F^ 4W 3 /n h\W öuAd ^i-i-^ MMdA 5a^cs^ir|ulD md6.4t:d / V rf I C»-J»i\^ i»rf.' ■ •f/'K^ . Klima 1 Palastina an der Grenze zwiaahen dorn l.imd 2 «Drittel des v;e>^.es Aequator • Pol. s Die Erde ist eine -^ii^el, auf deren Oberflache wir leben. Umidie Lage der einzelnen Punkte auf dieser AUgelob er flache zu be- stimmen^ hat man sie mit einem Netz von Linien überEOgen. Wir nehmoi als Modell der Erdkugel eine kugelige Frucht einen Apfel oder eine Apfelsine (Abbjl). Die beiden Nabelpunkte betrachten wir als die Pole (a - a*)» ^uid zwischen den beiden Polen malen wir einen "'Aequator'^Cb - b*)* Das geographische Netz, das nun der Bestimmung der einzelnen i^unkxe dient, besteht aus fiwei Arten ron Linien: die einen laufen parallel zum Aequator und Widen '^Breitegrade'* genannt, die zweiten laufen senkrecht hierzu Ton Pol zu Pol xmd werden als "Längsgrade'' bezeichnet. Indem man jedej:^ dieser Linien mit einer Kummer versieht, ist es möglich, durch die Angabe des Breiten- und des Längegrades die Lage jedes Ortes auf der Erdkugel bu bestimmen. Zwischen dem Aeciuator und den Polen hat man je 90 Linien gezogen, die parallel zum Aequator um die Erdkugel laufen, und hat dem Aequator die Nummer 0, den Polen die Nummer 90 gegeben. Mit Hilfe dieser Breitengrade ron 0 • 90 bestimmt man die ''Breiten* Lage" eines Ortes. In welchem Ausmass die geographische La^e das Schicksal der Länder und Völker beherrscht, lehrt ein Blick auf die Weltkarte: die Kultur ist nicht regellos über den Erdball av.sgestreut, sondern fast alle grossen ?:ulturzentren der Creschichte liegen zwischen dem 23.vihl 55. Ereitehgrad, und da es auf der südlichen Hälfte der Erd* ku^el in diesen Breitengraden wenig Festlanf gibt, ist die I ultur auf einen schmalen 1BT«tt» Streifen der nördlichen Erdhälfte be- schränkt. Auch Palästina^ das zwischen dem ersten und dem zweiten Drittel des Weges Aequator - Nordpol, in Zahlen ausgedrückt zwischen dem 31. und }} .^ nördlicher j3r4tte gelegen ist^ befindet sich in dieser ''i.ulturzone*' der i^ienschheit. Jtli 2 Wie Jerusalem im Jahr 17 eine wlaaenaohfiftli^^e Ehrun;^ vp^lny. 1 ■ Um die La^je eines Ortes in west-ost linier Richtung zu be- stimmen; wird der Aeqnator in }60 Orade ^^eteilti^^d durch jeden Qra eine Langslinie ron ?ol zu Pol gezogen. Als mani^im Jahr 1? auf ^^^ ' auf unserem Bild noch im Schatten liegt uni. den V?eg der Linie a zurücklegen muss, um die Licht j;renze zu erreicJien, den ••Sonnenaufgang** zu erlbben. Die Uhren ialästinas ge^en gegenüber der Greenwicher Zeit um 2 20* vor« Ist es in GrreBnwich 8 morgens, so ist es in Jerusalem sohon 10 20* . Die Palästinensische Ta^eslanjge wechselt zwischen Y^inter und Sommer nur weni>j:# Die Erdkujel steht, wie die I\i eb enz e i chnun^ der Abb ,2 lehrt im Verhältnis zu ihrer Jahresbahn schief. Auf der einen Hälfte der Jahresellipse ist der budpol, auf der arideren der Nordpol der bonne zugekehrt und belichtet. Auf der Abb. 2 steht der öüdpol im Sonnen- \_ licht, und zwar, wie man sieht, 24^ am Teig; es herrscht über ihm der Polartag oder Polarsommer. Wie man auf dieser Abb. ohne Schwierig- keit abliest --in dieser Sommerlage des büdpols — ist die Tagesdauer der Orte umso kürzer, je weiter sie vom Südpol entfernt sind: Der Südpol (1) hat 'M^\ Neuseeland (. ) hat ^\ Sidney {}) Kalkutta (4) , Born (5) , London (6) i«?Si?i?^^.l7) Stunden bonnenscheindauer. Der Nordpol (8) steht/im bchatteyi/^ fcanz hier herrscht die Polarnacht; Auf derdSaidliohen Halbkiigel ist Wintf In der anderen Hälfte des Jahres (Nrbenzeichnung II) steht die E umgekehrt: Der Nordpol im Licht land der büdpol im Schatten. Die Aesiuatorzone wird von diesem ijWechsel der Erdstellung nur wenig be- troffen, die Sonnenbahn pendelt über dem Aequator in kleinen Aus* schlä^ren hin und her. Eier sind lag und Nacht das ganze Jahr hin- durch ungefähr gleich lang; je weiter man sich hingegen den i ölen Kli 4 nätiiert, umso beieutender werden die Unterschiede zwischen Winterm* Txnd bommer = Lange von Tag und Nacht (l). An den Polen ist das Ver- hältnis der Sonnensoheindauer zwischen Hinter und Sommer wie 0 : 2^ ind üelsinA.! 4:20, in London 6:18, in Rom 8:16, in Jerusalem nur noch 10:14, dh aniiden kürzesten Ta^en um Weihnachten scheint die Sonne in Palästina immerhin noch 10 Stunden von / (P^ • 16 ^ und ii den Junitagen nicht länger als 14 Stunden von 4-^^- 6^^, die Sonne geht also in Palästina im Winter nie später als um 7 Uhrt morgens auf und im bommernicht später als 7 U^^^ abends unter. Palästina kennt weder die dimklen Vormittage des europäisu*hen Winters, noch die langen Abende des europäischen Sommers. Die palästinensische Beunmerun^^ ist kurz. Auf der Abb .2 sind > Verbijztndungslinien zwischen der Sonne und der i^rde gezogen a, b, c. Die mittlere ' inie b, die die Sonne mit dem Aequator verbindet, trifft die Erdoberfläche fast senkrecht, die Verbindungslinien zwischenden xolen treffen die •'Erd- oberfläche ir sehr schrägen, kleinen Vvinkeln, dh der ü.ensch auf dem Aeiiuatifcr sient die Sonne senkrecht über sich, der jk^ansch an den to- len sient sie tief "»jnteni^ nahe am Horizont. Für den ji^enschen am Aec[uator % eilt die Sonne nach ihi*em Aufgang "^om Horizont auf dem kürzesten We^ hinauf zur nittagshöhB senkrecht über seinem Kopf und ebenso eilt sie auf dem kürzesten Weg vom Zenit zum Ssuclxx Horizont Hier angekommen entiilt sie nun dem Horizont in ebenso gerader Linie auf dem küraesten und schnellsten Weg: die Dämmerung ist kurz Je näher Jedoch ein kensch den Rolen lebt, umso schräger und ••träger** erhebt sich die Sonne über dem Horizont und "umso schräger und langsamer entfernt sie sich nach ihrem Untergang von ihm, sodass die Dämmerung lange anhält* Kurze Dämmerungen sind charakteriitisch für die aequatorialen, lange Dämmerungen für die polaren Breiten. Auf der AbbO ist Ias Verhältnis von öonnebaün zu norxsonv xja ucu. pinaelnen i^reiten jklAix^ajrt. ^jic horizontale Linie A.ist der Hori- zont; die Linie B markiert jenen Abstand unter dem Horizont, bis zu dem das Lioht der untergegangenem Sonne noch als ••Diffiiaerunif^ wahr- nehmpar ist# Die jlAnien ani aei^fwi^nun, welchen Weg die Sonne 3 während des nordlichen Sommers zurücklegt, ijber dem Aequator a schneidet sie den Horizont um iPWBt senkrecht und erreicht in 20 Minuten die Damiuergrenae* Jeder Aeviuatorr ei sende beschreibt die mit unheiii'licher ^atftinölie hereinbrechende Ae s^uatornaoht • In Jerusalem (b) erreicht die ^^oniie Mücjobc den Horizont um 7^ und die Dammer- grenze um 7 1/2 ^; in Stockholm (c) erreicht sie den Horizont um 8^ und überschreitet^die Dammerlinic überhaupt nicht mehr, sodass es die ganze Nacht dämmerig bleibt iind am Nordkap (d) kommt sie g^miom >>ts -^ira HoTi?:oTvt '=!0n'1-fm nnhf^rt ":icli ihn bloss, sodass, sie auch um Mitt ernacii^ . . Kli5 ,\ ^ A / als ••Mitternachtsonne*^ in der Nähe des Horizontes sichtbar, im nun wieder ebenso flach, wie sie rt%K langoom anzusteigen: es herrscht Ist die Dämmerung auch in der längsten Tage kurz, kurz und poesielos. Ein Gedicht wie ' Eichendorf fs ''Zwielicht '' yU^ ^ vA *". hatte nleaiilp in Paläst ina^ge schrieben werden können, denn es gönnte hier nicht empfunden werden. Ebenso hat die südländische Literatur keine Spuk-und Gespenstergeschichten, denn dem Süden fehlt die lange Dämmerung, die die Voraussetzung des Gespenstersehens ist« Der Mensch, der im Zwielicht ^'^^^^Y ^"^^ w:;i^/>m ^^i^^ p/^t/^^t^ schreitet^ wird das Opfer von bestimmten optischen Täuschungen, die die moderne Physiologie als ••Dämmerungsphänomene '^ beschreibt. Der Mensch sieht seitlich von sich JBiojJLe Schatten, die beim /^.noehen vers^winden und beim Fortblicken wieder an der Peripherie des Gesichtsfeldes auftauchen: •Gespenster**, und so sind im Norden die qeoponcterge- schichten entstcmden, die man nicht nur in den Dammerstui;den laagen nnmmn nbcNido<|crlebt sondern sich auchnmter hohen Bäumen erzählt, während die^T^ehti TfingBa», langsam über Dach und und die Menschen schliesslich mit einem Gruseln sich ••Gute Nacht •• wunsche|i ,und schlafen gehen dem Süden ist diejrtf ^i^mantik der *> *. -w •. » k ^ e unbekannt^ Das Farbenspiel des Sonnenunterganges ist in Palästiam I zusammengedrängt fäuf eine kurze Viertelstunde:^ es ist weniger stimmungsvoll — Stimmimg verlangt, um aufzukommen, Dauer—* als vielmehr brillant* Die Sonne.igeht im Westen, also über dem Meer unter; auf dieser Seite ist die Luft ozeanisch, feucht, weich und lost die Farben in ihre lamjuuuctxxxxxf Komponenten auf, verdünnt sie zu Aquarell, if ellblau und iosa herrschen vor wie auf den Bildern der spaten Venezianer, ii| MM^tplau des Firmaments schwimmt ein resafarbettos Wolkchen wie ein Blütenblatt, das von der Erde fortge«- weht in den Weltraum hinaustreibt und es ist als hörte man Musik. Man würde s^ch nicht wundern, wenn man >iCm^lBlau dieses nlnmclQ Putten oehweberT tähe, die Posaunen bliesen und Blumen streuten •--< Kli 6 \ ^ i TiepololMmd erinnert sich dann erst zögernd, dass es ja dasselbe Meer ist, nur das andere Ufer drüben, an dem die letzten Maler der Henaisscoice, müde geworden Menschen mid Madonnen zu malen,, nun die Schönheit d#ft»er Atmosphäre ftbey do» guAliohon Moer entdeckten imd in den goldenen Rahmen ihrer Bilder einzufangen suchten. Im Osten dagegen glüht zur gleichen Minute im Wiedershhein das Firmament in den Farben der Wüste. Die trockene Luft des Kontinents kennt keine Halbtone. Ö4e Fasben sind hart, übergangslos, objektir wissenschaftlich, als sähe man ein Experiment in einem physikalischen Labeiatoiium. Ein stahlhartes Blau neben einem liegenbogenrot iind neben diesem ein schmerzendes Violett wie das der Röntgenröhre, hier leuchtet das kalte Spektrum des Wüstenhimmels, wie man es im Norden nur an data trockenen Winter- tagen und über den Skifeldern der Hochgebirge sieht • Diese beiden grundverschiedenen Färb enkompo si tionen J st eheuß s i ch in Aon Minuten luntergan^jB gegenüber J^^West^und^ üstj ^g^^W^lt des Meeres und die Welt der Wüste, tind zwischen beiden der W/yj[jnFjjir. auf der schmalen Hochlandsbrücke Palästina • Rasch wie eini Feuerwerk ^ dito- verglühen die Farben und/ der Vorhang der Nacht noch bunt iX\\ Man steht im dunklen Welttheater da und sucht den Ausgang* Er ist schwer zu finden. Man muss tappen« Jeder, der ia f l!3gftP^fi!g, il indertT^Bmss daran denken, dass «t^ni cht /Euro; tirJQh^ und in dem kahlen. ^ vw^ww ..^N. .^*wx*v'*-uropa ist^ ie NaoHt gefährlich schnell herein- )^JU\H^ CT- ^»d- Orien** v-|f , Übertragt man die Zonen der Abb #5 auf den Qlobus^ so er- hält man die Abb. 6 mit den n\an ohne weiteres verständlichen iHma- zonen der Erdkugel, die durch die Sonnenstrahlung 8 erzeugt werden • Palästina liest, wie man sieht, nahe der virenze zwischen den Ross- breiten und den Passatwinden« •« Die Klimazonen gehören nicht zur Landschaft sondern zur Atfi^055phäre wn^ bewegen sich, \n sie von drr Sonne er^eujjt werden;^ mit dem Stand der Sonnenbahn je nach den Jahreszeiten nordwärts imd südwärts über den Aequator hin und her, so wie der Schatten des Menschenkorpers mit dem Stand der Sonne wandert. Im Frühling und Herbst mixt steht die Senne wie auf Abb ,6 senkrecht über dem Aequa- tor und die Zonen gruppieren sich symmetrisch um denselben. Im Som- mer rückt die Sonnebahn nordwärts (Abb •?)(!), mit ihr wandern die Klimazonen und Palästina liegt nun im Bereich der Passatwinde, im Winter rücken die Klimazonen mit der Sonnenbahn südwärts und Palast!*^ na rückt nun in die Zone der Hossbreiten (II). Es wechselt als Grenz- li^jüsi ftwli^oLeii. dciA 2au#ü i^ Lauf des Jaüres sein Klima: es hat im Sommer Passat-« im Winter Bossbraitenklima. ^' Kli 10 \ Segelschiffe der Speaiier na.>*h Sudwesten uns so kam es, das3 Kolumbus und dir naohfolgenden Entdecker nicht in Nordamerika sondern in der Inselwelt i»*iitt«lawerikas und südlich davon landeten, Imd dass sich die Kultiir Lateinamerikas hier entwickelte, während Nordamerika erst im Zeitalter der von den Winden unabhängigen Dampfschiffe sei- nen kulturelleh Aufstieg erlebte* Einer der Vielen Beiträge zu dem Kapitel: Das Klime als Schicksalsfaktor Ui der Geschichte der i-^enschheit . Palästina liegt in der Zone der Rossbreiten, aber nahe !n der ilrenze der Passatwinde. \ Palästina auf der G-rer^iie der Alimazonen^ hat im Winter Rossbreiten^^ im üommer lassatklinia« / / \ Überträgt man/ die Zonen der Abb. 5 auf den Jlobus, so er* hält man die Abb. 6,, gtle uns die Luftdruckzonen der i^rde vordtellt. Am rechten Rand siehrx man die ^>onne S und die von ilir bev/irkte Luft* bewegung in der Atmosphäre, die mit jener der Kerze Abb. 5 überein* stimmt. Die am ii ^as Seeklima» Kunmeh^^^^wenden wir unsere Ai^fmerksamkeit nicht der SfittjpE Ofenplatte sondern^'^dÄfe-llfÄ^tseiC^. Bas Wasser iot, nachdem die Ofen< platte längst solif^n heiss geworden, ^no*öh-i;«mer lau: Wasser erwärmt sich im Gegeiöatz zum Festland langsam. Die grossen Wassermassen ^ ^^ Kli 1} Na ■ Auch das sind Eelewendungen, die nur auf das Hochland passen und so geben ims die klimatischen Ausdrucke der Bibel untrügliche Hinweise ttuf die xieindbuaaftt iju der sich die Begebenheiten abgespielt haben. Und nun kommt man zu dem uberradchenden Ergebnis: alle klimatischen Angaben der Bibel stimmen exakt mit Ort und Jahreszeit des biblische« Berichts ubereln; Zi^ci Auanahmen sind featausteJtlen: erstens lassen die naturgeschichtlichen Hinweise auf Aegypten jene Ejcaktheit ver- missen, die die Angaben über die Natur Palästinas auszeichnen. imtA Leicht erklärlich: der Bibeltext wurde viele J^hrhuT^^^rte, j« ^•hr als tausend Jahre nach dem Auszug aus Aegypten fixiert und Aegjrpten war d n Textverfasse^n offensichtlich nur aus den Berichten bekannt und folglich phantasieren sie in das Bild Aegyptens Züge der palästi- nensischen Landschaft hinein, so wie die mittelalterlichen Maler Bethlehem darstellen, als sei es ein Dorf a\is dem Böhmerwald oder Jerusalem malen, als sei es eine Festung aus Brabant. Ebenso lassen die Angaben der Evangelisten, vor allem des letzten und spätesten Evaiigelisten x^ukas zu wünschen übrig; ebenso erklärlich, denn sie lebten viel später als Christus, waren nidkit selber Zeugen der Bege- beheiten, die sie schildern unl kajLu^toxi uä^ Iioud, da^ ja uxiterdes;;ien von den HÖmern erobert '»:md evakuiert worden war, selber garnioht oder nur als Pil^erfahrer* (. Ci^ Kli 14 Kontinental- und Seeklima II ; Das Seeklima, Nun gehen wir noch einmal in die Küche und sehen nach dem Kochtopf. Die Platte ist langst heiss geworden, auch der Kochtopf aus Metall ist heiss, aber das Wasser in ihm ist noch lau. Wasser er. wärmt filk sich im (Jegensatz zum Festland langsam. Die grossen Wasser, mengen der Meere werden so langsam warm^ dass man xjn: erst in der zweiten Hälfte des Sommers baden kann; sie kühlen sich aber ebenso langsam wieder ab, sodass das Maerwasser im ie^ensatz zur Luft nooh im Oktober warm ist. Ehe das iaeer selbst in Gtremgem Winter kalt ge- nuü geworden ist^ yj^^o, zuzufrieren, ist es schon wieder i'rühling und so kommt es, dass die keere in allen Breiten, in denen die «^rostpe- rioden kürzer sind als 6 konate, nicht zufrieren. Zwischen Tag und Nacht entsteht überhaupt kein Unterschied und ein Tisch konnte nie- «ftl«^ ^ie Ja^ob sagen: bei T:ig w^r mir heiss unl bei -acht war mir kalt; ein I'isch weisskaum, was Winter imd Sommer ist. Jedenfalls be* ginnt sein Sommer erst dann, wenn er für die Landtiere schon fast Torbei ist uni die eigentliche ^Frühlingssaison** der ü^eeresfauna ist der Hochsommer. An den geringen Tmeperatur Schwankungen des Wassers nimmt die Lu^ über und an den Küsten der keere teil; es wird am Meer •• •• spat iruhling und der Winter ist milde, weil das v/esentlich mildere keerwasser wie eine Warmwasserheizung wirkt . Mcüq mennt das Klima über und eüi den Ozeanen, das sich durdi geringe Temperatur Schwankun- gen zivifjLöakeii lag uuu Üauut, oommer und Mint er auszeichnet, das im Sommer kühl, im Winter milde ist, spaten Frühling und lang hingedehn^ ten Herbst besitzt, das Seeklima. Auf Abb #8 sieht man die Thermome- terbewegungen m im Mit telme erweiss er vor der AÜste Palastinas, b in der Luft der KÜstenAtadt Tel-Aviv und o in der 1 000 km landeinwärts inmitten von Wüsten gelegenen Inlandsstadt Bagdad. Das Mittelmeer *ird nioht warmer als 25^ tind nicht kälter aIb 16^: di^ Luft an der Küste wird 45^ warm und 0^ kalt; in Bagdad aber steigt das Thermometer im Sommer bis auf 51 "u^d fallt im Winter bis auf •12^, sodass sich die Thermometer Schwankungen von Wasser : Küsten- luft : Inlandsluft verhalten wie 9 : ^5 : h^ 6) ! ¥S^^MtnKHias'^iasaS9?DgWtsw^^ . <:f^, ; * * >lfVi ■•'» \:^ KU 15 Palast Ina das Land zwischen See-- und iiontlnental3illma> Zwischen diesen beiden Extremen liegt der Schauplatz der binlischen Geschichte^ der Staffelhorst von Palastina (d)^ ein 800 m hoch aus dem Parterre de* Hatur herausgehobene Buhne zwischen Meear imd wüste. Auf ihr treten See- uiid Wiistenklika i^egen einander auf und 30 kann man üohon aus dem Programm den berechtigten Schluss zie- hen, dass man Augenzeuge dramatischer Kampfe sein wird* Wir werden erleben, wie hier Meeresfluten mit der Wüstenglut streiten und der Hagel ozeanischer Wolken gegen den Sand des Samums prasselt ! Der Luftdruckwechsel zwischen Festlandern und Merren* Da die Festländer im Sommer wärmer sind alä die Meere, steigt über ihnen die wiLvmvxw^r^Wx leichtere Warmluft auf, herrscht über ihnen niederer Luftdruck und zum Ersatz weht von den Meeren die schwere Kaltluft als der sommerliche Leewind, j^onsun genannt, gegen die Festländer (Abb#9)(I). Im Winter ist es umgekehrt: über den wär- meren Lieeren steigt steigt die Warmluft auf und von den kälteren Kontinenten strömt die schwere Ealtluft zu den Meeren, um las dort ciitotcüidt^iie VaiLUuitt ^u rulleii ^il)« ■iT Palästinas Sommeidage zwischen dem A^aximu^i über den Azoren und dem Minimum über dem Persischen Golf > Dar gewaltige Jiontinentalblock, dem Palästina angehört, Ihiropa, Afrika, Asien^ hat sein Zentrum in der regend des kMxtwjüuoL Persischen (Jolf und folglich liegt hier auch das Zentrum Jenes som- merlijhen Luftwirbels, in den die erwärmte Kontinentalluft während des Sommers aufsteigt (Abb •10). Hier herrscht ein geringer x^uftdruck von nur 75^ mm und man bezeichnet dieses Zentrum als das sommerliche **Aiinimum über dem Persischen Qolf^ (II) • Zum Ursatz der hier aufge- stiegenen Luft wehen von den Meeren die Monsuns nach Asien hinein. Die über dem Atl^jntischen Ozean lagernde schwere Kaltluft strimt, von diesem Tiefdruckgebiet über dem Persischen Golf angezogen, in Jorm eines Wirbels abwärts, sodass ein Zentrum von hohem Luftdruck (780 mm), ein Aiaximum entsteht. Man nennt dieses Atlantische bomüner- Maximum Kli 16 nach seinem Zentrum imd den Beobachtiin^astationen auf den Azoren- insexn das Maxi: mu uült den Azoren (I)# Von diesem kaximrim über den Azoren weht den ganzen Sommer hind-urch ein Wind in Form einer 2 500 m hohen Windbahn zum Persischen Golf. Palästina liegt genau in dieser Winlbalin und wird folglich den ganzen Sommer über von ei- nem kühl-feuchten Sommer-Seewind, einem L'onsun, überweht. Pal >3tina:i Winterlage in der Tiefdruckrinne zwischen dem hinter- maximum über Sibijerien und dem Wintermaximum über der Sahara. Im Hinter kehren sich die Verhältnisse um. Die Sonne wan- dert mit ihrer Bahn südwärts Jenseits des Aequators auf die südliohe firdhälfte hinüber imd nim kühlen sich die festlander nördlich des Aequators ab. Asien wird kalt und über dem nördlichen Asien, Sibi- rien, drückt nun iie schwere Jialtluft und verursacht hohen -i^uft- druck: das Wintermaximim über Sibirien (Abb.l2)(I). Nordafrika wird kalt und über der rasch erkaltenden Sahara-lfiiüste entsteht das Wintermaximum über der bahara (II) • Zwischen ihnen bleibt das iAit- telmeer warm, hier steigt die ääxblr leichte Warmluft auf imd es herrscht hier niederer Luftdruck und, da das Mittelmeer tKHggmarJcrjiw langgestrec^rt ist^ bildet sich eine von Westen nach Osten gerichtete Tiefdruckrinne, die ihren tiefsten Pimkt im geschützten Ostwinkel des kit telmeeres über Cypern erreicht und daher die **Cyprische Derression** crpuanrnt wirfl.. Iw Wlnt^^r lle'^t Pftlnstlna in -dieser Tiefdruckrinne zwischen dem Maximum über Sibirien und dem Maximum über der Sahara* Veri^cleich der klimatischen Sommerlage Palästinasjrf mit der Samauritcr* Herberge* Den klimatischen Lageweohsel Palästinas zwischen Sommer "Und Winter muss man verstanden haben, um den klimiitischen Ereignis- sen des palästinensischen Jahres folgen zu können. Hat mari sie be- griffen, so giDx es keinen Zweifel mehr, alles lost sich auf wie in der Mathematik mit Hilfe einer I'ormel, wie in eineua äaus sich alle Schränke mühelos öffnen, wenn man das -^^und S-dilüssel in Iläfiden hält. Kli 18 < lKt.^die Sch.lüa»«l(»t«lltmg in Verteidigun^syBtam d» östlloh«tr^ Ilit diei«algen^ide»eii leyart^irwis«€msahaftlihhe:| Renken vlel^^iol^tjeni- ximbekaimt Ist i\»d die sieh m\^r 80hii©i?^ einf^^f teorologlsaUt»*i -^ ' Maximim oder MiniM^JÄ vorateiiea IqiiineÄjL i§li a^f Äe^^b^rü^S^iAen '•iln leicht fiisslichcr Vergleich al6H(te4aiUc«nhilf«u)^0ige^iigt •laicht Jerusalem liegt 800m hoch am «estrand am Westrand des Staffelhorstes (Abb. 13a). Von Jerusalem senkt sich nach Osten der Abhang der Wüste Juda nach Jericho, das 1 200m tief im Jordangraben liEgt. Auf der Mitte dieses absv^hiissigen Weges liegt die S, ••• erwähnte "Blutherb erge*^ des barmherzigen Samariters -• so wie diese Herberge auf dem Weg zwischen Jerusalem hoch oben und Jericho tief unten, liegt Palästina in Sommer zwischen deir. koximum über den Azoren und dem üinimum über dem Persischen Golf. Stellt man sich mmiinoch vor, was leider nicht der Fall ist, dass von Jerusalem nacii Jericho ein Fluss hinabflösse und die Samariterherberge folglich am Strom eines lauernd abwärts fliesaenden Wasser stände, so ist das Bild vollständig, denn so lieg Jerusalem wafirend der Sommermonate im Strom der Luft, die vom dem Uaximum über den % Azoren eds West* wind in die Tiefe des Minimums über dem Persischen Gtolf abwärts wehti Vergleich der klimatischen Winterla.Ke Palast inas mit der La^e von Nazareth» Die (Jeburtsstadt Christi liegt am Rand der Ebene Emek,die sich von Westen nach Osten als ^Tief druckrinne" zwischen den beiden Gebirgen Palästinas, den Bergen Galiläas im Norden und dem Hochland von Samaria im Süden hinzieht, und zwar an den nach Süden abfallenden Plängen des nordlichen Berglandes — genau so liegt Palästina im Winter In der TiefdruckBlnne des warmen Mittelmeeres zwischen dem asiatischen und dem afrikanischen Winter «Maximum und zwar wie H NazHreth an den nach Süden abfallenden Hängen des nordlichen, über Asien lagernden Hochdruckgebietes (Abli rkyt) . Kli 19 s ii Palästina im Schnittpunkt der Zonen und glimaformen. Brint man, was ja das letzte Ziel der Wissenschaft ist, die lirgebnisGC auf eine mathematische Formel oder figur, so erhält man das Schema der Abb .14. Das Feld P in der Aiitte ist Palästina. Man achte zuerst auf die waagerechte Linie, die dieses Feld durch- schneidet: das ist die Wirawiiteitx Wärme-Linie Palästinas, die Iso- therme. Mit 20 Durchschnittstemperatur liegt Palastina gerade auf der JrKMrt tmJJt Q-renze zwischen der aequatorialen heissen und der iiord^iciien ^eiüw.v>oiciteii Zou%. xia DOmmer, wenn die Jtlimazonen mit der SonnenlDahn nordwärts riicken, wandert es in die heisse Zone, im Win- ter, wenn die Zonen südwärts pendeln, kommt es in die gemässigte Breite za liegen • (Jleiuhzeitig liegt es an der Grenze zwischen der Zone der Passatwinde, die durch Pfeile angedeutet sind, und den wind armen Hossbreiten, die durch konzentrische Linien symboiiisiert sind. Die vier grossen Kreisfelder sind die Luftdruck^ebiete. Die sommerliche Luftdrucklage ist schwär«, die winterliche weiss ge- zeichnet. Im Sommer liegt Palastina zwischen dem km Maximum über den Azoren und dem Minimum über dem Persischen Golf und im Winter zwi- schen dem Maximum über der Sahara und dem Maximum über Sibirien in der weumen Tiefdruckrinne des ü-iit telmeeres • Abb.15 zeigt die wirk- lichen geographischen Verhältnisse* Im Westen das Mittelmeer mit Seeklima (a), im Osten unmittelbar angrenzend die WÜste Arabiens mit extremem Kontinentalklima (b); im Norden unmittelbar an der - xieihe dgr ^, .. Grenze Palast inas begimrend die/hochsten Gebirge und Hochebenen der Welt: Libanon, 1 Taurus und Kaukasus und die Kcchlander von x^ein- asien, Armenien, Iran und Turan ixiit Gebirgsklima, viel Eegen und kalten WintemCc). Im Sudun Tieflandsteppe und Wüste und das Becken des Boten Meerea» eines der heissesten und tJ:ockensten Gebiete der Welt (d)« Und nun wiftixggwjanugwuwmfriLWJMA vergegenwärtige man sich nooh die Strxiktur des Landes selbst : ein Staffelhorst^ der im V^es» ten aur ÄÜatenebene, im Osten steil über die WÜste Juda hinweg in den Jordangraben abfällt und wie eine SÜdoui Preilichtbühne in der •• •• ** Uatur — zwischen den denkbar grossten Gegensätzen steht. Und jähr» lieh zweimal Bühnenwechsel mit vollkommener UmstiKellung der Scene« rie : die Winter« und die Sommerbüline • ü^an braucht kein grosser Pro= phet zu sein, um vorauszusehen, dass das V«ett erschauspiel auf diesem kleinen Weltktheater nicht langweilig sondern bewegL und dramatisch abrollen wird* Kli 21 Europäisches und lalaatlnensisches Jahr alnd wesensversohleden. Das europäische und das palästinensische Jahr können mit mit einander nicht verglichen werden. Alle bisherigen Darstellungen des palästinensischen Jahres sind daran gescheitert, dass man in Unkenntnis dieser Wesens-Versohiedenheit versucht hat, das palästi- nensische Jahr mit den Elementen des europäischen zu beshhreiben. i;as ist genau so, als setzten sich vier Leute zum Bridge zusammen \ind brächten statt Spielkarten Dominosteine mit. Charakteristika des europäischen Jahres > 1. Das europaische Jahr setzt sich aus 2 Hauptjahreszeiten; Sommer und Winter und 2 ÜberiganigsJahreszeiten Pruhlin^c und Herbst zusammen • I Das europaische Jeihr 4st ein astronomis iies \ini zwar ein Sonnen Jahr, das nach dem Stand der Sonnenbahn im Verhältnis zur Aequatorlinie eingeteilt wird. und zwei Haupt Jahreszeiten hat: Sommer und Winter (Abb. 17). Sommer ist für Jede Halbkugel des Globus Jene Jahreshälfte, in der die Sonnenbahn diesseits des Aequators steht und die Tage länger sind als die Nachte, also die Erwariung grösser ist als die Abkühlung. Winter ist Jene Jahreszeit, in der die Somx Sonnenbahn jenseits des AequatArs steht und nun die Tage kürzer sind als die N^oli^e. Der Tag, an dem die Sonnenbahn genau über dem Aequator steht und nun Jeder Punkt der Erdkugel 12 Stunden im Licht und 12 Stimden im Schatten steht ist das Datum der Tag- und Nacht- gleiche. Jede Hauptjahreszeit wird nun wieder unterteilt in Jene HÄlft,«, in der die Sonnen'bahn sl-^h vom Aeqnator entfernt und lie Tage im Sommer zu-, im Winter abnehmen (l und III), und in die anle- re Hälfte, in der die Sonnenbahn zum Aequator zurückpendelt und die Tage im Sommer ab- xmd im Winter zunehmen (II und IV). Der Übergang der Jahreszeiten ist, da die Sonnenbahn täglich nur um eine Spur weiterrückt, unmerklich. Es dnert Monate, ehe der Ttiinter sich zum Sonmier und der Sommer sich zum Winter wandelt. Daher hat man zwi- s chen lai 22 Na AI \ A I die beiden Haupt Jahreszeiten die beiden Übergangs -Jahreszeiten irüL ling und Herbst geschaltet *und spricht nicht von zwei sondern von ^ vier Jahreszeiten* Ik, man teilt Jede dieser Jahreszeiten wieder in Unterabteilungen imd spricht von Vorfrühling und Irühling, und Qoeth In E^^ropa regnet es in allen x..onaten des Jahres und zwar in allen ungefähr gleich viel (3.Abb*65). Dies erklärt sich xwawgtBt zwanglos aus der klimscüsohen Lage Europas; es liegt am Hand des Atlantik, dessen Winde Regen bringen. Die Tur zum Atlantik steht das ganze Jahr offen und folglich kann es an j4dem Tag des Jahres Regen geben. 4. Der Sommer ist die Jahreszeit des Naturlebens, ijurch die Verbindung von iVärme und Regen ist der Sommer die Jahreszeit, in der die Pflanzen wadhsen und Früchte tragen und die Tiere sich fortpflanzen. 5. Das Wetter ist in allen Xahreszeiten unbeständig. Da vom Atlantik die regenbringenden Schleohtwetter-Winde das ganze Jahr ungehindert einwehen, ist die Wetterlage in Europa zu allen Jahreszeiten unbeständig* Das europäische Wetter setzysicäi in jeder Jahreszeit aus einer Summe von meist kurzfristigen W^ter- Perioden zusammen. Europa s ist das Land der verregneten Sommerfeste^ des vom Tau bedrohten Wintersports und •— der falschen Wetterpro- gnosen. Kli 24 c teB"mf!i.'in^efci»#te»i^ üTälttelwerten. Die Statistiken arbeiten mit Mittelwerten? d.h. man beobachtet einen Tag, z.B. den 21 .März in Vi/ien }0 Jahre lang, zählt die an diesem Tag gemeosenen Temperaturen, Regenmengen, öonnen- soheindtunden usw. zusammen, dividiert durch }Q und erhält so den kittelwert. Das ist für die Forschung eine in gewissem Ausmass brauchbare ü^iethode^^fSir die Praxis aber wertlos, denn wenn nun auch in den Büchern d^*' '^'^^^^^^^^^^ steht, dass der 21«März in Wien in den letzten 50 Jahren durchsclmittlich die Temperatur a, die Feuchtig- keit b, die öonnenscheindauer c, die Bewölkung d, die 'Windstärke e usw. gehabt hate, so kann doch niemand voraussagen, wie der be^pr- Stehende 21 .März nun wirklich sein wird. Es kann ^Uap »iinjirtilrii^-'^utiio blwiicn; es fcdbin windstill sein oder ein Orkan wüten, der Himmel kann -atraiilcii-odor- von grausa lob^la voirhmll^ sein^ und vielleicht gehen d|e kenschen in ihren Pelzen und Gummi ^jv^huhen, vielleicht aber sitzeh/in Frühlingstoiletten im Prater •• wer kann wissen^ wie in Europa ein 21*Uärz Ui^ So kann jeder Tag des Jahres sich so weit vom Mittelwert entfernen, als gehorte er einer anderen Jahreszeit an. Es gibt ••ürune Weihnachten •• und •'T/Veisse Ostern^, und alle drei J^hre steht in den Zeitimgen, dass ein sojbrtmj^^ ^ anormales^ Wetter ''seit Mensohen^^enken" niolit dagewesen wäre. iJuüexjpclRXjrmfw «11 Das palästinensische Johr i^ — Das palästinensische «SLahr ist koia aYtronornlRJBfiefl j koin wi9^ Kein einziges Merkmal des europäischen Jahre^^s ist in ihm zu finden: ts hat keine vier Jeüireszeiten, keinen Sommer mit Pglanzen* wuchs, keinen Winter mit Winterschlaf, Herbtt und Frühling Kdbck existieren nicnt, der Regen ist nicht über das ganze Jahr verteilt^ das Wetter setzt sich nicht aus kleinen unberechenbaren Perioden zusammen, und Abweiohixngen vom Mittelwert sind nicht die Hegel / ■■üi tmmmn ••^Pü mifmmmmn^ Kli 25 Na sondern Ausnahme. Die jähr zeit liehen Abweichungen der Sonnenbahn vcai der Aeauatorlinie Rini fSir Pflegt ina, ^as auf den 30. "^eitengrad dem Aequator naher liegt, unwesentlich. Die Sonne scheint selbst im Dezember noch 10 Stunden! Es gibt keinen kalten und trüben Winter. Das palästinensische Jahr ist im Gegensatz zum astronomischen Son- nenjahr Europas ein von irdischen Faktoren, dem Klima und zwar dem Maximum über den Azoren gesteuertes Jahr, ein Azorenjeihr. Das paläätinensische Jatir hat nur 2 Jahreszeiten > w I*' ■i Das Maximum über den Azoren ist ein Luf wwixbfcl, ein lue- senventilator, der dadiixoh entsteht, dass die kühle und schwere Hoohdruckluft über dem Ai'lantischen Ozeeoi wahrend des Sommers ab- warts steigt. QsiLtai^e dieser Ventilator arbeitet, können die Regen- winde, die über den Atlantischen Ozean kommen, nicht in das Grebiet des Mittelmeeres eindringen sondern «rerden von dem Luftwirbel nach Norden gedrängt; daher regnet es über Buropa im Sommer etwas mehr als im Winter. Die Weltgegend hinter dem Maximiim über den Azoren, das »iebiet des Mittelmeeres bis zum Persischen Jolf aber bleibt re- genfrei, es steht im Kegenschatten des kaximums über den Azoren, las wie ein Regenschirm wirkt (Abb .18 ) ( I ) . Im Spätherbst, wenn die Festländer. kühler werdeji als die Meere, wandert das iiaximum über den Azoren südwärts über die Sahara und nun ist die Strasse von Gibraltar für die Gegenwinde vom Atlan- tik frei und diese brtngen dem Mittelmeergebiet Regen, die ••Winter- regen'' (II) • Das palästinensische Jahr, gesteuert vom Mfiücimum über den Azoren hat zwei Jahreszeiten: eine Trockenzeit von Ostern bis Weih- nachten und eine Regenzeit von Weihnachten bis Ostern (Alib.19). Die Trockenzeit ist 30|unerlich heiss aber kein Sommer, denn ihr fehlt der Regen "und folglich lebt die Natur nicht sondern liegt in Starre, nicht in Kälte- sondern Trookenstarre —- der Bffekt ist derselbe, sie schläft, hält ihren ••Sommerschlaf. Der Boden ist hart, nicht yAB$SI«S^ f g« w*!HAiftauygh.ügaitw x »cuidwritxwgaBiw rwgigjgi/xenwxwxwxwxwxwxwxwx winter-ge froren durch Kälte sondern sommer-gefroren durch die trockene Hitze. Die Bodenbakterien, Algen und Pilze, die für das lai 26 Pflanz enwachstum unentbehrlich sind arbeiten nicht xmd schaffen kei- nen Bodenstiokstol^ "nd keine loslichen Dimgerstdis tanzen für die Pflanze, die Wurzeln heben keine Schatze aus dem ftrdreich, die Pflanzen wachsen nicht: es ist kein Sommer. Die frösohe liegen starr in der "gefrorenen" Erde, und wenn Frösche schlafen, ist kein Sommer — man kann einem irosch in klimatischen X Prägen besser trauen als den dicksten Handbüchern. Sie liegen in Trockenstarre — - und warten auf die Regenzeit. Diese fallt zwar in las Winter- Halbjahr, ist aber kein Winter, sondern eher das v^egenteil desselben Obwohl es in den Hohen manchmal sogar schneit. Es ist die Zeit dkx des ••Frühlingserwachens'*. Der Regen weicht den Boden auf, belebt die Bodenbakterien und Bodenalgen, die nui* IIaiu:.-»tof i^ x'io;* die pfl^i»^^it schaffen, die Wurzeln heben die Schatze^ die Baume setzen Triebe an, die BluDien spriessen, wenn sie auch nicht alle blühen, weil es vie- len iaten noch ^u Jcuhl ist, die Frosche quaken und begatten sich; es ist kein Winter* Es ist die Regenzeit. Der ^±9Vbe3vnr.ene r^lastincnslsche Frühling existiert nicht. Andere Jahreszeiten als Trockenzeit und Regenzeit gibt es nicht. Als ^ott nach der bintflut die neue Weltordnung festsetzt uni mit dem Überrest der Menschheit sozusggen einen Garantiepakt an- s Chi i esst, sagt er: '^Solange die Erde steht. Ernte, Frost und Hitze, Nacht •* (18)^ sollen nicht aufhören Saat und Trockenzeit und Regenzeit, Tag und nicht wie es in den Übersetzungen heisst: Sommer und Winter, denn der Mensch Palästinas und besonders der biblische Mensch, der nichts vom Norden gehört und (gesehen hat, weiss nichts von Sommer und Win* ter. Niemals werden in der Bibel vier Jahreszeiten genannt, können nijßht genannt werden, weil sie nicht existieren. Der von den Reisen^^ den so viel und so enthusiastisch besungene ^palästinensische Früh- ling" ist eine Fiktion. Xs wäre bosj^haft zu sagen, er sei eine Br- findimg der Reisebüros, denn begeisterte Schilderungen des palästi- nensischen Frühlings ^rorden schon massenhaft verfasst, lange vor len ••Frühlingsfahrten in^s Heilige Land", aber das Frühlingserlebnis ist^ eine Er 1 ebnist aus chung* Frühling ist die Früh-Stunde des Naturer- wachens nach der ^^aoht des Winterschlafs. Da es in Palastina keinen £11 27 i Winterschlaf gibt, kann es keinen Frühling geben. Die palästinensi- sche üut-r «uixlfc»*'t liät wOtuiuei- uua erwacnt im Herbst mit der zunehmen- den Feuchtigkeit der Nachte und nach den erbten erweckenden Regen. Weim man überhaupt eine Jalireszeit Palastinas mit dem europäis 'hen iruhÜAg In i'Mraliele setzen wollte, so iaüsutea es diese Verbot- Wochen sein. Denn in den Ipchen vor Weihnachten beginnen die Baume, die in Palastina überwiegend immergrün sind, zu spriessen, ■r»p»«t treibt das Gras, befitinnen die BiiBoh^, die Mimosen^ die Eosen, die öeranienstauden neu zu blühen und er» scheinen auf den Feldern die ersten Blumen, aber dieses Erwachen der Natur ist nicht so auffallend, so festlich wie die üsterzeit Europas. Der Sommerschlaf ist nihht so tief und allgemein wie der Winterschlaf im Korden \ind folglich ist auch das Irwachen kein Auf* erstehn wie unter wtilem Aomando: Wachet auf! es ist ein mähliches ErwaJhen, ein Hindämmern und Halbschlaf, und da ausserdem in Palastina zahlreiche Pflanzen aus dem l^orden eingedrungen sind und diese nach dem Eythmus ihrer nordischen Heimat gerade umgekehrt um diese Zeit ihre Blätter verlieren und iiich ^uik (blj^t€r«iOuiaf%£i rüsten, jo herrscht in der Uatur in diesen Übergangswoohen eine Art Verwirrung und der Spaziergänger über der Flur weiss selbst nicht recxut zu sa^au: ist das nun Herbst oder i'rühxing, Winteranfang oder Sommerbeginn, in diesen Breiten genannt die Eegenzeit. Die palästi- nensische Natur schreitet nicht wie die nordische in einer geschloß* senen Maurschkolonne sozusagen diszipliniert durah den Jbox Kreis der Jeüireszeiten, voran die Musikkapelle, die den Prühl ingsrüarsch spielt sondern spaziert durch die Jahreszeiten aufgelöst in einzel- nen losen v^ruppen, die man '•Suocessionen'* nennt. Eine dieser G-ruppcn nun sind die zwischen dem 10«Uärz und dem 10 «April erscheinenden "Frühlingsblumen'* . Über NaCht kommen nach dem iJnde der kalten Win- t erregen aus allen Eitzen zwischen den Steinen Milliarden Blumen hervor und verwandeln in wenigen Tagen die bis dahin häaslich kahle Steinhalde des Hochlandes in eine bunt blühende Matte -— aber das ist kein Frühling. Es ist das auf drei kurze Wochen zusammengedräng- te Oberlich^leben der palästinensischen Zwiebel- und Knollenflora. BlTimen und Stauden können hier nicht wie in den gemässigten Breiten monatelang unangefochten blühen; das palästinensische Jahr ist ni 28 I ausgesprochen pflanzenfeindlich; acht Monate Trockenzeit ohne Was- ser und dann drei i^onate kalte stürmisohejff Hegen: kein Wetter fßr Blumen. Pflanzen, die in Palästina leben wollen, müssen lebenshart sein; sie müssen lange Trockenzeiten übeodauem und dann • — ohne Winterruhe! die harten "und kalten lisxm düsse und Stürme der Regenzeit aushalten und trotzdem in diesen ungunstigen Wintermonat eu i«reit erwachsen könne, denn eine andere Zeit,>^ in der sie Wasser er- hielten^ bleibt ihn on ja nicht. Hierzu aber sind nur ganz bestimmte Gruppen von Pflanzen fähig und zwar in erster Linie die Zwiebel- vnd i^oll engewachse« Sie können, wie wir das alle von unseren Hyazinthes und Tulpenzwiebeln wt»ag^ wissen, monatelang ohne Wasser vegetieren, sie können unten im Boden, wahrend es oben stiirmt und re^et, wie ^^ I an unseren Fenstern unter den Papierhaubchen keimen und spriesaen und nun, wenn die letz^^ten kalten Eegen sich verzogen haben imd die Temperaturen --- in Palästina sprunghaft! -•• ansteigen, bre- chen sie z^iigchen den Steinen, wo sie fast ohne Brde gelegen, ^g*t^« MM, und sprungbereit auf den Abzug des Feindes gewartet haben, nun blitzschnell hervor und blühen rasch^ rasch, denn schon naht der neue Feind, der sengende Schirokko, und so absolvieren sie ihi oberirdisches Lebenspensum in einer Art Schnellkurs von wenigen Ta- gen und das ist der soganannte palästinensische Brühling! Wie jeder einsieht, kein Frühling sondern einfach eine der vielen i fianzenf eigen, Successionen, der Vorbeimarsch der Kolonne •'Zwiebel gewächse'* in der aufgelösten Fflanzenparade des palästinensischen * I Jahres. In der kur55en Spanne, die ihnen gelassen, haben die Pflanzen wenig Chance, die ganze Eeihe der Lebensphasen glücklich zu rtsffli» erledigen; daher drängen sie sich in Massen, das s die Art erhalteii bleibe; sie leuchten kraftig und duften steurk, um die Insekten anaur locken; und da m±m alle mm Arten zu gleicher Zeit, zusammengedrängt auf die wenigen Wochen zwischen den Winterregen tmd den Schirokko - tagen in m±m wilder Konkurrenz durcheinander blühen, unterliegt mija der Illusion einer ••unerhörten Frucht barkeit**^ einer •'üb er q.ue 11 en- den Fülle**. Aber es ist nicht wie man aller Orten liest, der Aus* druck einer '•unverwüstlichen Lebenskraft dieses Landes**, '•eines ge- heimen Reichtums, der verborgen unter den steinen liegt** und wie die üblichen Phrasen lauten sondern im »iegenteil: es ist der Aus- druck der Armut, der Lebensangst und der Lebensenge — - 1 konat Kli 29 Lebenamöglichlceit zwisahen 11 i^onaten Lebens-Tod. Der Prühlingsrel- aende sieht daa «ledränge und. sohildert es als EeichtiM. ir ist am Vormittag auf seiner Iletzfahrt iuroh eine fiemde otadt gefahreh und sieht die Leute vor den Backerladen stehen und 3.Jrireibt nach Hause: Welch ein reiches Land, die Menschen drängen sich vor den Laien! Dass die Lebensmittel knapp und die Läden nachmittags geschlossen sind, sieht er nicht, denn er ist schon mit dem iwittagszug weiterge- fahren! Ebenso weni^ KJbt e^ einen Herbst > Naturlich gibt es im palästinensischen Jahr keinen fferbst, auf keinen lall einen Herbst in den Monaten des europäischen Herbst^ denn di^s ist ja die Z^it des ••Prühlin^serrya-^hens*' . Vereinzelte Pflanzen, aus dem IJorden \and von den Hochflächen Persiens und dem Kaukasus zugewandert, werfen um diese Jahreszeit ihre Blatter ab, ■ Aber esist nicht der i-aubfall des Nordens mit seiner metallischen ^ÜEXxluüoms Verfärbung der Blätter und dem Abendglühen der -^^atiir; die Bäume werfen ihre Blätter rasch und poesielos ab, ■^«r«iT^gTT sie fallen grün zur Erde, als seijjl der Baum krank und das Laub ihm eine Bürde • Aber diesen tmixCTT vereinzelteiÖerbsterscheinungen tfe» ten die FrühlingssymptAme des Erwachens in Wettstreit und bleiben .. ^leuchtet Sieger und nach dem ersten Regen^ der in diesen Wochen fallt, grmwrt dad jun^ü ^ v#rad in fri^uueiü sjrxxn zwisjnen den bteinen, das staubig? Eartlaub g»«»^-^ ist blankgewaschen -und glänzt wie die Fensterschei= ben nach dem Jrossreinemachen und zwischen dem stumpfen Altgrün der vorjährigen blaxter »yigSgSfwMy die neuen iriebe hervor •— verhei3= sungsvoll^ f rühlinghaf t • Blüten ers heinen zwischen den Steinen und an Büschen aller Art, Baume beginnen zu blühen, Akazien, Pfeffer» bäume, Mimosen, Kakteen, die Luft ist klar^ die Sonne scheint kräf« tig, die ersten Gewitter grollen m aus den Wolkenburgen der Hori« zonte — das ist kein Hfrbst sondern ein seltsames Gemisch von Trockenzeit und Regenzeit, Sommer, Herbst und Frühling zugleich, eine Jeihreszeit^für die es im nordischen SAnnenjahr keine Parallele gibt. Die Bibel hat wie über alles andere so auch über diese Jahresr zeit ^ ti^ff|itflr->^i^>^ gffffrP-'^ - 3tg hat ien Jeglnn d^§^n|g^ lai 29a % . Es kann in Palastina vielleicht einmal einen "Herbstsalon* geben, aber man wird dort niemals ein Bild sehen können "Herbststimm-ung in der Ebene Scharon" oder A "Oktobertag am Jordan". Es gibt in Palästina zwar einen Oktober aber keine "Oktobertage". Nichts von Todesstimmung, im Gegenteil : das Leben re^^t sich. Wie über alles andere hat die Jiibel auch in dieser Frage das endgiltige und unan= fechtbare Urteil gefallt, sodass jed« Debatte unnötig ist. Nach der Vorschrift der i^ibel wird in Palästina in diesen Wochen der Beginn eines neuen Lebenszyklus, der Anfang des neuen Jahres gefeiert : N e u j a h r I / KU }B Das Kernstück des palastinensibohen Jahres; die 8 Monate anhaltende Trockenzeit . Das Haupt-imd Kernstück des palästinensischen Jahres ist eine Wet .erperiode^ für die es im eiiropäischen Kiima kein üegen- stück gibt: eine von Ostern bis Weihnachten anhaltende Trockenzeit^ nur am Anfang und am Ende durch eini^^e kurze Regenfälle eingeführt, im übrigen aber eine ununterbrochene iolge von ungefälrir 200 Schön* V\etter-Tagen, ein Tag wie der andere, und ein Jahr wie das andere, sodass. man auf 100 Jahre im voraus das Wetter jedes Tages mit einer Sicherheit von fast lOO'/o voraussagen kann. Die Trockenzeit ist durch die Kühe des Luftdrucks eine /.gesunde Epoche, Wir wissen noch wenig Exaktes über den unzweifelhaften Zusammenhang zwischen Witterung und Krqjikheit; aber wir mk wisjen, das 3 es weniger las Vvetter als lie Wetterschwemkung ist, die den Ausbruch von Krankheiten begünstigt. Vermutlich sind es die mit dem Wetter echsel verbimdenen Schwankungen des Luftdruckes, der Luft- feucht igkit^ der Strahlung aus Weltraum, Sonnenflecken, Boden und Wasser und vor allem Sohwankungen in der elektrischen Si annuAg der Atmosphäre, die ±xm xmtkxxkz die Gleichgewichtslage zwis^^hen der Angriff skr äfft der Krankheitsheime und den Abwehrkräften des Korpers stören. Steht am Barometer der Luftdruckzeiger unl am Kompass die i/ia^etnadcl still, so sind auch die auch die Regulationen zwischen Körper und Umwelt ausbal anzieht. ;^chwanken jene heftig, so schwanken auch die Spannungen und Ladungen des Nervensystems und der Hormondrüsen, schwankt der Säuregrad der Haut imd Schleimhäute, die Virulenz der Bazillen, die in iiunff und Nase, Magen-und Darmkanal und auf der äusseren Haut des Menschen mit ihm in einer Symbiose alß Ireund und jFinde leben und der Körper wird **anfällig^* . Es mehren sich nicht nur die Infektionen, die Erkältungskrankheiten, die kagen-und Darm* erkranJSTuigen sondern auch die inneren Störungen des Körpers: Herz* krisen und Oallensteinkoliken, Schlaganfälle und Psychosen, Embolien KU 30 Das Kernstück des Dalästlnenslsohen Jahres: die 8 Monate anhaltende Trockenzeit. Das Haupt-imdt Kernstück des palästinensischen Jahres Ist eine Wettorpcriode^ fur;i die es ixn e-uropälschen lillma kein Gegen- stück giht: eine von Ostern bis Weihnachten anhaltende Trockenzeit^ nur am i^nfanj; "und au Inde diirch einige kurze Kegenfalle gestört. Im übrigen aber eine ununterbrochene Polge von ungefähr 200 Schön» Wetter-Tagen, ein Tag wie der andere, und ein Jahi^ wie das andere, sodass man auf 100 Jahre im Voraus das Wetter Jedes Tages mit einer Sicherheit unÄ fast 100> voraussagen kann« Die Trockenzeit ist durch die Buhe des Luftdrucks eine >?:esunde Epoche > &n7Jdltjncc«^0x)mvpf z^ivIbI w eirAwh>ilrllüiigxtgwmwftwkii^g)rfxwxM^ Das Lebewesen Ist ein halbflüssiges tiettAiB Gebilde. Die Ealbflüssigkelten der lebenden Organismen: Elvelss, Heisch, Blut, Milch, Honig bezeichnet man als Kolloide (collum » Leim). Die Kollo- ide bestehen aus grossen i^olekülen, Eiweiss-Stärke-Zuckermolekülen^ die in Salzlösungen schweben und durch elektrische Kräfte gegensei* tiger Anziehung und Abstossung in der Schwebe gehalten werden* Ein Kolloid ist so; empfindlich wie ein geschmückter Weihnachtsbaum, mit dem man es gut vergleichen kann, denn wie an diesem die zerbrech- lichen o^ix jv\igeln, die gHi?ggAii|i<^lvnwW»t^g^iragigkgkwm leicht hin- schwebenden Wattebäusohchen, dasj^ empfindliche Lametta, die Silber« stäubchen und zwischen allem die brenntoden Kerzen, so schweben hier die Moleküle, und wenn man sich einen Weihnachtsbaum mit allem was an ihm hängt, so stark verkleinert denkt, dass er in einem äKiJi( Reiskorn stünde, so hat man eine Vorstellung von dem Bau eines Tropf chens "Kolloid** • Aus zahllosen solchen Kolloidtröpfchen ist der iiaenschenkörper zusaamengesetzt . Die Kollo Idf sind sehr empfindlich gegen Luft drucks chwan* kungen,und besonders Schwankungen in der elektrischen Spannung der Atmosphäre, denn es sind elektrische Kräfte, die die i'..oleküle in der Schwebe halten« Trockene Wetterlagen mit hohem Luftdruck imd elektrlGcher Stille in der Atmosphäre sind daher gesunde Zeiten, 4 'ti Kli 30a * wahreM Wetterwechsel, dh Wechsel des Luftdrucks^ der ieuchtigkeit und der elektrisohen 3pannun^;en in der Atmosphäre die Molekül Systeme in den Kolloiden erschüttern und entweder zum Zusammen^ oder Auseinp derfallen bringen, je nachdem die anziehenden oder abstossonden ık elektri8<&hen Kräfte versträkt oder geschwächt werden* Die Milch wird sauer oder dickt ein, das Ei wird schlecht, der ludding verdirbt usv Steht am Barometer der Zeiger und am Kompass die ix.agnetnadel still/, 30 herrscht auch in den Aoiioiden des Korpers jkuhe ; schweoiken aber jene ütftig, so ballen sich in den Kolloiden des Korpers die Mole« küle j^^ nach der '^Disposition'* des Menschen zusammen und bilden Klumpen : Kolloidger Innungen in d en i^iuskeln erscheinen als ••hheu« matismus? l^'ie der schlage in den iielenken als "uichteuifall'', Klumpen= bildung in den Nieren als Nierenkolik, Gerinsel an den Aderwänden als Venenentzündung imd Pfropfe im Blut als Embolien, die zu ''Schlaganfällen'' fuhren. Am Nervensystem fiüäSSfi^sich die elektri= sehen Schwankungen als "Einflüsse des Wetters auf das Gemüt" und Zeiten luftelekxtrischer Störungen sind Epochen erhöhter Nervosi« tat, vermehrter Ausbrüche von Einzel» und leider auch Massenpsycho« sen,und so wirkt das Klima bestimmend auf die G-emütsverfassimg, die Produktivität und din Volks Charakter der Landesbewohner* Die Schwankungen des Wetters verändern auch die "Virulenz" der Bakterien die auf der Haut und den Schleimhäuten des ^.ensjhen als i'reiind und Feind mit ihm in Symbiose leben, uxdxfastooiKtcxicasffiQaxmchxeHmxiiri^^ MffiXiterBmsgkStaexMffitiixtegäitwwgai^^ stTOiin^M^;ixA±ftxijcggiffttwwirnx3^ siskmixBix tuf !t fltiriTOki^ix düKirx^anjimrnkiidmcni^Taf^tiL^ Tnig r^ ytmt ausserdem werden bei sinkendem Lufdruck durch den Aufstieg der Warxtt= luft aus dem "^oden und den V>'asserlagem unter den Häusern die "kiasmen": Bakterien, Algen, Pilze, die ViruB genannten Krankheits« erreger. Staub und ungesunde Diinste hochgesogen und so erklärt es sich, dass bei Wetterumschlag sich zahlreiche Infektionskrankheiten, insbejo'niere Infektionen der Atmungswege auffallend vermehren. Schwankende Wetterlagen sind ungesund, ru^iige Wetterlagen gesund • Infolge des Monate lang unveränderten Barometerstandes, der mit 765 m nicht sehr hoch ist, weil ja Palästian auf der schiefen Luftdruck ebene zwischen dem Maximum über den Azoren und dem Minimum über dem Persischen Golf iiesefli letzteren nälier liegt, ist die palästinensi= sehe KU 31 Trockenzeit eine Epoche von "Schonwetter** nicht nur dre^oissen in der Natur sondern auch im Menschenkori^er • Die hegenzeit hingegen bringt starke und unvermittelte Sch^mkungen des Luftdruckes^ der Feushtigkeit^ der Temi eratur^ der Winde und der elektrischen Statik und ist daher eine wesentlich weniger geaiande Jahreszeit, Auch hier wieder ein Resultat anders^ als man es theoretisch erwartete : in Palästina ist die heisse Jalireszeit gesünder als die kühle ! Die Lichtfülle. Die Sonne scheint wahrend der Trockenzeit nicht nur Tag für Tag •— Bewikung fehlt zwat nichts ist aher schwach ••• sondern mit einer im Norden unbekc^ointen Leuchtkraft und Strahlenfiille, Das Lani ist kahl^ der Boden ist fast überall hell, meist sandgelb oder kulkw4.i33, iiü Westen das im »-^onnen3.;iiein glitzernde Meer, am Rand des ivieeres kilometertief die Dunen, im Osten die Kreidewaatt Juda --- wohin das Auge blickt, überall strahlt ihm dfis bonnenlicht in einer unerträiiliohen Helligkeit entgegen wie sieuns in Juropa nur i im Hochsommer unmittelbar am Meerestrand oder im Winter auf den üv^hneeSeldern der Hochalpen entge^enstrahlt • Photographieren ist dtiher in I-alästina undankbar und schwer, ää undankbar, weil die .kahle Landschwft wenig photographisohe Motive liefert und auf Photogra= phien noch leerer wirkt als Inder Wirklichkeit, schvfer, weil der Lcuxdschaft die Halbtone fehlen, die das photographische Bild nicht entbeiiren kann. Sie fehlen nicht nur der Watur sondern zum Schrecken des Photograpiien mehr noch seinen Bildern. Deim die blend«nde Helle der offenen Landschaft ^and vor allem die im Sonneilicht grell leucb= tenlen Flächen der kreideweissen Kalkwände zwinggn ihn zu starker Abbiendung und kürzester Belichtung. Hierdurhh aber gehen dem Bild die Details in den beschatteten Partien verloren und statt eines gut durchgearbeiteten photographi sehen Bildes erhält er ein Gemisch von weissen Flächen \md schwarzen Lochern, als habe er Idtn keine Lan isohaft sondern ein» mit Tintenflecken besätes Tischtuch photo« graphiert. Palästina ist für jeden Amateurphotographen das Land der Enttäuschung und man muss viel G-eiuld und Erfaiirung aufbringen und auf ganz beistimmte Stunden mit tiefem Sonnenstand XKdt oder ausrei=: ohende BewoHkung des Himmels warten können, wenn r an das Porträt der in so v^ieler Plinsicht spröden und eigensinnigen Landschaft ei. \ Kli 32 weisse Ereidef lache der Plalkwande zwinge ihn zu starker Abblend\znß kürceister Beliohtimi;, diese aber 3:*eiohe nicht aus, die Details im Schatten des Bildes zu erfassen und so erhalte er statt eines photo graphischen Bildes ein Gemisch von weissen i lachen und schwarzen Löchern als habe er keine Lands^^haft sondern ein mit Tintenflecken übersäetes Ti.iohtuch photographiert . Palästina ist fSir jeden Amateur photo^aphen daü Land der Enttäuochung und man muss viel Geduld und Erfahrung aufbringen mii auf ganz bestimmte Stunden mit tiefem Sonnenstand oder ausreichender Bewölkung des Himmels warten köniien^ wenn man das fforträt d^r in so vieler Hinsicht spröden und eigen- sinnigen Landschaft einfangen will. Das Land der ?Gesichte*^ und der ^^Verklärunp:^ > Die wüste ist die Vu'elt der fata morgana, der wirklichen und dv3r innerlich erlebten. Der Wüstenwanderer schreitet nicht nur durch Sand sondern auch durch ein Meer von Licht, Die Augen schmer» zen und suiJl bald überreizt. . Die Landschaft bietet nichts^ Stun* den und Stunden, ja Tagelang kein Bild, kein Erlebnis, ans Ohr dringt- kein Laut, in der einförmigen Stille dürstet der iiensch nicht nur nach Brot und Wasser, mit denen 4r haushalten muss auf seiner Heise sondern auch nach Bildern, Tönen, Worten, nach Begebenheiten, Kame- radschaft, Trost und Zuspruch. Hier in der ?<(üßte, und sonst nirgends in der Welt sieh^c der Liensch ^öesichte**, hört er ••Stim.men'', wird er mehr oder weniger willig das Opfer von Halluzinationen aller Art. Viele biblische Szenen erklären sich zwanglos als '•kilieuerlebnissej die auch dem modernen und skeptischen Wustenreisenden nicht unbekann bleiben und die er nur im Oegensatz zum antiken Frommen anders erleH und anders deutet. Auch der ^He il igeBBhh e in^ ist keine reine Phanta* sie; es ist durchaus denkbar und steht «tt den Forschungen der mo- dernen Wissenschaft durchaus nicht in Gegensatz, dass die überstarke Erregung des TJervennyst^iims eines verzückten Menschen sich in elek- trischen Erscheinungen gerade im v^ebiet des elektrisch besonders empfindlichen Haares als ••Aura" äussert und gerade die überblendete Landschaft der kahlen palästinensischen Kalkberge bietet das geeigne te Milieu für solche halb physikalischen halb halluzinatoris then Kli }2 Das Laiid der ^Getihhte'^^ der ^^Verklariuig:'^ -und des ^Helli^enaohpHnaw. Die Wüste ist die Welt der fata morgana^ und nicht nur der physikalischen, die dem Mensohen durch die unnatürliche Klarheit der Luft und die Brechung der Strahlen die Nahe von entzückenden Oasen und die goldenen Turme vpn Marohenstädten an den Horizont des wirklichen H immels malt, sondern auch von Visionen an den Ho« rizonten seine» Seele, die durch Dias Wustenmilieu seltsam sensibis lisiert ist« Wie ein kleines Motorboot, las den stürmischen Atlantik im Winter überqueren will, stampft "dat3 Schiff der Wüste" Tage und Tage durch die Wellen des Sandmeers dahin, so gestern und vorgestern so morgen und übermorgen, kein Ende l Vergebens, dass das Auge nun schon >iundert Male an den Horizonten dieser Sanddünen umherschweift, kein Bild, em dem die Blicke kaften können, keine Gestalt, der man einen Qruss zuwinken kann. Vergehens, dass das Ohr in die schweigeups de ii Unendlichkeit hinauslauQcht, kein Ton erklingt, der Kunde brin^;! von der Welt des Diesseits oder Jenseits.... man ist allein, verlassen und vielleicht verloren. Sollte nicht vielleicht doch ein Bote kommen, vielleicht eine Stimme aus der Höhe 1l zu uns sprechen, die uns von der Wiederkehr in die Mensohenwelt spricht^ von neuen Erlebnissen, die uns bevorstehen, von Taten, von grossen wunderbaren Taten vielleicht J Die Luft ist unwirklich klar, der Himmel tiefblau und so nah wie nooh nie, gjg^txjnsKxaitgtetxjtgx die Seele dürstet, wie der Körper nach Wasser, nach Erlebnis , nach Trost, nach einer ^•Offenl^türung'* und nun versinkt der Mensch ermüdet^ überreizt, in einen i-ustand des Halbschlafs, iKtxXxEÄJMjq;: des Wachtramns, in dem Wirklichkeit und Halluzination zu einem ••wunderbaren Erlebnis** zu= sammenfliessen, der '•Begebenheit". Alle biblischen Visionen werden, man mag sie religiös deuten, wie man will, naturwissenschaftlich ••milieugerecht" geschildert als WÜsrntenerlebnisse, die auch den modernen wüstenreisenden nicht unbekannt sind, wenn Hunger und Durst, Einförmigkeit und Einsamkeit, ErM?ldung und Lichtüberreizung und uer Vitaminmangel der Nahrung den^iiÄÖfi^?n^Mi^^ sehe Zustände versetzen. Xxsjl Es seien hier von den vielen nur dia erste und letzte der biblischen JÖudauiYisionen erwähnt, beides typische Wüstenvisionen : _JB 1 «-_ Kli 32 a •• ••Moses aber hütete die üchaf Jethros^ seines Schwiegerc Vaters in Midieoi^ iind trieb die Schafe hinter die wüste und kam an den Berg GrOttes Horeb(in der Wüste Sinai). Und der Engel öottes erschien ihm in einer feurigen Flamme aus lern Busch. Und er sah^ dass der Busch mit ieuer brannte und ward doch nicht verzehrt^, /^j ^\ ••Und da er (Paulus) auf dem Wege Ewar und nahe an Damaskus kam ( das unmittelbar em hand der WÜste liegt )^ umleuch» tete ihn plötzlich ein Licht vom Himmel. Uni er fiel aul' die Erde und hörte eine Stimfie Und er sprach mit Zittern und Zagen ..•••. loaxBÄü finÄitJüDxfcjciaxL'DQ-^ixr.a */ Saulus aber richtete sich auf von der Erde #^^und als er seine Aupjen auf tat ^ sah er niemand. (Er sah überhaupt nichts, sondern war halluzinatorisch erblindet)^ Sie naha men ihn aber bei der Hand und führten ihn gen Damaskus. Und er war drei Tage nicht sehend und ass nicht und trank nicht •! -f:^^^-^^ ^Ananias kam in das Haus und legte die Hände auf ihn und sprach Und alsbald fiel es von seinen Augen wie Schuppen und er ward wieder sehend". (Ap»9). Es mag jeder Mensch jede titelle der Bibel lesen und deuten ^ wie er will. Dieses Buch will weder bekehren noch entweihen^ sondern stellt niu- fest und so^^ftillt^JS^auch hier ±xxk^ dass die Vision des Paulus vor uen Toren iSSi Damaskus von der Bibel milieugerecht und nftturwissenbchaftlich einv/andfrei so dargestellt wird- wie Wustenvisionen aiK^h von spateren Reisenden geschildert werd xemL^nmaittX]iitnx.IcnxDki:^ xwtTx Sin£in auch die. dreitägige Blindheit^ fugt sich, durchaus den, all Erf ahrnnggp -nber . ^j eP^yjpf ^^^-^ § auf r eg ender i» Us t enr e 13 en au: vensystem des erschöpften Menschen ein* Auch die &DBk±±iiKXKa[|;xxnuuisx •'Verklärung Christi" wird von Junkern in der ^"üste erlebt: •• Und nach 6 Tagen nahm Jesus zu sich Petrus^ Jakobus und Johannis und führte sie auf einen hohen Berg besonders / allein und verklarte sich vor ihnen. Und seine Kleider werden sehr hell und weiss wie der Schnee^ dass sie kein Farber auf Erden kann so weiss machen" .(Mark.9) . /. Kli 33 Phantome, denn der "Heilise" strahlt zwar, aber die gläubiijen Jun- ger seheh noch dreimal mehr als da ist. Die "Verklärung Christi" wird von Markus durcshaus milieugereoht geschildert: "Und nach 6 Tagen nahm Jesus zu sich Petrus, Jakobus und Johannis und führte sie auf einen hohen Berg besonders allein und verklarte sich vor ihnen. Und seine Kleider wurden hell und sehr weiss wie der Schnee, dass sie kein Farber ai f Erden kann so weiss machen." (üark. 9, }) . Die Augenkrankheiten. Die Augen werden durch das scharfe Sonnenlicht so stark msbl geblendet, dass man mit Ausnahme von Regentagen fast das ganze Jahr hindurch mit Sonnenbrillen a\i3gehen muss uiid die Sonnenbrille gehört zum Strassenkostiim des Palästinensers wie der Itegenschirm zum Engländer, dei in die City fährt. Die weite Verbreitung d er Augenkrankheiten im Orient ist nicht wie man überall liest, eine Bolge der unhygieni sehen Lebensweise, denn der Orientale lebt nicht unhygienischer als das Proletariat in den meisten Ländern der Welt^ sondern ist hauptsachli-^h durch klimatische Einflüsse beciingt: 1) Diie Überfülle des Lichtes, die das Auge kxi blendet und bei län* gerem Aufenthalt im Freien übermüdet, 2) Die anhaltende Trockenheit^ durch die die feuchten Haute der Au- gen austrocknen und die schützende Tränunflüssigkeit zu rasch verdunstet . }) Der während der Langen Trockenzeit ständig zunehmende Staub der kahlen und wüstennahen Landschaft, 4) Der während der Trockenzeit fast ständig wehende Wind (Passat!), der den Staub über die kahle Landschaft — - in die Augen der Menschen weht • Diiriijh diese Schäligungen werden die Menschen, werden vor allem die Kinder, weil sie wit ihren Köpfen viel bodennäher sind hierdurch viel mehr Staub in die Augen bekommen, leicht von Augenleiden be- fallen. Ist aber ein solches einmal ausgebrochen, so heilt es unter den ungünstigen Bedingungen viel schwerer %us und vertieft sich leicht zu einem chronischen oder recidivi er enden Aiigenleiden als anderwärts. Die Augenleiden des Orients sind Milieukrankheiten, und zwar teils geologisch durch die Wüste und den Sanireichtum, Kli }4 teils kliraatisoh i imd die Winde bedingt. wcÄxMjupdaxtKiKi: das starke Licht, die Trockenhett Der Einfluss der Lichtfülle auf den Baustil. Die fiohtfiille der L^iidschaft hat wie nicht anders zu er- warten, den Baustil entscheidend beeinflusst. Schon wenn man von Nordeuropa nach Italien kommt, ist man erstaunt und zgjgj^pt täuscht, wenn man * vor den berühmten Palazzi steht; das sind kMtmm^ wie die nordis .t.en Schlösser in weiten Parkanlagen dekorativ dastehende Prachtgebäude mit Beeten, Büschen und Wasserkünsten sondern sind quadratische Steinkästen, die hochstöckig in engen Strassen atehen und mehr den £Kk Bankhausem der Londoner City als den Scnlossern des Nordens ähneln. Anlagen wie Windsor oder Versailles oder Schön- brunn findet m%n in Süden nirgends. Der M n^ofiN des Nordens öffnet sein Haus durch hohe Portale, breite lenster, Freitreppen und Ter- rassen dem Licht und gestaltet den (Jarten zu einem Wohnraum in der freien Natur (Abb. 20a). Der Meisch des Südens verschliesst sein Haus vor Licht und Hitze, er verkleinert,fltxiückjKRS^RX je weiter man nach Süden kommt umso mehl:, lie Fenster zu Lucken und Kitzen, die schliesslich in Südarabien nicht breiter sind als Schiess;^ Charten; der Hauptraum des Hauses wird der all^eity durch dicke Wände gegen die Aussenwelt abgeschlosene Binnenhof, in dem ein Brunnen Kühlung gibt (b). Der Mensch desNordens wird vom Klima veranlasst, "aus sich heraus zu gehen", wie os Spengler glücklich formuliert und breit aus geführt hat: faustisch zu sein. Der Menr.ch des Südens wird vom Klima und der Leere der Ifvüstenei gezwungen, sich einzuschiiessen, den grossten Teil des Tages ruhig zu verbringen, "Einkehr^zu halten" und sich zu ver innerlichen, nicht der Ix Wirker sondern der Weise zu werden. Der Mensch des Nordens schafff Gestalten; der Mensch des Ostens XK sieht Gesichte. Die Architektttr dieser Lander ist i^icht schlicht aus Mangel an Phantasie sondern den Forderungen des Klimas optimal angepasst und in ihrer Art viel konseq,uenter und gereifter als der noch ziellos nach seinem endKÜlti^en7^uiruhi/y suchendjg/Stil Wohnbau des Nordens. j^ii^r Lob des Schattens > Allbekannt ist die Szene^ die sich zwischen Diogenes und Alexcmder zugetragen haben soll. Der Konig, der den berühmten •'Philo« soph in der Tonne'* besuchte, stellte diesem eine Vvohnung frei, wo* rauf er die Antwort erhält: " Diogenes bittet den grossen Alexander einen Schritt zur öeite zu treten, damit er nicht im Schatten liegen muss'* • In der Welt der ^ibel hätte sich dieser Dialog schwerlich zutragen können. Ebenso wenig konnten Verse wie: •'Gedulde, gedulde dich fein, über ein Stündlein ist df ine Kammer voll Sonne'' eus der biblischen Literatur stemmen, der könnte im Orient ein Buch erschei« nen "Das Hau^ in der Sonne", wie der bekannte Titel eines Buches aus Schweden lautet. In dem Lande, in dem 200 Tage hinter einander taglich die Sonne scheint und es ein halbes Jahr lang "un- unterbochen heiss ist, wird nicht das Licht sondern der Schatten ge» priesen und dem Gastfreund zugerufen: "Tritt ein in den Schatten mei» nes Zeltes", las Zelt, das als Schutz z^^en Licht und Hitze, Staub und Wind und d^n Frost der Nacht de r unentbehrliche Begleiter des Wüstenwariderers, das Haus des Nomaden ist. Jeder kennt den Psalm 121:- "Ich hebe meine Augen a\if, auf zu den Bergen, von wo mir Hilfe Kcmmt . . • • Siehe, der Hüter Israels, er schläft und schlummert nicht. Der Herr behüte dich, er sei der Schatten über d^iner Rechten, dass dich bei Tag die Sonne nicht steche noch der i-^ond bei Nacht". Grott wird von Jesaja gepriesen als: "Die Starke der Geringen, die Kraft der Armen im Trübsal, eine Zuflucht vor den Regengftssen, ein Schatten vor der Sonnenglut ... .Du demütigst das Ungestüm der Iremiherrn wie die Hitze in der Dürre, wie den Sonnenbrand durch einen Wolkenschatten" (Kap .25 ) ^ und in den messianischen Verheissungen wird — • Schatten rerspro- chen ! "Ui^a es wird ein Schatten sein über alles was herrlich ist, und es wird ein Dach sein zuÄ Schatten gegen die Hitze des Tages und eine Zuflucht und Geborgenheit vor Wetter und Regen"(Je3.4)^ t "Sie werden weder hungern noch dursten, sie wird keine Hitze noch Sonne stechen; denn ihr Erbarmer wird sie fuhren und wird sie an die Wa^serciuellen leiten" (Jes.49), Aus dieser Vorstellungswelt sind mehrere bildlichen Ausdrücke in den europäischen Sprachgebrauch übergegangen, die zwar allgemein ange* wandt, aber ebenso allgemein misove standen werden, weil man die KU }6 Welt, aus der sie stammen nicht kennt. Die Ausdrücke *^Schirm" und ••Schirmherr" 3ini biblischer Herkunft, und zwar ist als ••Schirm •• nicht ein Schild und Schirm gegexi Waffen sondern gegen die bonne, ein Sonnenschirm gemeint ! ••Wer unter d»m Schirm des Höchsten sittt und im Schatten des Allmächtigen ruht" (Psalm 91) • "Unter dem Schatten deiner Flügel frohlocke ich"(Ps*6j>) •! und viele andere Stellen beweisen, dass man im Schirm und Schatten des Allmächtigen geborgen sitzt wie imter einem Zeltdach, geborgen vor den Gluten und dem scharfen Licht der Sonne ! Ebenso wird der Ausdruck jemanden "unter seine Fittiche nehmen" miss^ verstanden- Es ist nicht der Jittich der Henne gedacht, die ihre Jungen beschützt sondern es sind die Fittiche der Cherubim, jener Flügelwesen^ die von den Babyloniern^ übernommen wurden, i±K auch im Tempel von Jerusalem stajiden und xiSSBBLKKmMiKi'Jbaigißimitii^ JBfagnjcMgitiiigejtmrAgBxnitTntx in der christlichen Welt zu den^'Fngeln Gottes^* humanisiert wurden. Gott selbst wird in den bildreichen Spätdichtungen der Bibel als Wesen mit solchen Hügeln geschildert. Diese Fittiche dienen nicht oder erst in 2.,}. Linie SYS Schutz gegen Feinde mkx und Waffen sondern sind tatsächlich Schutzflügel gegen die Sonne^ in deren Schatten man geborgen ist. '•Wie teuer ist dein Gute, Gott, dass ..Menschenkinder unter dem Schatten deiner Flügel Zuflucht haben" (Fs.36). Später werden aus den Fittichen die ••Hände vJottes" und so entstand der ebenfalls meist k± falsch verstandene Ausdruck '^in der Hand (Jottes ruhen", denn es heisst nicht in sondern ••imter der Hand", nämlich im Schatten seiner Hände stehen. Einer jener verschielipienen Propheten, deren Redefa in der Bibel unter dem Sammelnamen Jesaja zusammengefasst sind, führt sich bei seinen Zuhörern ein mit der Wendung: ^lioret mir zu, ihr Inseln und ihr Volker in der Ferne mer- ket auf! Der Herr hat mich gerufen von Mutterleib an...* Er hat meinen Mund gemacht wie ein scharfes Schwert; mit dem Schatten seiner Hand hat er mich bedeckt; er hat mich zum glatten Pfeil gemacht undmich in seinen Kocher gesteckt Tond spricht zu mir: du bist mein Kne cht > Israel, durch wel- chen ich gepriesen werden will" (Jes.49) und der Dichter desgrossartigen Kap .51 verheisst den Gefangenen in Babylon Erlösung: ■ I I > Kli S?ik loh^ ich bin eurer Troster. . . .Ich bin d< r Herr, dein (Jott, der das Meer bewegt, dass seine Wellen wüten^ sein Name ist Herr der himmlis ihen boharen* Ich lege mein V«ort in deinen Mund imd bedecke dihc imter dem öchiitten meiner^^ Hände, auf dass ich den Himmel pflanze imd die Ärde grün* de uni eu Zion spreche: du bist mein Volk*\ Höchster l^unsch der kenschen dieser Welt, in dei 200 regenlose Sonnentage auf einander folgen: Schatten zw haben, und höchste üna* de des Himmels, nicht im Licht sondern im bchatten^der Gottheit zu stehen ! i Kli -!>! Was heisst ^mittlere" Die Temperatiir eines Landes wird nach der Temperatur sei- ner Luft bestimmt und zwar der Lufttemperatur an einem windgeschütz- ten, schattigen Ort in Hohe des kenschenkopf es • Liest man den Wär- megrad am Thermometer in Abständen von je einer ütunde ab, addiert die 24 Ziffern und dividiert die Summe durch 24, so erhält man die »Ft^tt¥T¥^XwpTH'*^ "mittlere Temperatur" des Tages, oder das Tages- mittel. Wiederholt man dieses Verfahren während der ^0 Tage eines konats und dividiert die Summe der 30 Tagesmittel durch 30, so er- hält man das %ionatsmittel", und führt man die Kechnung das ganze Jahr durch uud dividiert die Summe dBr 365 Tagesmittel durch 365, so bekommt man das Jahresmittel. Palästina liegt auf der Jrenze zwischen der heitaen und der gemässigten Zone> Nach der Hohe der erhaltenen Werte teilt man die Erdkugel in drei Zonen jui ein: 1. Die äquatoriale oder heisse Zone, in der das Jahresiittel 20^ übersctireitet . Diese Zone reicht vom Aequator jederseits bis ungefähr ziom 30 Breitengrad. 2. Die gemässigte Zone, in der das Jahresmittel zwischen 20 und 0^ liegt. Diese Zone reicht bis etwa zum 60 Breitegrad. 3. Die arktische Zone, in der das Jahresmittel unter 0^ liegt. 30, 60, 90 sind die leicht zu merkenden Zahlen für die Breiten der drei Wärmezonen. Verbindet man k jene Orte der Erdkugel, die die gleiche mittlere Jahrestemperatur aufweisen, so erhält man Linien, die man die Gleich-Yifarm-Linien, Isothermen nennt (Abb. 21). Da Palästina zwischen dem 3I "^^^^ 33 Breitegrad liegt, kann man schon aus seiner weltgeographi sehen Lage erwarten, dass seihe mittlere Jahrestemperatur ungefähr 20^ betragen wird. Aber Palästina, der 800m hohe Staffelhorst zwislhen dem Meer im V/est en iind dem -400m tiefen Jordangraben im fitJi Osten, ist keine klimatische Einheit. Es gibt kein Klima von Palästina ! Es gibt, wie man aus der Abb. 16 ohne weiteres ablesen kann in Palästina eine Reihe von klimatischen Bezirken, ^Klimaprovinzen**, von denen Jede ihr eigenes Klima besitzt oadH Kli 38 daher sind aueh die Jahresmittel 1er einzelnen Orte Palastinas ganz verschieden! Die Küstenebene besitzt eine mittlere Jahrestemperatur von 21^ imd Tel-Aviv liegt auf derselben "Isotherme'* wie Homolulu, Bermuda, Algier, Teheran und Kanton (Abb •21a). Jerusalem 800m hoch gelegen, ist wesentlich kühler, es liegt auf der Isotherme 17^ mit (b), Jericho -300^1 tief im Jordangraben gelegen, nesitzt mit 24^ die gleiche Jahrestemperatur wie (c). Die } geographisch auf demselben Breitegrad neben einander liegenden Städte Tel-Aviv - Jerusalem - Jericho liegen klimatisch um Hunderte und Tausende Kiloiüeter aus einander! Wer im Oktober während eines halben Vormittags von Tel-Aviv hinauf nach Jerusalem und von hier bis nach Jericho fährt, reist von Tunis nordwärts bis in die Südpro- vinzen Rus.ilands und von hier wieder südwärts in den Sudan (s.Abb* } iiChtung vor Statistiken! Statistisch erreciinete Angaben wie die Isothermen sind zweifellos wertvoll. Sie Enthüllen verborgene Zusammenhänge und rücken weit auseinander liegende Beziehungen in vergleichbare Nähe* Die EinfühningÄÄM der Statistik in die Vus jenschaft wurde ein enor- mer Fortschritt. Aber die Statistik hat auch ihre grossen Schwächen. Zunächst einmal eine 'Moralische", an der sie selbst nicht schuld ist: sie verleitet den MensJohen, die statistischen Angaben als ^Ergebnisse" zu betrachten, übece die er nicht mehr naohzudenken braucht, während sie xxxKxkxkudLXjaucxKZX tatsächlich ein Hilfsmittel sind, um zu Ergebnissen zu gelangen. Zahlen tmd Statistiken machen einen allzu vertrauenswürdigen Eindruck; sie gleichen korrekt auf- tretenden Hochstaplern, von denen man sich durch sicheres Auftreten düpieren lässt, während man sie wie Menschen beahndeln sollte, von denen man weiss, dass sie schon einmal hinter Schloss und Riegel ge- sessen. Es gibt nichts Trügerischeres als die" "untrügliche" Zahl und nichts Anfechtbareres als die "unanfechtbare" Statistik. Sie ist imt- leider tatsächlich unanfechtbar und trotzdem falsch. Ein Elternpaar hat zwei Kinder; das eine wird 2 Jahre alt; das andere 82; durch- schnittliches ümter der Kinder: 42 Jahre — - unanfedhtbar aber vollkommen Wahrheit sentstellend. Die kleine Stadt Tel-Aviv liegt KU 3$ ./ --*- '^ an einer Autostrasse und es wurden ^-^rlich zwei Dutzend Menschen, meist Kinder, durch Unfälle getötet; Ergebnis DTirchschnittsalter der Gestorbenen 44 Jahre. Die Schwesterstadt B liegt abseits; Verkehrs!»- fälle sind hier selteii; Durchschnittsalter 57 Jahre • FalschS Schluss- folgerun^ in der Bevölkerungsstatistik: der '^Gesundheitszustand'* der Bevölkerung von A ist schlechter als jener von B. Von solchen Bei-* spielen kann man Dutzende, Hunderte, Tausende anführen --- unge- fähr die Hälfte aller Statistiken fällt unter diese Kategorie. Die zweite Schwäche der Statistik ist die Irrealität der Begriffe, mit denen sie arbeitet. Es gibt in der Natur keinen ''Gesundheitszustand", kein "durchschnittliches Lebensalter"; auch die mittleren Temperaturen, die Isothermen imd di^eisten anderen klimatischen Elemente existieren garnicht in deiJftTatur, nur im Gehirn des Wissenschaftlers. Wurde man einem Bauern, und ein rechter Bauer weiss, was Wetter ist, sagen, nachdem man ein Jahr lang auf seinem Hof mit Apparaten aller Art beschfiftigt war: dei Hof hat eine mittle- re Jahrestemperatur von, l6, so wurde er lachen, denn er weiss, dass es im Winter unter O/uncL im Sommer über }0 heiss wird; und folglich eine mittlere Jahre st emperlitur nicht existiert. Auch die Isothermen gehören zu diesen Fiktionen und sagen nicht einmal etwas richtiges aus, derja Kairo hat trotz derselben Isotherme als Wüstenoase ein ganz anderes Klima als die auf gleicher Isotherme liegende ozeani- sche Insel Bermuda. Trotzdem wäre es ganz abwegug, "unwissenschaft- lich", niin das Hilfsmittel der Statistik zu verwerfen. Die Statistik ist, wenn man sich ihrer Unzulänglichkeit bewusst ist und sie in ihrem Wert und Unwert m±mmxj: einzuschätzen gelernt hat und vor allem nicht für bare Münze sondern als die Kreditscheine im Reich der Wissenschaft auf f esst ^ eine ebensolche Erlösung von der erdrückenden Last der Einzeltatsachen wie die Einführung des Geldscheins den Handelsmann vom Gewicht der mühsam mitgeschleppten Münzen befreite* Die richtig bewertete und angewi^te Statistik ist wie die Mathematik die ja auch nicht anders als im Kopf des Menschen existiert, eine geradezu faszinierende sx Denk -und Darstellungsmethode. Darüber brau chen wir an dieser Stelle nicht viel Worte zu \ierlieren, denn jeder wird von freudigem Erstaunen ergriffen werden, wenn er jetzt eine klimatische Kurve kennen lernt und erfährt, wie viele herrliche Ge- heimnisse aine einfache Linie dem zu offenbaren vermag, der sie zu lesen verstent. Kli 40 Wir lernen eine klimatisohe Kurve lesen und --*-' lieben. Auf der Abb«22 ist die Kurve der mittelren o/xonatstempera- turen von Wien mit jenen von Jerusalem, Tel-Aviv imd Tiberias zu- sammenge:3telit . Man richte, iim sich ^•einzusehen", sein Augenmerk zunächst ausschliesslich auf die kurve von Wien. Wien wurde von den europäisonen nauptstädten gewählt, weil es nicht so meer-nah liegt wie London, Paris oder Berlin, nicht so alpen-nah wie Genf oder Zürich sondernWweil sich hier die drei für Europa vorherrschenden Klimafaktoren (Atlantik, Alpen, Inlandsebene) wie in einem Kreu- zungspimkt treffen. Die Kurve wurdej^ erhalten, indem man von jedem Monat die mittlere iwionatstemperatur ausrechnete, die 12 Zahlen in das Gradnetz eintrug und nun durch eine Linie verband. Würde die Temperatur der eirzelnen iwionate dieselbe sein, scb erhielte man eine gerade Linie. Die Jahres^xirve von vVien ist aber ein steiler Berg: im Winter sind die Temperaturen unter MaL±± 0? im Sommer über 20 -•- Wien liegt mitten im europäischen Kontinent und hat echtes Kontinentalklima mit kalten Wintern und warmen Sommern. Sieht man sich die Linie genauer an, so entdeckt man, dass sie von mxsxxx ihrem sommerlichen Höhepunkt aus betrachtet nicht symmetrisch ver- läuft sondern dass der Juli kälter ist als der Amgust und der Mai kühler als der Oktober. Der Vorsommer ist also in Wien kälter als der Herbst . Temperaturver^leich zwischen ^^ien \md Jerusalem > Nun vergleiche man die vviener Kurve mit jener von Jerusa- lem. Als Resultat dieses Vergleiches findet man: 1. Die Kurve von usrusalem läuft im grossen imd ganzen parallel zu jener von Hien, d*h. Palästina hat, da es wie Wien auf der nörd- lichen Halbkugel liegt, denselben jlykrwanryttmiry Jahresrhytmus: in der ersten Hälfte des Jahres Anstieg, in der zweiten Hallte des Jahres Abfall der Temperatur. •• 2. Die Kurve von Jerusalem lauft hoher; es ist also in Jerusalem wärmer als in Wien. }. Die Kurve von Jerusalem ist flacher, weil die Temperaturen im Winter nicht so tief herabsteigen. Die VÜnter-Sommerdifferenz in Jerusalem nur l6^. beträgt in Wien 23^ / / i PWW^VffnM^H Kli -Wr- Die mittleren Temperaturen sind errechnete und folglich etwas blutlose IVerte, imd jeder wird mit hecht erfahren wollen, wie heiss es nun wirklich während der Trockenzeit in Baiästina wird* Um zu ermitteln, welchejfl kx maximalen Temperaturen in einem Lande er- reicht T7erden, notiert man die im Laufe des Jahres von der C^uecksil«^ bersäule des thermomters erreichten höchsten und tiefsten Punkte, das Jsüiresmaximum und Jahresminimum* Da diese in den einzelnen Jahreyi sehr verschieden Hoch stehen ~- in manchen 7vintern wird es in Europa jiicht kälter als -5^ ^ind in anderen Jahren z.B*1929 sank das Thermometer bis auf -^0 --- so muss man diese Messungen viele Jahre, nehmen wir einmal an, }0 Jahre durchführen. Dividiert man die }0 notierten Höcnetwerte durch }0, so erhält man das mittlere Jah- resmaximum, d.h. die durchschnittlich erreichte höhet se Somme: ratu Kli 43 temperatur, tmd ebenso errechnet man das** mittlere Jahresminimiim'^ Jtfl Auf der Abb*23 sind die mittleren Maxima \ind Minima von Wien und den Hauptplätzen Palästinas neben einander gestellt» Man wird staunen! Es wird in Jerusalem nicht heisser als in Wien und auf dem Karmel bleiben die höchsten Temperaturen des Sommers wesentlich hinter deneh von Wien zurück! i^ieht man von einzelnen Schirocco-Tagen und den Ver- hältnissen im Jordangraben ab, so ist es in Palästina im allgemeinen nicht heisser als an den H/undstagen . Charetkteristisch für die palästinensische Hitze ist nicht eine exhorbitante Hohe sondern ihre schier endlose Dauer. Während es in Europa nur wenige Tage hin- ter einadner heiss bleibt und man dann schon nach der '•ersehnten Ab- kühlung^ lechzt, bleibt es in Palästina von April bis November unun- terbrochen hochsommerlich warm, ein Tag wie der andere heiter, heiss und 12 Stunden Sonnenschein von morgens bis abends. Man erlebt einen europäischen Juli, der nicht }0 sondern I50 Tage anhält. Hierzu komait. die absolute Regenfreiheit. Es gibt zwar vereinzelte Wolken am Himmeln immer wieder kommen von Westen über das Meer her V^olken gezogen; es steigen auch zuweilen die für die europäischen Gewitter Charakteristik* sehen Wolkentürme an dem Horizont auf; aber es ist zwecklos auf Regevi zu hoffen: es regnet nie. Die Wolken zerfliegen, sobald sie das trockene und heisse Lajid erreichen: 6, 7t i^ manchen Äahren 8 Monatfe kein Regen! Zusaiamenfassend kann man also über die palästinensische Trockenzeit sagen: die palästinensische Trockenzeit, die kalendermäs — sig mit dem europäischen Sommer zusammenfällt, ist nicht durch abnor- me Höhe oder irgendwie unerträgliche Hitze-grade chrakteristisch son^— dem durch ein monatelang anhaltendes vollkommen regenfreiem, unver- ändert gleichmässiges Hochsommer-Wetter. Der kühle Karmel. Auch die mittleren Maxima und kinima geben kein klares BilJL von den wahren Temperaturverhältnissen sondern hierzu muss man noch einen weiteren letzten Schritt im Kurvenlesen gehen und die Abb. 24 verstehen lernen. Man braucht keine Angst vor den drei geheimnisvoll ±M3Bl dahinschleichenden Bändern zu haben, sie sind ganz einfach zu deuten, wenn 4an ihre Entstehung erfahren hat. Es wurde festgestellt; wie hoch in den }0 Tagen jedes Monats das Thermometer mittags zu Kli 44 zwischen 8^ und 18^. im August zwischen 23^ und 33 steigen und wie tief es nachts zu sinken pflegt und hieraus ~ die Summe dividiert durch }0 -- das mittlere Maxim\M und Minimum jeden Monats bestimmt* Die Etgebnisse der 12 Monate wurden in eine Jahres-- kurve eingetragen, und die obere Linie (a) gibt also an, wie heiss es mittags in jeiem Monat wird, und die untere (b), wie tief das Thermometer in den Nächten sinkt. Der Zwischenraum zwischen den bei- den Linien wurde dunkel ausgefüllt, um die Breite der Thermometer- bewegun.i^en, den irrende laus schlag der auf -undi niedertanzenden Queck- silbersäule zu verdeutlichen. lÄ Haifa, das als Hafenstadt am Fuss des Karmel in der Haifabucht liegt, ist es das ganze Jahr hindurch mittags um 10^ wärmer als nachts; im Januar schwingt das Thermometer , *m ^u^u^^v c.TT^^v.xx^*x cy M^^^ yy . Auf dem Karmel, der als ein 300^1 hoher Bergrücken die Stadt überragt, bewegt sich das Thermometer ganz anders • Man vergolge ZTonächst nur die obere Karmel-Linie, also die Mittagstemperatur und vergleiche sie mit je- ner von Haifa. Im Januar ist es mittags ebenso kühl wie in Haifa, von Februar bis rai wärmer, detnn aber steigt Amm die Mittagstempera- tur auf dem Karmel nicht weiter sondern sinkt sogar! Von April bis Oktober eine fast unveränderte, für den Sommer ungewöhnlich tiefe Tages temp er atur! Es sind 3 Faktoren, die zusammenwirken, um die Temperatur des Karmelwaldes auf den tiefsten Stand aller pilastinen- sischen Landschaft stemperaturen her ab zudrücken. Der Karmel ist 1. ein Cerg, 2. bewaldet und 3* ^i^ Vorgebirge, zu beiden Seiten vom Meer umspült. Leider wird dieser Vorzug durch eine ebenso rekord- artige Feuchtigkeit beeinträchtigte Die untere Linie (b), die die nächtliche Temperi^tur angibt, verhält sich ganz anders: während die kittagst emp er atuiH^ auf dem Karmel wäh- rehd der ganzen TrockeS^eit bleiben, steigen die nächtlichen Temperaturen steü an und nähern sich den Mittagstempera- o turen bis auf 3 oder 4 , sodass das Temperaturenband, das die Farallelbewegungen:^Br Quecksilbersäule während des Tages anzeigt, ganz schmal wird — die Quecksilbersäule im ThermometBr steht während der Monate Juli, Aiigust, September auf dem Karmel fast still tags kühl, nachts warm wie das Meerwasser, das zu beiden Seiten des Berges dampft, Seeklima extremer Form —• • das ist das Klima des Karmel • Kli 45 Das Klima von Jerusalem > Ganz anders ist das Klima von Jerusalem, das sh den Typus des lalästinensi sehen Hochlandklimas repräsentiert. Man sehe sich t diese Kurve an: unruhige steil und trotzig mutet sie an wie ein Bild von Jerusalem selbst und tatsächlich trägt eine richtig angelegte Klimakurve viel von den geographischen Zügen der Landschaft in sich« Jerusalem, in so vieler Hinsicht einzigartig, ist auch kl imato logisch ohne gleichen unter den Hauptstädten der Welt, Es liegt 800m hoch auf dem freistehenden Staffelhorst des Landes, der wie ein Denkmal- sockel aus den Ebenen ragt, und dort, wo dieser Sockel nach Osten 1 200m tief, über die wüste Juda in den Jordangraben, die JtEX tiefste Senke der V/elt/ steht wie eine Statue auf ihrem Postament die Berg- feste Zion, Wind und Wettern preisgegeben, imd welchen V^ettern! Von Westen her dts ozeanischen btürmejp^, von Osten jjbuft Wüstengluten, aus der;t^ Tiefe des Jordangrabens steigen die warmen Dünste des Toten Meeres wie aus einem Krater auf^ und die so von den Elementen umbran- dete Bergstadt?^ ragt nim in die 1 000 Meter-Grenze der Atmosphäre, sodass sie auch noch von der Höhe her den Strahlen der Sonne bei Tag und dem Strahlenverlust bei Nacht mehr als die Städte in den Ebenen anheimgegeben ist. Vm die Zinnen dieser Stadt, die noch heute aus Altertum und iwiittelalter unverstfehrt dastehen, kämpfen Meer und 7/üste H/dmmel und Erde, Hochleuid und Jordansenke, die '•Hitze bei Tag und der Frost bei Nacht", "um sie ringen Atlantik und Asien, die bewegten Kräfte der westlichen und die Sxzjc starren iiiächte der ostlichen Welt — - das i3t das Klima von Jerusalem* Es im eunz einen zu beschreiben wäre ermüdend, daher ist auf Abb,2$ der Versuch unternommen, das Wechselspiel der vier einander entgegengesetzten Elemente: West und Ost, Hohe \m<\ Tiefe durch eine naive Skizze xxxKkxiüuaczs zu veran- schaulichen* Der Jerusalem er Tag^ Bei Tag wirken die vier Elemente des Jerusalemer Käiimas in folgender Weiie: 1^ Die Höhenlaige (b). Durch die klare Höhenluft strahlt die Sonne 1dl einer Stärke, die an die Sonnenstrahlung der alpinen Uöhenorte Kli 46 erinnert. Wie hier ist auch in Jerusalem die Luft trotz der Strah- lenfiille kühl. Das Auge ist geblendet und die Haut wird verbrannt und das Thermometer steht auf erstaunlicher Höhe, aber die Hitze wird nicht annähernd so empfunden wie in der Ebene* 35^ i^ Jerusalem sind etwas ganz anderes als 35^ ini Hafenviertel von Haifa; 2. Das Meer im Westen (a)> Von dem 75i™ entfernten Meer weht die Seebrise, die die Temperatur zwar nicht wesentlich senkt, aber vom lebenden Geschöpf weit über das objektive Mass hinaus als kühlend empfunden wird, da sie den Schweiss auf der Haut zur Verdunstung bringt und zwar so schnell, dass man in Jerusalem nicht schwitzt -•- im (Gegensatz zur KÜstBnebene. 5# Die Vtüste ifli Osten (d)> Den windkuhl enden Faktoren Hohe und Meer stehen die beiden Heiz-Elemente Wüste und Jordangraben gegenüber. Ddte grosse InleuidswGste, ein Meer von Sand imd Stein, nicht kleiner als das Wassermeer im Westen erhitzt sich bei Tag auf weit über ^0^, und die von den glühenden Steinen aufsteigende Wand von Warmluft steht den ganzen Tag über im Osten als ein 1 000m hoher Heizkörper, dessen ausstrahlende Hitze von Jerusalem nur darum nicht so stark empfunden wird, weil Jerusalem '•unter den Fittichen** des kühlenden Westwinds steht, der jcxx wie die Brandung des Meeres gegen den Sand- strand gegen die heisse Wüste anwogt. 4. Der Jordan^raben (c). Der Jordangraben ist ein Backofen, i-T^yy^ 1 200m tief ausgeschachtet aus dem Grund des Hochlandes, die Wände hochgemauert aus dunklem Stein, der Boden belegt mit heller Kreide; erhitzt wird er von dem HöllenTeuBr der Magma unter ihm und der ewig heiter'bonne über ihm, und an seinem südlichen Ende ist ein Warmwasserkessel angebaut, das Tote Meer, das Tag und Nacht, Sommer und Winter als nie erkaltender •'Boiler** wärmt. Aus diesem Backofen Gottes steigt die V/ärme durch die S^kikslK Schächte der tief- eingeschnittenen Wüstentäler aufwärts, aber Jerusalem seihst ist durch den Oelbergkamm gegen den Jordangraben wie durch einen Ofen- schirm abgedeckt, und der Westwind weht wie ein Ventila^ot die heii se Luft nach Osten über die Wüste, sodass der Blasebalg des Teufels vergebens die heilige Stadt mit den Gluten der Hölle anfacht der Jerusalemer Tag ist txx, trotz Wüstennähe und Grrabentiefe währe der ganzen Trockenzeit so angenehm wie sonst der Sommertag kaum irgendwo im Lande. 1 \ * 4 Kli 47 Die*^erusalemer Nacht. dl Mit dem Schwinden der Sonne ändert;^ sich das Klima Jerusalems vollkopnen. In Jerusalem ist es nicht wie anderwätts , dass mit dem Untergang der Sonne einfach die Nacht hereinbricht, die sich vom Ta^; nur darin unterscheidet, dass die Helle fehlt und die wärme sich vermindert, sondern hier arbeiten ja 4 Klimamaschine aktiv mit-und gegenaineoider, und diese Maschinen werden jetzt BAge*- schaltet; es ist detselbe Stimmungsumschwung wie im Äonzert, wenn nach dem ersten Satz der Symphonie das Orchester nun nach kurzer Pause in einer neuen Tonart und in ganz anderem Rythmus als bisher die Melodie des zweiten Satzes beginnt ( Abb. 25) (II). 1. Die Höhenlage (b)> Die Höhenlage, die bei Tag die Bestrahlung nicht hemmte, hindert bei Nacht die Ausstrahlung nicht und so ver- lieren die köLhlen Höhen und die steinernen Y/ände der Eauser nach Sonnenuntergang überraschend und unangenehm schnell die bei Tag aufgespeicherte V/ärme* Die Quecksilbersäule im Barometer sinkt nicht sondern fällt* 2. Das Meer (a) ♦ Jurch den Absturz der Temperatur ist die Luft nun ebenso kühl wie das Wasser des Meeres, der Luftdruckunterschied schwindet und über dem Hochland herrscht nun Vifindstille • Bei Tag atmet der Bewohner von Jerusalem die ihrr. aus der lerne zuwehende i Luft des keeres; abends nach Sonnenuntergang atmet er die autochton Luft des Landes, in dem er lebt; das Heimatserzeugnis anstelle der Importware. 3> Die wüste (c) . Viel stärker und schneller noch als das Hochland kühlt sich die Wüste ab; sie ^rd kälter als dieitBiL dem Meere k nähere Hochebene und die schwere Kaltluft drückt mit ihrem stärke- ren Gewicht die leichtere Warmluft gegen das Meer: nach Sonnenunteiv gang schlägt der Wind in Jerusalem um. Anstelle der erfrischenden Westbrise während des Sonnenscheins weht nun ein kalter Ostwind aus der nächtlichen Wüste« 4. Der Jordan^raben (d). Der Jordangraben bleibt infolge seiner Abgeschlossenheit, seiner Tiefe von diesem Wechsel unberührt* Er ist auch nachts warm. Fährt man in einer sommerlichen Mondnacht von Jerusalem zum Toten Meer, / und durch den Vt/armwasser-Boiler des / Totfiö-Meeres - sß hat man das Gefühl, in den ka b^-audurchstrahlten Raum eines türkischen Bades eijigetreten zu sein. ^ KU 48 Betrachtet man nunmehr rückschauend das Temperaturband von Jerusalem auf der Abb .24 und vergleicht es 4it Auum den beiden anderen Karmel und Haifa, so versteht man nicht nur seine Eigenart sondern wird es sogar, wie ein Fachgelehrter, höchst interessant finden. Es ist breit, weil die höchste Tagestemperatur (obere Linie) und die tiefste Nacht tempe rat ur (untere Linie) weit auseinander lie- gen. Die untere Linie läuft viel ruhiger als die obere, weil die Nachttemperaturen während des ganzen Jahres verhältnismässig tief sich .. , rO oheben sind und/selbst im Hochsommer nicht über 16 ~" während ias Thermometer in Haifa fast doppelt so hoch nach Sonnen- uatergeuag stehen bleibt. Die obere/ Linie aber steigt zx zackig empor, weil die kittagstemperaturen im Sommer jene des 7^inters weit überbieten. / l)ie QLaat ohne Sommernachte. Eines Tages aah ich, wie Zuwanderer aus Europa auf ihrer Ter/asse ein Schlafzimmer aus poliertem kahagoniholz aufstellten. Diese ahnungslosen Orientfahrer hatten wahrscheinlich in ihrem Rei- seführer gelesen, dass es in Jerusalem von Airil bis a^äymjgT^wtgktx November nicht regnet. Ausserdem hatten sie in ihrer illustrierten Ausgabe von Tauseudund Eine Nacht ein Bild bewundert auf dem ein Märchenerzähler im Kreis der ivL nge steht und im Londlicht Geschich- ten vortragt - — aber die hatten darüber hinweggesehen, dass alle der Märchenerzähler und die Zuhöjber Wolle trugen. Nun, da das Schicksal sie in den Orient gefuhrt, winkte ihnen die Erfüllung ei- nes romantischen Traums: unter dem Sternenhimmel des Südens zu schlafen, wie sie es in den Reiseb Schreibungen ^•Quer durch Indien^ gelesen hatten. Und vielleicht schauten sie sogar nach dem ''Kreuz des Südens'^ aus, das aber als ein polares Sternbild nahe dem Südpol in Palästina unter dem 30^ nordlicher Breite natürlich nicht zu sehen ist. Acht Tage später war das kahagonibett verschwunden und die Terasse war leer — • wie fast alle Terassen Jerusalems. Die Nächte Jeru- salems sind viel zu kalt und windig und je weiter der Sommer vor- rückt, jimso feuchter, und im Spätsommer sind die Nächte Jerusalems so feucht, dass jeder Neuling morgens beim ersten Blick aus dem Haus / i KU 49 schworen mochte, dass es in der Nacht geregnet habe. Sin Bett auf einer Jerusalemer Terasae trieft im August von Nasse, und ein öchiafzxmmer ins J?reie stellen, ist die sicherste ü/.ethode, es bei Tag durch Sonne und btamb, bei Nacht durch Kälte undMim« Nasse raschenstens zu ruinieren und ist, sofern man den iwxut sk oder viel- mehr den Trotz aufbringt es zu benutzen, zugleich das schnellste Verfahren, sich einen Rheumatismus oder eine Nierenentzündung zu erwerbfin. Sommerfeste in Kopenhagen, aber nicht in Jerusalem! % In Europa kann man im Sommer Gartenfeste feiern. Sie können verregnen^ aber sie können auch stattfinden* In Jerusalem können sie nicht verregnen, aber auch nicht stattfinden, l'ur die Jerusalemer Hotels ist der Sommer die Tote Saison; was lag näher, als dass ein geschäftstüchtiger Dirktor, der aus Europa kam, die lange regenlose Trockenzeit dazu benutzte, '^regelmässige Garten- fest'* zu veranstalten. Dieser Direktor kannte zwar den Hotelbetrieb aber nicht das Jilima von Jerusalem. Der garten wurde mit llsmxKX JM Illuminationsanlagen versehen und ein Gartenfest angekündigt* Der erste Abend glücKte sogar, denn es war noch Vorsommer und zu- fällig eihe der wenigen Schirocconächte der Vorsaison, an denen es auch in Jerusalem abends warm bleibt. Der zweite Abend aber fiel schon in die Zeit des echten Somneers, in dem es keine Schiroc- cotage mehr gibt. Es war kalt. Statt in den diskret illuminierten Lauben "borbet zu schlürfen^, kamen die Gäste in die Hotelhalle lind verlajigten fröstelnd einen warmen Tee. Vier Wochen später waren die buiiten Lamper ebenso verschwunden wie die ^^ahagonibetten von der ierasse. Man vergleiche die beiden Photographien der i^bb.26. Ein Abendkonzert im Tjs, Tivoli zu Kop-nhagen, das iingefähr ebenso nah zum Pol liegt wie Jerusalem zum Aec^uator aber Kopenhagen steht am Kande des Sm±fMMtx Golfstromsx wie xa Jerusalem am Rand der wüste. TTler unter dem 60. Breitegrad Mordlioh kann man bis Mittemacht auf ogfenen Terassen sitzen und es wird nicht dunkel k und nicht kalt sondern man geniesst ungestört Zauber und Duft eines nordischen Sommerabends. Und nun sehe man daneben die Photograp'hie Kli 50 » ♦ >• eines Abendkonzertes auf dem Oelberg. Man kann sich keine grossarti- gere Szenerie für ein Händeloratorium denken, als das Amphietheater auf dem SkopuG. Ein Konzertsaal, dessen Decke der -^immel und dessen Lichter die Sterne sind und die Galerie der weite Horizont mit den Bergen der V^'üste Juda imdiai im Hintergrund die Steilwand Transj Jor- daniens — - kein Saal der Welt kann feierlicher wirken, aber es ist kalt. Im Tivoli sitzen die i/lenschen in Sommerkleidern, aber die Zuhörer auf dem Skopus haben ihre l^läntel zugeknöpft und die Frauen tragen Wollkappen und selbst die erste Geigerin hat, wie man auf der Photographie erkennt, einen iAantel umgelegt, denn es könnte leicht sein, dass ihr die Finger steif frieren. ••• das sind die Sommernächte von Jerusalem, der Hochgebauten Stadt am Hand der wüste . Kli 51 J \ Der SQmiaermQiiS'uin> Palästina liegt im Sommer auf jener schiefen Luftdruckebene^ die auf Abb. 11 als eine Treppe dargestellt ist und von dem Luftdruck- maximum über den Azoren zum Luftdruckminimum über dem Persischen Golj^ hinabfuhrt, oder, um depi VergMch der Abb.lJ aufzunehmen: es liegt wie die Blutherberge zwischen Jerasalem und ^ericho auf einem Luft- druckabhang und wird folglich während der ganzen Trockenzeit von ei- nem dauernden Wind^ einem Sommermonsum überweht. Dieser streicht als ein vom V^esten koii-mender, also ozeanischer Sommerwind in einer Hohe bis zu 2 50C)m über das Land. Dieser Somnermonsum war natürlich den antiken Völkern^ die als Segelfahrer auf die V/inde angewiesen waren, wohlbekannt und wurde^i von ihnen als ''Passatwind** für die Passage von Spanien, Italien und Grriechenland hinüber nach Afrika und Asien benutzt; sie nannten sie die "Ethesien**, und jeder, der antike SchriftstellerjfiiÄERi gelesen hat, erinnert sich der stereojj'^en For- mel: ''als die Ethesien zu wehen begannen, rüsteten sie ihre Schiffe ..•. nämlich zur Fahrt nach Kleinasien oder Aegypten. % Warum in der Bibel See und Seefahrt eine so /yerin/^e Erwälinun^ f indea . Es ist erstaunlich, wie selten Meer und Meeresfahrt in der Bibel Brwähnt ^pcfxsitKX werden,^ wenn man bedenkt, dass Palästina ^Ä- doch ein Küstenland ist. In der Schöpfungsgeschichte, die sich an babylonische Sagen anlehnt, wird das "Urmeer" xx! mit seinem babylo- nischen Nam?n/|5«fltü^uß$ in der späten Literatur^ wie Psalmen und Hiob wird das iweer des öfteren unter den grossen Manifestationen der Natur genannt. Im Neuen Testament wird nur darum häufiger von Meer und Meeresstürmen gesprochen, weil Luther den kleinen Tiberias-Sep, an dem Christus lebte und lehrte, fälschlicherweise mit ^Qaliläisches Meer^ übersetzt, während er in Wahrheit nur halb so gorss ist wie der Züricher See^ Das Meer selbst wird abgesehen von der Erzählung •'Jona^ erst bei den Apostelfahrten des Paulus zwischen Palästina und Griechenland Mehrfach erwähnt und bezeichnenderweise als sehr stür- misch und widerlich — - Palästina liegt nämlich am östlichen Hand des Mittelmeeres, dort, wo die von den Ethesien ostwärts getriebenen Fluten an die KÜste anschlagen und wo die ozeanischen Westwinde gegen TB -I lai » !■■ im I Kli 52 die kontinentalen Luftmassen imd Gebirge Vorderasiens imd Afrikas stossen, sich hier im östlichen Bxk Mittelmeer wie in einer Sack- gasse fangen und häufige V/irbelstürme entstehen. Die Völker am Ostrand dee ikittelmeers preisen die Ethesien nicht, denn sie weh- ten ihnen entgegen* Sie brachten ihnen zwar Erfrischung und die Aegypter besingen in einer ihrer schönen, viel zu wenig bekannten Hymnen, die den Psalmen der Bibel Vorbild waren, den Vves^ind als den "beglückenden Spender de r Kuhle, als den erfrischenden Hauche den zu atmen des Lebens grösstes Gut ist**, aber dieser den ganzen Sommer über wehenden Seewind, und nur im Sommer konnte man wagen, das Meer im Segelboot zu überqueren, hielt die an den östlichen i-üsten wohnenden Völker fest und so entwickelten sich hier aus- schliesslich Landmächte. Aegypter, Babylonier, £kxl Chittiter, Meder, Perser, Araber, Türken sind Landvölker. Die westlich woh- nenden Mittelmeervölker jcmubcx hingegen wurden durch den günstigen Sommermonsum auf die Meere gelockt ut und so wurden sie, wie die Bibel sie nennt, •'Seevölker'*: die Achäer und Kreter der Homerischen Zeit, die Griechen, Römer und Karthager de» klassischen Altertums, die Sarazenen, Normannen, Venezianer, Spanier und Portugiesen des Mittelalters, die dann mit ihren starken und schliesslich Kanonen tragenden Karavellen die ganae Welt eroberten — - nur die Phönizier machen eine Ausnahme. Sie wohnten an den KÜsten Syriens und Palästinas und benutzten den Westwind, um längs der KÜste dahin zusegeln und Handel zu treiben und wurden so ein Kauf fahr er volk von der Art der späteren Hanseaten. Man wirdnicht fehlgehen, wenn maja annimmt, iass die Ahnen der Phönizier schon als vollendete Seefeihrer hierher an die Küste kamen und die Kenntnis und Liebe zur Schiffahrt mitbrachten, die wahrhaft Einheimischen aber blieben •^Ländler" und betrachteten diese i^ Phönizier auch stets als Fremde und bewunderten sie zugleich, denn ein Volk kann sich nicht zu ei- nem Seevolk entwickeln, wenn die NatTzr es durch seine geographi- sche Lage dazu verurteilt gegen den Wind segeln zu müssen. Die Bäume Palästinas stehen schief! Dass den ganzen Sommer -— und auch den grossten Teil des Winters hindurch ein ständiger und starker Westwind über Kli 53 Palästina weht, braucht man nicht in einem Buch nachzulesen. Fast Jeder Baum im Lande erzählt davon • Pflanzen^ an denen man die Him- melsrichtyjp^ ablesen kann^ nennt man Kompasspflanzen. -^n Palästina ist jeder freistehende Baum ein Kompass, dessen Zeiger nach Osten weist ( S.Abb. ). Besonders stark ist der V/ind auf dem Oelberg, dessen Keunm genau von Norden nach Süden läuft, sodass der Westwind ihn wie eine in den Vifeg gestellte Hürde überspringen muss; hier »teht die Mehrzahl der Bäume schief und nach einem stürmischen Win- ter mussten so viele von ihnen künstlich gestützt werden ^dass der Universitätitpark mehr einem Lazaürett für verkrüppelte Bäume als einer Schmuckanlage glich (ABb.27). Der Baum der Abb^28 ist eine jener gigantiBchen Terebinthen^ die mnn beim Bau der Strassen Tel-Avivs stehen liess. Wie eine grosse grüne Fahne v/eht dieser Windbaum über die ganze Breite des Peüirdamms. Man braucht in einer solchen Strasse nicht zu fragen^ wie man zum keer kommt; mein braucht nur die therebinthe anzuschauen, deren Wimpel nach Osten flattert. Da die Schatten nach Westen zeigen und massig lang sind, dürfte die Auf nah e in den Vormittagsstunden gegen 10 Uhr gemacht worden sein. D±e Terebinthe erzählt noch mehr; sie berichtet, dass die Strasse jimg ist, um viel Jahre jünger als sie selbst, denn nur auf offenem Felde konnte sich ein Baum so zur Windfahne entwickeln. Die jungen Bäum , die heute windgeschützt zwischen den wänden dir Ti'ohnviertel aufwachsen, werden keine Kompassbäume mehr sein. **Der Weinstock i n detnjm Hause f f t if Einer der sittlichen Grundgedamken der Bibel ist "der • Segen de^ Arbeit**. Bei fsBt allen anderen antiken Völkern war die Arbeit verachtet und wurde von Frauen und Sklaven verrichtet , wäh- rend der '•Freie'* seinen Tag im Bad und im im Gymnasien, auf der Agora oder in den Tempelhaflilen und seinen Abend beim phäakischen Schmaus, beim Symposion oder beim V/ürfelspiel auf den Bärenfellen verbrachte. Nur in der Bibel wird das Lob der Arbeit gesimgen; e ''Wohl dem, der den^Herren fürchtet und auf seinen Wegen wandelt. Deiner Hände Arbeit wird dich ernähren, wohl dir^ du wirst es gut haben. Dein Weib wird sein wie ein frucht*» barer Weinstock drinnen. in deinem Hause.^und deine Kinder werden um deinen Tisch sein wie die Sch^sslinge des Oel** baums um den Stamm". (Pa.l28). Kli 54 '•Wie die Schosslinge des Oelbaums *um den Stamm^ verstehen zwar die wenigsten Bibelleser^ denn sie kennen das Leben des Oelbaums nicht, der sich nicht anders fortpflanzt als durch ScfeSsslinge, die rings lim seinen Stamm aus dem Boden schiessen und ihn wirklich wie Kinder den Vater im Kreis umgeben; aber der Ausdruck ••der Weinstock in deinem H^use'' ^befremdet und man glaubt es sei ein DrUQkfehler und kontrolliert, aber so steht es in der Bibel, denn der Dichter die- ses Psalms war ein Mensch, der auf dem Hochland lebte; hier ist der Wind 30 stark, dass empfindliche Pflanzen nur an windgeschützten Orten gedeihen • Auf den Dachdrn und Terassen von Jerusalem können nicht nur keine kahagonibetten stehen sondern nicht einmal wie in Wien oder Paris Blumenkästen — — die Pflanzen gedeihen nichtj^ und es hat keinen Zweck, mit europäischer Tatbeharrlichkeit gegen die Natur d.h. in diesem Fall den W^ind zu kämpfen. Ich pflanzte auf s±x einer schonen und, wie mir schien, wohlgedeckten Terasse, die frei- lich nach Westen jrfoffen stand nach einemder Eosen, Mimosen, Reben --- nichts gedieh. Die Rosen warfen, noch;if ehe die Knospen spran- gen, ihre jungen Blätter ab, "und steinden kahl wie J& Ginsterbesen da, die Mimosen blühten einmal und nicht wieder, und von den Reben, weit hergeholte, "besonders wohl schmeckende*' und ''frühreifende Sorten**, ''Tafeltrauben" konnte ich nicht einmal wie der Prophet klagen: "Ich habe süssen V»ein gesetzt und siehe, er aht bittere Trauben gebracht", denn meine Rebenstöcke brachten nihht einmal "Herlinge". Ich hatte die Bibel nicht aufmerksam genug gelesen; es steht gesojarieben: "Der Weinstock i n deinem Hause". Ein Weinstock gedeiht auf dem palästinensichen Hochland nur an e iner windge- schützten Ost-Oder Südmauer, die ihn abschirmt, am besten aber in dem Innenhof des nach orientalischen Muster gebauten Hauses. Hier grünt der Weinstock neben Zitronen und Quitten, fast das ganze Jahr hindurch, rangt sich langsam wachsend an der Kachelwand bis zum offenen Dach empor, erreicht ein sagenhaftes Alter und trägt Jahr für Jahr irucht wie das mit Fruchtbarkeit gesegnete Weib der patri- archalischen Familie: "Dein Weib wird sein wie ein fruchtbarer Wein- stock in deinem Hause" (Abb.29)* Ich aber erntete statt Trauben Enttäuschungen, denn ich hatte meinen m± "Weinstock nach europäischer Art an, und nicht wie die Bibel für Palästina vorschreibt, in meij^ nem Hause gepflanzt. Kli 55 ^Worfeln im Winde •' . i 3 j So wie die Seevolker den zuverlässig wehenden Westwind für ihre Seefahrt, benutzen die Lajidbewo^iner im Gebiete des Monsuns den täglich wehenden Westwind in primitiver Weise als Antrieb für ihre Erntearbeit. Das JBfgTfttiiibdariLxidai öetreide wird zum Dreschen auf einen offenen Platz, die Tenne gestreut und nun lässt man schwe- re Ochsen darüber stampfen, die durch den Tritt ihrer Hufe die Kor- ner aus den Aehren pressen; daher dßB biblische Wimdhiwg Satz: ^Man soll dem Ochsen, der da drischt nicht das Maul verbinden**. Das Stroh wtrd aufgelesen und der IkxiXi Rest: die Körner mit der Spreu bleiben auf der Tenne liegen. Um nun die Körner von der Spreu zu trennen, wird "geworfelt". Mit einer besonderen Schaufel, der Wurf- schaufel wirft der Bauer Spreu und Körner in die Luft und der stän- dig wehende 'westwind "trägt die Spreu davon", die schweren Kor/ner aber fallen auf dem Platz nieder, von dem sie aufgeworfelt wurden. Viele Male wird in der Bibel die Eitelkeit des Lebens, die Hinfäl- ligkeit des üienschen mit der Sprem verglichen, die der Viiind dahin- trägt und zerstreut, jeder von ims kennt und hat auch schon die Re- densart verwendet, dass man die Spreu vom Vveizen sondern müsse, aber nur die wenigsten verbinden mit dieser Redensart die klare Vorstel- lung einer sinnvollen Handlung. Auf Abb.^O ist dieses Worfeln, die Sonderung der Spreu vom Weizen zu sehen; die Photographie wirkt wie ein Anachronismus, als sei/der biedere Boas aus dem Buche Ruth vor ) 000 Jahren photographiert worden, da die lebenstüchtige Naemi ihm ihre verwitwete Schwiegertochter Ruth in einer uns heute merkwürdig erscheinenden , aber den damaligen Landessitten entsprechenden Form zur Ehe zufuhrt* "TTnd Naemi, ihre Schwiegermutter, sprach zu ihr: Meine TocQter, ich will dir Ruhe schaffen, dass dir 's wohl er- gehe. Nun, der Boas, unser Verwandter, bei des Mägden du gewesen bist, worfelt diese Nacht Gerste auf seiner Tenne# So bade dich und salbe dich und lege dein Kleid an und gehe hinab auf die Tenne ♦..•" (Ruth }) . Das Worfeln und Aussondern der Spreu vom Weieen wird in der Bibel mehrfach erwähnt. Johcüines kündet das Kommen Christi an mit den be- kannten Worten: "Ich taufe euch Mt Wasser zur Busse; der aber nach mir kommt ist grosser als ich, dem ich auch nicht genugsam bin seine Schuhe zu tragen; der wird auch mit dem heiligen Kli 56 Geist und mit Feuer taufen. Und er hat seine Wurf schaufei in der Hand; er wird seine Tenne fegen und den Weizen in seine Scheune sammeln; aber die 3preu wird er verbEennen mit ewigem Feuer '•. (Matth. }) . Johannes entlehnt diese Bild den Gleichnissen des Jeremias. Die Lei- denschaftlichkeit mit der Jeremias sein Volk hasst und liebt zugleicii und um das Heil desselben mit Gott ringt und rechtet, kennt ihres- gleikchen nicht. Wenn et die Schlechtigkeit der Zeitgenossen und vor allem der tierrschenden Klassen schildert, steigert sich sein Z Zorn zu wahren Extasen. Kapitel I5 beginnt mit den Donnerworten; "Und der Herr sprach zu mir: Und wenngleicbh Uose und Samuel vor mir stunden, so habe ich doch kein Herz zu diesem Volk • treibe sie weg von Air und lasse sie hinfahren?'* * Nun zählt Gott die Leiden auf, die er den Bösewichten bestimmt. Jeremias antwortet: ^l^er wird sich denn dein erbarmen, Jerusalem? Wer Mitleid haben mit diF? Wer v;ird daher kommen und dir zurufen: Frie- de sei mit dir?" Worauf Gott die erschütternden Worte spricht: *'.... ich bin des Erbarmens müde. Ich will sie mit der Wurf- schaTifel zum Lande hinausworfeln...* Es sollen mir mehr Witwen unter mhnen werdeji als Sand am Meere ist...* Die, so sieben Kinder hat, soll vor Elend seufzen, ihre Sonne soll bei hohem Tage untergehen. .. .** (Jer.l5)* Geworfelt wird mit dem Westwind, daher sagt der Araber: Gesegnöt hat Allah den Ort, dessen Brunnen im Westen (denn von Westen kommt in der Regenzeit der Re^n, der die Zysternei füllt), dessen Tenne im Osten (ietmit die Spreu nicht gegen das Haus fliegt) und dessen Fried -^ hof im Süden liegt (de^in nach Süden nach Mekka gerichtet wendet sich der palästinensische Araber beim Gebet). Sturmwinde, wie sie zuweilen aus der WÜste wehen und Sand mitbringen sind zum V/orfeln ungeeignet. Daher prophezeit Jeremia dem Volk zu Jerusalem: **Es kommt ein dürrer Wind über das Gebirge her aus der Wüste nicht zum Worfeln und nicht zvm. Schwingen! Ja, ein Wind ' kommt, der ihnen zu stark sein wird; da will ich dann mit ihnen rechten'' (Jer.4)^ i Der Talmud als naturgeschichtliche Quelle. Die fünf Bücher Moses wurden um das Jahr 65I unter der i^egierunp des Königs Josia als '•Thora" oder ''Gesetz** fixiert. Nach und Kli 57 neben diesem Oesetz durfte kein zwettes besetz niedergelegt werden sondern alle sonst noch notwendigen Vorschriften, alle Auslegimggen und Nutzanwendungen des ipgx Gesetzes durften nur als ^^MÜndliche Lehre^ von den Gelehrtenschulen fciffffTrhwttigtTXiitx verarbeitet, disku- tiert und von Lehrer auf Schüler weiter geleitet werden. Als das heich durch die Römer zerstört und das Volk über das fiomische imfmX Imperium zerstreut wurde, waren es nur wenige Gelehrtenschulen in dem verödeten Palästina und dem benachbarten Babylon, in denen diese mündliche Lehre gepflegt werden konnte, während das Volk in den wei- ten Teilen der Welt unklar und uneins zu werden begann, wie es das Gesetz auf das tägliche Leben, und zwar das gewaltig veränderte täg- liche Leben nun anwenden sollte. Man besGhloss,die Mündliche Lehre zu fixieren, und um keiner bestimmten Lehrmeinung den Vorzug zu geben, wurden in Babylon Synoden einberufen, zu denen Abgeseilidte aus aller Welt kamen und auf denen der gesammte Wissensstoff von den Vertretern aller Richtungen diskutiert wurdejfi. Diese Diskussionen wurden nach Art unserer heutigen Kongressdebatten gesammelt und es entstand ein Kongress^ertcht von 18 Foliobänden, ein V^erk, das man nihht lesen sondern wie Pandekten nur studieren kann: der Babyloni- sche Talmud, neben dem noch eine in Palästina niedergeschriebene Ausgabe, der Jerusalemer Talmud existiert. Im Talmud wird viel altes Volksgut aus Palast ina überliefert, ebenso alt und ebenso original wie das biblische, und da sich die Mündliche Lehre mehr als das Gesetz mit dem täglichen Lehen befasst, ist der Talmud eine für die Naturgeschiühte des hl. Landes eine mindestens ebenso wichtige Quelle wie die Bibel. Y/arum das Tal Josaphat das Totental von Jerusalem wurde. Nach der Anweisung des Talmud soll man keine Gerberei west lieh von JerusaleiL anlegen, weil der Wind die üblen Gerüche über die Stadt trägt, eine kluge Regel, die in der iJeuzeit leider nicht mehr beachtet wird, denn heute arbeiten Steinbruche, Zementfabriken \md Sägemühlen westlich von Jerusalem und nähren den Staub, der ohnehin durch den ständigen Westwind so überreichlich vom kaBilen Hochland über die Heilige Stadt getragen wird. Andere -Siegeln des Talmud lauten: Kli 58 Lege dich nicht ostlich von einem Haufen KÖmmel, denn du konntest im Schlaf betäubt werden und sterben und bist dann selbst schuldig an df inem Tod." "Begegnest du einem Aussätzigen, so stelle dich nicht öst- lich von ihm, dass nicht der Wind die Ansteckung dir zu- tragejd . " Wegen de» herrschenden Westwindes war es auch verboten, die Toten we^ lieh von der Stadt zubegraben und so wurde das einzige östlich der Stadt laufende al, das Tal Josaphat zwischen Je^rusalem und dem Oelberg das Totental. Die Meeresbrise bei Tag« Der jahrzeitliche Sommermonsun entsteht durch die unglei- che Erwärmung von Meer und •kontinent. Der Kontinent erwärmt sich stärker und über ihm steigt die Warmiuft auf, während vom kühlen Ozean kalte Luftmaasen als Seewind nachstrAmen o Nach gleichem physi- kalischen Prinzip wird Palastina als Küstenlajid zwischen Ueer und wüste von einem **Tagesmons\in*^ überweht* Im -^auf des 'i'ages steigert sich durch die öonnnstrahlung dir V/ärmeunt er schied zwischen Ueer und wüste: das keer bleibt 2$^ stark warm, in der V/üste wird der Boden über 60^ heiss. Je höher die Sonne steigt und je heisser der Tag wird, umso grosser wird der Unterschied und Bmso stärker saugt die über der Wüste ayfsteigende Tagesluft die kühle i^eeresluft an und idu weht nun die Tagesbrise (Abb«31)(l)« Hieraus erklärt sich die paradoxe Erscheinung, dassj^ es in Palästina nicht wie in Europa gegen 2^ mittags sondern in den Morgenstunden am heissesten ist .Wer das Land nicht kennt, seufz;^t um 9 morgens: wie heiss ist es schon jetzt, wie soll das erst um Mittag werden! Aber der Landeskundige tröstet ihn: mit der Pünktlichkeit eines Uhrwerkes setzt an der M •• h h •• Küste gegen 10 , in Jerusalem gegen 11 die tägliche Meeresbrise sich durch, als habe eine unsichtbare Hand am Firmament einen himm- lischen Ventilator eingeschaltet. Nur an Schiroccotagen bleibt die Brise aus und auf diese Ausnahme bezieht sich die bisher ganz imd gar unverständliche aber nunmehr klare Stelle in Hiob 37 • '*Du, deji^en Kleider heiss sind, wenn dem Lande der Mittags- wind fehlt und der Himmel über dir grau und regungslos wie ein gegossener Spiegel aixsgebrfeitet ist" so sieht nämlich der Himmel an Schiroccotagen aus. Am fx&Ä frühen Kli 59 Nachmittag, z^^ischen } mid 1/2 5 erreicht die Brise eine solche Stärke und kühlt äie Luft über dem Hochland derart ab, dass man allgemein -um diese Zeit die ienster öffnet, um die frische Luft durch die Räume ziehen zu lassen • Die wüstenbrise bei Nacht • V Gregen Sonnenuntergang wird es über dem Hochland windstill. Die sich abkühlende wüste erreicht die Temperatur des Meeres, nun herrscht westlich ynd östlich des Landes der gleiche Luftdruck und die V/agschalen stehen still. IM Lauf des Abends aber wird die V/üste kälter und nun weht der Wind in umgekehrter Richtung als kühle wüstenbrise ^e^^en das wärmere Meer* Jetzt beginnen die kensehen, die bisher von der angenehmen Abkühlung gesprochen haben zu tjKJSK fröstäln^ sich in den Gartenlokalen den kantel umzulegen und die Terasse, auf der man den ersten Teil des Abends verbracht hat mit dem Zimmer zn vertauschen. Die Limohadengläser werden herausgetra- gen und die Teetassen erscheinen; der Uebergang von Limonaiffe zu Tee ist charakteristisch für den Abend aug dem Hochland* Die Nacht an der Küste. Ganz anders ist die Wacht an der Küste. Der kalte Wüsten- wind wird vom StaffelhorÄt wie von einer ^auer abgefangen. Yvas von der /vüstenbrise über den Staffelhorst hinweg in die Küstenebene ge- langt erwärmt sich durhc den 800m tiefen Abstieg um 5-7 ^- Di^ Küstenstädte liegen nicht in der kacr klaren rasch erkaltenden Atmosphäre der Höhe sondern im dajnp freichen Dunst der keeresnähe; sie ateixen nicht auf strahlendem btein sondern auf band und ^ Lehm^, Bas Hochland erkaltet rasch wie einj^ eiserner Ofen, die Küstenebene bleibt warm wie ein Backofen aus Ton. Daher ist die Nacht an der Küste im Gegensatz zu jener auf dem Hochland ausgesprochen milde. Hier kann man Gartenfeste] feiern, so oft und so lange man will, und ist man des Tanzens müde, geht man, statt sich auf^s heisse Lager Kli 60 zu legen an das Meer xmd nimmt ein Bad, ein Bad unter den Sternen der palc'stinensischen Nacht. Zwischen den Sternen des Himmels und | ihren Spiegelbildern im Wasser schwebend glaubt man in den Weltraum entrückt zu sein^ wenn nicht der lei^e Wind den Ton der Musik von u einer Strandkapelle zu uns heirubert^e und nicht die Heihe der Lich- ter von der Promenade über das Wasser hfcnuberfüiimmerte • Wir sind nicht erdentrückt sondern dem Leben nahe, einem sehr lebendigen Leben^ denn dort drüben sitzen die Menschen zur Erholung vom heissen Tag in den Freiluftkinos^ die es in Jerusalem nicht gibt, auf den Breiten Terassen und den weiten Dächern der Cafes, die hier kein Luxus sind sondern ein Lebensbedürfnis --- so sassen vor ^xSßSÖxx f enden JUÜUH die Philister hier etwas weiter sudlich an der Küste au Gaza auf dem Dach des Konigspalastes, als der blinde Simson im Hof spielte, '^und es waren an Dreitausend auf dem Dache, L/länner und Frauen, die da sahen, wie Simson spielte^ ehe er die Säulen fasste und sich mit der Menge seiner Feinde unter den Trümmern begrub. Dach-und Nachtfeste gehören zum Leben der Küstenstädte, nicht weil die Bewohner genus süchtiger wären als anderwärts sondern einfach weil das Leben bei Tag an der KÜste ^'sauer^ ist, hier fest man sein Brot wirklich im Schweiss seines Angesichtes und wenn man in Jerusalem aufhört zu leben, beginnt man hier erst aufzuleben, und wenn man dort seine Saue« Türen schliesst, um sich schlafen zu legen, öffnet man sie hier, um das Haus, das heisse, zu verlassen. Man kann sich keinen^ grösseren (legensatz denken als Jenen^^ wischen ijgxELsaiMt Jerusalem und Tel-Aviv um Mitternacht. Jerusalems weisse Häuser lie- gen im Mondschein an den Hängen wie Schafe, die sich zum Schlaf zusammengedrängt haben. Kaum hie und da ein Licht: ein irommer xxxt sitzt bei bescheidener Lampe über heiligen Schriften und liest in vergilbten Pergamenten» Es ist still wie auf einem Friedhof; der Nachtwind fährt so leise durch die Wipfel der Zypressen, als stri- chen die Hände der Mutter das Haar des schlafenden i^indes« Draussen auf den Feldern heulen die Schakale und bellen die Wüstenhunde» axTJnten aber in der KÜstenstadt promenieren die Benschen durch die erleuchteten Strassen, m den bunten Cafes ein OeflatteiijUMbc und Geschnatter, ein Zwitschern imd Girfen, ein Picken aus den Näpfen wie in einem Vogelhaus; über ±jkr die Dächer hinweg kämpfen die Kapellen \m die Vorherrschaft in der Störung der nächtlichen Buhe Rli 61 4 '♦ — - wer wollte hier ein heiliges Buch studieren? Aber es ist kein Untepschied von Gut und Böse, kein Gegensatz von Moralisch und Privol: eine Küstenstadt, an deren M-gigv Kais die Schiffe aller Län- der ihre Frachten an Menschen und Gütern landen, wird niemals '^heilig'^ sondern immer weltlich sein. Konstantinopel ist allem Glaubenseifer und allen Bauten von Kirchen und 1/Ioscheen zum Trotz keine Tempel Stadt geworden sondern nur immer pr^tiger, reich und lebensfroh, die Stadt am Goldenen Horn^ während Liekka, fern "und unnahbar auf dem Hochland Innerarabiens das Jernsalem des Islams geblieben eine Prallele, die nicht nur auffallend sondern na- türlich und typi3oh ist, l^s ist der von der Natur vorgeschriebene Gegensatz zwischen Küste und Inland, und wenn Palästina noch hundert Mal nss aufgebaut würde, so würde sich dieser scheinbar moralische Gegensatz, der in den Zeiten des Alten Testamentes Jerusalem und Tyrus, in denen des Neuen Testamentes Jerusalem und Caesarea hiess, sich hundert Male wiederholen. Gegensätzlichkeiten im Klima sind eben nicht nur Unterschiede im Vvetter sondern bedingen tiefgreifende Unterschiede im Lebensstil und in der Lebensführung, indem sie dprt jene und hier diese Elemente des meHBiiilichen Charakters aktivieren oder narkotisieren • Und so wird Klima Schicksal und Charakter, V Kli 62 r ' % » •» I •«;.• • Was helast relative Feucht ip:keit? Ein Ausdruck wie relative Feuchtigkeit ist geeignet, jahr- zehntelang Furcht einzujagen — - mir erging es einst nicht besser« Wir aber werden in 5 Minuten Klarheit über diesen Begriff haben, der für das Lesen von meteorolischen Kurven unerl/asslich ist. Wir gehen an den Kochtopf, der uns so anschaulich den Unterschied zwischen dem rasch sich erwärmenden 1/Ietall ( = Festland) imd dem sich lang- sam erwärmenden Wasser (sOzean) demonstriert^ Das Wasser hat vmter- des gekocht und ist ziam grossten Teil verkocht • Wohin? Die I enster- scheiben sind mit Wassertropfen beschlagen. Konnte man Wassertropfen mit Erkennungsmarken versehen, wie man es mit den Zugvögeln tut, so wurden wir feststellen, dass die V/assertropfen, die jetzt an den Fensterscheiben hangen, aus dem Kochtopf stammen. S... ist beschrie- ben, dass sich die Luft aus unsichtbar kleinen Teimlen^ den Mole- külen, zusammensetzt; dass die Moleküle sich^ wenn man die Luft erwärmt, voneinander entfernen, wodurch die Luft leichter wird und aufsteigt • Sbxssxss Wie die Luft setzt sich aueh das Wasser aus Molekülen zusammen/^ die durch Erwarmiang in Schwingi^ng geraten, t»d sich von einander losen und nun frei in die Luft davonwirbeln; Der Dampf, der dem Tdipf entsteigt, ist nichts anderes, als das Millio- nenheer der Moleküle, die dem wallenden Wasser entflie-hen. Beleuch- tet man den Dampf durch einen Lichtstrahl, ao erkennt man, dass er aus feinen Tröpfchen besteht, die umso kleiner und feiner werden, je hoher man sie verfolgt und schliesslich unsichtbar sind, weil sie sich in ihre feinsten Bestandteile, die i-ioleküle auf gelost haben • Die in der Luft nach Verdampfung von Wasser unsichtbar einzeln und frei i^schweb enden Wassermoleküle nennt man die Feuchtigkeit der Luf:^ Da zwei Drittel der Erdkugel von Meeren bedeckt sind und ausserdem von allen Seen, Flüssen, Teichen, Sümpfen, Wäldern, von jeder Pflan- ze und jedem Tier imd Menschen Wasser abdampft, enthält die Luft immer und überall gewisse Mengen von Feuchtigkeit. Je wärmer die Luft ist und je stärker folglich die frei schwebenden T7assermoleküle in ihr schwingen, umso grösser kann die Zatil aer Moleküle sein, die sich frei 4ilx± und einzeln in der Luft bewegen, gfaigaxaxmhmgmxfflxintfftlmTihigTnyBB^ ywxnaAxflJkittraKmgbPiijif ftXmli^^ smicnKmxsiBmkaiäsmximdixfl^ Kühlt sich die Luft hin- gegen Kli 63 ■9. ab, so verlieren die Moleküle ihre Beweglichkeit^ haften infolge der Anzieh-angskraft der Materie wieder aneinander und bilden Tropfen die als Nebel sichtbar werden und infolge ihrer Schwere sich ••niedeF schlagen *•• Die in der warmen Luft über dem Ofen frei und einzeln dah ins ohweb enden T^assermoleküle (3) ballen sich in der Nahe des kalten Fensters zu Tropfen zusammen und erscheinen wieder als ••Dampf *♦, der iiMrT¥jw«ir»T in ••Wolken'* entflieht (4). Wolken sind die in den kühlen Hohen der Atmosphäre sich zu Nebeln zusammen ballenden Wassermol ekule , die in den tieferen wärmeren Schichten unsichtbar als '♦Feuchtigkeit'* ±k der Luft mrthicttigTgTyiint schwebten und durch den Aufstieg der leichteren '/Varmluft in kalte^f Hohen hinaufgetrieben wurden. Aus diesen Wolken fallen die VVassertropfen infolge ihrer Schwere abwärts ; wie sehne].! oder langsam, hängt von zahlreieJaen Bedingungen ab, von 1er Grosse der Tropfen, dem Auf= trieb der Itk Warmluft, die von unten her dem Tropfenfall entgegen= wirkt, voä^SeäifliS5gfir®SePl.Ift§fi?fgfel!? Sif^Mfe?fe^SgÄ!8fitiH?^®^' in die die Tropfen hiedergleiten und in denen sie nun verdvmsten, und von manchen anderen Faktoren. In den meisten Fällen gelangen die Tropfen nicht bis zur ^rde sondern losen sich unterwegs durch Ver= dunstung wieder in ihre ^inzelmoleküle auf • Daher ist der Himmel oft von Vvolken überzogen, ohne daas es regnet --- bis zur Erde regnet, denn oben in und unter den Wolken regnet es immer, aber erst wenn iie Tropfen in die ajkJT» Niederung der menschlichen Behausimgen gelangen, sagen wir : es regnet. Die in der Luft fre* und einzeln als unsichtbare ''Feuchtigs keif schwebenden Moleküle können xxsk aber auch direkt ohne Wwtkigw den Umweg und Aufstieg in die kühle Höhe AgxxJUrmtkgUTarasydtwrxfattft und ohne bilaung von Nebeln und V/olken aiis der Luft als Tropfen wieder ersehe inen. Auch in der geschlossenen Küche bilden sich ja keine Vi/oiken sondern die aus dem V^assertopf aufgestiegenen einzelnen] Moleküle erscheinen unmittelbar in Gestalt von Tropfen wieder, so= bald die was s er dampf reiche Y/armluft mit einem kalten Gegenstand in Berührung kommt und sich hier stark abkäuhlt, sodass die Moleküle ihre Bewegung einstellen und sich zu Tropfen zusammenballen. In der geschlossenen KÜche sind es die kalten Steinwände, die kalten 3chei=| ben der >enster, der steinerime Sims, an dem die Tropfen erscheinen.] Man achte beim nächsten heissen Bad, das man nimmt, darauf : die Kli 64 Wanne hat zwei Hähne, einei. für warmes und einen für kaltes Wasser« Man braucht nicht lange zm zweifeln, welches der eine und welches der andere sei. Der Warm<^-Wasserhahn bleibt trocken; aber der Kalt- wasserhahn ist mit Tropfen besät, denn an seinem kalten ketall schlägt sich die Feuchtigkeit des warmen Badezimmers nieder* Den Niederschlag der Luftfeuchtigkeit an der Oberfläche kalter ^e^en-' •• Stande in Form von Kröpfen nennt man ^Tau" (5). Wann ÄÄBdbt es zur Bildung von Wolken, von Tau, zum Nieder= schlag von Regen kommt, hängt von dem Verhältnis der Lufttemperatur zur Menge der in der Luft schwebenden Vvassermoleküle ab* Ist die Luft warm, so können in ihr viele koleküle frei und unsichtbar als Feuchtigkeit sehweben; mit dem Grad der jJ Abkühlung fällt auch die Fähigkeit der Luft freien \Vasserdampf zu halten. Die '^relative Feuchtigkeit'* ist das Verhältnis von Lufttemperatur zur Zahl der in der Luft gelösten Wassermoleküle* Man wfciss, wieviel Vvasserdampf eine Luft von beJtimmter Temperatur als Feuchtigkeit enthalten kann •und bezeichnet diese Mass mit 100, Man stellt fest, wieviel sie wirklich enthält und drückt diese kenge durch die Prozentzahl von diesem Hundertsatz aus. In einer Küche, die 1 OOO^Liter Luft enthält kann man, wenn die Luft 21^ warm ist, }0 Liter Wasser verdampfen, ohne dass sich V/olken oder Tautropfen bilden. Nun aber ist die Luft gesättigt: es sind 100/c der relativen Feuchtigkeit erreicht. Ver- dampft man nicht }0 sondern nur I5 Liter, so besitzt die Küchenluft eine relative Feuchtigkeit von ^0%. Verdampft man nur 1 Liter, so erhält man den ^O.Teil, d*h. eine relative Feuchtigkeit von }%. der höchstmöglichen Menge Kühlt man nun aber die Luft der Küche, nachdem man }0 Liter Wasser bei 21 trerdampft hat, auf 11^ ab, so ballen sich ^/6 aller frei schweb enden Moleküle zu Tropfen zusammen und es fallen 25 Liter Wasser aus der Luft aus imd überfluten den Boden der abgekühlten Küche. Bei 11^ Lufttemperatur kann man in einer KÜche die 1 000 Liter Luft enthält statt }0 Liter nur noch 5 zur freien Verdampfung bringen* Verdampft man die Hälfte, also 2 1/2 Liter, so erreicht mein eine relative Feuchtigkeit von ^Ofo. Die relative Feuchtigkeit gibt also in Prozentzahlen an, wieviel Wasserdampf die Luft im Verhältnis zur Höchstmenge enthält, die sie bei der herrschenden Temperatur überhaupt enthalten kann, iind aus der Prozenteahl kann man abjesen, um wieviel Prozente die Luft- feuchtigkeit von der Regengrenze = lOOf^ entfernt ist. Daher gibt Kli 65 « die Zeigerbewegun^ am Feuchtigkeitsmesser (H ygrometer) ein aus- gezeichnetes Bild von der Wetterlage. In Europa pflegt die Luft an Schönwettertagen 60-80^' der relativen Feuchtigkeit XMansaa±%XEX auf- zuweisen. Unter ^Ofo sinkt die Luftfeuchtigkeit in Eiiropa nur aus- nahmsweise. Palastinas Trockenzeit ist keine Trockenzeit. Die von den Azoren nach Osten abgleitende Hochdruckluft ist ihrer Natur nach eine aus grossen Hohen niedersinkende kalte und dadurch schwere Trockenluft. Das kaximum über den Azoren ist ein Trockenluftventilatpr wiB der Haartrockenapparat . V»o Länder von dieser Trockenluft überweht werden, verdorrt die Pflanzenwelt j und daher sind die Weltteile im Bereich dieses Sommermonsuns vom Atlantik bis zum Indischen Ozean: die Südteile von karikko, Algier, Tunis, Lybien \md geuiz iaaääi Arabien Wüsten geworden. Jener Teil des Trockenluft :3t roms aber, der in Palästina eintrifft, hat auf seiner Fahrt das Mittelmeer in seiner ganzen Lange überflogen und zwar das sommerlich warme, viel Wasser verdunstende Mittelmeer* Vi'ie ein Besen den Staub vom Boden reisst er \\assermoleküle von der Oberfläche des Meeres, und wejin er an die Küste Palästinas kommt, ist er gar kein Trockenwind mehr sondern ein feuchter Seewind ge- worden. In Palästina regnet es 7 Monate nicht aus i\olken.Aber der Sommermonsun trägt lonunt erbrochen Wassermoleküle herbei, einen unsichtbaren Regen, der über Steine und Dächer, Bäume und Gräser wenn auch nicht rieselt, so doch welit* Konnte man sich eine Brille aufsetzen, mint der man Wassermoleküle sieht, so sähe man in der Luft des palästinensischen Westwindes die Wassermoleküle wie Schnee^ flocken dahertreiben: der tägliche liegen Palästinas in der Trocken= zeit! Nach der zweiten Version der Schöpfungssage soll Gott dem Men- schen, den er aus Erde geformt hatte, den •^lebendigen Odem^* in die Nase geblasen haben, Palästiha ist der Mensch aus Ton und mit dem Westwind bläst v^ott den lebendigen Odem in das Land, das ohne ihn nicht das Heilige Lajid sondern ein Stück tote Wüste wäre. So wemt der Vorrat an Wassermolekülen beim Flug des Windes landeinwärts reicht, so weit reicht das bewohnbare Land von Palästina ostwärts. Dort, wo die letzten Wassermoleküle aus dem Azorenwind herausgeweht Kli 66 sind^ und er nun wieder, was er urs;ßrünglich gewesen, ein Trocken- wind ist, dort stehen die letzten armseligen Qraser als /täiie letzten Tropfenfänger im Semd^ da beginnt die grosse Syrisch-Atabische Inlandswiiste. Palästina ist nicht mit der Elle gemessen sondern mit dem Feuchtigkeitsmesser* Geht ein Mann mit dem Hygrometer vom Meer nach Osten, ohne aufzuschauen, so kann er am Stand des Zeigers able- sen: der Nullpunkt des Hygrometers ist die Ostgrenze des bewohnten Landes • Die ersten truhlin^sblumen im Aufoist! Da die Feuchtigkeit des palästinensischen Somraermonsuns aus dem deunpfetiden Mittelmeer stcunmt, nimmt sie mit dem Vorrücken des Sommers nicht ab^^^sondern zu; je wärmer das iiittelmeer wird, umso feuchter wird der Westwind* Je mehr das Land unter der zunehmenden Hitze leidet und dürstet, umso ergiebiger wird es vom sommerlichen Seewind getränkt. IM Juli steigt die Feuchtigkeitskurve steilm an (Abb. ^5) und erreicht im August mit der höchsten Erwärmung des Meers eine Höhe die nur von den Regenmonaten Dezember und Jeuiuar übertrof« fen wird. Von der Feuchtigkeit gelockt und genährt spriessen Ende August auf den scheinbar ausgedörrten Feldern die ersten •^Frühlingsblumen" : aus den im Boden versteckjren Zwiebeln steigen die merterhohen Dolden der Meerzwiebel auf und künden dem Wanderer das Ende der Trockenzeit --- im Augjist } Monate vor Beginn der eigentlicheil hegen (Abb*34)e Die Bedeutun;^: der Feucht i>Uceit für das Klima ♦ Die Feuchtigkeit ist äin diskreter WetterÄaktor. Sie macht sich nicht so aufdringlich bemerkbar, ist aber ein durchaus führen- der Partner in deiL Wettersextett, dessen Musikanten Temperatur und Strahlung, Luftdruck und Luftelektrizität, Wind und Feuchtigkeit heissen. Was wir als die "Wärme** eines Tages oder Klimas bezeichnen, ist nicht die Temperatur allein sondern das Produkt aller 6 iaktoren und vor allem das Produkt von Temperatur und leuchtigkeit. Je feuch= ter eine Luft ist, umso wärmer erscheint sie uns 9SS:%ists§$KR39Sc im tboBÄix Verhältnis zu ihrer wahren Temperatur. ^0^ Warme werdeji Kli 67 in der trockenen imd bewegten Luft des (lebirges als wohltuend empfunden äxxä und wir rufen aus: Wie prachtvoll ist das Wetter!, weil wir in trockener und bewegter Luft von der Haut grosse Mengen Schweiss rasch verdampfen, sodass die Haut trocken bleibt und gleich^ zeittg durch die Verdunstungskälte die Temperatur ubeB der Haut= fläche stark herabgesetzt wird. 3^^ Ytome in der feuchten unbewegten Atmosphäre eines Hafenviertels sind "unerträglich, weil der Schweiss nicht verdampft, keine Verdunstungskälte erzeugt und uns die Wäsche auf dem Leibe klebt • Im allgemeinen kann man sagen, dass ein Feuch- tigkeit ograd bis zu 50j^i vom Organismus als trocken, ein solcher bis zu 4i$ 655^0 als erträglich, ein höherer als ** drückend" empfunden wird. Die ''drückende" Stimmung vor Äem Regen ist hauptsächlich auf die hoch angestiegene Feuchtigkeit der Atmosphäre zurückzufütiren. Die in der Abb ,22 vorgeführten Temperatur kurven der Hauptplätze Palästinas geben eine nur unzulängliche Vorstellung von den Klimatischen Ver- schiedenheiten; unvergleichlich mehr erfährt man aus den beiden Doppelkurven der Abb»JJ5# i^ denen Temperatur -und Feuchtigkeitskurve neben einander herlaufen. Küste und Hochland unterscheiden sich in der Temperatur nur wenig, aber welch ein Unterschied in der Feuch- tigkeit! Tel-Aviv -— das Treibhaus am Meer> In Tal -Aviv ist es das ganze Jahr hindurch über 65^^ feucht Feucht und heiss -— die Kombination der Tropen und der Treibhäuser / ideal für Pflanzen, unzweckmassig für Arbeit und Lebensgenüsse Bie Pflanzen gedeihen an der Küste zauberhaft. Man mmMm betrachte die Abb. , so sind alle Lücken zwischen den Häusern von Tel-Avtv mit Pflanzen ausgefüllt. Bekommt man in Europa eine Araiakarie, eine sogenannte" Z immer tanne" geschenkt, so senkt siel in Neunzehntel der Falle trotz aller Pflege nach einigen Wochen ihre Zweige, einer nach dem anderen fällt ab und schliesslich steht sie da wie eine alte Kcuehnleiter, der die Sprossen amsgebrochen sind. In Tel-Aviv setzt man sie in den kleinen Vorgatten des Hauses; im ersten Jahr benutzen die Kinder sie, \m ihre Künste im Hochsprung zu probieren, in zwei Jahren aber hat sie Mannshöhe erreicht und nach zwei weiteren Jahren ist sie zu einem Riesenkandelaber angewachsen, der die Aussicht ver=: sperrt. Kli 68 Kakteen, die man als abgebrochene Zweige von Ireunden nach. Hause brachte, ringeln sich wie Schlangen an den Mauern entlang und unter den Blüten der BouÄainvilla, die man als einen dornigen Knorren einp gesetzt hat, xxjaxkibbubiLt in wenigen Jahren die kauer aus hässlichem Beton in eine blühende Hecke* Die öffentlichen Plätze und Bouleveu:ds sind wahre Sehenswürdigkeiten geworden, l'ährt man abends bei Later= nenschein im Autobus, so schweben im Licht der elektrischen Lampen die goldgelb und feuerrot glühenden Blüten der Caesalpina wie exoti= sehe Schmetterlinge an den offenen Fenstern vorbei. Das ist der Lohn für die Feuchtigkeit unter der maui leidet. In Tel-Aviv ist jeder Mensch ein -.^.önig; er läuft mit einem Diadem auf der Stirn herum --- aus Schweissperlen* Die Zahl der Limonaden- und der EiscremebuÄ den ist nicht abzuschätzen; dagegen ist die Kravatte ein seltener Artikel in dieser Stadt, die den Schillerkragen und die Shorts er- funden hätte, wenn sie nicht schon existierten. Jerusalem^ die Trockenburg auf dem Bergland, Auf seiner Fahrt vom Meer ins Inland gibt der Seewind sei= ne ieuchtigkeit ab, und zwar infolge der Trockenheit des Landes sehr rasch« Verlässt man mit dem Auto Tel-Aviv in östlicher hichtung, so merkt man sofort nach dem Verlassen der Stadt die Verändemg der tn Luft. &cK±xKtx2kB 2 km ostlich, an der Landwirtschaftsschule lalikwe Israel, der ältesten des Landes, ist die ieuchtigkeit schon um 10% geringer. Bis zum }0 km entfernten Hochland hat die Luft ^O^o ibhres W^ergehalts verloren. Man vergleiche die beiden Kurven der Abb. 35. Die DifferexiZ der Temperaturen ist so unbed utend, dass man sie bei gleichei ••Klima'* garnicht gx registlrieren würde; aber die beiden Feucht igkeitskurven laufeny vollkommen verschieden. Jene von Tel-Avi)^ steht das ganzej^ Jahr unverändert hoch; die Kurve von Jerusalem aber fällt nach Schluss der Regenzeit steil abwärts, um dann mitten im Sommer ebenso stei wieder anzusteigen, obwohl es nicht regnet! Die Feuchtigkeitskurve steigt, \reiL Temperatur und Wasserabgabe des Mxjui tmni Mittelmeers steigen. Die Kurve gibt, wie alle statistischen Angaben, eiix nur ungenaues Bild: in Wahrheit ist es bei Tag, wenn die Sonne;rl scheint und das Land ausdorrt, sehr trocken; umso feuch= ter wird es in der Nacht, wenn die Temperatur entsprechend dem Kli 69 Charakter des Hochlandklimas stark abfällt* In Tel-Aviv ist es Tag und Nacht durchgehend feucht und warm; in Jerusalem ist es bei Tag heiss und trocken, nachts kalt und nass. Es ist, jamch im bpätsommer trotz des Steigens der 9wiBm^± — irreführenden/statistischen Feuchtigkeitskurve bei Tag so trocken, dass der Mensch praktisch genommen keum schwitet, denn der Westwind ist |^ ja, bis er in Jerusalem cingekommen ist, über dem stark bestrahlten und selbst wieder stark ausstrahlenden Land und Hochland trocken geworden* Der Bewohner von Tel-Aviv lebt in dinem Dampfbad, der Einwohner von Jerusalem steht im warmen Wind eines Trockenluft -Ventilators. Obwohl es --- mit dem Thermometer gemessen --- in Jerusalem im Hoch- sommer heisser ist als in Tel-Aviv, kommen die ü^^enschen von der Küste hinauf zur Sommerfrische, und die Einrichtung von Sommerpens Io- nen ist ein G-eschäftszweig desmodernen Jerusalem geworden* Der Mensch geniesst die Trockenheit, die Pflanze aber lei= det. Das Hochland ist kahl; es kann und wird wohl wieder bewachsen v^erden gleich der Ebene, aber es wird niemals die schwellende lulle der "Riviera" sondern immer nur den strengen Stil einer Trockenflora erwerben könne. Die Küstenstädte stehen da wie die itimx iilmköni- ginnen, wenn sie den Ballsaal betreten und ;rfmit einem Blumenstrauss im Arm kokett lächeln - — **hühsch wie Tyrus'* war im Altertum eine Redensart. Jerusalem aber gleicht dem Propheten, der in härenem cn Gewand dahingeht, barfuss, denn es ist trocken, ein/schmucklosen Oelzweig in der Hand. Die Küstenstädte sind erfüllt von Gegenwart; dort gibt man sich nicht ab mit Reminiszenzen und findet man keine Altertümer, denn die Luft ist viel zu ßwxsL feucht. In der trockenen Luft des wüstemiahen Ixji Hochlandes aber xkEJn haben sich wie in Aegypten die Altertümer unversehrt erhalten; Jernsalem ist die Stadt der '^Heiligen Stätten", die Stadt der Kirchen und Kapelle^^i, der Klagemauer und der Felsengräber geworden, in denen man Reliqien . . hütet und Erinnerungen pflegt. Im Garten öetheemane sieht man, xn Zement plombiert die Oelbäume, unter denen Christus in der letzten Nacht seiner Freiheit gebetet haben soll, aus den Salomonischen Teichen fliesst noch heute das Wasser und selbst von der alten Jebusiterfestung, die David eroberte, als die Stadt noch Jebus hiess, haben sich Reste erhalten — — weil sx die Luft trocken ist. Mit seinen Zinnen und ii;iauern steht Jerusalem noch heute da, wie man auf KU 70 den mittelalterlichen Bildern, die •'Hochgebaute Stadf gemalt sieht, ■und bis auf den heutigen 'i'ag ist es die "Veste Zion**, die **Burg Gottes^ geblieben, keine Stadt sondern ein Reliquienqchrein, den die fromme Menschheit hier hinauf auf den steinernen Altar des Hoch- landes zur Ehre Gottes hinaufgerückt. Hier sind in Hunderten von Klöstern i/ionehe und Nonnen so weit von "»Veit und Leben eingeschlossen wie die Schmetterlinge in den Glaskästen eines Zoologischen Insti- tuts, hier ''lernen*' in ebenso vielen Gelehrtenschulen Talmudisten in mittelalterlichen Trachten und nach ebenso alter titchataaiteaTtx Scholastenart das "Gesetz" \md diskutieren noch immer wie in den Tagen des Paulus über das i-TÜpfelchen, an dem nicht gedeutelt wer= den soll; und ktaimt man an die Klagemauer, die als hest d^ s alten Tempels stehen blieb, so sieht sk man Trauernde mit zerrissenen Kleidern, und um wen weinen und wehklagen sie hier? Um keinen Gestor benen sondern einen "Verlorenen", der hinabgestiegen ist an die iL Küste, aus der reinen klaren trockenen Luft der Gottesstadt und der Gottesnähe in die Schwüle heisse sinnliche Atmosphäre der Küste, wo man nicht dem Jenseits sondern dem Leben und nicht dem Seelenheil sondern dem Schaffen und dem Daseinsgenuss zugewandt ist, wo man, wie ggtfk»-rj-ar Sacharja sagt, "Silber schaufelt wie Sand und Gold wie Kot auf den Gassen"* Ezechiel, der erste, der wahrhaftige Prototyp der Eiferer zählt im Kap .27 wie eih Buchhalter das Inventar der reichen AÜstenstadt Tyrus aug, ehe er ihm im Kap •28 den nahenden Untergang prophezeit: "Du halst dich für klüger als Daniel und glaubst, du hq^best durch deine Klugheit solche ü^acht erworben und so viel Gold und Silber gesammelt. Und bist davon so stolz gewor- den. ••• Aber so spricht der Herr: Du reinliches Siegel, voller Weisheit und über alle Massen schon, du Lustgarten Gottes.... Weil sich dein Herz so erhebt, dass du so schon bist und du dich durch deine Klugheit hast betrügen lassen in deiner Pracht, so will ich dich zu Boden stürzen. •.." (Ez.28) }0yo Unterschied in der Feuchtigkeit der Luft schaffen nicht nur kli;= matisoh sondern auch moralisch eine "schwülere" Atmosphäre, und der Gegensatz zwischen dem "trockenen" \md kargen Hochland \md der feuch- ten, in jeder Hinsicht auch heute wieder üppigen Küste ist auch im neuen Palästina aufgelebt. Als eine interessante Parallele zu dem fesselnden Thema Klima und Kultiir sei im Vorübereiien darauf hinge- wiesen, dass auch die drei grossen Moralisten der deutschen Philoso^ phie Kiiyi im 19 ♦ Jahrhimdert Kant, Schopenhauer, Nietzsche aus dem trockenen Norden ihres Landes stammen, dass Kant überhaupt niemals aus der kargen Steppenlandschaft seiner Heimat herausgekommen ist, und dass Nietzsche aus der Basler Niederung hinauf in die Bergwelt der Hoch- alpen flüchtete^ um von hier oben, gleich den Propheten von der Trutz buTe; Jerusalem, seine den Propheten nachempfundenen und an ihrero| Stil geschuljren Zeitkritiken gegen die üenöchenwelt in der Tiefe schleuderte Propheten gedeihen, den Dornen imd Disteln ähnlich^ mit deren Ruten sie die kenschen geissein, am b esten auf dem dürren Boden trockener Klimazonen* Die Tauwolken, ccsäzmJLC±x«xira#twsxdwinrx1vHJklwxw€n^ wsFfnLsrauwiVixMirwzvxiibstoc Das Hochland ist, wie schon erwähnt nur bei Tag trocken; bei Nacht, wenn die Temperatur steil abgefallen ist, ballen sich die Wassermoleküle der Luftfeuchtigkeit zu Tropfen zusammen und diese schweben nun als ein dünnes, luftiges Nebelgewölk in geringer Hohe dem über okxx Hochland AmhiM --- Tauwolken. Besonders auffallend er- scheinen sie in den späten Sommermonaten, wenn das Mittelmeer sehr warÄ geworden und bei Tag reichlich Wasserdampf abgibt, abends aber die Temperaturen als erstes Zeichen des nahenden Herbstes tiefer als bisher sinken. Tritt man zu später Abendstunde aus dem Haus, so siehb man besonders schSn bei Mondschein, die Tauwolken über die Dächer von Jerusalem dahinziehen. Man erkennt sie sofort als Tauwolken an yor der geringen Höhe und Augennähe, in der sie skix den staunenden Blicken des Betrachters Vorüber schweben. Manchmal fahren sie vereinzelt und langseim dahin wie Segelschiffe, ein anderes Mal kommen sie daher in dichten Massen, als würden ge- drängte Herden von weissen Schafen über die Weide G-ottes nach Hause getrieben. Bei starkem Wind huschen sie dahin, und steht man zwischen) zwei Häuserreihen auf der Strasse, so ist es einem, als führen dicht über den Dächern riesige Flugzeuge mit weissen Flugein nach Osten. Bei Windstille kriechen sie aus den i/iulden, in denen sich die Kli ^2 schwere Kaltluft wie in Schalen angesammelt hat langsam empor und losen sich kaim vom Boden^ *T)enn so spricht der Herr zu mir: Ich will stillhalten und schauen in meinem Sitz wie bei heller Hitze im Son- nenschein, wie bei Taugewölk in der heissen Zeit der Ern- te." (Jes.l8). Bib zu den korgenstunden haben sich oft die geuizen Täler mit ihnen gefüllt und ein weiter Grund wie der Emek wird zum echten "Nebel- meer" . Erscheint die bonne über den Höhen^ so glüht der Grund ro- senrot wie eine ü/iuschel, die man gegen das Licht hält. Natürlich widersteht der feine Nebel der starken Sonne nur kurze Zeit; erst brechen die Sonnenstrahlen schräg wie das Scheinwerferlicht einer im Nebel daherfahrenden Lokomoti\ire in schrägen Kegeln durch den Dunst und dann zerteile sie ihn, als würde er zerblasen. Die aufge- lösten Wolken schweben dahin, dann platzen sie wie Seifenblasen und übersprühen das Land mit i;iyriaden von glitzernden Tropfen "und unter dem blau aufleuchtenden MOrgenhimmel liegt nim die Blur von Tau übersäet, als Hätten himmlische Schaaren mit vollen Händen Perlen ausgestreut • Ohne die Kenntnis dieses für Palästina durchaus charakte- ristischen und in den meisten anderen Ländern -unbekannten Tauwolken bleiben zahlreiche Stellen der Bibel unverständlich. Aus Unkenntnis des Tatbestandes haben bisher a.lle Uebersetzer der Bibel die im Urtext stehenden Worte mit '^Wolken" und '*Nebel'* statt mit ••Taugewölk und '•Taudunst •• übersetzt. Sie selbst haben die Stellen nicht ver- standen und haben ihre irrtümliche Vorstellung oder richtiger gesagt ihre eigene Verwirrung über alle jene i^iillionen von ii/.enschen ge- bracht, die in allen Weltteilen die Bibel lesen* Sowie man n\in aber weiss, dass es sich nicht um Wolken am Himmel heuadelt und nicht um Nebel jener Art, wie aan sie über den Meeren oder den Herbstlcüid- Schäften erlebt, nämlich stundenlange dichte Xsk atmosphärische Nebel sondern um Tauwolken und TimutK Taudimst in den Nächten und der Morgenrote der palästiaensi sehen Trockenzeit, werden die betref- fenden Stellen ebanso rasch klar wie die palästinensische Landschaft selbst, wenn die Sonne über den Tauwolken aufgeht. Diese in den ersten Sonnenstrahlen hinschmelzenden Tauwolken nämlich sind für die Dichter der Bibel das naheliegende Sinnbild der Unbeständigkeit und Vergänglichkeit* Die herrliche Stelle Jesaja 44 : «I Kli 73 "Daran gedenke, Jakob und Israel, denn du bist mein Knechtg Ich habe dich bereitet, dass du mein Knecht seist; Israel vergiso mein nicht. Ich vertijge deine i^xissetaten wie eine 1/Volke und deine Sünden wie den Nebel.. • " "Ich vertilge deine li^iiseetaten wie eine Vvolke und deine Sünden wie den Nebel" ist in dieser bisher üblichen falschen Übersetzimg kraft- los und ver.ichwommen wie Nebel selbst, wird aber sofort bildkräftig wenn man sie richtig übersetzt: "Ich vertilge deine Missetat wie eine Tauwolke und deine sfindoawie den Taud\mst". "Was soll ich dir tun, Ephraim?" freigt Gott durch den Mund von Hosea. "Was soll ich dir tun, Juda? Denn eure Liebe ist wie eine ^orgenwolke aus Tau und wie der Tau selbst, der in der Frühe vergeht". (Hos. 6). Da Ephraim (=Norlreich Israel) und Juda (=SÜdreich) also sind, wird auch ihr Schicksal kein anderes sein. "Darum werden sie sein wie dieMorgenwolke und wie der Tarn, der frühmorgens vergeht; ja, wie die Spreu, die von der Tenne verweht wird und wie der Rauch aus dem Schornstein" (Hos. 13). Aber Hosea ist ein grosser, ein versöhnlicher Prophet, dessen Oott nicht Rache übt sondern wie ein Vater am Ende dem fehlenden Kinde verzeiht: "Ich will eure Sucht zur Abtrünnigkeit heilen; mit Wonne will ich sie wiedBr lieben^ mein Zorn soll sich abwenden von ihnen. Ich will Israel sein wie ein Tau, dass es^^wie- der blühe ^ie eine Rose und Wurzel schlage wie die Bäume giri Libanon" ♦ (Hosjl^). Der Tau. Wie schon die Tauwolken vermuten lassen, ist der tau in Palästina ungewihnlich stark. Wer das Land nicht kennt, glaubt es zunächst nicht; er tritt morgens auf die Scrasse imd findet sie so nass, dass er ohne weiteres aagt: Heute nacht muss es geregnet ha- ben. Aber es ist anfang September und hat bestimmt nicht geregnet. Der Jerusalemer Tau ist kein Tau wie im Norden sondern es trieft von den Dächern, Bäumen und Geländern. Alle aufmerksameji Palästina- Reisenden berichten von ihren SbÖDexxÄMdadqj Erstaunen über die regenartige Stärke des paläst inens jachen Taus. Schon der erste wis- senschaftliche Palästina-Reisende Robinson (I865) erzählt, dass "seine Zelte morgens so nass waren, als ob es die ganze Nacht Kli 74 geregnet halte • Der bekannte Palästinaforsoher Gruthe schreibt, dass am 8*Aüg.l881 morgens auf dem Berg Tabor die Pflanzen irnd das lell seines Pferdes mit einer dicken Schicht von Keif bedeckt waren -— 30 nass, Tond so kalt war der iwiorgen, ein Augustmorgen im ^'heissen Palästina*'! Schläft man, was man nur ausnahmsweise tun kann, im i?reien, etwa unter einem Baum, so fährt man gegen Ende der Nacht aus dem Halbschlaf und sagt: es regnet! und ist geuiz verdutzt, über sich im klaren Himmel die Sterne funkeln zu sehen* Es regnet nicht, aber von den Spitzen der Blätter tropft das Wasser nieder» WmiJciüdkfiaixtÄRgaaLatwttw Am feuchtesten von allen Gregenden ist der Karmel, man könnte ihn die Waschküche Palästinas nennen. Hier setzt die Taubildung, wsil der Karmel ein Berg ist, der direkt aus dem Meere aufbteigt \ind mit seinem Nadelwald den feuchten Seewind gleich seun auskämmt, schon am Spätnachmittag ein. Abends sind die Tisch- tücher auf den Ciar t ent i s chen so nass, dass man aus ihren Zipfeln Wasser pressen kann lond es itt unmöglich, im Hochsommer in den Früh- imd Spätst-unden etwa im Ireian zu schreiben, weil die Papiere sich voll Wasser saugen, krümmen und die Tinte wie Löschpapier zerflies- sen lassen. Diese starke Taubildung beeinträchtigt natürlich sowohl die Freude als auch den Cresundheitswert eines Sommer auf enthalt es auf dem 3onst ideal klimatisierten Vorgebirge. im Talmud steht eine Entscheidung, die höchst sonderbar anmutet -«- wenn man die Naturgeschichte des Landes nichti{kennt. Es heisst dort: man darf Heuschrecken auch am Sabbath fangen, also die Sabbathruhe um der Heuschrecken willen stören, wenn kein Tau gefallen ist. War nämlich der Morgen taufrei, so kann man den J^jxkix Schluss ziehen^ dass die Nacht warm gewesen ist und dass die Heu- schrecken folglich an diesem Tag lebhaft sein werden, viel fressen^ weiterwfiüidern und grossen Schaden anrichten. Ist dagegen straker Tau gefallen, ho war die Nachr kalt, die Heuschrecken werden infolge der Kältestarre JocgKXJudÜK träge sein und amn soll den Sabbathfrie- den nicht durch Heuschreckenfang stören* Die Araber, die den Men- schen der biblischen Zeit an Naturfeenntnis nicht nachstehen, haben sogar eine Redensart, die aich auf den Zusammenhang zwischen Tau und Heuschreckenstarre bezieht; sie sagen von einem faulen Menschen; ^•Er ist wie eine Heuschrecke bei Tau" • ■ *« I — ■■■■ Kli 75 >twxy«KSjCTjKgimbCTxiftt1ygärx Die Tau'-Szenen der Bibel. Nur in einem Land mit so regelmässiger und u starker Taubildung konnte sich eine Begebenheit abspielen wie die bekannte Tau-Demonstration des angehenden Nationalhelden Gideon. Damals herrschten im Lande Zustände, wie sie aus der Besiedlungsgeschicht der üeuaeit nicht unbekannt sind; die V^elt hat sich in } 000 Jahreul nicht viel geändert. Die Midianiter waren eifersuchtig auf die Bin«-| gewfiuaderten und sesshaft gewordenen Juden \ind ** verderbten das Ge- wächs auf dem Lande und Hessen nichts übrig im ganzen Land bis nach Gaza hinunter'*. Der kommende Befreier Gideon ruft Männer zu- sammen; da er aber ein noch Unbekannter ist, wAlltJt er ihnen durch ein Zeichen beweisen, dass er von Gott zim hächer Israels auserse- hen sei. In Gegenwart der Abgeseuidten ^ "sprach Gideon zu Gott: Willst du Israel dtrch meine Hand erlösen, wie du)^ geredet hast, so will ich ein Fell mit , der Wolle auf die Tenne legen. Vv^ird der Tau auf dem iell";^ allein sein und die Erde ringsumher trocken, so will ich merken, dass du Israel erlösen wirst durch meine Hand. Und es geschah also. Und da er des andern Morgens früh aufstand, drückte er den Tau aus dem Fell und füllte ein der wiohti.^ste aller Balästinensi sehen Kegen> Lex schlimmste, wenn man so sagen darf, Konstruktions- fehler Ia 3tifTxMg»glitngTtieyitif«Yjiji Aufbau des palästinensischen Jathres ist nicht, wie man gewöhnlich annirmnt, eine angeblich zu geringe iwLenge an Kagen sondern die ungünstige Verteilxang desselben! In Palatine regnet es im i/iinter, wenn es ^alt ist und die Pflanzen den Regen am wenigsten brauchen können; im bommer, da die Pflanzen den hegen ausnutzen konnten, regnet es nicht. Ausserdem fällt der palästinensische iiegen in einzelnen Massenregen, s4att wie in Europa auf viele kleine Kegenfälle verteilt zu sein. Die wertvoll- ste der verschiedenen hegenformen Palästinas ist — - auch das ist eines der vielen auffallenden Paradoxa des Landes --- jener hegen, der feax kein hegen ist und nicht in der P.egenzeit sondern in der Trockenheit fällt; der Tau. Die Trockenzeit beginnt im April; in den ersten Wochen ist sie eine echte Trockenzeit; es ist wirk- lich, wenn man von den geringen i^engen ieuchtigkeit absieht, die der Westwind zutrg^, trofeken. Wurde diese Trockenzeit anhalten, bis es im November --- zum ersten ik.al regnet, so wäre die Pflanzenwelt des Hochlandes verdorrt, rettungslos und unwiderruf- lich verdorrt; wenige Jahre, und das Hochleüid wäre eine echte wüste. Aber im Juli setzt die Taubildung ein, und je länger die Trockenzeit tt» anhält und je notiger den Pflanzen Feuchtigkeit, Erfrischung und Entstaubung werden, umso häufiger und umso stärker wird der Tau und insgesammt fallen an 120 Tagen des Jahres messba- re k^engen von Tau. Die unsichtbare ieuchtigkeit der Luft misst maji mit dem ieuchtigkeitsmesser ader Hygrometer, in dem ein ieuchtig- keit-empfindliches Element wie z*B. ein ausgespanntes I acü? einen Zeiger in Bewegung setzt. Die '•Niederschläge" dagegen werden mit dem EegenÄesser ko,trolliert, einem G^efäss, in don man die nieder- geschlagene r^assermenge auffängt undnun abliest, wie hoch sich der Boden des UrMfÜMMmm G-efässes mit Vvasser bedeckt wurde. Durch Zusajn- menrechnung der einzelnen P.egenfälle erhält man die Jahresmenge, die für PalästiÄa durchschnittlich 600 mm beträgt. In den btatisti ken liest man: ^'In Palästina fallen im Jahresdiirchsclinitt m& Kli 78 600 mm Regen" — - in die Regenmesser! Ausserdem aber fallen an 120 Sommertagen Tautropfen zwar nicht aus Wolken aber aus Taugewölk und, wenn nicht aus diesem, so aus der freien Luft und wenn sie sich auch nicht im Regenmesser sammeln, der im Garten dergietgxggtggTgtggitxT Meteoroligischen Station üteht, ao doch an den Gr%sern und Blättern der Bäume und an den Krumen des Ackerbodens \and fiir diese fällt doch der Regen, fällt doch der Tau und nicht für die Blechtöpfe des Meteo-- rologeji! Zu den 600 mm Winterregen muso man noch 200 mm ** Sommerregen' ^ zurechnen und diese 200 mm sind mehr* als die 600 im V«inter . Denn sie fallen nicht in der kalten Jeihreszeit, wenn die Pflanzen ruhen, son- dern in den Sommermonaten. Sie sind zwar nicht stark genug, um das Pflanzenleben in Betrieb zu halten, aber sie schützen die Sommer- trockene Vegetation vor dem Verdorren. Sie fallen nicht als Stiiirzre- gen, die das Land überschwemmen und foitspülen imd iiun gewöhnlich mehf schaden als nützen, sondern in feinster Verteilung als Tauttöpfchen, sie fallen nicht wie die grossen Winterregen an 12, sondern an zxkK 10 mal so vielen, an 120 Tagen, sie fliessen nicht in Bächen an den Mauern und längs der Strassenrinne dahin sondern hangen an den Blätt- chen, den Halmen und den Zv^eigen, die tränken die djirstenden Pflan- zen, entstauben das Blattwerk vom Ästensand, schützen die Rinden vor dem Eintrocknen und Zerreissen, befeuchten die Krume und lösen ihre Salze, sodass der Boden nicht in der Sonnenglut der 200 auf einander folgenden Trockentage versteint; sie sind die Rettung des Landes vor der Vertrocknung und Ver-WÜstung, der wahre Re^n und Segen des Jahres -^ das Tauwunder Palästinas! Die iBChwissenschaftler diskutieren, ob und wieviel vom Tau, der ja nicht an die Vyiorzeln gelangt sondern sidr\ an Stamm und Blätter setzt, durch die Pflanze aufgenommen und verwer- tet werden kajin« Xjuuut Man braucht diese wissenschaftlichen Diskus« sionen nicht mit allzu viel A fmerksamkeit zu verfolgen. Die Men- schen der Bibel trieben zwar kein Wissenschaft, aber sie waren Bauerr)) die als antike ivlenschen auf dem kahlen Bergland droben mit den har- ten Gewollten der Natur um ihr tägliches Brot kämpften, 8 Monate lang kein Regen, aber das gajize Jahr hindiirch Hunger und Durst, sie haben von der Genesis bis zu den messianischen Prophezeiungen der Prophe- ten --- nicht den Regen sondern den Tau als das wahre Gnadenge- schenk des Himmels gepriesen* Sie lobten nicht die Vt/interwolken,die Regengüsse^ ausschütten sondern das Taugewölk, aus dem die Tautropfen I I ■ IK* Kli 79 1 \ triefen, sie wünschten, wenn sie mit der letzten Kraft der sterben- den Lippeh ihre Stt Sohne segneten, ihnen nicht Regen sondern Tau — - Tind das sagt mehr als der positive oder negative Ausfall Ajbk von Experimenten in den Grlaskästen der Laboratorien* Der erste Se- gen der Eibel ist der Segen, den Jakob von seinem blinden Vater isjtüL Isaak empfängt. Er beginnt "(rott gebe dir vom Tau des Himmels und von der Fettigkeit der Erde und Korn und V/ein die iiille" (l 27) p und der letzte Segen in den fünf Büchern Eoses, der Segen über die 12 Stämme endet: "Israel wird sicher wohnen und allein; der Brunnen Jakob *3 wird sein in dem Lande, da Korn ]jaid kost sind, und sein H-immel wird triefen von Tau" (V JJ3)# Dem Berge Gilboa aber, auf dem Saul und Jonathan gefallen, flucht David in seinem Trauerlied auf die Helden: "Ihr Berge zu Grilboa, es müsse weder tauen noch regnen auf euch noch Aecker sein, auf denen Opfergaben wachsen; denn, daselbst ist den Helden ilir Schild abgeschlagen" (Sam.II l) Viele Dutzende Male wird in der "Schönen Literatur" der Bibel der Tau als Kennzeichen einer göttlichen und gütigen Weltordnung geprie- sen. Dem allbekannten Psalmvers: "ikiit 'iVeisheit hat Gott die Erde gegründet und mit Einsicht die Himmel gefestigt" schliessen sich die Verse an: "Nach seinem Willen öffneten sieh die liefen und die Wolken träufelten ihren Tau" Der berühmte Psalm 133 "Wie schön und wie lieblich ist es, wenn Brüder in Ein- tracht beisammen wohnen" lautet weiter: "Wie der £i±ik Balsam, der vom Haupte Aaron's niederfliesst dem Bart entlang und das Kleid hinab, wie der Tau vom Hermon, der auf die Berge Zions hinabfällt, denn so gibt Gott den Segen für das Leben in Ewigkeit" (ps. 1}}) . Eine der Hk schönsten messianischen Verheissungen der -^ibel ist jend des Secharja im Kap. 8, in dem er nicht nur den Menschen sondern auch den Tieren Erlösung von der Mühsal verspricht: "Denn vor diesen Tagen hat der iiensch sich "umBonst geplagt und die nydühsal des Tieres war umsonst und sie hatten kei- nen Frieden vor ihrem Bedränger sondern ich liess einen Menschen los gegen den andern. Nun aber soll •••• der Samen des Friedens ausgestreut sein* Der V^einstock gebe seine Frucht und das Land sein Gewächs "und der Himmel sei- nen Tau" . ■■■ I I I ■ ' Kli 80 Feldfrucht ohne hegen. Geht man in der Trockenzeit über das Hochland, so sieht man auf den ausgedorrtan Feldern Gruken und kelonen reifen. In der Bibel werden ja gie Qurkenf eider oft erwähnt. Mit Staunen sieht man die gelben Kugeln von Yioche zu Vioche ^osser werden --- sie füllen sich mit v^asser.... in der Jegenlosen Trockenzeit! In einer grossen Melone sind ^f:SaL 5# 6, ja 10 L Wasser enthalten, sie ist ja nichts anderes als ein mit öaft gefüllter Ballon --- woher nehmen die Pflanzen dieses V^asser? Der Himmel tränkt sie nicht, denn es fällt kein Tropfen Regen; die iulenschen kümmern sich nicht um;^ sie iJÄd doch füllen sie seih mit Wasser: sie leben von Tau. Sie sind die denkbar überzeugendsten iäeweise für die Wasseraufnahme aus dem Tau. Warum aber gerade trwlrire Gurken und Melonen? Erstens kriechen diese Pflan- zen hah am Boden dahdbn, wie übrigens auch die Kebstocke in den Trockengebieten des Mittelmeers und kucssui befinden sich so mit der Gesamtheit ihrer Blätter und Zweige in der kühlen Bodenschicht, in der sich die Tautropfen absetzBn; zweitens aber sind Stengel und Blätter mit Haaren bezogen wie ein Samt. Haare sind Wasserdampf- Kondensatoren, Tröpfenfänger; an jede Haarspitze setzt sich aus den Wassermolekülen der Morgenluft ein Tropfen Tau zusammen und, wenn morgens die Sonne aufgeht, gleicht die Iflanze den mit Perlen bestickten Kissen, die einmal in emsigeren Zeiten Mode waren, jede Perle ein Tautropfen. Und was morgens als Tau an den Blättern hängt, träufelt am Abend durch die Siebrohren in den Saftraum der irucht und füllt sie mit Saft, und wenn der Mensch einige Wochen später die irucht öffnet, so ist das, was er in der Augusthitze der Trockenzeit geniesstj lom seinen Durst zu loschen, nichts anderes als von der Pflanze verwandelter, versüsster und verseimter Tau« Die beiden HauDtfeste der Bibel: ein Tau«* und ein liegenfest. Alle religiösen Feste sind in ihrem Urwesen Naturfeiern und erst nachträglich zu Ereignissen der Religionsgeschichte in kalendarische Beziehung gesetzt worden. Die beiden Kauptfi§ste der Bibel sind das Passah zu Beginn und das Neujahrs- und Versohnungs« fest zu Ende der Trockenzeit. Zu Passah wird Gott gedankt für die m i Kli 81 Befreiimg aus Aegypten, für das Land, das erden Vätern zu ewigem Erbe gab, und wird in einem grossen Chorgebet um Tau für die Trocken zeit gefleht. Die eng mit einander verkuppelten Perbstfeste, das Naujahrsfest und das tiayyicjj;«xm|jitgTwgw±w±wx%g Versöhnungsfest, die zwischen den 10. September und 10. Oktober gefeiert werden, sind Bittfeste um Regen für/ die nun einbreohende Kegenzeit. Sie sind durcn lu Tage, die 10 iöusstage getrennt, in denen das Volk Busse tun soll für seine Sünden im vergangenen Jahr und am 10., dem Ver- sohnungstag wird von Gott die Aussöhnung mit dem Volk erbeten. Das Land braucht Hegen; es liegt in Grottes Heind den hegen zu geben oder zu versagen; von diesem hegen hängt die Existenz des Volkes ab; denn ein iv.issjahr bedeutete in jenen Zeiten, in denen die Länder in ihfer Versorgung auf "Auteurkie" angewiesen waren, nicht nur Hunger und KreLnkheiten sondern auch Schwächung der militärischen Kraft und ürieg von Seiten der ewig cuigriffslustigen imd zahlreichen Nachbarn in aj^len Himmelsrichtungen. Vvenn aber der Himmel sich verschliesst, und dies kann doch um der Sünden von einigen Wenigen allein schon geschehen, so leidet das ganze Volk und daher bekannt sich das gan- ze Volk mtschuldig an den Sünden der Einzelnen und alle rufen; wir haben gemordet, getötet, gelogen, geschändet, Diebstahl begaingen und wie das ganze Sündenregister weiter lautet* Aus dieser unlös- baren Beziehung zwischen der Sünde des Kinz einen und der Strafe, die in jjorm von Himmelsverschliessung das gajize Volk trifft, erklärt sich die für das Judentum eigentümlihe und so oft angefochtene Schuldverbundenheit --- eine Regen-heminiszenB aus dem alten Palästina. Davon wissen freilich die modeenen Menschen, die sich wundern und sträuben, sich vor Go^ft als iw^örder und Notzüchter zu bekennen, nichts, imd ebenso wenig jene Ankläger, die in ihren Schriften die Juden beschuldigen, dass sie die schlimmsten Schand- taten jedes Einzelnen von ihnen angeblich decken. Warum das Ghristentiim das Osterfest beibehielte das Vers öhnun^sf est aber durch V^eihnachten ersetzte. Die christlichen Feste wurden, nachdem die TTrcliristen jahrhundertelang die f jüdischen Feste beibehalten hatten, auf Kli 82 Konzilien festgelegt, die in der nordischen, also einer klimatisch ganz anderen Welt stattfanden und auf die Bedürfnisse der nördlich des iwiittelmeers wohnenden Völker eingestellt waren. Das Passahfest wurde als Ostern, das Fest der Auferstehung beibehalten, denn erstens fiel es in die Auferstehungszeit der Natur und zweitens harmonierte es mit der Überlieferung, dass Christus im der Passeüa- WoÄhe gekreuzigt wurde. Neujahr und Versöhnungsfest aber hatten für die nordische iielt keinerlei oinn: der Laensch des Nordens braucht nicht xm Hegen zu bitten, ganz und gar nicht im Herbst, denn seine »Veit ist ja umgekehrt geschaltet: der mensch Palästinas hat zuviel Sonne und zu wenig hegen, der Mensch des Nordens zuviel Hegen und zu wenig Sonne^ vxiirwxBx^ibfxiljaDJuaunBkvsw]^^ Das palästinensische Jahr beginnt n^u \ind vagb8igc\m^»voll mit dem Anbruch der Regenzeit, das nordische Jahr aber mit jener Woche, in der die oonne nach jy»*««--i«ige» -^iftd bedrohlichen Abstieg wieder ^^ftjizixst eigen und damit die Sonnenscheindauer der kurzen Tage wieder zuzunehm^m beginnt. 3ei aiien VölJcern des Nordens wurde, längst vor der Einführung d^es Christentums d^r 24, Dezember j)airt^5^^^ Der Himmel im üsten ist nicht immer und nicht absolut wolkenlos. Steht man auf dem Oelberg, so sieht man an manchem Tage über dem Jordangrabenzwei neue Wolkensysteme. t?ber dem Trans Jordani; sehen Hochland, das um etwa 200 m höher ist als die geologisch abge nutzte palästinensische Landtafel muss die ostwärts ziehende Luft wieder ansteigen, kühlt sich ab und bildet twlstxgh neue V^olken und KU 84 I ■•| folglich schwebt milst eine schmale ^^olkenbarriere über Trans= Jordanien* oie ist wirklich niir eine Barriere, denn sie reicht nicht tief lajideinwärts sondern löst sich mit der i^nnäherung an die Vmbte öMi\ Sodann sieht man als ein i hiervon völlig getrenntes Wolkensystera die Wolken des Jordangrabens. Im Jordangraben fliesst von Norden nach Süden der Jordan, im üüden aber dampft das Tote Meer« Der aiif wallende Uampf verdichtet sich je dach der ivetterlage stärker oder schwächer , in tieferen oder höheren Lagen zu nolken, die von dem meist schwachen \vind des Jordangrabens in bchmLen wie die itauchfahne eines Eisenbahnzuges nach Norden treiben. Unvergleichlich häufiger als in anderen neltgegenden, in denen dieses Phänomen natürlich auch nicht unbekannt ist, sieht man in^^Lalästina wsitm paiftitgi . Jiii3BxniüfagiDxöigm/.äart Im «h fsm xmanobii lifflKmftiinTnhiffamTnrt ftg V wir wmir .^^^^^^^^^^^ paradoxe Vvolkenbewegungen : unaufhörlich weht * •«» t.4 iiiriH über Palastina von V/esten nach Osten der konsun als eine hoch hin= auf reichende «vindbahn. »»ährenl der Nacht aber entwickelt bioh die entgegengesetzt ziehende ?/üstenbrise. Violken in den höheren Schich= ten der Atmosphäre wandern mit dem \Vestmonsun nach Osten ; Gewölk in den tieferen Schichten aber gleiten mit der Ymstenbrise nach Westen, sodass xxsk die beiden Wolkenbgthnen wie äxä Eisenbahnzüge äneinandf=^r vorüberfahren. Hat man Glück, so sieht man vom Oelberg aus über dem Jordan^raben als eine dritte tiefste ochicht die V«ol= ken der JordangXÄkKÄsenke als Kauchfahne von oüden nach Norden ziehen. Steht nun gar der Mond als ruhender Punkt in der Erschei= nungen Ilucht am Himmel, so ist man von den ungewohnten Bewegungen in allen Kichtungen der Windrose geradezu verwirrt. gigTTg-trTWT^Ttw Wie die Pferde in der Schlusßtiummer des Circus jagen die Wolken= in entgegengesetzten Kreisen rosse durch die mondbeschienene Arena des Himmels, und wir igjrwkirg droben auf der OelbergteÄsse stehen staunenden Auges im Parterre der Natur. Die Nilwolken ♦ Die meteorologischen Stationen führen in iorm von Kurven Statistik über den Grad der Himmelsbewölkung. In den Hochsommermonaten ist die Bewölkung am geringsten ; aber gerade in dieser ^eit der gröss= ten Himmelsheiterkeit weisen die Kurven wie die eines Seismographen Kli 85 bei einem Erdbeben starke aber nvir kurz JtASaÄSfwAg Storiingen auf • Niemand, der die palästinensischen Bewolkungskurven mit ihren all= jährlich im Hochsommer wiederkehrenden Störungen sieht ^ konnte aus der Theorie eine Erklärung Ifin^en, denn die Ursache ist unauffindbar abgelegen : diese Wolken erscheinen in Palästina, weil es in -— Abessynien regnet! "inmirTS^GSTrmwy Die Trockenzeit Palästinas ist die Eegenzeit Abessyniens. Das Regenwasser der abessynischen Hochgebirge sammelt sich in den Quellf lassen des Nil und Mitte Juli beginnt die= öer zu steigen. Das Hochwasser^ das ja vom Gebirge kommt ^ ist kalt und wenn das kalte Nilwasser in das warme Mittelmeer gelangt, entÄJDt stehen hier durch die plötzliche übküliling dichte Bämpfe entsprechen den Nebeln über den Neufundlancfebänkenj an denen ixxxwmx Golfstrom und Labradorstrom zusammenstossen. V/er in diesen V^ochen zu Schiff nach Aegypteii fährt, ist erstaunt, mitten im glühenden und "wolken= losen'* Hochsommer auf weite Strecken hin durch dichte Nebel zu kom= men. ^^uö diesem Nebekneer steigen ytfolken auf, die der Südwestwind zur palffitinensi sehen Küste trägt • Knde Juli erscheinen diese ^Nil= wölken" mit der hegelmässigkeit eines alljährlichen Pilgerzuges, und tatsächlich ähneln diese weissen und grauen in Reihen hintereirp= ander kommenden Wolken einem Zug von Pilgern, der über die blaue Trift des Himmels zum heiligen Land gezogen kommt • Aber er erreicht sein Ziel nicht • So drohend sich auch das Gewölk im Südwesten zu= sammenballt, so gewiss der Unkundige falsch voraussagt : Heute aber gibt es ganz gewiss Gewitter es gibt gewisslich Irgtcm» keines • In dxesen V/ochen regnet es --- einmal in 80 Jahren ! In der Sonnen?= glut dieser heissesten aller bommerwochen verdunsten die Nebelwolken Die Himmelsarmada, die Aegypten gegen die Küste Paläsjfinas sendet, erreicht ihr Ziel so wenig wie einst die spanische die Küste Britan;= niens^ und der Pilgerzug, den Abeaynien, das sich das ^Land des. Löwen von Juda" nennt, gen Jerusalem sendet, teilt das Schicksal so vieler Treuzzüge« Und so werden die Nilwolk^n ^ die man von Ziesten «»Tr:iyiaiait.izrg<- gegen das hl Land anstürmen sieht, gewitterdrohend und dann zerstiebend^ zum Symbol : so kamen viele , von den alten See= Völkern bis zu den hitterheeren muLxüx des Mittelalters "und den Plotten der Gegenwart, und glaubten, das Land im Sturme zu nehmen« Kli 86 Aber es ist imeröbert geblieben bis ziim heutigen Tag* Jerusalem liegt als die Veste Zion heute wie seit Jahrtausenden unberührt vom geschichtlichen g^yg^wki» Geschehn und wie zu Davids und zu Chi^istus Zeiten und zu denen der Kreuzfahrer, Epochen die um je ein Jahrtausend auseinander liegen, kann man auch heute abermals tausend Jahre spater nicht recht sagen, wem es ausser sich selbst eigentlich gehört* ^* Kli 87 Die drei wichti^rst.^n \.^a-^c>^fr.-f^^^ ^ Auf S. ist dargelegt worden, wie sich aus der Feuchtigkeit der Luft, d.h. aus den in der Luft einzeln und unsichtbar schwebenden Wassermolekulen in den kühlen Hohen Nebel, Wolken bilden und wie die Tropfen infolge ihrer Schwere aus den Wolken niedersinken. Zumeist und vor allem^^heissen und trockenen Ländern wie Palästii^ gelangen diese aus den Wolken langsam niedersinkenden Tropfen nicht bis zur Erde, sondern die Wolken regnen sich in den Höhen aus, sie schwinden wieder, ohne dass es geregnet hat. Gelangen jedoch die Tropfen bei ihrem Fall bis zur Erde, so "fällt l.egen". Von den verschiedenen Bedingungen, die das Niederfallen der Wolkentropfen bis zur i^rde begünstigen, sind die drei - auch für Palästina wichtigsten die im folgenden beschriebenen. Der Aaiflien= oder Gewitterregen. Scheint die Sonne an heissen und verhältnismässig windruhigen Tagen kraftig auf Wasserflächen oder feuchte Boden, so steigt aie er= wärmte und hierdurch leicht gewordenen Luft , durchsetzt mit viel Wassermolekülen, schnell und steil wie ein mit Warmluft gefüllter Ballon aufwärts und gelangt, da kein Wind sie verweht, rasch in grosse Höhen (Abb. ^9) (a). Heisse Luft kann sehr viel Wassermole= kule frei als Feuchtigkeit enthalten und daher bilden sich an heisse Tagen und in tropischen Gegenden rasch schwere und geballte Wolken, wie wir sie in Gewittertagen am Horizont zu sehen gewähnt sind. Durch die schnelle Steilfahrt der stark erhitzten und hierdurch sehr leicht gewordenen Luft gelangt die verhältnismässig grosse Wassermasse in hohe und kalte Höhen und hier ballen sich die Was» sermoleküle zu grossen und schweren Tropfen zusammen (b), die nun mit hoher Geschwindigkeit als "massiver XiaiuuÄegen " , als ^ross- tropfiger «Platzregen- niederstürzen (c). Diese massiven Kegen sind Charakteristisch für heisse Gegenden (Tropenregen) und in Europa für heisse Sommertage. Naturgemässig sind sie in Palästina häufig. V Das viewitter^ Die rasch und steil aufsteigende Warmluft reibt sich an den benach« barten ruhenden oder gar abwärt»6teigenden Luftmassen, abwärts stei= gend, weil ja durch den Aufstieg der Warmluft ein Vacuum über dem Rli 88 Boden entsteht und nun kalte Luftmassen aus der Umgebung einströmen* An heissen Tagen wandern Vertikal=ströme von heisser und kalter Luft aneinander vorüber wie die Fahrstühle in den V^arenhäusem (d). Hierbei reiben sie sich wie die Kautschukplatten der "^lektrisiers maschine, die iü^iolekiile, die von der Hitze ohnehin aufgelockert sind, zermahlen SxCh und aus ihrem Verband fliegen die -^lementarbe3tand= teile der iuiolekiile und Atome, die Llektronen heraus wie die Krümel des Holzmehls aus dem zersagtmrxMiffx werdenden Brett (e)» Ireie Elektronen aber sind Elektnzität • Die Luft wird, je höher sie steigt umso stärker aufgeladen und oben in den Wolken erreichen die iSpaiip nungen enorme Werte (f). Bs kommt zu elektrischen Entladungen unter Blitz und Donner : Gewitter (g) • Wolkenbruchj Platzre/^en und Ha^el> Wer in der Schule die Elementarphänomene der Physik und Chemie kenne gekernt hat, erinnert sich wahrscheinlich der eindrucksvollen Experi mente, die der Lehrer mit unterkühlten imd übersättigten Losungen anstellte .Wasser gefriert in der N'atur bei 0^; bewahrt man das Was= ser aber vor Erschütterung, so kann man es auf -8^ abkühlen, ohne dass die Wassermoleküle zu Kristallnetzen zusammentreten. Es ist •^unterkühlt'* • Erschüttert man es jetzt, indem man es anbläst oder mit einer iM'Rdel ansticht, so fahren die iaoleküle mit ixplosionsarti= ger (jesohwindigkeit zu Kristallen zusammen und das Wasser verwandelt sich im IJu zu einem jfcxudcsckx Eisblock* Dasselbe Experiment kann man mit Losungen anstellen« Nach den klassischen G-esetzen der Physik kann man in einer bestimmten Lienge Wasser nur eine bestimmte Zahl von Salzmolekülen zur Lösung d.h, zur freien Verteilung XÄ^einzelnen iwolekülen bringen* Geht man aber sehr vorsichtig zu VriiriiiiTTYii«m*itT»x«fl geht das 7»'asser sogar in die dichtere lorm des Lises über und es entstehen Hagelkörner. Gleichzeitig aber werden die daherfliegenden Wassermoleküle durch die Staubkörnchen sozusagen durchgekämmt, zer- rissen, es lösen sich Elektronen aus dem Xix«k± Verband der Atome und iie Luft wird elektrisch aufgeladen. Platzregen, lÄi«AHagel und Gewitter gehören zu den typischen VVettererscheinungen Palästinas und werden aemgemäss in der Bibel häufig erwähnt. Ezechiel ver= gleicht Iie falschen Propheten mit Tünchern, die eine 'Äand mit nur loser lünche überziehen, aber "So spricht der Herr: Ich will einen V.irbelwind daher= fahren lassen in meinem Grimm..und einen Platzregen in meinem Zorn und grosse Hagelkörner in meiner Au±; die sollen alles umstossen." (Ez.13). Hagel war die 7- 6) . Sogar das Prinzip des Blitzableiters muss in biblischen Zeiten be= kannt gewesen sjexjh und auch angewendet worden sein^ denn im Talmud erhält eine irai^ auf eine Anfrage die Antwort , ••dass es erlaubt sei, bei Blitz und Donner ein Eisen zwischen die KÜfcken zu legen '^ • Im Aap #24 zählt Hiob die sozialen Ungerechtigkeiten auf : '^iklan verruckt die (Irenzenj raubt die Herde und weidet sie Sie treiben die Esel der Waisen davon lond nehmen den Ochsen der Witwe zum Pfand • Die Armen müssen weichen und die Bedürftigen müssen sich ±M ausserhalb der Städte verkriechen. Sie liegen nachts nackt ohne Gewand luid haben keine Decke gegen den Frost» Man reisst das Kind von den Brüsten der MUtter^^und macht es zum Waisen und macht die Leute eirm dvirch Pfänden • Den Nackten lassen sie ohne Kleider gehen und dem Hun= grigen nehmen sie die Garben jtxKxigTxwgighxtimxiggiiaisghien jto^fttflixsmifixiigiufi flfflidtgiCTaxtt JcmziflaMaDaingäiTXYrils^ttin^ 3pbLMmkraMgmyoKm(ittigmAmta^ jaLgfaxAgmxtiigfflgThxTnTani ghtmAmjmammciBixiiaK±L'iat^^ ftTwiDfromn ^ip XtDiSBKtnimwfiinm xAaasitimnsinlih-^ (nämlich jene^ die beim Ernter abfallen und nicht aufgelesen werden sollen^ sondern die der Arme , soviel er ohne Vmgen schleppen kann, nachhau= se trafen darf) • Sie zwingen sie, Oel zu mahlen in der kühle und ihre Kelter zu treten, \ind lassen sie doch Durst leiden ! usw usw • • Mitten unter diesen Leiien der Armen steht : ^•Sie müssen sich zu den Pelsen halten, wenn ein rlatz= regen von den Bergen giesst, weil sie sonst keine Zu= flucht haben'*, (Hl 24). Diese Bibelstelle enthält verschiedene interessante Hinweise auf klimatische Zustände im Land. Da vom nächtlichen Frost gesprochen wird, mu;53 der dichter des Hiob, wie außh aus den Hinweisen auf bchnee , weisen etc hervorgeht, ein L/iensch des Kochlandes gewesen sein. a^^^m^^m^ i bi^— ^m Kli 93 Wenn gesagt wird^ dass die Armen an ielat» i^uflucht suchen iLUösen vor den niedergehenden ifVasseriaaasen bei »..turzre^en^ so ist das nicht nur ein Hinweis auf die Kaufi^= luid Heftigkeit lebensgefatirlicher '^Wol.ienbrüche'^ , sondern das Land war offenbar auch daMÜ.0 nicht ordnungsgemäss reg^xliert, sodass die K. ^.^nwäsaer etwa durch jr^anale abflössen, und es war ebenso offenbar auch damals schon in gewissem Ausmass kahl und verkarstet, Schlussfolgerungen, die m sowohl mit den naturwissens jhaftliohen wie auch historischen Annedia«! imd sonstigen Hinweisen harmonieren. Wie palästinensische Platzregen sich auswirken, lehren die Abb. 40 a und b --- das sind keine Landschaftsbilder aus i^innland sondern aus der palästinensis .^hen KÜstenebene nach einem Platzregen^ und zwar nicht nahh einem ta^elan^en Dauerregen, v,ie sie in Europiv die Ebenen iVbersohwemmen, sondern nach einem Nachtgewitter, das ein Stunde anhielt, aber von einem Tropenregen begleitet v/er, bei dem, wie sich die biblischen Schriftsteller richtig ausdrücken, ^die Schleusen des Himmels geöffnet ^ oder wie sie zuweijclen äx auch sagen "die Schläuche des Himmels zerrissen waren'*, wobei man an die Um aus Tierfellen gefertigten Wasserschläuche denken muss, die Bfc^ im Alter.tum (Homer!) und auch heute noch im Orient als Wasserbehäl^ ter gebraucht (s.S. u Abb . ). Dass bei diesen ftolkenbrüchei^ in so unwirtlichen ae^enden ohne Vveg und Steg "und vor allem in den zalillosen Lehmmulden zwischen den Bergkuppen Tiere und Menschen ertrinken oder vor Erschöpfung zugrxmde gehen, weil sie einfach nicht üiehr die kraft aufbringen, sich aus den Schlammgruben heraui?«-^ zuarbeiten, ist ohne weiteres verständlich und 8» erwähnt. I Die 2. R^genform ; Der ^ebir/^sre^^en. r rd ein wa^3erdam].:freiGher Seewind aui seinem ilug durch ein Ge= birge gezwungen, aufzusteigen, so kühlt sich die Luft ab, vermag nun nicht ^ hr, den anzen Wasserdampf zu halten und es erscheinen Wolken. Der Wind regnet sich aiif der Anflugstite des G-ebirges aus (AbB. 41) und die ^^nfalirtsseiten der Seewinde an hohen meeresnaiien 'lebirgen jind die (Jebiete der grSsaten Regenmengen, die man über= haupt registriert .Auf der Gr^genseite des aebirges aber, die im Wiiv und Re^;enschatten liegt, und wo die airsgeregnet e imd hierdurch an sicii schon wasserarme Luft sich wieder durch den Abstieg in die '' % KU 94 Ebene erwärmt und so auch ihr Fassungsvermögen für V/asserdampf erhöht^ ist es trocken, so trocken, dass auf dieser ''Luv=Seite" TgfyfiTxägft^JtxiS^lffigwieB hinter den Grebirgen VVÜsten sind* Trägt man in eine iVeltkarte die Bahnen der grossen regelmässigen liüube See« winde, der ^onsime ein, so kann man ohne Kenntnis der Tatsachen ablesen, wo die grossen Kegengebiete und wo die Trockenlandschaften liegen (Abb«42) • VVarum in Asien der SÜd=Himalaya und in Europa die SÜdsAlpen die parossten he^enRebiete sind. Der wärmste der grossen Ozeane ist der Indische Ozean^ weil er in der Aequatorzone liegt* Kein Wind trägt soviel VVasserdampf einem Festland zu wie der SÜdo3t=Monsun, der vom Indischen Ozean gegen den asiatischen Kontinent weht, wenn dieser sich im Sommer erwärmt und die VVarmluft über ihm aufsteigt und so ein ansaugendes Vakuum schafft. Kein Wind der V/elt wird zu einem so hohen Aufstieg gezwun« gen wie gerade dieser wärmste und wasserreichöte Südost=Monsun, denn er weht gegen das höchste aller Ciebirge, gegen den Himalaya. Mit der Folgerichtigkeit einer mathematischai Beweisführung muss also der ochiuss jezogen werden, dass an der -^^nfahrtsstelle dieses SÜd»= ost=Monsuns an den Südhängen des Himalaya die Kegen=Nieder schlage so hoch wie sonst nirgends auf der Erde sein müssen. Und so ist es auch : in Bengalen bei Cherrapunje, dort wo der SÜdost=ikonsun an der Südwand des Himalaya zum Aufstieg in hochalpine Hohen gezwungen wird, fallen im Jahr durchschnittlich 12, in regenreichen Jahren 20 m , man lese diese phantastische ^6ihl genau : zwanzig keter Regen, d.h. sammelt man in einem Messgefäss den Regen, der im Lauf eines Jahres fällt, so kommt man auf eine Regenhohe von 20 m , das ist ungefähr }0 mal so viel als es in Paris, Berlin, Wien regnet! In Europa fällt der meiste Regen an der Westküste Schott= lands und an den Südhängen der ^^Ipen. In Schottland regnet es so viel, weil hier der warme und wasserreiche Luftstrom, der nit dem G-olfstrom über den -Atlantik gegen Europa treibt, hier über die bewaldeten Höhenzüge Schottlands weht. Die Wälder Schottlands sind so dicht, weil es so viel regnet, es regnet aber so maximal viel, d.n. ^^oviel wie die Luft überhaupt an Hegen hergeben kann, weil die Vvipfel der Baume mit jedem Zweig und jedem Spitzchen eines Blattes die Wassermoleküle aus der durchstreichenden Luft herausÄmen. ^enn man oft liest, dass Wälder das Klima ver^dern, so ist dies. ÄMWa« irreführend. Der Grundcharakter eines iaimas kann durch einen ,mld nicht verändert werden, sondern : über ein kaiHtes Land Fahrt der Wind ungehindert mit seiner ganzen Wasserfracht dahin Der^ald aber holt aus dem Wind an Wasser heraus, was aus ihm durch bpitzenkonlensation" und durch Wipfelsohlag herauszuschlagen ist der n^lö. wirkt wie ein Schaumschläger und steigert folglich die Menge an Tau und Hegen erheblich — falls Tau und Hegen in der Luft enthalten sind ! Ausserdem hält der V.ald durch seine .urzeln, sei= nen humus, seinen ^chatten und seinen Vdndschutz in der S. kssa beschriebenen v.eise den einmal gefallenen Regen wochen= und monate= lang fest und erhält ihn so dem Land, während mx in einem kahlen Gebiet das Kegenwasser entweder ungenutzt vom abschüssigen Terrain des Gebirges mitsamt der aufgeweichten Erde in iorm von Hegenbächen abströmt oder aber sich in den ^ulden der Ebenen sammelt und hier dumpfe bildet, beides nicht zum Nutzen sondern zum Schaden des Landes. Der Wald ist nicht der Hegenbildner sondern der Hegenf5r= derer und HegenfiMälöEg? des Landes, und in Bezug auf das Klima kann man sagen : es wird durch Walderwerb feuchter, durch /.aldverlust trockener, aber nicht anders. Sieht man von der exponierten V,estküste Schottlands ab so findet man in Europa selbst die höchsten Hegenmengen an den 3Üd= hangen aer ^^pen -- logischerweise, denn hier werden die vom warmen Sudatlantik anwehenden Seewinde gezwungen, zu Kochgebirgshöhen auf= zusteigen. Die regenreichste Landschaft ist die Bucht von Cattaro, m deren tief eingeschnittenen "Fjorden" sich die Hegenwinde und ' Wolken wie Fiscfhe in einer Heuse fangen und wo es in der geschützten Tiefe der Buchten südlich warm, droben aber auf den kahlen und ver= karsteten Hohen sehr kalt ist, sodass die hochgetriebene Luft sich schnell und tief abkühlt (s.S. ). Hier fallen in regenreichen Jahren *Äafix«» 4 1/2 m Hegen ! Nächst Gattaro sind es die unmittel= bar am l^iiss der SÜdalpen gelegenen Provinzen, in denen der meiste Hegen Europas niedergeht. Ueber Locarno regnet es, trotz der vielen sonnenreichen Tage während der "Saison", ixixi&fi über 2 m im Jahres= durchschnitt, d.h. dreimal soviel wie über Paris und London. Um ein Viertel weniger regnet es an den Hängen der Itoiaijii« Nord=Alpen A4 die das regenreichste Oebiet Nordeuropas sind, weil hier Lie y egeni m 96 In Nordeuropa regnet es abgesehen von der V^estküste Schottlands — - am meisten an den Hängen der Alpen^an denen die vom Atlantik über die Ebenen Rioropas hinwehende Itegenluft aufsteigen muss und sich hierbei abkühlt (I6OO mm) •unmittelbar am iJebirge gelegene Städte wie Salzburg oder Luzern sind wegen der Häufigkeit ihrer Regen geradezu berüchtigt (Abb. ^}) . Der Libanon dreimal regenreicher als London ! :^ In Salzburg regnet es viel, aber x am Libanon regnet es mehr ! Nicht so oft, aber mehr/ . Was der Himalaya für den konsun vom Indiscnen Ozean, was die Alpen für die Seewinde des Atlantik, das ist der Libanon für den von \^^esten kommenden Legenwind des Mixtelijibers (IV) . iias viebirge steigt dicht hinter der KÜste auf und zwingt den feucht=warmen feESEmmui Seewind, aus dem warmen Becken des ivxittelmeers an der steilen Gebirgs«and wie eine Bergbahn hochzufahren und sich abzukühlen, lieber dem Libanon regnet es, ob= wohl doch mehr als die Hälfte des Jahres absolut tTflgig^r» regenfrei ist, mehr als über den Nordalpen, mehr als in Zürich oder Salzburg, dreimal mehr als über dem regenreichen London ! Da der Sommer trocken, der V»inter aber natürlich im Hochgebirge kalt ist, regnet es streng genommen über dem Libanon nicht viel sondern es sind ei= gentlich nur starke Schneefälle^ die dem Libanon V/asser in einer Jahreshöhe von über I7OO mm zutragen • Da die Schneedecke beträcht= lieh hoch wird und folglich trotz der relativ warmen Frühlingstempe= raturen nur langsam abschmilzt, bleibt das G-ebirge bis in die Som= mermonate feucht und sprudeln in Syrien zahllose Gebirgsquellen, die das Land befruchten und die Vegetation während der Trockenzeit erhalten, sodass Syrien im Gegensatz zu dem ausgedortten Palästina auch w^irend der Trockenzelt grün und fruchttragend ist, also einen echten "Sommer" besitzt. Der langsamen Schneeschmelze auf dem Hermon ist es zu danken, dass der Jordanpc3öö«Kj|QpcjsK««p^ nicht wie die palästinensischen meisten 7/asserläufe austrocknet/ sondern — - für Palästina überraschend wasserreich bleibt. und den, wie wir noch sehen werden, besonders günstigen Schnee- und Ke^enverhältnissen ija Gebiet der transjordanischen i:-uflüsse Kli 97 Die Wind= und KeKenstrasse Beirut - Baalbek - Damascus, ^ij^ iLdium irgendwo in der bekannten Vielt kann man die gesetzmässigen Beziehungen 7,^ischen der Höhenlage der Vvindbahn und den Kegenmengen so ansohaulioh verfolgen wie an der syrisch=palä3tinen3ischen KÜste, Syrien und Palästina sind bohwest erl ander ^ sie gleichen sich im Aufbau wie zwei von demselben Brot abgeschnittene bcheibenCAbb • 44). Aber da in Syrien die ü-ebirge höher sind^ treten die (jesetzmässig= keiten klarer hervor als über dem von den Kegengüssen und geologi= sehen Ueberflutiingen "verwaschenen" Palästina. Der an die Küste Syriens angekomiinene Seewind (a) muss nach= einander die beiden parallel gestellten Gebirge Libanon (b) und Antilibanon (d) überspringen wie ein hennpferd zwei hinter einander Hürden, i An der Küste vor den G-ebirgen liegt, wie in Palästina Tel Aviv, die otadt Beirut (a), zwischen den beiden Gebirgen, in dem "Jordangraben" Syriens, der hier Bekaa heisst, liegt Baalbek mit dem grossen, vom Erdbeben halb zerstörten Jupitertempel (c). Jenseits des Antilibanons, am hand der grossen Inlandswüste, liegt Damascus (e) "Und da er auf dem V/ege war und nahe an Damascus kam, iim= leuchtete ihn plötzlich ein Licht vom Himmel und er fiel auf die Erde und hörte eine Stimme, die sprach zu ihm ; Saulas, Saulus, was verfolgst du mich ?" vAp* 9)» Ueber dem Landschaftsprofil von Syrien auf der Abb ,44 ist die Kurve der Eegenmengen gezeichnet : sie läuft den Landes erhebungen parallel Ueber Beirut fatt^rgiff (Seehöhe) fallen 900 mm , über dem 2 000 m hohen Libanon steigt die Kegenmenge wie das Gebirge auf 2 000 mm, jenseits des Gebirges fällt mit denr ^lefcxTsie Höhe des Niveuas auch die Kegen= menge auf 600 mm in der Bekaa, mit dem Anstieg des Antilibanon erhebt sie sich wieder auf 1^00 mm, um dann j enseits des Gebirges auf die unbeueutende und für natürlichen P flanz en wuchs unzureichende Jahresmenge von 240 mm abzusinken --- das ist der schmähliche Rest^ den dao Gebirge jeinem Ortj von der reichen i'euchtigkeit des Seewindes /übrig lässt, der zwar nur km von der Küste entfernt aber zu seinem Unglück im V/ind= und Regenschatten des Gebirges liegt» "Oasen" . Das Unglück ist für Damascus nicht so gross, wie es nach der Regenkurve erscheint, denn wenn das Gebirge auch ftsmuscras den Regen, Kli 98 i r^' der eigentlich für Damascus bestimmt ist, abfangt wie ein hegen= schirm, so gibt es ihm einen wesentlichen Teil desselben später wieder in lorm der Quellen, die von den Schneehöhen niederrieseln, und statt in einigen Winterwoohen mit Wassermassen überseht tet zu werden , geniesst Damascus imn den Vorteil, das ganze Jahr hindurch wenn auch nicht beregnet, so doch getränkt zu werden« BrxgxMigiffyxtTim SaJ^WP:drängt .So= lange das iäaximum über den Azoren besteht, und dies ist ungefähr von April bis Uitte Oktober der iall, fahren die Schlechtwetter= Zyklone ausschliesslich auf der nördlichen Zyklonenstrasse längs des aolf Stroms (c) von Neufundland nach den Britischen Inseln. Im Mittelmeergebiet aber regnet es nicht, weil ktexk«! kein Schlecht» Wetterzyklon das Bollwerk des Azorenmaximums durchbrechen und die Strasse von Gibraltar erzwingen kann, sondern östlich vom Azoren= maximum weht den ganzen Sommer über der Sommermonsun, den man auch den Azorenwind nennen könnte (e). Daher ist es im Mittelmeergebiet von April bis Oktober — in Palästina als dem östlichsten Teil noch einige Wochen länger bis gegen Weihnachten — trocken und windig, der Wind iüt aber kein böiger Sturmwind, wie sie später in der Regenzeit im Gefo ge der Zyklone auftreten, sondern ein angenehm empfundener gleichmässiger Wind vom Charakter des Passat. Der Winterfahri^lan der Schlechtwetterzvklone. Im Spätherbst werden die Festländer ebenso kühl wie das Meer, der Lugt druckuht er schied schwindet, die Saugkraft der Kontinente lasst nach und das Azorenmaximum wird schwächer. ir»Tr«».T»»yx«i^t:,»v^ Statt seiner entwickelt sich über dem kalt werdenden Boden der Sahara das Wintermaximum über der Sahara (Abb.50) (a) und aus den gleichen Gründen bildet sich über Nordasien das noch viel grössere und kräftigere Wint ermaximum über Nordasien oder, wieman ee auch nennt, das Wintermaximum über Sibirien aus (b). Zwischen beiden bil= det Äiali die warme und daher leichte Luft über dem ^.ittelmeer eine Tiefdruckriiine, in die von Norden und Süden die Hochdrucksluft der beiden Maximaa einströmt und in die auch die Schlechtwetterzyklone des Atlantik eingesogen werden, sodass sie nun auf dieser südlichen Zyklonenstrasse (c) ins frei gewordene kittelmeer einfahren . Diesejf Kli 107 auf der südlichen Zyklonenstrasse zwischen dem Wintermaximuiri über der äahara (a) und dem V/intermaxiraum über l:^ibirien (b) ins Mittel: meer einfahrenden Sohlechtwetterzyklone (c) bringen Palästina sei: ne Vv'int er stürme imd Winterregen (d)o Der Saugyyjnd ein der Vorderfront > Kommt ein Schiff den l'luss dahergefahren, so karm man beobachten^ wie es das V^asser an sich zieht ; bevor das Schiff unseren Stand= ort erreicht hatj sinkt der Wasserspiegel. Ist das Schiff vorbei= gefahren, so kommt nun die Flutwelle mit dem verctangten Yvasser ans Ufer* Das bchiff saugt an seiner Vorderfront das Ytesser an. Springt ein Mensch von d nem Dami^f er über Deck, so wird er erst an die Schiffswand und dann rückwärts zu den Schiffsschrauben getrieben und hier zermalmt. Ein Mensch, der über Bord springt, ertrinkt nicht sindern wird von den Schiffsschrauben kxffgffxxiclgtgt^ die ihn ansaugen hingerichtet, -c-ine ähnliche baugwirkung üben die Propeller des Ilus= zeugs aus« Das lltgzeug ist ein Apparat, der durch die Saugwirkung seiner Propeller vor sich einen luft verdünnten P.aum schafft und vom atmosphärischen Druck in diesen luft verdünnten Kaum hineingepresst wird (Abb. 5l)(l)* Der Schlechtwetterzyklon ist ein Luftgebilde, das wie ein Schiff oder ein Flugzeug mit einem allerdings unsichtbaren aber durchaus real vorhandenen Luftpropeller daherge wirbelt kommt und genau wie das üchiff und das i lugzeug bjol seiner Vorderfront einen ''Sog'* erzeugt (ll). Dieser Sog manifestiert sich als ein dem Zyklon an s einer Vorderfront entgegenwehender 7and. Man betrachte, um diese wichtige Tatsache gut zu verstehen, ÜÄxJtkk.noch einmal die iiubb.47. Der Schlechtwetterzyklon kommt von links in der Richtung a-^b. Ueber c herrscht noch Windstille, denn diese Ortschaft ist noch in den Bereich der Zyklonwirkung geraten. Hier steigen die Rauchfahnen der Schornsteine, weil Vv'indstille herrscht, senkrecht auf. Aber der Ssax hauoti über dem Hause d ist vom dem Sogwind erfasst und weht dem Zyklon entgegen ! Später wird der Wind umgekehrt in der Richtung des Zyklonwanaerung wehen, jetzt aber an der Vorderfront des ankommenden Schlechtwetters weht er diesem entgegen. Kli 108 Der Föhn itfi^(i-r5^ti;k^TarVV«r. Der über dem Atlantik komFiende Schlechtwetterzyklon int ein Flugzeug von gewaltigein Ausmass und seine Sogwirkung erstreckt sich, wenn es ein wohlgeratener Neufundlandzyklon ist, auf Tausende von km. Nähert er sich den Küsten Europas, so zieht er die Luft über den ^benen Nordeuropas zum Atlantik und num wehen hier --- verdäch= tige Ost= und SÜdostv/inde(Abb,52) (l)(a). An den Südhängen der Alpen und Pyrenäen aber steigt die naohgesogene warme und meist feuchte Luft hoch und kühlt sich ab, sodass es hier zu Kegenf allen kommt (b).Auf der Nordseite der G-ebirge aber steigt die regenfrei gewordene Trockenluft als Fallwind abwärts und erwärmt sich hierbei in der beschriebenen \;eise(s,S# ). Dieser warme trockene iallwind an den Nordhängen der Alpen ist der Föhn (c). Vv'eht in der Schweiz Fchn, so kann man schwören, dass es über ^ngland oder Skandinavien regnet, denn ohne eine Depression im Norden könnte keine Luft nord= wärts gesogen werden. Nordfrankreich ist milde und regenreich; Wfgtt regenreich, weil so viele atlantische Zyklone mit der noch unge= schmälerten fiegenfracht ankommen; milde, weil durch diese Zyklone die warme Luft des Mittelmeers über die Gebirge nach Norden gesogen werden (d). In Bordeaux wachsen so gute 7/eine, weil es in der Bre= tagne so viel regnet ! Der Schirokko Kommt ein SchlechtwetterzykloiiÄ ins Gebiet des Mittelmeers(ll so saugt er die Luft der lamliegenden Kontinente an sich und nun weht aus dem Gebiet der südlichen Sahara der •^Samiun'^ gegen die Küste (e), ier "Schirokko" über Italien (f), ±sxjdt&kMmxixSbdBk^ mütTymYintxiJM. aus dem Innern der grossen Arabischen und lybischen XibuJtcx wüsten der "Chamsin" über Aegypten und Palästina (g). Der Chamsin ist ein Teil des allgemeinen Mittelmeer=Schirokkos ; es ist unaufgeklärt, woher der Name ••Chamsin" stammt. Die beiden üblichen Deutungen, das Wort kommex von Cham = heiss oder chameschim = 50# dürften unzutreffend sein. Unter einem Samum oder Schirokko stellt man sich mit Recht einen heissen Y/ind vor, zu Unrecht jedoch glaubt man, dass nun die= ser Kli 109 Wind, weil er heiss ist, im Sommer wehe. Er kann vielmehr, wie jetzt gjLÄX klar aus seiner Entstehungsgeschichte hervorgeht, nur v/ehen, wenn öchlechtwetterzyklone nahen, d.h. eben gerade nicht im Sommer, solange das iü.aximuiü über den ]ALzoren die atlantischen Zyklone auf die nördliche Zyklonenbahn abdrängt. Der Schirokko ist der Regen=verküit= dendeSüttx Vorregen=VVind der Regenzeit. Auf der Abb. 5j ist die Entstehimg des Schirokkos, weil es für die jL/.eteorolQp;ie Palästinas so wichtig ist, sie wirklich verstaxt= den zu haben, noch einmal als barometrisches Phänomen dargestellt, nicht wie bisher als ein dynamisches sondern Am unteren Rand des Bildes sieht man das Profil von Palästina mit dem keer im V/esten und der »VÜste im Osten. Besteht über dem Meer (a) und der Vvüste (b) der gleiche Luftdruck, so herrscht über Palästina Vyindstille (!)• Naht im Westen ein Zyklon mit vermindertem Luftdirack (c), so glei= tet die schwerere WÜstenluft wie auf einer schiefen Ebene westwärts und nun weht Ostwind aus der Vmste über dem Land (II ) : Schirokko. Die palästinensiso-hen Schirokkos abessynischer Herkunft. Schirokkos wehen, können nur wehen/ in der Regenzeit, wenri Zyklone in die Nachbarschaft des Landes geraten sind. Die erste und letzten Schirokkos zu Beginn und Lnde der Regenzeit wehen in Monaten, in denen unmöglich schon atlantische Zyklone ins Mittel= meergebiet gelr/ungen sein können, denn in diesen Yvochen steht das Maximum über den Azoren ju&jsh fest vor der Strasse von Gribraltat* Es sind ausgedehnte Tiefdruckgebiete, "Depressionen'' über dem öst= liehen Sudan und Abessynien, die im September vor dem i^nfang und im Mai nach dem Ende der Regenzeit die Luftmassen im östlichen Llits telmeergebiet in kreisende Bewegung setzen und über Palästina trecke ne Yvarmluft aus dem Bereich des Roten Meeres und Arabiens, also aus den heissesten Teilen de» 'Welt hinwegziehen lassen. Da in Mai und oeptember ohnehin in Palästina die Temperaturen auf beträchtlicher Höhe stehen, steigern diese "abessynischen Schirokkos" die Hitze bis zu den Höchstgraden des Jahres (s.S. ^. Im hiai we.-den die höchsten Temperaturen des Jahres verzeichnet, nicht weil der i. ai der heisse= ste x.xOnat ist, sondern im Gegenteil, der Jalästinensisohe Mai ist Kli 110 ein Monat mit anr;;enehiner Temperatur, sondern weil an einzelnen Schi= rokkotagen sich die palästinensische i'ruhsommer= 'Warme mit der Hitze der zugetragenen WÜstenluft addiert. Der Mai ist nicht so heiss, wie es die Statistiken erscheinen lassen mittleren Temperaturen der, sondern man muss vom i alästinensischen Mai sagen : es gibt im Mai '•normale palästinensische Tage** mit mittelwarmen Frühsommer=Tempera= turen iind daneben in wechselnder Zahl, in manchen Jahren 2, in ande= ren Jbhi*en 2k; XgtfftTgtrKWt«;gie "abessynische Schirokkotage", an denen die Höchsttemperaturen des Jahres erklommen werden. Der Mai ist nicht ier heisseste iwionat sondern wBnry(»KTrTkwiry iÄXxxÄJULixiiKKxkRSX der Monat der heissesten Tage. Der Zu^ durch das Schilfmeer unterstützt dinrch einen abe3syni= — — — — — ^— — M— i— — — — ^—W — i— — — ■ ■ ■ ■ — — — I I ■■! ** sehen Schirokko ? Auf S. ist dargelegt, dass ilüsse und Meerengen bei Krd= beben für gewisse Zeit trocken daliegen, weil die V/asser in den Schlünden der Erdspalten verschwinden und dass möglicherweise der Durchzug durch das Schilfmeer unter Ausnutzung eines solchen Frds bebens durchgeführt wurde. Die Bibel allerdings erwähnt nichts von einem Erdbeben sondern sagt "Da nun Moses seine Hand reckte über das m^eer, liess es der Herr hinwegfahren durch einen starken Ostwind die ganze Nacht und machte das Meer trocken" (ll 14), Der Auszug aus Aegypten erfolgte wie alle strategischen IJnternehmurt= gen in jäääil antiken Zeiten nach Abschluss der vVinterregen und der Durchzug durfh das Schilf meer dürfte im April oder mal geschehen sein^ also zur Zeit der StxxkjjLkxx abessynischen Schirokkos, und wenn es kein tektonischen Erdbeben war, so dürfte es ein solcher Mai=Chamsin gewesen sein, der den Kindern Israel den Durchzug durch die Meerenge von Suez ermoglichkte» Dieser Durchzug steht übrigens in der Grcschichte garnicht vereinzelt da, sondern wurde audh von der ägyptischen Armee Napoleons unternommen und den französischen Soldaten wäre es beinahe ergangen wie den Beiterscharen Pharaos , dass sie nämlich mit Ross und ywttmr Wagen ertranken. Die VJasser kehrten schneller als erwartet zurück und die Soldaten mussten bis Kli 111 ziim Bauch von den Fluten "umspült eilends das Ufer zu erreichen suc chen. Die jialästinensischen üchirokkos atlantischen UrsprunÄS. Ist im Spatherbst das Maximum über den Azoren südwärts 2e= wandert, so beginnt für das Mittelmeergebiet die Periode der atlan= tischen Schirokkos • So oft ein Schlechtwetter Zyklon durch die Stra3= se von Gibraltar ins Mittelmeergebiet eindringt^ wakX saugt er von Osten und Süden Kontinentalluft in westlicher Kichtung an^ weht der Schirokko. Die Zahl der Zyklone^ die zwischen Oktober und April auf der südlichen Zyklonenbahn ins Mittelmeer einfahren^ beträgt 15 - }0 und dementsprechend gibt es I5 - }0 Schirokkoperioden. Die Stärke und Dauer des Schirokkos hängt von der Stärke, der Iieise= route und der Lebensdauer des Schlechtwetterzyklons ab. Die meisten Schirokkos währen 1-^ Tage, eine gewisse Zahl dauert 4-7 Tage und einige wenige überschreiten dieses Mass erheblich — - bis zur Dauer einea i«ionats iDie längste Schirokkoperiode, die in Palästina bisher beobachtet wurde, war ein Ghamsin im Jahr 1868, der vom 28 .Sept. bis zum ^0. Okt. anhielt. Nach einer bekannten psychologischen SiuLf Erfahrung existiert für den Durchschnittsmenschen nur das, was ihm auffällt, und zwar fällt ihm das Unangenehme viel mehr auf als das Angenehme, das er als selbstverständlich hinnimmt, während er sich über das Unaiige= nehme gern in lauten Klagen ergeht .Die Schirokkos zu Beginn und Ende der Trockenzeit fallen unangenehm auf durch ihre Hitze ; in den Wirts termonaten hingegen ist der Schirokko nicht unangenehm. Die iest= irAümvT}Kw'^wniriRTiK}aTw^wg länder haben sich abgekühlt, die von der Wüste wehende Luft ist nicht heiss sondern nur milde. Weht in diesen Monar= ten Schirokko, so sagen die Menschen nicht wie im April : welch ein schrecklicher Ghamsin ! sondern ; Heute ist prachtvolles Wetter ! Sagt man ihnen, dass es ein Schirokkotag sei, so leugnen sie das rundweg ab, denn in ihrer primitiven Vorstellung ist das Wort Sc±Li«: rojtko ulitrennbar mit den Begrifren ^'unangenehm und heiss" verbunden. Dass ein Schirokkotag mggBTffifftel angenehm sein kann, will ihnen nicht in den Kopf und folglich "ist es kein Schirokko"! iragt man sie Kli 112 i freilich, was denn eigentlich ein Schirokko sei, so wissen sie kei= ne klare Antwort zu geben, denn der ungebildete Mensch weiss be= kanntlich alles nur besser aber nichts g:ut o i keine hundertfache Erfahrung dieser Art erinnerte mich lebhaft an die früheste natur= wissenschaftliche Erinnerung meines Lebens, die typisch wurde für so viele nachfolgende» Ich mochte 5 Jahre sein, als ich beim Spiel auf der Strasse am hellichten Tag den Mond am Himmel stehen sah ganz natürlich, nämlich den abnehmenden Mond. Voll Begeisterung Ä)gigrxgigxTffigxKTfftitigg1nms lief ich ins Haus zu den "Erwachsenen'* und teilte ihnen meine '^Entdeckung" mit. Diese aber Hessen sich in ihrem viespräch nicht stören sondern fertigten mich mit der bezeich= nenden Antwort ab ; Unsinn ! Am Tag gibt es keinen Mond« 5 Aber ich habe ihn ganz deutlich gesehen!" Ach was, das ist eine Y^olke ! Ich aber hatte genau hingesehen und meinen L/fond lange und oft be= trachtet, ehe ich zu der Ueberzeugting gekommen war, dass es wirk= lieh der Mond war« Betroffen schlich ich auf die Strasse zurück i und prüfte mfcine "Entdeckung nach ; Es war der Mond ! Und ich hatte doch bis heute in der felsenfesten Ueberzeugung gelebt, dass Er= wachsene immer Recht haben und immer kex die Wahrheit sprechen und dass nur wir Kinder zuweilen lügen« An di.sem Tag erlitt dieser Kinderglaube seine erste starke Erschütterung und meine spaterBn BTracfhinff Erfahrungen haben nicht dazu beigetragen, ihn wieder zu festigen« 40 Jahre später wurde ich ausgelacht, wenn ich an Pebnu= artagen sagte : Heute ist ^^ohiickko o ^I^i Februar gibt es keinen Schirokko", so wie es 40 Jahre vorher "am Tage keinen Mond" gegeben hatte« Tatsächlich gibt es im Winter unter gewissen Bedingungen so= gar eiöigkalte bchirokko winde, wenn nämlich nach einer Frostperios de ein Zyklon im Mittelmeer erscheint und nun die kalte Luft von Hochflächen der winterlichen rüsten absaugt« Die Araber nennen die= sen kalten Schirokko "Sharkijah"« Das erste Kennzeichen des Schirokkos ; der Ostwind« Der Palästinenser ist durch den Sommermonsun derart an den ständigen Vvestwind gewohnt^ dass es auch dem ungeübten Beobachter auffällt : Heute weh=t ja der Wind von der anderen oeite ! Die Schirokkotage sind in Palästina die einzigen, an denen anstelle •• Kli 113 ^es gewölinlichen Y/estwindes bei Tag Ostwind weht. Di-e Vvindbewegung kann so schwach sein, dass man meint, es sei windstill. Der Ost= j wind muss sich nämlich gegen den normalen Westmonsun durchsetzen^ und wenn er nicht stark genug ist, ihn zu überwinden, können in der l'at ütunden una Tage lang die beiden \indbewe gongen sich auf= hebnn und das Zünglein an der 1/Vage steht still. Solche Tage werden wie die Ä windstillen Stunden vor einem Gewitter in Europa als be= sonders drückend empfunden« Meist aber weht ein mehr oder minder starker Wind von Ostund kann sich im Gegensatz zu dem in stets gleichmässig mittlerer »stärke wehenden Westmonsun bis zur Heftig= keit eines Orkans steigern — • Je nachicder Saugkraft des Zyklons und nach der Schiefe des barometrischen Gefälles. In der Bibel gilt der Ostwind geradezu als Typus für den Sturm : *'Du zerbrichst Schiffe im Meer durch den Ostwind ^^/p^ ^g\ — - ivleer ist freilich ein Missverständnis, denn wenn in der Bibel von %leer" die Rede ist^ so ist zumeist der Tiberiassee gemeint, über dem Ost stürme heftig und häufig sind. Die letzte Hiobspost, die dem heimgesuchten Hiob zugetragen wird, ist der Tod seiner Kin= djr durch den Einsturz des Hauses xmxSaüatiaxm bei einem Schirokko. "Deine Söhne und Töchter assen und tranken im Haus ihres Bruders, des ältesten, da kam ein grosser Vdnd aus der wüste und stiess gegen das Haus und warf es um über die jungen Leute, dass sie starben und ich allein entrann, dass ich dir^s sage . . /• (Hi.l). Jeremias weissac?:t dem unverbesserlichen Volk 'O "Kann ein Mohr seine Haut verwandeln oder ein Panter seine Flecken ? So wenig könnt ihr ^tes tun^ die ihr des Bösen so gewöhnt seid • • • Darum will ich sie zerstreuen wie Stoppeln, die vor dem V/üstenwind dahergetrieben werden." (Jer.l^)» Die Photographie der Abb. 54- gibt ein eindrucksvolles Bild von der Gewalt des Oststiirms — - Bewegung nach links ist auf palästinensi= sehen Photographien Bewegung nach besten (s.S. t •• — l cLer Stiirm war so heftig, dass man im Freien nicht gerade stehen kwiffwlcg und nur mit grösster Mühe photographieren konnte. Kli 114 Das zweite Aeimzeichen des Schirokkos : Sand in der Luft Erreicht der Vvind in seiner Fluggeschwindigkeit £ xkäxhi 6 m in der Sejjunde^ so hebt er Sand vom Boden auf. Da der Boden der vorderasiatischen yVÜsten im (legesatz s zur Sahara nicht mit losem Flugsand sondern einem G-emisch von Steinen, Kies und Grobsand be= deckt sind, das man Hamada nennt, so sind echte Sandstürme wie der auf Abb. dargestellte seltBner als in Nordafrika, wo der Schi= rokko als Samum gewaltige Sandwolken aufwirbelt und im tagelangen Sandtreiben ganze Karawanen eingeschneit werden, sodass am Ende nur die Spitzen einiger gelte noch herausragen -and Kenntnis geben von dem Platz, an dem kenschen und Tiere ihren Tod gefunden haben und im Sande ruhen --- der Samum als Totengräber. In der Bibel wird nur einmal Mfi SandÖ3&.^j8[äiSiiiÄXt, von nabakuk, der sich nicht nur durch xiSfi hinreissendejL Pathos seiner Lioral sondern auch durch xeine ungewöhnliche Kenntnis der palästinensischen Natur auszeichnet und trotz jjggxwgTffXsimxigYtealtgx KffijffrnXaiai tmlinaüixriigäijaragingy xigy des kleinen Umfangs der überlieferten Kapitel als ein grosser Prophet bekundet* Er malt den bevorstehenden Einfall der Chaldäer aus : "Ihre Rosse springen schneller als die Panter und eilen geschwinder daher als die Hyänen in der Dammerimg. Ihre Keiter kommen aus weiter Ferne in Scharen gezogen wie die G-eier, die ein iias erspäht. Sie reissen ein wie der Ost= wind und werden^^ Gefangene zusammentreiben wie der vVind den Sand.^^Der Könige werden sie spotten und der itgstrwwggn j-aghfflTJ i'iirsten lachen. Festungen sind ihnen ein Witz, im Sturm nehmen sie sie ein " (Hab .1) . das liest sich, als sei es nicht mitten in der i^ntike geschrie= ben sondern xäi eine Schilderung des modernen "Blitzkrieges". Das dritte x^ennzetchen des Schirokkos ; Verminderte Sonnenstrahlung. Fragt man, wie es an bchirokkotagen mit der Sonnenstraihlung bestellt sei, so erhält man zumeist die falsche Antwort : NatürlicJi strahlt die Sonne an diesen Tagen besonders stark.Dies ist aber ein dieses Mal verzeihlicher - — Irrtum. Die Physiker der TTniversi= tat waren selbst überrascht, als sie bei ihren bchirokkountersuchurt= gen Kli 115 mit Flußze-ug xmä, Strahlungsmessern feststellten^ dass die Sonnen= Strahlung auch an scheinbar ganz heiteren Schirokkotagen wesentlich herabgesetzt ist. Der erhöhte Staubgehalt der Luft kann die Ver= minderung nicht erklären • Man t'and bei diesen Hohenfahrten^ dass die Windbahn des Schirokkos sich bis höchstens 1 OOü m Höhe er= streckt ; über diesem Bodenschirokko weht die normale Drift des Westwindes. Da dieser von einem nicht mehr fernen Sohle chtwetter= Zyklon stammt, ist er sehr wasserreich und in den kalten Höhen schon mit Nebeln, den Vorläufern der später erscheinenden "Cirruss wölkchen" durchsetzt und diese Nebelschicht schirmt die 3onnenstrah= len ab . Der Landeskundige sieht den Schirokko. Einem ii-iejischen gleich, der morgens cn den i^rühstücktisch kommt und dem man, noch ehe er ein Wort der Klage ausgesprochen, zuruft : Du schaust ja so grün iaüc aus, fehlt dir etv/as ? so sieht er der Sonnenscheibe an, dass sie nicht in gewohnter Frische strahlt Jehlt dir etwas ? Ja, Schirokko ! "RasxgH Das Sonnenlicht ist fahl, an staubreichen Tagen zeigt es einen Stich ins Schwefelgelb und an den schlimmsten Tagen erscheint die Sonnenscheibe kupferrot. Sie soll sogar, doch scheint dies sehr sel= ten zu sein, einen Stich ins Schwefelgrün annehmen xk können • Der Himmel selbst strahlt nicht in dem kräftigen Blau der ''gesunden" Tage sindern ist, wie wir heute sagen üxr bleiern oder wie die Bibel sich zeitgemässer und besser ausdrückt "gleich einem Spiegel, der aus Krz gegossen ist". Die 5 Bücher Moses enden mit jenen Segen und Ilüchen, die deji Stämmen in Auzaicht gestellt werden, je nach= dem sie die vielen vorher erlassenen frgsiety» Gebote halten werden oder nicht. Da in richtiger psychologischer Einschätzung des mensch= liehen Charakters vorausgesehen wird, dass die üab er tretungen oder Unterlassungen nicht ausbleiben ÄÄXflböi sondern wahrscheinlich häu= figer sein werden als die ^Erfüllungen, so wird den Flüchen ein sdexs wesentlich breiterer Raum eingeräjcnt und es folgt eine höchst de= taillierte Aufzähliong aller Strafen. Grleich in der ersten Abteilung steht die Androhung von schwerem Schirokko : "Der Herr wird dich sclilagen mit Trockenheit, Fieber, H itze, Sonnenbrand, Bürre, giftiger Luft und Rost an deinem Korn •... der Himmel wird über dir ehern sein und der Boden unter deinen !FÜssen hart sein wie j isen und statt Regen wird Staub vom H immel auf dich fallen, bis du verschüttet bist" (V.28}. Kli 116 Das vierte Kennzeichen des Schirokko ; Luft-elektrische StSr-unKen, In der Luft schweben abgesehen von den Molekülen der O-ase und des Wassers noch in wechselnder Zahl die Urbe standteile der I/Iolekiile und Atome, die Elektronen, die Träger der Elektrizität. Von der Zahl dieser Elektronen hängt die '^elektrische Ladung'' der i Luft ab und von i^er Verteilung die ''öjannung" oder wie man ±x \ron der Elektrizität des Haumes sagt : die "i eidstärke '\ So wie es windige und windstille Tage, solcheH mit gleichmässiger Luftbewegun^ und andere mit böigem Yv'etter gibt, so unterscheidet man auch in der Elektro=Meteorologie ruhige und unruhige, sturmische und zuweilen sogar katastrophale ''Wetterlagen '^ • Schirokkotage sind Tage grosser Unruhe warum^ das wissen wir noch nicht genau, wie überhaupt unsere Kenntnisse ^gryfti-gV'fcYTTir'fcyirxi-gkTr» jeüber die atmosphärische Elektrizität noch jung und sehr lückenhaft sind. Man kann annehmen, dass die veränderte Sonnenstrahlung, die Bildimg der wasserreichen und folglich gut leitenden Dampf Schicht in den Hohen über der trockenen und daher schlecht leitenden Schirokkoschicht in der Tiefe, dass das Aneinanderreiben des von V^esten kommenden Seewindes und der von Osten wehenden Y/üstenluft, das Dahintreiben des Staubes und andere uns noch unbekannte iaktoren die Uraachen dieser Störun= ^en sind, die sich vor allem in ganz ungewöhnlich starken und schnei len ooiiyvajakungen der '•i'eldstärke" äussern. V/ahr scheinlich kämpfen die verschiedenen Spann^Jing=erhohenden und Spannung=mindernden I'ak= toren an Schirokko tagen um die Herrschaft \irid j^tiachdem, welche Partei die Oberhand gewinnt, steigt oder fällt die Spannung und zw6pr innerhalb von minuten um Hunderte von Volt .An solchen Tagen können wahrhaftig "Blitze aus heiterem Himmel "schlagen ! Diese luft=elekttisGhen Störungen sind die Hauptursache für die Beein= trächtigung des Wohlbefindens und der G-esundheit , die man an Schirokko tagen bei menschen, Tieren und Pflanzen beobachtet. Das fünfte Kennzeichen des Schirokkos ; die erhöhte Temperatur. Wer keinen palästinensischen Schirokko erlebt hat, kann sich von der Gluthitze, die dem Lande aus der nahen Vvuste zuweht, keine Vorstellung machen* Man geht am Morgen eines ersten Schirokkotages ohne viel zu denken, ja ohne vielleicht überhaupt den Beginn einer Kli 117 Schirokkoperiode bemerkt zu haben, durch eine Strasse. Bisher ging| man im Schutz der Häuserreihe und kommt nun an eine Strassenecke • Brennt es in der Nähe ? Eine heisse Luft weht uns entgegen^ als ^S©i seien wir an das offene Tor einer ochmiede gelangt • Aber es ist kein Feuer zu sehen, es ist auch keine Schmiede da, mkMX. wir sind nur an eine nach Osten offene Strasse gelangt und durch diese zieh die Schirokkoluft ins Land, Drüben jensei ta des Jordangrabens in irgend einer unbestimmbaren Ferne sitzen Hunderttausend Teufel und fauchen mit Blasebälgen den heissen Atem der Hölle gegen die i^en= schenwelt und der Wind, der aus diesen Blasebälgen weht, heisst Schirokko ! Im Gegensatz zu normalen Tagen erwärmt sich die Luft an Schi= rokkota^en langsam und — unabhängig von der Sonnenstrahlung !Es scheint, alo ob sich unter den veränderten atmosphärischen Belin5= gungen an diesen Tagen die V/ärme langsam in den unteren Schichten der Atmosphäre staut, ähnlich wie in den "dunklen Vvolken*' des Him= melsraumes der Astronomen •V/ährend an normalen Tagen die Temperatur im Lauf des Nachmittags fällt^ über dem Hochland sogar sehr energ gisch und tief, steigt das Thermometer an Schirokkotagen nachmitta weiter, zuweilen bis nach Mitternacht ! Da die nächtliche Abkühluja nur gering ist^ beginnt der nächste Tag mit seinem Temperaturgang nicht wie ein normaler Tag sozusagen von unten auf sondern dort^ wo der vorhergehende Tag aujfigehört hat und die Tage werden umso heisser, je länger die Schirokkoperiode anhält* Auf der Abb, 55 sind die Kurven der Temperatur und d^F FeuBntigK^it^wihrend eines normalen Marzendes (l) und währenl eines Schirokkos im Jahr 1917 (11) zum Vergleich nebeneinander gestellt .Man verfolge zunächst nu] die Temperatur kurve. Die Temperatur steigt von Tag zu Tag ! iim ^0, , dem 9» Schirokkotag, wird eine mittlere Tagestemperatur von über 310 erreicht !Am }1. scheint die Herrschaft des Schirokko gebrochen zu sein, offenbar naht sich der Zyklon* Aber am 1 •April setzt sich der Ostwind wieder durch "und die mittlere Tagestempera= tur übersteigt noch einmal ^0^ -- was für eine mittlere Tagestempe= ratur enorm ist. Am 2. April aber sinkt die Temperatur und am 3 o * fällt sie steil ab, um der Norm zuzueilen. \ Kli 118 Das sechste -and wesentlichste "** ♦ Ä Das wichtigste imd einzig wirklich konstante Charakteristi= kum des Schirokkos ist die Trockenheit . -^^lle übrigen können fehlen oder unmerklich sein, aber unabänderlich, nicht zu verkennen und in Jeaem x^all sogar ngsgjgyprwwh'ire hochgradig ist die Trockenheit, denn das vjebiet,aus dem der Schirokko komrrt, die VVÜste, kann zwar unter Umständen staubfrei oder gar kalt sein — es gibt Ja kalte SGhi= rokkos -- , aber sie ist niemals anders als trocken und so ist je= der 1/VÜstenwini ein Trockenwind. Die Temperaturkurve der Abb, 55 weicht gewiss stark von der Norm ab, aber unvergleichlich bewegter und abschweifender noch ist jene der Feuchtigkeit. Der Abstieg der ieuchtigkeitskurve setzt viel früher ein als der Anstieg der Warme und der Besitzer eines Feuchtigkeitsmesser kann oft schon zwei Tage vor den anderen üenschen den An= und i-inbruch einer Schirokko= Periode voraussehen. Der Abfall der Luftfeuchtigkeit ist das erste un . sichere Zeichen für den Beginn eines Schirokkos« Der Araber, der den Verdacht hat, dass ein Chamsin im Anzug sei, stellt sich einige ü/.inuten vor sein Kaus und dann befühlt er seinen Bart : ist er glatt, so geht er beruhigt zurück ins Haus ; fühlt er sich aber struppig an, so weiss er , dass die Stunde der Heimsuchung begonnen hat. Lcr moderne ^^tädter kann diese Bartprobe nicht mehr anstellen, da er keinen Bart mehr trägt, er sjhmeckt den Schirokko. Sieht m man die kenschen auf der Strasse schmatzen, schmatzen, weil ihnen der iw.und trocken ist, so weiss man, es beginnt ein Schirokko .Llan verfolge die ?euchtigkeitskurve der Abb« 55 • Die Zahlen, die sich auf die Feuchtigkeit beziehen, stehen am rechten r^and der Tabelle. Zu Beginn der Schirokkoperiode, am 21. März, stand der Zeiger des Feuchtigkeitsmessers auf 7^/^i ^'^ ersten Tag sinkt er auf ^8% , am zweiten Tag auf )^:/c , was schon ein ungewöhnlichÄX tiefer ^tand ist, am dritten Tag aber fällt er weiter und erreicht am vierten die exorbitante Tiefe von l(y/o !An manchen Tagen und bestimmten Stunden sinkt der Zeiger auf den Nullpunkt, sodass die Kurvenlinie überhaupt nicht mehr zu verfolgen ist. Nur in den Nachmittagsstunden, wenn die tägliche Seebrise dem Ostwind entgegenweht und sich in den Stunp den ihrer grössten Kraft ein wenig durchsetzt, hebt sich der feiger •um Kli 119 Die YdrlcimR des odiirokleos auf die Materialien : Millionenwerte A^.ehen jährlich verloren. Die Trockenheit der Schirokkoperioden richtet einen unermesss liehen Schaden an • er ist noch nie errechnet worden ; wrirde man es tvooLp so igThii^gt erhielte man Zahlen^ die weit übertrieben erschienen selbst wenn sie noch hinter der V/ahrheit zurückstanden ^Myffswhigwjq: Die lebenden Geschöpfe können sich bis zu einem gewissen xomass gegen die Trockenheit wehren^ das tote Material ist ikm ihr hilflos anlieimgegeben und kann nichts anderes als verderben iind sterben* Der offenkundige und sofortige Schaden wie der bei Hiob berichtete Einsturz eines Hauses durch den Oststurm ist noch der geringste* Die Hauptschälen sind jene, die sich nicht sofort sondern in einer verringerten Leistungsfähigkeit und verkürzten Lebensdauer der ka= terialien auswirken. Strassen, Brücken, -^isenb ahnanlagen, Häuser und iuiaschinen, Autos, V/agen, Boote, MÖbel, Ackergerät und Handwerk= 2eug, Stoffe, Taue und Lederwaren werden in Palästina nicht so alt wie in Ländern mit gemässigtem "und vor allem gleichmässig feuchten Klima« Es gibt in den Häusern Palästinas keine Tapeten ; es kann "ihre: t keine geben, denn es würde keine Tapete MätkSStii einer dreiwöchigen Schirokkoperiode an der Vvand kleben bleiben. Wir wachen in einer Schirokkonacht auf . Im Nebenzimmer hat es gekracht, als v/ürde ein Schrank erbrochen. T/Vir gehen hinüber \md sehen nach ; es stimmt^ der Schran-^; ist erbrochen worden. Aber es war kein Dieb, wenigstens kein kleiner . in ülenschÄgggst alt . Es war der grosse Dieb am Lande, Schirokko, der mit seinem Peuermantel durch die Fluren und Städte schleicht . er hat den Schrank aufgebrochen, sodass die Türe einen grossen Sprung erhalten hat. Dann hat er sich offenbar auf den Esstisoh gesetzt, aenn er lässt sich nicht mehr ausziehen, weil die Platten verbogen sind. Er hat im Büroschrank gekramt und die Tube mit dem Klebstoff zusammengedrückt^ sodass die Krümel aus den Rissen bröckeln, er hat die Kopierpapiere angehaucht, sodass sie nicht mehr färben, ^er weiss, was für Schxaden wir noch entdecken werden in den nächsten Wochen ±, so wie uns nach dem letzten Schirokko der Hammer vom Stiel flog, als wir das Bild wieder geradehängen wollten, dessen Haken sich gelöst hatte. I/Vie es scheint, hat er das Zimmer \ durch das Penster verlassen, denn er hat den hahmen zusammengepresst f I Kli 120 •und die Scheibe ist zersprungen* Er ist "uin das Haus geschlichen, hat vom Hühnerstall das Dach abgehoben und hat die jungen Huhner ange= spuckt Yver weiss, ob sie den morgigen Tag überleben werden • In der Bemise hat es das V.erkzeugbrett gelockert, sodass in es in ein paar V^ochen herunterfallen wird, und dann ist er durch das Garten= tor aufs leid und hat dabei die imgein aus dem Zement herausgebro= chen, nachdem man sie erst vor gtwtggittTdtoüskgx einem Monat einzemen= tiert hat, jaja, das war vielleicht ein Fehler, man hätte damit Y/arten sollen, bis der grosse Dieb Schirokko vorbeigezogen* Den grSssten Eass hat er gegen neumodische Erfindimgen wie Autos. Die= sen spielt er dermassen mit, dass sich nach einem langen ^^hTt^ffgr Schirokko die kranken V/agen in den Garagen sammeln v/ie die Kheuma= tiker im Sprechzimmer des Doktors nach einem Vvetterumschlag. Bei dem einen hat sich der Motor heiss gelaufen, weil der Chauffeur übersehen hat, lass das Kühlwasser dreimal so schnell wie sonst ver= dampft war, beim zweiten sind die Bremsen angebrannt, weil das Oel eingetrocknet war, dem dritten sind die Keifen geborsten und der nächste hat die Blattern bekommen. Sxejcx Der ganze Lack, der "für den Sommer" frisch aufgetragen war, hat sich abgeblättert. Schon der Talmud empfiehlt, wenn Ostwind weht, die Kader der Vv'agen in Wasser zu stellen und Holzgefässe mit Wasser zu füllen, damit sie nicht platzen. V^er sein Auto lieb hat, las st es während eines Schi= rokkos in einer kühlen und reichlich gemengten Garage stehen und macht ihm feuchte Packungen wie einem fiebernden Kind. Die Wirkung des Schirokkos auf das V/asser ; die Y^asserbilanz des Landes wird negativ ♦ Man teilt die Lander ein in solche, die aus der Atmosphäre mehr Vvasser erhalten als sie durch Verdunstung verlisren und in denen folglich Wasserüberfluss herrscht und nennt sie ^•humid", und in solche, die aus der Atmosphäre weniger Wasser bekommen, als sie verdunsten und nennt diese "arid" .Stellt man in Palästina am l.Nov. eine Regentonne ins Freie, in der das 7/asser 1 m hoch steht, so steigt der Tfessers^iegel durch den Zufluss von Kegen trotz der Ver« dunstung im Lauf der Kegenaeit auf 1.40 m (Abb. 56). In der Trocken= zeit aber fällt er um 80 cm , sodass er am nächsten 1. Nov. auf 60 steht : ■ .'1. u. I Kli 121 Palästina ist ein "arides" Land mit negativer Wasserbilanz • Dem allgemeinen Charakter seines Klimas entsprechend ist Paläsjrina kein arides sondern^ wie die Klimatologen sagen •*semi=arides" dh iuddajLxxitÄX nur halb arides Land» Es ist der Schirokko, der es trotz des semi=ariden Klimas in die Keihe der ariden Länder hinüber schiebt Ohne den ochirokko würde Palästina einoa ungefähr eben gerade aus== balanzierten Wasserhaus^jialt aufweisen. Die Hegentonne gibt aber nur ein unvollständiges Bild vom Wasser== Verlust durch Verdunstung. Sie zeigt nur den VVasserverlust^ den die mit dem Regen niedergegangenen T/Vassermassen erleiden* Unvergleich= lieh höher dürfte der Verdunst\mgsverlust sein, den hegen=wolken und Regenmassen durch den Schirokko droben in den Hohen der Atmo= Sphäre erleiden. Je lern Beobachter fällt es auf, wie schwer der Ilim= mel Palästinas seinen Regen hergibt. Immer und immer ^droht^* der Regen, die YVolken kommen regenschwer daher und jeder Landesunkundige möchte schwören, dass äx es jetzt aber wirklich in einer Viert el= stunde regnet. Es regnet nicht denn es ist Schirokko ! Der heisse Trockenwind der Wüste weht den Regenwolken ÄÄt«*«, die ihn ja ansaugen, entgegen und -— trocknet sie. Er wischt sie an ihrer Ostfront ab wie ein angewärmtes trockenes Handtuch eine angeschlagen ne Fensterscheibe. Der Schirokko ist der Scheibenwischer des daher= fahrenden Regenautos , Fabrikmarke "Zyklon". Endlich fangen die V^olken wirklich an zu regnen, — aber der Regen kommt nicht bis zur Erde. Er, der aus der i^öheren Drift des ozeanischen Regenwindes fällt, muss auf seinem Weg zur Erde die heisse und trockene und staubige Schicht der Schirokkoluft passie= ren und auf diesem '.Vege geht abermals ein Prozentsatz , dessen Höhe wir heute noch garnicht abschätzen können, verloren, der aber sicher beträchtlich ist, denn es werden durch diese "Unterwegs= Verdunstung", wie wir noch kennen lernen werden, besondere paradoxe Regenformen erzeugt. Erst wenn man künftig einmal mit Registrier= ballons die Feuchtigkeit und Regenmengen in den einzelnen HÖhen= lagen messen und den Regenverlust über Palästina mit dem Schirokko= freier Länder vergleicht wkrij, wird sich die wahre Höhe des Reger Verlustes durch den Schiräcko errechnen lassen. Auch damit noch nicht genug. Der Schirokko vermindert nicht nur den Regen, sondern verschlechtert seine Qualität. Es kommt ja viel weniger auf die Regenmengen an — daher sind alle Regenmessun gen Kli 122 von nur sehr bedingtem Wert •-- sondex^n viel mehr auf die Kegenver= teilung und äxä den Charakter des Kegens. Das Land braucht einen feinen, leisen und langen "Landregen'^, wie die Bibel, der dieses Problem durchaus bekannt ist, sagt : ^gnädige Kegen" . Der Schirokko aber veranlasst durch den otaub, den er den Kegenwolken entgegen= trägt, die Bildung grosser Tropfen, sodass nach dem Schirokko massi= ve schwere grosstropfige hegen niedergehen, die den Boden zerwühlen, die Blätter zerreissen und von denen man nicht sagen kann, ob sie dem Lande mehr Schaden bringen oder Nutzen • Die Wirkun/R: des Schirokkos auf das Land / ^^Basan imd Karmel schmach=: ten, die Felsen bersten^ o In Palästina wird viel über schlechtes Bauen geklagt. Mit Recht denn wie in allen Berufen gibt es auch unter den Architekten und Baumeistern viel mehr schlechte als gute und wäteTigm(»Td'tflr r Sfr»»Am^yq^lrT im Gegensatz zu den vom Schicksal gnädig versteckten und verdeckten Sünden 1er -«.erzte und Anwälte stehen jene der Bauleute Jahrzehnte lang vor aller AUgen und die Iv^iieter leiden. Aber ein grosser Teil dar Schäden ist, wie;6an gerechterweise sagen muss, auf das Konto des Schirokko zu setzen. Wie in allen Läiidern baut man auch in Fa= lästina und hier erst recht mit Vorliebe im "Frühling*^ und eilt sich mit dem Bauen, weil in der Trockenzeit das V^asser rar wird. Begreiflich, aber falsch. ''Irühlingsarbeiten'' kann man in Palästina nicht ausführen, weil es keinen Frühling gibt. Die kauer, die in der ersten ^.aärzwoche ^kk errichtet wurde, ist nicht schlecht ge= baut ; der Baumeister konnte mit gutem Gewissen seine Garantie geben. Aber er hat nicht mit dem Schirokko gerechnet. In der zwei= ten märzwoche strömen die Gussregen ; in der dritten kommt der Schirokko. Man sehe sich nur die Schirokkokurve der Abb. 56 an --- diesen Temperatur Sprung aufwärts und diesen Feuchtigkeitssturz ab= wärts von BO/'v auf ü , das kann keine frische und noch nicht getrocte=: nete -ulauer ertragen. Und nach dem Schirokko kommt wieder liegen ! Die iwiauer, die vor vier V/ochen fein säuberlich mit Wasserwage und Bleilot kontrolliert wurde und der Stolz des Steinmetzen war, hat einen Sprung bekommen und hat sich gesenkt, denn der Wechsel von Regen und Schirokko wixfct, der den Boden erst quellen und dann Kli 133 schrixini fen lasst, wirkt wtKxnix auf eine fris 'h gezogene imd noch, nicht mit dem Boden verwachsene x^/iauer, in deren Zement noch 6üO L V^asser enthalten sind, wie ein Erdbeben. Da ist alle luenschenktmst vergebens. Da hilft mir eines : G-eduld und warten ijind nicht in einem Frühling bauen, der kein Friihling sondern ein ÄEJEfexfiispxxi ijfflDixttatoiffiai^ Wetterkampf zwischen den Zyklonen des Atlantik und den Winden der V»üste ist. In der Bibel heisst es : '•üe^eii zu seiner ii.eit'' , im Baugewerbe muss sich der Grundsatz durchsetzen : Bauen zu seiner Zeit, dh nicht vor dem Ende der Schirokkoperioien, nicht vor der zweiten Hälfte des 1/Iai. Wie den Mauern und G-artentreppen, den Fenstersimsen und den Klavieren, der Stimmböden bersten, geht es dem Lande. Der bchi= rokko ist der Schrittmacher jener systematischen Landzerstorung, die wir ausfuhrlich als die "Verkarstung" S. - kennen gelernt und der Palästina sein von Alter imd Leiden zerfurchtes Gesicht verdankt. £ uerm es der Teufel wäre, der dem Lande diese Ver= karstung beibrin^^t, so könnte er sich keinen besseren Gehilfen denken als eben den Schirokko, Raagx^t )ckjR±RR?clffg5y lexig denn man kam ein Land nicht systematischer ruinieren als es durch den Schirokkx geschieht. Er weht nicht planlos ; er weht vor dem Regen ; er trocknet die Felsen aus, erhitzt sie auf den in der freien Jösüt Natur denkbar höchsten Grad und dann kommt die kalte Dusche --- das ist das Verfahren, nach dem die Araber den auf Abb. dargestellt ten otem des AÖnigs ^esa zersprengt haben und auch sonst die Felr: senblöcke zerkleinern. "Ist es auch Wahnsinn / Hat es doch Methode' Vom Propheten Nahum sind nichtnaLy mehr als 47 Strophen erhalten, nichts als drei Weherufe über Ninive, "die mörderische Stadt, die voll ist von Luge und Käuberei und nicht vom Kauben lassen will". Aber wie bei den Vorsokratikern, die die Zeitgenossen der Prophe= ten waren, kann man aus den wenigen Fragmenten die wahrhaft antike Grösse nnd die tiefe, man muss wirklich hier wie dort sagen, sehe= rische Einsicht in ±xje Ma[Agrrg,Tgct x-JacgTgygghHJUtgit das Grundwesen der MatKxxTÄKii TTgxgtxieryr^^liggiext^igTTalgiffsgkigTffWffllrtxR Natur und der mensch= liehen Verhältnisse erkennen. Nahum ist ein grosser Dichter, ein souveräner Meister der Komposition und des Ausdrucks. Er weiss, dass es seinen -Zeitgenossen, den Bürgern und Bauern des Kleinen Bergstaates Judäa unglatiblioh erscheinen miiss, wenn er den nahen Sturz des Kiesenreiches Ninive durch den Gott von Juda weissagt. t 1 Kli t 28 I in eine Ll^te von leuchtenden Blüten, auffallepüf^ leuchtend, damit sie gegenüb^ der umgeheuren Konkurrenz imd .^In der kurzen Zeit Chance haben, irpn den Insekten bcfruchtel^u Werden. Dieser ''Frühlingszauber\.ist nicht vde man tj|wt allerorten liest der Aus- druck einer *^unerha!h±en Fruchtbark^jifC", eines ''geheimen Reichtums, der unter den Steinen^i^s Landes^^erborgen liegt", einer "unver- wüstlichen 3Ü8LBLÄ Lebenskr'h^t'^y^d v/ie die üblichen P' .rasen lauten sondern im Gegenteil: es i^CArraut, Ausdruck der Lebensangst und der Lebensenge, ein ^(^at^ebensmöglichkiit zv/ischen elf Monaten Lebens-Tod. Der ^^'^^ühlj^sfahrer^ das Gedränge und schildert es als Keichtum. Er i^t durch eine^^adt gefahren imd 3ik hat die Menschen vor eine^^äcker laden gedränj^s^t gesehen und schreibt nach Hause: V/elch eir^egütertes Land, die i.'i^schen drängen sich vor den Läden! Dass i^nnnern ein Schild hängt "\^kauf nur von 9 - 10" # weil die Voi;/ate so knapi sind, sieht der gute Weisende BiikÄk nicht, / .. ^- und dass a&chmittags Strassen imd Läden leer sini, denn er^ist schon mit dem mittagszug weitergefahren. In Griechenland wurdey^ach der Tragödie ein ÄigcxxjiXÄi Satyrspiel gegeben --- aus der p^e druck enden Sphäre der Moira und des Todes zurüük ins Leben, ina heitere! Im palästinensischen irühling ist es umgekehrt: post satyram tragoedia! Ein paar Tage Blütenvninder, ein paar erste Akte Lebensschauspiel und heute weht aus der Wüste der Glutwind des wßmmmm Schirokko und versengt die Blur. Versengt sie so wahrhaftig wie ein 'ariebrand. ulan sieht zwar nicht hauch und 1 lamme, aber die Asche, dtie der unheimliche Brand, der unsichtbare zurucklässt . Vorgestern wagte man hier xh nicht den itiss aufzusetzen, im die ^ chönheit und das Leben nihht zu zertreten, heute liegen die Milliarden Blüten grau "und schwarz verbrannt wie Asche am Boden — - das ist das £21 Ehde des palästinensischen Frühlings! Der begeisterte Irühlingsrei- sende sitzt auf dem Deck seines Luxusdampfers, der ihn zurückführt und feilt an der enthusiastischen Schilderung des palästinensischen Prulilings. Wir aber stehen auf dem ausgebrannten Hochland, tot gtxamx Tigirx3CT» traurig ma bis zum Selbstmord. Der indischen Witwe gleich möchten wir uns nachstürzen in das Flainmenmeer, in dem die Blüten- flora des palästinensischen Jrühlings ihren Untergang gefunden und der eben darum kein Irühling ist . Kli 124 Darum stellt er seinen Prophezeiiin^en ein Bild des rächenden Gottes voran, ein ü^emälde von gigantischem üusmass irnd das Porträt dieses öottes trägt die Züge des Schirokko. "Er, der Herr, vor dem niemand unschuldig ist, sein Vveg ist in Vyetter und Sturm • Vvolken sind der Staub zu seinen Füssen, er schilt das Meer und es trocknet aus, die Flüsse versiegen, ^Basan "und Kartnel schmachten und was auf dem Libanon blüht, ist dahin ..• sein Zorn brennt wie Feuer und die Felsen bersten vor. ihm". (Uah.l) Die Varkun;^ des ochirokkos auf die Pflanzen : "7>/as auf dem L ib aaion blüht, welkt dahin" • kan kann sich leicht ausmalen, wie ein heisser Y/üstenwind, der Iläuser untergjaBt und Felsentäler bersten lässt, auf Pflanzen wirkt, die uicht wie Lien^ich und Tier Schatten luid Schlupfwinkel aufsuchen können, Aber gerade desv/egen sind die Schädigi.ingen doch eben nicht so stark, wie man zunächst aus der ierne juamsk annimmt, denn Pflan= zen, die unter dem Schirokko stark leiden, gibt es eben im Lande nicht viel. Der Schirokko ist ein echter Tyrann ; wer im Lande lebt, hat sich seinen harten (josetzen unterwerfen und anpassen müssen. 'vVer es nicht getan oder nicht gewollt, musste ausziehen und lebt als Emigrant im Ausland. Schon im benachbarten lond durch die Äekxx^ hohe Grebirgswand gegen den Schirokko wesBntlichjt gschützteren syrischen Küstengebiet findet man zahlreiche solche Emigranten, in Palästina aber leben fast nur solche Pflanzen, die Schirokko=fest sind. Der Schirokko dürfte einer der stärksten laktoren für die Aus= lese der Pflanzen gewesen sein. Hunderte von (Jattungen fehlen dem landschaftsbild , nur weil sie nicht imstande sind, längere Schi= rokkoperioden zu überdauern. 20 Jahre kein Schirokko, und das fittac xr>t»ig floristische Bild würde sich wesentlich verändern. In Pa= lästiLa können nur MOtx$Äl£MxxifiK Pflanzen be st ehen, xys wtogtrie:;: die E entweder durch besondere Schutzmassnahmen 20 tägige Schirokkoperioden er= tragen können oder --- sterben. So kommt es, dass man zwei Klassen XffiPxyftgi^gKxawlffieTnfftwKTgii^inrxJ&Ei: von gänzlich verschiedenen Pflanzen nebeneinander sieht : die Lebenskünstler und die Sterbekünstler. Die Lebenskiinstler sind rauhe Gesellen, hart gepanzert, die mit ihren ehernen Puüstungen der Flammenglut des Schirocco spotten, Hart- laubbäume, Dornenbüsohe und Kakifceen, die ihren V^asservorrat für Kli 125 lange Trockenperioden in sich tragen und mit Stacheln bewährt sind, •um diesen begehrten Vvasservorrat vor dem Angriff der durstigen Tiere zu schützen, .Die Sterbekünstler hingegen sind kleine, kmi« kurz- lebige, rasch aufblähende imd ebenso lonbekutimert dahinwelkende Bluraen, auf das bescheidenste ausgestattet, ein paor Blättchen^ eine kleine Blüte, dafür aber in Millionenzahl wuchernd und vergehend wie die iliegen und iuneisen der Tierwelt, die, in kiriaden vernich- tet, imausr ottbar isnd, \md immer wieder in iwxiriaden scheinbar aus dem Nichts gezaubert wiederkehren • Aber das behaglich von April bis Oktober ausgebreitete ''fette" Laub des Nordens, die im frühen Früh- jahr ergrünenden, im reifen Sommer aufblühenden^ und im goldenen HErb3t mit schwarzen oder roten Beeren behangenen Schmuckbüsche und jene iuge von Stauben, die in immeifieuer Blutenfolge von Jrühl*ing3- anfaiig bis Herbstende in allen Tönen konzertieren, fehlen dem Lande des Schirokko3, dessen hartes Lebensgesetz lautet: Vvij^der stehe oder stirb! Durch den i^iangel an allen breit auslandendem -^aub, durch den Mangel an allen saftigen, fetten, c^uellenden und schwellenden Kräu- tern, durch das Fehlen jeder bunten Wiesenflora xJtx ist das Antlitz der palästinensischen Landscliaft nicht weich modelliert, es ist hart gemeisselt, alle liebenswürdigen, blüteiihaften, jungfräulichen und jungmütterlichen Züge sind abgetragen und es ist nur d er mono- tone Ausdruck einer aegj^-pti sehen Porträtstatue übrig geblieben. Das Land der JÜadonna lächelt nicht wie die Madonna Boticelli's oder Gorreggio's, es ferägt nihctt einmal den viel versteckteren Liebreiz der iwladonna in der ielsengrotte, es ist streng wie das G-esicht der Fellachenfrau, in dem man vergeblich liebenswürdige Züge sucht. Aber es wäre verkehrt, im üchirokko ausschliesslich den ieinl der Pflanzenwelt zu sehen, im O-egenteil: ohne den Schirokko gäbe e3 keinen Pflanzenwuchs in Palästina, denn wann sollten die Pflanzen wachsen? Im Sommerist Trockenzeit und die Vegetation liegt in Totenstarre; im Winter fallen kalte liegen bei Temperaturen, die bis zur Frostgrenze hinabreichen zwischen den einzelnen Regenfällen aber weht als '^Pausenfüiler'' der warme Schirokko und niemals wachsen Pflanzen besser als wenn über das feuchte Land trockene warme Winde wehen, die wahre Trieb- und 'j-'reibwinde sind und das ideale " Wachs wett er" erzeugend Die Spatherbst- und Y^inter- schirtkkos sind die natur erweckenden "Frühlingstage" der palästi- nensischen Kli 126 .» m ■*.• ; Pflanzenwelt. T^T3t^ z^ß^-'^ ^^^ -^nde der hegenzeit, ab i-xitte kärz, schlägt die Wirkung um: Vemmift wird Unsinn, Yyohltat Plage. Die Pausen zwischen den einzelnen Zyklonen werden grösser und die Schirokkoperioden werden, weil die Zyklone nihc tmehr die ^raft kxk haben, gegen den V/iderstand des Schirokkos bis nach Palästina x± vorzMringen sondern über dem Mittelmeer steckenbleiben, länger. Die Temperaturen steigen und überschreiteti die ßekömmlichkeitsgrenze für die Pflanze die Wärmflasche ist zu heiss und statt zu wär- men, beginnt sie zu verbrennen. Infolge der erhöhten Temperatur und der Dauer des Schirokkos nimmt die Trockenheit zu und der warme V/ind streift nicht mehr über eine dampfende Landschaft, ±tm in deren Feuchtigkeit die Pflanzenwelt wie in einem Triebhaus gedeiht sondern die Regen sind schwächer und seltener geworden, das Lsind ist trocken und niu. dorrt es der Schirokko gänzlich aus. Man kann sagen: die Herbst 3chirokkos ±xk sind harmlos, die V/interschirokkos wertvoll, die Prüh Jahrs Schirokkos verderblich. Das sind die Tage, in denen die 30 viel br^staunte palästinensische Prühlingsflora wie durch eine Naturkatastrophe ihren tngjSL tragischen Untergang findet. Listig wie ein Vogelsteller hat der Schirokko durch seine wärmB die Blumen aus dem t^rdreich gelockt, uia sie nun in derselben V^ärme, xi die sie schuf zu töten. Die Zahl der Blüten, die /die Vvärme des Aprilschirok>i kos aus der Tiefe zieht, ist '^Legion"; es sind wählte Heerscharen, die inii roten, blauen, weissen icügJEnx Schwärmen über die Halden des Hochlandes dahinziehen. Wenn je und irgendwo der bildliche Ausekruck Blumentepp ich ^Vahrheit ist, so hier: ein Riesenteppich, jede Paser eine Blume. i\,Ian kann den itiss nicht setzen ohne Blüten zu zertreten, es tut weh dahinzuschreiten, als müsste man ein Blumenbeet mit Füssen überqueren. Aber es kommt ein G-rösserer nach mit gewaltigerem benritt. Am ersten bchirokkotage nimmt das Blüheh noch zu, denn es ist ja **ein schöner warmer5^ Tag^. Aber nachts sinkt das ThermometB ÄXka nicht; in der irühe fällt kein Tau. Am zweiten Tage steigt die Temijeratur, die x-euchtigkeit fällt, die Blimen dursten und sind am Abend schlaff. Am dritten Tag beginnt der Tod zu mähen! Die Sjuren des yVindes sind auf der ilur zu sehen wie die striche, diB ein 5±ä sengendes Bügeleisen hinterlässt. Auf allen Osthängen sind die Blumen verbrannt; las sind keine Blütenblätter mehr sondern Kli 127 halb verbranntes Zigarettenpapier imd fasst man sie an, so zerbröckeln sie wie Zunder • ^\m nächsten Tage welken auch die Blumen auf den Kup- pen und am übernächsten Tage jene an den Vvesthängen, die nachmittags in der 3onne standen und man findet nur noch in dBn geschützten ^ Schattenmulden vereinzelte iarbeflecke wie auf altem jLhg.alsLg'w «r t gRX JcggrzgltaR abgescheuerten Porzellan und nun steht man wie es auf beite geschrieben auf der treri^raniiten ilur und nun begreift man die Verse, die man bisher nur aus europ'äischen ^Tn'hrrigiig'tffx: Grabreden und aus dem Konzertsaal gekajint und daher in der V^elt der Blumenvase^i und der wohlgepflegten j^tgtt^tyyxtexaisggi Stadtpark-fiasen nie so recht verstehen konnte, bis man jetzt selbst in der j^andschaft steht, in der sie jeboren '.vurden; *'Der x-.ensch, wie G-ras ist sein Leben; er blühet auf wie die Blume auf dem Felde wenn ein Wind darüberfährt, so ist er nicht mehr" (Ps.JO), "Alles Fleisch ist Liras und allen Fleisches Ilerrlichkeit^^w wie eine Blume auf dem Felde* Das Gras verdorrt, die Blüte y^elkt vom Ddem Gottes angev/eht, ja. Gras ist das ^olk" (Jes*40). Natürlich macht der Schirokko nicht Halt vor den Furchen der bestellten relder-und vor den Zäunen der Gärten. l»Vie ±Exdie Blumen auf den ii.atten welken an i^ghrxw Gchirokkotagen die jimgen Salatblät- ter im Gemüsegarten, iie Bluten an den Orangenbäumen trocknen ein, die jungen iw.andeln fallen ab und auf den Feldern neigen sich die ii. ehren, wie dies Pharao in seinem Traume sah: "Uxid erdBchlief wieder ein und träumte abermals • • • • Und er sah sieben Aehren aufgehen, die waren vom Ostwind versengt/ (I 41). Ich sah an einem Schirokkotage eine Frau in }i ihrem Gatten stehen / und weinen. Statt heute mit Tranen, hätte ^ie lieber gestern ihre iii^giä^i Wasser benetzen sollen! V^er nachfühlen wie es einem palästp nensischen Gartenbesitzer zumute ist, wenn der Schirokko über seine Habatten weht, der nehme einen KÜbel kocb.enden V/assers und trage ihn •• •• an sein liebstes Beet, wenn es eben in schönster Blute steht •und giesse das heisse V/asser über die -pflanzen wer das herz dazu hat, und der Schirokko hat es! der tue es, denn dann weiss er für sei^) Lebelang was ein Schirokko ist: Kli 128 -J,sjird ein Ostwind des Herrn aus der wüste herfahren .^nf .f ^^\^fT^?.'^''^°^^^ ^^ ^^^e ^^e^n versiegen ^d der bchatz^ aller kosjjlichen Dir,ge dahinijerafft wird" (Hos.l^). Die Wirkimp; des ^chitokkos auf dj^ T.ebenstrdtt p1 • ". . .dahir^pr>»f>f^ der Schatz aller köstlichen nin^ Das Welken der Pflanzen ist kein einfaches Eintrocknen, es ist ein "Verderben". Das Lebewesen ist, wie 3. dargelegt, aus halb= flüssigen Kolloiden aufgebaut und diese sind Systeme von Riesen= molekülen, die in Salzlösungen schweben, von den elektrischen Kräxten der .-oiziehung und Abstossung in Schwebe gehalten. Die Luft ist an bchirokkotagen elektrisch hochgeladen wie vor (lewittern a. aber die Spannungen schwanken im Lauf von lünuten \im Hunderte von Volt, jvlan kann .sagen, es spielen sich in der Atmosphäre öewitter ab ohne Blitz und Donnerschlag, aber von nicht viel geringerer Hef= tigkeit als jene an ijewittertagen und dieselben Störunören. die wir als Jjassliche Geräusche in unserem fiadioapparat vernehmen, wenn Blitzschläge, sei es auch in weiter lerne die Statik der atmosph.ä= rischen Elektrizität stören, erschüttern an Schirokkotagen die Mole= külsysteme in den Xolloiden, sodass sie "verderben". SCxÄtExKÖÄK So erklärt es sich, dass viele Pflanzen in Schirokkoperioden ein= gehen, a^ch wenn man sie ausreichend begiesst und untersucht man Schirokkokranke Pflanzen, so sieht man, dass sie nicht etwa ein= fach vertrocknet sind wie Herbstblätter sondern krank geworden sind, kolloid=krank. Und wie draussen auf der freien Flur die Gewächse so verderben in den Vorrat skammem die aus Kolloiden zu= samaienge setzten Tier= und Pflanzenprodukte ; im Topf gerinnt die , Milch uiid in der Schüssel zerläufit der Pudding, der sich sonst zwei Tage hält ; die Eier werden schlecht und das Brot wird sauer ; die Marmelade verliert ihre Farbe und der Ivuchen schmeckt nicht mehr. Käse, Obst, Fleisch und >Vurstwaren fallen viel leichter als bei "gesundem" ^,'etter der Verderbnis anheim, und da die Schirokko= Periode nicht wie die ihr ähnliche Gewitterstimmung Stunden sondern Tage und oft viele Tage anhält, so kann man sich ausdenken, dass ' » •<* ■ ■ atM «»- Kli 129 der Schaden diiroh Verderbnis an Lebensmitteln zwar für den einzeln nen Haushalt erträglich, aber auf das (jesamtvermögen der Bev5lke= rung berechnet enorm ist, Sxs Schon der Talmud gibt iuiweisung, im Herbst nach jedem Schirokko den jungen l/Vein zu prüfen^ ob er nicht sauer geworden sei« Die Konservenfabriken schränken während der Schirokkoperioden ihren Betrieb ein(/und ganze Indiistrien wie zB der Sardinenfang mussten eingestellt werden, weil die Ware während der Schirokkotage verdarb, derm Konserven, die an diesen Tagen abge= füllt werden, bleiben nicht haltbar. Die Wirkun^: des cnirokkos auf die Tiere : "Die Tiere auf den i'el= dern schmachten../^ Sicherlich sind es ebenfalls die luft elektrischen Störun= gen, üe es erklären, dass viele Tiere früher als die iv.enschen und fmiher sogar als die L^essagarate der V/etterwarten den Einbruch einer Schirokkoperiode vorausfühlen. Bekanntlich kann man an Fliegen viele Stunden vor Beginn des Hegens erkennen, dass ein V^etterumschlag be= vorsteht und die Katze putzt sich , was sie bei Schönwetter nie Büt tut^ schon am Vortag des Kegens mit einer charakteristischen Bewe= gung von hinten und unten her die Ohrspitzen. Die Haare und beson= ders Katzenhaare sind sehr elektro=:empfindlich, weswegen man ja Katzenfelle gegen Iilieuma und Neuralgien auflegt* Wahrscheinlich fühlt die Katze an ihren sehr empfirdsamen Chrhaaren, die ja ■fixe Antennen hochstehen, die elektrische Aufladung der Luft als eine Art Elmsfeuer und sie speichelt die Ohrhaare ein zum Schutz gegen das eleittische Jucken. In ähnlicher Art sind iie Tiere auch gegen die clektrisohe Aufladung iind die Schwankungen in der S]^annung der atmosphärischen Elektrizität zu Beginn -und während des *.chirokkos empfänglich und so wird man viel= leicht in der kiiigftxsffmTcwmt notwendigen und daher wahrscheinlich künftigen Organisation des Schirokko=Alarms Tiere in einer neuen Abart des Haustiers als SGhirokko=Melder benutzen. Die Bienen bei= spielsweise höten sehr früh auf, die Blumen zu besuchen, sodass der Honigertrag mer^licn zurückgeht, die KÜhe geben weniger und sicher auch eine weniger gute i^xilch, die Hühner legen weniger Eier, was bei der Verbreitung der Hühnerzucht im Lande sehr bemerkbar wird, und Kli IjJO die Kucken sterben^ als sei eine Epidemie ausgebrochenp Vor einigen Jahren meldeten die Zeitungen, dass bei einem starken Schirokko im i£ai 47 Kamele eines Beduinenstammes, der im oüden des Lftndes lagerte gestorben seien, ein Verlust, als seien einem europäischen £ unver= sicherten Bauern Haus und ocheuer abgexbrannt* Vvieviele Tiere in der freien Natur sterben und verschmachten, wissen wir garnicht, aber wir können es daran ermessen, dass nach langen und starken Schirokkos im luai die Zahl der Insekten, der Vogel ujid der i/iäuse im Lande auffallend absinkt. Die V^arkuu^ des Schirokkos auf den Gesunden ; ^Nicht zum Y/orfeln und nicht zum SchwinA?;en • • Der Schirokko ist ein Trockenwind ; Austrocknung ist das Jrundsymptom, an dem Land, Pflajizen, Tiere und kensohen leiden c Das erste, was die x^.ens Jhen $un^ noch ehe sie wxissen, dass Schi= rokko ist : sie '^schiaatzen" "und schnuppern inder Luft wie die Hunde. ^Ist das nicht Safextakkai Chamsin ?'* fragen sie einander auf der Strasse und schmatzen dabei. Das erste und allgemeinste Leidenssympton aller ist der Durst oder korrekter gesagt, ein Trockenheitsgefuhl im Halse, denn wenn sich auch mit der Zeit infolge 1er Austrccknung des Korpers ein echter Durst, ein ^G-ewebs= durst^' meldet, weil der Körper im Trookenw^ind natürlich Wasser ver= liert und dieses ?erxigtig ersetzen muss, so ist der erste Durst doch zunächst nur das Bedürfnis, die in der tx^glfR-KflrKxlr.'Bitt Schirokkoluft austrocknenden Schleimhäute zu benetzen. Da dieses Trockenheits= gefühl nicht nachlässt sondern den iw^enschen während der ganzen Schirokkozeit belästigt, wäre es vielleicht zweckmässig, eine '^^chirokkomaske" dh einen kleinen Behälter zu konstruieren, den man am Kevers trägt und der die Atemluft autoBiatisch befeuchtet. Die Aerzte empfehlin mit Kecht, den Durst nicht durch Vvillensaufge= bot zu überwinden sondern reichlich zu trin>:en, weil der Viasser= Verlust der inneren Gewebe während einer möglichweise lang anhalten^ den Schirokkoperiode ein bedrohliches Ausmass erreichen kann und weil ja infolge der elektrischen Einflüsse auf die Kolloide diese während des Schirokkos dazu neigen, sich zu verkliüiipen und einzu= dicken, sodass im Blut (Jerinsel, in den Grallen- und Nierenwegen hin? gegen Kli 131 Niederschläge entstehen, die die liristallisationskerne für Steine darstellen* Daher ist die reichliche Durchspülimg aller Organe mit lAa^ser geradezu als ein Vorbeugungsmittel gegen bchirokkoschäden zu betrachten* Die Menschen pflegen tgxHtl"gimi8XTffigig, solange sie noch nicht durch Achtel= und Viertelbildung verbogen sind und aausk ikuai SflUttaKiJMixMatfcTmiaaati^^ nicht nach Theorien sondern einfach nach \em gesunden Naturinstinkt des unbefangenen (Jeschpfes leben, das richtige zu tvji : sie trinken bei Schirokko, soviel der Durst befiehlt und so steigt der Verbrauch an Getränken in diesen Tagen auf phantastische Plöhen* Die Limonadenfabrikcuaten und jdtimfxx -lieferemten, die Besitzer der zahllosen kleinen ]^is- imd G'etränke= Bars und -buden, die Limonadenverkäufer auf den Strassen und die Vfasserträger erleben ihre '^Hausse**^ einen v/ahren "Run" auf ihre Be= stände und lange vor dem Ende TEtwtxygtTffsinr eines langen Schirokkos sind die beliebten Sorten ausverkauft. Wahrscheinlich werden die Vereinigten Limonadeninteressenten einmal dem Schirokko ein Denkmal setzen : Dem unermüdlichen i'orderer ihres Gewerbes in aufrichtiger Dankbarkeit . . . • und vielleicht werden die kagenärzte so aufrichtig sein und ihren l^amen dazusetzen, denn natiirlich schädigt das Herunte stürzen der eiskalten Getränke die i^/iagenschleimhaut, d ie an 3chi= rokkotagen nicht nur erhitzt und ausgetrocknet sondern durch die kolloid-elektrische Labilität überempfindlich, "sensibilisiert" ist. iibenso wird die Darms chleimliaut überempfindlich, von den iViCnschen aber durch die süssen Limonaden, die ätzenden Fruchtsäfte, ixjt kit±aa!fcgaAfigmambag3grna^ itfiKxäxsii den Zucker- und Fettgehalt der P.isspeisen belastet und so kommt es durch die dummierung von unvermeidlichen und vermeidlichen Schäden dazu, dass , je länger der Schirokko anhält, umso mehr Menschen über i/Iagen- und Damnst orangen klagen. Ein lauwarmer Tee ist, wie er sich auf atÜM» Expeditionen und im Sport als bestes kittel der Durst Stillung bewährt hat, auch für die Bevölkerung der Schirokko= gebiete zu empfehlen, während am Durst so ungefähr alle ilenschen in gleicher Vveise leiden, sind die übrigen Wirkungen je nach der Konstitution verschieden. Es giot Menschen, die behaupten, sich nie x so wohl zu fühlen wie an Schirokkotagen ; solche Typen mag es vereinzelt geben medizinisch durchaus denkbar. Zu einem beträchtlichen Teil aber gehören diese Schirbkkopreiser jener weit verbreiteten Kli 132 Abart der species homo sax^iens an, die aus kan^jel an inneren Befrie= Äigung oder ei^^^er Leistung jede G-elegenheit ergreifen, um sich "interessant" ersaheinen zu lassen imd so auch den Schirokko be= nutzen, um sich durch Widerspruch und ihre "Eigenart" zum Gegenstand des G-esprSchs zu machen« Der "normale" iv^ensch leidet am Schitokko* und das ist das natürliche; mancher so sehr wie der IIeuschnupfen= kranke in den Tagen der Grasblüteo Aber auch das ist die Ausnahme. Die meisten fühlen sich weder wesentlich besser noch besonders schlecht sondern empfinden die drückende Hitze, die bleierne Scht/ere, die Irockenheit, den "Staubgehalt der Luft, die verminderte Sonnenstrahlung bei erhöhter Temperatur, das Fehlen des erfrischen= den Vvestwindes und das Ausbleiben der nächtlichen Abkühlung sowie die zwar nicht bewusst registrierten aber sicher mitwirkenden elek= trischen öchwÄankungen als "Unbehagen". Lian ist matt, abgeschlagen, arbeitsunlustig ; es fehlt die normale bpannkjcraft, der "Tonus", der uns zu besonderen Leistungen, zu ausserordentlichen Unternehmungen "beflügelt", liaan kommt sich vor wie eine Geige, deren oaiten nicht festgezogen sind. Demgemäss ist der Jtffekt der Arbeit vermikÄdert, und wenn man einmal in Palästina Untersuchungen über den £influss des ochiröikkos durchführen wird, so gelangt man sicher zu dem I;r= gebnis, dass die Schüler an diesen Tagen schlechter addieren und die Lehrer langweiliger unterrichten, dass im Haushalt mehr Teller zerschlagen und im i^/iaschinendiktat der Sekretärin mehr Schreibfehler zu finden sind und dass die Akkordarbeit er in den ia= briken ihre normalen Leistungsziffern nicht erreichen • Geradezu charakteristisch für den Schirokko ist ein eigen= tümlicher gelinder citirn=Kopf schmerz über der Nasenwurzel, sodass man die Stirn=Nasen=Muskeln zusammenzie^, die i^^ugen nicht hell offnen kann sondern aus drr normalen wagerechten Blickrichtung senkt und ohne es zu wissen und zu wollen mürrisch dreinschaute Ein geübter Physiognomiker könnte den kensohen auf der Strasse ansehen, dass ochirokko weht; sie tragen das Kainszeichen der Vmste an der Stirn. j Auffallend vermindert ist die Esslust und sicher könnte man aus den Umsatzairfern der iwiärkte tind Lebensmittelgeschäfte die Schirokkoperioden des Jahres ablesen. Kopfschmerz, Arbeitsunlust und Appetitmangel sind Schutzmassnahmen des Körpers, um den Besitzer der ja meist viel weniger klug ist als sein Körper, zu zwingen, die= sen zu schonen. Nichts ist vpm Standpunkt einer gesimden Lebensöko« nomie Kli 13i »>'■ falscher als den Korper, der ja durch den Schirokko belastet ist, mm durch G-ewalt auf seine normale Tourenzahl hinaufschrauben zu wollen oder ihn sar, wie es die modernen 1/enschen tim, durch LÜttel v/ie Pyramiden, Koffein, Kola zu dojpen. Wenn der Korper eines stnst gesunden Menschen durch ^Appetitlosigkeit, Kopfschmerz und schlechten Schlaf anzd^gt, dass seine Verdauungsor^an, Muskeln und Nerven Ruhe verlangen, So braucht er diese Kilhe und der j£k Körperbesitzer soll nun nicht v^±exKn±/Jdo^RjRj:m!^ es der schlechte Bauer tut, auf den müden Esel einschlagen sondern ihm die verlangte Schonung geben auf dass er sich erhält* "Judith war eine \/itwe «.•. ihr niann hatte geheissen i\/Ia= nasse; der v/ar irwf während der Gerstenernte gestorbene Denn da er auf dem leide war bei den ^^rbeitern, ward er krank von der Kitze \md starb in seiner Stadt Bethubia*' • (Jud.8). Der Uriasbrief eine Schirokko=Tra^^^ödie ? Das menschliche Nervensystem dürfte genaues wissen wir darüber nicht ein elektrischer Apparat sein^Daher ist es gegen elektrische *"törungen, vor allem solche der atmosphärischen Elektrizität sehr empfindsam, .allgemein bekannt ist der Einfluss der öewi"Lter3timmung auf die r.eaktionsweise und G-emütslage des Menschen; die starke Aufladung und wahrscheinlich vor allem die heftigen Schwankungen in der bpanniong der Luftelektrizität versetzen das Nervensystem in einen Zustand erhöhter Keizbarkeit (S±otx3cbtkfi35.xks:i atıfixfiLankE]?iaahÄn xiii£Bgekffhyh.di€^tiiKfiiiAxai2LfixdLE äaar nJcBatot m oaiEn , nwyJi^fignitHxniKEMgJCkndMliI^ iduutx Herrscht draussen in der XJdMfxpLixR Gewitterstimmung, so ist oft auch die persönliche Atmospö-äre eines Menschen ^'geladen" und jgämxfhtinkffi Atmom^lnäTn gmJtagtaimlftxaHitTiii1itixf»isgk^ WjEttfeT:xftR;g;y«x5sxgiffyxsw das Knistern des Kammes ist nur das äussere physikalische Signal, dass im innern das Nervensystem hoch aufge= laden ist. Es ist gut, an solchen Tagen vorsichtig zu sein und die häusliche Gewitter sind oft genug nichts anderes als Induktions= er scheinungen. Bei vielen Menschen wirken die atmosphärischen Auf ladun.^en umgekehrt "cj sie hemmen den Ablauf der Reaktionen und A N :>S» V X s V k Kli 134 der kensch wird 3chwer=mütigp '^depressiv" . Gewitterdepressionen sind fltgwx^it^Yffwärytignxt^wyiBkff-waiyYffytrsyTqtTga: sind nicht nur den Meteo= rologen als atmosphärisches Phänomen vertraut sondern auch den Her= venärzten und die Kurven in den psychiatrischen Kliniken zeigen unverkermbare Parallelen zu jenen der Vö:terstationen 0 Diese vom Gewitter her bekannten luft elektrischen Wirkunger) die erregende \ind die dep^ressive, werden auch beim Schirokko infol- ge der gleichen luft elektrischen Ausschläge als typische Schirokko- erscheinungen beobachtet. Die Schirokko-Erregimg äussert sich in ihrer mildesten Form als Schlafstörung. Der Ausdruck "schlechter Schlaf" steht gleich hinter Durst im Vokabularium der Schirokko- Konversat im. Durch den verschlechterten Schlaf bei Nacht wird die heizbarkeit bei Tage erhöht und gerade jene, die über sie nicht kla- gen, verraten sie oft am meisten, Streitigkeiten, Tätlichkeiten und Gewaltakte sind während der Schirokkozeit häufiger und die Krimina- listik zeigt einen deutlichen Anstieg der Vergehen innerhalb dieser Kategorie. Die wohl unstreitig schönste üeldenfigujb der Bibel ist David. Ein Held von Scheitel bis zur Sohle, treu als Ireimd, gross- mütig als Peind, ein wahrer Hitter ohne iiarcht und Tadel aber dieser sonst so unanfechtbare Charakter hat seinen strahlenden SchilcC durch einen unauslöschlichen Makel befle.ikt: die scheussliche Untat gegen seinen braven TJnterfeldherrn Urias. ^*Und da das Jahr unwar, zur Zeit, wann die Könige pflegen auszuziehen, sandte David Joab und seine iwiannen, dass sie gegen Aminen zu Felde zögen und die Stadt Rabbat Ammon be- lagerten. David aber blieb zu Jerusalem. Und es begab sich, dass David um den Abend aufstand von seinem Lager und ging auf dem Dach des Königshauses und s sah^ vom Dach ein Beib sich waschen; und das Weib war sehr schöner üestalt. Uno. David sandte hin und liess nach dem V^eibe fragen.... Und David sajidte Boten hin und liess sie holen. Und da sie zu ihm hineinkam, schlief er bei ihr.*' (Sam. 11). "Zur Zeit, wann die Könige pflegen auszuziehn *, es muss also April gewesen sein, nach Abschluss der hegenzeit. Um aiese Zeit ist es aber in «Jerusalem nur an Schirokkotagen so heiss, dass man bis zum Abend auf seinem Lager bleibt und dann auf seinem Dach spazie- rengeht. Die Tragödie, die sich nun abspielt, schaurig, schaurig und doch so menschlich, menschlich, lese man selbst in dem Kapitel 11 Samuel II nach, sie ist nicht nur ein Stück Bibel sondern «xr zu= gleich ein Akt Shakespeare, jede Strophe eines Scene, eine Untat des KU 136 und zwar in einem ihrer schönsten Stucke, in der moralischen Legende Jona. Setzt man sich bei der Lektiire des Buches ^ona die Lupe kri- tischer Gharakterforschung vor die Au^en, so wiJtiRÄktxmMttxxiÄÄ3tx±Äi entpuppt sich der ganz zu Unrecht als Prophet bezeichnete Held Jona als ein "Neurotiker" . Alle seine Keakt ionsweisen, sein Minderv/ertig- keitskonplex, ^eine ^ö'lucht vor dem göttlichen Auftrag aus mangeln- dem oelbstvertrauen, sein Schlafen im Bauch des Schiffes während die anderen oben mit dem Sturm kämpfen, die geringe Bewertung seines Lebens, indem er einfach sagt: "Nehmt mich und werft mich ins Wasser...." und vieles in seinem 3i:)äteren Verhalten trägt die deut- lichen Züge einer "neuriti sehen" Verhaltungsform. Und als Gott nun trotz seiner Strafansage die Stadt Ninive nicht zerstört sondern bestehen lässt, so " verdross das Jona gar sehr und er ward zornig" und er hält Jott seine Güte vor und schreit, ein echter lleurotiker, ihji an : ''So nimm doch meine Seele von mir, denn ich wollte lieber tot sein als leben? " nnr darum, v/eil Jt± viott die Niniveer leben lässt! Dann baut er sich eine Hütte vor der Stadt, "und setpjte sich in den Schatten, bis er" wieder ein neurotischer Zug "sähe, was der Stadt wider- fahren würde''. Vv'ährend eines Schirokkos v/elkt, von einem Wurm ange- stocöien, die hohe Kizinusstaude, in deren Schatten er zu sitzen und behaglich auf die Stadt, die da untergehen soll, hinabschaut. "Und als die Soiuie aufgegangen war, liess Gott einen dürren Ostwind wehen und die Sonne stach Jona auf den Kopf, dass er matt ward. Da wünschte er seiner Seele de^ji Tod und sprach: Ich wollte lieber tot sein als leben. Da 3pra^h Gott zu Jona: Meinst du, dass du mit Recht zürnst "um den Hizinus? Und^^er sprach: Jav/ohl, mit Jtecht bin ich zornig, ach, ich möchte sterben. Und drr Herr sprach: Dich jammert des Rizinus, daran du nicht gearbeitet hast, hast ihn auch nicht aufgezogen, welcher in einer Nacht ward und in einer Nacht verdarb. Und mich sollte es nicht jammern um Ninive, solch grosse Stadt, in welcher sind kä mehr denn hundert zwanzigtausend Menschen, die nicht zwischen Gut und Böse zu unterscheiden wissen und noch dazu viel X Tiere?" (Jo.4). Die V^irkung des Schirokko auf die Kinder: "Oer Ostwind weht, oh Ldend meiner r^inder" ! (arab • ) . Kli lj7 Die Y^irkun/?: des Schirokko auf die Kinder: 'Ter Ostwind weht, oh Eelend meiner i^inder'M (grab , ) Bei Säuglingen imd Kleinkind- ern tritt während des Schirokiros ein öankheitsbild auf, das man in Ermangelung besserer i^enntnisse ^it dem versohwomr^ nen Wort "Toxikose'* bezeichnet, d.h. ein einer Vergiftung ähnlicher ZiTstand. Tatsächlich machen die be- trogfenen Kinder einen Eindruck wie Menschen, die von giftigen Schlan- gen gebissen worden sind: sie "verfallen" . Die natürliche Spannung, der "Tonus" ihres Blutkreislaufs s±xJkX sinkt, ihre Haut ist blass, ihre Muskeln sind ^entsi^annt und ihr Körper ist welk; die iitmung ist flach und wie der einer undichten Luftpumpe ohne "Effekt"; die Augen sind gläsern und der Blick leblos wie der einer Puppe "und man hat den Eindruck, dass das Aind einem, wie der Arzt sagt, "unter den Händen wegstirbt" (Abb. 57)* Tatsächlich starben in früheren Jahrzehrr ten die Kinder während des Schirokkos zu Tausenden. Man registrierte damals im Orient den Tod eines ivindes nicht weiter, die Bewohner lebten ja in Vielweiberei, kauften sich billig, viel billiger als Kamele oder Pferde Halb-Kinder als Magd und Weib und diese waren nun von 14-40 sozusagen ununterbrochen schwanger oder säugend und brach- ten iiJLxXiiiiÄr Jahr für Jahr Kinder zur 'vVelt, und so wurde es als ganz natürlich und auch nicht weiter bedrückend hingenommen, dass eben in Schirokko-Perioden Kinder starben. »XKxYieY Diese Verhältnis- se haben sich mit dem Ende der Sultansherrschaft ^grundlegend geän- dert, die Vielweiberei ist selten geworden, die Zahl der Kinder zurückgegangen und dem einzelnen G-eschöpf wird nun die gebührende Achtung und Pflege zugewandt ♦ Der Schirokko imd die durch ihn bewirkr- ten Schädigungen werden systematisch erforscht \2nd so ist auch die Säuglings-Toxikose ein Gegenstand der Beachtung geworden, und wenn mna auch die Krankheit selbst in ihrem Charakter noch nicht klar er- kannt hat, so ist es doch gelungen durch wirksame Bekämpfung der bedrohlichen Zustände die Sterblichkeit auf einen Bruchteil der ehe- maligen Zahl herabzusetzen. ' j - _.v^i^iifci^>i^^jBMhjMMji^^_— jj-^^_ ■;'-jj| _ |^^;*;t '' '' 1 "^P'T- Kli 1;J5 ^. Herzens, ein Komplott der Gedanken, ein Verbrechen in der ITandlimg, eine immer tiefere Verstriolcung in das Böse, das fortzeugend immer Böseres gebiert, --- schaurig, und was das schaurigste ist, so menschlich zugleich! So ist das -^eben, wenn man es nackt aufdeckt, 30 — - ganz shakespearisch ist die beschichte, wenn man sie ehrlich und nicht im dtil der Cjoldschnitt gebundenen "Nationalbiogra- phien" darstellt, und so wie die G-riechen ihre Götter und Helden des archaischen, iiman kann sagen unverdorbenen Zeitalters, ganz offen und ehrlich mit allen ihren menschlichen Schwächen zeichneten, hat auch die Bibel; unbekümmert um den guten oder schlechten Eindruck auf die Nachwelt, ihre Helden ungeschminkt mxtxaücH porträtiert .Hui Eines der vielen Zeugnisse für den Wahrheit swertjond die moralische, man kann nicht gut lagen Grösse, sondern besser wohl Unangefochten- heit und Unbeschwert he it im Sinne der altgriechi sehen xJuucdtax Atarajcia des Altrn Testamentes, das kein schönes Buch sein will son- dern ein wahres, ist dieser ohne Umschweif und Beschönigung darge- stellte Verrat David' s ]| an seinem braven Unterhaupt mann Urias. Es geht um Andenken und Ehre des hSchstver ehrten Helden der Nation, um David, der als Kaabe Goliath erschlug, als Jüngling der 1/Yaffenge- fährte Jonathans war, der seinem undankbaren, eifersüchtigen König Saul die Treue nicht brach, Jerusalem gründete und als König Psalmen dichtete undmit der Leier A tanzend vor der Bundeslade sang und vloch wird seine Schandtat nicht abgeschwächt sondern so geschil- dert, wie sie sich wohl zugetragen haben mag, mit der Objektivität einer Kriminalakte. VJir^aber, die wir aus } 000 Jahren Distan2:,aus dem Zeitalter der Freud' sehen Seelenlehre, der Strahlenkunde und der Schirokko -Forschung den '*Fall Urias" überprüfen, können viel- leicht dem von der Weltgeschichte Angeklagten als kleines IBifftlys Entlasturigszeugnis zubilligen, dass aji jenen verhängnisvollen Tagen, an denen die Uriastragödie gjE begann, zu Jerusalem Schirokko wehte • Die Schirokko-Depression: "♦t^da wünschte er seiner Seele den Tod''> Die Bibel, in der man so iingefähr alles findet, was das Leben an "Fällen" zu bieten vermag, bringt auch das Beispiel einer --- nicht meteorologischen sondern psychischen Schirokko- Depression Kli 1^8 Die V/irlam>^. des Schirokkos auf die Kranken: '\ , ,er .Ibliiht wie eine Blume auf dem Feld^; wenn der Wind darüber.f^.^eht^ so ist sie nimmer dal Der Schirokko ist, als Temperaturphänomen betrachtet, eine H eissluft-Trockenkur; diese ist aber, und das ist das Entscheidende mit starken elektrischen Schwajikungen der atmospharisjhen Spannung verbunden. Die trockene Heissluft ist wohltuend, ja geradezu heil- sam für (jicht-imd Khe-umakranke, für Menschen m.it Knochen-und CJelenk- Schwellungen, Nervenentzündungen, Lügränen. Die sind die wahren Nutzniesser des Schirokko; die Schirokko-Woche eine kostenlose Heissluft-Trockenkur • Ebenso v/irkt der Schirokko ^;ünstig auf alle ^isxiiliiBfstfiinsKSHiq^ ICreislauf Störungen, die einen Entzug von Flüs- sigkeit verlcxngen; geschwollene Füsse schwellen ab, die vergrösserte Leber wird kleiner, die kranken Nieren sind entlastet und d as jütx Herz hat weniger zu pumpen, weil der Schirokko durch Haut und Atem die überschüssigen Flüssigkeitsmengen abzieht. Er hat dieselbe Wir- kung wie Aderlässe, Schwitzkuren^ und Harntreibeprozeduren. Schliess lieh gibt es etliche Arten von Katarrhen, die durch die warme Trockenluft günstig beeinflusst werden. Der Kranke mit Nierentuber- kulose braucht nihht in die Wüste nach Heluan zu fahren, denn die wüste ist zu ihm gekommen. Unvergleichlich grosser aber als der Nutzen der heissen Trockenluft sind die Siüs Schädigungen die der Schirokko dem Kranken durch die Schwankungen der Luftelektrizität zufügt. Eines der empfindlichsten Kolloide ist das Blut, das ja bekanntlich ähnlich der Milch gerinnt, aber wie man weiss viel schneller und energischer als diese. In gesunden, d.h. glatten und unversehrten Adern gerinnt das Blut, wenn es ungestört d£ihinströmt ÄiÜMfex: nicht. Die Schnelle des Fliesseno lässt ihm keine Zeit zu Stillstand \uid die ü-lätte der Aderwände gibt ihm keine Gelegenheit äx sich anzusetzen. Sind aber die Ader, wie dies bei älteren Ji/Ienschen mit Ad er Verkalkung zu sein pflegt an ihren Innenflächen rauh geworden, oder wird das Blut in seinem Lauf aufgehalten, wie dies an V/undst eilen mit zerrissenen, verklebten oder vernähten Adern geschieh, so neigt das Blut zur Kolloidgerinnimg, und zwar ebenso wie draussen in der Küche die Milch im Topf, so hier im Innern des Menschenkörj^ers gerade an Schirokkotagen unvergleichlich leichter und häufiger als sonst. »»■»»■W— 1— P^Hfc— ■ — «I Mli^ Kli;l39 Die r>ild"uns ^o^ ^rxxää Gerinnsel innerhalb der üdern ist die Haupt- lüirsache der "ochlaganfälle" bei alten Leuten und der als "Embolien** bezeichneten Aderverstopfimgen, die das Leben der Kranken, vor allem aber der irisch-Operierten und Wöchnerinnen beirohen. Der Zusammen- hang zwischen den elektrischen Störungen der Atmosphäre und den Embolien ist so offenkundig, dass man in dfr neueren uedizin Vvetter- jiÄ lagen mit elektrischen Schwankungen als "Emboliewetter" bezeich- net . Man hat in der westlichen Welt angefangen, diesen Zusammen- hang zu beachten; grosse Kliniken haben Beziehungen zu den Y/etter- warten aufgenommen und lassen sich elektrische Störungen in der Atmosphäre melden; an solchen Tagen werden nur die dringendsten Opercitionen ausgeführt, die Kreis3enden von allen chirurgischen Ein- griffen nach Möglichkeit vefVihcont und Schwerkranxe mit besonderer Aufmerksamkeit kjraiiiKxroRhJtx überwacht • In Palästina hat sich eine entsprechende Einstellulig zu den Schirokko-Perioden ganz von selbst durchgesetzt, denn hier hat sich der Zusammenhang zwischen Schirokko und Embolie den Aerzten geradezu aufgedrängt durch eine erschrecken- de Häufung von E.ibolien und Schlaganfällen während der ächirokko- Zeiten. Die Jesammtzahl der Todesojjfer, die auf Kechnimg des Ü Schirokkos zu setzen xi ist, wurde im Jahre- 193^ auf rund 100 000 veranschlagt. Rückschauend kann man schätzen, dass diese Ziffer zu Beginn des Jahrhunderts doppelt so hoch gewesen sein muss, während sie gegenwärtig ständig imd stark fällt : der Lebensstandard und die Wohnungsverhältnisse bessern sich ständig, die Zahl der Geburten ist zurückgegangen, sodass das einzelne i^ind sorgsamer gepflegt x±23t wird, die öffentliche Hygiene hat eine ±stnLxSix im Orient noch nie da- gewesenen Aufschwung genommen, die Zahl der Aertte hat ggxä-.^.gyxB gernae in ±"alästina einen Prozentsatz erreicht, der ohne Beispiel ist, und durch die Kenntnis der Beziehungen zwischen Schirokko und kenschenkörper he.t man g«k begonnen, wirksame Massnahmen gegen die Schirokko -öeffeihren unditx: -leiden durchzufuhren. Luftschutzkeller ^e.^^cn den Schiroklco . • ' *- ^^ ■ I ^— I I 11 I Wll^ - r-T I ■ TW I Mll ■ 1 — 1 Im Anfang hieit man die Schirokko -Bekämpfung für selir KU 140 /-» einfache Es ist der (xang der V/issenschaft und vor allem der iw.edizin, dass man sich zunächst alles viel einfacher vorstellt als ist. Daher ^A'issen ja die iv.enschen ximso besser "genau wie es ist", je weniger sie wissen und der Patient weiss immer, wieso und wodurch er seine Arankheit bekommen hat, während sich der Arzt selbst bei einer ein- fachen Halsentzündung oder iv/xagenv er Stimmung vor einer iülle unlös- licher 1 robleme sieht und bis heute niemand, ausser eben den Laien, Y;eis3, wie eine Aspirintablette wirkt. IM iinfang also war auch das Schirokko-Problem ganz einfach: der ochirokko ist ein trockener Wind^ also rrmss man das Zimmer, in dem der hatient liegt, feucht halten; und ni:m begann die Aera d^^r nassen Laken. Man hä^igte rings um das Bett des Kranken nasse Tücher, sj^rengte mit der Giesskanne an diesen Tag*^n nicht n\ir die Blumenbeete sondern auch die bteinflieseen der Zimmer und legte feuchte Kompressen auf den Kopf. Das sind gute Methoden, um die Uhren und Oelgemälde vor dem Platzen zu bewahren, aber der Menschenkörper ist ein hochempfindliches Kolloidsystem, das weniger durch die Trockenheit leidrt als durch die sprunghaften I^chwankungen der -^^uftelektrizität und so steht man heilte vor dem bisher noch ungelösten Problem, den lienschenkorper vor dem inneren Gerinnen zu bewahren, dasselbe Problem, als wollte man die iviilch im luQjig Topf vor dem Sauerwerden schützen — - und das kann man doch gewiss nicht dadurch erreichen, dass man xhx nasse iücher in die Nahe hängt. Die lebensbeirohende ümsl Oefahr der Gerinjflselbildung im Blut ist wahrscheinlich nur dadurch auszuschalten, dass man die ge- fährdeten Menschen in SchiroklVettervveohsel-iCrnnkheiten. Die Reihe der Tribut leistuiigen, die der Schirokko vom heimgesuchten Lande fordert, ist noch nicht abschlössen. Wie ein Eroberer, der ein besetztes Land räiimen muss, dieses bei iibzug nun noch schnell nach allen ICräften plündert, \verden die Iviensohen beim Abziehen des Schirokkos von den V/etterwechsel-Ivrankheiten überfallen Von Westen naht der Zyklon und drängt mit seiner Kaltluftzunge den Schitokko hoch. Wie ein äMlfel schiebt sich die kalte Luft unter die heisse Luftmasse> die über dem Lande brütete und hebelt sie in höhe- re Schichten der Atmosphäre hinauf. ünterrS^ ihr aber ergiesst sich wie eine ijlutwelle die regenbringende ieuchtlmft über das- ausgedörr- te Land; im Lauf einer Stunde fällt das Thermometer urr. 10 und die Zeucht igkeitskurve steigt um ier ebenso viel Prozent und gar noch mehr empor. Wie in Europa an einem schönen Sommertag vom Sewitter werden die Menschen hier draussen auf den i eidern und Weiden, in den Plantagen, MÄÄ am Badestrand oder in ihren iischerbooten auf dem Tiberias-See vom V/etterumschlag überrascht. Palästina braucht nicht nut Luftschutzkeller sondern auch Luftschutzalarm gegen Schirokko und Zyklon, ^^ie V/dtterwarten sehen um etliche Stunden früher als die Bewohner Angang und Ende des Schirokkos und die Bevölkerung müsste von beiden durch öffentliche Signale wie Sirenen unterrichtet werden. Die plätzliche Abkiihlung des Körpers ist die geringere (jefahr; viel angreifender sind die elektrischen Schlage, die die Kolloide in den iuuskeln und Nerven schädigen. Den besten Schutz bil- det eine gut abdichtende Wollkleidimg, da die Wolle nicht nur wärmt sondern auch ausgezeichnet gegen Elektrizität isoliert. Durch recht- zeitige Warnung und Anlegen von Wollkleidern könnte viele Wetter- we chselschäden vermieden werden. /// Sie Araber tragen, wie es schon die Patriarchen der Bibel getan, eine helle wollene Kleidung, die für jenen Menschen, der nur ein Kleidimgsstück auf dem Weg durch die WÜcte oder beim Aufenthalt Tag und Nacht draussen bei den Sjcjwb Herden bei sich haben kann, das undingt einzig richtige Kleid der Walil darstellt. Der Schirokko ist ein harter T^rrarm; er lässt niemanden verschont. Gerade jene Menschen, die bisher die -i^^utzniesseV- waren und "sich so gut gefühlt wie sonst noch nie'\ die Wärmeschluck er Kli 142 1 sind jetzt die Leidenden. Der 1-Jieimiatiker stöhnt, der Gichtiker sitzt im Sessel und macht heisse Umschläge auf das seschwollene Gelenk, die Sensitive mit der .-iigräne liegt hinter verhänf'ten Fenstern und schluckt Tabletten imd der Patient, der dem Irzt noch gestern stolz am Telephon gesagt hatte: Herr Doktor, ich bin in dieser Woche nicht zut Injektion gekommen, ich spüre nichts mehr, mein Stein ist weg — mitten in der Nacht l'äutet das Telephon: Der Herr Doktor möge schleunigst kommen, der H err hat einen ganz schrecklichen Anfall Le hoi est mort, vive le KoüDer Schirokko ist tot, es lebe der Zyklon! •i ;f l.'iti-^Tiil "i~iT: Kli 143 Vom Schirokko in den Zyklon — '•» der Sprung ina kalte Wasser. «•^■fc» •» •■♦ Fahrt man von New York mit einem der bequemen Per30= nendampfer nordwärts nach Canada, so liegt man am ersten und zweiten Tag der heise im weissen £ordanzT:kg auf dem Liegestuhl des Sonnen^ deckB. Plötzlich ertont ein (jong : das Deck verlassen I Umziehen! Wer das zum ersten Mal erlebt^ versteht nicht recht; aber danach fragt man auf Schiffen nicht. Und nun geht es ganz gespenstisch zu : unheimlich schnell wie der Wechsel einer Buhne dekoration wird das soeben nach offene Deck mit Sgm Segeltuchwanden umspannt, die Bull» äugen der Kabinen schliessen sich und fasst maniL die Heizungsröhren an, so sind sie warm« Sozmendeckwetter und man heizt ! Zwei Stunden versteht man alles : es ist nebelig und kalt geworden, das Thermo« meter ist alle zehn ilinuten um einen ürmd. gesunken und dort, wo vorhin noch die Liegestuhle standen, geht man jetzt mit hochgeschla^ genem Mantelkragen im Schnellschritt um das kalte Deck oder besser, man tut das nicht, sondern sitzt unten im geheizten Leesesaal. Man hat die 3renze zwischen dem Golfstrom und dem Labrador ström über» quert* Der Palästinenser erlebt das ein halbes Dutzend Male im Jahr, te Vormittags im Golfstrom des Schirokko, nachmittags im Labradorstrom des gjiti«» Schlechtwetterzyklons, das ist wie ein Stück aus Dantes Fegefeuer : erst wird man zehn Tage lang auf einem Rost gebraten, und wenn man £^t durchgeglüht ist, wird man in ein Fass mit Siswasser geworfen« Das ist das Leben im Lande zwischen Meer und VTÜste, zwischen Schirokko und Zyklon. Der Zyklon begäit Selbstmord. Der letzte, aber durchaus nicht kleinste Schaden, den der Schirokko anrichtet ist die S. beschriebene Sohmälerrmg der Regen menge und die Verschlechterung der Eegenqualität • Der Zyklon begeht, indem er den heissen und trockenen Schirokko von der wüste her an- saugt, Selbstmord. Statt sich den Weg nach Osten zu bahnen, weht er sich selbst einen widrigen Wind entgegen, büast an Fahrtgeschwindig- keit ein, steht still und regnet über dem Mittelmeer aus* Über Spanien, Sizilien, Kreta fällt Regen, in Palästina ist Schirokko! KU 144 Der Schirokko verkündet das Nahen elnea Zyklons, aber dieser kommt nicht: Eegenpanne imterwegs! Wie vor drei Jährt aiis enden der Prophet Elias steht der Nachfahr heute auf den Bergen Palästinas und schaut sehnsüchtig naoh Vifesten. Er sieht die Kegenwolken über dem kLeer wie Schiffe mit geblähten Segeln daherkommen, eine Armada von Regenwol- ken, aber sie landet nicht mit ihrer kostbaren Wasserf rächt . Der heisse Schirokko weht ihnen entgegen, bläst in die Segel und diese sinken zusammen und die Schiffe schmelzen dahin, wie von einem un» sichtbaren Feuer verzehrt. Der Neuling, der die Regenflotte draussen kommen sieht, dankt: gleich gibt es Hegen und sucht aus dem Schrank seinen Gummimantel hervor. Aber es gibt keinen Hegen; noch lange, lange nicht. Man lebt ja nicht in Europa am Hand des Atlantik, son- dern am östlichen Rand des 1 Mittelmeers, an der Küste •-• der wüste . Man muss in Palästina viel Q-eduld haben, zu allem, auch zum Regen. Lukas, ein typischer Vertreter der Spätantike, ein Schreiber aus der literarischen iüdt Welt und der Natur des Landes schon dt sehr fem, lässt Christtis in einem Gleichnis sagen: '•Wenn ihr bald eine Wolke seht aufgehen im Westen, so sprecht : Es kommt ein Regen. Und es geschieht also". geschieht (Luka2). Dieser Satz trifft durchaus nicht immer zu; treffender ist die aus der Volkserfahrung geboreneji vorsichtige iassun^ des Talmud: ••Den Regen kannst du nicht vorher schauen bis zu dem Augen- blick da er wirklich eintritt** . (kidrasch). Durchaus Paläst ina-get rem ist die VvetteBschilderung in der Erzählung vom Propheten Elia. Das Land hat eine Eegenzeit ohne Kegen, eine 'Dürre** hinter sich; die i^timmung ist gedrückt« Der Schattenkönig von Israel, Ahab, dessen lasterhafte Grattin Isebel sich zu Samaria mit ihrm (xünstlingen dem orgiastischen Baalskult hingibt^ wird von (lewissensbisöen gepeinigt und sucht den Propheten Elia auf, der sicdi geächtet in einer Hohle auf dem Karmel versteckt hat* Elia benutzt dme günstige Gelegenheit -— und seine guten Wetterkenntnisae zu jenem Schlag gegen die Baalspriester, der als das Blutbad am Bache Kishon S. erwähnt ist. Dann verspricht er dem König Ahab hegen: KU 145 'Und Elia sprach zu Ahab: Zieh hinauf, iss und trink; denn es rauscnt, als wollte es sehr regnen." (KÖ.I 18 )• ••Zieh hinauf •• heisst, dass der Konig aus der Haifabucht, in der sie sich befinden, hinaufziehen solle nach Samaria, das im Bergland liegt "Iss und trink'^heisst? dass der König unbesorgt die knappen Vorrate an Brot und Wasser nun aufzehren könne, da es bald hegen geben werde **Denn es rauscht** heisst, dass der Westwind vom Meer her eingesetzt hat und die Baume des nahen und bewaldeten Karmel zu rauschen be- gonnen hatten. Aber, und dies ist nun d\irchauB ch€ürakteristisch fiir Palastina, es regnet hoch lange nicht. m ^Und da Ahab hinaufzog zu essen und zu trin: en, ging auf des Kcirmels Spitze und bückte sich zur Erde und tat sein Haupt zwischen seine Kniee. Und sprach zu seinem Diener: fehe hinauf und ttchaue zvm MeeB zu. Er ging hinauf und schaute und sprach: Es ist nichts da. Er sprach: &ehe wieder hin siebenmal. lÄid beim siebentenmal sprach er: Siehe, es geht eine klei- ne Wolke auf aus dem Meer wie eines Mannes Hand «Er sprach: Jehe hinauf und sage Ahab: Spanne an und fahre hin, da^s dich der liegen nicht ergreife. Unu ehe man zusah, ward der himmel schwarz von Wolken und Wind, und kam ein grosser ^^egen« Ahab aber fuhr los und zog gen Jesreel." Tko^I 18). Der palästinensische Trockenre^acen. Aber selbst wenn es regnet, regnet es durchaus noch nicht, denn die Regentropfen müssen, wie S. erwähnt, auf ihrem Weg von den Regenwolken der hoch dahinziehenden Drift des Westwindes flbixsii die über dem Lemde lagernde Schicht der heissen und trockenen Schirokko luft zidi Boden passieren. Hierbei verdunsten die Tropfen. Wie weit sie auf dieser Verdunstungsreise gelangen und ob sie hierl» bei überhaupt den Boden erreichen, hängt von den Jeweiligen Umstän- den, von der Grosse der Tropfen, der Schnelligkeit ihres Falles, der Trockenheit der Luft und der Hohe und dem Staub|;ehalt der Schirokko- Schicht ab. Zuweilen hört man den Regen gegen die Blechdöckel der Wassertonnen klirren, die auf den Dächern der Jerusa/lemer Häuser stehen, aber bis zur Erde gelangen sie nicht. Ich sah einmal während eines solchen ••Dachregens'' Wasser aus dem unteren Ende der Regenrin- ne auf die MxdU Strasse fliessen; es war Regen vom Dach, aber Kli 146 "4 Nil einem so unten auf der Strasse regnete es nicht I Zwischen Dach und Strasse waren die Tropfen in der staubigen dicken heissen und trockenen Schirokkoluft, die noch über dem Boden lagerte, rerdunstet« Ein anderes Mal fiihlte ich während einer Wanderung an einem heissen Schirokkotag zu Anfang Mai am Tage des Sf ätregens plötzlich meine Schulter unter dem dünnen Sporthemd durchnasst ; es klatschten schwere Tropfen gegen Nacken und Hücken , aber der Boden zu meinen Füssen blieb trocken ; erst als ich genau hinsah, entdeckte ich, te dass für den Bruchteil von Sekunden Flecken auf dem BodeA erschienen und wie Benzintropfen rasch yerschwanden « Die wenigsten Menschen Fedästinas wissen etwas vom Trockenregen und wenn man ihnen davon erzählt, so glauben, man halte sie zum Narren. Diejenigen nämlich, 1 ie die Natur beobachten, leben nicht zwischen Dächern und haben daher selten Q^legenheit, das Phänomen zu bemerken • Die atiai>T|> Städter aber, die zwischen den Dächern leben beobachten die Natur nicht« Sie hören es auf den Dächern rauschen : Es regnet wohl ? Sie strecken die Hand zum Fen^i st er hinaus oind sagen: Nein ! und damit fertig« "Aber es rauscht doch" erwidert Jemand« "Jaja, da sprengt Jemand sein Dach, hat recht bei der Hitze" — - nichts ist Ja leikohter in der Vifissenschaft als mit falschen Erklärungen zur Hand zu sein. Dann diktieren sie bereinigt ihren Brief weiter und im Klappern der Schreibmaschine geht das Rauschen des Dachregens \mter und so erfahren sie nie von dtm schonen Naturphänomen wie dem palästinensischen Dachregen, und wer nähme sich auch die Zeit und kühe, seine "dringende" Arbeit zu imt erbrechen und wegen ein paaur ganz gewöhnlicher Regent ropfeii vier Treppen hoch auf ein Dach zu steigen imd in die Vüokken zu gucken« aus imm denen Ja kein Dukaten sondern nur Vvassertropfen fallen« Die Nachtr eigen > Die Tropfenverdunstung in der heissen Schirokko -Schi cht erklärt auch die auffallende Tatsache , dass es in Palästina nament«» lieh in der Vor«» und Nachsaison viel öfter bei Tag als bei Nacht regnet. In Wahrheit regnet es hei Tag ebenso oft, aber die Tagregen gelangen nicht bis zum Boden. Der Talmud berichtet, dass es beim Bau des zweiten Tempels in Jeder Nacht geregnet habe, während es bei lai 147 i ff Tag trocken war, sodass das Land seinen Regen erhielt, die Bauleute aber ungestört das heilige Wferk vollenden konnten -•- das ist keine Legende sondern ein wenn auch etwas beschönigter Wetterbericht aus dem Land, in dem Schirokko und Zyklon iim die Herrschaft kämpfen. **Ioh liess es regnen über der einen Stadt und über der anderen Stadt liess ich es nicht regnen^* Im Kampf mit dem Schirokko lost s.oh der Zyklon, falls er niuht die Kraft hat, den aufgetürmten Wall der Trockenluft zu über- rennen, in Hegenkeme auf, wie die Schiachtre i|(e der antiken Heere in das Getümmel vereinzelter Kampfgruppen. Isoliert daherziehende Hegenkeme bei sonst wärmet Schonwetter ist das, wa^ wir in Europa •'Aprilwettei*' nennen. Die •»••^genkerne ziehen aber nicht rasch dahin sondern fahren sich in den heissen Luftmassen fest, als seien sie umzingelt. Amos, der älteste der Propheten, wettert gegen die Grossen, da sie trotz offensichtlicher Hein suchimgen des Landes durch Gott sich nicht bessern: ••Höret ihr fetten KÜhe, die ihr auf den Bergen Samarias weidet \and die Armen presst und die Elenden drückt und zu euren Kimpanen sprecht: Kommt, Icusst uns saiifen!** Gott hat das Land mit einer Dürre heimgesucht: "Ich habe euch in allen euren Städten müssige Zahne gege- ben und Mangel am Brot an allen euren Orten; doch bekehret ihr euch nicht zu mir. Auch habe ich den Regen über euch verhalten trotzdem noch drei Monate waren bis z\rr Ernte (d.h. es hat seit Februar nicht ikehr geregnet); und ich liess regnen über eine Stadt und auf die andere Stadt lless;^ ich nicht rehnen; ein Acker ward beregnet und der andere Acker, der nicht beregnet ward, verdorrte . Und es zogen z^ei, drei Städte zu einer ^tfl|||^ dass sie Wasser trinken mochten und konnten nicht g^ng finden, und bekehrtet ihr euch nicht zu mir. Ich plagte euch mit Dürre und mit Brand an eurem Korn; auch frassen euch die Kaupen alles, was in^^ euren Gärten und Weinbergen, auf eusen Feigen- und Oelbäumen wuchs, imd doch bekehrtet ±mk ihr euch nicht zu mir...** (Am •4). Jetzt ist alles naturwissenschaftlich klar: es hat monatelang nicht k.j> geregnet, also ist die Luft doppelt trocken xxad staubig und, da es Kli 148 Ende April ist, wahrscheinlich auch heiss; nun kommt noch spat im Frühjahr ein Zyklon, aher er dringt gegen die angestaute Wüstenluft nixEht durch sondern löst sich in ^||g»"^*y Begenkeme auf, die sich in der heissen -kiftmasse festfahren und nun regnet es in der einen Stadt \md über der anderen nihht, der eine Acker bekommt Re- gen und der andere bleibt trocken und die Bewohner der Trockengebie- te müssen zu Aen glücklichen Nachbarn pilgern, um Wasser zu holen«« Die moderne Metereologie hat den ^^jp^^^^^ Bericht des Arnos als naturtreu bestätigt« Tatsächlich sind diese Lokalregen gerade für regenatme Jahre charakteristisch. Der Tifinter I932/33 war trocken; Tel-Aviv erhielt in diesem Jahr noch nicht die Hälfte der Durch- Schnittsmenge, nämlich nur 26O mm; aber im über der 2tt 20 km ent« fernten Kolonie Hulda gingen infolge solcher Lokalregen 6OO mm Eegec hieder« Über Jerusalem regnete es in diesem Jahr noch weniger als über Tel-AviT^ nämlich nur f^ftr— t 2^0 mm; aber über den 18 km entfernten Salomonischen Teichen 6OO mm! Man ersieht auch hieraus, mit welcher Vorsicht alle statistischen Angaben über Palästina zu bewerten sind und wie leicht es ist, über dieses Land, SKztx gerade dieses Land falsche \ind tendenziöse Angaben, Je nach Belieben optimistisch oder pessimistisch gefärbt zu machen, ohne die Wahrheit zu verfälschen, ja unter Berufung auf ••unleugbare statistische Zahlen**« War das Jahr 1932/33 ^^^ regenreich oder regenarm? *!|^einen Bo/^en habe ich gesetzt in das Qewolk** . Ein Regenbogen erscheint, wenn die Sonne schräg gegen nieder sprühenden Regen strahlt, also wenn ein Teil des Himmels hei- ter, ein anderer regenbedeckt ist« Infolge des häufigen **Aprilwet- ters** sieht man in Palästina auf f etil end oft den Regenbogen, man kann schätzen, etwa zehnmal häufiger als in Europa. Da die regnenden Wolken ''festgefahren** lang und still an ihrem Ort verharren, die Sonne prall gegen die Regenwand scheint, steht der Regenbogen flam« mend und lange am Himmel. ••Und wenn es kommt, dass ich Wolken über die firde führe, so soll man meinen Bogen sehen in den Wolken als a^ichen des Bundes, den ich gemacht habe zwischen mir und euch und allen lebendigen Seelen** . (19). Kli 149 ) Der Zyklonen-FahTDlan .; , J »J^ yvv. •^ ^ Da sich nur starke Sohleohtwetter-Zyklonen gegen die Kustenluft durchsetzen, da die Regenzeit an sich auf wenige Monate beschrankt ist uAd grosse Zyklone nur in bestimmten Abständen folgen können, ist die Zahl der Paläst ina^i^crr eichenden Schlechtwetter- Zyklonen auffallend kKX konstant. Man kann geradezu von einem Zyiclonen-J«ahrplan sprechen. Sie kommen auf 3 Kouten, einer südlicheti| einer westlichen und einer nördlichen (Abb.60)* Die ersten nähern sich im September auf der südlichen Toute I imd kommen mit warmen Süd- und Südwest winden, weshaxb der Talmud richtig sagt: ''Der Süd- wind webt das Gewölk zum Regen^. Da die Mift in Palästina um diese Zeit noch sehr heiss, trocken luad staubrefcifeh ist, entstehen an der Vorderfront dieser Zyklonen elektrische Aufladungen, sodass ganze Serien von Gewittern die Nähe von Zyklonen im Süden verraten. So wie in Europa früh einbrechende Fröste meist loaixeinem milden Win- ter vorangehen und von den Landwirten als ein schlechtes Vorzeichen betrachtet werden, liebt man auch in Palästina die im September ns auftretenden Südgewitter nicht sondern betrachtet sie als die Vor- boten eines regenarmen Winters. Im Oktober rückt das Meiximum über den Azoren südwärts und gibt das Mittelmeer für &ie atlantischen Zyklonen frei; nun kommen die ersten Zyklone vom Atlantik auf der Zyklonenstrasse II ins Mittelmeergebiet. Auch jetzt ist die Luft noch heiss und trocken und der ihBen entgegenwehende Schirokko frisst die Zyklone; die winterliche Tiefdruckrinne zwischen Asien und Afrika ist noch nicht entwickelt und wenig ausgehöhlt und so bleiben diese ersten Herbst- Zyklone meist irgendwo im Gebiet des westlichen Mittelneers imd regnen hier aus. Palästina fühlt zwar ihre Saugwirkung als Schirok- ko, sieht auch wohl dem Weathimmel zuweilen bedrohlich verfinstert, aber ergiebigere Regenfälle sind um diese Jahreszeit noch selten. Erst gegen Weihnachten haben sich die ifinterliahen Hochdruckwirbel über Noid^rika und l^ordasien aufgetürmt und lie Tiefdruckrinne zwischen ihnen ist derart ausgehöhlt, dcuss sie eine vorgeschriebene Fahrstrasse, ja geradezu eine Kutschbahn mit steilen Seitenwänden geworden ist und nun kommen die Zyklone rasch und imgeschwächt auf dieser mittleren Zyklonenbahn III bis an den östlichen Rand des Kli 150 Mittelmeers \md brizigen Palästina seine echten Winterregen • Die Kaltluftzunicen aus Sibirien •• Mit dem Vorrücken des Winters kiihlt sich die Mift über dan nordasiatischen Kontinent ab^ wird schwer und lagert nvn mber den unermesslichen Ebenen innerrusslands wie ]Blüssigkeit in einem Tell«r, •• Zunächst halten die tiinfWT? hohen Faltengebirge Kaukasus imd Himalaya diese Kaltluft zurück, in der zweiten Hälfte des Winters aber fliesst sie über den Rand der i^ebirgskämme und nun kommen vereinzelt Kalt- luftzungen, Frostperioden von heulten schneidenden Nordwinden beglei- tet: ^i)eT Bordwind macht den Himmel klar wie öold** sagt der Talmud (III). Treffen diese Kaltluftzungen auf Schlechtwetter-Zyklonen, die mit i'euchtigkeit beladen von Westen über das Mittelmeer daherziehn, so kiihlt sich deren Regen ab zu Schnee. Der sibirische hinter umarmt die atlantische Wolke wie Jupiter die Jo auf dem Bilde von Correggio^ Das Kind dieser Zeugung ist der palästinensische Schnee. Der Leiter des ralästinensischen Reigenfahrplans -— Europa ! Wie viele ScÄilechtwetter«Zyklone im Lauf des Winters nach Palästina kommen, kxst hängt ab von — - Europa« Bildet sich das nordasiatis Jae WintemeudLauB in voller Stärke aus und erstreckt sich bis zu den Alpen^ so herrscht in Europa klcures Winterwetter/ (Abb •61)« Die vom Atlantik kommenden Zyklone werden von dem winter» liehen Eochdruckkem (I) nach Süden gedrängt und wandern ohne Aus« nähme zwiadbien den beiden Hodhdruckkemen I über Europa und II über der Sahara iai die tief ausgehöhlte und steilwandige Tiefdruckrinne nach Osten über das Mittelaeergebiet« Die ) Zyklonehb ahnen a b 0 sind engfeusammengedrängt und in diesem Winter kommen viele Zyklone an die Küste Syriens und Pcdäs^inas« Ist hingegen das asiatische Wintermaximum schwach ent« wickelt und herrscht über Europa mm ein niederer Luftdruck, so ist die Tiefdruckrinne über dem Mittelmeer breit und flach und ganz Eu« ropa selbst eine Tiefdruckebene, in der sich die atlantischen Zyklon ne :k. Kli 151 in den drei Hichtungen a b o verlaufen. Nun ist der Winter in Etiro« pa mild \md regenreich, naoh Palast ina hingegen kommen nur wenige Zyklone und das Land hat einen regenarmen Winter« Trookene strenge Winter in Europa — - regenreiche Winter in Palästina ; milde und feuchte Winter in Europa — • ••Dürre'* in Palästina. Man kann sich dieses Verhältnis leicht merken^ wenna. man folgende Ueberlegung anstellt : aus Amerika wird in jedem Winter eine bestimmte Hegen» menge importiert ; je mehr Europa davon abschöpft, umso weniger bleittt für Palästina übrig* Der europäische Winter 1924/25 war warm und nass ; in diesem Jahr erhielt Jerusalem nur $$ 3OO mm Regen ; der europäische Winter 1929/30 war ungewöhnlich streng und trocken ; in Jerusalem fielen in diesem Jahr 1000 mm Hegen« Der Winter I93I/32 war in Europa mild und regnerisch j und folglich für Palästina regenarm (Jerusalem 3OO mm)« An einem Thermometer in Amsterdam kann man die Regenmengen in Jerusalem ablesen« Die ünr^ff^^^iffAftsiiadLeiten im ralästinensischen Winterfahrplan« Die palästinensische Trockenzeit steht \mter der Herr« Schaft des iwaximums über den Azoren und ist folglbShi ebenso konstant und zuverlässig wie dieses. Die palästinensischen Trockenzeiten ähneln sich wie die Puppenkopfe. Die Regenzeit aber ist abhängig wom eTiropäischen Winter und folglich ebenso imberechenbar wie dieser So wie man den einzelnen europäischen Winter nicht vorausbestimmen sondern nur allgemein sagen kann: der europäische Winter bringt je naoh dem Jahr Frosttemperaturen zwischen -5 und ^}0^ und in den Ebenen 0-10 Schneefälle mit 0*400 cm Schneehöhe, so kann man auch von der palästinensischen Hegenzeit nichts anderes als Grenzwerte Angeben. In Palästina fallen nicht, wie es in den Buchern steht 300im Hegen **im Durchschnitt^« denn erstens gibt es in der Natur ebenso wenig ein **Paläatina**wie eine ^Schweiz** oder Nordamerika und zwei« tens fallen keine Durchsohnittsmengen sondern man muss sagen; währ€D({ der Regenzeit fallen über dem nordpalästinensischen Bergland 500 - 1 400, über dem mittelpalästinensischen Bergland 3OO - 1 000 imd über der Südebene ffix^ 50 - 300 mm Regen, und für andere Gegen- den gelten euadere Orenzziffem, Die auf S# erwähnten weitgehen- den lokalen unterschiede in den Regenmengen beweisen, wie wenig selbst exakte Angaben der Statistik über die wahre Natur und die Kli 152 Schiksale einer Landschaft auszusagen vermögen^ Den geographischen Unterschieden gesellen sich die kalendarischen hinzu. In den drei auf einander folgenden Jahren Tggurt 1876/77/78 regnete es über Jerusalem ^50 , 1 lüO , 400 «m. Im Winter 19 29/30 regnete es über Tel-Aviv 702 mm und über dem 100 km südlich liegenden Sneg Beer Sheba 2 mm (Differenz 700); im nächsten Jahr regnete es über Tel-Aviv 316 mm, also weniger als Um die Hälfte des Vorjahres^imd über Beer Sheba 30I mm, also 150mal soviel wie im Vorjeüir und statt 700 betrug die Differenz I5 ! Dem Lande und jedem einzelnen Ort des Landes geht es mit der Statistik wie dem lii«lm«M«gliTxx Einzelmenschen; die Statistik verheisst dem Menschen der Ghegenwart eine ••mittlere Lebensdauer •• von 53 Jahren; aber keine Mutter hat damit die (Jeirantie, dass ihr Neugeborenes 53 wird und kein 53 Jähri- ger braucht mit einem ängstlichen Blick auf die Statistik sein letztes Stündlein zu erwarten, sondern hat die Ausicht mit 82 bei einem guten (Jlas Wein ein Abhandlung über die Schädlichkeit des Alkoholgenusses und eine Statistik über die Lebensdauer der Menschen mit einem Durchschnittsalter von 53 zu lesen. Die 5 Gesetze der igeo;g:ai)hi sehen Reiscenverteilung^ Der Statistik ist im Gegensatz zu manchen anderen wissen- schaftlichen Methoden das Lob aiiszus teilen, dass sie nicht n\ir Schwächen sondern auch ihre SEtai starken Seiten hat. Ihre gtirk« Schwäche ist ihre Unbrauchbarkeit für den Einzelfall, ihre stärke verrät sie in der Aufhellung der durch die Jahrhunderte hinwirkenden (Grundgesetze des Geschehens und so hat sie auch das Geheimnis der fiegenvert eilung über Palästina in einer nicht zu überbietenden Klar- kmtx heit freigelegt, indem sie die folgenden drei Grundgesetze offenbarte: 1« Die Zahl der ankommenden Sohle dhtwetter-Zyklone (imd damit die Regenmenge) nimmt ab von Nord nach Süd, denn im Norden Palästinas treffen^ wie man aus der Abb .60 abliest, zwei Zyklonen- Strassen zusammen, die Strasse der ••warmen'* Zyklone von Westen und die dar •'galten'* von Norden, was besonders ergiebige Regenfälle auslost. Femer ist das Gebirge Nordpa/lästinas küsten- nah und steil; die Regenwinde und Regenwolken werden aufgehalten Kli 153 l*.Die^Zahl^der^ankgmmenden^§ghleoh^ (xmd damit die Eegenmen^e ) .niamt ^ab .von .Nord^naoh^SÜd, imd zwar aus tolgenden drei (i^riinden: a) Bie Landestemperaturen nehmen von Norden nach Süden zu, sodass die Lu|^, je weiter man naoh Süden kommt, umso mehr Wasserdampf enthalten kann, ohne dass es zu Niederschlägen kommt • b) Im Norden Palästina streffen, wie man aus der Abb.60 ersieht zwei Zyklonen-Strassen zusammen: die Strasse der von Westen kaai kommenden **warmen^ Zyklone und die der von Norden kommenden ••kalten** Zyklone; die Mischung von Warm- und Kaltluft fuhrt zu besonders ergiebigen Regenfällen* c) Die Grebirge nehmen von Norden nach Süden an Hohe ab und entfer- nen sich gjbtmt gleichzeitig immer mehr von der Küste, Je hoher und küstennaher das üebirge, umso stärker die Hochleitung und Abkühlung der Regenwinde und umso ergiebiger die Regen selbst (s. S. und Abb, ). Die vier Kustenstädte Beirut, Haifa, Tel-Aviv und Gaza liegen in der Nord-Südlinie ungefähr je 75 Ion von einander entfernt. Die Durchschnittszahl der regnenden Zyklone beträgt für Beirut }0 , Haifa 25 , Tel-Aviv 22 und Gaza 1? (s.Abb.60). ?i«?iS*§5^.§2?-5SßS?iiS?S^S^£?«5XlEi2^S«Bi??^-I2? der Küste land- Von den 25 Schlechtwetter-Byklonen, die die paläst i)^nensis che Küst< bei Haifa erreichen, kommen ntir 20 bis zu dem 60 km landeinwärts gelegenen Tiberias« Von den I7 Zyklonen, die über Gaza regnen, geben nur noch 14 Regen über dem 40 km ostlich entfernten Beer Sheba und von diesen regnen nur nooh 4 über dem 120 km weiter landeinwärts liegenden Maan* ^^^Die^Zahl^der^regenliefernden^Zy der^Orte^ Wenn in einem Winter über Tel-Aviv an der Küste 22 Zyklone regnen« so regnen über dem 800 m hoher gelegenen Jerusalem 25 # denn der zum Aufstieg gezwungene Hegenwind gibt über dem kühleren Hochlcuad mehr und leichter Regen ab als drunten an der warmen Küste. Laher l Kli 154 ^W 4 ^r •^!^-^, ■ a regnet auoli der einzelne Zyklon über dem Hochland starker. Jerusalen müsste nach seiner Lage ••— 75 km landeinwärts vondtm der Küste — eine geringere Regenmenge aufweisen als Tel-Aviv* Tatsächlich aber gehen über Jerusalem infolge seiner Höhenlage ungefähr die gleichen iiegenaengen nieder wie über der Küste • Der Regenver l\ist « den Jerusalem erleidet durch die Inlandslage« wird ausgeglichen tax durch den Regenzuwachs, den ihm die Höhenlage zufuhrt« M Markiert man die Regenmengen durch die Dicke einer ?feil«> linle« so erhält mein ein so anschauliches Bild von der Regenvertei«» lung über Palästina, daas man ihm keine Worte zuzusetzen braucht (Abb «63)* Es dürfte nicht viel Länder geben, von denen man eine so einfache und klare, ja geradezu ästhetische Regenkarte anlegen kann, wie Palästina« successive Die Re^^cenwanderung nach Osten > Neben der geographischen gibt es eine kalendarAstahe Regen» Verteilung* Die ersten Zyklone finden an der Trockenluft-Barriere des ausgedörrten Landes einen so starken Widerstand, dass sie nicht tief landeinwärts eindringen können sondern über dem Meer und der Küstenebene ausregnen. Je mehr Zyklone aber cüikommen und je feuchter Land und Luft werden« umso leichter dringen die nachkommenden Zyklo- ne landeinwärts vor. In der Mitte des Winters regnet es am stärksten über dem Hochland und gegen Ende der Regenzeit über Trans Jordanien (Abb.64). In einer natürlich übertriebenen aber einprägsamen Formu«» lierung kann man sagen: im Herbst regnet es an der Küste, im Winter über dem Hochland, im Frühjahr über Transjordanien. Die Regenzeit ist eine SohSnwetter^Periode > ver.. Das Wort Regenzeit/fuhrt tmtakt zu falschen Vorstellungen« Die palästinensische Regenzeit ist keine Zeit, in der es n\m dauernd regnet, sondern Jene Zeit, in der es überhaupt manchmal regnet, ^ während die Trockenzeit eine Periode ist, in der es gamicht regnet» In den Monaten Oktober, November und bis zvaa 20 .Dezember regnet es so selten und so kurz, indes die dazwischenliegenden Wochen vollkom- men lai 155 trocken und heiter sind, daas man diese Epoche ebenso wie den Monat April aus dem gleichen örund naturwissenschaftlftih der Trockenzeit zurechnen m\i8S und als **Regenzeit** nur die Spanne zwischen dem 20« Dez. und dem lOJlprilj also k rund gesagt die Zeit zwischen Weihnach- ten xind Ostern zu betrachten hat« Auch diese ••echte'* Regenzeit ist nun keine Zeit dauernder oder gar übermässig häufiger oder langer Hegen sondern ist eine Ter» haltnismässig windttille Schonwetterperiode (Rossbreiten-*Klima|),die durch die angegebene Zahl von Schlechtwetter-Zyklonen gestört wird« Die Stürme und Hegen dieser Zyklone sind nun allerdings eben wegen der Gegensätzlichkeit «wischen der trocken-heissen von Osten wehen- den Schirokkoluft und dem feucht -kühlen von Westen daherkommenden Zyklon so heftig, wie man sie in Europa nur ganz ausnahmsweise und als Hegel nur im Hochgebirge im (Jebiet der Alpenhütten beobachtet« Die echten Regentage Palastinas sind Schleohtwettertage erster Ord- nungj in den dazwischenliegenden Zeiten mit schönem oder wechselndem Wetter ist das K&ima keineswegs winterlich« Wintertage sind an der Küste \mbekannt und a\if dem Hochland die Ausnahme; durch die Strah- lenkraft der MtttmgßBorme , die lange Sonnenscheindauer auch der Win- tertage, die relativ hohen Mittagstemperatxiren uj^d die rasch wechselvT de •'labile'* Wetterlage ähnelt das Winterklima dem europäischen April' würde man einen Europäer in eine palästinensische Januar- oder litec Februarwoche versetzen, ohne ihn Ort xmd Datum wissen zu lassen, so wurde er auf Befragen erwidern, es müsse wohl Ende März oder Anfang April sein. Vl^ ?^hVf^>^twetter-Einbrüche sind kurz> Das •^Anhaltend schlechte Wetter^* Europas ist in Palästina unbekannt« Das Wetter wird^ wenn ein Zyklon gekommen ist, sehr xm schlecht, aber die Schlechtwetter-Feriode ist fast immer kurz« Von 100 Schlechtwetter-Perioden dauern in Palästina foc9wBg]^H 1 Tag 40 2 Tage 30 3 " 15 w4wZaxvx9z 4 " 8 6 " 1 Kli 156 Schlechtwetter-Perioden von längerer Bauer^ die dixroh eine Serie raach auf einander folgender Zyklone zusammengesetzt werden, sind sehr selten, die längste, die bisher beobachtet wurde, währte 19 Tage. I m Nicht 60 8ondejnl6 Regentage. Wir müssen, so '^■■*"'>"**^^ *■■■»» leid es uns tmMt, tut, dim nun fast schon zu einem Lehrsatz erhobene}i( Formel noch einmal wiederholen: Statistiken sind falsch. Die Wetterwarten geben zwar an» und diese Angabe wird von allen Blichern nadhgedruckt, dass es in Palästina an 60 Tagen im Jahr regne. Statistisch richtig, tat- sächlich aber irreführend. ^XmimmMmkwmxAlMMmjtHhA Es mag stimmen, dass an 60 Tagen im Jahr Tropgen aus Wolken fallen, aber die meisten dieser 60 ••Regen** sind Aprilschauer oder kurze nächtliche Eegenfälle, die kaum jemand von den Bewohnern ausser den Regen- messern registriert* Es gibt in der Regenzeit 5*10 grosse Schlecht wetter-Einbruche und im Zusammenhang mit diesen 12-18 echte Regen- tage . In J£I*Uaa1 aA 4 »• 1^ •<# « • fällt ebenso viel Re/gen wie in London, tf 1 1 »4 Die Regenmassen^ die in diesen 16 Regentagen niedergehen, sina nun allerdings so gewaltig, dass die Jahresmenge des Eegens über Jerusalem genau wo gross ist wie jene von London (Abb «43 und 63). Über JerusGuLem regnet es wwxst wesentlich mehr als über üadri^ oder Petersburg, ja mehr als über Prag und Budapest. In ergiebigen Regenj€üiren erreichen die palästinensischen Städte Werte von über 1 m Regenhöhe ! Palästina ist also keineswegs ein regenarmes sondern ein regenreiches Land — wenn man der Statis- tik des Regenmessens folgt. Aber mit Blechgefässen lost man keine Probleme der Naturgeschichte ! Eli 157 i ■i i \ l % ■f In London regnet es das ganze Jahr, in PaJLästlna noir in wenigen AinterwQchen> A\if der Abb .63 stehen die beiden Kegenkurven von Jemsaleti und London zusammen; beide 6OO mm Jahresergebnis, aber welch ein Unterschied! Die palästinensische Kurve bäumt sich auf wie eine Sturmwoge, die mit einem Sehwall das Land ülierflutet; die Londoner Kurve ist der Weisser Spiegel eines kaum bewegten Teiches. In Palästina ist der Hegen auf die ^onate Dezember <- kärz zusammenge- drängt; der Sommer ist ganz regenfrei. IM London regnet es in kei- nem ii^onat weniger als 40 und in keinem mehr ale 70 mm« In jedem Monat, ja fast in jeder YVoche und x in vielen Vvochen an jedem Teig ein meist kurzer aber fast immer zarter Regenfall. Es regnet so oft, deuss ein echter Londoner nie, auch am schönsten Maimorgen nicht ohne Hegenschirm in die City fährt. Der Gentleman, der am strahlend blauen Augustmorfeen mit einem Regenschirm im Arm aus sei- ner Gartentür heraustritt, kommt dem Fremden komisch vor und er witzelt darüber in seiner Reiseschilderung. Aber die Eingeborenen haben immer Juecht* Tausend Jahre Wetter er fahrung und niemeuad spricht 30 viel vom Vrfetter wie der Engländer -— haben ihn feelehrl dass es an jedem Tag des Jahres regnen kann und mit einer Wahrscheix lichkeit von }0'/o auch regnen wird und so ist der Regenschirm ein Requisit der englischen Kleidung geworden wie dem Kurzsichtigen sei- ne Brille. Wurde jemand in Jerusalem, wo es doch nach der Statistik ebenso viel regnet wie in London an einem Augustmorgen mit einem Regenschirm über die «Strasse gehen, so würde das einen Auflauf ver- ursachen und vielleicht würde die Polizei den Regenschirmträger wegen Unfugs mit einer Geldbusse belangen oder zur Begutachtung seines Geisteszustandes dem Amtsarzt vorfuhren. Das ühigluck Palast inas — ^ Re>gen nur im Winter ! Noch lehrreicher sind die J^iirven der Abb. 66, denn nun enthüllt sich das Re^enproblem Palästina/s in seiner geuozen Tragik. Die Regenkurven von London, Paris und Y^ien laufen gleichsinnig mit den Temperatur kurven. Steigt die Temperatur, so regnet es auch mehr; die Pflanzen erhalten im Sommer, wemi sie belaubt sind, blühen und ELi 158 i •j 4 'v n A i 1 Früchte tragen, mehr und im Winter, wenn sie rtihen, weniger Regen, in Pedastina aber stehen die beiden Kiarven sich feindlich gegeniJber: wenn die Temperaturkurve steigt, fällt die hegenkurve, und wenn die hegenkurve steigt, senkt sich jene der Temperatur — es regnet falsch! Palästina geht es wie Kant von sich gesagt hat, als er ge- fragt wurde, warum er nicht geheiratet habe: Als ich eine Frau brau- chen konnte, konnte ich sie nicht ernähren; und als ich sie ernähren konnte, konnte ich sie nicht mehr brauchen. Im Sommer^ wenn das Tr^y^ den Hegen brauch erhält es ihn nicht, und im Winter, wenn es ^Hn nicht brauchen kann, hat es ihn in Fülle — Oberfülle! Es reimet in Palastina nicht zu weniK sondern zu viel, 600 mm Regen ist eine angemessene Menge — für ein Jahr! Aber für 12 Wochen und noch dazu 12 kalte V^interwochen ist es zu viel, viel zu viel! Europa sind mit zwet Gartenbesitzern zu ver- gleichen, die beide je 5 000 L Wasser pro Jahr erhalten. Der eine kommt alle woche heraus und sprengt den Garten, im Winter wenigjrf, im Sommer mehr und der Garten gedeifet . Der andere aber reist im April fort und kommt im November wieder. Und nun setzt er den Garten unter Wasser — 5 000 L Wasser zur Weihnachtszeit über einen kleinen Garten! Die Pflanzen können das Wasser nicht aiiftiehmen, denn es ist Winter und ihre Pumporgane arbeiten nicht. Der Boden aber wird von dem vielen Wasser aufgeweicht und das 'Erdreich abgeschwemmt, denn der viarten ist zu allem Unglück auch noch abschüssig. Dem Garten w/äre besser, er erhieJte nur ein Drittel so viej. Fährt man von nach , so überquert man die Cevennen. Die Südseite des Gebirges ist kahl, nur in den Mulden liegen die hierher heruntergschweftmten Eeste des ^y^'>c"f^"*"» Erdreichs, das einst die Hohen deckte. Vereinzelte Hartlaubbäume ragen aus spärlichem Busch«* werk hervor. Die Westseite des Gebirges ist wohlbewachsen, hier lie- gen inmitten von Wiesen und Waldstücken wohlgepflegte Wirtschaften« Liest man im Reiseführer nach, so steht geschrieben, dass auf der Südseite enorme Regenmengen niedergehen, über 1 000 mm im Jahr, auf der Westseite hin/rfgegen nur ein Drittel so viel. Man glaubt sich verlesen zu haben, aber so steht as da und so stimmt es auch. Die I •r^ IQi 159 ^ßw iWn T°H^ Sudseite wird von gewaltigen Regengüssen überschwemmt, die a\is» scnliesslich im «inter niedergehen imd das Land verwüsten; nach den gewaltigen Sturzregen, die wie der Strahl eines Grartenschlauohs die Wiirzeln der Pflanzen freilegen, liegt das Lcuid monatelang nackt in der Sonnenglut des Trookensommers und nun verdorren die Pflanzen, auf deren W*rzeln die Sonne unbarmherzig niederstrahlt. Gegen die Westseite des Gebirges aber wehen die fe\x)hten Winde des Atlantik und brin/^gen milde Hegen zu Jeder Jahreszeit, hier wird das Land nicht mit dem harten Wasserstrahl des Schlauches sondern mit dem feinen Sprühregen einer Dusche sohonind berieselt . Man sehe sich die beiden Bilder der Abb ,67 an: ein Patk in london imd ein Park in Jerusalem. Beide durch 6üO mm Kegen bewässert. Hier der weltbe- rühmte englische Basen, der Geburtsplatz des Tennisspiels, dieser Hasen, der so unvergleichlich gedeiht, weil er x±s seine 600 mm Regen in feinster zeitlicher und physikalischer Verteilung erhält, und daneben der Park von Jerusalem: knorrig, verbogene Hartlaub- und Nadelbäume über einem steinigen Boden, der fleckenweise mit struppigem Steppengras bedeckt ist wie ein von käuisen ausgefressener Pelz ;— der palästinensische Boden ist hockrig wie die Hegenkurve der Abb.63f die man an beiden Ende nehmen mochte und auseinander ziehen, damit die hässliche Falte lierschwindet und sich die Hegen- linie statt über 12 Wochen über die 12 iyionate des Jeihres dehnte, dass die 16 Sturmregen von Jerusalem sich in die 166 Rieselregen van London verwandelten, die 600 mm Hegen von Palästina in die 600 am Regen über den Inseln Brital&iens. Ist es nicht geradezu z\m Verzweifeln, dasx zwei Zahlen, beide geschrieben 600, beide bezogen auf Hegenwasser, das vom Himmel fällt, so verschieden sein können? Die Hegenmenge gibt keineje{ Auskimft über den Regengenus s eines Lan- des« Die Hegenmessung>f mag interessant und wichtig sein für den Meteorologen, für die Naturgeschichte des Landes braucht man andere Formeln« Es müsste eine Formel zusammengestellt werden, die jeden einzelnen Hegenfall t fixiert und angibt: Jahreszeit und Tageszeit; Temperatur und Windstärke; Dauer und Menge; das durchschnittliche Tropfengewicht und atisserdem noch die Wetterlage vor und nach dem Hegen und den Abstand des Hegenfalls von den vorhergehenden und nach- folgenden Niedershhlägen. Aus der Summe aller Hegenformeln eines Jahres konnte man sich eine Vorstellung bilden vom Hegensoh Icksal Kli 160 eines Landes • Das wäre freilich eine komplizierte BucJifuhr\mg, aber sie ist im Gegensatz zu dem jetzigen Wissenschaft : sie schafft Wissen I Qnadi/ace Regen*^ \md **Eeigen zu seiner Zeit^> Zu diesen zwecklosen und das jl^midi Publikiam irreführenden Zahlenspielereien gehören die in den palästinensischen ^ieitungen winterlichen hegenstatistiken» ^l.Dez« 10^ mm Regen^ •>*^*^l6«Dez« 140 mm : Jahresmittel um ^0 mm überschritten** -— ••8*Marz 550 mm — der Jahresdurchschnitt erreicht •• . Dieses Millimeterzählen ist geboren aus dem Sport- land Rekkordgeist des heutigen i^enschen^ aus der Psychologie der Sechs -Tage-Rennen, aber keine Landeskunde. Wie die Bibel zum Faulen sagt: Gehe zur Ameise und lerne, so möchte man diesen Regenzählem zurufen: Lesät die Bibel \md lernet, wie man das Regenproblem Palästinas zu betrachten hat« In der Bibel wird nie vm. viel Regen gebeten sondern inimer um ••gnädige Regen", d.h« milde, befruchtende und nicht zerstSrende Regen und um ••Regen zu seiner Zeit"- ••Du gabst, Gott, einen gnädigen Regen und dein Erbe^ das dürr war, erquicktest du^* (Ps- 68; • Berg (Jerusalem) "Ich will sie xmd alles, was um meinen lagn/her ist, seg-* nen und auf sie regnen lassen zu rechter Zeit; das sollen gn§dige Re^en sein, dass die Bäume auf dem Felde ihre Fruchte bringen land das Land sein Gewächs geben wird". Meist wird der Ausdruck "Regen zu seiner Zeit" noch ergänzt durch den Zusatz "Fruhregen und Spätregen"« Als ich ein Kind war, las man mir, ein Abendgebet ror, das aus Bibelstucken zusammengesetzt war und den Satz enthielt: "Und wenn ihr meine Gebite beachtet, so will ich eurem Lande Regen geben zu seiner Zeit, Fruhregen und Spätregen» dass du einsammelst dein Getreide, deinen Most und dein Oel«" Was "Most" war, wusste ich nicht sondern dachte, da es neben "Oel" stand, an Mostrich, der neben Oel und Essig a\xf dem Mittagstisch su stehen pflegte. Dhter "Fruhregen und Spätregen" konnte ich mir auch nichts rechtes vorstellen, fragte, und erhielt die Antwort: "Das ist doch ganz einfach, es soll früh und spät regnen, denn in der heissen Mittagssonne ist der Regen nicht gut für die Pflanzen, da verbrennen sie" — ein neues Rätsel: Blumen verbrennen, wenn Wasser auf sie Kli 161 fallt, das verstand ioh nicht« aber Fruhregen und Spatregen, das war klar und so schlief ich an Jedem Abend mit dem mir vorgelesenen ^iruhregen iind Spätregen^ ain und wenn es nachts gegen die i?'enster klatschte, dann sagte ich: (xott meint es gut mit der Welt, er XKk schickt ^bpätregen**, \md wenn ich morgens bei liegen aufwachte, so war ich zufrieden: heute gibt es ••ITrühregen'' , und so wurde ich mit dem J^'ruh- und dem Spätregen, wie ihn sich meine Muhme in ihrem Kopfe vorstellte, ich weiss nicht wie alt>.## Der '^Regen zu seiner Zeit** ist eine ganz eigene palästi- nensische i^^rscheinung, fiir die es in Europa kein Gleichnis gibt .Die palästinensischen liegen falloi entsprechend dem **Fahrplan der Zyklonen** in bestimmter Reihenfolge« Die pjba'^palästiensische Regen- zeit ist wie viele klassische Musikstücke dreigeteilt: Vorsatz, Hauptsatz und l^achsatz. Vorsatz und Nadhsatz sind kurz, piano und in i^ll Ksan gesetzt; der Hauptsatz ist lang, molto com brio und fortissimo. Zwischen dem 20«0kt« und dem 10 •New. bricht nach regen- verkündenden Schirokkos der erste Zyklon durch \md bringt dem Land eine kurze Regenperiode von ein bis drei Tagen mit einem milden Regen bei noch hoher Sommerlicher Temperatur: dies ist der Fruhreiggi Dann folgt eine mehrwöchige Trockenperiode von spät sommerlichem Charakter, die in nori^alen Jahren nur durch unbedeutende Regenfälle, sozusagen vereinzelte erfolglose Regenversuche gestört wird. Zwi-- sehen Weihnachten imd Neujahr erfolgt ein Wettersturz, und mm kom- men rasch hinter einander die eigentlichen Winter-Zyklone mit stau:- ken kalten stürmischen \md massiven Regenfallen, die Haurtregen • In der letzten iüärz- spätestens in der ersten Aprilwoche schliesst die Serie der Winterregen mit ein paar üprilschauem und Fruhllngs- gewittem, es wird ohne Übergan« sommerlich warm und trocken, der tägliche Westwind der Trockenzeit, der Sommermonsun weht und Jeder glaubt. Jetzt habe die Trockenzeit eingesetzt und es regne nicht mehr* Es stimmt^ dass die Trockenzeit begonnen hat|^ aber nach drei liis vier Wochen fällt, ganzi^ unvermittelt \md für den Unkundigen höchst überraschend noch einmal ein Re^en: der Spätreren* Um die Hauptregen brauchen Land und Volk nicht zu bangen; sie kommen, wenn es sich nicht um ein kathastrAphales Ausnahme Jahr Handelt, immer und es ist unwichtig, ob sie etwas früher oder Kli 162 spater einsetzen und enden, starker oder schwächer sind, denn erstend fällt mit den Hauptregen ohnehin zuviel Wasser über das Land und zweitens aht die Pflanzenwelt in diesen kalten Winterwochen keinen erheblichen Wasserbedarf. Was die Vegetation Palästinas, was vor allem das Getreide braucht ist nicht ••Regen" sondern Regen zu seiner Zeit, punktlicher -briihregen, pünktlich in seinem Anfang und pünktlich in seinem Ende, und ebenso pinktlich eintBeffenden und abgemessenen Spätregen. Daher heisst es in der «^ibel stereotyp: ••Regen zu seiner Zeit, Frühregen und •pätregen'^. Man überlege sich den Ablauf eines Häusarbaus. Die Materia lien müssen in sinngemässer Reihe angefahren werden. Zuerst braucht der Baumeister leere Wagen, um die ausgeschachtete Erde fortzuschaf- fen; dann braucht er Zement und Ziegelsteine für das itmdament, spä- ter üiisenträger, dann Kalk fiir die Wände u^s.w. und zuletzt Fenster^ rahmen, Dachplatten und Bleirohre. Ein Baumeister wäre verzweifelt, wenn er zu Beginn auf die leeren Wagen warten müsste und ihm statt dessen Biegelsteine auf dem Bauplatz abgeladen würden, den er erst ausschachten muss. G^enau so verlangt der G^etreidebam^X^ eine bestimmte Folge von Regen, Trockenheit, Frost und Warme — — beson- ders in Palästina« Das Klima ist hart; milde mittlere abweohslungs« reiche Wetterlagen wie im Norden gibt es nicht; die Wetterperioden sind scharf von einander geschieden; die meisten sind kurz; es geht Schlag auf Schlag; «igrtt es geht zu wie in einem Schnellkurs; man muss von Anfang an dabei sein, darf nichts versäumen, denn man hat keine Zeit nachzuholen und wer/i ins Hintertreffen gerät ist verlo-' Ten. Das palästinensische Gretreide hat nicht wie das europäische ausreichend Zeit zu reifen; es kann sich keine Verspätungen erlauben Es muss genügend lange vor Eintritt der winterlichen Kalte Tind der massiven Regenfälle gesäet sein, um den Wettern Yfiderstand leisten zu Können, und wenn die Regenzeit vorüber ist, muss es schnell und ohne säumen reifen, denn schon reckt sich drohend das ^^espenst der Trockenzeit auf. Es braucht ^ ••Rggen zu seiner Zeit^^, punktlich zu Beginn^ pünktlich vor dem Jibschluss, nicht zu kurz, damit es genü- gend Wasser erhält, nicht zu lang, damit das Wachstum nicht aufge- halten wird und vor allem keine Regen zur Unzeit sondern, wie es in der «Bibel steht und dort immer wtgJNnr wiederholt «ird: ••Regen zu sei«* ner Zeit, Frühregen und Spätregen*^ . Kli 16^ Der Fruhregen> Der Frühregen ist der Saatregen Palästinas (Abb,68)(a)* Der Boden ist durch die lange Trockenzeit steinhart geworden und die Lebewelt des Boden liegt in Trockenstarre. inmtiixi±mxM£iimmMm v^wkwndDrnDCkSMHir Die Pfleinze ist, damit sie sich ernähren kann, auf die Mitarbeit der Bodenbakterien, der Algen, Pilze, Würmer, Ameisen uäs.w* angewiesen* Diirch den Frühregen wird der Boden was- serhaltig, porös und wieder lebendig. Der Frühregen soll so reioh- ■nng sein, dass durch den feuchten und krümelig gewordenen Acker sich Furchen ziehen lassen und die sam ausgestreute Saat ankeimen kann« **Du trankest seine Furchen und feuchtest sein Ghepflugtes; mit liegen machst du es weich und segnest sein Gewächs*** (PS •65). Fällt zuTiel Begen, so wifd der Boden zu nass und, da palästinensi- sche Erde Terra rossa ist, lehmig* Der Landmann kann den Acker in keines IBall immittelbatr nach dem hegen pflügen sondern das Erdreich muss abtrocknen, was nach einem Frihregen von 10-20 cm Tiefe fmrx Diirchnässimg ungefähr 10 Tage dauert . Kegnet es zuviel, so dauert die Austrocknung länger und es geht von der kostbaren und kurzen Keimzeit, die bis zum Eintritt der Januarkälte absolviert sein musa, ein Teil verloren. Aus diesem C^riinde darf es nach dem Früh- regen aujcftu nicht noch einmal regnen, sondern das ausgesetzte Korn braucht Sonne und Wärme. Erneute Begenfälle können sowohl das Pflügen wie das Aussäen stören, Begenfälle nach der Saat schwemmen die Körner oder j\ingen Pflänzchen fort und legen die Wurzeln frei, sodass sie iu der watrmen Mittagssonne und in den zu dieser Jahres- seit niemals fehlenden Schirokkotagen verdorben« Der Landmann will nicht irgend welche Hegen im Herbst, er will auf keinen Fall die von den Zeitungen fettgedruckten Kekkordregen sondern nichts als den einmaligen ausreichend starken, nicht übermässig tief wirkenden und nicht wiederholten ^Hegen zu seiner Zeit^, dh Ende Oktober und hinterher die normalen Trockenwochen bis Weihnachten, denn für die Junge, bodennahe und anspruchslose Pflanze ist ja — der Tau da! Ein pünktlicher fruhregen soll an jenem Datum eintreffen, an dem die Sintflut begann: um die Wende von Oktober zu November« Sehnsüchtig erwartet ihn der Landmeuin, dass er sich nicht verspäte Kli 164 loid daher sagt Hiob^ tim sein Ansehen bei den Leuten zu dokumentierec ••Man wartete auf mich wie auf den Iruhregen** ( fii-29)* Durchschnittlich alle 7 Jahre kommt er verfrüht im September oder verspätet erst im Dezember und zuweilen noch später wie tjt 1924/25 wo der erste Regen im Januar fiel« Verfrüht er sich, so kann das Laubhuttenfest verregnen^ bei dem die Juden nach dem besetz in un- gedeckten Hütten ihr Mahl einnehmen sollen. Von dieser Pflicht sind sie nach der Entscheidung des Talmud entbunden "Wenn der Fruhregen so stark ist, dass er die Suppe ver- dünnt und die Speisen verdirbt'^. Bei aiesem Anlass werden übrigens im Talmud auch Messgefässe er- wähnt, die die Menge des Fruhregens bestimmen; es scheint dies die erste Erwähnung von Regenmessern in der iJeschichte der Klimakunde zu sein. Verspätet sich der i ruhregen um mehr als } Wochen, so gibt es eine kissernte, denn um Weihnachten erfolgt der grosse Tempera- txursturz, der Boden wird kalt und das G^etreide mmss bis dahin kräf«^ tig genug geworden sein, den winterlichen Wittern Trotz bieten zu können« Eine Missernte aber bedeutet in dem kleinen, kargen, von Meer und wüste unbarmherzig eingeschlossenen und von Jbeinden rings um- lauerten Land zu biblischen Zeiten, da es noch keinen Weltverkehr^ keine Silos und Konservenbüchsen gab^ Hungersnot, militärische Schwäche \and Kriegsgefahr. Als Salomo den Tempel einweihte und die von Moses überlieferten Gesetzestafeln im All erheiligsten nieder- gelegt hatte, sprach er das eri^te Prebet • Er entschuldigt sich vor Gott, dass er ihm ein Haiis nach Menschenart gebaut luudi habe: **Denn sollte in Wakrheit Gott auf^^Erden wohnen? Siehe, der Himmel und aller Himmel Himmel können dich nicht fassen. Wie sollte es denn dieses Haus tun, das mJUi ich gebaut habe?'' (Ko.I 8). Trotzdem aber möchte Gott die Gebete erhören, die von hier gespro«» chen werden und nun zahlt er ]^ene Anlässe auf, die ein Gebet recht- fertigen. An erster Stelle steht ein gegen einen kenschen begange- nes Unrecht **Sp Jememd wider seinen Nächsten sundigt. ••• so wollest du hören im Himmel und Hecht schaffen. • • • Und den Gerechten gerecht zu sprechen" / 2-1 i 165 m An zweiter »»teile folgt die Ji'iederlage vor dem Feind: **Wenn dein Volk Israel von seinen i'einden geschlagen wird, weil sie laa an dir gesündigt haben und sie bekehren sich SU dir«... so wollest du hören im Himmel und sie wieder- bringen in das Land, das du ihren Vatem gegeben**. An dritter Stelle steht das iüsb leiben des Frühregens: ^Wenn der Himmel verschlossen wird^ dass es nicht regnet, weil sie an dir gesündigt haben, und sie werden beten an dj^esem Ort und deinen Namen bekennen und sich von ihren Sunden bekehren^ weil du sie drängest: So wollest du hören im Himmel und gnadig sein der Sünde t deiner Knechte w^d seines Volkes Israel, dass du ihnen den guten Weg weisest^ deirin sie wandeln sollen, und lassest regnen auT das Land, das du deinem Volke zum £rbe gegeben nast.** (Ko.I 8). Vieles im örundchareücter der biblischen Religion erklärt sich aus der Natur des Landes^ besonders den Regenverhältnissei^. Der Mensch des Nordens Jpann auf seinem Bärenfell liegen und (Jott Gott sein las« sen* Die Natur schenkt ihm überreich Regen, Feld- und Waldfruchte^ liif ritilx Wildpret aller Art. In Palästina hangt das Schicksal des Menschen, das Schicksal des ganzen Volkes an einer Wolke! Hier steht der Mensch im Morgengrauen auf und schaut nach Osten, wie die Sonne Aussieht: Noch immer Schirokko! Und schaut sich die Augen müde nach Westen, gleich dem Boten des Elia auf dem i^eunnel, ob noch keine Wol- ke auf dem Horizont aufsteigt. Er muss wmm sauer arbeiten, aber alle Muhe ist vergebens, wenn der Himmel nicht das Seine gibt, und so entwickelt sich JenesX inbrünstige Verhältnis des Menschen zum Him- mel, zu Gott, der den Himmel verschliesst oder ihn gnadenvoll öffnet der Fluch und Segen austeilt, das Gute belohnt und das Böse bestraft gnadig und barmherzig in seiner Huld^ aber auch der ^^, denn der Himmel schwebt über allem als ein unteilbares Ganzes und die Schuld des Einzelnen, für die Gott **den Himmel verschliesst^, trifft die Gesamtheit* In diesem •'Klima*' sthht das Versohnungsfest als wichtigster Feiertag des Jahwes 4 Wochen vor dem Eintritt des Kli 166 i m. Friihregens im Kalender der Juden, ein Fest, an dem jeder Einzelneji die Sünden, die ar im abgelaufenen Jahr begangen aht, zu bekennen hat und Jeder Einselne sich für alle Sünden, die im Volk begangen wurden müBchuldig erklärt« Daher heiast es in den ses dieses Tages nioht; loh habe gesündigt, gemordet, gestohlen, geschändet sondern wir haben gesündigt, gemordet, gestohlen usw; ftang Israel bekennt sich slhuldig und ganz Issael lässt sich vom Hohen Priester im Tempel durch den Sündenbock, den man in die Wüste schickt entsühnen, damit Grott ••huldreich und gnädig" ausgesöhnt sei und das ••Verhängnis •• abwende, dh den Himmel nicht verschliesse son- dern Regen sende zu seiner iii Zeit, Jetzt nach Abschluss des MOnats der isuase: den Frühregen. An diesem Tage darf so|gar der Hohepriester das einzige Mal im Jahr, Gott im Allerheiligsten mit seinem Hamen anrufen. Nur wer^das Klima Palästinas, die Bedeut\ing des Frühregens für die Existenz des Volkes kennt, kann das Wesen dieses so viel und so falsch diskutierten VersoHnungsfestes «ttx«sixfXw*u£iMÜdMVx w&triMMi4t]faiJiiiMtiai##aiiw jt> Jt>B wBfaMHtip>»if x begreifen. Palast Ina ist ein Land, das in jedem Herbst durch ein Ultimatum mit Androhung einer Regenblokade von selten des Himmels bedroht ist* Wie tief die Regengnade des Himmels im sittlichen Lebens- wandel auf Erden wurzelt, kommt deutlich im Abschluss des Alten Testaments zum Ausdruck. Moses hat dem Volk das viesetz gegeben ^bo sollst du nun den Herrn deinen Gott lieben und sein (besetz ••.. halten dein Leben lang...« Denn das Land, da du hinkommst, es einzunehmen, ist nicht wie Aegjrptenlemd, davon ihr ^.ausgezogen seid, da du deinen Samen säen und selbst tränken musstest^ wie einen Kohlgarten^ Soiidern es hat ''^^egge und Auen, die der Hegen vom Himel tränkt; Auf welch Land der Herr dd n Gott Acht hat, und die Augen des Herren immer da sehen von Anfang des Jahres bis ans Ende • Werdet ihr nun meine Gebote hören, die ich euch heute ge* So will ich e\irem Lande Regen geben zu seiner Zeit, Früh4 regen rmd Spätregen, dass du «insammelst dein Getreide, deinen Most und dein Oel, Und will deinem Vieh Gras geben auf dem leide, dass ihr esset und satt werdet« Hütet euch aber, dass ihr nicht abweichst.... Und dass dann der Zorn des Herrn ergrimme über euch und Kli 167 'Und schliesse den Himmel zu^ dass |:ein Hegen komme imd die iirde ihr Gewächs nicht gebe \md ihr bald imkommtt von dem guten Lande, das euch der Herr gegeben hat***. Siehe« ich lege euch heute v*r den Segen und den fluch; Den Segen, ao ihr gehorchet den Geboten des Herrn •••• Den i'luoh aber, so ihr nicht gehorchen werdet ••• (v 11 )• Nun gebietet Moses, der ja selbst nicht cit einziehen wird in das Gelobte ^^and, dem Volk nach der Eroberung des Landes sich auf die beiden Schwesterberge Ebal und Gairiziin zu stellen und von dem einen Berg den Se^en, vom etnderen den Fluch zu sprechen* **Und wenn du der Stimme des Herrn gehorchen wirät, dass dik halst alle Gebote, so wird***« Der Herr dir seinen guten Schatz auftun, den Himmel, dass er deinem Land Regen gebe zu seiner Zeit und dass er seg^ ne alle Werke deiner Hände ••^ Und im Fluch heisst es: ••wenn du aber nicht gehorchen wirst der Stimme deines Gotte So wird der Herr dich schlagen mit Darre, Fiebern Hitze, Brand, Diirre, giftiger fiuft und Gelbsucht und wird dich verfolgen his er dich umbringe* Dein Himmel, der über deinem Haupte ist, wird ehern sein und die Erde unter dir eisern* Der Herr wird deinem Lande Staub und Asche für ^egen geb vom Himmel auf dich, bis du vertilgt werdest ••. (V 28)* Das sind keine Hyperbeln, das ist die Klimatologie Palastinas* Die Dürre > Bleibt der Fruhregen aus und der Boden hart, sommergefro« ren, so kann man nicht pfliigen, nicht säen, nicht ernten und es gibt mimtim^w ixi dem Land ohne Wasser, Wiesen, Wald und Wild ein Jahr der Dürre und der Hungersnot. Mehrere Male sind in der Bibel solche Zeiten des Elends beschrieben* Jedem Kinde bekannt ist die Teuerung ist in Aegypten, die sich dem Konig Pharao durch den Traum von den sieben mageren Kühen ankundete und die Bruder Joseph^ 3 ver«» anlasste nadh Aegypten zu kommen* Weniger aker doch allen Bibelle« sem wohlbekannt ist die S* erwähnte Dürre, die der Prophet Elia voraussieht ''Und es sprach Elia, der Thisbiter, zu Ahab: So wakxr der ?!!;^'o^S^p!f^*^ ^^^^^i^ }^^^' ^^ ^9^1 ^^«öe Jahre weder T|u noch Regen geben'\ C Ko. I I7). Kli 168 1 wt ^B^ **Dle8e Jahre** heisst nioht mehrere Jahre hinter einander sondern entspricht unserem "Winter 1924/25** tind bezieht sich auf den Sommer des zu Ende gehenden Jahres (**Tau**) und die Regenzeit des anschlies- senden Jahres (**Regen**)4 Elia ist ein guter Kenner der Landesnatur: **Ibid das Wort das Herrn kam zu ihm und sprach: Gehe weg Ton hinnen und wende dich gen Osten und verbirg dich am Bach Krith., der gegen den Jordan fliesst^xxii Uhd sollst Tom Bach trinken; und ich habe den Raben gebo- ten^ dASs sie dich daselbst sollen Tersorgen« £r aber ging hin und setzte sich am Bach Krith«.« und die Raben bradhten ihm Brot und fleisch des ji^orgens und des Abends und er trank vom Bach. Und es geschah nach etlicher Zeit, dass der Bach vertrock- nete^ denn es war kein Regen im Lande/* (Ko. 1 17). 'Der Bach jirith,der gegen den Jordan fliesst** ist ein tief gelegener, in Felsen eingeschnittener Lauf, der sein Wasser aus tiefen Schich- ten des O'ebirges erhält und folglich später als die oberflächlichen Quellen des lendes versiegt. Der Konig Ahab aber sprach zu seine* Hauptmann Obadja: **Zieh duschs Land zu allen Wasserbrunnen und Bachen, ob wir mochten Heu finden und die Rosse un^ Maultiere erhal- ten, dass nicht alles Vieh umkomme**. (Ko« I 18). Das Ende dieser Dürre ist dann die S. am Karmel« Auch Jeremia erlebt eine Diirre beschriebene Wolkenschau **Juda liegt jämmerlich, ihre Tore stehen elend; es steht kläglich auf dem Lande und ist zu Jerusalem ein grosses Geschrei. Die Grossen schicken die Kleinen nach Wasser; aber wenn sie zum Brunnen kommen finden sie kein Wasser und bringen ihre Qef^se leer wieder; sie gehen traurig und betrübt und verhüllen Ihre Haupter. Darum, dass die Erde lechzt, weil es nicht regnet auf die E^de, gehen die Ackerleute traurig und verhüllen ihre Haupt er . Denn auch die Hinden, die axi^ ^^^ Felde werfen, verlassen dAie Jungen, weil kein Gr§s wachst. Das Wftld steht auf den Htigeln und schnappt nach der ^ Luft wie die Drachen und verschmachten weil kein Kraut wachst*** (Jera4). Bei der Bevölkerung bricht eine H\mgerpsychose aus, die sich in Iln^ ruhe, Streitsucht und Tätlichkeiten äussert und der Eass der Menge Kli 169 richtet sioh naturgemäss gegen die l^ropheten, die Ja mit dem Himmel im Bimde stehen^ sodass Jeremias sein Dasein Tenimächt: ^Ach meine Mutter^ dass du m±ch geboren hast, wider den Jederman hadert tmd zankt im ganzen Lande! Habe ich doch weder auf Wucher geliehen noch genommen; doch flucht mir jederman*** (Jer. I5)* Der Wettersturz > Die Wochen zwischen dem Friihregen \md dem Beginn der Haupt regen sind die unbedingt schönste ••Saison** Palästinas • Die Temperatu ren fallen, die gereinigte Luft ist klar, das Land ist sauber ge- waschen, die Bäume setzen Junge Triebe an, Öras, freilich nur in spärlichen Ansetzen spriesst zwischen den Steinen, auf den Feldern blühen die ersten ••Frühlingsblumen" und' der Sternenhimmel, der in Palästina zu allen Jahreszeiten d\irch seine iÜLarheit entzückt, fuhrt mit den Bildern des Winter]}immels seine schönsten Objekte über das weite Szenarium der Vvüste hina\xf • Bie Schirokkos dieser Wochen wer- den nicht als drückend sondern angenehm emptuxxden und die Schirokko- Nächte dieser Jahreszeit sind die schönsten ••Sommer abende** des Hoch» landes« Mit der Schnelligkeit, mit der in Europa eine Hitzeperiode des Hochsommers durch ein Gewitter ihr Ende findet, bricht gege/i Weihnachten die Zeit der Haiqptregen herein • Der erste der grossen &mli2mlctx Schlechtwetter-Zyklone hat da^ Bollwerk der Schirokkoltift durchbrochen und nun folgt eine Sttmn- und Regenperiode, die zwölf Wochen anhält« Die Winde, die das Nahen der ersten grossen Zyklohe be« gleiten, sind von einer Stärke und Dauer, die alle europäischen Be«» griffe und firfahiungen übertrifft. Dem Neuling wird Angst; er meint^ das Haus werde über ihm zusammenstürzen, wie es die Bibel von dem Hause beschreibt, unter dem die Kinder Hiob^s begraben wurden« Der Wind drückt gegen die ••- * in Palästina meist #!■■■■ n dünnen -— Türen, dass man sie mit liegein halten muss, von den Scheiben fürch- tet man, dass sie eingedrückt würden und aus dem Tischtuch, das auf der XimckKtetksWfii che leine hangen blieb, werden Wimpel, Eines Jener leider zahlreichen Gebäude, die die europäischen und amerikanischen Kli 170 r. Architekten hü Auftrag reicher Gesellschaften in imd über Jerusalem errichtet haben, als seiji die Heilige Stadt eine Bauausstellung mit Wettbewerb um die hässlichst^n Bauten, ist das im ^Äeurom8ü:iischen" Stil des Deutschland von I9OO hingestellte Hospiz auf dem Oelberg* Auch diese Architekten träumten, sofern sie überhaupt die Phantasie zu einem Traum aufgebrajht, vom sonnigen Süden imd den orientali- schen Nächten. Hätten sie, statt in den Zeichensälen ihrer Akademie zu sitzen^ einen Winter in Palästina verbracht, so wäre dieser Bau emders ausgefallen« Dreimal schon rebellierte die geschändete Natur gegen dieses Importstück aus dem Norden. Zuerst riss einer der Win* t er Orkane das Kupferdach ab, sodass es wie der fliegende Koffer in die wüste Juda flog. Dann erwies sich die Westwand als zu schwach ge^en die hier anprasselnden Regengüsse und es muaste bin **Trief- raum* vorgebaut werden — — wenn loch diese Baumeister und allen künftigen Ausleuadsarchitekten, ehe sie sich vermessen im Heiligen Lemd Gebäude aufzustellen, die Bibel lesen und die Konstruktion des Salomonischen Tempels studieren wollten und am besten erst einmal zwei Jahre aufmerksam im Lande lebten und die Natxir studierten! Der dritte Abwehrversuch der Natur gegen diesen "deplacierten" Bau war das Erdbeben iron 1925 bei dem das Gebäude mitten durchriss, sodass man schleunigst ein (Gerüst um den Turm aufführte, um ihn durch die* sen Stützverband vor dem drohenden Einsturz zu bewahren. Künftigen Zeiten dürfte es vorbehalten sein, dieses Gebäude durch einen grüne liehen Umbau dem besonderen Cheurakter der Landschaft und des Klimas kxpH^xpl|K|aqag; dmexBgoxaiemcfteYaMBhra anzu|tlei<^^e&o Was von diesem Hospiz gesagt ist, gilt für }0 andere Machwerke glei- eher Art auf dem sakralen Gelände der von Natur \md Geschichte so uriTerJlc ichlich stilvoll geschaffenen und gepflegten Stadt. Die Winterre>j:en> Den Stürmen folgen ebenso heftige Regengusse, jene ••massiven^ Regen, denen Palästina seine hohen Kegenziffern bei gerin!- gern Eegennut zen verdankt, weil zuviel V^asser in zu kurzer Zeit und in schlechter Jahreszeit fällt. Meist regnet es, da die Abkühlung die Kondensation der Tropgen begünstigt in der Nacht, sodass man •^••^VMMBVv^Va Kli 171 / I morgens bei einem wollcenbruchartigen Unwetter aufwacht. Man mochte meinen, die Sintflut habe eingesetzt, aber es regnet keine 40 Tage sondern im Lauf des Vormittags xtzAxdt hört der Hegen gewöhnlich auf und mittags scheint die Sonne über dem triefenden Land und spiegelt sich in den riesigen Pfutsen, die sich über dem lehmigen Boden an«* stauen« Wer den palastinensisohhn Hegen , wie aus Kübeln gegossen niederstürzen sieht, versteht den biblischen Ausdruck: •Die Schleu« sen des Himmels haben sich geöffnet**; es regnet durch Dächer, Fen- ster und Türen ixnd die Mauern an der Westseite der Hauser triefen. Der Hegen dringt umso leichter in die Häuser ein, weil diese durch die lange Trockenzeit ausgedörrt sind und dem Hegen der Schirokko Torausgeht, der die i^ogen erweitert, die sich erst wahrend des Re- gens durch die quellende Feuchtigkeit schliessen. **Das triefende Haiis** ist ein fester Begriff in Awx^mimwkmwJlfm^Pi der biblischen Sprache • «Durch Faulheit sinken die Balken^ (nämlich während der Trockenzeit) und durch lässige Hände wird das Haus trie- fend (während der Hegenzeit )•• (Pred.lO). Und zweimal wird in den Sprüchen das zänkimche Weib mit einem ^rie«» f enden Haus verglichen. «Ein zänkisches Weib ist ein ständiges Triefen** (Spr*27)* Aber sagt der Spruchdichter, der offenbeor schlimme Erfahrungen zu buchen hat ••Besser im Winkel unter einem triefenden Dach zu sitzen als mit einem zänkischen Weib ein (trockenes) Haus zu teilen'*(Spr^25). Durch die Heftigkeit der Hegen ist da^ öffentliche Leben für die Daui^r Ton naXben oder auch ganzen Tagen unterbrochen. Kinder, die einen weiten Schulweg haben oder offenes (Gelände passieren müssen, können die Schule nicht besuchen. Handel und Verkehr sind auf /idas Notwendigste beschränkt, öffentliche und private Veranstaltungen sind schwach besucht oder werden abgesagt — wie zu Zeiten der Bibel! Als nach dem 49 jährigen Babylonischen Exil 42 000 Juden \M das Jahr 337 nach Palästina zurückkehrten, fanden sie das Land von Fremden, Kancianitern, Aegyptem, Ohittitern, Phöniziern, Beduinen usw besetzt* Sie selbst litten wie alle Kolonisten \mter ^ämäk Kli 172 ■^1 Weiberman«el md heirateten irauen aus diesen iremstainmen und mit diesen zogen heidnische Bitten in die Familien ein. Esra» der die "Kolonie« besuchte, erschrak über diese Zustande und bestiBunte die Kolonisten, sich von den Frauen au trennen. Es wurd« eine Volfcsrer- sammlung einberufen "Und sie liessen ausrufen zu allen, die gefangen gewesen waren, dass sie aioh gen Jeruaalan versammelten. Da versammelten sioh alle Manner gen Jerusalem in drei ^f§^^'.r^? ^*^ •■ 20. Tag des 9aionat8 (DesemberT.Und alles Volk sass auf der Strasse vor dem Hause öottes tmd Bitterte um der Sache willen und vom Regen.« Nachdem Esra eine Rede gehalten hatte, "antwortete die ganze Gemeinde und sprach : Es geschehe, wie du \ms gesagt hast. Aber des Volkes ist viel und es ist Regenzeit und man keum eicht draussen stehen..." (Esr.lO). Die Versammlung wurde alsdann wegen Regen vertagt. Da das Land die ungeheuren Wassermassen nicht aufnehmen kann, fliesst der grösste Teil des Regens ungenutzt in Form der beschrie« benen Regenbache, braun wie Erbsensuppe, znuafcBccA an den Hangen k nieder und staut sich in den Mulden zu Jenen ausgedehnten und tiefen Seen, in denen Menschen und Tiere ertrinken (s.S. u ) oder füllt die Trockentaler mit hochgehenden rauschenden Fluten. Im Jahr I917 regnete es von Weihnachten bis Neujahr ohne Unterlass und der Jor* dan stieg in 7 Tagen um 5 m ein trauriges Zeichen für die Ohn« macht des kahlen waldlosen Landes, die Wasserzufuhr vom Himmel zu halten. Invasionen aus Russland »«> Kaltlufteinbruohe. Wie man aus der Regenkurve der Abb, 65 sieht, ist der Januar der regenreichste konat. DurchschnittlicJi f&lltt im Januar in 5 Schlechtwetterperioden mit 12 Regentagen ein Drittel der Jah»« resmenge (150-2CX)mm). Im Februar lassen die Regen merklich nach und im März pflegt es nur noch halb so viel zu regnen wie im Januar, "i^flegt", denn der März ist ein unsicherer Monat, g»«*-r eine Art Landesverräter, der in ausländischem Sold steht Russland. Im März ist die Luft im Mittelmeerbecken schon warm und leicht . Herrscht }o ist iimxMMMt MtMi± das Gefälle ; Kli 173 zwischen dem 'Hochdruckgebiet über Russland und dem Tiefdruckgebiet des Mittelmeers stark und es rutschen nun leicht kalte schwere Luft« massen aus dem asiatischen Hochdruckraum in das Mittelmeergebiet und führen hier zu jenen x Wetterrückschlägen^ die jedem häufigeren Öast des Mittelmeerfrühlings als peinliche Erinnerungen wohl be» kannt sind* Vorgeschobene Zweige dieser Kalt luft Invasion setzen sich mit Vorliebe als Kaltluftzungen im Nilgraben fest und züngeln nun von hier am Rand der arabischen wüste nordwärts ; durch das Reiben der beiden verschiedenen Luftoassen entstehen an der Beruhas rungsf lache Grewitter, verbunden mit starken Regengüssen • Ist es an der syrisch-palästinens Ischen Küste im ^■^♦»t* März stürmisch und regenreich, so braucht man die Weltkarte nicht viel zu Studie«^ ren : über Russland herrscht noch Winter. In dem strengen russi« sehen v^ int er 19 10 regnete es in Palästina im März an 18 Tagen und fielen fast ^00 mm Regen, sechsmal soviel wie •normal ••. 4 (> 4 Der Schnee. Die Temperaturen fallen wahrend der Regenwochen an der Küste bis zum öefrierpunkt^ auf dem Hochland bis zu durchschnittlich -6^. Der irost hält nicht lange an, mittags ist es meist bei relativ starker Sonnenstrahlung so warm, dass man auf Terassen essen kann, aber die Kalte wird namantlioh an nassen und windigen Tagen viel starker empfunden als im Norden selbst eine vm 10^ tiefere Vinter» temperatur mit echtem Frost bei Tag und Nacht. Der Korper ist durch 8 Monate ununterbrochene Sommerhitze verwohnt, der Uebergang der beiden Jahreszeiten ist schroff, sodass sich der Organismus nicht wie im Norder durch den langen Herbst und Vorwinter akklimatisiert, 63 ist ein oprung ins kalte Vvasser imd ausserdem sial die Häuser, wenn man von den modernen Wohnbauten absieht, auf Kühlung wahrend des Sommers, aber nicht auf die Möglichkeit sie im Winter 2U erm wärmen, eingerichtet« Es fehlen die Keller, die das Haus gegen das feuchte und kalte Erdreich isolieren, die steinernen Wände sind so dick, dass sie sich im Sommer swar nicht erwärmen, im Winter atier auch nicht, soviel man heiaen möchte •««» wenn man könnte ! ^•^■»■ir*« ^■»^ffTF^T»^^^»^"^" ^^^^^ ■ "j- ■ Die i\issböden bestehen nicht wie im Norden aus Hols sondern sind mit Kacheln belegt, die im Sommer xt wunderbar ki kühlen, aber im Winter auch ! Die Kälte steigt durch Kli 174 die Strohmatten und selbst dicke Sohlen bis zu den Knien hinauf und lässt die Besbe erstarren« Heizungen fehlen allen alteren und allen bisherigen stilgerecht gebauten orientalischen Haaisern^ Türen und Fenster sind dünn xmd schliessen schlecht* Nirgends im Norden friert man so viel wie im Süden und zwar nicht nur in Palastina sondern in allen Landern des Mitteduneergebietes. Man geht im X Mantel durch die Zimmer, schlürft in Filzpantoffeln durchs Haus , schw8üikt zwischen der Wahl, in der schlechten Luft eines Petroleum« ofchens oder am Kamin zu sitzen und auf der einen Korperhalfte zu braten, auf der süaideren zu frieren — — Tome Brandblasen, hinten Frostbeulen ! üeberall sieht man an kalten Tifintertagen in den offe« nen Torhallen die kenschen um kleine Feuer gedrangt, Kaffee trimc kend und frierend — - es hat sich nicht viel geändert seit jenen Märztagen, in denen Petrus Christus verleugnete : ^£8 standen aber die Knechte \ind Diener \md hatten ein Kohlenfeuer gemacht, denn es war kalt, und wärmten sich. Petrus aber stand bei ihnen und wärmte sich« • • «j». • •• Da sprachen sie zu ihm : Bist du nicht seiner Jünger einer ? £r leugnete aber und spach : Ich bin*s nicht«** (Johae)« m Der Schnee« Ueber dem Hochland schneit es in diesen Wochen ungefähr alle zwei Jahre einmal« Meist ist es ein **Aprilschnee** , morgens findet man die Dächer weiss, aber bis Mittags ist alles fort- geschmolzen und Jeremias kann daher kein besseres Bild für die kurse Dauer der Volkstreue finden als den Vergleich mit dem Schnee: ^x»leibt doch der bohnee länger auf den Steinen im Seide, wenn*s vom Libanon herabscdineit, und das Regenwasser ver» schiesst nicht so bald wie mein Volk mein vergisst** (Jer«18)« In der frostfl^elen Süstenebene schneit es so ausserdrdentlich selten dass man nach Schneefällen über dm Hochland die Kinder hinaufführt, damit sie Schnee kennen lernen« Alle in der Bibel angeführten Hin- weise auf Schnee sind daher ohne weiteres auf das Hochland zu be« ziehen, so die mehrfachen Schilderungen des Schneefalls in den Schlusskapiteln von Hiob oder der Psalm 147 ''Er streut Schnee aus wie Wolle und heif wie Asche; wirft seine Hagelschlossen daher wie Brocken -— kann vor seinem Frost bestehen? ** n er wer Kli 175 ■l. m Auch der in die Bibel nicht aufgenommene Spruchdichter Jesus Sirach 1DU88 Tom Hochland stammen^ denn er entwirft die ausfuhrlichste Win« t er Schilderung, die wir aus dem Palastina des Altertums besitzen: Vo|;el schwärme schüttelt er seinen Schnee^^imd lasst ihn wie Heuschrecken niederfahren. Auch Keif schüttelt er^^aus wie Salz und läagt ihn strahlen wie axi±±nübDi« Die Kalte des Nordwindes lasst er wehen, dass ^*P^^ der Teich wie zu einer Metallplatte gerinnt. Über jede Wasserlache macht er eine Kruste, wie mit^einem Panzer bekleidet er seine Quellen»*. (Sir .43). Ausnahmsweise sind die Schneefälle stark und Halt dei -«rost so lan^ an, dasd der Schnee wie JLn den nordischen Landern Tage, Ja sogar bis zu > Wooheü iiauer liegen bleibt. 1874 fiel sogar im Süden Palästinas Slü der AÜste soviel Schnee, dass in Oaza die Dächer eingedrückt wor^ den -und hierbei ein Dieb seinen Tod fand, der sich imter einem Dach ▼ersteckt hatte. L920 werschwand Jerusalem imter einer Schneedecke von 1 m Hohe, die sich } Tage hielt iind im Jahr 1797 soll Jerusalem vom 20#Pebr« bis zum }Jiaxz eingeschneit gewesen sein (Abb. 69). 1844 schneite es noch am X ll^April und I87O am 7*^^d. 8 .April. Von einem Gefolgsmann David^s Benajah erzählt die Bibel, dass er ei- nen Löwen erschlug, der d\iroh die Schneedecke in eine Zisterne einge- brochen war. Libemon und Hermon^xsind ei^e' ausgezeichnetes Skigelände* Von den Schneefeldern schaut man a\if das blaue ifieer und vom Hermon %uf den Jordangraben hinab/ auf den Tiberias-See, an dem zu gleicher Zeit die Hosen blühen« Fährt äian mit dem Auto talwärts, so kann man an demselben Tag, an dem man umk morgens die Schneeschuhe abgeschnallt, nachmittags im Titoer ias-See/x±H bei 23 Wassertempera«*' tur ein Schwimmbad nehmen (Abb •70). xn den Schattenspalten des Hochgebirges bleibt der Schnee bis weit in den Sommer liegen und schon im Altertum brachte man den Arbeitern, die unten bei der ''erstenernte unter der Hitze litten, als Delikatesse ein **vlefrorenes** vom Hermon. Auf diese Möglichkeit be- zieht sich der bisher ganz unverständliche Spruch **Wie die Kuhle des Schnees zur Zeit der Ernte ist ein ge- treuer Bote dem^ der ihn gesandt hat** (Spr.25). Aus dieser Gegend stammt auch ein Stein, der zum Andenken an ein seltenes Naturereignis die Inschrift trägt ff Kli 176 »•Ihr habt euch gewundert, im Ijcur (Ende April) Schnee^ «e» sehn zu haben ; wir haben solchen im Siran (zweite Hälfte des Mai) erlebt^« Der SDStregen^ i ^. i m m m Mitte März endet die Zeit der grossen Kegem. Es folgen noch einige kleine Schauer, aber sie sind nur kurÄe Unterbrechungen der Schönwetterlage^ die sich um diese Jahreszeit einstellt. Die Wolken lösen sich auf, ein Tag ist heiter wie der andere, die Tem«» peraturen steigen beträchtlich, die i^^enschen tragen wieder ihre Sommerkleider, die Tropenhelme erscheinen auf den Strassen und von Westen weht wieder regelmässig der Sommermonsun ^^^ Trockenzeit! Diese Wochen zwischen dem lO^April und 20 «Mai sind die Zeiten der heissesten Schirokkos, die Frühlings flora welkt dahin, die Busche und Baume beginnen wieder einzustauben und dds Erdreich wird wieder trocken Tind rissig undm niemand dezikt mehr an liegen« Sagt man einem Landesimkundigen, dass es noch einmal regnen werde, so erhält man die stereotype .Antwort: Aber jetzt regnet es doch nicht mehr. Aber es reg;net doch noch einmal, so wie in Europa nach all den shhonen warmen Frühlingstagen in der ersten Hälfte des Mai jener bekannte Kälterüokfall eintritt, den man als die '•(iestrengen Herrsll* oder die drei Eisheiligen bezeicjhnet. Die (Gestrengen Herren sind die X ^^^*fi^^ des palästinensischen Spätregens. iBirrrtyur iglllPl tt»«x^gtix Es ist ein und dieselbe Heisegesellschaft, die da im befolge der Schneeschmelze iai der Arktis nach Süden gezogen kommt. Nach ETiropa kommen sie in Winterpelzen und bringen in weissen Säcken Schnee mit, nach Palästina, wo es soTiel wärmer ist um diese Jahre»^ zeit, kommen sie in Regenmänteln und Regenschirm und überraschen die soiion ganz auf Sommer und Trockenheit eingestellte Bevölkerung -*•« es regnet I rufen die Menschen und selbst Jene, die schon 30 Jahre im Lande leben, wundern sich und wundem sich jedes Jahr von neuem über das seltsame Naturspiel, dass es mitten in dsr heissen Trockenzeit des Mai wochenlang nach dem Abschluss aller Regen nun noch einmal wie aus heiterem Himmel niedergiesst und zwar garnicht sanft und wenig ! Bin normaler Spätregen von mittlerer Stärke ist ein Regen von etlichen Stünden Dauer und einem Regenergebnis von 20«60 mm. 190^ jedoch ging ein Spätregen von solcher Qewalt Kli 177 und Was3eniienge nieder, dass in den Bergtalern Kamele ertranken. 1913 regnete es einen halben Tag lang so starke dass sich Zisternen um die Hälfte ihrer Hohe füllten* In anderen Jahren freilich ist er so schwach^ dass er nur die (Jemüseblätter abstaimt oder — • Schicksal Palästinas! — • er bleibt ganz aus* Im (Gegensatz zu den Ghestrengen Herren, auf die der euro- päische Bauer gern rerzichtet^ hat der Spätregen fiir die paläst inen sische Xandwirt Schaft eine vielfache Bedeutung. 1« Das in Herbst nach tgi3cJfci»>ucsg^Awai«ilswi«tjr|bt4e dem Früh- regen gesäte Getreide hat in den weirmen Wochen, die sich den kalten Winterregen anschlössen, seine ksün Halme entwickelt; aber die üorner in den Aehren sind noch klein, denn in der Wuchszeit ist kein Hegen gefallen. Die kommenden Wochen, die dem Getreide bis zTir Keife bleiben, werden noch trockener und regenarmer sein. Um zu gehöriger Grosse euizuquellen brauchen die Körner einen erhebli- chen Vorrat an Wasser und diesen sollen sie vpm Spätregen empfangen Ohne den Spätregen i"»^»*^»" bleiben die Getreidekorner klein \md hart und geben die Felder Palästinas einen wesentlich verringerten Ertrag an Mehl. Der Fruhregen ist der Saat«*, der Spätregen der Eeiferegen für die beiden wichtigsten Getreidearten des Landes Weizen und Gerste (Abb*68)(e). 2. Weizen und QFerste werden im November nach dem Fruhregen gesät und sind das Wintergetreide Palästinas. Nach ihrer Ernte im Juni sät man auf dem freigewordenen Boden als Sommergetreide Durra und Mais, um diese aiissäen zu können, muss der Spätregen den Boden er» weicht haben. Der Spätregen ist der Fruhregen des Sommergetreides. 3. Neben dem Sommergetreide werden zyjr gleichen Zeit Sommerfruchte gKxmmts gesetst, vor allem Gurken, Melonen, Kürbis. Damit sie Wur« zeln fassen können, muss der Boden aufgeweicht sein. Wurzelfest und blattreich geworden nähren sie sich nunmehr von Tau (s#S* ); 4. Wie am Getreide die ^»^""t Aehren, so sollen in diesen Wochen an den Weinstocken die Beeren quellen xmd sich füllen und hierzu lie« fert der Spätregen den Trauben das notwendige Wasser« Ohne Spätre- gen bleiben die i'rauben klein und saftlos. 5* Man kann die palästinensische Pflanzenwelt mit einer Karawane vergleichen, die eine Halbjahrsreise dtirch die Sommerwust e der Trockenzeit zurückzulegen hat. Der Spatregen ist die Oase, die die mm wm M^ ^^^m Kli 178 Karawane einen Monat nach der Ausreise erreicht» Alleji, die Baiime, Straucher, die Domenge wachse, die abgeblühten Zwiebel^ und Knollen füllen ihre Vorrate durch den Spätregen auf \ind sind jetzt für die lange Trockenreise bis Ende Oktober ••mit rollen Schläuchen** verse- hen. . 6 t De^ Spätregen wäscht die Blätter und Nadeln der Baume und Büsche vom Staub ter vorangegangenen Schirokko-*Wochen rein^ sodass Ale noch einmal für einige ^eit atmen und arbeiten kBnnen und t± so die Zeit des Sommerschlafs um einen Monat verkürzt wird« ?• Der Spätregen verhindert das vorzeitige Eintrocknen und Absterlicn der Bodenflora, dh der Bodenbakterien und anderen Kleinlebewesen, die die Oberschicht des Erdreichs besiedeln, den Pflanzen bii der Hebung der Bodenschatze behilflich sind und d\arch ihre absterbenden Leiber den natürlichen Dünger des nicht bearbeiteten Bodens deirstel-» len {a.S. ). Ohne den Spätregen trocknet diese Bodenflora vorzei- tig ein lind verarmt der Boden, sodass oS Pflanzenjonkx im nächsten Jahr nur schmale Kost finden und nur karg gedeihen« 8« Der Spätregen füllt die Zisternen« ••Wann freuen sich Juden tmd Heiden zugleich? •• wurde ein Talmudlehrer in der Epoche Christi ge«* fragt. '•Wenn der Kegen fällt und sie sehen, wie das Wasser in den Zisternen steigt*^ • Die Leistungsliste des Apätregens ist nicht kurz und man versteht, dass in der Bibel niemals der i^ruhregen genannt ^rd, ohne dass vom Spätregen als seinem getreuen Widerpart die Rede ist. Nach- dem Hieb gesaft hat ••Sie warteten auf mich wie auf den I'ru^egen*' fährt er fort ••liad sperrten den Mund auf wie nach dem Spätregen'* (Hi*29). Jeremias entwirft im Kap .5 ein geradezu erschütterndes Bild von der Schlechtigkeit seiner Zeitgenossen^ erschütternd, weil es das Leben 80 schildert, wie es damals war und wie es alle Zeit bei allen Vol« kern bis auf den heutigen Tag unverändert egb lieben ist ••Sie rufen: Beim lebendigen Gtottj^ und schworen doch falsch. Ein Jeder wiehert nadh seines Nächsten Weibe, wie die satt ;efre8senen Hengste.*« Sie stellen Menschfallen^atif, wie ±e Vogelsteller tun, ihre Häuser sind voller Tücke wie ein Vogelbauer voller Lockvogel, deurum sind sie so gewal* tig und reich, so fett undjiso glatt. m»m mimmmm Kli 179 Sie halten kein Recht \md fordern nicht die Sache der Mxmmm Waisen , die Propheten weissagen falsch und die Priester benutzen ihr Amt zum Herrschen • • • • und was steht mitten in dieser fieihe der Anklagen als ein weiteres Zeichen ihrer verstookten Bosheit ? **Sie sagen nicht einmal ihrem Her^%n: Lasset uns dooh den Herren furchten, der uns Irühregen gibt und Spätregen zu rechter Zeit und uns so die Ernte treulich und in je- dem Jahr neu behütef . (Jer.5)# ^i^ ^ >>. i Der Fluchregen in der Kmtegeit^ Ausnahmsweise regnet es noch einmal im Juni in der zeit. In Beirut alle xus 4, in Haifa alle 10, in^ Jerusalem alle 20 Jahre. Dieser Emteregen geht in Form eines öewitters mit durch- schnittAich 5 mm Regen nieder. Der Unkundige mag denken: welch ein Qlück für das Land, die Trockenzeit noch einmal um einen Monat rer- kurzt, noch eine Oase auf der Wustenfahrt durch den Sommer — • aber falsch! Die Natur des Landes ist nun einmal wie die Natur über- all auf tmt die Norm eingestellt. Die Pflanzenwelt wird in ihrem Sommerschlaf gestört, das reife Getreide quillt \md springt, Zwie- belgewächse grünen zur Unzeit auf, um ebenso rasch wieder zu ver- dorren, denn gewohnlftih folgt diesem Emteregen ein besonders heis- ser Schirokko. Die einzigen Nutzniesser dieses imürag Juniregens sind die — Madariamücken, die noch einmal Brut ablegen und dem- gemäss mehren sich die Malariafälle. Mit einem Wort, mit dem einen wahren und wahrsten Wort, das die i^ibel geprägt hat: es ist kein ••Regen zu seiner Zeit**. In der Bibel wird der Emteregen zweimal erwähnt. Einmal in den Sprüchen ••Wie der Schnee im Sommer und Regen während der i^i^mte also reimen sich zusammen der Natrr xmd die Ehre*^ (Spr.26)'* Das zweite Mal erscheint der Emteregen als deus ex machina in der grossen Schlusszene Jenes tragischen Schauspiels, mit dem die Lauf- bahn Samuel' 8 land damit die Richterzeit in Israel ihr Ende findet. ^ Kli 180 ••Da aber Samuel Alt ward, setzte er seine Sohne zu Ric^tem über Israel.. •• Aber seine Söhne wandelten nicht in seinem Wege sondern neigten sich zum (Jeiz und nahmen Geschenke und beugten das Hecht« 1k Da versammelten sich alle Aeltestei^in Israel und kamen gen Rama zu Samuel und sprachen zu ihm: ^^ Siehe, du bist alt geworden und deine Sohne wandeln nicht in deinen /yegen, so setze n\in einen König über mos, der tms richte, wie alle Völker habe. Das gefiel Samuel übel, dass sie sagten: Gib \ms einen König ...••• Alt xmd weise geworden, ein wahrer ••Seher'* der Menschen *nd der Din- ge, redet er ab ••lÄid sprach: Das wird des Königs Recht sein, der über euch herrschen wird: eure Söhne wird er nehmen zu seinem Wagen und zu Reitern, dass sie Tor seinem Wagen herlaufen. ....zu Ackerleuten, die ihm seinen Acker bauen und zu Schnittern für seine Ernte. ••• Eure Töchter aber wird er nehmen, dass sie Salb enb er eite- rinnen, Köchinnen und Bäckerinnen seien. Eure besten Aecker xind Weinberge und Oelgärten wird er hehmen Und eure schönsten Jünglinge und eure Esel wird er nehmen und seine Geschäfte damit ausrichten. Von euren Herden wird er den Zehnten nehmen, und ihr müsst seine Knechte sein. Wenn ihr dann schreien werdet zu der Zeit über euren König den ihr euch erwählt habt, so wird euch der Herr nicht er- hören." 1 A Naturlich nutzt dieses Abreden nicht sondern der Sprechchor wieder- holt : ••Mit nichten, sondern es soll ein König über uns sein**. ••Da ging alles Volk gegen Gilgal und,. machten daselbst Saul zum Konig .... Und Saul samt allen Männern Israels freuten sich daselbst gar sehr.*' Nun hatte das Volk anstelle des himmlischen Königs den irdischen, die erhabene Idee des Gottesreiches und des aus erwählten Volkes, das keinem anderen König dienen sollte als dem Herrn, war zerschlagen. Samuel will dem Volk das Missfallen Gottes demonstrieren und ver- sammelt es -~ vor einem ••Fluchregen^* in der Zeit der Weizenernte. ••Nun, da habt ihr euren Konig, den ihr erwählt und erbeten habt .... , , , ^ . Tretet nun her und sehet das grosse Ding, das der Herr Kli 181 vor euren Augen tion wird* Ist nicht jetzt die Vrfeizenernte? Ich aber will den Herrn anrufen, dass er soll donnern und regnen lassen, dass ihr inne werdet und sehet das grosse jjübel, das ihr vor des Herrn Ägen getan habt, dass ihr euch einen Konig erbeten* Und da Samuel den Herrn anrief, liess der Herr donnern und regnen desselben Tages. Da fürchtet«? das ÄganKze Volk sehr den Herrn und Samuel sprach: Furchtet euch nicht! Ihr habt zwar das Uebel getan, doch..i» wtiahet nicht von dem Herrn ab sondern dient ihm von gan- zem Herzen* ' Und folget nicht dem Eitlen, denn es nutzt nichts und kann nicht erretten, weil es ein eitel Ding ist. ••••••••••• Dienet dem Herrn treulich, denn ihr habt gesehen, wie gros- se Dinge er an euch tut* Werdet ihr aber übel handeln, so ''werdet ihr mitsamt eurem . Konig verloren sein|." (Sam.I 8 u*12/^ 'Mwj[tKhxxfMwM«tvzta^ 4 -I ft Kli 181 vor euren Augen tun wird* Ist nicht jetzt die V^eizenernte? Ich aber will den Herrn fiuirufen, dass er soll donnern und regnen lassen, dass ihr inne werdet und sehet das grosse Jubel, das ihr ror des Herrn agen getan habt, dass ihr euch einen Konig erbeten* Und da Samuel den Herrn anrief, fieas der Herr donnern und regnen desselben Tages. Da fSirchtet* das ÄganKze Volk sehr den Herrn und Samuel sprach: Furchtet euch nicht! Ihr habt zwar da^ Uebel getan, doch.-» weichet nicht von dem Herrn ab sondern dient ihm von gan- zem Herzen. ' Und folget nicht dem Eitlen, denn es nutzt nichts und kann nicht erretten, weil es ein eitel Ding ist. •.....•....• Dienet dem Herrn treulich, denn ihr habt gesehen, wie gros se Dinge er an euch tut. Werdet ihr aber übel handeln, so ''werdet ihr mitsamt eurem . Konig verloren seinf.*^ (Sam.I 8 u.l2^ Kli 182 ■> Die Aegwiabnahme von West nach öst. Ware Palastina flach, so wäre es nicht Palästina geworden; denn vom Meer landeinwärts nimmt die Regenmenge über dem flachen Land so rasch ab^ dass nur ein ganz schmaler Ksuenstreifen fruchtbar ist. }0 km von der Kiiste entfernt begänne die Wüste. Aber gerade in dieser schon bedenklich regenarmen Zone steigt in Mittelpalästina der Staffelhorst an iind mit der Erhebung des Landes zu 800 m hebt sich auch die Regexmenge auf die ebenso hohe ansehnliche Millimeter-» zahl von 800 mm als Jahresertr^ • üo entstand die zwar nur karge, aber doch bewohnbare Hochebene, die nun xm zum Schauplatz der Bibel wurde, lie kleinste geographische Buhne, auf der das grösste ge- sohichtliche Drama aiifgeführt wurde(s^bb*82m a-d). Ostwärts nimmt die Regenmenge über dem Hochland ebenso gradweise ab, wie unten in der Küstenebene und am östlichen Ende des Hochlcoides, dort wo 1er Staffelhorst nach Osten steil «nd trep- penformig zum Jordangraben abfällt, liegt Jerusalem. Auf der Abb. 71 ist die successive Regenabnahme von Westen nach Osten über dem Hoch- land zu verfolgen. Sie gradezu frappierend konsequent« 12 km west« lieh von Jerusalem über dem Waldberg von Kirjath Anawim a fallen 800 mm Regen; über dem Sanatorium Moza b, das 2 km weiter ostlich und um 100 m tiefer liegt, 750 mm; über der 5 km weiter ostlich lie* gcnden Gartenstadt Beth Hakerem c misst man 720 mm und über dem i westlichen Rand von Jerusalem Romema ^ d 700 mm; über dem Stadtzen- trum von Jerusalem e erhält man als Durchschnittsziffer 65O mm, über dem ostlichen Rand der btadt in der American Kmiix Colony f 6OO mm und über der Universität g, obwohl bie 100 m höher auf dem Oelberg« kämm liegt «nur noch 3OO mm. H ier ist das Ende der Hochabene er- reicht; Bethanien, wo Christiis sich oft axifhielt, liegt zwar auf derselben Hohe wie Jerusalem aber schon auf der Ostseite des Berges, am Abhang des Staffelhorstes nach Osten und erhält nur noch 400 mm Regen und von da ab fällt Aie Regenmenge, weil man sich hier im Wind« land Regenschatten befindet, «benso steil wie die Landschaft, sodass diese vertrocknet und verdortt ist; die wüste Juda, KLi 18) »er Oell)erig von Jerusalem: die Y/ett er scheide zwischen Atlantis \md Asia> Jerusalem ist durch seine Lage unstreitig der klimatisch interessanteste Punkt Palästinas, einer der klimatisch interessan*- tesetn Punkte der Wel>. östlich von Jerusalem zieht sich genau von Norden nach Süden wie ein Stadtwall der langgestreckte Rücken des Oelbergs hin, ungefähr 100 m hoher als die Btadt. Hier an diesea Oelberg-Wall schlagen die letzten Wellen des westlichen Klimas mit ihrem Hegen und Schnee, ihrem Windesgeheul und ••»» de]fc Lärm der westlichen Welt wie gegen eine Mole; jenseits des Oelbergkammes ist es still und trocken und herrscht ein völlig anderes i^lima, das Klima des asiatischen Kontinents — klimatisch \md kulturelle Der Oelberg ist ein Wetterscheide, eine der bedeutendsten der Welt, er Ist die Wetterscheide zwischen West und Ost, zwischen den Meeren, die von hier bis an die Küste Amerikas wj-^^^y wogen, und dem Is Trockengebiet, das von hier ohne Unterbrechung bis über China hin« weg zu den rüsten des Stillen OzeGuis erstarrt almitgw daliegt« Er ist die Wetterscheide zwisihen Atleüitis und Asien. Haarscharf zieht sie über den Kamm des schmalen Berges dahAn« Die Universität, die am ostlichen Strassenrand steht, weist mit den Fenstern ihrer Verde» front nach Westen; mcua sieht aus ihnen über die Türme von Jerusiilem gegen den Westhimmel und sieht hier die Kegenwolken kommen und gegen die Scheiben drückt der Westwind und prasselt der Regen« Die Fenster der Rückfront zeigen in den Jordangraben; man kann nicht entscheiden welche Aussicht schöner ist; von hier aus sieht man über die Sand« berge der Wüste Juda auf das Tote Meer, das wie ein ausgegossener Fleck von blauer Farbe in der gelben Landschaft liegt« Diese Schei« ben triefen nicht vom Westregen \ind sie werden nich) vom Seewind eingedruckt; dagegen springen ihre Rahmen in der Trockenglut des Schirokko und gegen die Scheiben klirrt der Sand, den di* Wttste dtirch die schwefelgelbe Atmosphäre ■■^^■^^ bläst. Es gibt sicher keinjor zweites Forschungsinstitut, dess/en Fronten in so verschie«» denen Wettern liegen« Man schreitet 100 Schritte durch ein paar Korridore und Höge — der Unterschied zwisdien öoeschenen \ind Airolo an den beiden Enden des Ootthard ist nicht so gross wie nach diesem dan^ durch einen kleinen Grebäudekomplex« Die Ktimatrennung Kli 184 ist haarscharf und die Oegensetze sind die denkbar grossten: Meer s \md wüste l Spaziert maua a\if der Oelbergstrasse und wendet den Kopf nach rechts^ so sieht man in das Sturmgewölk des Westens« und schaut man nach linlcs, so verliert sich der Bliok in dem unendlichen Blau des heitersten Wustenhimmels . Der Wind von der Westseite ist feucht und kühl, die Luft von Osten steigt warm und trocken über der Wüste Juda herauf. Hätten die •^Wundersamen Reisen^* MÜnchhausen hierher ge- fuhrt, so würde er erzählt haben, seine rechte Schulter sei nass ge- worden vom Regen, inidess die linke durch die WÜstezisonne verbrannt wurde, und mit dem redhten Nasenloch habe er Tang gerochen und im linken habe ihn der WÜstenstaub gekitzelt — und hätte nur wenig Übertrieben! Kommt man im Regen von iwaoL Jerusailem her die Oelberg- strasse hoch und will weit erwandern, so kann man seinen Regenschirm in den Chausseegraben stecken und seinen ilummimantei darüber hängen, denn 10 Minuten weiter braucht man sie nicht mehr* Am besten täte man, mjn. auch seine übrige europäische ILleidung abzutim und sich ei- nen Burnus emzulegen uAd Sandalen^ denn man überschreitet mit dem Oelbergkamm nicht nur die Wetterscheide zwischen den Klimaformen des Westens \ind des Ostens sondern auch die Wetterscheide des Kulturen • Über die Makadamstrasse des Oelvergkamms wird man eineafPages eine weisse Limie ziehen für den zunehmenden Autoverkehr; dann kann man auf die westliche Strassenhälfte das Wort Europa \md auf dAe östlioht den Namen Asien setzen^ denn hier« genau hier läuft die Trennungs- linie zwischen den beiden Welten* Die Küste drunten gehört noch zu Europa; sie ist ^Levante**; hier landen die Schiffe aus New-York und London, Marseille und Triest; Jerusalem mit seinem barolticen G-emisch von sakraLLen \md f fjkian profanen Bauten, Kirchen und Kinos, Hotels und Synagogen, Garagen und Klöstern ist die ostlichste Stadt der westlichen Welt, bis hier hinauf brodelt dieser KessAl der Unruhe und des Mischmasch, und mit dem Glockengeläut der Türme und dem Hupeh der Autos dringt der letzte Lärm dieser so seltsam gemischten Welt in chmrakt er is tischen Dissonanzen an uxxser Ohr und sagt uns: Lebe- wohl ! Wir schreiten auf der cuaderen Seite abwärts* Es ist toten- still .Es ist einsam und unendlich um uns geworden. Wir fühlen, dass wir uns in einer anderen Welt bewegen, eine andere Luft atmen als da drüben. Statt der Autos, die uns dort mit rücksichtslosem Kli 185 2U einem lebensrettenden Sprung an die Strassenmauer zwan- gen, denn der kensch ohne Auto feehort in jener Welt zur Paria \md hat zur Seixe zu springen, wenn ein Auto kommt, schreitet hier im feierlichen Schritt, lautlos als s^bug gingen sie über Samt, die Prozession der Kamele am Strassenrand entlang, Vision oder Wirk- lickeit?, wahrend wir, der kensch, imgefährdet auf der LAitte der Strasse dahin gehen. Anstelle der in allen erdenklichen Kostumierun- gen durch einander wimmelnden kenschen in den Strassen von JeruseJtem vom verwilderten Bettelmonch bis zum schon frisierten Kirchenfiirsten i vom po^schen Juden im mittelalterlichen Kaftan bis zum ordentra- genden Greneral, vom Handwerker in der offenen Hemdbluse bis zum zugeknöpften Gent mit dem Monokel im Auge, Griechen, Türken, Perser und Yemeniten mit Fez oder Astraohanmütze, Bussenkappe oder Tropen«» heim, die westliche V/elt wie sie ist, ein tolles Gemisch von maskieir ten twmtaitMi Rollenträgem, statt dessen begegnet uns hier nur noQh ein Mensch, der Iwensch im Wüstenkleid, das schon Abraham trug, ein Mensch einer Art: der Sohn Asiens. Vor einer Viertel^ stunde gingen wir in der öeschaftsstrasse von Jerusalem an einem Laden vorüber, an dessen Hiesenscheibe ein Schild hing **Laden zu verbieten ••. Ich glaube, wir müssen von hier aus 8 000 km durch ganz Asien wandern bis an den Fazific und wahrscheinlcih noch ein- mal 3 000 km über den Stillen Ozean bis nach San Francisc* fahren, dh bis wir wieder in die westliche Welt auf der fegenseite des (Globus zurückgekehrt sind, um tieder einem solchen Schild zu begeg- xxax nen ^Laden zu vermieten**« Wir sind nur über den Oelbergkamm ge- gangen, aber! in eine andere Welt geraten, in die Welt Allah* s, BtLddha*8 \md Confucius* — in lieser Welt gibt es keinen **Laden zu vermieten**. Wir schauen uns um und sind erschrocken. Kein Anhalt nier für Raum und Zeit« Wo sind wir? Welches Datum ist denn heute? Welches Jahrhundert? Wilches Jahrtausend? Wir hatten doch nur einen ••Spaziergang vor die Stadt** machen wollen und nun sind wir hierher geraten, hinüber spaziert aus Europa nach Asien — richtig, wir sind ja über die Wetterscheide des Oelbergs geschritten, die grosste Wetterscheide der Welt, die nicht nur Klimata sondern Kulturen, die beiäen gröbsten faltirtciA Kulturkreise der Menschheit von einander scheidet. Würde man den GHobus durch eine Linie in zwei Hälften i eilen wollgn, die Westwelt von der Ostwelt trennen, so müsste der B Schnitt über die Oelbeii^ptrasse von Jerusalem gezogen werden* . . ■ I I !■ Illiipipii^WWWipli «M mm Kli 186 Die vier Klimazonen dea Jordangrabena > Die allgemeine — und allgemein übliche •-• Angabe, im Jordangraben seijff es hollisch heiss, ist wie alle rerallgemei- nernden Angaben über Palästina unrichtig« Der Jordangraben durch« sieht Palästina in der ganzen Nord-Süd-Lange des Landes; er beginnt a'if palästinensischem G^ebiet im NorCen am Fuss des Hochgebirges auf Seehohe und senkt sich nach Süden bis zu -^00 m Tiefe — •* schon diese VlwmwmkXMtmxwmmmm Nireaudifferenzen bewirken ebenso starke Differenzen der Temperatur* Hierzu kommt noch die verschiedene Ver- teilung von Wasser- und Trockenfläohen und der verschiedene Charaktth der Wasserflächen« Der obere der beiden Jordangraben-Seen, der Tiberias-See ist em Süsswassersee von, man kann sagen liebliches ftkMMii^Mg Natur und der untere, daus Tote Meer ist der kmammtMimxwx konzentrierteste Salzsee der Welt, dessen Wasser aber nicht nur das harmlose Kochsalz sondern das giftige Magnesiumchlorid und iäraxftz übelriechende S chwe f e Iverb indungen enthält, die den Boden verderben und die Luft verpesten und der Landschaft ein Klima von durchaus eigenartige*, ja sogar einzigartigem Typus geben. Der Jordangraben muss sowohl geographisch wie klimatisch in 4 Abschnittt geteilt werden (Abb •?:>)• 1. Der Hule-Orund (I) liegt auf Seehohe am Puss des Hermon und ist mit einer mittleren Jahrestemperatur von 1?^ der kühlste und mit 1 000 mm Regenmenge der regenreichste Teil Palästinas. Er ist auf der Klimakarte Abb «83 als J^limaprovinz 10 eingetragen. In den letzter Jahren wurde das bis dahin verstmipfte um Gebiet entwässert. Durch sein kühl-feuchtes Klima eignet er sich für die Anpflanzung von Oe- müseny und Obstcurten, denen das Klima des übrigen Palästina zu heiss und zu trocken ist und so ist die Einbeziehung dieser Landschaft in die moderne Kolonisation als ein/tf ebenso wertvoller wie wissenschaft- lich interessanter Zuwachs zur Naturgeschichte des Landes zu betrac±L^ ten, dem allerdings auf der anderen Siite der Verlust einer von Pflanzen und Tieren wild bewachsenen und bewohnten SiMpflandschaft gegenübersteht . 2* Ber Tiberias-See (II) (Klimaprovinz 11) liegt zwar nvx wenige km südlich aber schon tief unter dem Hulegrund, -200 m unter dem Meeres- spiegel. Er ist ebenfalls von Bergen, aber n\na nicht mehr schneebe« decktem Kli 187 m und kühlendem Hochgebirge sondern den typischen palästinensischen Hohen eingeschlossen, die die Winde fern- imd die Hitze festhalten \md folglich besitzt der Talkessel des Tiberias-Sees ein sehr warmes subtropisches Klima Mittlere Jahrestemperatur 2}^), das durch die Abdampfung tewnuann des warmen Sees relativ feucht und folglich sehr fruchtbar ist: der Palmenggrten Palästinas. >• Das Jordantal (iiI)(iaimaprovinz 12) ist das Grabenstück zwischen dem Tiberias-See undjC dem To^n Meer. Der ungefähr 10-25 1™ breite Graben wird mu beiden Seiten von den Steilwänden der beiden Tafel- länder Palästina und Trans Jordanien bis zu 1 000 m Hohe eingemauert und ist ein echter Graben, geschützt gegen die Winde, die von Westen kommen und Hegen bringen und daher ein Trockengebiet von Wüsten- Charakter. Das Thermometer steigt während der Trockenzeit, dh wäh- rend 8 Monaten des Jahres täglich auf 40^ im Schatten und in der Sonne über den giix glühend heissen und blenden weissen Gips- und Kreideerden auf 60^ und hoher. Das Jordantcil ist ein Stück Aequatori-^ alafrika, das von der Landkarte abgeriaen und hier hinauf gschoben ist, eine **Hei8sluftzunge^, die aus dem Innern Afrikas und dem Hitzebecken des Koten Meeres hierher nach Norden hinauf isüngelt . 4. Das Tote Meer (lV)(Kliinaprovinz I3) ist das tiefste und folglich heisseste Klimagebiet Palästinas. Die mittlere Jahrestemperatur er- reicht am südende des Toten Meeres mit 27^ den palästinensischen Kekkord und entspricht Temperaturen, wie man sie im mittleren Sudan misst. Jerusalem ist von Jericho }0 km entfernt imd man fährt mit dem Autobus eine gute halbe Stunde. Aber man steigt von einer der höchst gelegenen Hauptstädte der Welt zum tiefsten Pubkt der bewohn- ten Erde hinab. Um einen ähnlichen Kl imaimt erschied auf der ebenen Erdoberfläche zu erleben, muss man auf der Schale des Grlobus 3OOO km wandern, von Odessa bis Khartum, die sich in ihrem Klima ungefähr so unterscheiden wie Jerusalem von Jericho (Abb. 7^)* Isi Durchschnitt ist es in Jericho 10^ wärmer als in «Jerusalem. Wird das Hochland im März von einem Kälteinbruch aus den russischen Steppen überflutet, weil sich in Sibirien noch einmal der Nachwinter durchsetzt, so friert man in Jerusalem mjifkji jämmerlich. Es ist ein Tag *ie jener aus der Osterwoche des^ahres 33 # an dem Petrus Christus verleugnete und an dem^iSmals Ata heute noch die Menschen sich in den Torwegen um die Feuer drän^m und sich, das ist freilich eine moderj^ne Zutat, Kli 188 einen heissen Kaffee anbieten* Aber statt in der k€J.ten Nasse von einem Fuss auf den anderen au treten, tut man besser in den Autos bus zu springen, der am Damaskustor steht, und rasch naoh Jericho hinunter zu fahren« Meui hat einen W i ■ tag ilirr »trt «x Wintermantel an und einen Wollshawl umgebunden und hat die Hände tief in den Taschen vergraben; unter dem Arm aoer trägt man ein kleines Paket — - nicht lachen : eine Badehose I Denn eine Stunde später liegt man auf dem Wasser des Toten Meers \md lässt , fast hätte ich gesagt, die Sonne Afrikas auf sich scheinen. Wozu ein armseliges lohlenfeuerchen, wenn mcLn den kosmischen Wärmestrahler aus 1^0 Millionen km Entfer» nung haben kann ! Und für die Heimfahrt nimmt man sich mimmM aus Jericho •— keine Jerichorosen, denn das sind keine Rosen — • son^ dem einen s ohonei xÜJkzan Strauss duftender Mimosen mit, die an den Hecken blühen* Schon Plavius Josephus hat über dieses Wunder der Natur gestaunt: •• Auch ist die Luft um diese Jahreszeit so milde, dass die Bewohner von Jericho sich in Leinewand kleiden, wahrend es im übrigen Judäa schneit^ (Bell.jud.IV 8). Wandert man aber an ei« nem Hochsommertag der Trockenzeit ktm hinunter, wozu eigentlich nur ein ••brennendes •• wissenschaftliches Interesse verleiten kann, so kann man zwar auch eine Badehose mitnehmen ; vor allem aber braucht man eine dunkle Brille gegen die wahrhaft augenzers torende Lichtflut die von den weissen Kreide« und cJipsfelsen von allen Seiten auf den Wanderer einstrahlt, als bewege x±iüi mein sich in einem Filmatelier im i konzentrierten Kre\izfeuer der Jupiterlampen« Sodann muss man dicke Sohlen unter den Schuhen haben, um über die heissen Steine ge« hen zu können o Man muss sich hüten, a\if Asphalt zu treten, denn die ser klebt und es kann einem ergehen wie den Konigen aus der Genesis, die von Abraham geschlagen, hier in den Pechgruben des Tales Siddim hängen blieben und kläglich umkamen (s.S. )• Es fällt niemandem ein, in dieser Jahreszeit diese Gegend aufzusuchen, auch nicht den Tieren • £s fliegt keinm Vogel dxirch den D\mst der Atmosphäre, denn es ist keine Lust, in ihr zu atmen ; kein Insekt summt über diesen wie Krokodileier im heissen Sand brütenden Steinen ; es grünt kein Halm und keine Feldmaus raschelt am Rand des Weges, d enn MoBt es gibt nichts zu rascheln hier unten • Man schaut sich lun imd horcht ; nichts ; man hat das Gefühl, von einer wissenschaftlichen Expedition auf einem erstorbenen Plaztten zurückgelassen worden zu sein« Arme Hag€u:, die mit ihrem Knäblein Ismael in einer Landschaft wie dieser ausgesetzt wurde ! Kli 189 In der steurken Hitze des Talgrundes verdampft die aiisgedehns: te Flache des Toten Meeres grosse Uenggo. von V^asser^ bis zu 2 Mil« liarden Liter an heissen Tagen. Das verdampfende Wasser ist kein klares Seewasser sondern eine ölige Lauge tmd so lagert an wind;«: stillen Tagen über dem See eine grau-blaue, zuweilen grau-gelbe Dunsthaube, die neben Kochsalz und Kali Schwefel, A»phaltole, Jod und Brom enthält und stickig riecht wie die Luft mediiinischer Ba« deanstalten, in denen Schwefel- und Jodbader znadcauBJdÜi verab« reicht werden. Die Luft ndaoDBktxxxflt klebt, und leckt man seine Lip« pen, so schmeckt man die fettig-ranzige Salzschicht, d ie sich auf der Haut ablagert, und am Taschentuch, mit dem man sich dabaulsk den Schweiss vom Gesicht wischt, haftet der üble Geruch chemischer Laboratorien. Ein solches ist ja auch dieser Talkessel und die Men;^ sehen, die hier luiten leben und arbeiten, sind allesamt Chemiker« Sie sind Salzscjbfflfer und Salzsieder, Salztrger, die die grossen Sacke aufladen, und SeuLzfahrer, die die Riesenautos steuern, die wie Saurier durch die Landschaft fauchen — was konnten auch ande= re Tiere als Saurier in dieser Urlandschaft sonst leben ? Die Atmo« Sphäre und die Hitze erscheinen unerträglich, aber der iaensch er» trägt Ja bekanntlich auch das Unerträgliche recht gut, vor allemm^ wenn er dazu kommandiert wird, und so sind hier unten neben den Ka» li werken und Garagen ganze Reihen von Häusern entstanden und zwar recht schmucke und ausgeklügelt gutÄ ventilierte und beschattete Häuser und selbst Pflanzen hat man dazu veranlassen können, den Aufenthalt 91X in dieser irdischen Holle mit den Menschen zu teilen. Es sind freilich stark ausgelesene ürten^ aber sie gedeihen : die Tamarisken grünen hell, die Bougainvillien blühen an den i^iauem, Mimosen leuchten gelb und selbst manche Rosensorten haben sich ak* klimatisiert« Die Menschen, die hier leben, halten einige konate aus, dann nehmen sie ^Urlaub vom Toten Meer**, um sich auf dem Hochs land oder an der Küate zu erholen« Der modern denkende luensch frei- lich sieht die Landschaft in einem anderen Zukunftsbild: oben auf den Höhen die Hauser imd unten die Industrieanlagen und von den Hausern^Bergbahnen, die die Menschen in 10 Minuten Fahrt hinauf oder hinunter befördern oder besser noch: man lässt das Tote Meer das Tote Meer sein und pumpt das Wasser nicht wie heute nicht I50 m sondern 1 5OO m hoch auf das Hochland und verarbeitet es oben in dem lebenstechnisch so unvergleichlich günstigeren Klima und über- Kli 190 lasst das Tote Meer wie bisher den — Mönchsorden, die hier in den Felsenwanden ihre Strafkloster eingemauert haben undihre Ver^ bannten in dieses Bskirtg^ttrtm biblische Guyana sc±Licken, wo sie in der Bagnohitze des Jordangrabens und im infernalischen Gestank der Toten-Meer-Atmosphäre sohon im Diesseits einen guten Vorgeschmack der Holle zu kosten bekommen. Schirokko iiber dem JQrdan»craben. Man lese gut: uber^ nicht im Jordangraben, Jeder denkt na- türlich^ dass es an Sohirokkotagen im Jordangraben unerträglich heis sein müsse. Aber in Palästina ist ja das meiste anders als man denkt. Es ist gerade umgekehrt. Die Schirokkotage sind die einzigen Tage, an denen es im Jordangraben kuhler ist als über dem Hochland» Die aus der Wüste kommende Schirokkoluft ist wärmer und folglich leichter als jene des Jordangrabens. Sie sinkt also nicht in den üxks Graben hinab sondern legt sich über die schwerere Grabenluft wie eine Brücke (Abb. 75). Im März fährt man in den Jordangraben, um sich zu erwärmen; im üai kanm man in den Jordangraben fahren, um sich zu erfrischen. Je länger der Schirokko anhält, umso mehr g^»^Hg gleicht sich die Temperaturdifferenz aus, und es wird im Graben eben- so heiss und dann vielleicht noch hiisser als auf dem Oberland • Bie Luftbewegung im Jordangraben > Durch seine Tiefe und seinen Abschluss gegen den von Westevi kommenden Sommermonsun ist der Jordaa graben das einzige Gebiet Palastinas, in dem als Grundnote des Wetters Windstille herrscht. Diese Windstille wird aber sowohl durch lokale Grabenwinde wie durch Windeinbruche von aussen gestört . Der lokale Grabenwind entsteht ot durch die ungleiche Verteilung von Boden- und Wasserflächen. Der südteil des Grabens ist durch das Tote Meer der ••ozeanische Teil** des JordangrabenÄ; der angrenzende mittlere Graben bis zum Tiberias- See ist der ••Kontinent'** Zwischen Meer und Kontinent entwickelt sich nun das auf S* und Abb .31 dargestellte Wechselspiel einer Tages*» brise von Land zu Meer und einer Nachtbrise von L^eer zu Land« Bei KU 191 Tag steigt^ über den erhitzten Kreidehugeln die H*issluft auf und zu ihrem Ersatz weht von der kohl er en Wasserfläche des Sees die See- brise nach Norden • Ein Südwind, der kühlt —- ist das erste Para- doxon (I). Mittags ist der Tenjjferaturunt er schied zwisdhen dem kühl bleibenden See und den bestrahlten Kreideboden am grossten und weht der Vliind am stärksten: im Graben fällt die Temperatur mittags! Dies ist das zweite Paradoxon des Grabenklimas. Nachts kehren sich die Verhältnisse um und nun weht eine warmende Landbrise von Norden nach Süden (II) . Neben den regelmässigen Lokalwinden erfolgen gelegentlich Lufteinbrüche von aussen (Abb ♦76). Kommt der Westwind mit normaler Geschwindigkeit an den Ostrand des Hochlandes, so senkt sich die kühle und schwerere Luft als •Fallwind •• in den Graben, so wie ein Reiter mit seinem Pferd in einen Graben kix hinabsteigt (I). Jagt der Wind dagegen an stürmischen Tagen mit groi-^ser Geschwindigkeit daher, so setzt er wie ein springendes Pferd über den traben hinweg (II). In diesem Fall entsteht an der Unterrläche der WinÄbahn ein Zug oder wie man in der Wissenschaft sagt ein ••Sog*' gleich dem an den Unterflächen eines fliegenden Aeroplans. Durch diesen Sog wird die Warmluft des Grabens als Steigwind aus der Tiefe hochgerissen. über die Wüste Juda hochziehenden weirmen Steigwinde wehen dem Wanderer oben auf dem Kamm des Oelbergs wie die Luft auÄ der geoffne' ten Tür eines Ofens entgegen. Sturm Aber dem Toten Meer» 1 Durch ihren Aufstieg schaffen die Steigwinde luftverdünnte Kaume unter sich, in die nun die Lxift aus dichteren Bezirken mit grosser Gewalt einschiesst, sodsBS heftige Stürme auftreten können. Besonders stark ist der Druck der nakihschiessenden Uxft wenn in der Tiefe des Tales, dem die Steigwinde entwehen, ein See liegt, über des* sen Wasserfläche die Luft kühl und schwer lastet und wie der Stempel eine Luftpumpe nachdrückt. Die meisten in derji Nähe von Bergwänden gelegenen Seen wie die Schweizer, die Kärntner und die Oberitalieni« sehen Seen sind durch ihre '^tückischen" Stürme gefürchtet, die eben» 00 hereinbrechen schnell wie vorüberziehn. Über dem Schauplatz 30I- cheo: ■w 4WiMa«P Kli 192 Wirbelsturme, bei denen sich unter Blitz und Donner der Himmel ver- finstert, als wäre die Stimde des Weltuntergangs gekitanmen, scheint 10 Minuten spater die Sonne, als ein hier nie ein Wässerchen aufge- rührt worden* Auf der Abb #78 ist solch ein durch Steigwinde verur- sachter Sturm am Toten Meer photographiert; die Photographie ist nicht schon, aber '•wenn ein Affe ± den Spiegel hineinschaut, kann kein Apostel herausgucken** — — die Landschaft war in dieser Stun- de nicht schon. Der Himmel war feihl, schwefelgelb, die Luft war voll Sand und die Wellen der Seligen Lauge klatschten in schweren Schlägen wie nasse Tücher gegen den Kies des wüsten Strandes — die Photographie ist nicht schon aber sie ist wuhr. Diese;^ Schwere der Wellen machen die Stürme über dem Toten Meer besonders gefähr- lich; sie zertrümmern, wie schon S* erwähnt die Schiffswand, sie ermüden den Schwimmer, der im Toten Meer zwar nicht untergehn, aber auch nicht schwimmen kann und folglich umso leichter eine Beute der starken Strömungen wird, die durch den Zufluss des Jordanwassers entstehen, das als leichtes Süsswasser in windungsreichen Strömen über der schweren Salzlauge dahinfliesst, ehe es sich mit ihr mischt . Die aufgepeitschten Wellen spritzen dem Schwimmer die itzende Lauge in Mund und Augen, sodass er rasch erschöpft ist und umkowut wie eine Fliege, die in Kalila\ige gefallen ist. Warum Christus gerade das'^Qaliläische Meer^ besänftigten muss. i>as Oalilaische Meer ist kein Meer sondern der Ti^^rias- See im Jordangraben. Hier entwickeln sich besonders leicht Vnirbel- stürme gefährlichster Art, weil unmittelbar unterhaUi des Sees der Querbruch zwischen Mittelmeerküste \ind Jordangraben einmündet (sjlbb.73). Durch dieses Quertal, die einzige Verbindung des Orabens mit der Küstenebene ^ ziehen die Winde wie durch das Zugrohr eines Ofens xmd saugen die über dem Tiberias-»See lagernde Luft ab wie eime Saugpumpe, Über dem See entsteht ein Vakuum, in das die Luft a\is den umliegenden Tälern und Bergmxilden mit Orkangschwindigkeit ein- schiesst und den See zu hohen Wellen am f wärt 11 aufwühlt: Kli 193 **Und euQL jlemselben Tage des Abends sprach er zu ihnen: Laset uns hinüberfahren* Und sie liessen das Volk gehen und nahmen ihn^ wie er im Schiff war; \md es waren mehr Schiffe bei ihm. Und es erhob sich ein grosser Windwirbel imd warf die Wel- len in das Schiff, also dass das Schiff yoll ward« Und er war hinten auf dem Schiff und schlief auf einem Kis- sen* Und sie weckten ihn auf und sprachen zu ihm: Meister, fragst du nichts danach, dass wir verderben? ^nd er xteuid auf und bedrohte den Wind und sprach zu dem See: Schweig und verstumme ! Und der Wind legte sich, und es ward eine grosse Stille. Und er sprach zu ihnen: Wie seid ihr so furchtsam? Wie, im. dass hr keinen (Hauben habt? Und sie fürchteten sich sehr und sprachen unter einander: Wer ist der? Denn Wind \md Wasser sind ihm gehorsam.** CMark .4 ) . Die Wolkenbrüche im J^rdanaraben. Alle in Palastina eintreffenden Kaltluftmassen haben die Tendenz sich in dem Jordangraben als der tiefsten Stelle des Landes abzulagern. Die Wege hierfür sind ihnen von der Natur vor gezeichnet. Die Winde der Sohle cht wetter-Zyklone rutschen, nachdem sie den Ost- rand des Bergl€uides erreicht haben, am Ostabhang des Staffelhorstes über die Vmste Juda abwärts. Durch den nordlichen Querferaben f Hes- sen sie wie Wasser durch einen Kanal tn^ das Becken von Tiberias. Die Kaltluftmassen, die aus Russland über die Hochländer von Iran und Turan nach Süden f ■■■■ fluten, überschwemmen zuerst die Berg- flachen nordostlich von Palastina, Hauran und Basan \md von hier gleiten sie durch die tief eingeschnittenen Taler des Jarmuk, des Jabbok und des Amon in den Jordangraben ( S.Abb. 73)* Schliesslich können noch Kaltluftmassen vom Libanon wie Lavinen in den oberen Jordangraben abrutschen. Diese Kaltlufteinbrüche senken die Tempera« tur vorübergehend derart, dass man auch in ämvirnimmw^ ^er Palmenoase von Jericho friert. Sie fälschen zugleich die Statistik, indem sie das Jahresmittel, das ja an sich eine gefährliche Grösse darstellt, niedriger erscheinen lassen, als den wahren Temperaturverhältnissen entspricht. Sehr oft gehen den Kaltlufteinbrüchen, die ja im Gefolge von Zyklonen daherkommen, ii»t>»w Schirokko-Perioden voraus. Sind diese, wie es zu Beginn und Ende der Regenzeit die ^^egel ist, sehr KU 194 heiss^ 30 dami fen enorme V^assermengen von dem Jordanaeen ab \ind das win^esohützte Tal ist doirch einen Heisiluftblock ausgefüllt, dessen Luft mit Wasserdampf nicht nixr gesättigt, sondern übersättigt ist. Diese übersättigten Heissluftblocke sind wie die Losxingen im ExperimentiersaaJL sehr emi f indlich; die geringste Erschütterung oder weitere Zufuhj: von Wasserdampf kann die gesamjatite Äassermas^e zur Ausfälllang bringen. Kommt nuii mit dem Zyklon die Kaltluft über das Hochland daher, so schiebt sie sich uö: infolge ihrer Schwere unter die ruhende Heissluftmasae des üraben* \;iid hibt sie wie ein Keil empor(Abb.79) . Oder die Kaltluft züngelt durch den Quergraben Emek \ind sticht die Heissluftmasse, die über dem Tiberias-See la* gert an wie ein Eiszapfen • 8iicwiWÄhÄ»k wk wawx Kk iGrai»f*m««i «wifwxmjk BXHX Die keilförmig vordringende Kaltluftzunge hebt die Haissluft*. masse aus ihrer geschützten Lage über den vxrabenrand hinaus und mmt sie gerät in das Flug« und Schus^^feld der Regenwinde, wird erschüt* tert, neuer »tasseraLampf wird zugeweht ^d nun kondensiert sich im Lauf von *^inuten an der betroffenen Seite der Wasserdampf und stürzt in Massen, iie man gar nicht mehr hegen aennen keüin, als ein echter Wolkenbruch, als eine ötiirzflut von kathastrophalea Ausmass über die Landschaft: ^die Schläuche des Himmels sind zerrissen". Die Wol* kenbrüche im Jordangraben sind die grössten hegenkatastrophen, aie in der gemässigten Zone überhau] t beobachtet erden, Sie sind es, weil sich nirgends wieder so günstige oder besser gesagt so ungilnsti ge belingungen für die Bildung von Wolkenbruchen zusammenfinden wie hier •— ist es doch geradezu, als wollte die Katur dem i-uenschen das Experiment mit der gesättigten l^asserdampflösung vom Tisch des Physikers einmal in grossem Stil draiissen in der freien Katur de» monstrieren! Über der A^olonie uizpah am Tiberias-See fielen 1923 ia mtM 1 1/2 Stunden 110 mm Regen; 1929 wurde im Lauf einer stunde der ganze Anbau der am Berghang gelegenen Kolonie hos h Finah fortgeris» sen, 193* 7/urde Tiber ias sowohl im i^ai wie im Lovember, also am £nda und am Anfang je einer Trockenzeit liirch Wolkenbrüche von solchem AUsmass überschwemmt, dass ganze Teile der i^tadt zerstört wurden. Die Strassen verwandelten sich in wild schäumende Bache, die ^ä^/fk die Türen /^n'^f^^f^ef gelegenen Räume der Häuser drangen und alles^ was ni iht niet- und nagelfest war heraus spülten, sodass aus den / v^l Kli 195 Wohniangen der Hausrat, aus den Lftden die Waren, aus den Stallen das Vieh davonschwananen. Hauser stursten ein und die davonstrudelnden Trümmer sowie die toten Tiere demolierten die tiefer gelegmenen Behausungen und Anlagen, sodass die Unter- und Altstadt nach dem Stxirm den Anblick eines Kriegsschauplatzes bot. Vm künftig derarti« gen Wettr- und Wirts ohaftskatastrophen vorzubeugen, wurden die wintoe ligen Gassen der Unterstadt niedergelegt und Ausflallstrassen nicht für den Auto- sondern den Eegenverkehr durchgebrochen, wodurcii Tib&s Pias zwar an Wohnsioherheit gewann aber viel von seflinem alt er tum« liehen heiz verloren hat* In len Statistiken treten diese Katastrophen Jahre mit ho» hen Eegenziffern aiif — welch ein gesegnetes Jahr^ denkt der Ahnung lose, der auf die Wahrheit der Zahlen schwort. Aber die Wahrheit der Wirklichkeit ist eine andere als die Wahrheit der Zahlen. Es war kein Segen- sondern nur ein Regenjahr j in dem die Ernte statt in die Scheuer des Bauern in die Fluten des Tiber44s-Sees wanderte. Der Srrunigschwall . Die Regengusse des Jordangrabens sind streng lokalisierte Wetterkatastrophen. Man steht auf der Kuppe des einen Berges und sieht über dem Nachbarberg den Wolkenbrudi niedergehen. Ich liess es regnen über der einen Stadt und über der anderen Stadt liess ich es nicht regnen •• (Am .4)» Befindet man sich i n einem der zahlreichen Canons dieses Gebietes, die jede Aussicht versperren, so weiss man überhaupt nichts davon, dass irgendwo droben am Rand des Jordangrabens oder über einem HochiB tal des Hauran ein Sturzregen niedergeht. Aber plötzlich hört man von fernher ein Rauschen, das sich mit lonheimlicher Schnelligkeit verstärkt, und schon kommt in hohem Schwall als eine meterhohe Wel« le das ab fliessende Wasser dieses Wolkenbruchs diirch das trockene Tal daher •— der Sprrmgschwall ! Man beobachtet diesen Sprungschwall durch Trockentäler in mehreren Gegenden Äer Welt, aber die Geogra« phen sagen, nirgends in so imposanten Fxemplaren wie in den Ceinons des Jordangralftns, weil eben hier durch die enormen Unterschiede der Temperaturen Wolkeiibrüche von ganz ungewöhnlicher Stärke entstdi und die Wassermassen durch ganz enge steinerne gwwmra und steil^ Kli 196 abwärts fuhrende Canons in den Jordangraben abfllessen^ ohne sich verteilen zxl können oder im Erdreich zu versickern. Ein gut ausge» bildeter Sprungschwall kommt als eine 2^-} m hohe Flutwelle in das trookene Tal gesohossenj an seinem Bug reckt er wie eine mitM Qsm leere eine hohe •Nase* vor und in dieser treiben die abgerissenen Baumstamme, die mitgeschwempten Feldfruohte, Dorngestrüpp und er« tränkte Tiere als "Vorhut*, denn feste Korper, die auf fliessendem Wasser treiben, schwimmen schneller als die trägere Wassermasse selbst. Mit diesem ••Sturmbock* an der Spitze bahnt sich der Sprung- wall seinen Weg d\iroh die engen Schluchten und was nicht entrinnen kann, wird von ihm erschlagen und dann tot oder halbtot mit in die Tiefe gerissen« Die drei trans Jordanischen Seitenflüsse des Jordan sind der Jarmuk, der imxm Jabbok und der iümon« Am Jarmuk beobaclitetc ein deutscher Gelehrter einen Sprungschwall, der das nasser des Flus-- ses mit einer } m hohen Flutwelle von 1 1/2 m Normalhohe atif 4 1/2 m erhob. Am Jabbok riss im Frühjahr 1935 ^i^^ Sprungschwall eine schwere Betonbrücke fort, sodass nur die Eisenträger am Ufer von der einstigen Existenz einer Brücke zeugten. An der Mündxmg des Amon war nach einem Sprungschwall das Deltawäldchen, das hier gegrünt hat- te, verschwunden und an seiner Stelle lagen 5 M hoch Steinmassen. X Von den Menschenopfern wissen wir wenig, weil bisher in diesen Ge- genden weder Europäer noch sesshafte Araber wohnten sondern nur Beduinen und von diesen kaum je Nachrichten überliefert werden. Die Leichen dee ertrunkenen Menschen und Tiere werden in den Jordan und von diesem in das Tote Meer geschwemmt, wo sie bis zur Unkenntlich- keit verkrusten und versteinen und demn schwer geworden niedersinken — flir immer. Vielleicht findet man einmal bei einer Trockenlegung des Toten Meeres oder von Teilen desselben in der Tiefe ••Salzmen- schen'' und ••Salztiere** gleich den verkrusteten Lavaleichen und ver- steinerten Hunden aus Pompeji. Nur von einer solchen Sprungschwall« Katastrophe, die sich 1904 zutrtig, haben wir Kunde erhalten. In die- sei Jahr wurden 34 Araber, die zur Osterzeit zum ••Grabe Moses** pil- gertaa, von einem Sprungschwall überrascht* Einer von ihnen entkam, als seijff er gerettet worden, "um der Nachwelt den Bericht vom Unter- gang seiner Gefährten zu überliefern. I IQi 197 Der Prophet als "Wolkenbruoh'-Fanger* . J I I Duroh die Kenntnis vom Sprungsohwall^ die sehr Jung ist, erscheint eine bisher vollkommen dunkle und sicher noch niemals richtig gedeutete Stelle der Bibel klargelegt. Der Konig Mesa von Moab, von dem der in der Abb. wiedergegebene "Stein des Königs Mesa" stammt, war den Konigen von Israem tributpflichtig. Nach dem Tod des oft erwähnten Königs Ahab weigerte er sich weiter zu zahlen und nun zieht der neue König von Israel Joram mit den Königen von Juda und Edom gegen Moab •— der Erbfeind Edom zieht mit, weil es gegen seinen Nachbarn geht! Sie beschliessen den Weg durch die Wüste Edom zu nehmen. "Und da sie sieben Tagereisen zogen^ hatte das Heer und das Vieh, das bei ihnen war, kein Wasser." Qanz im Stil der zeitgenössischen homerischen Welt will man mit Hil- fe eines Priesters die Gottheit be^fragen. "Ist kein Prophet des Herren hier, dass wir den Herrn durch ihn ratfragen? " Sie suchen den Propheten Elisa auf und dieser lässt sich durch einen Spielmann in Trance versetzen. "So bringt mir ]^un einen Spielmann. Und da;tf der Spielmann auf den Saiten spielte, kam die Hand des Herrin auf ihn. Und er sprach: So spricht der Herr: Macht hier und da Graben an diesem Bach. Denn so spricht der Herr: Ihr werdet weder Wind noch Re- gen sehen; dennoch soll der Bach voll Wasser werden, dass ihr und euer Heer und euer Vieh trinkt. Des Morgens aber, zur Zeit da man Speisopfer opfert^ siehf da kam ein Wasser schwall daher von Edom herab und füllte di« Gräben mit Wasser." (KÖ.II }) . Was konnte man bisher zu dieser Stelle sagen? Nichts. Wir aber wis« sen haute, dass der Prophet keinen leeren Zauber getrieben sondern als Landes- und Wetterkundiger einen klugen Rat gegeben: er lässt, da es gegen Ende der Regenzeit ist — - "die Zeit, da die Konige ausziehen" — — und die Wolkenbruche des Spätregens in den Land» Schäften des Jordangrabens zu erwarten sind. Gräben anle^ren nn/i ^r^f^^^^^^^m^mm^^'!^^^ Kli 198 einen Sprungwall einfangen* Elisa betätigt öioh hier als etwas, das freilich in der vjeschiohte ohne Beispiel dasteht und n\ir aus der Na- tiir Palast inas zu begreifen ist: als Wolkenbruch-Fänger. Das Ende der Bergpredigt^ Bei weitem nicht so dunkel, ja scheinbar sonnenklar ist ± das Ende der Bergpredigt. Fragt man einen Menschen, ob er das letzte Gleichnis der Bergpredigt verstehe, so sagt er: Natürlich! \md gibt gewöhnlich die Gregenfrage zurück: ^t^rty^wifi was ist denn an dieser t Stelle nicht zu verstehen? Millionen, man kann nahig sagen Milliar- den, viele Milliöürden von Menschen haben die Bergpredigt gelesen • Die meisten von ihnen haben sie viele Male, hunderte Male in ihrem Leben gelesen. Es ist seit anderthalb Taoxsend Jeihren sicher kein Sonntag vergangen, an dem nicht irgend wo in der Welt ein Prediger über dieses letzte Grleichnis gesprochen hat, Kaiser und Pabste xk haben es in ihren Edikten zitiert und es gibt niemanden von uns, der es nicht schon selbst als Redensart einmal ausgesprochen hätte* Und doch hat niemeoiC, niemand von all den Milliarden Menschen diese Stel- le bisher so verstanden, wie sie Christus auf dem Berge Tarantul oberhalb des Tiberias-Sees gesprochen und wie seine Zuhörer, die Fi- scher vom Tiber ias^ee und die Bauern von den Hängen des Jordangra- bens sie aus seinem Munde vernahmen und verstanden. ••Darxim, wer diese meine Rede hört und tut sie, den verglei- che ich einem klugen Mann, der sein Haus auf einen Felsen baute« Ajix nun ein Wolkmnbruch niederging und die Regenflut daher- kam und die Winde wehten \md stiessen an das Haus, so fiel es dich nicht, denn es war^auf einen Felsen gegründet . Und wer^diese meine Rede hört und tut sie nicht, der ist einem törichten Manne gleich, der sein Haus auf den Sand baute • Da nun ein Wolkmnbruch niederging und die Regenflut kam x und die Winde wehten und stiessen an das Haus, da fiel es zuseunmen und tat einen grossen Fall". (Matth.7)« Wir aber, die wir nun die -Landschaft undji das Wetter am Tiberias-See kennen gelernt haben, die Fall- und Steigwinde, die Wirbelstürme und Wolkenbinlche, den Sprungschwall und den Abrutsch der losen Mergelhal- den Kli 199 die Haus und Hof in die Tiefe reissen — — nun ist ims, als wäre uns die -^inde von den Augen genommen und mit einem kal sehen wir: das ist |;ar kein Gleichnis so von ungefähr, das ist keine Allegorie, zu deren Verständnis man erst die verderbliche Zutat der Phantasie braucht, hier ist keine Hede von einem kühnen oder gut getrogfenen Bild, sondern hier hat Christus, zu den Fischern und Bauern von Tiberias sprechend, einfach auf das Scliicksal, auf dei Schicksals- walil hingewiesen, die ihnen allen wohlbekannt war und die jeder von ihnen sich selbst in seinem Leben zu stellen hatte: auf Seüid oder auf Felsen zu bauen. Da unter ihnen lag ihre Heimat, der blaue Tiberias-S*e und der Jordangraben mit seinem Hängen imd Halden, fruchtbar aber gefährlich und sie wussten sehr wohl den Unterschied zwischen den Häusern, die schledht imd billig und unvorsichtig auf Sand gebaut waren \md eines Tages von Wirb eis turir und Wolkenbruch umgepustet und forgeschwemmt wurden ••Und da nun ein VVolkenbruch niederging und die Regenflut ± daherkam und die »«inde wehten und stiessen an das Haus^da fiel es zusammen und tat einen grossen PallJ^denn es war auf iSand gebaut *• — • der Jordangraben ist tief, 1 000 m unter ihnen gähnte er.... ••einen grossen Fall**; und zu jenen Häusern, die wwar schwerer zu beuen waren und kostspieliger aber ••Da nun ein Wälkenbruch niederging imd die Regenflut daher- kam und die Ififinde wehten und stiessen an das Haus, sA fiel es doch nicht, denn es war auf einen Felsen gegründet •• — - noch heute ist es nicht ajiders hier am Tiberias-S«e. Als im Jahre 19^4- die letzte grosse nietterkatastrophe über Tiberias herein?- brach, da blieben die Häuser der neuen Kolonisten, die nach wohler- woJienen (xrundsätzen auf den Felsen über der otadt errichtet waren, verschont ijnl man konnte von ihnen aus das Unglück wie den schaurigen Schlussakt einer romantischen Oper verfolgen: drunten die Häuser wa- ren dem Tode geweiht, sie taten vom Wind umweht, von den Regenfluten fortgespült, ••einen grossen Fall** •.. sie waren auf Sand gebaut* Und nun trete jener hervor, der von sich behaupten kann, er habe, ehe er diesen Abschnitt gelesen, die Bergpredigt ••gauiz richtig^* verstan- den oder es komme jener zweite, der da sagen kann, es sei umsonst ge- wesen, sich mit dem spröden Thema ••Das Klima Paläst inas** abzumühen. ^cM Kli 200 Das Ziel des Lernens tmd der Wissenschaft ist nihht, eine Stunme von einzelnen Tatsachen zu erfahren sondern zu einem Gesamt- bild zu gelernten • Am idealen — nie erreichbaren --- Ziel der Wissenschaft steht der ii^osmos, die Weltordnung, in der jede einzelne Tatsache an ihren: Platz steht und wie ein Steinchen in einem kosaik einen Beitrag zum Gesamtbild liefert ohne selbst viel zu gelten • Senn es sind nicht die Steinchen um derentwillen man das Bild zusaah- mengesetzt hat, de Betrachter ahtet ihrer gar nicht, sondern es ist der ^esamteindruck, den er auf sich wirken lässt und als bleibende Bereicherung davonträgt • •• •• Wir haben bisher in muhevdiller Kleinarbeit ^teinchen für bteinchen an seine ^^telle gesetzt, das -"ild ist fertig, wir treten zurück und mlassen, indem wir ohne Rücksicht auf Einzelheiten in kurzen Leitsätzen die Ergebnisse überfliegen, das Gesamtbild vom Klima Palästinas auf uns wirken. I. Die verbindenden Merlcmale des palästinensischen Klimas» 4 ■M '^ 1. Palästina ist ein kleines Land, das sich als schmaler streifen in der Nord-Südriohtung über nur 3 ^^^ 90 Breitengrade der nördlichem Halbkugel erstreckt* 2. Der palästinensische Landstreifen läuft vom 31.- }} . Breitengrad, liegt also am Übergang vom 1. zum 2o Drittel des Weges Aequator** Nordpol • 3# Infolge dieser Lage, ein Drittel Entfernung vom Aequator, zwei Drittel Entfernung vom Nordpol, trägt das Rlima Palästinas mehr südlich-aeauatoriale als nordisch-arktische Züge (Gegensatz zu ^ordeuropa) • 4« Dxirch die relative AnnahBrung an den Aequator sinkt die Sonnen«* Scheindauer nicht unter 10 Stunden und hierdurch hat das palästi- nensische Jahr einen vorwiegend sommerlichen Charakter* 5# Mit^^einer mittleren Jahrestemperatur von 21^ (Jerusalem) steht Palast ina an der ^^enze zwischen den Ländern der heissen und der gemässigten Zone. 6« In der Ost-Westrichtung bettachtet ist Palastina ein schmaler Landstreifen auf der (Jrenze zwischen der ozeanischen Welt des Westens imd der kontinentalen Welt Asiens und folglich findet man in seinem Klima die Faktoren des atlantisch-meditenanen Seeklimas hart neben jenen des asiatischen Kontinentalklimas • Kli 201 ^ ist sein Klima ein Gemisch von atlantisch-mediterranem Seeklima lind asiatischem Kontinentalklima. ?• Die -^ontineßte haben die i^i^enschaft sich rasch zu erwärmen und rasch abzukühlen; sie sind im Sommer heiss tindlLm Winter kalt (Temperaturunterschiede 40^- 60 ) • Die Ozeane haben die Eigen* schart sich leuigsam zu erwärmen und langsam abzukühlen; sie sind im Sommer kflhler, im Yifinter wärmer als das Land (Temperatunmter^ schiede 8-12^). 6. Ober dem asiatischen Kontinent steigt während des Sommers die (leichtert Warmluft auf und es bildet sich über Südasien im Gebiet des Persischen (rolfs ein Luftwirbel von aufsteigender Luft^ in dessen Bereich der Luftdruck niedrig ist (barometrisches Minimum von 74-0 mm); man nennt diesen sudasiatischen Luftwirbel aufstei# gender Sommerluft das kinimum über dem Fersischen Golf ^ 9» Infolge der Kuhle des Atlantischen Ozeans lastet über ihm währeM des Sommers eine schwere Kaltluft, die hohen Luftdruck verursacht (780 mm). 10. Um das über dem -^ eriischen Golf entstehende VakuuÄ auszufüllen, wbht die schwere Hochdruokluft des Atlantischen Ozeans nach Osten und lrttt»t so entsteht über dem Atlantik ein Luftwirbel absteigen- der Kaltluft, den nan nach seinem Zentnam und den Beobachtungs- stationen das ijaximim über den Azoren nennt. 11p Vom Maximum über den Azgren zum Minimum über dem -k'ersisohgn Golf weht den ganzen Sommer über ununterbrochen ein Ti/ind von kuhler Hoohdruckluf t • 12. Palästina liegt wSihrend Aes ^mmers auf der Windbahn zwischen dem Maximum über den Azoren und deu Minimum Ober dem Persischen Golf. 13. Jm Spatherbst werden die iest^ander kuhler als die Ozeane und nun andern sich die Luftdruckverhaltnisse: über dem asiatischen Kon* tinent druckt die schwere Kaltltift abwärts und gs entsteht das Wintermaximum über Sibirien: über Nordafrika druckt die Kaltluft auf die Sahara und es bildet sich das Wintermaximum über der Sahara. 14. Über den Meeren, vor allem über dem warm bleibenden Mittelmeer steigt die Warmluft auf (geringer J^uft druck) und es bildet sich so zwischen den beiden winterlichen Hochdruckgebieten über Nord» afrika uact Asien die winterliche Tiefdruoktinne über dem Mittel^- mee: 15. Palast ina liegt wahrend des Winters in der winterlichen Tiefdruck- rinne des Mittelmeers zwischen dem Wintermeiximum über der Sahara und dem Wintermaximum über Nordasien. 16. Die Regen für Euroi)a \and das ^ittelmeergebiet kommen fast aus- schliesslich vom Atlantik und zwar aus dem Gebiet von MmatMKÜMM, NBufundland, wo der weü^e Ölf ström mit dem kalten Labrador ström zusEunmenstösst und sich Wirbel bilden, in denen sich die feuchte Warmluft mit der x^altluft mischt \and nierdiirch Kegennieder schlage Kli 202 entstehen. Man nennt diese Wirbel die Schlechtwetter-Zyklone» 17 o Solange das sommerliche Maximiam über den Azoren vor der Strasse vog Gibraltar steht und hier als Hoohdmolcventilator wirbelt, drangt es die von V^esten kommenden atlantischen Sohlechtwetter«* Zyklone nach Norden ab und folglich regnet es über Nordeuropa im Sommer uienr als im Winter* 18. Die hinter dem Maximum uber..den Azoren auf der Windbahn zum .. Persischen (k)lf liegenden Lander, zu denen auch Palästina gehört, erhalten im Sommer keine Sohlechtwetter-lyklone, keinen Hegen -und haben folglich keinen ••Sommer'* sondern eine Trockenzeit. •• 19 • Ruckt im Spatherbst das Maximum über den Azoren südwärts über die Sahara, so wamdert nun ein Teil der Schleditwetter-Byklone in die Tiefdruckrinne des Mittelmeers ein und diese Lander erhalten Re- gen (die Regenzeit). 20« Der^Wechsel in der Stellung des Maximums über den Azoren ist für Palästina viel wesentlicher als der geringe Wechsel der Sonnen- ocheindauer • 21 Das europäisches Jahr ist ein astronomisches Jahr, ein Sonnenj£thr das nach dem Stemd der Sonnenbahn ein^ej;eilt wird±m in 4 Jahres«*^ Zeiten: Frühling und Herbst = Tag- und Nachtgleiche; Winterbeginn am Tag der kürzesten, Sommeranfang am Tag der längsten bonnen- scheindauer* 22. Das palästinensische Jahr ist ein klimatisches Jahr, ain ^Azoren- jahr^, das aus zwei Jahreszeiten besteht: der somiLerlichen yragk TrAcken^öit, in der es nicht regnen kang, weil das Maximim über den Azoren vor der Strasse von Gibraltar steht und die aus Ameriku. kommenden Sohle cht wetter-Zyklone nach Norden abdrängt; und der winterlichen Regenzeit, wahrend der wie nach Europa so um auch ins Mittelmeergebiet vereinzelte regenbrin^ende S chl echt wett er- Zyklone dijirch die 'iiefdruokrinne des MitteLneers ostwärts wandern, 2}. Die Regenzeit ist keine Zeit dauernder oder nq|k sehr häufigen Regens sondern eine Zeit gelegentlicher Regenfalle und ähnelt Aem nordeuropäischen März-April- Wetter. » « •#« ^ 1 1 » i *# 24 Die Trockenzeit dauert von Ostern bis Weihnadhten und die i^egen- zeit von Weihnachten bis Ostern« 25* Andere Jahreszeiten als Trockenzeit und Regenzeit hat Palästina nicht . 26. Infolge der Zweiteilimg des palastinensichen Jahres in eine som- merlicheji Trocken- und eine winterliche Regenzeit lebt die Natur Palästinas in einem^^^eunz anderen Rythmus als jene Europas. Jede Anwendung der europäischen Jahrzeitbegriffe Frühling, Sommer, Herbst und Winter ist nutzlos \md irreführend* Kli 2ft^ 203 %■ 27* Die palastinensisohe Natur •• erwacht •• mit dem Anbruch der ftegen- zeit im Spätherbst.,und hält ihren Schlaf als '•Sommerschlaf*' (sTrockenstarre) währeÄd der Trockenzeit. 28, Die Temperatiiren der sommerlichen Trockenzeit sind nicht hoher als jene der Hochsommertage Etiropas« Die ••phantastische Hitze** ist eine klimatische Verleumdung Palästinas. 29 • Charakteristisch imd durchaus \meuropäi»ch hingegen ist die pau- senlose Trockenhitze von April bis November. 30- 31. Die Hitze wird nicht so stark empfimden wie gleich hohe europai- sche Temperaturen, weil es fast nie windstill imd drückend xist sondern der ständige Azorenwind Kühlung imd Feuchtigkeit xbringt* Infolge der vom keer zugetragenen Feuchtigkeit ist die Trocken- zeit in dem Küstenland Palastina keine echte Trockenzeit wie in den küstenfemeren Gebieten sondern der Feuchtigkeitsmesser zeigt relativ hohe Feuchtigkeitswerte der Luft. 32. Die Luftfeuchtigkeit schlägt sich in den kühlen Nacht- und Morgea- stunden als Tau nieder* 33 Die Re^elmässlgkeit und Stärke des TaufallSj^ der sich bis zu Tau?» regen vbei heiterem Himmel) steigert, ist für Palästina charakte- ristisch und lebenswichtig. •• 34- Luftfeuchtigkeit "und Taumenge nehmen mit der -l^rwarmung des ü^ittel meers in den Hochsommermonaten zu und ermöglichen so der Vegeta- tion das Durchhalten durch die zweite Hälfte der Trockenzeit^ nachdem die Wasservorräte der Regenzeit während der ersten Hälfte verzehrt wurden. 35» Die Taumenge kann auf 200 mm = 1/3 der Gesamtregenmenge Palasti- nas venaiHohlagt werden. Der Tau ist der liegen der Trockenzeit. 36. Die lebenswichtige Bedeutung des Jaus war scäion in biblischen Zeiten allgemein bekannt und erklart ftx die häufige Erwähnung yxcA Hochsohätzung des Taus in der biblischen Literatur. Die im Spätherbst nach der Südwärtswanderung des kaximums über den Azoren ins Mittelmeer kommenden Schlechtwetter-Zyklone sind Luftwirbel, die an ihrer Vorderfront bis auf 1 000 km Entfernung Luft ansaugen. 38- Infolge der Saugwirkuxig der anrückenden Schlechtwetter-Zyklone wehen als Vorboten deaEegesB die^^heissen und trockenen Luftmassen der syrisch-arabischen Inlandswüste, die hinter Palästina beginnt^ als Ostwinde über Palästina (Schirokko, von den Arabern Ohamsim genannt ) . 39 • Jeder von Westen kommende Sohle cht wetter-Zyklon saugt einen von Osten wehenden Schirokko an, sodass der Schirokko ebenso oft weht wie Schlechtwetter-Zyklone sich der Küste Palästinas nähern (15 - 30 nial im Jahr; . Kli 204 4^0* 8inrTg1itgTtitt««ii Dauer \ind Stärke des Schirokkos hängen ab von der Saugkraft, der Stellung und Bewegung des Schlechtwetter-Zyk- lons. Die meisten Schirokkos lauern 1-4 -i-age, doch können sie sich bis zu ^onatsdauer ausddinen. 41. Charakteristisch für den Schirokko ist nicht die Hitze sondern die Trockenheit, die während des Schirokkos auf Trockengrade an- steigt, die in Eizropa unbekannt sind (bis Ofo Luftfeuchtigkeit!). 43. Die meisten Schirokkos sind ausserdem auch kalte Schirokkos. wantij doch gibt es 4^. Die winterlichen Schirokkos werden wegen ihrer trockenen Wärme als angenehm empfunden \ind sind für das Yjachstum der Pflanzenwell in den i^tiusen zwischen den kalten Regen äusserst nützlich. 44. Die ersten und letzten Schirokkos aber in Herbst und Frühjahr bringen meist sehr heisse und sengende Liiftmassen über das in diesen Monaten ohnehin warme und trockene Land, steigern die Hitze zu den Höchsttemperaturen des Jaüires und richten durch Trockenheit grossen Schaden an» 45 o Durch die Austrocknung des Bodens, Erhitzung der Felsen (vor dem Regen!) tragen die Schirokkos viel zur geologischen Zerstorimg des Landes, der Verkarstung bei. 46. Durch die Austrocknung der Y^asserT[jiitände^^bescii leimigen sie das sommerliche Versiegen der Quellen und Flüsse und die Senkung des Grundwasserspiegels . 47. Durch die Austrocknung der Baumaterialien, Gerate, Maschinen, Ge- webe usw ist die Verwendungsfähigkeit fast aller Materialien in Palast ina merlp.ich verkürzt. 48. Den grossten Schaden erleidet die Pflanzenwelt, von der viele Arten nur wegen des Schirokkos in Palästina nicht existenzfähig sind. 49. Unter dcü Tieren werden vor allem die Jungtiere schwer betroffen (sterben der Hühner, Bienen etc), der -t-rtrag eüi kilch, Eiern etc geht stark zurück. 50. Unter den Menscthen leiden die Kleinkinder (Schirokko-Toxikose), die Schwerkranken, die Wochner innen^^xmd die Frischoperierten, so- dass die Zahl der jährlichen Todesfälle durch Schirokkowirfcungen im ganzen Mittelmeergebiet auf 100 000 veranschlagt wird. 51 • Die gesundheitsschädlichen Wirkungen des Schirokkos werden weni« ger dtirch die Austrocjpiung hervorgerufen als durch luftelektri- sche Störungen, die für Schirokkotage charakteristisch sind. 52. Bei einer Windgeschwindigkeit von 6 sec.m* bringt ^er Ostwind Sand aus den Wüsten und beobachtet meui auch in Palastina Sand- stürme (durchschnittlich einmal im Jahr). Kli 205 53* Durch den angesogenen Trockenwind verringert sich die Regenmenge des Schlechtwetter-Zyklons . 54 • Auch die (Qualität des Regens vej^schleohtert sich d\arch den Schi- rokko, indem sich an den Staubkörnern als Kondensationskernen grosse Wasserdampfmengen ansetzen und so grosstropfige^ das Land schädigende "^Platzregen** entstehen^ ittawiaixtatmvtraxxkKvfi^^ 55* Die Schlechtwetter-Zyklone erreichen Palästina auf bestimmten Bahnen, den Zyklonenstrassen und in einer fiu: Normal Jahre er- staunlich feststehenden Reihenfolge und Zahl. 56. Zahl der Zyklone betragt für Normaljahre I5 - 25. 57« Die einzelnen Schlechtwetter-Ferioden sind auffallend kurz: 1-5 Tage. K m ^^9E f. ^ftwxaAJjJaiaAyrffwmwAwrwa^ldtaBtrirtfeict^^ gCKxW±xi«xwkwsikcwtwJC(Citez^c9t»^ iakixsiitxildfcsBwimdftz W0±t jcbJd exBsOuudtex 58. Die Schleohtwetter-Zyklone sind oft von orkanartigen Vi/inden kxgi begleitet, die die europäischen Winde an otärke und Dauer weit übertreffen. 59 • Der erste Sohle cht wetter-Eyklon trifft Ende Oktober ein und bringt dem Land eine meist 1-2 tägigen Regen, den •'I^ühregen'^ . 6ü . Der Fruhregen ermöglicht durch das Aufweichen des sommergefrore- nen Bodens Pflügen und Aussaat, sodass er der Saatregen Palästi- nas ist. 61 • Das pünktliche Eintreffen des Prühregens ist wegen des um 'Weih- nachten erfolgenden lond das ftxaüuüaam Pflanz enwachstum hemmenden Temperatursturzes von schicksalhafter Bedeutung für die Ernte, "r mm 'ilogsit. aouAtw^ v»- "leegectHerar H»e±ner ^kgegeii und Oyi 62« Dem ^ ruhregen 'fal'^gMi^iiMd sollen nach dem Bedürfnis des Landes meh- rere Viochen von vorwiegend trockenem 1/Vetter folgen, damit die Saat anj^eimt« 6}. Nach Weihnachten erfolgt der Wetterumschlag, indem die Temperatu- ren stark sinken und nun ganze Sejjien von Schlechtwetter-Zyklonen eintreffen, die erhebliche Regenfalle bringen. 64 • Die Temperaturen sinken in dieser Zeit nur ausnahmsweise und auch dann nur vorübergehend unter den Gefrierpunkt, sodass die Regen- zeit keinen winterlichen ChBrakter tragt. 65* Im Gegensatz zur herrsche/inden Meinung ist Palastina kein regen- armes Land sondern erhält ebenso viel Regen wie Mitteleuropa (Jahresd\irchschnitt 6OO mm). 66. Die Verteilung des Regens ist äusserst ungunstig, denn die Regent fälle sind auf wenige "und zwar die kältesten Wochen des Jahres zusammengedrängt . ■■"I>^li m Kli 206 67 • Die Pflanzenwelt Palästinas erhält also während der 8 wannen iionate keinen und in den 4 kalten Monaten zuviel Hegen. 68. Die Regenfälle folgen einander zu rasch, als dass Boden und Pfleua= zen die Wassermengen aufnehmen konnten. 69. Auch die einzelnen Regenfälle sind zu '•massiv'* dh es fallt in zu kurzer Zeit zuviel Wasser* als dass Land und Pflanzen es in sich einsaugen konnten. 70. Wegen der raschen Aufeinanderfolge und der Stärke der Einzelregen fliesst der grosste Teil des palästinensischen Regens in Form von Regenbächen in die Täler. 71* Die Regenbäche entfuhren dem Land, vor allem dem Hochland bedenkliche kengen von Erdreich und tragen so zur geologischen Zerstörung des Landes, der Verkarstung bei. 72« Auch die Regenstunden sind meist ungünstig. Die meisten Regen be= ginnen in der Nacht und enden^^im Lauf des Vormittags. Die mittags kräftig scheinende Sonne entfuhrt durch Verdampfung einen wesent= liehen Teil des Wassers. 73- 74 75. Aus all diesen Gründen lässtjfl sich die 6OO mm Jahresmengejrf Regen von Palästina nicht mit der gleich grossen Regenmenge von Mitteleuropa vergleichen. 80/c üan kemn schätzen, dass in Europa k£i , in Palästina aber hoch^ stens Z^ der niedergehenden Regenmenge von Land und Pflanzen;^ weit ausgenutzt werden. 35^ Infolge der mangelhaften Ausnutzung ist Palästina trotz der reich liehen Regenmenge ein Land mit negativer Wasserbileoiz und befin= det sich im Zustand der Austrocknung. 76. Durch geeignete technische Mittel wird sich in Zxikunft die Regenr= bilanz des Lemdes ohne besondere Schwierigkeit positiv gestalten lassen. 77* Die Bibel verrät eine tiefgehende Einsicht in die wahren Regen= Verhältnisse, indem sie an keiner Stelle um viel Regen sondern stets um ••Regen zu seiner Zeit** und um ••gnädige Regen** bittet. 78* In der zweiten Eälfte der Regenzeit erfolgen aus den russischen Ebenen Kaltlufteinbrüche, die die Temperaturen empfindlich sen= ken und von heftigen Kaltstürmen begleitet sind, die an den Pflanzungen grossen Schaden anrichten. 79 • Die Hauptregen enden mit kalendarischer Pünktlichkeit Anfang April (Bildung des Maximums über den Azoren). 80 • Nach einer Pause von ungefähr 4 Wochen folgt zur selben Zeit, zu der in Exiropa die kaifroste als ••Oestrenge Herren** auftreten, ein vereinzelter Regenfall, der ••Spätregen'', der die palästinen« sische Abeurt der europäischen ••Eisheil igen •• ist. Kli 207 81. Der Spatregen ist wichtig für die Reifung der Setr ei dekorner ; ohne Spätregen verringert sich der Ertrag der Ernte, erschwert sich die iiussaat der Sommer fruchte und trocknet die Bakteriens flora des Bodens ein, sodass dieser an natürlichen Dungstoffen verarmt • 82 83 Da die Hauptregen stets und reichlich niedergehen und^^fur die Landwirtschaft nicht so wesentlich sind. Früh- und bpätregen hingegen wichtig, aber unzuverlässig sind, wird in der Bibel stereotyp gebeten um "Regen zu seiner ^eit, Früferegen und Spätregen*^ . Zusammenfassend können als die wichtigsten li/ierkmale des palästi= nensischen Klimas bezeichnet werden : eine 8 Monate andauernde sommerliche Trockenzeit mit subtropische» Temperaturen und ständig wehendem ozeeuaischen Westwind ;^^ eine 4 Monate andauernde winterliche Regenzeit mit europäischen Vorfrühlings-Temperaturen und einigen Serien starker Regenfälle ; heisse Schirokkoperioden gu Beginn und Ende der Regenzeit ; vereinzelte Kaltliifteinbrüche in der zweiten Hälfte der Regen« zeit ; heftige Winter stürme ; geringe -^.usnutzung der ungünstig zusammengedrängten und übers reichlichen Regen uni als Folge hiervon raegative Wasserbilanz. eine II • Die trennenden Merkmale dexs ipalästinensisohen Klimas ♦ 1. 2. 3- A. 5. 6. lokale Neben den verbindenden Merkmalen findet man in jedem Land Ab« weichungen vom örundcharakter des Klimas, die durch die klima» tische Lage und die geographische Architektur des Landes bedingt sind. Palästina ist ein Land mit besonders starken lokalen JüMudbünnHÄ Abweichungen des Klimas. Die Klimadifferenzen innerhalb des Landes erklären sich in erster Linie aus der weltklimatischen örenzlage Palästinas. Palast ina liegt im örenagebiet zwischen Arktis und Tropen jo^soda ZK±ttx^tflüUZ in seinem nordlichen Gebiet mehr arktische und in seinem südlichen Teil mehr tropische Merkmale/ zu treffen sind. Palastina liegt auf der Grenze zwischen dem ozeanischen Klima Jtg»xWg»tBg»A»aqLx.itMLriamttown fAib^iklvkwxHxwsixivxwihntliHkftwx der amerikanisch-europäischen Westwelt und dem kontinent alen^^Klima der asiatischen Ostwelt und zeigt folglich in seiner Westhälfte mehr ozeanische und in seiner Osthälfte mehr kojitinentale ik^erkmale. Palästina liegt auf der Grenze zwischen den Hochgebirgen und Hoch- flächen von Iran, Turan,^^Kleinasien und Syrien und den Tieflands- steppen und -wüsten im Süden und zeigt fo2iglich in seinem nordli- chen Gebiet mehr Merkmale von nordischem Gebirgsklima und in sei- nem Kli 7- 8. 9. 10 11 südlichen Teil Gharakt erzeige des tropischen Steppenklimaa. Diese sozusagen ^'ausoenpolitischen** Faktoren werden verschärft diirch die geographische Struktur des Landes selbst, das in zahl« reiche lanaesgeographische und folglich auch klimatische Provin- zen gegliedert ist* In der Nord-Südrichtung bildet Palästina eine Treppe von 4 Stu- fen (Abb.81): Die nördliche und höchste Stufe ist das Hochgebirge von Syrien (Libanon und Hermon),da3 zwar politisch gegenwartig nicht zu Palästina gehört, aber Nord- und ^ittelpalastina klimatisch be- herrscht. Das syrische Hochgebirge (I) (Klimaprovinz 1 der Abb.Bj) ist 2 000 m hoch und tiat 2 000 mm Jahresregen. Die Niederschläge über dem Libanon sind, da sie während der Win- termonate niedergehen, hauptsächlich Schnee. 12. Da der Schnee im Gegensatz zu den Regenfluten Palästinas liegen bleibt und langsam schmilzt, ist der Libanon auch im Sommer was- serreich. 1}. Die langseime Schneeschmelze im Libanongebiet erklärt die auffal- lende Tatsache, d^ss der JordangMüüÄ trotz der Trockenhitze des Jorsangrabens im Sommer nicht versiegt. 14 • Das 3er;?:land von Nord- und idittelpalastina (II ) (Klimaprovinz 2&o)^ der engere Schauplatz der biblischen Geschichte, ist^ halb so hoch und halb so regenreich wie der Libanon. Über Nordpglästina (Gali- läa), 1 000 m hoch fallen 1 000 mm, über iiittelpalästina (Judäa), 600 - 800 m hoch fallen 600 - 800 mm Jahresregen. 15 • Dft anstelle des Libanonschnees hier fast ausschliesslich Regen fallt imd dieser zumeist in Sturzbächen abströmt, trägt das Hoch- land von Palästina im Gegensatz zum geuchten Libanonggktrt den Charakter eines Trockengebiets. 16. Die mittlere.. Jahrestemperatur des palästinensischen Berglandes ist, da es südlicher und tiefer liegt als das Libanongebiet ent- sprechend höher (Libanon Jahresmittel 17 # Hochland von ikittel- palästina 20^). 17 • Da das Hochland hoch und nach allen Seiten frei liegt, ist es der eigentliche Schauplatz der für Palästina charakteristsisohen Kämpfe zwischen dem ozeanischen Klima des Westens, dem Kontinen- talklima des Ostens, dem Hochgebirgsklima von Norden und dem Steppenklima von Süden, 18 • Infolge der geographische© Stellung, der Höhenlage und der Kahl- heit der steinigen Hochfladhe sind die Unterschiede zwischen der Hitze des Tages und der nächtlichen Kälte, zwischen der von Jümt V/esten zuwehenden Feuchtigkeit und der Trockenheit von Osten, / ml 'ja' 18 • Auf dem offenen..und hoch gelegenen Oberland sind die klimatischen Unterschiede starker als in den übrigen Landesteilen ausgeprägt: Hitze bei Tag, Kälte bei Nacht; tags Trockenheit^^ nachts Feuchtig- keit; heisse Sommer, kalte Winter; steorke Weststurme, heisser Oststurm (Schirokko); starker Tau bei Nacht, erhebliche Staubmen- gen bei Tag usw. 19. Fast alle biblischen Klima- und Wetterangaben nicht spezialisierter Art beziehen sich, da sich die biblische Geschichte auf dem Hochland abspielte, auf das ülima des Hochlan- des. 20. Die ^ }. Stufe der Landestreppe, die Trockenst eppe von Sudpalasti^ na, (Il5( Klimaprovinz 8) liegt ungefähr }0 m hoch und weist eine Regenmenge von }0 - 100 mm auf. *• 21* Die mittlere Jahrestemperatur von Südpalastina ist infolge der sudlichen Lage und Niederung des Landes hoher als jene von Kittel- Palästina (Jahresmittel 22^7. 22o Die 4. Stufe der Landgstre^ppe, die Wüste Sinai (lV)(Kliinaprovinz 9), liegt auf keereshohe, ist sozusagen regenrrei, tropisch heiss (Jahresmittel 2Ä 24^) und folglich edhte Yhisteo Sie bildet geo- graphisch, politisch und klimatisch den Übergang von Palastina zu Aegypten. 2}. In der Ost-'Aestrichtung sind 5 geographische und klitiatisfihe Zonen zu \mterscheiden (Abb ,82) • 24 Die Küste (l) (Klimaprovinz 4) steht ^anz imter^dem Einfluss m des SeelcTimas. Die Temperaturen sind vauf der Hohe von Tel Aviv) subtropisch (Jahresmittel 21 ) und schwanken infolge der unver« änderten Wasserwarme nur sehr wenig zwischen Tag und Nacht, Win« ter und Sommer* Die Winter sind in Normal jähren frostfrei* o ^ 5. Ü 29 26 Die Luft ist ozeanisch feucht (über 60fc rel. Feuchtigkeit als Mittel) .^^Die wg^ggy^gwwkry^tiw» Sand-*, Lehm- und Tonboden halten sowohl Wärme.^wie Feuchtigkeit fest und tragen zum stabilen Gha= rakter des Küstenklimas bei* Das subtropisch feucht-warme Rivieraklima der mittelpalästinen= sischen Küste ist das ideale Klima für Plantagenwirtschaft und das Crebiet der Orangenzucht. Mit der Entfernung von der Küste nimmt erstens der mildernde Einfluss des Seeklimas, zweitens der Feuchtigkeitsgehalt der Luft und drittens die Regenmenge ab. Die Regenmenge ist, da die Schlechtwet ter -Zyklone vom Meer her kommen, relativ hoch (600 mm in der Hohe von Tel Aviv). 29* Der Innenteil der KÜstenebene^^ die Scharon-Ebene (lI)(Klimapro: vinz 5)# ist trockener, regenarmer und neisser als die Küste (Mittlere Jahrestemperatiir 22^; Regenmenge 450 mm). Kli 210 ^0. Mit dem Anstieg des Hochlandes (III) (Klimaprovinz 6) steigt (trotz der Entfernung von der Küste) die Regenmenge wieder auf 600-800 mm Jahresmenge ; der^Einfluss des »zeanischen Klimas nimmt ab, der Einfluss des Wüstenklimas nimmt zu imd beide Kli= maformen halten sich das Gleichgewicht in stetem Wettstreit gegen» einander (s.»ixixM± N2 18) 1 31 • Vom westlichen aum östlichen Rand des Hochlandes nimmt die Kegen« men^e stufenweise ab \md sinkt bis zum Ostrand von Jerusalem (0elber2kamm)auf 500 mm* 32. Der Oelbergkamm ist die eigentliche Wetterscheide Palästinas^ dh die Y/etterscheide zwischen der OBeanischen V/elt des Westens und der kontinentalen Welt des Ostens • '^'^. Der OstabKüng des Staffelhorgtes (IV) liegt im 7/ind« und Regen- schat ten^der von Y/esten kommenden Y/etter und ist durch seine Reg genarmut vertrocknet zur V»iiste Juda (Klimaprovinz 7 ) • 34. p er J or dangr ab en (V) bildet eine von Norden nach Süden laiifende tief eingeschnjFEtene schiefe Ebene, die von Seehöhe im Norden bis 2u -400 m am SÜdende hinabführt imd demgemäss starke klimatische Unterschiede zctxt innerhalb des Grabens aufweist. W- 35 • Der nordlichste Teil, der Hulepirund (Klimaprovinz 10), liegt auf Seehöhe und am i'uss des syrischen Hochgebirges und ist folfelioh kühl (Jahresmittel 17^) und regenreich (1 000 mm Jahreamenge ) • 36. Das Becken von Tiberias (Klimaprovinz 11) liegt -200 m unter See- hohe und ist entsprechend heiss (Jahresmittel 23^ )# durch die Ab- damjjfuAs des warmen Sees feucht und dizrch das feucht-weirme Treib- hausklima sehr fruchtbar* yj . Dujrth Steig- und Fallwinde entstehen im G-ebiet des Tiberias-Sees wie über allen Bergseen rasch auftretende und ebenso schnell wie- der schwindende Wirbelstürme (Beruhigung des G-aliläischen Heeres durch Christus). 38 • Durch Einwahen von ozeanischer KÜhlluft durch den Quergraben des Emek kanrtrxn gegen die hier lagernden und Alt ^Yasserdampf gesät- tigten Heissluftblocke kommt es im Anschluss an Schirokkotage im Gebiet von Tiberias zu lokalen V/olkenbrüchen "Äon aussergewöhnli- c^er Stärke. 39 • Im Anschlugd an die lokalen V/olkenbruche wird in den Trocken- Oanons Palastinas der •• Sprungs ohwall" dh die plötzliche Durohflu- tung des Trockentals durch meterhohe V/assermassen in einem Ausmass wie sonst nirgends in der Welt beobachtet. 40. Der Ivlittel^eil des Jordangrabens, das Jordantal (Klimaprovinz 12) ist heiss (Jahresmittel 24^) \md trocken. Die Hitze wird verstäiirt imd besonders stark empfunden durch die starke Reflexion des Sonnenlichtes durch die kreideweissen oder sandgelben Gips- und Mergelböden . Kli 211 i^' 41 • Der sudlichste Teil des Jordangrabens, das Qebiet des Toten Meeres, (Klimaprovinz 1}), ist der tiefste und folglich heisseste Teil des Landes (Jahresmittel 26^^^). Die Luft ist d\arch die Ab- dampfung der grossen und warmen., Seefläche feucht, aber durch die Beimengung der im Seewasser gelösten Salze, Sehwefelverbindungen^ Asphalt oele etc übelriechend und vegetationsfeindlich, sodass die ucc^&nd tier- und ^flaiii^onarui ist* 42 • Die^^in der zweiten Hälfte der Regenzeit gelegentlioh.^über Palästina flutendeiKaltluftmassen aus dem Norden strömen infolge ihrer Schv/ere in die Tiefe des J o r dangrab ens 4nd verursachen hier heftige Kai tluft stürme* 43 • Der nördliche Querferaben (Emek) (KlimaDrovinz 14) verbindet die Liittelmeerküste mit dem Jordangraben und weist folglich alle auf Klimaformen vom ozeanischen Küstenklima der Haifabucht bis zum trocken-heissen Wüstenklima an seinem Ostende (Baisan) 44. Der LIittelteil dieses Grabens, der Emek, ist besonders fruchtbar weil hier die Feuchtigkeit des ozeanischen Klimas mit der aus am Jordangraben aufsteigenden Warme sich zu einer fruchtbaren Klima* form mischen. 45- m Der am westlichen Anfang des Quergrabens aufsteigende Karmel (Klimaprovinz }) besitzt als ein bewaldetes Vorgebirge von ^JOO Höhe ein eigenes Klima, das durch eine besondere Beständigkeit der Tag- \md Nacht-, der Sommer- und der Wintertemperaturen, ver* bunden mit hoher Feuchtigkeit rtxilrtiirtitMTtTt charakterisiert ist. 46. Die Zusammendrängimg \md der Widerstreit so vieler ver i>Cjai edener imd 30 extrem entgegengesetzter iCLimaformen sowie die Vielzahl der Klimaprovinzen auf so engem Raum jLiJLX>Bx?il Haiti ml ist ohne Beispiel und erheben Palastina zu einem klimatischen Forschungs- gebiet von einzigartigem Rang. M. ■^u^ Wi^ oM fi\\^ U(Vw CikiJ^OA Äits- IL D {McLkU ^ \6cc \me6\)5 Z^ ^J,/i.^ ^ ^ ce^^^f ^. -"V » /^./fu^. ^ c^^ / ^r^^ v^k^* ,^eeM.f^-m''i Jis^^ 7 qua z: '/^ ..Ä ./ läUtfi^e ^ y A< C ^^^^ 5Är7«f.Ä_rL rryT/^^^/^ ^//^w ^ / ^444^yA.Vt4V / ^^^/fö^Vt V /^ J ti<^ I MWI \ /? i- V ^^ ja/^u a M»i >^ ^ -1 /^. / 4 "X^rl^ "tr /^ ^ / t s -.yi^ ^ / />^. /^^ 7" '^^ A^{^ilC^\. ^^ ^. \ 4^ -^^F— ■• — r /y ^^. 4C/^f^*/^ . >^v.^/ /X/^ ^ :4. ^ Z-.^. < /» / . ^ ^^ . — i t I //t. ip,y I i i— ^ J^. £ p^ ., .<^^', .^< T7^. ^ •/" "VU ^-^ .ZL2. /^^^Y; / ^^ :^Cc ^ 'wr- d^ ■■ yJV • . / • tf^K , ^ .a/. y4&Yvuf^yy^*^ ^ ^/^'^ *v^ ^^/>^ /^^nVt^ ^ >/r/^U< ^^.r-^vlni., j ^ /^^*^ ^ c^^^^/^^ . Y ^^^ ^ ..^/^ C*^Viyr> ^_Z^Ä4^u_^'«^/'«'>»f ^«iii «in sohmerzendeu^ Violett r/i^ H5ntgenr5hre .^ SpektruB des Wüstenhi frostigen Tages des über den SkiZeldem an jedem Abend an das ist das kalte lels, wljr^s der llordlander nxir von den Wlxite^ oder droben in der trockenen Höhe A]^n erlebt^ So schreibt die Uatur afel des HiTntuel: Du stehst f' e grosse nicht ntir geog5^i)hisoh sondern aiÄh klimatisch zv/ischen clen beiden W W4^ Ivleer iind Wüste und das Xlima Palastinas ist daa V diesejfP beiden Extrerae^^ ^ • • <. . Wir zünden eine Kerze an# Die Luft über der i lamme wird warn, dehnt sich aus, wird hierdurch Achter und steigt auf • Nun herrscht über der i.e ze ein rerrin^erter Luftdruck und das Erometer* das diesen Druck anzeigt, fallt • Ab tiefsten steht das Barometer im Zentrum dises Bezirkes und man Äennt dieses daher das Ivlinimum« Erwärmung erzeugt iiinima (Abb» 2). Kühlt sich hingegen atmosptarisohe Lu£t ab, so zieht si" sich zusammen, wird schwerer, die Quecksilbersäule des BeLTome— ters steigt, es bildet sich ein MuximuBie Durch den Aufstieg der warmen Luft entsteht im Bereich der Kerze ein Bezirk von verdünnter Luft, ein Vakuum» In dieses j. , M V strömt zum Atiaglelch des Druckes Luft von allen Seiten herein tmd es entsteht ein LuftTnag, Wind, Winde sind Luftlsewegungen 2\im Ersatz der durch Erwamrung hooh getriebenen Lnftmassen» Wie dqs Wasser folgt die Luft naturgemässedea Gesetz der Schwere und folglich wehen Winde immer aus dem Gebiet erhöhtet r Luftdrucks in Bezirke yon niederem Druck* Die ilaxim sind die « Berge, die Minima die Taler in der unsichtbaren aber existie- renden Lnftlandschaft der AtBiosphare. Die Kerze der irdischen Natur ist die Sonne • Sie steht • # über den Ae^uator, erwärmt diesen am stärksten und t^olglich herrscht hier eine Zone rerringerten Luftdrucks • Djiroh den Aufstieg der Luft ist es am Aeguator windstill und man nennt diese Zone ••den Gürtel der Knlmen''# Zum Erstitz der aufgestie- genen Luft senkt sich ungefähr über dorn 30* Breitegrad atis ix » # den Hohen der Atmosphäre Kaltluft nieder, sodass ier eine 4 Zone erh5hten Luftdrucks liegt, in der es infolge der senkrecb absteigenden Luft ebenfalss Terhaltnismaosig % windstill ist# i!an nennt diese Zone nach einem alten, heute nicht mehr deut- braen Ausdruck der Seef)iahrer die llossbreiten. Von den Hoss— breiten zu den Kalmen fliesst ein bestandiger LuftAtrom, den die Spanier fir ihre TTberfJdahrten nach t\merika benutzten und daher ^ASa^t« Passa^fe-Winde nannten« Infol(;e der Drehung der Erdkagel strSuen die Passatwinde nicht exakt von den Polen zun txx Aequator sondern auf der nordlichen HalbkugelX nach 1- \:V J^♦it♦V '%■».. ^ »'^Tj^^j»»* .:s5' « •^r Südwesten» So kaa es^ dass Colunbus nicht auf der H5he von Lissabon sondern sftdlioher in den Antillen landete und dass sioh hier die spanischen Frühkulturen entwickelten, wahrend Nordamerika erst in der "leit der von den Winden unabhängigen Dampfschiffe sie ine Vorherrschaft antrat und man kann die bei- den Epochen der angiferikanischen nach ihren wahren inne« ren Ursachen nennen: Die erste v poche ^ die des beciuemsten Wegei * * und die zweite Bfoche die des kürzesten Weges. Infolge der Schiefstellung der Erdachse pendelt die Sonneaibahn im Lauf des Jahres um 23^ über den Aequator hin und her« Mit ihr pendeüi naturlich die Klimazonen« Im Sommer wazw , ,,,-.-. .., .^ -., ,„, ,^ dem sie mit der Sonnenbahn nordwärts und Palästina rückt in r _ [ die Zone der Fassatwinde # Im Winker wandern sie südwärts und Palast ina ruckt in die Zone der Eossbreiten« Palästina hat im Sommer Fassat- xmd in Winter Rossbreltexk-KlliBa« Das palastinensla^beii Jahr wird cioh^ wie das der dor— disommer zu erzeii^sen. Das V/eihnachtsfest feiert^. pStlastinensisohen SJ^tfdt« aber ät. die Geburt des Heilands in eines tkein^ palästinensisches iJ'est und konnte^auoh niemals hier Entstehen, denn für die Men- schen dö«'"30, Breitegradea bedeutet der kürzeste Tag des Jahre« .,jf ^ niefi 3. Es gibt hier Jfar keinen "kürzesten '"^ag?, nur im Kalexv- 7 der« aber nicht iäsSewxisstsein der MensoUeii. Weihnaohten ist das Lichtfest der nerdlNLOhen YSUiirtf^ die diesen Tgg feiern« an dem die Sonne mit ihrejiK'V^lftchen Tiefergehen endlich anf- h5rt \md wieder m^irfeigen beglBStit tm.d so die Mensohen 2U der •rl5sendenJ2^e*i33heit kommen^ dai^s dhN^ Welt nioht untergeht sonderaTwiJtder aufersteht • ^^ ii^^L^UiiA *V!^ r««i 0i3 kllmatls<>iieg^HJNato # 8 Monate Passatwinde, 4 Monate Hosshreitenr ^«^' KLima, das ist die Zwei-91^s*llung des palästinensischen Jahres das eben wegen des Mangels eines echten Winters , auch keinen Herbst \xnd keinen Frühling kennt« Das« was die Menschen als den palästinens lachen Frühling beze lehnen j ist natürlidth wia- « sensohaftlioh gesehen« absolut kein JTruhling sondern mBitlB« nicht:? als der schroffe und daher nur 2-4- Wochen dauernde Übe: gang von der nassen Hossbreiten^Zeit« der iiegenpsr iode « 2sur trockenen Passat-Periode, ist kein Frühling sondern das ''egen teil eines iTr^hlings, ein SpStling» das Sterben der I'iatur vor den Eintritt der stillen Trockenzeit, Die Natur Palastinas sti^t nioht wie die nordische nit Laubfall und Herbstfax^Mi sondern Txmgekehrt wie Hedda Gabler« Weinlaub im Haar« Blxunenp> gesC wuckt und das nennen die ileisendenj die das Land \ i.'i ti. nioht kennen, Frühling • ^ Falätlna liggt an d«r Frenze «wischen der KontlnentauL- Platte Asien m im Osten uad der ebenso grossen ozeanischen Wasserflache des iVdttellanlischen Msudk und des Atlantischen Ozeans im Westen* Kontinente nnd Meer^ verhalten sich der Sobp- nenstrahlung gegenüber so verschieden, dass na h der Eintei- Inng in Zonen dieser Unterschied der wichtigste Faktor in der Ausbildxing der Klimata ist •und man die beiden Grundformen Klimi txnd Seeklima entgegenstellt • Wir gehen in die güeBM t ■ Küche und erhitzen den Herd, Die Herdplatte wird rasch heiss tmd nach dem Abstellen der Wärmezufuhr ebenso rasch wieder^alt* So verhalt sich die Hat- te des «^ntinentes und vor allem der Kontinent in seiner naclfr- ten und daher ausgesprochendsten Fom^ die Wüste • Sie wird nach SonnenMHLJte rgsng aaifgang schnell wsrm und rasch so heiss« dass man den Fuss nicht auf den Sand setzen k€uin# N oh Sonnen- t t 4 Untergang wi»d es üb r ihr so kalt, dass die Wustenvolker in » 9 VTolle eingehüllt gehen und die Neger in den Wüsten Afrikas auf erhitzten Torifcanken schlafen # Jakob dient seinem Schwiegerv< ter Laban jenseits des Jordans « als im Inland« 3r hütet ihm die Herden in der Halb^ste und als es nach 20 Jahren Dienst zn der grossen Auseinandersetzimg kflamst, halt ihm JüJcob Tor: auf den Gasherd» Das Wasser sei der "Ozean ", die Ofenplatte ^^'' "Pestland'^". Die Ofenplatte erwärmt sich rasch; löschen wii Flamme später aus, so erkaltet ^/ieVschnell» So verhält sich a<:».b ^ Pestland* Die Wüste, die das Festland in seiner nackten ErscheLn-ung* präsentiert, wird nach Sonnena 'f gang schnell warm vmd sv/ar so heiss , dass man den Puss nicht auf den Sand setzen l®.nn. Nach Sonnenunter- gang aber kühlt sie sich so rasch ab, dass sogar die Keger Zentral- afrikas auf geheizten Tonbänten schlafen. Nie friert man so wie vor Sonnenaufgang in der V/üste; selbst wollene Decken schützen nicht. Zitternd steht man im Morgenlicht mit der Uhr in der Hand und wartet auf das Erscheinen der Sonne wie auf einen vero"Däteten Zug. Ist sie aber erschienen, v/irft man ein Kleidungsstück nach dem anderen ab und drei Stunden später sehnt man die Nacht herbei, in der man so "herrlich" frieren durfte. \ I; "Des Ta>^es verschmachtiafeich vor Hitze und des jfaüw vor Prostl' Vor Hitze umkommen bei Tag, solange die Sonne scheint, und vor Kälte zittern bei Hacht, sobald sie untergegangen, dieser Jähe Temperaturwechsel ist typisch für das Klina über weiten land- flächen, Kontinentalklima. Pur Palästina ist das Kontinent alklir:a charakteristisch^^ für die östlichen Teile des landes, die von der Küste entfernt und der grossen syrisch-arabischen Inlandswüste be- nachbart sind und. daJier begegnen wir in der Bibel Schil3. erungen des Kontinentalklimas, wenn sich die Begebenheiten im Ostai des Landes abspielen • Die Schilderungen der Bibel sind gtoto ooht \md natur- getreu, uUf man kaifm aus ihnen ohne Angabe der Orte erkenne^^o sich eine Begebenheit abgespielt hat* "Da rief Isaa/f seinen Sohn Ja^bb und s egnete ihn imd g ebot ihm: nirj nicht ein V/eib von den Töchtern IJ^dü ' ans, sondern mache dich auf und ziehe nach Mesapotaalien. . . und nimm dir ein Weib von den Töchtern labans. .... da hob Jaüfob seine Püsse auf und ging in das land, das ±^n Osten liegt."! r. '^. ^7 ■^^^. .'u// . ,.Ä. y /inn> >^ ^ ^ ^ ^ ^^^ *. » •■ Cff /t^ ^y y (/ J '^/ f'< // ^ ^ d. ^ ^y. /f ^ /^ I ■*^%« J j 5 f I 1 ^ /> I JAy»>^ »*"r* - / y ^ /^ ^.- v/ ^ r 4 * '- «M«^ a^ e i y^ ^ «r- A W-r-, ,--, , ^ /^ /-4 /^ ^''^^it. o ^ 1^ X^.^ I *- ^ ^ ^.y^y ^M. 1 Vr:^^ r9 I yt^ ^_ ^y ^4 .-^Ä^ / ,^^1 A> ■^a ätmmmmm^ y^ /'/'. k J 1 kjiim ««•k t ll ■! ^ \ \ \ - 1 - mf K)laa Paläatl Da» C 1 rkul eiAgSMS:ißtem^±eTUl^J^S2£lMSA Dl. Brdkugel l3t von eln.r LnfthMl. u»,,.b.n, flie ^Ir Atn,o«r>"'" ü..r .m,« ,uadr«t,entim.r «d,n ruht. b.tr«gt 1 K« und Sräol^t ;^u.clcnnb.r in .m. luftleer.« «ohr ■?6o «. hoch, .«n n.nnt 'll,«"n -^rucy <>« i.«f t - druck ,.!-. 11. von ih. h.^rWo .ItendhBh. d.r ^u,c».si.....r,äal. d.n ^«ro,,.t.r. 8tnn(l • Kr-ärmt man Luft, oo an un hin.inä.OlaB.nem V^lgarott.n - „..na.n kann, .u» Wraatz d.r •ar«.stle,.n.n ..uft .trömt von d.n ..it.n 1« 4.n lufte«armt.n .^u. oolwer. .altluft von unt.n h.r ein und 30 Mld.t sich ura die brennende Ä^crze ein ^irbei sLunuii, ucf ^ ClrkuXatlonasystea. (Abb. 1) Kin so-'chea Girkulation.e.ysst.m bcv.-egt a.ch die Atmosphäre infolge ^ .*^ c.«„^ »m ;#.Mnator als deci Bezirk der stärkaten ihrer Krwärmun« durch die bonne. -o ..e^uator, axs * 4 - ^4- T f+ '>uf SO acsa aie .e<;uatoraonen ein öürtal Son cnheatriiiilung steigt die Lu^t cUi , so u^-^j ^t T \ / / y 'm^mimmmi^m'wmm * ^ 2 - nioht nur h«l88«r Luft, sondern auoh niederen Luftdrücke lflt(Abb.2a) Da die heisa« Luft •♦akrwciit uxf.toi^t, :<4*rr-.;^cht "indatille und aan nennt daher di«ee Zone den Oürtel der |:almen (A) . Die I»ftdrucltl:i,'ze Inläs t inas In Knrd-Südbetrachtung: a) Ile 3o8i;:.orla^e In der ^assat-^^one« Zxm Ji'rsats der aufgestiegenen Aenuator].uft strömt von l^.ord und Süd luft herbei (b und b 1) ^ ao dass der ka] menp,uertel jcderreitJ^ von eine^ k^one fast unimtrrrbrochen zum ^equator wehender ^''inde begrünst lüt, die die Jpanier uf ihren Ueberf ehrten nach j'.mcrlkH kennen , ernten und ausnutzten unil daher uebeif r.hrtRwinde i^assate neinnten ( Bu^ii. u. x^l) Staende die lirdkugel still^ so wuerden die Vass^.tv/inde siuJimatÄJöCÄd ▼on den iolen zubi -nequator ^eti^n^ Da ^ich die Erde hö^t mit f*irer Sekundcn- gesoh;.in..ligk:eit von 25 Jcm von ^^e^t/S nach Ostiin dreht, am T/incen Oötwtirts zufliegt, er .scheinen cie una aJs von Osien v/ehende Winde, a3s cüdost - Läuft und IJox'dosLp^sQ^itee Steht die ^onne im i- ruehlin>^ und Herb 3t senkrecht ueber dem Aeo[uator,30 reicht die Zone der Pa^satwinde polvrarts ungefähr bis zum 25 • Breit'jngrad. Mit dem ''/eohsel der J hressselten un: der Abweichung der Sonnenbahn vom ecaator pendelt das CirculationsaystcnKhirn Li^uf des Jahr'v.i einmal hin und her. im Sommor^ 7/enn «ich der NorJpnl der So nenbahn xuneißt, v/andern die Klimazonen mit der Sonnenbahn nordw..rts und ier Gürtel der Pas^^atwlnde schiebt iiicli bir> zum 36. Breit ngr ad herauf. Pnläst.'lna, daa zwi>*.hen dem ?!• und 3?. Breitengrad liegt, ;;c t im oommer in die Zone der Pa«r;atwincle und hat im vlorrmer Passatklima.C -.bb. 3a^) » Pia Luf t1rucTfla;:e ialUntimis in Hord^Judbetrachtunis: ti) ^t e vint -?rl pje in den Bossb reiten • "Die von den i^olen xun Aaquator wehenden Passatwonde entziehen den nörd]ichen Breiten der Atmosphäre liUftjhinter ihnen, pol warte?, ent- steht ein luftver dünnt Ol K^^um* In diesen senkt .*iich zum Krsatz der fort - cescr^enen Luft auo der Höhe der Atmosphäre abgekühlte nöhenluft hinab Ubb, Zc U.Ol) ä^ •je .»j' wmmm wm ./ - 3 - A,f ^i ab8t«igend. Luft «lid" als Wlndatllle «i.pf»r.d.n. A«f.t«l«.»a. -«ft , ..u«t ni<,<1.r«n, absteigend, hoh.n .«ftaruok. i'olv,ü.ts von d«. Pa.sBt-lnd.« ll.,t folslloh .me breite i-one a rUrts steigender verhHtnl»l*8.1g ka.hl.r nna etiler ..uft. flie »»n aus unerklärten üruenden dl. Soeebrelten nennt. (Abb. 8 C u. 0 1). ri» Paeaatwinde bilden das -trong-^fälle iwleohen de« (i.bl.t des hül„n ..uftdruoUn in den Konnbreiten vml de« ""«'»"lolit'f^'" l„ftdruoKs u.be, dem ,e.»ator. '.en. in, .-Int.r der kU*ti.che ^üBffiHe»"»«! »it d« .onnen.tand .«ed.aert» .anuert.ge ..et Hai- otina in den Bereich der Bos!.br.=lten ( Abb. 3 b) . paltt.tlna hat im Jomn=r «.s^atklltKi l» hinter 4*» aas Kl:»i clor nOfjftbr'r.iten. Sommerminimiim» Auf dersueüliohen n.r.bkus«^, dln fa.t auB ohlies.li.h von i^eeren teJrnlct i.t, entnpr. ch.n d;rfio Mimazonen dem ocu.ma vmO a.n.lern .ich tm Lauf c'es Jahr... nicht. Auf d.r noernich.n Halbkug l,auf der Or.ean und Kontinent« wechseln, bewirk, dac vcr.chieder. klln^ii..he Yorh.lten von •fest! and und üicertn i.c:wir. e /.bv-Ächun^^n. i^s.er erwaormt .ich l..n,. a« und kBhlt sich U.n^s.am .b. hinter und .oorr.r sind zu ku^'z, n. die neer. stark abrokuehlcn, r^.p. .t. rk .nzuhei.« . ; »« v^rh-eltnl-ncesnic^ ßi eiciibleibende Trmper'uturen waehre und -aber l^ißbon »e verni:*c.ii.n.i..>a<-caoj.,j t» «er K-«n ^.hr.^. -as '..no .e. .les aitte-,meer... vor der K«.«t. .nlästl».. er«,ern.t sich 1» "on^er nur .1. auf 25" und .eunlt .ich Im .^nter nur bl. aur 16° ab. ^•..i..*en xag ur.a «acht i.t u.i.erh. upt !..!« merkbarer Unter - „Med lestzuslell... »■ox^Uoh herr cht .,eb..,r ... '.'a.se- ein gl. leb».... Mi., nit r^l^tiv gerln„=n u„t«=ohie,:en ..l.-.hen «infr .nd aommor, ».« ^a ».-.Cht. da« Seeklima. Ix. rlrt» l»t ,. an der 3ee milde, 1- Jo»er i,t e. kuehl . «-.chts faein die Te.reratur an der Ku.st.. nur 1«V wesregen die £o. .r,eTn«.ohte al. «arm empfunden werden. t „,,h. .'i .-ich du "-«nd. "BS land erTraerat aiol» o 1 Ganz anders < ynrnt^eut Mcn a^ » und intensiv und kuehlt aioh ebenso « 4 -• rasch uiid weitgehend v/iec!cr ab. In der Wuestc i^t «s am Tage 80 helas^ drt3^^ ^mn den T'ubb nicht ruf den Boden setzen kann* Nachts wird es hingegen so k^i3t, dasn nian solbnt In woll f-nen lookrn friert, und dase die Kingf-iborenen Zt^ntralafrlkas Buf heizbaren Tonbänken nohlafen» Im Sommer stei/jt die Temperatur ueber den Kontinenten hoch un.^. in wintrr fällt flie jteil ab, itas Kontincntalkliiau ict vlaa r*l raa aahnellen un1 gros- sen V-er^h'3C'l58» in Jrtagdad| looo kn oinvraortü von i^^r paläst Inensiechen Kueste wird esirs ryinter bi.s zu ^ 1?. kalt and im SomiiHr bis zu 5ü,4^ heiSii - - 62 Jahr'v^3 3 0h''^jikun/^ g<«*r;enueber den 'J des miLteimeervfassersl in Jaffa^^ das 'iXi der is-ueate auf ^;leiohem Lre*itengrad in iieekli a iiegt^ betragen die jieussernten ochir/ankun^,t n 45^. ( xibb* 4) ♦ Koch viel auffäJlie<*r wird 4er u„t,r,chl.d :.r.l=oh«n ^uest.n - and .nUmJaVU^^ . w'» "^-n rl^,ht die .»tr,»,n •ron„«ratar»n ,ond...n .11« ..u£ .l.r. ^.p.n^n »...unü-n aloh , gebenden , uroU. v.r.ltt>,f-p ra'.urcn v«vl^ioht. In Jpffo .n der .^e- küs«te «lol-,. ul« rtnr.h.chnitUich,n ..intcrte»,.eratur.n vcn d«sn de. Jom'c a um 14^ t.V' in Ilngdf'd beträgt die u..ifferf nz ?.C . «1 XJe^o.r den KacM«n o.eanen,clie ihre i.mperr.tcr nur anv;«e«ntnch ür.dern, herrscht in 6.r .one der r.cs.Vreitcn i. .Vi.t«r wie uc-^er der eich« i,uftaruck. llan nennt das .iochdruckß.^iet u.ber dem ntlan- ti.ch.n v.eau nach den i>eoha.-.,htun.;e.t.:t innen .uf den ..orenin.eln « ni^^-r H«n « " o r c n. liier steht das Boroaaetf.r das H e X 1 tu *' et «ner aen « w o x c x . fast unveraeaderi auf 763 nun und ununt-rln cch.n stroemen von -üesem l;ochnruckl.ern üe ntede- rsinke. den '.uehlen und MChwrren .uftmau.cn in eine» gros .n V/irbel rr-.ch an«n weiten In li. Gebiete niederen .aft- dru.ks ab. -:a. Azoronnaximum ist ein atBr)s,:härin h-r Eisenventilator, i«r aus der iloehe LaJ.tluft hinabsauat und ueber die Kaohoarge biete äee .\tlßntiks , pIbo uch das Mitteltneer hinv»cht .(Abb. b A) . i,iehta»an vom Asorrntiaximum eine xinie nach waten, ao lauft sie über Palästina mitten in den .üdteil de. aeiatir. htn .rient.. Lie.er er- - 5 - wärmt rjlch im öonmer st rk, die mrme i-uft ueber iha steigt nuf unc^ an- ■telle Jec fuer die Lossbre-iten chtirakterisllo hrn ilochdrucko entticjelt «loh uobe ouedasien ein " aommerlichts Tief", ein .:.uftwirbftl, der UÄgekehrt ^ie das ^.zor-ninaacimum niolit kuehlluft abvärtP, Gondein vurm- ltt«t aufrrärtnsuugt, und nicht oiuiftmaaeen von t-ich lort Jrueckt,uondern von allen Je j tm in ,'.^2ii hineinzieht. J±t voa asiatischen Kontlnen^t durch i^rwarmung oder ..bkuehlun& in Be»,e;,njns i;-3«t2.ton ..uftmassen nennt im ocni!-.er rootoi-tx^. ?/e>'t von den Ozc?nen li*r in das Innere man MonRune des aciatiachen Kontinent a der vom^ner - oder ■«eßtmonnu.-n. .^a ds.« -en- trom dieses asi^tia^hen ..om-^.ertainimans ü-nWr dem Perid is-iien uclfe lie^t, nennt man es daa " si.dasiati .che I-Iiaimum" oder di« ^ftvY^B^\cn des i-er- 3i::chen u-olfes. ni«r herrscht iP ' or.mer ein j-uftaruck '/cn SSi« 7Ae mm, alao mi£9faehr 2o mri v.eni&cr ^ll im »laxiD-um urbtr cien «wren. (a^\;.5 B ). ' Als iolüe dieses i^ruckuntersohiedee stroemt den ganzen iommer ueber ^uft vom ^.zorenmaximunoi-.uin diese suedastatiycne x^epreasion, -ml swar, da sie beide ;,irl)el sind, in weiten Lurven. lalüötina lieijt mitten ^i'^iMohen dif^aenbeiden «o ve acliie.enen Mxftdru:;k^ebieten. Solang- die üonne den aaiatia hen Kontinent aonnorlich hei-t und hi.,' .Ue ..uft zua Aufstieg bringt u.d «o einen ..uftJruck^7iroel mit btia^.rJ.rt nä-jrt,y/ehen ueber raliiatina auf der aöhe dea .^nor-na^^ixuia kaehle V.inde, T^i^knt zunama>enor9etzt aun aen .,ord.-eat.inden des .zoronn^^inums '^d en Pn.8»at- ..inden, die .on ;.ordoat.n kom:..n. i'alci:tlnr. hat fol^Iicij einen trockenen und windigen Jomirer. rord- 31e ^n^^-^'-'^-^^^-ft'^ ialastinaa in ü»t^test»xietratfhtun^ ^ Xle"'*Wint-r ll*ge zvyiu^hrjn dem o£.hi.ramaximura und ici asiati-ä-iwn .ixile aiÄximuni. Im ■..inter kuehl t •=5ioh der raiaciache .-ontinent ab. ^-i« -uft uf»ber Ihm wird 3^h>^ r, «inkt «bwaerts unu ucbt nuii einen starken imftdruck «US. An Stelle des aomuM^rmtnlmama entwi-jkelt sich dc-a -int^rmfiximttm,d.8.n ^.ntra» «it 778 » ^ftdJack u.b« de> ka.lte.t»Ii I.ll ».l.M. SlWxi«, Hegt, ,..s«g.n «m « da. norda.latlsoh. oder olblrlsoh« '.Jlnter«xl«u. ».nnt( Abb. 6 B ). Von dier.m lloohflruck«ntrun atroemcn die teUen ^f tmassenr^ob all« iieiten ueb« d.n «nd .1« .sletl ,.'.n.n £o„lln.nt= ab- Werts B die w..r«ren a.iatl. he« ".biete »It ihrem r. rlng^ren .«ft- dr.«k, so ^ie Vm.r,ar «eb.r den .^nd einer ueberniesBenden oohue.sel hlnabfUesat. -.-.n nennt ile.e von -.sl.n .b.tro.mende mnterli.he „aft- bcKegun,; den «nrdOBt - oder ..inter.onsun. .« -..int.r Megt ,al stina p.» ,.!-.*. .-.-Ftf'riK-t ueTo r Palästina steigt ^snd diese» asiati^schen MaÄimuma. .^«r ^ufturuoL uco r .uf 765 ^ nn, .. .teile der .est liehen Teewinde von den Azor.n .ehen im Winter die von iJordost.n herabflies .nden knnen .uftmassen des .i^iri- ,.~,- 1. 'Vint-rkre"' te i'iJ.'istlnr.s Ist. eine sibl- ria he t.elte - t,enlsst.-nB Ihn-r uerUunft nach. 1.™ Az-rrenmaximum «ändert im -intcr Liit dem oonnenet.md sae.^aert. „„, breitet sxoh ueber „orüafrlKa au., da, aioh ^t aeinen hohen ^obirg« 1^ «mter eb.r.fa:ia .t rk abkuehlt und .o an der Bildung des Kaxl«u« teilnimmt. Mm nennt drier dn. Azoren-^lnum 1 -Unt^r .uoh *s tor.l»» „rt.r ..er 3ahara. .-»Is hen aie.en bei.len noohdruoks^hleten 7 legt da, war. bleibende aittelrae. r als eine Sietdraotrlnnen, die aioh in .u.doaten de. «Ittelmeer,., ueber da. war» bleibend. »i;tal ,«>d l.ote äOeer fortsetzt. Ihrn tlcfoten .unkt erreicht diese ..inne dort. ^ da. Ulttei.eer a„ „a,r.st,n bK.ibt. In de* von den hohen u.blr«en ^.uk..us. Naurus, Liba 1U non g.3,H«tzte« 0.t„ink.l über Oypern. «.»e- - """ vantor.ini™. ueber de. Mittel-.ex die oyprl ,ohe repro.slon »nnt . In die,, cyprl.oh. Be.,re.aon wehen die .lnt,rllch,n V,lnde de, oestliohen Kittel^ers und gleiten « hinter 4* Jen. .tlantiuchen Zyklone, dl. f«.r da. Winter. wetter Pt-läBtinas bestimmend »ind. > - T - Dia wint rlich#n a^hlaohtwit^r »Zyklon«. Zyklon« sind Luftwirb« 1, dl« aloh an d«r Or«nz« von kalter und w«r««r Luft bilden. Kalte und war»« ^uft mischen sich nttiaioh nicht; ^alt« luft Ist schwer, warme -.uft ist leicht, al«o 8ohl«bt sich b«l« 'zu«aam«ntreff«n b«ld«r dl« Kaltluft d«r Warmluft unter und h«bt dis« hooh. Da dl« ..uftBßBa« d«r Armo«phUre nicht ruhen, sondern in stüdiger \ Bew«gung sind, «rfolgt « üoohachiebung d«r Warmluft nicht senkrecht. • 4 #.« kijclon«* aondom in Abl«nkung3bahnen und «s bilden eich Luftwirbel, i^m« aauptbildungaatätte nolcher k-v-klone ist die Grenze zwischen der kalten Polarluft und der ««entlieh waermeren i^uft der Losabreiten, vor alle« dort, wo der warme Golfstrom wie zwi chen «nerlka und Suropa in «ördllohe Breiten vordringt und die i.uft ueber sioh " unnattlrlich- st rk erwärmt 80 dass dl« Wirbel bild«nd«n Temp«raturgegen«aet2e besonders gross werden (Abb, 2 B und El ). ^^r trom ist geradezu ein« i:«yklon«nbahn. auf d«r sich fast da« ganze Jahr hindurch üyklon« in gewi.««n Ab«ta«nd«n »nXltfipi im Luftm«er bewirken, die das «etter Hordeuropas so unbestodig nacht. im üommer, wenn da. Azorenmaxiraum stark entwickelt ist, relativ weit noerdlich st .ht und als Luftdrt'ckbarriere da« Mittelmeer gegen den Atlantik abriegelt, draengt es alle ankommenden atlantischen Zyklone nordwaerts und gelangen keine Schlechtwetter Zyklone in. Mittel meergebiet: Da. Sommerwetter ueber dem «ittelm««r ist absolut bestandig. Im Winter Jedooh,w«nn da. 80hu«tz«nd« Azor«nm«lmum mit d«m Sonnen.tand .u«dw««rt. g«wand«r-. ist und nun u«ber Hordafrika steht, brechen vereinzelt« atlam - tlsoh« Zyklon« von Ilordw«.t«n h«r in. Mltt«l.««rg«blet ein und bringen ihm Keg«n( Abb. 7 ). Ist der Winter ueber Buropa streng, «o entwickelt sioh infolge de. hoh«n G«wichte. d«r lal]tfluft auoh u«b Jerusalea gingen In diesen Winter &ooo nm Regen nieder. Der m.nter: 1924/25 war in Baropa auesergewoehnlich Bilde and regnerisch. In dleaem t Winter wanderten alle atlantischen Zyklone auf der ^ Sommerbfahn^ ueber Hordeuropa hin und das Klttelffleergebiet blieb trooken« Jerusalea erhielt nur 8oo im Regen. Aue den Wetterberichten Europas kann man die Hegennen- gen i^alästinae absohätsen« Die yeuchtigkeitslaite Paläetinaa. 2;weidrittel der Jirdoberfläohe sind von Meeren bedeckt« Von diesen dampft ununterbrochen Uasaer in die Atnosph^lre • ^aher enthält die irdische Luft wechselnde Mengen von T/asserdaapf • Ist die Menge gering^ so fliegen die ii^olekuele in weiten /tbstaenden frei unher und man kann sie nicht sehen; erreicht ihre Zahl eine gewie je Mange^ so ruecken sie zu Tropfen zusammen^ die man am Boden als Nebel, in de Hoehe als Wolken « sieht« Ist die Luft warm, so bewegen sich die Molekuelen lebhaft und straeuben sich, zu Tropfen zusammenzutreten, das heis >t, warme Luft kan: viel Was verdampf halten^ ohne dass sich Tropfen, Wolken,Regen, bilden» Je keuhler die Luft wird, umso stiller werden die l^lakuele, um so enger ruecken sie zusaeaen und um uo raeher bilden sie Tropfen« ICit dei Abkuehlung der Luft sinkt ihr Vermoegen, Vasnerdan^f zu halten« 1 L Lu; kann bei 3o^ Wae Aft die ^e liuft auf 0^ ab, so fallen 25 von diesen 30 g in Tropfenform als ^egen aus « äteigt die Luft infolge ürwaermong von der Irdoberflaeche auf^ so kuehlt sie sich mit der ikntfernunfH vom Erdboden ab« Gleich-» zeitig sinkt ihr Vermoegen^ Wasserdampf zu baten« Ist sie feucht, so bildet sie in der Uoehe Wolken; erreicht die Tropfenbildung ein gewi{ ISass, so fallen die schwebenden Tropfen als ^egen zur nieder« •^ÜMlWP^.i .. . if f 1 ;»^i^1W^ mtniw imw piwi ■- - 9 - I^egon entsteht dort^ wo warme Luft aufsteigt^ sich abkuehlt and hier - durch Ihr raeertmgsverBoegen fuer Waeserdampf verliert^ also in Gebieten Bit niederem Luftdruck, In i^epree äLonen« Ueber dem Awqaator, wo In windstillen öuertelnder Kalmen feuohtwarae Luft von den ^eeren senkrecht auf^itelg- und alch a kuehlt, regnet es viel. JAe Aeq^uator«» Zone ist ein itegengeblet Immer gruener troplacher VNielderCund grosser riuesse, wie Kongo Higger, KU in /^frika, Orinocco, -Amazonenstrom In Amerika usw. ( Abb. 9 A ). In den *aohbarzonen der Passate und Rossbreiten senkt sich die abgokuehlte Hoehenluft auf die Erde nieder und erwaermt sich hierbei, womit .sich ihr Pa aungsvermoegen fuer ^asoerdampf steigert. Wo Luft abv/aerts K#^ abwaerts sinkt ^ hoher Luftdruck herrscht^ kann es folglich nicht regnen; Hochdruckgebiete sind «rocken, -^er Hochdruckguertel der Rosabreiten und der von den Rossbreiten niederwehenden Hoohdruckv/lnde der Passatzone ist regen- arm, -^aher ist der Immer gruene Aequatorguertel beiderseits von einer breiten Zone trockener und vielfach tfiiestex gewordener Laender um- geben. In dem suedlichen Wuest^nguertel liegen die K.alaharl-V/ueste und die Sawannen /^frikas^ die miesten und Steppen Xnnenaustrallens^ die ^ampas Suedamerlkas. Noerdllch vom Aequator zieht sich ein entsprechender »uest rguertel uebe Nordamerika ale i^'raeirlen ueber Afrika als Sahara und Iybi3che Wueste und ueber Aalen als Jene gewaltige Wuesten ^ und Steppenzone^ die von rablen und Syrien ueber das Hochland vom Iran bis zur fuerc^iterllchsten aller irdischen £lnoeden, der Wueste Gobi nach Osten reloht« In diesem noerdlichen Wuestnguertel liegt Palästina« In diesem '?uestenguertel regnet es ueberall da^^wo die weite Was er#la sehen uebe queren^ hierbei Wasaerda^pf aufnehmen und nun gegen Hindernisse stossen^ die die feuchte Luft zum Aufstieg^ das helsBt zur Abkuehlung bringen, ^eberal i^ wo sich Oebirge als Karrieren dsn winden auf Ihrer Flugbahn entgegenstel «n, regnet es« %i .««. t- r — w. Mtb«» d«B Aufstieg umd der Abkükluag wirkt klerbei die KomdemeatiOB Bit KtUilt aaK rainee «aeser «ater VernaÜ «ag Jeder BreoliütteraBg uad Ver - «mreiaigaai^ ab^ so kaaa aam es weit «ater 0 briagea okne dase die Wsaeraolekiae sa iiliskri stallen smaaaaentretea« Wirft na ia aaterktikl- tee Was er aar eia wiasi««« Saadkoxa, so gefriert es sofort« Sebeaso k aa aaa Luft bei Veraeidang voa Ikraohütterung uad Vei euareiaigaag mit Was ardaapf mabersaättigen, ao dass aie Mlal sekr Waasardaapf amt ^ kalt, ala dam I^ampfgaaatztam antsx)rloht» lilesa üabarsättlguag ist für dla Lmft dar Atmospkäre geradaza dia ]Uagel« Eelaa, amar ^ hütterta iiuft miamt Vaaaardampf im Uebormats amf • Wir ddiase aabersättigte Luft abar darok irgamd aiman ivagamatamd ersohüttert, so gibt sia ikrem ueber •- fickäasigem Waaserdapf rasch und reichlloh ab# iiie irlatzregam aas dam öawiihterwolkam, dia siok nach dem arstem Blitz und i^onnar schlagen aim-- zustallam pflegen, ant tehan durok solohe Ausfällomg des überschüssigem Waaaardampfes infolge der £rsokütterung der Luft« Die Gegenstände, die dia Luft Z'ir Abgabe dea Waasrdampfes veranlassen, nennt mam Eomdem « aatoram« Die wiohtiguten Kondensatoren für die Abgabe von Regen sind Gebirge umd Waldumgam« An einem bewaldetem ^amg vom 45 ^ Steigamg regnet es doppelt so viel wie ueber der freien Windbakn neben ikm« Am meisten regmet es auf islrdem dort, wo a tändig wakande Wonde nack dem Ue«» ber^liegem groasar Maare umd der Aufnakme vom Waaserdampfe g gen Um «- birge st08nen,dia sia arstems zum Aufstieg umd svur Abkü]p.ung zwimgem umd zweitema die meberaättigte Luft durah Srsckütterung zur Abgabe ikrea Waasardampfea veramla assam* Bei Ckerrapumja im Bamgalem,we der vom kei aam aalatiaokam Komtiment amseaogama Sommermomanm maok üeberflia« gam dea wamsm Xmdiaokam Osaama gegam die 2000 m« koka Vorgabirgawamd dea Himalaja ammakt, fallam im ])iroksokmitt 12 m Ragem, im dam regem «- reichen Jakrem dia doppeltem ''engen, daa kei s st amgefäkr 24 Mal mekr ala •• i» Westeuropa regnen » »alägtlna liegt zwar In der Zorne der Regenarmut, idoht neben l)u d' knen slohöstllch und südlich in unendlioker Ti'eite die trost - losen Wüsten Syriens, Arabiens und Sybiens. Trotsde« ist es ein fruchtbares i^nd, well es an der Eüste des Mittelneeres gelegen ist und so die feuchten Wtstwinde eapföngt, weil es hier noch von den winterlichen - »ohlecht-netter-Zyklonen des Atlantik erreicht wird und well es in seine« treppenfömig aufsteigenden Tafel - gebirge und in de« syrischen Eochgebirge a« seiner Hordgrenze Wind barrieren und Kondennatoren besitzt, die die anwehenden Seewinde zu« Aufstieg, zur Abkühlung und hif rduroh zur Abgabe ihres da«pf es in Tor« von Tau i« ao«ni«r und Regen i« Winter veranlassen. Die Toaepsfaturlage lulUstinas. nach de« Orade ihrer ]irwär«mig pfler,tr« »an '"ie Ober - fl«c>»e der Erdkugel 1« drei Zonen einzuteilen : 1.) ^ie «equstoriale heie«« Zone, in der die mittleren Te». perwturen der Tag«» in Laufe ^ee wahr^sl gleloh «ittler« Jahrest*«pf r-tur) 20° lIber-T'^>ireit-t. Diese Zone rf^ioht vo« ..eriuator beider«ei1 bi« 7.U« 60. Br^tengrad. 2.) lie genttssigte Zone «it «ittlerem Jahreste«perRturen von 20** abwärts bis 0°. -lese Zone reicht vo« 30 - 60 Breitengrad. S.) i/ie kalte iolarzone vo« 60 .Breitengrad bia zu den iol«i . Palöotina liegt zwi-chen de« 31. und 33. Breotengrad nörd: 1 und folglich a» ^'^^ ^^^^ zwischen der heissen un der ge«ns ligt c Zone. Jeine «ittlere Jahr ste«peratur von ungefähr 21® 8tl««t «it 1 4..4.«» vn« vo« icalro. Alfiler- Madeira. Per«uda, SSItpill, Zos- i gel es nordwärts i, Honolulu, ror«os«, Kanton und Tehex«» tlbereln (At «er, wenn der kliaatische Zo«engürtel «it der Son] ,,iegt PalÄstin« in der heissen Zone. I« ^Sinter, w ¥ * - 12 - dlt Zom«H südirärts WABdcrm, gßxät •m in dl« g*aäs3iKt« Zoat umd mlrat •o abw«ohs«lmd aa das 'Johioksal baldar teil. iUJ3^ dar Ergebnis 16 dar all^eneinon Klimatologi» . Dia wltklinatisoh» Lag« i'aläatiaai. ?asat nam die ««rgebnlBsa der allgemeinen Kllnatologie zueau».«, wie es auf Abbildiug geochehea, so ge^langt man zu einen übezraschem« den und ausserordentlich auf chlussreichen Krgebnis; Paläotina liegt an der Grenze, Ja me)^ alß das, es liegt im v'chnittpunkt der verschiede« nen klima tischen Zonen und Bezirke der '7elt* In der Nordsüdrichtung betrachtet j liegt es am üeber^iang der heissen zur gemässigten 2iOne, im Sommer in der heisaen, im 'hinter in der gopiäasigtenC a und b) t Eo liegt A« Uebargang zwi -chen den st^iÄndig wehenden Parisjatwinden und dem Gürtel der unbewegten Kossbreiten, im Homnaer in der "^indzone, im Winter in der Windstille des HochdruckgebietaC c n, d)« In der Ostwestriohtung betrachtest, liegt es wälirend des lomoers mitten auf der Verbindungalinie «wiMChen den i^zorenmazimum im 'Vfjritrn und dem (e u. f) südasiatis hon Hinimum im Osten! jpcaxT^ , t/ährenö des '^intern ruf der Mitte des '^egts f.wischen dem Maxisium ueber der Sahara und dem Hochdruckgebiet Hordasiens( g u» h) • Palästina liegt im ''chnitt • punkt der vier WeltrAgionen Nord und nüd, Ost und "^est - -. - - Diese ?ormel ist nicht nur der nchlüss^el füi- die klimatische, sondern auch für alle übrigem so zahlreichen und einzigartigen Phänomene diesem Landes und wird sich immer wieder in &er lösung der palästinemsisohem ProblesMi als eine Art Zauberformel bewähren» DIK SPEZIELLE KLIMATOlOGIB PALAESTIRAS^ ^» ■■»^mr^mam Daa kliaatisoha Miliaa Paiaatima«. Die Formel von der ^ohnittpunktlage Palästinas beschränkt sich nicht nur auf die allgemeine Klimatologie • Sie findet •• • - 19 - de •a h b«i d«r 8p«8l«llttn Bctrachtua« dts Landat «in» g«r«sa frapl«r*nd« Bftstätlgoac and !rtitarführang. Bttraohtet tmn das kllmatlsohe Mlllaa, in dea Palästina gelegen ist, sunäohat in dar OstäWastäKiohtongy so sieht man es zwischen Uaer »nd Truste liegen^ ala einen sohnalan .streifen KüstenlandasC Abb )• Vastliok der rieaiga Was erkonpleoc das At - lantiaohen Usaans und Uittelaaeres^ öatlich der grössta Kontinantalkompfax des Krdballs: Asien, watlich also '>eekliaia^ östlioh Kontinentalkliaa in seiner schärfsten rriLgun^ als das illlna dar ^iyrisch - Arabischen Vtiate« ^«iäohen beiden KiiBaformen das schmale •'•and^ das seine Sxistenz ÜB Kulturboden in der Wüstonzone des l^rdball« dieser Tatsache ver -» die dankt^ dass es die Küste des aslatiachen i^ontinents ge^^en jftm üzeaae des Westens^ sozusagen die Strandpromenade aslens &m I^ittelmeer istClKhX tJä (a» u^b«) # a libenso diametral sind die geographiBCh^-Iliiaa tischen egen ätze in der Kordsüdbetrachtung. ^m Horden uebirge über Gebirge ; Äordöstlich der KaukasusC o )^ südlich davon die Hochgebirge von Kurdistan und der i'aurus( e ) und unmittäbar an der Wor grenze Faästinas Libanon und Hermon mit ihr^n bis 3ooo m hohen (lipfeln ( f )^ eine Folge vom Oebirgskulissen mit Regenreichtum^ Schnee und Bis im vtinter, IdLt stüx«» mischen Wetter; enden an den ^ebcrgUngen der Jahreszeit. Im Süden dam Gegenteil hievvon^ Steppe und ^üste : Die aädpalästinensisohe Steppen- ebene ( £ )# die nüste SimaiC h )^ die arabische miste östlioh ( 1 )^ die lybische Wüste ^estlioh ( k ) und über tknen ein isLllnia^ dae dem ^birgsklima des Kordenm eg engesetzt ist^ ein Klima der gröee«» ten Trockenheit^ der heissestem aomiser^ der U'olkenarmttt und der bestän digsten Wetterlage in allen Jahr szeiten« Uie klimatische Qeoicraphie Palästinag. juie i^gemsätze^die die grosse Usn^elt X^alästinas charakterisieren f indem sich im kleinen nahmen des Landes alle wieder als eei das Bild de« grossem Weit doroh die Linse eines photographischen Appmratem SU engster Projektion susammengerüokt^ als habe die Natur am einem Husterbeispiel demo str leren wollen^ bin %\i welchem Hiniaturgebllde dKse fkänomeme der Weltgeographie z einer noch immer lebensfähigem Einheit zusamoiendrangen könne( Abb« •••.)• An der Nordgrenze des Landes mit das Hoohgebirge Libanon und Hermen, ttm schneebedeckten Gripf elm( 1 ) • An der 3üdgrenze eine Sbene, die ongefiühr auf Heereshöhe dahlnläaft liegt das eigentliche ralüstina. ( 2 ) • Zwischen diesen beirien L als ein langer üchmaler Landstreifen von ungefähr 30^> km ^iänge und äurchachnittlich iJsj km Breite, der In vier parallel %msm nebeneinander laufen^ie Formationen geglieder ist : Im ^^'e^tf^n die IluestonebeneC 3) in der MiMf-Mitte das Ttfelland in ?üO «,900 m Uöhe( 4), der Ost « abhang der liochebene^ der zum Jordangraben hinabführt ( 5) und damn der Boden des Jor dangrab en^^ der ZOo bis 40^^ m unter dem Ueeresspiegel liegt undsüdllch mit dem Toten Uee r endet C 6 ) • i>ie8es kartogra« « phisch einfache ochema erfährt nur eine einzige Abweichung« Zwlschem dem nördlichen und dem mittleren i^rittel des Xiandes scMebt sich eine Abzweigung des Gebirges mXs ein Vorgebirge ins Meer hinaus^ das Ist der Karmel ( 7 ) • Tür denjenige|i^ der die allgomeime Klimatologie Palästinas kennen gelernt hat und das ^and in seiner Grundstruktur vor sich sleht^ gibt es eigentlioh keine GehilBmlsme und auf Jedb. Tall keine «^hwierigkeiten mehr« l£r kann sidkaus den Elementen und den ^»pie|;regeln^ nun die gaaize y»4tp spezielle Klimatologie mit der Sicherheit einer Schachpartie aom» rechnen. Ir befindet sich in der angenehmem Situation eines Skifahrers, der unllebsaa beladen den aithsaBMn weg sur Höhe Schritt für Schritt heraufgestiegen Ist, nun aber für Lohn fiix diese Arbeit nun aber dk», wechaelr eiche kurvenfahrt Ina Tal hinab genlesat. i '■f*^-^ > . lö ^ *K i'alästlma ll«gt i»««t-ö«tlioh b«traoht t auf d«B »5 Läng«- grad östlich von Ortamrloh, da« halsst, •■ ist JMxapp l/lü d«» ganz«« irdtt«fangs( - 860**) von üretwrioh sntfernt und «rlsbt also dsa Augenbllte dss Sonnsnaufganga am 1/10 de» ganzen Tageszeit, d.h. zwei utunden früher, iüe Sooimzeit Palästinas eilt derjenigen von Vieateuropa ^on zwei Stunden voraus. Ist es in Paris und London Mittag, so iat es in Jerusalem aohon 2 Uhr nachnlttags. Hordsüdlioh gemesuen i-iegt x^alüstinci« zwischen dem 31 und 33*^ nördlicher Breite, alao genau zwischen dem 1. und 2.i>rittel des neges «0« nequator aua «ordpol. Am üsiuator geht die Sonne das ganze Jahr durch ,morgena um 6 Uhr auf und abends gegen 6 Uhr unt^^r. Es gibt dort während des Jahres keinen «echsel in der i^änge von Tag und Macht. Je weiter man sich vom Aequator zu den Polen entfernt, um 80 grösser wird der ünteraohied im den Tageslängen zwl -chen Sommer und Winter. Auf Jen 30. Breitengrad weicht die Tageslänge bis zn 2 Stunden vom Äittelwer ab. Der längste Tag im Palästina hat eine Sonnenacheindauer von 14 Stunden ( vom 4^^^ morgen, bis 65o abends) . Der kürzeste xag mk hat eine äonnenscheimdauer vom 10 stunden ( von 6^° bis 4^^), während auf dem 5u. i>reitengrad ( London, Paris, berllm) die oonne im aonmer 16 Stunden und im »Inte- 8 Stunden scheint, i^ie Longe der i^Ämmerung hängt vom dem Winkel ab, umter dem die Sonnenbahn den Horizont schneidet. Je 8tel,er der Ifflnkel ( am Aequator yo** ) , um so kürzen Ist dls i^ttmmerun«; 4« flacher der Wind, um 30 länger hält sie a» Palästina, südlich gelegen, kennt weder den ;.auber der nordisch langen un4 hei en c^ommernüchte, noch die beUmgatl. gende Trübe dsr polari m Movember and ^ezemberta«s. Ss wird in PalästL na wie in allen südlichen Lttndem am Morgen rasch hell und am Abend überraschend achnell dunkel. ^. Farbenspiel der lämmerung währt nur im JU.m^ - 16 - •in« knapp« halb« wtond«. / / /. ■fi Jtthrm und Jfthrot8«lt«n im P^lttstima. / ._ Xnfol^iD d«r geringem V«r ichiabung in der ScmneAscheindauar dar ' /fr r Tage ziprlr^ohen Jornraer iina Wint«r können auoh die Untersohiede zwiachen diaeei beiden Jahreszeiten al Igemein nicht ao ausgeprägt «ein wie im d«H nordie hen Ländemt Sommer und Winter untevsoheiden sich ^■/: <■ weniger al« in den nördlichen i5reiten. Jsinen echten hinter mit tichnee und Frost gibt es nicht; Äommer und ninter sind in ralästima voA ein ^ ander weniger durch die Ti^aperatur als durch dea Eegen charakterisiert« i/er Sommer Palästinas int eine absolute Trockenzeit, in der er »e^h« Monate lang nicht regnet« jL>er hinter ist je Jahreshälfte^ in ''er es * von 2ieit zu i-eit in bestimmten ^chleoj twotteri)erioden zu regnem pflegt« Besser als von ;:joamer und Winter 5)r icht me^n daher für ralfastima von der Trockenzeit Mai - Oktober und der liegenzeit Itovember-^pril« Frühling und Herbat sind in Palästina so kurz und so wenig aus- geprägt^ dass sie in der Bibel unter den «Jahreszeiten ^r nicht erwähnt werden «Regen - und xrockenzeit gehen schroff in einander über. Im April nach den klettert die Temperatur steil empor, im iiovember fällt sie, JODüdbEmxnoch ganz s^mr.erlich-heissen und trockenen uktobertagen in wahren TeB|e- raturstürsen ab • - • langgestreckte üwisohenjahr-s Zeiten wie 1 •» »♦ < Frühling und Herbat in Liuropa fehlen« i/emgemäss fehlen auch die ausgeprägten jahrzeitlichen Lanöschaf trjbilder von Frühling und Herbst« vergebens würde ein Maler sich bemühen, eine palästlnem - sis he Herbstlands ^^haft zu komponieren« fis gibt keine nolohe« Sfta imixXjayadajuaa^^ Uni wer das i^rühlingsbild der palästi nensischen iiatur oinfan.^en will, die Fl^iren übaraät von «iilliarden bunten hlüt«n,rauss sich eilen ; es ist ein kurzer Traum, ein Blüten- rausoh,der wie ein Hturm von üuft und Farbe ueber das l^and dahinrauscht. r \ — XI " . Ä« h.l. .« At.» .!«•• trook.B« 3ü.t.«rt«d.. „ .1«.. I.... «.t« «" ''•^' •" ^^^„„„ „,.,k.. Mltt« März und «nfang .iprxa. »>.«. ■...K+ int in ^-'ahrheit der bom^Tanfang. 8l.chen yrühli«« erlebt, Ist m -a Der palästimenpische aommer. ^nH«t.l^ens>isch_e..^03Sa£XgafiSa& /* , ,t u«lss.n.n u„a absolut gl.lcW««!,,.- Charakter :.i- rasselt vob f'-ot UBTissonc ,„.,,-.. ..la- P,rtoa. vonko»..ner aarg.atallta «1« : -""i»" - -„«-,«r durch das auf At>t>.,,. aetr^^«» den ganr.en oommer aurcn Maaciau« über den . v,^. infolÄO der -^ühlo des uzean» das »aicxnu von .alästma st.ht infolge ^.o,.tlich von Palästina ..or.n «it einen .uftdruclc von ungefähr 768 ^ ^^ o<-»i die i.uft aufwärts ond bXiaeT. a v^Tf «#.ber (lea heiesen Aoien die imi t wirbelt ueüer uc« , . i^i^ in dem ein .«^««« über dem ieraisoUen «olf, m Q»» ••;io- ranzen Sommer hin- , V4- •rFftlclich wehen den ganzo» «„ok über .alä-tln. «. -^Ü^^X« '-"»""" ' ^^ ^.,, ,,„ -" - -• -tarucK..-.» ... -- ^^ ^^^ ^^^^ ^^^^ ^,„, „ -. ( ♦<«« nioht regnen, ^enn i^eg«»» »^ .3 in xalilstina nlonL r g rähi«k"it, iSn.serdampf ^* «nf teigt und duroh Abkiihlung ihre Tähigk , wareme .uf t auf teigt ^^ ^^^^ ^^^ ^ . T4«-r nioht aber in uebieten, i» * iLr::::::: ni..- «... - •- ^.^ - — - -^ '^'^, ^„„i .„är-t. ^„.„„.„rteUu.« .r^« .loh «. .1. - "-'^"'^'" ""' " ;"^ ,«..B.cut .1. -» «— — •" ■ zwar ö"öh .ifinae , i» *^ * rt,r dl. .Ut.x.l.d. U^ -0.1.g.nh.lt«Ud.. *«.«>.-... Bl. ^o-' " ,1.4. .l.d .1. H.g.l d.. T..... '>« Paiu.tl..»lach. So.-.r Ut vi.l wi- ,,,ir .1. di. .^.-.r.o.i.t. i. Hora.ur,p. od.r A«rU.. I.« »•* .acW w.M f..t o^ A»..a^ d.r So«..»o..a. .1. w..t - od.r H.rd...twl.d i. .i«x bl« »u 2500 ■• liooh reichend«« Wlmfloanm uowt «MÄtem dle3«m \)««tändigem W««twlnd 1« östlichen «ix V, r-i-4«aBlea und Aegyptea. E. Akib» verbot dl« und r«l«t«» «It llui« T^°^ Kl«l«a8l«Ä una gjri T ^»lA» «füll dl« Dümite über dl# A.l«g. .ln.r u.Wb.r.l 1. ^.Bt.n von J.ru.e,!.., w.ll DU« trl.b.« «üxd.». und K. K.nnB gab dl. Im Talmud 11b.rll.f.rt. »otoihtto».r getrieben wuraen, >" ^ ,,„ A„.l.a.g. ..1. ^u«.»,.ntre.... -It «m,- .»«UUlg.» -- .0 .« .tei:«. aa., der Wind da. Ko.tagl- nlcUt übertragen .«nne. ».r b..tU.dlg. -Ind . •n-»oV,«*.r» 80 warmer Länder «Is gross« Wohltat wird natürlich vo» d«n Bewohner» so ifuxm^ TS. PLlten Aeßi-ptcr lobten den 3ora«r«onottn al« •■rfuad«« u«d aohon die alten Aegiii. . ^ .«ri.r der i^ülile. den süss«» Hauch, den zu at««m d«r - d«n beglückenden >pend«r der uiue, •• t.« Gut ist". Durch die ^e.t ndi^e vmd nicht unerheblich« .tärk« Erd« grosatss öux isi, • ^« . 1, "««.«..v i« allen de« Wind au3ges«tzt«n de. »Ind.. ist d.r i,«la.tlB.n»i.oUe oommer In all.» Teil., d.. L«.de. ein. .»rohaus .rtr-lgnoh. Jahre.z.lt. Di« t-ftgTlche v.'lndbrlMLg. hin ^;ir^".s. kontinental, und dl. ganze so.mer.elt/auroh beständig. jt 4- -;. -1 ■< r^Viifc.« kleines Windspiel ,l.d.y.t.. d.. 3o.mer«,n,n« wird duroh ein t.*.llohea ,rg...t, da. .1. *.Mld d.. gro..... Ist, ... -. - -^ »on 3« ^* ^^und.. .11.1 vo. .ag n.d .cbt .0. d....!.« — . -ob bildet .le .n.. ,» iiv.» fiir «telüt ..per und .. .ntstAt „„ PalttsUna, die hei... -«" Ub.r Ita .telgt « P ^ ^ , .„, , »1.1«« in al.... ö.bi.t .a.d.ren .uftar^o*. .tränt vo. •1. lokal.. Mini»». " ui.. «„,. „ .. die sloJi 1" '.»«.n.ot«l. nur o-erkUob .x,-I.t, lalt a.r l.üh.en ,.., die .^.b,l..» üb.r da. l„ft .1. u-a ai...r^i;un.tro. w.ht^vo. ««/^.„,,„ «, Br,««.g d.r la.d< *'>''•• ---^.i«, ..bt dl.TJrl... dl. 1- den fria». Bachslttag. - »üste, u. .0 kraxtig.r ,tu.d... üMT \ K IUI •8 am h0i8s«Bt«a ist, Ihre höchstt Stärkt «rrtioht. L«s« täellok« b««l>rig« lat da« wahrt aoamerwunaer Palä*t»a«» Mataita Kraft, !• 4aa l4uitem Risiko veranstalten kann. I>uroh das ^'ehen des 08t¥?incle3 gcrttt da» Bergland nachts unter die Herrach de» Wügtenklimeo, flas alle Träume von warmen ^omriernticht cn durch den atei Abfall der Tcm^p«ratur zunichte mHcht» !^ie Feuohtigkelt lor I-uft« Da die aommcrliohen *7inde vom ' e*nten über das luittclmeor daherges kommen, uind sie feucht, Piosor Feuchtigkeit verdankt PalUatina seine Fruchtbarkeit und sein Pasein als Kulturland. Man kann sagen: Palästina reicht von der Küste soT/eit ins Binnenland wie die Feuciitigkeit der Meere winde reicht. T>aher ist l^alactina ein langer gahroaler Füstunstr ifen, des östliche Grenze gegen die '^Tüste paral el zur Kfi^te läuft • - die t*euohtig grenae der /twosphiire» i'alästinas Ustgren.:e ist eine reuohtigkeitsgrenzee i/ie ieuehtigkelt der i^uft nimrxit von der Küste 'Landeinwärts ab. Wer die kur-^e 6U kn ntrc ke von Jerusalem naoh ciaffa her unterfährt, spürt wie mit Je lu m Annuhrung an die Küate die rouchtigkeit zunimrat und wie a der Huste etm vom liinnonland vfil'iß ver^ohieidfmea Klima, niimlioh ein jBdi feuchtwarmes HKutxwirt subtropisches Kvi^tenhliraa herrscht, das sich in de völ ig veränderten JhfirRkter le^ iiandschnftssbilcles und der eflantenwelt kundgibt, i'le ünterjiohiecle in der lemreratur '^Ind zwischen Küste und iHibi nicht erheblich undnaEin vnirde sie bei gleloh-r, r.Mmaforwalo ni^r unbedautea registrieren« -as aber dem Rllraa zwischen Joru^jaler^i und Jaffa einen so gx verschiedeilen Charakt'^r gibt, Ist 4l der Untornchied in der Feuchtigkeit Luft. Verfolgt den relativen Feuchtigkeitsgehalt der Luft während des Jah in 'viestalt einer ^urve, so erhält man für die Küsteni^tadt waffa-Tel Avlw und ^le Binnenlandst dt «^eruaa^em zwei völlig verschiedenen Linien ( Abb. Die Küste hat einen das gan::e inhr hinduroh ungefähr gleichbleibenden Fouc keitsgehalt der Luft von 65 - 75jfc. Im Rinnenland, nur CsO km entfernt, err die Feuchtigkeit, als Monatsslttel berechnet, selbst In ihren Höohstwer^ *>A. -*- .» ^ - » A köohsten Graden nicht die mledrlgaten lerte der Küste, und während die 1 i Feucht lg3:et der Küste eine nehr boetiindige let, schwanken hier di« Monats- werte zwischen dem geradezu enormen Abständen zwischen 30 und 60^» Temperaturen allein nagen bekanntlich über die «irkung des etters auf Menschen und üere nur wenig au». Entscheidend iat die Feuchtigkeit. Eine 'l'agestemperatur von 3?. ° xk wird bei trockener Luft und gar bei frische« wind als angenehm empfunden. Denn in dem trockenen 't^.nd dünstet der «Lörper seine Feuchtigkeit rasch und ohne Tropfenbildung eb und durch die schnelle Feuohtigkeitsverdunstung wird Verdungstungakälte, Abkühlung der Haut erzeugt. Ist jedoch die Luft feucht, so verdunstet die Feuchtigkeit des Körpers nich^ sondern hängt in Tropfen eis iJchweiss auf der Haut, durchnässt die tKsche und umhüllt den Menschen mit einer feuchten, dumpfheissen Eigenatmosphüre, die das höchste Unbehagen, Ja Hitzestauung und HitzescMag zur Folge h«ben k^nn. Man wandelt 7/ie in einem Treibhaus, dessen Charakteristikum ja auch die feuchte, stille würme iat. In einem solchen KliDa gedeihe» tropische» Pfla»ze; ausgezeichnet, und daher ist die neuzeitliche Nt^chbersteA vo» Jaff» Tel ei» wfJxres Blumo»paradie«, oin Garten Eden, djirin die sch.insten Baume mit phantastisch gros:-,en Blüten in Strahlendaten Farbe» die Strassen umsäumen, Palmen zwischen Haualinden zum Giebel stoigen und in den Vorgärten m^mnshohe Kaktee» als stumme T^ächter ^n den Truppen stehen. Aber dem Wenscnen ist der Aufenthalt in dieser Ataosphiirt. wUhrond der '^ommermonale eine wahre Qual. In Jerusalem hingegen, wo die "eewinde nach 60 km Landüberguerung und Aufstieg auf 800 m Höhe trocken und kiihl ankommen, und wo die Nähe der Wliate die Nackte abkühl sohafty engenehm zu nennen, aber die Iropenpracht der i'flanzewelt fehlt der die sich mit einer bescheidenere» Flora »ördlichon Ohar^tera begnüge» mmn. Dia Bewölkung dfr 3o»Me rmo»ate . Infolge ihres höhe» Teuchtigkeitsgeialtes bri»ge» die We8twi»de rielfach Wolken mit. Der Himnel Palästi»»« i»t 1. Sommer keineewege ewig Leiter, - 22 - i\ schwer h.U.r .oi^.« 1. a.g.ntell: ««n. «olk.nlo», T««e aln* .1». Au,»ah«. VO. «..r her ko-«n TOlkohon e».og«n und »1«»«» »l«-. 1« -™f "•' »«"" " ^tta«s.tuM. zu ga„.«n -ol^e^-ändca »a.a»™„, so 4».3 4„ U„rrahr... „.lalt.t i-t. .1. A..nd*o.Ut.r zu rror....l.n. Ab.r ». ko».t nt. d.xa. r„ ..tz de. Luoa. ( Eapitol. 12 ) "We» Ihr «1- 'olUe seht. aufg.h...a . ^ .„.ht Ihr MM ; es Komr.t ein S^^gen. t»n« es geschieht aleo." i« Beeten, so spre -ht inr oaia _. - .... .mrt »u-l- ''ann nur mit groaner Bln80hrnnku«g. pesät aur für aio Wnterieit ■md au.n .«nn nui Viel richtiger lat.le vorsichtige r«o»ng des «i.ra^oh : ' Ten n.,,n ,.„„st «u nlCt vorher .oh^cn Mo zu do» ^usenhllc. da er .IrUloh eintritt", i'er lll»=.el l-o^teHna. filht .el»en Roß.n aohr eohw 4 her I»..r von Neue« ballen .loh die "oUen zu.am.en, l^or rieder lo<,e. .le'olch aur. Ohne da.. Ihr Be.en hls zur ^rde nle<,erko».t. Ke rennet auch 1„ Pal..tl.a 1« sonder viel, ah.r l..er nur .rohen 1« den .üften. * «a. aleht, -1. die .olken .loh durch » Au^regnen" «uri»s.n. a.er Ihr. »ropf.. -«^ 1 bnc/ef fihö sie den Loden erreichen • vercu»3ten auf dem V7ege zur ^rde, längst ehe sie 1 « T>>i4-i*ncj«^«fl Lnrte /*pTil kann man dfts .iohon hei den letzten .ohauern äee ..r&trosena l.n «„-f wlftRcn KtxT nicht" davon,dß88 es arausse» fcens3hcu,die nloht anfijepaßst, vißBon gc^r mo . >, 1 un^l nehmen dlo M.chrtcl,t ungläubig «nf , «nd die r.eg.r»e8«er Phäaoi \ *» «t.ro -.t.ortologi3ohen'.-.tatTo.e. rogiBtrl.r.. nicht a« Bruokt.ll .1«. «llU».ter3, Obwohl (.eträoMllohe ^««».rmengan nl.d.rgiiM(e.l und wenn e. i„ W d« «ai noch wir«r und trock.«.r g«rord«., dann lco.«n die fallend.. 1-ropren überhaupt nicht mehr bia za. Bod.« her«» sonder, verdunaten In d.r j,„ft äaa Sind die pal »atine.el.chen .,o«merregen. Bege. in ainmel.aber uioht an äer Erde, Luftrege.. Dfy Taa# Mit der lemperatar.bnah.e verliert die ^uft die F.thigkelt, Wns.erdanpf »a halten. Kühlt alsh die feuchter« .uft doa l£«e. 1- i*»f *-»»*»« der "acht »t.rk ab. .0 r.gnet ale Ihr.« Waaaerda-Pf In ^atalt von Tropf«. „„.;'xa.. -er Tau erscheint ...er-t dort, „o sich die «ft a. atarkete« abkittll alBO ttb«r den Boden, über den „l«ttern dar „aa -erverdun.tende. ^flan.e., und vo diese kühle und wasaerlialtlge i»oaeiiJ-ui* » ia Berührung kommt, also an dem olättem, i,esten, r n 1 -=« «oVa« nnd derfi'l • eracheinen die Tautropfem an ^ftserige» Brettern, wollenen irecken und aergi . i, „ichtbaror Hange. Infolge aelnor feuchten .eewlnde bei Tag und der 3t ruen -h.ahlung de, ^ndes durch die ^.atennuh. bei .«cht, l.t PalU-ti» .1. ungewöhnlich taureiches .and. ier Tau erscheint erat-na sehr oft. i. Jeru,ale. an 160 Tagen 1» Jahr, und ,weltene *ehr at.rk. so da.a »an 1. a,„ »eisten .».„ernächten nicht In Freien sohl fen kann, -legt .an «nt.r .ine. Bau™, .0 träafelt der Tau als .le ein He,-» von den m.ttern. t.oi.« el.d nach t.urelchen .achten so d.rchnäast. als hutten ale in W.sser gel.«.. Ja a.r b.tan.te .aiastlnarels.nd. 'i.U >*««>. schreib*, da.s .r a. «or... 4„ ,. August 1881 auf d.. Berge lahor die Pfl«.«. u«d auch s.i. Pferd von einer dicken .chicht weia .e. ^elfa bedeckt fand. .oloh. st.fcrk.. laubll^ungen werden auch in d.r .ibel v.r.ohl.d.ntllc. .rw««t. .1. «1*.» .it den «idl.nltern kUnpf on will, erbittet er sich von >^tt .1. .eloh.n, aaa. er Ih» d.n .leg verl.lhe. will u.«e«t WoUe auf dl. T.nn. .It d.r Bltt.. U.tt »»g. Tan auf ale f.ll.n 1..-». *- ^<"^- '^^•*'"^« '"""''' •oll trook«» bleibe», und ^lo er norgaiui b*l trook»m«B Bod«B dt« wolle aufhebt, fla " drückte er Tau aus der Sohur, elmt Schale voll Wasser ", denn Wolle ist mit ihre- gros<;en a»d feinfaeerlgen Oberfläche ein vorzü^ Hoher Kondensator für raucht igkeit« Und als dtr Geliebte Sulaalthe nachts an ihre Türe klopft^ ruft er ihr zu: ** Mein Haupt Ist voll Tau UÄd meine Locken voll von Tropfen der öaoht" ^ - ebenfalls riohtig be- oba bt obaohtct| denn auch die iiaare sind aus gleichem Grunde gute ILonäensations flächen für den v;a3f:erclain[>f der JAxft. Zuweileri ict die Taubilöang so jtark| daes abends nach Sonnemuml gang mitten im »:>omrner rt.oh heiteren und heisc-.en Tapen ilebelschwadem vo» Tau übei das Land dahinr.iehon, oder dasa ratin mor^ena bei Gönne naafgaaif greue Iie^el7/olken an den Borgen hanf;on aieht^ die Tauwolken der Bibel • ^enn die Sonne nie trif'^'ti Wenn die r>trahlen der aufgehenden Sonne sie treffen, nehmen sie rluroh die i^erstreuung des üichtes eine rosa bis braunrote? Farbe an, bia sie sich unter der Kraft der strahlen im liiriaclen Tropfen auflösen, die nun an i^f]^^nzen und Mauera glitzera» juas Binnenland Ist taureioher :^ls die Küste, «weil es sich durch die löstennähe nachts starker abkühlt • i^us gleiche^i Grunde sind die Höhen taureicher rUs die A«ie crun^en. xde stärkste Taubildung beobachtet!»» am Karmel, weil er nah air feuchten keer lieg , hoch in die kühle Luft hinaufragt und im Gegensatz zu den meisten kahlen Höhen bewaldet ist und in seinen Pflanzen Fondersatorea für die Tropf enbildung besitzt« Aber uch die Ebene Emek ist so taurrioh| dass sie an manchen Somaer- morgen von dichten Tc^uwolken wie von Nebel überlagert ist« i/er Tau ist von der allergrössten ^:'ichtigkeit für dae Laad» ür ist der öommerregen ^aläGtiaas« Lie Taumenge, die sich während dee Sommers aus der feuchten uuft über dem Lande niederschlägt, schätat aa: auf 2^0 ma^ das heisst ein l>rittel der v/int erliohen Kegeamenge, so das man eigeritlich die Nieder ;chlagsmenge i-alastinas nicht nur nach dem R€ bemessen d^Urft'j, sondern noch diese 20 ^ mm sommerliches Tauwasaer zu < > 2« • I Ke^seamesauagcn adCleren muöfi. Ohne -a»» Tan, -lor ja gerade In dtn trookenen letzten Sommermonaten am r ichllihstcin niedergeht, wäre im ;:>3mmer Fa^fistlne eine Wüste. lurch ihn erholt aioh de- Pflanseiwruohs trotz der weit über hplbjfthrlgon Trockensei t, Ja nim kann nogar nnoh der Getreide» ernte im irühjahr nooh gowisne .flanzenarten wi« ü&ls , Dnrra, Uelonem pflanzen und. sie v/aohf^en und tra^^en Frucht, obv?ohl Iwln Tropfen «tasaer aas Wolken fällt - - nur jdQumi Anbau deg tJelnes? nicht mö^^lioh, da dieser ja ehenfal s erat 1-n spaten Prühjnhr zu^^riinen beginnt und, ohne cdnrruHl von r^egenhenetzt lu werden seine Trau^hen Tr^r Reife brin^ t* \7a« n»n im Herbst als li^eim (in den Kellern P in den Ko3 ) als Pallistinafrein in Flaschen füllt, if^t im wahren Sinn des Portes der Tau de« HommerH, de.r In die Pflanze einging und hier die r^eeren mit saft erfüllte. i/iese Tatsachen entginf,en df^r Beobachtur^;sgabe der jae7;ohner auoh in den ältesten i^eiten nicht. Im^er T/ieder 7'lrd In der i^lbel der Tau als der grösnjte Segen des nimnels und de aas hfJohste Zeugnis für die Weisheit der göttlichen ireltordnung gepriesen, mehr noch als der Kegen, Rer berühmte Satz ♦• Mit vveisheit hat der Kwige dfce Fyde gegründet umd öte Himmel befestigt mit Gkiist • wird von dem r'pruchdiohter duroh den Nachsatz begründet ^ duroh seine Einsieht wurde die Tiefe gespalten und träufeln die Wolken den Tau •*. Und wenn der Paalmist aus ruf ts*** Sieh«, wie schön und wie lieblloh ist^s, wenn ISxüder in Bintr&cht beisammen wohnen"^ dann weiss er fmf nichts besseres hinzuwelssa als auf das Osl, das vom üauT^t des hohen jPriesfeers rinnt und auf den Tarn : ^ Wie der Tau ist* 8 vom Hermon, der hlnabträuft auf 2;loiis Ueblrge, denn Ihm hat der Kwige den ^'>egcn geliehen, das Leben bi» in ir^^iiskeit* * Umd wenn irgend wo in de Bibel ein tiegen über Volk oCer Leind gesprochen wird, it.yr; • ^ «O vlrl gewiss Äw ^ «atz: u»u - T.aaks üter Jakob beginnt alt a« ^^^^^ 4, ^ ov seee» leaaits uuv* »..•iTf. an Korn .. „«« Thu (ies Hiamö^s una a»- rtaieHe das ,,^e dir vo» Ta« ^_ „ ,,,,„.. ..ie . rd. sei dein «ohn.iU ond aer Tau „Vte der «d. sex ^^^ ^^^^^ ^^^ ^^^^^^ ,„„ ^t„ aie ,,, ,„in .an... -S^ e^' -" '•*»- ""J^' ' ^^^ ,...,„ eine» ^«de t.w.pT "Es v;oln«e ptcher ,J.e den Tau-. Und .. X...,e3 _^^^ ,„,„i,,«.„.ufe- . >Xs ,0. ,.t«iae und ^3., d03.en -.».e^ ^^^^^^^^^^^ ^^_^^ ^^^^,_^,, -- -- '^'^- ""7 : i: .... .o„n...u, v.l.«. e. ( x..^ > vox. - -^^- ""' "°; :,.;. a.«..ri..ei., «nx .le XK-. -' ,, ■>• -Ion wlXl aeiJen iHrt ^,,,,, denn «e.lchon Ist ™oln . ^^^ ^^^^^^^^^_^ ^_^^^^^^^^^ ^^^^^ ,,, — " ™" " "" "1« n,.U .Xon ..-.-. .neuo., In ■so ,r.lcnt dc. »..e^ --^ ' ,^^^ ,,,,.,.,,, .„a .ox «e.. ,i™ un-! J<-TaH..X..f «Ird ^,on-..nt ^^j_,^, preise und - .^a>:enund ^ar.--.lu>n, 'Üe ^^'' "'"^ . ^>. r vorkomrat dem i'eber est .Jx... ". In aio^*^'-^ ^. . „^ TTtcfde zu Vollte3 . . . • -^ a,ir,>,, r nVAitta4etiP^^en Utofi ,.V,rt.u3«n.e .in«e« au. el. ^^^^^ ^^^^^^ ^^^^^^^,^^^ ,„3..«o.un« eine. Tat,ec.e s«""''^"' " ^^_^ ^^^^^^„,, ,er ..eln.tocK, «m ,„lue .«o^t u... .le -de .1.^ !--■ - .<•] "-'•'mm - 27 - ihr«» Tan uad Ich «igne dm Ueb^rres^t diene« Volkes dieses zu.*« ihrem Tfta, und alles dieses überelgae loh den Ueberrest dieses Volkes." Die iloamertemperatur Paläatlnaa • Mi 38t laan die Temperatur der 24 Tages jtunßen und dividiert Ihre inwnrae durch 24, oo orhalt man die mittlere iafjeatemperatur • -addier man lie mittlere lageßtomperaturen einea Monats und dividiert diese liurnfTiO lurch die zahl der »onatv^tage, so erhJllt ^^nnn die mitl.lore konrctntemverf^tur, Auf .nbb . «.• sind (Ue raittleron »lonetstomperrturen der palKstinensijchen Städte Jerusalem, Jafro, Haifa und Tiberiae su Jahrrskurven :&usam'^enäestellt und mit der entr,proohenöen kurve einer altteleuropai:30hen üroötst^ct \»ien vergliohe». Wie man sieht, ist der ßllgomeine üan^ ier dahrcötemf)eratur in J^alltstina der gleiche wie in f'^iropa* Aber es ist r/ärmer^ und zw^r um ungefähr lü • Die Kurve von lUen läuft ötoiler rilti jene der ptduötinenaisohen Städte, degi, der unterschied zwischexi vinte und ''omraer ist in ^len grössere Palö.otina «teht unter dem I^influeo des '"eeklimas, oeß^en wichtigötes Charakteristi- kum seine üleichmasaigkcit und vor allem die i*illde eeiner »Vlnter ist« ■ltteleuroi)a erreicht seine sommcirliohe 4ioeohsttem[^eratur im Juli^ weil das iiän : sich achneil erhitati in iralaBtin« Ist der helssfeste Mowrtt der AugUHti weil die ^ee sich nur langnani ervnrrat* Lsfür dauert die Wärme sOÄfnerliohe uärex. bis tief in den rierb^t hineim • im Oktober stehen die palästinensiachen Sempera turon viel liöher über der Wiener Kurve als es im "Sommer der Tüll Ist* £in l&n^sam eind0t7.#nder aber bis in •f'en November sioh hinziehonder 3omraer ist für das Kuetenland p.?l£.stlnr. bezeichnend* Auffallend gros i ist der Temperaturunterschied zwischen den paläHtinensioChen Jtädten selber • xiedenkt man, dass i*aläntinu ein sehr kl^incB .jchiiRles iiand ist, so ernohelnen die Pifforcnzen geradezu phantastisch gro^ß. i^wiachen ierusaltm und dem n^ir 30 km entfernten Joricho m - 28 - ist der Tempora turunter chicd grösser als der zwischen Jerusalem uad Im Wies. Aber auch zwischen Jerusalem un d dar Küste besteht el» i^iun Ver - hältnls zum Abstand aua erordentllcher Unteraohled in der T(;?mptratur« Von den Höhen wenige Kilometer westlich vJerusaltms sieht maa Tel Aviv am Meere liegen. Aber in der Temperatur herrscht ein Unterschied wie zwischen Parl^? und Marseille, das um eine garze Maohtreise im Kxpresszug südlicher gelegen. Noch etvms würmer als Jaffa-iel Aviv ist Haifa^ weil es öm Iruss des Karmels in einer Hucht lieg' , die die ^ärme aufstaut umd ^le t^tadt vor den kalten Kontinentalwimd^m des Winters sch.tzt* liie mittlere Monat stemperatur ist sin zu allgeoieines und zu vergeh. 'Ommenes Mass ^ als das man durch sie ein Bild vorn den wahre» Temperaturverhültnissen gewinnen könnte. Man mtissnoch andere und ver - sohle lene Werte zur Betrach ung herbeiziehen, um zu klaren Ansohauungem zu gelangen* oshr förderlich ist Im lieser üinsicht der Vergleich dar höchsten und der niedrigsten Temi>eratur| die man In den vier otädten Palästinas und auf dem 500 m hohen Karmell^ai Ifclfamisst ( Abb, )♦ Das obere rmde der fünf Säulen zeigt die Höchsttemperaturen t^n, die man wührend des csomraers beob::iOhtet* 'Weitaus am kühlstem bleibt es auf dsm Karmel, wo die Quecksilbersäule selbst an den heissestem \e.ßen nicht über 33 steigt • Der Karmel ist die von der Natur go^iebems P^ommerfriscks fa).ä3tina8^ ein wahres Hefugiom für alle| die in den hels^^en Uonatem ausserhalb der stHdte und dar 1aelsBan# Kbamem Krfri^chunf; Bucham, Im Haifa < m fups des Karmel werden 1' bis zu 4U , im Jerusalem^ wo die tsonnemstrahlung über dem macktam Hoohplateaa iakr stark ist^ 42 im Jaffa- ¥sl Aviv^ 190 sich schon die i^inflüssa das haissem Stoppe»» klimas vom ?tüdem her bemerkbar machen, 45^ gamessam» Am l^uss dar ablesen ?&ilem kann mam die niedrigstem Temparaturami die währamd dar Winter« monate erreicht werden» /• - 29 -. Vie in der 'iabell« Abb, anßeßebcneß Wurtt sind di^ h«oh.te. u„. nl.drl,«t.„ le.,„ature„. ,u «n überhaupt 1« Lauf d.r Jahro .eoK..oht.t hat. .tent «c„ j.,och. ua .1. wahr« ..,.o.rat,.sr.«.. 4ar el.u,anen «onat. zu er.ltteln, «, u.ehsten un. „i,ari«st« le. summe durch die Lahl der Ta«e. so orhnit ,.,„ die « 1 t t 1 , r , „ »«i«a u.d Mini«, der Monate, „tollt „.. ,i.., „i,, ., ,„ ,,„^^ _,^^^^ kurve .u,a,n,.„. .„ „h Vit «.„ „1„ T.n>,„r.aurl,a„d. deaaen .rait. u„a dl. Tases.oh««ku„^„ a.r Te-^eraturen «Ihrend deo ,Uue. de^o^trlertCAbb'. Stent „a„ .le Ie„,er«turbander der drei Orte Jerusalem, .äff« und Ka„.l neben einander, oo tritt der wahre Wl.™ti,che Te.peraturu«ter.ohie,-, a. diesen drei f.r dae i.„d t^pi^ohen P,««» Uar vor Au«e.. .affa- Tel Aviv (^) >^lXfi typlaohe. .eeHl«. I„ Prühll,.,g Ist d^ a Meer noch ialt, die MlttasatenipBratureii der i«ft ahor ^tel. p. .^i,,,, u ,, , otei^^en johoa hoch und folglloh ist dao Tempera tar.,«nd 1. Iruhlln« breit, I„ .o.mor v^lrkt das «eer ^ Tag. kx*.lend. in der H.oht hin,,«,.. .*o-„end,und fol^.Uch wir:, das .«* Band im .OM..r schaal, „nd .war vor « le, „eil die untere Linie d.a B.,nde., das uaoutlloho «inimum der IViH' eratnv i.,<-„t >.er lem. erstur Infolge lor aarme der Nächte hooh- hinaufruckt. Noch schaler als an de. KUst. drinten -^ra das lemperatur bani im Laufe des .om.era droben auf dem K.rmel ( b ) . Auch hier «Ind di. Kaohte warm, aber am fixpm wlrfl «q k-?/^vi+ ^^ ^ , m T g. wird es „loht so heisa und so ruck.» die Ejctren. «erad..u unglaublich «.k: ^«fa. p^. *eo.sil„ersaul. bewegt eich waM,.., der So-»rmo».e auf de. K :r«l um durohaohnittlich »r 4 "|o ,i, „^ ^„ , ». der Kar«l sta,uig vo. se«,i.deB über eht v>ird. e«pfi.d.t .^ dl. »är- der Nacht, nicht wie »t^nnSSrtfgdlg-ten. als drücke.d. .onde» a«genehm. Kühle T.«., ia„. »H.ht, - - so erscheint der K.r«l als ei, von der Hatur de- Land, in Bergfor- hl„ge»taitea mit Luftk.Uhlu^g v.r. sehenee rJomrriorsajaatoriiuiii - 30 - m SiB«m f«ax aAdtrtm dritt«> Typus des Teaperatorgaiiga zeig Jerusalem ( o ) • Das Temperatur band let brelt| da k« zwischen Mittag»- hitse umd Haohtkühle klafft eim welter Abstand vom IT «• 27^^ der rmoh ia HoohsomroerÄloht gerlager wird^ well danmbel Tag die Sonne stark auf scheint die nackte liochebone niederstrahlt, wahrend nachts die Wärme ebenao rat>ch T7leder aus den steinen in die klare i^uft der liergeshühen ausstrahlt Jerusalem cei^t cchcn den st rken liinfluss den nahen Wüstenklimas. Wenn Jacob bei der Aufzahlung solner i'lenste und Verdienste zu Le.ban sagt: " Bei Tag verzehrte mich die hitise und bei Nacht der Frost und es floh der :>ohlaf von ireinen Auge: • • • und wenn Jcremias deru König Jojakim von JFuda die für daa Altertum in ihrer unerschrocken - demokra«- tischen Külmiieit einzig dastehende grässlihe Prophezeiung ausmalt: '• Und sein iielchnam soll hingeworlen liegen der Hitze bei Tag und der Kalte Vei Nacht" - • solche -Bilder , solche W'orte konnten nur Menschen des Binnenlandes und des (ieuirges fühlen und 8j)ruchen* L'inem Lohnherrn von Jaffa oder einem König der ThüJ^iaterstadte an der Küste w-ire der Hinv/eis auf den Frost uer -t^aoht unvertitundlioh gewesen« Das klimati5:che i>e8amtbl2d des .ommern» Kinzelwerte über Tem[>eratur, Feuchtigkeit, A*ind vermögen niemals ein klim^itisoheG Bild zi> vermitteln» Hierzu arass man die verschiedenem ^erte zu eine Einheit ziu-ammen^tell en» Ver palästinensische Sommer Ist zwar helss^ rbcr er Int Trl.ni'ig. windig, Ihirch den Wind werden die hohem Temperaturen erträglich* Sowie die Nordpolfahrer uberelnatlmmend beriohttm, o dasö man sehr wohl bei 50 Polarkälte mar chieren könne, wenn es nur windstill sei, während man an stürmischen Trgen achon bei 3o^ Kälte zÄr Sohut und Ruhe verdammt ist, so kann nan umgekehrt sagen, dass man im o o dorn windigen Paläjjtina 40 Hitze weniger empfindet als 30 in der somrner y. VP". mmr mk> •ommerlichem Windstill« europäisoher Grosstädtt« Wichtiger Booh aber als die Koabitiatiou voxi TeBiperatur und Luftbewe/^ung ist der Verbal tnla YOa Temperatur za Füuchti4jkelt# Hitze ^rd wohltuend emnfundtxij solange sie trooken Ist; sie ulrd urierträglloh^wcnn die Wft gleich eltig feucht ißt. und die ^^ör^ era.odunotan^ verhindert» stellt man c'le Tempe- Kurven von TemperPtar aail ^c^jc' tißktit fiir Fviete unci BirinenL^nd zusammeÄiJ 80 c;rh.:3t iXiii sv/ei ;;rur-ijverecliiedenc Tillcior, Civ Jasr; kliaatioche Portrait r^weier eben'jo ve^*i;c?iieocnev vettt^r^x.! ten daratrllexi ( ^bb« )# In J«rui5^anri ( a ) .:tci,,t v;^ihr';nf:1 df;3 'Jomrjers die lomi>eratur, die i'eaclilt ti^>c:il bv^r füllte ^-nl;;' Ich 7;ijvj die -onnterhitiie dort trot^ betrtloht- Hoher Höhfj v.'enl^ iii.:f ':;n:i;..ruiiäe/A. J n dor V.a.'itc- (b) aber lil^ibt infolge dPT Meer'.?i'n ^0 unrl (*e r3t-nrli;;ön fvjowindo uie - e;40at l^X^it den g^^nzcn PoTüTor i':0''5h und ri'jn ^^yreini^;en ?>ic!i'« i jq ^^crte su utan uqq Uriobenea Treibhuuskllir« j unter dem uie lAüncohoD /.virt-r ^.u^h aftT^j^e vor ^dl.eir- aber \ bl'^ib^ndön K.viChtori empriadlloh lei'.'on« i'Or üoohoocirflor in wion i?»t >if 3eM Kermel cjine Luf?t/ in J(n'u.>ileii4 aiii in i'el /^viv eure Inrit* Uer palabt^inenoischc ^^inter. ri c >vjj}t/-rli9he^ 'et,t(?rAarte I alc ■'.tina^i . In: f>j"atherb8t ändert die Vetterlc rto üboi dato T&iLtelmeor ihr Au3t*ehQn ( Abb* ) Mit der onnenbavin v/€ind.ert das AÄorennQaxiuiUro .Tild- wfirtn und st^eht nun ubex i^lordafriLa 10 riaharaiDtiximumt Infolge 3 einer fJudlaÄ;e laa^t es atlcj;itinc:he chlecht ettcrzykloiion in dM iVllttölaÄer- geblct ^indrin ^fjn, so äa33 tö nunmc-Kr io 2e^';€;ncatz tum ''om-^ier hier zu Ke^onf ill^jn kornrt. Mit der Abkühlung; des asiatinchen Kontinentes ^^chv/iÄ- ihrer det dio 3o:iirjerdepri.Siilon über dera Porai^^hen C^lf unc taatl Ihrer enowioliult oich dae v^ inte liehe Wajciraugi über Slbirisn* Zwischen diesen - '62 - M ■•-■\s3 ■^■^1 beidea vrintor liehen uoyhdr.iGk^iebiele» lid^t die Teif ^ruolcTinn« der wnrrcon i.uft liber dem :,iittftlmef.r, aosieti -Jänner aic^i n-ir "-enJg •bktihlt, :^er tiefcte i -nkt d.i.enor uinne liogi: irr. Optc'xi über ««m von artlr,.,Rr ^.(iTChv taten Oypern, da dieser Teil des üiti-l rro-rs durch die ^oh^m r.and-ebi^ge ,zt^cj9n ♦•!')rf!en ar^ u::!«» g« schützt j:t. in diese cypriahe I-enr^spion •■'•.h«n die von dM Hoctdrvcl'g'-tit.ten abülöitrn'W .!u+'tnrrMrn al.r. '.virl.r.minde: 5:ii07.-c-t.7/inde vow W-^iKum üb«r 'ler ';S\h&rn, f'sucht nn-l v/prP; i:nc> rorriwer.t'.-dnde, (^ie fOs fnlt- ' oibiri. f^<".Vien luftzai\7,cn -abfir -^en k."./i'! ler. l'i=k£;s?u3 vom pybi rl -^ ^her. «Mcln;u-a her- vorleolc-jn. Tiene i'wO.fJr.f t:;arJi.er K.^nnf-r neben Pto-I "cb Peßtm oder A-.y. ,-.as --M---.*' iclir^e brini>c'n: denr indom ^ic tCal tlnf^.am-^HB eis ?chworlcft nioh imtcr Oie ruhomJe •'ar-Q uft r-iriuchie^en, >et)*'n ai e aie.se empor, b-in;rn sie £ur Abkühlung, und üe ab^^r^v^ühl te Lu^t .^iibt i>ir:.n •'a--'r-?rdafif in /orrn von Re^jen «bCAbb. )• J^io za'-^l dor -/im >t3r.rtik Pi:i.irir<;. iairr*Ä Beirat n^^r-nioh Ton -ul-.niina, Tdrd von ?.ü, tifiifr. von .?5, dae s-'^'^^c-c J.ftR ^on ZZ^, öv,ü noch w'.iter eudiich /^e^egcne Ja?..n von IV Lyklrr^er e-rcicVt. nnd Im LinnonlfT.! rirO die :;*: Kr'^ft drrae^-.ä-/: -rnh 11 r> r»h] der Lyk-n« i.rmdeinv.Ä^rtn nimrat die Krrft der .«Vr'.cno imd fol..a^c-li ihre ir,'l Tiwl^-r :>lrlnr hC^OUtrl Mine .)w5n OCn.!.. CT,T,t...-xrJ x^. u ^ • .^ in-olgc ihrer w«it«B K«ir.e von «olfstrom r.chnn ^>-.hT;ach ^ die ayrisok« Iriflte gclanijcxi, sind die »ahleohU'ett.orrerioden mt-ir^t.ns kurz, üin l^rittel wHhrt nnr einen l^n«, «in i^ittel ...roi 'ifa«e, 2cfV drei Tage u»d «u: reniee länger, schlechtwetterp.rioden von POChend«uor sind s«l tarne und BKt uvbb. x<^ Att»»ahraen. ilri e^ nzlf.es Äial wurd« «ine solch« von neunzthn Tagen ro- gletrlert. »iierJuroh ua1;er:3oheidet oich 4eT palastl»en«i3cho Uintor grund3ut;'.llsh /on ;^lnt«r In Üordeuropa od^r ü.o.a, Wä i»er west- «uropäiache '.Tlntcr Ist eine ^olilechtwett«rr ^rlode, in der die schönen Tage die nusnahr^t» bPöen, In rftlflntina Ist «a ungekehrt, vaher darf auch der Ausdruck ii».;ena«it koines?/e/;e bo gedeutet "werden, alü re^ne es nun dauernd oäer .^ar häufig, aondern die Leßenzelt ist Jene *ieit, in der oa in iiOantina üop hrunt zuv/eilen Zfin regnen kommt, ^er ^al äatl- siswhe ^yintcr int alv. oin« .vJhönnett«r-i orlode zu bezeichnen, die von oinzolner ;ohleohtwettornerlon unterbroohen vvird. Und fibuu iv den Tnbellon steht, '!aclmeeT7olk'sn, r.ber cbonao schnell wie sie >rekom,;i^n. int die i^ältewelle wieder vorüber und Innerhai) t/eniger otu«^ den iitoi^t Ue letipcrutur vor neuem auf euror^iaohe üprÜBass« und nun ^nlgt a .3 'Jin typirfch.'r nlrtnrtag fior i-al aipl„h tiir d« p»ltt,tl«„UoV.„ Wi.ter el, echter .«ropätsoh.r gar • Aprina«-: fi.g.nsch „.r »,d ..on„„n3.h.l„ l„ hunt.» w.ohs.l. .iag.l girossflocklger „„d Boh»ut«nd«r ochso-, d„r l.eeon1,r,g« a« ui;.™.!. ».d .„5...e^„„ der ..ohneefl.cken in cer ^„lde„ blüh« Krokoss.. iarzls«« ..«=h t.n r,™l«oh .einer Wintert.««, dl. ,i, ^üh„e„Mld.r ra.cb wechselnd voriiberzi.hen, er-.el.t Mch ra..,,tln. .1. das ^.„d i. och.itt„>»W ,le ».-jnen jnd 1er illraaformen der ..Irtron». ilndros». lier pa1a!itiii«iinl_^.h^_v^w^n. itix den ;:er,cr,er. i« der gen^ärd^-t™ • renige 1.^ km jer^eit. der Miaäatinen8i..chen ^ron-en Ut der l:e,,nn gä« lioh unbükan.u, und i.uch die .^inJor Inrael, di. ^,j ,e^. re .enlcse, Ä«r durch den x,a b.wä.s.ert.ea .e^-ptor. l;aa.n, kannLen ihn ninht und ebe^o waren ihnen .quellen, nasnerbacVio unä .,een et^^as ß^Jn.lioh ur^bt- l^^x^rte ... und unvor.tel. bares und unter ^en .m.den^e.. henken, üe ihnen mit 'Jer .esitzergrc i-ur.g de. .eiobten .an5es verh.ir.sr kktkm^ .ur^.,, von ihren rührern, «a ihnen M^t uacl i.u.dauor und Gottvertrauen währrni der ln«gen Wüstm'.vanderun^ ein^uflcis.-.cn, r.teht tn er to^ .teile Jer uim.-eir5 auf .^.as .ammelst-under, d^^s in rüe sem ..,.nr!c das Janker ohne üutun des Lignac -.er vom nim-^l aui, Wolken nied.rträuft und ohne PI..;.« des ilonachen in Lerne von ..ue^en und ^^aoh.n «us de« :.chos3 der xrdt hervcrriUilU ur.cinur auf^^efen^en zu worden braucht - - ein l^eeohenk de. V J^ »t I - 56 - 4 A«h. Gottta rn sein Volk; -»»•»» der iwige del« . der cieen, die m <^er bdoh», » Benn dfta l-nnfl, df.hl. iu ko»nst, 13t olBSUB.h««,iBt nicht .0 du deine Haat aussäst und mit den aussen ^1. das Lr.nd ^erar^ten. . • v^o du deine , , . ,«^ , -n iot ein Land der . . .«-« K rautrar ten. sonöern . . . eo i^t «J-« tewäaserfzt wlo einen Rrautßari-e«, , ier TUlar- vom Hegen do. Hinmels trinkt das «asaer. ^ , .,r ^^.i'^e deir Gott sorgt. BentHndig .ind die Aagen des Lane, für it^s ^er -vri^o« ^ein ,<^-. Kn-e^^ bi.=^ ans r.nde des Jahres..», hi^t/en darauf von. .'mfanj, de. J^ii^e.^ di r.T»i.^t,ii w . „4.^ qo werde loh , 1 ..M^.^er '^o du hörnt auf nuinc uebote .... so ^^r >,..r, r, «-einer -eit, i'r-:^.hroif.en>md ^T^-tre^^en, . ♦ , .in uetroids. deinen ixor.t v^nö dein öel ondich . « Volk unhol..nnt .aren und iU. tatoächlioh de« aus .csi'pt-n kommende» ^olk unholc^nn .h.nk der hinmli-^ohen Gnade orncheinen tuu.sten. als ein oonler^ie 'cht^nK aei Ple Rj Pnlaatllt«^j- ü. al..n i;.«riff von d.n Begeno.ns.» ^-.ä.tl»a, ■li. I..,.n>a.n«on da. .ek.nnto,t.o„ Ort. «« W.lt -It auf der Abb. auf der add. -* « . ^fi .t Mit Lrataunen nxiwtt «an Trunr, a«c» d-nen raläatliwaB ..unamaen^eatei- 1. Mit «r ir,«,^ ic^t wie «an gewöhnlich gl»ubt umd V-*'. « -rwuiinarmes Land itv, wic: »«»x e» . .n .L.UCH U..t. X. „en .U.,tl..™l.c..n — -" ^^ „ . trofd.« tat ?.lä*i»« .1« rci^narmes i-and. ->ies. „,. „,„is ,«i.kx*. »aokt. ^a^l.« ,«tl,tl«. «loht nur 4 ^fa -!l« Aneiiben aller otatlstlke», »i' vermögen und wie tr^i^eriaoh die Ang. oc I» \ • 56 - dieser ntni. Us ijiht kr-ura €»lne einzige Fornml oder Üahl, dl# für das ganz« Land Palästina zutreffend l3t# Taläntlna ist das x^and im Schnittpunkt der Zonen und zwar nicht nur Jener der Üatur sondern auch der iieaohichte und i^ulturgeRchichte und ist daher uo reich an v-^genefctzem and Unterr5chlQ.'*en, als v'Sre es nicht ein Ländchen von i^uodezformat^ son- dern ein Kienenroioh rie Kur 3lanc' oricr IIq- ^•amerika* Kan l.ann eher von ?yjgl^nd Oi^.er von Frankreich oln einem einheitl iclien Be^jriffe ö| reichen als von Paliatina^ X dae noch fim ehesten sich mit der »chweiz vergleichen läö3t| wo -".an i^uch y\xf kleinem Laus infoV,e der j-»ago des uimOea auf der Wett©r3 hcide 2T7i-,chen Lord und oud rind Ost und West die stärksten üegensut::e in i-liraa^ xi^nd.ich ft^Iiasr^en und '^ olkaoharakter findet, wo man v/le in Pala.9. tina eini^r;e hundert L4eter nhwarts fährt und aus arktischer üchneelandnch ft insüd liehen Llütf.nsauber hinaDitonaiDt und w 16 Minuten Fahrt durch einen Tunnel den Heißenden aus ^.intr in uie andere \ielt hinüber führt« An vala^tina zer chellen eile Ver uche, es clurch ciilugforte, ormeln oder ^a^ilen zu klassifizieren Auch in der kliak^itiachen üe • tr..,utu«« «uns oan .lou ä„a.o«t«r .irü.ulllo^üc.U >ma Vorsicht 1. ir,t,ii bedienen, u. Ueo. vlelg.ateltlg.n ^h.„c.en «er .andesnatur gerecht zu werJon, I>i<» P/,te unSlm „sten und Süden troclene i'rovinisn'. Bna in klelnit-i. -h,»,,ji *■■ . • V u All ÄxeinsT.em Mf)str'nd 3tosst man f.uf kreaseate -/agetiaatze* «"^ ='«'■ ilhanor rennet es 17oo nu», 00 -ctass er XU den r.,;anrelctotcn .«ble.en der .«„,.n »,de aeh.irt. J,er .ohon 5o k«. V « 37 - .l....t. t.ll «...r K.«.»-.«.. -0 «""'««-'"«■ -^* ''*'' - " 4. - •/«•• d«i> B^d». dit Wüste jrud«. Umd «aa b«ÄlÄ»t ein« d«r trooke»«tea Zorn« d«r Brd», a f 4^v.« i4««r , ^ ,,. KlBUlt b«ld«m Riohtttng«m »uB^-xw. ^ ^ 4^* „«d # .4««r atreok« vom 6ü0 k». »wla h«m B«l»mt mmd R«ff«miMmg« südwärts auf «imsr btreoi« Rsg«BiMiig »^«.«v«w« im kmap B«g«mkmrv« S««i vom iüw »»*•«•— — ' — ,...«*. .r«..t .10. .10« ».. du«, ai. -«.«a.« "■"•".""• « . «ist. eond«» aaoh iaxoh dl. Wlrkwig a« Srtlrg. . ^ p." .».ISO.. 3..1.«. -i- ... .1..—. - «.«....--H . ^..t .1. --1.-. - «• — --"' '- ^-"""^ :" ;r ' ,Ud r„. ....«o.aU.. U.«t ... «00... .l.m. P.X.sti« l.t ^» «okarf »Ug.tell* 1» •!■• «••«''«'» „ ^. _ und «im« trook«m«, w«x» w*» ,4^..^ t.... ..t 4» «1. H«.«tMt. .1. i.xu..l« U.«.k, diw Hoohpl Mkallak «4 4., .1X4« .U4.0...1. .It 11^^. P.«41..i"- o^Ililtii!^"""' 1 \ ^ Zß ^ m Per ükarakter d»a paläatlaLunalsohoii KeK»nat ];le absolutMl Zahlen dar ^aganoMingen gabam kalnam Bagrlff voa dam Tauohtigkaltsch&raktt^r alner Landsohrift« Dann wichtlgar ala dia absolute Ragenaenga Istdia Art das Ragana und dla Verteilung desselbam über daa Jahr» Palästina hat zwar dia haganiiangan Ton Paris, ^^rlin und ^ian, aber es ist im Vergleich zu diesen i^tädten als ein unvergleich^ lioh regenärmeres i^and zu bezeichnen • in i^'uropaiat der äagam über das ganze Jahr mit zwei Höhepunkten in Frühling und Herbst verteilt* i^iasa beiden Raganmaxima sind wichtig und wertvoll für die Landwirtschaft. l}%r liegen fällt im allgemeinen langsam und in k I I » stunden «• Ja tagalangan feinen xiandregen, die langsam in den Boden dringen und ihn tief durohfeuchten« i^er Boden i^uropas trocknet niemals so aus^ daas er steinhart wird ud den Felsen gleich das Wasner nicht annimmt« l;uroh den häufigen Regen nind dia Wiesen mit GTas und dia Telsan mit Moss bewachsen, die beide den Kegen in sich einsaugen und ihn wochenlang festh Iten. üach den uegenfällan bleibt es gewöhnlich einige Stunden kühl und die i>uft bleibt feuoht^ so dasa der Regen nicht oberflächlich verdunstet, sondern iieit hrt, sich im Bydreich zu verteilen» Wie anders in Palästina! Hier regnet ea sechs Monate überhaupt nicht. In den beiden Gren nonaten regnet es nur Si irweise, so dass man eigentlich von einer achtmonatigen Trockenzeit sprechen muss« Die Ragenmasae^ dia in W^at» auropa im Laufe von 12 Monaten niedergeht^ fällt hier zu aamaanga drängt auf 12 • Dmr Ragen selbst fällt^ da er durch klaina und schwache an dia Küste ankommende Zyklone ausgelöst wird^ dia hier mit dam haiasan und trockenen Komtinantalkliaa zuaamttanprallam^ in kurzen^ starken Reg güssen von k loka, meist lokalaai Ausmaaa« Landregen kennt Palästina kauai^ sondern fast nur Strichregen naoh ..rt dar auropäi sehen Gewitter«* regen« regen # D > ^ ZV ^ i^%T Aegon Haltistinas Ist unl)ereoh#Abar naoh Zeit und Ort und Stärk«« Paher lässt Aiios Gott mit Keoht spreohan: ^ Ich Hess auf dla alna Stadt Ksgen fallen auf die aadare dages;e]i nicht; das eine reld wurde von negen getroffen, das andere d gegen, das der i^^egen nicht traf, ve^lorrte.^v A^ap* 4^ ) • i/uroh •♦i- otÄrk#» Mt»r Re;;cai;i*jc% #1^^1*1 die Hauptioasse des vyassers nutzlos verloren, denn wenn ein wölken- bruchartiger ne^en von wenigen IRhauten über das hart getrocknete Land niederprasselt^ so fliesst das ttaaser ohne einzudringen über die steine: Flftche dahin und strömt durch natürliche oder ausgewaschene Täler ins Mee: Ein '^olkenbruch von 100 bbi Sturzregen nützt dem Lande weniger als ein feiner Kiesel regen von 20 itti« Die Kegenmenge Suropas setzt sich aus TT kleinen, lang^an eingesogenen «^asserportionen zva , die das Land in sich einsohliirft wie ein Trunk. !^ie negenznenge Palästinas gleicht dem Cfuss aus einer Tonne, mit dem man den Menschen übergiesst, so dass er zwar von Wasser trieft, aber im Innern durstig bleibt. Hierzu kommt noch die Sonnunwirkung. In Europa bleibt der Himmel an K sn klürt ^icU lan^nom -uf und 'lie rufklärung ist en bedeckt« ich von tiefen Temperaturen bogleitet • In Palästina jtrchlt eine stunde nach dem stärksten ikiss die .->onne vom uimiael als sei aie nie hinter »«otkcn rer-» stt-okt r.^wesen und i;iurig saugt sie vom iisoden wieder auf ^ als gönne sie , dem Land den Be^^en aus den TiTolken nicht« uazu T/ehcn meist an Regentagen heftige Winde^ die ebenfalls einen Teil der wertvollen Feuchtigkeit ent- führen. Keine ^^iesen, deren Oräserwurzeln das Wasior halten, sondern nackte steine« keine Wälder, in deren Schatten sich die feuchte Kühle von Kegentag zu Regentag erhält, sondern karge Oelbaomhaine in den denken und das kärgliche Grün niederer einstöcke an den Hängen« Es ist nicht, ele ob ein Gärtner sorgsam seinen Garten sprengt, sondern so, wie beim Säubern einer Wohnung das Wasser über die I" Hessen ausgeschüttet und m m - 40 - dann rasch wieder aufgewischt wird. Durch einen wolkenbruchartigen Ragen wird die ganze Jahreskarve zu Gunsten des Landa« verhindert, ohne daas viel an dsM tatsächlichen i^egengewinn geändert wird, ausser daas sich durch ihn dia Zisternen füllen und der Grün dwaa er spie gel steigt» Palastina ist nicht am an Regenmenge, aber ara an Kegenertrag« AUS der Hutur dar palästinensischen Regen erklären sich dia grossen "Schwankungen der Jahre awerte nrch Ort und Zeit* Ba gibt Jahre^ im denen in Jaffa ein Drittel mehr hegen fällt als in Jaru^alaa« £8 gibt Jahre, in denen es an 36, und in anderen, an denen ea an 75 Tagen ragmat« ^aher gibt der Mittelwert von 5öÜ mm* für Mittelpal äst ina ain ganz falsches Iiild# Man darf nicht sagen, es fallen Jährlich in Paläatl na 550 mm Kegen, sonder mu^s sagen, dass man aus einer grossen Raiha von Jahren diesen V.ert als diese Zahl als Mittelwert erhält« In da» drei Jahren von 1876 - 78 fielen über Jerusalem 350, llOü und 400 am : In iort aid r^gnute es 1?Ü3 62 mm, 1905 nur 1 mm^ in Suas 1887 78 mm», 1895 5 mm« Hieraus Mittelwerte zu errechnen, ist genau so unsinnig, als wollte man von zwei Brüdern, von denm der eine 60, der andere nur 2 Jahre alt geworden ist, behaupten, sie hätten eine mittlere Lebens - dauer von 31 Jahren erreicht. In Wahrheit hat Palästina Hegenmengen, die in normalen Jahren für Haifa zwi ichen 6J^ und 850 mm, für Jerusalem zwi chen 4uo und lüOO mm, für Tiberiaa zwi chan 4iA/ und 700 mm und für Gaza im Süden zwischen 25u und 4uu mm« schwankam« Dar Prührai»m« Trotz dar aoa^arordamtlichan ;^>chwankungan im Kaganmamgan omd ihrer natürlichen Vartailumg pflegen dia Joklaohtwattarigrklona mit eineil erstaunlicham Eagalmäasigjkait in gewiasan oarian am dar paläatinanaische Küsta einzutreffen, so daas man dia Baganzeit seit dam biblischen Tagan * in drei üruppem einteilt; Frühregan, hauptregan und 3pätregen(Abb« )l i m- - 41 « ^•dt &tg«xigrupx>e besitzt unabhängig für Ihre Hange eine besondere BedeutuMg für das Le en des Landes • Der i'rühregen wird begreif llohe>-- weise nach der langen Trookenperlode des oOmme^ s mit besonden r üngedul vom iiandmann erwartet |^ deSB ohne den Frühregen kann de er den während des Sommers steinhart gewordenen JWoden nicht bearbeiten. In der Regel stellt sich der l^rühregem zwl chen dem 20. Oktober und dem J?ü, November eln# £r kann sich um einen Uonat verfrühen und ebenso um einen solchen verspäten. Bei verfrühtem Eintreten kama der Regen das Laubhüttenfest stören und der Talmud gibt besondere Vorschriften, wann man die Laubhüttj entge^;en dem Gesetz verlas >en dar*'^ nämlich wenn es so viel rognet, dass ein Brei dünn und verdorben wird^ Schlimmer als die harmlose Verfrühun^l ist die Verspätung« 1924/25 traf der erste He^en in Jan lar ein^ und der Talnaud erwähnt ein Jahr " zurzeit Ohonls, des Kreisziehers^** in dem der Prühregen erst im Miirz erschien ♦ oolche Jahre sind natürlich Jahre der Missernte^ und ?/arcn früher Jahre der Hu ge^snot« i/er Prüliregen ooll^ und dies ist ruch meist der Fall, nur kurz und nicht zu reichlich sein, s^^ soll nichts tun als den Boden erweichen. damit man pflügen und säen kam. ])finaoh soll es l-ingere Zeit trocken sein^ damit die :Äat ankeimt und nicht etTra von neuen Eegengüsaen fort- geschY^em'^t wird. Bei kargem Prühregen ist erfahrungsgernftss auch die Wahrscheinlichkeit grösier, dass der spätere llauptregem noch kräftig genuglst^ während nach heftigen Prühregen oft lange Dürreperioden folge: Ferlodem der Dürre folgen« um die Menge des Yruhregens zu bestimmen, stellten die Juden sohon zu Zelten des Talmuds schon bestimmte Hess«- gefässe auf - - die erste überlieferte Mittellang von korekten meteorolo glsohen Untersuchungen« In jenen Zeiten, im denen es noch keine Importe fremder Lebens- mittel, noch keine betonierten 6llos zur Speloherung, keine Konserven 'P- ^ A2 ^ umd sonstige iillfsmltteX gab, and In demeai elB« aasrelohende iiirmährung die Kriegs tüohtigkelt des Volkes and die Friedfertigkeit der Kaohbarm verbürgte, var de5 der ea nicht wie heute nur ein ökotiOiii scher Vaktor für die ^andwlrtr^^oh^ft, sondern eine r^ohicksalsentdcheldaag für für das ganze Volk« Daher wird anter den Canaden, die man für das Land vom Himmel erfleht, fast immer an erster stelle der ^^egen, und zwar der reoht«» zeitig eintretende Frühregen genannt« Als dem Volk vor dem äinzug in das I^and Kanaan das i^esetz vorgelegt wird zur Annahme, damit es den Bund mit irOtt beschliesne als *' sein Volk *, da wird ihm verheissen; ^ so ihr hört auf meine iiebote, die ich euch heute gebiete, den Ewigen euren yott zu lieben undihm zu dienen mit eurem ganzen ^erzen und eurer ganzen Seele, so werde loh den iiegen eures Landes geben zu seiner Zelt, Frühregen und Spätregem, auf dass du einsammelst dein ^etrelde^ deinen Most und deine üele** ( ) • In der tröstlichen Verheissung des Szechiel • 34 lasst der Prophet Gott Iso zu seinem volke sprechen: "Und ich schlles 3e mit ihm einen Bund des Friedens und werde weg das wilde \^tler us dem Lande, dass sie in der lüüste ruhig wohnen und in Wäldern schlafen und Ich mache diese und die Umgebung meines Hügels znm Segen und lasse dem liegen fallen zu rechten i^eit, liegen des "Segens sei er«^ Und ebenso endet die wundervolle tiymne des Propheten Joel in ein i^reielied In den i^eger, den irühregen; ^ ]*'ürohte Alch nicht, Krdboden, frohlocke und freue dioh, denn der Kwige hat grosses getan* Fürchtet euoh nioht, Tiere des Feldes, denn es grünen die Auen der W ste; denn der Baum trägt seine jt^rucht, der i^elgenbaum und Cmr ^einstook geben IhreKraft und ihr, Kinder iiion, frohlookt und freuet euoh am dem i^gem emrem Gott^demm er hat euoh gegeben den Frühregem zum Heil und hat Haas euch Segen kerab^ komen, Frühregen und ^pätregen im ersten Monat« Und voll sind die Tennen voll Korn und die Keltern fliessem über vom Most und Oel«** ./ «. 43 « Dff HauptrcKII Haoh (i«i3 Prühregen, der meist nus einer kurzen ein • bis zweitägigen oohlechtwctterperiode besteht^ pflegt es längere Zelt trocken zu bleiben und erst Im Abstand von mehreren .ochen V7iedrr zu regnen« HUi kann im allgemeinen damit rechen^ dass es nach dem Frühregen ^ noch einmal Sommer 7jir6^ . i^nde x^ovembcr fällt die l'eraperatur gewöhnlich steil ab undnun beginnt die eigentliche *ve|;en2oit. üie eraten Zyklone, die vom Atlantik kom en, pflegen^ weil sio durch ein weitem Irookeagebiet durch- gestossen sind, ochv/ach z\x sein und weni£/ uegen zu bringen, die meisten von ihnen gelangen nur bis an die AÜste, so dajs der Frü er n der Küste regenreicher iot 11». im Binnenland • :50 erreichte die Ragenmenge mit iibschluos des «wahres 1934 an der Küste 4üU mm«, während auf dem Berg-» Innd erst 15u mm* gefallen waren* Im Januarkehrt sich das Verhältnis um« Jet2st komoien die naltluf tzungen nusslands über den Kaukaams hlmab«» geleckt undnun re net es auf der nooheb^ne mehr als an der Küste • Im i'urch schnitt sind es fünf •jChlechtWetterperioden mit ungefähr 12 liegen- tagen, die den Januar " stören^, und es fällt in diesem Monat ungefähr ein I^rittel der ganzen Jahresmenge« Die Tem(er turen erreichen unter dem ^influ3s der Kaltluftzungen ihren Tiefstand und auf dem Gebirge rnuss man mit vereinzelten Frosttagen rechnen« D%r V i&t i^T^z h ne ^ « iin der Küste friert ee nicht und Schnee lat dort so selten, dass lebten ganze Generationen von menschen dort g lebt haben ohne ochnee gesehe m zu haben« In «rcrunalem dagegen h/it es in den letzten 68 i^ahrea 41 miBl geschneit, davon 25 mal ino J^anuar, 15 mal im Dezember und elnmal(190S) im November« 1870 fiohneite es am 7« und 8« April, 1844 noch am 11 «April, und als ein latun/under hat es wUhrend des /»Itertunas allerdings im Horden \ \ . 44 . m .^Bri in Ktttilboraloh des ^iarmon sogar im Juni gefichn^it, v/ovon ein Gedenkstela \\ Kunde gibt vo durch die hübsche Inochrift: ^ otaanet nloht,wenn im Nissan ( gleich April) üchnee fällt ^ wir haben solchen Im Siwan (Juni) gesehen" • Ein Volkswort sagt^ wenn ein Ochse im frühen Morgen in Schnee vor erfriert^ aa Mittag sich in den chatten eines Feigenbauxas in den "^onnan- strahlen verkriecht •#. • so ist es Adöar C februtr/ Märzen Läng'.^r als .stunden bleibt der ochnee auch im Ifinter meist n'cht liegen. :>chnt;efälle 7/ie jene im Jahre 1797, wo «^erut-^alera 12 i'age einge - ach B fichneit war oder von 192u mit 1 m .Schneedecke, 30 dasn zahlreiche Mcher eingedrückt 7/urden, jind selt^^ne 'u«nahmen( Abb. ). Auch in der Bibel werden solche atalen ohnoefdlle «rwähnt* Bekannt ist die Erzähjüng^ dass man den jungen liillel, der später einer der gros sten Gesetzeslehrer werdon üoI"^ m^ den Iiintritt ixis Lehrhrus verweigerte, wor^.uf er vom Dache aus den Vorträgen lauschte. Von Müdigkeit übermannt, schlief er ein und musste auB einem Schnee von 3 Kllen Höhe ausgegraben 7/erden. Einer der Helden um David, Bonajnh, er chlug einen Ibven, der währ^^nd eines ^chnee^ gestöbers in einen Brunnen gefallen war. Vielmals erwähnt wird der Testaments Schnee in den dicht erijchen Bildern des Alten und Heuen SbaXastXMOi^ am öchönsten unzT^eifelhaft in dem Gleichnis Jesajas, dasjrf an Adel des Ausdrucks und Tiefe des Otedankens f st einzigartig in der Weltliteratur darstehtC Kap. 55) : ^ Meine Gedanken sind nicht eure Gedanken und ■eine Wege nicht eura Wege, s rieht der Hevr. Denn so wie die Himmel h -her sind als die ^rde, so sind meine ^ege höher denn eure and meina Gedanken über euren Gedanken. Und wie Regen und !3ohnee herabf allem vom Himmel, aber nicht dahin zurückkehren, ea sei dann, sie hätten die Erde getränkt und sia befruchtet und wachsend gemacht und dem 3äeaann 3aat gegeben und dam Bssendaa Brot, also wird mala Wort, das aus meinem Monda - 45 - gttht: •■ wird nloht leer 'zurückkehren zu mir, es sei deaa, es habe vollbracht, was iok will und ausgerichtet, wosu Ich es äusgesandt: in ?rlede« werdet ihr tiusziehen und In Frieden geleitet v/erdem. • • w «'tatt des ])ornes wird sich die Zypresse erheben und ststt der Brennessel erheb* sich die tfyrtkm . • • .^ . Auf Libanon und Hermon schneit es in jedem Jahre meterhoch und Zedernrälder im Winter treibt man in der Hähe der berührten Zdernwälder Skisport ( Abb« ) • In den Schluchten bleibt der lohnee hier droben das ganze Jahr^ auf den Firnen bis in den Jommer hinein, liegen^ und schon im Altertum holte man, wie aus dem Spruch 25^13 erf;ichtlich iat^ zurzeit der Ernte Johnee von der Höhe herab und labt« damit die Arbeiter in der einer Hitze der Miederung* • ttnm er vielen geradezu anglaublichen Konstrast^ an denen JHalästina so überr^fioh ist: T>roben auf dem Gebirge '.chnee^ die Häuser eingeschneit^ so dass die Bewohner sie nicht verlassen können, drunten in der Ebene von den Ilauüem her sichtbar die Grer jtenernte und der Jchnitter wlsoht sich den "omsier ch veiss von der :>tirn und der Bote kommt herauf^ um in seinen H mden die weisere Kühlung hernieder zu tragen» Im Februar steigen die Temperaturen, die Regenmengen fallen, die l^inde, die im Jan ar verhultnismassig still gev^esen, erreichen infolge den des Gegensatzes zwischen dem ncheidenen ^*intcr und dem nahenden 3ommer ikrc grösjte Heftigicsit und atmen 3türme aus« Ss regnet im dur oho ohnitt lieh am zehn Tagem« Im März siegt cter i^cmmer. «^f» ^ent^ge und Rmg^ommmngß sinkem meistens aux dis nHlfte der t sbrnarwerte, nur wenn. -♦ ^ ♦ ♦ ♦ * » •» im «nnsletaf! die »int erkalte «nd ^.enit das «ibi^erische Maximna aaoh im März nocli krUftig Weibea oad noch wintert ie^'« ^slt^nftznnge» rr^-HfMrts •fCRf^en, »— T^et es xw ^J&rt noch 8ta>k wie im Jahre 1<»10, wo i« Mär» aa 18 Regenta^em niaht weniger hIs 270 ■■ ^^egen niedergiagea* • 46 - Dt pätr Acen Mit d«M Monat M^rz findet die Periode des ei^;ftntlichen interregtn« ihren Abschlusa. Im April löst sich da« sibirische t^intermaximum auf^ da« Atorenaaximum ruckt närdlioh und es stellt sich die somraerliche r;etter"aga| her. Merwürdiöerweiee Jedoch rugnet ea nach einer längeren Trockenzeit letzten noch einmal in den ersten April oder erstem mritagen • eine Kr- scheinun^t^, die aan mit derabekanntbn Tcaperaturnturz in der Mitte des europäiBchen Mais Mai^ den ** ^pätregens sind: 1«) Er aoll die im ^/ixiter herangei/aclisenen Körner des Oetreides vor iVurer endgültigen Keife zma C^uel len bringc*n. i^urcu iha verdopj elt 3ich der Gehalt dos Korns und aomit der Ertrag der Ernte • 2«) Sanen Aussaat Sr soll die Körner des kurz vorher aus^esäeten Soitraergetreides zum keinen bringen* 3«) Ex soll die ausgepflanzten oommergewächae : Gemüse^ Gurken^ Melonen Blumen etc. bewussern, damit sie in der Hitze der komraenden '^^ochen gedeihen können« 4«) Er soll die im Lande viel angebauten Reben mit Wasser versorgete^ damit sie Blüten und Fruchte ansetzen« 5#) Et soll den Fruchtbäamen and Sträuchem^ Fei gen ^Mandeln und allen übrigen Obstbäumen Gelegenheit geben^ ihre Vnrselm noch einmal mit Wasser vollzusaugen^ damit sie den Karawamenfahrern gleich^ >-\ die vor der er^j^uerung die Was ernchläuche füllen^ sich für /• 47. die lange äoouMirrelse duroh die Trookenmonate sich nlt Feuohtlg/keit varaeheB« 6« Jr ist^ wie /meuere ümtertuohungen ergeben haben^ von gros 3t er Bedeutung für die Äntwioklung der Bodenbakterien, die zur i^ntfaltung ihrer für den ^flanzenwuoh* unentbehrlichen Lebensenergie die Feuch- tigkeit des opätregens nicht entbehren können« ?• i>'r sftl den Äenschen die Zisternen fiülen, danit sie in den »onaten der i;ürre niclit an waBseraangel leiden # gewöhnlich tritt der "^nätregen in Geet It eines einnaligen kurzen fiber starken i.e^;f=»n^^uH .es auf, dessen dtärke duroh de: Gegensatz zwischen der niedrigen xenperatur der Kegenrolke und dem schon hohen üitzegraden der stnosrhärisohen Luft über Palästina be- dingt ist«, linweilen erreicht er die **eftigkeit eines ^olkenbruches, wodurch dem uand groa3er «^ohaden ?;ugef;i^t und 3treckenweif5e die Kmte vernichtet wird« 19ü2 riss der ütron dea :)pätrcgen8 ein ganzes Ledu- inenlager fort, sodass Itenschen und sogar Kamele ertranken.Mitte Hai 19 IS ergoaii sich eine so gewalti^^e ^asaerflut übf*r das jjpnd, dass sich in Trans Jordanien Zisternen mit 75 oCK) cb« Inhalt inr Lauf eines halben xages füllten. i^unirf'gen sind seltene ^aiam.liaen, nn^ neist schwach^ weil die hegentropfen Infolge der grosüon Trovkenheit der üuft verdu: sten, ehe 3ie Jen i>oden erreichen, in lierusaleai hat es während der IsjKtzten hundert Jahre ii fünf mal in «luni geregnet, ^uniregen ist dem Land icht günstig. Kr stört die &rnten und fJIrdert die i>ntwicklun|f der llalarianüoken, sodass die Krankheitssiffern steigen. Umher wird er vom ^ok ali> ein **luoh des ilimfwls betrachtet^ ||leioh jenem Qmwltt#r| whhrend der v^erutenernte, des im Buch üamuel beschrieben wird. Gewitter. Gmwittor atd im algemeinen nicht häufig, kan zählt durchac^inittlich \ \ \ 40 V **■ 7 - lo im ^ahr. die sind an der JLü«tf>, wo die kalten Cyklonen auf dii warme Featlandsluft stossen, häufiger als im ireblrge« Sie trwtan wÄh- m rend dar grunzen negenzeit auf^ wegen der wärmeren xemperatur »ehr zu Anfang und zu i^^nde ala in der Mitte. So wie aus dem ttalmud die ersten «y st emati sehen hegenmenaungen bekannt sind, so finOet man dort auoh einen ninweis auf die systematische ^'nwendung von Blltsableitern. 2uOO Jahre vor ir.inklin gaben die Rabbinon die j^rlaubnis, ''dass eine Frau Äisen zwischen die Küken tut wegen des ^onners und der jpütze*. Ha/i:el . -ie auoh anderwärts sind die üewitt^r zuwei^len von Hagel begleitet • rtagel war eine der zahn t^la^en, die über Aegypten kamen, und als Jfoaua die Amorlter bei i5eth heran schlug^ •'da lies' der Herr jandbttx: gewaltige riteine auf sie fallen bis nach Aseka, sodass sif^ umkamen; die i^iahl der duroii ^lagelsteine uet iteteten überstieg die 2iahl jener, die durch das Schv ert der Israeliten umkamen«" (Jos.lO.ll)« '."IVL iMUU In manchen «fahren regnet es so wenig, dass keiner der Regen ausreicht^ das JLiand zu bef uchten. In suchen ^ahren kommt es zwar zur fifolken-» bildung, undder nimmel acheint immer wieder negen zu versprechen, aber er gleicht nach dem Xusdruck des Talmud * einem schwangaren neib, das iioburtswehen hat, aber nicht en kann^« Solohe ^ahre, die die dank«»* bar gr5s3te heimsaohmng für Land und voik bedeuten, galten natürlich von Jäher dam voik als fluch des himmels« Als Mose dam v^olk die ^atsuxw gen das Landea vorlegt, wird4 für ihre xsefoli^ung unter den zahlreichen Segnungen gesagt (V,28) : " Auftun wird dir dar iSwige seinen guten S Schatz^, den riimmel, dass er deinem J^ande ne^;en gibt zur rechten z.eit und segnet alsodeincr nände werk,*" und unter den Verwünschungen heisst es: •*ünd der nimmel, der über deinem naupt, wird i^rz sein, und der Bou an , 4y Bodan, 4 er unter dir, »l««n; als Keg«n wird der **wlge deinem juande Staub und d«nd geben, vom iüm-nel wird ar auf dich heräbkommen, bie du vertilt^t bist." Golch eine iMirre beschreibt ierenia in Kap. 14 : •♦» 1 - 6 •♦ und nachdem der inrophet alt üott über die Missetaten de« Volkes Zwiesprache gehalten und seine neimanohung, endet er das äapitel ebenso gross ?tfie er es begonnen, mit dem Satze: '•Gibt es unter 4en «tttsen der neiden sÄohe, die es regnen lassen können? Und kann der himmel von selbstKcgengüß^ie senden? Bist du es nicht, Kwiger, unser mies Gott, und hoffen wir nicht auf dich, denn du ha.t doch dies Land geschi geschaffen?'' • Der Chamsino Zu beginn und ^^de der Kegenzeit, zwischen uktober und Uezember im Herbst, zwischen märz und Mai im Frühjahr, wehen vereinzelt aus den Innern der grossenWu^te heisse Winde an die üi.sten der Mittelmeere und Über dieae selber hin.veg bis nach Italien hinüber, hier Sirooco, in pallstina nach ihrem arabischen Kamen ohamsin genannt* Der oinn dieses iüftmens, von Äanchen als 5ü Tage-Wind ggdeutet, ist unklar • i^ie ochlechtwetteroyklSnen der Regenzeit sind Tiefdruck— Wirbel« Als solche saugen nie aus den ilockdruckgpbietcn der faohbarschaj iLommen La ft in sich ein unözwar vor aUem auf ihrer f nrderseite* . die achleohtwettercyklone in die Tiefdruckrinne des Mittelmeers hinein, so saugen sie hau den gössen wüsten Afrikas und Arabien» wüstenluft in sich ein (Abb* )• 1« hinter ist die üstenluft kalt unr! wird dahe: nicht besonders empfunden. Im Krühjahr Jedoch, wenn es Über den sioh schnell erwärmenden Wünten schon heiss, an den Husten JeJoch noch kalt Ist, und im Herbst, wenn über den südlicher Wüsten noch "^ommer herrscht^ während es im Uittelmeergebiet schon ''herbstet**, weht die ang^>gei»a trockener Wistenluft als hei ^iser/vKistenwind über die Mittelmeerländer. 50 treten al30 auf, nenn die ersten Schleohtwetteroyklonen zu Beginn der Regenzeit oder die letzten Jyklonen tm am J[nde derselben sich von nesten her der Äüste Palästinas nähf^rn und hirbei ^n ihrer Vorderfront die heisae Luft der arabischen Äüste/ ansrugen, ^as y\uftreten eines Uhamsins zeigt das Jiahen e ^yklone von besten an und bringt daher fast icamer ntif^en oder wenigstens aohleohtT/etter . ühamstne im iierbst zeigen, auch wenn sie noch keinen itegen bringen, an, daaa der Sommer zu finde ist, und die friihjahrsohamsine verk linden, dass die Ke i^enzeit über den ihrem ^nde ent^j^e^^en geht, da es -Ua ^'ästen v/iedsr heias ist^ und also im /testen das Maximum wieder nördlich ruckt und It. Osten sich die 80iümer liehe ?ej^re8;jion über Arabien und Südsee wieder bilden muss« Durchschnittlich erlebt Pa?äntina im Jahre Ghamsine. Sie dauern meist 2 - 4 ^ in Ausnahmefällen bis zu lö Vagen« An ühamsintagen erreicht die Temperatur ihre höchsten '"'erte, i^aher sind die heisseaten Tage in Palästina nicht wie in ^uropa Jene des Sommers, sand ern die Chamsintage im mai und zuweilen Jene im Oktober. Wesehtlich für den Chamsin ist aber weniger die Hitze als die Trockenheit der l.uft. Auf Abb. sind Teuper^tur undl euchtigkeit xM in Jerusalem während des ungewöhnlich langen 11 tÄgJgen Chamsins ic: März 1917 aufgezeichnet. ?ie punktierte Linie in liöhe von 20^5^ gibt die Horinale H'ichnttemperatur dies^^r Jahreszeit an. «an sieht, wie hoch darüber die T empöre turkurve der GThamsintage hinauf fiihrt und wie die Hitze von Tag zviXMx Tag mit der Pauer de^i "^Ixamuina zunimmt« Die gestrichelte Linie darunter gibt die normale reuchtigkeit der iuft mit ungefähr 47J5> an« Zu Beginn des Chamßins ißt es um 11> fetuchter als normal. Abf^r schon am ersten Tag füllt die Feuchtigkeit untt^r die Norm auf 35?b, am näohsten tag auf 2b% , und am vierten uhamaintag auf den exorbitant tiefen ^^e^t von 1<^ und pendelt nun nehrer Tage jsstwiaciien 10 und 20Jt hin nd her. Im Ende des uhamsins steigt die reuchtigkeit und fällt die Temperatur les gibt Regen« «51» ?7euohtlgkelt Wi« nan ai«ht, sinkt die luktn^utt gleioh zu Beginn dea Chamslns Jaah almaert«, wMhrand dia Teiqperatar nur unl>edautand ansteigt. Der Abfall der Feuchtigkeit verkuendet daa Vahan einea Chamsina^noch ehe daa Termometer SU ateigen beginnt .Süpfimdlio he ^naohen herken an der Trockenheit der SohleimhAut In Hals und Utkm%, an i^ruok auf der witim, Störungen der Atnnin^ und Verminderung ihrer ^eiotungsfähigkeit, ffass ein ^hamsin kommt, noch ehe die robusteren iiaturen es zugestehen a An den Chams intagen selbst ist der Uiuel oft bleiern, die Luft ist duroh den ^taub des Wtistenifindes trübe, und die ^onne nimmt daher einei gelbef^ Ja bei starkem Wüstenwind und hohem Staubgehalt der i^uft kupferfarbenen Ton an« An stelle der gewohnten kühlen von Westen weht von Ost ein heioser Atem ueber das Land, wie die Luft aus den geoeffneten Tueren eines Backofens • Bei einer Windstaerke von ueber 6 Sek.m, die aber in I^alaestina «ehr selten ist, weht wSnd aus der Vmeste und der Himuel wird dunkel wie beim echten Wuestensturm, dem S^mum« Auf Wohlbefinden und Gesundheit das ansehen wirkt der Chaoasin sehr schwächend • Luroh die Austrocknung; der Schlelaw haut wird die Widerstandskraft gegen Infektionen udi gegen die staendig auf ihnen hausenden Krankheitserreger herabgesetzt; die Austrocknung des Körpers und die hierdurch bedingte Lindickung des i>lutes belastet die Hieren und den Kreislauf, sodass ochlag^nfaelle, Nierenkoliken, x»mbolien an diesen ''Ifagen sich haeufsa. Vor allem aber werden oaeuglinga von oft schwersten Brnaehrungaachaeden betroffen« Die hohen ^eaperaturen be«- guenstigen Uitssohlaega und oonnenstich auf freiam ^eld» Dar Mann der Judith, Manassa, **wurda waehrend der Oerstanernta, da er auf dem Yelde wai bei seinen Arbaitam,krank vor Hitsa und stax^«" ^ Der Talmud verbietet daher, an solch helssan ^agen J|emanüam den Rat zn geben, zur Mittagszeit auszugehen und an anderer stelle raet er, die Wagenraeder in Wasser zu stellen, damit sie nicht sprlngene Am groessten sind die gesundheitlichen \ V \ -62- %fahren und deiqgemaess die Zt.h.1 der Jhaiaaiflkrankhei%en. Aa hnie de« Chöm:3insy Ber ploetzllche Anstieg der Fcuchti^elt bceinfluaat den Wasserhaushalt des .-oerj^ere. Infolge der ploetzltchen Abkuchlung und der Xntt oft unmittel oar eintretenden Recken treten Krliältun^skrunk- halten def P.tmun^^ unU Veru^iiuungeor^ane in i^xiiuBjutjKX ^ehaeuf ter Zahl auf« Menschen und auch Tiere koennen sich ^jege^ den Jhiiinsin bis zu einem gewissen ^rade schuetzen» Wicht aber die »'flÄnzen. ' ie perenierenden Pflanzen iea Landes haben sich durch harte Bl&etter dem Lande angepaast und vor ^erdorrung waehrend des oramers, und alao auch T/aehrend Jea Chamöinö geschuetzt« 'ber die ungeschuetzte yrühlingaflora, die so viel besungene und beruelimte Fruehlingspracht Palais tina, dorrt, wenn der Ghanaln ueber sie hinvreht, in v/enigen Tagen Ja "tunden :>o, ?de in 1 uropa ein Kachtf oat die Baumbluete vernichtet« I aher wird in der ''ibel immer wieder der lieisse Ostwind als .Sinnbild des Verderbens zitiert, "ie kehren die harao im Traum sah waren "duerr und verbrannt vom ^>3t''i?7ind'' • ie ^euscihreckeni>lage kommt mit ihm ueber Aegypten, das ohilfmeer trocknet fuer den Durchzug der minder Israels durch einen Ostwind ms, Jona trauert dem an einem 'H^tmointag unter eteEM verdorrten Kikajon, ierm "wie iie 3onne auf^_;ing, da entbot Gott einen hei.isen Ostv/ind und die onne stach Jona auf das ^^upt, dass er verachoachtete^ • ^'nd das allbekannte Gleichnis aus dem Psalm 103 ist nur dann gcnz zu verstehen^ 7?enn r^n dabei an die moerderisichen '"irkungen des palaestinensischen -hemaino denkt '•Ter Mensch, wie gross sind seine Tage, wie die I>lume auf dem elde, also blueht er# Tenn sobald ein wind darueber faehrt, ist wie nicht mehr da und ihre Stelle ist nicht melir zu erkennen^« Qa« x.lima des Jordan^rabena . ler Jordangraben ist, wie in fast Jeier Hinsicht, so auch klimatisch eine '^elt fuer sih« Ha sein Boden zwischen dem Tiberiaisea und dem 'i'oten ß^eer -53- 200 bis 400 Meter unter dem eeresapiegel liegt, herioht in ihm ein •rhoehter i-uftdruck, der zuweilen ÖÜO mm aabersteigt. Da die tiefe Senke beiderseits von hohen Bergab ummauert ist und genau von Horden nach Sueden v rlaeuft, wehen die palasstinensischen Winde, die haupt- saechlich von "esten kommen^ ueber den t*raben hinweg (siehe Abb. ) und sie steigen von der Kueste an der ^ebirgstrepr« der palaestinensi4 sehen l^erge empor, wehen ueber die Hochebene nach Osten und lirekt uebcr den ''raben, der im Wind- und ^egenschattsn liegen bleibt »Vor ellem der westliche Abhang des Grabens zwischen Jerusalem und ^ericho bleibt unebriihrt von 'Vind und -^'etter und ist seit altersher eins ausgedorrte, ttnfruchtbars vruests: die vvueste Judm« Auf der ^enseite des ^rabens werden die vyinde durch die um einige hundert ^eter hoeheren ^erge ^rans*^ Jordaniens wieder zum Aufstieg gezwungen, kuehlen sich ab und bringen dem -tiande Jenseits des rabens Hegen, zumal die i.uft ueber dem vrraben selber durch die Verdunstung von Jordan und Totem *^eer feucht ist und die .,inde, die sich ueber dem palaestinsnsischen Sebirge ausgeregnet haben, beim ueberwe^n des feuchten Qrabens wlsder mit Wasser angereichert \j - I werden. Aus diesem runde regnet es drueben in .rans Jordanien wi^^^-r, -«»im una Aim ^*il«f^ uM rlnesss su speisen« transjoroanien liegt nocn una ist eiae irijene, die in die ^jrrisoh«* «rabische «tueste uebergeht« infolge der vfucaLenn^iie ninkon hier aie 'i'emperatursn im «hinter tiefer als in i^alaest: das noch im Bersioh des milden Be^klinas lisgt« ^rans Jordanien hat haeufi« ger und vor allem was fuer das Land von grosser Bedeutung ist, lauerhadts- ren ^clinee als Palnestina. Hier bleibt der Schnee bis zu drei 'Vochen lie^^'^n imd sein langsam durchsickerndes Schmalswasser naehrt die l^^ellen, an denen Trans Jordanien im ^sgensats zu Palaestina reich ist« Ausser seinem recht negativen Anteil an den palaestinsn- sichen allgemeinen Winden, hat der Jordangraben / 54 ^pKt tln eigenes ^Vindsystem, das nooh nicht vollkommen •rforscht ist* Erstens wehen aus der Tiefe des Tales %^;enwinde den Westabhang hinauf # I'Snn der von ''eaten nach Osten wehende Seewind reiset die twis der Taltiefe aufsteigend T/arme Luft mit, es entstehen luftverduennte Bezirke und zum Ausfuellen dieser wehen kuehle LafttOv^ssien am Ostabhang von ,rana Jordanien in das Tal hinein und vom Tal selbst warme "^teigwinde t am Westhang bis nach erufialera auf, die ilirerseitfi wie ier zur Aus- trocknöuig dieser ^rabenseite bei trafen • Vor allen aber besitzt der ^raben jüdxx ein elgones Wind^stem durch die Einwirkung des Totsn Meeres, das wie jede grosse Waaaerflaeche als ^"Windmaschine Krisen •rzeugt* Bei Tag bleibt der im 3ueäen liegende See kuehl und ier Luftdruck ueber ihm hoch; das noerdlioh gelegene Tal hingegen erwaermt sich und dls Loft steigt ueber ihm auf, also weht bei Tag durch den Jor dan^^raben ein kiiohler Wind, von Sueden nach Norden, Um die Mittags- stunde, r;enn dieser ^ind am r^taerksten^ ninkt im Jordangraben ent^^;egen allen i^sgeln der Klimatik die Temperatur, ^achmittagp, wird es windstill, ''^achts kehrt sich das ^erhaeltnio um^ der oee ist warm, die -^^andluft lailt unl nun weht ein 'Ind von Kord nach SueJeru D4e Temperatur des Jordangrabens ist im 'littel um ö bis lü^ hoeher ai droi>en in *^eru8alem. ie Temperatur im Jordangreben i*^t doppelt so hoch, als es nach den kltmütischen ormcln zu erwarten waere, denn liie nirrimt mit je luu m /.batiig in den Jordangra^n nicht, wie dies die i«-egel ist, um einen halben, ßondern fast ^m einen ganzen ''rad zu. Im ommer ist eo am loten -^e^r so gluehend heios, dass man die Asphalt- stuecke nicht mit der Hand beruehren kann. )'ie »^aaserverdunutung int hier /ierraal staerker ala droben in jerusalem^^Teru^alem und Tericho^ si zwar nur 3^/ km voneinander entfernt und mkva sieht ^ericho vom Uelberg^ n< der die tadt im Osten begrenzt. Aber in ihrer Temi)errtur untereheiden sich lie be'den ^tae te als lae>;en sie nicht 30 -i'^ IE" •ondern 5000 ioa maB^lruindtdr« J^rus^Ieu atehnelt lo eelntü Kllaa a«« fiMMMtl^ SelQgonen Orten m coliw&rstn Ueer 1>00 lern noerdlloh# JarlcM tiat dao Xllma ron t das 15C0 km ivelter suedlloh gele^^en ist (Abb» ) ^enc a9 In ^•rutaXaii t^chaelt und der sybirldch« iNiordwlnd die ansehen svicgtf slcli In die iraer^ste !Ileli|unt> i^u huellent kann oi« 1» In Auto Stelgen und nach *^arlcho hlnuterfahren urd dr^^Tlertel Stunden \ ter steigt man ««iSj lae^st seinen '^els 1« Auto und kl^cc sich ohne Hock In einen LlegestuM le^^^^ '-i^d »ulkichea blühenden BÜ8che;n dön J^ruhllngs taube 1* eines Junltaf^en In den i'ropen genleftsen»- ^In echt falaekftlnenalaohes KontrsizterlebniSf auf das schori i5*luvlu& /esephus {2.1. IV o ) hln^^ifieaen hat:'*Auch l»it di-t Luft In alcfter J&hresrelt so «lld» dass diu Eingeborenen aloh in Lelnwaiid kleldenf v^iachrend 38 lii , uebrlt^en Judaea schneit« ^ An Chaaisiut&gen kehrt sx .U da& '^erhaeltaia ' wu K*«|4it Tcn der "uaste dar holss« Chauisln, :d legt sich al. lelcatere warme liUft ueber die ^aeltere und schwerere lee J ordarujraDonß und dieser achlumnciert unberuehrt unter der Decke der heisaen "^ueutenluft (Abb« )• ^u^ koc^nt laant um dem lielasan Chamstn in Jerusalem z\x entgehen hinunter Iti das kaaltere ^erlohli gefahren« Haelt der C^amsin mehrere Tage an» so srQbert sich die "^uestenluft auch die riefe des (Grabens und macht durch Ate aUMilcrun^ der ^r ^b«mvaerma mit der '^estenhitse den iUif enthalt in Ih sur Hoel le» Vi-^ Tritt am i*nsi^ dev Otiamainj^erloue der etterumschlou^ ein, a> komrnt eu iiu Jor^cxnai^ai^en leicht su Wetterkatast rochen« D r Jordun^ruben i&t von sticicernd heiuser Luft eiriuei^li/tt die uicht entweichen kc^nn« Vom Ueer west lieh veht die ^'^«iltluTt t;inf bXaest in den ^raben hlnabf schiebt sich in« *v / e uad hebt diese seaicrecht in fcl^e Ihrer Schwere ,^ter die H^; die roehe# (xsgen di$ f^^^hrstuhlmi^tlg v^pchgehobene Kelsslaf tmasse iveht min \ der kalte ' 38t^Ind ^n und brin^^t sie auf der Teie^tselte sum Au»va^en« (ähh. ) Dort, w ,uXe ruüctt^^ iuf teasis sshr wasserdam^nialtl^ l3tt vor also '•: i' 7 ueber den Se*^i Tor aXl^nt de« Tlberlasseet kommt es su^^olken bruea ehen Ton phantastischem Au^Mass« \ I - / v y \ /' :.i 1923 gingen ueber der Kolonie Vlspeh bei Tlberlae In 90 -Minuten Ho Regen nleen XHirchbruch breiter Abfluuetraeeen ftn Angriff nate» wodurch die Stadt z^^hv an altertuetnllchcn Hei» verlort da« fu r aber an Sicherheit fuer die Bewohner gevvann« Auö den geogröpiiisch-lcllTaatlöchen deo Jordangrabensy seiner Tiefe» seinem strengen AbachlueSf dem kras^^en Unterschied In deri -Temperaturen In una ueber Ihm erklaert »ich aas uaTemlttelte ürm^el t^n \xna ebecöo ploetzliche 3cbvim4en von Jtelg- und i^all^irident die ueber dem Jordansee Jenen jloetzlica hereinbrechen- den und ebenso rasch wieder abflauenden wituroe rerursachenf die aie i'i&cher unu ^^eibenden fuercuten uod die in der ^Ibel cht ^^^ ullim unter den hundertsten Christ l erwaehnt v;erden "^und es erhob 8it;h ein grosser "Wirbelwind und warf die "Teilen an das Schifft also, das« das S^iff TolX ^urue... •• ••und er stand SMif und d» *^'lnd und sprach :5U dem Ueer: schweig urd Terstuwne* Und der ''ind legte sich und es .vard eine grosse tllle** Palaestlna das Land der sieben Kl meta« *^er hiermit die WFlchtir/sten '^atuaoticn der i^limi^tologie Palaeö tinaa erfahren» sieht sich vor eine« i:^rgebnliit man nur mit dem Groehtescuen Sehlussats des J^aust charakterisieren Rann. Aaa ünbtschrelbllcrie hier \^ ißt's getan- Palaestlna geradsu winzig In selnea Ai er 0 800 las l^^ngf 60 icm breltt hat nicht weniger als 7 rerschl^dene : llma a»-if zuweisen. Und diese lilntellung ist keine g^kucnstelte ?.onc;;truktlont um den Leser SU Terblueffen» keine etwa nur wis»#nsehaf tlichen Ajnmrmtwfi nachweis- bare Differensierungt » ndern iet eine von allen Bewohnern und Kennex^n 6T \ dea LMirtea eindtiRioaig teseogtet Ton Jedo« ^^elsenden feststellbar« und uluw iien;»c)3JLlchca OrganlbJiua oft hart genu,;; empfundene Tatsiu^hs • ^■ Toia i)M8 typische Pal&eatlnafaktumt der Icllmatlscha Akkord auf dlGse» Instruttient Gotteaf da&^ wl eu ;.uch ari&dilaegt Ittscr polyphon und chroaiutlbch erkllrigti or^elhaft voni tiefsten Sana tls zur hoechcten Plücicolofloet«, dlsöonansrelcih cion Kaum durchdroehntt und nltten xwlBöhen tfllen 3tl83nien lle tox hunanat die xur erscühtlt »pricht^Sleben Kllmatm hat dlöd'^^^s kleine Lcnd (Abo* ) ; 1k Korden £in Eflner Grenxe ijclltt.ich 3u Nachbarstaat 3yrlen ^^\xo^viz% ^h r von Palacütlnö nfeturf7,eogr/5iohtsch nich. SU trennent dAB Kochgebl rge ies Libanon ur.d Herwon «It selnens Ilod? • geblrg&kllaat seinen Dauertschnee auf den Hoc en^ ßtlnen Sklfeldern Iw 'finter* Dieses HochßeblrcBkllma h*:herrdchtt n.:tuerllch entsprechend geailldert da» (Janaie Nordpalaetatln«. mit seinen 1000 n hohen Uer, en* Wandert «un ac der Xuestc aucd^yaerts, ao koiavt man in das Geblüt des Xarmelüf der 500 n boc aue dem Veere r^jt^ und auf dorn aloh die XgtK.Biiy 'Wohltaten des ^eblrgskliruis ul denen des «itse^llfliasi su einer wunderbaren ••Somtaerfrlücae* Terelneis» Gtelgt «an vota Karmol abviraertß, es genueglyff hlersu ein npazlergang In die Uaifabucht hlnabf so (jelangt nan In die dritte ? ora ?alaastlna&t das Kueötoniclloiay dat; ein GceklliQft, und zvbär ^IttelmMrkllM^ ist ; feucht^ warn» Im "osKner drueckend helios, aber gsslnciert durch den oonsmerisonBua und die taegllche Seebrlse» In "hinter tkii hohen Tempe «^vuren« soaass maa den gans^in Hnter hindurch in der See? uu4i:n ic^nn» rugeorclch unu .«a«^hx*end des Scdlechtwattcr-Zyklone Gtucrmli&ch« ^«tehrt dian Jl« Kuoste ab»aert£ tlß 2;ur Juedkueste de» Landest Sw r^l.^mt durch di«^ Joau^ehrun^^ der grosnen afriicanldchen und ax€ibiiiCutn acw;.;iu ^1« J?öuct;tl^ki>i t iaas^ caehr ab una käää auca aa der Kutste nacht alch die \'lcrte ICllBuform PalaestlnaSf dae auedllcU^ Tropankltmi bt:aorkb:. # daa fuer den gansen 3u*ddlsirlkt charaktsrlutlöcii ist» der faüt die H^tlft^ de© ^^auaes elnnliucicj aber e\^u wevjen c^elces Steppe n^limas bis heute noch wenig besiedelt ist« v Schon Ton der Kue»t« »lebt tX» ""«• P«a»e»ttna», dl« den «Itiel- t.ll.d.. Land« %U.en und »hrt «n -t «tn« Auto ron T.l AtIt „«h Je. --U. «. Hoch.b«. htn.uf. .0 fueUt «n nach .tn.r .l.rt.l 9t.«l. y-rt .chon a.n .U«tlBCb.n „nte,.cM.d. In d.» du .uft. ,.nn auch noch nicht Icaehler, ao doch In Abstand Ton äj w 4 ♦ .nd ir dM «an dl« «m.elnen Uoduntjcn d«r iJ«rg»trasB« trockner l-t and m ae» »«n «••• hln.ufr.*rt. .tn.t nun auch dl. Te«,.r tur »1-. J. 100 - A».tle, u- ,tn,n h.lb.n -.rad. d.r "Tlnd «r.i«rlct .Ich. ... -ucb nach .u- Abfall d.r :.=w.ratur b.itra«st. und «nn -an nach 40 .« y.Wt auf dar . « ♦ -« h^Y'ii^Ät aun sich in einer »cXliaatlach vtelU« Hoehe »gelangt Ist, so h*:fltmmz nun biö« V.« .-««r. -*.ifc der fuenftcn J-llin..fom, de« irodt tnkll«* der ▼er3Chled«nen eic» uoi iucuj. v%-" , .- ^* ^ r«Mn»-rwtnr iftt liurchschnlt tllcVi um pulaeatln«i»l^chen Hochebene. Jl« r««»«»«tur ibi uuru ^hrere Grade tief.r 1. .n 4^ E—te, dl. T-peraturunterschlede rrt.1fn Xa« aod Macht unTeraeicallch groe..^ U. drunten, die Luft troclcen, soda.. die hohen Temperaturen nicht annaehrend so staric Pfunden werden, die -lade trooKner una rauher, und neben^den -c.t- .inden Bo-«. die durch die «aehe des tiefe« Jord-ogra.env'Sie Hoch- ebenen und -u.sten . .f aer Jen.elte dea.elb.n bedingt .Ind. '31e * ^^ >n I« i»Mlt und an Ihrem Ott rand ließt Jeraaalem. Hochebene löt un,iefaehr 20 m ©rait ina an a«ilttelb.r hinter der Stadt unu de« ale begrenzenden üelbcrg faellt aaa ,^I.t.eu In den J.rdangraben abwaert., ^^ durch einen Spaziergang ^— RMlMlatMu Jerusalem in die naechste, »«chste Kit»*» Jcann man au» de« «•«o»ia*««u -eiu»Ä* f.™ ral...tlna. hl nucbr. anlern. In da. -uu.t.n.U». der A. .te Jud^ «, de 0»t.bhans de. paX.e.tln.n.l.cnen -.birg« .»Uchen -eru.al... und de» Toten Meer elnnln»t. rUmal.. und -enn »r 50 Jahr, lang In d.r * ^* lov» iTArliert der ^anderer sein Staunen, wenn hoctigebauten ^ergstadt lebt, Terlieri aer er .uf der 'TeUersel te de. Oelbergs dahlns ..lert. ^o sich sw.l IcU— tische elten Ton den.bur groe.ster Verschiedenheit, so.u.agen auf der Mitte einer F.k«traa.e trefi'en. und .0 ein. Sendung de. Kopfe, genuegt. u« au. .mer .It m die ander. hlnue»«r«ubUclcen. und .o Jeder, ob •r will oder nicht, ein Janushaupt auf »einen Schultern tracgt. 59 Auf dMB esthan«; d#8 ^elbergeSf d9m Kllva d«s wa&tlleben ?al&itstlQa||tf# Imrtitr "TiKMlf Tüo d#r S«« h^r ««hao "oikea berbdiuod «eiw os Hegen kliiteohen dl^ Troyfen gegen den Teathang des ^erges ni^ gegen eine Malier« Und nun achreitet man einige hundert Sehritte odt oetwaerta hla-l Mlber und hinab und findet alch aoaueagen auf einem andorasi "^dtelXi Ton den kreldehellen ^aengen etrahlt die Senne grell ^urueclc und blende ttlia OegeriSat« «um .wohltuenden Dunkel ton der vieBtllcfc.cn Lani* echaftf daß Äuget dt^r 'eetTvlnd lat TO:n T^erg a'')ge8clil*nr4t urd eh int vlndetlll alö b^vegte nlrrf^^nds Ir der '^elt ein Kauch die Attnosphaare, und e.u'4 der Tiefe steigt eine ^oi*r»a auf, al*? treten die Hu^gel 1© Innern ron Irgend elnea gehelKni^vollen S;A»tem durchhel^tf die ^"^clkeot die 7;le hlr>rill8che "^llx*erzuege von der r'uente nach *em»aleÄ daher* gebogen «camen» ).aben tatsaachllch dort Ihr Relsetslel gefunden, der Kl lerel iJt woikenlofi» und er.it drueben auf der tr^^nsjordanlöchen Seite ballt alch die Fauohtlt:^6l der Luft if^leder 2U neuen '^olken* reihen 3U8as;n€S# Und gilt den ''olken bleibt der Hegen uvif d^r ^est«^ aalte des ^eblrges und den Hochplataau haengen: In «^cru^salem arunten^ awel Vm '?u Fuenaen dee Oeltersbea4ihc*ucr» regnnt es, ^^ re^jnet auch nocrn auf dem Oelberg drobeu, aber zwei km jenseits hoert es ü^chon su nen auT, und aer '^anderer schreitet trociiv^iien Pusaea in die neuep die oec.iate' iCllRiawalt hlm.bt dac "ueütenkll^jcu ^leler ^eat e© ungefaahr 30 ioe dÄhert d^mn aendert sich d^is -Itma aberau^lei lüit je 100 ia Ab^tl^it; btelg.: die let^^eraturi und ea geht utber .1000 a ll C Das KernstUclc des palästinensisohen Jahres ist eine acht Monate ziemlich exaJct vom 20, März "bis zum 20 •Dezem- ber durchgehende mit Ausnahme einiger Vor- xmd Nachregen vollkommen regenfreie Schönwetterperiode von ungefähr 200 trockenen Sonnentagen. Es ist eine durch ihre Beständigkeit, Trockenheit durch die Stille des Barometerstandes und die elektrische Ruhe der Atmosphäre gesunde Jahreszeit. Nur der schmale Küstenstreifen, an dem die Hafenstädte liegen, ist durch die Nähe des Meeres feucht, aber auch hier regnet es während der langen Trockenzeit nie und es gibt seit die Sümpfe reguliert sind keine Fieberdünste und keine Sommer- epidemien wie im feuchten Tropengürtel. Die Sonne strahlt vom, wenn nicht wolkenlosen so doch fast immer heiteren Himmel mit einer in den nordischen Län- dern unbekannten Strahlenfülle. Das Land ist kahl, der Boden hell, im Westen glitzert das Meer, an seinem Rand der Sa\im der Dünen, im Osten glüht die KreiAewüste Juda - wohin das Auge bli*kt eine lUii Ueberfülle von Licht, wie man sie nur über Skifeldem oder am sommerlichen Badestrand kennt. Die Augen leiden durch Sand und Strahlen und die Sonnenbrille 0 o gehört in Palästina zum StrassenkostUm, wie der Regenschirm zu dem des Londoner • Durch lange Wanderungen in der offenen Landschaft wird das Auge überreizt und zu Halluzinationen erregt. Das "Ge- sicht" ist eine typisch orientalische Erlehnisform* Der Norde sieht in der Dämmeining Gespenster. Es jagen Reiter an ihm Torbei, im Nebel tanzen Elfen, am Kreuzweg steht der lott- Sei-Bei-Uns. Dem Orientalen erscheinen Gesichter. Alle visio- nären Szenen der Bibel spielen sich in der Wüste ab. Hier sieht Hagar den Engel, hört Moses den Herrn im brennenden Dornbusch reden, erstehen vor Ezechiel die Grebeine der Ge- storbenen uus den Gräbern im Sand. Paulus erblickt auf der Wanderung nach Damaskus "ein grosses Licht" und hört die Stimme zu ihm sprechen: Saulus, Saulus warum verfolgst du mich ? Seine Augen waren bis zur Erblindung überreizt mm*.- "Und als er seine Augen auf tat, sah er nie- manden. Sie nahmen ihn daher an der Hand und führten ihn gen Damaskus. Und er war drei Tage nicht sehend und ass nicht und trank nicht .... und alsbald fiel es von seinen Augen wie Schuppen, und er ward \ wieder sehend"(Apg.9) • T" 2 t' Auch die Verkläruii« Christi wird milieugereoht ge- schildert als Begebenheit auf einer liohtüberstrahlten Ber- geskuppe inmitten der Trockenzeit. "Und nach 6 Tagen nahm Jesus zu sich Petrus, Jacohus xmd Johannes und führ- te sie auf einen hohen Berg besonders allein und verklärte sich vor ihnen. Und seine Kleider wurden hell und sehr weiss wie der Schnee, dass sie kein Färber auf Erden kann so weiss machen.^ (Mark. 9). 3 Der Norde sucht das Licht, der Orientale den Schatten. Der Norde baut sein Zimmer vor als Terrasse und Balkon, um möglichst viel Licht einzufangen; der Orientale schliesst es durch dicke Mauern gegen das Sonnenlicht ab. Der Norde _ baut grosse Fenster, der Orientale verkleinert sie bis auf Luiden und Schiess- Scharten. Er schliesst sogalr seinen Gar- .a^-A^,:\<'- . ten als Patio zwischen Mauern ein, denn in der Sonnenglut würden die Pflanzen verdorren und das Wasser seiner Brunnen rasch verfliegen. Der Mensch des Nordens wird durch das Klima veranlasst, aus sich herauszugehen, sich zu produ- zieren, zu agieren. Der Orientale kommt durch den Abschluss o c von der liohtül)erfluteten Aussenwelt zur Eiiikehr und zur Meditation. Jener wird Faust und dieser Prophet. Diogenes bittet Alexander aus der Sonne zu treten, damit er nicht im Schatten liegen müsse, Groethe stirbt mit den V/orten "Mehr licht l" "Siehe, der HUter Israels er schläft und schlummert nicht. Der Herr behüte dich, er sei der Schatten über deiner Rechten, dass dich bei Tag die Sonne nicht ste- chen! noch der Mond bei Nacht." In den messiani sehen Verheiss\ingen wird neben Friede, Regen und guten Ernten - - Schatten versprochen: "Und es wird ein Schatten sein über alles was herrlich ist, und es wird ein Dach sein ZTim Schatten gegen die Hitze des Ta- ges und eine ZufJUcht und Geborgenheit vor V/etter und Regen" (Jes.4). Der Schirmherr ist kein Herr, der Schirm und Schild gegen Regen oder Pfeile liefert sondern einen - - Sonnenschirm l "Wer unter dem Schirm des Höchsten sitzt und im Schatten des Allmächtigen ruht" (Ps. 91). f \ ( c ■^ Jemanden tmter seine Fittiohe nehmen heisst nicht ihn eohützen wie die Henne ihre Jungen nnd die Engel haben ihre Flügel nicht zum Fliegen. Eine solch mechanistiBche und gar verkehrstechnische Gedankenverbindung liegt dem Orientalen durchaus fern. Niemals fliegt in der Bihel ein Engel sondern ist da. Sie tragen ihre Flügel, um ihrm Schütz- lingen Schatten 2ni spenden. "Wie teuer ist deine Güte Gott, dass Menschenkinder unter dem Schatten deiner Flügel Zujflucht haben (Ps.36). "Unter dem Schatten deiner Flügel froh- locke ich" (Ps.63)* Gott nimmt seine Schützlinge nicht in seine Hände und "es ruht nicht in Gottes Hand" sondern: "Mit dem Schatten seiner Hand hat er mich bedeckt" "Jes*49). Und den Gefangenen in Babylon wird nicht, wie man im Norden sagt "das Licht der Erlösung" verheissen sondern umgekehrt Xxxxxifld 4 •«••!.»«.».« f» »^ "Also werden die Erlösten des Herrn wie- derkehren und gen Zion kommen mit Jauch. zen und ewige Freude wird auf ihrem !^ 'Haupte «ein* Toh^ loh bin euer Tröster •♦•• löh le^e nein Wort In deinen L!und xrnd bedecJce dich uirter dem .£ chatten iTiClner .^?1,nde| tpxf dass loh den Rlmmel pflanze und die Erde grlaiao und zu 2.1on spreche: du bi^t mein Volk*" Höchster ^uiiöch der lieiivOhcn dieser Welt, In der 200 ret;eiüLo* se S(">nnentafTe el minder folgen: Schatten :ra haben und höchste Onade, nicht in Lloht 8ond.em im Schatten der Gottheit za stehen* » f/ 125 i f c 0 L 1, DAS PALAESTINMSISCHE JAHR IST KEIN ASTRONOMISCHES DONlf Mf DAimjAim SONDERN EIH KLIMATISCHES JAHR. Palästina liegt - - die Zahlen sind leicht zu merken: 31. 33« 55 - - 35 östlich von Greenwioh zwischen dem 31» imd 33« Breitengrad. Es liegt also genau zwischen dem ersten und zwei- ten Drittel des Weges von Aeguator zu Pol. Die Entfernung Tom Aequator bestimmt den Unterschied in der Sonnenschein- dauer in Sommer- und Wintertagen. Die Sonnenbahn pendelt im Lauf des Jahres über dem Aequator hin und her im Ausschlag o -^ Yon 23 nach Jeder Seite* Am Aequator f I'.»« P wandert die Sonne in Frlihling und Herbst genau ülDer den Zenith des Himmels. 23 Abweichung, machen sich kaum "be- merkbar. Selbst bei ihrem Tiefstand im Dezember läuft sie noch -■„»•Avtii*"-"'-** ,^#«»t«VTHv*i#nM>«^t •-vt.!^-t<<».fr'firyjv>-'^<--> ■K::"t>'^: v^iit ^y./,-^-.#rjy\M«*»^'^***»*-*-- ^■'■*'*'"' ■" immer höher als im Juli Ub^r London. Am Aeuaator gibt es keine #^- ■ •«y«»i^P>W« ^Via A^cquator sohneldat dld Sorme don Horizont in »tollem Inkel von 90^ oder hßohstens 23^ abweichend hier- Ton. Also Ist die HXiirmervnc in den Tropen loirz* Je weiter man na.oh l7orden kommt, umso schri>sör lüiift 4i# Schnittlinie , unso läiifer luxift die Soiu^ iiaiic deiu Harlcont daiiln und xmmo Ikn^er isi^ die Dturu-norui-ig;« Jeder Tropenrclsende iat überrascht von dem sohnelieu inbruch der Tiacnt» J)a sie den Zauber lan^;er Därjne run^: n^cht kennen, htxlien die VöUcer des SISdeny auoh keine l^iUi-aier- uiui Geopenstcrtjcaohiohten hervor* ^Bfebraeht, Ja dor Begriff "Ceöi^oncst^' ist ihnen unbekannt , deian ^Gespenotcr-Seben'^ ist eine o^^tlsohe THaGchun^, die durch das üpeairisohe Dämmersehen des rnensohllohen Auges erzeugt wird. Jas ^onoohenauge sieht im iiaiblioht n^it dem Rand des Gesiohti(felda beösor als irät doD Zentruni des scharfen Sehens # Ee erbliokt seltlloh und unsjhai'f mehr als direkt und scharf • Man sieht seitlich Dinge, die verschwinden^ vferm men den Kopf dreht tind hinschaut* Diis Gespenst ''vorüchvj ludet ^# Stundenlang an SOBmerebenden im Schatten grosser Bätoje ultzen und Ge* schichten von Gespenstern erssliilen, 3alladon dlohten wie den 129 KrUcönl*: odf^r leonore, dlt 1« Morgenrot «os Tr?i.wen auffahrt, slrul Frlebrlsformen des Rordena. In der Bibel findet nan der. gleioUcn nicht. Dagegen lat elc reich an Isal«ea. In denen die Angst ühcr den schnellen Inbruoh der Haoht. die Ceelen- hedransnle dee iJanderers In der Fin«ternlB zum Ausdruck kon- nten nnd m denen der Eatrcnnenc die Gemordeten schreib hon keine «tedt^"""- - fV-r aelro» LYrettvn.? danfct aus den «Banden der ^' inst emls". aus aem "Todesarm des Sohattene", au« der "Vcrirruns In der ifacht" und man tut noch heute gut, bei Wenderungan In elnoanen Goi^eiiden zur 2 it, da die Sonne un^ terfTcht, Ol- Ziel zu sein. Die :lonnc Pia;u:tlnaB ^eht im Mo-^r imtcr. Die ozeaniaohe Luft löst iurc.h ihre Feucatiekeit die Vex^eia. auf, sie ent^^ fächert dr3 Stc'ctraa und zwur werden die lancen Weüen ^^IFund fol,-llch IPst 3ich da. Llc^^^^M^i^o v^öVln gelb und rosa Farbtönen ouf . I>er Abendhlmcel Im uecten gleicht Jenem, den die Teneslanlßchen r^lbter ao unUbertref flieh gemalt, die Ja an der Küste deoEclben l^eereo wohnten, nwr^ »mowtwntoygang im (( ,130 '^ Die Abendwölkohen halten sioh in der feuohten Luft über dem Heere lang -and sohweben dahin^ als trieben rosa BiUten« blätter In den Weltraum hinaus« Wendet man sieh aber usi| 80 blickt man im Osten Über die WUste« Ihre trockne Luft streut keine Farben« Her herrscht das andere» das violette Ende des Spektrums vor« Hart^ scharf, wissenachaftlioh ob« Jektiv wie Im Ejcperiment des physikalischen Laboratoriums steht ein stahlhartes Blau neben äkm schmersenden Ylolett der BöntgenrOhreff-^ttas kalte Spektrum des V/Ustenhimmels, wie es der Hordläxider rmr ron den frostigen Tagen des Winters oder droben in der trockenen Höhe der alpinen Skifelder er« lebt« aBDopatonf ttt xa lBx3hdgag Keine ^Volke in der trockenen Luft über deir heissen Sand, um dem Auge einen Rtihepuinkt zu geben. So schreibt die Natur an jedem Abend an die grosse Le/rtafel des Himmels: Du stehst nicht nur geographisch sondern auch klimatisch zwischen den beiden V/elten Meer und WUste,, ^fi^Jlas Klima Palästinas ist ein Wettstreit die« ser beiden Erbreme# I - »j.BJ. direkt und sohairf . ES arhlloW seltlloh wO. unsaharf mehr als dlreJct „an sieht seitlich Pin«.. 41a verschwlndan. ,.«« »an den Ko^ «an Bieov -,„._,. "T«rsoh«ln4et". Stundenlang dreht nnd hlnsohaut . Bas Oespenst versoiwina a„ So-erahenden 1. Schatten grosser Bän-e sitzen jmd Oe- "hichten Ton 0..pen.t.m .r.«hl,n. Balladen dichten wie den 129 \ Erlkönig oder Leonore, die Im Morgenrot aus Trätunen axif fährte sind Erlebnisformen des Hordens» In der Bibel findet man der- gleichen nicht« Dagegen Ist sie reich an Fsalüeni In denen die Angst über den schnellen Einbruch der Hacht, die Seelen- bedrängnis des Wanderers In der Flnatemle Tivm Ausdruck kom- man nnd In denen der Entronnene - - • die Gremordeten schreibt ben keine (jedlchte « « « für seine Errettung dankt aus den "Banden der Finsternis"» aus dem "Todesarm des Schattens"» aus der "Terlrrang In der Nacht" und man tut noch heute gut» bei Wardeningen In einsamen Gegenden zur Seit» da die Sonne un- tergeht» am Ziel zu sein. Sie Sonne Palästinas geht im Meer unter» Die ozeanische Luft Itfst durch ihre Feuchtigkeit die Farben auf» sie ent- fächert das Spektrum und zwar v;erden die langen Wellen Rot \xnd Gelb stärker entfächert als die kurzen blauen tind violetten und folglich löst sich dac licht der Däimnerang in gelb und rosa Farbtönen auf # Der Abendhimmel Im Westen gleicht jenem» den die yenazlanlsohen Meister so unübertrefflich gemalt» die Ja an der Küste desselben Meeres wohnten« i r \ 130 Die AbenöMr313cchen halten sich In der feuchten Luft über dem -.ieero lang und cohv/eben dahin, als trieben rosa Blüten^ blätter in den Weltraum hinaus» A'endet man ©loh aber uia, so bliokt man Im Osten über die 'iVUste. Ihre trockne Luft etre^it keine Farben. Her herrocht dar andere, dao violette Endo des i)pe};;trura3 vor# Ilcj.*t, aclicrf , wlönciiöchaftllcii ob- jektiv v'ie im Kjcporiacnt dei? phi'ßliCi,! lochen Laboratoriuma steht ein otehlh&rteo !31au neben 4to ochiricri^enden Violett der Köntcenrt^hre, dae kalte ^peitrum des r/stenhimmela, wie Oß der üordlPnder mir von den fro:5tißon Ta^en des V/lnters oder CroTion In flrr trockenen Höhe der alpinen Skifelder er- lebt. 33x:^M's^asLi:i3BkK/^^ Keine Wolke in 1er trockenen Luft "Iber lem hcis'^en v-am, ^Ji den au^o einen Riiheirunkt zu cjeben. ?:0 schrei ':t die I^'attir >xn Jedem Abend £m die grooöe Lcertafel des Hlmnels: 7j\x stehst rd cht nur £:eographi8oh sondern auch klimntir.ch nriscJ^en den ■beiden ^Veiten Meer und Allste, und das x:ii!np. Paläßtin^^io löt ein iVettstreit die- ser beiden "Extrorc. I I 1. »IE 3TRAHLD1IG: PAS LAHD OHRE SCHATT5H. Das KemstUok des palästlxiaiuilsohen Jahres ist eine aoht Monate ziemlich exakt ro.ii 20 • Mlirz tis zwn ZO.Dezem» her dnrohfrehende mit Ausnahme olnl^^er Vor- xmd Nachree^en ▼ollkommen re^enfrele Schönxvett erper lo de von ungefähr 200 trookenen Sonnenta^fi^en« Es ist eine dnroh ihre Beständigkeit^ Trockenheit duroh die stille des Barometerstandes nnd die elefctriöohe Rulao der iitmo aph;lr e ^oaunde Jalireozeit« Hur der schmale K^stenstrelfen^an dem die Hafenstädte liegen^ ist dttroh die Nähe des i^ieercs feucht , aber auch hier regnet es während der lanigen Trockenzeit nie und es .^Ibt seit die Sümpfe reguliert sind keine Fiehordiinste und keine Sommer* spldemlen wie im feuchten Tropen^llrtel. Die Sonne gtratilt votü, wemi xiiclit wo Ideenlosen so doch Ihi^t immer heiteren Himmel mit einer In den nordischen Uin^ dem unbekannten Strahlenfülle* Das Land ist kahl» der Boden hell, Im Westen glitzert das -Veer,an seinem Rand der Saum der Dlinen, im Osten glüht die ivreidewt)ote Juda - wohin das Aii^-e l)li*kt elnf iai±t IJeberf^'ille von SJoht^ v;le man sie nur über 3kifeldem odor am sortr^e fliehen Tfedestrand kennt. Die AU£:en leiden durch Sand und Stralilen und die Sonnenbrille i 4v^ I gehört In Palästina tstun Strassenkostüm, wie der Regensohlrm zu dem des Londoner« !)arch lan^-e v;t)jia erun^en In der offenen Landeohaft wird das Auge tiberreizt xmä, zu Hai luzlnat Ionen erregt • Das ^Ce* sloht" ist eine typisch orientalische Erlehnisform# Der Norde sieht in der Dämmerung Gespenster • FIs Jagen weiter en Ihm yortel, in i^etel tanzen Elfen, am Kreiizwe,«: steht der Sott* Sel-PeJ-ITns, Dem Orientalen erscheinen Gesichter* Alle visio- nären Szenen der Bibel spielen sich in der Fdate ab» Hier sieht Hagar den läigel, hört koscE den Herrn Im brennenden Dornbusch reden^ erstehen vor i;zoeliiel die Cabcine der Ge- storbenen nue den Gräbern iin »Sand • Paulus erblickt auf der Wandf>ning nach Darpaskus "ein grosses Licht" und. hört die StliRine zu ihm «preohen: Saulus, 3auluo vrarum verfolgst du mloh ? Seine Au^^en waren bis srar Erblindung überreizt "I)'nd als er seine Au^^en auiPtat, sah er nie- manden. Sie nahmen ihn daljier an der Hand und führten ihn gen Da:;iaakufi. Und er war drei Tage nloht sehend und aas nicht und trank nicht .... und alsbald fiel es von seinen Augen wie Schuppen, und er ward wieder sehend"CApg.9) • \ Aaoh die Verklärung Christi wirl milieugerecht ge- sohlldert ala Begehenheit evt einer llohtUborstrahlten Ber- ßeslnippe inmitten der Trockenzeit ♦ "Und nach 6 Tagen nahm Jesus zu sich Petrus, Jacohus und Johannes und fiAhr- te sie auf einen hohen Berg besonders allein und Terkllirte sich "vor Ihnent Und seine Kleider wurden hell und sehr weiss Tvie der Schnee, das3 sie kein Pärl)er auf Erden kann so v/eiss machen •" (Maric#5')*3 Der Norde aruoht das Licht, der Orientale den 3onatten# Dor Korde baut eoin Zimms3r vor als Te^-rat^üe und Balkon, um mcgliohst viol Licht oinzufaAS'en; der Orientale scialiesst es d\irch dicke Jvlauern {^egen das Sonj^enlicht ab. Der Horde baut grosse Fenster, der Orientale \xrklc inert sie bis auf Lucken und ochiess-SchcaHön. I-r Gclilicost soejat seinen Gar- ten als ratio zwisclicii Liaucm ein, deim in der Somienglut \^'•ürden die Pf larizen verdorren und das \/aßser meiner Brunnen rasch verfliegten. Der ICensch des Hordenn v;lrcl durch das Kliiaa veranlagst, aus sich herauszugeben, eich zu produ- zieren, zu agieren. Der Orientale kommt durch den Abschluss t von aer llchtttberfluteten Aiissenwelt zvlt Einkehr vnd. ziir 1/editation. Jener wird Faust und dieser Prophet. Diogenes bittet Alexander aus der Sonne zu treten, damit er nicht im Schatten liegen mü.3se, Goethe stirbt mit den ..'orten "iTeür Li cht l- Tfl Siehe, der Hüter loraels er schläft iznd oheii nooh der ;x)nd bei Ilaoht." lu den mesaianiüohen Verheiaa-oü^eu wird iiß\jexi Friede, Regen und raten arnten - - cJchatteii versprochen; n)nd e^ v/lrd ein Goh^tton sein über alles was ßerrlioh ist, und es wird ein Daoh sein zum gehatten gegen die Hitze des Ta- fees und eine Zuflicht und Geborgenheit vor »Ott er und Rogen" (Jea.i), Der Sohirinherr ist kein Herr, der .'Jchlrai un^. Schild .-egen Regen oder rfeile liefert sondern einen - - Sorxnenschirm l "iVer unter dem Schirm Cey Höchsten sitzt und iip Schatten des Allmächtigen ruht" (JPs. 91). s 4 J«aandcn Viitur :^clnc Fittiche aeäa«a ixelast nicht ihn BohUtßcn v/le die Henne ihre Jmxeen und die iii^el haben ihre ?l'd.7ol nicht zum Fliegen. Eine soloh meohani.tlBcUe vnd gar varkehrsteohnioohe OedankenrerUMun« liegt dem Oriontulen duroüaus f,m. lileaola fliegt in der Bibel ein En.col sondern ist da. 31e tragen ihre Fl:-^o.l. u» ihr« Söhnte- linken Schatten 2u ctpendon. "Wie teiinr Igt de.l.ae Oijte Gott, dasa i^ensohenkinder unter den Schatten deiner PUcTftl ZufluoKt huhon (Is.36). Gott nl^^t seine .ohiit.lln,,e nicht in seine .ände nnd "l\?-ciiM S/te-irlu b mdakfX / ß uii^ ^t- ^t^^^u^ K^ Vv» t. r? %V A In ££l!???L ^5?- J . I««^ SSSre iclie f'^ r ) r >• N 23) The Position of Palestine on the globe. Palestin©* s latitude is 31° north and its longitude 35° east of 3reenwiohi therefore its time is two hours ahead of London' s. \ 4ftiri«^WMfli»MW«w«SMi«a«n h/iA cLie.- MCuriazx>n2j^J^'ts6&hah , K4LHeN>MIHIMtfH I ISUDPQUu. REITFN Kj} laJ ^ "^ i1 ; /// .< i-a ■k K/ 2ir J iV . ) > IWASSER KARTE~;;s;. PALASTINA ♦•l»„r'»V- £€ v?.- ftivi r i-^'^ / II / j'^ff --■i?'.* J^-'-. -**?^:- .^^ W-'r*.,«-it:iL<^: ^^^■, < ^ ^*-*^ ■• r^O^Si^^^^fei. -K*ifci*\ .jdtLit' .>>^. faCUKti»! 'li "'i 'lii f I B .4 ^^ 43 '"tu»«»»- n; l^ •n^ '. A'N 14 .t Ifi^rr^f^ *rr. JOl / -r^r:' / ^-.* *<.. 2*^-; ■"^V"^ ii^.«L^>'" Man sieht die oberflächlichen Wasser jealästinas : i«*lüsse, Seen und sümpfe sowie die nichtigsten örundvass erhör izonte , die -> Qruniwasserspiegei unter aem Hochlandmassiv und die beiden Grunde Wasserspiegel an der Küste • Die Ostsseite des Landes ist^ weil hier das Land abgerutscht ist und nun die Orundwass erhör izonte des Hoch» landmassivs frei liegen, quellenreich und in der Tiefe des Grabens ist das Quellwnsser sogar heiss, weil es aus tiegei^ heissen Schich= ten hervorquillt. ,^--^ I A (^'<^^/^ r^-at^^y;^ \ i'^ a i i ; ■ - - ' -" t!ri 3f Jerusalem und Jericho liegen nur }0 km auseinander, aber ihr Klima unterscheidet sich so stark wie das Klima z^A^i sehen Odessa und Khartum« \ i i. 1 r \ PAS MAXIMUM OBBR PB^ AZOREN _ iST l>SR ReGBNStHßRM PA VA 'STfNAS C <■. ) Die Troolcenzelt Palästinas. Das sommerliche HochdruckgelDiet über den Azoren lässt kei- nen der mit dem Golfstrom von Westen nach Osten über den Atlantik ziehenden Regencyklone passieren, sondern lenkt diese alle nordwärts über Frankreich und England ab. Solange das Maxiraum über den Azoren fest über dem Atlantik steht, kann es im Mittelmeergebiet nicht regnen. I r. PBR R^^BN SCHIRM IST FOfitT es RESMer 1' c 1 Die Regenzelt Palästinas» Im Hertst rückt mit der Sonnenbahn das Maxlnnim ülser den Azoren südwärts üter dte Sahara, und nun ist der Weg für die^ über den Atlantik kommenden Regencyklone frei, und das Mittelmabrgebiet erlebt seine Regenzeit. ^<« /roc/j»,u ^\^ Ü£R l^/ND...UBER JfRi/SALEM I / /V£ST A//AX> £?ST t^fNl> TAG \ M££R /WÜHLER ALS tvOsTB, ALSO: mi^^mmmmm f^' A Cl H Ü\Jü^W fiOMUER. ALS /H££ß, AJ.SO : üte i I L> TJelDer dem sommerlich heissen Kontinent Slidasiens steigt die Warmluft auf über dem persischen Golf* Man nennt diesen Punkt das sommerliche Minirmim über dem persischen Golf. Die nachrückende Kaltluft kommt nie- der über dem Atlantik in der Gegend der Azoren, \aid man nennt dieses Hochdruckgebiet das Maximum über den Azoren. Im Sommer liegt Palästina genau in der Mitte zwischen dem Maximum über den Azoren und dem Mi- nimum über dem persischen Golf und wird daher beständig von den kühlen und feuchten Seewinden, den Ethesien der Alten überstrichen. Auf der Gegenseite der Halb- kugel entsteht durch denselben Mechanismus der vom Indi- schen Ozean zum persischen Golf wehende Sommermonsun. i BBB--UNO k^ONTfN^NTA i^ K L 9 MA ( //< küste -I 4-25' + 16 ^ CO i4 »3'' cUt 6i6Usch, 6eschCMHJ»««M»>M» ^ oo - ..s ». MA>. MIN. - J« it tto. >Q- . I ! i?Q- - ) I r 5. _ 0- - KAKMEL j25. ^^ i. i • ,5- . OA - HAI PA ^5 \M^. ml ImJm s .0. . r 4. 40 .35. . la - .20. .1 0, - f^ '• U itH ir o -Aa » 25 t 1 f LI ^ f- J5- -i ki .'-' • 1 HR * 1 1 i 1 - * m ! 1 V. •■E 1»: L ' n tro jUficUL4*^ Iftowni l^^rv n4ui*^,n''^'^' i 2. Die Rossbreiten 11 Die aufsteigende Lufv lolh.lt sich in den höheren Schich«- ten der Atmosphäre ab ^ wird hier wieder schwerer imd senlct sich folglich wieder zur Erde zurück • Durch das stete Absinken der am Aequator erwärmten Luft herrscht urj^efahr 30 vom Aequator ent- fernt , also in der Zone des ^0# Brjeatengrades ein Gürtel von hohen Luftdruck (3) t Auch diese Zone y&t verhältnismässig windstill j aber in ihr herrscht ziim Unters-chied von dem Kaimencairtel des \ Aequatoi's ein hoher Luftdruck (Abb ^ 4) >>1/Ian nennt diese Zone die " Rossbreiten ^ woher ifieser s elt s am e;r Ausdruck ^ der in der Zeit der aufblühenden Segel Schiffahrt HKdxgtmiA entstanden ist . herstammt |/wie er zu deuten ist"^ weiss man nicht • /^ iAf j^at und auf der südlichen HalbkugeiJ. den Südost- passat (5)» fj r\, ^ Die Passatwinde. tf Zw/ %• 7 Vom Bezirk hohen Luftdruckes (vgl Abb ,2) strömt die Luft zum Bezirk niederen Luftdrucks, d.h. von den hossbreiten zu den Kalmen. Diese standip;en Winde nennt man die Passatwinde. ( Polwarts vön^deii RossTbreiten kommt "eTiie Zone ^ für die Wirbelbil düngen charakteristisch sind . Wirbel nennt man in der Meteorologie Gyclone , und man bezeichnet daher diese Zone als den Gürtel der Gyclonen • Die Zonenkarte der Erde . m Zeichnet man die Wetterzonen aiif eine Erdkugel ^ so er- hält man die Zonenkarte der Erde (6); am Aequator die Zone der windstillen Kalmen ^ polwärt s davon die Zone der lassatwinde ^ dann die der windarmen Rossbreiten , sodajin die der Gyclonen und schliesslich die Polkappen ♦ Das Klima eines Landes wird von zahl- reichen Faktoren bestimmt • Der wichtigste , der Grundfaktor ^ ist die Frage , in welcher dieser Wetterzonoi liegt das Land ? Diese Frage ist nicht immer so einfach zu beantworten wie man glaubt , ■und zwar aus folgendem Grund : ■1 ti 1 ÜÜS* » b^'v''- -*'. * '•^ yv ■^•«••»l •- -^p^iM^pai^MiViP MMWW «i4HiMi» HPiW«i »O— »»«a^.i»!' : ^^r€ /l^^C^^^^j r^ .^^,t ■» ,^, r^m,«/»^ «««l^« IAH y^ -^ witi»^mtmmmfßi I ^K // /f t,»t^a^ Ä^ ,1 ^rrJ f* r»- i ft 1/. /^^ ^ »v^. ^ ^i^^ (JU/'c a. ^ ^.A^Ca^ //LA. r % äcto. ^c.U. \ AAa /y/ui OvOL^A^t^ i o ^■^c*.c(. mi»mmmmß»mifmmmmmmimmmttamma0^tm ( ö Qh, IL^ ß \^ Dieses Bild zeigt die genauere Einteilimg des Landes in Provinzen. I "-*««*«.««^, "■""^'•»♦"*.«^_ /•'KV-'» /'•»■'CJ» 'fr^-Th-r- • _ 4 1?- «^'Vii., >.»* -' ^*-.,.^- \ » < i i Ov^ vw^W A/^^C* i6a* ::c, cA. n /t/e^ f>u W I Die Luftdriickverteiltmg im Sommer, Im Sommer erwärmt sinä der Kontinent stark, die Luft steigt über ihm auf imd es herrscht über dem Kontinent das Sommer=kinim"am . Las Meer bleibt kiihl, die kalte Luft fällt abwärxts, drückt auf das Meer und es herrscht hoher. Luftdruck, das oomiaer=kaxim\mi über dem Meer //^^ -nn itr^i i Tinr'iit I irnurtMiMHiMm - .^,i:.^^.'vÄ*««»v-'n-w«A.'V/»js».,e.^,^^^^^^ ^m^^:, A/v^ 4 * r f w Kl IH V«* .l./f." .■-'ÄAV'.''«^ ' t.- gi- ^ö H% ys/% ''■^. '«.'i "#' "^ :ti<«^'" • w /i-^JW-WuM'-t.»»^'-''*'''^^-'' :',-^'*-'! 'r''.*<»\r:, »..< r.^. <^.1i^J»*.-'««^V«fc^ -^xt): ••^'"i^Vti'.^y^ ■^>fitt^. i- Ift^ ^ V y\^ y V 'V l/ut ct <. iiJi . K«rv/( . w, w4 **^. w4 . l\^ Die Luftdruckve^^iliing im Vyinter /^ -> ist "umgekehrt . D Der Kontinent kühlt sich stark ab, die kalte Luft ist schwer und es he/rrscht über dem Kontinent das kinter=Maximiam. Das leer hingegen ist relativ warm, die Luft ist leicht und über dem Meer hftrrsoht das winterliche Minimum. > ( ^ 9tr><^ •^ J*^^^^-*^ sjZ^^ T^if^-e -eichn-ung zeigt, wie das Land politisoh=kulturell eingeteilt wa? Snd i?e 5Sdäl im Herzen des Lanlee liegt Der Hauptteil der biblischen ^eschiohet spielte sich m Judaa ab. ( € lo awer -.— ■■ ■ an I ^1 wSoMMBR 5 PAmTVHmOE t/ /!-*/ *7**"7 /* XM'mV ti»S ^*»a ^e^f**- ' J/vr/wtcn Klimazonen und Palästina liegt nun im Bereich der Passatwinde. Im V int er rücken die Klimazonen mit der Sonnen D^hn südwärts und Palästina r^yy&X nun in die Zone der Re^sbreiten (ll). Es wechselt als Grenzland zwischen den Zonen im Lauf der Jahreszeite sein Klima: es hat im Sommer Passat-, im Winter Rossbreiten klima. \ "iL,;/ HONOLULU Äivt ^^l ;> >-^ Tiy. /s^ ^-^ ^ iL C I ä- f ( Palästina liegt am Südrand der nördlichen Rossbreiten, Intenlional Second Exposure 7aOm Pal-istina liept am oüdrand der nördlichen Rossbrei ten. 7 zs ^ 24) Jerusalem is situated on the same isotherm^ as Wew Orleans, i.e% they have the same average yearly temperature. • n' mtmrr I m () ( Die Ton der Kerze erwärmte Luft steigt aiif und folglich herrscht über der Flamme ein Gebiet verringerten Luftdrucks, ein Minimum, An den Rändern der Kerze steigt zum Ersatz der aufgestie renen Luft kalte Schv/erluft nieder, sodass hier erhöhter Luftdruck herrscht: Maximum. Der vom Maximum zum Minimum fliessende Luftstrom erzeugt "Wind". Wind strömt immer vom Maximum zum Mini- mum« mm^mm ß NM IT f / 1 ising warm air MlKTlMU M. 2 Z Descending cold air / Desccnding cold air AAAXI nq C( MU 3 WIND MAXI MU /SA I 1 /^ >...< :*>: I TL ..ftn ■1H>' %m ^*i— ^w^^pw r /^■Ah-^f^ /o-v^ O-^/*^ >tV^ ^»^y^^P^ \.. I .! q^p- mmm f^ l^ r r> k / I M.' VV VWtn. i I A^ Intentional Second Exposure ■T'- ^L > , / . ^ f,^ Rising warm . \ \\ ^ ' " air caiJSKS thp • j| , ? ^ \rciinz o^ the ^ ' "^ \AL ' RA/ 3 4 1 IM^E i WIND- riseh b/r . •* 1 i -{ I j Stnking co/d aioL I C^ causes drougjm I and do/drumST f oF the I HORSE xt-|LATITUOESi I ^ .^ . I . \ ' I • h \' V ' / y / l / / «♦ ^^ ^ ^lir ' f ^' FtJ /w. tfUr 1»o^^ i^jL^%fk4^ ( r 9 6 l 30 \ 9 26) The migration of the rains during the summer season. In summer a high- presaure c enter of t cool air prevails over the Atlantic« This **Majclmum over the Aaores'' diverts the oyolonj^^migrating along ijie Gulf Stream from America to the East towards northem Europe: the Mediterretnean has its dry season* .•»•- •^ 4 / i f c <•»»«■— •«*p%^*«»«i^»»'>»^in»i«>i*«*««Mw«i«ii«>«>4> 30) The cloud^bursts on the west aide of the Jordan Valley - caused by the collision of the Westends with the hot damp air over Lake Genezareth - are notorious. "And there arose a great storm of wind, and the "waves beat into the ship, so that it was now füll." Mark 4/37 - As is apparent from their mode of origin these cloud^ursts strike only sharply limited areas "••• and I caused it to rain upon one city and caused it not to rain upon another city; one pieoe was rained upon, and the piece whereupon it rained not withered«** Arnos 4/7 • » r •■^i^ ^^^< ;>o^TÄ werft '^fl(**^ ....... .^ ■ ««Kl#lM^ »A--^ *-< •^#^ ir^iopjtim ist ■leil einer srojsen L'^nlt-'-f cl , Jie 3ich -lus iem i.roi Jr-meer erhot , tind ist fol/'lich ein "liochl^'.ni" aber kein "iobirse". ^AAA^t'^^ iv (iM HQ^<^K^-^ 1 dt^ /l A Cvi., 'i l i} /vm4( •MMMP «ntfteöunfl beS gfö^n«. aguftrationgDrobe aug aWfQerg (grofeem Ponbf tfotion«.fif jtfon, VI. Wupagf. ■:»r 1 --< /^- . .4 / ■ 0 I y 'JiM&. ^M y" A'^tf ^ ic* ? ^*S^ei 50 DUe^paratur sagt .cnlg a^ „,t„ .. _^^ *" »nd dM feuohtl^nn '°'"'"'™"« *•' t..p,„tur 1. • «8 »erden die ,„ter3ohl,4. ., „ »*ntalkli«a *rkla.S .'! ■'1 3r h 1^ I 'fh lU ^U % ^^^Zxy. t i^i \ \ \ \ t^ ^^ ///^.^^/M^ / / y y / / / \ \ / ^ ^. yi t^ ^u ^ 4 ^^tl^M^ ^«i-* 5X Das kll»a pal wird, ,« bisher «ebersehen mu-äe, ganz tmd gar von ein.. natuxersohei.,»g beherrscht, die -eö^Äe 2000 -1 entfez^t i"t L L^ dmelcoentrui. neber den Azoret," "n»i,l'.^ '- '.< v, ^ ""«rn^ i«t, das loft. h-rrs<,ht .i«< V /! *«ore>^. Haben zwei gebiete denselben lufdruck, so ^; «rie« d r^^l ■*' """ •l»<»3tlll.. Hat ein gebiet hoeheren luftd^u'ok. i^ie luftbewegiiDg nennt man wind. - vuxtjckb. 3r H« firii i^e '^k %t '\ • \ ^^/U^^OxpL a^ y^^*€r7^, /i^u ^ /i^'^^d,/'^ * :/ ^ ^, N^i \ Hill iTi' irii'i""' mt'tmmläi-uii W ^■') K ^. y« e^ e u .>9bA ^ f 38 V \ 5^ 52 In den soTDiuermonaten ist der atlkntlc kaelter als das fest land von nord» africa (Sahara) und herrscht also ueber dem atlantic der hohe druck der kalten schweren lufto Man nennt dieses druckcentrum das maximuHi ueber den Aeores» Ueber dem heissen suedasien herrscht, da die heisse luft leicht is> und aufsteigt j niederer luftdruck (minimuin ueber dem persischen golf)o Vom max ueber den azores sum minimuw ueber dem pers •golf stroemt den ganzen Sommer ein rel kuehler winde ^o/v. - ^ »^v. ovvi w--; m s^*/ / ^ / 54 In Winter ist die sahara iRueste kalt ■und nun "wandert das maxittum von den Arores suedwaerts ueber die srhara. Nun weht kein wind in pal. Ein zweites kontinentales kal t Inf t gebiet bildet sich ueber russland* Zwischen diesen beiden hochdruckgebieten liegt pal im winter in einer tiefdruckrinne« In diese rinne wandern vom Atlantic die winterregen neber das mitteltneergebiet y ^ I ^ ~_ .^,1 1. .y Yff Ct,o V y /^bi^ite; \^ '' %. i nMW«M«WHWMMM««> ■M— «*« mTERLICHE UND SOMMERLICH! lEMPERATUREXTREME PALESTINAS Differenz: 34 MAX* MIN' 45 40 35 30 25 20 15 10 0 KARME L .42«, A^AX• MIN* 45 40 135 25 20 15 10 0 HAIFA 45' /^AX- MIN- 45 35 30 25 20 15 10 0 JAFFA 48' tAA%' MIN- 45 40 35 30 25 20 15 10 0 -5 JERUSALEM 45" MAX* MIN« 45 40 35 30 25 20 15 10 ' \ JERICHO Ik > yf^ — /o ^ //- // Y^Vi^yi ^-^ ^ >V -^uca^ ^ ^ >TxÄ-t^ ;r /4^ / / /^ ^ .^ f »^..^^^ilfc. < hl l\uu T'^f«^/. ( '/^V i ( 14^^.1 ( .■ .J^"^"*!'' ^ ^^' A <9 Puu4^ - ErnTfi i^ - Km ^a^rr -7 '^eifercAtn n Xw D P i^' #y^ f« \ i '%. 4tiOO r» nv . I \ \ \ ) ^/t^V^UvWv^ / 'W. ' "■' k Ux^ rv ^A/\ ^ l.iVr' \ ^ \ / / y \ f^ Die europaischen V/inter regulieren die palastinensischoi Regen ! Heprscht^^in Europa ein strenger Y^inter, sodass ein starkes HoGhdruck= MaÄimum über Noreuropa steht, so werden alle über den Atlantik kominen= den Gyclone auf die südliche Lüttelmeerbahn abgedrängt, Lind es Eegnet in Fal viel. r^- Q r p i \ I u Herrscht dagegen über Europa im Winter mildes Wetter mit Tiefrdruck: rirmen vcciäi viel Regen, so v/andern die atl. Cyclone zuun grossen Teil über die nordatlantische Route, iind es kommen nur wenige über die südliche heute nach Pal Pal hat dann regenarme Winter. / a ^^.>^ 1 1 • - • *« ""■ > - ■ — " « j 0- • • 1 *• • - ^^^^^B» ■:.. % » 1 • V « A ..«j:. i r - *. /iy Der Regen über beiraldetem Land. Von l.ooo 000 1 Wasser, die über einem bewaldetem Berg niedergehen, bleiben (in AnrÄerungswerten) 400 000 1 im.Waldboden und in den . Si^i^^or^riSdeiSfl iahen dtirch diese langsam wieder m die Atmosphäre» ?00^0ri^lies3en obe?fll?hlich (imgenutzt) ab und 500 000 1 wandern dSSch die Schichten des Gesteins langsam in dieTiefe und bilden hier dS Grundwasser, das die Quellen und Flusse speisty^ . /^Q IMülü ^MiMb lU. Intentional Second Exposure / ' •I y 0 0 " Ö-^ z;:^^?^ Der Reihen über "bewaldetem Land. vo-n 1 000 000 1 Wasser, die über einem bewaldetem Berg niedergehen, l^^itL^lir^lrr^l^■^3^erten) 400 000 1 im.Waldboden imd m den .. bleiben ^^ ^^ .^^Jf^^JJ'^J^.rJv! ^iese langsam wieder in die Atmosphäre. Pflanzen und entrlienen aixrcn ait^ö« j.cwico«ui wn-n^P-rn das Sruilwasser, das die Quellen und Flusse ^peist^,. X,- / / / --A HM ^^ ^ ^A SuMWc/< «*« / /^ y^^ yf*,^-^4 »«M ^^^ i i '^wp Der hegen über einem kaj^len imd verkarsteten Leuad. Jtc In einem kahlen Land bleiben Hon 1 000 000 1 Regenwasser nur i^ 000-]} im Boden , ^00 000 1 fliessen oberflächlich und ungenutzt in die Ebene, j^O 000 1 fliessen durch die Spalten des zerfallenden Gebirges als Karstwasser in die Tiefe. Ein Teil hiervon wird Grundwasser, ein Teil kommt relativ schnell wieder durch Karst y^uellen (in ausgeschwemiLten Höhlen) zum Vorschein. Der Nutzeffekt des Regens ist gering, der Ab= schwemmun.n:s schaden .^ross . As ^ •^ zwischen Quelle, Bninnen und Cysterne. I Die Quelle ist ein aktiv durch Spalten im öeattein aus der. wasser« f-uhrenden Schicht, dem Grundwasser, aufsteigendes Wasser« ;i Der Brunnen ist ein bis in die wasserführende Schicht hinabgeführter Schaöht, in den das örundwasser einsickert • III Die Gysteme ist ein Schacht, in de» das Regenwasser gesammelt wird. (lung von Grundwasser sind die Brunnen. Ob und wann äan »«assäa erreicht, wieviel xu^d wie gutes^^asser^ hangt von der Art Aes L^eländes ab. ZuweilenNuuss Mfi lüOm in/iiefe^^ T©rdringen„ ehe genügende ifHasseraengen ajhß^^em ü-estein in den Briinnens Chat ' it traufein. Das Brunnena^enN^der, wie man heute sagt, Brutj^ en« bohren, weil man s:Lofi^zu den Vbgnrersuchen besonderer Bohrma^^chi' nen bedient, IstAaeit Abrahams zeH^n bis aaf rign heut^se» "ümS^ die erste allejr Siedlungsarbeiten geöliteben. Intentional Second Exposure Jr»*M i - ^v < •,-«;■ ■Ji» ■'^. I -v^^ ■^v. :'>r ^>: ''*<^S. ^N ^""^ ^^r ^y^^ ^^■' Leh,häasiinci,urtoLde^ ÄOOO '*■ //V ^eÄ HOfiD-^ÜD " li.lCHtuN& HERMON 1000 500 SAFED' > y. TRANSJORDANIA V \ !• i . / - In - H^ . ^ -^\ - A K E C F L '■ W;- ■ ^ .■ ' - r NAZARETH ■TTrrf ST: 1 ' ;(ii' r^\ \- A, .\ ,. :^, TIBERIAS: :V^iESREEl/>, XXV ...... ^ Ä ^ -- L. B W >^iNABUJSt^fe IjEÄUSALEMß. \ LAKE OF \ \ M JERICHO f j^C^) to ><^ ^ m>^MM§^. ; i \ okmio 20 30 40 50 60 70 60 90 100 120 440 >I60 ISO 200 220 240 \ \ L M i ClA K C ^ f^ \\ r^ /^/ ÜP )1& a 1 I 1 I 'r 1 ^»ER UE6T AUF PE^ ER.DKUGEI- PAlX5T»MA e,^ » ? 1 II R«Wlli P< ■■ I ■■«■■«■ ^ c c 20. X rtvihrcQen 20.V(I 2.0.VI ^o.xi /orre|dn 20, XU aov '^ao. I tt A4» f'^^ä 20. ni 05T£RN U hat nur 2 Jahreszeiten : eine Erockenzeit von Ostern bis Weihnachten und eine Regenzeit von Weihnachten bis Ostern. t* ^J / T" '*^^/7c/, ^^. ^^Ä«^ *r /^^r ■^N^ i»i*im ■ - ffff^-^'^- ^f -r- •• V., >^ ^ *ÄL^ >^ ^ ^$ai..r^.»>^a^^ f:' »^.^ ^ 7 t/ o'«. (//C „. / IC*^*^K /% . ^^M« <<0 Ik r EGYPT AO » Reihen über Jerusalem > Kommt man von der Küste über das Hochland nach Jerusalem, so grüsst xmgefähr 12 km vor dem i:iiel der .Valc^'berg von Ktx^xEk Kirjath anawlm den Reisenden als ii^eichen, dass er sich der heili- gen Stadt nun nähert (a), er oe t ungefähr 850 m hoch und erhält die Uebereinstimmimg der zahlen i^:t ein z^ufall knapp 850 mm Hegen im Jahresdurchschnitt. Ungefähr 2 km östlich vdnaet sich der Y/'eg über 7 gefährliche Kurven, die seven sisters genannt, am Hang eines kleine:ren -^erges namens Moza(b) ; er js t nur 750 m hoch und ''folglich" re^-^net es hier nur 750 mm. weitere 5 km' und man fährt an der Gartenstadt Beth Hakerem vorbei ( s.Abb . . . ) ,v/o^nur noch 720 mm Regen fallen (c). Y)ünn kommt man ^n den V/estrand von Jerusalem Komema mit einer Jahresmenge von 700 mm (d). Die Stadt selbst zieht sich über etwa 2 km Länge bis zum Tal Josaphat hin. Man nähert sich derV/üste vcadi die iiege^imenge fällt rrpide: über dem Stadtzentm m 650 mm (e), über der American Kolonie im Osten der Stadt 600 mm,(f), über dem ölbergkamm, der in der Liiftlinie nicht einmal lOOC m wei- t er .jJM»t lieh ÜKgt läuft, nur^noch 500 ^ncr^^ .' No cfr^ weniger rennet es in Bethanien, das imL.-Regenschatfen auf der Ostseite des Ölbergs .-^^ gelegen ist ( 430 mm) (h). Steigt ^-pn von hier in den Jordangraben, so sinkt mit je 100 m Abstieg die F.egermenge messbar -und folglich ist die Landschaft verdorrt, die Wüste Juda (s.Abb. ••)• Auf der V^etterscheid e zv;ischen Atlantis und Asia> Der Oelberg ist die grosse V/etterscheide Palästinas und nicht nur Palärtinas, er ist die V/etterscheide zwischen der öst- .^lichen unc" v/est ""iclien 7/elt. '.Vürde imxi den Globus nach logischen Ge- Sichtspunkten in zwei Hälften teilen wollen, so müsste die Trennungs- linie Mb durch Palästina Inufen und zv^ar über dari Knmm des Öl- bergs ( Abb.. 66). Hier steht die Hebräische Universität. Mnn ka:nn noch nicht s:^gen, v/elche Bedeutung dieses junge Institiit einmal haben wird, aber eines kann man schon heute behaupten: es gibt keine zweite Universität, die auf einen xHxgrEBcssr landschaftlich ) so grossartigen und wissenschaftlich so interessanten Punkt der * Erde steht wie sie.- — vom Historischen ganz abgesehen. Die eine Front zeigt nach Westen und aup den Penstern sieht man auf Jeru- salem, auf den Tempelplatz und die Stndtmauei^n., die mit ihren Zinnen noch stehoi, wie sie Salomon einst angelegt und Soliran sie dann 2000 Jalire später nachgebaut hat. Die Rückfront weist nach r I I e "^f.M^^et oX J ^t WV ^y ^ ^^ fj.. dA 7 /^<^-^^ - "^v-J o..^ t-^ Mf« y<^ «^^Ct.^-«^ y^^- iC< ^ V4^ Z^-, '^tfi >%ß ^^ J^ -^ - '^ ^'^ ^^^4^ < JL. / A / _,// •/'/fv^>-^''^^^^'' 3 .11 n LI jy^wuunwiiMUlwuir»^ — ""• ' I "■ ' ' ' -ii' ■' "" •^ Uli jii i|ii II IUI r um I -1 \ -^— — .— ^.—t»-. l |A A fi M ■^^^^^^ II *» I \ '^^ 1 t 1 y A :/ A /lit^A^ -o^-^ry /^.^it^ B / 5CALE /t ^ MONATLICHE VERTEILUNG DER REGENMENGE IN WESTEUROPA UND PALESTI -V*. MITTELEUROPA (WIEN) PALESTINA '1 •j^- ir f t l j I f k 1 ■- -^■- ( V ^ "--*->■>. ^4*^ 7)^fituated at the ioutli^astern oomer of the Mediterranean Palestine is th« meating- place of three great natural regions. ^ 1 f I r » y 17 (fc c L^^ 't^ /L ^ ai^.A^ ^^^ 1 c Setzt man die Kerze hinter eine halbe Apfelsine, so erhält man das Modell der Erdkugel mit ihren Klima- zonen« Die ajD Aeguator aufsteigende Heissluft erzeugt hier ein windstilles Minimnzm, das man die Kalmen nennt. Die «eitlioh vom Aequator niedersteigende Kaltlnft er- zeugt das ebenfalls windstille Gebiet der Rossbreiten, in denen der Luftdruck erhöht ist. Von den Rossbreiten zu den Kalmen weht die Luft 6lLs Passat. I ( H t "Haupte sein. loh, ioh bin euer Tröster •••• loh lege mein Wort in deinen Mund xind bedecke dich unter dem Schatten meiner Hände, aizf dass ich den Himmel pflanze und die Erde gründe und zu Zion spreche: du bist mein Volk." Höchster Wunsch der Menschen dieser Welt, in der 200 regenlo< se Sonnentage einander folgen: Schatten zu haben und höchste Gnade, nicht im Licht sondern im Schatten der Gottheit zu stehen. i ^ Elv\ASS!STE 20 N E 'eiSSBZONE > vi'.\ C iHAXIMUM 6b#r i "^ÜOSSBREITEN T/inAiii^r ASS AT t Wt-n Ae / 76AMI I P«l IUI ■ ^i«HV" y^ Sommer- •and Winterklima von Palästina > Palästina liegt Im Sommer atif der schiefen Luf t drucke "bene zwischen dem Maxiraum ttter den Azoren und dem Minimum über dem Persischen Golf. Es wird falglljjh während der langen Trockenzelt von einem dauernden^^öeewind üterweht. Im Winter rückt das atlantische Maximum üher den Azoren nach Süden über die Sahara^ und ebenso bildet sich über der zweiten gros« sen Landmasse Asiens ein winterliches Hochdruckgebiet, das Maximum über Sibirien. ZwiBohen diesen beiden Luftdruckber- gen wandern vom Atlantik Regenoyclone Ins Mittelmeergebiet und bringen Palästina die Regenzelt. Intentional Second Exposure K ehy\A'SSIGTE 20 N E Isc^hirMeZO", ^eissBzoNE .^. MAXIMUM ober SIBIRIEN 77Ämm "W». ROSSBREITEN l^iU&iittt. PA^^ATt ^MAsle ■>C_.f*>; :•>;».: ^R^r^w ^ SAHARA 766mm M NIMÜ/A über PERS.GOLF 748 o^rn V •• • ' Sommer- und V/int erklima von Palästina. Palästina liegt im Sommer auf der schiefen Luf tdruckebene zwischen dem FÄXiimim ttter den Azoren und dem Minimum über dem Persischen Oolf . Es wird foJ-glich während der langen Trockenzeit von einem dauernden Seewind ülDerweht. Im iVinter rückt das atlantische Maximum Über den Azoren nach Süden über die Sahara, und ebenso bildet sich über der zweiten gros- sen Landmasse Asiens ein winterliches Hochdruckgebiet, das Maximum über Sibirien* Zwischen diesen beiden Luftdruckber- gen wandern vom^ Atlantik Regenoyclone ins Mittelmeergebiet und bringen Palästina die Regenzeit. Ig Temperat/f ,/ i5F^vi^5Ä.U Feucht Igkeltskurre von Tel Ay1y> An der Küste ist die Feuchtigkeit der Luft das ganze JaJir hindurch fast unverändert hoch« In Folge der hohen Feuchtigkeit ist das Sommerklima Tel Avivs im Gegensatz zu dem Trockenklima Jerusalems äusserst drückend, vor allem auch darum, weil weder Feuchtigkeit noch Tempe- ratur an der Küste während der Nacht abfallen. i Intentional Second Exposure L I I r I — r + I J — T~ - r I ni)tHtl«!^'^ .1 I I -^ao ^ T v75 -r70 ^ Tem -^t.i4,t;«Ai. <• Feucht Igkeitskurve von Tel Aviv, An der Küste ist die Feuchtigkeit der Luft das ganze Jahr hindurch f:^st unverändert hoch. In Folge der hohen Feuchtigkeit ist das Sommerklima Tel Avivs im (iegensatz zu dem Trockenklima Jeinisalems äusserst drückend, vor allem auch darum, weil weder Feuchtigkeit noch Tempe- ratur an der Küste während der Nacht abfallen. Zö 3ERV5%ISSA MONAT /^ Feuohtlgkeltsloirve von Jerusalem^ Jerusalem liegt zwar nur 70 km vom Meer entfernt, hat aber axLsgesproohenes Kontinentalklima mit Einschlag zu Wüstenklima. Die mittlere Feuchtigkeit fällt von 65 ?^ im Januar auf den sehr niedrigen Wert von 30 - 40 ?& wäh- rend des Sommers. In Folge der Trockenheit der Luft wAgd das Sommerklima Jerusalems trotz hoher Temperatur durchaus angenehm* Intentional Second Exposure 2ö 3ERU5)^LtV\ ^^ -^ - -. ~ - ^^^-^-. «p-, ---|--h---f--4 ^ 30-M #*ii 4- MONATI ^ M W E "31 W IZ H Y Kl m .1— Feucht igkeitslcurve von Jerusalem, Jerusalem liegt zwar nur 7^ km vom lieer entfernt, hat aber ausgesprochenes Kontinentalklima mit Einschlag zu WUstenklima. Die mittlere Feuchtigkeit fällt von 6^ ^ im Januar auf den sehr niedrigen Wert von 30 - 40 9^ wäh rend des Sormers. In Folge der Trockenheit der Luft wAyd das Sominerklima Jerusalems trotz hoher Temperatur durchaus angenehm. ■1 3 C 1 ( O. K A { I » .* n f .V.A r> d c- 1f Jf u ^ Ar>-^ Arit^M /C ^^\A^ ^ A^i^^e/ fi( tt^t'^'^t'^ .-f^/» ^ CK /^ .^-» •'Ät«v»Vf /A S/z€^ .ot ^ IT ^ A* i4 /i , '^A/c/ZCm M^ /6^ ^' y ^7<Ü^ iTVv -^/Vt ,.„.,^..,. \ ^^/p/6 ^JP' >Vp»<^^d^«^!pHfc-. ^^> ''**-- -MBMOJV^ Z34T^/) \ 6**»'.*^»».'+^^;,. '>*^^»\«», ^, "^ ,<<. ^^•^^^ [//^ (^» a! / " ■"'^'<^- "^ A ^ ■ i { .^ ^^4 r .-^^ ff ^ { \ V, i / f k r /i f ,^nr-. !■ Vi- ••U; ^^^•.i«4?'*** ,J^' .<" . .itÄV- >■•■*' JtU'W^fOWn«' „.*«-■' ,><^' > ;■ f / .^. UlrP^4^ «»•»"^ h ^' % •■, V,v \ i ■' ••*^wijiiiff»>«v»»* •:.?r :#7 • \f:*^- . < •% l^ j r- 1 \ ^ a a ir/i <>^jymenacL. I i - V T- \ A j i f-> y-* Ä. - / 1 V » V & \' Vv V / ) X ^ mj ^ ^ ry^^ \'V- ^ \ \ x^ i i \ i ^wi• I t... f f ^3 ^ L ^X^**^^ 6^^ \ l j y j i j r \ s. Unu ^iJ"/'/.'i^ a>\^.A:x^^^ X. ^^ x«...^ty>«.-*ir7»- i'.nr»wftiMiii WlWf>Ait''ffa^^ «-t^'ijr- •«*..v^ •^«'M 4^'^ Uj.v^ ^^^ f; V^ TO^AA^ICV-J^^l --^. --i- ' - • I I I t *^r S 3ß «^- i « . a o. .?*• MfhlMk 4> ni^ *^- v.. v.-v tL MM i/lU (mX Y<\-\^ iaV\K 6ilUL-RiA 5j/fci- ir|M|D OAd.ܱd[ / 3 öse. 1^' fftDTö^ / S/.az}-%6d'y^ 'CUHAir^i "l'i Jtö^is Thö I-iQ taoBB Dr \ i^f im I IT2 KAHN i Ysikdi Str. r9) - / 7 ^ie^ [ r A i Oststurm (wüstenstnrm) am Toten Meer. Man kann sich vielleicht einen Begriff von der Stärke des hier photographierten Oststurmes machen, wenn man bedenkt, dass das .Vasser des Toten Aieer es infolge seines hohen Salzgehaltes (fast ein Drittel Salz) sehr schwer ist und sich demgemass auch die Wellen wie in einer dicken Suppe nur schwer erheben. . •}3fri 6 ev* d. / r>v- '3 COPYRIGHTED ThI. phologrtph Is 80ld on cond.t.on that -t • ot rloTduced or publishod withoul tho consr . .f ' JERUSALEM ^o N. '^ / ^7C/ A^ /^/''/r ^ / y /Uf . 1 .. l—C" »hii i«** *""< '^*7# f i -i j«*-' 4 » • *. \ \ /. \ # i\t '^^u 5/v^ ^\d f v^i'? UiW LAtihoK ^'idi-TilulD UA^aW 4 Yb r\ to ()4ts \ \ T^^^' if^ ■m§^ü^-. ^ !L— ' \^f ->*>'' ■■'■ >^pc#^->3^ W '%^*^:-jfi,.. ^^M^?: '^^^'i. ':^(^ f j ^J^^>^>mr: 0 h 4f ■«*♦ Vlas^heisst ÜS52l2öi22^?-92^i2^^ü V oiine im oüden stt^ht lur^d ij:an beim Ihotographieren die Sorine im Kücken habeii muss, so sin i fast alle j al Photos ge^.en Norden auff^enommen, sodass das Ihoto ^enau so aus^^erichtet ist wie die i.andkarte, . ,^ ..„i- »* ■..^.... ^Jt.. %n «i'ii II I mmi t o J Baume im Universitätsgarten auf dem Oelberg verraten durch ihre schlage Stellimg die Stärke imd Beständig ' der ¥/inde , denen sie ausgesetzt sind. Man kann sagen : von c 365 Tagen 1 s Jahres an }}} Tagen Westwind. ▼» Intentional Second Exposure 4 atf** •T^i%-**«» ^. M .» 1.» Tll' «J»^ « ».-# ^A J f 4 ■\w^ **- «C'N* "^ '1 Pä-ume im Universitätsgarten auf dem Oelberg verraten iiirch ihre schiebe Stelliuig die »stärke iind Beständig der Winde , denen Gie ausgesetzt sind. x.ian kann sagen : von d 365 Tagen i s Jahres an ;5J3 Tagen y^estwind. l I r c Trockental Eines der zahlreichen pal* Trockentäler, die nicht durch Wasser« laufe sondern Wind nnd Sandschliff aus dem Qestein herausgearbeitet wMTden. // Intentional Second Cxposure 7r' i 3 Kine laufe Trockental -<■ A8m mg!mm der zahlreichen pal. Trockentäler, die nicht durch V.asser= sondern Wind lond Ljandschliff aus dem Gestein herausgearbeitet iv\3rd en. * Abendkonzert in Jerusale« (, c Das Publikum sitzt in Mänteln Tand mitTfollkappen auf den Köpfen Sogar die Musiker haben teilireise Mäntel an ! I Intentional Second Exposure Abendkonzert in Jerusalem i^.lM-MtrM»«:« ■<«-.*»-"V«Ai>*«.W«*i,.T*. «»«f liHMHl >i'^ >^»«iUrlK'. e s ist kalt Das Publik-um bogar die Llus sitzt in :Hnteln imd mit T.ollknppen nuf den P.örfen siker h-^ben teilweise luäntel ^jr. ! r c f\/incle f < I »■ 4ooo 4 In Palästina hat sich die in der Bitel oft erwähhte Sitte, das G-etreide zu worfeln, ausgebildet, weil ständig zuverlässige Westwinde wehen, die das Sondern der Spreu vom Weizen im Winde gestatten. Intentional Second Exposure h/o t^ fein UT) t^üiole f CAf u Das V/orfeln, In ralästina hat sich die in der Bibel oft erw^lhhte Sitte, das Getreide zu worfeln, ausgebildet, weil st^mdip zuverlässige V.'estv/inde wehen, die das Sondern der Spreu vom V/eizen im V/inde gestatten. / >) » ( ' \ % • — mmmmmmummmx \ i 'ctuse «... 'N. c ^ 'I J. ! I - - •"'!"" ,^„ TTor-r-en füTclitet xHid auf sei- «Woia dem, der den Serien rur^ wird _ nyt_V.'egeriwaMelt. Deiner ^tian^^^^ ^^ ^^ ^^, dich «rnähren, *g*^-^ ^^^ ein fruchtbarer "-^ Wegen des ständigen Windes und der Kälte "bei Nacht gedeihen Reben auf dem Hochland nur in den Innenhßfen: "In deinem Hause . . . •" i » r '* \ v~ m\ Intentional Second Exposure ^^r A/eins/'orJi ^ o/eo A nem Tfotuse 1^^ fKory "Gv-rsp fürclrcet und auf sei- "V/ohl den, der den "C- ^ ^i_ ^ ^^y,^^x v/lrd nen 'eßen v/ana^ It^xn^r .^an^^^^^ ^^ ^^, ^^^ dich ernähren, *^^J".; ^,i„. ein fruchtbarer ben. liem .eio wird sein i ^ ^gi^e weinstock '^-^^^^^'^^/J^^J'-^^^oh 'lU ^vie die TT-n^or p-r vM-rclen um deinen -iBcn -^^j-^^ n/- -lo^'i SohBBBlinge ae. Oelb.m»« um den Stn.,n,"(r ..12.-) . Wegen des stänclif:en Windes iind der Kelte tei Nacht gedeihen Reben a"i>f deiri Hochland nur in den Innenhefen: "In deinem Hause . . . •" t -*-*•- Jff^USAl SM kÜiTBNkUMA : teilte ^iof-v / ' /■■ f / t'^2e%S^:t,^,^ f Zwei Klimata zwei Welten^ Da die Nächte an der Küste feucht und heiss sind, herrscht heute wie zu Zeiten der Philister und der Phönizier in den Küstenstädten bei Nacht ein reges Nachtleben, ^erm es ist eine wahre Strafe in die heissen und dampfenden V/ohnräume zurückzukehren . Da die Nächte in Jerusalem auch im Hochsommer empfind- lich kalt sind, gibt es>^erusalem -- im Gegensatz zu Kopen- häj^en --keinerlei Abendleben, keine Freiluftkinos, keine Gartenfeste. *' \ '/ Inlenlional Second Exposure •V ^ Zv;-i ] lif,.^ :..'• - \ ...V. i l • ,*'cMe •'?: ("ir^r l'^sLe ffiK?: t ukü lieirs sind, :>'rrL;c^it h'"!Tto v;ie z': r"ri^-r-u il^ r 1 ^i li s"!: '•2'' un: de;:* fhöni:^ifr in : on l f^iri i''-.- -z •.. e ruL t-.^ 1 ^ 1 l.joi' 'calt ein:, ''Lt es^^ r^ '"liSalem -- in ^.efe:n'*:l. ::n hopen- \ ( ** marches have been metamorphosed into fertile fields* i L Intentional Second Exposure . / ma rches höve ceen metaaorphosed int<> fertile fields. SJi'iü Vr \ Die ;viederherstell^JJig ies Jordan^rabons II a Der teilweise kultivierte Airfäft^^^iH des Jo südlich vom Tiberiassee . . ^ • i o b Landkrankenhauo dieses Kolonisationsbezirks. Dann aber machte er das Trockene Wieder wasser= reich und liess ir. dm-ren Land Wasserquellen fliessen und setzte Hungrige hinein, dass sie . eine Stadt zurichteten, da sie wohnen konnten,^» und Aeoker besäen und Weinberge pflanzen mochten und jährliche Fruchte genossen ♦ " Psa.Lm ^u/ j y H t Intentional Second Exposure A i, • Die Viicierher3telli:ji^^ ie3 J or deiner ab c-^ns T a Der teilv/eiöe /cultivierte ArJ^ÄiL^äSMi :lcs Jordeni^rabens sildlich vom Tiberiassee. b Lciixlkrankenhaus dieses Kolonisatioiic;bezirks . Darin (iber machte er das Trockene WieJer v^asser= ^ reich und liess iin d^'xi'ren Lnnd V/asserquellen fliessen und setzte Hun>2;rige hinein, dass sie e" un: iin \ / r £^7 J mm I c L> Die Senonwxiste -r- ^- Die östliche Senon-Selte Palästinas. Durch die Senkung des Jordangrabens in den Wind- und Regensohatten gestellt» ist die Ostseite des Landes zwar ausgetrocknet al)er unversehrt getlieten und trägt noch die weicheii wellenförmige Senondecke» •k ''/ Intentional Second Exposure f .«i.;jWM;'>iV'>» Die östliche genon-Seite Falästlnas. Durch die Seriiaiii^^ des Jordangra";:ens in den Wind- und Hef^erLtB^hatten .gestellt, ist die Ostseite les Landes zwar ausgetroolcnet aber unversehrt f^eblieben und tri'gt noo?: die vveicherl wellenförmige Senondeo'-re, Ai'L -^i[U 5/5 ö l\yVVior cmA fv\-i^ üaVia (üllaif^ > et'Vö- TT U D uv)^-!^^ (/ \ s - SÜ ( ? ^ /yr i «(. • r«r ••..'«• M. ». */& &^ ^y^d hat demgemaess eJbp«%-Bommer-ait staendig«i wind und eineii--yelatiiP::^=w4jftdstill»tt wintere 57 Di« zahl und die ankunftszeiten der regencyclone ist erstaunlich konstant • ersten ßoni^SSi wie es in der bibel steht, von sueden , die MMxeren ^ :^±KCc^nnuLzi komtnen von westen p it? Ausserden kommen im spaetwinter ueber den kaukasus kaltlufteinbrueche in-~ütaFwr^v«r^g^g^gen aus den russischen steppen und bringen schnee und frost( pf .P^'bgus .fj^iert .^P^^iggr^Qj^^ I^§l4U^ 4ity^^ M^'c4 Ui fiU. J/r X ^ t \ W^-i^ K © © ^•ou Öi Oa CK u \uu i^\ y^? rn^ ^^/^ •^ tfi. / V TitV /i ^^iw^ ^ Mikflaboa«^ 1 /y/d^ /^ ^»''V^^^ /h^^ I ( ) 7^ I \ ^4 Das regenwasser schiesst \mgentitzt zu tal , sickert durch die risse der berge \md waescht durch ausspuelen von wasserloesli« chen teilen des berges hoehlen aus. Die baeume ziehen sich tnit dem wasser in die tiefe der taeler zurueck« ' I j€o TP /YAA4^ A i / U •1 / I i 1 ! / ^ 0i /■L r ^ A^ '? ( /'/ 1 \ i » ^ x /^ y y 1 /^ ^ ^ ^ a c i/^^^ßk. •• »-^ t/^^^ y » ■■ * f ^ ^^ A / -^ • ^. — >»»^^. 16} On the shore rises Mount Sodom five mlles Wead^ almost pure salt and magio grottos in its interlor« /u^a£^ -^. 'm'm ^* ^ sr^ t:t/^'cJ^^ i ^- /^^-ß Der — schon auf Abb. ... geza gte — WÜstengUrtel, in dem Palästina liegt, ist sozusagen die Projektion des Rossbreitenklimas (schwere, absteigende, regenarme Hochdruckluft) auf die Erdkugel. Die Vvüsten sind dadurch entstanden mid. werden dadurch e^^*^^^^' ^^^^^^^^^J^?/^^ Aeauator aufgestiegene und uberxden Kalmen ausgeregnete Trockenluft n^ abgekühlt auf den Höhen wieder absteigt und in diesen. Breiten den Boden SfetSSt: m2 Wüsten sind dort von fruchtbaren ^^^l^^f ^^^^^,V?f^^' wo die feuchten Hegenwinde der Ozeane ankommen, also m Amerika am Westrand , aarafcMKX an der Frenze ge^en den ütillen Ozean, iV'ik-«!-;« mllr^ebiet STdeTwordküste von karokkß und Algier und an - Palästina. >vRpi f iner -enaueren Einzeiibhnimg der Wüsten musste man ai^o; weite In= f?aidIJebLtr?orS?aniSn, Teile von Südfrankreich und Italien emtrag« / woSu?ff der Gharak^ dieses ^/mstengürtels noch Äeutlicher zum Ausdrud 1 käme . -3 /ü ..// X W5Kife.«ol at«> Chciirv.«vVv ^ '•v^ ^ - ^ •^ 1^^ ~ xtal-imd Seelrlima I: D.« TCr.^tiTlent^^^rl^^. vnä. ly.1 ^ ^r ^^''^"^«^ Luftdruckzonen wurde ein gleichmassigea •J.e^U3scjilj Sonnenstrahlung wie diese ist die Beschaffenheit des ünter- pj-asnxucicv-, ■baortiagt oder zurückstrahlt ,-»«l' jcrt.j. t Wir gehen in die Küche und setzen einen Topf r r ti »' f ^ 1 « denn so ist es in der Natur: am Äquator erwärmt die Sonne die irdische Lufthülle am stärksten. Hier steigt die erwärmte Luft senkrecht auf und folglich herrscht am Aequator fertsre- ein gerihger Luftdruck (a). Durch den senkrechten Auraxieg der Luft ist es windstill, weswegen man die Aequatorzone in^der Klimakunde nach dem Wort calm = still den^Gurtel der Ralm^ nennt. Die über dem kequator angestiegene Uirmevifuft kühlt sich in den höheren Schichten der Atmosphäre ab und senkt sich ungefähr über dem 30.Breit4'rad als Kaltluft wieder nieder, sodass hier ein Zone von hohem Luftdruck lie^. in der es ebenfalls infolge der senk- rechten Bewegung ^ der Luft windstill ist. Man nennt diese Zone nach einem alten, heute nicht mehr deutbaren Ausdggder Seefahre] die Rossbreitea (b). Von diesen Rossbreiten strömt aie/^uft zum K Ersatz der aufgestiegenen UrmeiTtuft nach der Aequmtorgegend in Jestalt Ton ständigen Winden, die von den Spaniern für die Über- fahrt nach Amerika benutzt und daher die Passage- oder Fassatwindj genannt wurden (c). Die Abb. 5 unterscheidet sich nicht, von der Abb .4: wir finden in der grossen Natur das ^ir^ulationssystem der v^^„^ m\^fKm-r als cas Klimasystem der Erdkugel ./Otäadc *M£fj:w 89 ;tei J"ix;J isb Palästina hat im Winter Rossbreiten- ^ im Sommer Paasatkllma, Übertragt meui die Zonen der Abb. 5 a\if den ölobiis, so er- hält man die Abb #6 mit den nun ohne weiteres verständlichen Klima- zonen der Erdkugel, die durch die Sonnenstrahlung S erzeugt werden. Palastina liegt, wie man sieht, nahe der virenze zwischen den Ross- breit en und den Passatwinden. Die Klimazonen gehören nicht zur Landschaft sondern zur AtTT^05^phfire vcn^. bewegen sich, da sie von der Sonne erzeujjf werden; mit dem Stand der Sonii»nbahn | . .Im Frühling "und Herbst ztsi steht die Sonne wie auf Abb. 6 senkrecht über dem Aequa- ^- * • •* or und die Zonen gruppieren sich symmetrisch um denselben. Im Som- <^. ■^ -nickt die SonnAahn nordwärts (Abb.7)(I), mit ihr wandern die ! 1 ^ \ yfO / f i I ▼. ■ t ; f ' f i li \ jmtt C^^c /v^*^ -e^**^ ä. ^ i ^„ fi(. „, Windstille uni Windb ewe^mr. « Herrscht zwischen zwei Punkten der Atmosphäre der gleiche LuftdrucK Koben), so herrscht ^wisohen ihnen Windstille. Besteht aber ein Luftdrickimters^hied, so strömt, idie Luft vom Punkt höheren Druckes zu jenem niederen Drucks und zwur-um so schneller, je grosser der Luftdruckunterschied ist. ^■/ J-. t n 1 1 ~^l - U-4-L4.-t- Jt'^'^/'^ - ~ -y|-j- ^ -n -- -^^- ~+ ■ .-^. , y;2, _^ "" qi • ..- ^\ \ / \ . Li ^ ! / 4 ^^^ f ^ /^-^w "^ ;^ \;r ■■ '■ ^i ^H "■ '■ ■'■ - ■ C ■■ - - ■ / — " i" "" 1 1 1 ■ \ 1 r— — r T r 1 1 — r — r t~^i \ — [ -t— ? — > — 4 — • ^ 1 ' « i 1 1 • . 1 i 1 1 ■^ . . 1 1 - . 1 - 1 1 ' 1 ■ ■ - , , i.^ , „ \. ..^^ ....... .r ,,, * ' ' \\ ; ! 1 1 1 ■ . 1 i t-i 1 i 1 1 1 i ■■n-1-T'rT~rTT"'" -i^4;- I. r * — «— - t ^ ^ /h/'^ A^* ^'^ I Ä J^ /^ ^/ ^^ ^ ^ \- y ^yf^- rr-i ._Lj.jJ f-f ttltl pt-ri \ rr L i-X Li l-M iJ ! I -i. ^-^-4 rrVT L i '-+ 1 — r U t • » i4-4 '• — — • UM I I ! f M I 1^^ r:TT-1-T (1 ' . 4- t I ryT-Tl-[ «. — — — . r' -, k — •-— - ~* — ^- ■f-f .^. *- ^ _^. -4 ■• ■■ ■ ri~rT U4-l-i. 4^.-4-4 4-4.4- • i l-^ Ui. _-^. ■!.• . . II <■» n u \ JQaaa^^-^ \ I i ^f- 1 Kf 7 \ 7U t-t- cY^ye^ ^ , c . fi( *^ ^-^ t.Vtv^ Eines Tages sah ich, wie Zuwanderer aus Europa auf ihrer errasse ein Schlafzimmer aus poliertem Mahagoniholz aufstellten* Diese aJinungslosen Orientfahrer hatten gelesen, dass es in Jeru- salem von April bis November nicht regnet. Ausserdem hatten sie wahrscheinlich in ihrer illup.trierten Ausgabe von Tausend und Eine Nacht ein Bild bewxindert, auf dein ein Märchenerzähler im Mondlicht Geschichten vorträgt aber i^^ie hatten darüber hinweg gesehen, dass er Wolle trug« Nim da das Schicksal sie in den Orient ge- führt, winkte ihnen die Erfüllung eines romantischen Traums: .unter dem Sternenhimmel des Südens zu schlafen, und vielleioh t- B<^">^ftut %n .^ ste-«x>gar nach dem "Kireu-ü d^s S^Mens"-«», dse-'^ber »is St'ei:T^eT>Mld nake^^b^m- sa4j»o3r-^4ft>^^ ujitür"il'gm '^Xrr^rn'Snrifn'dltüYrwt Breite najyiädrdbsfe^nioht i^u eeJaeiT" igt y"**"^^ Acht Tage später war das Ilahagonibett verschwunden tmd iil . j le Terrasse war leer\— — wie fast alle Terrassen Jerusalems. Die i.ächte Jerusalems sind 'kalt, windig und je weit ejp.-^d^r Sommer vor- rückt um so feuchter, Im'^Spätsommer ist e Ji.*-nö!cht s so feucht, dass jeder^ Neuling morgens beimXersten Bli<5'k: aus dem Haus schwören möchte, es habe geregnet, Ein'vg,^*1; auf einer Jerusalemer Terrasee trieft im August vor Nässß^tmd ein Schlafzimmer ins PreJe stellen ist die sicherste MetJarÖae, es bei^ Tag durch Sonne und Staub, bei r' Kacht durch Kältp^'ünd Nässe raschestens^ zu rimieren un.d sich selbst nach d^'em sipJa^rsten Verfahren einen Rheumatismus oder eine Nieren- entzündu»^ 2u erwerben. \ : Sommerfeste in Kopenhagen, aber nicht in Jerusalem! In Europa kann man im Sommergarten ieste feiern. Sie kön- nen verregnen, aber sie können auch stattfinden. In Jerusalem kön- nen sie nicht verregnen, aber auch nicht stattfinden. Pur die Je- rusalemer Hotels ist der Sommer die tote Saison; v/as lag näher als dass ein geschäftstüchtiger Direktor, der aus Europa l 4 ) Der Jordangreben (d)bleibt infolge seiner Tiere und durch die V/ärme des Toten Meeres von diesem Wechsel un^perläirt und heizt wenn auch nur massig wie eine abrestellte Warmwasaerheiibxmg weiter. 't l' *p ■•M^ver" iT-rr:: \ . Mm,' I k'i^ I — iff Klein-Asien . „ Fruchtbare ^yi& «üsten-und Stromgebiete 1 / ■^nr 1 k ".'j^ ; .Mi'/^-'Kle in-Asien '''/''.■ .'/'/y.'y. y-i 5i^/- •<'»:.. r^: ''^^r. Teheran >2 oÜJ'^JSkus f'^^ Käirv^. 7erusd/em •N#r-; -^i y ,j, Fruchtbare '^y<'^'SJ: Husten -um ■-•x» und Stromgebiete *> Schi ras •^ k ^ L o^cdina ^==X%Mfkka ^fc. /'3^ N — V t'^' ^\ \ -\4 V^r 1 \ ^ rf*'' \ \ 1 «'*?' \ \ H /^L \ W i \'^\ \ ^S-^r^ 6' / ^ & '-<.<:''. _J j/iU^^i:tAJi^ j VtU^t^ ■ fA%- /l^ip \ r.' f r \ K V ^r ;i ^WVAAA / Dr. Frib Kahn CHäRLOTTENBURü 2 loachiimtbaler Str. 3. ^ ^i-.y.;/ V ■*■■■*•■ ■»P»^*«"|IW" WlWtV Tw\«AWv #^ ^«a0C»«( y^' ■hL liMM äA^ dJ/Yl lYvVe. Ua\\\a (i)\kctta/\ Sinö-ir|u|Er uwdaiccl / \ t ^. öA \ 5 ^ 11 PART III THE PLAJTIS OF PALESTIHE I) TK£ BIOLOGY OF PALESTIIE»S PIANTS OR THE STROOOLE AQAINST EIOHT MOHTHS DRYMESS ▲) The Flghter In Th# Struggla Cliapter l) The Plant Short general dosoriptlon of the plant llfe of Paleatina and Itt ralatlon to its surrouncUngs« Tho Palestinean plant is engrosaed In the flght againat the drought« That fight runs Its oourse Underground, inside the «oil, and above th^ ground In the atmosphere» The weapona are phys^.cal and ohemloal one B) The Underground Struggle Againat Dryness Chapter 2) The rootat seeking for «atert attain in the dry aoil of Paleatine reoord length ■j The Upper layere of the eoil become entirely parohed» Therafore, there are no ahort-rooted plante during the Paleatinean euinnier, no meadowit no flonerSf no com« Paleatine ia harren in suimner» Natura in Palästina doee not eleep in Winter but in eunner« Only long«rooted plante ae f ige and Tinea are greem« Henoe the Bible's atereotyped menti^ning of thoae tno aimultaneoualy ^avery man \mder his yine and under hie fig tree"« In their eearch for water« eome of the roota of Paleatinean plante reaoh a reoord lenght of ZOO feet« C) The Fight Againat Drynesa Above The Ground Wi*^ Phyeioal Weapone Chapter S) The leavee tum away fron titie eun beane* The plante beo^we ^oomptiMM plan The leayee tum away fron tfae sunt Th^ do not etand horisontally like traya but hang yertioally like penduluma« And thoae pendulum«leaTee tum like ma^etio needlea until they run from north to south in order to get only mornlng and eyening sun from east to wests Compasa Planta« Chapter 4) The leavee develop a thlck coat» The aolero«phyll flora of the Mediterranean region* The Icstres thioken so tfae sunraya oan not penetrate thea* They oorer themselT i 12 ! t witli vamiah to reflect the rays* Henoe wa have the solerophyll flora with their charmotori8tlc polished ü leaves (c#f* orange» inagnolia» gardinia)« Chapter 5) The leaves deminulsh in nite, the trunk ahortens* Tho dwarf flora of the *^Kar8t** and steppea« In ordor to reduoe evaporation on the surfaoe the leaves beoome narrow (alond» ollve}« Slnoe the loavea are analLler» the trees get smaller« To be noarer to the cooler soll and to evade the dry wind the trunJc and branohes booomo Short: diiarf flora of tha near, eaet oountries« • / ' Chapter 6) The leaves armour theiiu>elvt>8 against the thirsty aniinals« Palestine beoomes the land of the '^thistles and Thoms^. Sinoe the plants, being shoirb, x oan be reached by the anim^ls and since the aniiials are as thirsty as the plants, the plante guard themselves with barbat Palestine baoomea the oountry oi "thoma and thiatles*** D}The Syruggle Againat Dryneaa Above The Ground With Chemical Veapone Chapter 7) The firat munition of this wart Oll 1 I i 't i\ By produoing oil the plants abaorba water that evaporatea only to a very alight degree# The oolatile oila amellt All the ^^Parfuma of Arabia^ arlse* The oil^soent f rom a hood like by a paraaol over the plant by which the radiation is lessened« Palestine wia the oountry of the beat balaam ahrubba of the "dripping wyrrh* and of the turpentine tr<^e, the terebinth« Chapter 8) The aeoond munition of the wart Muoilage The plant binda the water by muoilage« Development of puf fed«-up muoilagenoua plante^ the **aueculent plante ** (PalmtreeSt agavea, paotua)* Chapter 9) The third munition of w»rt Salt /U The aoil of the deaert ia aalty not beoauae -the deaerta are dried up seas as one gencrally heara but for the following reaaont in areaa wtth plenty of < rain the water flowa fr<»i t^e aurfaoe to the depth and carriea the aalt into the depth» But in the deaett the aubaoil water riaea to the surfaoe and thereby carries the •oil^'Salta upwaurda« The water evaporatea^ the aalta remal \ \ « \ i 1^ »^ 18 .« To draw nater from the salty «eil the plante musttaooordlng; to phyaioal rules^ oontaln more salt than tht» 8oil« That is hour the aalt f lora of the desert davoloped a.n^ Is easier to study In Palestine than onywhere eise» For it reaohes up to the gates of Jerusalam, and the Oniversity of Jemisalam i0 the only res^arch Institute on the edge of the desert^ Chapter 10) The foiirth munition of wart Soda The foil of the Jordan Valley Is to a large e^tent not salty but gypseous« Here the plante Store up soda« Soap was invented in Palest ine and is aentioned for the f irst tlme In the Bible, termed •'Borit*' E) The Flight From Draught Chapter 11) Part of the plant-life flees into the soll. The hidden bed of the Palestinaan spring flora Some of the plante abandon Mie fight and flee into the soil* These hello- phoblo plante vegetate here as bulbs and uralt for tho rainy season* The anamlls like to dlg them up and to eat theni# Uany of the bulbs are bitter or poisonous and so armed agalnst the thirsty foe« Those that lie in the oraoks of the rooks oanrot be reached by the anlmals (ynostly scrapinr; animals o'^ the desert)* Fenoe, Inckili bulbs and beautlful flowers are abimdant In the rocky fields in Palestine* Sesultt the nlraole of the so^^alled spring« flora« But Ihat is no springe no resurrection^ there Is no summer to follow but only an early death» On the day of the siroooo (in April^ two or thrae weeks later) the stones get hot and the bulb plante between them are soorched Henoe« the biblical Symbol of trän sitor ine est ^'••«man oomet|K forth like a flonver^ and is out denn #««^ II) GKOGRAPHY OF PALESTIITF^S VEGETATION Chapter 12) Palostine* Tegetation, looked at from tJie point of view of general geography» Palästina is the meetingplaoe of European »As iatic and Afrioan plants« Khapter IS) Palestine^ Vegetation as sean from inside Palestine« from north to sout The plants shrink gradually "from ihe oedar to the hyssop**» J 14 Chapter 14) Palt^stine^s vegetAtion as seeu from west to eastt The plants ranga f rom waterlill^s to desert thoms« In Palaatina •>•• the interaaotlon point of threa oontinanta — the plante of thraa world hava a randas^TOus «« a unique phenomenon of natural hiatoryt From the high inountaina in tha north to the dry atappas in the aouth the alte of the plants dacreaaes like a row of organ pipes '^from the oadar to the Tyssop**. G Ing from eaat to weit one can bring home from a «hört trip water- lilies frOiTi thr st/an.ps and globe*thi stieß from the desert« In thls respeot, too, PfcvlfcBtliic ie thcj country of extreme oontraeta between narrow borders» III) »sitsni CüLTüRAL HISTROY OF PALFSTTNE»S VBOETATIOH Chapter ll) Palästina, tha homeland of irtieat cultlwation Chapter lö^J The thraa most iaprtant fruits of PalestinatThy oom^ thy wine and thlno oll**. The first and indst laiportant discoTf ry of soionce in Paloatine was the dlsoovery of the erlRinal wheat plant for whioh solence has so lon[^, searched in vain (also of Barley and oats)« Paleatine Is probably tho home of oom grcwlnc as well as olive cultivation, for olive trees grow nowhere aa old and streng as here» The cultlvatlon of wine, too, is very old and possibly has been i^ve^ited here or nearby (Hoah)» TTonoe the 3ible apeaks «o frequently of •'com'' WVina" and ••Oil"'. Chapter 17) Ilistory of Palcstine's fruit-oulturet from ••applaa" in the Garden of Eden to the orange of Jaffa* A surrey is inade of Palästina* s fruit growlng and it is establlshed that the partioular gualitiea of the Jaffk orange (oallad by the Department of Agriculture of the United Statea ^undoubtedly the best orange of the world are due to the moat important phenomenon of Palestinei The dry season whioh laats eight months« •*w l Y I IL ^4Wq ^/z'^ i\\\\W (ij\c\ ^'\\i ^^^^ öüiiec^m S^t^' Ti\^\e V \ OMCUS 6^ **■ •,- /l i ■ »■»WW^gl tf |MW*«Pk««W^j '^^■•■■•Hiww^i»"**»***»^ "■^-~— ^"r'ri— nripi^T» !»■ II ■■ .»■■■^m ^i!ie P/^ä^n^^j^^es&//sit/fa/^ II Pflanzen und Tiere leben wie die Menschen in bestimmten Gesell= Schäften, in denen sinnvolle Raumverteilung un^ Arbeitsverteilg herrscht • Im Schatten und Schutz der grossen Baume gedeiht das Unterholz* Wo Licht in den V^ald einfallt, stehen Lichtpflanzen, im Schatten gedeihen nur Schattenpflanzen, am Rand des Waldes wächst eine bestimmte Randflora, auf der Windseite des Waldes eine andere als auf der windstillen usw. Die bekanntesten Pflanzengesellschaften sind der Wald, der Sumpf, die Heide, die Steppe • r / ^ */' . Ü^^A rn, ^ar l&.Moü^ in. 0- k« - V *'*^. Tel Aviv Jertisalem Jericho Es regnet die Orangen bliihn Es schneit die Fichten sind weiss Es ist heiss man sitzt "unter Rosen \ .^•. ' I I /^^^ /^^■--y/j^- ^ y'^ X €4^ ^- Ol v^ ^ n^t^ r^^i^y^'t^^rt. Z. ./cJ^U^ f>>. \.\K « *" /^ti^\4 ^ < .x^ • * -^4 ^^^^rU-^ d/tA^mJ^ /^-^iiur^ ^(^C^. C^-^Ca f)t< J/t^y^^fKK^t. ^y^ /^'-a A-vo /-^^ An\^t44< JhrC^ ^'->y-v-»-^ «^< 7 /t/v / ^//-//»-v»-^ V ■:;** ^ nc^cikj^ r"^ / i^ y1^ Ay^,j*o^^ /V>v*^'^ /^ Z $ ß % *.>^ ,/w/¥>t e*^ >^^\ r So saU aas l^Vid -|<:jl^ AUS . V ^ V^M»^ Die palästinensische Flora — gestern, heute, morgen Die ilora Pal ist in einem vollständigen Wandel begriffen* Dieser V/andel ist keine erstmalige Erscheinung, denn die kehrzahl^^der pal Kulturgew" chse ist ja einmal in historisc^hen Zeiten eingeführt worden» Auch in allen^^anderen Ländern hat sich das florist Landschaftsbild vollkommen geändert, G-ermanien war einmal von Urwäldern bedeckt \wicl es wuchs dort^^weder Getreide noch Wein noch Obst. Aber in Pal ist . J gerade ge£j;enwärtig solch eine Periode ^radikalen V/andels eingetrJletön durch die NeTibesiedlung des Landes und durch die zentrale Stellung, die die Landwirtschaft und zwar nicht die einfache Extensivwirtschaft des ielderbaus sondern die der hochentwickelten Plantagenkultur ein= nimmt .Das bisher wüst gelegene Land wird in einen Ciarten verw§a4elt, in dem man die neusten ertragreichsten imd raffiniertesten Fruohte un^ Blumen aller Welt^egenden, soweit sie hier gedeihen, züchtet» Am auffallendsten ist der Wechsel des florist ^sohen Bildes in der Küstenebene, die sich in einen einzigen etwa I50 km weit reichenden Orangengarten verwandelt hat oder zu verwandeln im Begriff ist^ Das Hochland wird ein Aleppo=Kiefern=V/ald werden, aber das dürfte nur ein Uebergangsstadium zu späteren heute noch iMy.lffKfghtey.rKTg nicht erkennbaren Bepflanzungs formen bilden. Vielleicht wird man dort b stinLmte Edelhölzer ziehen. lö l f i e -^»•^ n l / • -^ -^ T. •'• <•' ) % .^ 'il \ f neb ^ rr -f -rj :. nelisrci " i- ■^ I iii. "'n V .* HL' L^Yv^ii«^ # •?*-■; t ■, ^ -— BIO xiOsi^icxisni \ -# # ■V f -'^^' i t^', c 1 Der blattlose Ginster, der bi^blische EETEM .) \ w C K Steht in der MorgenafuMe mit steifen Stengeln tind den Blüten M^en blKttlosen Stengeln in der kühlen und^ufrischeii Luft der Wüste. \ % iÄS*' ..-"3^.. --^^'^ f ■v.^ ^^9» Ä»»>*^ ^>- OeR BAUM ÄfiT R0S£NJIH^NZ£S w % liw > » ♦ (^ V 3 Die Rosenkränze, die als •'Rosenkranze aus dem hl Land** in alle Länder exportiert werden, sind zumeist aus dem Holz des Baumes MELIA AZADERACH angefertigt, der am Berg Tabor gepflegt wird. 4 y r p »•'% V3S« m HMCMn *1- '-y . t -« • 3 Das palastinensis'jhe Jahr ^^•■ •il k A Reihenfolge der Ernten in Pal. Man erntet hier das ganze J^$hx$ da es ja keinen '.V int er gibt^. Das^^ü-etreide wird April gemäht . hinterher wird von den üralpirn Diirr gesäet, eine Brotfrucht und die^e reift wälirena des TrookenSfeminers^ getränkt durch den pal Tau. -^ Gleichzeitig setzt man in die geernteten Felder Gurken und Mel das sind die Gurkenf eider, von denen die Bibel so oft sprioht^. "Hochsommer'' ist Pal überfluEtet mit Lelonen aller Art, si natrliche Erfrischungsgetränk in der heissen Jahreszeit, im Au^st erreicht die Hitze ihren Höhegrad. 5 Das obige Bild wird noch ergänzt. Ueber das Bild komme&;iioi termine , angedeutet durch Wolkeh und Regen, sodass mejf e druck von dem Zusammenhang zw Klima und Ernten erhält ^^-^ Im Juni gibt es Aprikosen von einer in Europa ungekanntlÄi (fr^ ^ • Im Herbst gibt es Trauben, ab Am^^Juli, etwas später sehr vi^e gleichzeitig Granataepfel, die säuerlich schmecken und., sehr im Juni eine Jlut von kaulbeeren von ebenfalls uneuropäischt • i^xim April neuerdings Erdbeeren von bester i^ualität, ab Oktober Orange ^, jlfcteber die HauiJtsaison der Orangen ist die /^eit ab Vveihnachten *bis kauf. ^^d Neuerdings werden Orgngen gezüchtet, die zu ganz and^r^j^rJahreszeiten xlämllch im Juni und Juli reifen, um die i^^ärkte z'uttiliblißrzeit belief ein ''^' zu können . t I ■■-•■* r ^*). L/7/eA cf^x ß V. 4 '\ % « ^ ' \ \ > Die "Lilien des Feldes" waren keine Lilien vermutlich Narcissen, die in Palästina wild wachsen . t \. J^rTt .-t^' '»->-* / V»- A r» ^ lSi'>>*^ ' / / '.« '''• T5^'- ••■•■»»->•... r V 1^ // %^ 4^täMm^ V?. *t ^ /fi/fy'<^if H r ■^' y *'Gott aber liess einen^ Ricinus spriessen, der ^uchs über Jona, dass er ihm Schatten gäbe • • • und Jona freute sich sehr über den Ricinus ••••• Jona 4 > y ü J * f. _ _. - .%^k -- 28 • / x^^^ S ^ I ^^««■■•M«**^*^'***^''**''*^^ A / (y£^ /2^ -> ^ pr \ t r^ * ., \ I < \ 1 • - r s Ä ♦ « > 4 j» .i.i>..7....r.^a.-> iM 'i I it / ;/■ 'A-^y ./ ^tf-^MMr^i f^iiiife^Mi""*'" ».,*, r ,v:iiJiw ■'.»»«».i>i »n«i,| .nttbtjmynmmym .<«— »»«m<»l|n>«»» »». ■. »A»' ^ r *^\ •''"^. >,'•' *>•• *f. f ''' CJ/t; ;^ Zz^/^ .V' ,•1*«*"!' fK^ :ann m: ihrer Vairz ief in den Boden 7. Die Pflanz greif en| bis in^jene Tiefen/liinab^ die wäihreni des 'ganzen Trocken= sorciiners nicht;' a^stroGk6'nen,\weil sie von der Soünenwärme iind der TrockenheiV^arnicht er3^ej^h\ durch d^le, oberen Schichten luftdicht ^bgeschlossen/^oe Käm^ervenbüohsen**^^reK \^^ be= wahren Yorv> einer Regejieriode zul^ anderen. . ^n /Diese Methode ist unter den PfiSt^izen die bevorzugte und\ ti ef wurzelnde |Fflanzen sind ein CharaJcteristikuin der pal Flora. Es gibt hierfür J Beispiele, die jede Vorstellung Übertreffen und als rabel\^in^en, wenn sie eben/bei Brura^ anbauten e(ls Tatsache entdeckjr worde^ waren. Die Lupine ist das Beispiel ein/fer Kl^inpflanze, die tiefe Vmr: treibt. lylan wundert sich oftjjdass dle\jjupinen in,, der Trockenzeit so frisch dastehen. Auch in ^&^ wachsen^-imd blühen viele Arten erst im Hochsomner in einerfZeit, in der esSzuweilen wochenlang nicht regnet, die, anderen "Blu-men" sind alle welk \iind längst dahin, die Lupi= xi^Ti aber blühen. Die kleine Lupine treibt ihxe V/urzel 8 m tief in den Boden — eine Pflanze, die selbst, wie man weiss, nur 30-40 cm hoch ist. Die Vmrzel reicht also 25 mal tiefer in das Erdreich als die Pflanze in die i^tmosphäre ! Das sind Tiefen, in denen die Lupine selbst in Pal im An^-'St noch Tv'asser findet! * JL««' Die Tiefwurzel= Baiime Palästinas. L der Jal Baiime treiben solchejtiefen Wiirseln, um den ganf Liber Hasser zu schöpfen aus (rruhd|^^"^ie von der Trockene jhrzahl umner üb erschont bleiben* Man erlebt hier, wie gesagt, wahre Wunder, e i ab ein von Munchhausen oder Sindbad klingen* Auf dieser Photographie sieht Steineicheiä^eim, den ich in einem oinfQohon jlm^ffj^^w^^/niioht in froier flftrtQneyde — treis ben liess. Bog Kaoton wqp nioht grösser als eine Oigarronlcioto»* Die i lil8fci>€ iiiichel, die man oben hängen sieht, hatte, als der kleine Triet erschienen war, und ich nun die Pflanze in Preiland^ajisg^tzen x woll» te, in dem Kasten in einem wahren Labyrinthknauel/^eine'^Vfurzel getrie^ ben, von der man hier einen kläglichen Rest sieht* Sie war in Vvirk= lichkeit noch um ein Viertel länger, aber das zarte Ende riss ab ; ausserdem hatte die Wurzel noch mehrere Nebenwurzeln und viele Dutz« feine seitliche Ausläufer, von denen man einige auf der Photographie noch schwach erkennt. Nun sehe man sich eine Steineiche wie jene der ^bb; an und male sich aus, wie tief und wie weit wohl -, v*^ •'s .--'V^ •-*•< #f J^rJi. -fe^***- /\e K2^ • r **nV*MHP«MHiP«>M T -1€ ^ '•-'•S 4 ^ vf ^ 3 ^■4^.1 V " %. r. ■> ^ !• L ^ ^yva S Eine der riesigen Sykomoren, die in das Baugelände de: Stadt Tel Aviv geraten sind "und dort iinter Naturschutz gestellt wutj den und sich sehr eigenartig inmitten der modernen Wohnviertel aus= nehmen. Da die Sykomore sehr langsam wächst, kann das Alter dieses Baumes auf mindestens 500 Jahre geschätzt weiden. >. < A ^ r^» *. ft vV.. ^ . M «fr P£j^ TOD /sr fM Topp // \ • 'm^ /' ^Da giig einer aufs Feld, dass er Gemüse fände und fand v?ilde Gurken und las davon die Früchte ab, seinen Mantel voll • Und kam ztiriick und schnitt es in den Topf zum Gemüse. Aber sie knnnten es nicht. JJnd als die Männer anfingen es zu essen und von dem Gemüse kosteten, schrien sie : Mann Gottes ! Der Tod ist im Topf, denn sie konnten es nicht essen. •• .•* Ko II 4 / Coloquinthen I Springgurke y^^ M ^^ .r- aer Schuler des Propheten Elisa, der auf dem Feld nach Gemüse suchte, hat entweder Coloquinthen oder Springgurken gebracht. Beide schmecken bitter. Elisa entbittert das Gericht durch Mehl und nun essen sie es. 1 ''% w ^c (OL AI «• Die SYKOmORE » • \ i .■I -1 Die SykoiTiore o.ler aiilbeerfeige ist ein Bauin^ der im ostlichen Afrika, Abessynien eto heimisch ist imd von dort von den Semiten nach Pal eingefiihrt wurde • Hier kann er nicht heimisch sein, denn er kommt -^ nicht wild vor. Das Wort Sykomore ist eine Zusammenstellung des alt= hebr V/ ort es Sikkirn, ^.as dann später zusammengestellt wurde mit dem griech ^'i'ort morus L...aulbeere zu Sykomore, Er ist mit der i;iaulbeei;tßQ'r= nicht verwandt, aber seine Blätter ähneln jenen der weissen idaulbfeere. Die Sykomore ist ein Baum, der nicht übermässig hoch wird, l6 m, aber einen sehr dicken ge'Arondenen Stamm bis zu 10m Umfang entwickelt und durch sein dichtes breit ausladendes Blätterdach als -.^chattensp ender in dem sonnig heissen And sem* beliebt ist. Es ist ein sehr zäher Baum., Als'^ 1880 ein deutsc .er Kolonist einen Obst= bäum pflanzte, stütze er ihn durch einen Knüppel aus dem Holz der Syk der Obstbaum ging ein, der Knüppel aber trieb und he-ute steht eine schöne Sykomore anstelle des Obstbaums. Die Sykomore wird sehr alt, 60U Jahre sind keine Seltenheit, sie liebt die tbene und die Nähe des Ueeres und daher findet man sie in Fal in der Ebene Sharon und^^viel in und bei Tel Aviv, wo die riesigen Syko beim otadtbau verständnisvoller Weise nicht angetastet ^.vurden sondern man zog sei bei der Planung in Kechnung und sie blieben stehen und bilden einen eigenartigen und wahrhaft herzerfreuenden Baumschmuck , freilich, das haben sich die Sykomorenpflanzer vor 60C ECahren nicht träumen lassen, da ^s ihre Bäume einmal zwischen Autostrassen stehen wüi4den und sie würden sehr verdutzte *iesichter machen, wenn nian sie aus ihren j^räbern holen könnte. Das Holz der Syk ist wie das der meisten langsam wachsenden und weit alternden Bä-ume sehr daixerhaft -- man mer^e sich den Satz : ist der Baum im Leben dauerhaft so ist er es auch im Tod, dh dann liefert er a\ich ein dauerhaftes Holz, man denke an die Eiche des Nordens, im Süden an die sehr sehr langsam wachsende Ceder und Olive also das Syk^^holz wurde von den Aegyptern für ihre Kolzfiguren und ihre kumiensär :e benutzt. •ft i ti Die Frucht ist feigen nur ganz frisch, ^, ft / # Beispiele Palätinensischer Pflanzengesellschaften ">»i m^ntm^o Photo Wald - '«»»«»«^»«(liinurJru !M*|M *«*Ä .MS«o».«■«.■ J,> !.»<«■ ii-■J^:J»»w»»«'■^<>»r^^*^*''»*'»i^«»^Wl'W^^i»l wi«.,, ,»" A I 1 Buschwald . i»,)!»»^» •ya^.jif«^.;' ■«<••*. - »•KiÄrtSO^ -.•«t>H*ji)>(7>«W«|*atÜi«»*MWk«Matt«MMrfM« P e 1 8:e n s t e p p e -g"»- ^ *i»rf "»»j;^« ■?*«V»WN«Sff4 mb. 7. (^ine ^oöbUmc Stapelia grandiflora) ausi bcm SCoploiibe (6 ü baf riko) ÄhlabrnTi^f Färbung täufVn gu^ommen mit burd^bringenbr m 9la»flerii«^ J«"'*y^^^ ^In^c^ oor unb bie r Staufc^ung hann fct)mut)i0 brnune joroung^ boT«* foflor öcDmeiftflieflcn ocrleUen Jaffen on ben 91a6blumen ihre (?ier nbjufeHcn i c Intentional Second Exposure /(U ;i ,1 1 1 1 . > s ,1 an '. 0 c in S\ a p l a \i D c (6 n ö a i r i i; o) ' ^' ' -'-'-- }k\)ci] üor. uiib bicjf Inu^tliuiHl luimi ,Hi»l> /. eine '<>Ul '-> IM II Mi i' Sl.ipi ha nuiuU.o> Inuuiu- Ja.bu(t.i iniMdjtn uiiM'.un... ,iut Mif.1)M!nn>e.. Jleud) üor ul^^ D.cic ^i^ "Ki'MOf» y^*'^ ^. M^ r> // yt : yf y .^4^ e^ / ^ äf ^ / / / .^^ ^H^ .;»^X V '^' ^Ä c ^^ n ^ü-yj ^/i\^ ^^-^ jry^rt/i/Lr,,^ k^i^ «♦- BBoa •» •tttm^tmimttamtmmm- Z(> <,.. h 45) 4.V,. <••<»« of the wilderness "ABd when the dew that Uy «s gone «p, ^f ^^**^^^^;%ro st on the ground. ttre lay a smll round thing.assmU - **^«^^°^^„, ^ ,,other. It i» manna; And when the ohüdren of Israel «^'/^^ ^^''^^hered it every moming... and for they ^st not what i* --;;^-^ ^fif Ls like «oriander see white; when the sun ifaxed hot, it meltea... ^ honev". Ex 16/14,15,21,31. Inf^e taste of it was like -^-^ ^f„fX It is Jomed when para.ites Todav You can still find manna in the deserT;. -^^j^ ^rops put of ^e punoture-woxmd. The sap iax.i-«-"& a sweet^crumbly sübstanoet Manna. ä ir tJ ± ~* -^ J-X9-'' .r- ■^' f^ »^ 'i.JX 'ist der Oelbaüm öder die TTLive, deren BlätteY" «r^tens klein und sodann lederartig sind* Die Blätter haben ausserdem die Fähigteit, sich kotnpassartig einzustellen • Bei starker Sornenstrahlung stellen sie sich so, dass das Sonnenlicht sie nur von der Kantf=* her trifft und der Einfallswinkel in das Blatt innere sehr klein ist# Ams den Früchten wird das Olivenöl gepresst, das zu den Hauptprodukten des Landes p;^hört "und in der Bihel imüier wieder unter den Schätzen des Lnndes genannt wird* '•Und das Land wird dir bringen V/ein UT\d Oel und Getreide • • ff i. X r'i »v -- r 4.r* ' t } > oo '^1^ ^i^^j • • - -*< .» .ü «T Of ' •*. V • .1 i !tix - .V 1 ; 1 .. - . -< 1 ■* s !$■ 89.. yit'^ ^iL^^i^l '.^ "-^i^ --^ Kapitel 2 aa^« • J r.l Der Kampf gegen den 2 .Grad der Trockenheit Die Verkleinerung der Blatter und die Entstehting . 1 •• ^ij 1 der kleinblatterigen Flora t^ie zweite Möglichkeit der Pflanze, sich gegen die Trockenheit zu 'schützen, ist. die Verkleinerung des Blattes und die Ver= kleinerung der ganzen Oberfläche der Pflanz e« So entstanden erstens die kleinblätterigen Bäume wie die Olive^ oder die Akazie und zweitens die kleinformatigen Plalbbäume und Büsche, die man in den Biischwäldern findet v/ie Lorbeer, Myrthe, Arbutus etc Die kleinen ELätter h^ben nicht nur eine geringere Ober= fl'^che, sodass sie weniger V^ass^r verlieren sondern können auch von der Pflanze, wenn sie welken abgewordfen werden, ohne dass der Pflanzr d^^durch ein wesentlicher Verlust entsteht • Sie kann solche Blätter auch rasch ersetzen, während beispiels: weise ein hiesenblattv/ie das öer Kastanie vonder Pflanze kaum ersetzt werden kann, weil c^azu eine wochenlenge Aiifbauarbeit notv;endiß; ist» p Z

»Ü hl 1 A Die Disteln* Der Grinster hat weiche otengel, wie^^man an dem Vvelken imd der vVieder= aufriohtung sieht* Die Widerstandsfähigkeit der Pflanze gegen die AustrOckniing erhöht sich natürlich, wenn sie , wie es die Hartlaub= gewächse mit ihren Blättern tun, die Stengel verhärtet. Typen dieser Gattimg sind die Disteln. 4. Jetzt versteht man, warum Pal das Land der Disteln und der Dornen ist warum die Propheten so viele Male von den Disteln luid ^ornen sprechen die über den verlassenen Plätzen wuchern werden, sie sagen nicht i **Unkraut'^, wie man in Europa sagen würde, denn Unkraut gibt es nicht in diesem Sinn oder wenigstens ist es nicht charakteristisch, denn das meiste Unkraut, das im Winter und trühsommer üppig wuchert, welkt in der Hitze des Mai,abar die Disteln stehen das ganze Jahr und geben der verlassenen Landschaft ihren Charakter. « "^ Die Distel^ ist eine Pflanze, die ihre Blatter stark redussiert und durch Verhärtung zum "Distelblatf , diesem Haiblatt zwis(9ii|n Blatt und btachel hat werden lassen, Sie versieht ihre Harten Blatter mit Stacheln, denn das Getier der Y/üste ist gefrässig, nein nicht gefräs= sig sondern eben ewig hungrig, weil die Pflanzen ja nichts zu essen bieten, und so muss sich die Pflanze gegen sie wappnen. Der Stachel ist die Vyaffe gegen die Zunge des Pflanzenfressers. Daher stehen die beiden Ausdrücke Disteln und -dornen immer zusammen. Pal ist reich aji Disteln, an sehr schönen Disteln. In Pal ist die Distel nicht wie in Kuropa eine seltene Pflanze, eine Ausnahme, ein Art Vagabund zwis^-^b^n den rechtschaffenen Blattj^flanzen, sondern in Pal ist sie eine der wichtigsten imd verbreitetsten^ .^uipassungsformen an Klima und Bodenarmut. Es ist^^eine Preude, im *'Spätfruhling", wenn die Blumen und anderen Blattgewächse vertroc^et sind, über die ieldei Pal^^zu wandern und Disteln zu suchen, kan sieht ganz unwahrscheinlich schöne, wie von venezianischen Goldschmieden gearbeitete Kandelaber in allen Farbtönen vom düstersten Grau bis zu tiefem Violett -- man muss freilich längere Zeit in Pal leben und oft auf die Distelsuche gegangen sein, ehe sich der Blick für ihre lichönheit schärft imd ehe man ein Kenner wird, so wie man lange Kupferstiche oder Zinngefässe sammeln muss, ehe man ein echter Amateur und Gonnaisseur und dann auch Schwärmer wird. ' /, Die nachstenenden Distelbiller sind nicht eben repräsentativ und werden durch weit bessere ersetzt. \ 1 I ff »i>.»>wr>»fy t^ M3,.0i»^iM'r\.>^*.t.'' / ■ ^ o/(>e^-C^rAUrAe Mii^^^cir^c^/^ Die oberflächlioh_nach_a^en_Seiten_verzweigte Jjurzel sucht von allen Seiten die feinsten Tröpfchen zu sammeln »fMMMBHM*M ist die Ausbildung einer ganz oberflächlich egenaen una' weit ausgebreiteten Netzwurzel, die sich in den obersten Schichten Ses Erdbodens antennenartig verteilt und nun jene Spuren vgn Feuehtigkeit absaugt, die sich in den Nactitstirndtn* an der Oberfläche des Bodens und zwar in der Wüste besonders stark (wegen der erheblichen Abkühlung) niederschlagen und ev sogar ai^ 'Tautropfen erscheinen* Man kann diese Wurzeln als Tau= Antenftwi : bezeichnen. \ Typus dieser Pflanzen sind die Kakteen. Jeder Kakteenliebhabtr wtiss* wie schwach seine Lieblinge im Boden verankert sind, wie leicllt^ Sie T umfallen, weil sie eben keine tiefen Wurzeln haben^.Hebt man $4f heraus, was mühelos geht, so hängen nur ein paar Faserchen all* Amb ge= wältigen^ Pflanzenleib, der ein aufgeblähter Stajmi ist. Die Mshrss)il der Wurzeln reisst nämlich ab, weil sie fein wie üpinnenwebe auSsge^ breitet sind. Daher heisot es mit Recht in den Anweisungen zur Kakteenpflege^ dass man nicht tief giessen soll^ das hat garkeinen Zweck, sondera ^tt>l#' man am besten die Kakteen in einem feuchten Kasten stehen laöst^j^^n dem sich die Feuchtigkeit in feinsten Tropfen an den Boden niede2r= schlägt — - diesen Tau trinken sie, feine, genügsame Geschöpfe wie die Kolibris. \ (5)^£m'- 0) Ucbersicht über die t'^assnahmen, die die Pflanze gegen die Trockenheit durchführen kann» ^M^^.J.^—WJ'aU'.OttVlMI»!' ' »■«» «Jf»«.' .. -r J0,ir- «f'N«»^»«. ---v >M-'«>»r^u .--.-.mjl... tuU U* W"»H'V«>^f"^*'"'* ' ,.>Ä-.V' l.f / [ . J (^ lid^ U^^tu j. v< thfC^y^tJU «p mmmmmmmm^'m •9— 1< '■^■.. ••*r: f D Kapitel 1 Der Kampf ge^en den ersten Grad der Trockenheit : ^Hartla'uhflora^SÜde"ur \, } •4 . ^ . >*•<* i'V.1i^\.l2D.-äUi£ "MUJt ■•«««■ rrr. . I laAt^fc^ .S^mm i* I —« ' t y J. » 13 33/ .r v*v i ..^■•^ /up^^^ '^'^''^imm^t&m'^''*'^^' Das Nadelblatt t Verkleinert ein Baum sein Blatt noch weiter als es die Olive oder der Eiikalyptus tun, wird es noch schmaler imd länger, so wird es zur Nadel* Die StXKKKXxac allbekannte Taniiennadel ist der atfc Typus eines solchen Nadelblattes und die Tannen, Kiefern, i'öhren etc die klassischen Vertreter dieser Gattung. Es ist sehr intereSvSant festzustellen, dass der Nadelbaum diese Blatt= form in zwei ganz verschiedenen Klimazonen, im Norden gegen die Kalte und im Süden gegen die Hitze ausgebildet hat. Das Nadelblatt ist ein= fach die Sehutzform gegen extreme Temperaturen \md extreme Trocken?= heit, gleichgilt ig ob Kalte oder Hitze, so wie dieArbeiter in den Walzwerken und (liesserein oder Dampfschiffen sich ebenso gegen die Hitze durch Einfetten und Handschuhe schützen wie xxisk die Nordpol« fahrer oder Skiläufer gegen die Plälte • Hieraus erklärt sich die zuerst sehr auffallende Tatsache, dass man Nadelbäume ebenso im hohen Norden^ als die letzten Bäume Qe^^en die Frostzone (Hochgebirge!) wie im Süden im Kampf gegen die Tropenhitze, vor allem aber im Süden in Troc^engebieten im Kampf gegen die Trocken« heit findet. Die Nadel ist die extreme Blattreduktion und zugleich Blattverhartung, also das (ivombinationsverfaJiren von EßirXle:^^Viiiäi Blattoberflächen= Einengung,'"' ci^ möglioh«ie*-, etlichen Millionen Aleppokiefern begonnen, die Anpflanzung von wei= •-^n mindestens 20 Millionen Bäumen wird nötig sein, um die über te von km hin kahlen Hochflächen f{Jr andere Pflanzen wohnlich r ander machen zu k*Sku k '■V 13 3^ ^ Vrf» t * ^^^R #v * \- ^^ ♦j N *: N ( 4^ < ^ A, ,A..; o» J-»' .»f- =ie ^f «••' rs .^.^iißcfe --iT- [HB lx;r - rv. V - • • • Die iiteineiche t Eine der venigen Steineichen, die als ^'Kultbpuwie^ * von dem allgemeinen V/aldsohlag verschont blieben und niin inmitten der ringsum abgehauenen Bäume auf freiem Feld stehen, dem Untergang geweiht, denn ein einzelnen Baum kann schutzlos dem harten Klima anheimgegeben sich nicht fort= pflanzen« :i9xiew ( 14 •^-/■■r-» 1 .; • . tt '*^ iL* ^ l. A- '- .1 tk fw •>^^ ^ ¥ »{ f '^' Der JohannisbrotlDf^aTn 3 karobe, hebr iincL arab krub genannt, ist heute der ver= breitetste Grossbaum Palästinas, denn er lässt sich viel leichttor als die langsam v/achsende iteineiche anpflanzen iind ist sehr wetterhart • Man achte auf die V.indforin des Baumes, der von ständig wehenden VCestwind nach Osten getrieben wurde und die . für pal Bäume charakteristische Fahnenform angenoraraen hat. T .1 J n Tno f - ' -t'.i' vr».'*iJT««i'^'' 'i i«- ^' i WINTEB^UFENTHALT Hartlaube;ewachse . Dieses Prospektbild einer Eeisefirma ist lehrreich. Es zeigt als charakteristisch für las Mittelmeergebiet Ilartlaubse^Tachse imd zwar als die drei auffallendsten Vertreter die Palme, die Kaktee luii die Agave* *'lf'". <) . (. 1 » • > , r , i -; -V» ■■)'« (T, -^ » ,- f 1 t. u. O t' .1 ...i-.t'-l e C; 1 ^ y '• V» -» *: let ■•t'-;. Uli ■ 1 , ^ r : I TT . ko •JL.ätlMxä i ist der bekannteste Vertreter derJ(/asser=Speicherimgs=Pflanzen. Die Palme verzichtet auf viele Blätter, Dafür entwickelt sie eine Keihe von sehr grossen, zwar garnicht sehi- oberflächengrossen , aber sehr massiven, schweren Blättern, die man//Vedel nennt. Diese V«'edel tragen die .eichen der Oberflächeneinschränkung, ihre Rippen sind schmal luid ebenso die Zeichen der Schutzvorrichtungen, sie sind spitz und scharfkantig, sodass also erstens die Wirkung der S6nnen= Strahlung eingeschränkt und zweitens die Gefahr des Tierfrasses ver= ringert ist. Das Blatt ist hart wie das aller Hartlaubgewfachse des Südens, aber es ist nicht flach und inhaltsarm sondern ist dick , fleischig und saftig* In ihm speichert die Palme Wasser auf. Darum hat die Palme auch einen so dicken Stamm und ist dieser Stamm mit Bast in vielen Lagen iMwunden, und wenn man ihn ^rä genau untersucht sehr geistreich konstruiert als Y/asserbehäIj(iter und gleichzeitig Wasserleitung, Man kann die Palme definieren als ein Hartlaubgewächs mit^ Zeichen der Blattverminderung zu» iüalodLX Einschränkung der Oberfläche und mit Stachelbildung zum Schutz gegen das Tier, das natürlich das V/asse in der Ealme wittert und es ihr gerne rauben möchte. Damit aber das Tier nicht an das Blatt gelangen kann^ hängt die Palme ihre kostbaren Blätter sehr hoch, sodass kein Tier, nicht einmal ein Kamel oder eine Giraffe es erreichen können. t Betrachtet man unter di sen (resichtspunkten die Palmen der Abb., so sieht man sie nun in einem ganz anderen und wohl viel klareren Licht als bisher -- in der Natur ist alles, wenn man es' recht zu be= trachten weiss, materialisierte Zweckmässigkeit und jede Pflanze eine* in sich optimale Lösixng eines Problems, gelöst in der speziellen Hich: tung^ die das Lebewesen eben zu seiner Losjmg eingeschlagen hat. ' Tf. y^'. :t.T. i J. t^ c ty^^ 7: • S^^ -i- L'i:?'^'' "^ ''^xi L :::i.-- ^ 1>1 1 - SilLöl:^ •r\* i AiXt'Vi « no ^ ) \ o r r AJ- r* " tCVT'^r '^ J ,a- V» L:Ciiie^ a.i.-L o. ^- c> tt V« ^ Jl. - ^ — r Lircorrc iT^^nria XX» ill^Ix' fied^xT^J^^iooirci 3iu tcv • OJ (. V J. ^ -^x. ii rf*^^ ^ IC r\ i ^'^ t rj^ f^«^ r > r Tfi^ -^ip / -'^t TÄ^i t*^ ^ -^^-v^ iloi '^'V*^ .so c.,j w . J ^- ,)■ l :-■ Die Kuseldistel ans der Y.'üste Juda ,, ^n- /-. > ^ Ju-t- » <- • ^A ist die voll erdet an^^ihr Trool::^iiTi:ilieu angepasste Pflanze, n ^L^' sip besitzt keine Llntter, die eintrpcknen könnten^'" --"^ IxrrrT^ sie bat siph^^i^-uf c'ie .denkbar engste Porm, nämlich zu einer ^' 'Kugel zusarTTiengerollt, ^^ " . x-^oJ-^^-'^ ^^ j^. .sie h^t sich bis zu Holz verhärtet, ..,,,, *^st ^3.1^ =:.r»'.-f'^ r. . g^g j^^^ sich vollkommen mit Stacheln -mmpanzert, 'sodasB V:; A T«^. selbst das durstigste Tier sie nicht angreifen rird. / V \ ^^ ]1 Eine v/eitere Ji^Iethcde^d er ^Trocke^^ dip V/asf^erspeichernng im Inrern der P^lan^e, \ Statt a-af das V.asser nach Möglichkeit 7U vernichten nnd sich ai)f holzige Stenc^p"! '^n beschränken, an den^i:. nur in df^n v;ocben des Regens für kurze Zeiten kleine Blättchen und ebenso kleine unscheinbare Blüten auftreten, kann die rflanze einen ganz anderen Weg einschlagen : sie kann das nasser in sich zu einem grossen Vorrat speichern und von diesem Wasservorrat in den*Llonaten der Trockenheit zehren. Pflanzen, die Wasser als Pflanzensaft in sich speichern, nennt man Saftpflanzen , Succulenten. Die Succulenten blnhen sich durch die Wasserspeicher gnnz im Gegesatz zu den dürren Vertretern der vorigen Gruppe ballon= förmig auf, sie füllen sich mit wasserhaltigen Tanks. Um sich nun gegen die Angriffe der durstigen Tiere zu schützen, müssen sie zu besonderen Sohutzmassnahmen greifen. Erstens umgeben sie sich alle mit starken gummiartigen Schutz= ^ \ schichten, damit das Wasser nicht verdunstet. Zveitens machen sie ihre rrianzenschale au nart, dass kleinere iiere sie mberhaupt nicht durchstechen oder durohbeissen konen. Manche von ihnen hängen ihre wasserführenden Blätter so hoch, dass kein Tier sie erreichen kann — - die Palmen, die darum so hochge7;chsen sind ! Diejenigen unter ihnen, die aber am Boden bleiben, überziehen ihre ganze ntiut a raxa axuhx miL uXHcnein, aass kein Tiermaul hineinbeissen kann und werden so zu den Stachelpflanzen, den Kakteen. .^^ Die auf den Heiseprospekten als Lockung d?=^rge st eilt eh •'südländi= sehen** Pflanzen sind gewöhnlich typische Vertreter dieser Gruppe : "T ^ Y Photu : Weissensteln vVi *^» a \ n , ^,:Wy ' > L i f.^/"' - ^ '.V .m.'^^itn ■M' ^^< ^*^^ ; •*3^ '"■-Ir v«/4#.n-^'- IT • IUI iMülfHi %, •ir .-^' *:V\ . y "^-. y- m^^' -■^•^' ^ «\'»" I , *^ .«^^rSr^-.^^. » -,. ~ A •>^^»' 3.^^ # C Intentional Second Exposure I 'IimIi I ; W «• i s s • II s t «• i n s . >t4 i w» 33 "Durch deine Knechte hast du den Herrn geschän- det und sprichst: Ich bin durch die Mengen mei- ner Wagen heraufgezogen auf die Höhe der Berge, den innersten Libanon und habe seine hohen Ce- dern abgehaun samt seinen auserwBhltesten Tannen und bin bis zu seiner ausser sten Höhe hinaufge- kommen", Je8.37 zu König Sanherib von Assyrien /f ^ V \ i4 i Intentional Second Exposure *. — -■• . ^ •• — "Durob. deine fjiechte hast dti den Herrn geschän- det und sprichst: Ich bin durch die Mengen mei- ner 7/agen heraufgezogen auf die Höhe der Berge, den innersten Libanon und habe seine hohen Ge- dern abgehaun samt seinen auserwahltesten Tannen und bin bis zu seiner ausser sten Höhe hinauf ge- kommen"» Jes.37 zu König Sanherib von yissyj'ien ( ^0 LK SYCOMORE. En plein centre de Tel- Aviv, un des derniers survivants de ces arbres centenaires. Photo ; Himmelreich «Arnos antwortete: Ich bin kein Prophet, auch keines Propheten Sohn, sondern ich tm ein Hirt der Sykomoren zapft". Arnos 7. 14- t t ■"•'^#'-*^" \) t«; / X "i ^-^ ^■* /i 7"' ^i/ «^ ^A^t^ ^■«• • ■• -r £» Die "Zwiebel". gibt nooh ein i-otatoo inttnl fSir die Pflanze im Kampf gogo ihren Viasservorrat statt oben in den Blattern und Stengeln, wie es die Succulenten vmd Kakteen t\in, imten in der Wurzel] speichern. Sie vergrössert und verdickt die^ \ urzel zu einer^'^^assers flasche. So sind die4.11bekannten Zwiebelgewächse entstajiden/ deren bekannt est e^VertEEfeer die Zwiebel, die Tui^e, die Hj^azinthe etc sind| Die Zwiebelgewächse stehen — technisch betrachtet -- den Kakteen sehr nahe; sie sind Kakteen, die^^ ihren Kakteenkörper unterirdisch angebracht haben und nur ihre Blüte aus der Erde herausstrecken. Die ZwiebelSSiä^fst eine weitverbreitete iw^ethode der Fflapzen, um IJ] billen aller -^^rt zu entgehen. Daher findet man £wiebelgewahhse über=| all dort reichlich, wo das gj^iffaiT" den Pflanzen Ungunst ig ist und wo die Pflanze gezwungen ist, lange Perioden des Jahres zurückgezogen zu leben imd zu warten. Die Alpenflora ist reich an ihnen, die be= rühmten Narzissenwiesen, die Crocushälden des Hochgebirges sind ZßUCTti^se und Er/^ebnisse_dieser Kamj2fform gegen das Klima •^^^C^^^.y'. ensommer hat, den die Pflan= zen ohne Erbarmen und ohne Vmsser üb er sommern müssen, das Laüd der Zwiebelgelrächse undL'-^aher das Land des Blumenreichtums im sog Fruh= ling. Die viel gepriesene Blütenpracht Pal steht in einer Linie mit der Frühlingspracht im -^ngadin oder am ü-enfer See sie ist die ai:| eine ganz kurze Zeit zusammengedrängte Blütesaison der killionen ^wiebelblüter, die in diesen nochen wie durch einen ^iauber aus ^em Auch Pal ist, weil es einen langen^ Trock Sh .MVMiflf'; .^ • J^iifffiöMIM'f 3Cli#iSd»re2i "Nichts herausbluhen imd plötzlich, ohne das s man irgend gine Vorbereitimg, ein Wachsen, eine Blätterbildiing usw bemerkte, "über Nacht** bliihend imd leuchtend dastehen. Und wo stehen sie ? An den unscheinbarsten Orten, dort, wo niemanS. eine Blüten ^ein so unwahrhaftig duftiges luid überirdisches Gebilde erwartet hätte — mitten zwischen den Steinen oder — in ien europ Alpen — mitten zwischen den Eisschollen tmd Schneehaufen des Hochgebirgesl Die Naturgeschichte erklärt das Wunder sehr einfach. Diese Pflanze lebt ja garnicht über der Erde. Sie lebt unter der Erde. Ihr "Körper daS; i^ ja die Zwiebel, die unter^Agm Eis, und die Blytte an di^^erwelt des Lichtes fahr er tun, die den Nordpol im Bolen liegt, zwischen den Steinen, ist ja nur ein kurzer G-russ, den sie sendet, ein i'ahnenhissen, wie es die PoL ^ ^ erreicht habe^und nun aus ihrem Reise= sack eine bunte Fahne herausholen, und nun flammt mit einem ü/xale mitten im Polareis das Blauweissrot einer i^'ahne auf wie durch eiTipn ♦ - 1r t ;• * f M^ •^v 1 4 Dies ist die Naturgeschichte des Blütenwunders vom pal Frühling. Lilit einem Mal blühen aus allen Eoken tmd Enden des Landes und zwar~»^( des steinigeiir trookenert und vm diese Jahreszeit kalten Landes Blxi= men auf -- wöfter ^ Wieso ? Hier eine Blume ? Hier war doch nur Stein — aber zwt3<*ien den Steinen lagen einige Knollen des Alpenveilchens . und dort iag eingezirtiaa^ 2WiöChen„zwei Fels platten ein Bfindel von Narzissentöiollen und aus ihnen blüiit es mm. Dies ist das Vifunder, das viel beschriebene, dass'in j al die »-•teine blühen*. i ' >■! I Htm— MMWMMfcimu, f Kr •:^'' Ni-t-"'« ,.— •nrti;•?T»'*• n•^■S•■•• ä»jH:?K"«- t'S.f: »^•* »«i«-n«*««i'*:f»«Hmw^avffj«iKjiji»c#!f<*n«Kr# G^ cIm Sü»^'»ät^tu ■•ÜnciHVvi.!i5^^ii, i^ xi AI I Wi •Mtl / X X ! i X' ^^ ^ \ >/ ^ /^ /^ . ■?! 4 ■»I' c^ c-y v^- « c >/i^. y$^ /> / i' ^ Ä^^/^^^^X / t4 fSÄlW**»««' H >:.i: • • ' M — . ♦'^ r \ £>iS SUP£NS so STMK ? \ \ \ » » » • t20^ u- t ; ••;• MM% « Das ätherische Oel, das die Pflanze ausscheidet, hildet über ihr eine /^Haube**» Diese längt die Strcüilen der Sonne ab und setzt so die übermässige Strahlung weitgehend herab« Umgekehrt verhindert sie übermässige Ausstrahlung der Pflanze imd schützt sie so vor Verdunstungsverlust» Die relative Feuchtigkeit der Luft ist in den Zweigen einer duftenden Pflanze viel höher als^^zwischen den Zweigen einer Duft=armen^ Dtirch die Dufthaube aus ätherischem Oel schafft sich die Pflanze eine Art Schutzglooke, unter der sie in einem für sie günstigen Mikro=Klima lebt. Hieraus erklärt sich auch die Tatsache, dass fast ^lle edlen Gewürze wie Pfeffer, Zimmet, Vanille, Lorbeer, Muscat etc aus heissen Gegenden stammen und meist aus trockenen Gebieten. f 1. c ^ • (.0 '^ 4M 4 Die 5 Klimafloren Palästinas. Die Geographie bestimmt die Auswählender Gewächse. Sie bestimmt, welche Pflanzen man in diesem >jrdstück finden kann und wird und welche nicht, Sie ist sozusagen ein rein negativer, sichtender Faktor. ^* Das Klima hingegen ist der aktiv gestaltende Jaktor* Das Klima Äes Landes^^bewirkt erstens die feinere Verteilung der geographisch ausgewählten Typen, zweitens aber veranlasst es die Pflanzen zu einer ganz besonderen Lebensweise und zu bestimmten Reaktionen, aus denen sich dann durch Vererbung imd Auslese bestimmte neue Typen ergeben. Zunächst werden also die 5 ven^chiedenen Klima=Floren Palästinas in einer Karte iÄX^ÄStKÜJt vorgeführt imd kurz charakterisiert. ^ Man findet, den Klimaformen entsprechend 1 1. V4V: An der Mittelraeerküste die typische ..ittelmeerflora und zwar in ihrer Abart der Hivieraflora. Die llora von Tel Aviv gleicht schwesterlich jener von Nizza oder Abbazia (mit einem leicht südlicheren Einschlag) ^^**^^^^rrt^^^ ^ Auf dem Hochland findet man eine Plora voiT* vor ali^ inem Charakter, denn es ist windig und im V^inter so eisig kalt und VifViSYg, dass nur Pflanzen von voralpiner Widerstandsfähigkeit hier gedeihen können (man findet interessanter \veise auch alle möglichen Ver= Ureter der anderen in Pal heimischen Ploren, aber sie führen einen erbitterten Lebenskampf, erfrieren gelegentlich im V.'inter, ver= riehhBn sich in die kuljcden oder an geschützte SÜdhänge) u dgl m. So kommt es zu bizarren Bildern auf dem Rochland, die durch einige hotos belegt werden sollen : Palmen im Schnee, blühende Mandeln eben windver^genen Krüj'pelkiefern etc mittelbar an das Hochland schliesst sich bei Jerusalem die 5ÜBt^enflora der wüste Juda eine ganz andere Vvelt, so v/ie sich twa bei ot x..oritz direkt an die alpine Plora jenseits von Berg= ^rüm die italienische Flora anschliesst. .^0 km weiter folgt die spezifische Jordan^raben=Flora von afrika= nischem Einschlag mit Dattelpalmen^ Balaamsxraucnern, "Bananen^etc Im Süden des Landes in der Tiefebene die echte sudliche Trocken= i I i « steppe mit der kargen eintönigen Steppenflora^ ■unterbrochen von dfer Brotformation (G-etreide). *-.^ ■»SPf-^ 'Tj Go \ S9 4 r » * > / f V- .tili •€^ I ■ Im Treffpunkt der 3 Lebensreiche stehen die 3 Vertreter ^ derselben einträchtig nebeneinander / die Kiefer des Nor4«|S die Palme des Südens und die Cypresse des Mittelmeerraumes^ { .»<» 4 ^ I Hochgebirgsflora des Libanon (Syrien) II Küstenflora von Rivieracharakter III Hoohlandsflora (Koniferen, Oliven und Wein) IV ilrGaffteiiflbinp dte^ V Tropenflora des Jordangrabens VI Steppenflora von Südpalästina füf^ii/^S^JkA -AT .«r v -IHäi i *i DcLS rhrma^ a^/^ poti^cjri^ UX^J€/> •T»fc* '• nimmt von Norden nach Süden; Ab , denn mit dem Profil des Landes (grauer Schatten) fh'llt die Feuchtigkeit der Luft (JDlaue Kiirve) und steigt die Temperatur (rote Kurve )• \ /Ä I I r 85 Li^ , ll .?iS-551J?-5E22*J?-^5?-^i^ii§2tSS-?i2?!§i ( Auch die biblische Flora, seit altersher ein Lieblingsgebiet vieler Bibel- und Pflanzenfreunde, ist in ein ganz neues^^ Stadiu« getreten. Durah die Arbeiten der Hebr# Universität ist zum ersten Mal ein Stab von Fachleuten in das Land ge= kommen, die durch dauernden Aufenthalt und Spezialist ische Finstellimg und Uebung sich die Fähigkeit erwarben, die Pflanzenwelt des Landes derart bis in ihren intimen Fein= heiten kennen zu lernen, dass sie sie nun etva ebenso gut kennen wie die Menschen der biblischen Zeit und nun die äusserst "blumenreiche** Sprache der biblischen Dichter und Propheten wirklich verstehen. Damit ist zum ersten Mal die Gelegenheit geschaffen, den Stil der biblischen und talmudis sehen Literatur in botanischer Hinsicht zu entziffern. Diese Arbeiten haben eine ganze Reihe von höchst überrasohen= den und aufhellenden Einsichten vermittelt, von denen die wesentlichen dargelegt werden. Die Hebr. Univ. besitzt Spezialisten für biblische Flora und eine grosse Sammliong^^ in der alle Probleme der bihl. Flora dargestellt und Präparate aller in der Bibel erwähnten Pflanzen mit den entspr Kommentaren ausgestellt sind. \ f ^3 H 4 ^ ■I ^ Sammlung der biblischen Pflanzen I im Botanischen Institut der Hebr Universität. In jedem Kasten ist ein Buch der Bibel zusammengefasst, sodass man mit der Sammlung sozusagen gleichzeitig die ganze Bibel durchgeht. Jede Bibelsjrelle, die von einer Pflanze handelt, ist zitiert und die betr Pflanze in farbenechter Präparation dargestellt* nl. y I '-^ ■.^^»^, Sä. m -:'-.ls^ - ~<- r >* I 1 f i V i i päi t * i A f > ' V It ••Dann aber soll der Acker meines Volkes umgepflügt werden* • • f 0^-^ \ •-t«, ' > : 9^. <^^ \ ^ V, r; *^ c ■^:.-^ v> ft - • ' \' V • • • und unten in den Ebenen und oben auf den Bergen soll das Ge= treide dick stehen, seine Frucht ^ird rauschen wie der Libanon** PS 72 n r I ■Ji.. / A '€. dCe r ^e/cei^cA eS^ J/7 oUr Bc^e^ /t/^/-cCen ^rh/aiÄyT^ ; Ceder Weinstock Feige Olive Vv'eizen Gerste j -^ z. 129 1 l »^ c> ^Siehe, ichjivill euch Getreide, Oel und Most die Fülle schicken, dass- ihr geniig daran haben sollt , und ich will euch nicht mehr lassen zu Schanden werden unter den Heiden • • • Joel 2 **Siehe,e5 kommt die 2:eit, dass man zugleich ackern und ernten wird und die Berge werden von süssem Vi'ein triefen und alle Hügel wer= den fruchtbar sein« Denn ich will das Ge= fängnis meines Volkes Isnael wenden, dass äie. die wüsten Städte wieder bauen und V» einberge pflanzen und Gärten machen* Denn ich will sie in ihr Land pflanzen, das ich ihnen gegeben h^be, spricht der Herr, aein viott" (Amos 9) I Intentional Second Exposure y 129 -' % J* j^ W eNs\,«. VC tt o oiehe, ich^^v/ill euch Getreide, Oel imd Most die iülle schicken, dass- ihr senug dnran hnben sollt , und ich v ill euch nicht mehr lassen zu ochanden v/erden unter den Heiden ••." Joel 2 "oiehe, e$ kommt üe leit, dass man zugleich ackern und ernten v/ird und die Ber^e v/erden von süssem V.ein triefen und alle Hügel v/er= den fruchtbar sein. Denn ich ^W\ das (je= "'^^ncrnis meines Volkes Israel v/enien, dass sie die wüsten otndte wieier bauen imd Weinberge pflanzen und Garten machen. Denn ich vill sie in ihr Lnnd pflanzen, das ich ihnen gegeben h^be, spricht der Herr, uem uv/ou" ( ^mos 9) TPWI j li H \i< \ r. i T f o U■ L / «.-*' / ^ < ?t ^-^ ^\ f ,^C^^^ y-^fi -i. { X <^ ' » ^ . f. /. > V »^ r > * ' . .^^ ^^ V. y •• «■ -c - 4^ ^ / ' -! ^ • * ^ ^ ^. -*—«• > 5^yf • « '-».'*•< r> >^ «.-^ yf^^^^M^ ' '<-'—' V r ♦ ^ < ?■ r / / OH—W^— *^«ri«W'>^.t'«««^.;iy^,, , p- vrtXAiu^ ^^-. /{c-it-M^ ^ '^'-^ i^-^fsj* /k« ^^isij: rsAAt^ iXT >• »^«.«.^«1^,1, ,„ '^ u-^ et 'l ir i!i 7 (, 44 i'>; .,' 1. tf \ i' Hier im nördlichen feuchten Teil des Jordaiigrabens wächst auch die Papyrus Staude, die aus Aegypten stammt. Auf dem unteren Bild sieht mein wieder ein typisch pal Bild ; die auf niederer Kulturstufe stehenden Beduinen tragen die "Ernte " davonj wenn die Pflanzen nicht bald unter Natiurschutz gestellt werden, ^o werden sie bald geschwunden sein wie die Baume -~ man sehe sich die Hohe hiiter den Frauen an, kahl wie alle pal Hohen und am Hang ein einsamer Baum, wie eine griechische Säule, die von einer Siedlung als einziges Denkmal stehen blieb, ein Zeichen, dass auch hier einmal ein rtald gewesen, gewesen sein muss, denn auf einer so kahlen Hohe würde niemals ein einzelner Baumtrieb angehen und einen so schonen grossen Baum liefern, sondern dieser Baum kann nur der Rest einer einstigen ganzen Gruppe sein^ 4 4r ^ \, »**<• lieber den Orangenbau lässt sich natürlich viel und schön erzählen • Man wird sich gewisse Beschränkungen auferlegen und so auswählen, dass das Buch r^iohliolf» vielseitig ist, also hier vielleicht einmal etwas wirtschaftliche Zahlen und Darstellungen bringen, damit der Leser nicht lauter Botanik liest. Die Q-rapefruoht oder Pampelmuse ist^^eine aus Ii.dien eingeführte "ämd speziell in Pal besonders hoch= gezüchtete Pflanze. Dann gibt es neuerdings einige neuere Abarten derselben, Liisohlinge, Hybriden von verschiedenen Früchten, das sind natu lieh sehr fesseln de Dinge, diese Eulturv ersuche nach neuen ijreuzungen und i.a3ohurigen> zB die in Pal gezüchtete Pfirsich=Pfla\urie u dgl . Auch auf lern Cje= biet der Gitrusfrüchte experimentiert man da mit gewissem Erfolg. Vor allem will man und hat es fast erreicht, eine Orange züchten, die nicht im Februar sondern im Juni geerntet und nach Europa ge= schickt werten kann , mit den modernen Kühlschiffen und bei der bes dicken Schiale der Jaffaorange ist das möglich. Diese Somrr.erorange hätte natürlich auf dem Meltmex'kt grosse Chancen. v.<. b 16 'S ^ //' ^' If V l*' /MV i T l^vr v. a- r »^ ( fl f> r/T :* f»r-i/ Jfl X mmummii i J ^ 91 '«xsoiiaHKaasTH M[Hvx zxm j *va /I I I Tnfolse der verschiedenen Klimaformen des kleinen I^def k^^ man an einem kalten Februartag folgendes floristisches Erlebnis in Palastina gemessen . Man fährt in einem Auto m 10 ^J^ . °^° Jff ^,^?^ Je^itln"" an der Küste fort und durchquert m ^ej.^^Jten halben Stunde die Orangenplantagen, in denen die reifen Orangen leuchtend gelb hängen und gerade geerntet werden. Eine Stunde später ist inan oben ^^^ . ^^J^ ^ Jochland, wo der Schnee auf den Zweigen der Fichten liegt, sodass man meint, durch einen Schweizerwald zu ^ fahren. Tri TIP weitere Stunde später ist man im Jordantal Sid sitzt im FrSen uSter blühenden Rosenbuschen. ,<«. Sf i> ^ ?e :-W5» ^ ..f. • „< ..r;- t IL ■"'♦; \-f Die Kuseldifltel Das Extrem auf dem bisher verfolgten \veg : Blattverkleinerung, Blattverartimg, >Oberflachenverkleinerimg der ganzen Pflanze bietet die Kugeldistel. Das ist nun wirklich ein Seeigel aus dem Sandmeer (und im Buch soll auch tatsächlich ein Seeigel aus dem V/asser daneben phothjgraphiert werden) . (sie ist weder eine hose noch wäch^ sie bei Jericho Die Jerichorose , die ihren NamBn zu Unrecht tragt/ Tehn^"XÄXÄiiÄxkrxx .1 J'icTXRhwyf xwAietxBgRxatgxjdLgkt, ist eine sehr interessante Anpassungs= form an das Ymstenleben oder besser gesagt an das 7/üstenjahr, Die Jerichorose, auch in Europa bekannt, weil sie als Kuriosität ezpor= tiert tnd in europ Blumengeschäften im Vvinter zuweilen verkauft wird, ist eine , die sich in der Trockenheit kugelförmig einrollt und dann den Kugeldisteln älmelt, obwohl sie keine Distel ist» Sie gleicht dann einem Bausch von Werg, den man in die Hand nehmen und iim= greif enj;^anng^ ft,xg«iejr^g]yggto Die eintrocknende Pflanze stösst ihre Yiviv^ zeln abylhd lieg'T^nun^rrei^üf dem Sand. Kommt ein Yvüstensturm, so rollt sie^ daiiin und es^^ist ein gespenstischer Eindruck, die Kugeln im Sturm über die ää WÜste rollen zu sehen wie eilend davon laufendeK Spinnen. V/er sich an den Film "Turksib erinnert, der die Eisenbahnlinie Turkestan - Sibirien in einem sehr guten Dokumentarfilm vorführte, kann sich erinnern, dort vortreffliche Aufnahmen von den im V/:j;Ästen^ Sturm über die Hochflächen von Kurdistan hinro. lenden Jerichorosen gesehen zu haoen* Kommt die Pflanze in eine feuchtere Gegend oder was häufiger der Eall^ ist, in die feuchtere Jahreszeit, so nehmen die trockenen wie Krakenfüsse zusammengezogenen Aeste Vvasser auf, sie quellen, dehnen sich und strecken sich wie die I\isse der Kraken, wenn die^Krake aus der Ruhestellung sich in Bewegimg setzt. Ist der Boden genügend feucht,^ so treibt sie auch eine kleine \Vurzel..und nun beginnt sie schön zu grünen, treibt auch Knospen und kleine Fruchte, die sie abwirft (das weiss der Schreib er' '-ab er nicht genau), ihre KÜinmerblätt= chen lugen aus dem Orau hervor und überziehen es mit einem freundl Grün und die Jerichorose ist auferstanden. Sie kann dieses Spiel der Faltung und Vvanderung, der Festsetzung udd Ergrünung x üale Stieder= holen etc etc ' ' r^ I ■»*»" ^*T^^T> Hierzu einige Photos von Jerichorosen '^ zusammenserollt imd grünend \md. im Vi/ustenst-urmmndernd v i f^-XH t # / WJ~ c •.*i' f ei V ; t :/. 1 • -< : AMfv' ■* ' j >> i ,h r "Vi ; 'n* ;•! L 7 Hasslich aber zweckvoll der hässlichen Uwebtmp und vor allea den hässlichen Lehensbedingungen angepasst : die Pflans^e, die f^st nur noch ^us verhol .^ten Stengeln besteht, weil in der Tro'^-ken= hitrejveder Blotter noch Fluten sich lange halten oder überhaupt frei entriokeln körnen ■:V: 4 ti UUl^ACc^ « *%i li I /l ii 1 / ' ^ tffr^^^ ^ t^ '^ ..^ ti \ ^ \: ' /^ ^'■^cXc M^ ^/iTyp^^LS^ • \> 1 * ■ •>,•- •i *»J^^ ■»■'■ill^t^l ^i^irf f^mt-m^"'^* /^aX-o^-y^ CL.'^-O^ ri-'^'** d Q^*^ "Vv '■'-«>W^>)H»«'»«^<»*l '»■»* — » »■—■■■■tff'Ji^».^,, , ^ -j.^'Os«*'***'^'' ''■^'■«i*« ■!'«^«-«--'»--w,«,«.« '«s«^•'••*•-^..•.■. «jft.iiji miwmij r - I iwiwtmOI'H****™*'**' ** ' "**—— Tf i '|i Tmai m -»i___ ,.4>».....'^'-'*'^*'"*-'' «u.Vi*~ »»*f««<^.- »rf VT'*'*' 'vi«*!AsrM.,»w«'',*n«v— ^— «•>■•»«« / / \f \ j> (iLX/O^A^ wo*«'''"'"*'**'*-" '»^• ■ t vy^*- /3 G— > y^ir) c^(-^r\y\^ t ^^^Mi^tti** *^.v- »MtMMwMMWW ■»■"'iv.'':^'<*--'V . .- •»♦wv.-i '>-.u»»''iri»t^<^%.»»»un w. •X'-kTN-- •j^ >,y^»Mrf4<;iU» «. >^-.\ 1^ • 1 j iTW* ^"^ M^VHMhl 16 / mmmmmmmmmammmmm mmmm ' «"Vk"»»« «•**», ■^•»'''"•'^I^NIWl .i»WWp|ii|()M»»^^,g^ fe,,.r»v>*.--^' ^««wfflir«?'*»»''''^^ («icdtfvji»»^^»«-... mBl'"» »»iiiBM.»!! mmtmmmm 1 4 11 »5 »?♦•«*» 1>WIIMWB«tTL*U?W»WI /i I ? d^ e^ f ftx-' U-O^X^ f"^ MMMMMH V^iNM»«NII ÜC» mmmm \,t.ij^nim< jo ^) ••^ßmmrmml^ '■I<»»1— >W ■ 1 M f l«pbxdanU aJ?6Qss. Es herrscht keine Einigkeit über die Frage, welcher Strauch der '•brennende Dornbusch •• gewesen ist* Schweinfurth sagt, wer in der wüste erlebt habe, wie der Strauch Leptademia plötzlich in Flamiien dastehe, eine hohe Flaminensnule, dem könne es gamicht zweifelhaft seln,^^dass nur er der brennende Dornbusch gewesen sein kann» B(tevMhmoh;e^an Sinalehihg^gtmgbeze lehnen einen Brombeerstrauch Rubus als den ••sanctus" und verehren ihn als den '•brennenden Dornbusch. /, ' / < Die Mave. I i • Die zweite f'flanae, die man auf dem Keiseprospekt als oharaJcterist ♦ für die Südländer sieht, ist die Agave^ wohl bekannt^ weil sie in Kiimiiierformen auch im Norden als Zimmerpflanze gedeiht. Die Agave ist eine Pflanze, die im Gegensatz zur Palme auf die Bildg eines hohen oteunmes verzichtete^ sondern an der Erde wächst* Da sie das wagt, muss sie sich mit stärkeren Trutzmitteln gegen den Tier= frass wappnen und daher findet man am Hand der AgavenVlätter Stacheli Die Agave ist eine der in Pal verbreitetsten Gewächse und mem findet sie überall und in den denkbar schönsten p]xemplaren. Das auf den nacl stehenden Bilden dargestellte Exemplar ist etwa kein ausgesuchtes Prachststück, sondern wuchs wild unmittelbar vor meinem Arbeitsplatz Die Agave lebt 1^ Jahre. Im 12. Jahr ihres Lebens treibt sie eine Blüte und dann stirbt sie. Auf den Photos ist die Entwicklung der Blüte zu verfolgen. Die (12 jährige) Pflanze steht auf dem ersten Bild in voller Entv/icklung und Frische da. Eben schiesst aus ihrem Zentrum der hohe Blütensohaft heraus. Die AufnaJime ist am' I.Mai ge= macht. V « Am 20 .Mai ist das zweite Bild aufgenommen. Aus dem Blütenschaft spriessen die Nebenäste heraus. Die^^Pflanze selbst beginnt schon zu weiken, weil sie ihre ganze PCraft für den Trieb der Blüte verbraucht i/ian erkennt durch einen Ve^eich mit dem ersten Bild, dass die unter: sten erdnähest en Blätter sich schon zu senilen beginnen. 1 i 4: Am 20. Juni brechen die Bluten auf. Die schone, seit 12 Jahren le= bende Pflanze welkt dahin. Die 4. Aufnahme ist nicht die derselben Pflanze, denn das plotogra= phierte Exemplar wurde leider mutwillig umgehauen. Der wie ein Baum gegen den Himmel ragende T/ipfel ist die Kiesenblüte, die Pflanze unt unter ihm welkt nun ^aiiz und gar dathin. Die Blüte bleibt den bommer | über stehen, sie trocknet, die Fruchten verwehen, und in den Stürmen des kommenden Yv'inters kracht sie zusammen wie/fein morscher Baim. « I IC J ? ,^J '.T v ^ \^' \, i % '^:\ \ l %: i^ • :•> '4,. i^: ; Palmen. 'm bisherigen Palästina fand man nur wenige Palmen und diese, in sohlechtem Zustand. Neuerdings wird der Palmejizucht wieder Aufmerksamkeit zugewandt und im Jordantal "bei Jericho findet man neue Palmenpflanzungen mit erstklassigen Exemplaren. I '0t .X^i 13 „.—••■<••"•'" ■< >, r ! vAy ./ / i \ i \ .^^äi^' \ s J ■y \ V <^.^ \ ff "l" IQ I A yv F \ l Intentional Second Exposure ^.lx..ate.3e aner axe errri..hen durch einen leicht oSueJiTchen ^^ f't.ii^Jr^pi'^^" erirx/.ernaci. ^eoorur.a.ok. ...it -i^ten ::.v.tHten wie 'üahne i^r.d .aujweeroait _cann i:.% Ä--// 7m}\kt — — -j^ V.5> OUl/lM v^% JaiolUcA'TctM "^Pio^^^ is,i--n,s ^y/d j-i- ■ f-n i I \^ r 11 Die erste und allgemeinste Fom des Trockeneclmtzes ist die Verhärtimg rmd Foliermg des Blattes* Pflanzen «it weichen und stark verdunstenden Blattern wie die Linden können sich in der Trockenzeit nicht halten« Also findet man in Pal keinerlei Pflanzen wit grossen und bau SiftiPflittmKtt srtepdltalDMi mtmtßoScmtß |nra&i dleVArduistsoig mie Iniodle 31fttt;ab«rkaflll^ lOBd' in^ wmt|Kt«htefdI*^^.^^ charakteristischen HartlaubbMBeote^ '*nJ"3.teia" a ria ^ ^,o^'^ «>v oa Jrioxa tsi: le&ald elCI fSi 'iiid^arilrT aeJ -crts/.^Ie'i nonsTfoci^ nei IjJb xioxa sli: ^ ^tsaexaca oa ^fesrl tsJ-xeed laJ'J'pi:! e:fTei; =Tev rrsOTirlä a±.b : J":^ocrri^e;Jl!örA^;ii[i'J"iloxT98^io'i rfccxgolold' ie;o 8i^o'^!fe%i*i":^^liM^ dl^ ^H^I-^m^eMWtef. Obetfla^ieP^ttd die ier oonne zugekehrte Cberflächfe^lnres I^lattiä^ uÄ die SonnenStoahflAntzu reflektieren <-- genau so wie es der Mensch nacht, der sich zum Schutz gegen Sonnenbestrahlung an Strand oder im Hochgebirge einfettete -^Xo X &:iotnb .(fies lioxe .bisi ale Lei nl a/f^m rtnow 'n^iioli noSd'.jU3lL i^i 3i v idoin leJtrf I ^^^Der klassische^Hartlaubbai^ Die Steineiche mit den Eicheln als iTÜchten und den harten polierten Blättern* LL f ^ iloexre' tBi Be:3i&isdoQwyjLoo'xT e^f^ »aol etaai^ms^lLß Lau ecfeis aiCI .aetlBd tAjld J^xe^ns-rfooir lel^ nx iloJte nenrrö:2{ nainiJ alJb Auch die **filtDBen'\ die suveiat ke ine* dBlwuiir i l»är^^ iBikFen weil Taracalbenteit Mlckt hfld/tel)^j\T!erliiBb:t4na lAn* Miittei*« i^' sind ans Bltnen ^Disteln** ßetioTämKidsjfi^li'iß}] nexioai^eliÄJ^^fjüiBrio Die Distel ist nicht so von ubpÖiJ^^l^ier Bibel so viel genannt, sie ist eben die einisliä^l'K^j^^^ die sich auf den trockenen l^eldem des ralästinen8l$;i3^äi^SoTO findet, und wenn man in Pal ein Feld sich selbjp^^^ub^i^lässt , so schiesst hier nicht wie im feuchten Norden' d^.^;^4iut sondern als einsiges Unkraut wuchert die Disteln j^-.w^il sle^'&^rte Blätter besitzt oder biologisch folgerichtig ausgedruckt : die Blunen ver« r,^f ns eJtw OE : . ■ — aeieitifeUsi j^rs^TL^flsteffdÄaenrroC T^a^slriBi&Bsdlaeaaod a'^jiss stirriog mx/^ rfole leL ^idoBm .&3&SalLalB egTicfea^Ioon ml xsLo U ) BBfTini rrei) tni^ a^&äoiri, slr> aL^doiA asl &lm ^doleale&iu eld 2&> lü ^1 I { 7 r "Sachlichkeit in der Natiir" Um die Windschutzeigenschaften der ^jrpresse in ihrem ganzen Ausmass auszunutzen, stutzt man sie zuweilen wie in Europa die Hecken und es entstehen jene janschönen, nicht wie von Pflanz en^ von Lebewesen. sondern von grunJCH angestrichenen Betonsäulen eingerahmten »7ege zwischen den Plantagen. Die Orange ist sehr wind empfindlich. Brechen während des Winters starke Schlechtwettercyclone oder gar^ehr stürmische^Kaltluft= Zungen vom Kaukasus und den innerasiatischen Hochländern ein, so fallen ü.iHionenvon Früchten von den Bäumen. Die Orange ist in Bezug auf Grosse weit überzüchtet. Die Frucht ist^^vom Sta^idpunkt der natürlichen Statik viel zu gross und schwer für den Orangenzweig. Sie fällt also leicht ab. Eine abgefallene Frucht scheidet für Exportzwec^e aus. In Italien sieht man, wie jeder Reisende weiss, lange graue Windschutzgardinen aus Stoff an den Yvindseiten der Orangengärten hängen. Diese grosse , wie ein Damoklesschwert über jedem Orangenzüchter schwebende G-efahr mag diese Schändung der schönen Cypresse entschuldigen, denn die Orangenzucht ist ohnehin, wenigstens in dem harten Klima Pal eine sehr mühevolle arbeitsreiche und von Gefahren aller Art imilauerte Industrie. . r Intentional Second Exposure '*'^' 'i^^ ,■ ... -i^"^^ ■ "Sachlichkeit in .ier Matur" Um die Winds chutzei^^^ensohaften der 'ypresse in ihrem ganzen Ausmass auszimiitzen, sti;tzt man sie zuweilen wie in Europa die Hecken und es entstehen jene^^unsohönen, nich* wie- von Pflanzen^ von Lebewesen^ sondern von grünjSK angestrichenen Eetonsäiilen eingerahmten r/ege Zvvischen den ilantap;en. Jjie orange ist sehr winlempfindlich. Bjrechen Wcährend des Winters starke ochleohtv/ettercyclone oder ^nri'hehT stürmische^ Kalt luft= zion^en vom Kaukasus und den Im j erasiatischen Hochländern ein, so fallen ..iilinnenvon Früchten von den Eauuien* I)ie Orange ist in Bezug auf Grösse weit überzüchtet. Die Frucht ist^ vom ota?idpunkt der natürlichen Statik viel zu gross und schwer für den Orangenzy/eig. Sie fällt also leicht ab. Eine abgefallene Frucht scheidet für Exportzwecjce aus. In Italien sieht man, wie jeder Keisende v/eiss, lange graue Windschutzgardinen aus Stoff an den Vt'indseiten der Orangengärten hängen. Diese grosse , v/ie ein Damoklesschwert über je^lem Orc'uigenzüchter schwebende G-efalir mag diese Schändung der schönen Cypresoe cntschuldi -•'en, denn die Orangenzucht ist olujehin, wenigstens in dem harten Klima Pal eine sehr nuhevolle arbeitsi-eiche^'und von Gefahren aller Art umlauerte Industrie. 29 • Kapitel } Der Kampf gegen den dritten Grad der Trockenheit t die Rückbildung der Blätter bis ztun Schwtmd derselben \and die Entstehtmg der blattlosen Wüstenflora. % \ ^ V"^^ f. •< W amm^ m -U 49) "And when they had platted a orown of thorns, they put it upon his head«»." Matth 27/29. - The question wl:iet]\er; the ''crown of thoms" mas made out of branohes of the 8hr\ib,/J^irm^ -^ ••Zizyphus Spinae Christi*', is fully discussed. No fewer than seven shrubs compete for this honor. 1 ■ — i ^ — " 1 • - — I r i- ir Mriwff I ■ III i^ ' i f Poteriiam Zizyphus Paliums Ehamnus Lyci-um Centanrea ,]-.-4- (. IDeuA.<>i < ^. C/l^^^^t^t^ -3/ Av^*i^/ /^ÄAAA.p^ A* . r- wa'*<^ Abt Profillinie des Landes von der Schneehöhe des Libanon bis zur Tiefe des Jordangrabens. Blau die Kurve der mittleren Feuchtigkeit, die vom Libanon her bis zur Wüstentrockenheit abfällt. rt^mmmi» Rot die ansteigende Kurve der mittleren Temperatur, die immer mc^ ansteigt. Nun eingezeichnet die Gharakterpflanzeji, die, von den mächtigen Libanonzedern abnehmen bis zu den St erpenst räuchern und den an c der Erde wie Igel zu dammenger ollten Dornengewachsen. \ /vlso Sinn des Bildes : mit der Abnahme der i-euchtigkeit nimmt d Oberfläche der Pflanze ab. \ »3M.I Tli 1 I J ■■ vvu V, % Hl» i< IM « • V \ / m w. ( SV ' '■% • • { '^- I l I 4* .'^"^-'V- Y^^ r:.' .1 / x / r / c k®/ '"^ ^•^^^^Ä.-^ •r« II t / A-<' ' • '/« ; < /1 '♦.•^ rl €*vj«^\ ^|s^«^>^i.^ (^ V T 62 Das Kapitel pflanz enlel^en in p'^^ beginnt mit einer kurzen sohilderung Sl der pfl«»iize, die in pal d als Ihren lebenainhalt den kämpf gegen die 8 monate trookenzeit durohzufuehren hat, erstens unterirdisch mit ihrer \ Wurzel, zweitens oherirdi3oh»*iW *i?^*'^**^^ t, •> -*-'-*«*.. , .^ .^3/ WAf^^\ / 'Äts^ifs'i:'^ C u t.*^' ^ 63 Es werden dleunt erschiede von offenen ^.nd sesohlossenen ( Steiner : du dichten und lockeren ) boeden «cuktlicxt hellf*« ,,n,i . v^ v geschildert. «««"««t, hellen und limklen boeden '•■ " IUI iw IUP 111^ ■isajsiiJi^. ] s >^ %:- ; ^-' >*miiMIIM*"t»H»»« I -«•«•^•l "Mg *!« \ t I.. .►- *m \ / ■•Hl ! . I ■ ■■■•.rx \ ^^-^A '•v\ c y ^ « > ^ f-'i i^ 65 Das v.asser im pal boden trocknet ia den oDersohiohten aus. Daher gruenen oder bl^iehen waehrend der Sommerzeit keine / pflanzen rni.t^,to^zeAj^ur2 ein. «»iBxhtM«i«.J'4»'^4oÄ«»'^««'W*«»»*^»i*^^^™"**™**^** 'lras/e**;fc es im pal sonwier nioht^^oDonoia IfOti* oiimiHFr-,-^^^ »-. r-. r Pflanzen, die im pal sommer gruen sind, moiessen sehr lenge wurzeln haben. r.. '/ 3^ \Äu ^<9Y^^ftvA n-.^ I « fcX^^^^^^^'^^'^^B^^'"^^^^ ^-^^^ .,.>- .^ 83 y U u Sehr seltsam^^is^^^^^ }iMl2^^^^ /^^ leilHejL PJ^.Pf l^^^en 'in der bibel am haeufigsten er?aelint wird (55 mal) n^der 'wein heisst semitish jajin# Yon (irn nnaitfla nnhrFnn)nnnTi ihn <^^n mnwnf^h^n ?inm^i ^ Itü^TiJl^t Wie das j gesprochen wurde, wissen wir nicht ^ es w^r offenbar ein fau« chender laut wie unser Vo von den semiten uebemahmen den wein die grie» chen homers und nannten ihn vajin, hieraus wTirde^o inos ^ die roemer machten hieratis vinum^uad 00 entetand wnaer wogt iaäak wine« >WTxwmtm die rebe wandert^ von pal nach griechenland^ Italien, Spanien j frank« reich, deutschland o^ von frankreich naoh oaxifornionf^ der wein californ* ist ein enkel des pal weines» Aber damit ist die reisestory noch nicht zuendee als man I9IO in palj^ue weim plfinatgoft anlegte ^ importierte man zum schuts gegen die reblausVeb^a aus californien^ kind(.des califomisehen ! dmigration tmd re^emigration^ /^^^ /- *^*^ • Sf ,^ii>m—^m0^ ■•*i»»w<5»«»«»*«<*r«"*'**»'^>" I 'l »■ IWIIIJ / '•«y 0. 21) ''For the W, 3^ he will make J^ Joy and ^ad«^ '^^'^ "J^' Isa 61/3 j . '««« Hke Edi; ^ r^^^ «°^ort all k ^1 ^e ^oun1^?J,-^^h- deeert Uket" e^^^! ^^^-^ and J^y and ^iaHn!!3<^^."^««' thankgiving^ <^ -^ , >•_• ^^^>7* ,^ ^ ^ >^y>*-^ . . ^^^ k/<^ *^ -^'t^ / ^ ce^^^'tC ■^ ^ A -^' ^S?^ ,.41^ ^ ^ /^ ll ^M. / « » //H4y^^ / <^ • • ^ CA^/On^^ ^ 'J' ^ -/^^i«?»**^ £-<»>»* /. >^^:' 7 ^ M^<^ ^^c ;K6iL^ Ck^^^-^m* ^ /^ /t^uCt.^ ?^ LiO a /r^^ifi^^ cC ^a^ •r. >if^ ^ ycir<^ y/i(Cu^ /c^^^ /J , . , ^&^M^^ ^ «v' . / t^ S\\V\ W>Vfvvi^ [.f\ II -Aöf!?^ f fX/r^No'f c(. ^'Icy. -P- / ^ y.AAAoM -t MA*.c/vi //C^/^U. ^- ^^^^ d^^-yy^ Z^-' kl » ^ yj /^-i^^ K ^J*-** y^ >f ,H^i^^^- J»/^ >' " \ ^ ro o ryt- 7 c ^/. / /V-u*-^/^ U c ^7 jC^^ & ^ y,j — — -'- -^ ^a (t- 3/2^ Of OdK V te AA tönm Ol {S^J Li ^ / V. 4 ChV'. V • . • ^** ^1 'M Die Pflanzenwelt Palästinas V* « ; /- ~> '\ f ■<:^ / Einleitung Das Leitmotiv für die Flora Palästinas ist wie für alle anderen Probleme die Tatsache, dass Palästina als das Land zwischen Meer und wüste und als Engpass zwischen den Kontinenten der Alten Welt der Treffpunkt der verschiedensten j«loren ist und die denkbar grössten Gegensätze auf engstem Raum vereinigt. v- •1 V 7 I.Teil Die Biologie der palästinensischen Pflanzemvelt oder Der Ilampf gegen die 8 raonatige Trockenzeit Das Kernproblem der pal. Flora ist der Kampf gegen die 8 monatige Trockenzeit. V/ill ^ine Pflanze in Pal. leben, so TTiuss sie imstande sein, 8 Monate obne wesentliche Wasserznfiihr vom Hi^Tnel her auszuhalten. "Bist du trocken= fest?" ist sozusagen die Passierfrage, die an jede Pflanze gestellt wird, die nach Pal einwandern will. Alle Pflanzen hnben sich mit diesem Problem auseinander zu setzen, können es aber in verschiedener ^ Die WuTisel ( Abb. ) ( l) dient der Pflaruie physikalisch und chemisch. Physiknlisch als Halt, und da in Palästina fast das gsnze Jahr hindurch starke Winde wehen, kann man ohne nachzugraben voraussagen, dass die palästinensische Pflanze starke Wurzeln haben wird. Das Wurzel schwa he hat in Palästina keinen Halt! Physiologisch ist die Wurzel ein Saugapparat zur Aufnahme von Wasser und Nährstof- fen, ixnd da der Boden Palästinas wa.sserarm ist, kann man tiefe Wurzeln vermuten und solche mit vielen und feinen Verästelungen, von denen jede ihre kleine Ernte heimbringt zvm Stamm der Mutter« Viel Winc in der Atmosphäre, wenig Nahriing im Erdreich das ist gerade die Umkehr dessen, was die Pflanze braucht. Tragische Ouvertüren, mit der das Pf lanzennÄitleben Palästinas anheb^ das ist sicherlich keine Operette, die Ouvertüre folg^« dieser Der Stamm« In Bodenhöhe vereinigen sich die Leitungsröhren der Wurzeln zu Bündeln, die n\in in geschlv^ssenem Zug zur Krone der Pflanze auf- steigen und mit ihren Schutzhüllen ein Kabel bilden: den Ste-gel .der Stamm der Pflanze. ( II), Ist der Boc'en reich an V/asser und N?2hrstoff, so braucht die Pflanze wenig Leitungen und folglich haben Bäume, die auf reuchtem Grunde stehen, dünne Stämme, *ie im Norden die BirkÄ, in Palästina die Eukalypten. Pinden die Wurzeln hingegen wenig Wasser, und müssen sich folglich über ein weites Gebiet ausbreiten, so enthält der Stamm viel Leitungsröhren und ist dick. Der ©n den Trockenhän^^en Palästinas stehende Oelbaum hat den Dicksten aller Stämme im Verhältnis zur Grö sse seiner Krone* 5) DfT Eiikalyptus steht auf Ga^ellenfüsschen, der ölbaim auf Elefanten- Toeine». Dicke Stäinme sind ein Charakteristikum der Bätme in Trocken- gebieten ( B. Abb. )• Das Blatt. Über Stamin und Stengel schwebt als das eigentliche Organ der Pflanze das Blatt (III). Das Blatt ist ein Sonnenmotor. In Jhin wird das Wasser, das die Wurzelspitze aus dem Boden saugt und durch den Stamm in das Blatt befördert, ( a-d ) mit der Kohlensäure verei- nigt, die das Blatt durch eine Atempohre aus der Atmosphäre aufgenom- men hat (e)# Das aus Kohlensäure und Wasser zusammengesetzte Produkt nennt man Kohlenwasserstoff oder Kohlenh/drat (f). Die niederen einfachen Kohlenhydrate werden zusammengesetzt zu höheren. Die ein- fachen Kohlenhydrate sind Säuren ( unreife Früchte); die mittleren sind süss und heissen Zucker ( reife Früchte); die höheren sind mehlig und heissen Stärke oder Mehl ( überreife mehlige Früchte). Die Kraft zu diesem Prozess der Zusammensetzung liefert der Sonnen- strahl ( S). Um viele Sonnenstrahlen aufzufangen, ist das Blntt zu einem " Blatt" ausgebreitet. Das Pflanzenblatt ist ein Sonnenschirm, der freilich nicht Schatten spendend sondern licht abfangen soll. Dieser Sonnen- schirm ist grün. Warum grün? Jeder kennt die Formel der Farbenlehre: rot plus grün = weiss. Das Sonnenlicht ist weiss. Das Pflanzenblatt fängt die roten, genauer gesagt die orangefarbenen Wellenlängen des Sonnenlichtes auf, weil diese die chemisch wirksamsten sind. Nach dem Aussieben der orangefarbenen Wellen aus dem weissen Sonnenlicht bleibt als Eestfarbe nach der Formel weiss minus rot = grün Grün übrig. 6) Die Zellß • Ebenso wenig wie eine Fabrik arbeitet das Pflanzenblatt als Ganzes, sondern in ihm arbeiten einzelne " Maschinen". Diese Maschinen nennt man, weil sie die Perm von Bienenwaben haben, Zellen. Betrachtet man eine PflanzenzelOe mit einem Mikorskop, so erhält man das Bild der Abbildung . Sie ist eine Kammer, deren Wände mit einem Schleim f.^briziert sind und in diesem Schleim liegen grüne Körner (a) • Diese gininen Körner sind die eigentlichen Sonnenlichtmot ore und Rt orten für den chemischen Aufbau der Stärke. Diese Chlorofüllkömer mässen, da sie ja Sonnenlicht-motore sind ins Sonnenlicht geschoben werden. Diesem Zweck dient der halbflüssige Schleim, indem sie schwim- men und den mann Plasma nennt. Um die Chlorofüllkömer hin - und herzuschieben, beiiieht der Schleim den Raum der Zell kreuz un^^^ quer in laden wie ein Spinnennetz, und damit die Körner bewegt werden, fliesst der Schleim. Das Plasma kreist in der Pflanzenzelle. Hierbei führt es den Chlorofüllkörnem gleich- zeitig ihre Arbeitsstoffe zu und führt die von den Chlorofüll- kömer aufgebauten Sub st ranzen aus der Zelle fort. Das Kreisende Plasma ist das Transport system der Pflanze. Könnte man einen Baum mit mikorskopi sehen Aiagen so betrachten wie er wirklich ist, so sähe man ihn wie eine gewaltige " russische Schaukel" auf dem Jahrmarkt, wie eine riesige Rotationspresse in einer Zeitungsdruckerei mit Milliarden in sich kreisenden Maschinen unr' Rädern, den Plpsmarädem des Lebens:. 889^ Wadser! Um dieses aus Plasmaschleim aufgebaut; e Rälerwerk des Lebens im 7) Jj Kreisen zu halten, muss es flüssig sein dies ist der Griind, warum die Pflanze so viel Wasser braucht. Dies ist auch der Grund für die zuerst unglaublich erscheinende Tatsache, dass alle Lebewesen zum grössten Teil aus Wasser bestehen, • Der Mensch zu 669S, die Pflanze je nach ihrer Art aus 75t 85f ja 92?^ Wasser. Und nun erkennt man die Grösse, die Schwere, und die Tragik des Problems: ein Geschöpf aus 9&fo V/asser soll unbewegt 8 Monate lang in Sonne und Wind einer Landschaft stehen ohne Regen! Eine satanische Forderung. Palästina ein Paradies? Eine Hölle für Pflanzen! Aber das L ben streckt die Waffen nicht leicht. Es kämft und es siegt! Wer viel hat, kann viel verlieren dieses ökonomische Gesetz des reichen Mnnnes gilt auch für die Pflanze. Die Pflanze hält die Trockenzeit durch, nicht, trotzdem sie viel Wasser braucht, sondern weil sie viel Wasser besitzt. Von dai 10 lebenströmen einer Zelle können 5, können 8 und 9 versiegen, der letzte genügt, im das Leben am Pluss zu erhalten . Und selbst wenn der zehnte vertrocknet ist das Leben noch nicht verloren, denn das Plasma besitzt die Fähigkeit zu quellen. Die Chl.>rofüllkörner trocknen ein, auch die anderen Körner, die man in dem Plasma schwimmen sieht, Atemkörner, Hormonen, Vitamine , öle, Farb- stoffe U.B.W, trocknen und liegen still wie Boote die bei der Ebbe auf dem Grund des Hafens liegen und warten auf die Flut die sio wieder hebt und belebt. Man näime eine Erbse, die hart wie ein Stein ist und 2 JaJire in einer Schachtel gele gei . Über Necht in Wasser gelegt quillt sie, die Körner in ihr schwellen, der Keim der in ihr ruht, tränkt sie h wie ein Schwamm und 2 weitere Tage: er fängt an zu keimen und bricht durch die geborste e HüIIä du-roh- ^«« t 1. xiuxxe aurch. das Leben ist erwacht w^ ^ erwacnt. Wie der Erbse **-•* 8) feeht es der gemzen PflaMe und wie der einzelnen so allen \md so der gesamten "Natur" • Sie trocknet ein: im Norden zum Winterschlaf wenn der Bocen friert und das Wasser als Eis nun stille steht; im Süden in Palästina zum Sommerschlaf wenn die Trockenzeit einsetzt und kein Wasser mehr zuströmt. Sie erwacht: im Norden wenn das Eis schmilzt und das Wasser wieder flüssig wird; im Süden wenn im Herbst die Regen beginnen und n^ wieder Wasser da ist. Das Leben ist ein " Wasserspiel". Es läuft solange Wasser zufliesst und steht still, wenn der Hahn zuge- dreht wird» Die aus Zellen aufgebaute Sonnenscheinfabrik - Auf der Abbildung X sieht wie kxk das Pflam;enblatt aus diesen Zellen zusammengesetzt ist. Die wichtigsten Zellen, jene, in - denai die Chlorofüllkörner mit Hilfe des Sonnenlichts aus Kohlensäure und Wasser , Stärke, Eisweis uiü Öle bauen, sind die Palisadenzellen , so genannt weil sie wie Palisaden in dichter ..eine neDeneinanders^ehei (2). II, ie die Maschinen einer Fabrik unter dem Glasdach, stehen die Palisadenzellen unter dem . Hchutz der Dach - oder Epidermesz eilen (l). Unter den Palisaden- zellen sieht man grosse Zellen mit weiten schwamm artigen Zwischenräumen, in denen die Sonnenprodukte der Palisadenzellen ..abgelagert werden (3) ehe sie von den Leitungsröhren (4) in ande- re Pflan^enteile, bei Getreidehalmen in die Körner, bei Keb- stöcken in die Trauben, bei Kartoffeln in die Knollen, bei den Ölbäumen in die Oliven geleitet werden. Die Leitungsföhren des Blattes deren grosse man mit freiem Auge als "Adern" erkennt, führen den Palisadenzellen das Wasser aus der Wurzel zu und die fabrizierten i?rodukte davon. Sie sind also wie die Adern des 9) Menscl»nkörpers teils zuleitende Arterien teils ableitende l^xi^xi. Unter den Leitungsröhren liegt eine Bodenschicht von Zellen, die Unterhaut oder Hypodennis(5) . Diese ist nicht solide wie die Oberhaut sondern von Poren durchsetzt, durch die das Blatt at- met, weswegen man sie Atempohren nennt • Sie sind mikoskopisch klein und unvorstellbar kiahlreich. Auf ixM einem 1 mm langen Strich stehen beim Olivenblatt 25 nebeneinander und in dem Raum eines qmm 625. Bei 6 sieht man eine solche Atenpohre in starker Vergrössung, Ihr Eingang wird von 2 Schliesszellen(7) eingefasst, die sich nach Bedarf mit Wasser füllen und durch Quellung dann den Eingang zur Pokre verengen oder durch Wasser- abgabe schrumpfen und ihn erweitern. Vom Innenraum der Pokre (8}. laufen Luftröhren (9) in des Schwammgewebv.', sodass diese und wor allem die Palispdenzellen dauernd Luft erhalten. Luft durch die Atemporen (l), Wasser durch die Leitungsröhren (II) und Äther- wellen durch das Sonnenlicht (lll) sind die ^ Paktoren, mit denen die Palisadenjaellen des Pflanzenblattes ihre Wunderleistung ^des Zucker - Eisweiss- Stärke - Öl - und Vitamin auf baues voll- bringen. So wie der Mensch mit der Atmung durch seinen Mund Wasser aus- haucht, wie er durch die Poren seiner Haut Wasser als Schweiss verdampft, so verliert auch das Pflanzenblatt durch seine Atem- poren Wasser und die Atempore ist der im Kampf gegen die Trockenheit schwächste und dahrr wichtigste Punkt des Pflanzen- körpers. Um die Probleme des palästinensischen Pflanz; enlebens recht 2,u verstehen merke man sich den einfachen Satz: Die der Sonne zugeMÄrte Oberfläche des Blattes ist die Seite des Licht- empfanges; die dem Boden zugewandte Unterfläche ist die Seite des Wasserverlustes. loO Die Blüte. Die Blüte (Abb. X) (IV), die aus umgewandelten BlÄttern hervor- geht, ist das Portpflanzungsorgan. Daher ist sie "schön", d.h. sie sucht durch besondere Formen die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken; daher leuchtet sie in sinnlichen Farben, um die Begher- lichkeit aufzustacheln; daher duftet sie, um die befruchtenden Insekten anzulocken und die angelockten zu benebeln; daher ist die Frucht, die sie bildet, süss und schmackhaft, denn hierdurch verleitet sie Tiere iind Menschen nach ihnen zu greifen und sie zu verzehren und so die in ihr schlummernden Embryonen der nächsten Generation zu verbreiten. Zugvögel sind es , die viele Pflanzen über Meere und Kontinente» zu "Kosmopoliten** gemacht haben. Da die Erhaltxmg der Art unter den Lebenszielen des G-e- Schopfes mit an erster Stelle steht, sucht die Pflanze ihre Blüte unfter allen Umständen zu bewahren. Im harten Kampf gegei die Trocken eit verzichtet sie auf vieles, aber nicht auf ihre Blüte, in deren Grund ihr Kind verborgen liegt. Blütenschutz bis zum letzten Atemzug! ist einer der Schlachtrufe im Kampf der Pflan- ze gegen die Trockenheit des Klimas. Die Frucht. Am Boden der Blüte liegt der Fruchtknoten (g), aus dem sich die Frucht entwickelt. V/as wir als Frucht bezeichnen, das Waizenkorn, die Olive, die Orange, ist kein Pflanzenkind, kein "Same" sondern ist die von der Pflanze für das heranwachsende Kind sorgfältig ausgestattete ^Kinderstube mit einer schützenden Schale gegen die Aussonwelt und mit kostbaren Nährstoffen im Innern, von denen sich das Kind in den ersten Wochen seines Wach st ums, renn es noch keine Wurzeln besitzt, und sich noch nicht selbständig 11) t-ersorgen kann, erhalten soll. Auf diese für das Kind angehäuf- ten Nährstoffe, hat es der Mensch, der grosse Rauher abgesehen und er züchtet solche Pflanzen die besonders nährstoff haltige Kinderstutien angehto ( Abb. ) • Die Eigenart der palästinensischen Fruchte eitelärt sich wie alles rn der palästinensischen Pflan^^enwelt aus der Trocken- he't. Die palästinensischen Oliven enthalten so viel Öl, weil Öl nichts trocknet, die Jpffaorange hat so viel Saft im Innerei, und eine so dickte und mit aromatischen Substani^en durchsetzte Schale 'om die Orangenkeme im Innern vor dem Vertrocknen zu ^bewahren paradox \md echt palästinensisch, daas gar keine Kerne in den palästinensischen Orangen enthalten sind! ^ /urc ■Q ^/j /<2 y/. V ^^ -y r/. J!/ / ^ ^ /^ t ,#^*fc ft<- ^^ • i>'^ fC /" , ^ \ 2 ^ / V^r /^ ♦^ » »^ Xd- / ^ y <;^ ^. •/^ / V. 1) I Tde Biolof^le der palästinensischen Pflansenwelt oder der Kampf ßegen die achtmonatige Treck er«i^ ei t^ yapltel I I? emat is c ' : cn G Ic i cliun/r '>tt/Velr >lneher erw^.rtet ^ eeinejri ITcti* och- reiten **pp;'"1f! ^^^ pnhny^ ^.^^^ ■■^f^^iy] r -n ^"f den. rirr.f.altSH K61ib: 4;t hta"err den Wüsten braucht min liich nicht fn^^w Tracht n» üb j^mi vitll ioM baumkletternde^'Af- f en finJot und ruriort ririTn üt>er' 'Hc^ ojiCk irrui dacw — fio iod oo nfioh riOturbldtein au f-ih^flrp» /n der i/cel^ in deA rso vicT [foor-* X'CHOO'iCJlt ijoutif it^G Jr'.uch iilu;:>e >.t-;.Lüru l .iUl.I üen; das Volk hpr-fe- vor» dern neuen ^' Propheten^ /iohrnnlc?^ 6k>^' in <5c2* ^7üote awinohen Jem« ^/ ^^ id pilrert hinnis, njii •♦ ev^s erordentliches** üu sehen, imd vLruafelioh/jcuhren virfr^ enttämicht ^^urück/ Di eirsen eagt Chrlstns^ironisch: **Wae seid Ihr hinRVMgc^Rangon In die Wilstc *^-^-<^^^ 2) /' ( _^^__^^ zwIbcJäh Meer tind Wüste, poine Oeo'fcnia; als* Staffelhorst, oeivic Bildtin^ eelno Tn norarmut» d^im JorrinniTJ^fibeia- T^id dag klimatische^ Jahr mit *«* langet TrockenÄeit ^s^cxMi^Xi gelernt^ fiübo dum uy^ff^ainrr Katrlo^v ^*y mif ^).>n-nn Tiih Xi^/^t^ j^ *-^^ ^ * ' ' ' ^^^ 3 nlcht*^>^^* oie Karten in d ■e>*l -bt Ire in a OoorrjiGohun.^ien, d di.Q SpiGl"^ Das Leitmotiv , ^^^ achtmona llp^e Trockenaelt D^ r wicht if^flto P&ktor€^t"Oe^5utiBcii» Eine Pflanze. die hl^r» Qinwani'^ Y^^ will, muos in ihrem Pass den Vermerk tragen: feindliches land 8 Monete trockeni^est« lüt pi o dnc n; iuoo oio woitor wände »dfi' ■ ptri tcm^ Jede Pflr.r)<6e^ die in Palästina heimisch ist, muss sich in ir/'j:end einer ^'cise mit dem Prob] aa de-»" achtmonatif:en Tro ken- zeit auseinnriderset^ien una d^ry^ampf gcr>en die Trockenheit ist der grocse p.ll^^emeine nationale Kampf aller Pflanzen Palast inas gegen den geir^ninsMien Peind ihre?^ Dfiseins, Kr ist das Loit -, das Leid- motiv des palästinenoischen Pflamsenlebens« Soldaten teilt lafm nie an ach ein 'sie in ihrem bürgerlichen Beruf sind, sondern wclcji^^'^fru^rp^j^gHttun^ sie angehören* Die Pflan-- r nur eine sinngemässe Sen Palästinas Kämpf :^r iird ef^ gibt 5) . «>-v H^n GruüDpn. in denen sie den Kfynpf gege« ^"^^fth^ Tn'-fo«9«.'ii aVvwi PrJÜ-jTflnp.s ist keine Trockenheit führen. IJJrRv^llßnae.iluDen^^j^^ BotP..^ik ?^ 1» Mnn^ oder n;^ Matür liehen ;iy stein"« Ec ifffc keine "Intellunn^ Kriegßber C^GriU,er^3M^"'en. Kp iot eine ^ttune, von einen t,evveG^^^^r^»<^^'^^^^^^-'«'^ ..^..j^B iBchen Prißiiüc tmd Kliron. ^*« PrnchöDl- nn. dem die AvdTgn^e ÄUf^cfallin ist. Sehen «tr uis a'?s8 rrDccnopi^w, u^^ ^ -.... -„fV^4^ „.«'Nv.ny.i.rt.er Kitter, -Jee+a-^-^-^' i/ ^ .. ,_■■ ,. „<- Kie rohrettcrlin.-'eflugel, B*i dl -^ef^ — miöt**r¥iH ^^.■1 .iii. -i-isa r^anü ^un Dulden -u 4.4rmn4-v' .::: ^'tmr? Icnnpft äoch lind be- una garriicht .tun K:4npfen bcotlmt/ Tm . k mp steht! Die Pna..e ist dns let.v .s.n ».lochen aen T^nUen, ^^' 01,c^ u«- ? ein Aj^phll^.iur!t <^^i^s mit seinen te4ee ^^^ f U.*^ , 4tt»«*^ Erdreich durchv/Uliltt .ürTaem und Macen aas luiiii n^ i^j.vaxv. fHJfft / ' hei" A »gnlftjO Rlit dor- 4»htp Illmittlificbprer nif r^Tviey Znnt aurisch ir>t nuc'A CeolocieT-lhr Blr.tt-une r-iuxena una KliiD- Bind aie beiden Pi'ciler il 1b ch ^ Pxlaniio/ starke Wiirüeln haben g^nze Jahr hlnduxch starke Winde v/chent kann m«n ohne ne.cluiußraben ^/-Hiv^y Dac W\irsselöc>r/'a he hat in PaL^tina keinen llaltyPhysioloßiscfc ißt dit5 ?^tir:^^i. ein Saiigapparat 2»\\t AuTnahmo von Wa^ßor und -ährstof- fen^ und Ja der Boden Paiäutinaß \vq{ cerarm int^ kann rwxi tiefe Wurzeln vermuten und öolchr mit vitalen und feinen Verästelungen, Ton denen jode ihre hlcirio Ernte heiiribriagi ^im Stamm der Mutter* Viel 'Vin5 in der Atraosphrire, wenig Nahrung i- l^rdreich das ißt gerade die Umkehr desnent ^as dla ?f la ^ie braucht. Tragische OuvertfireB^t nit der dat: Pf l^mienKÄÜcleben Pnlästinaß anholft i ..- --1 IVr StaTüT. r s_-^ vereini.-en eich die^eltun^eröhren der . dünne St5imnr-«--itlu JEBr* ■Tlrlnrii In i'i.lJigf.TiiHi 4^/j5tikr}grP+'6i^i i4«i*w^aie Vuraeln Gebiet aui-!lHfHrl>rn, der St am dlcK» 0er en den Trockenhän-^en Palät^tinan^ stoKends Ccll<:.^im ^ hat 1 den dticksten aller Stäincielim Veihältniß Äur Gröeae ßeiner Krone#^^ U >/tH ' 5) ihenv ^^ D r Eiikalyptuß steht aiif Cazellenf üsschen boineny/^clce* Stimme eind ein Charakterißtikrum der r Ölbaum; auf El fanten* in T rocken - ßebi;tenf( s« Abb. Das Platt. Über l>tanin^ und Stengel ßchv/ebt als dar> eigentliche Orfan der Pflanze das Blatt (III). j^ ^ /^^ ^7'p^ J.; c^ c^^ rd das We.sser, das die Wurzel apiti&e auß dem Boden saußjt un^-^ durch den O f.Aj0 9e0t^ Stamm iy dy»e Blatt befördert, ( a— d ) mit "^e^^KohlensSu e verei- nigt, die das Blatt durch Tcine AtempoJfiP'r^aus der Atmosphäre au giHi (o)» DaG auo Kohlencäux'c und V/cnöci- ^iunanniengesot^ite Produkt nennt tian KohlenilBßr^era^yoff oder Kohle/(hydrat (f)# Pie niodcron ^^^^ infache^ KohleiÖiydrate worden/Susaiftnengesetiit 2iu höheren. Die ein- fachen {vohlenhydrrte ni;id S'iuren ( unreife Prüchte); die mittleren sind süss und heiesen Zucker ( reife Früchte); die höheren sind mehlig und heissen Stärke oler Kohl ( üborreife nehlij^o j?rüchte)# Die TCraft iiu dioncri rro2.e93 4 n r i. uoafliMOf' i' c t-ü. ung liefert der Sonnen- ptr^^hl ( S). ^ //:^.^^7/,M^x ^^ ^^ ft^o^fii^ ^ ^^ ^ ^ "- vie3-e Sonnenstrahlen fiiui-u^ringent iet drs l'lw tt ai einei ausgc t( ^ . Das Pflaniierblatt ist ein Sonnen3j;>hrrnn, der freilich nicht Bchatt^R^prndei d uonoeiii licht aJj^Pmigen soll# Dieser Öonnen- ßchirn) ist grfin« V^^kutt' grün? Jedtjy^^nnt die Pormel der Farbe?ilehre: rot plus grfin = weiss • "jienlicht i^t ^eisu Das Pflanzenblatt fängt die roten, gena;ifrr ße.:ag*s^le orangefarbenen Wellenlängen des Sonnenlichtes aj^^^wcll diese d i ^ der orangefarbenen .elle/iSqi: dem v;eiL^sen Gomionlicht bleibt^ls Reetfarbe nach der Formel weiss mi n rot « ^rün Griin 6) m±^ eine Fabrik arbeitet daß Pflanzenblatt ^als QrVM^z^^^ sondern in ihm arbeiten einzelne " Maschinen". Diese Maschinen nennt man^ v/idl sie die Perm von Bienenwaben haben, ZellenT' Betr? ch'^et man eine Pflanzenaelle my; einem ?'iJcÄTskopt so erhalt man «kw Bild^ dei tft)1jiiauiijj> • i^% ist eine Kammer, . de-^on "/ände mit Mnem Schleim ^]j^2ilert oincU^mi In diesem "^ . ^ Seil leim iii'yH^ft j^rfine Körner Ca) Tl4j>iooo griinon Troyve^y/^ind die ^ / e ifinntfli oh en (^Sonnen 1 ic htmot er e und nt orten .für (ien ohomioohcn- Aui'^nu (gni" Tj^Jir^'g, Diorto Chloroff^^lliförncy mtioooni do oio Ja > ^ X^^ >4^' Lris J^onner.licht ^cGchobon v;erden. €^*^^ £^f\ ^4 K dor hoTb riüi>bi^,t^ 3i:(i^uJi.i, in d^cm Bio o chwim— /^' in 8^ vm(l '^nyi mnnji Pluowa rj'nüit» Um^'^ie Chlorofüllküifner hin - 'un^' hr rE^irchiobe.i, bezieht dsr Schlcin den F>:riup. clr-r -^ell Icr eiui iin qiierH^ Fädenv/i e ein Gpinnenr bewofrt werc^o.T^ fli ^nnt dor !3oh3ei % Dps PjH^ma kreist in der ennetz, iind damxU-^tlie is.'örner / Pfl!9n::enü?lle« liiW^^bei fiüirt es den C>l:ro'rüllkörne rn .<^leich- zeitig ihre Arbeit ssvtxffe ^xl \indyfflhvt die von den OhlorofUll- kÖ3-nrr aufßcb<'viten "^ubnt ^vpr .nis der Zrlle fort» "Das Kreisende Plrsnr ir>t dr':s Trnr..ßpo^4rsysta^fi der Pflanze» Föiuitc men einen Eaum mit mikorskop;l/<>Irm prlrt , v;ie eine r.ienice HoxS±iongpresge in einer Zeitiuar^druckerei mit I^illlr rden in sich krsjip enden Maschinen n %i t^sO^U Rar eiTi, den Plrsmarädem den lebenru ^ ' X 6^ t^^ \j^ im ^ ,/W NO mö>-c 4u^ y^o ^y^M^ II i ßxLu .^U to e'-o h£^^c4x, . ^ ^Ä (Ao /^ 0 W . 7) »[' *MB-^aai , ]^nl t gp ^ IMif»lMtfcagl#»#ig »ein flrtrjBO a<-= fttf Jgg'g W^Ti i> t -^Tn^ilftitflil.1 i .V^Ö«*^ Lebewenein a«w pfT^cntHWi reil nut? ? hen , ♦ I) r RTeußch a»u 66:;^^ ^^^ Pf Irrige i« nach Ihrer ;'rt aiir: 75» 05# Ja 923t Wasocr^ IXmA ](|iin ^ßsssxäLXXKi^:^ erkennt man die Gröose tmd die Trnfiik des Proble^^olfrin' Gcr5ohi5ox ?ue« 08;' Vac^cr soll unbev/t»!^". n HoiiaLc Irji^; in TiOnne und vind eiina* Lxmdj^chalt ßtehcn ~— ohne Hegen l Palästina ein Paradicö? Eine Hölle für PflanÄonl Aber dae L ben Btrockt die Waffen nloht leichte . ::aa|Ct unc; «m f>ie,^tl Wer viel hnt,kiinn viel voriiertji des reiciiau dienen ökono;n öche Gesota gilt auch für die Pn.nnze^ Dtri ^na.i^e hält die Trock« n^cit durcht nicht, troo-iidom öle viel Ttae. _^ braucht, Bondem v/eil eie viel Wseoer beeltÄt^ Von a^n 10 iMJiaii» tVTlagn elney>l-eile können. 5f können 8 imä 9 verrlegerif der lfti;te geri;ip:t,ura dno Leben am Fliuss iiu erhBlten « Un Ebbe aua' dorn Grund dc3 Hafens licgei — - un^ tin " 7r.Gr^crcpiel". l's läuft ^ ^1 ^ _4- „■« - r.+, h+ «tili. wenn derlü^n ■^xxf; soifnge V-Rößer iiuflieest un r.t- tix Bxixi,we. ^_^ Ct,\.U /^ ^ dreht t.ird. Die denm die Chlorofüllkörner mit Kilfe 4ec Sonnenlicht. ■ xx^ rchlen.äur. und Wanuer ^ rtärke, Ei^woinf ..n^ öl. b.n.,., nind ai. P.linndrn^ollon . so ^enar^t^weil ei^ -'le ?«li8nn.a in »w^u«^ /''>^ \ i '•• t^le Pftschi. i'5n einer rUchtorR^ÜJO «etee^einan.'orsiehaa UN >r. <.ie ft.KBc F.brik untex denrä^.:r,in de. c <=i. Sc^m^enp^^t^^-^^;^ r.bcelagcrt r^ercen (3) ehe .ie von4^rtetl2^c^rrr^Sm in andc re rflnm^enteilr/tbei Getreidelialmcn in die KUrncr, Tci Keb- Btöcken in die T.I^^^ei Kartoffeln in ci5^ Knolier, '^ei den Ölbäumen in die CliTenG^!^!!^^ l)ixk und die fiihren den PalitrW^' l^^" ^ ß Wacr.cr fabrii-ierten i'j^ ukt oNfv von . Sic r\j^ r' .nd a löo v?io die / d^n des 9) ibl..tt ?5 nebGr.einrrnüer und in dem fiaua cineß qrnm°^25. ?>ei 6 «ieht mnn eine solche Atanpo/ro in starker Ver^8..un^. Ihr i:in,::an.', v:ird von 2 SciaieBa^ell^n(7) eln,of..rt, die sich nach B^ Mar. Bit WuHscr ^^3.1en mri^^lurch Quollimi: 4«« den ^ingnnc ^ur Pokre verengen o-ler ^' ^7^ .4t^ftf4r,--gi^-»^~i^l^'^-a***^^»-^^^^^^^ dm-ehr-»eine ^ tcp!>- im Kampi' geeen die i-if^ta Ptir-kt den Pflarjsen- riti ■ r im- die .tercport ^ rockrnheit/schvöchste körpe^tr^'^UerPT^^^^ei^ prlä^tinensiuchen ^^^"^^^1^^-^ ^^^^^^a vorstehen ,«.-*4^flwm~*4^b"4««elnrach«^ .-«*«r: Die *^ |r>onne a.u^eSfetl'O^^^^FS^ des Blaltea^i^nt ^^^^^JZ]^^^-'^^ ^^pjrange8;"die^^ :-.odell i.a^.f.^^i)ato TJnterlläcfe i'st die Seite des Waenerverlustes* loO Die Blüte. MC Blüte (f.bh. X) (IT), die ßua um^emmdelten mattem h^rvor- g:eht, iBt dns -ortpflam>un,>corßr>n. T)f^^T iot nie "nchön% d.h. sie Bucht d«rch beeon^ere 'armen die ^^^'^^'^«SS^'L'''^ ''^'^ ^"^ lenken 5 drher Iruchtet cic in ßinnlii^hT^^^arben , ,,.. ,,^^^^v..,-i^. dnlvr duftet nie, um die befruchtenden InEekt<3n t'.m.ulockcn amr3 di>. r-n^-elookten .u ;>en.- Dein; .iaher ist die Fr. cht. die sie bildet, sU^b uiid ulum nlrli .^rt, dor^n hierdurch ve-TeitGt e±v Tiere und üc-schen nnch ihnen ;.-u f^r- Iren )«**i und BO die in ihr acliluiTmernuen ••'.mor^/onen der nächsten Gen«:ration i.u verbreiton. I i^n " . . '^ t -'-•""' ' i •''"" }il\l i nt^tf ■<3U m vi Pik 1. i.r^ n n t fy ' i ]) * ßchü VLöB m-K #n ereteT" »% .* unÄer alinn Urs' tandjri >''U '?ro cjirt'^i iJ rirtx^ '"''■'-* "^'^^ Vfl'Vi^iC ihre "niüte „1 ^.f,,n. In >**— fcu»* Knmp-f" ncj-.cn die öl,, .^«w.- vieler., .^■Lcv nicht t— ihre lilüte, 4»-* der Sc^? -chtrulo ^^pt-^f^f'T^ le^üten A'-er&uß! ict eine- iiG/.ei:en die xrockimhei'-;. bir üum 0 er Harlan- Z' -■7 r,ic :'Vvxc:it« ikn Boder. tv.T T^lüto lu^J^it der ?-.uohtknotef. (g). am, deni sich die Pru^.ht :^nt7;iokcIt. " ft« »fir ^^la Frucht bei^oichnen. drs "«iiienkom, die„01ire,die Ogp-nge, int^ «c^^laf-^iJ^-Li^ kein diu Äeni M Ü-i5 -n 'rrhi^'^ '^^"^T^'^^'^ -'^-v' .## noch keine 'ur^eln bcoit^t, "UT (.«iUlX, 1^%^^ v^i:i^if:l t tai Boll. AufiiiePonaers nährotoffhalti;;« K ini tviben angeht, ( Abb. ) • Ple i-t der pnlästlncnninchen ?ruchl e c:dclärt sich wie nlles n aX\ D'-iläutineiioicchcn Pflanz enr>fc s trma en durchnctate MXiC oiiit r!0 licl-tc Gchale um aie^>^angenkome In ">nj3L^ern vor dem Vertrockn p<-lücirt>u^.r.'i::ch, das» £-p Ko-iT>iKilten nind! i/yi a*AJß. / ^ /ä/ ^ / -^ -'^' //^ X /. ^' y^ • ^/ t<,c. ^v- «^ ^ ^ 12) B Ber Kampf unter der Erde> Kapitel II Die Wurzel sucht nach Wasser und erreicht Rekordlän^en^ mmm mt«^^ ■ «'i*«»»fi«W»- 1>) Die Schwere des Bodens; leichte Böden Im Süden (die Gerste vonGagah) ; schwere Böden im Horden (die Orangen von Jaf f a) > Da die Pflanze ein Doppelleben unter und über der Erde führt, muss in sie in beiden Welten um ihr Dasein ringen* Der unterir- dische Kempf ist ein Kampf der Wurzel um d^.s Wasser; der ober- irdische Kampf ein solcher gegea Hlti:.e und Trockenheit der Luft. Der Boden in dem die Wur^iel das Wasser sucht ist keine geschlos- sene Masse, sondern setzt sich aus Körnern zusammen (Abb. ). Nach der Grösse des Korns unte scheidet man grobe Böden v/ie den Kies, oder feine Böden wie den Seesand. Noch feinere Böden sind der Lehm und der Löss, dessen Pulverstäubchen wie Mehl sind. Im Löss sind wie im Mehl die Körnchen lese und durch relativ weite Zwischenräume getrennt: der Lodeh io^x lexcht \ind oiien. ~±m Lehm sind wie im Knet.p:ummi oder Glaserkitt die Körner dir cht gedrängt: der Boden ist schwer und geschlossen. Der offene Boden ist reich an Luft; die Wurzel kann in ihm gut atmen und ihn schnell durchwachsen (c) daher verlangen schnellwachsende Pflanzen wie Melonen, Sonnenblumen, Getreide, Kartoffeln, offene Böden, oder umgekehrt gesagt : auf offenen leichten Böden ge- deihen schnell wachsende Pflanzen gut. In Palästina ist der 13) Südteil der Küstenebene mit dem leichten Löss aus den benachbar- ten Wüsten überweht. Dort wächst *ie schon in der Bibel gelobte " Gerste von Gaza". Von dort kommen die Melonen auf den Markt der Grosstädte. Der Nordteil der Ebene ist mit dem schweren Gemisch des Nilschlamms aus dem Meer vind der Terra rossa vom Hochland üherdeckt, ein schwerer dichter, dafür aber sehr nahrhafter Boden, denn in der Raumeinheit enthält er viel nähren- de Körnero Dort pflanzt man langsam v/ach sende anspruchsvolle Bäume wie die Orangen, deren langsam kauenden Wurzeln die zwar sehr nahrhafte aber schwer verdauliche Kost mit Hilfe der Men- schen bewältigen, die diesen Boden, wie eine Mutter einem Kinde die Mahlzeit der Pflanze zubereiten, indem sie ihm mit Pflug und Hacke wie mit Messer und Gabel xterkleinem, mit Wasser aufweichen und ihn so zu einer Suppe aufBchwemmen« f. ) Die Dithte des Bodens: der "offene" Karmel blüht früher ^.als der "geschlossene" Emek^ In den leichten lockeren lufthaltigen Boden dringen die Sonnen- strahlen, nicht die direkten primären, sondern die von diesen ausgehenden indirekten sekundären Wärmestrahlen rasch ein: ^offene Böden erwärmen sich schnell (a). Geschlossene Böden sind strahlenarm und erwärmen sich 1 ngsam. Der offene lässt die Wärme rasch entfliehen, der geschlossene hält sie f est^ Der offene Bodfen, hat, wenn wir so sagen dürfen, Kontinent al-Klima mit rasch wechselnden Temperaturen , der geschlossene Seeklima. Fährt man am 15.5'ebruar von Haifa ins Land, so ist man erstaunt, an den Karmela-hängen blühen Blumen, obwohl es hier Verhältnis- u) ässig kalt ist. Im Emek wo es viel wärmer ist ist die Flora noch mas zurück. Die offenen Böden am Kamel sind schon warm die geschlos- senen Emekböden sind noch winterlich kalt. Der Ka-mel ist ein Berg mit offener Kaminhei^^ung: schnell war-m, schnell kalt; der Emek ist ein Backofen aus Kacheln von Lehm* Wie zu den Wärmestrahlen verhält sich der Bodei zu den Regentropfen (d). In den offenen Boden dringen sie ohne Widerstand ein und verschwinden. Üher Sanddünen findet man keine Wasserlachen (b). Üher geschlossenem Lehm staut sich der Regdn und daher ver- wandelt sich die Ebene Scharon im Winter in weite Seen (s.Ahh. ). Ebenso gibt der offene Boden sein Wasser leicht durch Verdunstimg und Windabwehung wieder her und trocknet, während der schwere Lehm- bodoi nass bleibt 6 Wochen. Um diese 6 Wochen ist die Trocken- zeit für die Pflanzen verkür^it* Pflam;en die in Palästina auf Lehmbodeh oder in den lehmigen Terra rossa- acxti^K ädern stehen, spüren erst 6 Wochen später als Pflanzen auf Sand - oder Lehmbödei , dass die Trockenheit begonnen hat* Ölbäume, l?eigen und Reben hal- ten die Trockenheit erstaunlich gut durch, weil ihre Wurzeln in den tiefen, von Felsen, eingeschlossenen und hier ihr V/asser wie Termosf laschen festhaltenden Terra rossa-adem laufen. 3») Die Farbe des Bodens: der helle Scharonboden erwärmt sich rascher als der dunkle Emekböden. Im Sommer tragen wir helle Kleider weil helle Farben die Sonnen- strahlen reflektieren daher erscheinen sie ja hell und der Körper unter der hellen Bekleidung v.eriiger Strahlen empfängt • Im Winter wählen wir dunkle Stoffe weil diese die Strahlen ''ver- schlucken" - — daher erscheinen sie ja dunkel und sie d em Körper zuführen (Abb. ). Genau so verhält sich die "MutterBrde". 15) Trägt sie ein hells Kleid, so bleibt sie kühlj unter einer dimklen Bodendecke aber erwärmt sie sich» Helle Böden sind an heissen Ta^n vm fast 10^ kühler als dunkle Erden. Der helle Boden erwärmt sich jedoch schneller als dar dunkle^ sodass seine Wärmefonnel lautet: Weniger aber schnell er* So kommt es, dass im Frühling die Vegetation auf hellen Böden jenen aizf dunklen Böden vorasueilen. 4) die Chemie des Bodens: das Kalklpnd Palästina kennt keine Pinien und Kastanien. » Bekanntlich erwärmt sich am Kochtopf das Metall sehr schnell, der Hol^griff aber bleibt kühl: Schnelligkeit und Grad der Erwärmung hängen in hohem Masse vom chemischen Chrakter des Bodens ab. Die Kalkböden Palästinas erhit2ien sich rasch und 3tark, sodass empfindliche Wur2ieln im Kalkboden verbrennen • 2 Chrakterbäume des Mittelmeergebietes fehl^^n in Palästine, die Pinie und die Esskastanie, weil ihre V/urzeln die Hitze des Kalkbodens nicht vertragen. Men sieht sehr oft »'Bilder aus Palästina" mit Pinien, Phantasie! Die Olive verlangt, um in dem glühenden Kalkgebirge Palästinas existieren zu können, die lehmigen, feucht und kühl bleibenden Terra rossa-adem. Wo keine Trrra rossa, keine Oli- ven! Da nur der Cenomankalk Terra rossa bildet, findet man Oliven nur über Jenem Teil Palästinas in dem der Cenoman nackt üu Tage liegt, i'ährt man von Jerusalem nach Haifa, so passiert man in der Mitte dep Weges das alte Samaria. Hier hö- ren die Oliven so plötzlich auf, als seien sie abgehauen man hat die Grenze zwischen dem Cenoman und dem Senon-Boden über- schritten. Unter den kleinen Pflani^en Palästinas ist di e ver- 16) verbreitest e ein kleiner Stachelbusch von etwa Pusshöhe, der Stachelbecher Poterium splnosum, die Nessel der Libel. ^Auch diese wächst nur aui" ^enoiaan, in aer Senonkreide der Wüste Joäa gibt es keine Nesseln. 5.) Die Temperatur des Bodens; gsxKxhlxkHXHgxSigiHBigx kurze Y/ur - zeln verbrennen xznd foglich ^ibt es keine Soiiimerblumen> Die palästinensische Trockenzeit dauert über ein hal^ es Jahr. Nicht ein Regentag, nicht ein Gewitter unterbricht die Folge der trockenen, klaren lond heissen Tage. Ein Tag so heiter, so sonnig, SO lanl: armhe rü i g sonnig v/ie der andere. In den OlDerschichten wird der Boden hart, trocken xmd heiss, lIlDer 40° heiss, 40° sind Fieberhitze, alles Plasma, gleichgültig ob im Mensch, Tier oder Pflar-ze, gerinnt bei über 40° und stirbt. Piebertod. Die Pflamsen vmrzeln enden mit mikroskopisch feinen xmd nachkten Spitzen, die den dünnen Enden der Regenwürmer ähneln und gleich diesen Ver- dauungssäfte absondern. Die Säfte verflüssigen die löslichen Bestandteile des Bodens und die V/urzelspitzen saugen diesen flüs- sigen Nährsaft für die Pflajiüe auf. Dies ist die Ernährung d er Pflanze. Alle Wurzeln, die i '^ palästinensischen Bodeh in der oberen und trocken und heiss werdenden Schicht ender, gehen in der Trockenzeit an Piebergerinnung d es Plasmas zugrunde imd die Pflanze verdorrt. In der freien palästinensischen Sommerland- schaft gibt es keine Gräser und Kräuter, Auf mittelalterlichen Bildern sieht man die hochgebaute Stadt inmitten grünernder Wi Phantasie! Man sieht das ChrJs tkindlein auf grüner Aue mit Engeln spielen Phantasie! Man sieht das Johannisknäblein mit dem Unschuldslamm auf grüner Weide Phantasie! Das ist i'l andern esen — 17) Nürnberg oder Toskana, aber nicht P.-lästina. Dps "Friihlingsbild", das die Osternreisenden von Palästina mitnehmen ist so wenig Gharalcterietisch wie das Bild der Hochzeit das die Verwandten von einem Ehepaar nach Hause nehmen. Die Brnut im Schleier imd Schleppe und der Bräutigam im Frack und Zylinder in 2 V/ochen beginnt der Alltag und damit die Ehe! Die "Wiese'* Pharaoos war keine Wiese. Wiesen kennt die Bibel nicht. Sie spricht nur iimner vom Gras, das so frühe welkt. Pharaoo träumt von keiner Wiese sondern: "Mir träumte ich stand am Ufer bei -dem Wasser und sah axis dem Wasser ^7 schöne fette Kühe steigen, die gingen auf der Wiese in Gras" (l 41) Pharaoo stand am "Ufer" und sah die Kühe aus dem "Wasser" steigen Das Nilv/asser wird durch 2»ahllor.e Kanäle netzförmig durch die Uferlandschaft geleitet. Die Felder zwischen diesen Kanälen wer- ,den bepflanzt: mit Baumwolle, Papyros, Zwiebeln oder Futter- . gräsem für das Vieh, auf solch einÄH Futterfeld steigen die Kühe. Diese Futterfelder heissen "Acfeu" und da es in Palästina keine Wiesen gibt gibt es Buch im Hebräischen kein Wort für Wiese sondern die Bibel übernimmt das ägyptische Wort. Jesajah beschreibt die Futterfelder Ägyptens richtig. "Und die Wasser y/erden verlaufen, dass die Flüsse Ägyptens flach wer- den und trocken und Kehr und Schilf verwelken; und das Gras an den Ufern wird verdorren und alle Saat am Ufer * wird eintrocknen und isunichte werden (Jes. 19) 181 In 30 cm Tiefe wird der Boden im Sommer nur 26^ warm und im Win- ter nur 22 ^ kalt; in 60 cm Tiefe steht die Temperatur still, jahraus Jahrein die gleiche mittlere Temp^ratiir von etwas über 20^. Die tie frei eh enden ?/urzeln leben wie die Pinche in der Tiefe des Ozeans. Sie wissen nichts vom Wechsel der Tage, der Jahres- zeiten und der Jahrhunderte. Ihre ¥/elt ist ewig gleich waim, dunkel und feucht. Die Wurzeln der palästinensischen Feigen ha- ben wie die Korallen am Meeresgrund, vielleich' wie in den Tagen der Eiszeit keine Schwankungen der Temperatur mehr registriert, die Tiefe des Erdreichs ist der ideale Wohnbei:.irk für die Spitzen der Wurzeln. Sie lebdn hier so behütet und so ungestört wie die .Bak*;erienkulturen in einem Brutschrank. 6.) Die Feuchti|g:keit des Bodens. Steigt man aus dem Bad so tropft ein Teil des Wassers aus der Wolle unseres Badeanzuges von selber ab. Dies ist drr "Über- schüsse. Ziehen wir den Badeanzug aus so können wir niui einen weiteren Teil des Wasser herauspressen* Das ist das Wasser, das die Zwischenräume zvl sehen den Wollfasern füllt* Sind wir mit unserer Kraft Wasser auszuwringen am Ende, so ist der Ba- deanzug noch keine rwegs trocken. Er enthält wie seine Schwere verrät noch ansehnliche Mengen von Wasser* Aber wir können es nicht auspressen, es klebt in Form von feinen Hüllen um jede einzelne Wollf^ser, wie ein Trickot um einen Menechenleib. Was für den Badeanzug gilt gilt für jeden anderen Stoff, dm Bade- schwamm, das Mehl, den Glaserkitt, dea nassen Boden. Macht man aus Mehl und Warser einen Teig, so fliesst der "Überschuss" selber ab; einen Teil des Waseers , der im Teig zurückbleibt kann man auspressen; einen dritten Teil aber kam man auch mit von 19) aller Kraft nicht aus dem Teig entfernen. Der pälästinen-iche Boden trocknet in der obersten Schicht ganz und gar aus uni wird wasserfrei (Abb. ) (a). In der darunterliegenden Schicht (b) enthält der Boden etwas Wasser, aber dieses Wasser ist "HülL Wasser" ; es liegt in Gestalt von feinen elastischen Wasser- häuten trickotartig "um die einzelnen Körner und ist von diesen nur m it einem Druck von mehr als 100 Atmospheren abzureissen. Den Wuri^eln gelingt des nicht. Sie vertrocknen auch in dieser Shcit , die zwar physikalisch wasserhaltig:, physiologisch aber trocken ist. Je feiner die Körner des Bodens sind und je dichter sie stehen, um so feinor sind auch die Wasserhüllen und um so fester haften sie^^auf einem lockeren Sand- oder Lössboden, kann die Pflanze viel leichter Wasser saugen als aus einem aiahten xon. Im äusserst regenarmen Südei Palästinas gedeihen auch Weizen und Gerste, weil der Boden hier Löss und locker ist« Läge hier ks wie bei Jaffa Lehm, so könnte keine Pflanze mehr gedeihen. In der dritten wasserreicheren Schicht (c) gibt es ausser dem Hüllwasser noch Zwischenwasser. Dieses kann die Pflanze mit einem gewis-:sen Krauftaufwand absaugen sowie v/ie wir es aus dem Badeanzug mit Kraft herauspressen • In der noch tieferen Schicht (d) bildet das Wasser richtige " Säulen" und in diese tauchen die Wurzelspitzen ein wie wir es an den Hyazinthen, Wurzeln unserer Gläser sehen und nähren sich hier mühelos. Die Wurzel braucht, um sich zu tränken, das Wasser selbst nicht -^u erreichen. Sind genügend Y/assersäulen in der Tiefe da, so steigt aus ihnen y/ie aus Schornsteinen der Y/asserdarap auf, kondensiert sich an den Würz f Inspitzen zu Wasßertropfen,die die Pflanze nun einsaugt. 20) Da die so gefeuchteten Wurzelspitaen wachsen, während andere trocken hleihende Wurzelspitzcn verdorren, wachsen die Wurzeln den Wa 8 serfittniL Säulen des Bodens entgegen auch wenn sie sie selber nicht berühren. Dies ist das Geheimnis der Wasserf indiong durch die Wurzelspitkie. Das Blatt irt sonnensüchtig, es wächst in jene Hichtung aus der ihn die Ätherwellen des Lichtes zustrah- len und die Zellenmotore antreiben. Die V/urzel ist eine Wünschel- rute, die von der Feuchtigkeit geleitet den Wasserquellen zuwächst* (e). Der palästinensichen Wurzel wird auf dem Hochland die Wassersuche erleichtert durch die Terra rossa-adern . Die tonige Erde der Terra rossa hält die eingesogene Feuchtigkeit lan^e fest; die Terra rossa-adern sind im Gestein hf:rmetisch gegen Verdunstung abgeschlossenjdurch die feuchten Terra rossa-adem dringen die palästinensischen Wui^eln in die Wasser spendende Tiefe luid da das Wa^jse sehr tief liegt, erreichen die palästinensischen Wurzeln lAnf^erip die jene der gleichen Pflanzengattungen anderer Länder weit tiberbieten* Ein^ Blume in der Trockenzeit: die Malve* In den heissen Schirokkotagei des M^i verdorrt, wie es die Bibel an mehreren Stellen schiidert, " das Gras das so rasch welk wird", "die Blume die nun nicht mehr da ist und kein Mensch kennt ihre Stätte", und nvn liegt die Plur erstorben und verbrannt* Aber über den Steinen und dahin gewelkten Grcö ern der öden Felsenheide steht meterhoch die Malve, ein in weiss und rot flammender Kandelaber, der wie ein Totenl( uchiier über dem Sarg der gestorbenen Natur flackert, Sie blüht weil sie Wurzeln hat, die 3 m tief reichen. ijjjliiuüijljiji ii(li..iniiii!n'!i.i 21) Die Arlstolochgrla^ In denselben Wochen hängen an den Mauern zwischen den unscheinba- re! Blättern einer Schlungpflanze Handteller grosse Blüten von der Perm der Ohrmuschel, weswegen diese Pflanze hebräisch die Ohrenblume Osnajit heisst. Sie hat aber noch viel tiefere Ähnlich- keitei mit einem Menschohr als nur die äussere Form ( Abb, ) , Aus der Ohrmuschel führt ein schmaler " Gehörgang" in eine tiefliegende " Paukenhöhle". Dieser Gehörgarig ist wie der mensch- liche dit Haaren avisgekleidet und sondert wie der des Menschenoh- res einen Kalk ab. Dieses Fett riecht nach faulendem Fleisch und lockt Insekten an. Diese kriechen über die Haare ins Innere, und die Borsten geben federnd nach. Aber hinter der Fliege schnellen die Haare zurück und versperren nun dem Tief den Ausgang« Immer tiefer wandert das Insekt in die " Fliegenfalle" und irrt schliess- lich ±v: Innern des Blumenkäfigs umh- r. Dies ist drr Zweck der Fliegenfalle, denn die nach dem Ausgaag suchende Fliege tr^igt den Blütenstaub umher und bringt ihn zur Befruchtung auf die Nar- be. Ist dieser so raffiniert vorbereitete ^weck erreicht, so welkt die Blüte und die Fliege, die ihre Schuldigkeit getan, kann blüht nun entfliehen. Und warum/die Aristolochria gegei die palästinen- sische Blumenregel in der Trockenzeit? Weil ihre Wurzel 5 m in die Erde reicht» Meer Die Grenzsteine der Bibel: Mltkrzwieb^n . Wie die Malve zu Beginn erscheint die Nährzwiebel gegen Ende der Trockenzeit» Wenn in August in den heissesten Wod han des Jahres die Sonne unbarmherzig auf die öden Felder brennt, erscheint zwischen den Steinen ein mehr als meterhoher grüner Stock mit feinen rosa Blüten: die Meerswiebel (Abb. ). Nun ist 22) die Trockenzeit kauende sagen die Menschen und der Baue^r holt sein Ackergerät hervor und rieht es es für die bevorstehende Herbstar- beit zu. Es ist nur ein ^^offnungs wünsch des durstenden Pplästi- nensers, es dauert noch 4f 8 oder 10 Wochen ehe es regnet. Aber die Meerzwiebel ist da, die erste Blume der Regenzeit. Die Zwiebel der meisten palästinensischen Blumen liegen flach in der Erde zwischen den Steinen und sind xm diese Jahreszeit so trocken wie Mumien. Man möchte nicht glauben, dass sie je wie- der zum Leben erwachen. Aber die Meerzwiebel li^gt 1 m tief im Bpden und wenn im August regelmässig der Tau fällt, schiesst aus der von der Trockenzeit unberührten feuchten Zwiebel der Blumen- stock hoch und durchbricht den hart gefrorenen Boden, v/ährend für alle anderen wiebeln die geringe Feuchtigkeit des Taues nicht ausreicht sie zur Quellung zu bringen* Die Meerzwiebel war der Feldstein der biblischen Zeit. Als Josuah das Land verteilte, wurden die Par^^ eilen mit Stricken abgemessen und daher heisst das Landstnck i Hebräischen Chebel « Strick. Nun konnte man die Stricko nicht ewig dalassen; die Grenz oi muss- ten fixiert werden. Steine konnte man nicht legen, denn es gab zu viele überall. Was tat man? Man stecke längs der St&icke mehr Zwiebeln in die Tiefe. Sie lagen so tief, dass der Pflug sie nicht berührte. Die hohen Blütenstöcke aber erscheinen gerade in ^enen Hochsommerv/oc! en, in denen die Felder leer stehen imd der Dauer seine x'-eldarbeit vorbereit. Später schwinen sie wieder. Die Meerzwiebeln sind das automatisch alljährlich über den leeren Feldern der einige Wo hen auftauchenden Patentgitter der palästi- nensischen Äcker., eine wirklich patentfähige Idee aus biblischen Zeiten. 23) **Es soll .jeder unter seinem Weinstock und seinem Felpjen^Hgkbaum wohnen" warum Weinstock und Pel^e? Da der Getreidehalm kurze Wurzeln hat kann man aus Erkenntnis der palästinensischen Natur, ohne es zu wissen, mit BestL mmthelt annehmen, dass das Getreide In Palästina nicht Im Sommer sondern in der winterlichen Regenzeit wächst: es wird Im Herbst nach den Prühregen gesät und einige V/ochen nach dem Spätregen geemtet. Im Sommer stehen die palästinensischen Felder leer ( Abh. ). Diejenigen Nutzpflanzen, die In der Sommerzeit wachsen, müssen lange Wurzeln haben oder sich mit Tau begnügen. Drei Frucht- pflanzen reifen In der palästinensischen Trocken;:^ eit, nicht nur zeitlich sondern auch In ihrer örtlichen Beziehung, Eins eng verbundene Einheit, die Trinltät der palästinensischen Sommer- wirtschaft: Reben, Feigen und Melonen. Reben und Feigen v/eil sie Tiefwurzler sind, Melonen weil sie als Flachwurzler sich vom Tau der Sonnenlichte nähren. Unter den Pflanzen die die Bibel ei^ähnt, steht die Zeder mit 70 maliger Erwähnung an erster Stelle. An zweiter steht der Weinstock mit 55 und an dritter ^die Felge mit 39 ( siehe Abb. ), aber von diesen 39 Erwähnungen der Felge erfolgen 25 in Verbindung mit dem Weinstock. Schon auf einem der ältesten Dokumente über Palästina, einer ägyptischen Siegesurkunde aus dem Jahre 2550, to also einige Jahrhunderte vor der Einwanderung Abrahams, rühmt sich der Pharaoo Pepi vin Palästina -zur Strafe für einen Aufstand "Weinstöcke und Felgenbäume umgehauen zu haben". Und dies bleibt durch alle Jahrtausende hindurch die Strafe des Landes. "Ich will ihre Weinstöche und Feigen- bäume wü8t machen ... ich will einen Wald daraus machen, dass die wilden Tiere sie fressen sollen" (Hos. 2) 24) Weinstock und Feige leben auf dem palästinensischen Hochland in Symbiose, sie stören sich nicht nur nicht sondern helfen einander. Der Weinstock greift mit seinen Wuri:.eln einige Meter tief, der Peigenbaum verschmäht diese Oberschicht und gräbt viel v/eiter, unheimlich tief. Als man nn einem Berghang eine neue Strasse in den Felsen sprengte, tra'en Wurzeln k.utage. Weit und breit kein Baum* Aber 70 m über der Strasse grünte auf der Höhe der Kuppe - ein ^ eine Peige inmitten der steinernen und glühenden Wüste — Wunder des Lebens, und jetzt wusste man v;arum. Wäre dieser Feigen- baum statt auf einem palästinensischen Berg auf dem Dachgarten eines Wolkenkratzers gepflanzt worden, so hätten seine Vfurzein 20 Etagen dizrchwachsen ( Abb^ )• Schon die "Alten" staunten darüber: " Die Wurzeln der Peige steigen sogar durch die Fel- sen", steht im Talmud, Die Rebe hilft der Feige indem sie mit ihren Wurzeln dem Regenv/asser im Winter den Weg in die Tiefe eb- net; jede Rebwurzel ist eih Schraubenbohrer, der einen Gang in den Boden bohrt. Im Sommer revanchiert sich die Feige, indem sie der Rebe Schatten gibt "Im Schatten deiner Blätter" v.iirde die Rebe singen wenn sie Spalmen schriebe. Vielfach v/erdai die Reben an den Feigen hochgezüchtet und so entstand die Redens- art: unter seinem Feigenbaum und Rebstock wohnen* Ohne den Halt am Feigenbaum bildet die palästinensische Rebe keinen aufrechten Rebstock. Die palästinensische Rebe ist eih echtes Kind des kargen und rauhen Berglandes, sie entwickelt ein nur spärliches laub, weil ja jedes Blatt getränkt sein will und Wasser ist spärlich. Sie ist vom Wind zu Boden gedrückt, von dem sie sich auch gamicht trennen will, denn hier findet sie Schatten, Kühle und den Tau der Sommernächte. Ohne ihre Blätter ist sie nichts als ein Bündel von Ruten und wandert m?-:n im Winter über die öden 25) Peldcr, so gerät man ohne es ^u merken in V/einberge ^ iind wird es nur darm gewahr, dass mfn mit dem Fuss In gelben Bündeln hängen bleibt, Ezechil gibt vom Y/einstock folgende pmmpöse Be- schreibung: " Und er nahm vom Samen des Landes ^und pflanzte es in gutes Land, in dem -viel Wasser war und setzte es lose hin. Und es wuchs und ward ein ausge- breiteter Weinstock von niederem Stamm, denn seine Heben bogen sich t^u ihm ab- wärts und seine Wurzeln waren unter ihm* Und HO wiirde er ein rechter Weinr)tock, der ir:eben bekam und i^weige. (£^•17) Ezechil kennt Palästina, nicht, er ist ein Ghettokind im Exil zu Babylon geboren. Was er beschreibt ist ein V/einstock in Babylon oder Persien. In P.^lästina pflanzt man keine Weinstöcke" in gutes Land in dem viel Wasser ist". Der paläst inensicche V/einstock wächst auf den kahlen steinernen Hängen, meilenweit von der nächsten Quelle oder gar nur Zisterne entfernt. Ein palästinen- sisches Rebblatt weiss gamicht was Regen ist, denn es erscheint wenn der letzte Spätregen fallen, und welkt whe der Prührregen kommt. Niemals könnte man bei Jesajah, Amos oder Joel solch eine Beschreibung des Rebstocks lesen. Gleich Ezechil verrät Lukas an allen Ecken und Enden, dass er kein Palästinenser war, sondern ein irgendwo im Auslfind lebender " Literat". "Sehet an den Feigenbaum und alle Bäume, ^lenn sie jetzt ausschlagen, so sehet ihr an ihnen und merkt, daes der Sommer nahe ist" . (Luk.2l) In Palästina schlagen die Bäume nicht aus, sondern sind zumeist immer grün. Der Feigenbaum ist eine^iö der wenigen Ausnahmen. Matthäus und Markus sind Palästinenser und schreiben daher richtig: • ^-^ --»■ -. 26 ) "An dem Peifeenbaiim lernt ein Gleich- nis: wenn sein Zweig jet^t saftig wird und Blätter ^ieigt, so wisst ihr ,dass der Soraner nahe ist" ( Matth, 24) Weinstock xind Peigentaum nebeneinander gul aber warum iinter ihnen wohnen? Wohnte der palästinensische Mensch \xnter Feigen und Regen? nein, die alten Palästiner wohnten in befestigten Dörfern, vde das in diesen Ländern \md ^enen iäHotEX Zeiten üblich und möglich war. Aber in der zweiten Hälfte der Trockenzeit, wenn die Reben und Feigen reiften, zogen sie hinaus in ihre V/einberge, Es ist 2Hoch- soimner", das Getreide ist gedroschen und der Bauer hat nichts zu tun, sondern muss warten bis der Frühregen ihm das Pflügen ermög- licht. Er hat " Sommerferien". Draus sen aber reifen Trauben und Feigen und ton den Menschen, den Schakalen, Ziegen und VögaLn be- gehrt. die in dm heissesten Wochen des Jahres nach Labung lechzen. D^her müssen die Früchte bewacht werden und nun v/ohnt die Familie in den " Wacht erhütten** im V/einberg und Melonenfeld (nicht Gurkenfeld) wie me ' st übersetzt wird. Natürlich konnte man nur in da? ungeschützte Gelände fem ab vom befestigten Heimat- dorf ziehen, wenn Friede herrschte und so ist der sommerliche Auf- enthalt der Familie unter Feigen und Reben das Sinnbild des Frie- dens. Um den tiefen Frieden zu kennzeichnen, den drs Land unter der glücklichen Herrschaft Salomos geniesst, sagt der Berichter- statter absdi liesaend: " Er herrschte im ganzen Lande ... und hatte Frieden von seinen Untertanen, sodass Judnh und Israel sicher wohnten, ein jeglicher unter seinem Weinstock und seinem Feigenbaum von dann bis Beescheba, solange Salomo lebte (Kön.5) 27) Nun versteht man auch erst warum Micha in seiner "berühmten Prophe- zeiung den künftigen Weltfrieden gerade mit dem Wohnen unter Re- ben und FeigbävuTien verbindet; "Sie werden ihre Schwerter UDBchmieden > ku\x Flugscharen und ihre Spiesse 2ni Sicheln, Es wird kein Volk wider ge- gen das andere das Schwert erheben und sie v/erden nicht mehr das Kriegs- handwerk erlernen, sondern ein Jeg- licher vdrd unter seinem Weinstock ^\ind ¥/rigenbaum wohnen ohne littem" (Mi. 4) Das Hohe Lied, eine Sammlun/?; von Weinbergs liedem. Diese glücklichen Prrienv oohen , in d enen der Landmann t^n die eingebrachte Getreideerde zurück - und auf die heranreifenden Reben- una Feigen vorwärtsblicken konnte, waren für das ländliche Volk auf dem Bergland P-^lästina die " gesellschaftliche Saison". Es waren die Wochen in denen man Zeit hf^tte zu reisen und seine Verwandten und Freunde aufzusuchen: "Zu derselben Zeit, so spricht der Herr Zebaoth, wird einer den anderen laden unter den Weinstock und unter den Feigenbaum" (Sech. ) In diesen Wochen fanden die ländlichen "Festspiele"statt , wurden Verlobungen und Hochzeiten gefeiert imd wie im Norden in den winterlichen Spinnetuben entstanden hier in den Weinbergen Pa- lästinas die bukkolischen Volkslieder. Zweimal erwähnt Jesajs diese Weinbergslieder: "Wohnan, ich will meinem Lieben singen ein Lied meines Geliebten von seinan Wpinberg. Mein Geliebter hatte einen Weinberg an einem fetten Ort. . . . ( Jes.5) "Zu der Zeit wird man ringen vom V/ein- berg des besten Weins ...." (Jes.27) 28) In diesem Milieu sind die Lieder des Hohen Liedes entstanden* Es sind alte, zum Teil längst vor der Einwan erung der Juden bei den Kanaanitem. entstandene Weinbergslieder. Dte Juden übernahmen von den besiegten Kanaanitern nicht nur die Weinberge sondern nach Tötung der Männer auch vielfach die Frauen die nun bei ihnen als Mägde und Kebsv.ei' er arbeiteten und diese sangen ihre alten Kanaaiterlieder sov/ie die Juden an den V/assem Babels sassen und Lieder sangen. Sehr heimisch scheinen diese Lieder bei den Juden nicht geworden zu sein und so steht in der Tat das Buch der Lieder ziemlich befremdend zwischen Prediger und Propheten und unte man kann die "Bemühungen verstehen, die seit 2000 Jahren ttfeKrnommen werdai um die Existenz dieser Liebesende mitten in der Bibel zu rechtfertigen. Aber es ist keine Symbolik ( Gott und Israel), es ist keine Dramatisierung und keine noch so geistvolle mathema- tische Zerflückung und Zusammenstellung der einzelnen Teile, wie sie so oft versucht wurde, notwendig. Es sind Weinbergslieder aus der Zeit der Reben wache, Lieder im Spiel der üblichen Über- treibungen der orientalischen Poetik. Lieder aus sehr verschie - denen Zeiten und Orten, ganze Stücke und Fragmente , passend und unpassend aniinan ergereiht. Gleich im ersten Lied deklariert sich Sulamith als Weinbergshüterin : "Meine Geschwister zürnen mir. Sie -kaben mich zur Hüterin der Wf^inberge bestellt, aber ich habe meinen Weinberg * nicht gehütet. Sage mir du, den meine Seele liebt, so du deine Herden treibst, wo du am Mittag ruhst, damit ich nicht herumlaujfen muss dich suchen bei den Herden deiner Kßjneraden" (H.L. i) 29) Und ebenso ist das letzte Lied ein Weintergslied/: "Salomo hat einen Weinberg zu Baal- Hammon. Er gab dem Weinberg den Hütern, dass ein jeglicher füi* seine Früchte tausend Silberlinge brächte. Mein Weinberg liegt vor mir •..•" worauf der Freund in diesem vVechselgesang antwortet: "Die du in den Gärten wohnst, lass mich deine Stinune hören" (H.L.8 ) ^'.... Wie eine Hütte in Gurkenfeld." Zur gleichen :^eit mit Feigen \ind Reben reifen Gurken und Melonen. Sie sind im Gegensat:^ zu jenen Plachwurzler , die teils mit ihren Oberflächlichen Wurzein, teils aber direkt mit dem feinen Haarpelz ihre Blätter und Stengel den Tau aus der /ickerkrume und der tiefsten Luftsicht über dem Boden ahsaugen, Tautrinlcer ( s.Se ) sie stören also Feige und Reben nicht und können unbe- denklich zv/isohen ihnen gepflantt werden ( Abb. )• Da hier aber nicht genügend Raum, pflanzte man sie ausserdem noch in die Furchen der abgeernteten Felder. Ein noch heute von d en arabischen Mädchen gesungenes Lied, das "in seinem Stil ganü und gar den Liedern des Hohen Liedes ähnelt und den gemeinsamen Ursprung ver- rät heisst es: "Gefangenenführer, du Gefangenenführer nimmt mich aus meinen Gefängnissen, du, der in Seide und Brokat gekleidet ist, dessen Gewänder reizen ... mein Geliebter säte mir an den Enden der gepflügten Furchen Gurken • Womit hast du sie bewässert mein Geliebj^er, dass sie über dieses Haus gewachsen sind» Zu wässern brauchte er sie nicht, denn sie sind Tautrinker, aber bewacht werden müssen sie, wenn die Hyänen, Scha-kale, Ziegen und Menschen sind durstig, darum stellt man W "Wächterhütten" in das Gurkenfeld" \md wenn die Städte und Dörfer Israels zerstört IJ^dJriJ^ iv) / /y dVM 12) ^/^' B Ber Kunipf/uriter der Erde. K^ Kapitel II /^ /^/i /i^o ^.. .. Die Wurael» such'^nach '"assrr \3Xi6 errelch^'K- kordlflnren. 7 <^ t -*^ />u*»-vr'^. /^ ^ / Yy^- 1») M Bod ene; le i cH; / y y^'* >^. j^/ / -2, ^ /^_ ^ ; scnwe en xrj X '•i"> j'y / ^ ^. Elias G ±» sie in btri*c« ^'lUk^A- , -^innh^ 7-n f _i? t ein I jt c i ihv r Ju ■ ] mi! gl ' a ^ c: k e i y d e r o b '^ ^ f / I^^ 1' Boden iri >.ir,.in (>\) V"»! fiicl (Tno "oocjop o u>.i r> t^ l >; 1; i^coino ^^;ocioliIo »r /-^. ♦ ^ / cioru) fiunro, nofifUom» set^t, n '.ch auo Körnern a.uiinjr»ren (//bb. )« Kaoh der Gröc^ne c^o«^ Ivorns ^oiiternchei^^ct r"in crobe Böden v/ie den ^' ^ Ki ery oder feine Tödon wie den ^!eos:?^nd♦ Tiocli feinere ßöden r>ind ■ .. , ■ - der L^^J^ und der Lösb, d i'i j n »ju I/ul-ver^tSii uh<»#* vle O'ehl ''\ ^ '' . ' 1^"^ T.ösö eine v.'ie ii« Me'il die ?'örj;jciien Ise und '^muh relativ -^v/eJte Zwir chenr-hipi'^ f^etren'!tr7 '^^^- L'Mich ie^ ^.^/^eieht'^xind ^of f eny'^^A/ ///- /, Idi Letun /Bind die Körner di/oht äri'i l'li .11 1;. }}i\w\ — oder ^'lo&^ gedrängl^: der Bode:i itf't- ßchwer und geischlos3en*^ o no mit dem leichten Löss aus den "benachbar- ten v/üsten überweht^/Tort wäcHst Äle 8chon<*ln dej; Bibel gelobjje ** Gerste von Gaza^# Von dort korm^en die Melorxön/^uf den Markt der Grcrrtadte* Der Nordteil der^Ebene ii3t mit dem schv/eren Gemisch des Nllechlamms aus dem Meer und der Terrs roßsa vom Hochland ühei deckt, ein schwerer -^ dafür nber sehr nahrhafter Boden^ dom in dcy Fiaumoinheit enthält er viol nähren^ t/t x^. ^ ■, Dort pflr^-iiat 'man langsam vfichserde anspruchsvolle wie die Orangen, dei'ii.ii.i4iiuii':j hxk tfltiur Suppe uurücliyjemjaoni g» ) Die Dithte den Bp^eng: der ''offeno" Knr?nel blüh': früher nie der **p:ePchlos3eiic" EiTiek /l rir;o:a uil bonnen- strableri^(nicht (Hrr» direkten primärf^n, sonderr! (\ttf von diesen aussehenden IwriiToIcton sekundären V/ärmesirßhlenJraoch ^tnut^/t^^^^v/j JJ^ — lBl.iunn "'"'ii'if^n/ orv;äru)np r^QV gonohluaaei'u liält sie f est» Dei?- offciin I Oden» ha't, we-nn nyii" tso .LiJ^v'ii Olli Juri, Iuntlr!.u/iLul-Klin;gr lant yaeeh ^■ehgelndon Toiap^ra teuren | dor gonohlnoggi^e pei klira •- Fährt Tnan am l*5.1?ebruar von Haifa ins Land, so ist man erstaunt^/ an den Karmel»-hänßen blühen Blumen, obwohl es hier Verhältnis- 14) 4 mäoGlß Itfftkt iet. Im Emek ^o co viel wärmer iit^tf t die Flora noch 2u fjck» Die «Pf»? mii RWrlcn cm KPrmel oind o e hon ■ w r» n^ rix o f:; c n oh 1 o d- Bgiiig.^» weMg^irTd^rt c)?lioh Iralt^ 4iry In mol iot oln '^?ievor Wie i:iu den v/ämostraJilen verhält fnch der Boden üu den Keßen tropfen (d)» In dtm oii'enen Bocen dringen sie ohne i crctrjid ein — — und vernchwlnden» tthcr Sr.nddflnen finr-<>t irnTi keine Vaerprlr^chen (b)» t!ber f;eschl '>r8enem \jc\mi staut sich dei* Reßcin und dnh^ r ver- wanclflt alcL oie bene Scb^-^ron ir 'inter in write Seen (o.Abb* )• Tbenöo /Tibi der o f cno Boden ccln ''/aovor Inieht Anrc^h ''^rrdizn^^tunfi; und '"tndpbwr^^bun^^ 'vl -c?ei her uuu tix)cJ:nety wHIir-nd der schwere Lehn— bodcn nrHßt> bleibt 6 7,ocl:ien« Um öiene 6 Wo^hon irt c'i^^ Trocken- iielt für dif» Pflfif^^cn verkürzt # r'fifvrtLen die in P'^lMrtinr auf Lehmbodßh od^r Ilt ttr. lüliraitS^n Terra rossa- rxtixe ndorr .rtehen^ Bpfii-cn tiCt C V ochcn egaler aiii iiianüen auf T^nc' - o 'er Lohmbödei ^ dJEtsn die "'rockonliCit l-ofronnon h^it^ ölü?üinc, ^'ci/^en i;rd Keben hal- te'^ die ^ro'ker^eit ovj^^öunlicli ffut d:;jrrh, vreil ihre Vurüeln in den tiefen^ vo» Felaer? einp;e::chloiv:>eutffl \xfx^\ Ycl \t Ihr no^er V7ie Ternor^'^lnnchen '^eothnltenden forrf^ rnö«^a-ndem IrTifon* 3#) Tde Ff.rbo der r ■ dunkel^ ^ (■^ bb> * -)^ Gc^nu so verhält sich die "T'UtterBrde"^ <^ 15) Trägt sie ein helle Kleid, so bleibt ßie kühlj untei* eine^r (iunJcltjn Bodendecke abe/ erwärmt sie eicht Helle Böden sind an heiBsen Tarn um fr'tjt 10^ kühler al^ dixnkle Erden* J>r helle Boderi e-nwärmt sich Jedoch öchjiellor bIh der dunkle^ socasB neine '»ärnieforiiiel lautet: Weniger aber schnoiler* So komiat ee, dasG im Frvlhlin,^ die Ve^retation auf hellen Böden jerjen auf d^mkl-n Böden voracucilent 4) die nhernle des ^odenn: rlaB Kalklrrv; Prlar^tlne keünl; keine Pinion und /Cr^.ütanien. 4 , Bekann I/li(h crv/ärmt eich am Kochtopf daß Metall sehr schnell, der Hoiügri rf abe. bleibt kühl: Öchnelli,<'k(?it und Grnd d*^r Erwärmung hänp;en in hohem Ife.ccc vorn chcraischen Clir::;.!vtc do? Todenn ab^ Die Kalkböden Palrlstinas erhitzen sich ra^iich und ntark, sodass empfindliche 'Jur^eln ii- Kalkboden vr^rbre^tnen^ ? ChrakterbäumG des Ml ttelir.orrgobieteF? fehl-^n in PalHatine, clio Plni^} und die Esckastariiei ?^cil ihre V'uri&eln cllo Hitze des Kalkbodens nicht vertrpf:en. Kan sieht sehr oft ''Bilder aus P?-^! ästina'* mit Pinien^ Phc?nt.nf5le! Die Oli-^T' verl^^ngt, lun in dem glühenden Kalkgebirge Pf;lfiL:tinaG existieren zu kör^ncn, die Ichmi^ren^ feucht und kühl bleibenden Terra roerja^adem* Wo keine T ra rossa, keine Oli- ve^^! Oa aur der Conomankalk Terra rosea bildet, findet man Oliven nur über jenem "^eil Palästiinao in (^^v^ der Cenoman nackt *iU Tage lie£;i • i'llhrt :^ian voi Jornsrlom nach Haifa, so passiert man in der M'tte de^ Weges das alte Sa^aria» Hier hö- ren die Oliven v.o plötzlich auf, alrj seien sie abp;e]iauen man hat die Grenise üwiechen der. Cenoman und dem Kcnon-Eoden über- schritten* Unter den kleiner Pflaii>;fji. Palästinas ist die ver- 16) verbreiteote ein kleiner Ptachrlbueoh von et\^a Puöshöhe, f?er Stnchelbechor Poter.luw Bpincoun, die ITessol der Dlbel. ,^uch diese ifRchst nxxr ^lui Conoiruin* In der Senonkreide der livüste Jude, gibt 68 keinß Ne8Beln# /* J* 5> ) Die '^enporfitur deo ^^odens;^ gHXjK imixariwr^eT kiirüG v.ur - geln vorbreTinen und fo/^rlich ribt ea keine oonn^^rbluLieii» terjwrlchl; die Polf^e der ag so heiter-^^-^mcSomiin, Di'^ npinr!tin-r»rni3chc Troc3:f3ri-olt d- iiert \ib' T ein hal en Jfihr» fctö*ttl^in Ivegen^tÄ?^ ry^^^V^iri Gewit t r o c kA:j:k^fTi"^ kl :ii- en und ^if^ßi.,^» T a,^- e _ -rrrif^ ^onni^ v-rie ner anlerf • i^In dem Ober?3chinhten ?ird 4) / o c M. der "oc^^n h -i-l;, trookon lüiu ueiir, IJber ^0 heies^ 40 eind Pieberhit^^^, plles Pla£5!no> rloicligültir ob Jm i'^nr^cb, Tier oc^cr Pflf 4*»', gerinnt bei ^'Iber 40^ iotö cbirbt* Tlebeytod, Tie Pflamien WIUÜ.CUL crMcn lui i mikroyicopioCih eiricn tzn iDttchkter »jb 1 lÄe^i^die den dilniien Endt n der Iie^^einv-iriAcr ähneln and. rleich rlnj;en Ver- d::iiiunf:r'f'^5^te r.bt^oncerru ßip ^H.fxe vorf lü8r?iren die löe O.irhen Bestandteile uee ^udexiij una aic V/vir^Glopit2.tjn cmi^^:en cdcsjen flüa— e'fen Hähror^ft f^^r oie rilan^e nur?. Eloß la t die Vmflhiningdcr Pfla'jUaC* Alle 'i^TÄC'lr. di^ i palrir?tiner?ßischen Rodeti in der oberi n, 'UW.d/iSiocken imc huXRn ' erde'iden Schiebt end^n^ {;^ehen in der '^'rockeriiieit an Fieber^rrinrinnr d r^i» PlrnTrae ^uU^nrarde e#lfC'J6e Ve Horrti^n der freien palJistinensinchen ^'omrr rland- ^^ch^i f t keiiif Gr^^er iznd Krrniter^ iy\xf za.'ttelplte 'liehen B Id^^m nicht man die ^üchf';;ebaute ^'tr.dt innii'*:tcn /^riJnrmd^^r viesen Phrntneie! Man nloht dac Chrfc tkindlcin au' /cratn^r Aur mit Kngeln opiel nn Ph-'ntHfilet yrn sieht daf; Johann!. .'knärlei?! i^.it dem TTnichuldolaran auf griner Wtidc Ph. nt«^ü-;e' 3-^no i3t 1 ndcrri^ 17) Nüj^nborfC o'^er Toskana^ :-?lt)er nicht P'OJifitina* Drs '*Fr:ihliiiKßbild"t das die OöhernrelE^cnden von Pplüstirn ni^inehmrn ipf. vo wenig charakterlB tisch wie ä^xe '3ild cl^r Hochzeit dna die Verwandten von filneiTi Shei>^nr nach Ep.ubc nohnen^ Tie Br'ut im Gclileior und Hchleppc ujid der r>r/iu*:i :nx3i in Prack und Z;flir\r^.er be^^iiDit der lltaf?; und dciwrt die Ehel in 2 'J^ochen J)ir: '^v^lcse" Pharao Qg 7var ^celne 73o?::e> IT Wle8?*n kennt die ' ibel nicht* Sic spricht vvcr i:^'tter vom GraSt dan GO friihe welkt» Phriraoo träumt von keiner V lese sondern: /u^ ^/r' i¥CA.ft^/ , % ••Mir träumte ich ßtnnd Jim Ufer bei der? ?/noeci" un^:! üah -^ufi dem ';'ast-er 7 schöne fette rwtihe s eigen, die gin/^en -"U-* der Vlene 1 ': Gras" (I 41) J^^ ntfind am ''üfor^ urd ßrh dlo TTfjhe nu.n den *^]2££ilSl?^ steigen ^ /y-tc I]ilv;i':;^^:/Tird 'durch iiat)llo e Kr^ülo nct^fuisil^':; durch die WrerlrtnclrrChaft (geleitet» i ie Felder 2*wisch^^ dir. sen Iianälen wer— den hopfl^^n^t: nlt Brninnolle, Pcpyros, v.vicfcclr ccT<2j;p ^'utter- grareiTi für cIhö Vloh^ /Tö* rolch cliuot lutterf eld ^»^H^Ten üte k^TTo» rieee fultorf clder faciscen "Achu" und da eu in ralästina kelnf^ ZioBen gibt gibt et: 'udt Ir. Hf:brMißc^crw kein Wort fiir Wxc-se sondern dir- Bibel libominnt: drs fit:^'pi;inclie Vor*;» Jooajah beschreibt die -^itterforLder Ägyptene rxclitig^ **TJnä die '"naaer ^rcrden verlauf en, daos die Flüsse Ägyptens lach v/er- den und trocksn und Kohr und »Schilf verwelken; unr^ d<«^e Grp?? rm den Ufern v:ird verdorren und alle i:aat am Ufer wird eintrocknen und i-unichte werden (Jerj. 19) 182 In 30 cm Ti. f e wird der Bc/^en im Sommer nur 26^ warm und im Win- ter nur 22 ^ kalt; in 60 cm Tj.efe stellt die Temperatur otill, jahraus Jahrein die gleiche mittlere Tenperatur von etwas über 20^. Pie tief reich enden Wurzeln lebei vde die ?ii^che in der Tiefe des Oi-eans« Sie wissen nichts vom IVechcel der Taf^e, der Jahrea- Zeiten und der Jahrhunderte, Ihi e Welt ist ewig gleich waim, dunkel und feucht. Die 'Xirzeln der -palästinensischen i?oif:en ha- toeiivv.lto ale Korallfjn am Meeresgr^mci, vielloich' ¥«re *ri d en Tagen der Eiszeit keine 5chwankun£;en dor Temper^^tur mehr registriert, die Tiefe des Erdreiohr is^' der l^^eale Wohnbe irk für die ^^pitzen der -^AiT'iseln. Sie le bckn hier no behütet un ' bo uii£:estört wie die Baktorienkulturen in eineir "Srutschrank. 6 . ) MoTVuc^i *"i i/;keit '.^es '^>odo:MS» s teli^t man aun Ahm P?d sc tropft ein Teil der» ' GtL'serc ^'us der Wo^le uneeros Bndor r]v;ir;Gr' von rrll:)Gr ab* Dies ict c^ r "Über- ^cl:uns'\ Ziehen wir den IVddot^DZixg aus co köruien wir nxai einen v/eitercn 'J^eil dos Wasser herauspressen» Das iijt dfs V/arser, dfui die k;v^'i3ohenrä^^ne svinolien den Vo llf ascrn füllt. Sind wir mit unserer Kraft WÄosor nus^uwrirv^en am lünde, so i^t der Ba- deanzug noch keint v/cg.s troclion* :Lt enthält wie seine Echv/ere verrät noch nnsphnllahe Menj^en voa ^aoscr* Aber v;ir können es nicht auc[)rc:8sen, er> kl^^bt in /oj^,\ von feinon Hüllen um jede ein25elne Vollfaser, v/ie ein Trickot ijim einen Menechenleib» TTas für den Badean^u/^ f^jilt/gilt für joden n Stoff, 4 f^.Cif^mm ach: »fik-^eh3:^''-dt:yr löÄtiÄ .'SoÄ^m^- Macht man 0 fVj/^ u> e aUH Svehl und aj ser etKen Teif^, so fliesst d^x "übeischuss" von selber ab; einen ^Teil *fetMKÄ»^-^«^>fr'''7-t^f^r im 4^^ kann man 'tiue pressen; einen dritten Teil aber knn man auch mit 19) aller Kraft nichf aus dem Teig entfernen, Drr paläatinen iche Boden trocknet in '3er obersten Schicht genz luri gar aun uro wird waancrfrei ( Al3b. ) (a). In der darun-';erlip{?:enden Schicht (b) enthält der Boden etwas ^.'assor, aber dieses WcMMicr ist "Hüll- vasaer" ; es l?.egt in Gestalt von feinen elastischen Wasser- Muten trickotprtic izra rlie einzelnen Kö^^ner xtrsA ir>t von diesen nur mit einem iJruvk von mehr ale 100 Atciospheren nb^üureissen* Den '^■uri.eln gelinge daB nicht. Sie vertrocknen auch in dieser Shcit , dir Äwar phyaikaliech wa3 3^rTialtlr, phyniolOjTlBch aber trocken ist. Je feiner die Körner des Bodens Bind un^ß je dichter sie stehen, uxa so feiner 8inc3 auch die Waseerhüllen -und um so fester hrrften 3ie"auf einv>m lockeren Sand- oder Lösshoden, kann die Pilan2.e viel leichter Wasoer saugen aln au» eiueni dichten •Ton. Im äusserst regenarmen Slidei Pal^ästinao gedeihen auch Weisen uni Gerste, well der Bod^'^n hier Löss und locker ist» Vkz^ hier jm wie bei Jaffa Lehm, so könnte keine PflariÄe mehr gedeihen. In der dritten w^ s s erre loher en Schicht (c) gibt ee. ausser dem Hüllwasser noch Zwinchenv/asser* Dieses kann die Pflani^e mit einem gev/lpsen "Kr a^kft aufwand absaugen sowie wie wir es aus dem Badeanzug mit Kraft herauspressen • In de noch tieferen Schicht (d) bildet dae Wasser richtige ^' Säulen" und in diese tauchen die ^ui^elBpitzcn ein wie wir es an den Hya^inthen^ Wuraeln unserer Glriaer sehen und nähren sich hier mühelos. Die Wurael braucht, um sich ÄU tränken, das V7aßsor selbst nicht -^u erreichen. Sind genügend Wassersäulen in der Tiefe da, so steigt aus ihnen wie nuß Schornsteinen der Wasserdamp auf, kondensiert sich an den WuTÄflnspitÄen s&u WasBertrop:'en,die die Pflanze nun einsaugt. 20) Da die so gefeuchteten Wuraelspitüen wachsen, wahrend andere trocken l)leibende Y:ur2elBpit«en verdorren, wachsen die Wurzeln den ^'asßer±J««Ä8äulen des BodentJ entgegen auch wenn ßie sie aell)er nicht berühren. Diec ist dae Geheinmif? der Wasaerf indung dur-h die Wuraelspit:6e. Daa Blatt ±at sornicncüchtlc, es wächst in Jene Kichtung auu der ihn die Xtherwellen des Lichtes auatrah- len und die Zellenmotore ontreiben. Die Wura^a ist eine Wünschel- rute, die von der Feuchtigkeit geleitet ien -Nasser quellen zuvächst. (e). Der palästinensichen V.urael wi/d auf dem Hochlnnd die Waasersuche erleichtert durch die Terra rossa-adem • Die tonlge Krde der Terra rossa hält die eingesehene 7euc'nti-rkeit lan^e festj die « Terra res sa-adern sind im Gestein htrmetisch gegei Verdinstung abgeschlossen; durch die feuchten Terra rorsa-a'^em riringen die pfläßtinenslochen r^uraeln in die Wasser spendende Tiefe und da das Wa^^se oehi- tiof liegt., erreichen die palästinensischen Wurzeln Längen, die Jene der gleichen Pflarizengnttungen anderer Länder weit überbieten. lin» Blupie in der Trockenaeit; die Walve. In den heissen Schirokkotagai des M-i verdorrt, wie es die Bibel an mehreren Stellen schildert, " das Gras das so rasch welk wird", "die Bltame die nun nicht mehr da ist xuid kein Mensch kennt ihre Stätte", und nun liegt die Flur erstorben und verbrannt. Aber über den Steinen und dahin gewölkten Gräsern der öden ?elß enhcide steht meterhoch die Malve, ein in weiss und. rot flammender Kandelaber, der wie ein Totenlf uchter über dein Sar§ d-eis-««»torheniIen Natur flf'ckert. Sie blüht v/eil sie Wurzeln hat, die 3 a tief reic^e.u. 21) Die ArlstolochExiB# In derselben ^ochrn hftnren an den Mr^ucm «^wiechen den unncheinba- ren Blattern ein^^r iJchluii/nTlEruie H^nr^tellcr groöee Blüten von der Form der Ohrrnuachcl^ weß;%egen die bc Pflaruie hobrliisch die Ohrr>nblx2rte Oenajlt heisBt* Sie hat aber noch viel tiefere Xhrlich- keitm Hiit einem McriHChohr alB mir die äm')Sorc Form ( Abh^ ) » \ ;hiaaler.-^ Oehr)rgang^ In eine Aus der Ohrinudndert dflo Ineekt in die " Plleße^rfillo*' und irrt schliess- lich ir Innerei des BlüP<=>nkftfigr, iimh r^ DJe a ist d.r Zwedc der Plie^e/iTalliif denn die nach dem Aupßr?ns Suchenae fliege tr/igt \ den T^lUtenstaub \unher und bringt ihn ^ur Befruchtun(; auf die ITar- \ he. Ist dieser so raffiniert vorbareitete ^wcck: erreicht^ so / \ welkt dia LlUte und dl? Flie^'^j^, die ihre Pchul'U/rkoit pretan, kanji blüht rnöi entfliehen« Und waruiB/'die Aristolochria Qecoa die paläalinen- sieche Bluraenre/^el in der Trockcn^rit? Weil ihre 'i^nr^el 3 B in die Erde i-eiuht^ Tfccr D;lc trremseteinn der Bibel; Mflrrawiebciln * Wie die l!rlve «u Ee/shin rscheint der Trockoni.eiti, Weiin i « AtVi' fTjliyff wJr#iN)l4^, ge^ren nlnde hiiR d^e© Jahres 4glio Bonn»-. ^^ ►uf df^ öden Feldern brannt»^ af'pijliülnt Äwischen den Steinen ein mehr ale meterhoher grüner Stock mit fein^i rosa Blütai: die Keer«wiebel (Abb« )• Nun ist 22) die n?rockenaeit auende BapMn die Menschen iind der Bauer holt sein Ackergerät hervor und rieht elk es für die bevorntehcnde Herbetar- beit 2.U» Es ist nur ein ^offnungsvmnsch des durstenden Prrlästi- nensersi es druert noch 4» 8 oder 10 V^oohon. ehe es rec;net. Aber die Meerzwiebel ist da, jiu ciutij J^lume der Kegeniseit« Die Zv/icbeli^aer meisten palästinensischen Blumc^n liegen flach In flrr Erde Äwischen den Steinen und sind um diese Jahref^zeit ä^e Vlie- se trocken wie Mumien» (rIüji müohle frtuhtr-^glHUbeny rrhenJ y^ber die Meorüwiebel li gt 1 m tief der Tau' fällt, schiesst aus der von der Trockemieit unberührten feuchten Zwiebel der Blumen- stock hoch und duTf hbricht den hart gefrorenen Boden, v,ährend für alle anderen^ Zwiebeln die geringe ?euchti;^keit der. Taues nicht ausreicht sie '^xlt Quellung iiu bringen» "nii l!i I I null \\\ i"|" ^ '^^ ^^ ittit^JBL deghiniiiijiwl^'wi^jngn' 'Byii4: • \ \< J o suah das Land vertollte, wurden die Par^iCllfn r^i^ Stricken abgemessen und daher hei^'st das LandstHok i Hebräischen Chebel « 3trick# Fun konnte v\2T. ^Ho Strick«^ nicht ewig dalr^nGcn; lautomatlsch^iiii*^'^ u^iiäiuy^mr ■ig— 1 — y?n \ V t « • auftauchenden Patentgitter der palästi- nensischen Äcker.^ nir^ iTJrMrrnb r-^rTilFffiii1iiiii(j|L, '^1rn niiwii ^iiililipcJicil 23) "Eb goll .jedrr imter Bcinojn V/einstock und Beinern Pc l/rengtaackbaum wohnen^ ~^ v/arujm/^einctook unc^ Folrie? # . Da der Getreidehialm kux«e V/xiraeln hat .kann mnn aus li^enntnis der ppläBtinensl lachen Natur, mit Bf^stl mmtheit anneiimtn, daSw^3 dap Gctrelc^o in PnlRetin« nißchgarten eines '-olkenkratSiertB gcpfl^^n^t worde^i, 'so h^^lten seine vrnrzeln 20 :^ta^en durchwachsen ( Abb. )♦ Schon die "Alten** staunten darüber: " Die 'Turaeln der "'eige ateitien soi^^ar durch uic Fel- sen'-, steht iw Talis-d* Die Rebe hilft der ?t spärlich« Sie i»t von Wind ^u Boden gedrückt, von dem sie sich auch gamicht trennen will, denn hior findet öle Schatten, Kühle und den Tau der 3oiaracrnächte# ^hne ihre Blätter ist sie nichts als ein T^Undel von Ruten und t7«mder<; m n Im Winter über die ode' 25) Feld^r^ 00 gerät man ohne ee ^u n rken In Trlnber^frc^ tmc^ v?lid eF nur (imn gewahr, dace noi mit dem Piiß» In t^^clben Blind ein hängen blfibt# Fxechll gibt voc? Wi^lne^tock folgende poxopöse Be- schnei bun//: *' Und er n^thm vom i)amen des Landes und pj'lrvju.to ea In fnxi^s Lardf in dem viel v;n8.ser war und setü^te eo lose hin# Und en ^vuchi. und Viiird ein aue/^e— br'/ii:etcr einntock von niedfreia Staranif donr eelnc lieben bo :en sich i-u ihm a\>^ wJirtn imä iteine ' ur*icJ.n wnren unter ili^ru Vnd no vrurr'^ or ein rechter Felnntook^ der i eben bekam xind ^T?cig0« (Eaa?) Fjciechil kriint Pcilästli» nl ht, er i^rt ein Ghettokinä im 15x11 au Babjlon geboren* v,a8 e^* becchroibt Int ein WelniF^tock in Babylon oder PcrKlen. In P^lftstina pflnoÄt mj^n keine Wein3t(5o^e" in ßuteo Lpjid in dem viel ^"^^^ser itt*'* Tirv palärtine^öiiiChe v^einotock wachst nuf den kahlen Bteluerner I fingen, rcllenv/eit von der ixäehrton (>irille occr ftiHv nur Zisterne entfernt ♦ 2±n pniastinerr- iiiüchoe Rebhlatt wcinr: /:amicht v/ao fielen itit^ denn es ersciieint ^weiin der letzte Gpätrc^on fallf.n, un3 ^olkt vrhe der Piührregen kor.nt* MeirtPlß könnte man bei Jesajuh^ iüuoji5 o'-^er Joc3 solch ^^^ yV/. /^/^ cAt eine^oeechreibun^; des • ebstocks 3x^sen# Oleich 2»echil verx\ät Lukas nn allen lic? on uiiu iäicTen^ dasn er kein Ppläptincnaer war^ sondrm ein ii^gondwo iiü Außlrnd lebeiidc^r *^ Literat**» "Sehet en den Feigenbaxijn und alle Bäume« t;ii:i elc jctat j UBBchlap-en^ BO aehet ihr nn ihnen und merkte dasa der Sommir nahe iöt" ♦ (Luk*2l) In Palästin?? nchlaron die Bäunc nicht rust sondern sind iuumciet innaer g:iin# Der ?fi< on^^aua Iv.^- elne^ der 7ieni(;en Axirinahraen^ Matthäus und Mnrkufs sind PalftetinenBer und schreiben flnher richtig: 26 ) •Mn «lern Peiöenbaura lernt ein Cleich- nifs: wenn sein I^weig jet^t saftig wiz^ und Uiatter iieigt;^ so v/iööt ihr ^dass dei* Somroer nahe ist** ( ^fatth* 24) .( Weint? t eck und Felf^onbauxr» nebeneinander gu' aber wanua unter Ihnen vjolmen? rohnte '3er palfistinexisische Mensch imter Feigen und Rei^Bn? neini die alten Paläßtlncr wohnten in befestigten Dörfern, vde das in cl lesen liHndern und ,1enen itftw&KX weiten fibl.lah vmd mi5glich war» Aber in der ;äwoiten Hälfte dt^r '^rocxcerLSolt, fumn die Reben und Pf>l£jen reiften^ aogen sie hinaus in ihre Weinberge» '3n ict fflloch-- Bornner", das rTetreide ist ßedroRohen und der üaucr iiat nicht: au tvctif üon' etm musi? v/artori bin der rrilhrcf^en ihm dr.c Pflü^ien enaöß— licht» i:r hat " ^ommerferlen"» urnii»0«i aber reifen Irnubcn. und Feiren und ton den Menschen, den Schr»)c?ilen^ : ioßan und Vöfteln be— fjehrtp ^KJOKT die in ::cn hele^e^^ten Wochen dec Jrhrej:* nach Labung lechzen» ürher raan^-en die Früchte bewacht veraea und niui v.ohnt die Parnilie in den *'Vfächterhütten*' im W-inberf: und Melonenfeld (nicht Gurk-Mifeld) wie mc 3t u'boroetat v/ird» Wsitürlich konnte ccin nur in 6.^.0 ungebchütüte Gelände fem ab vom bofcetigtcn ileiiuat— dorf\ ziehen, venn Friede herrschte und so tut der sommerliche Auf- entlialt der ??^milie unter P<^ igen und Roben das Sinnbild den Frie- dens» TÄa den tiefen Frieden ^u fcenniseichnen^ de dB land unter der glücklichen Herrschaft Saloinoa geriiesst, mpt a^r Berichter- etatt^-r aboch ll*-8ßf:nd: ' Er herrschte im gan*icn Lande »»» und hatte Frit» den von seinen Untertanen, sodass Judf?h und Israel sicher t7ohnten, ein Joglichcr unter sein^^m • einst ock und jBeinem l'ei/^erjbau;n von ^r-njar'bis Beoscheba^ solange cnlomo lebte (Kön«5) 27) Ntm verstobt man auch erst tvanam Micha in eeiner berfJhmtmi Proph< ««iung den kilnftli^in *^«ltfriedon gerzie lait dem Volirien unter Re-* ben und "^eigbäupcn /verbinde t; ^UA^*^*y iC^^'^' >'*w/' •*rie Tfercler Ihre l'.chv/erter izraD chmieden 4*u Flii^ochnron un<3 ihre nplnsße ^u r>lr'heln^ Kfl wird kein Volk wiöer ge- gon dßß andere das tichv/crt ciiicbon unc fjie 'cr :en nicht n!ohr dne Kriegs-» h«ndvverk erlernen t sondern ein jeg— lich^ vvird untor eeincm Woinßtock und jloi^-enbJium v?ohnen ohne Llttern" Tl^i* 4) BriR Hohe Lieg» eine > :r;lzirv^ yon Tpjn'berr.r'll edoTn» Diese glücklichen ?i rienv ochen , in ö enen dor Lsndciann tm die eingebrachte Oetreidccrft4 zurück — und auf die h- ranreilenden Heben/^ und P-^igen vorw'lrtsblickon konnte, wpren fWr das ländliche Volk auf Aem '^ergland P? lärtlna die g6f<^e3 Ischnftliche S/\ioon"* Es w«ren die ^»cchen. In denen m^n üeit h-^tUe i-u rei en und seine Verwr^rdten imd Freunde aufkiusuchen: ^iaXi dere-ilben ii<3it, so nprlcht der Kerr Zebaoth^ wird einer den anderen laden unter den einstock und unter den Fei^cmtoauia'' ('^>ech« ) In diesen Vtochen fanden die ländlichun ^^lest rpiele'^statt ^ wuiden Vf^rlobungen und noch»ettcn gefeiert und wie ir^ Norden in den winterlichen Spinn rt-^-iben ontB landen hier in den T^rinbergen ?a- läctinaf^ die bukkoliechen Volkfiliod'^r* iu\>i^iinel ex^^ähnt Jesajs dieae ^f inbergfdieder; ••l?chnan, ich will meinen Lieben ©infjen ein Lied neines Geliebten von ß ein an Vrpinberg* Mein ireliebter hatte einen Weinberg an ein«:>^^^'^-^^ }io44.^»--4*fesB.u#?«*^ Tautrixiker^ — C— B^#^^) ^ie fetören >J^ Fei;je;,und Reben nicht und können unbe- d^e-^iili'Oh s^rohen ihr^en reT>fl«^n*x werden ( Abb. )• Dn^hier > C9C\, v^f^:T'"^r\ix:^)Bif^'^-^^^ pflnn^tj^ man sie 4ifVm€^omimm oo<»ih-in die Furchen der abgeernteten Felder. Ein noc?h heute von d en arabischen Wädchcn gesunf;cncs Lied, das ^!«f5w^^en ^1^ *« »v *r-i^r% -t*jM«t w f m^;». -„ . ^ Liedern des Hohen -Liedes 'ÄliÄ^V:%ÄÄd den gemeinsanen Ursprung hrer- 'P' ******''******'*"«i*B»***««P*fW»7J^P / rät fe^iOT3*=^^esT ^^' "Grefan/^enenführer, du Clefanf^enenfiihrer niron^ mitjh aus meinen Gefängnissen^ du, der in Seide und Brokat gekleidet ist, dessen Gewänder reifisen ... mein Geliebter säte mir an den Enden der gepflügten Furchen Rfcc#*irn . Womit hast du sie bev/äsnert, mein Gelirb^er, dasß nie über dieses Haus gev/acJüsen sind^ Zu wässern brauchte er sie nicht, denn nie sind Taiitrinker, aber bevacht werden raüsf^en sie, 4^nn die Hyänen, Scha-kale, Ziegen und Menschen sind durstig^ {pirum stellt man X "WächterhUtten^^ in das Gurkenfeld" und wenn die Städxe und Dörfer Israels aerstört / I Das Tierte ist das Riolnuaol# das Jene Staude produisiertf in deren Schatten der Prophet Jonas $ ganz unprophetisch aber lei» der sehr menschlich^ sass, um den von Gott beabsichtigten üntergax^ der grossen Stadt Ninire su erw8urten# Ss ist AbjoAudu naturwissems schaftlich durchaus richtig, dass an dieser Stelle als Pflanse die Hicinusstaude eingeführt wird : sie wächst sehr schnell^ wird simmerhoch und ihre breiten Blatter geben^ wenn auch nicht riel, so dooh ausreichend Schatten« Was schnell wachst # wellet auch rasch« **Qann aber liess (k>tt einen Wurm kommen aes Morgens, da die Morgenrote eoiging« Der stach den Rieimms« dass er verdorr* Eikajon Jona 4 Der Name Kikjon ist agyptisch^Die Fruchtkapseln, die das Oel ent« halten, wurden von den Aegyptem Kiki genannt «Dieses Wort durfte, wie seine Bildung verrat, aus Centralafrika stammen, aus dessen Trockengebieten der Ricinus nordwärts gekommen ist »In den Mumien» gySevm brabern fand man neek Ricinuskapseln, die noch Oel ent» hielten, und man kann also nocht heute ein Abfuhrmittel nehmen^ das einem alt agjrp tischen Pharao mit ins Grab gegeben wurde, damit er im Jenseite nicht in Verlegenmheit käme« Die Existenz dieses Ricinusols ist der beste Beweis für die richtige Wahl der Natur; die Ricinussamen der MumiengrBer haben eine Trockenzeit von 4 OCX) Jahren überstanden ! Sozinenschirme aus Duf>> Oliwinol, Sesams, Palmen^ und Ricinusol sind Schwerole ; die Pflanzen destillieren aber auch leicht flüchtige Gele, die man mit einem heute nicht mehr zeitgemässen Namen ätherische Oele nennt Diese Oele sixid meist Gemische aus leichteren und schwereren Gelen. Die leichten entfliehen, die schweren bleiben zurück« Bsxmm-veya üe]rem«Aie-PaFfime* Lasst man Parfüme offen stehen, so werden sie nicht nur weniger sondern verlieren auch an G^üte, weil gerade die feinsten, diskretesten Oele zuerst davonfliehen* Die in die Ltft enteilenden Bestandteile des Gemisches nennt man Dxift. Die Blumen duften, weil die Farbstoffe, mit denen ihre Blüten gefärbt sind, in solchen Oelen gelost sind »De übliche Erklärung j dass die Blumen duften^ um die Insekten anzulocken, ist zwar nic^t falsch aber 7*4 fragnentarisdh» Die Blüte ist der hochftte Teil 1er Pflanze, Ihre ^Krone^« Sie steht ungeschützt in den Strahlen der Sonne« Ihre Blätter sind» eben damit sie das Sohnuokstück, die Blnte bilden können^ hauchzart« Viären sie mit T/asser durchtränkt, so nurden sie in Sonne, Licht und Wind, Ton der Trockexiheit zu schweigen^ rasoh versengt sein« Sie sind daher Bit Oelen durchtränkt« Die schweren bleiben zurück, die leichten steigen auf und bilden über der Blüte eine ^ufthaube^, so wie ?^asserdaaqpf , Staub tind Kohlen» saure über der Grrosstadt eine Dxinsthaube bilden« Diese Hauben kap» sein die Städte und die Blüten ab gegen die ATxssenwelt : sie Ter« hindern Ton aussen den Zutritt der Strahlen und von innen die Ab» daapfong des Wassers« In den ftBmcfcmtlam Tiefen der Vrosstadte ist es strahl enaraer als draussen auf dem Lande und feuchter« Die Blüte unter der Dufthaube lebt in einem anderen **Uikroklima** als die Umwelt aufweist : sie erhalt weniger Strahalen ron der Sonne und behält mehr von ihrem ausgeschiedenen Wasserdanpff Abb* ) Die Dufthaübe ist ein unsichtbar über Aer Blüte ausgespannter Schirm, gewoben aus mikroskopisch feinen in der Luft schwebenden Topfchen ihrer Oele« Er ist ein SonnensohinBf denn er fangt ron aussen her die Sonnenstrahlen ab, sodass die Blüte auch in Tollen Licht «»--• im Schatten steht« Er ist ein Regenschirm, denn gegen ihn prasseln die Wassermoleküle, die den feuchten (Geweben der pflanze entfliehen •*•*-« er lasst sie nicht davon« ilt ist En-tout^cas ^as K^eferno^« j^ trockener das Klima, umso ^^Si^ii^» mehr sind die Pflanzen auf diesen Oelsohirm angewiesen und umso starker duften sie (Alpens blumen)«in den echten Trockengebieten duften nicht nur die Blmten sondern auch die Blätter und duftet auch deus Holm wie das der Tannen und Kiefern, die Ja Blattpflansen sind, die ihre Blätter wegen der Härte des Klimas zu Nadeln eingerollt haben und nun ausserdem noch mit Oel , dem Eliefernadelol durchfetten, sodass sie durch diesen Doppelsohutz sowohl nach Korden wie nach Süden in Kalte» imd Trockengebiete weiter Tordringen als Irgend andere ^^»■»■■■^^■■» Pflanzenarten. Dasft duftende Kieferholz war dets be« Torsugte hols für das Feuer auf dem Altar des Tempels # Das Eucalyptusöl ♦ Auch der Eucalyptus begnügt sich nicht mit der Ver schmale« rung imd der Kompasstelltmg seiner Blätter sondern fettet sie ein mit dem stark riechenden Eucalyptusöl, das den ganzen Baum durch 7-5 diirch eine Dufthaube umgibt sodass er garnlcht in Palästina oder Australien sondern im, wo er in der i^elt auch steht, immer in JiiUealyptien lebt. Die liücken hassen seinen Geruoh und fliehen, sodass der Eucalyptus die Maleuriamucke zwiefach bekanipft : unter» irdisch entziehen seine nursein der Brut das Wasser, in dem sie schwimmt {oberirdisch scheuchen seine Blatter die Pärchen davon, die zxx Zeug:ung dieser Brut begatten wollen (Alb«««)« *^oge der üechten und llichael su deiner Linken .astina wachen** wünschte man ^rSiMmw dem Mnde, wenn es sur Macht ruhe ge« bracht wuftde ;dem Kinde in den Siedlungen des Neuen kann man wünschen : Möge ein Eucalyptus zur Rechten und eine Ter eb inte zur Linke deines Hauses stehen ->->- es sind die beiden Erzengel gegen den grossten Feind des Leb ensjprttwxMw t«g±gx in den noch xm^ kultiTierten Bezirken des Landes, die bei Nacht ausschwärmende Malariamücke« K«.ng.l 8abrlel_^.u^^eiMj^g|^^ Die Sohne JqJcobs tragen keine Datteln nach Aegypten sondern Pistaie Jeder von uns kennt ron der Bibel her den Namen Ter eb inte« Aber wem ist es eingefallen, was dieser Name bedeutet ? Tere» binte heisst : der Terpentinbaum, denn das Oel, mit dem sie die Trockenheit bekämpft, ist das Terpentin« Sie ist ein Strauch aus der Familie der i'istacien, rpn denen drei Vertreter in Palästina zu finden sind« i*;r Erstens die echte Pistacie Pistacia vera, die die Pista» ciennüsse liefert, die man im Orient isst und zu allerlei Con» fect verarbeitet« Als die Sohne Jakobs zvür Zeit der kanaanäischen Hungersnot nach A=eg3rpten ziehen , "da sprach Israel, ihr Vater, zu ihnen : Vfenn es denn sein muss, so zieht und nehmt ron den besten Fruchten des Landes in euren Säcken und bringt dem Mann beschenke hinab: ein we» nig Balsam und Honig, Würze xmd Myrrhe, Dat» teln und Mandeln"* (l 43)« -— so steht es in der Lutherbibel, aber sicherlich hat er das nicht gesagt« Balsam gab es damals nicht sondern der Balsam war Tragant« Und Datteln von Palästina nach Aegypten bringen, ist das«| selbe als wollte jemand Apfelsinen Ton Canada nach Califomien transportieren« Datteln wachsen in Aegypten xmd in Palästina nur im engen Bezirk des Jordangräbens« Die Datteln waren Pistacien, die in den feuchten Teilern Palästinas gedeihen aber in dem trocke nen 7-6 aber nioht in den wtistennahen regenfreien Aegjrpten« Der Maatixatrauch -»^'- der Frodttcent des Otunrnl arabicuii> Die sweite palästinensische Fistaoie ist die Pistacia lentisom, der Utas tisstr auch ^ dessen fluchtiges Gel bei der Ver« duQSttmg ein Kars hinter lasst# das in früheren Zeiten als Mastix oder AAumi arabiotun ein weltbekannter Handelsartikel war. Meute kauft »an iLlebstoffe aller Art, die die Industrie kunstlich her« stellt # wer sich aber noch der 2eiten ror I9CX) erinnern kann^ weiss t daas auf Jedem Schreibtisch eine Flasche stand mit der Aufschrift : Gumni arabisum« Das war der Mastix aus den Trowken^ gebiet Arabiens \md Palästinas* Der erste Kauguani der Wektgeschichte* Die dritte Pistacie ist die Terebinte d.h. der Terpentin^^ busch» ein/i in den Buschwaldem Palästinas weit verbreiteter Polsterstrauch t su dessen zahlreichen Einri cht langen gegen die Trockenheit auch die Ausscheidung eines stark duftenden ätheri« sehen Oels gehört« das als **Träne^ aus den Spitsen der Zweige tropft. Wie alle Tränen trocknen auch diese und es bleibt als Rückstand eine klebrige Perle hängen: Terpentin 1 in Persien« der eigentlichen ueimat der Pistacien (Pistacia ist ein persisches Wort) kaute man diese Terpentinkugeln. Damals gab es noch keine aromatischen Mundwässer und antiseptischen Zahnpasten« es gab noch keinen Kaffee und keinen Tabak« aber die Bedürfnisse des Menschen nach Verbesserung des Mundgeschmacks und nach Anregung waren dieselben wie heute und so kauten sie etwauB « das gamicht schlecht war und das man noch heute den hustenden Menschen gibt: Terpentin« Die Terpentintränen des persischen Pistaoienstrauchs waren der erste Kaugummi der beschichte .Sie schätzten ihn so« dass er auf keiner Tafel des Königs fehlen durfte. Die Soldaten wurden mit Terpentin gedopt« und als der Konig der Meder sa^^ wie seine Soldaten von denen des üyrus besiegt wurden« rief er aus: Weh mir! Wie tapfer sind diese Terpentinfresser ! 7-7 Die Ter#blnt>> um den Ertrag su steigern # nahm man die ötraucher aus den Busohwäldem heraus und kultirierte sie und nun wurden sie unter der f'flege Baume # die höchsten und schönsten Bäume der Vorderasia* tischen Landschaift : xereb inten« Die ersten im historischen Teil der Bibel erwähnten üulturbaume sind Terebinten# Abraham wandert aus Babylon nach Kanaan. ^und als sie in das Land gekommen waren # wanderte Abraham bis an den Ort Sichem bis an die Terebinte Moreh**« (i 12) Sichem ist das heutige Nablus im Centrum Palästinas^ die Tere« binte ron Sichem — - nicht wie Luther ubersetEt : •'der üain Moreh'^ ^^m war ein grosser Kultbaum, an dem die Kanaaniter einem •'Baal^ opferten* Diese Terebinte stand nach Art der Kultbäume Jahrhunder« te langf nach Bedarf erneuert« Als die Sohne Jakobs die Männer fon äichem niedermetzeln^ weil ihre Schwester Dinah geschändet worden war# ••da gaben sie ihm alle fremden iJtotteTp d ie ihnen in die Hemd gefallen waren^ und die Ohr Spangen und er vergrub sie unt^^r der Terebinte, die bei Sichern stand^ (i 35) Es war keine Siehe, wie Luther übersetzt, sondern dieselbe Tere» binte^ zu der Abraham gesogen war* Dass es keine Eiohe gewesen istj beweist die viele Jahrhunderte spater wen Jesaya gehaltene Kede gegen diese Kultbäume* Luther übersetzt : ^'Denn sie müssen suschanden werden über den Eichen, daran ihr Lust habet, und schamrot über den härten, imTmixthwxfcmrt die ihr er^^ wahltj^ wenn ihr sein werdet wie eine ü^iche mit dürren Blättern und wie ein Gierten ohne Wasser^ (Jes. 1). Jesaja hat nicht von ü;ichen gesprochen ;die ^ichen i'alästinGis sind immergrün und stehen niemals da **mit dürren Blättern**« Er spricht von Ter eb inten« Solange diese als Folsterbüsche in den Busohwäldem eingeiswängt \and geschützt zwischen den anderen Pflam zen y-8 stehen^ sind sie inmergun* Nimmt man 8 ie aber aus ihrem Milieu heraias imd züchtet sie heran eu grossen Bäumen^ die nun isoliert in der trockenen Landschaft stehen, haben sie nicht die Kraft, ihre Blätter durhc die lange Trockenzeit zu halten sondern werfen diese ab und zwar schon sehr zeitig, im September, also noch mitten in der palästinensischen Trockenzeit, und fallen durch ihr dürres Laub dann auf • Ebensowenig sagt Hosea wie in den heutigen Bibeln steht: ^Oben suf^den Bergen opfern sie und an den Mugeln räuchern sie unter den Aiiohen, Linden und Bucheh, denn die haben feinen Schatten*»*» (Hosea 4) Linden und Buchen gibt es in Palästina nicht« sondern Hosea spricht Yon Steineichen« Tereb inten und einem dritten Baum, der vermutlich der Johannisbrotbaum gewesen (s«Abb# )« Das Tal, in dem David den Goliath schlug, war kein wichen- sondern ein Tereb int entaJ.« dort stehen noch heute wie zum Beweis Tereb inten ! Auch die berühmte **iüiche Abrahams^ bei Hebron, an der Abraham nach der Sitte der Kanaaniter einen Altar errichtete (i I3) war eine Tereb inte # Flavius Josephus« der ein genauer Keimer des Landes war und dem wir die besten Berichte über dbnxmilbi i:'alästinji zvr Zeit Christi verdanken» erwähnt den Baum richtig als Terebinte< ^Man zei^ sechs Stadien von der Stadt ^ flmrtf ^Hebron) eine grosse Terebinte, die seit der Erschaffung der ^*elt dastehen soll« Mach der Zerstörung Jerusalems und der Vertreibung der Landesbe» wohner wurde hier wieder eine heidnische Kultstätte errichtet« Diese zerstörte Konstantin der Grosse auf Betreiben seiner frommen itutterf der hl Helene, und errichtete eine Kapelle« Diese wieder wurde von den Arabern in eine Moschee verwandelt — >« ein echtes Stück der einzigartigen Geschichte ra:ästinas« Palästinensisch ist aber auch die iortsetzimg in der Geschichte der^iiiiche Abrahams! Die Pilger, die nach Hebron Jamen , wollten natürlich die iiche Abrahams sehen und da die ^eisenden bekanntlich in aller "^'elt immei zu sehen bekommen, was sie wünschen, führten die gerade hier in /•9 Hebron besonders spitsbüblsohen CicerAnes sie n\in an einen edten Batun und dieser mirde das ganze Mittelalter hindurcii als **ü:iche Abrahaas*' Terehrt# nie oft in der Dynastie der *^Eicb.en Abrahaas** die jeweiligen Tronanwarter wechselten» wissen wir nicht« Die ▼orletste ^ü;iche Abrahams **br ach bei einem Stnrm im Winter 1888/9 zusammen und seither wird JKfcKuuubumrx&nni der auf Abb.««« photoe graphierte alte Baxm als •Eiche Abrahams** verehrt •-• eine Tere« binte f Der Balsamstrauch« Den Tereb int enst rauch sehr ahnlich ist der berühmteste aller palästinensischen Duft sträucher : der Balsamstrau<^«zeri (uommi« phora opobalsamum)« jsr stammt aus den heissesten Trockengebieten der Alten vvelt# aus Abessynien und dem ^omalilandund ist nur darum Ton den äüdlcusten Arabiens bis f'alästina nordwärts gedrungen^ weil f'alästina im Jordangraben ein i;3tück tropischen Afrikas besitzt« Der Balsamstrauch wächst gamicht in i'alästina sondern in dem Ton Mitte laft'ika sozusagen abgesplitterten kleinen Stdok, das karte Terschoben und als **Jordangraben** bis Palästina hinaufge« wandert ist« Mach Flavius Josephus soll er ron der Konigin Sabm aus Südarabien als i:^eschenk an Salomo nach Palästina gekommen sein« was man nicht wortlich zu nehmen braucht « aber durchaus in die iieschichte xind iNirtschaftd^esehichte f'alästinas hineinpasat : mit Salomo begannen die internationalen Beziehungen» die Anpflan» Zungen und die Industrialiserung des Landes und damals begann auch die Kultur des Balsamstrauchs # der eine gewissenhafte i'flege verlangt« Die palästinensischen Balsamplantagen wurden in der Antike als ein wahres *« eltwunder bestaunt und alle grossen Keise» Schriftsteller wie rheophrast^ Diodor, Tacitus» i^lutarch erwähnen wie« btrabo sagt bei der Beschreibung des Jordangrabens *Da ist auch der berühmte Balsaagarten ;das Q^ewächs ist strauchartig, ähnlich dem Tere» b int enst rauch iind hat würz igen Geruch« Man schlitzt seine Kinde und fängt in taatergehal» tenen Uefässen den Saft auf, der wie gerönne» ne Milch atissieht« Er steht hoch im Preis j auch deshalb^ weil er kjkmm nur an diesem Ort gewonnen wird^« 7-10 Flinius berichtet: **Alle2i anderen Wohlgerüohen wird der Balsamum Torgesogen^ den atif der isirde allein Jndaea besitEt« •# Die beiden Veepasiane zeigten diese^kleinen Baume auch unserer ^tadt (Kom) und rühmend darf erwähnt werden» dass mir seit der Zeit des grossen Pompejus auch Bäume in unseren TriumpBsugen aufgeführt haben (im Jirieg gegen die Romer) wüteten die Juden gegen diesen Strauch wie gegen ihr eigenes Dasein, allein die Romer nahmen ihn in iDChuts und so kämpfte man um einen Baum« Jet st hat die Regierungskasse die Anpflanzung unter ihreij Schutz genommen und nie Torher war der Strauch besser und zahlreicher als gegewärtig. • •• > Jahre nach der Besiegung Judaeas brachte die Jümte nicht weniger als bO Uillionen Sestercieij ein« Mit dem IJhtergang des Romischen Reiches überschwemmten halbbarbarij ische Volker Vorderasien und die Balsamplantagen gingen abermals zugrunde« Aber die Araber bauten sie wieder auf und als der hl Willibald aus Deutschland als einer der ersten i^alästina um 723 besuchte t brachte er Balsam mit« Nicht in einer Flasche sondern — ' in seinem V^anderstab« Die Ausfuhr war verboten und in Tyrus, der alten Hafenstadt, untersuchten die Zollner Jeden Ausreisenden Da ihnen der Trick mit dem hohlen Wanderstab bekannt war, füllte der hl Willibald ihn nicht bis oben sondern goss oben eine Schicht Brennol darüber -•*•' ein für einen Heiligen ganz respectables SchmuggelmanÖY er • DaSS gerade die Zollner von lyrus die Ausfuhr des Balsams so streng überwachen, nimmt den, der die Bibel kennt, nicht weiter wunder« in seinem Kapitel ^7 hält Ezechiel eine gros^ se Rede gegen Tyrus« Sie ist wie vieles bei üizechiel weniger be« deutsam als fleissig und sher wertvoll diardi die üülle des hier aufgezählten Stoffes aus der beschichte und Handelsgeschichte der « Er nennt auch den Balsamezport : *Juda und das Land Israel haben auch mit dir gehamdelt \md haben dir Weizen von iiinnith und Balsam xind Honig und Mastix auf deine Märkte gebracht* (i;z«27) Sicher war der Balsam mit einem hohen J!;xportzoll belegt, denn ums sonst ist Tyrus nicht die sprichwortlich ^'reiche** geworden« y.ll Womit mird» uhristus ron Magdalena gesalbt ; üardenwasser oder Balsam ? Der Balsamezport ging in Joidaea ron Jericho über JerxiB salem hinüber zur Küste. Wenn die Karawanen den langen bchlangens weg durch die i^üste Juda zurückgelegt imd das üochland oben er» reicht hatten, so war der erste bewohnte ort der Vorort Ton jeru;« salem drüben am usthang des Oelbergs : ßethanient wo Christus mit seinen Jüngern, der Hauptstadt nahe aber doch nicht unter den gefährlichen Augen der Priesterschaft trttmx sich Yor seinem sug nach Jerusalem längere Zeit aufhielt« **Da nun Jesus war zu Bethanien im Hause Simons des Aussätsigen, trat zxx ihm ein Weib, das hatte ein (rlas mit kost li ehern ?; asser und goss es auf sein Haupt, da er su Tische sass« Da das seine Jünger sahen, wurden sie unwil« lig und sprachen:Wosu dient diese Vergeudim^ Dieses Wasser hatte mögen teuer verkauft und den Armen gegeben werden« Da das Jesus merkte sprach er su ihnen: Was bekümmert ihr das neib ? Sie hat ein gutes vverk an mir getan« Ihr habt allezeit Arme bei euch« Mich aber habt ihr nicht allezeit «Dass sie dieses Wass ser hat auf meinen Leib gegossen« hat sie getan, dass sie mich zum Grabe bereite« Wahrlich ich sage euch: Wo dieses Evangelium gepredigt wird in der ganzen l^if^^mirmirif^^rmmmT^ Welt, da wird man auch sagen zu ihrem (je« dächtnis, was sie getan hat«** (^^otth 26) Johannis berichtet anders : ^Da nahm Meuria ein Pfund Balsam Ton xmverm filschter kostlicher Marde und salbte die J*üsse Jesu und trocknete mit ihren Haaren seine üüsse« Das üaus aber ward voll Tom iferuch der Salbe ••• (joh 12) Uarkus erzählt die bcene wie Matthäus, Lukas wie Johannes «•--' ^ gegen 2« Wer hat recht r Johannes imd Lukas« Die Begebenheit spielt in Bethanien, an der ismielsmtrmmmm Karawanenstrasse des Balsamhandels« Hier wird der vom Jordangraben hochgebrachte Bai» sam abgelagert und hier kaufen die Händler und Zwischenhändler ypn 7-12 au3 Jerusalem den Balsam« Magdalena ist ein Madchen aus diesem Ort und bringt Jesu einen ganzen Topf Toh Balsam, som wie ein Madchen aus Oraisse^ der Handelsstadt der Ririera^^Parfave eine ganze Flasche **Chanel^ anbringen kaoinj obwohl sie ein Mädchen aus dem Volke ist« Und weil man hier am Handelsplatz für Balsam ümm es gamicht anders kennt, sprechen die Junger auffallenderweise ▼om *^Verkauf*^ des Balsams statt Yon einer anderen Verwendung« in«SetkanieA-w#9weBdet-man*keinem-Balsam-s in dem kleinen bescheii denen Ort Bethanien verwendet man keinen Balsam sondern verkauft ihn —• • wir finden hier ein typisches Beispiel für die Sorgfalt, mit der man biblischen Text Wort für ^«ort lesen muss, um ihn richtig zu verstehen ;das Wort der Jünger vom Verkaufen ist nicht so Obenher dahingesprochen ! las ist ein wichtiges (rlied in der Kette der ftmmtmmx indicien, die diesen Fall aufklären« Magdalena kogimt ganz sicher nicht mit einer Flasche Nardenwasser und gimmit hat sie geuiz sicher nicht über das Haupt von Jesu ausgeschüttet* Das wäre eine theatralische und ganz unmotivierte Handlung » die garnicht in den Stil dieses ländlichen Milieus passt« iäs ist ganz einfach zugegangen : die (hegend um Bethanien ist steinig und heiss«| Chris tums hat wunde i'üsse vom Wandern und es ist eine. altorienta«> lische Sitte t dem aast, der Ja nur Sandalen wwYiwm trägt ^ die Füb> se zu waschen , was ja auch Abraham den drei üingeln tut, die bei ihm einkehren, was üiturykleia dem Odysseus tut, als er heimkehrt und sie ihn nun ander Narbe erkennt »Magdalena wäscht Christus die Füsse« Seife gab es nicht« Man wusch sie mir vvasser und salbte sie dann und hierzu nahm Magdalena ein ganzes Pftind des tmkmxtmM feinen JerichobalsaylL, worüber die Jünger eben gerade wegen des kleinbürgerlichen Milieus unwirsch werden «•«•«> ^das Haus aber ward xsjti erfüllt vom Geruch dem Beü^sams**« •• ist kein Balsam in Uilead ? •• Am Jordan bei Jericho läuft die Grenze zwischen Judäa jmd Oilead auf der anderen ^eite des Fl\i8ses. Da das Klima auf der Jenseite feuchter ist, gedieh vermutlich hier der Balsam noch bes^ ser und wurde daher auch Balsam aus Gilaad genannt« Was sich für wunde Füsse als gut erweist, ist auch für andere Wunden gut« Der 7-1^ Balsam aiia oilead war nicht nur ein Kosnetiloi» sondern auch ein ücilBittel, er war der »Balsam, den man in die Wunde traufeit". Die Tochter duda treibt öoteendienst "ff! '^f'^ ^o^*^ Balsam in öilead oder ist keine Arznei da ? Warum ist denn die Tochter meines Volkes nicht geheilt?" '^-'."co (Jer.ö). Auch Aegypten ist krank und nichts wird ihm helfen * "Gehe hinauf gen öilead und hole dir Balsam. Jungfrau, Tochter Aegyptens. Aber es ist um« nicht'h^l^-^^ ^^^'^ arzeneist. Du wirst doch (Jer.46). Der Tragante I Zweimal wird der Balsam schon in der öenesis erwähnt von den uebersetzern. Als Joseph von seinen Butern in die leere uystei^ ne geworfen ist "setzten sie sich nieder zu essen. Und als sie ihre Augen aufhoben, sahen sie einenzug isma» eilten kommen von üilead mit ihren Kamelen. S Sie trugen Oewurse, Balsam und Myrrh« nach Aeg^eii (I 37). Als die Brüder später selbst nach Aegypten ziehen, sollen sie nach dem S. erwähnten Citat auch Balsam mitgenommen haben. Aber die BaO^ gamkultur ist ja erst, wie Plarius Josephus glaubwSrdig berichtet, zu Zeiten Salomos aus Südarabien nach Judaea gekommen, als dieses ein Staat mit internationalen Beziehungen und industriellen Charafc. ter wurde. Die Sippschaft Jakobs war eine einfache Hirtenfamilie von novh halbnomadischem Lebensstil. Sie haben sowenig Balsam nach A egypten gebracht wie die alten Gallier Parfüme nach Rom exportier ten. ÄS war "kanaanaischer Oummi", das Harz der Cystusrose. Dieses wurde^namlich gerade von den Hirten gesammelt, als eine Art Neben^ beschäftigung und zwar sammelten sie es gamioht selbst sondern durch ihre Ziegen ! Die Cystusrose ist ein niederer Busch, der weit Strecken des palästinensischen Hochlandes überwuchert. Seine stäche ligtti y.i4 Blatter sondern wahrend der Maoht einen klebrigen wohlriechenden Onnmi ab« Inden die Ziegen an den Cystnaheoken hemaftessen« bleiben die klebrigen Tropfchen an ihren Barten hangen \md abends kämmen die Hirten die Ziegenbärte ans imd sammeln sp den (hunmi, den man daher den Z iegen^GtuBni (tragus^Ziegenbock) Tragant nennt« Der gute alte Vater der Geschichtsschreibimg Herodot kBZ±:k, der 80 nanohes wissenschaftliches Marohen naiT abemittelt» schreibt, dass in Palast ina die Barte der Ziegen einen ^unmi lie« fem, was aber selbst das Wunderland am Jordan nicht « » S zustande bringt« Die Aegypter bratiohen diesen ^kanaanaisohen öuimnl**^ wie sie ihn nennen^ exun Baisanieren mad in der Grabkanmern am Nil findet man ^kanaanaische Gtumnikomer** aus eben Jenen Zei« ten# in denen die Sohne Jakobs nach Aegjrpten sogen, sodass tat^ sachlich die Gnmmikorner, die man heute findet, Tielleicfait die» selben sind, die durch die üände der Bruder Josephs und rielleicht Josephs selbst gegangen sind Das Henna # Neben der Balsamstaude wurde im Jordantal (£n Gedi) und in fast den sudlichen warmen und regenfreien Teilen der Knstenebene der hexmastrauch kultiriert« isr wachst in Palastina wild, wird aber, X wenn man ihn kultiTiert, sehr anspruchsToll und stellt Forderungen die nur sehr wenigem (i^egenden und nur so patradoxe wie Palast ina erfüllen können : riel Wärme und gute Erde ;Wasser im Boden nnd Trockenheit in der Luft ; Bchatten in Sommer und Sonne im Winter — -wo gibt es ein Land, das so widerspruchsvolle Smdimfmxgu, so excentrische Lebensbedingungen zm bieten hätte, wenn nicht ebex Palästina ! Auch hier nicht die Landschaft selbst sondern eben y-15 mir jene Plantagen in Jordangraben, die in einem der trockensten Klimata der Welt stehen tmd durch Leitimgen künstlich bewassert wurden* Das in der Bibel so oft gebrauchte wort kereiB heisst nicht , wie wir es bisher übersetzten ^weinberg^ sondern heisst Plantage* J!;8 heisst meistens Weinberg, weil die weitaus meisten f'lantagen des Hochlandes, auf dem sich die Bibl« Geschichte abspielt, Weingarten waren* Aber auch die Oelbaiamhaine heissen kerem und ebenso die Balsam- oder Henna^sPlcmtagen im Jor« dangraben« Der im Hohen Lied erwähnte kerem von £n Gedi ist kein Weinberge denn bei ün Gedi kann kein Wein wachsen, es ist tropisch heiss und wüstenhaft trocken« Der kerem von En Gedi ist eine nennst Plantage« Die Eennablüte heisst im Aegyptischen puka, hieraus ist durch die nicht seltene Lautverschiebung fi der hebr« Mame kufa » w t kofer geworden und da die Blüte auf gelben Kelchblättern eine schone aufrecht stehende (1* tragt, heisst die Mennablüte eschkol ha kofer , die Menna«»Traube* Gri ebben und Komer haben dieses V^ort nicht mehr deuten können und haben die Hennablüte ••Eypem-Blume'* genannt, indem sie kofer mit Cypem identifizierten* Im 1# KaDitel des Hohen Liedes steht der schone HmxM und «cans ein^ fach Vers ».# • M «4.« # <• • **Ein eschol hakofer ist mein Freund mir in dem kerem von £n Gedi ^ Mit drei Fehlem ist dieser vers uns bisher vorgesetzt von den uebersetsem ** Mein freund ist mir eine Traube von Cypemblumen aus den Weingärten von En Gedi "* ^m^ unverstandlich und von niemandem bisher verstanden, denn ganz sinnlos \md unvorstellbar, da es keine Traube von Cypemblumen und keine v^ eingarten von En Gedi gibt. ü;s ist gane einfach : •» Mein Freund ist mir die Blütentraube aus den Henna^^Gärten von ii;n Gedi** 7-16 Die Hennablüte ist nämlich sehr schon, eine gelbe Blüte auf roten Steisigel Bit einer aufrecht stehenden Traube im oder besser gesagt über dem Kelch der Blüte • Sie ist i± bis auf den heutigen T obwohl doch seither so viele 2ierblunen ror allem die Böse ge» suchtet ist« die beliebteste Ansteckblume des Orients geblieben, das iSinnbild der Liebe und Ton den Frauen am Sabbath an das Kleid gesteckt, sodass der Vergleich der Sulamith lautet : du bist mir die schönste aller Blüten, die ich m±K als bchmuck an meinem Kleide trage« wie ein altes ausgegrabenes Grefass, das Tom Schmutz der leiten überkrustet ist, sodass man keine Farbe und keine Zeichnung erkennt, das dann aber wenn man es reinigt, ulans er« hält und I ♦ • I • 4 » • 4 4 r« I » • 4 ^ auf dem nun die einstmals eingemalten Muster SU unserem Entzücken heraustreten, so gewinnt der bisher nichtssagende Vers des Hohen Liedes, über den man einfach als wie über eine fleihe Ton Worten und V/ortklangen hinweggelesen, Farbe und Duft, die Farbe und den Duft der Hennbliüte, Ton der er spricht« Der Henna««Strauch ist eine vielseitige Fflanse« Die Blüte wird Ton den Frauen als die *Rose des Altertums^ getragen ; die Blatter werden Ton den Mannern als ein Kautabak gekaut, aus den wurseln aber wird die üenna-Farbe gewonnen, deren Name noch heute unter den Haarfarbemitteln fortlebt« m den Orosstadten des vord« Orients ist das aenna durch die modernen Schminken und Lippenstift ▼erdrangt« Kommt man aber in deis Innere des Landes, wo es keine Drug-stores mehr gibt, spasiert man abends durch die Liebesstrets» sen von Biskra oder Fes, so sieht man^ euesrst su seinem «^chreckex dass die Frauen nicht nur ihre Gesichter und liägel sondern auch die ganse Innenseite ihrer Hände, die sie einem offen entgegen^ strecken, mit einer Einnoberfarbe überstrichen haben ^•*-» Henna« 7 -17 Das Madohen wxirde cum eBStezi Mal bemalt« wenn es als Braut tarn •% ^ « t sur üochseit Torbereltet wurde # Daher heisst der ^'olterabend bei den Arabern "Die Nacht der Henna'^« Die Vorzeit^ die das Waschen nicht kannte > Seife gab es in Alterttm nicht« Die Seife irorde swar im alten i'alastina erfunden und wird in der Bibel zun ersten Mal er« wahnt, aber sie wurde nicht in ihrer Bedeutung für die Körper» pflege erkannt • Das Waschen mit Wasser und Seife ist eine Sitte der neuesten Meueeit «-« des 1^ . Jahrhunderts lim Schloss eu ver« sailleSj dem vorbild aller modernen Eonigsschlossert gab es keine i^destube und als ein Architekt auf die rerolutionäre idee kam^ nachtraglich der Mm4 Pompadour eine Badewanne aus Marmor einsu^ bauen, machte diese, obwohl sie doch die schönste Frau ihrer Zeit mit dem stärksten Sex appeal war, keinen Gebrauch von ihr, sondern liess die unnütze Wanne in den (zarten hinausstellen, wo sie als •«.« Blumenrase benutzt wurde« Die Schlosser, in denen der Hofstaat üaus hielt, yerscmutzten und verlausten nadli einigen Monaten, so« dass es eine notwendige wurde, dais Quartier zu wechseln. weswegen die Aonige so viele verschiedene Schlosser bauen liessen« Besucht man das (K>ethehaus zu Weimar, so ist man perplex über das Kompot schalchen, das dem Olympier als Waschschüssel diente* Gerade bis zu (ioethes leiten wusch man sich nicht richtig sondern rieb •• stSiibt.#» sich dais (Besicht mit etwas ^Kölnisch Wasser^ ab und ^ndeHe die natürlich nur unvollkommen gesäuberte Haut mit einem stark duften^ den tuäier/ ein« Bei i^riehhen und Komem hatte einmal die Korper« pflage in hohem Ansehn gestanden, aber das war unter den Sonne des Südens und in den Zeiten der antiken Lebensführung gewesen« •/•18 In der Antike gab es nur ein volk, in den die Arbeit als der nora«: lische inheü.t eines würdigen Lebens gepriesen mirde ! das Volk und aeraanen der Bibel • (iriechen^maA Moaer reraohteten sie als eines freien Mannes unwürdig nnd liessen sie ron Kriegsgefangenen nnd Sklaren ▼errichten* selbst lebten in Müsse« i« Stadion» a\if den Aka» denien, auf der Agora« auf den äyvposien und -•** in den Badern« Das Bad gehorte stur römischen äiedlnng wie spater die Kirche en JenAr des Mittelalters und wir stehen mit i3taunen Tor den luxuri« osen BäSem mit Marnorpools» warnwasserleitungen» Danpfräumen und Kühlhallent die die tiomer sogar in den entlegensten Militarsiedls ungen wie zB der Wüstenstadt Tingad in der Sahara oder in Asunan in Trans Jordanien östlich wen i'alastina angelegt haben, damit ihnen twaxBrnt in der (Jede der weltenfernen Kolonialsiedlung wenig* stens das Bad nicht fehle« Mier verbrachten sie die erste uaifte des Tages« Seife hatten sie nicht sondern liessen sich ron den Bade-Sklaren den Körper mit ulivenol einreiben« Vor den Badehau» sem standen die üliTenhandler und hielten überreife weich gewor» dene uliTen als **Seife** feil. Die Olirenkultur des Mittelmeer» gebietes^fitdiftdftdidiMA^A die von i'alastina ihren Ausgang genommen hat, war keineswegs ausschliesslich eine Nahrungsmi^jrelindustrie sondern » « « 1 1 I lieferte das Rohmaterial für die Waschmittel« Die OliTenkultur waur die Seifenindustrie des Altertums« Das Oel wurde langsam und lange in die Haut eingerieben, dann liess man es in der südlichen sonne su einer üelkruate eintrocknen und nun schabte man diese mit dem Schmruts der Haut zusammen ab« 'JtSOL JilwttftftmitamtemliitMrtiM^ %.>i < .a M • 8as war eine keineswegs angenehme Prozedur sondern etwa unserem heutigen Rasieren zu vergleichen« Die Haut wurde gereizt und roch Tor allem nach den schaut zbeladenen Oelresten, die beim Einreiben in die Porin der Haut gepresst worden waren \ind hier unerreichbar 7-19 far das Schabmesser ziiruokblleben# Fett^Losungsnittel wie Seife gab es nicht f Bwiglii fettlosende Fleckwasser Ixi Benzin und Ter« pentin auch nicht -•«•— doch i es gab die Terpentinhaitigen Balsame aus Judaea ! Folglich rieb man die Haut nabh dem Schaben mit den Terpentin-^haltigen Balsamen aus Judaea ein # die Haare aber wtisch man # genau wie heute nochj mit aromatischen Tinkturen von Myrrhe^ Aloe^ Narde u dgl «•- dies war die Sitte de8**SalbenaS Diese Kor» perreinigung war nicht nur seitraubend sondern auch kostspielig« Qute Balsame und Parfüme wuchsen nur in bestimmten (hegenden wie den Trockengebieten Palästinas und wurden ebenso teuer bezahlt wie spater die Parfüme von Frankreich oder das alte Larendelwasser von England» Es war der Ehrgeiz der Wohlhabenden j **beste Oele*^ zu benutzen und es wurde mit ihnen derselbe Kult getrieben wie später mit Kleidern und Huten^ und so wie die heutige Frau ihre gesellshhi^liche Stellung und die Finanzkrcift ihres Vaters oder Hannes vor der Oeffentlichkeit durch die Noblesse \md Vielfalt ihrer Kostüme dokumentiert # legitimierten sie sich im Altex^ tum dxirch die tw«wsktxjtmxx3ttei«3tx Verschwendung von Oelen« Die Frauen am Hof des Perserkonigs Artazerxes^ der im Bucdi Esther als AhasTeros dargestellt ist, wurden 12 Moni reien traktiert, ^e sie dem grossmächtigsten • #4 drossfursten zu Lust und Liebe wie ein lebendes Opfertier zugeführt wurden* ^enn aber die festgesetzte Zeit einer Jeg« liehen Frau kam, dass sie zum Konig Ahass ▼eros kommen sollte, nachdem sie 12 Ifonate im FrauenschnoQken gewesen war, denn ihr Schmucken musste soTiele Zeit erfordern, nämlich 6 Uonate mit Balsam imd liyrrhe und 6 Ifonate mit guter^Spezerei, so waren dann die Frauen geschnodkt # ** (Esther 2) 7-20 Dieses Frauensohauoken Ton 12 Uonatsn war aber nicht der ^ahn« sitmsexoess eines orientalischen Despoten. Finden ivir bei exoti* sehen Völkern Sitten^, die uns absnrd erscheinen» so können wir fast iimner sicher sein# dass es xiur an uns imd unserer Unkenntnis der näheren Umstände liegt ^ wenn wir sie nicht yerstehen* Das Schnacken Beseitigung de« orientalischen Menschen des Mittelmeergebiets anhafteten« Zwiebel und Knoblauch in allen Mittelmeerlandem isst man , noch heute^ viel scharf riechende Krauter land Gewurse» Ton denen die bekanntesten Zwiebel und Knoblauch sind* Aegypten ist n*ch heute der erste unter allen Zwiebelprodusenten des ^^eltmarkts und die aegyptische Zwiebel ist» wenn man sie an Ort und t>telle frisch geniesst» eine wohlschmeckende sartduftende J<*rucht# Die weltberühmte kleine I Perlzwiebel unserer Delikatessen» die ^französische** Chalotte ist die Ton den Kreuzfahrern ans Askalon in Palästina nach Frank« reich gebrachte **Askalon«»Zwiebel*^ escalotte« Die Juden wurden für ihre Fronaurbeit in Aegypten mit Zwiebeln und Knoblauch und anderen Laucharten bezahlt und jammern in der Wüste nicht» wie wii heute sagen » *naoh den Fleischtöpfen Aegyptens** sondern nach **den Fischen» Qurken und Melonen» dem Lauch» den Zwiebeln und dem Knoblauch^ und wenn sie im AAnschluss hieran sagen : *Mun aber ist unsere Seele matt*» so liest derjenige» der die Naturgeschlchi te des Omients kennt» hier wieder eine in ein paar Worten» wie ein Goldkom in einem Sandkrumel verhüllte Weisheit echt blbli« scher Art« Zwiebel und Knoblatch sind Anregungsmittel und Aphro» disiaka« •/•21 WaruM aasen die Juden Freitag Abend ^Gefüllte Flache'^ ? Das jüdische Gesets gebietet^ dass Der Mann in der Sab» bathnacht seinem Weibe beiwohne • Zur ^hohung seiner Gesohleohts« kraft soll er am Freitag Abend Aphrodisiaka eu 3i(di nehmen # Seit alten Zeiten gilt der Fiscal mit Recht als ein Aphrodisiakum« isrm höht wird seine Wirkung , wenn er mit reichlicher und reisender Zutat genossen wird» Zwiebel, Knoblauch» ttttttr, Ifuskat^ Kapern, Koriander» Zimmet» Petersilie» Schnittlauch» t > > • Melken» Lorbeerblättern oder sonstigen Gewursen« So entstand der ^Gefüllte Fisch**» bei dem er ausgeweidete Fisohlmib mit einem reichlich ges wursten Kuchen aus allerhand Spesereien gefüllt wird« Vor allem der Knoblauch geniesst — - durchaus mit Recht •*— den Ruf» ein starkes Aphrodisiakum zu sein« Die romischen Soldaten wTxrden Tor • ••" der Schlacht mit Knoblauch gedopt» die Kanpfhahne werden noch heute Tor dem Match mit Schlauch in Rage Tersetet» bei Persern und spa? ter den Romern gab es besondere Knoblauohfeste und Knoblauchdiners» Alliatum genj&annt und die Kinder wurden am Tag des Khoblauchfests sum ersten Mal in die Schule geschickt» weil der Knoblauch den Verstand schärft« Aussedem aber ist der Knoblauch das beste Mittel « gegen Darmwurmer und die anderen Darmparasiten wie Typhus- und nte Dysenterieerreger und gilt in allen orientalischen Landern 8Ü.s das beste Prophylakt ikum gegen diese weit Terbreiteten Krankheiten« Schliesslich sind Zwiebel und Knoblauch noch swei der gehedtToll* sten Vitamintrager« Durch die Eigenart ihres Baues» durch ihre wasserdichten hüllen und ihren hohen Gehatlt an Oel halten sie sich jfTisch» nachdem alle anderen Gemüse langst in der Trockenhitse des Sommert rerdorrt sind« m den pflansenarmen wüsten sind sie doppelt nein nicht doppelt sondern swansigfach wertToll fmr den asczasatsftS ■ »_ >- ■ 7*22 Korper des wüst enr eisenden^ der an Vltanln Terarst und mit Tolles Aecht sagen die Juden in der Wüste xxmtx, nachdem sie so lange Seit einseitig mit dem Manna gespeist worden sind und sich die Verarmung des Körpers an Vitamin A und C # die im Manna nicht enti halten sind, sich fühlbar macht : Wir gedenken der Pische« die wir in Ae« gypten umsonst assen, und ±mz girttsrnm der Gurken^ der Melonen, des Lauchs^ der l^^iwiebel und des Knoblauchs« Mun aber ist unsere Seele matt, denn unsere Augen sehen nichts als das man** (IV 11) • Das Frauen^Schmücken im Serail des Artaxerxes '»^-^ eine « » ♦ Die ä Ant i -Knob lauch^Kur . Knoblauch und 2:wiebel enthaltenen Oele werden im Korper nur unvollkommen abgebaut« ihre Reste werden durch Atem, Speichel imd ^chweiss ausgeschieden und verraten stunden- und tage» lang, dass der betreffende Mensch Zwiebel und Knoblauch genossen« infolge der Ausscheidung diirch die haut setzt sich der C^eruch in den Haaren und Kleidern fest und ist ahnlich dem (i^eruch der Mottenmittel nur schwer heraus zu bringen« Dies ist der (^rond, weswegen diese an sich so wertvollen J^ruchte schon in den verfeis nerten Epochen des Altertums unbeliebt wurden und ihre tmmilimm Gesellschaftsfahigkeit verloren« Alle romischen Satiriker spotten über den Alliatus, den Knoblauchesser und auch bei den Juden galt seit den Zeiten des HeMenisaus das Knoblauchessen als plebejisch« Jehuda ha Nasi schickt einen Schüler aus dem Lehrhaus, weil er nach Knoblauch roch ! benutzt haben diese Reaktionen gegen den Knoblauch nicht ;er ist atmgrtmkm siegreich geblieben« in den Memoiren der modernen Diplomaten lesen wir, dass es einem Aus« lander fast unmöglich war, sich auf den hof festen des griechischen y-23 Königs zu Athen wohl su fühlen» well den Raunen* den ilobeln und den Kleidern der königlichen Gaste ein penetranter Knoblaudhgeruoh anhaftete« isibenao du^en bekanntlich die Strassen Ton Neapel keines wegSf wie es sich der idealisierende fieisende rorstellt, nach Bltu* nen oder edlen Meinen sondern nach ttdt TerbraimteiB üel iind Knob« malerisch enegen Gassen schnell lauch# sodass nan den «itfliehte Auch der Perserkonig liebte , wer will es ihn rerdenkenV^ offenbar den Enoblauchgeruch nicht an seinen Frauen sondern wollte lieblichen Aten und duftende Haut und so wurden die Frauen einer nur« einer Anti-Knoblauch«i^ur von In Monaten unterworfen : das ^Frauen-Schnucken^ des V < I # # Ksther -Buche s e Jeder Korper riecht nach der Nahrung^ die ihm zugeführt wird« Den Raubtieren entstrSmt der scharfe Geruch des ausschliesslichen Fleischessers ; gutgehalte ne nuhe aber duften wunderbar nach Milche so wie auch der an der Mutterbrust genährte Säugling einen Wohlgeruch besitzt # den der Mensdi in seinem spateren Leben nie wieder gewinnt ^ wenn sein Blut erst einmal durch den Genuss Ton hiindert verschiedenen und zT höchst anfeohtbeüren Speisen verdorben ist ^^^ es sei denn^ er sei eine Konigsgeliebte im Hatrem des Ferserkonigs gewesen und 12 Monate lang mit Milch und üonig und ahnlich feinen Dingen genährt und seine Haut sei zum "Frauenschmucken^ täglich mit Myrrhe ^ Balsam und den sonstigen Spezereien des Orients stundenlang eingerieben worden • Der antike Mensch besass einen anderen Geschmack als wir* £r liebte mehr die Masse als das Maass. Daher ja auch die stand!» gen Uebertreibungen des Reichtums und der Schönheit o Man denke an die homerischen Schmausereien ; man ass am Spiess gebratene Viertel riesiger Maatochsen und Kalber ohne Zahlt sodass einem schon beim Lesen der Uagen druckt • Man trank V^ein, bis alle sternhagelbemtrux^ ken '-^•'♦-r*— -* y-24 waren, aber nloht Wein aus fein verkorkten If^laschen nnd aus kria stallenen Bechern sondern wein ans ^'Schläuohe^ dh Tierfellen xind diesen ^^ein yerdiinnte man mit waa»r «»-•• brrrr! üibenso nasslos war man in der Verwendung von Jb^arfuinent doppelt masslos, weil man Ja keine Seifen besass und den Geruch des Knoblauchs und der z Zwiebeln übertönen wollte« Dem Hohen Priester goss man so viel Salböl auf den Kopf, dass es von hier auf d^n Bart und von diesem auf den Priest errock hinabfloss, und das fand man noch so schon. dass man es inalAem Psalm besingt (s.S# )• Vorstellung von dem Parfümieren Jener Zeiten gewinnt man, wenn man in entlegenen orientalischen Plätzen die i^Tauen sich, die sich znr i.iebe anbies ten : sie sind mit Henna und anderen J«*arben bemalt als seien sie Fliegendüten» ijas Hohe Lied ^^^ das Hohe Lied der biblischen Kosmetik« mir we^^diese (^rundsuge der antiken \md orientalischen ILosmetik kennen gelernt hat, kann das Hohe Lied verstehen, das nicht nur das Hohe Lied der Liebe sondern auch der Kosmetik ist# Es ist , wie schon S... angegeben, eine Sammlung von sehr verschi^» denen Liedern, von denen manche nur in Fragmenten überliefert sind und die teils aus der Stadt, atis den Kreisen des Konigshofes und des Militärs, teils vom Land stammen aus dem Ifilieu der VVeinberge und der (hxrkenfelder, der Balsam«» xmd Henna-Blantagen im Jordans graben und von den Weiden Gileads und der Sharonebene« Die bisher niemals verstandenen "(rewursgarten^ sind die Balsam-^Plantagen von Jericho, die **v erschlossenen Quellen** sind die unter Verschluss gehaltenen kostbaren Susswasserquellen dieser Plantagen ; die handelnden Personen sind Hirten, Soldaten, Vi|feinber£^üter, die Madchen sind Hüterinnen oder Pflückerinnen in den Plantagen oder 7-25 **lebendigen Wasser^ sind die Quellen^ die in Freien sprudeln^ der ^^versiegelte Brunnen** ist eine abgeschlossene Cysteme ; der Nordwind ist der Tagwind^ der Südwind ist der Nachtwind in Jordan^ graben (s«S«««) ; die Wüste ist die Wüste Jnda^ die an den Jordans graben angrenzt. Sulamith ist nur ein Sammelname für eine ganze Reihe verschiedener Gestalten, Madohen aus dem Serail des Königs^ Madchen, die mit ihrer Familie m in den Weinbergen wohnen, Mädchen, die als Hüterinnen in den i'lantagen , den ** Gewürzgärten** von Jericho angestellt sind usw ; die teils bestmgenen, teils selbst singenden Uanner sind Soldaten, Hirten, Weinbergshüter. Die **Gewürzhandler** sind beileibe keine Qewürzkramer, wie in den üblichen Bibelübersetzungen stäit, sondern sind die reichen Plan^ tagenbesitzer und Balsamezp ort eure, und eine Uebersetzung wie : *aller G^ewürzstaub des (iewürzkramers ** ist nicht besser als wollte man von den Prodiücten von Chanel oder Molineux sagen : alle Flaschen des Delikat esshandlers. Es sind die feinsten Produkte der kosmetischen Industrie der Antike gemeint* Im Stil finden wir alle typischen Uebertreibungen der Orientalischen tttwrmtwx Poesie, dtmsrtlimm Wie in ±aut 1001 Nacht, wm in Jeder üohle Berge von Gold und so Tiel Diamanten liegen, dass die Augen vom Glanz geblendet m±mk werden, so trieft es hier im Milieu der Balsamplantagen ron Jericho Ton Uyxrhe und Narde, Balsam und Krokus und wie die teuren, die allerteuersten Parfüme Jener Zeit geheissen haben. Alles trieft Ton ihnen^ die Haare, Backen, Ifund tuid Bart, die Finger, die Türklinken, die Büsche, die natürlich keine nosenbüsche sind wie in den falschen Ueber» Setzungen steht, denn Kosenbüsche gab es daunals nicht« 7-26 Wie alle Dlcht\ingen einer f^remden Poesie sind auch diese Lieder mmb er setsbar» Sie sind mit den gans anders geprägten Mate» rial der hebräischen Sprache geschaffen, sind reich an Wortspielenj Silbenrythaik und Musik, die eben keine andere als Jene des Originals besitzt« Sie sind genau so unübersetzbar wie etwa die chinesischen Gedichte, die 28«*Silber sind, oder die afrikani« sehen Lieder, bei denen der Sinn des Verses von der Hohenleige des Tones abhangt «So zS ist beispielsweise gleich zu Beginn der zweite Vers ein unübersetzbares Wortspiel zwischen den beiden in hebräischen gleichlautenden, noglicherweise auch wirk» lieh identischen Worten schem s Nane und Schemen » oel , wobei man nicht an gewohnliches Oel sondern an Salböl denken muss» in einer Uebersetzung, die sich bemüht, die die wortmusik und das wof^fipi Vers übersetzen : den JtmtmxMgmmntmtmmifflmTmmmgmwtaütiafl^ * Schon sind dem Blechenden die Buche deines Oeles, Eingeträufelte Salben die Silben deines mamens....^ Aber das ist nur ein eitles Bemühfai j wer kein Hebräisch kann# muss Terzichten^ so wie wer kein üriebhisch kann, verzichten muss die Melodik homerischer Strophen und den Donnergesang Sophoklei« scher Chore kannen zu lernen* Aber eines kann er nunmehr^ nachdem er die Haturgeschichte des Landes und den Schauplatz der Lieder kennen gelernt hat ; er kann den Inhalt des Hohen Liedes, ohne wie bisher tu stutzen, wer stehen als das Hohe Lied der mätkbiblis sehen Kosmetik, denn von diesen Anfangsrersen angefangen geht es fast ohne Unterbrechung durch bis zum bchluss« Das letzte Lied spielt nicht, wie man bisher falsch angenommen, in einem Weinberg wodurch das Lied ganz sinnlos blieb, sondern in einer Balsam«<*PlaniB balomos tage bei Jericho und im letzten vers^ der im Original durch seine / y-27 Heime imd die Unovatopoetik eu den soiioneten iätrophen der ganzen biblischen Literatur gehört^ ruft das Madchen dem beliebten aach ! er solle sich retten und fliehen^ nicht einem Keh oder Hirsch ähnlich, wie es in den üebersetsungen steht, denn diese gibt es hier nicht sondern wie der Steinbock^ der hier im Jordantal etue hause ist, oder die aaselle^ die über die ^Gewurshügel^ dh die an den Berghangen des Jordangrabens sich hinsiehenden Balsam«* Plantagen hinaufflieht auf die steinigen Hohen, die heute wie da?: mals und wie seit urseiten unbewohnte kahle Jf*elsenlandsohaft von erhabener Kinsamkeit sind. *^illst den Dichter du verstehn «•- Musst in Dichters Lande gehn**. Die Myrrhe > Am häufigsten wird in der Bibel die Uyrrhe genannt j die das populärste Aosnetikum des Altertums war« Die Heimat der Myrte ist das gegenwartig türkische üleinasien, dessen Hauptstadt bmyr» na die Myxtenstadt heisst« ihr Heimatgebiet j in dem sie also wild wachst reicht eben gerade bis in die noch relatir feuchten und kühlen Berge des nordlichen Palästina. Der starke Duft geht Ton den Staubgefassen der Blüte a|w und die Frauen trugen als Duft« trager ein Büschel Myrtenblüten am Busen, was den Vers im 1* Kap« des Hohen Liedes erklärt **Mein Freund ist mir ein Büschel Myrten, das swischen meinen Brüsten hängt*^* Die Sohne Jakobs nehmen Myrten mit nach Aegypten ••« glaubhaft, denn in Aegypten gibt es keine Myrten. Aber dass die drei Konige aus dem Morgenland sur Krippe in Bethlehem Myrrhe mitgebracht haben sollen, wie Matthaeus berichtet, ist durchaus unglaubhaft 1 1 »#« Bringt man Orangen nadi K Californien oder ir'etroleum nach Texas ? Der Bericht« den übrigens nur Matthaeus bringt, ist in die dem 7-28 schichte Christi eingefügt^ u» eine PropheseiuBg Jesajas in En fallunc gehn su laussen: ^Die Zuge der Kamele werden dich überfluten« Sie alle werden ron äaba kommen, (Mld und Vi e ihr auch werden sie bringen und das Lob des Herrn verkünden«** (Jes« 60)« Jesaja, der üoha des Landes # begeht keinen solchen wirtschafts» geographischen äct)|iits«r;er lässt aus Saba jene beiden i^rodukte kommen t die tatsächlich ron dort als wertvolle JTremdprodukte ein^ ge fuhrt wurden : uold und ^^eihrauch« ätilecht hingegen ist der Bericht des Johannis über die Beerdigung Christi: 'Da kamn audti Mikodemus « « « und bra< Myrrhe und Aloe susammen bei hunderl Da nahmen sie den Leichnam Jesu und wickelten ihn in Leinentücher mitsamt den üpesereien, wie die Juden su begraben pflegen? (Joh«19)* Die Araber glauben, dass die ^Gestorbenen sich im Jenseits an denselben Genüssen erfreuen wie im Leben tind scheuen keine hosten und keinen i^egt um über nüsten hinweg Myrten zu den (Arabern zu bringen« aus der Welt l'alastinas stammt auch die bitte, der Braut zur Hochzeit Myrten zu geben^ denn die Myrte ist bis auf den heutigen Tag in Palastina die Blume der Hochzeit geblieben« Man ladt zur Hochzeit # indem man Myrten sendet» die Braut tragt sie im Schleier # man tanzt mit Myrten Tor dem Brautzug und schmückt das Brautgemach mit ihnen t weswegen es das **Myrtenzelt^ genannt ist Man Tersaume nicht, in dem sonst literarisch schwächsten Teil der Bibel, den Sprüchen, das Kp 7 s^ lesen, das eine realisti^ sehe ;:>childerung des Hurengewerbes gibt, getreu bis auf den heuti« bunten gen xag# Zu den vielen gtsttss Worten , die den glatten Lippen der 7-29 Kokotte irle ganse bohwarae ron bchnetterllBgen entflattem, ge« hört auch die übliche V er sicher ting« dass ihr Zimmer ganc besonders schon sei "mit b-unten Teppichen aus Aegypten gea schmückt, das Laccer mit lAvrrhe. Aloe und Zimmet t •# ^ besprengt wenn mit der sinlcenden DSomenrng die Abschiedsstunde des äabbaths naht, begleiten die Juden die scheidende ^Königin Sab» bath** mit Abschiedsliedern* Dann schauen sie sun üimmelj ob die ersten Sterne zu sahlen sind und wenn sie ihrer drei erkennen, so ist die Minute gekomment die lioheidung ewisohen dem heiligen Kuhe» tag und den gemeinen Werktagen der neuen woche zu Tollziehen* Der Hausherr zündet eine Kerze an, ubergiesst sie unter Segensspruchen mit Wein und das Erloschen der Flamme ist das J!;nde des Sabbaths# Um aber noch etwas Tom Duft des Feiertags in die v^erkwoche hin« über zu nehmen, reicht man der im iireise versammelten Familie einen Myrtenzweig, der von Hand zu Hand wandert und jeder füllt sich die i^ase mit dem ätt>athduft der Myrte, eine psychologisch ausgezeichnet fundierte i:>itte, denn keine j^rinnerong ist so nach» haltig wie starker imft# Als die Juden aus ihrer Myrtenheimat in die Diaspora verstreut wurden, war es nun in den nordischen Landern schwer, duftende JUQrrten zu haben« Man brachte sie aus Falastina, aber getroo]^ete Myrtenzweige riechen nicht und ver« fehlten also den Zweck« Daher ordnete der Habbi Ephraim von Kegene bürg um 1173 an, man solle anstelle des Myrtenzweiges Spezereien aus dem Hl Lande nehmen und diese in einer durchlooherten Dose herumreichen e So kamen als Myrtenbüohsen die **Fsammimdosen^ in Gebrauch, die man, meist in Form von mittelalterlichen Türmchen aus c^ilber in den üausem der Juden findet« iL.^m "b/bo h\M omV ("va^ ^hiA fdrm -jr/u|t (jvid^d \ r a m i^ )' ) ^-Jf I .f.'i{ tt^ >u'^ . _.._.. " t i >L&^Jx.^ Xn^Tuv "tkt ^iAynJit.(iJ~ , T-r cHu4/ Q^/ifzJ^^Z/i'^o JL aJX (hK ) Äc c^i^ (y^'^C Oii(>p^ ^4 'Uc /h^ ü AmU^ . Au/i^^^^u^ />*6 '«'^ ^-^ JrM>t»- /tito-^u, ok&j\kjCf'JthC^^ .-*e^ t~ I J-^ Ou*U/\Ma£^ OlakA MOiaJo OJuU A:A>lhf- A,CLxliQjiU)x iL i (rxe^ A^^'^xJt^ aJsJto^Aj i . ^'J Aiio ^iJ^o- 'Itfrvv. ßwui^Ai^l£^yc,jf' ituy <^ "Ott. ^(^h^vp^XC f-6i/yr ^ce^-^^^jiy> Cio -S^e. f^ •M_- &ff- Zo^ I 1 i/\tjr AT^<1 M*^d ^cA-w*^ ^< yi^M^u. c/a^tjctu^exeo/ ^ ^<^4> ^4»^ '^i^ 7X '£«J^'^ - C^'-/ yVJlt^^ /^»^^^ f-O-^'^y^ Ä-t*^ -^ ^ «^ -fV^, ^ rA^cu> cn-Co/ (ti- ^^o^M^ck^ts^c^ y ^t. ^ Ai,c.A>iu (riJLi . -Jt^ "Äß, jzicKAJh oJl^O' diM^J^ ^da^fi^irn QsfsdA^f^ A^ A'sjBtiL '/:i^4yxc. C^'j^ ^^it.*^ Av^ttfeyy ^(y ^4ce>y^ «k*^ >/?^:i^ -61/ i>-J^.^,t^U£e^ 'iAs^ ^^y>>ei^ •£<. -6t^ ''l^ -^^ AhL ^ trt^-eh/? QJuL. i VhJ / HJUi ^CiyL^^O OuUj^ Aa^xAM^ ÄA--^^^mXjl -^vX^ AAe T^^ 'ik.^^^-'^MAJ do-ArM^ o-We*^ />- ojAAhOudrM c2vjL ^<^M-^4.^Ä i__jp44^ -^^W^^v^L^W >0 _/ic A. a-ifc^ r^-4 •A>i'/H^ . /H^c^Ll,u«^ I . hjtTOuf**^ AM^Ö^ZIU ^-i- "tt^ ^WnJhtrt AfVuiadJtO AA" jUcvto -pi %JL 0-yVüL, p-\o^ ) cMo- 0^ f>eihCi/>0-€ . -fiy\ yCf ^^xf^^yULp ^cr- ^Ul^^'yf''X^ _ Ju^ec^K^__^<4^eHv^jS4i_.Am /pikjck &f~tiL uyö^^ Jy^ L&oir- ti^ -oz^ti^e^ o-fiJ&i. ^^Jck cuj^ "^^j ^We^' Cy^y^M^cjhc ^!i_.J%Jiyi^ AiJU^CCt^ A^tju fi^O- >2t*-^ ^u^ /Cw AQ^ImJL " Cry'yC ^M^ Ä«^ _ J2uyt*Jf-^ Ja^, j^ yoÄo,.^ ey^ "t^ijUJj ^^^^A€o a^yi^A}t££^A^'äu I % I Jmla^ (nZ C^frvc^6u^ j2.,Ay«^yi'U^'^J\JU^ AO- CütC\}C l^^/^tMji/X yZjc- iiuL^ AjJi^L /(i^.A.uUr^ ^Jth^ 't^ /K(f>Ct/i I -- i I ! .1 1^ I) THE STRUGGLE ABOVE THE GKOUKD WITH CHFAIICAL MRANS • • • jRr / See page 12 of Table of Content ■mbuk*.^ Chapter 7) Thi First Fighting Matter: Oil Arabia Rise and Pill the Air All the Lovely Odors of If we put sugar into a cup of coffee it can Ko ny »ore after a few < t moments for it disintegrates into its molecules. Milk, however, if added to the same coffetdoes not £Me from tiaAma^sight« It only disperses equally all over the cup for i-t contains fat or oil which is the same thingand oil does not dissolve in water. If *we were to look at our coffee-milk mixture ijMuder a microscope, we would be able -^ä, clearly aistinguish the tiny drops of oil« Eau de Cologne, if added to water, also A fails to dissolve, Instead the water 's aspect becomes turbid and "milky" and if we obssrve it under a microscope we will notice as xve did before with the coffee and milk, the separate distinct little drops of undissolved perfume-oils floating in the water: If we Wi^ye ^& allow this mixtyre to evaporate only the oil would remain« The^ water would disappear into the air, first at normal speed, later less rapidly, for the little oil- drops «trt just like the grains of sand on the illustrations • Each drop surroimds itself with a coat of water and holds on to it persistently. Oil is not r k. . only a liquid itself, a liquid which evaporates very slowly Sit it is also a water-- A^ grasper like ttre^ sponge. We may indeed call it a sponge consisting of great numbers of infinite ly small oil- drops« The plants of the arid parts of the earth produce oils primar^ly ift order to keep >. their tissu/e smooth,-just as we use oil to preserve our leatheitgoodsT'but also because the oil-drops retain the last precious remainders of water wjien the plant is dry out« A pressure twenty times as streng as that of the atmosphere is required of one wants to squeeze these last remainders of water out of a laurel- .&. pe wo leaw« Twnety-five atmosphere« would be needed if we were to try a»d do the same thing to the myrtle leaV^ and even more are uuuuy&ui'y for tj«^ turpentine^, containing leaves of the terebinth« There are two more characteristics common to all oils v^ich I would like to describe here« As we all know oil is an excellent and highly concentrated food which men and • I • • • J& '^ animals as well as plants carry in their bodies as a reserve that can be eaten up when no other food is available. That is why fat animals and plants are hardly ever found in places where drink and food are plentj^ful but rather where starvation looms as a constant menace« - Besides having all the qualities already described, oil has q/ also those of an Isolator, offering prtection a^ainst the radiation of light, heat, cold and eleotricity. It is for this very reason that high-frequency apparatus are equipped with oil Isolators* The soothing of pain through the application of oil « compressions, ^'Balsam on the wounda", as it is called in the Bible, the calming effect ok massages with volatile oils in cases of rheumatism or neuralgia, are in reality caused by an Isolation of the highly irritated nerves affected by "short- •Rrtic, like T^er iastance circuits". The animals inhabiting the the whale, -Hw seal or*ttw codfish, all keep an ample oil-supply below their skins and thereby prevent any of the warmth of their bodies from escaping. Ducks, seagÄrtS, pelicans and other birds that do a great deal of swimming and wading grease those parts of their bodies that usually touch the water. It was in Palestine that the oil tree originated because it is the country of -Ch^^meager soil, ^f^strong sun radiation and oblong o periods of drdught» The oily flesh in which the plant embeds its fruit before it falls off the branch is an emergency rayion of clothing, food and drink that a mother gives Ä her child to take along on its life-flong trip into the world of the ground that yields no water.spf tiTö kxxici baking shadowless sun and of Ü»e many rainless ) months • ^ 11/ Open liiÄtt Sesame • Almost all vegetable-oils were originally found in the arid y regions of the south only, for their main function was that of a protective agent against the drfught* Theoretically they might just as well have had thtir origin in those northern lands where dry weather also prevails, but plants do not develop properly in a cold climate. We all remember the days of our childhood when we read the magic words "Open tTrtmg Sesame" in the "Tales of a Thousand and One Nights"; but only now do wb under stand why the oil-producing Sesanie-pod grows in Arabia. Sesame >» which is also repeatedly mentioned in the Bible is the second oil-bearing plant of the Arabian world. • • • • 4 • . Palm Qil The third^piftf is the paliiw-tree voV it« oil is a means of 7 % protection against the(cirynes8 oj^-4fe» desertSand also a coating and a source of food for its fruits. ,'jt "Sa^e CastorfOil The fourth OÄe is "^^fe castor-oil which is found in the famous bush in whose shadow the prophet Jonas behaved in an entirely unprophetici^ but unfortuna- 7 tely very human way whilÄ sitting and waiting for t)ffe God - intonded ending of the t seems quite appropriate that big city of liliftive. From the poinir* of view the plant chosen to be mentioned for the first time a^ this particular point was the castor-oil plant* It grows verj^ fastjbecomes as big Äs an average room, is high and sifficient, although not too much shadow is cast by its wide leaves« IWiat grows fast also dies (>fttearly: "But thatt God s#»% a worm^ ijf^ the moming when thQ dawn was abo«%-H:<^-breftk and the worm--b^t th»--Micg:;^TTnr "-STTtrhat it--»h^ul( The name "kikajon" is Egyptian« The fruit capsules containing the oil were called "kiki" by the Egyptians. From its formation it may be concluded that this word origina- ted in central Africa from whose dry regions the castor-oil plant spread northward« s castoroil capsules the^ still JwHW some oil were dis- covered and Lnei'Uli)/ it was made possible for us to use today a laxative which was put into the grave of ^mr fnaraor'.oA- aiiülöRL bg,j^pL, right alongside his body, so that he would nayer Vs.>o^ suffer from tifö lack of it^, after his arrival ih the next world» Could there be any more convincing proof of the cleverness of iiaturc*s device than the castor-oil plant seeds found in those graves which successfully withstood a fouri^ thousand year long period of dnpught? S Parasols^composed of Fragrance Olive-oil^ fi^same, palm and castor-oil are all heavy oils, but "HW plants also distil oils that evaporate easily« They are called volatite oils, a name v^ich nowadays is ^oj^ timely a«y luurfe, These oils are as a rule mixtures ^^ of lighter and heavier oils« The light ones f%>B9 into the air yiMrtit the heavy ones remain. Perfumes thfrtrrcre left standing in open bottles Ae^not only lose in volume cJu^'^io lV^ aa!La but the quality of their fragrance leeocne considerably, for the finest oils are the • • • • first to escape tle bottle, /""/hat is commonly called the **fragrance" MJes in reality the particles of such a mixture that leave the bottle and rise into the air* All the colors tJatrt: we admire in flowers are produced by various dying agents within the blossom. They are dissolved in fragrance-bearing oils and that is why the blossoms 4 of i9 flowers srnell. As a rule we are told that they do so in order to attract the iasest insects. This explanation is not exactly wrong but oi^-%^o oth^r Tiand ratilBr fragmentary«| Rising higher above the grcund than any of tts other parts the plant» •s "crown", A blossom is constantly exposed to the lun. For beautyts sake the blossomx'e leaves have to be infinitely thin eind delicate» If they were rieh in water, the sun, ^e light and tMe wind, not to mention the dr^ught.wculd very quickly bum them. That is why they contain a great deal of oil. The heavy oils within them remain whereas the light ones evaporate and form a "dorne of fragrance" over the blossoms just as evaporating water, dust and carbonic acid form a cloud of vapor over a big city« These clouds act as ^ barriei^ between the eitles or the blossoms and the rest of the world. They prevent the Bunfrays from reaching the inside and hinder the excessive evaporation of water into the outer world« There is less sun and light within big eitles than there is in the eountryside, and the air there is much damper too. The blossom, below its "dome of ^ragranee" lives in a "micro-climate" different from of the worldxöurrounding^i*» Fewer sunjtrays reach it and, on the other hsind it retains more of the water vapors it ejects from its tissues. The ••dorne of fragrance" composed of tiny drops of the blossom 's oil, hanging in the air and spreading over the blossom, is like an invisible umbrella« It is also a parasol, for it refuses to admit the sun- rays from the outer world, so that the blossom Stands in the shadow even when the light radiation around it is very strong. The water molecules escaping the humid tissues of the plant hit the fragranee umbrella and are prvented by it from reaching the outside« The "dome of fragranee" is useful all freund« ^ The Oil of the Scots-Fir The dryer the cliraate.the more the plants depend upon this umbrella eonsisting of oil'-drops and the strenger dKik they smell (alpine flowers). It is a well known fact that in those parts of the world where real drOught prevails not •/ ,4 '• • • • •< only the blossoms but also the lea^es of the plante and their wood ejeot a strong O odor, A good example is the - ood of iiffb pines or tU^ Scots firs J> both plant 8 whose leaves have taken the ju\wpk) of needles because of the harshness of the olimate« These needles are also extremely rieh in pine oll and this double protection ky trfe shape of their leaves as well as their heavy oil content enables them to advance further into the arid lands of both i^ J^^rth and "Wtfe -Äouth than ar^ other plant , • The ancient Jews preferred to use the jjragrant wood of the scot^fir when making «k^fireS on the altar of the temple . f rCa •• • EÜCALYPTDS OIL In its struggle agalnst evaporation the eucalyptus not only narrows its laaves and "p tums them towards the sun f rom moming to a evening f rem East to West but it also darelops the so-called eucalyptus-oil which has a rioh and inten fragranoe. The 'eucalyptus grows neither in Australia iriiere it originated nor in Palästina but in a homeland, in . Hosguitos ca^3Pt stand the oder of ^MT eucalyptus Dil and will not go near the tree* The eucalyptus is a natural ally in man^s fight gl against malaria« It attsk attacks the d^sease-carrying mosquito in two wayst ^neath the soil its roots absorb the water which is so neoessary for the spawning of the e mosquito; aboTe the soil the oder of the leaves frightens away the mi. mosquitos and prevents them from depositing their eggs (see pa^e*«*) Formerly» S in Palestine fchwo ■oxqmUbo irtien ohildren were put to bed they were told good-night with the following wordst *May the arch^hangel Gabriel watch over your right aide and arch4angel Michael OTcr your left side«** Today we xaight wisht "^May a eucalyptus tree stand at the right wk&9 of your house euad a terebinth tree at the left stde»** These two trees are the arch^angels of today protecting the sleep ef aen against x&e most dangerous enemys the mosquito which carries malaria bacillus irtiile flying through the night* ^\) i JACOB' S SONS PID NOT CARRY "NUTS" TO EGYPT BUT PISTACHIO Ererybody who knows the Bible knows the naae terebinth« But how many have thought about the meaning of this name? Terebinth is the^blical name for turpentine tree« The oil which the tree produces to fight dryness is i^ turpentine oil« Terebinth is a shrub ^ >^ of the flora group of the ^pista^hio« In Palestine we find three different types: ^ The most inportant Pistachio of Palestine^ i8_the_Pistaoia^ Vera t^^ is a nut which everybody in the Orient lores to eat and which is also used in candies and other sweets* When Jacob* s sons - during the famina in Canaan - were raady to go to Egypt • • • • their father Israel said unto them^ if it must be so now^ do this« Take of the best fruit in the land in your ressels, and carry down the man a present, a little balm and a little honey, spicas and myrrh, n^tiis and almonds« Gen 43/11 / r 2 r It Is imposslble that Jaoob aotually said this« Thera were as few telsams in PalAatine at that time as there were sunkistä oranges in California at the time of Columbus» LA' Nixts will only grow^^in a vary danq? oliaate and therafore there are no nuts in Palastine« -«j j The ''nuts*' were F}.8taohio iriiioh were found in damp Northern Palestine» In dry Egypt they meant, of coursai a rare delioaoy from abroad» ^me Pistaoia Lantiscxam or, as we would say, the mastio« has an oil whioh,upon evaporating laavee(a resin^s / residua^ known as 6\m Arabio, whioh was until 18id K A»D. 1900 a famous itam of world trade« Today we use gums nade from various othar superior materials. However, if you still recall the time before ^^#1900 you may ramember the little bottles on desks and worki^g tables wijdinbhe labal XgÄft ^Gum Arabio*'« This "^Arabio" is in memory iQ(^ the mastio and its homeland: Palestine« Arabia and The jöiird Pi2*2if^— -^S. 2.^ P^^£.®*^£®_^i ^^ Pi£taoia_Ter£binthuSj^ H^^lL fi"^Z^-J*2. *^ ^I?^ ohewing gum in W£bor^ This is a shrub, äbout knee-high, lAiich is foxmd quite frequently in Palestine. One of its protectire mesuras a grinst evaporation is the sacration of an essential oil whioh drops like tears from the ends of the branches« But a«/^all tears %ikw% these tears dry and whftt raraaaas is a stioky pearl wfaich hangs from the branoh like the cone from a firi this is turpentine* The natiTS ooimtry of the Statcchta tarebinthus is Persia. The nama itself is of Persian origin« The Persians used to ohew thesa turpentine pearls tHre we ohaw chewing gum today« Paople then did not have aromatio mouthwash and antiseptic toothpasta, or coffae and cigarettes and therefore the Persians were fond of chewing this resinous by-product« The populär! ty and Tersatility in the use of these turpentine pearls is evidented in the fact that thsy were foxind at the table of kings and in the ration of his footsoldier8»-in the former case as a delioaoy in the latter as a narcotic« Cried the King of^4M^when he saw his soldiers defeated by Cyrus* Amy: •Woe, woe, how brave are these turpentine ohewers«.«" The turpentine pearl of the pistaohio shrub is the first chewing k gum in history« y M -.* ' THE BIBLICAL "TEREBIMTH" • ———————————— Y If taken from its wild state and cultivated the -Eistachio shrub develops into one of the iiiglieat and most Te autiful trees in Asia Brlinor- the T^rebinth, The first treeementioned in the historical part of the Bible are i[!erebinths. Abrahm travels from Babylon • «#811(1 Into th6 land of Canaan they cama^ and Abram passed lim through the land unto the place of Sichern unto the piain t^Eere^tntfe?^^ of Moreh . Gen 12/5 This translation is incorrect. The Hebrew original says '♦elah^' irtiich means "big tree" .^However, it is impossible for us today to identiiQr its Classification. The tree is mentioned ^various other occasions as the -Serebinth of Sichern« It was one of the holy trees (described on Page ••.) ander which the people of Canaan worshiped their Baal, i#e# Boss, a l^calgod^ It was customary to replace these trees of worship when they grew old and cracked/-Be cause one of them had ravished their sister Dianah, Jacob* s sons slaughtered all ob n of S Sichern. And they gave unto Jacob all the stränge gods which were in 1k their hand and all their earrlngs which were in their ears. . And Jacob hid them under the oak which was by She ehern* Gen 36/4 There is another botanical proof that the tree in question was a terebinth« In one of his o: ations. Isaiah says; For they shall be ashamed of the oalcs which ye have desired, and ye shall be conf ounded for the gardens that ye hare chosai • For ye shall be as an oalc whose leaf fadeth and as a garden that hath no water. j 1/2Q There is no such a thing as "an oak with fading leaves" in Palest ine* The evergreen-oalqp is, according to its name, evergreen and does ncfc have '•ÄL ding leaves**. However, the terebinth - which is exceptional for Palestine • fades in fall. Why? As long as the little terebinth- shrub stays right there with the other M shrubs it is protec.ted through and by the otherplants. If it is cultivated and ^rows up to a big tree, isolated in the dry country, it does ngj^j^ay^ aiiymoie the 9 strengtli to carry x its leaves through the long dry season» From a natural-hi Story point of vi ew, Isaiah* s ral^yying to the terebinth tree was correct beoause tbe ftt ding leaves, flying though the evergreen f\ \T landscape, are a remarkle sight. /. The King-Jaznes-version calls the Valley in which David killed Goliath, the Valley of Elah* The original, however, calls it the Terebinth Valley* Undoubtedly, the original is correct because we still find terebinth trees in this Valley. Also the famous "Oalc of Abram", near Hebron, a place with two asteri^ks in ever« tourist guide, was really a terebinth* Flavius Josephus.who had a thorough knowledge of the country and who gave us the best and most accurate description of Palestine at the time of Cj£ist^,calls tbö tree correctly^)a terebinth^ "Nearby the city of Hebron a • »*» tall terebinth is shown which is supposed to be Standing there since the creation of the earth" . Thls terebinth has a stränge an.d, we might add, typical Palestin^an story: The Romans, after they destrpyed the Temple, built there another temple to worähip ti(eir heathen gods, 200 years later, after the conquest of Palestine by Constanttoe the Great, his i pious mother (St* HelennJ^ aslB d him to destroy the heathen temple and to build a Christian chapel x± instead. The of Abraham' s offering stftr four different religioiBX in 700 years. But the hi story of this tree is not ^finisb^ In mediaeval days when they came to He"l|^^, Christian pilgrims wanted, of course, to see "the Oak of Abram»* (which was at th«l(^ time a mosque) . However, the world over, if tourists want to see something - and if thejr are even ready to pay for it - they usually can see what they wish to aix^ see, especially in Hebron whose inhabitants today are no less shrewd than they were then • according to Genesis chapter 23 - when selling the cave of Machpelah. If one "Oak of Abram" faded another was declared the "Oak of Abram" and this went on through the Middle Ages up to KäBt r modern times. In wlnter I889/9 another "Oak of Abram" collapsed during i\ a heavy storm and since then another old tree which is nks shown on page .... is l)»4ag wordiiped as "flak of Abram" . JkiS'o'^i s oak, of course, ^ is no oak but a terebinth. ^ THE BALSAM TREE (slirub?) The most fajnous of all shrubs in Pale st ine is the Balsam Shrub "zeri" ( Conmiiphora opobalsamum) which has a rioh fragrance and is very similar to the terebinth shrub* This baleam shrubx comes fiom the hot dry zone of the Old World, from Abyssinia and Somaliland* The reason it moved from the south coast of Arabla up north to Palestine is that paTt of the Jordan Valley has the same dry climate as Africa# We wotöd.^ better say t t TlB balsajn shrub does not grow in Palestine at all but only An a small strip^which was splintered off from Central Africa and which moved up to Palestine as the Jordan Valley* Flavius Josephus teils US that the Queen of Sheba TTtonn a plft V^/vKing Solomon and- oont wfTpfei baisam shrub^up from southern Arabia to Palestine. This toa dition MM fits perfectly into the frame of the economic«* Situation of Palestine* Solomon was ftnctxmx the first o^e to start international relations with other people Aü- import/fare plants and starteil ä'Xso^ to industrialize his own country. The baisam shrub requires ^ very careful cultivation, which, incidentally, was begun then. It is about the same as with oranges. It is impossible that Jacob* sx sons te^te- baisam to Egypt* The last word in the Song of Solomon reads; Mountains of Spices* Whout'oottld up to now figure^the meaning of Mountains of Spices?^** is very simple; 5lhey are the slopes of the Jordan Valley which Solomon had cultivated. These c s were so precious that guards were posted all over the place* People in ancient days regarded the slopes as sofflütM: Ä wonder and almost everyone of the great historians n of tüe-^antiquity like Theophrast, '// \ Diodor, Tacitus, Plutarch menti*n V 7.' i't* Strabo descrilDes tlie Jordan Valley as follows: And he^te is the femous balsam garden. The plant s are lil© slirubs, such as the tereblnth shrub, and have a spioy odor. To get the sap of the balsarii shrub they slit the baric open and catch it in little pots which loolcs like curdled milk.The sap is of very great value also because this is the only place where it is to be found. Balsam of Judea had in antiquity^^about the same position d« Jrench pftrfune AB today* Chanel of the French Riviera, for instance, is produced there and nowhere eise in the world. Balsam was ptrfumeand remedy fer A wounds at the same time. It is the "Balsam which is droped on the wound^^. Plinius <:5K (A*D.75)gives a very vivid description which sounds like a modern economiocÄ report: • "Only in Judea balsamum is cultivated and there is no sap of a finer and richer fragrance in the world... The Yespasians were kind enough to show these trees also to cur city (Rome) and I mention it proudly that since the great Pompeyus* time there are trees in our big lon processions of triumph* In the war against the Romans, the Jews raged against the shrub as against their ver^; own existencej however, the Romans protected it and so it happened that they were fighting for a tree# The Treasury Department is now in etgragiB Charge of the cultivation and never before was the plantation kept better and more pi plentiful than just now... Five years after the conquest of Judea^the crop amounted to more than eighty million sestercia" After the fall of the Homan Empire half^ civilized people overr^n Asia Minor and once more the balsam plantations were destroyed. The Arabs, however, cultivated them again. One of the first Christian pilgrim^to go to Palestine was St. Willibald who. in 725^ brought . . balsam back with him, though not in a bettle but - - in his wander-Ät^ek The export of «alsam wag then prohibited and the publictan (oollectorii 4S£^customs) in the port of Tyr» searched evei7body who lef t. very car^ fully* Of course, they/iiew of the cid trick with the hollow wandfix-sti^, but St. Willibald did not quite fill up his stick but put some lam:^oil on top of it - - quite a smuggler trick for al^aint. Everybody who kncws the Bible well is not surprised at all that the s§ollectors m6- customs\ -S^TyrSö were rather tough in watching that no balsam iir exported. c Ezechiel delivers a great speech against Tyr^öBkin his book, chapter 27f i alid di sc loses the sources of its riclmess. He also speÄice-«rbotrt the export of Balsam: Judall and the land of Israel they were tbay merchantsj* they traded in thy market mKxlCÄt wheat of Mlnnlth and Pannag and honney and oll and balm. Ez27/l7 Undoubtedly^ there was a high export tariff on baisam because otherwisa Tyrtt« would not have been linked proverbially with itKJomiXÄ wealth. IS THERE NO BALM IN GIUEAD? Stadents of the Bible know^^from the sermons of the Book of Prophet s- (the expression "Balm in Gilead»»> Gilead is a distriet at the Dead Sea just to th^--aggt of Jericho • The JB± east side of the Jordan Valley is damper and conseq.uently the baisam plantations were on the easteiii ı5 slopes and, therefore, '»Balm from Gilead''. A The daughter Judah is worshiping idols and needs Balsam to recuperate ± from her illness: Is there nb balm in Gilead? Is there no physician there? why then is not the health of the daughter of my people recovered? Jer 8/22 (Also,Äs7pt is sick but nothing will help it-. Go up into Gilead and take balm, o virgin, the daughter of Egyptf in vain shalt thou use many medicines; for thou shalt not be cured. Jer 46/II iraAT PID MAGDALENA USE TO ANOINT CHRIST? NAHD-WATER OR BALM? The baisam which was cultivated in the hot Jordan Valley wap brought ip from Jericho to Jerusalem and was then transported down to the various ports of the coast. Judah, the first yillage which the Caravans reached on the highland after their long trartel through the desert, was a suburb of Jerusalem* Beyond the eastern slope of the Mount of Olive was the village Bethany. To be close to the capital but still far enough from the dangerous priests, Christ stayed here with his disciples waiting for the day of his entrance into Jerusalem. Hp.rn Hhrjprf was anointed is described in four different ways in the Gospels. 8 Now when Jesus was in Bethany in the house of Simon the leper, there came unto him a woman having an alabaster box of very precious pintment, and poured it on hls head, as he sat at meat. But when his disciples saw it, they had indignation, saying: To what purpose is this waste? For thls ointment might have been sold for much, and given to the poor* When Jesus understood it, he said unto tha:ri, Why trouble ye the woman? & r she hath wrought a good work upon me. For ye have the poor always with you, but me ye have not alw^ s# For in that she hath poured this ointment on my body, she did it for my burial» Terily, I say unto you. Wheresoever this gospel shall be preached in the whole world, there shall also this, that this woman hath done, be told for a memorial of her. Matth 26/6-13 John and Luke teil the story differently: Then took lÄary a pound of ointment of spikenard, 'very costly and anointed the feet of Jesus, and wiped his feet with her hair, and the house was filled with the odor of the ointment. John 12/3 Score: two to two. Who is right? Most likely John and Luke. The event occured in Bdthan^ on the caravan-street of the balsam-trade. The ^^^Isam w 7 brought up from the Jordan Valley was j^vA down here and the merchants, traders and agents from Jerusilem examined and brought Balsam here. Bethany^ was something like the Balsam Ejcchange of the old days* as Graisse was the center of the French >Q^rf ume trade in France. Magdalena is a girl fi?SsL of ^fi^ilsam for Jesus* this village and brings a big pot But when his disciples saw it, they had indignation, saying: To what purpose is that waste? For this ointment might have beoi sold for much, and given to the poor. Matth 26/8-9 One has to read the Bible very i^s^vmi^py; every oao ^iP" i tu word^i counfcs and is important. Did not .yc^a^notice that the disciples sayt We could have sold the water for big money. Why selling? The scene occurs in a small, rather poor village. Tho^w^uld buy there^ expensive perfumft/. Certainly the inhabitants of Bethanl/j^ did not use the "precious water". And how come that a simple maid from Bethany|[ gets a pound of the precious and pure -JCiard-Water? Every thing can be explained by knowing the enrnrna. - B»nts. Magdalena i« a girl which eomiQO' from the milieu of the baisam Caravans* Today we would say she is the daug^iter of the driver who hauls the "balsam. -ör her father is a balsam agent. Most likely she would come to Jesus with -«Älsazn because that is handy in Bethani^Land not xJlL with aa bettle of --Kard-Water. It is quite impossible that she poured JS&rd-lfeter over Jesus* head. That would have been a very affectionate gesture which would have been very much out of j^yie in this cc>u3ft**y- ' -eiafile neighberhood. It also would be very unnatural f or theae simple countrybeople to behave 111© that. T^-^^wajP^^t* probably happened was that Christas feet were sore from the hot aad stony paths in the neighborhood of Bethan^^. It was customary in the Orient to wash the guo 8% ' fl feet who bnly wore sandals and no stockings* ' Did not Abraham do the same for the three angels who put up at his house? Eurykleia, the old housekeeper, recognize^^ Odysseus by the scar on his leg when he flnally returned home^ There was no soap at this time« Stjrair» the L. ; host cleaned his guest's feet witli pure water and theii 'rubbed them with Olive oil. Magdalena, however, used a whole pound of the most precious Jericho-balm and that is the reason why the rather provincial disciples get indignant* "To what purpose is tMs waste? for this ointment might have been sold for much". Magdalena, however, did it and it happened the way Jesus had prophe C s ii 4-^ iti Verily, I say unto you, Wheresoever this gospel shall be pi^ache d in the whole world, there shall also this, that this woman hath done, be told for a memorial of her. Math 26/1'? THE BALSAi: IN THE STORY OF JOSEF» WAS TRAGACANTH Balsam is mentioned twice in the story of Joseph - - however, jjJK»i>ii:moi only by the translat^r. When Joseph was thrown into the pit by his brothers •.♦they sat down to eat bread: and they lifted up their eyes and looked, and, behold, a Company of Ishmeelites came from Gilead, with their cameis bearing spicery and balm and myrrh, going to carry it down to Egypt. ^^ 37/25 Latei; when the brothers went to Egypt they were supposed to have taken • 10 ^Isam along (see page •••.)• However, as Flavlus Josephus repo3»*«, Balsam was not imported bef ore -KiÄg- Solomon^ f rom southern Arabia to äbobn Judaea, only after this state had risen to international impor- tance and had developed some industrial characteristics. Jacobs people 4 living almost one thousand years bef ore that were a simple family of shepherds of almost nomadic character* As little as Caesar' s soldiers could have brought pÄrfumefrom Oallia to Rome (wlii^h w««-'i?irotisand yeaiB latar introduced by the orusaders in France), xt so impossible would it have been for the jbm Ishmeelites to bring baisam to Egypt. It was not balsam but "rubber from Canaan", the resin of the cystus rose. This resin was collected by Jacob* s shepherds as some sort of a sideÜÄe* | They did not actually have to collect it bat the goats brought it home. The cystus rose is a low bush which grows exuberantly almost all over the highlands of Palestine. Its thorny leaves secrete sohb aort of sticky but sweet scented rubber during the night. Wfctie the goats the cyctus bush the sticlcy pearls stick to their beardS, All the shepherds have to do at night after the goats retufig) home is to comb their x beard and p^ collect the rubber. That is wlw*e the name \r^{,a3X\B derived: targus means goat. We owe so very much to the father of alL ^ .VI« historlcal v/rlting, -^ Herodot- His reports are magnificent sources far history and science because he was the first ona who really wr^te history scientifically • But» naive as Herodot^was he also reported fairyJ;ales scientifically • For instance, when he speaks gbom^ "Wre tragacanth, and says that the beards of the goats ia- Palegtimg yield rubberV "ffliey deliver tragacanth but they do not produce it. That is what Jacob* s sons brought to Egypt where ''Canaan rubber" ^i^badly needä for mummif ication. As a matter of f act even today. we find <2oinaan rubber C in the Egyptian sepulchres which was brought to Egypt at the very time ■ -f ♦» « Jacob* s sons went to Egypt. Holding such a who -xxan say whether this öorn is not the one which was touched by in the hani , / 11 ^ Äoseph's breth^ or perhaps by Joseph himself.... 7^ \ i , j I) THE STRÜGGLE ABOVE THE GROUND WITH CIÖMICAL MEANS Chapter 7) flM First Fighting Matter t 011 Arabia Riae and Uli the A!^ fee paga 12 of Tabla of Conten All the Lovely Odiors' of N If we put some sugar into a oxip of coffee It cannot be seen any more after a few moments for It disintefratee Into ita molecules. Milk, hoTTover, If added to the same coffe do©8 not fade from th© eyslght. It only disperses ©qually all OTer th© cup for \ it contains fat or oil which Ic the same thing and oll does not dissolve in water» If W9 were to look at our coffee-mllk mixture iinder a mlcroacope, v;e would be able to elearly distlnguish the tiny drops of oil# Eau da Cologne, if added to water, also falls to dissolye« Instead the water^s aspeot beoomes turbld and 'hnllky" and If we obseinre It under a mlcroscope we will notlce as we dld before with the coffee and milk, the separate dlstlnct little drops of undissolved perfume-olls floatlng In the waten If w© were to allo\v thls ulxtjire to ovaporata only the oll would remaln« The water would disappear into the air, first at normal apeed, later lesa arapidly, for the little oil drops act Just llke the grains of sand on the lllustrations* Each drop t surrounds Itself with a coat of water and holde on to it oeraistently« Oll Is not only a liquid itself, a liquid which evaoorates very slowly bit it is aleo a water grasper llke th© apong©» W© may lnd©ed call It a sponge conslsting of great nunbera .^\ of infinite ly amall oll dropa« The plante of the arid parts of the earth produce oila primarely in order to keep i \ thelr tiasure amooth, Juat aa we uae oll to ^rBs^rre our Üather{;;ooda, but alao, i becauae tne oll-drops retaln the last precious rema Inders of wmter w^en the plant la In danger to dry out« A preaaure tnm twenty timea as atroz^g as that of the ataoaphere la requlred of one wanta to aqueese these last remaindera of water out of a laurel* leave« Twnety-fiye atmosphares would be needed If we were to try and do the aaae thlng to the xnyrtle leare and eren more are necessary for the tut*pentine, oontalnlng leavea of the tereblnth« w Thare are two more characterlstlei ooamon to all olls «hlolü I would llke to daaerlbe her«* As we all know oil la an exoelleot and hlghly conoentrated food whioh men and .■ •} • ••le anlmalt at well aa planta carry in their bodlaa aa a r^^^rrt ean ba aatan up «hon no othar food ia avallabla« That ia why fat animala and planta ara hardly er^r found in plaoea ivhare drink and food ara plantyful but rathar whare stanration looma aa a constant menaoe» • Bealdea havlng all the qualitlaa alraady desorlbad» oll haa also thoae of an laolator, offerlng prtaction agalnst tha radiatlon of light, haat^ cold and elactriclty. It ia for thia rary raaaon that high fraquanoy apparatus ara aquippad wlth eil iaolatora. Tha aoothing of paln through tha applicatlon of oil compreaaiona, ^Balsam on tha wounda**, aa it is callad in tha Bibla, the calming effect og maaaagea with volatila oila in oaaaa of rhaumatiam er nauralgia^ are in reality oaused by an iaolation of tha highly irritatad nenraa affactad by ''ahort* oirouita^. The animala inhabiting tha artio, like for inatance tha whala, the aaal or tha codfiah, all keep an ampla oil-aupply balow their akina and tharaby prerant any of tha warmth of thair bodiea from eaoaplng« Duoks» aeagalla, pelicana and other birda that de a great daal of awisuning and wadlng greaaa thoae parte of their bodiea that usually touch the water« It waa in Palestine that the oil trae originated becauae it is the country of the meager aoil^ of atrong aun radiation and of long perlods of draught* The oily flesh in whioh the plant embeds ita fruit bafore it falls off the branoh ia an emargeney rayion of olothing^ food and drink that a mother givea to her ohild to take along on ita life-long trip into the world of the ground that yields no water of the montha • baking ahadowleas aun and of the many rainleaa "Open Thou Seaame"« Almost all vegetable-oila wäre originally found in the arid reglons of the south only, for their main funotion was that of a protaotiwe agent againat the draught# Theoretioally they might juat aa well hare had their origin ia those northern landa where dry weather alao preyaila^ but planta do not derelop r properly in a oold olimate» We all remember the daya of our childhood when we read the magio worda ''Open thoug Seaame** in the **Talea of a Thouaand and One Nighta**i but only now tfo ww underatand irtiy the oil-produoing Seaame-pod grows in Arabia« Seaame irtiioh is alao repeatedly mentioned in the Bible ia the aeoond oil*bearing plant of the Arabian world« t • • • • 19 Th# Palm 011 Th# third ona ia tha palm traa to whloh ita oil ia a maana of protection agalnat tha dryxiaaa of tha daaart and alao a ooatlng and a aourca of food for ita fruita. Tha Caator^Oll The fourth ona Ia tha caator*oll lAilch Ia found In tha famoua buah In whoae ahadow tha prophat Jonaa behavad In an antirely iinprophetioal but unfortuna* tely Tary human way nhllat aitting and waitlng for tha God - Intendad anding of tha big oity of Nlnlra* From tha polnt of rlaw of aoienca It aeema qulta approprlate that the plant choaan to be mantioned for tha f Irat tlme at thla partleular polnt waa tha caator-oll plant» It growa vary faat becomaa aa big aa an araraga rocm^ Ia high itnd alfflolent^ although not too nuch ahadow la caat by Ita wlde leavea« ^at grows faat alao dlaa off aarlyt ^ ^^ -V/^/t^AA^y 4 ATT^tA^ ag^^ ^y^^^ Q^^ ^^^^ ^ ^^ ^^ ^y^^ momlng when the dawn waa . 6Jc *^^^*^'^ y^iL, /X* A-tr T/A^ iLbout to break and the worin bet the klkajon so that It ahouL Ä^^/V ^i^/7f, fCu^ ^-^"»^V 'X^/ dry out." *^^i\ju^ The name "klkajon" la Egyptlan« The fruit oapaulaa oontalnlng the oll wäre called "kikl" by the Egyptlana» From Ita fonnatlon It may be concluded that thla word orlglna- ted In central Afrloa from whose dry reglons the caator-oll plant apread northward« In the gravea of the mummlera oaatorell oapaulaa that atlll held aome oll were dla- oorared and thereby It waa mada posalble for us to uae today a laxatlre whlch waa put Into the grave of a pharao of anolent Egypt, rlght alongslde hla body^ ao that ha would DOTar hare to auf f er Arom tha lack of It, aftar hla arrlval Ih the naxt world« Could thera be any more oonrlnolng proof of tha elairarneaa of Matura *a devlce than the caator-oll plant aaada found In thoaa gravea whloh auooasafully wlthatood a four thouaand year long period of draughtT Paraaols eompoaad of Fragranca Ollra-oll Saaama, palm and eaator-oll ara all haary olla^ but tha planta alao dlatll olla that araporate aaally* Ihey are oalled volatlla olla, a name whioh nowadaya la not tlmely any more« Theae olla are aa a rule mlxturea of llghtar and heavlar olla« Tha llght onaa faola Into the alr whllat the haavy onaa remaln« Perfumea that ara left atandlng In opan bottlaa do not only loae In Tolume but the quallty of thelr fragranca laaaena oonaldarably^ for tha flnaat olla ara tha •i ■• • ••20 /• h ^ first ones to •loap« th« bottl«. What is oommonly oall^d the ''frasranoe** ara in raallty the partlolaa of such a mioctura that laart tha bottla and rlaa into tha air« All the oolors that wa adalra in flowars ara produoad by varlous dying agents wlthln ' ♦ \ i th« bloiiom. Th«y ar« disaolT«d in fr&grano«-b«&rlng oil« and that !• lAi/ tha bloaiont of h flowari small* As a rule we ara told that thay do so In Order to attraot tha laaea*! Insaott^ Ihli axplanatlcm Is not exaotly wrong but on tha other band rather fragmentary« Rlsing highar abova the ground than any of tts other parte the plantx*8 "orown"« ita bloeeom is constantly exposed to the Sun^ For beautyfe aake the bl088omx*8 learea have to be infinite ly thin and delioate^ If they were rieh in water, the eun^ the light and the wind, not to mention the draught would Tary quickly bum them. That is irtiy they contain a great deal of eil« The heary oilBwithin them remain whereas the light ones eraporate and form a "dorne of fragranee** over the blossoms Just as eraporating water, dust and carbonic acid form a oloud of rapor over a big city« These clouds act as a barrier between the cities or the blossoms and the rest of the world« They preyent the aun-rays fron reaching the inside and hinder the excessive evaporation of watar into the outer world» There is less aun and light within big oities than there is in the countryside, and the air there is much damper too« The blossom, below its **done of Fragrance** lires in a **mioro»climate" different from the one of the World surrounding it* Fewer sun-rays reaoh it and, on the other band it retains more of the water rapors it ejeots from its tissuea. The *dome of fragrance** composed of tiny drops of the blossom's oil, han|;ing in the air and spreading over the blossem, is like an imrisible uabrella^ It is also a paraaol, for it refuses to admit the sun* rays from the outer world, so that the blossem Stands in the shadow eren when the light radiation around it is rery streng« The water molecules eseaplng the humid tissues of the plant hit the fragrance umbrella and are pnrented by it from reaohing the outside« The "dome of fragrance" is uaeful all around« The Oil of the Soots*Fir The dryer the oliaate the more the plante depend upon this umbrella consisting of oil drops and the strenger do they smell (alpine flowera)« It ia a well known faet that In those parte of the world iriiere real draught prerails not ^ /• • • • «ZI only the blosaonui but also the l«aT«a of th« plaats and th«lr wood «jeat a «trong odor. A good example is tha vood of tha pimi or the Soot flrg whleh ftr« both plante 1^08« learee hare takan tha shapa of naadlai baoausa of tha harshnata of tha oliMata. Thaae natdlas are also axtramaly rioh la pina oll and thli doubla protaotloii by tha •hapa of thalr laaTaa aa wall as thalr haary oll content enablea them to adranee 4 fürther Into the arid lande of both the north and tha »outh than any other plant oatagoryt The anolent Jewe praferred to usa the gragrant wood of the ecot-flr when maklng a flre on the altar of tha tampla. EÜCILYPIÜS OIL In Itt struggla agalnst aTaporatlon th« •uoalyptus not only narrows itt lear^a and tum« tham toimrds the sun f rom moming to ra eraning from Eatt to West but it also darelops the so^-oalled eucalyptus-oll whioh haa a rloh and intenslTe fragranoe. The euoalyptus growa neither in Australla nhere It originated nor in Paleetine but in a homeland« in Mosquitoa oan not stand the odor of the euoalyptus oil and will not go near the tree« The euoalyptus is a natural ally in man's fight against malaria« It attak attaoks the deseaso-oarrying mosquito in two wayst Beneath the aoil its roots abeorb the watar whioh is so necessary for the spawning of the mosquito I above the soil the odor of the leaves frightens away the a± inosquitos and prevents them from depositing their egge (see poge»««) Formerly« 9 in Palestine ttkao Boxqafcto when oliildren v^ere put to bad they were told n;ood-night vrlth the following wordat ^Hay the aroh-angel Gabriel watoh OTor your right side euid artsh-angel Michael over your left side«** Today we uiight wishi **May a euoalyptus tree stand at the right side of your house and a terebinth tree at the left sidc**^ These twD trees are the arohHingels of today proteoting the aleep of man ap^inst the most dangerous anemyt the mosquito whioh oarries xnalaria baclllus vriiile flylng through the night» JACOB^S SONS PID NOT CARRY ^NUTS^ TO EGYPT BUT PI^§yAJ2HI0 Ererybody who knows the Bible knows the name terebinth« But how many have thought about the meaning of this nameT Terebinth is the biblioal name for turpentine tree» Th# oil whioh the tree produoas to fight drynaas is the t\a*pentine oil« Terebinth is a shrub of the flora group of the plstaohio« In Palastine we find thrae diffarant typest Kia^mostJLmportflat J*istaohl^^ It is a nut whioh ayarybody in ths Orient loras to tat and whioh is also uaed in oandias and otbar awaats« When Jaoob^s sons • durin^ the famine in Canaan « wers ready to go to Egypt • ••• their father Israel Said unto tham^ if it must be so now» do thia« Take of the best fruit in the land in your rassele ^ and oarry down the man a preaant« a littla balm and a little honey» spioea and nyrrh^ natus and almonds* aen 4S/11 V It is Imposslbl« that Jacob aotually said this* Thara wart ai faw balsaiu In Palästina at that tliM as thera wara sunkists oranges in California at tha tisM of Colmabus* Huts will only grow in a vmry äikmp olimate and tharafore thara ara no nuta in Palästina« Tha **nuts** wara Pistaohio whioh were found in dsmp Northam Palastina» In dry Egypt thay meant^ of oouraaf a rara dalioaoy from abroad» t Tha M^fc^P^itao Wo_of PÄl^a£tina^ k^J^h^J^^S}!L i?£*A'£^'^%®J*^J!J^--^l!. 1.^ 3j^ ^.'i^A^i Tha Pistaoia Lantisoum or^ as wa would say, tha mastio, has an eil whioh^upon araporating laaras a rasin as a rasidua, known as Gum Arablo^ whioh was until lfi9 m A«D« 1900 a fsmious item of world trada« Today we use gums nada from yarious otbar \ , • •) i suparior materials. Howerar, if you still racall tha tima bafora A.D.1900 you aay \ 'i '^ ramenaber the littla bottles on dosks and vrorking tablas with the labal ItgjUk **Grui| Arabio^ Tills •^Arabic" is in moioory to the maatio and its homelondi tha dry sphara of Arabia and Palastina» ? 1 f Tha thlrd Pi^taohi£ 2.*L^^ÜL'*.^B^-.*£ ^1 Pl^taoj^a^Twabint^^ H*4?il fi^X*— ^ *^ i^J?^ ohawing gian in h^^tor^jr /. This is a shrub, about knaa-hÄgh, vrhioh is found quite fraquantly in Palastina« Ona of its protaotive maauras against evaporation ia the sacration ^f €ui assential oil whioh drops lika taars from the ends of tha branohM» But as all taars also thasa taars dry and what ramains is a stioky paarl iriiioh hangs from tha branoh like the oona from a firt this is turpantina« The nati^a oountry of tha Stataakia tarabinthus is Parsia« Tha nama itsalf is of Parsian origin» Tha Parsians xisad to ohew thasa turpantina paarls like wa ohaw ohawing gum today» Paopla than did not hara aronatio mouthwash and antisaptio toothpasta, or ooffaa and oigarattas aind tharafore tha Parsians wara fond of ohawing this resinous by-produot« Tha popularity and Taraati lity in tha use of thaaa turpentine pearls is avidan^ad in tha faot that thay wara found at tha table of klngs and in tha ration of his footaoldiera« In the formar oase as a dalioaoy in tha lattar as a narootio« Cried tha King of Heda whan ha saw his soldiars defeated by Cyrus* Ansyi ^oa« woe, how brara ara thasa turpantina ohawars»»«** The turpantina pearl of tha pistaohio shrub is the first ohewing k gum in history» TUE BIBLICAL "TEREBIMTH" If talcen from its wild State and oultlratad th» Flstaehlo shrub devalops Into ona of ttaa hlghast azid most te autlf ul treaa in Aala Minor« tha Tarebinth, Tha first tratamantionad in tha historioal paxt of tha Bible ara Tarabinths. Abrahn trarals from Babylon •••and into the land of Canaan thay oama« and Abram passad jta through tha land unto tha plaaa of Sioham unto the piain (Tarablnth?) of Morah. Gan I2/5 This translatlon ia inoorraat. The habraw original says "alah" ahioh maana "big traa". HoaaTar, it is imposslbla for ua today to identiiy its olassifioatlon« Tha traa is mantionad at Tarious othar oaoasions as the Serabinth of Sieham« It was ona of tha holy traaa (dasaribad on page •••)under whioh tha paopla of Canaan worshipad thair Baal, i*a* Boss, a looal god. It was eustonary to raplaoa thesa treas of worship whan thay graw old and oraekad. Ba cause one of tham had rarishad thair sistar Dianah, Jacob* a sons slaughtarad all nan of S Siohem* And thaj gaTe unto Jacob all the atrange gods whioh were In -fli thair hand and all thair aarrings whioh wara in thair aars. And Jacob hid tham undar tha oak whioh waa by Shaoham. Oan 36/4 Thara is anothar botanical proof that tha traa in quastion waa a tarablnth. In ona of hls er at Ions, laaiah saya: For thay shall ba aahaiatd of the oaks whlah ya hara dasirad, and ya shall ba conf oundad for tha gardana that ya hara ohosei • For ya shall ba as an oaJc wliosa laaf fadath and as a gardan that hath no watar. ^^^ wgo * Thara ia no suah a thlng as **an oaic wlth fading laaraa" in Palästina. Tha avargraan-oalqp ia, acoordlng to Ita name« aTergraan and doaa not hara "Adlng laaTas**« Howarar« tha tarablnth • whioh is axcaptional for Falaatina - fadas in fall. Why? Aa long aa tbs llttla tarablnth- shrub stays right thara wlth tha othar M««,«,..ahrubs it is protaotad throttgh and by tha otharpXants« If it is oultltatad and grows up to a big traa, Isolatad in tha dry country, it doas not hara anymora tha strength to carry ■ Its XeaT^s through th» long dry saason. From a I natural »hl Story point of rlew Isaiah» s re to the tereblnth traa was correot beoausa tba A ding laaves, f lylng though tha overgrean landsoapa, ara a ramarkla slght« The Klng-NTamss-Varslon oalls tho rallay In whloh David kllled Goliath, tha Valley of Slah. Tha original« howerer, oalls It tha Vareblnth Talley# iTndoubttdly^ the original Is correot beceuse we still find terebinth trees in thia ralley« Also the famous ''Oak of Abram'% near Hebron^ a place with t^o asteriolcs in evera tourist guldOi was really a terebinth* Flavius Josephus who had a thorough knOTrleftge of the country and who gaTO us the best and most aocurate desorLption of Falestlne at the tiiae of Crhlst oalls the tree oorreotly a tereblnth» '•Kearby the clty of Hebron a tall terebinth is shovn whloh is supposed to be Standing there since the oreation of the earth**« This terebinth has a stränge and^ we mlght add^ typioal Palestlnean story: The Homansi after they dastriQred the Teiaple^ bullt there another temple to worähip t elr heathen gods« 200 years later^ after the oonquest of Palestine by Constantone the Great^ hls t plous mother (St# Helene) asie d hlm to destroy the heathen temple and to bulld a Christian ohapel xt Insteada The placo of Abraham* s offerlng saw four difrarent religioxBX in 700 yearsa But the history of thls tree is not flnishod yet. In mediaeral days when they oas» to Btoborni Christian pilgrlms wanted^ of oourset to sae ^'the Oak of Abram** (whleh was at this time a mosque)* Howeyer^ the world cnnr^ if tourists want to see something «» and If th^ are eren ready to pay for it «• they usually can see what they wlsh to vx^ see, espeeially in Hebron whose inhabitants today are no less shrewd than thay wäre than - aoaordlng to Genesis ohax^tar 23 * whan selllne tha eaTe of Maahpalah. If one "Oalc of Abram** fadad another was deolared the "Oaic of Abrazn" and this want on through tba Middla Ages up to %•> o / Eucalyptus oil r^^a|#l I MIM • ••1 In its struggle against evaporation the eucalyptus not only narrows its leaves l^ M t.K H K A f r M.«A. and turns them ükai *f rom moming to evening from East to West iike a uumpaao but has/ it also develops k the so called eucalyptus-oil which ±z a rieh and intensive // fragrance. The EucalyptusVneitheAgrowsyin Australia -where it originated nor in ^\^ ^alestine but in a portative^ home land in Eucalyptia. Mosquitos can't stand the ordor of the eucalyptus oil and yon't even gst noftp ouoh atree> The^ eucalyptus^ * 1 1 ^11 L s hiij uaifier gf thi 7 \ »> ff ^?ltl*~^Tnr^y ^ ^üj tH V^^«*^^ 4^rnQj oftrth^its roots absorb the water ift \e fluyjftQC ito loftvoof fricrhteniawa s so necessary ror the^^- «^1^, en the aurlftQC ito loftvooi f righteniaway the misquitos ^i^ar*hj fi^^ J^^^djf" TKtvt. ^^ . (see«««,) Formerly in Palestine when children were put to bed they were told Good-Wight with the following words : "itoy the Arch-Angel Gabriel watch over your right side and Arch-Ant^el Michael over your left side". Today we might ^hp^t^^et wish: " May a Eucalyptus waduEkxÄxmxxjciaHKXKigkkxxxiiK tree stand at the right side of your house and a TerebintK. tree at the left side". These two trees are the Arch-angels of today protecting mxoLXK^KjiisX the sleep of men against the most dangerous enemy: The mosquito which carries malaria bacillus while through the night. \ H^ The Sons of Jacob did not carry "nuts" to Agypt but Pistaflp.^ Everybody who knows the Bible knows the name Terebinth. Pit1t Tftia •^•^p^^g^ti.,whnt \r\\^ naj[o OTülly müewajs? Terebintk maiiKgxxMnnwr-BttmpchqtMc »meani'^ Tmrpentine-tree^bQoauSia jbhe fiflüboski oil which the tree produces to fight dryness is the SÄjqcBodciÄXBxix Turpentine oil. Terebintk is a shrub of the flora group of Pistac^ji^T^ i^^iicii' -eiiffopQat typooin Palestine ^/e X,'/w^ ^^^^-^ cL^ H^UOaa t /^^^i / The most important Pistacp.^ of Palestine is the Pistacia vera: It is a nut which -r— — ^ ^•'^^the m%kiB^ of/^ everybody loves to eat in the £ Orient and which is also used «#er sxäxK candies and jfe»'Orar5ftIy growang in a very damp climate and therefore there are no^ nuts 1 in Palestine. The "nuts" were PistaoaeT'whioh w«x±iÄixxRxtkKxkBKtk«KxpÄr±x«üx2a:i«xtiÄÄ wkiÄkxixxfllKaip were found in damp North Palest me« Sv dry Egypt they meant, of course. a rare delicacy from abroad. shrub/ The next Pistac^^ of Palestine is the Pistacia lentiscum: the -^mam of the gum Arabia. The Pistacia lentiscum or, as we would say, the Mastic, has an oil which^evaporating leaves a resin ac a residue^which was until a 1900 a famous item ImTwoi d trade W-ie ' guw. Ai abi-». Today we use g^amf^wl», ^iii.niifftotupod QU^ ef iiiaiij/ ifliiTeyoiit matoriaig.^ Hov/ever, If you still recall the time before 1900, you may remember the little bottles on desks and working tables, with the label "Gum Arabic". This "Arabic" is in memory to the mastic and h*^-homeland : the dry sphere of Arabia and Palestine. The third Pista^ijTof Palestine is the Pistacia th Terebinthus, v^hich gave us the first chewinff gum in histfcry. This is^ir about knee-high ahrub which i« its protecti^Ma^^ainst evaporation is the secretion of an essential oil Irtiich drops ti^^ quite frequently in Palestine. One of like tears from the ends of the breuiches. ßut as all tears ^ also thesekÄEicx tears from/ dry and what remains is a sticky |dkk± pearl vvhich hangs ±x the branch like the cone from a f ir : irM^^ turpentine . The native country of the Pistaoa^ (Terebinthus? ) is Persia. The wun^ itself is of Persian origin« The Persians used to chew ■fxtkÄxftxEkiÄtkÄX these turpentine pearls like we chew chewing gum today. People J^tf^c didn't-have tl^^^i aromatic mouthwash and antiseptic toothpaste, or coffee and cigarettes and therefore the Persians /^ot ]roveA -^^ nv.^i/ -^h"^ ? ntiiiy^irktirir -Turpnnti nn jiyui'l (i m^{\ Ot\^ A^Aji^f Mede when he saw his soldiers defeated bat by Cyrus ' army: "Woe, woe, how br^e are these turpentine chewers...". The turpentine pearl of the PistagatfT'shrub is the first chewing gum in histor ^-Ka i. <=wo ^ fC \J Ui If ta^taiajplQn-bed from the "buoh to a Planta tlon, the Pista9a.^ shrub deve- lopes ^to one of the highest and most beautiful trees in Little-^iLaulai the Tereblnth. The (freesXJi^g'fcJ mentloned In the historical part of the Blble are Tereblnths* Abram travels from Babylon •••and Into the land of the land unto the place of Moreh. Canaan they came, and Abrani passed throifeh of Sichern unto the piain (Tereblnth?) Gen 12/5 This translation is incorrect. The hebrew original says "elah'* which means "big tree" . However, it is impossible for us today to identify its Classification. The tree is mentioned at various other occasions as the Tereblnth of Sichein. It was one of the holy trees (described on page^ . ander which the people of Canaan worshiped their *^Baal", i.e. Boss, a local god. It was customairy to replace these trees of worship when they grew old and cracked. Because one of them had ravished their sister Dianah, the sons of Jacob slaughtered all men of Sichern; And they gave unto Jacob all the stränge gods which were in their hand and all their earrings which were in their ears. And Jacob hid them under the oak which was by Shechem. Gen 3^/4 There is another botanical<3^«oire that the tree in question was a Terebiiifch In one of his orations, Isaiah says For they shall be ashamed of the oaks which ye have desired, and ye shall be confounded for the gardens that ye have chosen. For ye shall be as an oak whose leaf fadeth and as a garden that hath no water. Isa 1/29 There is no such a thing as "an oak v/ith fading leaves'* in Palest ine. The evergreen-oak is, according to its name, evergreen and has aever "fading leaves". However, the Tereblnth - wMch is exceptional for Pale - stine - fades in fall. Why? As long as the little Tereblnth- shrub stays right there with the other M. .1 . .shrubs it is protected through and by the other pkants. If it is removeü tu a plantat Ion ©nd grows up to a big tree, isolated in the dry country, it does not have anymore the strength to carry its leaves through the long dry season. ^rom a natural -history point of View Isaiah' s referring to the Terebinth-tree was correct because one fading leaves, flying through the evergreen landscape, are a remarkable ...4 m^^ The King James Version calls the Valley in which David killed Goliath, the Valley of Elah* The original, however, calls it the Terebinth Valley.' Undoubtedly, the original is correct because we still find Terebinth trees in this valley. Also the famous "Oak of Abram", near hebron, a place with two astericks in every tourist guide, was really a Terebinth» Flavius Josephus who had a thorough knowledge of the country and who gave us the best and most aceurate de^cription of Palest ine at the time o^ Christ calls the tree correctly a terebinth, "Neabby the city of Hebron a tall terebinth is shown which is supposed to be standing there since the creation of the earth". This terebinth has a stränge and we mip;ht x add typical Palestinean stoiy: The Romans, after they destroyed the Temple, built there another temple w to worship their heathen gods. 200 years later, after the conquest of Palestine by Constantine the Great, his pious mother '3t# Helene) asked him to destroy the heathen temple and to build a Christian chapel instead. Abramis plaoo of (^feringjhuji ! Iiiillliilil i iil IjiM mi four timec in 700 years. But the history of this tree is not finished yet. In mediaeval days when they came to Hebron Christian pilgrims wanted, of course, to see "the Oak of Ab reim" (which was at this time a mosque). However, the world over, if tourists waat to see something - and if they are even ready to pay for it - they usually can Mo see what they wish to see, especially in Hebron whose inhabitants today are «ä% less shrewd they were - according to Genesis chapter 23 - when selling the cave of Machpelah. If one "Oak of Abram" faded another was declared the "Oak of Abram" and this went on through the Middle Ages up to modern times. In winter 1889/9 another "Oak of Abram" collapsed during a heavy storm and since then another old tree which is shown on page ••• is being worshiped as "Oak of Abram". Also this oak, of course, is no oak but a terebinth. • • «5 The Balsam Tree ifoCMki (Shrub)'^ The most famous of all shrubs in Palestine witll» a rluh rm^mmv is the Balsam Shrub ommiphora opobalsamum) which^^is very Similar to the Terebinth shrub« This Balsam shrub eiiigimÄtfli« from the hot dry zone of the Old World, from AhBxxjrxlx "zeri" (C aiai Abyssinia and Somaliland. The rnn-nn JBPTrtBfljT it moved from the South coast of Arabia up ±m iMorth to Palestine is tasvsse th«xrfBKiiKnxyıiÄy part of tjie Jordan Valley has they^dry climate ft£ Africa. We would better say theref ore : The Balsam shrub does not grow in Palestine at all but only in a small strip which was xlintarsii splintered off from MxiW±ä Central Africa and which moved up to Palestine as Jordan Valley. imEMjänM Flavius Josephus teils us that the Queen ofHSiöarmade a gift to King S%lomai and sent a baisam shrub up from Southern Arabia to Palestine. This tradition fits perfectly into the frame of the economical Situation of Palestine« S^lomcnwas the first one to start international nogotiatioEo^ kjpciDqpflxtxsgx started to Import rare plants and started also to industrialije tka his own country. The Balsajn shirub requires a very careful cultivation, which, incidentally, was atft»^tA ^Jtu^ then.^ It is about the same as with oranges, It is impossible that the sons of Jacob j took Balsam to Egypt. The last word in the Song of Solomon reads : "^/ountains of Spices .Ry oonoo eu^ ef ^he woFd^Mounx.of Spices tip=±n:3in»? It is very simple. Who could They are the slopes of the Jordan Valley which Solomon had cultivated. Sixg^xivKrH These cultivations were so precious that guards were posted all over the place. People in ancient days regarded the slopes as something like a wonder and almost everyone of the great historians of the antiquity like Theophrast, Diodor, Tacitus, Plutarch mention %]sffii« Strabo describes the Jordan Valley as follows: "And here is the famous Balsam garden. The plants are^shrublrt»k, üito the sap Terebinth shmb^and have a spicy odor. To get the j^ixa of the baisam shrub they slit the bark open and catch itxiKxitttlBxiosl^tksxxxp in little pots 1#ie-^^ÄK§ which looks like curdled milk. The sap is^very high pric/^i also because tmsm is the only place where ^süßm^SSIBSSi^ . Qli^ Balsam of Judea had in antiquity about the same position as Iftid French parfum has today. Chanel of the French Riviera, for instance, is produced there and nowhere eise V • • • «6 0-^ in the world. Balsam was parfum and remedy for wounds at the same time« It is the 1 "Balsam which is droped on the wound". Flinius ('75 a.d.) gives a very vivid description which sounds like a modenn economical report : in/ "Oiily Judea kacx Ciü Balsamum wk±mk jjcsÄX«9t-AÄ^ is cultivated and there is no sQp of a finer and richer fragrance in the world, . • .Ä^^h Vespasians were kind enough tc show these trees also to our city (Rome) and m I XKs±xtHxxwitkx|DJc±clB mention it proudly that since the great Pompeyus ' time there are trees in our big processions of triumph. ^n the war (IQ agaibst the Romansi the Jews raged against the shrub ]Mf% against their fowiNroryy existence; however, the Romans protected it and so it happened that they were fighting for a tree. The Treasury Department is now in Charge of the cultivation and nsver before was the plantation kept better and more plentiful than just now,.., Five years after the conquest of Judea the crop amounted to more than eighty million sestercia." After the fall of the Roman Empire kj^' civil iXed people overrun 'Lili^lii Aela and tks SaisaAspiaBäat^easaad once more the Balsam plantations were destroyed, The Arabs, however, cultivated them again. One of the first 6hri stiem pilgrim to go to Palestine was St. Willibald who, in 725, brought Balsam back^ with him, though not in a bettle but - in his wander- stick. The export of Balsam was then prohibited and the public ian (Collectors of customs) in the port of Tyrus sea^ched everybody t!\^o left very care- fully. Of course, they new of the old trick with the l^llow wander-stick, but St. j^ fe. ^(Ka 'vio- Willidald didn't^fill up his stick but put some^öil on top of it - quite a smuggler trick for a flim Saint. Everybody who knows the Bible well is not surprised at all that the collectors of customs in Tyrus were rather tough in watching that no Balsam is exported. Ezechiel delivers /Tn his book chapter Sr^a great speech against Tyrus) and discloses the sources of its richness. He also speaks about the export of Balsam: S3GirxaK8x««x:xÄa5Ä;i^^^:^ Judah and the land of Israel they were they laerchants; they traded in thy market wheat of Minnith and Pannag and honey «nd oll and balm Ez27/l7 ß» FH/IED tN TWD SBCnONS • ••7 Undoubtedly there was a high export tariff on Balsam because otherwise Tyrus would not have been llnked jocbödä proverbially with Ifichness. Is there no Balm In 3B Gllead? Hvüi^body teho lottogs^the Bible knowi from the sermons of the Book of Prophets the expression "Balm in Gilead" • Gilead is a district at the Dead Sea just to the East of Jericho. The East side of the Jordan Valley is damper and ttoiiWf4|S&> the Balsam plant ations were on the Eastem slopes therefaure "Balm from Gilead". The daughter Juda is worshlping idols and needs Balsam to recuperate fraaoL « her illness Is there no balm in Gilead? is there no physician there? why then is not the health of the daughter of ray people recovered? Jer 8/22 Also Egypt is sick but nothing will help it Go up into Gilead and take balm, 0 virgin, the daughter of Egypti in vain shalt thou use many medicines; for thou shalt not be cured. Jer 46/II What did Magdalena use to anolnt Christ? Nard>77ater or Balm? The Balsam which was cultivated in the hot Jordan Valley was brought up from Jericho to Jerusalem and was then trasnported down to the various ports of the coast. The first village which the Caravans reached on the ^*i^J#yf4Mt highland after their long travel through the desert jö*^ ,wäs a suburb of Jerusilem^ j^eyond the Eastern slope of the Mount of Olive, ^he village BethanjÄ* To be close to the capital but still far enough from the dangerous priests, Christ stayed here with hls disciples waiting for the day of his entrance into Jerusalem. Here Christ was anointed which is described in four different ways in the Gospels. Now when Jesus was in Bethany, in the house of Simon the leper, there came unto him a woman having an alabaster box of very percious ointment, and_poured^JJ;,^.03a> his head, as he sat at meat. But when ^-^-falTs'discTpTes^saw ft7 they^iaA- Indignation, sayingi To what purpose is this Waste? For this ointment might have been sold for much, and given to the poor. When Jesus understood it, he said unto them, 7hy trouble ye the woman? for she hath wrought a good work upon me. For ye have the poor alvfays with youj but me ye have not always. For in that she hath poured this ointment on my body, she did it for my burial. Verily I say unto you. Wheresoever this gospel shall be preached 'So this. that this woman hath cno. rne ihasz siae or the J ordaa Valley Is damper and thuiWfj^S- the Balsam plantßtions wäre on tlie Eastem slopes thereftoe "Balm from Gilead"^ The daughter Juda Is worshiping Idols and needs Balsam to recuperate fron « her illness Is there no balm in Gilead? is there no physician there? why then is not the health of the daughter of rny people recovered? Jer 8/22 Also Egypt is sick but nothing will help it Go up into Gilead and take balm, 0 virgin, the daughter of Egypt f in vain shalt thou use many medicines; for thou shalt not be cured. Jer 46/II What did Magdalena use to anoint Christ? Nard-^Water or Balm? The Balsam which was cultivated in the hot Jordan Valley was brought up from Jericho to Jerusalem and was then trasnported down to the various ports of the coast. The flrst village which the Caravans reached on the highland after their long travel through the desert ^^jb^ was a suburb of Jerusilem^ jbeyond the Eastern slope of the Mount of Olive, ^he village BethaiijÄ. To be close to the capital bat still far enough from the dangerous priests, Christ stayed here with his disciples waiting for the day of his entrance into Jerusalem. Here Christ was anointed which is described in four different ways in the Gospels. Now when Jesus was in Bethany, in the house of Simon the leper, there came unto him a woman having an alabaster box of very percious ointment, and poured^J>^t-^ bis head, as he sat at meat, But when -'-iitF" disciples saw iT7 the3Aiiia4- ladlgnatireft, saying« To what purpose is this Waste? For this ointment might have been sold for much, and given to the poor. WTien Jesus understood it, he said unto them, 7hy trouble ye the woman? for she hath wrought a good work upon me. For ye have the poor always with youj but me ye have not always. For in that she hath ^.oured this ointment on my body, she did it for my burial. Verily I say unto you. "^Theresoever this gospel shall be preached in the whole world, there shall alSo this, that this woman hath done, be told f or a memorial of her. Matth 26/6/13 John and Luke teil the story differently. Then took LIary a pound of ointment of spikenard, very costly and anointed the feet of Jesus, and wiped his feet with her hair! and the house was filled with the odor of the ointment. John 12/3 Score: two to two. Wo is right? Most likely John and Luke. The event occured in • f • • «8 Bethania on the caravan-street of the balsam-^radfia*, The Balsam which was brought up from the Jordan Valleys was put down here and the merchants, traders and agents jexKiaimÄjLxmwixbaaghtc from Jerusalem kh examined and bought Balsam here. Bethania was something like the Balsam Exchange of the old days A5 Graisse was the center of the French Parfüm trade in France. Magdalena is a girl from this village and brings a big pot of Balsam for Jesus. i Jn -f . But Wien bis disciples saw it. they 4ta£ i nd i gita *d »n , saylng. To what Q^(i2 c Purpose is that waste? For thiiS^^^^^'^^ointinent might have been sold "^ ' '7 for much, and given to tbe poor. Matth 26/8-9 One has to read the Bible very thoroughly; every one of •Äe words counts and is impptant. Did not you notice that the disciples say: We could have sold the water « for big money« Why selling? The scene occurs in a small, rather poor village^ who would buy there expensive parfum? Eorzsacrrf'the inhabitants of Bethania did not use the "precious water"« And how come that a simple maid from Bethania gets a pound of the precious and pure Nard -water? Ever^'thing can be explained by knowing the aiWfiattadiAi^* Magdalena is a gii'l which comes from the milieu of the baisam caravans« Today we would say she is the 1I1 r'fiii tiii jiiii|i]il •ifwiin liwlii ühlJuI r niii; or her father is a baisam xxic agent» Most likely she would come to Jesus with Balsam because that XXX is handy in Bethania and not with a bottle of Nard water. Quite impossible that she poured nard water over Jesus' head; that would have been a very arfroet±rrBrfced ge sture which would have been verj'- much out of* style in this countrylike and simple neighbe^H^hood. It also would be verj»- unnatural toxbÄhEifciikexöiatKfor these simple countrypeople to ^^^täMßt like that, The way it probably happened was that Christ 's feet were sore from the xtan^rcxodt hot and stony paths in the neighbourhood of was/ Betania. It ±x cufftomary in the Orient to wash the guest's feet who only 7/ore sandals and no stockings. Didn't Abrara do the same for the three angels who put up at his house? Eurykleia* the old housekeeper recognizes OdysseKus % the scarf on his leg when he finally returned home. There was no soap at this time. First, the host cleaned his guest's feet "wlth pure water and^rubbed them IxtHX v/ith 0117-9 oll. / lÄagdalena, however, used a whole pound of the most precious Jericho balm and that is the reason why the rather provlncial disciples get indignant. "To what purpose is this waste? for this ointment might have been sold for much". Magdalena, however, did it and it happened the way Jesus had prophezised it. Verily I say unto you, Wheresoever this gospel shall be preaohed in the whole world, there shall also this, that this woman hath done, be told for a memorial of her* Math 26/13 The BalBam in the / 1 i -V.^-V\ > i ...10 u Science because he was the first one who really wrote history scientifically« But naivfas Herodot ^ he also reportfiiscientific^^irytalcsL For instance, when he speaks about the Tragacanth and says that the beards of the goats in Pale st ine yield rubber. They deliver Tragacanth but they don't produce it. That is what Jacob ts sons ÄfiPfg ääsmv to k Egypt ii^ere "canaan rubber" is badly needed for mummification. As a matter of fact even today we find caanan rubber in the JJgyptian sepulchre which was brought to Egypt at the very time when Jacobs sons went to Egypt • älw4ftft/6uch a com in mht hand, who can aay whether m^'m^^^ygß^mt this com is the one which was touched by Joseph's brethern or perhaps by Joseph himself... ^r 7^. no5 ••.•*• QX rreolQua Pollen, thii Blotnoift üfX»/» ^A#«Q^; frlaitive Bi«n aacrifioeu their fxrdtborn to the trlbal god to demonstrate thtir revertno« by offaririg up **th© beBtt** Ih# "^(Sarbarlo cuatoin ended amooK tht Hebrewa vrlth tha aacx'lfioe of laaaoi and aiion^ tha Chrtaka with that of Iphiganla« Tha Maxloaaa ötill praoxicad tha aacrifica of childran at tha tima of Cortaa* ISsxX aa man graw viaar» thay offarad laaa praclouü aubatltutaat at firat captlvaa and latar on aiiiaala: ^Tha altara of uoloioon drlppad vith tha fat of oxan and tha blood of rama.'' Aa tha oantxa*iaa paaaad^ anlaala too wera apared i and today tha goda ara antraatad only with a fav dropa of vina. Plaxita paaaaa throu^ aimllar atagaa xn thalr ralatlona with in&aota» At firat thay aacrifioau thalr unbom ~~ pollan« But avantually thay offered a laaa praoioua oubatltutai a avaat Juioa oallad nactar and aalivered up thair pollan only for tranaportation* Tha atxint provad affacxira - — tha inaect acoaptad it« To protaot Ita c^iildran^ tha pla/it kaapa thaa in boxaa -*«- pollan boxaa -«-^ from vhich It dolaa out a duating of pollan and a nibbla of naotar to aach inaaot« ; To anaure tha tranaportation of pollan from one bloaaom to anothar by tha naotar-aipping inaaotat tha plant had to ramodal ita bloaaoia radically, and pollan blooaomat inaact-luring bloaaomai and nactar bloaaoma rapraaant thraa stagaa in tha avolutlon of tha flowar (9ig« ). Tha taak of a naotar bloaaoA ie far mora oomplioatad thaa It aaama at firat glanca. It »uat Iura an Inaaot, offar it chaap naotar inataad of valuabla pollant rob it of tha pollan IW 7106 V* It has brou^t from anoth«r iriow^r and load it with a portion « of Its ovn polltn to d^llver farther along on Its routa. Tht Imported polltn «aat be unloaded on the f anale atigmai and tht pollan for export muBt ba plaoad in exactly the sama spot on tha lnaact*8 body so that whan tha inaact pauaaa to alp the naotar of tha naxt bloasom It will be aorapad off on tha atigpui. ^i% will transfar tha problem into o\ir human vorld: A man haa to be lured into a bar vhere a cooktail haa been aet out for him« On his right tample thare is aome povder that ha haa to bruah off on a whiakbroom plaoad in hia path« That ia fairly aiaple» But vhen he haa drxmk the oodktail and ia about to leaTe» he muat bruah againat a povder puff that duata povder Juat on hia ri^t teaple» Aa he ataggara from bar to bar nothing aeema to have ohanged; but on hia right temple there ia alvaya a aprinkling of povder from the laat bar viaitad. Inaeota vary greatly in aiae, atruoture and behavior« Hierefore pleoita haTe to adapt their pollination mechaniafli to thoae apeoiea that inhabit their environment for their viaitora have to fit into the pollination apparatua like a man in the drlTer^a aeat of an automobile* ^ flover vhoae meohaniam ia built to reoeiTe fliea oannot be pollinated by vaapa» and a butterfly yiaiting the aturdy meohaniam of a bumblebee flover will be Juat about aa effeotiTe aa a tvo year old aitting behind the vheel of a truck» aping hia father*a motiona« Only a atrong inaeot ocm open the heavy trap doora of the anap«-dragon ; only a akillad aorobat oan manipulate the olapper of a fuohaia bell« Only an intelligent in truder oan find ita vay into an involyed bloaaom likeaalvia» The interloper*a head bumpa againat a IW f no7 typ#vrit#r kty bullt into a wall at th« and of th« aalvia^a long antranoa hall (Fig« }; tha haad of tha kty, an anthar flllad vlth yallow pollan^-duati atrlkaa againat tha riaitor^s baoki ijaprinting tha idantifying ataap: ''Salvla Viaitad«'' Thua brandadi tha baa laaraa, and vhan it tntara tha naxt aalTla, an araaar In tha fem of a famala atigma paaaaa orar Ita baok and ruba out tha yallov lattara# So tha ^'typairrltar* aada Ita dabut on tha ataga of hiatory» A naophyta In botany oould find hla vay In tha vorld of flovara vlth a faw alapla polntara: bloaaoaa daroid of aoant and oolor ara vind«»polllnating; bloaaoma vhosa uptumad patala fom oupa vlth nunaroua atamana ara pollan flovara; bloaaoaui vlth ooaplloatad atruoturaa ara naotar flovara # It la not diffloult to find out vhathar naotar flovara ara apaclallaad for fllaa^ baaa» buttarfllaa or huaznlngblrda (Flg« )• Tha baa vlth Ita ahort proboaola Tialta only ahort flovara« Bloaaoaa vlth longar oupa ara bullt to raoalve bumblabaaai and thoaa vlth daap oalyxaa oan ba auokad only by Inaaots vlth long proboaoaa, auoh aa buttarfllaa (i^lg# )• Only a oartaln buablabaa oan alp froa rad oloTar« Whan tha plant vaa Introduoad In-» to Aiuitralla aa oattla foddar^ It dld not raproduaa untll tha buablabaa vaa latnartad» ^Inaa that tlaa both hara proaparad« Cartaln flovara haTa adaptad thaaaalTaa to apaolal buttar^ fllaa and thay ara found axolualraly In tha buttarfly*a habltatf and Yloa varaa« On Madagaaoar botanlata found a atrongly aeantad vhlta orohld vhoaa naotar vaa plaoad at tha bottoa of a l$«^lnoh«- long oalyx« Xhla axtraTagant bloaaoa oould ba polllnatad only by an Inaaet vlth a proboaola of tha aaaa langth« A aaaroh ... Ä-^a »•■ \ IW 1108 btgan for an adaquataly bullt one» and flnally a buttarfly with a probosoia thla long vaa found» It was baptiaad ^'th« pradlotad onat"* xanthopan loorgani pratdlcta« In flgt va a«a an Inaact paaving through the taveral atagas Involvad in paylng a call upon a flover« FroiB far avay it ia attractad by the fragranoa which it amella vith ita antanna (1), ^htn it bagina to aee tht flower vith ita aMill front ayaa» vhlch are sensitiva to colors (2)« Aftar landing on tha rim of the patala it uaaa ita large Compound ayaa vhioh ttagnify objaota about 60 timaa«(?)» Through thaaa the antranee to the flover mxiat appear to the vinged viaitor ae a hotel lobby appeara to ua# We are not aa well informed as wa would like to be about the Tiaion of inaactat but va are led to oonolude that the flover-^pollinating inaeot muat have a diecrii&itating viaual aenae. Sinoe Cooperation betveen flowera and inaeota began bloaaoflie have acquired not only attractive colorap but also artiatic deaigna vhioh undoubtedly appaal to the inaeot« If flovara are exhibited under cover of cellophanet ao that the beea oannot aaell but only sae theiii they attract the inaeota no leaa than unooTerad MoeacBa« The baaa fly againat the cellophane with an audibla oraah« Thay porafer the blue and violet huas and» lika ante^ are aenaitive to ultraTiolat. The aoat prefarred oolor ia yallov« There nay be a biologloal conneotion betvaen tha yellow color of the atanena and pollan and thla predilaotlon« Tha baaa petal» vhioh aerree tha inaeot aa a floor, ia dotted or llned vith long atripea that laad into the interior and vere oorraotly intarpreted by Sprengel aa guiding linea. On the firat day of tha cheatnut^a bloom» the IW fl09 guiding linee to tht interior of the bloBaoma are a faint yellow, and th« still nasoent blossom is ignored by the b#0. But when the Qolor de«pens into orange the next day, the bee enters, After pollination and fertili^ation the oolor changes to scarlett and the bee by-paaeea the prägnant bloeaoa« It ia astoniahing that bees not only have an exquisite taate for deaign and oolor oombinatione, but that their eathetio •enee parallele our human taate in finer detaila and in naterial aa well» Among artifioial flowera of varioua materialsp they prefer thoae i&ade of ailk and velvet. V/hen tvro velvet flovere are dieplayed wlth one showing the soft, amooth aide and the other the undereurfaoe faoing, they prefer the velvety aide« The aame holde true with silk; the amoother aide ie the preferred one« Vhen oonfronted vith a choioe of flovers with and vithout a designp they ohooae the bloeaoma vith deoorated petala. If one pattem ia fine and anot^ier and another orudei they prefer the fine one« If one artifioial flover ia deooratad vith ooarae atara, and another with fine^lined onea» thay land more often on the bloeaom vith the dainty etare« Beea alao have a senee of perapaotire« If thay are offered aome three-dimenaional flovera vith imitation bloeaoAa only painted to appear thrae-diaenaioxxal aaaong theai not oore than one out of nine beaa vill Make the miatake of ali^ting on tha painted paper bloeaoaa« Theae findinga preaent a atrange phanonenon to the naturaliet vho doea not reatriot himeelf to experimenting and oolleoting apeoimena or faota, but vho doea not ahirk tha bürden of thinking: an inaect aa tioy aa a beei vith a brain one--tenth the aize of xw illO a pin h«adl, not only l«ads a Muxifold Xif« as a oltlsan of th« ba« aoelaty» Imt alao «zhlbita an axquiaita taata for art aooordlng to huaan atandarda« Laaa atrlkinit but no laaa anlf- aatlo Xm th« relation b#tv««n flov^r and Ixuiaot» A flovar Iprov« In th« Miadov; firmly roottd» aht i« bound to hmr plaet# Ko ona laads har into tha world and taaohta har Ita wllaa and vaya. 3ha ha« no visibla organ for intellaotiuil paroaptlon* Tat thia flovar aota aa Xt aha had an avaranaaa of tha axiatanoa of Inaaotap of thair daalra« and artiatlo taataa* Sha adopta tha forntt oolora and aoanta moBt plaaalng to tha noat ooTatad auitora — - Inaaots that llva far away In bae hlTaa and ara arid to oollaot naotar for thair of fapringa Ona faala that wa ara oonfrontad hax*a with a pyitary that oannot ba aolrad with aioroaoopaai ohaaioal raaaaroh or oolor axpariaanta« Tha ralatlon bttvaan plant and inaaot la not a botanioal or ftoologioal problan; it ia an intagral part of that graat oollaotira «yatioal phanoaanon va oaXl naturt« IW mi '• ^he FlowT AotB aa Hoat to the Inaact> for a oloc««*ranga t1«v of pollinatlon axid fertlllsatlont ¥• will follow a bumblebaa aa It Tlalta an Irla« Omrryixkg on Ita back pollan from a bloaaom It haa Juat Tiaitad (1)9 tba baa landa on a largt patal fattamad vlth haa^y guldlng llnaa that laad It Into tht flowar'a intarlor (2). Sturdy halra on tha patal form a oonvanient laddar to halp tha Inaaot ollab in# Tha fanala piatil hange abova th« bloaaom ^s antranoa (]$)• Ita tip vldana Into a atioky atlgma» whloh atrikaa tha baa^a back and oxurla undar aa tha bae advanoaa (4)# It bruahaa aoroaa tha baok of tha pollan-ladan vialtor, thua racalving tha mala Bmx oalla of another bloaaom« Aa the baa prograasaa farthar Into tha flovari tha alastio platll apringa baok to ita prarioixa poaitlon, and agaln hanga fraaly ovar tha antranoa (3)f tha pollan graina atloklng to Ita aurfaca« During tha naxt houra chromoaoflMi tha dapth to tha agga (?)• In orüar to raaoh tha naotar^ tha bae haa to band Ita haad daap down among tha patala» and aa It doaa ao» it puahaa into tha narrow apaoa oooupiad by tha pollan^-ladan anthara« 'ühay ara on ahort atalka or^ in aoma typaa of iria» fuaad with tha patala« tha h%% bruahaa againat tham^ and aaTaral pollan graina adhara to tha haira of ita baok (6)» Ihay atiok raadily baoaiaia tha für of tha baa^a baok haa Juat baan bruahad olaan by tha atioky atigma» Aftar tha baa haa drunk from tha naotar fountaini it baoka out« Iha atigma bruahaa ovar ita baok again» thia tima with ita dry undaraurf aoa • It amootha down tha rufflad IV 'iw haJLrs on th« bt«^« baokt not brushlng out tho pollon but| on tontrary Xhui tho oamo otigma that unloadod pollon ao tho inooot ontorod aoto aa a aort of paoklng ■ochlno whon tho Inaoot loavoa (8). Ao tho boo flioa away^ it oaxrrloo on Ita back a ahipnont of frooh pollon doatlnod for tho noxt bloaaom (9)« Xho Irlo* mothod of pollon tranoportation la typloal of all nootar flovors« Tho prlnolplo is alvayo tho oamo, althou|^ tho prooooa rarios In hundroda of waya. Vhy thla Tarloty? For no roaoon« Llko man who is hör croationp natur« is XJUQjA noTarum cupldug . ovor dialrous of the now» Natura and iMni ttothor and aont both dorlvo tho oamo joy trom oonoolrlng and oroating and thon mlaualng and doatroying; both havo an inaatlablo htmgor for noYolty« IW ^115 4* Stx? J^Qw^y Our oonotpt of naturt sa^ heXp us iA our approaoh to a being lika an orohld« All oraatixres, made of tha »aaia proto-* plasifip are baaloally allk«« All ara aubjaot to tha aaaa law« and are anliiatad by tht aaaa inatinota« ^9n tha propenait^ tor luxury and laainaas is not oonflned to hux&ans; on har mlstrtaa* prlsad ailk oiiahion tha Paralan cat waloomas admlratlont and in tha troplo aea tha ralnbov fiah, too lordly to bvIjii mtandars around the palao« bullt for him by oorals« One of tha noat pompous of all oreaturaa la the orohld« Sooming auoh plal>ianiam aa laborlng for aubaiatanoei aha aettlea on tha bark of a trae and extraota appanaga from har patron* Like Madame da Pompadoiir In the fauoua portralt by Bouohari the orohld in flgt poaea proudly in tha frilla of her petala» Of oourae her poatlllion d'aaour ia alao not an ordlnary fly» but an Inaeot ariatoorati a bunblebea« On hla arrlval, the oourtler doea not hava to opan a doer» k baloony haa been provlded aa a landlng deok^ vhere the aquire of the beetlea will be aerved at an open<»air bar« Hanging ovar the entranoe ia a ooat of ama^ the anthara of the bloaao» with an arrow pointing downward» It ia an ominoua aign that tha houae of the oourteaan he Tiaita ia the palaoe of a Oiroa« Aa he alii^ta on the terraoet tha preaa\ure of hia body aeta an autoaat in aK>tion# Froa the interior of the flower a buffet ia relaaaad preaenting an elegantly aoallopad bowl (2) fillad with a aweet drink* The bee lioka it up« Vhan it haa emptied the bowlt it paaaea ita proboaoia along the baok wall to oatoh a IW 1114 tw rmmAinlng dropa« liftlng it« htad» It »trlkas th# pointtd tlp of the arrow and la prioked llka a bull in tha arena (4)* It trlaa to ahaka off tha '^bandarllla,*' but tha pointad tlp atioka to Ita hairy haad, and tha antlra omamant la tom from tha orchid*a wall Circa U triok vorkadS Plylng away» tha bimblabaa oarrlaa the anthara of tha orohid aa a blzarra haaddraast Purlng Ita flight tha fllamanta of tha anthara dry and contractu and band orar tha bae*8 head until thay hang In front of ita ayas llka the blindere on a horaa'a bridla (4)# Martha r ahaad another Cocktail bar backonai and of courae the bumblabaai llka any drinker t oannot raaiat tha tampting acant« It aita dovn on tha inviting atool of the naxt bloaaoiu, and aa it raachaa for tha nectar-fllled bovl| the tvo anthara axiapandad from ita forehaad touch the aticky aiurface of tha fanale atlgVMti vhioh ia bahind tha naotar bovl (3)« ^ay adhara to it and ara thua tom froai tha bea's head» maklng rooa for the awiftly anauing attack of the thom vhich juta out aboTe tha bovl» So tha bxaablebee paaaaa from orohid to orohid ^ harpoonad and de-harpoonad| Yiaitor and vlotimf unoonaoioualy tha polllnator of ita treaoharoiu hoateaaaa« Anoth«r oaprloloue orohid fatttns h«r aathers to th« «yts of rlsltlng Aotha* Wh«n th« lBt«ot fllo« awigr, it« «/«s Tm bandag«d, so that it look« at thoug^ it wor« loaTlng an %y ollnio inattad of a fXov«r« A thlrd tgrp« of orohid haa a pollan Btaff likt a marahal'a baton, lAvioh it praaanta to tho Inaaot on ft apaolal cushion (Vlg. )• k9 aoon aa tha inaaot touohas tha flowar, tha ttaff ajoapa up into tha air (1)» tur&isi(( a aojbar- aault (2)| and landa rl^t sida up on tha inaaot *a haad (]})• IW »115 Ita pasty baae adh^rei» to th« iiwiiotp vho fli^s avay wlth hie unaou^ht h^address* the baton-bearer enterB the next flüver, tha ataff fita Into tha opanlng of tha fasiala atlgma and ramaiiis thera« Bloaaoma of tha mllkvaad famlly Aaolaplaa encloae thair naotar In oapaulaa that hang in the air llka laap bulba» Th9 bulb la vaxad ao that tha Inaaot oannot kaep Its footlng. Qnly narrov alita offar tha Inaect a toahold to guzzla tha naotar to Ita haart *a oontant« But vhan it pulls ita foot fraOf a trap cllnga to lt| ahapad lika plncars vlth pollan aaoa hang^ng froa tham (flg. )• When tha baa vadgee Ita foot in tha allt of tha naxt flowar» tha plnoara taar off, and tha pollan raaohaa ita daatination. ^ i Moat ohaptara in tha book of natura hava a tragic tona» daaling aa tliay do with trapping and huntingi robbazy and murdart But tha atoriae of pollination add a humoroua nota to tha atruggla that ia Ute. : i • • • IK F116 5. Thg Flower C^ypturea the Insect. Arlttolochlai or l>utohman*0«*plp« le a wall«*olinbing rlnm that produoaa flovera almoat aa large aa tha palm of a hand (^ig» )• l^ö \inattractlV6, rtddlsh-brovn bloaaom — — mora lika a flap than a bloaaom -»«^ haa the appaaranca and anall of a wltharad flover« Tha stink of daoayin^ fleah exoapaa from lt| avoking an impraosion of a dtad niouse lying tmder a dlrty rag# It ia tha flower'is intent to nouriah thia illualon« But tha ariatolochia ie a fly trap rathar than a aouaa trap# It Carrion fliaa (!)• The aaduced fly cravls firat throxigh a long entry>yay. From the floor project alanting briatlaai vhich band beneath the fly^a traad^ ao that It oan prooaed xmobstrxicted {2). But when the fly lifta Its feet, the briatles apring back and bar the exlt« All large flovars produce heat. Inaide the fly trap it ia warmer than outaide. Exclted by the smell and vaznnthi the fly bu2;aea aroundp aearching in vain for the dead mouae« In ita agitation it shakea off the pollan it oarried on ita ooat from ancther ariatolochia bloaaoa (3)* Tha pollan adheraa to the atioky atirfaoa of the femala atigma vhioh hange froa tha oeiling like a lasp« Tlnally the fly grova tired and goae to alaep (4)» Whiie it alumbara the pollen gralna on tha atigaia aprout roota carry ing the ohroaoaomea to tha egg oalla« Tha fertillsation atianilataa tha Ixaaature atamna to grov and ripan« The atigma in their aidat vithera and exudea a rancid drop. Ita ohaaaalika oder awakena the hungry fly» vhioh licka up tha drop and in doing ao beoottea duated with IW nn poll^a trom th% rip# anthtm (§)• Ih\ui tlm arlatoloohla hms aoooapIish#d its «z^« Thm polltn broiMcht by th« fly haa pollan over tha visitor th# Moor haa dona hia duty and oan dapart« Xha blQaaom witiii^ra and with it tha briatlaa that barrad barrad tha axit lika a barbad«>^lra barrloada» tha fljt atraxiigthaaad and oiaaarad by its alp of oarrloa aoup, vallca out oX priaon aorgaa «m iiüicoant rüg of iTlbara (6) aud Tliaa away •»•-<* toward a xiaw ariatoloohla» anotUar fly trap» a naw vaak^-long lapriaonaiant (7)f aarvlng tha oaiiaa o£ IXta^ pzx)duotlon and ra produofcioA of &Ua öpaoiaa# « ' I IW 1118 6. Th» Plant Bat» th» Intifct. It ia ohly a ahort atap trom aaaault to murdtr. When plante omn bacome ao aggraaalva and amoral aa to enanare insaota and oonfine tham behind barbad wlra for a vaek, it la not aur- prlaln^s that thay also kill thair oaptivaa« In ragions whare the aoil is defioiant in nltrogan, plants oapture and kill insaotSy and uaa thair bodiea aa a nitrogen-providing fartlliaar« Ona of the moat familiär inaact'^aating plants in tha • « tamparata sonas is the Inaigniflcant little aundav or droaara of th# h^atha. Sinoa inBaotivoroua plante atti^ct thair Tictima not for tha aaka of pollination, but to aatiafy thair hungert it na^d not ba tha bloasom that ia uaed aa a trap^ and it la uaual3^ tha laaf • If a fly landa on the plate-ahaped leaf » the tentaoles band and hem in the prey from all aidea (Fig* ). The knoblike ende of the tentaolea aeorete a atioky gum, euphemlatioally oalled ^aundev,** although it aot\xally a venom* While the glue plniona the fly 9 the tentaclea excrate a gaatrio Jiduoe that digeata the inaeot alive« Xt ia difficult to deoide whether we ahould be aatoniahed or, sinoe nature ia a wiityi take it for granted that thia dlgeetlve fluid of the plant haa the aana conponenta aa the gaatrio Juioe of aniaala: pepaln and l^iydroohlorle aoid« äinoe the aiuidew oatohea Inaeota beoauae it Uvea in nitrogen-^poor aoili It la only logloal that the trap ia aet in »otion by the ni trogen ooBponnda of the protein »oXeoule» A marble plaoed on the aundav leaf will not anizaate the tentaclea f but if the «yurble ia aaeared with aeat Juloei the tentaolea will react Inatantly« They are ao aenaltlve to amnonla that one thirty-aillionth of a graa of phoaphate of aiaiaonia la aufflolent IW nisü to actlvate them« No ohaiiloal agant dtteot« ammonia aa wall as the tantaclea of the aundav« The Vanua* flytrap, native to the Carolina coast^ holda ita tvo-part laaf opan lika a book (Flg« )(l)f exuding a prutrld odor« Kear tha cantar^fold of the pagea atande a rov of aenaitive bristlea* Aa aoon as an attracted fly touohe« the briatlea, the deoeptlve book anapa ahut (2)« Hlgh-arohed rlba prevent tha pagee from oloalng flat anci aquaahing the fly« the impriaoned inseot la dlgeated allve (3)» The oage opena vhen the fly no longer yielda nltrogen (4) • *3^he digestive proceaa lasta approziiaately a veek (3)« If ni trogen ia added artificiaXly to the depleted fly, the trap remaina cloaed indefinitely« Planta in all parts of the world, from varloua familiea and with no hiatorical link, have independently evolved the triok of oapturing inaects* Soine of the blcidderworts or utrieularia liTe in ponda and fish for inaecta under vater* Thm flowera of the plant stand above the aurface of the pond^ but belov branohea with sttinted leaves spread out — <« stunted beoauee the inaect-eating plant doea not need leaves for the produotion of atarch« About a third of the leavea have tumed into bladdera reaembling vater fleaa, so that real water fleaa will miatake them for their own apeoiea, awana to join thea and be trapped# The bladdera are in reality traps i so sittilar to mouae trapa that it seema aa if inan had stolen hia patente for aouse traps from the utrieularia. Inside the trap a chemical ia produoed aa bait« The deooyed animal cliaba up threada tliat deaoend from the pouoh like guy ropes« Vhen the inaeot reaehea the entranoei the valve opena, the intruder entera, and the flap IW P120 «napo ahut. It cannot be reop€n#d from the Insldt, becenaa tufts of halr around Ita outer edges hold It cloBtd vith a reßlstanoe greater than the Btrength of an Inseot. Ihm Illus- tration ßhowB a draijonfly nalad (l) pureuing a little crayfleh (2) vhlch steks refuge In the netvork of branehee and makes ite vay to a bladder (3}« Unsuspecting» the huntlng naiad follovs Its p3?ey Into the bladder and capturea it there« But it ie the naiad *e last meal« It hae trapped itaelf inside a death cell« It etrugßles to escape» but ita frantlc movement s auoceed only In stimulating tlie walls of tiie bladder to aeorete more and more ^strio Juice. This juloe too is ao slmllar to human gnetrie juioe in ohemloal ooapositlon that pulverised utricularia bladdere mi^t well be preeorlbed as a etim\ilant for sluggieh atomaohs (5)« Along the aastem coaat of North America grows the pitcher plant or sarracenla (Fig* )• Vrom a purple etalk ita leaves spread out oloea to the ^{round like the epokea of a iiAieelt At firet they are green and flat» Ae they ripen and prepare to launoh on their hijaoking oareer^ they ourl up like «helle and their Upper edgas expand into broad ruffSt the TeinSi at firet inoonspiouous^ becoiaa reddar and redder until they are aglow with the color of blood (1). A eweet neotar welle froa the Upper part of the leaf and tempta the ineeot to eet foot oa the alippery path* The alope ia polished with wax and acta aa a ohutei so tlxat the ineeot inerltably elidee down (3)* It would be a duper^^inaectile task to orawl baoki einoe the eidewalle bristle with thoms lika the braaatwork of an old fortreaa (4)» Drope of dew and rain also roll down the alide and fill the bottoffi of the floral bowl with a fluid vltrioli^^ed with gaatrio u fui Juice (5). The lüaf of thd pitohar plant, about a foot in hoight^ l8| in form and fuuotion, a etoaaoh laid oa the groiuid by a pitil«33 natura, It is an iri8atiabla. ANI' TKS OREATfiST FRUIT DP PLANT3. THg 9011 1. Bloeaoa tim« is v«ddlng tia^t %ht plant r«plfto«e har daily dr«88 of gr#en folla^t vlth a puital goirn of bloasoma» 8ha adom« haraalf vith th# gold of •tamantt anhanoas hmr loTalinaaa wlth tha poirdar of fartllity» and diapala an aura of tamptlng parfumaa* Tha attraotad brldagrooa arrlTaa in tha alrplana of tha fliatohnnaking inaaot« Xha vaddins !• oalabratad and oulainatad by pollinatlon* As in tha human vorld^ aftar fartilisation tha aoana ohangVB. Voltalr« Mild, 13m hoatysoon «ndsd, th« aonths of ▼intgAT follow. R««liti3r rtplae«« illxwlon« th« fx«gr«no« Taniahaat tha oolor of tha patala fadaa, tha nuptial govn ia ahad» and in tha daptha of tha wovib an aabryo takaa fora. Bloaaoa baooaaa ftniit« A fruit ia an aabryo. Planta do not carry thair jrouqg until thay ara fully davalopad« fhay diaoharga thair Mibryoa at an aarly ataga hibamating aaaaon in non-»tropioal sonaa bafora tha cold and ao aiuat ftamiah thaa with nouriahaant and a protaotira ahall for thair Joumay into tha «erld« In aonaa that undargo an annual vintar» tha aabryo haa to ba pro«* taotad againat froat« To aToid ita balng froaan^ tha aothar plant diachargaa tha ohild in a dry» aloMat dahydratad fom« Typioal of thaaa hibamating fruita ara tha vhaat grain and tha valnut« Thay raaain doraant aa long as tha aoil ia froaan and garainata only vhan tha apring raina aoak thaa» IW ?125 lii coutra^x xq the ^roblem oi th« plant in aii arid ^one. iier« oho embryo }iaö to bo yroi;öct6(i a^^inst the drou^t of the long rainlöüb 8Uj.imer» Th© i«oth©r olant bloBSODö vtiry öarly and cj^uxckl;;', «Bd the fxnAitn rlpen with aatonlshing rapidity, becaus« t}ie spri/ig ie ahort und tJiereatter no raln will fall for aontlis« Duririg Uie period of the embryo^e ^ovth the mother plant Buoka up all available vater from t}ie »soll and i^xrips it into tlie frultp whioh beoomeß juloy* Tliia vh.B tl;e orifjlit of iiost of cur oonmion fruitcj like olierriuo tknd apples for auch wns their houeland bofore man acattered theci norot^ij t}w^ face of tJie earth with hls 8?i# plant to roll froöi the parched alo.:e8 of oriental mountamB into tlie shady grovee whtre it oan Burvive the drynebu of the auxmaer until tl^ie auttumial rainö drenoh the crumbled aoil» The embryoa themaelves are the small graina eabedded in the pulp« In raapberrieB and atravberrlea the embryoa are looated at the peripliery, each in ita ovn vater^bag. In »oat fruit» they lie protecued in the oenter, like the pit of the oherry« Gherriesy pluuia and peaohea are aingle ohildren; applea or orangea are nureerieai the pumpkin vitli ita hundreda of graina houaea a vhole ohildren ^s village« Inaide the fruit the embryoa are carefully wrappea and firjily faatened like babiea in their oradleet Xhe embryo of the nut ie eheltered ineide ita hüll aa an animal*a brain ia IW *'i2i öuai^eaded in tho sicuil. Horiiiontal and vertical partitiorm Bupport it so that It remalno in tne center without touching tue outer wulJö (Pltf# )• An injured nut is aa ^xceptiontil *• H daiim4;ed brain* Th« okrull oan fr^icturo, but the braini lik« the nut-embryo, al©08t alwai^a raciÄins intact* The nut fallö frojA thö height of Ing of fruit» oonalftlng only of ba^igag« and d«Told of «ibrjoa* S««dl««« fruit« can be obtain«d in varlou« vays* SoiM ■p«oi««» lik« banana« and plnvappl«» are produc«d by natur« ita«lf • It i« a«8UB«d that th«)r are •ith«r nutation« or th« * r^sult of aooid^ntal oro88«*polllnatlon, Tha modam hortloulturiat obtains «aadlasa fruit 0 by applying grovth hormonaa or by Intoxloatlng tha blosaom with indol or naphthalana oompotmda» Iha braading of aaadlass fruit a is an aoonomioal and gaatrononioal faat »an oan ba proud oft but it is not a noral aot« A oraatura oraving for offapring ia aada prägnant; tha axpaotant aothar praparaa laborioualy for tha birth of htr ohild» and than nafarioua aan intarftraa and foroat har to baar an rapty oradla» IW FX28 . 2. Tht Slrmt gun« v«r# not flrod by tho Jhr«noh at tli# Battlt of Grmoyi tbty v#r« b%X off on th« battXtflold of an oiorljr ora by tho anoostors of tho fungUB pilobolust whloh shoots It« oporoo fron tho ohado into tho aun wlth a vator-proaouro gun {ftg. ). Tho pilobolue loada Ito gun vith oalt fron tho roota; tho aalt attraoto vator, and prooauro mount« in tho ozploolon ohaabor (!)• tfhon tho gun lo oxpoaod to tha oun^ tho boat oauooo tho aalt oolution to oxpand furthor (2)| untlX tho plus oloolng tho noaslo popa out and tho load of anmunltloa •hooto forth into tho light (3}» Vo mon of today aro proud of haTlng InTontod guna thattguidod by olootronlo doviooa, als autoaatioally at thoir targota« Tho pilobolua oporatad on tho •ano prinoiplo nilliona of yoara ago« (Kiidod by tho photona of li|^t, ita fortility gun ahoota tovard tho dlak of tho aoring aun« If a pilobolua la plaood \indor a glaaa boll that io blaok«» onodöxoopt for a alit, tho fungua will aia ita gun at tho ahlnlng aporturo* If tho alit ia aovod tho plant will tum and ahoot ita aporoa in tho now dlrootlon« A largor wator gun aodol ia tha aquirting ououmbori oMationod in tho Biblo# During a faaino brou|^t by drou4|^t tho prophot Sliaha aont out hia diaoiplaa to gathor food« Ono of thoai rotumod with thoao ououaboro and ahroddod tboa into tho aoupt Tho diah taatod bittor and tho roligioua aitn oriod^ ^'Thoro ia doath in tho pot«** Am OMiy bo inforrod froa tho otory» tha aquirting ououabor ripona oron in timo of droui^t« Ita Juioy fruit attraota tho thiraty aniaala of tho aun^parohod plaina. But aa aoon as a aouoo or doaort rabbit touohoa tho plant irith ZV ?129 Ita «nlfflng nose, th« bulging fruit burst« and dlsohargvs a berrage of stleHy steds into th« fao« of the b«wild«r«d vlsitor« The seeds adhere to tht aiilaal*8 für, and ar« thtia carriad away (Flg« )• Shootlng la a ooaunon aathod of dlasaminatlng saedSi and plante have experlioented vlth alaoat all tyi>e8 of ballietio weapone foxwd in the mllltary mueeume of men (Plg« )• They ehoot arrowa throiigjh the alr (l), and hyxrl apeare that pieroe the earth vith thelr pointe (2)» Some of the epeare burrow Into the eoil vlth apring meohanleme. The lanoee of geranlun eeede ourl into apirals vhen the weather ie dxy and expand when it gete daMp. Their ahafte are oovered with brietles vhioh prerent the lances from aoving backward« Sinoe they oan Bore only for- vard| they bury themeelves deeper and deeper into the earth with eaoh ohange of humidity (Tig* » lover ri^^t-^hand oomer)* Sreryone knova what a^m^n peaa are -«-• when they are eerred on a plate aoaked in butter. But few people know that pea pode are **ttagasines*' filled with bullet« » eaoh bvüLlet an eabryo» The ripening pod ahrinka into a aorewlike epiral (fig* i 3)« ^^8 giYee the pea gun what ie oalled *rifling** in ballietioet epiral groorea out into the bore of a guni iaparting a rotary Aotion to the bullet «eo that it epina throu|^ the air in a atraii^t ooureet rather than tuBbling erratloally in ita flig^t» The pea gun firee when the bulle te aa well ae the barrel are ready« The ripening pea balle eerer their oonneotion with the eeam of the pod« % drying and ahrinkingt the peaa beoome bulle te lying looee ineide the pod like the marblee in a baby^e rattle« 1^ further ahrinkage of the pod the interior preeeure rieee and IV njo \ \ thtr« oom«s a aouint vhan th« 0«an Bpllts and the gun l8 ^flrad«" Soma Planta huri thtir aaada llka oatapulta (4)t ^# «taa baoomes as alaatlo aa a aprlnc« ^ gantla touoh or a fuat of wind ia anougH to praaa tha aprlng and lat it anapp ahooting tha aaa-projaotila In an aro. Hald to tha llna of fllg^t by tha tufta of halri tha aaada ara aald to fly aa far aa flftaan yarda« Soaa apaclaa of geraniiima atrlka thalr saad balls vlth tannla raokat8| iialng an alagant ^backhand*" (1); tha llttla touohHaa- not flovar avinga its aaada throu^ a ^^loop-^tha^-loop"* (2)« Sinca plants are by natura paaslTe organlana, moat of than dallvar thalr aaeda to wind or vatar» or lat tha» fall to the grouzidy gulded by aaronautical daTioaa (?lga« and )• Planta 11k« the poplar, whosa frulta ripan hl£^ abora tha i^roimdt iiaa tha *ll^tar than air"* prlnolpla* Thay apln flna vaba arotmd thalr aaada and aand tham avay aa fljrlng earpata« Soma poda opan out Into broad platformai and froiii thaaa alrflalda planea tflika off| loadad vlth a aeed axirroiindad by a broad ruff« Zba ruff la atratohad ao thln that ll^t ahlzmara through It, and It la liftad upirard In tha rlalng alr varsad by tha flrat aunbaaaa of a auBoiar aomlng.d)« Saada oonatruotad llka badalnton ahuttlaoooka bounoa avaj froa drlad atalka (4)* Idttla ellTar kltaa rlaa froa tha pineuahlona of dandallona aftar tha atloky paata that hald thaa la plaaa and nourlahad thaa tmtll rlpanlag haa drlad up. At tha baaa of tha klta la a barb to kaap It on tha ground onoa It haa landad ($}# '!«• ahoira aora ^aodam* darloaa of floral aaronautloa« Bomba fall froa tha aky laden not vlth death, but wlth Ufa (1) Paraohutaa float dovn alovly and autoaatloally dapoalt thalr IW n5i ballast on the «arth (2). G^lid^r» «all from tha branoh«a in graceful aroe (5}« Froia llncLena and zaaplos tha firat hallooptara in hiatory inrhlrl through the air and land amoothly on tha grouiiA« Land mlnta bora Into the aand untll only thair eharp tlpe protruda froffl tha iproxxnd (4)f to catch In tha hoovea of paaaing anJBMila and thua ba oarrlad avay« Skiff s^ bargea and aailboata avia along the brook8| and Bona, like the coconut (3)f are wrmn oGaan^^*» goin^ frei^tera» The traveler who aeea palma riaing abova tha vatery atratchaa tlxoxiaands of milaa from ahora on tha aoat ieolatad atolle of the PaoifiCi vondars who oo\xld hava plantad tham thera* Tha coconut palm fruit ia a vatarproof ball tha eiae of a &an*8 head and aa hard aa the vood of a vetaran ahip# Several layera of vater-repallant hair coat tha white ^ Bilkh-aoakad meat» Thua protacted and proviaioned» the ambryo survivaa a pränatal Odyeaey that loay eztand ovar »ontha« Tha moet modern and faahionable way to travel ia by airplana# Seada board a bird and oroaa the globe orar aaaa and oontinanta# On the ahoree of Lake Oaneva in SvitaarXand grov tropioal plante froffi the äiuida lalande in the Malay Arohipelago and in tha awaapa of France geminate tha aiatera of the lotua flovar of India« » I. ■ IW n52 i ?• The Iiayt Pni^lt of t^f n^nl^; 89U> Ftrtile soll !• not a liXeltaii produot of geologloal actlvity a« rock and ort are* It Is a biologleal tlsaua, aa It wäret woTen by plantet the flrst and last of thair fruit 0: the flret bacausa tha xüanuTaotura of aoll bagins whan tht aproutlng roots aplit the atonea and dlgeat tha fragaenta; ttie last becauae the dying plant bvirlea harself In the grcund and adda her decaylng z&ass to the fniltage of her llfe*e toll* Vhen roots drill their shafte into rock^ baoterla aM rungi aooompany them and aasiet ihe plant in her soll«-produolng action« Zhsy find an excellent breedlng ground on the warn and Julojr siirfaoe of the roots » the baoterla xoultlplylng into ol\istsrst fungl splnning thslr websi and llohana lining tha cliannslB and dlasolvlng tha rock with their acida* Amoebas cravl along the newly opened tunnelsi wnd diatoms svim in the flne ooatlng of vater« Vhere in wider cracke moidtura oollactB into dropSf infuaoria swarm« The more anlmated the aolli tha rloher It Is in fertility, The plant llTee a dual Ufa, the vlslble ona aboTe the gro\ind where we aee her extendlng branchesy leaTsa and frulta^ and an Invlslble one in tha earth vhere her roota and thslr syablonts aanufaeture the soll« Tha roeka that the roota attaeksd vsre inert naaaea of snergy«-poor »oleeulea; the soll that tha plant leaTes aa a legaoy la a traaawre of hi^ULy energatlo Aoleculea intarspersed vlth ensyaieat homonasi Tltaalna and blotloa# Karly peoplea dld not tIsw the relatlon of Ufa and soll In scisntlfie terms t but they were aware of the truthi for In XV i' 1135 1 th«ir oiyths and fablas thay dapiotad tha plant aa tha ttothar of ou^nkindi and man aa tha chlldran of plant 0« Tha plant not only faahiona aoll» but also oaras tor It« Tha traa wich ita wldaspraad follaga oovara tha aoll llka a han pirotaotlng har chloka imdar har ving (71g. )• 2y tha annxial ahaddlng of laavas It protacts tha soll agalnst tha damaging froat with a laafy f aathar-*bad # In tha varmth banaath thla ooTar voma and Inaaotai analla and anakaai and aT«n amall Münaala find an Idaal hatohlng ground« Fungi and moaaas vaara tha laaTaa into a päd; isaggots alumbar In tha vaba; oantipadaa oravl among thaa; tha daddy-^longlaga paradas on hla atllta; and an ant aipa fron a drop of daw (Flgt )• fha »oat oonatruotlTa dvallar in tha aoll la tha aarthirom« Windlng throu£^ tha groundt it awallowa aolli aoaka it vlth Ita Intaatlnal fluldsi kaaada it, and finally axorataa a flnaly ground aaaa enrlohad with homonaa and farmanta tha baat fairtlliaar tha famar oould daalra« £ven the ampty paaaagaa tha aarthvora laavas behlnd ara TRlxiablaf for thay funotlon aa vlndpipaa and Irrigation ohannala for ttkm fialds* In 100 oubio yarda of good gardan mlllara of aarth up to 10,000 aarthvorma 10,000 ara at vork. Thara la no doaaatio anittal of graatar awrlt than tha aarthwors« Taxtbooka praaant long liats of dlffarant rooka and aoila* But for tha lovar of natura only ona dlatlnotlon la algnlfieant ««^ tha dlatlnotlon batvaan tha daad mass of a gaologleal atratu», and tha llTlng oorar of anlaatad aoll« Tha lava on voloanio alopaa, the barran rooka rlalng from tha aaa, and tha aanda of tha daaart ar^ daad« Tha floor of tha foraat, tha fturrow of IV 1134 th« fi«ld, and th« «round btntath th« lavn mv allT«; thay ar« warm and aolat llke th« ataamlng hida of a horse aftar fragrano« parruaa World orar hava glorified tha bountias of the "(Jood 2arth* •rar sinoa thoaa aarly daya of ciTiliasation in which sh« jrialdad har flrat frulta to the aaed-Bowar. fML -^m V3/ f\\\i/\[X äJKci füi^ üx\MA »cbm CS ' mi^ \ \ ( \ ^S bin draft 28.5.60 (4) 87 DAS BLi'»TT Die eisten GrosFpf lenzen der Cieschichte >vnren Tnnge.TAnge unterscheiden sich von den späteren l'flanzei» dadurch, dass sie im Uasser schwiiüiiieni alsc als Ccgcl keine iVuxr^in besitzen , Sie brauchen xx* sie nicht sondern treiben immer mehr nicht weit von der Ob rflaclie dahin. Der Farbstoff, mit ('eu sie die noch priroi- tiven Modelle ihrer Leichtti*Gtoren treiben ,ist hoch kein gr nes Cliloro|)hyl 1 , sondern schmut:. ig braun. Sie sind noch nicht wie die späteren typischen i^'flanzen gegliedert in Wurzeln, Staui, Blatt, Blüte sondern eine Tange ist ein Organ ismuSf in dem noch keine ausgesprochene Arbeitsteilung durchgeführt ist sondern einem Abschn ...S.SS des Zellvorbandes ähnelt dem anderen , wie es auf Abb. oo zu sehen ist. Eine Tange gleicht den Geweben, wie sie ai's den Webeuiascbi nen kommen und aus denen man nun Läufer schshnei- det. Da sie schwimiiien und fast schwerlos dahintreihen , da sie noch nicht gegliedert sind, nicht zu halten, kein Wassern zu babeii, da sie nicht unter Schwere, Trockenheit, Wind zu leiden haben, werrlen sie lang, "endlos*' lang wie liäufer selii können und ifian erzählt von loo und 2oo ai lange Tange«, die an len Schiffen vorübertreiben. Als vor ungefähr loo Millionen Jahren die IM lanz« auf das Land gingen, da war kein ^Gehen'^, keine Invasion sondern ein Leben an den Rändern der Meere, ein am Strand - liegen-bleiben wlihrend in den Zeiten (Jer Ebbe der* Küstensaum nackt lag, stand die Pflanze vor "Aufgaben**. Aufgaoen sind die Meister des Fortschritts; die Notwendigkeit ist die Mutter der Erfindung; "poiemos pater pani- te ^^^^ der Kampf ist der Vaiir aller Dinge — nur» trelHben die Pflanzen - wurzeln in das Erdreich, um auch wahrend (\er Ebbe Wasser zu aal- ten; in. Kräftigeren Licht wurde der Farbstoff grün und wurde ■M{ i 88 sf Chlorpliyll ; die Pflanze strebte dem Llclit zu und bildete Stänime; um den erhobenen Stamm zu tragen, verstärkten sich die Häute zur "Rinde". In den Zeilen dei* HäutÄ erscheint ein Stoff, der für die Landpflanze charakteristisch ist, wasserdicht ist, sodass der erhobene Stamni nicht so rßsch seine Flüssigkeit verliert, dei Ilautstüff Cutin. Indem das tragende Wasser fortfällt, hat die Pflanze nun ge^en einen neuen '^Feind" die Käuipf e , die Schwerkraft der Stamm luuss stark werden, erst sich selbst und später die von ihm gebildeten Lebeteile tragen; die Pflanze, die bisher nur rein fest zu sein oraucht, xxiu von Coa vVellenschlag am Kustensaum JE nicht zerrissen zu werden, wird jetzt tragfest. Es bilden sich unten Stoffe, neue Konstruktionen. So faere i tefr sich das \lleiixen der modernen Pflanze vor, oie fiäjiXKxkilfi reiss- und bruch- * fester Uaum in der Landschaft steht t^*^ Zunächst ist die junge Landpflanze noch einfach, klein, nichts als ein sich festigeuuer und mit dem iioden verwurzellJKX Tang. Diese ''üi^r land-Pf lanze^ hat uiilaa in den Ablagerungen des Silur, die ungefähr 35o Millionen Jühre alt sind, in der Land- schaft Rhynia bei Aberdeen gefunden und nennt sie Khynia» 88% der damals existierenden Küsten^^f lauzen waren solche ithynien. Das in erster Linie treibende Motiv für die weitere li^ntKicklung dei Landpflanze wax' das Streben nach Oberfläche, Licht hunger und Lichtfang, Die Urlandpf lanzc der uun angebrochenen dritten Iipoche der Pf ianzeiigoschichte — ciie erste die einzellige aiikro- skopiscneH ^'flanze, die zweite die im dahintreibenden Tang, bestand zunächst aus nichts alc ^StaiLu", Der noch heute als ein "Fossil'* übrig gebliebener Schachtelhalm, der blattlos aus dem Sumpfloden aufwachst, gibt uns eine Vorstellung von der ursprüng- lichen Dominanz des Stamrucs; der Schachtfielhalm ist ein grüneri I 89 Licht verarbeitender Stamm, ein Pf lanzenturm, einfach monumental | mehr an ein Bauwerk früherer Epoche erinnernd als an dos im Winde schüttelnde Luftgebilde eines Zitiergrases oder einer Glockenblume« Df^s Streben nach grösserer Oberfläche ist scho An den Rhynien unverkennbar. Im Boden verzweigen sich die W'urzeln, damit sie ^^alt gewinnen und den Boden besser aussaugen .vöunen, , oben ver- zweigen sich die Triebe und die Sporenpakete, die später ♦♦Blüten'* werden, wandern in die Spitze der Aeste von denen sie sicli leichter ausbreiten können, davonfliegen mit den vvellen des Luftmeers, den Winden, die nun an die Stelle der Wasserwellen gekomiuen |Abb. oo). Dann oeginnt eine neue, f(ir alle Landpf lanzen charakteiist isch i^erdende '*Verze igung" , durch die die lichtfangende ObexKiÄHÄlÄ sich mehrt; es treten Sprossen auf, die Verläufer der Blatter. Nebeneinander erscheinen schon früh die verschiedenen ^ormen, die sich in der Vielfalt der Blätter offenbart. Manche die kurz und st;ichelich, rnanche länger und weich; maiiche steilen lang wie die Uaare iic Pelz eines Tiers, andere m in weiteren "abständen und kijnden spatere Wedel an. In allen ist es das Streben nach Oberfläche, doss sicii oMftebart. Es sind aoer eiclt nur prakti- scne , technische Gedanken^ie die Bildungen diktieren sondern, und das muss man sich als einen Grundgedanken der Natur ein- prägen, damit man Natur versteht: das lebende Geschöpf ist keine Maschine; es ist Kunstgeschöpf, eine freie Erfindung wie ein Kunstwerk, eine Statue, ein gemaltes Bild, ein Musikfaoh; es ist uüi seiner selbst willen, aus Freude, aus der Unbegrenlzei t , absichtslosen Freude der schöpferischen kUns tler isch:^xKkK aliK&l- arbeitende, phantasierenden "Bottnatur" da. Ein Gedanke wie der üev Oborf 1 ächegewlnnung , des Lichtfangens vvird von der Natur 9o In oberflächlichen VurlaÄteii künstlerisch ausprobiert, gegorn» n wlederverworfen. Dos Thema "Blatt- wird von den frühesten AnfUn^en in, Silur und Devon it^ allen erdenklichei. Vnrioiitytionen bearbeitet SO wie Beethoven dje Diabelli-Variat Jonen schrieb, gewöbUch nur um Herrn Diüblll zu zeigen, was ei n rechter KUnßtler wie er alles leisten könne, Alan höre auf, wie es Im 19. Jf^brhundert Moc'e ge- i^orden, die Natur als ein T echnlKer zu sehe n; die Natur ist wie Leonardo Techniker und KUnstl er zugleich, Schöpfer einer ma- schine S. 86 steno , eines Flugzeuges und der Mona Lis a zuiiieich und wie ihn mischt es Axm ihr S pass, das geheirrnisvol le . der Nach- welt für alle Zeit« rätselhafte zu schaffen und es der Nachwelt hinzuwerfen : dal Zerbrecht euch den Kopf darüb er, was das zu bedeuten hat: ein Sctaietterl ing, ein Hammel, eine rote und di^neben eine gelbe Kaktee; hier eine prHoktlßcheB und dort ein^anz sirnlosÄ konstr u klih Blatt von grotesker Form Aus deai tr-Lcind-ITlanzen entwickelt sich in nbrrrnschender Schnelle und olme vile grundlegernJe Aenderungen und "Neuheiten" die für das jetzt mw± anbrechende fattelalter des Reiches cha- rakteristische Flora, die ihre Blüte in den Sumpfwäldern öer Steinkohlcuzeit erlebt: die weit der Prrne, der Schachtelhalme und der Bärlappgevächse. Die Prinzipien , sind die weitere E„t- Kicklung der Pf lanzenbeherrschung , sind verschieden einfach. Es sind deren k fünf: ^' Pi^ Wanderung gewisser Teile. Die Sporenträger, die bei den schninmenden Tangen ziemlich fesetzios verteilt sind, wandern im an die Spitze der Zweige, i um vom *lnd« leicht und weit forgetragen zu »erden, 2. Vor- o<^er fitickdriirgung .^erisser Teile und manche Teile werden kleiner, andere grösser. 3. Die Pebergipfelung.öer Hnupast am Stamm, der beim Baum der senkrecht aufsteigende Mittelsatz ist, übergipfelt die übrigen Aeste: er wird höher, bildet die Spitze und wird gewöhnlich 91 auch stärker. Die Pflanze teilt sich in Haupt- und Nebenäste« 4. Die Verwachsung, Nebenäste, später Blätter oder Sporenträger verwachsen und es entstehen scheinbar ncuegebilde: Blätter bilden eine Krone, einen KeJch, einen Becher« Eizellen und ihre liUllen bilden durch Verwachsung gen Fruchtknoten* 5. Die Ober- und Unterseite der Blätter wird verschieden. Das Blcxtt der Rose ist m in seiner dew Licht zugcsichlerKten Ober- iflfiche glatt, spiegelnd, in seiner deiu Licht aDgekehrteti Inter- Seite ist cb sturax)ff; andere Blatter sind 4n der oberen Seite pelzig, an der Unterseite haarlos. Als Regel tragen die Blätter unter an ihrer Unterseite Aesteüf f nungen. den Im Gegensatz zu vielen iensat ioneul len Urnwalzungen, die sich in der Geschichte der Tiere vergleichbar den Ereignissen in der lüenschlichen Technik abspielen, man deile an die i^inlührung der Llektrizität oder der Atouikraft, sind es veriiäl tüisiiiassig einfach, stillen Verbindungen, die die Geschichte der Pflanze leiten. Auch in dieser Bezieliung verrät sich die Pflanze als die "beschatdene Schwester des Tiers" die stillere Hälfte der Scliopfuag. oo. DAS ßL.\lT Aus dem zuerst unscheinbar aus dem nackten Staitioi besciieiden liervorsteigeuden Spross entwickelt sicii das moderne Blatt, das HH in Abb. oo in ein natürlich recht groben und stark verein- fachten Schema in den Grundzügen seines Baues und seiner i^unktion vorgeführt ist. Sein Bau ist mit den vier Buchstaben A B C D| seine Funktionen Uilt den Zahlen 1-6 signiert. xSxseinen beiden Oberflächen ist das Blatt von einer meist einfachen Schicht von Ccckschalen überdeckt, so wie unseie Hauser von flachen Ddchplat- ten.Die deui Licht zugekehrte Oberfläche A ist im typischen Fall ein* heitliCii; die untere Fläche D ist von Luchern, den Ateaporen , 92 durchsetzt« Diese Poren sind nun nicht , wie hier gezeichnet, einfache Löcher oder Schächte wie unsere KaiDine sondern sind so f< > ur rein konsiruierii üass es x9lh Jr^den technisch empfiiiiängl ichen Adenschen eine Lust ist, sich in «as Studium dieser Ateiiiporen zu vertiefen* Die ^elleu, die ihre Gefinung uaibionden, arbeiten als Ventile, Sie füHlen oder leeren sich je nach der Feuchtigkeit des Wetters, sodass die Atemporen bßld wlct oder eng sind oder sicli gar gänzlich schiiessen. Auch hier verrüt sich die ifianze wie iii dts so viele als lebendes Geschüpf wit Gefühl, Willen, Anpassungsfähigkeit und keineswegs als ein mechaniscl; arbeitendes S88 von der Art eines Barometers .Es gibt Dutzende von Modellen; Pflanzen die in eineoi feuchten Milieu leben wie etwa in Suuipf oder aui Waldboden bilden Ateaivent i le , die sich durxMchaus vcii jenen an Pflanzen juxtrockenen und windigen Standorten unter- scheiden. Ilire grünste Vollkomaienheit erreichen diese Luft- und FeuchtigKkeitsvefitlfe in Wüstenpflanzen, die clurcli diese Poren Auf- nahme des Wassers and iiirer Salze regulieren» Um nicht unnütziich Wusi;er zu verlieren, sind bei hne*i die Atewporen eingesunken und uiit Vor-llüfen versehen, so wie ^vir in kalten, zügigen Zonen unsere üaustüre ins In .ere des Hauses senken, durch einen Vorraum, dos Entree, von öer Aussenwelt trennen, sodiss das Haus trotz Oeffenen der Türe warmbleibt und vor Zugluft geschützt ist. Zwischen den beiden Deckschichten des Blatten A und D lieren die arbeitenden Schichten B und C, B ist Sc! icht der hohen Palisa- den den Zellen, in denen die Chi orophylikörrer als Lichtuaschinen arbeiten und Stärke fabrizieren und C die daneben liegende Schiclit der Ltigerzellen, in der die Stärke abgelagert und für den Trans- port ^esauiiiielt wird* An Hand der Zabl kann man nun den Frozess dieser Fabrikation verfolgen. Aus der Wurzel steigt das Wasser durch J^e AeüdiinVd) . Bei 2 endet die Leitung; ein Teil des Wassers wandett zur Verarbeitung in die Palisudenschicht , ein 93 aiidercr Teil nvandert durch die Atemi)oren und die Unterseite des Blattes hinaus und hält die Umgebung des Blattes feucht (6)« S88 Aus den ^fen und Schornstein der l^andschaft, aus den und Lunten der ^iere verbreitet sich das Kohlendiciyd (3) und dringt durch die Foren in der Unterseite des Dlaff ein, uih sich in den Paiis^denzeiien zur Photosynthese , einlacher gesagt zu Zucker zu und danii Stärke zu vereinigen (4). Die faürlzierte Starke wird und durch die Ableitende Röhre Jt fortgeleitet (51)x Wandert an* den Ort seiner Bestimmung (7), irgend ein Bezirk der Pflanze zwi- schen Blatt und Wurzel* Das niatt ist naturlich wie alles in der Natur eine Schöpfung des schöpferischen Willens, Wir wissen nicht., wozu es Sterne, Sonnen, Planeten gibt und warum sich auf diesen Vulkane, Meere, Kristalle, Sümpfe, Geschöpfe. Pflanzen und Tiere und dann Menschen gebildet. Wir denken, nachdem wir uns unser ganzes Leben darüDer Vergeblich den Kopf zerbrochen haDen, auch garnicht ..ehr nach sondern nehuien es hin mit den V/orteri Schöpfung oder Gottnatur oder wie wir es sonst nennen. Die Geschöpfe sind Produkte ikxKx einer Schöpferfreude und erfreuen sich des Lebens und all seiner Freuden und zu diesen gehört offenbar das Seh ffen« Das Geschöpf ischafft so wjRit der KHnstler in seiner Werkstatt schafft und dieses Schaffen seine grüsste Freude nennt, obwohl er hicht sagen kann, warum und wozu er eß tut. Es macht ihm Freude, aus Holz Figuren zu schnitzen, Bilder zu i/uilen, Gedichte zu schreiben» Der Pflanze icacht es Freude, alle nur erdenklichen, möglichen und unmöglichen, sinnvolle und sinnlosen ^oruieu von Blättern zu produzieren. Man sucht ja nicht nach eineu. Sinn. Es gibt eben glatte und rauhe, dicke und dUrnie, schmale und breite, helle urid dunkle, weiche uiiü harte Blätter und zwar d ichtnebeneinanUer , an den Biru'in diese und an den Kastanien jene Blätter. Jede pflanze 94 gefallt sich in ihrem eigenen Kleid wie unsere Frau alle dieselben und doch jede ein anderes Xleid trägt. Fragt man sie: warum? So sagen sie: weil es mir Freude macht und fügen hinzu: gefällt es auch dir, wenn ich jeden Nachmittag in einem anderen Kleid her- koiume , heute bunt wie ein Hahn und morgen grau wie ein Spat/.? VVozu lebt man den,, ivenn man sich keine Freuden machen sollte? Vielleicht ist sich Freude machen der einzige vernünftige Sinn des Lebens und das ist wohl auch die Philosophie der Pflanze, Man selie sich nur diese Fülle, diesen Gedankenreichtum an Erfindungen und Kon- struktionen an und denke einmal darüber nach, welche unvergleich- lichen Leistungen ein» l'f lanzer.blet t vollbiin^t, dass är* Vionate lang etwa als Kastanienblatt an seinem Zweig hUnjit, ohne müue, ohne welk zu werden, nicht abreibst wenn der Wind es schüttelt, nicht iiiderhangt, nicht vom Regen ausgevTf«schen wird. Man seije, wir sich dns breite Tlatt der Uanane eis sei es eine verpackte Kolle aus seiner Hülle herauswächst, nie der Farnwedel gleich einer Schnecke siel: herauswindet, das ^rbild der jonischen Volute, der gotischen Bogen in den Katliedralen und sicher wieder zu finden in Kunstsc^iüpfungen , die nxch garnicht geschi'ffen sind sondern der Kunst komir.ender Jahrhunderte angehören, (iewn die i^ilemente der Kunst sind wie jene der Pflanzen einfach und kehren immer wieder* oo. DIE SCHOFNEN GESETZE DER BLATTSTELT UNG Diiss die Pflanze keine mechanische Lieh tiiiaschine ist sondern ein Geschöpf mit Freiheit des Willens und freier Wahl ihres Tuns, zeugen die schonen Gesetze der Blattstellung, die die Künstler und Wi. senschaf tler gefunden. Man bf^relte sich das grosse Vergnügen, auf eigene Faust, v>ie der Zufall das Material präsentiert, zu studieren, wie sich die Blätter der einzelnen Pflanze zueinander 95 und wie die Pflanze als ganzes sioh an deu Pflatz, den die Naoh- barpflanze ihr lassen, einstellt« Jede pflanze sucht als "Sonnen- mutter** d s Maximum an Sonnenstrahlen einzufangen. Viele Pflanzen wie £phen und Reben kennen kein strenges Gesetz» Sie produzieren Blätter ukA in unbegrenzter Zahl und füllen mit diesen viiel Platz aus, y^ie ihnen, die konkurrierenden Nachbarn lassen» Das Ergebnis ist ein lückenloses Bletlmosaik« Keine ordnende Hand, keine mathe* iiiatische IJcrechnung dieses Mosaik in gewissenhafter Ausfüllung des Raumes übertreffen» Schaut ruan von oben her in der Ricntung, in der die Sonnenstrahlen eiiifallen, auf Pflanzen, so findet «uan , dass Jede von ihnen letlmxx lÄkixiUre Blätter so stellt, dass der I.ichtraun: bestens ausgenutzt ^^® Die Wahl ist» lüiuer ist das Ergebnis sa voll ausgefällte J.iosaik. Oas ^rinzipq mm nach deu die pflanze ihre Blätter ordnet ste tti ih r frei , aber wenn sie einnial ein Prinzip geviählt hat, ist sie durch Vererbung an dieses gebunden» Es geht ilir wie einen. Mesischen, der in eine Ge- meinschaft, einen Orden eintritt: im ersten bist du frei, im zweiten bist du Knecht. Sie kann Ihe Blätter abwechselnd in Winkeln von ISo stellen oc'er es können sich 3 Blätter im Abstand von 12Cä den Kreis teilen: immer entsteht, von oben in der l^ich- tung des einfüllenden Lichts betrachtet , ein Wendel, die Blatt- ste Spirale» Niaiids XMllen sigch die Blatter so, dass sie sich durch Bescliattun^ stören und dass oian sagen könnte: es wäre praktischer für diese Pflanze ihre IJlätter anders zu stellen» Es ist im.uer das Idelal ,das verstellt ist. Es ist keine ordnende Hand da, keine gutiger Hüter sondern es ist einfach die Wirkung einer einfachen Re^el: ein Blatt stellt sich izca^er so, dass es das Ilöchstoiass des ihsi zustrahlenden Lichts erhält, so wie ein Stein iaimer auf den ihm von den Kröften diktierten kürzesten Weg zur Erde fällt. Verfolgt man cie Anordnung der Blätter im Lichtkreis, so stüsst iU an auf schone Regeln: stehen zwei Blätter auf gleicher liühe am 96 Stengel, so Kxxfih±i beschreibt ein Kreis, so begegnet man in einen Kreis zweixlal ein Blattx ttruokt es aus durch die Formel 1:2. Beteiligt sich ein drittes Blatt au den Kreis, so begegnet man auf dieser Kreisbe egung dreimal eineri Dlfitt und schreibt 1:3» Steilen sich b Blatter in eineiu Kreis, so stören sie sich und sie waiidein aus öev Aussenebene und verteilen sich über 2 ki Kreise; um alle 5 Blätter zu übirstreichen , n.uss man 2 Kreise durcl ausdrückt laufen ,was man Ourch die 'oraieTy~2/5 • i -f l/3= 2/5. Ad<'iert m an 1/3 4- 2/5 , so kommt iuan auf den Wert: 3/8 • So stehen nie Blätter der Roset üduiert man 2/5 -¥ 3/6, erhält man 5/l3, die *orincl für die Blätter der Kami llenblüte • Die Schuppen l;ii Zapfen (Jer Kiefer stehen ö/2l • Nach 8 Uoiläufe steht aicn bei der Schuppe No* 22 ^r^nau im i'VinKel der ersten Schuppe. Bei Schuppe 43 steht man über Schuppe 22 und erreicht diesen Radius wieder bei Schuppe * 6fl , 85, lot. Niiiiüit man im Spät sorijiiier eine gereifte Sonnenblume und ^A*^^ sicli diti iviühe , die Stellung ihrer Kerne abzuzählen, so fincet man, di.ss uian nach der Reilie; 144 mal im Kreis herum 377 Kerne heraus heben muss, um dann im Radius des ersten zu stehen, (Druck S, 60 habe ich riicht) was da vin^efd^t ^erdeu sollte s^Steno S^9o OQ> DAS KRSCi]Eli\EN DKR BLIKTE Erfindungen in Mensclienwelt und Natur sind durchaus BicW. immer re i Einfalle oder Leistungen einmaliger Art, Probleme xjcMfen wie die Aepfel in den BaUiH und wenn sie reif sind, fallen sie KXKHt in dutzendfacher Wiederholung in den Scfcoss der Mitwelt, üni 165o war die v^issenschat reif für die Einführung der neuen Rechnungsme thode , die man als deii in England calculus und auf dem Kontinent Integral- und l'if f erentialrechnung nannte und die dort Nev;ton und hier L( ibniz als erster anwandte, worüber später der berühmte ^riori^iHss ireit entstand, indeai Newton zu Unrecht behauptete der alleinige Erfinder dieser Methode zu sein, v.ährend es in Wirklich- keit 97 einer der für die Geschichte typische Parallelismus war. So ist das Telel^hon , die Glühlampr, das lenkbare Luftschiff, das Automobili die Schi ff schraubei so ist auch das Prinzip dei* Blüte von den ^ Pflanzen mehrmals "erfunden^ besser sagte man eingeführt worden, ^ Am besten führe man, wenn man den Begriff Diüte so weit wie \ möglich fosst, näuilich als die Samifllung der ursi^rünglich regellos zerstreuten Geschlechts an einem bestiiüü«ten Ort zu eine»x "Organ**, Sgl- Gruppierung der Geschieclitszellen heben oie pflanzen in den ver- schiedenen Gattungen und in den verschiedenen iii^^ochen der Geöchichte unäbnangig voneinander vorgenommen und so begegenen v;ir immer wieder ''Blüten'*, Eine der geschichtlich frühesten Aibei tsteiluug ist die Teilung in zwei Geschlechter, Von den IndividKuen jeder Gattung erzeiugt die Hftlfte kleine, gewöhnlich, aggressive Geschleclitszelle , die man männlich oder Samenzelle nennt, und grosse und ruhende, passive tmkk Geschlechtszellen, die wir weiblich oder liier nennen^ Aus diesen entstehen neue IndiÄividuen , wenn sie von den beweglichen Samenzellen durch Vereinigung befruchtet sind. Damit die Befruchtung erfolgen kann, müsser' die Samenzellen die Eizelle erreichen Können, Im Vur'S^er erfolgt diesjKx durch das '^Ausschwärmen*' der SaRmenzellenund des Aufsuchen der Eizelle, Die Suiüpf pflanzen stehen mit ihrem Stamm im nasser und die Individuen werfen ihre Geschlechtszelle in den was^s^erhal t igen Grund, Für die Pflanze auf dem Land sind kornj/l izierte i^echnaismen Notv^endi^it und diese sehen wir bei den modernen l-*flanaen qIs "Blüte". Die Blüte ist ein Bef ruchtungsapparat • Die Blüten der Urzeit sind noch einfach in ihrer Äusseren Erscheinung; ihre ^echRanis.Tien sind noch umständlich wie frühe Konstruktionen auch in der Technik» tilegante und luxuriöse Lösungen wie in der Kunst diejenigen aus aen Spätepoohen von Venedig oder Paris tauchen erst in der Neuzeit auf» Iffi Steiiikohlenwald hingen noch keine Orchideen an den Stamm 98 und schwirrten noch keine brasilianischen Falter, E« floKgen noch keine Insekten als Kuppler der Liebe Samentragend zu aen Blüten « hin und her. Die ersten muten in der neu eroberten Welt des Festlandes v>aren WiLüblüten ♦ Die Pllanze benutzt als nri turge^ebene Fahrzeug tVr die Sfjuierizel l€r\ da das Wasser . eit entschwunden war, die bewegte Luft, Das war für die Pflanze ein choiiso schweres iYoblem wie später für den AleLschen die Eroberung der Luft und — ein typischer Parallel Ismus — das Prhlem wurde iii den ersten Modellen von Fflcnze und ^viensch mit verschiedeneu i-rinzipien ^;elSbst: Luft Wandlung» Die Befruchtung ist bei den Landpflanzen der frühen Lpoche nockh umständlich und schwer zu durchscliauen. Es gibt daher* wenige Menschen, die eine Marc \orstollung von der Befruchtung der it Tar.ne und Fichte haheny und die rieisten ^ienschen behaupten, Nodcl- baurao hcitten garkcine muten. Im Frühling , wenn die neuen Triebe hrrvorschaisii essen , veidlcken SiCh die blütentreibenden Triebe in ittren Spitzen zu Coni, Knoten^ vieswegen die ganze Gattung ihren Namen erhalten hat: Coiii-feren. •••• es fehlt noch etwas diesen Satz fertig, zu machen, S,92 steno# Im Frühling , ^venn die neuen Triebe schlössen, verdicken sich die Blüten .'bildenden Triebe und an ihren üridoi) erscheinen die Sporentrager , von denen die einen männliche, die anderen weibliche Sporen , Eizellen tragen. Die Träger der mannlioliei: Zelle sind k verhältnismässig verschieden einfach gebaut • Es rollen sich Le- stimiLte Hlättcr ein und bilden Buchten. Lieselüllen sicii mit m ärmlichen Samenzellen und zwar in solcher Zahl, dass die blühende Fichte den gelb-grünen Stanb oft geradezu in Volken ausscheidet^ und iier v\aldweg unter ihn ^le mit gruhllchen S,92 bestreut erscheint» Jedes Stäubchen dieses Tannenwaldes^ Ist eine Samenzelle * 99 • und jede Samenzelle ist ein Ballon, ein Vorläufer der späteren menschlichen Montgolf iere. Die Luft trägt die liaUons dahin, vor i olle;., wenn die Sonueus trahlen während des Tages die Ballons erwärmen unC die Luft in Äihneu leichter wird. Nachts vven:i es küller wird, senken sich diese ersten Luftfahrer der Äeschichte und k*x landen nun auf den v.eiblicher. Blüten. Diese sind die uns allen bekannten "Tann- zapfei." .wouit wie allgeuieiu nicht nur die Ziipfen der T«nne sondern die aller Conlferen, der Kiefer, der Fichte, der Föhre, der Bedern, der Lärchen benennen. Auf Abb. oo sieht a.an mit 8 bis 12 summeriert, * die treiMiKKÄifeuisse ,die sich als Befruchtung abspielen, fciu voller Dollou kommt durch die Luft dahergef»hren und landet auf dem "Zapfen", unter jeder Schuppe, liegt eine weibliche Spore und wartet auf einen ankommenden Sallouf ahrer . Die weibliche Zelle liegt in einer "Gebaruiut ter" . Wie die des Menschenle ibes steht sie durch einen schmalen Gang, einm Gebärmutterhals , mit der Aussen- weit in Verbindung und wie äkkü die des üenschenleibes ei.üeert sie durch diesen ilals etwas Schleim, der die mannlichen Zellen lockt, festhält und anregt einai XK±HM"vollen Schlauch" zu tre iben.>^ ülier triifet 2 Zellkerne, die die Gene tragen. Der eine Kern trä^t «31e spezifischen Gene seiner Rasse, durch die diese sich mit allen ivxerk.ualen der Fa«,ilie fortpflanzt, der andere Kern tragt Gene für die Bildung der Hüllen, und auax das Nährgewebe, durch das der nun keimende Embryo für die nächsten Monate versorgt wird. Bei 12 sieht man , wie dxe beiden väterlichen Zellkerne sich mit der.. Kern der laUttcrl ichen Zelle D»Hischen. Die Entwicklung des Kindes geht bei den aus früherer Zeit stam- menden Sax Nadelhölzern erstaunlich langsam vor sich, «xk ts dauert ein ganzes Jahr oder deren mehrere, bis der Embryo einer Tenne oder einer Kiefer so weit gediehen ist, dass ihn die Mutter zur Fahrxt ^ns Land cntlässt. Der 'launzapleii ist nicht eine Frucht sondern zwischen je 2 Schupi^en liegt ein Kind; ein Tanzapfen ist ein Kinderzimiiier , indem loo mehrere Dutzehd von Kindern unterbracht sind . Wenn der fciiubryo für die Lebeusreise gereift ist, wenn seine Hülien hart und halzig ll gev^orden sind, sodass er nicht mehr schut/iob ist, nicat mehr vom Winde wahiios vorgeht werden kann sondern wie Cie Nuss vom \7ninuss- bauu. zum EuJei, fällt, (iffnet sich der bisher f estverscLlosooac und durch das ilar/. der iaune *ie cAt Siegellack verschlos benc Ze,,fen und aus den klonenden Schlitzen faller die Entl.assunfts-roi f en Züfelinfec Lei aus, wie .uüp in der unteren Ecke des bil^les sieht. Bei iilryscr a. s elneut Getreidefeld morgens zwischen 5 ,20 und 7,4o. L'le riiltlero Plüte yo ♦ 2 schüttet um 5t4o als "aiännlich" ihre Pollenkörner aus und befruchtet die Ulute Xc« 3 in der 3. Keihe, die um diese ^eit weiblich ist. Zwiscneii 6 und 7 anüei't sie ihr Gv^£cl;lcclit und wlftd weiblich; uoi 7.2o wird sie von einer TUüte, die an diese Zeit Uiönnlicli ist, befruchtet. Erst als aiaunlich andere Blüten betruchten und dann als iciblicii befruchtet werden, das ist der Rhythmus der Getreide- blüte • Zuerst erscheint es absonderlich, je vorwirrden; ein Cieschöpf ifcit uoi 6 ühr xu üiuni^licif, Uiu 8 Uhr weiblich; ein und dieselbe Blüte erzeugt miin: liehe Saiiien und weibliche Li er. Aber es ist garnicht absonderlich-*t ; es ist die üegel; es ist ixm iN^atur. Alk Geschöpfe, auci) wir -"^euscneu ö lud Ilerriaphrodite . Wie ertstehen aus der Vereini- gung einer inännlicheij und einer weiblichen Geschlechtszelle und sind zuerst aixle Ilerinaphroditen , Erst nachtraglich entscheidet isch, ob ein uiad Mann oder Frau wird. Wir al-e tragen als Männer die Kuuüieir ( ste der weiblichen Oebärrnut ter , der Eierstöcke, der weiblichen irüste; als Frau tr/igen alle Clitoris das Gegenstück zum niäiinlichen Penis und i^-influss männlichen Barts. In jeden lo4 Geschlecht leben Züge des anderen Geschlechts nuch seelisch und wir alle sind Mischlinge« Reine Männer, vollendete Frnuen sind selten. Vor ailew in Künstlern sind Ziige beider Geschlechter oft stark ausgeprägt« Die hermöphroili te Blüte wird uns in z a Li 1 r e i Cii e > 1 Varianten b •* i/: e ^n en « 00. DIE PFLANZk MIT WANN UND FRAU BMJf^TEN Sielit man sich die Staude d«^s Mtiis an, so sieht man das kiastiische ijeis .iel einer ^flaii/ie vtu: haÜJ Mann-, h^ilb Frau^l'aux* XX Is S^jitze ra^^t ein "Scliel ienbauu; in die Luft, eiue liiannliche Kri.ne, rie iporen in den »vlnd schielet« Unter am Staüiiu, in {*en ^*ii]kelii, in ueiieii die l)Jattei' sich voü» StarTu:i ab^wei^':en , stehen uie liolbei'i, viie wir als Mais kc^ulci; und koelien« Das sind die heibliclten i^^üten uuü die vc>ii uns ^e^esbenen Korr, er sind die i'-aibryoiien « Auf Abb« 00 ist i\Qv Ty^ us einer yolchen i\laiin--Frau-PH;.Mize vor//ctihrt« Ge\.aijlt ist die :JauJl>eere, und zwar aus ver scL iedenen Grvnc'en« Bei 1 sieht aian oben die *"ntstehung des inünnlichei: GescMechtaappar f*ts • Aus der Kiiopse wachsen die Kapseln heraus, mönnl icber b ^ ^ in denen die Mir.mmQr Sporen xhKxyRH kej.iien« lie Btichseti stehen auf langen -^tont^^eln, die in der jungen noch unf erelfte:) Dücl^se ein^erolit sind vie Spiralfederi « Tiese Fe^'ern dr.cken gegen die Kap.velnand uru: \'.enn sie stark ^ei.ug gckvorden sind and die Kapseluans trocken vnd br/icnife , Sj^r ngt sie unter dem l'ruck der i'edern auf und il befreiten Polleabuchse schnellt tk!^ das Aeficiien a^^s der Sch.erzschaclitel heraus (2)« Pei 3 sieiM u'an eine Fruchtkapsel, n..clidem alle 4 Pol i enbüchsen herausgesprungen sind« Die iol 1 enkörter fallen auf die tiefer am ü^nd stehende iiveiblichen Blüten (4). Diese besteht a^^s eineiu Nest von t-i/ellen, aus deifl Uiobrifee Fäde;i, die **Grilfel^' zum fangen der Pollcnkörnei nach Art eines Pf erde jcho if s herauswachsen (5), An den klebrigen lo5 Haaren bleiben die Pollen hängen und treiben nun Pollenschlttuche , die mit ihren wachesender Spitzen die Gen den führenden Zellkern zu den ^izellen sohieben, dodass die Vereinigung der Zellkernei die ^aarungi sich vollziehen kann. 00. KEBK UND KOLONIEFRIJI GUTE Die befruchteten Eizelle schnellen zu ^aibryonen an und je nach der Zahl der i^^uibryonen entsteht eine Kolonie, die wir als '•^Vuckt" bezeichnen« Eine Kirsche ist eine einzelne Frucht und trägt in ihrem Innern nur einen *^ern. Eine Erdbeere, und ebenso eine Himbeere, Brombeere, Maulbeere, ein^-^ Roggen^hre ,ein Maiskolben ist eine KollektivylljiHXKfrucht , in der so viel Frtichter einzelne ••Beeren^ eine Kolonie von Früchten hier vereinigt sind ±M± wie in ihr zu zählen sind« Die Kol iektivfrucht hat für die pflanze den Vorteil, dasö durch sie viele ^erne verteilt werden und die Aussicht, neue Standorte zu eneichen, vergrössert sind. Das Fleischest leuchtet durch Farbe, A l^uft und ^eschmack und daS ^ier nascht die Frucht; die i^erne sind unverdaulich und Stunden danach. in einem vielleicht recht erjtfernten ürt, entleert das lier mit seinem Exkrement de Samen und der im anhMaftende Kot dient der keiuienden pflanze als ^ung« In Frankreich beobachtet man Pflanzen aus Indien und in Indien solchr aus Australien, von Vögeln über Länder und '^eere verschleppt. ./. /jr lo6 POLLEN i 00, VOR NAESSE ZI BLWAHRENI Die Pollenkörner sollen davor geschützt werden, dass sie nass werden; sie sollen leicht bleibeni fliegen und trocken sein, damit sie beim Anflug in die weiblichen Organe hier kleben bleiben» Auf alle erdenkliche Weise sucht die Pflanze dies zu erreichen und man steht bewunderd vor der Erfindungsgabe ihres künstlerischen Genies )Abb« oo)* Das einfachste Mittel: sie senken den ^elch, in dem sie ihre Staubgefässe frei gehalten wird, sodass der Hegen in den schützenden Kelchblättern abtropfs±t (]tt Oder sie rollt die Blatten , die sie zu einem Teller aus- gebreitet hat ein und nun sind die Staubgefässe in 4 gerollte Tüten eingewickelt • Die Distel klappt ihre gespreilzten Blütenblätter zu und schliesst sich wie ein Hegenschirm« Es ?i n ^ ^ einfacher haygroskopische ^Mechanismus, um diese 3 Arten des Kegenschutzen durchzuführen» Nun gibt es aber, der I^atur entsprechend^ auch andere weniger einfache und weniger praktische, mehr ins Bizarre schweifende Lösungen, bei denen man den Verducht hat, dass es der Pflanze garnicht darum zu x tun war, praktische Losungen zu finden sondern '•elegante". Die Blüte No. ... setzt sich ein Westerner auf mit breitem Rand wie der Goldsucher in den heissen ^Udstaaten und unter der Krempe stehen die Staubgefässe vor dem iiegenlge- schütztwie die Menschen, die unter einem ^ach auf die Strassen- bahn warten. Andere stehen hinter Fenstern, die man aufklappen kann; bei Sonnenschein Öffnen sie sich; wenn die stiegende Feucnti; keit Regen verkündet, sc]iUessen sie sich. Eine besonders elegante Lösung findet eine Blüte, der Staubgefässe mit den Pollens fest und zeige es nie^nand, es ist vield« 'Aus der geoeffneten Hand deg.Mutterpflmgo ^gllen die birnen« foermigen Samen heraus, denn wenn die Mutter Fasser gefunden hat 7 "J/i ihre verdoi^ten Ilaende Zeit# dÄSS die Kinler , so ümss #«" drftussen EegenFeit sein # ^rung der Mutter si4^ loesen und in den loden fallen, um dort Wurzeln tv schlagen 7 TO]i| Todesaohlaj^-wkt neue Note Ton uhC/ Auferstehung der Jericho-Rose noch eine epischem Charakter hinru£ufuegen gewusst* Die Jerichorose lebt in den 7\'ue8ten Vorderasiens r ^iese Wt'iesten erhalten ihren fegen von den SohlechtwetterEyklonen, die mit de» Golfstrom ueber den Atlaintik ost« waerts reisen und eben gerale gegen Ende des feuchten Yvinters, wenn die nasse westliche 7;elt ihnen genuegend Feuchtigkeit laesst* bis hierher an den Band der asiatischen Wueste^ wo sie nun als Winterregen den V\uesten eine kur«e und karge Dosis Regen ^['ing^fti Der vauidernde Zy« klon saugt an seiner Vorderfront die Luft der Tuest en an und daher weht ueber der Vueste/»der in der Bibel so oft erwaehnte luerre Ostwind d#5i Rogon verkuondet (Abbo^.,.. (Oberhaelfte). Diese» dem Hegen entgegenrie« hende Ostwind bjMi-wts* die Jericho-Eose^u» in das Regengebiet 2U reisen! Ihre Blaetter sind, wenn die ?eit der Ostwinde koirat, schon lange ein« getrocknet I ihre luerren \e3te haben sich, da das Ausstrecken Ja nun keinen Sinn mehr fuer sie besitzt, rusammengerollt und die duenn gei^orden^w»d- sitzen wmt nur noch lose wie Greisensaehne in den ?tfUrEel und so wartet die Pflanre auf den Vinterwini, um sich Ton ihm aus der 7 ueslienerde herausheben zu lassen und mit ihm westwaerts zu reisen, de?ti Regen entgegen. Nun rollt die trockene KTigel^ das Qewoelle 1er vueste mit dem IfVinie westwaerts^ \Hid «rar ^Jb^ nach der schnell, >oft mit unheimlicher Oesehwin« ^ _.nligyeit eines molc^rnen -Stftuaellnrges ,.-_Jüa man« in Turkistans rollen ..t zusende liesmr „ ^iiOck^ firmer, (^ItitK duerren Kugeln, manche so gross wie %isB mssballf, wie Herden aufge= > 14-. iig/5 dt scdaeuchter Tiere laJkiin. Die Tiere^Äie tliuru begegnen erschretic^ri xini jagen in panischer Furcht daron, ein groteskes Eill: Viehherden auf der üteppenhexen nennen Fiucht Tor Fflanren. ABie Wuestenbei?ohner V\'alpuxgisparade, diesen ienoren-Kitt iw t flor^iMYft diese« daher jagende deafr^ueatentages^ diese gespenstische V( allfahrt toter Muetter# die in ihren Knoohenhaenden ihre Kinder iurttki die Vvueate tragen ins gelobte Land des Kegens 3ie koü^cn dahl-p» ;;er Kegen faellt. Rr naetzt ihre Raende/ die verkrallten Finger oeffnen siJh, die oamen fallen auf den T:ue3ten;B SU DOden.WMb keimeno / Dann wird wieder SOTDiner. Der V ind des SonHiers ist der taegs liehe 7:estwind, der SommerinoDSuin, der Tom atmosphaerischen ITochiruck« zentrua der Acoren ueber die oestlichen Laender weht^'aaA nun pandegB^ Bit ihtD die Pflanf enkinder zurueck in die Feimat ihrer Eltern, in die l^uesten von Cjrrien, Per3ien,H»d Turkistan und nun leben sie wieder in rät r ' Land6a^. der Vopfahi^eft^ leben das stille bescheidene, ueberscheidene, moen» chische Dasein ihres Volkes, bis auch ihnen wieder Kinder entkeimen • Kun sind sie es# die dsa liiüairt^l ihrer duerren Zweige schueteend ueber dl tot I'iiaAer legen und nun machen sie sich bereit zur Fahrt mit dem Ost» wind ¥yibi ihre Kinder dorthin zu tragen^ wo sie selber geboren wurden^und so wiederholt sich alljaehrlich der gespenstische Pilgerzug der Muetter i/Kl von Wueste zu Kueste. von Kueste zu Wueste , von uerre zum Fegen und vom Hegen zur Duerre, die der Böse von Jericho %'^f OM 1.11.1961 iKiii . mm^im 1. Fünftes Kapitel DIE PFLANZE WA^RITM IST DIE WELT DER PFLANZE GRUBN? Aus dexa geQeinsanen Ur-Reicht das noch farblos war, haben sich ziVGi Tocht^rrelche abgezweigt: Pflanzen und Tiere. Von diesen Ist das Pflanzenreich das ältere , denn das Tierreich hat sich erst, wie man sagt, als "Parasit" des Pflanzenreichs nach dessen Erscheinen entwickelt. Die Pflanze ist 'tnorali8oh"i sie treibt ehrsam Ackerbauf . •• üie frjigt Sonnenlicht ein und beut aus toten Erden lebendes Protoplasiaa. Man nennt den Vroze&B, den sie durchführt, die Photosynthese, well er eine Synthese ist, die mit Hilfe des Lichttis durchgeführt wird# Soiuienlicht ist ein Gemisch von verschiedenen Wellenlän- gen. Die einzelnen Wellenlangen erscheinen uns als Farben. Die langen empfinden wir als rot, die mittellangen als gelb, die kurzen als blau und die kürzesten als violett. Wenn wir Licht duroh ein Prlaiaa entblättern, aehen wir die Wellenlän-- gen getrennt als Speotrum. Wenn die tief stehende Sonne durch eine Kegeziwand scheint, die vrie ein Prisma wirkt, so sehen wir in der lichtdurohaiirahlten, dünnen Wolke das Speotrum des Sonnenlichts als Hegenbogen« Die Farbe eines Stoffes hangt von den Wellenlangen ab, die er versohluokt oder nicht verschluckt t Wenn ein Stoff alle Wellenlängen verschluckt, erscheint er schwarz. Die •• Pflanzen sind grün, weil sie aus dem öonneniicnt die or farbenen Wellenlängen verschlucken und nach der Formel: I OM 1.11.1961 2. «» wti88 mlnu0 orange » grün, als Reat die grüne Farbe übrig bleibt« Um die für die Photo-Synthese benutzten Wellenlangen auszusieben, benutzt die Pflanze einen Farbetoff , das Ohio- ro-phyll. In der gegenwärtig üblichen Welse sJLs Struktur- •• , •• formel hingemalt besitzt das Molekül des Blattgrüns die Form eines Hammers. Der Kopf ist eine quadratisch gebaute Verbin- dungi in deren 4 Ecken 4 wenn auch nicht identische so doch sehr ähnlich geformte Atomgruppen stehen, die meui Pyrrole nennt f während im Mittelpunkt ein Atom Magnesium *' einsam*^ so zu sagen schwebt (Abb« 1)» Wir m wiesen bis heute/nichts über die Be- ziehungen zwischen dem Bau und den Eigenschaft en der Molekü- Magnesium le« Es scheint, dass das zwischen den Pyrrolen hängende Atom / durch die 4 Pyrrole stabilisiert ist« Als Metall wird das Magnesium durch das Sonnenlicht magnetisiert« In diesem Zu- stand ist es fähig, Energie zu speichern« In der Welt der Atome vollziehen sich alle Vorgänge mit atomarer Schnelle in "Nauio-Sekunden" , Milliardstel von Sekunden« Das Magnesiumatom wird In jeder Sekunde loo Millionen Male magnetisiert und ent- magnetisiert« Hit der gesammelten Energie werden als erster Akt der Photosynthese die Moleküle des Wassers HÖH, die an sich sehr stabile Gebilde sind, gespalten und es worden H-Atome für den nächsten Akt frei« Pflanzen und Tiere haben unabhängig voneinander Blatt- grün und Blutfarbstoff entwickelt« Die beiden Moleküle sind zwar sehr ähnlich, aber historisch wahrscheinlich nicht ver- wandt, sondern nur darum so ähnlich, weil beide dieselbe Auf- gabe zu leisten haben« In Blattgrün wie Blutfarbstoff ist ein Metall-Atom in einen quadratischen Käfig aus Pyrrolen einge- OM 1.11.1961 3. «« •perrt« Die Pflanze wählte als Metall Magneslumy die Insek- ten wählten unabhängig von den Wirbeltieren Kupfer» die Wir- beltiere Eisen« Die Pflanzen sind grün» weil Magnesium die mittleren Wellenlängen dev Spectrums absorbiert« Kupferver- bindungen sind blauf Sisenverbindungen sind rot, daher haben •• Insekten blaues, die Saugetiere rotes Blut« Wahrsoheinlioh ist dieses Rot eine Alarmfarbe wie das Hot im Verkehr« In der grünen Umgebung fällt die Komplementärfarbe Rot besonders auf« Die Magnetisierung verrät sich dadurch, dass das Chloro- phyll fluoresziert« Eine Substanz fluoresziert, wenn sie durch Licht magnetisiert wird und dann die von ihr eingefange- ne Energie langsam als Fluorescenz wieder hergibt «Die vom Atom eingefangene Energie des Lichtes misst man in Quanten« XJbi Quanten sind die - sehr kleinen - Einheiten, mit denen man Energie misst« So wie man grosse Schritte in Metern und Kilo- metern ausmisst, kleine aber in Centimetem und Millimetern, misst man grosse Mengen von Energie in der Elektrizitätslehre in Watt und Volt, kleine in Quanten« Das Quantum ist das Mil-* limeter der Energie« Ein Quantum Licht schlägt ein Atom H aus dem Molekül HÖH heraus« Wenn durch 4 Quanten Licht 4 H-Atome herausgeschlagen sind, so sdnd nun 2 Atome Sauerstoff 0 als Molekül Oo frei, und dieses Molekül entweicht als der von der Pflanze produzierte Sauerstoff« Wenn Sonnenlicht in ein Aqua- rium strahlt, sieht man den Sauerstoff In Perlen den Spitzen und Rändern der Wasserpflanzen entsteigen und man sieht mit den Augen, was der Chemiker in Formeln erzcüilt« Der von der Pflanze gelieferte Sauerstoff ist das Atem- gas der Tiere« Daher nimmt man an, dass der Sauerstoff^ der Atmosphäre, der in Bodennähe 21^ der Luft beträgt und haupt- sächlich oder vi»lleioht überhaupt von den Pflanzen stammt, OM 1.11.1961 I und dass die Tiere aloh auf Erden erat zu Ihren heutigen Formen imd Massen ausbreiten konnten, nachdem die Pflanzen genügend Sauerstoff geliefert hatten« Ein Kürblsblatt, das ja zu den grossten Blättern unserer Zonen zahlt, liefert Im Sonnenlicht so viel Sauerstoff, dass ein Kind unter einer Glasglocke mit einem Kürblsblatt leben kann* Um frische, d# h« mit Sauerstoff angereicherte Luft zu atmen, wandern wir "Ins Gxnine", und nennt man die Grün-Anlagen die "Lungen der Städte" • Die Magnetisierung eines Metall-Atoms ist kein ohemlscher, sondeim ein physikalischer Prozess wie etwa das Schwingen ei- nes Uhr-Pendels • Durch den Lauf der Uhr wird das Pendel nicht verbraucht • Ebenso wenig verbraucht sich Im Gegensatz zum Ben- zin der Motor des Autos. Abends, wenn die Sonne untergegangen Ist, ist die Maschinerie des Chlorophyllkorns noch ebenso da wie aiider Uhr das Pendel und im Auto der Motor • Morgen früh eurbelten sie €LLle wieder« DIE PHOTOSYNTHESE Sie m(fl eme Ohemle hat die grossen Linien der Photosyn- these klargelegt« •• , Der erste Akt Ist die apcdtung des Wassermolekuls HÖH* Durch die elngefcuigenen 4 Quantum Licht werden die Elektronen der H-Atome auf höhere Bahnen getrieben, die Atome lockern sloh auf, serf allen, und es werden 2 Atome Sauerstoff frei« Der zweite Akt ist eine Phosphorylierung« Das klingt zu- erst hochgelehrt, ein unverständliches Fremdwort« Aber es Ist gar njo ht mehr erschreckend, so bcLld man es einmcQ. gehört und verstanden hat« Ton den Organismen wird sillgemeln, ob In Pflanze, in den Muskeln oder Im Mensohenhim, zur Übertragung bm 9.12.60 * Fünftes Kapitel 1/2 yl 7 DIE PFLANZE (kra — h aus '--•w- ^P=P+i , FÄTer 1811 7 .von Vio I WARl.A! IM rat *\EL1 DER PFlJlXZE ÜHtRX? =rrteihrrttn- A 1 g o n .-.-«• Aus deß> gerne liiSaüieii Ur^lU iCiYhubeii/^ ich zwei Tochterrciche abgezwcit^l: Pflanzen u{*d Tiere^ Von (p'esen ist dc;S Pflonzen- 7 iich erst ^t^'-^ l/^yV äi roicii dvis altere, (Je:.n das Tierreich, hat s "Par asi t*' des A f l" m (ji iiiMh^r 4i4r^ — i'i lange treibt -*'ltWi> ') If^-Iiml olirsauj Ackerbau; sie fängt ii^ Sonneiil iclit ein vh^Äbnut kiit rj^Mi.i^eri toriorrr4e V, «i*wiia*j: totett i.rdeii /leuendes a rol i/ lasiua - f:ft:rr~TTonnt *l^i-« M'oz<}ss, dCi. s ici imiiLbii Otii uiAr4. , Oie i i^o tA4\ ntliCsc , vvp i 1 ^ eine Svntlicse // r t-hg:^fcy- ^^fp»¥rvi Ipfrr^ i i t ^.J i c u.y^t lülfe des I.iclites-** w « 1 * / Sorineiilichl i^ t ein (Jtaiisch von Hhrir+rt vorschleUeuey) iVel- leiili^nt^cn, Di e eiuzelnen/ Ve llenlängon re ' l+fffvt e^'. {»X i u d - LixJi 4 i^diM ii> A u#«^4ft i« V f^ 1 4&C h i e4 %ii e r U e 1 s e :Jxfe Farbe^ Die langen 1 empfin- den wir als rot, ü/fe» iiii t tr 1 l«nf;rn eils t^elb, die kurzen als blau uno die kUr^^sten als violett* Wenrt wir d n v ü. o i 1 o n ^f o m i y q h durci ein l'risiarf entb J ti tter n , ^oOnsM^i e '.^el lenlänt'en getrennt f/ / 4^ iv tf t n- mIs Spectruin^LtL^d, , ^r^.-^9\ , )■ lau, ■ i luJ 1 ^ u , '"V j o l^V lir. '¥ir) von ■\t ■'■ug jil Ai (j PI i' i'n'.i tes üpectriiUi — L&X — dm t / ^^ ^ 'M'fi iifTf^ j^ 1 r .J' — tvir rUg olnoii der f ro^mart i^^cten phy- xpr li iTiPiit^ r — tTT^ns fievM T t ef{^H\u)lk ^T^t^il t , wf nn die 1 r ^^>Z(^2^ tiefst/hende Sonne dtfrcl) eine Regenwand scheint^/^/^ ^^y^y>^^ P'arbe eines Stoffes hängt von den Wellenlängen ab, die er vtrschluckt oder w)ie man nucli sagen kauh-, niclit verschluckt; / a±e hangt Uüt»"t iiü& 4!,r];i tili t'« i/W4 (/U/!Uvl f^^ i^üitt t^^iii Nie ■■ tf4a V tv Ti — m >' i Um 8ehmar/# Die ^flnn/en IK^/WV^?;^ ThT-Hr st , ts^miiibM"" ei t' l» yy.ugK*lll»r/, benutzt olo ^flr^nze eiii. ^Vtik-- ^ d. feACi» I Ol/- pi»yl IV tjMii I V^'*-' ^ Igi-fTtK li» d#r^»bi icheiJ icise als Sti ukt ur foi ujo l . uiit.eiu.'»lt , ijoüi t>A iIai» \ioleUul r / ' "?^^^£iLU, tgruns die i* o Tii e ih e « Hamji« e r s ^ eiiic ^cnn K-üg^^ c i±:^piaiii;r y i^ f ji l J i f. TJtfiJ. T't' -IjttfcrUini — h-H:rttrLä::=:lltir:V li C tti »^ jrj * Ü. eti rtii"e » trs ivi O i C ktli^ / Per i opf t^catziitoaliifiirs i-'-t eine quadriit 1 5»cl> gebaute Verb ifiüuLg, / ^ lr> deren 4 Ecken \ wenn fiuch nie) t iiientiscne so docii sehr / ähnlich gelor/ato At4>mgru[»pen steheui die \\i^\^ Pyrrole nennt, Hähre4»d iw. /ti t tel^.unk t ^icn iju.'idi tiftUhO^ Uef ji^ps ein Atom Mngne^siuui/ ^ci i.Söm^ schwebt (Abu« !)• Wir wiesen bis ijeute rnrt nicViits nber i ei» t — a^i i y u / YüJ'i nt i unrn kr a/ i «eil hondern — '^' j_rt i i,.jj'i "^ — ibiStiu — "l JjbekiJlJb t** 4 »ym.ue ti i eic<. oireneitden ryrrolen TftH" f »»^"^^ Ato»«^^, ^ V^ / ^ ' Ay t«ii& rrTrrrsTum'"%Tafc>#44t t durci^ die 4 i'yrrolersj^^rc^iie^t^^^-srt '/u sein| t«4i-<^ vfiii iiiifn ."■ J t-i Cm B/im Ulübl 1 l.v ler)/, > ^^ — '■ ^ ^Oli* l'liitiu ,dTfl ^^^^'- trffmbnr • Alb Metall wircWtr durch das S()nticnlicht magrie«» t isicrtjuji^ 111 diesetü Zustand ist es fähig, j^Lwh Art tot» Ur tüll^ bitiergie zu BpeicUenf^/fj^lie Vorg/iufe^ isfc— - ^ [ der Welt der Atouie voll/iehen slcl Anit «tomarcr Sciiiieile eim wir aa« Wort ^i^j/e icuerri" iagen, so dcnk^ luan nicht an yßl[//^t j y^j \ Siieichern ijl^ meiischl iclien Afassstab^/^spe ioheri^ von ■44orn odor ■> /c/C — ^f-^--^ AM tner^ic iii eiTactr=l s u h e r j Ik^ tter ieii ^ ^»otiu i xjr- ^ u der u tuiiiui Uli' ^i'l t — lit»»iB j t — ij^ u ieiieri»7 Ml llio 4*^ 4=^ i^ül^ses/Atüiit [irj Jtder Sekunde '% fWxV»^lttt-SZ9i^ 3fc=l ^•■•1 i^muKt irodLtte , Atomg ,"M"^ #>kt»^^>-|- V ün^indungen, urftttnismen und -IH der tihoccxhftohto cter Knnfrt ohne aber verwandt zu sein« Skulpturen , ttijnd sich oft ähnlich, Wfil «in itiM>iiki<> il- «« M* ftv». '■j .»X i^ • «» % ^ «»^ --«k'»tt'lr-i-trtt-, rat:^troiHr-y4;4g>4^xux Jlx-U4M> c» j^ li 1 1^ cHH^heii > lliC. — i-i V lii: oliIIfi_l£.Ql] n i^fi r 1 u, H 1 r rt k t v » r w «i ü i J l an b q i n . liennboüte i^i'nd Rennwagen ahnlicli, ohi^e tecWni sch'^dlre'kt ^' verwandt zu sein. Der Grossvater des Rei>nwa^ens war ein y-'^ Karren, jener des Keuhbootes ein Flos^^. Der Flügel des des Vogels ist der Flosse des Fisch>es '^schwesterlich** I A u:ebfe.z(li e- s^ a w hnliclil A'b^r sie sind ni cht verwand t . Flederriiäuse flattern f . f / y& ie Vögel abläT die Scliwin* e der Flecieraiäuse staiüfiit nicht von der eines Vogels. Ilaifis/li und Delphin sind sich so ^ ^^ ähnlich, dass ein unij cschi^lter Betrachter- sie verweclisel t . / Aber der Hai ist ein uralter Fiscii, der Del ()hin ein aioderneB h / t Säugeti er .Das einzige /vvas sie gemeinsam haben: sie oewc^ien sich iiii »Vasier und y^ben hierdurch Stromlinien-Formen angenomine n l '•M X« •« 9 1 L.iii:en und iijpre haben uiia.^haiigi^ voneinander niattt^rün <^v:/%wtr / und Dli.lfftrlbtof r eutwlckt^ I t-,AUÄ*ai beid > Uu< ^ d/i^. K /^^l^ / nbcn vor -tlar Aufgabe /fC^^^^y^ n^<-s|jiTrt • Hie Pflanze wählte hVh Insek ton wah 1 ten unabhon^ l^ von den )ectrui«s absorbiert, hu^ f ervei b Indungcn sind blau; ctafemi. n * I h gjz^ r~ti4e-^it-»rejHr^hh~^ iwxt u S^rX^ t ■ LlsenverDlnduiigeü «lud rot / / tnrrf-TJ^tfagT^^^-t^AiutnTlTl ~in 0T~rTr~7rtrf f iH^^oxtl * / / dalier haben Insekten bl aues, die Sdu y^ — *M.MWrafa ■■»i Ist dieses Rot eine Alarnifnrbe wie diis Hot/im Vorkehr« In der grünen Um^ebun^ fällt die Komplerueu^ärf arbe Rot besonders \ I ein Kitul unto» einer Glati^locke m J l/ykicnii lu h u i -tt 1 a ü 1 ft44 — leüun kann. IJui frisciie, ci.ii. mit üaucrhtof^ öiigereicljerte Luft Äu utüien d uennt üiaii die Griai-An lasen >s7yic ''Lunte» der Stielte**« Die Mögnot lölerung eines Motal l-Atoms ist i ein cliemisclieiv soudern ein physlkaiiscirier i'ro/eßö^wte etwa das Schwlii^ieii eiaes/U eiidelö ♦ ÜurcL Mi^ ^ ^^^ ^ y , Pondel nicht verr raucht.''' i^üendS| wenn die ^onne unterz^egan^er^i* i st die Maschinerie ^;. '/* :''f\ r/^: .Z//^/ ^^/-'^'iyli, Auto d des Ciiloro; hyl li^oriiS noch d)i6n80 da I I'' liiM lyf t.i t i ii»4-i>hi , Morgen früh arbeiteli ,4^^ itf I F i1ll=l bf^i-de wieder. DIL; MIOIOSYNTI EM |i>i<> hhu tooyiil Kjn^inn— KJ-ftT. »^ in 3 Akteii^ =nFiiri~li1ir^ n j i ■ >r?rT»r> hfit i 1 1 Lli /^M'iiL tut *■■■» tli Im 1 Hin t NHtur z ieai fliiji^»fi^i vor .^ lAiiijyjtftlL^Linaflti. vuiJ i ad ioolit ivoB AtOiev e/i-ste Akt ist die Si/öltung de» Was.ser-Molekuls ^nCTU o^-^^ - * Durcy J 7s:^^'iteii Lici t d^'H^ — Hel 1 enl iin^o rir^uifre netdeu die Elektri/nen der H-Atoaie auf höhere Bahnen getrieben xxtal wenn r Ti Aue 'ha.ci t^ y / \ (UlfM/% / CfJl ^,. iM /I' J 4^(Hf^ MTf )oA OM 1.11.1961 1. rv Fünftes Kapitel DIE PFLANZE WARUM IST DIE WELT DER PFLANZE GRUEN? Aus dem gemeinsamen Ur-Reich, das noch farblos war, haben sich zwei Tochterreiche abgezweigt: Pflanzen und Tiere. Von diesen ist das Pflanzenreich das ältere, denn das Tierreich hat sich erst, wie man sagt, als "Parasit" des Pflanzenreichs nach dessen Erscheinen entwickelt. Die Pflanze ist 'inoralisch" f sie treibt ehrsam Ackerbau^ sie fängt Sonnenlicht ein und baut aus toten Erden lebendes Protoplasma. Man nennt den Prozess, den sie durchführt, die Photosynthese, weil er eine Synthese ist, die mit Hilfe des Lichtes durchgeführt wird. Sonnenlicht ist ein Gemisch von verschiedenen Wellenlän- gen. Die einzelnen Wellenlängen erscheinen uns als Farben. Die langen empfinden wir als rot, die mittellangen als gelb, die kurzen als blau und die kürzesten als violett. Wenn wir Licht durch ein Prisma entblättern, sehen wir die Wellenlän- gen getrennt als Spectrum. Wenn die tief stehende Sonne durch eine Regenwand scheint, die wie ein Prisma wirkt, so sehen wir in der lichtdurchstrahlten, dünnen Wolke das Spectrum des Sonnenlichts als Regenbogen. Die Farbe eines Stoffes hängt von den Wellenlängen ab, die er verschluckt oder nicht verschluckt» Wenn ein Stoff alle Wellenlängen verschluckt, erscheint er schwarz. Die Pflanzen sind grün, weil sie aus dem Sonnenlicht die orange- farbenen Wellenlängen verschlucken und nach der Formel: OM 1.11.1961 *vrr« IT.' ■ .^i ' * .r.u.j3;r-: 2. '« weiss minus orange = grün, als Rest die grüne Farbe übrig bleibt. Um die f\xr die Photo-Synthese benutzten Wellenlangen auszusieben, benutzt die Pflanze einen Farbstoff, das Chlo- ro-phyll. In der gegenwartig üblichen Weise als Struktur- formel hingemalt besitzt das Molekiil des BlattgrunB die Form eines Hammers. Der Kopf ist eine quadratisch gebaute Verbin- dung, in deren 4 Ecken 4 wenn auch nicht identische so doch sehr ähnlich geformte Atomgruppen stehen, die man Pyrrole nennt, während im Mittelpunkt ein Atom Magnesium "einsam" so zu sagen schwebt (Abb. 1). Wir x wissen bis heute/nichts über die Be- ziehungen zwischen dem Bau und den Eigenschaften der Molekii- Magnesium le. Es scheint, dass das zwischen den Pyrrolen hängende Atom / durch die 4 Pyrrole stabilisiert ist. Als Metall wird das Magnesium durch das Sonnenlicht magnetisiert. In diesem Zu- stand ist es fähig, Energie zu speichern. In der Welt der Atome vollziehen sich alle Vorgange mit atomarer Schnelle in "Nano-Sekunden" , Milliardstel von Sekunden. Das Magnesiumatom wird in jeder Sekunde loo Millionen Male magnetisiert und ent- magnetisiert. Mit der gesammelten Energie werden als erster Akt der Photosynthese die Moleküle des Wassers HÖH, die an sich sehr stabile Gebilde sind, gespalten und es werden H-Atome für den •• nächsten Akt frei. Pflanzen und Tiere haben unabhängig voneinander Blatt- grün und Blutfarbstoff entwickelt. Die beiden Moleküle sind zwar sehr ähnlich, aber historisch wahrscheinlich nicht ver- wandt, sondern nur dar^im so ähnlich, weil beide dieselbe Auf- gabe zu leisten haben. In Blattgrün wie Blutfarbstoff ist ein Metall-Atom in einen quadratischen Käfig aus Pyrrolen einge- '^'T* "^ ^ J»T OM 1.11 .1961 3. sperrt. Die Pflanze wählte als Metall Magnesium, die Insek- ten wählten unabhängig von den Wirbeltieren Kupfer, 'die Wir- beltiere Eisen. Die Pflanzen sind grün, weil Magnesium die mittleren Wellenlängen des Spectrums absorbiert. Kupferver- bindungen sind blauf Eisenverbindungen sind rot, daher haben Insekten blaues, die Säugetiere rotes Blut. Wahrscheinlich ist dieses Rot eine Alarmfarbe wie das Rot im Verkehr. In der grünen Umgebung fällt die Komplementärfarbe Rot besonders auf. Die Magnetisierung ve*rät sich dadurch, dass das Chloro- phyll fluoresziert. Eine Substanz fluoresziert, wenn sie durch Licht magnetisiert wird und dann die von ihr eingefange- ne Energie langsam als Pluorescenz wieder hergibt. Die vom Atom eingefangene Energie des Lichtes misst man in Quanten. Exä Quanten sind die - sehr kleinen - Einheiten, mit denen man Energie misst. So wie man grosse Schritte in Metern und Kilo- metern ausmisst, kleine aber in Centimetern und Millimetern, misst man grosse Mengen von Energie in der Elektrizitätslehre in Watt und Volt, kleine in Quanten. Das Quantiim ist das Mil- limeter der Energie. Ein Quantum Licht schlägt ein Atom H aus dem Molekül HÖH heraus. Wenn durch 4 Quanten Licht 4 H-Atome herausgeschlagen sind, so sind nun 2 Atome Sauerstoff 0 als Molekül Op frei, und dieses Molekül entweicht als der von der Pflanze produzierte Sauerstoff. Wenn Sonnenlicht in ein Aqua- rium strathlt, sieht man den Sauerstoff in Perlen den Spitzen und Rändern der Wasserpflanzen entsteigen und man sieht mit den Augen, was der Chemiker in Formeln erzahlt. Der von der Pflanze gelieferte Sauerstoff ist das Atem- gas der Tiere. Daher nimmt man an, dass der Sauerstoff^ der Atmosphäre, der in Bodennähe 2lfo der Luft beträgt und haupt- sächlich oder viülleicht überhaupt von den Pflanzen stammt, OM 1.11.1961 und dass die Tiere sich auf Erden erst zu ihren heutigen Formen und Massen ausbreiten konnten, nachdem die Pflanzen genügend Sauerstoff geliefert hatten. Ein Kürbisblatt, das ja zu den grossten Blattern unserer Zonen zählt, liefert im Sonnenlicht so viel Sauerstoff, dass ein Kind unter einer Glasglocke mit einem Kürbisblatt leben kann. Um frische, d. h. mit Sauerstoff angereicherte Luft zu atmen, wandern wir "ins Grüne", und nennt man die Grün-Anlagen die "Lungen der •• Städte". Die Magnetisierung eines Metall-Atoms ist kein chemischer, sondern ein physikalischer Prozess wie etwa das Schwingen ei- nes Uhr-Pendels. Durch den Lauf der Uhr wird das Pendel nicht verbraucht. Ebenso wenig verbraucht sich im Gegensatz zum Ben- zin der Motor des Autos. Abends, wenn die Sonne untergegangen ist, ist die Maschinerie des Chlorophyllkorns noch ebenso da wie arider Uhr das Pendel und im Auto der Motor. Morgen früh arbeiten sie alle wieder. DIE PHOTOSYKTHESE Die mad erne öhemie hat die grossen Linien der Photosyn- these klargelegt. •• Der erste Akt ist die Spaltung des Wassermolekuls HÖH. Durch die eingefangenen 4 Quantum Licht werden die Elektronen der H-Atome auf höhere Bahnen getrieben, die Atome lockern sich auf, zerfallen, und es werden 2 Atome Sauerstoff frei. Der zweite Akt ist eine Phosphorylierung. Das klingt zu- erst hochgelehrt, ein unverständliches Fremdwort. Aber es ist gar nicht mehr erschreckend, so bald man es einmal gehört und verstanden hat. Von den Organismen wird allgemein, ob in Pflanze, in den Muskeln oder im Menschenhirn, zur Übertragung ■«■91 Ls ^ibl uühi keiii l^ebeü, duss bo J?iel iJevvunderuuÄ ui*ü so besclieiüeii auftritt wie der l^efepilz. Man möchte ihn vergleiclien ^=???^ mit (Jeii buddiiiitiscneii München: sie seilen aus wie Bettler and tra- gen in sich die hf^lirsLen Ideen der Philosoi.hie und die stärksten moralisclien Kräfte. Sie lassen sich neiiraüen und steigen nach 2o Ta^en lebendig aus ihren Grnbern auf; sie sehen in jedem , BlUmlein am Weg ihr« Bru('eri^esciiöpf und wenn Konige daherkomnien auf weiseen i^lephanten und ihnen als Gescijenke ^iaiiianten briiigen, lehnen sie iiiit höflichem LacheJn ab. Alexander der Grosse besuch- te Gen Philoso^.h -^iogenes, der in mitten der luxuriösen Paläste von Korinth iii einer Tonne lebte. "Den^e dir einen *»unscii aus tt "Icli «..itte euch, bei^^eiten zu tre ten , duaii t ich nicht im ^chat- ten sitze". Wo U-a-j w ^ ß- ÄlefiÄxander gesagt h.- ben soÄll:"WGnn ich nicht Alexrinder wäre, »..öchte ich i'iogenet; sein." Solcher Art ist die ^efezelle, die doch auch in lonnen .lOhnt. kan sieht an ihr^: sie ist ein grjues Scheibchei., mit kornerr V und Tropfen darin unc luanche tragen kltineie Scheibchen an im eu Rand, das sind ihre "Spiossen", iure Kinder^ Auch wenn L.an luit 44 Ui oöerneti Llektronen-x\jikr oskopen sie in lo oco oder loo ooo f acher' Vergrbs^eruiig bei r i.;cl3tet -- es erscheint niclils, Mäii rii^sste sie wähl scheiiil icii üiililonef uch ver^rus^riCi n , iiian i.üssle eine einzelrje TIefozelie, auswalzen, nie die Köchin es mit dem Stri-.del te ig, macht, bis sie über der. fisc rand iciciit und dann die Moiekule sici.tbar würden und daiaj wurde man vielieichl be^inf.eu fiesi'ckt vor dem Sieii.nius ter zu bekoüiiiieii , das dcis sichtbar »urde. Wahrscl ei nKl ich tikxiiÄJtmüss te man noch 1 üoo mal stärker vert-rbssern und das • Spiel der Atome seien, um ert^t dann gewahr zu ücroen das^ m diesem ^rauen Scheibchen iigend ein uns i eute noch HHverborgene Wunüe: iiiaschiner ie verborgen iet v. ie in den Autos, die ein ^ensch in einem Aeioplan nur als grauen iunkt lan^s der Strasse wandern bieiit ,die auer in ihien Innern ein ein^eniüses System von *^e- cii.nl sman \erbor;:en . Wenn eiii z^cuberei . vor u h h Uö stelite und liesse was der König von Frankreich bei Suhiiler als unmoi>lich ausruft Kanu ich Aruiecü aus (^en Bo en stamifen? ••aciist mir ein ivornfeld aus der flachen Hand? NehiLt dieses flerz, reisst es in Stücke Und münJtzt aus seinem Blute Gold 9*9 Wenn eiu Zauoerer käme und täte es ,so v\ürde er einen Wis- senschaft i er niciit ersc lüt tcrn ff Hefepilz" wurde dieser sa en ■4)' er um üeu iiefepilz weiss, dem nan keine Axe^eiei mehr imponieren bie Ileiezeilen Eepräsen tanten der einfachsten Lebewesen, si S all vei breitet. Ueberall in der- kleinwelt des Boc!ens und .^Wassers findet ihaii sie. Sie fliegen , meist nic.t als Zellen sondern in ihrer Wanderform als die noch tausendmal i.leineren Sporen , durc die Luft, Inueiü sie den "Stauo" als Ballons benutzen, regnen mit dem Staub auf alles nieder, Nile Aienschenbaut , Kleider, Ila^re, Früchte und ^ot und ^wo sie günstige Lebensbedingungen finrjen, 45 Keimen die Sj^üi en auf, . Uiii sich einen -begriff zu intclien, vvos i>poren sind, denke ü.an t\tü besten an (fie Kerne i Ci* Früchte, -^^pf elkeriie , Kirschkerne, an Bolinen und ^rbsen, d an Blutei.stuub , an Gra^ssainen^ — das sind die "Sporen". In einem Zitronenkern ist der ganze — potentiell — der Zi ironenbauni mit einen dufteuden Blüten ,dun^keljir Jnen Blättern seinen gelben Fruchten entiialten. In dei ^pore vcr^;* ckt düs Lebe- st esen da.s , was zum ^eben unbedingt nötig ist, also di i-rbrnasse jener ^atz von Wer Kzeu/p^moleküleri mit derL das Goschöj)f seine Fabrik fui t'ie A^ers lel lun{< von KÖxperzellen eröilnen kann, wenn ihm die notwe:»di^e Lner;äie und MoleKüle un: Saustoffe in Fcrn< von Wärme , Licht, Was^er zui;.efübrt vv^erden . In einer ^pore, die man nur mit dei, .Viikroskop ei is^ennen kann, sind mindestens lo Vüliionen Moleküle entLälten. Die Sawienkorner der hoiiei en Pflanze viie Zitronen- oder Apfelkerne sind schon tiubeiten hoiierer Ür*dnung, die koniplizierte Hüllen und Nährstoffe für die ersten läge und ^^ochen der Keimens enthalten. De.i iiieisten ^auui auch bei den einfaciien bpor en nebligen garnicht die ^*erkzebgüi)coleküle ein sondeiü die Hullenx, in die sie verbackt sind. Die Spore ist eine Art ^ laschenpos t^ "3^^ der ^ grossen versiegelten ^lasche, ist nur der kleine Zettel im 1 nnern weseiitl ich Durcii ihre lliillen ,die aus den festesten ^^^ater ial ien der Natur gefertigt sind, man dei^ke an die *^Cxialen der Nüsse, oder den Pfirsichkern, wird das aus^esandte Gebilde widerstandsfähig. Der "ausgewaclisene " ililzbrandbazi llus ist so empfindlich gegen Kälte duss er bei 14 — über Null! — erfreirt seine Sporen sind so unethpf indl ich ; das die Kran'kheit durch gefrojarene ^'ischej^ übertraiiicn werden iaiin. Die Bazill(Mi sterben, wei in iiian sie nur 46 vier iVlinuten ii] einer bchwachen Lösung von Lysol badet; die ^porcu keimen, nachderii sie 2 Wochen in Carboi gelegen. Der ^epraba- zilius* stirbt im ^agesliclit; über ein iviVia hat in Texas Lepra beivOiiiinen durch einen ie[>jt;ich ,den Mie ^Itern aus i'ersien rnit^<:e- ureclit hatten. bo verbreitet ur.d erhält sich aucii dei ^Aefe^nlz. Unter j^,l;nsti- (j en ^edini: uii^en treibet, die Zellen Sprossen. Werden die Lebens- bedingungen ungünstig so kapseln sie sicli ein und werden Sporen. V Watirend die Ilefezelle selbst sehr einpf lindl ich ist -- lüan deokKt den mit Hefe versetzten Hefeteig zu, stellt ihn an einen warmen Ort, damit er *'geht" uuo die Multer beibietet streng, dass jemand den feig '^storf — ist die S^ore wetteifest ,i»eht mit dem Windt dahin, setzt sicli irgendwo ab und kann dort Monate lang W arten, bis ein günstiger Zufall, .eine Maus, eine ^' liege, ein Besen sie versci.ieppt ocJei ein »nnu sie aufwirbelt. Von ihrer tr l.uftreise regnen sie neider; auf Fussoöden ,Tep^:iciie, i^ussmatx ten vor den Hausturen; auf Misthaufen, Dächer, Strassen , Menschei haaren; auf Ackeierde , Eaurae , lieben und Trauben. Seid ruhig ,iiiein Ivind, ii^ein Vveib, Uns fehlt nur eines Zeit M o üie Feucht igKei t , »'ärnje und Nahrung finden, spriessen sie N SLässt man irgend eine zuckei halt ige Masse offen stehen, so keimt an ihr eine Hefe und die ^ärung beginnt. Daä» ^eben der Hefezellen ist so gut studiert, denn die reiche und üjächtige Industrie des Bier-,üein- i und Schnapsge- werbes ist auf steigender Jagd nach iiiiuier neuen Hefearten, mit denen sie wohlschoiecKende , haltbare und für den Jxiort geeignete h ßiere, ar oiHctt isciie kVeine(vüii schonen ^urbei(i KMMj^Liköre und Ax^er i t i f s/ uiiK— 4: eineiü weiten Spektrum von Aioma aller Art aui (Jei. '^-'ärkt briiigen kann. Niit der tTisseiiSchof t ist es vAe ihit Kriegen; iiian ^eissvvie sie anlangen; aoer uui; weiss nicnt, wie sie aufhoreu. Da zui die prof ai eri Z »wecken begonneriLInteibUchuneeii Üixkititeu unerwarteten und v\el tbewe^ ende Entdeckungen. Zunächst erwies sich die liefezelle wie jedes fcebe»vesen je mehr »iiau sie erforsci.t, als irniher kouipli- zierter. Dies ist der V.eg ciei Wissenschaft: zuerst stellt uian vor Geiieimnissen ; nenn üian die Geheiüinisse entschleiei'.t , steht man vor Rätseln. ; Wie ^ihg es doch luit ik^wx Atoiu? Seiir einfach, sagte ewton: feste , unzerstörbare Viellen, uiit Jenen ^oLt die Welt aufgebaut. Heute sieht aiüo sich vor eineiu Dutzend l^ätsel: Protonen, ^'eutronen -^nt iprolonen« , Mcsoneii, schwere und leichte , Elektronen .., "Was nlch a.iJb voü Gott aufbieten würde? " safeie ^instein, aix H \ r. ^,♦ ft ich möchte ein -^^let^tronüH sehen, wie es der Weltgeist sieht Aus Kleinen Ex})ei i». en ten in den abgele'i.enen Laboratcrien neugieriger Physiker in ^ngland wurde ein internationales v.ett- reiiuen auf aeii liahneri der Ai-iektr onen , wurde TiüS te ins "Foriut 1^ des Jahrhunderts ", uurde die -^^torubombe und der lie^ktor, wurde die "isseLscnaft von den fileÄtronics mit ihren Wunderkindern, deii dcx, kennen hirnen und den von -^^tomkraft angetriebene Schiffe... uiiü all das ^ijt iiur der* AMf:.,ng, das Lallen des SäucJinf Das Zeitalter c!es Atoms hat ja eiot je gönnen. Aus den ueicheidenej Vex Auchen von Ilei::ricli iiertz ujit drahtlosen Schwingungen zum Jiäx Rodiciictz riet Lander fühFenx in seineia La \oc)r ator i um zu Bonn wurde die »Veit des Uaoios, Radars, und des Fernsehens , aus Henry Fords Holzschupren sind im Lc;ur von 5o Jahren eine Milliar- de At.tos t^-f^^^f^J"^"^ > i>o wie aus der Papphulse einer* Feuerwerivsra- ivete tc'.usende ^unken in allen Forajen sprühen, ooleh eine 2omitjer«Pp nachtt.ra!* ete '^ war die ilefezelleo Die erste Seiisati on die Brüder Büchner fatiden als sie liöefe: vilz e uie Zitronen mit moderueii Hochdruckpressen aus- pressten, dass zur Ciirun^ ij^^vuicht u ie ieüende Ilefezclle notwendig IV ai sondern der zeilfreie öaft :^zeriegte das grosse Molekül des Zuckexs in zwei Moleküle Alkohol und zwei Moleküle Kohlensäure 2 X COg * Vergärung des Zuckers verwandt, keiri einfacher Vorgang war scndern ein kunstgerechter s tuf enwe Iser -^bbau des grossen ZucKeriüolekuls , üeüi auseinundernehiueir einer Ulir oder * eines Autos vergleichbar. Wir zählen liier die Stadien dieses Ab- baus in telegrai hischer Kürzung auf, nicht daiuit jeii^and so töricht ehrgeizig sei und etwa die 12 Stufenfolgen auswendjKig lerne wie die Nauieri der 12 Propheten oder 4P8!^! sondern nur daujit man den rechten Begriff von den Arbeitshjetiioden der ^^atur , vom iiirken der Hefezellen bekciume. Mau lese, höre und staune so wie mar. eine Symphonie von Beethoven oder eine Aufführung des Ilarulet an sicli vorübergehen lässt. Nieiuaiid hat ja den Ehrgeiz und das ist ja aucli nicht der *^inn der Auffuhrung, nun alle Themei n und Einsätze dei Syi^phonie oder die genaue Szenenfolge des Dranias zu behalten. Man hört Sein oder Nicut-Sein und geht nachhause mit dein melonchol ischen Klang iiri Ohr: Good night sweet prince • • • wind vergisst daüÄxnn das Einzelne, wahrend das gai^ze ErlhKKKxebnis in uns nachwirkt .Man ist nicht umsonst dageAvesen. Man vergisst das Einzelne im Innern, aber tum den den Kern der Seele, hat sich ein neuer Jahresring der Reife gelegt • • • •^ ä riatürlich i^ueist -rzu wissetj. war hiau mit den voiliül tni s- aiassl^v; e.irif aolieii Experiment auf eine w i sseiischaft liehe GüJdüiine 4>^b gestossen. Wan hat die v^erkzeut uioleküle entdeckt I Mfui liat entdeckt üiiss nici.t das ^ebev»eben uiit üüfe oine^ iuythi sehen Lebenskraft die ^e: ensi robleue vollbr in:eii «ondci if dass das LeiJei esen wie ein Mechaniker luit Instrumente mit vVerkzeugiiiüleküle arbeiten und hülciie iiatte mau luit Ircsb^iaft au^,£eliress l . Man xxand in den Pi^ei^ss.jft ein Ferment, das gelbe A tuun£ sf ei ment , niclit eines sondei n mehrere, die als Enzym urid Cü-iinzyni zusauiruer arbe i ten wie Genraube uad Scnraubziehcr . Haji^iüer und Nai'el. -6- «b «ad «it dl«str dl« Grösse der Pflanze. Daher In Norden die Cedem des Lll^azLoas« in Süden aber die KUmaerpflanzeA - von "Ceder zu Ysop*. Von West naoh Ost ist Palästina eine von der Küsten- ebsns zun Hochland aufsteigend« und von Hoohland zun Jordan absteigende Treppe« Die durch den Qrabenbruoh abgesunkene Ostseite des Landes liegt im "Regsnsohatten** und ist daher aur •Wüste Jude" geworden, Palästina verlor duroh den Ein- bruch des Orabene die Osthälfte seines Landes für Pflanzen- wiiohs imd Siellun?. Gegerwörtig wird das Projekt erwogen, diese Wüstenseite d\iroh hoch gepumptes Jordanwasser zu be- wässern« ein Projekt« das bei Ezeohiel als Weissagung be- schrieben ist. Da Küste und Wüste in der Luftlinie nur knapp 80 km entfernt sind, grenzen floristlsohe Gegensätze hart anein- ander wie kaum irgendwo in der Welt. Von Seerose zu Jericho- Hose, 20 km Distanz! Aiif dem wasserarmen, windigen Hooh- land, als , Ch^palsterpf lunaen mjr jene , die ganz tiefe Wur- zeln haben fn^ m 'tiefe Wurzeln) die Weinrebe mit 12 n tie- fen Wurzeln und die Olive, hart dürr, ölig, Oel ein Schut mittel gegen Austrockntmg« verliert i llf Die Tr&RHäiie des Landes 4i ? seinen Wald> B4e Egobegeg «feften Unter den harten Bedingungen des Krieges kann sich Wald nur erhalten, wenn man ihn schont oder pflegt* Beides geschah nicht* Die Eroberer straften die BerOlkerung in den zahlloseii Kriegen duroh Niederbrennen der Wälder« Die Bewohner selbst rodeten zu rtutl^^it Ziegen- herden fressen die Triebe ab. Die^ömer fällten die kost- bar« langsaa wachse nd*B OllvexüiAlM , vm sloh aus OllYsxiholz Mottenkisten und Särge 2u maonenl Den Best soiilug Titus ab während der 4 Jahre Bellun Judaicum» Von den späteren kiel«-* neren Waldungen fällt alles dei^'^Türken 2nin Opfer, die die Banne einzeln besteuerten, und dann den ^sten Weltkrieg* 9 'j*feft!5msMt«^. i 1 \ J /^ ^ / < '^,^^,./ir £^^^<^j _-_aj_X^ y ^ J^:^<^ ^ ^i y^^^^L^ X ^ / er -» V BTZJ" -f-it^^ <^ yz^ /a y^^ /J^ 6^^ ZL ^ >^: 1^' I'' TTr ^ / / ^r\^^^^ > * *«^^ 4^^ ^ >?5^ ^^>^. / t^ ^ z. ^ X ^ «> ^ ^ V* ^^-7^ ►•-^ ^ • 4 ^^ ' ^ ^'^ \^' /9 ^ -^ y A*« ^ ^. <- ^"^ - ■, '-JXi^^pry- T ^"' - y « / Ä?^^i^*=. x^ ^ / y y "Z / Oi' / ^ ^ /. v / l^J»^. ^lyZ-l ^' ■^••- ii li 11 I i } \ l *>/' *ri>%tik« ^'^ nr tf«*— 4lHMWI»^MI •^ v*»./»' X, Cc "7 ^y-^ 'y-i.. o„ J ^^ x^ ^ ^ c: 1^0 l>^/^I -^ ^ ?*: t<^.* ^1 ./' ^ v*- ^^V ^ / mi / ^ ^ fr^. >^ /.*» ^■< t<-/« ''•U- " ^ ^^^.^ * ^^^ /^_r*. z r .•"^Jß ^ ?^^<. ^^^* ^^^?^ "JL i^. I \^ ;i I y^iyt^^t^^ iL/Mg. J/^ y^^y^^^ ^ ^>', z-*^ ^ M-. y ^^:4x^ V '^>^^' '^> ''^ 4-y -• "V^^. ^ -^»^i'/.'^-jjrv^. t - iU^ ^w^ 7/4/ ^ ^ ^^f^y/ .e/*^ "^^^T^^J/^r /f^. -*c^r^/ ^^w^?^ ^ X \ f il l^^ \ -^ V i>^^ ^ / V ^ *^y ' ^ .fii/- ^Itü^ ^'jt'K >^/*-- r ^ ^^^ ^ yy^^j'\. " j^ ^^ ' " "^ r T II. I! yr0 r / ^ ^ /i/^ c-^ JjC^ÄiS^^. -7*- X t.^" - ^ ^ /<^. t//j^ ^ ^^^:< . .^, ^^ y ,/^'y^Il»^ « ^^ ^-ryij.^^::^ -•->* ^ ^r>»^ / /^^ . -^-^'^ t^- "^ >^:^. /^.^/^ < #^- ^ ^.^"^/iW Y-^: X 1 A ^ ;^^»«^ X //^^_ y^ .^-^^^-^ «^. ^ ^/^.^Z-<^. ^^U*-. *<^ -t l/T ty^^ Z"^ / »/-. <^ '^ «^' "4^ ^U/^-' /:^A' di/.^- X y^ X X >^ X /i3^ f^ .^-^ 1/*<_^^. ^'^ ''^^^ CC/^-' C'/^. /y^tA. / yc / ^^^. C. ^ '^ ^ ^^ ^ /^ / ^ /^ \a/Z /-- -^^^^ ' ^ y^ "^z — '^f^i^ ^f~^titf2. W -5=^^ "^ ^^'"V^ ■^ ^ A^.*^ Z ^ /^ ^ y^ 7<^^ <^ ^«^;" ^- ^, ^^. ^ '^i^. . V 7 1 > l r 1 V •^ - • } ,. 1 i ^. $ •^' ^ A — f . « . ." • 0 ,\ f • i ! < • • /. . . .\. • • - • • \ /. IM' J -■»lafg'^^— «Mi^—pi^^j- M I • • "^^ /" '^^^'^ V ^^ Ct.(L j ^V^ - c ^ /- r'-Tf*^ yit ßi ^t . / va ^/^w**V -, / /^ >^^sx^^ j^^' A*c^ ^ r^ ^^»^ / .^ JX^^,?Za. '^^ ■ i?> ^ / ■1^4 i» 'X 2?^ ^ ii ^^ / / II ..^ -7* /? f^^ <^/ u^-ifi(/ c^r^. ^ /^ /./ ^^M X 1«^-;^ ^ ■^' (Lx" 6€^ >> / .^*^: ^r^tf-/* ^ /S <«^ TC i^ " - ^^ iT X ^ -^• f rsmmmt Ih* IT ««■MT \ ..<. r/"> / ■«* -»*- ^ 4f \> t ^ -^ " %- **'^ • •» -fi. t r r/^(^ I "^A f I • ^/^. m> I ' f J(^(2) ^ ^4^/^ r ^'fy^'^ d ^ ^'^'^. . -^ 9 "• *Ä /i^ /^ yy^ /^ t^ ^ . ^. £. ; ^ ^ , ■■ 1.' ' ^ -^i» r ^;, "^ il !^^- ■*»»- X I 1 i k -"^ •» . %w .«-. ■' ■<•- ^ ! 1 t ^* •> ■' '^r . * • - * # M X .'*■ • ^J^"' r » \ 1 V «I - 1 ■ ■ . k 1 , f Ih, -^ "r- V 1 '^^ \ /a^ ^/^g: 2r r. / / if^ M ^ ^ y y I ( I I ^^, > >— ' M' '. W,^. "» ' .■..«'.. ^\ Tr-:^ * -,_ I W '•♦. • ••«»' ' ip ssrr- -rf-< >^ 1 1 J - • ; .■■■ ^ ~ • •r l • J ® y^ I V ^ J^ V -^ ^ U ] f. ^ I . — . — *3 ~ — >ft ^ f)M^UijL. '. 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