NN N SAN |FOR THE PEOPLE, FOR EDVCATION FOR SCIENCE LIBRARY OF THE AMERICAN MUSEUM OF NATURAL HISTORY ee -; B ER Beiträge zur Geologie Syriens: Die Entwickelung des Kreidesystems in Mittel- und Nord-Syrien mit besonderer Berücksichtigung der paläontolögischen Verhältnisse nebst einem Anhang über den jurassischen Glandarienkalk. Eine geognostisch-paläontologische Monographie von Dr. Max Blanckesnhorn. a — Mit zwei Textabbildungen, drei Tabellen uud elf Lichtdrucktafeln. Cassel 1890, In Commission bei R. Friedländer & Sohn, Berlin NW, 6, Carlsstrasse 11. iin eo... * - 2 5 5 R ’ € ‚ ’* “-. ve A .@ wi = ne‘ . s br nf 5 | j -. fi ” a . I Y 5 r Eu = 2 A D = ’ Bi u 3 L ü Pi 3 f - = 'b 4 - i - u € » ' u 4 F De E De “ Dres L beiträge zur Geologie Syriens: Die Entwickelung des Kreidesystems . n ® = R & e ® f in Mittel- und Nord-Syrien mit besonderer Berücksichtigung der paläontologischen Verhältnisse nebst einem Anhang über den Jurassischen Glandarienkalk. Eine geognostisch-paläontologische Monographie von Dr. Maz Blanckenhorn. Mit zwei Textabbildungen, drei Tabellen und elf Lichtdrucktafeln. Cassel 1890. Dreslkbsert weriaserdes: Werfassers, Druck von L. Döll in Cassel. . Er Ka [2 gi yet ” he. en: a u; # . n - . j Dane Ir iz) 2 2 37 Fon 4 " Ri} er In 3 TI Er R By: ” An he € Ey E.> TE IE u. = 2 Ei) u # = Pi Er- u ß & * F =) f 4 Pr) 5 f = . a en 5. + er} “ * u w or R s ı u 65 r F a A e ’ . B = 3 j - “_. ” @ . Ei - 4 u P De ER 5 - BZ eu R » 0 1 n 5 = E > . . 4 r ul j R 5 Sa a “ r = ” i E Zn - rue 2 len Werd u ZN Fran a, RE! a Las > a b u TUE 7 « a a I= . 5 a F . > D «fa „ j . g R Ta .- i id, NY ‚Aypırar Ay NEE f wir 2 aA; zulamar Bi An Ph > Ye ’ ‘ : 123 una BR - a 4 Pre Di ad yigg roh f a ng el tw ll I mir. A caher Zt} a. Tl Da A GG a Eu D l Je» IH er 5 ‚Ran il Alte ee 5 7 Fi ibe- A Bee KITZu 8 i a 5 Bar - a . D x 1a 12 5 u BR Pa Fur = BE Win! ent 2 % Pa: BErELuT RR. ze, a ’ N ı Pur 7 0 nn»: Ro en ‚% #4 6 i Ps i [2 0 er iz a. B ar « » Yen Aa z L Fi R . Pe TE - 8 a = - ae - A B Er < 3 . 2,8 aan 4 } “ je & Bra EEE Zr vor Dr % o re abe, I [a 2 : u Au u - F y ® = A { 4 W u >» @ LI Ze u -— Pe u * . ’ # “ a E .. & ' 2 ea > : ä e- ® A . Inhaltsübersicht. I. Einleitung . II. Das Liegende, der ursseiBene 2 Glandarienkalk: A. Geologischer Theil . B. Palaeontologischer Theil: Fauna des juras a (2) Glandarienkalks im Libanon westlich Beirüt: Spongiae . Anthozoa . Hydromedusae . Crinoidea . Echinoidea Brachiopoda . III. Die obere Kreide in Mittel- und Nordsyrien: A. Geologischer Theil. 1) Die Entwickelung der Olbatar Krade in ns et nase ar rk. - 2) Die Entwickelung der Oberen Kreide in Mittelsyrien Das Hermongebirge N er oe Der Djebel ed-Dahar Der südliche Libanon a SE ee AO CE Der mittlere Libanon, ‘Abeih, Bhamdün, Damascusstrasse, Beirüt. Der nordwestliche Libanon mit den Fischhorizonten Der nordöstliche *) Libanon Antilibanon . Mittelsyrische a Umgebung des mittleren und ee Bunheat : Gliederung der Oberen Kreide in Süd- und Mittelsyrien . 3) Die Entwickelung der Oberen Kreide in Nordsyrien . Djebel el-"Ansärije Cassius Mons Amanus Mons . ‘Afvinthal Kreidegebiet en Killis end an Knie des ieh 8 Bireiie - B. Paläontologischer Theil: Die fossilen Reste des Kreidesystems in Mittel- und Norden Plantae Foraminifera Anthozoa . Crinoidea . Asteroidea Seite 1 =*) In Folge eines Druckfehlers steht auf S. 48 Zeile 1 „westlich“ statt östlich. Auf derselben Seite lies Zeile 2 Nahr el-Kadischa und Zeile 18 Cedernpass statt Nahr el-Kadischah, Cedernpass. ” Echinoida . . . . Vermes.n r: Brachiopoda . . . . . Lamellibranchiata . . Glossophora: . . . . A. Scaphopoda . B. Gastropoda . . C. Pteropoda . . . Cephalopoda. . .. . . Unustaceape re Biscose.n 0 nn: Erklärung der Tafeln. . . . DrucktehlerzundeBerichtizungenw EEE l. Einleitung. Die Kreideablagerungen Syriens einschliesslich Palästinas sind bereits seit längerer Zeit wiederholt Gegenstand mehr weniger eingehender Behandlung gewesen, so dass es vielleicht überflüssig erscheinen könnte, noch einmal dieses Thema zu berühren. Bei genauerer Prüfung ergibt sich, dass auch nicht zwei der be- treffenden Forscher — ganz abgesehen von der Erklärung der Lagerungsverhältnisse — in der schliesslichen Altersbestimmung der einzelnen Schichten zu einem übereinstimmenden Resultate gekommen sind. Gerade die beiden letzten Forscher auf diesem Gebiete, DIENER und NöruinG, haben einander so widersprechende Ansichten in mehr als einem Punkte geäussert, dass von einem Abschluss der Forschungen über die syrische Kreide und einem allgemeiner anerkannten Urtheile über die Zugehörigkeit der einzelnen Glieder zu bekannten Etagen der europäischen Kreide vorläufig noch nicht die Rede sein kann. Jeder neue Beitrag, der diese Fragen einer endlichen Lösung wenigstens näher bringen könnte, dürfte somit nicht von der Hand zu weisen sein. Meine Studien über diesen Gegenstand habe ich theils an Ort und Stelle auf viermonatlichen Reisen in Mittel- und Nordsyrien im Frühjahr 1888 angestellt, theils später durch Vergleich und Prüfung der wichtigsten von früheren deutschen Reisenden angelegten paläontologischen Sammlungen vervollständigt. Im Berliner Museum für Naturkunde durfte ich mit der gütigen Erlaubniss des Herrn Geheimrath Professor Dr. v. Beyrıcu und des Herrn Professor Dr. DamEs die Sammlungen der Herren Dr. SCHWwEIN- FURTH, Consul ROSEN, Dr. v. LuscHan und Dr. NÖTLING, soweit sie mittel- und nordsyrische Kreide betreffen, mit meiner Sammlung vergleichen. In Wien waren die Herren Professor Dr. Suess und Privatdocent Dr. DIENER in bekannter Liberalität ohne Bedenken bereit, mir die zum grossen Theil noch unbearbeitete DIENER- sche Sammlung aus Mittelsyrien zur ausgiebigsten Benutzung zur Verfügung zu stellen und unterstützten mich auch sonst während meiner Studien in Wien in freundlichster Weise. Den grössten Reichthum an paläontologischem Material aber fand ich im Stuttgarter Naturaliencabinet in der herrlichen Sammlung des Herrn Professor FraAs, die er theils auf seinen Reisen 1864 und 1875 eigenhändig angelegt, theils durch Geschenke und spätere Zusendungen seitens der Herren Reverend LEwıs in Beirüt, Missionar ZELLER in Jerusalem u. a. HH. bedeutend vermehrt hatte. Durch das äusserst liebens- würdige Entgegenkominen des Herrn Conservator Professor FRAAS bin ich in die glückliche Lage versetzt, auch diese werthvolle Sammlung theils von neuem bearbeiten zu können, die meisten der FrAAsschen Originale, soweit sie Mittelsyrien betreffen, zu prüfen und noch unabgebildete jetzt im Bilde vorführen zu können, theils die noch nicht erwähnten Sachen hier zum ersten Male zu besprechen. Allen diesen genannten Herren sage ich hierdurch meinen aufrichtigsten Dank für ihre freundliche Unterstützung meiner Studien. Blanckenhorn, Zur Geologie Syriens. 1 ll. Das Liegende, der (jurassische) Glandarienkalk. A. Geologischer Theil. Als älteste bei einer ausführlichen Besprechung syrischer Kreidebildungen überhaupt in Frage kom-- mende Ablagerung haben wir zunächst die sogenannte „Glandarienzone“ von FrAaAs*), respektive den „Aräja- kalkstein“ DIENERS ins Auge zu fassen. Sein Hauptleitfossil ist (idaris glandaria LANG sp., dessen Stacheln als Zapides judaici schon im Mittelalter ins Abendland wanderten. Nach DE LoRIOL ist dieser Seeigel von dem bekannten jurassischen Cidaris glandifera speeifisch unterschieden, wenn auch am nächsten mit ihm ver- wandt. Da die einem lokalen Vorkommen entlehnte Bezeichnung Aräjakalkstein mir wenig glücklich gewählt erscheint, insofern das Dorf Aräja an der Strasse Beirüt-Damascus gar nicht auf diesem Kalke liegt, sondern vollständig auf dem höheren Trigoniensandstein, so werde ich mich in der Folge des Ausdrucks Glandarien- kalk bedienen. Das südlichste Vorkommen desselben ist an der SO.-Seite des Hermonmassivs bei Medjdel esch- Schems. Nach Nörrıne **), der die geologischen Verhältnisse jener Gegend am genauesten untersuchte, liegt die Zone der Cidaris glandaria dort concordant über einem Complex zweifelloser Jura-, speciell Oxford- Schichten, unter denen NÖTLING vier Zonen unterscheidet: 1) Zone des Harpoceras Soeini NÖTL. Ze „ Collyrites bieordata LESKE sp. SE; „ Pecten capricornus NÖTL. 4) „ der Rhynchonella moravica UHLIG. Von der letztgenannten obersten soll die folgende Glandarienzone petrographisch kaum unterschieden sein, so dass sich eine scharfe Grenze zwischen beiden nicht ziehen lässt. Von Fossilien führt NÖTLING aus dieser allerobersten fünften Zone an: Terebratula bisuffarcinata, Cidaris glandifera (besser glandaria), Anthoxoen und Spongien. Da die Terebrateln typischen Exemplaren der oberjurassischen Art gleichen, wäre also kein Grund vorhanden, an dem jurassischen Alter dieser Schicht zu zweifeln. Auch DIENER ***) bestätigt das Vor- kommen „eines der T. bisuffareinata sehr nahe stehenden Brachiopoden“ zusammen mit Cidaris ylandaria. Am Hermon hat diese Cidariten-führende Kalkstufe eine relativ geringe Mächtigkeit (nach NörLing’s Profil etwa 10 m.) und wird eoncordant bedeckt von den zweifellos obereretaceischen Schichten des Trigoniensandsteins. Gehen wir von hier nordwestlich, so soll sich nach DIENER f) längs des ganzen Westfusses des Hermongebirges bei Hasbeia bis zum Wadi Hasbäni, von S nach N eine breite Zone derselben Kalksteine unter Trigoniensandstein hinziehen mit einer Fauna von untereretaceischem Habitus. DIENER sagt selbst: „Von der Störung des Wädi Hasbäni gelangt man zunächst in das Niveau der Aräja-Kalksteine, deren Bänke anfangs steil, später allmählich flacher zu dem Flussthale abfallen. Die grauen Knollenkalke mit dünnplättigen Mergeln und schiefrigen Zwischenlagen, deren Complex an dieser Stelle wahrscheinlich das Niveau der unteren Kreide vertritt, sind namentlich bei der Quelle ‘Ain Tahta gut aufgeschlossen. Die Stadt Hasbeia selbst liegt noch in dem Gebiete der Aräja-Kalksteine; aber schon oberhalb des Rückens von Chalwet el-beidah beginnt bei ‘Ain Konjah und Schuweia die Zone der Trigoniensandsteine, die in den Gehängen des Wädi Schibah von mehreren untergeordneten Längsverwerfungen durchsetzt erscheint.“ Bei dieser Deutung der *) Fraas, Geologisches aus dem Libanon. Württemb. naturw. Jahresh. 1878. p. 278. **) NörLise, Der Jura am Hermon. Stuttgart 1887. ”**) DIENER, Libanon. Grundlinien der phys. Geographie und Geologie von Mittel-Syrien. Wien 1886. p. 27. +) Ibidem p. 274 und geolog. Karte. ‘Schiehten fällt schon die ungewöhnliche lithologische Ausbildung der Glandarienkalke auf, das Vorhandensein von dünnplättigen Mergeln und schiefrigen Zwischenlagen, während die Glandarienzone am Libanon aus ein- förmigen diekbankigen Kalken besteht. Nach Nöruine findet man vom Wädi Hasbäni bis zum Gipfel des Hermon einen treppenförmigen Aufbau aus Schichten des Trigoniensandsteins und der Rudistenkalke: „Hat man den Nahr Hasbäni überschritten, so befindet man sich auf dem untern Gehänge der untersten Terrasse, auf welcher das Städtchen Hasbeya erbaut ist. Die hangenden Schichten derselben bauen sich aus turonem Radiolitenkalk auf, unter welchem am Steilabsturz der Stufe der Trigoniensandstein zu Tage tritt; die nächst- folgende wie die übrigen Terrassen werden wiederum durch turonen Radiolitenkalk gebildet.“ Das Auftreten der Glandarienkalke wie auch des tieferen Jura im W. des Hermon erscheint hiernach noch zweifelhaft und eine definitive Entscheidung hierüber konnte blos eine sorgfältige Prüfung der Petre- fakten herbeiführen, welche DiEnER in seinem angeblichen Aräja-Kalkstein gesammelt hat. Diese Unter- suchung ergab folgende Fossilienliste der Schichten von Hasbeia: 3 Pseudodiadema libanoticum de Lor. Pholadomya Vignesi LART. Diplopodia hermonensis de LoR. N Luynesi LARt. Ostrea flabellata GOLDF. | 5 cf. ligeriensis d’ORe. Anomia sp. | Liopistha libanotica HAML. Cardita lacunar HAanmL. | Natica ef. bulimoides A’ORB. Protocardia hillana SOWw. | Pterodonta ovata d’ORrR. Oytherea obruta CONR. Sp. Cancellaria? petrosa CONR. Venus cf. syriaca CONR. Von Chalwet el Beidah im S. von Hasbeia stammt aus demselben „Aräjakalkstein“ (?) Ostrea flabellata und CUyprina sp. Es folgt daraus, dass die betreffenden petrefaktenführendeu Schichten allerdings, wie DIENER meint, zur Kreide gehören, aber nicht zur Unteren Kreide, sondern zum Cenoman und zwar entsprechen sie genau der Zone des Buchiceras syriacum des Libanons. Denn die genannten Fossilien finden sich, wie wir später sehen werden, mit alleiniger Ausnahme von Pseudodiadema libanoticum, welche bis jetzt auf den Fundort Hasbeia beschränkt ist, in jener Zone wieder, z. B. in Bhamdün, grossentheils auch bei Medjdel esch-Schems am Hermon in Schichten weit über dem Jura und noch über dem cretaceischen Sandstein. Kurz wir haben bei Hasbeia unzweifelhaft denselben Horizont wie an diesen beiden Orten, wo Buchiceras syriacum als Hauptleitfossil darin gefunden wird, haben es also mit dem Hangenden des Sandsteins zu thun; nicht mit dem Liegenden, dem wirklichen Aräjakalkstein. Die Erklärung zu der irrthümlichen Auffassung DiEnERS liegt in dem Umstande, dass an dem Westhange des Hermon eben derartige Gebirgsstörungen vor- handen sind, wie sie NÖTLING in seinem Profil p. 3 vom Hermon andeutet, welche eine Erkennung der Lagerungsverhältnisse sehr erschweren und gewisse jüngere Kalke und Mergel als wie unter dem Sandstein liegend erscheinen lassen. Jedenfalls ist bis jetzt das Vorkommen von Glandarienkalk auf der Westseite des Hermon nicht nachgewiesen und aus den geognostischen Verhältnissen der Umgegend von Hasbeia ist kein Beweis für das cretaceische Alter der Glandarienkalke zu erbringen. In dem mittleren Theile des Libanonzuges vom Thal des Dämür bei Djisr el-Kadi bis zum Nahr Kadischa bei Kannobin findet man als älteste Sedimentbildung im Liegenden des eretaceischen Sandsteins vorzugsweise in den tiefen Thalschluchten mächtige Kalke. Dieselben führen dunkle Feuersteinknollen; gegen oben treten mitunter oolithische Bänke auf, von demselben Gefüge wie bei gewissen Schichten des mittleren Doggers (Great Oolite) in Europa. FrAAs führte vom Salimathal und seiner Umgebung eine ganze Reihe von Fossilien auf, welche alle aus dieser Glandarienzone stammen sollen und die er sämmtlich mit Kreide- typen vergleicht oder identificiert. 1 % Spongien . | Zn Grinoiden . Sparsispongia varians From. Apioeronus ereitceus TRANS: Epitheles robusta GEIN. Echiniden: Elasmostoma consobrinum A’ORB. | Cidarites glandarius LANG. Siphonia pyriformis GowDr. | Cidarites elavimorus QUENST. Cidarites Delamarrei Des. Korallen: Galerites eylindricus Lam. Dimorphastraea Ediwardsi BÖLSCHE. | Uyphosoma cenomanense COTT. ‚Astrocoenia decaphylla Mıcn. | Sulenia pelalifera Ac. Placocoenia Orbignyana REuss. | Toxaster allus QUENST. Stephanocoenia formosa MıLsE Epw.et HAIME. | > pentagonalis FRAAS. Sareinula Salimae FRAAS. | IR ee Brachiopoden: Sareinnla mierostila FRAAS. | Terebratula biplicata Sow. Die Namen der Schwämme und Seeigel verweisen ganz entschieden auf Cenoman, die Korallen auf Gosauschichten ; nur die genannte Crinoidengattung würde mehr für Jura als für Kreide sprechen. Der Beweis für das eretaceische speciell cenomane Alter dieser Kalke würde somit erbracht sein, wenn diese Bestimmungen namentlich die der Seeigel auch nur zur Hälfte unanfechtbar und vor allem wenn die Herkunft dieser zahlreichen Fossilien aus dem Glandarienkalk des Salimathals ausser jedem Zweifel wäre. Beide Voraussetzungen treffen nicht ganz zu. Zunächst ist wohl zu unterscheiden zwischen solchen Petrefakten, welche FraAs eigenhändig im Glandarienkalk gesammelt hat und solchen, welche er durch Herrn Reverend Lewis in Beirüt als aus der Gegend von Salima und ‘Ain Hamäde erhielt. Das Letztere gilt, wie die betreffenden Etiquetten in der Stuttgarter Sammlung anzeigen, ganz sicher von den angeführten Seeigeln Discordea (Galerites) ceylindrica von ‘Ain Hamäde, Cyphosoma cenomanense FRAAS — fällt zusammen mit Oidaris [besser Phymosoma| Dela- marrei Fraas — und Sulenia petalifera, beide letztere Arten von Lewis „um Salima“ gesammelt. C. ceno- manense FrAaAS von Salima ist, wie ich durch genaue Vergleiche feststellen konnte, identisch mit Diplopodia hermonensis DE LoRr, einem Leitfossil für höhere Kreidelagen in Mittelsyrien, aus denen FrAAs auch später wieder Oyphosoma cenomanense citiert. Diese FrAAs’schen Exemplare vom Nebi Säfi aus dem Horizont der „Schiefer vou Hakel“ (l. e. p. 349) stimmen in jeder Beziehung mit dem von Salima überein. DIENER fand diesen Seeigel in den erwähnten fossilreichen Buchicerasschichten von Hasbeia am Hermon, ich selbst sammelte ihn in Bhamdün in den Beichiceras syriacım führenden Mergeln. Es wäre höchst auffallend, wenn dieselbe Seeigelart schon in dem um so viel tieferen Horizont der Glandarienkalke vorkäme. Was nun die genannten Fundorte dieser Seeigel selbst anbelangt, so liegt das Dorf Salima bei 937 m. Meereshöhe mindestens 500 m. über der in der Nähe befindlichen Thalsohle des Nahr Salima, in letzterer Be- ziehung etwa ebenso hoch wie Brumäna auf dem rechten Ufer, das, schon auf Buchiceras-Schichten, nach meinen barometrischen Messungen 754 m. hoch über dem Meer und etwa 500 m. über dem Spiegel des Nahr Salima an der südlich davon gelegenen steinernen Brücke (267 m.) sich befindet. Der die tieferen steileren Gehänge der Schlucht und die Thalsohle bildende Glandarienkalk, welcher eine Mächtigkeit von 2—300 m. besitzt, ist im allgemeinen dort horizontal gelagert und wird durch eine oder zwei unbedeutende Verwerfungen zwischen Brumäna und Salima nur wenig alteriert. Keinenfalls reicht er bis zur Höhe des Dorfes Salima, welches schon vollständig innerhalb der Sandsteinregion erbaut ist, wie auch DIENERs geologische Karte angiebt. ‘Ain (= Quelle) Hamäde, von wo der grösste Theil der FraAsschen Petrefakten stammt, 215 m.. über der erwähnten Salimabrücke gelegen, scheint, wenn nicht, wie die meisten Orte jener Gegend, auf dem quellenreichen Sandstein und Mergelgebiet selbst, so doch mindestens dieht an der Grenze von Glandarienkalk und Sandsteinzone sich zu befinden, so dass eine oberflächliche Vermischung von Petrefakten haltenden Blöcken aus beiden Horizonten leicht möglich ist. 1 7 \ ” Y RT nn) fi On Q Was z. B. die oben genannten Toxaster pentagonalis und altus anbetrifft, so gibt Fraas p. 350 als eigentliche Lagerstätte derselben die „Cenomanmergel“ im Thale von Hakel an. Aus demselben Seeigel- reichen höheren Horizont könnten bei ‘Ain Hamäde Exemplare in tiefere Regionen gerollt sein. Uebrigens hat auch Fraas diese Toxasterformen, von denen sich meines Wissens gar keine Originale aus ‘Ain Hamäde in der Stuttgarter Sammlung befinden, bei der eigentlichen Beschreibung der Fauna der Glandarienkalke gar nicht angeführt, sondern ihr Vorkommen darin erst später gelegentlich erwähnt. Es ist also auf jenes lokale Vorkommen weniger Gewicht zu legen. Scheiden wir nun die bezüglich ihres Auftretens im Glandarienkalk zweifelhaften Seeigel aus der Liste aus, so bleibt eine Fauna übrig, die nach eingehender Prüfung meinerseits sich folgendermassen darstellt: Schwämme. Hydromedusen. Peronella sp. cf. intermedia GOLDF. sp. Fraasia (nov. gen.) libanotica n. Sp. * Orispispongia? callosa n. Sp. | Crinoiden. Korallen. Aptoerinus sp. Porites spongiotides n. Sp. | Eh Sn u I ir: Echiniden. Stylina punica n. sp. verwandt mit S. mierom- Cidaris glandaria LANG Sp. wmata QUENST. sp. und S. limbata GOLDF. sp. u! } ! h Cidaris clavimorus QUENST. SP. Stylina bullosa n. sp. verwandt mit S. decem- radiata QUENST. sp. | Brachiopoden. Stephanocoenia? pentagonalis GOLDF. sp. \ Terebratula bisuffarcinata SCHLOTH? Hiernach konnten nur zwei Formen mit bekannten europäischen Arten direct identificiert werden. Die doppelt gefaltete Terebratel reicht freilich nicht aus, das Alter zu bestimmen, da sie auch als 7. biplicata der Kreide aufgefasst werden könnte. Dagegen weist Siephanocoenia? pentagonalis bestimmt auf Oberen Jura hin. Die übrigen Arten sind neu oder für Syrien eigenthümlich. Am verbreitetsten ist das Hauptleitfossil Cidaris glandaria, der wir zuerst am Hermon begegneten in Schichten, die auch von DIENER *) als Oberer Jura angesehen werden. Die Spongien und Hydromedusen können zur Altersbestimmung wenig verwerthet werden, es müsste denn sein, dass sich das Vorkommen derselben Arten in den zweifellosen Jurabildungen am Hermon nach genauerer Untersuchung der NörLinsschen Sammlung herausstellte und dadurch eine weitere Parallelisierung der Fauna ermöglicht würde. Von den ‚Korallen steht die Porites-Art ohne Analogon und wäre auch überhaupt für den Jura der erste Vertreter dieser Gattung. Die Stylinen aber haben ihre nächsten Verwandten im Oberen Jura, nicht in der Kreide. Dazu würden noch drei Korallen kommen, welche FrRAAs aus dem Salimathal anführt, die ich aber nicht untersucht habe: Dimorphastraea? cf. Edwardsi BÖLSCHE Chaeletes? (Sareinula) Salimae FRAAS sp. 5 er microslila FRAAS Sp. Ich selbst fand auf einem Ausfluge ins Salimathal in der Nähe der Brücke zwischen Brumäna Räs el-Metn: Corynella ficoides n. Sp. | Montlivaudtia sp. und Cidaris glandaria LANG sp. | Re clavimorus QUENST. Rhabdophyllia sp. | Ihynchonella sp. Fraasia (n. g.) ibanotica n. sp. | Terebratula cf. bisuffarcinala SCHLOTH. +); „Libanon“ p..27. Auch auf der Westseite des Gebirgsrückens von Brumäna-Bötmeri trifft man ziemlich am Berges- fusse auf dem Anstiege von Beirtt nach Brumäna östlich Schteidi unter oder eigentlich (östlich) neb A steil aufgerichteten Trigoniensandstein den feuersteinführenden Glandarienkalk, der hier Auch In ale gebrannt wird. An dieser Stelle fand ich wieder die bekannten Cidarisstacheln oder Glandarien ER Ko. rallen. Leider wird die stratigraphische Bedeutung dieser von Beirüt aus so bequem anszub&ütenden Stelle dadurch beeinträchtigt, dass in Folge Gebirgsstörung direkt auf den W. fallenden Glandarienkalk im ©. Bänk der tieferen Lagen des „Libanonkalksteins“ oder der Nerineen-Rudisten-Kalke mit demselben Westf ll i folgen. So liegen oberflächlich neben den Blöcken mit Glandarien andere, reich an NN Nerineen, Actaeoninen ete. und häufigen Korallenresten. Dort sammelte ich eine Koralle, die Her Dr Tech > en er einer Gattung, welche erst in der Kreide auftritt. Bei den RER eırten Verhältnissen jener Lokalität kann auch eine Altersbesti g ei 1 ic S geschlagenen Blocks nichts beitragen zur Entscheidung ee ee Zur Erläuterung dieser Lagerungsverhältnisse möge nachstehendes Profil dienen: Nahr Salima rüman; en En Ann Be 3 ‚Dimitriberg Räs Beirüt Nahr Beirüt Beirüt Taubeninseln i de ! f D ‘ ’ f 1 + \ ! ' ! Gm! J ı 1 ı ' 1 sähe + ee l En \ ! ‘ : ! act ee ! 1 ‘ ‘ ı 1 1 L 1 f ' ' 1 D ‘ ' V et I a KIRr! ! 1 H ı 1 ’ ' Ni F h Alluvium des Nahr Beirüt. Quartäres Küstenconglomerat am Dimitriberge. f Obermiocäner Grobkalk am Dimitriberge. e Senone Feuersteinkreide vom Räs, Beirüt. d Mergelkalk und Marmor ohne Feuerstein mit Korallen, Nerineen und Aetaeominen, | ce Mergel und Sandstein mit Austern, Buchieeras-Stufe. 2822 b Trigoniensandstein ohne Versteinerungen. Glandarienkalk mit Feuersteinknollen, Spongien, Korallen, Cidaris glandaria. An der Mündung des Hundsflusses oder Nahr el-Kelb springen die Glandarienkalke direkt bis an die Küste des Meeres vor. An den Ufern des Flusses will LARTET*) grosse Steinkerne von Natica cf. Beu- quei Cog. (bekannt im Urgon Algeriens) in Gesellschaft von Nerineen und Korallen von neocomem Typus gesammelt haben. Die erwähnte Natica kann wohl ein grösseres Exemplar der Schneckensteinkerne vor- stellen, welche ich im paläontologischen Theile dieser Arbeit Natica cf. bulimoides DeEsm. genannt habe und die in den Buchicerasschichten des Libanon recht häufig sind. Da die Lagerungsverhältnisse nahe dem Aus- gange des Nahr el-Kelb, wie DIENER zeigte, mehrfach gestört sind, auch der Fluss von seiner Quelle bis zur Mündung sämmtliche Glieder der syrischen Kreide durchläuft, so ist einer solchen Mittheilung bloss dann ein besonderer Werth beizumessen, wenn bestimmt versichert wird, dass und in welcher Schicht die Fossilien aus anstehendem Gestein geschlagen sind. Die am Unterlauf des Flusses gelegenen durch Feuersteinführung charakterisirten Kalke, welche die Glandarienzone repräsentieren, fanden sowohl BorrA als RvsseGEr und DiENER versteinerungsleer. Auch *) Larter, Voyage d’exploration ä la Mer Morte 1874, p. 51. Be 0 ich habe in denselben am Nahr el-Kelb vergeblich nach Petrefakten gesucht. Es sind dies die Schichten 1—12 in Borra’s genauem Profil *), welche bei Schicht 5 durch eine Verwerfung in sich dislociert sind und mit Schicht 12 in Folge eines mächtigeren Sprunges direkt an petrefaktenführende Kreideschichten anstossen. Weiter aufwärts folgen dann unter dem Sandstein (17) noch einmal die Glandarienkalke als Schicht 18 des Profils bei BOTTA. Zum Schlusse habe ich noch einiger Fundangaben jurassischer Petrefakten aus dem Syrian Protestant College, der amerikanischen Mission zu Beirüt zu gedenken. In der dortigen Sammlung fand ich eine Reihe von Brachiopoden unter der Bezeichnung „Schweir*, einem Orte, der nach Aussage des Herrn Professors GROVER im oder hinter dem Libanon liegen soll, nämlich (nach meinen Bestimmungen): Terebratula bisuffarcinata, theils typische ausgewachsene Exemplare mit grossem Deltidium, vollkommen entsprechend solchen des schwäbischen Jura, theils junge Individuen ganz wie die vom Salimathal; ferner Terebratula gutta, Irhynchonella lacunosa. R Terebratulina substriata, Hiermit zusammen lagen in denselben Schachteln auch Cardita lacunar und Protocardia judaica aus dem Trigoniensandstein. Dass die genannten Brachiopoden nur in Juraschichten gesammelt sein können, erscheint völlig zweifellos. Aber der Fundortsangabe gegenüber ist hier dieselbe Vorsicht zu gebrauchen, wie bei derjenigen cretaceischer Seeigel im Glandarienkalk. Den Ort Schweir habe ich vergeblich auf den besten vorhandenen Karten Mittelsyriens gesucht. Ich muss es dahingestellt sein lassen, ob vielleicht Schuweifät im Süden von Beirüt oder Schuweia im Westen des Hermon gemeint ist. WVorläufig glaube ich annehmen zu dürfen, dass jene Suite aus Europa geschicktes Vergleichsmaterial ist, da die Sachen einen zu europäischen Eindruck machen. Am Ende ist als Fundort „Schweiz“ resp. Schweizer Jura zu lesen. Ganz dieselbe zweifellose T. bisuffareinata und Terebratulina substriata befindet sich in der FrAASs’ schen Sammlung mit der Angabe ‘Ain ‘Ainüb, von LEwis gesammelt. Hier dürfte eine entsprechende Eti- quettenverwechslung vorliegen, wie sie ja in der Beirüter Sammlung, wo syrische und ausländische Petrefakten durcheinander stehen, thatsächlich vorkommen. Bei ‘Ain ‘Ainüb ist mir das Auftreten der jurassischen Zone des Glandarienkalkes unter dem Trigoniensandstein nicht bekannt und sehr zweifelhaft. Auch ist die Er- haltung und Färbung der Schalen und das anklebende Gestein bei diesen Brachiopoden, wie denen von Schweir anders als bei denen des Salimathals, so dass es die Ueberzeugung erweckt, als stammten dieselben aus gelblichen, mergeligen Schichten, nicht aus weissen massigen Kalken. Ziehen wir aus diesen ganzen kritischen Ausführungen über den Glandarienkalk das Endresultat, so ergibt sich, dass die Frage nach dem Alter desselben freilich noch nicht absolut sicher entschieden ist, dass aber jedenfalls doch gewichtigere Gründe für ihre Zustellung zum Jurasystem sprechen als für die zur Kreide. Die Concordanz von Jura und den oberen Kreidebildungen am Libanon wäre nicht auffallend, da am Hermon, wo auch tiefere ganz zweifellose Juraschichten auftreten, nach NÖTLING eine concordante Schichten- Auflagerung von diesen bis in die oberste Kreide stattfindet; im Wadi Arabah in Aegypten aber eretaceische Sandsteine mit fossilen Hölzern und Kalke concordant sogar auf paläozoischen Schichten mit Carbon- fossilien folgen **). *) Borra, Observations sur le Liban et l’Antiliban (Mem. de la Soc. geol. de France lere ser., t. I. p. 135). — RussEGGEr, Reisen in Europa, Asien und Afrika 1835—1841. Stuttgart 1841. 1. Bd., II. Th. p. 765. Man vergleiche zum Verständniss der ge- störten Lagerungsverhältnisse dazu: Diener, Libanon p. 75 u. 76 Profil 4 u. 5. **) WALTHER, Ergebnisse einer Forschungsreise auf der Sinaihalbinsel und in der arabischen Wüste. (Verh..d. Ver. f. Erdk. Berlin 1888. XV, p. 253.) B. Paläontologischer Theil. Fauna des jurassischen (?) Glandarienkalks im Libanon westlich Beirüt. (Hierzu Tafel I und II, Fig. 1—11.) Spongiae (Calcispongiae). Peronella sp. cf. intermedia GorLvr. sp.? *). Epitheles robusta (Gein.) Fraas. Geologisches aus dem Libanon. (Württemb. naturw. Jahresh. 1878, p. 280.) Gruppe von mehreren parallelen, cylindrisch walzenförmigen Individuen. Vorkommen: ‘Ain Hamäde am Salimathal. (Original in der Stuttgarter Sammlung.) Corynella ficoides n. sp. Taf. 1 Fig. 1. Kleines feigenförmiges, umgekehrt kegelförmiges Schwämmchen, 20 cm hoch, auf schmaler Basis auf- sitzend, erweitert sich erst ganz unmerklich, dann schneller keulenförmig. Oberhalb seiner grössten Breite, 11 mm, ist es plötzlich abgestutzt. Scheitel concav, von einer Kante umgrenzt. Magenhöhle in der Mitte des Scheitels, eylindrisch unten sich verengend, bis zur Mitte reichend. Von ihr laufen in schräger Richtung nach unten trichterförmig sich verengende Astkanäle ab. Oberfläche porös. Skeletfasern stark verästelt. Verwandtschaft. Dieses Schwämnmchen lässt sich ebensowohl mit jurassischen als mit eretaceischen Arten z. B. Epitheles teiragona GOLDF. sp. bei GeEısitz”*”) in nahe Beziehung bringen. Vorkommen: Nahe der Salimabrücke auf dem rechten Salimaufer in der Glandarienschicht von mir gesammelt. Crispispongia? sp. Taf. I. Fig. 2—3. Elasmostoma consobrinmum (d’'Ore.) Fraas, Aus dem Orient II. Württemb. naturw. Jahresh. 1878 p. 250 (pars: 2 Exemplare). Polsterförmig, in der Jugend flach kuchenförmig, später halbkugelig gewölbt; mit breiter Basis auf- sitzend. Grösste Breite 23, Höhe 15 mm. Oberfläche von mehreren sehr dieken, dichten und harten, wider- standsfähigen Deckschichten überzogen, welche an der Basis als concentrische Runzeln erscheinen. Das innere eigentliche Schwammgewebe ist äusserlich nie sichtbar. Beim Anschleifen sah ich ausser der concentrischen Schichtung gar keine besondere Struktur. Beim grösseren der beiden Exemplare sind auf der Oberfläche einzelne kleine punktförmige Poren zu erkennen, sonst ist sie ganz glatt. Vorkommen: ‘Ain Hamäde (Stuttgarter Sammlung). Anthez02: Porites spongioides n. sp. Taf. I Fig. A ab. 5,16: Siphonia pyriformis (GoLor.) Frass, Aus dem Orient, 11. 1878 p. 280. Sparsispongia varians (From.) Fraas, ibidem p. 270 (pars). Kuglige oder wulstig lappige, eckige Knollen, zuweilen pilzartig von der Form halbreifer Boviste oder junger Champignons, höchstens 3,5 cm. hoch. Basis zuweilen concav vertieft oder wenig ausgehöhit, wenn die Koralle hervorragende Gegenstände, andere Korallen oder kleine Polster von Orispisgongia? sp., umwuchs, bedeekt von dünner glatter Epithek, die zuweilen auch ausserhalb der Basis die nächst gelegenen Partien an der Unterseite des Stocks überzieht. Stock aus schwammigem Selerenchym zusammengesetzt. *) Ist von mir nicht genauer untersucht. **) Geisıtz, Das Elbthalgebirge. I. Der untere Quader. Palüont. XX. a. 1875 p. 33, f. 8, f. 9—12. Peeo Letzteres erscheint dem bewaffneten Auge als ein Gewirr von geraden oder wurmförmig gewundenen dicken Fasern, die in gleichen Abständen an verdickten Knotenpunkten entweder etwas dünnere kurze Aeste ab- senden und sich unter einander zu einem (Gewebe, den Septen, verbinden, dessen punktförmige Oeffnungen feiner sind als die senkrechten Hauptfasern und etwa eben so breit als deren Verbindungsäste (s. Fig. 6a). Oder aber — beim Querschnitt oder Tangentialschnitt einer Zelle — die Fasern liegen unverbunden neben einander und sind nur gekörnelt oder beiderseits kurz gezackt, wobei Körner oder Zacken, wenn die Fasern (beim Tangentialschnitt) parallel neben einander erscheinen meist alternieren, und in einander greifen, so dass schmale wellenförmige Furchen zwischen ihnen verlaufen (s. Fig. 6b). Diese groben Fasern oder Körner- reihen sind in der Nähe der Basis an der Seite des Stocks einander parallel senkrecht zum Basisrand gestellt, so dass hier oberflächlich ein regelmässiges Netz mit senkrecht und quer gestellten Körnerreihen, oder wenn alle Reihen mit einander verbunden sind, gar ein vollständiges Gitterwerk mit eubischen bis rhomboedrischen Maschen aber sehr kleinem Lumen entsteht. Auf der Oberseite des Stocks ordnen sich die groben Fasern radial um viele, durchschnittlich 2 mm. von einander entfernte, gleichmässig vertheilte Centren. Diese sind seicht vertieft. Man erkennt etwa 12 einzelne Fasern oder sechs, die sich gabeln, als die jedesmaligen Strahlen eines Sternchens (Fig. 5b). Diese Strahlen bilden die Oberränder der Septen, welche selbst netzförmig aus nebeneinander gestellten körnig zackigen, verbundenen Fasern sich aufbauen, unter sich aber in der Regel nicht deutlich verbunden erscheinen. Sie enden vor der Zellenmitte oft mit knotigen Verdickungen, welche dann einen Kranz von 6 Körnern um das Centrum bilden. Zuweilen erscheinen diese Körner als richtige Pfählchen von den Septen getrennt. Das Centrum ist in der Regel vertieft, in der Tiefe erscheint ein kleines Säulchen, das meist erst, wenn die Ober- fläche etwas angewittert ist, inmitten der 6 Pfählchen deutlich als Wärzchen hervortritt. Die Zellensterne zeigen so gut wie keine Umrandung. Die Septa benachbarter Sterne gehen auch direkt in einander über. Mehrere Sterne können mäandrinenartig zu Reihen mit vertieften Centrallinien verfliessen. Verwandtschaft: Diese Koralle sieht beim ersten Blick eher einer Spongie wie einer Koralle ähnlich. Das z. Th. sehr regelmässige Sklerenehymgewebe könnte sogar den (Gedanken an ein Hexactinellidengerüst nahelegen, etwa wie von der Gattung Stauronema SOLLAS. Hier besteht dasselbe „aus einem sehr regelmässigen Gitterwerk ziemlich grosser Sechsstrahler, deren Arme und diehte Kreuzungsknoten so beträchtlich verdickt sind, dass die Maschen ein kleines Lumen und eine rundliche Gestalt erhalten“. Aber abgesehen von der kalkigen Beschaffenheit des ganzen Korallenstocks lässt auch eine genaue Besichtigung des Gewebes den Unterschied gegen ein Gerüst aus verbundenen kieseligen Sechsstrahlern erkennen. Die Balken des vorlie- genden Gerüstes sind nämlich in den drei Richtungen des Raumes nicht gleich stark entwickelt. Es lässt sich unterscheiden zwischen grösseren Fasern und deren Verbindungsästen, die immer etwas dünner sind. In der dritten Richtung aber, nämlich zwischen den eigentlichen Septen unter einander, fehlt wenigstens in den meisten Fällen eine direkte Verbindung der Knoten unter einander. Die Koralle ist zuweilen theilweise oder ganz von einer dicken, körnigen Deckschicht überzogen (Taf. I Fig. 4a bei d, Fig. 11b, 12a), welche bei der Bestimmung irreleitet, indem sie cher auf Spongiengebilde hinweist. Diese Rinde gehört der später zu besprechenden Hydrocorallinengattung Fraasia an, welche mit Vorliebe Bruchstücke oder ganze Knollen von Porites spongioides überkrustet. Auf den Seiten des Stocks nahe der Basis bemerkt man in der Regel (vergl. Fig. 4a bei y) einzelne unregelmässig vertheilte kreisrunde bis 2 mm. breite Löcher, welche in gleicher Breite röhrenförmig höchstens 4 mm. von der Oberfläche ins Innere dringen. Der Vergleich mit Oseulis der Schwämme ist aber insofern undurchführbar als die Lage der Löcher ganz unabhängig von dem Bau des Skeletes ist, welches sie regellos durchbrechen. Es sind zufällige und nachträgliche Erscheinungen, hervorgerufen durch die Thätigkeit irgend Blanckenhorn, Zur Geologie Syriens. 2 0 welcher kleiner bohrender Thiere. Denn dieselben Löcher von genau derselben Beschaffenheit finden sich auch an Stöcken der anderen später zu besprechenden Korallen. — Die Korallengattung Porites, zu der die vorliegenden Exemplare unzweifelhaft gehören, ist bis jetzt noch nicht aus jurassischen Schichten genannt, indem ihre ersten bekannten Vertreter der Kreideperiode- angehören. Vorkommen: Bei ‘Ain Hamäde im Glandarienkalk des Salimathals. Montlivaultia? sp. Taf. I Fig. 7. Einzelkoralle, becherförmig, umgekehrt kegelförmig, etwas gekrümmt, 23 mm. hoch. Kelchmündung 20 mm. breit. Seite bis zum Kelchrand bedeckt mit dieker in concentrische Falten gelegter Epithek, ohne Spur von Rippen. Kelch stark trichterförmig vertieft (Öffnung vielleicht z. Th. erweitert durch Verwitterung). Septen kurz, nicht überragend, sehr zahlreich, aus feinen Körnerreihen bestehend. Vorkommen: Salimathal. (Original in meiner Sammlung.) Rhabdophyllia sp. Buschig bündelförmig. Viele parallele eylindrische Zellen von 5—8 mm. Durchmesser mit gekörnelten Längsrippen ohne kragenartige Vorsprünge. (Zwei bündelförmige Stöcke vom Salimathal in meiner Sammlung.) ? Hydnophora continua n. sp. Taf. I Fig. 8. Unregelmässig gestalteter Knollen 6 cm. hoch, 8 cm. lang, 4 cm. breit, gegen die verschmälerte Basis zugespitzt, förmlich aus über einander folgenden Lagen aufgebaut. Kelche einzeln unkenntlich, in lange um den ganzen Knollen herumziehende Reihen zerfliessend, welche einander parallel, zuweilen sich vereinigend, wellenförmig an der Oberfläche und auch im Innern auf und nieder steigen. Säulchen fehlt. Wände der Kelchreihen dick. Septa nicht überragend und nicht in direkter Verbindung mit denen der Nachbarreihen. Dagegen setzen sie ohne Unterbrechung quer durch die säulchenfreie Mitte der Reihe. Querblätter, wenig dünner wie die Septen, etwas bogig, sind reichlich zwischen diesen entwickelt. Sie schliessen sich direkt an einander an und setzen so parallel den Wänden durchgehende Querböden zusammen, welche auf der ange- witterten Oberfläche noch den Eindruck eines schichtenförmigen Aufbaues erhöhen. Bei dieser Struktur zeigt sich auf einem Schliff parallel der Oberfläche ein netzförmiges Bild von viereckigen durch Septen und Quer- blätter eingefassten Feldern. Auf Fig. Sb sind die Wände durch ihre Dicke kenntlich. Verwandtschaft: Die Gattung Hydnophora tauchte nach den bisherigen Kenntnissen zum ersten Male in der Kreideperiode auf. Die vorliegende Koralle würde demnach ebenso wie Porites für ein jüngeres Alter des Glandarienkalkes sprechen, vorausgesetzt, dass sie wirklich demselben angehörte, was bei den complieierten Lagerungsverhältnissen des Fundpunktes leider nicht feststeht. Mit den Aydnophoren der Gosauformation hat sie kaum irgend welche Beziehungen, eher noch erinnert sie äusserlich an dort vorkommende Zatimaeandren (z. B. L. tenuisepta REuss *). Vorkommen: Diese Koralle fand ich oberhalb Schteidi auf dem Wege Beirüt-Brümäna als losen Block aufliegend auf Glandarienkalk, der hier in Folge von Verwerfungen neben Korallen und Nerineen führendem jüngerem Kreidekalk auftritt. Es bleibt daher ungewiss, welchem dieser beiden Schichten er entstammt. Stylina punica n. sp. Taf. I Fig. 9. Astroeoenia decaphylla (Mıcn.) Fraas, II p. 281 (pars). 3 cm. hohes stumpfästiges Korallenstöckchen. Die Zellen sind asträoidisch innig verbunden. Die 1 bis 1!!’2 mm. grossen Kelche sind nicht eckig, wie alle Astrocoenien auch A. decaphylla, vielmehr stets 2 *) Beitrag zur Charakt. der Kreidesch. in den Östalpen. Denkschr. d. Wiener Ak. d. Wiss. 1854, p. 107, T. 11, f. 1—2. kreisrund, wenig erhaben, in der Mitte vertieft. Die griffelförmige Axe endigt in ein vorstehendes Knöpfchen. Septa dünn keilförmig nach innen verschmälert, den Kelchrand überragend, an Zahl 16, in zwei Cyelen; der erste Cycelus gleichmässig doppelt so lang als der zweite, aber die Axe nicht erreichend. Die 16 breiten Rippen fast doppelt so lang als die grösseren Septen, mit ihrem keilförmig zugespitzten Ende grade noch über die Mitte des Zwischenraums zwischen den Sternzellen reichend, der etwas schmaler als diese selbst ist. Rippen von 2 benachbarten Zellen sich fast berührend, aber nicht mit einander verbunden, sondern alter- nierend und mit ihren Spitzen fingerförmig in einander greifend. Zwischen den 16 gleichgrossen Rippen sieht man Körner, oft im Zusammenhang eine feine erhöhte Linie bildend, welehe durch den ganzen Zwischenraum von einem Kelehrand zwischen den nicht verbundenen Rippen zum andern läuft und eine Andeutung eines weiteren Oyelus von Rippen darstellt. Verwandtschaft: Vorliegende Form gehört keinenfalls der oben genannten Gosau-Astrocoenie an, mehr Verwandtschaft hätte sie übrigens noch mit Astrocoenia magnifica Reuss. — Am nächsten steht ihr un- zweifelhaft Stylina micrommata QUENST. sp.*) aus dem weissen Jura & Die Zellen haben fast dieselbe Grösse. Die keilförmig zugespitzten Rippen fliessen nur z. Th. in einander; sie sind ungleich breit, die eine Hälfte oft fadenförmig and Aber Septen und Rippen zeigen nicht acht, sondern constant sechs Systeme. Die phoenieische Art vertritt die Form der micrommata in der Gruppe der octostylinen St. — Unter letzteren unterscheidet sich Stylina limbata GoLpF, QUENST. und BECKER, (non MıLnE Epw., HAIME et From.) aus dem Oberen Jura unter anderem dadurch, dass sie nach BECKER 32 Rippen hat, nämlich 16 stärkere und 16 schwächere. Letztere sind bei unserer Form nur in Spuren entwickelt infolge der Breite der Hauptrippe. Vor allem sind aber die Kelche von $. limbata grösser, durchschnittlich 2 mm. breit. Vorkommen: Von FrAAs bei ‘Ain Hamäde gesammelt. Stylina bullosa n. sp. Taf. II Fig. 1-5. Stephanocoenia formosa (Rruss) Fraas, II p. 282. Astrocoenia decaphylla (Micn.) Frass, p. 281 (pars). Sparsıspongia varians (Fron.) Fraas, p. 279 (paıs). Gestielte Knollen und kleine kugelige Stöcke von höchstens 3 em. Grösse. Dicke Epithek vorhanden, aus der am Stiel vereinzelt, oben dicht gedrängt und regellos, Kelche verschiedener Grösse warzenförmig gewölbt herausragen. Kelche rundlich 1—1!/2 mm. breit. Axe erscheint ganz am Grunde als kleines Knötchen. Septen stark überragend, an Zahl 12—20 in zwei bis drei Cyelen, meist zwei, doch treten oft dazwischen noch einzelne Septen eines dritten Cyelus auf. Systeme auf ein und denselben Knollen wechselnd, 6, 8 oder 10, vorherrschend 6 und 10. An abgeriebenen Stücken sieht man, dass die Septen sowohl des ersten als des zweiten Cyclus mit einer Verdiekung endigen. Es sind keine richtigen Pfählchen, wie sie der Gat- tung Stephanocoenia eigen sind, sondern Anschwellungen der Septenenden, die mit diesen stets noch in Ver- bindung stehen. Die Rippen ziehen sich von der warzenartigen Erhöhung nur bis zu der zwischen den Zellen befind- lichen mit Epithek überkleideten Furche, welche sie nicht überschreiten. So können sich die Rippen benach- barter Zellen höchstens gerade berühren. Verwandtschaft: Siephanocoenia formosa aus den Gosauschichten kann nicht in Betracht kommen, da sie polygonale Kelche, 16 fast gleiche Lamellen und Pfählchen vor den Sternleisten hat. Dagegen dürfte sich die vorliegende Koralle eng anschliessen an gewisse Siylinen des weissen Jura mit stark hervorragenden Kelchen, in denen die primären Septen die Axen nicht erreichen, sondern sich an ihrem inneren Rande plötzlich verdicken, was freilich bei den Septen des zweiten Cyclus dort nicht beobachtet ist. Hierher *) Quexstepr, Röhren und Sternkorallen. 1881 p. t. 172, f. 44—48. — Bicker, Die Korallen der Nattheimer Schichten. (Paläont. XXI. p. 141, t. 36, f. 11.) > = gehören Stylina Tubulifera Prim. sp. und Stylina decemradiata QUENST.*) sp. aus dem weissen Marmorkalk & von Arnegg. Vorkommen: Häufigste kleine Koralle im Glandarienkalk des Salimathals, meist in abgeriebenen Stücken. Stephanocoenia ? pentagonalis GoLpr. sp. Taf. II Fig. 6. 1833. Astrea pentagonalis GoLnr.: Petr. Germ. I p. 112, t. 35, f. 12. 1852. 5 re Quessr.: Handb. d. Petr. 1. Aufl. p. 648 t. 172 f. 49—52. 1876. Stephanocoenia ? pentagonalis Becker: Die Kor. d. Natth. Schicht., p. 147, t. 39 f. 2. 1578. Placocoenia Orbignyana (Reuss) Fraas II, p. 282. Ein 3 em. hoher regelmässig begrenzter Korallenstock von der Gestalt eines Fingerhuts oder einer Morchel, dicht besetzt mit zahlreichen Sternen. Letztere polygonal, direkt an einander stossend, vier- bis achteckig, unter einander ungleich, durchschnittlich 1!/e mm. gross. Zellen flach vertieft. Säulchen vorhanden, erscheint an abgeriebenen Stellen fast spongiös. 24 Septen in drei Cyclen, alle gekörnelt gegen das Centrum verdickt. Die sechs Hauptsepten reichen bis dieht an die Axe, ohne sich dabei zu verschmälern. Zweiter und dritter Cyelus von Septen fast gleich lang, halb so lang als der erste. Vor dem zweiten Cyclus stehen aber 6 längliche Pfählehen zwischen den Enden der Septen des ersten Cyelus. Bisweilen stehen die Pfählchen wie bei der vorigen Koralle noch mit den betreffenden Septen in direkter Verbindung und erscheinen dann als verdicktes Ende derselben. Die Septa verfliessen über den erhöhten Rand in die der benachbarten Kelche; bisweilen stossen sie mit ihnen winklig zusammen oder alternieren mit ihnen. Verwandtschaft: Dass diese Koralle nicht zu der der Oberen Kreide eigenthümlichen Gattung Placo- coenia wit getrennten freien kreisrunden Kelchen und blattförmigen Säulchen gehören kann, wird aus der Beschreibung ersichtlich. Die ausserordentliche Achnlichkeit dieser Form mit Stephanocoenia? pentagonalis GOLDF. Sp. ist SO frappant, dass ich nur deshalb noch Bedenken trage, sie direkt damit zu vereinigen, weil S. pentagonalis „unregelmässig begrenzte knollige oder stumpfästige Massen“ bilden soll. Im Uebrigen in der speciellen Beschaffenheit der Zellen ete. ist sie absolut identisch. Ausser diesen Korallen werden von FrAaAs nachfolgende Arten aus der Glandarienzone eitirt, die ich nieht untersucht habe: Dimorphastraea? Edwardsi (BÖLSCHE) FRAAS, 1. c. p. 281; Sarcinula (Chaeletes) Salimae FRAAS, p. 282, t. 4, f. 6. Die zweite als Sareinula aufgeführte Art: S. microstila FRAAS p. 282 könnte der gegebenen Be- schreibung nach fast eher zur folgenden Hydromedusengattung Fraasia gehören. Es soll ein rindeartiger Korallenstock von höchstens 5 mm. Dicke mit dichtgedrängten, nur 0,25 mm. grossen porenartigen Zellen sein, auf dessen Oberfläche sich einzelne sternförmige Gruben einsenken. Hydromedusae. Fraasia gen. nov. Taf. I Fig. 4 a bei d, 4 e u. d, 10, 14, 12, 13 n. sp. Sparsispongia varians (Frox.) Fraas, 1. c. p. 279 (pars). ? Sarcinula mierostila Fraas, p. 282. ? Spongiae Nörins: Der Jura am Hermon p. 46. Regelmässig kuglige oder unregelmässig knollige oder rindenartige Massen, welche fremde Gegen- stände theilweise oder rings umhüllen, so strukturlose Kalkstückchen, Fragmente oder ganze Knollen von *) Quesstepr: Der Jura, p. 702, t, 85. f. 4. — Handb. d. Petref. 3. Aufl. 1881 p. 774, t. 173, f. 23. Zee Porites spongioides oder leicht verwitterbare Gegenstände, die sich nicht erhalten konnten und dann einen Hohlraum hinterliessen. Es liegen mir aus dem Salimathal vor: 1) Kugeln von 12 mm. Durchmesser mit Kalkstücken oder Korallenfragmenten (Porites) im Centrum (Tat Bio> 10, 7); 2) die Hälfte eines ebenso grossen eiförmigen Knollens mit hohlem Centrum; 3) Theile einer 1 mm. dieken gekörnelten Kruste, welche auf einem pilzartigen Poritesknollen aufsitzt (vergl. Taf. I Fig. 4 a bei d, 4 c, d); 4) Knollen vollständig von dem Aussehen eines jungen Champignons, 32 mm. hoch, ohne Ansatz- stelle, äusserlich nur Schichten von Fraasia zeigend, im Innern vermuthlich mit einem Poriteskern ähnlich 3 (vergl. Taf. I Fig. 12); 5) eine Kugelhälfte von 24 mm. Durchmesser, inwendig z. Th. hohl, auf der Oberfläche mit einer grösseren sternförmigen, tief eingesenkten Grube, grossen Theils verkieselt mit glitzernden Quarz- kryställchen (Taf. I Fig. 13). Die kleinen Kugeln 1 zeigen „Eindrücke, wie sie etwa an zusammenschrumpfenden Früchten be- merkbar werden“, die aber sonst keine Bedeutung haben, sondern durch Wachsthumshindernisse auf dem Meeresgrund entstanden sein können. Man erkennt das deutlich an Nr. 4, wo noch fremde Kalkkörner in den Oberflächenvertiefungen sitzen. Die wohlerhaltene Oberfläche (bei 1, 3, 4) ist stets rauh durch zahllose dicht gedrängte, feine Körner, lässt hingegen keine Poren erkennen. Ist die Oberfläche nur wenig verletzt, so erscheinen an Stelle der Körner als deren Fortsetzung feine Poren, die Oefinungen von Radialtuben, welche an der Oberfläche in den vorragenden Körnern blind auslaufen. Bei starker äusserlicher Verwitterung auf geeignetem Versteinerungs- medium zeigen sich die Poren von ringförmigen Wülsten umkränzt, und letztere von ganz feinen Furchen umzogen, welche, sich verzweigend, die polygonalen Felder mit den Poren in der Mitte unter einander be- grenzen*). Bei einem Schnitt parallel der Oberfläche erscheint ein Netz mit dunklen Punkten, den ausgefüllten Porenkanälen und helleren Maschen dazwischen, dem Gerüst. Die Poren sind meist etwas breiter als die sie trennenden Maschen oder Gerüsttheile (bei Fig. 4d nur halb so breit). Letztere zeigen, entsprechend den eben erwähnten Furchen bei stark verwitterter Oberfläche, in ihrer Mitte zuweilen (vergl. Taf. I Fig. 4 d) eine anders gefärbte dunklere Partie oder Mittellamelle, gleichsam eine Intercellularsubstanz, welche die Röhren von einander scheidet (entsprechend der Gattung Monticulipora**). Die Kanäle oder Radialtuben werden in gewissen Abständen durch dünne der Oberfläche parallele Scheidewände unterbrochen, welche ebenfalls jene dunkle Mittellamelle erkennen lassen. So erscheint in einem Radialschnitt eine Art Zellen- gewebe aus oblongen über einander gereihten Zellen, die höher als breit sind (Taf. I Fig. 13 b). Die mikroskopische Beschaffenheit des Skeletes ist nur schwer an den untersuchten Stücken zu er- kennen, da es umgewandelt und bald mit Kalkspath, bald mit Quarzkrystallen erfüllt ist. Es scheint sich, so weit ich an einem Dünnschliff erkennen konnte, ganz wie Porosphaera globularis PuiLn. sp. aus feinen Kalkfasern aufzubauen, welche sich zu einem Netz von polyedrischen Hohlräumen verbinden. Die bei Hydrocorallinen häufigen grösseren Höcker mit grossen radial verzweigten Furchen auf der Oberfläche wurden nicht beobachtet. Indess zeigt das halbkugelige Stück 5 (Taf. I Fig. 13a) oben ein grosses, von einem Centrum aus verzweigtes, von bogenförmigen convexen Linien umgrenztes Loch, das sich bis zur ausgehöhlten Mitte erstreckt. Ob unter den vorliegenden Exemplaren mehrere Arten zu unterscheiden sind, lässt sich vorläufig schwer entscheiden. Die 5 oben aufgezählten untersuchten Formen sind alle in der äusseren Gestalt, in der *) Vergl. Porosphaera globularis Pniun. sp. bei Smeısmann, Paläont. XXV,t. 13, f. 12 (non 9). ’*) Vergl Zırrer, Handb. d. Pal. I 7 p. 614, f. 446a. u Grösse der Körner und Poren und in der Art der Erhaltung sehr verschieden, stimmen aber in den wesent- lichen Merkmalen vollkommen überein. Man könnte diese Unterschiede z. Th. auf die Verschiedenheit der gegebenen Lebensbedingungen, speciell des vorhandenen Substrates zurückführen. Verwandtschaft: Die beschriebenen Gebilde, vermuthlich zu den Hydrocorallinen gehörig, stehen in vielen Beziehungen der ceretaceischen Porosphaera globularis PıutL. sp. nahe. Der von STEINMANN (Ueber foss. Hydrozoen aus der Fam. d. Coryniden. Paläontogr. XXV 1878 p. 120) abgebildete Querschnitt t. 13 f. 10 und die Oberfläche f. 12 passen beinahe auch auf unsere Formen. Doch müsste man sich bei Fig. 10 die radialen Poren breiter als das Gerüst und durch Scheidewände unterbrochen denken. Fig. 12 würde nur einer Darstellung eines Tangentialschnittes entsprechen können, da die unversehrte Oberfläche porenlos und ganz mit Körnern besät ist. Die Beschaffenheit der Oberfläche wie der Radialtuben bei unserer Gattung bietet genügende Eigenthümlichkeiten zur Unterscheidung von Porosphaeren, deren Oberfläche stets mit ver- tieften Grübchen versehen ist, den Mündungen von radialen ungegliederten Röhren. An eine Vereinigung der libanesischen Formen mit dieser cretaceischen Gattung kann daher nicht gedacht ‚werden. Das Vorhandensein von Medianblättern in den Zwischenwänden der Zellen, welche diese in zwei Blätter scheiden, die Querböden in den Zellenröhren näheren unsere Formen andererseits der paläozoischen zu den Bryozoen gestellten Gattung Montiendlipora. Zum Unterschied zeichnet sich diese stets durch ver- schiedene Grösse ihrer Zellröhren aus. Es gereicht mir zur besonderen Genugthuung, diese neue syrische Gattung Herrn Professor FRAAS widmen zu dürfen, dem um die geologische Erschliessung Syriens so verdienten Forscher, der auch den grössten Theil der hier untersuchten Exemplare (Nr. 1—4) eigenhändig bei ‘Ain Hamäde im Salimathal gesammelt hat. Das verkieselte Exemplar 5 schlug ich direkt am Salimabach nahe der Brücke in den untersten Lagen des Glandarienkalkes. Ob die „knolligen ellipsoidischen Körper mit löcheriger Oberfläche“, welche NörtLınG *) in der Glan- darienzone am Hermon sammelte, z. Th. oder ganz hieher gehören, muss leider bei dem Mangel mikrosko- pischer Untersuchung durch NÖTLInG unentschieden bleiben. Crinoidea. Apiocrinus sp. Apioerinus eretaceus Fraas Il, p. 282 von ‘Ain Hamäde. Echinoidea. ‚ Cidaris glandaria Lane sp: 1. Jahrh. n. Chr, ‘O Woudaızos Aldos Dioscorives. Materia medica. Mittelalter: Lapis Judaieus, lapis Syriaeus, lapis Phoenieites, Oliva lapidea ete. nach 1542 Boätıus, Aürıır mediei graeci tetrabiblos. Basileae. 1565 Gessser: De omni Rerum Fossilium genere. Tiguri. 1708 Radiolus glandarius Lasse: Historia apidum p. 129. 1742 Darsrnvirte: Histoire naturelle &claircie dans deux de ses parties principales, lalithologie et la conchiologie. Paris. 1763 BeErTrasD: Dictionnaire univ. des foss. propres et des foss. accidentels. Avignon, p. 461—70, 1766 Berrraxn: Recueil de divers traitös sur l’histoire de la terre et des foss. Avignon, p. 426. 1826 Oidaris judaieus Rısso: Hist. nat. des prince. productions de l’Europe merid. V, p. 279. 1852 Cidaris, Cosran in Lyxsch, Office. Report of the U. St. exped. to the Dead Sea, p. 212, t. 1, f. 3—5. 1873 Radiolus glandarius Quessteor: Echiniden, p. 190, t. 68, fig. 52—56. *, Der Jura am Hermon. Stuttgart 1887, p. 46. — an 1873 Radiolus glandarius elaviphoenix Quesstept. ibid., p. 188. t. 68, f. 46—48, 1878 Cidarites glandarius Fraas: Orient II p. 283—287, t. 3, f. 1-11. 1886 Cidaris glandifera (Gowpr.) Nöruise: Der Jura von Hermon, p. 45,t.6, f 11—12. 1887 Cidaris glandaria Dieser: Zeitschr. der deutsch. geo). Gesellsch. p. 315 u. 316. Dieser Seeigel, dessen Stacheln bis ins Alterthum berühmt waren und im Mittelalter in Massen als Heilmittel nach Europa wanderten, ist nach DE LORIOL allerdings specifisch verschieden von Cidaris glandifera GOLDF.*) aus dem französischen Corallien und algerischen Jura, aber zweifellos doch mit dieser Art am allermeisten verwandt. Vorkommen: Nur im Glandarienkalk Mittelsyriens, hier aber an verschiedenen Stellen als wichtigstes Leitfossil dieses Kalkes: südlich vom Hermon am Phialasee bei Medjdel esch Schems (in verkieseltem Zu- stande) zusammen mit typischen Terebratula bisuffareinata ; im Salimathal bei Beirüt massenhaft in den mittleren z. Th. oolithischen Bänken des Jurakalks; ebenso oberhalb Schteidi östlich BeirAt. Cidaris clavimorus QuEnsr. Radiolus glandarius elavimorus (Qurssieor, Echiniden, p. 189, t. 68. f. 49—50. Oidarites clarimorus Fraas 1. ce p. 286, t. 3, f. 12—12. » Nur Stacheln. Salimathal. Brachiopoda. Rhynchonella sp. Taf. II Fig. 7. Zwei Bruchstücke. Stirntheil der Schalen leider nicht erhalten. Beide Klappen hochgewölbt, 20 mm. dick, mit nur 14 dachförmigen Rippen, die gleichmässig bis an die Wirbelspitze zu verfolgen sind und nicht zu dichotomieren scheinen. Vier derselben fallen auf den sehr schwach angedeuteten Wulst der Dorsalklappe. Bei der starken Wölbung der Ventralklappe entsteht zu beiden Seiten des Wirbels eine glatte falsche Area, begrenzt von einem Kreisbogen, der ersten Rippe. Im Innern der Dorsalklappe befindet sich ein schmales Medianseptum, während die Ventralklappe zwei grosse Zahnstützplatten besitzt. Verwandtschaft: Diese Form nähert sich dem von NÖöTLInG unterschiedenen zweiten Typus der Rh. moravica UHLIG mit breitem wenig eingesenktem Sinus, weicht aber deutlich davon ab durch höhere Wöl- bung der Ventralklappe, grössere falsche Area und vor allem die viel geringere Anzahl Rippen. Man könnte sie als ein extremes Glied in der formenreichen Gruppe der Rhynchonellen des syrischen Jura auffassen, unter denen Rh. jordanica die zahlreichsten (35—40), die vorliegende die wenigsten Rippen aufweist. Vorkommen: Im Salimathal oberhalb der Brücke von mir gefunden, ein Stück mit Schale, das andere ist ein verkieselter Steinkern. Terebratula bisuffarcinata SchLorn.? Taf. II, Fig. S—11. 1852 Terebratula biplicata (Sow) Broxs, Lethea geogn. 3. Aufl. p. 174, t. 18, f. 11. 1871 Terebratula bicanalieulata (ScuLorn.) Quesstepr. Brachiopoden, t. 49, f. 26. 1871 Terebratula bisuffarcinata (ScHLoru.) (Juesst,, ibidem t. 49, f. 42, 43, 45 u. 53. 1878 Terebratula biplicata Quessr.) Fraas II, p. 287. 1887 Terebratula bisuffareinata Nöruiss: Der Jura am Hermon, p. 38, t. 6, f. 1—2, non 3. Erster und zweiter Typus. Die von mir untersuchten Exemplare der FraAsschen Sammlung, wie die von mir selbst im Salima- thal gesammelten lassen sich meiner Ansicht nach am besten mit 7. bisuffareinata vereinigen. Grösstentheils sind es jugendliche Exemplare rundlich mit einer noch faltenlosen Stirn, aber stark gewölbtem Wirbel und bereits relativ grossem Foramen bei allen Exemplaren. Diese kleinen Formen könnte man für junge 7. vulgaris des Muschelkalks halten, von der ja SCHLOTHEIM und QUENSTEDT bemerken, dass *) Gorpr. Petr. Germ. ]. p. 120 — Corrkau, Pal. frang., Terr. jur. X, 1 p. 191. BE ihr der Jugendzustand der T. bisuffareinata oft zum Verwechseln ähnlich ist. Die Form kommt ziemlich nahe den von NöruinG bei Medjdel esch Schems gesammmelten faltenlosen Jugendexemplaren der Ter. bis. II. Typus Nörr., 1. e. t. 6, f. 2, womit ich sie vergleichen konnte. Nur sind beide Klappen etwas weniger gewölbt. An den mehr ausgewachsenen Individuen ist die grosse Schale entweder glatt, dann ist der Stirn- rand wenig eingebuchtet, oder sie trägt hinten nahe dem Stirnrand zwei Furchen, die in zwei abgerundete Spitzen endigen. Der Umriss ist fünfeckig, nach vorn zugespitzt. Die seitlichen Ecken mit der grössten Schalenbreite liegen (im Gegensatz zu 7. subsella) hinter der Mitte der Länge. Nach vorn spitzt sich die grosse Schale regelmässig zu. Die grösste Wölbung resp. Dicke ist vor der Mitte gelegen. Der Wirbel ist gleichmässig gewölbt, nicht (wie bei 7. globata Sow. und anderen Arten des braunen Jura) vorzugsweise in der Medianlinie, wodurch er dort förmlich gekeilt erscheint. Das Fehlen dieser Zuschärfung des Wirbels ist der einzige aber wesentliche Unterschied der syrischen Form gegen die sonst vollkommen übereinstimmende T. globato *). Die kleine Schale trägt stets zwei Falten, die sich aber erst hinter der grössten Wölbung zu mar- kieren beginnen. Sie ist im Gegensatz zu der typischen 7! bisuffareinala, aber vollkommen analog der 7. bisuffarcinata NöTLInNG Typus I aus dem Jura am Hermon p. 38, t. 6, f. 1b, besonders im oberen Theil am Wirbel hoch aufgetrieben und erinnert dadurch mehr an die kleine Schale der 7. globata. Umriss der kleinen Schale ziemlich kreisrund, ebenso hoch als breit, was bei der typischen erwachsenen T. bisuffareinata allerdings nieht der Fall ist, aber doch auch besonders bei jungen Inviduen häufig genug vorkommt, wie ein Vergleich mit den von QUENSTEDT zu T. bis. gezogenen Brachiopoden des weissen Jura zeigt. Die Abbildungen von 7. bicanalieulata des Weissen Jura 5 bei QUENSTEDT, Brachiop., t. 49, f. 26 und T. bisuffareinata ibidem f. 42, 43, 45 und 53 aus Weissem Jura y stimmen ziemlich gut zu den libane- sischen Formen. Trotz der wahrscheinlichen Zugehörigkeit dieser Individuen zu 7. bisuffareinata kann auf diese Be- stimmung doch weniger Gewicht gelegt werden, um über das Alter der Schichten zu entscheiden. Der Unter- schied zwischen den biplieaten Formen des Jura und der Kreide ist bekanntlich nicht derart, dass es eine scharfe Grenze zwischen beiden gäbe. In der That könnte man mit FrAAs die Exemplare ebenso gut für T. biplicata der Kreide halten, wenn man speciell Formen wie die der 7. biplicata bei STOLICZRA, Palaeont. Indica. Cret. fauna of South. Indie, vol. IV, t. IV, f£ 3-4, 11—13 oder auch bei QuENSTEDT, Brach. t. 48, f. 63 und 64 zum Vergleich ins Auge fasst. III. Die Obere Kreide in Mittel- und Nordsyrien. A. Geologischer Theil. (Hierzu 3 Tabellen.) Zum vollen Verständniss der stratigraphischen Verhältnisse eines geologischen Systems in irgend einer lokal beschränkten Gegend ist es unbedingt nöthig, zunächst die Entwickelung dieses Systems in den benachbarten Gebieten ins Auge zu fassen und kennen zu lernen, um dann die Beziehungen und Verände- *) Man vergleiche die Abbildungen von T. globata bei Quesst.: De r Jura, t. 58 f. 1-—2 aus Braunem Jura d u, e und Petrefaktenkunde Deutschlands II. t. 50, fig. 26 mit unserer Figur. u rungen innerhalb desselben an verschiedenen Orten feststellen zu können. So lässt sich ein richtiges Bild der Kreidebildungen in Mittel- und Nordsyrien nur gewinnen, wenn wir ausgehen von der Beschaffenheit der Kreide in Aegypten, Arabien und Palästina, mit welcher die mittelsyrische Kreide unmittelbar ver- bunden ist. Es kaun hier freilich nicht meine Aufgabe sein, die Ausbildung der Kreide in genannten, von mir selbst nicht besuchten Ländern in derselben ausführlichen Weise zu verfolgen, wie ich das für Mittel- und Nordsyrien versuchen werde. Dies würde im Grunde nur eine Wiederholung von bereits Bekanntem be- deuten. In dieser Hinsicht muss ich auf die vortrefflichen Darstellungen der um die Kenntniss dieser Länder verdienten Forscher, namentlich LARTET, FRAAS, SCHWEINFURTH und ZITTEL verweisen. Auch eine kurze Resumierung der Ergebnisse dieser Forschungen in Bezug auf das Alter einzelner Abtheilungen des Kreide- systems finden wir bereits bei DIENER vor, in dessen letztem „Beitrag zur Kenntniss syrischer Kreide- bildungen“*). Doch scheint mir die dort wiedergegebene Auffassung der Verhältnisse in Palästina in mehr- facher, allerdings unwesentlicher Beziehung einer weiteren Ausführung und Ergänzung zu bedürfen. 1. Die Entwickelung der Oberen Kreide in Aegypten, Arabien und Palästina. D£n besten und zugleich kürzesten Ueberblick über die Veränderungen innerhalb des Kreidesystems in horizontaler Richtung von Aegypten und Arabien bis zum Libanon wie auch in vertikaler Richtung ge- währt unstreitig eine Tabelle, welche die Profile der wichtigsten Vorkommnisse geordnet nebeneinander gestellt enthält. Man findet eine solche am Schlusse dieser Arbeit angefügt. In den einzelnen Profilen sind alle beim Vergleich in Betracht kommenden Momente möglichst berücksichtigt. Zur Erläuterung der Tabelle möge noch Folgendes hinzugefügt werden. In ganz Arabien, Aegypten, der Sinaihalbinsel und Syrien beginnt die Kreide, wie das überhaupt meistens bei grossen Transgressionen auf unser Erdrinde der Fall war, mit Ablagerungen von Sandsteinen vorwiegend dunkler Farbe. Kaum verständlich und einzig als Beispiel wäre es, dass das erste Sediment der gewaltigen zusammenhängenden Ablagerung der Kreideperiode des Orients ein Kalk sein sollte, nämlich der Glandarienkalk des Libanon von der Facies der Korallen- und Spongienkalke. Dass zwischen dieser letzteren Ablagerung und der der Sandsteine eine Unterbrechung stattfand, darauf weist auch der auffallend schnelle Uebergang von den Kalken in den Sandstein hin, den man im Salimathal beobachten kann, während diese cretaceischen Sandsteine nach oben erst durch ganz allmähliche Zwischenstufen wieder in massige Ru- disten-, seltener Korallenkalke übergehen. Die in den genannten Ländern weit verbreiteten Sandsteingebilde, welche RuUSSEGGER mit dem ein- heitlichen Namen „nubischer Sandstein“ belegte, scheinen, soweit sie wirklich cretaceisch sind, wenigstens in Vorderasien und in der arabischen Wüste Aegyptens, überall auch von gleichem Alter zu sein, nämlich cenoman. Von organischen Resten kennt man allerdings aus den genannten Gebieten nur fossile Hölzer im Wadi ‘Arabah in Aegypten und die reiche Fauna der Gastropoden- oder Trigonienzone von ‘Abeih im Libanon, deren cenomanes Alter wir erst später eingehender beleuchten wollen. Aber diese Sandsteine werden, wie LARTET nachgewiesen hat, von der arabischen Wüste im Osten des Nil an durch Palästina bis ins südliche Arabien überlagert von einem Complex von Mergeln und Kalken, in welchen sich überall die charakteristischen Leitfossilien des algerischen Cenomans gefunden haben wie Heterodiadema libycum, Holectypus excisus und cenomanensis, Goniopygus Menardi, Ostrea flabellata, *) Zeitschr. der Deutsch. geol. Gesellsch. 1887, p. 314. Blauckenhorn, Zur Geologie Syriens. 3 2. ae olisiponensis, Delettrei und africana, Vola quadricostata Sow. (non! GoLDpF.) etc. Nur in der libyschen Wüste- und Oberägypten scheint der Kreidesandstein nach ZITTEL bis in die Zeit des Senon hineinzureichen, da er direkt in die fossilreichen Schichten mit Exogyra Overwegi übergeht, welche ZırteL dem Danien oder oberen Senon zuweist. Ueber das Alter der ältesten petrefaktenführenden Zone Palästinas, der besonders im Osten des. Todten Meeres verbreiteten Mergel und Kalke mit Seeigeln und Austern, kann kaum ein Zweifel bestehen. Die Bedeutung der genannten Fossilien, namentlich des so charakteristischen und leicht kenntlicheu Heterodiadema libycum, über dessen richtige Bestimmung kein Zweifel besteht, als Leitfossilien des afrika- nischen Cenomans ist bekannt. Als einzige Fossilien, welche auf höhere Stufen hinweisen könnten, werden aus denselben Schichten von LartEr angeführt: 1) Hemiaster Fourneli von verschiedenen Punkten stets aus den unteren Mergeln oder Kalken zuweilen aus derselben Schicht mit Heterodiadema libyceum zusammen*) (also nicht [!] aus höheren Horizonten wie Diener es darstellt); 2) Oyphosoma Delamarrei vom Djebel Harün (Hor in Idumaea) in Gesellschaft des Hemiaster Fourneli und einmal aus einem höheren Horizonte von ‘Ain Musa aber mit Ostrea flabellat« zusammen. Larrer hielt mit Corrzeau** im Gegensatz zu Prroy Hemiaster Fourneli für ein cenomanes Leitfossil und nahm daher keinen Anstand, die betreffenden, auch sonst als Cenoman charakterisierten Schichten und so auch die Kalke am Dj. Harün mit Z. Fourneli und (©. Delamarrei als Cenomankalke zu bezeichnen ***). Coguaxn führte beide Seeigelarten zusammen mit Holeetypus serialis aus seiner Etage Mornasien (Turon) in der Provinz Constantine auf. Prrox, der die Berechtigung dieser Etage bezweifelt, erklärt die genannten Seeigel namentlich Cyphosoma Delamarrei und Holectypus serialis für entschieden senon. Die von LARrTET in Palästina gesammelten und als HM. Fourneli angegebenen Seeigel hielt übrigens Prrox grösstentheils für Hemtaster balnensis Coq., der in Algerien allerdings sich nur im Cenoman, hier aber sehr häufig findet. Dieser A. batnensis steht, wie ein sorgfältiger Ver- gleich lehrt, den syrischen Formen immer noch näher als der typische A. Fourneli Destu. des Senon. Die Schwierigkeit, schon diese beiden in so verschiedenen Niveaus auftretenden, nahe verwandten und zugleich sehr veränderlichen HZemiaster-Arten von einander zu halten, wird noch erhöht durch den Umstand, dass, ausser diesen beiden Typen, in der Gruppe von Seeigeln, welche früher meist als Hemiaster oder Periaster Fourneli galten oder irrthümlich diesen Namen erhielten, allmählich noch eine ganze Reihe von Arten unterschieden wurden, darunter mehrere des Cenomans. Bei der grossen Variabilität dieser einzelnen Hemzraster- Arten, die sich auf Cenoman, Turon und Senon vertheilen, wird die Bedeutung derselben als unverkennbare Leitfossilien von be- stimmten Niveaus sehr abgeschwächt. Nach meinen eigenen Vergleichsstudien bin ich am meisten geneigt, dıe Larrerschen He- miasterformen sowohl von HA. Fourneli als von H. batnensis als besondere syrische Art zu trennen, die eine Art Zwischenstellung zwischen beiden einnimmt, und dieselbe mit H. Sauleyanus d’Ore. des Libanon zu vereinigen, Was die palästinensischen Cyphosomen betrifft, so zeigen sie nach Larrrıs eigenen Bemerkungen) und seinen Ab- bildungen so wesentliche Abweichungen von ©. Delamarrei Desu.*}) von Biskra in Algerien, dass eine Trennung als besondere Art auch hier unumgänglich erscheint. Die in der Tabelle mehrfach genannte Vola quadricostata entspricht der Leitmuschel des englischen Upper Greensand, für welche dieser Name von SOWERBY zuerst gewählt wurde, ferner der Janira tricostata CoquanD (non (!) BAYLE) oder Janira Coquandi PERON des algerischen Rotomagien und der Vola quadri- costata STOLICZKA der indischen Ootatoorgroup. Sie darf aber nicht werwechselt werden mit Peeten quadricostatus GoLpr. (— Neithea quadrieostata BroXN, Janira qu. A’ORBIGNY, ZImTEL, GEINITZ etc.), welche dem Senon eigenthümlich ist. Von ihr unterscheidet sie sich auffallend durch das starke Heırvortreten der mittleren unter den drei Zwischenrippen. Auf die senone Art wurde der Sowersy’sche Name irrthümlich über- *) Vergl. das Profil von ‘Ain Musa bei Larrer: Explor. geol. de la Mer Morte, de la Palestine et de I’Idumee. 1874 p. 62 und in Tabelle I dieser Arbeit. **) Öorrsau: Sur les &chinides foss. rec. par. M. Larrer en Syrie et en Idume&e (Bull. soc. g&ol. de France. 2 ser., tome XXVI 1868—69 p. 533). ARTE ler 7) Larzer, ], c. p. 156, t. 14, f. IM. *+) Desmayes in Fourser: Richesse miner. de l’Algerie 1849 p. 373, t. 18, f. 43—44. — Desor: Synopsis des echinides 1858, p. 90, t. 15 f. 5. — d’Oreıcyy, Terr. cret. VII p. 388, t. 1140 und 1141, f. 1—3. oe tragen und muss daher durch einen passenderen: Vola regularis Scuuoru, (1813) sp. ersetzt werden *). Larrer führte die syrische Form als Janira trieostata auf; aber der eigentliche Peeten trieostatus Bayır aus dem Senon Algeriens, für welchen Bayız noch vor Coquanp den Namen schuf, hat nur zwei Zwischenrippen. Von Ammoniten ist in dieser typischen Cenomanzone beachtenswerth das Auftreten der Gattung Buchiceras (D. Vibrayeanus d’ORB. und ef. Fwaldi v. Buch) in der arabischen Wüste und am Sinai. Am- moniles Mantelli Sow. scheint nach den vorliegenden Angaben in den oberen an Austern reichen Regionen dieser Zone einen bestimmten Horizont einzuhalten. Schon unterhalb des letzteren gegen die Basis der Cenomanmergel finden wir am Kloster St. Paul in Aegypten Rudisten vor, Sphaerulites Schweinfurti ZirreL, die in der Kreidescholle westlich der Pyramiden von Gizeh zwei getrennte weisse Kalkbänke in der Mitte der typischen Cenomanzone einnehmen. In Pa- lästina ist ein dem entsprechendes Vorkommen von Rudisten nicht bekannt. Der Hauptrudistenhorizont liegt höher über den typischen Cenomanschichten und ist auch ziemlich constant. Es sind weisse oder graue, compakte, zuweilen auch feuersteinführende Kalke und Marmore mit nur gelegentlich anzutreffender Rudisten- und Nerineenfauna. Im Vergleich zu den gleichzeitigen Rudisten- kalken Südeuropas und des Libanon zeigen sie sich schwach entwickelt. Aus diesen Kalken werden von bekannten Formen genannt: A Hippurites cornu vaccinum \ a ö e organisans / nach VAILLANT. Tadiolites ef. cornupastoris nach SCHWEINFURTH, Sphaerulites cf. Morton! nach FRAas, Linthia oblonga WORBIGNY vom Djebel Ghärib in der arabischen Kette Aegyptens (sonst bekannt im Unterturon Algeriens), Galerites albogalerus nach Fraas, Nerinea gemmifera nach LARTET und NÖTLING. Nerinea cf. Fleuriausa nach FRAAS. Alle diese Namen weisen auf Turon hin und in der That könnten diese Schichten als ein Aequivalent des europäischen und algerischen Turons angesehen werden. Freilich dringen noch einige cenomane Typen in die unteren Schichten dieser Zone ein, wie Discoidea eylindrica? nach FRAAS, Ostrea olisiponensis und flabellata nach LARrTET. NÖTLInG hat die Rudistenkalke ganz Syriens in zwei selbstständige Zonen einzutheilen versucht, in eine untere des Radiolites syriacus CONXR. und eine obere des Plleolus Oliphanti NöTL. Diese Zweitheilung ist weder in Palästina noch im übrigen Syrien durchführbar. Die Entwiekelung der Rudistenzone bald mehr als Marmore und körnige, dolomitische Kalke mit Nerineen, bald als echte Rudistenbänke oder versteinerungs- leere Plattenkalke, Kieselkalke und Feuersteinlagen wechselt vertikal wie horizontal ungemein. Auf den petrographischen Unterschied scheint übrigens NörLıng auch weniger Gewicht zu legen, da er l. ce. p. 344 selbst bemerkt: Die Kalke und Dolomite der Stufe des Prleolus Oliphanti „gleichen den Radiolitenkalken so sehr, dass es ausserordentlich schwer hält, sie davon zu unterscheiden“. In der Fauna kann ich ebensowenig innerhalb der Rudistenzone einen durchgreifenden Gegensatz wahrnehmen. Die Fossilienlisten, die NÖTLInG p. 843 und 844 gibt, lassen denselben abgesehen von lokalen und faciellen Verschiedenheiten teen jener gigantischen Prleolusart am Karmel) keineswegs hervortreten. Der Hippuriüles syriacus CONRAD et FRrAAS, den NörLınG als Leitfossil seiner unteren Zone nennt, ist ausser- halb der Jerusalemer Gegend mit Sicherheit gar nicht bekannt. Denn was NÖTLING als Radiolites syriacus *) In der Nomenklatur schliesse ich mich hier an Sroriczka und Coquvann (Etudes suppl. sur la Pal. alg. faisant suite ä la Deser. geol. et pal. de la region sud de la prov. de Constantine. Bull. de l’Acad. d’Hippone. Bone 1880 p. 390-392) an, 3* NO Coxr. vom Libanon anführt, ist, wie ich mich in seiner Sammlung überzeugte, ein gänzlich davon ver- schiedener Rudist (= Sphaerulites Sauvagesi d’HOMBRE FıRrMAs), der damit nicht verwechselt werden darf. Der Pileolus Oliphanti NöTL. andererseits ist bis jetzt nur vom Karmelgebirge bekannt und auch noch gar nicht beschrieben. Er ist also vorläufig noch weniger zum Leitfossil geeignet. Im Uebrigen aber ist die Fauna ziemlich einheitlich. Rudisten kommen im Nerineenkalk, Nerineen im typischen Rudistenkalk vor. Man hat es mit zwei jeweilig vorherrschenden Facies zu thun, der Rudisten- und Gastropodenfacies, welche nicht allein horizontal, sondern auch vertikal ohne Regel abwechseln können. Nur in Jerusalem hat FRAAS eine untere Partie von Hippuritenkalken (Melekeh) und eine obere als „Nerineenmarmor“ (Missih) unter- schieden, doch sind Hippuritenbänke auch in der oberen Partie mehrfach vorhanden. In Aegypten gibt SCHWEINFURTH an den Pyramiden von Gizeh einen Kalk mit Nerineen und Actaeonellen gerade unter dem Hauptrudistenhorizont an. Im Libanon werden wir später sehen, dass Rudistenschichten nicht nur unter den Nerineen-reichen Schichten, sondern hauptsächlich über denselben folgen. Am interessantesten ist in Palästina die über den Rudistenkalken folgende zuweilen mächtige Reihe gelblicher oder weisser Mergelkalke oder Mergel, und zwar durch ihre eigenartige Mischfauna, welche einen Uebergang nicht wie man erwarten sollte, vom Turon zum Senon, sondern direkt vom Cenoman ins Senon uns vor Augen führt. Der obere Theil dieses Mergeleomplexes (die Kreide von Mär Säba) enthält meist eine Fauna von entschieden senonem Gepräge, im unteren aber vermischen sich mit senonen Typen cenomane Formen, theils die gleichen, welche man schon im typischen (tieferen) Cenoman Syriens vorfindet, theils andere, welche dort fehlen, aber ebenso für Cenoman charakteristisch sind, namentlich Ammoniten. Bei der Wichtigkeit, welche dieser Uebergangszone von weissen Kreidemergeln und Kalken zukommt, wollen wir das Auftreten derselben, speciell desjenigen Theiles, wo die cenomanen Typen noch vor den senonen vorherrschen, im Einzelnen verfolgen, soweit es die Nachrichten gestatten. Aus Aegypten ist uns noch kein Aequivalent dieser ganzen Zone bekannt, wenn wir nicht die Schichten £ in SCHWEINFURTHS Profil westlich der Pyramiden von Gizeh mit Hemiaster, Seeigelstacheln und kleinen Krebsscheeren etwa als solches ansehen wollen. Die erste sichere Kunde vom Vorkommen lichter Kreidemergel „in oberen Horizonten der mittlereu Kreide“ erhalten wir durch LARTET aus der Umgegend von Kerak östlich vom Todten Meere. Dort sah LARTET unter der eigentlichen Feuersteinkreide Schichten von weisser Kreide, erfüllt von mikroskopischen Foraminiferen. In dem unteren Theil derselben sammelte er (?) Hemiaster Vignesi Bivalven, einen Ammo- niten, den er ebenso wie auch PERON für A. teranus RÖMER hält, und Fischschuppen. Genannte Ammonitenart tritt sonst nur gewöhnlich nur in Senonschichten auf und zwar in den untersten, dem Santonien, in Deutschland in der Zone der Emscher Mergel, welche Schtürrr als selbstständiges Glied zwischen Turon und Senon einschob. Nach Larter (l. ec. p. 72) und Dieser *) wäre der Ammonit von Kerak möglicherweise identisch mit dem Fraasschen A. Zyelli **) aus dem Kakühlegesteine von Jerusalem. Dies ist nach Diesers späterer Untersuchung eine mit A. Lyelli des Gault verwandte Acanthocerasart. Larrer ***) glaubt bestimmt, dass die betreffenden Schichten von Kerak, die er p. 113 als „obere Horizonte der mittleren Kreide“ bezeichnet, dem Ammonitenhorizont von Jerusalem entsprechen. Leider lässt weder der Text noch die Abbildung des Ammonitenfragments [Seitenansicht] bei Larrer ersehen, ob die Mitte der Siphonalseite einen Kiel trägt oder eine unpaarige Knotenreihe, in welch’ letzterem Falle man es allerdings wie bei den von Fraas beschriebenen Exemplaren keinenfalls mit einer Schloenbachia (texana), sondern mit einem Acanthoceras zu thun hätte. Derselbe würde dann ausser an den Ammoniten vom Oelberg bei Jerusalem auch etwas an A. safedensis Cosr. aus der senonen Feuersteinkreide von Galiläa erinnern, ebenfalls wie es scheint einen Acanthoceras. *) Diener, Ueber einige Cephal. aus der Kreide von Jerusalem. Verhandl. der k. k. geol. Reichsanstalt Wien. 1887, p. 254. Anm. 1. **) Fraas, Geologisches aus dem Orient. I. p. 103, *#*) Larter, La Mer Morte. p. 72. Anm. 1. Aus dem Gesagten lässt sich noch keine Sicherheit bezüglich des Alters des Ammoniten von Kerak gewinnen, doch spricht alles in allem, so auch das Auftreten von Fischresten immerhin mehr dafür, dass die Schichten schon dem unteren Senon angehören, einer Altersstufe, die wir später in den mittleren und oberen Lagen des Kaktıhle am Oelberg wiedererkennen werden. Einem zweifellos senonen Ammonitenhorizont an der Basis des Senons begegnen wir gar nicht weit von obigem Fundort am Djebel Schihan östlich vom Todten Meere. Es ist ein gelblicher Kalk mit Foraminiferen. Hemiaster Luynesi, Plicatula Flattersi und Ostrea cf. semiplana, Ammonites sp. Protocardia moabitica, Ostrea semiplana und Plicatula Flattersi sind zwei charakteristische Fossilien des algerischen San- tonien (Untersenon). Ueber dieser Schicht folgt eine mächtige Reihe von lichten Kreidekalken und Mergeln, wechselnd mit dicken, schwarzen Feuersteinbänken; unter ihr aber tritt ein weisslicher, dünngeschichteter Kalk auf. Diese tiefere Schicht scheint am Wadi Modjib und Wadi Zerka Main mit einem weisslichen Mergel mit Bivalven, besonders Pholadomya Luynesi zu correspondieren, welcher dort über diekbankigen, grauen, compakten Kalken, dem Aequivalent der oberen Rudistenkalke benachbarter Orte, lieg. Am Wadi Zerka Main schieben sich noch Plattenkalke unter den Pholadomyenmergeln ein. Diese Art, Pol. Luynesi LART. glaube ich in gewissen Pholadomyen aus den Mergeln der Buchiceraszone von Hasbeia am Hermon wieder- erkannt zu haben, also aus einer Zone, welche, wie ich später zeigen werde, direkt mit dem unteren, an Seeigeln und Austern reichen Cenoman Palästinas correspondiert. Bei ‘Ain Müsa am Berge Nebo folgt über dem grauen Rudistenkalk gelblicher Kalk mit Uyphosoma sp. (= Ü. Delamarrer (?) Larr.) und Ostrea flabellata, letztere eine typische Cenomanform; dann dünnge- schichtete gelbe Mergel ohne Versteinerungen. Für das weitere Ostjordanland fehlt uns leider ein zusammenhängendes Profil der praesenonen Kreide und wir sind auf zerstreute Notizen angewiesen, daher das Niveau der einzelnen Petrefaktenvorkommnisse nur ungefähr vermuthet werden kann. Zwischen Süf und Djerasch gibt LARTET*) das Vorkommen eines gelblich weissen Mergels an, der vielleicht (!) dem in Rede stehenden Horizont des obersten Cenomanturons, den wir nach dem Vorgange von FraAs**) als Pholadomyenmergei bezeichnen können, entspricht. Seine Fauna besteht aus Foraminiferen: Hemiaster cf. Chauveneti PERON et GAUTH. Protocardia moabitiea LART. Ostrea flabellata Venus sp. Vola Dutrugei Coa.? Pholadomya Vignesi LART. Cardium syriacum ÜONR. Dem gleichen Niveau scheint eine Fauna entnommen zu sein, welche Missionar ZELLER am Djebel Osha bei Es-Salt, dem alten Ramoth Gilead in einem gelblich-weissen Kalkmergel sammelte: Nucula cf. Cornoueliana, | Venus syriaca, Protocardia moabilica, sehr häufig, Pholadomya Vignesi sehr häufig, Uytherea syriaca, Acanthoceras harpax. Ob diese Suite von Petrefakten, welche im Stuttgarter Naturalienkabinet aufbewahrt ist, auch voll- ständig einer Schicht entstammt, weiss ich natürlich nicht; jedenfalls lässt die bei allen gleiche Gesteinsart die Möglichkeit einer solchen Annahme zu. Hemiaster Chauveneli, Vola Dutrugei sind Formen des Cenomans von Batna, Setif und Tenukla in Algerien, wo sie zusammen mit Ammonites rolomagensis etc. vorkommen. *) LARTET, p. 60. **) Fraas, Geologisches aus dem Libanon 1878, p. 351. | DD De Von Acanthoceras harpax Stot. liegen drei Exemplare vor, darunter eins ausgezeichnet erhalten. Diesem sitzt eine Prolocardia moabitica Larr. et NöTL. auf, als Beweis der Zugehörigkeit dieser Art zur selben Schicht. Genannter Ammonit ist eine vorderindische Form mit der meiner Ansicht nach A. rotomagensi s STOLICZKA (non BRONGN.) untrennbar verbunden ist und direkt zu einer Art vereinigt werden muss. Sein Hauptlager hat er in Südindien in der Ootatoorgroup, die dem europäischen Cenoman gleichgestellt wird ; doch sei hier gleich hervorgehoben, dass im Gegensatz zu dem Verhalten des echten A. rotomagensis BRONGN. in Europa der A. rotomagensis STOL. in Indien in vereinzelten Exemplaren auch in höhere Horizonte hinauf- zugehen scheint, nämlich in die Trichonopoly group (= Turon*). Wir haben in unserem Pholadomyenmergel also eine Fauna von mikroskopischen Foraminiferen, Hemiastern, Austern, Volen, Bivalvensteinkernen der Gattungen Venus, Oytherea, Cardium, Protocardia, Phola- domya und von Ammoniten der Gattung Acanthoceras und diese Fauna werden wir theilweise auch im Westjordanland, ja im nördlichen Libanon wiederkehren sehen, theils in jenem Kreidemergelhorizont über den Rudistenkalken, theils in letzteren selbst. Auf der Westseite des Todten Meeres wird bei ‘Ain Sebbeh ein grauer, compakter, oft dolomitischer Kalk von beträchtlicher Mächtigkeit und Verbreitung, den man berechtigt ist, den höheren Rudistenkalken zu parallelisieren, überlagert von weisslicher Foraminiferenkreide mit Bänken von einer Auster, die der Gryphaea vesicularis sehr nahe steht, speciell der Varietät der chloritischen Kreide, und die LARTET Osirea vesieularis v. Judaica genannt hat. Ihr ist beigesellt O. canaliculata Sow., d’OrB., eine Art, deren Verbrei- tung in anderen Ländern allerdings vom Aptien bis in das Senon nachgewiesen ist, die aber doch mit Vor- liebe im Cenoman und Turon ihr Lager hat, in Indien nur in der Ootatorogroup. Zwischen ‘Ain el-Feschkah und Nebi Müsa führen dieselben weisslichen, weichen Kreidemergel, auch graue Feuersteine. Die mächtigste Entwickelung erreichen diese Schichten bei Jerusalem als sogenannter Kakühle. Ueber den Hippuriten- und Nerineenkalken und Marmoren wiederholt sich zunächst der Plattenkalk des Wadi Zerka Main, dann folgt milder Kreidekalk, der die meisten Plateauhöhen um Jerusalem einnimmt. „Das Gestein ist durch Eisenverbindungen oft gelblich oder rosenroth gefärbt. Es wechseln mit einander härtere und mildere Schichten“ ab. Dieser Kakühle ist paläontologisch interessant durch seine reiche Ammonitenfauna von meist neuen Arten der Gattungen Acanthoceras, Schloenbachia, Hoplites und Placenticeras, welche neuer- dings DIESER einer genaueren Untersuchung unterzogen hat. Einem tieferen Horizont innerhalb des Kakühle von hartem röthlichem oder grauem Kalkstein, der besonders westlich von Jerusalem an der Jaffastrasse und beim Kreuzkloster entwickelt ist, dürften angehören: Acanthoceras rolomagense BRONGN. nach FrAASs’, DIENERS und NEUMAYERS Bestimmung””*), vom Kreuz- kloster und vor dem Thore an der Jaffastrasse. Hoplites n. sp. ind. aus der Gruppe des MH. fisstcostatus Pr. (= Ammonites fissicostalus FRAAS); zwischen Jerusalem und Djezzin. . Schloenbachia n. sp. ind. (= 4A. varians FRAAS); Jerusalem. Aus weissen, weichen, mergeligen z. Th. höheren Lagen des Kaküıhle, namentlich im Osten von Jerusalem am Oelberg und Bethanien stammen: Placenticeras n. sp. ind. aff. P. memoria Schloenbachi LauBE et Brup. (= Amm. bicurvatus |MıcH.] FrAAS); zwischen Oelberg und Bethanien. Sehloenbachia n. sp. ind. (= 4. rostratus |Sow.] FraAs); vom Oelberg und Berg des bösen Rats. Schloenbachia ef. triearinata WORre., die dem oberen Turon und Senon eigenthümlich ist; Fundort nicht angegeben, vermuthlich derselbe, wie der des Amm. Goliath, zu dem FraAs das Exemplar gestellt hatte. *) SroLıczka, Cret. Cephal. of South. India, p. 70. **) Dıexer, Ueber einige Ceph, aus der Kreide von Jerusalem. (Verh. der geol. Reichsanst Wien 1887 p. 252. *+*) Vergl im paläont. Theil dieser Arbeit. ee Acanthoceras sp. (= Amm. rusticus |Sow.| FrAAS); Steinbruch am Fussweg Jerusalem-Bethanien und an der Ostseite des Oelbergs. Acanthoceras n. sp. aus der Gruppe des A. Lyelli Leyı., Leitfossil des Gault (= Amm. Lyelli Y'RAAS). Das Exemplar hält nach Diener im allgemeinen Habitus die Mitte zwischen A. Zyelli und rolo- magensis, weist also in jedem Falle auf mittlere Kreide hin; vom Oelberg. Ammoniles Goliath FraAs: Aus dem Orient I, p. 249, t. 4, f. 18 ab; vom Oelberg. Ammonites sp. (= 4A. Mantelli (Sow.) FraAs p. 194, 201, 204, 250); Berg des bösen Raths. Es geht aus der ganzen Darstellung von FRAAS*) und LARTET hervor, dass der Horizont des Amm. rotomagensis mit tieferen Lagen des Kakühle ident ist, nicht etwa noch unter die Hippuritenkalke reicht. Fraas spricht immer nur von einer Hauptammonitenzone, dem „milden Kreidekalk von Jerusalem“. Auf p. 201 heisst es: „Hiermit“ (d. h. beim Hinaufsteigen über die Hippuritenkalke und den Plattenkalk) „erst ist die Zone von Rouen, der eigentliche Grünsand oder die chloritische Kreide erreicht: die Zone des Amm. varians, Mantelli u. s. w., über welche gar kein Zweifel bestehen kann.“ Die genannten A. Mantelli (2) und varians (?2) aber finden sich nach FraAs p. 194 und 247 „in Gesellschaft des 4. Rhotomagensis bei Jeru- salem“ resp. Djezzin. Also rührt aueh das von RortH am Kreuzeskloster bei Jerusalem gefundene Ammoniten- exemplar, dessen Zugehörigkeit zum echten A. rofomagensis nicht allein von FrAAs, sondern auch von DIENER und NEUMAYR nach stattgehabter Untersuchung als zweifellos anerkannt wurde, jedenfalls aus dem Kakühle über dem Rudistenkalke her, wo er sein Lager nur wenig tiefer als A. rustieus (?) FrAaAs und rostratus (?) Fraas einnimmt. Da demnach jene Kalke am Kreuzeskloster noch zum Kakühle gehören, so würde vor- ausgesetzt, dass A. rolomagensts absolut beweisend für Cenoman ist, wie DIENER hervorhebt, damit wohl die grössere Hälfte der Kreideablagerungen, welche das Gebirge Juda zusammensetzen, dem Cenoman zu- fallen, natürlich einschliesslich der Hippuritenkalke mit ihrem turonen Charakter. Die in meiner Tabelle angegebene Schichtenfolge in der Gegend von Jerusalem ist auch neuerdings durch vom RATHS**) authentische Beobachtungen im Wesentlichen bestätigt worden. Die Einheitlichkeit und relative Lage des Ammonitenhorizontes sind hier deshalb besonders betont worden, weil Herr Dr. DIExER”**), der persönlich Jerusalem nicht besuchte, augenscheinlich um nicht das Turon in Judäa ganz ohne Vertretung zu lassen, in seiner „Tabelle über die Entwickelung des Kreidesystems in Syrien, Palästina, der arabischen und libyschen Wüste“ den Ammonitenhorizont von Jerusalem unter die faunistisch dem Turon näherstehenden Rudistenkalke gesetzt hat. Er hat es auf diese Weise vermieden, die letzten Consequenzen aus seiner eigenen Beweisführung, betreffend das palästinensische Cenoman, zu ziehen. Wenn man den Charakter der verschiedenen Faunen ins Auge fasst, würde die von DIENER ange- nommene Aufeinanderfolge der Schichten wohl natürlicher erscheinen als die thatsächlichen Verhältnisse, Aber es dürfen und können nicht nach paläontologischen Anhaltspunkten allein Profile construirt werden; denn nur allzu oft steht eine thatsächliche lokale Schichtenfolge in (scheinbarem) Widerspruch mit dem zu erwartenden oder an anderen Orten beobachteten Gang in der Entwickelung der Thier- und Pflanzenwelt. Deshalb kommt dem vergleichenden Studium und der Bearbeitung des paläontologischen Materials in der Stratigraphie erst die zweite Rolle zu; die Hauptsache bleibt die Erkenntniss der wirklichen jeweiligen Reihenfolge der Schichten durch Profile, wie letztere uns für Judäa ja durch FraAs und LArTET genügend *) Geologisches aus dem Orient. Württemb. naturw. Jahresh. 1867 p. 194, 201. — Auf eine persönliche mündliche An- frage meinerseits bestätigte mir Herr Professor Fraas freundlichst noch einmal meine über das Lager der Ammoniten und die Schichtenfolge gewonnene Auffassung. **) vom Rarn, Palästina und Libanon, geologische Reiseskizze (Verh. des naturh. Ver. d. preuss, Rheinl, u. Westf. 1881. Correspondenzblatt und Sitzungsber. der Niederrhein. Ges. f. Natur- und Heilkunde). ***) Libanon, p. 45 und Zeitschr. der Deutsch. geol. Ges. 1887, p. 342. geliefert worden sind. Die einzelnen Faunen bestimmter Schichten allein zeigen mit Sicherheit bloss die jedesmalige Facies an. Aus diesen Gründen kann ich, solange bis keine neueren auf direkter Beobachtung beruhenden Be- richtigungen vorliegen, wegen der auffallenden Faunenfolge allein mich nicht veranlasst sehen, an den Angaben von FRAAS und LARTET zu zweifeln. Die Verschiedenheit des Gesteinsmaterials, aus welchem die fossilen Ammoniten von Jerusalem bestehen, worauf DIENER hinweist, erklärt sich genügend durch den erwähnten Wechsel in der Härte und Farbe innerhalb des Kakühle selbst. Die Schlüsse, die sich aus den angeführten auffälligen, vorläufig nicht wegzuleugnenden Thatsachen ergeben, sind folgende: Bisher hat Ammonites rolomagensis für das typischste Leitfossil des Cenomans ge- golten. Entweder muss man von jetzt an sein Vorkommen ganz entsprechend dem des nahe verwandten A. harpaxz (= A. rotomagensis SroL.) auch im Turon zulassen oder die selbstständige Existenz der Turon- etage speciell für Judäa oder womöglich ganz Syrien leugnen respektive dieselbe dort als Unterabtheilung oder besondere Facies des (oberen) Cenomans oder der chloritischen Kreide betrachten. Für die letzte Auf- fassung spricht der Umstand, dass auch andere Cenomanfossilien innerhalb wie oberhalb der turonartigen Schichtenreihen sich einstellen. Wir haben nun noch der Fauna der Bivalven und Gastropoden im Kreidekalk von Jerusalem zu gedenken. Eine Sichtung der Arten nach verschiedenen Niveaus ist bis jetzt leider unmöglich. Wieder treffen wir sowohl cenomane als senone Formen an, doch sind die letzteren vorherrschend. Offenbar stammt der grössere Theil der Bivalven, besonders die von ANDERSON gesammelten, aus höheren Niveaus, während der cenomane Hauptammonitenhorizont nach LArrET mehr an der Basis der Kreidekalke liegt. Nach An- DERSON*) und FrAAS mache ich folgende Fossilien namhaft, die sämmtlich um Jerusalem, aller Wahrschein- lichkeit nach im Kreidekalk gesammelt sind: Nueula erebrilineata CosR., nach AxD. Roudairia Drin (= Opis undatus CoXR.); n. AND. Astarle formosa d’ORrB.; nach FRAAS. Gryphaea vesieularis; nach FRAAS. Peeten delumbis CoNR.; nach ANDERSON. Vola quadricostala Sow.?; nach FRAAS. Plicahla aspera Sow. (? = P. Flattersi LarT.); | Protocardia hillana (v. moabitica LaRrT.), n. FRAAS. nach Fraas. | Orassalella Rothi FRraas. Macrodon (Cueullaca) parallela CosR. sp. (= Arca | Pholadomya Vignesi (= P. fabrina FrAASs); n. F. securis d’ORB. FRAAS); nach AnD. | Corbula striatula Sow.; n. FRAAS. Leda (Nucula) perdita CoNR. sp.; n. AND. | Rostellaria sp.; n. AND. Hierunter würden die Namen: Vola quadricostata Sow., Arca securis, Aslarle formosa, Protocardia hillana, Pholadomya Vignesi und Corbula striatula wehr auf Cenoman oder oberen Grünsand hindeuten, die übrigen, speciell Gryphaea vesicnlaris und Roudairia Drui auf Senon. Die Gryphaeen stammen auch aus den höheren (senonen) Lagen des Oelbergs, wo sich in der Kreide schon Feuersteinbänke einstellen. Von der Höhe des vorletzten Passes westlich Jerusalem bei Nebi Samwil gibt Fraas „Janira quadrieostata d’ORB." an. Diese senone Art, welche unter dem besseren Namen Vola regularis Scuuork. sp. von der eigentlichen Vola quadrieostata Sow. zu trennen ist, wird sonst (von Larıkr) aus Palästina oder Mittelsyrien nirgends genannt. Ich vermuthe daher, dass es sich um die häufige Cenomanform Vola quadrieostata Sow. (= Janira quadrieostata Cog. et Larter) handelt. Protocardia moabitica ist speciell in dieser Zone der Kreidekalke an der Grenze von Cenoman und Senon sehr verbreitet, aber sie kann doch nicht als Leitfossil gelten. Vielmehr ist es eine für die Facies weisser Kreidekalke und Mergel innerhalb der ganzen Oberen Kreide Palästinas charakteristische Form der P. hillana, die übrigens von dieser kaum zu trennen ist. Im Moabiter- lande bei Kerak und am Zeıka Main findet sie sich in typischem tieferem austernreichem Uenoman, an anderen Stellen Palästinas, so im Karmelgebirge, in zweifellosem Senon. *) AnpEnson, Geol, Reconn. of parts of the Holy Land. (Lyxcu, Off. Report of the U. St. Exped. p. 157). — DD — er Pholadomya Vignesi (= P. fabrina Fraas I, p. 238) ist als Begleiter der Ammoniten schon wichtiger. Wir finden sie ausserhalb dieses Horizonts in Syrien nur in tieferen Schichten. Für die bisher geschilderten so eigenartigen Verhältnisse in der Entwicklung der Oberen Kreide Palästinas ist die Erklärung unschwer zu finden. Dass gerade das Turon in Palästina am schwächsten ent- wickelt ist, seine Selbstständigkeit als Zwischenglied zwischen den benachbarten Stufen Cenoman und Senon fast eingebüsst hat und förmlich als Unterabtheilung in das mächtige Cenoman aufgeht, erscheint bei dieser Stufe des cretaceischen Systems am wenigsten auffällig, insofern dieselbe in der Mittelmeerregion, Südeuropa und Afrika, von allen Kreidestufen relativ am wenigsten durch eine reiche eigene Fauna charakterisiert ist und auch in der Regel geringere Mächtigkeit besitzt als das Cenoman und Senon. Die Gosauschichten, welche man so lange als echte Vertreter des Turons ansah, sind, wie DIENER neuerdings nochmals gebührend hervorhob, nach dem heutigen Stand der Kenntnisse mit grösserem Recht als senone Schichten zu prokla- mieren. Von alpinen petrefaktenführenden Schichten kann in den Nordalpen mit Sicherheit nur das oberste Glied der Seewenschichten, die Hohenemser Schichten, in den Südalpen ein kleiner Theil der Rudistenkalke und die grössere Hälfte der Scagliaschichten als Vertretung des Turon aufgefasst werden. In Algerien spielt das Turon, vorherrschend Rudistenkalke, von allen Kreidestufen die geringste Rolle in Mächtigkeit, Ver- breitung und besonders Fossilreichthum, ebenso in Aegypten. In Palästina kehrten gegen Ende der Turonzeit, d. h. nach Ablagerung der typisch-turonen Rudisten- kalke yor Beginn des eigentlichen Senon noch einmal dieselben äusseren Lebensbedingungen, dieselbe Mergel- facies, wie sie speciell im Osten des Todten Meeres und im Ostjordanland zur Cenomanzeit lange geherrscht, wieder. Da die Unterbrechung während der Ablagerung der meist wenig mächtigen, faciell verschiedenen Rudistenkalke zu kurz gewesen war, um die reiche Cenomanfauna ganz aussterben zu lassen, so konnte die- selbe von den für ihre Erhaltung geeigneten Stellen des Meeresgrundes aus bei Beginn der Kreidemergelzeit sich wieder in ihrem früheren Gebiete verbreiten. Dieser Thierwelt aber gesellten sich die neuen Formen des Senons hinzu, welche lebenskräftiger bald die alte Cenomanfauna vollständig verdrängten. Hieraus ergiebt sich auch, dass wenn man entsprechend der Eintheilung der Kreide in Europa eine Grenze zwischen Turon respective Cenomanturon und Senon ziehen will, dieselbe bei Jerusalem innerhalb des Kakühle oder milden Kreidekalkes zu legen ist, etwa direkt über dem Lager der entscheidenden Ce- nomanammoniten besonders des A. rotlomagensis. Da dieses Lager nach LARTET an der Basis des Kakühle liegen soll, so könnte sehr wohl ein gewisser Theil der Ammoniten z. B. Scehloenbachia ef. tricarinata und andere noch dem Senon zufallen. Ob eine schärfere Grenze bei Jerusalem überhaupt zu ziehen ist, müssen künftige Detailuntersuchungen lehren. Dem oberen, senonen Theil des Kreidemergels am Oelberge und Berg des Ärgernisses, in dem sich gegen die Spitze des Oelbergs und weiter im Osten von Jerusalem Feuersteinbänke einstellen, entspricht vollkommen die weisse Kreide von Mär Säba am Kidronthal, deren Fossilreichthum schon ANDERSONS Auf- merksamkeit erregte. In der folgenden Liste findet man kaum noch charakteristische Cenomantypen vor: Gryphaea vesicular?s. | Protocardia moabitica Larrt., NötL. (= Cardium Peeten delumbis CONR. bellum CoxR. —= Cardium hillanum FRAAS). Jnoceramen. ' Corbula striatula SoWw. Area cenomanensis d’ORp.(?!) nach FrAAS (= Ma- Crassatella syriaca CONR. crodon parallela CoNR. sp. nach LARTET). Dentalium sp. sp. Nueula erebrilineata COoNR. Scalarıa sp. Leda perdita CoNR. sp. Rostellaria? sp. Roudairia Drud (= Trigonia distans FraAas non Baculites anceps LaM., häufig. CoNR.). 4 Blanckenhorn, Zur Geologie Syriens. ar a Mit dieser Baculitenkreide von Mär Säba correspondiert paläontologisch an der Apostelquelle un- weit Nebi Müsa eine Bank gelblichen Grobkalkes, ganz erfüllt von Leda und anderen Fossilien, welche sich dort inmitten der feuersteinführenden Kreide vorfindet. Sie enthält: Ostrea vesicularis. ' Noeula erebrilineata COoNR. Macrodon (Cucullaea) parallela Cor. sp. af. se- | Crassatellen. curis LEYM. ' Dentalien Leda (Nucula) perdita CoNR. sp. ' Lamna-zähne. Die zuletzt besprochenen Vorkommnisse haben uns schon vollständig in die ziemlich ärmliche Senon- fauna eingeführt, die sich in ganz Palästina wiederholt. Wir sehen da hauptsächlich Gryphaea vesicularis, Inoceramen, Roudairien, eine ganze Reihe kleiner Bivalven und Gastropoden, ferner Dentalien, Ammoniten, Baculiten und Haifischzähne. Nur wenig ist noch zur Vervollständigung des Faunenbildes hinzuzufügen: Aus der Feuersteinkreide von Latrün im westlichen Judäa führt Fraas Ventrieulites angusiatus Röm. an. Bei ‘Ain Terabeh im Westen des Todten Meeres fand ANDERSON in einem grossen Feuerstein den Baculites syriacus COXR. Baculiten sah auch NÖTLING in seinen „obersenonen Hornsteinbänken.“ Fraglich ist dagegen, ob der Baculites asper Larrer dem Senon angehört. Larter fand ihn in einem grauen compakten marmorartigen Kalk, aus welchem der Querriegel an der höchsten Stelle des Wadi el-"Araba besteht, der die Wasserscheide bildet zwischen dem Golf von ‘Akabah und dem Todten Meer. Er vergleicht ihn mit B. asper Morrox aus der Oberen Kreide von Texas und hält ihn für nahe verwandt mit einem Baculiten aus der Kreide der Touraine. In Galiläa wurden von ANDERSON in der feuersteinführenden Senonkreide bei Säfed folgende Petre- fakten gesammelt: Gryphaea vesicularis, Dentalium sp. Pecten delumbis, Ammonites safedensis, Lueina safedensıs, Ancyloceras safedensis. Corbula striatula, Der angeführte Ammonit dürfte, nach Abbildung und Beschreibung zu urtheilen, ein Acanthoceras mit etwa 30—40 geraden, einfachen, breiten, stumpfen, vielknotigen Rippen, abgerundeter Externseite und einer Knotenreihe auf dem Sipho sein. Die Mollusken-Fauna ist innerhalb der Senonschichten Palästinas überall ungefähr dieselbe. Auf sie lässt sich schwerlich eine Gliederung des Senons stützen. Aber wir bemerken dafür in petrographischer Hinsicht einen gewissen Gegensatz zwischen zwei Zonen, der sehr oft, wenn auch nicht überall wiederkehrt. An der Basis befinden sich lichte feuersteinfreie Mergel und Kalke, gegen oben folgt in der Regel die typische Feuersteinkreide mit Schnüren von Flintknollen und ganzen oft mächtigen Hornsteinlagern. Die Farbe der Feuersteine ist bald grau, röthlich oder schwarz. Die untere Zone, welche man die Kreide von Mär Säba nennen kann, der auch die mittleren und oberen Lagen des Kakühle oder weichen Kreidekalkes von Jeru- salem zufallen, geht nach unten direkt in die obersten Cenomanturonmergel, den Horizont des A. roto- magensis über. In der unteren Zone finden sich an vielen Orten Ansammlungen von Fischresten, namentlich Haifisch- zähne, Fischschuppen, Coprolithen vor. Hier ist zweifelsohne der wichtigste Fischhorizont Palästinas. Auch die Fischzahnschichten vom Berg des bösen Raths (Abü Tör) bei Jerusalem möchte ich mit NÖTLING vor- läufig derselben Zone zutheilen, d. h. dem oberen Kakühle. Jedenfalls sehe ich bis jetzt keinen Grund dafür, sie wie DIENER für viel jünger als die bituminösen Schichten am Todten Meere, bei Nebi Müsa, und im Wadi ‘Arab im Djölän zu halten. Die Schilderung des für uns Wissenswerthen über die Ausbildung der Kreide im südlichen Syrien oder Palästina wäre hiermit beendet. Wir haben gesehen, dass Schichten von vorwiegend cenomanem Charakter im allgemeinen die grösste Rolle zufällt in der Zusammensetzung des ganzen Systems. Wir haben ferner gesehen, dass die Fauna dieser Schichten in keiner irgend wesentlichen Beziehung von der im süd- lichen Atlas, Aegypten, Arabien und dem südlichen Indien abweicht und wie diese einen grossen Reichthum an charakteristischen Seeigeln und Austern birgt. Es wird also Palästina, wie DIENER wieder hervorhob, mit vollem Recht in die afrikanische Provinz zur Cenomanzeit einbegriffen werden müssen. Ueber das Senon lässt sich in dieser Beziehung schwerer ein Urtheil gewinnen. Seine Fossilien- armuth steht allerdings an sich schon in einem Gegensatz zu afrikanischen Verhältnissen. Besonders ein Vergleich mit der Fauna des Senons der libyschen Wüste fällt sehr zu ungunsten des palästinensischen Senon aus. Die Osirea Overwegi, deren Schalen in der libyschen Wüste und Sahara oft meilenweit den Boden bedecken, ist in Palästina nicht bekannt. An Austern, den bezeichnenden Typen der afrikanischen Kreide- facies, fehlt es überhaupt sehr im Senon Palästinas im Gegensatz zum Cenoman daselbst. O. larva, welche in der arabischen Wüste Aegyptens noch häufig ist, scheint bloss bis in die Sinaihalbinsel zu reichen. Es fehlen die im aegyptischen und algerischen Senon häufigen Cephalopodenarten, besonders die der Gattung Buchiceras und Nautilus ganz. Die Klasse der Seeigel, so hervorragend durch ihre Artenzahl im algerischen Senon, scheint in Palästina bloss durch die Gattung Hemtaster vertreten. Nur eine charakteristische Art der Kreide der libyschen Wüste, Roudairia Drui, glaubte ich in der Fraasschen Sammlung von Palästina wieder- zuerkennen. Unter solchen Umständen darf ich mich wohl bezüglich des Senons in Palästina dem negativen Ausspruch DIENERS *) über die Verwandtschaft des mittelsyrischen Senon anschliessen und denselben auf Palästina ausdehnend dahin erweitern: „Die Entwiekelung der Senonkreide“ in Syrien „ist eine von den gleichaltrigen Bildungen der libyschen Wüste wesentlich verschiedene“ Die Frage bliebe bloss noch zu untersuchen, ob und inwieweit das Senon Syriens dem der libyschen Wüste auch wirklich gleichaltrig ist. Wenn wir entsprechend der Auffassung der französischen Geologen in Algerien das Senon in drei Theile gliedern, die übrigens nicht überall unterschieden werden können und sich wohl auch gegenseitig theil- weise vertreten mögen, das Santonien, Campanien und Dordonien oder Danien, so würden die fossilreichen Ablagerungen der libyschen Wüste nach ZITTEL sämmtlich der letzten obersten Abtheilung mit dem Leit- fossil Krogyra Overwegı angehören. In der arabischen Wüste in dem Profil am Kloster St. Anton scheint eine Vertretung des Campanien schon angedeutet. Ostrea larva, die dort mit 0. serrata und vesicularis auftritt, soll zwar in Tripolitanien in Gesellschaft der ©. Overwegi angetroffen sein, wird aber von COoQUAND ebenso wie vor allem O. vesieularis als Fossil des Campanien in Europa genannt. ©. Overzwegt bleibt hier im Osten Aegyptens bereits aus. Im Norden bei den Pyramiden von Gizeh lässt das SCHWEINFURTHsche Profil sogar die Stufe des Santonien aufs deutlichste erkennen, in der Schicht mit Ostrea acanthonata, Costei, Boucheroni und Plicatula Ferryi, sämmtlich ausgezeichneten Leitmuscheln des algerischen Santonien. Aus dem Senon der Sinaihalbinsel wird nur Ostrea larva genannt. In Palästina finden wir zunächst die deutlichsten Beweise vom Vorhandensein des Santonien bei Kerak und am Djebel Schihän, indem dort die Namen Osirea semiplana, Plicatula Flattersi, Ammonites texanus entschieden darauf verweisen. Aus dem Gestein der Ammoniten von Jerusalem ist an dieser Stelle des Vorkommens der Plcatwla aspera nach FraAs zu gedenken. Dem Campanien dürfte ebenfalls gerade bei Kerak ein Theil der Senon-Schichten entsprechen, da Ostrea Villei, ein höchst bezeichnendes Fossil, dort von LARTET mehrfach beobachtet wurde. Die Gryphaea vesicularis ist bei ihrer grossen Verbreitung und Variabilität als Leitfossil innerhalb des Senon schwieriger zu gebrauchen. Die Art kommt in allen drei Abtheilungen vor; der Typus, den wir allerdings in Palästina seltener antreffen, so in der unteren fischführenden Abtheilung des Senons im Adjlün, ist in der Regel auf das Campanien beschränkt. *) Libanon, p. 44. Be Roudairia Drwi und Baeulites amecpe sms der weisen Kvende won BEBL Fräse BaulBEnuErEuEnuEge Formen des Danien, jene in der libysehen Wüste, diese in Europa. Nach Allem wäre man berechtigt, in Palästins eine Vertretung aller drei Abtheilungen des Senon anzunehmen. Aber die einzelnen Abtheilungen sind auf eine relativ so geringe Mächtigkeit redueirt, so wenig durch Fossilien eharakterisirt und gegen einander abgeschlossen, dass sie kaum durchgehend von ein- ander getrennt werden können. wie das in Algerien der Fall ist. 2) Die Entwieklung der Oberen Kreide in Mittelsyrien. Setzen wir unsere Betrachtungen munmehr im Mittelsyrien, dem Libanon und Antilibanon, fort, so wird auch in tieferen Schichten in der Fzuna zuweilen ein Gegensatz zegen die afrikanische Faeies, anderer- seits zugleich eine Annäherung an die mediterrane oder alpine fühlbar. Man findet im Cemoman theils eine Vermischung von Elementen aus beiden klimatischen Zonen, theil= ein Abweehseln vom Sehiehten mit bald mehr europäischer, bald mehr afrikanischer auch indischer Fauna. Die (turouen?) Rudistenkalke kommen hier wieder mächtiger zur Geltung und zeigen eine normale Entwickelung. Bei dem Vergleich mit: Europa oder Afrıkz kommen sie insofern weniger in Betracht, als ja im der Entwiekelung des Turons zwischen der mediterranen und zfrikanischen Provinz kein wesentlieher Unterschied zu vermerken ist. Das Senon wird m Mittelsyrien abgesehen von der Fischfaunz noch ärmer an Fossilien als ın Palästma Am Südfusse des Hermon bei Medjdel esch-Schems konnte NörzLrse über den dertigen Jurz- bildungen, deren oberstes Glied der Glandarienkak bildet, folgende Sehiehten der Kreide unterseheiden: I) Sandsteinregion, 2) Stufe des Buchiceras syriacum, 3) Eigentliehe Radiolitenkalke. Die mittlere, petrefaktenführende Zone (2) führt nach seiner Sammlung folgende, von mir bestimmte Fossilien: Heterodiadema hkbyeum, Erogyra flabellata, Holeetypus Larteti, Buchiceras syriacum. Toxaster Dieneri, Hier kommt also Biuchiceras syriacum der wichtigste Ammonit der Iibanesischen Kreide, dem wir- hier zum ersten Male begegnen, im denselben Schiehten zusammen mit Heterodiadema libyeum vor; eine Thatsache, die besonders hervorgehoben zu werden verdient, da sie nur deutlich auf die Altersgleiehheit der unteren Seeizelzune in Palästina und Aegypten mit der Buchieeraszone hinweist. An der Westseite des Hermon sammelte Nöruise bei Hasbeia im Schichten, die er nach seinem Etiquetten al= Stufe des Buchicerns syrineum bezeichnet: Psendodiadema libanotieum, Protocardia hillana (typiea), Toxester Dieneri, zahlreiche Exemplare. Cyiherea obruta, E = r. alta, Pholadonya ef. ligeriensis, Vola quwinquecostata v. syriaea, = Sp. Pinma eretacea, Ceromya sinuaia, Area bhamdunensiz, Natien syriaca. Nueula parallela, Die Dissersche Fossiliensammlung von Hasbeiz, der wir sehon oben gedachten, enthält: Pseudodiadema hihanotieum. Anomia 3P. Diplopodia hermonensis, Cardia lacunar, Ostres flabellata, Proiocardia hillana (typiea), Cytherea obrula, Liopistha libanotitca, Venus ef. syriaca, Natica cf. bulimoides, Pholadomya Vignest, Pterodonla ovata, > Lutynesi, Cancellaria ? petrosa. is cf. ligeriensis, | Abgesehen von der von mir constatierten übereinstimmenden Erhaltungsart und Gesteinsbeschaffenheit weist auch ein Vergleich dieser beiden Listen der NörLin@schen und DiEx£rschen Sammlung auf dieselben Schichten in der Umgegend von Hasbeia hin und es ergibt sich durch ihre Summirung schon ein Bild der Fauna der Zone des Buchiceras syriacum. Wir sehen diese vollkommen entsprechen jenen untern petre- faktenführenden Mergeln und Kalken des Cenomans mit Heterodiadema libycum und Ostrea flabellata, die wir über dem nubischen Sandstein und unter den Rudistenkalken von der arabischen Wüste in Aegypten (Wadi el-Morr, wo Buchiceras syriacum durch eine andere Art B. Vibrayeanum ersetzt ist), durch die Sinaihalbinsel und das Ostjordanland (Wadi Mödjib) verfolgen können. Ueberschreiten wir westlich Hasbeia das Wadi Hasbäni, so befinden wir uns am Djebel ed-Dahar oder Dahar el-Litäni, jenem Rücken, der das obere Jordauthal von dem des Leontes trennt, plötzlich auf weisslicher feuersteinführender Senonkreide, die durch einen hohen Bitumengehalt oft tiefbraun gefärbt er- scheint. LARTET fand an einem Orte Kalwet*) auf diesem Rücken in den Kreidemergeln: Peeten delumbis CoNR., Inoceramus aralus CONR., verwandt mit I. Cripsi, Ammonites sp., Baculites sp., Zähne, Schuppen und Rückenschilder von Fischen (Kurypholis). Diese Schichten dürften den Fischschiefern des Adjlün und Djölän sowie der Ammoniten-führenden Feuersteinkreide von Säfed ungefähr entsprechen, „sie werden bei Medjdel Belhis unmittelbar von den Nummulitenkalken der eocänen Epoche überlagert, so dass an ihrer Zugehörigkeit zur obersten Kreide kein Zweifel obwalten kann“. Wir kommen nun zum eigentlichen Libanon, dessen Gebiet vom Querthal des Leontes oder Nahr el-Käsmije im S. bis zum Nalhır el-Kebir im N. sich ausdehnt. Dieses durch zahlreiche parallele, im Ganzen NNO. streichende Spalten zerklüftete Schollengebirge zeigt insofern einen eigenthümlichen Bau, als die jüngsten senonen Kreidebildungen mit dem Nummulitenkalk meistens auf die am tiefsten abgesunkenen Schollen im W. und O. beschränkt sind, während die mittleren am höchsten aufragenden Theile, der eigentliche Horst, aus älteren Bildungen besteht. In die Zeit der ältesten ceretaceischen Ablagerungen des Trigoniensandsteins, der vollständig dem cenomanen „nubischen Sandstein“ Palästinas entspricht, fallen im ganzen Libanon zahlreiche Ergüsse eines melaphyrischen Eruptivgesteins, das, von MÖöhL Basaltit genannt, sich bald an die Navite, bald mehr an die Olivin-Tholeiite aus dem Rothliegenden des Nahe-Gebietes anschliesst. Dieser Melaphyr ist von Tuftfen be- gleitet, die durch sandige Thone in den Sandstein selbst allmählich übergehen. Ueber den Aufbau des Kreidesystens, zunächst im südlichen Theile des Libanon, den Distrikten Beläd esch-Schekif und Djezzin, geben uns die Profile von Fraas und DIENER, welche sich gegenseitig er- gänzen, genügenden Aufschluss. Der untere Sandstein des südlichen Libanon zeichnet sich durch relativ mächtige Kohlenflötze aus. Bei Kerkaja sah FrAas folgendes Profil im Sandstein von oben nach unten: 10 m. Mergel und Thone mit Sphärosideritzwischenlagen, 0,5 m. gelber und rother Sandstein, 1,9—1,2 ın. Kohle, 3 m. graue Mergel, 0,3 m. Kohle. *) Die nähere Lage dieses Ortes, den ich auf keiner Karte verzeichnet sah, ist mir unbekannt. Mit Chalwet el-Beidah südlich Hasbeia am Hermon, das noch auf Cenomanschichten mit Ostrea flabellata liegt, darf es nicht verwechselt werden. — 50 0 — Einen lehrreichen Aufschluss fand DiEsER*) am Östabfall des Taumät Niha: 1) Zu unterst: Röthliche Kalksteine und Meg mit zahlreichen Steinkernen von Gastro- poden und Bivalven, . . . em: are - EN . 20-30. m. a) Grauer, wohlgeschichteter Kalkstein, ae eine steilere w andetufs bilder, c. 20—30 m. 3) Dünne Zone von rothen und gelbgrauen Mergeln. = Rosenrother, gelbbrauner und violetter Sandstein mit Tuffeinschaltungen und Bohnerzen, 40-50 m. ) Dünne Zone von röthlichbraunen Mergeln und Gastropoden. 5 Weissgrauer wohlgeschichteter Kalkstein,. . . . . . ; 30—40 m. & Rothgelbe Mergel mit Trigonia syriaca, dem Leitfossil fen Sandsfeinzone des Tagen! c. 30: m. 8) Röthlichgraue Kalke und gelbe Mergel mit Austernbänken, . . 2. 2 2 2 2 20. 20—30 m. 9) Röthliche dünngeschichtete Mergel mit Bivalvensteinkernen, . . ; ee EE c. 40 m. 10) Wohlgeschichtete Kalksteine von bedeutender Mächtigkeit und zahlneiäher Hol besonders hoch- verzierten Austern (Ostrea flabellata?). Hiermit würde die eigentliche Kalksteinregion der Rudistenkalke, Diexers Libanonkalkstein beginnen, welche nach DIExERS Sammlung Fossilien von theils cenomanem, theils turonem Typus führt: Gryphaea capuloides CONR. Pinna decussala GOLDF. Amauropsis subeanaliculata HAamL. sp. Cerithtum hispidum ZEK. Pierodonta ovala d’ORB. Die Schichten 8 und 9 dieses Profils entsprechen in ihrer Lage dem petrefaktenreichsten und zu- gleich constantesten Horizont im ganzen übrigen Libanon, demselben , den wir schon am Hermon kennen lernten. Es sind die Mergel und Kalke an der Basis der Rudistenkalke, charakterisiert durch ihren Reich- thum an zahllosen Austern, die wirkliche Lumachellebänke bilden. Besonders vorherrschend sind O. flabellata, olisiponensis, Dieneri und cf. acutirostris. Es ist das die Stufe des Buchiceras syriacum, zugleich die Haupt- lagerstätte der meisten Seeigel der libanesischen Kreide; kurz wir finden hier in jeder Hinsicht eine Fauna von echt afrikanischem Gepräge. Am Fusse des Nebi Säfi und an der Quelle des ‘Auali bei Djezzin sam- melte FrAAS in diesen Schichten folgende Fossilien : Diplopodia hermonensıs, | Opis sp., Ostrea flabellata, | Isocardia ef. carantonensıs, „ olisiponensvs, Pholadomya depacta, „ef. acutirostris, Natica cf. bulimoides, Plicatula Reynesi, | „ef. praelonga, Vola quadricostata, | Pterocera sp. sp. „ quwinguecostata, | Pterodonta ovata, Nucula ovata, | Buchiceras syrvacum. Ueber der eigentlichen Ammonitenbank beobachtete Fraas am Nebi Säfe eine 1 m. mächtige „‚Orbi- tulitenbank“, ganz erfüllt von linsengrossen Palellina sp. ef. lenticularis. Vola subalava, eine neue, sich an die neocome FV. atava anlehnende Form, stammt aus dieser Schicht. Hierüber soll sich dann eine weitverbreitete Bank mit riesigen Pteroceren als Liegendes der 200 m. mächtigen, steilen Rudistenkalkfelsen einstellen. Die letzteren bauen sich bei Djezzin am Wege nach dem Niha hinter der ‘Aualiquelle folgendermassen auf: Oben: 30 m. kreidige, graue Mergel. *) Libanon, p. 63. 1 m. Austernbank mit einer glatten Auster und einer Yola. 50 m. Wechsel von krystallinischen zuckerkörnigen Kalken und Dolomiten mit schiefrigen Bänken und Plattenkalken. Die festen Bänke sind sämmtlich von Rudisten durchzogen. 30 m. Massenkalke mit Feuersteinkugeln. 30 m. Plattenkalk mit Schnüren und Knauern von Feuerstein. 20 m. Massenkalk mit Feuersteinkugeln. 10 m. milde geschichtete Kalke mit Kalkspathdrusen. 3 m. graue Mergel. 3,5 m. harter, plattiger Fels voll Rudisten. 3 m. graue Mergel. 1,5 m. graue Kalkbank mit riesigen Pferocera. Auf unserer weiteren Wanderung nach N. gelangen wir durch den Distrikt Schüf über Muchtärah und Djedeideh*), wo wir die Buchiceraszone wieder reich an Austern (Ostrea flabellata, cf. aculirostris, syriaca) und riesigen Gastropodensteinkernen (Melo pervetus, Natica syriaca, Natica indurata) finden, in die Distrikte Sahär, el-Gharb und Djurd zu den wichtigsten Lokalitäten für unserer Betrachtung. Es sind die als Haupt- fundstätten von Fossilien schon seit langer Zeit bekannten Dörfer ‘Abeih und Bhamdün im mittleren Libanon. ® BLANcHE**) hatte aus der Gegend von ‘Abeih schon 1848 ein vortreffliches Profil gegeben, welches FrAAs mit als Grundlage seiner Zoneneintheilung diente, aber in neuerer Zeit von NÖTLING unrichtig auf- gefasst worden ist. Das Profil bezieht sich speciell auf die Gehänge des Dämürthals bei dem Djisr el-Kadi zwischen ‘Abeih und Der el"Kamar. Die nebenstehende Abbildung ist eine Copie des wichtiesten Theils des BLancre’schen Profils: g } g Roche porphyroide Dämürthal ‘Abeih pyroxenique H . En tt en Ueber dem von uns als jurassisch angesehenen unteren Kalke mit Flintknollen, der oben oolithisch wird (Schichten 11—10 in BLANcCHESs Profil) folgen von unten nach oben: „9“, Mächtige Sandsteinschichten, getrennt durch Eisenoxyd- oder Thonschichten, erfüllt von schwefel- kieshaltiger Koble. „8“, gelber Kalk mit oolithischer Textur, unten dunkler und reicher an Brauneisenstein, der in Knollen und Schichten sich einstellt. — Ueber diesen Schichten, die oberflächlich von flachem Böschungswinkel begleitet sind, folgt 7“, ein steiler Absatz von weissem Kalk, sehr hart, dicht und feinkörnig. Grosse Felsblöcke, welche Mauern von 20—30 m. Höhe bilden. „6“, erdiger gelblicher Kalk, äusserst reich an Fossilien: Ammoniten von 6—8 cm. Durchmesser, Schnecken, Pholadomyen, Austern, kleinen Spatangiden und Crinoiden. In der oberen Region dieser Schichtzone ist die Fauna reicher als in der unteren. ” *) Anperson: Geologial Reconn. of Part of the Holy Land in Lyxc#, Off, Rep. of the U. S. expedition, p. 92. **) Coupe transversale de la vallee du Damour Bull. soc, geol. 2e ser., tome V, p. 12, „D“, Kalkbank ohne Fossilien, einen steileren Absatz bildend. „4“, Mergeliger Kalk, grünlich, leicht porös, mit zahlreiehen grossen Austern, Bivalven und Gastropoden. „3“, Compakter Kalk in würfelförmigen Blöcken, c. 12 m. „2“, Kalk mit vielen Nerineen, weniger mächtig als „3“. „1“, Weisslicher Kalk mit kleinen Kieselknollen, wenig ausgedehnt, die Spitze der Berge bei ‘Abeih einnehmend und an einer Stelle viele Hippuriten? führend. (Geht man von den Dämürgehängen südöstlich “Abeih nach der Nordwestseite desselben Bergrückens, so findet man hier unterhalb ‘Abeih am Wadiı Daküni auch die unteren Schichten. den eigentlichen Sand- stein („7 und 8%) sehr reich an besonders wohl erhaltenen Fossilien, was BLANCHE nicht bemerkt hat. Die FraAsschen Zonen der libanesischen Kreide lassen sich mit Leichtigkeit in diesem Profil von BLANCHE wieder erkennen: Nr. „9“ entspricht der „Sandsteinformation“ bei FRAAS; die gelben sandigen, mergeligen Kalke „S“ seiner „Gastropodenzone‘‘; die Kalkmauern „7“ seiner „Cardiumbank“ ; die an Ammoniten, Austern und Seeigeln reichen Schichten „6ö—4“ seiner „Zone des Amm. syriacus“; die compakten weissen Kalke „3—1“ mit Nerineen und Hippuriten der „Radiolitenzone“. NörLinG gibt allerdings dem Profil BLANCHES eine durchaus andere, mir unverständliche Deutung. Die Cardiumbank, welche nach Fraas über den Sanden und Sandmergeln als plötzlicher steiler Gebirgs- absatz sofort in die Augen springt, sieht NÖTLInG in den Schichten 8—6 in obigem Profil, ganz speciell *) in den gelblichen Kalken 8 und 6, welche nach BLancHE im Gegensatz zu 7 gerade einen geringeren Böschungswinkel in Folge leichter Verwitterbarkeit aufweisen. Der Buchiceraszone entspricht bei NÖTLING Schicht 4—5. Dass gerade die Schicht 6 nach BLANcHE Ammoniten, viele Austern und Seeigel führen soll, scheint NörLıyG nicht beachtet zu haben, ebenso dass BLANCHE |]. c. p. 17 in seiner Schicht „1“, welche NöruınG schon dem Senon parallelisiert, Fossilien fand, die er für Hippuriten hielt. Auf diese Weise wird bei NöTLING die mächtigste Zone im Libanon, die eigentlichen Rudistenkalke, denen DiENER deshalb den Namen Libanonkalkstein beilegte und der er eine Mächtigkeit bis 1000 m. zuschreibt, auf Schicht „2 und 3“ beschränkt, d. h. auf etwa 20 m., da Schicht 3 nach BLAnCHE 12 m. stark und 2 in seiner Zeichnung noch dünner erscheint. Von senoner Kreide ist auf dem Bergrücken von ‘Abeih in Wirklichkeit keine Spur vorhanden. Die Gipfel der Berge bei ‘Abeih werden, wie ich durch Besteigen zweier derselben selbst mich überzeugte, von Rudistenkalken eingenommen oder der tieferen Austernzone (des Buchiceras syriacum). FraAs und NörLinG betonen den lithologischen Charakter ihrer Stufen, besonders auch die Farbe („Gelbe, braune, graue und weisse Kreide“ bei Fraas). Solche Unterschiede können bei dem ausserordent- lichen Wechsel in vertikaler wie in horizontaler Richtung jedesmal nur für bestimmte Lokalitäten zutreffen, niemals für ein grösseres Landareal. Dass auch die Rudistenkalke Feuersteine führen, hat uns unter anderem soeben das Fraassche Profil von Djezzin deutlich gelehrt. Auch DiENER hat sehr richtig auf seiner geolo- gischen Karte bei ‘Abeih keine senone Kreide verzeichnet. So hat also auch das Parallelisieren **) der oben erwähnten Zone (?) des Piolelus Oliphanti NÖTL. aus dem Karmelgebirge mit den Nerineenkalken „2“ bei BLANCHE unter dem weissen (Senon?) Kalk bei ‘Abeih nur einen zweifelhaften Werth für die Bedeutung derselben als durchgehenden Horizont über den Ru- distenkalken. *) Nöruiss, Entwurf einer Gliederung der Kreideformation in Syrien und Palaestina. Zeitschr. d. Deutsch, geol. Ges. 1886, p. 851. **) Nöruins, 1. c. Tabelle II zu p. 848. Fassen wir nun die paläontologischen Momente von NötLinGs Gliederung der syrischen Kreide und ihrer Parallelisierung mit aussersyrischen Kreideabtheilungen näher ins Auge. Sie stützen sich hauptsäch- lich auf Beobachtungen bei ‘Abeih und ‘Ain ‘“Ainüb. Nörrıng hält die älteren Kreideschichten von ‘Abeih, den „Trigoniensandstein“ und die darauf folgenden „Radiolitenkalke“ für Turon deshalb, weil bereits die älteste Zone, sein an Gastropodenresten reicher „unterer Prigeniensandstein“ unverkennbar einen Gosau- habitus trage. Er hebt sogar einige Arten hervor, „welche völlig mit solchen aus der Gosau ident sind“, so Natica bulbiformis und Cerithium sociale. Was die erstgenannte betrifft, so ist der Unterschied der betreffenden syrischen Individuen von den Gosautypen sowohl in Bezug auf das Fehlen einer tiefen Rinne im oberen schräg zur Naht aufsteigenden Theil der Windungen als auch in Bezug auf die vorhandene mittlere Kante auf der letzten Windung bei ausgewachsenen Exemplaren so auffallend und constant, dass von einer Identificierun® mit der europäischen Art füglich kaum die Rede sein kann. Es fragt sich nur, wie weit man den Begriff der Species und der lokalen Varietäten ausdehnt. Meiner Ansicht nach sind, sobald solche in die Augen fallenden Verschieden- heiten von verwandten Formen an getrennten Orten mit solcher Constanz auftreten, zwei Arten zu unter- scheiden. Wenn man allerdings, wie Dr. FrecH *), sogar die ebenfalls im Trigoniensandstein vorkommende, doppelkielige Glauconmia Seetzeni Larr. als blosse Varietät von @. obvoluta SCHLOTH. auffasst, muss man con- sequenter Weise auch über die wesentlichen Unterschiede zwischen Amauropsis bulbiformis der Gosau und A. subeanaliculata HaMmLın hinwegsehen. Mit den indischen Formen, welche StoLiczka als Natica bulbiformis beschrieb, besteht allerdings die grösste Uebereinstimmung, weshalb Frech auch die syrischen und indischen Formen zasammen als besondere WVarietät abtrennt. In Indien aber treten diese Formen nach STOLICZKA vom Cenoman bis ins Senon anf, vorzugsweise in der Ootatoor- und Trichinopoly-Group, also im Cenoman und Turon. Die Zusammengehörigkeit der indischen und syrischen Individuen kann also bezüglich des Alters der letzteren nichts weiter beweisen als Obere Kreide im allgemeinen. Das sogenannte Cerithium sociale NörL. von ‘Abeih, das ich unten als Ü. Nötlingi bezeichnet habe, ist, wie ich mich durch eingehendes Studium an sämmtlichen von NÖTLING gesammelten Exemplaren über- „Auf“ wie „schwachen Füssen“ der Vergleich der anderen von NöTLınG beschriebenen Cerithien (©. magnicostatum und orientale CoNR.) mit Gosauformen steht, hat bereits Diener ***) nachgewiesen. Gewisse Beziehungen der Fauna des unteren Trigoniensandsteins von ‘“Abeih mit der in Gosau- schichten herrschenden sind allerdings vorhanden. Aber sie beruhen nur auf einer nicht wegzuleugnenden Faciesverwandtschaft, keineswegs auf Uebereinstimmung in dem Alter. Die Gosauformation stellt eine Gastro- poden- und Rudistenfacies der obersten Kreide dar. Aus dem Cenoman kennen wir in Europa kaum Vor- kommnisse mit einem solchen Reichthum und Mannigfaltigkeit von Gastropoden. Eine relativ reiche Fauna von letzteren bietet noch der untere Pläner in Sachsen, so an seinem Hauptversteinerungsfundpunkte, dem Forsthause bei Plauen. Unter den 34 von GEINITZ F) aus diesem Pläner angeführten Cerithien befinden sich auch drei der typischsten Gosauformen: (. sociale, CO. solidum (= Ü. Münster! KEr.) und C. sexangulum Zer. Hat man deshalb sofort diese Schichten dem Turon oder Senon einverleibt? Gerade die kleinen Schnecken sind Thierformen, die sich relativ sehr langsam veränderten und durch längere Zeiträume erhielten als z. B. Ammoniten und grosse Bivalven. Sie sind deshalb am wenigsten geeignet zur Verwerthung für *) Fneen: Die Versteiner, der untersenonen Thonlager zwischen Suderode und Quedlinburg. (Zeitschr. der Deutsch. geol. Gesellsch. 1887) p. 182, t. 16, f 12. **) Näheres hierüber vergl. im Paläontologischen Theil dieser Arbeit. ***) Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. 1887, p. 321. +) Geisırz: Das Elbthalgeb. in Sachsen. I. Der untere Quader. Palaeont. XX a. 1875. Blanckenhorn, Zur Geologie Syriens. 5 geologische Schichtengliederung. Dass bei dem Reichthum an den verschiedenartigsten Gastropodenformen,. den wir in den Gosauablagerungen finden, und bei der geringeren Auswahl an solchen im europäischen Ceno- man, wo diese Facies selten war, nun in einer reichen Gastropodenfacies des syrischen Cenoman einzelne Formen gerade mit Gosauarten Verwandtschaft zeigen, kann niemanden Wunder nehmen. Als Beleg für die Faciesähnlichkeit des Trigoniensandsteins mit der Gosauformation führe ich noch besonders das Auftreten einer ganzen Reihe von Glauconien an, einer Gattung, die vorzugsweise aus Gosau- schichten, aber auch schon aus dem Aptien und Cenoman und im Senon bekannt ist. Direkt mit bekannten europäischen Arten konnten aus dem eigentlichen Trigoniensandstein nur zwei Formen identificiert werden, nämlich mit Glauconia Renauxiana d’OrB. aus dem oberen Cenoman der Provence und mit @. obrohuta SCHOTH. aus dem Senon des Harzrandes. In NörtLınss „oberer Abtheilung des Trigoniensandsteins“, d. h. den Mergeln im unteren Theil meiner Buchicerasstufe, fand ich Glauconia Giebeli ZEX. Letztere ist die- einzige Art aus der ganzen Gastropodenfauna des Cenomans von ‘Abeih, welche mit einer echten Gosauform wirklich übereinzustimmen scheint. Wenn wir uns zum Vergleiche das Beispiel des Cenomans von Sachsen und von Frankreich vorhalten, so erscheint diese Uebereinstimmung sehr unbedeutend. Andererseits ist her- vorzuheben, dass ‘sich in viel höheren Schichten speciell der nordsyrischen Kreide, wie wir später sehen werden, wirklich eine ganze Anzahl typischer Gosaufossilien vorfindet. Diese oberen Rudistenkalke nehme ich keinen Anstand, als äquivalente Bildungen der Gosaukreide zu betrachten, die ihr nicht bloss in der Facies entsprechen. Die von NÖTLING vorgenommene Gliederung der Sandsteinregion in die Zone der Trigonia syriaca und die der 7. distans ist speciell für die Umgegend von ‘Abeih und ‘Ain ‘Ainüb sehr wohl durchführbar, sonst aber schon deshalb nicht, weil ausserhalb dieser Gegend bestimmbare Schalenexemplare von Trrigonia syriaca bis jetzt nur an sehr wenigen Orten (in Azunije, Djebä’a, 'Taumät Niha) gefunden worden sind, die Trigonia distans NöTL. aber nur noch von Bhamdün bekannt ist. Ausserdem ist im übrigen Libanon der eigentliche „Trigoniensandstein“ überhaupt arm an thierischen Resten, ebenso wie in Palästina der „nu- bische Sandstein“. Die von NörLinG als zweites Leitfossil seiner unteren Abtheilung angeführte C'ytherea libanotica reicht als Steinkern unzweifelhaft noch in höhere Lagen hinauf, ist daher als Leitfossil der Stufe mit 7. syriaca unbrauchbar; wogegen Prolocardia biseriata NötL. (= P. judaica Hamr.) (nicht zu verwechseln mit P. hillana) im Gegensatz zu NörrinGss Fossilienliste p. S40 auf den eigentlichen Trigoniensandstein be- schränkt erscheint. Ein charakteristisches Merkmal des eigentlichen Trigoniensandsteins im Libanon ist zweifelsohne die vortreffliche Erhaltungsart sämmtlicher Mollusken mit der ursprünglichen Schale. „Sobald **) wir über die Sande und Sandmergel hinangestiegen sind, stehen wir vor einer Kalkbank, welche in der Regel einen gewaltigen in die Augen springenden Gebirgsabsatz bildet“. Mit dieser Bank beginnt petrographisch und orographisch eine neue Zone, in welcher hellgraue, mauerartig vorspringende Kalk- bänke mit gelbbraunen, mehr lockeren Kalkmergeln abwechseln. Auch paläontologisch leitet diese ver- steinerungsreiche Zone über in die höher folgenden eigentlichen massigen Rudisten- und Nerineen-Kalke und Marmore („Libanonkalkstein“ DIENERS), da sowohl in den unteren Kalkbänken als in den Mergeln Nerineen und die ersten Rudisten auftreten. Sonst findet man vorwiegend Steinkerne von Bivalven (Cardien, Proto- cardien, Cythereen, Pholadomyen, Liopisthen), grossen Gastropoden (Naticen, Pteroceren etc.) und Cephalo- poden (Buchiceras syriacum). In Schalen sind fast nur erhalten Seeigel und zahlreiche Austern, deren massenhaftes Vorkommen gerade für diese Stufe charakteristisch ist. Oberhalb ‘Abeih mehren sie sich von *) Vergl. Nörtise, 1. c. p. 836. **) Fraas: Geologisches aus dem Libanon, p. 328. = 5) — unten gegen die höheren Lagen, in denen ganze Bänke nur aus ihnen gebildet sind, so dass der Boden rings davon bestreut erscheint. In diesem Horizonte zwischen dem Trigoniensandstein und den eigentlichen Ru- distenkalken tritt der Gosaucharakter, den wir in den Faunen dieser beiden Schichteneomplexe bemerken können, vollständig zurück; es überwiegt der afrikanische Charakter der Fauna mit Austern und Echiniden und zwar der des afrikanischen Cenoman. Ich nenne diesen Horizont die Stufe des Buchiceras syriacum und der Austern und fasse in demselben zusammen: die Schichten 7, 6,5, 4 in dem Profile von BLANCHE, die Cardiumbänke und die Zone des A. syriacus bei FRAAS, den grösseren oberen, kalkig mergeligen Theil der Stufe der Trigonia distans und die Stufe der Buchiceras syriacum bei NörLinG. Dieser Horizont ist der wichtigste in der ganzen syrischen Kreide, theils weil er die meisten und charakteristischsten der zugleich anderwärts (in Palästina, Afrika, Europa) vorkommenden Fossilien führt, theils weil er im ganzen Libanon verbreitet und leicht wieder- zufinden ist. Eine Trennung in Cardiumbänke und Zone des A. syriacus halte ich aus mehr als einem Grunde für undurchführbar: In petrographischer Beziehung existiert kein constanter bemerkenswerther Unterschied innerhalb des- selben. Zwischen der Sandsteinzone und den höheren Libanonkalken wechseln helle Kalkbänke und dunkle ? r . r a . Kalkmergel. Auffallend hervortretende helle Kalkmauern zwischen lockeren braunen Kalkmergeln finden wir nicht bloss an der Basis dieses Horizontes (die eigentliche Cardiumbank von FrRAASs), sondern sie wiederholen sich mehr weniger gegen oben; ja ihr Erscheinen ist nicht einmal auf diese Stufe beschränkt. Am Taumät Niha sahen wir schon an der Basis der Trigoniensandsteine und Mergel noch unter Schichten mit 7. syriaca dieselbe Abwechslung von einerseits rothbraunem Kalkstein und Mergeln mit zahlreichen Bivalven und Gastropoden, andererseits harten grauen Kalkstein, der eine steile Wand bildete. Es handelt sich also bei den sogenannten Cardiumbänken von FRAAS um lokal veränderliche Facieserscheinungen. gs 8 Auch paläontologisch ist kaum ein Unterschied bemerkbar. udisten und Nerineen treten in diesen Auch paläontologisch ist | Unterschied b kb Rudist IN tret 1 beiden „Abtheilungen“ (?!) in gleicher Weise auf, ebenso Echiniden, Austern und Ammoniten. Letztere führt BLANCHE aus seiner Schicht 6 an, welche NöTLInG noch den Cardiumbänken von FRAAS und seiner Stufe er Trigonia distans parallel stellte. IN sammelte zwei Exemplare von Buchiceras syriaeum aus der Trig list parallel stellt DIENER* elt Exemplare von Buch Y Mergeln direkt im Hangenden der Sandsteine mit Trigonia syriaca zwischen Afka und Meirüba. Eine wischenstufe mit Trigonia distans ist daselbst nicht vorhanden. ie hoch genann rigonia im Profil von Zwischenstuf: t Trig list t daselbst nicht hande Wie hoch genannte Trx« Profil ‘Abeih aufsteigt, darüber kann ich leider keine Angaben machen, da ich innerhalb der Kalk- und Mergelzone dort nur schlechte Steinkerne von Trigonien sah. Wenn auf Nörrınss Tabelle die Parallelisierung seiner „Stufe der Trigonia distans“ mit den Schichten bei BLANCHE richtig ist, so müsste dieses Leitfossil bis in die Ammonitenschicht „6“ („Caleaire jaunätre riche en fossiles“) reichen. Diese Annahme über ihre vertikale Verbreitung entspricht den thatsächlichen Verhältnissen, wie wir sie später in Bhamdün sehen werden, wo Trigonia distans in denselben Kalk- und Mergelschichten mit Buchiceras syriaeum zusammen auftritt. Bei ‘Abeih stehen einer richtigen Würdigung der Buchicerasstufe in paläontologischer Hinsicht und ihrer Ausdehnung nach unten grössere Schwierigkeiten entgegen. Nur an den Abhängen des Damürthales werden von BLANCHE in Schicht „7“ Ammoniten (vermuthlich Buchiceras), Austern, Seeigel und Crinoiden, ganz wie an der für die Buchicerasfauna typischen Lokalität Bhamdün angeführt. Auf der NW .-Seite des Bergzuges von ‘Abeih aber wurde Biuchiceras syriacum bis jetzt nicht gefunden. So hat auch NÖTLING in seiner reichhaltigen Sammlung von Versteinerungen aus ‘Abeih kein einziges Fossil ausdrücklich als der Buchicerasstufe zugehörig etiquettiert, obwohl er deren Vorhandensein nicht in Abrede stellt. Offenbar hat er die dortigen durch ihre Fülle an Austern und Bivalvensteinkernen ausgezeichneten Mergel, dieselben, welche *) Libanon, p. 34. 5% = bei Bhamdün neben den gleichen Fossilien Buchiceras syriacum enthalten, noch zu seiner oberen Abtheilung des Trigoniensandsteins, der Stufe der 7. distans gezogen. Dieser Deutung lässt sich insofern nicht wider- sprechen, weil mit der vertikalen Verbreitung des Buchiceras syriacum die der T. distans theilweise zu- sammenfällt und beide Stufen eben nicht als im Alter verschieden ganz von einander getrennt werden können. Nirgends im Libanon ist bis jetzt ein Vorkommniss bekannt, wo in einem zusammenhängenden Profil Schichten mit 7. distans unter solchen mit D. syriacım verfolgt werden konnten. Beide Leitfossilien aber hat man an getrennten Lokalitäten direkt über der Zone der 7. syriaca beobachtet, die T. distans in ‘Ain ‘Aintib, den B. syriacum bei Afka. Kurz beide Stufen NÖTLINGS vertreten sich z. Th. gegenseitig, sind also nur hetero- topische Bildungen einer und derselben Zone. Wir haben gesehen, dass die beiden Stufen NötLixss, die der T. distans und des B. syriacum, nicht selbstständig über oder neben einander aufrecht erhalten werden können, aber sie lassen sich wohl einander unterordnen. Zur Specialisierung können wir innerhalb der Mergel- und Kalkzonemit Buchiceras syriacum wenigstens im ‘Abeiher Profil in theilweisem Anschluss an NörLinss Tabelle zwei Unter- abtheilungen bilden, die untere, Schichten 7 und 6 bei BLANCHE, noch mit Trigonia distans als Leit- fossil (die aber bereits im obersten Theil unseres Trigoniensandsteins, Schicht 8 auftrat), die obere, Schicht 5 und 4, als Hauptausternregion mitganzen Bänken von Osirea Dieneri. Die erste über dem Trigo- niensandstein folgende Abtheilung nähert sich demselben in der Erhaltungsart der Fossilien, welche wenigstens zum Theil noch die Schale aufweisen. In der oberen Abtheilung gibt es nur Austern- und Vola-Schalen, sonst lauter Steinkerne Auch in der Fauna selbst findet ein gewisser Uebergang statt, die untere Abtheilung enthält noch einige kleinere Gastropoden (auch Glauconien) und Trigonien, die obere nichts mehr davon. Die Fauna der bis jetzt besprochenen Zonen in der unmittelbaren Umgebung von ‘Abeih stellt sich nach meinen Untersuchungen folgendermassen dar: 1. Sandsteinzone mit Trigonia syriaca, unterhalb ‘Abeih am Wadi Daküni: Sonstige Verbreitung: — — m = == Ostrea alicula HaMıL. Gervilkia sp. ind. Perna orienlalis HAML. Modiola.reversa"SOW.n ..: ..: a. nn ee a ne - Genoman 2. zerInron rs Senon Pimna decussata GOLDE . 2... „u. u... . . . Cenoman Trigonia syriaca FRAAS non CoNR. = pseudocrenulata NÖTL. A Lewisi n. sp. 2 distans CoNR. (nur in den obersten Schichten). Cardita lacunar HAML. Astarte formosa W’ORe. (?) nach Fraas. . . 2... | (Gault) Protocardia judaica HAML. | Cytherea libanotica FRAAS sp. | * syriaca CONR. Lutraria sinuata FRAAS. Corbula neaeroides n. sp. Phasianella abeihensis n. Sp. „ SP- Turbo Moreli FRAAS. Nerita sp. | Neritopsis ornala FRAAS. ‚Sonstige Verbreitung: Turritella Damesi n. sp. 5, Kokeni n. sp. | $ BOB UBBERS EIER OPEN a ee | ne a ee en er ge ne er U DENON Glaueonia Renauxiana WORB. . : 2: 2 2 2 2 0. . . . Cenoman Es ObRONHE NSCHLODHAD hr a en en EN A er Barta.. 8Senon ke Frechti n. sp. | Kr SCENE TUSTT a ae ea ls FISEHONZ a abeihensis FRAAS sp. | Vanıkoro neritopsoides n. sp. | Amauropsis subcanaliculata HAaMmL. . . : 2.2 .. I 2.... Cenoman . . Turon.. . Senon | Amauropsis abeihensis HAML. | Natica palulaeformis FRAAS. | Tylostoma Birdanum Hanmr. Pyramidella amoena n. sp. | h Larleti n. sp. Nerinea abeihensis n. sp. Cerithium glabrum n. sp. e magnicostatum CONR. Sp. en orientale CONR. sp. % hbanoticum FRAAS. en Nötlingi n. sp. ” excavatum Brongn. (var. syriaca) . . . . . . Gault ” aequisulealum n. Sp. 5 Fraasi n. sp. Actaeonina olivae FRAAS sp. Colostracon Lewisi FRAAS sp. sinuatum HAML. Actaeonella Absalonis FRAAS. Aporrhais pleurotomoides n. sp. Lamna sp. 2. Complex der Mergel und Kalke. Stufe des Buechiceras syriacum, der Austern und Seeigel. a) Untere Abtheilung mit Trigonia distans. (Bei ‘Abeih oberhalb der Hauptstrasse nach Beirüt und an den Gehängen des Damürthals.) —_. un 2, Sei er A Crinoidenstielglieder. | Enallaster syriacus DE LoRr. Toxaster Dieneri DE LoR. Ostrea Dieneri n. sp. RL WANT) ee ee a . . . Cenoman Anomia subobligua CONR. sp. Pecten elongatus Lam. Perna orientalis HanmL. Cenoman B) . . . . . . . . Sonstige Verbreitung: Trigonia distans CoNR. Radiolites? sp. Cardium syriacum ÜONR. Venus syriaca CONR. Eurotomaria sp. FRAAS. | Pleunema bicarinata HAMmL. Glaucoria Giebeh AER. Sp 200 me en aan ee + RULon Er Senon 5 obvoluta. SCHLOTH. ep... re > Beelzeni. Lurt.- sp. "a. ee re; Nalica syriaca CoNR. | „. ch bultnoides-W. OBER. ee Negeom) „ eh. praelonga "ORBye u ee | (Neocom) Nerinea Schicki FRAAS. Cerithtum aculicostatum n. sp. Ammonites sp. BLANCHE (? = Buchiceras syriacum). b) Eigentliche Austernregion mit zahllosen Ostrea Diener:i. Osixea: labelliite GOLDEN . 0. Cenoman „» Dieneri n. sp. (gemein) Vola quingquecostata SOW., ’ORB., non Lam. . . . . . 2... Cenoman 2% Pınna ereiocen SCHLOTHFSper Lee eat ae. se Burone. 2 Senan Cardium syriacum CONR. Cytherea syriaca CONR. Sigaretus? Sp. | Natica syriaca CONR. Betrachtet man diese Faunen-Listen der unteren Kreideschichten von “Abeih nur für sich, so wird man unter Umständen immerhin zweifelhaft bezüglich des zu bestimmenden Alters sein können. Es sind vorherrschend neue, respektive für den Libanon eigenthümliche Formen, denen nur wenige von den im übrigen Syrien gefundenen und mehrfach genannten afrikanischen oder europäischen Leitfossilien beigesellt sind. Legt man mit Nörrın@ den Schwerpunkt auf die Gastropoden, so könnte man wohl geneigt sein, auf Senon oder Turon zu schliessen. Diese Beziehungen erklären sich aber, wie wir gesehen, vollständig einerseits durch die vorherrschende Gastropodenfacies des Sandsteins, andererseits die Formenmannigfaltigkeit und reiche Aus- wahl an Gastropoden im europäischen Turon und Senon im Gegensatz zum Cenoman. Die hauptsächliche Berücksichtigung der Gastropoden unter Vernachlässigung der Bivalven ete. ist indess unter allen Umständen unzulässig. Unter den Bivalven aber haben wir auch bei ‘Abeih einige ganz charakteristische Cenoman- typen, wie Ostrea africana, flabellata, Pecten elongatus, Vola quinquecostata. So wird man sogar bei ‘Abeih, wo die mächtige Buchicerasstufe nicht in typischer Weise entwickelt ist, das cenomane Alter der Kreide- schichten nicht verkennen können. Als Gegensatz gegen die echte Gosaufauna ist hervorzuheben, dass im Trigoniensandstein Rudisten noch ganz fehlen, Nerineen und Actaeonellen sehr zurücktreten und nur je durch eine Art vertreten sind. Eine zweite Gastropodenfauna, diesmal mit auffälligeren Beziehungen zum Turon treffen wir bei ‘Abeih in höheren weissen, kieseligen Rudistenkalken, der „Stufe des Radiolites syriacus“ NÖTLING non! CONRAD. Diese eigentlichen Rudistenkalke, der „Libanonkalkstein“ DiENERS, „sind durchweg diekbankig ge- schichtet. Fossilien finden sich in dieser Stufe nur sporadisch. aber dann immer in Bänken, oder besser gesagt in vereinzelten Stöcken, in welchen sich dann ein reiches Leben entfaltet zeigt; weitaus der grössere Theil dieser Abtheilung ist versteinerungsfrei. „Eine solche charakteristische Fossilienbank ist in der Nähe von ‘Abeih aufgeschlossen.“ Es ist die Schicht „1“ in BLANCHES Profil. Mit Ausnahme der Korallen sah ich sämmtliche Fossilien verkieselt. Die Fauna ist folgende: Cellulastraea (n. g.) crenata n. sp. | Trochus erispus n. sp. Phyllocoe nia sp. | Nerila sp. Diceras Nöllinge n. Sp. Pileolus sphaerulitum n. sp. Sphaerulites Sauwvagesi d'HOMBRE-FıIRM. (= Radio- | Pileolus sp. NÖTL. lites syriacus NöTL. non! CoNnRAD), häufig, | Nerinea gemmifera Cog. (beschrieben aus dem | (charakteristisch für das Turon Süd-Frank- | Provencien Algeriens). reichs und Algeriens). ı Nerinea unipliecata n. sp. (ardita lacunar HAML. | Cerühium gracilens HAML. Delphinula Porteri n. sp. ı Aporrhais Rustemi FRAAS sp. Die beiden einzigen auch aüsserhalb Syriens bekannten Versteinerungen: Sphaerulites Sauvagesi und Nerinea gemmifera, beide zugleich die häufigsten und bezeichnendsten Arten dieser Schicht, sprechen für ein turones Alter derselben. Verlassen wir jetzt ‘Abeih und zwar in nördlicher Richtung, so treffen wir zwischen “Ainäb und ‘Ain ‘Ainüb dicht vor Schumlän folgendes Profil von Schichten, die steil gegen WSW. fallen: Oben: 4) massiger weissgrauer Kalk, Darunter 3) lockere braune Kalkmergel mit Bivalvensteinkernen und Austernschalen., Östrea Dieneri n. sp. Cytherea libanotica FRAAS sp. Perna cirrala n. sp. Liopistha libanotica HAnML. Protocardia hillana v. grandis, 2) Nerineenbänke und Kudistenmergel mit: Östrea cf. Laynesi LART. Uytherea syriaca. Hippurites plicatus Cosxr. (= H. Lewisi FrAAS). Natica syrıaca CONR. Radiolites sp. (= R. acuta Fraas). Nerinea cf. Fleuriausa A’ORB, 1) Massiger weisser Rudistenkalk mit langen Steinkernen von Sphaerulites (Sauvagesi?), wechselnd mit dünnen gelbbraunen Mergelbänken mit Foraminiferen ? In den Kalkmassen 1) und 4), welche bei ihrer grösseren Widerstandsfähigkeit gegenüber 2 und 3 hervortreten, sieht man vermuthlich die tieferen Repräsentanten der weissen Rudistenkalkbänke, welche höher hinauf nicht mehr durch dunkle mergelige Zwischenlagen getrennt werden. Die specielle Lage der vier Schichten in dem Profil von Schumlän im Vergleich zu ‘Abeih wird durch die wenigen genannten, nicht charakteristischen Fossilien noch nicht genau präcisiert; doch scheinen mir nur zwei Annahmen möglich: Schicht 1) könnte entweder der unteren „Cyclopenmauer“ der Cardiumbänke von FrAAS entsprechen, aus denen FrAAS ja die ersten Rudisten eitiert (Schicht „7“ im Profil von BLANCHE) oder der Kalkwand „5“ bei BLANCHE; 2)— 3) entweder der „braunen Kreide“ mit den zahlreichen Steinkernen von Protocardia und grossen Natica-arten (Ammonitenschicht 6 bei BLANCHE) oder fast noch besser dem mergeligen Kalk „4“ BLANCHES mit zahlreichen grossen Austern, Bivalven und Gastropoden; a 4) würde dann schliesslich der Kalkbank „5“ bei BLANcHE parallel stehen oder dem compakten Kalk „3“ in BLANCHES Profil, womit der Felsenkranz der eigentlichen höheren Rudistenkalke beginnt. Das Profil von Schumlän gehört demnach in jedem Falle grösstentheils, abgesehen vielleicht von dem obersten Kalk 4) unserer Buchicerasstufe, wie wir sie oben auffassten, an. Das Auftreten von Rudisten innerhalb typischer Cenomanschichten ist an sich nichts Auffallendes. Es steht freilich im Gegensatz zu den Verhältnissen in Palästina, soweit diese beobachtet sind; aber es findet ein vollkommenes Analogon im Cenoman der arabischen Wüste Aegyptens und noch mehr in der von SCHWEINFURTH*) entdeckten Kreidescholle im W. der Pyramiden von Gizeh. Vergleicht man überhaupt die Schichtenfolge bei ‘Abeih—Schumlän—‘Ain‘Ainüb mit dem von SCHWEINFURTH gegebenen Profil, so zeigt sich da in mehr als einer Hinsicht eine wirklich überraschende Uebereinstim mung: Profil westlich von den Pyramiden von Gizeh. Schichtenfolge bei ‘Abeih, Schumlän. 5 m. Fester weisser Kalkstein mit Radrolites cf. Weisser Kieselkalk mit Sphaerulites Sauvagest, cornupastoris, Chaetetes. | Korallen. 10—20 m. Fester weisser Kalkstein voller Aciaeo- Graue Marmorkalke mit viel Nerineen und Actae- nella oder Nerinea. onellen. 2 m. Quarzitbank \ 40—50 m. ? f 15—20 m. Schneeweisser Kalk mit Sphaerulites Schweinfurthn. 15—20 m. Schicht mit kleinen Austern. !/a m. Schneeweisser Kalk mit Sphaerulites und Pseudodiadema. 15—20 m. Braune Mergel und Sandsteinlagen mit Hemiaster, kleinen Austern. jCompakter Kalk. \Mergeliger Kalk mit zahreichen Austern. Grauweisser Kalk ohne Fossilien. Bräunlicher Kalkmergel mit Ostrea Diener! Bivalvensteinkerne, /lippurztes plicatus. Weisser compakter Kalk mit Sphaerulites (Untere „Cardiummauer“). Gelbbraune Mergel und Sandsteine mit Osirea alicula (oberer Trigoniensandstein oder Gastro- podenzone). Unterer Trigoniensandstein mit Trrigonia syriaca, Ostrea alicula. 15—20 m. Austernlumachelle in Mergel. \ 15—20 m. Hellbrauner Sandstein. J Die typische petrefaktenreichste Lokalität für die Stufe des Buchiceras syriacum im Libanon ist Bhamdün im Distrikt EI-Djurd. Petrographisch herrscht dort innerhalb derselben grössere Einförmigkeit als bei ‘Abeih. Kalkmergel im Bruch graublau, an der Oberfläche bräunlich gelb and dünne härtere Kalk- bänke wechseln ab. Die von Wasserrinnen durchfurchten welligen Hügel direkt im Osten des Ortes, so an dem Hause meines Gastfreundes Chalil Jussuf Chalibe enthalten Fossilien in solcher Menge, dass man sie nur aufzulesen braucht. Die verschiedensten Arten liegen durcheinander ziemlich gleichmässig vertheilt, so dass man hier höchstens dieselbe Theilung der Stufe wie bei ‘Abeih in eine untere austernärmere und eine obere austernreiche Region vornehmen kann. In Bhamdün ist nicht allein die Fundstelle der meisten in europäische Sammlungen übergegaugenen Exemplare von Buchiceras syriacum Buch, so auch des Originals von LEoP. v. BucH zu suchen, sondern aus denselben Mergeln von dort stammt auch das Original zu 7. distans Coxran Office. Report of the U. St. Expedition t.4, f. 27, einer Art, die NöTLInG in ‘Abeih und ‘Ain ‘Ainüb wiederfand und hier als Leitfossil für eine besondere Stufe seines 'Trigoniensandsteins aufstelltee In dem unterhalb Bhamdün im *) Ueber die Kreideregion bei den Pyramiden von Gizeh, Petermanns Mitth. 35. Bd. 1889, p. 1, t. 1. er Thale folgenden Sandstein sind von dem Geologen der amerikanischen Expedition ANDERSON überhaupt keine Fossilien gesammelt worden. Aus den Mergeln von Bhamdün rühren auch die sämmtlichen Exemplare von Trigonia syriaca CONRAD (non FRAAS nec NÖTL.) her, so z. B. t. 3, f. 19, 20, 23, welche ich ebenfalls auf 7. distans CoNR. beziehen möchte, während t. 3, f. 21 und Appendix t. 4, f. 27 eine neue Art reprä- sentiert, identisch mit 7. inornata (?) FrAAs aus dessen Cardiumbänken (p. 330). Ich selbst fand zusammen mit Buchiceras syriacum ausser Exemplaren von T. distans und dieser neuen Art 7. undulatocostata noch eine dritte, welche ich 7. regularicosiata genannt habe, so dass die Bezeichnung Trigonienschichten für diese Stufe ebenso angebracht wäre, wie für NÖTLINGs Trigoniensandstein. Die Fauna der Buchicerasmergel und Kalke von Bhamdün stellt sich folgendermassen dar: Diplopodia hermonensis LoR. Protocardia hillana v. Typica. Toxaster Dieneri Lor. 5 = v. grandis n. Hemiaster Sauleyanus d’ORB. Oyprina cerenulata CoNR. sp. Östrea Dieneri n. sp. Isocardia Merilli HamL. „ directa n. sp. Uytherea libanotica FRAAS sp. ‘ „ olisiponensis SHARPE. ” syriaca CONR. » flabellata GOLDF. 5 obruta CoNR. sp., häufigster Steinkern. „ afrıcana Lam. Pholadomya depacta HAMmL. „ef. aculirostris NILs. = decisa CONR. » .‚Syriaca CoNR. S Vignesi LART. Anomia subobligua CONR. Sp. Oeromya sinuala HAML. Vola quinquecostata v. syriaca HAML. Liopistha libanotica HAML. Pinna crelacea SCHLOTH. Sp. Mactra? div. sp. CoNRr. Arca bhamdumensis CONR. Scalaria sp. Arca (?) div. (5) sp. CoNR. Turritella? sp. Oucullaea ligeriensis X’ORB. Sp. Turritella ef. Dupiniana d’ORB. Nueula Cornoueliana d’ORB. Glauconia Sp. & parallela CoNR. Xenophora syriaca CONR. ” obtenta CONR. Natica cf. bulimoides d’ORB. ” div. (4) sp. CoNR. | R indurata CoNR. Trigonia distans CONR. | Nerinea syriaca (CONR.) BLANCK. emend. > undulatocostata n. Sp. | Re subgigantea n. Sp. r regulartcoslata n. sp. | 2 minima n. Sp. “= cuneiformis CONR. | Aporrhais sp. Sphaerulites Sauvagesi A’HOMBRE-FIRM. ? Melo pervetus CONR. Sp. Cardium syriacum CONR. In dieser Liste sehen wir die meisten der uns aus früheren Fundstellen der Buchicerasstufe bekannten Fossilien wiederkehren, speciell auch die von Hasbeia am Hermon, wo das Hauptleitfossil selbst fehlte. Der auffallende Reichthum an kleinen Bivalven der Gattungen Arca, Cucullaea, Nueula, der im Liba- non bisher auf den Fundort Bhamdün sich beschränkte, erinnert ein wenig an die senone Kreide von Mär- Säba in Judäa. Diese auf Faciesverwandtschaft zurückzuführenden Beziehungen steigern sich innerhalb der Buchicerasschichten von Bhamdün noch in gewissen rothen, dünnen Kalkmergelplatten, welche durch ihre ganz ausserordentlich reichhaltige Fauna von dicht neben einander liegenden kleinen Bivalven und zierlichen Gastropoden die Freude des Sammlers erwecken (vergl. Taf. VI, Fig. 1—2). Diese minutiöse Fauna be- ‚steht aus: Blanckenhorn, Zur Geologie Syriens. 6 Anomia sp. | Nerinea minima n. sp, Hunderte von Indi- Leda perdila CoNR. | viduen. Cardita lacunar HamL. , häufig. | Cerithium ef. formosum ZEK. selten. Corbula strialula Sow. | Fusus bhamdunensis n. sp. gemein. Dentalium sp. | Alaria (Aporrhars?) sp. Turritella sp. | Buchiceras syriacum, vereinzeltes jungesExemplar. Die genannte Zeda- und Corbula-Art sind auch aus der obersten Kreide von Mär Säba und am Oel- berg bei Jerusalem beschrieben worden, indessen ist wie schon oben hervorgehoben, gerade auf solche kleinen ausdauernden Formen betreffs der Altersbestimmung nicht das geringste Gewicht zu legen. An der Damascusstrasse sind die Buchicerasmergel, welche mit hellen Kalken abwechseln, wohl die einzigen Schichten, welche eine lohnende Ausbeute an Fossilien liefern. Bei Chän Mizhir und später bei Chän Muräd auf der Wasserscheide sammelte ich: Ostrea Dieneri Uytherea syriaca » flabellata Schalen. | ss obruta Vola quinguecostata \ | Turritella sp. Steink erne. Cardium syriacum | Natica syriaca Protocardia hillana typica , Steinkerne. | Aporrhais? sp. Ceromya sinuala Auf der Nordseite des Nahr Beirüt nehmen Schichten der Buchiceraszone bei B&tme@ri und Bru- mäna die Kammhöhen des westlichen Parallelzuges des Libanon ein, der sich steil über die Küstenebene erhebt. Dort sind gewisse kalkige, z. Th. etwas sandige Lagen ungeheuer reich an Ostrea Dieneri und olisi- ponensis. Daneben treten schlecht erhaltene Steinkerne von Bivalven und Gastropoden auf. Am Wege von dort nach Beirüt sieht man auch höhere Kalke des Kreidesystems, steil nach Westen fallend, meist Nerineen- und Korallenmarmore, mit Korallen und Bivalven: Turritella betmerensis n. sp. Nerinea Lälticker Nerinea Mamillae FRAAS Actaeonella Absalonis FRAAS. R berytensis n. SP. Actaeonina oviformis n. Sp. Diese Marmore scheinen hier die tiefsten Horizonte des eigentlichen Rudistenkalkes oder Libanon- kalksteins zu vertreten. Eine genauere Aufnahme der Schichtenfolge wird an diesen Stellen durch die gestörten Lagerungsverhältnisse sehr erschwert. (Vergl. dazu das Profil S. 6). Die isolirte Kreidescholle von Beirüt gehört, wie es scheint, nicht gauz und gar dem Senon an. Es scheint mir nicht ausgeschlossen, dass auch oben kieselige Horizonte des Rudistenkalks am Räs Beirtit noch unter der eigentlichen senonen Feuersteinkreide hervortreten. „Von den Felsen bei den Gärten am Fusse der Sandwüste, die am weitesten gegen W. ins Meer reichen“ sammelte FrAAs Sphaerulites Sauwagesi? (= Kadiolites radiosus FrAAS). An der Beirüter Küste dicht am Hotel d’Orient sah ich mangelhaft erhaltene Reste eines Seeigels (Mieraster?) und Exogyren. Typische Senonversteinerungen sind mit Sicherheit von Beirüt selbst nicht bekannt. Doch halte ich es nicht für unmöglich, dass der von DIENER erwähnte Anan- chytes ovata des Beirüter College dort wirklich gefunden ist. In dem Kreidekalkstein bei Burdj el-Burädjinch südlich Beirft gibt ANDERSON Gryphaeen an. Nördlich von Beirüt stellen sich am Westabfall des Libanon bis zur Breite von Tripolis in der Oberen Kreide verschiedentlich schiefrige Mergel oder Kalke ein, welche sich durch eine ungewöhnlich reiche Fauna an Fischen und Crustaceen auszeichnen. Während die bezügliche Fauna wiederholt Gegenstand eingehender Untersuchungen gewesen ist, erscheint die stratigraphische Stellung der Schichten im System der Kreide keineswegs im Verhältniss genügend aufgeklärt. — ld — Im Hintergrund der Bai von Djüni treffen wir 18 km. nordöstlich von Beirft zunächst den fisch- ‘führenden weissen weichen Mergelkalk von Sähel ‘Alma. FrAaAs weist denselben an die obere Grenze seines Turons, über der erst das Senon seinen Anfang nähme. DIENER und NörringG halten ihn bereits für Senon. Nach Diexer*) würden die Schichten von Sähel ‘Alma ebenso wie die dünnplattigen Kalkmergel des be- nachbarten Räs Mamiltein über den Rudistenkalken folgen und „ein wenig tieferes Niveau einnehmen als die feuersteinführende Kreide von Beirüt und Räs esch-Schakka“ mit Terebratula carnea und zwar deshalb weil „die hangendsten Partieen am Räs Mamiltein bereits deutliche lithographische Uebergänge zu der Facies der weissen Schreibkreide zeigen, andererseits aber auch an der Basis der letzteren am Dimitriberge zu Beirüt, bei Schueifät und im Distrikte el-Kürä petrographisch ganz ähnliche dünnplattige Kalkmergel mit Feuersteinschnüren sich einstellen“. Zu dieser aus Lagerung und Gesteinsbeschaffenheit gewonnenen Annahme bezüglich des Alters der Fischschiefer von Sähel ‘Alma passt deren paläontologischer Charakter sehr gut. Von Mollusken sind bloss zwei Cephalopoden durch FraAs bekannt. Die erste Art, welche FraAs Ammonites culiratus d’ORB. nannte, zeigt relativ die meisten Beziehungen zu A. Blanfordianus STOLICZKA, einer Form der Arrialoorgroup (Senon) Indiens. Die zweite ist ein zu genauerer Bestimmung kaum verwerthbarer Nautilus. Es wäre zu wünschen, dass spätere Besucher dieser Lokalität den vorkommenden Cephalopoden und sonstigen Mollusken mehr ihre Aufmerksamkeit widmeten, damit die stratigraphische Stellung dieser Schichten endlich definitiv ent- schieden wird. Die Fauna der Crustaceen und Fische von Sähel ‘Alma hat viele Anklänge an die des oberen Senons, Zone des Heteroceras polyplocum, in Westfalen bei Sendenhorst und an den Baumbergen erkennen lassen. Bis jetzt hat man schon elf Gattungen und drei Arten als beiden Faunen von Sähel ‘Alma und Westfalen gemeinsam nachgewiesen. Diese drei Teleostierarten sind: Holopteryx antiguwus (nach FRAAS), Cheirothrix libanicus Pıcr. et Humß. = Megapus questfalicus SCHLÜTER, Rrhinellus furcalus AG. Die artenreichste Familie des syrischen wie des westfälischen Senon „ist wie auch in der Jetztzeit diejenige der zu den abdominalen Weichflossern gehörigen Clupeiden, von denen Sähel ‘Alma 30 und West- falen 24 besitzen“. Auch die Stachelflosser sind in beiden Faunen reich vertreten, bei Sähel ‘Alma mit 23, in Westfalen mit 13 Arten. Ueber die sonstigen engen Beziehungen zwischen den Fischen von Sähel ‘Alma und denen der oberen Mucronatenkreide Westfalens hat v. D. MARK**, ausführlich berichtet, worauf ich hier verweise. Vergleicht man andererseits die Krebs- nnd Fischfauna von Sähel ‘Alma mit derjenigen des zweiten berühmten Fischvorkommens im nördlichen Libanon bei Hakel, so geht eins mit Evidenz hervor, dass beide Faunen nicht gleichen Alters sind. „Von den 10 Crustaceengattungen ist nur eine (Penaeus) muthmasslich beiden gemeinsam, die andern sind sämmtlich verschieden, und in dieser Beziehung schliesst sich der Crusta- ceen-Fauna die Ichthyo-Fauna an“***),, Unter 122 bisher aus dem, nördlichen Libanon beschriebenen Fisch- arten, die sich in 55 Gattungen vertheilen, kommt nicht eine einzige Art beiden Fundorten zugleich zu, während doch das so viel weiter gelegene Fischlager vom Abü Tör bei Jerusalem wenigstens eine Haifischart nach FrAAs mit Sähel ‘Alma gemein hat. 68—70 Arten aus 37 Gattungen kennt man von Sähel ‘Alma, 51—53 Arten aus 27 Gattungen von Hakel. Nur neun Gattungen 7) (Ahinobatus, Pyenosterinz, Platax, Clupea, *) Libanon, p. 41, **) von DER Marck, Ueber die Verwandtschaft der syrischen Fischschichten mit denen der oberen Kreide Westfalens. Verh. d. naturh. Ver. d. pr. Rheinl. u. Westfalen. 1889 p. 139. *»*) Daues, Zeitschr. der Deutsch. geol. Ges. 1886, p. 573. +) nicht 16, wie v. n. Marck (Verh. d. naturh. Ver. d. pr. Rheinl. 1889, p. 150) irrthümlich angibt. 6* a a Ithinellus, Leptotrachelus, Spaniodon, Eurypholis und Anguilla) sind an beiden Orten zugleich vertreten. Die Fauna von Sähel ‘Alma zeichnet sich durch ihren Reichthum an kleinen Selachieren und an barschartigen Fischen (Pyenosterinx) aus, die von Hakel durch Ganoidfische, welche in Sähel ‘Alma bis auf zweifelhafte Reste zweier Arten fehlen, und zahlreiche Häringe (Clupea). Eine blosse Faciesverschiedenheit bei gleich- zeitiger Ablagerung im Kreidemeere kann an so nahe gelegenen Punkten (20 km. Entfernung in der Luft- linie) solche Gegensätze nicht hervorrufen. Lewıs*) hat zwischen Sähel ‘Alma und Hakel, genau östlich von Djebrail ein drittes reiches Fischlager entdeckt bei Hazhüla (= Djoula auf der französischen Karte 1862). Das betreffende Gestein ist ein zer- reiblicher erdiger Kalk, welcher in dünnen Lagen bricht und mit dem Hammer geschlagen ganz zerbröckelt. In der Gesteinsbeschaffenheit scheint also grössere Annäherung an die Mergel von Sähel ‘Alma als zu dem Hakelschiefer vorhanden zu sein, welcher dem lithographischen Kalke von Solenhofen nahekommt. Die Fauna ist jedoch, soweit bis jetzt bekannt, vollkommen identisch mit der von Hakel; denn Lewis fand darin: Oyelobatis oligodactylus, Beryx vwexillifer, Eurypholis Boissieri und Aspidopleurus cataphractus, also vier typische Hakel-formen. Die Fauna von Hakel wird von Pıcrer et HUMBERT verglichen mit derjenigen der Fischschiefer von Comen in Istrien, welche der Unteren Kreide zugerechnet werden. Gegen die westfälische obersenone Fischfauna besteht das gleiche Verhältniss wie gegenüber der von Sähel “Alma. Auch hier sind nach voN DER MARCK 9 Gattungen gemeinsam, aber keine einzige Art im Gegensatz zu Sähel ‘Alma mit drei west- fälischen Arten. Die enge Verwandtschaft der Senonfauna von Westfalen mit der von Hakel, welche vox DER MARCK annimmt und zu Schlussfolgerungen betreffs des Alters der syrischen Fischschiefer verwendet **), kann ich nicht einsehen, während ich die Beziehungen der westfälischen und Sähel “Alma-Fische unbedingt zugebe. In der eigenartigen Crustaceenfauna von Hakel fand DaueEs***) ein jurassisches Gepräge, namentlich ein solches, wie es die Fauna der lithographischen Schiefer zeigt. Cariden (Penaeus) und Astacinen (Pseu- dastacus) bilden die Hauptmenge. „Dazu gesellen sich, zwei auch bei Solenhofen und Eichstädt nicht gerade seltene Typen, die Xiphosuren (Zimudlus) und die Stomatopoden (Sculda), beide in Arten, welche den baye- rischen nahe verwandt sind. In dieser Vergesellschaftung, welche sowohl in den lithographischen Schiefern Bayerns als auch den Fischschiefern von Hakel ausgeprägt ist, tritt uns ein ausgezeichnetes Beispiel für die auch sonst nicht unbeachtet gebliebene Thatsache entgegen, dass bei gleicher physikalischer Beschaffenheit der Lebensbedingungen, hier speciell der betreffenden Meerestheile und ihrer Absätze, trotz Trennung durch lange geologische Zeiten sich eine Fauna von sehr ähnlichem Habitus zusammenfindet. Das gilt in diesem Falle ja nicht allein für die Crustaceen: die Ophiuren, die Comateln, die Dibranchiaten und sogar die Fische verhalten sich analog. Ist auch keine Art mehr ident, sind auch die Gattungen grösstentheils verschieden, so wird man doch nicht leugnen können, dass z. B. das massenhafte Vorkommen der verschiedenen Zepto- lepis-Arten hier und der verschiedenen Chupea-Arten dort eine habituelle Achnlichkeit auch in der Fisch- fauna erzeugt. Aber neben diesen jurassischen Typen, von denen namentlich Pseudastacus und Sculda hervorzuheben sind, die sich bis jetzt ausser bei Hakel nur in der Juraformation gezeigt haben, erscheinen nun in /bacus praecursor und Kanina crelacea zwei Arten, welche ebenso entschieden auf posteretaceische Formationen hin- weisen, wie jene auf praecretacische. Die Gattung /bacus ist überhaupt fossil bisher noch unbekannt ge- “N wesen“) und die nächsten Verwandten der neuen Ranina-Art haben ihre eigentliche Verbreitung im Eocän. *) Lewis: The fossil fish localities of the Libanon. Geol. Mag. 1878. p. 214. **) vw. D. Marck, 1. c. p. 155. ***) Daues, Ueber einige Crust. aus den Kreideablagerungen des Libanon. Zeitschr. der Deutschen geolog. Gesellschaft 1886, p. 551. 7) Dauss, 1. c. p. 574, 575. Die Lagerungsverhältnisse bei Hakel bieten dem Verständniss des Besuchers relativ weniger Schwierigkeiten als die von Sähel ‘Alma und sind daher durch die Untersuchungen von HuMBERT und FRAAS ziemlich aufgeklärt. Unter dem Fischlager beobachtete HumßErT in der Schlucht oberhalb des Dorfes Hakel eine Reihe abwechselnder Kalke und Mergelbänke mit Diplopodia sinaica AG. et Drs., Hemiaster Sauleyanus d’ORB., Arca lailleburgensis V’Ore., Cardium hillanım Sow. und Natica diffieilis d’OrB. und in höher ge- legenen Feldern fand er Ostrea flabellata, die möglicherweise aus noch höheren Schichten über dem Fischlager herrührte. Dass wir es hier mit der Zone des Buchiceras syriacum, der Seeigel und Austern zu thun haben, erscheint fast zweifellos. Abgesehen von dem charakteristischen Wechsel von Kalk und Mergelbänken weisen die genannten Fossilien darauf hin. Diplopodia (Diadema) sinaica Des. ist freilich bisher nur vom Sinai (Wadi Mokatteb und Badera) bekannt *), hier aber stammt sie aus einer bestimmten an Seeigeln und Austern reichen Schicht der Cenomankalke, die, bedeckt von Rudistenkalken, an den südlichen Abfällen des Plateaus von Tih dem nubischen Sandstein auflagern. Derselben Schicht, der einzigen am Sinai, welche Seeigel enthält, sind entnommen: Heterodia dema libycum, Holectypus exeisus, Periaster elatus, Epiaster distinetus, Hemiaster gra- eilis und Fourneli, Ostrea flabellata, Mermeti, africana und olisiponensis. Der hier genannte Hemiaster Fourneli? dürfte mit dem H. Fourneli Larter aus dem Cenoman Palästinas und Periaster Fourneli Frass vom Libanon identisch sein. Diese Formen aber sind besser von dem typischen H. Fourneli Desu. des Senons zu trennen und mit H. Sauleyanus d’Ore. zu vereinigen **). Ich fand diesen Hemiaster in Bhamdün in der dortigen Buchiceraszone. Auch Fraas ***) kennt jene „Cenomanmergel im Thale von Hakel“ ebenso wie unterhalb des Klosters Meifük nordöstlich von Hakel, aus denen dort die herrliche Quelle des Klosters „am Anfang eines frucht- baren von einem Felsenkranz umsäumten Thales“ entspringt. Aus diesen Kalkmergeln der dortigen Gegend und von dem benachbarten Tannurin erwähnt FrAas: Holectypus Larteli? (von Meifük), Periaster Fourneli? (besser = Hemiaster Sauleyanus), Y ; eyp Ron“ Se \ (= Diplopodia hermonensis). Diplopodia Malbosi ) Toxaster pentagonalıs, n alltus (= Toxaster Dieneri? v. allus). Ueber diesen Mergeln im Thale von Hakel folgen feuersteinreiche Kreidebänke, aus deren Grotten die Quelle von Hakel entspringt. Sie werden abgeschlossen von einer 1 m. starken kieselreichen Bank mit Gryphaea capuloides CosR. (= Ostrea vesicularis v. judaica LARTET, kleine Form). Diese stets kleine Austerf) bezeichnet einen wichtigen durch Palästina und Mittelsyrien durchgehenden Horizont inner- halb des Cenomans (vergl. Tabellen I und Il). Sie wurde oben schon im unteren Libanonkalkstein von der Taumät Niha erwähnt. Im südlichen Palästina finden wir sie stets vergesellschaftet mit ©. Mermeti v. minor, im östlichen Judäa bei ‘Ain Djidy noch mit Vola aeqwicostata. Hier im W. des Todten Meeres liegt sie über grauen, oft dolomitischen Kalken mit Vola quadricostata, Ammonites Mantelli (?). Auch diese Ceno mankalke schliessen, entsprechend dem Liegenden der Capuloidesbank von Hakel, nicht selten Kieselknollen ein. Ueber der Austernbank aber folgen an der Quelle Djidy kreidige Mergel mit seltenen Fischresten. In dieser Schicht des östlichen Judäa möchte ich das Aequivalent der Fischschiefer von Hakel erblicken. Dann kommen Mergel und Kalke oben mit einer Bank reich an ÖOstrea olisiponensis und flabellata, weiter ein Wechsel von weissen mergeligen Kalken und weissen Mergeln und graue, compakte Kalke, oft dolomitisch. Letztere, welche dem höheren Rudistenhorizont entsprechen mögen, werden bedeckt von weisslichen Kreidemergeln, diese an der Basis des Senons von dem Fischbonebed und den .bituminösen Asphalt- kalken von Nebi Müsa, welche ich für das Aequivalent der Schichten von Sähel ‘Alma halte. *) Horranp und Duncan in Quat. Journ. Geol. Soc. vol. XXI p. 349, XX]I p. 38. — Lurrer, Expl. geol. de le Mer. Morte etc. Paris 1874 p. 91. **) Vergl. paläontol. Theil dieser Arbeit. ”**) Geolog. aus dem Libanon, p. 340 und 350. 7) Vergl. paläontol. Theil. RE; ae Am Wadi Mödjib im O. des Todten Meeres finden wir die Lage der Kalkbank mit ©. Mermeti v. minor und 0. capuloides ganz ähnlich. Unter ihr folgen graue Mergel mit Hemiaster Sauleyanus (= H. Fourneli Larıer — H. batnensis Perox), Ostrea olisiponensis, Pholadomya Vignesi und tiefer: Kalke mit Heterodiadema libycum und Holectypus Larteti, Diese Seeigelschichten im Liegenden sind zusammen unserer Buchiceraszone respektive den seeigelreichen Mergeln im Thale von Hakel und Meifük zu paral- lelisieren. Im Hangenden der Capuloidesbank gibt Larrer gelbe Kreidemergel und Plattenkalke mit Ammonites Luynesi, an (die den Fischschiefern von Hakel gleich kämen), dann compakten Kalk (bei Hakel — Rudistenkalke) und Mergel mit Pholadomyen. Hierauf erst folgen Kalke mit Feuerstein und ein Complex von gelblichen Mergeln und weissen Kreidemergeln mit Feuerstein, Schichten welche als Senon zu bezeichnen wären, } Kehren wir nach dieser Abschweifung wieder nach Hakel zurück. „Ueber der Bauk mit Gryphaea capuloides liegen die klingenden, harten Schieferplatten mit den altbekannten Fischen, Krebsen, Sepien und Echinodermen“*). Dann folgen compakte Rudistenkalke. „Bis zur Höhe des Berges geht es noch 90 m. hinan, womit wir bereits über den Horizont der Radioliten hinausgerathen“. „Die Schiefer von Hakel gehören also sicher dem Radiolitenhorizont an“, hebt FraAs hervor. Genauer gesagt, liegen sie an der Basis des- selben direkt über der Buchicerasstufe und gehören wie diese noch zum Cenoman, welches Alter ihnen auch HumgeErt, der zuerst diese Fundstätte genauer untersuchte, vindiciert. Das Kloster Meifük liest innerhalb einer aus Rudistenkalk gebildeten Steilwand wie ein Felsennest hoch über den Kalkmergeln. „Auf den Höhen um das Kloster wittern die Rudisten heraus, vorzugsweise Radiolites cf. cornu pastoris (nach den mir vorliegenden FraAsschen Originalstücken). Von Hakel stammt ein ZZppurites sp. HUNMBERT traf auf dem Wege von Djebail nach Hakel „Radiolites kımbriealis und vielleicht R. socialis“ au, deren Lager er ebenfalls für höher als das der Fischschiefer hält. Die nächste normale Auflagerug über den Rudistenkalken sah FraAs am Wege von Hakel ins hohe Tannurin über Lahfit, bis wohin noch die Rudistenfelsen vorherrschten als splitterharte Marmore mit Stern- korallen, verkieselten Rudisten und Nerineen. Bei Lahfit folgen graue Mergel reich an Phoiadomyen und Cyihereen, besonders Pholadomya fabrina Mösch non d’OrB,, identisch mit LARTETS Ph. Vignesi, welche PERON auch im Cenoman Algeriens mit Hemiaster batnensis und Protocardia hillana getroffen hat. Diese Pholadomya Vrgnesi kennen wir bereits von verschiedenen Punkten Syriens aus grauen oder lichten Mergelschichten. Vereinzelt sahen wir sie schon in typischem tieferen Cenoman mit Seeigeln (Hemiaster Sauleyanus u. a.) und Austern, so am Wadi Mödjib, bei Hasbeia am Hermon und Bhamdün. Ihr Hauptlager aber scheint sie wie bei Lahfitauch in Palästina erst in den lichten weichen Kreidekalken und Mergeln zu haben, die über den höheren Rudistenkalken folgen, faunistisch noch wesentliche Anklänge an das Cenoman zeigen und nach oben direkt in das Senon übergehen. Der Fauna dieses Horizontes gehören nach unseren früheren Besprechungen hauptsächlich folgende Fossilien an: Oyphosoma sp. Hemiaster cf. Chawveneti, Ostrea flabellata, Vola Dutrugei? Protocardıa moabitica, Oytherea sp., Venus sp., Pholadomya Vignesi und Luynesi, Acanthoceras rotomagense und harpax. Beson- ders gemein muss Ph. Vignesi (nach der im Stuttgarter Museum befindlichen Sammlnng des Missionar Zweiter) am Djebel Oscha bei Es-Salt, dem alten Ramoth Gilead sein und zwar in einem gelblich weissen, weichen Kreide-Mergel zusammen mit Protocardia moa- bitica und Acanthoceras harpax SroLiczxa. Letzterer Ammonit, mit dem A. rotomagense StoLiczka vereinigt werden muss, bildet eins der wichtigsten Leitfossilien der Ootatoorgroup (Cenoman) Südindiens, doch ist er vereinzelt dort auch in der Trichinopoly group (Turon) gefunden worden. Dem Horizont des A. harpax und der Protocardia moabitia des Ostjordanlandes entspricht in Judäa allem An- scheine nach der unterste Kakühle von Jerusalem mit Ammonites rotomagensis, Protocardia movabitica und Pholadomya Vignesi. Der zur Charakterisierung dieser Schichten als Cenoman so höchst wichtige Ammoniles rolomagensis ist im gleichen Horizont im nördlichen Libanon, den Pholadomyenmergeln, allerdings noch nicht nachge- wiesen ; wohl aber kommt er in, wie es scheint, etwas tieferen Schichten, den Rudistenkalken vor. Denn in der FraAs’schen Sammlung in Stuttgart befindet sich ein echter A. rotomagensis, der sich direkt an deutsche und französische Formen anschliesst, mit der Fundortsbezeichnung „Toula, Libanon“ (= Abdelleh Toula der französischen Karte), einer der grössten Ortschaften im Bezirk Batrün in einer Gegend, die nach DiEsERS geologischer Karte vollständig von Libanonkalkstein eingenommen wäre. Das Gestein, aus dem der Ammonit besteht, ist ein grauer, harter compakter Kalk, weist also auf Rudistenkalk oder Libanonkalkstein hin. Dieses Auftreten des echten A. rotomagensis ist nur eine glänzende Bestätigung der von Dr. DIENER ausgesprochenen Ansicht vom cenomanen Alter eines Theils der Rudistenkalke des Libanon, welches er bereits aus dem Funde einer mit dem A. rot. freilich nahe verwandten aber nicht identischen Form gefolgert hatte. *) Fraas, II. p. 344. Die Fischschiefer von Hakel, welche dem untersten Theil der Libanonkalksteine angehören, sind jeden- falls cenoman. Diejenigen von Sähel ”Alma hingegen würden sich nach FrAAs, wie auch mir am wahrschein- lichsten ist, an die über den Rudistenkalkstein gelegenen Pholadomyenmergel gegen oben anschliessen. Sie entsprechen dann vollkommen den Fischlagern und Asphaltkalken von Nebi-Müsa in Judäa, welche über der Foraminiferenkreide kreide liegen. (entsprechend den Pholadomyenmergeln) und unter der eigentlichen Feuerstein- Ausser Sähel ‘Alma, Hazhüla und Hakel giebt es noch ein viertes Lager von schönen Fischver- steinerungen im Libanon, das von Rott *) entdeckt, aber bis jetzt noch von niemandem ausgebeutet worden ist. Es liegt an einem von Reisenden weniger betretenen Wege von Tripolis nach Ehden zwischen Sba “il und “Aito. Nach DIENERS geologischer Karte und seinem Profil **) durch den nördlichen Libanon von der Küste über den Cedernpass nach Ba‘albek besteht der Djebel ‘Aito, an dessen Nordseite das Fischlager liegen muss, aus Libanonkalkstein, ebenso wie Hakels Umgegend. Um die hervorgehobene merkwürdige Uebereinstimmung in der Schichtenfolge des nordwestlichen Libanons mit der aus der Umgebung des Todten Meeres klar zu veranschaulichen, folge noch hier eine voll- ständige Zusammenstellung der bezüglichen Profile: — Wadi-Mödjib im ©. des Todten Meeres Mach" Larren, 1, c. p. 70, t. 5.-f. 6) | Nordwestlicher Libanon. Westseite des Todten Meeres bei *'Ain Djidy und Nebi-Müsa (nach Larren, |. c. 1 (keh, I, ah SE-0% | | Weisse Kreidekalke mit Feuerstein. Feuerstein führende Kreide von Räs esch- Schakka mit Terebratula carnea. Weisse kreidige Kalke und Mergel mit Feuerstein. Gelbe Mergel. Kalk mit rothem Feuerstein. Weiche weisse Mergel von Räs Mamiltein, Räs esch-Schak ka und Sähel Alma (dort | reich an foss. Fischen). Mergel mit Fischen. Schwarze bituminöse Asphaltkalke. Brauner Kalk, Bonebed von Fischresten. Gryph. vesicularis v. judaica. Gelbe Mergel mit Pholadomya Luynesi u. a. Bivalven. Grüner compakter Kalk. 2 | Pholadomyenmergel mit Pholadomya Vig- nesi, cf. ligeriensis und decisa, Cythe- veen, Rudistenkalke mit Gryphaea cf. vesieu- laris (Fraas), Radoolites cf. cornupar- toris, lumbricalis, Sphaerulites Sauwvagesi, Ammonites rotomagensis. Gelbe und rothe Kreidemergel und Platten- | kalkbänke mit Ammonites Luynes:. Weicher Kalk mit Gr. capuwlordes und Er. Mermeti v. minor. Kalk mit Exogyra flabellata (Humerr). Weissl. Foraminiferenkreide m. Gryphaea vesieularis v. judaica, Ostrea canali- eulata. Grauer compakter Kalk oft dolomitisch. Weisse mergelige Kalke und weisse Mergel abwechselnd. Mergel mit Ex. olisiponensis und flabellata. Kalke und Mergel. Fischkalke von Hakel, Hazhüla und (?) ‘Aito. Graue kreidige Mergel mit Fischresten, Bank mit Gryphaea capulordes. Feuersteinreiche Kreidebänke. Graue Mergel mit Hemiaster Sauleyanus, Ostrea Mermeti, Pholadomya Vignesi. Kalke und Mergel mit Exoyyra, Heterodia-. dema libycum, Holectypus Larteti. Mergel und Kalke im Thal von Meifük und Hakel mit Diplopodia hermonensis und sinazca, ?Holectypus Larteti, Toxaster Dieneri, Hemiaster Sawleyanus, Proto- cardia hillana. Mergel und Kalke mit Gr. capuloides. Ex. Mermeti v. minor u. Vola aequieostata. Graue oft dolomitische Kalke, zuweilen mit Kieselknollen: Osirea Mermeti, Vola quadricostata, Ammonites Mantelli? *) Dr. Roru bei v. Schuserr III, p. 370. — C. Rımer, Die Erdkunde, 17, Theil. Syrien I. p. 657, **) Libanon, p. 71. Fig. 3. =. ge Wandern wir nunmehr von Lahfit oder von ‘Aito westlich, so erscheint in den oberen Thälern des Nahr el-Djözeh und Nahr el-Kadischah ein Aufriss tieferer Schichten, des Trigoniensandsteins und des Glandarienkalkes. „Die einzelnen Etagen der Sandsteinformation sind in der Spalte des ‘Ain en-Nebfa, der der Schlucht des Kadischah zueilt, in vorzüglicher Weise aufgeschlossen. Zu unterst direkt über den Glandarienkalksteinen liegen violette Sandsteine, dünngeschichtete rothe Mergel und Schieferthone. Darüber folgt ein sehr harter rother Sandstein, mit Melaphyrtuffbänken alternierend, hierauf Kalkmergel mit Protocardium cf. hillanıum Sow.; endlich eine c. 15 m. mächtige Kalkbank, die“, ganz wie FrAAs’ Cardiummauer im südlichen Libanon, „in dem ganzen Gebirgspanorama des Kadischah-Quellgebietes überall deutlich aus ihrer buntgefärbten Umgebung als lichter Streifen hervortritt. Die oberste Abtheilung der „Sandsteinformation“ DIENERS, welche ungefähr unserer Buchiceraszone entsprechen mag, „zeigt nochmals eine Aufeinanderfolge von Kalkmergeln, violetten Sandsteinen und dünnplattigen lichtgelben Mergeln mit Austernbänken wie in dem Profile des Ostabhanges der Taumät Niha“. Des Reichthums an Petrefakten, be- sonders Cardien, Venus, Gastropoden in diesem Schichtencomplex bei Bscherreh und Mär Serkis wird schon von SEETZEN und RoTH gedacht. DIENER sammelte in Mergeln (?) bei Bscherreh: Nerinea Mamillae und cf. Fleuriausa. Auf den typisch cenomanen Sandstein-Mergelcomplex folgen dann weissgraue, wohlgeschichtete Platten- kalke als Anfang des „Libanonkalksteins“, der im O. wie eine gewaltige Kalkmauer den eigentlichen Libanon- kamm zusammensetzt. An dem bekannten Cedernpass, dem Hauptübergang über den nördlichen Libanon sammelte DiENER in dem Libanonkalkstein folgende Fossilien: Vola Dutruget, Hippurites cedrorum n. Sp., Nerinea cedrorum n. Sp. Genannte in riesigem Exemplar vorliegende Vola ist in der algerischen Provinz Eonstantine charakteristisch für das Rhoto- magien, in welchem sie in Gesellschaft von Ammonstes rotomagensis, Mantelli varians, Protocardia hillana, Vola quadricostata und zwar nur in diesen Schichten vorkommt. Auf dem weiteren Wege über den Cedernpass nach Baalbek zwischen Aineta und Jamüneh fand DIENER „in dem zum Wadi en-Nusür abdachenden Gehänge des Dahar el-Cheräib, vermuthlich aus der mittleren Abtheilung des Libanonkalksteins“ einen Ammonites harpax (= A.rolomagensis STOLICZKA und DIENER) Aus allen bisherigen Angaben bezüglich der Rudistenkalke des Libanon können wir vorläufig keinen anderen Schluss ziehen wie für dieselbe Stufe in Judäa. Der Libanonkalkstein und zwar in seiner Gesammt- heit kann beinahe mit demselben Recht als Cenoman wie als Turon aufgefasst werden. Das Auftreten ceno- maner Ammoniten in „tieferen Horizonten“ des Libanonkalksteins veranlasste DIiENER zu dem naheliegenden Schlusse, die untere grössere Hälfte des Libanonkalksteins noch dem Cenoman zuzuweisen. Das wichtigste und am besten erhaltene Exemplar dieser Ammoniten, ein A. harpax, ist freilich nicht unbedingt beweisend für Cenoman. Denn in Indien sollen nach dem Autor dieser Art, STOLICZKA, wenige Exemplare des von mir damit vereinigten 4A. rolomagensis StoL. auch in der Trichinopoly group (Turon) vorkommen und eine allmählige verspätete Einwanderung dieser und anderer Ammonitenformen des indischen Cenomanmeeres so auch der Stoliexkaia dispar Sror. nach Syrien erst zur Turonzeit scheint mir nicht ausgeschlossen Es müsste dann freilich auch noch das verspätete Vorkommen des echten A. rolomagensis im Turon Syriens erklärt werden, der nicht aus Indien, wo er fehlte, kommen konnte. Wichtig wäre es, die obere Grenze der Ver- breitung genannter drei Ammoniten im Libanon festzustellen. Der Vergleich mit Palästina würde vermuthen lassen, sie in den Pholadomyenmergeln, dem Aequivalent des unteren Kakühle, zu suchen. Andere Ammo- niten, die speciell auf Turon verweisen, sind wenigstens im Libanon noch nicht entdeckt worden. DIENER hat, um dem Turon seinen Antheil als selbstständigem Glied des Kreidesystems in Syrien zukommen zu lassen, eine etwas künstliche, willkürliche Grenze (zwischen Cenoman und Turon) innerhalb seines Libanon- kalksteins geschaffen und bezeichnet nur dessen oberste Partien als Turon. Für den Libanon speciell fehlt vorläufig ein sicherer Anhalt dafür, einen Theil desselben von dem Uebrigen als Aequivalent einer besonderen Etage abzutrennen. Dass in der oberen Hälfte des Libanonkalksteins einige Rudisten und Nerineen vorkommen, deren nächste Verwandte sonst sich auf Turon beschränken, mag gern zugegeben werden, ist aber insofern ohne besondere Bedeutung, weil dieselben Turonfossilien auch und zwar hauptsächlich die untersten Theile (der Rudistenkalkmasse frequentieren, so bei ‘Abeih, ja womöglich in einzelnen Vorläufern bis in die Mergel und Kalke mit Duchiceras syriacum reichen. Die Ansicht des Verfassers geht kurz dahin, dass der mittlere und höhere Libanonkalkstein, d. h. der eigentliche höhere Rudistenkalk im engeren Sinne, wie in Palästina der Rudistenkalk, eine ziemlich ein- heitliche Zone bildet, deren Fauna, sowohl in tieferen als in höheren Partien sich mehr oder weniger als ein 'Gemisch von älteren Formen (Ostrea flabellata, Vola Dutrugei, Ammonites rotomagensis, harpax und ef. dispar) und turonen (Rudisten und Nerineen) charakterisiert. Die eigentlichen Rudistenkalke dürfen daher nicht getheilt werden, sondern sind in ihrer Gesammtheit als das richtige Aequivalent des europäischen Turons zu betrachten. Aber diese Etage der Oberen Kreide erscheint in Süd- und Mittel-Syrien mehr als unter- geordnetes Glied resp. obere Abtheilung des Cenomans, indem sich echt cenomane Typen, den turonen ver- gesellschaftet, wie es scheint, bis an die untere Grenze des Senons verbreiten. Ueber den geologischen Bau des Antilibanon und seiner Ausläufer verdanken wir DIENER die wichtigsten Aufschlüsse. Es bleibt mir nur übrig, hier auf die spärlichen Fossilienfunde kurz zurückzukommen. Rudistenkalk oder „Libanonkalkstein“ und feuersteinführende Kreide (Senon) sind nach DIENER die einzigen vorkommenden Zonen der Kreideformation. Ersterer zeigt wie im Libanon bald turone, bald cenomane Ver- steinerungen. Einen Ammoniten, der wohl zu Mammites nodosoides, einen der typischsten Leitfossilien des Turon, gehören könnte, fand DiENER bei Breitän am Wege von Ba‘albek nach Jahfüfeh in der obersten Ab- theilung seines Libanonkalksteins. Östlich von diesem Punkte, südöstlich von Baalbek enthält der Libanon- kalkstein des Harf Räm el Kabsch nach Diexers Sammlung folgende Fossilien: Ostrea flabellata, Vola Dutruget, Amauropsis subcanalteulata, en a in Steinkernen. Pterocera (Harpagodes), Pierodonta ovala. Aus dem östlich gelegenen Wüstengebiet der palmyrenischen Ketten sind noch keine eretaceischen Versteinerungen bekannt geworden. Nach DiENXER bestehen dieselben aus weisser Senonkreide und eocänem Kalkstein. Von Palmyra befindet sich ein Stück zuckerkörnigen Kalkes mit Nerinea gemmifera in der Diıenerschen Sammlung, einem Fossil, das eher auf Turon als auf Senon hinweisen möchte, da es bis jetzt nur in der erstgenannten Abtheilung der Kreide gefunden wurde. Die Senonmergel in den palmyrenischen Ketten haben nach DiEneErs freundlichen mündlichen Mit- theilungen nicht selten einen eigenthümlich muschlig schaligen Bruch und Absonderungsweise, wie wir solche schon bei ANDERSON”) von Senongesteinen der Klippen von ‘Ain Teräbeh am Todten Meere beschrieben finden. Zuweilen sind sie auch hier imprägniert von Bitumen. Bei ‘Ain el-tineh an dem östlichen Abfall der Stufe von ‘Asäl el-Ward unweit der Strasse von Damascus nach Homs liegen mehrere Asphaltgruben in der Senonkreide. *) Geol. Reconnaissance of Part of the Holy Land, in Lyscı: Off, Report ete. 1852, p. 16 3)d. Blanckenhorn, Zur Geologie Syriens. 1 Hl . Zugleich ist die letztere die Lagerstätte von Gyps oder Marienglas, welches meist in regelmässigen» Schiehten den Mergeln zwischengelagert ist. Nach Cerxık *) bestände schon „der stufenförmige Djebel Suwän **) im SO. Zukara’s“, der nördliche Ausläufer des Antilibanon, wo DIENER bloss Eocänkalkstein an-- gibt, „ausschliesslich aus Thonmergeln mit spärlichen Gypsgängen“. Das grosse Wüstenbecken EI Dau zwischen dem Djebel Tijäz, Abjad und Senajeh ist ein flach gewelltes, schr gelockertes Terrain aus porösem Thonmergel und Gypsablagerungen ***), Aber erst östlich von Palmyra werden gypsführende Senonmergel gegenüber den Eocänkalken das vorherrschende Gestein. Der Gebirgsrücken Satije baut sich nach CERNIK aus regelmässigen, abwechselnden „Schichten von Kalkmergel und Thon“ auf, welche Lagen Ursache zu der verschieden vorgeschrittenen Aus- waschung und den eigenthümlich zersägten Abdachungsformen sind. Nur allzusehr erinnern diese (Senon-) Schichten in ihrer Beschaffenheit an die Schichten mit Exogyra Overwegi in der libyschen Wüste, welche nach ZittELs Beschreibung bei ihrem steten Wechsel von gyps- und steinsalzreichen Blätterthonen, Blätter- mergeln und Kalkmergelbänken ebenso zackige Profile bieten. Die Annahme eines tertiären, miocänen Alters für diesen gypsführenden Complex bei Palmyra, zu der Surss r) geneigt ist, halte ich vorläufig für nicht gerechtfertigt. Südlich der Wasserlache Ghadir et-Tair wurden „bedeutende Massen von Marienglas an den nörd- lichen Hängen des Djebel Abjad gesehen“ *+). | Auch in dem südlichsten Streifen der nordsyrischen Wüste nördlich der Breite von Homs und Pal- myra östlich vom Orontes an bilden senone Kreideablagerungen allem Anschein nach grossentheils den Unter- grund, der allerdings in den meisten Fällen verhüllt wird von ausgedehnten Basaltdecken, pliocänen und quartären Süsswasserablagerungen. In dem einförmigen Plateau zwischen Homs und Selemije sind einige Thalfurchen, so die des ‘Ain Hosain bei “Aiz ed-Din, derart eingeschnitten, dass unter diesem Basaltlager gelblich weisse Kreidemergel zu Tage treten. Etwas nördlicher zwischen Selemije und Hamä treten die Kreideschichten deutlicher hervor. Nahe dem Bach von Selemije, der westwärts zum Örontes fliesst, sieht man einzelne Hügel von blendend weissem Kreidemergel. Diese Schichten bilden das direkte Liegende der im Norden horizontal darüber gelagerten Eocänsedimente in den Tafelbergen des Djebel el “Ala, über deren Beschaffenheit an anderer Stelle ausführlicher gesprochen werden soll. Von Selemije aus scheinen mir diese Senonmergel noch weithin bis zum Euphrat den Untergrund der ebenen wasserlosen Wüste zu bilden, in der sich keine merklichen Bergzüge mit jüngeren aufgelagerten Eoeänbildungen wie südlich bei Palnıyra und nördlich bei Selemije mehr erheben. Die Senonschiehten dürften auch dort das Muttergestein von Gyps und Asphaltlagern sein. Dr. Morrız, der über die ausgedehnten Wüstengebiete im Norden von Palmyra Erkundigungen ein- gezogen hat, glaubt dem Marienglas dort eine beträchtliche Verbreitung zuschreiben zu müssen und neigt sich der Ansicht zu, dass, was die Beduinen als hadjar abjad (= weisser Stein) bezeichnen und woraus z. B. die Ruinen von Anderin bestehen sollen, weniger Marmor oder Kreide als vielmehr Gyps bedeute. Jedenfalls soll derselbe bei Resäfeh, welches-im N. von Ghadir et-Tair ungefähr unter 38° 50° östlich Greenwich liegt, vorhanden sein. Westlich in der Nähe dieses Ortes führt DsEwpET PascHA’s Türkische Karte des Wilajets Aleppo „eine Tagereise östlich El’isrijje einen Berg, genannt Abü-Fejjäd“ auf, der Steinkohlen enthalten soll. Ich möchte diese Angabe auf ein dortiges Vorkommen von Asphaltkalk in der obersten Kreide zurückführen, *) Ingenieur Crrsıxs technische Studienexp. durch die Gebiete des Euphrat und Tigris v. A. v. LERCHENFELD, I. Ergänzsh. ' zu Petermanns Mittheil. 44, 1875, p. 9. **) Der Name Djebel es-Suwän bedeutet übrigens „Feuersteingebirge“. =>) ÜERSIK, resp! +) Suess, Antlitz der Erde, I. 1885, p. 635. En) CERSIK-LERCHENFELD, le, pri «der ja Stelukohlen äusserlich oft zum Verwechseln ähnlich sieht und dessen Vorkommen im Senon durchaus nichts Auffallendes hat. Das Gebiet des mittleren Euphrat im ©. von Palmyra enthält nach CERNIK vorwiegend J 8 abwechselnde Gyps- und Thonlagen“. „Das Profil des Stromthals präsentiert sich durchweg auf der syrischen „ N „ } 5 ) Seite z. B. bei der Feste Kan Kalleh mit einem hohen Steilufer mit zu Tage liegenden Kalkmergel-, Gyps- 8 8 gel-, U} und Thonschichten“. „Bituminöse 'Thone und Gypse“ herrschen vor bis zur Mündung des Wadi Ali auf y 3 der rechten Seite des Euphrat, wo dessen Lauf eine Strecke lang eine westliche Richtung nimmt, und werden hier durch grobkörnigen (Eocän-?) Kalk ersetzt *). Bei der Passierung der Wasserrisse der Nordgehänge des Djebel Kayem zwischen El Baus und Anah bemerkt dann CERNIK: „Der Boden der Risse zeigte nebenbei zahlreiche Petrefakten, namentlich Fisch- gattungen.“ Die Vermuthung liegt nahe, dass es sich hier abermals um ein senones Fischlager wie bei Nebi Müsa und Sähel ‘Alma handelt und dass die Senonmergel hier unter den jüngeren Kalken in den Thal- [e) J Oo furchen erscheinen. Es sei hier hervorgehoben, dass ausser in cretaceischen Schichten in ganz Syrien bislang fe} ’ o- J oO nicht die geringsten Spuren von Fischversteineruugen gefunden wurden, obgleich die jurassischen, eocänen, miocänen, pliocänen und quartären Schichten im übrigen an Reichthum der Versteinerungen der Kreide keineswegs nachstehen. Erst bei Hit am unteren Euphrat stellen sich wieder bituminöse T'hone und Gypse ein. „Die yt » runden Hügel, welche aus dem Bitumenfeld Hits emporragen, bestehen aus gleichmässigen Schichten von Gyps und Thon, aufruhend auf sandigem Thonboden. Das ganze Gebiet aber zwischen dem Wadi Kubeis- sah und Wadi Mohammedieh ist jenes vielfach erwähnte Asphaltlager, das die gebirgige Uferzone am untern Euphrat abschliesst und der dortigen Landschaft ein eigenthümliches Gepräge aufdrückt **). Auf unserer nunmehr beendigten Wanderung durch Süd- und Mittelsyrien hatten wir in den Kreide- bildungen Palästinas Erscheinungen in paläontologischer Hinsicht wahrgenommen, welche in gewissem Gegensatz stehen mit herrschenden aus dem vergleichenden Studium speciell der nordeuropäischen Kreide gewonnenen Anschauungen über die Entwicklung der Fauna in der Oberen Kreide. Unsere Beurtheilung der Verhält- nisse, welche sich auf die Beobachtungen von FRAAS nnd LARTET stützt, hat sich dann des Weiteren iın Libanon in ihren Hauptpunkten bestätigt. Im unteren Theil der vorhandenen Kreideablagerungen erkannten wir überall typisches Cenoman, im obersten Theil typisches Senon. Die Mitte dagegen, die Rudistenkalke nnd Pholadomyenmergel zeigen im Gegensatz zu Europa eine so merkwürdige Mischfauna, dass hier eine Deutung genau entsprechend den europäischen Verhältnissen unmöglich wird. Ist hier eine turone Abtheilung vorhanden, wie wird sie nach oben und unten begrenzt: das sind Fragen, die schwer zu beantworten scheinen und zu ihrer definitiven Lösung noch sehr der Detailforschungen bedürfen. Ammonites rotomagensis und harpax, die wir bei Palästina als aus diesen im Alter zweifelhaften Schichten namhaft machen, stellen sich auch im Libanon wieder ein, hier frei- lich nicht in den Pholadomyenmergeln in der Nähe senoner Typen, sondern etwas tiefer in den Rudisten- kalken, die sich sonst in der Fauna mehr als Turon charakterisieren. Die aus derselben Uebergangszone in Palästina und Libanon mehrfach erwähnten Cenomanformen Ofrea flabellata und Vola Dutrugei fanden sich zuletzt auch im Rudistenkalk des Antilibanon wieder. Es widerstrebt mir, jedesmal, sobald von Cenomanfossilien die Rede ist, unseren europäischen An- schauungen von einer scharfen Grenze zwischen Cenoman und Turon gemäss, consequent nur an die untere *) Vergl. Sıcuauv: Reise in Syrien und Mesopotamien. Leipzig 1883 p. 129 und Kırrerr: Nouy. carte gen. des prov. asiat. de l’Empire Ottomane. 1884. %**) SCHWEIGER-LERCHENFELD, Ergänzungsheft zu Petermanns Mitth. 44, 1875, p. 23. =] Be Hälfte des Libanonkalksteins zu denken und dessen oberste Partien lediglich für die Tureonfossilien zu re- servieren, so lange beides nicht durch direkte Beobachtung erwiesen ist. Haben wir doch gesehen, dass- Turontypen (z. B. Sphaerulites Sauvagesi = Hippurites liralus CoxR. ebenso gern in tieferen Regionen des- Rudistenkalkes, also unter dem Lager des Ammonites harpax im Libanon vorkommen, dass in Judäa Ceno- mantypen auch das Kreidekalklager (Kakühle) über den Rudistenkalken einnehmen, in welchen sie sich sogar fast direkt mit Senontypen zu vergesellschaften scheinen. Paläontologische Grenzen zwischen zwei Schichtenabtheilungen, mögen sie in gewissen Gegenden auch noch so scharf erscheinen, ändern sich auf grössere Entfernungen nicht viel weniger wie petrographische und verlieren an Schärfe, indem Formen, deren Verbreitung sonst durch jene Grenze abgeschnitten war, dieselbe- überschreiten, indem sich Zwischenglieder mit gemischter Fauna einschieben oder einzelne Abtheilungen sich auskeilend verschwinden. Wir werden an anderer Stelle Gelegenheit haben bei Behandlung jüngerer Ge- birgssysteme Syriens (bei der Grenze von Kreide und Eocän, von I, II und III Mediterranstufe) auf ähn- liche Erörterungen zurückzukommen. Vorläufig verweise ich auf ein sprechendes Beispiel, die Abgrenzung von Unter- und Obermiocän, welche im Wiener Becken wohl überall vortrefflich durchführbar erscheint bei dem dort festgestellten sich wenig verändernden vertikalen Verbreitungsgebiet der Hauptfossilien. Sobald man sich aber weit nach W und S, Frankreich, Algerien, Aegypten entfernt, ändern sich die relativen Verbreitungsgrenzen der einzelnen Fos- silien mehr oder weniger. Die Grenze zwischen erster und zweiter Mediterranstufe wird unscharf und ist nur mit Mühe unter den veränderten Verhältnissen an der Fauna wiederzuerkennen. Unter solchen Umständen hat man nach neuen Eintheilungsprincipien zu suchen, welche mit gerin- gerer Rücksicht auf liebgewordene Systemgliederung in der Heimat wesentlich auf die lokalen Verhältnisse sich stützt. Von diesem Standpunkte aus unterscheiden wir in Palästina und Mittelsyrien folgende durchgehende Glieder des Kreidesystems: I. Die Sandsteinstufe mit Trigonia syriaca als Hauptleitfossil, ferner mit kleinen Austern (Ostrea ali- cula), und Protocardia judaica. In Palästina, Arabien und der arabischen Wüste Aegyptens entspricht dieser Stufe der sogenannte nubische Sandstein, Sie zerfällt wenigstens im Libanon in zwei Unterabtheilungen : a) vorherrschend sandige Bildungen, reich an dünnen Kohlenflötzen, in der oberen Region sehr häufig Melaphyrtuffe; b) oben vorherrschend mergelige Bildungen, zuweilen reich an wohlerhaltenen Schalthierresten, be- sonders Gastropoden (Cerithien, Turritellen, Glauconien), daher sie FraAs als Gastropodenzone bezeichnete. II. Die Stufe der abwechselnden Kalke und Mergel mit Buchiceras syriacum als Hauptleitfossil in Mittelsyrien, sonst reich an cenomanen Typen: Seeigel, besonders Heterodiadema libyeum, Hemiaster Saul- eyanıus, zahllosen Austern, den ersten Rudisten, Bivalven- und Gastropodensteinkernen. Ill. Der Libanonkalkstein oder die Rudistenkalke schlechthin. Innerhalb dieser Stufe können wir noch eine Zweitheilung vornehmen : a) Das tiefere Glied schliesst sich petrographisch und paläontologisch an II, doch enthält es weder mehr Duchiceras s. noch die charakteristischen Seeigel. Nur die Austern (Exogyren) sind z. Th. noch die nämlichen; ihnen gesellen sich aber andere Typen, Vorläufer senoner Austern wie Gryphaea capuloides zu. Petrographisch sind es abwechselnd Plattenkalke, eompakte Kalkbänke, Marmore und graue oder weisse Mergel. Diese Zone ist wichtig besonders durch die Fischlager im nördlichen Libanon bei Hazhüla, Hakel und ?‘Aito, welche ihr angehören. b) Der übrige grössere Theil des Libanonkalksteins ist die eigentliche Region der Rudisten. Ver- einzelt finden sich als auffallende Erscheinungen typisch cenomane Ammoniten, sowie eine turone Form aus den obersten? Lagen. Ob in der vertikalen Verbreitung beider Ammonitengruppen wirklich eine scharfe er Le Grenze in Mittelsyrien vorhanden, darauf müssen spätere Detailforschungen besonders achten. Petrographisch ist diese Zone vollständig einheitlich. Es sind graue und weisse compakte Kalke, weissliche Kieselkalke mit Feuersteinknauern, seltener durchlaufenden Lagen von Feuerstein, zuckerkörnige Dolomite und Plattenkalke. IV. Es folgt nun die Stufe der kreideartigen Gesteine von der Art, wie wir sie im Senon gewohnt sind zu sehen. Zunächst: a. Die gelblichweissen Pholadomyenmergel, denen auch der unterste Theil des Kakühle bei Jerusalem angehört; dann b. die. weichen weissen Kreidemergel von Mär Säba, Jerusalem (oberer Kakühle), Räs Mamiltein etc., welche an so vielen Orten von Bitumen erfüllt, oft braun bis schwarz gefärbt erscheinen. Sie sind der wichtigste Fischhorizont ganz Syriens, dessen Bedeutung besonders NörTLins hervorhob, der freilich unge- rechtfertigter Weise alle existierenden Fischlager ihm zutheilte. c. Den Schluss bildet die feuersteinführende Kreide, welcher wohl auch die fossilreichen Ledabänke von der Apostelquelle bei Nebi Müsa zuzutheilen sind. Ob als Aequivalent dieser letzten Lamna-Zähne führenden Schicht auch die Fischzahnschichten von Abt Tör aufzufassen sind und also, wie DIENER anzu- nehmen geneigt ist, dem oberen Senon zufallen, lässt sich aus den wenigen vorliegenden Nachrichten noch nicht entscheiden. Fragt man nun, wie entsprechen diese vier Stufen mit ihren Unterabtheilungen den europäischen Kreideetagen, so möchte ich, wenn einmal das Vorhandensein des Turons als besondere Etage als unerläss- lich gilt, es für das Richtigste halten, ihr Aequivalent in den Abtheilungen III b, den typischen höheren Rudistenkalken und vielleicht noch IV a, den Pholadomyenmergeln zu suchen und zwar deshalb, weil diese Schichten wenigstens keine rein cenomane, noch eine rein senone Fauna bergen, vielmehr cenomane, turone und sonone Formen in ihnen sich vergesellschaften. Alle höher liegenden Schichten IV b und e sind sicherlich als Senon, alle tieferen I, II und Ill a ine]. der Fischkalke von Hakel als Cenoman zu betrachten. Ich brauche wohl hier nicht noch einmal auf die von NÖTLinG bezüglich der syrischen Kreide ge- äusserten Ansichten ausführlicher einzugehen. Mit Hülfe von ein paar Gastropoden aus dem Trigoniensand- stein von ‘Abeih glaubt er „die Unhaltbarkeit der Ansicht des cenomanen Alters der Sandstein-Etage ohne Weiteres (sie!) bewiesen“ zu haben, und „ist somit das Cenoman aus der Reihe der syrischen Kreideglieder zu streichen“. Ich kann hier nur mit NÖTLINGS eigenen Worten seiner Entgegnung gegen DIENER*) erwidern : „Wenn je eine Beweisführung auf schwachen Füssen gestanden hat, so ist es die“ NÖörrLın@'sche „vom“ tu- ronen „Alter des Trigoniensandsteins“ und der folgenden Stufen, „wie man sich wohl hat überzeugen können ; meine oben dargelegten Ansichten über das Alter des Trigoniensandsteins“, wie auch besonders dasjenige der Buchicerasstufe, „haben“ gestützt auf eingehenderes Studium eines reichhaltigen paläontologischen Materials „jedenfalls einen grösseren Grad von Wahrscheinlichkeit für sich“. Die Ursache für die Entstehung von Ansichten, wie sie NÖTLING äussert, habe ich schon oben an- gedeutet. NÖTLING hat bloss «die Gastropodenschichten von ‘Abeih einer besonderen Aufmerksamkeit ge- würdigt; diese erinnern in der Facies, aber nur in dieser, theils an die Gastropodenbänke der Gosauschichten in den Alpen, theils aber auch ebenso sehr, wie FRAAS hervorhebt, an die Aptienmergel Frankreichs. Die Bedeutung der Facies aber wird heutzutage auch bei älteren geologischen Perioden mehr und mehr gewürdigt und schon viele Irrthümer in der Altersbestimmung von Schichten sind aufgedeckt und zurückgeführt worden auf Faciesähnlichkeit. Hätte NörLins noch Zeit gefunden, die höheren Buchicerasschichten mit ihren See- igeln und Austern gebührend zu würdigen, auf welche sich sowohl DIENERS als meine Beweisführung mit Recht hauptsächlich stützt, so würde er nicht in dieser vorschnellen Weise entschieden und die bisherigen Forschungs- ergebnisse über Palästina und Mittelsyrien mit einem Male so zu sagen über den Haufen geworfen haben. *) Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. 1886. p. 854. ee Schon nach den Arbeiten von LARTET, FRAAS und ZitTEL konnte es für einen Geologen, der sich ein- gehender mit der Materie befasste, kaum mehr zweifelhaft erscheinen, dass Cenoman in Syrien nicht allein wirklich existiert, sondern das petrefaktenreichste Glied der Oberen Kreide bildet. 3. Die Entwicklung der Oberen Kreide in Nordsyrien. Wir verlassen Mittelsyrien und treten im N. des Libanon über die Senke von Homs in das Nusairier-Gebirge oder den Djebel el ‘Ansärije. Den Libanon sahen wir aus Jura und Schichten der Oberen Kreide vom Cenoman bis zum Senon aufgebaut. Die ebengenannte nördliche Fortsetzung desselben aber ent- hält von Sedimenten, soweit wenigstens meine eignen Beobachtungen reichen, Obere Kreide, aber nur Turon und Senon, und Eocänkalke. Die Stufen des jurassischen Glandarienkalkes, des Trigoniensandsteins und der Mergel und Kalke mit Duchiceras syriacum scheinen hier nicht mehr aufzutreten. Das tiefste Glied bilden bereits die eigentlichen Rudistenkalke im engeren Sinne, die oben unter III b aufgeführt wurden. Es ver- hält sich also das Nusairier-Gebirge in seiner Zusammensetzung etwas ähnlich den südlichen Fortsetzungen des Libanon; dem Gebirge von Galiläa, Samaria und dem westlichen Judäa, wie auch ähnlich dem Antilibanon. Paläontologisch ist ein grosser Gegensatz gegen die süd- und mittelsyrische Kreide zu verspüren. Alle jene Charakteristica der afrikanischen Kreidefaeies, die allerdings auch im südlicheren Syrien in jenen höheren Kreidestufen sich sehr reducierten, scheinen verschwunden. Seeigel habe ich nirgends mehr in zweifellosen Kreideschichten sammeln können, während sie in den unteren Lagen des Eocäns Nordsyriens lokal zu den häufigsten Fossilien gehören. Austern sind nur spärlich noch vorhanden. Vor allem fehlen die ceno- manen Formen wie 0. flabellata, welche in Süd- und Mittelsyrien noch hoch in die Rudistenkalke sich ver- breitet fanden. Nicht einen einzigen zweifellosen Cephalopodenrest habe ich in der nordsyrischen Kreide entdeckt. Damit fallen denn auch alle wichtigen cenomanen Fossilien weg, welche weiter südlich in den Rudisten- kalken den turonen Typen sich vergesellschaftend, die Beurtheilung des Alters der Schichten so sehr er- schwerten. Die Fauna der Rudistenkalke Nordsyriens ist rein und unvermischt die des nordeuropäischen Turon und sie weist darauf hin, dass auch im S. die gleiche Etage vorliegt und hier nur in ungewöhnlicher Weise, sei es durch späte Einwanderungen von S, SW und SO her, sei es in Folge längeren Andauern, der für die Fortexistenz der cenomanen Thierwelt günstigen Lebensbedingungen, die cenomane Fauna sich länger erhalten konnte neben den die neuangebrochene Zeitepoche anzeigenden turonen Formen. Das tiefste Glied des Kreidesystems, welches ich im südlichen Nusairier-Gebirge antraf, sind mehr oder weniger kieselige Kalke, welche auch vollständig in weissen Sandstein und Kieselbreecien übergehen, ferner weisse körnige Dolomite und Marmor. Der südlichste Punkt, an dem diese Formation unter einer weiten Basaltdecke zu Tage ausgeht, ist die Umgebung des Nahr el-Fuwar oder Nahr es-Sabte, des nörd- lichsten Zuflusses des Nahr el-Kebir. Die Grotte bei den Klöstern Der Ahmeri und Mär Djirjis westlich Kal‘at el-Hösn, aus der die intermittierende Quelle Nahr Sabty = Siebentagsfluss, welche schon Flavius Josephus unter dem Namen 0 Iußßerızos erwähnte, heraustritt, besteht aus weissem, zuckerkörnigem, caver- nösem Dolomit, welcher nach meinen Aufsammlungen enthält: Tentaculiten-artige W urmröhren, Rudisten, Nerinea gemmifera LART, häufig, Cerilhium cf. sexangulum ZER., sp. cf. peregrinorsum d’ORB., „ acıforme n. Sp., Actaeonella parva n. sp., häufig. „ u; Das Gestein ist vollkommen dasselbe wie das mit Nerinea gemmifera von Palmyra und die dolo- mitischen Pileoluskalke des Karmelgebirges in der Nörtınsschen Sammlung. Diesen zuckerkörnigen Dolomit mit Rudisten und Nerineen trifft man wieder an der Westseite des Gebirges bei Tartüs, einer Küstenstadt, welche ganz auf Rudistenkalk erbaut zu sein scheint. Es treten dort auch dichte Kalke und kieselige Breccien auf, in denen kleine Feuersteine, Dolomitstücke etc. durch ein quarziges Bindemittel verkittet sind. Ein derartiges Stück war ganz erfüllt von Abdrücken und. Steinkernen von Cerithium Münsteri Kef. v. syriacum. Von Tartüs an bis über Bäniäs bilden graue harte, meist kieselreiche förmliche quarzitische Kalke und graue Sandsteine die steilabfallende Basis der niedrigen Küstenberge, soweit letztere nicht aus Jung- vulkanischem Material bestehen. Echte Feuersteinknollen konnte ich in diesen Gesteinen an der Küste an- stehend nicht beobachten. In den Kalken sammelte ich nördlich Tartüs und in Bäniäs: Terebralula biplicata ? | Ostrea cf. Tisnei Con. Terebratulina suborbieularts n. Sp. Radiolites cf. lumbricalıs ; in den Sandsteinen nördlich Bäniäs: einen Rudisten, der durch seine grosszellige Schalenstruktur an Sphae- rulites Morloni erinnert. Die Kalke wie Sandsteine erscheinen oft in ganzen Lagen nur aus groben kalkigen, resp. verkieselten Schalentrümmern aufgebaut, die durch kalkiges oder quarzitisches Bindemittel verkittet sind und an der Ober- fläche herauswittern. In Stücken solcher weissen kieseligen Breccie nördlich Bäniäs liessen sich bestimmen: Ostrea cf. directa n. Sp., Oythereo syriaca, Rudisten, Nerinea ct. Fleuriausa. Gegen oben geht der Steilabfall der Küstenberge in eine sanftere Böschung über, indem den Ru- distenkalken, welche nur in einer Mächtigkeit von 50—100 nm. auftreten, blendend weisse Kalkmergel mit muscheligem Bruch aufgelagert sind. Diese höheren versteinerungsleeren Schichten mögen dem unteren Senon des Libanon entsprechen. Sie schliessen wenigstens in ihren untern von mir beobachteten Theilen an der Westküste des Nusairier-Gebirges keine Feuersteine ein. In der von niedrigen Hügeln durchzogenen Ebene der Umgegend von Lädikije sieht man die unteren harten Kieselkalke nicht mehr. Dafür bietet die obere Stufe der Mergel eine reiche Mannig- faltigkeit. Es erscheinen bald blendend weisse, bald graue und gelbe Mergel und die Härte der einzelnen Lagen wechselt sehr. Auch gelblich graue Dolomit- und Kalkbänke schieben sich ein. Hier zu beiden Seiten des unteren Nahr el-Kebir*) oder des Stroms von Lädikije begegnen wir zum ersten Male einem ganz neuen Glied in der Zusammensetzung der Bodenoberfläche: Eruptivgesteinen aus der Gruppe der Gabbros, Norite, bastitführenden Serpentine und reinen Serpentine, denselben, welche man bereits von der naheliegenden Insel Cypern kennt. Die Verbreitung dieser cretaceisch-eocänen Grünsteine beschränkt sich in Syrien auf die nordöstlichen Gebirge, welche man als die direkte Fortsetzung der beiden Cypern von W. nach OÖ. durchziehenden Gebirgszüge und als die äussersten vorgeschobenen Parallelzüge im System des Taurus ansehen darf. Es sind dies einerseits im S. der Cassius Mons, dessen südlichste Aus- läufer eben bis zur Mündung des Nahr el-Kebir reichen, der nördliche Theil des Djebel el-Koseir am Knie des Orontes und der Kardalar oder Kurd Dagh oder das Kurdengebirge, andererseits im Norden der Amanus Mons und Giaur Dagh. Die südliche Verbreitungsgrenze der Serpentingesteine läuft von der Bucht von Djebele etwa an der Mündung des Nahr Rüz nach NNO. parallel dem Mittellauf des Nahr el-Kebir schräg über das Plateau des Djebel el-Koseir zur Niederung El ‘Anık, von da etwa längs des ‘Afrinthales aufwärts über Killis, ‘Aintäb zum Euphrat. Besagte Grünsteine haben nun bei Lädikije die Kreideschichten durchbrochen und metamorphosiert. *) Dieser Fluss, der dicht östlich Lädikije mündet, ist nicht zu verwechseln mit dem oben erwähnten Nahr el-Kebir (= grossen Fluss) zwischen Libanon und Djebel el-"Ansärije. — 565 — NT N Westlich von dem Dorfe Skubin zeigen sich die Kreidemergel in unmittelbarer Nähe eines solchen Grün- steindurehbruchs durch Anreicherung an Kieselsäure gehärtet und zugleich roth gefärbt. Ob mit dem Auftreten von Eruptivmassen auch das lokal beschränkte des Gypses innerhalb der Kreideschichten hier in ursächlichem Zusammenhang steht, wie in manchen anderen Ländern (Algerien, Spanien), wäre noch zu untersuchen. Unweit Bahlulije kommt Gyps in dicken horizontalen Schichten und grösseren Nestern, welche ganze Hügel von 10 m. Höhe zusammensetzen, vor. Das begleitende Gestein ist Dolomit, weiche Mergel und Mergelkalk. Zwischen Safktın und Chän Ahmed Hamäde (= Ghafär bei NIEBUHR = Crusia bei MAUNDRELL) auf dem weiteren Weg von Lädikije nach Djisr esch-Schughr traf ich an dem steilen Abstiege von der ersten Passhöhe zum Thal des Nahr el-Kebir mächtige Schichten von weichen, dünngeschichteten Mergeln; deren Schichtflächen stellenweise mit Pteropodenresten wie besät waren (Vaginella labiata n. sp. und rofun- data n. sp.). Ueber den weichen Mergeln ruhen auf der Höhe des Passes harte, pflasterartig zersprungene Mergelplatten. Erst am mittleren, mehr nach N. umbiegenden Thal des Nahr el-Kebir, bei dessen Vereinigung mit seinem linken Zufluss Nahr Sakh el-Adjüz, wo auf das flache Hügelvorland die ersten grösseren Erhebungen des eigentlichen Nusairiergebirges folgen, treten innerhalb des Kreidegebirges unter den oberen weichen Mergeln wieder harte, diesmal feuersteinführende Kieselkalke auf. Durch ihre grosse Widerstandsfähigkeit, daher eckigen Oberflächenformen, durch die öfteren Schichtlagen von Feuersteinknollen unterscheiden sie sich leicht von den marmorartigen Eoeänkalken dieser Gegend. Am Gebirgsübergang von Lädikije nach Djisr esch-Schughr erscheinen auf der Wasserscheide bei Kasdar Bikdäsch ganze Lagen von Feuerstein im oberen Theil dieser Zone, wechselnd mit harten Kalkmergelplatten. Diese harten Schichten der feuersteinführenden (Turon-?) Kreide bedingen in erster Linie das mehrfache Auftreten grossartiger romantischer enger Fels- schluchten oder Klammen, durch welche sich auf der Westseite des Gebirges die wasserreichen Zuflüsse des Nahr el-Kebir fast unterirdisch mit tosendem Gebrause hindurchwinden. Bezüglich der Fauna dieser sehr versteinerungsarmen Zone kann ich nur eines Fundes von hierhergehörigen kieseligen Kalkblöcken mit Ru- disten, Nerineen und anderen Schnecken Erwähnung thun, den ich im Alluvium des Nahr el-Kebir bei Chän Ahmed Hamäde machte. Am besten zeigen sich die Kieselkalke aufgeschlossen längs des ganzen östlichen über 200 m. hohen Steilabsturzes des Gebirges zur breiten Grabensenke des mittleren Orontesthals oder des sogenannten Ghäb, z. B. im W. von Djisr esch-Schughr. Hier mag ihre Mächtigkeit mindestens 150 m. betragen. Der höhere Mergeleomplex über dem feuersteinführenden Kalk und unter dem Nummulitenkalk wurde in seiner ganzen Mächtigkeit, 120—130 m., bei Kasdar Bikdäsch südsüdwestlich von dem Dorfe Dämat beobachtet. Er beginnt mit grauen, geschichteten, weichen Mergeln, darauf blendend weissem, harten Pläner, dessen plattenförmige Schichten oberflächlich pflasterartig in polygonale Stücke zerspringen. Auf diesen Platten erkennt man grosse /noceramen und Pinnen*). Die Plattenmergel werden bedeckt von grauen, weichen, bröcklichen Mergeln, welchen etwas härtere Mergel in grosser Mächtigkeit bis zu der Decke von echtem Nummulitenkalk mit Numm. variolaria ?, Lucasana und ef. curvispira folgen. Die Inoceramenpläner erinnern petrographisch an die oben erwähnten pflasterartigen Mergelplatten auf der Passhöhe oberhalb Safktın über den Vaginellenmergeln; aber ich möchte sie doch für älter halten und jene Mergelplatten den obersten härteren Mergellagen im Senonprofil von Kasdar Bikdäsch parallel stellen, so dass auch die Pteropodenschichten hier ihr Aequivalent noch über der Inoceramenschicht in den bröck- ligen grauen Mergeln fänden. *) Bedauerlicherweise sind die aufgesammelten, wohlbestimmbaren Exemplare mit der ganzen betreffenden Kiste, welche ich in Aleppo abschickte, verloren gegangen, ein Fall, der freilich bei der Unzuverlässigkeit des Verkehrswesens innerhalb des Orients leider oft noch genug vorkommt. — 57 — Zwischen den Ablagerungen des Senons und dem korallenführenden Nummulitenkalk, der die höchsten Gipfel am Gebirgskamm in der Regel zusammensetzt, scheint speciell in dem nördlichen Nusairier-Gebirge doch eine Unterbrechung in der Sedimentation stattgefunden zu haben, da die massigen Foraminiferen-Ko- rallen-Kalke hier ziemlich unvermittelt den Mergeln aufliegen. Die Lagerung erscheint allerdings meistens concordant. In einem Falle aber, zwischen Dämat und Djisr esch-Schughr beim Abstieg zum Orontes- thal, gelang es mir eihe ganz unverkennbare zweifellose Discordanz von senkrecht zerküfteten Eoeänkalken mit Nummuliten auf geschichteten Kreidemergeln zu beobachten. Wir kehren zur Küste zurück und setzen unsere Wanderung von Lädikije nordwärts fort. Diese ganze, von niedrigen Bergreihen durchzogene Landschaft, welche, im S. und ©. vom Nalır el-Kebir umflossen, im N. bis zum Räs el-Bazit und zum Fusse des eigentlichen Djebel el-Okrä oder Cassius Mons reicht, wurde von RuSSEGGER durch falsche Auslegung des Arysworrtnuschen „Jebel Krääd“ unter dem Namen „Dschebel Ke- raad“ zusammengefasst. Geognostisch steht sie in weniger engem Verhältniss zum östlichen Djebel el-“Ansärije wie zum Cassius, als dessen direkte südliche Ausläufer diese Hügelzüge betrachtet werden müssen. Sie gehören nach AINSWORTH und RUSSEGGER durchweg der Oberen Kreide an. Bei Lädikije sahen wir nur Schichten der obersten weichen Kreide, erst weiter nördlich etwa am Wadi Kandil stellen sich auch die dichten harten Straten des Turons (?) ein, von Serpentinmassen häufig durchbrochen. „Das Verflachen dieser Schichten ist in Betracht seiner Richtung ein sehr verschiedenes, immer aber ist die Neigung nur ganz sanft. Durch die fortschreitende Verwitterung sind die Straten des erdigen Kalkes stärker angegriffen als die des harten, sie sind zum Theil ganz zerstört, während das Ausgehende des harten Kalksteins unverändert blieb, daher derselbe in langen Kämmen wie grosse Gänge, längs des Thales Mauern gleich emporragt“ *). An der Südwestseite des Cassius ist die harte Kreide das herrschende Gestein bis zur Küste, an der sie scharfe Felsen von 30—80‘° Höhe bildet, so auch in der Gegend des Vorgebirges Possidi oder Räs el-Bazit. Der Djebel el-“Okrä, die weitragende Warte Nordsyriens, welche (nach meinen Barometermessungen) sich 1745 m. hoch **) dichtem, hartem, kieseligem Kalkstein mit Feuersteinen, der dem „Libanonkalkstein“ im Alter entsprechen dürfte. Neben dieken massigen Bänken sieht man plattenförmige Kalkschiefer und zwischendurch nicht selten Lagen gelblichen, bröckeligen Kalkes und Schieferthon. Nahe am Gipfel fand ich einen gelblich grauen marmorartigen Kalk mit zahlreichen Nerineenresten. Sonst erscheinen diese Kalke so gut wie versteine- steil aus dem Meere erhebt, setzt sich in seiner Hauptmasse zusammen aus grauem, rungsleer. Im ©. und S. des Gebirgsmassivs sind die Kalke vielfach von mächtigen unregelmässigen Serpentin- gängen und -Stöcken durchbrochen. Die zunächst liegenden Kalkmassen sind in einem sehr zersetzten auf- gelösten Zustande, stark eisenschüssig und roth gefärbt. Die Eruptivmasse selbst enthält viele Einschlüsse von Kalkblöcken. Mit dem Empordringen des Serpentins stehen die vielfachen Störungen der Schichtungs- verhältnisse am Djebel el-‘Okrä grossentheils in ursächlichem Zusammenhang. Diese Störungen erstrecken sich freilich im wesentlichen nur auf das Kreidegebirge. Die dem letzteren aufgelagerten jüngeren Tertiär- schichten sind weder hier noch im Amanus irgendwie von Serpentindurchbrüchen betroffen. Das Miocän sah ich in Syrien überhaupt nirgends in direkter Berührung mit Serpentinmassen. Es geht daraus hervor, dass wenigstens ein Theil der Eruptionen serpentinartiger Grünsteine in Nordsyrien noch nach der Kreideperiode vermuthlich während der Eocänepoche statt hatte. Andererseits bilden dieselben *) RusskGGEr, Reisen in Europa, Asien und Afrika 1841, I. 1, p. 429. **) Nach Aısswortu 5341 engl. Fuss — 1628 m., nach Murruv 5318 engl. F. = 1621 m., auf Rev's Karte 1767 m., nach Masse 5800 engl F. — 1768 m. nach Posr 6400° = 1957 m. Blanckenhorn, Zur Geologie Syriens. 163 Grünsteine auch das Grundgebirge, auf dem die harte Kreide erst zur Ablagerung gekommen zu sein scheint.. In dieser Lage sind sie im Thale des Orontes am Djebel Mär Sim‘än und in der südlichen Umgegend von Antiochia aufgeschlossen. Der eretaceische Kieselkalk des Djebel el-Okrä wird im N. bedeckt von den Ablagerungen des grossen Miocänbeckens des unteren Orontes, vorwiegend weissen oder grauen Kalken und Breecien, welche hier an der Südküste der einstigen miocänen Meeresbucht bis zu einer Höhe von 350 m. über dem heutigen Meeres- stand emporsteigen. Diese fast durchweg versteinerungsführenden Kalke mit vielen obermiocänen Pecten- Arten und Gastropoden sind es, welche AısworTH als „supracretaceous Conide limestone“ und nach ihm RussEGGer als „Konnitenkalk“ am Cassius, Djebel Kosseir ete. bezeichneten und welche RussEGGER noch der Oberen Kreide zurechnete. Da diese den Leithakalken und -Conglomeraten ausserordentlich gleichenden Bildungen ähnlich wie die Miocänablagerungen am Rande des Wiener Beckens die älteren dichten Kalke krustenförmig überzogen, deren Vertiefungen ausfüllten, kurz innig mit ihnen verwachsen erscheinen, so wird es bei ungenügender Würdigung ihrer Fossilreste wohl schwer, sie von den ganz fossilarmen Kreideschichten zu trennen. Aber diese lichten, mergeligen, oft auch harten, aber nie feuersteinführenden, mehr weniger ca- vernösen Kalke steigen keineswegs, wie AINSWORTH annimmt, bis zum Gipfel des Djebel el-‘Okrä empor, der vielmehr mit seiner grösseren Masse über das Niveau des Miocänmeeres emporragte. Dass die mergelige Zone der obersten Kreide oder des Senon, die wir soeben noch bei Lädikije reich entwickelt fanden, auch am Massiv des Djebel el--Okrä über der Zone der Kieselkalke in zerstreuten Partien vertreten ist, halte ich nicht für aus- geschlossen, wenn ich dieselbe auch bei meiner eignen Besteigung dieses Berges nicht beobachten konnte. Als nördlichster Vorsprung des Cassius ist noch zu erwähnen der Djebel Mär Sim‘än, der heutzutage von der Masse des Gebirges durch die tiefe Schlucht des Orontes getrennt erscheint, sonst aber immerhin enger mit dem Cassius als dem Amanus zusammenhängt. Auf der Südseite dieses Berges sind die ceretaceischen Kieselkalke über Grünsteinen blossgelegt, während der Nordabhang mit Ablagerungen des unteren Pliocänmeeres bedeckt ist, welches zwischen ihm und dem Amanus seine Eingangspforte in das Plioeänbecken der Niederung El-“Amk hatte. Die eigentliche Gebirgsmasse des Cassius hat eine Erstreckung in südwest—nordöstlicher Richtung parallel dem unteren Örontes, in welcher zugleich nach NO. eine allmählige Erniedrigung und Verflachung bemerkbar wird. Der nordöstliche Ausläufer derselben, Aınswortus Djebel Schaksina, ein typisches Karstgebirge, bietet noch die gleiche geognostische Zusammensetzung wie der Culminationsgipfel ‘Okrä. Er findet sein Ende etwa mit dem Thal von Bet el-Mä (= Daphne) im NO. und dem des Nahr ez-Zau, Blendjar oder Bawerda im SO. Der östlich folgende Djebel el-Koseir ist ein einförmiges Plateau von 4—500 m. Höhe, durchweg bedeckt von marinen Mioeänbildungen (= Conide limestone AINSWORTHS); nur am N.-Abfall desselben am Orontesthal unmittelbar bei Antiochia, sowie einigen kleinen am Nordrand eingeschnittenen Thälern unweit Antiochia werden die Kreidebildungen, harte dichte Kieselkalke und Serpentin als deren Unterlage entblösst unter einer Decke von cavernösen, versteinerungsreichen Kieselkalken, Breceien, Conglomerat, Mergelkalken und Mergeln des Miocäns. Aus der Gegend von Antiochia (genauer Fundort nicht genannt) stammen wohl- erhaltene Exemplare von Nerinea nobilis, einer Art der Gosauformation, welche Herr Dr. v. LuscHAN sammelte. Mit dem Cassius Mons ist in gewissen Hauptzügen des geologischen Baues der im Norden gegen- überliegende Theil des Amanus Mons, der Djebel el-Ahmar oder Kyzyl Dagh verwandt. Die peri- pherischen Gehänge im S$. und O. sind mit einem mächtigen Mantel mariner Mioeänbildungen bedeckt. Cretaceische Kalke trifft man erst im Centrum dieses Gebirgsstockes.. Von „Schawar im N. des Amanus“ stammt nach v. LuscHAans Sammlung ein Kalkstück mit zahlreichen Actaeonella prisca DESH., die auf der Oberfläche ausgewittert sind. EG, In dem nordsyrischen Hinterlande östlich von der Mauer des Nusairier Gebirges und dem Amanus Mons haben wir nicht viel von Kreidevorkommnissen zu berichten. Das ganze Gebiet auf dem rechten Ufer des Orontes von Hamä und Selemije bis nordwärts zum Knie des Orontes in der Niederung El--Amk, zum Thale des ‘Afrin und landeinwärts etwas über Aleppo hinaus wird eingenommen von mächtigen Eocänab- lagerungen, marinem Miocän, ausgedehnten Basaltdecken, pliocänen und quartären Süsswasserablagerungen, schliesslich subaerischen Bildungen, namentlich röthlichen Kalkkrusten als Produkt der Bodenauslaugung, welche in oft erstaunlicher Dicke (1 m.) die Wüstenlandschaft weithin überziehen. Kreideschichten sind unter allen diesen jüngeren Gesteinen nicht mehr blossgelegt. Auch die Hornsteinmassen, Sandsteine und Kalke mit Feuersteinlagen des Djebel el-“Ala bei Selemije und des Plateaus zwischen Hamä und Kal'at Sedjer möchte ich schon dem unteren Eocän zurechnen, da sie den erwähnten Senonmergeln der Wüste von Selemije aufliegen, andererseits bei Kal‘at el-Mdik nach oben direkt. in Nummulitenkalke übergehen. Aus letzterem besteht der grösste Theil der wirklichen Gebirgserhebungen östlich vom mittleren Orontes. Der nach RussEGGER zur Oberen Kreide gehörige sogenannte Conidenkalk AINSWORTHS, welcher einen grossen Theil der nordsyrischen Hochebene bedeckt und z. B. westlich vom Chalus oder Kuweik bei ‘Azaz und bei Armenas am nördlichen Djebel el-“Alä auftritt*), ist meinen Untersuchungen zufolge grösstentheils miocänen Alters. Erst im Thale des ‘Afrin am Südrand des Kurdengebirges treffen wir wieder Senonschichten an, die von den Eoeänbildungen des Kurdengebirges concordant überlagert werden: Im ©. des Seees Ak Deniz am Rande der Niederung El--Amk stehen bei dem Schwefelbade El-Hammam gelblichweisse Kalkmergel an, charakterisiert durch ausgezeichnet muschligen concentrisch schaligen Bruch. Sie enthielten nur kleine Oreseis sp., aber in grosser Menge. Diese weissen Kalkmergel des Senons lassen sich von hier aus auf dem rechten Ufer des ‘Afrin aufwärts bis zur grossen Brücke der Landstrasse nach Aleppo und weiterhin auf dem linken Ufer in mehreren Seitenthälern des ‘Afrin über Kefr Mäz, Katmä, Jadile und Karnabe in der Umgegend von Killis verfolgen, wo sie mehrfach von Basalt und basaltischem Tuff, diese von kalkigen Miocänbildungen bedeckt werden. In dem nordöstlichsten Theil des syrischen Wüstenplateaus von Killis nach O. über den Kuweik zum Euphrat gewinnen endlich diese vorläufig zum Senon gerechneten Ablagerungen grössere Ver- breitung. An dem Wege Aleppo-Biredjik stehen zuerst 30 km. nordöstlich von Aleppo nahe Batüz weisse Mergel mit Ostracodenschalen (Bairdia sp.) an. Im S. werden sie von Operculinen führendem Eocänkalk bedeckt. Diese lichten Mergel, zuweilen sich vollkommen der Schreibkreide nähernd, nehmen von hier an das ganze ungeheuere Areal bis zum Euphrat und darüber hinaus noch mindestens einen Randstreifen des nördlichen Mesopotamiens ein. Nur eine in nordöstlicher Richtung streichende zusammengehörige Kette von vereinzelten Basaltkegeln nnd grösseren Ergüssen, welche bei Djowanbagh die Karawanenstrasse kreuzt, hat diese Kreideschichten durchbrochen. Ausserdem werden letztere natürlich an allen grösseren Flussthälern Sadjür-Su, Kirsun Tschai und Euphrat von mächtigen Diluvial- und Alluvialmassen verhüllt. Bei Bäb el-Limün im S. des Sadjür Su entdeckte ich in den gelblichweissen schiefrigen Mergeln eine Menge Pteropoden. Balantium flabelliforme n. sp. Balantium amphoroides n. sp. Vaginella labiata n. sp. n rotundalta n. sp. Styliola sp. Hier beobachtet man auch in gewissen Mergellagen jenen muscheligen, concentrisch schaligen Bruch, *) Aısswortu: Researches in Assyria, Babylonia and Chaldaea. London 1838, p. 295 und 309. 8 *+ ic eine Eigenthümlichkeit der Senonmergel Syriens, deren schon bei denjenigen der palmyrenischen Wüste und von El-Hammam Erwähnung geschah. In der Umgegend von Biredjik und Balkis enthält die dortige blendend weisse Schreibkreide auch vereinzelt Knollen von Feuerstein, Drusen von Gyps und dünne Schichtlagen von Brauneisenstein; von Petrefakten nur Terebratula Dutempleana d’Ore., vollkommen entsprechend gewissen Formen aus der südindischen Kreide und kleine unbestimmbare Bivalven. Senkrecht aus den Fluthen des Stroms erhebt sich auf dem linken Ufer 40--50 m. hoch die Burg von Biredjik, ein von Menschenhand ausgehöhlter und be- wohnbar gemachter Felsen von Schreibkreide. Er bildet nur einen durch Erosion ringsherum isolierten Theil von dem Steilabfall des Plateaus von Nordmesopotamien. Die Stufe der weissen Schreibkreide lässt an diesem Steilabfall eine Mächtigkeit von mindestens SO m. erkennen. Nach N. erstreckt sich das unbestrittene Gebiet der weissen Kreide längs des Euphrat über Balkis bis Horum Kal’at und westlich bis Nisib. In Nisib folgen auf die weisse Schreibkreide von Biredjik wie in Bäb el-Limfin mehr gelblichweisse Pteropoden führende Kalkmergel mit: Terebralula Nicaisei CoQ. Balantium flabelliforme n. sp. Tentaculites ceretaceus n. Sp. und anderen unbestimmbaren Resten. x Ungefähr längs einer NO—SW. Linie von Horum Kal‘at, Nisib über Killis zum Unterlauf und der Mündung des ‘Afrin legt sich im NW. auf die lichten Kreidemergel ein bunter Wechsel verschiedenartiger Eocänbildungen. Sie beginnen zwischen Nisib und ‘Aintäb z. Th. mit gelblichweissen bis blendendweissen Kalkmergeln, so dass hier ein Unterschied gegen die senonen Mergel nur durch Petrefaktenführung erkennbar wird. Am mittleren ‘Afrinthal herrschen an der Basis bröcklige graue Thonmergel und Schieferthone, am oberen ‘Afrin rother Mergel vor. Die Mergel wechseln ab mit Kalkschichten, Thonlagen und härteren Thonquarzit- bänken und gehen über in feuersteinarme Kalke. Letztere werden nach oben dunkler und feuersteinreicher und nun folgen bei ‘Aintäb glasharte gelbe oder graue Hornsteine, im mittleren Kurdengebirge echte grau- grünliche Quarzite mit Jaspislagern. Alle diese Bildungen dokumentieren sich in ihrer zuweilen reichen Fossil- führung schon dentlich als Eocän. Aus dem Vorkommen von zahlreichen grösseren Foraminiferen, Oper- eulinen, Heterosleginen, Orbitoiden und zweifellosen Nummuliten, echt eocänen Seeigeln, Bivalven und Gastro- poden erhellt zur Genüge, dass nicht mehr ceretaceische, sondern untereocäne Schichten vorliegen. Die unteren an Operculinen und Heterosteginen besonders reichen, an Nummuliten noch armen Kalke mit wenig Feuer- stein bei ‘Aintab entsprechen den oben erwähnten Opereulinenkalken zwischen Aleppo und Batüz im Hangen- den der Östracodenmergel. Die Grenze zwischen der Kreide und dem unmittelbar ohne Unterbrechung darüber abgelagerten Eoeän liegt also noch innerhalb der weicheren Mergelschichten direkt über dem Pteropodenhorizont. Denn die oberen Horizonte dieser weicheren Gesteine des Kaffer Dagh, auf denen die Stadt ‘Aintäb gebaut ist, enthalten schon abgesehen von Ananchytes n. sp. ind. aff. ovata, die aber auch höher in die Hornsteinkalke hinaufsteigt, typisch eocäne Bivalven und Gastropoden (Voluta harpa), z. Th. dieselben, welche TCHIHATCHEFF im Eocän mit Nummulites Lucasana aus Kleinasien anführt. Auf die Hornsteine resp. Kieselkalke des Eocäns folgen im N. von ‘Aintäb die echten marmorartigen weissen Nummulitenkalke. Erst bei ‘Arablar 5 Stunden nordwestlich “Aintäb auf dem Wege nach Mar ‘asch scheinen nach den Belegstücken, die mir Herr Professor LivoxIan in ‘Aintäb vorlegte, wieder Rudistenkalke aufzutreten. Ich selbst habe diese Kreidevorkommnisse nicht mehr erreicht, aber in der Sammlung des Herrn LivoxIan von dort erkannte ich sowohl Audisten als Nerineen (das Original zu N. cf Fleuriausa Taf. VII. Fig. 11); von ee ih ae Mar ‘asch: Cellulastraea (n. g.) aedifieium n. sp., eine Gattung, die wir schon aus dem Libanon kennen und Ostrea direcla n. sp., letztere Auster in ihrer Beschaffenheit sowohl als in der Gesteinsart und Erhaltung vollkommen entsprechend Exemplaren derselben Art aus den Buchicerasmergeln des Libanon. 2 B. Paläontologischer Theil: Die fossilen Reste des Kreidesystems in Mittel- und Nordsyrien. In den nachfolgenden Blättern werden nur solche Arten besprochen, deren Vorkommen in Mittel- syrien (d. h. nördlich vom Querthale «es Nahr el-Käsimije oder Leontes an) und Nordsyrien (bis Mar ‘asch und Biredjik) nachgewiesen ist. Die palästinensische oder südsyrische Fauna, von welcher schon LARTET *) eine freilich unkritische Zusammenstellung gegeben hat, ist nur insoweit berücksichtigt worden, als dies zum Vergleich mit mittel- und nordsyrischen Formen geboten erschien. Von Arten, deren Verbreitungsbezirk nach dem augenblicklichen Stand der Kenntnisse die nördliche Grenze von Palästina nicht mehr überschreitet, findet man nur eine einzige: Protocardia moabitica LARTET, ihrer Wichtigkeit wegen aufgeführt. Plantae. Triploporella Fraasi SrEınm. Gyroporella vesiculifera Fraas: Geologisches aus dem Libanon. (Württemb. naturw. Jahresh. 1878. p. 337.) Triploporella Fraasi Sterısmann: Zur Kenntn, foss. Kalkalgen. (Neues Jahrb. f. Min. 1880 II, p. 133.) Vorkommen: Dämürthal im Libanon in der Zone des Burchiceras syriacum. Neuropteris recentior Lıxpr. nach Fraas |. c. p. 315. Vorkommen: Djebä‘a, Kohlenmergel im Trigoniensandsteine, Zone der Trigonia syriaca. Pterophyllum cretosum Geıv. nach Fraas p. 315. Ebendaselbst. Gräser ne Palmenhölzer | nach FrAAs p. 299. in Samoitbildungen des Crednerienblätter | Irigoniensandsteins in der Schlucht des etc. ‘Auali bei Djezzin. Foraminifera. Patellina sp. cf. lenticularis Bruxme. sp. Taf. II. Fig. 12 ab. Orbitolites concava Fraas: Aus dem Orient II p. 338. Convex concave Scheiben von der Grösse einer Linse ; 5 mm. Durchmesser, also ebenso gross als P. (Orbitulina) lentieularis Brumg. des Urgons, aber viel kleiner als die cenomane Patellina (Orbitulina) concava Lam. Oberseite, Fig. 12 a, regelmässig gewölbt bis flach kegelförmig, im Centrum eine kleine knopfartige Erhöhung. Oberfläche concentrisch gestreift ; erst bei Entfernung der äusseren Schalenhülle tritt das Netz *) Larıer: Explor. geolog. de la Mer Morte, de la Palestine et de I’Idum&e avec la Paleontol. du terrain de craie de la Palestine, Paris 1877. Fa re der oberen punktförmigen, zugleich in concentrischen und gebogenen radialen Linien angeordneten Kam- mern hervor. Unterseite (12b) ohne besondere Schalenhülle, vertieft nur im mittelsten Drittel, das von einem breiten gewölbten Ring umgeben ist. Anordnuug der feineren Kammern, Septen und Kanäle der Unterseite unregelmässig, mit der Lupe nicht zu entwirren. Nur gegen den Rand sieht man radial gereihte Punkte. Vorkommen: Am Nebi Säfı bei Djebä’a zahlreich in einer 1m dicken Grenzbank zwischen dem Horizont des Buchiceras syriacum und den höheren Rudistenkalken („Orbitulitenbank“ Fraas p. 333). Cristellarien Globigerinen nach FraAs III p. 331 in den sogenannten Pextularien ‚, „Cardiumbänken“ am Libanon, unterstem Roscbnen Rudistenhorizont, zusammen mit Rudisten Nummuliniden z. B. bei Schumlän. Anthozoa. Cellulastraea novum genus. Stock massiv, asträoidisch, bündelartig aus langen parallelen Zellröhren aufgebaut, welche weder direkt noch durch Rippen mit einander in Verbindung stehen, sondern nur durch Exothek verbunden sind, Kelche kreisrund, ohne Säulchen. Septen 12—18, nicht bis zur Mitte reichend, an ihrem inneren Rand regelmässig wellig grossgekerbt, d. h. in gewissen Abständen abwechselnd bald weiter in das Innere bis fast zur Mitte reichend, bald bis zum Zellenrand eingeschnitten. So entstehen über einander liegende Kammern (cellulae) in den einzelnen Zellen. Zellwände mit kurzen Rippen, welche die der benachbarten Zellen nicht berühren. Verwandtschaft: Diese Gattung schliesst sich eng an Solenastraea an, mit der sie im Querschnitt ab- gesehen von dem Fehlen des Säulchens übereinstimmt, von der sie sich aber wesentlich im Längsschnitt durch die eigenthümliche Kammerung der Zellröhren unterscheidet. Vorkommen: In der oberen Kreide Syriens und des Taurus in zwei Arten. Cellulastraea crenata n. sp. Taf. II, Fig. 13-—15. Calamophyllia fenestrata Fraas 11. p. 327. Ein Stock von 12 cm. Länge. Die Zellen sind parallel, aber nicht vollkommen gerade, sondern ein wenig hin und hergebogen. Zellen 3 mm. breit. 12—18 Septen verschiedener Oyclen, alle sind in Ent- fernungen von 2-—-2!/2 mm. am inneren Rande tief eingeschnitten bis zur Wand. Zwischen diesen Kerben reichen die sechs Hauptsepta bis fast zur Mitte. Den Kammern oder Hohlräumen im Innern entsprechen jedesmal schwache Einschnürnngen der Zellwände von aussen. Letztere sind mit niedrigen gekörnelten Rippen versehen. Die Zellen sind um höchstens !/s ihres Durchmessers von einander entfernt. Der Zwischenraum ist mit feinblasiger Exothek erfüllt, deren Anschluss an die Zellwand nur locker ist, so dass bei oberflächlicher Verwitterung die Zellröhren zuweilen frei heraustreten. Vorkommen: ‘Abeih, Rudistenkalk (Original im Stuttgarter Naturalienkabinet, gesammelt von Rev. Lewis in Beirüt). Cellulastraea aedificium n. sp. Taf. III, Fig. 1 a—d. Stock mit ganz genau gradlinigen parallelen Zellen. Dieselben durch grossblättrige Exothek ver- bunden, nicht durch die Aussenrippen, welche allerdings viel länger sind als bei der vorigen Art. An der > Mi vorhandenen Oberfläche ragt der von der Exothek gebildete Zwischenraum über die vertieften Zellmündungen hervor. (Bei Solenastraea dagegen treten die Zellen, besonders der Zellrand aus der Umgegend heraus.) Uebrigens kann diese Erschöinung hier auch durch die besondere Verwitterungsart, und durch die grössere Widerstandsfähigkeit der Exothek bei dieser Art hervorgerufen sein. Mit letzterem Umstand im Zusammen- hang steht die Erscheinung, dass die Zellenröhren nie, wie bei der vorigen Art, sich herausschälen. Die Verbindung zwischen Exothek und Zellwand ist inniger und wird auch durch die relativ schmaleren aber längeren Rippen gefördert. Die Zellen haben gleichmässig 3—3'2 mm. im “Durchmesser. Ihr Abstand von einander beträgt 1 mm., !/s—!/3 ihrer Durchmessers. Sie enthalten 12 bis 18 ziemlich gleich lange Septen; doch ist die An- ordnung in 6 Systemen bei einzelnen Zellen nicht zu verkennen. Axe im Centrum fehlt. Ganz eigenthümlich ist dieser Koralle folgende Beschaffenheit. In regelmässigen Abständen von 5 mm. sieht man über einander Etagen von Kammern oder rundlichen Hohlräumen, welche dadurch zu Stande kommen, dass die Septen bald weiter in das Zelllumen hineinreichen bis fast zur Mitte, bald in ihrer Ent- wicklung zurückbleiben, so dass der Rand eines Septums einen wellenförmigen Verlauf nimmt. Dünne En- dothekallamellen wurden an dem Längsschliff nur am Rande der Zellen beobachtet uud zwar in den Zwischen- räumen zwischen den Kammern, wo mit den Septen auch die Endothek kräftiger entwickelt zu sein scheint. Den Speciesnamen aedificium habe ich mit Bezug darauf gewählt, dass diese Koralle von der Seite gesehen das regelmässige Bild der fensterreichen Seite eines grossen Gebäudes (Kaserne) gewährt. Vorkommen: Bei Mar‘asch wahrscheinlich aus Kreideschichten gesammelt vom Herrn Professor Livoxsan aus ‘Aintäb. Von dort stammt auch eine Osirea directa n. sp. (vergl. später), die in der liba- nesischen Kreide auftritt. Phyllocoenia (?) sp. Taf. II. Fig. 16. Astraea corollaris (Reuss) Fraas p. 327. Kleine kuglige Knollen von 20--30 mm. Grösse. Die bis 3 mm. grossen unregelmässig vertheilten Kelche ragen mit scharfem Rande aus der Umgebung heraus. Sie werden durch Rippen verbunden. Kelche in der Mitte vertieft. Septa bis zur Mitte reichend; kein Säulchen. Vorkommen: ‘Abeih, Rudistenkalk. (In den Sammlungen von H. H. FrAAS in Stuttgart und NÖTLING im Berliner Mus. f. Nat.) Ausser diesen kommen noch andere Korallen nicht selten in dem mächtigen Complex der Rudisten- kalke und Marmore des Libanon vor, aber meist in schlechter Erhaltung und schwer bestimmbar. Fraas erwähnt p. 327 noch Cladocora (?!) Sömonyi Reuss (?) von ‘Abeih, die ich nicht genauer untersucht habe. Crinoidea. Geocoma pinnulata Fraas, 1. c. p. 345 t. 4 f. 2. Vorkommen: Fischschiefer von Hakel. Crinoidenstielglieder in der Buchiceraszone von Bhamdün und ‘Abeih. Asteroidea. Ophiura libanotica Fraas, 1. c. p. 345, t. 4, £. 1. Vorkommen: Kalkschiefer von Hakel. a Echinoidea. A. Regulares. Salenia petalifera As. nach Fraas p. 287, t. 4, f. 4 und 4a. Leitfossil im Cenoman Nordfrankreichs und Englands. Vorkommen: Bei Salima (von Lewis gesammelt). Pseudocidaris Dieneri DE LoriıoL. 1857. Lorror. Receuil Zool. de la Suisse. Geneve—Bäle, p. 366, t. 15, f. 2. Vorkommen: In Buchicerasschichten bei Bhamdün (von DIENER gesammelt). Pseudodiadema ibanoticum DE Lor. 1887. ve Lorior. Rec. Zool. Suisse. p. 368. t. 15, f. 3. Vorkommen: Bei Hasbeia am Hermon in der Zone des Buchiceras syriacum (von DIENER sowohl als NÖTLING gesammelt). Diplopodia hermonensis pz Lor. Taf. II, Fig. 17—18, Taf. II, Fig. 2—3. Cyphosoma cenomanense (Corr. Gein.) Eraas p. 287 und 349. Ordarıtes (Phymosoma) Delamarrei (Des.) Fraas p. 287. ?*) Diplopodia Malbosi (Des.) Fraas p. 350. Diplopodia hermonensis vr LorıorL, ce. p. 371, t. 16, £. 1. Halbkugelig niedergedrückt, kreisrund. Durchmesser im Maximum 27 mm., Höhe 10 mm. Oberseite im äusseren Drittel des Durchmessers gewölbt, in der Mitte flach. Unterseite vertieft. Scheitelschild klein, nur !/5s bis %/; des Durchmessers erreichend. Mund gross, zehneckig, bei jungen Exemplaren nahezu die Hälfte, bei ausgewachsenen ein Drittel der Breite des Seeigels einnehmend. Fühlergänge oben breit, schwach vertieft, geradlinig begrenzt; am Rande der Basis verschmälern sie sich und nehmen an der Basis etwas welligen Verlauf. Die Poren stehen an der Basis in zwei Reihen, am Mund aber vermehren sich die Täfelchen. Gegen oben hin treten die Porenpaare auseinander, so dass die Poren im Quincunx stehen oder wie es bei allen ausgewachsenen Individuen der Fall ist, in drei Reihen, deren mittelste die doppelte Anzahl Poren trägt als die seitlichen. Ambulacral- und Interambulacralfelder tragen zwei Reihen gleich grosser Warzen. Dieselben sind gekerbt und durchbohrt. Zwei Reihen von kleinen Warzen liegen an der äusseren Seite der Interambulacral- felder; zwei noch schwächere in deren Mitte, aber nur unterhalb des Randes des Seeigels. Verwandtschaft: Diese Diplopodie unterscheidet sich von den anderen Arten der Kreide z. B. von der nahe verwandten D. Malbosi Des. namentlich durch die geringe Grösse des Scheitelschildes und die meist in drei, seltener in vier Reihen gestellten Poren der Oberseite. Vorkommen: In der Zone der Seeigel, Austern und Buchiceras an vielen Punkten Mittelsyriens: Salima (von Lewis ges.); am Nebi Säfi, bei Hakel und im Gebirge Tannurin (von FrRAAS ges.), Hasbeia am Hermon (DiExEr), Bhamdün (von mir selbst ges.) Diplopodia sinaica Des. 1846. Diadema sinateum Das. Acassız et Desor. Catalogue raisonne des echinides. Ann. des scienc. nat., 3° ser. t. 6. Paris, p. 348, *) Anmerkung: Das oder die Originale zu Diplopodia Malbosi Fraas habe ich selbst nicht untersucht. 1858. Diplopodia sinaica Desor. Synopsis des Echinides foss. Paris. p. 78. 1866. Pseudodiadema sinaieum Pıcrwr et Hussert. Nouv. recherches zur les poiss. foss. du Mont Liban. p. 10. Rundlich, ziemlich flach.. Interambulacralfelder nur mit zwei Reihen von Tuberkeln. Vorkommen: Mergel bei Hakel zusammen mit Hemiaster Sauleyanııs (nach HUMBERT); sonst nur vom Sinai bekannt aus dortigen Cenomanschichten. Heterodiadema libycum Corr. 1874. Larter, 1. c. p. 156, t. 14, f. 15—21. — 1878. Fraas p. 350. Vorkommen: Ist eins der bezeichnendsten Fossilien des Cenomans mit afrikanischer Facies und ver- breitet in Algerien, Aegypten, Sinaihalbinsel, Palästina. In Mittelsyrien bis jetzt nur gefunden bei Medjdel esch-Schems am Hermon in der Stufe des Buchiceras syriacum mit diesem zusammen (NÖTLING). Goniopygus Menardi Ac. 1852. Eehinus bullatus Coxran in Lyscu: Official Rep. of the U. St. expedition to explore the Dead Sea and the river Jordan. Baltimore. Appendix p. 235, t. 8, f. 56. 1874. Goniopygus Brossardi Larsen, ]. ce. p. 157, t. 14, f. 12—14. Vorkommen: Libanon (nach CoxrRAD). Sonst meist vergesellschaftet mit voriger Art im Cenoman Algeriens und Palästinas (Wadı Mödjib). Echinus? syriacus Conn. Cosran- ec, pr 22, E17 Lunar. 2277. 12% Vorkommen: Libanon (? bei Bhamdän) zusammen mit Krogyra flabellata. (= Boussingaulti CoNR.) Echinus? libanensis Con. Cosran ]. c. Appendix p. 235, t. 8, f. 54. Vorkommen: Libanon, Diese beiden letztgenannten Seeigel sind ]. e. zu schlecht abgebildet, als dass sie sich deuten liessen. Man könnte sie wohl für Psammechinen halten. B. Irregulares. Discoidea cylindrica l.am. sp. 1867. Discoidea eylindrica Fraas ], p. 228. 1878. Goalerites eylindricus Fraas 11. p. 287. Vorkommen: Bei ‘Ain Hamäde (nach Fraas.) In Europa wichtiges Leitfossil des Cenoman. Bei Jerusalem im Melekeh-gestein (Hippuritenkalk). ? Echinoconus vulgaris Kreın. Galerites vulgarıs Fraas p. 278. Vorkommen: Fraas gibt denselben aus der Sammlung des Syrian Protestant College in Beirüt an. Fundort uubekannt. Holectypus Larteti Corr. 1867. Correau, Sur les &ch. rec. par M. L. Larrit, etc. (Compt. rend., t. LXXVII. p. 198; Bull. de la Soc. geol: 2e serie, t. XXVI. p. 537). 1874. Larter, ]. c. p. 155, t. 14. f. 1-5. 1878. Fraas, l. c. p. 350. Blanckenhorn, Zur Geologie Syriens. 9 u Vorkommen: Charakteristisch für das Cenoman Palästinas; in Medjdel esch-Schems am Hermon in: der Zone des Duchiceras syriacum (NÖTLING). Ananchytes*) ovata Leske sp. 1886. Dieser: Libanon. Wien p. 43. Vorkommen: Ein Exemplar in der Sammlung des P. S. College in Beirät mit der Etiquette „Beirüt‘« (nach DiExER). In Europa und Afrika bekanntes Leitfossil des Senon. Toxaster Dieneri Lor. 1887. pe LorioL: Rec. zool. Suisse. p. 378, t. 17, f. 1. — Disser, Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. 1887. p. 325. Erinnert in der Form an 7. complanalus AG. aus dem Neocom und scheint wie dieser gerade in den Umrissen sehr zu variiren. Im Typus ist die Gestalt herzeiförmig, länger als breit, etwa halb so hoch als lang. In Betreff des Unterschiedes von 7. complanatus verweise ich auf‘ LoRIOL. Vorkommen: Bei Medjdel esch-Schems am Hermon zusammen mit Buchiceras syriacum (NÖTLING); im unteren Trigoniensandstein von ‘Abeih (DIENXER), in den Buchicerasschichten von Bhamdün (von mir gesammelt). Toxaster Dieneri? var. altus. Toxaster complanatus altus ((QuEsst.) Fraas, 1. ec. p. 349. Mitten zwischen diesen typischen Exemplaren der vorigen Art von Medjdel esch Schem sah ich eine Form höher gewölbt und kürzer, daher fast gleich lang und breit, 22 mm. lang, 21 mm. breit, 14 mm. hoch. Im Uebrigen stimmte das Individuum vollkommen mit 7. Dieneri überein, so dass ich es vorläufig nur als Varietät betrachten möchte. Hierher dürfte wohl auch der von FrAAs erwähnte altııs zu rechnen sein, indem der damit in Ver- gleich gezogene T. complanatus altus QUENSTEDT, Echiniden p. 636, t, 87, f. 14—15 ähnliche Umrisse auf- weist. Die vorliegende Form steht in ganz demselben Verhältniss zu 7. Dieneri, wie die citierte hohe Vari- tät QUENSTEDTS zu dem cenomanen T!. complanatus. Der Toraster altus FrAAs wird 1. ec. angeführt aus den „Cenomanmergeln im Thale von Hakel“ und von ‘Ain Hamäde im Salimathal. Toxaster pentagonalis Fraas. Fraas, Geologisches aus dem Libanon. 1878. p. 349, t. 7, f. 4. Vorkommen: Mit dem vorigen zusammen in den Cenomanmergeln im Thal von Hakel und bei ‘Ain Hamäde. Enallaster Delgadoi pE Lorıor. 1. c. 1578. Heteraster oblongus (As. Des.) Fraas p. 331. 1857. Enallaster Delgadoi v» Lorror. 1. c. p. 377, t. 16, f. 4—5. — Diener, Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. 1887, B p. 325. Vorkommen: Diese bezeichnende Art des Cenomans von Portugal ist im Libanon stellenweise sehr häufig in den „Cardiumbänken“ oder Buchicerasschichten von Azunije im Wadi Andara, dem östlichen Quell- thal des Dämür, am Nebi Säfi und bei Ailäta. Enallaster syriacus Lor. op» Lorıor. 1. c. p. 373. t. 16, f 2—3. — Dieser, Zeitschr. ete. 1887. p. 325. Vorkommen: ‘Abeih, mittlerer und oberer Trigoniensandstein (Buchicerasstufe’?) *) Von ‘Aintäb in Nordsyrien erhielt ich zwei Ananchytes-Exemplare, die bei genauer Untersuchung sich als etwas ver- schieden von A. ovata herausstellten und dem dortigen an Seeigelresten überaus reichen Eocän angehören dürften. a Hemiaster Saulcyanus d’Ore. 1856. Hemiaster Sauleyamus d’Orsıcny: Pal. frang. Terr. cret. VI, p. 258, t. 890. 1866. Hemiaster Sauleyanus Pıcrer et Hungert: Nouv. rech. sur les poiss. foss. du mont Liban, p. 10. 1869. Hemiaster Fourneli Corırau: Sur les echin. foss. rec. par Lartet en Syrie et en Idumcöe (Bull. soc. geol- 2 Ser XXI 02 533%) 1870. Hemiaster batnensis Prrox: Notice sur la place qw'occupent dans Ja serie strat. quelques oursins tres re- pandus en Algerie. (Bull. soc. geol. 2 ser. XXVII. p. 599.) 1372. Hemiaster Fourneli Larırr: Essai sur la g6ol. de la Palestine. (Ann. des science. geol.) 1874. Hemiaster Fowrneli Laxter: Expl. geol. de la Mer Morte p. 149. t. 13, f. 8-10. 1578. Periaster Fourneli Frass 11. p. 349. 1578. Mieraster polygonus Fraas ib. p. 349, t. IV. f. 5. Niedergedrückt, in der Regel viel weniger hoch als H. Fourneli und batnensis, ‚etwas abgerundet ‘eckig, vorn mit nur schwachem Sinus, hinten gradlinig begrenzt oder ausgebuchtet. Grösste Breite in der vorderen Hälfte, hinten sich verschmälernd. Hinterseite abgestumpft. Oberseite wenig convex. Scheitel ungefähr in der Mitte. Unterseite ziemlich flach, nur schwach aufgetrieben in der Medianregion hinter dem Munde. Dieser im vordersten Viertel gelegen. After auf der Oberseite im oberen Theil einer wenig ver- tieften Area. Unpaares Ambulacrum in einer seichten Furche gelegen. Poren rundlich oder auch länglich, winklig in einem Paare gegeneinander geneigt, von einem vorragenden Körnchen getrennt. Die 29--34 Porenpaare sind in der Regel nicht wie bei den verwandten /emiastern schief gestellt, so dass die Poren in Quincunx stehen, sondern senkrecht zur Längsachse des Seeigels. Paarige Ambulacra tiefer ausgehöhlt als das unpaare, alle gradlinig, nie gebogen, gleichbreit, schmaler als bei 77. Fourneli; ebenso breit wie bei H. batnensis, aber etwas länger. Das vordere Paar nimmt °/s bis °7 (bei H. batnensis ?/ı bis */s) der Entfernung vom Scheitel zum Rande ein; das hintere Paar ?/s des Radius. Die vorderen ' paarigen Ambulacra sind immer merklich länger als die hinteren um !/s bis !/ıo ihrer Länge, bei ZZ. batnesis um !/, während H. Fourneli fast gleich- lange Paare hat. Peripetalfasciole einfach, möglichst gradlinig, so namentlich auf der Hinterseite (bei 7. Fourneli ist sie am Peribrokt stark bogig). Wird der Seeigel verdrückt, so bricht die Schale mit Vorliebe längs der Faseiole. Verwandtschaft: LARTET vereinigt mit Recht die libanesische schon von dW’ORBIGNY beschriebene Form mit dem in Palästina verbreitetsten Hemiaster. Mit der Benennung H. Fourneli freilich kann ich mich nicht einverstanden erklären. Denn von dieser Art, wenigstens so wie sie heutzutage aufgefasst wird, sind die syrischen Exemplare verschieden, die eher noch als H. batnensis bezeichnet werden könnten, wie Peron wollte. Was früher alles unter dem Namen Hemiaster oder Periaster Fourneli aus der Oberen Kreide des Atlas, Frankreichs Spaniens, Portugals, Aegyptens und Palästinas ging, hat sich mit der Zeit in eine ganze Reihe von Arten aufgelöst, die scharf von einander abzugrenzen z. Th. die allergrössten Schwierigkeiten, bietet. Diese in ihren Gliedern so verwandte Gruppe nimmt die obere Kreide von Cenoman bis zum Senon in Südeuropa, Afrika und Asien ein. Als cenomane Formen derselben sind hauptsächlich zu nennen: Hemiaster balnensis Cog.”), Chauveneli PER. et GAUTH. **), pseudo-forwneli PER. et GAUTH., Orbignyanus *) Hemiaster batnensis Coquann 1862. Geol. et Pal. de la reg. sud de la Prov. de Constantine p. 248. t. 26, f. 6—8. In typischem Cenoman Algeriens bei Batna, Biskra, Setif etc. häufig, ebenso in Aegypten. **) Hemiaster Chauveneti Correau, Prrox et GAUTHIEr: 1878. Echinides fossiles de V’Alserie p. 155.1. 9, £ 1-5 —= AM. Orbignyanus Larter : La Mer Morte. p. 150, t. 15, f. 11—12. Im Cenoman von Setif in Algerien mit ZH. batnensis, Heterodiadema libyewm, Ostrea olisiponensis, Cardium Pauli, Am- moniles rotomagensis und Aantelli; feıner im Ostjordanland zwischen Süf und Djerasch zusammen mit O, flabellata. OS Des.*) und Sauleyanus WORB.; aus Schichten, turonen Alters soll Linthia oblonga d’ORB. sp. **) stammen ; der eigentliche Hemiaster Fourneli Desm.***) s. str. gehört dem Senon an (nach PERON und GAUTHIER). Der bis jetzt auf Syrien beschränkte 77. Sauleyanus lässt sich als eine Art Uebergangsstufe von H. batnensis zu H. Fourneli s. str. auffassen. Mieraster polygonus FRAAS Orient II ist ein verkieselter Steinkern, der vor der Verkieselung zu- sammengedrückt wurde und deshalb am Rande in radialen Rissen sich spaltete. Von der Schale selbst ist aber nichts erhalten. Die deutliche Lage des Afters schliesst die Zugehörigkeit zu Micraster aus. Vorkommen: Im südlichen Palästina östlich vom Todten Meere häufig bei Kerak, Wadi Mödjib, Wadi Zerka Main, ‘Ain Müsa (hier in derselben Schicht mit Heterodiadema libycum) und Räs el-Abjad an der Küste des nördlichen Galiläa in weissem feuersteinführendem Kreidekalk zusammen mit Osirea vesicularis 2 und Jonira tricosiata COQUAND non BAYLE. (Ob es sich bei allen diesen von LARTET eitierten Vorkomm- nissen stets um dieselbe von LARTET abgebildete Art handelt, muss ich dahin gestellt sein lassen). Vom Libanon sind als Fundorte zu nennen: Ba‘abda, Chän Schamür, Tannurin, Beinet, Batrüin (nach FrAAS überall im Horizont der Fischschiefer von Hakel); Mergel bei Hakel (Humgerr). Ich selbst fand ein zu- sammengedrücktes schlechtes Exemplar mit theilweise verkieselter Schale in Bhamdün (Stufe des Buchiceras syriacum respektive eigentlicher Seeigelhorizont). Hemiaster ? (Holaster) syriacus Coxka». sp. Off. rep. p. 212, t. 1, f, 2. Steinkern vom Libanon. *) Hemiaster Orbignyanus Des. 1854. Hemiaster Fourneli dA’Orsısyy: Pal. frang. Echin. p. 234, t. 877, 1858. Hemiaster Orbignyanus Drsor: Synopsis des Ech. foss. p. 377. Scheitel nach hinten gerückt. Hintere Ambulacralfelder sehr viel kürzer als die vorderen paarigen. — Im Cenoman der Provence bei Beausset unter Kalken mit Caprina adversa, in Gesellschaft von Heterodiadema libyeum. (Vergl. Larrarext: Traite de Geologie p. 1101). **) Linthia oblonga d’Ore. sp. 1847. Hemiaster Fourneli Acassız et Desor: Catal. rais. des &ch. foss. p. 123 (pars). 1854. Periaster oblongus d’Orsıexy: Pai. france. p. 275. t. 900. 1858. Periaster Fourneli Desor: Synopsis p. 383 (pars). 1873. Periaster Fourneli Quexsteor: Echiniden p. 662. 1580. Linthia oblonga Prrox et GautHIer; Ech. foss, de l’Alg. VI. Fasciola lateralis vorhanden. Scheitel nach vorn gerückt. — Rudistenkreide am Djebel Gharib in der arabischen Wüste Aegyptens und im unteren Turon (Ligerien) der Umgegend Batnas in Algerien. ”=*) Hemiaster Fourneli Desh. s. str. 1847. Hemiaster Fourneli As. et Desor: Cat. rais. p. 123 (pars.) 1849. Hemiaster Fourneli Desuavyes in Fourser: Richesse min. de l’Algerie p. 374, t. 18, f. 37—39. 1858. Periaster Fourneli Desor: Synopsis p. 383 (pars) t. 42, f. 5. 1862. Hemiaster Fowurneli Coqguano : Geol. et Pal. de la Prov.-de Constantine, t. 26, f. 12—16. 1870. Hemiaster Fourneli Prrox: Bull. soc. geol. de France 2 ser., t. XX VII, p. 599. — Corteau, PERON et GAUTHIER, Echinides foss. de l’Algerie. — 1880. H. Fourneli Coguvasp, Etudes suppl. sur la pal. alger. p. 252. Ambulacra sehr breit. — Die eigentliche Verbreitungszone dieser Art ist das Senon Algeriens, wo er sich meist zusammen mit Oyphosoma Delamarrei und Holectypus serialis von den unteren bis in die oberen Regionen findet; doch stimmen die meisten Autoren darin überein, dass der typische FM. Fowrneli auch schon im Turon Algeriens zusammen mit Radioliten auftritt. (Vergl. auch Prrox: Essai d’une deser. geol. de l’Algerie p. 106). Vermes. In liehtem, körnigem Rudisten, Nerineen und Ceritkien führendem Kalk westlich Kal ‘at el-Hösn im Nusairier-Gebirge konımen Abdrücke und Steinkerne von Röhrchen vor, die wieder zu Scaphopoden (Pyrgo- polon gen.) noch zu Pteropoden (Tentaculites gen.) zu passen scheinen und vorläufig ihre zweifelhafte Stellung bei den Würmern finden mögen. Die Schale war tentaculitenartig schlank, verlängert kegelförmig, gerade. Das längste Stück, beider- ends abgebrochen misst 15 mm. Länge, 1!/z mm. Breite. Die Schale war äusserlich entweder glatt oder mit sehr feinen scharfen Querrunzeln geziert, zwischen denen noch Körnerreihen liegen oder nur mit sehr zahl- reichen, quer laufenden Körnerreihen. Aber auch die Innenseite der Schale war quergeringelt, wie die Stein- kerne verrathen, und zwar gröber, so dass man dies schon mit unbewaffnetem Auge erkennen kann. Es scheinen auf zwei Ringe der Oberfläche ein Ring im Innern zu kommen. Mit der Lupe sieht man aber auch im Innern noch zwischen zwei groben je eine sehr feine Querlinie. Die Schale ist dicker als es bei Pteropoden der Fall zu sein pflegt. Der kreisrunde Mündungs- rand ist durch Radialeinschnitte sternförmig gekerbt. Brachiopoda. Discina? sp. Orbicula sp. Coxran, Off. Rep. App. p. 235, t. 8, f. 59. Libanon. Rhynchonella cf. Martini Mant. Taf. III, Fig. 5-6. Rundlich, aufgeblasen. Ebenso breit wie hoch oder wenig breiter. Höhe 8—10 mm., Breite 9—11 mm., Dicke 6—8 mm. 21—-23 abgestumpfte Rippen, die in der Nähe des Wirbels verschwinden. Kleine Schale regelmässig gewölbt, ohne hervortretenden Wulst. Stirnrand leicht eingebogen. Zunge mässig hoch mit durchschnittlich 7 Rippen. Verwandtschaft: Diese Art gehört zur vielgestaltigen Gruppe der octoplicaten Rhynchonellen und schliesst sich eng an Ah. Martini Mast. (= pisum Sow., QUENST. u. a. Autoren) aus dem unteren Pläner oder Cenoman, die ihr auch in der Grösse entspricht. Nur soll die eigentliche Rh. pisum*) höher als breit sein, was bei den mir vorliegenden Exemplaren nur einmal vorkommt, indem meist die Breite 1 mm. mehr als die Höhe zählt. Bei Rh. Ouwieri d’ORB. aus französischem Turon ist die Breite ebenso gross als die Höhe, aber gleich 17 mm. und es sind 32—34 Rippen vorhanden. Davıpson”*) rechnet zu Ph. Cuvieri auch kleinere Formen aus dem Chloritice Marl (Cenoman) und Lower Chalk (Turon) Englands, die aber eben- falls 30—34 Rippen (den Wulst mit 9) haben. Vorkommen: Schueifät im Libanon südlich Beirüt zusammen mit folgender Art in Kalken der Ceno- man- und Sandsteinzone (gefunden von DIENER). Terebratula biplicata Sow. Taf. III, Fig. 7—11. Höhe 20 mm. Grösste Breite 15 mm. in der Mitte der Schalenhöhe. Wölbung vom Wirbel bis zum Stirnrand gleichmässig, am höchsten in der Mitte. Grosse Schale im Umriss am Wirbel relativ ein wenig breiter und nicht so zugespitzt als bei 7. cf. bisuffareinata des Salimathals. Schon bei der höchsten Wölbung in der Mitte der Schale fangen die Falten und Furchen sich zu markieren an und werden meist schärfer als bei obiger T. cf. biswffarcinata. Bei einer vorliegenden grossen Schale (Fig. 8) ist sogar die *) Quesstepr: Brachiopoden p. 171, t. 41, f. 74. **) Davınson, Brit. foss. Brach. I. Mon. of Brit. Cret. Brach. p. 88, t. 10, f. 50—54. mittlere Stirnfalte zwischen den zwei Furchen noch durch eine schmale Rinne getheilt. Charakteristisch ist die deutliche Punktation der Oberfläche und das Hervorschimmern gleichbreiter eoncentrischer Zuwachsstreifen. Verwandtschaft: Die Exemplare entsprechen ganz gut den Abbildungen von T. biplicata bei Quest. Brach. t. 48, f. 69 —74. In der Gosauformation der Neuen Welt bei Wien am Starhemberger Schlossberg sammelte ich Formen der 7. biplicata, welche den syrischen vollkommen gleichen. Vorkommen: Schueifät südlich Beiräüt (von DIENER gesammelt). In Bäniäs an der nordsyrischen Küste fand ich in Kalk mit Terebratulina suborbiewlaris n. sp. ein Bruchstück einer Terebratula, die ebenfalls hierher gehören dürfte. Terebratula Dutempleana d’Ore. Taf. III, Fig. 12 und 13. Höhe 40 mm. Grosse Schale besonders am Wirbel stark gewölbt; kleine nur mässig gewölbt, mit sehr flachen breiten Falten. Foramen 3!/2 mm. breit. Verwandtschaft: Die vorliegenden Exemplare zeigen Uebergangsformen von der typischen T. biplieata zu den Varietäten Dutempleana AORB. und obtusa Sow. Sie stimmen am meisten überein mit folgenden Abbildungen: Terebratula Dutempleana A'Orsıcxy: Terr. cret. Brach. t. 511, f. 1--2 aus dem Gault. T. biplieata vw. oblusa Davıpsox: Monogr. Brit. eret. Brach. t. 6, f. 13 aus Cenoman. T. biplieata Davınsos, ibid.. t. 6, f. 31 aus Turon. = = v. Duterrpleana SrouiczkA, Pal. Indica, Cret. Fauna of South India, IV. t. 4, f, 2 aus Turon. — n 2 iypiea StoLiozka, ıIbid., t. 4, f. 4 aus Senon. Für Terebratula obesa ist das Foramen noch zu klein und die Wölbung der kleinen Schale zu gering. Vorkommen: Biredjik und Balkis am Euphrat in weisser Schreibkreide. Terebratula carnea Sow. Taf. III, Fig. 14. 1886 7. ecarnea Dieser, Libanon p. 43. Vorkommen: Räs esch-Schakka nördlich Bätrun in senonen Kreidemergeln. Terebratula Nicaisei Cog. 1862 Coguasp: Ge£ol. et Pal. de la reg. sud de la prov. de Constantine, p. 235, t. 16, f. 19—21, 1874 Larter: Expl. g&ol. de la Mer Morte, p. 149, t. VIII, f. 1—2. 1883 Prrox: Essai d’une deser. geol. de l’Algerie, p. 91. 1889 ScuwEIsFURtH: Ueber die Kreideregion bei den Pyramiden von Gizeh. Petermanns Mitth, XXXV, t. 1. Exemplare von 11!/’; mm. Höhe, 9'/» mm. Breite, 6 mm. Dicke. Umriss fünfseitig, Schlosskanten- winkel 95 —98°. _Grösste Breite hinter der Mitte der Höhe. Die Seitenränder bilden mit dem Stirurand einen stumpfen Winkel. Stirnrand fast gerade, ein wenig eingebogen. Wölbung unbeträchtlich. Die höchste Wölbung wird auf der grossen Schale begrenzt von zwei sehr stumpfen Kanten, die vom Wirbel zu den unteren Ecken verlaufen. Von diesen Kantenlinien fällt die Schale viel steiler zum Seitenrand ab als bei T. carnea. Schale dünn glatt, undeutlich eoncentrisch gestreift. Foramen schr klein. Verwandtschaft: Von 7. carnea unterscheidet sich diese durch den eckigen und mehr ovalen Umriss mit der weiter nach unten zu gerückten Breite und dem längeren, geraden, schwach eingebogenen Stirnrand. Vorkommen: CoQvanD beschrieb diese Art zuerst aus Albienschichten von Aumale; LARTET führte sie dann aus Cenomankalken mit Ostrea flabellata zu Rädjib in Peräa, PERON aus Schichten mit Ammonites Mantelli am Djebel Guessa bei Boghar in Algerien an; SCHWEINFURTH citiert sie aus schneeweissem Kreide- fels mit Gryphaca vesicularis des Senons im Westen der Pyramiden von Gizeh. Die Art scheint demnach innerhalb der Kreide ebenso wie 7. biplicata eine grosse Verbreitung in horizontaler wie in vertikaler Rich- tung zu besitzen. Ich selbst fand sie bei Nisib zusammen mit Pteropoden in gelblichweissen Kreidemergeln, die ich dem obersten Senon zurechnen zu müssen glaube. Terebratulina suborbicularis n. sp. Taf. III, Fig. 15. Kreisrund. Nur zwischen dem geraden Stirnrand, an dem eine Sinusbuchtung kaum angedeutet ist, und den Seitenrändern ist je ein sehr stumpfer Winkel, ebenso am Wirbel. Länge 17 mm. Grösste Breite = 16'/g mm. in der Mitte der grossen, resp. über der Mitte der kleinen Schale. Dicke 92 mm. Ohren- förmige Ausbreitung der kleinen Schale neben dem Wirbel wohl entwickelt, daher Schlosslinie gerade, 8!/2 mm. lang. Zwischen dieser und den scharfen Schnabelkanten eine Art falscher Area quer gestreckt, so dass man beim ersten Blick das Exemplar für eine Ortkis hält. Wirbel wenig überragend. Zahllose feine Radial- streifen laufen vom Wirbel zu den Rändern und vermehren sich durch Einschiebung neuer noch feinerer. Verwandtschaft: Diese 7. unterscheidet sich von den bekannten Arten wie 7. gracilis des Turon und Senon und 7. relieta StoL. aus der Ootatoorgroup Indiens besonders dadurch, dass die grösste Breite genau in der Mitte liegt und nicht nach der Stirn zu gerückt erscheint. Am nächsten steht unserer Art vielleicht 7. agorianitica BiTTNER*) aus dem Rudistenkalk von Agoriani im Parnass-Gebiet. Letztere ist 21'/; mm. hoch, aber nur 18 mm. breit, 10'/; nım. dick, die Schlosslinie gebogen. Ohren der kleinen Klappe schwach entwickelt. Grösste Breite in der Mitte der kleinen Klappe. Wirbel spitzer. Vorkommen: Bei Bäniäs an der nordsyrischen Küste gefunden in einem Kalkblock mit Ostrea cf. Tisnei und Terebratula biplicata ? Lamellibranchiata. A. Monomyaria. Ostrea genus. a) Gerippte Austern. Ostrea alicula Hamr. Taf. III, Fig. 16—17. Ostrea suceini Frass 11, p. 307, t. 2, f. 3. 3 alieula Hanuın: Res. of an exam. of Syrian Moll. foss. p. 62, t. 6, f. 3. Die älteste der gerippten Austern der Libanonkreide, zugleich die kleinste ‘und zierlichste, nur 25—35 mm. gross. Als typische Form betrachte ich ©. alicula Hanr. t. 6, f.3. Die Abbildung der rechten Schale bei FrAAS ist wenig bezeichnend und an den Seiten wie mir scheint sogar ungenau. Ich ziehe des- halb den jüngeren Namen alicula vor, da Hamrin beide Schalen gut abbildete und beschrieb. Charakteristisch ist die grade gestreckte Gestalt mit nur unmerklicher Krümmung. Umriss oblong bis eiförmig. Vorderrand gerade. Unterrand kurz in ungefähr rechtem Winkel auf den Vorderrand stossend, im Bogen in den Hinterrand übergehend, der in etwas gekrümmter Linie, dem Vorderrand nicht ganz parallel, vielmehr etwas mit ihm convergierend zum Wirbel verläuft. Die rechte, untere, grosse Schale gewölbt, ganz bedeckt von 16-20 scharfen, dachförmigen, dichoto- mierenden Rippen und ziekzackförmigen Anwachsstreifen. Wirbel vorspringend. Anheftungsstelle vorn über dem Wirbel, oft breit. Linke, obere, kleine Schale vollkommen flach, gegen den Rand mit gerundeten, dichotomierenden Rippen, die nach der Mitte zu schwinden, und wellenförmigen Anwachsstreifen. Schalenränder wellig bis zickzackförmig verlaufend. *) Bırtser: Der geol. Bau v. Attica, Böotien, Lokris u. Pamassis. Denkschr. d. k, k. Akad. Wien, XL. Pe2ot. 01T, BE Vorkommen: Das eigentliche Lager dieser Auster, speciell der typischen Form mit deutlichen con- centrischen Lamellen auf beiden Schalen, gerader Gestalt und möglichst parallelen Seitenrändern ist der Trigoniensandstein, die Zone der Trigonia syriaca (bei ‘Abeih und Djebä‘a), weshalb sie FrAAs auch Be- gleiter des dortigen Bernsteins, „szueein“, nannte. Bei ‘Abeih tritt sie auch noch in den unteren Mergeln und Kalken der Buchicerasstufe (= Stnfe der Trigonia distans nach NÖTLING) zusammen mit der folgenden, höhere Niveaus charakterisierenden Art auf. Letztere scheint aus ihr hervorgegangen zu sein, indem beide Arten durch Uebergänge mit einander verbunden sind (vergl. Taf. III Fig. 17). Ostrea (Exogyra?) Dieneri n. sp. Taf. I Fig. 18, Taf. IV Fig. 1—4, Taf. V Fig. 1. Ostrea Boussingaulti Cosr. (pars) t. 1, f. 9 (non! f. 10-11). Östrea sp. (Grobrippige Forin) NörLiss, Entwurf einer Gliederung der Kreideformation in Syrien p. 840. Schale dick, mit dem vordern Theil des Wirbels, selten mit der ganzen Vorderseite der Unterschale (vergl. Taf. IV, Fig. 3) festgeheftet. Wirbel spitz, vorspringend verlängert, mehr oder weniger gekrünimt, aber nur selten wie bei echten Exogyren spiralförmig nach der Seite aufgedreht. Beide Schalen meist sehr ungleichseitig. WVorderrand unter dem Wirbel oft tief exogyrenartig ein- gekrümmt, unten dann mehr oder weniger gerade verlaufend. Winkel zwischen Vorder- und Unterrand spitz ; /nter- und Hinterrand bilden zusammen einen Halbkreis. Unterschale gewölbt, mit 12—20 dichotomierenden, groben, breiten Rippen, die alle in der Richtung gegen deu Wirbel verlaufen, aber in der Nähe des letzteren verschwinden. Oberschale wenig gewölbt oder flach. Die Rippen sind viel schwächer und gerundeter als auf der Unterschale und erreichen vom Rande aus selten mehr die Mitte der Schale oder fehlen ganz. Dagegen treten wellige Anwachslamellen mehr hervor als auf der Unterschale, namentlich am Rande. Varietäten: Diese Art variirt theils in Bezug auf die verschiedene Krümmung des Wirbels der Unterschale, theils in Bezug auf die Berippung speciell der Oberschale. In letzterer Beziehung lassen sich vier Varietäten unterscheiden. 1) Die Rippen der Oberschale sind mindestens bis zur Mitte sichtbar. Oberschale besonders gegen den Wirbel hin ziemlich gewölbt, aber immer weniger als die Unterschale. Die Schalenränder verlaufen wenigstens am Unterrand ziekzackförmig (vergl. Taf. 1V, Fig. 2; Taf. V, Fig. 1). 2) Nur gegen den Rand hin sind auf der Oberschale die Rippen angedeutet, durch den stark welligen Verlauf der Anwachsstreifen. Oberschale nur wenig gewölbt oder flach. Schalenränder wellig. Varietäten 1 und 2 stellen die Uebergänge zu O. alieula dar und finden sich auch schon im untersten Theil der Buchicerasstufe zusammen mit Trigonia distans. Von da reichen sie bis an die obere Grenze dieser Zone. 3) v. iypiea. Oberschale glatt nur mit concentrischen Anwachslamellen, stets ganz flach; Schalen- ränder einfach (vergl. Taf. IV Fig. 3—4). — Dies ist die häufigste Form im oberen Theil der Uebergangszone des Sandsteine in den Rudisten- kalk, d. h. der Stufe der Kalk- und Mergelbänke mit Buchiceras syriacum, wo sie mit Varietät 1 und 2 vermischt, ganze Bänke zusammensetzt. 4) Schliesslich gibt es noch Exemplare, bei denen auch auf der Unterschale die Rippen nur schwach angedeutet sind oder ganz verschwinden. Entweder ist dann aber dieser Umstand durch Abreibung nach- träglich hervorgebracht oder die Individuen waren mit dem grössten Theil der Unterschale auf einer unebenen Unterlage, z. B. andern Austernindividuen, aufgewachsen, so dass in Folge dessen die normale Entwicklung der Unterschale gehemmt wurde. Verwandtschaft: Von ©. alicula unterscheidet sich ©. Diener! in ihrer typischen Form durch ihre Grösse, die schiefe gebogene Form der Schalen, besonders der Unterschale, durch breitere stumpfere Rippen, a das geringe Hervortreten von Anwachsstreifen auf der Unterschale und das Verschwinden der Rippen wenigstens bei den meisten ‘Individuen auf der Oberschale. Gewisse Beziehungen existieren zu O. flabellata GoLDF., O. olisiponensis SHARPE bei ÜOQUAND und LARTET und ©. Overwegi CoQUAND”“) (non! BevricH). Doch diese drei sind abgesehen von der meist be- deutenderen Grösse sämmtlich typische Exogyren mit stark eingerolltem Wirbel. O. flabellala hat meist auf beiden Schalen einen zugeschärften Rücken oder Kiel, von dem die Rippen nach den Seiten ausgehen. Die beiden andera besitzen eine mehr gedrungene, halbkugelige Gestalt, kreis- förmige, seltener eiförmige Oberschale; die Unterschale ist mit deutlichen Anwachsstreifen versehen, welche bei ©. olisiponensis oft als Lamellen und Dornen vorspringen. Am nächsten steht unsere Art von den genannten wohl der Exogyra olisiponensis, welche in der Hauptausternregion der libanesischen Kreide, der Stufe des Buchiceras syriacum mit ihr zusammen gefunden wird. Zu dieser Exogyra kommen bei Bhamdün, ‘Abeih und Brumäna auch wirkliche Uebergangsformen von O. Dieneri vor, indem der Wirbel nicht spitz verlängert, sondern seitlich mehr oder weniger eingerollt er- scheint (vergl. Taf. IV, Fig. 5). Ferner wird bei denselben zugleich die Gestalt gedrungener und abge- rundeter, die Unterschale wölbt sich höher und zeigt auch concentrische Streifen. Schliesslich lässt sich unsere Art noch mit ©. Eumenides CogQ.””) aus dem oberen Cenoman Frank- reichs in Beziehung bringen. Der einzige Unterschied ist, dass bei letzterer die Oberschale sehr concav ist. Bemerkung: Ich nenne diese Auster zu Ehren des Herrn Dr. DIENER, der gerade auf den Austern- reichthum der libanesischen Kreide gebührend aufmerksam machte. Vorkommen: Vorliegende Art ist die gemeinste Auster im mittleren Libanon, d. h. in der Umgegend der Damascusstrasse, wo ich sie sammelte in der Buchiceraszone von ‘Abeih, Schumlän, Bhamdün, Chän el- Koreje, Brumäna, Chän Mizhir. Als dritte grösste Art ist dieser Gruppe von Austern mit flacher oft rippenloser Oberschale noch zuzurechnen: Ostrea directa n. sp. Taf. IV, Fig. 7. Ostrea vwirgata Cosran 1. c. t. 1, £. 6-8, App. t. 1,88 (2). = = Fraas 11, p. 361. Wird grösser als vorige, bis 80 em. hoch, eiförmig zugespitzt bis oblong, möglichst gleichseitig. Wirbel verlängert gerade. Beide Seitenränder fast gleichmässig gebogen. Grosse Schale gewölbt mit geraden, radialen dichotomierenden Rippen und concentrischen Anwachs- lamellen. Anheftungsstelle an Wirbel symmetrisch in der Mitte. Kleine Schale deckelförmig, flach mit concentrischen Lamellen. Vorkommen: In der Zone der Buchiceras und Austern bei Bhamdün, Brumäna u. a. O. Die von FrAaAs wahrscheinlich der Sammlung des amerikanischen Collegs in Beirüt entnommene sogenannte Ostrea virgala mit der Bezeichnung Terbol gehört nicht dem Miocän an, da das betreffende Hand- stück Rudisten enthält. Obwohl der Djebel Terbol bei Taräbulüs nur aus Mioeänschichten aufgebaut ist, könnte die Fundortsaugabe gleichwohl stimmen. Es finden sich nämlich im Miocän Geröllschichten und Conglomerate mit groben Geröllen von Kreidekalken (die „Kreidenagelflue“ bei FrAAs II, p. 361), so dass hier die cretaceische O. direcia auf secundärer Lagerstätte sich befand. Dieselbe Auster erhielt ich durch Herrn Professor Livoxıan von Mar‘asch im Taurus. (Original zu Taf. IV, Fig. 7.) Da ich die betreffende Lokalität selbst nicht kenne, bin ich hier allerdings etwas im *) Coquanp: G£ol. et Pal. de la region sud de la prov. de Constantine. 1862 t. 19, f. 1—6 und Monogr. du genre Ostrea p. 140, t. 44, f. 1—9 und t. 46, f. 14—15. #*) Coquaxp: Mon, du genre ÖOstrea, p. 133, t. 46, f. 10—12. Blanckenhorn, Zur Geologie Syriens, 10 en Zweifel, ob das Exemplar nicht dem Eocän angehört, das ich am Wege von ‘Aintäb nach Mar ‘asch sehr reich an Petrefakten, indessen ohne die geringste Spur von Austern entwickelt fand. Verwandtschaft: Die vorliegende Austernform lehnt sich zweifelsohne mehr an tertiäre Typen an, als- an die bis jetzt bekannten Formen der Kreide. Die Oberschale allein könnte freilich für eine von O. acuti- rosiris des Senons gehalten werden; dem widerspricht aber die Beschaffenheit der radial gerippten Unter-- schale, welche bei ©. acutirostris glatt ist. Das Exemplar von Mar‘asch und ein ganz ähnliches in der Sammlung libanesischer Kreidefossilien von Consul RosEn im Berliner Museum für Naturkunde erinnern lebhaft an Ostrea angusta DeEsH. des Eocäns; die ConrApschen und FrAASschen Formen an O. virgata GoLDF. des belgischen Oligoeän. Ostrea cf. Tisnei CoQ. Steinkerne und Abdrücke. Die Schale scheint dünn gewesen zu sein. Länglich, oblong, nicht ge- krümmt. Höhe im Maximum 15 em., Länge 5 em. Mittlerer Theil des Steinkerns in der oberen Partie der Schale schwach gewölbt, leicht gewellt durch breite Runzeln, nach den Seiten zu in eine Furche abfallend, an die sich ganz kurze aber hohe Rippen anschliessen, am Rande zahnartig vorspringend. In der untern Partie des Steinkerns laufen von der allmählig zugeschärften Rückenmitte aus stark knotige, abgerundete Rippen dichotomierend und etwas unregelmässig gewunden zu den Rändern. Verwandtschaft: Diese Auster erinnert an 0. Tisnei CoQ. aus dem Provencien oder den Bänken mit Hippurites organisans in Frankreich. Doch sind dort die Rippen schärfer, regelmässiger und nicht so stark geknotet. Vorkommen: Im Turonkalk von Bäniäs in Nordsyrien zusammen mit Terebratulina suborbieularis. Exogyra flabellata Gorvr. 1834. Exogyra flabellata Gorpruss: Petr. Germ. t. 87, f. 5b. 1834. Exogyra plicata Goupr., ibidem, t. 87, f. 6. 1556. Ostrea flabellata A’Orsısny : Terr. eret. III. t. 475. 1852. Exogyra Boussingaulti Cosran: Off. rep. p. 213 (pars) t. 2, f. 10—11. 1869 Ostrea flabellata Coguasp: Monographie du genre Östrea, p. 126—128. 1877. . e Larrter: Expl. geol. de la Mer Morte, p. 49, 55 ete. 1878. " n Fraas II, p. 335. Diese für Cenoman bezeichnende Art wurde schon von d’ORBIGNY und CoQuAanD aus dem Libanon eitiert. Sie bildet hier so vollkommene Uebergänge zu ©. Boussingaulti des Urgoaptien, dass es schwer hält, sie davon zu trennen. Die Unterschale ist bald niedrig, bald stärker gewölbt. In letzterem Falle entspricht sie der Exogyra plicata GoLDF., die wohl mit E. flabellata vereinigt werden muss. Mit O. Dieneri ist sie durch keine Zwischenformen verbunden, vielmehr stets durch das Vorhandensein ihres Kieles wohl geschieden. Vorkommen: Ueberall in der Zone des Buchiceras syriacum bei ‘Aleih, Bhamdün, Chan Mizhir, Muchtärah, Dakkür, Nebi Säfi im Libanon; Hasbeia, Medjdel esch-Schems und Chalwet el-Beidah im Hermon- gebirge. Vereinzelt auch im Libanonkalkstein oder der eigentlichen Rudistenzone am Taumät Niha und Hakel im Libanon; Harf Ram el-Kabsch im Antilibanon. Exogyra olisiponensis SHARPE. ? 1852. Exogyra Overwegi Bryrıch: Bericht über die von ÖvERwEG gefundenen Verstein. (Monatsber. des Vereins f. Erdk. Berlin) t. I, f. 1 (non 2). 1869. Exogyra olisiponensis Coqguanp: Mon. du genre Östrea, p. 125, t. 19, f. 1—2. 1877. Ostrea olisiponensis Lartret: La Mer Morte, p. 138, t. 9, f. 1—2, 1878. Ostrea olisiponensis Fraas 11, p. 336. Verwandtschaft: Ist mit Ostrea Dieneri verwandt, zu der Zwischenformen existieren (vergl. oben). Vorkommen: In der Buchicerasstufe am Nebi Säfiı, bei Djamhür, Ba‘abda, Bhamdün und Brumäna. b. Ungerippte Austern. Exogyra africana Lam. sp. 1852 Exogyra densata Coxran: Off. Rep. t. 18, f. 102, 106. 1874 Ostrea africana Larrer: La Mer Morte, p. 144, t. 10, f. 1—7. 18578 „ > Fraas II, p. 336 mit Holzschnitt. Diese in Palästina so ausserordentliche häufige cenomane Auster ist in Mittelsyrien ungleich seltener, vermuthlich weil hier die Facies weisser Kreidemergel und Kalke, in der sie mit Vorliebe aufzutreten pflegt, innerhalb des Cenomans nicht erscheint. Vorkommen: ‘Abeih und Bhamdün? in der Buchicerasstufe (Collection BLANCKENHORN). Exogyra cf. Luynesi Larrer. Ein Exemplar. Unterschale vom Wirbel bis zur Mitte gekielt, ganz glatt, ohne Rippen und Anwachs- streifen. Wirbel zurückgebogen. Oberschale concav mit concentrischen Runzeln. Es fehlen dagegen die von LARTET bei seiner E. Luynesi beobachteten Radiallinien auf der Oberschale. Im Uebrigen stimmt das Exemplar genau zu LArTETS Abbildung. Vorkommen: Schumlän zwischen ‘Abeih und Suk el-Gharb in den unteren Rudistenbänken der Buchicerasstufe. Ostrea cf. acutirostris Nırs. nach Fraas. Ostrea linguloides Coxran, 1. ec. p. 212, t. 2, £. 13. „ scapha Coxkan, p. 213, t. 15, f. 73— 79, „ acutirostris Fraas 11, p. 337. „Ganz flach, Wirbel klein, kaum gekrümmt.“ Verwandtschaft: Diese Auster scheint am nächsten verwandt mit der varietas ostreoidea der vielge- staltigen O. Delettrei CoQuAnD *), welche auch aus Palästina genannt wird. Sie „hält“ nach FrAAs „immer ihren bestimmten Horizont in der mittleren Rudistenzone ein und bildet am oberen Dämür im Bezirk Arküb am Fusse des Bärük ganze weite Felsenhorizontee Am Nebi Säfi liegen die Austernbänke bei den Ammoniten“ (Buchiceras). ANDERSON sammelte sie in Muchtärah und SCHWEINFURTH in ‘Aleih. (0. acutirostris kommt in Europa im Senon vor, so in den Gosauschichten, in Algerien im Santonien oder unteren Senon. In Aegypten erwähnt SchweınrurtH eine O0, acutirostris? in cenomanen Schichten westlich der Pyramiden von Gizeh.) Ostrea syriaca CoNnRr. Östrea syriaca Coxran. 1. c. p. 212, t. 2, f. 12. Von Muchtärah. Gryphaea vesicularis Lam. Östrea vesicularis v. judarca Larter, 1. c. p. 148 t. 10, f. 17—20 non 21, 22, Ostrea vesicularıs Fraas, p. 341. Diese veränderliche Art ist in der typischen Gestalt, in der sie für das Senon Europas leitend ist, in Mittel- und Nordsyrien bisher noch nicht aufgefunden, respektive erwähnt worden. ANDERSON führt *) Monogr. du genre Ostrea t. 47, f. 5. — Geol. et Pal. de la Prov. de Constantine, t. 18, f. 3. £ 10 oe (ryphaeen in senonem? gelblichweissem Kreidekalk von Burdj el-Buradjinch direkt südlich Beirüt an. FraAs fand im Libanon schon in seiner Radiolitenzone in der Nähe der Rudisten O. vesieularis, theils mit glatter hochgewölbter Schale, theils gefurchte Formen, die er mit Gryphaea Pitcheri vergleicht. In Palästina sind hierhergehörige Formen häufiger: Die Exemplare aus dem Senon vom Wadi ‘Arab im Adjlün und vom Berge Carmel, welche NötLınG sammelte, unterscheiden sich kaum von der typischen @G. vesicularis. Eher ist das der Fall bei denjenigen aus wenig tieferen Horizonten direkt über den com- pakten (Rudisten-) Kalken in Judäa (Sebbeh, Nebi Müsa), welche LARTET zuerst für O. Baylei (des Caren- tonien CoQuANDS oder Obercenoman) 'zu halten geneigt war und welche er als 0. vesicularis v. judaica anführt. Einen ganz bestimmten noch tieferen Horizont nimmt eine kleine Form dieser Gruppe ein, die man besser als besondere Art abtremnt: Gryphaea capuloides Conr. Gryphaea capuloides Coxran, 1. ec. p. 224, t. 18, f. 103—104. — Fraas, p. 342, Östrea vesicularis v. judaica Larter, p. 148, nur die kleineren Formen: t. 10, f. 21—22. Diese Art bleibt constant klein, 2—3 cm. Vorkommen: Im südöstlichen Palästina (Wadi Mödjib und ‘Ain Djidy) tritt sie stets zusammen mit einer anderen kleinen Auster Osirea Mermeti v. minor J,ART. in einem weisslich grauen Kalk auf. In Judäa beobachtete LARTET noch über diesem Horizont die cenomanen Austern O. olisiponensis und flabellata und dann erst graue compakte dolomitische Kalke, das Aequivalent der höheren Rudistenkalke. Im Libanon hält Gr. capwloides einen ähnlichen Horizont ein. Am Taumät Niha sammelte DiENER diese Auster im unteren Libanonkalkstein. In dem Thal von Hakel unterteufen dicke Lumachellbänke, die fast nur aus dieser kleinen Muschel bestehen, die dortigen Fischlager, über denen noch mächtige Rudisten- kalke folgen. Exogyra Sp. Glatt. Vorkommen: Senone Feuersteinkreide von Beirüt (Coll. Bl.). Anomia subobliqua Conr. sp. Orbieula subobliqua Consr. l. e. p. 219, t. 10, f. 61')2. Eiförmig. Grösste Länge hinten, 6-7 mm., ebenso gross als die Höhe. Schale glatt, glänzend. Grössere Klappe gegen den Wirbel zu stark gewölbt. Wirbel zurückliegend, vom Schlossrand um ?/s der Schalendicke entfernt. Vorkommen: ‘Abeih, ‘Ain Ainüb, Bhamdün. Anomia sp. 5'/2 mm. hoch, 4°/3 mm. lang, eiförmig. Grösste Wölbung in der Mitte. Wirbel dieht am Rande. Vorkommen: Hasbeia in den Buchicerasschichten (DIENERS Sammlung). Plicatula Reynesi Coa. 1852. Ostraea eorticosa CoxraD, 1. ec. Appendix p. 230, t. 1, f. 7, 1362. Plicatula Reynesi Coquanp: G6ol. et Pal. de la prov. de Constantine, p. 222, t. 16, f. 5—6. 1574. Plicatula Reynesi Larter: Expl. geol. de la Mer Morte p. 137, t. 11, f. 21—22, 1875. Plicatula Flattersi Fraas II, p. 237. Die Art unterscheidet sich von der nur aus Senonschichten bekannten P. Flattersi CoQuUAND durch geringere Grösse, schmalere und dornige Rippen. BR Das Original zu P. Flattersi Fraas vom Nebi Säfi habe ich nicht in Händen gehabt, dagegen seine P. Flattersi vom Zerka Main am Todten Meere, und diese gehört ganz zweifellos zu P. Reynesi, die ja auch LARTET p. 65 von dort angibt. Die Vermuthung, dass auch die damit verglichene Plicatula vom Nebi Säfı hierher gehört, liegt daher nahe. Vorkommen: Wie in Algerien tritt P. Reynesi in Palästina häufig innerhalb der cenomanen Schichten- reihe auf und zwar ausschliesslich im weissen Kalke oder Mergeln in Gesellschaft der Ostrea Deleltrei und africana var. LART., so am Wadi Mödjib und Zerka Main östlich vom Todten Meere, bei ‘Aräk el-Emir und am Djebel Oscha im Ostjordanland. Von Mittelsyrien, wo diese Gesteinsfacies im Cenoman seltener erscheint, ist ausser am Nebi Säfi kein Vorkommen bekannt. Pecten elongatus Lam. Pecten elongatus d’Orsıcny Terr. cret. t. 436, f. 1-4 und Geisız, Elbthalgeb. p. 195. t. 44, f. 2—-4. Peeten sp. Nöruins, 1. ec. p. 840. Vorkommen: Wadi Daküni bei ‘Abeih in der unteren Abtheilung der Buchicerasstufe mit Trigonia distans (NÖTLINS Sammlung). — Sonst bekannt nur aus dem Cenoman Deutschlands, Frankreichs ete. Pecten delumbis Conr. Coxrap, l. c. p. 225, t. 19, £ 110. Larter: La Mer Morte p. 135. Glatte kleine Art, charakteristisch für die kreidigen Kalke des Senons in Syrien. Vorkommen: In Judäa bei Mär Säba und Wadi en-När am Todten Meer; in Galiläa bei Säfed in feuersteinführenden Kalken; auf dern Dähar el-Litäni bei Kalwet in der Kreide mit Inoceramen. Vola quadricostata Sow. sp. non! GoLDF., BRONN, ORBIGNY, ZITTEL, GEINITZ, SCHLÜTER, ÜREDNER etc. *) 1814. Pecten quadricostatus SoweErgyY: Miner. conch. t. 51, f. 1—2. 1862. Janira trieostata Coquann: Geol. et Pal. de la prov. de Constantine. p. 219, t. 13, f. 3—4; non! Bayır 1849. 1865. Janira quadricostata Brıarr et Corser, Meule de Bracquegnis p. 48, t, 4, f. 21, 22. 1865. Pecten quadrieostatus Duxcan: Quat. journ. g&ol. Soc. London XXI, p. 349. 1871. Vola quadricostata Srouiczka : Pelecypoda India, p. 430. 1874, Janira tricostata Larrer: La Mer Morte, p. 136, t. 11, f. 16. 1877. Janira Coquandi Prrox: Bull. de la Soc. G£ol. de France t. 7, f. 2. 1878. Janira tricostata Frass II, p. 337 (pars). 1879. Vola Coquandi Coqvann: Etudes supplömentaires sur la Pal. alger. p. 155. 1880. Vola quadricostata Coquann: ibidem p. 390, 1883. Janıra Coquandi Prrox: Essai d’une descr. geol. de l’Algerie p. 88, 89, 94, 96, 1884. Janira tricostata Hanuın: Syrian Moll. fossils p. 61. Zwischen den 6 Rippen erster Ordnung je drei ungleiche Nebenrippen, deren mittelste an Stärke die seitlichen übertrifft. Vorkommen: Leitfossil des Cenoman in England, Algerien, wo sie zusammen mit Amm. rotomagensis, varıans etc. vorkommt, und Südindien; sehr verbreitet in Arabien und Palästina, seltener in Mittelsyrien. Nach FrAaAs am Nebi Säfı in den Buchicerasschichten, nach HAwmLin im Beirüter Distrikt. j Vola quinquecostata Sow. non! Lam. 1814. Pecten qwinquecostatus SowErBy : Miner. Conch. t. 54, f. 48, 1843. Janira quwinquecostatus Orsıieny: Pal. franc., terr. cret. III. t. 444, f. 1—5. non Lamark, *) Der bisher fortwährend mit der Sowerbyschen Leitform des Cenoman verwechselte Peeten quadricostatus GoLDF., GEIN. R Röm., Arch, —= Neithea quadricostata Broxs — Janira quadricostata Oxs. Zi. des Senons in Frankreich, Deutschland und Oester- reich mit drei gleichen Zwischenrippen ist besser mit einem andern Namen (nach Sroriczkas Vorschlag V. gryphaeata ScuLorH, 1820 sp., nach Coquaxn V. regularis SchLor#. 1813 sp.) zu bezeichnen. Ta 1852. Jantira syriaca Cosran in Lysc#h: Off. Report, Appendix, p. 230, t. 1, f. 6. 1862. Janira quinqueeostata Coquann: G6ol. et. Pal. de Constantine, p. 292, 1871. Vola quwinqueeostata Srouiczka: Pelecypoda India p. 437, 1878. Janira quinqueeostata Fraas: p. 337. 1880. Vola qwinquecostnta Coquasn. Et. suppl. sur la Pal. alg. p. 391. 1854. Janira syriaca Haumuis, Syrian Moll. foss., p. 61. t. 6, f. 4. 1837. Janıra qwinquecostata Dieser: Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. p. 325. Sechs Hauptrippen auf der grossen Schale, dazwischen jedesmal 4 Nebenrippen, unter denen die zwei mittleren deutlich grösser und breiter sind, die seitlichen nach dem Wirbel zu sich an die Hauptrippen anlehnen. Die Zwischenräume sind schmaler als die Rippen, auf der kleinen Schale z. Th. etwas breiter. Dichtgedrängte Anwachslamellen bei ausgewachsenen Exemplaren, auf der kleinen Schale schief über die Rippen laufend. Die Ohren scheinen (?!) blos mit concentrischen Linien versehen zu sein. Verwandtschaft: Diese von Haumriın als besondere Art syröiaca beschriebene Form kann ich höchstens als Varietät syriaca von TV. quinquecoslala ansehen, von deren Typus sie sich nur durch unwesentliche Merkmale, deutliches Hervortreten der concentrischen Linien, Fehlen (?) der Radialstreifen auf den Ohren unterscheidet. Vorkommen: Dies ist die häufigste Volenform im Libanon:*In der Zone des Ruchiceras syriacum bei Medjdel esch-Schems, Nebi Säfi, Ruweiset Nä‘aman, zwischen Djisr el-Kadi und Der el-Kamr, ‘Abeih, Bhamdün, Azunije, Chän Mizhir. Vola subatava n. sp. Taf. V, Fig. 2. ? Janira trieostata Fraas Il. p. 337 (pas). 20 mm. hoch, 17 mm. lang. Grosse Schale mit 6 Hauptrippen; in den vertieften Zwischenräumen je 5 Nebenrippen, deren mittelste als Rippe zweiter Ordnung vor den umgebenden vier dritter Ordnung stark heraustritt. So würden im Ganzen 31 Rippen von dreierlei verschiedener Grösse vorhanden sein. An den Seiten der Schale gegen den Schlossrand zu lehnen sich zuweilen die niedrigen direkt an die Hauptrippen anstossenden Rippen dritter Ordnung so an jene an, dass sie damit verschmelzen, wodurch hier eine An- näherung an V. guadricostala entsteht. Verwandtschaft: Als nächste Verwandte dürfte V. atava RÖMER*) bei d’OrRBIGNY**) in Betracht kommen, deren Vorkommen sich auf das Neocom beschränkt. Diese hat dieselbe Anzahl Rippen, zwischen 6 Hauptrippen je 5, davon die randlichen sich auch an die Hauptrippen anlehnen. Aber von diesen fünf erhebt sich die mittelste, allerdings breiteste Rippe nicht heraus, sondern kommt sogar in der regelmässig ausgetieften Furche am allertiefsten zu liegen. Vorkommen: In der Kalkbank mit Patellina cf. lenticularis („Orbitolitenbank“ bei FrAASs p. 338) in den oberen Buchicerasschichten am Nebi Säfi bei Djebä‘a unter dem Libanonkalkstein. Vola Dutrugei Co. Taf. IV, Fig. 8—9. 1862. Janira Dutrugei Coguaso: Geol. et Pal. de la prov. de Constantine t. 16, f. 1—2! 1874. Janira Dutrugei Larrer: 1. c. p. 137, t. 11, £. 24. 1878. Janira tricostata Fraas Il. p. 337 (pars). Grösste Vola der syrischen Kreide, zeigt vollkommen die Eigenschaften der genannten al- gerischen Art. Die Höhe mag nach dem grössten Bruchstück zu urtheilen 10 cm., die Länge 9 cm. betragen haben. Schlossrand 4 cm. lang. *, F. A. Röuer: Die Verst. d. nordd. Oolitengeb. Nachtrag. Hannover 1839. p. 29, t. 18, f. 21. — Verst. d. nordd. Kreideg. p. 54. **, M’Orsıcnr: Terr. cret. III. p. 627, t. 442, f. 1—23. ee NER Unterschale hoch gewölbt. Drei Ordnungen von Radialrippen. Die erste gebildet von 6 Bündeln von je drei dichter stehenden, gleichstarken Rippen, die zweite von einer etwas dickeren Rippe, welche aber, zwischen zwei tiefen Furchen gelegen, weniger vorragt. Diese beiden Furchen zu beiden Seiten der mittleren Rippe sind in der Regel ungleich breit, nämlich einerseits ebenso, anderseits doppelt so breit als die dicke Rippe. Nur in der breiteren Furche zeigt sich jedesmal eine kleinere Rippe dritter Ordnung *). Oberschale concav, mit theils breiteren, theils schmaleren Rippen. Dichte Anwachsstreifen sind namentlich in den Furchen der Unterschale sichtbar. Verwandtschaft und Vorkommen: Die Identität der syrischen Form mit der algerischen V. Dutrugei unterliegt bei einem Vergleich mit Coauanps Beschreibung kaum einem Zweifel. Jene ist nach CoQUANnD eine Leitform seines Rhotomagien von T&noukla, Batna und Cheliah, wo sie in denselben Schichten zusammen mit Ammonites Manlelli, rotomagensis, varians, Turrilites costatus, Protocardia hillana, Vola quadricostata auftritt. In Palästina kennen wir sie durch LARTET von ‘Ain Müsa und Süf in Peräa, von ‘Ain Jabrud in Judäa. In Mittelsyrien kommt sie vor bei Muchtära (nach der FrAAs’schen Sammlung), im Rudistenkalk oder Libanonkalkstein am Cedernpass und am Harf Räm el Kabsch im Antilibanon (nach DIENERS Sammlung). Mit der vorliegenden grossen Unterschale dieser Vola hat äusserlich Aehnlichkeit die Abbildung der ebenfalls in Rudistenkalk und zwar zwischen Megara und Kalamaki in Griechenland gefundenen J. producloides GAUDRY et FISCHER t. 53, f. 6. Freilich stimmt damit nicht die Beschreibuug derselben (p. 390), welche eher auf Vola quadricostala verweist. B. Heteromyaria. Gervillia cf. aviculoides Derr. nach Fraas p. 326. Im Trigoniensandstein von ‘Abeih. Inoceramus aratus Coxr. nach LArTET: La Mer Morte p. 135, t. 19, f. 113. Bruchstücke von Inoceramen, verwandt mit J. Cripsi in der obersten Kreide von Kalwet am Dahar el-Litäni. Inoceramus sp. Länge 15 cm., Höhe? Leider ist die Kiste, welche ein gutes Exemplar dieses Inoceramus enthielt, verloren gegangen, so dass es nicht möglich ist, die Art festzustellen. Ich vermuthe aber, dass sie in die Verwandtschaft des In. Oripsi gehört, da solche in Kleinasien mehrfach gefunden worden sind, so J. La- marcki BRONGN. und I. regularis d’ORE. **) Vorkommen: Auf weissen plänerartigen Kreidemergeln in Kasdar Bigdasch auf der Wasserscheide zwischen Lädikije und Djisr esch-Schughr. Diese Schichten ruhen auf dicken Kalkbänken mit Feuerstein- lagen und werden anscheinend concordant überlagert von typischem Nunmulitenkalk mit N. ef. currispira®? Perna orientalis, Haurın p. 59, t. 6, £. 1. In der Form sehr variabel. *) Coquann gibt 1. c. im Text p. 219 bei Janira Dutrugei an, dass sich in jenen Furchen zuweilen („quelquefois‘‘) eine kleinere Rippe einstelle, während seine Abbildung (wohl irrthümlicherweise) regelmässig in jeder Furche eine solche zeigt. **) MCHIHATCHEFF, Bull. de la soc. geol. de France 2, ser. t. VII, p. 287. — D’Arcmc, Fischer et pr Verneu, Paleon« tologie de l’Asie mineure, Ve Vorkommen: Häufig im Trigoniensandstein von ‘Abeih, wo sie unterhalb des Ortes eine ganze Bank zusammensetzt; weniger häufig im untersten Theil der Buchiceraszone. var. tetragona Hanr. p. 60, t. 6, fl 2. Rechteckig. Vorkommen: Tritt neben dem eiförmig rhomboidischen Typus in denselben Schichten auf. Perna cirrata n. sp. Taf. V, Fig. 3. Rechteckig, fast quadratisch. Schalen etwas weniger gewölbt als bei P. orientalis, Wirbel und grösste Wölbung glatt. In etwa °'s Entfernung vom Wirbel zu den Rändern sieht man rings um die Wölbung 30 bis 40 radiale Rippen ausgehen, die durch wellige Anwachsstreifen gekräuselt sind. Sie erscheinen wie Locken (cirri), die rings von einer kahlen Kopfplatte herunterhängen. Vorkommen: In den untersten Rudistenbänken („Cardiumbänken“ FrAAs), Zone des Buchiceras s. bei Schumlän zwischen ‘Abeih und Sük el-Gharb. Modiola reversa Sow. Modiola semiradiata d'Or. Terr, eret. t. 341, f. 1-2. Modiola reversa Gsisıız, Elbthalgebirge J, p. 216. Vorkommen: Im oberen Trigoniensandstein von ‘Abeih; in Europa bekannt aus dem Cenoman und Turon Böhmens, Sachsens, Frankreichs und Englands. Pinna cretacea ScHLorTH. sp. Pinnites cretaceus SCHLOTH., LEoxHArDS Taschenb. für Min. VII, p. 113. Pinna restituta HösıscH., Gotor. Petr. Germ. II, p. 166, t. 138, £. 3. Pinna cretacea Zirter, die Bivaiv. d. Gosaug. p. 87, t. XIII, £. 1. Breite zur Länge wie 1: 2,5. Dicke nahe der Spitze, wo der Vorderrand weit eingezogen ist, gleich der Breite. Nach hinten wird der Querschnitt rhombisch elliptisch. So misst — 50 mm. von der Spitze ent- fernt — die Schalendicke 16, die Breite 20 mm. 11 Rippen, davon etwa 8 auf der oberen Seite, 3 weniger kräftige auf und unter dem abgerundeten Rücken. Der übrige grössere Theil der Unterhälfte ist rippenlos und zeigt schief vom Rand aufsteigende Anwachsfalten. Vorkommen: Zone des Buchiceras von Bhamdün, “Abeih und Hasbeia; sonst im Turon (Pondicherry group) und Senon (Gosauschichten) bekannt. Pinna decussata GorLor. P. decussata Gotvr., pyramidalis Müxst. und compressa GoLpr. in Goupr. P. G. II, t. 128, £. 1, 2, 4. P. decussata Grisıız: D. Elbthalg. p. 211. ? P. deeussala Fraas, p. 327. Doppelt so breit als dick. Gegen die Spitze zu aber an Dicke zunehmend. 16 Rippen, davon 9 bis 10 scharfe auf der oberen, 6 bis 7 auf der unteren Hälfte der Schale. An diese Rippen schliessen sich dann auf der Unterhälfte zahlreiche feine Radiallinien, keine schiefen Anwachsstreifen. Vorkommen: Im „Libanonkalkstein“ des Taumät Niha (Drexners Sammlung); nach FrAAs im Tri- goniensandstein von ‘Abeih, Pinna sp. 20 em. lang. (Belegstücke verloren gegangen.) Vorkommen: Zusammen mit Inoceramns sp. im weissen Mergel von Kasdar Bigdasch im Nusai- riergebirge. re C. Homomyaria. Arca Bhamdunensis Conr. 1. c. Appendix. p: 232, t. 3, f. 19. Vorkommen: Buchiceraszone in Bhamdün und Hasbeia. Cucullaea ligeriensis d’Ore. sp. Arca induwrata Cosr. p. 216, t. V, f. 33. Oueullaea ligeriensis Hanuin 1. c. p. 58. Vorkommen: Bhamdün. Nucula Cornoueliana d’Ore. (?) t. 300, f. 6—10. Nueula submueronata Conxr. t. 2, f. 14. Vorkommen: Bhamdün; in Judaea am Kloster Mär Säba und Djebel Oscha (Gilead). Nucula parallela Cor. p. 214, t. 2, f. 15. Vorkommen: Bhamdün und Hasbeia, Buchiceraszone. Nucula ? obtenta Cor. App. t. 3, f. 23. Vorkommen: Bhamdün. Nucula ovata Marı. nach FrAAs p. 337. Vorkommen: Buchiceraszone vom Nebi Säfı. Leda perdita Coxr. Taf. VI, Fig. 1 e und 2 ce. Nueula perdita Cosr. Off. Rep. t. 17, f. 96. Leda scapha Fraas: Aus d. Orient. I p. 326. Leda perdita Larıer. La Mer Morte p. 126, t. 12, f. 1—2. 9 mm. lang. Die Art gleicht etwas der Nucula lineata Sow. des Upper Greensand von Blackdown und der Leda striatula Fore. von Pondichery. Vorkommen: In Judäa bei Nebi Müsa und Mär Säba in der dortigen Senonkreide ganze Nester bildend. In Bhamdün häufig auf rothen Kalkmergelplatten mit Duchiceras syriacum und zahllosen kleinen Gastropoden. CoNRAD (Off. Report ete.) hat noch eine Anzahl zweifelhafter Steinkerne als Arca- und Nueula-Arten beschrieben und abgebildet, sämmtlich von Bhamdün: Arca syriaca CoNR. p. 215, t. 5, f. 30. Nucula syriaca p. 214, t. 3, f. 16. „ bseaufrons p. 215, t. 5, f 31. » myiformis p. 214, t. 3, f. 17. „ orienlalis p. 216, t. 5, f. 36. | » perobliqua p. 214, t. 3, f. 18. „ subrotunda p. 216, t. 5, f. 34. | „ abrupta App. p. 232, t. 3, f. 20. „ acchvis p. 216, t. 5, f. 35. Trigonia syriaca Fraas non ÜonR. Trigonia syriaca Fraas II, p. 43, t. 3, f. 2-5. — Hamum, 1. ec. p. 45. — Nönuıse, 1, ce. p. 856, t. 24, f. 1-4, t. 25, £. 1-3. Gehört zur Gruppe der 7! undulatae. Die mittleren und unteren concentrischen Rippen erleiden an der vor der Arealkante gelegenen flachen Radialfurche eine V förmige Knickung nach unten. Die Rippen Blanckenhorn, Zur Geologie Syriens. al werden gegen den Bauchrand undeutlicher. Dort und am Wirbel stehen sie übrigens dichter als in der Mitte der Vorderseite an der grössten Wölbung. Vorkommen: Mit Sicherheit bekannt im unteren Trigoniensandstein von ‘Abeih, ‘Ain ‘Ainüb, Djebäfa. Bei Azunije und am Taumät Niha aber dürfte sie gerade die obersten mergelig-kalkigen Regionen des Tri- goniensandsteins einnehmen. Trigonia distans Coxk. et NÖTL. non CoQUAND nec FRAAS. ? 1852 Trigonia syriaca Cosr. (pars) Off. Rep. p. 214, t. 3, f. 19, 20, 23 non cet. 1852 Trigonia distans Coxr. p. 222, App. t. 4, f. 26. — Nört. 1. e., p. 860, t. 25, f. 4, non Coguann nec FrAAs. Umrisse ähnlich denen von 7. syriaca FrAASs. Länge nach NÖTLING constant ein wenig grösser als die Höhe. Vorderseite relativ kurz, Area breit. Rippen bis zum Bauchrande vorhanden, von dem Wirbel an bis zu diesem regelmässig durch immer grössere Zwischenräume getrennt, ein Hauptunterschied gegen T. syriaca FrAAs und Trigonia (?!) distans FraAs, wo die Rippen am Bauchrand wieder dichter stehen. „Die 8—10 obersten Rippen laufen über die Arealkante bis zum Schlossrand. Die späteren Rippen erreichen die Arealkante nicht, sondern verschwinden in allmählich zunehmender Entfernung von derselben“. Die Rippen treten alle scharf hervor, zwischen ihnen liegt eine regelmässige concave Vertiefung. Am Bauchrande zuerst scharfkantig, nehmen sie gegen die Arealkante an Dicke zu. Die obersten erheben sich auf dieser in einem dreieckigen Knoten, die hintern endigen vor der Radialfurche in einer knotigen Verdickung. Nur selten biegt sich das Ende etwas ventralwärts ab. Vorkommen: Die T. distans tritt bei ‘Abeih und ‘Ain “Ainüb erst in Schichten über denen mit 7. syriaca auf und wird von NörtLinG als Leitfossil für seine obere Stufe des Trigoniensandsteins aufgestellt. In Bhamdün findet man aber auch in der Stufe des Buchiceras syr. häufig Steinkerne und weniger gut er- haltene Schalenreste, die nur zu 7. distans gestellt werden können. Von Bhamdün stammt auch das Ori- ginalexemplar zu 7. distans CoSR. Bemerkungen: Der Name ZTrigonia distans ist leider mehrfach in ganz verschiedenem Sinne ange- wendet worden. Coquann*) (1862) übertrug ihn auf eine Art des Rhotomagien Algeriens, die der Gruppe der Trigoniae scabrae augehört, also gar nicht mit der Form CoxRADs und NÖTLINGS verwechselt werden kann. Da die ConrApsche Bezeichnung älter, also berechtigter ist, so hätte man für die Coguansche T. distans einen andern Namen zu wählen. — Die Bivalve von Mär Säba in Judäa, welche Fraas**) (1867) als 7. distans abbildete und die auch am Djebel Oscha im alten Gilead vorkommt, ist sogar generisch von der libanesischen Tyigonia verschieden. Das von mir untersuchte Original zu FRAAs’ Trigonia distans zeigt ein deutliches Schloss, aber nicht das einer Trigonia, sondern von der Gattung Rozudairia Mus. Cuare. (Vergl. Zrrrer: Handb. d. Pal, I. Abth. II. Bd. p. 105, f. 150.) Auch im ganzen Habitus und in der äusseren Beschaffenheit erinnert die Schale ganz entschieden an diese Gattung, speciell an At. Drwü aus der obersten Kreide der libyschen Wüste, mit der ich sie direkt identifizieren möchte. Dahin gehört ebenfalls Opis undatus CoNXRAD, p. 222, t. 17, f. 87 vom Oelberg. Trigonia regularicostata n. sp. Taf. V, Fig. 4. Schief eiförmig, viel länger als hoch, wenig gewölbt. Länge des vorliegenden Exemplars 43 mm., Höhe 32 mm., Dicke 17 mm. Vorderseite sehr lang. Area bei dem vorliegenden Exemplar leider nicht zu sehen, wahrscheinlich sehr schmal. Zehn 1 mm. breite concentrische Rippen, fast gleichmässig 3—3'/2 mm. von einander entfernt, verlaufen vom WVorderrand parallel dem Bauchrand über die Vorderseite. An der *) Coquanp: Geol. et Pal. de la reg. sud de la prov. de Constantine p. 202. t. 12, f. 9. **) Fraas: Aus dem Orient I, t. IV, f. 14. In der Stuttgarter Sammlung führt diese Trigonie übrigens den Namen Trig. ‚Sabae FRAssS. Ze grössten Wölbung machen sie einen ganz leichten Bogen nach unten. Die flache schmale Depression vor der Arealkante ? wird überschritten von den Rippen, welche dann auf letzterer, wo das Stück gerade abgebrochen ist, zu einem Knötchen anzuschwellen scheinen, ähnlich wie bei 7. distans. Die Rippen nehmen nach der Area zu nicht an Dicke, wie bei T. distans, sondern nur an Deutlichkeit. Die Arealkante dürfte allem Anschein nach ziemlich abgestumpft gewesen sein. Verwandtschaft: Diese Trigonie? unterscheidet sich von T. syriaca und distans durch die relativ grössere Länge, das Vorherrschen der Vorderseite, das Gleichbleiben der Entfernung der einzelnen Rippen. Nahe verwandt scheint 7. Coquandiana WORre. ]. c. t. 294 f. 1, wo aber die Rippen etwas dichter gedrängt stehen und schmalere Zwischenräume lassen, in denen noch eine kleinere Rippe sich erhebt. Vorkommen: Bhamdün, Zone des Buchiceras. Trigonia undulatocostata n. sp. Taf. V, Fig. 5. Trigonia syriaca Cor. (pars.) t. 3, f. 21. App. p. 232, t. 4, f. 26. inornata Fraas Il, p. 330. E Umriss ungefähr ein rechtwinkliger Kreisausschnitt von 56 mm. Radienlänge. Winkel am Wirbel zwischen Vorder- und Hinterrand ungefähr = 90%. Höhe 50 mm., Länge 50 mm. Vorderseite ziemlich gleichmässig hochgewölbt ohne eine Depression vor der Arealkante, letztere stumpf. Area steiler zum Hinter- rand abfallend als bei den beschriebenen Arten. 31 breite concentrische Rippen, durch ebenso grosse Zwischenräume geschieden, laufen einander parallel vom Vorderrand in etwas welligen Linien bis zur Arealkante. Vor dieser biegen sie sich ein wenig aufwärts, so dass sie in stumpfem Winkel (nach oben gelegen) auf die Kante treffen. Hier hören sie plötzlich, ohne sich zu verdicken auf; nur die obersten Rippen ziehen sich über dieselbe noch ein wenig auf die Area, indem sie an der Kante nach unten umbiegen. Area sonst ganz glatt. Durch Präparieren gelang es mir ein Trigoniaschloss zu erkennen. Verwandtschaft: Trigonia inornata d’OrRB., auf welche FrAAs diese Muschel bezog, hat gar keine concentrischen Rippen, vielmehr laufen dieselben wie bei den 7‘ scabrae divergierend schief von der Areal- kante bis zum Vorder- und Bauchrand. Eher kann man an T. sinuata PARK.”) denken, welche in der Be- rippung sehr ähnlich, aber von eiförmigem Umriss ist. Vorkommen: In den Mergelkalken der Buchicerasstufe („Cardiumbänke“ FrAAs) zwischen Azunije und Schärun, bei Bhamdün und bei ‘Aleih. Trigonia Lewisi n. sp. Taf. V, Fig. 6—7. Quereiförmig oblong. Vorn verkürzt, nach hinten verlängert. Wirbel weit nach vorn gerückt, nicht überragend über den Rand. Schale wenig gewölbt. WVorderrand zuerst gerade, dann in schöner Rundung in den Bauchrand übergehend. Dieser wenig gebogen dem Schlossrand nahezu parallel. In stumpfem Winkel schliesst sich der Hinterrand an, ebenso an diesen der Schlossrand, welcher unter dem Wirbel ein wenig eingezogen ist. Hinterfeld '/s der Schalenoberfläche einnehmend. Höhe 28 mm., Länge c. 44 mm., Dicke 13 mm. 19 concentrische Rippen laufen über die ganze Schale. Die obersten 11 beginnen am Vorderrand im rechten Winkel aufsteigend; die hinteren in etwas stumpfem Winkel, indem sie sich etwas längs des Randes hinaufziehen. Sie laufen in leichtem Bogen alle dem Bauchrand parallel zur stumpfen Arealkante, wo sie plötzlich nach vorn umbiegen, um in stumpfem Winkel am Hinterrand zu endigen. Die Rippen sind alle gleich scharf markiert, dachförmig, breit, mit schmaleren Zwischenräumen. Abfall der einzelnen Rippen *) d’OrsıenvY: Terr. cret. vol. III, t. 293. 11 S nach vorn steiler als nach hinten. Das vordere Dach ist in der mittleren Partie der Schale vor der Areal- kante von schwachen Kerben eingeschnitten, das hintere weist zarte Radiallinien auf. Arealkante nach hinten zu stumpfer werdend. Die Umbiegung der Rippen. welche am Wirbel plötz- lich und fast rechtwinklig ist, geht nach hinten mehr in sanfte Rundung über. Schloss der rechten Schale mit zwei scharfschneidigen Zähnen, die unter 75° am Wirbel aufeinander treffen. Der vordere Zahn, beiderseits mit 24 tiefen gebogenen Querkerben, setzt sich nach unten direkt in eine Leiste fort, vor der der vordere Muskeleindruck in einer sehr tiefen länglichen Grube liegt. Der hintere Zahn, schwach gebogen, dem Hinterrande parallel ist doppelt so lang (17 mm.) als der vordere. Vorn ist er nur in der nach dem Wirbel zu gelegenen Hälfte mit 22 Kerben versehen, hinten in seiner ganzen Er- streckung mit etwa 36. In der Mitte zwischen beiden Zähnen geht vom Wirbel aus 2 mm. weit ein niedriges Leistehen, das in die Furche des grossen dieken Zahnes der linken Schale greift. Verwandtschaft: Nahe verwandt scheint mir 7. sulcataria Lam. aus dem Cenoman zu sein. Man bemerkt da dieselben Radialstreifen auf den concentrischen Rippen, allerdings auf der ganzen Schalenober- fläche und stärker als Kerben ausgebildet. Die Umrisse sind z. B. bei d’Ore. Pal. franc., terr. eret. III, t. 294, f. 8 die nämlichen. Indess zeigt die Area constant ganz andere Beschaffenheit. Im Umriss stimmt auch T. sinuata Park. des Cenomans ibidem t. 293, die aber eine schmalere und glatte Area besitzt. ” Vorkommen: Im Trigoniensandstein des Libanon von Herrn Rev. Lewis gesammelt. Originale in der FraAsschen Sammlung. Trigonia pseudocrenulata Nörtr. Trigonia cerenulata Fraas 1, p. 326. = pseudocrenulata NörL. p. 862, t. 25, f. 5. Aus der Gruppe der T. scabrae. Hat zum Unterschied von T. erenulata eine gedrungene, nicht rück- wärts verlängerte Schale mit einem vorn convexen Schlossrand, etwas weniger zahlreiche und namentlich auch schmalere Rippen, vor Allem aber eine radial-gestreifte Area. Vorkommen: Im Trigoniensandstein von “Abeih. — In der Fraasschen Sammlung befindet sich ein wahrscheinlich abgeriebenes Schalen-Exemplar ohne Kerben auf den Rippen, von Bhamdün, wohl aus höherem Horizont. Trigonia cuneiformis Coxr. p. 214, t. 3, f. 22. hat in der äusseren Form Aehnlichkeit mit 7. caudata AG. bei d’Orp. t. 287, f. 4, kann auch ein Stein- kern von T. pseudocrenulata sein. Vorkommen: Distrikt Aklim El-Djurd : Bhamdün. D. Integripalliata. Cardita lacunar Haut, Taf. VI,.Fig. 2 b. Cardium (Cardita) erebriechinatum Fraas U, p. 327. Cardita lacunar Hanmum ]. c. p. 53, t. V, £.1. Vorkommen: Im Trigoniensandstein von ‘Abeih, in den Buchicerasschichten von Hasbeia und Bham- dün (auf rothen Mergelplatten mit Zeda perdita) und im oberen Rudistenkalk von ‘Abeih. Astarte formosa d’Ore.? nach FrAAS p. 325. Vorkommen: In ‘Abeih, Gastropodenzone oder Trigoniensandstein; in Palästina im Kakühle-Ge- stein, Ammonitenhorizont von Jerusalem. tein, A tenl t J l # + Ad A 1 Die von CoxraAD als Astarle syriaca, orienlalis, pervetus und engonata Cor. p. 215, t. 4, f. 25, 27, "28, 29 bezeichneten Steinkerne von Bhamdün dürften wohl eher zu den Veneriden gehören. Opis ? sp. Opis Querangeri d’Orz. nach Fraas p. 337. Steinkern vom Nebi Säfı. Diceras Nötlingi n. sp. Chama sp. Nöruise p. 843. Aeussere Gestalt ckamaähnlich, wenig ungleichklappig. Mit dem Wirbel der linken grösseren Schale angeheftet. Wirbel beider Schalen wie bei Exogyra und CUhama einfach nach vorn eingekrümmt, weder ver- längert noch mehrfach spiralig aufgerollt. Oberfläche glatt, ohne concentrische Anwachslamellen, Band in einer Furche, durch ein zahnartiges Fulerum gestützt. Oberschale weniger hoch gewölbt. Auf der linken oder Unterschale vorn unter dem Wirbel ein scharfer kräftiger aber kurzer Schloss- zahn, auf der Wirbelseite senkrecht gefurcht. Dahinter und darüber breite Zahngrube, dem gekrümmten Schlossrand parallel, zur Aufnahme des breiten gekrümmten Schlosszahns der Oberschale. Der hintere Muskeleindruck ruht auf einem leistenartigen Vorsprung, welcher unter der Schlossplatte gegen den Wirbel zu verläuft. Diese innere Leiste ist aber auf der Oberfläche der Schale nicht wie bei Zegwienia durch eine Furche angedeutet. Das grösste, zerbrochene Exemplar (Unterschale) mag ergänzt etwa 25 nım. Höhe gehabt haben bei 17 mm. Länge und 12 mnı. Dicke, d. h. grösster Wölbung der einen Schale. Eine andere Unterschale misst 16 mm. Höhe, 14 mm. Länge, 8 mm. Dicke. Eine Oberschale hat 10 mm. Höhe, 11 mm. Länge, 4 mm. Dicke. Verwandtschaft: Diese Muschel erinnert in ihrer äusseren Form an (hama, unterscheidet sich aber bei näherer Betrachtung davon wesentlich: durch die Glätte der Schale, die Ausbildung des Schlosses (z. B. ist der Schlosszahn der linken Schale mehr nach vorn gerückt), vor allem durch die vom Wirbel zum Hinterrand verlaufende innere Leiste für den hintern Muskeleindruck. Das Schloss passt nur zu dem der Gattung Diceras, deren Vorkommen in so hohen Kreideschichten übrigens nichts Auffallendes mehr hat, da es bereits von G. BÖHM*) betont worden ist. Ganz wie im Libanon findet man nämlich in Turonschichten bei Chateauneuf theils am Col dei Schiosi und Costa Cervera in den vicentinischen Alpen Diceratenschalen (Diceras Pironae Böum = Apricardia sp. Douv.) auf Sphaeruliten aufsitzend wieder. Vorkommen : NÖTLING sammelte die beschriebenen Formen im Rudistenkalk von ‘Abeih zusammen mit Sphaerulites Sauvagesi (= Radiolites syriacus NÖTL.). Hippurites plicatus Coxr. Hippurites plicateus Cosr. App. p. 234, t. 7, f. 49, H. Lewisi Eraas, 1. p. 330, t. V, f.5ab, „ plicatus Hısm., p. 54, £. III, £. & „ Lewis‘ Haur., p. 54. Unterschale kurz kegelförmig, seitlich etwas comprimiert, 6—7 cm. hoch, oben 3—5 em. breit. Ober- fläche z. Th. ganz glatt, z. Th. unregelmässig undeutlich längsgefurcht (auch an demselben Individuum). Zwei tiefere Falteneinschläge mit scharfen Faltungswinkeln sind vorhanden, aber bei den einzelnen Individuen un- gleich tief und ungleich weit von einander entfernt. „Gefüge und Structur der Schale spricht für echten *) Zeitschr. d. Deutsch, geol. Ges. 1885. p. 547 und 1887, p. 203, — 86 — Hippuritencharakter.“ Deshalb kann dieser Rudist nicht verwechselt werden mit Sphaerulites plicatus LAJARD, NEGREL et TOULOUZON *). Oberschale mit centraler erhobener Spitze etwa !/ı so hoch als die Unterschale. VERS . ao \ Ip 7 1 P 7 7 7 = Vorkommen: nach CoXrAD bei ‘Aithath, nach FrAAs in seinen Cardiumbänken oder dem unteren i: oriz \ PS S hiceras S 7, Ne eAtnL =. ee O Q ® Rudistenhorizont Ole ‚des Buchiceras syriacum) bei ‘Ain “Ainüb, von mir im gleichen Horizont bei Schumlän unweit ‘Ain ‘Ainüb gesammelt. Hippurites sp. Eng an die vorige Art schliesst sich ein Steinkern aus zuckerkörnigem Dolomit (Libanon-Kalkstein) von Hakel, der im Querschnitt plattgedrückt erscheint und auf der einen Seite zwei breite, gerundete Längs- rippen zwischen drei Furchen, den Abdrücken der Falten, trägt. Der Steinkern hat mehr parallele Ränder und ist nach unten weniger zugespitzt als H. plieatus. Original in der Fraasschen Sammlung. Hippurites cedrorum n. sp. Unterschale von der abgestumpften Spitze aus gleich dick, massig anschwellend, stark gekrümmt. Dnrchmesser 5—6 em. Der Umriss entspricht also im Allgemeinen dem von H. cornu vaceinum. Aber es sind zahlreiche (70 —100) dichtsteheude schmale Rippen vorhanden, scharf dachförmig, höher als breit. Nach oben schieben sich neue Rippen ein. An der eingekrümmten Seite der Schale zeigen sich hippuritenartige Einfaltungen, die bei der schlechten Erhaltung allerdings nur undeutlich hervortreten. Vorkommen: Im Libanonkalkstein am Cedernpass zusammen mit Vola Dutrugei (von DIENER gesammelt). Radiolites? sp. Taf. VII, Fig. 1—2. Radiolites acuta d’Ors., Fraas LI, p. 340, t. 7, £. 1. Unterschale niedrig kegelförmig, etwa 5 em. hoch, unten in der Regel noch verengt, bevor sie in die abgestumpfte Spitze endet. Oberfläche ohne Falten nur mit feinen Längsstreifen. Querschnitt elliptisch bis kreisförmig. Es erscheint mir zu gewagt, die wenig gut erhaltenen libanesischen Schalenexemplare mit den Stein- kernen aus dem Senon Frankreichs, welche d’OrsBIeNYy als Radiolites acuta beschrieb, zu identifizieren. Vorkommen: Rudistenkalk von Meifük (FrAAs); ich fand ähnliche etwas kleinere Individuen (Taf. VI, 1—2) vereinzelt schon im oberen Trigoniensandstein von ‘“Abeih. Radiolites (od. Sphaerulites?) cf. lumbricalis d’Or». 1847. Radiolites lombricalis d’Ors. T. cretacee t. 555, f. 4-7. 1866. R. hımbriealis Pıcrer et Hungert. Nouv. rech. sur les poiss. foss. du mont Liban. p. 10, 1578. BR. lumbricalis Fraas, p. 341. Im Kieselkalk von Tartüis und Bäniäs an der nordsyrischen Küste fand ich kleinere Rudisten mit aus senkrechten Prismen zusammengesetzter Schale von 10 —20 mm. Breite. 12—20 dachförmige Rippen, getrennt durch ebene Zwischenräume. Wie bei R. lumbricalis schachteln sich gegen oben neue Schalen- schichten in die älteren ein. HuMBERT erwähnt R. lumbricalis zwischen Djebail und Hakel. Sphaerulites Sauvagesi d’Houmer. F. sp., d’Ore. (pars), emend. BAYLE. 1837. Hippurites Sauvagesi d’Homeres Fırvas: Receuil de memoire t. IV, p. 176 et 193, t. IIL, £. 1-8. *) 1824. Statistique du depart. des bouches du Rhöne. PN 1847. Radiolites Sauvagesi d’Orsieny: Pal. frang., terr. cret. t. IV, p. 211, t. 553, f. 5—6 (non f. 1—4, 7—8). 1847. Radiolites radiosus d’Ors. ibidem p. 212, t. 554, f. 4, non 1-3, 5—7. 1847. Radiolites socialis d’OrB. p. 213, t. 555, f. 1—3. 1852. Hippurites liratus Conr. Off. Rep. p. 234, App. t. 7, f. 47—48. 1857. Sphaerulites Sauvagesi Bayır: Bull. soc. g6ol. France. II ser., tome 14, p. 692. 1866. Hippurites socialis Hungert: Nouv. rech. sur Jes poiss. foss. du mont Liban. p 10, 1378. Radiolites radiosues Fraas: Orient II (pars) p. 262, Anmerk. (von Beirüt) non p. 341. 1878. Radiolites Sauwvagesi Frans, p. 341. 1886. Radiolites syriacus Nöruiss, Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. XXXVII, p. 842 (non (!) Coxran). Fast immer gesellig lebend, in Stöcken. Unterschale bis 15 em. hoch, 4—6 cm. breit, an der Spitze leicht gekrümmt mit 15—25 entfernten, durch breitere Zwischenräume getrennten, scharfkantigen Rippen. Von unten nach oben sprossen in gewissen Absätzen von 1y»—3 cm. Höhe immer von neuem dutenartig eingeschlossene breitere Glieder heraus. Zuwachs-Linien Jaufen wellenförmig über die Oberfläche. Oberschale fast flach, in der Mitte wenig vertieft, nach unten mit zwei senkrechten längs gerieften Zähnen, welche von einer gemeinsamen hufeisenförmigen Basis entspringen. Hintere Muskelapophyse niedrig und lang, vordere tief aber weniger lang. Zwischen den Zähnen springt eine deutliche Falte vom Schloss- rand aus vor, welche sich direkt an den hintern Zahn anlehnt. Auf der concentrisch gestreiften Oberfläche markiert sich die Falte durch eine randliche Einschnürung und von hier ausgehende Radiallinie. Steinkerne 2—3 cm. breit von rundlich elliptischem bis abgestumpft viereckigem Querschnitt. Verwandtschaft: Diese häufige und bestcharakterisierte Rudistenart des Libanon ist allem Anschein nach identisch mit dem in Frankreich und Algerien verbreiteten Sph. Sauvagesi, so wie diese Art von BAYLE aufgefasst wird. Sie ist dort ein charakteristisches Leitfossil des Turon, speciell des Provencien, der Schichten mit Hippurites cornu vaccinum und organisans. NÖTLING sammelte eine schöne Suite verkieselter Exemplare, auch wohl erhaltene Oberschalen bei ‘Abeih, nannte sie aber irrthümlicherweise Padiolites syriacus CoNR. sp. Der glatte Hippurites syriacus CoNR. hat, wie ein Blick auf CoxkAps Abbildung und Beschreibung zeigt, gar nichts mit den Nörtissschen Exem- plaren zu thun und stammt zudem aus Palästina; aus Mittelsyrien ist mir sein Vorkommen nicht bekannt. Es liegt hier eine Verwechslung mit Hippurites liratus CoNR. vor, dessen Original auch aus dem Libanon herrührt. Vorkommen: In weissen harten kieseligen Kalksteinen der oberen Rudistenzone, dem Libanonkalk- stein DIENERS bei ‘Abeih, Bhamdün, Hakel, Räs Beirüt; wahrscheinlich aber auch schon in weissen massigen Kalkbänken der Buchiceraszone, unterem Rudistenhorizont, bei ‘Abeih, Schumlän und Bhamditin. Radiolites cf. cornu pastoris Desm. sp. Taf. V, Fig. 8. Fadiolites radiosus (A’OrB.) Fraas (pars) p. 341 non 262, Die zwei mir vorliegenden FraAsschen Exemplare von Meifük gehören einem Rudisten mit deut- licher Radiolitenstruktur an, sind gerade, konisch, 80 mm. lang, 35 mm. breit, mit 30-46 scharfkantigen, dachförmigen, ungleich hohen Rippen. Von unten nach oben treten in ungleichen Absätzen neue Schalen- kegel dutenartig aus den älteren heraus. Feine Anwachsstreifen scheinen im Gegensatz zur vorigen Art nicht vorhanden zu sein. Verwandtschaft: Diese Formen sind weniger verwandt mit R. radiosus d’OrB., von dem sie sich besonders durch den Mangel der dichtgedrängten, scharf vorspringenden, wellenförmigen Anwachslamellen unterscheiden als mit AR. cornu pastoris DEsM. sp. aus dem Cenoman. Ob sie mit diesen oder anderen be- kannten Rudisten identifiziert werden müssen, kann erst bei Vorhandensein noch mehrerer Exemplare ent- schieden werden. Vorkommen: Kloster Meifük. Be Sphaerulites polyconilites d’Orz. sp.? nach Fraas D, p. 341, t. V, f 4. Vorkommen: Im Rudistenkalk von Meifük zusammen mit voriger und folgender; in Frankreich im Cenoman sehr verbreitet zusammen mit Sphaerulites foliaceus und Caprina adversa. Sphaerulites cf. Mortoni Maxr. sp. Radiolites Mortoni Fraas, Orient I, p. 230, Orient II p. 341. Im Turonsandstein an den Küstenabhängen im N. von Bäniäs fand ich einen möglicherweise hierher zu rechnenden Rudisten mit grosszelliger Struktur der äusseren Schalenschicht, die vertikalen und horizon- talen Lamellen in Absätzen von etwa °/ı mm. übereinander. Gonodon hebes Hanr.. ? Lueina syriaca ÜosrR. p. 219, t. 10, f. 57, ? Lueina subtruncata Cosr. p. 219, t. 15, f. 76, ? Lueina syriaca Frsas Il, p. 337. Gonodon hebes Hası. p. 53, t. IV, f. 1 ad. Rundlich elliptisch, gegen den Wirbel stark gewölbt, wenig ungleichseitig, nur Wirbel nach vorn etwas steiler abfallend. Nach Hamrın wäre die Schale wenig höher als lang. Sein Original misst aber nach der Abbildung 37 mm. Länge, 34 mm. Höhe, 28'/s mm. Dicke. Ein mir vorliegendes Exemplar der Nör- rın@schen Sammlung ist 24 mm. lang, 22 mm. hoch, 16 mm. dick; ein zweites, das sonst genau überein- stimmt, ist gleich lang und hoch (29 mm.) und 20 mm. dick und leitet über zu den CoxrApschen Lucinen (2), welche 1 mm. höher als lang sind. Die Wirbel berühren sich. Vom Wirbel der linken Schale läuft eine Kante im Bogen zum hinteren Ende des Schlossrandes, darüber liegt eine seichte Furche, darunter das als Wulst deutlich hervortretende Ligament. Diese Kante, welche das Ligament schützt, findet sich nur auf der linken Klappe ausgebildet. Es ist das der einzige Unterschied zwischen den beiden Klappen. Hinten klaffen die Schalen ein wenig, wenn das auch bei den mir vorliegenden Exemplaren lange nicht so deutlich ist als bei der Zeichnung Hanmriıss t. IV, f. 1c. Vor dem Wirbel springt der Schlossrand aus der Lunula vor. Das Schloss ist nach HamuLin in beiden Klappen mit einem starken dreieckigen breiten querverlängerten Schlosszahn versehen, der oben tief concav sein soll. Danach würde diese zweifellos zu der Familie der Luciniden gehörige Muschel nur zur Gattung (Gonodon SCHAFH. passen, welche bis jetzt allerdings aus der Kreide noch nicht bekannt ist. Vorkommen: Oberer Trigoniensandstein von ‘Ain ‘Ainub (Schalen), Buchiceraszone in ‘Aleih und Bhamdün (Steinkerne). Cardium syriacum, ConRr. Cardium erebriechinatum Cosr. p. 217, t. 6, f. 42—43 non! 41; t. 15, £. 77, App. t. 2, £. 16. ? Trigonia alta Cosr. p. 214, t. 4, f 24. Cardium syriaeum Cosr. p. 217, t. 7, f. 45. Cardium erebriechinatum Larter, 1. c. p. 130. — Fraas II, p. 333, non p. 327. Cardium syriacum Haxı. p. 48, t. 3, f. 7. Höher als lang, 37 mm. hoch, 32 mm. lang, ec. 23 mm. dick. Wirbel spitz, stark gekrümmt. Un- gefähr 45-50 abgerundete, durch schmale Zwischenräume getrennte Radialrippen, auf denen ich höchstens wie bei Ü. edırle Anwachslamellen, aber keine Tuberkeln erkennen konnte. Das Vorhandensein der letzteren wird von CONXRAD nur vermuthet, während seine Abbildungen, deren gelungenste App. t. 2, t. 16 ist, nichts derartiges auf den Rippen zeigen. Die Steinkerne lassen indess zuweilen noch die innere Struktur der Schale erkennen. Man sieht dann feinere Radialrippen mit breiteren Zwischenräumen. In diesen zeigt sich jedesmal eine Reihe von — 89 0 — Körnern oder auch von abwechselnden Querbalken und Vertiefungen und zwar auf denselben Individuen wechselnd bald dicht gedrängt, bald weit entfernt, so wie CONRAD, t. 15, f. 17 sie andeutet. Die jedes- malige Entfernung der Körner oder Querbalken scheint mit der wechselnden Breite der Zwischenstreifen im Verhältniss zu stehen. Je breiter dieselben, um so geringer die Anzahl der Körner, je schmaler um so zier- licher und dichter die Körnerreihe. Da die Bezeichnung crebriechinatum nach dem Gesagten wenig passend mehr schien, habe ich den Namen syriacum CoSR. beibehalten resp. erweitert, von der Ueberzeugung ausgehend, dass die so benannten ganz glatten gewölbten Steinkerne mit: geradlinig abgestutzter Hinterseite mit U. crebriechinatum vereinigt werden müssen, mit dem sie auch zusammen vorkommen. (. erebriechinatum stellt demnach nur die etwas besser erhaltenen Individuen der Art dar. Verwandtschaft: LARTET 1. ec. p. 150 will C, erebriechinatum CoNR. mit ©. suleiferum COQUAND aus dem Cenoman Algeriens vereinigt wissen, doch unterscheidet sich dieser durch beträchtlichere Grösse, relative bedeutendere Dicke, geringere Wölbung des Wirbels und breitere flachere Rippen. Vorkommen: ‘Aleih, ‘Abeih, Bhamdün, und Chän Mizhir in der Buchiceraszone (Cardiumbänke). — In Palästina bei Süf im Ostjordanland. Protocardia judaica Hanı.. Cardium biseriatum Cosr. (pars). App. p- 234, t. V, f. 45, non cet. Protocardium hillanum Fraas, IL, p. 326, (pars). Cardium judaieum Hanr. p. 50, t. 5, f. 4. Protocardia bisertata NörL. p. 864. t. 27, f. 1. Dickschalig. Maximum der Grösse: 30 mm. lang, 25 mm. hoch, 18--19 mm. dick. Bauchig ge- wölbt, Wirbel stark übergebogen. Rundlich bis queroval nach hinten zugespitzt. Bauchrand schön kreis- förnig gerundet. Derselbe geht mit abgestumpfter Ecke in den Hintergrund über. Vorderseite mit breiten, scharf markierten, wenig zahlreichen concentrischen Rippen bedeckt, die durch schmale aber tiefe Zwischenräume getrennt werden. Hinteres Feld mit 13—14 scharfen gekörnelten Radial- rippen. Der obere Winkel, in dem die eoncentrischen Rippen auf die erste radiale treffen, ist, wie ich mich an vielen Exemplaren überzeugte, stets geringer als 90°, Vorkommen: Stets mit Schale erhalten, sehr charakteristisch für die Facies des eisenschüssigen Sandsteines; bis jetzt nur im echten Trigoniensandstein mit Trigonia syriaca bei “Abeih und ‘Aleih gefunden. Bemerkung: Da CoxraD unter dem Namen Cardium biseriatum ursprünglich nach t. 6, f. 38—40, Formen gemeint hat, welche von der hier beschriebenen wesentlich abweichen, vielmehr zu der folgenden Art gehören, so ist der jüngere Species-Nanıe judaica jedenfalls vorzuziehen. Protocardia hillana Sow. Bei dieser häufigsten und wichtiesten unter den syrischen Cardiumformen können wir zwei oder var > o D oO IE. ame. 5 drei Varietäten unterscheiden: e. var. typica. Cardium biseriatum Cosr. p. 216, t. 6, f. 38-39, non 40. Protocardium hıllanum Frsas 11, p. 326, (pars). Protocardia hillana Hası. p. 50. Vorzugsweise Steinkerne. Schale wahrscheinlich auch dünner als bei voriger Art. Etwas weniger gewölbt als P. judaica. Umriss ungefähr kreisförmig, ebenso lang als hoch. Die concentrischen Rippen der Vorderseite dichter gedrängt und viel weniger scharf ausgeprägt als bei P. judaica, auch nicht so parallel und gleichmässig in ihren Entfernungen von einander. Auf dem Hinterfelde 13—18 gekörnelte Rippen, Blanckenhorn, Zur Geologie Syriens 12 oe Der nach oben gelegene Winkel, in dem die concentrischen Rippen auf die erste radiale stossen, ist bei allen von mir geprüften Exemplaren, soweit sie Rippen sehen liessen, etwas grösser als 90°, wie auch bei P. hillana Sow. Vorkommen : Vereinzelt im oberen Trigoniensandstein. Der Haupthorizont ist die Stufe des Buchi- ceras syriacum, in der ich sie in Bhamdün und bei Chän Mizhir, DiEXER und NötLinG in Hasbeia sammelte. pP. var. grandis. Protocardia biseriata Cosr. t. 6, f. 40, Protocardien Fraas II, p. 330. Nur Steinkerne. Grössenmasse von vier Exemplaren in mm.: Länge Höhe Dicke. von Schumlän 57 52 31 ;. ‘Abeıh' . 58 Diss 3 „ Bhamdün 67 60 ? Aka > 65 62 45 also etwas weniger hoch als long. Spuren eoncentrischer Streifen sind auf den Steinkernen nie zu schen, eher die der Radialrippen, welche den hintern Theil der Schale einnahmen in gleicher Anzahl wie bei P. hillana und zwar bis zum Hinterrand. Verwandtschaft: Diese Form ist nur eine riesige Ausbildung von Protocardia hillana, wie sie übrigens auch in Europa in dieser Grösse vorkommt. In Grösse und Form erinnert sie auch an P. impressa DEsH. bei d’ORBIGNY t. 240, stimmt aber in Bezug auf die Oberflächenskulptur des Hinterfeldes nicht mit letzterer, sondern mit Jillana überein. Vorkommen: Charakteristisch für die Faeies bräunlicher Kalkmergel und Kalke, die sogenannten Cardiumbänke FraAs’ in ‘Aleih, Schumlän, Bhamdün, Afka. y. Der Vollständigkeit und Wichtigkeit wegen erwähne ich hier noch Protocardia moabitica I,awr., obwohl diese bis jetzt mit Sicherheit nur aus Palästina, nicht aus Mittel- und Nordsyrien bekannt ist, syn. Cardium bellum Cosr. p. 225, t. 1, f. 3. Cardium hillanum Fraas ]. p. 235. Cardium hillanım v. moabiticum Lart. La Mer Morte, p. 330, t. 11. £. 5; t. 12, £, 9, Protocardia moabitia Nörr. p. 867, t. 27, f. 3, (f. 22). In der Regel viel flacher als die typische P, huillana, wie eine Vergleichung einer Anzahl Exemplare aus Palästina er- gab. Nur die aus dem Senon von Bir Ruschmija im Karmel stammende von Nöruıse t. 27, f. 2 abgebildete querovale, nach vorn stark verlängerte Form stimmt nicht dazu, indem sie beträchtlich gewölbt ist. Ich kann sie wenn nicht als besondere Art höchstens als eine ganz abnorme Bildung ansehen, welche zugleich ein sprechender Beweis für die Veränderlichkeit - dieser ganzen Formen- gruppe (Prot. hillana) ist. Die concentrischen Rippen sind meist deutlich sichtbar, gegen den Wirbel hin sehr dieht und fein. Die einzelnen Rippen relativ schmaler, oft nur ebenso breit als die Zwischenräume; die Radialrippen in der Regel breiter als die concentrischen, an Zahl etwa 15. Verwandtschaft: Diese ziemlich unbeständigen und individuell sehr verschiedenen Formen (man vergleiche nur die Fig. 2 und 3 auf Taf. 27 bei Nöruins) sind schwierig als Art zusammenzufassen, zu definieren und von P. hrllana zu trennen. Die Schmalheit der concentrischen Rippen, auf welche Nöruiss bei seiner Untersuchung das Hauptgewicht legt, ist nach meinen Untersuch- ungen gerade einer der unbeständigsten Faktoren und eine scharfe Trennung wenigstens von der typischen P. hillana (nicht judaica!) jedenfalls undurchfährbar. Vorkommen: Charakteristisch für die Facies weisser oder gelblichweisser kreideartiger Mergel, mögen (dieselben nun dem Cenoman oder dem Senon angehören. In cenomanen Bildungen zusammen mit Ostrea africana, olisiponensis, flabellata, und Phola- donya Vignesi, Hemiaster ef. Charwveneti im östlichen Palästina: Wadi Heidan, Kerak, Zerka-Main, zwischen Süf und Djerasch und am Djebel Oscha bei Es-Salt (zusammen auf denselben Handstücken mit Acanthoceras harpax einem Leitfossil des indischen Üe- noman. Im westlichen Palästina von Nebi Müsa und Mär Säba in den dortigen Ledabänken des Senons, in Bethanien und am Oel- berg im Kakühle mit Amon. rotomagensis. In senonen Bildungen von Bir Ruschmija am Karmel. — a Im Libanon ist mir kein sicherer Fundort bekannt, wenn ich nicht einen flachen Abdruck in grauen Kalkmergeln von Chän Mizhir (Buchicerasstufe) als hierher gehörig betrachte. Der Grund des Ausbleibens dıeser Faciesvarietät im Libanon ist wohl ö r . . . r e. En darin zu suchen, dass dort die Facies der weissen weichen Kreidemergel speciell im Cenoman seltener Ist. Cyprina orientalis Haunın. Oyprina orientalis Hamums, 1. c.p. 8,t.5,f.3abe. Vorkommen: Stufe des Buchiceras syriacum im mittleren Libanon. Cyprina crenulata ConRr. sp. Isocardia erenulata Cosr. p. 215, t. 4, f. 26 Steinkerne von Bhamdün. Isocardia cf. carantonensis d’Or». Isocardia carantonensis Frass p. 337. Steinkern: Stufe des Buchiceras am Nebi Säfı. Isocardia Merilli Hanr. Isocardia Merilli Hauuıs p. 43, 1.5, f2abe. Steinkern. Vorkommen: Stufe des Buchiceras (Cardiumbänke), Bhamdin. E. Sinupalliata. Cytherea libanotica Fraas sp. Astarte syriaca Cor. p. 215, t. 4, f. 25. Venus indurata Coxr. p. 219, t. 9, f. 53. ? Astarte Iuweinoides Cosr. II, p. 231, App. t. 2, f. 11. Astarte libanotica Fraas UI, p. 45, t. IU. f. 1. Cyprina Abeihensis Hanr. p. 45, t. IV, f. 2 ac. Cytherea libanotica Hanr, p. 42, t. IV, f. 3. Cytherea libanotica NörL. p. 864, t. 26, f. 1-4. Diese charakteristieche Muschel ist besonders von NöTLınG eingehend beschrieben und nach ihrem Schlossbau als Oytherea erkannt worden. Ich beschränke mich daher auf wenige Bemerkungen. Winkel zwischen Vorder- und Schlossrand am Wirbel stets ungefähr ein rechter. Junge Individuen quadratisch rundlich ; ausgewachsene dreieckig durch Verlängerung nach der hintern Ecke. Das Verhältniss von Länge zur Höhe wechselt zwischen 20:19 und 7:5. Vom Wirbel verlaufen nach hinten 2 fast pa- rallele Kanten, eine scharfe zur Ecke zwischen Schloss- und Hinterrand, eine abgestumpfte zwischen Hinter- and und Bauchrand. Hinterseite im ganzen schmal, Schildchen breit. Auf der obersten Partie der Schale von der Wirbelspitze an bis etwa zu dem Punkte höchster Wölbung trägt die Oberfläche 11 scharf erhabene concentrische Lamellen, welche von dem durch eine Kante begrenzten Schildehen bis an die ovale Lunula verlaufen. Vorkommen: Das Hauptlager dieser Muschel ist der 'Trigoniensandstein besonders unterhalb “Abeih (Wadi Daküni), wo sie als Begleiter von Trigomia syriaca häufig ist. Aber sie ist nicht auf diesen Horizont beschränkt, wie NÖTLING meint, sondern „geht auch in höhere Horizonte hinauf, wo sie jedoch stets nur Steinkerne bildet.“ (FraAs p. 301.) Ich selbst fand grosse Steinkerne in braunen Mergeln des untern Rudistenhorizontes (Austern- und Buchicerasstufe) bei Schumlän, ferner kleinere aus derselben Austern-Zone 19 #9 oberhalb “Abeih und zwischen Betmeri und Brumäna, welche alle ganz vortreffich zu den beschalten Indi- viduen der (. libanotiea passen. — Die Uoxrapschen Steinkerne sind von Bhamdün im Distrikt Aklim el- Djurd und von ‘Abeih. Cytherea syriaca Cox. Oytherea syriaca Cosr. p. 219, t. 9, f. 54—56. — Fraas p. 348. Quereiförmig. Der Schlosswinkel zwischen Vorder- und Schlossrand ist stets grösser als 90°, nämlich 110— 130°. Wölbung gerundeter und relativ höher als bei (. libanotica, besonders vom Schlossrand lang- samer und gleichmässiger aufsteigend bei flacherer Hinterseitee Vom Wirbel läuft eine Kante zur Grenze zwischen Schloss- und Hinterrand und blos eine Linie stärkerer Wölbung zu der zwischen Hinterrand und Unterrand. Diese beiden Linien liegen relativ weiter auseinander als bei (. libanotica. Die Hinterseite der Schale ist im Ganzen grösser und breiter, während das Schildchen selbst schmaler ist, in Folge dessen auch der Winkel zwischen Schlossrand und Hinterrand spitzer, zwischen Hinterrand ‚und Bauchrand stumpfer ist als bei ©. Kibanotica. Schloss mit drei divergierenden ungespaltenen Zähnen in jeder Klappe. Oberfläche fast glatt mit undeutlichen unregelmässigen concentrischen Wachsthumsstreifen. Vorkommen: Im Trigoniensandstein von ‘Abeih (mit Schale). Steinkerne in den Buchicerasschichten von ‘Abeih, Bhamdün, Schumlän, im weissen Nerineensandstein von Bäniäs in Nordsyrien (mit verkieselter Schale), schliesslich in den Pholadomyenmergeln über den Rudistenkalken an der Grenze von Turon und Senon bei Lahfit im hohen Tannurin, In Palästina wahrscheinlich ebenfalls häufig in denselben Horizonten, speciell in der Facies weisser Mergel, so am Djebel Oscha und zwischen Süf und Djerasch im Ostjordanland. Cytherea obruta Coxr. sp. Taf. V, Fig. 9—11. Tellina obruta Coxr. 210, t. 10, f. 58. Tellina syriaca Oosr. p. 219, £. 10, f. 59—61, App. t. 3, f. 25. Querverlängert eiförmig, oft fast ungleichseitig, dreieckig, oder wenn Unterrand und Schlossrand mehr parallel laufen und die hintere Region sehr abgestumpft ist, fast viereckig. Höhe zur Länge durchschnittlich 7:10. Wölbung gering. Masse an Steinkernen in mm.! Länge Höhe Dicke 35 24 12 30 2a 11lie 23 16!'2 8lla 24 16 71a 16 12 5 Mantelbucht breit, tief zungenförmfg aufsteigend. Vorkommen: Dies ist der häufigste Steinkern, der in Bhamdün in den Schichten mit Duchiceras vorkommt. Auch am Chän Mizhir an der Damaskusstrasse fand ich ihn (? = Chan el Mezräfa bei CONRAD), NöruinG bei Hasbeia. Venus syriaca CosR. Venus syrtaca Conxr. p. 218, t. 9, f. 22. Herzförmig rundlich, regelmässig von allen Rändern gegen den Wirbel zu gewölbt, während C'ytherea libanotica vorn und hinten ganz plötzlich abfällt und in der Mitte fast flach erscheint. Oberfläche glatt. Sehildehen sehr schmal, von einer scharfen vorspringenden Kante begrenzt; darüber folgt eine breite flache Furche, die vom Wirbel zum Hinterrande verläuft. Wirbel schmaler und schöner gerundet als bei ©. ibanotica. Vor dem Wirbel eine undeutlich begrenzte Lunula. — 93 — Vorkommen: Schalen im oberen Trigoniensandstein im Wadi Daktini bei ‘Abeih (NÖTLINGS Samm- lung), Steinkerne in der Austern-Buchiceraszone zwischen Betmeri und Brumäna (meine Sammlung). Pholadomyidae: A, Radialgerippte Formen: Pholadomya depacta Hanr. Taf. V, Fig. 12. Pholadomya Esmarki Fraas 11, p. 330 carantoniana Frass p. 337, 352. n depacta Han. ]. ec. p. 41, t. VI, f.6ab. Steinkerne. Länglich oval, sehr ungleichseitig. Die äusserst verkürzte abgestutzte Vorderseite fällt steil ab, die Hinterseite ist verlängert, hinten klaffend Wirbel nur wenig vortretend. Schlossrand schwach eingebogen. Area vertieft. Unterrand in der Mitte nach aussen gebogen, so dass die Schale in der Mitte am breitesten ist. Hinten verengt sich die Schale merklich. Länge 51 mm., Höhe 30 nım., Dicke 27 mm. 15-—18 Radialrippen vertheilen sich auf die ganze Schale, sind aber sehr ungleich weit von einander ent- fernt, wie die Abbildungen der beiden Seiten eines und desselben Steinkerns (Taf. V, Fig. 12) zur Genüge zeigen. Concentrische Streifen sind sehr undeutlich, kaum bemerkbar. Verwandtschaft: Diese Pholadomye nähert sich theils der Gosauart P. Elisabethae Möscn*) (= P. rosirata ZiTTEL*) non MaArn.), theils der P. Esmarki Nırs. sp. ***) (= caranloniana d’Ore.7). Im Ver- gleich zur ersten hebt schon Haumuin die relativ grössere Höhe und Dicke seiner P. depacta als unter- scheidendes Kennzeichen hervor. Bei der typischen P. Elisabethae verläuft der nach aussen wenig gebogene Unterrand fast parallel dem einwärts gebogenen Schlossrand, so dass die Breite der Schale sich ziemlich gleich bleibt. Bei P. depacta ist der Bogen des Unterrandes geschweifter, wodurch auch die Höhe grösser wird und die Schale sich hinten zuspitzt. Diese Unterschiede zeigen uns am besten folgende Maasse, ge- nommen von der P. rostrala bei Zittern t.2, f. 2a (1), der Elisabethae bei Mösch, 1. c. (II), der Hamrısschen Abbildung seiner depacia (III) und meinem Exemplar von Bhamdün (IV) in mm.: Länge. Breite am Wirbel. Breite in der Mitte. Dicke. IE 26 25 251/4 2322 1267 31 30 26 III 48! 25 30 ’ 26 INVe51 25 29 2 Ph. Esmarki andererseits zeichnet sich durch deutliche runzlige Anwachsstreifen aus, die bei der vorliegenden Art fast fehlen, und hat viel gerundeteren Umriss als die eckige P. depacta, indem sowohl Vorder- als Hinterrand in allmählicher Rundung in den Bauchrand übergeht, der auch tiefer gewölbt ist. Vorkommen: Nicht selten in den mit Steinkernen erfüllten Kalkmergelbänken der Buchiceraszone („braune Kreide oder Cardiumbänke“ bei FraAs) in Bhamdün. Btetir, Ruweissät, Nebi Säfı. Pholadomya decisa Conr. Pholadomya deeisa Cosr. p. 217, t. 7, f. 44. ? Panopaea pectorosa Coxr. p. 217, t. 7, f. 46. Pholadomya archiacana und Marrotiana Frass: p. 352. x *) Möscn, Monogr. d. Pholadomyen. Abh. d. Schweiz. pal. Ges. 1875. ». 106, t. 34, f. 1. Na **) Zımten, Bivalven d. Gosaugeb. t. 2, f. 2a. =), Mlosasp I @, 05 NONE Beh ET u But, 5) 7) d’Orsıcyy. Pal. frane., terr. cret. t. 365, f. 12. OR Eiförmig oblong. Wirbel zwischen dem ersten und dem zweiten Drittel der Länge. Vorn gerundet. Unterrand ein regelmässiger Kreisbogen. 18 Radialrippen vorhanden, eoncentrische Streifen schwach. Länge 64, Höhe 46, Dieke 35 mm. Verwandtschaft: Die nächstverwandte Ph. Marrotiana d’OrB. unterscheidet sich durch einen fast geraden Unterrand, und hinten sehr verschmälerte Schale. Vorkommen: Steinkerne von Bhamdün. Pholadomya pedernalis Röx. Taf. V, Fig. 13. 1852. Röner: Kreidebild v. Texas p. 45, t. 6, f. 4. 1874. Möscı: Mon. d. Phol p. 93, t. 32, 1. 7—9, t. 33, f. 2& 1878. Fraas II, p. 330. \ Oblong. Wirbel im ersten Drittel der Länge. Schale nach hinten verlängert. Schlossrand und Bauchrand nahezu parallel. 8-9 zugeschärfte Rippen strahlen über die ganze Schale, gekreuzt von concen- trischen Anwachslamellen. Vorkommen: In den „Cardiumbänken“ von Rueissät ; sonst aus dem Aptien Frankreichs und der Schweiz und aus der Kreide von Texas bekan nt. Pholadomya Vignesi Larrer Taf. V, Fig. 14—17. 1852. Pholadomya syriaca Cosr. Off. Rep. App. p. 231. t. 2, f. 17. 1874. P. Vignesi Larter: Expl. geol. de la Mer Morte p. 126, t. 11, £. 9. 1875. P. fabrina Mösch: Mon. d. Phol. p. 94, t. 32, f. 1, non d’Orsıcnv. 1875. P. fabrina Fraas II, p. 351. Kurz, oblong, aufgebläht. Länge 26—28, Höhe 20, Dieke 19—20 mm.. Wirbel hervortretend. Die hohe Wölbung fällt vom mittleren Theil der Schale nach vorn und hinten schnell ab, so dass hinten an Stelle der Area eine tiefer gelegene flache Partie zu beobachten ist. Unter dem Wirbel liegt eine herz- förmige vertiefte glatte Lunula, scharf begrenzt von einer Kante, die vom Wirbel zum Vorderrand verläuft. Vordere Seite gerundet, nicht klaffend. Bauchrand stark gebogen. Hinterrand ziemlich gerade, durch- schnittlich in rechtem Winkel auf den ganz geraden Schlossrand stossend. Letzterer wird auf beiden Schalen- hälften scharf markiert durch eine dieke vorragende Leiste, beiderseits begrenzt von einer sehr schmalen Rinne. Die hintere Klaffe erstreckt sich bis an die Wirbelgegend. Auf der ganzen Oberfläche ausser der Lunula sieht man in regelmässigen Abständen wohl ausgesprochene concentrische Furchen und dazwischen oft noch viele feinere.. Vom Wärbel laufen 16—24 schmale radiale Rinnen aus, welche die Oberfläche in oben schmale unten breite radiale erhöhte Streifen oder Rippen zerlegen und ihr durch die Kreuzung mit den concentrischen Furchen ein netzartiges Aussehen verleihen, doch derart, dass die viereckigen Maschen des Netzes hervortreten, nicht die Radien. An der Ecke von Bauch. und Hinterrand endigen die letzten Radiallinien, so dass unter dem Schlossrande ein breites Feld davon frei und nur concentrisch gerippt erscheint. Die Breite der Radiasfurchen nimmt nach hinten etwas zu, so dass die letzten Radialrippen schon durch breite Zwischenräume getrennt sind. Nur selten, so bei den Exemplaren von Hasbeia, sind auf der ganzen Schale die Zwischenräume ebenso breit als die Rippen, wodurch .sich die Exemplare in der Skulptur der P. fabrina d’Orp. nähern. Verwandtschaft: P. fabriva d’Ore. non MöscHn aus dem Aptien (mit der FrAAs die syrischen Formen indentificierte) unterscheidet sich wesentlich erstens durch die Schärfe ihrer Radialrippen mit ebenso breiten Zwischenräumen, dann durch grössere Länge und bedeutend geringere Dicke, schliesslich durch das geringe auf das hintere Ende des Schlossrandes und den Hinterrand beschränkte Klaffen und das Fehlen der charakteristischen Leisten am Schlossrand. — Die P. fabrina MöscHh stimmt mit der d’Orgıcyy’schen Art keineswegs überein, dagegen kann sie sehr wohl auf die Larrer’sche bezogen werden, zumal der Fundort des Originals unbekannt und dasselbe, wie FrAAs meint, möglicherweise aus Palästina stammt. — Ob P. syriaca Cor. Off. Rep. mit der vorliegenden Art identisch, erscheint bei der mangelhaften Abbildung noch zweifelhaft. Ich ziehe daher den LArrtET’schen Namen vor. Vorkommen: Bei Hasbeia am Hermon (nach DiENnErR) und Bhamdün in den Buchiceras-Schichten ; im Tannurin bei Lahfit in grauen „Pholadomyenmergeln“ bereits über Rudistenkalken (nach FraAs). (In Palästina im Wadi Mödjib, Wadi Heidan, Djebel Oscha, swischen Süf und Djerasch, Jerusalem theils in typisch eenomanen Schichten, theils in höheren, weissen Kreidemergeln über dem Rudistenkalk, so im Ka- kühlegestein. In Algerien zusammen mit Cardium hillanum wand Hemiaster batnensis im Cenoman. B. Formen ohne Radialrippen. Pholadomya sp. Länglich eiförmig. Wirbel ganz nach vorn gerückt. Vorderseite sehr kurz steil abfallend. Hinter- seite weit verlängert. Höhe 20, Länge 41, Dicke 17 mm. Öberfläche von unregelmässigen concentrischen Anwachslamellen bedeckt. Zuweilen feine Radiallinien sichtbar. Vorkommen: Hasbeia, Zone des Buchiceras (nach NörLıinGs Sammlung). Pholadomya sp. cf. ligeriensis d’Orn. Inoceramus Lynchü Cosr p. 218, t. 8, f. 47. Pholadomya ligeriensis Fraas 11, p. 352. Masse dreier Exemplare: Länge: 38, 41, 48. Höhe: 31, 31, 40. Dicke unbestimmt, da die Exem- plare alle verdrückt. Unter den Wirbeln ein durch zwei Kanten scharf begrenztes Feldehen. Wirbel etwa !/s der Schalenlänge vom Vorderrand entfernt. Verwandtschaft: Unterscheidet sich von P. ligeriensis d'’ORB. aus dem Cenoman durch noch etwas grössere Höhe und die wohl begrenzte Lunula, von der vorigen Art durch die mehr nach der Mitte ge- rückte Lage des Wirbels und die viel grössere Höhe. Vorkommen: In der Zone des Buchiceras in ‘Aleih (Sammlung von SCHWEINFURTH), Hasbeia (DIENER und NörLinG); in den höheren Pholadomynmergeln über den Rudistenkalken bei Ailätha (FrAas). Pholadomya Luynesi Larr. ]. ce. t. 11, f. 7—8. Steinkern, entspricht vollständig der nur etwas kleineren Abbildung bei LArTETr. Länge 55 mm., Höhe 38 mm., Dicke 36 mm., Vorkommen: Hasbeia, Zone des Buchiceras (DIENERS Sammlung). LARTETS Originale vom Wadi Mödjib und Wadi Zerka Main stammen aus einem höheren Horizont, weisslichen Mergeln an der Grenze- von Cenoman und Senon, welche den Pholadomyenmergeln von FRAAS mit Ph. Vignesi (P. fabrina Fr.) gleich kommen. Ceromya sinuata Haurın. Opıs equalıs und orientalis Coxr. App. p. 231, t. 2, f. 9 und 10. Vorkommen : Buchiceraszone bei Bhamdün und Chän Mizhir. Als Mactraarten werden von CoxrAD p. 218, t. 8, vier glatte unbestimmbare Steinkerne aufgeführt. Mactira petrosa f. 48 (zwischen Muchtärah und Djezzin) " pervetus f. 49, (Aklim el-Djurd) as areiformis £. 50 (Bhamdün) „»„. syriaca f. 51 (Bhamdün) — 96 — Liopistha libanotica Han. , 75, Er. l „ku: Panopaea orientalis Cosr. App. p. 232, t. 4, f. 28. ao Eine der grössten Bivalven der syrischen Kreide. x Vorkommen : Buchiceraszone von Schumlän und Bhamdün. Lutraria sinuata Fraas. II, p. 46, t. V, £. 3. aus dem unteren Trigoniensandstein von Djebä‘a und “Abeih [ r ? b > Corbula neaeroides n. sp. Taf. VII, Fig. 3. = wm Panopaea mandibula Fraas p. 327. j aA: Voln ml Neaera sp. Nörting. Entw. ein. Glied, d. Kreid. in Syrien u. Palästina p. 839. Sehr diekschalig, besonders die rechte Klappe. Aeusserst ungleichklappig. Rechte grosse Klappe kuglig gewölbt. Wirbel nach hinten gekrümmt, überragend. Hinterseite stark verschmälert in einen schnabelartigen sehr diekschaligen Fortsatz, wie bei Neaeren. Dieser hinten bogen- förmig abgerundete Schwanz wird von dem gewölbten Theil der Klappe durch eine vom Wirbel zur hintern Einbuchtung verlaufende Furche getrennt. Kleine Klappe von der grossen rings umfasst, weniger hoch gewölbt, mit dem kaum überragenden Wirbel den der grossen Klappe berührend, gerundet dreieckig. Eeke zwischen Vorder- und Bauchrand ge- rundet. Bauchrand gebogen. Hintere Ecke abgestumpft rechtwinklig. Hinterrand gerade. Grosse Klappe mit groben eoncentrischen Rippen, die sich bis in den Schwanz fortsetzen ; kleine ganz fein eoncentrisch gestreift. Länge der Muschel 21, Höhe 13, Dicke 11!/e mm. Verwandtschaft: Diese Muschel weicht von den gewöhnlichsten Corbulaformen durch das Fehlen einer steilen hinteren Kante und das Vorhandensein des wohl ausgebildeten Schwanzes der rechten Klappe ab. Sie schliesst sich aber eng an die indischen Formen aus der Trichonopoly group: Corbiula parsıra SToL. Cret. fauna of South. Ind. p. 44, t. 1, f. 23—24 und t. 16, f. 3—4 und Corbula striatuloides Fore. ibidem pr 43,1. 16,41. 15 14 an. Erstere ist kleiner, hinten nur wenig verlängert, abgestutzt. Letztere hat zwar dieselbe Grösse, aber ist weniger ungleichklappig und der Wirbel der grossen Klappe weniger gewölbt. Die rechte Klappe unserer Art könnte für sich allein, wenn man von ihrer Dieckschaligkeit absient, für die einer Neaera gehalten werden, z. B. speciell von Neaera delecla Ston. 1. ce. p. 46, von der STOLICZKA leider nur eine linke Klappe abbildete, die einen nach hinten eingekrümmten Wirbel und einen, allerdings gerade abgestutzten Schwanz besitzt. Indessen die Corbula-artige Beschaffenheit der linken Klappe, die ganz auffallende Ungleichheit der Klappen, dann auch die Dicke der Schale sind Eigenschaften, die unsere Art absolut vom Genus Neaera ausschliessen. | Vorkommen: Im Trigoniensandstein von ‘Abeih. Corbula striatula Sow.? Taf. VI, Fig. 2d. 1821. Corbula striatula Sowerpyr: Min. Conch. t. 572, f. 2-3. 1844. Corbula striatula d’Orsıcsy: Terr. cret. t. 338, f. 9--13, 1852. Corbula congesta Conr. Off. Rep. p. 216, t. 5, f. 37, t. 22, £. 130, 1552. Corbula sublineolata. Coxr. p. 222, t. 16, f. 83. > 1852. Corbula syriaca Cosr. p. 222, t. 21, f, 125. . 1867. Corbula striatula Fraas Orient 1. p. 236. m che Vorkommen: Sehr häufig auf rothen Mergelplatten (mit zahllosen Gastropoden) in Bhamdün; in Pa- lästina: bei Mär Säba und Säfed. (In Europa in der Unteren Kreide: Lower Greensand und Aptien.) > Corbula aligera Haur. p. 38, t. 4, f. 6. Trigoniensandstein von ‘Abeih. Corbula aleihensis Coxk. App. p. 255, t. 8, f. 53. ‘Abeih. Glossophora. A. Scaphopoda. Dentalium sp. Glatt, 26 mm. lang, etwas gebogen, vorn 2!/2 mm. breit. Auf rothen Leda-Gastropoden-Platten in Bhamdün. B. Gastropoda. Pleurotomaria? sp. Pleurotomaria simplex (d’Or».) Fraas Il, p. 323. Grosser glatter Steinkern. ‘Abeih. Phasianella abeihensis n. sp. Taf. VII. Fig. 4. Phasianella gaultiana Fraas II, p. 323, Spiralwinkel ungefähr 60°. Höhe 30—32 mm. Höhe der letzten Windung an der Mündung 17 bis 19 mm., Breite 20—21 mm. 5—7 Windungen. Gewinde regelmässig, nicht zugespitzt. Mündung ei- förmig, oben zugespitzt. Oberfläche glatt oder mit sehr feinen Anwachsstreifen. Verwandtschaft: Diese Ph. ist nahe verwandt mit der P. gosauica ZEK., von der sie namentlich durch grösseren Gehäusewinkel sich unterscheidet. P. gaultina d’ORe. ist ebenfalls spitzer, die letzte Windung weniger breit, die Mündung mehr nach unten verlängert. Vorkommen: Im Trigoniensandstein von ‘Abeih („Gastropodenzone“ FRAAS). Phasianella sp. Phasianella sp. Larter: Expl. geol. Mer Morte, t. 12. f. 125—20. ? Cerithium bilineatum Cosr. App. t. 5, f. 39. Schlanker als vorige. Gehäusewinkel 20—30°. Höhe 20 mm. Vorkommen: ‘Abeih und ‘Ain ‘Ainüb im unteren Trigoniensandstein. Turbo Moreli Fraas II, p. 323, t. 8. fi 8. Gastropodenzone von ‘Abeih. Eunema bicarinata Hanur. 1. c. p. 28, t. 2, £. 5. Gelbe Mergel des oberen Trigoniensandsteins von ‘Abeih. Delphinula Porteri n. sp. Taf. VII, Fig. 5Bab. Turbo Goupilianus (d’OrB.) Fraas, p. 323. Kreiselförmig, genabel. 12 mm. hoch, ebenso breit. Umgänge rund, Mündung kreisrund von Blanckenhorn, Zur Geologie Syriens, 13 6'/ mm. Durchmesser, die Ränder zusammenhängend. 7 Spiralrippen auf den oberen, im Ganzen 19 auf“ dem letzten Umgang. Durch schräg verlaufende Anwachsstreifen entsteht rauhe scharfe Körnelung‘ der Rippen. Verwandtschaft: Turbo Goupilianus gleicht unserer Art zwar in Form und Grösse, hat aber keine zusammenhängenden Mundränder, ferner verschieden gestaltete, abwechselnd grössere und feinere Rippen. Die Berippung unserer Art entspricht dagegen genau derjenigen des zugespitzten Turbo elegans, wie sie d’ORBIGNY t. 84, f. 2 vergrössert abgebildet hat. Vorkommen: Verkieselt im unteren Rudistenkalk bei ‘Abeih. Bemerkung : Ich nenne diese zierliche Schnecke zu Ehren des Herrn Professor PORTER am amerika- nischen Colleg zu Beirüt, der mich s. Z. beim Besuche dieser Anstalt freundlichst unterstützte. Trochus (Turcica?) erispus n. sp. Taf. VII, Fig. 6ab. Pleurotomaria Matheroniana Frars p. 323. Kegelförmig, 10 mm. hoch. Gehäusewinkel ce. 65°. 7—8 niedrige Windungen. Basis flach, Mündung viereckig, breiter als hoch. Spindel mit einem faltenartigen Zahn, der bis in die Mitte der Mündung reicht. Umgänge flach mit vier scharfen, zierlich wellig kraus hin und her gewundenen Spirallamellen versehen. Auf dem letzten Umgang kommt darunter noch ein fünfter einfacher scharfer Kiel zum Vorschein. Verwandtschaft: Im äusseren Habitus kommt diese Art dem Trochus vulgatus REuss*) der Gosau- schichten nahe, welcher vier gekörnte Reifen auf den etwas gewölbten Umgängen trägt. Vorkommen: Mit voriger verkieselt im Rudistenkalk von ‘Abeih. Nerita sp. Nerita ovoides (GEIN.) FRraAAs, p. 323. Schale kuglig, dick, glatt, ungenabelt. Gewinde kurz. Winkel an der Spitze 110—135°. Innenlippe gewölbt mit dickem Callus bedeckt, am Rande glatt. Mündung eiförmig, oben zugespitzt. Vorkommen: Im Trigoniensandsteiu von ‘Abeih klein, im kieseligen Rudistenkalk daselbst grösser, 10—18 mm. Pileolus sphaerulitum n. sp. P. plicatus (Grin.) Fraas p. 323. P. sp. Nörr. (pars) Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. 1886 p. 843. 10—12 mm. gross. 7—11 scharfe dachförmige mit Schuppen versehene Hauptrippen, die kürzeste und stärkste davon unpaarig, die übrigen paarig, Dazwischen noch schwächere Radialrippen zweiter und dritter Ordnung. Mundöffnung halbmondförmig bis halb kreisförmig, einfach ganzrandig. Diese Form ist sehr wenig verwandt mit dem blos 4 mm. grossen P. plicaltus aus dem Pläner von Plauen, welcher oberflächlich viel weniger geziert ist und eine ganz andere Mundöffnung besitzt. Vorkommen: Verkieselt im Rudistenkalk von ‘Abeih, z. Th. auf Sphaeruliten aufsitzend. Neritopsis ornata FrAAs p. 322, t. 5, f. 6. Häufig in der Gastropodenzone von ‘Abeih, oberem Trigoniensandstein. *) Denkschr. d. k. k. Ak, d. Wiss. Wien. 1852, t. 29, f. 1. — 99 — Scalaria sp. Turritella sp. Hau. 1. c. t. 11, f. 3. Hierher rechne ich diejenigen der häufigen grösseren, schraubenzieherförmigen Steinkerne, an denen man noch stellenweise Spuren von Querwülsten und Vertiefungen dazwischen wahrnimint. Vorkommen: Häufig in Bhamdün, ‘Ain ‘Ainüb- Turritella oder Glauconia sp. Turritella syriaca Coxr. p. 220, t. 15, f. 75, App. t, 5, f. 42. Turritella sp. Hanuım t. Il, f. 2. Andere ähnliche Steinkerne mit rundlichen Windungen, welche nur schmale Spuren von Spiralstreifen erkennen lassen, dürften zu einer dieser beiden Gattungen gehören. Vorkommen: Häufig in den Buchicerasschichten von Bhamdün, ‘Ain ‘Ainüb. Turritella betmerensis n. sp. Taf. VII, Fig. 7 (zweimal vergrössert). Spitz kegelförmig, 11 mm. hoch. Gehäusewinkel 17—20° Zehn Umgänge mit je zwei Spiral- reihen von Körnern. Auf dem letzten Umgang erscheint unten noch ein gekörnter Kiel, unter dem der Um- gang einspringt. Tiefer nahe der Spindel noch ein Spiralreifen. Vorkommen: Abdrücke im Nerineen-Marmor von Betmöri. Turritella Damesi ». sp. Taf. VII, Fig. S—10. Cerithium margaretae (GEINn.) FrAAS pP. 326. 30 mm. hoch. Gehäusewinkel 20—26° Mündung rund. Innenlippe umgeschlagen. Eilf Umgänge reich verziert. Nahe der oberen Naht im obersten Drittel der Umgänge läuft eine sehr hervortretende: Knotenreihe. Das unterste Drittel wird eingefasst von zwei weniger vorragenden, aber scharfen gekörnelten Spiralkielen, deren unterer die Naht bedeckt. Die drei zwischen Kielen und Knotenreihe liegenden Streifen des Umgangs sind mit feinen, nahe den Knoten wellenförmigen Spirallinien bedeckt. Auf dem letzten Um- gang tritt noch ein scharfer Kiel in gleicher Entferäung vom Nahtkiel, wie dieser von dem höher gelegenen anf. Anwachsstreifen nicht zu beobachten. Diese schöne Turritella erlaube ich mir zu Ehren des Herrn Professor Damzs in Berlin zu nennen, der mich bei meinen Studien über die syrische Kreide in liebenswürdiger Weise unterstützte. Vorkommen: ‘Abeih, Gastropodenzone des Trigoniensandsteins. Turritella Kokeni n. sp. Taf. VII, Fig. 11—12. Cerithium trimontle (d’OrB.) Fraas p. 326. Thurmförmig, oben zugespitzt. Gehäusewinkel 24—30°. Höhe 25 mm. 11 Umgänge, fast flach. Zwei Knotenreihen theilen die Windungen in drei gleichbreite Streifen. Ueber ihnen erscheint an den späteren Windungen an der oberen Naht noch eine schwache Körnerreihe, unter ihnen an der unteren Naht eine gekörnelte, schwache Spiralrippe. Auf der gewölbten Basis folgen 4 gekörnelte Spiralkiele. Ich nenne diese Turritella Herrn Dr. KokEx in Berlin zu Ehren. Vorkommen: ‘Abeih im oberen Trigoniensandstein. Turritella ventricosa Forsrs?? 1846. Turritella ventricosa Forsrs. Transact, of the Geol. Soc. London, vol. VII, p. 123, t. 13, £. 3. 1852. Turritella peralveata Cosr. p. 221, t. 20, f. 120. 1868. Turritella ventricosa StoLiczka. Üretaceous Fauna of South. India Il, p. 227, t. 17, £. 15. 13 * — 10 — Spiralwinkel ungefähr 35°, 35 mm. hoch mit 9—10 gewölbten Umgängen, in der Mitte mit drei gleichen und gleichweit von einander entfernten scharfen glatten Spiralkielen. Die Erhebung in der Mitte des Umgangs mit den drei Hauptspiralkielen nimmt an Breite gerade die Hälfte eines Umgangs ein, so dass ihr an Breite die concave Partie entspricht, welche zu beiden Seiten der Naht zwischen dem untersten Kiel eines Umgangs und dem obersten des folgenden liegt. Der letzte Umgang zeigt noch mehr Kiele an der Basis. Verwandtschaft: Ich habe hier die CoxrAD’sche Schnecke vorläufig der indischen Art unterstellt, da. ich in ihrer Beschaffenheit, soweit sie die mangelhafte Abbildung zu erkennen giebt, keinen wesentlichen Unterschied wahrnehme. T. ventricosa ForB. hat 3—6 scharfe Spiralkiele, die alle zusammen nur an den jüngsten Umgängen sich zeigen. Auf älteren sind in der Regel blos 3 vorhanden, indem die zwei obersten unter der Naht verschwinden. Diese beiden letzten schwächeren Kiele zwischen dem obersten Hauptkiel und der Naht scheinen sich nach einer der Coxrap’schen Abbildungen auch bei der syrischen Form auf den jüngsten Umgängen einzustellen. Vorkommen: Bhamdün. In Indien in der Arrialoorgroup (Senon.) Turritella cf. Dupiniana d’Orsıcny: Pal. fr, terr. eret. U, t. 151, f. 1—3. (Neocom). Klein, 20 mm. hoch, schlank kegelförmig. Gehäusewinkel 13°, Breite an der Basis 4 mm. 11 Windungen, Umgänge flach. Etwa 6 Spiralreifen laufen über die Windungen, unter denen zwei in der Mitte mehr hervortreten. Vorkommen: In der Zone der Austern und des Buchiceras syriacum und zwar bei Betmeri in einer Sandsteinbank, bei Bhamdün in einer Kalkbank mit Nerinea subgigandea. Glauconia. Von dieser lediglich eretaceischen, namentlich für Gosauschichten charakteristischen, aber auch schon tiefer im Aptien und Cenoman auftretenden Gattung gelang es mir in ‘Abeih eine Anzahl unter sich ver- wandter Formen zu sammeln, welche zwei Entwicklungsreihen anzugehören scheinen. Sämmtliche Glauconien zeigen deutlich zurückgebogene Anwachsstreifen wie bei Pleurotoma, werden fast durchweg grösser als die mit ihnen zusammen vorkommenden Tirritellen und zeichnen sich auch durch grössere Spiralwinkel, durchschnitt- lich 30—45°, aus I. Reihe. «. Glauconia Renauxiana d’Ore. sp. non! Stor. Turritella Renauxiana d’Ore. Terr. eret. t. 152, f. 1—4. Vollkonımen kegelförmig. Höhe 35 mm. Spiralwinkel 46° Windungen ganz glatt und flach, nur die obersten zeigen 3—7 ganz schwache feine Spirallinien, die aber kaum oberflächlich hervortreten. Die Anwachsstreifen haben die Mitte ihres Bogens unter der Mitte der oberen Windungen. Vorkommen: Unterhalb ‘Abeih im oberen Trigoniensandstein. — Diese d’OrBıGny’sche Art kommt sonst in typischer Form in den lignitführenden Sandsteinen von Mondragon im Becken von Uchaux in der Provence vor, welche auch Osirea columba führen, direkt über Schichten mit Amm. rotomagensis folgen und dem Cenoman zugerechnet werden. ?. Glauconia Giebeli Zex. sp. Taf. VII, Fig. 13. Omphalia Giebeli Zexeuı: Gastrop. d. Gosaug. t. III, f. 1. Omphalia Renarwxiana Srorıczka : Revision der Gastr. d. Gosausch. p. 18. Höhe 40 mm, Spiralwinkel 31%. Umgänge fast flach. Es zeigen sich zwei breite, flache Spiral- reifen auf den Windungen, gleichweit von den Nähten und von einander entfernt. Zwischen denselben ist eo. St]. = der mittelste Theil der Windung schwach eingesenkt, ebenso die Umgebnng der Nähte. Unterhalb der untern Erhebung sieht man auf der Basis der letzten Windung nur Andeutungen zweier Spiralrippen. Vorkommen: Oberhalb ‘Abeih, Mergel der untersten Buchicerasstufe. y. Glauconia Seetzeni Larr. sp. Tat. VII, Fig. 14—15. Turritella Seetxeni Larsen: La Mer Morte p. 121. t. 12, f. 15—16. Glauconia obvoluta v. syriaca Frecu: Die Verst. d. untersenonen Thonlager zwischen Suderode und (Juedlinburg. Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. 1887, p, 182, t. 16, f. 12. In der Regel kleiner und schlanker als die übrigen Glauconien. Spiralwinkel 23—30°, Höhe 15 bis 30 mm. Umgänge 6—8, etwas gewölbt. An Stelle der flachen Spiralreifen der vorigen Art treten zwei Spiralkiele scharf hervor. Der zwischen ihnen befindliche concave Streifen der Windung liegt auch höher als die Umgebung der Naht. Die beiden Kiele lösen sich selten z. Th. in Knoten auf. Unterhalb des unteren Kiels tritt gerade auf der unteren Naht eine schwache Rippe hervor und auf der Basis des letzten Umgangs noch 1 bis 3. Die Mitte des Bogens der Anwachsstreifen liegt gerade in der Mitte der (oberen) Windungen zwischen den beiden Hauptkielen. Vorkommen: Häufigste Glauconienform Syriens. Im untern wie im oberen Trigoniensandstein und in der Buchicerasstufe von ‘Abeih und ‘Ain ‘Ainüb. — In Palästina im O. des Todten Meeres am Djebel Attarus und östlich vom Wadi ‘Arabah in Kreidekalken mit eingeschalteten Feuersteinlagen (Senon’?) II. Reihe. d. Glauconia obvoluta Schrorm. sp. Glaueonia obvoluta Frecm: Die Verst. d. unt. Thon]. zw. Sud. u. Quedl. t. 18. f. 1—2, non 3, Spiralwinkel 30—35°, Höhe 35 mm, Breite an der Mündung 17 mm. Aehnlich der Form £ G. Giebeli, aber flache Spiralerhebung nur im untern Theil der Windung, und zwar das ganze untere Drittel bis zur unteren Naht einnehmend. Vorkommen : Unter- und oberhalb ‘Abeih im Trigoniensandstein und in der unteren Buchicerasstufe. &. Glauconia Frechi n. sp. Taf. VII, Fig. 16. Cerithium ereynum Frass p. 326. Aus der vorigen Glauconienform d scheint sich eine mehr skulpturierte entwickelt zu haben mit zwei Spiralkielen, von denen der untere aber im Gegensatz zu der sonst ähnlichen @. Seetzeni viel höher und schärfer hervortritt. Der obere Kiel ist übrigens mehr hinaufgerückt als bei @. Seetxeni, nämlich direkt bis an die obere Naht, zu der er steil abfällt. Deshalb ist auch die von den Kielen eingefasste mittlere Rinne der Umgänge breiter als die an der Grenze zweier Umgänge, in deren unterem Drittel die Naht liegt. Ferner zeigt sich die Mitte des Bogens der Anwachsstreifen nicht in’ der Mitte der breiten Rinne, sondern am oberen Abfall des Hauptkieles. Diese Form ist stets grösser und vor allem stumpfer als @. Seetzeni, mit der sie immerhin verwechselt werden könnte. Vorkommen: ‘Abeih, oberer Trigoniensandstein. Aus den Gosauschichten Siebenbürgens sah ich in der geologischen Sammlung der Universität zu Wien hierher zu rech- nende noch unbeschriebene grosse Glauconien, ebenfalls mit zwei kräftigen Rippen auf jeder Windung, deren untere besonders her- vortrat. Die Windungen nahmen sehr schnell zu. Der Gehäusewinkel erreichte etwa 40°, so dass bei einer Höhe von etwa 80 mm. die Breite der letzten Windung 40 mm. betrug. &. Glauconia abeihensis FraAs sp. Taf. VII, Fig. 17abe. Cerithtum abeihense Frass 1, c. p. 326. Spiralwinkel 34%. Höhe 33°. 8 Umgänge. Diese Form schliesst sich direkt an die vorige an. — 102 °— Aus den zwei Rippen sind zwei Schnüre von rundlichen breiten Perlen geworden, welche in der Zahl 20 auf jedem Umgang das Gehäuse umziehen. Die einzelnen Perlen werden durch ebenso breite Zwischenräume getrennt. Die obere Reihe liegt dicht an der oberen Naht. Die untere, welche auf einer Erhebung im untern T'heil der Umgänge ruht und deshalb mehr hervortritt, ist ein klein wenig mehr an die untere Naht gerückt als der Hauptkiel der vorigen Art. Dadurch ist der mittlere Theil zwischen den Knotenreihen noch breiter geworden. Auf der letzten Windung tritt in der Fortsetzung der Nahtlinie ein schärferer Kiel heraus. Anwachsstreifen deutlich glauconienmässig, Aussenlippe vorn am unteren Ende und in der Mitte tief ausgebuchtet. Bemerkung: Der Habitus dieser Glauconia erinnert merkwürdigerweise lebhaft an eine Süsswasser- schnecke des Wealdenthons: Melania strombiformis. Vorkommen: ‘Abeih, oberer Trigoniensandstein. Xenophora (Phorus) syriacus Conr. sp. p. 220, t. 11, f. 67. Steinkerne von Bhamdün. Vanikoro (= Narica) neritopsoides n. sp. Taf. VII, Fig. 18—19. turbo Renauxianus Frass p. 323. Kreiselförmig kuglig. Gewinde nicht hoch. Spiralwinkel 115—-125°. 4—)5 halbkreisförmig gewölbte Umgänge, deren obere mit zwei grob gekörnelten Spiralrippen versehen sind, unter denen auf der letzten Windung noch 7 zum Vorschein kommen. Die oberste Rippe tritt in der Höhe der Naht wie ein Kiel be- sonders scharf hervor und von ihr fällt der Umgang steil zur oberen Naht ein, so dass ein stufenförmiges Aufsteigen des Gewindes entsteht. Zwischen den Hauptspiralrippen sieht man noch feinere, erhabene Spiral- linien. Zahlreiche Anwachsstreifen laufen schief über den Umgang und, rufen auf den Rippen die Körne- lung hervor. Mündung höher als breit, oval. Spindel mit umgeschlagenem Saum, hinter dem oft eiue Art Canal erscheint, der sich zum Nabel hinaufzieht. Nabel weit und tief. Vorkommen: ‘Abeih. Oberer Trigoniensandstein. Sigaretus? sp. Taf. VII, Fig. 20ab. Riesige Steinkerne einer Natieide, noch stärker niedergedrückt und mit flacheren Gewinde als Natica Coquandiana d’OrB. Pal. frang., terr. eret. II, t. 171, f. 1 des Neocom. 2 Umgänge, letzter sehr gross. Mündung schief, viel länger (7 em.) als breit (3'/ cm.). Höhe des Steinkerns 8 cm. Breite an der Mün- dung 13 cm. Vorkommen: Zwischen ‘Abeih und Djisr el-Kadi in den austernreichen Kalkmergeln. (Obere Hälfte der Buchicerasstufe.) - Natica patulaeformis Fraas p. 322, t. 6, f. 7. von ‘Abeih, Gastropodenzone im oberen Trigon iensandstein. Amauropsis snbcanaliculata Hanmr.. sp. 1852. Natiea sealarıs Coxrap: App. p. 234, t. 7, f. 50. 1868. Ampullina bulbiformis Sroziezka: Cretaceous Gastropoda of Southern India, p. 300, t. 21, f. 11—15. 1884. Amauropsis subeanaliculata Haurın 1. c. p. 15, t. 1, £. 5, 1854. Amauropsis gradata Hanr. p. 16, t. 1, £. 3. 1886. Natiea bulbiformis w. orientalis Nöruise: Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. 1886, p. 871, t. 27, f. 4. 1887. Natiea bulbiformis v. orientalis Frecw: Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. 1987, p. 189. n — 103 ° — Unter obigem Namen fasse ich die beiden von Haurıy blos nach dem mehr oder weniger vorragenden Gewinde unterschiedenen Arten zusammen, da dieser Umstand wohl nur als individuelles Merkmal gelten kann. Von der bekannten Turonform N. bulbiformis unterscheidet sich die vorliegende deutlich durch den Mangel der tiefen scharf eingeprägten Rinne in dem oberen Theil der Windung. Letzterer steigt von der Kante aus mit leicht convavem Bogen schräg zur Naht hinauf. Auf der letzten Windung verschwindet jene Concavität vollständig und der obere Theil der Windung, eben oder mitunter sogar etwas convex ge- wölbt, trifft in stumpfem Winkel auf die Kante. Da diese charakteristische Abweichung des oberen Theils der Windungen von der typischen Natica bulbiformis bei allen Individuen, die man aus Syrien und Indien kennt, übereinstimmend und constant auftritt, so muss ich dieselbe für mehr als eine Variation ansehen, Als weiteres Kennzeichen dieser Art kann angesehen werden, dass bei grösseren ausgewachsenen Exemplaren, wie sie CoxrAD abbildete und wie sie mir vorliegen (von 8 cm. Höhe), die letzte Windung von jener obern Kante nicht genau senkrecht abfällt, sondern sich etwas einschränkt oder einschnürt, dann wieder erhebt; letzteres in der Linie, wo sich bei weiterem Wachsen die Naht des folgenden Umgangs an- legen würde. So konnte CoNXRAD p. 234 von einem unteren abgestumpften Kiel in der Mitte der letzten W indung sprechen. Diese bisher auf asiatische Kreide beschränkte Art ist also künftig von der europäischen getrennt zu halten. Wer allerdings solche für verschiedene Vorkommnisse constanten Unterschiede gering achtet und wie z. B. Herr Dr. FrEecH sogar die oben besprochene Glauconia Seetxeni LARTET direkt mit Glaueonia obvoluta als var. syriaca ohne Bedenken vereinigt, wird auch über die eben erwähnten Unterschiede hinweg- sehen und dann leicht zu irrigen Schlüssen über das Alter der Schichten verleiten. Vorkommen: In Syrien soweit bekannt als Schalenexemplare nur im Trigoniensandstein von “Abeih. Es dürften aber höchst wahrscheinlich auch hierher gehören gewisse grosse Amauropsissteinkerne (bis zu 6 cm. Höhe) mit treppenförmig aufsteigendem Gewinde, auf dem die beiden Kiele, oben und in der Mitte wohl ausgeprägt sind, welche DiENER im „Libanonkalkstein“ des Taumät Niha, von Djebäil und dem Harf Räm el Kabsch sammelte. In Vorderindien tritt dieselbe Art nach SrtoLiczkA |]. c. p. 300 sowohl in der Ootatoor als der Trichinopoly- und Arrialoorgroup, also der ganzen Oberen Kreide auf, besonders gemein aber ist sie in den beiden erstgenannten (= Cenoman'! und Turon). Amauropsis abeihensis Hanr. Natica Orientalis Cosr. App. p. 233, t. 5, f. 41. Natica Iyrata (Sow.) Fraas, p. 335 Amauropsis Abeihensis Hamı. p. 17. a Kleiner als vorige, kuglig, 25 mm. hoch. Letzter Umgang stark gewölbt, aufgeblasen, breiter (20 cm.) als hoch (18 mm.) Naht vertieft. Verwandtschaft: Ist nahe verwandt mit Kuspera aber STOLICZRA aus der Ootatoor group Indiens, wo indessen die Umgänge mehr stufenförmig aufsteigen und weniger bauchig sind. Von Natica lirala Se aus dem Turon der Gosau und von Uchaux unterscheidet sich A. abeihensis durch Fehlen des dort tiefen deutlichen Nabels. Vorkommen: ‘Abeih, Bhamdün, Damürthal; in Palästina in schwarzem bituminösem Kalk am West- rand des todten Meeres. Natica syriaca Coxr 1852. Natica syriaca Coxranp in LyscH: Official Report of the United States exploration of the Dead Sea ete, p. 220, t. 12, £. 70. 1862. Globieoncha ponderosa Coquaxn: Geol. et Pal. de la region sud de la prov. de Constantine t. 3, f. 8, 1878. Natica syriaca Frass: Württ. naturw, Jahresh. p. 322. — 104 — Kuglig, wenig höher als breit, bis 20 em. gross, Schale dick, Gewinde sehr niedrig, nur wenig vor- ragend. Letzter Umgang sehr gross. Mündung eiförmig, oben spitz, #7 der Gehäusehöhe erreichend. Vorkommen: Schalen und Steinkerne bei ‘Abeih, Hamäda, Schumlän, Barükthal, Muchtärah, Djezzin, el-Djudeideh. Tylostoma Birdanum Hanmı.. p. 18, t. 1, f. 4. mit erhaltener Schale von ‘Abeih. Die noch übrigen zu der Natieidenfamilie zu rechnenden Schnecken, welche ausschliesslich als Stein- kerne erhalten sind, lassen eine genaue Bestimmung kaum zu, zumal fast sämmtliche Exemplare, die man sammelt, wie das auch die Abbildungen bei ConRAD und HAMLIN zeigen, sehief gedrückt erscheinen. Nach dem verschiedenen Hervortreten des Gewindes, dem WVerhältniss von Höhe zur Breite und der Beschaffen- heit der Mündung lassen sich unter den Steinkernen, wenn wir von den schon behandelten Sigarehıs sp. und Natica syriaca absehen, noch vier Formen unterscheiden, die ich sämmtlich als dem Genus Natica zuge- hörig erachte. Natica cf. difficeilis d’Ore. (t. 174, f. 4.) 1866. Natiea diffieilis Humgert. Nouy. Recherches sur les poiss. foss. du Mont Libanon. Kuglig, aber breiter als hoch. Windungen schnell zunehmend. Letzte Windung kugelig aufgeblasen. Mündung rundlich eiförmig. Vorkommen: In den Mergeln von Hakel. Natica indurata Conr. p. 220, t. 11, f. 65, 68. Kuglig, ebenso breit als hoch. 4—5 bauchige Umgänge. Basis weit genabelt (?). Mündung schief halbkreisförmig, selten länger als die Hälfte der Gehäusehöhe. Vorkommen: Muchtärah, Bhamdün. Natica cf. bulimoides d’Orr. (t. 172, f. 2.) 1552. Chenopus indurata Cosr. p. 220, t. 11, f. 69. ?1874. Natica Beuquei Larven: La Mer Morte p. 51. 1573. Natiea bulimordes Fraas p. 334. 1884. Tylostoma (7) induratum Hauum, 1. c. p. 22, 1. 1, f. 8. 1884. Tylostoma? depressum Hasums, p. 21. t. 1, f. 7. Höhe in der Regel etwa 60 mm. Breite an der letzten Windung 40 mm., also grösste Breite zur Höhe des Gehäuses durchschnittlich wie 2:3 bis 5 : 7. Mündung länglich, wenig höher als die Hälfte der Gehäusehöhe. Es liegt kein Grund vor, mit Hanrıy diese Steinkerne ebenso wie die folgende Art für Tylostomen zu halten, da Eindrücke der inneren Verdickungen, durch welche sich die Umgänge dieser Gattung aus- zeichen, auf keinem der von mir gesehenen Steinkerne irgendwie zu erkennen waren. Vorkommen : Häufig bei ‘Aleih, oberhalb “Abeih, in Bhamdün, am Nebi Säfi und Djezzin, überall in der Buchicerasstufe. Natica sp. cf. praelonga Desu. 1852. Natica praelonga d’Orsıenvy: Pal. frang. Terr. eret. II, t. 172, £. 1. 21862. Natiea elatior Coquano. Geol. et Pal. d. 1. reg. sud de Constantine p. 179, t. 2, f. 5. 1878. Phasianella supracretacea Fraas 1. ce. p. 335. 1884. Tylostoma? syriacum Hamum p. 19, t. 1, f. 6, t. 2, f. 10. — 105° — 1852 Chenopus syriacus Coxr. p. 220, t. 12, £. 71. Gewinde noch mehr auseinander gezogen. Höhe annährend doppelt so hoch als die Breite. Vorkommen: ‘Abeih, Bhamdün, Chän Djamhür, Nebi-Säfi in der Buchicerasstufe. Pyramidella amoena n. sp. Taf. VII, Fig. 21. Eiförmig konisch. Höhe 20 mm. Breite an der Mündung 11 mm. Gehäusewinkel 45°. 7 Um- gänge schwach gewölbt. Mündung oval bis halbkreisförmig, oben zugespitzt, 9 mm. hoch. Spindel hinten mit einer starken hohlen Falte, deren Hohlraum an der Mundöffnung als Canal oder Nabel hervortritt. Vorkommen: Gastropodenzone von ‘Abeih. Pyramidella Larteti n. sp. Pyramidella sp. Larter. La Mer Morte p. 117, t. 12, f. 25—26. Schlankere Formen von geringerem Gehäusewinkel, im Uebrigen sich der vorigen annähernd, deren Länge auch erreicht wird. Die Spindelfalte ist schwächer und nicht immer zu sehen. Vorkommen: Im oberen Trigoniensandstein von ‘Abeih (Gastropodenzone),. — In Judaea am Tell Mill bei Kurnub. Nerinea g. mit 15 Arten. a. Nerinea s. str. I. Genabelte Formen mit durchhöhlter Axe. Nerinea subgigantea n. sp. Nerinea gigantea Frass, p. 335. Das mir vorliegende Stück der Fraas’schen Sammlung ist 11 cm. lang und 3!/2 cm. breit, fast eylindrisch mit vertieften Umgängen. Es gleicht also äusserlich der negeomen Nerinea gigantea d’HOMBRE Fırvas von Gard, Var und Vancluse, nur scheinen die Spiralwülste längs der Naht ursprünglich noch Knoten getragen zu haben. Im inneren Bau sind grosse Abweichungen wahrzunehmen. Die Spindel war sehr breit und ausgehöhlt, daher die Umgangsräume schmäler. Die Spindel besitzt eine Falte, die Innenlippe eine stärkere, welche gegen die Einschnürung des Umgangs vorspringt. Die Aussenlippe erscheint faltenlos. Vorkommen: Bhamdün, Buchicerasstufe, zusammen mit Turritella cf. Dupiniana. Nerinea nobilis Münsr. Nerinea nobilis Gouor. Petr. Germ. III. p. 44, t. 17, 6, £. 9. — Zexeur: D. Gastrop. p. Gosaug., p. 33, t. IV, f. 1—2, Srouiczka: Eine Revision der Gastr. d. Gosausch. p. 26. Fast eylindrisch. Oberfläche glatt. Nahtbinde wenigstens an den unteren Windungen meist vor- handen. (Vergl. SroLiczkA, a. a. OÖ. p. 26.) Spindel auffallend weit genabelt. Durchschnitt der Mund- Öffnung langgezogen, schmal, fünflappig., Spindel mit 2 Falten, deren untere länger ist. Innenlippe und Aussenlippe mit je einer Falte in deren Mitte. Vorkommen: Diese schöne Gosauart von der Neuen Welt bei Wiener Neustadt tritt in vollkommen typischer Weise in den Nerineenkalken der Gegend von Antiochien am Orontes auf, wo sie von Herrn Dr. v. LuScHAN gesammelt wurde. Nerinea cedrorum n. sp. Taf. VIII, Fig. 1. F Fast cylinderförmig, dünnschalig. Grösste Breite 45 mm., Basis abgeplattet. Windungen ober- flächlich glatt, nicht oder nur äusserst wenig vertieft. Umgänge niedrig, breit viereckig. Spindel ganz aus- gehöhlt. Umgangsraum dreilappig. Der untere Lappen tief bis zur Mitte des Gehäuses vortretend, der obere Lappen nur bis zum mittleren Drittel des Schalendurchmessers. Spindel in der Mitte mit einer schmalen “dünnen Falte, die horizontal bis in die Mitte des Umgangsraums vorspringt. Die Innenlippe sendet von ihrer Blanckenhorn, Zur Geologie Syriens. 1 — 16 — Mitte aus eine lange Falte bogenförmig nach aussen. Die Aussenfalte ganz kurz, im Schnitt blos als ein- faches Zähnchen auf der unteren Hälfte der Aussenlippe erscheinend. Vorkommen: Im weissen Marmor mit Rudisten am Cedernpass (von DIENER gesammelt) und am Djebel Sannin bei Zachle (von FrAAs gesammelt.) II. Ungenabelte Formen. 1) Mit 1-3 Falten. Nerinea uniplicata n. sp. Taf. VIII, Fig. 2. Nerinea Regweniana (d’Ore.) Fraas: Aus dem Orient II, p. 324, non idem: Aus d. Orient I, p. 241. (Wadi el-Dj0z.) ‚ Kegelförmig. 43 mm. hoch. Spiralwinkel 26%. c. 13 Umgänge. Oberfläche flach, nur 4 niedrige schwache Körnerreihen auf jedem Umgang, davon der unterste direkt über der Naht am deutlichsten. Naht- binde und Anwachsstreifen der N. Regqwieniana WORBIGNY nicht vorhanden. Umgänge rhombisch. Spindel etwas verlängert, mit einer breiten niedrigen Falte, die mit rechtwinkliger Kante wenig in den unteren Theil des Umgangs vortritt. Darunter ein kanalartiger Ausguss. Sonst keine Falten vorhanden (auf den Lippen). Vorkommen: Verkieselt im Rudistenkalk von ‘Abeih. Nerinea berytensis n. sp. Taf. VIII, Fig. 3. Gehäusewinkel 10—15°. Schale 12 cm. hoch, an der Mündung 4 em. breit. Nur 7—8 Umgänge. Dieselben sehr hoch, aussen vertieft. An der grössten Concavität ist die Aussenlippe innen verdickt, so dass sie mit einer stumpfen Kante von 120° in die Mitte des Umgangs einspringt. Innenlippe ohne Falten. Spindel unter- wie oberhalb der Mitte leicht gewellt. Verwandtschaft: Man könnte diese Art mit N. Archimedis d’OrBIGNY t. 158, f. 3—4 vergleichen, aber es fehlt die Falte der Innenlippe. Vorkommen: Zwischen Schteidi und Rumi am Wege von Beirüt nach Brümäna im Marmorkalk. Nerinea Lüttickei n. sp. Taf. VIII, Fig. 4. Fast eylindrisch, 15 em. breit. Umgänge aussen unmerklich vertieft, viereckig gleich breit und hoch. Spindel unterhalb der Mitte mit dreieckiger Falte. Innenlippe in der Mitte mit starker nach aussen ge- bogener Falte. Aussenlippe oben verdiekt mit wellenförmigem Vorsprung. Ich nenne diese Schnecke zu Ehren des Herrn Vicekonsul LÜTTIcKE zu Beirüt, der durch seine dankenswerthe freundliche Unterstützung das Wesentlichste zum Gelingen meiner geologischen Studienreise in Syrien beitrug. Vorkommen: Mit voriger Art zusammen im Nerineenmarmor am Wege von Schteidi nach Brumäna. Nerinea gemmifera CoQuAnD. 1552, Nerinea eretacea Conrad p. 227, t. 16, f. 85. 1852. Nerinea eochleaeformis VCosran ]l. e. App. p. 233, t. 4, f. 29, 1852. Nerinea syriaca Cosr. App. t. 5, f. 34, non cet(!). 1862, Nerina gemmifera Coquano. Geol. et Pal. de la prov. de Constantine t. 4, f, 4, 1867. Nerinea Coquandiana Fraas (d’Ore.). Aus d. Orient, I, p. 241. 1874. Nerinea gemmifera Larıer. La Mer Morte. p. 119, t. 4, f. 4. 1878. Nerinea gemmifera Fraıs. Orient II, p. 97. t. 1, f. 6. 1884. Nerinea pauzxilla Hamum 1. c. p. 25, t. 2, f. 4. Thurmförmig. Gehäusewinkel 22—26°. Höhe 7 cm. 20 Umgänge. Windungen in der Mitte halb- kreisförmig eingesenkt. Rinne ebenso breit als die zu beiden Seiten der Naht liegende Wulst, welche durch — 17 — die meist vertiefte Naht in zwei Rippen geschieden wird, die mit 10—30 Knoten besetzt sind. Ausserdem sind an wohl erhaltenen Exemplaren noch drei gekörnelte Spiralstreifen in der Rinne zu beobachten. Umgangsraum nach aussen mit zwei, nach innen mit drei gleich breiten Lappen. Spindel mit einer Falte in der Mitte An der Ecke zwischen Spindel und Innenlippe entspringt eine zweite Falte, welche aber kurz vor der Mündung verschwindet. Eine dritte kaum merkliche Falte in der Mitte der Aussenlippe. Verwandtschaft: Die Art schliesst sich an N. Coguandiana A’Orp. aus dem Neocom an, welche aber nur eine Knotenreihe oberhalb der Naht aufweist. Vorkommen: N. gemmifera ist eine der verbreitetsten Nerineen in ganz Syrien: In Palästina wird sie von CONRAD citiert zwischen Nebi Samwil und EI-Djib, von LArTET vom Djebel Museikah bei Kurnub in Judäa; NöTLInG gibt sie aus den Kalken mit Pileolus Oliphanti am Karmel an. In Mittelsyrien kenne ich dieselbe von ‘Ain ‘Ainüb, von ‘Abeih, wo sie stets verkieselt und mit Quarzkrystallen erfüllt, daher durchscheinend, im Rudistenkalk zusammen mit Sphaerulites Souvagesi und Rostellaria Rustemi auftritt, sowie Steinkerne in zuckerkörnigem gypshaltigem Kalk von Palmyra. In Nordsyrien fand ich Steinkerne in po- rösem Rudisten-Nerineenkalk am Kloster Der Achmeri am Sabbatfluss westlich Kal‘fat el-Hösn. In Algerien findet sie sich in CoqQuAanps Provencien (Turon) mit Rudisten. Nerinea Mamillae Fraas, Taf. VIII, Fig. 5—6. Nerinea syriaca Cosr. App. t. 5, f. 38, non cet. Nerinea Mamillae Frass. Aus dem Orient I, p. 97, t. 1, £. 6. Diese Nerinee steht der vorigen ausserordentlich nahe, und kann fast als blosse Varietät aufgefasst werden. In Höhe und Breite des Gehäuses herrscht Uebereinstimmung. Die Zahl der Umgänge aber ist meist relativ geringer, da dieselben höher sind. Nur über der Naht scheint auf den ersten Umgängen eine Knotenreihe sich befunden zu haben. Umgänge vertieft, aber nicht regelmässig concav, sondern mit zwei unter abgestumpftem Winkel auf einander treffenden Theilen. Der untere Theil fällt von dem Wulst an der Naht ziemlich steil zur Axe, der obere, in der Regel breitere, steigt schief zur oberen Naht empor. Bei Steinkernen, welche der N. constriela RÖMER*) ähnlich ausschauen, erscheint das Gewinde vollständig treppenförmig mit einspringenden Winkeln von 100—120°. Letztere vertiefen sich noch in eine deutliche breite Rinne, welche die Aussenfalte hinterlassen. Dieselbe war stärker als bei der vorigen Art und lag unterhalb der Mitte der Höhe. Falte der Innenlippe in deren Mitte gelegen. Die einzige der Spindel ist hinuntergerückt unter die Mitte des Umgangsraums. Dieser wird so in drei innere Lappen getheilt, deren mittlerer bedeutend breiter als die anderen ist. Vorkommen: Ein Exemplar (Längsschnitt) im Nerineenmarmor östlich von Beirüt zwischen Schteidi und Brumäna von mir gefunden; zahlreiche Steinkerne bei Bscherreh in gelblichem Kalkmergel des „oberen Trigoniensandsteins“ (nach DiENER) (= Buchicerastufe) in Dırxers Sammlung; in Palästina nach FraAs Steinkerne am Mamillateich bei Jerusalem. Nerinea syriaca Üonr. Nerinea, syriaca Conkan: Off. Rep. p. 221, t. 12, f. 72 (non t. 11, f. 67 nec p. 233, App. t. 5, f. 33—38.) Diese vielleicht grösste der syrischen Nerineen dürfte im ausgewachsenen Zustande eine Länge von vielleicht 30 em. erreicht haben. Mir lagen Steinkerne aus der Sammlung des Consuls RosEx im Berliner Museum vor, vollkommen entsprechend der eitierten CoxrAp’schen Abbildung, an denen auch die inneren Theile der Umgänge zu erkennen waren. 2) Röuee: Verst. d. nordd. Oolithgeb. 1836 p. 143, t. 11, f. 30. 14 * Fast eylindrisch, bis 7 cm. breit. Die Aussenseite des Umgangsraums wie bei N. Mamillae winklig einspringend, am tiefsten aber genau in der Mitte, wo die beiden zur Axe gleich geneigten schiefen Flächen zusammenstossen. Hier in der Mitte läuft auf dem Umgangssteinkern eine breite Furche, hinterlassen von der kurzen wulstartigen Aussenfalte. Die Spindel ist etwas unterhalb der Mitte mit einer einfachen scharfen Falte versehen. Die Innenlippe trägt ebenfalls eine solche. Die drei nach innen vorspringenden Lappen des Umgangssteinkerns sind wohl abgerundet, im Längsschnitt halbkreisförmig. Verwandtschaft: Aeusserlich macht der Steinkern dieser Schnecke ganz den Eindruck von Nerinea Gosae A. RÖMER *) aus oberjurassischen Schichten, N. Espailliciana d’Ore.**) des französischen Turons und einer Nerinea sp. RÖMER ***) aus der Kreide von Texas und mag mit diesen auch auf das engste verwandt sein. Die eretaceische N. Espaillieiana ist nur schmaler als die syrische Form. Beim Vergleich mit N. gigantea des Neocom ist besonders die andere Beschaffenheit und tiefere Lage der Aussenfalte unter der Mitte des Umgangs bei letztgenannter hervorzuheben. Bemmerkung: Unter den verschiedenartigen von CoNRAD mit dem Namen N. syriaca belegten Schnecken habe ich für diese grösste Form den Namen beibehalten, indem für die übrigen ausser der folgenden Zwergart schon passende Namen existieren. Vorkommen: Bhamdün. Nerinea minima n. sp. Taf. VI, Fig. 1a und 2f. Nerinea syriaea (young) CoxkanD p. 221, t. 11, f. 67. ? Nerinea Bhamdunensis Coxr. p. 221, t. 22, f. 128. Kleinste der syrischen Nerineen, vermuthlich selbstständige Art und nicht Jugendzustand einer andern grösseren. Thurmförmig, schlank zugespitzt. 10 mm. lang, Basis 2!/» mm. breit. 9—12 Umgänge, gewölbt mit 5 zuweilen in Körner aufgelösten Spiralrippen, zwischen denen sich noch feinere Spirallinien einschieben. Aussenlippe mit einer Falte in der Mitte. Spindel mit zwei Falten, davon die obere gerade mit der Aussenfalte correspondiert. Innenlippe ohne Falten. Die Lappen sind. nach innen und aussen halbkreis- förmig abgerundet. Die Falten reichen nicht bis zur rundlich ovalen bis viereckigen Mundöffnung, so dass man ein einzelnes unversehrtes Exemplar eher für eine Turrdella (z. B. T. diffieilis VORB. und uchauxiana d’Orp. Pal. franc., terr. eret. t. 151, f. 19—23) halten würde. 3emerkung: Ob N. Bhamdunensis CoxRAD auch hierher gehört, vermag ich bei der mangelhaften Beschreibung nicht zu sagen. Vorkommen: Zu hunderten auf röthlichen Mergelplatten mit Zeda perdita, Cardita lacunar, Buchi- ceras syriacum etc. in Bhamdün. 2) Mit 4—6 Falten: Nerinea abeihensis sp. Taf. VIII, Fig. 7—8. Gehäusewinkel 13—15°. 6 em. lang. Gleicht äusserlich sehr der N. gemmifera, die aber in der Regel etwas spitzer ist. Wie bei jener längs der Naht zwei Körnerreihen, die auch zu einer Spiralrippe verschmelzen. Umgänge concav ausgehöhlt aber stets weniger tief als bei N. gemmüfera. Durchschnitt des Umgangsraums rhombisch. Spindel mit zwei kurzen zahnartigen Falten, die untere stärker. Innenlippe nahe der Spindel mit *) A. Römer: Verst. d. nordd. Oolithgeb. t. 11. f. 27. **) d’Orsieny: Pal. frang., terr. cret. II, t. 164, f. 2. **) F, Römer: Kreidebildungen von Texas, Bonn 1852, t. I], f. 8. — 109° — sehr niedriger kaum bemerkbarer Falte. Die der Aussenlippe in der Mitte gelegen springt von allen am weitesten in den Umgangsraum hinein. Vorkommen: Im Trigoniensandstein von ‘Abeih., Nerinea Schicki Fraas sp. Taf. VIII, Fig. 9—10. Nerinea syriaca Coxr. App. t. 5, f. 33, 35, 37 non cet. Nerinea Schickii Fraas. Aus dem Orient T, p. 98, t. 1, f. 11. Nerinea longissima Fraas. Orient II, p. 324, t. 5, f. 1 non idem, Orient I, t. 1, t. 10, nec Revss. Nerinea Schickii Fraas, ibidem. t. 6, f. 3. Schlank, sehr spitz, fast eylindrisch. Bei 100 mm. Länge 13 mm. Breite des letzten 2dsten Umgangs. Zahlreiche Umgänge. Oberfläche flach, nur Nähte vortretend, namentlich gegen die Spitze des Gehäuses. Hier, wo die Skulptur stets deutlicher ausgeprägt und besser erhalten ist, zeigt sich auf oder direkt unter der Naht ein schwach gekörnelter Spiralkiel und auf der Mitte des flach vertieften Umgangs bei guter Er- haltung eine zierliche Perlenreihe. (Vergl. Taf. VII, Fig. 9.) Anwachsstreifen sind in der Regel vorhanden. Spindel relativ dick, ein Drittel des Gehäusedurchmessers einnehmend. Umgänge daher doppelt so hoch als breit. Falten ähnlich wie bei der vorigen Art, nur ist die Falte an der Aussenlippe schwächer und befindet sich auf der unteren Hälfte, d. h. nahe der abgestumpften untern Ecke. Die Falte der Innenlippe ist hier die relativ längste und schärfste von den vier Falten. Verwandtschaft: In Bezug auf die Falten steht dieser Art unter europäischen Nerineen N. regularis d’ORBIGNY aus dem Cenoman des Dep. Charente Inferieur am nächsten. Vorkommen: In den ersten gelben Kalkmergelbänken über dem eigentlichen Trigoniensandstein oft Bänke zusammensetzend, so bei ‘Abeih und bei Etschmetsch im Fidarthal. Nerinea cf. Fleuriausa d’Ore. Taf. VII, Fig. 11—12. Nerinea Fleuriausa (A’Orp.) Fraas. Orient I. p. 241. Spitz, fast cylindrisch. Gehäusewinkel 10—15°. Im Maximum 20 mm. breit. Acusserlich der N. abeihensis sehr ähnlich, aber ohne Andeutung von Körnern. Umgänge schwach concav vertieft. Auf der Naht eine scharfe Spiralrippe. Umgänge viereckig rhombisch. Umgangsraum sehr zerschlitzt durch 4—6 Falten, fünflappig. Spindel mit zwei Falten. Die unterste reicht sehr tief in das Innere des Umgangs und scheidet einen langen schmalen Lappen an der Basis ab. Am Ende ist diese Falte noch verdickt und etwas gegabelt. Darüber liegen zwei abgerundete Lappen, durch die kurze am Ende verdickte zweite Spindelfalte getrennt. Von der Innen- lippe läuft in der Nähe der Spindelecke eine halbkreisförmig gekrümmte dreimal verdickte Falte gegen die Aussenecke. Eine ähnliche Gestalt hat oft die nach unten gebogene Falte der Aussenlippe. Ausser diesen regelmässig sichtbaren vier Falten erscheint oft noch auf der Innenlippe zwischen deren Hauptfalte und dem Aussenrand sowie vereinzelt auf dem unteren Theil der Aussenlippe je ein schwaches Zähnchen. Verwandtschaft: Diese Nerinee stimmt abgesehen von dem Fehlen der Tuberkeln an der Naht im Uebrigen so auffallend mit N. Fleuriausa d’Or»., Pal. franc., terr. eret. II, t. 160, f. 6 überein, dass ich sie fast als blosse Varietät ansehen möchte. N. Fleuriausa ist ein bezeichnendes Fossil der Schichten mit Caprina adversa im Dep. Charente Inferieur (Cenoman). Vorkommen: Aeusserst verbreitet in ganz Syrien. In Mittelsyrien habe ich sie aus bräunlich gelben Kalkschichten des unteren Rudistenhorizonts (Buchicerasstufe) von Schumlän und aus dem Marmor von Betmeri. DIENER sammelte sie in den Buchicerasmergeln von Afka und Bscherreh. In Nordsyrien fand ich sie im weissen Rudisten sandstein nördlich von Bäniäs und erhielt sie von Herrn Professor LıivoxIan aus der nördlichen Umgegend von ‘Aintab. — 10° — Nerinea abundans Fraas. Nerinea abbreriota Fraas I, p. 241 non Coxran! Nerinea abundans Fraas II, p. 357. Kegelförmig, abgestumpft. Gehäusewinkel 15°, oben stumpfer werdend. Basis abgeplattet. Ober- fläche flach, glatt. FraAs gibt nur schief auf die Naht gestellte Anwachsstreifen an. Das mir vorliegende als N. abbreviata CoNR. bezeichnete Exemplar der FraAs’schen Sammlung vom Nahr el-Kelb ist 35 mm. hoch, 15 mm. an der Basis breit. Spindel mit zwei kurzen gleich grossen Falten. Eine schwache Falte auf der Innen- und eine auf der Aussenlippe. Verwandtschaft: Mit der sogenannten Nerinea abbreviata ConRAD App. 5, 36, einer typischen Aetaeo- nelle, hat diese echte Nerinee nichts zu thun. Dieser von Fraas gemachte Vergleich muss auf einer Ver- wechslung beruhen. Nahe verwandt ist sie der N. zchauriana d’Ore. t. 164, f. 1 aus der mittleren chlori- tischen Kreide von Uchaux, die aber oben regelmässig zugespitzt und an dem Basisrand stumpfkantiger ist. Vorkommen: Nach FrAAsS in den obersten Kreidekalken, an die sich direkt die Nummuliten- schichten anschliessen, in Menge am Nahr el-Kelb, beim Cähn Djamhür, am Bardüniquell am Fuss des hohen Sannin und hinter Baalbek. b. Cryptoplocus subg. Cryptoplocus? libanensis Hanmuin 1. e. p. 26, t. 2, f. 8. Aus sandigen Mergeln des Libanon. Cerithium g., die artenreichste Gattung der syrischen Kreide (16 Arten). Cerithium? glabrum n. sp. Cerithium provineiale nudum Fraas Il. p. 69, t. 6, f. 13. Nur ein Exemplar liegt vor. Kegelförmig oben zugespitzt (Spitze abgebrochen). Länge des Bruch- stücks 51 mm., ergänzt etwa 61 mm. Breite an der Basis 24 mm. Mindestens 12 Umgänge waren vor- handen. Oberfläche flach und ganz glatt. Nur sehr schwache und undeutliche Spiralstreifen, die sich leicht verwischen. Letzte vorhandene Windung nicht erweitert. Basis des letzten Umgangs glatt. Die Mündung erscheint auf der Abbildung bei FrAASs einfach halbkreisförmig, vorn verkürzt, die Spindel nicht verlängert. Wie weit das ÖOriginalexemplar hier abgebrochen ist und wie die Mündung wirklich beschaffen war, bleibt zweifelhaft. Verwandtschaft: Diese Form ist nicht allein länger, sondern auch spitzer als die folgende und hat mehr Windungen, kann also nicht als abgeriebenes Exemplar zu (. orientale gezogen werden. Vorkommen: Im oberen Trigoniensandstein von ‘Abeih. Cerithium orientale Conr. sp. 1852. Nerinea orientalis Coxe. App. p. 233, t. 5, f. 32. 1878. Oerithium provineiale plicatum Fraas U, p. 69, t. 6, f. 12. 1886. Cerithium orientale NÖTLING, a. a. 0. p. 873, t. 27, £. 6-7. 1887. Cerithium orientale Dirser. Ein Beitr. z. Kenntn. d. syr. Kreideb, Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. XXXIX. p. 321. Vorkommen: ‘Abeih, Gastropodenzone im Trigoniensandstein. Cerithium magnicostatum Conr. sp. 1852. Turritella magnieostata Cosr. p. 221, t. 10, f. 63, 64. 1878. Cerithium Cornouelianum (d’Ors.) Fraas II, p. 69. 1884. Alaria monodactyla Hınuın, p. 28, t. 2, f. 6 5) 1886. Cerithium magnicostatum Nörı. p. 872, t. 27, f. 5 und Diener, a. a. 0. p. 321. Vorkommen: Im oberen Trigoniensandstein von ‘Abeih, ‘Ain ‘Ainüb, Bhamdün, Djezzin und Afka. Cerithium libanoticum Fraas. Cerithium provinciale armatum Frars 1. p. 325, 5. t. 8, £. 10. Oerithium libanotieum FraAss (Etiquette in der Stuttgarter Sammlung.) Ein Exemplar. Spiralwinkel 22°. Höhe ergänzt mindestens 70 mm. Jeder Umgang mit einer Reihe von etwa 10 starken knotigen Dornen versehen. Dies ist die längste der syrischen Cerithienarten. Vorkommen: ‘Abeih, Trigoniensandstein. Cerithium acutecostatum n. sp. Taf. IX, Fig. 1. Cerithium provinciale (d’Ore.) Fraas p. 325, Nr. 1, Thurmförmig, bis 35 mm. hoch. Breite an der Mündung 15 mm. Gewindewinkel 25—26°. Zehn Windungen gewölbt; jede mit 6—8 bogigen Querwülsten, die bald abwechseln, bald sich zu senkrecht stehenden Reihen ordnen. Die Wülste sind sehr schmal und scharf und lassen einen bedeutenden flacheren Zwischenraum zwischen sich. 4—5 scharfe ungekörnelte Spiralrippen laufen über die Windungen und er- heben sich auf den Querwülsten zu spitzen dornigen Knoten. In den concaven Rinnen zwischen den Spiral- rippen erkennt man 2 bis 4 feine Linien. Auf der letzten Windung erscheinen an der Basis noch 2 stärkere und etwa 4 schwächere Kiele. Letzte Windung stark erweitert. Mündung abgerundet quadratisch. Verwandtschaft: Diese Art gehört in die nächste Nähe von dem französischen (. provinciale d’ORR., welches auch dieselbe Grösse erreicht. Aber bei diesen treten weder die Querwülste noch die Spiralrippen so scharf hervor, sind vielmehr breiter, so dass z. B. die Querwülste einander fast berühren ohne grosse Zwischenräume. Die Gosauform (. provinciale ZEK. zeichnet sich zudem durch zierlich gekörnte Si bänder aus. Von (. Prosperianum WORB. ist Ü. aculecostatwm auch noch durch die Beschaffenheit der Mündung verschieden. Vorkommen: In den unteren Mergeln der Buchicerasstufe von ‘Abeih zusammen mit Nerinea Schicki. Cerithium Fraasi n. sp. Taf. IX, Fig. 2. Cerithüumn provinciale pustulosum Fraas 11. p. 325, 4, t. 8, f. 11. Kegelförmig. Gewindewinkel 32°. Es liegt nur ein 34 mm. langes, 20 mm. breites Exemplar vor, dessen Spitze abgebrochen ist; ergänzt besass es c. 40 mm. Höhe. (Die Abbildung bei FrAAs gibt die Mass- verhältnisse nicht richtig.) Es sind 5 Umgänge erhalten, denen noch 3 an der Spitze zuzufügen wären. Sie sind flach, geziert mit 15—21 Querreihen von jedesmal drei dicken rundlichen Knoten, welche an der Kreuzung der Längsreifen mit 3 Spiralreifen entstehen. Erstere stehen senkrecht auf den Nähten oder sind schwach nach rückwärts gebogen. Am Rande der letzten Windung, die übrigens nicht wie (. orientale er- weitert ist, zeigen sich 3 Spiralkiele. Die Basis ist abgeplattet und glatt. Mündung viereckig. Verwandtschaft: Diese Art würde man mit FraAs wohl zu C. pustulosum Sow. bei d’ORBIGNY *) stellen können, wenn statt drei Knotenreihen sich deren vier fänden. Uebrigens hat die genannte französische Form eine stark vertiefte Naht resp. flach gewölbte Umgänge, welche schneller aufsteigen. Vorkommen: Im oberen Trigoniensandstein von ‘Abeih. *) Paleont. frang., terr. eret. II. t. 233, f. 4. a, Cerithium excavatum Broxex. var. syriacum. Taf. IX, Fig. 3-4. 1822 Cerithium excavatum Broxsstärt: Environs de Paris, t. 9, f. 10. 1842 Cerithium excavatum d’Orsıcnv: Pal. frang., terr. eret., p. 371, t. 230, f. 12. 1878 Cerithium excavatum Fraas II, p. 325. Kegelförmig. Gewindewinkel 14—22’. Höhe 28 mm., Basisbreite 11 mm., 15—17 Umgänge, concav ausgehöhlt; längst der Naht eine glatte Spiralrippe. Letzter Umgang am Basisrand scharf gekielt. Basis abgeplattet. Mündung quadratisch, zuweilen breiter als hoch. Verwandtschaft: Diese Schnecken stimmen in ihrer Beschaffenheit sehr wohl mit ©. excavatum aus dem französischen Gault überein. Die geringfügigen Abweichungen können höchstens als Variationen be- trachtet werden. Das echte ©. ercavatum hat einen weniger scharfen Kiel an der letzten Windung, etwas gewölbtere Basis und eine Spur höhere, daher weniger ‚gedrängte Windungen. Uebrigens fand ich auch Individuen in ‘Abeih, die in letzterer Hinsicht genau der Abbildung d’ORBIGNYS entsprechen. Vorkommen: In der Gastropodenzone, Trigoniensandstein von ‘Abeih. — Sonst ist (€. ercavatum charakteristisch für den Gault von Perte du Rhone. Cerithium Nötlingi n. sp. Cerithtum Matheroni (d’Orz.) Fraas II, p. 326. Cerithium sociale (Zexeur) Nöruixs*), Entwurf einer Gliederung der Kreidef. in Syrien und Palästina. Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. 1886 p. 874, t. 27, f. 8. Thurmförmig. Gehäusewinkel 30%. (Bei C. sociale ZEKX. beträgt er nach StoLıczkA **) 12— 20°). Grösste Höhe 30 mm. 10—11 Umgänge mit vertikalen Seitenflächen, treppenförmig gegen einander abge- setzt. Deutlich markierte knotige Rippen setzen quer über die Windungen. Gegen die obere Naht schwellen sie in der Regel an und endigen hier in ihrem stärksten zur Naht steil abfallenden Knoten, daher das Gehäuse im Profil gesehen treppenartig erscheint. An Zahl nehmen die Querrippen der Umgänge von der Spitze zur Basis fortwährend zu, so dass z. B. das Original zu ©. sociale NötL. oben bei der ersten sichtbaren Windung 7, an der Basis, 6 Windungen darunter, 23 Längsrippen zählt. Ausnahmslos viel schwächer als diese Querrippen sind drei Hauptspiralstreifen markiert, welche zur Bildung von drei Knoten auf ihrer Kreuzung mit den Querrippen Anlass geben. Grewöhnlich erscheint unten noch eine vierte schwächere Spiralreihe von Knoten gerade über der Naht. Diese tritt deutlich an der Basis der letzten Windunge heraus, unter ihr noch ein gekörnelter Kiel und 1—2 schwächere f>} ’ {>} Spirallivien. Die Zwischenräume zwischen den scharfen Querrippen sind etwa doppelt so breit als diese selbst. Nahe der Spitze, wo die Spiralstreifen enger zusammenrücken, die Querrippen aber nicht, sind jene Zwischen- räume grösser als die zwischen den Spiralreifen; an dem letzten Umgang hingegen in der Regel etwas kleiner. (Vergl. NöruLing, a. a. O. Taf. 27, Fig. Sb). Zwischen den Hauptspiralstreifen sieht man nun auf allen besseren Exemplaren noch zahlreiche feine Spirallinien, ähnlich wie bei Cerithium reticosum Sow. (= pustu- losum Sow. non d’ORB.) Verwandtschaft: Aus dieser Beschreibung geht der Unterschied gegenüber C. sociale ZEK. deutlich hervor. Es ist besonders der grössere Gehäusewinkel, das stufenförmige Ansteigen des Gewindes, das Vor- wiegen der Querrippen, die geringe Anzahl derselben an der Spitze und relativ schnelle Zunahme derselben, *, In der eitierten Arbeit NöruLınes muss es auf p. 874 und der Erklärung zu Taf. 27 Cerithium sociale statt provinerale, wie iırthümlich dort steht, lauten, da sowohl die Citation von Zexeuı, p. 95, t. 17, f. 4 und die Beschreibung nur auf CO. sociale verweisen können, als auch die betreffenden Originale in der Berliner Sammlung vom Autor als ©. sociale etiquettiert sind. **) StoLiozka: Eine Revision der Gastropoden der Gesauschichten in den Östalpen. Sitzungsber. Wiener Akademie LII. 1 1886, p. 198, ferner das Vorhandensein von feinen Spiralstreifen auf der ganzen Windung, welche hier in Betracht kommen. ©. provineiale d’ORB., wie unsere Art nur irrthümlich von NÖTLING und später von FRECH *) genannt worden ist, differiert sehr auffallend durch geringere Zahl von Querwülsten (6 bis höchstens 10) und die stärkeren deutlich fein gekörnelten Spiralreifen. Viel näher als C. sociale und subgradatum ZEK., die STOLICZKA unter ersterem Namen vereinigte, scheint dem (©. Nötlingi übrigens (©. pustolosum ZEKELI”*) (non d’ORB.) zu stehen, welches wenigstens grösseren Gehäusewinkel und Höhe erreicht. Aber auch hier wie bei den 8 damit verwandten ZERELIschen Cerithien, die STOLICZKA zusammen als (©. relicosum aufführt, kommen Querrippen gegenüber den vier Hauptspiral- streifen nicht so zur Geltung als bei ©. Nötling!. ©. foveolatum Mürz. sp. ”**) aus dem Grünsand von Aachen zeichnet sich vor allen anderen durch eine grössere Anzahl (16—17) flacher Windungen ımit 3 Knötchenreihen aus. Cerithium aequisulcatum n. sp. Taf. IX, Fig. 5—6. Das thurmförmige, gleichmässig gewundene Gehäuse besteht aus etwa 9—10 Windungen, deren oberste leider bei allen vorhandenen Exemplaren abgebrochen sind. Höhe ergänzt e. 22 mm. Breite an der Mün- dung 8 mm. Winkel an der Spitze 16—23". Umgänge wenig gewölbt. Letzter Umgang kaum erweitert (im Gegensatz zur vorigen Art). Naht vertieft von einem glatten, wellenförmigen Reifchen bedeckt. Die Umgänge sind mit gradlinigen Querrippen versehen, die senkrecht auf der Naht stehen, zu- weilen sich zu längeren Radiallinien unter einander gruppieren und nach vorn an Zahl sieh mehren. bis zu 16 auf dem letzten Umgang. Zwischen sich lassen diese Rippen eine Furche, deren Breite beträchtlicher ist als die der Rippen und sich auf den einzelnen Umgängen von der Spitze bis zum letzten Umgang gleich bleibt. Die Querrippen werden gekreuzt von 4 scharfen Spiralreifen, welche wellenförmig über die Wülste laufend sich hier zu rhombischen bis länglichen Knoten verdicken. Die senkrecht übereinander stehenden Knoten verschmelzen fast mit einander, die in Spiralreihen folgenden niemals. Die zwischen 4 Knoten liegenden Vertiefungen sind an Umfang mindestens doppelt so gross als die Knoten. In diesen Vertiefungen zeigen sich 3—8 feinere Spirallinien, welche zwischen die groben eingeschaltet sind. Verwandtschaft: Diese neue Art verhält sich ebenso zu der Gosauart C. Münsteri, wie die vorige zu C©. sociale. Ich konnte sie mit circa hundert von mir am Dreistettener Waldweg in der Neuen Welt südlich Wien gesammelten Individuen verschiedener Varietäten, sowie solchen der Wiener Universitätsamm- lung vergleichen, fand aber keine wirklich entsprechende Form darunter. Ü'. Münster! der Gosauschichten ist etwas kleiner (höchstens 20 mm.) und schlanker und wird oben meist stumpfer. Auf der Oberfläche fallen beim ersten Blick weniger die beiderlei Rippen, als die einzelnen dicht gedrängt stehenden Körner ins Auge, ‘die sich hauptsächlich nach Spiralreihen gruppieren und in dieser Richtung auch mit einander ver- schmelzen können. Die sehr oft bogenförmigen Querreihen treten bei einzelnen Individuen nur an den oberen Windungen mehr als die Spiralreihen hervor, ragen niemals aber so hoch wulstartig über die Umgebung hinaus als wie bei ©. aeqwisuleatum und die 4 Körner berühren sich auf denselbenznicht. Die Querreihen stehen ansserdem im Ganzen relativ dichter, und besonders sind sie gegen die Spitze hin ausnahmslos viel gedrängter und feiner als gegen die Mündung. Die Körner sind vorherrschend nmıehr rechteckig. Die Felder zwischen 4 Körnern sind nur ebenso gross als diese. Feinere Spirallinien zwischen den Körnerreihen sind höchstens 4 vorhanden. Unter den mannigfachen Varietäten von (€. Münster! aus den Gosauschichten würde die von REuss f) unterschiedene typische breite Form mit deutlicher Nahtbinde und wenigen grossen Körnern unserer Art *) Freem: Die Versteinerungen der untersenonen Thonlager zwischen Suderode und Quedlinburg. Berlin 1887, p. 192. **) ZekeLi: Gastropoden der Gosaugebilde, t: 19, £. 5. *=*) Jos. MürLkr: Monogr. Aach. Kreidef. II, p. 48, t. 6, f. 3. f) Reuss: Krit. Bem. über die von H. Zexerı beschr. Gastropoden der Gosaugeb. in den Östalpen. (Sitzungsber. Wiener Akad. Wissensch. XI. 1854 p. 920. Blanckenhorn, Zur Geologie Syriens, 15 ' z — 114 — wohl am nächsten kommen, noch mehr aber eine norddeutsche Cerithie des untersenonen Thons zwischen Quedlinburg und Suderode, welche Freen *) als €. Münster aufgeführt hat. Diese erinnert in Bezug auf ihre Höhe (2!/2 cm.), Dicke (Winkel 26—27°) und das Hervortreten der Querrippen fast ebenso sehr an (. aeqwisulcatum, als sie von den Gosauformen abweicht. Aber auch von dieser grössten Varietät unterscheidet sich unsere Art durch ihre Hauptmerkmale, die Schärfe und Höhe der Wülste und deren weite und vor allem sich oben und unten gleichbleibende Entfernung. Vorkommen: Gastropodenzone im Trigoniensandstein von ‘Abeih. Cerithium? cf. formosum Zex. Taf. VI, Fig. 2e. Spiralwinkel durchschnittlich 25°. Die ersten Umgänge nehmen mit grösserem Winkel zu als die unteren. 7 mm. hoch, unten 2/3 mm. breit. 7—8 Windungen, ziemlich gewölbt, jede geziert mit etwa 9 bogigen Querwülsten, welche zu geraden Längsreihen sich unter eimander verbinden. 4 bis D grössere, da- zwischen je ein sehr feiner Spiralreifen laufen über die Windung. Mündung rundlich. Verwandtschaft: Als Unterschiede gegen Ü. formosum der Gosauschichten sind hervorzuheben, dass die Umgänge stärker gewölbt und die Querwülste von der Spitze bis zur Mündung gleichmässig entwickelt sind und nicht schief zur Naht stehen. Vorkommen: Auf rothen Mergelplatten in Bhamdün zusammen mit Nerinea minima, Fusus bham- dunensis, Leda perdita etc. Cerithium sp. cf. peregrinorsum d’Or». 4 mm. lang. Gehäusewinkel 20—30%. 7 Windungen. Umgänge rundlich gewölbt, geziert mit einem scharfen Netzwerk von 10—20 Querrippen auf jedem Umgang, die gegen die Spitze hin gedrängter und sogar zahlreicher stehen, und 4 Spiralrippchen. Verwandtschaft: Hiermit dürfte vielleicht die Scalaria Goryi LARTET (Expl. geol. de la Mer Morte p: 128, t. 10, f. 20 a, b) aus Palästina identisch sein. Unter bekannten Cerithienarten scheint (©. peregrinorsum d’OrB. (Pal. franc., terr. eret. II. t. 231, f. 3—4 aus dem Sandstein von Uchaux am nächsten zu stehen. Vorkommen: Im rauhen porösen Nerineenkalk der Grotte des Nebir el-Fuar (Sabbatieus fluvius) westlich Kal‘at el-Hösn als Abdrücke. Cerithium cf. sexangulum Zex. Bruchstück eines Abdrucks D mm. lang. Pyramidenförmig, sechskantig. Umgänge flach. 6 radiale Längsrippen. 5—6 Spiralreifen auf jedem Umgang. Verwandtschaft: Diese kleine Cerithie stammt aus der Verwandtschaft von C©. Hoeninghaust KEFERST. und sexangulum ZEK., zwei der häufigsten Fossilien der Gosauablagerungen. Vorkommen: Im turonen Nerineenkalk bei Kal “at el-Hösn im Nusairiergebirge. Cerithium Münsteri KErFErsT., var. Syriaca. 1829 Cerithium Münsteri Kersr., Deutschland VIII, p. 99. 1842 Cerithium Münsteri Gouor., Petr. Germ. III. p. 36, t. 174, f. 14. 1852 Cerithium frequens, solidum, (2) interjeetum, Münsteri, breve et rotundatum Zexzıı: Gastropoden der Gosauge- bildestm20 else 21ER 12,300: 1853 Cerithium Münsteri Reuss: Kritische Bemerk. etc. p. 919—1866. Sroriczka: Revision der Gastropoden. — 1887. Frech: Untersenon. Thonlager von Suderode p. 192, t. 16, f. 16—17. *) Frech, Die Versteinerungen der untersenonen Thonlager zwischen Suderode und Quedlinburg (Zeitschr. der Deutsch, geol. Gesellsch. 1887, p. 192, t. 16, f. 16—17. — 30 — 10 mm. hoch. Umgänge flach gewölbt, durch tiefe Nähte gesondert. Jeder Umgang mit 4 Spiral- reifen, die nur selten im untern Theil des Umgangs nahezu glatt erscheinen, vielmehr gewöhnlich in recht- eckige bis rundliche Körner aufgelöst sind. Die Körner ordnen sich bald in senkrechten, bald in gebogenen Querreihen über einander, oder es fehlt jegliche Anordnung in radialer Richtung. Auf der vertieften Naht tritt eine fünfte Körnerreihe auf, anstatt deren zuweilen auch zwei feinere Körnerreihen erscheinen. Zwischen den 4 Hauptspiralreifen sieht man noch je eine feinere. Niedrige Querwülste erscheinen unregelmässig in grösseren Abständen auf den Windungen, etwa wie bei (. furcalum. Letzteres ist der einzige bemerkens- werthe Unterschied der syrischen Form von ©. Münsteri der Gosauschichten. Ich stehe daher auch nicht an, die vorliegenden Exemplare bloss als Varietät von (. Münster’ aufzufassen. Vorkommen: Häufig als Abdrücke im cavernösen Turonsandstein oder Kieselbreccie von Tartüıs. Cerithium hispidum Zex. var. 1852 C©. hispidum ZexeLı: Gastrop. der Gosaugeb. Abhandl. der k. k. geol. Reichsanst. Wien. I, t. 24, f. 2, 1865 C. hispidum- Stouiczka: Eine Revision der Gastropoden der Gosausch., p. 213. Ein verkieseltes Exemplar, hat dieselbe Grösse (5—6 cm.), Breite an der Basis (2 cm.), den Ge- häusewinkel (25°) und ähnliche Skulptur wie die Abbildung ZERELIS t. 24, f. 2. Eine Spiralreihe von 20 stärkeren Knoten läuft unter der Naht, eine von 30 schwächeren Körnern in der unteren Hälfte der Windung. Verwandtschaft: Ein Unterschied von C. hispidum Zex., beruht darin, dass die Körner an Zahl nur das Anderthalbfache der oberen Knoten erreichen, bei €. hispidm das Doppelte, indem hier nur 12—13 Knoten und unten 24—27 Körner auf einen Umgang fallen. Vorkommen: Im Libanonkalkstein des Taumät Niha. (Collection DIENER.) — ©. hispidum ist sonst nur aus Gosauschichten vom Tiefengraben bei Gosau bekannt. Cerithium gracilens Han. Cerithrum graeilens Hauuis, 1. ©. p. 36. Gehäusewinkel 14—16°. 3 Kootenreihen, davon eine schwache in der Mitte und zwei stärkere an der unteren und oberen Naht. Vorkommen: Verkieselt im Rudistenkalk von ‘Abeih. Cerithium (subg. Triforis?) aciforme n. sp. Taf. IX, Fig. 7. Thurmförmig nadelförmig, äusserst schlank. Gehäusewinkel 6°. Länge 15 mm., grösste Breite 2 mm. 15 gewölbte Windungen. Naht stark vertieft. Umgänge mit 3 Spiralreifen und je 8—12 Querrippchen, welche ein Netz mit Knoten an den Kreuzungen bilden. Mündung scheint rundlich gewesen zu sein. Verwandtschaft: Die Art schliesst sich direkt an Triphoris Voguei LARTET: La Mer Morte p. 118, t. 12, f. 23—24, Abdrücken aus dem gastropodenreichen Kalk von Tell Mill bei Kurnub in Judäa, an, bei ‚denen indess die beiden unteren Körnerreihen von der dritten oberen durch eine tiefe Furche gesondert werden. — Als nahe verwandt ist auch (. Audolphi GEIN.*) zu nennen. Vorkommen: Abdruck im Nerineenkalk bei Kal ‘at el-Hösn. Aporrhais pleurotomoides n. sp. Taf. IX, Fig. S—10. Rostellaria Requieniana (d’Orp.) Fraas Il, p. 324. Spindelförmig gethürmt, 19 mm. hoch. 9 gewölbte Umgänge mit 6—7 starken bogigen Querwäülsten (auf den beiden letzten Windungen 7—8), die sich möglichst zu Längsreihen entsprechen. 7—9 erhabene *) Guinırz: Elbthalgebirge I. Der untere Quader, p. 273 t. 60, f. 25. 1) = — Spirallinien laufen über die [oberen] Umgänge. In ihren Zwischenräumen lassen sich mit der Lupe noch eine Anzahl feinerer Linien unterscheiden. Letzter Umgang oben gekielt, gegen die Mündung mit deutlichen Anwachsstreifen. Mündung meist schlecht erhalten), halb so hoch als die Höhe des Gehäuses vorn in einen Canal verlängert, flügelförmig ausgebreitet. i Vorkommen: Schalen im Trigoniensandstein von ‘Abeih. Aporrhais? sp. Taf. IX, Fig. 11. Chenopus turriculoides CosraD (ex parte) p. 220, t. 10, f. 62 (links unten). Rostellaria inornata (d’Ore.) Fraas, II, p. 325. sanz glatte Steinkerne, im allgemeinen von derselben Form wie die vorige Art, aber etwas länger bis 30 mm., Gewinde hervorragend. Umgänge stufenförmig aufsteigend. Mündung nach hinten erweitert. Vorkommen: Häufige Steinkerne in der Buchicerasstufe von Bhamdün und Ruweissät, ebenso bei Mär Säba in Palästina. Aporrhais? Rustemi FrAas sp. Rostellaria Rustemi Fraas 1, p. 323, t. S, f. 4. Vorkommen: Verkieselt im Rudistenkalk von ‘Abeih. Alaria? sp. Taf. VI, Fig. 1b. Unvollkommenes Exemplar. 5 Umgänge, obere gerundet mit 10—12 schiefen gebogenen Querrippen. Letzter Umgang in der Mitte scharf gekielt, darunter noch zwei schwächere Kiele.e Vorderer Kanal und Flügel leider nicht erhalten. Das Bruchstück ist 8 mm. gross. Vorkommen: Bhamdün auf rothen Mergelplatten vereinzelt neben Leda perdita, Nerinea minima, Fusus bhamdunensis, Buchiceras syriacum. Pterocera div. sp. Vertreter dieser Gattung sind, oft in riesiger Grösse (30 em.), nicht selten in der an Steinkernen reichen Mergelstufe des Buchiceras syriacum. luweider kommen sie meistens nur in sehr schlechter Erhaltung vor, welche eine genauere Bestimmung kaum zulässt. Zu dieser Gruppe von Steinkernen gehören: Chenopus sp. CoxkAp in Lynch, Official Report ete. Appendix t. 7, f. 51, 52, von ‘Abeih. Pterocera cf. Beaumontiana d’Ore. nach FrAAs Il p. 334 von der ‘Aualiquelle hinter Djezzin. Pterocera incerta d.Ore.? nach FrAASs, ibidem. Pterocera supracretacea d’Orz. nach FrAAs; beide letztere Arten sind vom Fusse des Nebi Säfe. Schliesslich Pterocera (Harpagodes) sp. Haumuin 1. c. p. 29, t. 2, f. 7. Steinkerne mit z. Th. er- haltener Schale von Bhamdüin und Harf Räm el-Kabsch (Antilibanon). Pterodonta ovata d’Ore. ]. ce. t. 218, f. 3. Pterodonta ovata Fraas 11, p. 334. Vorkommen: Steinkerne in den Buchicerasschichten vom Nebi Säfe, Hasbeia und vielen anderen Orten, im Libanonkalkstein vom Taumät Niha, Harf Räm el-Kabsch. In Frankreich in der chloritischen Kreide von Marseille. — 117 — Fusus bhamdunensis n. sp. Taf. VI, Fig. 1e und 2g. Chenopüs turriculoides Coxran t. 10, f. 62 (ex parte, nur die höhere Figur rechts.) Spindelförmig, 21 mm. hoch. 6—7 rundlich gewölbte Windungen. Mündung etwas höher als das Gewinde (bis 11 mm. hoch), länglich, vorn in einen Kanal verlängert. Spindel faltenlos. Etwa 12 Quer- tippen laufen bogig über die Umgänge. Ausserdem sind feine Spirallinien, etwa 7 auf den oberen Um- gängen vorhanden. Vorkommen: In grosser Menge auf rothen Kalkmergelplatten zusammen mit vielen Gastropoden. (Alaria sp., Nerinea minima ete.), Buchiceras syriacum, Leda perdita ete. in Bhamdün. Melo pervetus ConR. sp. 1852. Strombus pervetus Coxran, p. 221, t. 12, f. 73. 1884. Melo pervetus Hanı. p. 35, t. 3, f. 6. Vorkommen: Steinkerne in gelblichen Mergeln (Buchicerastufe) im Distrikt Aklim esch-Schüf bei EI- Djedeideh und Muchtärah. Cancellaria ? petrosa Conr. App. p. 234, t. 5, f. 43. Schlecht erhaltene Steinkerne mit treppenförmig aufsteigendem Gewinde und Querrippen. Vorkommen: Hasbeia, Buchicerastufe. Actaeonina olivae Fraas sp. Taf. IX. Fig. 12ab. 1878. Natica olivae Fraas: Aus dem Orient II, p. 322. 1884, Aetaeonina vafra Hımuıy: Syrian Moll. foss. p. 30, t. III, f. 1. Vorkommen: Unterer Trigoniensandstein von ‘Abeih. Actaeonina oviformis n. sp. Taf. IX, Fig. 13. ? Nerinea sp. Coxrad. App. nv. 233, t. 4, f. 30—31. Eiförmig. 70 mm. hoch, 28 mm. breit. 6 Umgänge; letzter an Höhe zwei Drittel des Gehäuses er- reichend. Mündung langgezogen. Aussenlippe in der Mitte etwas verdickt. Vorkommen: Nerineen-Marmor westlich unterhalb Brumäna. Nach Conkap bei „Hadith.“ Colostracon sinuatum Hat. p. 33, t. 3, f£ 3. Vorkommen: ‘Abeih. Im Trigoniensandstein. Colostracon Lewisi FraAs sp. 1878. Globiconcha Lewisiüt Fraas. Orient II, p. 65, t. 6, f. 5. 1884. Colostracon Lewisi Hamum. p. 32, 1. 3, f. 4. 21884. . Colostracon eurtum Hamum. p. 34. t. 3, f. 4. Die letzgenannte von HAmLIN unterschiedene Art (. curtum scheint mir nur ein mehr ausge- wachsenes Individiuum von Ü. Lewist. Vorkommen: Gastropodenzone im Trigoniensandstein von ‘Abeih. Actaeonella Absalonis FraAs. Taf. IX, Fig. 14. Verinea abbreviata Conrınd. App. p. 233, t. 5, f. Phasianella Absalonis Fraas 1, p. 240, t. 4, £. 3. Actaeonella Absalonis Fraas II, p. 221, t. 6, f. 9. 36. non(!) Fraas I, p. 241; II. p. 348, 357. — 18 — s Cylindrisch, eiförmig. Spindel mit drei Falten. Coxrap gibt die Spindel als vierfach gefaltet an, allein seine Abbildung lässt nur drei Falten erkennen. Fraas sah auf seiner A. Absalonis im Gegentheil blos zwei Falten. Die unterste scheint mit der Spindel abgebrochen zu sein. Sonst ist kein Unterschied in Form und Grösse zwischen den beiden verschieden benannten Aetaeo nellen. In Betreff der Bezeichnung habe ich mich an FraAAs angeschlossen, da der ältere ConrAp’sche Speciesname zu Verwechslung Anlass geben könnte mit A. abbreviata Prrır. aus dem Turon von Sieben- bürgen, die heute allerdings unter dem Namen Itieria (subg. von Nerinea) abbreviata Pr. sp. auf- geführt wird. Vorkommen: Im Trigoniensandstein und der Buchicerasstufe von “Abeih und “Ain “Ainüb und im unteren Nerineenmarmor von Betm£ri. Actaeonella parva n. sp. Kleine Steinkerne, nur 10 mm. hoch, 4 mm. breit, umgekehrt eiförmig, nach unten zugespitzt. Die Mündung erreicht ?/3 der (Gehäusehöhe. Umgänge oben am breitesten, senken sich in der Mitte deutlich in breiter Rinne ein, da wo sich die folgende Naht auflegt. Spindel mit 3 Falten. Vorkommen: In porösem Rudisten-Nerineen-Kalkstein westlich von Kal‘at el-Hösn. Actaeonella prisca Dest. Desmayes: Exploration scientifique de la Morce t. 26, f. 13. Eiförmig, meist bauchiger als A. Absalonis. 45—50 mm. hoch, 21 mm. diek. Letzter Umgang °/s der Gehäusehöhe einnehmend. Spindel mit drei Falten. Vorkommen: Schawar am Amanusgebirge bei Antiochia (nach der Sammlung des H. Dr. v. LuscHhan im Berliner Mus. f. Naturkunde). — Nach DesuAveEs im Rudistenkalk des Peloponnes. Volvulina laevis Sow. sp. Actaeonella syriaca CosxraD. p. 233. Appendix t. 5, f. 40, non Fraas I, p. 239, t. 4, f. 2, Eiförmig spindelförmig, nach oben verschmälert. Gewinde eingesunken und vom letzten Umgang ganz umschlossen. 3 Falten an der Spindel. Die Abbildung bei ConRAD stimmt ziemlich überein mit Volrulina laenis, einer durch alle Gosauab- lagerungen Europas verbreiteten Schnecke, mit der von SrtoLiczkA auch Aetaeonella caucasica ZEK., welche bis in den Kaukasus bekannt ist, vereinigt worden ist. Vorkommen: Am Sabbatfluss im Libanon (?— Sabbatieus fhıwrius des Josepnus bei Kal‘at el-Hösn), C. Pteropoda. Balantium flabelliforme n. sp. Taf. IX, Fig. 15 a, b. Gehäuse abgeplattet, aus zwei gleichen fächerförmigen. oder Pecten-artigen Hälften bestehend, die an den Rändern verwachsen sind ; gleichschenklig dreieckig; hinterer Winkel 75°. Beide Hinterränder ein wenig gebogen verlaufend. Vorderseite halbkreisförmig abgerundet. Höhe 12 mm. Breite 10 mm. Drei flache Rippen gehen radial von ‘dem spitzen Winkel aus, die seitlichen an den Hinterseiten sind von schmalen Flügeln begrenzt. Zwischen diese drei schieben sich schon nahe der Spitze noch zwei Rippen ein. In den Zwischenräumen zeigen sich zarte concentrische Anwachsstreifen. Verwandtschaft: Diese Art erinnert an Balantium pulcherrimum Mav.-Eym. aus dem Langhien (Unterpliocän) von Serravalle, welche auch 5 Rippen, aber grössere Flügel hat. Vorkommen: Weiche gelblich weisse Mergel (Senon) von Bäb el-Limün und westlich Nisib, an letzterem Orte im selben Handstück zusammen mit Terebratula Nicaisei CoQ. — 119 — Balantium amphöroides n. sp. Taf. IX, Fig. 16. Schale lanzettlich scheidenförmig, zugespitzt, glatt. Ziemlich flach, gegen die Spitze hin gewölbter als im oberen Theil, der platt gedrückt ist. Mündung sehr schmal. Seitenränder scharfkantig. Länge 10 mm. Grösste Breite (3 mm.) an der Mündung; bis dahin nimmt die Breite von der Spitze an erst schneller, dann langsamer zu. Vor der Mündung plötzlich wie bei gewissen Glasgefässen und Steintöpfen halsartig durch eine geradlinige markante 0,4 mm. breite Rinne ein wenig eingeschnürt. An der Mündung geradlinig abgeschnitten. Vorkommen: Bäb el-Limün am Wege von Aleppo nach Biredjik. Vaginella labiata n. sp. Taf. IX, Fig. 17 a, b. 11-—-13 mm. lang, 3 mm. breit. Gerade, lanzettlich, unten scharf zugespitzt. Seiten kantig. Durch- schnitt spindelförmig. Schale dünn, ganz glatt, ohne Anwachsstreifen. Obere Hälfte mit fast parallelen Seitenrändern, nur unterhalb der Mündung ganz unmerklich enger. Grösste Breite einerseits ungefähr etwas oberhalb der Mitte, andererseits an der Mündung. Schale vor der Mündung abgeplattet, d. h. von vorn und hinten zusammengedrückt, dann wieder etwas erweitert bis zu einer bogenförmig verlaufenden Querlinie. Diese erhöhte Querlinie bildet aber noch nicht wie bei den be- kannten Vaginellen den Mundrand, sondern es schliesst sich, auf der vordern Seite mittelst einer deutlichen Kante, auf der hintern in allmählicher Wölbung, ein schmaler lippenartiger Streifen an, welcher nach innen strebend die Mündung verengt. Auf der vordern Schalenseite sieht man wie bei Vaginella lanceolata (aus dem Oligocän von Mecklenburg) nahe und parallel den Rändern je eine Furche verlaufen, welche aber im Gegensatz zu ge- nannter Art mindestens bis unterhalb der Mitte reicht, andererseits gerade vor der Mündungsschwelle und Lippe wieder verschwindet und so nicht die Mündung in Lappen theilt. Auf der Hinterseite sah ich nur an einem Steinkern ganz dicht am Rande schwache Furchen. Der zwischen den Furchen der Vorderseite gelegene Theil ist gewölbt, die Randstreifen flach, so dass sie auf diese Weise fast, wie die Flügel von balantium-arten erscheinen und die Seitenkante zugeschärft wird. (Vergl. den Querschnitt Fig. 17b.) Vaginella depressa Daun. aus dem Miocän zeigt auch oft Furchen auf einer Seite unterhalb der Mündung, aber nur schwach angedeutet. Ausserdem gibt es genug unterscheidende Momente zwischen dieser und V. labiata. So ist bei V. depressa die Schale höher gewölbt, namentlich in der unteren Partie, in der oberen aber beträchtlich verengt, die grösste Breite liegt in der Mitte der Höhe; an der Mündung fehlen die Lippen. Vorkommen: 1) In gelblich weissen Mergelplatten an dem Steilabstieg westlich Chän Achmed Ha- mäde am Nahr el-Kebir am Wege von Lädikije nach Djisr esch-Schughr, 2) in weissem schieferigen Mergel in Bäb el-Limän zwischen Aleppo und Biredjik. Vaginella rotundata n. sp. Taf. IX, Fig. 18. Neben den Exemplaren der vorigen Art kommen ähnliche vor, aber etwas schmaler, ohne Längs- furche und abgegrenzte Seitentheile, mit abgerundeten Seiten, ohne Kante vor der Mündung, aber mit der- selben bogenförmigen gewölbten Lippe. Vorkommen: Ebenso wie vorige. Creseis*) Taf. IX, Fig. 19. Spitz kegelförmig, drehrund. 5 mm. lang, 0,9—1,0 mm. an der Mündung breit. Mündung einfach, vermuthlich (?) schief zur Längsaxe. *) Die Gattungen sind nach Kırrr, Ueb. d. miocenen Pterop. v. Oestr.-Ungarn (Annal. d. naturhist. Hofmuseums I, 1886, p. 47) aufgefasst. '— 170 — T arurs x e . 1 rorlie Er: » or 7 . Verwandtschaft: Die vorliegenden mit braungewordener Schale erhaltenen Pfriemen lassen sich vor- läufig kaum von der im Mittelmeer lebenden Creseis spinifera RaxG*) oder subulata d’Or, unterscheiden. h Vorkommen: Weisser Kreidemergel von muscheligem Bruch in El-Hammäm am Ak Deniz an der Strasse Alexandrette-Aleppo. Styliola**) sp. Taf. IX, Fig. 20—21. Schale bräunlich (geworden?), kegelförmig unten nicht zugespitzt, einfach, glatt, 5 mm. hoch. Quer- schnitt an den vorliegenden Exemplaren in Wirklichkeit elliptisch, aber nur in Folge nachträglichen Druckes, ursprünglich wohl kreisförmig. Durchmesser an der Mündung 3 beziehungsweise 1!/2 mm. Mündung wie es scheint wenig verengt. Vorkommen: Bäb el-Limün, Nisib? Tentaculites cretaceus n. sp. Taf. IX, Fig. 22-23. Bruchstücke von Steinkernen und Abdrücken. Verlängert kegelförmig, fast eylindrisch, bis 3 mm breit, erhaben quergeringelt. Vorkommen: Westlich Nisib zusammen mit Terebratula Nicaisei. Ausser diesen genauer bestimm- baren Pteropoden kommen noch unbestimmbare Reste anderer Pteropodenarten, darunter auch anscheinend von den Gattungen Gamopleura und Spirialis in den Kreidemergeln von Bäb el-Limün und Nisib vor. Cephalopoda. Nautilus sp. Nörr. Ammonites Traskii Fraas II, p. 353, t. 6, f. 4. Nautilus sp. Nörtt. Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. 1886, p. S46. Aus den Fischmergeln von Sähel “Alma (Senon). Baculites sp. LArrer 1. ec. p. 57. Bituminöse Kreidemergel mit Inoceramen und Fischen von Kalwet am Hermon (Senon). Buchiceras syriacum v. Buch sp. Ceratites syriacum v. Bucut. Ueber Ceratiten, Berlin 1849, p. 20, t. VL, £. 1-3. Ammonites Syriacus Cosr. Off. Rep. 1852, p. 221, t. 14, f. 74. Amm. syriacus Fraas Il. p. 332 mit Holzschnitt und p. 334. A. Vibrayeanus Fraas, p. 334. A. syriaeus u. Vibrayeanus Hauuın: Results of an exam. of Syr. Moll. foss. 1884, p. 11—12. Dieser Ammonit, dessen Typus L. v. Buch vortrefflich beschrieben hat, wird, wie auch schon CoxkAps Abbildung Off. Rep. t. 14, f. 74 zeigt, im Alter meist flacher, verliert seine Rippen und Knoten, und die Höhe des Umgangs wächst ungleichmässig zu der Dicke. So nehmen die jüngsten Kammern die verlängerte Form des 3. Vibrayeanum d’ORB. sp. an, aber nur die äussere Form, denn die Loben bleiben die des B. syriacımn. Die kleineren Individuen, die man in Bhamdün aufliest, sind alle zierlich gerippt und meist gut erhalten. Die grösseren sind, wie das leicht verständlich, zerträmmert. Daher findet man die jüngsten Um- gänge ausgewachsener Exemplare fast nur in Bruchstücken, die, wenn keine Lobenzeichnung zu sehen ist, *) Ranc. Annales des sciences nat. 1828, XIH p. 313, t. 17, £. 1. **) Siehe Note auf Seite 119. Bo -— allerdings auch zu B. Vibrayeamırs gezogen werden können. In Wirklichkeit sind auch hier die sechs Loben der Seiten gezackt, die viel breiteren Sättel in der Mitte noch durch Sekundärloben getheilt. Bei sehr breitem Aussensattel zeigen auch die beiden Theilsättel noch Einbuchtungen. Der erste Seitenlobus ist weniger tief als alle folgenden. Ausser den Altersveränderungen in der angedeuteten Richtung scheinen auch von ‚Jugend auf ganze Individuen in die abgeflachte Form zu variiren; aber jedenfalls hat man es höchstens mit einer Varietät zu thun. Im Ganzen herrscht hier ein ähnliches Verhältniss wie zwischen Ceratites nodosus und semipartilus des Muschelkalks. Auch Haurıy gibt p. 12 zu, dass die Lobenzeichnung seines sogenannten A. Vrbrayeanus besser mit A. syriacus übereinstimme. Vorkommen: In der mergelreichen sog. Buchiceras- und Austern-Zone zwischen Trigonien- sandstein und Libanonkalkstein bei Bhamdün, ‘Aleih, ‘“Abeih?, Nebi Säfiı, Muchtära, Btötir und Medjdel esch-Schems. Schloenbachia aff. Blanfordiana Sror. Taf. X. Fig. 12. (StoLiozkA: Cretac. Cephal. of South. India p. 46, t. 26, f. 1—2.) Ammonites eultratus (d’Ors.) Fraas, p. 353. Scheibenförmig flachgedrückt, an der Mündung 11 cm. im Durchmesser. Letzter Umgang an der Mündung 5 em. hoch, etwa 1 em. diek. Ziemlich involut; mehr als !/s der Umgänge von dem folgenden umhüllt. Umgänge an der Naht sich schief erhebend. Hier eine Reihe von 15 Knoten. Sonst flach, nur im ersten Drittel ausserhalb der Knoten sich etwas einsenkend. Siphonalseite gewölbt, sich zuschärfend zu einem schneidigen Kiel. Von der Knotenreihe laufen sichelförmig Rippen aus. In der Mitte des Umgangs, wo sie ganz undeutlich werden, gabeln sie sich oder neue Rippen schieben sich ein. Am Abfall zur Extern- seite treten sie wieder hervor mit scharfer Biegung nach vorn. Einem Knoten an der Naht entsprechen 2—3 Rippen am Anfang der Externwölbung. Ausserdem sieht man besonders an der Mündung noch feine sichelförmige Anwachsstreifen. Lobenlinie leider kaum zu sehen. Bemerkung: Was Fraas (l. ec. p. 355) auf dem von ihm selbst gesammelten Exemplar (Taf, X, Fig. 2) für „einen Aptychus in der Wohnkammer des Ammoniten“ hielt, sind offenbar Fischreste von „brauner welliger Oberfläche“ (vergl. Fig. 2 bei «), von denen man fast alle in Sammlungen befindlichen Handstücken von Sähel ‘Alma und so auch die Steinkerne von Ammoniten mehr oder weniger durchzogen findet. Verwandtschaft: Schloenbachia cultrata A’Orp. aus dem Neocom, womit ihn FrAaAs vergleicht, hat wohl einen ähnlichen Durchschnitt der Umgänge, ist aber weniger involut und ohne die charakteristischen Knoten an der Naht. Viel näher steht unzweifelhaft Amm. Blanfordianus Stor. ]. ce. aus der Arrialoor- Group (Senon) Indiens. Freilich sind hier die Rippen meist auch in der Mitte und vor der Externseite geknotet. Soweit Spuren der Lobenlinie an den vorliegenden Exemplaren zu sehen sind, widersprechen sie derjenigen von A. Blanf. mit 4 Loben auf den Seiten nicht. Vorkommen : In den Fischmergeln von Sähel ‘Alma (Senon). Stoliczkaia cf. dispar StorL. non d’Orp. nach Dieser, Libanon p. 38. Vorkommen: Zwischen Kal‘fat esch-Schekif und Djisr el-Chardeli im südlichen Libanon aus der unteren Abtheilung des „Libanonkalksteins“. (7. dispar Stor. charakterisiert in Indien die Cenomanschichten.) Ammonites Libanensis Coxk. App. p- 234, t. 6, f. 46. Flachgedrückt. Durchmesser 8 e. Zoll (= 203 mm). Grösste Dicke 2!/z e. Zoll (= 63 mm). Ziemlich eng genabelt. Umgänge schnell zunehmend. Rippen anfangs etwas nach rückwärts gebogen, dann gerade gegen die Externseite verlaufend, gegen die Mündung hin aber nach Coxraps Abbildung, wie es Blanckenhora, Zur Geologie Syriens. 16 , 12 — scheint, nach vorn gekrümmt. In der Nähe der Naht vor der Mitte der Umgänge war wahrscheinlich eine Knotenreihe, die aber nur auf den inneren Windungen noch erhalten ist, da auf dem letzten Umgang dieser ganze mittlere Theil verwischt und undeutlich ist. Am Rand sieht man etwa doppelt so viele Rippen, als an der Naht waren, über die Externseite verlaufen. Die Zeichnung der Lobenlinie lässt auf der Seite einen breiten und tiefen Laterallobus erkennen mit drei gezackten Lappen, deren mittlerer am tiefsten, einen zwei- getheilten Lateralsattel, einen zweiten kleinen Laterallobus und einen Auxiliarlobus. Verwandtschaft: Dieser Ammonit ist nach den wenigen von ÜONRAD gegebenen Daten und der mangelhaften Abbildung leider nicht näher bestimmbar. Jedenfalls zu den Stephanoceratiden gehörig, kann es eben so gut ein Olcostephanus wie ein Perisphinctes sein. Zum Vergleich könnte man z. B. heranziehen Olcostephanus Madrasinus StoL. (Cret. Ceph. of South. India p. 139. t. 70, f. 1-3), der auch fast dieselbe Lobenlinie zeigt. Die Rippen gehen dort aber von den knotigen Verdickungen der Naht gleich in ge- schwungener Linie stark nach vorn. ÜCoNXRADS Ammonit nimmt auch viel schneller an Höhe des Umgangs zu. Vorkommen: Die kurze Angabe bei CoxRAD „D e. Meilen östlich Beirüt‘“ kann sowohl auf die Jurakalke des Salimathals als auf Kreideschichten als Muttergestein schliessen lassen. Acanthoceras rotomagensis BroxGn., MANTELL, SOWERBY, d’ÖRBIGNY, QUENSTEDT, BRONN, PICTET SCHLÜTER, non (!) STOLICZRA. 1867. Ammonites Rhotomagensis Fraas: Geologisches aus dem Orient I, p. 246. 1887. Acanthoceras rotomagense DIENER. Ueb. einige Cephal. aus der Kreide von Jerusalem. Verh. d. geol. Reichs- anstalt, p. 253. — Idem Ein Beitrag z. Kenntn. der syr. Kreideb. Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges, XXXIX, p. 331 non (!) p. 326. Dieser wichtigsten Leitart des Cenomans gehören sicher zwei Exemplare an: 1) Das erste wurde von RorH in dem Kakühlehgestein am Kreuzkloster bei Jerusalem gesammelt und befindet sich in der Münchener palaeontologischen Sammlung. 2) Das zweite trägt die Fundortsbezeichnung „Toula, Libanon“, wohl Abduleh 'Tula südöstlich von Batrün und nördlich von Hakel, und gehört der Sammlung des Herru Professor FRAAS in Stuttgart an, der es in Beirüt erhielt. An beiden Exemplaren ist der Querschnitt der Windungen höher als breit, die Mundöffnung oblong. In der Ornamentik nähert sich Nr. 2 dem Typus von Rouen, wie ihn d’ORBIGNY und SCHLÜTER ‚abbilden, mit relativ wenigen einfachen Rippen, die ohne sich zu gabeln von der Naht in gerader Richtung nur bis zur dritten Knotenreihe auf der Externseite verlaufen. Nr. 1 entspricht nach FrAAs mehr südfranzösischen Formen, indem einige Rippen, aber nicht alle, von dem rundlichen Nahtknoten aus sich einfach gabeln, respektive zwischen zwei Hauptrippen in der Mitte der Seiten zuweilen Zwischenrippen einschieben. Die Rippen schwellen in drei Knotenreihen an, laufen aber nicht über die Externseite, in deren Mitte eine siebente unpaarige Knotenreihe liegt. Dem Gestein und der Erhaltung nach stammt das libanesische Exemplar aus ähnlichen Schichten wie der folgende A. harpax (= 4. rotomagense DIENER) von Jamüneh, nämlich aus Dieners Libanonkalk- stein, der auch nach DIENERS geologischer Karte von Mittelsyrien zwischen Batrün und Lahfit, also bei Ab- duleh Tüla allein vorherrscht. Acanthoceras harpax Sror. Taf. X, Fig. 3. Taf. X1. ? 1856 Ammonites rotomagensis Suarer: Fossil Mollusca of the Chalk of England. Palaeontograph. Soc. London 1856 1. te lOE2: 1866 Amnmonites Rotomagensis Sroriezka: The fossil Cephalopoda of the cret. rocks. of Southern India (Palaeontologia Indica) p. 66, t. 34, f. 3—5; t. 35, f. 1-3; t. 36, f. 1. var. typica, inflata, compressa et subcompressa. (Aus der Ootatoor group.) 1866 Ammonites harpax Srouizeka: Ibidem, p. 72, t. 58, f. 2; t. 39, f. 1. (Öotatoor group.) 1886 Acanthoceras aus dem Formenkreise des A. rotomagense Dieser: Libanon p. 37. — Idem. Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. 1887, p. 326. — 13 — Die Zutheilung gewisser indischer Acanthoceras zu Amm. rolomagensis erregte schon Herrn Professor Schnürer *) Bedenken. Da ich andererseits eine Abtrennung derselben von A. harpax Sror. für undurch- führbar halte, möchte ich den Amm. rotomagense STOLICZKA wit letzterem vereinigt wissen. Der typische Amm. rolomagensis von Rouen hat 18—22, der englische 20—26 Rippen und zwar sind es fast immer ein- fache, die, ohne sich zu gabeln, von der Nabt in gerader Richtung nur bis zur dritten Knotenreihe auf der Externseite verlaufen, bisweilen auch deutlich über die letztere hinweg. Der südfranzösische Typus zeigt oft einige Rippen einfach gespalten oder auch es erheben sich etwas entfernt von der Naht in den Zwischen- räumen zwischen den Hauptrippen einzelne Nebenrippen. Nie aber überschreitet die Summe sämmtlicher Rippen die Zahl 26. Die Formen von Ammonites rolomagensis Srorn. zählen auf der Externseite 30—45 Rippen, also doppelt so viel, von denen nur 14—20 bis zur inneren Naht reichen, indem stets an den Nahtknoten eine Gabelung stattfindet oder sich später noch Rippen zwischenschieben. Die Rippen selbst haben wenigstens auf dem letzten Umgang keinen geraden radialen Verlauf, sondern biegen sich in der Regel in der Mitte der Seiten etwas nach hinten, davun auf der Externseite stark nach vorn. Alle laufen wie bei A. Mantelli ausnahmslos über die Aussenseite. — Eine Trennung dieser Formen von dem Ammoniten von Rouen scheint mir demnach gerechtfertigt Um so näher rücken sie an A. Mantelli heran, doch ist hier ein ganz bestimmtes Trennungsmerkmal vor- handen. Die in Rede stehenden syrisch-indischen Formen haben auf der Siphonallinie eine, wenn auch zu- weilen schwache Knotenreihe, A. Mantelli niemals. STOLICZKA stellte neben seinem 4. rolomagensis eine neue Art A. harpax auf. Als einzigen be- merkenswerthen Unterschied zwischen diesen beiden führt SroLıczkA an, dass bei A. rotomagensis die Rippen gerade oder etwas vorwärts gebogen, bei A. harpax dagegen stark rückwärts gebogen seien. Vergleicht man aber die verschiedenen Abbildungen bei StoLICZKA, so findet man in Wirklichkeit in dieser Beziehung gar keinen besonderen Unterschied. Ja bei dem grössten Exemplar seiner typischen Varietät des A. rolomagensis t. 36, f£ 1 sind die Rippen sämmtlich etwas geschwungen und viel stärker nach rückwärts gebogen als bei den abgebildeten A. harpax. Von letzterem zeigt t. 38, f£ 2 entschieden nach vorwärts gekrümmte, t. 39 f. 1 hingegen Sförmig geschwungene, im allgemeinen radial stehende Rippen. Es könnte nur noch in Frage kommen, ob man nicht die aufgeblähten Formen des 4A. rotomagensts STOL. von 4. harpax trennen und mit A. naricularis MANT. vereinigen soll, der ebenfalls Rippen ähnlich Mantelli, dazu eine Knotenreihe auf dem Sipho besitzt. Aber nach SrtoLıczkA und SHARPE hat 4A. nau- eularis im ganzen bloss fünf‘ Knotenreihen auf den Rippen: je eine an den Nähten, je eine auf der Mitte der Seiten noch in der Nähe der Naht und die unpaare und alle diese nur in jugendlichem Zustande. 4. rolomogensis STOL. aber hat 3 Knotenreihen auf jeder Seite, deren zweite schon an dem Beginn der Wölbung zur Externseite liegt, also dem Sipho näher als der Naht. Es liegen mir aus Syrien vier Exemplare vor, die zu dieser Art gehören dürften. Nr. 1—3 wurden von Herrn Missionar ZELLER aus Jerusalem am Djebel Oscha nördlich von Es-Salt im Osten des unteren Jordan gesammelt und zwar in grauen weichen Kalkmergeln zusammen mit Protocardia moabitica, Pholadomya Vignesi ete. Nr. 4 ist das Original zu DiENERS A. aff. rotomagensis vom Libanon, das er im Wadi en-Nusür oberhalb Jamüneh im Libanonkalkstein fand. 1. (Taf. XI, Fig. 2 a,b, c.) Ein schönes Exemplar, das besterhaltene von allen palästinensischen Am- moniten, die ich gesehen. Durchmesser 116 mm. Letzter Umgang an der Mündung 40 mm. hoch, 35 mm. *) SchLürter, Cephalopoden der oberen deutschen Kreide, Palaeont. XXI. op breit. Mündung hufeisenförmig bis quadratisch rechteckig. Grösste Breite der Umgänge dicht an der Naht, zu der sie steil abfallen. Umgänge '/s involut. Die Rippen und Knoten mehren sich auf den einzelnen Umgängen mit zunehmendem Alter. Der letzte Umgang trägt 15 längliche Knoten an der Naht, der vorletzte deren 10. Hinter diesen Knoten gabeln sich die Rippen fast regelmässig. Ausserdem schieben sich zwischen diese von Knoten ausgehenden Rippen- paare noch stets 1 oder 2 Rippen ein. Ausser den Nahtknoten sind noch 5 Knotenreihen vorhanden, zwei am Beginn der Externwölbung, zwei begrenzen die Externfläche und eine liegt auf dem Sipho. Letztere trägt die niedrigsten Knoten von allen sieben Reihen. Die Rippen laufen über die Externseite. Ihr Verlauf ist zuerst gerade radial; gegen die Mündung zu, wo sie am dichtesten liegen, biegen sie sich stark nach vorwärts. In der gut erkennbaren Lobenlinie (Taf. XI, Fig. 2e) ist der Externlobus nur ebenso tief als der erste Laterallobus, der Sekundärlobus des Lateralsattels nicht ganz halb so tief, der zweite Laterallobus mehr als halb so tief wie der erste. An der Spitze ist der erste Laterallobus stets deutlich zweigelappt, jeder Lappen zweigetheilt. Die beiden kleineren eben genannten Loben endigen mit drei Spitzen, einer tieferen und zwei seitlichen, wobei der Sekundärlobus des Externsattels zweiseitig symmetrisch, der zweite Laterallobus unsymmetrisch erscheint. — Die Sättel sind breit. Die beiden Hälften des Externsattels sowie die beiden Lateralsättel sind breiter als die Loben, rundlich, nicht tief gelappt. Verwandtschaft: In der äusseren Skulptur wird man von europäischen Formen die grösste Ähnlich- keit finden mit A. Mantelli SCHLÜTER, Palaeont. XXI, t. 6, f. 1 und 2. Indess fehlt dort die leichte Höcker- reihe auf der Siphonallinie und ScHhLürter erklärt das Fehlen oder Vorhandensein derselben als den ge- wichtigsten Umstand in der Unterscheidung des A. Mantelli und naweularis. Letzterer aber ist andererseits viel geblähter als unsere Form. -— Zu den Abbildungen des flacheren A. harpax SLoLiczka: The foss. Ceph. of the Cret. Rocks of South. Ind. t. 38, f. 2 und t. 39, f. 1 stimmt unser Exemplar äusserlich in jeder Be- ziehung. Ein wenig abweichend ist nur die t. 39, f. 1b gezeichnete Lobenlinie des A. harpax SroL., indem dort der erste Laterallobus nicht ganz die Tiefe des Externlobus erreicht, die Lateralsättel und die Hälften des Externsattels relativ schmaler sind. Näher stehen die Lobenlinien von A. Rholomagensis und Mantelli bei SCHLÜTER, ]. e. t. 6, f. 9 und 11. Erstere unterscheidet sich durch viel tieferen Externlobus, letztere durch die Dreitheilung des ersten Laterallobus. Mit dem Alter dürfte an der syrischen Form der erste Lateral- lobus mit seinen Zacken wohl ebenso breit werden wie der erste Lateralsattel und die ganze Lobenlinie sich der von A, Mantelli SCHLÜTER t. 5, f. 6 aus der Tourtia von Essen nähern. Indem ich auf die äussere Skulptur der Ammoniten mehr Gewicht lege als auf die oft individuell sehr verschiedene Lobenlinie, nenne ich die vorliegende Form nicht A. Mantelli, sondern A. harpa. 2. Bruchstück eines Ammoniten von demselben Umgangsquerschnitt mit dieht gedrängten vorwärts gebogenen Rippen, dem Mündungstheile von 1) entsprechend. 3. Bruchstück eines sehr aufgeblähten Exemplars, sehr wenig involut. Durchschnitt des Umgangs halbkreisförmig, Breite 32 mm., Höhe des Umgangs 19 mm.,, Höhe der Mündung 17 mm. Im Gegensatz zu A. naviceularis erkennt man sieben Knotenreihen. 4. (Taf. X, Fig. 3, Taf. XI, Fig. 1.) Durchmesser 140 mm., Höhe des letzten Umgangs 60 mm., Breite 50 mm. Zwei Systeme von Rippen: Die 18 Hauptrippen laufen von der Naht aus ohne sich zu gabeln. In den Furchen zwischen diesen erheben sich im zweiten Drittel der Seiten ebenso viele Neben- rippen, so dass im Ganzen 36 Rippen gleich hoch über die Externseite hinweglaufen. Deutlich ausge- sprochene Knotenreihen bemerkt man nur vier, ein Paar an der Naht und ein Paar, das die Externseite begrenzt. Die unpaarige auf dem Sipho ist wohl vorhanden, aber nur schwach; von den paarigen im äussern Drittel der Seiten, ist bei den Exemplaren leider nichts Bestimmtes auszusagen, da die betreffenden Stellen grossentheils mit Gesteinmasse bedeckt oder abgerieben sind. Jedenfalls waren diese Knoten, wenn überhaupt, nur sehr schwach entwickelt. Der Verlauf der Rippen ist radial, in den zwei letzten Dritteln des letzten Umgangs nach vorwärts gekrümnit mit nach hinten concavem Bogen. Vorkommen: In Vorder-Indien ist die Art sehr gemein in der Ootatoorgroup (Cenoman) in der Nachbarschaft von Odium westlich Coonum und östlich O otatoor. Doch wurden auch einige Exemplare (des A. rolomagensis StoL. südwestlich Vylapaudy in der Trichinopolygroup (Turon) gefunden *). — Die genannten Vorkommnisse in Syrien scheinen beide dem Turon anzugehören. ? Acanthoceras sp. aus der V erwandtschaft des A. Woolgari MAnrT. Nach NörtuinG 1. ce. Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. 1886 p. 831, 847, 848 in der feuersteinführenden Kreide Syriens (ohne Beschreibung und Angabe des Fundorts). Die betreffenden Schichten bezeichnet Nöt- LING als oberes Senon, obwohl A. Woolgari gerade ein höchst charakteristisches Leitfossil des Turon ist. Mammites nodosoides ScrLorn. Dieser: Libanon, p. 38. Vorkommen: .Bei Jahfüfeh zwischen Zebdänı und Baalbek im Antilibanpn in der obersten Abthei- lung von DIENERS Libanonkalkstein. (In Europa ist der genannte einer der bezeichnendsten Ammoniten des Turon.) In Bhamdün fand ich neben Buchiceras syriacum einen schlecht erhaltenen schr eng genabelten flachen Ammoniten von 160 mm. Durchmesser, stark involut, der auf seinen inneren Windungen etwa 20 flache, an der Externseite geknotete Rippen getragen zu haben scheint, dessen letzte Windung aber glatt mit abgerundetem Rücken ist. Unbestimmbare Abdrücke von Ammoniten in den Fischschiefern von Hakel nach HuMBeERT, ebenso von Kalwet am Hermon nach LARTET. — RUSSEGGER **) erwähnt einen Ammonitensteinkern „von mehreren Zollen im Durchmesser“ aus der Feuersteinkreide des Räs Beirüt. Aptychen von Hakel im Fischschiefer. Pıcrer et Huugerr: Nouv. rech. sur les poiss. foss. p. 12. — Fraas |. c. p. 346. Geothentis libanotica Fraas. Fraas, p. 345, t. 6, £. 3. Aus den Fischschiefern von Hakel. Sepialites sp. Fraas, p. 346 von Hakel. Calais Newboldi Sow. nach Fraas p. 346, von Hakel. Crustacea. A. Cirripedia. Loricula syriaca Dan. 1878. Daues: Sitzungsb. d. Ges. naturf. Freunde. Berlin p. 70, 1884. Zimmer: Bemerk. üb. einige foss. Lepaditen a. d. lith. Schief. u. d. ob. Kreide. Sitz. d. math. phys. Classe d, k. bayer. Akad. d. Wiss. Vorkommen: Bhamdün, auf Buchiceras syriacum aufsitzend. *) Storiozka: Uret. Öeph. of S. India p. 70. **) Russesser: Reisen in Europa, Asien und Afıika. 1841. I, 1. p. 427. 16 — Loriculina Nötlingi Dan. 1855. Dames: Sitzb. d. Ges. nat. Freunde. Berlin p. 151. Vorkommen: Sähel ‘Alma (Senon). B. Ostracoda. Bairdia sp. 1 mm. gross, rhomboidisch eiförmig, stark gewölbt, in der Mitte am breitesten und dicksten, elatt, vorn schnabelartig zugespitzt, hinten mehr gerundet. Tr r 3 2 ” 7 FAT zunı 4 A Vorkommen: Zusammen mit Pteropoden in gelbweissem kreideartigem Mergel am Dorfe Batüız zwischen Aleppo und Biredjik, in Nisib und El-Hammäm östlich vom Ak Deniz. ©. Xiphosura. Limulus syriacus Woopw. 1879. Woopwarp: Contrib. to the knowledge of foss. Crust. (Quat. journ, geol. soc. London, vol. 35, p. 549, t. 26. Vorkommen: Hakel, Fischschiefer. D. Stomatopoda. Sculda syriaca Dan. 1886. Daues: Ueb. einige Crust. a. d. Kreideabl. d. Libanon. (Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. XXXVII p. 558, t. 15, f. 1—2.) Vorkommen: Hakel, Fischschiefer. Pseudosculda laevis Schrür. sp. 1874. Seulda laevis Schnürer: Ueb. einige jurass. Crustaceentypen in d. ob. Kreide. (Verh. d. naturh. Ver. d. pr. Rheinl. u. Westf. 31. Jahrg. p. 41. t. 3.) 1879. Squilla Lewisii Woovwarn: Contributions to the knowledge of foss. Ur ustacea (Quart. Journ. geol. soe. London vol. 35, p. 549, t. 26). 1886. Psoudosculda laeris Dames: Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. Bd. 38, p. 565. Vorkommen: Hakel, Fischschiefer. Pseuderichthus cretaceus Dan. 1885. Hirsexporr: Sitz. d. Ges. nat. Fr. Berlin p. 184. 1886. Daues: Zeitschr. d. Deutsch. geol. Ges. p. 568. Larven von Crustaceen aus der Familie der Squilliden. Vorkommen: Sähel ‘Alma. Protozo&a Hilgendorfi Dam. HILGENDoRF, 1. c. — Dames, 1. c. p. 571, t. 15, f. 5—7. Ebenfalls Larven von Sähel “Alma. E, Macrura. Penaeus septemspinatus Dam. Dases: Ueb. ein. Crust. aus den Kreideabl. d. Libanon, p. 554, t. 13, &1. Vorkommen: Hakel. — 127 Penaeus libanensis Broccniı. Broccm. t. 26. — Danes, 1. e. p. 554. Vorkommen: Sähel ‘Alma. 1875. Note sur une nouv. espece de Urustace fossile. (Bull. de la soc. geol. de France. 3. ser., t. 3, p. 609 Ibacus praecursor Daw. Dans, 1. ce. p. 555, t. 13. f. 2, Vorkommen: Hakel. Pseudastacus hakelensis Fraas. 1878. Fraas. Vorkommen: Hakel. Geologisches aus dem Libanon, p. 90, t. 4, f. 1. — 1886. Daues, 1. ce. p. 557, t. 13, f. 3, t. 14, £.1. Pseudastacus?? minor FrAAs. 1878. Fraas, 1. c. p. 90, t, 4, f. 2. — 1886. Vorkommen: Hakel. Daues, p. 558. F. Brachyura. Ranina cretacea Dan. Danxss, 1. c. p. 553. Vorkommen: Hakel. Pisces“). (123 Arten in 56 verschiedenen Gattungen). A. Selachiı. Lamna sp. Zahn, gefunden im Trigoniensandstein bei ‘Abeih (von DIENER). Notidanus gracilis Dav. 1887. Davis. The fossil fishes of the Chalk of Mount Lebanon in Syria (The scientific transactions of the R. Dublin Society, vol. 3, ser. Il. Dublin.) Sähel ‘Alma. Scyllium Sahel Almae Pıcr. et Huxe. 1866. Pıcrer et Huugerr, Nouv. rech. sur les poissons fossils du mont Liban, p. 111. — Sähel ‘Alma. Thyellina elongata Dav. |]. e. Ä ’ Sähel ‘Alma. ss curtirostris DAv. Olodus lanceolatus Ac. Fraas. Aus d. Orient II, p. 354 u. 356. Sähel ‘Alma und Abü Tör bei Jerusalem. | | | | Spinax primaevus PICT. Pıcrer, Deser. de queiques Poissons Foss. du Mont Liban, Geneve. Vorkommen: Sähel “Alma. 1850. Centrophoroides latidens Dav. — Sähel “Alma. Ichinognathus Lewisi Dav. — Sähel ‘Alma. Rhinobatus maronita Pıcr. et Hump. (p. 113.) „ grandis DAv. Mecikaı 5 expansus DAVv. \ > latus Dav. | 2 lenuirostris DAVv. Sähel ‘Alma. 5 intermedius DAv. Cyelobatis oligodactylus Ea. 1845. EcErToN in Quat. Journ. geol. soc., London T, p. 225. 1878. Lewis in Geol. Mag. London. New Ser., Dee. II, Vol, 5.,p. 217. Hakel Vorkommen: und Hazhüla südlich Hakel. Cyelobatis major Dav. — Hakel. Jaja major Dav. — Sähel ‘Alma. von *) Man vergleiche als neueste Publikationen über dieses so viel bearbeitete Gebiet: Woopwarn in Geological-Magazin 1887, p. 416. — Referat von Daues über Davıs’ Verwandtsch. d. syrischen Fischsch. mit denen d. ob. Abhandlung im Neuen Jahrb. f. Min. 1888, p. 322. — v. d. Marck: Ueb, d. Kreide Westfalens, Bonn, 1889. Verh. d. naturh. Ver. 128° — B. Ganoidei. Coccodus (Gyrodus) syriacus FRAAS sp. p. 348, t. 6, f. 5--6. Hakel. Coccodus armatus Pıcr. — Hakel. Pyenodus sp. Fraas, p. 348. — Hakel. Palaeobalhistum Gaedelli HECKEL. „ ventralis DA V, Hakel. | | Chondrosteus? sp. Dav. Bruchstücke von Sähel “Alma. Spalhrurus dorsalis Dav. — Hakel. Microdon pulchellus Dav. — Sähel Alma. Schwanzflossenlappen. — ÜrTeleosteı Pagellus leptosteus AG. — Fundort fraglich. ei kibanicus Pıcr. — Sähel ‘Alma. Beryx vexillifer Pıcr. — Hakel und Hazhüla (Djoula) südlich von Hakel. Beryx ovalis Dav. — Hakel. Pseudoberyx syriacus Pıcr. et HuMmB. p. 33, Bottae Pıcr. et Hume. p. 34, „ s grandis DAav. Hakel. 5: longispina DAv. Holopteryc antiquus As. nach Fraas. — Sahel “Alma. — Sonst bekannt aus oberem Senon in Westfalen bei Sendenhorst. Holopteryx spinosus Dav. — Sähel ‘Alma. » (Beryx) syriacus Pıcr. et HumB. sp. — Sähel ‘Alma. Holopteryx oblongus Dav. — Hakel. Homonotus puleher Dav. — Sähel ‘Alma. Pyenosterinx Lewis! Dav.| N dubius Dav.\ Hakel. 1 discoides HECKEL 1849 s Heckeli Pıcr. ” dorsalis Pıcrt. 3 Russeggeri HECK. = elongatus Pıcr. et Hume. SEI GUTEN alcuni pesei fossili del Libano. 1859. — Beryxv niger Costa: Descrizione di ( Pyenosterinx latus Dav. | 3 Dawiesi Dav. r gracilis DAv. Enchodus (Isodus) sulcatus HECKEL sp. — Sähel ‘Alma. Enchodus reeurrens Dav. — Sähel ‘Alma. Imogaster auratus Costa. — Sähel “Alma. Omosoma Sach el Almae Costa. — Sähel ‘Alma. Platar minor Pıcr. „ brevis Dav. | Makel „ pulchellus Dav. sp. — Sähel “Alma. Vomer parrulus AG. — Sähel ‘Alma? Sphyraena Amici AG. — Hakel. Cheirothrix bbantieus Pıcr. et Humß. — Megapus guestfalieus SCHLÜTER von Westfalen. — Sähel ‘Alma. Cheirothrix Lewis! Dav. — Sähel ‘Alma. Petalopteryx syriacus Pıcr. — Hakel. Solenognathus lineolatus Pıcr. et Humg. — Sähel ‘Alma. Xenopholis carinatus Dav. — Hakel. Esxocoetoides minor Dav. — Hakel. Istieus lebanonensis Dav. — Sähel ‘Alma. Olupea brevissima BLAINVILLE 1818 » Bewardi BLaınv. 1818 „ lala Ac. von PIicTEr 1813—43 Recherches sur les poiss. foss. Neuchätel Chıpea minima AG. 1843 „ gigasılea HEcKEL 1849 „. sardinoides Pıcrer 1850 „ laticauda Pıcr. 1850 „ Gaudryi Pıcr. et Hums. 1866 „ Bottae Pıcr. et Hume. 1866 „ Larleti SAUvAGE 1874 Larter: La Mer Morte, p. 109 „ . Lewisi Div. 18387 „ eurta Dav. 1887 „ pulchra Dav. „. altenuala , AGASSIZ: Hakel. ee uEESSSEEEEAGESEEBE Sähel ‘Alma. „ elongata ,„ \ Scombrochpea macrophlhalma HEcKEL sp.— Hakel. Leptosomus maerurus Pıcr. et Hums. ) Sähel Spawiodon brevis Pıcr. et Hune. | = crassieostatus PıcT. et Hu». \ “Alma. | (= Clupea lata Pıcr.) Sähel “Alma. Osmeroides megapterus Pıcr. 2’ electus D an: i E gracilis Davıs Chirocenti ites libanieus Pıcr. et Hung. — Hakel. Brenıe ı Lewisia apicalis Dav. — Sähel ‘Alma. “r & „ ) a | > S er a r RS ‘ B 2 latus x \‚Sähel “Alma. | Pantopholis dorsalis Dav. Sähel “Alma. n | WIRSYTT « for, Nase NA ‘ 7 P minor Eurygnathus ferox Dav. Sähel “Alma. # dubius , Phylactocephalus mierolepis Dav. — Hakel. i | ey 2 for Pırır — Sa [ar ü maximus „, ı Dercetis lingwifer Pıer. Sähel ‘Alma. ns un i Leptolrachelus hakelensis Pıcr. et Hume. — Hakel. Sardinius erassipinna DAv. i + 3 5 ß | > Iriqueter a » | Sähel Engraulis tenuis Dav. | & 2° IR | 5 gracilis DAv. | ‘Alma. Opistopteryc (Mesogaster) gracılis) Sähel “Alma. g Ä i Asptdopleurus ‚cataphractus Pıcr. et Hun. (Pıcrt. et Hums.) PICTEr. | re WERE a Dix 1378. Lewis: Localities for Foss. Fish. in the Lebanon. Opistopleryx curtus DAY. | | Geol. Mag. New Ser., Dec. 2, Vol. 5, p. 217. Rhinellus curtirostris Dav. Vorkommen: Hazhüla, Hakel? ” longirosiris „ Hakel Eurypholis Boissieri Pıcr. — Hakel und Hazhüla. ” lanvatus ” 3% | „ longidens ns — Isodus suleatus Hrck. » ferox » Sähel “Alma. 5 furcatus Ac. ss major Dav. — Sähel ‘Alma. (auch im westfälischen a] Sahelnd Alma | R sp. LARTET, ]. ec. p. 111, — Kalwet am 3 S = KL £ z d. LE " robustus DAV. | Djebel ed-Dahr. » Damoni „ | ' Anguilla hakelensis Dav. — Hakel. Spaniodon hakelensis Dav. — Hakel. " Sahel Almae Dav. — Sähel ‘Alma. Blondeli Pıcr. Petalopterye syriacus Pıcr. | ” Sähel ‘Alma | ‘ Hakel. e elongatus „N Su 5 dorsalis Dav. \ 17 Blanckenhorn; Zur Geologie Syriens, [3 J — 120 — Erklärung der Tafeln. Was die Herstellung der 11 folgenden Tafeln betrifft, so wurden zunächst die Vorlagen zu den Ab- bildungen grossentheils von mir selbst nach der Natur gezeichnet oder mit Unterstützung des Herrn Hof- photographen E. F. RoruE auf photographischem Wege geschaffen; einen gewissen Theil der schwierigeren Zeichnungen auf Taf. I—V hat Herr Lithograph JoxAs (Artist. Anstalt von Th. Fischer, Cassel) nach meinen Anweisungen geliefert. Die Vervielfältigung der von mir zusammengestellten Vorlagetafeln übernahm die Grossherzoglich Badische Kunstanstalt für Liehtdruck von J. SCHOBER in Karlsruhe, welche mit wirklich anerkennenswerthem Geschick diese in ihrer Art z. Th. ganz neue Arbeit ausgeführt hat, obwohl dieselbe mit zum Schwierigsten gehörte, was im Lichtdruck vorkommt. Der ganze Grund zwischen den einzelnen Zeichnungen musste auf dem photographischen Negativ sorgfältig mit Aussparung derselben heraus gedeckt werden. Die Schwierigkeit wurde u. a. dadurch wesentlich erhöht, dass auf einigen Tafeln Photographien, Bleistift- und Tuschzeichnungen durcheinander arrangiert waren und so die einzelnen Abbildungen in den Vorlagetafeln in ganz verschiedener Helligkeit erschienen. Die Zahlen und Schrift auf den Tafeln wurde auf lithographischem Wege übergedruckt. Die Originale zu den Abbildungen gehören, wo nichts Anderweitiges besonders bemerkt ist, meiner Privatsammlung an. Tafel I. Fig. 1. Corynella ficoides n. sp. Längsschnitt in natürl. Grösse. Brücke unter Brumäna im Salimathal, Glandarienkalk. „2 — 3. Crispispongia? sp. (= KElasmostoma consobrinum FRAAs), 2a von unten, 2b und 3 von der ‚Seite. ‘Ain Hamäda, Glandarienkalk (Collection FRAAS Stuttgart). „4 — 6. Porites spongioides n. sp. (= Siphonia pyriformis Yraas). ‘“Ain Hamäda, Glandarien- kaik. (Collection FRAAS). Fig. 4a. Knollen in nat. Gr. Oberseite bei « mit den vertieften Kelchen. An der Seite bei 3 netzförmige Fasern, Längsansicht parallel den Septen. Bei 7 runde Bohrlöcher, durch andere Thiere hervorgebracht. Unten bei 0 Haut von Fraasia libanotica n. Sp. „ 4b. Achtmalige Vergrösserung der Oberfläche von 4a bei der Stelle ?. 4c. Fünfzehnmalige Vergrösserung der Haut von Fraasia libanotica bei 4a d. „ 4d. Haut von Fraasia I. von derselben Stelle, angeschliffen, parallel der Ober- fläche, fünfzehn Mal vergr. Da. Knollen in nat. Gr. Dessen Oberseite bei 5b dreimal vergrössert. 6a. Radialschnitt einer Zelle von Porites spongioides, eine netzförmig durchbrochene Septe zeigend, vergrössert siebenmal. 6b. Taneentialschnitt durch drei Septen, siebenmal verer. „ > > fo) — 21 — INT. Montlivaultia? sp. Salimabrücke, Glandarienkalk. ae: Hydnophora continua n. sp. Sb. Dünnschliff parallel der Oberfläche, Querschnitt drei- mal vergröss. Schteidi, Glandarienkalk ?! = 9. Stylina punica n. sp. a. nat. Gr., b. siebenmal vergröss. ‘Ain Hamäda, Glandarienkalk (Coll. FrAAS). 10—13. Fraasia libanotica n. sp. (= Sparsispongia varians FrAAS). 10-12 von ‘Ain Hamäde ” (Coll. Fr.), 13 von der Salimabrücke. Fig. 10a und 11a. Kugeln in nat. Gr. mit unregelmässig eingedrückter Oberfläche. „ .10b. Oberfläche von 10a, fünfzehnmal vergr., mit Körnern, rechts oben statt dessen mit vertieften Punkten. „ 11b. Querschnitt der Kugel 11a, dreimal vergr. In der Mitte Fragment von Porites spongtordes, ringsherum Zonen von Fraasia 1. „ 12a. Pilzförmiger Knollen mit dicker Kruste von Fraasia I., deren körnige Ober- fläche bei 12b fünfzehnmal vergr. Im Innern vermuthlich ein Korallen- stöckehen (Porites) von ähnlichen Umriss wie Taf. I, Fig. 4a. „ 13. Oberseite einer verkieselten Halbkugel. 13b. Radialschnitt neunmal vergr. TafelbIl. Fig. 1 — 5. Siylina bullosa.n. sp. (= Stephanocoenia formosa FrAAS) aus dem Glandarienkalk von ‘Ain Hamäde (Coll. Fr.). Fig. 3 ein Kelch sechsmal vergr. 4, 10: Stephanocoenia? pentagonalis GOLDF. sp. (= Placocoenia Orbignyana YRrAaAs). Fben- daher. (Coll. Fr.) Fig. 6b Oberfläche fünfmal vergr. el. Ihynchonella sp., Glandarienkalk an der Salimabrücke. „ 8 —1. Terebratula bisuffarcinata SCHLOTH. sp. ?, meist junge Exemplare von ‘Ain Hamäde. (Coll. FR.) m: Patellina cf. lentieularis Buume. (= Orbitolites concava FRrAASs). aus der oberen Buchi- cerasstufe am Nebi Säfı. (Coll. Fr.) 12a Oberseite, convex, 12b Unterseite, vertieft. „ 13—15. Cellulastraea crenata n. sp. (Original zu Cnlamophyllia fenestrata FraAs) aus dem Ru- distenkalk? von ‘Abeih. (Coll. Fr.) Fig. 13. Partie mit Längsdurchschnitten der Zellen. „ 14. Partie mit einigen aus dem Exothek herausgewitterten Zellröhren. „ 15. Eine solche Zellröhre fünfmal vergr. >..16: Phyllocoenia sp. (= Astraea corollaris Fr.). Rudistenkalk von ‘Abeih. (Coll. Fr.) „ 17—18. Diplopodia hermonensis DE LOR. Fig. 17. von Salima. (= „Phymosoma Delamarrei Des. oder cenomanense Cotr.*“ der Stuttgarter Sammlung) (Coll. Fr... a. Oberseite, b. Unterseite, c. Seiten- ansicht. „ 18. Aus der Buchiceraszone von Bhamdün. a, b, e wie bei 17. Tafel IH. Bir: 1. Cellulastraea aedificium n. sp. von Mar‘asch. a. Oberflächenansicht, b. Seitenansicht c—d. Dünnschliffe in nat. Gr. c. Querschnitt, d. Längsschnitt, tangential 4 Zellen schneidend. ur Fig. 2 — 3. Diplopodia hermonensis DE LorR. (= Oyphosoma cenomanense FraAs) vom Nebi Säfı (Coll. Fr.) Fig. 2. Oberseite. „9. Unterseite. „4 — 6. Rhynchonella cf. Martini ManT. von Schueifät aus der Buchicerasstufe? (Colleetion DIENER, Wien). »„ 7 —11. Terebratula biplicata Sow. von Schueifät. (Coll. DIESER.) Fig. 7—8 grosse Klappen» 9—11 kleine Klappen. „ 12—13. Terebratula Dutempleana d'Or». aus der senonen Schreibkreide von Biredjik am Euphrat. a: Terebratula carnea Sow. vom Räs esch-Schakka, Senon. (Coll. Dieser.) Fig. 14a mit aufsitzender Bryozoe. > Terebratulina suborbieularis n. sp. von Bäniäs an der nordsyrischen Küste. 16: Ostrea alicula Hamr. Typus. Trigoniensandstein von ‘Abeih. a. Unterseite, b. Oberseite. al. Ostrea alicula Hamı. Uebergang zu 0. Diener‘. Unterste Lagen der Buchicerasstufe von ‘Abeih. neh Ostrea Dieneri n. sp. Typus. Unterschale. Buchicerasstufe von Bhamdün. Tafel IV. Fig. 1—4. Ostrea Dieneri n. sp. Fig. 1a, b. Unterschale. Brumäna, Buchicerasstufe. 2 Oberseite. Chän el-Kor£je, Buchicerasstufe. ee) Oberseite. Brumäna, Buchicerasstufe. „ 4a. Unterseite, 4b Oberseite. ‘Abeih, untere Lagen der Buchicerasstufe. D Uebergang von Osirea Dieneri zu O. olisiponensis SHARPE mit exogyrenförmig aufwärts ge- drehtem Wirbel. 5a Unterseite, 5b Oberseite. ‘Abeih. or Uebergang von Ostrea Dieneri zu O. direcla n. sp. Unterschale. Chän el-Koreje. mal: Ostrea directa n. sp. a. Unterseite, b. Oberseite mit theilweise abgeblätterter Oberschale. Marasch. „8-9. Vola Dutrugei CoqQ. Cedernpass, Rudistenkalk. (Collection DIENER). Fig. S. Rechte Schale. 9 Fragment einer linken Schale, an deren Schloss noch ein Stück der rechten Schale ansitzt. Tafel V. Kies. Östrea Dieneri n. sp. Oberseite. Brumäna, Buchicerasstufe. De Vola subatara n. sp. Nebi Säfi. Buchicerasstufe. (Collection FR.) 8 Perna eirrata n. sp. Schumlän, Buchicerasstufe. A Trigonia regularicostata n. sp. Bhamdün, Buchicerasstufe. 00: Trigonia undulatocostata n. sp. Azunije, Buchicerasstufe. (Coll. Fr.) „6 — 7. Trigonia Lewisi n. sp. Libanon, ‘Abeih?, im Trigoniensandstein. (Coll. Fr.) HB; Radiolites cf. cornupastoris DES“. sp. Meifük, Rudistenkalk. (Coll. Fr.) „ 9 —11. Cythera obrula CoNR. sp. Steinkerne von Bhamdün, Buchicerasstufe. el: Pholadomya depacta Haut. a. rechte, b. linke Seite desselben Steinkerns. Bhamdün, — 132 — Buchicerasstufe. Fig. AR ” ” ” „ 13. — 133 — Pholadomya pedernalis RöM. Rueissät, Buchicerasstute. (Coll. FrAAS). 14 —17. Pholadomya Vignesi LARr. bu und 2. Fig. 14-16 vom Djebel Oscha bei es-Sält im Ostjordanland. (Coll. ZELLER-FRAAS). „ 17 aus der Buchicerasstufe von Hasbeia. (Coll. DiENER). Tafel VI. Röthliche Mergelplatten aus der Buchicerasstufe von Bhamdün. 1 in natürlicher Grösse mit a. Nerinea mintma n. sp. b. Alaria? sp. (1 Ex.) ec. Fusus bhamdumnensis n. sp. d. Buchiceras syriacum BucH sp., Fragment einer Externseite. e. Leda perdita Coxr. (1 Ex.) 2 in doppelter Grösse mit a. Anomia sp. b. Cardita lacunar HAnt. c. Leda perdita CONR. sp. d. Corbula striatula Sow.? e. Cerithium ef. formosum ZER. (1 Ex.) . Ner inea minima n. Sp. fi g. Fusus bhamdunensis n. sp. 1 — 2 3% 4. D: 6. Ur 8 —10. 11-12 13: 14 —15. 16. 17a,b,e 18 —19. Tafel VI. . Radiolites sp. Oberer Trigoniensandstein von ‘Abeih, Gastropodenzone. Corbula neaerordes n. sp. Unterer Trigoniensandstein von ‘Abeih. a. von rechts b. von links, e. von vorn. Phasianella abeihensis n. sp. ‘Abeih, Trigoniensandstein. (Coll. FraAs). Delphinla Porteri n. sp. von ‘Abeih im Rudistenkalk. (Coll. Fr.) a. Von der Seite, b. von unten. Trochus (Tureica) erispus n. sp. von ‘Abeih,. Rudistenkalk, a. von der Seite, b. von unten. (Coll. Fr.) Turritella beimerensis n. sp. von Betmeri im Nerineenmarmor. Abguss eines Abdrucks zweimal vergrössert. Turritella Damesi n. sp. von ‘Abeih, Trigoniensandstein, Gastropodenzone. Fig. 8 und 10 in natürl. Grösse (Fig. 10 Coll. Fr.). Fig. 9 zweimal vergröss. Turritella Kokeni n. sp. ‘Abeih, Gastropodenzone. Glauconia Giebeli ZEK. sp. ‘Abeih, Mergel der unteren Buchicerasstufe. GHaneonta Seelzeni LArT. sp. ‘Abeih, Trigoniensandstein. (Coll. Fr.) Glauconia Frechi n. sp. ‘Abeih, Trigoniensandstein, Gastropodenzone. (Coll. FR.) . Glauconica abeihensis FrAAS sp. Original zu Cerithium abeihense Fraas. ‘Abeih, Gastropodenzone. (Coll. Fr.) Vanikoro neritopsoides n. sp. (= Turbo Renauxianus FRAAS.) innatürl. Grösse. ‘“Abeih, Trigoniensandstein. (Coll. FR.) 11 —12. 167 [0 0) —10. — 14 — 2 Sigaretus? sp. Steinkern in ?/- der natürl. Grösse, a. von der Seite, b. von oben. ‘Abeih, Buchicerasstufe. Pyramidella amoena n. sp. “Abeih, Trigoniensandstein, Gastropodenzone. Tafel VII. Nerinea cedrorum n. sp. Stück eines Längsschnittes, vom Cedernpass im Rudisten- kalk. (Coll. DIENER.) Nerinea untplicata n. sp. (= N. Requieniana Fraas). Verkieselt im Rudistenkalk von ‘Abeih. (Coll. Fr.) Nerinea berytensis n. sp. Längsschnitt, natürlich herausgewittert. Oberhalb Schteidi westlich Beirüt im Nerineenmarmor. Nerinea Lüllicker n. sp. Stück eines Längsschnittes. Nerineenmarmor bei Schteidi. Nerinea Mamillae FrAAS. Steinkerne von Bscherreh, Buchiceraszone? (Coll. DiENER.) Fig. 5b. Längsdurchschnitt des Steinkerns Da. Nerinea abeihensis n. sp. ‘Abeih im Trigoniensandstein. Fig. 8 ein Längsschnitt. . Nerinea Schicki FrAaAs. ‘Abeih, unterste Bänke der Buchicerasstufe. (Fig. 9. Coll. Fr.) Fig. 10 schematische Zeichnung, die oberen Umgänge von der Oberfläche, die letzten Umgänge im Längsdurchschnitt gesehen. Nerinean cf. Fleuriausa d’Ore. Längsschnitte. Fig. 11 aus der Umgegend von ‘Aintäb in Nordsyrien, Fig. 12 von ‘Afka, Buchicerasstufe? (Coll. DIENER.) Nerinea abundans Fraas. Vom Nahr el-Kelb. (Coll. Fr., von LEwIs gesammelt.) Tafel IX. Cerithium acutecostatum n. sp. Untere Mergel der Buchicerasstufe von ‘Abeih. (Coll. FR.) Cerithium Fraasi n. sp. Oberer 'Trigoniensandstein von ‘Abeih. (Coll. Fr.) Verithiwn excavatum BRONGN. v. syriacum. (Fig. 3. Coll. Fr.) Gastropodenzone von ‘Abeih. Verithium aequisuleatuom n. sp. Gastropodenzone von ‘Abeih. (Coll. Fr.) Ceritnum (Triforis) aciforme n. sp. Abguss eines Abdrucks aus dem Rudisten- Nerineen-Dolomit am Nahr el-Sabteh = Nebir el Fuwar bei Kal‘at el-Hösn. Aporrhais pleurotomoides n. sp. Trigoniensandstein von ‘Abeih. (Coll. FR.) Fig. 8a. Ein Exemplar mit z. Th. abgebrochener Mündung, zweimal vergrössert. „Sb. Dasselbe von hinten gesehen, in nat. Gr. » 9-10. Zwei Exemplare in dopp. Vergrösserung. Aporrhais? sp. (= Rostellaria inornata FrAAS). Steinkern aus der Buchicerasstufe von Ruweissät. (Coll. Fr.) Actaeonina olivae Fraas sp. Trigoniensandstein von ‘Abeih. (Coll. Fr.) Actaeonina oviformis n. sp. Nerineenmarmor zwischen Brumäna und Schteidi. Durch Verwitterung natürlich entstandener Längsschnitte. Actaeonella Absalonis Fraas. Längsschnitt aus dem Nerineenmarmor von Betme£ri. Balantium flabelliforme n. sp. aus weissen Kreidemergeln von Nisib. 15a. Exem- plar in doppelter Vergr., durch Querriss «—/ gebrochen, rechts unten vordere Seite (des Steinkerns), links oben Abdruck der hinteren Schalenhälfte. 15b. natürl. Grösse. Fig. 16. te a: 10, ” = — 235 — Balantium amphoroides n. sp. in doppelter Vergr. Gelbweisse Kreidemergel von Bäb el-Limün. Steinkern. Vaginella labiata n. sp. 17a. Vorderseite des Steinkerns doppelt vergr. 17b. Quer- schnitt viermal vergröss. Vaginella rotundata n. sp. a. Ein Abdruck zweimal vergröss. Bäb el-Limün. Öreseis sp. in ®/afacher Vergröss., gelbweisse Kalkmergel von El-Hammäm östlich vom Ak Deniz. 29 —21. Styliola sp. Exemplare mit erhaltener Schale in dopp. Vergröss. 22—23. Tentaculites eretaceus n. sp. Weisse Kreidemergel von Nisib. 22. viermal, 23. fünfmal vergröss. Tafel X. Fig. 1—2. Ammonites ef. Blanfordianus StoL. ' (Originale zu A. culiratus FrRAAS) aus den Fisch- „19. mergeln von Sähel ‘Alma. Bei «@ zeigen sich Spuren von Fischresten auf beiden Exemplaren. (Coll. Fr.) Ammonites harpae SroL. (Originale zu Acanthoceras rolomagense DIENER) aus dem Rudistenkalk („Libanonkalkstein“) am Wadi en-Nusür bei Jamüneh. (Coll. DIENER.) Aussenseite, Tafel XI Fig. 1—2. Ammoniles harpax STOL. Fig. 1. Seitenansicht des Exemplars von Jamüneh (vergl. Taf. X, Fig. 3). Collection DIENER). „ 2. Von Djebel Oscha bei Es-Sält im Ostjordanland, gesammelt von Lewis (Coll. Fr.). a. Seitenansicht. b. Aussenseite. c. Lobenlinie. Seite 7: Zeile 22: 48: 56: 79: 80: 104: eh ep] 32 lies Kakühle statt Kakühle. 1 „ östlich statt westlich. 2 „: Nahr el-Kadischa statt Nahr el-Kadischah. 13 ,„ Cedernpass statt Cedernpass, ; 20 und 32 9 von unten | lies Kastal statt Kasdar. 2 ” ze 4 von unten lies: (1843 Natica praelonga d’Orsıony etc.) statt 1852 Natica Drgelonge, d’Oniakr etc. Druckfehler und Berichtigungen. 6: In dem Profil fehlt links die Bezeichnung Ost, rechts West; links vom Nahr Beirüt in der Mitte zwischen den j Buchstaben h und b ist das Dorf Schteidi zu denken. 8 von unten lies ‘Araba statt Arabah. a If} KON ee EX - . A.ocho ser, Marlsr &. £ Jichtdruck o., \unstans \> an Sonas ek autor ad maf. del. Ye Tafel I. 5 An... onas e& autor ad mat.del. Kunst f. Jüchtdruck v.ZJ. gehe Ss“ A) E. del Kunstanst. f. Juchtdruck v co. gehoben „Karl TafelM. id £ | 113 uf Jonas et. autor ad mab. del. Munstanst R_ Jtichtdruck v Q) de “ a ’ f f L j f f 5 ' u ’ ' ö » i B fi Li y a “ . Ya nn ul F Per Du " 4 { # 1 N # ä 4 % . yı Nrrreiry: Jonas et autor ad nat. del. 7 Me ar NarkelsVvT „lukor phok. ]üchtdruck, v. If. Schob: „Autor ad naturam del. sive Phok. Tafel \VU. SHunstenst f ‚Lichtdruck v. a Schad en Karlsruhe. Tafel VI. 49 chtewuck Dv. V ) anse. f. Ol i Autor ad nab. del. sive Phok. ai Tafel RK. N TO TEEATEE ale eo, re SPUN Schober, Han Ehober, Ham 5 4 ek vorL Zr ‚Juücntaru © W Füt» ex parte \ith, ) @ & 3 as { u DENE m a Ba P Mist u ıd® K En Mn h R A? D nu v A N 3 DL [ (ir 5 x EN ’ 1 ri 3 T i [ r o ‘ u I Kae % ü n ’ bi 5 vhs “ > . £ h; \ TV .“ hi 7 ’ e ’ a 2 a a g j - i e \ Br DT ) " PAS IR- ’ > ‘ “ D E13 4 D ‘ + h & “ \ i - f j ’ u 5 “ = 14 in v u i * A n ’ x % i j r % b 1 « h - A % s u - * i k 0 ’ 1 2 u i ig ‚ f " . E ° * i - Fa 5 . . j r Y Fr” fi 0 “ , » & i 2 s R a - i x “ 4’ Den MartelX. „Sutor Phoe. „ zw Gar HL en 29 ar FE irutN Lt iu, 7 y rc ) A LEWARZ a e 4 Datel XI. Autor „Phok. 1 u "Arabische | 2 F] n ab Wüste An den Pyramiden von r Algerien Libysche Wüste a Girch | (nach Praws). (nach Zerme). vorm und (nach Senwamenn). j Zerrun.,. 2 f _ = _ - — WE BEN —_ Weisse Kreide mit Anan- | Weisser Danien ehyten oralı, Ventrieu- : ü ‚ 7 Kreidekalk. } Fester weisser Kalkstein, on m. Erogyra Orerwegi, Row. | liten, Gryphara wenicu- r weisser a DR darin | Bunter, grauer, bräunlicher Mergel u. Kalke mit Nerita ru- gun, Rx. larca, Ontren Villei und Aurapitanei, Heterolam- pas Marrai, Campanien rinliche gypaf. Thone, schwärzl, Mergel mit Kalkbänken, di. vexieularis, OÖ. Willen, For- yemalli, Iarea, Hem. Fourneli. Santonien Morgal m. O, proboseiden, Plien- tula Flatteri, u. Fernpi Morgulkalko mit Miernater bre- vis, 0. Bouchsrumi, serniplanı, aranthmata, Onstei, Voln tri- eostala Bayım, Inoeeremus Cripei, Amin. teams Kalko und Mergel mit Ondaris ruheesıculosa, Hem. Fourneli, | Cyphosoma Delamarri, Ho- lertypus serialia, Eehinohrie- aus die. #p., Ostren Oostei, Bu- chieeras Fourneli, Angoumien od, Provencien # Hemiaster Fourneli, Hippu- ihn ice und Moulin- 2 cormu pastorie, aerulıten So» Nerinen. gemmifera, wagen, Volnılina Ionen Ligerien ? Oyphosoma Delamarrei, . radıatum, ‚Lnihia. oblonga, Verne Inoteramus labiatus. Cenoman " Heterodiadema libyeum, Salenia seutigerm, Holeotypus exeinus, = venomanensik, Henvinster pseuofournel, batnensis, 2 Chauseneti, Disroiden eylindrica, Kpiaster Henriei, Villei, Heterti, Terebratula biplicala, & Nieaisei, Ostren flabellala, earinala, Mer- ımeti, Delsttrei, afrieana, oli- y N 2 quad Carelisem Saportae, Pauli, Blätterthon m. Brauneisen Sandstein, u. Schwofelkionknollen, echnel von Wei Kalkstein mit Schichten, der Eumgyra | mergeligen | "Korallen. — —n Weisse Kalke mit schwar- mit, vie om fBooig |Bahlchten m. zen Fenersteinkonkre- 0, olliu, Aucapi-. |9JPe ubartem) tionen, Be na On lomitischum m —— —- r. regularis, Roudairia | Kalkstein mit Schichten mit Exrogyra laren, Da, Ammoniten, Dar | Ex, larea, 0} Schnenweisser Kreidefels mit u verieularis, | _Branneisemsteinknollen. | Roudairis, Terebratula Niemisei. veri- eularis, Vola, Fischzähne. 1 l — Weisse mergelige Kalk mit grauen Morgaln. g Grosse Austern: O, aenntho- | i nata, Cutei, Boucheroni, Pli- N i catula Ferryi, Vola, Am- | | möniten, Rochenstacheln. | Schichten m. Cidaris, Hemi- aster, Krhinohrissus, Sooigel- stacheln, kl. Kreisscheoren, -_ | Foster weisser Kalkstein mit | Kalkstein mit Hippurites cornu rarri- Hase BPA dr era yab- | mem und orgamisams (am Djebel | Atakalı) und Rudistonkalke mit Zunthia Foster weimer Kalkıfoin voller ‚oblonga \nm Djobel Gharib) Aciaronella, odar Narinan. | Rudistenkalke, Quaraitbank, Morgol mit Ai, Mermeti, flabellata ud oliniponensis, Kalkige Austernbank. Kalko und gelbe und grüne Morgel mit Ostroa flabellata, Morgel mit Heiviauter rubieun, Rx. fIneltatn, Ex. afrirann, Be Mermeti, Ammoniten Mantelli. (Klostor St. Paul) Kalkatoinhank mit Anstern und Bi- Hemiaster gracilis, valvonsteinkomon. zwischen Knollen u. Platten ‚Sauloyanıs? ee, 2a Pe schwarzen Fenorsteinon. Fraser. rre Morgol mit Hrterodiodema ilsyeum, Buchiceras sp. rreisun, Heminster eubi- | Schichten mit kl. Austern, ons U, neun, Vola ıtula Fonur- \ BE EREE neli, Sphmerulites Schiweinfurtli, Buchiceras Vibrayeanum und of. | Schneoweisser Kalk mit Sphne- rulites u, Peenditadena, Buealdi, (Wadi ol-Morr u. Kloster St. Paul.) Braune Me und Sandktein- || mit ' Nurleo- und kleinen Austern. —— Austerolumacholl. ©. acutiroshris? Hellbrauner Sandstein. Rotlibrauner Sandstein mit versteinerten Hölzern. Küste von Hadramant Djebel Schihän | Djebel Hüra u | — ii Wadi Zerka Main . Östliches Judän, i 2 “7 Eintherlung (Südarabien) am Wadi Mödjib Ostjordanland Westseite des Todten M Umgebung von Jerusalem | Galiläa NinHauptstufen (nach Cawrrx und Descas). N (nach Laxrer). t ä . > i 5 Bi ee lee) ne RN Komm). | (each Ayoessos, Lamrer und | Iitrung mit - BIETER gu 2 == a h 1 i Nöruso), Ider Tabolle i j Ider Tabelle I1 "Nebi Mia: T Apostelnuell — Iv.Mittolsyrion j : | Apostelquelle: | —illttelsyrier lee.» I 1 | Kreide m.Fouorst.| | ‚Geld. Grobkalk | w M . A ter Ledatänko a De ee Merpelkalke mit Feuerstein. | Düne Kalkbänke mit Fouer- | Weicher weisser hellgollicher |, kreidigo | Mer anenlars,) Feuersteinkreido vom Gipfal des j : ; a Maerodonparal- ER mit weissen kreidigen Mergelu | Weisse Kreidekalke mit | Weisse Mergel, a = Kalke u. Mengel | Ida, Inla per Tun 6n Wüste Jula und Fenarstei i f 4 suerstein, | dita, Nueuda ore- do | und Kalken. in, Mergelkalke mit Fonerstein. Hornsteinbänke mit Bieuliten, | Wit Feuerstein, | unnenia, Don. Ventrieulites angustatus, | e a ’ N talium, zahlr. Fouerstoinkreide mit f Weisser kreiliger Kalk. | \ Fischroste. | h LAMrI= Orypkaca resieulorıs, | | nazähne ryp aris, | i | a \ Preten delumbis ‚Kreide ın. Feuer- an ärsse i en: \ | Goa striatul, | ‚ - I 4 Dental ‚ Gelbliche kreidigo Mergel. | Gelbe Mergel. Gelbe Kreidemergel, { Mergel mit | ‚Röthschockige rest afümeis | kreid, Schichten | lee a ine) Kalke. ı Bean) mit Gyps. | Weisse Kreide von Mir Sala | 7 oreras safnlensis | | und am Oelberg \ - a Mergel mit | Bohren. bikunmtniee Auphale | ne | Kalk mit rothem Feuerstein. | \ en: be rg " Schwarzer bituminösor Schiefor | kalke mit Soeigelstacheln, I SR Rule Golbor Kalk mit Foraminiferen, 1 Kalke, MELD, mit zahlreichen Fisohresten, Ostrea, Paclen bbrıihi, 0: Drus. ICeps, iria | IV lemiaster Lauynesi, Ostrea | eingelagerten Hornsteinbänken Nehi Miss, N N) Gr resicularis, Peeten ıelumbis, | l | und weicheren Schichten m. eis, Arcn, Leta, Proto- Ib r 0 Divaklas Neräiaterin carılia moabiticn, Corbula Ammomites xp. i Kerak N ur te x Fisch“ | *rdalı 2 ralan Foznfesekuiiem | — Vadi Arab und Jarmaky | Brauner Kalk, Bonebeiv.Fisch- | Anal, Denalium Apor- 1 en testen, Wirbeln u. Coprolithen, hals, Schlombachia| ct; tri- l miasler,, Gryph. vesieularis e. julnieo, carinala, Acanthoewras sp, Bivalven und Fischschuppen.) Foraminiferen. Ammonites Goliath | | I # Fischzahnschichten won Abu | | | Tür. | Sohr dünngeschichtete gelbe | | al 1 Mergel. _ al - . \ | | gel 1 Unforer e 1 Weisslicher K' nee 1 | utoror Thoil dos Kakühle, Ab- | tor Kroidokalk vom Ras | Gelblicher Kalk mit Oypdı | wochsolud milder Krwidokalg , lAbjad (nach Lanrer it ’ x i an oe | Weissliche Foraminiferenkreide | und. hutore grauer u sa | Hermiaster Sauleyanus?\— H | Dünngeschichteter weiss- | Gelbliche Morgel mit Phola- , Weissliche Morgel mit Bivalvan | | zuwailon mit eiciken grauen | Tagen | Aurmals Corraau, = ZI Bat | E 7 R R A Fouersteinen Ostrea ranalı- | Acantho olomag nensis Prnox), Oidaris, Ostrea | | licher Kalk, domya Luynesi u, a. Bivalven, | und Pholadomya Luynesi, ? eulata und resieularis car, 1 Er ar a verleulante? Ya are | 0 Gblich, Tas weiche Kalk- | Judaica Lat. Erun af, fisnicontatın, | tata (=Jamiva trieostata Cog.) | \ mergel (vom Djebol Oscha 'ola quadricostarı Bow, | | a 2 —— | undzwischen san ee | _Pholadomya Viynesi | ' Piattenknlke. Bann ER ne Gelblicher und röthlicher = Mr Be | Pole, Dutrugen? Prolocardia Plattonkalk | moabitica, Cardiumsyriacum, ! Nerineenmarmor, auch oolitische | ww Öfen en, Pag | Grauer sompktr Kalk on |" Man mei Kant | Weise, dt inter Grauer compakter vr ge "7 | dolomitisch, zuweilen von as | Kiesolkalk (Aisch) nd Aftwo- | Yale, Atukisten, Pileotus Oi | . = 3 ] e 'acen, Hippriten 5; D fara, N I Kalk. ' Dicke Bänke von grauem I Schöner wois- | Pphalt imprägoiert Sphaerulites of Arm Ne Baar: Ben emo. Ih | Kalk ser Marmor. | | Finanof,Rleurinusa,N Schick, | nen Aporrhais Tu- | a | ' 'Arak el-Enitr) | | Aotaeonella Absalın.ı, en elaAbralnie, | Gelber Kalk mit Bi- Grauer compakter Kalk | hi a 1 | Bippuritonkalk (Molerah) mit | 5 | | \ Galerites albogaleru., Dis- \ L valven, mit Rudisten. | | eoiden mulkndribs, Ngnarder | | | syriaeus. | | ee Te In | u! , 3 Morgel mit Brog, olisiponensis \ Gelbe und rothe Kreidemergel / Weissl. mergelige Kalke. N “ und /labellata. Kalko und | pe © mit Amm. en En yon Br | Compakter Kalk mit Ko as En Sn CE Bel } Rother körniger Flocke (marmor | h h | EN N i) hreston (“Ain Djidy). | Sults PR | und Nerineen, | ) (am Birkot Sultän ud Wadi ı a Weicher Kalk mit Pr (Arak_ ol-Emin) Morgel und Kalke mit 0, Afe.| Tabibi). | | | Gopuloides, Hvogyra Mermeli | ü meti €. minor. capuler, N | r. minor. r ola aepulcostata, = | zum. ee u | | | Äraakacn von SOLLEN grauen | Graue, rn dolomitisch& Bu | 2 N dslomitizche Kalk I B 1 5 — 1 1 ii ie % 1. ii ee [ergeln u. grauen od. weissen mit Holeetypus ereisus, Vola | | Graue oft dolomitische Kalko | ı Morgel mit Meminster, Sauley- | Orauo Morgel mit Bemiaster | compakt.Kalkonm.Ostreanfrı: | guadricontata: grossen Önstro- | z zuweilen mit kloinen Kiosol- | | ? | ET = R DE BO | rana var, olisipon, Deletteen. ton, Nation, Turritella, Knollen, Ostrea Mermeti, | y im BR et Lamm = H. batnensis und Mermeli, Plicatula Rey- | Tamesi, Pliestuln I r | Dolomitische Kalk ee > Nundricostala, Ammn.Manteli? \Ammonites Mantelli nach Lanrer ) Prmos). nesi, Pholadomya Vignesi, Vasen ae Veilig Autrttsete Amalie Dean mehr mit, | an Ohm | | (von Sehalnbün südlich Tibrin). | ‚Protocardıa hillana e, moa- | fee | | | | 1 = btica, Terehratula Nieaisei, — ! | | | Fine a Gr a: En = Gelbl. Mergel m. Helerodiarlema | Ostrea funbelata, , „ TEszzz manensis, Pseulodiadema Rü- BES mit Bivalven und libyeum, Holeciypus cenoma- » africana, | | mers, Salenia scutigera, Holec- astropoden. nensis, Hemiaster Sauleyanus, | = Luynesi w. Mermeli, | | | | ps ‚cenomanensis, Epinster Ostrea flabellata, Mermeli. | Prvatla KR R 1 | 1 net, ‚Tola qundriontaa, aa r | mus Katke mit Carıliem 1 er Ban em N | | oequcoslata. F B eissliche [orgel mi Exogyren. at y tocardıa Combei, N Ir 3 ’ a Kalko mit Osfren ofrieana. | Gelbo Kalke mit Pferodonien. | Weissliche Morgel mit Rro- | Weisse Morgel. Pierodonten. [ | | Geltliche Kake mit Knollen 1. | ‚gyren und Pierodonten. (Rädjib, Wadi Sir, Djehel Oscha) \ al „ Heterodiadema li- 4 1 | ne, zei |, | \ omiopygus ', Östrea | Mergelkalk mit Bivalvonstein- nn A o | ap mu Mlabellata, Vola komnen Zeieina, Cardium. Kalke mit O. Mermeti . major. | | | icostata, } \ | 5 ! 9 1 Grüne salzhaltige Mergel. | | h 5, e er B | | Weisser Sandstein, Nubischer Sandstein, | | | | | | | | — I j | Hermon und Dahar Tabelle II. Entwieklung der oberen Kreide in Mittelsyrien. Taumät Niha Am Nebi Säfi bei Djezzin, Kerkaia Gegend von ‘Abeih, Schumlän, ‘Ain ‘Ainüb, Nordwestlicher Libanon. Nordöstlicher Libanon. t S Antilib el-Litäni und Djebh ‘a | Bhamdän, Beirüt Sähel ‘Alma, Hakel, Meifük, Lahfit ERS: il aedon |" (nach Nöruısa und Dieser) Kenn) | | (nach Roru, Fraas, Huxeerr, Lewr IR ae BRDSEN EST c) NUTLING NER) 0] Öö 7 SCREEN :’ a u. a Ann S nach | (nach FraAs). (nach Br , Nörtis@, BLANCKENHORN). D R). (nach Dieser) (nach Diesen). r A R _— ee . en — - - _ En — = ee = IVo | Feuersteinreiche Kreide. | Feuersteinkreide vom Räs Beirüt (Taubeninseln). | Feuersteinführende Kreide von Räs esch- N Br E r | | | , Schakka mit Ttrebratula carnea. Feuersteinführende Kreide, ii | _— = 'o Tr m Ira cm : © | Weiche thonii 'e Kalke z. Th. tief- | 19 \ braun gefürbt durch Bitumen: | In a IVb \ Pecten delumlns, Inoceramus | Weisse, weiche dünnplattige Kalkmergel | ne ln EIMGIEE in | aratus, Ammonites, Baculites, | f Gelblich weisse Kreidekalke mit Gryphaeen von Sähel “Altıs, Räs Mamiltein und en Eurypholis sp. (Kalwet.) | E R ee ı Räs esch-Schakka mit Fischen. | 1 (bei Burdj el-Burajinch). | h . N 2 Tasbeia. Asphaltlager von Hasbeia Asphaltlager Zu 18 | =7 - ge ji R a - = ee Iv |, 25E e2 9 Graue Mergel mit Pholadomya Virnesi, “ SER ch, ligeriensis, Oythereen. £ : ? Libauon-Kalkstein = 5 30 m. Kreidige graue Mergel r 3 e Ye 7 2 it Vola Dutrugei, Hippurites cedroru mit =| N ı kalkstein. 1 m. Austernbank m. Gryphaca? u. Vola, 9 r nie Pr geh SUDPUrIES ‚Crarorum, e 3 | Be nn 30 m. schiefrige lichte Bälke, da aher i | Beute NCHER. BEE EUER Tr Nerinea gemmifera I1b.| 8 Fi | feste harte Felsen mit Rudisten. mit Radiolites cf. cornupastoris und Tum- | (v. Palmyra), 3 | 30 ın. Wechsel von zuckerkörm. Kualken bricalis, Sphaerulites Sauvagesi, Ammoniles | Ammonites nodosoies P UL r 3 an And lm ten. rolomagensis. | (Breitän). © m. Massenkalk. =] "3 20 m. lichtgelbe Plattenkalke mit durch- | Weissliche Kieselkalke mit Kieselknollen und meist Fi} 2 laufenden Schnüren von Feuerstein verkieselten Petrefukten: Korallen, Sphaerulites 4 u. eingesprengten Kieselkuauern. ‚Sauvagesi, Diceras Nötlingi, Nerinca gemmifera, ä ne 20 m. Massenkalk m. Peuersteinknuuern, Pileolus sp., Aporrhais Rustemi. | 1 == El unten: 3 Wohlgeschichtete Kulksteine 2 je) En mit 10 m. Geschichtete milde Kalke. ? Schichten mit Ostrea flabellata Elattenkalke, | ’ = E na nn hasg. eapuloidee 1 m. Mergel. Graue milde Marmorkalke mit vielen Nerineen, X. | Fischkalke von Hakel, Hazhüla und KAito? Ostrea flabellata, 111 ei Amauropsis SEN: Ceritkaum his- er ai Be Fels mit Rudisten a a en ee Bauk ou nige, u Ep ’ nn, Ku D er Kels mi sten, it Gr irler | ronsis m ie e | pidum, Pterodonta ovala. er m. Graue N one 12 ım. Compakter Kalk in würfelförmigen Blöcken. Ka Gras PORZlarer | an aubanak ich 1,5 ım. Graue Kalkbank m, riesigen Pfero- Feuersteinreiche Kreilebänke, Plerodonla ovala. - - - ——— I — 7 - — — 4 ‚Orbitulitenbank“ mit Patellina cf. lenti- .. 5 ceularis und Vola subatava. Mergeli Kalk mi Mergel im Thal von Hakel und Meifük, Austernmergel mit Ostrea olisiponensis, fla- ergeliger Kalk mit zalıllosen Austern. Holectypus Larteh? | E Belt GEM ErGalEH, He a. 0. Dieneri, flabellata, olisiponensis, directa, Vola quin- Diplopodia sinaica, Dünnplattige lichtgelbe Mergel mit 5 40 m. Röthliche, dünngeschichtete Mergel N Prkan Ka 2 N quecostata, Natica syriaca, Buchiceras” syriacum. ” hermonensis, Ansternplatten, 7 * a, er E77 ermaster Saulcy (s, j: Knollenkalke mit Afanplättigen | mit Steinkernen von Bivalven. Syriakum en ’ Taler Die i *| Morgeln und schiefrigen Zwi- _ 5 u - din Jormran : Ele lngen, i Gelbweissor Kalk. = zu Protocandia hillana. Di li Jermonansie, Bräunliche Kalkmergel mit Seeigeln, Austernschalen Violette Sandsteine. E = Hierpdiadenn libyeum, 4 und Steinkernen von Biyalven und Gastropoden. a 11, B Holectypus Larteli, | Diplopodia hermonensis, Hemiaster Sauleyanus, Tor- [+1 Toraster Dieneri, nf era se Enallaster Delgadoi, Ostrea Dieneri, | Ostrea flabellata, 20-30 Röthlichgraue Kalke und gelbe 1} africana, Volq quinquecostata, Trigonia distans, un- | | 3 Vola. quinquecostala, Mergel Be Austernbänken. erne Kalkmergel mit vielen Steinkernen dulaiocoslala, Hippurites plicalus, Radiolites sp., Kalkmergel s S Pinna erelacea, von Bivalven Foraminiferen. ‚Protocardia hillana, Pholadomya Vignesi, depacla, Fe 11 Ss Cardita lacımar, ) sn Turritella Seetzeni, Glauconia Giebeli, Natica ef. © 3 pP lin hillann, N Bude u. syriaca Nerinea Schicht u. cf. Fleuri- Liopistha libanotica, il ausa, Buchiceras syriacum. 8 "ignesi, —— — De — © =) Pholadomya Vignesi, Ä L 3 4 R & 5 2 e e u Naticd' ef. bulimehides, \ Mauerartige Kalkbank NE Me Kalk, einen mauerartigen Steilabfall Ta REES tenteRaIkban ‚Plerodonia ownta, („Cardiummaner“). ildend, mit den ersten Rudisten, auch Foraminiferen. . machlig: 2 Buchiceras syriacum. 6} 30 m. Rothgelbe Mergel mit Trigonia Gelbe Kalkmergel und mergeliger heller Sandstein, E syriaca, Bol eh ed jasin Salt u, Schichten | = ni r ' sich einstellt, = Gastropodenzone ( RAAS): Ostrea * : a ER wohlgeschichtete | 5 alicula, Trigonia syriaca u. distans, Perna orien- | lalis, Protocardia judaica, Cylherea kibanotica. Cor- Kalkmergel mit Profocardia hillana. R Dünne Zone röthlichbrauner, Gastropoden | Gelbe Mergel und Sandstein. bula neneroides, Amauropsis subeanaliculata; zahl- Sandstein, führender Mergel. - reiche meist neue Gastropodenarten der Gattungen S Turritella, Olauconia, Cerithium, Colostracon. A 40-50 m. Bunte Sandsteine mit 'Tuffein- | Gelber und rother Sandstein mit Sphäro- TR f _—— EI schaltungen und Bohnerzen. sideritlagen, Mergel, Thon, Kohlenflötzen, Rostbrauner und gelber Sandstein, z. Th. eisen- | Rother und gelber eisenschüssiger Sand- | Sehr harter rother Sandstein mit Melaphyr- “ Rothe und ue Mergel. Melaphyrlagern. a Bol thonigen vonschwefelkieshaltiger Kohle stein. | tuffen 20-30 m. Steilwand von grauem, wo) h erfüllten Lagen. am 2 In|* BR schichtetem Kalkstein. | Ostrea aliculn, Trigonia syriacn. ' Dünngeschichtete rothe Mergel und Schiefe | 20--30 m. Röthlicher Kalkstein und Mergel . Trigonia syriaca Oyiteren Übanation. es Dr —l} mit Bivalven und Gastropoden. | Lutraria sinuala L ? Violetie Sandsteine. LG u j j Pi 5 Fr a \ 5 2 a „u“ > j u, ae u Q ü j . . u BZ . = ru Fi u 4 5 i 2 i u L° ° ® D j } 5 . ‚ IX er | | 7 - — u . . 0 f " . | s z A j \ . fi u = . 5 . fi G =), = i Y W : | | u; Fr . . u s = ö N: "FOR = ’ . iM u 5 m N B E . == ’ = # Es i Ai Po “> i \ 5 i eu u ” A rt unssounbosod 79 pun wunynb -UDX9s pp ınnyp.ıa) waojuumob wountor uosıpoaz Yu NWOLolT AOdLUIONAONOnZ | “nagsumpy win.) =, | psnpıma]) 7 "9 Donna wovauls wo) \ = | Tuor1opy ‘79 Sapyorpor] wa.4sQ ya uragspurg | = | “uoNI1aJoLyog | va en j ı pan yfey aoganu aayaılqppd “aoporyosy[eM | IE ad , 2 A al | | | Yousıy pP vonsg wmwaoydıq mpngoagew]) | uapauoavppy pun WoautaN | :uojjouyursgsdond f Au Npes[asoıy | Ju uoJJouyuragstond f Ju yeyfpsaıy | | | "UOSLB[LIAISTOHO T Jim [EFADWmursgsy[e‘] punaydıuapng BM}D.499.48], um yılpauıgp UoA opraaygroagag assıo A :uopdoN WTı | [SION PyDIaM SYaDLUDSa3 anzan) (pelo,p nqy uoa) „ypeyd i | -sy “(apysoy uoA) sdAn ‘(sugagso | 'sdAn pun "UOUMAIOUT YiLu | pun olyuopg pun swop uoyasIAz) ' moJocf TPSaopy yon Tegps |, uoperdjoduswopisuy 9sstampuapualg Kuss PFAaW 9sstaagfes pun ossiompuapuafgl | | 4 :uapng u ı > . Mab 2 x er u Tr 3 2 2 Fr = | > (gsi ugmr-[9 qygg zyyeg (weu [ eteeeaı yreu Jeonorasuung spoy | PRO FI [POAg APIOM onzın) -WeR-[5]) uepooensey pun uapodoasyg | “Ifogaq Splayy eos ayyaıy AUTO M P Ju gonagy wazıeos yostıuaoauoa was | 3 | ufozao N eeR -osnw m 'yL, 2 Pop 9SST9AYOLTA[2H ‚upo19pW USUDIOM yıun uoppepdfastopy UBAolıyı] UOA [ost99 A yıu papospoMm uoyyepdfpsrapg SAalım J geaydny wnz sıq ‘ıt9soy-[9 Toqafı 'afrıesuy,-[9 [age saJuoag WoA puejuauurg SsoyostıÄspIoN | pun (BAyO,-I9 Toqalq) suoM SnIsse) EIVEUN TOT "u9lAÄSspaoN UI SWEISÄSHPIIAYy SOp SUnyY9ImYUuT III SIISqeL Tr ch w., 4 u F ; Er nr u 2 m f j i j t = ’ 2 Ar & zu ' } i D “ * i 1 ee 2 . 5 “ au D ® E . PR i i Als direete Fortsetzungen dieser Arbeit werden von demselben Verfasser noch in diesem Jahre erscheinen: | beiträge zur Geologie von Svrien: >) Das Eocän in Syrien mit besonderer Berücksichtigung Nordsyriens, mit 1 Textabbildung md -—3 Tafeln. (Zeitschr, d. Deutsch, geol. Ges, April 1890.) >) Das marine Miocän in Syrien mit 4 Gebirgsprofilen. (Sitzungsb. d. kk, Ak. d. Wiss Math. natıew. Cl. Wien 1590.) +) Das marine Pliocän in Syrien. | RS >) Die marinen Quartärbildungen in Syrien. Studien über die Beschaffenheit der syrischen Küste. 6) Ueber die neogenen und quartären Süsswasserablagerungen in Mittel- und Nordsyrien. Im Verlage von R. Friedländer & Sohn, Berlin NW. wird ferner demnächst erscheinen: M. Blanckenhorn, | | Grundzüge der Geologie und physikalischen Geographie von Nordsyrien. | Eine geologisch-geographische Skizze mit sechs in den Text gedruckten Abbildungen und zwei. grossen Karten von Nerdsyrien im Massstab 1: 00000, einer orographischen und einer geo- gnostischen in Farben mit zwei (Gebirgsprofilen, Als Anhang. dazu: 1) Auszug aus dem Tagebuch einer geologischen Studienreise durch Nordsyrien. 2) Neue barometrische Höhenmessungen in Syrien. 3) Literaturübersicht der bisher erschienenen Karten von Nordsyrien. »2 x Er Be Re > % EN t Blanckenhorn, Nax 1890 56(117: mn