fasse mithin die Warzen als die modifizierten subdorsalen Mem- branen auf, sie zeigen eine nur geringe Verlagerung nach rechts. Zufolge dieser Asymmetrie findet sich die Seitenmembran bei Betrachtung von der rechten Seite ventral verlagert (unterhalb der Körpermitte) während die linke Seite das gewohnte Verhalten auf- weist. Die Asymmetrie betrifft in erster Linie die rechte Körper- seite und im rechten ventralen Ouadranten liegen Seitenmembran, Vulva, Exkretionsporus und After (letzterer ist um ca 45° verlagert). Fig. 17. 1a. = ur = Die freilebenden Erd-Nematoden 309 Schlüssel. Bunonema Jägerskiöld 1905. Mit Ausnahme von DB. elegans Maupas!), nomen nudum! Kutikula _mit netzartiger ÖOrnamentierung zwischen den Warzen 2 Kutikula ohne netzartige Ornamentierung [mit 18—22 paarigen Warzen bzw. Papillen und 2—3 unpaaren präanalen, L 0,2 bis 0,3 mm, a 8—13, £ 3—3,5, y 6—12] 1a. richtersi Jägerskiöld 1905 Warzen plump, im Innern von deutlichen Chitinstäbchen ge- stützt typ. Warzen schlank, ohne Stäbchen (Rudimente nachweisbar) v. aberrans Steiner 1914 Vorderende mit 2 handförmig in 5 fingerförmige Fortsätze aus- gezogenen Anhängen (Warzen ?, nur juv. bekannt, in faulendem Eichenholz) Nord-Amerika dactylicum Cobb 1915 Vorderende nie mit derartigen Gebilden 3 Warzen stets deutlich, meist paarig, selten in einfacher Reihe 4 Warzen rudimentär oder fehlend, Warzensaum einfach, nie paarig, Warzen, wenn angedeutet, nie von Kutikularstäbchen gestützt 8 Warzen dorsal 5 Warzen ventral [25—29 Warzenpaare, Kutikula zwischen den Warzen rautenförmig gefeldert; Vorderende mit 2 Paar Bor- sten; Seitenmembran fehlend L 0,3 mm, a 16, £# 4,2, y 16,6] bogdanowi?) v. Zograff 1912 Warzen sehr zahlreich (50) [netzartige Kutikular-Ornamen- tierung sehr kompliziert und viele kleine unregelmäßige Sechs- ecke bildend; L 0,33 mm, a 18, 3,3, y 18] multipapillatum Stefanski 1914 Warzen in 16—42 Paaren 6 Warzen 16—20, mit Subtuberkelchen und vielen (10—12) chitinigen Stützen ® Warzen 24—42, ohne Subtuberkelchen und mit nur wenigen (2—4) Chitinstäbchen.[Kutikular-Ornamentierung zwischen den Warzen von sehr deutlicher rautenartiger (,‚Mieder‘- oder „Schnürstiefelmuster‘)-Zeichnung, gegen die Seitenmembranen mit zarterer Felderung; Durchschnittsmaße: L 0,27 mm, a 12, ß 3, y 13] häufigste Art reticulatum Richters 1905 Warzen in nur einer auf die rechte Körperseite etwas verscho- benen Reihe (Warzenzahl 16—17), 5 mit rudim. Bursa, 2 schlank. Spikula und access. Stück, Papillen Cedhalobus-artig in 8 asymmetrisch angeordneten Paaren [? 0,3, Z 0,25 mm, !) Seurat 1920, p- 8. 2) Sollte sich die ventrale Lagerung der Warzen als irrig erweisen, was im Hinblick auf die Asymmetrie von Vulva und After leicht möglich wäre, so müßte diese Art mit reticulatum vereinigt werden. 8. Heft 310 Dr. Heinrieh Micoletzky: a2 14, d 15 PR 43,:8 3;6,:9 2 17, d 8,4 Schwanzende gegabelt], Nord-Amerika inequale Cobb 1915 — Warzen in zwei Reihen (je 183—20 Warzen); $ Schwanz mit 1-—2 dorsalen Papillen nahe dem Rectum [Hode einfach mit Umschlag, Q unbekannt; steht inequale sehr. nahe; $L 0,3 mm, a 14, $ 3,8 mm, y 10], Nord-Amerika impar Cobb 1915 8. Kutikularornamentierung dorsal zwischen den Seitenmembra- nen aus großen sechseckigen Feldern bestehend, an reticulatum erinnernd [L 0,2—0,25 mm, a 13, #3, y11] hesst Steiner 1914 — Kutikularornamentierung fein, zart und aus zahlreichen kleinen » sechseckigen Feldern bestehend, an multidapillatum erinnernd [L 0,3—0,35 mm, a 16, ß 3,5, y 15—19] penardi Stefanski 1914 1. Bunonema reticulatum Richters 1905. Richters 1905, p. 46—47. Menzel 1914, p. 74—76. Richters 1907, P- 273, tab. 16, Stefanski 1914, p. 39—40, fig. 12. tab. 2, fig. 13a—b. Heinis 1908. Hofmänner-Menzel 1915, Southern 1914, p. 6—7. p. 179—180. Steiner 1914, p. 266—267, fig. 6—7. Eigene Maße: QL = 0,265 mm (0,22—0,31) Ei =36:16u (31,5 —43: a = 12,4 (11—14) 10 16—17) 3 ß = 3,4 (2,95 —3,8) (3.1: Juv, LE — 024 um y = 12,6 (8,9—16,4) | e—=4# V= 58% (56,561) 6 Da 1 G, = 13,1% (8-18) \ z 9.12 6 — 11,4%, (8—14) f ? Gm = 58%, Gl= 22% Gesamtindividuenzahl 13, davon 2 11, juv. 2, $ unbekannt. Maße nach Stefanski und Hofmänner- Merkel, QL = 0,2—0,27 mm B = 3—3,35 a = 12,5—15 y = 16—25 Meine Exemplare sind bezüglich der Maße nicht unbeträcht- lich langschwänziger. Dem bisher Bekannten habe ich einiges hinzuzufügen, da diese Art — die häufigste im Untersuchungsgebiete — wiederholt von mir beobachtet wurde. Bezüglich der Asymmetrie und der Be- waffnung des Vorderendes verhält sich diese Art ebenso wie alle anderen von mir gesehenen Bunonema-Arten so daß das hier Ge- sagte auch dort gılt?). !) Gonade vielzellig, mit beiderseitigem Umschlag, knapp vor der letzten. Häutung. ?®) Bezüglich der Asymmetrie verweise ich, um Wiederholungen zu vermeiden, auf die Genusbeschreibung. Die freilebenden Erd-Nematoden 31 Unsere Art zeigt am deutlichsten die Ausprägung der Seiten- membran, die etwa !/, der Körperbreite erreicht. Durch die Mus- kulatur (4—6 Muskelstreifen auf 1 Quadranten) wird mitunter eine Längsstreifung der Kutikula vorgetäuscht. Von Warzen fand ich eine größere Zahl, durchschnittlich 38 (35—42, n 10), hiervon entfallen 9—11 auf die Ösophagealregion, die übrigen auf die Region des Mitteldarms. Die Warzen des Schwanzes, die ich der Zahl nach nicht mit Sicherheit angeben kann, sind in obigen Zahlen nicht einbegriffen. Richters zählte 33— 85, Steiner 29—88, Stefanski 24—35, wobei die unpaaren Schwanzwarzen eingerechnet sind. Bezüglich Zahl und Stellung der Kopfborsten finde ich das typische Verhalten: 2 Lateral-, 4 Submedianborsten, ohne nennens- werten Größenunterschied. Außerdem findet sich eine dorsale, breit gezackte Lamelle und eine ventrale, stark rechts verschobene schmälere Lamelle. Demgegenüber sei betont, daß Stefanski 6 größere und 4 kleinere Borsten angibt (wie bei richterst). Steiner äußert sich in seiner vorläufigen Mitteilung über diese schwierigen Verhältnisse nicht). Steiner zeichnet das Vorderende (fig. 6) nicht richtig. Während er nämlich (fig. 6) das Tier von der Seite darstellt, erscheint der Kopf um 90° gedreht. Die richtige Dorsal- ansicht hat Richters 1905 ganz charakteristisch wiedergegeben. Steiner hat— soweit seine vorläufige Mitteilung eine Entscheidung zuläßt — Borsten und Lamellen nicht auseinander gehalten, Stefanski sah vermutlich zuviel, Hofmänner-Menzel des- gleichen (10 Borsten). Diese Verhältnisse sind überdies so subtil und bei der Kleinheit des Objekts so schwer eindeutig zu erfassen, daß eine Verdopplung der submedianen Borsten, wie ich dies bei meinem Craspedonema styriacum gesehen habe, immerhin auch hier im Bereich der Möglichkeit liegt. Die relative Mundhöhlenlänge beträgt !/,; (User, a 6) der Gesamtösophaguslänge. Die rautenförmige Kutikularorna- mentierung ist typisch; die Warzen sind von 3—4 großen Chitin- stäbchen gestützt (den ‚Perlen‘ in der Projektion). Die Vulva ist wie bei den übrigen Arten querspaltig — mitunter rauten- förmig und wie üblich chitinisiert und nach rechts verlagert. Der Gonadenumschlag ist sehr beträchtlich und reicht meist bis zur Vulva und selbst darüber hinaus. Vorkommen. Meist in Moosrasen nachgewiesen |[Richters, Murray,Heinis, Menzel (bis2700 m),Stefanski (Torf bzw.Moor), Steiner] nach Steiner häufiger im Detritus-Überzug von Wiesen und Weiden, ja auch auf Kompost- und selbst auf Kehrichthaufen, ist nach Steiner die häufigste Bunonema-Art. Im Untersuchungsgebiete gleichfalls der weitaus häufigste Genusvertreter (häufiger als alle 4 anderen Arten zusammen), fand 1) Wenn eine Parallelisierung mit B. richtersi erlaubt ist, so wären auch hier — und das stimmt mit fig. 6 — 3 dorsale und 3 ventrale borsten- oder lappenartige Anhänge vorhanden. 8. Heft 312 Dr. Heinrich Micoletzky: ich ihn selten und wenig verbreitet besonders im Waldhumus (”/ıo aller Individuen und ?/, aller Fänge), namentlich an den Wur- zeln von Heidekraut, aber auch in detritusreichen Wiesen und Weiden und im Sphagnum-Moor, dagegen habe ich in dem ziemlich gründlich untersuchten Moosrasen (ca. Y, aller Nematoden und Y, aller Fänge entstammen diesem Gelände) keine einzige Buno- nema auffinden können, so daß Steiners Ansicht auch für das Untersuchungsgebiet volle Geltung hat. In Kompost- und Keh- richt habe ich nicht gesucht. Fundort. Steiermark: Pernegg a. M., Sparafeld-Kalbling 2000 m; Buko wina: Umgebung v. Czernowitz. Fang Nr. 4e, 9e, 11f, 12g, 14a—e. Geographische Verbreitung. Kosmopolit wie alle Detritus-Be- wohner. Deutschland: Taunus und Schwarzwald (Richters); Irland und Sehottland (Murray); Schweiz bis 2700 m (Menzel, Heinis, Steiner, Stefanski); außereuropäisch: Kanarische In- seln (Heinis); St. Helena (Richters); Kolumbien (Fuhrmann- sche Expedition); Japan: Nagasaki (Richters); Heard-Insel (Richters); Antarktis: Possessions-Island (Richters). 3. Bunonema hessi Steiner 1914. Steiner 1914, p. 267, fig. 8—9. Steiner 1916:2),.p. SL OL = 0,25 mm, 0,22 mm Vie 589% 77565598 e=184 12,8 G = 16% Bes 2. 2. —=156% y=114 109 mh = !/,, Gesamtindividuenzahl 2 9, $ unbekannt. Das kleinere Exemplar, obwohl nur eine meist undeutliche Kutikularstruktur aufweisend, stimmte in den übrigen Merkmalen gut überein. Ferner fiel mir an diesem Individuum auf, daß die Warzen in der Ösophagealgegend gut entwickelt waren, während ich sie in der Mitteldarmregion nicht zu erkennen vermochte. Die Ösophagealgegend trug 10 Warzen. Leider habe ich das Tier nur von beiden Seiten, nicht aber von der Dorsalseite untersuchen können (stark halbmondtörmig gekrümmt), doch glaube ich, daß ein unpaarer Dorsalsaum vorhanden ist. Die Zahl der reduzierten Papillen bzw. Warzen beträgt beim größeren Exemplar etwa 12 für den Ösophagus und etwa 40 für die postösophageale Region, insgesamt mithin über 50. Auch bei diesem Tier sind die vordersten Warzen deutlicher. Das Vorderende zeigt das typische Verhalten, nämlich 6 Borsten von ungefähr gleicher Länge und 2 Lamellen, eine größere und breitere dorsale und eine kleinere ventrale, beide sind auf die rechte Körperseite gerückt, besonders die ventrale ist stark rechts subventral gelegen. Die Vulva ist ein um ca. 60° nach rechts verlagerter Querspalt, der After scheint mir etwas weniger asymmetrisch zu liegen. Die freilebenden Erd-Nematoden 313 Verwandtschaft und Unterscheidung. Gehört mit B. denardi in die Gruppe der Bunonema-Arten mit rudimentären Warzen, er- innert durch die rautenförmige dorsale Kutikula-Ornamentierung sehr an B. reticulatum. ® Vorkommen. Nach Steiner an denselben Ortlichkeiten wie die anderen Bunonema-Arten, seltener als B. reticulatum. Im Unter- suchungsgebiet gleich den folgenden Arten sehr selten und sehr wenig verbreitet (im Sumpfmoos und im Heidekraut-Humus). Fundort. Steiermark: Pernegg a. M.; Bukowina: Um- gebung v. Czernowitz. Fang Nr. 2d, 14c. Geographische Verbreitung. Schweiz (Steiner); Arktis: Nowa- ja-Semlja (Steiner). 3. Bunonema penardi Stefanski 1914. Stefanski 1914, p. 41—42, tab. 2, fig. 14a—b. Steiner 1914, p. 267—268, fig. 10—11. QL = 0,337 mm juv.1 —= 0,21 mm 15.6 &— 19,8 P=34 B&='2,95 N 58.44, Gm = 59% = — Be GI!) = 10,4% Pass ’ [e) Gesamtindividuenzahl 2, davon 1 9, 1 juv., $ unbekannt. Die Warzen sind hier noch stärker reduziert -als bei der voranstehenden Art (es findet sich gleichfalls nur ein unpaarer dorsaler Warzensaum), so zwar, daß Stefanski diese Warzenreihe bei Seitenansicht als gezackten Saum darstellt und etwa 70 Warzen angibt, die wie bei B. hessi der fibrillären Struktur entbehren. Stei- ner hingegen spricht überhaupt nicht mehr von Warzen, nur von einer „ganz schmalen zarten Membran ohne Warzen, die durch zahlreiche feine Stäbchen gestützt wird“. Steiners Abbildung (fig. 10) läßt auch keine Warzen erkennen, während die Zeichnung Stefanskis stark an Steiners B. hessi erinnert, da der Dorsal- saum hier wellig gezeichnet wird. Nach meinen Präparaten sind die Warzen andeutungsweise vorhanden, doch schwächer, als dies Stefanski zeichnet, so daß der dorsale Flossensaum die Andeutung einer Wellung zeigt. Beide Autoren stimmen indessen darin überein, daß die dorsale Kutikula- Ornamentierung zwischen den Seitenmembranen durch zahlreiche kleine Sechsecke bis Kreise bewirkt wird, die durch feine Punkt- reihen gebildet werden, mithin ein ganz anderes Bildbietetals B. hessı, deren grobe regelmäßige Punktreihen sehr an das ‚„Schnürstiefel- muster‘ von B.reticulatum erinnern. So finden sich bei B. penardi 5—6 Kreise bzw. Polygone zwischen den Seitenmembranen, bei B. hessi hingegen nur 2—3. !) Vielzellig, bohnenförmig. 8. Heft 314 Dr. Heinrich Micoletzky: Bezüglich des von Stefanski behaupteten Kopfsegments be- merke ich, daß unsere Art ebenso wie ihre Genossinnen ein in die derbe Körperkutikula zurückziehbares Vorderende tragen und daß dasselbe scheibenförmig gestaltet ist, von einem eigentlichen Kopf- segmente möchte ich aber nicht sprechen. - Die Kopfborsten verhalten sich typisch wie überhaupt die Be- waffnung des Vorderendes: 6 Borsten und 2 Lamellen. Der beider- seitige Gonadenumschlag reicht bis zur Vulva. Den von Stefanski angegebenen fadenförmigen hinteren Schwanzabschnitt finde ich bei unserer Art nicht markanter ausgeprägt als bei den anderen Arten. Vorkommen nach Stefanski im Torfmoos, nach Steiner wie die übrigen Arten, verhältnismäßig häufig. Ich fand diese Art nur in sehr feuchtem Gelände; das eine Mal im Carex-Moor, das andere Mal im Sumpf-Moos, Fundort. Niederösterreich: Lunz a. Ybbs ca. 1150 m; Bukowina: Umgebung von Czernowitz; Fang Nr. 2d, e. Geographische Verbreitung. Schweiz (Stefanski, Steiner). 4. Bunonema richtersi Jägerskiöld 1905 var. aberrans Steiner 1914. Steiner 1914, p. 266, fig. 5. QL = 0,26 mm (0,25—0,266) V = 58,5% (58—59) a = 11,6 (10,7—12,6) 9 G=1% 9-2) 9 Bu G, = 10% (8—12) y=11 (10,4—11,9) Warzenzahl 20,5 (20—21) Gesamtindividuenzahl 2 2, $ unbekannt. Entgegen Steiner muß ich hervorheben, daß das Fehlen der Kutikularstäbchen in den Warzen nur scheinbar ist. Bei Immer- sionsbetrachtung gelang es mir in meinen durch Glyzerin aufge- stellten Präparaten fast stets, Reste der Stäbchen nachzuweisen. Im übrigen verhalten sich meine Exemplare völlig typisch. Das Vorderende ist wie bei D. reticulatum. Vorkommen nach Steiner wie die übrigen Arten; ich fand diese Art im Heidekraut an zwei verschiedenen Standorten. Fundort. Steiermark: Pernegg a. M. Fang Nr. 14b. Die Stammart wurde im Untersuchungsgebiete nicht aufgefunden. Geographische Verbreitung. Die Stammform: Sehweiz bis - 2300 m (Heinis, Steiner, Stefanski); Deutschland: Schwarz- wald (Richters); außereuropäisch: St. Helena, Possession-Island, Kerguelen (Richters). Die var. aberrans nur in der Schweiz (Steiner). XVI. Craspedonema Richters 1908. 2 Arten: C. javanicum Richters 1908. C. styriacum n. Sp. Körperform sehr plump, spindelförmig, 1/,—?/; mm erreichend, asymmetrisch wie bei Bunonema. Kutikula der ganzen Länge nach von einem derben, brüchigen, sattelartigen dorsalen Wulst be- deckt, der dorsal in eine Art Flossensaum, seitlich in eine auffallend Die freilebenden Erd-Nematoden ° 315 breite, wellenartig oder zackig vorspringende Seitenmembran aus- läuft. Der dorsale, vielleicht paarige Flossensaum ist entweder zackig warzenartig (jJavanicum) oder glatt, aber von Chitinstä bchen . gestützt (styriacum). Dieser sattelartige Wulst ist bei ersterer Art von krusten- oder höckerartiger Struktur, bei letzterer punkt- förmig ornamentiert, was auf zur Oberfläche senkrecht stehende Chitinstäbchen zurückzuführen sein dürfte, die in den dorsalen und seitlichen (Seitenmembran) Flossensäumen als Stäbchen, weil in Seitenansicht, erscheinen. Die Seitenmembran ist entweder un- regelmäßig gezackt und stäbchenlos (javan.) oder wellig mit feinen Stäbchen, die kleiner und kürzer als im dorsal. Saum bleiben (styr.Y)). Vorderende ähnlich Bunonema vom übrigen Körper ab- gesetzt, mit spitzen, borstenförmigen Anhängen, von welchen bei C. javanicum 6 angegeben werden (vermutlich), bei C. styriacum vermutlich 10 vorhanden sind, außerdem findet sich eine dorsale und eine ventrale Lamelle. Ösophagus Cephalobus-artig, erst zylin- drisch, dann halsartig eingeschnürt, mit Nervenring, hierauf kräf- tiger, klappentragender Endbulbus. Exkretionsporus wie bei Bu- nonema, rechts verschoben (sfyriacum). Darm wie bei Bunonema, Enddarm mit Rectaldrüsen (s/yr.), Analklappe wie bei Bunonema vorhanden (siyr.). @ Gesehleehtsorgane paarig symmetrisch, umgeschlagen, Vulva . rechts verlagert, daher schwer nachweisbar. & (nur für Javan. bekannt) mit langen, dünnen Spikula und linearem access. Stück. Papillen nicht nachgewiesen. Sehwanz kurz zugespitzt, ohne Drüsen und Endröhrchen. Vorkommen terrikol (Moosrasen, auch in sumpfigem Gelände). Verwandtschaft und Unterscheidung. Mit Bunonema nahe ver- wandt, aber durch den die dorsale Körperhälfte sattelartig über- deckenden krustenartigen Wulst mit mächtig entwickelter flügel- artiger Seitenmembran und den Cephalobus-artigen Osophagus unterschieden. Wenn wir den sattelartigen Dorsalwulst von Craspedonema mit den Kutikularbildungen von Bunonema (S. 306) vergleichen, so können wir sagen, daß dieser hier bereits angedeutet ist. Die sub- dorsalen Warzenreihen von Bunonema würden den warzenartigen Bildungen von C. javanicum bzw. den durch Chitinstäbchen ge- stützten Flossensäumen von C. styriacum entsprechen, die meist mosaikartige Zeichnung zwischen den Warzen fehlt bei Craspedo- nema, die flügelartig verbreitete Seitenmembran fehlt bei Bunonema, doch sind die Chitinstäbchen dieser Bildung vielleicht in der deut- lichen Querstreifung der Seitenmembran von Bunonema bereits angedeutet. Bei Craspedonema hat die Ausprägung der bereits bei Bunone- ma angedeuteten dorsalen sattelartigen Kutikuladifferenzierungen !) Die darunterliegende Seitenmembran im engeren Sinne ist bei C. styriacum bei Aufsicht schmal; die zarte Kutikula-Ringelung setzt sich (im Gegensatz zu Bunonema) nicht auf die Seitenmembran fort. 8. Helft 316 : Dr. Heinrich Micoletzky: (dorsale Warzen und dazwischen auftretende Ornamentierung) ihren Höhepunkt in der Ausbildung eines derben, brüchigen, stark chitinisierten Dorsalwulstes erreicht, der dorsal (Flossen) und seit- lich (Seitenmembran) membranartige Leisten trägt. Ob dieser Wulst als differenzierte äußere Kutikula-Schicht aufzufassen ist, wie ich vermute, bleibt ebenso wie die physiologische Bedeutung künftigen Untersuchungen vorbehalten. Nach diesen Hinweisen muß Bunonema als mehr primitiv, Craspedonema als mehr abgeleitet erscheinen; C. javanicum erinnert durch die dorsalen Höckerwülste etwas an die Warzen von Bunonema, meine neue Art vielleicht durch die eingelagerten Chitinstäbchen, die dorsal und seitlich besonders hervortreten. Schlüssel. 1. Sattelartiger dorsaler Kutikularwulst mit krusten- und höcker- artigen Bildungen, Seitenmembran glatt, strukturlos, aber mit unregelmäßig gezacktem Rande, kleinere Art (1/;, mm), Moos- rasen, Java - javanicum Richters 1908 n. Steiner 1916 — Sattelartiger dorsaler Kutikularwulst ohne derartige Bildungen, mit punktförmiger Ornamentierung, dorsaler Flossensaum und Seitenmembran von ununterbrochenen Chitinstäbchen gestützt, Seitenmembran wellenförmig; größere Art (?/;, mm) Sumpfmoos, Steiermark styriacum n. SP. Craspedonema styriacum n. sp. (Fig. 18a—c). QL=0,65 mm vs a— 19 G, = 15% B= 32 ss =10% y = 15,6 mh = !/ga Gesamtzahl: 1 9, $ unbekannt. Körperform nicht auffallend plump, groß. Kutikula ventral und subventral dünn, unverdickt, fein geringelt, dorsal von einem derben, brüchigen!), sattelartig verdickten Wulst bedeckt, der in einen vermutlich paarigen dorsalen Flossensaum (Fig. 18b—<, fl) und in je eine breite, durch ununterbrochene Chitinstäbchen gestützte, wellig verlaufende Seitenmembran?) (Fig. a—c, sm) leistenförmig ausgezogen erscheint. Dieser Kutikularwulst — ver- mutlich die dorsal modifizierte äußere Kutikula — läßt eine Auf- ı) Vorliegendes Präparat zeigt wiederholt Bruchstellen in diesem Wulste, so daß die untere Kutikula-Lage freiliegt. Am leichtesten zer- brechen die ausgesetzten dorsalen (fl) und lateralen (sm) Leisten, so zeigt Fig. 18c den dorsalen Flossensaum knapp hinter der Mundhöhle abgebrochen. 2) Wellen etwa 25— 30 jederseits, davon ca. 10 ösophageal, 3— 4 caudal, Wellenlänge 16—26, Wellenhöhe 3,5—5 u in Körpermitte. Infolge der Asymmetrie (vgl. Bunonema S. 307—308) ist diese Seitenmembran (sm Fig. 18b—c) bei Betrachtung von rechts ventral verlagert, darunter, doch mehr lateral, liegt die an. Bruchstellen deutliche Seitenmembran der inneren. Kutikula (Seitenmembran im engeren Sinne), 1—1,2 u breit, nur an ihren Rändern die Kutikula-Ringelung als Querstreifung erkennen lassend. Die freilebenden Erd-Nematoden 817 lösung in Punkte zu (Fig. 18a), die, in nicht alternierenden Quer- reihen geordnet, vermutlich nichts anderes sind als auf der Körper- oberfläche senkrecht stehende Chitinstäb- chen, die dort, wo die derbe sattelartige A Kutikula leistenartig erhaben bzw. wie an den welligen Säu- men der Seitenmembran umge- schlagen erscheint, von der Seite gesehen werden und da- her als kontinuierliche Stäb- chenreihe erscheinen, wie am dorsalen Flossensaum (fl) und an der Seitenmembran (sm). Vorderende (Fig. 18b). Soweit das einzige Präparat, das das Kopfende zurückgezogen zeigt, ein Urteil zuläßt, ist das Vorderende Bunonema-artig, nicht oder doch nur unscheinbar scheibenförmig, also vom Rumpfe nicht durch eine Ouerfurche abgesetzt. Außer den Borsten!) finden sich wie bei Bunonema 2 La- mellen, eine größere (10 u lang) dorsale (ld) aus- gezackte und eine kleinere (6—7 u) ventrale (lv) einfache. Lippen oder Papillen habe ich nicht mit Sicherheit wahrnehmen können. Die Mund- höhle (mh) ist sehr gut ausgeprägt, typisch Rhabditis-artig, etwa 7 mal so tief als breit und überall vom gleichen Durchmesser. Sie wird im hintersten Viertel vom Ösophageal- gewebe umfaßt und geht unvermittelt in das enge Ösophageallumen über. Der Osophagus (Fig. 18c) besteht aus einer vorderen (b,) zylind- rischen Anschwellung, die etwa die Mitte zwischen den Genera Rhabditis und Cephalobus hält, und aus einem echten klappentragenden Endbulbus (b,). Den dazwischenliegenden hals- artigen Teil umfaßt der Nervenring (nr), hier finden sich auch zahlreiche Zellen (periösopha- geales Gewebe). Der Exkretionsporus liegt rechts verschoben (weniger symmetrisch als die Vulva) knapp vor dem Bulbus. Darm mit deutlichem Lumen, das durchschnittlich etwas weiter ist als die Darmwand. Enddarm etwas länger als der anale Körperdurchmesser. An seinem Ur- sprungefindetsich 1PaardeutlicherRectaldrüsen. Anus nach rechts verlagert; mit Aftermembran. Fig. 18c. ° völlig klar geworden, vermute jedoch das Vorhandensein. von 10 Borsten, nämlich 4 paarweise stehende, submediane, kürzere (8,5 „) und 2 auffallend lange laterale Borsten (15 a). 8. Heft 318 Dr. Heinrich Micoletzky: Q Geschleehtsorgane nahezu paarig symmetrisch, vorne weiter als nach hinten ausgestreckt, Umschlag bis nahe an die Vulva. Vulva deutlich hinter der Mitte, nicht vorspringend, stark rechts verlagert, nicht leicht wahrzunehmen. & unbekannt. Schwanz typisch mit fein auslaufender Spitze. Vorkommen im Sumpfmoos (1 Exemplar). Fundort. Steiermark, Pernegg a. M. Fang Nr. 1b. Verwandtschaft und Unterscheidung. Vgl. den Artenschlüssel. Erklärung der Textfiguren!) A—W, 1-18, sowie Taf. I—Ia. Fig. A (S. 36). Vergleichende Darstellung der Häufigkeit an Individuen und Arten in den einzelnen Geländen des Untersuchungsgebietes. Auf der oberen Hälfte ist voll ausgezogen die Durchschnittshäufigkeit (d.i. die Stückzahl der Nematoden in einer Probe) eingetragen, — .— der Durchschnitt aller Geländearten — rechts der Durchschnitt im Süß- wasser. Punktiert ist angegeben, wieviel Fänge in % aller Fänge (Totale 172) auf jede Geländeart entfällt. Auf der unteren Hälfte ist voll ausgezogen die Zahl der Arten u. Unter- arten (Totale127 derÜbersichtstabelle), die perzentuell den Geländearten zu- kommt. (Die Zahlen der Ordinate sind hier mit 10 zu vervielfachen, so bedeutet 2 — 20%, 4 — 40%.) Punktiert ist angegeben, wieviel Indi- viduen (Totale 11,767) perzentuell auf jede Geländeart entfallen. So ist beispielsweise für die trockene Mähwiese folgendes ersichtlich: Es kommen bei Berücksichtigung von nahezu 12% aller Fänge über 5 Nematoden durchschnittlich auf je 1 Probe Erde; etwas mehr als die Hälfte aller beobachteten Arten (55%) ist diesem Gelände eigen und nahezu 13%, aller gesammelten Nematoden (Individuen) gehört hierher, Diese Darstellung zeigt auch, daß der trockenen Mähwiese und dem Waldmoos eine besondere Aufmerksamkeit geschenkt wurde. Fig. B, a—b (S. 42). Genera- und Artenreichtum. a in der Erde, b im Süßwasser. Genera nach fallendem Artenreichtum geordnet. Ap Aphelenchus, Bu Bunonema, Ce Cephalobus, Ch Chromadora u. Ethmolaimus, Oy Cyatho- laimus, Do Dorylaimus, Moa Monohystera, Mos Mononchus, Pl Plectus, Rh Rhabditis?), Te Teratocephalus, Tr Tripyla, Tyo Tylencholaimus, Ty Tylenchus. Artentotale a 127, b 64 (ohne Unterarten), hiervon mundstachel- tragende in der Erde 42%, im Süßwasser 26,5%. Die Ziffern geben die Artenzahlen der einzelnen Genera an. Totale: aErde. Individuen 11,767 b Süßwasser?) Individ. 8,202 Genera 32 Genera 23 Arten 127 Arten 64 _ Fig. C, a—b (8. 42). Genera und Individuenreichtum: a terrikol, b aquatıl. Ap Aphelenchus, Ce Cephalobus, Oh Chromadora u. Ethmolaimus, Do Dory- laimus, M oa Monohystera, M os Mononchus, Pl Plectus, Pr Prismatolaimus, R Rhabdolaimus, Tri Trilobus, Trp Tripyla, Tyo Tylencholaimus, Ty Tylenchus. Fig. D (S. 48). Verteilung der Arten der Süßwasser- und Erd- Nematoden. Artenzahlen eingeklammert. 1. ausschließl. Süßwasserbewohner (18), 2. vorwiegende Süßwasserbewohner (12), davon a nur hier und da terrikol (7), b im Süßwasser 3—9 mal häuf. als in der Erde (5), 1) Infolge eines bedauerlichen Versehens konnte das Folgende nicht bei den Figuren gebracht werden. 2) Im Süßwasser ohne Abwasserarten. ®) Ohne Südafrika und Norddeutschland. Die freilebenden, Erd-Nematoden 319 3. amphibische Arten (13), davon a im Süßwasser etwas häuf. (4), bin beiden Medien gleich (4), ce terrikol etwas häuf. (5), 4. vorwiegende Erdbewohner (21), davon a in der Erde 3—9 mal häuf. - als im Süßwasser (6), b nur hier und da im Süßwasser (in der Erde 10—80 mal häufiger (15), : 5. ausschließliche Erdbewohner (98). Artentotale 162 (mit den in der ökol. Haupttabelle angeführten Unter- arten). Fig. E, a-f (S. 64—70). Verteilung der ökologischen Haupt- gruppen auf die Gelände nach Arten!) und Individuen. I, 1, ausschließliche Süßwasserbewohner, - II, 2, vorwiegende Süßwasserbewohner, III, 3, amphibische Arten, IV, 4, vorwiegende Erdbewohner, V, 5, ausschließliche Erdbewohner. Die römischen Ziffern geben den Proporz an Arten, die arabischen den an Individuen an. (Die absol. Zahlen sind in der ökologischen Haupt- tabelle zu ersehen.) Fig. E, a (S. 64). Sumpf. 50 Arten u. Ua., 1016 Individuen, 10 Fänge. Fig. E, b (S. 64). Moor. 57 Arten u. Ua., 1392 Individuen, 21 Fänge. Fig. E, e (S. 65). Wiese. 123 Arten u. Ua., 5767 Individuen, 79 Fänge. Fig. E, d (S. 67). Waldhumus. 55 Arten u. Ua., 1070 Individuen, 15 Fänge. Fig. E, e (S. 68). Moosrasen. 75 Arten u. Unterarten, 2146 Individuen, 45 Fänge. Fig. E, f (S. 70). Isoliertes Geländ:>. 17 Arten u. Ua., 376 Individuen, 2 Fänge. Fig. F (S. 72). Jahreszeitliches Auftreten von Cephalobus elongatus und Plectus granulosus. — (Cephalobus elongatus, --- Plectus granulosus. Auf der Abszisse sind die Monate durch römische Ziffern, auf der Ordinate ist die Frequenz in Prozenten durch arabische Ziffern angegeben. Fig. G—-P (S. 83—88), Parasiten. Fig. G, (8. 83). Tripyla setifera, 9, mittlere Körperpartie mit tonnen- förmigen, scharf differenzierten Polkörperchen und einem grobkörnigen Inhalt aufweisenden Parasiten in der Leibeshöhle, Mitteldarm (da) zur Seite gedrängt. 333:1. Links ein einzelner Parasit stärker vergrößert. Fig. G, (8. 83). Dorylaimus carteri agilis, 2, mittlere Körperpartie mit schlank spindelförmigen Parasiten mit feinkörnigem Inhalt. 333:1. Links ein einzelner Parasit bei stärkerer Vergrößerung. Fig. H (8. 84). Dorylaimus carteri, juv., hintere Körpergegend mit großen schlauchförmigen Parasiten im Mitteldarm und in der Darmwand. 333:1. Rechts ein Parasit stärker vergrößert. Fig. I (S. 85). Monohystera villosa mit kugeligen bis ovoiden Gregarinen im Mitteldarm. 333 :1. Fig. K, (8. 85). Alaimus primitivus, 2, mittlere Körpergegend mit kleinen, kugeligen Sporen in der Leibeshöhle. 666: 1. Fig. K, (S. 85). Prismatolaimus dolichurus, 9, Mittelkörper mit kleinen, kugeligen Sporen in der Leibeshöhle und mit Pilzinfektion. 666 : 1. Fig. L (S. 86). Dorylaimus filiformis, jav. Mittelkörper mit größeren kugeligen Sporen in der Leibeshöhle (nur in der Mitte eingezeichnete Sporen, oben und unten weggelassen, um den Darm im optischen Längs- schnitt zu zeigen). 333: 1. Fig. M, ($. 86). Dorylaimus carteri, 9, postvulvare Körpergegend. 333: 1 1) Die Unterarten werden hier nur so weit berücksichtigt wie in der Geländeübersichtstafel S. 52—61. 8. Heft 320 Dr. Heinrich Micoletzky: Fig. M, (S. 86). Actinolaimus macrolaimus, juv., Mittelkörper. 333:1. Fig. N, (S. 87). Plectus cirratusrhizophilus, 9, Mittelkörper mit2 Darmzysten. In der Nähe der hinteren Zyste ein Fraßkörper im Darmlumen. 666:1. Fig. N, (S. 87). Dorylaimus carteri, ?, Mittelkörper mit Zysten in der Darmwand und Sporen in der Darmhöhle. 333: 1. Fig. O0 (S. 88). Dorylaimus. tritici vesuvianus, juv., Beginn der Ösophageal- Erweiterung mit Zysten im periösophagealen Gewebe. 333: 1. Fig. P (S. 88). Cephalobus rigidus, 2, Mittelkörper, Leibeshöhle von Bak- terien erfüllt. 333: 1. Fig. @ (S. 104). Grundschema (Querschnitt) der Mundhöhle nach Marei- nowski 1909. d dorsal; v ventral. Fig. R-W (S. 109-110). Graphische Darstellung der Verwandtschaftsver- hältnisse freilebender, nichtmariner Nematoden. Fig. R (S. 109). ©. Nematodes, UO. Anguillulidea, Verwandtschafts- verhältnisse der 5 nichtmarinen!) Familien Alaimidae, Trilobidae, Rhab- ditidae, Odontopharyngidae und T'ylenchidae. Fig. $ (S. 109). 1. Fam. Alaimidae. Fig. T (S. 109). 2. Fam. Trilobidae. Fig. U (S. 110). 3. Fam. Rhabditidae. Fig. V (S. 110). 4. Fam. Odontopharyngidae. Fig. W (S. 110). 5. Fam. Tylenchidae. Fig. 1 (S. 145). Aphanolaimus attentus, $, Vorderende. 1000: 1. Fig. 2a-—e (S. 153— 154). Tripyla intermedia, 9. Fig. 2a. Vorderende. 666: 1. Fig. 2b. Ende der eophagralgsgend. 333: 1. Fig. 26. Schwanz. 333: Fig. 3 (S. 155). Tripyla dan d, Kloakalgegend. 333: 1. Fig. & (S. 158) Tripyla pygmaea, 9, Schwanz. 500:1. Fig. 5 (S. 182). Monohystera villosa, 8, Kloakalgegend. 666: 1. Fig. 6 (S. 227). Plectus longicaudatus, 8, Hinterkörper. 444: 1. 1—2 Präanalpapillen; 3—8 Postanalpapillen. Fig. Ta—b (S. 242). Plectus auriculatus. 666:1. a Vorderende in Seitenansicht; b Vorderende in Medianansicht. Fig. 8a—b (S. 277). Cephalobus oxyuroides, 9. a Vorderende, 1000: 1; b Hinterende, 333 :1. Fig. 9a—f (S. 279). Cephalobus striatus, 9. ” . a Vorderende von 0. str. tubifer acuticaudatus, 1000:1. b Hinterende von ©. str. tub. acut.: 333:1. e wie Fig. b, doch von einem anderen Tier. 333:1. d Hinterende von C. str. tubifer typ. 333:1. e wie Fig.d, doch ein anderes Tier, häufigste Schwanzform. 333:1. f Hinterende von ©. str. atubifer. 333 :1. Fig. 9g—h (S. 281). Cephalobus striatus, d. g Hinterkörper von (©. str. atubifer . 666.:1. h Schwanzende von (©. str. tubifer. 666::1. Fig. 10a—e (S. 237). Cephalobus persegnis typ. 2. a Vorderende, 666: 1; b Vorderkörper, 333.1; e Hinterende, 333 :1. Fig. 11a-—e (S. 287). Cephalobus persegnis v. nanus, ?. a Vorderende, 1000:1; b Vorderkörper, 333: 1; e Hinterende, 333 :1. Fig. 12a—b (S. 287). Cephalobus persegnis v. apicatus, 9. a Vorderende, 666:1; b Vorderkörper, 333:1. Fig. 13a—g (S. 290— 292). Cephalobus rigidus. a 2© Vorderende, 1000:1; b 2 Vorderkörper, 333: 1; e 2 Vulva-Gegend, 333:1; d 3, Beginn des Mitteldarms, 222: 1; e 3 Hinterkörper, 666:1; f 2 Schwanz, 333:1; g Schwanz desselben 2 wie Fig. a—b, 333:1. !) Die ausschließlich marinen Familien Chaetosomatidae und Des- moscolecidae sind von den Odontopharyngidae abzuleiten (vgı. S. 416—417). Marine Genera sind nur, soweit sie auch Süßwasserarten (eventuell Brackwasser u. brackische Erde) bezw. Erdarten enthalten, berücksichtigt. Im übrigen sei auf die einzelnen Familien im Texte verwiesen. Die freilebenden Erd-Nematoden 3202 Fig. 14a—d (S. 294—295). Cephalobus bisexualis (Micoletzky). a Vorderende eines 2 von der rechten Seite, etwas ventral verschoben. 1600:1. b Hintere Ösophagealgegend eines @ von 0,816 mm, Länge mit Exkretionsporus und Ösophagealbulbus, nach de Man. (Die Vorlagen der vorliegenden Fig. b—c entstammen der Dünenerde der Insel Wal- cheren in Holland). 533:1. e Schwanz eines @ von 0,8 mm Länge, nach de Man. 800:1. d $ Hinterkörper, 333 :1. Fig. 15 (S. 308). Schema der Bewaffnung des Vorderendes von Bunonema inequale nach Cobbs Beschreibung entworfen. d dorsal, v ventral, li links, r rechts. 1—3 Borsten, 2 auf die rechte Körperhälfte hinüber- gerückte mit sekundären Fiederchen besetzte größte Borsten, 1 mittlere linke Submedian-, 3 kleinste rechte Submedian-Borsten, /m Lamellen. Fig. 16 (S. 308). Schema der Bewaffnung des Vorderendes von Bunonema nach eigener Auffassung. - d dorsal, v» ventral, r rechts, / links, bl Lateralborsten (entsprechen 2 auf Fig. 15), bsm Submedianborsten (entsprechen 1 und 3 auf Fig. 7), ld dorsale Lamelle, Zv ventrale Lamelle. 3 Fig. 17 (S. 308). Schematischer Querschnitt des Körpers auf Vulva-Höhe. d dorsal, v ventral, Z links, r rechts, sm Seitenmembran, ssm Submedian- membran, w Dorsalwarzen, vu Vulva-Spalte. Fig. 18a—e (S. 317). Oraspedonema styriacum, 9. a Kutikula und Seitenmembran. 1000:1. b Vorderende. 666 :1. e Vorder- körper in Seitenansicht von rechts, Seitenmembran sm daher stark ventral verlagert: die darunter liegende Seitenmembran der Innen-Kuti- kula ist nur bei Ablösung der Kruste sichtbar und wurde hier nicht ein- getragen. 333 :l. Tafel I-Ia. S. 62—63. Variationspolygone; die Abszisse weist die Klassengrenzen bzw. Varianten, die Ordinate die ihnen entsprechenden Individuenzahlen auf. Die Indivi- duenzahlen sind, des Vergleichs der einzelnen Vielecke wegen in %, um- gerechnet. Die Senkrechte im Polygon bedeutet den Mittelwert M, L absolute Körperlänge in mm, a relative Körperbreite, ß relative Ösophagus- länge, y relative Schwanzlänge, V Vulva-Lage in % der absoluten Körper- länge vom Vorderende, Pz Zahl der Präanalpapillen beim $ (ohne Anal- papille, n Anzahl der den Angaben zugrande liegenden Tiere, Fig. I, Prismatolaimus dolichuru, n=66 aQ@L bP2a. Fig. II, Dorylaimus filiforris bastiani $ Pz, n = 47. Fig. III, Aphelenchus parietinus. e V,n= 100 ‚ a—d 9, n=105 f—-i d, n= 54 a UL WAL ba ga ce ß h ß dy iy Erklärungen der Abkürzungen bei den Abbildungen im systematischen Teil!). acc = akzessorisches Stück. bl = Lateral-Borsten. accv — ventrales akzess. Stück. bm = Bursal-Muskulatur (Kopu- an = After. % lations-M.). b, = vorderer (mittlerer) OÖsopha- bsm = Submedian-Borsten. gealbulbus. bu = Bursa. b, = hinterer Osophagealbulbus. ch = chitinige Ornamentierung. 1!) Sämtliche Textfiguren mit Vergrößerungsangaben (linear, berechnet nach der Annäherungstabelle von Zeiß, Apochromate und Kompensations- okulare) sind mit dem Zeichenapparat entworfen; die iibrigen nach Freihand- skizzen. Da die Vergrößerungstabelle von Zeiß für mein Instrument er- heblich andere Werte liefert als die tatsächlich ermittelten, so bemerke ich, daß man ungefähr richtige absolute Werte erhält, wenn man die in den Figuren angegebenen Vergrößerungen bei den Werten 125, 133, 166, 8. Heft 320b Dr. Heinrich Micoletzky: Die freilebenden Erd-Nematoden 2 chk = chitinige Kopfkappe chl = Chitinleisten. chsp = chitinige Längsleisten. chst = Chitin-Stäbchen. cu = Kutikula. cup = Kutikula-Papillen cur = Kutikula-Ringelung. d = dorsal. da = Mitteldarm. dah = Mitteldarmhöhle. daz = Darm-Zysten durch Parasiten gebildet. di = Dilatator des Afters bzw. der Kloake. do = dornartiger Chitin-Fortsatz. dr = Drüse. dre = Drüse des Enddarms. drkl = Kloakal-Drüse. drv = Ventral-Drüse. ed = Enddarm. ei = Ei. ep = Exkretionsporus. fl=dorsalerkutikularerFlossensaum. gl = Gelenk der chitinigen Mund- höhlenwand. go = Gonade. hch = hexagonale chitinige Verstär- kung (innere Lippenkontur). k = Stachelkappe ® keoes = Zellkerne des Ösophagus. ks = keulenförmige Stücke der Kopfkappe (Vorderansicht). ksch = Käppchenscheide la = Lateral- Ausschnitt Ih = Leibeshöhle. Ihp = Leibeshöhlen-Parasiten li = Lippen. lig = lippenartiges Gebilde. !d = dorsale Lamelle. Isch = larvaler Schwanz. I» = ventrale Lamelle. mh = Mundhöhle. ml = medianer Kutikula-Lappen. mmh = Muskel der Mundhöhle. ms — Muskelscheide. nr — Nervenring. oe = Osophagus. 222 zer | eoa = vordere Ösophagsalschwel- lung. h oedr = Ösophagus-Drüsen. oeg = Periösophageales Gewebe. oez = Ösophageal-Zahn. ov —= Ovar. al pad, = vordere Kopfpapillen. Pa; = hintere Kopfpapillen. paa = Analpapille. papr = Präanal- f papr m median papıllenreihe. papr sm submedian praer = Prärectum. pro = Protraktor, Vorstrecker. prost = Stachel-Vorstrecker. re = Retraktor, Rückzieher. r/ = ringfaltenartiger Verschluß zwischen Mitteldarm und Prä- . rektum. schp = Schwanzpapillen. sdr = Schwanzdrüsenzellen. sf = Seitenfeld. slz = sublaterales Zackenpaar. sm — Seitenmembran. | sma = submedianer Ausschnitt. | so = Seitenorgan. ' sp = Spikulum. spe = Spermatozoen. ' sps — Spikula-Scheide. st = Mundstachel. stf = Stachelführung. st! = Stachelhöhlung. sts = Stachelscheide. te = Hode. teu = Hodenumschlag, ut = Uterus. v = ventral. va = Vagina. vd = Vas deferens. + ve = Vestibulum. .it = Vitellogen. vu = Vulva. vz—= ventrales medianes Zackenpaar z = Zahn. zd — dorsaler Zahn (d. Mundhöhle). zv = ventraler Zahn (d. Mundhöhle). zst = zentrale stabförmige Schwanz- schiehtung. 250, 333 (bei den Fig. 8b, 9b—f, 18c, 19b, 24b, d, 25a, c, 28b, 29e—i, 1—s, 30b, 33a, 43d, 47c—d, 56), 444 und 500:1, die sich auf die Objektive 16, 4 und 3 mm beziehen, durch 1,35 dividiert; alle übrigen Vergrößerungen, die sich auf die Immersion 2 mm beziehen (alle oben nicht angezogenen | Figuren mit 333:1, ferner 666 und 1000:1) sind durch 1,2 zu dividieren: Überall dort, wo es nicht besonders vermerkt ist, liegt Seitenansicht vor. | we 3 wi: EHTARD AS ARE SET E U IM TEITITETIT ae Emma mann LLUITEITIIKLEN ARCHIV |NATURGESCHICHTE, GEGRÜNDET VON A. F.A. WIEGMANN, FORTGESETZT VON W.F. ERICHSON, Rh; TROSCHEL, E. VON MARTENS, F. HILGENDORF, W. WELTNER UND E, STRAND in: Mt ah A Ei a N SIEBENUNDACHTZIGSTER JAHRGANG 1921 Abteilung A 7. Heft HERAUSGEGEBEN VON EMBRIK STRAND (BERLIN) ed NICOLAISCHE VERLAGS-BUCHHANDLUNG R.STRICKER I Berlin | | E 5 > Jeder Jahrgang Vestehl.a aus 2 Abteilungen zu je 12 Heften, El | ‚(Abteilung A: Original-Arbeiten, Abteilung B: J Berichte Jede RRUNDE kann einzeln abonniert werden. inm ——, ® IITTITTHTTIEISTETTEITTISTTTTITIEITTEITIITTTITITFLITETTITTE ABHEEREEBBSBHULAHNREBSDSRUEBDESBEREREEDDDADDEREDDURENDERBSABBDERRSENDERDDESELUNDRBEDERDERURDENDERDURELERSGDBDRSBUNEHUD DURHRRRAN JRHRE Inhalts, besteht aus 2 2 Abreheen Bioe Abteilung A: ni ) “ N ‚Abiellane, B: eh | Laufe des vorhergehenden Kalenderjahres erschienene zool 0 Literatur. 7 SI SE ” 2° Die mit * bezeichneten Arbeiten. waren dem Referenten. 3 zugänglich, ER Nee 0m RR oder 30 San. den Verlag oder an den Herausgeber. Der Verlag: ‚Der Nicolaische ; Ambrik Strand, u -_Verlags-Buchhandlung R. Strieker & ER Berlin W, Potsdamerstr. 90. Berlin 34 BODEN: 18 5 u x xVl. XV. 12. xvm. unim Arachnida. Inhalt der J ahresberichte. ...-Mammalia. 'Aves. | Reptilia und Amphibia. Pisces. | Insecta. Allgemeines. Coleoptera. Hymenoptera. Lepidoptera. Diptera und Siphonaptera. Rhynchota. Orthoptera — Apterygogenea. Myriopoda. Prototracheata. Crustacea: Malacostraca, Entomostraca, Gigantostraca [Pyenogonida. Tunicata, Mollusca. Anhang: Solenogastres, Polyplacophora. Brachiopoda, Bry020a.- Vermes. | Eehinodermata. Coelenterata, Spongiae, Protozoa. Archiv für N Vaturgesc zahlt für NS REF | Original-Arbeiten a cn Honorar v2, 1 Drucx 30 Separala Sg Man wende sich an den Herausgeber Der Verlag: Der Herausgeber: Nicolaische Embrik Strand Ei Verlags-Buchhandlung R. Stricker Berlin N 54. Brürnnensie Berlin W 57, Potsdamer Str. 90°" rn Berieht über die wissenschaftlichen Leistungen im Gebiete ß Entomologie 1838-1862 25 Jahrgänge je 10 M.—= 250.M., einzeln je 1 1863-1879 10 = > 300. 452220085 yet 1880-1889 10 „ „ 30 0 300 „ „ „ 1890-1899 10 4 40: ,,75:400° 5 „ ” 1900-1909 10 Me „100 „ =1000 ,, * 1910 „ ea 1911 er Die ganze Sammlung 2350 M. Il Der Bericht enthält Arbeiten von: Erichson, Schaum, Gerstaecker, F. Brauer, Bertkau, von RS Fowie B Hilgendorf, Kolbe, Stadelmann, Verhoeft, Wandolleck, R. Lucas, von Seid Kuhlgatz, Schouteden, Rühe, Strand, Ramme, La Baume, Hennings, Gründen Stobbe, Stendell, Nägler, Illig. Krells Buchdruckerei, Berlin S 14. rer D 709 SAU er a) Mi) Erin LER —. Aunesim AN Mrz m Sea n ARCHIV NATURGE ISCHICHTE GEGRÜNDET YoN A. FA. WIEGMANN, FORTGESETZT VON w. F. ERICHSON, F,H. TROSCHEL, BE VON MARTENS, F. HILGENDORF, W. WELTNER UND E STRAND re EPRITTITOTTTELITTITTTTT LILIITTTTTTETT) SIEBENUNDACHTZIGSTER JAHRGANG 1921 Abteilung A 8. Heft | [RETTTTTITIITEITTETETTENETTTENN YoN. RE TEN EN RER KR EN LEITER ze EN Be ed par ar xiz u et 9 . 7 > ES nn ee. % a Bay x , Pe [IE rn, Fe: Be ü k EMBRIK STRAND HERAUSGEGEBEN ae (BERLIN) \ \ | BILILTTTETTITIHIETSTTETFTITTERTITTSTITELETITTRITESTTTITETETTT VERLAGS-BUCHHANDLUNG R STRICKER . NICOLAISCHE Berlin # AT, Ib E "= 0 Jeder Jahrgang besteht aus 2 Abteilungen zu je 12 Heften. EL Anteil A: Original-Arbeiten, Abteilung B: J ahres-Berichte.) ‚Jede zn) kann SIRZENN. abonniert werden. - ® zugänglich. ö "Verlags-Buchhandlung R. Stricker Das Archiv ‚für me ausschließlich Fr ‚Inhalts, besteht aus 2 Abteilungen, EEE Abteilung A: Originl-Arbeiten Abteilung B: ‚Jahres-Berichte _ Jede mE erscheint in se 12 Heften lich Laufe des vorhergehenden Kar erschienene zoolog Literatur. Die mit * bezeichneten Arbeiten waren dem Kanes Die mit } bezeichneten Arbeiten behandeln tossile Poren. s . Honorar für Jahresberichte .. W,— M. pro Druckbogen ’ „ Originalarbeiten . 60,— MM. 5 2 oder 30 = den Verläg oder an den Herausgeber. Der Verlag: Der Herausgeber: Nieolaische | > Embrik Strand, Berlin W, Potsdamerstr. 90. Berlin N 54, Brunnenstr. 188 " = Orthoptera— Apterygogenen | VL NL, VII. x xE XIE- er ES am ee 'Arachnida. ; _Prototracheata, nee. Mollusca. "Anhang: ' Brachiopoda. Bryozoa. ‚Vormen. “3 Solenogsstres, Polyplacophora = Reolälsehe: era lung | Berlin WS, Potsdamer Str. 9. i : h ng 5 2 BEE eg DH De Ne a KLEE er all 276 ! E S Ip. Ärchie: für ee = zahlt für De 2 Original-Arbeiten :...::*. Honorar von 60,- M. | 2 nei 80 Separala > Man wende sich an den Herausgeber Der Verlag: Der Herausgeber: . . Nieolaische Embrik Strand Re Deu Verlags-Buchhandlung R. Stricker REIS.) RS "Berlin W 57, Potsdamer Str. 90 Berin:N 54; "BEiNnondte AnaBt SB rt Entomologischer J ahresbericht | { Jahrgang: ei 1838 — 1915 Entomologische Zeitschrift Jahrgang: 1838 — 1916 Der Jahresbericht sowohl wie die Zeitschrift enthalten Arbeiten von Erichson, Schaum, Gerstaecker, F. Brauer, Bertkau, von Martens, Fowler, Hilgendorf, Kolbe, Stadelmann, Verhoeff, Wandolleck, R. Lucas, von Seidlitz, FORT Kuhlgatz, Schouteden, Rühe, Strand, Ramme, La Baume, Hennings, Grünberg, BER, Stobbe, Stendell, Nägler, Illig. BEN N, Krolls Buchdruckerei, Berlin Sa. x AS dw Abd INH TINA PR Rn HR r UN) hın AB HAN \ Ru N u Ang Al A I eu Re ne Sn | mm