y^^»- X/?. -^^?i Beihefte zum 1 Botanischen Centralblatt. Original -Arbeiten. Herausgegeb en unter Mitwirkung zahlreicher Gelehrten von Dr. Oscar Uhlworm und Dr. F. G. Kohi in Berlin. in Marburg. Band XI. — 1902. NEW \<)tyu: BOi M CASSEL Verlag von Gebrüder Gott helft. 1902. X/3 id. II jSiiW YORK BOTAiNlCAL Inhalts -TJebersich t Seite Andrews, Karyokinesie in Magnolia and Liriodendron with special reference to tlie behavior of the chromosomes. (With 1 plate.) . 134 Damm, Ueber den Bau, die Entwicklun^sgeschiciite und die mecha- nischen Eigenschaften mehrjähriger Epidermen bei den Dicotyle- donen. (Mit 4 Tafeln.) 219 Fritsch, Untersuchungen über das Vorkommen von Kautschuk bei den Hippocrateaceen, verbunden mit einer anatomisch-systema- tischen Untersuchung von Blatt und Axe bei derselben Familie. (Mit 1 Doppeltafel.) 283 Garjeanne, Die Sporenausstreuung bei einigen Laubmoosen. (Mit 2 Figuren im Text.) 53 Herzog, Das St. Wilhelmer- und Oberriederthal im badischen Schwarz- wald im Kleid seiner Laubmoose bA& Hock, Ankömmlinge in der Pflanzenwelt Mitteleuropas während des letzten halben Jahrhunderts. V 261 Höhlke, Ueber die Harzbehälter und die Harzbildung bei den Poly- podiaceen und einigen Phanerogamen. (Mit 3 Tafeln.) .... 8 Holm, Some new anatomical characters for certain Gramiueae. (With two figures in the text.) 101 H o r o w i t z , Ueber den anatomischen Bau und das Aufspringen der Orchideenfrüchte. (Mit 2 Tafeln.) 486 Hühner, Vergleichende Untersuchungen über die Blatt- und Achsen- structur einiger australischer Podalyrieen-Gattungen (Gaatrolobium, Pultenaea, Latrobea, Eutaxia und Dillwynia. (Mit 1 Tafel.) . . 143 Ishikawa, Ueber die Chi'omosomenreduction bei Larix leptolepis Gord. (Vorläufige Mittheilung.) 6 cvj Kosaroff, Untersuchungen über die Wasseraufnahme der Pflanzen . 60 ■• — Loeske, Neue Beiträge zur Moosflora des Harzes 359 ' Müller, Scapania Massalongi C. Müller Frieb. n. sp. und ihre nächsten ^ Verwandten. (Mit 1 Tafel.) 1 CD ^ Müller, Scapaniae Indiae orientalis, curante cl. GoUan anis 1900 et «g: 1901 lectae 542 Neger, Revision der chilenischen Hieracium- Arten. (Mit 2 Figuren im Text.) 652 Seite Ouiemans, Beiträ^ce zui* Pilzflora der Niederlande 523 Schroeder, AnatoniischH Untersuchung des Blattes und der Axe bei den Liparieae und Bossiaeae (Trib. Genisteae) 368 Schulz, Ueber die Einwirkung des Lichtes auf die Keimungsfähigkeit der Sporen der Moose, Farne und Schachtelhalme. (Mit 8 Figuren im Text.) 81 Sonntag, Ueber einen Fall des Gleitens mechanischer Zellen bei Dehnung der Zellstränge . 98 Sperlich, Beiträge zurKenntniss der Inhaltsstoffe in den Saugorganen der grünen Rhinanthaceen, (Mit einer Doppel-Tafel.) 437 Zawodny, Beiträge zur Kenntniss des Blattkohls 46 Zeiske, Die Pflanzenformationen der Hochsudeten 418 Zu diesem Bande gehören 14 Tafeln und 14 Figuren im Text. ^<*^s4^ Beihefte zum Botanischen Centralblatt. Original '-Arbeiten. Herausgegeben unter Mitwirkung zahlreiclier Gelehrten von Dr. Oscar Ulilworm und Dr. F. G. Kohl in Berlin. in Marburg. Band XI. Inhalt; Heft 1. Müller, Scapania Massalongi C. Müller Frieb. n. sp. und ihre nächsten Verwandten. (Mit 1 Tafel-.) Ishikawa, Ueber die Chromosomenreduction bed Larix h'])tolcpi3 Gord. (Vorl;iufie;e Mittheilnng.) Höhlke, Uebcr die Harzbehälter nnd die Harzbildunt^ bei den Poly- podiacoen und einigen Phanerogamen. (Mit 3 Tafeln.) Zawodny, Beiträge zur Kenntniss des Blattkohls, — <3«=— Caasel. Verlag von Gebr. (t otthelft, Koni gl. H ofbuc hd ruckerei. 1901. Scapania Massalongi C. Müller Frib. n. sp. und ihre nächsten Verwandten. Von Karl ll(l,üller in Freiburg im Bg. Mit 1 Tatel. Vor einiger Zeit erhielt ich von Herrn Prof. Dr. C. Massa- longo eine Scapania aus Italien, die ich in „Bulletin de l'Herbier Boissier (Ser. IL 1901. p. 598) als Varietät zu Scapania carintiaca stellte. Schon damals schrieb ich jedoch Herrn Prof. Massalongo, dass wir es wahrscheinlich mit einer neuen Art zu thun hätten und dass ich zu weiteren Untersuchungen mehr Material nothwendig hätte. Daraufhin schickte mir Herr Massalongo in freundlichster Weise noch ein Couvert mit der Pflanze, und so sehe ich mich jetzt in die Lage versetzt, die Varietät als gut unterschiedene Art zu behandeln und Scapania Massalongi n. sp. zu benennen. Die neue Pflanze steht in der Mitte zwischen Scapania carintiaca und Scapania apiculata, zweier ohnehin den wenigsten Bryologen genau bekannten Arten. Deshalb halte ich es für an- gebracht, auch auf diese zwei schon längere Zeit bekannten, aber überaus seltenen Pflanzen näher einzugehen. Auch habe ich in der beigefügten Tafel zum besseren Verständniss des Textes die wichtigsten Merkmale der einzelnen Arten bildlich dargestellt. Scapania carintiaca Jack. Lindberg Revue bryologique 1880 p. 77 Distinctio S. Carintiacae a S. apiculata. C. Müller Bulletin de l'Herb. Boissier 1901 p. 597. Exiccaten: Gottsche & Rabenhorst Hep. eur. exsiec. No. 293 {Sc. apiculata ß Carintiaca) Delin: Fig. 1 und 2. Dioica. Planta gracilis, viridis. Caulis laxe foliatus, erectus, 4 — 5 mm longus parcissime radiculosus. Folia fere ad medium partita, semiamplexicaulia, apiculata, integra, rarissime denticulis paucis. Lobus dorsalis et posticus non raro eadem Bd. XI. Beiheft 1. Bot. Ceutralbl. 1901. 1 2 Botanisches Centralblatt. — Beiheft 1. forma. Cellulae foliorum minutae, incrassatae, apice rotundatae 7 — 12 f.1 dim., basi 15X30 [.i diam., rectangulares. Cuticula foliorum punctata vel fere laevis. Folia involucralia maiora, apiculata integra. Perianthium cylindricum, 2 mm longum et 0,5 mm latum, oi'e integro Cellulae apice perianthii 12 f-i diam. Diöcisch. Pflanzen gedrängt wachsend, gelbgrün, schlank. Stengel niederliegend und aufrecht 4 — 5 mm lang, grün bis braun, dicht mit kurzen Wurzelhaaren besetzt, am Grunde mit zahlreichen jungen Trieben, welche alle aufsteigen und fast ohne Wurzelhaare sind. Blätter den Stengel am Grunde umfassend, entfernt stehend, nach aufwärts grösser werdend, nicht bis zur Mitte, sondern nur zu ^/s getheilt. Junge Blätter vom Stengel in einem Winkel von 40*^ abstehend, ältere in einem grösseren. Lappen fast gleichgross, oder der obere hier und da nur halb so gross, beide zugespitzt und in ein Spitzchen auslaufend, ganz- randig, selten gegen die Spitze hin mit einem oder zwei Zähnchen. Ober läppen rechteckig, vom Stengel ein wenig abstehend. Unter läppen gleichgestaltet , nach rückwärts abstehend. Commissur der Blätter schwach gebogen Kiel ohne Flügel- zellen. Zellen der Blätter klein, mit gleichmässig verdickten AVänden, in den Ecken stark verdickt, in den Blattzipfeln rundlich, 7 — 12 (-1 diam., an der Blattbasis rundlich rechteckig 15X^0 f^i diam., nur in den Ecken verdickt. Zellenoberfläche fein punktirt. Hüllblätter etwas grösser als die Stengelblätter, Blattzipfel oft in ein Stachelspitzchen auslaufend. Kelch end- ständig, walzenförmig bis länglich birn förmig, 2 mm lang und 0,5 mm breit, an der Mündung mit einigen Falten, abgestutzt, ganzrandig, im Querschnitt rectangulär einzellschichtig. Zellen am Kelchsaum rundlich, in den Ecken verdickt, 12 (.i diam. Archegonien zu 2, länglich birnförmig. cT -Pflanze, Gemmen und Sporogon unbekannt. Die Pflanze wurde bisher nur in Kärnten gesammelt. Auf morschem Holze am Gossnitzfalle bei Heiligenblut c. per. (28. August 1860. Dr. Jack) G. & Rbst. Hep. cur. No. 293. Zur Geschichte dieser Art sei folgendes bemerkt: Dr. Jack schickte die Pflanze als ^Scapania carintiaca Jack'"'' an Gottsche und Raben hörst zur Ausgabe in den Hep. cur. exsicc. Dr. Gottsche zog die Pflanze aber zu Scap. apiculata Spruce und nannte sie var. ß carintiaca. Mit dieser Bezeichnung wurde sie unter No. 293 ausgegeben mit Beigabe einer Zeichnung der typischen Scap. apiculata Spr. aus den Pyrenäen. Erst später, am 26. December 1876 gab Dr. Jack die Pflanze mit der ur- sprünglichen Bezeichnung ^^ Scap. carintiaca Jack'^ an Prof. Lind- berg, der sie dann in der Revue bryologique 1880 p. 77 mit einer Diagnose veröß'entlichte , die er schon 1876 brieflich Dr. Jack gegeben hatte. Nach dieser Erörterung muss „Jack" als Autor zu der Bezeichnung y^Scap. carintiaca"" gesetzt werden, was aus der Litteratur nicht zu ersehen ist, weil die Pflanze stets ohne Autor genannt wurde. Müller, Scapania Massalongi C. Müller Frib. n. sp. 3 Scapania Massalongi C. Müller Frib. n. sp. C. Müller, Bulletin de l'Herbier Boissier 1901 p. 598 als Variation. Exsiccaten : Scapania curia var. spinulosa C. Massalongo Hep. it. venet. exsiec. No. 87. Delin: Fig. 3—6. Dioica. P lanta humilis, flavo-viridis. Caulis dense foliatns adseendens vel erectus , innovationes laxe foliatas emittens, 1^-3 mm longiTs, dense radiculosus. Folia ad medium inae- qualiter partita, amplexicaulia. Lohns dorsalis apiculatus, margine serratus rarissime integer. Lobus posticus duplo maior, eadem forma, non raro tamen aequimagnus lobo dorsali, margine denti- culis paucis, unicellularis. Cellula e foliorum minutae, incrassatae, apice rotundatae ^ i-i diam., basi oblongae 12X20-16X32/« diam. Cuticula fere laevis. Folia i n v o 1 u c r a 1 i a maiora, perianthium ad medium involventia. Perianthium campanulatum vel pyriforme, ore contractu, integro, vel rarissime dentato. Cellulae apice peri- anthii 5 — 6 u diam. Planta mascula, gonidia et sporogonia adhuc ignota sunt. Diöcisch. Pflanze niedrig, in lockeren Raschen, gelbgrün. Stengel 1 — 3 mm lang, unten braun, nach oben grün, mit sehr zahlreichen Wurzelhaaren besetzt, am Grunde junge, entfernt be- blätterte Triebe aussendend. Blätter am Stengel dicht stehend, sich daher berührend, namentlich gegen die Gipfelknospen zu, an jüngeren Trieben entfernter stehend, bis zur Mitte in zwei un- gleich grosse Lappen getheilt. Lappen eiförmig mit einer auf- gesetzten 1 — 2 Zellen langen Spitze, am Rande gezähnelt, selten fast ganzrandig und nur gebuchtet. Oberlappen halb so gross als der Unterlappen, allmählich in die Spitze übergehend, daher breit lanzettlich. Unter läppen eiförmig, mit aufgesetzter Spitze. Commissur der Blätter fast gerade, Kiel ohne Flügelzellen. Zellen der Blätter klein, mit sehr stark verdickten Ecken und an der Blattspitze mit verdickten Wandungen, rundlich^ 8 f.i diam., in der Blattmitte 15 (.l diam., an der Blattbasis 12X20 ,a — 16X32 f-i diam, nur in den Ecken verdickt. Zellenoberfläche nicht ganz glatt, sondern sehr undeutlich gruftig rauh. Hüllblätter wie die Stengelblätter nur grösser und meistens mit wenig in der Grösse verschiedenen Blattlappen, am Rande stets sehr deutlich gezähnelt. Kelch end- oder seitenständig, zur Hälfte in den Hüllblättern, glockenförmig bis birnförmig, fast so breit als lang, gegen die Mündung zusammengefaltet und nur sehr wenig zu- sammengedrückt. Mündung abgestutzt, gewellt, ganzrandig oder hier und da mit wenigen, entfernt stehenden, stumpfen Zähnchen. Zellen an der Kelchmündung rundlich, ringsum gleichmässig, in den Ecken stark verdickt, 5 — 6 ,u diam. — Die männliche Pflanze und ebenso die Gemmen und Sporogone blieben mir unbekannt. Der einzige Standort der Pflanze ist in Italien: Revolto ad ligna emarcida Pini piceae. prov. Verona. (23. Sept. 1878 und 19. Aug. 1879 C. Massalongo). 4 Botauischfis Centralblatt. — Beiheft 1. Der Scapania carintiaca steht diese Art genau so nahe, wie der Scapania apiculata. Mit Scap. carintiaca hat sie das charakte- ristisch enge Zelhietz gemeinsam, mit Scap. apiculata den Habitus^ den dicht bewurzelten Stengel, die Gestalt des Kelches. Scap ani a apiculata Spruce. Spruce, Hep. Pyrenaic. exsicc. No, 15 (1847) mit Diagnose. Lindberg, Revue bryologique 1880 p. 78 Distinciio Scap. Carin- tiacae a. Ä apiculata. Lindberg &Arnell, Musci Asiae boreal. I. p. 32 — 3?. Stephani, Deutschi. Jungerm. p. 22. Sydow,. Leberm. Deutschl. p. 16. C. Müller, Bulletin de l'Herb. Boiss.. 1901 p. 598. Exsiccaten: Spruce, Hep, Pyren, exsicc. No. 15. Delin.: Gottsche & Raben her st, Hep. eur. exicc. No. 293 (bei „6'cap. aj)iculota ß carintiaca'^) eine Zeichnung der Pflanze aus den Pyrenäen. Stephani, Deutschi. Jungerm. Fig. 2% C. Müller, Fig. 7—10. Dioica. Planta humilis, flavo-viridis. Caulis dense foliatus, adscendens vel erectus, 2 — 3 mm longus, radiculosus. Folia ad medium partita, amplexicaulia. Lohns dorsalis apiculatus, margine integro parum recurvato. Lobus posticus duplo maior, eadem forma. Cellulae foliorura magnae, incrassatae, apice rotundatae, 20 /.i diam., basi oblongae, 16X30 ,« diam. Cuticula fere laevis. Gonidia brunnea, ovalia, unicellularia, 10 (.i diam., apice foliorum. Perianthium oviforme, 1,8 — 2,5 mm longum et 0,7 — 1,2 mm latum, ore integro. Cellulae ore perianthii 12 /U diam. Spori 8 f-i diam., nonnulli maiores rotundatae brunnei^ laeves. Elateres 112 longi et 8 f.t lati. Diöcisch. Pflanze in kleinen bräunlichen bis gelbgrünen Raschen. Stengel bis an das Ende mit Wurzelhaaren, kriechend bis aufsteigend, 2 — 3 mm lang, grün, einfach oder wenig ver- zweigt, Blätter gegen das Stengelende zu sehr dicht stehend, am übrigen Stengeltheile mit den Rändern sich kaum noch be- rührend, stengelumfassend, fast bis zur Mitte getheilt, am untersten Theile des Stengel klein, gegen das Stengelende rasch grösser werdend. Lappen rechteckig bis eiförmig, zugespitzt, ganzrandig, Oberlappen etwas kleiner als der Unterlappen, zugespitzt, oft nach vorne gebogen. Unter läppen meist zugespitzt, fast ganz wie der Oberlappen, nur grösser, hier und da nach rückwärts gekrümmt, sehr selten gegen die Spitze mit 1 — 2 kleinen Zähn- chen. Commissur der Blätter gerade oder schwach gebogen, Kiel ohne Flügelzellen. Zellen der Blätter gross, in den Ecken verdickt, nur wenig in den Wandungen, clilorophyllreich, oft mit getüpfelten Wandungen, in der Blattspitze rundlicli, 20 /< diam., an der Blattbasis länglich viereckig bis oval, in den Ecken oft sehr verdickt, 16X30 ;ff diam. Zellen o berfläch e fein punktirt bis völlig glatt. Gemmen in braun-schwarzen bis rothen Häuf- chen an der Spitze der Endknospe, 10 it diam., rundlich bis oval, einzellig, braun. Perianthium hier und da durch Weitersprossen des Astes seitenständig, eiförmig, zusammengedrückt, 1,8 — 2,5 mm lang und 0,7 — 1,2 mm breit, an der Mündung abgestutzt und et- Boran.Cenrralblatri901. Beihefte. Bd.)(I.HefH. Müller (Je Arlist. Anst. ü«bi- GotHielf'. Castel. Müller, Scapania Massalongi C. Müller Frib. u. sp. 5 was gewellt, ganzranclig. Zellen im oberen Theile rundlich, in den Ecken verdickt, V2 fii diara. Kapsel auf 5 mm langem, hyalinem Stiele, 0,6 mm lang und 0,5 mm breit, rothbraun. Sporen 8 /ii diam.. einige auch 17 — 20 /n diam., alle kugelrund bis oval, rothbraun bis gelb, glatt. Elateren 112 ^i lang und 8 fi breit, wenig gebogen, abgestumpft, mit zweischenk eliger, rothbrauner, sehr eng gewundener Spitze. Die Beschreibung der Kapsel nach Lindberg, Muse. Asiae bor. p. 33. Nach den bis jetzt bekannten Standorten zu schliessen, hat die Pflanze in gemässigten und kalten Gegenden der nördlichen Halbkugel ihre Heimath. Ueberall ist sie aber äusserst selten ge- funden worden. Ich besitze die Pflanze, oder sah sie aus: Frankreich: Pyrenäen : Supra ligna putrida in sylvis editioribus. Cascade du Coeur prope B.- de- Luchon. Vall6e de Beost (Basses Pyrenees) (1847. R. Spruce)! Hep. Pyren. exsicc. No. 15. (Original.)! Lichtenstein: Saminathal c. per. auf morschem Holze (1891 Loitlesberger)! Norwegen: In grünen Häschen: in valle Skaadalen prope Christianiam, ad truncum putridum. alt. 200 m c. per. (15 Octbr. 1899 A. Kaalaas)! Sibirien: Jenisei, Jeniseisk , 58*' 20' n. br. auf faulem Holze (24. Juni 1876. H. W. Arne 11) Hb. Schiffner. Nord-Amerika: On balsam-fir ; North Elba, New- York c. per et gon. (Aug. 1898 C. H. Peck)! Herr H. W. Arn eil führt noch zwei weitere Standorte aus Asien an in Muse. Asiae bor. p. 33. Herr C- Mas sa longo be- richtet inRepertorio d. Epatic ologia Italicap. 16 von einem Standorte in Tirol: „nel Tirolo merid. sui faggi in valle delle Seghe a Molvene ("Venturi)". Der andere 1. c. angeführte Standort aus der Prov. Treviso gehört, wie ich in Bull, de l'Herb. Boiss, p. 598 angeführt habe, zu Scapania convexa Pears. Sehr interessant ist, dass die Pflanze auch in Amerika vor- kommt. Ich erhielt die Pflanze daher durch die Güte des Herrn Professor Evans in New-Haven Conn. Sie stimmt vorzüglich mit den europäischen Arten überein. Die Cuticula ist fein punktirt, während sie am Originale glatt ist. Frei bürg i. Bg., 4. Juni 1901. Figurenerklärung. Fig. 1 — 2. Scap. carinfiaca Jack. Fig. 1 nat. Grösse Fig. 2 Kelclitragende Pflanze vergr. ca. 20 :1. Fig. a — 6. Scapunia Massalongi C. Müll. Fi'ib. Fig. 3 nat. Grösse. Fig. 4. Kelchtragende Pflanze vergr. ca. 20: 1. Fig. 5. Zellen an der Blattspitze vergr. '22ü:l. Fig. 6. Zellen an der Blattbasis ver- grössert 220: 1. Fig. 7 — 10. Scapariia apiculata Spruce, Fig. 7. nat Grösse. Fig. 8. Kelch- tragende Pflanze vergr. ca. 20:1. Fig. 9. Zellen an der Blatt- spitze vergr, 220:1. Fig. 10, Zellen an der Blattbasis ver- grössert 200:1. Ueber die Chromosomenrecluotion bei Larix leptolepis Gord. (Vorläufige Mittheilung.) Von Prof. Dr. C. Ishikawa in Tokyo, Zoological Institute, College of Agriculture, Imp. Univevsity. Ich war seit einiger Zeit mit Untersuchungen über Chromo- someureduction beschäftigt und wünsche über die bei Larix lepto- lepis beobachteten Verhältnisse in Folgendem einige Resultate vor- läufig mittheilen. 1. Die Kerne der jungen Follenmutterzellen zeichnen sich, wie ich gefunden habe, durch das Vorhandensein eines ziemlich losen Knäuels aus, bei welchen man nicht constatiren kann, ob derselbe einen continuirlichen Strang bildet oder nicht. Ein ziem- lich grosser Nucleolus von runder oder ovaler Gestalt findet sich gewöhnlich in diesem Stadium vor. 2. Im nächsten Stadium sind die einzelnen Chromosomen gut ausgebildet, und zwar zu Paaren vereinigt. Ihre Contouren sind nicht glatt, sondern gerippt, wie man es gewöhnlich in solchen Stadien zu finden pflegt. Der Nucleolus oder die Nucleolen sind etwas blasser geworden. Die Zahl der Chromosomenpaare be- trägt zwölf, 3. Die Chromosomen verkürzen sich mehr und mehr; oft vereinigen sich Paare an einem oder an beiden Enden mit ein- ander und bilden sich zu verschiedenen Bildern um, wie Ringe^ Kreuze, V, Y u. s. w., oder wenn die Chromatinelemente eines Ringes an vier aequidistanten Punkten sich ansammeln, so bilden sie eine Vierergruppe aus. Die Färbbarkeit der Chromosomen nimmt allmählich zu, die der Nucleolen aber bedeutend ab. 4. Jetzt verschwinden die Kernmembran und die Nucleolen. Die Chromosomenpaare ordnen sich in der Aequatorialebene der inzwischen entstandeneu Spindel um. 5. Die Chromosomenpaare suchen nun nach den entgegen- gesetzten Polen der Spindel auseinander zu gehen, und so ent- Ishikawa, Ueber die Chromosomenreduction bei Larix leptolepis. 7 stehen mannigfaltige Bilder, bis sie endlich von einander sich losreissen. 6. Die Tochterchromosomen nehmen V- oder U-förmige Ge- stalt an und wandern allmählich den beiden Polenden zu. 7. An den Polen angelangt, werden die Schenkel der Chromo- somen von einander getrennt; es entstehen so wieder 12 paarige Chromosomen. In manchen Chromosomen werden Mikrosomen sichtbar. 8. Diese Trennung besteht aber nur kurze Zeit, denn die getrennten Schenkel vereinigen sich bald wieder, und ZAvar nicht nur an den abgebrochenen Enden, sondern auch an den anderen. Die Folge davon ist die Bildung von zwölf ringförmigen Chromo- somen, die jetzt ganz dicht an einander zu liegen kommen. 9- Die Chromosomen lockern sich allmählich auf, bis sie ganz in den Kernen zerstreut werden. Viele Nucleolen von verschiedener Grösse werden nun im Kernraum sichtbar. Die Zelltheilung tritt in diesem Stadium ein. 10. Die Chromatinelemente werden allmählich zu Knäueln umgebildet; die Nucleolen werden an Zahl geringer, aber in Ge- stalt grösser. 11. In Tochterkernen treten die Chromosomen wieder in Ringen oder in paarigen Strängen auf. Die Kernmembran ver- schwindet und die Nucleolen verlieren ihre Färbbarkeit. 12. Die Theilung der. Tochterchromosomen scheint in ähn- licher Weise vor sich zu gehen wie bei den Mutterchromosomen. Die genaue Beschreibung dieser Beobachtungen mit Ab- bildungen, sowie die theoretischen Erwägungen und die Besprechung der Litteratur hoffe ich im Journal of the College of Science zu geben. Soviel mag jedoch hier noch mitgetheilt werden, dass die Theilungen der Pollenkörper von Larix leptolepis in ganz ähn- licher Weise vor sich zu gehen scheinen, wie bei Ällium ßstulosum, wo ich die erste Theilung als eine Equations- und die zweite als eine Reductionstheilung im Sinne Weismanns annahm*). Mai 1901. College of Agriculture Tokyo Imperial University. *) Ishikawa, C, Die Entwickelung der Polienkörner von Allium ßstulosum, ein Beitrag zur Chromosomenreduction im Pflanzenreiche. (Journ. Coli. Science. Vol. X. 1897.) lieber die Harzbehälter und die Harzbildung bei den Polypodiaceen und einigen Phanerogamen. Von Dr. F. Höhlke. aus Berlin. Mit 3 Tafeln. Innerhalb der Ordnung Filices bilden die Polypodiaceen so- wohl durch die Zahl ihrer Familien und Gattungen, als auch durch ihren Artenreichtum — es giebt deren ungefähr 2800 — die bei weitem umfangreichste der sieben bekannten Unterordnungen. In systematischer Hinsicht sind die Polypodiaceen von Mettenius^), Milde^), Hook er und Baker^) und, was die centraleuropäischen Arten anbetrifft, in ausgezeichneter Weise von Luerssen*) beschrieben worden. Ferner behandeln zahl- reiche Einzelarbeiten, wie die von Hofmeister, De Bary, Stenzel u. A., den anatomischen Bau und die Entwickelung der- selben. Was man hingegen beim Durchsehen der Litteratur vermisst, ist eine zusammenhängende und genauere Darstellung der Sekre- tionsorgane* der Polypodiaceen. Auf Anrathen meines hochverehrten Lehrers, des Herrn Geh. Reg.-Rath Prof. Dr. Kny, unternahm ich es daher, besagte Organe, und zwar insbesondere harzführende, einem näheren Studium zu unterziehen. Als „Harz" bezeichne ich alle diejenigen Sekrete der Polypo- diaceen, welche sich vornehmlich in Alkohol und Aether lösen. Obgleich diese Sekrete mit den echten Harzen, wie z, B. dem Kieferharz, die angegebene und noch andere Eigenschaften ge- mein haben, stimmen sie doch nicht in allen Punkten mit ihnen überein, weshalb ich sie correcter als „harzartige" benennen sollte. ') Mettenius: Filices horti botanici Lipsiensis. Leipzig 1856. p. 17. ^) Milde: Die höheren Sporenpflanzen Deutschlands und der Schweiz. Leipzig 1865. p. 7. *) Hook er and Baker: Synopsi.s Filicum er a Synopsis of all known Fems. II. Edition. London 1874. p. 15. *) Luerssen: Die Farnpflanzen oder Gefässbündelkryptogamen {Pleridophyten) in Dr. Raben hör st's Kryptogamen-Flora von Deutschland, Oesterreich und der Schweiz. II. Aufl. Bd. III. Leipzig 1889. p. 36. H ö h 1 k e , Die Harzbehälter u. d. Harzbildung b. den Polypodiaceen. 9 Ich hebe daher ausdrückh'ch hervor, dass ich das Wort „Harz" der Kürze halber in vorstehendem Sinne gebrauche. Als Bildungsorte der Harze kennt man verschiedene anato- mische Organe, nämlich im Grundgewebe mancher Pflanzen zer- streut liegende Zellen, sog. Idioblasten, ferner intercelluläre Be- hälter (schizogene, lysigene, schizolysigene sowie nach D e Bary^) rhexigene und nach Frank^) protogene und hysterogene Lücken resp. Gänge) und endlich als epidermale Gebilde sog. Hautdrüsen (Drüsenhaare, Drüsenschuppen, Zotten sowie nach De Bary^) Drüsenflächen, Drüsenflecken und Zwischenwanddrüsen). In physiologischer Beziehung stellen die Harze als Exkrete der Pflanzen Endproducte des Stofi'wechsels dar, für welchen ihre Wiederverwendung ausgeschlossen ist. Dessen ungeachtet sind sie für das weitere Pflanzenleben von hoher Bedeutung. Sie sind es, welche den Pflanzen einen eigenartigen Geruch oder Geschmack verleihen, um dadurch einestheils Insekten zwecks Vermittlung von Wechselbefruchtnng anzulocken, anderntheils schädliche Thiere fernzuhalten. In vielen Fällen sind die Harze als klebrige Ueber- züge der im Knospenzustande befindlichen Blätter dazu bestimmt, eine zu starke Verdunstung dieser jungen Theile zu verhüten, und dieselben vor dem directen Einfluss der Luft zu schützen. Andere Sekrete endlich, wie z. B. diejenigen vieler Nadelhölzer, haben den Zweck, bei mechanischen Verletzungen einen Wund- verschluss zu bilden. Weniger oder nicht genügende Klarheit herrscht trotz mehr- facher Untersuchungen über die Entstehung der Harze. Ich habe daher versucht, neben dem Studium über das Vor- kommen von Harzbehältern bei den einzelnen Arten der Polypo- diaceen sowie die Beschaff"enheit und Entwicklung dieser Behälter auch der Bildung des Harzes selbst näher zu treten. Zu welchen Ergebnissen die bisherigen Untersuchungen über die Genese des Harzes geführt haben, und wie erheblich jene zu meist auseinander gehen, lehrt folgender kurzer Ueberblick über die wichtigsten der auf diesem Gebiete erschienenen Arbeiten: Meyen^) und N. J. Müller^) geben an, dass die Harze im Innern der Gewebszellen entstehen und durch die Zellmembranen nach den Harzbehältern diff'undiren. Nach K a r s t e n*") bildet sich das Harz durch die Assimilations- thätigkeit der Zellmembranen, d. h. die letzteren besitzen di\Q Fähigkeit, aus dem Nahrungssafte, mit dem sie durchtränkt sind, ^) D e Bary: Vergleichende Anatomie der Vegetationsorgane der Phanerogamen und Farne. Leipzig 1877. p. 209. ^) Frank: Lehrb. d. Botanik. Leipzig 1892. Bd. I. p. 217. ^) De Bary: 1 c. p. 94. *) Meyen: Sekretionsorgane der Pflanzen. Berlin 1837. *) Müller, N. J. C, Untersuchung über die Vertheilung der Hai-ze, ätherischen Oele, Gummi und Gummiharze und die Stellung der Sekretbehälter im Pflanzenkörper. (Pringsheim's Jahrb. V. 1866.) ®) Karsten: Üeber die Entstehung des Harzes, Wachses, Gummis und Schleimes durch die assimilirende Thätigkeit der Zellmembran. (Botanische Zeitung. 1857.) IQ Botanisches Centralblatt. — Beiheft 1. sich mit demjenigen Theil desselben chemisch zu verbinden, der geeignet ist, mit ihrer Substanz ein ihrer Natur und ihrer Be- deutung für den Pflanzenkörper entsprechendes Product hervor- zubringen. Nach Wigand') beruht die Harzbildung auf einer Form- veränderung oder Desorganisation von Zellmembranen in Folge einer chemischen Umwandlung derselben. Die Harzmetamorphose wird wahrscheinlich durch ein Erlöschen der Zellenthätigkeit be- dingt. Gleichwohl muss die letztere wenigstens insofern einen Einfluss üben, als der Charakter, gleichsam die Richtung der Metamorphose (ob Harz oder Gummi) dadurch bestimmt wird. H a n s t e i n^) sagt : Das Harz wird zwar tropfenweise schon im Innern der Zottenzellen fertig gebildet, sammelt sich aber vor seinem Austritt ebenfalls erst in wachsenden Massen zwischen der Cuticula und Cellulosemembran an, jene auftreibend und end- lich zerreissend. Es scheint die Cuticula, die Zellstoffhaut, wie den Protoplasmaschlauch in Gestalt kleinster Theile durchdringen zu können, doch bleibt auch eine Entstehung aus Cellulose oder dergleichen Wandschichten in Frage. Zur Gummi- und Harz- production in den Zottenzellen der Epidermis und dem darunter- liegenden Blattgewebe wird ein Metaplasma aufgespeichert , das grösstentheils auf Amyloid-, kleineren Theils auf Gerbstoffe reagirt. Behrens^) findet Harz im Zellinhalt von Drüsenhaaren ausser bei Ptefis serrulata bei verschiedenen Phanerogamen. In einigen dieser von ihm angegebenen Fälle sammelt sich das Harz zuerst als meniskusförmige Sekretmasse am Scheitel des Drüsenkopfes an, worauf es später durch Neubildung einer Membran von dem übrigen Zellinhalt abgegrenzt wird, in anderen Fällen diffundirt es durch die Zellmembranen. Die von Behrens hei Pteris sej-rM^afa gemachten, mit meinen Beobachtungen nicht im Einklang stehenden Angaben veranlassten mich, auch die von demselben untersuchten Phanerogamen einer Nachprüfung zu unterziehen und das Ergebniss derselben am Schluss der Arbeit mitzutheilen. Derjenige, welcher in neuerer Zeit den Vorgang der Sekretion hauptsächlich zum Gegenstand seiner Untersuchungen gemacht und den Satz aufgestellt hat, dass die normale Harzbildung eine Funktion der Membran sei, ist Tschirch.^j Nach seinen Aus- führungen ist der Begriff „Funktion" dahin zu erläutern, dass die ^) VVigand: Ueber die Desorganisation der Pflanzenzelle, insbe- sondere über die physiologische Bedeutung von Gummi und Harz. (Pringsh. Jahrb. III. 1863. p. 174.) ^) Han stein: Ueber die Organe der Harz- und Schleimabsonderuns: bei den Laubknospen. (Bot. Ztg. 1868. p. 781.) ^) Behrens: Ueber einige ätherisches Oel secernirende Hautdrüsen. (Ber. d. D. B. G Bd. IV. p 400.) *) Tschirch: Ueber Sekrete und Sekretbildung. (Vorti'ag, gehalten in der Section für Pbarmacie der 66. Naturforscherversammlung in Wien am 27. Oct. 1894.) und Ueber Bildung von Harzen und ätherischen Oelen im Pflanzenkörper. (Fringsh. Jahrb. f. wiss. Bot. 1893. p. 378.) Höhlke, Die Harzbehälter u. d. Harzbildung d. den Polypodiaceen. H Umwandlung; der Membran in Harz kein Process ist, der von der Membran selbst ausgeht, wie etwa die Gummibildung des Traganths,. sondern dass die Membran einen Körper erzeugt, aus dem als- dann das Harz entsteht. Die Tschirch'sche Auffassung „Eine bestimmte Membran- schicht wird resinogen" wurde zunächst bestätigt bei der Harz- bildung in den schizogenen Gängen der UmheUiferen. Compositen^ Coniferen, Burseraceen, GuttifevPM, Dipterocarpaceen, dusiaceen^ Araliaceen und Pittosporeen, welche daraufhin von Becheraz^)^ einem Schüler Tschirch's, untersucht wurden. Von den secer- nirenden Zellen werden nach Becheraz sog. resinogene Sub- stanzen, welche sich in Form einer Schleimmembran an die Aussenwand der Epithelzellen anlegen , abgesondert. In der Schleimmembran entsteht sodann das Harz, das nach der Kanal- mitte zu abgeschieden und von einer cuticularisirten „inneren Haut" umgeben wird. Ich meinerseits bin, wie ich schon hier kurz bemerken will^ bei meinen Untersuchungen über die Harzbildung der Polypo- diaceen, bei welchen fast durchweg nur Drüsenhaare als Sekretionsorgane vorgefunden wurden, zu dem Resultat gelangt^ dass das Harz ausschliesslich ein Product der Zell- membran ist. In welcher Weise die Harzbildung im einzelne» verläuft, wird an späterer Stelle näher erörtert werden. Das zur Untersuchung gelangte Material wurde mir theils durch die Güte des Herrn Geheimrath Prof. Dr. Engler ans dem Königl. botan. Garten zu Berlin überlassen, theils wurde dasselbe von mir selbst in der Umgebung Berlins sowie auf meinen Reisen in Tirol und der Schweiz gesammelt, wobei mir das ge- nannte Lue rssen 'sehe Werk in der Auffindung und Bestimm- ung der Pflanzen vortreffliche Dienste leistete. Bei dem erwähnten Artenreichthum der Polypodiaceen ist die von mir untersuchte Anzahl derselben natürlich nur als eine ver- hältnissmässig geringe zu bezeichnen, so dass, wie ich mir wohl bewusst bin, das Thema dieser Arbeit bei weitem nicht erschöpft worden ist. Nichtsdestoweniger hoffe ich, dass die Arbeit die oben angedeutete Lücke wenigstens bis zu einem gewissen Grade, ausfüllen wird. Nach der von Metten ius eingeführten und von Milde und Lue rssen bei der systematischen Bearbeitung der Gefässbündel- kryptogamen beibehaltenen Eintheilung der Polypodiaceen zerfallen dieselben in die drei Familien der Polypodieae, Aspleniaceae und Aspidiaceae. Diese Gliederung erstreckt sich indessen nur auf die centraleuropäischen Arten der Polypodiaceen \ letztere umfassen ausserdem noch zwei weitere Familien, nämlich die der Acrosti- chaceae und Davallieae, welche ausser den vorgenannten gleich- falls in den Kreis meiner Untersuchungen gezogen wurden. ') Becheraz: Ueber die Sekretbildung in den schizogenen Gängen» [Inaug. Diss.] Bern 1893. "12 Botanisches Centralblatt. — Beiheft 1. Ich beginne mit der Besprechung der Sekretionsorgane bei der von mir daraufhin am eingehendsten geprüften und den grösseren Theil der Arbeit einnehmenden Familie der Polypodiaceen, den Die Familie urafasst die Gattungen Aspidium, Phegopteris, •Oiioclea, Cystojjteris und Woodsia. In der Gfattung Aspidium ist die bekannteste, stattlichste und pharmakognostisch wichtigste Pflanze Aspidium filix mas Sw, Bei einer mikroskopischen Untersuchung des Khizoms iindet man auf beliebigen Längs- und Quersclmitten desselben in ,o4 „ Kalk 0,02 „ Magnesium 0,74 „ Kali 0,25 .. Natron 0,17 ,, Phüsphorsäurc . . 0,16 „ Schwefelsäure 0,07 ,, Chlor Spur Thonerde 7,05 „ Eisenoxyd 0,94 „ Manganoxydul 0,05 „ Kalk 0,63 „ jNIagnesia 0,09 „ Kali 1,43 ,, Natron 1,59 „ Kieselsäure 72,98 „ 100,39 pCt. Der Stickstoffgehalt des Bodens betrug 0,15 pCt., und zwar waren 0,035 pCt. Stickstoff in Form von Ammoniumoxyd, also 0,065 pCt. Ammoniumoxyd vorhanden. Die auf diesem Boden gezogenen Kohlrabipflanzen hatten sich sehr ungieichmässig entwickelt. — Gewiss war die physikalische Beschaffenheit des Bodens die wesentliche Ursache des Zurück- bleibens einzelner Pflanzen, was dadurch bestätigt wurde, dass ein Vermischen des Bodens mit an sich ertraglosem Sande die Zahl der verkümmerten Pflanzen verminderte. Bei alledem schien es nicht uninteressant, zu untersuchen, ob der eine oder der andere der Mineralstoffe in den kümmerlich entwickelten Pflanzen in entschieden geringer Menge vorhanden sei, als in den gesunden. Ich untersuchte die kräftig und die kümmerlich vegetirenden Pflanzen in je zwei verschiedenen Vegetationsperioden, nämlich 70 Tage nach der Verpflanzung, als das Zurückbleiben einzeincr Pflanzen anfing sich entschieden be- merklich zu machen, und 90 Tage nach der Verpflanzung Die kräftig wachsenden Pflanzen hatten zu dieser Zeit etwa das zehn- fache Gewicht von den zur Untersuchung verwendeten kümmer- lich entwickelten erreicht. Die Zusammensetzung der Blät'er zeigte wenig Schwankungen, was erklärlich ist, da die Blätter ihren Bedarf an Mineralstoffen den Wurzeln entnehmen und in denselben jeder Zeit den nöthigen Vorratli an solchen vorfinden ; nur war der Gehalt an Eisen und an Kieselsäure in den minder entwickelten Pflanzen durchgängig etwas höher, als in den kräftigen. Die Analysen ergaben: 50 Botanisches Centralblutt. Beiheft 1. Kohlrabiblä tter, 70 Tage nach der Verpflanzung. 100 Trockensubstanz entl lalten : grosse kl. Pflanzen grosse kl. Pflan Eisenoxyd . . 0,62 1,08 3,6?^ 5,51 Kalk . '. . . 5,24 6,05 31,14 30,69 Älagncsin 0,78 0,90 4,66 4,59 Kali . . . 4,86 5,36 28,85 27,19 Natron . . . 0,94 1,11 5,59 5,62 Plios])liorsäure 1,14 1,14 6,76 5,79 iSclnvefelsäure . 1,41 1,39 8,3f< 8,07 Clilor . . . 1,32 1,50 7,84 8.12 Kieselsäure 0,82 1,23 4,87 6,25 17,13 20,06 101,77 101,83 Sauerstoff 0,30 0,36 1,77 1,83 (den Ciilor aeq.) 16,83 19,70 100,00 100,00 Da sich nur so geringe Difl^erenzen ergaben, begnügte ich mich, fernerhin nur einzelne Bestandtheile in der Asche zu be- stimmen, und den Gehalt derselben auf 100 Thcilc — von Sand, Kohle und Kohlensäure freier — Asche zu berechnen. 90 Tage nach der Verpflanzung. 100 Theile Asche (frei von Sand, Kohle und Kohlensäure) ent halten : gr. Pflanzen kl. Pflanzen Eisenoxyd .... 0.95 3,61 Kalk 34,15 33,78 Magnesia .... 4,75 4,90 Kali 24,89 26,70 Natron 6,08 7,74 j"' 70,82 76,73 Es spricht sich also bei den älteren, in ihrem Gewicht be- trächtlich mehr von einander abweichenden Pflanzen noch ent- schiedener aus, dass der Eisengehalt in den Blättern der kümmern- den Pflanzen ein überwiegender ist. Der Gehalt der Aschen an den übrigen Basen, jede derselben für sich betrachtet, lässt nicht sehr erhebliche Difl'erenzen erkennen, doch ist es aufl*ällig, dass die Gesammtmenge der Basen in den Aschen der Blätter von kleinen Pflanzen grösser ist, als in den Blättern der kräftig ent- wickelten. Grössere Difl'erenzen ergaben sich bei <\{.'\\ Analysen der Wurzelachsen, namentlich bei den älteren in - Cassel. Verlag von Gebr. Gott helft, Königl. Hofbuch d ruckerei. 190L ^^^^^■^^^'^^^^f'^^^ 'TW Tu«- VW I i^^aS>'«SS«5£''fSg?-«SS*?^ '^^' r Die Sporenausstreuung bei einigen Laubmoosen. Von Dr. Anton J. M. Garjeanne in Amsterdam. Mit 2 Figuren im Text. Die Zahl der niederländischen Laubmoose ist, wie bekannt, keine gerade sehr stattliehe, darunter sind noch viele Arten, welche nur sehr zerstreut vorkommen, und weiter giebt es zahlreiche Species, welche fast nie in fructificirendem Zustande angetroffen werden. Diese Umstände machen es einigermaassen schwierig, mit selbstgesammeltem Material umfassende Studien über die Sporenausstreuung anzustellen, allein bei einer floristischen Durch- forschung der niederländischen Laubmoosflora waren mir die meisten Arten (etwa 300) zugänglich geworden und darunter be- fanden sich einige Formen, welche sehr schön fructificirten und leicht weiter cultivirt werden konnten. Da ich mich zu jener Zeit mit dem Studium der Verbreitungseinrichtungen der Früchte und Samen der Phanerogamen befasste, wurden einige Laubmoos- arten mit in den Kreis gezogen, theils zur Vergleichung, theils zur Controle, ob namentlich die Umstände, welche die Ausstreuung sehr leichter Samen zu Folge haben, auch bei der Ausstreuung der Laubmoossporen mitwirken. Ich möchte an dieser Stelle eine kurze Uebersicht meiner Beobachtungen geben, welche zwar nicht zahlreich sind, aber doch an sehr gutem Material von ganz ver- schiedenen Standorten und unter sehr verschiedenen Bedingungen angestellt worden sind. Es würde überflüssig sein, in dieser kurzen Mittheilung eine Uebersicht der Litteratur geben zu wollen, zumal eine Zusammen- fassung unter Beifügung neuer Beobachtungen von Groebel ge- geben ist in seiner, jedem leicht zugänglichen Schrift „Ueber die Sporenausstreuung bei den Laubmoosen". (Arche- goniatenstudien. VIL in Flora. Bd. LXXX, IIL p. 459 ff.) Diese sehr übersichtlich und klar geschriebene Abhandlung wird weiter unten mit „G. Sporen au sstreuung" citirt. Die Sporenaussaat bei Arten mit entwickeltem Peristom ist häufig erörtert und mehr oder weniger genau angegeben ; es zeigt sich jedoch, zumal bei Untersuchung von Exemplaren von ver- schiedenen Standorten, dass auch hier, wie bei den Phanerogamen, Bd. XI. Beiheft 2. Bot, Centralbl. 1901. 4 54 Botanisches Centralblatt. — Beiheft 2. Anpassungen an die Standortsverliältnisse öfters auftreten, Aves- halb eine nach wenigen Individuen aufgestellte Beschreibung durchaus nicht immer richtig ist. Die Arten ohne oder mit ver- kümmertem Peristom sind zwar ebenfalls häufig untersucht, allein es ist hier nicht immer so deutlich zu sehen, wie das „Princip der allmählichen Sporenaussaat" (G. Sporenausstreuung, p. 485) durchgeführt wird. Ich möchte daher meine Beobachtungen über einige dieser gymnostomen Arten mittheilen. Während acht Monaten cultivire ich Pottia t7'uncata, Pottia Hcimii, Physco- mitriiini pyriforme und Ento- stodon fasciculare. Zwar das Peristom bei dieser teren Art nicht immer kommen, man findet Exemplare, wo dasselbe lieh gut ausgebildet ist, verhält sich diese Species in der Verbreitungseinrichtung fast vollkommen wie die ganz nackt- mündigen Arten. Pottia Heimii ist in den Niederlanden zwar nicht selten, aber sie gehört doch zu den weniger allgemeinen Arten. In der Umgebung von Amsterdam ist sie stellenweise sehr häufig, namentlich auf salzhaltigem Thonboden findet sie sich in Gesellschaft von Funaria hygro- metrica bisweilen in grossen Die Art Avächst wie anderen Pottia - Species fehlt letz- voll- sogar ziem- doch 1. Geöffnete Büchse von Pottia Heimii. 2. Reife, noch ungeöffnete Büchse von Mengen die "*"• hecrdenweise, ohne eigentliche Rasenbildung. Die zur Zeit der Reife olivenbraunen Kapseln sind prall gefüllt von braungrünen Sporen, welche aber alsbald rost- braun werden. Die OefFnung der Büchse findet bei trockener Witterung statt ; ist das Frühjahr sehr feucht, so öffnen sich viele Sporogonien überhaupt nicht oder doch erst viel später, etwa im Juni. Wie bekannt, gehört P. Heimii zu den Arten, bei denen der Deckel nicht abgeworfen wird, sondern mittelst der Columella mit der Büchse verbunden bleibt. Bei trockener Witterung ver- liert sowohl die Büchse wie die Columella mit Deckel Wasser, dabei verkürzt sich aber die Büchsenwandung stärker als die Columella, und es entsteht so ein ringförmiger Spalt. (Siehe die Figur.) Sofort nach der Oeffnuug des Sporogons findet auch Aussaat eines Theils der Sporen statt, durch die Verkürzung die der Büchse ist namentlich der Inhalt kleiner gcAvorden, die trockene Sporenmasse quillt gleichsam durch den ringförmigen Spalt hinaus Garjeanne, Die Sporenausstreuung bei einigen Laubmoosen. 55 TiEcl die leisesten Luftströmungen genügen, um zahlreiche Sporen auszustreuen. Dass wirklich sehr geringe Luftströmungen zur Verbreitung ausreichen, geht u. a. daraus hervor, dass Sporogonien, welche unter eine Glasglocke gestellt wurden, bei vollständigem Abschluss ihre Sporen nicht ausstreuten, Avenn aber der Stöpsel der Glocke entfernt wurde, konnte man alsbald den feinen Sporen- staub auf der Unterlage beobachten. Sind nun die Sporen, welche gleichsam freigekommen sind, durch Verkürzung der Büchse, ausgesäet, so tritt in der Aus- streuung meistens eine Ruheperiode ein. Die übrigbleibende Sporenmasse findet in der Büchse leicht Platz und es ist nun eine stärkere Erschütterung unbedingt nöthig, um wiederum einen Theil der Sporen aus der Büchse zu entfernen. Da die Seta unserer Art ziemlich lang ist, hat ein Windstoss immer ein Erzittern der Büchse zu Folge, wodurch nun wiederum ein Theil der Sporen ausgestreut wird. Der Deckel, Avelcher die Kapselmündung über- dacht, verhindert, dass alle Sporen zur gleichen Zeit ausgestreut werden. Untersucht man die Sporogonien etwa im Juli oder August, so zeigt sich, dass die meisten ihren Sporeninhalt vollständig ent- leert haben. Es ist natürlich nicht nöthig, anzunehmen, dass die letzten Sporen durch immer stärkere Erschütterungen ausgestreut werden, es genügt im Gegentheil oft ein sehr leiser Windstoss, um, w^enn nur noch ziemlich wenig Sporen in der Büchse sind, dieselben aus der Büchse zu blasen. Doch kommen auch noch andere Um- stände in Betracht. Zunächst die hygroskopischen Eigenschaften des Sporogons. Der ringförmige Spalt schliesst sich namentlich bei Befeuchtung (G. Sporenausstreuung p. 468). Eine Steige- rung des Feuchtigkeitszustandes in der Luft bedingt den Verschluss des Spaltes zwar, aber er ist dann ein ziemlich unvollkommener. Flüssiges Wasser, Regen oder Thau, verursachen einen voll- ständigen Verschluss. Ein einmaliger Verschluss und Wieder- öfFnung des Sporogons findet nun fast in allen 24 Stunden statt. Dadurch wird erstens eine Befeuchtung der Sporen vorkommen, wodurch dieselben entweder innerhalb der Kapsel keimen oder gar verderben konnten, aber es wirkt auch diese Einrichtung direct zur Sporenaussaat mit. Der Verschluss des Spaltes kommt nament- lich dadurch zu Stande, dass die Büchse sich bei Befeuchtung stärker verlängert als die Columella, also der entgegengesetzte Vorgang als bei der Oefi'nung. Es ergiebt sich nun, dass die Sporen durch die Bewegungen der Büchse und der Columella an verschiedenen Stellen der Büchsenwandung und der Columella haften bleiben; die Sporenmasse wird also gelockert, wodurch die Ausstreuung jedenfalls erleichtert wird. Zuletzt wird aach der Deckel abgeworfen. Dadurch wird die Kapselmündung frei ; die wenigen Sporen, welche noch in der Büchse vorhanden sind, werden nun zwar nicht mehr gegen Regen geschützt, ihre Ausstreuung wird aber erleichtert, und sie sind, wie ich mich überzeugen konnte, noch alle keimfähig. Die all- mähliche Ausstreuung ist auch hier also genügend gesichert. i* fiß Botanisches Centralblatt, — Beiheft -2. Ich möchte noch erwähnen, dass auch T liiere bisweilen zur Ausstreuung und Verbreitung der Poitia- Sporen mitwirken. Fast zwischen jeder Gruppe von Stämmchen fanden sich einige Exem- plare von Poduriden. Die Thierchen kletterten mehrmals an der Seta empor, oder stiessen gegen dieselbe, wodurch Aussaat der Sporen erfolgte. Ich konnte mich leicht davon überzeugen, als ich ein einziges, reifes Exemplar von Pottin Heimii auf ein Blatt weissen Papiers unter eine Glocke aufstellte und eine Poduride dazu fügte. Obwohl das Sporogon vor jeder anderen Erschütterung gesichert war, konnte die Ausstreuung der Sporen beobachtet werden, als das Thier auf der Sela herumkroch. Von Pottia-Kriew cultivire ich weiter P. truncata (= P. trun- catula). Diese ist, wie die vorige Art, völlig nacktmündig, allein die geöffnete Älündung entbehrt jeden Schutzes, da nicht nur der Deckel sofort abfällt, sondern auch die Columella keinerlei Schutz gewährt und die Kapselmündung sich, nach Abwerfung des Deckels, noch bedeutend erweitert. P. truncata befindet sich also gleich in dem Stadium, in das P. Heimii erst am Schlüsse ihres Wachs- thums tritt. Die Erweiterung der Kapselmündung wird be- gleitet von einer Eintrocknung und dadurch bedingten Verengerung des unteren Theiles der Büchse, wodurch die gesammte Sporen- masse etwas höher zu liegen kommt und nun sehr leicht durch den Wind etc. verbreitet werden kann. Geöffnete Sporogonien Avaren, wenn sie in's Freie gestellt wurden, meistens inner- halb 3 Tage vollständig entleert. Doch werden auch hier Ein- richtungen zur Förderung einer allmählichen Ausstreuung nicht ganz vermisst; die Seta z. B. ist meist ziemlich kurz und dick, wodurch die Erschütterungen der Büchse weniger ausgiebig sind und die Bewegung alsbald aufhört. Sogar die Regentropfen können hier zur Sporenaussaat mitwirken, indem sie, auf den Rand der Kapselmündung fallend, eine ähnliche Wirkung ausüben wie z. B. bei Buxhaumia, bei Geaster unter den Fungi etc., und die Sporen durch den Stoss hervorgeschleudert werden. Doch ist P. truncata Aveniger gut versorgt als P. Heimii, letztere Art nimmt mit ihren Verwandten jedenfalls eine biologisch höhere Stufe ein. Vollständig nacktmündig ist auch Physcomitrium pyrifonne. Die heerdenweise wachsenden Pflänzchen fructificiren meist sehr reich- lich und sind sehr leicht weiter zu cultiviren, was zwar von ftist allen Moosen gesagt werden kann, aber hier doch besonders deut- lich ist; die feuchte Standorte liebende Art hält auch lange an- haltende Austrocknung ganz gut aus. Das Sporogon ist, wie be- kannt, kurz birnförmig und ziemlich dick und gross, erhebt sich auf kurzem, dickem Stiele und verliert erst verhältnissmässig spät die Calyptra, wenigstens wenn die Exemplare auf etwas geschützten Standort wachsen. Die Nacktmündigkeit ist hier um somehr auf- fallend, da die Sporogonien so gross sind; wie auch Goebel (a.a.O.) für P. eurystomum angiebt, wird der Deckel nicht sofort abge- worfen, sondern es entstehen stellenweise Spalten, d. h. der Deckel löst sich erst stellenweise von der Büchsenmündung ab. Dies Garjeanne, Die Sporenausstreuung bei einigen Laubmoosen. 57 trifft auch für P. jjyriforme ganz zu. Die Spalten entstehen meistens an 2 oder 3 Stellen, der Deckel bleibt also auch noch an 2 oder 3 Stellen mit der Büchse verbunden. Gerade in dieser Zeit kann eine allmähliche Sporenausstreuung stattfinden, wenn aber der Deckel ganz abgeworfen ist, liegen die Sporen offen da, und sind nun auch gänzlich ungeschützt gegen Regen etc. Es sind hier aber noch einige andere Umstände zu betrachten. Ich cultivire Fhyscomitrium-ExemplaYe von sehr verschiedenen Standorten, und es ergab sich bei] einer diesbezüglichen Prüfung, dass sich darunter zwei biologisch verschiedene Rassen befinden. Während nämlich die Sporen eines Theiles der Individuen in Wasser oder auf feuchtem Fliesspapier schon nach einigen Tagen keimten, brauchten Sporen von anderen Exemplaren dazu zwischen 8 — 24 Tage. Das merkwürdigste war, dass die Exemplare mit rasch keimenden Sporen auf ziemlich trockenem geschütztem Stand- ort gesammelt waren, die Exemplare mit langsam keimenden Sporen dagegen offenen, dem Regen und Wind ausgesetzten Orten entstammten. Daraus ergiebt sich u. a., dass der Regen den Physcomiti-mm-S-poren weniger schädlich ist, namentlich wenn die Sporen langsam keimen, und dies geschieht eben bei den Exem- plaren auf oftenem Standort. Ist der Deckel abgefallen und dringt Regenwasser in die Büchse ein, so keimen die Sporen ja nicht, das Wasser kann leicht wieder verdunsten und die Sporen sind dann noch ebenso keimfähig (wie ich mich überzeugen konnte) und zur Aussaat geeignet Avie vorher. Es wäre jedenfalls mteressant, zu untersuchen, ob diese biologische Eigenschaft erblich ist, und von äusseren Umständen beeinfiusst wird; meine Culturen sind aber noch nicht weit genug fortgeschritten, um darüber zu entscheiden; es hat sich dabei auch gezeigt, dass es weit leichter ist, fertige Pflanzen weiter zu cultiviren als dieselben aus Sporen zu erziehen. Merkwürdig wenige Sporen kommen über die ersten Keiraungs- stadien hinaus. Eigenthümlich ist noch eine Art von Kleistocarpie bei Physco- mitrium. Werden junge Pfiänzchen mit noch sehr jungen Sporo- gonien fast ganz unter Wasser weiter cultivirt, so reifen die Sporogonien zwar, aber sie öffnen sich nicht. Es muss hierbei bemerkt werden, dass dieselben nicht immerfort vom Wasser be- deckt sein dürfen ; am besten verfährt man so, dass die Culturen mit Wasser übergössen werden, und dass man nun soviel ver- dunsten lässt, bis das ganze Sporogon Aviederum frei geworden ist, wonach abermals Wasser aufgegossen wird. Bei meinen Versuchen starben, wie wohl von vornherein zu erwarten war, zahlreiche Sj)orogonien ab, einige aber entwickelten sich weiter und waren nachher mit vollkommen reifen und keimfähigen Sporen gefüllt. Der Deckel wurde aber nicht abgeworfen. Ich habe mich vergeblich bemüht, in der Natur nachzusuchen, was nun weiter mit diesen Sporogonien und ihrem Inhalt geschieht, ich denke aber, die Sporen werden durch Verwesung der Sporogonwand frei und dann fortgeschwemmt, oder auch das ganze Sporogon wird vom Wasser fortgeschwemmt, wonach die Sporen frei werden. 58 Botanisches Centralblatt. — Beiheft 2. Eine weitere von mir cultivirte Form war Entostodon fasciculare (Funaria fascicularis) . Diese Art gleicht Physcomitrium jjyriforme habituell sehr stark, sieht aber durchaus nicht wie eine JFunaria aus, zu welchem Geschlecht sie vielfach gerechnet wird. Am besten ist sie von Physcomitrium zu unterscheiden durch das rudi- mentäre Peristom und den der Büchsenwandung dicht anliegenden Sporensack. Letztere ist namentlich bei Physcomitrium durch ein kräftig entwickeltes Assimilationsgewebe von der Büchsenwandung getrennt. Das Peristom wird zwar normalerweise angelegt , es ver- kümmert aber sehr früh und besteht im fertigen Zustande nur noch aus kleinen, rothbraunen oder gelblichen Zähnchen, welche fast gar nicht über die Kapselmündung hinausragen. Eine bio- logische Bedeutung kommt denselben jedoch noch zu. Die Aus- streuung der Sporen erfolgt hier auf ganz dieselbe Weise wie bei Physcomitrium, nur fällt der Deckel hier sofort ab, und es tibernehmen die kleinen Peristomzähnchen die Rolle, zu verhindern, dass die ganze Sporenmasse auf einmal ausgestreut wird. Die letzten Sporen treten aus der Büchse meistens durch Regen und Wind. Ich konnte nicht constatiren, ob auch hier ein Unterschied bestand in der Keimfähigkeit von Sporen verschiedener Herkunft. Die Keimung der Sporen erfolgte innerhalb 3 — 4 Wochen, sodass auch hier ein genügender Schutz gegen Verderben durch Wasser vorhanden ist. Wenn die Büchse noch gefüllt ist, wirken auch Schrumpfungen der Büchsenwandung bei der Sporenaussaat mit. Es zeigt sieh dies deutlich, wenn man einige Pflanzen mit reifen, geöffneten Sporo- gonien unter die Glasglocke stellt, wodurch Erschütterungen vor- kommen werden. Die Sporen Averden auch dann ausgestreut, immerhin nur auf sehr geringen Abstand. Wird aber die Luft unter der Glocke vollständig feucht gehalten, so ist keine Aus- streuung zu constatiren. Von Moosen mit völlig entwickeltem Peristom habe ich nur einige wenige Arten weiter untersucht. Die Bedeutung und Func- tion des Poristoms ist eben schon so oft beschrieben und auch Goebel giebt in G. Sporenausstreuun g so zahlreiche Typen und Beispiele davon, dass entweder eine sehr umfassende Unter- suchung angestellt werden musste oder von einer Beschreibung einzelner Beobachtungen vollständig abgesehen werden konnte. Wenn ich doch einiges über die Sporenausstreuung bei den Moosen mit Peristom mittheile, so ist es weniger über die Art und Weise der Aussaat als über die Frage : Wie kommt es, dass z. B. viele Orthotrichum und Barbula- Arien nur auf Baumstämmen und nie auf den Boden vorkommen? Ist die Art wirklich an die Unter- lage gebunden, wie dies von so vielen gesteinbewohnenden Moosen gesagt werden kann, oder muss die Ursache in der Art und Weise der Sporenausstreuung gesucht werden ? Beobachten wir eine beliebige, auf Stämmen wachsende Orthotrichum- Art, so sehen wir meistens, dass diePflänzchen horizontal wachsen oder doch wenigstens einen ziemlich grossen Winkel mit Garjeanne, Die Sporenausstreuung bei einigen Laubmoosen. 59 dem Baum machen. "Werden nun die Sporen aus der Büchse frei, so könnte man meinen, sie würden z. B. zur Erde fallen. Doch findet man nur in sehr seltenen Fällen ein Orthotrichiim-EixemTplav auf der Erde. Ich habe versucht, einige OrtJwtricJmm- Arten auf nackter Erde zu cultiviren, und konnte ein gutes Resultat erhalten, wenn die benutzte Erde nur nicht zu arm an Humus und speciell an Holz- fäserchen war. Dies ist doch auch der Fall bei der Erde, welche sich am Fusse der Bäume befindet. Die Orthotrichuvi- Sporen können da keimen und sich weiter entwickeln, und doch findet man nur in den seltensten Fällen ein ausgewachsenes Exemplar auf der Erde. Die untersuchten Species waren: 0. leiocarpum, 0. anomahim und 0. tenelluyn. Davon ist 0. leiocarpum bemerkenswerth durch die immer glatte, auch in trockenem Zustande nicht gestreifte oder gefurchte Büchse, während 0. anomalum ein einfaches Peristom besitzt, im Gegensatz zu vielen anderen Arten, bei welchen ein doppeltes Peristom entwickelt ist. In G. Sporenausstreuung p. 471 ff. findet man eine Beschreibung der biologischen Eigen- thümlichkeiten des O.-Peristoras, auch von dem abweichenden Ver- hältniss bei 0. anomalum. Die allmähliche Sporenaussaat ist wohl gesichert, die Ver- breitung der Sporen findet aber jedenfalls so statt, dass die meisten Sporen entweder auf denselben Stamm fallen, worauf auch das Sporogon wächst, oder dass sie auf sehr nahe stehenden Bäumen ausgestreut werden. Dies würde z. B. auch erklären, dass auf einem Baume eine Orthotrichum- Art sehr zahlreich wächst, während dieselbe auf benachbarten Stämmen nicht zu finden ist. Ich konnte dies bei 0. anomalum auf Pappeln öfters beobachten. Da weiter die Pflanzen an der vor Regen und Wind am besten ge- schützten Seite des Stammes wachsen, werden auch die Sporen nicht so stark zerstäubt, sondern sie fallen leicht wieder auf den Stamm zurück oder kommen gar, durch aufsteigende Luftström- ungen, etwas höher auf den Stamm zu liegen. Ich konnte weiter bei den genannten Orthotn'chuvi- Arien be- obachten, dass die hygroskopischen Krümmungen des Peristoms für sich nicht im Stande sind, die Sporen auszustreuen. Werden namentlich Orthotrichum-F üänzchen in ihrer natürlichen Lage, also horizontal unter eine Glasglocke gestellt, so führen die Peristom- zähne zwar Krümmungen aus, doch finden sich nur wenige Sporen auf dem Boden. Werden die Sporogonien aber, sei es auch nur sehr leise, geschüttelt, so werden die Sporen leicht ausgestreut. Diese wenigen Mittheilungen mögen genügen, um nochmals zu zeigen, dass auch bei den Moosen die biologischen Einrichtungen nach Stand- und Fundort verschieden sein können, und dass noch zahlreiche Einzelbeobachtungen angestellt werden müssen, bevor wir im Stande sein werden, die biologischen Eigenthümlichkeiten vollständig zu überblicken. Amsterdam, 25. Juni 1901. Untersuchungen über die Wasseraufnahme der Pflanzen. Von Dr. P. Kosaroff in Sofia. I. Wasseraufnahme, Transpiration und Blutung bei entlaubten Baum zweigen im Winter. Während des Winters der vergangenen zwei Jahre habe ich eine Reihe von Versuchen angefangen, die sich auf die Wasser- aufnahme der winterlich entlaubten Baumzweige beziehen. Es war bis jetzt bekannt, dass entlaubte Holzzweige im Winter noch merklich transpiriren. So hat z. B. zuerst Th. Hartig^) die Verdunstung unbelaubter Zweigspitzen verschiedener Laubbäume studirt und gefunden, dass sie während der verschiedenen Tages- zeiten in verschiedenem Maasse verdunsten, und zwar nimmt die Wasserabgabe des Morgens allmählich zu, erreicht zur Mittagszeit den Culminationspunkt, um von da bis zum Sonnenuntergang sich wieder zu vermindern. Auch W. Knop'*) bestimmte den Wasser- verlust von blattlosen Birnbaum- und Co^i/lus-Zw eigen in Intervallen von 10 — 70 Minuten. K. Eder^) ermittelte durch wiederholtes Abwägen den successiven Wasserverlust bei ein- bis dreijährigen, 10 — 12 cm langen Zweigspitzen, die er langsam austrocknen liess. Die Resultate seiner zahlreichen und mühevollen Versuche sind im Original nachzusehen. Gleichfalls geht aus den Arbeiten von Wiesner und Fächer') und B urgerstei n'') hervor, dass ent- laubte und belaubte Zweige von Holzgewächsen (Aesndus Hippo- castanum-, Quercus- und Taxus-Zweige) bei niedrigen Temperaturen von — lO,?*^ bis — Id^ noch wägbare Mengen von Wasser ab- geben. Die Grösse der Wasserabgabe bei diesen Versuchen stand im umgekehrten Verhältniss zum Alter der Zweige. R. Hart ig'') •) Botanigclie ZeitunR, 1S63. p. t'Gl. *) Lanthvirthschaftliche Versuchsstationen. Vol. VI. 18(U. p. 293. *) Sitzungsl)ericlite der Kaiserl. Akademie der Wissenschaften in Wien. 1875. Tom. LXXII. ■•) Oesterreichische botanische Zeitschrift. Jahrg. XXV. Heft 5. *) Ebenda. 1875. Heft Ö. •*; Sitzungsberichte des botanischen Vereins in München. (Flora. Bd. LXVl. 1.S83. p. 361.) Kosaroff, Untersuchuagen über d. Wasseraufnahme der Pflanzen. 61 prüfte auch die Wasserabgabe einjähriger Bauinzweige nach dem Verschluss der Schnittfläche. Es stellte sich folgende Reihenfolge der Zweigarten, von der geringsten Verdunstungsgeschwindigkeit an gerechnet, heraus ; Birke , Eiche , Rothbuche , Hainbuche, Schwarz-Kiefer, gemeine Kiefer, Fichte. Bei allen Holzarten war die Verdunstung bei Tage viel stärker, als während der Nacht. — In neuester Zeit hat andererseits K n y ^) mitgetheilt, dass junge entlaubte Zweige von Holzgewächsen zur Winterszeit noch geringe Mengen von tropfbar flüssigem Wasser durch die Oberfläche auf- zunehmen vermögen. Es ist aber, wie die vorliegenden Litteraturangaben zeigen, noch nicht eingehend untersucht, wie sich die Wasseraufnahme durch die Schnittfläche der entlaubten Baumzweige im Winter, unter dem Einfluss verschiedener äusseren Faktoren, verhält. Dies hat mir Anlass gegeben, dieser Frage näher zu treten, um so mehr, als sie in engster Beziehung zu meinen früheren Unter- suchungen über die Wasseraufnahme der Pflanzen steht. -) Die zu diesem Zv^ecke vorgenommenen Versuche wurden mit ein- bis vierjährigen entlaubten Zweigen verschiedener Baumarten {Monis alba, Crataegus oocyacantha, Prunus domestica, Persica vulgaris etc.) während des Winters ausgeführt. Da bei solchen Zweigen mit der Ausbildung der Korkschichten und von Borke die Wasserverdampfung sehr reducirt ist, so wurden gewöhnlich starkverzweigte Exemplare ausgesucht, die eine Länge von 50 bis 75 cm hatten. Das Durchschneiden geschah unter dem Wasser, oder, wo das nicht möglich war, wurde der Zweig gleich nach dem Abschneiden iu's Wasser gestellt und dann noch einmal 5-8 cm oberhalb der mit Luft injicirten Schnittfläche unter Wasser durchgeschnitten. Die Messung der Wasseraufnahme wurde erst dann begonnen, nachdem der Versuchszweig eine Zeit lang (10 — 15 Stunden) im Wasser gestanden hat, damit die normale Aufnahmefähigkeit hergestellt wird. Mit einem Zweig wurde höchstens zwei Tage gearbeitet. Der Apparat, dessen ich mich bei meinen Untersuchungen über die Wasseraufnahme bediente, bestand aus einem Cylinder (200 com Inhalt), welcher einen flachen Boden hatte und im oberen Theile eine seitliche Oeffuung trug. In diese Oeflfnung kam, mit einem Gummischlauch wasserdicht eingesetzt, ein genau graduirtes Messrohr. ^) In den Cylinder wird nun von oben her, mittels eines imprägnirten, drei- fach durchbohrten und in der Mitte gespaltenen Korkes, das Ver- suchsobject, ein Thermometer und ein Zuleitungsrohr hermetisch'^) ^) Berichte der Deutschen botanischen Gesellschaft. Band XIII. 1896. Heft 8. p. 361. ^) Kosaroff, P., Einfluss verschiedener äus.seren Faktoren auf die Wasseraufnahme der Pflanzen. Dissertation. Leipzig 189 7. ^) Die angewandten Messröhren hatten 1.5, 2, 3 und 4 mm weiten Caliber, *) Mittels einer harten Klebmasse, bestehend aus Kolophonium und Bienenwachs, die bessere Dienste leistet, als der ßaumwachs. 62 Botanisches Ceutralblatt. — Beiheft 2. eingeführt. Der auf diese Weise zusammengestellte Apparat wird mit Wasser so gefüllt, dass keine Luft darin bleibt. ^) Um die TemperaturschAvankungen des Wassers im Apparat während der Versuchsdauer zu vermeiden, wird derselbe in ein grosses, wasser- gefülltes Geläss gestellt und .Sorge getragen, dass die Anfangs- temperatur in beiden Gelassen constant erhalten bleibt. Dieser Umstand ist sehr wichtig und muss nicht unberücksichtigt bleiben, Die Lufttemperatur und Luftfeuchtigkeit wurden beständig be- obachtet, konnten aber schwer unverändert erhalten werden. Die Beständigkeit der äusseren Bedingungen ist besonders in dem Falle wichtig, wo vergleichende Beobachtungen über die Wasseraufnahme desselben Versuchsobjects angestellt wurden. Bei solchen Versuchen sind die Beobachtungsintervallen thunlichst eingeschränkt, damit die Versuchsausführung rascher, unter den- selben Bedingungen von statten geht. Die günstigste Beobachtungs- zeit für meine Verhältnisse war zwischen ^^lO — 12 Uhr Vor- mittags und 2 — 4 Uhr Nachmittags. Es wurde sehr oft gleich- zeitig mit zwei Apparaten gearbeitet. Das Ablesen der Wasser- aufnahme geschah, der Genauigkeit halber, mittels einer Lupe. Alles, was sonst die Versuchsausführung anbetrifft, ist aus den unten angeführten Versuchen selbst zu ersehen. Hier laaeen wir nun die Versuchsergebnisse folgen : 1. Die Wasser aufnähme der winterlich entlaubten Baumzweige im Zimmer. Es wurde die Wasseraiifnahme der Zweige in Intervallen von 20—30 Minuten gemessen. führe ich nur folgende zwei an : Von den angestellten Versuchen V e r s u c h N 0. 1. Versuchsobject : Zweig von Persica vulgaris. Beobachtungsintervall eine halbe Stunde. Beobach- tnngszeit. Luft- Feuchtigkeit. Luft. Temperatur. Wasser Temperatur. Wasser- Aufnahme. 2,15' 2,45' 3,15' 3,45' 4,15' 4,45' 52 52 52 53 53 53 14.5» 14.4» 14.5» 14.5» 14.3» 14.3» 14» 14» 14» 14» 14» 11 mm 11 n 10 „ 11 . 11 „ Versuch No. 2. Versuchsobject: Zweig von Prunus insi- titia. Beobachtunsrsintervall 20 Minuten. ') Näheres über die Technik und Methode der Versuchsausführung ist in meiner zuletzt citirten Arbeit, p. 12, nachzusehen, wo der Apparat nicht sehr modificirt abgebildet ist. Kosaroff, Untersuchungen über d. Wasseraufnahme der Pflanzen. 63 Beobach- Luft- Luft- Wasser- Wasser- tungszeit. Feuchtigkeit. Temperatur, Temperatur. Aufnahme. 10 57 13.5" 15" 14 mm 10,20-' 57 13.6» 15° 15 „ 10,40' 57 13.8° 15° 14 „ 11 57 13.8° 15° 14 „ 11,20' 57 13.8'^ 15° 2,30' 56 13.8° 14° l'i mm 2,50' 56 13.8» 14° 14 „ 3,10- 56 13.9° 14° l'i « 3,30' 56 13.9° 14° 13 „ 3,50' 56 13.8° 14° Die Absorption bei dem ersten Versuch beträgt also ca. 11 mm für 30 Minuten und bei dem zweiten ca. 14 für 20 Minuten. Die Grösse der Wasseraufnalime bei diesen und den anderen Ver- suchen hängt offenbar, unter sonst gleichen Bedingungen, von der Länge des Beobachtungsintervalls, sowie von der Grösse des Zweiges und dessen Verzweigung ab. Es kann aber vorkommen, wie es gerade bei den angeführten Versuchen der Fall ist, dass ein kleiner Versuchszweig für längere Zeit weniger aufnimmt, als ein grösserer für kürzere Zeit. Die Absorptionsfähigkeit eines und desselben entlaubten Zweiges ändert sich mit der Zeit nicht so schnell; unter annähernd gleichen äusseren Bedingungen bleibt sie, auch nach längerer Versuchsdauer, ziemlich dieselbe, wofür die Versuche 3 und 4 einen Beweis liefern. Zweifellos kommt hier dem Zufall eine gewisse Rolle zu, da bei der Wasseraufnahme durch die Schnittfläche Verstopfungen oder anderweitige Hindernisse leicht eintreten können. Versuch No. 3. Zweig von Monis alba. Beobachtungs- intervall 30 Minuten. Bei diesem und dem folgenden Versuch wurde die Wasseraufnahme desselben Zweiges in zwei aufeinander^ folgenden Tagen gemessen. Beob- Luft- Luft- Wasser- Wasser- achtungs - Feuchtig- tempe- tempe- Auf- zeit. keit. ratur. ratur. nahme. 28. II. 1900. 10 55 14.9° 15° 11 mm IOV2 55 15° 15° 11 « 11 55 15° 15° 11 V ll'/2 55 15.3° 15° 10 „ 12 00 15.3° 15° 2,50' 56 14.3° 14° 10 mm 3,20' 56 14.3° 14« 10 „ 3,50' 56 14.3° 14° 9 „ 4,20' 06 14.1° 14° 64 Botanisches Centralblatt, Beiheft 2. Beob- Luft- Luft- Wasser- Wasser- achtungs- zeit. Feuchtig- keit. tempe- ratur. tempe- ratur. tempe- ratur. 29. II. 1900. 10 10'/2 57 57 14 8» 14.8^ 15» 15» 10 mm 9 . 9 . 9 „ 11 57 14.6» 15» 71»/» 57 14.4» 15» 12 57 14« lö» Versuch No. 4. Versuchsobject : iitia. Beobachtungsintervall 20 Minuten. Zweig von Prunus insi- Beob- achtungs- zeit. Luft- Feuchtig- keit. Luft- tempe- ratur. Wasser- tempe- i-atur. Wasser- Auf- nahme. 2S. IL 1900. 2,50' 3,10' 3,50' 3,50' 4,10' 56 56 56 56 56 14.3» 14.3» 14.3» 14.3» 14.1» 15» 15» 15» 15» 15» 11 mm 11 r 11 . 11 . 29. II. 1900. 10.20' 10.41.' 11 11.20' 11.40' 57 57 57 57 57 14.8» 14.7» 14.6» 14.4» 14.2» 15» 15» 15» 15» 15» 11 mm 10 . 11 r 10 „ Kleine Unterschiede der Lufttemperatur und der Luftfeuchtigkeit sind ohne Bedeutung für die Wasseraufnahme der entlaubten Baumzweige. ^) Folgende zwei Versuche lassen dies deutlich erkennen : Versuch No. 5. Versuchsobject: Zweig von Monis alba. Beobachtungsintervall eine halbe Stunde. Bei diesem Versuch war ausser der Lufttemperatur und Luftfeuchtigkeit auch die Wassertemperatur kleinen Schwankungen unterworfen. Trotzdem blieb die Absorptionsgrösse unverändert. Beobacii- tungszeit. Luft- Feuchtigkeit. Luft- Temperatur. Wasser- Temperatur. Was.ser- Aufnahrae. 9^2 10 58 58 12.2» 12.1» 11.8' 11.8» 4 mm 4 „ 4 „ 4 „ 10'/» 58 12 4» 11.8» 11 58 12.6» 12° llV» 58 13» 12" ») Die engeren Me.«sröhren sind in dieser Beziehung gewiss empfind- licher, als die weiteren. Bei unseren Versuchen haben wir uns meistens Messröhren bedient, die 2 und 3 mm weites Caliber hatten. Kosaroff, Untersuchungen über d. Wasseraufnahme der Pflanzen. 65^ Beobach- Luft- tungszeit, Feuchtigkeit. Luft- Temperatur. Wasser- Temperatur. Wasser- Aufnahme. 3Va 4 4^/2 5 58 58 59 59 13.2-^ 13.2° 13.2° 13.1« 12.3° 12.4° 12.4° 12.5° 4 mm 4 , Versuch No. 6. Zweig von Morns alba. Beobachtungs- intervall 20 Minuten. Die Wassertemperatur wurde Nachmittags um P erniedrigt. Beobach- tungszeit. Luft- Feuchtigkeit. Luft- temperatur. Wasser- temperatur. Wasser- Aufnahme, 10,20' 10,40' 11 11,20' 11,40' 57 57 57 57 57 l'*;6° 13.8° 138° 13.8° 13.8° 15° 15° 15° 15° 15° 10 mm 9 „ 10 „ 9 „ 2,30' 2,50' 3,10' 3,30' 56 56 56 56 13.8° 13.8° 13.9° 13.9° 14° 14° 14° 14° 10 mm 9 „ 9 „ 2. Wasser aufnähme und Transpiration der winter- lich entlaubten Baumzweige im Freien. Diese Versuche wurden während des Winters im Garten an einem schattigen Orte (unter einem Dache) ausgeführt. Versuch No. 7. 22. XL 1899. Versuchsobject : Zweig von Amygdalus communis. Beobachtungsintervall eine halbe Stunde. Wetter nicht ganz klar. Beobach- tungszeit. Luft- Feuchtigkeit. Luft- temperatur. Wasser- temperatur. Wasser- Aufnahme. 2.15' 2.45' 66 66 4° 4° 5.5° 5.5° 4 mm 5 . 5 „ 4 „ 4 „ 3.1.% 66 3.<° 5.5° 3.45' 67 3.5° 5.5° 4.15' 67 3.5° 5.5° 4.45' 67 3.5° 5.5° Versuch No. 8. 7. III. 1901. Versuchsobject: Zweig von Prunus domestica. Beobachtungsintervall eine halbe Stunde. Da» Wetter vollkommen klar. 66 Botanisches Centralblatt. — Beiheft 2. Beobach- Luft- Luft- Wasser- Wasser- tungszeit. Feuchtigkeit. temperatur. temperatur. Aufnahme. 91/2 78 3.8" 0" 26 mm 10 76 4" 0° 27 „ IOV2 76 4" 0" '•^5 „ 11 74 4.5" 0° 26 „ iiV» 72 6" 0« 24 „ 12 70 7" 0" Um zu wissen, wie viel ein Versuchszweig nach längerer "Versuchsdauer absorbirt, wurden folgende Versuche angestellt: Versuch No. 9. 30. XL 1899. Versuchsobject : Zweig von Acer Kegundo. Versuchsdauer 8 Stunden. Windiges Wetter, theil- weise bedeckter Himmel. Beobach- tungszeit. Luft- Feuchtigkeit. Luft- temperatur. Wasser- temperatur. Wasser- Aufnahme. 9 Vorm. 2 Nachm. 5 „ 80 62 77 8.2" 8" 8" 14" 8" 8" (14") 70 mm Versuch No. 10. 8. XII. 1900. Versuchsobject: Zweig von Sauerkirsche. Versuchsdauer 7 Stunden. Das Wetter veränderlich ; Vormittags Schnee, Nachmittags klar, aber windig. Beobach- tungszeit. Luft- Feuchtigkeit. Luft- temperatur. Wasser- temperatur. Wasser- Aufnahme. 9 Vorm. 12 Mittags 4 Nachm. 84 47 56 0" 1" — 0 5" 10" 3" 1" (10") 40 mm') Am Schlüsse des Versuches, vor dem Ablesen der Wasser- aufnahme, rausste selbstverständlich die Anfangstemperatur herge- stellt werden. Bei folgenden zwei Versuchen wurde die Wasseraufnahme eines und desselben Zweiges vergleichend — im Zimmer und im Freien — gemessen. Diese Versuche zeigen deutlich, von welcher Bedeutung die starke Aenderung der äusseren Be- dingungen für die Wasseraufnahme der Baumzweige ist. Versuch No. 11. 23. XI. 1899. Zweig von Persica vul- garis. Beobachtungsintervall eine halbe Stunde. Klares Wetter. ') Das Caliber des Me.'^srohres bei diesem Versuch war 3 mm und bei dem vorhergehenden 2 mm. Wenn man das Gewicht der aufgenommenen Wassermenge bereclinen will, so braucht man sich nur der Formel tcv'^I zu bedienen. Kosaro ff, Untersuchuugen über d. Wasseraufaahme der Pflanzen. 67 Beob- Luft- Luft Wasser- ^ya33er- achtungs - Feuchtig- tempe- terape- Auf- zeit. keit. ratur. ratur. nahme. 9 53 14« 140 11 mm 9V2 52 15° 14° Im Zimmer. 10 52 15.5» 140 10 „ 11 V IOV2 51 15.8« 14» 11 « 11 50 16° 14" 3 68 ö*' 6« 5 mm 3V2 68 5" 6" Im Freien. 4 67 4.8" 6" 5 „ 4 „ 4'/. 67 4.8" 6» 4 n 5 66 4.8« 6» Versuch No 12. 8. III. 1901. Versucbsobject: Zweig von Prunus domestica. Beobachtungsintervall 20 Minuten. Be- deckter Himmel, schwacher Wind. Beob- achtungs - zeit Luft- Feuchtig- keit Luft- tempe- ratur Wasser- tempe- ratuv Wasser- Auf- nahme 8,5' 9,10' 90 87 3.5» 8.7» 0» 0» 11 mm 11 V im Freien 9,30' 88 3.8» 0» 9,50' 89 3.9» 0» 12 „ 10,10' 88 4» 0» 12 „ 2,80' 51 16.4» 15'^ 36 mm im Zimmer 3 3,20 3,40 51 52 52 13.3» 16.4° 16.3» 15» 15^ 150 36 „ 35 „ Folgende Versuche zeigen uns die Transpiration eines winterlich entlaubten Baumzweiges im Freien bei niedriger Tem- peratur. Die Wasserabgabe wurde durch Wägen bestimmt. Versuch No. 13. Das Versucbsobject — Zv,'eig von Prunus domestica — wurde sammt einem Thermometer in einen wasser- gefüllten Cylinder hermetisch gestellt. Vor dem Wägen wurde der abgekühlte Cylinder sorgfältig mit Löschpapier getrocknet. Versuchsausführung im Schatten. Gewicht des Zweiges 150.2 g. Das Wetter war während des Tages schön, ruhig und sonnig. Zur Bestimmung der äusseren Bedingungen während der Nacht bediente ich mich selbstregistrirender Apparate. 68 Botanisches Centralblatt. — Beiheft 2. Beob- Luft- Luft- Wasser- Trans- achtungs- Feuchtig- tempe- tempe- zeit keit ratur ratur piration 7. IIL 1901 9 SO 3.5° l'^ für 8 j Stunden 12 Mittag 70 7« 0° 5 62 8° 0° 9 80 3.8" 0» s^ 8. III. 1901 12 Mitter- 3.1 g }• für 16 naclit 86 2.4" O" 5 88 2" 0° Stunden 9 96 3.5'' 1« ^ Oder im Ganzen für 24 Stunden: 4.9 g. Versuch No. 14, Versuchsobject derselbe Zweig. Wetter war massig windig, der Himmel bedeckt. Das Beob- Luft- Luft- Wasser- Trans- achtungs- Feuchtig- tempe- tempe- zeit keit ratur ratur piration 8. IIL 1901 9 90 3.5" 1" l für 8 12 Mittag 78 6" 0» 5 70 10.5" 1° j Stunden 9 82 8" 6» N 9. III. 1901 12 Mitter- 2.9 g '^ für 16 nacht 90 7" 7" 0 84 3" 3" Stunden 9 80 13' 13" Oder für 24 Stunden : 4.3 g Versuch No. 15. Versuchsobject derselbe Zweig von Prunus domestica. Wetter am Vormittag klar, sonnig und stark windig (SW.), Nachmittags bedeckt. Der Zweig war während der Versuchsausführung der Einwirkung der Sonnenstrahlen aus- gesetzt. Beob- achtungs zeit Luft- Feuchtig- keit Lutt- tempe- ratur Wasser- tempe- ratur Trans- piration 9. III. 1901 12 Mittag 5 80 50 73 13" 16 11.5" 14" 17" 13.5" ^ 3 g l für 8 /stunden Oder im Ganzen für 56 Stunden hat der Versuchszweig 12.2 g. Wasser ^abgegeben. Der letzte Versuch ist sehr belehrend. Er zeigt, wie die Transpiration bei günstigeren Bedingungen (erhöhte Luft- und Wassertemperatur, Sonnenbestrahlung etc.) bis auf's Doppelte er- höht wird. Während am ersten und zweiten Tage die Wasser- abgabe desselben Zweiges für 8 Stunden nur 1.4 bis 1.8 g betiug, stieg sie am dritten Tag bis 3 g. Ko aar off, Untersuchungen über d. Wasseraufaahme der Pflanzen. 69 Aus allen diesen Versuchen ist zu schliessen, dass sowohl die Absorption wie auch die Transpiration der unbelaubten Zweige bei niedrigen Temperaturen bis 0*^ während des Winters eine ziemlich ansehnliche ist. Es muss also in den entlaubten Bäumen im Winter eine rege Wasserbewegung stattfinden, wofür auch andere Thatsachen sprechen. 3, Die Wasseraufnahme der entlaubten Baum zweige bei Tageslicht und im Dunkeln. Obwohl das Licht einen mächtigen Einfluss auf die Trans- piration ausübt, ist doch seine Wirkung von keiner grossen Be- deutung für die Wasseraufnahme der winterlich entlaubten Zweige. Dieselben nehmen, unter annähernd gleichen äusseren Bedingungen, bei Tag und Nacht ungefähr dasselbe Wasserquantum auf. Dies jässt sich so erklären, dass hier alle diejenigen Transpirations- egulatoren fehlen, deren Function dem Lichteinfluss unterworfen rst. Folgende Versuche liefern einen Beweis hierzu : Versuch No. 16. Versuchsobject — Zweig von Acer Negundo. Beobachtungsintervall ^2 Stunde. Beob- Luft- Luft- Wasser- Wasser- achtungs- zeit Feuchtig- keit tempe- ratur tempe- ratur Auf- nahme Licht 3 3V^ 4 52 53 53 15.3« 15» U.8» 14» 14« 14" 7 mm 4'/2 53 14.6» 14" 7 „ 5 53 14.3° 14" 5V2 53 14.2« 14« 6 mm Dunkelheit 6 6'h 53 53 14.7" 14.8« 14« U« 7 n 7 „ 7 53 15« 14« 6 „ Versuch No. 17. Zweig von Crataegus oxyacantha. Beob- achtungsintervall '/* Stunde. Beob- achtungs - zeit Luft- Feuchtig - keit Luft- tempe- ratur Wasser- tempe- ratur Wasser- Au!- nahme Nachmittag- 3'/2 4 4V2 5 44 44 44 44 13.,S« 13 8" 13.5« 13.3« 13« 13» 13« 13« 17 mm 16 „ 16 „ Abends 9 9V2 10 10 '/a U 43 48 43 44 44 14.5« 14..-)« 14« 14« 13.8« 13« 1.3« 13« 13« 13« 16 mm 18 „ 18 „ 17 n Bd. XI. Beiheft 2. Bot. Centralbl. 1901. 70 Botanisches Centralblatt. — Beiheft 2. V ersuch oxi/acantha No. 18. Versuchsobject : Zweig von Crataegus Beobachtuugsintervall V2 Stunde. Beob- Luft- Luft- Wasser- Wasser- achtungs - Ztit Feuchtig- keit tempe- ratur lempe- ratur Auf- nahme 2 45 14" 13.5" Nachmittag 2V-' 45 14« 13.5« 15 mm 3 45 14« 13.5« 15 „ von 3 bis 3^/» wurde der Versuchszweig der Licht- wirkung einer Lampe 3'/* 4 4V* 45 45 45 14.5« 14.4« 14.2« 13.5« 13.5" 13.5« 19 mm IG , ausgesetzt. 5 45 14» 13.5« 15 „ 9 9 Vi 45 45 13.5« 13.3« 13..'-.« 13.5« 15 mm 1^ . 14 „ 15 „ Abends 10 IOV2 11 45 45 45 13.1« 13« 13" 13..^« 13.5" 13.5« Wenn die Versuchszweige der Lichtwirkung einer Lampe ausgesetzt werden, so steigt die Wasseraufnahme rasch. Dies muss der Temperaturerhöhung der Luft und der damit verbundenen erhöhten Transpiration zugeschrieben werden: 4. Einfluss chemischer Stoffe. Es wurde die Wirkung des Alkohols und Aethers, des Sub- limats und der Kohlensäure geprüft. Die Absorption der Zweige wurde zuerst im Wasser und dann in einer der betreffenden Lösungen gemessen, nachdem sie vorher darin wenigstens V2 Stunde verweilt haben, oder umgekehrt. Hier mögen folgende Versuche angeführt werden: Versuch No. 19. Die Wirkung des Alkohols. Ver- suchsobject : Zweig von Crataegus oxyacaniha. Beobachtungs- intervall 20 Minuten. Beob- Luft- Lutt- Wasser- Wasser- achtungs- zeit Feuchtig- keit tempe- ratur tempe- ratur Auf- nahme Wasser 9.30' 9.50' 55 55 12« 12« 12« 12« 1 1 nini 10.10' 55 12.2« 12« 10 „ 10.40' 55 12.3* 12« 25«/o Alcohol-Lüsuiig 11 11.20' 11.40' 54 54 54 12.1« 12.1« 12.2" 12« 12« 12« 7 mm 7 „ 12 64 12.2« 12« 7 „ Versucii N o. 20. Die Wirkung des Aethers. Zweig von Fcrsica vulgaris. Beobachtungsintervall '/j; Stunde. kosaroff, Untersuchungen über d. Wasseraufnahme der Pflanzen. 7 1 Beob- Luft- Luft Wasser- Wasser- achtungs - zeit Feuchtig- keit tempe- ratur teaipe ratur Auf- nahme 10 56 15.3" 14« Wasser lO'/z 11 11 '/s 56 56 56 15.4" 15 7" 15.9" 14" 14" 14" 23 mm 24 „ 23 „ 3.15' 55 15.3" 14" -20°/o 3.45' 55 15.3" 14" 20 mm Aether-Lösuug 4.15' 4.4.-,' 56 56 15" 15" 14" 14" 19 „ 17 „ Versuch No. 21. Wirkung der Kohlensäure. Ver- suchsobject : 20 Minuten. Zweig von Prunus domestica. Beobachtungsintervall Beob- Lult- Luft- Wasser- Wasser- acbtungs - zeit Feucbtiv?- keit tempe- ratur tempe- ratur Auf- nahme Wasser 10 10.20' 42 42 12.8" 12.8" 12" 12" 8 mm 10.40" 42 1 2.8" 12" 8 „ 11.10' 42 13" 12» 6 mm Kohlensäuregesättigtes Wasser 11.30' 11.50' 42 42 13,2" 13.4" 12" 12" 6 . 12.10' 42 13.4" 12" 6 « Versuch No. 22. Versuchsobject : Zweig von Crataegus oxijacantha. Beobachtungsintervall 20 Minuten. Beob- Luft- Luft- Wasser- Wasser- achtungs - zeit Feuchtig- keit tempe- ratur tempe- ratur Auf- nahme 10.20' 40 12.3" 12" 9 mm 10.40' 40 12.5" 1-2" 8 „ Kohlensäure-Lösung 11 39 13" 12" 11.20' 40 13.5" 12" •' n 11.40' 39 13.5" 12" 9 n Wasser 2.10' 2.30' 38 38 14" 13.8" 12" 12" 12 mm 2.50' 38 13.8" 12" 12 „ Aus diesen Versuchen ist zu ersehen, dass Kohlensäure- gesättigtes Wasser deprimirend auf die Wasseraufnahme der winterlich entlaubten Zweige wirkt. Dasselbe Verhalten haben Schwächere Lösungen starke Lösungen von Alkoliol und Aether 72 Botanisches Centralblatt. Beiheft 2. derselben Stoffe sind ohne Einfluss, da winterlich entlaubte Baumzweige bei Weitem nicht so empfindlich sind, wie die leben- digen Pflanzen. Was die Wirkung des Sublimats anbetrifft, so hat sich er- geben, dass schwache Lösungen von 0,1 "/q, 0,2 ^/o und 0,5"/o ohne Einfluss bleiben, auch dann, wenn die Versuchszweige längere Zeit (5 — 10 Stunden) in der giftigen Lösung verweilen. Dagegen steigern 1 °'ü, 2%, 4% und 8*^/0 die Wasseraufnahme. Dieses sonderbare Verhalten, welches ich wiederholt zu constatiren Ge- legenheit hatte, ist sicherlich dadurch zu erklären, dass durch die Wirkung der Lösungen eine Reizung der lebendigen, bei der Wasserbewegung mitwirkenden Zellen im Zweige eintritt. Folgende Versuche mögen dies veranschaulichen: Versuch No. 23. Versuchszweig von Morus alba. achtungsintervall ^ 2 Stunde. Beob- Beob- Luft- Luft- Wasser- Wasser- achtungs- zeit Feuchtig- keit tempe- ratur tempe- ratur Auf- nahme 9'^ 51 15 2" 14» 5 mm Wasser 10 51 15 2» 14» lo';« 51 15.5» 14» 5 „ l °/o Sublimatlösung 11 Vü 12 51 51 15.8» 16» 14» 14» 7 mm 12ii 51 16.2» 14» 6 n 2'*/o Sublimatlösung 3^/2 4 52 52 15.8» 15.5° 14» 14» 7 mm 7 „ 4V2 52 15.3» 14» Versuch No. 24. Zweig von Prunus domestica. achtungsintervall 20 Minuten. Beob- Beob- Luft- Luft- Wasser- Wasser- achtungs- zeit Feuchtig- keit tempe- ratur tempe- ratur Auf- nahme 2.40 51 16.4» 15» 36 mm Wasser 3 3,20 3 40 51 52 51 16.3» 16.4» 16.3" 15» 15" 15" 36 „ 35 „ 4»/o Sublim;! t-Lösung 4.10 4.30 4.50 52 52 53 16.1» 16» 15.8» 15" 16» 15» 40 mm 38 ., 5.10 53 16.4» 16» 39 , Versuch No. 25. Zweig von Crataegus oryacantha. Beob- achtungsintervall ^/2 Stunde. Eosaroff, Untersuchungen über d. Waseeraufnahme der Pflanzen, 73 Beob- Luft- Luft- Wasser- Wasser- achtungs- zeit Feuchtig- keit tempe- ratur tempe- ratur Auf- nahme lOVa 57 15 3» U" 10 mui Wasser 11 57 15.6« 14» IIV2 57 16" ,40 11 . 2V2 57 16" 140 14 mm 8> Sublimat-Lösung 3 3V2 57 57 16» 16" 110 140 14 „ 4 57 15 7" 1-1" 13 „ 41/2 57 15.5" 140 13 „ Um die oben ausgesprochene Voraussetzung über die be- schleunigende Wirkung der concentrirten Sublimatlösungen über- zeugender nachzuweisen, habe ich einige Versuche mit aus- getrockneten Zweigen ausgeführt, bei welchen (wie aus der folgenden Tabelle deutlich zu ersehen ist) keine Steigerung der Wasseraufnahme bei der Wirkung starker Sublimatlösungen zu constatiren war. Offenbar hängt dies damit zusammen, dass die Mitwirkung lebendiger Zellen in diesem Falle vollständig aus- geschlossen ist. Versuch No. 26. Versuchsobject : Ausgetrockneter Zweig von Crataegus oxyacanilia. Beobachtuniisintervall 15 Minuten. Beob Luft- Luft- Wasser- Wasser- achtungs - zeit Feuchtig- keit tempe- ratur tempe- ratur Auf- nahme 315' 53 16.50 150 31 mm Wasser 3.:^0' 3.45' 53 53 16.30 15.90 150 l.-,o 32 „ 4.15' 54 15.80 150 30 mm 5 0,'ü Sublimat-Lösung 4.30' 4.45' 54 55 15.70 15.50 150 150 29 „ 5 55 15.30 16" 29 „ 5.15' 55 15.30 151 28 „ ») 5. Die Wirkung der Temperatur. Die niedrigen und die höheren Temperaturen üben einen starken Einflußs auf die Wasserzufuhr der winterlich entlaubten Baumzweige aus. Hier seien folgende Versuche angeführt : ') Die Verminderung der Wasseraufnahme bei der Wirkung des Subli- mats bei diesem Versuche ist sicherlich der raschen Aenderung der äusseren Einflüsse — Temperaturerniedrigung und Feuchtigkeitssteigerung — zuzu- schreiben. 74 Botanisches Centralblatt, — Beiheft 2. Versuch No. 27. Versuchsobject: Zweig von Crataegus oxyacantha. Beobachtungsinlervall 15 Minuten. Beobach- Luft- Luft- Wasser- Wasser- tungszeit Feuchtigkeit temperatur temperatur Aufnahme 10.30' 52 12 80 00 7 mm 10.45' 52 12.60 Oo 7 „ 11 52 12.80 00 11 15' 52 12.90 Co 7 „ 11.30' 52 13.40 150 9 mm 11.45' 53 13.40 150 9 „ 12 53 13.40 150 12.15' 53 13.40 150 10 „ Versuch No. 28. Zweig von ('rataegus oxyacantha. BeoL achtungsintervall 20 Minuten. Beobach- tungszeit Luft- Feuchtigkeit 1 Luft- Wasser- temperatur temperatur Wasser- Aufnahme 10.20' 10.40' 11 11.20' 44 44 43 4i 13.5° 13.8'' 14° 11.4° 0° 00 00 00 1 1 mm 12 „ 11.45' 125' 12.25' 43 43 43 14.60 14.50 14.60 14° 14° 14° 17 mm 15 „ Versuch No. 2 9. Versuchsobject: Zweig von Morus alba. Beobachtungsintervall 20 Minuten. Beobach- tungszeit Luft- i Luft- Feuchtigkeit 1 temperatur Wasser- temperatur Wasser- Aufnahme 8 30' 8 50' 9.10' 46 46 46 10° 10° 10.3° 10° 10» 100 6 mm 6 „ 10.10' 10.30' 10.50' 11 10' 11.30' 46 46 4ö 45 11.8' 12.20 12 60 13° 13.30 250 250 250 250 250 9 mm 8 „ 8 „ 9 . Also, die niedrigen Temperaturen deprimiren, die höheren steigern die Absorption der Zweige. Um nun zu beweisen, dass dieses Verhalten nicht als rein physikalisches*) aufzufassen, ') Vergl. Pfeffer, Pflanzenphysiologie, 2. Aufl. Bd. L p. 203. Kosaroff, üntersuchuugen über d. Wasseraufnalime der Pflanzen. 75 sondern der Lebensthätigkeit der bei der Wasserbewegung in den Leitbahnen mitwirkenden Zellen zuzuschreiben ist, habe ich eine Reihe von Versuchen mit ausgetrockneten Zweigen ausgeführt. Solche Versuche können, meiner Meinung nach, den besten Anhaltspunkt für die Entscheidung der Frage liefern, ob bei der Wasserbewegung in den winterlich entlaubten Baum- zweigen die Mitwirkung einer vitalen Action nothwendig und wichtig ist, oder nicht. Ueber diese Frage ist bis jetzt nur so viel bekannt, dass sich die Wasserbewegung in den trachealen Elementen, und zwar unter Mitbenutzung des Lumens dieser, abspielt. Doch ein wirklicher Beweis für die Mitwirkung einer vitalen Action bei der Fortbewegung des Wassers in den fertig geschaffenen Leitungsbahnen ist noch nicht erbracht worden. ^) Die zu unseren Versuchen benutzten ausgetrockneten Zweige wurden 2 — 3 Tage vor dem Gebrauch genügend mit Wasser ge- sättigt.-) Sonst war die Versuchsausführung die übliche. Es seien hier folgende Versuche angeführt, welche uns vergleichend die Wasserabsorttion bei gewöhnlicher Temperatur und bei O*' vor- führen. Versuch No. 30. Versuchsobject : Ausgetrockneter Zweig von Crataegus oxyacaniha. Beobachtungsintervall 15 Minuten. Beobach- tungszeit. Luft- Luft- Feuchtig- temperatur. Wasjor- temperatur. Wasser- Aufnahme. 9 9.15' 9.30' 9.45' 10 54 53 52 51 51 15.4" 15.9" 16.2" 16.5" 16.7« 16" 15" 15" 15" 15" 40 mm 41 „ 40 „ 41 . 11 11.15' 11.30' 11.46' 12 50 60 50 50 50 16.4° 16.5" 16.6" 16.7" 16.5" 0" 0" 0" 0" 0" 41 mm 40 „ 40 „ 40 „ Bei folgenden zwei Versuchen, die im Sommer ausgeführt wurden, waren die Versuchszweige sammt den Blättern aus- getrocknet. Versuch No. 3L Versuchsobject: Ausgetrockneter Zweig von JJlmus campestris, sammt den Blättern. Beobachtung intervall eine halbe Stunde. ') Ebenda, p. 203. *) Sie wurden im Wasser stehen gelassen und öfters bespritat. 76 Botanisches Centralblatt. — Beiheft 2. Beobach- tungszeit. Luft- Feuchtigkeit. Luft- temperatur. Wasser- temperatur. Wasser- Aufnahme. lO'/s 11 11 v» 12 6.') 65 65 65 «3 7" 23.9" 24" 24.1" 24" 24" 24" 24" 10 mm 11 „ 10 „ 3V« 4 4V« 5 63 62 61 61 24.5" 24.3" 24.3" 24 3" U" 0" 0" 0" 10 mm 10 „ 9 n Versuch No. 32. Versuchsobject: Beblätterter, dürrer Zweig von Corylus Avellana. Beobachtungsintervall eine halbe Stunde. Beobach- Luft- tungszeit. Feuchtigkeit. Luft- Wasser- Wasser- temperatur, temperatur. Aufnahme. 9»/4 68 68 68 22.8" 23.2" 23 4" 22" 22" 22" 8 mm 8 „ 10V2 11 11 »/2 12 I2V2 67 66 66 66 65 23.7" 23.8" 24.2" 24.2" 24.4" 0" 0" 0" 0" 0" 8 mm 8 „ 9 n 8 n Bei den ausgetrockneten Zweigen, wo keine lebendigen Ele- mente vorhanden sind, bleibt also die Wasseraufnahrac bei Zimmertemperatur und bei 0*^ immer dieselbe. Es folgt daraus, dass die niedrigen Temperaturen bis 0'^ keine Wirkung auf die Wasseraufnahme und Wasserbewegung der ausgetrockneten Zweige ausüben. Wenigstens ist eine solche mit den von uns gebrauchten Apparaten nicht zu constatiren gewesen, während letztere uns die deprimirende Wirkung der Abkühlung bis 0° auf die Wasseraufnahme der lebendigen, winterlich entlaubten Zweige 3ehr deutlich vor Augen führten. Zwar ist es möglich, dass auch bei diesen Versuchen die Temperatur vom Einfluss für die Wasser- bewegung ist, aber diese Wirkung muss sehr gering sein und sich auf jene physikalischen Vorgänge — wie Transpiration, Capillarität, Imbibition etc. — beziehen, welche die AVasserbewegung in den dürren Zweigen unterhalten. 6. Künstliche Blutung der winterlich entlaubten B auraz wei ge. Um mich noch auf andere Weise von der Richtigkeit des eben Gesagten zu überzeugen, habe ich andere Methoden, welche Kos ar off, Untersuchungen über d. Wasser-iufnahme der Pflanzen. 77 uns gestatten würden, auch die geringste Einwirkung der Ab- kühlung auf die Wasserbewegung in den ausgetrockneten Zweigen vor Augen zu führen, angewendet und zu diesem Zweck Versuche über die künstliche Blutung der ausgetrockneten und lebendigen, winterlich entlaubten Banmzweige, bei Zimmertem- peratur und bei 0", angestellt. Diese Versuche wurden auf folgende Weise ausgeführt: In einen dickwandigen Cylinder, der bis zur Hälfte mit Wasser gefüllt war, führt man von oben, hermetisch und fest, den Versuchszweig, ein Ther- mometer und ein Zuleitungsrohr ein. Dieses Rohr wird mittels eines 2,10 m langen Gummischlauches mit einem graduirten Wasserbehälter verbunden, der sich 1,47 m hoch über dem Experimentirtisch befand. Der Druck, den man auf diese Weise erreicht, genügt vollständig zum Hervorrufen von lebhafter künstlicher Blutung. ^) Vor dem oberen Ende des Zuleitungs- rohres war am Gummischlauch eine Klemmschraube angebracht, welche zur Absperrung des Wassers und zur Regulirung des Druckes diente. Wenn die Blutung im vollen Gange ist, wird, unter Berück- sichtis;ung der äusseren Bedingungen, das Zeitintervall zwischen der Ausscheidung zwei aufeinander folgender Tropfen gemessen. Im Folgenden führe ich nur zwei solche Versuche, mit einem aus- getrockneten und einem lebendigen Zweige, an: Versuch No. 33. Versuchsobject: Ausgetrockneter Zweig von Morus alba. Luft- Feuchtigkeit. Luft- temperatur. Wasser- | Beobach- temperatur. tungszeit. Intervall. 56 56 17.1° 17.1° 17.6" 17.7° 9,35' 55" 37' 23" 39' 51" 40' 19" 41' 47" 43' 15" 9,44' 44" 1' 28" 1' 28" 1' 28" 1' 28" 1' 28" 1' 29" 55 65 17.^^" 17.1» 18» 18" 9,r>6' 41" 58' 10" 59' 39" 10 , 1' 8" 2' 33" 4' 8" 10,5' 37" 1' 29" 1' 29" 1' 29" 1' 30" 1' 30" 1' 29" ^) Die ausgetrockneten Zweige müssen vor dem Gebrauch 2 — 3 Tage im Wasser liegen. Die Versuche gelingen bosser mit kurzen, 20—30 cm langen Zweigen. 78 Botanisches Centralblatt — Beiheft 2. Lu!t- Luft- Wasser- Beobach- Intervall. Fenchtigkeit. temperatur. teinperatur. tungszeit. 56 17.1" 0" 0« 0« 0» 0» 0» 11,28' 6" 29' 34" 31' 3" 32' 32" 34' 2" 35' 8i" 1' 28" 1' 29" 1' 29" 1' 30" 1' 29" 1' 30" 56 17 1° O" 11,37' 1" 56 17.2« 0» 0» 0» 0" 0« 0» 11,48' 30" 50' 4" Ol' 41" 53' 17" 54' 54" 56' 30" 1' 34" 1' 39" 1' 38" 1' 37" 1' 36" 1' 38" 56 17.2» 0° 11,58' 8" Versuch No. 3 4. von Monis alba. Winterlich entlaubter, lebendiger Zweig Lutt- Feuchtigkeit. Luft- temperatur. Waseer- temperatur. Beobach- Intervall, tungszeit. 55 55 16.60 16.6" 17.8" 17.8" 2,27' 38" 29' 20" 31' 2" 32' 42" 34' 23" 36' 6" 2,37' 48" 1' 42" 1' 42" l 40" 1' 41" 1' 43" 1' 42" 55 16.5" 1 6.4" 17.6" 17.5" 2,45' 47" 47' 34" 49' 17" 51' B" 52' 52" 54' 40" 2.56' 33" 1' 47" 1' 48" 1' 48" 1' 47" 1' 48" 1' 48" 5 f. 56 16» 1 5.D" 0" 0» 0« O" 0« 0« 0« 3,43' 22" 45' 43" 48' 5" 50' 28" 52' 58" 55' 12" 3,57' 44" 2' 21" 2' 22" 2' 23" 2' 25" 2' 29" 2' 32" Kos ar off, Untersuchunffen über d. Wasseraufnahme d. Pflanzen. 79 Luft- Luft- Wasser- Beobacli- Intervall. Feuchtigkeit. temperatur. temperatur. tungszeit. 56 15.60 0» 0« 0« 0« 00 0» 4,12' 49" 15' 15" 17' 49" 20' 19" 22' 50" 2/ 19" 2' 26" 2' 34" 2' 30" 2' 31" 2' 29" 2' 30" 56 15.4» 0» 4,27' 49" Es folgt daraus, dass das Zeitintervall der Tropfenausscheidung aus den ausgetrockneten Zweigen bei Zimmertemperatur und bei 0" ungefähr dasselbe bleibt, während es bei der künstlichen Blutung der lebendigen Zweige sich stark verändert. So z. B. ist beim Versuch 34 das Zeitintervall für die Tropfenausscheidung aus lebendigem Zweige bei Zimmertemperatur im Mittel V, 44" und bei 0° — 2' 28", also ca. 44" Differenz, während bei den aus- getrockneten Zweigen bei der ersten Beobachtung gar keine Differenz vorhanden ist und bei der zweiten dieselbe nur einige 8" beträgt. Die im Capitel 4, 5 und 6 angeführten Versuche mögen zur Lösung des Problems von der Wasserbewegung in den Pflanzen beitragen. Eine genügende Einsicht in den Gang und die Ursachen der Wasserbewegung haben wir bisher nicht. Pfeffer^) äussert sich über diese Frage folgen dermassen : „Auf welche Weise und mit welchen Mitteln das Wasser in den gekennzeichneten Bahnen so schnell und bis in die Gipfel der höchsten Bäume befördert wird, ist bis dahin noch nicht befriedigend aufgeklärt. Leider ist auch noch nicht endgültig die für die Einengung des Problems so wichtige Frage entschieden, ob die Mitwirkung lebendiger Zellen für die Erhaltung der Wasserbewegung in den Leitbahnen völlig entbehrlich ist." . . . . „In diesem Sinne, und nicht, wie schlechthin geschah, durch Verstopfung und andere Veränderungen, würde z. B. das allmähliche Ausklingen der Leitfähigkeit zu deuten sein, falls diese durch Wasserinjection immer wieder für gewisse Zeit hergestellt werden kann." Ueber die Wirkung der niedrigen Temperaturen auf die Wasserbewegung sagt Pfeffer^) weiter: „Das Verhalten bei niedriger Temperatur kann nicht herbeigezogen werden. Denn die Hemmung der Fortleitung innerhalb der Leitbahnen scheint rein physikalisch erklärbar zu sein." Doch die Versuche über die Wasseraufnahme, Transpiration und Blutung, welche ich mit lebendigen^ und ausgetrockneten Baumzweigen bei Zimmertemperatur und O^/und unter Anwendung von Alkohol, Aether, Sublimat etc. ausgeführt habe, sprechen im Gegen- theil gerade dafür, dass bei der Wasserbewegung in den Leit- *) Pflanzenphysiologie. 2. Aufl. Bd. ^) Ebenda, p. 203. Anmerkung 4. 202. 80 Botanisches CentrHlblalt. — Beiheft 2. bahnen die lebendigen Zellen eine wichtige Rolle mitspielen müssen. Denn es lässt sich ja sonst nicht erklären, warum bei der Wasser- bewegung in den entlaubten lebendigen Zweigen die Abkühlung und die giftigen Lösungen eine stark retardirende Wirkung aus- üben, während dieselben Factoren ohne Einfluss oder nur wenig von Bedeutung für die Wasserbewegung in den ausgetrockneten Zweigen sind. Am Schlüsse angelangt, fassen wir kurz unsere Versuchs- ergebnisse zusammen. 1. Die winterlich entlaubten Baumzweige absorbiren durch die Schnittfläche und transpiriren bei gewöhnlicher Tempe- ratur und bei 0^, im Zimmer und im Freien, genügend viel. Daraus ist zu schliessen, dass auch während des Winters eine rege Wasserbewegung in den Leitbahnen der Bäume stattfinden muss. 2. Kleine Aenderungen der äusseren Bedingungen sind ohne merklichen Einfluss auf die Wasseraufnahme der entlaubten Zweige. Dabei ändert sich die Absorptionsfähigkeit eines und desselben Zweiges mit der Zeit nicht so schnell. 3. Die niedrigen Temperaturen deprimiren, die höheren steigern die Wasseraufnahme. Dieses Verhalten ist nicht als rein physikalisch zu erklären, denn es tritt nicht bei der Wasseraufnahme der ausgetrockneten Zweige ein. Dieselbe Wirkung übt die Abkühlung auf die Trans- piration und die künstliche Blutung der Baumzweige aus. 4. Das Licht ist von keiner grossen Bedeutung für die Wasser- aufnahme der winterlich entlaubten Zweige. Dieselben nehmen, unter annähernd gleichen äusseren Bedingungen bei Tag und Nacht nngefähr dasselbe Wasserquantum auf. 5. Alkohol, Aether und Kohlensäure — in grössei'en Mengen — Avirken schädlich. Schwache Sublimatlösungen sind ohne Wirkung, starke dagegen steigern die Wasserabsorption. 6. Die lebendigen Zellen spielen eine wichtige Rolle bei der Wasserbewegung in den winterlich entlaubten Baum- zweigen. Dafür zeugen am besten die Versuche, welche mit ausgetrockneten Zweigen ausgeführt wurden. Botanisches Institut 1901. lieber die Einwirkung des Lichtes auf die Keimungs- fähigkeit der Sporen der Moose, Farne und Schachtelhaline. Von N. Schulz in St. Petersburg. Mit 8 Figuren im Text. Die Bedingungen der Samenkeimung sind schon seit lauger Zeit eingehend und genau untersucht. Obgleich die Unter- suchungen in dieser Richtung in rein praktischer , Avie auch theoretischer Hinsicht glänzende Resultate ergaben, war die der eben erwähnten sehr nahe verwandte Frage, nämlich über die Bedingungen der Keimung bei den Moosen und Farnkräutern, lange Zeit ganz unbeachtet geblieben. Es ist sehr wahrscheinlich, dass der Grund davon in dem vollständigen Mangel jeglicher praktischen Bedeutung dieser Frage zu suchen ist. Die meisten Gelehrten, welche über Farnkräuter schrieben, meinten a priori, dass die Keimungsfähigkeit der Sporen dieser letzteren von der der Samen nicht verschieden sei*). In den sechziger Jahren bemerkte J. Borodin zufälliger Weise, dass den Sporen vieler Farne und Moose, im Gegensatze zu den Samen der höheren Pflanzen, in der Dunkelheit die Keimfähigkeit abgeht. Später finden wir in der Litteratur einige Andeutungen, welche die Angabe Borodin's theils bekräftigen, theils widerlegen, doch ist, obgleich bereits über 20 Jahre ver- gangen sind, die Frage bis jetzt noch nicht gelöst. Im Jahre 1892 erschien die Arbeit von Forest Heald, welcher den Grund der obengenannten Widersprüche zu erklären bemüht war. *) Siehe Kaulfuss: Das Wesen der Farnkräuter. 1827. p. 59 ff. Leszczyc-Suminski: Zur Entwickelungsgeschichte der Farnkräuter. 1848. p. 8. T hur et: Note sur les autheridies des fougires. (Ann. d. sc. natur Serie III. T. XI.) Mercklin: Beobachtungen an dem Prothallium der Farnkräuter. 1850. p. 5 ff. Hoff meist er: Vergleichende Untersuchungen. 1851. p. 78 ff. Wiegand: Entwickelungsgeschichte der Farnkräuter. Vli. 1849. p. 17. 82 Botanisches Centralblatt. — Beihelt 2. Doch treffen wir bei ihm eine neue, geradezu überraschende That- sache an ; denn nach seinen Angaben sind die Bedingungen der Keimung der Sporen der Moose, Farne und Schachtelhalme ver- schieden ; oder mit anderen Worten, jede dieser Ptianzenklassen hat sozusagen ihre eigene Physiologie. Dies ist um so unbe- greiflicher, als die Sporen der Moose und Farnkräuter nicht nur vollständig morphologisch übereinstimmen, sondern auch ihr Bau und chemische Zusammensetzung, so weit wir sie kennen, ungemein ähnlich sind. Auf Grund des Gesagten schien es uns daher erwünscht, noch einmal die Versuche von Forest Heald zu wiederholen und zu erweitern, und zwar um so mehr, da bei ihm sich über Farne und Schachtelhalme nur wenige Angaben finden. Im Falle, dass seine Resultate sich bestätigen, wäre es doch sehr interessant, solclie Mannichfaltigkeit der physiologischen Eigenschaften von Bildungen, welche in Bau und Zusammensetzung übereinstimmen, zu erklären. Forest Heald selbst erklärt die von ihm ent- deckten Thatsachen nur durch sehr allgemeine, rein aprioristische Vermuthungen, welche weder durch irgend welche Versuche, noch durch Beobachtungen bekräftigt werden. Alles das hat mich veranlasst, die vorliegende Arbeit zu unternehmen. Bevor ich zur Besprechung meiner Versuche übergehe, will ich in groben Zügen die Hauptresultate früherer, in dieser Frage arbeitender Forscher in dem Gedächtnisse der Leser auffrischen : Im Jahre 1868 fand J. Borodin*), welcher die Einwirkung des Lichtes auf die Ausbildung der Farne untersuchte , dass die Sporen dieser Pflanzen, wenigstens bei den 8 von ihm unter- suchten Arten , nämlich bei Aneimia Phyllitides , Allosorus sagittatus, Aspidium molle, Polypodium rejpens, Phegopteris effusa^ Asplenium alatum, Asplenium species und Asplenium lasiopteris, nur im Lichte keimen. Dasselbe galt auch für Polytrichum commune. Dabei weist Verf, auf die Unmöglichkeit hin, diese Erscheinung mit der Abwesenheit einer Assimilationsfähigkeit in Verbindung zu bringen, da in der Dunkelheit die Sporen sogar nicht einmal jene Veränderungen (zum Beispiel Risse der Membran) aufweisen, Avelche bei den im Lichte keimenden Sporen mit Chlorophyllbildung in ihnen hervorgeht. Indem Borodin auch daran zweifelt, dass sich das Oel in den Sporen nur bei Licht auflösen kann, giebt er für die von ihm constatirte That- sache keine Erklärung. In den siebziger Jahren bestätigten Schmidt an den Sporen von Aspidium violaceum und Aspidium Filix mas**) und Kny an denen von Osmunda ***) die Angaben B o r o d i n 's über die *) Bull, de l'Academ. Imp. d, scionces de St. Peterebourg, T.'XIl. 1868, p. 432—438. **) Schmidt, Ueber einige Wirkungen des Lichtes auf Pflanzen. Breslau 1870. p. 20. ***) Jahrb. i\ wibsensch. Bot. T. VllJ. 1872. p. 4. Schulz, lieber d. Einwirkung d. Lichts a. d. Keimungsiähigkeit. 83 Nothwendigkeit des Lichtes bei der Keimung der Farnsporen, während Göppert*), Seh elltin g**) und Beck***) auf Grund ihrer Untersuchungen zu entgegengesetzten Resultaten gelangten. Ersterer arbeitete mit Sporen von Osmunda, der zweite mit denen von Aneimia PhUlitides, Pteris aquilina, Aspidium Filix mas und Aspidium falcatum, der dritte mit denen von Scolopendrmm vulgare. Trotzdem ist aus dem angeführten Verzeichnisse der Arten zu ersehen, dass diese Farnarten, mit welchen sich die erste und zweite Gruppe der Forscher beschäftigte, theilweise über- einstimmen. Unter anderem beobachtete Schellting eine Keimung von Farnsporen im Dunkeln bei einer etwas erhöhten Temperatur. Mildef) und Sadebeckff) liessen im Dunkeln die Sporen von Schachtelhalmen keimen, dagegen stellte Leit- gebftt) die unbedingte Nothwendigkeit des Lichtes zum Keimen der Lebermoossporen fest. Im Jahre 1890 bestätigte Woronow§) an Sporen einiger Farnarten, deren Namen jedoch Beljajew in seinem Referate über diese Arbeit nicht angiebt , die Beob- achtungen von Borodin und widerlegte die Angaben Schell- tings, welcher meint, dass Farnsporen im Dunkeln bei erhöhter Temperatur zum Keimen zu bringen sind. Dabei zeigt er, dass solches nur für die typischen Farne gilt, wohingegen die Sporen der Wasserfarne Pilularia und Marsilia im Dunkeln zu keimen im Stande sind. Alle diese Versuche sind an Wider- sprüchen so reich, dass es ganz unbegreiflich scheint, wie ver- schiedene Forscher, welche oft dieselbe Methode bei Sporen der- selben Art anwandten, solche verschiedene, einander ausschliessende Resultate erzielt haben konnten. Im Jahre 1898 erschien die Abhandlung von Forest Heald§§), in welcher wir ein reichhaltiges Material über die Be- dingungen der Sporenkeimung der Moose finden, so wie auch einige Versuche über diese Processe bei den Farnen und Schachtelhalmen. Da mir weiter oft Gelegenheit geboten sein wird, Einzelheiten dieser Arbeit anzuführen, will ich sie hier nur in aller Kürze in ihren Schlussfolgerungen verfolgen. Nach Forest Heald keimen die Moossporen im Dunkeln unter ge- wöhnlichen Bedingungen nicht, wie auch nicht bei erhöhter Temperatur; die Einwirkung verschiedener Reizmittel bleibt auch ohne Wirkung. Sie keimen im Dunkeln nur in einer Lösung von Traubenzucker und häufig, wenn auch schlecht, in *) Siehe Schmidt, 1. c p. 21. **) Schellting, Einige, die Entwicklungsgeschichte der Farn- protallien betreffenden Fragen. (Bull. d. Kaiserl. Neuruasisch. Universität. Bd. XVII. 1875.) [Rus.sisch.] ***) Bot. Zeitung. Bd. XXXVI. 1878. p. 780. t) Bot. Zeitung. Bd. XXXV. 1877. p. 44—45. tt) Nova Acta Acad. 1. c. T. XXIII. p 2. ttt) Sitzungsber. d. Acad der VS'issensch. in Wien. Bd. LXXIV. 1876. p. 1. §; Bull. d. Naturforseh. Gesellsch. zu Warschau 1891 — 92. Protok. VII. der Section. f. Biologie, p. 9 — 12. [Russisch.] §§) The Botanical Gazette. Vol. XXVI. No- 1. Juli 1898. p. 25—44. 84 Botanisches Centralblatt. — Beiheft 2. Peptonlösung. Was die Farne anbetrifft, so arbeitete Forest Heald nur mit Ceratojpteris thalictroides und Alsophila Loddigesii. Aus seinen Versuchen mit diesen Arten zieht er die Sclilussfolgerung, dass den Farnsporen bei gewöhnlicher Temperatur die Keimtähigkeit im Dunkehi abgeht, sie aber dieselbe bei erhöhter Temperatur erlangen. Endlich sollen nach Forest Heald die Sporen des Equüetum arvense im Dunkeln sogar bei normalen Verhältnissen zu keimen im Stande sein. Also erhalten wir eine allmälige Ab- stufung von den Moosen zu den Schachtelhalmen. Die Sporen der ersteren kann man nur durch künstliche Nahrungsmittel im Dunkeln zur Keimung bringen, bei den Farnen braucht man dazu nur erhöhte Temperatur anzuwenden, die Sporen der Schachtelhalme dagegen keimen im Dunkeln sogar unter ge- wöhnlichen Verhältnissen. Alle diese Erscheinungen sucht Forest Heald dadurch zu erklären, dass zum Auflösen des Oeles in der Moosspore Licht nothwendig ist, bei Farnen Licht oder erhöhte Temperatur, bei den Schachtelhalmen dagegen dieses Auflösen unter normalen Verhältnissen im Dunkeln geschieht. Meine erste Aufgabe bestand also darin, durch Versuche mit einer grösseren Objectzahl zur Erkenntniss zu gelangen, ob in Wirklichkeit solch eine Gradation der physiologischen' Eigen- schaften der Spore, welche Forest Heald beobachtete, existirt oder nicht. Meine Methode war beinahe dieselbe wie die seinige. Ich säete die Sporen auf einige Schichten Löschpapier aus, welches mit Wasser benetzt und in Pe tri 'sehe Schalen gelegt wurde. Um das Austrocknen des Papieres zu vermeiden, stellte ich die Schalen in feuchte Kammern. Ich nahm Sporen von Moosen der verschiedensten Arten, hauptsächlich von Bryaceae, jedoch waren auch die Hypnaceen vertreten. Ich bezog sie aus dem Freien und auch aus Treibhäusern. Da ich in den Be- dingungen der Keimung verschiedener Moosarten gar keine wesenthchen Unterschiede finden konnte, so werde ich weiter die Arten der Moose, mit welchen ich den einen oder anderen Versuch gemacht habe, nicht angeben. Gleich nach den ersten Versuchen gelangte ich zur Ueber- zeugung, dass die Moossporen im Dunkeln bei normalen Ver- hältnissen zu keimen absolut nicht im Stande sind. Nicht nur bei voller Finsterniss, sondern auch unter einer Schachtel aus Pappe irgendwo am Fenster, im Schubladen des Tisches u. s. w. ging ihnen die Fähigkeit zum Keimen ab. Im Lichte dagegen keimten die Sporen schon nach 2 — 5 Tagen, je nach der Inten- sivität der Lichteinwirkung. Gerade einfallendes Sonnenlicht tödtete oft die Sporen, deshalb machte ich alle Versuche bei ab- gedämpftem Tageslichte. Die Sporen, welche lange Zeit im Dunkelen nicht keimten, brachte ich an's Licht, um mich zu überzeugen, dass sie noch am Leben waren. Dabei erwies es sich, dass sie otwa zur selben Zeiten keimten, wie die direct an's Sonnenlicht gebrachten Moossporen. In einigen Fällen Hess ich die Sporen im Dunkelen noch längere Zeit verweilen Schulz, Ueber d. Einwirkung d. Lichts a. d. Keimungstiihigkeit. 85 (einige Monate) und dann verloren sie die Keimungsfähigkeit endgiltig. Im Gegensätze zu den Versuchen von Forest Heald*) und denen von Bor od in**) keimten bei mir die Sporen der Moose und Farne in der gelben und blauen Hälfte des Sonnen - spectrums. Ich machte meine Versuche entweder mit Sen e bier's Glocken, deren Rand in Sand eingesenkt wurde, oder tauchte das Gefäss mit den auf Papier ausgesäeten Sporen in einen bis zum Rande mit gefärbter Flüssigkeit gefüllten Behälter unter ; das Probierglas wurde mit geschwärzter Watte abgeschlossen und in den Pfropfen des Behälters gesteckt. Alles zusammen wurde von oben mit schwarzem dicken Tuche ausgefüllt. In beiden Fällen benutzte ich Lösungen von Kaliumbichromat und Cupram- monium. Anfangs nahm ich Lösungen von mittlerer Concentration, wie sie gewöhnlich bei physiologischen Versuchen gebraucht werden, doch da die Sporen in blauen Strahlen keimten, so verstärkte ich die Concentration allmälig mehr und mehr, bis endlich die Glocken mit blauer Flüssigkeit, durch beide Gläser gesehen, ganz schwarz und für's Licht inpermeabel erschienen. Trotzdem keimten die Sporen in den blauen Strahlen, wenn auch langsamer, als unter einer Schicht gesättigter Kalium- bichromat Lösung von derselben Dicke. So keimten bei mir Farnsporen in weissen und rothen Strahlen nach 20 Tagen, in blauen jedoch erst nach 30, Diese einander widersprechenden Resultate kann man dadurch erklären, dass Bor od in die Sporen nicht lange genug beleuchtet hatte. Nämlich im weissen und rothen Lichte keimten bei ihm die Sporen in 19 Tagen, während sie im blauen Lichte, wie er sagt, ^sogar" in 23 Tagen nicht keimten. Andere Sporen keimten nicht bei Bor od in, nachdem sie im blauen Lichte nur 13 Tage verweilten. Dabei sind wir berechtigt, in Borodin's Versuchen einen noch grösseren Unterschied in der Wirkung rother und blauer Strahlen zu erwarten als bei mir, da er Lampenlicht benutzte, welches verhältnissmässig weniger blaue Strahlen enthält als das Tageslicht, bei welchem ich arbeitete. Ausserdem muss man auch darauf achten, dass in Borodin 's Versuchen die in blaue Strahlen gestellte und später an's Tages- licht gebrachte Sporen kürzere Beleuchtung zur Keimung er- forderten als die direct an's Tageslicht gebrachten Sporen. Ich bemerkte im Gegentheil, dass ein vorläufiges Verweilen der be- netzten Sporen im Dunkeln keineswegs die Dauer der Beleuchtung, welche zur Keimung nöthig ist, auf eine bemerkbare Weise verkürzte. Forest Heald hingegen hielt seine Sporen im blauen Lichte eine vollständig genügende Zeit, und wenn bei ihm die Sporen doch nicht keimten, so muss man den Grund davon i}i *) 1. c. p. 28. **) 1. c. p. 435—436. Bd. XI. Beibeft 2. Bot. CentralbL 1901. 86 Botanisches Centralblatt. — Beiheft 2. irgend welchen Nebenverliältnissen suchen, welche die Keimung der Sporen verhinderten. Letzteres ist desto wahrscheinlicher, weil bei Forest Heald gar keine Angaben zu finden sind, ob die Versuche wiederholt worden sind oder ob die Sporen, die im blauen Lichte nicht zur Keimung zu bringen waren, später im normalen Lichte keimten. Eine Temperaturerhöhung bis 30 — 35" und ein Temperatur- wechsel überhaupt blieb bei mir, wie auch bei Forest Heald, ohne jegliche Wirkung auf die Keimung der Moossporen ; im Dunkeln keimten sie unter diesen Verhältnissen nicht. Aetherausdünstungen wirkten in dieser Hinsicht im Dunkeln auch nicht besser. Indem ich Versuche mit verschiedenen Con- centrationen (von 0,005 bis 0,5 cub. cent. Aether auf 1 Liter Luft) *) während verschiedeneu Zeiträumen (von 1 Stunde bis 2 Wochen) probirte, gelangte ich doch zur Ueberzeugung, dass keine einzige Spore im Dunkeln keimte. Sporen, welche nach der Aether- wirkung an's Licht gebracht wurden, Avaren noch im Stande, zu keimen, trotzdem das Procent- Verhältniss der keimfähigen bei längerer Aetherwirkung immer geringer wurde und schliesslich alle die Keimfähigkeit einbüssten. In 1 Proc. Glycerinlösung keimten die Sporen im Dunkeln auch nicht. In 2 Proc. Trauben- zuckerlösung schwollen bei mir, wie auch bei Forest Heald, die Sporen stark an, sie überfüllten sich mit grossen Stärkekörnern und dehnten sich zu breiten Fäden aus. Das Aeussere solcher quasi keimenden Sporen (Fig. 2) unterscheidet sich bedeutend von dem der unter normalen Verhältnissen keimenden (Fig. 1). Also bestätigen sich bei mir alle Angaben von Forest Heald über die Bedingungen der Keimung der Moossporen ; eine Ausnahme bildet nur die Einwirkung von Strahlen von ver- schiedenem Brechungsvermögen, doch hat das beim jetzigen Zustand der Frage, wie es mir scheint, keine grosse wissenschaft- liche Bedeutung. Hingegen in den Versuchen mit Farnsporen standen meine Beob- achtungen lange Zeit hindurch in verschiedenen Punkten im Wider- spruche mit denen von F or est Heald. Ich arbeitete mit Sporen von vielen Farnarten, von denen ich Aspidium falcatum^ Aspldium Sieboldi, Äsphnium ßlix feviina, Polypodium anreum, Didymochlaena hinulata, Doodia caudata, Scolopendriiun officinale. Gymnogramme chrysophylla, Aneimia Phyllitides, AlsophUla elegans, Alsophüla austra- lis zu nennen mich begnüge. In meinen Versuchen unterschieden sich die Keimungsbedingungen der Farnsporen in nichts Wesent- *) Johannsen weist in seiner Abhandlung „Das Aether verfahren beim Frühtreiben", Jena 1900. auf p. 19—20 darauf hin, dass das Gleichgewicht zwischen dem im Wasser gelösten und in der Luft verbreiteten Aether sich dann herstellt, wenn das Wasser 22 Mal mehr Aether enthält, als die Luft. Deshalb be.stimmte ich die Aethermengo in der Luft nach der Formel X = an -|- 0,022 hn, wo x = der Quantität des im Versuche benutzten Aethers entspricht, a bezeichnet das Volumen des Gefässes in Litor. h — die Anzahl der cub. cent. Wasser im Gefässe, n — die Aethermenge in cub. cent. in einem l^iter Luft. Diese letzte Zahl schwankte in meinen Versuchen zwischen n,O0ö und 0,5. Schulz, Uebor d. Einwirknn» d. Lichts a. d. Keimungsfähigkeit. 37 lichem von denen der Moossporen : Im Lichte keimten sie in zwölf bis zwanzig Tagen, während sie im Dunkeln nicht bei gewöhnlicher und nicht bei bis 35'^ erhöhter Temperatur zu keimen im Stande sind, was den Versuchen von Forest Heald widerspricht und mit denen von Woronow übereinstimmt. Dieser Widerspruch wunderte mich sehr, so lange, bis ich die Sporen von Ceratopteris thalictroides bekam, mit welchen Forest Heald arbeitete. Es stellte sich heraus, dass die Sporen dieses Farnes bei gewöhnlicher Zimmertemperatur überhaupt nicht keimen, bei 20^ keimen sie nur im Lichte in 12 — 16 Tagen, bei 30*^ — 35° keimen sie im Dunkeln schon w^ährend 3 Tagen. Das Keimen bei erhöhter Temperatur in 3 Tagen war bei meinen Versuchen eine absolut constante Erscheinung. Forest Heald bemerkte diese für Farnkräuter ungemein rasche Sporenkeimung nur deshalb nicht, weil er seine in den Thermostaten gestellte Culturen nicht vor dem 16. Tage betrachtete. Im Uebrigen aber stimmen die Angaben von Forest Heald bezüglich Ceratopteris nicht nur mit den meinigen vollständig überein, sondern das Aussehen der -am Lichte und in der Dunkelheit keimenden Sporen entsprach bei mir vollkommen den Zeichnungen von Forest Heald. Ich kann nur eine sonderbare Erscheinung erwähnen, welche ich oft- mals, während eines Winters fortwährend an den im Dunkeln keimenden etiolirten Sporen von Ceratopteris bei 30*^ — 35*^ zu beobachten Gelegenheit hatte: Einige Zellen des anfangs einzelligen Fadens theilten sich durch der Länge des Fadens nach ver- laufenden Wände und diese zwei jetzt nebeneinander liegenden Zellen wickelten sich zopfartig eine um die andere. Dem näheren Grund dieser Erscheinung habe ich nicht nachgeforscht. Vielleicht erklärt sie sich durch die ungleiche Temperaturvertheilung im Thermostate oder durch eine andere äussere Einwirkung. Die Sporen von Alsophüa Loddigesii konnte ich nicht erhalten, doch unterschieden sich die Keimungsverhältnisse der Sporen von Alsophüa australis und Alsophüa elegans nicht von denen anderer Farne. Deshalb scheint mir die Möglichkeit einer Keimung der Sporen von Alsophüa Loddigesii im Dunkeln, wenn auch bei erhöhter Temperatur, etwas zweifelhaft, und zwar um so mehr, als Forest Heald selbst die Resultate seiner Versuche mit der Einwirkung erhöhter Temperatur auf die Sporen dieses Farnes mit Schweigen übergeht. Also ist die von Forest Heald gemachte Verallgemeinerung auf Grund seiner Versuche mit Ceratopteris allzu übereilt. Die Keimungsbedingungen der Farnsporen unterscheiden sich in nichts Wesentlichem von denen der Moose. Nur Ceratopteris thalictroides bildet eine Ausnahme; seine Sporen keimen im Dunkeln bei er- höhter Temperatur. Dabei darf man nicht vergessen, dass das genannte Farnkraut nicht nur in dieser Hinsicht eine Ausnahme unter den anderen Farnen bildet : Ceratopteris thalictroides ist der einzige im Wasser lebende Farn, sein anatomischer Bau unter- scheidet sich scharf von dem schematischen Bau anderer Farne und es bleibt wahrscheinlich der dem Wasser angepasste Lebenslauf 6* 83 Botanisches Centralblatt. — Beiheit 2. auch auf die physiologischen Eigenschaften dieses Farns nicht ohne Einfluss, so z. B. auch auf die Keimungsverhältnisse seiner Sporen. Solche Vermuthungen werden noch durch Woronow's Beobachtungen bekräftigt, welcher darauf hinweist, dass die Sporen der Wasserfarne [Ehizocarpeae), im Gegensatze zu den typischen Farnen, in der Dunkelheit zu keimen im Stande sind. Endlich gaben mir meine Versuche mit Sporen von Schachtel- halmen ebenfalls Ergebnisse, welche mit denen von Forest Heald nicht übereinstimmen. Meine Versuche zeigten, dass die Sporen der Schachtelhalme Equisetum arvense und Equisetum sü- vaticum, welche an ein und demselben Tage gesammelt und ausgesät wurden, am Tageslichte gut keimen; die am nächsten Tage aus- gesäten Sporen keimen schlechter, die, welche eine Woche im Trocknen gelegen haben, keimen ganz schlecht und nach einem Monate büssen sämmtliche Sporen dieser Schachtelhalme die Keimungsfähigkeit ein. Die Sporen, welche an demselben Tage, an dem sie gesammelt, ausgesät wurden und bei gewöhnlicher oder erhöhter Temperatur in 's Dunkle gebracht worden sind, keimten gewöhnlich überhaupt nicht, oder man beobachtete in ihnen nur die ersten Keimungsstadien, wonach das Wachsen aufliörte. In beiden Fällen verloren die Sporen die Keimfähigkeit sehr bald. Letzteres war übrigens auch zu erwarten, da sogar trockene Sporen schon vom ersten Tage an allmählich die Keimfähigkeit verlieren. Also erfordern die Schachtelhalmsporen das Licht ebenso, wie die Sporen der Moose und Farne. Demnach ist die Gradation der physiologischen Eigenschaften der Sporen von Moosen, Farnen und Schachtelhalmen, welche Forest Heald feststellen wollte, durch eingehendereVersuche nicht bekräftigt worden, und wir gelangen zu der früheren Regel, welche in ihren wesentlichen Zügen schon von B o r o d i n aufgestellt worden ist : Die Sporen der Moose und Farnkräuter keimen nur bei Licht, welches durch andere äussere Faktoren nicht ersetzt werden kann. Ceratopteris thalictroides bildet eine Ausnahme von dieser Regel, ebenso wie die Wasserfarne, Ophioglosseae, deren Sporen nach Hoffmeis ter's*) Angaben unter einer Erdschicht von 3 Zoll keimen. Doch weisen diese Farne nicht wenige biologische Eigen- heiten auch in anderen Hinsichten auf. Vielleicht haben die Beding- ungen ihres Lebens in Erde, im Sumpfe und im Wasser in den Sporen dieser Farne Anpassungen hervorgerufen, welche die Noth- wendigkeit des Lichtes zur Keimung dieser Sporen unnötliig machen. Ist es einmal festgestellt, dass zur Keimung der Sporen der Moose und Farne Licht nothwendig ist, so wäre es lohnend, zu erklären, welche Rolle das Licht in diesem Processe eigentlich spielt. Hat es eine indirecte Bedeutung, als ein Faktor, welcher Kohlensäureassimilation hervorruft und folglich die Nahrung der Spore befördert? Ist das Licht zur Auflösung der aufge- *) Hoff meieter, Beitrag« zur Kenntniss der Gefässkryptogamen. II. p. 657. Schulz, Ueber d. Einwirkung d. Lichts a. d. Keimungsfähigkeit. 89 I Fig. 1. rö im Fig. 2. Fig. 4. Fig. 3. 90 Botanisches Centralblatt. — Beiheft -2. speicherten Nährstoffe behülüich? Schliesslich könnte das Licht auch dazu dienen, um im Protoplasma Reize zu entwickeln, dank denen die angehäuften Nährstoffe assimilirt und die Sporen zum Wachsen gebracht weiden könnten? Die erste Vermuthung ist schon deshalb unwahrscheinlich, da in den Sporen dieser beiden Pflanzenklassen eine grosse Menge von Nährstoffen in Form von Oel angesammelt ist. Ausserdem wird sie auch durch die soeben angeführte Angabe B oro din 's wider- legt, dass im Dunkeln die Spore keine Veränderungen erfährt, welche aus der Chlorophyllbildung hervorgehen. Schliesslich wird diese Vermuthung gänzlich durch die von Forest Heald ge- fundene und von mir bestätigte Thatsache vernichtet, dass die Moossporen im Lichte in einer Kohlensäure entbehrenden Atmosphäre keimen können. Ich brachte die Moossporen unter der Glocke von Pfeffer 's Apparat*) an's Licht, und sie keimten bei mir ebenso rasch, wie auch in normaler Atmosphäre. Jetzt fragt es sich noch, ob das Licht zum Auflösen der in der Spore angesammelten Nährstoffe nothwendig ist ? Um diese Frage zu beantworten, verfolgte ich mikrochemisch die Veränderungen, welche in der Spore bei ihrer Keimung vorkommen. Es stellt sich dabei heraus, dass wir in den Sporen der Moose und Farne eine grosse Menge Oel antreffen. Dieses Oel verschwindet nicht in unbestimmt langer Zeit, während der die Spore im Dunkeln ver- weilt, welche auch die äusseren Verhältnisse sein mögen. In den an's Licht gestellten Moossporen beobachtet man nach einem oder zwei Tagen eine Stärkebildung, während v/elcher die Oelmenge allmählich abnimmt. Offenbar löst sich das Oel in den Moosspoi-en nur am Lichte. Dasselbe beobachtet man auch an den Sporen der Farne,, nur erscheint in ihnen die Stärke erst am 12. Tage und später, so dass ihre Erscheinung der Bildung des Keimschlauches ent- spricht; ich habe keine einzige nicht keimende Farnspore gesehen, welche Stärke enthielt. Man könnte glauben, dass die Stärke ein Resultat der am Lichte assimilirenden Kohlensäure ist, doch widerspricht solches dem Umstände, dass beim Keimen der Ceratopteris- Sporen im Dunkeln bei hoher Temperatur, ganz ebenso am 3. Tage, also beim Beginn der Keimung, Stärke gebildet wird, während sie bei 20° an's Licht ausgestellten Sporen erst am 12. Tage ge- bildet wird, wogegen man bei Sporen, die bei derselben Temperatur im Dunkeln verweilen, überhaupt keine Stärke vorfindet und das Oel aus ihnen nicht verschwinden sieht. Alle diese Beobachtungen beweisen, dass in den Moos- und Farnsporen, die im Dunkeln nicht zu keimen im Stande sind, auch die Auflösung des auf- gespeicherten Oeles in der Dunkelheit vollständig aufhört. Nun fragt es sich, ob sie dann olnie Licht keimen kann, wenn die Lösung der Nährstoffe in der Spore schon geschehen, also die Nahrung schon in leicht assimilirbarem Zustande vorhanden ist? ") Pteffer, Pflanzenphysiologie. I. 18«1. p. 191. Schulz, Ueber d. Einwirkung d. Lichts a. d. Keimungsiähigkeit. 91 Die Versuche von Borodin*) und Wo r onow**) zeigten, dass die an's Licht gebrachten und nachher in's Dunkle über- geführten Farnsporen keimen und dann einige Zeit zu wachsen fähig sind, aber nur in dem Falle, wenn ihre Membran bereits im Lichte geplatzt ist. Dasselbe hat auch Forest Heal d***) für die Moossporen gefunden. Meine Versuche zeigen ebenfalls, dass Moos- und Farnsporen, welche einmal zu keimen begonnen haben, im Dunkeln weiter wachsen. Die Keimschläuche werden da- bei sehr lang und dünn, bei den Farnen bemerkt man dabei eine starke Entwickelung des Rhizoides, während der Keim sehr schwach ausgebildet ist. (Siehe Fig. 4 und vergl. sie mit Fig. 3, auf welcher eine im Lichte keimende Spore abgebildet ist.) Doch kann ich mit Forest Heald darin nicht übereinstimmen, dass man für den Anfang der Keimung der Moose das Reissen der Sporen- membran zu halten hat. Dieser Riss kann früher oder später im Verhältnisse zu den Eigenschaften der Spore eintreten, nämlich hauptsächlich ihrer Reife, ebenso wie er auch mit der Feuchtigkeit der Atmosphäre in Verbindung stehen kann. In Ausnahmsfällen gelang es mir sogar, einen Riss in Sporen zu beobachten, welche direct in's Dunkle gebracht worden waren (solche Sporen ver- weilten bei mir in diesem Zustande 40 Tage und, später in's Licht gebracht, keimten sie in 3 Tagen). Solche Sporen, welche am Lichte Risse bildeten und später, in die Finsterniss gebracht, nicht keimten, habe ich sehr oft gesehen. Bei den Farnen hingegen, bei denen die Sporen nicht so stark aufquellen, wie bei den Moosen, entspricht das Reissen der Membran dem Anfange des Keimungsprocesses und deshalb wachsen auch im Dunkeln die Sporen weiter, bei denen die Membran im Lichte geplatzt ist, wie es Borodin und Woronow bemerkt haben. Jedoch gelang es mir auch, bei Farnen folgende Erscheinung zu bemerken. Ich säete in eine Reihe von Pe tri 'sehen Schalen die Sporen von Aspidium falcatum aus ; nach 12 Tagen keimte die Hauptmasse der Sporen noch nicht, doch konnte man weniger als 1 Proc. der Sporen aufzählen, bei welchen sich Risse in der Membran bildeten und die Keimschläuche hervortraten. Eine solche Cultur brachte ich in's Dunkle. Am 16. Tage begann die allgemeine Keimung der am Lichte gebliebenen Sporen, wobei die Grösse der Keimschläuche die nicht übertraf, welche die aussergewöhnlichen Sporen schon am 12, Tage erlangten, und überhaupt unterschieden sich diese Keimlinge keineswegs von dem Aussehen , das die anderen zur Zeit ihrer Ueberführung in's Dunkle hatten. Die Cultui mit solchen keimenden Sporen trug ich am 16. Tage auch in die Dunkelheit über. Trotzdem die ersten und zweiten Sporen zur Zeit ihrer Ueberführung in die Finsterniss auf einem gleichen Keimungsstadium sich befanden, setzten doch ihr Wachsthum im Dunkeln nur die zweiten Sporen fort, während bei den ersten sich *) 1. c. p. 438—439. **) 1. c. p. 10. ***) 1. c. p. 29. <)2 BotnnidcJie« Cftntralblatt. — Beiheft. 2. flor Kcimliii;; ;im Kndc. nur zuHpitzte und in wolehem, kaum in der Kciiniun^ hej^rilfcneii Zustande lagen diewc Sporen bei mir einen ganzen Monat hindurch (Fig. 5). Diese Beobachtung zeigt erstens, dass iiinn zur Bcwirkung des Wachsens einer Spore im Dunkidn si(i längere Zeit behnu-lit-'^^'^"^ die Zeit des Membranrcissens und sogar die ••'i-iAJf-^ liildiing des Keindings in der Mehrzahl nur ^'f?- ^'- ziil'iillig dem Momente cntapricht, wo di(; vor- liiulige Beleuchtung für den weitei-(5n Wuchs der Sporen im Duidcelu Husnuchend ist. Keiner von <\oa\ (U'wähnten Forschern beschäftigte sich da- mit, nachzu8(dien, was eigentlich dalxii im Innern der Sporen geschitdit und was mit d(^n am Lichten aufgelöst(ai Nährstoffen wird, ob sie durch die Spor»^ verbraucht werden oder nicht. Mit anderen Worten gesagt, besteht die F'rnge darin, nachzu- weisen, ol> man die llennnung der Keimung im Dunkeln nur da- durch zu erklären hat, dass unter diesen Bedingungen das Auflösen des Oels in der S])oi'e aufhört. Um diese Frage zu beantworten, stcdite ich eine Keilu; von Tetri 'sehen Schalen mit Moossporen au'.s Licht und brachte sie nach einiger Zeit in's Dunkle, nachdem ich ihren Stäik(^g(dialt nachgc^pnift hatte und wiederholte dann von Zeit zu Zeit das Nachprüfen des Stärkegehaltes. Aus einem dieser VerKU(di(^ ei-gab es si(d). dass S|)oren, welche im Lichte 3 Tage gelegctn, sich mit Stärke fiillten, ihre Membran zerriss; nachdem ich sie in's Dunkle gebracht, k(ümten sie nicht und die Stärke verschwand dabei auch nicht. Icli hi(dt sie im Dunkeln einen Monat lang nnd dic^ Sporen keimten doch nicht und blieben mit Stärke überfüllt. Ausserdem enthielten Sporen, Avelche im Lichte nur 24 Stun(l<'n g(>legen hatten, überhaupt keine Stärke; ich brachte sie in's Dunkle und am nächsten Tage erschien in ihnen Stärke und hicdt sieh in Wiuv.u eine unbestimmte Zeit lang unver- ändert. Die Sporen, welche zwei Tage lang im Ijichte war(>n, enthielten Spuren von Stärk«' Ich brachte sie auch iu's Duidvle und am n.'iehsten Tage war in ihnen viel Stärke zu bemerken. Diese Versuche wurden (sin ige Male mit gleichem Erfolge wieder- holt; es veränderte sich nur di(; Zahl der Tage und Stunden, welehe zur Hervorrufnng dei- einen oder der anderen l^ji-ycheinung notinvendig war. I>ie Spoi-en, welche .'') Tage lang im Lichte waren nnd dann in die Finsterniss gebracht worden sind, setzten ihren Wuchs bis zum volh^n Verschwinden der Stärke aus ihnen fort. Diese? Versnche zeigen uns, dass in der Dunk( Iheit die gebildete Stärke nicht nur duredi die Moosspore vertilgt wird, sondern dass au(di augens(dieiidich der im Lichte dank der Dellösung sich bild(>nde Zu« k('r sich in Gestalt von Stärke aufspeichert. Fin Theil der S])oren, wcdche einige Zeit am Lichte ge- standen, nnd alsdann auf einige Tag«; in die Duidcelheit gebracht wonlen sind, wurde wieder an's Lieht gleichzeitig mit neu aus- gesJU'ten Sporen gebv;ieht. i^ie ersten keimten friUiei' als di<'. Schulz, lieber d. Einwirkung d. Lichts a. d. Keimungsfähigkeit. 93 zweiten, wenn nur ihr Verweilen im Dunkeln nicht allzu lange dauerte. Sporen, welche zuerst beleuchtet worden waren, dann ^ber in der Dunkelheit einen Monat und länger verbracht hatten, büssten ihre Keimfähigkeit vollständig ein und die Stärke ver- änderte sich dann bei ihnen auch schon am Lichte nicht mehr. Sporen, welche direct in 's Dunkle gebracht und da einen Monat gelegen, dann aber beleuchtet wurden, keimten nur theilweise. Nicht gekeimte Sporen füllten sich theilweise mit Stärke. Also verlieren die Sporen die Keimfälligkeit früher als die Fähigkeit, Nährstoffe lösen oder Kohlensäure assimiliren zu können. Aus allen diesen Versuchen kann man die Schlussfolgerung ziehen, dass das Licht den Moossporen nicht nur für die Lösung der Nährstoffe nothwendig ist. sondern auch für die Assimilation der gelösten Stoffe und für das Wachsen der Spore. Was die Farnsporen anbetrifft, so lässt sicli bei ihnen dasselbe nicht mit solcher Ueberzeugung sagen, da bei ihnen, wie bereits gesagt, der Moment der Stärkebildung dem An- fange der Keimung entspricht; doch sehen wir keinen Grund analoge Erscheinungen auf verschiedene Art zu erklären, desto mehr, da ich in Ausnahmefällen (s. oben) eine Hemmung des Wuchses im Dunkeln der gekeimten und mit Stärke überfüllten Farnsporen beobachtet habe. Deshalb können wir mit viel grösserer Berechtigung annehmen, dass auch den Farnsporen das Licht nicht nur zur Lösung des Oeles, sondern auch zur Hervor- rufung des Wachsthums selbst unbedingt nothwendig ist. Der Unterschied zwischen den Sporen der Moose und Farne besteht nur darin, dass man bei den Moosen kürzere Beleuchtung braucht, um die Lösung des Oels hervorzurufen, als um dem Wachsthume einen Impuls zu geben, wo hingegen bei den Farnen diese beiden Frocesse sich zu gleicher Zeit nach einer mehr oder weniger andauernden Beleuchtung geltend machen. Die Lichtwirkung auf die Lösung des Oeles wie auch auf die Hervorrufung des Wachsthums kann bei den Moosen durch keinen anderen der durch mich ausgeübten Reize ersetzt werden. Ersteres erklärt sich dadurch, dass, wie ich mich durch mikrochemische Reactionen überzeugt habe, bei der Einwirkung von Reizmitteln die Sporen nicht nur nicht keimen, sondern sich in ihnen auch keine Stärke bildet. Die Unmöglichkeit der Hervor- rufung des Wachsens ersieht man daraus, dass die Sporen, welche im Lichte verweilten und sich mit Stärke gefüllt haben, in der Dunkelheit nicht keimen und nicht nur unter gewöhn- lichen Verhältnissen, sondern auch bei Einwirkung von erhöhter Temperatur, Aetherausdünstungen u. s. av. ihre Stärke bei- behalten , wie das meine speciellen Versuche bewiesen haben. Deshalb scheint es mir auch unbegründet, die Wirkung des Lichtes auf die Lösung der angesammelten Nährstoffe und ihre Assimilation zu theilen; einfacher wäre es, anzunehmen, dass diese Nährstoffe sich deshalb nicht auflösen, weil die Lösungsproducte 94 Botauisches Centralblatt. — Beiheit 2. durch die Spore nicht assimilirt werden können, und dass das Licht unmittelbar nur für diesen letzten Process nothwendig ist. Das Licht wirkt dabei nach meinem Dafürhalten als unumgäng- liche Bedingung des üebergauges der Spore vom Ruhezustande zur Activität, gleich wie bei der Keimung der Samen und Sporen ein ganz bestimmtes Temperaturminimum erforderlich ist, welches iiir verschiedene Pflanzen variiren kann. Der eben gezogenen Schlussfolgerung widerspricht blos die Thatsache, dass die Moossporen im Dunkeln in einer Zucker- lösung keimen können. Doch geschieht hierbei Anfangs das- selbe, was auch bei den Sporen zu bemerken ist, welche zuerst im Lichte und dann in der Dunkelheit verweilen : Wie hier so speichert sich auch dort der Zucker in der Spore in der Gestalt von Stärke auf; doch verwandelt sich im letzten Falle der Zucker in Stärke und dabei bleibt es, wo hingegen im ersten Falle die Stelle des verschwundenen Zuckers durch neue und wieder neue Zuckermengen ersetzt wird. Diese gleichsam zwangartige Er- nährung ruft anfangs kein Wachsthum , sondern ein anormales, ungewöhnliches Anschwellen der Spore hervor. Da aber dieses Anschwellen nicht regelmässig bleibt, so erhalten wir ange- schwollene, in einer Richtung stark ausgedehnte Sporen, was schliesslich vielleicht auch zu einem "Waclisthum führen könnte,^ doch wird dieses Wachsthum ein anormales sein, welches mit dem gewöhnlichen in Licht und Dunkelheit, bei normcilen Verhältnissen, wenig Gemeinschaftliches haben würde. Alles Gesagte gilt nur für die Sporen der Moose und Farne. Was die Sporen der Schachtelhalme anbetrifft, so erfordern sie auch, wie oben erwähnt, Licht zu ihrer Keimung, doch ist die Be- deutung des Lichtes in diesem Processe eine ganz andere als in dem eben erläuterten Falle. Schon nach ihrem Bau und ihrer chemischen Zusammensetzung unterscheiden sich die Sporen von Equisetum arven.se, Equisetwn palustre und Equisetwn silvaticum, mit denen ich meine Versuche machte, scharf von denen der Moose und Farne. Unter dem Mikroskope erscheinen sie auf den ersten Blick gar nicht wie Sporen, sondern erinnern eher an irgend Avelche ein- zelligen Algen in deren vegetativem Stadium : Sie entbehren der dicken, gefärbten Aussen wand (ihr Episporium ist in zwei spiralig gedrehte Sprungfedern verwandelt, die sich sehr oft ablösen und jeden- falls die Spore nicht total bedecken); ihr Exosporiiim wird schon beim Quellen ganz abgeworfen, sie sind mit Chlorophyllkörnern überfüllt; in ihnen findet man, wie es sich herausstellt, gar keine Nährstoffe weder in der Form von Stärke, noch irgend welchen Oeles. Wie ich aus meinen Beobachtungen schliessen konnte, muss man als bestimmte Regel annehmen, dass in direct aus den Sporangien bezogenen Sporen gar keine Stärke existirt; in den nicht be- sonders peinlich gesammelten Sporen kann man jedoch oft solche finden, in denen geringe Mengen von Stärke vorhanden sind. Möglicherweise kann man solches dadurch erklären, dass einige aus den Sporangien herausgeworfene und an der Aehre hängen gebliebene Sporen der Wirkung des Sonnenlichtes ausgesetzt Schulz, Ueber d. Einwirkung d. Lichts a. d. Keimungsfähigkeit. 9& "wurden, bevor sie austrockneten . Die A 1 k a n n a - T i n c t u r lärbt in der Spore gewöhnlich kleine Körner oder Tröpfchen, besonders nahe um die Peripherie der Spore, doch sind diese Tröpfchen so klein und ihrer sind so Avenige vorhanden, dass man in ihnen keine Nährstoffe der Spore sehen kann und sie jeden- falls nicht mit den Massen von Oel verglichen werden können,. Avelche die Sporen der Moose und Farne fast durchweg über- häufen. Wenn man solche Sporen aussät und an's Licht bringt, so findet man in ihnen schon sehr bald Stärke. Während der Nacht nimmt die Stärkemenge sehr scharf ab, am Tage häuft sie sich Avieder in grosser Menge an, ganz wie in der gewöhnlichen vegetativen Zelle. Am dritten Tage fängt die Spore an sich zu th eilen und nimmt eine eiförmige Gestalt an, wonach sich da& zugespitzte Ende zu dehnen anfängt und allmählich ein Rhizoid bildet (Fig. 6). Fifr. 7. Fig. 6. Fig. 8. Die Sporen von Equisetum arvense, welche ausgesät und direct in die Dunkelheit gestellt worden sind, keimen nicht (Fig. 7);. Stärke bildet sich in ihnen nicht. Ebenfalls bildet sich auch keine Stärke in den Sporen von Equisetum süvaticum, doch gelang es mir, in letzterem in der Dunkelheit erste Keimungsstadien zu beob- achten, nämlich eine Theilung der Spore, welche auch die ei- förmige Form erhalten, trotzdem das weitere Wachsthum aus- blieb (Fig. 8). Die Sporen von Equisetum palustre gleichen in Betreff der Bedingungen ihrer Keimung den Sporen von Equisetum arvense. Wahrscheinlich Keimungsstadien im veranlasste das Erscheinen dieser ersten Dunkeln Forest Heald, Milde und ^6 Botanisches Centralblatt. — Beiheft 2. Sadebeck, anzunehmen, dass die Sporen der Schachtelhalme im Dunkeln zu keimen im Stande sind. Ich brachte auch eine Reihe Culturen mit Sporen von Equi- setum arvense an's Licht, und entnahm ihr von Zeit zu Zeit je eine Cultur und setzte sie in's Dunkle. Es erwies sich hierbei, dass die Sporen eine Zeit lang in der Dunkelheit fortwuchsen, doch verschwand in ilmen gewöhnlich schon nach 24 Stunden alle Stärke und das Wachsthum hörte dann auf. Endlich säte ich die Sporen von Equisetum arvense aus und brachte sie an's Licht unter Pfeffer 's Glocke in einer der Kohlen- säure entbehrenden Atmosphäre. Im Gegensatze zu den Moos- «poreu keimten sie nicht und bildeten auch keine Stärke. Alle diese Versuche beweisen uns augenscheinlich, dass die Schaciitelhalmspoj'cn im Dunkeln nur aus dem einfachen Grunde nicht keimen, weil sie keine Nährstoffe in sich führen. Im Lichte hingegen können sie , dank der Anwesenheit von Chlorophyll, Kohlensäure assimiliren, und folglich ist in diesem Falle für ihre Nahrung gesorgt. Die Annahme, dass ausser der Assimilation das Licht ihnen auch unmittelbar zum Keimen nothwendig ist, wie wir es bei den Moosen und Farnen sahen, scheint mir aus dem Orunde unzulässig, dass 1) Die Sporen von Equisetum süvatictim im Dunkeln zu keimen .anfangen, 2) die Sporen von Equisetum arvense nach einer kurzen Be- leuchtung auch im Dunkeln zu keimen beginnen und ihr Wachs- thum nur nach vollständigem Verbrauche der Stärke ein Ende «rfährt.*) Also gelangen wir zu dem Endschlusse, dass die Physiologie <96.) **) Linnaeus, C., Species plantarum. Ed sec. Vol, I. Stockholm 1762 p 121. ***) Beauvais, Palisot de: Essai d'une nouvelle Agrostographie ou nouveaux genres des Graminees. Paris 1812. p. 30 etc. Holm, Some new anatomical characters for certain Gramineae. 11 1 arete, simple non cadnque et placke entre deux soies", while this same organ, the arista, is described as being „trifide au sommet, articulee et caduque" in Arthraiherum. His Chaetaria comprises, on the other band, the species in which the flowering gluroe*) is „plus ou moins prolongle en pointe, terminee par trois soies^ le plus souvent egales", while the llowering glume in Curtopogon is described as „fendue, bilacinee, et une seule soie tordue entre les dents . . .". Hence Beauvais drew a distiuction between pSeta" and „arista", the latter being characteristic oi Arthratherum and Aristida ; this organ is articulated and deeiduous in the former^ but not so in the latter. Bentham and Hook er receive the genus in its old extent^ but recoguize as subgenera or seetions Beauvais' genera : Chaetaria and Arthratherum, besides Stipagrostis, which was origi- nally established by Nees as a proper genus. CJiaetaria is by Bentham and Hooker an aggregate of both Beauvais' Chaetaria and Curtopogon besides that it includes Streptachne H. B. K. The s>eciion Arthratherum is with Bentham and Hooker only a part of Beauvais' genus, embracmg the species with deeiduous, but naked awns, while their section Stipagrostis com- prises all those species in which the awns are plumose, namely Arthratherum (pungens) and Aristida (ianata) both of Beauvais. A similar disposal is suggested by Ha ekel in his treatment of the family for' Engler and Prantl's „Natürliche Pflanzen- familien", and so is „CÄaetorm" as a section designated to the. species having naked, not deeiduous awns: ^Arthratherum'^ to those with naked and deeiduous awns, while .^Stipagrostis'^ includes the remainiug in which these organs are deeiduous and plumose. The genus-name ^^Aristida'^ as taken up by Beauvais only for A. Ianata Forsk., which according to Vahl**) is identical with A. plumosa L., has not been adopted in this wise by subsequent authors, but as the name of the whole genus, including the seetions, enumerated above. Neither has Nees von Esenbeck's ^^ Stipagrostis'^ been restricted to comprise those certain species, which he described in Agrostographia capensis***) but has been extended so as to include also a part of Beauvais' Arthratherum with plumose awns, although Nees von Esenbeck himself considered Aristida plumosa L. and ^. ciliata Desf. as representatives of Arthratherzim^ but not of Stipagrostis. That Nees did not recognize A. plumosa L. as an „Aristida'-^ in the sense of Beau/ais was evidently in view of the fact that neither the diagnosis or the Illustration in Beauvais' work are correct in this particular case : the arti- culation of the awn seems to have been overlooked, and so *) The term „empty glumes" is used here for „glumae vacuae" and „flowering glume" for „gluma florens" (Bentham and Hooker: Genera plant.)- **) Vahl, Martin: Symbolae botanicae. Pars prima. Kjöbenhavn 1790. p. 11. ***) Halle 1853. p. 171. 112 Botanisches Centralblatt. — Beiheft 2, ^eauvais' Äristida is, on his own grounds, inseparable from the other members of Arthratherum, as Nees also considered it to be. Nees does not even refer to this special iigure of Äristida -lanata Forsk., althou^h he cites the others. In bringing these facts together, the anatomical characterization and the systematic position of the species of Äristida, the follo- wing characters have been observed as the most important: yiChaetaria, Curtopogon and Streptacline possess the double paren- chyma-sheath, while most of the species of Arthratherum, those with plumose awns lack it. It is present in the three North American species : A. Californica, A. desmantha and A. tuherculosa, which-otherwige are closaly related to the section Arthratherum, since their awns are articulated and deciduous, even if they are not plumose." Allies oi Äristida. According to Bentham and Hook er the genus Äristida loelongs to the tribe Agrostideae'^ and is refered to a subtribe y^Sti^jeae"' of which Stijja is typical, and we must therefore look into Stipa and some of the other members of the Stipeae: Ory- zopsis, Eriocoma, ISassella, Piptochaetium, Muhlenhergia and Lycurus as near allies of Aristda. Let us look into the anatoray and Classification of some of these and naturally first of all : Stipa L. This genus exhibits much the same diversity in the structure of the awn (arista) as we have described above as being charac- teristic of Äristida and its sections: This organ occurs also in Stipa as continuous and persisting or as articulated and deciduous. Moreover the base of the awn is often twisted and of a consi- derable length, while the apex is either naked or distinctly plu- mose, but always entire, never trifid in any of the species of Stipa. Aristella Bertol., Streptachne R. Er. and Jarava Ruiz et Par. are some of the genera, which were formerly suggested as segre- gates of Stipa. The species are usually inhabitants of high plateaus. savannas and rocky soil. Some of these are frequently associated with various representatives of Äristida. We had, therefore, expected that at least some of the species of Stipa, and especially those A\'hich possess a naked awn, would have shown the same struc- tural peculiarity, which we noticed in the corresponding species of Äristida namel}' the presence of a double parenchyma-sheath around the mestome-bundles; but as will be shown in the follo- wing pages this structure seems to be possessed by Äristida alone. We have examined the leaf-structure of following species: Stipa avenacea L. (^Rocks on the Potomac-shore, Maryland). „ capillata L. (Meadows, Nercynsk, Davuria). „ Charruana Arech. (clayish soil, Montevideo, Uruguay), „ comata Tr. et Rupr. (Plains, Denver, Colorado). „ ßlictdmis Arech. (dry, stony plateaus, Montevideo, Uruguay). Holm, Some new anatomical characters for certain Gramineae. 113 Stipa ßlifolia Nees (stony plateaus, Montevideo, Uruguay)» „ hyalina Nees (grassy field, Montevideo, Uruguay). „ latifolia (Hack.) Arech. (clayey soil, Montevideo» Uruguay). „ minor Vas, (Chama, New Mexico). „ Keesiana Tr. et Rupr. (grassy fields, Montevideo,. Uruguay). „ papposa Nees (dry, clayey soil, Montevideo, Uruguay). „ pennata L. var. Neo-Mexicana Thurb. (near Santa Fee,, New Mexico, at an elevation of 5800 ft.). „ strida Vas. (Hillsides, Mt. Adams, Washington Terri- tory, at an elevation of 6 — 7000 ft.). The leaves of these species are usually very rigid, but mostly glabrous on the lower face, except in *S'. filiculmis, and the upper face is either scabrous with short papillae (*S', avenacea and S. minor) or provided with long hairs (*S'. capillata, comata, pennata var. neo-mexicana and stricto). The upper surface is more or less deeply furrowed in all the species, enumerated above, with the sole exception of S. ßlifolia, where both faces of the blade are perfectly smooth. The furrowed character of the foliage is constant in these species (excl. S. filifolia), whether the blade be flat or conduplicate, the latter being especially cbaracteristic of S. avenacea, S. ßliculmis and 8. pennata var. neo-mexicana. It may be stated here, that we did not notice the midrib to be more projecting than the other ribs in the leaves with flat blades, while such differentiation was observed in the species with condu- plicate leaves (/S. avenacea, ßliculmis etc.). Bulliform cells occur in all the species, excepting S. ßlifolia, and are located only on the upper face, in the bottom of the furrows. The stomata we have observed to be mostly level with the epidermis and often confined to the upper face of the blade, along the sides of the furrows. The mechanical tissue, the stereome, occurs as small groups on either face of the nerves, besides as a larger, isolated group on the leaf- margin; in aS'. capillata, however, this tissue was more amply represented and the cell-walls were heavily thickened to a greater extent than observed in the other species. S. ßlifolia is rather poorly provided with mechanical tissue, as the stereome is here developed only on the leptome-side of the mestome-bundles, but seemed to be absent from the hadrome side. — The mesophyll occurs mostly as a dense, homogeneous tissue of pahsades, and the cells that border on the mestome-bundles radiate towards the Center of these. In a few species, however, the palisades were observed to be relatively short (8. minor and stricta) while the entire mesophyll in S. avenacea, capillata and ßlifolia consisted of roundish cells with no differentiation into palisades. The mestome- bundles are located in the ribs of the blade, and Ä Cliarruana is the only species of the genus examined, in which there are also mestome-bundles in the furrows, beneath the bulliform cells. In all the other species they are confined to the more or less pro- 214 Botanisches Centralblatt. — Beiheft 2. •ecting ribs, and are constantly arranged in one plane, alternately arge and small. They are mostly oval in transverse section. A green parenchyma-sheath surrounds each bnndle. It is ■closed in all the nerves and thin-walled excepting in the larger mestome-bundles, wliere sometimes two or three cells on the leptome - and the hadrome - side may exhibit a thickening of the cell-walls, but only where the stereome borders directly on this sheath. Inside the parenchyma-sheath is a typieal closed mestome-sheath ofwhich the inner cell-walls are distinctly thickened in the larger mestome-bundles of all these species This structure of the parenchyraa - and the mestome-sheath was observed in •our specimens of the genus, and not only in the species with naked awns, but also in those, where this organ is plumose. In a, Word, the double parenchyma-sheath is wanting in 8tipa\ at least in the species, enumerated above. And neither Duval- J o u V e , G ü n t z , S c h w e n d e n e r or V o 1 k e n s (1. c), who have also studied some species of the genus, raake any mention of the presence ot a double parenchyma-sheath. Only the mestome- sheath has been recorded by Prof. Schwenden er as occurring in Stipa pennata and tortüis, to which may be added those, we liave enumerated above. Oryzop SIS Michx. : 0. asperifolia Michx. (Rieh woods, New-York). 0. canadensis Torr. (Plains, Minnesota). 0. melanocarpa Muhlbg. (Rocky woods, Minnesota). 0. micrantha Thurb. (Plains, Denver, Colorado). The leaves are quite broad andflat in the two species from wood- lands : 0 asperifolia and melanocarpa, but narrow in the two others. The general structure of the leaf is very uniform in these species and is suggestive of that, which we have described above as characteristic of Stipa. We observe also in the leaves of Oryzopsis a smooth, more or less scabrous lower face in contrast to the Upper, which is furrowed and usually provided with long, scattered hairs. The furrows are deepest and narrowest in the tw^o species from the plains. In 0. melanocarpa a midrib is plainly visible by its larger support of stereome and by containing more mesophyll than the others, but no bulliform cells or colorless parenchyma is developed above the midrib as is otherwise fre- quently observed in Gramineae with broad, flat leaves. The bulli- form cells constitute very small groups, viewed in transverse section, in the bottom of the furrows of the narrow-leaved species, while in those with broader leaves these cells are not only larger, but they also form groups of much greater width than in the others. The stomata are mostly to be found on the sides of the furrows and are level with the epidermis in 0. asperifolia and melanocarpa , but sunk (below epidermis) in the two others. Stereome is especially well developed in 0. micrnntJia, where it ^ccompanies the mestome-bundles, and is observable on either face Holm, Soaie uew anatomical characters for certain Gramineae. Il5 of these ; it is less developed in the other species, but shows the same distribution, besides that it occurs also beneath the furrows in 0. canadensis and asperifoUa. In regard to the mesophyll, this tissiie is only developed in 0. micrantha as palisades through- out the blade, and those that border on the mestome-bundles radiate towards the center of these ; in the other species this tissue consists mostly of much shorter, almost roundish cells, which, however, become somewhat stretched, where they approach the nerves, and attain there a form and position corresponding to those, which we observed in 0. micrantha. A green , thin-walled parenchyma - sheath surrounds each mestome-bundle, and the cells are quite narrow, when viewed in transverse section. In cases where the stereome borders on the parenchyma-sheath, the cells of this sheath show then a thicke- ning, as we noticed also in Süpa; but in no instance did we observe an Interruption, caused by the adjoining stereome. A mestome-sheath with the inner cell-walls thickened is also to be found in these species, and is continuous in the large as in the small mestome-bundles ; moreover one or a few strata of thick- walled mestome-parenchyma may be observed in the larger bundles between the leptome and hadrome. The mestome-bundles are all located in the ribs, none in the furrows. They are mostly oval (in transverse section) in 0. melano- carpa and asperifoUa, or nearly all orbicular in the two other species. Eriocoma Nutt. Eriocoma cuspidata Nutt. from the plains of Colorado possesses a narrow, conduplicate leaf- blade, the structure of which cor- responds almost exactly to that of Oryzopsis micrantha^ especially as to the deep, narrow furrows on the ventral face, the strougly developed mechanical tissue and the mesophyll, being represented by distinct palisades vertical on the leaf- blade or radiating towards the center of the mestome-bundles. The parenchyma-and mestome- sheaths show the same structure observed in Oryzopsis, but the mestome bundles, which are mostly orbicular are not in Eriocoma confined to the projecting ribs, but occur also in the furrows beneath the small bulliform cells. The stereome and the mestome-sheath of Eriocoma appear to be relatively more thick-walled and porous than we observed in any of the species of Oryzopsis, even in 0. micrantha^ besides that the outer cell-wall of epidermis is very heavily thickened on the dorsal face of the leaf in this genus. Nassella Desv. N. trichotoma Hackel, from the mountains of Uruguay, has a very narrow and conduplicate leaf-blade, of which the dorsal face is not only protected by a heavily thickened epidermis, but also by a continuous mass of stereome, which Covers the entire face until the margins in several broad layers. The ventral face of the blade is deeply furrowed and the thin-walled epidermis is on the 116 Botanisches Centralblatt. — Beiheft 2. ridges developed into long, pointed hairs, which cover the furrows, where small bulliform cells are observable ; the stomata are sunk below the surface of epidermis and are located in the farrows. — Minor groups uf stereome occur also on the upper face of the blade, above the mestome-bundles, connecting these with epidermis. The mesophyll represents a homogeneous tissue of roundish cells with no palisades around the mestome-bundles. These, the mestome- bundles, are surrounded by a thin-walled, colorless parenchyma- sheath and a mestome-sheath, continuous in all the bundles, with heavily thickened inner cell-walls: all the mestome-bundles are located in the projecting ribs, while the compact mesophyll occupies the furrows. Fijotochaetium Presl. P. bicolor Desf. (Grassy fields, Montevideo, Uruguay). F. lasianihum Griseb. (Stony ground , Montevideo, Uruguay). P. stipoides Hack. (Grassy fields, Montevideo, Uruguay). P. tuherculatum Desv. (Grassy fields, Montevideo, Uru- guay). The leaves of this genus differ from those of Nassella especially by the epidermis, which consists, here, of relatively large cells on the dorsal face of the blade, between the groups of stereome^ which does not form a continuous cover as we have described above as characteristic of Nassella. Furthermore the ventral epidermis is in Piptochaetium plainly diiferentiated into relatively broad bands of bulliform cells, located in the deep furrows between the prominent ribs. The lower face is sraooth and glabrous in contrast to the upper, where short, prickle-like projections from the epidermis abound above the midrib and along the margins. The stomata occupy the same position as in Nassella. The stereome is, then, much less developed in this genus than we observed in Nassella, and, moreover, it is often separated from the mestome-bundles by layers of mesophyll, especially in the lateral portions of the leaf-blade. While the mesophyll in Nassella was composed of a homogeneous tissue of roundish cells, we find in Piptochaetium, distinct palisades radiating towards the Center of the mestoi je-bundles. The parenchyma-sheath is destitute of Chlorophyll and the cells are relatively narrow and thin-walled ; it is continuous in all the bundles and borders directly on a similarly closed mestome- sheath with moderatel}^ thickened cell-walls ; thick-walled mestome- parenchyma was observed as a single layer between the leptome and hadrome. Piptochaetium bicolor possesses the broadest leaf of these four species and the number of mestome-bundles averages about five on each side of the midrib, while in the other species, of which the leaves are very narrow, almost capillary, the number of nerves is only three in all, one on each side of the midrib; they, the mestome-bundles, are orbicular in all the species, when considered in transverse section. Holm, Some new anatomical characters für certain GramineMe. 117 Muhlenhergia Schreb. The following species have been studied : M. diffusa Schreb. (Deciduoiis forests near Brook- land, DC), „ distichophylla Knnth (Arizona, at an elevation of 7,500 ft.), „ glomerata Trin. (Low grounds, Denver, Colorado), „ gracilis Trin. (Dry mountain-slopes near Golden City, Colorado, at an elevation of 6,500 ft.), „ gracillima Torr. (Hill-sides, New -Mexico, at an elevation of 7,500 ft.), „ mexicana Trin. (Deciduoiis forests in Brook- land, DC), „ soholifera Trin. (Deciduous forests in Brook- land, DC), „ sylvatica T. et G. (Deciduous forests in Brook- land DC), „ Willdenovii Trin. (Woods, Kentucky). The genus is, as already stated, a member of the Stipeae and is, thus, related to Aristida, but it contains only a few species, that are associated with this genus. The species are mostly wood- land-plants or inhabitants of dry mountain-slopes, and vary very much in habit; some are decumbent and profusely branched with numerous lateral inflorescences (M. diffusa, mexicaiia etc.), others are rigid and erect with a single, terminal panicle {M. graciliSy gracillima)^ thus we meet here with the same diversity in habit as we observed in Aristida, for example when we compare A. dichotoma with Ä. stricta or A. lanata. Furthermore the structure of the spikelets, and especially of the empty glumes, i enders important characters for the distinction of the species and was formerly in connection with the habitual differences used for the establishment of independent genera, thus M. diffusa was a true Muhlenhergia with Beauvais, while M. distichophylla was segregated as Fodosaemum; these with other segregates as Vaseya Thurb., Clomena Beauv. , Tosagris Beauv. and Trichochloa Beauv. are now generally refered as mere sections of the genus Muhlenhergia. Considered from an anatomical view - point some of these sections appear to possess certain peculiarities, which might prove useful to further studies for the disposal of the species in sections or perhaps subgenera. The material, which the writer examined, contained some apparently very distinct types, yet the number of species was two small for venturing to suggest the reestablishment of some af the older genera of Beauvais for instance. By the internal structure ot the leaf the species fall naturally into two groups : the woodland-types, and those which inhabit the dry, rocky mountain-slopes. The leaf of the woodland-types is thin, relatively broad and flat, with very shallow furrows on the upper face and scabrous. Bd. XL Beiheft 2. Bot. Centralblatt. 1901. 8 118 Botanisches Centralblatt. — Beiheft 2. A midrib is plainly visible and is supported by a larger group of stereome than the others. Bulliform cells are well-developed between the ribs and are located only on the upper face of the blade in the furrows, but there are none above the midrib. In M. glomerata the midrib exhibits a large mass of colorless tissue on the Upper face, which is separated from the epidermis by a few layers of stereome, covering the entire surface of the relatively broad midrib. No such colorless tissue was observed in any of the other species of this particular type either above the midrib or between the mestome-bundles of the lateral parts of the blade. Stomata occur on either face of the leaf and are always level with the epidermis. The stereome is quite thick-walled, but occurs mostly in small groups on the leptome-side of the mestome-bundles, and on the hadrome-side of the larger bundles; besides there is an isolated group of stereome on the margin. — The mesophyll is quite dense and consists of palisades, most of which are arranged radially around the mestome-bundles, where they border on a thin-walled green and large-celled parenchyma-sheath. A mestome sheath is also present and shoAvs the usual thickening of the inner cell-walls, at least in the larger nevves, besides that a more or less thick-walled layer of mestome -parenchyma was observed between the leptome and hadrome. A cross - section of the mestome-bundles shows most of these, even the larger, to be orbicular. Comparing this structure with that of the species from drier ground, mountain-slopes or hill-sides, the following differences are notable. The leaves are thicker, much narrower and mostly conduplicate ; both faces, but especially the upper, are distinctly furrowed, the furrows offen deep and narrow. Epidermal pro- jections abound on the upper face as pointed papillae or as long hairs {M. gracilis and gracülima), while the bulliform cells are much better developed in these species and border on layers of colorless tissue, located in the spaces between the ribs. The outer cell-walls of epidermis are heavily thickened on the dorsal face, and the stomata, which are level with the epidermis, are located on the sides of the furrows, surrounded by the epidermal projections. Groups of thick-walled stereome are to be seen above and below the mestome-bundles, and this tissue is especially well-developed in M. gracilis and graciUima, where it Covers almost the entire dorsal face of the blade. — The mesophyll is very compact and consists of palisades, which radiate towards the center of the mestome-bundles. These are surrounded by a closed, large-celled and green parenchyma-sheath, the cells of which are quite thick- walled on the leptome- and hadrome-side, where the sheath is in contact with the stereome. A mestome-sheath is also developed*) as in the species, mentioned above, besides that we find layers *) In describinfc the leaf-structure of Muhlenbergia filipes Curtis from the dand-strand of Ocracoke Island, M. capillaris (Michx.) Kunth from dry Sandy or rocky soil and M. trichopodes (Ell.) Cliapm. from low pine-barrens, Holm, Some new anatomical characters for certaia Gramineae. 119 of thick-walled mestome-parenchyma in the larger bundles bet»veen the leptome and hadrome. In M. disticliophylla the cells of the mestome-sheath show an excessive thickening in comparison with the other speeies, and the companion-cells of the sieve-tubes are veiy thick-walled in M. gracillima. Viewed in transverse section the outline of the mestome-bundles is either oval {M. disticliophylla) or orbicular {M. gracilis and gracillima). Besides these two types of leaves exhibited by Muhlenbergia, there is still a third one, characteristic of M. ßlijoes Curtis, and which has been described by Mr. Kearney (1. c.). The leaf of this speeies is permanently conduplicate and has deep furrows on either face of the blade. The mestome-bundles are located in the very prominent ribs, and are almost embedded in a large mass of colorless tissue occupying the ventral ridges over the larger mestome-bundles, besides that it occms as forming layers on the dorsal face of the leaf-blade. Lycurus Kth. L. phleoides H. B. K., which is also a member of the ^Stipeae", was collected on dry plains near Manitou, Colorado, and represents a type that has structural characteristics in common with other Gramineae of similar habitat, The leaf is conduplicate, furrowed, and both faces are very scabrous with numerous short, thick-walled papillae, and there are long, pointed hairs scattered over the upper face. Stomata occur on both faces near the shallow furrows and are level with the epidermis. Intervening between the ribs are small groups of bulli- form cells, which border on a few rows of colorless-tissue, exten- ding to the dorsal epidermis. The stereome is represented by a large group on the lower face of the midrib, and a similar large one on each leaf-margin; otherwise this tissue occurs only as a lew cells on either face of the ribs. — The mesophyll consists of palisades arranged radially around the mestome-bundles, these again being surrounded by a thin-walled, green and large-celled parenchyma-sheath and by a mestome-sheath, which shows a very Mr. Kearney*) does not attribute a mestome-sheath to any of these speeies since the vessels in the smaller bundles were observed to border directly on the parenchyma-sheath. Having followed the study of these speeies we concluded with Mr. Kearney that the more or less completely closed sheath of thick-walled cells, which lie up to the parenchyma-sheath, were not to be considered as belonging to a mestome-sheath, but that they simply represented mestome-parenchyma. But since we now studied other speeies of Muhlenbergia and from very different localities we have arrived at the conclusion that the three speeies actually possess a mestome-sheath. Moreover by renewing tue examination of M. capillaris we have found that the interruption of the mestome-sheath by the small vessels varies somewhat between apex and base in the same leaf, and that there are many eases in which even the smallest bundles possess a completely closed inner sheath. Testing the sheath with concentrated sulphuric acid it shows the same power of resistanee that is usually characteristic of true mestomesheaths, hence we infer that Muhlenbergia capillaris possesses both a parenchyma-and a mestome- sheath. *) Kearney, Thomas H., The plant eovering of Ocracoke Island. (Contrib. U. S. Natl. Herb. Vol. V. No. 5. p. 285. Washington 1900.) 8* 120 Botanisches Centralblatt. — Beiheft 2. heavy thickening of the inner cell-walls in the larger bundles. The outline of the mestome-bundles, when examined in transverse section, is mostly orbicular in Lycurus. These allies of Aristida are thus readily distinguished from tliat genus (not including those with plumose awns) by their having only one parenchymasheath, and from all the species of Aristida examined, by the presence of a mestome-sheath. — A colorless parenchyma, mostly located between the ribs is developed in Lycurus^ MuJilenhergia gracilis, gracillima and distichophylla, but is wanting in the other species of Muhlenbergia and was not noticed in any of the species belonging to the genera: Ötipa, Oryzopsis, Eriocoma, Nassella and Pi-ptochaetium, while it exists in all the Aristidae. The mesophyll is in most species developed as palisades, but it occurs also though seldom, as a homogeneous tissue of roundish cells in Stipa avenacea, capillata, ßlifolia and in Kassella. A mesophyll consisting of both palisades and roundish cells was found in Oryzopsis micrantha. Thus is Aristida s. s. considered from an anatomieal point of view a well-marked genus, when compared with its nearest allies, at least with the species, which we have had an opportunity to examine, and the most salient structural peculiarity is, of course, the presence of a double parenchyma-sheath. The constant abseuce of a mestome-sheath is of less importancCj although it constitutes an excellent anatomieal character in this particular case. — The subgenus Arthratherum contains, as stated above, some species that have and some that have not a double parenchyma-sheath, but in none of these does there appear any trace of a mestome-sheath. In this way the three species with naked awns in which two parenchyma-sheaths are developed appear to be more closely connected with the genus, than those with plumose awns and a Single parenchyma-sheath. The lacking of a mestome-sheath in both may possibly indicate some closer affinity to the other subgenera of Aristida than to Stipa and all those of the same tribe, which have mestome- sheaths. These structural divergences are, thus, to be found in a large number of species, which are not only considered as near allies of Aristida, but they are moreover, in many instances associated with the genus. Stipa avenacea and Muhlenbergia cajjillaris inhabit the same kind of soil as several species of Aristida viz. : Aristida oligantha, gracilis, purpurascens etc., while Aristida fascicidata inhabits the piain s of Colorado in Company with species of Stipa^ Oryzopsis and Eriocoma. Having thus considered the leaf structure in genera to be reckoned among the nearest allies of Aristida., we shall now present a few notes upon the corresponding structure of other genera, among which are several species that are offen found to be associated with Aristida, especially on the plains and in the dry fields, which are not, however, nearly allied to that genus. Holm, Some new ariitomical charncters for certain Gramineae. ]21 Genera of Gramineae associated with, but not related to Aristida. Sporobolus R. Br. We have examined the followiug species: S. airoides Torr. (Valleys, Kansas), *S'. argutvs Kth. (In moist soil, river-bottoras, Kansas), S. asper Kth. (On dry rocks at Great Falls of the Potomac, Maryland), S. asperifolius Thurb. (Plains, Denver, Colorado), S. hrevicalyx Scribn. (On rocks in the Spruce-Zone near Graymont, Clear Creek Caiion, Colorado, at 10300 ft' alt.), S. hrevifolius Nutt. (Durango, Southern Colorado), S. cryptandrus Gray (Plains, Denver, Colorado), S. cuspidatus Scribn. (Dry hills and uplands, in sterile soil, Kansas), S. depauperatus Vas. (Damp places along creeks at Twin Lakes near Leadville, Colorado, 9265 ft. alt.), S. indicus R. Br. (Clayish soil, Eustis, Florida), S. junceus Kunth. (High-Pine - woods near Eustis, Florida), S. pungens Kunth. (Sandy sea-shore near Cannes, France), S. tenacissimus Beauv. (Dry fields, Montevideo, Urug.), aS. vagmaeflorus Vas. (Dry fields near Great Falls of the Potomac, Maryland), S. virginicus (L.) Kth. (Sandy sea-shore, Tampa, Florida). The genus was established by Robert Brown upon species in which the empty glumes are very unequal in length and both shorter than the flowering glume (S. indicus) ; but since his time a number of other species of quite different type have been refered to the genus, namely species of Beauvais' Vilfa, in which the empty glumes are subequal and mostly longer than the flowering glume {V. virginica , pungens etc.). Nevertheless Vilfa, as distinguished by Beauvais, has not gained much recognition and is not regarded as anything but a synonym of Sporobolus in the works ofHackel, Bentham and Hook er. There are cases in which the length of the empty glumes in proportion to the flowering glume does not afford any very distinct character for the Separation of these two genera, especially in cases, where tlie empty glumes are very unequal in length, and the superior of these being of the same length as the flowering glume or, sometimes, even a little longer ; such species would naturally have to be refered to Sporobolus: „with the empty glumes un- equal", while the length of the upper empty glume makes them referable also to Vilfa. However many species are so distinct „ Vilfae'^ that one would not be surprised if some future mono- grapher of Sporobolus should refer them to this genus, Vilfa. 122 Botanisches Centralblatt. — Beiheft 2. In habit Vilfa scarcely diflfers from Sporoboliis ; S. Virginicus- and S. jpungens, botli Vilfae with Beauvais, are certainly verj characteristic species by their stoloniferous habit, but they are just as unlike most of the other species of Vilfa as those of SporohohiSj S. vaginaeflorus and aS. cuspidatus, both Vilfae, represent a mode of growth which is also to be observed in several species of Sporobolus proper for instance Ä depauperatus and brevicalyx, while S. argutus (Vilfa) has the habit of S. junceus and tenacissimus with a single, terminal panicle. Anatomically these species of Sporobolus are not to be distinguislied as two genera, at least not in regard to the structure of their leaves. SjJorobolus is a member of the Agrostkleae, of the subtribe Euagrosteae according to Hacke 1, and has a very characteristic fruit. Its pericarp is thin, dehiscent, free from and merely enclosing the seed; a fruit known in but few other genera, namely, Eleusine, Crypsis and Heleochloa. Many of the species are inha- bitants of open plains and prairies, and are frequently associated with species of Ariatida. The leaves are usually narrow, but Hat with no prominent midrib ; both faces of the blade are furrowed in several species : *S. argutus, brevicnlyx^ crypjtandrus, depauperatus and very deeply in S. aspierifolius, while in the remaining species the Iower face is quite smooth. The leaf surface is mostly scabrous by short papillae, or by long, prickle-like projections as in -S'. cus- pidatus ; glabrous leaves are possessed by *S'. asper, cryptandrus and vaginaeflorus. BuUiform cells do not occur above the midrib, but between each two ribs on the upper face of the blade; they are well- developed in S. airoides, argutus^ cryptandrus, depauperatus, indicus and vaginaeflorus, but are more or less reduced in the others, especially in S. pungens, virginicus and junceus. The outer cell-wall of epidermis is often heavily thickened on both faces of the blade, and the stomata, which are distributed on both faces of the leaf, are level with the epidermis in most of these species, or slightly projecting (S. brevicalyx and cryptandrus). The stereome is relatively but weakly devcloped in Sporobolus, and accompanies the mestome-bundles as small groups on either face of these besides that the outermost portion of the margin contains an isolated bündle of this tissue. Between the ribs, underneath the bulliform cells may be found a colorless tissue of a few, one or two, rows of cells (S. asperifolius, pungens, virginicus), or only near the leaf-margin {S. asper, vaginaeflorus) as a few subepidermal layers on the upper face; in S. junceus the colorless tissue is much farther developed and occurs not only between the ribs, but also above the mestome-bundles and constitutes a verjr prominent portion of the high ridges. A somewhat different structure is exhibitcd by S. Hookeriiy which has been studied by Sir r ine andPammel (I.e.), where a larger mass of colorless tissue occupies the upper central portion of the leaf- blade, covering the midrib with its adjoining four mestome-bundles, besides that it occurs also as a few layers Holm, Some new anatomical chnracters for certain Gramineae. 123 "beneatli the bulliform cells in the fiirrows. — The mesophyll consists of palisades, which radiale towards the center of the mestome-bundles in all the species, which we have examined. A Single and green parenehyma-sheath is observable around the mestome-bundles; it is generally large-celled, but the cell- walls are either thin or distinctij thiekened, the latter being characteristic of S. airoidesy hrevlfolius , cuspidatus, pungens and vaginaeflorus ; a parenchyma- sheath of small and thin walled cells was observed only in ^S. junceus. Inside the parenehyma-sheath is a mestome sheath, noticed in all the species, *) of which the inner cell-walls are usually thiekened, very heavily in S. airoides^ asper, indicus, junceus and pungens. — As to the location of the mestome-bundles, they are in most of the species confined to the ribs, but may also be seen in the furrows in a few species {S. airoides, asper and vaginae- florus) ; a transverse section shows their outline to be oval or orbicular, the latter form being the most frequent, but often mixed with the former in the same leaf [S. asper, hrevifolius, cuspidatus, junceus etc.). The mestome-bundles are thus either all orbicular, or this form may occur together with the oval, but we observed no instance where the latter form was the only one represented. Calamovilfa longifolia (Hook.) Scribn. (Plains, Denver, Colorado). This genus is also a representative of the ^Euagrosteae"' and is very nearly related to Ammophila Host. {Psamma Beauv.) by the chartaceous flowering glume ; but it has the large and loose panicle of Calamagrostis, to which the species was also refered by Hook er. — There is still another species of this little genus, which by Gray was placed with the former as a section of Calamagrostis, but Ha ekel proposed the segregation of these species to form a genus ^^Calamovilfa": „Empty glumes unequal; flowering glume one-nerved: rhachilla not prolonged". We have only examined C. longifolia, which grew socially on the plains *) In describing the leaf-structure of Sporobolus Virginicus (L.) Ktli, Professor Warminp (Halofyt-Studier, p. 227) states that the mestome- bundles, viewed in transverse section, are arranged in a zig-zagged line, the larger being located in the projecting ribs, the smaller in the furrows; that the cells of the mesophyll do not present any very pronounced shape as palisades, and that epidermis of the lower face is generally very large- celled. He compares this structure with that of S. spicatus, figured by Volkens (1. c). But the specimens which we examined of S. virginicus from Florida exhibit a structure so dilFerent from that described by Professor Warming, that the material examined by him must have been wrongly identified as of S. virginicus. The leaf of real S. virginicus has no mestome- bundles in the furrows. The mesophyll represents a true and very distinct palisade-tissue, the cells of which radiate towards the center of each mestome- bundle, besides that the cells of the epidermis are small on the lower face. Moreover a mestome-sheath is plainly visible in this species, and is quite thick-walled, in the larger bundles, while no such sheath is mentioned by Professor Warming, as occurring in the material, which he examined. — The structure of S. virginicus is thus very different from that of S. spicatus (fide Volkens 1. c ), but is almost identical with that of S. pungens from Europe. 124 Botanisches Centralblatt. — Beiheft 2. Dear Denver and Manitou, Colorado. It is the tallest of the Gramineae of the plains and is strongly stoloniferous. — The leaves are long, relatively broad and are equally furrowed on both faces. A few, scattered, hairs occur on the upper face, while the lower is nearly glabrous. There are small groups of bulliform cells in the furrows on the upper face, which cover narrow layers of colorless tissue between the ribs. The sto- mata are almost level with the epidermis and occur on both faces of the blade. A thick-walied stereome accompanies the mestome-bundles and borders on the parenchymasheath on the leptome and the hadrome-side of these. The mesophyll. which is thus confined to the ribs, cousists of palisades, all of which are arranged radially around the mestome-b.undles. These are surrounded by a large- celled, thin-walled and green parenchyma-sheath, and also by a moderately thickened mestome-sheath, which is continuous in all the bundles. Several layers of thick-walled mestome-parenchyma were observed around the leptome. The outline of the mestome- bundles is always oval. Buchloe dactyloides Engelm., the famous „BufFalo-grass", covers large areas of the dry plains in North America, and is frequently associated with various species of Aristida. It belongs to the ^Chlorideae'''' , and is mostly dioecious, the two sexes being very unlike. *) The leaves are plane, and the lower face has narrow furrows between the ribs, while the upper is nearly smooth. There are many short papillae on both faces of the blade outside the subepidermal stereome, and long unicellular, pointed hairs are scattered over both faces. Between the ribs occur large bulliform cells, which pass gradually over into a single layer of colorless tissue, extending to the lower epidermis. The outer cell- wall of the epidermis is strongly thicke- ned on both faces and covered by a distinct smooth cuticle. Stomata occur on the sides of the furrows and near the bulli- furm cells on the upper face. They are surrounded by papillae, but are otherwise level with the epidermis. There is not much siereome in the leaf, and it forms only small groups above and below the mestome bundles, mostly separated from the parenchyma- sheath by the palisades, and a small, isolated group is located on the leaf-margin. The mesophyll is confined to the ribs, where it surrounds the orbicular mestome-bundles as radially arranged palisades. These border on the single parenchyma-sheath, which is large-celled, somewhat thick-walled, and contains starch. The mestome-bundles are thus surrounded by only one paren- chyma-sheath, which is continuous in all the bundles, Inside is a true mestome-sheath,whichpresents somemodifications: The cell- walls are heavily thickened in the larger bundles, but only around the *) The best figure of this peculiar, little grass is given by Engelmann in Iiia paper: „Two new dioecious grasses of the United States." (Transact. St Louis Acad. Sc. Vol. I. St. Louis 1859. i). 431.) Holm, Some nevv anatomical characters for certain Gramineae. 125 leptoine and oü the sides of the hadrome; they are thin just above the liadrome, but otherwise this sheath is constantly con- tinuous in the large mestome-bundles. But in the smaller mestome- bundles the sheath is not onlj thin-walled with the exception of one or two cells beneath the leptome, but it is also interrupted by the two vessels, at least in some instances. Such interruptions of the mestome-sheath by the vessels has been noticed before, but is not, however, frequently met with, and it is often difficult to decide whether these cells belong to a mestome-sheath or whether they are to be considered as mestome-parenchyma. In the present case the test with concentrated sulphuric acid proved these cells to represent a mestome-sheath. A layer of thick-walled mestome- parenchyma occurs between the leptome and hadrome, but only in the largest bundles. Schedonnardus paniculatus (Nutt.) Trelease is also a member of the Chlorideae, and we coUected this together with the preceding on the plains near Denver, Colorado. The leaf is conduplicate with a distinct midrib, and is furrow- €d on both faces, though but slightly so on the lower. Most of the epidermis- cells are extended into short obtuse papillae, rendering the leaf faces very scabrous; but no proper hairs were observed. Small bulliform cells are developed on the upper face, in the bottom of the narrow furrows, whicli in this species pass over into a colorless tissue, that extends to the lower epidermis, except on the sides of the midrib, where a small group of sub- «pidermal stereome is located. The stomata occur on both faces of the blade near the furrows and are slightly projecting, sur- rounded by the papillae. The stereome is much better developed in this genus than in Buchloe, and forms a large thick-walled group below the midrib, triangulär in transverse section, besides that a similar large group is seen on the leaf-margin. Minor groups of this tissue also occur on the leptome side of the larger mestome-bundles, but seems to be almost totally absent from the hadrome-side. — Examining the structure of the mesophyll and the mestome-bundles with their parenchyma- and mestome-sheath, we find this to be absolutely identical with that of Buchloe. Schedonnardus is, nevertheless, readily distinguished from Buchloe by the strongly developed stereome in the midrib, the small bulli- form cells, and by the absence of hairs, even if the other parts of the blade show a similar composition. Bouteloua oligostachya Torr. This grass belongs also to the Chlorideae and is very frequent on the dry plains of Colorado, where it forms large and very deuse patches, otten resembling the staminate plant of Buchloe. The leaf-structure is so much like that of Buchloe in regard to the shape , the development and the distribution of the various tissues, that we are unable to point out any other difference than that the leaf of Bouteloua is a little thicker; the mestome-bundles are nearly all oval and tlie broader ribs are, on both faces, 126 Botanisches Ceutralblatt. — Beiheit 2. covered by one or two subepidermal Inyers of thick-Avalled stereome, ■\vhich in transversc section forms a long, linear group above and beloAv the ribs, besides that stereome also occurs in the furrows of the dorsal face of the blade. But the structure of the two is identical as to the palisades, the parenchyma- and the mestome- sheaths. Of these three Chlorideae, Schedonnardus shows a large midrib supported by a large mass of stereome. A very different structure is, however, exhibited by Chloris petraea Sw, from sandy sea- shores, which has been described and figured by Du val- Jouve and Kearney (1. c.) and which possesses a large colorless tissue underneath the entire ventral epidermis, which is here differentiated into a broad band of bulliform cells above the strongly carinate midrib. A single parenchyma- and a mestome-sheath was also observed in this genus, besides that the mesophyll consists of pali- sades, arranged radially around the mestome bundles. But the leaf of Chloris 'petraea is sniooth, without furrows, and is scabrons only on the lower face. Glyceria airoides Thurb. (Festucaceae). Besides being very abundant in alkaline soil on the plains of Colorado, this species may also ascend the mountains to an ele- vation of 10,300 ft., where it occurs on dry, rocky slopes. It is, thus, one of the Gramineae, characteristic of the plains, and as will be shown in the following pages, it exhibits a leaf-structure, which is so very much unlike that of other species of Glijccriay hitherto examined by various authors. The leaf is very uarrow, detply furrowed on the upper face and covered Avith quite long, unicellular, pointed hairs on both faces of the blade. Small bulli- form cells are present in the furrows, but none are developed above the midrib ; the cell-walls of epidermis are much thickened on both faces of the blade, and the stomata, level with the epi- dermis, are located in that part of epidermis, which covers the mesophyll, but are most frequent along the sides of the furrows. The stereome is not very thick-walled, and accompanies the mestome- bundles as large groups on the leptome-side, bordering on the parenchyma- sheath but as only a few layers or a few cells on the hadrome-side of these, separated by layers of mesophyll. The palisade-tissue is not as typically developed as in other Gramineae from the same localities, and the cells are usually relatively short, except those that border directly on the paren- chyma-sheath. These are a littlc longer and are arranged radially around the nerves. No lacnnes were observed in the mesophyll, and Ave mention this, bccause these are very conspicuous in leaves of other species of Gli/ceria. The larger mestome-bundlcs are oval, and the smaller orbicular in transverse section ; they are located in the ribs, and the mediane of these is not more promi- nent than the others. They are all surrounded by a small-celled, thin-walled parenchyma-sheath, Avhich contains Chlorophyll, and which is completely closed in all tiie bundles. There is also a Holm, Some v.ew anatomical characters for certain Gramineae. 127 mestomesheath of cells with the inner wall very thick and porou& in most of the bundles. Glyceria airoides has then tlie same principal leaf-structure as other genera inhabiting the dry plains : namely the deep furrows^ the hairy covering, the dense mesophyll of palisades around the mestome-bundles and the relatively narrow leaf-blade. Duval-Jouve (1. c.) has described and figured leaves of Glyceria aquatica, ftuitans and nervata, in which wide lacunes traverse the blade between the nerves ; and the mestome-bundles de not form any projecting ribs in these species, except the mediane one, which is located in the keel. The leaf of G. jiui- tans is, however, deeply furrowed on its upper face, but the mestome-bundles are, nevertheless, to be found in the bottom of the furrows, while the ridges are merely occupied by a few layers of mesophyll, surrounding lacunes of very great breadth. This same author has also described G. feshicaeformis, which to some extent is more like our G. airoides, as to its leaf, which is quite thick and narrow, besides that the mesophyll is compact without any lacunes. It differs, however, from that of G. airoides by it& smooth surface and by the large colorless tissue, that covers the hadrome of the larger mestome-bundles, as well as in that no hairs are developed. Distichiis spicata (L.) Greene (Festuceae). This grass, originally described by Linnaeus as Uniola spi- cata, and later by Rafinesque as Distichiis ^naritima, inhabits salt- marshes along the Atlantic and Pacific coasts of this country and is also very frequent in the interior on low alkaline plains. Our material was collected near Denver in Colorado. The structure of the leaf resembles strikingly that of Cala- movilfa, but no hairs are developed, while short papillae abound on both leaf-faces : on the ridges of the upper, and in the shallow furrows of the lower. The blade is very deeply furowed above, and the furrows are occupied by large and well-developed bulli- form cells. Epidermis is everywhere very thick - walled, but especially outside the stereome on the lower face. Stomata are present on the sides of the furrows and are almost level with the epidermis, but surrounded by thick, curved papillae. A colorless tissue of about two rows of cells in four layers is located under- neath the bulliform cells, in the broad Spaces between the ribs, The stereome is thick- walled, but occurs only in small gioups above and below the mestome-bundles, but there is no large group, supporting the midrib, and the margins have only a very small group of this tissue. The mesophyll is dense and consists princip- ally of a single layer of palisades, arranged radially around the mestome-bundles. These have the usual parenchyma- and mestome- sheath, of which the former is large-celled, a little thick-walled and contains Chlorophyll. The latter is strongly thickened and is only continuous in the largest mestome-bundles. Many of the companion-cells have also very thick walls; thus the leptome pre- 128 Botanisches Centralblatt. — Beiheft 2. sents a very peculiar aspect appearing as if intermixed with stereome. None of tlie mestome-bundles showed the orbicular outline, which is otherwise characteristic of these inhabitants of dry plains and deserts- Our material of this grass was coUected in alkaline soil on the plains of Colorado, but the leaf-structure is identical with tliat of specimens from the sea-shore. In a previously published paper (Botan. Gazette 1891. p. 275) we have described DistichUs from various parts of this country, and the structure is in all impor- tant points the same in plants from the salt-plains of the interior, and in those from the salt marshes of the sea-board. Munroa squarrosa Torr. (Festuceae). This is like Buchlo'e and Schedonnardus one of the most eharacteristie grasses of the plains. It is annual, but very much branched and forms small, glaucous cushions of very rigid leaves, while the flowers are barely visible, being hidden in the leaf- sheaths. The culms are very short and the leaves crowded at the apex, each supporting a minute brauch with a large proph3^11on, of which the two nerves are extended into quite long stiff and pungent awns, reüexed and divergent. The leaf as to its anatomy reminds us very much of that of Buchlo'e, but has more stereome throughout, especially under- neath the leptome and the colorless tissue. The blade is narrow, furrowed on both faces, but the furrows are wide and shallow. Hairs are absent, but pointed prickle like projections are scattered on the Upper face, while the lower is slightly scabrous with short papillae. The bulliform cells are quite large and cover a few layers of colorless tissue. Stomata are distributed on both faces, near the furrows. As stated above, the stereome is rauch better represented in this grass than in Biichloe, but shows otherwise the same distribution. The mestome-bundles are relatively small, all orbicular and surrounded by a single layer of palisades, a large- celled, thin walled and green parenchyma-bheath, and a mestome- sheath with the inner cell-walls much thickened and porous in the larger mestome-bundles. Scleropogon Karioinskianus (Fourn.) Benth. (Festuceae). This dioecious grass from the prairies of Texas is remark- able for the very different aspect of the two sexes, which is so great that without proof one would never suspect them to belong to the same species. The Howering glume of the staminate spikelet is only minutely three-toothed at the apex, while in the pistillate plant it is provided with three very long, firm and sometimes twisted awns. The leaves are relatively short, Hat and furrowed on both faces, scabrous with short, obtuse papillae. There is a band of well developed bulliform cells in the furrows between each two mestome bundles on the Upper face of the blade with the outer walls thickened like the other epidermal cells. Stomata occur on both faces and are almost level with the epidermis. The fitereome is very thick-walled and forms a large group below the Holm, Some new anatomical eharacters for certain Gramineae. 12^ midrib, and also accompanies the lateral nerves on the leptome- and hadrome - side of these. A dense palisade - tissue sur- rouuds the mestome-bundles and also oceupies the Spaces between these, underneath the bulliform eells, excepting near the midrib, where this spaee is taken up by a few layers of colorless tissue. The cells of the palisade-tissue are arranged radialiy towards the Center ot the mestome-bundles and border directly on a thin- walled, large-celled, green parenchyma-sheath, inside of which is a mestome-sheath of thick-walled cells. There is also in the larger bundles a layer of thick-walled mestomeparenchyma between the leptome and hadrome. The outline of the bundles in trarsverse section is oval in the larger ones, and orbicular in the smaller, the latter predominating On the whole, the general leaf-structure of these associates of Aristida displays the same and constant development of a single, mostly large-celled parenchyma-sheath , besides a mestome-sheath inside this. — Furthermore the mesophyll consists of palisades arranged radialiy around the mestome-bundles, and this cell-form is the prevalent in these species ; though Glyceria is exceptional in having not only palisades, which border directly on the paren- chyma sheath, but also some layers of much shorter and nearly roundish cells with Chlorophyll between the ribs, underneath the bulliform cells. A colorless tissue was observed in most of the species; Glyceria and several species of Sporolohus (S. airoides^ argutus, hrevicalyx, cryjjtandrus, indicus etc.) lack this besides that it is only developed as a small group, one on each side of the midrib in Scleropogon, or only above the midrib, as was observed in Sporobolus tenacissimus. But otherwise the structure seems very uniform and quite similar to that of the allied genera, besides also exhibiting several points in common with Aristida. Deductions. Contrary toour expectation we have not succeeded in de- tecting the double parenchyma-sheath in any of the genera, that are allied or associated with Aristida, and it constitutes, no doubt, a generic character. Its absence from some of the Aristidae does not seem to indicate that such modifications in structure are induced by diversity in environment, but it seems more probable that these species, in which there is only one sheath developed, should be removed from Aristida proper, and especially because their morphological eharacters are so very distinct. When we at first noticed the two Chlorophyll - bearing sheaths in Aristida fasci- culata, we thought that the innermost might correspond to the one whieh Haberlandt (1. c.) detected inside the mestome-sheath of Cyjjerus, but Professor Schwendener has kindly informed. "US that he is more inclined to consider them as histologically distinct, even if their function be identical. The outermost of these sheaths compares, on the other hand, with the ordinary parenchyma-sheath, known so well from the niestome-bundles in ISO Botanisches Centralblatt. — Beiheft 2. Gramineae, Cyperaceae, Juncaceae etc.*), and can ouly be defined in this way ; to consider it as a mestome sheath is at once excluded by the fact that it contains Chlorophyll, furthermore ou account of the shape of the cells. These sheaths as they occur together in cur Aristidae may possibly be regarded as an inherited character rather than an epharinonic, since they are equally well developed in species from arid plains, rieh prairies, hill-sides, tields and low pine-barrens, while at the same time they are wanting to many species from alHed and associated genera of the order. And we have also shown that it is not a structure that is especially characteristic of Aristidae only from the plains and prairies in this country, but that other members of the same section Cliaetnria from Asia, Africa and Australia exhibit exactly the same peculiarity. — Characteristic of these Aristidae with a double sheath is the absence, and evidently the constant absence, of a mestome-sheath, besides that there is very little thick-walled mestome-parenchyma visible in these species; the plumose-awned Aristidae have no mestome-sheath either, but the mestome-paren- chyma is in these species very prominently thick-walled and occurs often as almost continuous sheaths around the leptome and hadrome, thus simulating a true mestome-sheath, The presence of a mestome- sheath in all the other Gramineae, which we have studied, and which may be added to those, already enumerated by Professor Schwenden er (1. c. p. 413) as possesesing this sheath, seems surely to confirm the statement made by this author (1. c. p. 414) that its development does not depend on the surroundings, climate er soil. Because we found the mestome sheath developed in several genera from the plains, prairies and woodlands, of which many species inhabit very different localities, but in which this parti- cular sheath is, nevertheless, present with no modification what- soever. The constant lacking of this same sheath in Aristida from so man}'- and very remote stations speaks also in favor of this supposition. But it woulJ not be natural to divide Aristida or perhaps any other genus simply on account of peculiarities in structure, and we, therefore, do not approve of the Separation of certain genera of Cyperaceae on account of the presence or absence of the green sheath inside the mestome-sheath. We allude to Dr. Rikli's Suggestion (1. c.) that Cyperus for instance must he con- sidered as two distinct genera: Chloro- and F,u-Cyperus in respect to the presence or absence of this inner sheath. Having studied many species of Cyperus from North America and from very *) Pde-Laby describes the ordinary parcnchyma-«heath of the Gra- mineae and niakes the following Statements: „La presence de cette gaine verte ou incolore, n'a pas ete signalee, ä ma connaiseance" and „Seh wen- dener est lo soul qui ait fipuree mais il n'en fait pas une mention speciale d ins le texte !" — (Etüde anatoiiiique de la feuille des Graminees de la France. (Annales des sc. Botanique. Paris 1898. p. 237 and 238.) Holm, Some new anatomical characters for certain Gramineae. 131 diverse localities, vre liave, so far, observed tliis same sheath in DO less tHan four subgenera : Eucyperus^ Pycreus, Mariscus and Diclidium, thus if Cy}jerus should be divided into CJiloro- and Eu-cyjjerus, each of these would actually become an alliance of veiy diverse types, of which several paralel forms would liave to be separated and refered, some to Cliloro- others to Eu-cyperus. In this instance the morphological characters should not be under- estimated, even if the anatomical characters be ever so pro- minent. It is differeut, however, with Äristida, where excellent mor- phological characters accompany the anatomical distinction, and it has surprised us, that the plumose-awned Stipae appear to be anatomically inseparable from the others ; we had expected to find in these Stipae diversities in structure analogous to those observed in Äristida. Thus is the presence of this double sheath and the absence of a mestome-sheath the most conspicuous character, by which the North American and some other species of Äristida are distinct from their allies. But otherwise, as we have seen above, the leaf-structure in general is much the same in all of these. The more or less deeply furrowed surface of the blade; the development of epidermis into bulliform cells between the ribs, but not above the midrib ; the presence of papillae or hairs beut over the furrows with the stomata; the palisades arranged radially around the mestome-buudles and fiually the distribution and relative develop- ment of the stereome, all these characters seem almost uniformly developed in these species with but a few exceptions. The co- lorless tissue, the function of which is generally explained as being for the storage of water, is on the other band very une- qually represented in these plants; it is developed in many and located underneath the bulliform cells in the furrows, but it lacks in Stipa, Oryzopsis, Eriocoma etc. several of which are among the most frequently associated with Äristida, besides being among its nearest allies. If we finally consider the habit of these plants, it does not seem as if anj special type is characteristic,, neither among the species from the plains, the prairies or the fields. Caespitose and stoloniferous species occur together ; the culms may be simple or much branched with numerous lateral inflorescences ; the leaves may be almost vertical or horizontal, flat or conduplicate, at least when dry, but usually with power to open, when the atmosphere becomes moist; the leaf-sheaths may be narrow or much inüated, thus partly enclosing the inflorescence, as in the pistillate plant of Buclüoe, in Munroa, Sporolohus cryp)tandrus , vaginaeßorus, asper etc., and a similar case is also recorded by Warming*) as characteristic of several Gramineae from sandv sea-shores in Denmark. *) Warming, Eug, De psammophile Formationer i Danmark, (Vidensk. Jledd. Naturhist. Forening 1891. p. 199.) 132 Botanisches Centralblatt. — Beiheft 2. Furthermore in regard to the structure of the fruit, we have Seen that the dehiscent utricle of Sporolohus is common to species from very diverse localities; that the long and triple-awned llowe- ring glurae which tightly encloses the caryopsis in Arisiida is also common to species from plains, prairies etc. ; while other genera from these same places are destitute of such means for dispersing their seeds, Glyceria, Distichiis, üchedonnardns etc. Aristida fasciculata is, thus, associated with many and very diverse types of Gramineae, all of which would have been classi- lied as „Xerophytes" unless the structure of other Aristidae had been considered at the same time in connection with their respec- tive associates. It can hardly be denied that the similarity in structure, as exhibited by these plants, is too striking for sepa- rating them in such classes as Xerophytes, Halophytes or Mesophytes only on account of the conditions of the local surroundings, in- asmuch as this same structure is illustrated by inhabitants of plains, fields, swamps etc. with no modification of importance. Very suggestive papers have been published in later years bearing upon such Classification and defining the social occurrence of certain plant-species as constituting special societies. It may be that such exist, but we consider it a general mistake to esta- blish such societies as xerophilous, hydrophilous etc. without pre- viously having studied their structural peculiarities. And the study of a Single order or even a single, but large genus with wide distribution, may enable us to demonstra*e such modifications as are probably the result ot the influence of the enviroument, climate and soil. Furthermore by extending the research to a group of allies and associates a still more compleie illu -tration may be obtained, than if we undertake to examine a large number of diverse types, representatives of Orders, that are in no respect allied to each other, but which have tbat one peculiarity in common, that they are able to thrive in the same soil, in deserts, sand- dunes, bogs, woods etc. Our present knowledge of plant-anatomy is too incomplete to enable us to distinguish between such structures as are characte- ristic of bog plants, of strand-plants, desert-plants etc. This be- comes the more evident when we compare the works, that have been published on this subject, where the author generally arrives at the conclusion that no clear distinction can be drawn between such and such society, as was at first considered as being perfectly natural and well defined. And it is now openly admitted that Halophytes and Xerophytes exhibit „prominent" or even „complete" agreements as to their structure, besides that one of the most prominent writers on this subject has lately expressed the opinion, that it is far from certain whether any characters really exist that may he defined as typical of Xerophytes and Halophytes *). Moreover this same author has pointed out the remarkable large *) Warminp, Eug., Halophyt-Studier. (Kgl. Danske Videnak. Selsk. Skr. Vol VIII. Series 6. p. 236. Kjöbenhavn 1897.) Holm, Some iiew anatomical characters for certain Gramiueae. 133 number of Hydrophytes to which so-called xerophilous structures are common. Comparing the structure of the Gramineac, which we have disciissed in the preceding pages, it does not seem that Aristida from the plains of Colorado has characteristics warranting the designation of the species as a xerophyte in contrast to ^.1. spici- formis and palustris from pine-barren ponds in Florida, which latter from their habitat would he called Hydrophytes. Similarly the species of Sporobolus are in no wise to be separated on structural grounds into Xerophytes or Halophytes. It seems, in othcr words, very unsafe to conclnde that the inhabitants of deserts, bogs etc. exhibit a corresponding structure which should be com- mon to all plants from similar surroundings. On the other band we may well speak of bog-plants, desert-plants etc. these terms being only applicable as far as concerns the nature of the surroundings, but not including the internal structure. We have, therefore, raade no attempt to classify the species of Aristida, described above, as Xerophytes or Halophytes, inasmuch as avc have not examined more than about half of the species known of this genus. We simply desired to call attention to the structural peculia- rity exhibited by some of the species, which may prove of some advantage to a future Classification of these, besides that the sketch of the leaf may furnish some illustration of the general structure of the Gramineae from the plains and prairies of North America. Brookland, DC, Febry. 1901. Bd. XJ. Beiheft 2. Bot. Centralbl. 1901. y Karyokinesis in Magnolia and Liriodendron witli special reference to the behavior of the chromosomes. By Frank Marion Andrews. . tt I With 1 plate. So many views and contradictoiy Statements concerning the behavior of the chromosomes during karyokinesis in pollen — mother — cells have been advanced, that it seems desirable to state rather briefiy the more important ones before beginning any discussion of the subject. Strasburger 's view — which is now generally accepted by botanists is — that the reduction takes place while the pollen and embryo-sac mother-cells are in the resting stage — and that this reduced number is maintained until the sexaal nuclei fuse which re-establishes the original number of chromosomes. There is, therefore accompanying both nuclear divisions in pollen and spore- mother-cells a longitudinal Splitting of the chromosomes and no transverse divisions. Strasburger ^) and Mottier find conclusive proof of this fact in the mother-cells of the pollen and embryo-sac in Lilium. In the Embryo-sac of Lilium martagon where the behavior of the chro- matin was followed with the greatest clearness and certainty the longitudinal Splitting of the chromatin thread which forms a uni- form spirem in each division, can be seen before segmentation into chromosomes — Ob. Ep. Zellen in der Flächenansicht polygonal, relativ grosslumig, mit ziemlich dicken Seitenrändern; Seitenwände ge- tüpfelt, Aussenwände sehr stark verdickt; einzelne Zellen mit ver- schleimter Innenmembran. Unt. Ep. Zellen in der Flächenansicht grosspolygonal, mit sehr dicken Seitenrändern, Seitenwände vielgetüpfelt, Aussenwände sehr stark verdickt, schwach massiv papillös; Papillen auf flach- kegelförmigen Erhebungen stehend ; die die Papillen führenden Zellen sind in der Flächenansicht isodiametrisch; Cuticula flach warzig; sehr zahlreiche Zellen mit stark verschleimter Innenmembran. Sp. -Oeff. Nur oberseits, zahlreich, richtungslos, tief ein- gesenkt, mit drei Nachbarzellen, von denen eine rechts, eine links — beide an Grösse verschieden — vom Spalte liegt, die dritte ihrer Breite nach der Gesammtfläche der beiden ersteren vorge- lagert ist (v. Fig. 7); die Schliesszellen sind von den Nachbar- 170 Botanisches Centralblatt. — Beiheft 3. Zellen bogenförmig überwölbt derart, dass im Querschnitt ein kaminartiger Raum zwischen letzteren entsteht. Blttb. Mesophyll subcentrisch ; oberseits lockeres Schwamm- gewebe, in der Nähe der Nerven pallisadenartig ; unterseits ein- schichtiges Pallisadengewebe , dessen Zellen von schwankender Form; zwischen diesem und der unterseitigen Epidermis eine ge- schlossene Schicht, aus kurzen und breiten Zellen bestehend, die im trocknen Blatte mit rothbraunem, gerbstoflfartigem Inhalt er- füllt sind. Nerv. Haupt- und grössere Nerven mit schwachen Skleren- chymbündeln ober- und unterseits, die auf der Holzseite schwächer sind, als auf der Bastseite; Sklerenchym englumig, dickwandig; sehr deutliche Parenchymscheide. Klle. Nicht beobachtet. Trieb. Nur am Blattrande, zahlreich, dreizellig; die sehr lange Endzelle, die mit auffallend grosser, ovaler Basis der Hals- zelle aufsitzt, ist dickwandig, englumig ; letztere ragt mit langem zungenförmigen Lappen über die Epidermis hervor. Pultenaea aspalathoides Meissner. Preiss, No. 838, Nov. -Holland. Ob. Ep. Zellen in der Flächenansicht polygonal, massig .grosslumig, mit ziemlich dünnen Seitenrändern ; Seitenwände sehr spärlich und fein getüpfelt ; Aussenwände verdickt , deutlich massiv papillös ; zahlreiche Zellen mit stark verschleimter Innen- membran. Unt Ep. Zellen in der Flächenansicht von derselben Be- schaffenheit rein oberseits; Seitenränder etwas dicker und weniger zahlreiche Schleimzellen. Sp.-Oeff. Ober- und unterseits gleich zahlreich, richtungs- los, wenig eingesenkt, mit drei (selten vier) Naehbarzellen, von denen eine rechts, eine links vom Spalte liegt, während die dritte der GesammtHäche der beiden ersten vorgelagert ist; die beiden ]e zu einer Seite des Spalts liegenden Nachbarzellen sind im all- gemeinen von gleicher Grösse und parallel zur Richtung desselben. (Fast Rubiaceen-T y\)us, wie bei Gastrolohium hilobum, v. Fig. 5.) Blttb. Mesophyll centrisch; oberseits ein- bis zweischichtiges, unterseits einschichtiges, meist kurz- und breitgliedrigcs Pallisaden- gew^ebe , in der Mitte grosszelliges , wenig lückiges paren- chymatisches Gewebe, dessen Elemente ebenso wie einzelne Zellen des Pallisadengewebes im trockenen Blatte mit rothbraunem, gerb- stoffartigem Inhalt erfüllt sind. Nerv. Hauptnerv im Anschluss an Holz- und Basttheil zu- nächst von kräftigen Sklerenchymbündeln begleitet, an welche sich bis zur beiderseitigen Epidermis massig grosslumiges, sklerussirtes Parenchym anschliesst (durchgehend). Klle. Grosse Einzelkrystalle in Begleitung des Nerven- sklerenchyms. Trieb. Oberseits spärlich, unterseits zahlreich, dreizellig; die sehr lange Endzelle ist dickwandig, sehr englumig, mit breiter Hühner, Untersuchungen über die Blatt- und Achsenstru^tur etc. 171 ovaler Basis der Halszelle aufsitzend, die mit zungenförmigeiii Lappen über die Epidermis hervorragt, Pulte n et ea canaliculata Ferd. v. Mueller. F. V. Mueller, Australia. Ob. E p. Zellen in der Flächenansicht annähernd polygonal, relativ grosslumig, mit etwas gebogenen, dünnen Seitenrändern; Cuticula fein gekörnelt ; zahlreiche Zellen mit stark verschleimter Innenmembran. Unt. Ep. Zellen in der Flächenansicht ziemlich kleinpoly- gonal , mit dicken Seitenrändern , Seitenwände vielgetüpfelt ;; Cuticula gekörnelt ; wenige Zellen mit verschleimter Innenmembran. Sp. -Off. Nur oberseits, zahlreich, wenig eingesenkt, richtungs- los, mit drei Nachbarzellen, deren Anordnung wie bei. F. aristata,. Blttb. Mesophyll bifacial; oberseits einschichtiges, kurz- und breitgliedriges Pallisadengewebe, unterseits wenig lückiges,, oft pallisadenartiges Schwammgewebe. Nerv. Hauptnerv von schwachen Sklerenchymbogen an. Holz- und Bastseite begleitet; die kleineren Nerven ohne Skleren- chym; Sklerenchjm massig dickwandig, relativ grosslumig. KUe. Der gewöhnlichen Form in Begleitung des Nerven- sklerenchyms und in Zellen des oberseitigen Gewebes. Trieb. Ober- und unterseits sehr zahlreiche, einen filzigen Belag bildende Deckhacire, dreizellig; die sehr lange und schmale Endzelle ist sehr dickwandig, englumig und verläuft gerade und spitz 5 die Fusszelle ist kräftiger als die übrigen Epidermiszellen ausgebildet, zum Theil ziemlich tief in's Mesophyll eingesenkt. Pulte 71 aea conferta Benth. F. V. Mueller, W.- Australien. Ob. Ep. Zellen in der Flächenansicht polygonal, relativ grosslumig, mit ziemlich dünnen Seitenrändern : Seitenwände ge- tüpfelt; Aussenwände massig verdickt; Cuticula gekörnelt; zahl- reiche Zellen mit stark verschleimter Innenmembran. Unt. Ep. Wie oberseits, Seitenränder dicker. Sp.-Oeff. Oberseits sehr zahlreich, unterseits weniger zahl- reich, richtungslos, ziemlich tief eingesenkt, mit meist drei Nach- barzellen, deren Lagerung wie bei P. aristata'^ die Wände des- zum Vorhot führenden Spaltes sind stärker verdickt und der Spalt selbst in der Flächenansicht hanteiförmig. Blttb. Mesophyll centrisch, ober- und unterseits je eine ziemlich kurz- und breitgliedrige Pallisadenschicht, in der Mitte massig lockeres Schwammgewebe; das ganze Mesophyll, besonders aber das Schwammgewebe, ist von Zellen mit schwachbraunem, gerbstoffartigem Inhalt durchsetzt. Nerv. Hauptnerv an Holz- und Basttheil mit ausserordent- lich kräftigen Sklerenchymbündeln versehen, die ganz besonders stark auf der Bastseite entwickelt sind; die übrigen Nerven mit entsprechend schwächerem Sklerenchym; dasselbe ist englumig, dickwandig. Klle. Wie bei voriger. 1 72 Botanisches Centralblatt. — Beiheft 3. Tri eil. Ober- und unterseits, zahlreich, dreizellig; die lange und schmale Endzelle ist fast massiv, schlangenartig gewunden und spitz verlaufend. Pultenaea daphnoides Sm. Sieber, No. 419, Nov.-Holland. Ob. Ep. Zellen in der Flächenansicht typisch polygonal, grosslumig, mit sehr dünnen, in den Ecken etwas verdickten Seitenrändern ; Seitenwände fein und spärlich getüpfelt ; Cuticula schwach- und flach warzig : sehr zahlreiche Zellen mit stark ver- sclileimter Innenmembran. Unt. Ep. Zellen in der Flächenansicht kleinerlumig, Cuticula gestreift, sonst wie oberseits. Sp.-Oeff. Nur unterseits, zahlreich, richtungslos, etwas ein- gesenkt, mit drei Nachbarzelien, deren Anordnung wie bei P. aristata (hier sind die Seitenränder der Nachbarzellen in der Flächenansicht etwas gebogen). Blatt b. Mesophyll bifacial, oberseits undeutlich mehr- schichtiges Pallisadengewebe, von welchem zahlreiche lauge und breite Zellen mit braunem gerbstoffartigen Inhalt besonders deut- lich hervortreten (Idioblasten) und tief, sackartig in's Mesophyll eindringen; unterseits lockeres Schwammgewebe, in welchem sich ebenfalls einzelne Zellen mit braunem Inhalt finden. Nerv. Grössere und kleinere Nerven an Holz- und Bast- seite mit massig kräftigen Sklerenchymplatten versehen ; mehr oder minder deutliche Parenchymscheide ; Sklerenchym englumig, dick- w^andig; der Gefässbündelverlauf ist in den unteren Theil des Mesophylls gerückt. KUe. von der gewöhnlichen Form in Begleitung des Nerven- sklerenchyms. Trieb. Nur unterseits, zahlreich, dreizellig; die ziemlich kurze Endzelle ist massig dickwandig, weitlumig, beim Abbrechen eine sehr kleine, fast kreisrunde Narbe hinterlassend. Pultenaea dentata Labill. -G u n n , T a s m a n i a. Ob. Ep. Zellen in der Flächenansicht kleinpolygonal, mit dicken Seitenrändern; Aussenwände verdickt, deutlich papillös; Papillen knopfförmig, dickwandig, englumig; Schleimzellcn in nicht zu grosser Anzahl vorhanden. Unt. E p. Zellen in der Flächenansicht polygonal, grösser- lumig und mit dickeren Seitenrändern wie oberseits ; Seitenwände stark getüpfelt; Cuticula flachwarzig; zahlreiche Schleimzellen. Sp.-Oeff. Nur oberseits, zahlreich, richtungslos, ziemlich tief eingesenkt, mit drei Nachbarzellen, deren Anordnung ähnlich wie bei P. aspnlathoides, jedoch ist die Figur derselben oft ver- zogen und schief; die Papillen der Nachbarzelien sind sich mit ihren Scheitelpunkten über dem Spalte genähert, so dass sie sich oft berühren. Blattb. Mesophyll als centrisch zu bezeichnen ; die unterste Schicht desselben ist hypodermartig ausgebildet und besteht aus Hühner, Untersuchungen über die Blatt- und Achsenstructur etc 173 breiten und kurzen, oft rundlieheu Zellen mit braunem gerbstofF- artigen Inhalt^ das übrige Mesophyll aus Pallisadengewebe mit massig gestreckten Zellen; in der obersten Schicht des letzteren einzelne langgestreckte Idioblasten mit demselben braunen Inhalt. I>Jerv. Hauptuerv und grössere Nerven mit sehr schwachen iSklerenchymplatten im Anschluss an Holz- und Basttheil; Skleren- chym ziemlich weitlumig, relativ dickwandig. Klle. Sehr zahlreiche Einzelkrystalle in Begleitung des !Nervensklereuchyms und Krystalle von Zwillingsform in Zellen des Pallisadengewebes. Trieb. Nur unterseits, spärlich, dreizellig; die ziemlich lange Endzelle ist weitlumig, massig, dickwandig, schlangenartig gewunden. Pultenaea diffusa Hook. Gunn, Tasmania. Ob. Ep. Zellen in der Flächenansicht polygonal, ziemlich kleinlumig, mit dicken Seiteurändern ; Aussenwände stark ver- dickt; Cuticula flachwarzig; zahlreiche Zellen mit verschleimter lunenmembran. Unt. Ep, Die Epidermiszellen des nach unten mit breiter Fläche vorspingenden Mitteluervs sind in der Flächenansicht ge- streckt polygonal, massig grosslumig, Seitenränder etwas dicker wie oberseits ; Cuticula warzig ; die Epidermiszellen der die Spalt- öffnungen einschliessenden und zu beiden Seiten des Mitteluervs gelegenen Längsfurchen sind kleinpolygonal und mit langen tingerförmigen, fast massiven Papillen versehen (Länge bis 53 (.i)\ einzelne Zellen mit verschleimter Innenmembran. S p. - O e f f. in nicht zu grosser Zahl und nur auf dem Grunde der Längsfurchen der Blattunterseite, etwas eingesenkt, mit meist drei Nachbarzellen, deren Anordnung ähnlich wie bei P. aristata\ die Schliesszellenpaare sind in der Flächenansicht fast kreisrund. Blattb. Mesophyll subcentrisch ; an der Blattoberseite un- deutlich mehrschichtiges, massig lang- und breitgliederiges Palli- sadengewebe; in demselben einzelne langgestreckte Idioblasten mit braunem gerbstoffartigen Inhalt; über den Furchen Schwamm- gewebe, z. Th. mit etwas pallisadenartig gestreckten Zellen ; an den Basttheil des Mitteluervs nach unten anschliessend ziemlich dichtes Parenchym; subepidermal in demselben grössere, rundlich- lumige Zellen mit braunem Inhalt, zuweilen eine geschlossene Hypodermschicht bildend. Nerv, ohne Sklerenchym, aber mit sehr deutlicher Paren- chvmscheide. Klle. wie bei den meisten Arten in Form der gewöhnlichen Einzelkrystalle in Begleitung der Nerven. Trich. Nur am Stengel, dreizellig; die massig lange End- zelle ist weitlumig, dünnwandig, Besondere Verhältnisse: Sphärokrystalle und feder- förmige Krystallaggregate in der oberseitigen Epidermis. 174 Botanisches Centralblatt. — Beiheit 3. Pultenaea D r u m m o n d i i Meissner. F. V. Mueller, W.- Australien. Ob. Ep. Zellen in der Flächenansicht annähernd polygonal^ grosslumig, mit massigen dicken Seitenrändern ; Seitenwände viel getüpfelt; Aussenwände ziemlich stark verdickt; Cuticula klein- warzis;: zahlreiche Zellen mit verschleimter Innenmembran. Unt. Ep. Zellen in der Flächenansicht kleiner-polj'-goual wie oberseits; Seitenwände schwach getüpfelt; deutlich papillös; Papillen knopfförmig, am kräftigsten und dichtesten längs der Mittelrippe, nach dem Rande schwächer werdend und vereinzelt auftretend; zahlreiche Zellen mit verschleimter Innenmembran. Sp. -Oeff. Nur unterseits, mit meist zwei, zum Spalte parallelen Nebenzellen (deutlicher Rubiaceen-Ty^us)^ richtungslos, ziemlich tief eingesenkt. Blattb. Mesophyll bifacial, oberseits aus einschichtigem, breit- und langgliedrigem Pallisadengewebe, unterseits aus sehr lockerem Schwammgewebe bestehend. Nerv. Hauptnerv von Sklerenchymscheide umschlossen, die übrigen Nerven mit spärlichem Sklerenchym oder ohne solches, Zellen desselben massig englumig, ziemlich dickwandig; einzelne Skleren chymfasern weichen vom Leitbündel ab und verlaufen eine Strecke im Mesophyll, dann blind endigend (Spicularfasern.) Klle. Gewöhnliche grössere Einzelkrystalle in Begleitung des Nervensklerenchyms und stellenweise in Gruppen in Zellen unter der oberseitigen Epidermis. Tri eh. Ober- und unterseits, zahlreich, auf kegelförmigen Sockeln (Höhe bis 108 f.i) stehend, die von mehreren Zellen ge- bildet werden, dreizellig; die schmale und ziemHch lange Endzelle ist sehr englumig, dickwandig und sitzt mit verhältnissmässig breiter Basis der Ilalszelle auf. Pultenaea echinula Sb. Sieber, No. 384. Nov.-HoUand. Nadeiförmiges Rollblatt mit flacher und breiter Rinne nach oben. Ob. Ep. Zellen in der Flächenansicht annähernd polygonal, massig grosslumig, mit ziemlich dünnen Seitenrändern; Seiten- wände vielgetüpfelt; Aussenwände verdickt; Cuticula gekörnelt ; zahlreiche Zellen mit verschleimter Innenmembran. Unt. Ep. Zellen in der Flächenansicht grosspolygouai, mit dicken Seitenrändern; Seitenwände vielgetüpfelt; Ausseuwände stark verdickt; Cuticula grobwarzig; sehr zahlreiche Zellen mit stark verschleimter Innenmembran. Sp.-Oeff, Nur oberseits, zahlreich, richtungslos, ziemlich tief eingesenkt, mit drei Nachbarzellen, deren Anordnung wie bei P. aristaia\ die Seitenränder der Nachbarzellen sind in der Flächen- ansicht gebogen. Blattb. An die Epidermis der Blattunterseite anschliessend geschlossenes, einschichtiges pallisadenartiges Gewebe, dessen Zellen kurz- und breitgliedrig sind und ebenso wie einzelne Zellen Hühner, Untersucbungen über die Blatt- und Aehsenstructur etc. 175 des oberseitigen Mesophylls mit braunem gerbstoffartigen Inhalt erfüllt sind; unter der Epidermis der Blattoberseite schmal- und langgliedriges Pallisadengewebe, in der Mitte des Mesophylls ziemlich lückiges Schwammgewebe. Nerv. Hauptnerv und grössere Nerven an Holz- und Bast- theil mit massig kräftigen Sklerenchymbogen versehen, die beim Hauptnerv oft zur geschossenen Scheide verbunden sind; deut- liche Parenchymscheide ; kleinere Nerven ohne Sklerenchym ; stellenweise treten grosslumige , dickwandige und getüpfelte Speichertracheiden auf. Klle. Nicht beobachtet. Trieb. Nur unterseits und zwar besonders zahlreich an den dem Stiele zugewandten Theilen des Blattes, dreizellig. auf hohen kegeltörmigen, schon mit unbewaffnetem Auge erkenntlichen Postamenten (Höhe bis 115 /<) stehend, die von mehreren Zellen gebildet werden, deren Cuticula besonders grobwarzig ist; die ziemlich lange Endzelle ist sehr englumig, dickwandig, gerade und spitz verlaufend. Pültenaea elli ptica Sm. Weber, No. 2 6. Austraiia. Ob. Ep. Zellen in der Flächenansicht annähernd polygonal, grosslumig, mit relativ dünnen Seitenrändern ; Seitenwände ge- tüpfelt ; Aussenwände massig verdickt ; Cuticula kleinkörnig ; sehr zahlreiche Zellen mit ganz stark verschleimter Innenmembran. Unt. Ep. Zellen in der Flächenansicht gestreckt polygonal, mit massig dicken Seitenrändern; Seitenwände getüpfelt; Aussen- wände stärker verdickt wie oberseits ; Cuticula kleinkörnig ; sehr zahlreiche Zellen mit stark verschleimter Innenmembran. Sp. -Oeff. Nur oberseits, zahlreich, richtungslos, etwas ein- gesenkt, mit drei Nachbarzellen, deren Anordnung wie bei voriger. Blattb. Mesophyll centrisch, zum grössten Theil aus breit- und kurzgliedrigem Pallisadengewebe bestehend und mit zahlreichen hellbraunen, gerbstoffartigen Inhalt enthaltenden Zellen durchsetzt; unter der oberseitigen Epidermis stellenweise länger- und schmäler- gliedriges Pallisadengewebe. Nerv. Grössere und kleinere Nerven an Holz- und Bast- theil von massig kräftigen Sklerenchymplatten umgeben ; Skleren- chym englumig, dickwandig, auf Holz- und Bastseite annähernd gleich stark entwickelt. Klle. von der gewöhnlichen Form in der Nähe des Nerven- sklerenchyms. Trieb. Nur unterseits, auf der Fläche vereinzelte, auf dem Blattrande zahlreiche, auf flach-kegelförmigen Postamenten stehende Deckhaare, die das Blatt gewimpert erscheinen lassen, dreizellig; die sehr lange Endzelle ist sehr englumig, dickwandig. P ultenaea elliptica Sm. var. tJiymifolia Benth. Sieber, No. 398. No v. -Hollan d. Ob. und unt. Ep. Cuticula streifig, sonst wie bei voriger. Bd. XI. Beiheft 3. Bot. Centralbl. 1901. 12 i76 Botauisches Ceutialblatt. — Beibeft 3. Sp. -Oeff. wie bei voriger. Blattb. Mesophyll aus Pallisadengewebe bestehend, das ziemlich langgliedrig und im unteren Theile breitergliedrig ist ; einzelne Zellen des Mesophylls führen hellbraunen, gerbstofFartigen Inhalt. Nerv. Grössere und kleinere Nerven mit schwächeren Sklerenchymgruppen an Holz- und Bastseite versehen ; Sklerenchym dickwandig, englumig; stellenweise grosslumige, dickwandige und getüpfelte Speichertracheiden ; deutliche Parenchymscheide. K 1 1 e. wie bei voriger. Trieb, wie bei voriger. Pultenaea tvchlla DC. Sieber, No. 422. Nov. -Holland. Ob. E p. Zellen in der Flächenansicht annähernd polygonal, oft gestreckt, grosslumig, mit dünnen Seitenrändern; Seiten wände fein getüpfelt-, Aussen wände etwas verdickt; Cuticula körnig und durch Einlagerung von Cellulosehimellen gestreift ; sehr zahlreiche Zellen mit stark verschleimter Innenmembran. Unt. Ep. Zellen in der Flächenansicht polygonal, gross- lumig, mit dünnen Seitenrändern, Seitenwände viel getüpfelt ; Aussenwände stärker verdickt wie oberseits; Cuticula schwach körnig; zahlreiche Zellen mit verschleimter Innenmembran. Sp.-Oeff. Oberseits zahlreich, unterseits sehr spärlich, richuungslos, eingesenkt, mit meist drei Nachbarzellen, deren An- o.'inung wie bei P. aristata. ßlttb. Mesophyll subcentrisch, im Querschnitt sehr flach; an die Epidermis der Blattunterseite schliesst eine hypodermartige Schicht an , deren Zellen im trockenen Blatte mit braunem gerb- stoffartigen Inhalt erfüllt sind ; unter der Epidermis der Blattober- seite ziemlich kurz- und breitgliedriges Pallisadengewebe; in der Mitte des Mesophylls sehr lückiges, stellenweise an Pallisaden er- innerndes Gewebe. Nerv. Hauptnerv mit Sklerenchym fast durchgehend; die übrigen Nerven an Bastseite mit stärkeren , an Holzseite mit schwächeren Sklerenchymbündeln versehen; Sklerenchym massig dickwandig, in der Nähe der Gefässbündcl nicht englumig, weiter nach aussen zu aber englumig werdend; häufig weichen Skleren- chymfasern vom Leitbündel ab und verlaufen eine Strecke im Mesophyll, dann blind endigend. (Spicularfasern.) Klle. Der gewöhnlichen Form in Begleitung des Nerven- sklerenchyms. Trieb. Nicht beobachtet. Pultenaea fasciculata Benth. Gunn, Tasmania. Rollblatt mit Rinne nach oben, im Querschnitt nierenförmig (V. Fig. 2.) Epi derm is zel len der Rinne in der Flächenansicht klein- l)olygonal, mit ziemlich dünnen Seitenrändern ; Aussenwände massig verdickt, papillös ; Papillen zahlreich, in der Mitte der Hühner, Untersuchungen über die Blatt- uni Achsöustrucsur etc. 177 Rinue gumraisaugerförmig, nach dem Rande derselben noch länger werdend, englumig; Cuticula der Papillen feinkörnig; Schleim- zellen nicht vorhanden. Uebrige Epidermiszellen in der Flächenansicht poly- gonal, kleinlumig, mit dicken Seitenrändern ; Seitenwände ge- tüpfelt; Aussenwände stark verdickt; Cuticula in der Nähe des Randes der Rinne besonders grobwarzig. An die unterseitige Epidermis an- schliessend eine hypodermale Schicht, aus flachen und breiten, zum Theil mit getüpfelter Wandung versehenen Zellen bestehend ; Schleimzellen nicht vorhanden. Sp. -Oeff. Nur oberseits in der Rinne, richtungslos, mit meist drei Nachbarzellen, deren Anordnung wie bei P. aristata. Blttb. Mesophyll centrisch; ober- und unterseits je ein- bis zweischichtiges, kurz- und massig breitgliedriges Pallisaden- gewebe, in der Mitte des Mesophylls wenig lückiges Schwamm- gewebe ; einzelne Zellen des unterseitigen Pallisadengewebes mit braunem gerbstoffartigen Inhalt erfüllt. Nerv. Hauptnerv mit schwachem Sklerenchymbelag an Holz- und Bastseite: Sklerenchym massig dickwandig, ziemlich grosslumig; die übrigen Nerven ohne Sklerenchym; deutliche Parenchymscheide. Klle. Der gewöhnlichen Form in Begleitung des Nerven- sklerenchyms. Trieb. Nur unterseits, dreizellig; die Halszelle ragt be- sonders weit über die Epidermis hervor ; die massig lange Endzelle ist sehr dickwandig, fast massiv, beim Abbrechen eine kleine, runde Narbe hinterlassend \ Cuticula der Endzelle warzig und ge- streift. Anm. Die Triehome von P. Jasciculata sind mehr als bei linderen von einem Pilzmycel heimgesucht; solche Triehome erscheinen nach Behandlung mit Javeller Lauge bis auf das Lumen perlschnurartig perforirt; das Mycel hat somit die Cellulose stellenweise gänzlich resorbirt. Pultenaea flexilis Sm. Sieber, No. 423, Nov. -Holland. Ob. E p. Zellen in der Flächenansicht polygonal, relativ grosslumig, mit dünnen Seitenrändern ; zahlreiche Zellen mit ver- schleimter Innenmembran, bei der Quellung tief in's Mesophyll eindringend. Unt. Ep. Zellen in der Flächenansicht gestreckt polygonal, grosslumig, mit dickeren Seitenrändern wie oberseits ; Seitenwände ge- tüpfelt ; Aussenwände ziemlich stark verdickt ; Cuticula flachwarzig ; einzelne Zellen mit verschleimter Innenmembran. Sp. -Oeff. Nur oberseits, zahlreich, richtungslos, eingesenkt, mit drei Nachbarzellen, deren Anordnung wie P. aristata ; die Figur der Nachbarzellen ist jedoch meist schief und verzogen. Blttb. Mesophyll bifacial; unter der oft gebuchteten Epi- -dermis der Blattunterseite eine Schicht breitzelligeu Hypoderms, dessen Zellen beim trockenen Blatte mit braunem gerbstoffartigen Inhalt erfüllt sind und im Querschnitt besonders im Anschluss an 12* 178 Botanisches Centralblatt, — Beiheft 3. das Sklerenchym der Bcastseite stark verdickte Seitenränder haben ; unter der Epidermis der Blattoberseite einschichtiges Pallisadeu- gewebe mit kurzen und etwas breiteren Zellen wie beim allgemeinen Typus; zwischen Pallisadengewebe und Hypoderm lückiges Schwammgewebe. Nerv. Hauptnerv am kräftig ausgebildeten Holztheil von stark entwickeltem Sklerenchymbündel, an dem zarten und auf schmalen Strich beschränkten Basttheil von ausserordentlich kräftigem Sklerenchymbogen begleitet, welcher bis an das Hypo- derm reicht; Sklerenchym sehr dickwandig, englumig: die andern Nerven ohne Sklerenchym, aber mit sehr deutlicher Parenchym- scheide. Klle. Der geAvöhnlichen Form in Begleitung des Nerven- sklerenchyms. Trich. Nur am Blattstiel und Stengel, dreizellig; Endzelle dickwandig, englumig, gerade und spitz verlaufend; Cuticula ge- körnelt. Pultenaea Gunnii Benth. F. V. Mueller, Tasmania. Ob. E p. Zellen in der Flächenansicht annähernd polygonal^ relativ grosslumig, mit dünnen und etwas gebogenen Seitenrändern ; Seitenwände fein getüpfelt; Aussenwände stark verdickt; Cuticula grobwarzig; zahlreiche Zellen mit verschleimter Innenmembran, tief in's Mesophyll eindringend. Unt. Ep. Zellen in der Flächenansicht annähernd polygonal, kleinerlumig wie oberseits, mit dünnen, gebogenen Seitenrändern ; Seitenwände fein getüpfelt; Aussenwände etwas verdickt, deutlich kurz- und massiv-papillös : zahlreiche Zellen mit verschleimter Innenmembran . S p. - 0 e f f. Nur unterseits, zahlreich, richtungslos, mit im Allgemeinen drei Nachbarzellen, deren Anordnung und Grösse sehr verschieden ist, ihre Cuticula ist vom Spalt aus strahlig ge- streift. BIttb. Mesophyll bifacial ; oberseits ein- bis zweischichtiges Pallisadengewebe, dessen obere Schicht aus schmalen, gestreckten, dessen untere Schicht aus kurzen und breiteren Zellen besteht j das Pallisadengewebe ist mit zahlreichen, braunen gerbstoffartigen Inhalt führenden Zellen durchsetzt; unterseits lückiges Schwamm- gewebe. Nerv. Hauptnerv an Holz- und Basttheil von schwachen Sklerenchymfaserbündeln , grössere Nerven nur von einzelnen Sklerenchymfasern begleitet; kleinere Nerven ohne Sklerenchym; Sklerenchym englumig, dickwandig; deutliche Parenchymscheide ; einzelne erweiterte, dickwandige Speichcrtracheiden treten be- sonders deutlich hervor. Klle. Zahlreiche Krystalle von styloidenartiger Form sowie Conglomerate in der Nähe des Nervensklerenchyms und in be- sonderen Zellen zwischen dem Pallisadengewebe, hier meist Zell- wandverdickungen eingesetzt. Hühner, Untersuchungen über die Blatt- und Aclisenstructur etc. 179 Trich. Nur unterseits, zahlreich, dreizellig; die massig lange Endzelle ist dickwandig, sehr englumig, der Blattfläche an- gedrückt; Guticula fein gekörnelt. Pultenaea hibbertioides Hook. Gunn, Tasmania. Nadeiförmiges Blatt mit flacher, breiter Rinne nach oben. Ob. !Ep. Zellen in der Flächenansicht annähernd polygonal, massig grosslumig, mit relativ dicken und etwas gebogenen Seiten- rändern; Seitenwände feingetüpfelt; Aussenwände etwas verdickt, 2ura Theil vorgewölbt; Cuticula fein gekörnt; einzelne Zellen mit verschleimter Innenmembran. Unt. Ep. Zellen in der Flächenansicht mehr oder weniger in Richtung der Längsachse gestreckt, annähernd polygonal, mit ziemlich dicken, roeist gebogenen Seitenrändern; Innen- und Seitenwände verdickt ; letztere getüpfelt; Aussenwände stark ver- dickt; Cuticula grobwarzig und gestreift; Schleimzellen nicht vor- handen. Die Epidermiszellen sind mit braunem , nicht licht- brechendem Inhalt erfüllt. Sp.-Oeff. Nur oberseits, zahlreich, richtungslos, etwas ein- gesenkt, mit drei Nachbarzellen, deren Anordnung wie bei P. aristata ; jedoch ist hier die dritte, senkrecht zur Spaltrichtung stehende Nachbarzelle den beiden rechts und links des Spalts liegenden mondsichelförmig vorgelagert, jene seitlich überragend. Blttb. Mesophyll centrisch; oberseits eine kurz- und breit- gliedrige Pallisadenschicht, unterseits ebenfalls eine Pallisaden- schicht, die aber aus längeren und ziemlich schmalen Zellen be- steht ; zwischen diesen beiden ein schmaler Streifen wenig lückigen Schwammgewebes . Nerv. Hauptnerv und grössere Nerven an Holz- und Bast- seite von massig kräftigen Sklerenchymbogen begleitet, oft scheiden- artig umschlossen, deren innere Elemente meist weiterlumig sind als die äusseren ; die kleineren Nerven mit deutlicher Parenchym- scheide und nur von einzelnen Sklerenchymfasern begleitet. KUe Zahlreiche Einzelkrystalle der gewöhnlichen Form in Begleitung des Nervensklerenchyms. Trich. Nur unterseits, zahlreich, dreizellig; die sehr lange und dünne Endzeile ist fast massiv; die hinterbleibende Narbe ist ■sehr gross- oval. Pu Itenaea htimilis Benth. G u n n , Tasmania. Ob. Ep. Zellen in der Flächenansicht polygonal, ziemlich grosslumig, mit dünnen Seitenrändern; Seiten wände feingetüpfelt; Aussenwände etwas verdickt, stark vorgewölbt, zum Theil mit sich nur wenig über die Fläche erhebenden Papillen versehen, an deren Bildung kleines Lumen betheiligt; Cuticula fein gekörnelt, oft durch Einlagerung von Celluloselamellen strahlig gestreift; zahlreiche Zellen mit verschleimter Innenmembran. Unt. Ep. Zellen in der Flächenansicht gestreckt polygonal, grosslumig, mit massig dicken Seitenrändern; Seitenwände ge- 180 Botanisches Centralblatt. — Beiheft 3. tüpfelt; Aussenwände verdickt; Cuticula grobkörnig; einzelne Zellen mit verschleimter Innenmembran. S p. - 0 e f f. Nur oberseits, zahlreich, richtungslos, eingesenkt,. mit drei Nachbarzelleu, deren Anordnung wie bei P. aristata. Blttb. Mesophyll subcentrisch. Oberseits einschichtiges, kurz- und breitgliedi'iges Pallisadengewebe, unterseits namentlich am Hauptnerv besonders kurz- und brcitgliediiges Pallisaden- gewebe, welches nach dem Blattrande zu allmählich in länger- gliedriges Gewebe übergeht, um dann mit dem oberseitigen zu verschmelzen ; einzelne Zellen des oberseitigen sowie sämmt- liche Zellen des unterseitigen Pallisadengewebes sind mit braunem gerbstoffartigen Inhalt erfüllt ; in der Mitte des Meso- phylls massig lückiges Schwammgewebe. Nerv. Hauptnerv mit schwachen Sklerenchymbogen an Holz- und Bastseite, grössere Nerven nur mit vereinzelten Sklerenchym- fasern versehen; einzelne grosslumige, dickwandige Speicher- tracheiden treten besonders deutlich hervor. Klle. Der gewöhnlichen Form in Begleitung des Nerven- skleren chy ms. Trieb. Ober- und unterseits, zahlreich, dreizellig; die lange und schmale Endzelle ist massig dickwandig, englumig, in feiner Spitze auslaufend. Pultenaea juniperina Lab. G u n n , T a s m a n i a. Blatt uadelförmig. Ob. Ep. Zellen in der Flächenansicht polygonal, massig grosslumig, mit dünnen Seitenrändern ; Seitenwände fein getüpfelt;. Aussenwände zuweilen papillenartig verdickt ; (deutliche Papillen hingegen bei einem von Ferd. v. Mueller eingetheilten Exem- plare derselben Art) ; Cuticula grobkörnig und durch vom Lumen aus erfolgte Einlagerung von Celluloselamellen deutlich strahlig: gestreift; einzelne Zellen mit verschleimter Innenmembran. Unt. Ep. Zellen in der Flächenansicht polygonal, gross- lumig, gestreckt, mit dünnen Seitenrändern; Seitenwände fein ge- tüpfelt; Aussenwände stark verdickt und mit deutlichen Schein- tüpfeln versehen; Cuticula fein gekörnelt; zahlreiche Zellen mit stark verschleimter Innenmembran. Sp.-Oeff. Nur oberseits, sehr zahlreich, richtungslos, mit drei Nachbarzellen, deren Anordnung wie bei P. aristata. Blttb. Mesophyll centrisch ; oberseits aus zwei Pallisaden- schichten bestehend mit kurzen und breiten Zellen ; daran .schliesst sich an der Epidermis der Blattunterseite entlang bis zur Hälfte des Abstandes von den Blatträndern bis zum Mittelnerv ebenfalls zweischichtiges Pallisadengewebe von obiger Form ; dieses wird dann von einschichtigem, auffallend lang- und breit- gliedrigem Pallisadengewebe, dessen Zellen mit braunem gerb- stoffartigen Inhalt erfüllt sind und tief in's Mesophyll eindringen, bis zum Mittelnerv fortgesetzt; in der Mitte des Mesophylls wenig lückiges Schwammgewebe. Hüliner, Untersuchungen über die Blatt- und Achsenstructur etc. 181 Nerv. Hauptnerv und grössere Nerven an Holz- und Bast- seite von massig kräftigen Sklerenchyrabogen begleitet, oft scheiden- artig umschlossen, deren innere Elemente dickwandig und nicht englumig sind, nach aussen zu aber englumig werden ; die kleineren Nerven ohne Skerenchym; deutliche Parenchymscheide. Klle. Zahlreiche Einzelkrystalle der gewöhnlichen Form in Begleitung des Nervensklerenchyras. Tri eh. Nur am Stengel, dreizellig; die massig lange End- zelle ist ziemlich grosslumig und dickwandig; Cuticula derselben fein gekörnelt. Pulten aea llnophylla Sm. Sieber, No. 414 No v. - Hollan d. Ob. Ep. Zellen in der Flächenansicht polygonal, gross- lumig, mit dünnen Seitenrändern; Seitenwände fein getüpfelt; Aussenwände massig, am ßlattrande ziemlich stark verdickt; Cuticula Hachwarzig ; zahlreiche Zellen mit sehr stark verschleimter Innenmembran. Unt. Ep. Zellen in der Flächenansicht annähernd poly- gonal, von unregelmässiger Grösse mit massig dünnen Seiten- rändern; Seitenwände getüpfelt; Aussenwände nur wenig, in der Nähe des Mittelnervs stärker verdickt; Cuticula fein gekörnelt; zahlreiche Zellen mit stark verschleimter Innenmembran. Sp.-Oeff. Nur unterseits, zahlreich, richtungslos, eingesenkt, mit drei Nachbarzellen, deren Anordnung ähnlich wie bei P. aristata, ihre Grösse variirt jedoch sehr ; ihre Aussenwände sind stark vorgewölbt. Blttb. Mesophyll bifacial ; oberseits ein- bis zweischichtiges, kurz- und schmalgliedriges Pallisadengewebe, welches allmählich nach unten unter Annahme von üebergangsformen in rundlich zelliges, wenig lückiges Schwammgewebe übergeführt wird ; um den Mittelnerv herum liegen im Pallisadengewebe einzelne, grössere, sackförmig erweiterte, im Schwammgewebe kleinere Idioblasten, die im trockenen Blatte mit tiefdunkelbraunem gerbstofFartigen Inhalt erfüllt sind. Nerv. Hauptnerv von massig kräftigen Sklerenchymtaser- bündeln, grössere Nerven nur von kleinen Sklerenchymgruppen an Holz- und Bastseite begleitet; kleinere Nerven ohne Sklerenchym ; Zellen desselben englumig, dickwandig. Klle. Der bisherigen Form in Begleitung des Nerven- sklerenchymb. Trieb. Nur unterseits, zahlreich, dreizellig; die massig lange Endzelle ist englumig, dickwandig; Cuticula derselben spärlich gekörnelt und im Sinne der Längsachse gestreift. Pulte naea microphylla Sb. Sieber^ No. 418. Nov.-HoUand. Ob. Ep. Zellen in der Flächenansicht polygonal, relativ grosslumig, mit ziemlich dünnen und gebogenen Seitenrändern ; Seitenwände getüpfelt; Aussenwände etwas verdickt; Cuticula 182 Botanisches Centralblatt. — Beiheft 3. sehr feinkörnig: zahlreiche Zellen mit stark verschleimter Innen- membran. Unt. Ep. Zellen in der Flächenansicht annähernd polygonal, massig grosslumig, mit ziemlich dünnen Seitenrändern; Seiten- wände fein getüpfelt; Aussenwände massig verdickt, vorgewölbt, einzelne Zellen sogar kurz papillös; zahlreiche Zellen mit stark verschleimter Innenmembran. Sp. -Oeff. Nur unterseits, zahlreich, richtungslos, ziemlich tief eingesenkt, mit meist drei Nachbarzellen, deren Anordnung ähnlich wie beim Cruciferen-Tjpns'^ oft gesellt sich noch eine vierte Nachbarzelle hinzu, in diesem Falle ist dann die Anordnung ganz willkürlich. ßlttb. Mesophyll bifacial; oberseits einschichtiges, nach unten in Schwammgewebe übergehendes Pallisadengewebe, dessen Zellen kurz und in den Ecken abgerundet, oft beinahe elliptisch sind ; im Pallisadengewebe grosse , schlauchförmige Zellen , in Richtung des Pallisadengewebes gestreckt und mit braunem gerb- stoffartigem Inhalt erfüllt. Nerv. Hauptnerv an Holzseite mit schwachen, an Bastseite mit etwas kräftigeren Sklerenchymbogen versehen ; die anderen Nerven ohne Sklerenchym; Sklerenchym englumig dickwandig; deutliche Parenchymscheide. Klle. Zahlreiche Einzelkrystalle in Begleitung des Nerveu- sklerenchyms und in besonderen Zellen zwischen dem Pallisaden- gewebe. Trieb. Unterseits zahlreich, oberseits vereinzelt, dreizellig; die massig lange Endzelle ist dickwandig, englumig, kleinwarzig, ziemlich spitz verlaufend. Pultenaea mollis Lindl. F. V. Mueller, Australia. Ob. Ep. Zellen in der Flächenansicht annähernd polygonal, über dem Mittelnerv gestreckt polygonal, massig grosslumig, mit dünnen, gebogenen Seitenrändern; Seitenwände viel getüpfelt; Aussenwände etwas verdickt ; deutliche, reichliche, feine Körnelung der Cuticula ; sehr zahlreiche Zellen mit stark verschleimter Innen- membran. Unt. Ep. Zellen in der Flächenansicht gestreckt polygonal, massig grosslumig, mit ziemlich dicken, wenig gebogenen Seiten- rändern; Seitenwände getüpfelt; Aussenwände stärker verdickt wie oberseits ; Cuticula fein gckörnelt und gestreift ; einzelne Zellen mit verschleimter Innenmerabran. Sp. -Oeff. Nur oberseits, zahlreich, richtungslos, etwas ein- gesenkt, mit drei Nachbarzellen; deren Anordnung wie bei P. hibhert'ioides ] die Schliesszellenpaare sind relativ klein und mehr rundlich. Blttb. Mesophyll centrisch, ober- und unterseits je eine Schicht von ziemlich lang- und massig breitglicdrigem Pallisaden- gewebe ; in der Mitte wenig lückiges Schwammgewebe. Hühner, Untersuchuugeu über die Blatt- und Achsenslructur etc. 183 Nerv. Hauptnerv und grössere Nerven an Holz- und Bast- seite von kräftigen Sklerenchymbogen begleitet, die bei den grösseren Nerven mehr bündelföi'mig sind; die kleineren Nerven nur von einzelnen Sklerenchymtasern begleitet ; Sklerenchym eng- lumig, dickwandig. Elle. Grosse Einzelkrystalle in Begleitung des Nerven- sklerenchvms. Trieb. Nur unterseits, zahlreich, dreizellig; die lange und schmale Endzelle ist englumig, dickwandig, in feiner Spitze aus- laufend und mit verhältnissmässig breiter Basis der Halszelle auf- sitzend. Pulte na ea obcordata Benth. Preiss, No. 804. No v.-Holland. Ob. E p. Zellen in der Flächenansicht polygonal, relativ grosslumig, mit massig dicken Seitenräudern ; Aussenwäude stark verdickt; Cuticula grob gekörnelt; zahlreiche Zellen mit stark verschleimter Innenmembran. Unt. Ep. Zellen in der Flächenansicht annähernd polygonal, ungleich grosslumig ; mit massig dicken Seitenrändern ; Seiten- wände getüpfelt; Aussenwände stark verdickt; zahlreiche Zellen mit stark verschleimter Innenmembran ; Cuticula stark gekörnelt, oft in der Flächenansicht stäbchenartig verdickt. Sp.-Oeff. Nur unterseits, zahlreich, richtungslos, ziemlich tief eingesenkt, mit meist drei Nachbarzellen, deren Anordnung ähnlich wie bei P. aristata; durch ihre sehr verschiedene Grösse ist indessen die Figur derselben meist sehr verzerrt. Blttb. Mesophyll bifacial; oberseits zweischichtiges Palli- sadengewebe, dessen Zellen ziemlich lang und massig breit sind, unterseits wenig lückiges, grosszelliges Schwammgewebe, das in der Nähe der Nerven meist pallisadengewebeartig ist. Nerv. Grössere Nerven an Holz- und Bastseite von kräftigen Sklerenchymbogen, kleinere Nerven nur von Sklerenchymgruppen beiderseits begleitet ; Sklerenchym englumig, dickwandig ; deutliche Parenchymscheide. Klle. Der gewöhnlichen Form in Begleitung des Nerven- sklerenchyms und in Zellen des Pallisadengewebes. T r i c h. Unterseits zahlreicher wie oberseits, dreizellig ; die in Länge sehr variirende Endzelle ist dickwandig, englumig; die Halszelle ragt auffallend weit über die Epidermis mit zungen förmigen Lappen hervor; Cuticula beider stark gekörnelt. Pultenaea paleacea Willd. F. V. Mu eller, Australia. Ob. Ep. Zellen in der Flächenansicht fast typisch polygonal, relativ grosslumig, mit massig dicken Seitenrändern ; Seitenwände fein getüpfelt; Aussenwände stark verdickt; Cuticula flachwarzig, gestreift ; ausserordentlich zahlreiche Zellen mit stark verschleimter Innenmembran. Unt. Ep. Zellen in der Flächenansicht annähernd poly- gonal, relativ kleinlumig, mit ziemlich dünnen Seitenrändern; 184 Botanisches Ceutralblatt. — Beiheft 3. SeiteDwände fein getüpfelt; Aussenwände ziemlich stark verdickt; Schleimzellen in geringer Anzahl vorhanden. Sp. -Oeff. Nur unterseits, zahlreich, richtungslos, ziemlich tief eingesenkt, mit meist drei Nachbarzellen, deren Anordnung und Grösse regellos ist. Blttb Mesophyll bifacial ; oberseits mehrschichtiges Palli- sadengewebe, aus massig langen, nicht breiten Zellen bestehend,, die oberste Schicht mit im Querschnitt stellenweise rilligen Längs- seitenrändern ; unterseits Itickiges , pallisadengewebeähnliches Schwammgewebe. Nerv. Hauptnerv an Holz- und Bastseite von gleich- schwachen Sklerenchymbogen begleitet, die sich stellenweise zu einer geschlossenen Scheide verbinden; die grösseren Nerven von Sklerenchymgruppen begleitet, die an der Holzseite kräftiger sind,, als an der ßastseite; Sklerenchym der grösseren Nerven kleiner- lumig, als der des Hauptnerv ; kleinere Nerven ohne Sklerenchym ;. zwischen dem Sklerenchym der Bastseite des Hauptnervs und der Epidermis der Unterseite massig grosslumiges, sklerussirtes Parenchym. Klle. Der gewöhnlichen Form in Begleitung des Nerven- sklerenchyms. Trieb. Nur unterseits, sehr zahlreich, dreizellig; die ziemlich lange, flache und breite Endzelle ist dünnwandig, grosslumig^ ungleich zweiarmig ; der wohl um den vierten Theil kleinere Arm ist dornartig, oft hebelartig gebogen. Pultenaea parviflora Sb. Sieber, No. 399. No v.-Holland. Ob. Ep. Zellen in der Flächenansicht annähernd polygonal,, ziemlich grosslumig, mit relativ dünnen Seitenrändern ; Seiten- wände getüpfelt; Aussenwände kaum verdickt; ausserordentlich zahlreiche Zellen mit stark verschleimter Innenmembran. Unt. Ep. Zellen in der Flächenansicht gestreckt polygonal, ziemlich grosslumig, mit massig dünnen, gebogenen Seitenränderu ; Seitenwände getüpfelt; Aussenwände wenig verdickt; sehr zahl- reiche Zellen mit stark verschleimter Innenmembran. Sp. -Oeff. Oberseits sehr zahlreich, richtungslos, etwas ein- gesenkt, mit drei Nachbarzellen, deren Anordnung wie bei P. hihhertioides'^ unterseits nur spärliche Spaltöffnungen. Blttb. Mesophyll cen frisch; oberseits einschichtiges, ziemlich lang- und massig breitgliedriges Pallisadengewebe, unterseits breiter- und kürzergliedriges Pallisadengewebe; zwischen diesen beiden Schichten sehr spärliches Schwammgewebe; zahlreiche Zellen des gesammten Mesophylls mit braunem gerbstoffartigen Inhalt erfüllt. Nerv. Hauptnerv an Holztheil von schAvachen, an Basttheil von kräftigeren Sklerenchymgruppen begleitet; Sklerenchym dick- wandig, cnglumig; die übrigen Nerven meist ohne oder nur mit vereinzelten Sklerenchymfasern, aber mit besonders deutlicher, Hühner, Untersuchungen über die Blatt- und Achseustructur etc. 185- grosszelliger Parenchymscheide ; vereinzelte erweiterte, dickwandig-e Speichertracheiden. Klle. Zahlreiche Ein zelkry stalle in Begleitung des Nerven- sklorenchyms und in Zellen des oberseitigen Pallisadengewebes. Trich. Unterseits. sehr spärlich, dreizellig; die massig lange und ziemlich dünne Enzelle ist fast massiv, dickAvandig, in sehr feiner Spitze auslaufend. Pultenaea pedun culata Hook. G u n n , T a s m a n i a. Ob. Ep. Zellen in der Flächenansicht fast typisch poly- gonal, relativ kleinlumig, mit dünnen Seitenrändern; Seitenvvände- fein getüpfelt; Aussenwände ziemlich stark verdickt; Cuticula ire- körnelt bis warzig; zahlreiche Zellen mit verschleimter Innen- membran. Unt. Ep. Zellen in der Flächenansicht polygonal, kleiner- lumig wie oberseits, mit ziemlich dünnen Seitenrändern; Seiten- wände fein getüpfelt; Aussenwände weniger stark verdickt wie oberseils; Cuticula gekörnelt; einzelne Schleimzellen. S p. - 0 e ff. Nur unterseits, zahlreich^ richtungslos, eingesenkt,, mit drei Nachbarzellen, die nach der Uebergangsform vom Ruhia- ceen- zum CrMci/e^-e^i- Typus angeordnet sind; die Nachbarzellen haben in der Flächenansicht etwas gebogene Seitenränder. Blttb. Mesophyll subcentrisch; unter der oberseitigen Epi- dermis zweischichtiges Pallisadeugewebe, dessen obere Schicht aus langen und schmalen, dessen untere Schicht aus kürzeren und rundlichen Zellen besteht ; darunter geht das Pallisadeugewebe in Schwammgewebe über, das besonders in der Nähe der Nerven an der unterseitigen Epidermis pallisadenartig ausgebildet ist. Nerv. Hauptnerv an Holz und Basttheil von kräftigen Sklerenchymbogen begleitet, die sich stellenweise verbinden und das Leitbündel scheidenartig umschliessen ; das Sklerenchym der grösseren Nerven ist umgekehrt wie beim Hauptnrrv am Holztheil durch stärkere Gruppen vertreten als am Basttheil ; kleinere Nerven nur von einzelnen Sklerenchymfasern begleitet; Sklerenchym eng- lumig, dickwandig. Klle. Zahlreiche Krystalle der gewöhnlichen Form in Be- gleitung des Nervensklerenchyms, sowie Zwillingsformen in einzelnen Zellen des Pallisadengewebes. Trich. Oberseits zahlreich, unterseits weniger zahlreich^ dreizellig; die massig lange Endzelle ist dickwandig, sehr eng- lumig, spärlich gekörnelt; die Naehbarzellen der Haare ziehen sich sockelartig empor. Pul t en aea j)l wniosa Sb. Sieber, No. 385. Nov.- Holland. Ob. Ep. Zellen in der Flächenansicht polygonal, relativ grosslumig, mit ziemlich dünnen Seitenrändern ; Seitenwände fein getüpfelt; Aussenwände wenig verdickt, deutlich papillös; Papillen namentlich nach dem Blattrande zu kräftig ausgebildet, knopf- förmig; geringes Lumen an Bildung derselben betheiligt; Papillen 136 Botanisches Centralblatt. — Beiheft 3. in der Fläclienansicht durch vom Lumen aus erfolgte Cellulose- iamelleneinlagerung mit radiärer Streifung versehen , die sich strahlen büschelförmig über die Innenwände der Zellen fortsetzt; zahlreiche Zellen mit verschleimter Innenmembran. Unt. Ep, Zellen in der Flächenansicht polygonal, gross- lumig, mit dickeren Seitenrändern wie oberseits; Seiten wände viel getüpfelt; Aussen wände stark verdickt: zahlreiche Zellen mit ver- schleimter Innenmembran. An die Epidermis der Blattunterseite schliesst sich eine pallisadenartige, geschlossene, hypodermale Zell- reihe, welche im trockenen Blatte mit braunem gerbstoffartigen Inhalt erfüllt ist. S p. - 0 e ff. Nur oberseits, zahlreich, richtungslos, eingesenkt, mit drei Nachbarzellen, deren Anordnung wie bei P. aristata ; im Allgemeinen ist die Gesammtfläche der drei Nachbarzellen gleich der Fläche einer gewöhnlichen Epidermiszelle ; die Schliesszellen- paare sind fast kreisrund ; die Papillen der Nachbarzellen stehen in der Weise schief, dass sie sich mit ihren Scheitelpunkten über dem Spalte genähert sind. Blttb. Mesophyll bifacial ; oberseits undeutlich geschichtetes paUisadenartiges Gewebe, aus breit- und mehr oder weniger kurz- gliedrigen Zellen bestehend; unter diesem wenig lückiges Schwaram- ^ewebe. N e r V. Hauptnerv von schwachen, übrige Nerven von spär- lichen Sklerenchymgruppen beiderseits oder stellenweise nur von ganz vereinzelten Sklerenchymfasern begleitet; Sklerenchym dick- wandig, englumig. Klle. Der bisherigen Form in Begleitung des Ncrven- sklerenchyms. Trieb. Nur unterseits; die sehr lange und dünne Endzelle ist fast massiv, dickwandig, in feiner Spitze auslaufend. Pultenaea poiifolia Cunn. Hügel. Nov. -Holland. Ob. Ep. Zellen in der Flächenansicht polygonal, relativ grosslumig, mit ziemlich dünnen Seitenrändern ; Seitenwände ge- tüpielt; Aussenwändc stark verdickt; Cuticula flach warzig und durch Celluloselamelleneinlagerung oft gestreift ; zahlreiche Zellen mit verschleimter Innenmembran. Unt. Ep. Zellen in der Flächenansicht polygonal, von un- gleicher Grösse, mit dünnen Seitenrändern; Seitenwände fein ge- tüpfelt; Aussenwändc nur in der Nähe des Mittelnervs stark verdickt; zahlreiche Zellen mit verschleimter Innenmembran oberseits in das Pallisadengewebe eindringend. Sp. Oetf. .Nur unterseits, zahlreich, richtungslos, etwas eingesenkt, mit meist drei Nachbarzellen, deren Anordnung sich an den CVifcZ/creu-Typus anschliesst. Blttb. Mesophyll bifacial; oberseits zwei- bis dreischichtiges, kurz und massig breitgliedriges Pallisadengewebe, das nach unten in Schwammgewebe übergeht; einzelne Zellen im Pallisadengewebe sind durch besondere Länge und Breite ausgezeichnet (Idioblasten) Hühner, Uiitersuchungren über die Blatt- und Achsenstructur etc. 187 und im trockenen Blatte mit dunkelbraunem gerbstoffartigen Inhalt erfüllt. Nerv. Hauptnerv beiderseits mit kräftigen Sklerenchym- bündeln fast durchgehend, an Bastseite mehr bogenförmig und stärker ausgebildet, als an Holzseite; Sklerenchym sehr englumig, dickwandig; Siebtheile in kleine Weichbastgruppen zerlegt, zwischen denen sich der Holztheil mit dem Hartbast der Bastseite in Verbindung setzt; die übrigen Nerven von kleineren Skleren- chymgruppen bezw. von nur vereinzelten Sklerenchymfasern be- gleitet, stellenweise ganz ohne solche. Klle. Zahlreiche Einzelkrystalle in Begleitung des Nerven- sklerenchyms. Trieb. Nur unterseits einen filzigen Belag bildende Deck- haare, dreizeliig ; die massig lange Endzelle ist dickwandig, eng- lumig, gerade und spitz verlaufend ; Cuticula derselben fein ge- körnelt. Pultenaea prostrata Benth. F. V. Mueller, Australia. Rollblatt mit Rinne nach oben. Ob. Ep. Zellen in der Flächenansicht polygonal, ziemlich kleinlumig, mit dünnen Seitenrändern; Aussenwände etwas verdickt, deutlich papillös; Lumen an Bildung der knopfförmigen, nachdem Rande undeutlicher werdenden Papillen betheiligt ; Schleimzellen nicht vorhanden. Unt. E p. Zellen in der Flächenansicht polygonal, grösser- lumig wie oberseits, mit besonders in den Ecken stark verdickten Seitenrändern; Seitenwände getüpfelt; Aussenwände stark ver- dickt ; Cuticula gekörnelt ; einzelne Zellen mit verschleimter Innen- membran ; an die Epidermis der Unterseite schliesst sich eine Schicht grosslumiger, theils elliptischer, theils kegelförmig sich nach innen vorschiebender, oft getüpfelter Zellen an, die im trockenen Blatte mit braunem gerbstoffartigen Inhalt erfüllt sind. S p. - 0 e f f. Nur oberseits, zahlreich, richtungslos, ziemlich tief eingesenkt, mit meist zwei, zur Spaltrichtung parallelen, an- näliernd gleich grossen Nebenzellen (deutlicher Eubiaceen-Tjpus). Blttb. Mesophyll cen frisch; oberseits zweischichtiges, unter- seits zwei- bis dreischichtiges Pallisadengewebe, aus kurzen, massig breiten, in den Ecken abgerundeten, oft elliptischen Zellen be- stehend; in der Mitte des Mesophylls sehr schmale Schicht wenig lückigen Schwammgewebes. Nerv. Hauptnerv an Holz- und Bastseite von schwachen Sklerenchymbündeln, die übrigen Nerven von spärlichem oder gar keinem Sklerenchym begleitet; Sklerenchym kleinlumig, dick- wandig. Klle. Sehr zahlreiche Einzelkrystalle in Begleitung des Nervensklerenchyms, ferner drusenähnliche Comglomerate, einzelne- Pallisadenzellen vollständig ausfüllend und zum Theil der Wandung derselben eingewachsen. 188 Botanisches Centralblatt. — Beiheft 3. Tri eil. Ober- und unterseits, zahlreich, dreizellig; die Hals- zelle ragt weit über die Fusszelle hervor; die kurze Endzelle ist ^ziemlich englumig, massig dickwandig. Pultenaea pycnoce2)hala F. v. Mueller. F. V. Mueller, N.-S.-Wales. Ob. Ep. Zellen in der Flächenansicht polygonal, relativ gross- lumig, mit massig dicken und schwach gebogenen Seitenrändern: Seitenwände getüpfelt; Aussenwände stark, am Blattrande be- sonders stark verdickt; Cuticala grob gekörnelt und durch Ein- lagerung von Celluloselaraellen innen gestreift; zahlreiche Zellen mit verschleimter Innenuierabran. Unt. Ep. Zellen in der Flächenansicht annähernd polygonal, von ungleicher Grösse, mit ziemlich dünnen Seitenrändern ; Seiten- wände viel getüpfelt ; Aussenwände etwas, am Hauptnerv ziemlich stark vorgewölbt, sonst wenig verdickt; Cuticula fein gekörnelt ; Schleimzellen nicht vorhanden. Sp.Oeff. Nur unterseits, zahlreich, richtungslos, einge- senkt, mit drei Nachbarzellen, deren Anordnung ähnlich wie bei J^. aristata. Blttb. Mesophyll bifacial ; Oberseits zwei bis dreischichtiges, lang- und schmalgliedriges Pallisadengewebe ; tief in dieses Gewebe dringen zahlreiche, langgestreckte, schmale Zellen (typische Idio- blasten) schlauchförmig ein, die im trockenen Blatte mit dunkel- braunem gerbstoffartigen Inhalt erfüllt sind; an die Epidermis der Unterseite schliesst wenig lückiges Schwaramgewebe an. Nerv. Hauptnerv an Holz- und Bastseite von ziemlich kräftigen Sklerenchymbündeln, die anderen Nerven nur von kleinen Sklerenchyml)ündeln begleitet, die aber an der Bastseite schwächer sind, als an der Holzseite; Sklerenchym kleinlumig, dickwandig. Klle. Zahlreiche und grosse Einzelkrystalle in Begleitung des Nervensklcrenchyms. Trieb. Nur unterseits, zahlreich, dreizellig; die ziemlich lange und dünne Endzeile ist englumig, dickwandig. Pultenaea reticulata ßenth. Frei SS, N o. 84 7, Nov. -Ho Hand. Ob. Ep. Zellen in der Flächenansicht polygonal, massig grosslumig, mit ziemlich dicken Seitenrändern; Seitenwände ge- tüpfelt ; Aussenwände ziemlich stark, besonders stark am Blatt- rande verdickt; deutlich massiv papillös, I'apillen knopfförmig; zahlreiche Zellen mit verschleimter Innenmembran. Unt. E p. Zellen in der Flächenansicht polygonal, kleiner- lumig wie oberseits, mit ziemlich dicken Seitenrändern; Seiteu- wände getüpfelt; Aussenwände stark verdickt und knopfförmig papillös; die mit breiter Basis aufsitzenden Papillen sind stellen- weise besonders am Hauptnerv und am Blattrande zu ausser- ordentlich starken Verdickungen der Aussenwand metamorphosirt; Schleimzellen nicht vorhanden. Hühner, Untersuchungen über die Blatt- und Achsenstruutur etc 189 Sp.-Oeff. Ober- und unterseits, ziemlich zahlreich, richtungs- los, ziemlich tiei eingesenkt, mit meist drei Nachbarzellen, deren Anordnung, wie bei P. aspalathoides (fast Rubiaceen-Typns). Blttb. Mesophyll centrisch : ober- und unterseits je eine Schicht aus massig laugen und ziemlich schmalen Pallisadenzellen bestehend ; zwischen diesen beiden Schichten lückiges Schwamm- gewebe; das gesammte Mesophyll ist mit braunen, gerbstoff haltigen Zellen durchsetzt. Nerv, Hauptnerv und grössere Nerven mit Sklerenchym bezw. dickwandigem Parenchym durchgehend : das Sklerenchym ist dickwandig, in nächster Nachbarschaft von Holz- und Bast- theil ziemlich englumig ; weiter nach der Epidermis hin nimmt das Lumen desselben an Grösse zu und geht allmählich in grosslumiges, dickwandiges Parenchym über, das sich bis zur Epidermis fort- setzt und bei den grösseren Nerven an Holz- und Basttheil trägerartig wie bei der Gattung Gastrolohium anschliesst. Klle. Zahlreiche Einzelkrystalle in Begleitung des Nerven- sklerenchyms. Trieb. Ober- und unterseits, namentlich auf den Nerven zalüreich, dreizellig : die kurze Endzelle ist nicht englumig und massig dickwandig. Pulten aea retusa Sm. F. V. Mueller, N.-S.- Wales. Ob. Ep. Zellen in der Flächenansicht polygonal, massig grosslumig, mit dünnen Seitenrändern; Seitenwände feingetüpfelt; Aussenwände ziemlich stark, am Blattrande sehr stark verdickt; duticula flachwarzig, schwach gestreift; zahlreiche Zellen mit ver- schleimter Innenmembran. Unt. Ep. Zellen in der Flächenansicht annähernd polygonal, von ungleicher Grösse, mit dünnen Seitenrändern; Seitenwände feingetüpfelt; Aussenwände massig verdickt und vorgewölbt; Cuticula schwach gestreift; zahlreiche Zellen mit verschleimter Innen mem brau. Sp.-Oeff. Nur unterseits, zahlreich, richtungslos, eingesenkt, mit drei Nachbarzellen, deren Anordnung regellos. Blttb. Mesophyll bilacial; oberseits mehrschichtiges, kurz- und schmalgliedriges Pallisadengewebe, zwischen dem lange und breite, sackartige Zellen liegen, die sich bis an das unterseitige, wenig lückige Schwammgewebe ausdehnen und im trocknen Blatte mit braunem gerbstoflfartigen Inhalt erfüllt sind ; rundliche, grössere Zellen mit demselben Inhalt auch im Schwammgewebe. Nerv. Hauptnerv von schwachen Sklerenchymbündeln an Holz- und Bastseite, die grösseren Nerven von vereinzelten Skleren- chymelementen begleitet, die kleineren Nerven ohne solche; vSklerenchym dickwandig, englumig. Klle. Der gewöhnlichen Form in Begleitung des Nerven- sklerenchyms. Trieb. Nur unterseits, ziemlich zahlreich, dreizellig; die massig lange Endzelle ist dünnwandig, grosslumig. 190 Botanisches Centralblatt. — Beihelt 3. Pulten aea retusa Sm. var. llnophylla Benth. Sieber, No. 417, No v. -H ol 1 and. Ob. Ep. Zellen in der Flächenansicht polygonal, ziemlich grosslumig, mit dünnen oft gebogenen Seitem'ändern ; Seitenwände fein- und spärlich getüpfelt, im übrigen Avie bei voriger. Unt. Ep. Cuticula fein gekörnelt und schwach gestreift, sonst wie bei voriger. Sp.-Oeff. wie bei P. linophylla. Blttb. Im Allgemeinen wie bei voriger; das Schwammge- webe ist hier unterseits am Hauptnerv pallisadenartig ausgebildet. Nerv. Wie bei voriger, doch mit deutlicher Parenchym- scheide. Klle. Wie bei voriger. Trieb. Ober- und unterseits, zahlreich, dreizellig; die in Länge variirende, im Allgemeinen aber ziemlich kurze Endzelle ist dickwandig, englumig ; Cuticula derselben im Sinne der Längs- achse gestreift. Pultenaea rosea Ferd. v. Mueller. F. V. Mueller, Australia. Rollblatt mit Rinne nach oben. Ob. Ep. Zellen in der Flächenansicht kleinpolygonal, mit massig dicken Seitenrändern; Seiten wände getüpfelt; Aussen wände massig verdickt, deutlich papillös ; kleines Lumen an Bildung der ziemlich langen Papillen betheiligt, deren Wände durch Einlage- rung von Celluloselamellen radial gestreift sind ; zahlreiche Zellen mit verschleimter Innenmembran. Unt. Ep. Zellen in der Flächenansicht polygonal, grösser- lumig wie oberseits, mit dicken Seitenrändern ; Seitenwände spär- lich und fein getüpfelt; Aussenwändc ausserordentlich stark ver- dickt, am Blattrande vorgewölbt; Cuticula ausserordentlich stark warzig, fast papillenartig ; Schleimzellen nicht vorhanden. An die Epidermis der Blattunterseite schliesst sich einschichtiges, lang- und breitzelliges, pallisadenartig gestaltetes Hypoderm an, das im trocknen Blatte mit dunkelbraunem gei'bstoffartigen Inhalt er- füllt ist. Sp.-Oeff. Nur oberseits, sehr zahlreich, richtungslos, ein- gesenkt, mit drei Nachbarzellcn, deren Anordnung eine Ueber- gangsform vom Ruhiaceen- zum CVi^c/fere«- Typus bildet; die Papillen der Nachbarzellen stehen in der Weise schief, dass sie sich mit ihren Scheitelpunkten über dem Spalte genähert sind. Blttb. Mesophyll centrisch ; oberseits zwei- bis dreischichtiges, kurz und massig breitzelliges Pallisadengewebe, unterseits eben- falls zwei- bis dreischichtiges Pallisadengewebe, das aber lange und schmale Zellen hat; zwischen diesen beiden Geweben spär- liches, wenig lückiges und in der Nähe der Nerven meist palli- sadenähnliches Schwammgewebe. Nerv. Ilauptnerv und grössere Nerven von ziemlich kräftigen Sklerenchymbündeln an Holz- und Bastseite begleitet, stellenweise Hühner, Untersuchungen über die Blatt- und Achsenstructnr etc. 191 scheidenartig von Sklerenchym umgeben; Zellen desselben dick- wandig, kleinlumig; kleinere Nerven ohne Sklerenchym. Klle. Zahlreiche Einzelkrystalle in Begleitung des Nerven- sklerenchyms. Trich. Nur unterseits, zahlreich, auf kegelförmigen Erheb- ungen stehend, dreizellig; die massig lange Endzelle ist klein- lumig, dickwandig; Cuticula derselben spärlich feinwarzig. Pultenaea scabra R. Br. Sieber, No. 386, Nov.- Holland. Ob Ep. Zellen in der Flächenansicht ziemlich grosspolygonal, mit massig dicken Seitenrändern ; Seitenwände feingetüpfelt ; Aussenwände stark, besonders stark am Scheitelpunkt der Haar- sockel (vide Trichome) verdickt; Cuticula sehr grobwarzig; zahl- reiche Zellen mit verschleimter Innenmembran. Unt. Ep. Zellen in der Flächenansicht annähernd polygonal, von sehr verschiedener Grösse, mit dünnen Seitenrändern, Seiten- wände sehr fein getüpfelt; Aussenwände wenig, am Mittelnerv ziemlich ztark verdickt ; zahlreiche Zellen mit verschleimter Innen- membran. Sp.-Oeff. Nur unterseits, sehr zahlreich, richtungslos, ziem- lich tief eingesenkt, mit drei Nachbarzellen, deren Aussenwände etwas vorgewölbt sind ; ihre Anordnung ähnlich wie bei P. aristata ; die Schliesszellenpaare sind auffallend klein. Blttb. Mesophyl bifacial ; oberseits ein- bis zweischichtiges, in Länge und Breite der Zellen sehr variirendes Pallisadengewebe, das nach unten in wenig lückiges Schwammgewebe übergeht; in der obersten Pallisadenschicht zahlreiche sackartige Idioblasten, die im trockenen Blatte mit braunem gerbstoffartigen Inhalt er- füllt sind; auch Zellen des Schwammgewebes hin und wieder mit braunem Inhalt. Nerv. Hauptnerv am Holz- und Basttheil von sehr kräftigen Sklerenchymbündeln begleitet, die am Basttheil mehr bogenförmig sind; oft stellen grösserlumige Sklerenchymfasern eine Ver- bindung zwischen dem beiderseitigen Sklerenchym her, so dass das Leitbündel in einer rings geschlossenen Sklerenchymscheide eingeschlossen ist; grössere Nerven von spärlichen Sklerenchym- fasern begleitet, kleinere Nerven ohne solche ; Sklerenchym massig englumig, dickwandig. Klle. Zahlreiche Einzelkrystalle in Begleitung des Nerven- sklerenchyms. Trich. Oberseits zahlreiche, auf dem Scheitel steilkegel- förmiger Sockel stehende Deckhaare, die Sockel von fünf bis acht in Rosettenform angeordneten Nachbarzellen gebildet; die Narben fast kreisrund; unterseits sehr zahlreiche Deckhaare, welche nicht auf Sockeln stehen und deren Narben oval und grösser wie oberseits sind; dreizellig; die ziemlich lange und dünne Endzelle ist sehr kleinlumig, dickwandig, oft wurmförmig gebogen; ihre Cuticula im Sinne der Längsachse gestreift. Bd. U. Beiheft 3. Bot. CeutralbL 1901. 13 192 Botanisches Centralblatt. — Beiheft 3. Pultenaea scahra R. Br. var. biloba Benth. Sieber, No. 388, Nov.- Holland. Ob. E p. Zellen in der Flächenansicht polygonal, massig grosslumig, mit dünnen Seitenrändern; Seitenwände vielgetüpfelt; Aussenwände ziemlich stark verdickt; Cuticula grobwarzig, mehr oder weniger gestreift; zahlreiche Zellen mit verschleimter Innen- membran. Unt. Ep. Zellen in der Flächenansicht ziemlich kleinpolygonal, mit dünnen Seitenrändera ; Seitenwände fein getüpfelt, Aussenwände nur wenig, am Mittelnerv stärker verdickt und auch stark vor- gewölbt; einzelne Zellen mit verschleimter Innenmembran. Sp.-Oeff. Nur unterseits, zahlreich, richtungslos, eingesenkt, mit zwei bis vier Nachbarzellen, deren Anordnung im Allgemeinen regellos ist. Blttb. Mesophyll bifacial; oberseits ein- bis zweischichtiges, schmal- und kurzgliedriges Pallisadengewebe, das allmählich in das wenig lückige SchAvammgewebe der Blattunterseite übergeht; wie bei voriger finden sich hier auch im Pallisadengewebe die erweiterten Idioblasten mit braunem Inhalt, ausserdem aber auch solche von flachgedrückter Form zwischen Epidermis der Blatt- unterseite und dem Sklerenchym der Bastseite. Nerv, Wie bei voriger. Klle. Wie bei voriger. Trich. Die Halszelle ragt weit über die Epidermis hervor; Endzelle mit deutlicher Anlage zur Zweiarmigkeit, im übrigen wie bei voriger. Pultenaea scabra R. Br. var. montana Benth. F. V. Mueller, Australia. Ob. Ep. Zellen in der Flächenansicht polygonal, gross- lumig, mit massig dicken Seitenrändern; Seitenwände fein und spärlich getüpfelt; Aussenwände stark verdickt; Cuticula flach- warzig; zahlreiche Zellen mit ausserordentlich stark verschleimter Innenmembran. Unt. Ep. Zellen in der Flächenansicht annähernd polygonal, von verschiedener Grösse, mit dünnen Seitenrändern ; Aussenwände nur wenig verdickt; Schleimzellen nicht vorhanden. Sp.-Oeff. Wie bei voriger. Blttb. Mesophyll bifacial: oberseits zwei- bis dreischichtiges, kurz- und schmalgliedriges Pallisadengewebe, das nach unten in reichliches, wenig lückiges Schwaramgewebe übergeht; die mit tiefdunkelbraunem Inhalt erfüllten Idioblasten, in Form wie bei voriger, sind auch hier im Pallisadengewebe und an das Skleren- chym der Bastseite anschliessend vertreten. Nerv. Huuptnerv an Holz- und Bastseite mit massig kräftigen Sklerenchymbüudeln versehen; Sklerenchym englumig, dickwandig; die übrigen Nerven zum grössten Theil ohne Sklerenchym. Hühner, Untersuchungen über die Blatt- und Achsenstructur etc. 193 Klle. Der gewöhnlichen Form in Begleitung des Nerven- sklerenchyms, sowie Einzelkrystalle von styloidenartiger Form in bellen des Pallisadengewebes. Tri eh. Oberseits weniger zahlreich, unterseits sehr zahlreich, dreizellig ; die ziemlich dünne und massig lange Endzelle ist sehr verschieden in Grösse des Lumens, dickwandig, oft schlangen- artig gewunden, mit langgestreckt-ovaler Basis der Halszelle auf- sitzend. Pultenaea stipularis Sm. Weber No. 13, Australia. Ob. Ep. Zellen in der Flächenansicht — ausgenommen die Nachbarzellen der Spaltöffnungen — ziemlich grosspolygonal, mit relativ dünnen Seitenrändern ; Seitenwände getüpfelt ; Aussenwände ziemlich stark verdickt; Cuticula namentlich in der Nähe des Mittelnervs deutlich gestreift, sonst flachwarzig, doch nicht so deutlich wie unterseits; zahlreiche Zellen mit stark verschleimter Innenmembran. ünt. Ep. Zellen in der Flächenansicht fast typisch poly- gonal, grosslumig, mit massig dicken Seitenrändern, Seitenwände viel getüpfelt; Aussenwände ziemlich stark verdickt; Cuticula w^arzig; zahlreiche Zellen mit sehr stark verschleimter Innen- membran ; an die Epidermis der Blattunterseite schliesst eine Schicht flacher, gross- und rundlich-lumiger Zellen an, die im trocknen Blatte mit tiefdunkelbraunem gerbstoflurtigen Inhalt er- füllt sind. Sp.-Oeff. Nur oberseits, nicht sehr zahlreich, richtungs- los, tief eingesenkt, mit drei Nachbarzellen, deren Gesammtfläche im Allgemeinen gleich der Fläche einer gewöhnlichen Epidermisi Zelle ist; Anordnung derselben wie bei P. aristata^ die den Kamin bildenden Seitenwände sind im Querschnitt verdickt. Blttb. Mesophyll bifacial; oberseits einschichtiges Palli- sadengewebe, dessen Zellen bald kurz und breit, bald schwaman gewebeartig sind; unterseits spärliches Schwammgewebe. Nerv. Hauptnerv und grössere Nerven an Holz- und Bast- seite von kräftigen Sklerenchymbündeln begleitet ; kleinere Nerven ohne Sklerenchym ; Sklerenchym englumig, dickwandig ; der Haupt- nerv springt auf der Blattoberseite stärker hervor als blattunter- seits; deutliche Parenchymscheide vorhanden, deren Zellen beim Hauptnerv in der Nähe der beiderseitigen Epidermis im Blatt- <[uerschnitte verdickte Seitenränder haben. Klle. Nicht beobachtet. Tri eh. Nur auf der Karte des Blattrandes, spärlich, drei- zellig; die sehr lange und dünne Endzelle ist fast massiv, dick- wandig und mit verhältnissmässig breiter Basis der Halszelle auf- sitzend. Pultenaea striata Sims. Gunn,Tasmania. Ob. E p. Zellen in der Flächenansicht annähernd polygonal, relativ grosslumig, mit ziemlich dünnen, gebogenen Seitenrändern; 13* 194 Botanisches Centralblatt. — Beiheft 3. Aussen wände ziemlich, am Blattrande sehr stark verdickt; Cuti- cula tlachwarzig, schwachstreifig; Schleimzellen in beschränkter Anzahl vorhanden. Unt. Ep. Zellen in der Flächenansicht annähernd polygonal^ Lumen von verschiedener Grösse ; Seitenränder über dem Mittel- nerv ziemlich dick, sonst dünn; Seitenwände getüpfelt; Cuticula in der Nähe des Mittelnervs und am Blattrande warzig, sonst ge- streift; zahlreiche Zellen mit verschleimter Innenmembran. Sp.-Oeff. Nur unterseits, zahlreich, richtungslos, ziemlich tief eingesenkt, mit drei Nachbarzellen, dei'en Anordnung wie bei P. aristata. Blttb. Mesophyll bifacial, oberseits zwei- bis dreischichtiges, kurz- und massig breitgliedriges Pallisadengewebe ; unterseits massig lückiges, zum Theil pallisadengewebeähnliches Schwamm - gewebe; zahlreiche Idioblasten, die im Pallisadengewebe sack- artig, im Schwammgewebe auffallend gross- und rundlich-lumig- sind, mit braunem gerbstoffartigem Inhalt. Nerv. Hauptnerv an Holz- und Bastseite mit schwachem Sklerenchymbeleg versehen; Sklereuchym dickwandig, englumig; die übrigen Nerven nur mit einzelnen Sklerenchymfasern oder ohne solche. Klle. Der gewöhnlichen Form in Begleitung des Nerven- sklerenchyras. Trich. Nur unterseits, spärlich, dreizellig; die massig lange Endzelle ist dickwandig, englumig. Pultenaea styphelloides Cunn. F. V. Mueller, Australia. Ob. Ep. Zellen in Flächenansicht annähernd polygonal, von unregelmässiger Grösse, mit dünnen Seitenrändern; Aussen wände nur wenig verdickt, etwas vorgewölbt; Cuticula fein gekörneltf zahlreiche Zellen mit sehr stark verschleimter Innenmembran. Unt. Ep. Zellen in der Flächenansicht annähernd polygonal, massig grosslumig, mit ziemlich dünnen, gebogenen Seitenrändern ; Seitenwände getüpfelt ; Aussen wände ziemlich stark verdickt ; schein- bare Tüpfel in den Aussenwänden, durch Eindringen von Cellulose- zapfen in den cuticularisirtcn Theil der Aussen wand veranlasst; Cuticula undeutlich flachwarzig ; zahlreiche Zellen mit stark ver- schleimter Innenmembran. Sp.-Oeff. Nur oberseits, zahlreich, eingesenkt, richtungslos, mit drei Nachbarzellen, deren Anordnung sich an den Cruciferen- Typus anschliesst, ihre Aussenwände sind vorgewölbt ; Schliess- zellenpaare fast kreisrund. Blttb. Mesophyll centriscli ; ober- und unterseits je ein- bis zweischichtiges, aus massig langen und ziemlich schmalen Zellen bestehendes Pallisadengewebe, welches im trocknen Blatte mit braunen, gerbstoff haltigen Zellen durchsetzt ist; in der Mitte des Mesophylls spärliches, wenig lückiges, oft pallisadenartiges Schwamm- gewebe. Hühner, Untersuchungen über die Blatt- und Achsenstructur etc. 195 Nerv. Hauptnerv und grössere Nerven von massig kräftigen Sklerenchymbogen an Holz- und Bastseite, kleinere JNerven nur von vereinzelten Sklerenchymfasern begleitet oder ohne solche ; einzelne Sklerenchymfasern weichen von den Leitbündeln mitunter ab und verlaufen eine kurze Strecke im Mesophyll, dann blind endigend (Spicularfasern) ; Sklerenchym massig englumig, dick- wandig. KUe. Sehr zahlreiche Einzelkrystalle in Begleitung des Nervensklerenchyms. Tri eh. Oberseits vereinzelt, unterseits zahlreich, dreizellig; ■die relativ lange Endzelle ist fast massiv, dickwandig. Pultenaea s üb um bell ata Hook. Gunn, Tasmania. Ob. Ep. Zellen in der Flächenansicht kleinpolygonal, mit ziemlich dicken Seitenrändern, Seitenwände spärlich getüpfelt, Aussenwände ziemlich stark verdickt, deutlich papillös; kleines Lumen an Bildung der Papillen betheiligt; ihre Wände durch Einlagerung von Celluloselamellen radial gestreift; zahlreiche Zellen mit verschleimter Innenmembran. U n t. E p. Zellen in der Flächenansicht massig grosspolygonal, schwach gestreckt, mit dünneren Seitenrändern wie oberseits; Seiten- wände vielgetüpfelt ; Aussenwände stärker verdickt wie oberseits ; Cuticula grobgekörnelt, schwach gestreift; zahlreiche Zellen mit verschleimter Innenmembran ; an die Epidermis schliesst eine Schicht flach gedrückter Zellen mit braunem gerbstofFartigen Inhalt. Sp. -Oeff. Nur oberseits, sehr zahlreich, richtungslos, tief «ingesenkt, mit drei Nachbarzellen, deren Anordnung wie bei P. aristata\ die Papillen der Nachbarzellen stehen schief in der Weise, dass sie sich mit ihren Scheitelpunkten über dem Spalt genähert sind. Blttb. Mesophyll centrisch; oberseits zweischichtiges Palli- -sadengewebe mit unregelmässiger Zellenstruktur; unterseits meist «inschichtiges , lückiges Pallisadengewebe oft schwammgewebe- ähnlich. Nerv. Hauptnerv und grössere Nerven beiderseits von schwachen Sklerenchymbogen , kleinere Nerven von einzelnen ^Sklerenchymfasern begleitet oder ganz ohne solche; Sklerenchym kleinlumig, dickwandig. Klle. Der gewöhnlichen Form zahlreich in Begleitung des Nervensklerenchyms sowie in Form von Conglomeraten in ein- -zelnen Zellen des oberseitigen Pallisadengewebes. Trich. Nur am Stengel, dreizellig; die massig lange und ■dünne Endzelle ist fast massiv, relativ dickwandig. Pultenaea tenuifolia R. Br, Gunn, Tasmania. Nadeiförmiges Rollblatt; die von den Blatträndern überragte Mittelnervrippe oberseits stark vorgewölbt, rechts und links der- selben je eine Längsrinne, in der die Spaltöffnungen stehen. 296 Botanisches Ceutralblatt. — Beiheft 3. Ob. Ep. Zellen im Spaltöffnungsbereich in der Flächen- ansicht ziemlich kleinpolygonal, mit massig dünnen Seitenrändern^ Seiten wände getüpfelt, Cuticula gekörnelt. Die übrigen Zellen der Blattoberseite gestrecktpolygonal, relativ grosslumig und mit dickeren Seitenrändern; Seitenwände ebenfalls getüpfelt, Cuticula aber viei stärker gekörnelt; Aussenwände in den Rinnen massige über dem Mittelnerv und am Blattrande stark verdickt; zahlreiche Zellen mit verschleimter Innenraembran. Unt. Ep. Zellen in der Flächenansicht polygen 1, von mittlerer Grösse, mit dicken Seitenrändern, Seitenwände spärlich getüpfelt; Aussenwände stark verdickt; Cuticula sehr stark ge- körnelt; sehr zahlreiche Zellen mit verschleimter Innenmembran^ Sp.-Oeff. Nur oberseits, nur auf die Fläche der schmalen Rinnen beschränkt, nicht sehr zahlreich, tief eingesenkt; im All- gemeinen besteht die Tendenz des Spalts, eine der Längsachse annähernd parallele Richtung anzunehmen, jedoch finden sieh auch einige wenige Spaltöffnungen, die senkrecht zu derselben stehen; Anordnung der drei Nachbarzellen ähnlich wie beim Cruciferen-Ty^ns^ die den Kamin bildenden Seitenwände der Nachbarzellen sind im Querschnitt verdickt. Blttb. Mesophyll subcentrisch ; oberseits ein- bis zweischich- tiges, nicht durchweg gleichförmiges, unter den beiden Rinnen besonders lückiges und schwammgeAvebeartiges Pallisadengewebe 'y. über und unter dem Mittelnerv und am Blattrande bildet es dicht geschlossene Schichten; in der Mitte des Mesophylls spärliches, wenig lückiges, rundlichlumiges Schwammgewebe; einzelne Zellen des Mesophylls mit braunem gerbstoffartigen Inhalt erfüllt. Nerv. Hauptnerv von ziemlich kräftigen Sklerenchymbogen beiderseits, grössere Nerven an Bastseite von weniger kräftigem, an Holzseite von spärlichem Sklerenchym begleitet oder ganz ohne solches; kleinere Nerven ohne Sklerenchvm; Zellen desselben dickwandig, englumig; deutliche Parenchymscheide. Klle. Der gewöhnlichen Form in Begleitung des Nerven- sklerenchyms. Trich. Unterseits zahlreicher, wie oberseits, im Spalt- öffnungsbereich spärlich, dreizellig; die massig lange und dünne- Endzelle ist fasst massiv, dickwandig, meist wurraförmig gebogen. Fultenaea lern ata F. v. Mueller. Mitchell, Nov. -Holland. Ob. Ep. Zellen in der Flächenansicht polygonal, von sehr verschiedener Grösse, etwas gestreckt, mit relativ dünnen Seiten- rändern; Seitenwände feingetüpfelt, Aussenwände nur wenig ver- dickt, nicht selten papillenähnlich vorgewölbt; zahlreiche Zellen mit stark verschleimter Innenmembran. Unt. Ep. Zellen in der Flächenansicht fast typisch poly- gonal, grosslumig, mit massig dicken Seitenräudern, Seitenwände vielgetüpfelt; Aussenwände massig, am IMittelnerv stärker ver- dickt; zahlreiche Zellen mit stark verschleimter Innenmembran. Hühner, Uutersuchuiigen über die Blatt- und Achseustructur etc. 197 Sp. -Oeff. Nur oberseits, zahlreich, richtungslos, mit 2 bis 3 Nachbarzellen, deren Anordnung regellos ist; die Aussen- wände der Nachbarzellen sind etwas vorgewölbt, die Schliesszellen- paare sind in der Flächenansicht fast kreisrund. Blttb. Ober- und unterseits eine breite und kurzgliedrige Schicht von Pallisadengewebe, die oberseits stellenweise schwamm- gewebeartig ist; zwischen den beiden Schichten lockeres Schwamm- gewebe. Nerv. Grössere Nerven von kräftigen Sklerenchymbogen beiderseits begleitet, wobei auffällt, dass die dem Leitbündel näher gelegenen Sklerenchjmzellen grösserlumig wie die äusseren sind; die kleinen Nerven meist ohne Sklerenchym. Klle. Der gewöhnlichen Form in Begleitung des Nerven- sklerenchyms. Trieb. Nicht beobachtet. Pultenaea villifera Sb. Sieber, No. 390, No v.-Holland. Ob. Ep. Zellen in der Flächenansicht annähernd polygonal, von verschiedener Grösse, mit dünnen, oft gebogenen Seitenrändern; Seitenwände fein getüpfelt, Aussenwände etwas verdickt ; zahl- reiche Zellen mit verschleimter Innenmembran. Unt. Ep. Zellen in der Flächenansicht gestrecktpolygonal, relativ grosslumig, mit ziemlich dicken Seitenrändern ; Seitenwände getüpfelt; Aussenwände massig verdickt, doch stärker wie ober- seits; zahlreiche Zellen mit verschleimter Innenraembran. Sp.-Oeff. Nur oberseits, zahlreich, richtungslos, eingesenkt, mit drei Nachbarzellen, deren Anordnung ähnlich wie beim Cruci- zerew-Typus ; die den Kamin bildenden Seitenwände der Nachbar- ;/ellen sind verdickt. Blttb. Mysophyll bifacial, oberseits einschichtiges, kurz- und breitgliedriges, oft schwammgewebeähnliches Pallisadengewebe ; unterseits wenig lückiges Schwammgewebe; zahlreiche Zellen des Mesophylls mit braunem gerbstoffartigen Inhalt erfüllt. Nerv. Grössere Nerven beiderseits von kräftigen Skleren- chymbogen umklammert, die sich oft durch Vermittelung von einzelnen grösserlumigen Sklerenchymelementen seitlich vom Leit- bündel zu einer geschlossenen Scheide verbinden ; bei den kleineren Nerven entsprechend schwächeres Sklerenchym ; Zellen desselben englumig, dickwandig. Klle. Der gewöhnlichen Form in Begleitung des Nerven- sklerenchyms. Trieb. Nur unterseits, dreizellig; die sehr lange und dünne Endzelle ist englumig, dickwandig, mit verhältnissmässig breiter Basis der Halszelle aufsitzend. Pultenaea vlllosa Willdenow. F. V. M u e 1 1 e r . Queensland. Ob. Ep. Zellen in der Flächenansicht gestreckt-polygonal, Ton verschiedener Grösse, mit dünneh Seitenrändern, Seitenwände ge- 198 Botanische« Cftntralblatt. — Beiheft 3. tüpfelt, Aussenwände nur sehr wenig verdickt, deutlich kurzpapillös, grösseres Lumen an Bildung der Papillen betheiligt; zahlreiche Zellen mit verschleimter Innenmembran. Unt. Ep. Zellen in der Flächenansicht gestreckt polygonal, von mittlerer Grösse, mit ziemlich dünnen Seiteurändern ; Seiten- wände getüpfelt; Aussenwände stärker verdickt, wie oberseits; Cuticula flachwarzig mit innerer Streifung; sehr zahlreiche Zellen mit stark verschleimter Innenmembran. Sp. -Oeff. Nur oberseits, zahlreich, richtungtlos, eingesenkt, mit drei Nachbarzellen, deren Anordnung wie bei P. aristata\ ihre Seitenränder sind in der Flächenansicht etwas gebogen. Blttb. Mesophyll centrisch ; ober- und unterseits je ein- schichtiges, kurz- und breitgliedriges Pallisadengewebe, in der Mitte spärliches Schwammgewebe ; Zellen des unterseitigen Palli- sadengewebes im trockenen Blatte mit braunem gerbstoffartigen Inhalt erfüllt, Nerv. Hauptnerv beiderseits mit schw^achem Sklerenchym- belag, die übrigen Nerven entweder mit vereinzelten Sklerenchym- fasern oder meist ohne solche ; Sklerenchym englumig, dick- wandig. K 1 1 e. Wie bei voriger. Trieb. Ober- und unterseits, zahlreich, dreizellig; die ziem- lich kurze Endzelle ist englumig, dickwandig. Pultenaea mollis ßenth. Beckler, Australia, lag mit im Convolut von P. viJlosa und unterscheidet sich von dieser nur durch die schlankere Endzelle der Trichome, ferner durch stärkere Ausbildung des Sklerenchyras und durch den Mangel deutlicher Papillen der oberseitigen Epidermiszellen, deren Aussenwände nur vorgewölbt sind. P. mollis Benth. unterscheidet sich wesentlich von dem von Li ndl. eingetheilten Exemplare, siehe weiter vorn. Pultenaea villosa Willd. var. latifolia Benth. Sieber, No. 420, Nov.-Holland. Ob. Ep. Zellen in der Flächenansicht annähernd polyo- gonal, von sehr verschiedener Grösse, mit ziemlich dünnen, oft gebogenen Seitenrändern, Seitenwände viel getüpfelt; Aussenwände wenig verdickt ; zahlreiche Zellen mit verschleimter Innenmembran. Unt. Ep. Wie oberseits. Sp. -Oeff. Oberseits zahlreich, unterseits weniger zahlreich, sonst wie bei voriger. Blttb. Mesophyll bifacia) ; oberseits einschichtiges Pallisaden- gewebe, Zellen desselben von schwankender Länge und Breite; unterseits reicliliches, wenig lückiges Schwammgewebe; zahlreiche im trocknen Blatte mit braunem Inhalt erfüllte Zellen über das ganze Mesophyll zerstreut. Nerv, Hauptnerv von massig kräftigen Sklerenchymbogen, grössere Nerven von schwächeren beiderseits umklammert; kleinere Hühner, Untersuchungen üher die Blatt- und Achsenitructur etc. 199 Nerven ohne Sklerenchym ; Zellen desselben massig englumig, dickwandig. Klle. Zahlreiche Einzelkrystalle in Begleitung des Nerven- sklerenchyms , sowie Conglomerate und Doppelkrystalle von styloidenartiger Form in zahlreichen Zellen des Pallisadengewebes. Tri eh. Oberseits nicht reichlich, unterseits sehr zahlreich; die ziemlich lange und dünne Endzelle ist dickwandig, englumig. Latrohea. Zur Untersuchung standen die Blätter von vier Arten der in Australien heimischen Gattung Latrohea. Die Blätter sind gegen- ständig oder zerstreut, einfach, linear, mit nach oben wenig ein- gebogenen Rändern. In anatomischer Hinsicht sind folgende den untersuchten Arten gemeinschaftliche Merkmale zu beachten. Die Aussen wände sind stark verdickt. Zellen mit verschleimter Innenmembran sind in der Epidermis durchweg vertreten. Die Spaltöffnungen sind beiderseits, unterseits aber meist weniger zahlreich entwickelt; ferner sind dieselben eingesenkt, wo Papillen nicht zur Entwicke- lung gelangt sind, sehr tief eingesenkt. Die Anlage der in Zwei- oder Dreizahl vorhandenen Nachbarzellen erfolgt nach dem <7r^tc^/e^•en-Typus mit theilweisem Uebergang zum Ruhiaceen- typus. Idioblasten mit braunem Inhalte, wie sie schon bei der Gattung PuUenaea beobachtet wurden, treten bei den in Rede stehenden Arten, besonders typisch auf und gelangen bei L. Bru- nonis und L. genistoides zu hoher Entwickelung, indem sie den grösseren Theil des Mesophylls für sich in Anspruch nehmen. Das Gefässbündelsystem der Nerven und das dasselbe begleitende Sklerenchym sind schwach ausgebildet. Der Oxalsäure Kalk findet sich wie bei den vorigen Gattungen in Form der gewöhn- lichen Einzelkrystalle in Begleitung des Nervensklerenchyms und zum Theil auch in Form von Zwillingen, welche in Wandver- dickuugen direct unter der Epidermis liegender Pallisadenzellen ein- gesetzt sind. Besondere Verhältnisse: Papillen sind nur bei L. Brunonis und L. genistoides vorhanden. Die Spaltöffnungen sind bei drei der untersuchten Arten richtungslos ; bei der vierten, L. tenella, zeigen diese Organe eine deutliche Tendenz, sich mit der Spaltrichtung senkrecht zur Längsachse des Blattes zu stellen. In dieser Beziehung scheint diese Art den Uebergang zur Gattung Eutoxia zu bilden, deren zur Verfügung stehende Arten durch- weg diese seltene Erscheinung zeigen. Was die Nervatur anlangt, so ist noch zu bemerken, dass bei L. diosmifolia erweiterte, dick- wandige und getüpfelte Speichertracheiden vorkommen. DiePallisaden- zellen des theils centrischen, theils subcentrischen Mesophylls sind kurz- und breit ; Schwammgewebe ist nur bei L. tenella und zwar spärlich vorhanden. Trichome sind bei allen Arten mit Ausnahme von L. Brunonis in Form der einzellreihigen, dreizelligen Deckhaare 200 Botanisches Centralblatt. — Beiheft 3. vertreten. Die Epidermiszellen der zuletzt genaunten Art sind mit zahlreichen doppelbrechenden, spärokrystallinischen Massen erfüllt. Latrohea Brunonis Meissner. F. V. Mueller, W.- Au s tr alia. Breites Rollblatt mit flacher Rinne nach oben, im Querschnitt mondsichelförmig. Ob. Ep. Zellen in der Flächenansicht polygonal, von uu- regelmässiger Grösse, mit ziemlich dicken Seitenrändern; Seiten- wände getüpfelt, Aussenwände etwas verdickt, deutlich papillös; Papillen zahlreich, kegelförmig, bis zur halben Höhe weitlumig^ die obere Hälfte massiv, durch innere Streifung zu Folge Cellu- loselamellen-Einlagerung ausgezeichnet; die Papillen auf den Nach- barzellen der Spaltöffnungen sind wesentlich kleiner als die andern und mehr oder weniger knopfförmig gestaltet-, zahlreiche Zellen mit verschleimter Innenmembran. Unt. Ep. Zellen in der Flächenansicht typisch polygonal, relativ grosslumig, mit dicken Seitenrändern, Seitenwände viel- getüpfelt; Aussenwände stark verdickt; Papillen kräftiger und massiver wie oberseits; Schleimzellen nicht vorhanden. Sp.-Oeff. Oberseits sehr zahlreich, unterseits spärlich,, richtungslos, eingesenkt, mit drei Nachbarzellen, deren Anordnung sich eng an den Crwcifereu-Typus anschliesst; die Ränder der Nachbarzellen sind in der Flächenansicht etwas gebogen. Blttb. Mesophyll subcentrisch ; oberseits einschichtiges,, stellenweise zweischichtiges, unterseits nur einschichtiges Pallisaden- gewebe; in der Mitte des Mesophylls zahlreiche weitlumige, kugelige bis ellipsoidische, gleichfalls Chloroplasten führende Zellen, deren grosse Zellsaftv^akuole im trocknen Materiale mit leuchtend rothbraunem gerbstoffartigen Inhalte erfüllt ist; diese Zellen drängen sich zum Theil in das beiderseitige PaUisaden- gewebe ein und es linden sich in letzterem auch sackartig er- weiterte Pallisadenzellen mit ähnlichem Inhalte. Nerv. Hauptnerv und grössere Nerven von wenig kräftigen Sklerenchymbündeln an Holz- und Bastseite begleitet, bei den kleineren Nerven fehlt oft das Sklerenchym der Bastseite; Bast- theil des Hauptnervs sehr kräftig ausgebildet; Sklerenchymzellen im Querschnitt eckig, kleinlumig und mit massig dicken Seiten - ;rändern. Klle. Der bisherigen Form zahlreich in Begleitung des Nervensklerenchyms; ferner sehr zahlreiche Krystalle theils pris- matischer bis styloidenartiger Form, theils drusenartige Conglo- merate in Zellen namentlich des oberseitigen Pallisadengewebes. Trieb. Nicht beobachtet. Besondere Verhältnisse: Obere und untere Epidermis- zellen mit sehr zahlreichen, shpärokrystallinischen Massen erfüllt,, die doppelbrechend und von sehr verschiedenen Formen sind : theils aus feinen Krystallnadeln sich zusammensetzend, theils Hühner, Untersuchungen über die Blatt- und Ächsenstructur etc. 201 drusenartig, theils aus feder förmigen, dendritischen Kry stall aggre- graten bestehend. Latrohea dio smifolia ßenth. F. V. Mu eil er, W. - Australia. Ob. Ep. Zellen in der Flächenansieht polygonal, von un- gleicher Grösse, mit dicken Seitenrändern, Seitenwände getüpfelt^. Aussenwände stark verdickt; zahlreiche Zellen mit verschleimter Innenmembran. Unt. Ep. Wie oberseits. Sp.-Oeff. Ober- und unterseits gleich zahlreich, richtungslos tief eingesenkt, mit meist zwei, seltener drei Nebenzellen (Ueber- gangsf ormen von Cruciferen- zum Ruhiaceen - Typus) ; Ränder der Nebenzellen in der Flächenansicht etwas gebogen. Bltt. Mesophyll subcentrisch, wie bei voriger; auch hier finden sich die sehr grossen, rundliehen, mit beim trocknem Blatte rothbraunem Inhalte erfüllten Zellen, die aber nur in der Nähe des Hauptleitbündels vorkommen ; auffallend grosslumige, getüpfelte und dickwandige Speichertracheiden (Durchm. bis 124 (.i) in der Nachbarschaft dieser Zellen. Nerv. Hauptnerv an Holz- und Bastseite von massig kräftigeuj^ grössere Nerven meist nur an Holzseite von schwachem Sklerenchym- gruppen begleitet ; Sklerenchymzellen wie bei voriger. Klle. Sehr zahlreiche und grosse Einzelkrystalle in Be- gleitung des Nervensklerenchyms und unmittelbar unter der Epidermis in Zellen des Pallisadengewebes. Tri eh. Ober- und unterseits in gleich geringer Menge, am Rande zahlreicher als auf den Flächen; dreizellig; die ziemlich lange und schmale Endzelle ist massiv; die hinterbleibenden; Haarnarben sind auf der Blattunterseite erheblich grösser als oberseits. Latrohea genistoides Meissner. F. V. Mueller, W. - Aus tralia. Ob. Ep. Zellen in der Flächenansicht — ausgenommen die kleineren Nebenzellen der Spaltöffnungen — ziemlich gross- polygonal, mit relativ dünnen Seitenrändern ; Seitenwände ge- tüpfelt, Aussenwände verdickt, fast durchweg deutlich papillös; Papillen zitzenartig, massiv, innen strahlenbündelförmig gestreift zahlreiche Zellen mit verschleimter Innenmembran. Unt. Ep. Zellen in der Flächenansicht wie oberseits, mit sehr dicken Seitenrändern, Seitenwände getüpfelt; Aussenwände sehr stark verdickt, stellenweise mit inneren Streifen ; Papillen von derselben Form wie oberseits, doch kräftiger; Cuticula schwachkörnig; Schleimzellen nicht vorhanden. Sp.-Oeff. Oberseits zahlreicher wie unterseits, richtungslos, tief eingesenkt, mit zwei bis drei Nebenzellen, deren Anordnung sich eng an den Cri^ct/eren-Typus anlehnt. Blttb. Mesophyll wie bei L. Brunonis. Nerv. Hauptnerv und grössere Nerven fast gleich kräftig •Busgebildet, beide an Holz- und Bastseite von schwachen 202 Botanisches Centralblatt. — Beiheft 3. Sklerenchymplatten begleitet, deren Zellen wie bei voriger; die übrigen Nerven fast nur an Holzseite mit Sklerenchym. Klle. Sehr zahlreiche und etwas gestreckte Zwillings- krystalle in Zellen des oberseitigen Pallisadengewebes ; häufig ^ellwandverdickungen eingesetzt. Tri eh. Ober- und unterseits sehr spärlich, am Rande häufiger, dreizellig, die ziemlich lange und schmale Endzelle ist massig englumig, dickwandig, gekrümmt. Latrobea tenella Benth. Preiss, No. 878, Nov.-Holland. Ob. Ep. Zellen in der Flächenansicht annähernd polygonal, massig grosslumig, mit dünnen und meist gebogenen Seitenrändern ; Seitenwände sehr fein getüpfelt, Aussenwände ziemlich stark ver- dickt; Cuticula flachwarzig, streifig ; zahlreiche Zellen mit ver- schleimter Innenmembran. Unt. Ep. Zellen in der Flächenansicht am Rande gestreckt polygonal, sonst wie oberseits; zahlreiche Schleimzellen. Sp. -Oeff. Ober- und unterseits, zahlreich, ziemlich tief ein- gesenkt, mit drei Nachbarzellen, deren Anordnung wie bei L. JBru7ionis] schwache Tendenz des Spalts eine zur Längsachse des Blattes senkrechte Richtung anzune'.imen ; die Ränder der Nachbar- gellen sind in der Flächenansicht gebogen. Blttb. Mesophyll centrisch; ober- und unterseits ein- schichtiges Pallisadengewebe, das oberseitige aber kürzer und breitergliedrig als das unterseitige ; unter und seitlich dem Haupt- nerv einzelne grössere, rundliche bis sackförmige Zellen im spär- lichen Schwammgewebe, im trockenen Materiale mit mattbraunem gerbstoff artigen Inhalte erfüllt. Nerv. Nur Hauptnerv an Holz- und Bastseite mit massig kräftigen Sklerenchymplatten versehen, die übrigen Nerven fast kaum zur Ausbildung gelangt; Sklerenchym dickwandig, massig •englumig; Basttheil sehr schwach ausgebildet. Klle. Von der gewöhnlichen Form zahlreich in Begleitung •des Nervensklerenchyms. Trieb. Meist nur auf den Randkanten, zahlreich, dreizellig; die relativ kurze und schmale Endzelle ist ziemlich dickwandig, •englumig. Eutaxia. Zur Aveiteren anatomischen Untersuchung standen die Blätter von fünf Arten der in Australien heimischen Gattung Eutaxia. Die Blätter sind in dekussirter Stellung angeordnet, klein, einfach 'mit zum Theil nach oben eingeschlagenen Rändern. Folgende für die untersuchten Arten gemeinschaftliche Merk- male sind beachtenswerth. Die Aussenwände der Epidermis- zellen sind zum Theil ausserordentlich stark verdickt und mit Papillen versehen. Die nur oberseits entwickelten Spaltöffnungen zeigen zwei ganz besonders charakteristische Merkmale: Die Hühner, Untersuchungen über die Blatt- und Achsenstructur etc. 20S^ Richtung des Spaltes ist immer senkrecht zur Längsachse des Blattes gestellt und weiter finden sich stets zwei zur Spaltrichtung parallele Nebenzellen, die nach, dem sogenannten Eub i aceen-Tyipus angeordnet sind, vor. Das Sklerenchjm der Nerven ist meist schwach ausgebildet. Der Oxalsäure Kalk ist in Form der gewöhnlichen Einzelkrystalle,. theilweise aber auch in Form von Prismen oder Zwillingen in Zellen des Pallisadengewebes ausgeschieden. Besondere Verhältnisse. Abgesehen von E. epacridoides sind überall verschleimte Epidermitzellen vorhanden. Die Cuticula ist zum Theil glatt, zum Theil gekörnelt oder warzig. Bei E.. empetrifolia, E. epacridoides und E. myrtifolia findet sich an- schliessend an die unterseitige Epidermis eine hjpodermartig aus- gebildete Schicht, deren Zellen im trocknen Blatte mit braunem gerbstoffartigen Inhalte erfüllt sind und zuweilen, bei E. empetri- folia, sackartig tief in's Mesophyll eindringen; die Zellen sind in der Flächenansicht polygonal und scheinen Chloroplasten nicht zu führen. Bei E. parvifolia springen die erheblich verdickten und mit massiven Papillen versehenen Aussenwände auch nach innen in das Lumen der Epidermiszellen papillenartig vor. Trichome wurden nur bei E. epacridoides und zwar nur auf den Hülsen beobachtet. Mit Ausnahme von E. empetrifoUa sind die Epidermiszellen bei allen mit gelblichem lichtbrechenden Inhalt erfüllt, der bei Behandlung mit concentrirter Javeller Lauge ver- schwindet. Eutaxia empetrifoUa Schlecht. Beckler, Australia. Ob. Ep. Zellen in der Flächenansicht ziemlich kleinpolygonal^ mit der Tendenz zur Streckung senkrecht zur Längsachse des Blattes, mit relativ dünnen Seitenrändern, Seitenwände fein und spärlich getüpfelt, Aussenwände stark verdickt, deutlich papillös; Papillen kegelförmig, an der Basis sehr breit, von ungleicher Länge, massiv, durch innere Cellulosestreifung ausgezeichnet;^ einzelne Zellen mit verschleimter Innenmembran. Unt. Ep. Zellen in der Flächenansicht polygonal, massig grosslumig, mit relativ dünnen Seitenrändern, Seitenwände ge- tüpfelt, Aussenwände sehr stark verdickt, schwach papillös ; Papillen flach kegelförmig, zum Theil bis auf kleine verdickte Stellen der Aussen wand reducirt; zahlreiche Zellen mit verschleimter Innen - membran. An die Epidermis der Blattunterseite anschliessend sehr lang- und sehr breitgliedrige, pallisadengewebeartige Schicht mit sackartigen Zellen, deren Längswände ziehharmonikaartig ge- faltet sind ; diese Zellen sind in der Flächenansicht grosspolygonal^ entgegen der isodiametrischen Form der Pallisadenzellen ; Chloro- phyllkörner scheinen sie nicht zu führen, ferner sind sie im trocknen Blatte mit schleimigem, braunem gerbstoffartigen Inhalte erfüllt. Sp.-Oeff. Nur oberseits, sehr zahlreich, tief eingesenkt und nicht richtungslos: Spaltrichtung durchweg senkrecht zur Längsachse des Blattes; mit zwei gleichgrossen Neben- 204 Botanisches Centralblatt. — Beiheft 3. Zellen, beide parallel zur Richtung des Spalts (deutlicher Ruhiaceen- Typus); Spalt- und Schliesszellenpaare in der Flächenansicht länger ^Is gewöhnlich; die den Kamin bildenden Seitenwände der Neben- zellen sind stark verdickt. Blttb. Mesophyll als bifacial zu bezeichnen; oberseits zwei- bis dreischichtiges Pallisadengewebe, aus kurzen und schmalen Zellen bestehend, die sich nach der Mitte des Mesophylls hin unter Annahme von Uebergangsformen in spärliches, nicht lückiges -Schwammgewebe umgestalten. Nerv. Das Nervensystem ist sehr schwach ausgebildet; Hnuptnerv und grössere Nerven von sehr schwachen Sklerenchym- platten bezw. -Bündeln an Holz- und Bastseite begleitet; kleinere Nerven ohne Sklerenchym; Sklerenchym englumig, dickwandig; die einzelne Sklerenchymzelle ist schwächer als bei den bisherigen. Klle. Der gewöhnlichen Form in Begleitung des Nerven- sklerenchyms und besonders zahlreiche Krystalle sehr verschiedener Form in dem oberseitigen Pallisadengewebe (gestreckte Zwillings- krystalle oder hendyoedrische Krystalle) öfter zu mehreren in Zellwandverdickungen eingewachsen. Tri eh. Nicht beobachtet. Eutaxia epacridoides Meissner. Preiss, No. 867, No v.-Hollan d. Ob. Ep. Zellen in der Flächenansicht — abgesehen von •den Nebenzellen der Spaltöffnungen — typisch polygonal, massig grosslumig, mit massig dicken Seitenrändern, Seitenwände sehr zahlreich getüpfelt; Aussenwände verdickt, ihre Innenseite durch Cellulosestreifen vom Scheitelpunkte der Papillen als Centrum aus gtrahlig zerklüftet; Papillen wie bei voriger, doch ist hier massig ■weites Lumen an Bildung derselben betheiligt, ihre Wandung ver- •dickt; Schleimzellen nicht vorhanden. Unt. Ep. Zellen in der Flächenansicht ebenfalls polygonal, doch grösserlumig, Seitenränder stärker verdickt ; Seitenwände getüpfelt, Aussenwände stärker verdickt, ihre Innenseite noch er- heblich stärker, oft tropfsteinartig zerklüftet; Papillen, obwohl flacher, doch mit kleinem Lumen; Cuticula gekörnelt bis flach- warzig; Sclileimzellen nicht vorhanden. An die Epidermis der Unterseite schliesst, wie bei voriger eine hypodermartige Schicht, deren Zellen im tiocknen Blatte ebenfalls mit dem rothen Inhalt erfüllt, aber kugelig bis ellipsoidiach gestaltet und mit ziemlich dicken, getüpfelten Wänden versehen. Sp. -Oeff. Nur oberseits, sehr zahlreich, eingesenkt, Spalt- richtung im Allgemeinen senkrecht zur Längsachse des Blattes ; mit zwei meist gleichgrossen, zur Richtung des Spalts parallell liegenden Nebenzellen ; Papillen derselben kürzer und schmäler als die der übrigen Epidermiszellen. Blttb. Wie bei voriger. Nerv. Haupt- und grössere Nerven an Holz- und Bastseite mit schwachen Sklerenchymbogen versehen, kleinere Nerven ohne Sklerenchym ; Sklerenchym dickwandig, englumig. Hühner, Untersuchungen über die Blatt- und Achsenstructur etc. 205 Klle. Wie bei voriger. Trieb. Nur auf der Epidermis der Hülsen, zabh'eicb, drei- zellig; die sehr lange und sehmale Endzelle ist weitlumig, ziem- lich dickwandig ; die Halszelle ragt weit über die Epidermis hervor. Bes. Verb. Die Zellen der ober- und unterseitigen Epi- dermis sind mit gelblichen, das Licht doppelbrecbendem, kry- ■stallinischen Inhalte erfüllt. Eutaxia myrtifolia R. Br. F. V. Mueller, W.- Australia. Ob. Ep. Zellen in der Flächenansicht kleinpolygonal, mit dünnen Seitenrändern, Seitenwände vielgetüpfelt, Aussenwände €twas verdickt, oft schwach papillenartig vorgewölbt; Cuticula gekörnelt; zahlreiche Zellen mit verschleimter Innenmembran. Unt. Ep. Zellen in der Flächenansicht grösserpolygonal und Seitenränder dicker wie oberseits, Seitenwände getüpfelt, Aussen- wände stärker verdickt und deutlicher papillös, Papillen massiv; Cuticula in der Mitte der Aussenwände flachwarzig ; Schleimzellen weniger zahlreich wie oberseits ; hypodermale Schicht mit denselben Eigenschaften wie bei E. empetrifolia. Sp.-Oeff. Wie bei voriger, Nebenzellen ohne Papillen; die den Kamin bildenden Seitenwände der Nebenzellen sind stark ver- dickt. Blttb. Aehnlich wie bei £". empetrifolia\ oberseits zwei- bis wenigschichtiges, ziemlich kurzgliedriges Pallisadengewebe. Nerv. Hauptnerv beiderseits, besonders aber an der Bast- seite von sehr kräftigen Sklerenchymbogen, grössere und kleinere Nerven von entsprechend schwächerem Sklerenchym begleitet ; Zellen desselben englumig. dickwandig. Klle. Der gewöhnlichen Form in Begleitung des Nerven- sklerenchyms. Trieb. Nicht beobachtet. Bes. Verb.: Die Zellen der ober- und unterseitigen Epi- dermis sind theils mit sehr stark lichtbrechendem, theils doppel- brechendem sphärokrystallinischen Inhalte dicht erfüllt, der sich in concentrirter Javeller Lauge vollständig auflöst. Eutaxia parvifolia Benth. F. V. Mueller, S.- W.- Austral. Ob. Ep. Zellen in der Flächenansicht ziemlich kleinpoly- gonal, mit massig dicken Seitenrändern, Seitenwände getüpfelt, Aussenwände stark verdickt, deutlich papillös ; Papillen knopf- artig, massiv ; die Aussenwände springen auch nach innen in Form von massiven, papillenartigen Erhebungen in das Lumen der Epidermiszellen hinein, sodass an diesen Stellen die Aussen- wände ganz besonders stark verdickt sind; zahlreiche Zellen mit verschleimter Innenmembran. Unt. Ep. Zellen in der Flächen ansieht ziemlich gross- polygonal, im Sinne der Längsachse des Blattes etwas gestreckt, mit massig dicken Seitenrändern, Aussenwände sehr stark verdickt 206 Botauisches Centralblatt. — Beiheft 3. (Dicke bis 31 .«), bei einzelnen Zellen papillenartig vorgewölbt; Cuticula grobgekörnelt ; zahlreiche Zellen mit stark verschleimter Innenmembran. Sp. -Oeff. Wie bei voriger; hier sind nicht nur nicht die Spaltöffnungen eingesenkt, sondern die Nebenzellen stehen auch in muldenartigen Vertiefungen ; die Papillen der Nebenzellen sind kleiner als die der übrigen Epidermiszellen und stehen in der Weise schief, dass sie sich mit ihren Scheitelpunkten über dem Spalte genähert sind. Blttb. Mesophyll centrisch; oberseits zwei- bis dreischichtiges, kurz- und massig breitgliedriges, unterseits zweiscliichtiges, länger- gliedriges, zum Theil typisches Pallisadengewebe ; in der Mitte sehr spärliches, pallisadenartiges Schwammgewebe. Nerv. Hauptnerv und grössere Nerven beiderseits von Sklerenchymbogen begleitet; Sklerenchym der grösseren Nerven ist an der Bastseite schwächer als an der Holzseite, Zellen des- selben englumig, dickwandig; die kleineren Nerven kommen nicht in Betracht. K 1 1 e. Der gewöhnlichen Form in Begleitung des Ne'rven- sklerenchyms und in Zellen des oberseitigen Pallisadengewebes. Trich. Nicht beobachtet. Bes. Verh. : Zellen der ober- und unterseitigen Epidermis sind mit körnig-grieseligem, zum Theil schwach doppelbreehendem Inhalte erfüllt. Eutaxia virgata Beuth. Preiss, No. 87 7 ,' No v.-Holland. Ob. Ep. Zellen in der Flächenansicht kleinpolygonal, mit dünnen, bei den Nebenzellen der Spaltöffnungen gebogenen Seiten- rändern ; Seitenwände vielgetüpfelt ; Aussenwände massig verdickt, deutlich papillös, Papillen kurz, massiv, knopfförmig; zahlreiche Zellen mit verschleimter Innenmembran. Unt. Ep. Zellen in der Flächenansicht gestreckt-polygonal, am Rande sehr gestreckt und schmal, nach der Mitte kürzer und breiter werdend; mit relativ dünnen Seitenräudern, Seitenwände getüpfelt; Aussenwände stark verdickt, Cuticula klein warzig; zahlreiche Zellen mit verschleimter Innenmembran. Sp. -Oeff. Nur oberseits, sehr zahlreich, eingesenkt, Spalt- richtung senkrecht zur Längsachse des Blattes; mit zwei gleich grossen, zur Spaltrichtung parallel liegenden Nebenzellen. Blttb. Mesophyll centrisch; ober- und unterseits je zwei- bis dreischichtiges, kurz- und massig breitgliedriges Pallisaden- gewebe, in der Mitte sehr spärliches, pallisadenartiges Schwamm- gewebe. Nerv. Haupt- und grössere Nerven von schwachen Skleren- chymbündeln an Holz- und Bastseite — hier bei den grösseren Nerven oft fehlend — begleitet ; Sklerenchym englumig, dick- wandig; die kleineren Nerven kommen nicht in Betracht. Klle. Der gewöhnlichen Form in Begleitung des Nerven- sklerenchyms. Trich. Nicht beobachtet. Hühner, Untersuchungen über die Blatt- und Achsenstructur etc. 207 Bes. Verh. Die Zellen der oberseitigen Epidermis sind zum Theil mit schwach doppelbrechendem Inhalte erfüllt. Dillwynia. Zur weiteren anatomischen Untersuchung gelangten die Blätter von sieben Arten (nebst Varietäten von drei Arten) der in Australien ebenfalls heimischen Gattung DiUioynia. Die Blätter sind zerstreut, einfach, durchweg Rollblätter mit meist schmaler Rinne nach oben. Folgende für die untersiichten Arten gemeinschaftliche Merk- male sind in anatomischer Beziehung beachtenswerth. Die Aussen- wände der Epidermiszellen der oberseits gelegenen Rinne sind in meist lange, oft ausserordentlich lange, üngerförmige Papillen aus- gezogen ; die Aussenwände der übrigen Epidermiszellen sind meist ganz ausergewöhnlich verdickt, die Zellen selbst zum grössten Theil in der Längsrichtung des Blattes gestreckt. Die Cuticula ist mit flachen oder groben Warzen versehen, von denen die letzteren in parallelen Längsreihen angeordnet sind. In der Epidermis der Rinne finden sich keine Schleimzellen, während dieselben in der übrigen Epidermis reichlich vertreten sind. Die Spaltöffnungen sind nur auf der Fläche der Rinne entwickelt; sie sind eingesenkt und die Richtung des Spalts ist in den meisten Fällen eine zur Längsachse des Blattes parallele; Nebenzellen sind zwei oder vier angelegt. Das Mesophyll besteht grösstentheils aus Pallisaden- gewebe und enthält Idioblasten mit braunem gerbstoffartigen In- halt, welche isolirt auftreten oder eine subepidermale Zellschicht auf der Blattunterseite bilden. Oxalsaurer Kalk ist in Begleitung des Nervensklerenchyms in Fortlt der gewöhnlichen Einzelkrjstalle, in einem Falle auch in Zellen des Pallisadengewebes ausgeschieden. Das Sklerenchym ist am Holztheil oft gar nicht, am Basttheil meist schwach ausgebildet. Besondere Verhältnisse: D. ericifolia var. glaherrima und var. parvifolia haben auf der Blattunterseite auffallend grosse, hochkegelartige Erhebungen, die schon mit unbewaffnetem Auge als kleine Buckel erkennbar sind. Die Nervatur ist zum grössten Theile nicht kräftig entwickelt ; dabei fällt auf, dass zuweilen einzelne Sklerenchymfasern vom Leitbündel abweichen, zum Theil in schlangenartigen Windungen das Mesophyll durchziehen und dann blind endigen (Spicularfasern). Die Trichome sind in Form der den Papilionaceen eigenen dreizelligen, einzellreihigen Deck- haare vertreten, deren Endzelle in einigen Fällen ungleich-zwei- armig ist. In drei Fällen stehen die Trichome der Blattunter- seite auf kegel- oder kuppeiförmigen Postamenten, in zwei Fällen konnte gar keine Behaarung festgestellt werden. Bei D. erici- folia var. normalis, D. hispida und D. patula enthalten die Epi- dermiszellen der Blattunterseite einen gelblichen, doppelbrechenden im Polarisations Mikroskope schwarze Kreuze zeigenden, sphäro- krystallinischen Inhalt, der bei Behandlung mit conc. Javeller Lauge verschwindet. Bd. XL Beiheft 3. Bot. Ceutralbl. 1901. 1 4 208 Botanisches Centralblatt. — Beiheft 3. Dillwynia einer ascens Br. Gunn,Tasmania. Nadeiförmiges Rollblatt mit Rinne noch oben. Epidermis der Rinne: Zellen in der Flächenansicht im Allgemeinen polygonal, fast kleinlumig, mit ziemlich dünnen Seitenrändern : Aussenwände wenig verdickt ; sehr zahlreiche, über dem Mittelnerv kürzere, nach dem Rande zu fingerförmige, oft ge- bogene dickwandige Papillen, an deren Bildung massig weites Lumen betheiligt ist; Schleimzellen nicht vorhanden. Uebrige Epidermis. Zellen in der Flachenansicht am Blattrande sehr schmal und sehr langgestreckt, nach der Mitte zu breiter und und kürzer, annähernd gestreckt-polygonal werdend, mit dickeren Seitenrändern wie in der Rinne ; Seitenwände spärlich getüpfelt; Aussenwände sehr stark verdickt; Cuticula grob warzig zalr eiche Zellen mit stark verschleimter Innenmembran. Sp.-Oeff. Nur oberseits, auf die Fläche der schmalen Rinne beschränkt ; zahlreich, eingesenkt , Richtung des Spalts parallel zur Längsachse des Blattes gestellt ; meist mit zwei (selten vier) Nebenzellen, die gleich gross sind und je rechts und links des Spalts und parallel zur Richtung desselben liegen (Rubiaceen- Typus), bei der Vierzahl sind dann noch zwei andere je an einem Ende des Spalts angeordnet ; die Schliesszellenpaare sind ziemlich gross. Blttb. Mesophyll centrisch; Leitbündel des Hauptnervs mehr der Oberseite genähert ; über dem oberseits nur wenig Raum lassenden Hauptnerv kurz- und schmalgliedriges Pallisadengewebe, das unterseits längere und breitere Zellen enthält ; zwischen beiden spärliches Schwammgewebe; einzelne Zellen des Mesophylls mit braunem gerbstoffartigen Inhalt erfüllt. Nerv. Hauptnerv an Bastseite mit schwachem Sklerenchym- belag, an Holzseite nur mit einzelnen Sklerenchymfasern ; die anderen Nerven nur an Bastseite mit Sklerenchym; Zellen des- selben dickwandig, englumig. Klle. Der gewöhnlichen Form in Begleitung des Nerven- sklerenchyms. Trieb. Nur unterseits, spärlich, dreizellig ; Endzelle un- gleich-zweiarmig, weitlumig, dünnwandig. Dillwynia cinerascens R. Br. var. laxiflora Benth. Sieber, No. 401, No v.-HoUand. Rollblatt mit Rinne nach oben. Epidermis der Rinne. Zellen in der Flächenansicht kleinpolygonal, mit relativ dicken Seitenrändern; sehr zahlreiche, fingerförmige, oft gebogene Papillen — länger wie bei voriger — mit massig weitem Lumen, nach dem Blattrande zu kürzer werdend; Schleirazellen nicht vorhanden. Ueb. Ep. Wie bei voriger, Zellen nicht so sehr gestreckt; Seitenränder wie oberseits; vielgetüpfelte Seitenwände; einige ge- Hühner, Untersuchungen über die Blatt- und Achsenstrucsur etc. 209 streckte Zellen durch Quertheilung in mehrere kleine Zellen zer- legt, deren Seitenränder in der Flächenansicht stark verdickt sind; Aussenwände sehr stark verdickt, Cuticula grobwarzig; zahlreiche Zellen mit sehr stark verschleimter Innenmembran. Sp. -Oeff. Wie bei voriger, nur sind hier die Papillen der beiden dem Spalte parallelen Nebenzellen kürzer als die der übrigen Zellen und sie stehen auch schief in der Weise, dass sie sich mit ihren Scheitelpunkten über dem Spalte genähert sind. Blttb. Mesophyll centrisch ; Hauptnerv im Querschnitt mehr der Unterseite genähert; oberseits lückiges, einschichtiges, lang- und breitgliedriges oft schwammgevvebeartiges Pallisadengewebe ; unterseits geschlossenes Pallisadengewebe, dessen Zellen von schwankender Länge und Breite; in der Mitte lückiges Schwamm- gewebe ; zahlreiche Zellen des Mesophylls, besonders des unterseiti- gen Pallisadengewebes mit braunem gerbstoifartigen Inhalt erfüllt. Nerv. Hauptnerv mit sehr kräftigem Sklerenchymbogen an der Bastseite und kleinem Sklerenchymbündel an der Holzseite ; grössere Nerven mit schwachen Sklerenchymbündeln nur an Bast- seite, kleinere ohne Sklerenchym; Zellen desselben dickwandig, englumig ; der Siebtheil der grösseren Nerven besonders kräftig ausgebildet ; deutliche Parenchymscheide. Klle. Wie bei voriger. Trieb. Nur unterseits, nicht sehr zahlreich, dreizellig; End- zelle wie bei voriger. Dillicynia ericifolia Sm. var. glaberrima Benth. Gunn, Tasmania. Rollblatt mit Rinne nach oben. Ep. d. Rinne. Wie bei voriger; Papillen aber noch länger mnd am Rinnenrande in zur Längsachse des Blattes parallelen Reihen angeordnet ; die Papillen dieser Reihen sind untereinander in der Weise verwachsen, dass sie lange hahnenkammartige Lamellen bilden; Schleimzellen nicht vorhanden. U e b r. E p. Zellen in der Flächenansicht am Blattrande ge- streckt-polygonal, nach der Mitte zu regelmässiger polygonal werdend, mit ziemlich dicken Seitenrändern; Seitenwände getüpfelt; Aussenwände stark verdickt; Cuticula mit groben Warzen, die in parallelen Längsreihen angeordnet sind; Cuticula einzelner Zellen strahlig gestreift; deutliche Scheintüpfel; einzelne Zellen papillen- artig vorspringend, deren Aussenwände besonders stark verdickt, ihre Cuticula besonders grobwarzig ; zahlreiche Zellen mit ver- schleimter Innenmembran. Sp. -Oeff. Wie bei voriger. Blttb. Wie bei voriger. Nerv. Wie bei voriger. Klle. Zahlreiche kleinere Einzelkrystalle in der Nähe der Leitbündel und besonders grosse, sowie Conglomerate in Zellen des Pallisadengewebes. Trieb. Nicht beobachtet. 11* 210 Botanisches Centralblatt. — Beiheft 3. Dillwynia ericifolia Sm. var. normalis Bth. Sieber, No. 424, Nov.-Holland. Rollblatt mit Rinne nach oben, Rinne sehr flach. Ep. d. Rinne. Wie bei voriger; Papillen nicht verwachsen, etwas kürzer, an der Basis breiter, weniger zahlreich und mit weitem Lumen ; Schleimzellen nicht vorhanden. Uebr. Ep. Zellen in der Flächenansicht am Rande sehr schmal und gestreckt, nach der Mitte zu sehr breit und kürzer werdend, oft fast rechteckig, mit ziemlich dicken Seitenrändern, Seitenwände getüpfelt, Aussenwände stark verdickt; Cuticula grob- warzig und gestreift ; einzelne Zellen stark vorgewölbt, deren Aussen- wände besonders stark verdickt und die Cuticula besonders grob warzig: sehr zahlreiche Zellen mit ausserordentlich stark ver- schleimter Innenmembran Sp. -Oeff. Wie bei voriger. Blttb. Wie bei voriger, Schwammgewebe besonders typisch. Nerv. Wie bei voriger, nur sind die Sklerenchymf asern der Holzseite sehr spärlich vertreten und grösserlumig als die der Bastseite; einzelne Sklerenchymfasern weichen zuweilen vom Leit- bündel ab und verlaufen eine Strecke im Mesophyll, dann blind endigend. Klle. Der gewöhnlichen Form in Begleitung des Nerven- sklerenchyms. Trieb. Nur am Stengel, dreizellig ; die relativ kurze und dicke Endzelle ist weitlumig, massig dickwandig ; Cuticula ziem- lich grobwarzig. Bes. Verh. Zahlreiche grosse Sphärokrystalle, theils von rundlich korapacter Struktur, theils strahlig drusenartig, mehr oder weniger zerklüftet (oft ähnlich Avie bei Dahlia) Dillwynia ericifolia Sm. var. parvifolia R. Br. Si eher, No. 410, Nov.-Holland. Rollblatt mit Rinne nach oben. Rinne sehr schmal. E p. d. Rinne. Wie bei voriger; Papillen sehr zahlreich, fingerartig, oft gebogen, ziemlich dickwandig und weitlumig, am Rinnenrande länger, als in der Mitte ; Schleimzellen nicht vor- handen. Ueb r. E p. Zellen in der Flächenansicht annähernd polygonal, Aveniger schmal und gestreckt als bei voriger, auch sind die Sciten- ränder Aveniger dick; SeitenAA'ände getüpfelt; Aussenwände stark verdickt; Cuticula mit groben Warzen, die mehr oder weniger in Längsreihen angeordnet sind; ziemlich zahlreiche Zellen in Form hochkegclförmiger Papillen mit sehr breiter Basis nach aussen vorgewölbt, durch besonders stark verdickte AussenAA^ände und durch innere Streifung ausgezeichnet; diese besonders grobAvarzigen Erhebungen sind schon mit unbewaffnetem Auge zu erkennen und verursachen beim Berühren das Gefühl der Rauhheit. Zahlreiche Zellen mit verschleimter Innenmembran. Sp. -Oeff. AA'ie bei voriger. Hühner, Untersucbungen über die Blatt- und AcLsenstructur etc. 211 Blttb. Mesophyll ceutrisch, oberseits einschichtiges Palli- sadengewebe mit stellenweise schwammgewebeartigem Charakter, lückig ; unterseits zweischichtiges Pallisadengewebe, von dem die Zellen der unteren Schicht fast typisch, die der oberen von schwankenden Formen, theils cylindrisch, theils conisch, oft bisquitförmig sind und dann nicht lückenlos gelagert sind ; in der Mitte sehr spärliches Schwamnigewebe; einzelne Zellen der untersten Pallisadenschicht mit schwachbraunem, gerbstoiFartigen Inhalte erfüllt. Nerv. Nervatur ausserordentlich schw^ach ausgebildet; Haupt- nerv an Holzseite ohne, an Bastseite mit spärlichem Sklerenchym- belag; Zellen desselben kleinlumig, dickwandig; übrige Nerven ohne Sklerenchym, aber mit sehr deutlicher Parenchymscheide. Klle. der gewöhnlichen Form in der Nähe der Leitbündel. Trich. Nur am Stengel, dreizellig; Endzelle relativ kurz, ziemlich weitlumig, massig dickwandig, mit grobkörniger Cuticula. Dillwynia ericifolia Sm. var. phylicoides Benth. * Rollblatt mit Rinne nach oben. Ep. d. Rinne. Wie bei voriger; Papillen aber von der 3Iitte der Rinne nach dem Rande zu kürzer Averdend, letztere mit dem grössten Theil ihrer unteren Seitenfläche zu zackigen Lamellen verbunden, die parallel zur Längsachse des Blattes stehen, Schleim- zellen nicht vorhanden. U e b r. E p. Wie bei voriger, nur sind die Zellen in der Flächenansicht gestreckter und schmäler, ferner ist die warzige Beschaffenheit der Cuticula schwächer ausgeprägt und es fehlen die kegelförmig vorspringenden Zellen ; zahlreiche Zellen mit ver- schleimter Innenmembran. Sp.-Off. Wie bei voriger. Blttb. Wie bei voriger; unterseits hier einschichtiges Palli- sadengewebe, Schwammgewebe reichlich vorhanden. N e r V. Haupt- und grössere Nerven an Bastseite von schwachen Sklerenchymgruppen begleitet, an Holzseite ohne Sklerenchym; die kleineren Nerven kommen nicht in Betracht; deutliche Parenchymscheide. Klle. der gewöhnliehen Form sehr zahlreich vorhanden. Trich. Oberseits sehr spärlich, unterseits und auf dem Rinnenrande weniger spärlich, dreizellig; Endzelle kurz, an der Basis breit, in stumpfer Spitze auslaufend, weitluraig, massig dick- wandig, Cuticula grobkörnig; die Trichome der unterseitigen Epidermis stehen auf kegelförmigen Postamenten, die der Ober- seite nicht. Dillwynia ericifolia Sm var. tenuifolia Benth. Sieb er, No. 409. No v.-Holland. Rollblatt mit Rinne nach oben; Rinne ausserordentlich schmal und flach. Ep. d. Rinne. Zellen in der Flächenansicht kleinpolygonal, mit ziemlich dünnen Seitenrändern ; Papillen im Allgemeinen etwas 212 Botanisches Centralblatt. — Beiheft 3. kleiner, sonst auch in Bezug auf die Verwachsung zur zackigen. Lamelle wie bei voriger; Schleimzellen nicht vorhanden. U e b r. E p. Zellen in der Flächenansicht gestreckt polygonal^ am Rande mehr gestreckt, als in der Mitte, mit massig dicken Seitenrändern; Seitenwände fein getüpfelt; Aussen wände stark verdickt; Cuticula grobwarzig; zahlreiche Zellen mit verschleimter Innenmembran. Sp. -Oeff. Wie bei voriger. Blttb. Wie bei voriger; Zellen der oberseitigen Pallisaden- sehicht namentlich über dem Hauptnerv besonders typisch. Nerv, Wie bei voriger. Klle. Wie bei voriger. Tri eh. wie bei D. ericifolia var. parvifolia. Dillwynia flor i h u n d a Sm. Gunn. Tasmania. Rollblatt mit Rinne nach oben (s. Querschnitt Fig. 3). Ep. d. Rinne. Wie bei voriger; die auf den etwas über- hängenden Rändern stehenden Papillen sind ganz besonders lang und sind sich beiderseits mit ihren Scheitelpunkten so weit ge- nähert, dass sie sich fast berühren, ihr Lumen viel enger, als bei den früheren, oft ganz verschwunden ; Schleimzellen nicht vor- handen. Uebr. Ep. Zellen in der Flächenansicht isodiametrisch- polygonal, am Rande gestreckt, massig grosslumig, mit dicken Seitenrändern; Seitenwände getüpfelt; Aussenwände ganz ausser- gewöhnlich stark verdickt, Dicke = 24 f.i ; Cuticula grobwarzig ; zahlreiche Zellen mit verschleimter Innenmembran. Sp.-Oeff. Wie bei voriger; spärlich; Spaltrichtung nur zum grösseren Theilt: parallel zur Längsachse des Blattes. Blttb. Wie bei D. ericifolia var. phylicoides\ zahlreiche Zellen des gesammten Mesophylls mit braunem gerbstoffartigen Inhalt erfüllt. Nerv. Haupt und grössere Nerven an Bastseite mit massig kräftigen Sklerenchymplatten versehen ; Hauptnerv an Holzseite von ganz vereinzelten Sklerenchymzellen begleitet, grössere Nerven an Holzseite ohne solche; einzelne Sklerenchymfasern Aveichea vom Leitbündel ab, nach einer kurzen Strecke blind endigend: Sklerenchym massig englumig, dickwandig ; deutliche Parenchym- scheide. Klle. Wie bei voriger. Tri eh. Nur unterseits, nicht sehr zahlreich, auf flach-kegel- förmigen Postamenten stehend, dreizellig; die massig lange und schmale Endzelle ist massiv, in feiner Spitze auslaufend. Dillicynia floribvnda Sm. var. teretifolia DC Sieber, No. 404. Nov. -Holland. Rollblatt mit Rinne nach oben. Ep. d. Rinne. Wie bei voriger; die in der ]\Iitte stehenden,, aussergewöhnlich grossen, englumigen Papillen nehmen nach dem. Blattrande zu an Grösse ab ; Schleimzellen nicht vorhanden. Hühner, Untersuchungen über die Blatt- und Achsenstructur etc. 213 Uebr. Ep. Zellen in der Flächenansicht gross- und ge- streckt polygonal, mit relativ dünnen Seitenrändern; Seitenwände fein- und spärlich getüpfelt ; Aussen wände sehr stark verdickt ; Cuticula grobwarzig; zahlreiche Zellen mit verschleimter Innen- membran. Sp. -Oeff. Wie bei voriger, aber sehr reichlich entwickelt; Spaltrichtung wieder durchweg parallel zur Längsachse des Blattes. Blttb, Wie bei voriger; oberes Pallisadengewebe etwas länger-gliedrig, mitunter typisch; die Pallisadenzellen der Unter- seite sind im trockenen Blatte mit tiefdunkelviolettbraunem gerb- stoffartigen Inhalt erfüllt. Nerv. Wie bei voriger, auch in Bezug auf das Abweichen der Sklerenchymfasern ; das an den Basttheil des Hauptnervs an- schliessende Sklerenchym ist verhältnissmässig schwächer, als das der grösseren Nerven. Klle. Wie bei voriger. Trieb. Nicht beobachtet. Dillwynia hispida Lindl. F. V. Mueller. Australia, Western District. Rollblatt mit Rinne nach oben (v. Fig. 4). Ep. d. Rinne. Zellen in der Flächenansicht wie bei voriger ; Attssenwände etwas verdickt; die auf den überhängenden Blatt- rändern stehenden Papillen sind zum Theil ganz aussergewöhnlich lang, oft gebogen, punktirt bis feinwarzig, ziemlich weitlumig, massig dickwandig; von besonderem Interesse ist ihre Anordnung: 5ie sind nämlich in drei bis vier Längsreihen, von denen die beiden innersten die längsten, bis 127 [.i^ wohl einen Uebergang zu den Haaren bildenden Papillen aufweisen, parallel zur Längs- achse des Blattes angeordnet, wobei besonders auff'ällt, dass sie in dieser Richtung seitlich oft bis zur halben Höhe verwachsen sind ; die Aussenwände der zu diesen Papillenreihen gehörenden Zellen sind wie bei der unterseitigen Epidermis stark verdickt; die übrigen über dem Mittelnerv befindlichen Papillen sind kleiner, nicht verwachsen und ohne jede besondere Anordnung; Schleim- zellen nicht vorhanden. Uebr. Ep. Zellen in der Flächenansicht ziemlich gross- polygonal, zum Theil etwas gestreckt, mit relativ dünnen Seiten - rändern; Seitenwände getüpfelt, Aussenwände stark verdickt, oft stark vorgewölbt; Cuticula reihig-warzig ; ausserordentlich zahlreiche Zellen mit stark verschleimter Innenmembran. S p. - 0 e f f. Wie bei voriger. Blttb. Wie bei D. ericifolia var. phylicoides, das Mesophyll ist hier flacher und demzufolge auch die Zellen des Pallisaden- gewebes kürzer und breiter, das Schwammgewebe spärlicher; einzelne Zellen des Mesophylls mit braunem gerbstofi'artigen Inhalt erfüllt. Nerv. Wie bei D. ftoribunda; nur fehlen hier die Skleren- chymfasern der Holzseite gänzlich, ferner findet das Abweichen der Sklerenchymfasern in stärkerem Maasse statt und die Holz- 214 Botanisches Centralblatt. — Beiheft 3. elemente zeigen im Querschnitte auffallend stark verdickte Seiten- ränder. Klle. Der gewöhnlichen Form zahlreich in Begleitung des Nervensklerenchyms, Trich. Nur unterseits, zahlreich, dreizellig; die ziemlich lange und schmale Endzelle ist sehr englumig, dickwandig, ihre Cuticula spärlich gekörnelt. Bes. Verh. Die Epidermiszellen der Unterseite sind mit einem gelblichen, stark lichtbrechenden, oft doppelbrechendem sphärokrystallähnlichem Inhalt erfüllt, der nach Behandlung mit concentrirter Javeller-Lauge verschwindet. Dillwynia hispida Lindl. F. V. Mueller, Australia, östl. Küstenland. Rollblatt mit breiter Rinne nach oben. Ep. d. Rinne. Wie bei voriger, aber Papillen durchweg kürzer, als überhaupt bei den bisherigen : Schleimzellen nicht vor- handen. Uebr. E p. Zellen in der Flächenansicht kleinerpolygonal, wie bei voriger und Seitenränder dicker ; die Warzen der Cuticula sind flacher und treten nicht so deutlich Jiervor, sonst wie vorige; Aussen wände stark verdickt ; Aveniger zahlreiche Zellen ipait ver- schleimter Innenmembran. Sp.-Oeff. Zum grössten Theile richtungslos und im Allge- meinen mit nur zwei Nebenzellen, sonst wie bei voriger. Blttb. Wie bei voriger; nur ist hier die gesammte Palli- sadenschicht des unteren Mesophylls sowie einzelne Zellen des Schwammgewebes mit dunkelbraunem gerbstoffartigen Inhalt erfüllt. Nerv. Wie bei voriger; das Abweichen der Sklerenchym- fasern in noch grösserem Maasse, zuweilen in Form grosser Schlangenwindungen ausgeprägt; Holztheil des Hauptnervs mit einzelnen Sklerenchymfasern. Klle. Wie bei voriger. Trich. Oberseits nicht so zahlreich, wie unterseits, drei- zellig; die unterseitigen Trichome stehen, was oberseits nicht der Fall ist, auf hohen kuppelartigen Postamenten, eine Erscheinung, die beim Befühlen der Blätter das Gefühl der Rauhheit bedingt; die massig lange und schmale Endzelle ist weitlumig, ziemlich dickwandig, ihre Spitze meist gebogen, Cuticula spärlich gekörnelt; einzelne Endzellen der oberseitigen Trichome deutlich Y- artig zweiarmig. Dillwynia patula J. v. Mueller. F. v. Mueller. W.- Australia. Rollblatt mit Rinne nach oben, im Querschnitte herznieren- förmig. Ep. d. Rinne. Zellen in der Flächenansicht wie bei voriger; die Papillen sind hier wieder sehr lang, fingerförmig, schmal, ziemlich dickwandig, massig weitlumig, fast durchweg ausgenommen Hühner, Untersucliuugen über die Blatt- uud Achsenstructur etc. 215 am Rinnenrande von gleicher Länge; Aussenwände ziemlich ver- dickt; Schleimzellen nicht vorhanden. Uebr. Ep. Zellen in der Flächenansicht massig gross- polygonal, am Rande gestreckt, mit relativ dünnen Seitenrändern, Seitenwände getüpfelt ; Aussenwände sehr stark verdickt ; Cuticuia flachwarzig; nicht sehr zahlreiche Zellen mit verschleimter Innen- membran. Sp. -Oeff. Wie bei voriger; die Papillen der Neben- zellen sind sich mit ihren Scheitelpunkten über dem Spalte ge- nähert; Spaltrichtung durchweg parallel zur Längsachse des Blattes. Blttb. Wie bei D. ftoribunda var. teretifolia', oberes Meso- phyll hier sehr lückig. Nerv. Wie bei voriger; das Abweichen der Sklerenchym- fasern findet nur in geringem Maasse statt; Hauptnerv erheblich stärker ausgebildet, als die grösseren Nerven. Klle. Wie bei voriger. T r i c h. Nur unterseits, nicht sehr zahlreich, dreizellig ; End- zelle ungleich- zweiarmig, ziemlich englumig und dickwandig, flach angedrückt. Bes. Verh. Spärliche sphärokrystallinische Massen in der unterseitigen Epidermis von der Form wie bei D. ericifolia var. normalis. Dilltoynia juniperina Loddig. Sieber, No. 41L No v.-Holland. Rollblatt mit Rinne nach oben, Rinne schmal und tief; im Querschnitte herznierenförmig. Ep. d. Rinne. Zellen in der Flächenansicht im Sinne der Längsachse des Blattes mehr oder weniger gestreckt, Seitenränder sehr dünn; Papillen fingerartig, nach dem Rande stufenweise sich verkürzend, nicht so zahlreich, wie bei den vorigen, ziemlich weit- lumig, relativ dünnwandig, oft gekrümmt; Schleimzellen nicht vorhanden. Uebr. Ep. Zellen in der Flächenausicht langgestreckt- polygonal, schmal, mit ziemlich dünnen Seitenrändern, Seiten- wände getüpfelt, Aussenwände weniger stark verdickt, als bei den früheren; Cuticuia flachwarzig und durch innere Streifung aus- gezeichnet ; zahlreiche Zellen mit stark verschleimter Innen- membran. Sp. -Oeff. W^ie bei voriger. Blttb. Wie bei voriger; Pallisadenzellen der Blattunterseite kurz und breit und mit tief dunkelbraunem gerbstofi'artigen Inhalt erfüllt. Nerv. Nur Hauptnerv an Holzseite von ganz vereinzelten Sklerenchymfasern begleitet; Hauptnerv und grössere Nerven an Bastseite mit sehr kräftigen Sklerenchymbogen versehen; Skleren- chym englumig, dickwandig ; die Elemente des Holztheils mit im Querschnitte ziemlich dicken Seitenrändern; Basttheil kräftig aus- gebildet; deutliche Parcnchymscheide. 216 Botanisches Centralblatt. — Beiheft 3. Kilo. Wie bei voriger. T r i c h. Nur unterseits, nicht sehr zahh'eich, dreizellig ; End- zelle ungleich-zweiarmig, weitlumig, ziemlich dünnwandig. Dilltoynia pun g ens Mackay. F. V. Mueller, W.- Australia. Rollblatt mit Rinne nach oben, Rinne sehr schmal und flach. Ep. d. Rinne. Zellen in der Flächenansicht grösser-poly- gonal, Seitenränder dicker wie bei der vorigen, sonst wie jene ; Papillen nicht so zahlreich, kürzer und dicker als bei den bis- herigen, sehr englumig, dickwandig; Schleimzellen nicht vor- handen. Uebr. Ep. Zellen in der Flächenansicht sehr langgestreckt- polygonal, besonders am Rande, nach der Mitte hin breiter und kürzer werdend, mit massig dicken Seitenrändern, Seitenwände getüpfelt; Aussenwände aussergewölmlich stark verdickt; Cuticula mit innerer Streifung und sehr grobwarzig; hier finden sich auch wieder die durch Quertheilung ausgezeichneten gestreckten Zellen namentlich in der Nähe des Blattrandes wie bei D. cinerascens var. laxiflora ; zahlreiche Zellen mit sehr stark verschleimter Innen- membran. S p, - O e f f. Wie bei voriger. Blttb. Mesophyll centrisch; Pallisadengewebe ober- und unterseits einschichtig, oben lückig, unten geschlossen und kurz- und breitgliedrig ; Schwammgewebe lückig, bisquitförmig bis fast typisch ; das Pallisadengewebe der Unterseite mit tiefdunkelbraunem gerbstoflfartigen Inhalte erfüllt, Nerv. Hauptnerv an Holzseite mit schwachem, an Bastseite mit ausserordentlich kräftigem Sklerenchymbogen, grössere Nerven nur an Bastseite mit sehr kräftig ausgebildeten Sklerenchymbogen versehen ; kleinere Nerven ohne solche ; Sklerenchym englumig, dickwandig; vereinzelte vom Leitbündel abweichende Sklerenchym- fasern verlaufen blind im Mesophyll. KUe. Wie bei voriger. Trich. Nur am Stengel und auch hier nicht zahlreich, Beschaffenheit und Form derselben wie bei voriger. Figuren-Erklärung. Fig. 1. Blattquerschnitt von Oastrolohium ovalifolium. a) verschleimte Epidermiszelle ; b) dreizelliges Deckhaar mit kleiner Fuss- und Halszelle; c) zwei mit Sklerenchym beiderseits durchgehende Nerven für sämnitliche Gastrolobium-Arten charakteristisch ; d) Spaltöffnung, ziemlich tief eingesenkt, Schliesszellen sehr klein, Nachbarzellen mit besonders langen Papillen; o) trägerartige Sklerenchj'mplatten. Fig. 2. Blattquerschnitt von Pultenaea faaciculafa. a) Haarnarbe : b) Hypodermschicht im trocknen Blatte mit bi'aunera gerbstoff- artigem Inhalte erfüllt; c) Sklerenchymfaseni. Botan.Centralblaft .1901. Beihefte. Bd. XI. Hühner del. Ar!. Anst.GebP.Gütrhelfl, Cdssel. Hühner, Untersuchungen über die Blatt- und Achsenstructur etc. 217 Fig. 3. Blattquerschnitt von Dillwynia floribunda, a) Haarnarben ; b) verschleimte Epidermiszellen; c) Sklerenchymgruppen. Fig, 4, Blattquerschnitt von Dillwynia hispida. a) Verschleimte Epidermiszelle : b) Spicularfasern ; c) Papillen in drei Längsreihen angeordnet; d) eingesenkte Spaltöffnung; e) Sklerenchymgruppen. Fig. 5. Spaltöffnungen von Gastrolobium bilobum für die meisten Gastro lobium-Ai-teu charakteristisch, sich dem Ruhiaceen-TjTpns nähernd. Fig. 6. Spaltöffnungen von Gastrolobium sjnnosum mit hanteiförmigem Spalte. Fig. 7. Spaltöffnungen von Pullenaea arislata, sich dem Cruciferen- Typus nähernd und für die Mehrzahl der Pultenaea-Arten charakteristisch. Gebr. Gotthelft, Kgl. Hofbuchdruckerei, Cassel. (?J^. . Beihefte zum Botanischen Centralblatt. Original "Arbeiten. Herausgegeben unter Mitwiikniig zahlreicher Gelehrten von Dr. üwScar llilwohii mui Dr. F. G. Kolil in Berlin. in Marburg. Band XI. Heft 4. Inhalt: Damm, Ueber den Bau, die Entwicklungsgeschichte und die mechanischen Eigenschaften mehrjähriger Epidermen bei den Dicotyledonen. (Mit 4 Tafeln.) Hock, Ankömmlinge in der PHanzenwelt .Mitteleuropas w.-ilirond d<- letzten halben Jahrhunderts. V. -=*S>i«=- , Gasse 1. Verlag von Gebr. Gott helft, König!. Hofbuchdr uckerei. 1»01. s« m ^ k« h w üeber den Bau, die Entwicklungsgeschichte und die mechanischen Eigenschaften mehrjähriger Epidermen bei den Dicotyledonen. Von Otto Damm aus Charlottenburg. Mit 4 Tafeln. Historisches und Fragestellung. Es ist eine längst bekannte Thatsache, dass Pflanzentheile, welche secundäres Dickenwachsthnm besitzen, die Epidermis in der Regel sehr früh verlieren und durch Periderm ersetzen. Nach den grundlegenden Untersuchungen Sani o 's*) (p. 41) 'be- ginnt die Bildung des Periderms bei der Mehrzahl unserer Bäume und Sträucher bereits Anfang Juni des ersten Jahres; gegen das Ende desselben ist eine- allseitig geschlossene Peridermhülle vor- handen. Als Ausnahme von dieser Regel, führt Sanio nur Viscum alhum und Acer striatum an. Im Laufe der Zeit lernte man immer mehr Pflanzen kennen, bei denen die Epidermis" der Stämme und Aeste mehrere Vegetations- perioden hindurch das alleinige Hautgewebe repräsentirt. So nennt de Bary (I. p. 551) als weitere Beispiele die iZex- Arten, die immergrünen Jasmine, Menispermum canadense, Aristolochia Sipho und Verwandte, Sophora japonica und Acer Negundo. Die neuesten Beiträge zur Kenntniss der Pflanzen mit mehrjähriger Epidermis heferten Möller und Ross (I und II). Beide Autoren führen je eine grosse Reihe von Pflanzen an, bei denen die Bildung des Periderms relativ spät eintritt. Ich unterlasse es, mit Rücksicht auf die ansehnliche Zahl, diese Pflanzen hier namentlich aufzu- führen. Soweit sie für die vorliegende Arbeit in Betracht kommen, sind sie in der auf p. 241 gegebenen Uebersicht enthalten. Trotz der Kenntniss der zahlreichen Pflanzen, welche eine mehrjährige Epidermis besitzen, ist die Entwicklungsgeschichte dieser Epidermis noch nie Gegenstand einer eingehenden Unter- suchung gewesen. Zvs^ar fehlt es nicht an Arbeiten, welche einige Mittheilungen hierüber bringen; keine derselben jedoch hat die Entwicklungsgeschichte zum Selbstzweck; alle berücksichtigen diese nur so weit, als e^ für Beantwortung anderer Fragen unbe- dingt nothwendig erscheint. ^ *) Das Litteratur-Vei'zeichniss befindet sich am f]nde der Arbeit. Bd. XI. Beiheft 4. Bot. Centralbl. 1901. 16 220 Botanisches Contralblatt. — Beiheft 4. Der erste, der unter dieser Voraussetzung das Wachstimm einer mehrjährigen Epidermis verfolgte, war H. v. Mohl (p. 593). Seine Untersuchungen — die im Ganzen noch nicht 4 Spalten der Botanischen Zeitung umfassen — betreffen die Epidermis von Viscum alhum und sind im Wesentlichen eine Abwehr gegenüber den Angriffen auf seine Auffassung von der Cuticula. Hier inter- essirt von seinen Ausführungen nur, dass die Epidermiszellen eine stark verdickte, cuticularisirte Aussenwand besitzen und sich mit zunehmendem Alter in Folge der Verdickung der Internodien durch radiale und schiefe Wände theilen. Diese Thatsachen werden durch entsprechende Abbildungen veranschaulicht, von denen einige auch in die Lehrbücher der Botanik übergegangen sind. Peridermbildung konnte von Mohl an „älteren" Internodien nicht beobachten. Uloth und de Bary (II) studirten die Entstehung der be- kannten Wachsstreifen an den Aesten von Acer striatum und waren dadurch veranlasst, ihr Augenmerk auch dem Wachsthum der Epidermis zuzuwenden. Ihre Resultate stimmen zunächst mit dem, was durch von Mohl für Viscum bekannt ist, im wesent- lichen überein. Neu dagegen ist die Thatsache, dass die Aussen- wände der Epidermiszellen von Acer striatum einer steten Erneue- rung unterworfen sind. In dem Maasse, als die Verdickung der Stämme und Aeste fortschreitet, entstehen Risse in der Aussen- wand der Epidermis, die Cuticula und die äussern Cuticular- schichten bröckeln successive ab, und von innen her treten immer neue Schichten complexe hinzu. Möller beschränkt sich in seiner umfangreichen Arbeit über die Baumrinden fast ausschliesslich darauf, die Pflanzen anzugeben, welche die Epidermis mehrere Vegetationsperioden hindurch bei- behalten. Höchstens beschreibt er zuweilen den fertigen Bau. Entwicklungsgeschichtliche Untersuchungen lagen — Avie der Autor in der Einleitung selbst angiebt — ausserhalb des Rahmens seiner Arbeit. Ebensowenig können die Arbeiten von Ross (I und II) hier in Frage kommen. Ross untersuchte ausschliesslich Pflanzen, bei denen das secundäre Dicken wachsthum äusserst gering ist. Dass unter diesen Umständen die Verände- rungen, welche der ursprüngliche Bau der Epidermis erleidet, relativ unbedeutend sind, leuchtet von vornherein ein. Hiermit sind die Arbeiten, welche nebenher Nachrichten über den Bau und das Wachsthum mehrjähriger Epidermen bringen, erschöpft. Die vorliegenden Untersuchungen unterscheiden sich von den soeben besprochenen vor allem dadurch, dass ihnen die Entwick- lungsgeschichte Selbstzweck ist. Sie suchen in erster Linie die Frage zu beantworten : Welche Veränderungen erleiden die mehrjährigen Epidermen in Folge des zunehmen- den Dickenwachs th ums der Stämme und Zweige? Die Antwort auf diese Frage ist im ersten Hauptabschnitt gegeben. Ueberall wurde^ wo das nöthigc Blaterial zur Verfügung Damm, Ueber d. Bau mehrjähriger Epidermen b. d. Dicotyledonen. 221 stand, besonderes Gewicht auf die ältesten Entwicklungstadien ge- legt. Gleichzeitig stellte ich mir die Aufgabe, die mechanischen Eigenschaften der Aussenwand dieser Epidermen zu erforschen. Ueber die Nothwendigkeit der Kenntniss derselben verweise ich auf den dritten Hauptabschnitt, in dem auch die Versuche, welche nach jener Seite hin angestellt wurden, näher beschrieben sind. Im zweiten Abschnitt kommen alsdann einige Eigenthümlichkeiten im feineren Bau der mehrjährigen Epidermis zur Besprechung. Die Arbeit wurde auf Anregung des Herrn Geheimen Regie- rungsrathes Prof. Dr. Seh wendener unternommen und während des Sommer-Semesters 1898 und Winter-Semesters 1898/99 im Botanischen Institut der Universität Berlin ausgeführt. Es ist mir •eine angenehme Pflicht, diesem meinem hochverehrten Lehrer für clas rege Interesse, welches er meinen Untersuchungen entgegen- brachte, sowie für die vielseitige Avissenschaftliche Förderung, die ich von ihm erfahren habe, auch an dieser Stelle meinen ehr- erbietigsten Dank auszusprechen. Das für die Untersuchungen erforderliche Material entstammt zum grössten Theile dem hiesigen botanischen Garten und Museum, deren Director, Herr Geheimer Regierungsrath Prof. Dr. Engler, mir die Benutzung der reichen Schätze freundlichst gestattete. Von Acer striatum verdanke ich Aeste in den verschiedensten Stärken der Güte des Herrn Grafen von Schwerin auf Wendisch- Wilmersdorf bei Ludwigsfelde. Auch diesen beiden Herren fühle ich mich zu lebhaftem Danke verpflichtet. A. Entwicklungs^^escliiclitliche Untersuchungen. L Auf der Aussenseite der Zellen des Rindenparenchyms entstehen Cuticularschichten. a. Periderm wird nicht gebildet. Charakteristisch für diesen Typus sind die Viscoideen im Sinne Engl er 's (Natürliche Pflanzenfamilien, dritter Theil, erste Hälfte, p. ]89). Von diesen konnte ich jedoch nur Viscum album in allen wünschenswerthen Entwicklungsstadien untersuchen. Die Epidermen der übrigen Gattungen und Arten sind mir entweder nur in einzelnen Stadien, oder gar nur dem fertigen Bau nach bekannt, da es mir — wie leicht begreiflich — zur Kenntniss der vollständigen Entwicklungsgeschichte an dem nöthigen Material fehlte Aus diesem Grunde gebe ich für Viscuvi album eine etwas eingehendere Beschreibung. Dieselbe dürfte jedoch in den wesent- lichen Punkten auch für die übrigen Viscoideen gültig sein. Die Altersbestimmung der Internodien von Viscoideen ist in- sofern mit Schwierigkeiten verknüpft, als deutliche Jahresringe entweder vollständig fehlen, oder die Ausbildung derselben doch so unvollständig ist, dass sie keine auch nur einigermassen sicheren •Schlüsse auf das Alter zulässt. Bilder, wie sie C h a t i n (Planche LXXX, Fig. 2c, 2d) für Viscum album giebt, konnte ich in dieser Deutlichkeit nirgends beobachten. Somit bliebe nur noch die Möglichkeit, das Alter aus der Zahl der „Dichotomien" zu be- 1 -* 10 222 Botanisches Centralblatt. — Beiheft 4. stimmen. Allein hier widersprechen die Autoren einander. Ich habe mich darum bei allen meinen Angaben darauf beschränkt, die Dicke der jeweiligen Internodien anzugeben. 1. Viscum, alhuni L. ex) Streckung und Theilung der Epidermiszellen. An jungen Internodien von ungefähr 1 mm Dicke bestellt die Epidermis aus mehr oder weniger regelmässig gestalteten sechseckigen Zellen , die in deutUchen Längsreihen übereinander stehen. In diesem Stadium hat die Längsstreckung der Inter- nodien eben begonnen. Die Radial- und Innenwände der Epi- dermiszellen sind noch sehr zart; die Aussenwand zeigt eine ge- ringe Vorwölbung. Wie sich aus der Behandlung mit Chlorzink- jod ergiebt, besteht sie aus einer inneren Cellulose-Membran von der Dicke der übrigen Wände und einer mehr als doppelt so starken Cuticula. Die absolute Dicke der letzteren beträgt etwa 4 i-i. Schon nach wenigen Monaten , etwa im Juni oder Juli , zeigen die einzelnen Epidermiszellen deutliche Veränderungen, die vor allem darin bestehen, dass sicli die Aussenwand papillen- artig vorgewölbt und ganz bedeutend verdickt hat. Sie lässt von innen nach aussen eine DifFei-enzirung in Cellulose-Membran- Cuticularschichten (nach Mo hl) und Cuticula erkennen. An be- sonders günstigen Präparaten gelingt die Beobachtung dieser Membran differenzirungen ohne besondere Behandlung. Im Allge- meinen treten dieselben aber viel deutlicher hervor, wenn man die Schnitte zuvor mit sogenannten Quellungsmitteln behandelt. Es verschwinden dadurch auch die oft sehr störend wirkenden, aber unvermeidlichen Streifen, die von der Messerklinge her- rühren. Als Quellungsmittel benutzte ich mit bestem Erfolge ziemlich starke Kalilauge und concentrirte Schwefelsäure. Macht man hierdurch den Verlauf der Cuticularschichten deutlich sichtbar, so beobachtet man, wie die Schichten über den radialen Wänden nach innen umbiegen und dort endigen. Die innersten Schichten setzen sich mehr oder weniger zapfenförmig in die radialen Cellulosewände fort und bedingen dadurch in Folge der Vergrösserung der Berührungsflächen einen festeren Zusammen- hang zwisclien den Cuticularschichten und der Cellulosemembran. Dippel (p. 319) verneint das Vorhandensein einer besonderen Celluloseschicht. Nach ihm besteht die Aussenwand der Epidermis- zellen nur aus Cuticula und Cuticularlamellen. An geeigneten Präparaten lässt sich jedoch die an die Cuticularschichten grenzende Cellulosemembran immer nachweisen ; nur ist sie zu- weilen sehr dünn. Gegen das Ende des ersten Jahres beträgt die Gesammtdicke der Epidermisaussenwand 20 f.i ; der Durchmesser der einzelnen Zelle in tangentialer Richtung misst 38, der in radialer Richtung^ 30 jU*) Mit der Verdickung der Aussenwand ist eine schwache *) Die Zahlen sind hier, wie in den folgenden Angaben, immer das Mittel ans mehreren Me.ssungen. Damm, Ueber d. Bau mehriühriger Epidermen b. d. Dicotyledonen. 223 "Verdickung der radialen Seitenwände und der inneren tangentialen Wand Hand in Hand gegangen. Der diosmotisclie Verkehr der Säfte der Epidermis- und Rindenparenchymzellen wird erleichtert durch Tüpfel, die sich auf den Innen- und Radialwänden finden. Hiermit sind die Veränderungen, welche die Epidermis im Laufe des ersten Jahres erfährt, erschöpft. Da das secundäre Dickenwachsthum der Internodien im All- gemeinen nur wenig ergiebig ist, stellt es während der ersten Jahre verhältnissmässig geringe Ansprüche an das Wachsthum der Epidermis. Ausser der fortgesetzten Verdickung der Aussenwände bestehen diese ausschliesslich darin, dass sich die einzelnen Zellen in Folge der Dickenzunahme des luternodiums tangential strecken. Dadurch verschwinden die oben beschriebenen papillenartigen Vorwölbungen mehr oder weniger, je nach dem Grade der Streckung. Nach einer Reihe von Messungen, welche ich an den Epidermiszellen eines 4 mm starken Internodiums anstellte, be- trägt der tangentiale Durchmesser nunmehr 64 [x. Er verhält sich also zu dem Durchmesser der Zellen am Ende der ersten Vegetationsperiode^ wo die Internodien etwa 2,5 mm dick sind, wie 64 : 38, d. h. der tangentiale Durchmesser der Epidermiszellen ist der Dicke der Internodien direct proportional. Durch Ab- zählen der Zellen auf den bezüglichen Querschnitten ergeben sich auch (annähernd) die gleichen Zahlen. Diese Berechnungen lassen sich zuweilen auch noch auf 6 mm dicke Internodien ausdehnen. Sie geben den arithmetischen Beweis, dass in diesen Stadien eine Theilung der Epidermiszellen noch nicht stattgefunden hat, dass die einzelnen Zellen vielmehr dem Dickenwachsthum des Inter- nodiuras mehrere Jahre hindurch einzig und allein durch tangen- tiale Streckung zu folgen vermögen. An älteren Internodien nimmt diese Streckung zuweilen ganz bedeutende Dimensionen an. So beobachtete ich an einem Inter- nodium von 14 mm Durchmesser, dessen Epidermiszellen sich fast ausschliesslich, zum Theil mehrmals getheilt hatten, einige wenige ursprüngliche Epidermiszellen, deren tangentialer Durchmesser 120 — 130 /U, also mehr als das Dreifache der Ausdehnung am Ende der ersten Vegetationsperiode betrug. Durch die Strek- kung war der radiale Durchmesser auf etwa 8 n^ d. h. auf den vierten Theil des Durchmessers vom ersten Jahre herabgesunken. Einen etwas weniger extremen Fall veranschaulicht neben anderem Figur 2 auf Tafel I. Nicht immer zeigt die Epidermis in den ersten Jahren die eben beschriebene Entwicklung. Zuweilen lassen sich bereits an 2 — 3 mm dicken Internodien, also am Ende des ersten, oder zu Anfang des zweiten Jahres, radiale Theilungen einzelner Epider- miszellen beobachten, ohne dass eine tangentiale Streckung der Zellen vorausgegangen wäre. Was hier als seltene Ausnahme zu betrachten ist, wird zur Regel an älteren Internodien, wenn alle, oder doch die meisten Zellen ein bestimmtes Mass der Streckung erreicht haben. Die Theilungen vollziehen sich in wenig regel- ^24 Botanisches Centralblatt. — Beihett 4. massiger Weise, so dass nebeneinander ungetheilte und ein- oder mehrmal getheilte primäre Zellen vorkommen. Im Allgemeinen wachsen die Toehterzellen zur Grösse der Mutterzellen heran. Das sicherste Kriterium für die radialen Theilungen ist der Verlauf der Cuticularlamellen. Macht man denselben sichtbar, so beob- achtet man, wie die äussern Schichten zwei Zellen, die inneren immer nur eine Zelle bogenförmig überspannen. (Tafel I, Fig. 3.) Auf diese Weise lassen sich auch mehrmalige Theilungen der Epidermiszellen leicht nachweisen. Durch tangentiale Wände, welche sowohl in den ursprünglichen, als auch radial getheilten Epidermiszellen auftreten (Tafel IV, Figur 14), wird die Epidermis stellenweise zweischichtig. Doch vollzieht sich auch diese Bildung ziemlich unregelmässig. ß) Die Epidermis und die äusseren Zellen der pri- mären Rinde bilden ein besonderes Hautgewebe. Untersucht man ganz alte Internodien, so beobachtet man innerhalb der Cuticularschichten eigenartige Einschlüsse von roth- brauner Farbe, welche die Gestalt und Grösse gewisser Epidermis- oder Rindenparenchymzellen besitzen. An besonders günstigen Präparaten lassen sie stellenweise eine doppelte Contour erkennen. (Tafel IV, Fig. 12.) Dadurch wird von vornherein der Vermuthung Raum gegeben, als handele es sich hier um Zellen der Epidermis oder der primären Rinde, die auf irgend eine Weise von Cuti- cularschichten eingeschlossen seien. Die entwicklungsgeschicht- lichen Untersuchungen haben diese Vermuthung vollauf be- stätigt. Am besten eignen sich zum Studium der Frage die Öchliess- zellen des Spaltoffnungsapparates, da diese durch ihre Gestalt und Grösse von den übrigen Epidermiszellen leicht zu unter- scheiden sind. Zeichnungen der Spaltöffnungen von Viscum alhum sind be- reits von Mar ktann er-Turneretscher und Kohl veröifent- licht, so dass ich hierauf verzichten konnte. Beide Autoren haben den Spaltöffnungsapparat auch kurz beschrieben. Ihren Ausfüh- rungen habe ich wesentlich Neues nicht hinzuzufügen. Die Spaltöffnungen stehen fast ausnahmslos rechtwinklig zur Längsachse der Internodien ; nur selten ist die eine oder die andere schief, sehr selten längsgestellt. In ihrem Bau erinnern sie an die gleichnamigen Gebilde gewisser xerophiler Pflanzen. Aus dem Vorhof gelangt man durch die Centralspalte in den Hinterhof und von diesem in die Athemhöhle. Die Schliesszellen werden, wie Figur 5 auf Tafel II zeigt, theilweise von den grösseren Nebenzellen umfasst. An jungen Internodien ist die Athemhöhle relativ weit. Mit zunehmendem Alter jedoch wird sie durch das Wachsthum der angrenzenden Rindenparenchym- zellen immer mehr verengt, so dass sie zuletzt meist ganz ver- schwindet und die Schliess- und Nebenzellen mit den sup- epidermalen Zellen fest zusammenschliessen. Einen Längs- Damm, Ueber d. Bau mehrjähriger Epidermen b. d, Dicotyledonen. 225 schnitt dnrcli ein solches Entwicklungsstadium der Spalt- öffnungen — Querschnitt durch die Epidermis und die primäre Rinde — zeigt Fig. 1 auf Tafel I; die sichelförmig gebogene grosse Epidermiszelle ist eine Schliesszelle. Untersucht man Internodien von der Dicke eines Centimeters und darüber, so beobachtet man mehrfach Bilder, wie ich sie auf Tafel I in Figur 2 und 3 wiedergegeben habe. In Figur 3 ist die Schliesszelle von den Rindenparenchyrazellen durch zahlreiche Cuticular schichten getrennt. Macht man durch Quellungsmittel den genauen Verlauf der- selben deutlich, so beobachtet man, dass sämmtliche Schichten über den Radialwänden der subepidermalen Zellen nach innen umbiegen. Sie sind also subepidermalen Ursprungs und wie bei der Epidermis nur auf der Aussenseite der Zellen gebildet. Zwischen den beiden in Fig. 1 und 3 auf Tafel I wiedergegebenen Entwicklungsstadien lassen sich alle erwünschten Uebergänge be- obachten. Oft zeigt ein und derselbe Schnitt mehrere zugleich, so dass die Untersuchung dadurch wesentlich erleichtert wird. Um Raum für die Darstellung anderer Dinge zu sparen, gebe ich nur ein solches Stadium wieder (Tafel I, Fig. 2): die Bildung der Cuticularschichten hat hier eben begonnen. Vergleicht man in den Figuren 1, 2 und 3 auf Tafel I die Gesammtdicke der von den Schliesszellen gebildeten Cuticular- schichten — von der Cuticula, die in Fig. 3 fehlt, kann, da sie überall gleich stark ist, abgesehen werden — , so erhält man an" nähernd gleiche Werthe. Dagegen hat die Dicke der Cuticular" schichten, welche von den übrigen Epidermiszeilen gebildet werden? in der Reihenfolge der Figuren ganz bedeutend zugenommen- Hieraus ergiebt sich, dass in den Schliesszellen die Fähigkeit, Cuticularschichten zu bilden, zu einer bestimmten Zeit erlischt, während die übrigen Epidermiszeilen in der Bildung der Cuticular- schichten fortfahren. In dem Maasse nun, als die Epidermis- zeilen links und rechts von den Schliesszellen neue Cuticular- schichten abscheiden, wird die Schliesszelle allmählich weiter nach aussen gerückt. Sie erscheint schon durch ihre natürliche Lage theilweisse ausserhalb der Reihe der gewöhnlichen Epidermiszeilen. Jetzt befindet sie sich vollständig vor derselben, während die innen an sie grenzenden subepidermalen Zellen durch Wachsthum und Theilungen in die Reihe der Epidermiszeilen eintreten. Sie übernehmen nunmehr auch die Function derselben und bilden auf ihrer Aussenseite Cuticularschichten, so dass die Schliesszelle voll- ständig davon begrenzt wird. Wie die Figuren 2 und 3 auf Tafel I zeigen, sind die Cuticularschichten auf demselben Schnitte annähernd gleich stark. Es kommt jedoch sehr häufig vor, dass die unter der Schliesszelle gelegenen Zellen eine lebhaftere Thätigkeit in der Bildung von Cuticularschichten entfalten als die epidermalen Nachbarzellen. An diesen Stellen sind die Cuticular- schichten alsdann von besonderer Mächtigkeit. Solange die Cuticularschichten unterhalb der Schliesszelle noch dünn sind, zeigt der Inhalt der Schliesszelle keine sichtbaren 226 Botanisches Centralblatt. — Beiheft 4. Veränderungen ; er erscheint vollständig intakt. Wenn sie dagegen eine grössere Mächtigkeit erreicht haben, zeigt sich in der Schliesszelle eine rothbraiine Masse, die allmählich das ganze Lumen anfüllt. Vom Plasma ist alsdann nichts mehr zu be- obachten. In diesem Stadium erinnern die Schliesszellen lebhaft an die dickwandigen Korkzellen verschiedener Pflanzen, die häufig gleichfalls mit einem rothbraunen InhaltsstofFe angefüllt sind. ^Yoraus sich der braune Inhalt der Schhesszellen im Ein- zelnen zusammensetzt, vermag ich nicht zu sagen ; ich habe darüber keine Untersuchungen angestellt. Jedenfalls ist er jedoch als das chemisch umgewandelte Protoplasma der absterbenden oder abge- storbenen Zellen anzusprechen. Was ich in den vorstehenden Zeilen über die Schliesszellen ausgeführt habe, gilt im Prinzip auch für die übrigen Zellen der Epidermis. Die Einleitung des Processes giebt sich zunächst wieder daran zu erkennen, dass die Aussenwand bestimmter Zellen an Dicke hinter der benachbarter Zellen zurücksteht, und dass diese Zellen aus der Reihe der übrigen Epidermiszellen heraus- gerückt erscheinen. Das trifft sowohl für einzelne Zellen (Tafel II, Figur 7), als auch für ganze Zellreihen zu. Ist nun der Process soweit fortgeschritten, dass die innere tangentiale Wand dieser Zellen mit der äusseren der Nachbarzellen annähernd in eine Gerade zu liegen kommt, so beginnt auf der Aussenseite der Rinden parenchymzellen die Bildung von Cuticularschichten in demselben Maassc, als die benachbarten Epidermiszellen fort- fahren, ihre Aussenwände zu verdicken. Dadurch werden diese Zellen vollständig von Cuticularschichten eingeschlossen. Haben die von dem Rindenparenchym gebildeten Schichten eine be- stimmte Dicke erreicht, so färbt sich wie bei den Schliesszellen der Zellinhalt rothbraun- Häufig wird der Process dadurch modifizirt, dass die Bildung der Cuticularschichten nicht von Zellen der äussersten Reihe des Rindenparenchyms, sondern von Zellen der zweiten Reihe aus- geht. Es erscheinen alsdann zwei radial hintereinander liegende Zellen eingeschlossen, die allerdings meist aus einer einzigen durch tangentiale Theilung hervorgegangen sein mögen. Einen besonders interessanten Fall in dieser Hinsicht giebt Figur 7 auf Tafel II wieder, wo der Prosess zwei Mal hintereinander und zwar nur mit kurzer Unterbrechung, wie die Dicke der Cuticular- schichten zwischen den Zellen zwei und drei ergiebt, eingetreten ist. Figur 12 auf Tafel IV zeigt, dass diese Bildungsweise nicht nur für einzelne Zellen, sondern auch für ganze Zellreihen zutrifft. Andere Querschnitte durch die Rinde alter Internodien gestatten mehrfach die Beobachtungen von mehreren Reihen eingeschlossener Zellen, die voneinander wieder durch Cuticularschichten getrennt sind. (Taf. I, Fig. 4.) Wie diese Bildung zu Stande gekommen ist, ergiebt sich aus dem Vorstehenden von selbst. Zumeist jedoch zeigen Querschnitte durch alte Internodien die Einschlüsse in dem buntesten Wechsel. (Taf. III, Fig. 10.) Damm, lieber d. Bau mehrjähriger Epidermen b. d. Dicotyledonen. 227 Ihre Zahl ist nicht selten eine ganz bedeutende. Da der braune Inhalt der Zellen durch die Cuticularschichten und die Cuticula durchschimmert, giebt die Rinde Partien mit zahlreichen Einschlüssen schon makroskopisch zu erkennen und zeichnet so die für die Untersuchung besonders geeigneten Stellen bereits iiusserlich vor. Zu den eingeschlossenen Zellen gehören häufig auch Skleren- chym- oder Steinzellen (Tafel III, Figur 10), die sich entweder einzeln oder in Gruppen finden. Ihre Lumina sind theils eng, theils relativ weit und zuweilen — wie die übrigen eingeschlossenen Zellen immer — mit einer rothbraunen, körnigen Masse erfüllt. An iungen Internodien, an denen Cuticularschichten auf der Aussenseite der Rindenparenchymzellen noch fehlen, beobachtet mau die Sklerenchymzellen in der Regel mehrere Zellreihen unter- halb der Epidermis. Eine Reihe von Schnitten, die ich musterte, um über ihre Lage genaueren Aufschluss zu erhalten, zeigte zwischen Epidermis und Sklerenchym 3 — 5 Reihen von normalen Zellen der primären Rinde. Das Auftreten der Sklerenchymzellen innerhalb der Cuticular- schicbten ist von besonderem Interesse, weil es den Schluss ge- stattet, dass die Bildung von Cuticularschichten durch mehrere Reiher der Zellen des Rindenparenchyms von aussen nach innen fortschreitet. An ganz alten Internodien, an denen die Verwitte- rung nur wenig gewirkt hat (Tafel III, Fig. 10), lässt sich das thatsächlich beobachten. In Folge der Bildung von Cuticular- schichten sind an alten Internodien also sowohl die Epidermis- zellen, als auch die Zellen der äussern primären Rinde abge- storben. Damit ist aber die Anschauung, dass die Epidermis von Viscum alhum zeitlebens erhalten bliebe und durch fortdauernde radiale Theilung ihrer Zellen dem Dickenwachsthum zu folgen vermöchte, Aviderlegt. Die bezüglichen Angaben, die sich seit H. v. Mohl's Untersuchungen durch die meisten botanischen Lehr- bücher und einschlägigen Abhandlungen ziehen — ich nenne u. A. Schacht (p. 269), Weiss (p. 331), Solms-Lau bach (p. 603), Strasburger (IV, p. 113) — bedürfen demnach einer Cor- rektur. Als was ist nun diese eigenartige Bildung aufzufassen? Ich betrachte sie als ein besonderes Gewebe, das aus der Epidermis und den äussern Reihen der Rindenparenchymzellen hervorgeht und als Hautgewebe lungirt. Es stimmt bis zu einem liewissen Grade sowohl mit der Epidermis, als auch mit dem Peridem überein. Mit der ersteren hat es die Bildung der Cuti- cularschichten auf der Aussenseite der Zellen gemein; an das letztere erinnert es durch die Fähigkeit, sich stets auf's Neue zu regeneriren, so dass es trotz der äusseren Verletzungen und Ab- bröckelungen, die im näclisten Abschnitt beschrieben werden, die Internodien in jedem Stadium des Dickenwachsthums als schützende Hülle umkleidet. Das Princip der Arbeitstheilung, das im Periderm gegenüber der Epidermis zum Ausdruck gekommen ist und 228 Botanisches Centralblatt. — Beiheft 4. zur Ausbildung eines Dauergewebes, dem Kork, und eines Bildungs- gewebes, dem Korkcambium oder Pliel logen, geführt hat, lässt es jedoch vermissen. Jede Zelle des (äussern) Rindenparenchyms ist befähigt, Cuticularschichten auf ihrer Aussenseite zu bilden. Diese aber sind es, welche die Aufgabe haben, die unter ihnen liegenden Gewebe vor Verdunstung, mechanischen Verletzungen und sonstigen Beschädigungen zu schützen ; eine Bildung besonderer Zellen zu diesem Zweck wie beim Periderm erfolgt nicht. Trotzdem ist die Doppelnatur des Gewebes unverkennbar. Ich schlage für dasselbe die Bezeichnung ..Cuticular- epithel" vor. Der Begriff Epithel ist der Zoologie entlehnt. Er soll darauf hinweisen, dass es sich um ein Hautgewebe handelt. Wie bekannt, versteht man in der Zoologie unter Epithel die ein- und mehrschichtigen Zellenlagen, welche die äusseren und inneren Oberflächen der Körper der Metazoen bekleiden. Seine Aufgabe ist in erster Linie, einen schützenden Ueberzug zu bilden, ganz analog dem Hautgewebe der Pflanzen. Um die Verwandtschaft des Gewebes mit der Epidermis anzudeuten, habe ich das Be- stimmungswort „Cuticular" gewählt. Allerdings ist der Begriff Epithel in der Botanik bereits ver- geben, wenn er auch nur sehr selten gebraucht wird. Frank (p. 216) bezeichnet damit die den Intercellularcanal schizogener Secretbehälter auskleidenden Zellen, von denen die Erzeugung der secernirten Substanz ausgeht. Ob der Ausdruck von Frank selbst herrührt, habe ich nicht untersucht, tliut auch hier nichts zur Sache. Allgemeine Anerkennung scheint er jedoch nicht ge- funden zu haben, da er weder in den Lehrbüchern von Haber- landt. Strasburger, Rees, Reinke, noch in dem grossen botanischen Practikum von Strasburg er zu Mnden ist. Aber selbst vorausgesetzt, dass er sich einer grösseren Verbreitung er- freute, so erscheint eine Verwecbselung mit dem Begriff Cuticular- epithel vollständig ausgeschlossen. Einmal erinnert schon der Zu- satz „Cuticular" an ein epidermoidales Gebilde, zum andern könnte die blosse Bezeichnung Epithel — Epithel der schizogenen Secret- behälter — leicht vervollständigt werden zu dem Worte Drüsen- epithel. Ich werde darum in Zukunft das besondere Hautgewebe immer Cuticularepithel nennen. Da allgemein als erste Stufe in der Entwicklung der Haut- gewebe die Epidermis und als nächst höhere Stufe das Periderm betrachtet wird, wäre das Cuticularepithel sonach als eine Zwischen- stufe zwischen beiden aufzufassen. y) Schicksal derCuticula und der Cuticularschichten. Wie ich bereits oben ausgeführt habe, beträgt die Dicke der Epidermisaussenwand am Ende des ersten Jahres durchschnittlich 20 jW und nimmt mit dem Alter immer mehr zu. An dieser Zu- nahme sind jedoch nur die Cuticularschichten betheiligt; die Cuti- cula behält die Dicke, die sie am Ende der ersten Vegetations- periode hatte, bis zu dem Zeitpunkte, avo sie abgestossen wird, bei. Damm, Ueber d. Bau mehrjähriger Epidermen b. d, Dicotyledonen. 229 Ueber die Mächtigkeit der Cuticularschichten Anzahl Messungen ausgeführt, deren Resultate in Tabelle enthalten sind. habe ich eine nachstehender Dicke des Internodiums Mächtigkeit der Cuti- ealarschichten 8 10 14 17 •21 mm 36 — 48 fi 50—122 „ 100—185 „ 150—232 „ 200—562 „ Aus dieser Tabelle erhellt zunächst, dass die Dicke des Cuti- cularepithels an demselben Internodium grossen Schwankungen unterworfen ist. Das tritt besonders an den ältesten Internodien stark hervor. Ihre Erklärung findet diese Thatsache in der Un- regelmässigkeit, mit der die Bildung von Cuticularschichten auf der Aussenseite der Rindenparenchymzellen an verschiedenen Punkten der Peripherie beginnt und nach innen fortschreitet. Internodien von dem Durchmesser eines Centimeters und darüber zeigen oft auf ganzen Strecken bereits ein vielzelliges Cuticular- epithel, während andere Stellen noch voUsändig frei davon sind, oder doch kaum mit der Bildung begonnen haben. Sodann lassen die Zahlen der Tabelle eine Mächtigkeit des Cuticularepithels erkennen. Zum Vergleiche fertigte ich eine Anzahl Querschnitte durch das ausdauernde Oberflächenperiderm verschiedener, beliebig ge- wählter Bäume resp. Sträucher an und mass die Dicke des Korkes.. Von dem KorkbildungsgcAvebe, dem Phellogen, wurde aus nahe- ganz bedeutende liegenden Gründen abgesehen. Ueber die giebt folgende Uebersicht Auskunft. gewonnenen Zahlen Name der Pflanze. Dicke des Zweiges Dicke des Korkes. Calycanthus florida Lin. 12 mm 74 fi » n ca. 2 cm 10') „ Fagus süvatica L. 13 mm 90 „ r> f> 24 , 112 , Liguatrum vulgare L. 15 „ 104 „ n r> 22 „ K^" ., Amygdalus communis L. 10 „ 91 „ n n 21 „ 147 „ Vergleicht man die Zahlen in den beiden Tabellen, so ergiebt sich, dass die Cuticularschichten des Cuticularepithels von Viscvm, album bedeutend mächtiger sind, als das ausdauernde Oberflächen- periderm an gleich starken Stämmen und Zweigen der unter- suchten Pflanzen. Cuticularschichten von grosser Mächtig- keit sind aber zweifelsohne ein viel wirksamerer Schutz gegen Transpiration und mechanische Verletzungen , beson- ders gegen radiale Druckkräfte, als gewöhnliches Periderm. Viscum album ist also nicht nur nicht, wie man bisher annahm, bezüglich des Hautgewebes stiefmütterlich von der Natur bedacht, sondern 230 Botanisches Centralblatt. — Beiheft 4. im Vergleich zu den Ptianzen mit Oberflächenperiderm geradezu reichlich ausgestattet. Mit dem zunehmenden Dickenwachsthum der Interuodien treten in der Cuticula und in den Cuticularschichten Risse auf, welche meist radial, mehrfach jedoch auch schräg verlaufen. Ihre Zahl, Breite und Tiefe ist an demselben Internodium grossen Schwankungen unterworfen. Anfangs sind sie ganz schmal, so dasb sie auf Querschnitten als dunkle Linien innerhalb der gelben Cuticularschichten erscheinen (Tafel IV, Fig. 13); später erweitern sie sich meist zu förmlichen Klüften (Tafel III, Fig. 10). Da, wo zwei oder mehrere tiefer gehende Risse dicht nebeneinander sich befinden, erscheinen die Cuticularschichten der Aussenseite stark concav gekrümmt, während die weiter nach innen liegenden Schichten nur eine schwache, oder gar keine Krümmung erkennen lassen. Diese Thatsache weist darauf hin, dass sich die Aussen- wand der Epidermis in tangentialer Zugspannung befindet, und zwar nimmt der Zug von innen nach aussen zu. Dementsprechend sind besonders die äussern Cuticularschichten sehr stark bestrebt, sich zu contrahiren. Als eine nothwendige Folge dieses Con- Iraktionsbestrebens stellen sich die oben beschriebenen Krüm- mungen dar. Krabbe (p. 1228) hat durch zahlreiche Versuche nachge- wiesen, dass an excentrisch gewachsenen Stämmen und Aesten die Tangentialspannung der Rinde auf der vSeite mit dem grössten Radius bedeutender ist als auf der gegenüberliegenden. Nach ihm verhält sich bei der Mehrzahl der untersuchten Objecte die Rindenspannung an der Seite maximalen zu derjenigen an der Seite minimalen Wachsthums wie 4 zu 3, oder 5 zu 4. Die älteren Internodien von Viscum alhum sind nun sehr stark ex- centrisch. Hieraus erklärt sich die Thatsache, dass die Risse in den Cuticulai'schichten sowohl an Zahl, als auch an Breite und Tiefe an der Seite mit erhöhter Thätigkeit des Cambiumringes bedeutend überwiegen. Da diese Risse mit allerlei Verunreini- gungen, besonders Staub ausgefüllt sind, giebt sich die Seite maxi- malen Wachsthums schon äusserlich durch eine dunkle, fast schwarze Farbe der Rinde zu erkennen« während auf der gegen- überliegenden Seite die Rinde intensiv grün gefärbt ist. Eine nothwendige Folge der eben beschriebenen Rissbildung ist das Abbröckeln und Abblättern der Cuticula und der Cuti- cularschichten. In die Risse dringen die Atmosphärilien ein, und diese beginnen nun, mechanisch und chemisch, ihre Zerstörungs- arbeit. Daher geht der Process des Abbröckeins immer von den Rissen aus. Untersucht man Internodien von dem Durchmesser eines Centimeters, so lässt sich von der Cuticula nichts mehr be- obachten (Tafel I, Fig. 3) ; sie ist abgeblättert. Das gleiche Schicksal theilen an noch älteren Internodien die äussern Cuti- cularschichten. Wieviel durch die Verwitterung verloren geht, lässt sich jedoch nicht genau verfolgen. Man beobachtet zwar häufig an ganz alten Internodien, dass die Aussenwand der von Cuticularschichten eingeschlossenen und mit rothbrauuem Inhalt ange- D a m m , Ueber d. Bau mebijähriger Epidermen !■. d. Dicotyledonen. 231 füllten Zellen kaum stärker als eine Celluloseinnenwand ist; anch das vollständige Verschwinden von Zellen giebt sich mehrfach zu erkennen : allein, man weiss damit noch nicht; ob die verschwindenden Zellen der ursprünglichen Epidermis angehörten, oder ob es Rinden- parenchymzellen waren, auf deren Aussenseite später Cuticular- schichten entstanden sind. Im letzteren Falle würde die Verwitte- rung und Abbröckelung selbstverständlich viel ausgiebiger ge- wesen sein. Jedenfalls ist soviel klar, dass ältere Internodien von der Epidermis nichts mehr besitzen. Aber selbst grössere Verluste vorausgesetzt, wie sie häufig vorhanden zu sein scheinen, werden sie durch Neubildung von Cuticularschichten reichlich gedeckt. Es war schon H von j\Iohl (p. 593) bekannt, dass Viscuni album an „älteren" Internodien kein Periderm besitzt* Ich kann auch für die ältesten Internodien den vollständigen Mangel an Periderm constatiren, und es scheint mir ganz zweifels- ohne, dass Viscum album überhaupt nicht befähigt ist, normales Periderm zu bilden. Das Cuticularepithel hat hier eben die Funktion des Periderms übernommen. Wie ich durch Experimente an lebenden Pllauzen beweisen konnte, vermag Viscum alhnm jedoch Wundperiderm zu bilden. Zur Verfügung standen mir Internodien, die einen Durchmesser von etwa 2 — 4 mm hatten. Diese verwundete ich durch Ritzen und Abschneiden der äusseren Rindenschichten leicht und über- liess sie dann ungefähr 6 Wochen sich selbst. Darauf wurden die Wundstellen mikroskopisch untersucht. An allen Präparaten hatten die der Wundtiäche angrenzenden unverletzten Zellen sich parallell zu derselben getheilt und so ein Phellogen gebildet, aus dem bereits zwei, stellenweise sogar drei Korkzellen hervorgegangen waren. Nach Engler (p. 176) sind die Viscoideen als Abkömmlinge der Lorantholdeen und die gesammten Loranthaceen als besondere Entwicklungsstufe der Proteaceen zu betrachten. Auch Volke ns (p. 266) vertritt die Anschauung, dass die Loranthaceen von den Proteaceen stammen. Diese bilden aber gegenwärtig typisches Periderm. Ob nun die Proteaceen zu der Zeit, als sich die Loranthaceen von ihnen abzweigten, noch ohne Periderm waren» so dass die gegenwärtige Fähigkeit von Viscum, Wundperiderm zu bilden, als Vervollkommnung zu betrachten wäre; oder ob die Loranthaceen Pflanzen mit Periderm entstammen und Viscum die Fähigkeit der Bildung normalen Periderms im Laufe der phylo- genetischen Entwicklung eingebüsst hat — darüber lassen sich uur mehr oder weniger gewagte Speculationen anstellen. Die Frage muss wie viele andere dieser Art so lange offen bleiben, als uns zu ihrer sichern Beantwortung die nöthige empirische Grundlage fehlt. Der Mangel an normaler Korkbildung bei Viscum album hat auch das Fehlen von Lenticellen im Gefolge. Da, wie ich oben ausgeführt habe, mit zunehmendem Alter der Internodien die Spaltöffnungen sämmtlich ausser Funktion gesetzt werden, so scheint es, dass die Pflanze einzig und allein darauf angewiesen ist, ihren gesammten Bedarf an Gasen durch die Blätter und jüngeren Internodien zu decken. 232 Botanisches Centralblatt. — Beiheft 4. 2. Die übrigen Viscoideen. Visc 117)1. Wie kaum anders zu erwarten, seliliessen sich an Viscum alhum L. sowohl im Bau, als auch in der Entwicklung, soweit ich die letztere verfolgen konnte, die übrigen Species der Gattung Viscum eng an. Das trifft besonders für Viscum verrucosum Harv., V. tuherculatum A. Rieh., V. nervosuvi Höchst., V. capense L. und F. Stuhlmanni Engl, zu, von denen mir Internodien von 6, resp. 7 und 8 mm Durchmesser zur Verfügung standen. Ueberall lässt sich das Auftreten von Cuticularschichten auf der Aussenseite der Zellen des Rindenparenchyms constatiren. Die beobachteten Bilder stimmen mit denen von Viscum alhum theilweise so sehr über- ein, dass sie überhaupt nicht, oder nur schwer von ihnen zu unter- scheiden sind. Am meisten entfernt sich Viscum ohscurum Thunb., von dem ich 9 mm starke Internodien untersuchen konnte. Im Gegensatz zu Viscum alhum sind die Radialwände der Epidermiszellen in ihrer ganzen Ausdehnung sehr stark verdickt. Sie bestehen — ähnlich der Aussen wand — aus Cuticularschichten, an die sich beiderseits vom Innern der Zellen her eine Cellulose-Lamelle an- legt. An den Stellen, wo noch keine Bildung von Cuticularepithel stattgefunden hat, ist die Aussenwand der Epidermis relativ dünn ; ihre Dicke beträgt selbst an Internodien von 9 mm Durchmesser höchstens 25 //, entspricht also ungefähr der von Viscum alhum. im 2. Jahre. Von der Cuticula lässt sich in diesem Stadium nichts mehr beobachten, und auch die Cuticularschichten weisen bereits Verluste durch Abblättern auf. Ob diese so bedeutend sind, dass sicli hieraus die geringe Dicke der Aussenwand erklärt, oder ob die Bildung der Cuticularschichten überhaupt nur langsam vor sich geht, konnte ich wegen Mangel an Material nicht entscheiden. Phor adendron. Von den Phoi-adendron- Arten habe ich Ph. ruhrum in mehreren Stadien untersucht. Zur Verfügung standen mir Internodien von 2,5 und 10 mm Durchmesser. In den ersten Stadien bieten weder der Bau, noch die Entwicklungsgeschichte wesentlich Neues. Unter- sucht man jedoch ältere Internodien, so begegnet man mehrfach eigenartigen Bildungen (Tafel IV, Figur 13), die Viscum zu fehlen scheinen. In mehr oder weniger tiefen Schichten des Rindenparenchyms lassen sich auf der Aussenseite ganzer Zellreihen Cuticular- schichten beobachten, die nach den Seiten liin sich an die von der Epidermis gebildeten Cuticularschichten anschliessen. Soweit das mir zur Verfügung stehende Material gestattete, den Vorgang in seinen einzelnen Phasen zu verfolgen, scheint derselbe von be- liebigen nebeneinander liegenden Zellen der primären Rinde aus- zugehen und allmählich durch weiter nach aussen gelegene Zellen bis zur Epidermis fortzuschreiten. Während dieses Vorganges findet an den betreffenden Stellen eine mehrmalige radiale und auch tangentiale und schiefe Theilung der mit zunehmendem Damm,Ueber d. Bau mehrjähriger Epidermen b. d. Dicotyledonen. 233 Dickenwachsthum gestreckten Zellen des Rindenparenchyms statt. Stellenweise sind durch diese Theilungen deutliche radiale Reihen entstanden , so dass man auf den ersten Anblick glaubt, Peridem zii sehen. Doch lässt die Anwendung von Reagentien an der Cellulosenatur der Wände keinen Zweifel. Ist der Vorgang sehr weit vorgeschritten, so erreichen die -Cuticularschichten nicht selten die Dicke der Epidermisaussen- wand und darüber. Die Lumina der Zellen, von denen die Bildung ausgeht, erscheinen auf der Aussenseite mehrfach spaltenförmig verengt. Radial- und Querschnitte sind von einander nicht wesent- lich verschieden. Da auf diese Weise die ausserhalb der Cuticular- schichten gelegenen Zellen, zu denen ausser der Epidermis und den gewöhnlichen Rindenparenchymzellen häufig auch Sklerenchym- zellen gehören, vollständig von der Nahrungszufuhr abgeschnitten sind, so sterben sie bald ab und verwandeln wie bei Viscum ihren Inhalt in eine körnige, rothbraune Masse. In Folge des Dicken- wachsthums der Internodien urd der fortgesetzten tangentialen Theilungen der Zellen, w^elche unter den innern Cuticularschichten liegen, entstehen in der Epidermisaussenwand zahlreiche Risse, die bald bis in die abgestorbenen Zellen des Rindenparenchyms sich erstrecken. Die Epidermisaussenwand und die todten Zellen gehen durch die Verwitterung verloren, und die von den tiefer liegenden Rindenparenchymzellen gebildeten Cuticularschichten übernehmen unter entsprechender Dickeuzunahme die Function der Epidermis- aussenwand, so dass hier in der That eine Regeneratien der Epi- dermis erfolgt. Der ganze Vorgang erinnert lebhaft au die Bildung der Schuppenborke. Wie bei jener das Periderm, so werden hier die Cuticularschichten in grösserer oder geringerer Entfernung von der Oberfläche der Internodien angelegt, so dass sie dadurch schuppenförmige Rindenstücke herausschneiden, deren Zellen in Folge der Verhinderung des StofFverkehrs absterben müssen. Ein Fortschreiten dieses Processes nach innen durch successive Anlage von Cuticularschichten auf der Aussenseite tiefer liegender Rinden- parenchymzellen, analog der Bildung neuer Periderme, wie die Mehrzahl unserer Bäume und Sträucher zeigt, vermochte ich an den mir zur Verfügung stehenden Internodien jedoch nicht zu beobachten. Ausser Fhoradendron rubrum habe ich noch Pli. Liga Eichl., ßavescens Nutt., ßavescens var. vülosum Engl., pachyarthron Eichl., velvfinum Nutt., hro.chystachyum Nutt. und Selloi Eichl. untersucht. Von diesen zeigen die drei erstgenannten die oben beschriebene eigenartige Bildung gleichialls ; die Bildung von Cuticularepithel lassen alle Phoradendra erkennen. Soweit das vorhandene Material eine genauere Beobachtung gestattete, vollzieht sie sich in der- selben Weise wie bei Viscum album. Dendrophthora. Auch die Dendrophthora- Asien besitzen eine mehrjährige Epi- •dermis. Ich habe sie genauer kennen gelernt an 4 und 8 mm 234 Botanisches Centralblatt. — Beiheft 4. dicken Internodien v'on D. Biserrula Eichl., macrostachya Eichl.^ clavata Benth. und snbtrinervis Urb. Von diesen zeigen jüngere Internodien auf ihrer ganzen Oberfläche eine grosse Anzahl feiner Rillen, welche parallel zur Längsachse der Internodien verlaufen lind auf Querschnitten als tiefe Einbuchtungen erscheinen. Im Gegensatz zu den bisher besprochenen Viscoideen ist die Epidermis- aussenwand äusserst gleichmässig verdickt; nirgends lässt sie be- deutende Schwankungen erkennen. Mit zunehmendem Dicken- wachsthum verflachen sich die Einbuchtungen allmählich, sodass Querschnitte von 8 mm dicken Internodien nur noch schwache Wellungen der Epidermis zeigen. Alsdann treten auch Cuticular- schichten auf der Ausseuseite einzelner Rindenparenchymzellen auf. Notothixos. An Internodien von Notothixos incanus Oliv, und N. snhaureus^ Oliv., welche 5 resp. 6 mm Durchmesser besitzen, zeigen die Epidermiszellen noch die papillenartigen Vorwölbungen, welche für Viscnm alhum im ersten Jahre charakteristisch sind. Ihre Radialwände sind äusserst dick. Die Verdickung ist dadurch zu Stande gekommen, dass die Cuticularschichten der Aussenseite sieh bis zur inneren tangentialen Wand fortsetzen ; sie erinnern dadurch an Viscum ohscurum. Der Schichten verlauf ist auch ohne Anwendung von Quellungsmitteln meist deutlich zu erkennen. Im Rindenparenchym beobachtet man halbmondförmige Gruppen von Sklerenchymzellen, welche meist der Epidermis direct anliegen, zuweilen jedoch auch durch Zellen des Rindenparenchyms von dieser getrennt sind. Die angrenzenden Rindenparenchym- zellen theilen sich parallel zum inneren Rande des Sklerenchyms, und die äussersten Tochtcrzellen beginnen alsdann Cuticular- schichten auf ihrer iVussenseite zu bilden, die beiderseits bis zur Epidermisaussenwand gehen. Dadurch Averden Epidermis und Sklerenchym — theilweise auch Rindenparenchym , soweit es zwischen Sklerenchym und Epidermis vorhanden ist — vollständig von dem diosmotischen Verkehr der übrigen Zellen abgesperrt und sterben ab. Infolge des Dickenwachsthums und der radialen Streckung der tangential und schief getheilten Rindenparenchym- zellen reisst die Epidermisaussenwand vor den Sklerenchymzellen und wird mit den letzteren abgeworfen , gewissermassen als Schupp(;nborke en miniature , ähnlich wie bei verschiedenen Fhorndendron- Arten. Ausserdem findet auch die Bildung von Cuticulare{)ithcl in der bekannten Weise statt. Arcei(thobium. Vor allen andern Viscoideen sind die Arceuthohium -Alten da- durch ausgezeichnet, dass die Bildung von Cuticularschichten auf der Aussenseite der Zellen des Rindenparenchyms sehr frühzeitig beginnt; 2,5 bis 3 mm starke Internodien von Arceuthohium ro- bustum Engelmann, die nur wenig älter als ein Jahr sein dürften, gestatten bereits die Beobachtung derselben. In diesem Stadium haben die Zellen der Epidermis einen mehr oder weniger recht- eckigen Querschnitt. Damm. Ueber d. Bau mehrjähriger Epidermen b. d. Dicotyledonen. 235 Untersucht man Internodien, welche einen Durchmesser von 4 mm besitzen, auf Querschnitten, so beobachtet man, dass die mehrfach getheilten Epidermis- oder Rindenparenchymzellen, welch letztere die Function von Epidermiszeilen übernommen haben, ihr Lumen nach aussen spaltenförmig verengern. Die Verenge- rungen haben an manchen Stellen die doppelte Länge des übrig gebliebenen radialen Durchmessers der Zellen. Während an jüngeren Internodien nur immer einzelne supepidermale Zellen Cuticularschichten abscheiden, vollzieht sich später der Process auf der Aussenseite ganzer Zellreihen und zwar in grosser Regel- mässigkeit. An 8 und 10 mm starken Internodien finden sich innerhalb der Cuticularschichten auch Sklerenchymzellen, einzeln und in Gruppen. In diesem Stadium, das wohl das Ende der Entwicklung bedeutet, fällt das Cuticularepithel durch eine äusserst gleiche Dicke im ganzen Umfang des Internodiums auf. Die Beschreibung von Arceuthobium robustum trifft mit geringen Abweichungen, die ich übergehe, auch für Ä. vaginatum Presl. zu. Ausser diesen Viscoideen untersuchte ich noch Antidaphne viscoidea Poepp. et Endl., Eremolepis punctulata Griseb. und Eu- hrachion Arnotüi Hook. f. Doch standen mir hiervon nur Inter- nodien von 2 — 3 mm Durchmesser zur Verfügung. In diesem Stadium sind die Epidermen von denen der übrigen Viscoideen nicht wesentlich verschieden. Cuticularepithel vermochte ich nirgends zu beobachten. Das kann jedoch kein Befremden erregen, wenn man bedenkt, dass alle Viscoideen mit Ausnahme von Arceutho- bium die Beobachtung desselben erst im höheren Alter gestatten. Die Uebereinstimmung im Bau der Epidermen scheint mir viel- mehr dafür zu sprechen, dass auch diese Viscoideen später Cuti- cularepithel bilden S 0 1 m s (p. 603) giebt an, dass die Eigenthümlichkeit von Viscum album, die Epidermis „lebenslang" ohne Korkbildung zu behalten, auch von Myzodendron getheilt wird. Diese Behauptung lässt sich jedoch nicht aufrecht erhalten. Ich untersuchte Internodien von Myzodendron punctulatum Banks et Sol., macrophyllum Phil., brachy- stachyum Banks et Sol., linearifolium DC. und oblongifolium DC in verschiedener Stärke und konnte überall beobachten, wie die stark cuticularisirte Epidermis schon am Ende des ersten Jahres, oder spätestens im 2. Jahre typischem Periderm weichen muss. In Solereder's Systematischer Anatomie der Dicotyle- donen, 1899 (p. 828) fand ich nachträglich meine Beobachtungen bestätigt. Es kann also wohl kein Zweifel bestehen, dass Myzo- dendron in normaler Weise Periderm bildet. Aehnlich Myzodendron verhalten sich auch die nächsten Ver- wandten der Viscoideen : die Loranthoideen. Bei der grossen Mehrzahl derselben beginnt die Peridermbildung bereits gegen das Ende der ersten Vegetationsperiode. Das konnte ich beob- achten an Loranthus europaeus L., L. Holstii Engl., Struthanthns syringifolius Mart., Str. pterygopus Mart., Phthirusa Orinocensis Bd. XL Beibeft 4. Bot. CentralbL 1901. 16 236 Botanisches Centralblatt. — Beiheft 4. Eichl., Gaiadendron Tagua Engl., G. punctatum Don., Elytranihe glohosa Kngl. und. Nuytsia ßoribunda R. Br, Nach Meutovich, der die Entstehung des Periderms verfolgte, wird allgemein die unmittelbar unter der Epidermis liegende Zellreihe der primären Rinde zur Initialschicht. Die Bildung der Korkzelle vollzieht sich in centripetaler Richtung. Etwas abweichend verhält sich nach meinen Beobachtungen das Hautgewebe der Psütacanthus- Arten, von denen ich Psitta- canthus flavoviridis Eichl., robustus Mart., calyculatus Eichl., cor- dafus Hofmsegg., pinguis Eichl. und cuneifoUus Engl, untersuchte. Alle stimmen zunächst darin überein, dass die Epidermis, Avelche eine ziemlich stark verdickte und cuticularisirte Aussenwand be- sitzt, mehrere Jahre erhalten Vjleibt ; Ps. cuneifolms zeigte sie noch an 9 mm dicken Zweigen. Längere Zeit vermag sie jedoch wohl kaum dem Dickenwachsthum der Zweige Folge zu leisten ; sie bekommt Risse und blättert ab. Gleichzeitig cutisiren die äusseren Zellreichen der primären Rinde ihre Wände und bilden so nach Analogie der Exodermis bei den Wurzeln ein neues Hautgewebe. Periderm konnte ich ebensowenig wie Cuticularepithel beobachten. Die Viscoideen und Loranfhoideen sind also durch ihr Haut- gewebe anatomisch scharf von »einander geschieden. Jene be- halten die mit sehr stark verdickten und cuticularisirten Aussen- wänden versehene Epidermis mehrere Jahre hindurch bei und bilden später Cuticularepithel; Periderm lässt sich nie beobachten. Bei der grossen Mehrzahl der Loranthoideen dagegen Avird die Epidermis in vollständig normaler Weise durch Periderm ersetzt; nur Psütacanthus — ob auch noch andere, lasse ich dahingestellt — behält die kräftig entwickelte Epidermis einige Jahre, ohne jemals Periderm zu bilden. Dessen Function übernehmen die cutisirten Zellwände der äussern primären Rinde. Die Beschaffen- heit des Hauptgewebes der Lorantliaceen dürfte sich somit bei systematischen Untersuchungen auch als diagnostisches Merkmal benutzen lassen. )). Nach mehreren Vegetatioiisperioden tritt Periderm- hildung ein. 1. Menispertnaceen. Von den Alemspermaceen, bei denen die Epidermis mehrere Vegetationsperioden überdauert, konnte ich eingehend nur Meni- spermum canadense untersuchen. An ganz jungen Internodien besitzen die Epidermiszellen in der Regel eine langgestreckte Gestalt. Ihre grösste Ausdehnung läuft der Längsachse des Internodiums parallel. Die Aussen- wand, welche nur wenig stärker ist als die Seitenwände und die Innenwand, besteht aus zwei Lagen : einer inneren Cellulose-Mem- bran und einer noch sehr zarten Cuticula ; sie ist nur wenig nach aussen vorgewölbt. Während mit zunehmendem Alter die Radial- und Innenwände der Zellen ihre ursprüngliche Dicke ungefähr beibehalten, erscheint die Aussenwand schon nach kurzer Zeit bis Damm, Ueber d. Bau mehrjährioer Epi lernen b. d. Dicotyledonen. 237 auf das Dreifache der übrigen Wände verdickt. An dieser Ver- dickung- ist jedoch nur die Cuticula betheiligt, welche also in diesem jungen Stadium eine ganz bedeutende Mächtigkeit erreicht. Ist die Verdickung der Aussenwand noch weiter fortge- schritten, so zeigt sie die bekannte DifFerenzirung in Cellulose- Membran, Cuticularschichten und Cuticula. Die Cuticularschichten grenzen sich von der darunter liegenden Cellulose-Membran ziem- lich scharf ab und biegen wie bei Viscum album über den Radialwänden deutlich nach innen um, ohne jedoch zapfenähnliche Vorsprünge zu bilden. Ihr Verlauf lässt sich auch ohne Anwen- dung von Quellungsmitteln meist gut verfolgen, tritt aber nach Anwendung derselben entsprechend klarer hervor. Die Schich- tung prägt sich besonders schön in dem inneren Theile der Aussen- wand aus. Bereits gegen das Ende des ersten Jahres zeigt ihr Verlauf, dass durch die Dickenzunahme der Internodien mehrfach radiale Theilungen der Epidermiszellen nothwendig geworden sind. In den radial getheilten Zellen treten später sehr häufig — doch nicht regelmässig — auch tangentiale Wände auf. Ihre Zahl schwankt zwischen 1 und 3, so dass aus der ursprünglichen Epi- dermis 2 bis 4 Schichten radial gereihter Zellen entstehen. In dem Masse, als die Verdickung der Zweige fortschreitet, nimmt auch die Dicke der Aussenwand stetig zu. Diese Zunahme vollzieht sich so regelmässig, dass alle Zellen desselben Querschnittes mit einer aufi*allend gleich starken Aussenwand ausgestattet sind. Individuelle Schwankungen, die bei den Viscoideen so häufig sind, fehlen vollständig. Die Dicke beträgt an Zweigen von 3 mm Durchmesser, etwa am Ende des ersten Jahres, 24 // und nimmt im Laufe der Zeit bis 58 /w zu. Untersucht man zweijährige Internodien, so lässt sich regel- mässig beobachten, dass die Tochterzellen der Epidermis ihre Aussenwand ganz bedeutend verdicken. Wie die Behandlung mit Jod und Schwefelsäure oder Schwefelsäure allein ergiebt, be- steht jede Aussenwand aus einer inneren Cellulose-Membran und äussern Cuticularschichten. Die letzteren biegen — - analog den Schichten in der Epidermisaussenwand — über den radialen Wänden deutlich nach innen um und endigen dort, indem sie sich ganz allmählich auskeilen. Ihre Bildung vollzieht sich in- sofern gesetzmässig, als sie in der äussersten Reihe der Tochter- zellen der Epidermis beginnt und ganz allmählich nach innen fortschreitet. Nur sehr selten kommt es vor, dass eine Zelle in radialer Richtung übersprungen wird. Meistens sind es einzelne Zellen, welche ihre Aussenwände verdicken; mehrfach lässt sich dasselbe jedoch auch an Zellreihen beobachten. An den Stellen, wo tangentiale Theilangswände der Epidermiszellen fehlen, oder doch selten sind, treten auch auf der Aussenseite von gewöhn- lichen Rindenparenchymzellen Cuticularschichten in der oben be- schriebenen Weise auf. Der Process beginnt immer nur dann, wenn in den Epidermis- mutterzellen, oder im letzteren Falle in den Epidermiszellen senk- recht darüber die Bildung von Cuticularschichten aufgehört hat, 16* 238 Botanisches Centralblatt. — Beiheft 4 ohne jedoch in den benachbarten Epidermiszellen erloschen zu sein. Auf diese Weise erklärt es sich, dass man mehrfach Bildern begegnet, in denen einzelne Epidermisi^ellen nach aussen ver- schoben erscheinen, ähnlich wie ich das für Visaim album auf Tafel II in Figur 7 wiedergegeben habe. Der Grad der Ver- schiebung richtet sich selbstverständlich nach der Länge der Zeit, während der die Bildung neuer Schichten von der Epidermis- zelle aus unterblieb und nach der Lebhaftigkeit der Verdickung der Nachbarzellwände. Ist die Zelle so weit vorgeschoben, dass ihre innere tangentiale Wand an die äussere der benachbarten Epidermiszellen stösst, so beginnt aut der Aussenseite der darunter liegenden Zellen die Bildung von Cuticularschichten in demselben Maasse, als sie in den übrigen Epidermiszellen fortschreitet. Da- durch wird die Epidermiszelle allseitig von Cuticularschichten um- grenzt und stirbt in Folge mangelnder Nahrungszufuhr bald ab. Der Einschluss von tangentialen Zellreihen vollzieht sich ganz analog (Fig. 9, Tafel II), ebenso der von mehreren radial gereihten Zellen, den ich bei Menispermum jedoch nur selten beobachtet habe. Sind mehrere Zellen mit Unterbrechung eingeschlossen^ so zeigt sich in der Regel, dass die weiter nach aussen gelagerten bedeutend grösser sind, als die inneren. Diese Thatsache weist auf fortgesetzte Theilungen hin, welche diese letzteren Zellen er- litten haben, ehe sie von Cuticularschichten umgeben wurden. Dass radiale Theilungen erfolgt sind, beweist der Verlauf der Cuticularschichten. Während bei Viscum album und den meisten der übrigen Viscoideen der Process der Wandverdickung durch mehrere Zell- reihen der primären Rinde von aussen nach innen fortschreitet^ geht er hier im Allgemeinen nicht über die dritte Zellschicht hinaus, da schon nach wenigen Jahren Peridermbildung eintritt. Immerhin lässt sich an ganz alten Stämmen Cuticularepithel be- obachten, dessen Cuticularschichten eine Gesammtmächtigkeit von HO — 120 lii besitzen. Der Bildungsherd des Korkes ist die un- mittelbar an die Cuticularschichten grenzende Zellreihe, also die innerste (lebende) Reihe des Cuticularepithels (Tafel II, Fig. 9). Jede Zelle theilt sich durch eine tangentiale Wand in zwei an- nähernd gleich grosse Tochterzellen, von denen die obere unter allmählicher Vergrösserung verkorkt , während die untere meristematischen Charakter behält und den gleichen Process derart fortssetzt, dass bei den ferneren successiven Theil- ungen immer die innerste Zelle meristematisch bleibt und die äussere zur Korkzelle wird. Menispermum cana- dense ist also dem San io 'sehen Typus mit centripetaler Tendenz zuzutheilen. Wie die Epidermiszellen und die aus ihnen hervorgehenden Tochterzellen sind auch die Korkzellen kleiu^ nicht selten in radialer Richtung verlängert und zartwandig; doch kommen vereinzelt auch Korkzellen mit allseitig sklerotisirten Wänden vor. Ausser dem Kork entsteht aus dem Phellogen auch ein mehrschichtiges Phelloderm, dessen Zellen reichlich Chloro- phyll führen. D a m m , Ueber d. Bau mehrjähriger Epidermen b. d. Dicotyledonen. 239 Die Bildung des Periderms beginnt immer an bestimmten Stellen des Stengels und schreitet von diesen ganz allmählich nach den Seiten fort. Doch ist es mir nirgends gelungen, den Zu- sammenschluss zu einem vollständigen Ringe zu beobachten, wenn. «s auch zweifellos ist, dass er erfolgt. Aber selbst Stämme von 16 mm Durchmesser — die stärksten, die ich erhalten konnte — entbehren noch einer allseitig geschlossenen Peridermhülle. An den Stellen, wo der Kork eine grössere Mächtigkeit erreicht, wird das Cuticularepithel gesprengt, zunächst zu beiden Seiten des Risses wellenförmig emporgehoben und später abgestossen. In den ersten Stadien sieht die Bildung Lenticellen äusserlich ziem- lich ähnlich. Im ausgewachsenen Zustande stellt sie mächtige, streifenförmige, dunkle Korkwulste dar, welche parallel zur Längs- achse der Internodien verlaufen, und zwischen denen die grüne, mit dem dicken Cuticularepithel bedeckte Rinde sich befindet. Lange Zeit vorher hat wie bei den Viscoideen in Folge der Dicken- zunahme der Zweige Rissbildung und Abblättern der Cuticulär- schichten stattgefunden (Tafel II, Fig. 9). Unter den übrigen Menispermaceen lassen sich nur wenige finden, bei denen die Epidermis Jahre lang erhalten bleibt. In der Regel sind zweijährige Zweige bereits mit einer vollständig geschlossenen, theilweise ziemlich mächtigen Peridermhülle bedeckt. Eine Ausnahme bilden Pericampylus incanus Miers, Cocculus lauri- folius D. C, C. erecta Eggers und Abuta Selloana Eichl. Von diesen beanspruchen Cocculus und Pericampylus, deren Epidermis ich an 4 resp. 7 mm dicken Internodien untersuchen konnte, kein besonderes Interesse, da sie nichts Neues bieten. Nur Ahtda Selloana bedarf einer kurzen Besprechung. Wie bei Menispermum canadense ist die Aussenwand der Epidermis sehr stark und äusserst gleichmässig verdickt. Ich mass sie an einem 5 mm dicken Zweige 34 /ii. Cuticularepithel wird in der gewöhnlichen Weise gebildet. Die Zellen, von denen die Bildung von Cuticularschichten ausgeht, gleichviel ob der Epidermis, oder der primären Rinde angehörig, sind grösstentheils ■durch eine starke Verengerung des Lumens auf der Aussenseite ausgezeichnet. Der Kork entsteht noch früher als bei Menisper- mum canadense. In den ersten Stadien ist er auf äusserst schmale Längsstreifen am Stengel beschränkt und besteht aus stark abge- platteten Zellen mit sklerotisirter Innenwand. 2. JPodalyrieen. Nach dem Bau und der Entwicklungsgeschichte der Epidermis lassen sich die Podalyrieen, soweit bei ihnen überhaupt die Epi- dermis mehrere Vegetationsperioden überdauert, in zwei scharf geschiedene Gruppen theilen. Die eine Gruppe ist dadurch charakterisirt, dass nur die Epidermiszellen Cuticularschichten zu bilden vermögen. Ihr gehört die grosse Mehrzahl der Formen an. Sie werden in dem folgenden Abschnitt Berücksichtigung finden. Die andere Gruppe, die von den zahlreichen Arten der 240 Botanisches Centralblatt. — Heiheft 4. Gattung Oxylohntm gebildet wird, giebt sich durch die Bildung' von Cuticularepithel zu erkennen und erheischt also an dieser Stelle eine Besprechung. Ich untersuchte eingehender Oxylohinm retusum R. Br., 0. arborescens R. Br. und 0. callystnchys Benth. Sie stimmen unter- einander im Bau und in der P^ntwicklungsgeschichte der Epidermis vollständig überein und lassen auch den Menispermaceen gegen- über nur graduelle Unterschiede erkennen. Die Epidermis folgt dem nicht unbeträchtlichen Dickenwachs- thum der Zweige oft bis in's vierte Lebensjahr, indem sie sich fortgesetzt radial theilt. Mit den radialen Theilungen gehen tangentiale Hand in Hand. Im Gegensatz zu den Menispermaceen ist die Aussenwand der Epidermis sehr ungleichmässig verdickt und reicht auch in Bezug auf ihre Mächtigkeit nicht an jene heran. Die grössten Werthe, die ich fand, betrugen 39 //. An sechsjährigen, über 1 cm dicken Stämmen, ist sie stellenweise kaum stärker als an einjährigen Zweigen. Zahlreiche Risse, häufig kluttförmig erweitert, und die rauhe Oberfläche weisen darauf hin, dass der Verwitterungs- und Abbröcklungsprocess sehr leb- haft vor sich geht. Die Bildung der Cuticularschichten auf der Aussenseite der Tochterzellen derEpidermis und des Rindenparenchyms ist eine lebhaf- tere als bei Aen Menispermaceen und schreitet auch weiter nach innen fort als bei diesen. Cuticularepithel von 150 — 170// Mächtigkeit ist an alten Zweigen durchaus nichts Seltenes. Dadurch erinnern, die Oxylobmm- Arten an die Viscoideen. Ihre Erklärung findet diese Thatsache darin, dass die Peridermbildung relativ spät ein- tritt. Ich fand vierjährige Zweige noch vollständig peridermfrei. An altern Zweigen treten zerstreute Korkstreifen auf, die sich all- mählich peripher ausbreiten und zu einem einheitlichen Periderm- mantel zusammenschliessen. Doch dauert der Process oft länger als ein Jahr. Das Cuticularepithel iässt sich noch eine Zeit lang, auf dem Kork beobachten, wird aber später jedenfalls abgestosson. Als Korkinitiale fungirt wie bei Menispermum die Zellreihe unter- halb der Cuticularschichten. Die Korkzellen sind breit, weitlumig- und meist sehr zartwandig. II. Nur die Epidermiszeilen vermögen Cuticularschichten zu bilden. Diesem Typus gehört die weitaus grösste Zahl der Pflanzen an, welche eine mehrjährige Epidermis besitzen. Wie die Vü- coideen, Menispermum, Oxyiobium geben sie sich schon äusserlich durch die grüne Farbe der Rinde an den Aesten und Stämmen zu er- kennen, aus der allgemein mit ziemlicher Sicherheit auf die Persi- stenz der Epidermis geschlossen werden kann. Der bessern lieber- sieht wegen habe ich sämmtiiche untersuchte Pflanzen in nach- folgender Tabelle zusannnengestellt. Damm,Ueber d. Bau mehrjähriger Epidermen b. d. Dicotyledoneu. 241 Familie. Name der Pflanze. Alter resp. Dicke des Zweiores. Dicke d. Epiderm. Aussen- wand. Aristolochiaceae. Lauraceae. Hosaceae. Liegumiywsae, Rutaceae. Celastraceae. Aquifoliaceae . Aeeracfiae. Jihamnaceae. Bomhacaceae. Myrtaeeae. Araleaceae. G»rnaceae. CUaeeae. d. B. : Ariatolochia Sipho L'Herit. D. : Apollonias canariensis Nees. M. : Cinnamomum Tamala Nees. M. : Camphora ufficinarum Nees. M. : Laurus nohilis L. M. : Rosa tomentella Lern . „ alpina L. „ lurhinala Ait. „ mollis iSm. „ sepium Thuill. var. iuodora (Fr.) „ canina L.var. dumetorum Thuill „ multifiora Thunb. D, : Kenia japonica D. C. M. : Acacia dealbata Link. „ 7iematophijlla F. Muell. „ retinodes Schlecht. ., sxihulata Vatke. d. B. : Sophora japonica Li. D. : Podahjria calyptritta Wilden. D : Vimi7iaria denudata Sm. D. : Gastrolobium ilicifoUum Meissn. „ epacridoides Meissn. D. : Cyclopia genistoides R. Br. M. : Citrus aurantium L. „ triptera Desf. D. : Evonymus at.ropurpureus Hook. „ europaeus L, „ japoniciis L. d. B. : Hex aquifolium L. „ latifolia Thunb. „ integra Thunb. XJ.'.Acerpennsylvanicum Du Roi. D. : „ palmatum VäY.TMmbergii^&ün, „ crataegifolium Sieb. „ Lohelii var. Colchicum Ten. „ circinatum Pursh. U. : „ Negnndo L. D. : „ macrophyllum Pursh. „ acuminatum Wall. D. : Colletia cruciata Gill. „ ephedra Bert. „ spinosa Lam. D. D. M. D. D. M. M. d. Carollnea insignis Sw. Bombax palmatum L. : Eucalyptus botryoides Sm. globulus Labill. : Panax arboreum Forst. : Paeudopanax crassifolium C. Koch. : Cornus alternifolia L. : Aucuba japonica Thbg. B.: Jasminum humile L. 3 J. 17 mm 7 J. 5 „ 6 « 2 3 3 2 3 3 2 2 5 4 3 3 3 3 4 3 3 4 9 /" 25 „ 17 „ 32 „ 28 „ 15 „ 25 ., 16 „ 17 „ 20 „ 21 „ 10 „ 9 „ 14 „ 12 „ 10 „ 14 . 23 „ 16 « 21 „ 20 „ 24 „ 5 n 8 3 „ 5 2 „ 11 3 „ 13 3 „ 11 11 n 32 4 » 29 3 „ 32 24 „ 33 8 „ 23 5 „ 26 6 „ 12 6 » 15 5 „ 17 5 » 7 3 „ 16 7 « 14 4 „ 10 4 n 12 ca. 3 cm 14 ca. 2 cm 5 3 J. 10 j n 13 18 mm 15 12 „ 17 5 J. 25 16 mm 18 2 J. 10 242 Botanisches Ceatralblatt. — Beiheft 4. In vorstehender Tabelle ist zur Unterscheidung der Autoren, welche auf Pflanzen mit mehrjähriger Epidermis hingewiesen, oder dieselbe beschrieben haben, den Angaben de Bary's d. B., den- jenigen von Uloth ein U., denen von Möller ein M vorgesetzt; meine eigenen Angaben sind durch ein D. kenntlich. Wo Jahr- ringbildung fehlt, oder wo es mir mit Rücksicht auf das Material versagt war, Querschnitte durch den jeweiligen Stamm resp. Ast zu beobachten, gebe ich dessen Durchmesser an. Es ist selbstverständlich, dass die Tabelle die Zahl der Pflanzen mit persistirender Epidermis keineswegs erschöpft. Jeder Rund- gang durch einen botanischen Garten würde neue Beispiele liefern. So führt Möller in seinem mehrfach citirten Werke, das ich leider erst nachträglich kennen lernte, u. A. noch an : Leucadendron argenteum R. Br,, Banksia procera, Strychnos^ Calophyllum^ ^i^H' phus orthoacantha D. C , Buxus sempervirens L. etc. Ebenso bedarf es wohl nur des Hinweises, dass die Angaben über das Alter der Epidermen nicht als Maximalzahlen aufzufassen sind. Die Schwierigkeit der Materialbeschaffung zwang mir häufig engere Grenzen auf, als ich wünschte. Ich verweise in dieser Be- ziehung wieder auf Möller. Er sagt p. ill über Laurus nobi- Us: „Reste der Epidermis findet man noch an 10- bis 12jährigen Stämmen", während meine Tabelle als Alter der Epidermis sechs Jahre angiebt. Auf p. 212 giebt Möller an, dass er fünfzehn- jährige Stockausschläge von Cornus alternifoUa noch mit lebender Epidermis bedeckt fand. Ich selbst konnte nur fünfjährige Zweige von Cornus alternifoUa untersuchen. Diese Beispiele Hessen sich noch beliebig vermehren, allerdings auch nach der andern Seite hin, wo meine Angaben über das Alter der Epidermis diejenigen von Müller übertreffen. Die vorstehende Tabelle kann und will also nur zeigen, dass in dem angegebenen Alter resp. bei der be- stimmten Dicke der Stämme und Zweige lebende Epidermis über- haupt noch vorhanden war. Eine bestimmte Regel wie bei den Viscoideen lässt das jahre- lange Beibehalten der Epidermis nicht erkennen. Gattungen der- selben Familie, oft sogar Arten der nämlichen Gattung {Acer, Rosa, Laurus etc.), verhalten sich in dieser Hinsicht vollkommen ver- schieden. Bei einigen beginnt die Peridermbildung in normaler Weise im ersten Jahre ; andere, ganz nahe Verwandte, besitzen eine mehrjährige Epidermis. Dagegen herrscht hinsichtlich der Elntwicklungsgeschichte der mehrjährigen Epidermis aller dieser Pflanzen eine grosse Uebereinstimmung. Das veranlasst mich, nur eine Epidermis etwas genauer zu beschreiben, gewissermassen als Vertreter dieses Typus, und die übrigen Epidermen an geeigneten Stellen mehr summarisch zu betrachteji. Ich wähle zur speciellen Darstellung die Epidermis von Acer pennsylvankum {striatnm), weil diese von allen, die ich kenne, am längsten erhalten bleibt. Wie bei Vlscum aJ/mm, bilden auch die Epidermiszellen an den jungen Internodien von Acf.r striatuvi mehr oder weniger regelmässige Längsreihen. Die Aussenseite einer jeden Reihe ist Damm, lieber d. Bau mebrjäliriger Epidermen b. d. Dicotyledonen. 243 leicht convex. Bereits im ersten Jahre erleiden die Zellen mehrfach radiale, stellenweise auch tangentiale Theilungen, ohne dass dadurch ihre Gesammtform wesentlich verändert wird. Die Aussenwand zeigt schon frühzeitig die bekannte DifFerenzirung in Cellulose-Membran, Cuticularschichten und Cuticula. Doch be- darf es ziemlich starker Quelluugsmittel und besonders gelungener Präparate, um den Verlauf der Cuticularschichten deutlich ver- folgen zu können. Die besten Bilder erhielt ich, wenn die Schnitte vor der Behandlung mit starker Kalilauge oder concentrirter Schwefelsäure durch Kochen in Alkohol oder Wasser ihres Wachs- gehaltes beraubt wurden. Gegen das Ende des ersten Jahres zeigt die Aussenwand über den radialen Wänden eigenartige Falten, die so eng sind, dass man auf den ersten Anblick glaubt, radiale Risse zu sehen. Als solche sind sie auch bereits beschrieben worden, und zwar von H ab er 1 an dt. Er sagt (p. 102): „Im Spätherbste lassen sich am einjährigen Zweige in den Aussenwänden bereits zahl- reiche parallele Längsrisse nachweisen, welche von der Cuticula aus in radialer Richtung bis ungefähr gegen die Mitte der Cuti- cularschichten reichen und fast ausnahmslos gerade über den vSeitenwandungen auftreten." Gegen diese Deutung spricht zu- nächst die genauere Betrachtung des fertigen Baues der Aussen- wand. Behandelt man dünne Querschnitte mit starker Kalilauge oder ooncentrirter Schwefelsäure, so kann man deutlich beobachten, wie sich die Cuticula in die als Risse angesprochenen Einsprünge gn unterbrochen fortsetzt. (Tafel III, Figur 11.) Es kann also nar kein Zweifel bestehen, dass die Einsprünge als Faltungs- erscheinungen betrachtet werden müssen. Die Cuticularschichten biegen zwar wie bei den Viscoideen, Menispermaceen und Poda- lyrieen über den Radialwänden nach innen um; aber sie endigen hier nicht; vielmehr treten sie ohne Unterbrechung von einer Zelle auf die andere über. Zu der Auffassung, dass die Einsprünge der Aussenwand Faltungen sind, zwingt auch die Beobachtung der verschiedenen Entwicklungsstadien. Ich habe bereits oben darauf hingewiesen, dass die Epidermiszellen an ganz jungen Internodien etwas nach aussen vorgewölbt sind. Mit zunehmendem Alter vergrössern sich diese Vorwölbungen. Dadurch entstehen zwischen den einzelnen Zellreihen mehr oder weniger tiefe Furchen. Ist der Process so ■weit fortgeschritten, dass die Vorwölbungen der benachbarten Zellen sich fast berühren, so ist aus der anfänglichen Furche eine Falte geworden. Dieser Vorgang liess sich durch eine ganze Reihe von Uebergangsstadien verfolgen. Da die eben beschriebenen Falten ausnahmslos über den primären Radialwänden entstehen, kann man sie als primäre bezeichnen. Auf Flächenschnitten geben sie sich als schwarze Linien von wechselnder Breite zu er- kennen. (Tafel II. Fig. 6.) Dass sie schwarz erscheinen, rührt jedenfalls von allerlei Unreinlichkeiten her. Der Abstand zwischen 2wei Falten schwankt am Ende der ersten Vegetationsperiode 244 Botanisches Centralblatt. — Beiheft 4. zwischen 24 und 36 //, ihre Tiefe zwischen 8 und 12 ^, d. h. sie dringen etwa bis zur Hälfte der zu dieser Zeit im Mittel 22 .« starken Aussenwand vor. Ausser den primären Falten entstehen nachträglich, wenn die Aussenwand bereits eine beträchtliche Dicke erreicht hat, auch noch neue Ein Faltungen. Da sie sich ausschliesslich über den s«cundären Radialwänden linden, kann man sie secundäre Falten nennen. Ihre Entstehung zeigt nichts wesentlich Neues. Schon nach den ersten Lebensjahren dürfte auch die Fähigkeit, neue Einfaltungen zu bilden, erloschen sein. Wenigstens gelang es mir nirgends, Einbuchtungen der Aussenwand als Beginn der Faltcn- bildung an älteren als zweijährigen Internodien zu beobachten. Von den übrigen Pflanzen, welche diesem Typus angehören, zeigen nur sehr Avenig die eben beschriebenen Faltungserschein- ungen. Regel ist vielmehr, dass die Aussenwand der Epidermis die ebene Oberfläche, welche sie am Beginn der ersten Vegetations- periode zeigt, bis zum Abblättern beibehält. Wo Faltenbildung auftritt, wie z. B. bei Hex aquifolinm, ist sie viel weniger ausge- prägt als bei Acer striatvm. Selbst die nächsten Verwandten von Acer striatum — A. Lohelii^ A. Negiindo, A. circinatum — entbehren der eigentlichen Falten. Bei ihnen sind die Aussenwände der Epidermiszellen nur wenig nach aussen vorgewölbt, wie bei Acer striatxtm in den ersten Stadien. Von dem Ende der ersten Vegetationsperiode bis zum Ein- tritt der Peridermbildung erleidet die Epidermis von Acer striatum nur relativ unbedeutende Veränderungen. Das trifft auch für die übrigen Pflanzen zu, welche diesem Typus angehören. Im Gegen- satz zu den Viscoideen, Menispermaceen und Oxr/lobium betheiligt sich das Rindenparenchym in keiner Weise an der Entwicklung eines besonderen Hautgewebes. Mit dem Beginn der zweiten Vegetationsperiode zeigt die Oberfläche der Zweige von Acer striatum die bekannten weissen Streifen aus Wachs, denen die Pflanze ihren Species-Namen ver- dankt und deren Entstehung, wie deBary (II) eingehend gezeigt hat, die Bildung von Rissen in der Aussenwand zur Voraussetz- ung hat. Allerdings lassen sich radiale Risse ausnahmsweise schon am Ende der ersten Vegetationsperiode beobachten. Zur Regel wird das Einreissen der Aussenwand aber erst im zweiten Jahre. Die Risse entstehen theilweise in den oben beschriebenen Falten und stellen so die Verlängerungen der Einbuchtungen in radialer Richtung dar; grösstentheils verdanken sie jedoch ihre Entstehung einem spontanen Einreissen von aussen her. Während die Risse der ersten Art, ihrer Entstehung entsprechend, dadurch charakte- risirt sind, dass sie immer genau über den Radialwänden verlaufen und in iln'em äussern Theile beiderseits von der eingefalteten Cuticula begrenzt werden, geben sich die letzteren schon durch ihre vollständig regellose Anordnung zu erkennen. Ihre Zahl ist äusserst verschieden. Auf Flächenschnitten erscheinen sie als un- regelmässig verlaufende Linien, die an manchen Stellen endigen und sich in nächster Nähe wieder fortsetzen. (Fig. 6, Tafel II.) Damm, lieber d. Baxi mehrjähriger Epidermen b. d. Dieotyledonen. 245' Das trifft sowohl für die Längs-, als auch für die QuerrichtuDg- zü. Zuweilen verlaufen sie genau radial, nur selten schief. Es kommt jedoch ziemlich häufig vor, dass von dem Ende eines radialen Risses unter stumpfem Winkel zwei oder mehrere kürzere Risse abgehen, so dass das Ganze ein Risssjstem von der Gestalt einer Gabel darstellt. An altern Internodien tritt auch der Fall häufig ein, das» von dem Boden und von den Seitenwänden radialer Risse parallel zur Oberfläche seitliche Risse entstehen — oft eine ganze Zahl übereinander — und dadurch die Cutioularschichten lockern. Treffen zwei solcher tangentialer Risse aufeinander, so wird dadurch^ wie Figur 8 auf Tafel II zeigt, ein ganzes Stück aus der Aussen- wand herausgesprengt, gleichsam herausgemeisselt. Nur selten erreichen allerdings diese Stücke die in der angeführten Figur wiedergegebene Grösse. In der Regel ist ihre Breite bedeutend geringer. Die Dicke schwankt zwischen dem doppelten und dem dreifachen Durchmesser der Cuticula. Beim Anfertigen der Prä- parate kommt es nicht selten vor, dass solche Stücke theilweise oder ganz aus der Aussenwand herausgerissen werden. Wie Spänchen hängen sie alsdann noch mit den übrigen Schichten locker zusammen, oder liegen in der Flüssigkeit vor den Schnitten. Von den übrigen Pflanzen zeigen einige diese Verhältnisse noch schöner als Acer striatum, so z. B. Colletia cruciata^ Corolinea in- signis. Wie eine Säge sieht bei ihnen die Epitlermis auf Quer- und Radialschichten aus. Weniger scharf ausgeprägt kommen auch sonst die Verhältnisse ziemlich häufig vor {Hex hitegra, Lanrus nohilis, die übrigen ^cer-Arten, Sophora japonica). Wo die Bildung von tangential verlaufenden Rissen fehlt,, werden die Radialrisse in Folge des Dickenwachsthuras der Zweige zu förmlichen Klüften erweitert. Von ihnen geht in derselben Weise, wie ich es oben für Viscum alhum beschrieben habe, ein mehr oder weniger aus- giebiges Abblättern und Abbröckeln der Cuticula und der Cuti- cularschichten aus. Dieser Vorgang lässt sich an den meisten Pflanzen dieses Typus beobachten und pflegt in der Regel schon nach wenigen Jahren einzutreten. Nur eine kleine Minorität von. Pflanzen, zu der Cornvs alternifolia, Äucuba japonica und Panax arhoreum gehören, besitzt auch an ziemlich alten Zweigen eine fast vollständig glatte Epidermis, die nur von wenigen engeß. Rissen durchsetzt ist. Nachdem die Epidermis mehrere Jahre hindurch durch tan- gentiale Streckung und radiale Theilung der Zellen dem Dicken- wachsthum der Zweige gefolgt ist, tritt Korkbildung ein. Wie bei Acer striatum, so entsteht auch sonst der Kork in den weit- aus meisten Fällen oberflächlich. Als Korkinitiale fungirt entweder die Epidermis selbst (Laurus nobilis, Rosa- und Evonymus- Arien ^ Acer striatum, Hex aquifolium, Cornus alternifolia, Aucuha japonica)^. oder die äusserste Schicht der primären Rinde (Aristolochia Äj?Äo*v *) Die Angabe Möller 's (p. 124), dass Aristolochia Sipho darch d;a tiefe Lage des Phellogens charakterisirt sei, kann ich nicht bestätigen. ;246 Botanisches Centralblatt. — Beiheft 4. Panax arboreum, Pseudopanax crassifoUum, -4ce?'- Arten mit Aus- nahme von Acer striatum und Acer Negundo). Nur selten ist der Bildungsherd für den Kork eine tiefere Zellenlage des Rinden- parenchyms; so bei Acer negundo und Sophora japonica, wo das Phellogen bald in der 3., 4., stellenweise sogar noch tieferen Zell- schieht unterhalb der Epidermis entsteht. Die Korkbildung mag in irgend einer Zellreihe ihren Anfang nehmen, immer beginnt sie an einzelnen, eng begrenzten Stellen und schreitet erst ganz allmählich im Umfang des Zweiges fort. In der Regel geben sich diese Stellen schon makroskopisch als rothbraune Flecke oder Streifen auf der Oberfläche der Rinde zu erkennen. Das Zusammenfliessen des Periderms vollzieht sich im All- gemeinen um so langsamer, je später die Bildung ihren Anfang nimmt. Bei den meisten Pflanzen dauert es eine ganze Reihe von Jahren , ehe eine vollständig geschlossene Peridermhülle vor- handen ist. So ist es mir z. B. nicht gelungen, an einem 24jährigen Stamm von Acer striatum einen ununterbrochenen Korkmantel zu beob- achten, obgleich sich an fünf- und sechsjährigen Zweigen des- selben Baumes die Anlage des Korkes deutlich beobachten Hess, stellenweise sogar schon ganze Reihen von Korkzellen gebildet waren. De Bary (I, p. 593j konnte selbst an fussdicken, 40 und mehr Jahre alten Stämmen die lebende und dem Dicken- wachsthum folgende Epidermis noch grösstentheils nachweisen. An altern Zweigen beobachtet man mehrfach, dass sich das Periderm nur auf die eine Hälfte des Umfiings erstreckt, die in Folge dessen mehr oder weniger braun aussieht, während die andere noch längere Zeit peridermfrei bleibt und ihre grüne Farbe beibehält. Sehr schön zeigen das u. A. Acer Negundo und Sophora j'iponica var. pendula. An diesen lässt sich zugleich beobachten, dass die Pcridermbildung regelmässig zuerst auf der Seite eintritt, welche dem Lichte zugekehrt ist. Bei den schräg aufwärts ge- richteten Zweigen von Acer Negtmdo ist das auf der Aussenseite der Fall, Sophora japonica var. pendula zeigt dieselbe Erscheinung auf der Innenseite, die in Folge des Herabhängens der Zweige nach aussen gekehrt ist. Beide Mal ist sie jedenfalls hervorge- rufen durch die stärkere Beleuchtung, welche einen ausgiebigeren Schutz gegen Transpiration nothwendig gemacht hat, als die vor- ])andene Epidermis zu gewähren vermag. B. Zur specielleii Anatomie der EpWermis- Ausseiiwand. An besonders gelungenen Quer- und Radialschnitten durch «ie Epidermis beobachtet man mehrfach, dass die Cuticular- schichten von äusserst feinen, radial verlaufenden dunkeln Linien durchsetzt werden. Sie sind bereits von Schacht an Viscuvi album und Hex aquifoUum beschrieben und als Porcncanäle an- gesprochen, auch dazu benutzt worden, um daraus Schlüsse über Damm,Ueber d. Bau mehrjähnsfer Epidermen b. d. DicotyledoneiK 24T den Ursprung der Cuticularschiehten und der Cuticula zu ziehen. Schacht sagt (p, 271): „Bei Viscum albnm sind die Porencanäle ausserordentlich fein, aber um so zahlreicher vorhanden, sie er- scheinen als kleine, unregelmässige, dicht neben einander ver- laufende Linien. Um sie zu sehen, bedarf es häutig sowohl des zartesten Schnittes, als einer durchaus richtigen Beleuchtung; in manchen Fällen helfen auch Reagentien, z. B. Schwefelsäure, oder Erwärmen mit Aetzkalilösung." Dabei stellt Schacht sich vor (p. 144), dass die „Porencanäle" flüssige Stoffe nach aussen ab- scheiden, die zur Verdickung der Cuticula dienen, da diese nach ihm im Gegensatz zu H. v. Mo hl und Wigand „ihrem weseut- lichsten Antheile nach als Sekretionsproduct der Oberhautzellen betrachtet werden muss". Doch scheinen ihm die Porencanäle später verklebt zu werden, „dass sie nicht mehr secerniren können", wodurch alsdann die weitere Verdickung der Cuticula verhindert wird. Ich habe die Erscheinung an den Cuticularschiehten von Viscum alhxim und Menispermum canadense eingehend untersucht und die Linien sowohl in der ursprünglichen Epidermis-Aussen- wand, als auch in den verdickten und bis auf eine innere Cellulose- Lamelle cuticularisirten Aussenw'änden der Rindenparenchym- zellen beobachtet und verfolgt. Nach allem, was ich gesehen habe, muss ich jedoch die Seh acht 'sehe Deutung für unrichtig halten.. Sie scheint auch schon aus theoretischen Erwägungen unhaltbar. Zwar sind Poren in den Aussenwänden der Epidermis wiederholt, beschieben — ich erinnere an de Bary (II, p. 74) und Am- bronn (p. 102) — und ich selbst gedenke über die Beobachtung ähnlicher Erscheinungen weiter unten zu berichten; allein immer handelt es sich dabei um einige wenige Bildungen von jeder Zelle aus. Hier jedoch soll nach Schacht die Aussen wand vollständig von Poren durchsetzt sein. Die als Porencanäle bezeichneten Linien stehen äusserst dicht bei einander ; ihre Entfernung beträgt bei Viscum olbum nach einer Anzahl Messungen, die ich anstellte, in der Kegel nur einen geringen Bruchtheil eines jt/, sehr selten 1 (.1. Das Irrationelle einer solchen Construction der Aussenwand leuchtet ohne weiteres ein. Sie würde weder als Festigungsapparat genügen, noch einen ausreichenden Schutz gegen Transpiration gewähren. Dass die Linien in den Cuticularschiehten von Viscum, Meni- spermum und jedenfalls auch von Eex keine Porencanäle sind, er- giebt sich unzweifelhaft aus dem anatomischen Befunde. Nirgends beobachtet man auf Quer- und Radialschnitten, dass die „Poren- canäle" mit dem Lumen der Zelle communiciren. In der inneren^ Cellulose- Lamelle, an die sich nach aussen die Cuticularschiehten anschliessen, lassen sich die dunkeln Linien in keinem Stadium der Verdickung der Aussenwand beobachten. Das schliesst aber die Deutung derselben als Porencanäle aus. Zu demselben Resultat führt die Betrachtung von Flächen- schnitten. Nirgends lassen sich auf denselben Tüpfel in Gestalt von Kreisen erkennen ; immer nur beobachtet man dunkle Punktey '248 Botanisches Centralblatt. — Beiheft 4. "welche bald eine vollständig kreisförmige, bald eine elliptische Gestalt haben. Diese Beobachtung hebt die Zweifel über die Deutung der dunkeln Linien. Ich betrachte sie als stäbchen- förmige Elemente, welche die Cuticularschichten durchsetzen. Ihre Gestalt ist bald eine vollständig cylindrische, bald spindelfömige. Aehnliche Gebilde hat Strasburg er (I, p. 93 und III, p. 592) in der Exine von Pollenkörnern beobachtet; für die Cuticular- schichten der Epidermis sind sie noch nicht beschrieben. Wie ich an ganz zarten Schnitten erkennen konnte, durch- setzen die Stäbchen immer mehrere Schichten, so dass man den Eindruck hat, als ob sie wie Nägel einen festeren Zusammenhalt derselben bedingen sollten. Doch gelingt es nie, Stäbchen zu beobachten, welche an stärkeren Internodien von der inneren cuticularisirten Lamelle bis zur Cuticula reichten. Hier stehen immer verschiedene Systeme von Stäbchen übereinander. Da die an die Cuticularschichten grenzende Cellulose-Lamelle nie die bekannten dunkeln Linien zeigt, wird man nicht fehl gehen, wenn man annimmt, dass die Stäbchenbildung das Resultat nachträglicher Differenzirungsvorgänge ist. Um zu untersuchen, wo- rin die Difterenzirung besteht, Hess ich eine Anzald Querschnitte, welche auch ohne Anwendung von Reagentien Stäbchen erkennen iiessen, im Rosen 'sehen Ofen austrocknen und untersuchte sie darauf in wasserfreien Einschlussmedien (absolutem Alkohol, (^anadabalsam). Der Aufenthalt im Ofen betrug 6 — 24 Stunden. -Andere Schnitte wurden durch tagelanges Liegen in Avasserent- ziehenden Flüssigkeiten (absolutem Alkohol . reinem Glycerin) ihres Wassergehaltes beraubt und dann untersucht. Immer waren die Stäbchen — und mit ihnen auch die Schichten — noch deutlich zu beobachten, fast ebenso deutlich wie an den frischen, in Wasser untersuchten Schnitten. Hieraus ergiebt sich, dass die Stäbchen- bildung — und auch die Schichtung — bei Vi.scuai a/bum auf Substanzdifterenzen, nicht auf verschiedenem Wassergehalt beruht. Das schliesst jedoch nicht aus, dass ausser den chemischen Unter- schieden auch noch geringe Unterschiede im Wassergehalte vor- handen sind. Nur haben sie entweder gar keinen, oder nur einen geringen Einfluss auf die Deutlichkeit der Membranstructur. Ich habe schon oben ausgeführt, dass die Stäbchen sich in •der Flächenansicht als dunkle, kreisförmige, oder elliptische, dicht bei einander liegende Punkte zu erkennen geben. Die beob- achteten Bilder erinnern mehrfach an verschiedene Photographien von Waben, welche Bütschli seinen Arbeiten über die Struktur der Schäume, des Protoplasmas, der organisirten Körper etc. bei- gegeben hat. Die Aehnlichkeit war stellenweise so gross, dass icli mich entschloss, zum Vergleich eine Anzahl Mikrophotographien anzufertigen. Ich benutzte dazu ausschliesslich Schnitte von Viiicum albwn. Die Photographien, welciie ich erhielt, stimmen mit denen, welche Bütschli (II) auf Tafel I. Figur 5 und (I) auf Tatel XHI wiedergiebt, ziemlich überein. Bei den Beob- achtungen unter dem Mikroskop hat man auch stellenweise den Eindruck, als ob rings umgrenzte Waben vorhanden wären. Die Damm, lieber d. Bau mehrjähriger l.pidermen b. d. Dieotyledonen. 249 Orenzwäude der Waben ersclieinen von ungleicher Stärke, in der Mitte in der Regel dünner, oft so dünn, dass eine Unterbrechung vorhanden zu sein scheint. Aus den oben beschriebenen Quer- schnitten ergiebt sich, dass bei Viscnm olOum überhaupt keine Wabenwände vorhanden sind, und dementsprechend auch keine Linien, welche dieselben vorstellen, vorhanden sein können. Es fragt sich nur, wie die Täuschung zustande kommt. Purie witsch, der die Realität der Bütschli 'sehen Waben überhaupt anzweifelt (p. 239), nimmt an, dass die Grenzwände der Waben nur Folge der optischen Wirkung sind, indem die Bilder der Knötchen (hier würden es Stäbchen sein) zusammcufliessen. Diese Auffassung hat für Viscum in der That viel für sich. Verfolgt man nämlich auf Flächenschnitten die Deutlichkeit der „Waben" von dem Rande nach der Mitte des Schnittes, so lässt sich allgemein be- obachten, dass dieselbe abnimmt, auch wenn der Schnitt im Innern ^art ist. Die Richtigkeit der Purie wi t s ch'schen Auffassung vorausgesetzt, würde die Erklärung folgendermassen lauten : Am Rande sind die stäbchenförmigen Elemente schief durchschnitten. Ihr Durchschnitt ist dementsprechend elliptisch, und ein Zusammen- fiiessen der dunkeln Punkte zu Linien erfolgt besser. Nicht zu verwechseln mit den Stäbchen sind die tüpfelähn- lichen Bildungen, welche ausnahmsweise in der Epidermis-Aussen- wand auftreten. Ich beobachtete sie an Viscum album, Phora- dendron rubrum^ Ärceuthobium robustum und vaginatum und zwar sowohl in der A.ussenwand der Epidermis, als auch in den Cuti- cularschichten, welche auf der Aussenseite der Rindenparen- chymzellen gebildet werden. (Tafel IV, Figur 13.) Meist ver- laufen sie parallel zu den Radialwänden der Zellen, entweder einzeln, und dann in der Regel von der Mitte des Lumens aus- gehend, wie z. B. öfter bei den Nebenzellen des Spaltöfl'nungs- apparates von Viscum album, oder paarig, bald in der Nähe der Radialwände, wie zumeist bei Ärceuthobium, endlich bald mehr oder weniger nach der Mitte der Zelle gerückt : in den meisten übrigen Fällen. Die extremsten Fälle beobachtete ich an den beiden Ärceuthobium -Arten. Hier reichen sie ausnahmsweise bis dicht unter die Cuticula, während sie bei den übrigen Pflanzen in der Regel schon in der Mitte der Cuticularschichten endigen. Macht man auf Querschnitten den Schichtenverlauf sichtbar, so zeigt sich an günstigen Stellen, dass die Cuticularschichten in AVellenliuien um die Einsprünge herumgehen. Nirgends lässt sich wie bei gewöhnlichen Tüpfeln ein Durchbrechen der ungestört verlaufenden Schichten beobachten. Die Erscheinung ist also nicht als Tüpfel, sondern als Faltungserscheinung zu charakte- risiren. Sie erinnert lebhaft an die Falten in dem äussern Theile j >> 3 mm »j 6 mm >' >) 6 mm >> >» Querstreifen. Längsstreifen. Längsstreifen. Längsstreifen. Querstreifen. Längsstreifen. Längsstreifen. Querstreifen. Längsstreifen. Längsstreifen. Querstreifen. Längsstreifen. 4,1 pCt. 4,7 4,2 77 4,6 pCt. 5,1 „ 5.6 „ 4,4 pCt. 4.1 „ 3.7 „ 3.2 pCt. 3.3 ,, 4,0 „ 3.7 pCt. 4 2 3.8 ,, 2,6 pCt. 2,4 3.4 4,3 o/o [3,5 0/0 1 3,9 »/o I 2,8 »/o Zum Vergleiche füge ich einige Zahlen über die Dehnbarkeit der specifisch-mechanischen Elemente und der Cellulosewände des zartwandigen Parenchyms an. Nach den Untersuchungen Seh wendener's (I) und Sehe 11 enberg's vermögen sich Bastfasern, Tracheiden und Libriform in der Regel nur um l°/o — liö^'/o zu verlängern, während gewöhnliche Cellulosemembranen, die keinen specifisch-mechanischen Zwecken angepasst sind, nach Seh wendener (II, p. 40) eine Dehnbarkeit von 20*^ „ und darüber aufweisen. Aus der Gegenüberstellung dieser Zahlen mit den Zahlen der Tabelle ergiebt sich, dass die Cuticula und die Bd. XI. Beiheft 4. Bot. Centralblatt. 1901, 17 252 Botanisches Centralblatt. — Beiheft 4. Cuticularschicliten in ihrem Dehnungsverraögen weit hinter den gewöhnlichen Cellulose Membranen zurückstehen , dass sie sich vielmehr dem Bast und den Libriformfascrn nähern. Fasst man die relativ geringe Dehnungsfähigkeit in's Auge, so gilt es von vornherein als ausgeschlossen, dass die Aussenwand der Epidermis der Dickenzunahme der Internodien durch blosse Dehnung zu folgen vermöchte. Dazu wären für die meisten Epidermen 100°/o und mehr — stellenweise Vielfache von 100 — erforderlich. Ich brauche nur an Aucuba japonica und Aristolo- chi'a Sipho zu erinnern, von denen selbst 6 mm dicke Zweige vollständig rissfreie Epidermen tragen. Es kann also das Wachs- thum der Epidermis in die Fläche nur so gedacht werden, dass eine fortgesetzte Einlagerung neuer Membransubstauz auch in den Lamellen stattfindet, die nicht mehr mit dem Plasma in Berührung stehen. Das schliesst allerdings nicht aus, dass die Epidermis- Aussenwand auch gedehnt wird. Wie ich auf p. 230 ausgeführt habe, lässt sich das durch directe Beobachtung beweisen. Nur ist dieser Factor allein gering. Geht nun den Lamellen die Fähigkeit, durch Intussusception in die Fläche zu Avachsen, ver- loren, oder aber genügt sie den durch das Dickenwachsthum ge- stellten Anforderungen nicht mehr, so entstehen radiale Risse, die um so tiefer und breiter werden, je weniger neue Membransubstanz in die äussere Lamellen gelangt und je mehr das Internodium an Dicke zunimmt. Die Frage, wie die geringe Dehnbarkeit der cutisirten Membranen zu Stande kommt, lässt sich bei dem gegenwärtigen Stande unserer Kenntnisse nur hypothetisch beantworten. Zunächst ist a priori denkbar , dass die Einlagerung des Cutins die geringe Dehnbarkeit bedingt, indem unter dem Ein- fluss desselben die kleinsten Theilchen der Membran — Moleküle oder Molekülgruppen (Micelle) - in einen neuen Gleichgewichts- zustand treten, der eine Structuränderung bedeutet. Danach würde sich die innere Lamelle, die immer aus Cellulose besteht, anders verhalten müssen als der übrige Theil der Ausenwand, und zwar müsste ihre Dehnbarkeit voraussichtlich bedeutend grösser sein. Darüber lassen sich jedoch bei der Feinheit derselben keine Be- obachtungen anstellen. Nun hat Wein z i e r l (p. 433) an Epidermen mit mächtigen inneren Celluloseschichten und dünner Cuticula (ohne Cuticularschichten) nachgewiesen, dass ihr Dehnungsver- mögen ein relativ hohes ist. Es betrug im Maximum 16°/o. Die Auffassung, dass die geringe Dehnbarkeit der Epidermis-Aussen- wand eine Folge der Cutisirung sein könnte, lässt sich also nicht kurzer Hand abweisen. Fasst man anderseits die Untersuchungen über die nach der mechanischen Seite bestgekannten Elemente des pflanzlichen Körpers, die Bastfasern, in's Auge und zieht sie zum Vergleiche heran, so spricht dieser wieder ebenso entschieden gegen die Annahme der nachträglichen Structuränderung, als die Weinzierl'schen Unter- suchungen dafür zu sprechen scheinen. Von Schellenberg Damm,Ueber d. Bau mehrjähriger Epidermen b. d. Dicotyledonen. 253 (p. 237) ist direct nachgewiesen, dass bei dem Bast die mecha- nischen Eigenschaften von den chemischen (Verholzung) voll- ständig unabhängig sind. Als Ursache der geringen Dehnbarkeit nimmt er mit Schwendeuer eine besondere Molekularstructur an, die den Membranen von Hause aus eigen sein soll. Diese auch für die Epidermis-Aussenwand vorausgesetzt , müsste die innere Cellulosemembran gleichfalls wenig dehnbar sein. Das widerspricht jedoch den W ein zier Tscheu Angaben. Es ergiebt sich hieraus, dass eine bestimmte Entscheidung der Frage, wie die verringerte Dehnbarkeit der cutisirten Membranen zu Stande kommt, gegenwärtig unmöglich ist. II. Festigkeit. Auch über die absolute Festigkeit der Cuticula enthält die oben citirte Arbeit von Seh wendener (II) bereits eine be- stimmte Angabe. Es heisst daselbst (p. 140 der gesammten botanischen Mittheilungen. Bd. II, 1898): „Zur Bestimmung der absoluten Festigkeit verkorkter Membranen wurden einige Mes- sungen an der abgezogenen Cuticula von Yucca aloefolia ausgeführt, wonach die Maximalbelastung zwischen 6 — 8 Kilo pro Quadrat- millimeter variilt. Einzelne geringere Werthe, die sich zuweilen ergaben, glaube ich auf Rechnung von Verletzungen beim Ab- ziehen oder Einspannen schieben zu dürfen." Es fragt sich nun, wie sich die Epidermen verhalten, welche Cuticularschichten be- sitzen. Wie bei den Versuchen über die Dehnbarkeit wurden die frei präparirten Epidermisstreifen zunächst darauf untersucht, ob sie Risse enthielten. Etwa anhaftende Rindenparenchymzellen waren vorher sorgfältig abgeschabt. Dann spannte ich die beiden Enden nach der bekannten, von Seh wendener in die botanische Untersuchung eingeführten Methode ein und belastete so lange, bis der Streifen zerriss. Um die Streifen vor dem Austrocknen zu schützen — ich führte die Versuche im geheizten Zimmer aus — wurden sie während der Belastung von Zeit zu Zeit etwas befeuchtet, so dass ihr Wassergehalt den natürlichen Verhältnissen möglichst entsprochen haben dürfte. Zur Untersuchung kamen Längsstreifen sowohl als Querstreifen. Die Frage nach der Elasticität wurde auch hier vollständig ausser Acht gelassen. War der Streifen durchgerissen, so fertigte ich in möglichster Nähe der Rissstelle einen Querschnitt an und zeichnete zu- nächst bei schwacher Vergrösserung (Zeiss, Objectiv A) mittels der Camera die ganze Epidermis-Aussenwand. Alsdann wurden zur möglichst genauen Bestimmung der Aussenwanddicke von einzelnen Theilen Zeichnungen bei starker Vergrösserung (Zeiss, Objectiv D resp. F) angefertigt und so der gesammte Querschnitt bestimmt. Welche Belastung pro qmm sich danach für die einzelnen Epidermen ergab, zeigt folgende Uebersicht: 17* 254 Botanisches Centralblatt. — Beiheft 4. Name der Pflanze. Tragkraft pro qmm beim Zerreissen. Tragkraft im Mittel Aucuba japonica. 7,5 7,3 8,4 kg \ 7,7 k^ Hex aquifolium. 5,1 5,6 kg 1 5,3 k? 5,1 ?? Aristolochia ISipho. 9.0 10,3 10,9 kg 1 10,1 k? MenispeiTnum canadense. 9,4 8,5 kg 8,7 kg 8,2 )» Rosa alpina. 4,7 4,9 5,5 kg 3) [ 5,0a kg Acacia dealbata. 9,0 10,1 kg 1 »,2 kg 8,4 »» Alle Berechnuugen sind auf die gesammte Aussenwand be- zogen, die innere Cellulose-Lamelle derselben eingerechnet, da es mir wenig wahrscheinlich erscheint, dass durch die nachträgliche Cutisirung die absolute Festigkeit erhöht werden sollte. (Vergl. p. 246 und 247 !) Aber selbst die Richtigkeit dieser Annahme vorausgesetzt, so würde an dem Gesammtresultat nur wenig geändert werden. Da- zu ist die innere Cellulose-Membran viel zu dünn. Zum Vergleiche habe ich einige Rechnungen so ausgeführt, dass ich einmal die gesammte Aussenwand, das andere Mal nur die Cuticula und die Cuticularschichten in's Auge fasste. Die Resultate waren um kaum V2 kg verschieden. Eine solche geringe Abweichung kann aber um so eher vernachlässigt werden, als es überhaupt unmög- lich ist, in Rücksicht auf die grossen Schwierigkeiten, welche die Bestimmung der Querschnittsgrösse bereitet, vollständig genaue Zahlen zu bekommen. Mein muss sich schon begnügen, Annähe- rungswerthe zu linden. Die Zahlen der Tabelle gestatten nun den Schluss, dass die Epidermis-Aussenwände der untersuchten Pflanzen eine ganz be- deutende absolute Festigkeit besitzen. Sie übertreffen die Zell- wände von dünnwandig-parenchymatischem Mark oder Rinden- gewebe, deren Festigkeit Schwenden er (I) auf rund 1 kg pro qmm angiebt, ganz bedeutend, und sind thcilweise sogar dem CoUenchym gleichzustellen, das nacli Ambronn (II) bei einer Belastung von 8 12 kg zerreisst. Unter diesen Umständen scheinen sie vermöge ihrer Wanddicke ganz besonders geeignet, radialen ]Jruckkräften zu widerstehen. Das dürfte besonders für die Fälle zutreffen, wo die Epidermis eine Verstärkung durch die Damm, Ueber d. Bau mehrjähriger Epidermen b. d. Dicotyledonen. 255 Cuticularschichten auf der Aussenseite der Rindenparenchmzellea erfährt {Viscoideen, verschiedene Menispermaceen, Oxylobium), kurz: wo Cuticularepithel gebildet wird. Zusarameiifassiing der s|?ewoiineiieii Resultate. I. Entwickiungsgeschichtliche Untersuchungen. Nach der Entwicklungsgeschichte der Epidermis lassen sich folgende drei Typen unterscheiden : 1. Nachdem die Epidermis mehrere Jahre hin- durch durch Streck 11 ng und Th eilung ihrer Zellen dem Dickenwachsthum gefolgt ist, treten auf der Aussenseite der Rinden parenchymzellen Cuticular- schichten auf, wodurch ein besonderes Hautgewebe entsteht, für das ich die Bezeichnung Cuticular- epithel vorgeschlagen habe. Dasselbe bleibt zeit- lebens erhalten; Periderm wird nicht gebildet. Charakteristisch für diesen Typus sind die Viscoideeu im Sinne Engl er 's (Viscum, Phoradendron, Dendrophthora, Noto- tkixos, Arceuthohium). Die Bildung des Cuticularepithels beginnt damit, dass in gewissen Epidermiszellen die Fähigkeit, Cuticular- schichten zu bilden, erlischt, während die Nachbarzellen mit der Bildung derselben fortfahren. Dadurch erscheinen jene Zellen aus der Reihe der übrigen Epidermiszellen herausgerückt. Das trifft sowohl für einzelne Zellen, als auch für ganze Zellreihen zu. Ist der Process soweit fortgeschritten, dass die innere tangentiale Wand dieser Zellen mit der äusseren der Nachbarzellen annähernd in eine Gerade zu liegen kommt, so beginnt auf der Aussenseite der Rindenparenchymzellen die Bildung von Cuticularschichten m demselben Masse, als die benachbarten Epidermiszellen fortfahren, ihre Aussenwände zu verdicken. Dadurch werden die Zellen vollständig von Cuticularschichten eingeschlossen, der diosmotische Verkehr mit den Nachbarzellen wird unterbrochen , und sie sterben ab. Die bisherige Anschauung, dass die Epidermis von Viscum album zeitlebens erhalten bliebe und durch fortdauernde radiale Theilung ihrer Zellen dem Dickenwachsthum der Inter- nodien zu folgen vermöchte, bedarf also einer Correktur. Dadurch, dass die Bildung der Cuticularschichten durch mehrere Reihen von Zellen der primären Rinde von aussen nach innen fortschreitet, erscheint an ganz alten Internodien ein äusserst mächtiges Hautgewebe, dessen Cuticularschichten bis 562 ^u im Durchmesser messen und ausdauernde Oberflächenperiderme gleich starker Stämme an Dicke ganz bedeutend übertreffen. Das Cuticularepithel zeigt eine Doppelnatur. Es stimmt bis zu einem gewissen Grade sowohl mit der Epidermis, als auch mit dem Periderm überein. Mit der ersteren hat es die Bildung der Cuticularschichten auf der Aussenseite der Zellen gemein; an das •letztere erinnert es durch die Fähigkeit, sich stets aufs Neue zu. 256 Botanisches Centralblatt. — Beiheft 4. regen eriren. Sonach kann man es entwicklungsgeschichtlich als eine Zwischenstufe zwischen Epidermis und Periderm auffassen. Mit zunehmendem Dickenwachsthum der Internodien treten in dem Cuticularepithel Risse auf, welche meist radial, mehrfach jedoch auch schräg verlaufen. An ganz alten Internodien er- weitern sie sich zu förmlichen Klüften. Besonders zahlreich, breit und tief sind die Risse der excentrisch gebauten Internodien an der Seite maximalen Wachsthums, wo die Rindenspannung am grössten ist. Mit der Rissbildung geht ein Abbröckeln und Ab- blättern des Cuticularepithels Hand in Hand. Dadurch erinnert das Cuticularepithel an das Stratum corneum der höheren Verte- braten. Normales Periderm lässt sich bei den Viscoideen nirgends be- obachten. Wie ich durch Experimente an lebenden Pflanzen be- weisen konnte, vermag Viscum alhum jedoch Wundperiderm zu bilden. Durch die Bildung von Cuticularepithel und durch den Mangel an normalem Periderm sind die Fiscoideen von den Loranthoideen anatomisch scharf geschieden. Bei der grossen Mehrzahl der letzteren wird die Epidermis in vollständig normaler Weise durch Periderm ersetzt; eine kleine Gruppe behält die kräftig entwickelte Epidermis mehrere .lahre und bildet alsdann durch Cutisirung der äusseren Zellreihen der primären Rinde (nach Analogie der Exodermis bei den Wurzeln) ein neues Haut- gewebe. Die Beschaffenheit des Hautgewebes der Loranthaceen lässt sich somit als diagnostisches Merkmal benutzen. Phoradendron zeigt ausser der Bildung von Cuticularepithtd stellenweise eine eigenartige Regeneration der Epidermis durch Rindenparenchym. Auf der Aussenseite tiefer liegender Zellen der primären Rinde bilden sich Cuticularschichten, welche nach den Seiten hin an die Epidermisaussenwand sich anschliessen. Die Epidermisaussenwand wird gesprengt, und die eingeschlossenen todten Rindenparenchymzellen Averden abgestossen, gewissermassen als Schuppenborke en miniature, während die äusserste Schicht der primären Rinde die Funktion der Epidermis übernimmt. Eine gleiche Erscheinung zeigt Notothixos. 2. Wie bei 1 entsteht Cuticularepithel, das aber früher oder später durch Periderm ersetzt wird. (Typus 2 Hesse sich also auch mit 1 zusammenfassen.) Zu diesem Typus gehören eine Anzahl Menispermaceea (Menispermum canadense, Pericaiiipi/lus^ Coccidus, Äbuta) und Oxylohium. Das Cuticularepithel entsteht wie bei den Viscoideen. Die Bildung der Cuticularschichten auf der Aussenseite der Rindenparenchymzellen ist entweder eine lebhafte {Oxylohinm) ; oder der Process geht im Allgemeinen nicht über die dritte Zell- schicht der primären Rinde hinaus, da schon nach wenigen Jahren Peridermbildung einti'itt. {Menispermum.) Stellenweise betheiligen sich nur die durch tangentiale Theilung aus der Epidermis hervorgegangenen Zellen an der Bildung von Cuticular- Damm,Ueber d. Bau mehrjähriger Epidermen b. d. Dicotyledonen. 257 schichten. Der Kork entsteht in der Zellreihe, welche unmittelbar an die Cuticularschichten grenzt, in centripetaler Folge. Die Bildung beginnt immer an vereinzelten Stellen des Stengels und schreitet von diesen ganz allmählich nach den Seiten fort. 3. Nur die Epidermiszellen vermögen Cuticular- schichten zu bilden. Die primäre Rinde betheiligt sich in keinerWeise an derBildung eines besonderen Hautge webes. Diesem Typus gehört die weitaus grösste Zahl der Pflanzen an. (Vergl. die Tabelle p, 241.) Bis zum Eintritt der Peri- dermbildung folgt die Epidermis dem Dickenwachsthum der Zweige durch tangentiale Streckung und lebhafte radiale Theilung. "Wie bei Viscum, Menispermitm und Oxylohium treten stellenweise auch tangentiale Theilungswände auf. Acer striatum zeigt in den ersten Jahren über den Radialwänden eigenartige Faltungen der Aussenwand, von denen später Risse ausgehen. Grösstentheils verdanken jedoch die Risse ihre Entstehung einem spontanen Ein- reissen von aussen her. Durch Rissbildung parallel zur Ober- fläche werden oft ganze Stücke aus der Epidermiswand heraus- gesprengt, gleichsam herausgemeisselt. Der Kork entsteht in den weitaus meisten Fällen oberfläch- lich. Als Korkinitiale fuugirt entweder die Epidermis selbst, oder die äusserste Schicht der primären Rinde, oder — nur selten — - eine tiefere Zellenlage. Die seitliche Vereinigung der Periderm- anfänge vollzieht sich noch langsamer als bei den Menispermaceen und bei Oxylohium. Acer striatum Hess eine geschlossene Peri- dermhülle selbst an einem 24jährigen Stamme vermissen. Zu- weilen beobachtet man {Acer Negundo und Sophora japonica var. pendula), dass nur die eine Hälfte der Zweige Kork besitzt, während die andere die Epidermis beibehält. Die Korkbildung ist hier jedenfalls durch die stärkere Beleuchtung dieser Seite hervorgerufen . II. Zur speciellen Anatomie der Epidermisaussenwand. Auf Quer- und Radialschnitten beobachtet man mehrfach {Viscitm album, Menispermum canadense) äusserst feine, radial ver- laufende, dunkle Linien, die Schacht als Poren bezeichnet hat. Nirgends jedoch communiciren die „Poren" mit dem Lumen der Zelle. In der inneren Cellulose- Membran lassen sie sich in keinem Stadium der Aussenwandverdickung beobachten. Auf Flächen- schnitten erscheinen sie als dunkle Punkte von kreisförmiger oder elliptischer Gestalt. Ich betrachte sie darum als stäbchenförmige Elemente, welche die Cuticularschichten durchsetzen. Sie sind durch nachträgliche Diflerenzirung entstanden und beruhen auf chemischen Unterschieden. Einzelne Epidermen (Viscum. album, Phoradendron, Arceu- tkobium) zeigen eigenartige Faltungen der Aussenwand vom Lumen der Zellen her. 258 Botanisches Centralblatt. — Beiheft 4. III. Ueber die mechanischen Eigenschaften der Aussenwand der Epidermis. Die Epidermisaussenwand steht in ihrem specitischen Dehuungs- vermögen weit hinter den gewöhnlichen Cellulosemembranen zu- rück und nähert sich dem Bast und den Libriformfasern. Die Verlängerung beim Zerreissen schwankt zwischen 2,8 und 5,l°/o im Mittel. Es ist also ausgeschlossen, dass die Aussenwand dem Dickenwachsthum der Internodien durch blosse Dehnung zu folgen vermöchte; vielmehr muss Intussusceptiouswachsthum stattfinden. Directe Beobachtungen weisen jedoch darauf hin, dass auch eine geringe Dehnung erfolgt. Die absolute Festigkeit der Epidermisaussenwand schwankt zwischen 5,03 und 10,1 kg pro qmm. Sie übertrifft also die Zellwände von dünnwandig-parenchymatischem Mark- oder Rinden- gewebe ganz bedeutend und ist theilweise sogar dem CoUenchym gleichzustellen. Unter diesen Umständen scheinen die Aussen- wände ganz besonders geeignet, radialen Druckkräften zu wider- stehen. Die Frage, wie die abweichenden mechanischen Eigen- schaften zu erklären sind, lässt sich bei dem gegenwärtigen vStande der Kenntnisse nicht befriedigend beantworten. Botanisches Institut der Universität Berlin, im Juni 1899. Yerzeiciiniss der benatzteu Litteratur. Ambronn. I. üeber Poren in den Aussenwänclen von Epidermiszellen. (Pringsh. Jahrb. Bd. XIV. 1883). IL Ueber die Entwicklungse;eschichte und die meclianischen Eigenschaften des Collenchyms. (Pringsh. Jahrb. Bd. XII. 1881). de Bary. I. Vergleichende Anatomie der Vegetationsorgane. 1877. II. Ueber die Waclisüberzüge der Epidermis. (Bot. Ztg. 1871). Bütschli. I. Untersuchungen über mikroskopische SchÜunie und das Proto- plasma. Leipzig 1892. Dazu Atla.s. II. Vorläufiger Bericht über fortgesetzte Untersuchungen an Ge- riiiiiiingsschäumeu, Sphiirokryatallen etc. (Verhandl. des nat. med. Vereins. Heidelberg. N. F.' Bd. V. p. :i60— 368.) III. Untersuchungen über Structuren. Leipzig 1898. Nebst Atlas. Chatin. Anatomie comparee des vegetaux, plante« parasites. Tab. 80, 82. Dippel. Das Mikroskop. 1896. Kngler-Prantl. Natürliche Pflanzenfamilien. Bd. III. 1. Frank. Lehrbuch der Botanik. 1892. Bd. I. Frcmy. Recherches cliimiques sur la composition des cellules vegctales. (Annales des sciences naturelles. Botan. Serie IV. T. XII.) Haberlandt. Physiologische Pflanzenanatomie. 2. Aufl. 1896. Kohl. Die Protoplasmaverbindungen der Schliesszellen. (Bot. Centralbl. 1897, Bd. IV.) Krabbe. Ueber Ilinden.spannung. (Sitzungsberichte der Berliner Academie der VVif^sonschaften. 188 -.) Marktanner-Turne retscher. Zur Kenntniss des anatomischen Baues unserer Loranlhaceen . (Sitzungsber. d. Kaiserl. Acad. d. Wi.ssensch. L Abtheil. Bd. XCI. Wien 1885.) Damm,Ueber d. Bau mehrjähriger Epidermen b. d. Dicotyledonen. 259 Mentovich. Adatok a Loranthus kei-gek ismeretehez, különös tekintettel az azokban elöjövö kristalyos idioblastokra. [Beiträge zur Kennt- niss der Loranthus Rinden, mit besonderer Rücksicht auf die kry- stallführenden Idioblasten.] (Ref. i. Bot. Centralbl. Bd. XIV. 1883. p. 74. 1. c. in Just. Bot. Jahresber. 1883, p, 180.) Möller. Anatomie der Baumrinden. Berlin 1882. Mohlj von. Ueber die Cuticula von Viscum album. (Bot. Ztg. 1849.) Puriewitsch. Ueber die Wabenstructur der pflanzlichen organischen Körper. (Ber. d. deutsch, botan Gesell. 1897.) Boss. I. Beiträge zur Entwicklung des Korkes. (Ber. d. deutsch, botan. Gesellsch. 1886.) II. Beiträge zur Kenntniss des Assimilationssystems und der Kork- entwicklung. [Inaug. Diss.] Freiburg i. Br. 1887. Sanio. Vergl. Untersuchungen über den Bau und die Entwicklung des Korkes. (Pringsh. Jahrb. Bd. II. 1860.) Sehacht. Lehrbuch der Anatomie und Physiologie der Gewächse. Bd. I. Schellenberg. Beiträge zur Kenntniss der verholzten Zellmembranen. (Pringsh. Jahrb. Bd. XXIX. 1896.1 S[chwendener. I. Das mechanische Princip. Leipzig 1874. II. Die Schutzscheiden und ihre Verstärkungen. (Abhandl. der Berliner Acad. d. Wissensch. 1882 und Sc h wen dener, Ges. bot. Mittheil. Bd. H.) III. Ueber die „Verschiebungen" der Bastfasern. (Ber. der deutsch, botan. Gesellsch. 1894 und Ges. bot. Mittheil. Bd. II.) Solereder. Systematische Anatomie der Dicotyledonen. Stuttgart 1899. Solms-Laubach, Graf zu. Ueber den Bau und die Entwicklung para- sitischer Phanerogamen, (Pringsh. Jahrb. Bd. VI. 1864.) -Strasburger. I. Ueber den Bau und das Wachsthum der Zellhäute. Jena 1882. II. Ueber das Wachsthum vegetabiler Zellhäute. (Histol. Beiträge. Heft 2.) IIT. Die pflanzlichen Zellhäute. (Pringsh. Jahrbücher. Bd. XXXI. 1898.) IV. Lehrbuch der Botanik. 3. Aufl. Jena 1898. üloth. Ueber Waehsbildung im Pflanzenreich. (Flora. Neue Reihe. Jahrg. XXV. 1867.) V 0 1 k e n s Ueber die Bestäubung einiger Loranthaceen und Proteaceen, (Botanische Untersuchungen, Schwendener zum 70. Geburtstage dargebracht.) Weiss. Allgemeine Botanik. Bd. I. Weinzierl, von. Beiträge zur Lehre von der Festigkeit und Elasticität vegetabilischer Gewebe. (Sitzungsber. der Wiener Acad. d. Wisa. Bd. LXXVI. 1877. 1. Abtheil.r Erklärung der Abbildungen. Die abgestorbenen Zellen sind schattirt. Tafel I. Wig. 1. Viscum album. Querschnitt durch die Epidermis und die primäre Rinde eines Internodiums von 7 mm Durchmesser. Schliesszelle im Längsschnitt. Nur die Epidermiszellen bilden Cuticularschichten. Vergr. 250. Fig. 2. Viscum album. Querschnitt. Internodium 9 mm dick. Die Bildung von Cuticularschichten auf der Aussenseite der Rindenparenchym- zellen hat unterhalb der Schliesszelle begonnen. Vergr. 250. -Fig 3. Viscum album. Querschnitt. Internodium 1 5 mm Durchmesser. Cuticularschichten unterhalb der Schliesszelle von grosser Mächtig- keit. Die Cuticula bereits abgeblättert. Vergr. 250 260 Botanisches Centralblatt, — Beiheft 4. Fie. 4. Vtscum album. Querschnitt. Interuodium 11 mm dick. Tangential gereihtes Cuticularepithel. Aussenseite in Folge der Verwitterung wie in den meisten übrigen Figuren, welche Visroideen betreffen, uneben Vergr. 320. Tafel II. Fig. h. Viscum olbum. Radialsehnitt durch die Epidermis und die primäre Rinde eines Internodiums von 9 mm Dicke. Querschnitt durch eine Spaltöffnung. Rindenparenchymzellen unterhalb der Schliess- und Nebenzellen. Cuticularschichten auf ihrer Aussenseite. Ver- grüss. 420. Fig. 6. Acer pennsylvanicum (slnatum). Flächenschnitt. Zweijähriger Zweig. Die punktirten Linien bezeichnen Membranfalten, die kurzen, ge- wellten Linien Risse. Bei tieferer Einste.lung erscheinen auch die Lumina der Epidermiszellen. Vergr. ^20. Fig. 7. Viscum album. Quei'schnitt. Intemodium 11 mm dick. Radial ge- reihtes Cuticularepithel. Vergr. 320. Fig. 8. Acer pennsylvanicum. Querschnitt. Zweig dreijährig. Stück aus der Epidermisaussenwand herausgesprengt Vergr. 320. Fig. 9. Menispermum canadense. Querschnitt. Internodium 16 mm Durch- messer. Cuticularepithel und Feriderm Vergr. 320. Tafel III. Fig. 10. Viscum album. Querschnitt. Internodium 21 mm Durchmesser. Aeusserst mächtiges, ungereihtes (unregelraässiges) Cuticularepithel. Vergr. 180 Fig. 11. Acer pennsylvanicum, Querschnitt. Internodium zweijährig, Aussen- wand der Epidermis über den primären Radialwänden gefaltet. Vergr. 700. Tafel IV. Fig. 12. Viscum album. Querschnitt durch ein Internodium von 17 mm Durchmesser. Tangential und stellenweise auch radial gereihtes Cuticularepithel. Vergr. 250. Fig. 13. Phoradendron rubrum. Querschnitt. Dicke des Internodiums 10 mm. Regeneration der Epidermis durch Rindenpaienchym. Erstes Stadium. Schmale Risse in der Epidermisaus.-^enwand. Fig. 14. Viscum album. Querschnitt. Internodium 8 mm Durchmesser. Epidermiszellen radial und tangential getheilt. Verg. 250. Boran.Cenrralblaft.igOl Bpiheffe. Bd.X! Tarel I. O.Odmm qei Arrloi Anst Ui-tr Oarihelff. C;.'=.si)l. Borän.Cenfralbla^M901.BßihsFre.Bd.Xi. Tarelll. O.Damm ge^. Ai-flsf. Anst. Gebr GorKiBlfr. Cas«!. BoranCentralblart.igoi.Beiheffe.Bd.XI Tafel 111. ^05^53^^ 11, ODamm ge2. Arfisr. Ansr. Gebr. Goffhelft. Cassel Bcran.Cenfralblaft.1901.BeiheruvBd.XI Tafel IV O.Dan im ue; Arlr;t. Ansi. O^ur <.ntih-lrr, •. ^ Ankömmlinge in der Pflanzenwelt Mitteleuropa» während des letzten halben Jahrhunderts. V. Von Dr. F. Hock in Luckenwalde. Nachträge zu den früheren Thellen. Neue Arten: VIII. Papaver commutatum (nahe verwandt P. rhoeas). Hc: Kiesgrube bei Ilversgehofen (Reinecke, Thür. Bot. Ver. Bd, XV. 1900. p. 13). IX. Sophora japonica: Ut'ermauer d. wild. Gera (Reinecke, eb. p. 14). Neue Standorte 0: 71. Melandrium macrocarpura: Hc: Kiesgrube bei Ilvers- gehofen (Töpel, Thür. Bot. V. Bd. XV. 1900. p. 5). Von Prof. Dr. Fritsch in Graz wurden mir folgende Bemerk- ungen zum zweiten bis vierten Theile der Abhandlung zugesandt, die ich als Ergänzungen zu meinen Angaben mittheile : 81a. Malva crispa: Verwildert in Böhmen: Goldenkron, Jung- bunzlau etc. (Celakovsky, Prodr. 514); Sazava, Chudenic (Cela- kovsky, Prodr. 873): in Mähren: Brunn, Eichborn, Blansko, Pross- nitz (Oborny, Fl. v. M. 1082). 90. Acer tataricura: In Krain einheimisch, nicht verw. 108. Impatiens parviflora: In Salzburg trat die Pflanze in den siebziger Jahren auf (Saut er, Flora d. Gefässpfl, d. Herzogth. Salzburg, 2. Aufl. [1879.] 133). Sie verbreitete sich anfangs langsam, dann rascher und ist jetzt im Bereiche der Stadt Salzburg ein häufiges Unkraut iFritsch in Verh. d. zool. bot. Ges. 1889. 590; 1894. 66; 1898. 262). An der zuletzt citirten Stelle ist der erste und bisher einzige Standort ausserhalb der Stadt Salzburg (Grosszmain bei Reichen- hall, nahe der bayerischen Grenze) angeführt. In Steiermark ist die Pflanze in und um Graz gemein, zum Theil an Standorten, wo maa ^) 209 muss statt Polycarpon tetraphylla P. jjeploides heissen. 2Q2 Botanisches Centralblatt. — Beiheft 4. I. noli tangere erwarten würde. Auch an anderen Orten Mittelsteier- marks habe ich sie gefunden, z. B. 1900 in Wiidon. 118. Lupinus termis: Die Angabe in meiner Excursionsflora stammt aus Freyn in Verb. d. zool. bot. Ges. 1877. 304; die Pflanze wurde von Tommasini, Marchesetti und Frey n 1875 bei Marzana .gefunden. 135a. Melilotus italicus: Ist von Nyman (Conspectus 172) für Istrien angegeben; ein specieller Fundort ist mir nicht bekannt. 149. Robini a pseudacacia: In Salzburg nicht selten ver- wildert. 149a. Psoralea bituminosa: Von Freyn (Verh. d. zool. bot. Gesellsch. 1877. 316) für Südistrien angegeben; wurde dort schon 1843 von Sendtner gefunden. 149b. Bonaveria securidaca: Ist in Südistrien (um Pola) häufig und gewiss ursprünglich einheimisch; ich habe die Pflanze selbst dort gesammelt. 166. Rubus odoratus: Wird in Oesterreich oft in Parkanlagen cultivirt und kommt dann (z. B. bei Salzburg) auch halb verwildert vor. 198. Thladiantha dubia: Statt Sw musste S (Salzburg) stehen und das Citat muss heissen : Mittheilungen d. Gesellschaft f. Salzburger Landeskunde. Bd. XXXI; der Finder ist L. Glaab. 199. Sic y OS angulatus: Böhmen: Verw. in Zäunen bei Leito- mischl (Pospichal) (Celakovsky, Prodr. 179). Niederösterreich: Keineswegs eingeb., war hier und da verw. (Vergl. Beck, Fl. p. 1114). Südtirol: Bei Borge auf Feldern, aus Gärten stammend (Ambrosi) (Hausmann, Fl. v. Tirol, p. 1428). 230. Cryptotaenia canadensis und andere esotische Pflanzen sind auf dem Grazer Schlossberge vor Jahren absichtlich angebaut worden; die meisten derselben sind schon längst wieder verschwunden. Weitere Ergänzungen liefert Töpel in Thür. B. V: 214. Sedum spurium: Eb. (Rein ecke eb. ji. 13). V. 254. Vcrnonia cinerea: S.-O. -Asien bis Australien u. Poly- nesien, Madagascar, trop. Afrika, Capverden, Westindion. Bd : Mannheim: Oelfabrik (Lutz, 1888 nach A sc her so u. Verh. d. Bot. Ver. d. Prov. Brandenb. Bd. XXX. p. XXX). 260. Ageratum corymbosum Zuccagni (A. coelestinura Sims; Coele.stina ageratoides): Neu-Mexico, Mexico, Yucatan. Bp: Berlin: Albrechtshof 1868 (P. Magnus, vergl. Büttner, Fi. adv. march. 36); Weiseensee : Ehemaliger Gutshof 1872 (Aschers on, briefl.). 261. Eupatorium purpureum L. var. maculatum Darl. (E. maculatum L.) : Neu-Braunschweig bis Saskatchewan u. Florida u. westw. bis Neu- Mexico, Utali u. Brit. Columbien. (Syn. N.-Am. Bd. I. .2. p. 96). Schw: Nach Gremli, Excursionsfl. d. Schw. 5. Aufl. Ascherson, briefl. (nicht i. d. 7. Aufl. genannt). Hock, Ankümmlinge in der Pflanzenwelt Mitteleuropas. 265 262. Nardosmia fragrans: S.-W.-Europa (bis S. -Frankreich), N.-W. Afrika. E: Vic: Herbevillers [Nancy: Pixerecourt] (Grenier Godron,. Fl. de France. II. p. 91). Schw: Genf (Deseglise, Bull, de la Soc. Bot.de Belg. XXIL. p. 109; nach Gremli a. a. 0. 5. Aufl. seit 1866, darnach auch bei Lugano; Ascherson's Aufzeichnungen). L: Triest: Campo Marzio (Marchesetti, Soc. Adr. VII. p. 162); erschien dort vor vielen Jahren, wo sie sich fest angesiedelt, aber seit 1880 nicht geblüht hat (Pospichal, Fl. d. österr. Küstenl. Bd. II. p. 893). 263. Aster ^J (Biotia) macro p hy Uu s : Canada u. Manitoba bis zu den Gebirgen v. Georgia (Syn. N -Am. I. 2. p. 175). Op: Kr. Heiligenbeil: Bei Jäcknitz 1874, bei Zinten (Seydler 1891 nach Abromeit, Fl. v. Op. u. Wp. p. 380). Br : Potsdam: Pfaueninsel (0. Reinhardt, Verb. d. Bot. Ver. d» Prov. Brandenb. Bd. II. p. 175). 264. A. (Biotia) corymbosus: Canada bis Georgia (Syn. N. Am.. Bd. I. 2. p. 174). Nl: Bei Doetinchem verw. (nach Nederl. Kruidk. Arch. Ser. II.. V. 1/2 in Heukels Geillist. Schoolfl. v. Ned. p. 622). Br : Potsdam: Sanssouci (0. Reinhardt, Verb. d. Botan. Ver. d^ Prov. Brandenb. Bd. II. p. 175). 265. A. (Galatella) punctatus (A. acer): S.- u. 0. -Europa (bis Ungarn). Br: Wrietzen : Park v. Möglin (F. Reinhardt in Ascherson's Fl. V. Br. Bd. I. p. 291). M : Fasanenwäldchen bei Mönitz 1880 häufig (Mak o w sky).^) 266. A. novae-angliae: Canada u. Saskatchewan bis S. -Carolina n. Colorado (Syn. N.-Am. I. 2. p. 178); eingebürgert auch in Frank- reich (vergl. Botan. Jahresber. Bd. XIII. 1885. 2. p. 375). Be : Angleur, GofFontaine, Fraipont (Durand, Additions an catalogue de la fl. Liegoise; vgl. Bot. Jahresber. Bd. IX. 1881. 2. p. 603). Sw : Hamburg: Früher am Eibufer bei Teufelsbrück (C. T. Timm in Prahl's Krit. Fl. v. Sw. Bd. II. p. 118). Me: Verw. (Krause, Fl. v. Me. p. IV). Br: Wrietzen: Park v. Möglin (F. Reinhardt in Ascherson's Fl. v. Br. Bd. I. p. 292); Züllichau : Krummendorf (Hagedorn nach. Ascherson's Aufzeichn.). R: Rheinufer (C a sp ar i-B ach , Fl. d. Rheinprov. p. 188). Wb: Zuweilen Gartenflüchtling (Kirchner-Eichlerj Fl. v. Wb.. p. 378). Schw: Genf: St. Georges 1879 (D^s^glise, Bull, de la Soc Bot. de Belg. XXII. 1. p. 104). ') Eine nicht sicher bestimmte Art der südostasiatischen Gattung Myriactis wurde zahlreich verw. im Bot. Garten zu Berlin seit etwa 1898 von Graebner beobachtet (Ascherson's Aufzeichnungen). *) Früher wurde von dort der ähnliche Aster canus angegeben (Oborny 641), als heimisch jedenfalls zweifelhaft (Aschers oii briefl.). 264 Botanisches Centralblatt. — Beiheft 4. 267. A. cordifolius (einschl. A. heterophyllus): Neu-Braun- schweig bis Georgia, westw. bis Wisconsin u. Missouri (Syn. N.-Am. I. 2. p. 182). Wf: Soll nach Wilms bei Münster hospitiren (Beckhaus-Hasse, Fl. V. Wf. p, 564). B: Pegnitz unter Mögeldorf (Rudel bei Schwarz, Fl. v. Nürn- berg-Erlangen. p. 682, als A. heterophyllus). Bö: Waldgebüsch des Vlasimer Parks 1876 (Celakovsky, Prodr. p. 779). 268. A. laevis: Canada bis Louisiana u. westw. bis zum Felsen- gebirge von Saskatchewan bis Neu Mexico (Syn. N.-Am. I. 2. p. 183); eingebürgert in Oxfordshire (Bot. Jahresber. Bd. X. 1882. 2. p. 547). Sw: Hamburg: Einmal b. KirchSteinbek (C. T. Timm in Prahl's Krit. Fl. V. Sw. Bd. H. p. 119). Br : Beeskow : Kirchhof zu Glienicke (C. S c h u 1 1 z e) und Berlin : Kirchhof zu Tempelhof 1855 (Ascherson) (Ascherson's Fl. v. Br. Bd. 1. p. 297); Prenzlau : Hindenburg an Zäunen u. Sternhagen (Grautzow, Fl. d. Uckermark, p. 127); Wrietzen : Neu-Küstrinchen (Schade bei Büttner, Fl. adv. march. p. 37); Kyritz : Kii-chhof (Diercke in Ascherson's Aufzeichn.). Ms: Magdeburg: Rothehorn (Ebeling, N. V. Magdeburg. Bd. HI. p. 135). Os : Verw. z. B. Leipzig, am Brand, bei Gohlis, im Johannisthai, (Wünsche, PH. d. Kgr. Sachsen, p. 350.) Hc ; Ufer der Saale zw. Rudolstadt u. Unterhasel (Dufft, vgl. Bot. Jahresber. Bd. XI. 1883. 2. p. 291). Wf: Lippstadt: Vor d. Süderthor (Beckhaus-Hasse, Fl. v. Wf. p. 565). T: Innsbruck iDalla-Torre u. Samt heim in Ber. d. Deutsch. Botan. Gesellsch. Bd. VIL 1889. p. [I29j). Bö: Bodenbach 1851 (Malinsky in Celakovsky, Prodr. p. 223). Pardulitz (Jahn u. KoStal nach Celakovsky, Sitzb. Böhm. Ges. Wiss. 1888, p. 525). M: Znaim: Leskutlial unterh. d. Viaducts häufig; alte March bei Yescli an einer Stelle häufig (Oborny. p. 642). 269. A. dum o BUS: Neu-England u. Ontario bis Minnesota u. süd- wärts bis Florida. Texas u. Arkansas (Mac M i 1 1 a n , Metasp. Minnesota Valley p. 520). Hc : Erfurt: Glacisgruben v. d. Krämpferthor (Ilse in Jahrb. d. Kgl. Akad. d. Wissensch. Bd. IV. 1866. p. 148). R: Bornhofen (Ca sp ar i-Bu ch , Fl. d. R. p. 190). Mosel bei Grevenmachern im benachbarten Luxenburg (Wirtgen, Fl. d. R. p. 240). 270. A. frutetorum: Heimath unbestimmt, höchst wahrscheinlich N.-Amerika, doch vielleicht bei uns abgeändert.^) ') Jedenfalls steht diese Art iiordameriknniKohen wie Aster salicifoliu» und leucanthemus u. a. schon von Koch genaimten Arten sehr nahe. Das Gleiche gilt höchst wahrscheinlich von zahlreichen in verschiedenen mitteleuropäischen Floren genannten, aber nur durch genauere Untersuchung zu trennenden Arten, Hock, Ankömmlinge in der Pflanzenwelt Mitteleuropas. 265 Br : Frankfurt : Weidengebüsche des Ochsenwerders u. Ziegenwerders massenhaft (Huth, FI. v. Frankfurt a./O. 1. Aufl. p. 72); Wrietzen : Malzmühle, Eisbruch, Mögliner Park (Huth, 2. Aufl. p. 87). Sl: Im Oderthal an vielen Stellen eingebürgert (vergl. Fick, Fl. V. Sl. p. 211). Bö: An mehreren Stellen, schon seit 1850 (Celakovsky, Prodr. < 222 u. 799). 271. A. patulus Lam. (A. cornuti Wendl., A. abbreviatus Nees) : Neu-Braunschweig bis zum östl. Neu-England (Syn. N.-Am. I. 2. p. 194). H: Ufer der Lahn hie u. da (Wagner, Fl. d, Keg.-Bez. Wies- baden. Bd. II. p. 287). R: Rheinufer b. Coblenz selten (Wirtgen, Fl. d. Rheinp. p. 240 als A. abbreviatus). Bö : Nedosiner Park b. Leitomischl, felsige Lehne, in geringer Zahl blühend (Öelakovsky, Prodr. 799). 272. A. punieeus: Neu-Schottland bis Canada, westw. bis Dakota und gemein in den atlant. Staaten bis N. -Carolina südw. u. im oberen Theil von Georgia (Syn. N.-Am. I. 2. p. 195). Nl: Zw. Maarteasdyk u. de Belt (van Dyk), Brummen (v. Kall), in einem Graben bei Boom (B 1 o e m s) (Flora Belgii septentr. [H e u k e 1 s briefl.]), Breda (v. Aken; Naamlyst van planten van Breda ; Heukels briefl.). 273. A. tenuifolius: Küste von Massachusetts bis Florida (Syn. N.-Am. I. 2. p. 202). für die daher die Angabestellen hier nur kurz genannt werden sollen, besonders du mehrere von ihnen wohl sicher nicht als selbständige Arten aufzufassen sind : A. praecox: Sw: Kiel: Abhang bei Bellevue (C. T. Timm in Prahl 's Krit. Fl. Bd. II. p 118). Br : Wrietzen : Park v. Kunersdorf (Schade in A s c h e r s o n 's Fl. v. Br. Bd. L p. 293); Malzmühle (Huth, Fl. v. Frankfurt a/0, 2. Aufl. p. 86). A. lanceolatus : Be: Hermalle-our Argeutean, Naivagne (Durand, Anno- tations k la fl. Liegoise ; vgl. Bot, Jahresber. IX. 1881. 2. p. 624); Escanuffle (Hainaut) C u r n e y (nach B a g u e t , Bull, de la Soc. Bot. d. Belg. XXII. 1. p. 81). A. paniculatus Lam. {A. Lamm-ckianus'Nees): Sw: Hamburg: Winterhuder Alsterufer (C. T. Timm in Prahl's Krit. Fi Bd. II, p. 118), Maria-Louisen- strasse 1872 (Timm in Schmidt 's Programmarbeit, p, 21). Br: Brandenburg: Gänsewerder (Sehr a mm) ; Potsdam: Sanssouci beim japanischen Hause (O. Reinhardt); Nediitz : östl. am Dorfe (Ascherson); Kauen: Beim Weinberg (Schramm); Berlin: An d, Spree diesseits u. in Bellevue (Kör nicke),, bei d. Moabiter Brücke (Ascherson), Spreeufer Moabit gegen- über (Ascherson, beim alten Charlottenburger Chauseehause (Ascherson^ (sänimtl. nach Ascherson's Fl. v. Br, Bd, I. p. 297; Fundorte jetzt meist gänzlich verändert), ferner Lychen : Annenwalde im herrschaftl. Galten (Heiland nach Büttner, Fl. adv. march. p. 37). B: Wohl als Ceberrest ehemaliger Gärten am Holzlagerplutz am Maxfeld. an der Herrenhütte (Schwarz, FI. v. Nürnb. -Erlangen, p. 685). Bö: Moldan b. Baumgarten unw. Prag 1841 (Opiz in Celakovsky'g Prodr. 222); Ufer des Goldbachs bei Ledec (Freyn eb. 799). M: Znaim: Thaja unterh. d. Trausnitzmühle einzeln (Oborny, p. 642). A. tardiflorus Willd, (gehört nach Syn, N.-Am. I. 2. p. 189 zu A. novi- belgii var, litoreui): Sw : Hamburg: Zw, Barmbek u. Alsterdorf (J. Schmidt 266 Botanisches Centralblatt. — Beiheft 4. Br: Schwedt: Oderufer (Brandt, Verh. d. Bot. Ver. d. Prov. Brandenb. Bd. III/IV. p. 258). 274. Callistephus (Aster) chinensip: Heimisch in China u. Japan (0. Hoff mann bei Engl.-Pr. Bd. IV. 5. p. 161). Br : Zuw. auf Schutt, an Zäunen, auf Kirchhöfen einzeln verw. ; doch nicht beständig (Ascherson, Fl. v, Br. Bd. I. p. 298); selbst auf Feldern (Büttner, Fl. adv. march. p. 37). Os: Zuw. auf Schutt verw. (Wünsche, Pfl. d. Königr. Sachsen. p. 348). Hc: Bisw. verw. (Vogel. Fl. v. Thür. p. 90). Wf: Oft auf Gartenauswurf u. Gartenschutt hospitirend (Beck- haus-Hasse, Fl. V. Wf. p. 563). B : Gartenflüchtling, auf Schutt aufgetreten : Schwabach, Lichtenhof, Forsthof (Schwarz, Fl. v. Nürnb. -Erlangen, p. 686). S: Salzburg: Unweit des Badeskreuzbrückl (Fritsch, vgl. Ber. d. Deutsch. Bot. Gesellsch. Bd. XVII. 1899. p. [53]). 275. Erigeron speciosus; Brit.-Columbien b. Oregon u. vielleicht N.-Californien (Gray, Syn. N.-Am. I. 2. p. 209). Bp: Züllichau : Minettenberg 1868, Riese (Ascherson 's Auf- zeichnungen). u. C. T. Timm iu Ber. d. Deutschen botanischen Gesellsch. Bd. VIII. 1890. p. [124]). Br : Berlin: Spree östl. von Bellevue (Ascherson in Fl. v. Br. Bd. I. p. 294). Ä. luxurians : BÖ : Goldbach unw. Opocno (Freyn in Celakovsky's Prodr. 799). A. longifolma (nach Syn. N.-Am. I. 2. p. 189: Labrador bis Montana u. zum Sclavensee u. südw. bis Canada u zum nördl. Neu-England ; nach Bot J. Bd. X. 1882. 2. p. bbl auch eingeschl. in Grossbritannien.) Wp : Neustadt zw. Lebno u. Schönwalderhütte (Lemke nach Abromeit, Fl. v. Ost- u. Westpr. p. 381). A. eminens : ßr : Charlottenburger Schlossgarten (Ascherson iu Fl. v. Br. Bd. L p. 29.')). Schw: Genf 1879 (Deseglise, Bull, de la Soc. Bot. de Belg. XXII I. p. 104). A. laevifjatus (nach Syn. N.-Am. var. von A. novi belgii [eingeschl. auch in Ungarn u. Frankreich]): B: Einc;ebürgert aber nicht zahlreich an der Pegnitz bei Erlenstegen (Schwarz, Fl. v. Nürnb. -Erlangen, p. 685). A. ohllquus (nach S3'n. N.-Am. I. 2. p. 188 Culturform v. A. salicifolius) '. B: Eingeb. am Canal im Hain südl. Bamberg (Pt autsch in Schwarz, Fl. v. Nürnb.-Erlangen. p. 683). A. heJlidiflorus (nach Ansicht einiger Botaniker mit A. lencanthemuit zu vereinen): Br: Potsdam: Sanssouci (O. Reinhardt, Verh. d. botan. Ver. d. Prov. Brandenb. Bd. II. p. 175). R: Selten am Rheinufer (Wirtgen, Fl. d. K. p, 239). Mr: Rheinufer urifern Ingelheim zerst. (Reichen au, Mainzer Fl. p. 15). Offv nbach : Rheindürkheim und Oppenheim; Dienheim (Dosch u. Scriba, Excursiousfl. d. Grossherzogth. Hessen u. d. angren/,. Gebiete. 3. Aufl. p. 321). Bd: Neckaruter u. Inseln b. Heidelberg (Dosch u. Scriba eb.). B: Seit lange eingeb. an einem Pegnitzaltwasser bei Mögeldorf, am Canal bei Gibitzenhof (S cb w a rz, Fl. v. Nürnb.-Erlangen. p. 695). A, adulterinua (nach Syn. N.-Am. I. 2. p. 189 zu A novi belgii gehörig): Br: Saarmund: bei Fahlhorst in .Menge (O. Reinhardt); Triebel : Am Lankaufer nach Kemnitz zu, sehr viel 1858 (Baeuitz) (Ascherson 's Fl. v. Br. Bd, 1. p. 294). Hock, AnkömTii]ino;e in der Pflanzenwelt ^lilteleuropas. 267 B: Friedhof b. d. Kirche zu Rothenbach b. St. Wolfgang (Schwarz , Ascherson's Aufzeichn.). Bö: Wiese b. Holic 1888 (Jahn nach Celakovsky, Sitzber. d. Böhm. Ges. Wiss. 1888. p. 525). 276. E. crispus Pourret (E. linif o li u s Willd.) : Wohl heim, im trop. Amerika, jetzt aber im ganzen Mittelmeergebiet bis S.- u. W. -Frankreich, S.- u. 0. -Asien, Neu Caledonien, NeuSeeland, Australien, der südöstl. Union u. bei San Francisco (in N. Amerika nur eingeschl., wahrscheiul. auch so in Australien, dagegen vom trop. Amerika od. von S. Europa nach d. Canaren gelangt^). Be: Thal d. Vesdre b. Dolhain 1892 u. 1893 (Abc her son 's Auf- zeichnungen). Nil Unkraut in einem Garten b. Apeldoorn (Kok Ankersrait, Ned. Kr. Arch. Ser. IL Vol. VI. 1893. p. 308). Sl: Hamburg: Wollkämmerei am Reiherstieg (Justus Schmidt, D. b. M. Bd. XIV. 1888. p. 54). L : ? In Dammerde auf der Isola Morosini in Friaul, in Strassen- schotter zw. Grignano u. Aurisina u. in Mauerritzen am S. -Bahnhof zu Triest (Pospichal, Fl. d. österr. Küstenlandes. Bd. II. p. 881 •, doch noch näher auf die Zugehörigkeit zu dieser Art zu prüfen). 277. Baccharis pingraea: S. -Brasilien bis Chile, Argentinien u. Patagonien ; eine Var. auch auf den Galapagosinseln. Ns: Hannover: Döhrener Wollwäscherei (Alpers, N. V. Lüne- burg XIV; Ber. d. Deutsch. Bot. Gesellsch. Bd. VIIL p. [I2l]). 278. Solidago patula: Canada bis Wisconsin, südw. bis Georgia. Missouri u. Texas (Gray, Syn. N.-Am. I. 2. p. 152). Er; Pankow: b. d. Papiermühle 1860 (Ascherson, Verh. d. bot. Ver. d. Prov. Brandenb. Bd. IL p. 175). 279. S. serotina Ait. (S. glabra Desf.) : Neu-Fundland b. Brit.- Columbien u. Oregon u. südw. bis Texas, Iowa u. Minnesota ^ eingeschL auch in Frankreich bei L3'on u. an mehreren Orten Italiens. Ns : Verw. im Wiel bei Woltershausen unterh. Bremen, am Weser- ufer u. am Meerbache bei Nienburg (Buchenau, Fl. der nordwest- deutschen Tiefebene, p. 488). Sw ; Eibstrand hinter Teufelsbrück in grosser Menge verwildert (C. T. Timm), vgl. Bot. Jahresber. Bd. VI. 1878. 2. p. 603). Wp : Thorn : Ziegeleikämpe (Abromeit, Ber. d. Deutsch, botan. Gesellsch. Bd. IX. 1891. p. [104]). Ps : Bromberg: A. d. Weichsel völlig eingeb. (Bock, Zeitschrift der botanischen Abtheilune: des naturw. Vereins Posen. Bd. VI. 1900. p. 86). Br : Nauen : Seelenhorst (Heinrich Schulze); Berlin : Spreeufer d. Charlottenburger Schlossgarten gegenüber (Wilhelm Müller); inner- halb desi^elben viel, auch früher westl. d. Moabiter Brücke u. Lietzower Weg- ') Verg). Ascherson, Verbandl. d. Botan. Ver. d. Prov. Brandenburg. Bd. XLI. J899. p. XXXVIIl). Eb. p. XXXI II ff. wird besprochen: Erigeron Karwinskyanug aus Mittelanierika , das auf Mauritius, Madeira u. in S.-Europa vielf. verw. vorkommt u. in N. Italien mindestens dem hier be- rücksichtigten Gebiete sehr nahe kommt. Bd. ZI. Beiheft i. Bot. Centralbl. 1901. 18 268 BotHüisches Ceutralblatt. — Beiheft 4. Strasse (sämmtl. in Ascherson FI. d. Prov. Branden!). Bd. I. p. 300); Brüssow : An einem Garten, Woddow u. Prenzlau : Blindow (G ran t zo w , Fl. d Uckermark, p, 128); Cottbus; Burg (v. S chule n b urg) u. Altdöbern ; Neudöbern im Schlossgarten (Haberland) (Büttner, Fl. adv. march. p. 38), Rathenow, Friesack, Paulinenaue (Plöttner, Verh. d. bot. Ver. d. Prov. Brandenb. Bd. XL. p. XLVI). Sl : Liegnitz, Warmbrunn, Breslau, Brieg, Oppeln, Ratibor (sämmtl, in Fiek's Fl. v. Sl. p. 213); Gleiwitz (Botan. Jahresber. Bd. XVII. 2. p. 237). Os: Meissen : Laubachthal b. Ganernitz (Naumann, Ber. der Deutsch, botan. Gesellsch. Bd. XVII. p. [53]), Eibufer bei Breckwitz (Wünsche, Pfl. d. Kgr. Sachsen, p. 343). Ms: Mehringen (Zschacke [Ascherson's Aufzeichnungen]). Tangermünde: Eibufer b. Hämerten (Plöttner, Verh. d. Bot. Ver. d. Prov. Brand. B. XL. p. XLVI). Mr: V^orübergehend verw. (Reichenau, Fl. v. Mainz, p. 16). E: Metz: St. Quentin (Himpel, Ber. d. Deutseh. botan. Gesellsch. Bd. XVIII. 1900. p. [35]). Bd: Gelegentl. verw. (Seubert- Klein, Excursionsfl. p. 369). B: Rednitz bei Roth völlig eingeb. (Schwarz, Fl. v. Nürnberg- Erlangen. p. 689). Schw: Ufergebüsch (Seh i n z -K eil er , Fl. d. Schw. p. 518); Genf (Deseglise, Bull, de la Soc. Bot. de Belg. XXII. 1. p. 109 als Solidago glabra). N: TuUa häufig (Braun, vgl. Ber. d. Deutsch, botan. Gesellsch. Bd. XVIII. p. [53]); Thaja zw. Hardegg u. Neukünsel unterh. Znaim (Beck, p. 1165). St: Graz, Radkersburg, Schwanberg (P r eiss man n , Ber. d. Deutsch, botan Gesellsch. Bd. XVIII. p. [35]). L : An mehreren Stellen des Gebiets im Ufergebüsch und feuchten Hecken dauernd angesiedelt. Längs des Isonzo von Sagrado bis zur Isola Morosini sehr häufig; auch in Rosenthal, St. Peter, OvCjadraga u Ranziano nächst Görz, im Parke von Villa Vicentina und bei Senosec (Pospichal, Bd. II. p. 886); auch in Marchesetti, Fl. di Trieste. p. 280). Bö: Goldbach b. Vranov unw. Opocno viel (Freyn); Niemes Fabrik in Weidengebüsch; JiÖin (Hippelli, Celakovsky, Prodr. 800). M: Schwarzawa b. Brunn; überhaupt a. d. Thaja um Znaim vielt. völlig eingeb. (Oborny, p 644). 280. S. canadensis: Vom Mackenzie bis Brit.-Columbien und Washington, sowie bis zu den Bergen von Arizona, Iowa, New-Jersey, N. -Carolina u. Florida; eingeschl. auch in Grossbritannien u. nach Mac Millan in Polen u. Ungarn. Be: Thal d. Vesdre (Michel, vgl. Bot. Jahresber. Bd. X. 1882. 2. p. 543). Ns : Schlucht am schwarzen Berg b Stade (Buchenau, Fl. d. uordwestd Tieft, p. 488). Sw: Eibufer von Teufelsbrück bis Blankenose (Laban, Fl. v. Hol- stein, p. 134); Lübeck: Weg nach Steinrade (Friedrich), Ekensund Hock, Ankömmlinge in der Pflanzenwelt Mitteleuropas 269 im Sundewitt (Prahl), Hadersleben an einem Wall (Prahl, Krit. FI. Bd. I. p 119). Me : An Wegen u. in Gebüschen zuw. verw. (Krause, FI. v. Me. p.. 213). Wp: Thorn (Fr öl ich 1883: Abromeit, FI. v. Ost- u. Westpr. . 21). Wp (sehr viel) u. Op (Abromeit, Fi. p. 390). Ps: Verdrängt X. strumarium (Pfuhl, Bot. Ztg. 1879. p. 343 j. Br: Berlin (Sydow, V. Br. Bd. XXI. p. 18); Frankfurt: Oderufer nicht selten (Huth, 2. Aufl. p. 101). Sl: Neusalz (Garcke, 18. Aufl. p 306). Ms: Magdeburg 'Schneider, Fl. v. MHgdeb.). Mr: Bingerbrück (Bot. Jahresber. Bd. XVI. ■>. p. SiVo). L: Von mehreren Orten (Pospichal, Bd. II. p. 739). 0 u. B: F ritsch (Excursionsfl. p. 568; *) Die von Gray als Var. integri/olia dieser Art z.ugerechnete Ambrosia, integrifol ia Miihl ist ebenda u. nach briefl. Mittheilung von Lutz hu Heriu. Prof. Ascherson auch 1899 bei Mannheim gefunden. Hock, Änkömmlinsre in der Pflanzenwelt Mitteleuropas. 273 Br : Beeskow: Pfaffendorf 1863 (Vogel), eb. Kleeacker 1865 (Schultze); Alt- u. Neudöbem i. Klee 1873 (Haberland); Ruppin : Auf einem mit amerikan. Kleesaat bestellten Acker 1874 (Warn stör f) ; Vetschau: Nach dem Spreewald hin 1875 (Loew); Boosen b. Frankfurt 1883 (Huth). Sämmtlich nach Huth, Monatl. Mittheil. d. naturw. Ver. d. Reg.-Bez. Frankfurt. Bd. I. p. 18; Rüdersdorf 1897 (Rotten - bach, Ascherson briefl.). Sl: Oppeln : Szczepanowitz 18 73 (Plosel); Löwenberg 1883: Auf .Schutt (Dresler; vgl. Uechtritz, Res. d. Durcbf. d. schles. Phan.- Fl. i. J. 1883. p. 30); Breslau: Zw. Lamsfeld u. Brocke (Bodmann u. Schübe) (Fiek u. Schübe, Ergebn. d. Durchforsch, d. schles. Phan.-Fl. i. J. 1892. p. 15); Sprottau : Stoppeln zw. Kl.-Polkwitz u. Kl.-Eulau (Alt, eb. Jahrg. 1894. p. 20); Grünberg: Droschkau (Kleiber, eb. Jahrgang 1896. p. 17); Bunzlaii : Alt-Oels (Alt in Schübe, eb. Jahrg. 1898. p. 15). Os: Bautzen: Uhna (Trautmann 1873/74, Bot. Ztg. Bd. XXXII. Sp. 770/771), Arnsdorf (Rostock, Isis 1888), Kötschenbroda (Schorler u. Wobst, Isis 1895); Meissen : Oberspaur; Wichnitz (Ber. d. Deutsch, bot. Ges. Bd. XVIII. p. [35]; Leipzig: Ehrenberg (Frank nach Ascherson 's Mittheil.). Hc: Hanau (Climencon, Bot. Ztg. Bd. XXXII. Sp. 771). W : Hospitirend auf Kleefeldern gefunden, bes. im Miinsterschen u. Oenabrückschen (Handorf, Lengerich, Hasbergen nach Bot. Ztg. XXXII. schon 1865), bei Bochum u. Witten auf Schutt u. Kleefeldern (Schem- mann) (Beckh a us-Ha ßse, Fl. v. W. p. 598). Mr." Pfalz (Dosch u. Scriba, Excursionsfl. d. Grosshzt. Hessen u. d. angrenzenden Gebiete, p. 371). Bd: Karthaus b. Freiburg, Altenheim, Schwarzach b. Bühl (S e über t- Kleiu, Excursionsfl. f. d. Grosshzt. Bd. p. 372). Wb: Balingen 1877, Biberach 1880 u. Hagenbach, Hohenheim 1884 (Kirchner-Eichler, Excursionsfl. v. Wb. p. 383), Jagstfeid und Wimpfen (Landgraf n. Dosch u. Scriba a. a. 0.). B: Berg am Laim b. München (Prantl,'] Excursionsfl. f. d. Kgr. B. p. 491); 1884 b. Zirndorf (S chul t h ei ss) u. zieml. zahlr. b. An- samung der Deutschherrnwiese (Schwarz, Fl. von Nürnberg-Erlangen. p. 800). Schw: Kappel (Gremli, Neue Beitr. I); Genf: Künstl. Wiesen b. Mayrin 1882 (Ayasse, Des^glise, Bull, de la Soc. Bot. de Belg. XXn.'l. p. 104). T: Mariahilf b. Innsbruck (Murr, Oester. bot. Z. 1884. p. 87), Roggenacker b. Zams (Hell weger bei Murr, D. b. M. Bd. XII. P. 19)._ Bö : Pilsen, Wittingau (Ascherson 's Aufzeichn.). ^) Nach dem gleichen Werke soll bei Marnau Ambrosia elatior gefunden sein, die Gray aber nicht von obiger Art trennt; eb. wird auch angep-eben : A. maritima p. 490 als eingeschl. bei Hering; da unter diesem Namen zuerst A. artemiiiaefolia in Mitteleuropa ging, liegt auch hier vielleicht eine Ver- wechselung vor; sicher ist die in S.-Europa nicht seltene (noch bis Oberitalien reichende) A. maritima meines Wissens n cht aus M.-Europa bekannt. 274 Botanisches Centralblatt. — Beiheft 4. 288. Cyclachaeua (Iva) xanthiifo lia : Saskafchewan und Nebraska bis Neu-Mexieo, Utah u. Washington Terr. ; vom oberen Missouri- thal aus sich nach 0. u. W. weiter ausbreitend ; eingeschleppt auch in Dänemark. Nl: Vliesingen (Lako u. Ensink, N. K. A. Ser. IL Deel V. p. 663, 675). Sw: Hamburg: Diebsteich (Laban in Schmidt, Progr. p. 21); Wandsbek: Dampfmühle (Pieper, D. b. M Bd. XVI. p. 115). Br : Potsdam: Mühlenberg 1858^) u. Berlin: Botan. Garten auf Schutt seit mehreren Jahren (Ascherson, Flora v. Brandenb. Bd. I. p. 307, später nicht mehr (Ascherson br.). 289. Rudbeckia laciniata: Canada bis Florida u. westw. v. Montana bis Neu-Mexico (Syn. N.-Am. I. 2. p. 262) ; auch in Polen u. Ungarn. Be : Lierre, Eniblehem, Meerhout, Vosselaer (Crepin, Fl. de Be. ed. V. p. 268). Nl: St. Kruis 1882 (Zeeland) (N. K. A. VI. Ser. II. p. 117), zw. Raalte u. Wezepe (Lako, eb. p. 306). Ns: Bei Bohlsen u. d. Witterndorfer Mühle unw. Uelzen (Lekvoe) u. bei Lachtehausen unw. Celle (Buchenau, Fl. d. nordwestd. Tief- ebene p. 407); Eschede am Eisenbahndamm, Grafschaft Hoya b. Nien- burg u. Steyerberg an Flussufern (Nöldeke, Fl. d. Fürstenth. Lüne- burg, p. 238); Evendorf Kr. Winsen (Fischer u. Pieper, D. b. M. Bd. XVIII. p, 94). Sw : Hamburg : Am Weg in's Borsteler Moor u. im Reitbrook (C. T. Timm), Wandsbek (Sonder, ob noch?), Gross- Berkentin a. d. Stecknitz (Klatt) (säramtl. Prahl, FL v. Sw. Bd. II. p. 121). Me : In Gebüschen u. an Ufern veiw., sehr zerstreut (Krause, Fl. V. Me. p. 215): für Grabow schon in Aschorson's FL v. Brandenb. 1. Aufl. p. 310 genannt. P: Flussufer, Bahndämme: Stettin, Demmin (Müller, Flora v. P. p. 317). Wp: Thom : Schlüsselmühle (Uppenborn 1887); Marienburg: Kanaldamm b. Tiegenhof u. Tiegenhagen, Schillingsbrücke bei Elbing (K almu SS 1883), Danziger Höhe: Mühlenteich in Conradshammer (L ü tzo v>" 1885) (sämmtl. nach Abromeit, Fl. v. Ost- u. Westpr. p. 395). Op : Ragnit: Schmaleningken (Gross 1897) ; Königsberg: Chaussee- graben in Lawka u. b. d. Gut Friedrichsberg verw. (A br omeit 1891); Heiligenbeil: Jaritufer am Lateinerberg 1893 (Abromeit, a. a. 0.). Ps: Verw. in d. Kreisen Krotoschin, Ostrowo, Rawitsch u. Czarnikau (Pfuhl, N. V. Pa. Bd. ni. p. 32). Sl: Nicht selten verw. u. stellenw. eingebürgert; v. zahlr. Stand- orten genannt (Fiek, Fl. v. Sl. p. 217). Br: In Weidengeb. hier u. da voll. verw. Von Brandenburg, Pots- dam, Berlin, Frankfurt u. Sommerfeld schon 1864 bekannt (Asc hers o n, Fl. V. Brandenb. p. 310); Zahlr. weit. Stando. s. b. Büttner, Fl. adv. march. p. 38. ') Lange wieder verschwunden (Büttner, FI adv. marcli. p. 38). Hock, Ankömmlinge in der Pflanzenwelt Mitteleuropas. 275 Ms: Magdeburg: Puhlmiihle; Zerbst: Wiesenmühle u. Nutlie b. d. Strinumer Mühle (Schneider, Fl. v. Magdeb. 2. Aufl. p. 131); in der Ergänzung dazu p. 136 noch von Magdeburg: Herrenkrug (Gra ebner) u. Barby; an d. Nuthe : Poleimühle, Walter-Nienburg, Ronnei (F.Müller) genannt. Os : An Flussufern nicht seit. verw. z. B. a. d. Röder b. Radeberg (dort schon im ersten Viertel d. 19. Jahrb. angepflanzt (W ü n s c h e , Pfl. d. Kgr. Sachsen, p. 355)^). Hc : Braunschvveig (Oker u. Augustthore, Richmond , Fürstenau, Helm- stedt), (Bertram, Excursionsfl. d. Herzgt. Braunschw. 4. Aufl. p. 162); Reg.-Bez. Osnabrück: Attor b. d. Mühle; Schiedehausen: Sägemühle; Menslage 'Buschbaum, Fl. v. Osn. p. 153)", Reg -Bez. Hildesheim: Solling zw. Neuhaus u. Fohlenplacken (Brandes, Fl. d. Prov. Hann. p. 212); Thüringen: An Flussufern oft verwildert, z. B. Gera: Im Rundabache (Schmidt), b. Crossen (Müller), b. Münchenbernadorf (Haendel), b. Jena (Erfurth), an d. Um (H auss kn e ch t) (Vogel, Fl. v Thür. p. 92).2) W : Rheine, Bielefeld am Kupferhammerteich ; Querenburg b. Witten u. am Bahnkörper z. Grimme b. Bochum (Beck haus - H ass e, Fl. v. W. p. 581); Horstmar : Darfeld u. Münster: Haudorf (Holtmann, Ber. d. Deutsch. Bot. Gesellsch. Bd. XVII. p. [54]). R: Bei Braubach verw. (C aspari- Bac h , Fl. d. Rheinpr. p. 196); Barmen: Wichlinghausen ; Lobberich (Wirtgen, Ber. d. Deutsch. Bot. Gesellsch. Bd. XVII. p. [54]). Bd : Verw. zw. Bräunungen u. Hüfingen u. b. Sinsheim (Seubert- Klein, Fl. v. Bd. p. 373). Wb : Marbach: Murr; Freudenstadt seit 1894; Waldshut: Rothen- bach; Wangen: Ratzenried (Kirchn er • Eic hl er , Fl. v. Wb. p. 384). B : Verw. : Partenkirchen, Reichenhall, Landshut, Deggendorf, Hals (Prantl, Fl. v. B. p. 491). Zahlr. Standorte auch gen. in Schwarz, Fl. V. Nürnb.-Erlangen. p. 700). Schw: Zw. Ufergebüsch verw. z. B. b. Chexbres, Stein a. Rh. (Gremli, Fl. d. Schw. 7. Aufl. p. 226). Kr: Laibach: Unter-Rosenbach (Voss, Oesterr. B. Z. Bd. XXVII. p. 168). St: Ufer d. Seggerbachs b. Eibenwald häuf. (Feil 1er, Maly, Fl. v. St. p. 86); Leibnitz : In Auen u. Waldrändern (Krasan, Ber. d. Deutsch, botan. Gesellsch. Bd. III. p. 375, seit 1860 etwa eingebürgert u. sehr verbreitet [Kraäan briefl. Mitth. v. 12. 8. 1900]); Marburg: Lembach (Murr, Ber. d. Deutschen botanischen Gesellschaft. Bd. XVII. P. [54]). ') Schon in der 2. Hälfte d. 18. Jabrh. nach Deutschland gelangt (im 1. Viertel d. 17. Jahrb. nach Paris); also hätte diese Art schon bei Koch genannt sein müssen, ist streng genommen kein „Ankömmling" aus d. 2. Hälfte d. 19. Jahrh. wie auch schon versch. andere Arten; dennoch hat die Zusammen- stellung d. heut. Verbreitung einigen Werth, da sie wohl nirgends so ausführ- lich wie hier angegeben. ^) In Meigen, Fl. v. Hessen u. Nassau dagegen nicht genannt, ebenso nach Wünsche a. a. O. im Fichtelgebirge fehlend. 276 Botanisches Centralblatt. — Beiheft 4. « 0: Haselgrube im Böhmerwald (Strobl, Oest. B. Z. Bd. XXIV. p. 186); Steyr: Ramingsbach (B e c k , Fl. v. N. 1189); Linz: Haselbach b. Urfahr (Dörfler, Ber. d. Deutsch, botan Gesellsch. Bd. XVII. p. [54]). N: Rottendorfer Au 1883, Donaucanal im unteren Prater 1859, Schlosspark in Brück a. L. 1890, längs d. Schlattenbachs v. Scheitlings- kirchen bis über Bromberg hinaus, b. d. Kalkmühle uuterh. Gscheid. Niederschrems b. Schrems 1890, Brunnen b. Gmünd (Beck, Fl. v. N. p. 1189). M : Oberes Thessthal zw. Wiesenberg u. Gr.-Ullersdorf, Marschendorf (Oborny), Wsetin (Bubela), Mühlgraben d. Lubina b. Freiberg, Schloss- garten V. Bystritz u. a. d. Oskova b. Knibitz (Formanek), (Oborny, Fl. V. Mr. p. 68-1). Littan (Spitzner, Oestr. bot. Zeitsdir. 1887. p. 408). Bö: Wittich (Vafeöka), Friedland (Mensel), Grulich: Ufergeb. vor Wichstadtel (Cela k o vsky ,^Prodr. 228), Höllenbach b. Neuschloss (Po spie ha 1), Leipa, Niemes (C el ak o vsky), Frauenberg (Runden- steiner), Deutsch-Brod 1879 (Celakovsky eb. p. 802). 290. R. hirta: Saskatchewan u. W -Canada bis Florida, Texas u. Colorado, eingebürgert auch in den Ost-Staaten d. Union (Syn. N.-Am. I. 2. p. 260), seit 1880 auch in Norwegen (Holraboe, Nyt Mag. for Naturv. XXXVIII. 1900. p. 206 S.), 1864 in Finnland (Ascherson's Aufzeichn.), nach Lehmann auch in Poln. Livland. Nl : Verw. bei Denekamp (Henkels, Geillust. SchoolH. v. Nl. p. 629). Ns: Bremen: 1893 Osterdeich (Wilde, Messer), Ufergebüsch am Werder (Wilde) (Bitter, N. V. Bremen. Bd. XIIL p. 283); in einem Schlag d. Bobenwaldes b. Ebstorf in Menge (Hölty b. Nöldeke, Fl. d. Fürstenth. Lüneburg, 238, von diesem Autor (ob mit Recht?) für die folgende Art gehalten); Stade: Acker b. Ahreuswalde (Brandes, Nachtr. 31); Raveu, Kr. Winsen (Fischer u. Pieper, D. b. M. Bd. XVIII. p. 94). Sw : Einzeln unter Klee b. Ulzburg unw. Kaltenkirchen (Eschen- burg), b. Wandsbeck u. Trittau (Laban) (Prahl, Krit. Fl. Bd. II. p. 121); Felder b. Jüthorn (Timm b. Schmidt, Progr. p. 22); Quick- born (Schmidt, D. b. M. Bd. XV. 1897. p. 193). Me : Schon vor langer Zeit einmal b. Warnemünde, neuerdings i. d. Hohen-Schwarffe-Schonungen b. Rostock eingebürgert, i. d. letzten Jahren auch b. Plau, Zarchelin ; Malchow (Neu-Gaarz) u. Stargard (Kl.- Nemerowj aufgetreten (Krause, Fl. v. Me. p. 215). P : Stettin : Bahndämme, am Damm 'sehen See b. Bodenberg, Damnitz b. Pyritz, Lauenburg (Müller, Fl. v. P. p. 317). Wp : In d. Kr. Thorn, Elbing, Dauziger Höhe u. Schwetz v. ver- schiedenen Standorten (Abromeit, Fl. v. Ost- n. Westpr. p. 395). Op : Orteisburg : Wiese am Eisenbahudamm oberh. Johannisthai i. K. Forst- R. Corpellen (Abromeit, eb.). Ps : Ruczewko in Kujaewien, häuf. zw. Timothe (Mentzel b. Abromeit eb.), ausserdem in den Kr. Posen Ost, Obornik und Schubiu (Pfuhl, N. V. Ps. Bd. Hl. p. 32). Br : Nauen : Eichenechonung b. d. Bredower ForsthauB (1874 Lackowitz, 1876 C. M ü 1 1 e r) ; Kroesen : Chaussee n. Leitersdorf (1862 Hock, Ankömmlinge in der Pflanzenwelt Mitteleuropas. 277 Golenz); Zehden : Chausseegraben (1880 Tangermann); Soldin: Neuenbürg (Paeske) (sämmtl. nach Büttner, Fl. adv. marcb. p. 39); Beetz 1881 u. 1890 (Paeske in Ascberson's Aufzeichn.). Sl: Parchwitz ; Zw. Lampersdort u. Bielwiese (Kirs t ein) ; Breslau: Bischwitz am Berge (Milde), Scheitnig (Stein), Rosenberg: Sandhügel b. Lowoschau (Baum) (sämmtl. nach Fiek, Fl. v. 81. p. 217), Steinau : Grossendorf (Pfeiffer), Guhrau: Backen (Nitschke n. Schübe in Ergebn. d. Durchforsch, d. schlesischen Phanerog.-Flora im Jahre 1894. p. 20). H: Acker b. Dielkirchen (Zimmermann, Ber. d. Deutsch, botan. Gesellsch. Bd. V. p. CX). Bd : Durlach : An d. Rheindämmen, z. B. Heimlingen, Maxau u. b. Gengenbach (S eu ber t-Kl ein , 373); 1896 Wiese auf d. Insel Mainau eingebürgert seit 8 Jahren (Jack, B. V. Baden. 363), Rheindamm b. Altenheim (Winter eb.). Wb : Gartenflüchtling b. Backnang 1897, ßottenburg i. Rommel- bachsthal 1897 u. Dietenheim b. Laupheim 1892 (Kirchner-Eichler, 384); Illerthal: Grieswald (Jahresber. Wb. L. XII). B: Nymphenburg (Prantl, Fl. v. B. p. 49 1); Gartenflüchtling auf einem Grasplatz a. d. Allerbergerstr. b. Nürnberg (Harz u. Schwarz, Fl. V. Nürnberg- Erlangen, p. 700); Memmingen, gegen Ottobeuren; a. d. Weissach b. Ober-Staufen (Wein hart, Ber. d. Deutsch, bot. Gesellsch. Bd. XVII. p. [54]). Schw : Thurgau : Zw. Basnang u. Amlikon (Naegeli u. Wehrli, Ber. d. Deutsch, bot. Gesellsch. XVII. p. [54]). T: Flaurling (Murr, Bot. Centralbl. XXXIII. 1888). M: Auf d. Kosif b. Prossnitz (Oborny. p. 654). Bö: Pardubicer Stadtpark auf Grasplätzen zahlr. (Celakovsky, Ber. d. Deutsch, bot. Gesellsch. Bd. VI. 1888. p. CXXXIV). 291. R. f ulg ida Ait. (R. di sc o lor Pursh): Virginien bis Louisiana u. Texas, sowie westw. bis Missouri (Syn. N.-Am. I, 2. p. 261) nach Nyman (Suppl. II. 161) eingeschl. auch in Dänemark u. Norwegen. Be: Coutisse (Barzin, Bull, de la Soc. Botan. de Belg. XXXIV. 2. 142). Br: Neuer Garten b. Potsdam (Boss, Verh. d. Bot. Ver. d. Pror. Brandenb. Bd. VIII. p. 132). 292. Lepachis piunata: W. -New- York bis Michigan u. Iowa, Büdw bis W.-Florida u. Louisiana (Syn. N.-Am. I. 2. p. 264). Ns : Bremen: Bei einer Dampfmühle (Bitter, N.V.Bremen. XIII. p. 283). 293. Bidens melanocarpus:^) Neu-Braunschweig bis Florida, Nebraska u. Texas (Wieg and, B. Torr. B. C. XXVL 1899. p. 405); eingeschl. auch in Polen (vergi. Graebner, N. G. Danzig. IX. 1898. p. 32), Italien u. Portugal (Ascheraon, Arch. V. Nat. Meckl. LH. 1898. p. 94), nach Ascherson eingebürgert in Sw. u. Br. *) Nach Wienand gehören hierzu wahracheinlioh .ille europ. Pflanzen, die bisher zu Bidens frondosus (die v. N. -Carolina bis Missouri a. westw. bis Californien u. Brit.-Columbien verbreitet ist) gerechnet wurden. (Vgl« Ascherson, Verh. d. Bot. Ver. d. Prov. Brandenbuig. Hd. XLII. p. 293.) 278 Botanisches Ceutralblatt. — Beiheft 4. Sw: Hamburg 1897: Dove Elbe (J S chmidt u. Jaap , Verh. d. Bot. Ver. d. Prov. Brandenb Bd XXXVIII. p. LV), Canal im Hainmei- brook (Jaap, eb. Bd. XXXIX. p. XC). Wp : Elbing : Beim Posthaus in Lenzen (Graebner 1897 nach Ascherson, Arch. V.-Nat. Meckl. LH, p. 94.) Br: Rathenow 1894 (Plöttner, Verh. d. Botan. Ver. d. Prov. Brandenb. Bd. XLI p. 235, Hülsen 1896); Potsdam: Kiewitt (Aßcherson u. Buss 1896, Verh. d. Botan. Ver. d. Prov. Brandenb. Bd. XXXVIII p. LV); ferner nördl. v. Potsdam am Weissen See westl. V. Nedlitz u. in Chausseegräben b Kl -Paaren, sowie b. Tegel (Buss eb., auch p. LVI) ; Oranienburg: Havelufer (Rottenbach eb, p LVI); Charlottenburg (B ehren dsen eb.); Spandauer Schifffahrts- canal (Rottenbach, R. u. 0. Schultz); Schmöckvvitz bis Zeuthen (Buss, Rottenbach, Ascherson eb). — Nauen (P io t r o w ski , Ascherson); Oderberg (Holzkampf); Spandau: Hecke über d. Stresow (Buss, Verh d. Bot. Ver. d. Prov. Brandenb. Bd. XL. p. 61) später Brandenburg (Barnewitz) u. Rüdersdorf (R o ttenb a c h), Verh. d Bot. Ver d. Prov. Brandenb. Bd. XLI. p. 235. Sl: Rabsen unw. Glogau (M. Fiek, Schles. Ges. Bd. LXXVI, IIb. p. 37). Ms: Bernburg: Saale b. Dröbel, St. -Annenwerder u. Ausladeplatz d Cuny'schen Zuckerfabrik (Zschacke, D. b. M. Bd. XVIII. 1900. p. 108). 294. B. connatus: Massachusetts u. New-Hampshire bis Virginia u. westw. bis Missouri u. Minnesota (Wiegand. B. Toir. B. C XXVI. 1899. p. 414) mit vor. aiuh in Polen b. Cichocinek gefunden. Nach Ascherson eingebürgert in Sw, Me, Br, Ps. Sw: Hamburg: Dove Elbe, Flossholz (Nov. 1895 Jaap), später an vielen Orten gefunden (Jaap) brietl.). VIe: Fürstenberg: Ausfluss d. Baalen Sees u. S.-Ufer d. Havel zw. Schwedt u. Stoljt-See (Ascherson, Arch. V. Naturg. Meckl. Bd. LII. 1898. p. 90); Neustrelitz : Zierkersee bei Helgoland u. Landungsstelle unw. d. Prelanker Kalkofens (Ascherson eb.). Fischersteig (Haber- land eb.) ; Parchim ; Eideufer 1898 zahlr. (Lübstorf eb. p. 91); Binneu-Müritz, Herncr-See u. Tief- Waren vergeblich gesucht (Struck eb.). Pm: Stettin: Dunzig ('1897 Winckelmann, Verh. d. Bot. Ver. (]. Prov. Brandenb. Bd. XXXIX. p. LXXXVIII), Swinemünde (Ruthe eb. p. XCI). Ps: Bromberg: Schleussenvorstadt 1895 (Grütter, vgl. Ber. d. Deutsch, bot. Gesellsch. XVII. 54 u. Arch. V. Naturg. Meckl. LII. 1898. p. 90). Wp : Seh wetz (Graebner 1897) nach Ascherson Arch. V. Naturg. Meckl. Bd. LII. 1898. p 92. Br: Neuruppin : Seeufer 1874*) (Warnstorf als B. t r i j) ar ti t ua var. ? fallax: Verh. d. Bot. Ver. d. Prov. Brandenb. Bd. XXI. 1879. •) Schon 1865 von P. Magnus auf Flu.soliolz i. d. Spree innerh. Berlin» gesammelt u. einipe .Jahre später an d. Unterspree u. am siidl. Schifffahrtscanal b. Moritzhof v. Seidenwirker Müller, doch nicht als bes. Art beachtet (vgl. Ascherson, Arch. Meckl. Bd. LII. p. 93). Hock, Ankömmlinge in der Pflanzenwelt Mitteleuropas. 279 p. 157; Oester. B. Z. Bd. XLV. 189b. p. 392 als B. decipiena); Lychen : Grosser See 1876 (Heiland; vgl. Asche rson, Arch. V. Naturg. Meckl. Bd. LH. Ih98. p. 87); Berlin: Ufer d. Wannsees (Prager 1895, von Ascherson als B. connatus erkannt; vgl. B. V. Brandenb. Bd. XXXVII. p. LIII); 1898 bekannt an d. Spree v. d. Mündung bis zum Müggelsee, am Rüdersdorfer Kalksee, a. d. Dahme u. ihren Nebengewässern bis Teupitz, am Oder-Spiee-Canal bis Werns- dorf, an d. Havel v. Spandau bis Tegel, Oranienburg u, Lychen, am Hauptgraben b. Nauen, um Potsdam, Brandenburg u. Rathenow, a. d. Elbe u. Stepenitz bei Wittenbergs (Warnst ort 1898), im Odergeb. b. Frankfurt, am Werbellin See b. Joachimsthal, am Finow-Canal b. Nieder- Finow ; Stadtsee b. Berlinchen (Gra ebner) (vgl Ascherson, Arch. V. Meckl. Naturg. Bd. LH. p. 91 ff.). Ms : Burg: Ihlecanal (P. Graebner u. Deicke, vgl. Ascherson, Arch. V. Me. Bd. LH. p. 92). 295. B. ^) pilosus (vielleicht artlich nicht von der von Koch genannten B. bipinnata zu trennen): S.-Californien (heim.?), Mexico bis Chile u, Westindien (Syn. N.-Am. l. 2. p. 2 97), hier nach den Verwandten zu urtheilen wahrscheinl. ursprünglich, jetzt aber einerseits über die Bermudas u. westafr. Inseln (Canaren, Capverden, Azoren) nach Afrika verbreitet, wo sie in den Tropen vielfach auftritt, wie auch nordw. bis Aegypten, andererseits über die Hawaii-, Marquesas- u. Fidschi Inseln nach Neu-Seeland, über Lord-Howe u. Neu Caledonien nach Neu-Guinea u. bis zu den malayischen Inseln u. in 0. -Asien bis Korea. Sw : Hamburg: Schuttplatz (Kaffeeabfälle) 1j. d. Altonaer Wasser- werken unterli. Blankenese (Timm u. Prahl, Ber. d. Deutsch, botan. Gesellsch. IX. 1891. p. [126]); nach D. b. M. X. p. 125 hier auch der als var. zu dieser Art gehörige B. leucanthus, der auch 1892 (Schmidt eb. Bd. XI. p. 73) u. 1893 (eb. Bd. XIL p. 60) dort be- obachtet wurde. Br: Sommerfeld: Neumühle 1897 (R. Schultz n. Ascherson Verh. bot. Ver. Brand. Bd. XXXIX. p. XCI.) Hc: Döhren : Wollwäscherei 1889 (Alp er a, Ber. d. Deutsch, bot. Gesellsch. VIH. p. [l2l]), Nat. V. Lüneburg. XIV). 296. Heliopsis laevis: Canada bis Florida (Syn. N.-Am.). Br: Potsdam: Pfaueninsel (Ascher.son, Fl. v. Brandenb. Bd. I. p. 310). Os: Muskau: Park a. d. Neisse (Ascherson b. Büttner, Fl. adv. march. 38). IV?S : Neuhaldensleben : Bregenstedt in Sack (Maassb. Büttner eb.). 297. Coreopsis(Calliopsis)tinctoria: Saskatchewan u. Minne- sota bis Louisiana, Texas u. Arizona (Syn. N.-Am. p. 291). Ns: Bremen: In d. Nähe einer Dampfmühle (Bitter, N. V. Bremen. XIII. 282). Sw : Hamburg : Gartenflüchtling (C. Timm nach J. Schmidt, Progr. p. 22). ^) Bidena heterophyllus ans Mexico u. S.-Ariz(na ist im öaronnethal ein- eebürgert .seit 1871 (Olavaud, .Actes Soc. Linn. XXXL 1877. p LXIII u. XXXII. 1878. p. 86 fl'.), in Mittel-Europa aber meines Wissens noch nicht beobachtet. 280 Botanisches Centralblatt. — Beiheft 4. Br : Einzeln auf Schutt u. au Zäunen verw. (AschersoDj Fl. r. Br. Bd. I. p. 311), z. R. Grunewald beim Wirthshaus (Ascherson in Büttner 's Fl. adv. march. p. 39). B: Nürnberg-Erlangen : Oftmals gartenflüchtig auf sandigen Wegen, au Böschungen beobachtet: Hummelstein (S chult heiss), am Bahnhof b. Goptenhof (Kränz le), früher sehr zahlr. am germanischen Museum, St.- Peter, auch b. der Stadtgrabenauffüllung am Wöhrder Thor zahlr. auf- getreten (Schwarz, Fl. v. N.-E. p. 098). Schw: Genf 1878 (Deseglise, Bull, de la Soc. Botan. de Belg. XXII. 1. p. 109). 298. C. tripteris: Pennsylvanien bis Wisconsin u. Louisiana (Syn. N.-Am. p. 294). W : Bei Rheine verwildert (Beckhaus-Hasse, Flora von W. p. 581). 8 : Nürnberg : Eingebürgert in wenigen Exempl. in einem Föhren- gehölz beim Lichtenstein, wohl aus d. ehemal. Anlage übrig geblieben (Schwarz, Fl. v. N. Erlangen, p. 698). 299. Helianthus giganteus: Canada bis Saskatchewan u. südw. bis Alabama u. Louisiana (Syn. N.-Am. I. 2. p. 27 7). Br : Krummendorf (Hagedorn. Verb. d. Botan. Ver. d. Prov. Brandenb. Bd. III, IV. p. 258). 300. H. Bai icif oliu s: N.- Amerika.^) Me: Schwerin: Vorübergehend (Brockmüller, vgl. Bot. Jahresb. Bd. IV. 1881. 2. p. 555). 301. H. atrorubeus: Virginia bis Florida, Arkansas u. Louisiana (Syn. N.-Am. I. 2. p. 274). Br; Rüdersdorf u. Köpenick 1894 (R. u. O. Schulz, Verhandl. d. Bot. Ver. der ProT. Brandenb. Bd. XXXVIII. p. 87 1. 302. H. maximiliani: Ebenen westl. v. Mississippi u. v. Sas- katchewan u. Minnesota bis Texas (Syn. N.-Am. I. 2. p. 27 7). Sw: Hamburg 1894 (Schmidt, D. b. M. Bd. XIII. p. Itl). 303. H. decapetaluB var. multiflorus Gray (H. multi- florus L.) : Nur angebaut u. verw. bekannt; der echte H. decape- talus ist von Canada bis Michigan, Illinois, Kentucky u. Georgia (Syn. N.-Am. I. 2. p. 280) verbreitet. Sw: Hamburg 1895 (Schmidt, D. b. M. Bd. XIV. p. 54). Schw : Locarno (Franconi, Fanerog. vizz Insubr. p. 120). 304. Madia sativa: In Chile u. v. Californien bis Oregon, viel- leiclit in Chile heimisch^) (Hoffniann in E u gle r-Pr ;i n 1 1 . Bd. IV. 5. p. 249). ') lu den mir zu Gebote stehenden Schriften über Nordamerika nicht genannt; daher kann ich genauere Angaben über ihre Ursprung!. Verbreitung nicht geben. *) Da alle ihre Gattnngsgenossen im westl. N. -Amerika heimisch, ist die Ursprung!. Heimath dieser Art aucli da zu vermuthen, doch mag sie ancli ohne mensohl. Kinäuss vielleicht nach Chile gelangt sein, wie bei versch. anderen Pflanzen aus d. westl. N. -Amerika (z. B. Plectrües maior) wahrscheinl. u. ist da vielleicht zuerst in Anbau genommen. Hock, Aukömmlinge iu der Pflanzenwelt Mitteleuropas. 281 Bp : Potsdam: Bei Geltow einmal verw. (F 11 1 y in Ascherson, Fl. V. Br. Bd. I. p. 314). 305. M. gl om er ata: Felsengel), v. Colorado bis Saskatchewan, Washington, Oregon u. zur Sierra Nevada in Californien (Syn. N.-Am. I. 2. p. 306). Br: Köpenick: Dampfmühle (R. u. 0. Schulz, Conrad, Becker, Verh. d. Bot. Ver. d. Prov. Brandenb. Bd. XXVIII. p. IL). 306. Tagetes erectus: Heim, in Mexico, aber an versch. Stellen beider Erdhälften eingeschl. (Hoff mann bei Engl. -Pr., Bd. IV. 5. p. 265), auch auf d. Galapagos-Inseln (vgl. Bot. Jahresber. Bd. XVIII. 2. p. 56). Be: Thal d. Ve?dre (Michel, vgl. Bot. Jahresber. ßd. X. 1882. 2. p. 543). Br: Potsdam: Sanssouci (Büttner, Fl. adv. march. 39) B: Nürnberg: 1894 gartenflüchtig unterm Centralfriedhof aufgetreten (Schwarz, Fl. v. N.-Erlangen p. 696). V: Auf Schutt unter d. St. Margaretha-Kopf (Riehen. Oest. b. Z. 1897. p. 252). 307. T. patulus: Heimisch in Mexico, Guatemala u. Costa Rica; eingeschleppt auch in Australien. Be: Wie vor. S: Pfarr V^■erfen (Ber. d. Deutsch, botan. Gesellsch. Bd. X. 1892. P- [111]). 308. T. glandulifer: Chile u. Argentinien, eingeschleppt auch in Aegypten (Ascherson und Schweinfurth Mfem. Inot. Eg. Bd. II. p. 89) Frankreich (vgl. Botan. Jahresber. XXII. 1894. 2.p. 13) u. eingebürg. in Australien (Bot. Jahresber. VIII. 1880. 2. p. 483) u. bei Malaga (Willkomm bei Engler-Drude. I. p. 340). Sw: Hamburg 1894 (Schmidt, D. b. M. XIII. p. 111). Hc:Döhrener Wollwäscherei (Alpers, N. V. Lüneburg. XIV. — Ber. d. Deutsch, bot. Gesellsch. VIII. p. [I2l]). 309. Gnaphalium undulatum: S. - Afrika , im Departement Finisterre seit 40 Jahren (vgl. Botan. Jahresber. VIII. 1880. p. 622); auch aus d. Gegend v. Neapel genannt (eb. XX. 2. p. 199) u. auf Jersey (eb. XXIII. 2. p. 223). Nl : St. Anthon's eiland bei Maastricht (E. J. M. de Haas 1895. N. K. A. I. Ser. III. p. 285). 310. G. indicum: Senegambien, Aegypten, Nubien, Indien. China, Australien u. Polynesien (auch in Westindien beobachtet). Bd : Mannheim : Oelfabrik (L utz, vgl. Asch erson in Verh. d. Bot. Ver. d. Prov. Brandenb. XXX. p. XXXII). 311. Helichrysum bracteatum: Australien. Sw: Bei Hamburg zuw. verw., so 1875 bei Bramfeld (C. T. Timm in Prahl's Krit. Fl. v. Sw. II. p. 123). 312. Ammobium alatum: Oestl. Australien. Sw: Hamburg Schmidt, D. b. M. XIIL p. 111). B: 1888 Gartenflüchtig am Wczendorfer Weg (Schwarz, Fl. v. Nürnberg-Erlangen. p. 706). Gebr. Gotthelft, Königl. Hof buchdruckerei, Cassel. 4 Beihefte zum Botanischen Centralblatt. Original'-Ärbeiten. Herausgegeben unter Mitwirkung zahlreicher Gelehrten von Dr. Oscar Uhlworm und Dr. F. G. Kohl in Berlin. in Marburg. Band XI. — Heft 5. Inhalt: Fritsch, Untersuchuneren über das Vorkommen von Kautschuk bei den Hippocrateaceen, verbunden mit einer anatomisch-systematischen Unter- suchung von Blatt und Axe bei derselben Familie, (Mit 1 Doppeltafel.) -=3®C=— Cassel. Verlag von Gebr. Gotthelft, Königl. Hof buch druckerei. 1902. UntersuchuEgen über das Vorkommen von Kautschuk bei den Hippocrateaceen, yerbunden mit einer anatomisch-systematischen Untersuchung von Blatt und Axe bei derselben Familie. Von Felix Eugen Fritsch. Mit einer l'Oppeltafel. Einleitung. Seitdem Sole reder bei Salacia micraniha Peyr. und bei den im Herbarium Regium Monacense vorhandenen Stammstücken (No. 347b, 519 und 632) der Schenck'schen Holzsammlung Kautschuk beobachtete, lag das Bedürfniss vor, diesem Vor- kommniss näher nachzugehen und seine Vet-breitung innerhalb der Familie festzustellen. Zugleich erschien es wünschenswerth, die damit verbundene anatomische Untersuchung so weit wie möglich auszudehnen, um die Angaben von Stenzel betreffs der anatomischen Charaktere in Loesener's Bearbeitung der Hippo- crateaceen für Engler und Prantl's Natürliche Pflanzenfamilien ^) zu prüfen und die Frage zu verfolgen, in wie weit die daselbst angegebenen anatomischen Unterschiede zwischen den zwei Gattungen Salacia und Hippocratea giltig seien. Mir wurde durch meinen hochverehrten Lehrer, Prof. Dr. L. Radlkofer, der ehrende Auftrag zu Theil, unter seiner Leitung diese beiden Fragen an der Hand der im Herbarium Regium Monacense vor- handenen 65 Arten zu lösen. Die erste Erwähnung der Beobachtung So lereder's über das Vorkommen von Kautschuk bei den Hippoci^ateaceen ^ünden ^wir im Botanical Gazette vom Jahre 1893 (p. 199 — 200) gelegent- lich der Mittheilung eines gleichartigen Vorkommnisses bei der Celastrinee Wiinmeria cyclocarpa Radlk., bei welcher Radlkofer eine kautschukähnHche Substanz beobachtete. Es heisst an dieser Stelle: „Uti oranes PFm/ner/aespecies, quam rem 1885 observavi, excelHt cellulis liberi quibusdam (et ramorum et foliorum) materia elastica foetis, quae materia kautchouk certe affinis est et illam Parameriae a me olim (in Sitzungsber. k. bayr. Akad. 1884. p. 515) descriptam in mentem revocat In quibusdam vero a nonnullis inter Celastrineas adscitarum Hippocrateacearum stirpibus taliscumque materia obvia est , ut nuperrime D. S o 1 e r e d e r *) Natürliche Pflanzenfamilien. Theil III. Abtheilung V. 1892. p. 244. 284 Botanisches Centralblatt. — Beiheft ö.'^ observavit (ex. ^r. in Salacia micrantha Peyr. et in truncis qui- busdam a H. Schenck sub n. 347 b, 519 et 632 missis, Salaciae et Hippocrateae generibus, ut videtur, adscribendis)". Weiter hat S o 1 e r e d e r selbst dieses Vorkouimniss auf p. 245 seiner systematischen Anatomie der Dicotyledonen mitge- theilt und die Frage über den morphologischen und syste- matischen Werth der Kautschukelemente aufgeworfen. "Weder bei Schenck^) in seiner Besprechung der HippocrateaceMi-Stämme, noch bei Loesener^), noch in der Arbeit von StenzeP) ist irgend eine Angabe über dieses Vorkommniss zu finden. Zu ermähnen ist aber, dass sich eine solche Angabe in der älteren Litteratur, nämlich bei De Candolle^) vorfindet, wovon im ersten Capitel noch einmal die Rede sein soll. Im Laufe meiner Untersuchung gesellten sich zu der Salacia micrantha Peyr. noch weitere neunzehn kaulschukführende Arten (12 Salacia- und 6 Bipjjocratea- Arten), ausserdem Campylostemon Wariteckeamim Loes , wovon Stenzel sieben (nämlich Bippo- cratea aspera Lam., ohtusifolia, Roxb., ovata Lam., Salacia macro- carpa Welw., iluminensis Peyr., obovata Peyr., serrata Camb.) in Händen hatte, ohne auf dieses aufi'allencle Vorkommniss auf- merksam geworden zu sein. Elf dieser kautschukführenden Arten ^) zeigen beim Durchbrechen von Stücken , sowohl der Blätter wie der Zweige, ein sogenanntes „Spinnen", wie es Radlkofer^) an anderer Stelle für eine kautschukführende Apocynacee aus der Gattung Parameria beschrieben hat, und wovon im besonderen Capitel über den Kautschuk des Näheren die Rede sein soll. Bei neun^) Arten jedoch sind die Kautschuk- behälter nur in der Axe vorhanden und es lässt sich ein „Spinnen" nur beim Durchbrechen der Zweige constatiren. Diese Kautschukbehälter sind mit einer später zu erwähnenden Ausnahme ungegliederte, langgestreckte Schläuche. Sie werden schon im Embr3'0, ähnlich wie zum Beispiel bei den Apocynaceen, angelegt und wachsen alsdann mit der Pfianze weiter unter gleich- zeitiger mehr oder weniger reichlicher Verzweigung. An dieser Stelle mag auch noch das Vorkommen von kleinen Körperchen im Blattmesophyll von allen Hippocrateaceen erwähnt werden. ') Schenck, H., Anatomie der Lianen. 1)^93. p. 131— 136 und Taf. VII. 2) Natürliche Pflanzeufamilien. Theil III. Abtheilung V. 1892. p. 244. ®) Stenzel, Georg, Anatomie der Laubblätter und Stämme der C'elastraceae und Hippocrateaceae. [Dissertation.] Breslau, ohne Datum, walir- scheinlich 1892—93. *) De Ca nd olle, Prodromus. Pars. I. 1824. p. 567. Amn. *) Nämlich Hippoci atea ovata Lam., pachnocarpa Loes-, Campylostemon Warneckeanum Loes., Salacia anomala Peyr., Calypso D. C, Kraussii Höchst., macrocarpa Welw., micrantha Peyr , obovata Peyr., Regeliana K. Seh. et F. Br., aerrata Camb. ^) Radlkofer, L., Ueber eine Dajihnoidee etc. (Sitzungsberichte der mathemat.-phys. Classe der k. b. Akad. der Wissensch. Bd. XIV. 1884. Heft III. p. 515. ^) Nämlich Ilippocratea aspera Lam., ohtusifolia Roxb.. Wai-viingti Peyr., Salacia attennafa Peyr., flumineiisis Peyr., prinoides Jack, tortuosa Griff, fernet als nicht nälier bestimmt, Schenck Hb., No. 2008 und 2403. Fritsch, Untersuchungfen über das Vorkommen von Kautschuk. 285 Diese zeigen ein durchaus ähnliches chemisches Verhalten wie der Inhalt der Kautschukschläuche, weshalb ich sie als Kautschuk- körperchen betrachtet habe. Eine besondere Besprechung all dieser Verhältnisse, sowohl wie die Ergebnisse einiger chemischer Ver- suche mit dem Hippocrateaceen-}Laui'era Lam. ^' Salacia KraussH Höchst. „ macrocarpa VVelw. Hippocratea ohtusifolia Roxb * ., Warmingii Peyr. * Salacia tortuosa Griff. * „ fluminensis Peyr. * „ serrala Camb. „ Calypso D. C. „ anomala Peyr. „ micruntlia Peyr „ attenuata Peyr. * „ prinoides Jack* Selienck, Hb. No 2008* . '2403* X X X X 0 X 0 X X X X X X 0 0 X 0 X X X X X X (ina Hartbast) X (im Hartbast) 0 X X 0 0 X 0 X X X 0 X 0 0 0 0 X (selten) 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 X 0 0 0 0 0 0 0 NB. Ein X deutet das Vorhandensein, eine 0 das Fehlen der Schläuche in dem betreffenden Abschnitt der Rinde an. Ein * bezeichnet diejenigen Arten, bei denen die Schläuche nur in der Axe vorkommen. Es geht aus dieser Tabelle hervor, dass man die Schläuche am häufigsten in der secundären und an der Grenze der primären und secundären Rinde antrifft, also im ältesten Theil der secun- dären Rinde (nicht selten inmitten der zusammengedrückten Hart- bastgruppen, Fig. 5). Ich habe schon mehrfach hervorgehoben, dass bei 7 Arten aus dem Münchener Herbarium und bei zwei von Schenck in Brasilien gesammelten Hippocrateaceen (No. 2008 und 2403, den 8tammstücken No. 347 und 4.52 angehörig) sich das Vorkommen des Kautschuks auf die Axe beschränkt. Weder im Blatte, noch im Blattstiele lassen sich Kautschukscliläuche auffinden. Die zwei von Öclienck gesammelten Exemplare sind ferner dadurch ausgezeichnet, dass die Schläuche nur in den jüngeren Theilen der secundäreai Rinde der Zweige auftreten, und zwar in geringer Menge. An ganz dünnen Zweigen der zweiten Pflanze sind die .Schläuche nicht zu erkennen. Es liegt der Gedanke nahe, dass in diesen Pflanzen die Schläuche erst später auftreten und dass vielleicht eine Untersuchung des Embryos abweichende Verhält- nisse den anderen Hippocrateaceen gegenüber ergeben würde. An der Hand des vorhandenen Materials lassen sich diese Fragen aber nicht beantworten. Fritsch, Untersuchungen über das vorkommen von Kautschuk. 295 Die Vertheilung der Kautschukschläuche im Blattstiel der Hippocrateaceen ist meist dieselbe, wie in der Axe; bei Salacia viicraatha Peyr. jedoch finden wir die Schläuche vorwiegend in der inneren Partie der primären Rinde des Blattstiels in be- deutender Anzahl, wogegen sie in der Axe viel spärlicher sind und nur in der secundären Rinde vorkommen. Weder im Blattstiel, noch in der Axe treten Verzweigungen ?aif; Anastomosen wurden hier ebensowenig wie im Blatt be- obachtet. Die Breite der Schläuche ist sehr verschieden; sehr gering (9,3 /O bei Salacia Calypso DC und serrata Camb., grösser (15,9 /.i) bei Salacia micrantlia. Peyr. und Hippocraiea ovata Lam. Querwände sind nirgends beobachtet worden. Bei Salacia Regeliana F. Br. et K. Seh. findet man im Längsschnitt häufig Unterbrechungen des Inhalts, die wie Querwände er- scheinen, an geeigneten Stellen jedoch ist es leicht zu erkennen, dass es keine sind. An dieser Stelle sind aber zu erwähnen die Reihen von kautschukhaltigeu Zellen, die sich bei dem Stammstück No. 347 b der S ch enck'schen Holzsammlung ^), wie auch, doch viel seltener, bei zwei ande]*en Stammstücken (No. 519 und 632) vorfinden. Ein solches Vorkommniss ist recht auffallend, namentlich da das erste der genannten Staramstücke (347 b) sicherlich einer Hippo- crateacee fvermuthlich der Salacia brachypoda Peyr.), das zweite (519) der Gattung Salacia angehört; auch bei dem dritten (632) herrscht kaum Zweifel betreffs der Zugehörigkeit zu dieser Familie (vergl. das zweite Capitel). Sogar nach sorgfältigem Suchen ist es nicht gelungen, derartiges in den Zweigen des Herbarmaterials aufzufinden. Man findet im Stamrastück No. 347 b, viel seltener in No. 632, eigenthümliche Endigungen der Kautschukschläuche an den hier in der Rinde deutlich zu erkennenden Markstrahlen. Der Schlauch endet plötzlich mit einem etwas erweiterten Ende (Fig. 6), und nicht selten liegen mehrere auf diese Weise endigende Schläuche neben einander unter oder über einem Markstrahl. Diese Er- scheinung fehlt dem Herbarmaterial auch gänzlich, obschon sie sich da, wegen der meist schwachen EntAvickelung der Markstrahlen in der Rinde, etwas schwer feststellen lässt. Ehe ich nun zui" Besprechung einiger chemischer Versuche übergehe, möchte ich ein paar Worte über die verwandtschaft- lichen Verhältnisse der kautschukführenden Hippocrateaceen hinzu- fügen. Es sind die mit Kautschukschläuchen versehenen Arten durchaus nicht in ihren sonstigen anatomischen Eigenschaften übereinstimmend. Man kann also dieses Merkmal blos für die Artcharakteristik verwenden und nicht als ein solches, welches für eine Gruppe von auch m ihren sonstigen anatomischen und ^) Bei folgenden Stammstücken der Seh enek 'sehen Holzsammlung habe ich das Vorkommen von Kautschuk constatiren können : No. 236, 347 b, Fig. 6, 452, 519, 59U, 618, 632, Fig. 15; dagegen fehlt Kautschuk bei den folgenden: No. 305, 476, 571. Bä. ZI. Beiheft 5. Bot. Centralbl. 1901. 20 296 Botanisches Centralblatt. — Beiheft 5. morphologischen Eigenschaften übereinstimmenden Pflanzen gilt, betrachten. Wohl aber sind die unten zu erwähnenden Kautschuk - körperchen (Fig. 9, vgl. auch Einleitung p. 284) für die ganze Familie der Hippocrateaceen charakteristisch. Im Anschluss an die Vorkommensweise möchte ich nun einige Beobachtungen über die chemische Natur des Hippo- cra^eaceew-Kautschuks folgen lassen. Ebenso wie der obenerwähnte Kautschuk von Parameria (p. 2>9) zeigt derjenige der Hippo- crateaceen eine äusserst lebhafte Doppeltbrechung, worin er sich von dem Hevea- (und Castilloa-) Kautschuk unterscheidet. Wenn man den Inhalt der Schläuche einer mikroskopischen Unter- suchung unterwirft, so findet man eine weissliche, homogene Masse, die nur w^enige schwarze Punkte enthält; diese sind wohl als Vacuolen zu deuten (vergl. Molisch^) p. 39). Dagegen ist das Secret, welches sich in den Milchsaftröhren von Hevea und Castilloa vorfindet, reich an eingelagerten Körnchen. Bei Castilloa costaricensis bestehen diese grösstentheils aus Fett, da sie sich auf Zufuhr von Alkohol lösen und eine jetzt ziemlich homogene, gelb i)is lila gefärbte Masse zurücklassen. Bei Hevea sind es wahrscheinlich auch Fettkörnchen oder Tröpfchen, die aber in Alkohol unlöslich sind und in Aether nur sehr langsam verschwinden. Wenn man den Inhalt der Kautschukschläuche in Wasser bis zum Siedepunkt erhitzt, tritt ein Verlust der Doppeltbrechung ein und er erscheint bei gekreuzten Nicols dunkel. Nach etwa 10 Minuten jedoch kehrt die Doppeltbrechung wieder zurück. Erhitzt man trockene Schnitte auf einem Objectträger über der Flamme, so verflüchtigt sich der Kautschuk gänzlich. Mit Kali- lauge tritt höchstens eine geringe Quelluug des Schlauchinhalts ein ; mit heisser Kalilauge verhält er sich ebenso wie mit heissein Wasser. Mit .Jod färbt sich der Inhalt gelblich und mit con- centrirter Schwefelsäure tritt keine weitere Aenderung ein. Mit Schwefelsäure allein behandelt tritt eine Schwärzung (wahrschein- lich auf einem Oxjdationsprocesse beruhend) ein. Mit Alkohol und auch mit Aether ist unter dem Mikroskop keine Aenderung zu beobachten, aber bei Zufuhr von Chloroform oder Benzol löst sich der Kautschuk sofort und es bleiben nur noch geringe Spuren einer körnigen Masse in manchen Schläuchen übrig ^). Ich habe zuletzt noch das Secret längere Zeit mit Ueberosmium- säure behandelt, wobei es sich tief braun färbte ^) ; auch hatten die Wände der Schläuche eine sehr tiefe Färbung angenommen. *) Molisch, Hans, Studien über den Milchsaft und Schleimsaft der Pflanzen. 1901. ') Aehnlich ist es bei der Behandlung des Para- {Hevea-) Kautschuks mit Chloroform; es bleibt da ein unlöslicher Bestandtheil von netzartigem Gefüge übrig ivergl. Weber, C. 0., Ueber die Natur des Kautschuks. [Berliner Berichte der Deutschen Chemischen Gesellschaft. 1900. j». 779. Ref. im Bot. Centralbl. Bd. LXXXIV. No. 11. p. 359—361.]). *) Vergl, auch Moli seh, Hans, Studien übor den Milch.suft und Schleimsaft der l'Hanzen. 1901. p. 54, in dem V^erf. zum selben Resultat kommt. Fritsch, Untersuchungen über das Vorkommen von Kautschuk. 297 Bis jetzt hat man angenommen, dass diese Fäi'bung mit Ueber- •osminmsäure eine charakteristische Reaction für Fette sei und es lag daher der Gedanke nahe, dass sie von einer oberflächlichen Fettschicht herrühren könnte. Ich behandelte deswegen Schnitte 15 Minuten laug im Uhrglas mit Aether und darauf 24 Stunden mit Ueberosmiumsäure, ohne jedoch eine Abnahme der Färbung erkennen zu können. Bei allen diesen Reactionen behielt der Kautschuk seine Doppeltbrechung bei. ' Es finden sich bei allen Hippocrateaceen, die das „Spinnen" zeigen, in den Zellen des Mesophylls mehr oder weniger reichlich unregelmässige, farblose, stark lichtbrechende Körperchen, die die Fähigkeit der Doppeltbrechung in eben so hohem Maasse, wie der Inhalt der Schläuche, besitzen. Sie kommen überwiegend im Palissadengewebe, sehr häufig auch in den Epidermiszellen und an den Enden der Wandung der Spaltöffnungsschliesszellen vor (Fig. 11, vergl. p. 304). Diese Körperchen zeigen ganz ähnliche Reactionen wie die oben für den Inhalt der Schläuche beschriebenen und sind wohl demnach als kautschukartige Ausscheidungsproducte in •den Mesophyllzellen anzusehen. Ebensolche Körperchen wurden von Radlkofer^) bei den Sapotaceen beobachtet, bei denen sie „für die Kennzeichnung sterilen oder sonst zweifelhaften Materials" ■eine grosse Wichtigkeit besitzen. Die Körpereben der kautschuk- tührenden Hippocrateaceen färben sich auch mit Ueberosmiuni- säure, doch ist der Grad der Färbung sehr verschieden. Manche haben eine sehr intensiv braune Farbe angenommen , andere färben sich nur blass und führen zu denjenigen über, die über- haupt keine Färbung zeigen. Es mag dies aber davon herrühren, dass manche Zellen durch den Schnitt nicht getrofi'en waren, so dass das Reagenz nicht eindringen konnte. — Alle bis jetzt ange- führten Reactionen wurden vorwiegend bei Salacia micrantha vor- genommen. Es finden sich nun aber auch solche Kautschukkörperchen in den Mesophyllzellen (mitunter auch in den Epidermiszellen und an den Enden der Spaltöffnungsschliesszellen) von Arten ^), die keine Kautschukschläuche führen, und zwar zeigen diese Körperchen ein abweichendes Verhalten bei den verschiedenen Arten gegen- über den oben angewandten Reagentien. In manchen Fällen ist diese Verschiedenheit so bedeutend, dass hier sicherlich besondere Arten von Kautschuk vorliegen. Die Verschiedenheit bezieht sich in allen Fällen in erster Linie auf die Löslichkeit. Bei einigen Arten (z. B. Hippocratea fuscescens und Graham/') ist das Verhalten der Korperchen dasselbe wie etwa bei Salacia micrantha, nur zeigt sich hier mit Aether eine geringe Quellung. Ferner «ind diese Arten dadurch ausgezeichnet, dass die durch Kochen in ^) Radlkof er, L., Zur Kläruiifj von Theophraata und der T heophrasteen (Sitzungber. der mathemat.-physikal. Classe der k. bayr. Akad. der Wissensch Bd. XIX. 1889. Heft II ) -) Vergl. auch Stenzel, Anatomie der Lauhblätter und Stämme der C'elastraceae und Hippocrateaceae. [Dis.«ertation.] Breslau, ohne Jahi'eszahl. p. 15, 16. 20* 298 Botanisches Centialblatt. — Beiheft 5. Wasser verloren gegangene Do}j}3eltbrechung der Körperchen nur nach längerer Zeit zurückkehrt. Bei der grösseren Mehrzahl der Arten machen sich aber l>edeutendere Unterschiede gegenüber den mit Kautschukschläuclien versehenen Arten geltend. Die Körperchen besitzen alle in mehr oder weniger hohem Grade die Fähigkeit der Doppeltbreehung, diese geht aber beim Kochen für immer oder Avenigstens für längere Zeit verloren und Avenn sie wieder zurückkehrt, ist sie viel schwächer als vorher. So ist bei den Körpeichen von Salacia crassifolia und pachyphylla nach 3 Stunden noch nichts von der vorlier ziemlich lebliaften Doppeltbrechung zu erkennen. Beim Kochen verhalten sieh die Körperchen meist ganz ähnlich wie die von Salacia micrantha : man findet darnach in den Zellen abgerundete Massen, die häufig eine vacuolige Struktur auf\'\ eisen {Salacia elliptica, crassifolia, pachyphylla etc.) und. die durch ein Schmelzen und Zusammenlaufen der ursprünglich in den Zellen enthaltenen unregelmässigen Körperchen zu Stande gekommen sind. Die Körperchen nehmen dabei auch eine dunklere Färbung an. Bei Hipjpocratea aspera und excelsa findet dagegen diese Ab- rundung nicht oder nur in sehr geringem Maasse statt, was wohl nur von einer schwereren Schmelzbarkeit herrühren wird. Bei stärkerem Erhitzen verflüchtigen sich die Körperchen in allen Fällen. Bei einer Behandlung mit Jodlösung lässt sich ein sehr ver- schiedener Grad der Färbung beobachten. Bei den meisten Hipjpocratea- Arten ist die Färbung nur sehr schwach, bei Salacia meist stärker Bei S. pachyphylla z B. färbt sich eine grosse Menge der Körperchen schön tief-gelb, die ungefärbt bleibenden sind wohl von dem Reagens nicht erreicht worden. Das Verhalten gegen Kalilauge und Alkohol ist genau ebenso wie bei den Körperclien von Salacia micrantha. Mit Aether treten bedeutende Veränderungen ein, ohne dass jedoch die Körperchen siel; vollständig lösen. Bei Zutritt des Reagens ist zuerst eine geringe Quellung zu beobachten , es verschwinden dann alhnählich die Kcirperchen, doch bleibt der Umriss der grösseren noch immer etwas sichtbar. Lässt man alsdann Alkohol zufliessen, um den Aether zu vertreiben, so treten sie wieder hervor. Sie bilden aber jetzt eine undeutliche, wie zerronnene IMasse in den Zellen, die angefressen erscheint und die Fähigkeit der Doppeltbrechung für immer verloren hat. Sie sind viel durch- siclitiger als bisher und haben mehr oder weniger an Volumen abgenommen. Durch dieses Vcrhalti:n unterscheiden sich die Körperchen von gewissen äusserlich ganz äiinlichen l'ettkörpcrchen, die im Blatte mancher Cordia-Arten sich vorfinden. Diese lösen sich aber gänzlich in Aether (und auch schon in Alkohol) und scheiden sich nicht wieder bei Zufuhr von Alkohol aus^). Es bestehen nämlich die Körperchen von Salacia pachy- ') Vergl. jiuel) hierüber Radlkofer, L., lieber die Gliederung der Familie der Snpindaceen. (Sitzuncsberii-lite der inatheinat.-phy.sikal. Classe der k. bayr. Akad. der Wissensch. Bd. XX. 181(0. Heft 1. p. 124— I2ö.) Fritsch, Untersuchungen über das Vorkommen von Kautschuk. 299 pliylla etc. ebenso wie die von S. micrantha ans Kautschuk, wie aus den gleich anzuführenden makroskopischen Versuchen hervorging. Eine Behandlung mit Benzol ergiebt ähnliche Resultate wie mit Aether, doch löst sich hier ein bedeutend grösserer Theit der Körperchen. Bei Zufluss von Benzol beobachtet man ein deutliches Zerrinnen der Körperchen, worauf sie eine undeutliche Mfisse bilden, welche bei Zusatz von Alkohol Avieder deutlicher wird, angefressen erscheint und auch die Fähigkeit der Doppelt- brechung verloren hat. Eine ähnliche Erscheinung kann man bei Salacia micrantha und Hippocratea ftiscescens beobachten, wenn man das "Wasser, in dem vorher der Schnitt lag, vor Zufuhr von Benzol nicht vollständig durch Alkohol verdrängt hat. Man findet dann, dass die Körperchen sich nicht lösen. Sie quellen aber sehr stark auf, färben sich dunkler und verlieren die Doppeltbrechung. Bei immer weiterer Zufuhr von Benzol lösen sie sich allmählich. Hier findet die Lösung scheinbar erst statt, wenn der wässerige Alkohol vollkommen durch das Benzol verdrängt ist. Die Quellung rührt wohl von der gleichzeitigen AnAvesenheit von Benzol und- wässerigem Alkohol her. Mit Ueberosmiumsäure ist die Färbung dieser Körperchen eine sehr verschiedene, in manchen Fällen ist nach längerer Be- handlung überhaupt keine zu beobachten, in anderen ist sie mehr •oder weniger stark. Die bis jetzt angeführten Angaben beziehen sich auf Reactionen, die unmittelbar unter dem Mikroskop vorgenommen Avurden und es möchte danach fast scheinen, als ob die Körperchen von Salacia pachyphijUa und anderen Arten etwas gänzlich anderes wären als jene der mit Kautschukschläuchen versehenen Arten (z. B. S. micrantha). Dass dies aber nicht der Fall ist, >ie sind dickwandig, weitlumig und getüpfelt. In der letzten (sechsten) Section finden wir wiederum an erster Stelle eine Art, der diese Gebilde fehlen (-6'. arborea Peyr.); darauf folgen aber solche mit einem höchst entwickelten Systeme von verzweigten Sclerenchymzellen (Fig. 12). Wir haben es hier aber nicht mit selbstständigen Sclerenchymzellen zu thun, die Verzweigungen gehen vielmehr alle von den kleineren Blattnerven aus und zwar von den Sclerenchymzellen, die das Gefässbündel begleiten. Die Verzweigungen verlaufen in allen Richtungen, die einen durch- laufen das Blatt von einer Epidermis zur anderen, andere bilden ■ein mehr oder weniger dichtes Geflecht unter beiden Epiderrais- *) Stanze 1, loc cit. p. 88. ''*) Vergl. Stenzel, loc. cit. p. 2i' und 87. 316 Botauisclies lentralblatt. — Beiheft ö. platten und andere nocli durchlaufen das Mesophyll in schräger Richtung. Unter der Epidermis ist das Geflecht oft so dicht, dass eine Art Hypoderm entsteht. Bei diesen Arten stellt sich auf der unteren Flächenansicht ein auffallendes Bild dar; überall schimmern die weissen Wände von dickwandigen Sclerenchym- zellen durch die Epidermiszellen liindurch, abgesehen von den Spaltöffnungen, unter welchen das Mesophyll ganz frei bleibt. Es bildet somit das Geflecht von Sclerenchvmzellen eine Art Netzwerk, in dessen Masehen die Spaltöffnungen liegen. Diese stark verzweigten Sclereuchymzellen können eng- oder weitlumig sein, ihre dicken Wandungen sind nie getüpfelt. Es kommen also bei den amerikanischen Salacia- Arten sclerenchymatische Gebilde von dreierlei Art vor: I. Unverzweigte, sclerosirte Mesophylizellen {S. attenuata Peyr.. laevigata D. C). IL Verästelte, selbstständige Sclerenchvmzellen {S. dulcis Benth., laevigata D. C, obovata Peyr.). IIL Stark verzweigte Sclerenchymzellen vom Sclerenchym der kleineren Nerven ausgehend {S. jjacJiyphyUa Peyr., grandiflora Peyr., elliptica Peyr. etc ). Krystalle finden sich überall im Mesophyll, ausser bei /S'. anomala Peyr. ^), entweder als Einzelkrystalle oder häuflger in Drusen. Bei den amerikanischen Arten kommen nur Drusen vor und zwar oft auffallend grosse (S. ftuminensis Peyr.). Bei den altweltlichen Arten sind auch stets Drusen vorhanden, daneben, aber auch nianchmal Einzelkrj'^stalle {S. Staudtiana D. C, Eox- lurgJni Wall.). Bei S. Staudtiana D. C. sind die Nerven reichlich mit solchen Einzelkrystallen gepflastert. Die Nerven^) zeigen wie bei Hijjpocratea einen ziemlicii gleichmässigen Charakter und bestehen mit seltenen Ausnahmen (-6'. obovata Peyr.) aus einem einzigen Gefässbündel. Sie springen überhaupt nicht vor oder nur sehr wenig ; bei einigen Arten (6'. Calypso D. C, debilifi Walp.) ist ein schwaches Vorspringen des Nerven oberseits zu beobachten. S Dnsenii Loes. zeigt eine geringe Vertiefung oberseits, unterseits ein schwaches Vorspringen. Demnach ist auch das Collenchym schwach ausgebildet, und die Nerven sind immer eingebettet oder wenigstes nur nach unten durchgehend (S. laevigata D. C, dulcis Benth., ftuminensis- Peyr. etc.). In vielen Fällen sind die Nerven sehr klein und liegen tief eingebettet, bei anderen Arten finden wir eine geringe Entwickelung von Collenchym unterseits, die aber nicht so st^u-k ist, dasb wir von einem durchgehenden Nerven sprechen konnten. Die kleineren Seitennerven sind immer eingebettet. ') Sie fehlten auch günzlicli Stenzel's Exemplar (von eint^m anderen Sammler als dai?Jenige, welches ich untersuchte) von Salacm ßuminensis Peyr. (loc. cit. p. 2.3), während ich bei meinem Materiale Dinisen in ziemlich reichlicher Anzahl vorfand. ''') Die folgenden Bemerkungen beziehen sicii alle auf die Seitennervei». erhter Ordnung, wo nicht anderes erwähnt ist. Fritsch, Untersuchungen über das Vorkommen von Kautschuk. 317 Das Sclerenchym ist meist gut entwickelt, obschon oft nur iinterseits. Es bildet dann auf dem Blattquerschnitte eine gerad- linige oder halbmondförmige, mehr oder weniger dicke Gruppe, Seltener ist auch oberseits Sclerenchym reichlich vorhanden, und nur in ein paar Fällen bildet es einen Ring um das ganze Gefässbündel (z. B. S. verrucosa \Yi«ht). Bei S. grcmdiUora Peyr. sind die Zellen verhältnissmässig weitlumig und noch mehr ist dies der Fall bei S. Zeyherii Spreng., wo sie auch etwas unregel- mässig sind und einen Uebergang zu unterseits gut ausgebildetem Collenchym bilden. Das Gefässbündel selbst zeigt immer einen collateralen Auf- bau und einen sehr gleichmässigen Charakter. Fast durchgehends sind im Weichbast Krystalle vorhanden und zwar kleine Drusen in mehr oder weniger reichlichem Maasse. Diese Drusen liegen, wie bei Hijppocrateaj in längereu oder kürzeren Reihen von Zellen. Bei -6'. serrata Camb. beob- achtete ich im Längschnitt des Nerven Krystalldrusen auch im Holzparenchym. B. Bau des Blattstiels. Im Anschluss an den Blattbau mag die Structur des Blatt- stiels kurz erwähnt werden. Dieselbe wurde nur bei 6 Arten untersucht; eine weitere Ausdehnung war mit Rücksicht auf das Material unthunlich. Betreffs des Querschnittbildes lassen sich drei verschiedene Typen unterscheiden. Den ersten Typus finden wir bei Hippo- cratea ovata Lam., Salacia Calypso D. C. und macrocarpa Welw. Es zeigt sich hier auf dem Quersclmitte ein hufeisenförmig ge- krümmter Gefässbündelring, welcher nach innen ein dickwandiges Mark umschliesst. Die freien umgekrümmten Enden des Gefäss- bündelringes sind wie gewöhnlich der oberen, abgeflachten Seite des Blattstiels zugewendet. Nach aussen von dem mit zahlreichen Gefässen versehenen Holztheil des Gefässbündelringes liegt die dicke Schicht von Weichbast, die bei diesen drei Arten mit zahlreichen Krystallen und Kautschukschläuchen besetzt ist. Der zweite Typus findet sich bei Salacia obovata Peyr. und micrantha Peyr. Hier haben wir einen geschlossenen Gefäss- bündelring, welcher noch eine zweite plattenförmige Gruppe von markständigen, umgekehrt orientirten Gefässbündeln einschliesst '). Diese löst sich bei S. micrantha Peyr. im unteren Theil des Blattstiels in mehrere kleinere Gefässbündel auf. Sie füllt einen bedeutenden Theil des vom äusseren Gefässbündelring umschlossenen Marks. Bei S. obovata Peyr. ist der äussere Gefässbündelring auf der Oberseite mehr abgeflacht und an den Seiten etwas aus- gezogen. Die markständige Gruppe von Gefässbündeln liegt seinem oberen Theile dicht an, aber in umgekehrter Orientirung. ') Aehnlich wie bei Quercus Rohur, vergl. De Candolle: Anatomie comparee des feuilles chez quelques fainilles de DicotyUdones. Planche II. Pig. 24; auch Stenzel, loc. cit. p. 19. 318 Botanisches Centralblatt. — Beiheft 5. Unter der Mitte des Blattstiels findet sich hier ein einzelner Rin^, bestehend aus einer grossen unteren und zwei kleinereu etwas eingekrümmten, oberen Gruppen von Gefässbündeln. Der dritte Typus, bei Salacia crassifolia Peyr. entwickelt, besteht aus einem oben abgeflachten, geschlossenen Gefässbündel- ring, über dessen Oberseite noch drei bis vier umgekehrt orientirte, kleine, coUaterale Gefässbündel liegen. Ein etwas ähn- liches Bild zeigt ein Querschnitt durch den Blattstiel von Juglans regin^). Im unteren Theil des Blattstiels verbinden sich alle Gefässbündel zu einem einzigen Ring. Nach aussen von den Gefässbündeln liegt eine in allen Fällen dickwandige collenchymatische Rinde, deren Zellen auf ihren Querwänden oft mit verschieden grossen einfachen Tüpfeln ver- sehen sind. Bei /Salacia obovata Peyr. findet man grosse, stark getüpfelte Steinzellen in der Rinde zerstreut; ähnliche Gebilde mit einem grösseren Lumen kommen bei dieser Art auch im Mark vor. Krj^stalle sind meist reichlich in Mark und Rinde vorhanden. C. BauderAxe. Die folgenden Angaben über die Axenstructur der Hi^po- crateacecn beruhen auf einer Untersuchung von Herbarmaterial sowohl, wie von einigen Stammstücken der S c h enck' sehen Holzsammlung. Da der Hauptzweck dieser Untersuchung darin lag, die Verbreitung der Secretelemente in der Axe festzustellen, wurden nur solche Arten eingehend untersucht, die durch ihre Blattstructur auf besondere Eigenthümlichkeiten in dieser Beziehung schliesseri Hessen. Die Kautschukschläuche sowohl, wie die ver- schiedenartigen Gerbstoffbehälter sind schon im besonderen Capitel über die Secretverhältnisse besprochen worden und be- dürfen hier keiner weiteren Erörterung. Die Structur der Axe 2) ist im Allgemeinen bei allen Arten die gleiche. Die Grundmasse des Holzes besteht aus hof- getüpfeltem Prosenchym, die Gefässe sind nicht sehr zahlreich und besitzen ausschliesslich einfache Durchbrechung. Ihre Wandung in Berührung mit Markstrahlparenchym ist hofgetüpfelt. Die Markstrahlen, wie das ja oft bei den Lianen der Fall ist, zeichnen sich durch bedeutende Höhe aus, ihre Breite liefert ein wichtiges Merkmal zur Unterscheidung von Salacia und Hippo- cratea. Bei Salacia sind sie nämlich fast ausschliesslich nur eine Zelle, bei Hippocratea^) dagegen immer drei oder mehr Zellen breit. S c h e n e k *) vermuthet schon einen solchen Unterschied ^) De CandoUe, Joe. cit. Planche II. Fig. 28. *) Weyen der Uebereinstimmun^ in der Axenstructur werden hier di« drei Gattungt-n gleichzeitig Ijeeprochin. ') Eine Ausnahme bildet Hippocratea pachnocarpa Loes. *) Schenck, H., Beiträge zur Biologie und Anatomie der Lianen, 1893. Zweiter Theil. p. IH2. Vergl. auch Mo eller, Anatomie der Baum- rinden. l.s.<<2. p. -iSS. Fritsch, Untersuchungen über das Vorkommen von Kautschuk. 319 l)ei seiner Besprechuug der Hippoc7xiteaceen-'H.ö\zer und die Unter- suchung von Herbarmaterial hat diese Vermuthung bestätigt. Bei Cumpylostemon finden wir in der Regel schmale Markstrahlen, daneben aber auch solche, die 2 — 3 Zellen breit sind. Ausser- dem sind die oberflächliche (subepidermale) Entstehung des Korkes sowohl, wie das Vorkommen von kSclerenchym im Pericykel als charakteristische Merkmale für die Hippocrateaceen zu erwähnen. Der Oxalsäure Kalk findet sich in Form von Einzelkrystallen und Drusen vor. Das M a r k g e w e b e besteht aus grossen und kleinen, mehr oder Aveniger verholzten, dünn- oder dickwandigen, etwas in axiler Richtung gestreckten Zellen, die auf allen Wänden mit ver- schieden grossen, einfachen Tüpfeln versehen sind. Nicht selten kommen Steinzellen im Marke vor {Salacia micrantha Peyr., Hippocratea pachnocarpa Loes.). Bei Hippocratea Bojeri Tulasne sind diejenigen Markzellen, die an das Holz angrenzen, dünn- "W'andig und nicht getüpfelt, weswegen beim Schneiden der innere dickwandige Theil des Markes vom Schnitte abreisst. Es kommt als Banisteria sp. abgebildet wordt n, was aber anrichtig erscheint (vergl. hierüber Radlkofer in Botanical Gazette. 1893. p. 200 ; Sohenck, Anatomie der Lianen. 1893. p. 114 (woselbst an eine Zugehörigkeit zu den Apocyveeri gedacht wird)i »nd Solered er, Sy.'^temat. Anatomie der Dicotyledoven. 1898—99. p. 188. fussnote). '^) loc. cit. p. 132, 133. und Taf. VlI. Fig. 79. Fritsch, Untersuchungen über das Vorkommen von Kautschuk. 321 nester. Diese besitzen eine in radiärer Richtung wenig gestreckte Gestalt, bei makroskopischer Betrachtung erscheinen sie rundlich. Da die Sclerenchymnester hier sowohl im Holztheil, wie im Rindentheile der Markstrahlen vorkommen, ist ein bedeutender Unterschied gegenüber dem zuletzt besprochenen Stammstiick (No. 632) vorhanden. Weiter besitzt No. 452 einen gemischten. Sclerenchymring im Pericykel, der dem Stammstück No. 632 fehlt. Trotzdem zeigt, namentlich das Bild in der Rinde — die breiten, dünnwandigen Markstrahlen die mit mehreren Sclerenchym- nestern erfüllt sind und das dazwischen liegende, mit zahlreichen Kautschukschläuchen durchspickte Gewebe der secundären Rinde — eine gewisse Aehnlichkeit mit No. 632. Auch das Stammstück No. 618, welches der Hippocratea ovata Lam. angehört, zeichnet sich durch breite Markstrahlen und die buchtige Contour des Holzkörpers ^) aus. Die secundäre Rinde ist erfüllt von Gruppen von Steinzellen, wovon einige sehr gross ixnd oft von unregelmässigem Umriss, andere klein und rundlich sind. Mitunter ähneln die Nester von grossen Steinzellen in ihrer Form denjenigen des eben besprochenen Stammstücks No. 452. Wohl zweifellos sind alle diese Stammstücke nahe verwandten Arten angehörig. Der allgemeine Bau des Holzkörpers der Hippocrateaceen ist schon grösstentheils besprochen Avorden. Die Hoftüpfel de.n dickwandigen Prosen chyms und der Gefässe haben einen rund- lichen Hof, der eigentliche Tüpfel ist spaltenförmig, so dass häufig, wenn zwei Tüpfel sich decken, innerhalb des runden Hofs ein schwarzes Kreuz zu erkennen ist. Die Gefässe stehen isolirt oder zu zweit beisammen, sind rundlich und dünnwandig im Querschnitt und zeichnen sich durch eine beträchtliche Weite aus (33 — 46 /t ; bei den Stammstücken 110- 165 lu., wo sie auch eine etwas ver- dickte Wandung besitzen); in vielen Fällen reichen sie auf dem Stammquerschnitt von einem Markstrahl zum anderen. Bei Salacia glomerata Peyr. und Hippocratea hipindensis Loes. enthalten die älteren (nächst dem Marke liegenden) Gefässe ein gelbliches Secret, welches sich in Javelle' scher Lauge nicht verändert. In der Umgebung des Markes finden sich regelmässig Gefässe mit epir.iliger Wandverdickung vor. Holzparenchym ist in der Regel nur um die Gefässe herum entwickelt. Die vorhin betrachteten Stämme mit breiten Markstrahlen und normalem Dickenwachsthum bilden bei Schenck, welcher 3 Typen von Z/awe/i- Stämmen für die Hippocrateaceen unter- scheidet, den zweiten, anscheinend die Gattung Hippocratea aus- zeichnenden Typus. Die anderen beiden Typen, von welchen gleich die Rede sein soll, glaubt Schenck der Gattung Salacia eigen. ') Schenck, loc. cit, p. 133. Taf. VII. Fig. 80. Das zu diesem Stücke- gehörige, von Schenck gesammelte (sterile) Herbarmaterial zei^t im Wesentlichen denselben Blattbau wie das im Herbarium Regium Monacens©^ befindliche Exemplar von Hippocratea ovata Lam. ^22 Botanisches Centralblatt. — Beiheft 5 Eine Furchung des Holzkörpers — Schenck's erster Typus — findet sich bei dem Stammstück No. 305 der Seh en ck'scheu Holzsammlung ^). Salacia süvestris zeigt eine schwache Buchtung des Holzkörpers. Eine auffallende Erscheinung zeigt das wahrscheinlich zu Salacia brachypoda Peyr. gehörige Stammstück No. 347 b, welches von Schenck zu seinem dritten Typus ^) gestellt wird. Es zeichnet sich dieser „durch wiederholte Cambiumbildung im Perieykel" aus. Bis zu einer beträchtlichen Dicke ist das Wachs- tlium ganz normal, die Thätigkeit des ersten Cambiums hört aber alsdann auf und es wird ein neues im Perieykel erzeugt. Dieses bildet wiederum nach innen Holz, nach aussen Bast, bis es durch -ein drittes Cambium ersetzt wird. Eine Modification findet sich nach Schenck bei einem anderen von mir untersuchten 6 cm dicken Stammstück (Schenck, Holzsammlung No. 519). Schenck sagt darüber folgendes^): „Hier stellt schon das primäre Cambium seine Thätigkeit ein, -wennder zuerst gebildete Holzkörper etwa eine Dicke von 4 — 5 mm erreicht hat, und dann werden im Perieykel fortgesetzt neue Cambien gebildet, die zur Apposition von schmalen Holz- und Bastringen führen. Auf dem Querschnitt erscheinen dieselben nicht regelmässig concentrisch angeordnet, öfters unterbrochen und nicht überall gleich dick. In dem 6 cm dicken Stamm der Fig. 83. Taf. VII zählt man etwa 15 — 18 solche secundäre Kinge. Das Zwischengewebe ist hier nur sparsam vorhanden." Auf diese Weise finden sich zahlreiche Bastinseln im Holzkörper zerstreut. Eine ähnliche Erscheinung zeigen die Herbarzweige von Salacia Regellana F. Br. et K. Seh., worauf Schenck*) auch schon hingewiesen hat. Auch Fritz Müller^) beschreibt einen ähnlichen Fall. Ausser bei der S. Regeliana, von welcher ältere, dickere Zweige vorlagen, Hess sich im Herbarmaterial keine An- deutung dieser anormalen Verhältnisse finden. In dünneren Herbar- zweigeu von Salacia Regeliana ist noch keine Spur dieser Bildung zu erkennen. Die secundäre Rinde zeichnet sich durch deu Besitz von nicht sehr weiten Siebröhren mit leiterförmigen, feinporigen Sieb- platten, die auf allen Wänden Aorkommen, aus. Nur bei Salacia ohovata Peyr. wurden auch Siebröhren mit einfachen, grobporigen Siebplatten beobachtet. Hartbastfasern sind bei manchen Arten entwickelt, bei anderen Avieder nicht. Bei den mit Kautschuköchläuchen versehenen Arten fehlen oft die Hartbast- fasern im später gebildeten Baste oder kommen nur spärlich vor®). Der Hartbast ist bei Hippocratea ovata Lam. sehr reichlich ') Schenck, loc cit. p. 132 und Taf. VII. Fie. 78. *) E..ondii. p. 133 und Taf. VII. Fig. 81. ") Ebon.la. p. 135 und Taf. VII. Fig. 83. *) loc. cit. p. 13G. *) Müller. Ueber das Holz einiger um Desterro wachsenden Kletter- pflanzen. (Bot. Zeitung. 1866. p. 59 uiui Taf. III. Fig. 7.) *) vgl. Radlkofer, L., in Sitzungsber. der mathemat. phys. Classe der k. b. Akad. d. Wiss. Bd. XIV. Heft III. 1884. p. 515 (bezüglich Parameria), Fritsch, Untersuchungen über das Voikon.meu von Kautschuk. 32 o entwickelt, wo die secundäre Rinde mit zahlreichen Nestchen von Hartbastfasern gefüllt erscheint. Verzweigte, stark getüpfelte Steinzellen linden sich auch in der secundären Rinde bei einigen Arten, allein [Hippocratea paclinocarpa Loes.) oder mit Hartbast- fasern zusammen {Salacia ohovata Peyr.). An der Grenze von secundärer und primärer Rinde liegen mehr oder weniger mächtige Gruppen von zusammengedrückten Hartbastfasern, die in manchen Fällen eine oder mehrere deutliche- Schichten bilden. Sie erzeugen mitunter eine concentrische Schichtung der secundären Rinde, namentlich bei H. indica Willd. In anderen Fällen finden wir in dieser Gegend zerstreute Gruppen von hornbastähnlichem Gewebe, welches ja nach einer Auffassung aus zusammengedrückten Siebröhren bestehen soll. Die primäre Rinde besteht aus dünnwandigen, parenchy- inatischen Zellen und ist bei sehr vielen Hippocrateaceen (ausser z. B. Hippocratea arborea Roxb. , Schimperiana Höchst, und /Salacia macrocarpa Welw.) durch das Vorkommen von reichlich verästelten, zum Theil sehr grossen Steinzellen-') ausgezeichnet. Dieselben bilden nicht selten eine etwas unterbrochene, aber docli deutliche Schicht, die einen gemischten Sclerenchymring im Pericykel darstellt. In vielen Fällen liegen diese Zellen nahe der Grenze der primären und secundären Rinde so, dass man in ersterer eine innere Zone mit Steinzellen und eine äussere ohne Steinzellen unterscheiden kann. Sie sind sehr dickwandig, verholzt, stark einfach getüpfelt und oft in axiler Richtung etwas gestreckt. Bei vielen Hippocrateaceen finden sich einfache Tüpfel in den Wänden der inneren Zellen der primären Rinde ; es bilden diese getüpfelten Zellen öfters mehr oder weniger deutliche Längsreihen (namentlich Salacia macrocarpa Welw. und Hippo- cratea paclDiocarpa Loes., wo sie unmittelbar an den Hartbast angrenzen). Sowohl in der primären, wie auch in der secundären Rinde kommen Krystalle vor und zwar Einzelkrystalle oder Drusen oder beide zugleich. In vielen Fällen kommen dieselben Krystall- gebilde in beiden Abtheilungen der Rinde vor, in manchen anderen Fällen jedoch sind sie verschieden. Im Baste bilden die krystall- enthaltenden Zellen, wie auch im Blatte ^) Längsreihen von kleinen, dünnwandigen, parenchymatischen Zellen (sogenannte „Krystall- kammerfasern"), die eine oder beide Arten der Krystallbildung enthalten . Das Korkge webe entsteht in allen untersuchten Fällen {Salacia laevigata D. C. ausgenommen) oberfiächlich. Nach Stenzel^j soll der Kork bei Hippocratea aus tieferen Riuden- zellschichten entstehen, auch Möller*) giebt für Hippocratea indica W. eine solche Entstehung an. Ich untersuchte letztere,. ■•) Stenzel, loc. cit p. 28, 29. ^) Vergl. p. 310, 317. ^) loc. cit. p 26 und 85. *) Möller, Anatomie der Baumrinden. 188>. p. 288. 324 Botanisches Centralblatt. — Beiheft 5, fand aber, dass wie bei Salacia das Korkcambium in der zweiten Rindenzellenschicht entsteht, ebenso ist es auch bei Hippocratea arborea Roxb. und Schimjjeriana Höchst. Bei Hippocrafea ariorea Roxb. beobachtete Solereder (Systematische Anatomie, p. 245) auch eine subepidermale Entstehung. Ausser- dem habe ich bei H. ovata Lam., die auch Stenzel auf die Korkentstehung untersuchte, beobachtet, dass hier, wie in den anderen Fällen, das Korkgewebe in der zweiten Rindenzellschicht entsteht^). Es erscheint demnach die Angabe von Stenzel höchst zweifelhaft und es dürfte der Kork bei allen Hippocrateaceen ober- jiachlich entstehen. Der Kork besteht aus ziemlich weitlumigen Zellen, deren tangentiale Wände oft erheblich verdickt sind, wie auch etwas die seitlichen (radiären) Wände; nicht selten sind diese getüpfelt (z B. Hippocratea ovata Lam.), In den meisten Fällen enthalten 4ic Zellen reichhch Gerbstoff; bei Salacia micrantha -) Peyr. und Regeliana F. Br. et K. Seh. sowohl, wie bei den Stammstücken No. 236, 347b und 519 der Schenck'schen Holzsammlung ist •ein röthlich gelbes Secret vorhanden, welches der Rinde dieser Arten eine auffallende Farbe verleiht. Es ist dieses Secret aber nicht im Lumen der Koi'kzelle abgelagert, sondern in der inneren verdickten Wandung derselben. Nach längerer Behandlung mit Alkohol, wie Loesener^) schon erwähnt hat, verschwindet die gelbliche Farbe und die Wände der Korkzellen erscheinen jetzt ganz farblos. Es ist bemerkenswerth, dass diese Korkbeschaffen- heit nur bei Salacia vorkommt, und zwar nur bei kautschuk- führenden Arten des Herbarmaterials. Es lässt sich darauf hin durch Analogie der Schluss ziehen , dass die drei oben erwähnten kautschukführenden Stammstücke*) (No. 236, 347 b und 519) auch Salacia- Krten angehören müssen. Möller^) beobachtete bei Hippocratea indica W. die Bildung von Ringborke; die vorhandenen Exemplare waren zu jung, um .i^.'6?)l)-^ Einzelkrys t. zahlr. in Ep, u. Weichb., wenige im Mesophyll ; Körp er chen zahlreich, mittelgross; Nerven eingebettet, Skier, nur unterseits, englumig; Gerbst, spärl. im Weichb. u. den oberen Zellen des Schw. G. ; Markzellen dickw., getüpfelt, mit spärl. Einzelkryst. ; secund. Rinde mit mächtigen Gruppen v. Skier. Zellen in den Fort- setzungen der grösseren Markstrahlen, die mit dem an der Grenze v. prim. u. secund. Rinde sich findenden continuir- lichen gemischten Skier. Ring sklerenchymatische Bogen bilden ; prim. Rinde mit Einzelkryst. Hippocratea obtusifolia Roxb. Hb. Wight, No. 465, Penin. Ind. Orientalis. Kautsc huk s ciil. nur in der Axe; ob. u. unt. Ep - Zellen polygonal, gross, Aussenw. sehr stark verdickt; Sp.- Oeff. zieml. gross, oft v. besonders angeordneten Zellen umgeben; Hyp. fehlt; P. G. 2 seh. feinbuehtig; Körperchen ziemlich zahlreich, mittelgross; Nerven eingebettet, Skier, beiderseits, v. der Fläche mit Einzelkrj'-st. gepflastert erscheinend; Einzelkryst. in Mesophyll und Weichb., Drusen in Ep. u. Weichb.; keine besonderen Gerbstoffze llen ! Secund. Rinde mit zieml. zahlreichen Kautschukschi., Gruppen v. Hartbastfasern, Hornbast u. stabförmigen Einzelkryst.; an der Grenze v. secund. u. prim. Rinde Gruppen v. Skler.-Zellen; Holz mit zahlreichen Gefässen. Hippocratea obtusifolia Roxb. var. Richardiana Loes. {ß crassior Loes.). Hildebrandt, No. 2581, Voi-fluss (Taita.) Hyp. oberseits 1 seh., Zellen gross, rundl , dünnw., v. der Fläche polygonal, so gross wie die Ep.-Zellen ; P. G. 2 — 3 seh. Zellen bedeutend länger gestreckt; nur Einzelkryst. im Weichb.; Gerbst, spärl. überall; sonst wie die Art. Axe nicht untersucht. Hippocratea obtusifolia Roxb. var. harbata Benth, leg. Dr. B e c k 1 e r , Australien. Ep.-Zellen bedeutend kleiner ; S p. - 0 e f f. mittelgross ; Hyp. 1 — 2 seh. oberseits, Zellen rundl., stark verdickt, v. der Fläche polygonal, meist grösser wie die Ep.-Zellen; P. G. 1 — 2 seh., Zellen stellenweise getheilt, feinbuehtig, langgestreckt ; 342 BotauiBches Ceiitralblatt. — Beihtft 5. Nerven weniger dicht mit Kryst. gepflastert; Einzelkryst. in der Ep., Mesophyll u. Weichb. ; Drusen in Weichb. u. Hyp.; Gerb stoffzel len im oberen u. unt. Theil des Scliw. G. Sonst wie die Art. Axe nicht untersucht. Hi^jjocratea ovato Lam. 1. Curtis, No. 474, Florida. 2. Eggers, No. 84'-^, Portorico. Blatt spinnt; ob. u. unt. E p.- Zelle n polygonal;, mittelgross, Seitenw. mitunter getüpfelt; Sp.Oeff. zieml. klein, meist nur mit mehreren Nachbarzellen: Hyp. 12 scl:._, Zellen dickwandige viel grösser als die Ep. Zellen, polygonal; P. G. feinbuchtig; Kr y Stalldrusen oft gross, im Mesophyll u. Weichb., fehlen in den Ep. -Zellen; Kör})erchen reichlich, mittelgross; Nerven durchgehend^ zwischen den Hartbastelemcnteu finden sich Kaut- schukschi. ; Mar kz e 11 en relativ dünnw., mit Drusen u. Einzelkryst., secund. Rinde mit zerstreuten Hartbastfasern u. Kautschukschi. ; an der Grenze v. prim. u. secund. Rinde bildet Hornbast eine deutl. Seh.; prim. Rinde mit Drusen u. Einzelkryst. Hippocratea ovata Lam. var. er assifolia Peyr. MartiuS;, Brasilien;, Minas Geraes. Ep.-Zellen zieml. gross, SeiteuAv. getüpfelt; Sp. -Oeff. zieml. gross^ oft v. etwas besonderen Zeilen umgeben; Nerven schwächer; sonst wie die Art. Axe nicht untersucht. Hippoc ratea ovata Lam. var. pn r v Iflo ra Peyr. Marti US, Brasilien. Para. Skier, am Nerv oberseits stärker entwickelt; sonst wie die Art. Axe nicht untersucht. Hipjjocrafea pa chnocarpa Loes. Zenker, No. 1072, Kamerun. Blatt spinnt stark. Ob. u. Unt. Ep. Zellen polygonal. mittelgrosS;, höher wie bi-eit : Sp. -Oefi". mittelgross, oft v. be- sonders angeordneten Zellen umgeben ; Hyp. oberseits 1 seh., Zellen gross^ quergestr.^ zieml dünnw., ungefähr so gross wie die Ep -Zellen ; P. G. 2 seh., Zellen schmal; Körperchen reichl., mittelgross; Nerven durchgehend, Skier, nur unterseits, da- zwischen Kautschukschi; Drusen, feiilen in der Ep. ; Gerbst, fspiirl.; Markzellen dickwandig, mit Stcinzellen und mit Drusen u. Einzelkryst.; Markstrahlen mit Einzelkryst.; secund. Rinde mit Skier. Zellen u. zerstreutcMi Kautschnkschl., an seiner Grenze Gruppen v. zusammengedrückten Bastfasern; prim. Rinde mit Drusen. li i j) pocr atea iSch im per ia)i n Höchst. Seh im per, H5, Abyssinien. B 1 a 1 1 b a u subcentr. ; 0 b. u. Unt. E p. - Z e 1 1 e n polygonal, raittelgross. Aussen wand sehr stark verdickt ;S p.- 0 eff. mittelgross, v. mehreren Nachbarzellen umgeben; Hyp. nur oberseits in der Fritsch, Untersachungen über das Vorkommen von Kautschuk- 343 ^ähe der Nerven, Zellen gross, rundl., ungefähr so gross wie die Ep.-Zellen; P. G. oberseits 3 seh., unterseits 2 — 3 seh., fein- buchtig, äuss. Seh. oberseits in's Hyp. übergehend ; Körperchen zahlreich, sehr klein; Nerven eingebettet, mit Einzelkryst. ge- pflastert, Skier, beiderseits; Einzelkryst. im Mesophyll und Weichb. ; Drusen in Ep., Mesophyll und Weichb. ; Gerbst nur im grosszelligen Schw. G.; Markzeilen dickwandig mit Einzelkryst.; secund. Rinde mit zerstreuten Hartbastfasern, an seiner Grenze Gruppen v. zusammengedrückten Bastfasern: prim. Rinde ohne Skier. Zellen mit Drusen und Einzelkr3^st. Hippocratea tenuiflora Mart. Martius, Brasilien, Para. Blatt bau subcentr. ; Ob. u. Unt. Ep. -Zellen polygonal, mittelgross ; Sp.-Oeff. beiderseits, mittelgross, mit mehreren. Nachbarzellen; Hyp. fehlt; P. G. undeutl. ausgebildet; Kör- perchen sehr spärl., zahlreiche Stärkekörner in den Zellen; Nerven unterseits durchgehend, Skier, fast einen Ring um das Gefässbündel bildend; Einzelkryst. in Ep. u. Weichb.; Drusen in Mesophyll u. Weichb.; Gerbst, fast ausschliessl. in den oberen Zellen des Mesophylls; Markzellen stark T-erdickt und getüpfelt ; secundäre Rinde mit Gruppen v. Skler.-Zellen in den Fortsetzungen der Markstrahlen, die mit dem an der Grenze v. prim. u. secund. Rinde sich befinden- den Skler.-Riug- Bogen bilden; nach aussen v. dem Skler.-Ring mächtige Gruppen v. zusammengedrückten Bastfasern, die früheren Gefässbündel bezeichnend; primäre Rinde mit spärl. Einzelkryst. Tl. zahlr. Stärkekörnchen. Hippocratea vel utina Afz. Zenker, No. 1390, Kamerun. Ob. Ep. -Zellen polygonal, Unt. etwas bogig, mittelgross; beiderseits mit einfachen und Sternhaaren ; S p. - O e f f. mittelgross, meist von mehreren Nachbarzellen umgeben; Hyp. oberseits 1 seh., Zellen gross, quergestr., zieml. dickwandig, v. der Fläche polygonal, grösser wie die Ep.-Zellen, Seitenw. getüpfelt; P. G. 1 seh., Zellen schmal, feinbuchtig; Körperchen sehr spärl., mittelgross; Nerven durchgehend, beiderseits mit Collenchym, kein Skier., unterseits vorspringend, oberseits eine Vertiefung ; Kryst. einzeln in der Ep.; Drusen in Mesopyhll u. Weichb.; Gerbst, überall ; verschleimte Zellen im Mesophyll ; mächtige Gruppen v. zusammengedrückten Bastfasern an der ■Grenze der secund. Rinde. Kein Skier, in der Rinde! ^ Hippocratea W armingii Peyr. Martius, Brasilien, Rio de Janeiro. Kautschuksch 1. nur in der Axe! Blatt bau subcentr; Ob. u. Unt. Ep.-Zellen polygonal, mittelgross, Seitenw. ge- tüpfelt; Sp.-Oeff. gross, oft von besonders angeordneten Zellen umgeben; Hyp. oberseits 1 seh., Zellen gross, quergestr., etwas verdickt, ungefähr 2 Mal so gross als die ob. Ep.-Zellen; P. G. Bd. XI. Beiheft 5. Bot. Centralbl. 1901. 23 344 Botanisches Centralblatt. — Beiheft 5. undeutl. entwickelt; Körperchen sehr spärl.; Nerven ein- gebettet, springen oberseits vor, Skier, schwach, nur unterseitsr Einzelkry stalle in Ep. u. Weichb. ; Drusen im Mesophyll; Gerbstoff Zellen bilden eine oft doppelsch. Lage in der Mitte des Mesophylls; secundäre Rinde mit zahlr. Kautschukschi, und Einzelkrystalle und mit tangentialen Gruppen v. zusammen- gedrückten Bastfasern; an der Grenze v. primärer u. secund. Rinde finden sich zerstreute Skler.-Zellen; prim. Rinde mit Emzelkryst. Hippocratea W elicits cliii Engl, leg. Staudt, No. 785, Kamerun. Ob. u. Unt. Ep.- Zellen unregelmässig polygonal, gross, Seitenw. getüpfelt, Cuticula tritt zapfenf zw. den Zellen ein ; 8p.-0eff. gross, v. besonders augeordneten Zellen umgeben: Hyp. 1 seh., Zellen rundl., zieml. dünnw., grösser wie die Ep.- Zellen, Seitenw. getüpfelt; P. G. 1 — 2 seh., buchtig; Körperchen unregelmässig, spärl.; Nerven eingebettet, Skier, schwach ober- seits, stark unterseits; Einzelkry st. in Mesophyll und Weichb., spärl.; Drusen einzeln in der ob. Ep. u. im Weichb.; Gerbst, in grossen Zellen des Schw. G., die ober- u. unterseits eine mehr oder weniger continuirliche Seh. bilden; Mark Zeilen zieml. ver- dickt und getüpfelt; secund. Rinde mit zerstreuten Hartbast- fasergruppen und tangentialen Platten v. zusammengedrückten Gruppen v. Bastfasern. II. Campylostemon Welw. Frucht unbekannt; Fruchtknoten dreifächerig mit 6 — 8 Samenanlagen in zwei Reihen in jedem Fache. Blattbau bifacial. Hypoderm. Keine Krystalle in der Epidermis. Untere E p i d ermis Zeilen grösser als die oberen, Krystalle im Weichbast. Vorwiegend Drusen. Schmale (1 — 3 Zellen breite) Mar k strahlen. Keine Sklerenchymzellen in der Rinde. Campylostemon W arneckeanum Loes. sp. nov. Warn ecke, No. 157, Togo. Blatt spinnt stark; ob. u. unt. Ep. -Zellen polygonal, zieml. klein : Sp. -Oeff beiderseits, mit Nebenzellen ; Hyp. ober- seits 1-sch., dünnw., Zellen grösser wie die Ep.-Zellen ; P. G. 2 seh., feinbuchtig; Körperchen klein, nicht sehr reichlich; Nerven durchgehend, Skier, beiderseits, unterseits theilweise d. Kautschukschi, ersetzt; Drusen häufig im Mesophyll, Weichb. u. Hyp., Einzelkry st. spärl. im Weichb.; Kautschukschi, im Mesophyll; Markzellen dünnw. mit Einzelkryst. ; an der Grenze v. prim. u. secund. Rinde zerstreute Gi'uppen v» zusammengedrückten Bastfasern; prim. Rinde mit Drusen. III. Salacia Linn. Frucht eine 1 — 3 fächerige, nicht aufspringende Steinfrucht. Blattbau meist bifacial. Hypoderm fehlt ausser bei zwei Fritsch, Untersuchungen über das Vorkommen von Kautschuk. 345 Arten. Krystalle fehlen in der Regel in der Epidermis. Krystalle im Weichbast. Vorwiegend Drusen, Einzelkrystalle sehr selten. Schmale Markstrahlen. Sklerenchymzelleu in der primären Rinde. Salada amy gdalina Peyr. Riedl, Brasilien. Ob. u. unt. Ep.- Zellen polygonal, zieml. klein, etwas höher wie breit; Sp. -Oeff. mittelgross, mit mehreren Nachbar- zellen; P. G. 2 seh., Zellen zieml. lang, glattwandig; Körperchen mittelgross, reichlich; Nerven eingebettet klein, Skier, oberseits sehr schwach, unterseits halbmondförmig; Drusen zieml. häutig in Mesophyll u. Weichb. ; verzweigte, englumige, nicht getüpfelte Skier. -Zellen durchsetzen das Mesophyll u. bilden beiderseits unter der Ep. ein zieml. dichtes Geflecht; Markzellen dickw. mit Drusen; Markstrahlen mit Einzelkryst. ; secund. Rinde mit Hartbastfasern und unregelmässig vertheilten Gruppen v. zusammengedrückten Bastfasern; prim. Rinde mit Drusen. Salacia anomala Peyr. Coli. R. Spruce, 2097, Brasilien. Blatt spinnt stark; ob. u. unt. Ep.- Zellen buchtig, mittel- gross, etwas Mach auf dem Querschnitt ; S p. - 0 e f f. mittelgross, oft V. besonders angeordneten Zellen umgeben ; P. G. 1 — 2 seh., buchtig; Körper chen mittelgross, reichl. im P. G. ; Nerven unterseits durchgehend, Skier, beiderseits schwach; Kautschuk- schi, im Weich- u. Hartbast; Drusen im Weichb., sonst fehlend; Kautschukschi, im Mesophyll; Markzellen dick- wandig, ohne Krystalle; secund. Rinde mit Gruppen v. zusammengedrückten Hartbastfasern;, unregelmässig vertheilt ; prim. Rinde mit Drusen. Salacia arborea Peyr. 1. Martins, Brasilien, Rio de Janeiro. 2. Riedl, 1086, Brasilien. Ob. u. unt. Ep,-Z eilen buchtig mit Randtüpfeln, mittel- gross; Sp. -Oeff. mittelgross, v. besonderen Zellen umgeben; P. G. 1 — 2 seh., glattwandig; Kör per chen mittelgross, spärlich; Nerven unterseits durchgehend, Skier, oberseits schwach ; Drusen spärlich in Mesophyll u. Weichb. ; secund. Rinde mit zerstreuten Skler.-Zellen, an der Grenze v. prim. u. secund. Rinde finden sich zerstreut grosse u. kleine Skler.-Zellen, ferner Gruppen v. zusammengedrückten Bastfasern; Drusen sehr reichlich in der ganzen Rinde; Korkzellen mit stark verdickter Innenmembran, Seitenw. getüpfelt. Salacia attenuata Peyr. Martins, Brasilien, Rio Negro; obs. ined. 2919. Kautschukschi, nur in der Axe ! Ob. u. unt, Ep.- Z eilen polygonal, einige oft sklerosirt, zieml. klein, auf der unt. Ep. zahlr. Korkwarzen; Sp.-Oeff. mittelgross, v. mehreren 23* 346 Botanisches Centralblatt. — Beiheft 5. Nachbarzellen umgeben ; P. G. 2 seh., glattwandig ; Körpe rohen zieiiil. klein, reichlich im P. G. ; Nerven unterseits durchgehend, Skier, beiderseits; Drusen im Mesophyll, Kry stall eben im Weichb. ; einige Mesophyllzellen etwas grösser, sklerosirt u. deutl. getüpfelt; secund. Rinde mit Gruppen v. Hartbast- fasern u. im älteren Theil zerstreute Kautschukschi., an seiner Grenze Gruppen v. zusammengedrückten Bastfasern ; p r i m. Rinde mit grossen und kleinen Skler.-Zellen. Salacia bip i ndensis Loes. Zenker, No. 1680, Kamerun. Ob. u. unt. Ep. -Zellen buchtig, mittelgross; Sp.-Oeff. zieml. klein, mit 4 Nebenzellen ; P. G. 2 seh , Zellen klein, fein - buchtig; Körper che n verschieden gross, zieml. reichl. im P. G. ; Nerven unterseits durchgehend, Skier, unterseits stark entwickelt; Drusen im P. G. u. Weichb. ; Holzge fasse zeigen Thyllen- bildung; secund. Rinde mit Gruppen v. Hartbasttasern; an der Grenze v. prim. u. secund. Rinde findet sich eine fast continuirl. Seh. v. zusammengedrückten Bastfasern. Salacia Calypso D. C Hildebrandt, No. 3287, Madagascar. Blatt spinnt stark; ob. u. unt. Ep.- Zellen stark buchtig, mit Randtüpfeln, mittelgross; Sp.-Oeff. mittelgross, v. mehreren Nachbarzellen umgeben ; P. G. 2 seh.;, Zellen klein, glattwandig ; Körper che n gross, sehr reichlich; Nerven eingebettet, Skier. nur unterseits, Holzkörper sehr dicht; Kautschukschi, am Nerven u. reichliche Zweige davon im Mesophyll ; Drusen im Mesophyll u. Weichb. ; Markzellen dickw., mit Drusen; Mark- strahlen mit Einzelkryst. ; secund. Rinde mit unregelmässig vertheiltem Hornbast; prim. Rinde mit Drusen u. Einzelkryst. Salacia camp estris Walp. 1. Pohl, Brasilien, Prov. Goyaz. 2. Riedl, Brasilien. Ob. Ep. -Zellen buchtig mit Randtüpfeln, unt. polygonal, mittelgross; Sp.-Oeff. mittelgross, dicht gehäuft, v. mehreren Nachbarzellen umgeben ; P. G. 3 seh., glattwandig-feinbuchtig ; Körperche n klein, reichlich; Nerven eingebettet, Skier, unter- seits sehr stark, oberseits schwach; Drusen in der Ep., im Mesophyll u. Weichb.; Markzellen theils dünnw., theils dickw. u. getüpfelt; secund. Rinde mit zerstreuten Bastfasergruppen; an der Grenze v. prim. u. secund. Rinde finden sich mächtige Gruppen v. vveisswandigen, zusammengedrückten Bast- fasern. Salacia cognata Peyr. Riedl, 658, Brasilien. Ob. Ep. -Zellen stark buchtig mit Randtüpfeln, unt. abge- rundetpolygonal, mittelgross; Sp.-Oeff. mittelgross, v. mehreren Nachbarzellen umgeben; P. G. 1 — 2 seh., glattwandig; Körper- Fritsch, Untersuchungen über das Vorkommen von Kautschuk. 347 eben klein , sehr spärlich ; zahlr. Stärkekörnchen vorhanden ; Nerven eingebettet, Skier, fast nur imterseits ; Einzelkryst. im Mesophyll; Drusen im Mesophyll u. Weichb. ; Nadeln in der ob. Ep. ; Markzellen dickw. u. getüpfelt; im Pericykel ündet sich ein gemischter Skler.-Ring. Salacia crassifolia Peyr. 1. Martins, Brasilien, Minas Geraes. 2. Riedl, 2478, Brasilien. Blattbau subcentr. ; ob. u. unt. Ep.- Zellen polygonal, zieml. klein, höher wie breit; Sp. -Oeff. mittelgross, v. mehreren Nachbarzellen umgeben; P. G. oberseits 3 seh., unterseits 4 seh., Zellen zieml. breit, glattwandig ; Körper chen gross, zieml. reichlich; Nerven eingebettet, klein, Skier, oberseits schwach; Drusen in Mesophyll u. Weichb.; verzweigte, englumige, nicht getüpfelte S kler.- Z eilen durchsetzen das Mesophyll u. bilden beiderseits unter der Ep. ein dichtes Geflecht; Markzellen dickwandig; secund. Rinde mit Hartbastfasern und unregel- mässig vertheiltem Hornbast. Salacia dehiliis Walp. leg. Zenker et Stau dt, No. 721, Kamerun. Ob, u. unt. Ep. -Zellen schwach buchtig, mittelgross, Seitenw. getüpfelt; Sp. -Oeff. zieml. klein, v. einer Anzahl Nebenzellen, deren v. der Schliesszelle abgekehrte Wandung ver- dickt ist, fast kreisförmig umgeben; P. G. 2 seh., Zellen schmal u. ziemlich lang, glattwandig; Körper chen mittelgross, reichl. im P. G. ; Nerven eingebettet, Skier, fast einen Ring bildend; Drusen in Mesophyll u. Weichb.; an der Grenze v. prim. u. secund. Rinde findet sich ein fast continuirlicher, gemischter Skler.-Ring und einige unbedeutende Gruppen v. zusammen- gedrückten Bastfasern. Salacia dulcis Benth. 1. Martins, Brasilien (Rio Negro ?). 2. coli. Spruce, Rio Negro, prope Barra. Ob. Ep,- Zellen buchtig, unt. polygonal, mittelgross, Cuti- cula oberseits schwach gestreift; Sp. -Oeff. mittelgross, v. be- sonderen Zellen schichtenartig umgeben; P. G. 2 seh., äuss. Seh, oft viel länger wie die inn. , glattwandig - etwas buchtig; Körperchen mittelgross , spärlich, zahlr. Stärkekörnchen im Mesophyll vorhanden; Nerven unterseits durchgehend, Skier, beiderseits, oberseits schwach; Drusen überall häufig (auch in der Ep.); verzweigte, ungetüpfelte, englumige Skier. -Zellen finden sich zieml. reichl. im P. G., sehr spärl, unterseits; secund. Rinde mit zerstreuten Gruppen v. Hartbastfasern, an seiner Grenze Gruppen v. zusammengedrückten Fasern ; prim. Rinde mit vereinzelten Skier.- Zellen; Korkzellen mit stark verdickter Innenmembran, Seitenw. getüpfelt. 348 Botanisches Centralblatt. — Beiheft 5. Salacia Dusenii Loes. Zenker, No. 1791, Kamerun. Ob. u. unt. Ep.- Zellen buchtig, mittelgross; Sp. -Oeff. mittelgross, mit mehreren Nachbarzellen ; P. G. 2 scIi., Zellen klein, innere Seh. locker; Körperchen mittelgross, reichl. im P. G. ; Nerven eingebettet, Skier, nur unterseits, halbkreisförmig; Drusen in Mesophyll u. Weichb. ; an der Grenze v. prim. u. secund. Rinde einen fast continuirlichen, gemischten Skler.- Ring; die jüngeren Korkzellen mit sehr stark verdickter Innenmembran, die älteren relativ dünnwandig. Salacia elliptica Peyr. Marti US, Brasilien, Rio de Janeiro. Ob. u. unt. Ep.- Zellen polygonal, klein, höher wie breit, Aussenw. stark verdickt; Sp. -Oeff. mittelgross, mit mehreren Nachbarzellen; P. G. 3 seh., glattwandig ; Körperchen ver- schieden gross, sehr reichl. im P. G. ; Nerven eingebettet, Skier, beiderseits; Drusen häufig im Mesophyll u. Weichb. ; verzweigte, zieml. weitlumige, nicht getüpfelte Skier. -Zellen durchsetzen das Mesophyll u. bilden beiderseits unter der Ep. ein zieml. dichtes Geflecht; Markzellen dickw, und getüpfelt, mit Drusen u. grossen Einzelkryst. ; secund. Rinde u. innerer Theil der prim. Rinde mit zahlreichen kleinen und zerstreuten grossen Skler.-Zellen. Salacia elliptica Peyr. var. ohlongifolia Mart. Martins, Brasilien, Bahia. Skier, des Bündels weitlumig ; sonst wie die Art. Axe nicht untersucht. Salacia flavescens Kurz. 1. Wall. Cat. No. 4338b. 2. Hb. Helfer, No. 897. Ob. u. unt. Ep.-Zellen polygonal-buchtig, mittelgross, Aussenw. sehr stark verdickt u. auf der Oberseite getüpfelt, Seitenw. getüpfelt, Cuticula tritt zapfenf. zw. den Zellen ein ; 8 p.- Oeff. zieml. klein, oft v. besonders angeordneten Zellen umgeben; P. G. 2 seh., Zellen klein, feinbuchtig; Körperchen zieml. gross, reichlich im P. G. ; Nerven eingebettet, Skier, oberseits schwach, unterseits halbkreisförmig ; Drusen in der unt. Ep., Mesophyll u. Weichb.; secund. Rinde mit vereinzelten oder zu zweit liegenden Bastfasern; im Pericykel ein ge- mischter, continuirlicher Skler.-Ring; Korkzellen dünnw^. Salacia flor ihunda W. et A. var. densiflora Wall. Wall. Cat., No. 4224. Ob. u. unt. Ep. -Zellen buchtig mit Raudtüpfeln, mittel- gross, vSeitenw. getüpfelt; Sp.-Oeff. mittelgross, mir mehreren Nachbarzellen; P. G. 2 seh., Zellen klein, feinbuchtig; Körper- chen raittelgross, spärl. ; zahlr. Stärkekörnchen im Mesophyll vor- handen; Nerven unterseits durchgehend, Skier. beiderseitvS ; Fritsch, Untersucliungen über das Vorkommen von Kautschuk. 349 Drusen in der unt. Ep., im Mesophyll u. Weichb. ; im Peri- cykel ein gemischter, continuirl. 8kler.-Ring; Korkzellen dünnw. Salacia flor ihn nda W. et A. var. longifoli a Wall. WaU. Cat., No. 4225. Blatt stimmt mit letzterer anatomisch vollständig überein. Axe nicht untersucht. Salacia flor ihunda W. et A. var. pomifera Wall. Hb. Wight, No. 467, Peninsula Ind. Orient. Drusen seltener, sonst wie vorige. Axe nicht untersucht. Salacia f htm inen sis Peyr. Riedl, Brasilien. Kautschukschi, nur in der Axe! Ob. u. unt. Ep.- Z eilen polygonal, einige oft sklerosirt, mittelgross; Sp.-Oeff. mittelgross, v. mehreren Nachbarzellen umgeben; P. G. 2 seh,, glatt- Avandig: Körpe rohen zieml. gross, reichl. im P. G. ; Nerven unter- seits durchgehend, Skier, unterseits bogenförmig, oberseits schwach ; Drusen im Mesophyll u. Weichb., sehr grosse in der obersten Palissadenschicht ; einige Mesophyllzellen etwas grösser, sklerosirt u. deutl. getüpfelt-, Markzellen theils dünnw., theils dickw. u. klein getüpfelt; secund. Rinde mit zerstreuten Kautschukschi. u. Gruppen v. Hornbast; prim. Rinde mit ver- einzelten, weitlumigen Skler.-Zellen ; Korkzellen dünnw. Salacia gahunensis Loes. f. teneriflora Loes. Zenker, No. 1216, Kamerun. Ob. u. unt Ep. -Zellen polygonal (abgerundet), zieml. gross, Zellen der ob. Ep. etwas höher wie breit; Sp.-Oeff. klein, mit mehreren Nachbarzeüeu ; P. G. 1 seh., Zellen nicht sehr lang, feinbuchtig; Körpe rc he n gross, unregelmässig, reichlich; Nerven unterseits durchgehend, Skier, oberseits schwach, unter- seits bogenförmig; Drusen, grosse und kleine, überall (auch in den Ep. -Zellen); Gerbst, fehlt; secund. Rinde mit einer fast continuirl. Schicht v. zusammengedrückten Bastfasern ; im P e r i • c y k e 1 ein gemischter continuirl. Skler.-Ring ; Korkzellen auf allen Wänden etwas verdickt. Salacia cflomer ata Peyr. Martins, Brasilien, Rio de Janeiro. Ob. u. unt. Ep. -Zellen polygonal, zieml. klein, höher wie breit, Aussenw. stark verdickt; Sp.-Oeff. mittelgross, v. mehreren Nachbarzellen umgeben; P. G. 2 seh., glattwandig; Körperchen verschieden gross, sehr reichl. im P. G., spärlicher im Schw. G. ; Nerven eingebettet, klein, Skier, oberseits schwach ; Drusen im Mesophyll u. Weichb. ; verzweigte, englumige, nicht getüpfelte Skler.-Zellen durchsetzen das Mesophyll und bilden beider- seits unter der Ep. ein dichtes Geflecht; Markzellen dickw. mit Einzelkryst. ; secund. Rinde mit zerstreuten Hartbastfasern, Hornbast unregelmässig vertheilt: prim. Rinde mit Drusen. 350 Botanisches Centralblatt. — Beiheft 5. Salaci a g r a n d tf lor a Pe yr. 1. coli. R. Spruce, Prov. Rio Negro. 2. Marti US, Brasilien, Rio Negro, obs. ined. 2997. Ob. u. unt. Ep. -Zellen polygonal, nicht sehr gross r Sp. -Oeff. zieml. gross, mit mehreren Nachbarzellen; P. G. 1 sch.^ 'Zellen langgestreckt, glattwaudig; Körperchen klein, sehr spärlich; Nerven unterseits durchgehend, Skier, beiderseits nicht sehr stark; Drusen spärlich im Mesophyll u. Weichb. ; ver- zweigte, weitlumige, ungetüpfelte Skier. -Zellen durchsetzen das Mesophyll u. bilden beiderseits unter der Ep. ein lockeres^ Geflecht; Markzellen dickw. mit Einzelkryst. ; secund. Rinde mit unregelmässig vertheiltem Hornbast ; p r i m. Rinde mit Drusen. Salacia grandifolia Peyr. 1. Marti US, Brasilien, Rio de Janeiro. 2. Riedl, 659, Brasilien. Ob. u. unt. Ep. -Zellen polygonal, nicht sehr gross, oft sklerosirt und getüpfelt; Sp.-Oeff. mittelgross, v. besonder» angeordneten Zellen umgeben; P, G. 1 seh., glattwandig; K ö r p e r c h e n mittelgross, spärlich ; Nerven eingebettet, Skier, beiderseits; Drusen zahlr. im Mesophyll u. Weichb. ; verzweigte^ englumige, ungetüpfelte Skier. -Zellen bilden unter beiden Epidermisplatten ein lockeres Geflecht; Markzellen relativ dünnw. ohne Kryst. ; secund. Rinde mit zerstreuten Hartbast- fasergruppen u. unregelmässig vertheiltem Hornbast; prim. Rinde mit grossen Skier. -Zellen. Salacia Kraussii Höchst. Hb. Zuccarinii, Uralass Riv., Natal. Blatt spinnt schwach; ob. u. unt. Ep.- Zellen buchtig mit Randtüpfeln, mittelgross, Aussenw. sehr stark verdickt ; S p.- Oeff. zieml. gross, v. besonderen Zellen umgeben: P. G. 2 sch..> feinbuchtig-glattwandig ; Körperchen verschieden gross, reich- lich; Nerven eingebettet, Skier, beiderseits; Kautsc hukschL am .Nerv u. reichliche Verzweigungen im Mesophyll; Einzel- kryst. in der unt. Ep. u. am Nerven, Drusen im Mesophyll u. am Nerv; Markzellen relativ dünnwandig; secund. Rinde mit Hartbastfasergruppen, Kautschukschi. u. unregelmässig ver- theiltem Hornbast; prim. Rinde mit Drusen. Salacia lacunosa Peyr. Rob. Schomburgk, No. 496, Guyana angl. Ob. u. Unt. Ep.- Zellen polygonal, höher wie breit,; S p. - 0 e ff. mittelgross, v. mehreren Nachbarzellen umgeben ; P. G. 2 seh., glattwandig; Körperchen mittelgross, reichlich; Nerven eingebettet, zieml. klein, Skier, oberseits sehr schwach; Drusen spärl. im Mesophyll u. Weichb.; verzweigte, englumige nicht getüpfelte Skier. -Zelle n durchsetzen das Mesophyll u. bilden beiderseits unter der Ep. ein zieml. dichtes GeHecht; M a r k z e 1 1 e n dickwandig u. getüpfelt, mit Drusen ; an der Grenze Fritsch, Untersuchungen über das Vorkommen von Kautschuk. 351 V. prim. u. secund. Rinde finden sich Gruppen v. grossen ii^ kleinen Skler.-Zellen ; Korkzellen allseits etwas verdickt. Salacia laevig ata D. C. Martins, Brasilien . Ob. u. Unt. Ep.- Zellen bnchtig-, mittelgross; Sp.-Oeff. mittelgross, v. besonders angeordneten Zellen umgeben; P. G. 2 seh., glattwandig-buchtig; Kürperchen zieml. klein, reich].; Nerven unterseits durchgehend, Skier, oberseits sehr schwach; Drusen in Ep., Mesophyll u. Weichb. ; nicht verzweigte, un- getüpfelte, etwas weitlumige Skler.-Zellen im ob. Theil des Mesophylls, die aber kein Geflecht unter der ob. Ep. bilden; unterseits kleine^ rundl,^ getüpfelte Skler.-Zellen sehr zerstreut; prim. Rinde mit zahlreichen Gruppen v. grossen u. kleinei'en Steinzellen; Kork entsteht aus tieferen Rindenzellschichten,, Zellen dünnwandig. Salacia laxiflor a Peyr. R. Spruce, in vicin. Obidos, Para, Brasilien. Ob. u. Un t Ep.- Zellen polygonal;, mittelgross, Cuticula mehr od. weniger gestreift; Sp.-Oeff. ziemlich grosS;, rundl., v. be- sonders angeordneten Zellen umgeben; P. G. 2 seh., Zellen klein^ etwas buchtig ; K ö r p e r c h e n mittelgross, reichlich ; Nerven eingebettet, Skier, beiderseits; Drusen nicht häufig in Meso- phyll u. Weichb.; secund. Rinde mit vereinzelten Hartbast- fasern ; an der Grenze v. prim. u. secund. Rinde bilden Gruppen v. zusammengedrückten Bastfasern eine deutliche Schicht; prim. Rinde mit Gruppen v. grossen Steinzellen; Korkzellen mit verdickter Innenmembran. Salacia macr ocarpa Welw. A. V. Mechow^ No. 502, West-Afrika^, Cambo-fluss. Blatt spinnt stark; ob. u. unt. Ep. -Zellen stark buchtig mit Randtüpfeln, mittelgross, Aussenw. sehr stark verdickt, Cuti- cula unterseits schwach gestreift; Sp.-Oeff. mittelgross, v. be- sonderen Zellen umgeben; P. G. 2 seh., glattwandig; Körperchen mittelgross, reichl. im P. G. ; Nerven unterseits durchgehend, Skier, beiderseits; Drusen im Mesophyll u. Weichb.; Kaut- schukschi, am Nerven u. Verzweigungen im Mesophyll ; M a r k - Zellen dickwandig, mit Drusen u. Einzelkryst. ; Markstrahlen mit Einzelkryst.; secund. Rinde mit Hartbastfasern u. Kaut- schukschi., Hornbast bildet darin eine deutl. Schicht; prim. Rinde ohne Skler.-Zellen, mit Drusen. Salacia Martiana Peyr. 1. Martii Hb. Florae Brasil., No. 1278. 2. Martins, Brasilien, Rio Negro. Ob. u. Unt. Ep.- Zellen polygonal, mittelgross, Aussenw. sehr stark verdickt, Seitenw. der ob. Ep.-Zellen verdickt; Sp.- Oeff. gross, rundl., mit grossem Vorhof, v. besonders angeord- neten Zellen umgeben ; P. G. 1 — 2 seh., Zellen klein, schmal,. 352 Botanisches Centralblatt. — Beiheft 5. feinbuchtig; Kör per eben klein, spärlich; Nerven Unterseite durchgehend, Skier, unterseits halbmondförmig, oberseits schwach ; Drusen in Mesophyll u. Weichb., Nädelchen in der ob. Ep.; an der Grenze v, prim. u. secund. Rinde u. in der prim. Rinde Gruppen v. grossen u. kleineren Skier. -Zellen ; Kork- zellen mit ü-förmig verdickter Innen- u. Seitenwandung. Salacia micrantha Peyr. 1. Martins, Brasilien, Minas Geraes. 2. Martius^ Brasilien, Rio de Janeiro. Blatt spinnt stark ; ob. u. unt. Ep.- Zellen polygonal, mittel- gross ; S p. - 0 e f f. mittelgross, v. mehreren Nachbarzellen umgeben ; P. G. 3 — 4sch., Zellen glattwandig, getheilt; Körperchen mittel- gross, zahlreich; Nerven eingebettet, Skier, beiderseits, bogenförmig, unterseits fast gänzlich durch Kautschukschi, ersetzt; Drusen im Mesophyll u. Weichb. ; Markzellen dickwandig, darunter Stein- zellen; secund. Rinde mit spärl. Kautschukschi. u. Hartbastfasern, Hornbast bildet im Pericykel eine deutl. Schicht; prim Rinde mit Drusen; in der verdickten Innenwandung der Korkzellen ist ein gelbl.-rothes Sekret abgelagert. Salacia oblong a Wight. Hb. Wight, No. 466, Penins. Ind. Orient. Ob. u. Unt. Ep. -Zellen buchtig mit Randtüpfeln, mittel- g-ross, Aussenw. sehr stark verdickt und getüpfelt, Seitenw. der •ob. Ep. -Zellen getüpfelt; Sp.-Oeff. mittelgross, v. mehreren Nachbarzellen umgeben; P. G. 2 — 3 seh., schwach entwickelt, feinbuchtig; Körperchen fehlen; Nerven eingebettet, Skier, beiderseits ; Drusen selten, nur bei den Nerven, keine im Weich- bast; Markzellen theils dünnwandig, theils etwas verdickt u. getüpfelt; secund. Rinde mit zahlr. Streifen v. Plornbast; an der Grenze V. prim. u. secund. Rinde bilden Gruppen v. zusammengedrückten Bastfasern eine deutl. Schicht; keine Skler.- Zellen in der Rinde! Korkzellen mit stark verdickter Innen- membran. Salacia ohovata Peyr. Martins, Brasilien, Rio Negro, obs. ined. 2911. Blatt spinnt stark; ob. u. unt. Ep. -Zellen buchtig, mittel- gross, unt. Ep. mit Korkwarzen; Sp.-Oeff. mittelgross, v. be- sonders angeordneten Zellen umgeben ; P. G. 1 — 2 seh., glatt- wandig; Körperchen gross, reichl. im P. G.; Nerven unter- seits durchgehend, aus 2 Gefässbündeln bestehend, Skier, beider- seits; Drusen im Weichb., sehr grosse im Mesophyll; Skier. - Zellen oberseils, getüpfelt, weitlumig u. vertikal zur Oberfläche gestreckt u. verzweigt, unterseits zerstreut, quergestr. u. in der Blattebene verzweigt; auch sklerosirte Mesophyllzellen; Markzellen relativ dünnw., ohneKryst. ; secund. Rinde mit Kautschukschi., Hartbastfasern u. Skler.-Zellen, Hornbast unregel- mässig vcrtheilt ; prim. Rinde mit Drusen. Fritscb, Untersuchungen über das Vorkommen von Kautschuk. 353 Salacia ohovata Peyr. var. amazonica Peyr. Martins, Brasilien, Rio Negro, obs. ined. 2919. Wie die Art. Axe nicht untersucht. Salacia pachy phylla Peyr. Rieh. Schomburgk, 494, Guyana angl. Blatt bau subcentr. ; ob. u. unt. Ep.-Z eilen polygonal, klein, höher wie breit. Aussen w. sehr stark verdickt; Sp.-Oeff. zieml. gross, v. mehreren Nachbarzellen umgeben, Vorhof und Spalte länglich; P. G. oberseits 2 — 3 seh., Zellen langgestreckt^ uuterseits 3 — 4 seh., Zellen kürzer, glattwandig; Körperchen verschieden gross, sehr zahlreich: Nerven eingebettet, klein, Skier, oberseits sehr schwach; Drusen häufig bei den Nerven u. im Weichb.; verzweigte, nicht getüpfelte, engluraige Skier.- 2i eilen durchsetzen das Mesophyll u. bilden beiderseits unter der Ep. ein zieml. dichtes Geflecht; im älteren Theil der secund. Rinde finden sich zahlreiche Gruppen v. zusammengedrückten Bastfasern, die eine breite Schicht bilden; prim. Rinde mit Gruppen v. grossen u. kleineren Skler.-Zellen ; Korkzellen mit sehr stark verdickter Aussenmembran und getüpfelten Seiten- membranen. Salacia prinoides .Jack. 1. Wall. Cat., No. 4219 g. 2. Fal coner, 237, Tenasserim. 3. Hohenacker, PI. Ind. Orient., 405. Kautsc buk seh 1. nur in der Axe! Ob. u. Unt. Ep. - Zellen buchtig mit Randtüpfeln, mittelgross; Sp.-Oeff. mittel- gross, V. mehreren Nachbarzellen umgeben; P. G. 2-3 seh.; Körper eben ziemlich klein, zahlreich im P. G. ; Nerven ein- gebettet, Skier, beiderseits; Drusen spärl. im Mesophyll u. Weichb.; secund. Rinde mit zerstreuten Gruppen v. zusammen- gedrückten Bastfasern, einigen Hartbastfasern u. Kautschukschi.; prim. Rinde mit zerstreuten grossen Skler.-Zellen ; Korkzellen mit sehr stark verdickter Innenwandung, Seitenwandungen ge- tüpfelt. 4. H o 0 k e r fil. et Thomson. Silhet. Ep. -Zellen stark buchtig u. deutlicher getüpfelt; Sp.- Oeff. V. besonderen Zellen umgeben; P. G 2 seh., äussere ge- theilt; sonst wie die Art. Axe nicht untersucht. Salacia Regeliana F. Br. et K. Schum. B raun, Kamerun. Blatt spinnt; ob. u. un t. E p.-Ze Uen polygonal, zieml. gross, -Seitenw. getüpfelt; Sp.-Oeff. raittelgross, mit ein oder zwei Nebenzellen beiderseits der Sp.- Oeff. ; Hyp. oberseits 1 — 2 seh., Zellen gross, rundl., dickwandig, bedeutend grösser wie die Ep.- Zellen ; P. G. 2 — 3 seh., Zellen schmal; Körp er eben verschieden gross, reichlich im P. G.; Nerven durchgehend, Skier, nur uuter- seits gut entwickelt, aber locker; K autschukschl. unter den 354 Botanisches Centralblatt. — Beibeft 5. Hartbastelemeuten u. im Mesophyll; Drusen in Hyp., Mesophyll u. Weichb.; secund. Rinde mit zahlreichen Kautschukschi. u. unregelmässig vertheiltem Hornbast ; im P e r i c y k e 1 ein continuir- licher u. gemischter Skler.-Ring ; in der verdickten Innenmembran der Korkzellen ist ein gelbl.-rothes Sekret abgelagert. Ein ca. 1cm dickes Zweigstück dieser Art zeigt anomale Axen- structur, indem durch wiederholte Cambiumbildung Inseln v. Weichb. im Holzkörper gebildet werden, (vgl. p. 322.) Salacia Roxbur;/hi'i Wall. 1. Wall. Cat., No. 4217c. 2. Hb. Griffith, No. 886, East Beugal. Ob. u. Unt. Ep. -Zellen stark buchtig mit Randtüpieln^ klein-mittelgross, Cuticula tritt zapfentormig zw. den ob. Ep.- Zellen ein; Sp.-Oeff. mittelgross, v. besonders ausgebildeten Zellen umgeben; P. G. 1 — 2 seh., f einbuchtig; Körperchen zieml. klein, reichlich; Nerven unterseits durchgehend, Skier, beiderseits; Drusen überall; secund. Rinde mit unregel- mässig vertheiltem Hornbast ; p ri ra. Rinde mit einzelnen Gruppen V. grossen Skler.-Zellen ; Korkzellen mit U-förmig verdickten Innen- u. Seitenmembranen. Salacia s er rata Camb. Riedl, 1613**, Brasilien. Blatt spinnt stark ; o b . u. u n t. E p. - Z e 1 1 e n etwas abgerundet polygonal, mittelgross, im Querschnitt flach, Aussenw. sehr stark ver- dickt, Seitenw. verdickt, die der oberen Ep. Zellen getüpfelt, Cuticula tritt zapt'enförmig zw. den Zellen ein ; S p. - 0 e ff. gross, von mehreren Nachbarzellen umgeben; P. G. 2sch., Zellen feinbuchtig; Körper chen mittelgross — gross, zieml. reichlich; Nerven eingebettet, Skier, schwach beiderseits, in den kleineren Nerven unterseits gänzlich d. Kautschukschi, ersetzt, in den grösseren nur zum Theil ; Kautschukschi, im Mesophyll; Drasen spärlich im Mesophyll und Weichb.; Markzellen dickwandig und getüpfelt; secund. Rinde mit vereinzelten Kautschukschi.. Hartbastfasern und un- regelmässig vertheiltem Hornbast; prim. Rinde mit Gruppen v. grossen Skler.-Zellen, die eine sehr lockere Schicht bilden; Kork- zellen mit U-förmig verdickten Innen- und Seitenmembranen. Salacia silvestria Walp. leg. Luschnath, Brasilien. Ob. Ep. -Zellen buchtig mit Randtüpfeln, unt. polygonal, mittel- gross; Sp.-Oeff. mittelgross, v. mehreren Nachbarzellen umgeben ; P. G. 3 — 4 seh., glattwandig; Körperchen mittelgross, reichl. im P. G.; Nerven unterseits durchgehend, Skier, unterseits bogen- förmig, oberseits schwach; Drusen nur in der Umgebung der Nerven u. im Weichb.; sklerosirte, etwas vergrösserte P. -Zellen sehr selten; Mark z eilen wenig verdickt, getüpfelt; Holzkörper etwas gebuchtet; secund. Rinde mit zerstreuten Hartbastfasern und Gruppen v. grossen Skler.-Zellen, auch unregel- F r i 1 8 c h , Untersuchungen über das Vorkommen von Kautschuk. 355 massig vertheilt, Gruppen v, zusammengedrückten Bastfasern; Korkzellen mit sehr stark verdickter Innenmembran. Salacia Staudtiana Loes. Zenker, No. 1413, Kamerun. Ob. u. unt. Ep.-Z eilen buchtig^ mittelgross, ob. Ep. -Zellen mit Randtüpfeln, Krystallzellen in das Mesophyll etwas eindringend; Sp.-Oeff. mittelgross, v. mehreren Nachbarzellen umgeben; P. G. 1 seh., Zellen schmal u. zieml. langgestreckt, glattwandig ; Körperchen verschieden gross, am grössten in der obersten Schw. G. Schicht; Nerven eingebettet, mit Einzelkrjst. gepflastert, vSkler. beiderseits, unterseits stärker ; Einzelkryst. u. Drusen, überall; an der Grenze v. prim. u. secund. Rinde finden sich Gruppen v. zusammengedrückten Bastfasern u. ein nicht con- tinuirl. gemischter Skier-Ring; Korkzellen mit U-förmig ver- dickten Innen- u. Seitenmembranen. Salacia tenuicola Peyr. leg. S e 11 0 w , Brasilien. Ob. u. unt. Ep. -Zellen polygonal, mittelgross; Sp.-Oeff. gross, V. besonders angeordneten Zellen umgeben; F. G. 2 seh., Zellen klein, buchtig; Körper chen zieml. gross, reichlich im P. G. ; Nerven unterseits durchgehend, Skier, beiderseits; Drusen im Mesophyll u. Weichb. ; Markz eilen dickwandig u. getüpfelt; secund. Rinde mit vereinzelten Hartbastfasern; an der Grenze v. prim. u. secund. Rinde zahlr. Gruppen v. zusammengedrückten Bastfasern in mehreren Schichten ; Kork- zellen mit U-förmig verdickten Innen- u. Seitenmembranen. Salacia tortuosa Griffith. Hb. Griff ith, No. 899. Kautschukschi, nur in der Axe! Ob. Ep. -Zellen, buchtig mit Randtüpfeln, unt. polygonal, mittelgross; Sp.-Oeff. mittelgross, mit getheilten, dickwandigen Nebenzellen ; P. G. 2 seh., fein buchtig; Körperchen mittelgross, reichlich; Nerven unterseits durchgehend, aus 2 Gefässbündeln bestehend, Skier, fast einen Ring bildend; Drusen in der unt. Ep., im Mesophyll u. Weichb.; secund. Rinde mit zerstreuten Kautschukschi.; an der Grenze v. prim. u. secund. Rinde einige Gruppen v. zusammengedrückten Bastfasern u. einige sehr zerstreute Skier.— Zellen; im inneren Theil der prim. Rinde einen unterbrochenen, gemischten Skier.- Ring; Korkzellen mit sehr stark verdickten Innenmembranen. Salacia verrucosa Wight. Falconer, No. 2885. 229, Tenasserim. Ob. u. unt. Ep.- Zellen stark buchtig mit Randtüpfeln, mittel- gross, Cuticula unterseits deutl. gestreift; Sp.-Oeff. mittelgross, v. 4 besonders ausgebildeten Nebenzellen umgeben; P. G 3 seh., Zellen schmal, feinbuchtig; Kör per chen zieml. klein, reichlich; Nerven eingebettet, v. einem Skier. Ring umgeben; Drusen. 356 Botanisches Centralblatt. — Beiheft 5. überall, ausser in der ob. Ep. ; im Pericykel ein gemischter, continuirlicher Skier. King, sonst keine Skier. -Elemente in der Rinde ; Korkzellen relativ dünnwandig. Salacia viminea Wall. Hb. Griffith, No. 900. Ob. u. unt. Ep. -Zellen buchtig mit Randtüpfeln, mittel- gross; Sp. -Oeff. mittelgross, mit getheilten, geradlinigen Neben- zellen; P G. 1 seh., glattwandig; Körpe rohen mittelgross, reichlich; Nerven eingebettet, aus 2 Gefässbündeln bestehend, Skier, beiderseits; Drusen im Mesophyll u. Weichb.; Zellen des Schw. G. gross, dickwandig, Wände etwas hin und her gebogen ; Markzellen dünnwandig; secund. Rinde mit mächtigen Gruppen von zusammengedrückten Bastfasern; im Pericykel eingemischter, continuirlicher Skier. -Ring; Korkzellen mit sehr stark verdickter Innenwandung. Salacia Zeyheri Planch. Hb. Kummer, 186, comm. B. v. Zwackh. Ob. u. unt. Ep. -Zellen polygonal, mittelgross, Innenw. der ob. Ep.-Zellen auch verdickt; Sp. -Oel'f. mittelgross, v. mehreren schmalen Zellen umgeben; P. G. 3 seh., Zellen schmal, feinbuchtig; Körperchen fehlen; Nerven durchgehend, Skier, beiderseits, weitlumig; Drusen im Mesophyll u. Weichb.; Einzelkryst. in den Ep.-Zellen; prim. Rinde mit zahlr. Gruppen v. grossen u. kleineren Skler.-Zellen; Korkzellen mit verdickter Innen wan düng. Figuren-Erklärung. Fig. 1. Theil eines Querschnittes der Samenschale eines von Schott iit Brasilien gesammelten HippocrateaSameus. Erklärung im Texte^ p. 290. (X 132.) Fig. 2. Hippocratea scandens Jacq. ? : Kleiner Theil des Grundgewebes einer der beiden Cotyledonen im Querschnitte gesehen und stark vergrössert. In manchen Zellen liegen zahlreiche Nadeln, die zu rundlichen Häufchen, wovon mehrere in jeder Zelle sieh befinden,, vereinigt sind. Auf der Bastseite des kleinen Gefässbündels liegen eine Anzahl quergetroffener Kaut.-chukschläuche, k. (X 132.) Fig. 3. Salacia micrantha Peyr. : Querschnitt des Gefässbündels im Seiten- neiv erster Ordnung. An Stelle des Hartbasts finden sich reichlich Kautschukschläuche, die in diesem Falle alle Hartbastelemente ver- drängt haben. Die grossen Zellen im Weichbast sind Gerbstoff- träger (vergl. p. 301). (X 132.) Fig. 4. Salacia macrocarpa Welw. : Stück des Gefässbündelnetzes von der Fläche gesehen. Die Getässbündel sind ihrer ganzen Länge nach von Kautschukschiäuchen, die nach allen Richtung-en Verzweigungen in das Mesophyll hineinsenden, begleitet. Im unteren Theile ist das lockere Schwammgewebe einejezeichnet. (X 30.) Fig. 5. Hippocratea pachnocaipa Loes. : Querschnitt der Axe. In der secundären Rinde sind Kautschukschläuche reichlich vorhanden. Nach aussen finden sich zwei mächtige Gruppen von zusammen- gedrückten Hartbastfasern, wovon die rechte einen Kautschukschlauch einschliesst. (X 132, etwas schematisirt.) Fig. 6, Eippocrateacee (Schenck, Holzsammlung. No. 347b): Kleiner Theil eines radiären Längschnitts der Axe stark vergrössert. Im unteren Theil sielit man, wie vier Kautschukschläuche mit breitem Ende den mit Krystalldrusen reichlich versehenen Markstrahlen anliegen. Unter den Markstrahlen laufen weitere Schläuche durch, wovon die zwei oberen je eine Querwand besitzen. Ganz links ist wiederum ein ungetheilter Schlauch zu sehen. Bei a erkennt man eine Unterbrechung des Inhalts der Schläuche (vergl. p. 295), di©^ wie eine Querwand aussieht. (X 132.) Fig. 7. Hippocratea tenuiflora Mart. : Theil der oberen Epidermis bei starker Vergrösserung. Einzelkrystalle finden sich reichlich in be- sonderen kleineren Zellen, die immer zu zweit oder mehreren bei- sammen liegen. Im unteren Theile links ist eine Spaltöffnung zu erkennen. (X 132.) Fig. 8. Hippocratea indica Willd. Hb. Helfer: Obere Epidermis und ein kleiner Theil des Palissadengewebes im Querschnitt. Auf der ver- dickten Aussenwandung der Epidermiszellen folgt ein durch- sichtiger, aus reiner Cellulose bestehender Abschnitt, der wie eine farblose Membran in das Lumen der Zelle hineinragt und sie aufs äusserste reducirt. Darunter das lockere, getheilte Palissad^n- gewebe mit Kautschukkörperchen. (X 132.) 358 Botanisches Centralblatt. — Beiheft 5. Fig. 9, Hip2)ocratea aspera Lam. : Kegelhaar mit der oberseitigeu Epidermis und Hypoderm im Querschnitt gesehen, stark vergrössert. Darunter das Palissadengewebe mit Kautschukkörperchen. (X 132.^ Fig. 10. Hijjpocratea iotricha Loes. sp. nov. : Haare der unterseitigen Epidermis : a) Von der Fläche gesehen. Daneben besondere Krystallzellen mit Drusen, meist zu zweit beisammen. Zwei Spaltöflfnungen mit den in ihrer Schliesszellenwandung ent- haltenen Körperchen sind auch zu sehen, b) Im Querschnitt. Man sieht die eingesenkte, vielzellige Basis des Haars. Auch die Krystallzellen der Epidermis sind hier im Querschnitt getroffen. (X 132.) Fie: 1 1 Spaltöffnungen einiger Hi2ypocrateaccen : a) Hippocratea flaccida Peyr. Die Zellen sind in der Umgebung der Spaltöff'nung besonders an- geordnet (vergl. p. 304) ; b) Hipjmcratea arborea Roxb. Es finden sich rechts and links von der Spaltöffnung zwei getheilte Neben- zellen (vergl. p. 304) ; c) Salacia dulcis Benth. Die Spaltöffnung ist nahezu von zwei Kreisen schmaler Nebenzellen umgeben; d) Salacia hipindensis Loss. Rechts und links von der Spalt- öffnung sind zwei Nebenzellen mit glatter Wandung (vergl. p. 3 13); e) Spaltöffnung von Hippocratea arborea Roxb, im Querschnitt; f) Spaltöffnung von Salacia Kraussü Höchst, im Querschnitt. (Alle stark vergrössert und schematisirt.) Fig. 12. Salacia pachyphylla Peyr. Das Mesophyll wird von giossen Sklereuchymtasern, die von den Nerven ausgehen, durchsetzt. Diese bilden unter den Epidermisplatten ein ziemlich dichtes Ge- flecht. (X 30.) Fig. 13. Hippocratea Bojeri Tulasne. Kleiner Theil eines Querschnittes durch Rinde und Holz, stark vergrössert. Siehe Beschreibung im Text. p. 319. (X 132.) Fig. 14. Hiijpocratea Bojeri Tulasne. Theil des Querschnittes des Zweiges, schwächer vergrössert. Siehe Beschreibung im Text. p. 319. (X 30.) Fig. 15. Hippocrateacee (Schenck, Holzsammlung. No. 6:^2). Kleiner Theil aus der Rinde und dem Holz des Stammquerschnittes. Siehe Be- schreibung im Text. p. 320. Zahlreiche Kautschukschläuche .sind im Querschnitt getroffen und liegen zerstreut in dem dünnwandigen Gewebe zwischen den Markstrahlen. (X 30, etwas schematisirt, die Rinde ist lelativ zu schmal gezeichnet.) Druck von Gebr. Gotthelft, Kgl. Hof buchdruckerei, Caasel. Bot .ContrtdlLxU.190 1 Jjeüiefte .5 d XI . FriisA gez 8 M -S^-^iBif 9 Artist A:.st.G€"br.Gotti.8lft,Cessfi', , i^jisisss %^ -^^ ^ a|^ -^ 1^ -^ ^ ^ ^^ ir|r ^ -^ Neue Beiträge zur Moosflora des Harzes. Von L. Loeske in Berlin. Die nachstehenden Mittheilungen betreffen die wichtigsten bryologischen Ergebnisse einer in den Tagen vom 13. bis 27. Juli 1901 grösstentheils als Fusswanderung unternommenen Reise durch den Harz von Goslar bis Thale. Die ersten drei Tage befand ich mich dabei in der angenehmen Gesellschaft des Herrn F. Quelle, stud. rer. nat. zu Göttingen, und es gelang uns in dieser kurzen Zeit, ausser zahlreichen Standorten für bisher wenig aus dem Harz bekannte Moose, vier für dieses Gebirge neue Arten nach- zuweisen, nämlich: Bryum Mildeanum, Mnium Selig eri , Eurhynchium T'ommasinii und E. striatulum. Diebeiden letzteren Moose fanden sich im interessanten Kalkgebiet des Ibergs bei Grund, wo Lejeunea calcarea, Plagiochila interrupta, Seligeria Änodon etc. weitere sehr bemerkenswerthe Erscheinungen boten. Auf meiner allein unternommenen Weiterwanderung entdeckte ich u. A. im Hochwalde zwischen Clausthal und Altenau das bis dahin im Harze vergeblich gesuchte Mnium spinös um und am Rehberge bei den „hohen Klippen" Dicranum Blyttii^ beide ebenfalls für den Harz neu. In einer alten Eisensteingrube des Büchenberges bei Wernigerode, die ich in Folge eines Rathes des Herrn Hofapothekers Wockowitz in Wernigerode aufsuchte und in der ich mich der liebenswürdigen Führung des Herrn Bergmeisters Schleifenbaum in Buchenberg zu erfreuen hatte, entdeckte ich als weitere neue Erscheinung: Jungermannia obtusa Lindberg, ein wahrscheinlich für ganz Deutschland neues Moos. Auf einem mit Herrn Wockowitz in das Mühlenthal unternommenen Ausfluge wurde Brachythecium amoenum Milde entdeckt. Sehr bemerkenswerth ist schliesslich das Vor- kommen von Dicranum s tri dum an der Teufelsmauer bei Blankenburg, das wie das ebenfalls dort gefundene D. montanum in der „Flora Hercynica" nicht erwähnt wird. Auf einer meiner beiden Ausflüge auf die Teufelsmauer hatte Herr P. Janzen in Blankenburg die Güte, mich zu begleiten ; wir entdeckten Dicranum montanum und stellten verschiedene Angaben der „Flora Hercjnica" von Neuem fest, wie z. B. das Vorkommen von Plagiothecium silesiacum an schattigen Sandsteinblöcken. Bd. XI. Beiheft 6. Bot. Centralbl. 1902. 24 360 Botanisches Centralblatt. — Beiheft 6. Ich verclaiike einige vv-eitere Angaben (mit Belägen) Herrn P. Janzen in Blankenbarg, sowie dem ebenfalls schon genannten Herrn Quelle, ferner Herrn Joh. Warnst orf in Wittenberge und Herrn H. Zc hacke in Bernburg, der mir auch einige von Herrn Assessor Hermann gemachte Funde vermittelte. Herr C. Wa rnsto r f -Neuruppin hatte auch dieses Mal die Güte, einige meiner Bestimmungen nachzuprüfen. Allen den Genannten herzlichen Dank! M. Sp. =■ mit Sporogoncn. Mit (Qu. u. L.) sind Standorte bezeichnet,, die von Herrn Quelle und mir auf unseren gemeinschaftlichen Excursionen am 13., 14. und 15. Juli 1901 entdeckt wurden. Wir haben unsere Funde als völlig gemeinschaftliche behandelt. Riccia fluitana. Die Landform mit R. glaiica auf Schlamm eines Teiches bei Zellerfeld (Qu. u. L.). Preissia commutata. In einer alten Eisensteingrube des Büchenberges bei Wernigerode m. Sp. in einer grossen schlaffen Schattenform. Braunlage: Chausseetelsen vor Oderhaus massen- haft m. Sp. Metzgeria pubescens. Grund : Hübichenstein an schattigen Kalk- felsen (Qu. u. L.). Anevra sinuata (Dicks.) Warnst. Rehberg: bei den hohen Klippen (ca. 720 m) mit Aneura pinguis an nassen Felsen, (Als A. pinnatifida an Warnstorf gesandt. A. sinuata (Dicks.) Wtf. ist = A. pinnatifidn (Dum.) Nees ex parte. Blasia pusiUa. Oderthal : zahlreich im Graben der Chaussee bei Oderhaus. Lejeunea calcarea. Grund: Hübichenstein an einem nackten Kalkfelsen (Qu. u. L.). Cephalozia curvifolia. Johanneser Kurhaus bei Zeller- feld : mit C. connivens auf dem Hirnschnitt eines morschen Stubbens (Qu. u. L.). Jungermann ia FloerkeL Goslar: oberes Granetlial (Waldrand) (Qu. u, L.); Zellerfeld: Langethal (Qu. u. L.); zwischen Altenaii und dem Dammgraben verbreitet: beim Torf haus auf Moorboden des Lerehenfelds. J. lycopodioides. Zwischen Clausthal und dem Polsterthnl in Menge unter Ficbten, mit emigen Kelchen; Rehberg: hohe Klip])en. ./. ohtnsa Lindb. Wernigerode: in einer alten Eisenstein- grube des Büchenberges (450 in) ziendich zahlreich zwischen Plngiochila asplenoides und anderen Moosen. Für eine Form v(>ii .7. socia gehalten, von C. Warnstorf jedoch erkannt. Die Wernigeroder Pflanze stimmt nach Warnstorf vollkommen mit Exemplaren aus Schweden von Jönköping leg. Tolf überein. Neu für den Harz und vielleicht für Deutschland. (Nicht zu verwechseln mit J. socia var. obtusa der Synopsis hepaticarum, die ein Synonym für J. marchica ist !) Loeske, Neue Beiträge zur Mousflora des Harzes. 361 J . minuta Crantz. Rehberg- : hohe Klippen ; Sehierke : 'Schnarcher; Torf haus : Magdeburger Weg; Brannlage: Felsen am Bremkefall. J. iticisa Sehr. Magdeburger Weg, Götheweg am Brocken. J. inflata. Wildemann : Moor an der Chaussee nach Grund (Qu. u. L.). J. crenulata var. gracillima (J. Genthiana). Verbreitet auf etwas feuchten Wegen unter Buchen bei Thale, Treseburg und Harzburg. Hierher gehört auch J. caespiticia von Harzburg in meinen „Beiträgen zur Moosflora des Harzes", Wernigerode 1^:^96. Die Stammform ist besonders im Oberharz sehr verbreitet! (Qu. u. L ). Die var. auch von J. Warnstorf bei Elbingerode gegen Sehierke und bei Stiege gesammelt. Diplophyllum taxifolium. Rehberg: Feisender hohen Klippen bei 720 m. D. obtitsifoli'um. Bei Goslar, Zellerfeld, Grund, überhaupt im Oberharz sehr verbreitet an Wegen (Qu. u. L.) Scnpania dentata Dum. Quellige Stellen der Brockenkuppe und des Magdeburger Weges; meist purpurn. Plagiochila interrupta. An schattigen nackten Kalk- felsen bei Grund, mit Kelchen (Qu. u. L.). Bisher nur bei Rübeland ! Dicranoioeisia cirrata. Bei Zellerfeld an Chausseeahornen m. 8p. bei 600 m. Neu für den Oberharz (Qu. u. L.). Dichodoniium peUucidnm. Zahlreich an der Gose bei Goslar (Qu. u. L.) ; bei Zellerfeld (Qu. u. L.) ; Braunlage : feuchte Felsen vor Oberhaus; Wernigerode: sehr reich m Sp. in einer Eisen- steingrube des Büchenbergs. Dicranella rnfescens. Chaussee von Wildemann nach Claus- thal an nassen Gräben steril (Qu. u. L.) ; Rübeland : über der Hermannshöhle an lehmigen Wegen m Sp., mit Ditrichum tortile. D. varia Thonige Erdhaufen an der Chaussee von Wildemanu nach Grund (Qu. u. L.). D. snbulata. ßraunlage : Waldränder gegen Tanne, zwischen Andreasberger Rinderstall und Königskrug und beim Rehbergergraben-Haus, stets m. Sp. Dicranum Blyttii. Rehberg: Granit-Blöcke der hohen Klippen (TOO m) ; Achtermannshöhe (900 m); Brocken: bei der Luisenklippe; stets m. Sp. Die Exemplare vom Rehberg untersuchte ich zuei'st und erkannte sie als D. Blyttii, also ein für den Harz neues Moos, welche Bestimmung Warn stör f bestätigte Das Moos ist früher offenbar mehrfach für Dicr. Starkii gehalten worden, von dem es aber schon habituell abweicht. Da H a m p e D. Blyttii aus dem Harze nicht kennt, dagegen von Standorten, die mit den oben genannten merkwürdig übereinstimmen, D. Starkii in der „Flora Hereynica^ aufzählt, das weder Quelle noch ich bisher im Harz 24* 362 Botanisclies Centralblntt. — Beiheft 6. angetroffen haben, so erbat und erhielt ich von Herrn Hofapotheker Wockowitz in Wernigerode Exemplare von D. Starkii aus dem Herbare Sporleders zur Ansicht. Diese Exemplare erwiesen sich leider, mit einer Ausnahme^ die zu Dicranum longifolium var. suhalpinum gehörte, als Dicranella heteromalla, mit deren stark sichelblättrigen Formen kleineres Dicranum Starkii habituelle Aehnlichkeit hat. Die Exemplare stammten aber, so viel ich sah,, nicht aus Hampe's Hand und man kann einem Bryologen wie Hampe ohne zwingende Beweise eine Verwechselung von Dicranella heteromalla mit Dicranum Starkii oder von Dicranum; Blyttii mit D. Starkii selbstverständlich nicht zutrauen. — Nach- dem Vorstehendes geschrieben war, ermittelte ich in meinem Her- bare D. Blyttii, das ich bereits am 4. August 1897 am oberen Rehberger Graben gesammelt, aber nicht erkannt hatte. Dicranum montanum. An der Teufelsmauer bei Blanken- bürg auf Sandsteinfelsen, steril, am 22. Juli mit Herrn P. Janzen gesammelt. Der Standort ist sehr merkwürdig, weil Hampe diese Art aus dem Harze gar nicht kennt während ihm die Teufels- mauer doch genau bekannt sein musste. C. Warnstorf bestä- tigte meine Bestimmung. Das Moos hat schlecht entwickelte Blatt- flügelzellen und ist daher vielleicht früher für ein Cynodontium gehalten worden. Dicranum strictum Schleich. Am 23. Juli 1901 sammelte ich dieses seltene und für den Harz neue Moos an Sandsteinfelsen der Teufelsmauer neben Dicranum fuscescens in niedrigen Rasen ^ die sich starr anfühlten und durch die ausserordentliche Brüchigkeit auszeichneten. Bei der Untersuchung kam ich, weil ich an D. strictum überhaupt nicht dachte, auf eine falsche Spur, bis Herr P. Janzen, der das Moos bald darauf ebenfalls sammelte, mir schrieb, dass es vollkommen der Beschreibung von Dicranum strictum entspreche. C. Warnstorf bestätigte diese Bestimmung* und schrieb dazu am 19. August 1901, „auch ich habe das Moo& vor vielen Jahren dort gesammelt, aber erst gelegentlich im vorigen Jahre erkannt; es überzieht die Sandsteinfelsen der Teufelsmauer oft in ziemlich grossen, niedrigen, wie geschorenen Rasen". Warnstorf war um 1800 auf der Teufelsmauer, Hampe hat Blankenburg erst Anfang der siebziger Jahre verlassen; daraus kann wohl geschlossen werden, dass auch zu seiner Zeit das Moos schon vorhanden war. Da es für einen Bryologen gar nicht zu übersehen ist, so stellt sich die Frage ein (wie bei Dicranum montanum) : Wofür hat Hampe das Moos gehalten ? Dicranodontium longirostre. Torf haus : Magdeburger Weg an Felsen und Stubben,, reichlich. Fissidens exilis. Blankenburg: Aufstieg von Wienrode zur Rosstrappc am 9. März 1901 von P. Janzen auf Lehmboden in ausgezeichnet schön entwickelten Exemplaren gesammelt. Dritter Standort im Harz. Seligeria Doniana. Grund: schattige Kalkfelsen des Iberg m. Sp. (Qu. u. L.). Loeske, Neue Beiträge zur Moosflora des Harzes. 363 Ditrichum vaginans. Sehr verbreitet zwischen Königskrug- und Braunlage, zwischen Braunlage und Wurmberg, sowie über- haupt in der Umgebung Braunlages an Wegrändern und Böschungen viel anzutreffen. Auch von P. Janzen bei Braunlage gesammelt. — Wächst fast immer in Gesellschaft von Ditrichum homomallum var. subalpinum (bisher aus dem Harz noch nicht veröffentlicht), von der sie vorsichtig geschieden werden muss. Wer D. vaginans einmal erkannt hat, wird damit keine Mühe haben. Distichium capillaceuvi. Wernigerode: in Menge m. 8p. in einer Eisensteingrube des Büchenberges, die sich auch durch fertiles Dichodontium pelluciduin, Hylocomium loreum, sowie über- haupt durch sehr üppige Moosvegetation an den triefenden Fels- wänden auszeichnet. Braunlage : nasse Felsen vor Oderhaus m. Sp. Didymodon rigidulus. Goslar: an einer Brückenmauer m. Sp. (Qu. u. L.) ; Grund : Kalkfelsen am Iberg (Qu. u. L.) m. Sp. ; Mauern bei Clausthal; zahlreich auf Kalkfelsen bei Rübeland m. Sp. Tortella inclinata. In verlassenen Schieferbrüchen bei Goslar reichlich und zum Theil m. Sp., in Gesellschaft von T. tortuosa, Barhula convoluta etc. (Qu. u. L.); Rübeland: an zwei Stellen steril, an Wegen auf Felsgrund; bei Blankenburg von Janzen und Quelle entdeckt. Dritter etc. Standort im Harz. Barhula reflexa. Rübeland: auf feuchten Kalkfelsen an Wegen über der Herrmannshöhle steril ; Wernigerode : nasse Felsen des Marmorbruches auf dem Hartenberg steril (in Ge- sellschaft B. fallax var. hrevifolia mit alten Früchten). Dritter und vierter Standort des Harzes. Grimmia incurva Schwgr. Am Rehberg an den hohen Klippen und am Achtermann und benachbarten Klippen. Im Brocken- gebirge von 700 m an überhaupt nicht selten, doch fast immer steril. G. montana. Braunlage: Hahnenkleeklippen (über 750 ra), meist steril. Dryptodon Hartmaat. Dies im Brockengebirge auf Granit verbreitete Moos fand ich am schönsten an Felsen der hohen Klippen des Rehbergs (720 m)^ wo es bis fusslange Rasen bildet, ^tets steril. Braunlage : Jermerstein. Racomitrium canescens var. epilosuni H. Müll. Tanne: schattige Felsen am rechten Bodeufer (Quelle). Neu für den Harz. R. lanuginosum forma falcata Boul. Diese habituell sehr ausgezeichnete Form mit Sichelblättern fand ich zahlreich auf einem grossen Oranitblock bei der kleinen Renne unweit Wernigerode. Neu für den Harz. 364 Botanisches Centralblatt. — Beiheft 6. Orthoirichum an dum Dicks. In Folge meiner auf diese Art bezüglichen Notiz in „Beiträge zur Moosflora des Harzes'^ (Verhandl. des Bot. Vereins f. d. M. Brandenburg 1901) theilte mir Herr Z s eh a c k e - Bernburg mit, dass er das Moos schon vor einigen Jahren im Einethal bei Harkerode und Herr J. Warns- tor f ■ Wittenberge, dass er es an Blöcken bei Elbingerode ge- sammelt habe. Beide Moose sind von C. Warnstorf bestätigt Avorden, sodass diese Art nun sicher für den Harz nachge- wiesen ist. 0. speciosum. Wegbäume bei Zellerfeld und Grund ni. Sp. (Qu. u. L.). 0. leiocarpum. Mit vorigem bei Grund steril (Qu. u. L.). 0. Lyellii. Chausseebäume zwischen Wildemann und Grund (Qu. u. L.); ebenso bei Clausthal. 0 nbtusifolmm. Chausseebäume bei Zellerfeld und Grund (Qu. u. L.). Encalypta contorta. Zwischen Goslar und Hahnenklee m. Sp. (Qu. u. L.); steril vielfach angetroffen. Schistostega osmnndacea. Zellerfeld: zwischen Johanneser Kurhaus und Wildemann in Löchern des Waldweges. (Qu. u. L.). Barhula convoJufa. An Teichdämmen bei Clausthal mehrfach. — forma rufescens Lke. u. Qu. Eine durch die braune (wie verbrannt) Farbe ausgezeichnete Form auf dem Boden alter sonniger Schieferbrüche bei Goslar. üas Moos hatte hier durch- weg diese Farbe, während es bekanntlich auch an sonnigen Stand- orten sonst immer seine charakteristische gelbgrüne Farbe behält^ Tortida papulosa. Chausseebäume bei Zellerfeld. T. montana Lindb. Grund: Sonnige Kalkfelsen des Iberg (Qu. u. L.). Die Pflanze, die angefeuchtet schon habituell von T. ruralis sehr leicht zu trennen ist, entspricht auch in den ana- tomischen und übrigen Merkmalen der Lim pri ch t' sehen Be- schreibung, sowie authentischen Exemplaren. Bei Rübeland fand ich bisher an Kalkfelsen nur 7'. ruralis. Coscinodon cribosus. Bei Goslar, wo das Moos schon vor lauger Zeit angegeben worden ist, z. Th. massenhaft m. Sp. an Schieferfelsen beobachtet (Qu. u. L.) ; Felsen bei Wildemann und Grund (Qu. u. L.); Felsen in der Nähe des Bahnhofs Sorge m. Sp. Wehera crnda. Bei Goslar verbreitet m. Sp. (^Qu. u. L.) Wehera gracUis. Andreasberg: Beim Andreasberger Rinder- stall an der Chaussee im Oderthal in Menge; im Chausseegraben zwischen Königskrug und Braunlage ; nur steril. Ein Exemplar m. Sp., 1897 von mir auf der Brockenkuppe gesammelt, hatte Herr Limpricht zu untersuchen die Güte. Es ist nach ihm ge- nau dasselbe Moos, das Hampc früher von Oderbrück ausgab. Mniohryum albicans. An Chauseerändern, selbst an feuchten W^aldrändern bei Zellerfeld, Wildemann, Grund sehr verbreitet^ steril (Qu. u. L.). Bryum pallescens var. boreale. Feuchte Chausseefelsen bei Oderhaus m. Sp. Loeske, Neue Beiträge zur Moosflora des Harzes. 365 B. capillare, n. forma Lindavii L. L. Dieses Moos sandte mir Herr Dr. G. Lindau, der es auf Kalk bei den elektrischen Lampen in der Hermannshohle zu Rübelaud sammelte. Es gehört walirscheinlich in den Formenkreis der var. flaccidum Br. eur , ist jedoch weit schmächtiger und so schmalblätterig, dass es bei Betrachtung mit blossem Auge und selbst unter der Lupe über- haupt kaum an Bryum erinnert, doch hat es die dem Bryum capillare eigenthümlichen Brutfäden. Infolge seines Standorts verdient das Moos weitere Beobachtung. B. Mildeanum. Auf dem Boden alter Schiefeibrüche bei Goslar in goldglänzenden sterilen Rasen mit TorteMa indiuata ; neu für den Harz (Qu. u. L.). Mnium serratum Grund : schattige erdbedeckte Kalkfelsen m. Sp. (Qu. u. L). M. spinosvm. in grossen cf Rasen in einem Fichtenhoch- wald zwischen Clausthal und dem Polsterthal; Wernigerode: in rf Rasen mit M. hornum und M. undidaium untei" Fichten an der Hagenchaussee. Neu für den Harz! M. Seli (feri. Zellerfeld : Neben dem Bach im Langenthal .-f (Qu. u. L.); Wernigerode: nasse Waldstellen beim „Silbernen Mann". Neu fiir den Harz! M. punctatum var. elatum. Wernigerode: Hanneckenbruch in Sumpflöchern. Meines Wissens neu für den Harz. Paludella squar rosa. Diese Art entdeckte Qu eil e im Harz, wie bereits in „Beiträge zur Moosflora des Harzes" (Ver- handlungen des Bot. Ver. f. d. Mark Brandenburg 1901) von mir bemerkt wurde. Dort ist aber der nähere Standort, „Hfeld: Sumpf über der Eisfelder Thalmühle" versehentlich ausgelassen worden. Burtramia ithyphylla. Bei Goslar und Grund mehrfach (Qu. u. L ). Forma capillaris. Eine durch die sehr verlängerten und wellig verbogenen Blätter habituell abweichende Form, von H. Zschacke bei Mägdesprung gesammelt. B. Halleriana Braunlage : nasse Felsen gegen Oderhaus in Menge mit Amphidiiim Mougeotit, Tortella tortuosa m. Sp., Frul- lania Tamarisci, Preissia commutata, Hypnum commidatum, Fega- tella etc. Philonotis calcarea. Goslar : Rathsschieferbrüche und Grane- thal mehrfach (Qu. u. L.); Gernrode: Quelliger Abhang bei Rieder, von Assessor Her mann gesammelt und durch H. Zschacke mir mitgetheilt. (Jatharinaea angustata. Zellerfeld: Langethal rf (Qu. u. L.), Zweiter sicherer Standort im Harz. Pogonatiim urnigerum, n. forma elata. Mit schlanken Innovationen, die die Kapsel meist erreichen, sodass diese den Rasen aufzusitzen scheinen. Mit der Normalforra beim Rehberger Grabenhaus an feuchten Chausseeböschungen. Polytrickum perigoniale. Um Braunlage z. B. gegen den Dreieckigen Pfahl, gegen Königskrug zum Theil massenhaft 36G Botanisches Centralblatt. — Beiheft G. an Wegen, Renneckenberg an Wegen. Bisher erst einmal von Mönkeraeyer im Harz beobachtet. Änomodon attenuatus. Grund : Kalkfelseu des Iberg in un- gewöhnlich schön entwickelter Massenvegetation mit A. viticulosus (Qu. u. L.). t\erygynandrum filiforme. Grund : An Buchen (Qu. u. L.) : an Ahornen am Rehbergergraben unter den „hohen Klippen", auch mit Spor. Heterocladiutn heteropteriim. Zellerfeld : Langethal (Qu. u. L., schon Jahns!); Torfhaus: Blöcke an der Abbe (820 m). Brachythecium amoenum Milde. Ausgezeichnete Subspecies! Wernigerode : Mühlenthal am nassen Schieferfelsen am Astberg (Wockowitz u. L.). Neu für den Harz! B. iStarkii. Mehrfach um Braunlage z. B. gegen Brunnen- bach, gegen Bremkefall, gern über Stubben, Königsberg bei den Hirschhörnern an Blöcken ; bei Clausthal und Altenau ; bei Werni- gerode am Hanneckenbruch an Stubben, B. rivulare. Gemein an Bächen bei Goslar und höher hin- auf (Q. u. L.). Eurhynchium striatulum. Grund: Kalkfelsen beim Iberg, steril. Gemeinsam mit Quelle am J5. Juli 1901 für den Harz entdeckt. E. crassinervlum. Grund: schattige Kalkfelsen (Qu. u. L.). E. Tommasinii. Grund: schattige Kalkfelsen, steril. Gememsam mit F. Quelle am 15. 7. Ol für den Harz ent- deckt. Rübeland: Krokstein, hier auch in die forma dep aupe- rata übergehend, die hier dem E. germanicum sehr ähnlich ist. E. piliferum. Mehrfach bei (joslar, Zellerfeld, Hahnenklee und Grund. (Qu. u. L.) E. SicartzH Curn. Goslar: quellige Stellen im Walde (Qu. u. L.). Pfagiofhecinm Roeseannm. Grund : unter Buchen beim Iberg. (Qu. u. L.). Heidelberg bei Blankenburg. P. curvifolium. Oberharz : unter Fichten ziemlich verbreitet bei Goslar, Hahnenklee, Zellerfeld (Qu. u. L.), Clausthal, Tort- haus, Altenau etc. P HntheL Moor auf der Victorshöhe m. Sp. (H. Zsc hacke). P. depresKum. Altenau: schattige Felsen am Nabenbachfall ; Grund : Kalk-Felsen am Iberg (Qu. u. L.). P. elegatts Verbreitet bei Goslar, Zellerfeld, Wildemann etc. (Qu. u L.j, bis zum Brockengipfel. Meist in der var. Schimperi. P. silesiaciDti. Morsche Stubben bei Zellerfeld (Qu. u. L.) und Braunlage. Ämblystegi um coufervoides. Krokstein bei Rübeland auf schattigen Kalkfelsen m. Sp. Zweiter Standort im Harz. A. fluviatUe. (^oslar: zahlreich an der Gose (Qu. u. L.y. A. r igescens Lpr. Clausthal: in grossen Rasen an Garten- mauern, ni. S|i.. mit Rhynchof-teqium murale Neu für den Harz! Loeske, Neue Beiträge zur Moosflora des Harzes. o67 Hypnum intermedium Lbg. Quelliger Abhang ob Rieder (Assessor Hermann, mitgetheilt durch H. Zschacke). H. exannulatum. Chausseegräben zwischen Braunlage und Königskrug mit Dicranella squarrosa. H. falcatum. Blankenburg: Wasserweg mit ^7n6Z. ^Zicinww. Auch von Janzen und Quelle gesammelt. Dritter Standort im Harz. H. incurvatum. Grund : verbreitet auf Geröll am Iberg. (Qu u. L.) H. Lindbergii. Mehrfach bei Blankenburg in schönen Exem- plaren von Janzen gesammelt; Grund: Chauseegraben gegen Wildemann (Qu. u. L.); Chausseegräben bei Braunlage mehrfach; am Stubenberg bei Gernrode (Ass. Hermann, mitgetheilt durch H. Zschacke.) Berlin, Zimmerstr. 8, im September 1901. Nachtrag. Inzwischen sind einige weitere Moose für den Harz nachge- wiesen. Herr Zsc hac k e -Bernburg sandte mir typische i^^ossom- bronia Dnmortieri, ra. Sp., die er am Ramberge bei ca. 400 m an einem Graben gesammelt hatte, und Herr Inspector Mönke- m e y e r - Leipzig fand Webera proUgera im Okerthal an Felsen bei Romkerhall Ferner erhielt ich aus dem im Städtischen Museum zu Bremen befindlichen B e r t r a m 'sehen Herbare Proben von Diobelon alpestre Hampe, über dessen Bedeutung bisher nichts Sicheres bekannt war, durch die Güte des Herrn Lemmermann- Bremen zur Untersuchung. Dieselbe ergab die Uebereinstimmung des Mooses mit Cynodontium torquescens Limpr., das bisher ebenfalls aus dem Harz nicht bekannt war. Aus demselben Herbare konnte ich ^Dicranum ätarkii'^ in zwei reichlichen Exemplaren m. Spor. untersuchen, leg. Bertram am Brocken 1872. Das eine bestand in der That aus D. Starkii, das andere aus D. Blyttii. Demnach sind beide Arten im Harz vertreten. Ich hoffe, in Kürze ein vollständiges Verzeich niss der bisher im Harze beobachteten Bryophyten vorlegen zu können. Für die Uebersendung von Standortsangaben, möglichst mit Belagsexemplaren, werde ich jederzeit dankbar sein. Der Verfasser. Anatomische Untersuchung des Blattes und der Axe bei deo Liparieae und Bossioeae (Trib. Genisteae), Von Alfred Schroeder aus Danzif^ Einleitung. Die gegenwärtige Kenntniss über die anatomische Structur der Vegetationsorgane bei den Papilionaceen erstreckt sicli im Wesentlichen auf einen Theil dieser Familie. So sind von De bei d (Diss. München. 1892) die Phaseoleen, von Köpft" (Diss. Erlangen. 1892) die Dalbergieen, Sophoreen und iSchwartzit-en, von Vogelsberge r (^Diss. Erlangen. 1893) die Hedysaree)i und schliesslich von Weyland (Diss. München. 1893) die GaJegeen einer gründlichen, vergleichenden Untersuchung mit Rücksicht auf ein reichliches Artenmaterial und auf die Anatomie von Blatt und Axe unterzogen worden. Andere Triben, und so auch die Genisteen sind so gut wie nicht untersucht ; es finden sich in der Litteratur nur sporadische Angaben rücksichtlich der einen oder anderen anatomischen Verhältnisse bei der einen oder anderen. Eine ijusammenfassende, unter einheitlichem Gesichts- Punkte unternommene , vergleichend anatomische Untersuchung von Blatt und Axe dieser Gruppe steht noch aus. Dies gab die Veranlassung zu der vorliegenden Arbeit. Da das zu unter- suchende Gattungs- und Artenmaterial der Gemsieen ein sehr grosses ist, so wurde die Untersuchung dieser Gruppe von mehreren Seiten in Angriff genommen. Mir lielen die Gattungen aus den in Afrika heimischen Subtribus der Liyarieen und der für Australien endemischen Subtribus der Bossiaeen zu. Von sämmtlichen bekannten Gattungen dieser beiden Sub triben, aus- schliesslich Walpersia, stand mir ein reichliches und gut bestimmtes Artenmaterial zur Verfügung. Ich verweise in dieser Hinsicht auf die Uebersicht der Gattungen am Schlüsse des allgemeinen Theiles dieser Arbeit. Die oben berührten Angaben in der Litteratur über die Anatomie der Liparieen und ^osstaeeri-Gattungen erstrecken sich auf einzelne Angaben bei wenigen Arten der von mir geprüften Gattungen (ausser Lathrio<)yue) , welche Reinke in seinen morphologischen Untersuchungen über die Assimilationsorgane der Leguminosen (in Pringsheim's Jahrbücher. Bd. XXX. 1897. p. 40 ff.) anführt, Reinke's Arbeit beschäftigt sich nämlich im Wesentlichen nur mit den exomorphen Merkmalen der Assimilationsorgane. Uebrigens hebt derselbe bereits hervor, dass dem xerophilen Charakter des äusseren Aussehens der Pflanze Schroeder, Untersuchung d. Blattes n. -1. Axe b. d. Liparieae e'c. 369 gewisse iDnere Structurverliältnisse, gewisse endomorphe, biologische Charaktere entsprechen, welche als Anpassung an den trockenen und warmen Standort anzusehen sind ; so die auffallende Dicke der Aussenwand der Epidermis^ die Einsenkung der Stoniata, das Auftreten verschleimter Epidermiszcllen, die übrigens bei Reinke falsch gedeutet worden sind (siehe hierüber Solerede r, syst. Anatomie, p. 292. Anm.), das Vorkommen von Papillen, das Durchgehen der grösseren Nerven, letzteres speciell bei Hovea. Wenn ich nun auf das Ergebniss meiner eigener Unter- suchungen eingehe, so sind in erster Linie die anatomischen Charaktere namhaft zu machen, welche sämmtlichen Gattungen der untersuchten Gruppen gemeinsam sind- Es sind dies rück- sichtlich der Blatt- und Axenstructur die folgenden : das aus- schliessliche Vorkommen von dreizelligen und einzellreihigen Deck- haaren, welche von einer relativ kurzen Basalzelle, einer kurzen Halszelle und einer längeren, spitzen, meist gewöhnlichen, seltener zweiarmig ausgebildeten Endzelle bestehen; das vollkommene Fehlen von Drüsenhaaren; die Ausscheidung des Oxalsäuren Kalkes entweder in Form von kleinen nadeiförmigen oder pris- matischen Krystallen oder in Form der gewöhnlichen, mitunter zu Stäbchen bis styloidenartigen Plemitropieen verbundenen Einzel- krystallen, verschieden von Gattung zu Gattung, während Drusen und andere besondere Ausscheidungsformen fehlen ; der Mangel an inneren Drüsen {Goodia ausgenommen, welche übrigens aus der Tribus der Genisteen auszuscheiden hat); das fast constante Auftreten gewöhnlicher Epidermiszcllen in Umgebung der Schliess- zellenapparate ; die einfachen Gefässdurchbrechungen, das Besetzt- sein der Gefässwände mit Hoftüpfelung in Berührung mit Parenchym, die einfache Tüpfelung der prosenchymatischen Grund- masse des Holzkörpers; schliesslich die stets oberflächliche Kork- entwicklung. Von diesen Charakteren verdienen die Deckhaare mit der beschriebenen Beschaffenheit, der Mangel der Drusen, die einfachen Gefässdurchbrechungen und die Beschaffeidieit der GefässAvände in Berührung mit Parenchym eine ganz besondere Hervorhebung, weil dieselben nach den bisherigen, rücksichtlich der Genisteen nur orientirend durchgeführten Untersuchungen als einheitliche Charaktere der ganzen PapüionaceenF amiVie hingestellt worden sind. Ausser den in systematischer Hinsicht besonders werthvollen anatomischen Verhältnissen wurde noch eine ganze Reihe anderer aufgedeckt, welche nur für die Species oder Gattung von systematischem Werthe, zum grossen Theile rein biologische Charaktere sind und durch den Einfluss äusserer Factoren, des trockenen Standortes, entstanden sein mögen. Die- selben werden im allgemeinen Theile dieser Arbeit neben den anderen ausführliche Besprechung finden. Schhesslich möchte ich nicht unerwähnt lassen, dass ich im Verlaufe der Arbeit zweimal Gelegenheit hatte, von den Er- gebnissen eine Anwendung in systematischer Richtung zu machen. Die eine betrifft die Stellung der Gattung Goodia, welche neuer- dings ganz allgemein den Bossiaeen zugerechnet wird, aber auf SU) Botanisches Centrslblatt. — Beilieft ♦>. Grund der anatomischen und exomorphen Verhältnisse aus der Tribus der Genisteen sicher auszuscheiden hat und wohl am besten ihre Stelle im System bei den Galegeen findet. Die andere betrifft ■die selbstständige Stellung der früher schon als Gattung Lalage Lindl. aufgefassten Bossiaea ornafa. Am Ende der Einleitung angelangt, führe ich noch an, dass das Material zu der vorliegenden Arbeit aus dem königlichen botanischen Museum zu München stammt. Dem Vorstande des- selben, Herrn Professor Dr. Radlkofer, sage ich an dieser Stelle für die gütige Ueberlassung meinen ergebensten Dank. Ebenso erlaube ich mir, meinem hochverehrten Lehrer, Herrn Professor Dr. Solered er, für die im Laufe meiner Arbeit mir zu Theil gewordene Anregung und Anleitung meinen aufrichtigsten Dank auszusprechen. Allgemeiner Theil. Blattstructur. Bevor ich auf die anatomischen Verhältnisse der Bhatt- structur eingehe, will ich einiges über die äusseren morphologischen Eigenschaften der Blätter bei den untersuchten Gattungen an- führen. Bekanntlich ist ein grosser Theil der zur Papüionaceen- Tribus der Genisteen gehörigen Gattungen im Gegensatz zu der Mehrzahl der Papilionaceen-Geneva, durch den Besitz von einfachen Blättern ausgezeichnet. So verhalten sich auch die sämratlichon von mir untersuchten Gattungen, die zum Theil der in Süd-Afrika heimischen Subtribus der Liparieen, zum Theil den für Australien ♦endemischen Bossiaceen angehören, mit einziger Ausnahme der -ßossiaea-Gattung Goodia. Goodin allein hat zusammengesetzte und zwar gedreihte Blätter und weicht auch, wie gleich bemerkt sein soll, und wie im speciellen Theil ausführlicher dargelegt werden wird, rücksichtlich der anatomischen Verhältnisse (Auftreten von gerbstoffhaltigen Idioblasten) wesentlich von den übrigen Bossiaeeu ab. Ich will daher gleich an dieser Stelle die im speciellen Theilc näher zu erörternde Frage aufwerfen, ob die Gattung Goodia, welches übrigens schon von B en tha m -Ho o ker in ■Gen. plant. I. p. 475 als genus anomalum der Tribus bezeichnet wird, nicht aus derselben auszuscheiden hat. Was die IMätter der übrigen Gattungen rücksichtlich ihrer speciellen exomorphen Beschaffenheit betrifft, w^elche schon durch Reinke in den P r ingshe im'schen Jahrbüchern (1 c.) eine Bearbeitung gefunden haben, so ist vor allem anzuführen, dass dieselben meist starr sind und xerophilen Charakter haben, im Uebrigen sich aber sehr verschieden verhalten. Es variirt die Grösse und das Aussehen der Blattspreiten sowohl unter den einzelnen Gattungen, wie auch oft unter den einzelnen Species derselben Genus. Um die extremen Formen hei'vorzuheben , so kommen sowohl ziemlich grosse Spreiten und dann mit lederartiger Textur, glänzender Oberflächenbeschaffenheit und schwacher, unterseits entwickelter Behaarung, wie auch relativ kleine, mit den Rändern eingerollte Scliroeder, Untersuchunpf d. iilattes u. d. Axe b. d. Liparieae etc. 371 und behaarte Blattspreiten vor. Sehr häufig sind auch die grösseren wie kleineren Blätter ihrer Tragaxe mehr oder weniger anliegend. Ganz besonders äussert sich der xerophile Charakter an den Blättern der Gattung Coelidium-, dieselben sind nadel- ibrmige Rollblätter mit oberseits gerichteter einfacher Rille und zudem der Axe dicht angedrückt. Die Anpassung an den trockenen und warmen Standort geht bei bestimmten Arten der Gattungen Bossiaea und Templetonia rücksichtlich der exomorphen Verhältnisse der Vegetationsorgane soweit, dass die Blätter zu rudimentären Organen reducirt sind , und dass die Axe die physiologische Rolle des Blattes übernimmt. Bei den in Rede stehenden Boss i aea - Arten sind zu diesem Behufe die grünen, assimilirenden Sprosse bandartig bis blattartig geflügelt (s. Ab- bildungen bei Reinke 1. c. p. 45. Fig. 28); bei Templetonia (s. Reinke 1. c. p. 47. Fig 29) kommen schwach gefurchte, drehrunde, assimilirende Sprossaxen vor, von denen mitunter, z. ß. bei Templetonia sulcata nach Reinke, ein Theil durch beschränktes Längenwachsthum ausgezeichnet ist und dornartige Phyllokladien bildet. Ich bemerke gleich, dass ich in diesen zuletzt besprochenen Fällen Mangels der Blätter die Sprossaxen zur anatomischen Untersuchung herangezogen habe. Schliesslich will ich noch erwähnen, dass die lederartigen Blätter sämmtlicher untersuchten Platylobium- Arten auf ihrer Oberfläche eigenthümliche, mit freiem Auge sichtbare, körnige Erhebungen zeigen, welche übrigens, wie ich gleich angeben will, auf Haarsockel zurück- zuführen sind. Der xerophile Charakter, welchen die von mir untersuchten Pflanzen rücksichtlich der äusseren Beschaffenheit der Vegetations- organe und vor allem des Blattes zeigen, spiegelt sich auch in der anatomischen Structur der Blätter, von welcher im Folgenden näher die Rede sein wird. Die verschiedenen anatomischen Ver- hältnisse, welche uns entgegentreten, sind nicht nur für die Unterscheidung und Abgrenzung der einzelnen Arten und Gattungen von Wichtigkeit. Sie sind grösstentheils sogenannte biologische Charaktere, die im Laufe der Zeit durch die Wirkung äusserer Factoren, der Standortsverhältnisse, des trockenen und warmen Klimas entstanden und grösstentheils als Schutzein- richtungen gegen Austrocknung anzusehen sind . so die dicke Cuticula der Epidermis, die als Wasserreservoir functionirenden, verschleimton Epidermiszellen, die reichliche Behaarung, die Ein- senckung der Spaltöffnungen oder die Einschliessung derselben in die windstillen Räume der Rollblätter, die Papillenbildung auf der Epidermis und andere. Ich gehe nun zur näheren Besprechung der Blattanatomie über und behandle im Folgenden der Reihe nach : Epidermis im Allgemeinen, Spaltöffnungen, Mesophyll, Nervenstructur, Kry stalle und Trichome. Epidermis im Allgemeinen. Die Grösse der Epidermiszellen ist bei den von mir untersuchten Arten die normale. Auffallend grosse, wie auffallend kleine .372 Botanisches Centraiblatt. — Beihett Ij. Epidermiszellen wurden nirgends beobachtet. Im Allgemeinen sind auch die Epidermiszellen der beiden Blattseiten rücksichtlich der Grösse nicht oder nur wenig verschieden. Eine Ausnahme machen zunächst die Arten der Gattung Hovea, bei welchen die unterseitigen Epidermiszellen gegenüber den oberseitigen nament- lich im Blattquerschnitt sich durch ihr geringes Volumen aus- zeichnen. Weiter mag noch bemerkt sein, dass bei den durch Rollblätter mit oberseitiger Rille ausgezeichneten Coelidium- Arten, bei welchen überhaupt die morphologische Oberseite des Blattes zur physiologischen Unterseite und umgekehrt die morphologische Unterseite zur physiologischen Oberseite rücksichtlich der physio- logischen Function und der damit in Verbindung stehenden, anatomischen Structurverhältnisse wird, die unterseitige Epidermis von der oberseitigen durch Grösse ausgezeichnet wird, Rücksichtlich der Seitenränder, der seitlichen Begrenzung der Epidermiszellen in der Flächenansicht, finden sich in den beiden extremen Fällen entweder geradlinige;, welche eine polygonale Umgrenzung der Epidermiszellen in der Flächenansicht bedingen, oder stark gewellte, aber auch Uebergangsformen zwischen beiden vor. Mitunter verhalten sich in dieser Hinsicht die beiden Flächen desselben Blattes in gleicher Weise, mitunter verschieden. Epidermiszellen mit gewellten Seitenrändern finden sich auf beiden Blattseiten bei Platylohium formosum, Bossiaea cordlgern, B. pul- chella, B. lentivularis, Hovea eUiptica, nur auf der Blattoberseito bei Bossiaea buxifolia, nur auf der Bhittunterseite bei Platylohium trianguläre, Bossiaea disticha^ B. rhomhifolia. In allen übrigen Fällen wurden geradlinige oder schwach gewellte Seitenränder Angetroffen. Was die Beschaffenheit der Seitenwände anlangt, so sind dieselben nicht besonders dick und meist getüpfelt. Die Aussenwände der Zellen sind dem xerophilen Charakter der Pflanzen entsprechend fast immer stark, oft sehr stark ver- dickt, häufig convex nach aussen gebogen und mitunter mit feinen inneren Streifungen versehen, welche durch Eindringen der inneren Cellulosemembran in den äusseren cuticularisirten Theil der Zell- wand bewirkt werden, bald mehi- bald weniger deutlich in der Flächenansicht hervortietend, und oft ;ils sternförmige Zeichnungen in der Flächenansicht sichtbar sind. Oberseits sind die Aussen- wände meist dicker wie unterseits, mit Ausnahme der Gattung Coelidium, bei welcher sich, entsprechend der wiederholt berührten exomorphen Beschaffenheit der Blätter, die unterseitigen Epidermis- zellen durch besonders stark verdickte Aussenwände vor den ober- seitigen auszeichnen. Relativ schwach verdickte Aussenwände be- sitzt die mit Papillen versehene Epidermis von Goodia. Schliess- lich sei noch das Auftreten kleinwarziger Unebenheiten bei zahl- reichen untersuchten Arten verschiedener Gattungen erwähnt, bei welchen mehrere dieser warzenförmigen Erhebungen auf eine Epidermiszelle treffen. Papillenbildung der Epidermis ist bei den von mir unter- suchten Arten überall mit Ausnahme dei- Arten von Amphithaleay Luthriogyne, und verschieden Friestleya-^ Liparia- und Bosaiaea- Schroeder, Untersuch" ng d. Blattes u. d. Axe b. d. Liparieae etc. 373 Arten vorhanden. Dieselbe tritt vorzugsweise beiderseits (Arten von Liparia, Priestleya, Bossiaea, Templetonia, Goodia) oder nur unterseits (Arten von Liparia^ Templetonia, Bossiaea und Hovea), schliesslich bei Coelidium nur oberseits auf. Bei einigen Arten von Hovea finden sich massive Papillen von kegelförmiger Gestalt, bei Goodia lange, fast fingerförmige Papillen, die zudem auf der Blattunterseite dünnwandig sind, auf der Blattoberseite dagegen dickerwandig, jedoch mit Lumen erscheinen. Als eine weitere Eigenthümlichkeit der xerophilen Natur der untersuchten Pflanzen und als ein weiterer nicht zu unter- schätzender Artcharakter tritt uns die Verschleimung der ßlatt- epidermis entgegen, welche sich auf mehr oder weniger zahlreiche Zellen und zwar auf deren Innenwände erstreckt und bei den meisten Arten des Untersuchungsmateriales angetrofi'en wurde. Dieselbe fehlt nach den vorliegenden Untersuchungen bei Arten von Liparia, Priestleya, Ampkithalea, Lathriogyne, Coelidium, Bossiaea zum Theil und Templetonia zum Theil. Die verschleimten Epidermiszellen sind von ihren Nachbarzellen kaum verschieden und dringen nur sehr wenig in das Mesophyll ein. Spaltöft n ungen. Was das Vorkommen der Spaltöffnungen in der Epidermis betrifft, so finden wir, dass dieselben vorzugsweise auf der unteren Blattseite entwickelt sind. Als Ausnahmen sind die Lipaiia und Priestleya - Arten , ferner Lathriogyne anzuführen, deren Spreiten beiderseits ziemlich gleichmässig mit Spaltöffnungen versehen sind, und ferner einige wenige Arten der Gattungen Bossiaea, Templetonia und Amphithalea, auf deren Blattoberseite äich Stomata in verhältnissmässig geringer Anzahl vorfinden wie unterseits. Bei Coelidium schliesslich beobachten wir, entsprechend der äusseren Beschaffenheit der Blätter und an deren damit in Einklang stehenden anatomischen Verhältnissen, nur oberseits zahlreiche Spaltöffnungen. Die Stomata werden in der Regel von drei bis vier Nachbar- zellen begleitet. Ein besonderer Spaltöffnungstypus kommt den von mir untersuchten Gattungen und Arten nicht zu, während bekanntlich in anderen Pa^jiHonaceen-Trihen nicht selten Spalt- öffnungsapparate nach dem sogenannten Ruhiaceeu - Typus be- obachtet werden. Eine Annäherung an diesen Ridiaceen Typuä findet sich übrigens bei der von mir geprüften Gattung Hovea, indem von den die Stomata umgebenden Epidermiszellen häufig je eine rechts und links parallel zum Spalte gerichtet ist oder vjwei die Schliesszellenpaare einschliessende, dem Spalte parallele Nebenzellen vorhanden sind. Eine nebenzellenartige Ausbildung (Die Spaltöffnungen sind in den meisten Fällen nur schwach ein- gesenkt.) zeigen auch die Nachbarzellen der Stomata am Blatte der Templetonia- Arten, insofern dieselben in zwei bis drei Kreisen die Spaltöffnungen kranzartig umschliessen. Die Spaltöffnungen sind in den meisten Fällen nur schwach eingesenkt, so bei Amphithalea, Coelidium, Templetonia und der 374 Botanisches Centralblatt. — Beiheft 0. Gattung Hovea und Goodia. Bei den Gattungen Liparia und Priestleya, ferner bei bestimmten Arten von Bossiaea ist die Ein- Senkung eine etwas stärkere; eine sehr starke schliesslich zeigen die Stomata in der Axe von Templetonia egena. Bemerkenswerth ist noch, dass die über den eingesenkten Spaltöffnungen von Liparia und Priestleya befindlichen Kamine in der Flächenansicht einen unregelmässig gelappten Umriss zeigen. Mesophyll. Der Blattbau ist bei den einzelnen Arten ein sehr ver- schiedener. Es kommt sowohl ein typisch bifacialer, wie typisch centrischer Bau des Assimilationsgewebes vor, sowie auch oft Uebergangsstufen zwischen den beiden extremen Typen, welche ich im speciellen Theile dieser Arbeit mit den Worten „sub- centrisch" oder „als bifacial zu bezeichnen" angedeutet habe. Das Pallisadengewebe ist stets deutlich ausgebildet , bald kurz-, bald längergliedrig, meist ziemlich schmalzeilig und dicht, bei bifacialem Bau in der Regel 1 — 2- schichtig. Bei Coelidium befindet sich im Einklang mit den exomorphen Verhältnissen das Palissadengewebe auf der Blattunterseite, das Schwammgewebe auf der allein mit Spaltöffnungen versehenen (s o.) Oberseite. Das Schwammgewebe ist namentlich in den bifacialen Blättern mehrschichtig und ziemlich locker, in den centrisch ge- bauten oft reducirt. Sehr grosse Intercellulare und damit in Ver- bindung typische, sternförmig verzweigte Schwammgewebezellen wurden auch in den bifacialen Blättern nirgends angetroffen. Besondere Beachtung verdient noch das Mesophyll der Gattung Goodia durch die sackartig erweiterten, im trockenen Blatte mit braunem, gerbstoffhaltigem Inhalte erfüllten Pallisaden- zellen und die hypodermartig ausgebildete unterste Mesophyll- schichte, deren Zellen mit demselben braunen Inhalte erfüllt sind wie die eben erwähnten Pallisadenzellen. Ich füge gleich bei, dass solche Gerbstoffidioblasten weder bei einer der von mir ge- prüften Genisteeii^ noch nach mündlicher Mittheilung von anderen, welche mit der Untersuchung der übrigen (re/Msieew- Gattungen beschäftigt sind, bei anderen Genisteen vorkommen, dass also die Gerbstoffidioblasten unter den Genisteen nur bei Goodia vorhanden sind. Nachdem nun auch Goodia von den übrigen Genisteen rücksichtlich der exomorphen Verhältnisse derart abweicht, dass sie als Genus anomalum in der Tribus von Bentham-Hooker, Gen. plant. I. 1865. p. 475 bezeichnet wird, so ist es sehr wahr- scheinlich, dass Goodia noch nicht den richtigen Platz im Pflanzen- Systeme einnimmt. Die neueren systematischen Autoren, wie Baiilon in Hist. des plantes. P. IL 1870. p. 345 und Taubert in Engler-Prantl, Natürl. Pflanzenfam. Theil III. Abtheil. III. 1894. p. 218 haben sich nämlich der Ansicht Bentham- Hooker's angeschlossen und Goodia bei den Genisteen belassen. Bei Berücksichtigung der exomorphen und endomorphen Charaktere muss aber jedenfalls Goodia aus der Tribus der Genisteen aus- scheiden. Es fragt sich nur noch, wohin diese Gattung zu ver- Schroeder, Untersuchunw d. Blattes u. d. Axe b. (3. Liparie^e etc. 375 setzen ist. Möglicherweise ergiebt sich bei erneutei' gründlicher Prüfung dieser Frage ein Anscliluss der Gattung bei den Galegeen, womit sich die Blüten- und Fruchtverhältnisse von Goodia in Einklang bringen Hessen, wozu noch kommt, dass bei den Galegeen nach den Untersuchungen von Weyland (Anatom. Charaktere der Galegeen Diss. München. 1893, s. auch Bull, de l'Herbier Boisaier. 1893) die oben besprochenen Gerbstoff- idioblasten sehr hcäufig im Blatte angetroffen werden, und dass Bentham früher in der Flora australiensis. Vol II. 1864. p. 177, also ein Jahr vor der Publikation des betr. Bandes der ,,Gei:iera plantarum", die Gattung Goodia bereits zu den Galegeen ge- rechnet hat. Nervenstruetur. Was die Gefässbündel des Blattnerven anbetrifft^ so werden dieselben in den meisten Fällen von Hartbastgruppen aus dick- wandigen und englumigen Sklerenchymfasern begleitet, welche bei den grösseren Nerven entsprechend stärker entwickelt sind und oft die Leitbündel allseitig in Form eines geschlossenen Gefässbündelringes umschiiessen, während die kleineren Nerven mit weniger zahlreichen Sklerenchymfasern an Holz- und Basttheil oder nur am Basttheil versehen sind. Verhältnissmässig selten fehlt das Sklerenchym vollkommen in Begleitung der Leitbündel ; in diesem Falle ist häufig eine deutliche Parenchymscheide entwickelt. So verhalten sich die Gattungen Goodia, ferner ver- schiedene Arten von Ämphühalea, Priestleya und Coelidium. Ein besonders werthvoller Charakter ist in systematischer Hinsicht das sogenannte Durchgehen der mittelgrossen Nerven, welches ich bei den sämmtlichen Arten von Hovea und Platy- lohium, sowie bei Bossiaea ornata beobachtete Das Durchgehen derselben wird veranlasst durch sklerenchymatische Faserzellen, die sich nach oben und unten an das Leitbündelsystem an- schliessen, neben welchen auch sklerenchymatisches Parenchym mit an dem in Rede stehenden Structurverhältniss betheiligt sein kann. Das Vorkommen der durchgehenden Nerven bei Bossiaea ornata veranlasst mich, nachdem dieselben nach den allgemeinen Erfahrungen für den Genus charakteristisch sind, so für Hovea, bei den anderen Bossiaea-Arten aber nicht angetroffen worden war, die Frage zu berühren, ob B. ornata nicht besser, sei es als Gattungssection oder selbstständige Gattung, von den übrigen Bossiaea- Arten zu trennen sei, um so mehr, als Bossiaea ornata schon früher von Lindley als selbstatändige Gattung ZaZat/e auf- gestellt worden ist (s. Bentham- Hooker , Gen. plant. I. p. 474 und Bentham^ Flora austral. I. p. 158). Im Anschlüsse an die Besprechung der Leitbündel sei noch erwähnt, dass bei bestimmten Arten der Gattung Bossiaea die Sklerenchymfaser der Nerven in das Mesophyllgewebe eindringen, bald nur eine sehr kurze Strecke, wie bei B. Lalagoides , oder aber auch längere Strecken wie bei B. dentata, foliosa, rhombi- folia. Im zuletzt besprochenen Falle durchsetzen die Sklerenchym- Bd. ZI. Beiheft 6. Bot. Centralbl. 1902. 25 376 Botanisches Centralblatt. — Beiheft <'. fasern schliesslich senkrecht das Mesophyll und endigen unter der Epidermis. Eine sehr reichliche Entwickelung der Skleren chymfasern im Mesophyll, welche bei Pflanzen anderer Familien z. B. der Oleaceen deutlich vorkommt, so dass das ganze Mesophyll von einem Geflecht aus Sklerenchym durchzogen wird, ist nirgends vorhanden. Krystalle. Der Oxalsäure Kalk wurde bei den von mir untersuchten Gattungen entweder in Form der gewöhnlichen, rhomboedrisch geformten (hendyoedrischen) Einzelkrystalle oder Zwillingsbildungen derselben (beide zusammen im speciellen Theile als Krystalle von der gewöhnlichen Form bezeichnet) oder in Form kleiner nadei- förmiger bis prismatischer Krystalle, welche zu mehreren in der- selben Zelle auftreten, angetroff'en. Die letzteren, spindeligen, kleinen Krystalle finden sich bei den Gattungen Liparia, Priest- hya, Amphiihalea^ Lathriogyne und Coelidium, die grösseren, ge- wöhnlichen Krystalle bei Platylohium, Bossiaea, Templelonia, Hovea und Goodia. Das Vorkommen dieser Krystallformen ist ein wichtiges Gattungscharakteristikum. Die Krystalle finden sich sowohl im Mesophyll wie in Begleitung des Nervensklerenchyms. Mitunter haben die Zwillingsformen der gewöhnlichen Krystalle eine stäbchenartige, styloidenähnliche Gestalt. Beizufügen ist noch, dass Drusen nie beobachtet wurden, was um so mehr ent- sprechende Hervorhebung verdient, als bislang deutliche Drusen noch bei keiner Papüionacaee angetroffen worden sind. Auch andere charakteristische Ausscheidungsformen des Oxalsäuren Kalkes, wie Krystallsand, Raphiden, typische Styloiden, Formen, welche in systematischer Hinsicht von grosser Bedeutung sind, fehlen bei den von mir geprüften Genisteen vollkommen. Den Vorkommnissen des Oxalsäuren Kalkes ist noch das Auf- treten von dendritischen oder sphärokrystallinischen Massen von nicht näher gekannter Zusammensetzung in der Epidermis der ge- trockneten Blätter sämmtlicher Hovea- Kvi^u. anzuschliessen. Die- selben sind doppelbrechend, besitzen eine ziemliche Resistenz gegen verdünnte Säuren und Alkalien und werden im speciellen Theile eine eingehendere Besprechung finden. T r i c h o m e. Von Trichomen finden sich ausschliesslicii Deckhaare vor. Drüsenhaare, welche in anderen Trieben der Papilionaceen, wenn auch nicht überall und nicht sehr reichlich, so namentlich bei den Phaseoleen*) angetroffen worden sind, kommen bei keiner der von mir untersuchten Gattungen vor und sind, wenn ich die Ergeb- nisse der von anderer Seite gemachten Untersuchungen der übrigen Genisteen- Gattungen berücksichtige, überhaupt nur bei den Gattungen Mdolohitim und Adenocarpus, bei den letztgenannten nur an den Hülsen vorhanden. *) Siehe Debold (1. c). Schroeder, Untorsncliung d. Blattes u. d. Axe b. d. Liparieae etc. 37T Die Deckhaare haben im Allgemeinen die charakteristische Form der gewöhnlichen, einzellreihigen und zwar dreizelligen Po2){lionaceen Haare. Sie bestehen aus einer Grundzelle, welche im Niveau der Epidermis gelegen ist und zuweilen mit ihrem unleren Theile mehr oder weniger in das subepidermale Gewebe «indringt, sodann aus einer meist niedrigen Stielzelle, deren Wandung meist häufig verkorkt ist und deren Lumen im Herbar- material oft mit einem gelblichen Inhalt erfüllt ist, und schliess- lich aus einer am Ende spitzen, meist der Organoberfläche ange- drückten Endzelle, die bei der Mehrzahl der Arten eine gewöhn- liche, längere Haarzelle ist, deren Längsaxe mit der Längsaxe des ganzen Trichomgebildes zusammenfällt. Nur bei wenigen Arten von Hovea hat die Endzelle eine besondere, nämlich eijie typische, zweiarmige, gleicharmige oder ungleicharmige Ausbildung er- fahren. Uebergänge zu solcher zweiarmigen und zwar ungleich- armigen Entwicklung der Enzelle finden sich schliesslich noch bei Priestleya umhellifera und vestita, bei welchen die dem Blatte an- gedrückte Endzelle in ihrer Basis nach der der Haarspitze abge- kehrten Seite eine sehr kleine Aussackung zeigt Was die nähere Beschaffenheit der Endzellen im Allgemeinen anlangt, so sei er- wähnt, dass dieselben nirgends eine sehr beträchtliche Länge er- reichen, und dass sie meist dickwandig und englumig sind. An Stelle der in Rede stehenden dreizelligen Trichome wurden nur iin den rudimentären Blättern von Bossiaea Scolopendrium reicher- zellige, vier- bis fünfzellige, einzellreihige Haare angetroflFen, deren Zellen einschliesslich der etwas längeren Endzelle relativ kurz sind. Einzellige Deckhaare fehlen, ebenso wie überhaupt bei allen bisher untersuchten Papüionaceen. Die Trichome wurden im Allgemeinen an den Blättern unter- sucht, an welchen sie in grösserer oder geringerer Reichlichkeit namentlich unterseits angetroffen wurden. Bei den Arten, welche vollkommen kahle Blätter haben, wurde die Behaarung der Axe, eventuell auch die Blütenregion, berücksichtigt. Im Anschluss an die Besprechung der Trichome mag noch kurz von einer eigenthümlichen Corrosion der dickwandigen Haar- wand von Amphithelea- und Hovea - Arten durch Pilzmycel (Schimmelpilze, welche beim Trocknen des Pflanzenmaterials auf- getreten sind) die Rede sein. Die dicke Haarwand bot den Mycelfäden eine geeignete Nahrung, und so sieht man denn, dass die Endzellen von Hyphenfäden spiralig umschlungen werden, an anderen Haaren, dass dieseHyphenfaden offenbar in Folge der Ausscheidung eines Cellulose lösenden Enzymes in die Haarwand mehr oder weniger vollkommen eingesunken sind. Die zuletzt besprochenen Haare zeigen, zumal im mit Ja velle'scher Lauge behandelten Zustand, ein eigenthümlich corrodirtes Aussehen Ich möchte bei dieser Gelegenheit also darauf aufmerksam machen, dass die Haare der Ämphithalea- und Hovea-Arten und vielleicht noch anderer Papüionaceen ein sehr geeignetes Material sein dürften, um Cellulose lösende Fermente in Presssäften von Pilzen zu prüfen. 25' 378 Botanisches Centralblatt. — Beiheft (5. Axenstruktur. Ueber die Axenstruktur der Genisteen-Ga,ttvingen, deren ana- tomische Untersuchung Gegenstand der vorliegenden Arbeit ist, linden sich in der Litteratur nur sehr wenige Angaben. In den grundlegenden Arbeiten von Solereder (Holzstruktur, 1885, p. 108) über die Holzanatomie und von Mo eil er (Rindenanatomie, 1882, p. 374 ff.) über die Rindenstruktur ist keine der in Rede stehenden Gattungen untersucht. Dagegen finde ich bei Saupe (der anatomische Bau der Genisteen, in Flora 1887, p. 298) Be- schreibungen der Struktur alter Holzstücke von Hovea ferruginea und Goodia latifolia. Es erschien daher wünschenswerth, die von mir untersuchten öerm^eeu-Gattungen auch auf ihre Axen- struktur, Holz- und Rindenstruktur zu prüfen und dabei nament- lich jene anatomischen Verhältnisse zu berücksichtigen, welche sich als charakteristisch für die ganze Papilionaceen-YsivaiWe heraus- gestellt haben und schon in dem mir zu Gebote stehenden Herbar- materiale nachweisbar sind. Es war zu diesem Behufe vollkommen ausreichend, eine Art aus jeder Gattung zu untersuchen, nachdem die Erfahrung gezeigt hat, dass die Arten derselben Gattung rücksichtlich Holz- und Rindenstruktur nur wenige Differenz zeigen. Untersucht wurden die nachstehenden Herbarmaterialien : Liparia sphaerica L. ; Eckl. et Zeyh. 1215; Durchmesser des Zweiges 3 mm. — Priestleya vestita DC. ; Eckl. et Zeyh. 1223; Durchm. 3,5 mm. — Amphithalea densa Eckl. et Zeyh. ; Brehm ; Durchmesser 4 mm. — Laihriogyne parvifolia Eckl. et Zeyh. ; Eckl. et Zeyh. 1244, Durchm. 3 mm. — Coelidium bullatum Bth. ; Eckl. et Zeyh. 7115; Durchm. 3,5 mm. — Platylohium formosum Sm. ; Sieber 373; Durchm. 2,5 mm, — Bossiaea microphylla Sm. ; Sieber 355 ; Durchm. 4,5 mm. — Templetonia rettisa R. Br. ; Helms; Durchm. 5 mm. — Hovea longifolia R. Br. ; F v. Müller; Durchm. 3 mm. — Goodia, pubescens Sims; Gunn; Durchmesser 2,5 mm. Das Ergebniss der Untersuchung lässt sich zunächst kurz dahin zusammenfassen, das3 die von Solereder in der System. Anatomie p. 288 hervorgehobenen anatomischen Charaktere des Holzes der Papüionaceen, die ausschliesslich einfachen Gefäss- perforationen, die Zusammensetzung der Grundmasse des Holz- körpers aus einfach getüpfelten Holzfasern und auch die fast allen Papilionaceeii zukommende Hoftüpfelung der Gefässwand in Berührung mit Parenchym, auch bei den von mir geprüften Gattungen zutreffen. Weiter füge ich noch bei, dass bei den- selben überall relativ kleinlumige Gefässe, schmale Markstrahlen und oberflächliche Korkentwicklung angetroffen wurde. Vor- kommen oder Fehlen von spiraliger Verdickung der Tüpfel gefässe,. sowie die Beschaffenheit des Pericykels (isolirte Bastfasergruppen oder gemischter und continuirlicher Sklerenchymring) wechseln. Ich gehe nun zur näheren Beschreibung der Holzstruktur etc. über. Das Holz besteht in seiner Grundmasse hauptsächlich aus Holzfasern, deren Wandungen mit einfachen Tüpfeln versehen Schroerlir, Unters ichang d. Blattes u. d. Axe b. d. Lipaneae etc. 379 sind. Die Holzfasern sind dickwandig, zum Theil eng , zum Theil etwas weiterlumig und sind todte Zellen ; starkes Holz- parenchym wurde nirgends beobachtet, dasselbe ist nur unter- geordnet entwickelt. Was die Tüpfelgefässe betrifft, so sind die- selben verhältnissniässig klein- und rundlich lumig. Den kleinsten. Gefässdurchmesser nämlich habe ich bei CoeUdiiim bullatum von 0,014 mm angetroffen, den grössten Durchmesser von 0,049 mm bei Priestleya vestita. Die Gefässe zeigen nur einfache Perforation (nie leiterförmige) und sind auch in Berührung mit den Mark- strahlen behöft getüpfelt. Spiralige Wandverdickung der Tüpfel- gefässe, ein Verhältniss, das im Allgemeinen bekanntlich nur Artwerth hat, wurde bei Liparia^ Priestleya, Amphithalea, Lathrio- gyne, Coelidium^ Platylobivm angetroffen. Schliesslich ist noch bezüglich der Markstrahlen des Holzes anzuführen, dass dieselben ziemlich schmal und ein- bis dreireihig sind und ihre Zellen mehr oder weniger in axiler Richtung gestreckt sind. Rücksichtlich der Rindenstruktur ist vor Allem das Kork- gewebe, und zwar sowohl die Entstehung, wie die Ausbildung desselben, zu besprechen. Die Korkentwicklung ist, so weit sie 8 Lathriogyne v 1 n n n 1 Coelidium V 8 n n n 2 W alper sia r * Si 11 b t r 1 bu s II Bos siaeae. Platylobium, spec. 3 ; unl tersucht wurden spec. 3 Bossiaea V 34 TJ n V 24 Templetonia v 7- V n T» 3 Hovea V 11 V V n 11 Goodia n 2: V V n 2 384 Botanisches Centralblatt. — Beiheft 6. Specieller Theil. Lipar i a. Die Blätter der in Südafrika heimischen Gattung; Liparia sind einfach, ziemlich starr und kahl. Dem xerophilen Charakter derselben entspricht auch eine Reihe von anatomischen Merk- malen, von denen im folgenden die Rede sein wird. — Die beider- seitige Epidermis weist im Allgemeinen die gleiche Structur auf. Die Zellen sind in der Flächenansicht polygonal und be- sitzen stark verdickte Aussenwändo. Verschleimung der Blatt- epidermis fehlt. Besondere Erwähnung verdient das Auftreten einer p a p i 1 1 ö s e n Epidermis bei L. comantha und L. sphaerica. Die Spaltöffnungen sind beiderseits in annähernd gleicher Zahl vorhanden, ziemlieh tief eingesenkt und werden meist von drei Nachbarzellen begleitet. Die über den Schliesszellenpaaren gelegenen Kamine haben in der Flächenansicht einen etwas unregelmässig gelappten Umriss. Der Blatt bau ist centrisch ; das Mesophyll besteht gewöhnlich aus mehrschichtigem, ziemlich dichtem Pallisadengewebe. Die Gefässbündel der Nerven werden beiderseits von mehr oder weniger stark entwickelten Sklerenchymcomplexen begleitet. Der Oxalsäure Kalk findet sich in Form von Krystallen von kleiner, spindeliger, pris- matischer oder nadeiförmiger Gestalt, welche zu mehreren in den einzelnen Zellen des Mesophylls auftreten. Die nur an Hoch- blätter vorkommende Behaarung wird von den dreizelligen D e ck - haaren der gewöhnlichen Structur gebildet. Liparia Burchellii Bth. ; Burchell 6881, Africa austral. — Beiderseitige Epidermis übereinstimmend. Zellen in der Flächenansicht polygonal mit relativ dicken Seitenrändern. Aussen- wände stark verdickt; mit feinen inneren Streifungen; ziemlich stark cuticularisirt. — Spaltöffnungen beiderseits, in an- nähernd gleicher Zahl, ziemlich tief eingesenkt, meist von drei Nachbarzellen begleitet; in der Flächenansicht fast elliptisch mit etwas dickwandigem, ziemlich unregelmässig gelapptem Kamin- Blattbau centrisch; Mesophyll beiderseits aus 2-3 undeutlichen Schichten von schmalen und langen Pallisadenzellen. In der Mitte wenig Schwammgewebe. — Gefässbündel beiderseits von dickwandigem und englumigem Sklerenchym begleitet. — Kry stalle fast in jeder Zelle des Mesophylls, sehr zahlreich^ klein, von nadeiförmiger oder prismatischer Gestalt. — Trichome nur an den Hochblättern ; lange einzellreihige Deckhaare mit deut- lichen Basal- und Stielzellen und dickwar.diger und englumiger Endzelle. Liparia comantha Eckion et Zeyher ; Eckion 1216, Cap. b. sp. — Beiderseitige Epidermis übereinstimmend. Zellen in der Fläehenansicht polygonal mit sehr stark verdickten Aussen- wänden. Letztere mit feinen inneren Streifungen, ziemlich papillös Die l-*a})ille wird von der verdickten Aussenwand ge- bildet und ist lumenlos. — Spaltöffnungen beiderseits, in annähernd gleicher Zahl, tief eingesenkt, meist von drei Nachbar- ScLroeder, Untersuchung d. Blattes u. d. Axo b. d. Liparieae etc. 38^ Zellen begleitet ; in der Flächenansicht fast elliptisch mit nnregel- mässig gelapptem Kamin. — Blatt bau centrisch : Mesophyll meist nur Pallisadengewebe aus relativ langgliedrigen, breiten Zellen. — Gelässbündel mit stark entwickelten Sklerenchjon- complexen zu beiden Seiten : die Gefässbündel der kleineren Nerven mit wenig dem Holztheil angelagertem Sklerenchym. — Kry stalle spärlich in den Zellen des Mesophylls, klein, von spindeliger oder prismatischer Gestalt. — Trichome nur an den Hochblättern, von der gewöhnlichen Structur. Liparia sphaerica L. : Eckl. et Zeyh. 1215, Cap. b. sp. — Beiderseitige Epidermis übereinstimmend. Zellen in der Flächenansicht polygonal mit stark verdickten, papillösen Aussen- wänden. Papillen kleiner wie bei L. comantha. — Spalt- öffnungen beiderseits, tief eingesenkt, von 3 Nachbarzelien be- gleitet; in der Flächenansicht fast elliptisch mit etwas unregel- mässig gelapptem Kamin. — Blattbau centrisch: Mesophyll nur Pallisadengewebe aus wenig gestreckten, breiteren Zellen. — Gefässbündel mit stark entwickelten Sklerenchym beiderseits : die Gefässbündel der kleinereu Nerven mit wenig dem Holztheil angelageitem Sklerenchym — Krystalle spärlich im Mesophyll, klein, von spindeliger oder prismatischer Gestalt. — Trichome- nur an den Hochblättern von der gewöhnlichen Structur. Priest leya. Die Blätter der in Süd-Afrika heimischen Gattung Priestleya sind einfach, zierahch starr und meist behaart. Eine Reihe von anatomischen Merkmalen entspricht dem xerophilen Charakter der- selben. Die beiderseitige Epidermis der Blätter zeigt im Wesentlichen die gleiche Structur. Die Zellen derselben erscheinen in der Flächenansicht polygonal: sie zeichnen sich durch getüpfelte Seitenwände und meist stark verdickte, etwas vorgewölbte Aussen- wände aus. Verschleimung der Blattepidermis fehlt. Papillöse Ausbildung der Epidermis ist nur auf bestimmte Arten (P. angustifolia. P. hirsuta, P. myrtifoli-i) beschränkt. Die Spalt- öffnungen sind beiderseits in annähernd gleicher Zahl vor- handen ; dieselben sind tief eingesenkt und werden von 3 — 4 Nachbarzellen begleitet. Der über den Schliesszellenpaaren ge- legene Kamin hat in der Flächenansicht einen etwas unregel- mässig geformten Umriss. Der Blattbau ist typisch centrisch- Das Mesophyll besteht hauptsächlich aus mehrschichtigem und schmalzelligem Pallisadengewebe. Die Gefässbündel der Nerven werden meist von Sklerenchymcomplexen begleitet (Aus- nahmen: P. sericea, P rnyrtifoUa, P. viUosa). Der Oxalsäure Kalk findet sich in Form kleiner Krystalle von prismatischer, rhombischer oder spindeliger Gestalt sehr zahlreich im Mesophyll vor. Die meist auf den beiden Blattseiten vorhandenen Trichome zeigen im Allgemeinen die gewöhnliche Structur. Die den Blättern von P. umheUifera und P. vestita anliegenden End- zellen der Trichome sind durch eine kleine Aussackung an ihrer Insertionsstelle, mithin nach der dem Haarkörper abgewendeten Seite, ausgezeichnet. 386 Botanigches Centralblatt. — Beiheft 6. Priestleya angustifolia DC. ; Eckl. et Zeyh. 1222, Cap. b. sp. — Beiderseitige Epidermis übereinstimmend. Zellen in der Flächenansicht polygonal mit schwach getüpfelten Seitenwändeii und et\Aas verdickten Aussenwänden, letztere schwach papillös. — Spaltöffnungen beiderseits, in annähernd gleicher Zahl, ziemlich tief eingesenkt von 3 Nachbarzellen begleitet; in der Flächenansicht mit dickwandigem, unregelmässig gelappten Kamin. — Blattbau centrisch ; kurzgliedriges Pallisadengewebe mit breiten Zellen. — Gefässbündel der grossen Nerven beiderseits mit Sklerenchjm, die der kleineren mit wenig dem Holztheil -angelagertem Sklerenchym. — Krystalle in sehr grosser An- zahl ; oft zu mehreren , büschelig zusammenliegenden , kleinen Krystallen in einer Zelle des Mesophylls, von nadeiförmiger oder spindeliger Gestalt. — Trichome beiderseits, besonders an den jüngeren Blättern, in grosser Anzahl, vor der gewöhnlichen ^tructur. Priestleya hirsuta DC. ; Eckion, Cap. b. sp. — Beider- seitige Epidermis übereinstimmend. Zellen in der Flächen- ansicht polygonal mit getüpfelten Seiteurändern und stark ver- dickten Aussenwänden ; letztere mit kurzen papillenartigen Fortsätzen. — Spaltöffnungen beiderseits, in annähernd gleicher Zahl , ziemlich tief eingesenkt , von 3 Nachbar- zellen begleitet: in der Flächenansicht mit unregelmässig ge- lapptem Kamin. — Blatt bau centrisch; meist nur Pallisaden- gewebe aus breiteren, gestreckten Zellen. — Gefässbündel der grossen Nerven mit Sklerenchym beiderseits, die der kleinen Nerven mit wenig dem Holztheil zugelagertem Sklerenchym. — Krystalle zahlreich, klein, oft zu mehreren in derselben Zelle des Mesophylls, von nadelföimiger oder spindeliger Gestalt. — Trichome nur an den Hülsen und Kelchblättern von der ge- wöhnlichen Structur. Priestleya sericea E. Mey.; Eckl. et Zeyh. 1228, Cap. b. sp. — Beiderseitige Epidermis übereinstimmend mit relativ kleinen Zellen. Zellen in der Flächenansicht polygonal mit dünnen »Seitenrändern, fein getüpfelten Seitenwänden und etwas vor- gewölbten, verdickten Aussenwänden. — Spaltöffnungen beiderseits, in annähernd gleicher Zahl, etwas eingesenkt, von 4 — 5 Nachbarzellen begleitet. — Blatt bau centrisch; Mesophyll zu beiden Seiten der Epidermis aus 2 — 3 schichtigem, schmal- zelligeni, kurzgliedrigem Pallisadengewebe. Wenig, ziemlich lockeres Schwammgewebe in der Mitte. — Gefässbündel nur mit einer Parencliymscheide. — Krystalle zahlreich, sehr klein, von nadelförmiger oder spindeligcr Gestalt. - Trichome beiderseits, zahlreich, von der gewöhnlichen Structur. Priestleya myrtifolia DC; Eckl. et Zeyh. 1217, Cap. b. sp — Beiderseitige Epidermis übereinstimmend. Zellen in ■der Flächeiiansicht polygonal mit getüpfelten Seitenwänden und stark verdickten Aussenwänden mit etwas unregelmässig geformten Papillen. — Spaltöffnungen beiderseits, sehr tief eingesenkt, von 3 — 4 Nachbarzellen begleitet; in der Flüchenansicht mit Scliroeder, Untersuchung d. Blattes «. d. Axe b. d. Liparieae etc. 38T unregelmässig gelapptem Kamin. — Blattbau centrisch ; Meso- phyll beiderseits aus einschichtigem, schmalzelligem und lang- gliederigem Pallisadengewebe. — Gefässbündel meist nur mit Parenchymscheide ; Sklerencbym vereinzelt in Begleitung des Bastes der grossen Nerven. — Krystalle ausserordentlich zahl- reich von kleiner, nadeiförmiger Gestalt. — Trichome nur an den Blütentheilen, von der gewöhnlichen Structur. Priestleya umbellifera DC ; Herb. Schwaeg riehen, Cap. b. sp — Beiderseitige Epidermis übereinstimmend mit relativ kleinen Zellen. Zellen in der Flächenansicht polygonal mit getüpfelten Seitenwänden ; Aussenwände stark verdickt, nach aussen uneben abgegrenzt. — Spaltöffnungen beiderseits, in annähernd gleicher Zahl, ziemlich tief eingesenkt, meist von 3 Nachbarzellen begleitet. Spalten meist parallel, oft auch quer zur Blattmittelrippe. — Blattbau centrisch; Mesophyll beider- seits aus 1 — 2 schichtigem, ziemlich langgliedrigem Pallisaden- gewebe. — Gefässbündel beiderseits mit Sklerencbym, am Basttheil weniger entwickelt. Bei den kleinen Nerven Sklerencbym nur in Begleitung des Holztheiles. — Krystalle zahlreich, von kleiner nadeiförmiger Gestalt. ■ — Trichome an den Blättern, von der gewöhnlichen Structur mit dickwandiger, der Blattfläche anliegender und an der Basis auf der der Haarspitze abgekehrten Seite ausgesackter Endzelle. Priestleya vestita DC. ; Eckl. et Zeyh. 122B, Cap. b. sp. — Beiderseitige Epidermis übereinstimmend. Zellen in der Flächenansicht polygonal mit ziemlich stark verdickten, zum Theil etwas vorgewölbten, kleinwarzigen Aussenwänden. — Spalt- öffnungen beiderseits, in annähernd gleicher Zahl, etwas ein- gesenkt, von 3 — 4 Nachbarzellen begleitet. — Blattbau centrisch; Mesophyll im wesentlichen aus ziemlich langgliedrigem, schmalzelligem Pallisadengewebe. — Gefässbündel von stark entwickeltem Sklerencbym umschlossen ; dieses theilweise, nament- lich in den kleinereu Nerven weitlumig. — Krystalle ausser- ordentlich zahlreich von kleinerer Gestalt. Häufig auch grössere, rhomboedrische Krystalle. — Trichome beiderseits, von der gewöhnlichen Structur mit dickwandiger und an der Basis auf der der Haarspitze abgekehrten Seite ausgesackter Endzelle. Priestleya villosn DC. ; Africa austral. — Beiderseitige Epidermis übereinstimmend. Zellen in der Flächenansicht polygonal mit zum Theil etwas gebogenen Seitenrändern und wenig verdickten, etwas vorgewölbten Aussenwänden. — Spalt- öffnungen beiderseits, in annähernd gleicher Zahl, etwas ein- gesenkt, von 3 — 4 Nachbarzellen begleitet. — Blattbau centrisch, Mesophyll beiderseits aus 1 — 2 schichtigem, ziemlich kurzgliedrigem und schmalzelligem Pallisadengewebe. — Gefässbündel nur mit Parenchymscheide. — Krystalle zahlreich im Mesophyll^ von kleiner spindeliger Gestalt. — Trichome beiderseits, von der gewöhnlichen Structur mit dickwandiger, oft wellig gebogener Endzelle. 388 Botanisches Centralblatt. — Beiheft. 6. Amp hithalea. Die Blätter der südafrikanischen Gattung Amphithalea sind einfach; ziemlich starr, oft klein und meist behaart. — Charakte- ristisch für die untersuchten Arten ist das Fehlen von Ver- schleimung in der Epidermis ; Papillenbildung der Epidermis, wie das Vorhandensein von Hartbastbündeln in Begleitung der Nerven wurde ebenfalls nicht beobachtet. (Aus- nahme A. phylicoides mit wenig, den Gefässbündelu der grossen Nerven angelagertem Skleren chym). — Ferner sei bemerkt, ■dass die beiderseitige Epidermis nur bei einem Theil der Arten die gleiche iStructur zeigt, wenngleich im Allgemeinen die Zellen in der Flächenansicht polygonal erscheinen, und die Aussenwände mehr oder weniger verdickt sind. Die Spalt- öffnungen sind auf der Unterseite ziemlich zahlreich vor- handen, jedoch finden sich bei einigen Arten auch auf der Blatt- oberseite Stomata vor. Dieselben sind meist etwas eingesenkt und werden in der Regel von 3 — 4 Nachbarzellen begleitet. Der Blatt bau ist bifazial, oft ist jedoch eine Neigung zum centrischen zu beobachten, indem die unterste Zellschichte des Schwammgewebes pallisadengewebeartig gestaltet ist. Die G e - fässbündel der Nerven werden, wie erwähnt, nur von einer Parenchymscheide umschlossen, Sklerenchym fehlt. (Ausnahme A. phylicoides). Der Oxalsäure Kalk ist im Mesophyll in Form kleiner spindeliger Krystalle vorhanden. Die Deck haare der Blätter zeigen die gewöhnliche, dreizellige Structur. Amphithalea cuneifolia Eckl. et Zeyh. ; Krauss, Cap. b. sp. — Beiderseitige Epidermis übereinstimmend. Zellen in -der Flächenansicht polygonal mit getüpfelten Seitenwänden und verdickten vorgewölbten Aussenwänden. — Spaltöffnungen beiderseits, nicht zahlreich, wenig eingesenkt, meist von 3—4 Nachbarzellen begleitet, — Blattbau centrisch, Mesophyll aus 1 — 2 schichtigem, relativ langgliederigem Pallisadengewebe beider- seits. — Nerven ohne Sklerenchym, nur mit Parenchymscheide. — Krystalle ausserordentlich klein, von spindeliger, nadei- förmiger Gestalt. — Trichome ausserordentlich zahlreich, beider- seits, von der gewöhnlichen Structur. Amphiilialea densa Eckl. et Zeyh.; Brehm, Cap b. sp. — Beiderseitige Epidermis übereinstimmend. Zellen in der Flächenansicht polygonal mit getüpfelten Seitenwänden und ver- dickten, etwas vorgewölbten Aussenwänden. — Spaltöffnungen beiderseits, wenig zahlreich, etwas eingesenkt, von 4 — 5 Nachbar- zellen begleitet. — Blattbau centrisch; Mesophyll aus 1 — 2- schichtigem, langgliedrigem Pallisadengewebe beiderseits ; wenig Schwammgewebe. — Nerven nur mit Parenchymscheide. — Krystalle zahlreich, von kleiner, spindeliger Gestalt. — Trichome sehr zahlreich, beiderseits, von der gewöhnlichen »Structur. Amphithalea ericaefolia Eckl. et Zeyh.; Eckl. et Zeyh. 1239, n kräftig entwickelten Sklerenchymcomplexen, wie bei voriger Art, Hovea pungens. — Krystalle sehr zahlreich, von der gewöhnlichen Grösse und Gestalt, in Begleitung der Nerven; oft styloidenartige Zwillingskrystalle. — Trichome unterseits, von der gewöhnlichen Struktur, mit relativ sehr lauger, hin und her gebogener, dickwandiger und verhältnissmässig weitlumiger Endzeile. — Sphaerokrystallinische Massen in der Epi- dermis. 416 Botanisches Centralblatt. — Beiheft 6. Goodia. Die in Süd-Australien einheimische Gattung Goodia besteht aus den zwei Arten, welche zur Untersuchung gelangten. Die- selbe nimmt bekanntlich durch den Besitz gedreiter Blätter eine annormale Stellung in der ganzen Tribus der Genisteen ein, hat zweifellos aus dieser Tribus auszuscheiden und möglicher Weise, wie schon im allgemeinen Theil gezeigt wurde, in die Tribus der Galegeen einzutreten. Durch die Blüten und Früchte schliesst sie sich mehr an Bosaiaea, durch die Inflorescenz an Crotalaria (s. Bentham-Hooker, Gen. plant. I, p. 475) an. Die beiden Arten der Gattung unterscheiden sich morphologisch hinsichtlich ihrer Blätter dadurch, dass dieselben bei G. latifolia nur unterseits behaart sind, während G. pubescens auf beiden Seiten der Blattspreite mit zahlreichen weichen Deckhaaren versehen ist. In anatomischer Beziehung stimmen die beiden Arten rücksichtlich ihrer Blattstruktur so weit überein, dass ich hier auf die Einzel- beschreibungen der Blattstruktur bei den beiden Arten verzichten kann. Als besonders charakteristisch ist hervorzuheben, dass Ver- schleimung und Papille nbi Idung beobachtet wurde. Ferner sei das Vorhandensein sackartig erweiterter, grosser Zellen imPaUisadengewebe und die hy p od ermartig ausgebildete subepidermale Schicht des Schwamm gewebes besonders er- wähnt, welche beide mit einem braunen, gerbstoffführenden In- halt erfüllt sind. Die in Rede stehenden Idioblasten kommen, wie nebenher bemerkt sein soll, weder bei Bossiaea noch bei Crotalaria (bei letzterer nach Mittheilung des Herrn W i n k 1 er) vor. Als specielle Merkmale kommt für diese Gattung noch Folgendes in Betracht. Die beiderseitigen Epidermisz eilen haben in der Flächenansicht polygonalen Umriss. Die Spalt- öffnungen sind nur unterseits vorhanden und werden von 4 — 5 Nachbarzellen begleitet. Der Blatt bau ist bifacial. Das zwei- schichtige, kurzgliedrige Pallisadengewebe zeichnet sich, wie schon oben angedeutet wurde, durch zahlreiche, besondere, die ganze Dicke des Pallisadengewebes einnehmende, sackartig verbreitere Zellen aus, welche im trockenen Blatt mit braunem, gerbstoff- führendem Inhalte erfüllt sind. Die unterste Schicht des Schwamm- gewebes ist hypodermartig ausgebildet und enthält dieselbe braune Substanz, wie die grossen Zellen des Pallisadengewebes. Die schwach entwickelten Gefässbündel sind mit wenig Begleit- parenchyra versehen, Sklerenchym fehlt. Der oxalsaure Kalk findet sich in Begleitung der Nerven in Form von Krystallen von der gewöhnlichen Grösse und Gestalt vor. Die Deck haare zeigen die ge"Wühnliche Struktur mit dickwandiger und weit- lumiger Endzelle. Untersucht wurden Goodia latifolia Salisb. ; Laurencc. Tasmania und Goodia pubescens Sims; Gunn, Tasmania. — Epidermiszellen verhältnissmässig klein. — Obere Epi- dermis. Zellen in der Flächenansicht polygonal mit wenig ge- bogenen, relativ sehr dünnen Seitenrändern und getüpfelten Seiten- Schroeder, Untersuchnng d. Blätter u. d. Axe b. d. Liparieae etc. 417 Wänden, Aussenwände massig verdickt, in ihrer Mitte an einer jeden Epidermiszelle in eine kurze, stumpfe, dickwandige Papille auslaufend. Zellen mit verschleimten Innenwandungen. — Untere Epidermis. Zellen in der Flächenansicht polygonal mit relativ dünnen Seitenrändern und getüpfelten Seitenwänden. Aussenwände wenig verdickt, in eine ziemlich kurze, papillenartige, mehr weit- lumige Ausstülpung auslaufend. — Spaltöffnungen unterseits, sehr zahlreich, verhältnissmässig ziemlich klein, etwas eingesenkt, von 4 — 5 Nachbarzellen begleitet — Blattbau bifacial; zwei- schichtiges, schmalzeiliges Pallisadengewebe, das unterbrochen ist durch zahlreiche besondere, die ganze Dicke der Pallisadenschicht einnehmende, sackartig verbreiterte Zellen, im trocknen Blatt mit braunem Inhaltsstoffe erfüllt. Subepidermale Schicht des Schwamm- gewebes hypodermartig ausgebildet, mit demselben braunen Inhalt erfüllt, wie die grösseren Zellen des Pallisadengewebes. — Ge- fässbündel sämmtlicher Nerven ohne Sklerenchym, schwack entwickelt, im Schwammgewebe liegend, mit Parenchymscheide. Kry stalle von der gewöhnlichen Grösse und Gestalt, in Be- gleitung der Nerven. Bei G. latifolia ausserordentlich spärlich. — Trichome von der gewöhnlichen Struktur mit weitlumiger,. längerer, spitzer, oft schwach verdrehter, oft gekörnter Endzelle. Bei G. latifolia nur unterseits und nicht zahlreich, bei G. pubescens beiderseits, sehr zahlreich. Die PflanzeDformationen der Hochsudeten. Von M. Zeiske in Cassel. I. Einleitung. Als floristische Grundlage dienten folgende Florenwerke: 1. Fiek, „Flora von Schlesien", Breslau 1881 ; 2. Cohn, „Krypto- gamenflora von Schlesien", Breslau 1877. Zur Hochgebirgsregion rechne ich alles Gelände, welches oberhalb der Baumgrenze liegt; einen stark ausgeprägten Hochgebirgscharakter besitzen allerdings nur die höchsten Gipfel und Kämme, sowie einige Kessel und Schluchten in der Lehnen- region. Innerhalb der langgestreckten Sudetenkette ragen zwei Ge- birge bezw. Gebirgsgruppen über die Baumgrenze empor: Im Westen das Riesengebirge, im Osten das Glatzer Schneegebirge und das mährische Gesenke. Wegen Höhe, Relief, Klima u. s, w. wird auf die Einleitungen zu den obenVjezeichneten Floren verwiesen. In der alpinen Region beider Hochgebirge unterscheide ich neun Formationen in fünf Gruppen. Die Abgrenzung der For- mationen von einander gründet sich auf die Verschieden- artigkeit des Substrats; ihre Gruppirung erfolgte nach topographischen Principien, indem Gipfel, Kuppen, Kämme, Rücken, Plateaus, Lehnen, Hänge, Kessel, Schluchten und Ein- schnitte in einem bestimmten nachbarlichen Verhältnisse zu stehen pflegen. Die Lehre von den Pflanzenformationen hat sich, als ein Theil der Erdbeschreibung, vornehmlich nur mit solchen Gewächsen zu befassen, welche auf das Vegetationsbild bestimmend einwirken und deren Substrat — sei es Gestein, oder „Erde" im Aveitestcn Sinne, oder Wasser — als ein integrirender Theil der Erdober- fläche anzusehen ist. Dadurch scheidet aus dem ungeheuren Materiale, welclies zu sichten ist, eine sehr grosse Anzahl von Arten aus; von dem Rest habe ich meist nur solche einzeln ange- führt, welche für eine der Formationen charakteristisch oder wegen ihrer Geselligkeit u, s. w. wichtig sind. Zeiske, Die Pflanzenformationen der Hochsudeten. 41D Diejenigen Arten, welche ausschliesslich oder überwiegend die alpine Region bewohnen, sind durch das vorgesetzte Zeichen * hervorgehoben. II. Felsgipfel, Geröllhalden und Steilwände. Die höchsten Erhebungen des Riesengebirges, namentlich die steilen Gipfel und die schmalen Kämme, sind meist mit Felsblöcken und Gerollen bedeckt; so die Schneekoppe, die schwarze Koppe, die beiden Sturmhauben, das hohe Rad und der Reifträger. Auf den mehr abgerundeten Höhen der Ostsudeten fehlen diese ge- waltigen Trümmerfelder und Felscolosse fast ganz; die Felsen- vegetation beschränkt sich daher dort auf einige isolirte Fels- massen der Gipfel und auf die Steilabstürze, welche an einigen Stellen (z. B. am Peterstein und an der Janowitzer Haide) in die Flanken des Gebirges eingeschnitten sind. Auch im Riesengebirge befinden sich die mächtigsten Felsenwände nicht an den Gipfeln, sondern innerhalb der Lehnenregion. Zu nennen sind besonders die drei Schneegruben, die Kesselgrube, die Melzergrube und das Teufelsgärtchen, ferner einige Stellen des Eibgrundes, des Aupa- grundes und des Riesengrundes, endlich die Umgebung des kleinen Teiches. Bezeichnend für die gesammte Vegetation, von welcher die Felsen bewohnt werden, ist das überaus starke Hervor- treten der Flechten (und Moose) gegenüber den höher organi- sirten Gewächsen und der Umstand , dass die Blutenpflanzen nirgends in dieser weiten Felsenwelt eine zusammenhängende Vegetationsdecke von ansehnlichem Umfange bilden. 1. Formation der Steinflechten. Substrat aus nacktem Gestein bestehend; Flech- ten vorherrschend. Die Oberfläche des Gesteins kann glatt oder rauh, hart oder mürbe sein — in jedem Falle dürfen ihre Bewohner gar keine oder nur höchst geringe Ansprüche an das Substrat als Nah- rungsquelle stellen. Zu den Gewächsen, denen ihr Substrat mehr oder weniger nur als Anheftungsstelle dient, stellen bei uns die Flechten den Haupttrupp; in zweiter Linie stehen die Moose. Phanero- gamen und Farnpflanzen fehlen ganz; ebenso die Algen, von denen überhaupt nur wenige Arten ausserhalb des Wassers leben. Viele Steinflechten bewohnen noch den härtesten Fels und vollkommen glattes Gestein, buchstäblich von der Luft lebend; und dennoch überziehen einige Arten ganze Felswände. Diese krassen Steinflechten sind atmosphärische Pflanzen im vollen Sinne des Wortes — „Kinder der Luft und des Lichts" — und bilden in dieser Beziehung die äusserste Grenze pflanz- lichen Lebens. 420 Botanisches Ceutralblatt. — Beiheft 6. Ueberaus zahlreich sind auf dem nackten, sonnenverbrannten Gestein die Krustenflechten, am artenreiclisten die Gattung Leci- della; auch Blattflechten (Parmelia und Gyrophora) erscheinen häufig. Viel seltener sind Strauchflechten, deren Mehrzahl den mürben, porösen oder zersetzten Fels zu lieben scheint. Hierher gehören : Krusten flechten. * Pannaria lepidiota, *Fritzea lamprophora, *Rinodina Biato- riiia, *i?. pannarioides , Lecanora atra (ausgedehnte Krusten bil- dend), *L. nigrescens, *Z. frustulosa, * Koerberiella Wimmeriana, ^Haematomma ventosiim, '^Aspicilia Myrini, A. alpina^ *A. compla- nata, *A. microlepis^ *Pertusaria corallina (weite Flächen über- krustend), *Schaererin cinereo-rufa, '"^Biatora aenea, *B. lygaea^ *B. Siebenhaan'ana, '^'Buellia stelhdata, *Catocarpus chionophüus, *C. polycarptis, Rkizocarpon geographicum (,, Schwefelmoos", weite Flächen überziehend), *R. postumum, *LecideUa Armeniaca, *L. bullata, *L. aglaea, *L. nodulosa, *Z. tenehrosa, *L. Mosigii, *L. distans, *i. marginaia, *Z,. Dicksoni, *Z. alboflava, *L. sudetica, *X. panterina. *L. lapicida^ *Z. plana, *Lecidea cinereoatra, *L. suberba, *Z. confluens^ *L. vorticosa, *Sporostatia testudinea, *S. cinerea, *Placographa .venophona^ Sagedia chlorotica (grosse Krusten bildend). Blatt flech ten. Cetraria pinastri (in grossen Polstern), Sticta Pulmonaria (metergrosse Rasen bildend), Parmelia perlata (weite Polster zu- sammensetzend), P. saxatilis (in grossen Rasen), *P. encausta (bis V2 m messende Kreise oder Ringe bildend), *P. Fahlunensis, *P. stygia^ *P. incurva^ *Gyrophora spodochroa, *P. cylindrica, *G. proboscidea, *(t. hyperborea, *G. erosa. G. deusta (in grossen blättrigen Krusten). St rauch flechten. *Alectoria nigricans, *Cornicularia tristis, *Stereocatdon coral- loides, *S. denudatum. Noch seltner als die Strauchflechten sind Lebermoose, von denen nur *Jungermannia albicans v. taxifolia und J. saxicola hier vorkommen. Dagegen übertrefl^en die Laubmoose an Artenzahl noch die Blattflechten. Von Laubmoosen seien folgende genannt: *Hypnum Heußeri, *i/. Vaucheri, * Brachythecium plicatum, Orthothecium intricatum, '^Lescuraea saxicola, Leucedon ^ciuroides (grössere Rasen bildend), Pseudoleskea catenulata. Bartramia Oederi, *Bryum pendulum v. compactum, *jB. elegans, '*Encalypta apophysata, *E. rhabdocarpa, *Grimmia elatior, *G. ■spiralis, *G. torta, *G. contorta, G. Donnlana, *Racom{trium sude- ticum, *'Burbnla mucronifolia, * Leptotrichum zonatnm, ^Dicranum longifolium v. subalpinum, *D. pidvellum, *Andreaea rupestris, -4. petrophila. Die Steinflechtenformation bildet eine sehr selbstständige, nach aussen streng geschlossene Genossenschaft, und nur ver- ZeisKe, Die Pflanzeufontiationen der Hochsiideten. 421 einzelte Fäden spinnen sich zu andren Formationen hinüber. So erscheinen die Moose Hylocomium Oahesii und Hypnum suhsul- catum auch auf den Hochgebirgstriften, ferner von 8trauchflechten die gesellige Cornicularia aculeata, weiter Sphaerophorus coralloides und *-6'. fragilis auch auf den alpinen Haiden. 2. Formation der bemoosten Felsen. Substrat aus beschattetem oder etwas feuchtem Gestein bestehend, an welchem geringe Mengen humoser Erde haften; Moose vorherrschend. Die Formation bildet, was die Beschaffenheit des Substrats anbetrifft, den Uebergang von der vorigen Formation zm* Formation der humosen Felsenspalten (Formation No. 3). Die hier in Betracht kommende Moosvegetation setzt voraus^ dass das felsige Substrat wenigstens Spuren von erdigen Stoffen aufweist und bevorzugt schattige oder ein wenig feuchte Felstlächen, weil hier die keimenden Moossporen dem Tode durch Austrocknung nicht so leicht verfallen. Wo durch den Wind oderden Regen oder durcliTropf- und Sickerwasser organischer oder unorganischer Detritus herbeigeführt wird und an derrauhen oder feuchten Oberfläche des Gesteins haften bleibt, da vermögen jene Moose stelbstständige Niederlassungen zu gründen ; auf absolut nacktem Gestein dagegen müssen ihnen die Steinflechten zuvor die Stätte bereiten. Die solcher Gestalt entstandene Moosvegetation sammelt im Verein mit gewissen Flechten, die sich mit ihnen ansiedeln, den herbeigeführten Staub, die abgestorbenen Pflanzentheile sowie die Ausscheidungen und Leichen der solche Moosbestände zahlreich bewohnenden Protozoen, Würmer und Gliederfüssler eifrig an ; endlich entsteht am Grunde des Moosdickichts eine schwache, oft aber fruchtbare Humusschicht, welche so dicht mit den Moosen verfilzt ist, dass sich der Moosrasen in der Regel nicht ohne diese Humusschicht von der Unterlage ablösen lässt. Diese Humusschicht genügt selbst einigen höher organi- »irten Gewächsen. So zieren *Hedysarum, obscurum, *Saxi- fraga opjjositifolia und *Carex capillaris die bemoosten Felsen. Die Hauptmasse der Vegetation wird aber von den Laub- und Lebermoosen gestellt. Hierher gehören: HypHum vioUuscum (grosse Rasen zusammensetzend), *Grivimia sulcata, *ö. alpestris, ^Rocomitrium patens, R. fasciculare, Bra- chyodus trichodes, Dicranodoiitium longirostre (ganze Felsen über- ziehend), *Dicranum Starkii, Cynodontium Bruntoni^ ^Änoectan- gium compactum, Gymnostomum rupestre, *Gymnomitrium concin- natum, *G. corallioides^ '^Sarcoscyphns densifolius, '"^'S. adustus (in grösseren Rasen). Zwei andere Moose, l'etrodontium Brownianum und Schisto- stega osinundacea, führen in dunklen Höhlen und tiefen Klüften ein lichtscheues Dasein, nach Seiten der Beleuchtung hin die Aussengrenze pflanzlichen Lebens kennzeichnend. 422 Botanisches Centr.ilblatt. — Beiheft 6. Wie oben erwähnt, gehören auch Flechten dem Bestände an, und zwar Strauchflechten, Blattflechten und Krustenflechten. Es sind zu erwähnen: *Bryoj>ogon bicolor, *Cladonia amaurocraea, *C. hellidißora — * Cetraria cuciiUata (mit ihrem Geblätt grosse Flächen bedeckend), *C. nivalis, *Endocarpon miniatum v. complicatum (weite zu- sammenhängende Polster bildend). — *Massalongia carnosa, ^Jonaspis chrysophana, *SecoUga hiformis, *Belonia Russida, Biatora trachona, *Catocarpus applanatus, ^Polyblastia scotinospora, *Verrucaria latehrosa. Auch diese kleine Formation verhält sich sehr selbststäudig ; denn sie hat nur die Laubmoose Racomitrmm protensum und R. aciculare, das Lebermoos *Jungermannia jidacea und die Krusten- flechte Jonaspis suaveolens mit der Formation No. 9 gemeinsam. 3. Formation der humosen Felsenspalten. Substrat aus Erde bestehend, welche auf felsigem Grunde fleckweise vertheilt liegt; Blütenpflanzen tonangebend. Je geringer an Masse eine Erdschicht ist, desto weniger Wasser kann sie fassen und desto schneller trocknet sie aus. Die geringfügigen Mengen von Erde, welche sich auf den soeben be- schriebenen bemoosten Felsen anzusammeln vermögen, würden deshalb trotz ihres Gehaltes an humosen Stoffen nur Steinflechten und Steinmoose ernähren können, wenn sie nicht entweder im Schatten lägen, oder durch Tropf- und Sickerwasser feucht er- halten würden. Eine vorherrschend phanerogamische Vegetation an sonnigen Orten ohne terrestrische Feuchtigkeit setzt daher grössere Erd- mengen voraus. Solche finden sich nun in reichlicher Anzahl über die ganze Felsenwildniss verstreut; denn sowohl in den Zwischenräumen der Gerolle als auch überall, wo die Felsmassen und Stein wände mit Vorsprüngen und Leisten versehen oder von Sprüngen, Ritzen, Rissen und Spalten durchzogen sind, pflegen sich Erdmassen von genügender Menge anzusammeln. Auf diesen erderfüllten und meist humusreichen Spalten treten uns zum ersten Mal, begleitet von einigen Farnpflanzen, Phane- rogamen in schon ziemlich bedeutender Artenzahl entgegen. Zwischen und neben ihnen fühlen sich auch die Moose recht behaglich; es sind aber wieder andere Moose, als die bei Formation 2 erwähnten. Die im Hochgebirge allgegen- wärtigen Flechten fehlen natürlich auch hier nicht ganz. Charakteristisch für die Vegetation der humosen Felsenspalten sind nachstehende Blütenpflanzen und Gefässkrypto- gamen: *Ranunculus acer v. alpestris, '*Arabis alpina, *Cardamine resedifolia, *Sagina Linnnei v. macrocarpa, *Alsine verna, Coto- neaster integerrimus, *Rhodiola rosea, Sedum alpestre, *Saxifraga Aizoon, *JS. bryoides, S. moschata, *iS. nivalis, *Pimpinella Saxi 2eiske, Die Pflanzenformationen der Hochsudeten. 423 fraga v. alpestris, *Galium silvestre v, sxideticttm^ * Aster alpinus^ *Carl{na vulgaris v. longifolia, ^Hieracium villosum, H. hißdum, *H .plumbeum, *Myosot{s silvatica v. alpestris, *Veronica belUdioides, *Androsace obtusifolia, *Plantago montana, ^Salix hicolor, *S. her- bacea, *Carex rupestris, Poa laxa, *P. caesia, *Festuca varia, *Woods{a hyperborea, *Aspidium Lonchitis, A. spimdosum, Asple- nium viride, * Ällosorus crispus. Weitere 13 Arten haben die humoseu Felsspalten in der nächstfolgenden Formation (No. 4) gemeinsam; es sind: *Sagina Linnaei, Galiitm saxatile, *Giiaphalium aupinum, *Hieraciam chlor ocephalnm^ *H. Engleri^ H. Schmidtü, ^H. muro- rum V. alpestre, *Campanvla rotundifolia v. Scheuchzeri, *Thymus Chaviaedrys v. nummidarius , ^Primtda minima (Polster bildend), *Lnzida spicata, *Poa nemoralis v. glauca, *Lycopodium alpinum. Die Böden, welche zur Formation No. 4 gehören, sind nichts weniger als humusreich ; aber auch die absolute Menge humoser Nahrung in den humosen Felsspalten und Ritzen ist nicht gross, besonders wenn man die Individuenzahl der auf dem betreffenden Erdfleck oder Humusstreifen lebenden Pflanzen in Betracht zieht. Die typischen Böden der Formation No. 4 stehen unter dem Zeichen der Trockenheit; ebenso, wenigstens zeitweise, die sonnigen Felsen. Die ziemlich grosse Anzahl der gemeinsamen Pflanzen beruht daher wohl auf der Gleichartigkeit dieser Ver- hältnisse. Es ist eine Eigenthümlichkeit der zur Formation 3 gehörigen Phanerogamen und Farnpflanzen, dass die grosse Mehrzahl derselben von geringer Körp erhöhe und zwerghafter Gestalt ist. Zwei Drittel der 47 Arten bleiben unter 25 cm, und fast die Hälfte erreicht kaum 10 cm Höhe. Je stattlicher eine Pflanze ist, desto mehr Raum braucht ihr Wurzelsystem, desto mehr Nahrung verzehrt sie. Ich führe deshalb auch jene Eigenthümlichkeit, wenigstens zum Theil, auf den verhältnissmässig geringen Vorrath von Humus und Feuchtigkeit, welchen die Ritzen und Spalten der Felsen enthalten, zurück. Andere schreiben den Zwergwuchs der alpinen Felsenpflanzen ausschliesslich auf die Rechnung des Hochgebirgsklimas. Von den zum Formationsbestand gehörigen Moosen und Flechten sind zu nennen: * Plagiothecium Muhlenbeckii, *P. pulchellum, P. nitidulum, *Myurella julacea, *Zieria jvlacea, *Bryum arcticum, *Webera longicolla, *Amphor{dium lapponicum, *Desmatodon latifolius *Lep- totrichum glaucescens, *Weisia Wimmeriana^ *Solorina saccata^ *Gyalolechia nivalis, *Pertusaria oculata. III. Wasserlose Kämme und Kuppen. Hiermit beginnt die lange Reihe derjenigen Formationen, übe deren Standflächen eine zusammenhängende Boden- schicht ausgebreitet ist. Als Bodenarten kommen für das Hoch- Bd. XI. Beiheft 6. Bot. Ceatralbl. 1902. 28 424 Botanisches Centralblatt. — Beiheft 6. gebirge iu Betracht: Dammerde, Schwemm- und Schl*>mmschutt, Torf und saurer Humus. Auf der Bodenschicht ruht eine ebenfalls geschlossere VegetatioTisdecke. In dieser Decke herrscht das Reich der Blütenpflanzen, und zwar am entschiedensten auf humus- reicher und zugleich genügend feuchter Dammerde. Wo dieses höchste und günstigste Mass der Fruchtbarkeit nicht erreicht oder überschritten wird, da streiten die Blutenpflanzen mit den Flechten und Moosen um die Herrschaft. Ein solches Kampf- und Grenzgebiet stellt die nachfolgende Formation vor. 4. Triften und Haiden des Hochgebirges. Substrat aus Dammerde bestehend, Damm er de den felsigen Grund zusammenhängend bedeckend, flachgründig und humusarm, trocken bis massig feuch t. Im Gegensatz zu den nackten Stein- und Geröllmassen der Felsgipfel, der schmalen Gräte und der Steilabstürze zeigen die Kämme und gewölbten Kuppen sowohl des Riesengebirges, als auch der Ostsudeten meist eine zusammenhängende Bedeckung mit Dammerde. Aber diese Erdschicht ist stets dünn und oft wegen der beigemischten Quarz- und Glimmerkörnchen sand- artig, ausserdem überall humusarm. Bei den meisten Kuppen und Kämmen ist das Gefälle stärker, als tiefer unten in der Lehnenregion. Alle Flächen, die keine terrestrischen Wasserzuflüsse aus der Gipfelregion empfangen, neigen daher zur Trockenheit, welche durch eine geringe Tiefe der Erdschicht noch verschärft wird. Das Hauptareal dieser sterilen Kämme und Kuppen wird entweder von einer aus mageren Triftgräsern gebildeten Gras- narbe, oder von Halbstrauchdecken, auf recht sandigen Flächen wiederum von Flechten überzogen. Auf öden Plätzen der Ostsudeten bildet die Juniperus communis v. nana an einigen Stellen kleinere Gebüsche; auf undurchlässigem Boden zeigen sich Bestände von Molinia caerulea in ein^r niedrigen Form, begleitet von Aira caespitosa nebst ihrer Alpenform varia Wimm. Triftgrasfluren und Wachholdergebüsche, Halbstrauchdeckeu und Flechten bilden aber auch in den tiefereu Regionen wichtige Zusammenschlüsse innerhalb der Trift- und Haideformationen; es schien mithin geboten, die ähnlich geglied^^rte Vegetation der wasserlosen Kämme und Kuppen als Triften und Haiden zu bezeichnen. Auf diesen Triften und Haiden treten uns zum ersten Male Bestände des Knieholzes {Pinus montana v. Pumillo), des Charakter Strauchs des Riesengebirges, entgegen; jedoch nur an feuchteren Plätzen. Es scheint, als ob die gi'össere Feuchtigkeit vieler dieser Plätze nicht ursprünglich ist, sondern erst durch die Be- stückung mit dem Krummholz, unter dessen Schutze gewisse Flechten und Moose die Feuchtigkeit ansammeln, hervorgerufen Zeiske, Die Pflauzenforujationen der Hochsndeten. 425 wurde. Diese Knieholzbestände sind deshalb wohl nur als vor- geschobene Posten der Formation No. 6 aufzufassen. Die oben erwähnte Grasnarbe besteht aus Nardus stricta^ Festuca ovina in den 3 Formen vulgaris Koch, duriuscula L. und alpina W. Gr., aus Aira flexuosa nebst ihrer dunkler gefärbten Alpenform, und aus *Ägrost{s rupestris. Diesen Gräsern schliessen sich folgende Laubmoose an : Hylocomium triqxcetrum in einer Alpen- form, *Pogonatuvi alpinum v. septentrionale, Racomitrium canescens (in weiten Rasen), R.lanuginosum (sehr gesellig), *Dicranum Mühlen- beckii, *D. elongatum, *Weisia crispida v. atrata und die Flechte ^Gongylia sabuletorum. Die haide ähnliche Vegetation setzt sich zusammen aus Calluna vulgaris und Vaccinium Vitis idaea, besonders in den Ostsudeteu grosse Strecken überziehend, ferner aus folgenden Flechten : Cladonia pyxidata, C. rangiferina, C. Papillaria^ Cetraria, islandica, Baeomyces roseus (alle ungemein gesellig) *Solorina crocea und den Moosen *Polytrichum juniperinum v. alpinum, "* Polytriclmm piliferum v. Hoppei (mit seinen Rasen grosse Flächen einnehmend). Ausser den bereits genannten Phanerogamen sind folgende Arten charakteristisch für die Formation: *Helianthemum Chamae- cistus V. grandiflorum, Stlene inflata, Potentilla silvestris, ^Solidago virga aurea v. alpestris, Gnaphalium dioecum^ Hieracium Pilosella, *//. rupicolum, *H. vulgatum v. alpestre, *H. laevigatum v. phyllo- podum, *H. Fiekii, *H. riphaeum, Thymus Chamaedrys, *Juncus trifidus, *Luzula sudetica, *Carex hyperhorea, Anthoxanthum odo- ratum, *Poa annua v. supina, *Festuca ovina v. vivipara. Die 13 Phanerogamen und Gefässkryptogamen, welche von den Formationen 3 und 4 gemeinschaftlich besessen werden, sind unter 3 aufgeführt ; weitere 8 Arten haben die Formationen 4 und 5 gemeinsam ; *Pulsatilla alpina („Teufelsbart"), *Arabis sudetica, *Geum montanum, ^Potentilla aurea, *Taraxacum nigricans, * Hieracium . schwachen Schatten der unter 6 zu beschreibenden Strauch- und Hochstaude 11 gebüsc he nicht: Aconitum Napellus, Melandryum riibrvni, '*Pinipinella mcigiia V. rosea , Imperatoria Ostruthium , Heracleum SpJiondylium, * Laser pitium Archangelica , Mulgedium alpinum, '^Crepis grandi- flora, H. vulgatum, *H. laevigatum v. alpestre, H prenanthoides, *Rumex alpimis, Thesium alpinum, *Ällii(m VictoriaLis. Im Riesengebirge tritt die Formation 5 hauptsächlich an den Lehnen und Hängen auf, im Hochgebirge der Ost- sudeten dagegen, die sich nur wenig über die Waldregion er- heben, bevorzugen sie den Kamm des Gebirges und die Gipfel. In beiden Gebirgen aber ist hier der Tummelplatz der Habichtskräuter, Avelche in der Flora der Sudeten eine so bedeutende Rolle spielen ; denn von den 36 Arten der Gattung Hieracium, welche das schlesische Hochgebirge bewohnen, gehören nicht weniger als 24 zur Formation der Wiesen und Grasmatten, darunter 19 ausschliesslich. 6. Buschige Lehnen, Rücken und Gründe. Substrat aus Dammerde bestehend; Damm erde humusreich und tiefgründig, feucht; Grundwasser, ■wenn vorhanden, nicht rasch circulirend; Vege- tation von Sträuchern und Hochstauden beherrscht. Die fruchtbaren Lehnen, Rücken und Gründe sind, soweit sie nicht von den soeben beschriebenen Wiesen und Grasmatten ein- genommen werden, mit Gebüschen bedeckt. Wer dieselben durchquert, bemerkt in ihrem Schutze zahlreiche echte Wald- pflanzen, denen der niemals austrocknende Boden im Verein mit der höheren Luftfeuchtigkeit der alpinen Region gestattet, auch ausserhalb des tiefen Schattens der hochstäm- migen Wälder zu gedeihen. Diese Holzbestände des Hochgebirges verhalten sich demnach floristisch wie echte Wälder und sind lediglich wegen der fehlenden Baumform als Gebüsche anzu- sprechen. Die typischen Wälder der tieferen Regionen meiden Boden mit rasch circulirendem Gr u n d wass er: wenigstens fehlen sie überall im Bereiche des Grundwassers der Ströme und Flüsse, und selbst der kleinste Bach reisst durch den geschlossenen Baum- bestand eine Lücke, falls nicht seine Ufer felsig oder sonstwie undurchlässig für Wasser sind. Diesem Beispiele scheinen die Zwergwälder der alpinen Region durchweg zu folgen, weil auch sie den raschen Durchzug des Bodenwassers zwischen ihrem Wurzelgeflccht auf die Dauer niclit ertragen können Sie breiten sich mithin da aus, wo entweder, wie auf schwach ge- neigtem Boden, das Grundwasser träge streicht, oder wo dasselbe, wie auf überwachsenen GerüUen, in unschädlicher Tiefe fliesst. oder endlich da, wo das Boden wasser ober- flächlich circulirt. Letzteres tritt ein, wenn die obere Erd- schicht stark mit Steinen oder Grus untermischt, also gleichsam Zeiske, Die PäanzeiiformHtioneii der Hochsudeteu. 429 gepflastert ist, oder wenn der Boden an der Oberfläche vertorft. Diese Vertorfung ist unter dem Klima des Hochgebirges und bei der wasseransammelnden Kraft der Moose in den Krummholz- beständen eine häufige Erscheinung. Die Zwergwälder der Hochsudeten setzen sich aus folgenden Sträuchern bezw. Zwergbäumen zusammen: *Prunas Padus v. petraea, Riibus Idaeus, Rosa alpina, *Pirus sudeticn, *P. aucuparia v. cdpestris, *Bibes petraeum, Lonicera nigra, Daphne Mezereum, Betula pubescens v. carpathica, *Salix Lapponum, S. süesiaca, ^Pinus montana v. Pumilio („Knieholz") und Picea excelsa. Allen diesen Hölzern ist gemeinsam, dass sie auf den höchsten Erhebungen des Gebirges nicht mehr bestanclbildeud auftreten. Hervorragende Bestandbildner sind überhaupt nur das Knieholz, die Strauch fichte, die Alpeneberesche und die Karpathen weide. Sie bilden folgende Bestände: 1. Knieholz, 2. Strauchfichten, 3. Alpeneberesche, untermischt mit der Karpathenbirke und mit Knieholz, 4. Strauchfichten und Alpen- ebereschen, 5. Knieholz und Strauchfichte. Diese 5 Hauptbestände lassen im Allgemeinen eine v e r t i c a 1 e Sonderung insofern erkennen, als die ausgedehntesten Knie- holzbestände der Kammregion angehören, während die übrigen Bestände sich besonders in der Lehnenregion entfalten. Im höheren Vorgebirge lassen sich folgende Wald- bestände unterscheiden: 1. P^ichte, 2. Fichte mit Edeltanne, 3. Fichte mit Buche, 4. Fichte mit Bergahorn, 5. Edeltanne, 6. Buche, 7. Buche mit Bergahorn und Spitzahorn. Die Edeltanne erreicht die obere Baumgrenze nicht, die Buche bleibt noch tiefer unten zurück ; wohl aber erscheint der geschlossene Fichten- bestand überall an der Schwelle des Hochgebirges. So braucht die Fichte nur den im Hochgebirge verpönten Hochstamm abzulegen, um auch dort bestandbildend aufzutreten. Und in der That dominirt ihr Zwergwald in der Lehnenregion und tritt auch auf den Kämmen, wenn der Boden nicht zu nass ist, mit dem Knieholze in erfolgreichen Wettbewerb. Die oben aufgeführten 13 Sträucher und Zwergbäume schwanken zwischen 1 und 3 m Höhe ; die meisten jedoch sind 1,50 m hoch Dieser Durchschnittshöhe der Hölzer haben sich die begleitenden Stauden insofern merk- würdig angepasst, als volle ^/s derselben Hochstauden von 1 oder 1,50 m Höhe sind. Auf dem spärlichen, mageren und leicht austrocknenden Boden der Gerolle und Felsspalten dagegen landen wir fast lauter niedrige Gewächse, meist Zwerggestalten. Dieser Gegensatz spricht dafür, dass auch hier die Platz- und Magen frage entscheidet; denn nur ein tiefgründiger, humus- reicher und gut bewässserter Boden vermag an Umfang und Höhe so stattliche Gewächse zu beherbergen, aufzubauen und zu er- halten. 430 Botanisclies Contralblatt. — Beiheft 6. Ausser den bereits aufgeführten Sträuchern sind folgende, meist für die Formation charakteristische Arten zu nennen, wobei die Hochstauden durch ein ! bezeichnet wurden : Raminculus acnnitifoUus !, R. nemorosus, *Delphmium datwnl, Aconitum Lycoctonum !, Sagina procumhens, Oxalis Äcetosella, Epi- lohium angustifolium !, ^ E. trigonum .', Bupleurum longifolium !, "^ Conioselinum iataricuml , "^ Archangelica officinalis!, Anthriscus nitida \, Plturospermum aiistriacuml, Linnaea horealis, *Adenostyles Alliariaely Solidago Virgaureal, Senecio nemorensisl, *Crepis sihirica\. Pirola media, '^Gentiana asclepiadeal, Stachys aljnnal, Lilium MaHagonl, Streptopus amplexifolius, Polygonatum verticil- latum'., Veratrum Lobelianum!, *Luzula angustifolia v. ruhella, Calamagrostis Haller ia na !, Poa Chaixi !. Von Moosen treten auf: Hypnum Sckreheri (in grossen Rasen), Hylocomium splendens (desgl.), Bradiytheciuvi refl^xum, Mnium spinosum, Dicranum fus- cescens (auch in den Mooren), Jungermannia lycopodioides (auch auf Felsen). Selbstverständlich fehlt auch die Massenvegetation von Polytrichum commune nicht. Es ist eine weitere Eigenthümlichkeit der alpinen Gebüsche, dass örtlich die Sträucher vollkommen durch die Hoch- stauden ersetzt werden können. Dies ist namentlich der Fall auf dem Grunde der tiefen Felsenschluchten und in der Nachbarschaft der Bäche. Mit der Formation 7 (Bachräuder und Quellsümpfe) findet überhaupt ein lebhafter Austausch statt ; hierher gehören : *Rihes petraeum, Valeriana tripteris, Petasites albus, Doroni- cum austriacum!, Senecio crispatiis v. crocea, Cirsium heterophylhiml, Carduus Personata !, Crepi,s paludosa , "^Rumex arifolius!, Salix silesiaca, Aspidium Filix masl. Athyrium alpestrel. Letztere Art bildet kleine Einzelbestände. V. Nasse Einschnitte und moorige Plateaus. Sobald wir auf unserer Wanderung von den trocknen For- mationen zu den nassen die fruchtbaren, massig durchfeuchteten Böden der Wiesen und Grasraatten, sowie der buschigen Lehnen, Rücken und Gründe verlassen, betreten wir wiederum eins jener Grenz- und Uebergangsgebiete, in welchem die blütentragenden Pflanzen mit den blütenlosen im schweren und nicht überall sieg- reichen Kampte liegen. Aber noch herrschen die Blütenpflanzen in den Formationen 7 und 8 vor, wenigstens physiognomisch, bilden sogar hier hochwüchsige, dort weit ausgedehnte Bestände. Wie wir gesehen haben, bestand die kryptogamische Concur- renz auf den allzu trocknen Substraten vorwiegend aus Flechten, auf über nassem Boden besteht sie hauptsächlich aus Moosen, und namentlich in den Mooren (Formation 8) bilden solche das Grundgewebe. Jenachdem das Bodenwasser raschen Abfluss findet , oder durch Stagniren sich mit Moorsäuren überladet, sind auf übernassera Boden zwei Formationen zu unter- scheiden. Zeiske, Die PflanKenformationea der Hoshsudeten. 431 Bachränder und Quellsümpfe. Substrat aus saurem Humus oder aus Bacli- detritus bestehend; im Untergrunde dauernd, an der Oberfläche zeitweite mit Wasser durchtränkt. Die Bäche und grösseren Rinnsale des Hochgebirges durch- tränken, falls sie nicht in tiefeingeschnittenen Felsenbetten oder zwischen Blöcken und Gerollen fiiessen, dauernd den Boden ihrer Einfassungen mit Wasser, oder sie überfluthen bei ihrem häufigen Anschwellen mehr oder weniger breite Streifen des Ufer- geländes. In Folge ihres kurzen Laufes und ihrer geringen Wassermasse sind sie nicht, gleich den Strömen und Flüssen der Niederung, zum Transport grosser Mengen von Schwemmschutt geeignet. Ihr Uferland besteht daher meist aus Blöcken und grobem Geschiebe, zwischen und hinter denen entweder eine humusreiche, aber saure Erde, oder ein kiesiger und grusiger Schwemmschutt ansteht. Um starke Quellen bilden sich auch hier und da kleine, flache Stauwannen, welche die Quellsümpfe der tieferen Regionen hier oben ver- treten. Die Formation 7 erscheint überall, wo Bäche fliesseu und Quellen entspringen, und ist deshalb gl eich massig über Gipfel, Kämme, Lehnen und Gründe verbreitet; sie steigt auch regel- mässig mit den Bächen bis tief hinab in die Vorgebirgs- region. Hierher gehören folgende Arten : *Cardavnne Opicn, Viola biflora, Stellaria ullginosa^ Hyperi- cum quadrangulum , *Alchemilla fissa, * Epilohium anagallidifolium, *E. nutans, *E. alsinefolium, E. pmlustre, *E. palustre v. scaturi- ginuvi , Chrysosplenium alternifolium (sehr gesellig) , '^Sweertia perennis, *Gentiana verna, *' PedÄcularis sudetica, '^Bartsia alpina, Pinguicula vulgaris, '^' Salix hastata, Orchis latifolia, Epipogon aphyllus, '^Allium Schoenoprasum v. sibiricum (gesellig), Luzula silvatica, *Carex sparsiflora, '*Equisetum palustre v. nanum und Äspidium montanum. — Ferner von ]\Ioosen: *Mnium punctatwni v. elatum, M. cinclidioides, '^Bryum Schleicheri, ^Dicranella squar- rosa, Sphagnum spectahile (in Massen), *Sarcoscypkus sphacellatus, Moerckia norwegica. Auf nassem Kies und Gesteinsgrus verschwinden die höher organisirten Pflanzen ganz; dafür erscheinen nachstehende Moose : * Polytrichuni sexangulare , * Oligotrichura liercynicum (in Heerdeu), '^Webera Breidleri (rasenbildend), *W. Ludwigii, *W. cucullata. Die auch in der Formation 6 vorkommenden Arten, nament- lich die Ufergebüsche bildende Salix silesiaca und das hohe Farn- gestäude von Athyrium alpestre, sind dort erwähnt. Mit den Mooren treten die Bachränder und Quellsümpfe durch folgende Stauden in Verbindung: ^ 432 Botanisches Centralblatt. — Beiheft (i. Viola palustris, Homogyne alpina, Eriophorurti alpinum, Carex echinata, C. canescens, C rostrata, C. ßava. 8. Moore und Torfsümpfe. Substrat aus tiefgr und iger T orfmasse bestehend ; bis zur Oberfläche daueriid mit Wasser durchtränkt. Ausgedehnte Flächen auf den Hochsudeten werden von Mooren eingenommen^ besonders im Riesengebirge, wo die Moore im Volksmunde „Wiesen" heissen. Diese Moore bevor- zugen die plateauartigen oder flach gewölbten Kämme; sie fehlen auch der Abdachung des Gebirges nicht, sind aber dort viel kleiner. Abgesehen von den Sumpfmoosen zählt die Formation 7 Holz- gewächse und 21 Stauden, wovon die Mehrzahl Cypera- ceen sind. Es liegt deshalb nahe, auch die Moore des Hoch- gebirges in S t r a u c h m o o r e (Hochmoore, Moosmoore) und in Grasmoore (Flachmoore) einzutheilen. Und in der That schliessen sich örthch Strauchmoore und Seggenmoore aus. Aber grade auf den bedeutendsten Moorflächen des Riesengebirges (Weisse Wiese, Eibwiese, Pantschewiese) wird sowohl an trockeneren wie nasseren Stellen die Hauptmasse der Pflanzendecke vorzugsweise von Cy perac een gebildet; andererseits fehlen diesen „Wiesen" auch die Moor- sträucher n icht. Hier I iegt also eine gegenseitige Durch- dringung von Grasmoor und Strauchmoor, stellenweise sogar eine Vermischung der beiderseitigen Componenten vor, welche aus den eigenartigen Verhältnissen des Hochgebirges zu erklären ist. Sieht man genauer zu, so ündet man reine G r a s m o o r e an den Berglehnen („Häugcmoore"), also da, wo der Wasserabfluss am regsten ist;, reine Moosmoore an den ganz abflusslosen Stellen der Kämme, meist bezeichnet durch tiefe Wasserlöcher, und Moor flächen gemischten Charakters auf den Kämmen mit schwachem Abfluss. Somit scheint eine Erklärung in dem Grade der Energie des Wasserabflusses gegeben zu sein; inwie- weit sie genügt, kann im Rahmen der vorliegenden Arbeit nicht untersucht werden. Die Holzgewächse der sudetischen Hochgebirgsmoore heissen : Vaccinium utifjinosvm, Oxycoccus palustris, Ändromeda jjolii- folia, *E'mpetrum niyrum, *8alix Lapponum v. Daphneola, Betula pubescens v. carpathica, Pinns montann v. Pumlllo (Bestände bildend). Von Stauden sind zu erwähnen: Drosera rotundifolia nebst ihrer Hochgebirgsform alpestris, '*Ruh%is Chamaemorns , Trientalis europaea und ihre rosenrothe Alpenform, Junciis ßliformis, Scirpus cae.spitosus (grosse Binsen- rasen bildend) , Eriophorum vaginattim (ganze Flächen beherr- schend), Carex pulicaris, *C. rigida, *C. limosa, *C. irrigua, C. Zeiske, Die Püanzenformationeii der Hochsadeten. 433 jjauciUora. Die mit der vorigen Formation gemeinsamen sind dort aufgezählt. Von Laub- und Lebermoosen erscheinen : *Polytrichum jnniperinnm in einer Alpenform (Rasen zusammen- setzend), *Mniu7n suhglohosum , Dicranum Schraderi (in grossen Rasen), * Spliagnum Lindbergii, S, teres, S. acutifoUum, /S. cuspi- datum, ^Jungermannia Wenzeln, Jungerm. Flörkei, '^' Harpanthus Flotoioianus. In den Wasserlöchern und Moortümpeln, welche sich an den tiefsten Stellen der Moore zeigen, leben folgende Moose: *Hypnum sarmentosum, H. fluitans, H. exannulatum (alle drei grosse, flnthende Rasen bildend), Sphagnum cymbifoHum, ^AUcu- laria Scolaris v. robusta, Jungermannia inftata. VI. Gewässer. Abgesehen von den zahlreichen fliessenden Gewässern, welche jedoch niemals die Grösse eines Baches überschreiten, sind freie Wasserflächen auf den Hochsudeten selten. Sie beschränken sich auf zwei kleine Alpenseen (die ,, Teiche" des Riesen- gebirges), auf einige Quellsümpfe und auf die Wasser- löcher in den Mooren. In der Niederung bilden die Wasserpflanzen folgende Bestände: Quellsümpfe, Torfsümpfe, Riede, stehende Gewässer und fliessende Gewässer. Die Quellsümpfe und Torfsümpfe des Hochgebirges lassen sich von den Formationen 7 bezw. 8 nicht trennen und sind deshalb mit jenen vereinigt worden. Aus den stehenden Ge- wässern der alpinen Region werden die höher organisirten Pflanzen durch die Kälte des Wassers fast ganz ver- scheucht. Ihre Bestände sind deshalb im Hochgebirge nur an- gedeutet: Die Riede durch kleine Schachtelhalmbestände von Equisetum limosum an den „Teichen", die Schwimmfluren durch Ranuncidus aqnatih's v. heterophyllus am Ausflusse des kleinen Teiches und die Tauchfluren durch Isoetes lacustris. Auch in den fliessenden Gewässern sind die Phanero- gamen nur durch eine einzige Art {Callitriche vernaUs) vertreten; dagegen bilden Kryptogamen an ü berflut he tem Ge- stein reichhaltige Bestände, welche sich schon im höheren Vorgebirge entfalten, in der Ebene dagegen (an Ufermauern,. Brnckenbalken, Steinwehren) nur schwach angedeutet sind. 9. Formation der überflutheten Moose. Substrat aus überfluthetem Gestein bestehend; Vegetation von Moosen beherrscht. Die hierher gehörigen Moose, Flechten und Algen, wenigstens die meisten von ihnen, betrachten, gleich den ausgeprägten Stein- flechten, ihr Substrat lediglich als AnheftungssteUe und 434 Botanisches Centralblatt. — Beiheft 6. ernähren sich vom Wasser und dessen accessorischen Bestand- theilen, indem sie entweder dauernd untergetaucht oder einge- taucht leben, oder fortwährend mit Wasser übersprüht und be- gossen oder wenigstens häufig überstaut werden. Alle jedoch verlangen unausgesetzt erneuertes, also fliessendes Wasser. Felsige Bachufer, Felsplatten des Bachbettes, Bach- gerölle und Geschiebe, im ewigen Sprühregen der Wasserfälle liegende Blöcke, triefende Felsen sind daher die Standflächen dieser interessanten Formation. Den wesentlichsten Bestandtheil ihrer Vegetation bilden folgende Laub- und Lebermoose: Hypnum molle, *H. Ar die um, H. ochraceum, Eurhynchium rusciforme, Dichelyma falcatum (in grossen Rasen), Fontinalü antipyretica (massenhaft), F. gracilis, *F. squamosa, '^Bryum MüMenheckii , Blindia acuta, ^Dicranwm Blyttii, D. falcatum, '*Sarcoscyphus alpinus^ ^ Jungermannia Hookeriana. Ihnen gesellen sich einige Algen zu: Lemanea fluviatilis (fluthende Massen bildend), ^Lemanea sudetica und Hydritrus foetidus. Seltsamer Weise entsenden die sonst so luft- und licht- liebenden Flechten zahlreiche Arten hierher, den Moosen und Algen lebhafte Concurrenz bereitend. Es sind: Endocarpon fluviatüe (ganze Blöcke überziehend), Aspicilia lacustris, *Jonaspis odora, *Gyalecta Fritzei, ^Bacidia inundata, ^Biatorina diaphana, *Sphaeromphale fissa, *Polyhlastia Hensche- liana, ^Thelidhim diaboli, Lithoicea cMorotica^ *L. maryacea, *GongyUa aqitatica, Segestrella lectissima, *Saged>a grandis, *Artho- pyrenia Lomnitzensis, die Gallertflechte *PorocypJms cataractarum und die Fadenflechte Ephebe pubescens. Stets nasser, häufig unter Wasser gesetzter Kies und Grus am Bachrande einerseits und die Geschiebe und Rollblöcke im Bachwasser andererseits unterscheiden sich im Wesentlichen nur durch ihr Gefüge. Einige Lebermoose : Sarcoscyphus Ehrkarti, Scapania undidata, *S. uliginosa, Jungermannia tersa und J. obovata bewohnen deshalb beide, einander so ähnliche Substrate und stellen auf diese Weise die Verbindung der sonst in sich sehr abgeschlossenen P^ormation 9 mit der Formation 7 her. Die Formation 9 steht aber noch mit einer andern, in der Reihe der Formation ganz weit von ihr entfernt placirten Genossenschaft in unmittelbarer Verbindung. Die Laubmoose Racomitrium protensum, R. aciculare, das Lebermoos '*Junger- mania julacea und die Flechte '*Jonaspis suaveolens (und vielleicht noch einige Moose), strahlen nämlich bis zur Formation 2 hinüber. Doch ist dies nicht befremdlich ; denn vom stets überflutheten Bachgestein leiten die Standorte : im Sprühregen der Wasserfälle liegende Blöcke, zeitweise überspülte Felsen, triefende Felswände, Gestein mit Tropf und Sickerwasser, indem sie eine fortlaufende Reihe sanfter Ucbergänge bilden, zwanglos bis zu den bemoosten Felsen hinüber. Auf diese Weise stellt sich die langgestreckte Reihe der Formationen als eine in sich verschlungene Kette dar, Zeiske, Die Pflanzeiiformationen der Hochsudeten. 435 wenn man, wofür Manches spricht, die von mir aufgestellte Formation 2 nur alsUnterformation ansieht und mit der Formation 1 vereinigt. Jede der Formationen 1 (2), 3, 4, 5, 6, 7 und 9 hängt mit der vorher- gehenden und zugleich mit der nächstfolgenden floristisch zu- sammen ; die Formation 8 dagegen fügt sich diesem geschlossenen Kreise nicht ein, sondern ist nur mit der Formation 7 verbunden. Kräftige Verbindungslinien, durch die Vereinigung zu Gruppen kenntlich gemacht, bestehen zwischen 1 (2) und 3, ferner zwischen 5 und 6, endlich zwischen 7 und 8. Was die räumliche Vertheilung der 9 Formationen anbetrifft, so lässt sich nicht verkennen, dass dieselbe in erster Linie, ja fast ganz von der Plastik des Ge birgskör per s ab h ä n g t ; denn der Gefällewinkel verhindert oder begünstigt einerseits die Ansammlung einer Bodenschicht, andererseits regelt er deren Abflussverhältnisse, endlich schreibt er den stehenden Gewässern ihre Lage und den fliessenden ihren Weg vor. Gebr. Gotthelft. Köni^I. Hofbuchclrnckerei, Casael -^'^äshMSi^äM^'äsiäää Ka...Jsa.. ■^'^ r Beihefte zum Botanischen Centralblatt. Original -Arbeiten. Herausgegeben unter Mitwirkung zahlreicher Gelehrten von Dr. Oscar Llilworm und Dr. F. G. Kohl in Berlin. in Marburg. Band XI. — Heft 7. Inhalt: S perl ich, Beiträge zur Kenntniss der Inhaltsstofte in den SaugorgantMi der grünen Rhinanthaceen, (Mit einer Doppel-Tafel.) Horowitz, Ueber den imatomischen Bau und da.s Anf.springen der Orchideenfrüchte. (Mit 2 Tafeln ) Casael. Verlag von Gebr. Gott helft, König 1. Hofbuch druckerei. 15)02. Beiträge zur Kenntniss der Inhaltsstoffe in den Sang- organen der grünen Rhinanthaceen. Von Adolf Sperlich. Mit einer Doppel-Tafel. Einleitung. Stahl sieht in dem erschwerten Nährsalzerwerbe ^) die Ursache für die Ausbildung der Mycotrophie, der Carnivorie und des Parasi- tismus. Um den Kampf um die Rohstoffe mit jenen pflanzlichen Organismen, welche dieselben leichter zu erlangen im Stande sind, aufnehmen zu können, machen sich gewisse höhere Pflanzen Pilze tributpflichtig; diese bieten jenen in Form von organischen Ver- bindungen^) jene nothwendigen Elemente, welche die Pflanze normaler Weise durch Lösung und Aufnahme der im Boden be- findlichen Salze gewinnt. Dem grünen Parasiten hingegen ist es nicht um irgendwie vorgebildete Nahrung zu thun, er raubt dem Wirthe vielmehr direct die von diesem dem Boden ent- nommenen rohen Nährsalz e.^) Diese für das Verständniss der Nahrungsaufnahme und -Ver- arbeitung durch die grünen Schmarotzer so wichtige Thatsache finden wir in Heinricher's Arbeiten über die grünen Halb- ^) In seiner Arbeit „Der Sinn der Mycorhizenbildung" (Jahrb. für wiss. Bot. Bd. XXXIV. H. 4. p. 539 ff.) heisst es: „Die Herbeiziehung dieser beiden Gruppen (Carnivoren und Parasiten) zu einem Vergleiche mit den obligaten Mycorhizenpflanzen dürfte um so eher gerechtfertigt sein, als sich meines Erachtens schwerwiegende Gründe vorbringen lassen zur Stütze der Ansicht, dass die Mycotrophie, wie auch die Carnivorie und der Parasi- tismus Einrichtungen sind, zu deren Entstehung der aus dieser oder jener Ursache erschwerte Nährsalzerwerb die erste Veranlassung gegeben hat," (p. 643— 6M.) 2) a. a. 0, p. 628. ^) Dieser Unterschied zwischen grünen Parasiten und Mycorhizenpflanzen geht aus folgenden Worten klar hervor: „Während der grüne Parasit von seinem Wirthe mit rohen Nährsalzen versorgt wird, bezieht die obligat myco- trophe Pflanze von dem symbiontischen Pilze entweder keine oder doch nur wenig Rohstoffe, sondern aus diesen hergestellte organische Verbind- ungen, (a. a. 0. p. 655.) Bd. XL Beiheft 7. Bot. CentralbL 1962. 29 4-38 Botanisches Ceiiiralblatt. — Beiheft 7. parasiteu ^) durch zahlreiche Culturversuche mit Arten aus der Gruppe der Rhinanthaceen erhärtet. Die Versuche legen die Aus- bildung und den Grad des Parasitismus, seine Beziehung zur Keimung, zum Wachsthum und zur Foitpflanzung der einzelnen Arten dar. Heinricher 's Resultat lautet wörtlich: „Der Schwerpunkt des Parasitismus der grünen Halbschmarotzer liegt darin, dass die rohen Nährstoffe durch Einbruch in die Wirths- pflanzen gewonnen werden."^) Sowohl durch Culturversuche, die jedoch nicht jene Aus- dehnung, wie die Heinricher 's haben, als insbesondere auf Grund eingehender Untersuchung der Verbindungsorgane zwischen Wirth und Schmarotzer, der Haustorien, gelangte Koch rück- sichtlich der vom grünen Parasiten aufgenommenen Nahrung zu ähnlichen, wenn auch nicht vollständig gleichen Resultaten. Ueber Rhinanthus wiuor schreibt er:^) „Der Parasitismus ist ein partieller, er erstreckt sich im Wesentlichen nur auf die Entnahme des Ei- weisses oder der Rohstoffe für dieses." Ueber den Parasitismus von Euphrasia qßcinalis drückt er sich präciser aus:*) „Er er- streckt sich, da assimilirende Blattflächen zur Genüge vorhanden sind, vor Allem auf die Entnahme der Rohstoffe für das Eiweiss, dann auf bereits verarbeitetes derartiges Material und die sonst noch nothwendigen anorganischen Salze." Wir sehen also, dass Koch neben der Aufnahme von Roh- material auch die Verwerthung vorgebildeter organischer Nahrung wesentlich betont. Insbesondere spielt bei der auf die parasitische Ausnutzung folgenden oder mit dieser Hand in Hand gehenden saprophytischen Verwerthung eines und desselben Nährobjects die Entnahme von Zersetzungsproducten plastischen Materials nach Koch eine Hauptrolle.^) Von Melampyrum pratense, welches Koch für einen Saprophyten hält, *") wird rücksichtlich der auf- genommenen Stoffe gesagt:^) „Da unsere Pflanze reichlich Chloro- phyll enthält, mithin ihre an sich bescheidenen Bedürfnisse an stickstofffreien Stoffen durch die Assimilation befriedigen kann, so wird es vor Allem auf die stickstoffhaltigen ankommen." Ueber die Art dieser stickstoffhaltigen Stoffe schreibt er weiter unten : „Wir müssen annehmen, dass im Grossen und Ganzen hier die im Wasser gelösten ersten Zersetzungsproducte — darunter auch *) Die grünen Halbschmarotzer. 1. Odontiteg, Euphrasia, Orthantha. (Jahrb. für wiss. Bot. Bd. XXXi. 1897. H. 1.) Die grünen Halbschmarotzer. II. Euphrasia, Alectorolophus und Odontite». (Jahrb. für wiss. Bot. Bd. XXXII.. 1898. H. 3.) *) a. a. 0. II. p. 451. ^) Zur Entwicklungsgeschichte der Rhi7ianthaceen {Rhinanthus minor). (Jahrb. für wi^s. Bot. Bd. XX. 1879. H. 1. p. 32— ;33.) *) Zur Entwicklungsgeschichte der Rhinanthaceen {Euphrasia officinalia). (Jahrb. für wiss. Bot. Bd. XXII. 1891. H. 1. p. 31.). *) a. a. 0. {Rhinanthus) p. 26. ^) Ueber die directe Ausnutzung vegetabilischer Reste durch bestimmte chlorophyllhaltige Pflanzen. (Ber. der deutschen bot. Ges. Bd. V. 1887. p. 369—360.) ') ». «. 0. p. 361. S p e r 1 i c L , Beiträge zui- Kenntniss der Inbaltsstoffe etc. 439 die unserer Pflanze nothwendigen anorganischen Salze — vor- handen sind und dem Bedürfniss entsprechend aufgenommen werden." Die vorwiegende Beschränkung der Stoffentnahme auf die Rohstoffe war früheren Forschern nicht klar. Solms-Laubach, der die Orobancheae, Soyiitalaceae, Rhinan- thdceae, Cuscutaceae, Cytinus und die Loranthaceae auf ihren Parasitismus untersucht hat, schreibt in der Einleitung zu seiner ausgedehnten Arbeit:^) „Für den Zweck unserer Eintheilung (in Proto- und Hysterophyten) ist es dabei vor der Hand gleich- gültig, ob ein solcher Hysterophjrt des Chlorophylls gänzlich er- mangelt und daher seine gesammte kohlenstoffhaltige Substanz auf die für die Gruppe charakteristische Weise erwirbt, oder ob er dies nur zum Theil thut, indem ein anderer Theil des Bedarfs durch die Thätigkeit seiner chlorophyllhaltigen Blätter gedeckt wird." C h a t i n sagt von den Wirthsptianzen, dass sie den Parasiten mit einem Theile des zum Leben nöthigen Materials versorgen. ^) Ebenso unklar drückt sich Ledere du Sablon aus, da auch er ganz allgemein von „sucs necessaires ä l'alimentation de la plante parasite" spricht. ^) Dass ein Theil der von den grünen Schmarotzern entnommenen Nahrung nach der Auffassung ge- wisser Forscher auch Kohlehydrate in sich fasse, dürfte wohl kaum angezweifelt werden, will ja Bonnier durch Experimente eine Reductiou der Assimilationsthätigkeit bei grünen Schmarotzern nachgewiesen haben. ^) Den Gegenbeweis lieferte H e i n r i c h e r in seinen Arbeiten über den Parasitismus von Euphrasia, Odontites, Orthantha und Älectorolophus, wenigstens für diese Gattungen. Heinricher's Untersuchungen eiferten Volkart zu einer Arbeit „über den Parasitismus der Fedicularis- Arten'''' an. ^) Volkart's Resultat lautet: „Eine weitgehende Herabsetzung der Assimilationsthätig- keit durch den Parasitismus, wie sie Bonnier aus seinen Ver- suchen ableitet, findet bei diesen Arten nicht statt. "^) Halten wir an dieser Thatsache fest, so dürfen wir niemals ein zweites Moment aus dem Auge lassen, das uns Heinricher am Schlüsse seiner nunmehr schon oft erwähnten Untersuchung angiebt : '') „Der Einbruch in die Wirthswurzeln liefert zum Theil auch plastisches Material. Das Eindringen in an Reservestoffen reiche Organe kann zur Aufnahme grösserer Mengen plastischen Materials geführt und damit auch den Anstoss zur Reduction der ') lieber den Bau und die Entwicklunji parasitischer Phanerogamen. (Jahrb. für wiss. Bot. Bd. VI. 1867/68. p. 514—515.) *) In seiner „Anatomie comparee des vegetaux. Plantes parasites." (Paris 1892) heisst es: „qui leurs fournissent une partie dts mat^riaux ne- cessaires ä leur vie." p. 137. "^) Recherches sur les organes d'absorption des plantes parasites. (Ann. •des Sciences naturelles. Ser. VII. Botanique. T. VI. 1887. p. 114.) *) Conjptes rendus de rAcademie des sciences. T. CXIII. 1891. *) Inauguraldissertation. Zürich 1899. '^) a. a. 0. p. 30. '') Die grünen Halbschm. II. p. 451. 29* 440 Botanisches Centralblatt. — Beiheft 7. Assimilationsorgane gegeben haben. Ein solcher Process vollzieht sich vielleicht bei Tozzia alpina; er ist vollständig durchgeführt bei der chlorophjllfreien Gattung Lathraea, deren Arten alles zu. ihrem Aufbau nöthige Material den Wirthspflanzen rauben." Neuere Untersuchungen Heinricher's haben die eben wieder- gegebene Vermuthung betreffs Tozzia alpina thatsächlich be- stätigt.') Den Gredanken Heinricher's finden wir in Stahl's Mycorhize7i-k.The.\i wieder : „Schwächung, ja völliger Verlust der Kohlenstoffassimilation, . . . . , können nach dieser Auffassung erst später zur Ausbildung gelangt sein, und zwar in selteneren Fällen bei den mycotrophen Gewächsen, als bei den Parasiten, wo sie sich innerhalb zahlreicher Verwandtschaftskreise eingestellt haben." 2) Einen derartigen Verwandtschaftskreis haben wir in der Gruppe der Rhinanthaceen vor uns. Das Endglied der Reihe ist die ganz parasitische Lathraea. Lathraea muss sich den gesammten Bedarf an Nahrung mittelst zahlreicher Haustorien aus dem Wirthe holen. Wie aus der allseitigen Untersuchung dieser Organe durch Heinricher ^) hervorgeht, lassen Aufbau und Inhaltsverhältnisse auf die Nahrungsaufnah-me seh Hessen. Obwohl die Saugorgane der übrigen Rhinanthaceen schon mehrfach untersucht und be- arbeitet worden sind, wage ich mich dennoch, von meinem Lehrer, Prof. Heinricher, hierzu angeregt und von dessen Arbeit über die La^Äraea-Haustorien ausgehend, an eine vergleichende Unter- suchung der Saugorgane der grünen Rhinanthaceen, insbesondere rücksichtlich der Inhaltsstoffe. Geht man von der Richtigkeit des Gedankens Stahl's und Heinricher's aus, so wird man sich des Schlusses nicht er- wehren können, dass auch bei den grünen Parasiten Spuren gelegentlicher Ausnutzung organischer Nahrung ge- funden werden müssen, und zwar nicht nur, wie Koch uns an- giebt, stickstoffhaltiger, sondern auch der für die Reduction der Assimilationsthätigkeit vor Allem massgebenden Kohlehydrate. Das ÄAiwaniÄaceen-Haustorium. Die Haustorien der Rhinanthaceen sind an den Wurzeln auf- tretende Organe, welche die Verbindung des Parasiten oder ') Ueber den biologischen Dimorphismus von Tozzia, welche uns den Uebergang von den grünen Rhinanthaceen zur Lathraea vorstellt, sagt He in rieh er: „Die Keimpflanze lebt, wahrscheinlich eine ziemliche Anzahl von Jahren, vollständig parasitisch und bildet nur die decussirten Nieder- blätter. Erst nach genügender Erstarkung wird sie blühreif und treibt dann, in Reminiscenz an ihre Abstammung von grünen Rhinanthaceen, die ober- irdischen, mit grünem, assimilationstähigem Laub versehenen blühenden Triebe." — Zur Entwicklungsgeschichte einiger grüner Halbschmarotzer. (Vorläufige Mittheilung.) (Ber. d. d. bot, Ges. Bd. XVII. Jahrg. 1899. p. 246.) *) Ueber den Sinn der Afj/corÄizew-Bildung. p. 644. ') Anatomischer Bau und Leistung der Saugorgane der Schuppen- wurzarten {Lathraea clandeatina Lam. und L. Squamaria L.). Breslau (Kern's Verlag) 1895. Sp er lieh, Beiträge zur Kenntniss der Inhaltsatoffe etc. 441 Sapropliylen mit seinem Nährobjecte herstellen. Die eingehende Untersuchung der Entwicklung und des Baues dieser Gebilde lehrt uns, dass wir es mit Organen „sui generis", wie Heinricher sich ausdrückt, ^) zu thun haben. Sehen wir von kleinen Ver- schiedenheiten bei einzelnen Gattungen und von gewissen durch mannigfache Verhältnisse bedingten Abweichungen innerhalb einer Gattung ab, so können wir an den Haustorien der Rhinanthaceen einen einheitlichen Typus wahrnehmen, den ich, um die späteren Ausführungen wesentlich zu erleichtern, im Folgenden kurz dar- legen möchte. Das Haustorium zerfällt in einen extramatrikalen und intra- matrikalen Theil. Unter extramatikalem Theil oder Haustorial- knopf^) verstehen wir die localisirte Anschwellung der Wurzel, von welcher der intramatrikale Theil oder Haustorialfortsatz ^) in das Nährobject eindringt. Der Haustorialknopf entsteht durch Wucherung der Wurzelgewebe an der dem Nährobjecte zuge- kehrten Seite, und zwar nehmen die Zelltheilungen in der äussersten Schicht des Rindenparenchyms ihren Anfang, späterhin erfolgen die Theilungen in tieferen Schichten, endlich sogar in der Endo- dermis und im Pericambium. *) Das äusserste Gewebe des aus- gebildeten Haustorialknopfes ist das Kindenparenchym, welches bei einjährigen Pflanzen an der vom Nährobjecte abgekehrten Seite mit dem ursprünglichen Rindengewebe der Wurzel iden- tisch ist. Durch den Knopf zieht der Wurzelstrang. Je nach dem Entwicklungsstadium, in welchem er sich zur Zeit der Haustorial- anlage befand, zeigt er ein mehr oder weniger vom normalen Typus abweichendes Bild ; ^) an der dem Nährobjecte zugekehrten Seite sehen wir in jedem Falle bedeutende Veränderungen, von welchen noch die Rede sein wird. Im Innern des nach aussen durch das Rindenparenchym be- grenzten Knopfes entwickelt sich ein parenchymalisches, dünn- wandiges Gewebe, welches Heinricher wegen seines Aussehens sn frischen Schnitten ganz treffend das hyaline Gewebe nennt. ^) ') In „Anatom. Bau und Leistung der Saugorgane der Schuppenwurz- arten**. Breslau 1890. Diese Auffassung wird von Göbel in seiner „Organo- graphie der Pflanzen" i^Jena [Gustav Fischer] 1900) angenommen. Vergl. II. Theil, Heft 2, p. 433. ^) Anatom. Bau und I^eistung der Saugorgane u. s. w. p. 9. 3) Ebendort. *) Lee lere du Sablon, Recherches sur les organes d'absorption etc. p. 93—94 (Melamp.); p. 97 {Rhinanthus) ; p. 99—101 {Pedicularis). Hein- richer, Anatom. Bau und Leistung der Saugorgane u. s. w. p. 68. '^) Vergl. Heinricher, Anat. Bau u. Leistung u. s. w. p. 13. ®) A. a. 0. p. 12. — Pitra, dem wir die erste genauere Untersuchung yr«m-Pflänzchen die Bildung von Haustorien beobachten. Es verhalten sich in dieser Hinsicht die untersuchten Species und Individuen, welche unter gleichen Bodenverhältnissen wachsen, ziemlich gleich. Bei Pflänzchen, die nur ihre grünen Cotjdedonen besassen, konnte ich 3 — 4 Haustorien von 0,1 — 0,25 mm Durch- messer zählen, bei Pflänzchen mit noch nicht entfaltetem ersten Laubblattpaare 4 — 5 Haustorien von bis zu (*.3 mm Durchmesser, bei Pflänzchen aber, welche die ersten Blätter schon besser ent- wickelt hatten, stieg die Zahl der Haustorien, die an Grösse den erstgebildeten ziemlich gleich kamen, dem sich rasch ver- zweigenden Wurzelwerke entsprechend auf 12 — 21, bei Individuen mit zwei ausgebildeten und vier noch nicht ganz entfalteten Blättern auf 26 — 30, die alle die Grösse von 0,3 mm nicht überschritten hatten. Wir sehen daraus, dass Melampyrtim sich möglichst bald nach Nälirobjecten umschaut und um eine reiche Nahrungszufuhr aus denselben in Erkenntniss seiner Unselbständigkeit besorgt ist. Die Haustorien erreichen im ausgebildeten Zustande ver- schiedene Grösse, Haustorien von über 1 mm Durchmesser sind selten. Nicht unerwähnt will ich lassen, dass an den Würzelchen der jungen Mdampyrum-^'Aöxxzen neben Haustorien zerstreut und spärlich Wurzelhaare auftreten, die jedoch sehr bald zu Grunde gehen. In Fig. 1 ist ein derartiges Wurzelstück abgebildet. ^) Während für Melawpyrum arvense von allen Forschern, die sich mit dem Gegenstand befasst haben, Parasitismus angegeben wird, gehen die Meinungen in Betreff der Nahrungsaufnahme der übrigen iT/e?rtm^?/7'um- Arten sehr auseinander. Ich habe schon Ein- gangs erwähnt, dass Koch Melavipyrum pratense für einen aus- gesprochenen Saprophyten hält. Anders denkt Ledere du Sab Ion in dieser Sache, denn er sagt: „Le Melampyre (M. pra- tense) n'est donc pas seulement parasite, mais encore saprophyte." *) So 1ms - Laubach hält sämmtliche in der Arbeit „über den Bau und die Entwicklung parasitischer Phanerogamen" zur Sprache kommenden Pflanzen für Parasiten." "'') Im Sommer 1898 präparirte Prof. He in rieh er ein in der Umgebung Innsbrucks gewachsenes Exemplar von Melampyrum süoaticum, von welchem zweifelsohne zwei Haustorien an lebenden ') Ueberdies treen iin den Haustorien Haarbililunpen auf; von diesen wird noch die Rede sein. ■') Recherches .«ur les organes d'absorption. . . p. 93. ^) „Es charakterisiren sich also die erbten Parasiten dadurch, dass sie ihren pesammten Bedarf an organischer, kohlenlialtiger Substanz, oder doch einen Theil derselhen nicht Pflaiizenleichen, wie die Saprophyten, sondern lebf-nden Körpern anderer Pflanzen, der Nährpflanzen, vermittelst eigener, diesem Zwecke allein dienender Organe entziehen. Sie sind es nun, mit denen die vorliegende Arbeit sich beschäftigen soll. . .'" (p. 515) Sperlich, Beiträge zur Kenntniss der Inhiltsstofie etc. 447 Wurzeln festsasseu; dieser Fund veranlasste mich, auf die Natur und Art der von den Species M. pratense, M. nemorosum und M. silvaticum befallenen Nährobjecte besonders zu achten. Ich fand die Haustorien von M. pratense an alten Laub- blättern, von welchen nur die Gefässstränge übrig geblieben waren, an abgestorbenen Wurzeln verschiedener Pflanzen, an ab- gestorbenen Moosstämmchen, an Humuspartikelchen, deren Unter- suclmng Blatt- und thierische Reste von dichtem Pilzmycel um- sponnen zeigte, an in Zersetzung begriffenen Holzstückchen, ') daneben aber auch, und nicht gerade selten, an offenbar lebenden Wurzeln in der Umgebung wachsender Pflanzen ohne merkliche Auswahl unter denselben, an eigenen Wurzeln und an lebenden Mycorhizen, welche ich in Form von Wurzel- anschwellungen an mehreren Wirthspflanzen wahrnahm. Gerade der letzte Fall ist häufig.*) In Fig. 2a und b sind derartige Wurzel- anschwellungen von lebenden TA^mws-Pflanzen wiedergegeben. Koch sieht in der Vertheilung des Wurzelsystems eine für den Saprophytismus sprechende Erscheinung. Hierüber sagt er Folgendes: „Zwischen den genannten organischen Resten (Blatt- reste, eingehende ]\Ioosstämmchen , Graswurzeln) entwickelt sich das Wurzelsystem von Melampyrum. Es besteht aus einer Haupt- wurzel und deren Seitenwurzeln. Beide durchwachsen schliesslich das Substrat und gelangen dann auch in Bodenschichten, welche arm an organischen Resten sind oder derselben gänzlich entbehren. Die Verdickung derartiger Wurzeln ist eine nicht unbeträchtliche. Zur Stoffaufnahme sind sie indessen weniger befähigt, sie dienen vielmehr als Erzeuger und Träger sehr dünner, langer Wurzeln,, denen vorzugsweise die genannte Aufgabe zufällt."^) Ueber die Vertheilung des Wurzelsystems von 31. pratense soll uns Fig. o unterrichten. Die Figur stellt das Wurzel- system eines Individuums dar, dessen Freipräparation die Natur *) Difse Beobachtungen stimmen mit den Angaben früherer Forscher überein. Knorz, ein älterer Untersucher des Rhinanthaceen Parasitismus, findet die Haustorien von M. pratense nur an abgestorbenen Wurzeln. (Bot. Zeitg. Jahrg. VI. 1848. p, 239). Solms sieht sie „ausschliesslich auf den kleinen, vielverzweigten, schwarzen, den humosen, von Moos bedeckten Boden zu dicken, von Pilzmycel durchwucherten Klunipen zusammf^nballenden Wurzelästchen der Fichte schmarotzen" (p. 56fi in ,, Ueber den Bau und die Entw. paiasit. Phan.") ; Ledere dn Sablon entdeckt sie zumeist an ,,deö morceaux de bois en döcomposition, ou simplement ä un parcelle d'humus tres riclie <'n matieres organique.s" (Recherch. sur lea org. d'abs. p. 92 — 93.) Koch findet die Haustorien an „abgestorbenen Mycorhizen, isolirten Blattnerven und Moosstämmchen früherer Vegetationsperioden, seltener an alten Nadeln" (Ueber die dir. Ausn. veg. Reste, p. 351.). End- lich führe ich noch den Befund Volk art 's an: „Ich habe daraufhin Pflanzen von M. pratense und sylvaticum, die in der Nähe anderer Pflanzen wuchsen, auf partiellen l'arasitismus untersucht, konnte aber nie den Anschluss an die Wurzel einer lebendigen Pflanze feststellen" (Ueber den Parasitismus der Pedicularis-A\t&n. p. 45.). ^) Auch Koch giebt als Nährobjeet Mycorhizen an, findet sie aber immer abgestorben. (Vergl. die frühere Anmerkung.) •) Ueber die dir. Ausn. veg. Reste u. s. w. p. 350 — 351. 448 Botnnisches Centralblatt. — Beiheft 7. zum grössten Theil selbst besorgte. An den mit dichter Vege- tation bedeckten seitlichen Wänden der Hohlwege im Norden Agrams wächst Melampyrum pratense und M. nemorosum in grosser Menge. Starke Regengüsse schwemmen an steilen Stellen dieser Wände regelmässig Erde weg. An einem Morgen, nach einem gewaltigen Nachtregen, wurde das gezeichnete Melampyrum ge- graben. Da die Erdscholle knapp vor demselben abgetragen ■war, konnte die Vertheilung der Wurzeln in der in Folge sanfter Böschung unversehrt gebliebenen Bodenpartie genau verfolgt werden. In der an organischen Resten reichen obersten Humus- ■decke nahm ich eine reichere Verzweigung wahr, namentlich auch die Bildung dünner, reichlich Haustorien tragender Fadenwurzeln, doch zeigte auch das Wurzelwerk im festeren, unter der Humus- decke befindlichen Boden, welches der Natur des Substrates wegen bei der Präparation niemals so vollständig erhalten werden kann, als das in der lockeren Humusschicht und auch auf der Tafel nicht ganz vollständig wiedergegeben ist, noch mächtige Haustorien, von welchen die meisten an lebenden Wurzeln der umher- wachsenden Pflanzen sassen. Dasselbe zeigten andere Individuen noch mehrfach. Ist hiemit nachgewiesen, dass Melampyrum pratense sowohl Parasit, als auch Saprophyt ist,') so konnte ich diese Thatsache durch weitere Befunde auch für Melampyrum silvaticum und nemorosum feststellen. M. nemorosum^ dessen Haustorien an Zahl den bei M. pratense beobachteten nachstehen, fand ich mehr oder minder an den gleichen Nährobjecten wie M. pratense. Dasselbe gilt für Melampyrum silvaticum. Für Melampyrum arvense, dessen Parasitismus niemals in Frage gestellt wurde, gelten die gleichen Verhältnisse, wie sie Koch für Rhinanthus angiebt. ^) Parasitismus und Saprophytismus gehen bei ein und demselben Nährobjecte Hand in Hand, zuerst fiberwiegt jener, später dieser. Ich konnte an abgestorbenen Wurzeln von •Seeale noch reichlich lebenskräftige Haustorien dieser Art beobachten. B. Ueber Entwicklung und Bau der Haustorien. Der anatomische Bau und die Entwicklung der Haustorien von Melampyrum wurden fast gleichzeitig von Koch und Ledere du Sab Ion in nahezu erschöpfender Weise klar- gelegt.') Die einzelnen neuen Thatsachen, Avelche ich auf Grund meiner Untersuchungen anzuführen im Begriffe bin, beziehen sich zumeist auf Bau und Entwicklung des intramatrikalen Theiles, ') Koch sagt (Ueber die dir. Au.sn. veg. Reste u. s. w. p. H59\ dass die lockere, iu Zersetzung begriffene Deck-schicht des Objects hinsiclitlich de« Reizerfolges (also der Bildung von Haustorien) den Ausschlag giebt; denn kann ich nur das nicht seltene Auftreten von Haustorien an eigenen Wurzeln, die durchwegs frisches Gewebe zeigen, ent- gegenstu 1 1 en. -) Zur Entwicklungsgesch. der Rhinunthacecn {Rhinanthus). p. 2G. *) Koch, Ueber die dir. Ausnutzung veg. Reste, p. 352 — 857. — Lecleic du Sablon, Recherches .sur les org. d'abs. p. 9H — 96. Sperlich, Beiträgfe zur Kenntniss der Inhaltsstoflfe etc. 449* da die oben genannten Forscher sichtlich nicht jede Möglichkeit hei der Darlegung der Ausbildung dieses wichtigen Theiles im Auge hatten. Meine Untersuchungen wurden an Melampyrum pratense, M. nemorosum und M. silvaticum angestellt, für deren Haustorien ich gleich jetzt völlige Gleichheit im Bau festgestellt haben möchte. Leclerc du Sablon, der auf's Genaueste die Genese der Haustorialgewebe aus den Geweben der Mutterwurzel verfolgte, giebt an, dass bei der Beobachtung der Entwicklung bald nicht mehr unterschieden werden könne, welche Zellen des centralen hyalinen Gewebes aus den ursprünglichen Riudenzellen, welche aus Elementen des Wurzelstranges hervorgegangen sind. ^) Bei vielen Haustorien kann man, wie ich gleich zeigen werde, die& noch im ausgebildeten Zustande theilweise wenigstens unter- scheiden. Ich nahm Schnitte, in denen nach längerem Verweilen in Javelle'scher Lauge jedweder Inhalt bis auf die Membranen ver- schwunden war, und behandelte einige mit Chlorzinkjod, andere mit Jod und Schwefelsäure. -) In derart behandelten Schnitten zeigten die Membranen bis auf die verholzten Elemente und die Grenzen zwischen Haustorien und Wirth Blaufärbung. Ganz deutlich aber stach vom übrigen Gewebe eine Zelllage durch Gelbfärbung ab, welche, von der am Scheitel des Haustoriums unverändert gebliebenen Endodermis ausgehend, eine gute Strecke die Grenze zwischen hyalinem Gewebe und Rinden parenchym bildete und dann gegen die Contactstelle des Haustoriums mit dem Nährobjecte hin allmählich verschw.nd. Die Schnitte waren durch die Mutterwurzel quer, also durch das Haustorium längs geführt; die auf diese Richtung senkrechten Schnitte zeigten, wenn sie nicht zu nahe der Contactstelle geführt waren, eine das hyaline Gewebe ringsum begrenzende gelb gefärbte Zellreihe. Diese Zelllage stammt gewiss aus der Endodermis, deren Membranen in allen Theilen der Wurzel durch die gleiche Reaction ausge- zeichnet sind. Aehnliche Verhältnisse beschreibt Leclerc du Sablon bei den Haustorien von Alectorolophus.^) Weist uns aber diese Zelllage so deutlich ihren Ursprungs 80 können wir den innerhalb derselben gelegenen Complex, der das hyaline Gewebe fast ganz ausmacht, aus Elementen des Peri- cambiums und der Endodermis entstanden annehmen. Die Zell- lage tritt übrigens bei dünnen Schnitten auch bei Beobachtung ') Recherches sur les org. d'absorption, p. 94: „on ne distingue plus les cellules qui proviennent de l'une ou de l'autre assise." ^) Benutzt man diese Reagentien bei frischen Schnitten, so kann vor lauter intensiv gefärbtem Inhalt von der Gewebestructor nichts mehr wahr- genommen werden. *) Recherches sur les org. d'absorption. p. 97 : „Dans le cas du Rhi- nanthus, on peut quelquefois reconnaitre sur un organ adulte ce qui provient du pericycle. Vers le centre du suQoir, on voit en eflPet un massif de cellules plus petites que celles de la periphörie limite par une assise irreguliörement sub^rifiee, faisant suite ä l'endoderme de la racine. L'etude du developpement montre que cette assise provient de l'endoderme de la racine." 450 Botanisches Ceutralblatt. — Beiheft 7. in Glycerin durch stärkere Lichtbrechung hervor. An den gleichen Schnitten konnte ich das Vorhandensein zahlreicher Tüpfel in den Membranen des hyalinen Gewebes feststellen. Wie bei Besprechung des Rhinanthaceen-H.a.vistormms im All- gemeinen erwähnt wurde, differenziren sich im Saugorgane tracheidal verdickte Zellreihen, welche den Tracheidenkopf- und Strang bilden ; umsomehr wunderte es mich, als ich Haustorien fand, welche ganz den Charakter ausgebildeter Organe trugen, denen aber jede tracheidale GewebedifFerenzirung abging.') Dieser Mangel an wasserloitenden Elementen dürfte von der Natur des Nährobjectes abhängen. Bei Haustorien, welche an alten Nadeln, an sehr verkommenen Holz- und Rindenstückchen, an Humus- partikelchen (alles Objecte, denen ein coustanter Wasserstrom offenbar abgeht) sassen, konnte ich sehr oft den Mangel tracheidal verdickter Elemente feststellen. Es dürfte nicht unwahrscheinlich sein, dass erst durch einen regeren Wasserstrom vom Nährobjecte zum Parasiten oder Saprophyten die Bildung dieses eigenen Leitungsgewebes bedingt wird. Ueberall dort, wo lebende oder doch noch gut erhaltene Gefässbündel angebohrt sind, sehen wir regelmässig Tracheidenkopf und -Strang ein Leitungssystem von der Quelle zum centralen Wurzelstrange bilden. Humus- partikelchen, ganz verkommene Holz- und Rindenreste, auch alte Nadeln stellen kein Röhrensystem, sondern ein engeres oder weiteres Lückensystem dar, aus welchem die gelösten Substanzen durch einzelne Zellen der den Contact mit dem Nährobjecte herstellenden „Ansatztläche",^) durch Haarbildungen, welche das Nährobject umfassen, oder, wie in dem von mir in Fig. 5 und 6 gezeichneten Falle, sogar durch einen, allerdings nicht besonders stark ent- wickelten Haustorialfortsatz aufgenommen und von Zelle zu Zelle weiter geleitet werden. Ich habe die Ansatzfläche genannt. Thatsächlich geht einer grossen Anzahl Haustorien der intramatrikale Theil ab, vorzüglich Haustorien, die an Humuspartikelchen und alten Rindenstückchen festsitzen. In diesen Fällen stellt der mit dem Nährobject in Contact stehende Theil der äussersten Zellschicht des Haustoriums, welchen Koch Ansatzfläche nennt, von Haarbilduugeu im Fest- halten unterstützt, den stoffaufnehmenden Organtheil dar. In allen anderen Fällen kommt es zur Ausbildung eines Saug- fortsatzes, welcher die Form eines in der Längsrichtung des Nährobjects gestreckten Keiles hat. Die Entwicklung des Fort- satzes hat Koch und Ledere du Sablon geschildert. Aus den Darlegungen der genannten Forscher geht hervor, dass Keile ') Ein derarti^cer Fall ist iu Fig. 5 und 6 abgebildet. Die Bilder stellen in verschiedener Vergrösserung zwei in aufeinander senkrechten Richtungen geführte Schnitte durch an alten Nadeln sitzende Haustorien von M. ailvalicum dar. Wiewohl wir das Organ in Bezug auf die übrige Gewebe- difFtirenzirung als vollständig ausgewachsen betrachten müssen (dafür spricht auch, wie wir aus späteren Erörterungen sehen werden, die relative Kleinheit der Zellkerne) nehmen wir nirgends eine Spur tracheidaler Verdickung wahr. *) Koch, Ueber die dir. Ausn. veg. Reste u. s. w. p. 366. Sp er lieb, Beiträge zur Kenntuiss der Inhaltsstoffe etc. 451 vou mehr als zwei Zellen Breite selten sind. Dem muss ich nun entgegnen, dass ich in sehr vielen der beobachteten Fälle, an Schnitten, in welchen die Nährwurzel quer, also der Keil seiner Breite nach getroffen war, denselben aus weit mehr als zwei Zellen bestehend fand. Der Fortsatz, der, das ist gewiss, aus nur wenigen Zellen der Epidermis in der von Koch und Leclerc du Sab Ion geschilderten Weise seinen Anfang nimmt, besteht der Stärke der Nährwurzel entsprechend sehr oft aus Zellen, von welchen die dem extramatrikalen Theil zunächst gelegenen jeden- falls aus tieferen Zellschichten des Rindengewebes stammen. Es kommt also auch bei Melampyrum am Haustorium ein wie bei den übrigen Rhinanthaceen ausgebildeter Haustorialfortsatz zur Entwicklung, was weder von Koch, noch von Leclerc du S a b 1 o n angegeben wird. Die Tracheidenreihen des Haustorialknopfes setzen sich durch den Haustorialfortsatz fort. Die Verdickungen sind hier, wie dies Koch iüv Mdampyrnm, Heinricher {\xr Lathraea, Solms- Laubach für Rhinanihus angiebt/) nicht vollständige Netz- verdickungen, sondern unvollkommene Tupfen. Zur Illustration der geschilderten Verhältnisse diene Fig. 11 und 12. (Längs- schnitt eines Haustoriums von M. pratense.) Wir sehen einen aus mehreren Zellen bestehenden Saugfortsatz tief in die Ge- webe des Nährobjects dringen und nehmen in demselben ver- dickte Elemente wahr. Im Haustorialknopfe sind dieselben zum grössten Theil nicht ersichtlich, da der Schnitt ausseihalb der Region derselben geführt ist. ^) Fig. 7 zeigt die relative Mächtig- keit des Saugfortsatzes eines Haustoriums von M. silvaticum, zugleich dessen Fähigkeit, tief in verhältnissmässig ansehnliche Wurzeln zu dringen. Leclerc du Sablon zeichnet einen Fall, wo die Initial- zellen sich sofort nach dem Eindringen in das Nährobject (es handelt sich um ein sich zersetzendes Holzstück) theilen und in lange, sich verzweigende Gebilde auswachsen, welche das Nähr- object durchwuchern. ^) Einen derartigen Fall konnte ich bei keiner Melampyrum Species constatiren ; gerade bei alten Holz- stücken fand ich entweder nur die Ausbildung einer Ansatzfläche oder den Haustorialfortsatz. Ein an Leclerc du Sablon's Zeichnung erinnerndes Bild bietet Fig. 8 Sie zeigt uns den Längsschnitt einer befallenen Nährwurzel mit aufsitzendem Hau- storium. Wir sehen aber in dem Wirthsgewebe vorerst ganz *) Koch, Ueber die dir. Ausn veg. Reste u s. w. p 355. Heinricher, Bau und Leistg. der Saugorg u. s. w. p. 14. Solms-Laubach, Ueber den Bau und die Entw- paras. Phan. p. 565. Ich will bemerken, dass Leclerc du Sablon jede Verdickung im intramatrikalen Theile abspricht: „la partie qui s'enfonce dans la plante nourriciere en toujours depourvne." (p. 96.) *) Der Schnitt ist aus einer Mikrotomschnittserie. Es wurde gerade dieser zur Abbildung gewählt, da die übrigen, unter diesen auch die durch die Region der Tracheidenreihen gehenden, nicht intact sind. ') Recherches sur les org. d'absorp. Tafel I, Fig. 3. 452 Botanisches Centralblatt. — Beiheft 7. deutlich den eingedrungenen Keil der Länge nach getroffen, und von diesem ausgehend sich einzelne Zellen schlauchförmig ver- längern. Diese einem Pilzmycel nicht unähnlichen, an die einzelnen Gefässe herantretenden Schläuche erinnern sofort an die von Heinricher für Lathraea Squamaria ^) angegebenen Verhält nisse. Das Präparat wurde mit Eau de Javelle behandelt und mit Hämatoxylin gefärbt. Obwohl ich bei der Mannigfaltigkeit der vorkommenden Fälle Ledere du Sablon's Befund nicht direct absprechen will, so neige ich dennoch zur Ansicht, dass Ledere du Sablon vielleicht einen derartigen Schnitt gesehen, aber in Folge ungünstiger Verhältnisse im Nährobjecte nicht zur richtigen Einsicht in denselben gelangt ist. Für die ungünstigen Verhältnisse spricht der Umstand, dass genannter Autor keine Gewebedifferenzirung im Nährobjecte zeichnet. Immerhin ist durch das Auftreten derartiger Schläuche die Meinung Koch's,^) dass ein geschlossener Haustorialfortsatz der Saugthätigkeit zweck- dienlicher ist, wenigstens für viele Fälle in Frage gestellt. Um noch von der Anordnung der Tracheiden reihen, welche die Verbindung des Tracheidenkopfes mit dem Nährobjecte oder, was in vielen Fällen zutrifft, mit den Gefässelementen der Nähr- wurzel, herstellen, zu sprechen, will ich bemerken, dass ich die- selben wohl meistens im ausgebildeten Haustorium zu einer Platte vereinigt fand, deren Längsausdehnung mit der des keilförmigen Fortsatzes in eine Ebene fällt. ^) Von diesen Verhältnissen über- zeugt man sich in aufeinander senkrechten Schnittrichtungen leicht. Solms-Laubach zeichnet auf Tafel XXXIV, Fig. 7 einen Schnitt durch das Haustorium von M. arvense, welches der quer- getroffenen Wurzel von Triticum sativum aufsitzt. Das Bild ent- spricht den meisten bei dieser species beobachteten Fällen. Ein centrales Meristem, aus welchem theils neue tracheidale Elemente theils Zellen des hyalinen Gewebes entstehen, wie das von Heinricher für Lathraea angegeben wird,*) ist bei keinem Melampyrum entwickelt; ebensowenig tritt jemals eine secundäre Rinde mit entsprechendem Meristeme und eine Schichtung im Bau des Tracheidenkopfes auf, was mit dem einjährigen Lebenslaufe dieser Pflanzen in Zusammenhang steht. Als Resultat dieses Theiles der Untersuchung ergiebt sich Folgendes : 1. Die Arten Melampyrum pratense, silvaticum und nemorosum leben nicht nur saprophytisch, sondern auch para- sitisch. Saprophytismus und Parasitismus vereinigen sich zur Ernährung eines und desselben Individuums. Die Haustorien setzen sich sowohl an todten, als auch an lebenden Nährobjecten fest, worin sich diese Arten von Melampyrum ') Bau und Leistg. der Saugorg. u. s. w. p. 22 — 23. ^) Ueber die dir. Ausn. veg. Reste u. s. w. p. 355 — 356. ') Heinricher hat dies bei L. clandealina festgestellt. (Bau und Leistg. der Saugorg. u. s. w. p. 16—17.) *) a. a. 0. p. 18. Sperlich, Beiträge zur Kenntniss der .'nhaltsstofife etc. 453 arvense und von den Arten der übrigen Rhinanthaceen unter- scheiden, bei welchen Parasitismus und Saprophytismus derart Hand in Hand gehen, dass die im lebenden Zustande erfasste Nähr- wurzel auch noch nach ihrem Absterben weiter ausgenutzt wird. 2. Das hyaline Gewebe entsteht durch Theilungen in der dem Nährobjecte zugekehrten Region des Pericambiums und der Endodermis und wird mit Ausnahme der Stelle, an welcher der Haustorialfortsatz zur Entwicklung komm.t, ringsum von einer Zellreihe begrenzt, deren Membranen grüsstentheils noch die Reaction der Endodermismembranen geben. 3. Die Ausbildung von Tracheiden tritt nicht in allen Haustorien auf. Der Umstand, dass diese Elemente dann zu fehlen pflegen, wenn das Saugorgan an einem Nährobjecte fest- sitzt, dem eine regere Durchströmung mit Wasser und Nährstoff- lösungen abgeht, macht es wahrscheinlich, dass eine stärkere Flüssig k eitsbewegung erst die Aus bil düng desLeitungs- systems bedingt. 4. Die Haustorien von Melampyrwm erzeugen^ an geeigneten Nährobjecten ausgebildet, stets einen keilförmigen Haus- torialfortsatz, in welchem sich unregelmässig verdickte Zellen als Fortsetzung der zu einer Platte angeordneten Tracheiden- reihon des Haustorialknopfes diff'erenziren. Erst die Endzellen des Haustorialfortsatzes verlängern sich oft schlauchförmig und durch wuchern pilzmycelartig das Nährobject. C. Inhaltsstoffe. Nicht Verschiedenheit im Alter und in der Entwicklung der In- dividuen und auch nicht Altersunterschiede der einzelnen Haustorien eines Individuums sind die alleinigen Factoren, von welchen die Inhaltsverhältnisse abhängig sind ; es zeigt vielmehr der bald reichere, bald spärlichere Inhalt auf gleicher Ent- wicklungsstufe stehender Organe, dass diese Verhältnisse noch von anderen Factoren beeinflusst werden, unter diesen zweifellos von der Ergiebigkeit des erfassten Nährobjects. Eine Häufung von Inhaltsstoffen, wie sie oft bei Untersuchung der Haustorien auffällt, lässt uns schliessen, dass die Pflanze dieser Stoffe gerade im Augenblicke, da wir den Organismus zerstörten, zur Voll- führung ihres Lebensprocesses nicht bedurfte, hingegen gewährt der Mangel dieser Inhaltsstoffe an gleicher Stelle in anderen Haustorien keinen sicheren Schluss : es können entweder derartige Inhaltsstoffe im Organe niemals vorhanden gewesen sein, es können aber auch raschere Stoffwanderung und regerer Stoffumsatz jede Anhäufung verhindert haben. Auf diese Mannigfaltigkeit der Inhaltsverhältnisse in den Haustorien dürfte es zurückzuführen sein, dass von früheren Forschern einzelne Inhaltsbestandtheile nicht gesehen wurden. Im Folgenden sollen die Befunde meiner Untersuchungen wiedergegeben werden. Wenn bei Erwähnung eines Inhalts- stoffes nicht eine bestimmte Species angegeben ist, so ver- Bd. XI. Beiheft 7. Bot. Centralbl. 1902. 30 454 Botauisches Centralblatt. — Beiheft 7. halten sich alle untersuchten Arten innerhalb der betreffenden Gattung gleich. 1. Ei Weisskörper. Fast allen Forschern, die sich mit der Untersuchung der Rhinanthaceen-Haustorien befasst haben, fiel die Grösse der Zell- kerne im hyalinen Gewebe auf. Es haben in der That die Zell- kerne des hyalinen Gewebes in Haustorien jugendlicher Individuen durchwegs ein bedeutendes Volumen ; mit dem Aelterwerden der Pflanze nimmt das relative Grössenverhältniss des Kernes zur Zelle ab, doch ist in vielen Organen noch zur Blütezeit die Dimension der Kerne des hyalinen Gewebes eine bedeutende. In Fig. 4 ist eine Zelle des hyalinen Gewebes gezeichnet, die dies Verhält- niss darlegen soll; das Organ stammt von einem Individuum das sich eben zur Blütenentwicklung anschickte. Solche Grössen erreichen die Zellkerne des Rindenparenchyms niemals ; sie sind der Längsausdehnung der Zelle entsprechend länglich gestreckt, immer mehr, je näher die Zelle dem Ansatzpole liegt, am meisten in den aus dem Rindengewebe stammenden Zellen des Haustorial- fortsatzes. In den Zellkernen werden schon bei gewöhnlicher Beobachtung Differenzirungen erkannt, zu genaueren Diagnosen gelangt man jedoch erst nach geeigneter Behandlung des Materials. Nach der von Zimmermann^) angegeben Methode wurde Untersuchungs- material in kalter alkoholischer Sublimatlösung fixirt. Wo es eben ging, geschah dies loco, oder doch wenigstens nach rascher Präparation der in's Institut gebrachten Erdballen. Die Schnitte wurden mit dem Mikrotome ausgeführt und mit Säurefuchsin ge- färbt. Die Beobachtung erfolgte bei Zeiss'schem homogenem Immersionssysteme (2 mm Apert.) und Compensations-Ocular 8 und 12. Sowohl die Zellkerne des Rindengewebes, als des hyalinen Parenchyms sind von körniger Beschaffenheit, in jedem ist der Farbstoff speichernde Nucleolus zu erkennen ; Kerne mit mehr Nucleoleii kommen mehrfach vor. Ueberdies gelang es, in einzelnen Haustorien von M. pratense und silvaticum häufiger im Rinden- parenchym als im hyalinen Gewebe Zellkernkrystalloide^) nachzuweisen. In den Kernen des Rindenparenchyms mehr pris- matisch, in den Kernen des hyalinen Gewebes tafehg, zu 2 bis 4 im einzelnen Kerne erkenntlich, zeichnen sie sich durch besonders gute Färbung mit Säurefuchsin aus. Es ist anzunehmen, dass diese Gebilde jedenfalls in grösserer Zalil auftreten, als die Be- obachtung unsangiebt; bedenkt man, mit welchen Schwierigkeiten die Fixirung dieser leicht einer Desorganisation verfallenden ') Ueber das tinctionelle Verhalten der Zellkernkrystalloide. (Zeitschr. für wiss. Mikroskopie. Bd. X, 1893. p. 211.) -) Zimmermann fand Zellkernkrystalloide im Blatt und Fruchtknoten von M. arvense, in Blatt und unreifer Frucht von M. pratense. (Beiträge zur Morphologie und Physiologie der Pflanzenzelle. Tübingen 1890, 1891 und 1893. Bd. I. Heft 2. p. 133.) Sperlich, Beiträge zur Kenntniss der Inhaltsstoffe etc. 455 Körper verbunden ist/) so erscheint diese Annahme berechtigt. In den meisten Kernen sind Körper zu beobachten, die durch gleiche Intensität der Färbung mit Säurefuchsin auffallen, die aber keines- wegs als wohl ausgebildete Krjstalloide erkannt werden können. Mit viel Wahrscheinlichkeit sind diese Körper als nicht genügend fixirte Krystalloide anzusehen und ist von den- selben anzunehmen, dass sie aus Krystalloidsubstanz bestehen. ^) Bei M. nemorosum und arvense gelang mir der sichere Nachweis von Zellkernkrystalloiden niemals, wohl aber zeigten die Kerne nach Färbung mit Säurefuchsin Inhalt, der auf das Vorhanden- sein dieser Eiweisskörper im Organe schliessen lässt. Die Indi- viduen, bei welchen Eiweisskrystalloide gefunden wurden, standen eben vor der Blütenentwicklung; in den Saugorganen auf höherer Entwicklungsstufe stehender Individuen konnten diese Gebilde mit Sicherheit nicht mehr nachgewiesen werden. Gegen den Herbst hin nehmen alle Zellkerne an Grösse be- deutend ab und werden endlich zu ziemlich homogenen, gelb- lichen, stark lichtbrechenden Körpern, die schon So 1ms bei der Untersuchung von Rhinanthus-JisiUstoYieii aufgefallen waren. ^) An einzelnen Haustorien ist diese Erscheinung, von welcher auf die Functionsuntüchtigkeit des Organs geschlossen werden kann, auch in der kräftigsten Entwicklungsperiode des Individuums zu be- obachten. In den Zellen des Rindengewebes beobachtet man niemals einen stärkeren Gehalt an Stoffen aus der Reihe der Eiweiss- körper. Das Plasma ist nicht stark hervortretend, gewöhnlich wandständig ; reicher an Plasma sind oft die Zellen des Haustorial- fortsatzes. Das hyaline Gewebe ist aber jedem Untersucher durch seine Inhaltsfülle aufgefallen. Besonders inhaltsreich sind die Haustorien jugendlicher Individuen, mit der Weiterentwicklung der Pflanze geht eine Reduction des Inhalts Hand in Hand, be- sonders von der Zeit der Blütenentwicklung bis zur Samenreife. Immerhin möchte ich nochmals betonen, dass die Inhaltsverhält- uisse von Organen auf gleicher Entwicklungsstufe nicht durchwegs gleich sind. Im frischen Schnitte erscheint das hyaline Gewebe milchig, der Inhalt gleiahmässig; oft ist nicht einmal ein Zellkern zu er- ' Heinricher schreibt darüber: „Die Haustorien sind ein für den Nach- weis der Zellkernkrystalle, bei Berücksichtigung: der Empfindlichkeit dieser, ge- wiss sehr ungünstiges Object. Ein grosser Theil bricht von der Wirthwurzel während der Präparation und des Auswaschens ab. Durch die Rissstellen dringt in den Haustorialknopf Wasser ein, wodurch die Bedingungen zur Desorganisation der Eiweisskrystalle gegeben sind. Bei nicht abgerissenen. in toto sammt dem Wirthswurzelstück fixirten Haustorien scheint aber das Eindringen des Fixirinittels zu langsam zu erfolgen, um häufiger einen guten Erfolg erzielen zu lassen. (Ueber die Arten des Vorkommens von Eiweiss- krystallen bei Lathraea und die Verbreitung derselben in ihren Organen und deren Geweben. — Jahrbücher für wissenschaftl. Botanik. Bd. XXXV. 1900. p. 35.) ^) Vergl. Heinrich er a. a. 0. p. .31 und 35. ^) üeber den Bau und die Entwicklung parasitischer Plianerogamen. p. 563. 30* 456 Botanisches Centralblatt. — Beiheft 7. kennen: sehr oft treten Körner durch gelbe oder gelblich grüne Färbung, welche von einem Stoffe herrührt, von dem später die Rede sein wird, hervor. ') Alkoholmaterial bietet ein anderes Bild : Der Zellkern wird deutlich, der Inhalt erscheint körnig, ein Verhältniss, welches uns Fig. 3 wiedergiebt. (Der Schnitt wurde mit Hämatoxyün gefärbt.) Von der oben erwähnten gelben oder gelblich grünen Färbung von Körpern ist an Alkoholmaterial nichts mehi' wahrzunehmen. Durch Erwärmen frischer Schnitte wird der Inhalt des hyalinen Gewebes trüb und flockig,^) Behandlung mit Mi Hon 's Reagens erzeugt intensive Rothfärbung: Das hyaline Gewebe ist reich an Eiweiss. Dass jedoch EiM^eissstoffe nicht den ganzen Inhalt der Zellen des hyalinen Gewebes ausmachen, soll später gezeigt werden. Hier soll indess das Auftreten eines Inhaltsbestandtheiles erörtert werden, dessen Koch zum ersten Male bei Besprechung der Haustorien von M. pratense"^) Erwähnung thut, den er dann auch in den Haustorien von Rhinantkus^) nnd Euph7'asia°) findet: körnchen- und stäbchenförmige Gebilde, die im hyalinen Gewebe, bisweilen auch in den Zellen des Haustorialfortsatzes bald nach Anbohrung eines Nährobjects erscheinen. Koch hält diese Ge- bilde für geformte Eiweisskörper, die im Haustorium gespeichert werden, '') und homologisirt sie mit den Bacteroiden in den Legu- minosen-JLnöllGhen, welche im gleichen Jahre von Tschirch^) untersucht und auf Grund dieser Untersuchung für von der Leguminose gespeicherte, geformte Eiweisskörper gehalten wurden. Aehnlichkeit in formeller Gestaltung, gleiches Verhalten rück- sichtlich der Einwirkung von Aniliufarbstoffen und Jodjodkalium und Resistenz gegen Kalilauge führen Koch zu dieser Auffassung. Heinrich er findet im hyalinen Gewebe der Haustorien von Lathraea^) ebenfalls körnchen- und stäbchenförmige Gebilde, welche die von Koch angegebenen Reactionen geben, hält diese aber wegen ihrer Resistenz gegen Einwirkung von Ja velle 'scher Lauge und wegen ihrer Färbbarkeit mit Fuchsin-Pikrinsäure für aus den Holzsubstanzen desWirthes^) entnommene, wahrscheinlich in die Reihe der Kohlehydrate gehörige Stoffe. Da die von Koch für den in Frage kommenden Inhaltsstoff angegebenen *) Diese fielen schon S o 1 m s auf. Vergl. : Ueber den Bau und die Entw. parasit. Phan. p. 566. ^) Heinrich er pjiebt auch für das hyaline Gewebe der Lathraea- Haustorien jiroysen Eiweissgehalt an. (Anat. Bau und Leistung der Saug- organe der SchuppenwurzMrten. p. 32.) ^) Ueber die directe Ausnutzung vegetabilischer Reste u. s. w. p. 357. *) Zur Entwicklungsgeschichte der Rhinaiühaceen {Rhinanihus). p. 20 flf. *) Zur E.ntwicklungsgeschichte der Rhinanthaceen {Euphrasia). p. 26 ft". ®) Ueber die directe Ausnutzung veg. Reste u. s. w. p. 358. ') Beiträge zur Kenntniss der Wurz-Iknöllchen der Leguminosen. (Ber. d. deutsch, bot. Ges. Bd. V. 18s7. p. 69 und p. 89.) ") Anatomischer Bau und Leistung der Saugorgane u. s. w. p. 34 und p. 39. ") a. a. 0. p. 35 und p. 41. Sperlich, Beiträge zur Kenntaiss der Inhaltsstoffe etc. 457 Reactionen auch für die von Heinrich er im Za\'andigen und grösseren Zellen mit verdickten und schwach ver- holzten Wandungen. In der Mitte der Klappe befinden sich, nahe an einander, zwei ziemlich stark radial gestreckte Gefäss- bündel mit kleinem Phloera und zahlreichen, nach aussen ge- legenen, schützenden Sklerenchymfasern. Weiter nach innen liegen in der Nähe der Placentcn, symmetrisch angeordnet, zwei grössere und zwei kleinere Bündel von fast runder Form, drei andere von verschiedener Grösse befinden sich noch im äusseren Theil. An den den Gefässbündeln benachbarten Faserzellen finden sich reihenweise zahlreiche höckerige Kieselkörper vor. Die innere Epidermis ist schwach verdickt und Tangential gestreckt. Horowitz, lieber den anatomischen Bau der Orchideenfrüchte. 513 Die an den Enden der Klappe sitzenden Schleuderhaare treten in zwei Formen auf und zwar einer dickwandigen, mit grossen Poren versehenen und einer dünnwandigen, mit treppen- gefässähnlicher Verdickung (Tafel II, Fig. 5). Die Haare sind nicht mit einander verwachsen. Maxillaria spec. Ein Fruchtknoten von etwa P/2 cm Länge und gelblich grüner Farbe, mit drei sterilen und drei ferti4en Klappen. Die ersteren besitzen im Querschnitt dreieckige Form mit convexer äusserer und geraden inneren Seiten. Die fertilen sind kaum von ihnen verschieden, nur ein wenig breiter. Die Ober- haut ist verdickt und cuticularisirt. An dieselben schliesst sich ein einreihiges, dünnwandiges Hypoderma an. Die übrigen Zellen, mit Ausnahme der Bündel, sind gleichförmig parenchymatisch ; die innere Epidermis ist nur schwach verdickt und etwas tangential gestreckt. Die Grenze zwischen der sterilen und fertilen Klappe ist durch besonders kleine Zellen angedeutet. In jeder der ersteren ist ein grosses Gefässbündel, das sich im inneren Theil der Klappe befindet und etwas platt gedrückt ist, sowie elf kleinere enthalten, die im übrigen Raum unregelmässig vertheilt sind. Jede fertile Klappe besitzt ein grosses und dreizehn kleinere Bündel, welche sämmtlich nach aussen durch Faserzellen geschützt werden. Maxillaria variahills Batem. Ein Fruchtknoten zur Blütezeit. Zwischen den sterilen und fertilen Klappen ist kaum ein Grössenunterschied vorhanden, im Querschnitt zeigen sie fast runde Form mit schwacher Concavkrümmung der Seiten. Die Epidermis ist schwach verdickt, bei den fertilen Klappen ein wenig radial gestreckt; em einreihiges collenchymatisches Hypoderma schliesst sich ihr an. Darauf folgt ein gleichförmiges, parenchymatisches Gewebe, welches bei der sterilen Klappe im inneren Theil ein grosses, radial gestrecktes Gefässbündel und im mittleren zwei kleinere und zwei von besonders geringer Grösse gleichmässig angeordnet, enthält. In jeder fertilen Klappe be- finden sich nur ein grosses und zwei kleinere Bündel, ersteres in der Mitte, die beiden anderen etwas weiter nach aussen, zu beiden Seiten des grossen. Sämmtliche Gefässbündel besitzen zum Schutz einige von aussen angrenzende Faserzellen. Die spätere Rissstelle ist nicht mit Deutlichkeit zu erkennen. Die inneren Epidermis- zellen haben sich in den drei Winkeln der Frucht in Schleuder- haare umgewandelt. Cymbidiinae. Cymbidium ensifolium Sw. Normal aufspringende Frucht von 3 cm Länge und gelber Farbe. Die sterilen Klappen besitzen im Querschnitt dreieckige Form mit schwach convexer Aussen- und ziemlich geraden Innenseiten. Die Epidermiszellen sind stark verdickt und mit Cuticula ver- .514 Botanisches Centralblatt. — Beiheft 7. sehen. Unter der Oberhaut befindet sich ein ein- bis zweireihiges collenchymartigea Hypoderma, auf welches ein Parenchym mit verschieden grossen, schwach verdickten Zellen folgt. Der mittlere Theil der Klappe ist von einer Sklerenchymmasse gebildet, welche nach aussen schwach, nach innen stark concav begrenzt ist. Die an den Seiten liegenden Faserzellen besitzen einen grösseren Durchmesser und intensivere Gelbfärbung, als die in der Mitte befindlichen. Den innersten Theil füllt das ziemlich grosse Gefäss- bündel aus, welches nur ein sehr schmales Phloem und wenige, zwischen zahlreichen Faserzellen zerstreute Gefässe besitzt. Die breite Klappe ist in der Mittelrippe mit einer kräftigen stumpfen Leiste versehen. Im Querschnitt zeigt sich die starke tangentiale Streckung der Gewebe. Auf die verdickte und cuti- cularisirte Epidermis folgt ein ein- bis zweireihiges collenchym- artiges Hypoderma, und darauf ein Parenchym mit ungleich- massig grossen, schwach verdickten Zellen. Das Gefässbündel steht in der Mitte der Klappe, den Placenten etwas genähert: es besitzt ziemlich stark radial gestreckte Form^ ein massig breites Phloem und ein in convexem Bogen sich an dieses anschliessendes Xylem. Die Rissstelle ist durch keine besonderen Zellen begrenzt. Die innere Epidermis ist ziemlich stark tangential gestreckt und massig verdickt. OncidiitKie — Odontoglosseae. Brassia verrucosa Batem. Eine gelbe Frucht von etwa 6 cm Länge, mit drei schmalen sterilen und drei breiten fertilen Klappen aufspringend. Die ersteren haben im Querschnitt dreieckige Form mit einer convexen äusseren und zwei concaven inneren Seiten. Die äusseren Wandungen der Epidermiszellen sind höckerartig vorgewölbt, ver- dickt und cuticularisirt ; einige Spaltöffnungen sind vorhanden. Das auf die Oberhaut folgende gleichförmige Parenchym nimmt das äussere Drittel der Klappe ein. Der übrige Theil wird von langen Faserzellen ausgefüllt, welche zwei Gefässbündel ein- schliessen. Das grössere befindet sich in der Mitte der Klappe, besitzt im Querschnitt radial gestreckte, nach beiden Seiten spitz zulaufende Form und ist nach aussen von Faserzellen begrenzt, welche einen etwas grösseren Durchmesser besitzen, als die oben beschriebenen. Ein anderes kleineres Bündel von tangential ver- breiteter Form liegt im innersten Theil der Klappe ; es besitzt ein durch Faserzellen in zwei Gruppen getheiltes Phloem, jede Gruppe wird durch besondere Sklerenchymfasern geschützt. Die fertile Klappe ist tangential gestreckt und zeigt im Querschnitt eine convexe Wölbung der Mitte, an welche sich rechts und links zwei stark nach aussen gebogene Seitentheile ansetzen. Die Epi- dermiszellen sind hier etwas gestreckter. In der Mitte des Paren- chyms befindet sich ein grosses eiförmiges Bündel mit sehr kleinem Phloem, zerstreut liegenden Gefässen im Xylem und zahlreichen, sich fast in einer geraden Linie von aussen anliegenden Skleren- Horowitz, üeber den anatomischen Bau der Orchideenfiüchte. 515 rleicht'^rn. Das letztere entspricht also dem Typus II und V. Schleuderhaare besitzen alle Arten. V^iel Aehnlichkeit zeigen die normal aufgesprungenen Früchte der Bolbophyllinae, welche im Querschnitt mediane Symmetrie be- sitzen, mit Ausnahme von B. .spec. Charakteristisch ist der Bau der Gefässbündel, die fast nur von kurzen, schön geschichteten, in gcring<.'rem Masse von langen Faserzellen geschützt sind. Im Parenchym von B. pavimeiäatnm und B. occtdium befinden sich ausser kleinen, diinnwandigeu, noch grcosr^ zum Theil sehr lang- gestreckte S])iralfaserzellen. Das Aufspringen findet nach Typus IV statt. Schleuderhaare hat nur B. occuUum. Bei dem sehr verschiedenen Altca- der von mir untersuchten, /.ii den Maxillarlnae und Oncidiinae ■ Odontoglosseae gehörigen Boran.Cenrralblatr.1901.Beiherre.Bd.XI. Tarel 1. 5. Hopowirz del. Artist. Anst Gebr. Gorthelfl.Cassel Bofan.Cenrralblarr.1901.Beiherre.Bd.XI. Tafel Hopowifz ob ArMsr.Anst.Gebr.Gortheirt.Cassel. Horowitz, Uelter den anatomischen Bau der Orchideenfrüchte. 521 Fruchtknoten und Früchte, muss ich davon Abstand nehmen, Vergleiche zwischen ihnen zu ziehen, dagegen besitzen die Onci- diinae-TricJiopilieae grosse Uebereinstimmung unter einander durch das aus zwei Zellarten bestehende Parenchym und die Anordnung der Gefässbündel. Das Aufspringen erfolgt nach Typus II und V. Schleuderhaare fehlten bei Trichopilia suavi's. Von den übrigen Gruppen wurde nur je eine Art untersucht. Erklärung der Abbildungeu. Tafel I. Fig 1. Paiihiopedilum harbatum. Epidermis. „ 2. „ Chamberlainianum. Epidermis. „ 3. „ irisigne. Epidermis. „4. ,, venustum. Epidermis. „ 5. Phajua cupreus. Epidermis?. „ 6. Bolbophyllum .spec. Rissstelle. „ 7. Maxillaria picta. Epidermis. „ 7 a. ,, „ Epidermis (von der Fläche gesehen). „ 8. Anguloa Olowesii. Epidermis. „ 9. Xylobium pallidiflorum. Epidermis. „ 10. Thunia MorachalUana. Epidei'mis. Tafel IL Fig. 1. Änyuloa Clowesii. Schleuderhaar. „ 2. Hexisea spec. vScideuderhaar. ,, 3. Laelia anceps. Schleuderhaar. „ 3 a. ,, ,, Schleuderhaar (im Querschnitt). „ 4. Pleurothallis spec. Schleuderhaar. „ 5. Maxillaria picta. Schleuderhaar. Gebr. Gotthelft, Kgl. Hofbuchdruckerei, Cassel. f&äAJhäsASh:äsäsäJ&A,äsäs^ Beihefte zum Botanischen Centralblatt. « Original H Arbeiten. Herausgegeben unter Mitwirkung: zahlreicher Gelehrten von Dr. Oscar Uhlworm und Dr. F. G. Kohl in Berlin in Marburg. Band XI. — Heft 8. Inhalt: Oudemans, Beiträge J'ur Pilzflora der Niederlande. Müller, Scapaniae Indiae orientalis, curante cl. Gollan annis 1900 et- 1901 lectao. Herzog, Das St. Wilhelmer- und Oberriederthal im badischen Schwarz- wald im Kleide seiner Laubmoose. Neger, Revision der cliilenischen Hieracium-Arten. (Mit 2 Fig. im Text). Ca 8 sei. Verlag von Gebr. Gott helft, König 1. Hofbuchdr uckerei. 1902. Beiträge zur Pilzflora der Niederlande. Von C. A. J. A. Oudemans in Amheim. Uebersicht der aufgeführten Arten. 1. BaHidiowiycetes. Hy dnaceae. 1. Mucronella Eicki n. sp. Clavariaceae. 2. Ciavaria caloceriformis n. sp. 3. „ Holmskjoldi n. sp. Lycoperdaceae. 4. Lycoperdon favosiim n. sp. II. Ascomycetes. 1. Dl s comycetes. 5. Humaria yhycopliila n. sp. 6. Phialea cotyledonum n. sp. 2. Pyrenomycetes, 7. Calospora Pickeli n. sp. 8. Gnomonia Aesculi n. sp. 9. Leptosphaeria desciscens n. sp. 10. „ Stratiotis n. sp. 11. Ehopographus cauiincola n. sp. III. Phy comycetes» 1. Mucoraceae. 12. Mucor hygrophilus n. sp. 13. „ speciosus n. sp. IV. Fungi inferiores, 1. Sphaeropsideae. 14. Aposphaeria humicola n. sp. 15. „ rostrata n. sp. Bd. XL Beiheft 8. Bot. Centralbl. 1902. 35 524 Botanisclies Centralblatt. — Beiheft 8. 16. Ascochyta EpiJohii n. sp. 17. „ Dicentrae n. sp. 18. „ physalicola u. sp. 19. Camarosporium Crataegi n. sp. 20. ChaetomeUa heticola n. sp. 21. Cytospora Acaciae n. sp. 22. „ cornicola n. sp. 23. „ Hippocastani n. sp. 24- „ rho'icola n. sp. 25. Cytosporina Sorbi n. sp. 26. Cytodiplospora Tiliae n. sp. 27. Coniothyrium genisticola n. sp. .28. Darhica mucronulata n. sp. 29. Dothiorella Aesculi d. sp. 30. Hendersonia Caraganae n. sp. 31. Leptostroma Fraxini n. sp. 32. Leptothyrium Aesculi n. sp. 33. „ Blechni n. sp. 34. „ Dahliae n. sp. 35. „ Quercus rubrae n. sp. 36. Macrophoma Clienopodil n. sp. 37. Phoma acaciicola n. sp. 38. „ Baptisiae n. sp. 39. „ Caraganae n. sp. 40. „ Pteleae n. sp. 41. „ Resedae n. sp. 42. „ sanguinea n. sp. 43. „ Typhae n. sp. 44. Phyllosticta Aloidis n. sp. 45. „ Aspidistrae n. sp. 46. „ i^a^t n. sp. 47. „ staphyleicoJa n, sp. 48. „ Stratiotis n. sp. 49. „ Typhae (Pass.) Oud. 50. Rhahdospora Vrncae n. sp. 51. Septoria ßexuosa n. sp. 52. „ Stratiotis n. sp. 2. Melanco nieae. 53. Hainesia Dieteli n. sp. 54. „ Rostrupii ii. sp. 55. Melanconium quercinuvi n. sp. 56. Myxosporiiim corniphilum n. sp. 57. „ Staphyleae n. sp. 3. Muc edineae. 58. Acrostalagmus aphiduin n. sp. 59. Amblyosporinm echinulatum n. sp. 60. Fusidium Anchusae n. sp. 61. Ramularia Repentis n. sp. 62. Spicaria Smithii n. sp. Oudemans, Beiträge zur Pilzflora der Niederlande. 525 63. Sporotrichum foliicola n. sp. 4. Dematieae. 64. Cladosporium Fagi n. sp. 65. „ Tabaci n. sp. 66. Coniothecium Heraclei n. sp. 67. Heterosporium Chamaeropis n. sp. 68. Stemphylium Allii n. sp. 69. „ Berlesi n. sp. 70. „ Tabaci n. sp. 71. Verticicladium unilaterale n. sp. 5. Stilb ea e. 72. Tilachlidhcm humicola n. sp. 73. „ proliferum n. sp. 74. „ racemosum n. sp. 6. T u b e r c ul a r i e a e. 75. Fusarium Nicotianae n. sp. 76. Volutella Dahliae n. sp. I. JBasidioinycetes, Hydnaceae, 1. Mucronella Ricki n. sp. In caulibus Asparagi otf. exsiccatis aliisque quisquiliis et ramulis circajacentibus. Valkeuberg, Majo 1901. — J. Rick. Subiculo nullo. Aculeis albidis, vage destributis, solitariis vel numero 2 — 6 — 8 fasciculatis, primo erectis^ strictis, postea decum- beutibus, flexuosulis, cernuis vel hamatis, 3 — 5 mill. longis, subtilissimis, V» — Vio ^^i^^- crassis, subuliformibus. Sporis ellipticis, hyalinis, inaequilateralibus, utrimque obtusis, continuis, egutlulatis, 7 — 9'/;jX3'/2 — 4^/3 .«, sporophoris bacilli-vel fusiformibus, sporis duplo longioribus, ut videtur monosporis. Clavariaceae. 2. Ciavaria calo ceriform i s n. sp. In solo argillaceo, graminoso aggeruin, non procul a flumine Scaldis, prope Bergen op Zoom; 10 Dec. 1900. — N. La Fontyn. Ramaria leucospora, laele colorata, luteo aurantiaca, tandem subviscosa, tarnen siceando minime Cornea, sed in putredinem abiens et odorem foetidissimum nauseosum spargens. Trunco (axi primario) 3 — 5 cent. alto, flexuosulo, basin versus miilto pallidiore, 3 — 5 mill, crasso, subobeso, quasi hydropico, superficie inaequali, sursum semel ramoso, ramis trunco bis ad ter brevioribus et paullo angustioribus, sumrao in mucrones breves, molles, acutiusculos divisis. — Quoad habitum et colorem maxime accedit Schaeffer, Fung. Icones^ tab. CLXXIV. 3. Ciavaria Holmskj oldi n. sp. — „Ramaria coralloides alba apicibus purpurascentibus" Holrask. Otia I, 117 et icon ultima (No. 32 fig. dextra, non sinistra)?; „Coralloides albuni 35* 526 Botanisches Centralblatt. — Beiheft 8. corniculis dilute purpureis" Micheli Nova Gen. 209"? (minime Schaeff. Fung. Icon. CLXXVI) quae ab icone Holmsk. dextra tab. 32 prorsus allen a. Ramaria sporulis hyalinis, alba vel avellanea (Sacc. Chromot. No. ?)_, ramis crassioribus semel vel bis partitis, p. m. obesi& vel quasi inflatis, 2 — 4 mill. crassis, plenis, deorsum confluentibus; ramulis primi vel secundi ordinis varie intertextis. Ramulis singulis in appendiculum bilobum vel bifurcatum,, curtum et obesum, atropurpureum abeuntibus. Parte basilari totius plantae saepe longitudinaliter costata vel sulcata. Basidia clavata, 10 .« longa, 4 produeunt sterigmata, basi latiora, sursum in appendicem filiformem producta. Sporae, in quovis appendice solitariae^ globosae, 4,2 in diam., hyalinae. Cl. Holmskjoldi odorem spargit mucidum cum aniseo mixtum. Unius individui prae.sentia cubiculi potius ampli aer purus mox vitiatur. Lycoperdaceae, 4. Lycoperdon favosum n. sp. Ad terram. Valkeuberg, 29 Oct. 1900. — J. Rick. Altum ad 12 cent., umbrinum (Sacc. Chromot. No. 9). Peridio subgloboso, 3 cent. in diam., papyraceo, fragili, summo tandem varie lacerato-dehisceniC;, granulis minimis, partim muticis^ partim mucronatis, dense et inaequale vestito, aetate provecta levissimo, deorsum interruptione tantum superficiali intercessa in stipitem paullo tenuiorem abeunte; stipite cylindrico, per totam superficiem impressionibus fere contiguis 4- ad 6-gonis^ amplitudinis 3 ad 7 mill., p. m. micantibus, verrucisque una vel pluribus, primo spiniferis, denique calvis ornatis, obsesso, caeterum pulvere furfuraceo consperso. Glebula flocculoso-gossypina, pulvere spori- fero farcta, dilute umbrina; floccis tenellis, gracilibus, 2—3 ^i crassis, parce ramulosiS;, continuis vel parcissime septatis, avellaneis (Sacc. 1. c. No. 7). Sporis globosis, 4,5 — 5 fi in diam. minutissime asperulis, saturate avellaneis. Unicum tantum exemplum observatum ! II. Ascoiniftieies, 1. Uiscomycetes, 5. Hnmnria pliy co phila n. sp. In Rhizoclonio sp., fundum scrobiculae implens in terra ericaea uliginosa. — Bergen op Zoom» 19 Dec. 1900. — La Fontijn. Apotheciis sparsis vel gregariis, sessilibus, aurantiacis, basin versus paullo pallidioribus, glaberrimis, levissimis, primo subglobosis et fere clausis, postea turbinatis (obverse conicis)_, ostiolo minu- tissimo hiantibus, postremo obverse campanulatis, 1,5 mill. altis^ 1,5 mill. circa in diam., disco parum depresso, margine angustissimo^ membranaceo, fere hyalino circumvallato. Ascis cylindraceis, 200—270X1^ hl deorsum in pedicellum mediocrem contractis, paraphysibus continuis, protoplasmate aurantiaco turgentibus, apicem versus subclavatis, sursum eleganter recurvatis et asci proximi Ou de maus, Beiträge zur Pilzflora der Niederlande. 527 «unimitatera quasi protegentibus^ obvallatis. Sporis in quovis asco octonis, monostichis^ 20 — 24X6 — 7 //, utrimque acutiuscalis, liyalinis, protoplasmate granuloso farctis, levissimis, non ocellatis. Ascorum raembrana summo incrassata. Structura parencliymatica. 6. Phialea cotyledonum n. sp. In cotyledonibus Viciae Fabae corruptis. — Valkeuberg, ao. 1900. — J. Rick. Apotbeciis glabris, siccis, '/a niill. in diam., pallide griseis, breve pedunculatis. Ascis cylindraceis, summo rotundatis. Sporis monostichis, ellipticis, 7X3'/2 ,«, hyalinis, contiuuis. Paraphysibus iiliformibus ascis longioribus. 2. Pyrenoniycetes, 7. Calospora Pi ekelt Oud. et Rick. — In ramis Car- j)iiii BetuU. — Valkeuberg, 1901. — J. Rick. Stromatibus regulariter destribulis, valsoideis, cortici imraersis, e basi orbiculari vel elliptico, nigrocincto, late conoideo-truncatis, primo peridermate tectis, dein protuberantibus, pustuliformibus, salvo disco peridermate adhaerente integre vel denique lacerato tectis. Peritheciis basi corpori lignoso superficialiter impressis, in singulo stromate usque ad 20, circinantibus vel sibi invicem arcte appressis, subsphaeroideis vel angulosis, 0,3 — 1 miil. in diam collis brevibus, fasciculatis, vix conniventibus, ostiolis nigerrimis micantibus, obtusis, perforatis. Ascis fusiformibus, 50 — 60X^ /' 8 -sporis. Sporidiis distichis, cylindraceis, strictis, hyalinis quadriguttulatis, quasi 1-septatis medioque constrictis, revera autem iodio addito, B-septatis, 14—16X3'/- ,"• Paraphysibus tenerrimis guttulatis, diffluentibus. Diximus in honorem dom. Pickel, Falcomontis (Neder- landiae) florae mycologicae scrutatoris indefessi. 8. Gnomonia Aesculi n. sp. — In petiolis Äesculi rubi- cundae. — Nunspeet, 24 Apr. 1900. — C. A. G. Beins. Peritheciis immersis, sparsis vel per paria confluentibus, globosis, ^2 mill. in diam., rostro recto vel curvulo, ^'2 mill. longo instructis. Ascis fusiformibus, breve pedunculatis, 35X7 .^^ octo- sporis. Sporis distichis, hyalinis, cylindraceis, rectis vel curvatis, utrimque rotundatis, medio septatis, ad septum non constrictis, absque ciliarum vestigio, 3- vel 4-guttulatis, 16 — 18^/3 X^'/s fi. Ab Omnibus fere speciebus descriptis differt ascis multo brevioribus (35 fi contra 45 — 90 //) et a G. setacea ciliarum absentia. 9. Leptosphaeria desciscens n. sp. In caulibus plantae ignotae. Valkeuberg, m. Majo, a 1901; J. Rick. Peritheciis numerosis, gregariis, primo epidermide velatis, denique expositis, conico-depressis, basi applanatis, ^'3 — V4 mill. in diam., nigris, solidiusculis, rostro cylindrico altitudinem partis ascigerae fere aequante, piHs decumbentibus, late repentibus, dense intricatis, olivaceo-fuscis, ramosis, anastomosantibus, 3 - 5 /< latis, involutis; ascis elongato-clavatis, longe-pedicellatis, octosporis, 115—120X10 — 12 |t« ; sporis fusiformibus, curvatis, utrimque ^cutis, 7- vel 8-septatis, 50 — 55X3V2 /<, maturis isabellinis. 528 Botanisches Centralblatt. — Beiheft 8. 10. Leptosphaeria Str atiotis n. sp. — In foliis Stratiotis alo'idis. — Nunspeet, 14 m. Febr., a. 1900. — C. A. G. Beins. Peritheciis parviß, atris, sub epidermide occultatis, tandem ostiolo Inantibiis. Ascis cylindraceis, 90 — 100X^0 — 12 f^i, apice rotundatis, octosporis. Sporis distichis, oblongis, curvatis, laete olivaceis, utrimque rotundatis, 3-septatis, 20 — 30X6 — 7 /<. 11. Rhopographus caulincol a n. sp. In eaule Umhelli- ferae ignotae. Valkenberg, a. 1900. — J. Rick. Stromatibus sub epidermide fuliginea nitida occultatis, e ccllulis parenchymaticis parvulis, opacis, luci imperviis formatis, nigris, in longitudinem expansis, 2 — 3 cent. longis^ ^/2 — 1 cent. latis, passim confluentibus, primo levibus, dein e pustulis pro ratione valde prominentibus asperis; pustulis (loculis) caespitosis, irregulariter in parenchymate destributis, V2 — 1 mill. in diam., ascigeris et spermogoniiferis intermixtis; ascis parsphysibus (ascis imperlectis ■?) obvallatis, cylindraceis, 80 — lOOX? /', hyalinis, 8-sporis; sporis dilute olivaceis, fusiformibus, curvatis, utrimque acutis, 3-septatis, non constrictis, 23,5X3,5 ji'. Spermogoniis orbicularibus, 2 — 2'/3 /< in diam., melleis. V. Phycoinycetes, Mucoraceae, 12. Miicor hy grophilus n. sp. In aqua receptaculum aquaeductus urbis Enschede implente, non procul ab orificio antliae cujus ope aqua ad ultra transducitur. — m. Aug. 1901. C. .1. S n u i f , medicamentarius. Hyphis sterilibus repentibus niveis, ramosissimis, continuis. Hyphis fertilibus erectis, simplicissimis, hyalinis, continuis. ad 8 /^i crassis, perfecte cylindraceis, summo tantum vix tenuioribus. Sporangiis sphaericis, 36 — 42X^8 fi, membrana primo hyalina, postea vix dilutissime olivacea, levissima, non diffluente. Columella infera („nicht aufsitzend" Fischer in Wint. Kr. Fl. IV p. 163), ovoidea, 32X^4 //, levissima, primo hyalina, postremo vix dilutis- sime viridescente. Sporis ellipticis vel ovoideis, 5 — 8X3—6 //, levissirais, dilutissime virentibus. — Chlamydosporis numerosissimis, vulgo doliformibus, dilutissime virescentibus, levibus, membrana justo crassiore et protoplasmate minute granulosa farctis. 13. Miicor speciosus n. sp. In gelatina ad culturas instituendas in laboratorio bacteriologico Delphi Batavorum adhibita, postea vero relicta usuique detracta, a. 1890. — B e y e r i n c k. Hyphis sterilibus repentibus, dichotome ramosis, protoplasmate granuloso farctis, hyalinis, continuis ; fertilibus erectis, vulgo eleganter flexuosis, melleis (Sacc. Chromot. No. 30), sursum saepe cernuis vel uncinatis, 12 — 14 fi crassis, simplicibus vel racemoso- ramosis ; sporangiis erectis vel cernuis, initio hyalinis, maturis atro-cyaneis, 90 — 140 /ti in diam., subtilissime echinulatis, tunica obtegente hyalina vel dilutissime fuliginea, non diffluente. Ou dem ans, Beiträge zur Pilzflora der Niederlande. 529 Columella subglobosa, hyalina vel dilutissime tincta, diu superstite. Sporis globosis vel breve ellipticis, siogulis dilutissime fuligineis, acervatis obscure chalybeis vel atrocyaneis, 2 — 4 /< in diam. VI. Fungi itifetiores. 1, Sphaeroj^sideae, 14. Äposphaer ia humicola n. sp. Venit in gelatina praeparata, e terrae humosae reliquiis in laboratorio bacteriologico Prof. Beyer inck, Delphi Batavorum, a. 1901. Mycelio ramosissimo, crebre septato, laete umbrino, ramis flexuosis, passim anastomosantibus, protoplasmate guttulifero repletis, 2V3 — 4V2 latis. Peritlieciis superficialibus, subcoriaceis, umbrinis, vertice ostiolatis, structura pseudoparenchymatica ; sporulis breve-ellipticis, biocellatis, hyalinis, continuis, 4^/3X3 Z^- 15. Äposphaer ia rostrata n. sp. In eaule rejeeto plantae cujusdam herbaeeae. Valkeuberg, m. Majo, a. 1901. J. Rick. Peritheciis primo epidermide velatis, denique expositis, fasciculis vasorum inordinate applicatis , numerosis , inaequale gregariis, junioribus globulosis, vetustioribus globulosodepressis, V* — ^U mill. in diam., glabris, levibus vel plica circulari rugosis, micantibus, carbonisatis, rostro praeditis cylindrico, manifestissinio, ^\i. — Vs mill. alto, obtuso^ perforato. Pulpam continent album vel lete-griseam, e sporulis minutissimis, bacillitbrmibus, 4 — 4^/3X1 Ve f^i, continuis,, hyalinis, utrimque rotundatis, biguttatis compositam. 16. Ascochyta Epilobii n. sp. In caule Epüohii angusti- folii. — Valkenberg, m. Majo, a. 1901. — J. Rick. Maculis in longitudinem extensis, fuscis vel fuligineis. Peritheciis primo sub epidermide occultatis_, denique expositis, depressis^ in luce pervio fuscescentibus, 150 — 160 ^i in diam., membranaceis, summo poro hiantibus ; sporulis oblongis^, utrimque rotundatis^ hyalinis^ bicellularibus, rectis vel curvatis, ad septura non aut vix constrictis, IP/s — 14X3 — 4 i-i. 17. Ascochyta Dicentrae n. sp. In ramis Dicentrae spectahüis. — Nunspeet, a. 1900. — C. A. G. Beins. Peritheciis in maculis pallescentibus sparsis, subcutaneo- erumpentibus, vulgo in longitudinem compressis ideoque longiori- bus quam latioribuS;, nigris, poro apicali hiantibus, in luce pervio pallidis. Sporulis cylindraceis, utrimque rotundatis, medio septatis, dilute olivaceis, 7 — 12X2^/3 /^ Septum aegre sine iodii applicatione distinguendum. 18. Ascochyta phy salicola n. sp. In caule Physaleos Alkekengi. — Nunspeet, d. 28 m. Junii, a. 1900. — C. A. G. Beins. Maculis nuUis. Peritheciis numerosissimis, totam internodiorum superficiem occupantibus^ dense spai'sis, epidermide velatis, immerso-prominulis, 150 in in diam. — Sporulis cylindraceis, rectis, hyalinis, 1-septatis^ vix constrictis, 9'/3 — ll^/sX^^^ — 4,5 /.i, biguttulatis. Differt ab Asc. physalina., in foliis degente, sporulis multo minoribus (9V3— 1P/3X3,5— 4,5 /< contra 25—28X8 /<)• 530 Botanisches Centralblatt. — Beiheft 8. 19. Camarosporium Crataegi n. sp. In ramis Crataegi Oxyojcanthae, una cum Diplodia Crataegi West. — Valkenberg, ra. Majo, a. 1901. — J. Rick. Peritheciis numerosis, subgregariis, subcutaneo-erumpentibus, discretis, globoso-compressis, aterrimis, subcoriaceis; sporulis ob- longis vel obovatis, utrimque rotnndatis, umbrinis (Sacc. Chr. No. 9), vulgo triseptatis, loculis intermediis ambobus vel alterutris septo longitudinali, verticali vel declivi, denuo divisis, 16^/3 — IS^/sX 7 — 9V3 |M. Intermixtae offenduntur sporulae numerosae Henderso- niiformes. 20. Chaetomella heticola n. sp. In caulibus putres- ceutibus Betae vulgaris, var. rapaceae rubrae. — Bussum, ni. Martio a. 1901. — C. J. Koning. Peritheciis ovato-conicis, 62X37 /n, sessilibus, priuio hj^alinis, denique ferrugineis (Sacc. Chrom. No. 31), pilis crebris, hyalinis, 40 — 50 /.i longis, continuis, subinde flexuosis, singulis conidio apicali oneratis^, vestitis ; conidiis solitariis, oblongis vel ovato-ob- longis, utrimque obtusis, castaneis (Sacc. Chrom. No. 10), continuis, 10 — 12X6 — 7 f.1. Pilis separatim visis Acremonellam genus in memoriam revocantibus. Sporulis hyalinis, polymorphis (sphae- ricis, ellipticis, oblongis, angulatis) vulgo 14X1P/3 f^i. 21. Cytospora Acaciae n. s. In ramulis Acaciae verti- cillatae. — Nunspeet, die 5 m. Apr. a. 1900. — C. A. G. Beins. Peritheciis sparsis, ^3 niill. in diam., sub pej'idermate occul- tatis, tandem poro apicali hiantibus, tuscescentibus, intus septisspuriis paucis circinantibus in loculamenta incompleta divisis. Sporulis parvis, 5'/2 — 7X2 //, curvatis, hyalinis, eguttulatis, basidiis aequi- longis fultis. 22. Cytospora cornicola n. sp. In ramis Cornus strictae. — Nunspeet, die 6 m. Martio a. 1900. — Stromatibus laxe destri- butis, 1 — 1,5 mill. in diam., centro perforatis, orbicularibus, con- vexis, intus septis spuriis in loculamenta plurima incompleta divisis. Sporulis minimis, 4^/3X2 ,«, rectis vel curvatis, hj^alinis, continuis, in basidiis tenerrimis 10 — 14 ^i longis acrogenis. DifFert a C. Corni West, numero loculamentorum multo majore (60 contra 3 - 5). Aliae Cytosporae species, variis Cornus speciebus (C. coenobiticae, macilentae, ambienti, atrovirenti) pro- priae, a uostra recedunt: sive loculamentorum numero minore; sive dimensionibus sporularum vel basidiorum auctis vel diminutis, sive guttularum praesentia. C. atrovirens loculamenta gelatiua atroviridi repleta habet. 23. Cytospora II i ppocasta ni n. sp. In ramis Aesculi Hippocastani. Nunspeet, m. Martio, a. 1900. — C. A. Gr'. Beins. Stromatibus orbiculari-dcpressis, sub peridermate occultatis, intus in loculamenta plurima capacitatis diversae divisis, dissepi- mentis partim completis, partim incompletis a se invicem sepa^ ratis. Sporulis per ostiolum centrale propulsis, rectis vel curvatis, eguttulatis, hyalinis, continuis, 7— 9V3X2'/3 .w. Non confundenda cum C ambiente. Oudemant;, Beiträge zur Pilzfloia der Niederlande. 531 24. Cytospora rholcola n. sp. In ramis Rhois Cotini. — Valkenberg, m. Majo a. 1901. — J. Rick. Stromatibus sub peridermate in parenchymate corticali ab- sconditis, valde depressis, 3 mill. maxime in diam., poro apicali circulo albo circumcincto hiantibus, intus nigris, incomplete pluri- locularibus; basidiis tenuissimis, longiusculis vel longissimis, hya- linis; sporulis curvatis, liyalinis, 4 — by<^VU {.i. — A C. rhoina prorsus diversa. 25. Cytosporina Sorbi n. sp. In r a.mis Sorbi Aucupariae. — Nunspeet, d. 10 m. Dec. a. 1900. ~ C. A G. Beins. Stromatibus atris, numerosissimis, in parenchymate corticali externo nidulantibus, nunc depresso globosis vel depresso-conicis, tunc iterum in longitudinem protractis, peridermate tectis tumidulo, denique stellato- vel transverse-rimoso - fisso, ostiolis prominentibus asperulis, uni- vel plurilocularibus ; sporulis subti- lissimis, hyalinis, continuis, eguttulatis, fusiformi-arcuatis, utrimque iicutissimis, 11 — 18 /< longis, in medio ^^ [.t crassis, basidiis acicu laribus, aequilongis vel longioribus suffultis. Accedit ad C. Crataegi Allescher, Ber. bayer. bot. Ges. IV (1896), 35 et Sacc Syll. XIV., 988, a qua tarnen differt sporulis fusiformibus, utrimque acutissimis, paululum crassioribus. 26. Cytodiplospora Tiliae n sp. In raniis TiUae ulmifoliae. Nunspeet, d. 22 m. Apr. a. 1900. Stromatibus prominentibus, polymorphis, saepe confluentibus, primo sub peridermate oceultatis, denique expositis peridermatis- que lacerati dentibus circumscriptis, intus in loculamenta plurima, quorum numerus quadammodo variabilis, completa vel incompleta, divisis. Sporuli.s bacillaribus, utrimque rotundatis, rectis vel cur- vatis, hyalinis, in medio septo divisis, non vero constnctis, 14X2'/s fi. Saepe Rabenhorstia Tiliae concomitata. 27. Coniothyrium genisti c ola n. sp. In leguminibus Gcnistae anglicae. Nunspeet, d. 9 m Sept. a. 1900. — C. A. G. Beins. Peritheciis in leguminibus maturis numerosissimis, nigris, primo opidermide velatis, postremo expositis. globoso-depressis, '/lo mill. in diam., ostiolo satis lato hiantibus, in luce pervio umbrinis; sporulis ellipticis, 4—5X2*/-^ /'? eguttulatis, conglobatis, pallide olivaceis, singulis paene achromis. Coniothyrium Genistae Berl. et Vogl. (Sacc. Syll. X, 264, corticola, peritheciis utitur multo capacioribus (^/4 inill.j sporulis inaequilateralibus repletis. De sporarum mensura in descriptione non liquet. 28. Darluca mucronulata n. sp. In foliis aspere margi- natis Gramineae vel Cyperaceae cujusdam, socia Puccinae specie longe pedunculata locellisque perfecte globulosis insigni. — Nunspeet. die 16 m. Sept. a. 1900. — Maculis stromaticis nigris variae dimensionis. Peritheciis parvis, innatis, gregariis, raro extra maculas aberratis, prominentibus. Sporulis cylindraceis vel oblongis, 12 — 16X3 — 3,5 f.i, hyalinis, in medio septatis, non con- strictis, loculo inferiore subtenuiore, utrimque mucronulatis. 532 Botanisches Centralblatt, — Beiheft 8 29. Dothiorella Aesculi n. sp. In ramis Aesculi Hijjpo- castanl. Valkenberg, m. Martio, a 1901. — J. Rick. Stromatibus linearibus vel lanceolatis, pulvinatis, secus Hbras ligni seriatis, nigris, glabris, structurae parenchymatosae. Cavernis sporuliferis paucis, seriatim dispositis, minimis ; sporulis ellipticis, ovoideis vel oblongis, utrimque obtusis, hyalinis, coutinuis, biocel- latis, 6—9^3X2,5—3,5 //. Accedit ad D. dryoijhüam Sacc. et Brun. Rev.-Myc. XII (1890), 132; Sacc. Syll. X, 231; Wint-Kr. Fl. VI, 527. Sporulae attamen longiores (6 — 9'/3 contra 5 — 6/0 et angustiores (2,5 — 3,5 contra 3,5— 4 (j). 30. Hendersonia Caraganae n. sp. In axi primaria in- florescentiarum Caragaune arborescentis. Nunspeet, d. 7 m. Dec. a. 1900. — C. A. G. Beins. Peritheciis nigris, in luce transmisso fuscescentibus, '/s — Vio mill. in diam., centro pertusis, membrana tenera microparen- chymatosa insignibus, ISporulis vulgo obovato — oblongis, cum aliis oblongis commixtis, 3--septatis, 9'/3 — 14X4 — 4^/3 /<, griseolis^ loculis Omnibus concoloribus. Differt a Hendersonia septem-sejjtata Vestergren, in Jahresber. Wien. bot. Tauschv. 1897, p. 4 et a Sacc. Syll. XIV, 955, numero septorum reducto (3 — 4 contra 7), loculisque omnibiis conco- loribus. 31. Leptostroma Fraxini n. sp. In ramulis tenuibus (in- ternodiis ultimis) Fraxini excelsioris. — Nunspeet, d. 20 m. Mart. a. 1900. — C. A. G. Beins. Peritheciis numerosis, coufertis, cymbiformibus, axi interno- diorum parallelis, sulco longitudinali exaratis, nigris, opacis, primo sub epidermide et inter fibras corticales occultatis, denique expo- sitis. Sporulis oblongis, utrimque obtusis, conlinuis, hyalinis, guttula in medio collocata insignibus, 7— 9'/3X2^'3 /t; basidiis sporulis paulo longioribus. 32. Leptotli ijrium Aesculi n. sp. \n \iei\o\\Q Aesculi ruhi- cundae. Nunspeet, d. 32 m. Aug. a. 1900. C. A. G. Beins. Peritheciis vage gregariis, forma et dimensione mire variantibus, subnitentibus, dimidiatis (i. e. ad scutulum subsuperficiale reductis), scutulo nigro, luci impervio, structurae microparen- chymatosae, neque ostiolo, neque rima hiante. Sporulis cylindra- ceis, absolute rectis, hyalinis, continuis, eguttalatis, utrimque rotun- datis, 16 — 20X2 '/s /', basidiis brevissimis fultis. 33. Leptothyrium Blechni n. sp. In foliis Blechni Spicant. Nunspeet, d. 20 m. Oct. 1900. C. A. G. Beins. Peritheciis sparsis, cpiphyllis, circularibus, maxime 1 mill. in diam., nigris, planis, opacis, astomis, cum epidermide siccato dila- bentibus, sub vitro dilutissime fuligineo-violaceis, circuitu sinuosis, obsolete radiato-contextis. Sporulis exiguis, bacillaribus, rectis, continuis, hyalinis, 2 — 3 X 0,7 — 0,8 .«. 34. Leptothyrium Dahliae n. sp. In caule Dahliae variahilis. Nunspeet, d. 19 m. Nov., a. 1900. — C. A. G. Beins. Oudemans, Beiträge zur Pilzflora der Niederlande. 535 Maculis pallescentibus. Peritheciis gregariis, pulvinatis, dimi- diatis, sub epidermide occultatis, ellipticis, ^2 — ^/4 X S^- V2 miH-r nigris, opacis, tandem centro pertusis. Sporulis obloDgis 9^12 X 2/';. rectis, continuis, hyalinis, utrimque obtusis, singulis basidio capil- lari aequilongo vel duplo longiore suffultis. 35. Leptothyrium Quercus rubra e n. sp. In foliis^ Quercus ruhrae. Bussum, d. 11. m. Oct., a. 1901. C. J. Koniiig. Peritheciis amphigenis^ late sparsis^ oblongis, minutissiinis (200—280 X ^^ — ^^ ^0? nigris^ anhistis, astomis. Sporulis^ hyalinis, subglobosis vel paullo angulatis, 3 — 4 X 2.5 — 3 //, basi- diis tenerrimis, deorsum fuscescentibus, sursum hyalinis, 12 ;f< longis suffultis. 36. Macrophoma Chenopod ii n. sp. In foliis Chenopodii rubri. Nunspeet, d. 17. m. Jun., a. 1900. — C. A. G. Beins. Maculicola; maculis amphigenis, orbicularibus vel ovalibus, distincte limitatis, prirao pallescentibus, denique albidis, citoque dilaceratis et erosis, Peritheciis amphigenis versus centrum raacu- larum aggregatis, numerosis, 's — ^6 mill. in diam., subtilissime membranaceis, adultis nigerrimis, submicantibus ; sporulis oblongis, utrimque rotundatis, hyalinis, continuis, biocellatis, 12 — 20 X ^ — ^ ,«» 37. Phoma acaciicola n. sp. In ramulis Acaciae verti- cülatae. — Nunspeet, d. 5. m. Apr., a. 1900. — C. A.G.Beins. Peritheciis numerosissimis, dense aggregatis, infra periderma occultatis, summo pertusis, fuscescentibus, Vs — ^'g mill. in diam, Sporulis ellipticis, hyalinis, utrimque late rotundatis, non ocellatis, 4'lz-l X 2-3 ^i. Quae Phoma Acaciae nuncupatur species (Penzig et Sacc Syll. in. 148; Allescher in Wint. Kr.-Fl. VI. 172), fructibus Acaciae cyanophyllae propria, discedit sporulis biocellatis, utrimque subacutis. 38. Phoma Baptisiae n. sp. In ramis Baptisiae austraUs^ Nunspeet, d. 7 m. Febr., a. 1900. — C. A. G. Beins. Peritheciis numerosis, dense-sparsis, lentiformibus, plano-con- vexis, diam. 1 mill. vix superantibus, sub epidermide nigrefacta^ cui arcte adhaerent, absconditis, summo poro, in macula nigra centrali hiantibus, contextu aterrimo, luci impervio. Sporulis ellipticis vel oblongis, saepe brevi-clavatis, hyalinis, utrimque obtusis, bi-vel triguttulatis, guttulis primo casu versus sporulae medium appropinquatis , neque , ut vulgo, polaribus; in altera distantiis aequalibus a se invicem separatis, 5 — 7 X 2'/3 — 3V2 ,«. 39. Phoma Caraganae n. sp. In ramulis Caraganae arborescentis. Nunspeet, d. 31 m. Mart., a. 1900. — C. A. G. Beins. Peritheciis numerosis, sparsiS;, depresso-ellipticis, nigris V3 — ^'» mill. longis, Ve — ^'5 mill. latis, sub peridermate occultatis, promi- nentibus, summo poro pertusis, opacis. Sporulis oblongis, hyalinis,. continuis, biguttulatis^ 9*/3 X 2V3 /tt. Phoma Roumeguerii Sacc. Mich. II. 89; Syll. HI, 103 et Phoma Spaethiana Alles, et Sydow Hedw. XIX (1897), 160^ 534 BotaniBches Centralblatt. — I?eiheft 8. foliicolae, ideoque in genus y^Phyllosticta'"'' translatae, praeterea sporulis minoribus (7 X 2 f.i et 5 — 7 X 2'/2 — 3^'a (.i) recedunt, 40. Phoma Pteleae n. sp. In fructibus Ptelene trifoliatae. Nunspeet d. 17 ni. Dec, a. 1900. C. A. G. Beins. Peritheciis diu sub epidermide abseonditis, semiglobosis, nigerrimis, in luce transraisso vero fuscescentibus, vulgo '/'4 — Vs mill. in diam. Sporulis 7 X 3'/2 /<, maturis cllipticis, hyalinis, continuis, utrimquc obtusis, 2-, ;>- ad 4-ocellatis, oeellis nitentibus, in linea longitudinali dispositis. 41. Phoma Resedae n. sp. In caule Resedae odorataß. Nunspect, d. 6 ni. Sept., a. 1900. C. A. G. Beins. Maculis nigris totum caulem ambientibus. Peritheciis numero- sissiniis, exilissimis, densc aggregatis. Sporulis hyalinis, minimis, 2 X '/2 /'. 42. Phoma sanguinea n. sp. In ramulis Corni sanguineae. Nunspeet, d. 26 m. Apr., a. 1900. C. A. G. Beins. Peritheciis nunierosis, aggregatis, Icntiformibus, nigris, sub peridermate occultatis, sunimo pertusis, V* — Vs m'H- in diam. Äporulis ellipticis, 7 X 3 ^<, biguttulatis, rectis, hyalinis, continuis. DifFert a Phoma Corni Fuck. Symb 207 et Sacc. Syll. III. 80, sporulis ellipticis (neque oblongo-cylindraceis), nun curvatis, et 41 Ph. Ihallina Sacc Bonim. Kouss Bull. Soc. Bot. de Belg. XXVI (1887) p. 211, peritheciis majoribus (250 — 33'3 /< contra 90 — 170 i-i) et sporulis biguttatis. 43. Phoma Typhae n. sp. (non Pass. in Brunaud, Liste des Spjieropsidecs, 20 et Diagn. Fung. nov. IV, n. .57, repetita in Sacc. Syll. X. 184; neque P. Typharum Sacc. Syll. III. 163, quae ambae folia afficiunt, ideoque ad genusPhyllosticta translatasunt). — In caule Typhae angv.stifoliae. Nunspeet, d. 2 ni. Apr., a. 1900. €. A. G. Beins. Peritheciis sub cj)idermide iuligineo - niaculata absconditis, parenchyniati fuscescenti interf'asciculari applicatis, in series longi- tudinalos dispositis, nigris, coriaceis, primo subglol)Osis, postea depiessis, adultis 1 mill. in diam.. ostiolo brevi, obtuso, sumnio ])erforato. Sporulis hyalinis, ellipticis, rectis, uti-imque obtusis, eguttulatis, 4X2//. 44. Phyllo sticta Alo'idis n. sp. In t'oliis Stratiotis alo'id/'s. Nunspeet, d. 2 m. Apr., a. 1900. C. A. G. Beins. Amphigena. Peritheciis sub epidermide absconditis, summo poi'o hiantibus, globulosis, fuscescentibus, peritheciis Septoriae /Stratiotis simul praesentibus nmlto pallidioribus, 30 — 40// in diam. ♦Sporulis ellipticis, continuis, hyalinis, biocellatis , 7 X 3Vi» //. Conditio folioi-um marcida de macularum praesentia Judicare non })ermi8it. 45. Phy llosticta As pidistrae n. sp. In foliis Aspi- distrae elatioris. Nunspeet, d. 19 m. Dec, a. 1899. C. A. G. Beins. Maculis amplis, ferruginosis, aetate expallesccntibus. Peri- theciis plerumque liypogenis, in series breves venas inter parallelas dispositis, nigris, opacis, summo poro liiantibus, V.i — Vi mill. in Ou de maus, Beiträge zur PilzHora der Niederlande. 535 (liam. Sporulis ellipticis, hyalinis, continuis, utrimque rotundatis^ eguttulatis, 5 X 2,5 (.i. 4Q.Phyllo sticta Fagi ii. sp. In {oliia Fagi silvaticae.^\is,s,Vin\, d. 11 m. Oct., a. 1901. C. J. Koning. Maculis amphigenis, fuscesceutibus, versiforraibus, non mar- ginatis, areolas angulosas 5 — 10 mill. venulis limitatas occupanti- bus. Peritheciis iimatis, dense gregariis^ punctitormibus, summo pertusis; sporulis bacillaribus, tenuissimis, 3V2 — 4^'3 X l'/o //, hyalinis, continuis, eguttulatis, utrimque rotundatis. Differt a Ph. Stapliyleae Dearn. Proc. Acad. Pliilad. 1891, p. 77 et Sacc. Syll. X. 122, maculis imniarginatis, minime laetius coloratis, sporulisque multo tenerioribus et minoribus (3'/ü— 4V» X l'/c ^i contra 6— 7 X 2,7—3,3). 47. Phyllosticta staphyleicola n. sp. In foliis Staphy- leae pinnatae. — Nunspeet, d. 17 m. Dec, a. 1900. C. A. G. Beins. Amphigena. Maculis numerosisimis, parvis, pallidis, margine concoloribus, angulosis, Vs — 1 miW. in utraque directione. Peri- theciis paucis in quavis macula, innatis, punctiformibus, parvis (45 — 70 X ßO t-i)^ nigris, obtuse prominentibus, in luce pervio fuscescentibns, tandem summo erosis. Sporulis hyalinis, brevi- bacillaribus, utrimque obtusis, iteratim ex summo basidiorum hyalinorum renovatis, 4 — 5 X 1,5 — 2 (.i. — Non confundenda cum Ph. fagicola Ell. Mont. (Sacc. Syll. X. 46) et Ph. faginea Peck. 40 th Rep. 58 et Sacc. Syll. X. 117, quae sporulis majoribus (10—13 X 3— 4 ii^ et 7,5—10 X 5— 6V2 f-i), aliisque characteribus recedunt. 48. Phyll 0 sticta Stratiotis n. sp. In foliis Stratiotis alo'idis. Nunspeet, d. 2 m. Apr., a. 1900. Peritheciis sub epidermide absconditis, globulosis, 30 — 40 ß in diam., summo poro hiantibus, fuscescentibus, peritheciis simul praesentibus Septoriae Stratiotis multo pallidioribus. Sporulis minimis, subglobosis, 2 — 3 i-i in diam., hyalinis, continuis. 49. Phyllosticta Typhae (Pass.) Oud. — Phoma Typhae Pass. in Brunaud, Liste d. Spherops. 20; Sacc. Syll. III. 184. — In foliis Typhae angustifoUae. — Nunspeet, d. 5 m. Jun., a. 1900. — Sporulis 42/3 X 2 /'• 50. Ehabd ospora Vincae n. sp. In caulibus Vincae minoris. Valkenberg, m. Maj., a. 1901. — J. Rick. Peritheciis minimis ('/lo raill), numerosis, sparsis, epidermide velatis, ostiolo parvo hiantibus, nigris, coriaceis, luci imperviis. Sporulis numerosissimis, hyalinis, continuis, tenerrimis, 40 — 50 X IVe iU. 51. Septoria flexuosa n. sp. In foliis Sparganii ramosi. Nunspeet, d. 8 m. Apr., a. 1900. — C. A. G. Beins. Peritheciis non visis. Sporulis maxime - elongato - clavatis, continuis, flexuosis, 90 — 120 X 2^/2 (versus apicem), a summa usque ad basin continuo gracilescentibus, serie longitudinali guttu- larum nitentium ornatis. 536 Botanisches Ceutralblatt. — Beiheft 8. 52. Septoria Stratiotis n. sp. In foliis Stratiotis aloidis. NuDspeet, d. 2 m. Apr., a. 1900. — C. A. G. Beins. Epigena. Peritheciis sub epidermide occultatis, summo poro biantibus, fuscescentibus, 50 — 70 /ti in diam. Sporulis elongato- clavatis, curvatis, saepe flexuosis, 60 — 70 X ^'/g fi, pallidissime olivaceis, primo repetito-guttulatis, denique multiseptatis. 2. Melanconieae. 53. Haine sia Dieteli n. sp. In foliis Quercus ruhrae «xsiccatis. Bassum, d. 2 m. Oct, a. 1901. C. J. Konin g. Acervulis amphigenis, praesertim in nervorum crassiorum propinquitate, primo immersis, mox erumpentibus, dilutissime «arneis, subtremelloideis, minutis (^/4 — ^l-z mill.), polymorphis, saepe tortis et confluentibus. Conidiis oblongis, utrimque obtusis, hyalinis, contiguis, in basidiis filiformibus acrogenis, 12 — 14X 4—5 //. 54. Hain es ia Rostrupii n. sp. In foliis Quercus ruhrae «marcidis. Bussum, d. 2. m. Oct., a. 1901. Acervulis amphigenis, in nostro exemplo praesertim epiphyllis, primo immersis, mox erumpentibus, dilute subsuccineis, sub- tremelloideis, minutis ('/* — ^'2 mill.), polymorphis, saepe tortis et confluentibus. Conidiis elliptico-oblongis, utrimque obtusis, hyaliniS;, ■continuis, in basidiis filiformibus acrogenis, 6 — 8X3 — S^/a /u. 55. Melanconium quercinum n. sp. In ramis decorticatis Quercus pedunculatae. Nunspeet, d. 26, m. Jan., a. 1899. C A. G. Beins. Conidiis globulosis, dilute fuscescentibus, 4^/3 — 7 /U in diam., in acervulas parvas, nigras^ vage destributas accumulatis. Super- ficies ligni fuliginosa. Melanconium hicolor Nees recedit conidiis ellipsoideo- subglobosis, majoribus (12X6 (-i), guttulatis ; M. elevatum Cda. conidiis majoribus (longis 12 — 13 i-i), aterrimis. 56. Myxosporium corniphilnm n. sp. In ramulis Corni stricUie. Nunspeet d. 6 m. Mart. a. 1900. — C. A. G. Beins. Acervulis nuraerosissimis, dense aggregatis;, nou vero caes- pitosis, totam ramorum superficiem aequaliter occupantibus, sub peridermate absconditis, prominentibus, tandem, peridermate rupto, expositis. Conidiis fusiformibus vel oblongis, 7 — 9'/3X^ — 3'/2 /^, hyalinis, continuis, biocellatis. — Differt a M. Com! Allescher Hedw. 1894 p. 73 et Sacc. Syll. XI, 568, acervulis sparsis, non caespitosis, et conidiis biocellatis, minoribus (7 — 9V3X^ /' contra 10-12X2—3 iu). 57. Myxospor ium Staphyleae n. sp. In ramulis Staphyleae pinnatae. — Nunspeet, d. 5 m. Apr., a, 1900. — C. A. G. Beins. Acervulis laxe destributis, sub peridermiate occultatis, tandem, membrana arcente rupta, expositis, nigris, intus griseolis, micro- cellularibus. Superficie tota basidiis subtilissimis, 30 fi longis occupata, singulis conidio hyalino, acrogeno, continuo, elongato- Ondenians, Beiträge zur Pilzflora der Niederlande. 537 elliptico, 7 — lOX^'/s — 3^2 /<, utrimque rotundato, biocellato, one ratis. Cirrhas non observavi. MucediJieae. 58. AcrostaJ agmus aphidum n. sp. In sce]etis Aphir/eae cujusdam, in superficie foliorum Aristolochiae gigantis languidorum accumulatis. — Ultrajecti, in horto botanico, die 13 m, Oct. a. 1900. Leg. bot. stud. A. Pulle. Caespitibus efFusis, tenuibus, albis, hyalinis; hyphis sterilibus repentibus, ramosis, continuis; fertilibus erectis, sursnm trifurcatis, ramis secundariis primario aequilongis vel longioribus, continuis, summo subulato capitulo conidiorum capitato-aggregatorum, muco conglutinatorum, 12— 16 fi in diam., oneratis. Conidiis oblongis, liyalinis, continuis, cylindraceis, rectis, utrimque obtusis, 7—14 X2V3 .«. 59. Amhlyos porium echinulatum, n. sp. In foliis Nicotianae Tahaci aegrotantibus. — Bussum, m. Sept. a. 1901. — C. J. Koning. Caespitibus griseo-virentibus ; hyphis repentibus hyalinis, ramosis, septatis, ca. 10 i-i crassis; erectis simphcibas, continuis, 10 f^i crassis, sursum dilute griseo-virentibus, summo infiatis ibidemque ramulos plurimos, dense verticillatim vel spiraliter dispositis, anguste lageniformibus, 25 i-i longos, ferentibus ; conidiis, catenulatis, ellipticis vel ovatis, utrimque truncatis, subtilissime echinulatis, dilute griseo-viientibus, 8 — 12X6 — ^J f.i. Amhlyosporii species 3, tempore jam pristino notae, fuugos carnosos et Lycoperda incolentes, conidia producunt glabra, levia, norainibusque indicantur sequentibus : A. Botrytis Fres. (colore croceo), A. alhum Rieh, (colore albo). A. hicollum Cost. (colore non indicato). 60. Fusidium Ancliusae n sp. In foliis Anchusae itah'cae. Nunspeet, d. 17 m. Nov. a. 1900. — C. A. G. Beins. Caespitibus pluribus hypophyllis, paucioribus epiphyllis, variae dimensionis, ad 5 mill. et ultra latis, albis, foliorum maculas arescentes incolentibus. Conidiis minimis (5 — 7X1^/2 — 2 ^j, fusoideis, utrimque acutiusculis, continuis, hyalinis, intermixtis hyphis conidiophoris 14 — löX^Vs— 3 fi, cylindraceis, utrimque truncatulis. 61. Ramulari a Repentis n. sp. In foliis Ranunculi repentis. — Valkenberg, d. 31 m. Jan. a. 1901. J. Rick. Maculis expallentibus, suborbicularibus, ellipticis, vel irregu- laribus, diam. 1 — 3 mill., non fusco-marginatis, utrimque fertilibus; hyphis caespitulosis, hyalinis, subflexuosis; conidiis angustefusoideis, ad 40 /< longis, 2^3 |f< latis, continuis. Differt a R. scelerata Cooke (Sacc. Syll. IV, 200) maculis expallentibus (nee brunneis), amphigenis (nee hypogenis), conidiis anguste fusiformibus (nee cylindrico- ellipsoideis), saepe duplo longioribus (40 (.i nee 20 f-i); a R. glhha Fuck. (ibid.) maculis expallentibus nee llavescentibus, conidiis eguttulatis, longioribus 538 Botanisches Centralblatt. — Beiheft 8. (saepe 40 (.i nee maxime 20 .«) ; a R. RanuncuU maculis ex- pallentibus (neque brunneis), amphigeuis (ueque hypophyllis), conidiis anguste-fnsoideis (ueqne oblongis), multo teniiioribus (2\'3 /« neque 8 — J3 ^i)\ a R. aequivoca (Ces.) Sacc. (ibid. 201) maculis non rufo-marginatis, conidiis vulgo longioribus (saepe 40 fi neque 20 fi). 62. Spicaria Smithii n. sp. In gelatina pulvere terrae humosae infectata. — Dedicavi cl. Ervinio F. Smith, Prof. Bot., adjutori in Labor, phytopathologico Washingtoniano (U. S. A.). Caespitibus orbicularibns, cremeis. Hyphis repentibus cremeis (Sacc. Chromotaxia No, 27), septatis, ramosis; fertilibus erectis, brevibus vel brevissimis, sursum in ramulos 2 ad 4 verticillatos, lageniformes, continuos, 24 [.i longos divisis; catenis conidiorum in ramulis lageniformibus (basidiomorphis) terminalibus, longius- culis; conidiis depresso-globosis vel breve-ellipticis, mucronulatis, levibus, continuis, cremeis, 6 f.i in diam. 63. Sporotrichum foliicola n. sp. In foliis Quercus pedunculatae et Fafji silvaticae emarcidis et delapsis. — Bussum m. Sept. a. 1901. — C. J. Kon in g. Caespitibus parvis, laxis, albis, hyphis repentibus delica- tissimis, appressis, radiantibus, vage ramosis, ramulis flexuosis; conidiis copiosissimis, ramulis per totum decursum a latere affixis, locis plurimis dense aggregatis, sessilibus, breve-fusiformibus, hjalinis, utrimque obtusiusculis, 14 — 4V2 //. JJematieae» 64. Cladospor ium Fagi n. sp. In foliis siccis delapsis Fagi silvaticae. Bussum d. 11 m, Oct. a. 1901. C. J. Koning. Caespitibus praecipue hypogenis^ vage destributis, absque macularum vel perforationum vestigio. Hyphis numerosissimis, e glomerula parvicellulosa divergentibus, dilute olivaceis, flexuosis, septatis, subinde nodosis, altis ad ^2 mill., latis 4^/3 /<, sursum racemose-ramosis ; ramis brevibus, summo saepe 2- ad 3-furcatis, ramulis inaequialtis; conidiis in ramulorum apice solitariis vel breve-catenulatis, ellipticis vel oblongis, 7 — 20X'^~5i5 1^, utrimque rotundatis, non constrictis, cum hyphis concoloribus, junioribus continuis, senioribus 1 — 3-septatis, levibus. 65. Ciados pori um Tahaci n. sp. In fol. Nicotiana Tahaci putrescentibus. Bussum, m. Aug. a. 1901. — C. J. Koning. Hyphis caespitosis, erectis, divergentibus, simplicibus, flexuosis, subnodosis, septatis, avellaneis (Sacc. Chrom. No. 7). Conidiis acrogenis, ellipticis, 8X5 — 4 f.1, primo hyalinis, denique avellaneis, 1- septatis. 66. Coniothecium Her ade i n. sp. In foliis Heraclei Sphondylii. — Arnhemi die 28 m. Julio a. 1901. — Oudemans. Foliis utrimque albo-vel griseo-maculatis, maculis 1 — 3 mill. latis, numerosissimis, saepe coalescentibus. In quavis macula offen - ditui conglomeratio cellularum fuscarum crassiuscule tunicatarum, Oudemans, Beiträge zur Pilzflora der Niederlande. 539 subsphaericarum vel angulosarum, 8 — 10 f* in diam., ipsi folio arcte appJicatarum. Conglomerationibus singulis 4- ad 12-cellulo8is. Maculae aetate provectiore colorem fuscum induunt. 67. Heterosforium Chamaeropis n. sp. In fol. Chamaeropis excelsae. Nunspeet, d. 9 m. Maj. a. 1900, — C. A. G. Beins. Amphigena. Caespitulis orbicularibus vel oblongis, variae dimensionis, atro-olivaceis, velutinis, hyphis fasciculatis, simplicibus, valde flexuosis, nodosulis, septatis, 180 — 240X4 — 5 m, pallide- olivaceis. Conidiis ellipsoideis vel oblongis, utrimque rotundatis, 2- ad 6-septatis, non eonstrictiS;, pallide - olivaceis, minutissiine granulatis^ adultis 21 — 25X5 — 7 /<• Differt a H. minutulo Cooke et Massee Grev. XVI, p. 11 et Sacc. Syll. X^ 659, conidiis ad 6-septatis, non rugosis, sed granulatis. 68. Stemphylium Allii n. sp. In foliis Allii speciei cultae. Ex laboratorio phytopathologico Prof. Ritzema Bos. Amstelaedami m. Julio, a. 1900. Effusum, hyphis hyalinis, liliformibus, intricatis, teneri- ramulosis, septatis. Conidiis polymorphis : subglobosis, ovalibus, ovatis, oblongis, superficie curva vel angulosa, muriformi, minu- tissime echinulata, in optimo vigore amoene-violaeea, mox autem fuscescente, imo fuliginosa. Septis transversalibus vulgo numero 5, longitudinalibus 1 aut plnribus, unde superficies saepe multicellularis. Occurrunt etiam conidia muriformia, quorum cellulae periphericae valde convexae. Conidia plurima ad septa leniter constricta. Dimensiones conidiorum variant inter 20 — 50X12 — 25 (.i. 69. Stemphylium B er lest n. sp. In gelatina praeparata aeri in loco silvatico exposita. — Bussum, d. 4 m. Oct. a. 1901. — C. J. Koning. Caespitulis orbicularibus, olivaceis, subzonatis. Hyphis repentibus ramosis, septatis, dilutissime coloratis; erectis basidio- morphis, 1 mill. maxime altis, 4 fi crassis, summo subinflatis, septatis, fere hyalinis, simplicibus. Conidiis late ellipticis, utrimque rotundatis, 20X10 fx, pallidissime olivaceis, superficie subverru- culosa, septis vulgo 1 — 3 horizontalibus, loculo uno alterove septo verticali diviso. 70. Stemphylium Tabaci n. sp. In foliis Nicotianae Tabacae putrescentibus. Amersfoort, d. 28 m. Aug., a. 1901. Hyphis fertilibus erectis, flexuosis, subnodulosis, septatis, avellaneis. Conidiis acrogenis, polymorphis, levibus, septis vulgo 3 transversalibus et 1 ad 3 verticalibus, dimensionibus variantibus inter 32X20 //, 24X14 iti, 20X20 fi. 71. Verticicladium unilaterale n. sp. In ligno quercino emoUito. Valkenberg, d. 26 m. Dec, a. 1900. — J. Rick. Caespitulis laete-olivaceis, globulosis, densisaime stipatis et iu Stratum aequaliter extensum condensatis. Hyphis primariis erectis, dilute olivaceis, transverse septatis^ semel vel pluries unilateraliter racemose-ramosis, ramis secundariis, tertiariis vel ultimis in ramulos verticillatos 2 vel 3, multo breviores^ pallidioreS;, vulgo anguste Bd. XI. Beiheft 8. Bot. Centralbl. 190S. 36 540 Botanisches CentralbUtt. — Beiheft 8. lageniformes, acutes^ singulis conidio unico onustos, desinentibus. Conidiis absolute hyalinis, ellipticis vel ovatis, continuis, adultis 8—10x42/3—6 //. Ab Omnibus aliis speciebiis reccdit ramificatione unilaterali. Praeterea a Verticicladio trlüdo caespitibus in Stratum continuum coalitis, itaque individuis singulis nudo oculo non discernendis ; porro conidiis non globosis ; a V. ftisco : ramulis supremis neque patentibus neque quaternis , couidiisque neque globosis, neque minutissimis, neque uniguttatis; a V. apicali (B. Br. Ann. Nat. Hist. 2. VII. 101) ramulis couidiiferis per magnum spatium destri- bulis, neque versus apicem axis primarii condensatis ; a T". imlvi- nato colore neque gilvo, nequo nigrescente; a T". pulveraceo coni- diis hyalinis; a V. acuum conidiis multo majoribus (8 — 10 X 4*/s— 6 lit contra 2'/ 2 X ^Vs |fO- Stilbeae, 72. Tilachlidium humicol a n. sp. In terra fertili silvarum in laboratorio ab intemperie tuita. Bussura, m. Majo., a. 1901. — C. J. Konin g. Caespitibus orbicularibus niveis, lanuginosis. Filis primariis adscendentibus cylindraceis, 30 — 40 fi crassis, e fibrillis subtilissi- mis, articulatis, hyalinis, arcte colligatis compositis, circumcirca filis secundariis basidiomorphis, 40 — 80 ^«^ altis, flexuosis, continuis, ad fibrillam singulam patenti-divergentem reductis, summo subcla- vatis, hirsutis; conidiis in glomerulos globosos, terminales, gelatine distentos, tandem exsiccantes condensatis, dilutissime virentibus, oblongis vel ovoideis, 6X — 7 3 — 5 .«. 73. Tilachlidium proliferum n. sp. In fragmentis foliorum Quercns rubrae, terrae fertili silvarum commixtis. Bussura. m. Oct. a. 1900. C, J. Koning. Caespitibus orbicularibus, niveis, lanuginosis. Filis primariis adscendentibus cylindraceis, 6 ," crassis, e fibrillis paucis subti- lissimis, hyalinis, arcte colligatis compositis, circumcirca Hlis secun- dariis basidiomorphis, flexuosis, sim[)licibus, continuis, ad fibrillam singulam, patenti-divergentem reductis, nunc in glomerulum coni- diorum gelatine distentuni, 10 — 12 ," in diam. metientem, tunc vero in chlamydosporam unicani, ellij>ticam, centro ocellatam desinentibus, hirsutis. Occurrunt praeterea fibrillae chlamj^do- sporis pluribus, certis distantiis a se invicem separatis, onustae ; item chlamydosporae globulosae, centro ocellatae, in series breviores vel longiores concatenatae. Conidiis vulgo octonis in quovis glomerulo, hyalinis, ellipticis vel oblongis, rectis vel curvatis, utrimque roduntatis, 6 — 12X'^~8 f. Chlamydosporis membrana paullo crassiore praeditis, pallidissime olivaceis, accumulatis vere saturate olivaceis, 5 — 7 in diam. vel 42/3—7X3—5 /v. 74. Tilachlidium racemosum n. sp. In terra fertili silvarum, in laboratorio ab intemperie tuita. m. Sept. a. 1901. C. J. Koning. Ou dem ans, Beiträge zur Pilzflora der Niederlande. 541 Caespitibus orbicularibus, radiatim in portiones inaequilatas niveas et pallide griseas altproantes divisis. Filis primariis adscen- dentibus cylindraceis, e fibriliis subtilissimis, hyalinis, arcte colli- gatis, compositis, circumcirca filis secundariis basidiomorphis brevibus, flexuosis, simplicibus, continuis, ad fibrillam singulam patenti-divergentem, suramo conidiifero reductis, hirsutis. Conidiis maturis numero 8 — 12 iu glomerulum terminalem, gelatine distentum, tandem exsiccantem, 6 — 8 /' in diam. metientem con- densatis, hyalinis, obovatis vel piriformibus, 4X3 /". - Originem ducunt ex apice filorum secundariorum piriformi-inflato, mox bilobo, quadrilobo etc., lobis tandem e contextu liberatis. Differt a T. humicola filis basidiomorphis multo brevioribus, conidiis et glomerulis hyalinis, conidiis minoribus (4X3 contra 6 — 7X3 — 5 /'), et a T. prolifera filis basidiomorphis multo brevio- ribus, conidiis multo minoribus (4X3 contra 8 — 12X3 — 4 /u) et defectu chlamydosporarum. TaberciUarieae. Ib. Fusarium Nicotianae n sp. In foliis putrescentibus Nicotianae Tabaci cultae, m. Aug. a. 1901. Bussum. C. J. Koning. Amoene rosea (Sacc. Chromot. No. 17). Hyphis repentibus hyalinis, ramosis, septatis; erectis septatis, hyalinis, alternatim brevissime ramof^is; ramis singulis conidio fusiformi, curvato, vulgo 3 — septato, 4 — nucleato, 18 — 28X4 ^ oneratis. 76. Volutella Dahliae n. sp. In eaule Dahliae variabilis exsiccatae. — Nunspeet, d. 19 m. Nov. a. 1900. — C. A. G. Beins. Sporodochiis sessilibus, gregariis, nigrofuscis, setis nigerrimis, longis, summo pallidioribus, levibus, glabris, strictis obsitis. Conidiis cylindraceis, IS^/sX"^ /", contiuuis, utrimque obtusis, hyalinis. 36' Scapaniae Indiae orientalis, cur ante cl. Gollan annis 1900 et 1901 lectae. Von Karl r^üUer in Freiburg i. Bg. Von Herrn Dr. L e v i e r in Florenz erhielt ich vor kurzer Zeit eine stattliche Anzahl von Scapanien aus Ostindien und Süd- europa zum Bestimmen. Unter diesen befand sich eine kleine, 17 Nummern umfassende Sammlung, die unter der Leitung des Herrn W. Gollan hauptsächlich von Herrn A. C. Hartless eingebracht wurde. Nur über diese kleine, aber höchst interessante Sammlung will ich hier berichten. Unter den 17, von Herrn Dr. Levier mit grosser Geduld aus dem reichlichen Materiale separirten Scapanien sind 3 bis jetzt noch nicht beschriebene Arten und eine neue Varietät. Ausser- dem befinden sich darunter sehr interessante, neue Standorts- angaben von Pflanzen, die bisher nur vom Originalstandorte be- kannt waren. Weiterhin ist aus der Sammlung ersichtlich, dass der Himalaya erst im Begriffe ist, hepaticologisch bekannt zu werden und dass man deshalb in den nächsten Jahren auf reich- liche Neuheiten hoffen darf.*) Ich übergebe hiermit einen Theil der Bestimmung der ost- indischen Lebermoose der Oeffentlichkeit, um die Aufmerksamkeit der Hepaticologen auf die Neuheiten zu lenken. 1. Scapania Levieri C. Müller, n. sp. Diöcisch. Pflanze grün, bis 3 mm breit und 2— 3 cm lang. Stengel verästelt, unten schwarzbraun, aufwärts rothbraun. Blätter ziemlich dicht stehend; mit den Unterlappen sich be- rührend oder deckend, bis ^js in zwei ungleich grosse, gleich ge- staltete Lappen getheilt, die in trockenem Zustande gekräuselt sind. Lappen ringsherum mit langen Zähnen besetzt. C o m - missur des Blattes gerade oder ganz seicht gebogen. Ober- lappen rechteckig, abgerundet, über den Stengel übergreifend, •) Wie mir Herr Dr. Levier mitgetheilt hat, will Herr Hartless nächstes Jahr den eigentlichen (nicht britischen) Sikkim besuchen. Müller, Scapaniae Indiae orleiitalis, curante cl. Gollan. 543 ^uf ihm aufliegend. Unter läppen eiförmig, fast doppelt so gross als der Oberlappen , am Stengel wenig lierablaufend. Zellen durchweg sehr klein, mit sehr wenig verdickten Ecken, am Blattrande rundlich, 6 — 8 // diam., in der Blattmitte wenig grösser, 10 /< diam , an der Blattbasis länglich 12X25 fi diam. Zähne 40 /U lang, schmal, aus einer, selten zwei Zellen be- stehend. Zelienober fläche durch viele kleine Papillen warzig rauh. Hüllblätter grösser, als die übrigen Blätter, sonst wie diese gestaltet. Zähne am Blattrande gewöhnlich etwas länger. Kelch gewöhnlich seitenständig in der Gabel zweier Aeste, klein, glockenförmig, an der Mündung mit mehreren wimperig ge- zähnten Lappen. Zellen an der Mündung rundlich, 8 /< diam., in der Blattmitte lOX^^ !-t, rechteckig, mit dünnen Wandungen, an der Blattbasis rectangulär, 12X35 fi diam., mit gleichmässigen, nicht sehr dicken (2 /ii diam.) Wandungen und Ecken. Kelch- obertläche punktirt rauh. Hab. Ostindien: Darjeeling Distr. (Brit. Sikkim) Lebong, 5000 p. (2ß. Oktober 1900. A. C. Hartless). NB. Die Pflanze zeigt wenig Verwandtschaft mit irgend einer exotischen Scapania. Sie gehört in die Gruppe Nemorosa. 2. Scapania Grißithii Schfl'n, Beitr. z. Lebermoosfl. v, Bhutan p. 7. 1899. Darjeehng Distr. (Brit. Sikkim) Lebong, 5000 p., parcissime inter muscos (26. Oktober 1900. A. C. Hartless). Darjeeling Distr. (Brit. Sikkim) Suriel, 6000 p. (26. Oktober 1900, A. C. Hartless), Simla (Panjab Himalaja) in rupibus humidis, 7000 p. (20. Nov. 1900. Cap. J. Doulea.). 3. Scapania n o v. s p e c. ? Diöciseh. Pflanze lebhaft grün, 1,5 — 2 mm breit und 2 — 3 cm lang, zwischen anderen Moosen wachsend. Stengel unten starr, schwarz, entblättert, oben grün, fast ohne Wurzel- haare. Blätter nicht sehr dicht stehend, nur am Stengelende mit den Rändern sich berührend, bis zur Hälfte in ungleich grosse Lappen getheilt. Lappen am ganzen Rande spärlich ge- zähnt. Commissur der Blätter gerade bis seicht gebogen. Kiel mit Flügelzelleu. Oberlappen rechteckig bis länglich rund, mit aufgesetztem Spitzchen, im hinteren Theile breiter, als im vorderen, auf dem Stengel aufliegend, hier und da etwas über ihn übergreifend und nach rückwärts gebogen. Unter läppen stark nach rückwärts gebogen, gewöhnlich doppelt so gross, als der Oberlappen, verkehrt eiförmig, abgestumpft, dichter gezähnt, als der Oberlappen. Zellen sehr klein, in den Ecken schwach verdickt. Am Blattrande 6 — 8 /.i, in der Blattmitte 10 /u diam. Zähne kurz, stets einzellig. Zelle n o berfläche sehr reichlich mit kleinen Papillen besetzt. Hüllblätter mit gleich grossen Lappen. Kelch kurz eiförmig, schwach zusammengedrückt, 2 mm lang und 1 mm breit, an der Mündung seicht gelappt und scharf unregelmässig sägezähnig. Zellen an der Mündung 5 fc diam. Kelchoberfläche dicht mit Papillen besetzt. 544 Botanisches Centralblatt. — Beiheft 8. Hab. Ostindien! Kashmir, Lidar Valley, Kaimula, 10000 p^ (inter Metzgeriam pubescentem). (22. Aug. 1901. InayatKhan.) NB. Am nächsten ist diese Art mit Scap. Griffiihii verwandt, der sie im Habitus völlig gleicht. Durch die kleineren Blatt- zellen (bei -iSc Griffithii sind die Zellen am Blattrande 10 (.i diam.) und durch die charakteristische Zellenoberfläche (bei Scap. Griffiühii fast vollständig glatt), ferner durch die kleinen Zel'en der Kelch- mündung (bei Scap. Griffithii 8 — 10 ,« diam.) lässt sich diese Art von Sc. Griffithii leicht unterscheiden. 4. Scapania n. sp. Schiffn. msc. 1901. C. Müller, Bull, de l'Herb. Boissier, sec. Serie. No. 6, p. 605, No. 25. Ostindien: Darjeeling Distr. (Brit. Sikkim) Ghoora, Ridge, 7000 p. (28. Okt. 1900. A. C. Hartless). NB. Leider hat Herr Prof. Schiffner diese schöne Art noch nicht endgültig benannt, so dass ich sie nur als n. sp. an- führen kann. 5. Scapania Hartlessii C. Müller, n. sp. Steril. Pflanze 2 — 3 cm lang, trüb-grün, vom habituellen Aussehen etwa einer kleinen aS'c«^. ferruginea. Stengel einfach, am unteren Theile spärlich mit Rhizoiden besetzt, Blätter nicht sehr dicht stehend, mit den Uuterlappen sich nicht berührend, bis fast zur Basis getheilt in zwei verschieden gestaltet und ge- richtete Lappen , die am Rande ausgeschweift gezähnt sind. Commissur sehr kurz, fast fehlend. Ob er läppen fast kreis- rund, selten oval, dem Stengel aufliegend, nur wenig (höchstens Vs) über ihn übergreifend, in sehr spitzem Winkel angeheftet, nur wenig bis gar nicht herablaufend. Unter läppen stumpf- eiförmig, wenig nach rückwärts gebogen, vom Stengel im rechten Winkel abstehend, am Rande entfernt ausgeschweift gezähnt, gegen die Blattbasis zu mit einzelligen, 30 — 35 ,« langen Zähnen besetzt. Zellen fast im ganzen Blatte gleich gross, kleiner als bei Scap. ferruginea, in den Ecken mit sehr starken dreieckigen Verdickungen. Am Blattrande und in der Blattmitte gleich gross, 10 /< diam., rundlich ; an der Blattbasis länglich rund, mit ver- dickten Ecken und Wandungen, 12X16 /< diam. Zellenober- fläche deutlich punktirt rauh. Kelch unbekannt. Hab. Ostindien: Darjeeling Distr. (Brit. Sikkim) Toomling, 1000 p. (20. Mai 1901. A. C. Hartless). NB. Mit Scapania ferruginea Syn. hep. ist diese Art offenbar am nächsten verwandt. Sie zeigt einen Habitus wie eine schmächtige Abc. ferruginea^ mit der sie auch in manchen anderen Punkten übereinstimmt. Sie unterscheidet sich aber von Sc. ferru- ginea durch das kleinere Zellnetz (bei Sc. ferruginea sind die Zellen am Blattrande 15 — 20 .« diam., in der Blattmitte 2.) //, an der Blattbasis 15X40 f.i diam), durch die Zähnelung der Blätter, die hier nur aus kurzen Zähnchen besteht, während Sc. ferruginea 50—100 /< lange Zähne besitzt und durch die deutlich rauhe Cuticula (bei Scap. ferruginea ist sie fast völlig Müller, Scapaniae Indiae orientalis, curante cl. GoUan. 545 glatt). Die Pflanze ist nach dem Sammler, Herrn Hartless, benannt. 6. Scapania ferruginea (Lehm, und Lindnbg.). Syn. liep. p. 72. Ostindien. Darjeeling Distr. (Brit. Sikkim) Senchal Range, 7500 p. (18. April 1901, A. C. Hartless). Darjeeling Distr. (Brit. Sikkim), Ghoom Ridge, 7000 p. (28 Okt. 190ü, A. C. Hartless), Darjeeling Distr. (Brit. Sikkim), Ghoom Ridge, 7000 p. (24. Okt. 1900, A. C. Hartless), Darjeeling Distr. (Brit. Sikkim), Senchal Range, 7500 p. (6. Nov. 1900, A. C. Hartless), Darjeeling Distr. (Brit. Sikkim), Senchal Range, 8000 p. (29. Okt. 1900, A. C. Hartless), Darjeeling Distr. (Brit. Sikkim), Badamtam, 3000 p. (2. Nov. 1900, A. C. Hartless) c. Gonidiis. NB. Durch diese zahlreiche Sammlung von Scap. ferrugineri und eine noch grössere, von Decoly und Schaul gesammelt, wurde der Formenkreis der Pflanze beträchtlich erweitert. Von 15 cm langen, kräftigen Pflanzen, bis zu solchen von nur 2 — 3 cm Länge, bleiben sich jedoch die Artmerkmale constant. Die kleinen Pflanzen bezeichne ich als forma minor. Ich besitze sie von : Darjeeling Distr. (Brit. Sikkim), Senchal Range, 8000 p, inter Brachyihecium. (29. Okt. 1900, A. C. Hartless). var. flaccida C. Müller, nov. var. Pflanze schlaff", Blätter zart, in trockenem und feuchtem Zu- stande flatterig verbogen. Gemmen meist vorhanden, an den Blatt- spitzen der Gipfelblätter (oval, 15X18 f^i diam,, zweitheilig, wie bei der Stammform). Hab. Darjeeling Distr. (Brit. Sikkim), Ghoom Ridge, 7000 p. (28. Okt. 1900, A. C. Hartless), Darjeeling Distr. (Brit. Sikkim), Senchal Range, 8000 p., inter Dicranodontia (29. Okt. 1900, A. C. Hartless). NB. Auch Decoly und Schaul haben diese Varietät ver- schiedentlich im Himalaya gefunden. Fr ei bürg i. Brg., 11. November 1901. Das St. Wilhelmer- und Oberriederthal im badischen Schwarzwald im Kleid seiner Laubmoose. Von Th. H^erzog, Freiburg i./B. Unter all' den Perlen des moosreichen Schwarzwaldes nimmt die vom Feldberg erst nordwestlich, dann fast rein nördlich ver- laufende Furche des St, Wilhelmer oder Bru^gabachs , der oberhalb Littcnweiler in die Dreisam mündet, zweifellos die erste Stelle ein. Im ganzen Verlauf dieses Thaies sind es aber be- sonders 2 Orte, die ein hervorragendes Interesse beanspruchen, und liegt es nicht in meiner Absicht, hier eine erschöpfende Schilderung seiner Moosflora zu geben. Nur diese 2 Glanzpunkte möchte ich in ihrer Eigenthümlichkeit dem Bryologen kurz vor- führen. Die eine Stelle befindet sich hoch droben am Ursprung des aus zahlreichen, kleinen Rinnsalen gespeisten Baches. Sie führt uns an die Grenze der subalpinen und hochmontanen Region, deren Mooswelt in ihrer ganzen Ueppigkeit hier vor uns tritt ; es ist der unter dem Namen „Napf" bekannte Kessel zwischen Feldberg und Stübenwasen, der zum grössten Theil von urwald- ähnlichem Forst bewachsen, nur an seinen obersten Rändern aus- gedehnte Felspartien aus düsterem Waldesgrün auftauchen lässt, über welchen sich dann die mageren, kurzgrasigen, stellenweise versumpften Weiden der Feldbergkuppe anschliessen, in ihrer Eintönigkeit nur unterbrochen von der kotigen, Rumex-bewach- sencn Umgebung der St. Wilhelmer Viehhütte. Hart unter der Baumgrenze, am Fuss der oben erwähnten Felswände zieht sich der sog. „alpine Steig" hin, ein in vielfachen Windungen, Steigungen und Senkungen verlaufender Pfad, der landschaftlich seines gleichen sucht im ganzen Schwarzwald. Durch seine Be- gehung werden wir am besten in die überraschend mannigfaltige Moosflora des Kessels eingeführt. Beginnen wir im Osten, wo der Pfad unter dem Hüttenwasen am Waldrand beginnt. Zuerst führt er durch fast reinen Buchen- wald, dessen Stämme mit Ulota Ludioigii, crispa und crispula, so- Herzog, Das St. Wilhelmer- und Oberriederthal etc. 517 wie Orthotriclnim stramineum bewachsen sind und deren Wurzel- werk zuweilen reich fruchtendes Brachythecium reßexum trägt ; auch Leskea nervosa und Amhlystegium subtile sind keine seltenen Erscheinungen , nur liält sich erstere mit Vorliebe an dicke Stämme, besonders alter Ahorne. Mit dem Erscheinen der ersten Felsen begegnen wir sofort Ämphidium Mougeotii in schwellenden Polstern, Bartramia pomiformis und B. Halleriana, Webera elon- gata, cruda und nutans^ während auf der feuchten Erde des Pfades selbst grosse, aber sterile Rasen des Hypnum callicliroum wachsen. Wo die Bäume dem Tageslicht freien Zutritt gestatten und trockene Felswände bis an den Pfad vortreten, entdecken M'ir die alpinen Grimmien : elongata und funalis neben Ortho- trichum rupestre, Andreaea petrophüa und A. Rothii in schönster Entwicklung, indes an feuchten Stellen nur die var. laxa der Grimmia funalis bestehen kann. Weiterhin gelangen Avir in ein von munterem Wasser durch flossenes Tobel, unter dessen üppiger Vegetation von Midgedium alpinum, Adenostyles albifrons, Senecio Fuchsii und zahlreicher, grosser Farne sich ein farbenreicher, mit unzähligen Früchten bedeckter Teppich von Hylocomium loreum, triquetrum, splendens und umbratum, Thuidium tamariscinum, Pla- giotkecium undulatum, Pseudoleskea atrovirens, Brachythecium Stärket und Eurhynchium piliferum breitet, durchwirkt von den sterilen Sprossen des Mnivm affine und M undulatum und den zierlichen Blattrosctten des Ehodobryum roseum. Um das Ufer des Bäcli- leins selbst drängen sich Brachythecium rivulare und Hypnum dilatatum, Amblystegium irrigunm, Hypnum uncinatum und H. Tnolhtscum var. condensatum in goldig und kupferroth gescheckten Rasen, und schliesslich linden Avir noch auf quarzreichen Blöcken das zierliche, winzige Brachydontium trichodes neben einer stein- bewohnenden Form des Amblystegium subtile.*) Lescuraea st^nata und Hypnum reptile, die ebenfalls zuweilen hier angetroffen werden, halten sich im allgemeinen mehr au die äusserste Waldgrenze und umhüllen oft noch alle Aestchen der Sträucher, welche da oben den Hochwald umsäumen. Wieder wechselt die Scenerie, sobald wir in dem prachtvollen Tannenforst eintreten, welcher die gegen den Stübenwasen hinaufziehende Kessehvand bekleidet. Auf dem moderigen, von faulendem, gefallenem Holz und riesigen Fels- Vjlöcken übersäten Boden breiten sich die tiefgrünen Polster des Polylrichum commune im Verein mit Dicranum scoparium und D. malus, dazwischen die grossen Hylocomien und Flagiothecium undulatum, an feucht moorigei' Stelle eigenthümlich lockerrasige Dicranella squarrosa und an den morschen Strünken überall Dic- ranodontium longirostre, Dicranum fuscescens, D. monfanum und J). flagellare. Wo aber die Felsen am wildesten sich aufbäumen, da schmückt sich die wasserüberronnene, von tiefen Rissen durch- *) Dioselbe hat gewiss seiner Zeit Aniass zu einer Verwechslung mit A. eonfervoides gegeben, welches von Sicken berger im St. Wilhelmerthal an- geführt wird, au.s pflanzengeographischen Gründen hier aber sehr unwahr- scheinlich ist. 548 Botanisches Centralblatt. — Beiheft 8. furchte Wand mit Polytrichwni alpinum, Sphagnmn quinquefariiwi und iSjph. acutifolium, Grimmia torquata, Racomitrium protensinn, Rhahdoweisia denticnlafa, Blindia acuta und Webera longicoUa. An ihrem Fuss in liefdunkeln Höhlen aber leuchtet der smaragd- grüne Vorkeim der Schistosteqa osmundacea ! An einem alten Bergahorn nehmen wir noch das seltene Plagioiliecium pulchellum mit und steigen dann über gestürzte Stämme und wirr aufeinander gethttrmtes, moosübersponnenes Steingetrümmer hinauf zur Baum- grenze, wo wir in einem kleinen Voralpenried neben der schön grünen Dicranella squarrosa, Hypnuni stramineum, fiuitans und steUatvm, sowie Sphatpiiim cymhifolium, acutifolium, cuspidatum und Hiihsecundum notiren. Daneben an trockneren Stellen zwischen Gras und Steinen linden wir bei sorgfältigem Nachsuchen das die ganze Nordseite des Feldbergs auszeichnende Hylocomium Oakesii zusammen mit dem ihm habituell auf den ersten Blick ähnlichen Hypnum Schreberi. Diese hier auf kleinem Raum zu findenden 65 Arten er- schöpfen den Reichthum dessen, was wir hier zu sehen bekommen, noch lange nicht vollständig. Eine ganze Menge gemeiner Arten, die nicht so auffällig in den Vordergrund treten, oder doch wegen ihres häufigen Vorkommens im Schwarzwald dem Sammler gar nicht mehr voll zum ßewusstsein kommen, habe ich ganz ausgclasst n. Sollte die vorliegende Skizze doch keinen rein pflanzengeographischen Charakter erhalten, sondern nur die fioristisch wichtigsten Seiten gebührend hervorheben. Auch habe ich die im Gesammtausdruck des Bildes hier sehr bedeutsamen Lebermoose völlig weggelassen, schon weil ich mich speciell nicht mit ihnen abgegeben habe und daher nicht gerne den Vorwurf einer hcpaticologischen Pfuscherei auf mich laden möchte. Ich könnte sonst manche Seltenheiten, so z. B. fruchtendes Mastiqobryum deßexam und fertile Junger- mannia Taylori anführen, die in grösster Ueppigkeit die Felswände zieren. Wenn wir den „Napf" nun mit dem Zastlerloch und der Zastlerwand vergleichen , so ergiebt sich für letztere ein be- deutendes Plus; nicht nur, dass der obere Theil des Zastler- thales mit Ausnahme des Plagiotheci um pnlclielluni alle Arten des „Napf" besitzt, es birgt noch viel mehr: Dicramim Stärket und D Saiiteri, Tortella fragilis, Webera Ludwigii^ cucullata und commutata, Coscinodon crihosus und C. hiimilis, Amphidium lappo- nicum, Splachnum ampullacenm, Plagiothecium Ruthei var. rupin- cola, Hypnum irrigatvm*)^ arcticum und pnrpvrescens, wodurch sein alpiner Charakter bedeutend ausgeprägter f^rscheint. Air diese Vortheile werden aber aufgewogen und sogar weit übertroffen durch die ausserordentlich interessanten und merk- *) In K. Müllor's: ,,Ueber dit; Vegetation des „Za stier - lochs" und der „Zastlerwand" am F e 1 d b e r p, speeieU über deren Moose'' (Zoitsciir. d. bad. bot. Vereins No. \1^) stellt zu lesen: Hypnum commulatum. das wir vorher auf nur foiichtcn Stellen so massenhatt angetroffen haben, findet sich jtitzt an den übertiutheten Steinen des ZüSt- lerbachs als Hypnum napaeum Limpr. (Eine Entdeckung Herzogs.) Dem- Herzog, Das St. Willielmer- und Oberrietlerthal etc. 549^ würdigen Vorkommnisse in der „Hexenküche", diesem zweiten Anziehungspunkt unseres Thaies. Kurz nach der Vereinigung des St. Wilhehnerbaches mit dem vom Schauinsland und Noth- schrei kommenden Wildwasser verengt sich das Thal zu einer romantischen, wasserdurchtosten, in Waldesdunkel gebetteten Fels- schlucht. Der Zutritt zum Bach ist auf beiden Seiten durch glatt abstürzende, allerdings nicht hohe, aber nur selten unterbrochene Wände erschwert und bietet auf kleinstem Raum dem Brjologen so viel der pikantesten Delicatessen, dass ich nicht anstehe, den Platz als den interessantesten unseres ganzen badischen Landes zu bezeichnen. Da nenne ich in erster Linie Hypnum micans var. hadense^ eine höchst kritische Art, die sonst nur noch in Irland und Nord- amerika bekannt ist. Sie wurde einstweilen zur Untergattung Limnobiunc oder Hygrohypnum gestellt, weil sie mit dieser noch die meiste Verwandtschaft zeigt. Ihre Stellung in der Systematik bleibt aber, so lange keine Früchte gefunden Averden, noch un- sicher. Sie scheint mir indessen am ehesten eine Verbindungs- brücke zwischen den Gattungen Raphidostecjium und Hi/grohyp- num zu bilden, eine Annahme, die ausser anatomischen Gründen auch grosse pflanzengeographische Wahrscheinlichkeit besitzt. Vergleichen wir die Art in ihrer Verbreitung mit anderen Moosen,, so erweist sich, dass sie, soweit bei den heutigen lückenhaften Kenntnissen festzustellen möglich ist, im wesentlichen mit der von Raphidostegium demissum, Hypnum Mackayi, H. eugyrium^ Plagio- thecium Müllerianvm und Hyoclominm fiagellare grosse Aehnlich- keit besitzt, obwohl alle diese Arten von viel mehr Standorten bekannt sind, dass diese aber namentlich auch physikalisch an die gleichen Lebensbedingungen geknüpft sind. Ziehen wir dabei in Betracht, dass auch in der Phanerogamenwelt eine vorglaciale Verknüpfung der Florenreiche Nord -Amerikas und Europas nach- gewiesen ist, von denen Reste in dem einen oder anderen Ge- biete vorgefunden werden (z. B. das in Europa nur in fossilem Zustand bekannte Taxodium distichum in Nord-Amerika noch lebend), so gewinnt der Rückschluss, dass wir es auch hier viel- leicht mit einem derartigen Rest zu thun haben, immer mehr an Wahrscheinlichkeit. Dazu kommt, dass gerade die Gattung Raphi- dostegium, deren eine Art demissnm ein ähnliches Verbreitungs- gebiet wie H. micans besitzt, in gleicher Weise wie viele vor- glaciale Gattungen der Phanerogamen (z. B. die Acerinae*) nun- nach dürfte H. napaeum nur durch dep Standort entstanden sein, und solche durch den Standort bedingte Formen pflegen wir gewöhnlieh nicht als Species zu behandeln.'' Verf. scheint damit etwas Neues und Berichtigendes sagen zu wollen, doch halte ich dem entgegen, dass der Entdecker und Bestimmer des Mooses ganz genau weiss, was er unter ArtbegrifF zu verstehen hat. Oder sollte Herr I^arl Müller noch die Constanz der Arten vertreten ? Aussei dem weise ich die Correctur des Herrn Müller zurück, der einige von mir im Zastlerloch angegebene Arten, deren Standorte er zugestandener- massen nicht kennt, ;.n die Zastlerwand versetzt. *) Prof. Drude schreibt darüber in seinem ,H a 11 d b u c h der Pflanzengeo graphie" bei Behandlung der borealen Florenreiche p. 550 Botanisches Centralblatt. — Beiheft 8. mehr sich besonders in den subtropischen Regionen oder gar den Tropen heimisch gemacht und eine dem früheren Heimathlande ganz fremde Entwicklung genommen hat, während Hygrohypnum besonders den nördlichen Floren angehört. Somit Hesse sich H. micans als ein Moos arkto-terti ären Charakters bezeichnen. Mit ihm wächst in grösster Menge und reich fruchtend H. Mackayi, das ebenfalls bisher nur von sehr wenigen Punkten Europas be- kannt war und vor kurzem erst auch im Harz nachgewiesen wurde. In Baden existiren 3 Standorte^ alle im Gebiete des St. Wilhelmerbaches! Weiter treffen wir hier an den Felsen am Bachrand Rhabdoweisia denticulata, Anoectangium compactum ! ein hochalpines Moos bei nur 600 m, Plagiothecium Mülleriamim c. fr! Pterygophyllum luceus, Fissidens osmundoides, Heterocladium heteropterum und Blindia acuta neben einer Unmenge der gewöhn- lichen Schwarzwaldschluchtmoose, Polytrichen, Hylocomien, Plagio- thecien, Eacomitrien und Dicranaceen. An einem Baume steht der im Schwarzwald seltene Zygodon viridissimus mit Keckera ■crispa und K. pumila. Weiter oben schliesslich, auf der oro- graphisch rechten Seite des Baches, ca. 50 m über seinem Bette, treffen wir an einer feuchten Felswand noch Fissidens osmundoides in prachtvollen Kissen mit Philonotis alpicola! Grimmia torquata! Plagiopus Oederi, Tortella tortuosa und schliesslich als köstlichste Gabe Amphidium Mougeotii in reichen Fruchtexemplaren, während am Fuss der Wand auf einem Felsblock noch das im südlichen Schwarzwald seltene Dicranum fidvum zu bemerken ist. Sicken- berger hat ausserdem am Ausgang der Schlucht noch Tricho- stomum cylindricum gefunden. Fragen wir uns, woher nun diese gegensätzlich gemischte, aus montanen und alpinen Arten und arkto-tertiären Relikten zu- sammengesetzte Flora eines kleinen, abgeschlossenen Winkels, an dem ich, nebenbei gesagt, 5 Jahre lang ahnungslos vorüberging, zu erklären ist, so glaube ich, zuvörderst den Umstand der Ab- geschlossenheit hervorheben zu müssen, namentlich der Unzugäng- lichkeit für starke Winde, die so leicht einen Wechsel in der Vegetation herbeiführen können. Andrerseits wird diese Flora begünstigt durch ein ausnehmend gleichmiissiges^ temperirtes und feuchtes Klima (der Ort liegt inmitten der Curve grösster jähr- licher Niederschlagsmengen in Baden). Aehnliche Bedingungen würden sich zwar noch an manchen Stellen im Schwarzwald wiederfinden, dass aber auch der Zufall eine Rolle dabei spielen kann, dass uns die eine oder andere Art gerade hier oder dort 340: ,,Al8 Rvsteischeinungon einer vormaligen weiteren Verbieitiing gibt es dann zahlreiche Gattungen oder Gattungssectionen, welche in weit entlegenen Ländern Arten von meist grosser Arealbedeiitung liabon" und später: „Es ist bisher immer mit ziemlicher Gewissheit das Resultat zu Tage getreten, dass diese Gattungen einen Ursprun^j im höchsten Norden hatten ; diejenigen, welche in den älteren Tertiärperioden von dort aus ihre Wanderung an- traten oder vollendeten, sind dann wohl alle bis zu den Südgrenzen der bo- lealen Floren^^ruppe gelangt und theilwoise noch subtropi.-chen Charakters" und führt dann als Beispiel die Gattung Acer an. Herzog, Das St. Wilhelmei- und Oberriederthal etc. 551 aus früherer Zeit erhalten blieb und an anderen Stellen verschwand, wird Niemand in Abrede stellen. "Wenn aber namentlich diese arkto-tertiären Arten nicht etwa im Zastlerloch mit seiner reichen alpinen Flora zu finden sind, oder an irgend einem anderen Punkt der subalpinen Zone, sondern gerade in diesem versteckten Winkel, so mag das darin seine Erklärung finden, dass jene sub- alpinen Gebiete einer Einwanderung neuerer, rein alpiner Floren- bestandtheile von jeher ausserordentlich günstig gelegen waren und noch sind, so dass an einer solchen Stelle Ueberbleibsel einer alten Flora sich im ungleichen Kampf gegen die vortreff- liche Verhältnisse vorfindenden, alpinen Arten nicht hätten halten können, selbst wenn wir annehmen wollen, sie hätten jemals da existirt. Mögen diese Zeilen dazu beitragen, das Interesse an unserem Schwarzwald auch in ausserbadischen Ländern zu wecken und ihm recht viele neue Freunde unter den Bryologen zuzuführen! l^ Revision der chilenischen Hieracium-kxim, Von F. W. Neger i< ■ in München. Mit 2 Figuren im Text. Die chilenischen Hi er acium- Arten gehören sämmtlich der Untergatung Stenotheca an und weisen nahe verwandtschaftliche Beziehungen auf zu den der gleichen Section angehörenden Hieracien der benachbarten Länder (Argentinien, Bolivia etc.) so- wie zu denjenigen Nordamerikas. Peter legt seiner Bearbeitung der Gattung Hieracium in Engler-Pran tl , die natürlichen Pflanzenfamilien IV. 5 (1897) p. 386 der Unterscheidung der südamerikanischen Arten folgende Merkmale zu Grunde : Beschaffenheit des Achaeniums — ob an beiden Enden, oder nur oben, oder nur unten zugespitzt — ferner Gestalt des Involucrums — ob eiförmig oder cylindrisch — und Haarbekleidung desselben — ob wollig oder drüsenhaarig. Auf Grund der Untersuchung eines reichen Materials von chilenischen und patagonischen Hieracien (von folgenden Sammlern: Poeppig, Philippi, Reiche, 0. Kuntze und mir selbst) kam ich zu der Ueberzeugung, dass die Ächaenien durchaus keine sicheren Anhaltspunkte bieten für die klare Unterscheidung der chilenischen Hieracium- Arten. Dazu kommt, dass sie in verschiedenen Stadien der Reife ein ziemlich verschiedenes Aussehen zeigen, in dem die zu Beginn der Entwicklung deutlichen flügelartigen Leisten bei vorgeschrittener Reife mehr und mehr zu verschwinden scheinen. Wenig zuverlässig sind auch die auf die Gestaltung des Involuc- rums gegründeten Unterschiede. Hingegen habe ich in der nachfolgenden Darstellung als Ein- theilungsgründe beibehalten : Den Grad der Verzweigung der Blütenaxe und die Behaarung. Besonders die letztere bietet sehr zuverlässige Anhaltspunkte zur Unterscheidung der Arten. An den in Betracht kommenden Hieracium- Arten kommen folgende Haarformen vor : 1. Aus einfachen Zellreihen gebildete Haare (pili), und zwar: a) unverzweigte; bei diesen ist die Basis des Haares in der Regel aus einigen kleinen fast isodiametriachen Zellen gebildet, während das Haarende aus einer langen, zugespitzten, schlauchförmigen Zelle besteht (Fig. 1). b) Verzweigte; gleichfalls aus einem mehrzelligen Fuss und einer mehr oder weniger reich verzweigten End- Neger, Revision der chilenischen Hieracium-Anen. 553 zelle gebildet; seltener besteht der verzweigte Theil des Haares aus mehreren Zellen. (Fig. 2.) 2. Aus zahlreichen Zellen gebildete säulenförmige Haare (Borstenhaare : setulae), und zwar : a) In eine Spitze auslaufende (setulae elongatae), welche meist gezähnt oder gewimpert erscheinen, indem die das Haargebilde zusammensetzenden Zellen zahlreiche Vorsprünge bilden. b) mit einer Drüse endigende (setulae glanduliferaej, welche beträchtlich kürzer sind als die in a) beschriebenen. NB, Nicht selten ünden sich Uebergänge zwischen a) und b), indem dann die Drüsen unvollkommen entwickelt sind und das Haargebilde beträchtlichere Länge zeigt. Das Vorhandensein oder Fehlen der Drüsenköpfe scheint mehr auf äussere (Standorts)- Bedingungen als auf innere Ursachen zurückzuführen zu sein. Nach der Haarbekleidung möchte ich die chilenisch-pata- gonischen Hieracium- Arten in folgende zwei Gruppen eintheilen, wobei gleich bemerkt sei, dass diese Eintheilung mit einer Gruppi- rung nach geographischen Gesichtspunkten sich nahezu deckt: a) Species chilenses- patagonicae: Die Blättchen des Involucrums sind stets von verzweigten Haaren bekleidet. In einzelnen Fällen allerdings ist diese Haarbekleidung sehr reducirt, doch konnte ich ein vollständiges Fehlen bei keinem der zahlreichen mir vorliegenden Exem- plare, welche sich nach Habitus, Fundort und sonstigen Merkmalen unzweifelhaft als H. chilense erwiesen, fest- stellen. Die Vertreter dieser Gruppe bewohnen Central- und Süd-Chile, sowie den Ostabhang der Anden im argen- tinischen Patagonien. b) Species andinae-antarcticae: Die Blättchen des Involucrums tragen ausser Drüsenborsten oder einfachen Borstenhaaren, entweder keine weiteren oder nur faden- förmige, unverzweigte , aus einer Zellreihe gebildete Haare. Verbreitungsgebiet: Andenkette von Central- chile bis zum äussersten Süden, je nach der geo- graphischen Breite in sehr verschiedener Meereshöhe (in Central- und Südchile oberhalb 1000—1500 m.). Bemerkenswerth ist, dass die eine andine Art: H. andinum, habituell kaum von dem nordamerikanischen H. yracile zu unter- 554 Botanisches Centralblatt. — Beihelt 8. scheiden ist, und man könnte versucht sein, beide für eine und dieselbe Art zu halten, wenn nicht letzterer ausser einfachen stets noch verzweigte Haare zukämen (wie die vonSuksdorf am Mount Paddo, Washington, gesammelten Exemplare erkennen lassen). Aus der sonstigen auffallenden Uebereinstimmung der beiden Arten kann aber wohl der Schluss gezogen werden, dass die andine ein Abkömmling der nordamerikanischen Art ist. Die un- bedeutende Rolle, welche die Hieracmm-Arteu im südamerikanischen Vegetationsbild spielen, lässt ja wohl keinen Zweifel darüber, dass die Hieracien aus der Nordhemisphäre nach Südamerika einge- wandert sind, und dass denselben dabei — wie so vielen anderen Pflanzen z. B. Arnica alpina'^') die Andenkette als Wanderungs- weg gedient hat. Es sind im Lauf der Zeit für Chile und Patagonien (incl. Feuerland) eine verhältnissmässig grosse Anzahl von Hieracium- Arten beschrieben worden. Bei einer kritischen Untersuchung derselben schrumpft diese Zahl ganz bedeutend zusammen. Wenn mir auch nicht für alle beschriebenen Arten die Originalexemplare vorlagen, so glaube ich doch auf Grund eigener an Ort und Stelle angestellten Beob- achtungen sowie an der Hand einer vergleichenden Untersuchung eines ziemlich reichhaltigen Herbarmaterials in der Lage zu sein, gleichartiges zusammenzufassen, ohne dabei durch mehr zufällige Uebereinstimmungen oder Verschiedenheiten irre geleitet zu werden. Herrn Dr. C. Reiche danke ich verbindlichst für das mir zur Verfügung gestellte Herbarmaterial aus dem botanischen Museum Santiago, desgl. Herrn Prof. Dr. Urban für die gütige leihweise Ueberlassung einer Anzahl von Hier actum Arten aus dem königl. botanischen Museum in Berlin. Clavis specierum. a) Species chilensi-patagonicae; involucri squa- mae pilis stellato-ramosis vestitae, rarius omnino glabrae. 1. Gaules parce ramosi, capitula in paniculam (oligocephalam) elongatam, raro corymbosam disposita, raro setulis glan- duliferis vel eglandulosis munita H. chilense. 2. Inflorescentia plus minus corymbosa, saepius polycephala, capitula plerumque setulis nigris elongatis, vel glandulosis vestita H. patagonicum. b) Species andino-antarcticae; Involucri squa- mae pilis simplicibus vestitae, vel glabrae, praeterea plerumque setulis glanduliferis vel eglandulosis munitae. 1. Folia subcoriacea, lanceolata-oblonga, adulta 6 cm rare superantia H. andinum. 2. Folia membranacea, obovata, adulta 8 — 13 cm longa (petiolo incluso) H. antarcticum. *) Neger, Ueber das Vorkommen ven Arnica alpina Olin in den süd- amerikanischen Anden. (Bot. Contralblatt. Bd. LXXVII. 1899. p. 1.) Neger, Revision der chilenischen Hieracium-Arten. 555 1. Hi eracium chilense Less. in Linnaea. Bd. VT, (1831). p. 100, Gay, Flora de Chile III (1897) p. 461. Syn, : H. glaucifolium Poepp, in D. C. Prodr. VII (1838) p. 205. H. caule erecto, tereti substriato, hispidulo vel glabrato, apice parce ramoso, foliis plerisque radicalibus, oblonge - lanceolatis, utrinqiie et praeeipue in margine setulis elongatis, albis vel rufes- centibus munitis integerrimis vel remote subdenticulatis, in peti- olum attenuatis; caulinis paucis vel nullis, basi vix attenuatis vel omnino sessilibus, multo minoribus, lanceolatis ; capitulis in panicu- lam elongatam (raro corymbosam) dispositis, plerumque paucis (ca 10), raro numerosis; involucri squamis pilis stellatis, ramis praeterea setulis rigidis vel glanduliferis donatis. Habitat in Chile centrali et australi. H. chilense ist weit verbreitet und findet sich vorzugsweise auf natürlichen Wiesen und Krautsteppen z. ß. Rio Quino : 0. Kuntze; Concepcion: Neger; in Südchile besonders auf den im Sommer trockenen, die Urwälder oft in weiter Ausdehnung unterbrechenden Wiesen (Prados, Nadis) z. ß. Pitrufquen : Neger; Valdivia, S. Juan : Philippi. Im ßereich der Andenkette kommt die Art auf solchen Wiesen vor, deren Vegetationscharakter noch nicht oder nur untergeordnet andin ist, also etwa bis 1000 m Meereshöhe z. B. Cordillera de Antuco : Poeppig (als H. glaucifolium)-^ ßanos de Chillan : Philippi; Quellgebiet des ßiobio, Cordillera de Villa- rica : Neger. H. chilense ist ausserordentlich vielgestaltig; als zuverlässigste Merkmale gegenüber dem sehr nahestehenden H. patagonicum wären hervorzuheben : Massige Verzweigung der ßlütenaxe, Fehlen der schwarzen Drüsenborsten (oder einfachen ßorsten) am Involucrum oder höchstens sehr schwache Entwicklung derselben. Indessen giebt es Fälle, in welchen eine Unterscheidung der beiden Arten nahezu unmöglich ist. Behaarung der Blätter und des Stengels, Grösse und Anzahl der ersteren (sowohl der grundständigen wie der stengelständigen )^ Art der Verzweigung (ob mehr racemös oder corymbös) etc. schwanken zwischen weiten Grenzen, weshalb eine Beschreibung der Grössenverhältnisse geringen Werth hat. NB. Die von Spegazzini*) als Flieracium chubutense be- schriebene Art gehört trotz des „patagonischen" Fundortes höchst wahrscheinlich hierher. Spegazzini sagt ausdrücklich: „haec caule glabro atque pilis glandulosis nigris deficientia sat distincta." Demnach kann sie nicht zu H. patagonicum gestellt werden, welche u. A. durch die meist dichte Bekleidung mit schwarzen Drüsenborsten ausgezeichnet ist ; dass die Spegazzini 'sehe Art aber an den Involucralschuppen mit Sternhaaren versehen ist, geht aus den Worten: „squamis primo totis pulverulento-canes- *) Spegazzini, Pritnitiae florae chubutensis. (Revitta de la Facultad de agronomia i veterinaria, La Plata. 1897. p. 617.) Bd. XI. Beiheft 8. Bot. Centralblatt. 1902. 37 556 Botanisches Centralblalt. — Beiheft 8. centibus" hervor; dieses pulverige Aussehen der Involucralschuppen ist nämlich stets durch die Anwesenheit von Sternhaaren bedingt. Ferner gehört höchst Avahrscheinlioh zu H. chiletise das von Fries in Epicrisis Hieracionum*) p. 144 beschriebene H. orthotrichum (leg. Eschscholz, Chile). Nach Fundort, Behaarung der grundständigen Blätter Ver- zweigung der Blütenaxe kann an der Identität mit H. chüense kaum gezweifelt werden. 2. H. patagonicnm Hook f. Flora antarctica. Vol. I. part 2. (1897) p. 324. H. caule erecto, plus minus hispidulo, substriato, apice ramoso, tbliis plerisque ad basim caulis confertis, oblongis - lanceolatis, hispidis, integris vel remote denticulatis _, in petiolum attenuatis, caulinis paucis, lineari -lanceolatis vel linearibus, minoribus ; capitulis in paniculam corymbosam, rarius elongatam dispositis, numerosis (10 — 20), involucri squamis pilis stellatis atque setis atris rigidis, saepe glanduliferis vestitis. Habitat in Patagonia australi (Regio andina). Die Verbreitung dieser Art kann noch nicht so genau an- gegeben werden, wie diejenige von H. chüense. Ich erwähne als Fundorte: Cap Fairwather: Capt. King**), Estero de la Ultima Esperanza : Reiche, Ostabhang der Anden von Villarica : Neger, Rio S. Cruz, Golfo S. Jorje : Spegazzini, Ushuaia (Feuerland) Spegazzin i***) ; wahrscheinlich kommt sie in ganz Patagonien vor und ersetzt hier gewissermassen das ihr sehr nahe stehende H. chüense, von welchem sie sich nur durch die reichere Verzweigung der Blütenaxe und die dunkle Farbe der Köpfchen, verursacht durch schwarze, häufig Drüsen tragende Borsten unter- scheidet. 3. H. andinum Phil. Linnaea 33. (1864-65) p. 125. H. caule scapiformi, setulis glanduliferis, pilis simpUcibas interraixtis hirtis, oligocephalo (1-4), foliis rosnlatis subcoriaceis, lanceolatis oblongisve, in petiolum longe attenuatis, glabris integris vel serrato-dentatis, dentibus brevissiinis, margine tantum pilis articulatis vel setis glandulosis brevissimis ciliatis 4 — 8 cm longis; involucris nigricantibus setis longiusculis acutis vel glanduliferis villosis. Habitat in Andibus chilensi-patagonicis. Diese Art ist sowohl morphologisch wie geographisch scharf getrennt von H. chüense, dagegen nur schwer zu unter- scheiden von //. aniarcticum (s. d.) Als Fundorte citire ich , von Norden nach Süden fort- schreitend: Qetuellgebi des Biobio, Corddlera de Villarica: *) Upsala universitetots ärsskrifr. 1«62. **) Hooker. Flora antarctira Tom. I. parr, 2. (1897). p. 824. *■**) Spegazzini, Plantae Patagoniae australis. (Revista de la facultad de agronoinia i veterinaria La Plata. 1897. p. 595) und Spegazzini, Plantae per Fueciam collectae. (Anales del Museo de Buenos Aires. Tom. V. 1896. p. 66.) Neger, Revision der chilenischen Hieracium-Arten. 557 Neger, Cordillera de Ranco : R. A. Philippi, Cord, del Rio Manso: Reiche, Ultima Eperanza: Reiche. Höchst wahrscheinlich kommt die Art noch weiter nördlich vor. Ich beobachtete sie in den von mir bereisten Gebieten als ziemlich regelmässigen Bestandtheil der Flora hochandiner Wiesen und Geröllhalden. 4. H. antarcticum D'ürv. in Mem. Soc. Linn. Par. (1826) IV. pag. 608. Syn. H. antarcticnm Phil. Anales de la Universidad de Chile 1873 p. 483. H. caule scapiformi hispido vel glabro, superne ramoso, corymboso 2 — 5 rarissime polycephalo ; foliis radicalibus obovatis oblongis vel lanceolalis, in peliolum longum attenuatis, membranaceis, integris, margine tantum, pilis glanduliferis brevis- simis ciliatis, 8 — 15 cm (cum petiolo) longis, petiolo laminam aequante. Involucris setis atris longiusculis, glanduliferis inter- dum intermixtis, plus minus dense vestitis. Habitat in regione antarctica. Die Art scheint im antarktischen Gebiet weit verbreitet zu sein, z. B. Falklandsinseln : D'Urville, J. D. Hook er, Cape Fairwather: Capt. King*), Cerro mocho (Patagonia australis): Reiche, Magallanesstrasse: Philippi; südliches Feuerland: Düsen**); scheint aber auch längs der Andenkette nach Norden zu wandern: Cordillera de Chillan: Reiche, Cordillera de Villarica: Neger, (falls es sich in den beiden letzteren Fällen nicht etwa nur um abweichende Formen von H andinum handelt. Wie schon oben (bei H. andinum) bemerkt wurde, ist es un- möglich, eine scharfe Grenze zu ziehen zwischen H. andinum und H. antarcticum. Beide stellen offenbar die Endglieder einer Reihe vor, deren Entwicklung heut zu Tage noch nicht — weder in morphologischer noch geographischer Hinsicht — abgeschlossen ist. Daher kommt es, dass wir beide Typen gemengt vorfinden : H. andinum weit nach Süden vordringend bis in die antarktische Region des Welttheils, H. antarcticum auf der Andenkette stellen- weise weit nach Norden ragend. Gerade die andinen Vertreter von H. antarcticum zeigen so zahlreiche Uebergänge zMäschen beiden Arten, dass man versucht ist anzunehmen, beide seien nur verschiedene Formen einer und derselben Art, welche an feuchten schattigen Standorten die Tracht des H. antarcticum (zarte häutige Blätter), dagegen an sonnigen Plätzen mit starker Luftbewegung das Aussehen von H. andinum (kleinere, fast lederartige Blätter) annimmt. In den Formenkreis H. andinum- antarcticum gehören ferner höchst wahrscheinlich die folgenden Arten: H. myosotidifolium C. H. Schultz in Bouplandia IV 1856 p. 55 (nomen nudum) und Fries Epicrisis Hieraciorum p. 146***). *) Hook er, Flora antarctica. Tom, I. part. 2. 1897. p. 324. **) Dus^n. Die Gefässpflanzen der Magellansländer, aus: Svenska expeditionen tili Magellansländerna. Bd. III No. 5. p. 123. ***) Upsala universitetets ärsskrift. 1862. 3 7=* 558 Botanisches Contralblatt. — Beiheft 8. Die Beschreibung von Fries passt besser für H. antarcticum^ der Fundort dagegen ist der gleiche wie derjenige des Originals des P h i 1 i p p i 'sehen H. andinum. H. magellanicum C H. Schultz in Flora Bd. XXXVIII (1855) p. 122 und Fries, Epicrisis Hieraciorum p, 145.*) Die Art wurde gegründet auf eine von Lech 1er (No. 1240) an der Magallanesstrasse gesammelte Pflanze.*) Es erübrigt noch mit wenigen Worten die Beziehungen der chilenischen Hieraciuvi - Arten zu denjenigen der benachbarten Länder zu erörtern. Auf die grosse Aehnlichkeit des H. andinum mit dem nordamerikanischen H. gracile Hook, habe ich schon auf- merksam gemacht. Eine Art, welche gerne mit H. chilense verwechselt wird, ist das argentinische Hieracium frigidum Wedd. Dieselbe hält die Mitte zwischen H. chilense (mit welcher sie den armköpfigen Blütenstand gemein hat) und H. patagonicum (welcher sie durch die dunkle Farbe der Blütenköpfchen und die Behaarung mit „setulis simplicibus vel glanduliferis" vielleicht sogar näher steht. Von beiden Arten aber unterscheidet sich H. frigidum da- durch, dass die Blätter nicht so charakteristisch grundständig sind, vielmehr trägt der Stengel häufig 2 — 3 ziemlich grosse den grund- ständigen ähnliche Blätter.**) In höherem Grade ti'ifft dies zu bei dem gleichfalls argen- tinischen H. sordidum Gr., welches durch 3 — 5 an der Basis herz- förmige grosse Stengelblätter ausgezeichnet ist. Mit einer der beiden genannten argentinischen Arten fällt wahrscheinlich zusammen H. Mandoni Britten (Bolivia). Auch H. Commersonii Monn. (Argentinien) ist von H, chilense durch stengelständige Blätter unterschieden. Die aus Peru und Bolivia stammenden Arten : H. chiclense Ball., H. fulvipes Wedd., H. microcephalum C. H. Schultz, H. peruanum Fries kenne ich zwar nur aus ihren Diagnosen ; indessen scheint mir, dass dieselben den argentinischen Hieracien viel näher stehen als den chilenischen. In welchem Verhältniss zu den behandelten Arten das von Alboff in Anales Mus. La Plata. V. p. 375 beschriebene H. Philippii steht, kann ich leider nicht beurtheilen, da es mir auf keine Weise möglich war, in den Besitz dieser Publikation zu gelangen. *) Auf die nahe Verwandtschaft des H. magellanicum mit dem von ihm aufgestellten B. antarcticum wies .schon Philippi hin in „Phmtas Nue- vas chilenas IIT". (Anales do la IJniversidad de Chile. Bd. LXXXVII 1894. p. .329.) **) Bei //. chilense nehmen diu Stengelblätter schon in geringer Höhe den Charakter von Bracteen an. Schluss des Bandes XI der Beihefte zum Botau. Ceutralblatt. Druck von Gebr. Gotthelft, Kgl. Hof buchdruckerei, Casael. i < / New York Botanical Garden Librar 3 5185 00258 8950 äAz. #'*V ' ^ V i»*"?^ \* \ V.^ :/' J, *> vj ,^^ >. l L«*l M^ ;*^w^ ^ i '^'AA H ^-t \rr^ -~^% ^^