i B .. REN wo a I cn JE DE EIT ZuL TEN Eee Eee un arena iin A TE a rm neh nie arm Su - wu 3. nz Tapas.) Re . : E Fe ln aD IOHM/TAW Lim | Ternah le a en . Men ker» er hen + £ Reh, vw 73 Pa T dic y4 ein 7 Be [\ Be a el AL“ r Rt ETn er Es u (6 De u en m 2 ” ’ = S we . Zi 2 > Par) Be > , 3 Nr ü - ° N Aa! - mn ., > Pi Yu u u “ r ’ 5 ‘ u y - . 2 - A S = y =) . ) . E77 so r ° Fer sr [2 Beiträge Histologie der Eehinodermen. Heft 3. Anatomie und Histologie der Echiniden und Spatangiden. Von Dr. Otto Hamann, Dozent an der Universität, Assistent am zool. Institut in Göttingen. Mit 13 Tafeln und 2 Holzschnitten. Jena, Verlag von Gustav Fischer. 1887. HN a Inhalt Einleitung Specieller Teil. I. Abschnitt. Die regulären Seeigel. Kapitel 1. Die äufseren Anhänge der Körperwand. Die Pedizellarien RE en a) Die gemmiformen Pedizellarien von Söhasreriiäte granu- laris, Echinus acutus : er: ee b) Die tridactylen Pedizellarien von Centräslephäne longi- spinus Re: ur c) Die buccalen Peelarer von Abhaorsahii ee und Dorocidaris papillosa . d) Die trifoliaten Pedizellarien er Mechanismus und Funktion der Pedizellarien Die Globiferen Centrostephanus longispinus Sphaerechinus granularis : Die Globiferen und die Pedizellarien . Die Stacheln Dorocidaris papillata Sphaerechinus granularis Br er - een: Die rotirenden Dorsalstacheln von Conan Toner spinus ; : BEER EI : (Sphäridien und eleeralfitehen unter Narren Kiemen unter Wassergefäßsystem.) Seite or 22 PR = Kapitel 2. Das Nervensystem. Allgemeine Anordnung und feiner Bau desselben. Die Ocellarplatten mit den Fühlern und die Am- bulacral-Nervenstämme Der basale Nervenring der nee Die Sinnesorgane. Ambulacralfüßchen i ; a) Tastfüßchen oder Flagella : b) Mundfüßchen c) Saugfüßchen 9.58 Das Nervensystem im Darmtractus Die Sphäridien und ihr basaler Ringnerv . 2 Nervenzüge und Ganglienzellen in den Pe Sinnesorgane der Pedizellarien. a) P. gemmif. von Sphaerech. granul. . b) P. gemmif. von Echinus acutus . : c) P. gemmif. von Strongylocentrotus lividus Kapitel 3. Das Woassergefälssystem. Madreporenplatte und Steinkanal . .... ö Wassergefäß-Ringkanal und die von ihm sich ab- zweigenden Kanäle Die Respirationsorgane Die Lungen auf dem Kauapparat. Die Ambulakralkiemen . Kapitel 4. Die Bluträume. Die Anordnung derselben Der feinere Bau. Die Blutflüssigkeit anal zsllet N! ale Der Schizocoelraum am After und der orale Bl lakunenring ; Die radiären nie Längskanäle der ambulacralen Nervenstämme Kapitel 5. Das drüsige Organ (sog. Herz). Arbacia postulosa . Sphaerechinus granularis Seite 85 87 ee Die Zellen des Enterocoels, Wassergefäßsystems und der Binde- substanz Kapitel 6. Der Darmtractus. Schlund Magen A Dünndarm EN Nenerdasın No - : Kapitel 7. Die Geschlechtsorgane. Bau derselben Kapitel 8. Die Bindesubstanz (Ligament in den Pedizellarien u. s. w.) Die Muskulatur, glatte und quergestreifte . II. Abschnitt. Die irregulären Seeigel. Kapitel 1. Die äufseren Anhänge der Körperwand. Die pinselförmigen Sinnesfüßchen Die Rosettenfüßchen von Spat. purp. Die Saumlinien (Fasciolen s. Semiten) Kapitel 2. Das Nervensystem. Centralnervensystem IST SE NZ. 102 2 Periphere Nerven, Hautnerven, ihre Lagerung und Ur- sprung, ihr Verlauf in den Saumlinien, Bau des Körperepithels Die Nervenzüge im Darmtraktus Kapitel 3. Das Wassergefälssystem und die Blutlakunen. Einleitung. e Bw 1 ATI N Der Ringkanal Ba der orale BIetl sh unenrähe, sowie die von beiden abgehenden Kanäle, Was- sergefäss und ventrale Darmlakune Der Verlauf der beiden letztgenannten Kanäle (Spatang purp.) eh Der feinere Bau des aus beiden hervorgegangenen Gefäßgeflechtes Seite 90 91 93 94 96 124 127 BER: in a Der Bau der Drüse und der Verlauf des Gefäßge- flechtes an derselben rn. Die Madreporenplatte, der Steinkanal und der Schizocoel-Sinus am Scheitelpol Bir: Die Blutlakunen des Scheitelpoles, ihr Zusammenhang mit der Drüse, sowie die Blutlakunen der Geschlechtsorgane Der Bau der Drüse von Brissus unicolor Die Blutlakunen des Darmtraktus . Geschichtliche Notiz Kapitel 4. Die Geschlechtsorgane. Die äußeren männlichen Geschlechtspapillen Die weiblichen Geschlechtspapillen . Kapitel 5. Der Darmtractus. Schlund und Dünndarm Nebendarm . Allgemeiner Teil. Kapitel 1. Zur Phylogenie der Echinodermen. Ihr Ursprung. ; ; Crinoiden und et a : BR: Asteriden und Echiniden, die N... verhältnisse zwischen beiden Gruppen Das Nervensystem 2 Die Fühler und en : Die blutführenden Räume NEE Das Wassergefäßsystem Die Körperwand-Muskulatur ee Welche Bildungen hat man bei den Echinodermen als blutführende Räume anzusehen? Kapitel 2 Zusammenfassung der Haupt-Roesultate Tafelerklärung . Seite 128 1350 132 134 135 136 138 140 141 144 146 147 150 150 152 153 156 156 157 162 166 Eıinlersung. Nach länger als zweijähriger Arbeit kann ich diesen dritten Teil meiner Studien zur Histologie der Echinodermen, welcher die regulären wie irregulären Seeigel behandelt, veröffentlichen. Wenn ich trotz anderweitiger Pflichten als Assistent immer noch genü- gende Zeit fand, um diese Arbeiten zu fördern, so verdanke ich das besonders meinem Chef, Professor EHuLers, dem ich hierfür sehr verpflichtet bin. Auch diese „Echiniden - Anatomie und Histologie“ lasse ich unter demselben Titel erscheinen, welchen die vorhergehenden Hefte tragen. War es aber schon bei Holothurien und Asteriden unmöglich, die Histologie allein zu berücksichtigen, so gilt dies in noch viel höherem Maße von den Echiniden. Ich war zunächst gezwungen, die Anatomie dieser Gruppe ausführlich zu untersuchen und dann erst dem feineren Bau mich zuzuwenden. Daß ich dabei auf histologische Feinheiten mich nicht einlassen konnte, ist selbst- verständlich. Wenn man bedenkt, daß das Nervensystem bisher nur in seinen Hauptstämmen bekannt war, und nur das Vorhandensein von peripheren Nerven so zu sagen mehr erschlossen war als durch Untersuchungen festgestellt, und daß Sinnesorgane nur auf einer Pedizellarienform vermutet wurden (KOEHLER), die zu ihnen gehörigen Nerven aber unentdeckt geblieben waren, so werden die Resultate über die peripheren Nerven geeignet sein, eine große Lücke auszufüllen. Die Summe der Sinnesorgane, welche ich zu beschreiben habe, ist eine große. Da nun dieselben fast sämtlich nicht in der Körperhaut sich befinden, sondern auf den An- hängen derselben liegen, vorzüglich den Pedizellarien, so war es natürlich, daß diese Anfangsorgane der Körperwand bei Echiniden wie Spatangiden genauer untersucht werden mußten. Die von 1 Be mir aufgefundenen als Waffen funktionierenden Organe, die ich Globiferen benannt habe, wurden bei dieser Gelegenheit entdeckt. Vor allem war die Frage nach dem Zusammenhang des Blut- lakunensystems mit dem Wassergefäßsystem ihrer Lösung ent- gegenzuführen, und denke ich, daß ihre Trennung, wie sie bei Echiniden besteht, und ihre Verschmelzung, wie es bei den Spa- tangiden der Fall ist, nunmehr als endgültig festgestellt gelten darf, zumal schon KoEHLER in vielen Punkten zu den gleichen Resultaten gekommen war. Im übrigen sind sämtliche Organ- systeme möglichst gleichmäßig untersucht worden, so daß ein gewisser Abschluß erreicht werden konnte. Das Material, das mir zur Untersuchung vorlag, sammelte ich teilweise selbst wäh- rend eines Aufenthaltes in der zoologischen Station zu Neapel in den Sommerferien 1885, teilweise wurde es mir in vorzüglich konserviertem Zustand von Lo Bianco Salvatore, dem vielgerühmten Präparator der Station, zuge- schickt. Ihm, wie der Station selbst schulde ich ganz besonderen Dank für das öftere und so schnelle Zu- stellen des gewünschten Materials. Soweit es anging, beobachtete ich in Neapel am lebenden Tiere besonders die äußeren Organe, aber auch das Nervensystem, die quergestreifte Muskulatur u. s. w. Die Konservierungsmethoden, die zur Verwendung kamen, waren die jetzt gebräuchlichen. Für die Anhangsorgane der Körperwand habe ich mit gutem Erfolge Flemming’s Chrom- Osmium-Essigsäure-Gemisch gebraucht. Sonst wurde meist Chrom- säure verwendet, und zwar besonders bei jungen und kleinen Tieren. Hier konservierte und entkalkte dieselbe in wenigen Stunden den ganzen Seeigel. Die mit starkem Alkohol konservierten Seeigel wurden nachträglich entkalkt, indem kleine Stücke in O,3prozen- tiger Lösung tagelang verweilen mußten, um dann etwa 12 Stunden ausgewaschen zu werden. Solche Präparate färbten sich selbst mit Hämatoxylin sehr gut. Weniger gut waren die in Salzsäure oder einem Gemisch von Chrom - Salpetersäure entkalkten Stücke. Chromsäure greift die Gewebe noch am wenigsten an. Pedizellarien wurden auch unentkalkt oder in dem Zustand, in dem sie nach Behandlung mit Flemming’s Lösung waren, geschnitten. Vor dem Färben müssen sie selbstverständlich lange und sorgfältig aus- gewaschen sein. Von Färbemitteln habe ich meist die Karminlösungen benutzt und nur bei der Untersuchung des drüsigen Organes von der Na Behandlung mit Anilinfarben (Saffranin, Methylgrün, Anilingrün u. s. w.) Vorteil gehabt. In den anderen Fällen sah ich das, worauf es ankam, auch nach Karminbehandlung, und so lag kein Grund vor, außer der Kontrollfärbung von Hämatoxylin noch weitere zu versuchen. Nach der Behandlung mit absol. Alkohol wurden die Präparate mit Bergamottöl oder Xylol aufgehellt, Paraffin eingebettet und nach dem Schneiden mit Xylol entfettet und in Kanadabalsam, welchem Xylol zugesetzt war, eingebettet. Xylol ist den übrigen Flüssigkeiten, wie Terpentin, Chloroform, Nelkenöl u. s. w., vor- zuziehen. Im allgemeinen Teil dieser Arbeit bin ich auf einige phylo- genetische Fragen eingegangen, ohne jedoch die Phylogenie der Echinodermen etwa im Zusammenhang darzulegen. Dies sei dem Schlußheft dieser Studien vorbehalten. Von regulären Seeigeln standen mir zu Gebote: Sphaerechinus granularis A. Ag., Strongylocentrotus lividus Brd., Centrostepha- nus longispinus Pet., Arbacia pustulosa Gray, Dorocidaris papillata A. Ag., Echinus acutus Lam., Echinus melo Lam., Echinus micro- tuberculatus Blainv.; von irregulären: Spatangus purpureus Leske, Echinocardium mediterraneum Gray, Brissus unicolor Klein. 1* Spezieller Teil. I. Abschnitt. Die regulären Seeigel. Zur Orientierung über die Lagerung einzelner Organsysteme im regulären Echinidenkörper diene Figur 1 auf Tafel 1. Diese Figur giebt einen Vertikalschnitt wieder, welcher durch die Mitte der Körperscheibe gelegt ist. Die Körperwand, welche im Verhältnis zur großen und ge- räumigen Leibeshöhle einen geringen Durchmesser besitzt, setzt sich aus dem Hautepithel, der Cutis und dem Cölomepithel zu- sammen. Auf ihr sind die verschiedensten, in dieser Figur nicht eingezeichneten äußeren Körperanhänge, wie Stacheln, Füßchen, Pedizellarien u. s. w., angebracht; in ihr, und zwar in der Cutis, der Bindesubstanzschicht, werden die Skelettteile abgeschieden, die als Skelettplatten die feste Schale bilden und an bestimmten Stellen durchbohrt sind, so in den Genitalplatten, den Intergenital- (Ocellar-) Platten, im Peristomfeld durch die fünf Kiemenbäumchen und vor allem auf den fünf Paaren der Ambulacralplatten. Durch diese Poren wird eine Kommunikation hergestellt zwischen dem äußeren Medium, dem Meerwasser, und den inneren Organen (Steinkanal - Wassergefäßsystem); oder zwischen den Organen ‘der Haut mit im Innern der Schale gelegenen Organsystemen (Füßchen- Wassergefäßsystem, Kiemen-Leibeshöhle); oder aber zwischen der Epidermis und dem Nervensystem, indem die Nervenäste die durch die Poren zu den Füßchen ziehenden Wassergefäßäste begleiten, oder aber, wie in den Intergenitalplatten, in dem Hautepithel enden (Fühler). In der Mitte der Ventralfläche befindet sich die Mundöffnung, welche in den Schlund: führt, der seinerseits umschlossen wird von dem Kauapparat (Laterne des Aristoteles). Dieser füllt auf unserer Figur (junger Echinus acutus) einen großen Teil der Leibeshöhle aus und reicht bis beinahe zur Dorsalfläche hinauf. Vom Darm- a et tractus ist der Dünndarm mit dem Nebendarm, mehrmals quer durchschnitten, rechts und links von dem Kauapparat zu erkennen. Auf der linken Seite der Figur ist der Schnitt durch ein Ambulacrum gegangen und ist der Verlauf eines ambulacralen Nervenstammes vom Fühler auf der Intergenitalplatte bis zum Schlunde zu verfolgen. Rechts und links von letzterem liegt der durchquerte Nerven- oder Gehirnring. Da, wo der Darm den Kauapparat verläßt, liegt oben der Blutlakunenring, sowie der Wassergefäßring an, von welch’ letz- terem ein ambulacrales Wassergefäß (auf der linken Seite der Figur) abgeht, um außen am Kauapparat herabzulaufen und nach innen vom ambulacralen Nervenstamm bis zur Intergenitalplatte zu ziehen, wo es blind endet. Auf der dorsalen Körperwand ist in die Leibeshöhle hervor- ragend ein Geschlechtsorgan #0 in der Entstehung begriffen. Kapitel I. Die äufseren Anhänge der Körperwand. Die Pedizellarien. Die verschiedenen Pedizellarien, welche sich auf der Oberfläche eines Echinidenkörpers finden können, sind seit langer Zeit in ein- zelne Gruppen eingeteilt worden. VALENTIN!) unterschied vier Arten von Pedizellarien, P. ophiocephales, tridactyles, gemmiformes und trifolies. Der ersten Art entsprechen die P. triphylla, der zweiten die P. tridens, der dritten die P. globifera von OÖ. F. MÜLLER ?). “ Die Einteilung des erst genannten Forschers empfiehlt sich auch heute noch beizubehalten und unterscheide ich demnach: 1. Pedizellariae gemmiformes, mit Kalkstiel, welcher bis zur Basis der drei kurzen, linsenförmigen, dicken Greifzangen reicht. 2. Pedizellariae tridactyli, mit Kalkstab nur bis zur Hälfte des Stieles reichend, mit drei langen, schmächtigen Greif- zangen. 1) Varentın, Anatomie du genre Echinus, Neuchatel 1842, 4°, Livraison des Monographies des Echinodermes. 2) Mürrer, Zoologia Danica 1788. Be 3. Pedizellariae ophiocephali, seu buccales, mit Kalkstab, welcher nur einen geringen Teil des Stieles durchzieht, mit löffelförmigen, gezähnten Greifzangen. 4. Pedizellariae trifoliatae, mit Kalkstab, welcher sich in dem basalen Teil des Stieles findet, mit drei blattähnlichen kleinen Greifzangen. Es lassen sich ohne Mühe alle bekannten Pedizellarien in eine dieser drei Gruppen einreihen. Die drei ersten Gruppen können in jeder Greifzange Drüsen besitzen. Ein französischer Forscher, KOEHLER!), hat neuerdings bei Schizaster canaliferus L. Ag. und Des. Pedizellarien mit vier Zangen beschrieben, welche er P. tetradactyles bezeichnet. Es handelt sich hier wohl um eine Varietät der zweiten Art, welcher diese P. tetrad. im Habitus gleichkommen. Die gemmiformen Pedizellarien. Sphaerechinus granularis Ag. Percy SLADEN?) hat zuerst unsere Aufmerksamkeit auf die eigentümlich gebauten Pedizellarien dieser Art gelenkt. Den feineren Bau der von diesem Forscher aufgefundenen Drüsen hat FOETTINGER 3) genau geschildert, ohne jedoch frisches Material zu besitzen. Ich kann seiner Schilderung in fast keinem Punkte zu- stimmen. Die gemmiformen Pedizellarien sind bis einen Centimeter und darüber lang. Etwa zu halber Höhe des Stieles, welcher den dicken Kopf trägt, liegen drei Drüsen als länglich ovale, eiförmige Körper in die Augen fallend. Ich bespreche zunächst den Kopf- teil mit den Zangen und hierauf die Stieldrüsen. Untersucht man frisch eine lebende Pedizellarie, und zwar, wenn die drei Zangen nach außen auseinandergeklappt sind, so erkennt man schon bei Lupenvergrößerung, daß in jeder Zange ein großer Drüsensack liegt, welcher nach dem Ende zu sich in zwei konvergierende Aste gabelt, welche zugleich an ihrer Mündung 1) KorHLer, Recherches sur les Echinides des cotes de Provence, in: Annales du musde d’histoire naturelle de Marseille. Zoologie, 0101885. 2) Sıapen, P., On a remarcable form of Pedicellaria etc. in: Ann. and Mag. of N. H. 5. Ser. Vol. 6. 1880. pag. 101. 3) FoEITImGER, Sur la structure des Pedicellariae globiferae de Sphaerechinus granularis et d’autres Echinides, in: Arch. de Biologie V. VAN BENEDEN, V. 2. 1881. p. 455. ra ee die Öffnungen für das Sekret tragen. Die Trennung jedes Drüsen- sackes geht oft ziemlich weit bis in das Innere desselben hinein, und ein Vergleich mit den gemmiformen Pedizellarien anderer Arten wird uns lehren, daß wir hier zwei mit ihrem hinteren Teile verschmolzene Drüsensäcke vor uns haben. — Unterhalb der Mün- dung des Drüsensackes ragt das krumme, hakenförmig zugespitzte Ende des in jeder Klappe befindlichen Kalkgerüstes hervor. Weiter fallen auf der Innenseite jeder Zange, da, wo sie miteinander in Verbindung stehen, weiße farblose Höcker auf, die wie mit hellen Papillen übersät erscheinen. Diese Höcker sind Sinnesorgane. Weiter unten sind dieselben näher beschrieben worden. Figur 1 auf Tafel 2 giebt einen Längsschnitt durch eine solche Pedizellarie wieder. Sowohl die Drüsensäcke des Kopfes als auch die des Stieles sind der Länge nach durchschnitten. Mit TH sind die Sinnesorgane bezeichnet. Das allgemeine Körperepithel über- zieht sämtliche Einzelteile der Pedizellarie und bietet nichts Be- merkenswertes. Nur da, wo die Öffnungen der Drüsensäcke sich finden, und in den Sinnesorganen ist es von besonders zu besprechen- der Bildung. Die Bindesubstanz, in welcher die Drüsensäcke, die Muskulatur der drei Zangen und das knopfförmig angeschwollene Ende des Kalkstieles (km), sowie die Nervenzüge eingelagert sind, enthält in großer Anzahl die sichelförmigen Kalkkörper. Besonders an den Spitzen der drei Zangen sind sie zahlreich angehäuft. Der Bau der Drüsensäcke mit ihren Zellen ist schwer zu er- forschen, da dieselben ungemein hinfälliger Natur sind. Dann kommt hinzu, daß die Zellen nicht senkrecht auf der Basalmembran aufsitzen, sondern in einem Winkel gegen dieselbe gerichtet stehen, und man auf Längsschnitten immer nur einen geringen Teil der Zellen in ihrer ganzen Länge trifft. Die ungemein langen, cylinder- förmigen Zellen (Fig. 3) zeigen einen basalstehenden Kern von Plasma umgeben. Der ganze übrige Zellteil wird von einem groß- maschigen Netzwerk durchzogen, das bei Färbung mit Hämatoxylin und Behandlung mit chromsaurer Kalilösung !) deutlich zu Tage tritt. In den Maschen trifft man auf Körnchen, Sekretkügelchen, oder aber der freie Endteil der Zellen ist von einer fein granulir- ten Schleimmasse erfüllt, die auch das Centrum jedes Drüsensackes erfüllen kann und fast stets an den Öffnungen desselben angehäuft 1) HrıpenHaın, Eine neue Verwendung des Hämatoxylin, in: Archiv f. mikroskop. Anatomie. Bd. 24. 1885. Euren angetroffen werden kann, wie denn auch alle Objekte, die von solchen Pedizellarien ergriffen und festgehalten werden, immer von einer schleimigen Masse umhüllt werden, wie dies bereits SLADEN!) beobachtet hat. Ob diese Inhaltszellen der Drüsensäcke bei der Sekretbildung zu Grunde gehen, wie FOETTINGER meint, der den Inhalt jeder Drüse aus Zellen von unregelmäßiger Gestalt kompakt angefüllt sein läßt, muß ich bezweifeln. Denn alle Präparate, welche mir derartig zu deutende Bilder zeigten, muß ich für Kunstprodukte erklären. (Alkoholbehandlung mit nachheriger Karmin- oder Anilinfärbung.) Auf die Basalmembran folgt eine Muskulatur, die unge- mein stark entwickelt erscheint. Sie besteht aus mehr als drei oder vier Lagen von Muskelfasern, welche parallel zu einander angeordnet sind und auf den einzelnen Drüsensäcken einen cirku- lären Verlauf zeigen. Diese glatten Fasern zeigen den gewöhn- lichen Bau. Der länglich ovale Kern liegt der Oberfläche auf. Was die übrige Muskulatur des Kopfes dieser Pedizellarien anlangt, so sind die drei stark entwickelten Muskelbündel zu nennen, welche die drei Zangen gegen einander bewegen und an den basalen Endplatten der Kalkzangen inserieren, sowie die bis jetzt wohl noch unbekannte Muskulatur, mit Hilfe deren der Kopf- teil auf dem Stiele nach jeder Seite geneigt werden kann. Diese Muskulatur besteht aus kurzen, dicken Fasern, welche mit ihren kompakten Enden an den Kalkplatten im Kopf und anderseits an der Endanschwellung des Stieles inserieren. Sie sind in einem Kreis angeordnet, wie Querschnitte durch diesen Teil der Pedi- zellarie lehren (Fig. 1 M. flexores). Die Nervenzüge, welche zur Muskulatur und den Sinnes- organen ziehen, sind sämtlich in der Bindesubstanz gelagert. Im Stiel trifft man sie oft unterhalb der Basalmembran des Epithels, meist aber verlaufen sie mehr im centralen Teile derselben. Die einzelnen Nervenzüge, welche in den Kopf eintreten, sind in ver- schiedener Anzahl bei verschiedenen Exemplaren vorhanden. Man wird der Wahrheit nahe kommen, wenn man ihre Zahl zwischen acht und fünfzehn annimmt. Unmittelbar nach ihrem Übertritt in den Kopfteil verzweigen sie sich in mannigfaltiger Weise. Zu dem Rosettenmuskel (M. flexo- 1) Sıapen, P., On a remarcable form of Pedicellaria ete. Ann. and Mag. of N. H. 5. Ser. Vol. 6. 1880. pag. 101. 2 res), wie ich die kreisförmig angeordneten Bündel nennen will, treten starke Züge, weiter zu den drei Zangenmuskelbündeln (M. adductores), zwischen denen man die einzelnen Fasern ver- folgen kann, bis zu ihrer Verschmelzung mit den Muskelfibrillen. Konstant trifft man aber drei große Nervenzüge an, welche zu den drei oben erwähnten auf der Innenfläche der Zangen liegenden Sinnesorganen führen. Diese drei Nervenzüge verlaufen zwischen je zwei Muskelbündeln bis zur Basis der Sinnesorgane, hier durch- setzen sie die starke Basalmembran und lösen sich auf in ein Ge- flecht von feinsten Fasern. Von jedem dieser Nervenfasergeflechte geht ein starker Nerven- zug nach der Spitze jeder Greifzange ab und tritt an die hier stehenden Sinneszellen heran. Außer diesen konstant von mir beobachteten Nervenzügen sind noch kleinere Nervenzüge in der Bindesubstanz vorhanden, welche zwischen Epithel und innerer Drüsenwand liegen. Sie besitzen nur nicht die Stärke der eben beschriebenen. (Über den feineren Bau dieser Nervenzüge siehe das Kapitel über die peripheren Nerven.) Die Sinnesorgane selbst, die als Tasthügel bezeichnet werden können, sind unten in dem Kapitel über die Sinnesorgane geschildert worden. — Ich wende mich nun zu den drei Stieldrüsensäcken. An der lebenden Pedizellarie sieht man auf jedem derselben einen pigment- freien Fleck, dies ist die Öffnung, welche in ihrer Lage aus Figur 1 Tafel 2 zu ersehen ist (O). Der Bau der drei Stieldrüsen ist vollkommen übereinstim- mend mit dem der Globiferen. Auch bei den Stieldrüsen dringt bei Reizung durch die Öffnung ein feinkörniger Schleim hervor, welcher in Wasser wie Alkohol sofort gerinnt und sich mit Karmin nur gering tingiert, mit Methylgrün hingegen eine tief dunkelgrüne Färbung erhält. Auf Schnitten bot sich mir dasselbe Bild, wie bereits bei den Globiferen geschildert wurde. Die Drüsenzellen sind unregelmäßig geformte Gebilde, deren ovale Kerne von der nur geringen Zellsubstanz umgeben wird. Die Zellen, welche Grenzen zu einander nicht zeigten, sind deutlich gegen das den ganzen Innenraum des Drüsensackes ausfüllende feinkörnige Sekret abgesetzt. Auf die Basalmembran folgt eine Schicht koncentrisch verlaufender glatter Muskelfasern, welche die Ausstoßung des Sekretes nach außen besorgt. Die Bindesubstanz, in welche die Drüsen eingebettet liegen, ist nur von sehr geringer Entwicklung. a Da, wo sich die Öffnungen befinden, ist das Außenepithel durch größere, sich tiefer tingierende Zellen ersetzt, welche ringförmig um die Offnung angeordnet sind. Die Öffnung der Kopfdrüsen ist weder von FOETTINGER noch von KÖHLER gefunden worden. Daß aber eine solche vorhanden sein muß, setzen beide Forscher voraus, da sie sich nicht anders das Hervordringen des Sekretes erklären können. Ich habe sowohl bei dieser Art wie bei allen Echiniden, welche gemmiforme Pedizellarien besitzen, die Mündung der Drüsen angefunden und zwar sowohl durch Schnittserien als auch bei einigen bereits an der lebenden Pedizellarie (so bei der einen Pedizellarienform von Dorocidaris, s. weiter unten). Die Mündung der Drüsen liegt bei allen untersuchten Pedizellarien dorsalwärts von der Kalkspitze, also an einer Stelle, wo man sie sicher nicht erwarten würde, denn man sucht sie weit eher unterhalb derselben, also ventralwärts auf der Innenseite jeder Greifzange. Um die Verschmelzung der beiden oben genannten gabel- förmigen Endschläuche jeder Drüse und ihre endliche Mündung zu sehen, sind Schnitte erforderlich, deren Ebenen senkrecht stehen zur Längsachse der hakenförmig gekrümmten Kalkspitzen und diese durchqueren. Verticale Längsschnitte ergänzen die ersteren. Ein Schnitt, welcher senkrecht und quer durch das Ende einer Greifzange geführt ist, zeigt folgendes. (Fig. 4, Taf. 2.) Dorsalwärts ist das Epithel verdickt und in Wülste gelegt; unterhalb desselben sind zwei Hohlräume getroffen, welche im Inneren ein Sekret tragen und in denen ein Epithel erkennbar ist. Unterhalb derselben ist die Kalkspitze durch- schnitten, welche in der Bindesubstanz liegt. Vergleicht man nun die Schnitte, welche weiter nach der Spitze zu führen, so erkennt man wie die beiden Hohlräume — die auf dem Querschnitt ge- troffenen beiden Endäste jeder Drüse — endlich miteinander zu einem Hohlraum verschmelzen, welcher auf beiden Seiten die Kalkspitze umgreift. Der Längsschnitt in Fig. 5, Taf. 2 zeigt uns dieses Bild ergänzend den weiteren Verlauf bis zur Mündung. 1) FoETTINnsER, a. 0. O. B 2) KorHLer, Recherches sur les Echinides des cötes de Provence, Marseille 1883, pag. 24. — ER ee Mit (X) ist die Kalkspitze bezeichnet, oberhalb derselben, auf der Dorsalfläche ist ein Drüsenausführgang durchschnitten (Dr), und seine Mündung O0 zu sehen. Die Wandung des Ausführganges wird von einer festen, stark lichtbrechenden, chitinähnlichen Sub- stanz gebildet. Das Körperepithel ragt bis zur Mündung, kann aber öfter abgestossen sein, wie es auch an dem freien Ende der Kalkspitze der Fall ist, an welchem selten noch der dünne Epithel- belag bis zur Spitze erhalten ist. Dieselbe Art und Weise in der Verschmelzung der Endäste jeder Drüse (oder besser jedes Drüsen- paares) und schließliche Ausmündung findet sich bei den gemmi- formen Pedizellarien von Echinus acutus, Doroci daris papillata, Strongylocentrotus lividus vor. Echinuus acutus, Lam. Die gemmiformen Pedizellarien dieser Art besitzen lange Stiele (6 mm), und zeichnet sich der Kopfteil durch seine auf- fallende Dicke aus. Die Länge desselben ist am Spiritusexemplar etwa 1,5 mm. Der Bau dieser Pedizellarien ähnelt ungemein den Verhält- nissen, wie ich sie bei den gleichen Gebilden von Sphaerech. gra- nularis geschildert habe, nur fehlen bei unserer Form die drei Stieldrüsen, und es finden sich drei Kopfdrüsensäcke, welche jedoch aus ursprünglich sechs getrennten Drüsensäcken entstanden sind, wie das Verhalten ihrer Öffnungen zeigt. Jeder der drei Drüsen- säcke verjüngt sich nach der Spitze der Pedizellarie zu. Etwa bis in halber Höhe teilt sich jeder Drüsensack dichotomisch in zwei sich mehr und mehr verjüngende Schläuche, welche am Ende der Pedizellarie, da wo die Kalkspitze aus der Bindesubstanz hervortritt, konvergieren und zu einem Ausführgang verschmelzen, welcher dorsalwärts verläuft und oberhalb des Stachels mündet. So wird auch hier das Sekret der Drüsen dorsalwärts von der Kalkspitze entleert. — Auf einem Längsschnitt, wie Figur 1 auf Tafel 5 einen solchen wiedergiebt, sieht man zunächst die eine Drüse der Länge nach halbiert, im Inneren Sekretmasse gelagert. Die zwei Schläuche und deren Verschmelzung kann nur auf Schnitten beobachtet werden, welche tangential zur Rückenfläche einer der drei Zangen der Pedizellarie geführt sind. Auf der Innenseite jeder Zange fallen eigentümliche Organe auf, die mit 777! und TH? in der Figur 1 bezeichnet sind. Es sind das Sinnesorgane, welche sämtlich in ihrem Bau über- einstimmen. Außerdem treten zwischen ihnen Stellen im Epithel auf, welche sich durch ihre Zellen unterscheiden und welche eben- falls als Sinnesorgane zu deuten sind, da Nervenzüge zu ihnen herantreten. Die Nerven, welche sich in den gemmiformen Pedizellarien dieser Art finden, sind von ungemein starker Entwicklung. Ihr Verlauf, wie sich mir derselbe unter Vergleichung einer großen Anzahl von Schnittpräparaten darstellte, ist bei den einzelnen Individuen ein übereinstimmender. In dem Stiel steigen eine Menge Nervenzüge, welche voneinander getrennt verlaufen, empor zu den Köpfchen. Da wo der Rosettenmuskel (M. flexor.) liegt, gehen Nervenfasern zu diesem ab; der größte Teil der Nervenzüge jedoch, soweit er nicht direkt zu den Drüsensäcken zieht, formiert sich zu drei starken Nervenstämmen, welche zwischen den Inter- stitien von je zwei der drei Zangenmuskeln (M. adduct.) empor- steigen. Hier verzweigen sie sich in mannigfacher Weise. Ihre Ganglienzellen treten miteinander in Verbindung und senden ihre Fortsätze in die Fasern der Zangenmuskeln hinein. Teilweise kann sich hier jeder Nervenstamm zu einem Netzwerk auflösen, welches bei Färbung mit neutraler Karminlösung und nachfolgender Häma- toxylinfärbung sich scharf unterscheidet von der umgebenden Bindesubstanz mit ihren Zellen und Fasern. Im weiteren Verlauf schwindet jedoch das Netzwerk mehr und mehr, und zur halben Höhe der Muskulatur formieren die Nervenfasern wieder einen etwa 0,074 mm starken Nervenstamm, von welchem nach allen Richtungen feinste Nervenzüge oder Nervenfasern abtreten. Während nun der Nervenstamm in gerader Richtung, so daß man ihn auf einem Schnitt, wenn derselbe so günstig wie in Fig. 1, Taf. 5 gefallen ist, in. seinem ganzen Ver- laufe verfolgen und übersehen kann, bis zu dem mit 7’H? bezeich- neten Sinnesorgane, das an der Basis der Kalkspitze gelagert ist, zieht, giebt er einen Nervenast ab, welcher zu dem Tasthügel 7’! führt. Bevor dieser Nervenast in den letzteren eintritt, teilt er sich etwa in 5 Äste, welche sich kurz vor ihrem Eintritt in das Sinnesorgan gabeln. Von dem Nervenstamme, der bis zu dem mit 7’? (Figur ]) bezeichneten Sinnesorgane zieht, treten nach allen Seiten feine Ästchen ab, welche aus Nervenfasern zusammengesetzt sind und teils bis zur Muskulatur des Drüsensackes, teils bis zum Epithel sich verfolgen lassen. Ein stärkerer Ast wurde schon oben er- BAHR =. wähnt, er versorgt das unterhalb des oberen Tasthügels liegende kleine Sinnesorgan, Sg. Der Verlauf der Nervenzüge, wie ich ihn geschildert habe und wie er sich in jeder Zange in genau derselben Weise wiederholt, ist zu verfolgen auf der schon mehr- fach verwiesenen Figur 1 auf Tafel 5. Fig. 2 giebt den Teil des Nervenstammes stärker vergrößert wieder, von welchem zu den unteren Tasthügeln TH! die Nervenzüge sich abzweigen. Über die Anordnung der Ganglienzellen verweise ich auf das Kapitel über die Nervenzüge überhaupt (s. unten). Das Epithel, welches sich auf dem Kopf der Pedizellarien findet, ist auf der Rückenfläche desselben aus abgeplatteten Zellen zusammengesetzt, deren Kerne oft abgeplattet erscheinen. Auf der Innenseite der Greifzangen macht dieses Epithel Zellen Platz, welche eine Höhe von 0,02 mm besitzen und durch ihr Verhalten Farbstoffen gegenüber sich auszeichnen. Von der Fläche betrachtet, zeigen sich sechseckige Polygone, deren Konturen, der Ausdruck der Zellmembranen, stark hervortreten. Ihr Zellinhalt erscheint vollkommen ungefärbt bis auf den der Wandung anliegenden ab- geplatteten und dunkel tingierten Kern. Auf Schnittpräparaten erhält man Bilder, wie Figur 5 auf Tafel 5 ein solches wieder- giebt. Die ungefärbten Zellen sind von eiförmiger Gestalt und erinnern in ihrem Habitus an Schleimdrüsen, wie wir sie bei anderen Tieren kennen. Mit Karmin oder Hämatoxylin färbt sich in der eiförmigen Zelle nichts. Nur ein Netzwerk tritt schwach hervor, welches das ganze Lumen durchzieht und sich mit der Zellmembran in Verbindung setzt, resp. mit einer derselben an- liegenden dünnen Substanzschicht. Der länglich-ovale Kern ist der Zellmembran eng angeschmiegt; die intraretikuläre Substanz erscheint vollkommen glasig, homogen, ohne jede Granulierung. Ein feiner schwer wahrnehmbarer Porus tritt bei der Flächen- betrachtung an den einzelnen Schleimdrüsen hervor. Das Verkommen dieser Schleimzellen, die dicht nebeneinander stehen, und die gewöhnlichen Epithelzellen vollkommen verdrängt haben, ist beschränkt auf die innere Fläche der Greifzangen, also den Teil, welcher zwischen oberen und unteren Tasthügeln liegt. Die Tasthügel schildere ich in dem Kapitel über die Sinnes- organe und verweise an dieser Stelle auf dasselbe. Der feinere Bau der sechs paarweise verschmolzenen Drüsen- säcke ist folgender. Eine aus mehreren Schichten bestehende Muskulatur liegt der Membrana propria auf; nach innen von dieser trifit man das Drüsenepithel, dessen Sekret teilweise das Lumen erfüllt. —- 4 — Das Sekret stellt eine schleimige, körnchenlose, leicht gerinn- bare Masse dar, welche sich mit Karmin wie Hämatoxylin stark färbt. Es füllt meist den mittleren Teil des Drüsenlumens auf den Präparaten an, eine Folge der Konservierung. Die Drüsenzellen, welche den Wandbeleg bilden und das Sekret ausscheiden, sind von schwer zu bestimmender Gestalt. Diese dürfte am besten mit cylinderförmig zu bezeichnen sein. Das freie Ende der Drüsenzellen ragt durch seine kuglige Auf- treibung oft weit in das Lumen hinein. Die Länge der Zellen ist im Mittel 0,065 mm. Ihr Inhalt verhält sich den Färbe- flüssigkeiten gegenüber verschieden. Mit neutraler Karmin- und Hämatoxylinlösung behandelt, zeigte sich das freie Ende der Zellen dunkler tingiert als das basale. Es färbt sich in der Zelle eine Masse von verschieden großen Körnchen. Die basal gelagerten tingieren sich fast gar nicht, während die mehr der Mitte ge- näherten dunkler gefärbt erscheinen, im freien Ende jedoch die Körnchen verschmolzen zu sein scheinen zu einer tief-dunkel ge- färbten Substanz, welche dem im Lumen der Drüse abgelagerten Sekret gleich kommt. Fig. 3 auf Tafel 5 veranschaulicht dieses Verhalten der Zellen. Der Zellkern von unregelmäßiger Gestalt liegt basalwärts, der Basalmembran anliegend. Zwischen den Sekretkügelchen schien ein Netzwerk vorhanden zu sein, doch kann ich nach meinen Präparaten über dasselbe keinen sicheren Auf- schluß geben. Die verschiedenen Präparate durch Pedizellarien unserer Art gaben mir immer das gleiche Bild, wie ich es eben geschildert habe. Der Durchmesser einer Drüse (Alkoholpräparat) beträgt im Maximum 0,2 mm. Die Muskulatur der Drüsensäcke besteht nicht aus einer Lage Muskelfasern, sondern einer ganzen großen Anzahl. Die Muskel- fasern sind in verschiedenen Richtungen angeordnet. Ein Teil verläuft ringförmig, ein anderer zur Längsaxe der Drüse parallel, während am blind geschlossenen Ende derselben sich die Fasern kreuzen, wie Tangentialschnitte erkennen lassen. Die tridaetylen Pedizellarien. Diese Art von Pedizellarien besitzt niemals Drüsen in den drei Zangen (Ausnahme Dorocidaris pap.), welche durch ihre Länge und Schmächtigkeit sich auszeichnen. Es sind die beweg- lichsten und größten Formen unter allen Pedizellarien und be- a E. - fähigt, ungemein rasch zuzugreifen und festzuhalten. Daß ihnen dies nur möglich wird durch ihre quergestreifte Muskulatur, welche ich hier aufgefunden habe, darauf habe ich schon früher hingewiesen!). Bei allen von mir untersuchten Echiniden traf ich tridaktyle Pedizellarien. Bei Centrostephanus fand ich konstant zwei Arten, wie auch bei Dorocid. papill., welche sich durch ihre Größe unter- schieden. Die eine Form besitzt bei der erstgenannten Art kleinere Greifzangen und ist von schmächtigerem Baue wie die zweite. Daß sich bei den verschiedenen Gattungen diese Pedizellarien durch Gestalt und Größe unterscheiden werden, ist im voraus anzunehmen. Immerhin ist ihr Bau ein sehr übereinstimmenderer, da einfacherer als der der gemmiformen Pedizellarien, und wird es genügen, wenn ich nur bei einer Art denselben genauer schildere. Centrostephanus longispinus PETERS. Auf Tafel 3, Figur 6 ist ein Längsschnitt durch eine tridaktyle Pedizellarie wiedergegeben. Im Kopfteil ist zunächst die aus quergestreiften Muskelfasern bestehende Zangenmuskulatur, M. ad- ductores, zu erwähnen (vgl. das Kapitel über die Muskulatur). Drei Nervenstämme ziehen zu den Greifzangen, in den Interstitien der drei Adductoren-Muskeln gelagert und zu diesen Fasern abgebend. Diese Nervenstämme geben in ihrem ganzen Verlauf bis zum Ende der Zangen größere und kleinere Seitenäste ab, welche zum Innenepithel und zum Rückenepithel verlaufen und in die Zellen derselben eintreten. Ein besonderes Sinnes- organ ist niemals vorhanden. Wohl aber ist der obere Teil der Innenfläche jeder Greifzange als besonders nervös anzusehen, da hier das Epithel an Höhe zugenommen hat und zu den dasselbe zusammensetzenden Cylinderzellen die Nervenfasern treten. Sinnes- zellen sind jedoch auch im unteren Teil der Innenfläche vorhanden, wenn auch nur in geringer Menge. Im Leben wimpert die ganze Innenseite. Die Wimpern besitzen eine ungemeine Länge, sie sind etwa 0,02 mm lang. Wahrscheinlich finden sich auch zwischen ihnen Tastborsten vor. Die Pigmentzellen mit schwärzlichem Körncheninhalt sind reichlich vorhanden. Sie sind weit verästelt und hängen die einzelnen Zellen mit ihren Fortsätzen auf weite 1) Vorläufige Mitteilungen zur Morphologie der Echiniden, Nr. 2, in: Sitz.-Ber. d. Jena. Gesellsch. f. Med. u. Naturw., Jahrgang 1886. zuge Strecken hin untereinander zusammen. Ihre eigentliche Lage ist die Cutis, meist aber haben sie ihre Fortsätze zwischen die Epithelzellen hineingeschoben, oder aber liegen der Basis der- selben an. Von besonderem Interesse ist der Bau des Stieles. Der Kalkstab reicht nicht bis zum Kopfe hinauf, sondern hört eine geraume Strecke unterhalb desselben auf. (vgl. die Figur.) Hier- durch ist es möglich geworden, daß der Kopfteil beweglicher ist und sich nicht nur nach allen Seiten bewegen, sondern auch nach dem Stiel umbiegen kann. Die Strecke zwischen dem knopfförmig erweiterten Ende des Kalkstabes und dem Kopfteile der Pedizellarie, wird eingenommen von einem elastischen Ligament, Gallertstiel, wie ich dies Gebilde zu nennen vorschlage. Dasselbe ist von cylindrischer Ge- stalt und wird allseitig umhüllt von Muskelfasern, und zwar glatten, welche an den Kalkstücken im Kopfteil der Pedizellarie inserieren, dem Ligament anliegen und bis zum Kalkstiel und selbst an diesem entlang verlaufen. Diese in einer Schicht parallel miteinander verlaufenden Fasern sind es, welche den Kopf umbiegen können, während das elastische Ligament in die vorige Lage zurückstrebt. Das Ligament besteht aus einer feinkörnigen Masse, die sich hellrosa tingiert. Fasern sind nur wenige vorhanden und nur hier und da ist eine Zelle oder Zellkern nachweisbar. Daß man es hier mit einer besonderen Differenzierung der Bindesubstanz zu thun hat, darauf habe ich bei der ausführlichen Besprechung derselben hingewiesen. Da wo der Kalkstab beginnt, fängt auch die netzförmige Bindesubstanz mit ihren Sternzellen wieder an. Die Bindesubstanz, welche sich zwischen den Muskeln, welche dem Ligament und dem Körperepithel aufliegen, findet, zeigt sich gleichfalls, wie die Untersuchung der frischen Pedizellarie lehrt, von flüssiger Beschaffenheit. Fasern mit Stern- oder Spindel- zellen sind kaum vorhanden, wohl aber Wanderzellen in großer Menge, welche in Bewegung begriffen sind. Diese erfolgt durch Ausstreckung und Einziehung kleinster Pseudopodien nach Amöben- art. Durch Übergießen mit !/, °/, Osmiumsäure und nachheriger Färbung mit Pikrokarmin gelang es mir, die verschiedensten Bewegungszustände, in welchen sich die Zellen im Momente der Fixirung befanden, zu erhalten. ine Dorocidaris papillata. Es finden sich zwei Formen von tridactylen Pedizellarien vor, die eine mit langen, stiletförmigen Greifzangen und eine zweite mit gedrungenen Armen. Beide Arten sind von KÖHLER !) be- schrieben und ihre Kalkgebilde abgebildet worden. Der letzteren Art kommen Drüsenschläuche in ihren Greifzangen zu, welche einen eigentümlichen schlauchförmigen Bau zeigen. Sie sind von KÖHLer !) übersehen worden. Das Kalkskelett dieser Greifzangen hat dieser Forscher naturgetreu abgebildet, ich beschränke mich daher nur auf folgende kurze Bemerkungen. Die Kalkplatten, welche in jeder Greifzange liegen, sind von löffelförmiger Gestalt. Am Rande der Innenseite stehen kleine, feine Kalkzähne, wie Figur 7 Taf. 2 zeigt. Weiter ist auf der Innenseite ein Quer- balken zu finden, welcher aus Kalk besteht. Zwischen diesem Querstab und der Innenseite der Kalkplatte liegen eigentümliche Drüsenschläuche von einer Gestalt, die vollkommen abweicht von den ähnlichen Gebilden der gemmiformen Pedizellarien. Figur 6 auf Tafel 2 zeigt die Drüsenschläuche bei schwacher Vergrößerung. Einzelne kurze Schläuche hängen traubenartig zusammen und münden in einen langen Ausführgang, welcher oberhalb des ersten längeren Kalkzahnes an der Spitze mündet, wie die Seitenansicht Figur 8 Taf. 2 lehrt. Die Drüsenschläuche liegen ebenso wie das Kalkskelett jeder Greifzange in der Bindesubstanzschicht. Außen wird diese von dem allgemeinen Körperepithel überzogen, welches auf der Innenfläche der einzelnen Zangen aus langen Zellen be- steht, welche lange und starke Wimpern besitzen (Fig. 8 Taf. 2). Das Epithel der Drüsenschläuche besteht aus fein granulierten, ab- geplatteten Zellen, welche ihr Sekret in das enge Lumen jedes Schlauches abgeben. Diese eigentümliche Pedizellarienform, die ich den tridactylen als Unterart zuzähle, findet man vorzüglich auf der Mundhaut vor, da wo die zehn Mundfüßchen ihren Sitz haben. Die buccalen Pedizellarien. (Sphaerechinus granularis.) (Fig. 7 u. 8 auf Tafel 3.) Diese Gruppe bietet mit den Trifoliaten den einfachsten Bau. Weder Drüsen noch besondere Sinnesorgane finden sich vor. Der DA. 0:0. a Verlauf der Nervenstämme ist derselbe, wie ich ihn bei den übrigen Pedizellarien geschildert habe. Drei Nervenstämme verlaufen am Kopfteil und ziehen zu dem Epithel der Innenseite jeder Greif- zange (vergl. Fig. 7 auf Taf. 3). Das Epithel ist bedeutend ver- dickt und wimpert. Zwischen den Epithelzellen sind Sinneszellen vorhanden, wie feine Schnitte und Zerzupfungspräparate erkennen lassen. Etwa im Centrum jeder Greifzange tritt der Nervenstamm an das Epithel. Seine Fibrillen lassen sich im Epithel auf weite Strecken verfolgen. Fig. 8 auf Taf. 3 zeigt einen Teil des Epithels der Innenfläche vergrößert mit dem hinzutretenden Nervenstamm, der hier endet. Die M. adductores sind kräftig entwickelt. Unterhalb der- selben liegen die M. extensores, welche die Greifzangen ausein- anderbiegen. Der Kalkstab reicht nur bis zu geringer Höhe im Stiel der Pedizellarie, so daß es zur Bildung eines kräftigen elastischen Ligamentes kommt, welches von parallel mit der Stielaxe verlaufenden Muskelfasern belegt ist, den M. flexores, die an Kalkstücken im Kopfe einerseits und am Kalkstabende andererseits inserieren. — Die Länge dieser Mundpedizellarien beträgt ungefähr 2 mm, die ihres Kopfes 0,5 mm. Die trifoliaten Pedizellarien. (Echinus microtuberculatus.) Die kleinsten Pedizellarien, welche sich auf der Oberfläche des Körpers vorfinden, gehören zu dieser Gruppe. Die Länge des Köpfchens beträgt nur 0,1 mm, die Breite 0,07 mm. (Bei Echin. acutus beträgt die Breite der zusammengeklappten Zangen 0,16 mm, Länge des Köpfchens 0,23 mm.) Die Stiellänge beträgt 1,4 mm. Der Kalkstab nimmt kaum die Hälfte des Stieles ein, er ist nur 05 mm lang. Ein stark ausgebildetes elastisches Ligament reicht von seinem Ende an bis zum Kopf. Seiner Oberfläche lagern in gleicher Weise Muskelfasern auf, wie bei den übrigen Gruppen geschildert wurde. Auch diese inserieren am knopfförmigen Ende des Kalkstabes im Stiel und andererseits im Kalkskelett des Kopfes. Im lebenden Zustand schwingen und schlagen sie lebhaft hin und her. Dabei ist die soeben beschriebene Längsmuskulatur in Thä- tigkeit. Je nach der Kontraktion der einen oder anderen Fasern biegt sich das Köpfchen mit dem das Ligament enthaltenden Stielteil, während als Antagonist das Ligament wirkt, welches % , vermöge seiner Elasticität immer in die vorige möglichst ausge- dehnte Stellung zurückstrebt. Die Muskulatur ist der Kleinheit der drei blattförmigen Zangen angemessen und setzt sich aus glatten Muskelzellen zusammen. Die innere Fläche der Greif- zangen ist stark bewimpert. Das Epithel ist verdickt, und lassen sich, wie in anderen Pedizellarien, drei Nervenzüge verfolgen, welche zu diesem Epithel hinzutreten. Besondere Sinnesorgane konnte ich weder bei dieser Art, noch bei Centrosteph. longisp. beobachten. Der Mechanismus bei der Bewegung der Greifzangen der Pedizellarien. Soviel mir bekannt ist, hat man bisher immer nur auf die drei M. adductores bei der Bewegung der Greifzangen Rücksicht genommen. Sobald sich diese drei Muskelbündel, welche auf der Innenfläche der Greifzangen sich anheften, kontrahieren, klappen die drei Zangen aneinander. Wie geschieht aber ihr ebenso schnelles Auseinandergehen? Daß dieses nur durch eine Muskulatur, welche als Antagonist der Adduc- toren wirkt, zu erklären sein wird, nicht aber etwa blos durch Elasticitäts- verhältnisse, scheint mir von vornherein das Wahr- scheinlichste zu sein. Da das Verhältnis der Muskeln zu einander bei den verschiedenen Grup- Längsschnitt durch eine Pedizell. gemmiformis von pen der Pedizellarien das- Echinus acutus. Vergr. 50. ep Körperepithel; = - > bg Bindesubstanz; Dr Drüsensack; Drz Drüsen- selbe ist, SO habe ich eine zellen; 7H1 und 7H?2 Tasthügel; Kst Kalk- der höchststehenden gem- stab; M. dr. Muskulatur der Drüsenwand; M, add. Adductoren; M. ext. Extensoren; M. flex. miformen Pedizellarien, Flexoren, Beuger des Kopfes. 2*F SR die von Echinus acutus, zur Erläuterung gewählt. Das Bild ist bei fünfzigfacher Vergrößerung mit der Camera gezeichnet, sonst aber schematisch gehalten. Die Kalkstücke sind nicht mit eingetragen. Außer den großen Adductoren ist noch folgende Muskulatur vorhanden. Einmal sind auf dem Holzschnitt der Quere nach ge- troffen Muskelbündel (M. extensores), welche an denselben Kalk- stücken inserieren wie die Adductoren, aber nicht auf der inneren Fläche derselben, sondern auf der äußeren und der Basis der Kalkplatten mehr genähert. Ist der Längsschnitt durch die Pedizellarie so gefallen, daß der eine der Adductorenmuskel der Länge nach getroffen ist, so hat man auch die Extensoren in ihrem ganzen Verlauf. Ein solches Bild giebt der zweite Holzschnitt wieder. Zwei der Kalkplatten habe ich, so gut es gehen wollte, eingetragen und sind die Adduc- toren (M. add.), welche auf der inneren Fläche der Kalkplatten inserieren, und zweitens die Extensoren, welche im Bogen ver- laufen und schlaff sind, sobald sie nicht in Thätigkeit, gestreckt, sobald sie kontrahiert sind. Sie greifen auf den äußeren Flächen der beiden Platten an. Immer sind die Extensoren im Verhältnis zu den Adductorenbündeln schwach entwickelt. Aus ihrer Lage geht aber hervor, daß das Ausstrecken der Greifzangen, sobald die Muskeln in der angegebenen Weise sich inserieren, einen geringeren Kraftaufwanderfordertals das Zusammenziehen der- selben, wenn man die Lage der Adductoren in Be- tracht zieht. Daher ihre geringere Ausbildung. Der Kopfteil jeder Pedi- zellarie ist auf dem Stiel beweglich. In unserer Fi- gur reicht der Kalkstiel bis in den Kopf. Von ihm gehen radienartig Muskel- fasern aus, welche als Fle- xoren wirken, den Kopf nach allen Seiten beugen können. Sie inserieren ebenfalls an den Kalkplat- ten im Kopf, die auf den Figuren nicht mit einge- zeichnet sind. er Endet der Kalkstiel nicht im Kopf, sondern vor demselben in einiger Länge, so verlaufen die Flexoren am Ligament entlang bis zum knopfförmig angeschwollenen Anfangsteil des Stieles. Die Funktion der Pedizellarien. Über die Funktionen der einzelnen Pedizellarien hat man bis heute gestritten, ohne eine Einigung zu erreichen, weil das Vorhandensein von Sinnesorganen, Drüsen, überhaupt der feinere Bau fast unbekannt war und nur immer die Kalkstücke beschrieben wurden. (Eine Ausnahme hiervon machen nur SLADEN und FOET- TINGER, die Drüsen bei Sph. gr. auffanden und beschrieben.) Zunächst werden die Pedizellarien, mögen sie nun welche Form auch immer haben, als Tastorgane funktionieren, dafür sprechen die zahlreichen Nervenendigungen im Kopfteil, wie im Stiel derselben. Die kleinsten Formen, wie die Pedizellariaetrifoliatae, säubern unzweifelhaft die Schale von kleinsten Sandpartikelchen, Protozoen, überhaupt allen Fremdkörpern, mögen diesenun direkt auf der Oberfläche der Schale oder auf den Stacheln sich befinden. Ihnen wird also die Funktion zukommen, welche A. Acassız für alle Formen von Pedizellarien in Anspruch genommen hat. Die größeren Arten, wie die tridactylen Pedizellarien, dienen nur in seltenen Fällen hierzu, in erster Reihe sind sie dazu da, lebende größere Körper, wie Würmer etc., abzuhalten, also wirken sie als Waffen, weiter aber — wie ich in Hinsicht auf die nur bei ihnen vorgefundene quergestreifte Muskulatur schließe — dienen sie zum Festhalten an Fremdkörpern bei der Bewegung, wie schon ROomAnEs und EwAaRrT festgestellt haben. Die gemmiformen Pedizellarien haben die gleiche Funktion, es unterstützt sie beim Greifen das Sekret der Drüsen- säcke in den Greifzangen, wie Experimente lehren. Bei Echinus microtuberculatus stehen die drüsentragenden Pedizellarien meist auf der Rückenfläche und dienen, wie ich mich an vielen im Aquarium gehaltenen Tieren überzeugen konnte, dazu, Tang- blätter etc. festzuhalten, mit denen sich der Seeigel in Ruhelage wie in Bewegung begriffen maskiert. Hierbei ist ihnen das schlei- mige Sekret ihrer Drüsenpedizellarien von größtem Nutzen. ea 1 Wi: Die Globiferen. Centrostephanus longispinus Pet. Über der ganzen Körperoberfläche dieses prächtigen Seeigels zerstreut sitzen, mit bloßem Auge als weiße, erhabene Punkte kenntlich, Gebilde, welche jeglicher Greifzangen entbehren. Von einem Stiel wird ein kugliger Körper getragen, welcher sammt dem Stiel in schwingende, pendelnde Bewegungen geraten kann. Außer diesen weißen Gebilden, den Globiferen, fallen violett gezeichnete, ebenfalls auf Stielen sitzende Körper sofort in die Augen. Auch diese sind von kugliger Gestalt, auf ihrer Spitze sitzt aber eine dreigliedrige Greifzange, in welcher das Pigment angehäuft sich befindet. Diese bunt gefärbten Körper sind äußerst beweglich, besonders diejenigen, welche sich durch längere Stiele hervorheben. Unter den Globiferen kann man zweierlei Formen leicht unter- scheiden. Die eine zeichnet sich durch ihren gedrungenen Bau aus, besonders durch den äußerst kurzen Stiel (Fig. 1 Tafel 4), während die andere Art von schmächtigerer Gestalt ist und einen längeren Stiel besitzt (Fig. 3). Von oben gesehen, zeigt sich am Kopfteil jeder Globifere äußerlich eine Dreiteilung. Drei Kugeln sind eng aneinander gerückt und mit ihren Berührungsstellen ver- schmolzen. In jeder dieser drei Kugeln, welche übrigens, wie eine Betrachtung von der Seite zeigt, sich besser mit eiförmigen Ge- bilden, deren Längsaxe parallel läuft der des Stieles, vergleichen lassen, liegt eine Drüse von gleicher Gestalt, welche nach außen durch einen Porus mündet. Der Drüseninhalt erscheint von gelb- licher Färbung. Im Centrum des Stieles verläuft ein Kalkstab, welcher sich zwischen den drei Drüsen centralwärts gelagert fortsetzt und meist mit einem kuglig aufgetriebenen Ende (Fig. 3) abschließt. Über letzterem erhebt sich die Haut, eine kleine Kuppel bildend. Der feinere Bau der Globiferen. Das allgemeine Körperepithel überzieht den Stiel sowohl wie den Kopfteil in Ge- stalt von kubischen Zellen (Fig. 10). Zwischen den Lücken der- selben, sie auseinanderdrängend, lagern Pigmentzellen oft in un- gemein großer Anzahl. Diese Zellen sind von gelber Färbung und Zeigen ein prächtiges Bild mit ihren oft weit und untereinander mannigfach verzweigten Ausläufern. Hier und da trifft man auch auf Pigmentzellen, welche ihre Fortsätze vollkommen eingezogen a haben (vergl. die Figuren 7, 8, Tafel 4, fpz = gelbe Pigment- zellen zu Fig. 2). An der lebenden Globifere kann man über den Bau der Drüse selbst sich bereits orientieren. Preßt man ein frisch vom Tiere entferntes Organ, so sieht man, daß das Innere jeder eiförmigen Drüse von langen, cylindrischen, pallisadenförmigen Zellen einge- nommen wird, welche im Centrum nur einen geringen Raum frei- lassen. Diese Zellen haben eine Länge von etwa 0,13 mm oder darüber, während ihr Breitendurchmesser 0,005 mm beträgt. (Der Längsdurchmesser einer Drüse beträgt 0,45 mm im Mittel, der Durchmesser durch den Kopf einer Globifere der ersteren Art 0,45 mm.) Übt man einen starken Druck auf das Deckglas aus, so kann man die Zellen plötzlich zu den Öffnungen der Drüsen heraus- treten sehen. Färbt man diese so gewaltsam hervorgepreßten Zellen, so findet man niemals einen Kern in denselben, auch nicht an ihrer Basis. Die Zelle ist oberhalb des Kernes abgerissen worden, während letzterer, von Plasma umhüllt, im Innern der Drüse der Wandung aufliegend zurückgeblieben ist. Der Zellinhalt be- steht aus glänzenden Körnchen. Zur genauen Erforschung der Drüse genügt ihre Betrachtung im frischen Zustande nicht. Schnitte durch mit Alkohol oder Flemming’schem Gemisch hergestellte Präparate und nachherige Färbung zeigen folgendes. Ein Querschnitt durch den Drüsenteil einer Globifere ist in Fig. 12 abgebildet. Zwei der Drüsen sind auf dem Schnitt getroffen. Die Cylinderzellen der Drüsen nehmen bei Hämatoxylinfärbung einen tiefblauen Ton an, bei Karmintink- tion färben sie sich hellrot, während der um den basal gelagerten Kern sich findende Zellteil durch eine dunklere Nuance hervortritt. Methylgrün färbt die Zellen sehr stark, während die Bindesubstanz und Epithel diesen Farbstoff nicht aufnehmen. In Fig. 13 ist ein Teil der Drüsenwandung stärker vergrößert wiedergegeben. Der körnige Inhalt der einzelnen Zellen nimmt den bei weitem größten Teil der Zelle ein. Nur an der Basis, den Zellkern um- hüllend, findet sich eine Masse durch dunklere Färbung hervor- tretend. Das ist das Plasma der Zelle. Von hier aus scheint sich ein feines Netzwerk durch den übrigen Teil der Zelle zu verbreiten, wie Hämatoxylinfärbung zeigt. In den Maschen dieses Netzwerkes sind die hellen, glänzenden Körner oder Tröpfchen angesammelt. Isolierte Zellen (Ranvier’s Drittelalkohol) zeigen dasselbe Bild, BR re Basalwärts haftet ihnen der Zellkern, von nur wenig Plasma um- geben, an (Fig. 14). Eine Membran läßt sich an diesen Zellen nicht finden. Der Zellinhalt ist an der freien Basis ebenso scharf nach außen abgegrenzt als an der Mantelfläche der Zelle. Frische isolierte Zellen zeigen dieses Verhalten. Bei den auf Schnitten untersuchten Zellen, mochten sie nun von direkt mit Alkohol er- härteten Präparaten oder von vorher mit Pikrinsäure oder dem Flemming’schen Gemisch getöteten herstammen, zeigte die freie Basis der Zellen Quellungserscheinungen. Außer dem geschilderten Bild der Drüse mit Cylinderzellen trifft man auf Drüsen, welche ein anderes Bild zeigen, indem bei ihnen die Drüse erfüllt ist von einer schleimartigen Masse, welche in Alkohol oder Wasser sofort gerinnt. Dann besteht der Drüseninhalt aus dieser schleimartigen Masse und zweitens aus einem Wandbeleg von Zellen, welche von wenig Plasma umhüllt werden. Die Zellen zeigen keinerlei Grenzen untereinander (Fig. 15). Ihre Kerne sind von ziemlicher Größe und zeigen in ihrem hellen Inhalt meist einige deutlich umschrie- bene Kernkörperchen. Kleinere Zellkerne finden sich zwischen ihnen zerstreut vor. Ein Zusammenhang mit diesem Wandbeleg von Zellen und der central gelagerten Schleimmasse ist entweder nicht mehr zu erkennen oder aber beschränkt sich nur auf wenige Zellen, wo feine Stränge zwischen Zellen und Schleim noch er- halten sind. Vergleicht man das soeben geschilderte Verhalten mit dem oben Geschilderten, so ergiebt sich ohne Zwang folgendes. In dem einen Zustand haben wir die Drüse vor uns, deren Zellen als schleimbildende noch erhalten sind, aber dann während der Ab- sonderung zum größten Teile bis auf den protoplasmatischen Rest mit Kern zu Grunde gehen. So ist der zweite Zustand der Drüse entstanden. Das Sekret, welches in den Drüsen entsteht, ist eine das Lumen derselben ganz ausfüllende körnige Masse, aus kleinen Tröpfchen bestehend, die stark lichtbrechend sind, und färbt sich mit Anilingrün oder Essigkarmin ziemlich stark. Von den als Wandbeleg zurückbleibenden Zellresten, die sich jedenfalls durch Teilung vermehren, geht wahrscheinlich von neuem die Absonderung vor sich, nachdem die Zellen ausgewachsen sind. Darüber stehen mir keine Beobachtungen zu Gebote. Unterhalb der Drüsenzellen findet sich eine äußerst dünne Membrana propria und nach außen von derselben eine Muskel- schicht. Die Muskelfasern verlaufen zu einander streng parallel, a eine neben der anderen gelagert in einer Schicht, und zwar con- centrisch zur Öffnung jeder Drüse. Isolierte Fasern zeigen folgenden Bau. Eine feine Längsstreifung tritt nach Osmiumbehandlung an den runden, glatten Fasern auf, während eine Querstreifung niemals vorhanden ist. Jede Drüse, umhüllt von der Muskelschicht, liegt in der Bindesubstanz der Globifere eingelagert. Diese bildet die Hauptmasse des Stieles, und ist es in dessen Centrum zur Bildung eines Kalkstabes gekommen. Die Bindesubstanzschicht besteht aus Zellen und Fasern, welch letztere im Stiel einen parallelen Verlauf zur Längsaxe desselben nehmen. Sie sind in großer Menge und verschiedener Stärke in der nur gering entwickelten Grund- substanz vorhanden. Wanderzellen findet man oft dicht gedrängt zwischen den Drüsen stehend vor. Sphaerechinus granularis. Leichter als bei irgend einer anderen Art sind die Globiferen bei dieser Form aufzufinden. Es sind auf einem etwa 1 mm langen Stiele aufsitzende, mit einem kugligen Kopfe versehene Gebilde, welche zwischen den gemmiformen Pedizellarien und Stacheln sitzen. Ihre Bewegung beschränkt sich auf ein Neigen nach der einen oder anderen Seite. Fig. 5 zeigt eine Globifere mit ihrem aus drei Kugeln be- stehenden Kopfe. Aus der einen Öffnung dringt die Inhaltsmasse, das schleimige Sekret, hervor. Die Farbe unserer Organe ist tief violett, wie die des ganzen Seeigels. Von Pigmentzellen, welche im Epithel gelagert liegen, rührt diese Farbe her. Die drei Öffnungen treten als helle Punkte auf der Oberfläche hervor. Im Stiel findet sich der Kalkstab, welcher mit seinem Ende zwischen die Drüsen hineinragt. Weiter sind halbmondförmige Kalkgebilde zu erwähnen, die in großer Menge in der Bindesubstanz zwischen den drei Drüsen liegen (siehe Fig. 11 auf Tafel 4). Die Drüsen bilden drei Säcke, welche untereinander ohne jede Kommunikation sind und durch je eine Öffnung ihr Sekret nach außen entleeren. Besonders stark ist die Muskulatur entwickelt, welche einen ringförmigen Verlauf besitzt und durch Kontraktion imstande ist, diesen Schleim durch die Öffnung nach außen zu entleeren. Die glatten Muskelfasern besitzen bei mäßiger Kontraktion einen Durch- messer von etwa 0,003 mm, a Zerquetscht man den Kopf einer frischen lebenden, soeben von der Körperwand abgeschnittenen Globifere, so kann man die Lage- rung der drei Drüsen zu einander am besten erkennen (Fig. 6). Die Epithelschicht, welche die Globiferen, Kopf wie Stiel, überzieht, stimmt überein mit dem allgemeinen Körperepithel. Auf das Körperepithel folgt die Bindesubstanzschicht mit ihren verschiedenen Elementen und sichelförmigen Kalkgebilden, und auf diese die Muskelschicht, welche jede Drüse umhüllt. Nach innen von letzterer gelagert folgt eine Membrana propria und hierauf die Drüsenzellen. Ein Schnitt durch eine der drei Drüsen lehrt uns, daß die- selben meist prall angefüllt sind von einer durchsichtigen Flüssig- keit, in welcher helle kuglige Tröpfchen schwimmen, die durch ihr starkes Lichtbrechungsvermögen auffallen. Die ganze Sekret- masse färbt sich in neutralem Essigkarmin, während sie in Borax- karmin fast farblos bleibt. Methylgrün wie Anilingrün bringen eine tiefgrüne Färbung hervor. Mit Osmium behandelt, bräunt sich der Drüseninhalt (vergl. Fig. 16 Taf. 4). Außer der das Lumen jedes Drüsenballens ausfüllenden Sekret- masse sind der Membran aufsitzend Zellen mit ovalen Kernen vor- handen, die gegeneinander keine Abgrenzung zeigen. Das Plasma der Zellen hebt sich bei geeigneter Färbung scharf ab von der Inhaltsmasse. Es erscheint fein granuliert. Immer fand ich nur eine Lage von Zellen an, wie es Fig. 18 bei mäßiger Vergrößerung zeigt. Fig. 17 giebt die Zellen stärker vergrößert wieder. Daß von diesen Zellen die Sekretbildung er- folgen muß, ist wohl selbstverständlich, es fragt sich nur, auf welche Weise. Die Bilder, welche ich auf Schnitten durch Drüsen erhalten habe, zeigen immer dasselbe. Nur die Menge des Sekretes war eine wechselnde. Drüsen, welche vollkommen entleert gewesen wären, habe ich überhaupt niemals angetroffen. Es liegt nahe, eine gleiche Entstehungsweise für das Sekret anzunehmen, wie ich bei Centrostephanus geschildert habe. Dann ist mir immer nur das eine Stadium zur Beobachtung gekommen, in welchem der größte Teil der Cylinderzellen sich bei der Ab- scheidung beteiligt und nach derselben nur noch ein basaler Rest der Drüsenzelle übrig geblieben ist, welcher den Zellkern einschließt. Eur. Die Globiferen') und die Pedizellarien. Daß es sich bei den Globiferen um eigentümliche Organe handelt und nicht etwa um zufällig entstandene Mißbildungen, ist kurz nach meiner vorläufigen Mitteilung durch meine Angaben be- stätigende Beobachtungen erwiesen worden. Daß sie trotz ihrer Größe, die mehrere Millimeter beträgt, bis jetzt übersehen worden sind, mag wohl daran gelegen haben, daß sie bei oberflächlicher Betrachtung für Pedizellarien gehalten worden sind. In der That werden wir auch die Globiferen aus Pedizellarien hervorgegangen zu denken haben in ähnlicher Weise, wie wir die Sphäridien als modifizierte Stacheln ansehen. Es finden sich nämlich bei Centrostephanus longispinus neben den echten Globiferen solche vor, bei denen oberhalb der Drüsen- säcke eine winzige dreiklappige Greifzange sitzt. Es können diese Gebilde als Pedizellarien bezeichnet werden, welche an ihrem Stiel drei kuglige Drüsensäcke tragen, die in gleicher Höhe rings um denselben angeordnet sind. Auf Tafel 4 sind in Figur 2 und 4 solche Pedizellarien abgebildet. Die eine besitzt schmächtigere Drüsen an ihrem langen Stiel, die andere einen kurzen, gedrungenen Stiel mit dicken Drüsensäcken. Denken wir uns nun die kleine Greifzange nicht zur Ent- wickelung gekommen, so haben wir die Globiferen vor uns, wie ich sie bei Centrostephanus longispinus und Sphaerechinus granu- laris gefunden habe. Was die kleinen dreizangigen Pedizellarien anlangt, so sind sie mit Sinnesorganen sehr reich ausgestattet. Auf der Innenseite jeder Greifzange liegt an der Spitze ein Tastkissen und ebenso an der Basis ein solches von ähnlichem Bau, wie ich sie bei den gemmiformen Pedizellarien beschrieben habe. Die Nervenzüge lassen sich leicht bis zu ihrem Eintritt in das verdickte Epithel der Tastorgane verfolgen. 1) Ich finde keinen Grund, den Namen Globiferen, welchen ich diesen Organen zugelegt habe (Vorl. Mittlgn. z. Morph. d. Echiniden in: Sitzsber. d. Jen. Ges. f. Med. u. Nat. Jahrgang 1886) mit einem anderen zu vertauschen, da für die Pedizellarien mit Drüsensäcken in den Greifzangen jetzt allgemein die Bezeichnung: Pedicellariae gemmi- formes in Anwendung ist, WDR N Die Stacheln. Dorocidaris papillata. Mit Ausnahme der großen dicken Stacheln, welche sich auf der Schale von Dorocidaris vorfinden, besitzen alle Stacheln eine Einrichtung, welche ich sonst bei keinem anderen Seeigel gefunden habe. Am lebenden Tiere bietet der basale Teil der Stacheln ein flaumartiges Aussehen, welches von einer Unmasse von großen Drüsenzellen herrührt. Löst man einen Stachel von der Haut los, so sieht man, wie sein basaler Teil nach der einen Seite besonders angeschwollen ist, und wie diese Anschwellung nach der Spitze zu nach und nach verstreicht. Der lebende Stachel zeigt hier kreisrunde, helle, farblose, zarte Gebilde, welche die von der Fläche betrachteten Drüsenzellen sind. Sie stehen dicht gedrängt, und sieht es aus, als ob das Epithel sich lediglich aus deren Elementen zusammen- setze. Die Oberfläche des Stachels ist mit Wimpern bedeckt bis zu seinem Ende. Hier fand ich feine Haare, Tasthaare, wie ich nicht anstehe diese Gebilde zu nennen, welche keiner Bewegung fähig sind, sondern sich unbeweglich starr verhielten. Fertigt man einen Längsschnitt durch einen vorher entkalkten Stachel an, so erkennt man, daß die Anschwellung bedingt wird von einer Verdickung der Bindesubstanz, die hügelartig hervor- gewölbt ist, und daß sie zweitens von einer Verdickung des Epithels herrührt. Das Epithel setzt sich zusammen aus Drüsenzellen und gewöhnlichen Epithelzellen, deren basale Fortsätze ein ver- schiedenes Verhalten zeigen. Die Gestalt der Drüsenzellen ist schon an losgelösten Epithel- stücken von einem lebenden Stachel zu erkennen. Die Zellen sind schlauchförmig, von einer Membran umgeben. Ihr Zellleib ist er- füllt von einer körnigen, stark lichtbrechenden Masse (Figur 5 auf Tafel 6). Eine große Menge von Flimmerhaaren erhebt sich auf dem freien Ende derselben. Diese Flimmerhaare stehen auf einer Cuticula, die am lebenden Stachel leicht zu erkennen ist. Der Inhalt der Zellen nimmt Farbstoffe ungemein stark auf. Mit saurer Hämatoxylinlösung färben sie sich tiefblau, das Gleiche gilt von Karminlösungen. An entleerten körnchenfreien Zellen läßt sich ein feinmaschiges Netzwerk unterscheiden und tritt auch da im basalen Teile des Zellleibes liegende Kern zu Tage (vergl. og Fig. 8 dr., Tafel 6). Auf den Schnitten durch Stacheln fand ich die Drüsenzellen meist weit über die Epitheloberfläche her- vorragend, während im Leben das nicht so stark hervortrat. Teil- weis entleerte Zellen zeigten ihren basalen Teil zusammengeschrumpft, so daß dieser dann gleichsam als Stiel des gefüllten Zellleibes sich präsentierte. Zwischen den Drüsenzellen, deren Durchmesser etwa 0,0..mm beträgt, liegen die gewöhnlichen Epithelzellen, welche von einer den Drüsenzellen entsprechenden Länge sind. Es sind feine fadenförmige Gebilde mit einem ovalen Kerne. Der periphere Fortsatz setzt sich fort in eine Geißel, während der basale sich meist als Stützfaser zu verhalten schien, in anderen Fällen jedoch von feinster Gestalt war, sich mehrfach verästelte und mit Nerven- fasern, welche zum Epithel herantreten, in Verbindung zu treten schien. Figur 7 auf Tafel 6 zeigt Epithelzellen in Flemming’s Gemisch konserviert und in Drittelalkohol maceriert. Die basalen Fortsätze lassen sich bei Färbung mit Pikrokarmin oder neutraler Karminlösung weit verfolgen, so daß ihre direkte Fortsetzung in Nervenfasern nicht zu bezweifeln ist. In jedem Stachel lassen sich Nervenzüge nachweisen. Diese entspringen, wie ich an jungen in toto geschnittenen Seeigeln von 5 mm und darüber gefunden habe, von dem zunächst gelegenen Ambulacralnervenstamm. Es lassen sich mehrere Nervenzüge in einen Stacheln eintretend verfolgen. Sie bestehen aus wenigen Nervenfasern (vergl. Figur 8, Tafel 6), welche unterhalb der Epithelzellen, ihrer Basalmembran meist dicht angeschmiegt, also in der Bindesubstanzschicht, verlaufen und feinste Verzweigungen zum Epithel abgeben. Über die allgemeine Gestalt und das Vorkommen der Drüsen- zellen auf den Stacheln ist folgendes zu bemerken. Bei den längeren, spitz zulaufenden Stacheln ist nur der basale Teil mit Drüsenzellen bedeckt, und etwa in halber Höhe des Stachels trifft man nur wenige zertreut an. Diejenigen Stacheln, welche einen gedrungenen Bau haben, sind oft in ihrer ganzen Ausdehnung von Drüsen besetzt, und nur die Spitze erscheint frei von ihnen (siehe Figur 4 auf Tafel 6). Auf den längeren schmächtigen Stacheln ist das Wimperepithel in langen parallelen Reihen angeordnet, wie es auch sonst bei den gewöhnlichen Formen der Stacheln die Regel ist. Ta Sphaerechinus granularis. Jeder Stachel ist bekanntlich vermittels der Gelenkpfanne auf der Stachelwarze der Schale eingerenkt. Hier am Gelenk unter- scheidet man verschiedene Schichten '), die bereits bei Lupen- vergrößerung hervortreten: das Epithel, unter welchem Pigment- zellen vorkommen, darunter ein Kranz aus Fasern zusammengesetzter Muskeln (Museculi motores aculei), welche vom Umfang der Stachel- warze zum äußeren Rande der Gelenkpfanne gehen; endlich die Gelenkkapsel, zwischen den umfänglichen Teilen von Warze und Pfanne so gelegen, daß die Mitte beider frei bleibt. Diese An- lenkungsweise gestattet den Stacheln, sich, um den halbkugligen Gelenkkopf gleitend, senkrecht aufzurichten und wagerecht nieder- zulegen. Das Oberflächenepithel trägt nur teilweise Wimpern, teilweise besteht es aus mehr abgeplatteten, wimperlosen Zellen. Die wim- pernden kubischen Zellen stehen in Längsreihen gesondert auf den Stacheln. Querschnitte durch Stacheln zeigen, daß diese einen meist fünfstrahligen Bau besitzen. Das Epithel besitzt einen wellenförmigen Verlauf, wobei die dickeren Partieen von den Wimperzellen in mehreren Schichten liegen können, die schmalen von nicht wimpernden Zellen eingenommen werden. (Fig. 10 Taf. 11 Querschnitt durch einen Mundstachel von Centrosteph. longisp. Pet.) Basalwärts von den Wimperzellen verlaufen die longitudinalen Nervenfasern bis zum Ende der Stacheln, in geringer Anzahl zusammenliegend.. Zwischen dem Oberflächen- epithel und der Muskelschicht in dem Gelenkteile des Stachels verläuft ein Nervenzug?), aus cirkulär angeordneten Nervenfasern bestehend. In Figur 2 auf Tafel 6 ist derselbe quer durchschnitten gu N (Längsschnitt durch einen Stachel. Von diesem cirkulären Nervenring, der bei allen untersuchten Arten an der Basis der Stacheln sowie Sphä- ridien sich findet, gehen Nervenfasern ab zu den longitudinalen Muskelfasern und der Bindesubstanzkapsel. In welcher Weise sich die Nervenfasern, mit Ganglienzellen in besonders reicher Menge vermischt, verzweigen, zeigt Fig. 1 auf Taf. 6, welche das Bild eines vertikalen Längsschnittes durch einen Stachel wieder- 1) Vergl. die Darstellung in: Bronn’s Klassen und Ordnungen der formlosen Tiere. Pag. 324. 2) Vorläufige Mitteilungen zur Morphologie der Echiniden, in: Sitz.-Ber. d. Jena. Gesell. f. Med. u. Nat. Jahrg. 1886. Nr. 7. Se giebt. Die Ganglienzellen sind größtenteils multipolar und zeichnen sich durch ihre Größe vor allen anderen benachbarten Zellenarten aus. Ihre Ausläufer sind ungemein zart und hinfälliger Natur. Der basale Nervenring des Stachels ist mit seinen zum größten Teil cirkulären Fasern in Figur 3 Taf. 6 dargestellt. Der Querschnitt geht durch den Teil des Stachels, in welchem der Nervenring verläuft. Zwischen Epithelbelag und der einge- falteten Muskelschicht verlaufen die Fasern, durch dunkleren Ton hervorgehoben, konzentrisch. Über dem basalen Nervenring ist das Oberflächenepithel stark verdickt, und sind die Zellen lange, haarförmige Cylinderzellen, die auf ihren freien Enden lange Wimperhaare tragen. Unterhalb des Epithels folgt die Muskelschicht, aus longitu- dinal verlaufenden glatten Faserzellen bestehend, welche ihren Ursprung am oberen Kalkstück des Stachels nehmen und mit ihren entgegengesetzten Enden in den Kalkgebilden der Körper- wand rings um die Basis desselben inserieren. Die ungemein kräftige Wirkung der Muskulatur wird durch ihre Lagerung er- klärt. Die ursprünglich einschichtige Muskellage hat sich in Falten gelegt, wie Figur 3 Tafel 6 zeigt. In welcher Weise sich die Muskelfasern an ihren Enden verhalten, läßt sich an Längs- schnitten durch entkalkte Präparate bereits erkennen. Die glatten Muskelfasern zerfasern an ihren Enden, und diese einzelnen End- fasern gehen oft direkt über in Ausläufer der sternförmigen Zellen der reticulären Bindesubstanz. Die Bindesubstanzschicht, die aus parallel zu einander eben- falls longitudinal verlaufenden Fasern gebildet wird und eine Hülle um das Gelenk bildet, setzt sich am oberen Kalkstück an dessen unterer Fläche unterhalb der Muskelschicht an. Diese Bindesubstanzfasern sind äußerst dünn und durch ihre geringere Tingierbarkeit leicht von den Muskelfaserzellen zu unter- scheiden (vergl. Fig. 10 Taf. 6). Der Kern liegt etwa in der Mitte jeder Faser. An ihren beiden Enden zerfasern diese Fi- brillen und gehen ebenfalls unmittelbar über in die Ausläufer der steinförmigen Bindesubstanzzellen (Fig. 10 Taf. 6 bgf). Die rotierenden Dorsalstacheln von Centrostephanus longispinus. Eines der zierlichsten Bilder gewährt dieser Seeigel, wenn man ihn im Glasgefäß lebend beobachtet. Mag er nun in Ruhe u ER sein oder sich langsam oder schnell vom Orte bewegen, immer sind auf der Rückenfläche im Umkreis des Afters eine Anzahl prächtig lila gefärbter Stacheln zu sehen, die sich fortwährend bewegen und dabei mit ihren Spitzen einen Kreis beschreiben. Stört man einen dieser Stacheln in seiner Bewegung, so hält er plötzlich an, um in entgegengesetzter oder derselben Richtung von neuem zu rotieren. f Die Rückenfläche, in deren Centrum der After schornstein- artig hervorragt, ist dunkelbraun bis schwärzlich gefärbt. Be- sonders dunkel erscheint die nächste Umgebung des Afters in Gestalt eines Kreises. Dieser Kreis wird begrenzt von bis einen Centimeter langen weißen Stacheln, welche ungemein dünn sind. Kleinere weiße Stacheln von halber Höhe umgeben den schorn- steinartigen After. Hinter den langen weißen Stacheln stehen die gedrungenen rotierenden Stacheln, und zwar auf den Interambu- lacralplatten. Im ganzen sind ungefähr fünfzehn, also in jedem Interambulacrum drei, oder weniger vorhanden, in dem dann bald drei oder zwei vorkommen. Zwischen ihnen stehen die langen trifoliaten Pedizellarien und tridactyle nur in geringerer Anzahl. Unsere Drehstacheln haben eine Länge von 1—3 Millimeter, je nach der Größe der Tiere. Die Spitze und die obere Hälfte derselben ist prächtig lila, der untere Teil weiß gefärbt, während die Basis dunkelbraune Pigmentzellen besitzt. Untersucht man einen rasch von der Haut losgetrennten lebenden Stachel, so fällt die sehr geringe Wimperung auf. Auf der Oberfläche ragen ur- glasförmige Erhebungen hervor, welche mit unbeweglichen, starren Härchen besetzt sind (Fig. 5 auf Taf. 13 nach dem Leben). Es handelt sich hierbei um Sinneshügel, es sind die Sinneszellen gruppenweise zusammengetreten. Ein Cuticularsaum ist über die ganze Fläche der Stacheln hin zu beobachten. Leider habe ich auf Querschnitten diese zarten Sinneshügel nicht näher unter- suchen können. Die ungemein rasche und ausdauernde Bewegung dieser Stacheln läßt auf einen besonderen Bau schließen. Die Stacheln sind auf der Oberfläche in gleicher Weise wie die gewöhnlichen Formen auf einer halbkugligen Warze drehbar angebracht. Ein Längsschnitt durch die Axe eines Stachels ent- hüllt den Bau derselben am leichtesten. Fig. 6 auf Taf. 13 zeigt einen solchen Vertikalschnitt. Das Epithel des Periproctes ist besonders reich an Nervenfasern. Nervenzüge trifft man an allen Stellen an. Sie verlaufen sämtlich im Epithel, und zwar zwischen ma den basalen Fortsätzen der Epithelzellen. Eine Basalmembran trennt die Epidermis mit den Nervenfasern von der Cutis. An der Basis der Stacheln kommt es zur Bildung eines Nerven- ringes. Von demselben gehen Fasern zu der darunter liegenden Muskulatur ab, sowie andere Faserbündel bis zur Spitze des Stachels verlaufen. Es enthält somit der Nervenring sensorische wie motorische Fasern. Das Gleiche gilt ja für die Nerven der übrigen Stacheln, wie die der Pedizellarien. Das Hauptinteresse nimmt die Muskulatur in Anspruch. Nach innen vom Epithel liegt ein an ihrer Basis 0,04 mm, an ihrem Ende (dem Stachelende zugekehrt) 0,03 mm starker Muskelcylinder, welcher die Stacheln wie ein Mantel in halber Höhe umgiebt. Dieser Muskelcylinder, der eine Länge von 0,06 mm besitzt, be- steht aus quergestreiften Muskelfasern, welche feinen Fäden gleichen. Ihr Durchmesser beträgt nur 0,0014 mm. Es sind diese Fasern mithin weit dünner als die in den tridactylen Pe- dizellarien beschriebenen quergestreiften Muskelzellen. Im übrigen ist ihr Bau derselbe. Ein ovaler Kern, der ein Kerngerüst sehr schön zeigt, liegt, von wenig körniger Substanz umgeben, der Faser außen auf. Nach innen von dieser Schicht liegt eine binde- gewebige, faserige Hülle, wie sie oben bei den gewöhnlichen Stacheln erwähnt worden ist. Die Querstreifung der Fasern ist oft sehr schwierig zu, sehen und an Alkoholmaterial habe ich nur selten dieselbe noch erhalten gefunden. Das mag wohl zum Teil mit der Feinheit der Fasern zusammenhängen. Kapitel 2. Das Nervensystem. Allgemeine Anordnung und Histologie. Das Central-Nervensystem setzt sich zusammen aus den fünf Radialstämmen und dem Gehirnring, der als eine Kom- missur dieser fünf Nerven anzusehen ist. Hierzu kommt das periphere Nervensystem, bestehend aus den Seitenästen der Radialnerven, welche zu den Füßchen ziehen, die Stacheln, sowie die Pedizellarien und Loven’schen Sphäridien versorgen. Endlich habe ich ein gut ausgebildetes Darmnervensystem aufgefunden. 3 RN Unsere Kenntnis des Nervensystems der Echiniden beschränkt sich fast nur auf den Verlauf und den gröberen Bau desselben. Die peripheren Teile waren bisher wenig bekannt. Allein Ro- MANES und EwArT!) verdanken wir die ersten Angaben über einen subepithelialen Nervenplexus von Echinus, welcher über den ganzen Körper verbreitet sei und an die Basen der Stacheln wie Pedizellarien herantreten soll. Inwieweit diese Beobachtungen mit den meinigen übereinstimmen, wird aus der weiteren Dar- stellung hervorgehen. Dadurch, daß ich überall die Nerven- endigungen auffinden konnte, ist zugleich der Beweis vollständig erbracht, daß es sich um echte Nerven handelt, auch dann, wenn es nicht gelang, den direkten Zusammenhang der Hautnerven mit den aus den Radialnerven kommenden Ästen nachzuweisen. Der Verlauf der fünf Radialnerven und des Gehirnringes wurde zuerst genauer von KROHNn ?) geschildert, dessen Angaben die späteren Forscher wenig Neues hinzuzufügen hatten. Die folgenden Beobachter, wie JoH. MÜLLER, VALENTIN u. S. w., haben auch nur Kronn’s Angaben bestätigt, während spätere Untersucher den feineren Bau zu erforschen sich zur Aufgabe machten, wie HOFFMANN, TEUSCHER, FREDERICQ und KOEHLER. Die Lage der radiären Nervenstämme schildere ich unter Hinweis auf Figur 1 auf Tafel 9. Die fünf Nervenstämme verlaufen in den fünf radiären Schizocölräumen (Sch! und Sch?), nach beiden Seiten alternierend Äste zu der Haut abgebend. Jeder der fünf Radialnervenstämme beginnt in den ÖOcellarplatten, um nach dem Austritt aus denselben (vergl. Fig. 1 Taf. 1 und Fig. 2 u. 5 Taf. 1) an Ausdehnung zuzunehmen, in den Ambulacren zu verlaufen, immer in den Schizocölkanälen gelagert, vor der La- terne angekommen, durch die fünf Auriculae hindurchzutreten. Bis zu derjenigen Stelle, wo das (radiäre) Ambulacralwassergefäß den radiären Nervenstamm begleitete, verläuft dieser in dem Schi- zocölkanal. Jetzt tritt der Nervenstamm in die Laterne ein und kommt in die mit der Leibeshöhle kommunizierenden Höhlungen der Laterne zu lagern; dabei obliteriert der innere Schizocölraum und nur der äußere begleitet den Nerv, indem er dessen äußere 1) Romanes und EwaArr, Observation on the Locomotor System of Echinodermata in: Proceed. Roy. Soc. London. Vol. 32. 1881. Vorläuf. Mitteilung, und in: Philosoph. Transact. London. Part 3. 1881. pag. 829. 2) Kroun, Über die Anordnung des Nervensystems der Echiniden, Archiv f. Anat. u. Phys. 1841. Fläche, welche das Deckepithel trägt, umhüllt. Der Nervenstamm verläuft in der Mittellinie des Interpyramidalmuskels, zwischen diesem und der Mundhaut gelagert, und am Schlund angelangt, wendet er sich nach oben, teilt sich gabelförmig, und indem je zwei Gabeläste verschmelzen, kommt es zur Bildung des Nerven- ringes, welcher auf seiner mit dem Deckepithel versehenen Fläche von dem auf dem Querschnitt halbkreisförmigen Schizoecölring umhüllt wird, während auf der anderen Seite eine Bindegewebs- hülle ihn bedeckt, welche vom allgemeinen Leibeshöhlenepithel überzogen wird. Der Nervenring wird durch je fünf paarige Bänder an den Schlund angeheftet, er ist nach innen von den fünf Zähnen, also zwischen diesen und dem Schlund gelagert und liegt somit im Enterocöl der Laterne (vergl. Fig. 11 Taf. 15 Querschnitt durch einen radiären Nervenstamm innerhalb der Laterne). Von dem Nervenring treten fünf paarige Nervenäste centralwärts aus, um den Darmtractus zu versorgen. Auf ihre Lagerung und ihren Bau komme ich weiter unten. Ich bespreche zunächst den feineren Bau des Gehirnringes und der Radiärstämme und dann die fünf Ocellarplatten mit ihren Bildungen und schließe hieran die Nerven des Darmtractus und der Haut (in Stacheln, Pedizellarien und Füßchen). Den feineren Bau der Nervenstämme hat Horrmann !) versucht zu schildern. Soweit mir möglich ist, seine Darstellung zu verstehen, hat er Nervenfasern und Ganglienzellen beobachtet. Wenn er jedoch angiebt, daß die Zellen in der Peripherie, die Röhrchen in der Achse der Nervenstränge überwiegen, so ist es, zumal Abbildungen die Angaben nicht erläutern, unmöglich, sich ein Bild von dem zu machen, was der Verfasser gemeint hat. Weit besser und klarer hat Teuscher?, die Verhältnisse gesehen und gedeutet. Er hat Längsschnitte durch den frei präparierten Nervenstamm angefertigt und fand dann „zarte Längs- fasern dicht neben einander verlaufen“. Der äußeren der Schale zugewendeten Fläche liegt eine Schicht von Zellen an von 0,0055 mm mit deutlichen Kernen. Querfasern, wie er sie bei Asteriden und Holothurien beschreibt, fehlen vollkommen. Gan- glienzellen zwischen den Fasern hat TEUSCHER nicht erwähnt, in 1) Horrmann, Zur Anatomie der Echiniden und Spatangen. Niederl. Archiv, Bd. 1. 1871. pag. 54 u. ft. 2) TruscHer, Beiträge zur Anatomie der Echinodermen, Echiniden, pag. 526, in Jenaische Zeitschr. f. Naturw. Band 10. 1876. 3* der Figur (7 auf Tafel 20, Jen. Zeitschr. Band =) finden sie sich jedoch abgebildet. FREDERICQ !) schildert den Bau in ähnlicher Weise. Die Radialstämme wie der Gehirnring liegen im Innern eines beson- deren Kanales (unseres Schizocölraumes) und sind aus Längs- fasern und einer aufliegenden Schicht bipolarer, kleiner Zellen zu- sammengesetzt. In allen Teilen fand dieser Forscher dieselbe Zusammensetzung vor. Der neueste Untersucher der Echiniden, KOEHLRR ?), hat sich der Darstellung seines Landsmannes ange- schlossen, ohne selbst Neues hinzuzufügen. Meine Untersuchungen erstrecken sich auf das Nervensystem vornehmlich von Sphaerechinus granularis, Toxopneustes lividus und Dorocidaris papillata. In allen Teilen besteht Gehirnring wie Radiärstämme aus feinsten Fibrillen, die eng parallel miteinander verlaufen, im Ge- hirn ringförmig, in den Längsstämmen longitudinal. Die Fäserchen sind kaum meßbar und zeigen dasselbe Verhalten wie die Nerven- fasern der Asteriden. Sie tingieren sich mit neutraler Essigkarmin- lösung sehr schwach, während die Zellkerne von Zellen zwischen ihnen sich stark färben. Das sind die Ganglienzellen, die regellos zerstreut vorkommen. Ihr Kern ist meist länglich oval, und dann ist die Zelle spindlich und an zwei entgegengesetzten Polen in Fäserchen, Nervenfibrillen, ausgezogen. Die Zellsubstanz ist oft kaum erkennbar und umhüllt den etwa 0,005—0,007 mm großen Kern. Selten trifft man auf multipolare Zellen, deren Kerne eine mehr runde Gestalt besitzen. Fig. 3 Tafel 1 zeigt auf einem Längsschnitt durch den Gehirnring eines Sphaerechinus die Gan- glienzellen mit ihrem verhältnismäßig großen Kern und der kaum kenntlichen Zellsubstanz. Auf dem Querschnitt treten die Fibrillen in Gestalt feinster Punkte auf, und es zeigt sich, daß dieselben keine weitere erkennbare Struktur, wenigstens mit unseren jetzigen Hilfsmitteln, besitzen. Die nach der Schale zugewendete Fläche der Radiärstaiene, sowie die der Mundöffnung zugewendete Oberfläche des Gehirn- ringes trägt die bereits von den verschiedenen Forschern beschrie- 1) Freofrıca, Contributions & l’anatomie et & la histologie des Echinides, in Cpt. rend. T. 83. p. 860. Frep£rıca, Contributions & l’etude des Echinides, in Arch. zool. exper. T. 5. pP. 429, 2) Kornter, Recherches sur les Echinides des cötes de Provence, in Ann. du Mus. d’hist. nat. de Marseille. 1883. De, De bene Zellschicht. Entweder liegen diese Zellen in einer Reihe oder aber in mehreren Schichten dicht gedrängt. Die isolierten Zellen sind von unregelmäßiger Gestalt, aneinander abgeplattet und etwa 0,004 mm groß, hiervon kommt der größte Teil auf den Kern. Dieser ist im allgemeinen kleiner als der der Ganglienzellen. Woher kommen nun diese Zellen? Sind sie nervöser Natur, etwa auch Ganglienzellen oder aber nur als Deckepithel aufzu- fassen? Das letzte Wort in dieser Frage wird natürlich die Ent- wicklungsgeschichte zu sprechen haben. Immerhin ist es aber möglich, unter Vergleichung der Verhältnisse der Asteriden und Holothurien eine Antwort zu finden. Die Nervenstämme der Asteriden zeigten sich bestehend aus Nervenfasern, die zwischen Fortsätzen der Epithelzellen (sog. Querfortsätzen oder Querfasern von TEUSCHER u. a.) der Ambula- cralrinne verliefen. Bei der jungen Synapta liegen die Nerven- fasern ebenfalls im Epithel, Ektoderm, und gelangen erst später in die Cutis. Unter Erwägung aller Verhältnisse kam ich nun zu dem Resultat, daß bei Synapta und den Holothurien überhaupt nicht die Nervenfaserschicht allein, sondern auch das Ambulacral- epithel mit seinen Fortsätzen, zwischen denen die Nervenfasern senkrecht zu letzteren verlaufen, mit in die Cutis hinabgerückt sei und als Deckepithel fungiere. Dafür sprachen vor allem die er- halten gebliebenen Fortsätze dieser Epithelzellen, die ich als Stütz- zellen beschrieben habe. Bei den Echiniden sind die Verhältnisse, entgegen den Angaben der oben genannten Forscher, dieselben. Untersucht man auf Längs- oder Querschnitten den Gehirn- ring von Sphaerechinus (nach Färbung mit neutralem Essigkarmin oder Pikrokarmin), so kann man ganz deutlich beobachten, wie die Nervenfaserschicht von Fasern senkrecht durchsetzt wird (Fig. 3 auf Tafel 1). Diese Fasern beginnen am Deckepithel und ziehen bis zu der jenseits der Nervenfaserschicht liegenden binde- gewebigen Membran, an der sie sich anheften. An Zerzupfungs- oder Klopfpräparaten trifft man diese feinen Fortsätze in Zu- sammenhang mit den Zellen des Oberflächen-Epithels. Die Fort- sätze selbst zeichnen sich durch ihre ungemeine Dünne aus. An Querschnitten durch die Radiärstämme sind sie schwer aufzufinden, da sie in diesen überhaupt nur in ganz geringer An- zahl bei der genannten Art vorkommen. Bei Dorocidaris papillata, einer zur Beobachtung der feineren Strukturen des Gehirnringes wie der Radiärstämme besonders geeigneten Form, sind die Quer- ern Pr fortsätze, um die alte Benennung beizubehalten, an allen Stellen entwickelt. Die spindelförmigen Ganglienzellen erreichen eine Länge von 0,009 mm. Ihr Kern zeigt ein deutliches Kernkörperchen neben dem gewöhnlichen Kernnetz. Zwischen den Nervenfasern und ihnen oftmals aufgelagert trifft man feinkörniges Pigment an, wel- ches entweder lose zerstreut auftritt, oder aber in Pigmentzellen sich findet, wie FREDERICQ bereits geschildert hat. Die Intergenital- (Ocellar-) Platten mit den Fühlern. Auf jeder der fünf Intergenitalplatten (Ocellarplättchen nach Acassız) werden Pigmentflecke beschrieben. Diese Pigmentflecke wurden um so mehr als Augen angesehen, als sie an den den Enden der Seesternarme homologen Stellen liegen. Bei den Seesternen deckt die Endplatte an den Enden der Arme den Fühler und mit ihm die Augenflecke von oben her, bei den Echiniden hingegen durchbohrt der Nervenstamm diese End- platte. Maceriert man die analen Platten und fertigt Vertikalschnitte besonders durch die Intergenitalplatten an, so daß die Schnitt- ebenen parallel mit den Radialnervenstämmen verlaufen, so erhält man Bilder, wie sie in Fig. 2 auf Tafel 1 von einem jungen Echinus acutus, Fig. 5 auf gleicher Tafel von einem ausgewachsenen Sphae- rechinus granularis dargestellt sind. Mit RN ist der Radialnerv bezeichnet, welcher der Länge nach durchschnitten ist. Nach außen von demselben liegt der äußere Teil Sch! des Nervenschizocöl- raumes, nach innen der innere, mit Sch? bezeichnete. Weiter ist mit RW das radiäre Wassergefäß gekennzeichnet. Der Nerven- stamm RN tritt, begleitet von dem central gelegenen Wassergefäß, in die Intergenitalplatte ein, das heißt, er durchbohrt deren zum größten Teil aus der verkalkten Bindesubstanz (Cutis) bestehende Wand, indem er nach dem Eintritt in dieselbe sein Deckepithel verliert. An der Epidermis angekommen, welche von besonderer Beschaffenheit ist, breitet er sich unterhalb derselben aus, seine feinen Nervenfasern treten in Verbindung mit den Zellen derselben. Auf den Intergenitalplatten zeigt das Epithel sich kuppelartig hervorgewölbt nach außen. Seine Zellen sind von haarförmiger Gestalt und gleichen feinen Fasern, die in einer Anschwellung den ovalen Kern tragen. Der Zellleib setzt sich nach oben in einen BR 7 Oo) ya peripheren Fortsatz, nach unten in einen basalen fort. Letzterer ist in der Nervenfaserschicht noch weit zu verfolgen. Ganglien- zellen von ansehnlicher Größe liegen zwischen den Nervenfasern unregelmäßig zerstreut. Der Nervenstamm wird, wie ich schon sagte, vom Wassergefäß begleitet. Dieses tritt ebenfalls in die Intergenital- platte ein, um sich kuppelförmig zu erweitern und blind zu enden, wie es Fig. 2 Tafel 1 zeigt. An den Schnittpräparaten ist von Pigment nichts wahrzu- nehmen. Dasselbe ist durch Alkohol extrahiert worden und liegt zwischen den Epithelzellen entweder in Gruppen in Form kleiner Körnchen oder aber in Chromatophoren angehäuft. In keinem Falle sind Bildungen vorhanden, wie ich sie im Fühler der Aste- riden als Sehflecke beschrieben habe. Will man aber von rudimen- tären Sehflecken sprechen, so steht dem nichts im Wege. Das ganze soeben beschriebene Gebilde bezeichne ich als Fühler, und ist derselbe homolog dem Fühler der Asteriden. Zunächst könnte man einwenden, daß der Fühler der letzteren sich hervorstrecken könne, also einer Bewegung fähig sei. Diese Bewegung ist jedoch passiv, sie wird nicht durch im Fühler lie- gende Muskelfasern bewirkt, sondern durch den Druck der Flüssig- keit in den Wassergefäßen wird der Fühler nach außen hervor- gestülpt. Dadurch, daß bei den Echiniden die Fühler zum Teil in die Intergenitalplatten zu liegen gekommen sind, ist auch diese Art der Bewegung so gut wie unmöglich gemacht worden. Bei Asteriden wie Echiniden enden die Schizocölräume (bei ersteren die sog. radiären Perihämalräume) vor dem Fühler, während das Wassergefäß hier wie dort blind endet. Die kuppelförmige Erhebung des Sinnesepithels auf den Intergenitalplatten der Echi- niden ist homolog dem Fühlerende mit dem Augenpolster der See- sterne, aber nicht, wie AGassız ') meint, dem Fühler selbst. Indem ich diese Gebilde als „Fühler der Echiniden“ bezeichne, will ich andeuten, daß dieselben homolog sind den Fühlern der Asteriden, daß sie denselben, nur in Nebendingen modifizierten Bau wie jene besitzen. Für die Frage nach der Entstehung und Phy- 1) Asassız beschreibt die fünf Ocellarplatten, indem er sagt: „Ihese plates are perforate, allowing the passage of an odd tentacle.“ Weiter erklärt er dann denselben für homolog mit dem Fühler der Asteriden, ohne jedoch eine Darsteliung des feineren Baues zu geben. (Echini, Illustr. Catalogue of the Museum of comparative Zoology, J. 1872/74. pag. 682.) u logenie der Asteriden wie Echiniden sind diese Thatsachen,, wie ich unten zeigen werde, von besonderem Interesse und Werte. Außer bei Echinus acutus und Sphaerechinus granularis unter- suchte ich die Intergenitalplatten bei Echinus melo, Toxopneustes lividus und Centrostephanus longispinus, immer dasselbe Verhalten antreffend. Bei keiner dieser Arten fanden sich ein hervorstülp- barer Tentakel oder Sehflecken vor. Verfolgen wir nun den Radiär-Nervenstamm, nachdem er aus der Intergenitalplatte !) oder Fühlerplatte herausgetreten ist, weiter. Er verläuft in dem ambulacralen Schizocöl-Längskanal, denselben, wie an anderer Stelle geschildert wurde, in zwei Teile trennend (vergl. Fig. 1 Tafel 9 Querschnittsbild durch Wandung und Nerven- stamm). Sobald sich nun Äste vom Wassergefäß, das dem Nerven- stamm aufliegt, abzweigen, zweigt sich auch ein Ast von letzterem ab. Daß aber der Nervenstamm erst durch diese Äste in seiner Lage im Schizocöl-Längskanal Sch" und Sch? erhalten werde, wie FREDERICQ ?) behauptet, ist nicht richtig, indem der Nerven- stamm auch da, wo keine Äste abgehen, in dem Kanal fixiert ist, wie ein Blick auf Fig. 1 Tafel 9 lehrt. Die Äste, welche aus dem Nervenstamm ausgehen, treten alternierend aus, wie die Wassergefäßäste, denen sie aufgelagert sind. Ein Querschnitt durch einen Kanal zeigt den Nervenast quer durchschnitten (vergl. Fig. 2 Tafel 9 N). Er liegt im Binde- gewebe eingebettet und zeigt Ganglienzellen in ziemlicher Anzahl. Die austretenden Äste bestehen aus feinen Nervenfasern, denen Ganglienzellen regellos beigemischt sind und eine geringe Strecke lang Deckepithelzellen aufliegen. Die Äste treten teilweise in die Füßchen ein, verzweigen sich jedoch vorher, indem die Zweige unterhalb der Epidermis verlaufen und zu Sphäridien, Pedizellarien und Stacheln ziehen. Dieses Verhalten ist unter Hinweis auf die Figuren Fig. 1 Tafel 9 und Fig. 2 Tafel 6 noch näher zu untersuchen. Die erstere Figur diene dazu, den Austritt eines Nerven N vom Radialnerven- 1) Den Namen Oceilarplatte, welchen Asassız eingeführt hat, muß man fallen lassen, weil keine Ocuellen vorhanden sind. Will man nicht von Intergenitalplatten sprechen, so schlage ich den Ausdruck Fühler- platten an Stelle desselben vor. 2) Frönnrıca, Contributions & l’anatomie et & la histologie des Echinides, Cpt. rend. T. 83. pag. 860, Zr stamm RN zu zeigen. Wie eben beschrieben, verläuft dieser Nerv in der Wandung des zur Ampulle führenden Kanales a. Bevor nun der Nerv in das Füßchen eintritt, also an der Basis desselben, giebt er verschiedene Äste ab (Fig: 1 zeigt nur einen solchen), welche sich verzweigen, und zwar in mannigfacher Weise, und teils epithelial, teils subepithelial verlaufen. So kommt ein basal- wärts vom Hautepithel gelegenes Nervengeflecht zu- stande, von dem aus Nervenzüge zu den Anhangsorganen der Haut, also zu Pedizellarien, Stacheln, Sphäridien usw. ziehen. Fig. 2 auf Tafel 6 zeigt bei stärkerer Vergrößerung den zur Haut und den Füßchen ziehenden Nervenzug HN. Ganglienzellen von spindliger Form lassen sich zwischen den feinen Nervenfasern lie- gend erkennen, während andere Zellen peripher gelagert sind. An der Füßchenbasis nun biegt der Nerv nach links, indem der einzige Fußnervenzug zunächst subepithelial gelegen ist, um dann im weiteren Verlaufe in das verdickte Epithel einzutreten und zwischen den Stützfasern der Zellen seinen Weg zu nehmen, wie es Fig. 1 auf Tafel 10 zeigt. Ein anderer Zweig verläuft unterhalb des Hautepithels und ist mit N (in Fig. 2 Taf. 6) bezeichnet. Nach allen Richtungen gehen Nervenzüge aus, welche subepithelial gelagert sind. Ganglienzellen sind stets deutlich zwischen den Nervenfasern nachweisbar. Oft- mals ist es mit Schwierigkeiten verknüpft, die letzteren aufzufinden. Das ist an solchen Stellen der Fall, wo das Hautnervengeflecht nur schwach entwickelt ist. In Fig. 2 Tafel 6 ist der Zusammenhang des einen Stachel versorgenden Nerven mit dem allgemeinen, über die ganze Körper- oberfläche verbreiteten Nervengeflechte zu ersehen. Das weitere Verhalten der Nervenzüge an der Basis der Stacheln ist folgendes: An der Basis eines jeden Stachels kommt es zur Bildung eines Nervenringes, der auf dem Querschnitt eine länglich-ovale Gestalt zeigt (vergl. den Längsschnitt durch einen Stachel Fig. 2 auf Tafel 6). Dieser Nervenring!) liegt im Körperepithel, teilweise in die Cutis hineinragend. Der Nerven- 1) Vorl. Mitteilung. z. Morph. d. Echiniden, in: Sitz.-Ber. d. Jen. Ges. f. Med. u. Natw. Jahrgang 1886. Nr. 27. Unabhängig von mir hat Provao (Comptes rendus, 102, 1886) diesen basalen Nervenring an den Stachela von Echin. acutus gefunden, wie aus seiner kurzen Mitteilung hervorgeht, welche etwa zur selben Zeit wie die meinige erschienen ist, ring besteht aus feinsten Nervenfasern, zwischen denen Ganglien- zellen auftreten. Das Epithel, welches den Stachel an seiner Basis überzieht, ist da, wo der Nervenring liegt, bedeutend verdickt, so daß man von einem Epithelwulst sprechen kann, wenigstens bei den größeren Stacheln. Die Zellen, welche diesen ringförmig die Stachelbasis umgebenden Zellwulst zusammensetzen, sind mit langen Wimpern versehen und lange fadenförmige Zellen. Auf Schnittpräparaten sieht man immer nur die meist kreisrunden Zellkerne, während Zellgrenzen nicht erkennbar sind. Durch die Anhäufung dieser Zellen mit ihren Kernen erhält man ein Bild, wie es Fig. 2 auf Tafel 6 und Fig. .2 auf Tafel 13 wiedergeben. Es scheint dann, als besäße der Nervenring ein besonderes peri- pheres Deckepithel, oder aber Ganglienzellen wären ihm peripher aufgelagert. Eine solche Deutung wäre aber vollkommen irrtüm- lich. Von diesem basalen Nervenring des Stachels gehen feinste Ästehen aus, welche am Stachel in die Höhe bis zur Spitze verlaufen, und zwar in den Wimperrinnen. Weiter aber treten Fasern aus, welche, mit Ganglienzellen untermischt, ein feinstes Netzwerk zwischen den Muskelfasern der Muskelschicht her- stellen. Die Ganglienzellen in allen peripheren Verzweigungen der Nervenzüge sind meist multipolar und messen 0,007—0,009 mm. Ihr kreisrunder Kern mit einem deutlichen Kernkörperchen mißt 0,004 mm. Fig. 1 Tafel 6 giebt das Verhalten dieser Zellen wieder. Die Ausläufer sind ungemein zart und schwer zu verfolgen. Sie treten an die glatten Muskelfasern heran und scheinen an diesen ohne jede weitere Bildung sich anzuheften. Das erinnert an jene bereits von SCHWALBE!) gesehenen Bilder, bei denen der isolierten Muskelfaser einzelne kurze (abgerissene) Ästchen anhaften. Die Sinnesorgane. Die Ambulacralfü/schen. (Tast- oder Rückenfüßchen, Mundfüßchen und Saugfüßchen.) 1) Tastfüßchen oder Flagella. Da es nicht angeht, den Verlauf des Nerven mit seinen Endi- gungen allein zu schildern, so füge ich zugleich an dieser Stelle eine vollständige Beschreibung der Ambulacralfüßchen ein. Man kann drei Gruppen unterscheiden, Saugfüßchen, 1) Scauwarse, Über den feineren Bau der Muskelfaser wirbelloser Tiere, in: Z. f. mikr. Anat. Bd. 5. 1869. p. 205. aa Tastfüßchen und endlich die zehn die Mundöffnung ringförmig umgebenden Mundfüßchen, denen ein abweichender Bau zu- kommt und welche eine besondere Funktion ausüben, wie NoLn’s schöne Beobachtungen an im Zimmeraquarium gehaltenen Seeigeln darthun. In typischer Form treten Tastfüße bei Centrostephanus longispinus auf. Sie sitzen auf der Rücken- und Seitenfläche des Tieres, während auf den Ambulacralplatten der Bauchfläche echte Saugfüße sich finden. Die Tastfüße zeichnen sich durch ihre abweichende Gestalt aus. Es fehlt ihnen die Saugplatte vollständig, und enden sie nach ihrer Endspitze zu verschmälert kegelförmig, ohne eine platten- förmige Anschwellung zu zeigen. Unterhalb ihres zugespitzten Endes liegt eine kuglige Hervorwölbung, welche ich als Nerven- platte oder Nervenpolster bezeichne. (Vergl. Figur 7 auf Tafel 9 Np.) Diese Tastfüße können ungemein verlängert werden und erscheinen dann beinahe fadenförmig. Ihre Länge beträgt an einem Centrost. longisp. von 7 cm Durchmesser in vollkommen ausgestrecktem Zustand 4 cm und darüber, ihr Breitendurch- messer an der Spitze 0,53 mm, an der Basis 0,6 mm. Ihre Kon- servierung gerät mit Hilfe von Sublimatlösung sehr gut. Es gelingt dann, diese rasch hin und her schwingenden und lebhaften Tast- füße in einem Zustande zu fixieren, der annähernd dem gleich- komnit, in welchem dieselben sich im Leben befinden. Ein lebendes Füßchen zeigt in seiner ganzen Länge Kalk- körper, die meist als Dreistrahler zu bezeichnen sind (vgl. Figur 8 Tafel 9). Sie liegen unregelmäßig verteilt in der Bindesubstanz. Außerdem ist jedes Füßchen, dessen Aussehen fast glashell durch- sichtig ist, mit Chromatophoren versehen, amöboiden Zellen, die in den mannigfaltigsten Kontraktionszuständen angetroffen werden. Bald sind diese Zellen kuglig gestaltet, in ihrem Leib den cen- tral gelegenen hellen Kern einschließend, oder aber ihre Substanz ist in Gestalt von sich baumförmig verästelnden Fortsätzen ausge- zogen, wobei sich die Fortsätze benachbarter Zellen miteinander verbinden können. Diese Zellen messen in kontrahiertem Zustand 0,02 mm. Die Länge der Kalkgebilde variiert zwischen 0,06 und 0,1 mm. Die Farbe dieser Pigmentzellen ist im Leben braun. In feinen Körnchen ist das Pigment in der Zelle enthalten. Besonders die Spitzen der Füßchen sind dicht mit Pigmentzellen versehen. Oft sind dieselben in das Epithel eingedrungen, dessen Zellen auseinander- u ae drängend. Die Wimperung der Epithelzellen ist am basalen Teile sehr stark und stehen die Wimpern in Büscheln angeordnet. Sie sind auffallend lang (vergl. Fig. 9 Taf. 9 im lebenden Zustande). An der Spitze dieser peitschenförmigen Füßchen habe ich keine Wimperung wahrgenommen. Hier trugen die Zellen starre Fortsätze, die keine Bewegung zeigten. Es zeigt sich dasselbe Verhalten wie in der Saugplatte der Mundfüßchen dieser Art. Auch auf dieser fand ich die kurzen unbeweglichen Tastborsten, vermißte aber die Wimperung vollständig. Daß die Funktion der Mundfüßchen eine abweichende von der der Saugfüßchen ist und sie näher den peitschenförmigen Rückenfüßchen stehen, geht einerseits aus NoLL’s Beobachtungen hervor, und wird andererseits durch das gleiche Vorhandensein von Tastborsten bestätigt. Um den Verlauf des Nervenzuges im Füßchen zu studieren, genügt es, ein lebendes Füßchen, oder, falls dieses sich beim Ab- schneiden zu stark kontrahiert hat, mit Osmiumsäure fixiertes zu untersuchen. Dann sieht man in der Wandung an einer Stelle einen etwa 0,06 mm breiten Streifen emporsteigen und in der hügelartigen Anschwellung, dem Nervenpolster, enden. Es gelingt bereits an so konservierten Füßchen die Bestandteile dieses Nerven- zuges, die feinen, parallel zu einander verlaufenden Fibrillen, zu erkennen. Über die näheren Verhältnisse, ob dieser Nervenzug im Epithel oder in der Cutis verläuft, belehren Schnite, vor allem Längsschnitte. Man unterscheidet dann folgende Schichten in der Wandung des Füßchens: nach außen 1) die Epidermis mit einer homogenen, im Leben gallertflüssigen Cuticula. Unterhalb derselben folgt 2) die Cutis, die Bindesubstanz, und nach innen von dieser eine 3) Längsmuskelschicht und hierauf das den Hohlraum des Füßchens auskleidende 4) Wimperepithel. 1. Die Epidermis interessiert uns am meisten, da in ihr der Nervenzug verläuft. Wie besonders Querschnittserien erkennen lassen, ist das Epithel an einer Stelle in der ganzen Ausdehnung des Füßchens verdickt. Das ist der mäßig hervorspringendc Streifen, in welchem der Nervenzug verläuft. Unterhalb der Epithelzellen verlaufen die eng aneinander geschmiegten Nervenfasern zu einem Bündel vereinigt, um in der Nervenplatte, wo das Epithel am stärksten in Gestalt einer Hervorwölbung verdickt ist, zum Teil wenigstens zu enden, während ein anderer Teil bis zum konischen Ende des Füßchens sich verfolgen läßt. Während bei den Pedi- zellarien die Nervenzüge in der Cutis verlaufen, tritt bei den Füßchen — es gilt dies nicht nur für die Tastfüßchen, sondern auch für Mund- und Saugfüßchen — der Nervenzug an der Basis derselben aus der Cutis, der Bindesubstanz, über in das Körper- epithel, und somit haben wir das gleiche Verhalten, wie es bei den Asteriden besteht, noch erhalten. Das Epithel besteht im basalen Teile aus oft schlecht gegeneinander abgegrenzten Zellen. Die ‚Zellen sind bald von ceylindrischer Gestalt, bald mehr von kubischer, je nach dem Kontraktionszustande. Der Zellleib färbt sich fast gar nicht. Nur um den Kern ist eine sich schwach tingierende Substanz vorhanden. Im Epithelstreifen, in dem der Nervenzug verläuft, trifft man auf feine, fadenförmige Zellen, die an Isola- tionspräparaten wenig Zellsubstanz um den ovalen bis rundlichen Kern besitzen. Nach der Peripherie ist die Zelle in einen Fortsatz ausgezogen, mit dem die Taststäbchen wahrscheinlich in Verbin- dung stehen, während ein basaler Zellfortsatz dasselbe Verhalten wie die Nervenfasern zeigt und zwischen diesen sich verzweigt. Außerdem treten ähnlich gestaltete Zellen mit hyalinem, stärkerem Fortsatz auf, welcher die Nervenmasse senkrecht durchsetzt und bis zu der schwach entwickelten Basalmembran sich verfolgen läßt. Diese Zellen sind als Stützzellen anzusprechen. 2. Die Cutis ist sehr gering entwickelt, und lassen sich kaum verschiedene Schichten, die durch den Verlauf ihrer Fasern ge- kennzeichnet wären, unterscheiden. Fasern mit spindel- und sternförmigen Zellen liegen wirr durcheinander in der hyalinen glasigen Grundsubstanz. Die Kalkstäbe, welche sich in großer Menge finden und die ich als Dreistrahler bezeichnet habe, liegen in dieser Schicht. Dasselbe gilt von den bräunlichen Pigment- zellen, die teilweise auch zwischen den Epithelzellen angetroffen werden. Die innerste Lage der Cutis wird von einer Membran mit ringförmig verlaufenden Fasern gebildet. 3. Die Muskulatur besteht aus einer Lage von longitudinal verlaufenden Fasern und endlich in den von mir als konstantes Vorkommen angetroffenen Quermuskeln, welche das Lumen der Füßchen im mittleren und basalen Teile durchziehen !). Die der Länge nach verlaufenden Muskelfasern sind schwach entwickelt. Sie ziehen bis in das konisch zugespitzte Fußende und konvergieren hier gegeneinander. 1) Solche Muskelfasern waren in den Ampullen von Lryoıe be- schrieben worden, von HorrmAnn war ihr Vorkommen bestritten worden. Ihr allgemeines Vorkommen auch an anderen Stellen des Wassergefäß- systems der Echiniden, wie im Lumen der Füßchen, war bisher un- bekannt. Die Quermuskeln durchziehen den Hohlraum des Füßchens im mittleren und unteren Teile. Im letzteren sind sie besonders stark entwickelt. Stränge spannen sich wie Balken zwischen den Wänden aus. Alle diese Verbindungsbalken verlaufen unterein- ander parallel, wie schon aus einer Flächenansicht (Figur 11 Tafel 9) hervorgeht. Bald bestehen sie aus nur einer Muskel- faser, welche an beiden Enden mit verbreiterter Basis an der Wandung sich anheftet, oder aber mehrere Fasern, zu einem Bündel vereint, spannen sich aus. Dann treten zwischen diesen einzelnen Bündeln Kommunikationen ein, indem sich die Fasern untereinander verzweigen, wie es die Figur 11 zeigt. Auffallend ist die Zahl der Zellkerne, welche sich den Muskelfasern an- liegend finden. Wie aus Schnitt- und Zerzupfungspräparaten evident hervorgeht, gehört zu jeder Faser nur ein Kern, der von etwas fein granulierter Zellsubstanz umhüllt wird. Die Fasern werden von einer geringen membranartigen Menge von Binde- substanz umhüllt, und dieser aufliegend trifft man die kubischen Epithelzellen, wie solche den Hohlraum aller Füßchen auskleiden. Es ist hier dasselbe Verhalten zu konstatieren, wie ich bei den Quermuskeln der Ampullen beschrieben habe. Die Muskelbündel stehen, wie schon bemerkt, parallel zu ein- ander, und zwar so, daß der Nervenzug sich in gleichem Abstande von den Insertionsebenen befindet. Ihre Wirkung wird darin be- stehen, die Füßchen schnell von der Innenflüssigkeit bei der Kontraktion zu entleeren. Sie unterstützen so- mit die Längsmuskelschicht, von welcher sie sich abzweigen, in außerordentlicher Weise. Die Mundfüfschen. Auf der Mundscheibe stehen bei allen Echiniden zehn kreis- förmig angeordnete Fülßschen, die sich durch ihre Gestalt von den Ambulacralfüßchen auszeichnen. Sie liegen zwischen den Pedi- zellarien und können sich so stark kontrahieren, daß sie von letzteren überdeckt werden. Norr’s!) Verdienst ist es, auf diese Mundfüßchen oder, wie wir sie nennen können, Tastfüßchen hingewiesen zu haben und interessante Beobachtungen über die Funktion derselben mitzu- 1) Nort, Einige Beobachtungen im Seewasser-Zimmeraquarium, in: Zool. Anz. Bd. 2. 1879. pag. 405. San teilen). Norn stellte zunächst fest, daß diese zehn Mundfüße nicht zum Anheften benutzt werden, ebensowenig wie etwa zum Ergreifen der Nahrung dienen. „Am meisten in Bewegung sieht man die fraglichen Organe, wenn dem Seeigel irgend ein Bissen auf die Stacheln gelegt worden ist und er nun, wie geschildert, sich von dem Glase abhebt, um die Speise herabgleiten zu lassen. Lebhaft schlagen die „Pseudopedizellarien“, wie ich diese Mund- füßchen eben wegen ihrer Ahnlichkeit in morphologischer, aber ihrer Verschiedenheit in physiologischer Hinsicht zu nennen vor- schlug, von dem Munde nach außen, besonders in der Richtung, aus welcher die Nahrung kommt, und um so lebhafter wird ihr Spiel, je mehr letztere sich dem Munde nähert“. Dabei bewegt sich jedes der zehn Organe selbständig. Sobald die Nahrung in den Schlund kommt, sieht man sie sich der Nahrung nähern, um selten den Bissen zu berühren. Nort schließt hieraus, daß diese Organe dazu da sind, die Qualität der Nahrung zu prüfen: „sie sind Geruchs- oder Geschmacksorgane, oder vielleicht auch beides zugleich“. Die histologische Untersuchung ergiebt nun auf das evidenteste, daß diese Organe einen besonderen Bau besitzen und anders ge- baut sind, als die Saugfüße, wie ich im folgenden darthun kann. Die Gestalt unserer Organe ist in verschiedener Hinsicht eine abweichende von der der Saugfüßchen. Zunächst erscheint ihre Saugplatte nicht kreisrund, sondern, wie Not hervorhebt, mehr elliptisch, oft bisquitförmig eingeschnürt. „Sie steht mit ihrer Längsaxe tangential zur Peripherie des Mundkegels.“ Die Endplatten der Mundfüßchen von Sphaerechinus granularis und Centrostephanus longispinus zeigen keine Wimperung, wohl aber starre Tastborsten, die in ziemlich gleichen Abständen vonein- ander stehen. Die Bewegung unserer Mundfüßchen ist eine fort- währende hin und her pendelnde und rotierende. Stößt man sie, so kontrahieren sie sich momentan und verschwinden in dem Wall von Pedizellarien. Bei Centrost. longisp. und anderen Echiniden stehen die Mundfüße paarweis angeordnet. Sämtliche Füßchen der Echiniden, mögen sie welche Funktion immer ausüben, besitzen unterhalb der Saugplatte (oder des zu- gespitzten konischen Endes) eine Anschwellung, die ich als 1) Nort, Mein Seewasser-Zimmeraquarium, in: Der Zoolog. Garten. 22. Jahrgang.. Nr. 5. 1881. pag. 137. Die Angaben beziehen sich auf Echinus microtubereulatus Blainv. — 4 —’ Nervenpolster bezeichne. Bei den Asteriden ist dieselbe ringförmig und kann man von einem Nervenring sprechen; das- selbe gilt auch von den Mundfüßen der Echiniden, deren Epithel vornehmlich zum größten Teil aus Sinneszellen zusammengesetzt ist. Figur 5 auf Tafel 9 zeigt einen Längsschnitt durch ein Mundfüßchen eines jungen Sphaerechinus granularis. Der Schnitt geht durch die Axe des Füßchens und zugleich durch den Nervenhügel. Ein Nervenzug verläuft in der Wandung, um im Nervenpolster zunächst zu enden und sich hier ringförmig aus- zubreiten. Von diesem Nervenring gehen Nervenzüge aus zur Saugplatte. Das Epithel ist zum größten Teil aus Sinneszellen gebildet, wie Macerationspräparate (Drittelalkohol und Hertwig’sches Osmium-Essigsäure-Gemisch) ergaben. Die feinen Nervenfibrillen verlaufen im Epithel zwischen den basalen Fortsätzen der Stütz- zellen. Die Cutis (Bindesubstanzschicht) ist im Endteile der Saug- platte stark verdickt, während sie im Fußteile ungemein gering entwickelt ist. Sie besteht aus vier durcheinander geschlungenen Fasern und Zellen von gewöhnlicher Gestalt. Pigmentzellen finden sich oft in Menge vor. Bei Arbacia pustulosa ist das Pigment schwarz und liegen die Zellen oft zwischen die Epithelzellen ein- gekeilt. Nach der Längsmuskelschicht zu liegt die etwa 0,002 mm starke elastisch& Bindegewebsmembran, welche sich aus ringförmig verlaufenden Fasern zusammensetzt, die miteinander durch Äste und Verzweigungen verbunden sind. Das das Lumen des Füßchens auskleidende Epithel besteht aus kubischen Wimperzellen. Die Mundfüßchen eines anderen Tieres — Echinus acutus wähle ich zur Beschreibung — zeichnen sich durch ihre bisquit- förmige Endscheibe aus, welche ungefähr 1,5 mm der Länge nach mißt. Die Breite der Platte beträgt etwa die Hälfte. Der Nervenzug endet unterhalb der Platte, um sich ringförmig im Epithel gelegen auszubreiten. Auch Nervenzüge, welche zu dem Epithel der Platte ziehen, sind im Epithel gelagert und verlaufen zwischen den Fortsätzen der Stützzellen, durch eine kaum wahrnehmbare Basalmembran von der Cutis getrennt. Die Aus- breitung der Nervenfasern an der Basis der Epithelzellen der Platte ist deshalb schwierig zu verfolgen, weil Pigmentzellen und freies körniges Pigment zwischen den Zellen liegen. in: Verbindung jan beschreiben. Bei den Seeigeln sind dieselben fast alle (mit Aus- nahme der Fühler) auf gestielte Organe, auf die Pedizellarien ver- setzt. Damit ist ihnen erst eine Wirksamkeit gesichert, welche die Sinnesorgane auf der Haut wegen der oft sehr langen Stacheln nicht entwickeln könnten. 11 —. 1927 An den Pedizellarien mit ihren dreiklappigen Zangen, deren Mechanismus ich ausführlich geschildert habe, waren bisher nur an einer Form, den sogenannten gemmiformen Pedizellarien, vermutliche Sinnesorgane von StLAnEN beobachtet worden, ohne daß es diesem Forscher, sowie KOEHLER gelungen wäre, Nerven- endigungen nachzuweisen. Allen Pedizellarien, gemmiformen, tridactylen und trifoliaten, kommen exquisite Sinnesorgane zu. Besondere, oft kompliziert gebaute Tasthügel finden sich auf der Innenseite der Greifzangen. Diese sind mit starren Borsten besetzt. Nervenäste ziehen zu diesen Tasthügeln. Im allgemeinen wurden drei Nervenzüge, aus feinsten Nervenfasern und Ganglienzellen gebildet, beobachtet, welche in den Kopfteil eintreten und während jeder zahlreiche seitliche Äste zur Muskulatur, Sinnesepithel etc. abgiebt, bis zur Spitze jeder Greifzange verfolgt werden konnten. Von besonderer Wichtigkeit beim Erfassen von irgendwelchen Gegenständen sind die Drüsensäcke in der Wandung der Pedizellarien. Ob dieselben auf kleinere Tiere, wie Würmer, eine lähmende Wirkung ausüben können, ist noch zu untersuchen. An diese Organe schlossen sich die Globiferen an, neu entdeckte Organe, welche als Waffen dienen. Sie fanden sich nur bei wenigen Gattungen vor. Als weitere Anhangsorgane der Haut sind dann die merkwürdigen Sphäridien Lovkn’s zu erwähnen. An ihrer Basis konnte ein Nervenring gefunden werden vom selben Bau, wie er auch an den Stacheln entdeckt wurde. Von diesem basalen Nervenring, der sich äußerlich durch ein verdicktes Epithel, einen Epithelwulst, ankündigt, gehen Nervenfasern einmal zur Muskulatur, ein andermal bis zur Spitze des Stachels in den 4, 5 oder mehr langen Wimperstreifen verlaufend. Zwischen den Saum - linien oder Semiten der Spatangiden fanden sich ähnliche Nervenbildungen vor. Nur ist hier die Nervenfaserschicht, welche epithelial gelagert ist, im ganzen Rückenepithel, besonders dieser Saumlinien, überhaupt stärker entwickelt. In den Ambulacralfüßchen, besonders den eigentüm- lichen pinselförmigen Füßchen der Spatangiden wurden Nerven- endigungen beobachtet. Der komplizierte Bau, der in der Saug- platte eines Füßchens von einem regulären Seeigel sich findet, kann nur unter Hinweis auf die Abbildungen geschildert werden. Im Epithel, der Epidermis, welche alle äußeren Organe überzieht, finden sich aller Orten Nervenfasern vor. Sie sind sämtlich epithelial gelagert oder nur teilweise. Dann verlaufen — 165 — dieselben subepithelial in der Bindesubstanzschicht, der Cutis. Die Körperwand eines Seeigels setzt sich bekanntlich zusammen aus dem äußeren Epithel, der Cutis mit den Kalkplatten oder einzelnen Kalkkörpern, so zum Beispiel in der Mundscheibe, oder auch auf dem Scheitelpol (bei Centrostephanus longispinus). In der Körperwand, und zwar in der Mitte der paarigen sogenannten Ambulacralplatten verlaufen fünf Längskanäle. Sie beginnen am Scheitelpol unterhalb der fünf Intergenital- (Ocellar-)platten und ziehen bis zur Laterne, dem Kauapparat. Es sind Schizocöl- bildungen, Längskanäle, in der Bindesubstanzschicht. In dieselben sind die fünf Ambulacral- (oder Radial-) Nervenstämme hinein- gerückt, welche bei den Seesternen noch im Ektoderm lagern. Diese Nervenstämme enden in den Intergenitalplatten einerseits, anderseits treten sie in die Laterne ein und bilden einen Nerven- ring, der an einer Seite von einer Eortsetzung der Längskanäle umhüllt wird. In der Intergenitalplatte und auf derselben liegt ein rudimentärer Fühler ohne jede Sehfleckbildung. Die Nerven- stämme bestehen aus feinsten Nervenfasern und Ganglienzellen und einem Zellbelag, welcher sich teilweise aus Stützzellen zu- sammensetzt. Es ist dieses Epithel als homolog anzusehen dem Ambulacralrinnen-Epithel der Asteriden, indem nicht die Nerven- masse allein, sondern das ganze Epithel in das Mesoderm zu lagern gekommen ist, wie bei den Holothurien. Vom Nerven- oder Gehirnring gehen zum Schlund Nervenzüge ab, welche sich im ganzen Verlauf des Darmtractus verfolgen lassen. Parallel mit den Ambulacralnervenstämmen verlaufen die fünf Ambulacralwassergefäße. Sie enden blind in den Intergenitalplatten, während sie auf dem Kauapparat auf dessen Außenseite heraufsteigen und in den Wassergefäßring eintreten, welcher auf der Oberfläche des Kauapparates (der Laterne) liegt und den Schlund umkreist. Von diesem Wassergefäßring nimmt der Steinkanal seinen Ursprung, steigt senkrecht in die Höhe, durchsetzt die Leibeshöhle und mündet durch die Poren der Madreporenplatte nach außen. Letztere besitzen keine Einrich- tung, um verschlossen werden zu können. Sie sind vielmehr fortwährend geöffnet für Ein- und Austritt des Seewassers einer- seits, der Inhaltsflüssigkeit des Wassergefäßsystems andererseits. Die blutführenden Räume bestehen aus folgenden Teilen. Einmal die fünf Längskanäle und der ringförmig ver- laufende, den Nervenring umhüllende Raum. Diese Gebilde haben bei den Echiniden nichts zu thun mit den echten Blutlakunen. 11% — 14 — Diese letzteren entspringen aus dem Blutlakunenring, welcher auf der Oberfläche der Laterne liegt als ventrale und dorsale Darm- lakune. Von der dorsalen Darmlakune zweigen sich Äste ab, ziehen zum drüsigen Organ (dem sog. Herz früherer Autoren), und umspinnen dasselbe Am Endteil desselben — es reicht bis in die Körperwand, und zwar bis in den Schizocölsinus des After- poles — stehen Lakunen des analen Blutlakunenringes mit diesem Organ in Verbindung. Dieser Lakunenring verläuft in einem ring- föormigen, den After umkreisenden Schizocölsinus, teils in diesen hervorragend, teils in seiner Wandung. Blutlakunen gehen von ihm ab zu den Geschlechtsorganen. Eigentümliche Organe sind die fünf auf der Oberfläche der Laterne gelagerten bläschenförmigen, gelappten Gebilde, früher als Polische Blasen beschrieben. In dieselben führt vom Wasser- gefäßring ein Kanal, der in die Hohlräume derselben mündet, während in der bindegewebigen Wandung Blutflüssigkeit in La- kunen sich bewegt, welche in direktem Zusammenhang mit dem Blutlakunenring stehen. Bei den Spatangiden sind die fünf Längskanäle und ein mit ihnen kommunizierender Schlundsinus vorhanden. Der echte Blutlakunenring ist jedoch mit der Laterne verschwunden, und es mündet die dorsale wie ventrale Darmlakune in diesen Schlund- sinus, in welchem der Nervenring gelagert ist und welcher als Blutlakunenring bezeichnet wurde. Die dorsale Lakune jedoch verläuft neben einem Darmwassergefäß, welch’ letzteres aus dem Ringkanal, der ebenfalls die Mundöffnung koncentrisch umgiebt, entspringt. Dieses Wassergefäß und die Darmlakune kommuni- zieren in ihrem weiteren Verlaufe miteinander und ziehen an der Drüse entlang, bis der echte Steinkanal, von der Madreporenplatte herkommend, in das durch die Verschmelzung entstandene Gefäßgeflecht eintritt. Damit ist ein Zusammenhang zwischen dem Wassergefäß- system und dem Blutlakunensystem, also Hohlräumen entodermalen und schizocölen Ursprungs, gegeben, wie er sich sonst bei keiner anderen Gruppe der Echinodermen findet. Daß dies Verhalten das sekundäre ist, können wir mit größter Bestimmtheit behaupten, da ja die Spatangiden paläontologisch die jüngsten Formen sind. Ein merkwürdiges Organ ist die „ovoide Drüse“, das früher als Herz bezeichnete Gebilde. Soweit man nach den vorhandenen Resultaten zu urteilen berechtigt ist, darf man es als ein Organ auffassen, in welchem die nicht mehr für den Körper brauchbaren | Ace Ba. — 16 — Stoffe abgelagert werden. Blutlakunen münden an den Enden in dasselbe oder aber umspinnen es, wie bei den Echiniden. Ein Ausführgang ist bis jetzt noch bei keiner Gruppe gefunden worden. Von besonderem Interesse ist die Entstehung der Geschlechts- produkte, welche aus Urkeimzellen, wie ich diese Zelle zu nennen vorschlug, entstehen. Sie liegen in der Rückenwand in einer ring- förmig verlaufenden Genitalröhre, an welcher fünf Aussackungen entstehen, in die die Urkeimzellen einwandern. Diese Aussackungen bilden die erste Anlage der Geschlechtsschläuche. Aus den Urkeim- zellen gehen durch Wachstum u. s. w. die Eizellen, durch Teilung u. Ss. w. die Spermazellen hervor, sowie das gesamte, die Hohlräume der Geschlechtsorgane später auskleidende Epithel. An erwachsenen Tieren sind diese Genitalröhren atrophiert. Inwiefern bei allen Echinodermen eine gleiche Entstehung der Geschlechtsprodukte aus solchen Urkeimzellen stattfindet, zeige ich demnächst am anderen Ort. (Zeitschr. f. wissenschaftl. Zoologie, Band 46, Heft 1). Erklärung der Abbildungen. In allen Figuren bedeuten: bg Bindesubstanz ; b!f Blutflüssigkeit; ce Cuticula; dr Drüsenzellen; ep Körperepithel; ess Sinneszellen; gz Ganglienzellen; em Längsmuskelfasern ; m, mf Muskelfasern;; mk Muskelkerne; n, nf Nervenfasern; pz Pigmentzellen; rm Ringmuskelfasern ; ABR analer Blutlakunenring; BL Blutlakunen; BLR Blutlakunenring; Dep Deckepithel; Dr Drüse; Drz Drüsenzellen; DD Dünndarm; GR Gehirnring ; Go Geschlechtsorgan ; kst Kalkstab; HN Hautnervenzüge; L Ligament; M, M! M? Aufhängebänder des Darmes; ND Nebendarm; N, Ni, N2, n Nervenzüge; RN radialer Nervenstamm ; St-R Steinkanal; WGR Wassergefäßring; RW, WG radiales Wassergefäß ; Sch!l, Sch?, Sch Schizocoelräume. Fig. Fig. Tafel 1. 1. Längsschnitt durch das Centrum des Körpers eines Echinus acutus (vom Durchmesser 1 cm). Der Schnitt führt links durch ein Ambulacrum, um den Verlauf eines ambulacralen (radialen) Nervenstammes AN, eines ambulacralen Wasser- gefäßes RAW zu zeigen, welches vom Wassergefäßring GR, wel- cher der Laterne aufliegt, entspringt und außen an letzterer herabläuft. Mit GAR ist der Nervenring oder Gehirnring be- zeichnet, welcher um den Schlund zieht und im Inneren der Laterne liegt. In der Leibeshöhle trifft man den Dünndarm mit dem Nebendarm durchquert. Mit 60 ist die Geschlechts- organ-Anlage bezeichnet. . Vertikalschnitt durch die entkalkte, Intergenitalplatte (Ocellar- platte) eines jungen Echinus acutus, um den Fühler zu zeigen, sowie die Endigungen eines ambulacralen Wassergefäßses AW”. Sch! und Sch? der Schizocölkanal, in welchem der ambu- lacrale Nervenstamm liegt, gez. bei Zeıss D. oc. 3. Durchm. des Echinus acutus 0,7 mm. . Längsschnitt durch den Gehirnring eines Sphaerechinus granu- . larıs. Dep Deckepithel. »f die Nervenfasermasse mit den Ganglienzellen gs. Die Fortsätze der Deckepithelzellen durch- ziehen die Nervenfasern senkrecht. Am hyaline Membran. E00. .2. . Innenansicht der Analregon eines Echinus microtuberculatus. R Rectum; 46 Ausführgang der Geschlechtsorgane; AN am- bulacrale Nervenstämme; SeAR + ABR schizocöler Ring- sinus (oder analer Perihämalraum) mit dem analen Blutla- kunenring; Amp Ampullen; Lupenvergrößerung. . Vertikalschnitt durch die Analgegend eines Echinus granularis, um den querdurchschnittenen analen Blutlakunenring ABR zu zeigen. Ergänzt man sich die Figur nach links hin, dann würde sich die rechte Hälfte er zeigen. . Vertikalschnitt durch die Genitalplatte eines jungen Seeigels. (Sphaerechinus?) Von dem analen Blutlakunenring ABR gehen Lakunen ab in die Wandung des Ausführganges 0v des Geschlechtsorganes. SchR schizocöler Ringsinus, in dessen Wandung der Lakunenring verläuft. . Vertikalschnitt durch eine Geschlechtsorgananlage von Sphaere- chinus granularis. #4 Keimzellen. D. oc. 3. Fig. Fig. 10. 11: — 18 — . Gleicher Schnitt, durch ein weiter vorgeschrittenes Stadium von Echinus acutus (Durchm. 0,7 mm). D. oe. 3. . Längsschnitt durch einen Nervenast, welcher vom ambula- cralen Hauptnervenstamm sich abzweigt und zur Haut zieht. F. oc. 3. Sphaerechin. granul. Tafel 2. . Längsschnitt durch eine gemmiforme Pedizellarie von Sphaere- chin. granular. 74 Sinnesorgane, Tasthügel; Dr Drüsen in den Greifzangen ; rm circuläre Muskelfaserschicht; rf Nervenzüge; DB basale Drüsen mit Öffnungen 0; Ast Kalkstab. M,flex. Beugemuskeln ; M.add. Greifmuskeln. D. oe. 1. . Vertikalschnitt durch einen Tasthügel, ebendaher. F. oc. 3. . Drüsenzellen aus der Wandung der Greifzangendrüsen. Sphaer- echin. granul. Cons. Chrom-Osm.-Essigs. F. oc. 3. . Querschnitt durch die Spitze einer gemmiformen Pedizellarie. 5 Drüsensekret. A Kalkspitze, oberhalb derselben mündet der Ausführgang der Drüse vgl. die nächste Figur D. oc. 2. Längsschnitt durch das Ende einer Greifzange (Pedic. gem-. miform.), ebendaher. % Kalkspitze.e Dr Drüsen-Ausführgang. 0 Mündung desselben. Sphaerechin. granul. . Innenansicht einer Pedizellarie von der Mundfläche von Doro- eidaris papillata, lebend. Dr Drüsenschläuche. . Ende einer Pedizellarie mit der Mündung der Drüsenschläuche. k Kalkskelett, ebendaher. . Seitenansicht derselben. 0 Mündung der Schläuche oberhalb des Kalkhakens. flh Flimmerhaare des Epithels, ebendaher. . Innere Ansicht der drei auseinander geklappten Greifzangen einer Pedizellarie von einem jungen Echinus (wahrscheinlich Toxopneustes lividus); in jeder Greifzange zwei Drüsensäck- chen. #7 lange Wimperhaare an den Enden der Zangen. Schnitt durch ein Drüsensäckchen. Hämatoxyl. cons. in Chrom- Osm.-Essigs. a, 5, ce verschiedene Drüsenzellen in verschied. Zuständen der Sekretabsonderung, ebendaher. Muskelfasern von Spatangus purp. aus einem Stachel. a) cons. 70°/, Alk. in Pikrokarmin untersucht, b) c) Zerzupfungs- präparate. Tafel 3, . Quergestreifte Muskelfasern von Echinus acutus, lebend. Zeiss Ölimm. 1/,, oc. 3. . Quergestreifte Muskelfasern von Centrostephanus longispinus frisch untersucht. F. oc. 2. . Quergestr. Muskelfaser in Pikrokarmin untersucht. Centroste- phanus longispinus. S Sarkolemm. 1/,, Ölimm. oe. 3. Muskelfasern von Echinus acutus (zerzupft in Ranvier’s Alko- hol.) mit zerfaserten Enden. Zeıss ÖOlimm. oc. 3. . Längsschnitt durch den Kopf und oberen Teil des Stieles einer tridactylen Pedizellarie. Centrosteph. longisp. M.ada. Fig. 6. et. Fig. 8 Fig. 9 Fig. 10 Fig. 11 Fig. 2 Fig. 3. Fig. 4 Fig. 5 Fig. 6 Fig. 7 Fig. 8 Bis. 9 Fig. 10 ur — 169 — Greifmuskel; M. extens. Öffnungsmuskel; M. flexores Beuge- muskel. / Ligament. D. oe. 1. Längsschnitt durch eine tridactyle Pedizellarie von Centro- stephanus longispinus. N, Ni Nervenzüge; SE Sinnesepithel. A. 06. 3. Längsschnitt durch eine Pedizellarie von der Mundscheibe (u. d. Schale) von Echin. microtubereul. A. oc. 4. . Teil eines Schuittes durch das Epithel der Innenseite einer Greifzange einer buccalen Pedizellarie von Sphaerech. gra- nular., um die Endigung eines Nervenzuges am Epithel zu zeigen. D. oc. 3. . Querschnitt durch eine gemmiforme Pedizellarie in der Höhe der drei Tasthügel 74, Strongylocentrotus lividus. quN, quer durchschnittener Nervenzug. D. oc. 3. . Seitenansicht einer lebenden gemmiformen Pedizellarie von Strongylocentrotus lividus.. ps Pigmentzellen; Dr Drüse der Greifzange. . Teil eines Querschrittes durch den Stiel einer gemmiformen Pedizellarie von Echin. acutus. esz Epithelsinneszellen; N durchquerter Nervenzug in der Bindesubstanz; in der Mitte das Ligament von longitudinalen Muskelfasern /m umgeben. Er0c4 1: . Frei präparierter Ambulacral-Nervenstamm mit den seitlich abgehenden Nervenästen, welche zur Haut usw. ziehen. Die Deckepithelzellen sind teilweise abgepinselt. Starke Lupen- vergrößerung. Sphaerechin. granular. Tafel 4. . Globifere von Centrostephanus longispinus, lebend. A. oc. 1. . Pedizellarie mit Drüsensäckchen am Stiel. ps Pigmentzellen, lebend, ebendaher. A. oc. 1. Globifere mit langem Stiel, ebendaher. . Pedizellarie mit Drüsensäckchen am Stiel, ebendaher. A. oc. 1. . Globifere von Sphaerechinus granularis, lebend. Aus der Öffnung einer der drei Drüsenkugeln ist das Sekret hervor- getreten. A. oc. 1. . Globifere frisch untersucht in Seewasser; durch Druck des Deckglases ist das Sekret aus einer der Drüsensäcke hervor- gequollen. A. oe. 1. . Gelbe Pigmentzelle von einer Globifere von Centrosteph. longi- spin. D. oc. 2. . Rote und gelbe Pigmentzelle, ebendaher, contrahirt. . Globifere von Sphaerech. granul. von oben gesehen. Drei Sekretpfropfen treten zu den Öffnungen hervor. Lupenvergr. . Oberflächenansicht des Epithels einer Globifere von Centro- steph. longispin. F. oc. 2. Flächenansicht des Stieles einer Globifere von Sphaerechin. granularis. A%A sichelförmige Kalkkörper. pz Pigmentzellen. D. oc. 2. Fig. — 10 — . Längsschnitt durch die Drüsensäcke einer Globifere von Centro- steph. longispin. Drz Drüsenzellen. 2 Drüsensäcke sind durch- schnitten. A. oc. 4. . Innenzellen eines Drüsensackes, ebendaher. D. oc. 3. . Isolierte Zellen, ebendaher. D. oc. 3. . Schnitt durch die Wandung einer Globiferendrüse von Centro- stephan. longispin. F. oc. 3. . Sekrettropfen aus der Drüse von Sphaerech. gran. F. oc. 3. . Schnitt durch die Wandung einer Globifere mit der Sekret- masse. Sphaerech. gran. F. oc. 3. . Verkleinerter Teil eines Drüsenballens, ebendaher. D. oc. 3. Tafel 5. . Längsschnitt durch eine Greifzange einer gemmiformen Pedi- zellarie von Echinus acutus. 74, TH! die beiden Tasthügel. Sg Sinnesorgan; N, z, Nervenzüge. A. oc. 3. . Teil eines Nervenzuges, ebendaher. Gabelungsstelle (siehe Text). gs Ganglienzellen, bgz bipolare, mgz multipolare Ganglienzelien. Zeiss, !/,, Ölimm. oe. 3. Zellen aus einem Drüsensacke der gemmif. Pedizellarie, Echin. acutus. !/,, Ölimm. oc. 3. . Längsschnitt durch einen basalen Tasthügel mit den hinzu- tretenden Nervenzügen, ebendaher. D. oe. 2. Epithel von der Innenseite der Greifzange einer gemmif. Pedi- zellarie von Echin. acutus. Hämatoxylinfärbung nach Herı- DENHAIN. Ölimm. 1/,, oc. 3. . Endigung eines Nerven im Epithel einer Pedizellarie von Echinus acutus in Sg in Figur 1. . Muskelfasern vom Interpyramidalmuskel eines Sphaerech. gra- nularis. D. oc. 2. . Stärker vergrößert dieselben glatten Muskelfasern. F. oc. 3. . Querschnitt von fünf solchen glatten Muskelbändern. . In Flemming’s Lösung isolierte glatte Muskelfasern von Doroci- daris papillata. F. oc. 3. . Bindegewebe aus einer Pedizellarie von Sphaerech. granul. FE. oe. 3. . Epithel eines Stachels, ebendaher, lebend. Tafel 6. . Ganglienzellen mit feinsten Ausläufern zwischen Muskelfasern gelagert, von einem vertkialen Tangentialschnitt durch die Basis eines Stachels (Gelenkteil). Strongylocentrotus lividus Durchm. 0,8 mm. F. oe. 2. . Längsschnitt durch den basalen Teil eines Stachels sowie durch die benachbarte Körperwand. /m Längsmuskeln von der cirkulären Muskelschicht der Gelenkfläche. dg die darunter liegende aus Fasern bestehende Gelenkhaut. ZA'st Kalkskelett des Stachels. Mit ZN ist der Nervenzug bezeichnet, welcher Fig. Fig. . 10. ig: 11: 12. . 13. 14: 519: „16 le „18: — 11 — vom Ambulacral-Nervenstamm kommt und teilweise zum Füß- chen zieht. FH der zu einem Füßchen ziehende Zweig, N der sich von diesem trennende Hautnerv, welcher Nervenfasern abgiebt, welche zum Stachel ziehen, und den basalen Ringner- ven bildet guN. Strongylocentrot. livid. Durchm,. 0,8 mm; entkalktes Präparat. . Querschnitt durch die Basis eines Stachels in der Höhe des Ringnerven. Dieser ist in seiner ungefähren Mitte durch- schnitten; zf seine Nervenfasern. ga/m durchquerte Muskel- schicht, entkalktes Präparat. . Stachel von Dorocidaris papillata. Lupenvergrößerung. dr die Drüsenzellen. . Lebendes Epithel von Dorocid. pap., ebendaher, die großen schlauchförmigen Drüsen zu erkennen. D. oc, 4. . Isolierte Drüsenzelle mit Wimperbüschel, isoliert in Drittel- alkohol, untersucht in Glycerin. F. oe. 3. . Epithelzellen (Sinneszellen ?), wie sie zwischen den Drüsen- zellen vorkommen, ebendaher. Drittelalk. wie vorher. F. oc. 3. . Von einem Längsschnitt durch die Basis eines Drüsenstachels von Dorocid. papill. Die fadenförmigen Zellen zwischen den Drüsenzellen. N Hautnervenzug. D. oc. 3. Retikuläre Bindesubstanz aus der Körperwand eines Strongy- locentrotus. D. oc. 3. Muskelfaser mf und Bindesubstanzfasern bgf aus der Gelenk- hülle eines Stachels (in Fig. 2 mit dg bezeichnet). doz stern- förmige Bindesubstanzzellen der Körperwand in Verbindung mit letzteren. Das Kalkskelett ist entfernt. Die sternf. Zellen liegen in Höhlen und Löchern desselben. F. oc. 2. Vertikalschnitt durch die Rückenwand eines Echinocardium mediterraneum. (Saumlinie.) /N Hautnervenzug. #' Stacheln. nf durchquerte Nervenfasern. D. oc. 3. Längsschnitt durch die Wandung einer Ambulacralkieme. kz die Körnerzellen. Echinus acutus. D. oc. 3. Ein Stück der Wandung derselben vom Ende einer Kieme, ebendaher. Eine Körnerzelle, ebendaher. F. oc. 3. Bindesubstanz von Centrosteph. longispin. aus einem der fünf Schlundbänder. D. oc. 3. Schnitt durch ein Ovarium eines jungen 2 cm großen Toxo- pneustes. 0 Eizelle. Aus einer in der Entwicklung begriffenen Pedizellarie der Musc. adductor. Sphaerech. granular. vom Durchm. 1 cm. Zellen aus dem Wassergefäßsystem eines Öentrosteph. longisp. (Saugfüßchen-Inhalt.) Flemm. Gem. i/,, Ölimm. Tafel 7. Querschnitt durch den Nebendarm ND, den Dünndarm DD und die ventrale Blutlakune /BL; M Mesenterium, d/f Blut- flüssigkeit. Sphaerech. gr. D. oc. 2, Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. DD — 12 — . Längsschnitt durch Magen MD und Schlund Sck, sowie die ventrale Blutlakune 7BL und dorsale Blutlakune DBL. Beide sind prall angefüllt mit Blutflüssigkeit. guBLR und guAk der quer durchschnittene Blutlakunen- und Wassergefäß-Ring- kanal, beide dem Kauapparat (dieser ist nicht mit gezeichnet) aufliegend. St-A Steinkanal. Z das Respirationsorgan, der zu diesem führende und vom Blutlakunenring sich abzweigende Kanal ist mit A bezeichnet. Sphaerechinus granularis. A. oc. 3. . Ansicht der Laterne von oben, sowie des Magendarmes MD, des Steinkanales $t{-%, der dorsalen Blutlakune DBL, der ventralen /BL und des Dünn- und Nebendarmes ND; ZL die Respirationsorgane in Zusammenhang mit dem Blut- und Wasserringgefäßen. Sphaerech. granular. Lupenvergrößerung. . Längsschnitt durch ein Respirationsorgan. (Z in Figur 2.) Bl Blutlakunen in der oberen Wandung. WG Hohlraum mit dem Lumen des Wassergefäßringes in Verbindung. Sphaerech. granul. D. oc. 2. . Schnitt durch Dünndarm und Nebendarm eines jungen Echinus melo (Durchm. 8 mm). BL die ventrale Darmlakune. . Querschnitt durch den Schlundanfang von Centrostephanus longispinus. nf ein Nervenzug im Darmepithel verlaufend; dr die schlauchförmigen Drüsenzellen. D. oc. 2. . Querschnitt durch den Magen von Sphaerechin. granularis. quN quer getroffene Nervenzüge im Darmepithel. D. oc. 3. . Isolierte Epithelzellen aus dem Dünndarm von Sphaerech. grenular. F. oc. 3. . Dünndarmepithel aus einem mit Speiseresten gefüllten Darm eines jungen Strongylocentrotus lividus. (?) . Querschnitt durch Steinkanal und dorsale Blutlakune vor der Einmündung beider in die Ringgefäße auf dem Kauapparat. A. oc. 2. . Schlundepithel von Arbacia pustulosa mit den Nervenfaser- zügen nf. Tafel 8. . Schnitt durch das drüsige Organ von Sphaerechin. granular. BL die peripher liegenden Blutlakunen. »3 Pigmentanhäufun- gen und Zellen. F. oc. 2. . Dasselbe Organ von Arbacia pustulosa. F. oc. 2. . Querschnitt durch dasselbe Organ von Arbac. pustulosa, schwache Vergrößerung. St-A Steinkanal. . Ventrale Darmblutlakune, quer durchschnitten. Sphaerech. gran. D. oc. 2. . Von einem Querschnitt durch den Magen von Centrosteph. longispin. dr Drüsenzellen. D. oe. 3. . Magenepithel von Sphaerech. granul. Querschnitt. g4N durch- querte Nervenzüge. pg Pigment. D. oc. 3. . Zellen aus dem Schlundwulst von Centrosteph. longisp. Drittel- alkohol. F. oc. 2. Eis#7l: _ De u Su mw — 13 — Tafel 9. Vertikalschnitt durch ein Ambulacrum von Sphaerech. granul. RN quer durchschnitt. Ambulacral-Nervenstamm. N Nerven- ast, welcher zur Haut geht und weiter als Füßchennerven- zug FN und peripherer Hautnerv s#N bezeichnet wird. ep Hautepithel. F Füßchenbasis. #4mp Ampulle, a Kanal, welcher zum durchquerten Ambulacral- Wassergefäß zieht. Sch! und Sch? Schizocölraum. Sphaerech. granul. . Querschnitt durch a—b in Figur 1. . Schnitt durch eine Ampulle eines jungen Sph. granul. . Glatte Muskelfasern aus der Wandung derselben, ebendaher. IB 00.2. . Längsschnitt durch ein Mundfüßchen von Sphaerech. gran. (sehr junges Tier). rf innerste Bindesubstanzlamelle aus ringf. verlauf. Fasern bestehend. . Innerste Bindesubstanzlamelle, ebendaher. Isoliert in Drittel- alkohol, gef. mit Pikrokarm. F. oc. 2. . Tastfüßehen von Centrosteph. long. 4% Kalkstücke. pz Pig- mentzellen. . Die Kalkkörper stärker vergröß., ebendaher. . Oberfl. eines Mundfüßch. lebend. Centrosteph. longisp. D. oc. 3. . Oberfl. des Saugfüßchens von der gleichen Art. D. oc. 3. . Tastfüßchen-Basis von der gleichen Art. F. oc. 3. Sinneshügel eines Tastfüßchens von Centrosteph. longisp., vergl. Figur 7. Np. . Verfilzte Bindesubstanzfasern aus einem Saugfäßchen von Arba- cia pustulosa. Tafel 10. . Längsschnitt durch ein Saugfüßchen von Echinus acutus. NP Nervenpolster. Apl Kalkrosette. A. oc. 3. Die linke Seite der Saugplatte stärker vergrößert. Echinus acutus, Saugfüßchen. Pikrokarmin. . Tangentialschnitt durch ein Saugfüßchen von Arb. pustul. . Längsschn. durch das Ende eines Saugfüßchens von Arbacia pustulosa.. M == Membran mit den ringf. Fasern. . Taugentialschnitt eines Saugfüßchens von Echinus acutus, junges Tier. . Epithel vom Saugfüßch. Strongyl. livid. F. oc. 3. . Ebendaher. F. oc. 3. . Ebendaher. F. oc. 3. . Epithelzellen (Stützzellen) von einem Ambulacralfüßchen. Sphaerech. gran. Drittelalkohol. F. oc. 3. Epithelstützzellen und Sinneszellen von einem Saugfüßchen von Echinus acutus. Rig, „1 Fig. 2 Kie. 8 Fig. 4. Fig. 5 Fig. 6 Big: 77 Fig. 8. Fig. 9 Fig. 10, Fielk: Fig. 12. — 14 — Tafel 11. . Vertikalschnitt durch die Madreporenplatte und den Anfangs- teil des Steinkanales von einem jungen Echinus melo (Durchm. 1 em). Sch Schizocöl-Ringsinus. A Ende der Drüse. D. oc. 3. . Querschnitt durch den Steinkanal von Sphaerechinus granu- laris. ep! das Innenepithel; ep? die kubischen Zellen der- selben; D. oc. 3. . Vertikalschnitt durch die Aftergegend eines Sphaerech. granul. schematisch. Es sind auf dem Schnitt getroffen die Madre- porenplatte mit dem Steinkanal, der After mit dem Rectum und der anale Blutlakunenring, welcher in der Wandung des analen Ringsinus gelegen ist und zweimal 4BR, ABR durchquert ist. Dr die Drüse, zu welcher Lakunen vom Blutlakunenring ziehen. Ansicht eines pinselförmigen Füßchens aus der Umgebung des Mundes von einem jungen Spatang. purpur. Lupenver- größerung. . Vertikalschnitt durch ein solches pinself. Füßchen. m ring- förmige Muskelfasern in der Platte; N der Nervenast; Sch Scheidewände im Hohlraum des Köpfchens. . Kalkstab aus einem Endfühler des in Figur 8 abgebildeten Füßchens aus dem unpaaren Interradius von Spatang. purp. F. oc. 2. . Längsschnitt durch das Ende eines Fühlers vom pinself. Füß- chen, ebendaher. F. oc. 2. esz Epithelsinneszellen; ps Pig- mentzellen ; 4 starre Fortsätze einzelner Sinneszellen; N Aus- breitung des Nervenzuges; Ög Bindesubstanz mit dem Kalk- stab, ebendaher. Aus Figur 5 ein Teil des Köpfchens stärker vergrößert. rm die konzentrisch angeordneten ringf. Muskelfasern. rf Nerven- faserzug. . Tastfüßchen aus dem unpaaren Interradius, ebendaher. Lupen- vergrößerung. Querschnitt durch einen Stachel von der Umgebung des Mun- des, Centrosteph. longisp. In 8 Längslinien sind die wim- pernden Epithelzellen angeordnet. In der Tiefe derselben liegen Nervenfasern, bis zur Spitze des Stachels verlaufend. PD. .0e. 3: Dünndarm und Ursprung des Nebendarmes ND, von Echi- nocardium mediterraneum. Von einem Querschnitt durch den Dünndarm (zwischen Ur- sprung und Ende des Nebendarmes) von Bryssus unicolor. In der Bindesubstanzschicht Ablagerungen von Pigmentkörnern und geronnene Blutflüssigkeit. S Saum, Fußstücke der ab- gerissenen Wimpern der Innenepithelzellen. De ee ee ee u = Fig. 1 Fig. 2 Fig. 3 Fig. 4 Fig. 5 Bier 6 Ki," ”7 Fig. 8 Fig 9 Fig. 10. Eip. 11. Biel Tafel 12. . Innenansicht der Oberlippe mit dem Schlunde Mit WGR ist der Wassergefäß-Ringkanal, mit Sch + GAR der Nerven- ring, welcher im Blutlakunenring liegt, bezeichnet. BL die ventrale Darmlakune; W’G das dieselbe begleitende Wasser- gefäß (beide Gebilde wurden von Korurer als „Steinkanal“ beschrieben); BL’ dorsale Darmlakune (Horrmanns’ wg. Ver- bindungskanal); Spatangus purpureus, natürliche Größe. . Ober- und Unterlippe von außen gesehen, ebendaher, natür- liche Größe, a&—b deuten die Richtung an, in welcher der in Figur 3 abgebildete Schnitt geführt worden ist. Spatang. purpureus. . Vertikalsehnitt durch Ober- und Unterlippe. Der Blutlaku- nenring BLAR ist zweimal quer durchschnitten; ebenso der Ringkanal WGR; der Anfangsteil des Schlundes ist mitge- zeichnet, SpA Sphinkter, welcher die Mundöffnung verschließen kann. . (I.) Querschnitt durch den Steinkanal St-R und den Endteil der Drüse A. . (II.) Querschnitt durch den Steinkanal weiter entfernt von der Madreporenplatte. Die Drüse ist mit ihren gelben Pig- menten zu erkennen. . (III) Der Endteil der Drüse R geht in diese über. Der Stein- kanal mündet in das Gefäßgeflecht ein, St-A Mag. GG Ge- fäßgeflecht. . (IV.) Teil der Drüse und des Gefäßgeflechtes, @@ stark ver- größert wiedergegeben. I—IV von Spat. purp. . Querschnitt durch das Gefäßgeflecht (aus der Gegend des Nebendarmes). BZ ursprüngliche Blutlakune (ventrale) noch deutlich kenntlich, AA! Kanäle zum Wassergefäß gehörend. Vergl. Text. Spat. purp. . Querschnitt durch Darm-Blutlakune BZ und Darm-Wasser- gefäß WG des Schlundes. C abgehobene Cuticula. Ngu quer durchschnittene Nervenzüge in der Bindesubstanzschicht ver- laufend. Spat. purp. Längsschnitt aus dem Diverticulum von Bryssus unicolor. dr kolbenförmige Drüsenzellen. 5/zs Blutzellen in der Blutflüs- sigkeit b/f. bg Bindesubstanzschicht des Darmes; rm Rings- muskeln. Der Dünndarm geöffnet, um die Klappe (Fig. 12) zu zeigen. Bryssus unicolor. Tafel 13. . Längsschnitt durch eine Sphäridie aus der Umgebung des Mundes von Spatang. purpur. ZA das ovale Kalkgebilde; bg Reste der Bindesubstanz, Fasern und Zellen, welche eine Art Gerüstwerk in dem Kalkkern bildete; ep Epithelschicht; M Längsmuskeln; Aw Ringwulst mit dem basalen Nervenring. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. Fig. — 16 — . Der Ringwulst mit dem Nervenring stärker vergrößert, eben- daher. . Innenansicht des Scheitelpoles S/-A+-R Steinkanal und End- teil der Drüse Dr. N!—N5 die fünf Ambulacral-Nervenstämme; G1—G die vier Ausführgänge der Geschlechtsorgane. In der Mitte der pentagonale Schizocöl-Sinus. Nat. Größe. Echino- cardium mediterraneum. . Querschnitt durch den Schlund von Bryssus unicolor. PA Pig- mentanhäufungen. Ngu durchquerte Nervenzüge. D. oc. 4. . Epithel im lebenden Zustand von einem analen rotierenden Stachel, Centrosteph. longispin. F. oc. 2. . Längsschnitt durch einen solchen Stachel. NA durchquerter basaler Nervenring, ebendaher. . Vertikalschnitt durch die Madreporenplatte und die Geschlechts- papille eines Echinocardium mediterraneum. zf die Haut- nerven; AR Endteil der Drüse ; d/f Blutflüssigkeit in der Wan- dung des pentagonalen Schizocöl-Sinus. A. oc. 4. . Einer der folgenden Schnitte, der parallel zur Oberfläche der Haut verlaufende Steinkanal $/-A; AR der Endteil der Drüse im Zusammenhang mit den Blutlakunen der Wandung 4 des pentagonalen Schizocöl-Sinus . Querschnitt durch die Drüse, das Gefäßgeflecht GG@ und den in dasselbe einmündenden Steinkanal von Bryssus unicolor. . Ein Teil des vorigen Bildes stärker vergrößert, um das Epithel im Gefäßgeflecht zu zeigen. Z Hohlraum desselben, P Pig- menthaufen. . Von einem Längsschnitt parallel zu einem Interpyramidal- muskel durch die entkalkte Laterne von Sphaerech. granular. Rechts und links je ein Zahn. Sch der Schizocölraum, welcher den radialen Nervenstamm auf einer Fläche umgiebt. . Bindesubstanz, entkalkt, von Spat. purp., um die zwischen je 2 Kalkplatten ausgespannten fasrigen Bündel zu zeigen. . Längsschnitt durch den Nebendarm von Bryssus unicolor. Frommannsche Buchdruckerei (Hermann Pohle) in Jena, NUN ij) N | I) 1 AUT) m OR EEE ENTE re an Answer, Ana Lu Ansıv.G.Cfiler, Jene. A ee er Pe SE EEE TE u Z 2 nl “- S = S en m ne nn Fig: nn ® % HIERRIMTEERANEENING 2 m f III II, S errungen DI wi "mm 1 n Te VL een SB DS IS I Uyurrı; u rennen, Zokeagppeunse® MIIFERRTITEN EN LEFTLHRTRLE REN VEErep, 4 DR Rx, Rn POLL nID £ S iv S NEROAIKIREKDELELRIREANNSEEETER = Bayern: TE 5; PEREEET g ln JayAAn NINE ern Fig /0 M add. Ta LithAnst 7.& Clkiller. Jena. Verlag von Gustav Pl&hur ., 7, aa Hamann ge ne UthAnstr bt el er u u “ j af y 30 iu Mn Mu 77 KL ZH Fig. 1 Ne. Karte Fischer » J ta, | Verlag Hamann gez, a a = z Mn 0, ">, Wr ‚il, Rz N M No | a Sy S BREITEREN u. © 5 B u Her ee) Lin Anstr 3 Muller apa 172 Guslal scher Vera Te R i \ 3 . 23 ZA . 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