EEE EEE TEE WETTEN BELLE AT WE LO LE LE HL NT u N Eh an mn be in im en am Me Te a Be ee a en ech hnt.n Anita aid hne daten Zu u Ben mie innen nn ah en Be nn Bi an z Ansetuhsäeh Brheitehudgnehent en Te Te ee i a meer a rs en nn E nee acer ren einher Veen Be ne ee mn wenn . eh laranı - = nn tee te münden nehmen Peer - 2. une init > w ran - An hr Ahnen Anh in Oysn maare puren Aha ehe Pan arten aueh be ehe inet heiten nit liche hetiprtenn nn u er art tntuten a . un a TEE EEE a De ER RTEREEERUIETRTTE TEE “ ru Be Benin Apr m Wannen Sn tn te tin tee One nr A ne nee ne Sehen een “ ir An a Fi u. bat nt An nn William Healey Dall Division of Mollusks Sectional Library INITSETE D ZN ZU NZUSZINZINZIN N ZUNZUNZINZIN NUN mus sum -uasnenn- 2-2. - eo nernsannnemmuin ed nenn UND \ UN ANEN Az EN NIERTERTER EN WEN WIEN I 7 AA & = PS Al A N 2! } VIA VA au m 2: AV ea eh Fat, an 5 | | PRYg Uupaagzg IE juapf aaljelsuagag jg um jur] jayptajpua aayumauuyg 'Q a Am 6. Iluurmher entfchlief Janft im SI. Lebensjahre Uruf. Mr. B Hermann Streehel fie] hefrauert umu leinen Rindern und Kindeskinmdern. Damkurg, den S. Iluwember |9])£. Richara Strehel, Amıa Hrrendt, geb. Strebel, Ilarta Nurdiger, geb. Strekel, Hlarie Nlaligfch, geh. Strekel, Mr. ©ktn Sitrehel, 1lelly Strekel, geh. Simuns, Max Herendt, Adunfelfur Dr. Max Nuediger, Ditu Rafemann, Ehriltel Strehel, geb. Mactzoldt und Eırkel. Die Einäfcherung hat mit NRückficht auf die erufte Zeit im aller Stille am S. MNowenber attgefunden. J. Luellemann, Brandsende 17 Überreicht vom Verfasser. Beiträge zur Kenntnis derMolluskenfauna der Magalhaen-Provinz. | Be Hermann Strebel. Mit 6 Tafeln. Abdruck | aus den { Zoologischen Jahrbüchern. | Abteilung für Systematik, Geographie und Biologie der Tiere. Herausgegeben von Professor Dr. J. W. Spensen in Gießen, Einundzwanzigster Band. Heft 2. 1904. ı f Verlag von Gostav Fischer in Jena. 1904. - Da Nushdruck werbo.en. SWR Übersetzungsrecht vorbehailen. Beiträge zur Kenntnis der Molluskenfauna der Magalhaen-Provinz. Von Dr. Hermann Strebel in Hamburg. Mit Taf. 3—8. Die mit der vorliegenden Arbeit beginnende Reihe von Auf- sätzen bringt die Bearbeitung der hierher gehörigen reichen Bestände des Hamburger Museums, dann des Materials der Schwedischen Expedition unter Dr. O. NORDENSKJÖLD im Jahre 1895/96, ferner der Scotia-Expedition unter Dr. Bruce und einer Sammlung des Man- chester-Museums von den Falklands-Inseln. Die auswärtigen Samm- lungen wurden mir auf meine Bitte von den Herren Prof. Tauern und Dr. W. E. Hoyuz freundlichst zur Bearbeitung überlassen. Das Hamburger Material stammt von vielen Quellen, vorwiegend aber von der Hamburger Magalhaenischen Sammelreise des Herrn Dr. W. MıcHAELSENn im Jahre 1892/93 und von den Fahrten unseres Kapitäns R. PAESSLER. Für das im vorstehenden angeführte Material werden folgende Abkürzungen benutzt: SE Material der Schwedischen Expedition. MM Material von der Scotia und dem Manchester Museum. M Material der MICHAELSEN’schen Sammelreise. P Material von Kap. PAESSLER. HM Sonstiges Material des Hamburger Museums. Für die Abgrenzung der Magalhaen-Provinz wird hier die Süd- spitze Amerikas bis zu ungefähr 42° s. Breite angenommen, wenn Zool. Jahrb. XXI. Abt. f. Syst. 12 172 HERMANN STREBEL, sich dies auch praktisch mehr auf die West- als auf die Ostküste bezieht, denn von ie*zterer reicht das vorhandene Material kaum über die Einmündune der Magalhaen-Straße hinaus. Die Falklands- Inseln sind, wie üblich, eingeschlossen. Für die Beschreibung des Gehäuses in der Vorderansicht, ins- besondere der letzten Windung, gibt es für die Bezeichnung der einzelnen Teile keine als allgemein gültig festgestellte Nomenklatur. Es ist daher wohl angebracht, dab der Autor die von ihm gewählten Bezeichnungen und ihre Bedeutung klarstellt, wobei das auf Taf. 1, Fig. A gegebene Schema als Unterlage dienen mag. Um die Form der Mündung zu beschreiben, wird ihre Abgren- zung wie folet benannt: a) Außenrand. b) Innenrand. Dieser setzt sich in Wirklichkeit aus dem Kontur der Windungswand (oben) und dem der Spindel (unten) zusammen, die nur, wenn eine deutliche Trennung markiert ist, einzeln genannt werden. Da dies nicht immer der Fall ist, so wird die indifferente Bezeichnung dem sonst wohl üblichen „Spindelrand“ vorgezogen. Der Innenrand geht unten in c) den Spindelbasisrand über. Er entspricht z. B. bei Trophon der Abstutzung der Spindel, wie es deutlich an den Embryonen (Taf. 6, Fig. 46) erkennbar ist. Je länger dieser Teil ist und je deutlicher er sich von dem Innenrand absondert, um so deutlicher hebt sich d) der Kanal ab, besonders wenn auch der Außenrand auf eine entsprechende Strecke von der Basis ab seinem Kontur folgt, bzw. unten eingebuchtet ist. Ist dies nicht oder in sehr geringem Mabe der Fall und ist der Basalrand sehr breit, dann wird dieser untere Teil der Mündung Ausguß genannt. e) Der Basalrand verbindet das Ende des Spindelbasisrandes mit dem Außenrand, geht aber in den letztern zuweilen unmerk- bar über. f) Der Spindelbelag bedeckt in Wirklichkeit nicht nur die Spindel, sondern setzt sich auch auf die Windungswand fort, aber es ist schwer, dafür einen bessern Namen zu finden. g) Der Basalwulst wird durch Vorwölbungen auf dem untern Teil der Außenseite der Windung gebildet. Er scheint häufig, so z. B. bei Trophon, eine erst später auftretende Bildung zu sein, da er an Embryonen noch nicht vorhanden ist. Dieser Basalwulst kann un Zinsen . ,. Molluskenfauna der Magalhaen-Provinz. 173 dem Spindelbasisrand dicht anliegen, steht er aber weiter ab, dann bildet sich h) der Nabel. Esist dies ein Achsenkanal, der mehr oder weniger tief eindringen und mehr oder weniger breit ausmünden kann. Die Anzahl der Windungen wird auch in verschiedener Weise festgestellt; das Schema, Taf. 3, Fig. B., zeigt die Art, wie dies vom Autor gemacht ist, und in derselben Stellung sind auch die Embryonal- windungen abgebildet. Zur richtigen Beurteilung der in den nachfolgenden Be- schreibungen angeführten Maße in Millimetern sei noch folgendes bemerkt: An erster Stelle der Maßreihe steht das Höhenmaß, das der senkrechten idealen Achse entspricht. Es steht aber nur dann in einem richtigen Verhältnis zu den übrigen Maßen, wenn gleichzeitig die genaue Anzahl der Windungen angegeben ist, denn wenn die obern Windungen abgebrochen sind, so ist jenes Verhältnis nicht mehr das richtige. An zweiter Stelle steht das Breitenmaß. Es ist an der Rück- seite des Gehäuses an der breitesten Stelle der letzten Windung genommen, und zwar in einer mit der Naht parallel laufenden Richtung. An dritter Stelle steht die Höhe der Mündung, einschließlich der Dicke der Wandungen. Bei schräg stehender Mündung gibt dieses Maß also nicht den Anteil an, den die Höhe der letzten Windung: an der senkrechten idealen Achsenhöhe hat. An vierter Stelle steht, wo es nötig erschien, die Breite der Mündung, vom Innenrand bis einschließlich Außenrand gemessen, und zwar an der breitesten Stelle. Gattung Trophon. Ä. Gruppe Tr. geversianus. Trophon geversianus PALLAS. (Taf. 4—6, Fig. 11—52, Taf. 8, Fie. S0—81.) Buce. foliaceum CHeEm., V. 4, fig. 1297 und Knorr, Verg., V. 4, p. 47, tab. 30, fig. 2. Fusus intermedius GAY, Hist. de Chile, p. 166, tab. 4, fig. 6. Murex magellanieus LAM., Eneyel. method., tab. 419, fig. 4ab. Davon wird die var. b als Murex peruvianus ibid. fig. 5ab gegeben, 19% 174 HERMANN STREBEL, die man für gewöhnlich Tr. phrlipprianus bezeichnen würde, während fig. 4 der echte geversianus ist. Murex patagonicus ORB., Voyage, V. 5, p. 452, tab. 62, fie. 2—3. Murex varians ORB., ibid., fig. 4—6. Fusus geversianus GOULD, in: WILKE’s Exploring Expedition, p. 228. Die Abbildungen fig. 277 und 277a scheinen ein und demselben Indi- viduum anzugehören, während im Text von zwei verschiedenen Formen gesprochen wird. Die Abbildungen zeigen nicht den echten geversianus, sondern eine Zwischenform mit wenig hohen Lamellen- Varices. Interessant ist aber was ÜOUTHOUY über die Art bemerkt. Er sagt folgendes: Some of the shells have a remarkably bulbous form, and have no conspicuous longitudinal laminae, but merely distinct revolving grooves; and there is every variety between this pattern and the remarkably clathrate surface of the typical form. Es ist damit also schon dieselbe Auffassung der Art angedeutet, welche hier vertreten werden wird. Trophon geversianus MART. u. CHEM., edit. 2, KOBELT, fol. 276, tab. 72 fig. 1—3, tab. 73 fig. 1. Mit den Varietäten calva KOBELT, ibid., p- 305, tab. 75, fig. 1 und lirata KOBELT, ibid., tab. 76, fig. 1—2. Trophon philippianus DKR., ibid., p. 279, tab. 72, fig. 4—5. Trophon geversianus, WATSON, in: Rep. sc. Res. Challenger, V.15, p. 164. do. MELVILL & STANDEN, in: Journ. Conchol., London, V. 9 No. 4, Va102N0 2. In der Hauptsache führt Tryon, V. 2, p. 144, die oben ange- ebenen Synonyma auch an, dazu aber noch den Tr. decolor Prin., den er für einen abgerollten philippianus hält, was auf einem Ver- sehen beruhen muß, denn die Art gehört in eine andere Gruppe. Das gleiche eilt für den ebenfalls dahin verwiesenen Tr. albidus Phıv. bzw. corrugatus Reerve. Von Trophon philippianus DKR. meint Tryon, er könne eine Varietät von geversianus sein. Daneben führt er dann den albolabratus SMITH auf, worin er nur SmıtH folgt, der seine Art dem philippianus ähnlich hält; freilich meint Tryon, er sei nicht verschieden, aber Warson’s Entrüstung darüber (l. c. p. 165) ist wohl nicht ganz gerechtfertigt, denn Tryox stellt die Art keines- wegs einfach zu geversianus, sondern er führt sie bei philippianus an und gibt Diagnose und Abbildung, so daß man sich selbst ein Urteil bilden kann. Warson sagt selbst, daß nach dem Challenger- Material die Zugehörigkeit zu dem sehr variablen geversianus zweifel- haft erscheinen kann. Nach Exemplaren, die mir von den Kerguelen vorgezeigt sind, ist die Art in der Tat den phelippianus-Formen des geversianus sehr ähnlich, hat aber doch beständige Abweichungen, die ihre Absonderung rechtfertigen, zumal der Fundort in ein anderes ee tn A Molluskenfauna der Magalhaen-Provinz. 175 geographisches Gebiet gehört, das ja freilich manche Formen mit der Magalhaen-Provinz gemeinsam haben soll. Zu den beiden Orsıeny’schen Arten, die ja nicht eigentlich aus der Magalhaen-Provinz stammen, so wie sie hier abgegrenzt ist, mag noch folgendes bemerkt werden. Der Murex patagonicus wird von Orzısny deshalb vom magellanicus Lam. — geversianus PALLAS abgesondert, weil er keine Spiralskulptur hat. Danach würde er eher zu laciniatus gehören, aber die breitere Form spricht dagegen, und außerdem zeigt die Abbildung schwache Spiralreifen. Der Murex varians hat eine etwas abnorme Form, er ist sehr dickschalig, hat keine lamellenartige Varices und nur schwach entwickelte Spiral- skulptur. Orsıgny ist selbst im Zweifel, ob diese Art nicht als Varietät seines M. patagonicus aufzufassen sei. Er bemerkt dann noch dazu, daß er die Art lebend auf Felsen vorfand, die der Brandung am meisten ausgesetzt waren. Das erklärt wohl das eigenartige dieser Form, für die aber nahe kommende Eigenarten auch an Material der Magalhaen-Provinz aufzufinden sind. Danach kann man beide Orsıcny’sche Arten unbedingt in die Formenreihe von geversianus einstellen, ebenso wie den Fusus intermedius Gay und den philippianus DER. so wie die beiden KoBELr’schen Varietäten. Es sind das alles nur Kombinationsergebnisse der Veränderlichkeit sowohl in der Form wie auch in der Skulptur, welcher der geversianus unterworfen ist, wie es zunächst einmal durch die eingehende Be- sprechunge der Schalencharaktere begründet werden soll. Zuerst einiges über Eikapseln und Embryonen von Trophon geversianus. Die in den Figg. 44a—f auf Taf. 6 vergrößert dar- gestellten Embryonal-Windungen zeigen unter sich sowohl Ver- schiedenheit in der Größe wie im Aufbau. Diesen Formen lassen sich nun die sub No. 42 verzeichneten und auf Taf. 6, Fig. 46 a—c abgebildeten Embryonen-Gehäuse genau anpassen, die nur etwas anders orientiert gezeichnet sind als die Embryonal-Windungen, um die Mündung derselben von vorn gesehen zu zeigen, dem dann die Rückenansicht entsprechen mußte. Die sich deckende Form und auch Größe dieser drei Embryonen, die unter sich schon etwas ver- schieden sind, mit den an den gut erhaltenen Embryonal-Windungen größerer Stücke von Trophon geversianus gebotenen, war die einzige Gewähr dafür, daß jene Embryonen zu dieser Art gehören. Es war nun von Interesse, die l. c. gegebenen Einzelheiten von Eikapseln und Embryonen seitens der Herren MELVILL u. STANDEN zum Ver- gleich heranziehen zu können, zu welchem Zwecke Herr Dr. HoyrE 176 nr HERMANN STREBEL, die Liebenswürdigkeit hatte, Proben des s. Z. für jene Veröffent- lichung benutzten Materials einzusenden. Danach ereibt sich nun folgendes: Die Eikapseln wurden in jener Arbeit von MerviıuL u. STANDEN nicht abgebildet; sie sollten nach der Beschreibung 12 x 20 mm groß sein. Die nun vorliegenden trockenen Kapseln sind ca. 14 x 15 mm groß und sind wohl eingeschrumpft, jedenfalls unterliest es keinem Zweifel, daß die im Hamburger Museum vor- - handenen von Ros. MvrAcH aus Punta Arenas, Magealh. Str., ein- eesandten und auf Taf. 6, Fig. 47a—c in natürlicher Größe ab- gebildeten Spiritusexemplare die gleichen sind, denn auch sie stehen auf einem Strange und haben dieselbe Form. Es mag gleich bemerkt werden, dab auf dem sub 65 verzeichneten Material des Trophon geversianus von Port Stanley sich auf zwei Stücken einzelne solcher Kapseln vorfinden; sie scheinen also nicht immer in größerer Anzahl nebeneinander auf längern Strängen abgelegt zu werden. Diese Kapseln nun enthalten. leider nur unausgebildete Embryonen ohne Gehäuse, und zwar, wie man in der Durchsicht der pergamentartigen Hülle (Fig. 47b) sie zählen kann, zwischen 30-40, was nun aller- dings von der ]. c. angegebenen Anzahl von 74 und 112, die zwei Kapseln enthalten haben sollen, wesentlich abweicht. Es muß fraglich bleiben, wie diese Verschiedenheit zu erklären ist, worauf es an- kommt, ist aber, daß die eingesandten Embryo-Gehäuse aus diesen Kapseln den in den Fieg. 46a—c abgebildeten gleich sind, sowohl in der Größe wie in der Form. MeLvILL u. STANDEN geben dafür eine Größe von 21; mm an, dieselbe Größe also, die der erößte der Embryonen, Fig. 46a, hat. Da, wie aus den Berichten dieser Herren, 1. c., hervorgeht, die Beobachtungen zum Teil an Ort und Stelle von Herrn VALLENTIn und andern gemacht wurden, so muß. man natürlich annehmen, daß über die Zugehöriekeit der Ei- kapseln zu Tr. geversianus kein Zweifel bestehen kann. Wie oben erwähnt, ist hier der Beweis nur durch die Ähnlichkeit der Embryo- Gehäuse mit den an den Embryonal-Windungen größerer Gehäuse erkennbaren erbracht. Die Embryo-Gehäuse haben 1'/;, Windungen und zeigen nur feine Anwuchsstreifen, sie sind bräunlich violett bis hell bräunlich gefärbt, das gilt für die vom Manchester-Museum wie für die sub No. 42 verzeichneten; die letztern zeigen ganz vereinzelt nahe der Mündung noch etwas aufgetriebene Streifen. Scharf ab- geerenzt beginnt erst nach den 1'/, Windungen an den größern Exemplaren die eigentliche Skulptur, wie das an den Figg. 44 a—! zu erkennen ist. Die von Mervırv u. STANDEN gebotene und in Molluskenfauna der Magalhaen-Provinz. rer Fig. 43 kopierte Abbildung ist mithin nicht die eines Embryo- Gehäuses, sondern eines schon etwas vorgeschrittenern, was nach jetzt erhaltener Auskunft seiner Zeit versehen wurde zu bemerken. Die von Orsıeny (l. c. fig. 6, 7) abgebildeten, angeblich zu Murex varians gehörigen Eikapseln können nicht dazu gehören, denn das sind keine 7rophon-Eierkapseln, sie sind vielmehr den der Ranella ventricosa zugehören sollenden, ibid. fig. 11, 12, sehr ähnlich. Die Form des ausgebildeten Gehäuses bewegt sich zwischen den breiten Formen mit niedrigem Gewinde (Fig. 14, 21) und den schlankern Formen mit mehr oder weniger hohem Gewinde (Fig. 12, 33). Ebenso vielgestaltiz ist die Form der Windungen mit Bezug auf die Abplattungz an der Naht, die bald breiter, bald schmäler, bald wagerechter, bald abgeschrägter ist; von den letztern Eigenschaften hängt das mehr oder weniger kantige des obern Teiles der Windung ab (vel. die Figg. 16, 22, 27 mit Fig. 14, 25, 36). Auch die Basal- partie mit schmaler bis breiter Nabelausmündung bewegt sich in weit auseinander liegenden Grenzen (vel. Fig. 22, 26, 39 mit Fie. 16, 23, 30, 40). Wie die Form in allen ihren Komponenten veränderlich ist, zeigen aber überzeugender als die vorangehenden Beispiele für die Kontraste, die Veränderlichkeit an dem Material ein und des- selben Fundortes. Vel. die sub No. 18 verzeichneten Fieg. 12 und 14, die sub 39 verzeichneten Figg. 15 und 19 und endlich die sub 65 verzeichneten Fieg. 36—42. Es mag hier gleich bemerkt werden, daß auch die Größe der Gehäuse veränderlich ist, wenn sich das auch wegen der meist fehlenden oder abeerollten Embryonal- Windungen selten bestimmt nachweisen läßt; aber schon der allge- meine Eindruck lehrt, dab jedenfalls auch Kümmerformen vorkommen, wie solche im Laufe der Beschreibungen verzeichnet werden können. Die äußere Färbung von Trophon geversianus ist weiß bis bräunlich, und zwar kommt rein weiß auch bei frischen, noch das Tier enthaltenden Gehäusen vor, die bräunliche Färbung ist aber auch keine Eigenart der philippianus-Form, sondern kommt ebensogeut beim echten geversianus vor. Die Färbung des Innern wechselt ebenfalls von weiß mit nur wenig Färbung bis kastanienbraun und violettbraun, wobei häufig, scheinbar den Hauptzügen der äußern Skulptur entsprechend, die Färbung in der Längs- und Querrichtung ausfliebend gestreift auftritt. Bei nicht weißer Färbung ist der Mundrand innen immer breit weißlich oder gelblich berandet. Die Skulptur unterliegt noch größerer Veränderung als die Form, doch zeigt sich dies immer erst auf den spätern Windungen, 178 HERMANN STREBEL, während bis etwa zur 3. und 4. große Gleichmäßigkeit herrscht (vgl. Fig. 44a—f). Typisch ist, zunächst für alle Formen, daß die feinen Anwuchsstreifen des Embryonalgewindes sich zu feinen Lamellenstreifen entwickeln, die zuweilen noch bis zur vollständigen Ausbildung des Gehäuses erhalten bleiben (Fig. 28, 32), die meistens aber auf den untern Windungen obsolet werden oder auch mal ganz abgerollt sind. Auf der spätern Abplattung unterhalb der Naht bleiben sie immer noch am schärfsten ausgeprägt. Neben ihnen treten dann Wachstumsabsätze oder, kürzer gesagt, Varices auf, die, aus verschmolzenen Lamellen-Anwuchsstreifen bestehend, als kräftigere Falten erscheinen, die anfangs die Naht etwas zu überragen pflegen, später und mit Beginn der Abplattung unterhalb der Naht zieht sich aber die größte Erhebung der Varices auf die unterhalb der Naht stehende, mehr weniger deutliche Kante zurück. Die Varices pflegen anfangs immer in ziemlich regelmäßigen Abständen zu stehen, was sich früher oder später ändern kann, sie entwickeln sich ferner entweder dahin, daß sie niedrig bleiben und auch so obsolet werden, dab sie nur als grobe Anwuchsstreifen erscheinen, womit ein un- regelmäßigeres und auch seltneres Auftreten derselben verbunden zu sein pflegt, oder auch sie wachsen zu mehr oder weniger hervorragen- den Lamellen an. Diese beiden Extreme kann man mit dem- philippiamus-, bzw. dem geversianus-Typus bezeichnen, aber zwischen beiden liegen alle möglichen Abweichungen. Über die Beschaffenheit der Varices mag auf die Studie an dem sub No. 5 verzeichneten Material verwiesen werden. Es mögen hier aber noch einige der besondern Verschiedenheiten in dem Verhalten der Lamellen-Varices hervorgehoben werden, die, wenn sie ganz fehlen oder durch nur grobe Anwuchsstreifen ersetzt werden, den Typus der var. calva hervorbringen. Man kann beispielsweise an ein und demselben Exemplar das Vorhandensein von Lamellen-Varices und das Obsolet- werden derselben finden (vgl. die Figg. 18a, 22a, b und 31a, b). Ebenso tritt bei sonst normalem Verhalten der Lamellen-Varices ein außergewöhnliches Sichdrängen derselben nahe der Mündung auf (vgl. Fig. 18a, 23b). Da die Lamellen-Varices immer an der Kante der Windung ihre höchste Ausbildung erreichen, so bleiben hier, auch da, wo die Varices sonst obsolet werden, oft noch mehr oder weniger vorstehende ohrförmige Erhebungen stehen (vgl. Fig. 16, 22a, 29). Inwieweit niedrige Lamellen-Varices zuweilen einer natürlichen Ent- wicklung oder mechanischen Einwirkungen wie Abrollen u. a. zuzu- Molluskenfauna der Magalhaen-Provinz. 179 schreiben sind, läßt sich in einzelnen Fällen kaum entscheiden (ve. die Figg. 25, 28, 32). Die Spiralskulptur besteht aus mehr oder weniger erhabenen, bzw. gewölbten Reifen, die anfangs durch Zwischenräume getrennt sind, ein Zustand, der sich aber auch noch länger erhalten kann, wie es der typische philippianus, Fig. 35, zeigt. Meistens schieben sich aber später andere Reifen dazwischen, die schmäler, aber auch fast gleich breit sein können und wodurch ein Dichtgedrängtsein ent- stehen kann (Fig. 12, 19), wobei aber auch noch Zwischenräume bleiben können (Fig. 28, 32). Auch die Schärfe der Ausprägung der Spiralskulptur unterliegt der Veränderlichkeit, besonders auch der letzten Windungen, wo sie in der Regel schwächer wird (Fig. 18, 19, 31), aber auch scharf erhalten bleiben kann (Fig. 28, 32). Eine gegitterte oder gefensterte Skulptur, wie sie durch das Sichkreuzen von durch Zwischenräume getrennten Varices und Spiralreifen ent- steht, ist der allgemein vorherrschende Typus der obern Windungen, . der noch bis zuletzt erhalten bleiben kann (Fig. 28, 32). Er kann aber auch durch weniger Ausgeprägtsein oder vollständiges Ver- schwinden einzelner Spiralreifen entstehen oder vorgetäuscht werden, wie bei den Figg. 17 und 20. Für die Veränderlichkeit der Skulptur sind vorstehend vor- nehmlich die größern Kontraste aufgeführt, und die zur Abbildung ge- brachten Exemplare sind auch mit besonderer Rücksicht darauf wie auf die Verschiedenheit der Form ausgewählte Um aber die Hin- fälligkeit der Absonderung einiger Formen als Arten oder Varie- täten noch besonders zu erweisen, möge hier noch auf folgendes hingewiesen werden. Tr. philippianus Der, wie ihn die Fig. 35 übereinstimmend mit Koseur’s Typus, 1. c., tab. 72, fig. 4, 5, zeigt, variiert zunächst da- hin, daß breitere (Fig. 13) und schlankere, auch getürmtere Formen vorkommen (Fig. 49. Dann noch dahin, daß die Windungen kantiger werden, Fig. 31b, und auch daß die Skulptur sehr obsolet wird, Fig. 31a u. 33, wobei in Fig. 31a die letzte Windung eine var. calva des philippiamus darstellen würde Der ganze Typus philippianus fällt aber in nichts zusammen, wenn man sich die Ent- wicklungsreihe Fig. 36—42 ansieht, die an ein und demselben Platze gefunden ist. Trophon geversianus var. calva Koseur kann ebensowenig auf- recht erhalten werden, wie es die typische Fig. 16, verglichen mit der Vorder- und der Rückenansicht von Fig. 22 lehrt, wobei der 180 HERMANN STREBEL, gleiche Vorgang an der Fie. 31 die Behauptung im Prinzip unter- stützt. Die var. lirata KoseLt ist nur eine etwas modifizierte Wiederholung der Figg. 20 u. 24, wird aber bei Fig. 20, nahe der Mündung, fast ganz erreicht. ; Ein Typus, der mit gleichem Rechte abgesondert werden könnte wie die var. calva und var. lirata, ist der, den die Figg. 12, 14, 15; 19 zeigen, die sich durch grobe und dicht gedrängte Reifen und wenige, zu groben Anwuchsstreifen herabgesunkene Varices auszeichnen, wo- bei diese Spiralskulptur zuweilen schon an jungen Exemplaren ver- hältnismäßig früh auftritt. Aber auch für diesen Typus ist eine Absonderung unberechtigt, wie es die in den Figg. 8S1a—i abgebildete Suite zeigt, die dem sub No. 5 verzeichneten Material ent- nommen ist. Der Deckel von Trophon geversianus ist von Watson, 1. c., absebildet, aber nur von der Außenseite, auch ist er nicht ein- - gehender beschrieben. Die Figg. 45a—f geben Abbildungen, die verschiedenen Formen und Größen entnommen sind; aus ihnen geht hervor, daß die Innenseite, die in der Hauptfläche, wie die Außen- seite, elanzlos ist, an der Basis und an der linken Seite eine zu- sammenhängende glänzende Zone hat, die, unten am breitesten, sich nach oben zuspitzt und die auf der nach innen gekehrten Seite dicker ist als am Außenrande. Außerdem bemerkt man noch kon- centrische unregelmäßig gewellte Linien, welche der Anheftungs- stelle an den Fuß des Tieres entsprechen. Die Färbung des Deckels ist bernsteinfarben bis dunkel braun, je nach der Größe des Tieres, und an großen Stücken kommt auf der Außenseite eine mehr oder weniger deutliche vom Nucleus ausgehende, strahlenförmige Streifung vor. Interessant ist auch die verschiedene Stellung des Nucleus zur Höhenachse des Deckels, wie sie in den Figg. 45 a—f. dargestellt ist, die gleichgeartetem Material von ein und demselben Fundorte ent- nommen sind, eine Verschiedenheit, die sich bei allen untersuchten Deckeln wiederholt. Aber diese Verschiedenheit in der Anlage der Anwuchsrichtung gleicht sich sehr bald aus, denn zuletzt haben die Deckel alle dieselbe Richtung in den Anwuchsstreifen. Zu bemerken ist noch, daß besonders bei größern Deckeln, die schon kräftiger bzw. spröder sind, oft die nicht angeheftete Nucleus-Partie ausgebrochen ist. Wenn auch die Veränderlichkeit des Tr. geversianus schon von andern Autoren hervorgehoben ist, so schien es doch geboten, einmal diese Veränderlichkeit in Wort und Bild vor Augen zu führen, was ja nur durch ein umfangreiches Material wie das hier zusammen- Molluskenfauna der Magalhaen-Provinz. 181 gebrachte ermöglicht wird. Wie diese Veränderlichkeit zu erklären ist, dafür fehlt es wohl überhaupt noch an den nötigen Beobachtungen. Aber selbst für die Ursachen, weiche für gewisse Unterschiede in der Form oder der Skulptur der Gehäuse von Einfluß sein können, sind in dem vorliesenden Material keine oder nur geringe Finger- zeige geboten. Welchen Einfluß z. B. die geschlechtliche Verschieden- heit auf das Gehäuse haben kann, läßt sich nur durch die ana- tomische Untersuchung feststellen, die hier ausgeschlossen war. Aber man sollte doch denken, daß bei der starken Neigung des Tr. geversianus zur Veränderlichkeit auch die Verschiedenheit der äußern Einflüsse der Umgebung, in der das Tier lebt, sich an den Gehäusen bemerkbar machen müßte. Soweit nun dies in lokalisierten Varietäten zum Ausdruck kommt, hat es sich bei dem vorliegenden Material nur in einem Falle gezeigt (vgl. die sub 32-85 verzeichneten Funde in Puerto Madryn). Deren Stückzahl ist aber so gering, dab man daraus noch kein maßgebendes Urteil gewinnt. Sonst treten überall, wo die Stückzahl an einem Fundorte einigermaßen ausreichend ist, Verschiedenheiten nebeneinander auf. Es lassen sich aber doch aus solchem Material folgende Beobachtungen gewinnen. Das Material, welches von den meist befahrenen Straßen zwischen der Südküste von Patagonien und der Nordküste Feuerlands sowie zwischen der Südküste Feuerlands und den vorgelagerten Inseln stammt, zeigt gegenüber dem auf den Falklands-Inseln, speziell dem von Port Stanley, einen Unterschied im allgemeinen Habitus. Das erstere Material zeigt im allgemeinen größere, breitere und dickschaligere Formen von vorwiegend weißlicher Außenfärbunge. Das letztere Material ist dagegen dünnschaliger und von vorwiegend bräunlicher Außenfärbung. Das hängt aller Wahrscheinlichkeit nach mit folgen- dem zusammen. Port Stanley liest an einer Bucht, die durch eine verhältnismäßig enge Einfahrt mit dem offenen Meere verbunden ist, daher geschützter liest. Punta Arenas in der Magalhaen-Straße liegt an einer langgestreckten, von Nordost nach Südwest verlaufenden Küste, die den Stürmen weit mehr ausgesetzt ist. Auch Uschuaia im Beagle Channel liegt freilich an einer Bucht, aber doch weniger geschützt als Port Stanley. Man darf freilich auf diese, selbst so allgemein gehaltenen Beobachtungen kein allzu großes Gewicht legen, denn es darf nicht vergessen werden, daß selbst das von den Ex- peditionen herstammende und im allgemeinen rationell gesammelte Material weder von ausschließlichem Interesse noch mit Spezial- kenntnis der Malakozoologie gesammelt ist. Es kommen bei solchen 182 HERMANN STREBEL, Expeditionen außerdem noch mancherlei Hindernisse rein materieller Natur in Betracht, so dab nicht einmal das Material jedes Fundortes die wirkliche Fauna desselben wiedergeben wird, die zusammen- zubringen nicht nur viele Zeit, sondern auch Erfahrung und große Mittel verlangt, was alles selten zusammen zur Verfügung steht. Bei der nunmehr folgenden Aufführung des Materials wird die Anordnung in der Weise erfolgen, daß, von Westen nach Osten fort- schreitend, zuerst die Fundorte des Smyth-Channel, dann der eigent- lichen Magalhaen-Strabe bis zu ihrer Ausmündung aufgeführt werden, denen sich dann die wenigen nördlichern Fundorte an der Ostküste Patagoniens anschließen. Dann zurück zur westlichen Einmündung des südlicher verlaufenden Beagle-Channel, bis zu dessen östlicher Ausmündung, nebst den daselbst südlich vorgelagerten Inseln, um endlich mit den Funden auf den Falklands-Inseln abzuschließen. Es geschieht dies, um Anhaltspunkte zu gewinnen, ob etwa gewisse charakteristische Ausprägungen der Veränderlichkeit an bestimmte Lokalitäten gebunden sind und ob und welcher Zusammenhang etwa in diesem besteht. Bei der Besprechung der einzelnen Funde wird bei den nicht abgebildeten Stücken der Hinweis auf die von andern Autoren oder hier gebotenen Abbildungen genügen, denn es ist angestrebt, daß die hauptsächlichsten Typen der Veränderlichkeit in diesen Ab- bildungen vertreten sind. Es ist bei der Charakterisierung der Art schon darauf hingewiesen, dab bei jungen Exemplaren sich die Ver- änderlichkeit noch sehr wenig zeigt, da die Abweichungen sich meistens erst später entwickeln. Wenn danach bei halbwüchsigen Exemplaren gesagt wird, dab sie sich mehr dem geversianus- oder mehr dem philippianus-Typus nähern, so sind diese beiden extremen Formen nur deshalb gewählt, um damit anzudeuten, daß auf den Stücken sich die Lamellen-Varices schon entwickelten und häufiger zeigen, bzw. daß dies nicht der Fall ist. Smyth-Channel. No. 1. M No. 61. Long Island, 8 Fad. 10.7. 1895. 2 unaus- gewachsene Stücke, mit Pagurus besetzt und ziemlich defect, zum geversianus-Typus gehörig. Magalhaen-Straße. No.2. SE 5818 (1046). Puerto angosto, Ebbestrand, 25.3. 1896. 4 Spiritusexemplare mit Tier, bräunlich und ähnlich der Fig. 24, aber breiter. Das größte Stück mißt 61,3 X 42,5 — 42,3. Ü Molluskenfauna der Magalhaen-Provinz. 183 No213. SE 58119) Buerto- Harris; 15>Rad. 11/3. 1896. "Mote Schalenboden. 2 tote, unausgewachsene Stücke, weiß, zum geversianus- Typus gehörig, defeet. No. 4. P. Punta Arenas, 12 Fad. Ein Spiritusexemplar, wie KoßBEtr, tab. 73, fig. 1. 55,4 x 40,5 — 36,2. No. 5. M 69. Punta Arenas, 13 Fad. 29.9. 1892. 14 Spiritus- exemplare mit Tier, alle unausgewachsen, von meist weißlicher Außen- färbung, während das Innere helle bis dunklere kastanienbraune, zum Teil unterbrochene Färbung zeigt. Besonders belehrend und maßgebend nicht nur für die gleichgearteten Stücke des sub No. 18 und 39 verzeichneten Materials, sondern auch für die Ent- wicklung der Skulptur der Gruppe überhaupt ist die eingehende Beschreibung einer hier ausgewählten und in den Figeg. 8Sla--i ab- gebildeten Suite. Fig. 8$la. Das jüngste Stück mit 5 Windungen zeigt vorwiegende Spiralskulptur, die aus kräftigen Reifen besteht, welche durch Zwischenräume voneinander getrennt stehen. Die Reifen sind gleich- mäbie stark bis zur Kante, auf der der letzte kräftige Reifen steht; oberhalb desselben, auf der Abplattung, werden die Reifen obsoleter und schwächer. Auf der letzten Hälfte der letzten Windung, ungefähr von der Mittelhöhe nach abwärts, fangen schmälere Reifen an sich zwischenzuschieben, doch so, daß immer noch Raum zwischen ihnen und den andern bleibt, zuerst der oberste, dann später, fast schon nahe der Mündung, die andern. Die feinen, lamellenartigen Anwuchs- streifen treten natürlich bei allen Stücken bis zuletzt deutlich und scharf auf, denn sie pflegen ja erst bei größern Gehäusen obsolet zu werden. An diesem Exemplar, an dem der Wirbel ausnahmsweise noch nicht abgerollt ist, beginnen auf der zweiten Windung die schon bei der Charakterisierung der Art besprochenen Varices, die aus verschmolzenen Anwuchsstreifen, bzw. kräftiger erscheinenden Streifen bestehen und die in ziemlich gleichmäßigen Abständen auf- treten, so daß in Verbindung mit den Reifen eine gegitterte Skulptur entsteht. Diese Kräftigern Varices hören aber bei diesem Exemplar schon auf der nächsten Windung auf, was bei den andern Exem- plaren erst später eintritt, und machen seltenern Varices Platz, die eigentlich nur aus etwas breitern und etwas kräftigern Lamellen bestehen, als es die Anwuchsstreifen sind. Reichlich 5 Windungen. 197 x 28 11,5 Fig. $31b. Das Exemplar ist oben abgerollter, es verhält sich aber sonst wie das vorangehende, bis zur letzten Windune, denn 184 HERMANN STREBEL, hier, wohl weil das Exemplar schon größer ist, stehen die Spiral- reihen dichter gedrängt, wenn sie auch ebenfalls an Breite ab- wechseln; der Unterschied in der Breite ist freilich nicht mehr so eroß wie im Anfang des Auftretens der zwischengeschobenen Reifen. Fig. Sic. An diesem noch gröbern Exemplar stehen die Reifen auf der letzten Windung nicht ganz so dicht gereiht wie auf dem vorangehenden Exemplar. Auch hier sieht man wie bei a, da die obern Windungen auch weniger abgerollt sind, dab die zwischen- geschobenen schmälern Reifen nicht von Anfang an vorhanden sind, sondern erst später auftreten. Reichlich 6 Windungen. 35,8 x 25,1 — 26, — Fig. Sid. Bei sonst gleichem Verhalten sind die stärkern Reifen auf der letzten Windung gewölbter und daher mehr hervortretend, ferner erhalten sich die stärkern Varices länger, so daß die grob ge- gitterte Skulptur deutlich bis an die letzte Windung reicht. Fig. 8Sle. Entspricht in allem dem Typus d. Fig. Sif. Vom gleichen Typus wie d, nur geht die grobe Gitterung noch weiter, und die zwischengeschobenen Reifen scheinen später aufzutreten, so dab oben die Gitter nur aus den weitläufigen eroben Reifen und den Varices gebildet werden. Fig. sig. Wie f, nur sind die in regelmäßigen Abständen stehenden Varices bis nahe an die Mündung vorgerückt, und die letzten beiden erheben sich sogar auf der Kante schon ein wenig ohrförmig. An diesem sonst ganz frischen Stück tritt bis zur Hälfte der letzten Windung eine Art Verwitterung in den Vierecken zwischen den Varices und den groben Reifen ein, die nicht nur die schmälern Reifen beseitigt, sondern auch die Schalensubstanz so verdünnt hat, daß die dunkle Innenfarbe durchschimmert. Ob Ver- witterung dafür das richtige Wort ist, mag dahingestellt sein, die Schale macht solchen Eindruck, wobei aber die letzte Hälfte der letzten Windung wieder vollständig frisch ist. Es ist diese Er- scheinung deshalb hier besonders hervorgehoben, weil sie sich sehr häufig besonders an größern Stücken findet, wodurch dann durch Beseitigen der schwächern Spiralreifen die Gitterung oder Fensterung viel deutlicher hervortritt. Fig. 81h. Dieses Stück ist wieder jünger, aber es bildet den Übergang zu dem folgenden. Bis an die letzte Windung ist das Gewinde genau beschaffen wie bei Fig. &, dann wird die Skulptur eine andere. Die abwechselnd stärkern und schwächern Spiralreifen stehen ziemlich weitläufg und sind viel abgerundeter. Die Varices Molluskenfauna der Magalhaen-Provinz. 185 erheben sich etwas mehr, besonders auf der Kante, und stehen in ziemlich gleichmäßigen Abständen, an ihnen erkennt man auch folgendes. Die Varices machen den Eindruck von dicht zusammen- geschobenen Lamellenstreifen, von denen meist einer, zuweilen auch zwei sich zu einer besondern Höhe erheben, während die andern in Absätzen niedriger werden, bis sie wieder das Niveau der übrigen Lamellenstreifen erreichen. Die Anzahl der Lamellen, aus denen ein solcher Varix zusammengesetzt wird, ist sehr verschieden, meistens sind es nur wenige, auch verwischt sich dieser Vorgang bei vor- seschrittenerm Wachstum durch vollständiges Verwachsen der ein- zelnen Lamellen, so daß man zuletzt nur eine hohe Lamelle vor sich sieht, die aber immer nach der Basis zu dicker ist als auf dem Kamme. In einzelnen günstigen Fällen erkennt man noch, so bei dem größern Stück Fig. i an der einzelnen Lamelle die Ränder der niedrigern verwachsenen Lamellen markiert. Die so entstehen- den Lamellen-Varices stehen durchweg aut der Grundfläche etwas schräg nach vorn gerichtet, und die Spiralreifen setzen sich aus- fließend immer nur auf ihrer nach rückwärts gerichteten Seite fort, was ja auch schon dadurch erklärt ist, daß die lamellenartigen An- wuchsstreifen immer nach vorn übergebeugt und mehr oder weniger niedergedrückt sind und dab sie sich auch über die Spiralreifen fortsetzen, sofern die Skulptur überhaupt noch scharf ausgeprägt bleibt. Fig. 8Sli. Das Stück unterscheidet sich nur von dem voran- sehenden dadurch, daß die Spiralreifen fast gleichmäßig stark sind, d. h. die zwischengeschobenen sind nur ganz vereinzelt schwächer als die ursprünglichern und kräftigern. Die Lamellen-Varices werden schon nach der Mündung zu höher und verwachsener, d. h. man er- kennt an ihnen nur noch Spuren davon, daß sie aus mehreren Lamellenstreifen verwachsen sind, was bei großen Stücken des typischen Trophon geversianus sich auch ab und zu noch erkennen läßt. Wenn die beiden letzten Exemplare, Fig. h und i, auch be- sonders zuletzt etwas mehr gewölbte und weitläufiger stehende Spiralreifen zeigen als alle die andern Stücke, so ist das freilich vorwiegend der Fall bei allen typischen geversianus- und philippianus- Stücken. Aber ein wirklicher Unterschied von den mit gröbern und dichter gereihten läßt sich schon deshalb nicht begründen, 1. weil die obern Windungen keinen Unterschied zeigen, und 2. weil bei sröbern Stücken des echten geversianus die Spiralreifen auf den letzten Windungen wieder gröber, flacher und dichter gereiht werden, 186 HERMANN STREBEL, wie man das an dem Exemplar Fig. 34 deutlich sehen kann. Nur in der Zwereform des geversianus, wenn es eine ist, bleibt der Typus der Spiralreifen von der Fig. i vorherrschend. No. 6. M 74. Punta Arenas, Strand. 8.3. 1893. 2 Spiritus- exemplare mit Tier, den Figg. 11, 15 entsprechend. 5!/, Windungen. 39,4 X 24,8 — 27,9. No. 7. P. No. 21302. Punta Arenas, 5 Faden. 25./8. 1892. 1 junges Exemplar, echter geversianns, weiß, 4°), Windungen. 193x122 = 12,7. No. 8. P. Punta Arenas, 11 Faden, 25./8. 1892. 2 unaus- gewachsene Stücke mit Pagurus besetzt, zum geversianus gehörig. No. 9. P. No. 21304. Punta Arenas, 13 Faden, 1893. Ein unausgewachsenes, trockenes Stück, das sich dadurch auszeichnet, daß die Lamellen-Varices sich, besonders zuletzt, nach vorn umbiegen. Fig. 52. 6 Windungen. 35,8 X 25,3 — 23,5. No. 10. P. No. 21302. Punta Arenas, 8 Faden, 25.8. 1892. 2 junge Stücke, mit Pagurus besetzt. HM. Rose. MuraAcr# in Punta Arenas leg. E-K. 27.11. 1903. No. 11a. Figg. 22a b. Ein schönes Spiritus - Exemplar mit Tier, das von vorn gesehen ganz dem Typus der var. calva KoBELT entspricht, dann aber auf der letzten Hälfte der letzten Windune den echten geversianus-Typus zeigt. Die Spiralskulptur ist sehr schwach entwickelt, was aber davon herrühren kann, dab das Stück leider in zu starke Formol-Lösung gelegt war, die zerstörend wirkte Der Deckel dieses Stückes ist in Fig. 45c abgebildet. Die Färbung ist weißlich, im Innern schwach violett-bräunlich, der Außenrand ist nach außen umgeschlagen, weil das Stück mit einem Lamellen- Varix abschließt. Trotz der Breite des Stücks ist, wie man sieht, der Nabel nur ein Spalt. und der Basalwulst ist stark schuppig. 95 — x 70 — 70,6. No. 11b. Fig. 21. Ein zweites Stück ohne Tier, zusammen mit dem vorigen erhalten, entspricht ganz der var. calva. Es hat die- selbe Färbung wie das vorangehende, aber der Nabel ist breiter ausmündend, dagegen ist die Spiralskulptur ganz verwischt. Vgl. Fig. 16. 80,7 X 64,1 — 61,5. No. 11c. Ein drittes Stück mit Tier ist sehr ähnlich der Fig. 19 in der Form, aber die Spiralreifen sind weniger stark und dabei abwechselnd stärkere und schwächere. Das Stück ist von der Säure noch stärker angegriffen als die vorhergehenden. 696 x 47,8 — 52,5. Molluskenfauna der Magalhaen-Provinz. 187 No. 12, M 70. (Rog. Muraca leg.) Punta Arenas, Novbr. 1892. 9 unausgewachsene, mit Pagurus besetzte Stücke, von denen 5 mehr dem geversianus-, 4 mehr dem phalippianus-Typus angehören. No. 13. M 73. Punta Arenas, an Tangwurzeln, Septbr. 1892. - Ein junges Spiritusexemplar, zum Typus der Fig. 11—14 neigend. No. 14. M 72. Punta Arenas, Strand, Septbr. 1892. Ein junges Stück wie No. 13. No. 15. SE 6187 (394). Punta Arenas, tote Schalenboden, 5./12. 1895. Ein ganz defectes Stück des geversianus-Typus. No. 16. SE 5796 (1162). Punta Arenas, 11./7. 1896. Bruch- stück eines geversianus. No. 17. SE 5812 (402). Punta Arenas, Ebbestrand, Sand und Steine, 6./12.1895. 15 Spiritusexemplare mit Tier, alle unausgewachsen. Je jünger die Stücke sind, je mehr ist die Färbung bräunlich, die später mehr weiblich ist. Man kann dafür auf das sub No. 5 ver- zeichnete Material verweisen, da diese Stücke ganz ähnliche Ver- schiedenheiten aufweisen. Es ist ein größeres Stück darunter, das einen mehr gegitterten Eindruck macht, da die abwechselnd groben und schwächern Spiralreifen ziemlich weitläufig stehen und von ziemlich niedrigen Varices durchkreuzt werden. Dies Stück mibt 49,1 x 29,5 — 34.2. No. 18. M 97. Elisabeth-Insel, Strand, 13./10. 1892. 15 Spiritus- exemplare mit Tier, ziemlich dickschalig, darunter: Fig. 12a, b, weißlich, innen hell kastanienbraun. 66,6 x 44,1 — 46,4. Zu diesem Stück gehört der Deckel Fig. 45a. Fig. 14, weiblich, innen dunkel kastanienbraun, obere Windungen deutlich gegittert. 48,7 X 38,2 — 37,3. Ein drittes Stück vom gleichen Typus, nur geht die gegitterte Skulptur bis zum Anfang der letzten Windung. 45,6 x 32,3 — 35,1. Ein viertes Stück nähert sich in der Form mehr der Fig. 18, es hat mehr niedrige Varices, und die gegitterte Skulptur geht bis an die Mündung. 55,4 x 41,5 — 422. Außer einigen Jungen, die ebenfalls wenige Varices und grobe Spiralskulptur haben, sind dann noch 7 junge Exemplare darunter, die mehr oder weniger hohe und mehr oder weniger dicht stehende Lamellen-Varices und eine gut ausgeprägte Spiralskulptur haben, ungefähr vom Typus der Figg. 26 und 30. No. 19. SE 5810 (524). Gente grande. Steiniger Ebbestrand, 26.112. 1896. Unausgewachsene Spiritusexemplare, ähnlich den Zool. Jahrb. XXI. Abt. f. Syst. 13 183 HERMANN STREBEL, sub 18 verzeichneten, alle weiblich, nur ein Stück ist darunter von dunklerer graubrauner Färbung. | No. 20. SE 6225. Tribune Bank. Ein junges, grob gegittertes Stück. No. 21. M 104. Dungeness Point, Strand, 15./10. 1892. Ein junger geversianus. 5 Windungen. 24,1 x 18,3 — 17. No. 22. M 103. Dungeness Point (Chark Cross), Strand. Ein ganz junges Stück, dessen Embryonalgewinde in Fig. 44e abge- bildet ist. Magalhaenstraße, ohne nähere Fundortsangabe. No. 23. P No. 14279. Ein bräunlicher geversianus wie KOBELT, Detabr 72, ne> nur Kleiner. 50,0 222231, No. 24. P No. 12498, leg. 1886. 6 trockene Stücke, hell gelb- lich, echter geversianus. 6 Windungen. 32,2 x 22,3 — 20,4. 6 Windungen. 33,2% 20,8 — 21,4. Beide Stücke zeigen bis zur letzten Windung die zugespitzte Form von Fig. 49, dann wird die letzte Windung breiter. Diese Stücke machen den Eindruck einer Kümmerform. No. 25. HM. Aus der ScHouvien’schen Sammlung. a) Ein schöner, großer, typischer geversianus, ähnlich der Fig. 34, aber größer, auch von hell bräunlicher Farbe. 93,7 x 66,1 — 64.2. b) Ein geversianus der schlanken Form, von bräunlicher Färbung; an dem die Lamellen-Varices auf der letzten Windung immer niedriger werden und zuletzt ganz verschwinden, aber auf der Kante der Windung noch ohrförmig emporragen. Das Stück ist auch ziemlich dünnschalig, wie das vorangehende, und innen Kastanien- braun mit etwas gelblichem Mundsaum. Es ist ein Händlerstück, dem der Deckel einer andern Gattung angefügt ist. Fig. 29. 741x482 — 47,4. Ich vermute, daß beide Stücke von den Falklands- Inseln stammen, mußte sie aber der Etikette halber hier einfügen. No. 26. HM. E. Leisranrr leg. 30./5. 1894. Ein mit Pagurus besetztes, unausgewachsenes Stück, vom geversianus-Typus. No: 2% HN? Capt. P/ Brunse leo 76.82.1902. Zweizeben solche Stücke. No. 28. HM. Ein schöner geversianus, mit verhältnismäbig dicht gereihten Lamellen-Varices, die auf der letzten Windung niedriger werden und unregelmäßiger stehen. Das Äußere ist weiß, das Innere Molluskenfauna der Magalhaen-Provinz. 189 mit hell bräunlichen und hell violetten Streifen. Der Nabel ist weit offen. Es ist ein Händlerstück, übrigens ganz dem Typus von No. 11 entsprechend. 65,2 X 63,2 — 62. No. 29. Das Material besteht aus vielen Stücken Strandgut, ‚von UMLAUFF gekauft, die aller Wahrscheinlichkeit nach von Punta Arenas, als dem meist besuchten Anlegeplatz in der Magalhaen- Straße, stammen. Sie sind sehr abgerollt, lassen aber noch die ver- schiedensten Typen erkennen. Es sind nur wenige Stücke aus- gewählt. a) Ein großes, breites Stück mit sehr breit ausmündendem Nabel, weiblich. Fig. 23a, b. 84,2 x 69,2 — 65,. Wie die Abbildungen es zeigen, sind die Windungen bis zur ersten Hälfte der letzten Windung grob und gegittert, dann treten unregelmäßig, aber sehr dicht gereihte, niedrige Lamellen-Varices bis zur Mündung auf. b) Ein gut erhaltenes Stück, das noch Reste vom Tier enthielt; es ist schmutzig bräunlich-weißlich gefärbt, innen lebhaft violett- braun und entspricht, wie es die Figg. 16a, b zeigen, der KoBELT- schen var. calva. Auf der Kante zeigen sich noch ohrförmige, wenn auch niedrige Erhebungen der sonst zu groben Streifen reducierten einzelnen Varices. 72,2 x 54,4 — 57,3. c) Ein ganz ähnliches Stück in der Form, welches noch Teile des Tieres und den in Fig. 45b abgebildeten Deckel enthielt. Es ist außen ziemlich abgerollt, läßt aber noch grobe und verschieden starke Spiralreifen erkennen. Die Kante oben an der vorletzten und letzten Windung wird durch einen besonders starken Reifen hervorgehoben, die obern Windungen sind gegittert, der Nabel ist enger als bei dem vorangehenden Stück. Das Stück gehört zum Typus der Fig. 19. 64,7 x 51,2 — 49,4. d) Ein ganz ähnliches Stück, doch verläuft die Abplattung an der Naht etwas abschüssiger, so dab die Kante nur schwach hervor- tritt. Das Äußere ist weißlich, das Innere ist lebhaft braunviolett gefärbt, mit breitem, weißlichen Rande. Das Stück führt zu varians Orp. hinüber. 63,3 X 46.1 — 50,7. e) Ein ähnliches, halbiertes, stark abgerolltes Stück, wird nur seiner breiten Form halber in den Maßen angeführt. 67 x 58,7 — 54,7. f) Ein stark abgerolltes, sehr dickschaliges Stück, weißlich, innen dunkel braunviolett, von einer der Fig. 35 entsprechenden, aber 1laye 190 HERMANN STREBEL, noch weniger kantigen Form, mit groben, nur noch schwach erkenn- baren Spiralreifen. 57,3 x 37,4 — 41,1. No. 30. Aus der ScHouvien’schen Sammlung mehrere Stücke, die wahrscheinlich auch von UMLAUFF stammen, wenigstens wird erinnert, das SCHOLVIEN aus dem großen Strandgut-Bestand ebenfalls eine Auswahl getroffen hat, allerdings Jahre vor den sub No. 29 verzeichneten Resten dieses Materials. a) Ein verwittertes, weibliches Stück, Fig. 17, auf der letzten Windung fast quadratisch gefenstert, doch bemerkt man an der Basis, daß schmälere Spiralreifen eingeschoben sind. Man kann solche Stücke der KoBEur’schen var. lirata hinzufügen. 94,7 X 69,6 — 70,8. b) Ein eben solches, kleineres Stück, mit zwischengeschobenen schmälern Reifen. Fig. 20. 64,2 x 52,3 — 492. c) Ein ähnliches Stück wie 30a, nur setzen auf dem letzten Drittel der letzten Windung die Varices vollständig aus, und nur auf der Kante sind noch ohrförmige Erhebungen vorhanden, so dab nur noch die groben, weitläufig stehenden Spiralreifen übrig bleiben, wodurch an dieser Stelle die var. firata vollständig erreicht wird. 81,3 x 56,1 — 61,3. d) Ein Stück, ähnlich der Fig. 20, aber größer; es weicht da- durch ab, dab nur von der Kante abwärts zwei weitläufig gereihte grobe Spiralreifen deutlich ausgeprägt sind, dann wird die Spiral- skulptur sehr undeutlich. 78,2 X 60,7 — 61,9. e) Fig. 18a, b. Das Stück ist interessant durch die nahe der Mündung zweifach und dreifach dicht aneinander gerückten niedrigen Lamellen-Varices, die an und für sich schon, wenn auch unregel- mäßig, doch sehr gedrängt stehen. 63,6 X 47,7 — 49,6. Ostküste Patagoniens. No. 31. SE 5811 (128). Puerto Gallegos, Ebbestrand, Sand und Ton, 16.11. 1895. 16 unausgewachsene Spiritusexemplare mit Tier, von denen nur ein Stück ohne Lamellen-Varices ist, während der Rest solche, wenn auch meistens noch niedrig, zeigt. Bei allen Stücken sind die Spiralreifen durch Zwischenräume getrennt, so dab mehrfach eine gegitterte Skulptur entsteht. Bei allen Stücken schimmert die violettbraune Färbung außen durch. Diesen Stücken ist das Embryonal-Gewinde Fig. 44 entnommen. No. 32. SE 5826 (74). Puerto Madryn, Strand, 9.11. 189. Molluskenfauna der Magalhaen-Provinz. 191 Vier Spiritusexemplare, von denen eins ohne Tier gesammelt ist. Die äußere Färbung ist weiblich, mit mehr oder weniger grauem Anflug, nach der Mündung zu weißlicher. Es sind mehr oder weniger deutliche Spuren von groben Spiralreifen vorhanden und nur vereinzelte grobe Anwuchsstreifen. Die größern Stücke sind dickschalig und haben einen mehr oder weniger abgerollten Wirbel. Das eine junge Stück zeigt einen dunkel braunen glänzenden Nucleus am Embryonal-Gewinde, dann tritt allmählich eine zuerst blaugraue, dann gelblich-graue Färbung ein. Nach den ersten 1'/, Windungen beginnen einerseits die feinen lamellenartigen Anwuchsstreifen und grobe Spiralreifen, die durch Zwischenräume getrennt sind. Auf der letzten Windung stehen bis zu der deutlichen Kante 9 solcher gleichmäßig starken Reifen, auf der Abplattung deren zwei feinere. In dem sub 18 aufgeführten Material findet man Stücke mit gleicher Skulptur; eigentümlich ist diesen Stücken, sowie sie etwas größer sind, das Dickschalige und das Undeutlichwerden der Spiralreifen durch eine übergelagerte Kalkschicht. Fig. 50. 28,5 x 192 — 18,7. 26,7 x 19,4 — 17,3. 25,8 x181 -- 17,8. Fig. 50a. 14,1 x 9,— — 9,5. Dieses Stück hat 4!/, Windungen, das der Figur 50, deren Wirbel abgebrochen ist, zwischen 5'/, und 6 Windungen. No. 33. SE 5802 (106). Ebendaher und von gleichem Datum. Ein tot gesammeltes Stück, stark abgerollt, so daß Wirbel und Basis durch Abrollen gelitten haben, was bei den Maßen zu berücksichtigen ist. Das Stück ist breiter als Fig. 50 und erscheint daher stumpf- kantiger, und der Nabelspalt ist breiter; die untere Partie ist in Fig. 51 dargestellt. Die Färbung ist wie bei den vorangehenden größern Stücken, von Skulptur ist aber nichts mehr zu erkennen. 32,— x. 25,5 — 22,8. No. 34. SE 5825 (155). Ebendaher, 23.j7. 1896. Ebbestrand. 2 Spiritusexemplare, ganz dem Typus No. 32 entsprechend. No. 35. SE 5831 (154). Ebendaher, 23./2. 1896. Ebbestrand. Ein tot gesammeltes Stück, wie die vorangehenden, nur sind die Spiralreifen noch deutlich ausgeprägt. Die vorangehenden, sub No. 32—35 verzeichneten Stücke, ver- traten offenbar eine Kümmerform, deren Dickschaliekeit und vielleicht auch der Mangel an Varices wohl dem starken Wellenschlag zuzu- schreiben ist, der in Puerto Madryn herrschen soll. Es ist in diesen 192 HERMANN STREBEL, Stücken etwas der var. varians OrB. Entsprechendes vertreten, nur dab diese Form sehr groß ist. Beagle-Channel. No. 36. SE 5799 (661). Voilier Cove, 10 Faden. Sand und Ton, 3./2. 1896. Ein totes Stück vom echten geversianus-Typus. 54,7 X 35,3 — 33,9. No. 37. HM. WOLTEREcK u. ROBERTSON, Uschuaia 1894. Ein sehr verwittertes Stück, von ähnlicher Form wie Fig. 17. Durch eine Beschädigung ist die Basalpartie etwas abnorm verlängert. 86,4 X 65,— — 65,3. No. 38. M 128. Uschuaia, an Kelp, 26.10. 1892. Ein Spiritus- exemplar mit Tier, ähnlich wie Fig. 11, aber größer. 48,5 x 35,2 — 35,1. No. 39. M 118. Uschuaia, tiefster Ebbestrand, 7./11. 1892. 10 Spiritusexemplare mit Tier, dickschalig. Vgl. auch den sub No. 18 verzeichneten Typus. Darunter befinden sich: a) Fig. 19. 81,1 X 60,6 — 61,4, weiß, innen kastanienbraun mit breitem, weißen Mundsaum. Die obern Windungen sind gegittert, später dominieren die groben Spiralreifen, die dicht gedrängt stehen und meistens mit etwas schmälern abwechseln. Die Varices sind sehr niedrig und auf den letzten Windungen meist nur auf der Kante und auf der Abplattung etwas lamellenartig.. Der Schnabel ist mäßig nach rückwärts gebogen, und der Nabel ist mäßig breit. Deckel Fig. 45d. b) Fig. 15. 66,9 x 49,6 — 49,7. Deckel Fig. 45e. Gehäuse schlanker und nicht so kantig; die vorletzte Windung ist noch deutlich gegittert, die letzte von ähnlicher Skulptur wie Fig. 19, auch die Färbung ist die gleiche. c) Gehäuse etwas schlanker als Fig. 19 und mit etwas mehr zugespitztem Gewinde, sonst wie Fig. 15, der Deckel ist in Fig. 45T abgebildet. 70,1 x 48,4 — 51,3. d) Ein Exemplar, ähnlich den vorangehenden, vgl. auch Fig. 35 für die Form, aber mit groben Spiralreifen. 50,— x 33,4 — 35,3. e) 6 junge Exemplare von mehr bräunlicher Färbung, dem philippianus-Typus, Fig. 35, entsprechend, mit teils breitern, teils schmälern Spiralreifen, zwischen die sich zum Teil noch schmälere dazwischenschieben. Die obern Windungen verhalten sich bei allen gleich und typisch, aber bei 2 Exemplaren bleibt die gegitterte Skulptur bis zuletzt. Molluskenfauna der Magalhaen-Provinz. 193 No. 40. M 116. Uschuaia, Strand, 4.12. 1892. 2 Spiritus- exemplare mit Tier, den vorangehenden größern Stücken durchaus entsprechend. 5BI1LxX4 1 — 472. 40,2 x 30,3 — 30,2. No. 41. M 120. Uschuaia, Ebbestrand, 20.1. 1893. 2 unaus- gewachsene Spiritusexemplare mit Tier, von denen das größere eine verkleinerte Form von Fig. 20 ist, nahe der Mündung hört aber die gegitterte Skulptur auf, und nur die Spiralreifen bleiben, wie bei Fig. 19. Das kleinere Exemplar entspricht der Fig. 48, ist aber bräunlich. No. 42. M 127. Uschuaia, 1—2 Faden, an Tangwurzeln. Die drei in Fig. 46 a—c abgebildeten Embryonen, von denen sich natürlich nicht sagen läßt, ob sie aus einer und derselben Eikapsel stammen. Wie schon in der Einleitung bemerkt, ist Fig. a dunkler gefärbt als die beiden andern. Das Exemplar Fig. a mißt 25x 1,7 —1,8, das kleinste, Fig. e, mißt 22x15 — 1,5. No. 43. M 164. Puerto Bridges, 7 Faden, 14.1. 1893. Ein ganz junges Stück. No. 44. SE 5820 (805). Ebendaher, 10—20 Faden, 14./2. 1896. 2 tote Stücke vom geversianus-Typus. Fig. 48. 42,5 x 29,2 —29,—. No. 45. M 189. Südküste Feuerland, westlich von Pantalon, 7 Faden, 14.1. 1895. 2 unausgewachsene, mit Pagurus besetzte Stücke. No. 46. SE 5816 (63). Puerto Pantalon, klippiger Ebbestrand, 9./5. 1896. 2 Stücke vom geversianus-Typus, etwas bräunlich. 31,3 x 26,7 — 24,7. No. 47. SE 6229 (768). Puerto Eugenia, auf der Insel Navarin, 10—15 Faden, Ton- und Algen-Boden, 12./2. 1896. Ein ganz junges Stück. No. 48. SE 5815 (722). Puerto Toro, Westseite der Insel Navarin, Ebbestrand, 8./2. 1896. 2 Spiritusexemplare mit Tier wie Fig. 35 in der Form, auch bräunlich, aber mit häufigern niedrigen Lamellen-Varices, oben gegittert, später mit dicht gereihten groben Reifen. No. 49. M 168. Insel Pieton, Banner Cove, 3 Faden, an Tang- wurzeln, 26.12. 1892. 3 junge Spiritusexemplare vom geversianus- Typus. No. 50. HM. Capt. Rınez, Strait Le Maire. 3 kleine, leider sehr defekte trockene Exemplare, deren Typus nicht zu bestimmen ist. No. 51. HM. Sonsrt’sche Sammlung, angeblich von Feuerland. 194 HERMANN STREBEL, Ein trocknes Stück vom philippianus-Typus, aber mit etwas höhern Varices. No. 52. HM. Ro». Murac# leg. 22.5. 1903. 5 tote abgerollte Stücke, angeblich von Feuerland, darunter: a) Ein echter geversianus, 78,2 x 56,4 — 56,3. b) Ein grob gefensterter, wie Fig. 17, 64,— x 47,2 — 48,—. c) Ein vom Typus der Figg. 15, 19. Die beiden andern sind zu stark abgerollt. Dem nachfolgenden Material fehlt jede Fundortsangabe. No. 55. HM, Soust’sche Sammlung. Ein bräunliches Stück, Form und Skulptur wie Fig. 32, nur kleiner, 57,6 X 40,3 — 41,4. No. 54. HM No. 2147. Ein trockenes Stück mit mäßig hohen Lamellen-Varices, in der Form wie Fig. 24. ca. 6‘, Windungen. 53,1 x 33,2 — 34,4. No. 55. HM No. 79. Ein trockenes Stück, genau wie Fig. 49. (Vel. No. 68.) Die Embryonal-Windungen sind in Fig. 44a abgebildet. Reichlich 6 Windungen. 37,38 x 23,— — 22.9. No. 56. HM 8023. Ein trockenes Stück von gedrungenerer Form, aber gleicher Skulptur wie No. 55. 31,1 x 20,6 — 222. No. 57. HM. Sonsrt’sche Sammlung. 2 junge geversianus, aber offenbar eine Kümmerform, denn sie messen bei 6!/, Windungen nur 38.4 x 25 — 25,6. Vel. Fig. 48. No. 58. HM. WOLTERECcK u. RoBERTSON. Ein totes Stück mit ausgebrochenem Mundrand. Fig. 25. 69,— x 47,7 — 48,5. Vgl. die Figg. 28 und 32. No. 59. HM. 2 kleine, trockene Stücke, vom Typus der Figg. 11, 13. 42,3 X 29,3 — 30,7. No. 59a. HM. 2 trockene Stücke von bräunlicher Farbe. Rio 13. 35,9 x 230 233: Fig. 11. 42,1 x 29,2 — 302. No. 60. HM. ScHouvren’sche Sammlung. Ein trockenes Händler- Stück, mit Deckel einer andern Gattung. Fig. 3la, b. 53,3 x 34,9 — 36,3. Das Stück ist interessant, weil es von vorn gesehen ein etwas kantiger, sonst typischer phalippianus ist, aber auf der letzten Hälfte der letzten Windung wird die Skulptur ganz obsolet. Es ist also hier eine var. calva von der philippianus-Form erreicht und beweist die Zusammengehörigkeit auch der Figg. 33 und 36. Molluskenfauna der Magalhaen-Provinz. 195 No. 61. SE 5809, mit Zettel, auf dem leider der Fundort fehlt. Es sind 8 unausgewachsene Stücke mit Tier vom phelippianus-Typus, aber von besonders dunkler, etwas ins Violette spielender brauner Färbung. Falklands-Inseln. No. 62. N 195. Port Stanley, Ebbestrand, 17.7. 189. 6 un- ausgewachsene Spiritusexemplare, bräunlich, vom philippianus-Typus. Diesen Stücken sind die Abbildungen der Embryonal-Windungen Fig. 44b, c, d entnommen. 5!/, Windungen. 27,4 x 16,9 — 16,8. 9) “ 292 197 Kae No. 63. HM. Sammlung ScHoLvıen. Ein typischer geversianus von bräunlicher Färbung. Die Etikette lautet Tr. laciniatus, Falk- lands-Inseln.. Ob hier eine Vertauschung der Etiketten oder nur eine falsche Bestimmung vorliegt, muß dahin gestellt bleiben, jeden- falls dürfte das Stück, dem ganzen Habitus nach, von den Falklands- Inseln stammen. Fig. 34. Reichlich 7” Windungen. 80,— x 55,6 — 54,3. Das Gewellte der hohen Lamellen-Varices rührt von den groben Spiralreifen her, die sich ausfließend durch die Lamellen fortsetzen; die obern Windungen haben die typische gegitterte Skulptur. Bei diesem Stück liegen noch 2 kleine Stücke, von denen es sehr fraglich ist, ob sie vom gleichen Fundorte stammen. Sie ver- treten wohl die angenommene Kümmerform und sind deshalb auch abgebildet, weil sie den Typus dieser Formen wiedergeben und weil sie unter sich auch Verschiedenheiten in der Form und in der Skulptur vertreten. Die Fig. 80a hat ein sehr kurzes Gewinde und zeigt auf der letzten Windung gleichmäßig breite, an sich aber sehr schmale gewölbte Spiralreifen, die durch breitere Zwischen- räume getrennt sind. Die Fig. SOb hat ein höheres Gewinde und auf der letzten Windung abwechselnd kräftigere und schwächere Spiralreifen, die durch annähernd gleich breite Zwischenräume ge- trennt werden. Beide Exemplare haben 5°/, Windungen. Fig. 80a. 31,5 x 21,3 — 21,9. Fig. 80b. 31,4 x 21,5 — 19,5. No. 64. HM. Sammlung ScHoLvien. Ein trockenes, gut er- haltenes Stück, mit Etikette imbricatus (soll wohl fimbriatus heiben) Marty, Falklands-Inseln.. Der Marryn’sche Typus, der ja als Synonym von geversianus aufgeführt wird, ist mir unbekannt. Dieses Stück entspricht durchaus dem sub 68 verzeichneten und in Fig. 49 196 HERMANN STREBEL, abgebildeten Stücke, nur ist das Gewinde vielleicht etwas niedriger. Es ist außen bräunlich-grau, innen kastanienbraun. 39, — X 20,8 — 21.9. No. 65. MM. Material von der „Scotia“ - Expedition unter C. Bruck, mit Etikette „Stanley Harbour, Jan. 1903, off old hulks“. Mehrere interessante Exemplare des geversianus, die eine ganze Entwicklungsreihe dieser veränderlichen Art vom philippianus- bis zum geversianus-Typus darbieten. Leider sind die zerbrechlichen Lamellen- Varices vielfach beschädigt. Die charakteristischen Stücke werden einzeln aufgeführt, wobei, von der philippianus-Form ausgehend, der Übergang in die geversianus-Form zu Grunde gelegt wird. Gemein- sam ist allen Stücken eine mehr oder weniger hell bräunliche äußere Färbung, die stellenweise sogar weiblich wird. Die Innenseite hat ein mehr oder weniger hervortretendes Weiß, das durch ausfließende Streifen in der Längs- und Querrichtung von hell bis dunkel violett- brauner Farbe bedeckt wird und die den stärkern Linien der äußern Skulptur zu entsprechen scheint. Übrigens findet bei den Stücken Fig. 27, 29 dasselbe statt, und in letzterer Figur ist dieser Vor- gang bei der Färbung des Innern deutlicher wiedergegeben als bei den hierher gehörigen Abbildungen dieser Art. Da die verschiedenen Abstufungen dieser Färbung nicht weiter in Betracht kommen, so werden sie bei den einzelnen Stücken nicht weiter angeführt. a) Fig. 36. 62,4 X 40,6 — 42,5. Hervorzuheben ist, dab an diesem Stück, das im übrigen dem typischen philippianus entspricht, die Kante an der schmalen Abdachung durch einen besonders starken Spiralreifen hervorgehoben wird, wie das bei Fig. 33 auch der Fall ist. b) Fig. 37. 71,4 x 47,7 — 45,5. Die Lamellen-Varices treten mehr hervor und sind häufiger, die Form ist noch ähnlich der Fig. 36. c) Fig. 41. 69,9 x 46,3 — 46,5. Ein ganz ähnliches Stück. d) Fig. 39. 78,2 X 56,5 — 56,5. Das Stück ist schon breiter und zeichnet sich außerdem durch einen sehr senkrecht stehenden Schnabel nebst engem Nabelspalt aus. e) Fig. 40. 87,7 X 62,3 — 63,4. Hier ist schon der typische geversianus erreicht, wenn auch die Lamellen-Varices nicht so schön ausgebildet sind wie in dem Stück Fig. 34. Fig. 35. 70,4 X 50,8 — 46,3. Fig. 42. 62,2 X 40,3 — 44,5. Diese beiden Stücke sind von der Rückseite abgebildet, weil an Molluskenfauna der Magalhaen-Provinz. 197 ihnen nahe der Mündung die Lamellen-Varices sehr obsolet werden und hier der var. calva entsprechen. Es folgen noch die Maße einiger Stücke, die nichts besonderes darbieten, die aber doch Verschiedenheiten der Form bezeichnen. 79,6 x 59,5 — 60,7 76 50,3 — 51,7 70,5 x 55,9 — 49,3 50,6 X 35,3 — 35,6. Von derselben Expedition ist noch ein trockenes Stück in einer mit © markierten Schachtel vorhanden, mit einer Notiz darauf „low water mark, 9./11. 1901.“ Das Stück hat einen Überzug von Eisen- oxyd, entspricht im übrigen der Fig. 33, ist aber kleiner. Das Innere ist violett mit einem breiten weißen Streifen am Mundrande. 43,3 X 26,6 — 27,9. MM. Material aus der Schausammlung des Manchester-Museums, das den Berichten von MELYILL u. STANDEN, 1. ce, zu Grunde ge- legen haben muß. Es besteht aus mehreren Kästchen, die getrennt besprochen werden. No. 66. Ein Kasten E 3537, mit Etikette Trophon cretaceus Reeve, außerdem eine Bleistift-Notiz: 1 Lively Island (Cozp), 3 Stanley Harbour (VALLENTIN). Der Kasten enthält 4 Stücke. Die Bestimmung könnte höchstens für die beiden abgebildeten Stücke Fig. 27 und 33 dienen sollen, ist aber auch dafür nicht richtig, denn Rerve’s Art hat wohl annähernd die Form, ist aber stark verdickt, innen mit einer Lippe belegt, deren Kamm gekerbt ist, auch ist das Innere weiß. Rev verwahrt sich gegen das Zusammenwerfen seiner Art mit dem Fusus magella- nicus — geversianus, gibt aber keinen Fundort an. Tr. cretaceus REEvE gehört aller Wahrscheinlichkeit nach in die Gruppe von stangeri GRAY, wie es Tryox auch annimmt. a) Fig. 27. 81 x 54,4 — 54,4. Das Stück ist ein sehr großer philippianus mit kantigen Win- dungen, ähnlich der Fig. 29, aber ohne die Lamellen-Varices, die hier auf der letzten Windung nur noch als einzelne grobe Anwuchs- streifen auftreten. Bei dem sub 65 verzeichneten Material sind ja die Übergänge dieser Form zum typischen geversianus nachgewiesen. Die obern Windungen zeigen noch die typische gegitterte Skulptur, während die beiden letzten Windungen nur dicht gereihte und un- gleich breite Reifen zeigen. Die Kante wird durch einen besonders 198 HERMANN STREBEL, starken Reifen hervorgehoben. Das Stück enthielt den in Fig. 45b . abgebildeten Deckel und tief drinnen noch einen Zettel mit dem Vermerk: brought on shore in a trammel, from Win Creek, Port William. b) Fig. 33a, b. 61,3 X 36.3 — 36,7. Dieses Stück ist dem voran- gehenden sehr ähnlich, nur ist das Gewinde verhältnismäßig höher. Es ist tot gesammelt und etwas verwittert, weshalb die Spiralskulptur wohl weniger scharf ausgeprägt erscheint; die Spiralreifen sind im ganzen etwas weniger breit, aber auch unregelmäßig in Stärke und ziemlich dicht gereiht. c) Es liegen noch 2 kleinere Stücke dabei, von denen das eine der Fig. 49 entspricht, nur ist das Gewinde etwas niedriger, und die niedrigen Lamellen-Varices beginnen erst nahe der Mündung. Das zweite Stück entspricht mehr der Fig. 13, hat aber deutlichere kantige Windungen. No. 67. Ein Kasten mit Etikette Trophon geversianus, Falk- lands-Inseln. Er enthält 6 Stücke. a) Ein bräunlicher, echter geversianus. 62,2 x 43,6 — 42,8. b) Desgleichen, mit etwas höherm Gewinde. Vel. die sub 65 verzeichneten Übergangsformen. 67.9 X 46,1 — 4311. ec) Fig. 28. 71,— x 49,1 — 42,6. Ein weibes Stück, mit ausge- brochenem Mundrande und von einer etwas abnormen Form, denn die Naht der letzten Windung nimmt einen viel schrägern Verlauf als sonst und als es vorher der Fall ist. Auf der vorletzten Win- dung sind die Varices noch mehr vorstehend, wonach man annehmen kann, daß sie auf der letzten Windung stark abgerollt sind. Vel. übrigens die sehr ähnlichen Figg. 25 und 32. Im Innern des Stückes steht „York Bay“. Es liegen dann noch 3 junge Stücke dabei: d) Ein verkalktes Stück, ähnlich der Fig. 49, nur mit etwas längerm Schnabel. 43,8 x 26,1 — 30,7. e) Ein sehr ähnliches Stück. Nach der Mündung zu mehren sich die niedrigen Lamellen-Varices. Es hat reichlich 6 Windungen. 40,— x 26,9 — 27,6. f) Ein typischer geversianus mit 6 Windungen. 33,5 X 26,3 — 25,2. No. 68. Ein Kasten mit Etikette Trophon albolabratus SMITH, Falklands-Inseln, enthaltend nur 1 Stück Fig. 49. ca. 6 Windungen. 31,8 x 22,2 — 21,5. Molluskenfauna der Magalhaen-Provinz. 199 Auf Anfrage kam der Bescheid, dab das Stück von SmırH selbst bestimmt sei, wie es denn auch in der l.c. von MELvILL U. STANDEN gegebenen Liste als albolabratus angeführt wird. Herr Smitu mag nach einer oberflächlichen Ähnlichkeit geurteilt haben, aber tat- sächlich stimmt das Stück weder zu seiner Abbildung der Art, noch zu den mir von den Kerguelen vorgezeigten Stücken dieser Art. Dies Stück gehört, wenn man spezialisieren will, in die philippianus- Reihe, das Gewinde ist etwas höher, und es sind etwas häufigere niedriee Lamellen-Varices vorhanden, aber ähnliche Stücke sind schon mehrfach verzeichnet (vgl. No. 55 und 67d), und nichts be- rechtigt zu einer Trennung von den übrigen Formen, deren grund- lesender Typus an den obern Windungen hier nur bis zuletzt aus- geprägt bleibt. No. 69. Ein Kasten mit Etikette Trophon geversianus, „Magellan Straits“ enthält 2 unausgewachsene Stücke, weib mit rotbraunem Innern,. die in den Figg. 26 und 30 abgebildet sind. Sie gehören eigentlich nicht zu dem Falkland-Material. 45,9 x 31,7 — 31,4. 44,8 x 30,5 — 3122. Die nachstehenden Stücke sind aus dem Doubletten-Material von den Falklands-Inseln vom Manchester-Museum dem Hamburger Museum eütigst geschenkt. No. 70. Fig. 32a, b. 73,7 x 54,3 — 52.3. Das Stück ist verkalkt, zeigt aber die Skulptur noch scharf ausgeprägt. Vgl. auch die Figeg. 25 und 28. No. 71. Fig. 24a, b. 61,3 X 41,6 — 40,6. Das Stück entspricht den Übergangsformen vom philippianus zum geversianus, wie sie besonders sub 65 verzeichnet sind. No. 72. Fig. 35. 44,5 x 28,7 — 29,6. Ein echter phalippianus, bei dem R. VALLENTIN leg. 1897/99, Stanley Harbour, verzeichnet ist. Trophon laciniatus MARTYN. (Taf. 3, Fig. 1—8.) Murex foliaceus minor CHEM., V. 11, fig., 1823—1824. Trophon laciniatus CHEM., Edit. 2 KoBELrT, fol. 280, tab. 72, fig. 6—7. Wenn KOBELT unter den Synonymen auch Triton cancellatum LaMm., in: HOoMBRON & JacQ., Voyage de l’Astrolabe, fol. 114, tab. 25, fig. 36— 37, , fide von MARTENS“ anführt, so muß das auf einem Versehen beruhen, denn es handelt sich dort um den echten Tr. cancellatum Lam. 200 HERMANN STREBEL, Fusus laciniatus: REEVE, Icon., fig. 14 a—c und GoULD, in: Exploring Expedition, fig. 278. Die Art ist dem nordischen Trophon gunneri sehr ähnlich (vel. Sars, tab. 15, fig. 11) und hat auch wie dieser eine Spiralskulptur, die freilich nur sehr schwach ausgeprägt und bei größern Exem- plaren nur stellenweise, und meistens nur noch an der Basis, zu er- kennen ist. Bei ganz jungen Stücken (vgl. Fig. 5, 5a) ist sie da- gegen ganz deutlich zu erkennen und besteht aus gleichmäßig breiten, aber an sich schmalen, sehr flachen Reifen. An dem etwas größern Stück Fig. 5a fangen sie schon an sehr undeutlich zu werden, nur an der Basis treten sie noch zusammenhängend auf, weiter oben nur noch stellenweise und sehr schwach. Es entspricht danach nicht den Tatsachen, daß der Tr. lacimiatus sich dadurch vom geversianus unterscheidet, daß er zwischen den Lamellen glatt sei. Das Embryonalgewinde zeigt einen etwas aufgetriebenen Nucleus, der meistens etwas schief orientiert ist, so daß die Naht der ersten Windung etwas schräger verläuft als die der folgenden. Individuelle Verschiedenheiten treten auch hier auf. Es muß aber bemerkt werden, daß die Fig. 5a etwas anders gerichtet ist, als es sonst hier geschieht und als es bei der Fig. 5 der Fall ist, bei der die Win- dungen so liegen, wie es das Schema B auf Taf. 3 im Aufriß zeigt. Die Embryonalwindungen sind nur an jungen Exemplaren erhalten und auch dann schon zuweilen durch Abrollen verändert. An größern Exemplaren fehlen sie ausnahmslos, so daß sich die Anzahl der Windungen und die normale Größe nie feststellen läßt. An den jungen Gehäusen läßt sich auch die Entwicklung der Skulptur und ihr Charakter sehr hübsch erkennen. Die Varices be- stehen anfangs aus wulstigen Rippen, die auf der Kante, welche die Windungen nach der dachförmigen Abplattung unterhalb der Naht zeigen, am stärksten entwickelt sind und die nach unten zu schwächer werden. Hier bildet sich auch zuerst ihr lamellenartiges Vorspringen in meist ohrförmiger Art aus, bis schließlich die Varices sich in ihrer ganzen Ausdehnung lamellenartig erheben. Zwischen ihnen erkennt man nur schwache, unregelmäßige Anwuchsstreifen, die nicht wie bei geversianus lamellenartig sind. Die Varices sind an der Kante mehr oder weniger in Spitzen ausgezogen, sie sind meistens regelmäßig gereiht, aber zuweilen treten sie auch verdoppelt auf, und nach der Mündung zu stehen sie bei großen Exemplaren oft dichter und unregelmäßiger gereiht. Zuweilen sind die Kämme der Molluskenfauna der Magalhaen-Provinz. 201 Varices auch etwas niedergedrückt (vgl. Fig. 7). Die Spiralskulptur ist weiter oben schon erörtert. Die Färbung des Innern wechselt von hell bis dunkel violett- braun, im letztern Falle scheint die Färbung nach außen durch; es kommt aber auch weiße Färbung vor. Der Deckel (Fig. 6a) ist wie bei geversianus beschaffen. Der wesentliche Unterschied des Tr. laciniatus vom geversianus besteht in der geringern Größe, der schlankern Form, dem längern Kanal, dem Fehlen der feinen lamellenartigen Anwuchsstreifen, der weit schwächern Spiralskulptur und in der geringern Variabilität. No. 1. P. Magalhaen-Straße 1886, No. 12762. 2 trockene Stücke. Bei beiden Stücken ist das Innere weißlich bis grünlich weiß. Fig. 1. 36,2 x 19,6 — 21,—. 35,9 x 19,8 — 21,4. No. 2. P. Smyth-Channel, 1887. No. 14041. 4 eingetrocknete Exemplare mit Deckel. Die meisten Stücke haben mehr wulstige als lamellenartige Varices, die nur an der obern Kante etwas zu- gespitzt vorstehen. Fig. 2. 234x124 — 14,6. 22,6x126 — 13,8. 225x123, — — 132. ca. ?” Windungen. 22,8%xX12,1 — 132. Ebendaher noch ein sehr verwittertes Stück No. 14308. No. 3. M 59. Smyth-Channel, Puerto Bueno, 9./7. 1893. Ein Spiritusexemplar, breiter im Verhältnis zur Höhe und mit kürzerm Kanal. Fig. 3. Das Innere ist hell braun. Mit über 6 Windungen. 28,5 x 178 — 17.9. No. 4 M 109. (Deurın leg.) Beagle-Channel, westlicher Teil. Nov. 1892. Spiritusmaterial. Die Varices sind oben zum Teil ziem- lich lang ausgezogen, einzelne auch verdoppelt. Inneres violettbraun. Fig. 4. > Il — 1. 22,7 x 13 — 13,—. No. 5. M 70. Magalhaens-Straße, Punta Arenas, Nov. 1892. Lamellen an der Kante lang ausgezogen. Inneres weiß. 1 Exemplar. 26 X 13,6 — 15,—. N0.6. P.Smyth-Channel, Puerto Bueno, 1888, No. 25076. Inneres weib, die Varices sind dicker lamellenartig, wenn auch nicht direkt wulstig wie bei No. 2. 25,4 x 12,8 — 152. No. 7. Schiffsoffiziere JANTZEn u. SUxDoRF (DS. Delia), 17.1. 202 HERMANN STREBEL, 1900. Magalhaen-Straße, Punta Arenas. Wie No. 1, mit weißem Innern, die Varices sind an der obern Kante mehr vorgezogen. 23,2 xX 13,6 — 142. No. 8 M 121. Uschuaia, 6—12 Faden, 30.10. 1892. 2 ganz junge Exemplare in Spiritus. Fig. 5. No. 9. Trockenes Stück ohne sichern Fundort, typisch, Inneres bräunlich alla 4 19 7 No. 10. Zusammen mit No. 5 gesammelt, aber verwittert und mit Pagurus besetzt. No. 11. P. Smyth-Channel, Eden Harbour, 189. 1 Stück wie 10. No. 12. Zusammen mit No. 7 gesammelt, aber wie 10. No. 13. M 70. (Muracn leg.), Magalhaen-Straße. Punta Arenas, Nov. 1892. 1 ganz junges. Stück. No. 14. SE 5818 (1046). Puerto Angosto, Ebbestrand, 25./3. 1896. 1 Spiritusexemplar, Fig. 6, besonders groß und schön. Das Innere ist braunviolett, der Kanal steht auffallend schräg, die Spitze ist leider abgebrochen, aber von innen geschlossen. 54 x 34,7 — 34,6. No. 15. SE 5819. Puerto Harris, 15 Faden, Schalenboden, 11./3. 1896. 2 Spiritusexemplare, Inneres weiß, typisch. Das junge ist in Fig. 5a der Embryonalwindungen und der Skulptur halber abgebildet. 36,5 x 19,2 — 21,5. No. 16. SE 5821 (394). Punta Arenas, Schalenboden, 5./12. 1895. 3 tote Exemplare, 1 mit bräunlich-violettem Innern, 2 mit weibem Innern. 7:/, Windungen. 31,2 x 178 — 17,6. 31,6 x 17,7 — 18,3. 7 Windungen. 26,7 x 15,4 — 152. Das letzte Exemplar, Fig. 7, hat stark ausgezogene Lamellen, die sich an den Spitzen umbiegen. No. 17. SE 6188 (468). Punta Arenas, 15 Faden, Schalenboden, 14./12. 1896. 1 Spiritusexemplar, ziemlich schadhaft. 30,6 x 16,4 — 18,1. No. 18. SE 6213 (634). Bahia inutil, 11—15 Faden, Korallen- boden. 1 Spiritusexemplar. Das Innere ist weißlich. Die lamellen- artigen Varices sind auf der letzten Windung sehr diek und wie angedrückt, an der obern Kante ziemlich lang ausgezogen. 23,6 x 12,7 — 14,7. No. 19. MM. Lively Island (Falklands-Inseln), E 3548. 3 Exemplare mit rötlich-braunem, nach außen etwas durchschim- Molluskenfauna der Magalhaen-Provinz. 203 mernden Innern. Das größte Stück, Fig. Sb, ist verhältnismäßig schmäler als No. 6, und der Kanal steht weniger schräg, ist aber etwas eewunden und unten nach rückwärts gebogen. Das zweit- größte Stück, Fig. 8a, hat einen kürzern Kanal und einen ver- hältnismäßig breiten Nabelspalt. 49,1 x 27,— — 291. Trophon ohlini n. sp. (Taf. 3, Fig. 9a—e.) Gehäuse spindelförmig, zart, weiß, durch das durchscheinende Tier schmutzig hell gelblich erscheinend, nach dem Wirbel zu dunkler werdend, überall aber, wo die Schalensubstanz dicker ist, erkennt man, daß sie rein weiß ist. Das Gewinde:ist niedriger als die letzte Windung, die 5'/, Windungen sind ziemlich stark und gleichmäßig gewölbt und daher durch eine tiefliegende Naht getrennt; sie sind an der Naht weder abgeplattet, noch zeigt sich unterhalb derselben eine Kante. Die letzte Windung (Fig. 9b) läuft unten in einen verhältnismäßig langen und ziemlich stark gewundenen Schnabel aus. Die eigentliche Mündung ist oval, oben zugespitzt und ist deutlich von dem Kanal dadurch getrennt, dab der Außenrand sich einbieet und zusammen mit dem Spindelbasisrand den Kanal ab- grenzt, der ebenso lang, wie die Mündung hoch ist. Der dünne, glänzende Spindelbelag reicht nur bis zur halben Höhe des Kanals hinunter, die Fortsetzung bis zur Basis wird durch den Basalwulst gebildet, wie das aus der Abbildung ersichtlich ist. Das Embryonal- gewinde besteht aus 1!/, glatten Windungen, die eigenartig seitlich zusammengedrückt und schräger aufgerollt sind als die folgenden Windungen. Die Fieg. 9e und d zeigen die Form von vorn und von hinten gesehen; im letztern Falle erscheint die Windung wie ein oben schräge abgestutzter Cylinder. Die Skulptur (Fig. 9e) besteht außer den feinsten Anwuchsstreifen, aus aufgerichteten, etwas gekräuselten Lamellen, die sich in der Nahtnähe am höchsten er- heben, dann, bis scharf an die Naht reichend, abfallen, gleichzeitig sich etwas nach vorne biegend; stellenweise lest sich sogar der Lamellenbogen an die vorangehende Windung an, auch ist derselbe zuweilen gespalten, bzw. es sind zwei Lamellen miteinander ver- wachsen. Die Kräuselung der Lamellen rührt von flach gewölbten, sehr obsoleten, verhältnismäßig breiten Spiralreifen her, die weit- läufig stehen, d.h. die durch ebenso breite, flach vertiefte Zwischen- räume getrennt sind. Diese Spiralskulptur verschwindet in der Zool. Jahrb. XXI. Abt. f. Syst. 14 204 HERMANN STREBEL, Nahtnähe und an der Basis fast ganz. Es sind auf der letzten Windung ca. 14 Varices vorhanden und ca. 8 sichtbare Spiralreifen. No. 1. SE 6192. Puerto Harris, 15 Faden, Schalenboden, 11./3. 1896. 2 Spiritusexemplare. Fig. 9a—e. 5!/, Windungen. 102 xX5 — 6,4. 5 Windungen 7— xX 34 — 41. Die Stücke sind wohl nicht ausgewachsen, aber die Charaktere der Art sind so gut ausgeprägt und von denen anderer so ver- schieden, daß es gerechtfertigt ist, darauf eine neue Art zu begründen. Sie sei dem leider zu früh verstorbenen Zoologen Dr. OHLın ge- widmet, der die schwedische Expedition begleitet und von derselben wohl den Keim seiner Krankheit mitgebracht hat. Es mag noch bemerkt: werden, daß diese neue Art dem Tr. crati- culatus FABR. — borealis REEvE ähnlich ist, der aber viel größer ist, weniger Varices und eine schärfer ausgeprägte Spiralskulptur hat. An dem von dieser Art vorliegenden Material sind leider keine Embryonalwindungen erhalten, so daß dafür kein Vergleich möglich ist. Es scheinen auch bei craticulatus Formen vorzukommen, die am obern Teil der Windungen kantig sind, während andere solche Kanten nicht haben. Bei ohlini ist aber der Kanal verhältnismäßig länger, bzw. das Gewinde ist niedriger als bei den vorliegenden Formen von craticulatus. Jedenfalls haben eratieulatus und ohlini im ganzen Habitus große Ähnlichkeit, nur träte dann der Fall ein, daß wenn man ohlini als den subantarktischen Vertreter des arktischen cratı- culatus ansehen wollte, dieser eine bedeutendere Größe hätte, während, wenn man den Tr. laciniatus für den Vertreter des arktischen gunneri ansehen will, das umgekehrte stattfindet, d. h. die subant- arktische Form wäre die bedeutend größere. Tr. ohlini macht den Eindruck, als ob er Bewohner größerer Tiefen sei als derjenigen, aus der er zufällig heraufgeholt wurde. Jedenfalls wird eine so zarte Schale und so zarte Skulptur nur in verhältnismäßig ruhigem Wasser bestehen können. Trophon crispus COUTHOUY. (Tat. 3, Fig. 10 a-g.) Fusus erispus COUTH, GOULD, |. c., p. 229, fie. 279 a—c. Fusus fimbriatus Hup&, Gay, |. c., p. 165, tab. 4, fie. 7. ? Fusus fasciculatus HoMB. & JACQ., Voyage au Pole Sud, p. 110, tab. 25, fig. 15, 16. Molluskenfauna der Magalhaen-Provinz. 205 Trophon cerispus und Tr, fimbriatus E. A. SmitH, Alert Survey, in: Proe. zool. Soc. London, 1881, p. 28, tab. 4, fig. 4. ? Murex pallidus BRoD., ibid., 1832, p. 194. Im vorstehenden ist die von Tryon angenommene Synonymie aufgeführt, die in nachfolgender eingehender Besprechung erörtert wird. 1. Fusus crispus CoutH. Für diese Art muß man sich an die lateinische Diagnose halten, denn die englische Beschreibung wird dnrch ein offenbar ausgelassenes Wort vollständig unklar. Nachdem nämlich gesagt ist, daß die Windungen 8—9 „prominent subangular varices“ tragen, fährt CourHouy hinter dem Wort varices nach einem Komma fort „and by as many as fourteen close, elevated striae“, vor diesem Satz muß das Wort transversed oder ein ähnlicher Ausdruck stehen, der den Gegensatz zwischen den in der Anwüchs- richtung stehenden Varices und den Spiralreifen markiert. Wird eine solche Einfügung gemacht, dann stimmt alles weitere, und zwar sanz in dem Sinne, dem die später folgende Beschreibung entspricht, und auch mit der weitern Folgerung, dab zunächst Fusus fimbriatus Huvr& dieselbe Art ist. Nun zu den Abbildungen. Man möchte glauben, daß die firg. 279 und 279a nach der fehlerhaften eng- lischen Beschreibung gemacht seien, denn sie zeigen an Stelle der Zwischenräume, welche die S—-9 „prominent subangular varices“ trennen, hohe Lamellen, was an sich bei Trophon etwas Unmögliches ist, denn entweder bilden die Wulste die Varices oder die Lamellen oder höchstens die Lamellen auf den Wulsten, nicht aber abwechselnd Wulste und erhabene Lamellen-Varices. Auch ist in diesen Figuren die Form der obern Windungen, wie sie die lateinische Diagnose mit „plus minusve angulata“, die englische mit „slightly angular“ (also auch wieder unter sich nicht ganz übereinstimmend), angibt. Im Text heißt es weiter, daß die Form wie die Stärke der „angu- larity“ der Windungen sehr verschieden ist. Die Größe wird mit „nearly an inch“, die Breite mit „half an inch“ angegeben, das wären 23—24 x 12 mm, was durchaus den Verhältnissen des später aufzuführenden Materials entspricht. Die Abbildungen zeigen aber eine Höhe von 32—35 mm, wenn daher im Text es schließlich heißt „ig. 279 a large specimen“, so scheint das auch nach der offenbar vergrößert gezeichneten Abbildung, also unrichtig anstatt ‘enlarged’ gesagt zu Sein. Wie schon einleitend gesagt, ist die lateinische Diagnose die bessere, denn die englische ist überhaupt etwas konfus abgefaßt. 14* 206 Nr HERMANN STREBEL, Richtet man sich aber nur nach den Abbildungen, dann ist es nicht zu verwundern, wenn E. A. SmitH Tr. cerispus und fimbriatus für zwei verschiedene Arten hält. Es sei hier gleich bemerkt, daß die von SMITH gegebene Abbildung von Tr. fimbriatus wenig gelungen zu sein scheint, denn sie stimmt weder in der Form der Windungen noch in den Größenverhältnissen mit seiner Beschreibung. Es sei noch bemerkt, dab GourD die fig. 279b als eine „curious angular variety“ bezeichnet. Diese Figur ist dann von Dar (in: Proc. U. S. nation. Mus., V. 24, p. 535) als neue Art „peleleetus“ abgesondert, ohne daß dabei gesagt wird, ob dies auf Grund des Originalstückes geschehen ist. Fusus fimbriatus Hup£. Die Skulptur-Beschreibung und Ab- bildung läßt keinen Zweifel aufkommen, daß es sich um dieselbe Art wie crispus CoutnH. handelt, denn die so überaus charakteristi- schen lamellenartigen Anwuchsstreifen, welche das ganze Gehäuse überziehen, sind ja auch in den ÖourHouy’schen Diagnosen genügend hervorgehoben. Die Abbildung fig. 7 zeigt ebenfalls nicht die mehr oder weniger kantige Form der obern Windungen, die doch in der Diagnose deutlich angegeben wird. Fusus fasciculatus Homg. et Jaco. entspricht so weit ganz gut in der Abbildung dem erispus. Aber die Diagnose sagt nichts von den charakteristischen lamellenartigen Anwuchsstreifen, die freilich in der Abbildung zu erkennen sind. Nach den angegebenen Maßen, 23.10, wäre die Art schlanker, als es sonst der Fall ist, die Ab- bildung ergibt freilich 24% 12, was richtiger wäre. So mag denn diese Art als fragliches Synonym aufgeführt bleiben, wenn es auch wohl kaum zweifelhaft ist, daß die Art mit Tr. erispus überein- stimmt. Was endlich den Murex pallidus Bro». anbetrifft, so sagt die Diagnose zu wenig, um eine sichere Entscheidung zu treffen. Die von Tryon gegebene Abbildung nach Sowergy’s Conch. Il. paßt wohl im allgemeinen, nur der Kanal ist etwas breiter. Die 9 Varices und die Worte „lineis longitudinalibus creberrimus“ sowie der Fundort Falklands-Inseln berechtigen allerdings zu der Tryon’schen An- nahme, dab pallidus ein junger crispus sei. Dieser Artname, der schon im Jahre 1832 gegeben ist, würde vor dem CourHovy’schen die Priorität haben, aber erst CourHovy’s Beschreibung kann An- spruch auf Berücksichtigung haben, da man nach ihr erst wirklich bestimmen kann. Molluskenfauna der Magalhaen-Provinz. 207 Es mag nun die Beschreibung der Art nach dem vorliegenden Material folgen. Das Gehäuse ist spindelförmig, von weißer Farbe, aber meist noch mit einer Cuticula bedeckt, die ihr ein mehr graues Aussehen sibt, während das Innere glänzend weiß ist. Das Gewinde ist meistens niedriger als die letzte Windung, der Wirbel ist meistens bräunlicher gefärbt. Die reichlich 7 Windungen sind an der Naht ziemlich breit, dachförmig abgeplattet, dann gewölbt, so daß an der Grenzzone eine mehr oder weniger deutliche abgerundete Kante entsteht, die sich aber, wo die Abdachung schräger verläuft, was meistens auf den letzten Windungen der Fall ist, mehr und mehr zu ver- lieren pfleet. Die letzte Windung ist unten eingeschnürt und endet in einen mehr oder weniger schlanken Schnabel, der mehr oder weniger gewunden und unten etwas nach rückwärts gebogen zu sein pflegt. Die Mündung steht meistens etwas schräg zur Achse, der Innenrand ist eingebuchtet, der ebenso lange und auch längere Spindelbasis- rand setzt sich etwas eckig von ihm ab und verläuft dann schräg und in seinem Außenkontur gerade oder etwas eingebogen. Die Ab- srenzung des langen Kanals durch die Einbuchtung des Außenrandes liegt tiefer als die Abgrenzung durch den Spindelbasisrand, dann buchtet sich der Außenrand stark aus und ist der Skulptur ent- sprechend gekraust. Die 1!/, Embryonal-Windungen (Fig. 10c, e, 2) sind, wenn frisch, hell gelblich-bräunlich und glatt, ihr Nucleus ist etwas blasig aufgetrieben und liegt meistens in einer etwas. schiefern Ebene als die folgenden Windungen; die Schwankungen im Aufbau ergeben sich aus den Abbildungen. An der Fig. 10c wird auch der Anfang der Skulptur gezeigt. Die Varices sind anfangs platt gedrückte kräftigere Anwuchsstreifen und bilden sich erst später zu mehr oder weniger breiten wulstigen Erhebungen aus, die durch Zwischen- räume getrennt sind und deren man auf der letzten Windung 9—10 zählt. Außerdem zeigen sich von Anfang an feine lamellen- artige Anwuchsstreifen, die dicht gedrängt stehen und meistens etwas angedrückt, jedenfalls nach vorn übergebeugt sind; sie über- ziehen das ganze Gehäuse. Die Varices überragen meistens die Naht, sie sind wulstige Erhebungen genannt, denn sie erweisen sich anf der Innenseite mehr oder weniger als hohl, je nachdem die Schmelz- schicht sie ausfüllt. Sie werden von gewölbten Spiralreifen durch- kreuzt, welche durch ungefähr gleiche Zwischenräume getrennt werden. Auf den obern Windungen erscheinen die Kreuzungsstellen zuerst 208 HERMANN STREBEL, etwas knotenförmig verdickt, später werden die wulstigen Falten durch die Spiralreifen nur in längliche Wulste zerlegt, die durch Zwischenräume getrennt sind. Es sind 14—16 Spiralreifen auf der letzten Windung vorhanden, die meistens in der Nahtnähe obsoleter werden. Der Deckel entspricht durchaus den andern Zrophon-Arten, wie ihn SmitH auch richtig beschreibt. Die Abbildung bei GouLp |. c. fig. 279e ist im Außenkontur wohl nicht richtig gezeichnet, wenn auch die Anwuchsstreifen stimmen. No. 1% =M 7597 Smyth- Channel, Puerto "Bueno, 972 e93: 1 größeres und 3 junge Exemplare mit Tier. Fig. 10a, b, c. 21,9xX11— 12,3. Magalhaen-Strabe. No. 2. SE 6196 (1056). Puerto Angosto, 10 Faden, Ton, 25.j3. 1896. 1 totes Stück. No. 3. SE 6201 (116%. DBorja-Bay, 10 Faden, Alsenboden 7.4. 1896. 1 junges Exemplar. No. 4. SE 6102 (1035). Forteseue-Bay, 10—12 Faden, Alsen- boden, 25./3. 1896. 3 junge Exemplare. No. 5. SE 6198 (44). Hope-Harbour, 6—10 Faden, 30./4. 1896. 1 junges Exemplar. No. 6. SE 6208. Puerto Condor, ? 7 meist unausgewachsene Spiritusexemplare, darunter das größte von einer Mittelform mit weniger kantigen Windungen. 7 Windungen. 23,3xX 116 — 132. No. 7. SE 6194. Puerto Harris, 15 Faden, tote Schalenboden 11.3. 1896. 2 unausgewachsene Spiritusexemplare. No. 8. SE 6186 (394). Punta Arenas, tote Schalenboden, 5.112. 1885. 5 Spiritusexemplare, darunter: Fie. 10f, g. 22,7 x 125 — 13,8. No. 9. M 0. :Nov. 1892. Punta Arenas, Strand (MurAcH leg.). 1 zerbrochenes Stück. No. 10. P. Punta Arenas 1893. 1 junges Stück mit Pagurus besetzt. No. 11. Schiffsoffiziere JANTZENn und SuxDorr leg. (DS. Delia.) Punta Arenas, 11 Faden, 17.1. 1900. 2 Spiritusexemplare, nicht ausgewachsen. 7 Windungen. 19,6 x 10,2 — 11,4. Molluskenfauna der Magalhaen-Provinz. 209 No. 12. SE 6195 (614). Rio seco, 10—12 Faden, Schalenboden, 24./1. 1896. 6 unausgewachsene Spiritusexemplare mit Pagwrus besetzt. Beagle-Channel. No. 13. SE 6236 (663/4). Romanche-Bay, 11 Faden, tote Schalenboden mit Ton, 4./2. 1896. Ein unausgewachsenes Stück. No. 14. SE 6216 (661). Voilier Cove, 10 Faden, Sand und Ton, 3.2. 1896. 1 junges Stück. No. 15. M 122. Uschuaia, 10 Faden, 1.12. 1892. 1 junges Exemplar. No. 16. SE 6220 (786). Uschuaia, 12—15 Faden, rote Alsen, 14.2. 1896. 2 unausgewachsene Stücke. No. 17. M 164. Puerto Bridges, 7 Faden, 14.1.1893. 1 Spiritus- exemplar, mit wenig kantigen letzten Windungen, der Wirbel ist abgebrochen. Fig. 10d. 26,1 x 14,4 — 16,8. No. 18. M 168. Insel Picton, Banner Cove, 3 Faden, 20./12 1892. 1 Stück mit Pagurus besetzt. No. 19. SE 6235 (747). Lagotowia, 10 Faden, feiner schwarzer Ton, 10./2. 1896. Ein defektes Stück, mit Pagurus besetzt. B. Gruppe Trophon decolor. Den Schalencharakteren nach ordnen sich die nachfolgenden Arten zu einer von der Gruppe A abzusondernden Gruppe in natür- licher Weise zusammen. Es mag aber dazu im vorweg folgendes bemerkt werden. An größern Exemplaren ist durchweg ein größerer oder kleinerer Teil der obern Windungen abgebrochen, und oft sind auch die obern erhaltenen Windungen mehr oder weniger abgerollt, so daß die Skulpturverhältnisse undeutlich werden. Es wird dadurch einerseits unmöglich, die Anzahl der Windungen und die normale Höhe des (Gehäuses anzugeben, und es wird andrerseits sehr schwer, den Jugend- zustand der Gehäuse festzustellen, wenn nicht für die betreffende Art verschiedene Entwicklungsstadien von einem Fundort zur Ver- fügung stehen. Eine weitere Schwierigkeit entsteht durch den Umstand, daß bei ausgewachsenen Exemplaren die letzte Windung und besonders die Mündungspartie in ihren Komponenten mancherlei Abweichungen von nicht ganz ausgewachsenen Exemplaren darzu- bieten pflegt. 210 HERMANN STREBEL, Wenn die eben erörterten Schwierigkeiten zum Teil auch bei der Gruppe A vorkommen, so werden sie hier doch besonders hervor- gehoben, weil in der Gruppe B die vermeintlichen Arten unter sich viele sehr ähnliche Schalencharaktere haben, was neben der nicht unbedeutenden individuellen Variationsweite es sehr erschwert, be- sonders die nicht ausgewachsenen Individuen richtig unterzubringen, oder aber zu entscheiden, ob es sich im gegebenen Falle um indi- viduelle oder lokalisierte Variation, bzw. um Verschiedenheit der Arten handelt. Bei Einzelfunden, besonders solchen, von denen der Fundort nicht genau bezeichnet ist, steigern sich diese Schwierig- keiten natürlich in hohem Grade. Es mag dadurch erklärt sein, wenn hier in manchen Fällen Formen lieber mit eignem Namen be- legt werden, als eine mehr als zweifelhafte Entscheidung über ihre Zugehörigkeit zu treffen. Der gleiche Ausweg ist aber auch da gewählt, wo eine Sicherheit der Übereinstimmung mit schon benannten Arten nicht gewonnen werden konnte, sei es, weil deren Diagnosen zu oberflächlich gehalten sind oder weil ihnen nur schlechte oder gar keine Abbildungen zur Seite stehen. Wenn darauf hin Be- Stimmungen von Material vorgenommen werden, wobei in den meisten Fällen doch nur nach einer ungefähren Ähnlichkeit entschieden wird, so erhöht das nur den Wirrwarr in der Auffassung solcher Arten, es sei denn, daß damit eine Neubeschreibung und Abbildung der so bestimmten Art Hand in Hand geht. Verdienstvoll wäre es jedenfalls überall da, wo die Typen solcher schlecht charakterisierter Arten vorliegen, die Pietät vor der Priorität der Bestimmung da- durch wirksam zu machen, daß man sie neu beschreibt und abbildet. Meistens sind ja solche Typen in Museums-Sammlungen nur an Ort und Stelle zu studieren, was ja nicht jedem möglich ist. Trophon decolor Phır. (Taf. 7, Fig. 53a—{f, 54.) Fusus decolor Phıw., Abbild., V. 2, p. 118, tab. 3, fig. 3. Dieselbe Art bei HoMmBRON & JaAcQ., 1. c., p. 108, tab. 25, fig. 6, 7. Die an sich vorzügliche Abbildung erscheint in der Basalpartie etwas zugespitzter, als es bei gut erhaltenen und ausgewachsenen Exemplaren zu sein pflegt, und das Gewinde erscheint etwas zu hoch im Ver- hältnis zur letzten Windung. Bei GouLD, ]. c., p. 230, tab. 16, fig. 280, ist leider keine ge- nügende Abbildung des Gehäuses gegeben, da es dabei nur darauf ankam, das Gehäuse mit dem Tier darzustellen. Auch die Beschrei- bung fehlt, da auf Phuıvıppı Bezug genommen wird. So muß es Molluskenfauna der Magalhaen-Provinz. 91: dahin gestellt bleiben, ob GOULD, bzw. COUTHOUY den echten decolor vor sich gehabt hat. MABILLE & ROCHEBURNE, in: Mission du Cap Horn und Gay, l. c., führen die Art an, dagegen WATSson, ]. c., und E. A. SmITH, l. c., nicht, in deren Material sie also nicht vertreten war. Für die Feststellung der Art liegt hier zunächst ein von UMLAUFF gekauftes Material vor, das aller Wahrscheinlichkeit nach von Punta Arenas stammt. Es ist Strandgut, aber unter den 116 Stücken befinden sich manche leidlich gute und auch 2 Stücke, die noch das Tier nebst Deckel enthalten. Aber auch diesen Stücken, wie allen übrigen, fehlen mehrere oder wenigere der obern Win- dungen, so daß sich deren Anzahl und die richtige Höhe des Ge- häuses nicht feststellen läßt. Außerdem sind alle Schalen mehr oder weniger abgerollt. Immerhin läßt sich nach diesem Material die Art noch etwas genauer beschreiben, als es von PHıuıppr geschehen ist, dem übrigens auch nur ähnliches Material vorgelegen zu haben scheint. Die Form des Gehäuses ist mehr oder weniger gedrungen, die Grundfarbe ist ein braunviolett, das mit einem schmutzig gelblich- weißen, mehr oder weniger dicken Überzug versehen ist, so daß zwischen den Anwuchsfalten die Grundfarbe oft durchschimmert, auf denselben aber nur dann, wenn sie abgerollt sind. In der Mündung ist die Grundfarbe mit einer weißlichen Schmelzschicht bedeckt, aber nach dem Rande zu tritt sie immerhin als breiter Streifen von mehr oder weniger intensiver Färbung hervor; der Mundrand selbst ist aber wieder schmal weihlich berandet. Die ziemlich stark und gleichmäßig gewölbten Windungen sind an der Naht schmal abgeplattet oder abgeschrägt, so daß sie sich etwas stufenartig voneinander absetzen, aber keine Kante haben; die letzte Windung ist meist etwas aufgetriebener als die vorhergehenden, besonders nach der Mündung zu. Die Mündung ist oval, oben zu- gespitzt, unten in einen schräg stehenden kurzen und verhältnis- mäßig breiten Ausgußb ausmündend. Der Innenrand ist etwas ein- gebogen, der Spindelbasisrand ist kurz im Verhältnis zum Innen- rand, sehr steil abgeschrägt, etwas gewunden und schwach wulstig. Der Basalwulst ist schwach gewunden, mehr oder weniger hervor- tretend, aber nur selten so weit, daß eine schwache Nabelvertiefung sichtbar wird. Der Spindelbelag ist ziemlich breit und stark, daher deutlich nach außen abgegrenzt, aber meistens nur bis zur Mündungs- wand, seltner bis zur Nahtausmündung; er ist weiß mit mehr oder weniger braunvioletter Abtönung. Diese ganze Spindelpartie macht 212 HERMANN STREBEL, einen etwas abgeplatteten Eindruck (Purpura-artig), wenn sie es auch in Wirklichkeit nur selten ist (vgl. Fig. 40c, f). Der Basal- rand scheint bei frischen Exemplaren wagrecht oder etwas einge- buchtet zu verlaufen und ist dunkel gefärbt, so daß sich das vorige Absetzen des weiblich berandeten Außenrandes um so deutlicher zeigt. Der Außenrand steigt in ziemlich starker Ausbuchtung empor, die unten zuweilen etwas stärker als oben ist, oben tritt eine schwache Abplattung ein, innen ist er, der Spiralskulptur ent- sprechend, gekraust. Die Skulptur besteht aus groben, durch mehr oder weniger deut- liche Zwischenräume getrennte Anwuchsfalten, die von der Naht zuerst ziemlich schräg nach hinten gerichtet sind, dann sanft geschweift nach unten gehen; sie reichen auf der letzten Windung nicht ganz bis zur Basis, wo sie auch schwächer werden. Besonders auf der letzten Windung stehen diese Falten unregelmäßiger, es fließen auch mal zwei zusammen, und sie werden nach der Mündung zu im ganzen schwächer. Es befinden sich davon 15-18 auf der vorletzten und 16— 20 auf der letzten Windung. Sie werden von Spiralfurchen durchschnitten, die in den Zwischenräumen schärfer ausgeprägt sind als auf den meistens etwas abgeriebenen Falten, so daß in be- stimmter Belichtung diese Furchen in kurze Striche aufgelöst zu sein scheinen. In der Nahtnähe werden diese Furchen schwächer, oder sie verschwinden auch ganz, sie sind im ganzen oft unregel- mäßig gereiht, und zwar dadurch, daß in die normalen Zwischen- räume sich neue Furchen einschieben, oder auch sie stehen oben und unten an der letzten Windung gedrängter als in der Mittelpartie. Auch die Anzahl der Furchen ist nicht nur hierdurch, sondern auch bei normal regelmäbigem Verhalten individuell eine sehr verschiedene; man zählt auf der letzten Windung 16—26 solcher Furchen. Am untern Teile des Gehäuses sind übrigens die Zwischenräume dieser Furchen bei den besser erhaltenen Stücken deutlich flach gewölbt. Der Deckel entspricht ganz dem der geversianus-Gruppe. Vel. Fig. 53 b. No. 1. Die beiden Exemplare mit Tier. Fig. 53a. 31,9 x 20,7 — 193 x 98. Fig. 53c. 36,2 X 23,— — 21,9 x 10,7. Fig. 53b ist der Deckel davon. Von den toten Stücken sind nur folgende ausgewählt, die wohl die hauptsächlichsten individuellen Abweichungen vertreten. Molluskenfauna der Magalhaen-Provinz. 213 Fig. 53f. 37,8 xX24,— — 35x11. Fig. 53e. 34,5 x 24,6 — 23,4 x1l. Die Fig. 53d zeigt noch besondere Abweichung in der Spindel- partie, die Annäherung an Fig. 54 bietet. No. 2. HM. Sammlung Fıngey. Zwei tote Stücke ohne Fundort. Das größere der beiden zeigt eine geringere Erweiterung des untern Außenrandes gegenüber den typischen Stücken; es ist freilich zurecht gefeilt. Fig. 54. 40,5 x 24,1 — 25,7 x 112. - Tr. decolor var. A. (Rand Bor 55) Unter dem sub 1 verzeichneten Material befanden sich drei Stücke, die eine etwas abweichende Skulptur zeigen. Die Falten sind im ganzen stärker, woraus sich das zackig-gewellte Verhalten der Spiralfurchen besonders im obern Teile der Windung erklärt. Auber- dem wechseln schon von der vorletzten Windung an die Abstände der Spiralfurchen in Breite ab, und diese Abstände sind im ganzen, aber besonders an der Basis, noch deutlicher flach gewölbt als bei der Hauptform. Bei lebend gesammeltem und an gleicher Stelle gefundenem Material würde man diese Abweichungen unbedingt für individuelle halten, die mit in die allgemeine Variationsweite der Skulptur ge- hören. Da es sich hier aber um angeschwemmtes Material handelt, so kann es auch an verschiedenen Orten gelebt haben und bleibt daher besser vorläufig abgesondert. Keins der Stücke ist ausgewachsen, das am besten erhaltene ist in Fig. 55 abgebildet, es mißt: 30,4 x 19,8 — 18,7 x 9.0. Trophon paessleri n. sp. (Taf. 7, Fig. 56 a—f.) Das Gehäuse ist Kleiner als das von decolor, die Windungen setzen sich noch deutlicher stufenartig voneinander ab, denn die stärkste Wölbung ist mehr in die Nahtnähe gerückt. Die letzte Windung verjüngt sich rascher nach unten, und der Beginn der Einschnürung tritt etwas früher ein. Die Färbung ist bräunlich- weiblich, an dem sub 1 verzeichneten frischen Material macht sich freilich vielfach ein rostbrauner Überzug bemerkbar, der aber von Eisenoxyd herzurühren scheint. Das Innere zeigt eine hell rötlich- 214 HERMANN STREBEL, braune Grundfarbe, die durch eine weiße, streifenweise mehr oder weniger«starke Schmelzschicht modificiert wird, der Mundrand ist aber breit weiß berandet, und der Hauptteil des Kanals ist dunkel kastanienbraun gefärbt. Die Skulptur ist ganz ähnlich der von decolor, nur sind die Falten wohl etwas kräftiger, und die Spiral- furchen durchgehender und deutlicher ausgeprägt. Das sind aber Unterschiede, die sehr wohl mit dem frischern Zustand der sub 1 verzeichneten Gehäuse zusammenhängen können. Die Falten sind wie bei decolor durch Zwischenräume getrennt, und wie bei dieser Art treten auch hier individuelle Unterschiede in der Zahl der Spiralfurchen und in ihrer Anordnung auf. Eine häufigere schwache Wölbung der Zwischenräume kann vielleicht auch mit dem bessern Erhaltungszustand zusammenhängen. Die Mündungspartie zeigt folgende Abweichungen von decolor. Der Spindelbasisrand ist länger und steht wohl auch etwas steiler, er ist wie der Basalwulst gewunden und unten stärker nach rück- wärts gebogen; die individuellen Abweichungen gehen aus den Ab- bildungen hervor. Der untere Teil der Mündung ist hier wohl richtiger Kanal als Ausguß zu nennen, nicht nur weil er länger ist, sondern auch weil er auf der rechten Seite durch eine Ein- buchtung des Außenrandes deutlich abgegrenzt wird. Der Auben- rand ist nicht so regelmäßig gebogen wie bei decolor, aber auch zu- weilen unten stärker vorgewölbt als oben (Fig. 56c). Auf der Innenseite ist der Außenrand mit einer breiten, meist etwas dach- förmigen Lippe belegt, die, wenn stärker entwickelt, auf ihrem Kamme einige Höckerchen trägt (Fig. 56c); der Rand an sich ist gekraust. Der Deckel ist der der Gattung (Fig. 56e). No. 1. P. 25.10. 1893. Smyth-Channel (Port Grappler). 6 Spiritusexemplare mit Tier, an denen aber bei allen der Wirbel aus- gebrochen ist, so dab sich die Anzahl der Windungen nicht feststellen läßt; erhalten sind bis ca. 6, so daß man im ganzen wohl reichlich 7 annehmen kann. Außerdem ist zu bemerken, dab die obersten der erhaltenen Windungen auch mehr oder weniger abgerollt sind. Fig. 57b. 35,— X 20,5 — 20,6 x 9. Mose ar 20 193 092: Fig. 57d. 31,5 X 19,6 — 18,7 X 9,—. 29,1 x 181 — 18,3 x 8.2. Fig. 57 f. 26,4 x 14,6 — 15,1 X 6,7. Fig. 57a. 23,7 xX139— 14,9 X 62. Molluskenfauna der Magalhaen-Provinz. 215 Bei den beiden letztangeführten jungen Exemplaren macht sich eine Verschiedenheit in der Höhe des Gewindes und in der Form der Mündung bemerkbar. No. 2. SE 5808 (802). Puerto Harberton (Puerto Bridges, Süd- Feuerland, 10—20 Faden, tote Schalenboden und Ton. 2 ziemlich defekte Stücke, von denen das größere, welches mit einem schwärz- lichen Überzug versehen ist, wulstigere Falten zeigt, die durch die Spiralfurchen in längliche Wulste zerlegt werden, weil die Zwischen- räume der Spiralfurchen gewölbter sind. In den Zwischenräumen der Falten ist die Spiralskulptur nur an der Basis zu erkennen, aber alle diese kleinen Abweichungen können mit dem wenig normalen Erhaltungszustand des Gehäuses zusammenhängen, denn das zweite Stück zeigt diese Abweichungen nicht. 31,5 x 19,1 — 20,2 x 8,—. No. 3. HM. 1 trockenes verwittertes Stück, ohne Fundort, durchaus typisch. 31,4 x 19,7 — 195 x 9,—. Tr. paessleri var. turrita. AlEIE 7, es 87.) No. 1. HM. Etikette. Cap Horn. 1 trockenes, aber gut er- haltenes Stück, von hell gelblich-bräunlicher Färbung, innen glänzend weib mit stellenweise bräunlichem Anflug, der Kanal ist aber auch weiß. Das Stück weicht im übrigen vom Typus nur durch das höhere Gewinde, bei etwas schlankerer Form, und durch etwas gewölbtere Spiralreifen und größere Anzahl der Falten ab. 33,9 %x 185 — 19,2 X 82. Dies ist eins von den Stücken, von denen man nicht recht weiß, wo man sie unterbringer soll. Für das höhere Gewinde kann aller- dings das junge Stück paessleri, Fig. 56f, eine Beziehung recht- fertigen. Bei paessleri sind nun noch folgende schon beschriebene Arten zu berücksichtigen, von denen man glauben könnte, daß ihnen etwas sehr Ähnliches wie paessleri zu Grunde gelegen haben mag, zumal unter dem Material der Magalhaen-Provinz sich keine andern Formen vorfinden, die sich auf sie beziehen lieben. Bucc. cancellarioides REEVE, Icon. fig. 113. Ohne Fundortsangabe. Die Form der Windungen und die Färbung sowie die Skulptur passen, die Bezeichnung dünnschalig allerdings nicht, und ebensowenig der längere Kanal und der zu 216 HERMANN STREBEL, wenig ausgebuchtete Mundrand. Bei der Größe des Gehäuses, welche die Abbildung zeigt, sollte die Mündungspartie, wenn es sich um dieselbe Art wie die hier aufgestellte handelte, schon die charakteristischen Merkmale derselben zeigen. Trophon loebbeckei MABILLE et ROCHEBRUNE. (In: Mission du Cap Horn, p. 56, tab. 2, fig. 1.) Zu der Beschreibung mag zunächst bemerkt werden, daß es in der lateinischen Diagnose heibt „spira parum elata“, während die französische sagt „spire elancee“, was wohl auf einem Schreibfehler beruht, denn Abbildung und Maße sprechen für die lateinische Bezeichnung des Gewindes. Übrigens muß in den Maßen auch ein Schreibfehler stecken, denn der „Dia- meter“, also doch die größte Breite der letzten Windung, wird mit 15 mm angegeben, bei 32 mm Höhe, während die Abbildung deren 19 zeigt. Die Beschreibung spricht von einer violetten Färbung des untern Teils des Spindelbelags und des äußern Mundrandes, was nicht zu paessieri pabt. Ebensowenig paßt die Anzahl der Falten, von denen ca. 14 auf der letzten Windung stehen sollen, während paesslerv deren 18—19 hat. Eine Spiralskulptur wird überhaupt nicht erwähnt, sie ist aber, der Abbildung nach, nicht abweichend. Nimmt man die Abbildung als Vorbild, dann passen Form und Auf- bau der Windungen ganz gut, nur die Basalpartie weicht von paessleri ab, denn der Kanal ist viel länger, und der Außenrand ist lange nicht so erweitert, wie er es, zumal bei der Größe des Exem- plars, sein müßte. Trophon loebbeckei KOBELT (l. c., p. 274, tab. 74, fig. 13, 14). Auch diese Art könnte hier in Betracht kommen, leider werden keine Mabe angegeben, so daß man nicht kontrollieren kann, ob die Ab- bildung richtig ist. Diese zeigt eine ähnliche Form wie violaceus, aber ein höheres Gewinde, und die letzte Windung ist zu schmal, um mit paesslerv übereinzustimmen, ebenso wie der Kanal zu lang ist. Die Skulptur bietet Ähnlichkeit, wie auch die Färbung im all- gemeinen, denn eingehender ist sie für das Innere nicht beschrieben. Wenn KoBELT ein junges Exemplar vorgelegen hätte, könnte es sein, dab paessleri mihi und loebbeckei dasselbe seien, aber seine Ab- bildung hat schon die Größe des ausgewachsenen paessleri, und da mübten doch auch dessen charakteristische Merkmale ausgebildet sein. Molluskenfauna der Magalhaen-Provinz. DER Trophon elongatus n. Sp. (Taf. 7, Fig. 58a—f.) Das Gehäuse ist schlanker, das Gewinde höher als bei Tr. decolor, welche Art beim Vergleich als Vorbild dienen mag. Die Grundfarbe ist violettbraun, auf der Außenseite mit einem schmutzig gelblich- weißlichem Überzug: versehen, der unter Einwirkung der Grundfarbe, besonders zwischen den Falten, violettgran bis blaugrau erscheint. Bei der weiblichen Schmelzschicht des Innern, die streifig mehr oder weniger, aber nicht stark verdickt ist, tritt die Grundfarbe meistens deutlicher hervor. Der Mundrand ist innen schmal heller berandet. Es kommen übrigens auch im ganzen heller gefärbte Exemplare vor. Es sind bis 6 erhaltene Windungen vorhanden, deren Zahl zwischen 7 und 8 gewesen sein mag. Ihr Aufbau und ihre Form ist ganz ähnlich wie bei decolor, d. h. sie sind an der Kante schmal abgeplattet oder abgeschrägt, so daß sie mehr oder weniger deutlich sich stufenartig voneinander absetzen, aber die Einschnürung der letzten Windung an der Basis liegt etwas höher und ist stärker, so daß ein deutlicher Schnabel sich absetzt. Die Mündung ist ähnlich wie bei decolor, aber der Kanal ist bei gleicher Breite viel länger, länger auch als bei paessieri, dementsprechend liegt auch die ihn abgrenzende Einbuchtung des Außenrandes höher. Der Spindelbasis- rand und der Basalrand verlaufen durch eine seichte Furche ge- trennt nebeneinander, was sich auch :auf dem Spindelbelag, soweit dieser sie bedeckt, ausdrückt, ein Nabelspalt ist aber nicht sichtbar. Beide zusammen sind ziemlich stark gewunden, so daß die Basis nach rückwärts gebogen ist. Der Spindelbelag, der dieselbe Färbung wie das Innere zeigt, ist nur auf der untern Hälfte etwas verdickt, auf der obern dagegen sehr dünn, so daß er sich hauptsächlich durch Färbung markiert. Eine Verdiekung auf der Innenseite des Mundrandes wie bei paesslerö scheint nicht vorzukommen, nur bei Vorsprüngen, die den äußern Vertiefungen entsprechen und auf denen sich die äußere Spiralskulptur markiert, können Kämme von Ver- dickungen vorgetäuscht werden. Der Mundrand ist gekraust. Die Skulptur besteht aus mehr oder weniger wulstigen An- wuchsfalten, die denselben Verlauf nehmen wie bei decolor, aber schmäler sind und durch größere Zwischenräume getrennt erscheinen. Auf der letzten Windung stehen sie aber auch unregelmäßig, werden schwächer, und es fließen auch mal 2—3 zusammen. Hier, wo be- 218 HERMANN STREBEL, sonders nahe der Mündung die Oberfläche des Gehäuses frischer ist, bemerkt man auch, daß die unregelmäßig gereihten und unregel- mäbig starken, aber immerhin feinen Anwuchsstreifen etwas lamellen- artig übereinander greifen, was übrigens wohl Eigenart der ganzen Gruppe, aber nur bei frischer Oberfläche erkennbar ist. Die Spiral- skulptur besteht aus deutlich gewölbten Reifen, die durch ziemlich grobe Furchen getrennt werden; es wechseln oft breitere und schmälere miteinander ab, besonders auf dem Hauptteile der letzten Windung; auf der Abflachung an der Naht verschwinden sie ganz oder werden schwächer (vgl. Fig. 58c). An den meistens abgerollten oder mit. kalkigem Überzug bedeckten obern Windungen ist die Skulptur nicht scharf ausgeprägt, aber meistens macht sie hier den Eindruck eines Gitters mit länglichen viereckigen Vertiefungen (Fig. 58d), was wohl darauf zurückzuführen ist, daß die zwischen- seschobenen schmälern Reifen vertiefter liegen als die stärkern. Die Anzahl der Spiralreifen wechselt zwischen 9 und 11 auf der vorletzten und zwischen 22 und 24 auf der letzten Windung. Der Deckel, Fig. 5Se, zeigt keine Abweichungen von dem der Gattung. No. 1 SE 5807 (1046). Puerto Angosto (Magalhaen-Straße), Ebbestrand, 25./3. 1896. 8 Spiritusexemplare mit Tier, nach denen die obige Beschreibung abgefaßt wurde _ Fig. 58f. 42,8 x 23,— — 23,— x 10,5. 40,3 x 21,7 — 22,4 X 10,—. Fie. 552. 40,6% 22,— —223 X 98. 382x193 —20,7 X 86. 36,6 x 195 — 21,— X 9—. 315x173 —182 X 8—. 314x178 —118 x 8. kie: H8br 2.099< 14. 1522268. No. 2. P. Smyth-Channel, Puerto Bueno, 22.5. 1903. Ein Spiritusexemplar mit Tier. 38,4 x 22,1 — 23,6 X 10,6. Die Spiralreifen sind an diesem sonst typischen Stück eleich- mäbig breit, und der Mundrand ist innen sehr dunkel rotbraun, nach innen ausfließend berandet. Es sind nur 5 Windungen erhalten. No. 3. P. 1895, Smyth-Channel, Eden-Harbour. Ein mit Pagurus besetztes, unausgewachsenes Stück, das aber noch die typische Färbung hat. Es ist ähnlich der Fig. 58b und etwas breiter. 22,2 x 15,0 — 15.3 x 6.8. Molluskenfauna der Magalhaen-Provinz. 219 No. 4. SE 5805. Ultima Esperanza, ”—11 Faden, Alsen mit Ton und Steinen. 2 tote Exemplare, ziemlich defekt, aber typisch in der Skulptur. 36,8 xX193— 212 x9. No. 5. SE 6168 (1151). Ebendaher, 7-10 Faden, 5./4. 1896. 1 Spiritusexemplar mit Tier, am Gewinde ziemlich abgerollt, auf der letzten Windung aber ziemlich gut erhalten. Hier ist das Stück außen schmutzig weißlich, im Innern glänzend weib, nur mit einem sehr hellen bräunlichen Anflug versehen. Es scheinen also fast albine Formen vorzukommen. 34,7 x 18,1 — 202 x 8,—. No. 6. SE 5823 (91). Insel Navarin, 10 Faden, Algenboden, 3./5. 1896. 1 junges Stück in Spiritus. Die Spiralreifen sind gleich- mäßig breit, nur ab und zu mit schmälern untermischt. Der breite, ausfließende Streifen auf der Innenseite des Mundrandes ist schokoladebraun. 22,4 x 12,1 — 14,5 x5,—. No. 7. HM. 1 totes Stück, unausgewachsen, aber gut in Färbung, bei dem leider der Zettel mal vertauscht zu sein scheint, denn er läßt im Zweifel, ob das Stück von PAzssLer aus Chile oder von MICHAELSEN (DELFIN leg. 1./3. 1896) aus Orange Bay stammt, wenn auch letztere Angabe als die wahrscheinlichere bezeichnet wird. Das Stück ist durchaus typisch im Aufbau der Windungen, in der Färbung und in der Skulptur, nur der Kanal erscheint sehr kurz, weil der Außenrand nur sehr seicht und nahe der Basis ein- gebuchtet ist, was mit dem Umausgewachsensein eigentlich nicht zusammenhängt. Immerhin muß dieses Stück wohl noch zum Typus serechnet werden. 28,5 x 16,7 — 16,9 x 8.—. Trophon elongatus var. (Taf. 8, Fig. 66a, b.) ? Duce. cancellarioides REEVE, Icon., fig. 113. No. 8 HM. ScHouvırn’sche Sammlung. 2 trockene Stücke, gut erhalten, aber nicht ganz ausgewachsen, in der Form und im Aufbau der Windungen durchaus typisch. Die Grundfarbe ist mehr rötlich-braun, was im Innern, wenn auch durch eine weiße Schmelz- schicht modifiziert, deutlich zutage tritt. Die Länesfalten sind vielleicht etwas kräftiger entwickelt als beim Typus. Die Spiral- skulptur ist bei dem Stück 66b typisch, bei dem Stück 66a da- gegen abweichend, da hier die schmalen Reifen sehr schmal gegen- über den breiten sind und daher auch etwas vertiefter liegen, wo ihre Wölbung nicht so gut zum Ausdruck kommen kann; von der Zool. Jahrb. XXI. Abt. f. Syst. 15 220 HERMANN STREBEL, vorletzten Windung nach oben erscheinen diese schmalen Reihen geradezu als grobe Furchen. An diesem Stück erscheinen die Falten dunkler als die Zwischenräume, was bemerkt werden muß, damit die Skulpturzeichnung nicht falsch erscheint. Diese Abweichung dürfte als eine abnorme anzusehen sein. Ris. 66a. 352x202 — 20,1 XI. Bio. 66h. 345x192 Z1I1><ı0 128159: Dieses Stück wurde vom Manchester-Museum zur Ansicht ein- geschickt und ist Trophon (Fusus) buccineus GrAY bestimmt, ent- spricht also wohl dem Stück, welches in der schon angeführten Abhandlung von MeuvizL u. STAODEN, in: Journ. Zool., von dem Lively Island (Falklands-Inseln) verzeichnet ist, wobei wohl nur eine kurze Beschreibung Tryor’s von Tr. buccineus wiedergegeben wird, die aber nicht recht zu diesem Stücke paßt. Tryon stellt die Art neben Tr. plumbeus GouLp (nec PHıuippr), welche letztere aber eine sehr verschiedene Art ist, die ein viel höheres Gewinde hat und die vielleicht eher einer unter den Enthrias zu verzeichnenden Art entspricht. Fusus buceinmeus Gray ist in BEEcHEY’s Voyage, p- 155, nur im Nachtrag aufgeführt, aber nicht beschrieben, dagegen auf tab. 36, fig. 12, abgebildet. Wenn diese an sich gut gezeichnete 16* 238 HERMANN STREBEL, Abbildung richtig ist, dann paßt sie jedenfalls nicht zu der hier beschriebenen Art, denn abgesehen von der bedeutendern Größe hat sie ein niedrigeres Gewinde und viel gleichmäßiger gewölbte Win- dungen, auch die Außenfärbung ist viel dunkler, ebenso die Innen- färbung. Merkwürdigerweise wird daselbst auf die tab. 427, fig. 3a, b, in der Encyclop. meth. hingewiesen, die etwas ganz anderes dar- stellt, wenn sie auch an sich sehr verzeichnet sein muß. Im Text dazu steht „Fusus buccineus Gray. an F. buceinatus? Lam. VII, 132.“ In der Edit. 2 des LAamArck wird Fusus buccinatus in V. 9, p. 461, beschrieben, welche Art ja Pusionella vulpinus BoRN ist, also wiederum etwas ganz Verschiedenes von dem vermeintlichen buceineus GRAY in der Encyel. meth. und ebenso von dem Fusus buccinatus GRAY. Es kann die Frage auftauchen, ob nicht die in Home. u. JAcQ. l. e. fälschlich zu Trophon decolor gezogene fig. 8 dem oben ange- führten größten Stück, Fig. 76, anzupassen ist, die obern Windungen zeigen freilich nicht die Kante, welche allen Stücken des Tr. couthouyi mihi eigen ist. Trophon liratus COUTHOUY. (Taf. 8, Fig. 74a, b, c.) Fusus liratus CouTH., GOULD, 1. c., p. 231, fig. 282 a—c. Gehäuse spindelförmig, mit spitzem Wirbel und einem Gewinde, das niedriger ist als die letzte Windung. Die weiße Schale ist mit einer hell bräunlich-gelblichen Cuticula bedeckt und wird am Wirbel bräunlicher. Das Innere ist mit einer weißlichen Schmelzschicht bedeckt, die aber streifenweise die Außenfärbung durchscheinen läßt. Bei jüngern Exemplaren, welche die Mehrzahl des zu verzeichnenden Materials ausmachen, tritt im Innern und auf der Windungswand als Fortsetzung des sonst weißen Spindelbelags eine mehr rotbräun- liche bis violett-rötliche Färbung auf, die dann auch in den Zwischen- räumen der Falten durchzuschimmern pflegt. Es pflegt bei diesen jungen Exemplaren auch meistens das ganze Gehäuse etwas dunkler zu sein. Allem Anschein nach ist die Verschiedenheit der Färbung nicht nur durch den Unterschied des Alters des Gehäuses bedingt, sondern entweder individuell oder auch an die Lokalität gebunden; jedenfalls muß sie bei der Charakterisierung der Art berücksichtigt werden. Die reichlich 7 Windungen sind an der Naht abgeplattet, dann stumpfkantig, die letzte Windung ist seitlich etwas abgeplattet, ver- Molluskenfauna der Magalhaen-Provinz. 239 jüngt sich unten ziemlich plötzlich und endet in einem ziemlich langen, etwas schräg stehenden und mehr weniger gewundenen Schnabel. Die Mündung steht etwas schräg zur Achse, der Innenrand ist eingebogen und geht allmählich in den steil abfallenden, wenn auch etwas schräg verlaufenden Spindelbasisrand über. Der Basal- wulst tritt wenig hervor, und der Spindelbelag ist schmal und nur unten abgegrenzt. Der Außenrand ist unten seicht eingebuchtet, dann in der mittlern Wölbung sowie an der Kante etwas abge- plattet; in sich ist er, der Skulptur entsprechend, gekraust. Die Skulptur besteht aus schmalen, gewölbten Falten, die seitlich etwas angedrückt, wenn auch nicht „angular“ sind, wie CourHouyY sagt, denn der Kamm ist rundlich, nicht scharf. Sie sind durch mehr oder weniger schmale Zwischenräume getrennt und gehen von der Naht etwas schräg nach hinten gerichtet ab, um dann sehr wenig geschweift nach unten zu gehen. Sie werden durch grobe Spiral- furchen durchschnitten und in rundliche bis etwas abgerundet vier- eckige Felder zerlegt, die nach allen Seiten gewölbt abfallen, so daß die Zwischenräume der Furchen auf den Falten als gewölbte Reifen erscheinen. Ab und zu sind diese Zwischenräume durch _seichte Furchen halbiert, gerade wie bei Tr. couthouyi mihi, bei dem aber die Zwischenräume im ganzen einen abgeplattetern Eindruck machen. Zuweilen werden die eben erwähnten seichtern Furchen auch kräftiger, und dann treten streckenweise untereinander schmälere gleichwertige Reifen anstatt der breitern auf. Es sind auf der letzten Windung 18—19 Falten und 16—18 grobe Furchen vor- handen, wobei die schwachen Furchen nicht mitgezählt sind. Die Beschreibung CourHouy’s sowie die Größenverhältnisse (19,05 x 9,52 — 12,7) stimmen in allen Einzelheiten mit dem hier vorliegenden Material, dagegen hapert es mit den Abbildungen. Die Figur in natürlicher Größe macht den Eindruck, als ob dem Exemplar der Mundrand zum Teil ausgebrochen war. Bei den ver- srößert gezeichneten Stücken mit Tier ist das kantige der obern Windungen nicht genügend zum Ausdruck gebracht; die fig. 2832 a ist insofern verzeichnet, als der Schnabel nicht richtig zur Achse des Gehäuses steht. Die angefügte Bemerkung Gourp’s, dab die Art dem Bucc. caucellariodes Rervz ähnlich sei, ist wohl obertläch- licherweise auf den Vergleich mit den vergrößert gezeichneten Ab- bildungen fig. 252 und 282a begründet, denn die Rerve’sche Art ist ja doppelt so groß wie Tr. liratus und hat auch eine andere Mündungspartie, vor allen Dingen einen weit kürzern Schnabel. 240 HERMANN STREBEL, No. 1. SE 6206. Puerto Condor, 1896. 2 Spiritusexemplare mit Tier. Fig. 74a, b. 18,8 X 93 — 11,5 — 4,3. 181x955 —- 111 —- 42. Diese Stücke sind die größten unter dem vorhandenen Material, und gleichzeitig die heller gefärbten, denen das „purplish elouding“ der UourHuouy’schen Beschreibung in der Mündung und auf dem obern Teil des Spindelbelags fehlt, da sie an diesen Stellen nur eine etwas bräunliche Färbung zeigen. No. 2. P. Punta Arenas, 12 Faden. EK. 22.5. 1903. 2 Spiritus- exemplare. 6°/, Windungen. 14,6 x 7,3 — 91x 3,3. 7 $ 14,8 x 74 — 88 X 32. Diese Stücke zeigen auben eine etwas dunklere Färbung, weil die innere rötlich-violette Färbung auch zwischen den Falten durch- schimmert. Die Stücke haben nur 14 Falten auf der letzten Windung . und 16—17 Spiralfurchen, ganz ähnlich sind alle folgenden. No. 3. P. Punta Arenas, 1895. 5 unausgewachsene, defekte Stücke. No. 4. SE 6201 (1167). DBorja Bay, 10 Faden, Algenboden, 7.4. 1896. 8 unausgewachsene Spiritusexemplare. No. 5. M61. Smyth Channel, Long Island, 8 Faden, 10./7. 1893. 5 unausgewachsene Spiritusexemplare. No. 6. M 59. Smyth Channel, Puerto Bueno, 9./7. 1893. 1 un- ausgewachsenes Spiritusexemplar. No. 7. SE 6190. Puerto Harris, 15 Faden, tote Schalenboden, 11./3. 1896. 3 unausgewachsene Spiritusexemplare. No. 8 M 121. Uschuaia, 6—7 Faden, 30./10. 1892. 2 unaus- gewachsene Spiritusexemplare. No. 9. P. Port Stanley, 4 Faden, 1895. 1 unausgewachsenes Spiritusexemplar. Trophon liratus var.? (Taf. 8, Fig. 70.) Unter dem sub 2. verzeichneten Material des Tr. hoylei von den Falklands-Inseln befindet sich ein Stück, das ich anfangs für ein junges Stück dieser Art hielt, das aber der viel geringern Größe halber bei gleicher Anzahl der Windungen und auch bei etwas abweichender Skulptur nicht dazu gehört. 6'/,, Windungen. 15,5 x 86 — 10,2 X 3,7. Molluskenfauna der Magalhaen-Provinz. 241 Das Gehäuse hat eine ähnliche Form wie Ziratus und auch einen spitzen Wirbel. Die Färbung ist bräunlich-violettgrau, von der sich die Erhebungen auf den Falten, besonders nahe der Mündung etwas weiblich abheben. Das Innere ist violettrot und nur der Spindel- belag ist unten weiß. Die Windungen nehmen wohl etwas rascher an Breite zu, haben aber sonst die gleiche Form wie die von liratus, wie auch Mündung mit Kanal nicht abweichen. Die Skulptur ist auch dieselbe, es sind 19 Falten und 17 grobe Furchen auf der letzten Windung vorhanden. Die wesentlichste Abweichung von dem typischen Tr. lüratus bilden die dunklere Färbung und das sich weißlich Abheben der Erhebungen auf den Falten, was zu Tr. elegans mihi hinüberführt, welche Art aber weniger Falten auf der Windung zählt und schlanker ist. Trophon elegans n. sp. (Mars Kiez) Diese Art hat in der Form große Ähnlichkeit mit Tr. Tiratus, ist aber schlanker, auch die Mündungspartie mit ihren Komponenten weicht nicht ab. Abweichend ist nur die Skulptur, welche der von Tr. hoylei ähnlich ist. Die 14—16 durch Zwischenräume getrennten Falten nehmen denselben Verlauf wie bei Tr. liratus, aber sie werden von deutlich gewölbten Spiralreifen durchkreuzt, welche meistens durch grobe Furchen getrennt werden, und nur selten schieben sich mal schmale Reifen zwischen die kräftigern. Die Falten erscheinen dadurch in rundliche oder mehr ovale Wulste zerlegt, welche sich etwas weißlich von der mehr hell bräunlich-violetten Grundfarbe abheben. Die letzte Windung hat 14—16 Falten und ca. 17 Spiral- reifen. Das Innere ist im Schlunde nur wenig gefärbt, nach dem Rande zu intensiver, ebenso wie der obere Teil des Spindelbelags, dessen unterer Teil weiblich ist. No. 1. P 1890, Port Stanley, 4—5 Faden, 3 Spiritusexemplare. ca. 6, Windungen 15,1 x 7,5 — 95 x 3,5. 6'/, Windungen 13,4 x 74 — 87 X 35. Das Embryonal-Gewinde und die ersten folgenden Windungen zeigen keinen Unterschied von denen des Tr. liratus, die in Fig. 74b abgebildet sind, aber wenn man das unter No. 9 aufgeführte Stück vom gleichen Fundorte mit diesen Stücken von Tr. elegans vergleicht, so ergibt sich auf den ersten Blick der Unterschied in der Skulptur. 242 HERMANN STREBEL, No. 2. SE 6189 (468). Punta Arenas, 15 Faden, Schalenboden, 14./12. 1896. 1 Spiritusexemplar. 16 Falten, 15 Spiralreifen. ca. 7 Windungen. 15,9 x 7,6 — 92 x 3,3. Trophon ringei PrErrEr mscpt. (Taf. 8, Fig. 77.) Gehäuse oval-spindelförmig, weiß, weil das Stück nicht ganz frisch ist und ihm jedenfalls die Cuticula fehlt, denn das weiße Innere ist noch etwas glänzend. Der Wirbel ist bräunlich. Das Gewinde ist zugespitzt und etwas niedriger als die letzte Windung. Die Windungen sind an der Naht schmal abgeplattet, dann stumpf kantig und mäßig gewölbt, die Seiten der Windungen sind sogar etwas abgeplattet. Die letzte Windung ist unten eingeschnürt und endet in einen nicht sehr langen, schräg stehenden, etwas ge- wundenen und unten etwas nach rückwärts gebogenen Schnabel. Die Mündung ist breit oval, oben etwas schief zugespitzt; unten in einen kurzen Kanal ausmündend. Der Außenrand ist unten ein- gebuchtet, dann in der Wölbung und oben an der Naht abgeplattet, der Rand selbst ist, der Skulptur entsprechend, fein gekraust. Die Skulptur ist eigenartig und abweichend von der aller der voran- gehenden Arten dieser Gruppe Auf die 1'/, glatten Embryonal- Windungen folgen sehr feine rippenartige Falten, die durch ebenso breite Zwischenräume getrennt sind und die von ebenso fein ge- wölbten Spiralreifen durchkreuzt werden, so daß eine gegitterte Skulptur entsteht, die sich an den Kreuzungsstellen durch Höcker verdickt. Diese Skulptur fängt aber schon auf der 3. Windung an sich zusammenzudrängen, indem Falten wie Reifen näher aneinander rücken, so daß man auf der 4. Windung nur noch Perlenreihen sieht. Auf der 5. Windung schieben sich nach unten zu feine Reifen dazwischen, was aber nicht beständig ist, denn auf den letzten Windungen haben die Reifen eine etwas unregelmässige Breite, nur auf der letzten Windung treten auf dem untern Drittel wieder ein paar schmale Reifen auf, um dann bis zur Basis flachen Zwischenräumen Platz zu machen. Von der 6. Windung an ver- schwimmen aber die oben erwähnten Höcker, und die Reifen legen sich ohne weitere Verdickung über die an sich wenig gewölbten Falten, so daß, da die Falten nur wenig breiter als die Reifen zu sein pflegen, eine Gleichmäßigkeit erzielt wird, die je nach der Belich- tung entweder die Falten oder die Reifen mehr hervortreten läßt. Molluskenfauna der Magalhaen-Provinz. 243 Es ist noch zu bemerken, daß auf den beiden letzten Windungen sich auf den Falten die feinen Anwuchsstreifen besonders bemerkbar machen, so daß nahe der Mündung dieselben ein fast etwas lamellen- artiges Ansehen bekommen. Es sind auf der vorletzten Windung 25, auf der letzten Windung 28, und 10 bzw. 25 Spiralreifen im ganzen vorhanden. Es liegt leider nur 1 Exemplar dieser Art vor. HM No. 14248, Capt. Rıngz, leg. Magalhaen-Straße. 20,3 x 10,6 — 12,3 X 4,7. ? Trophon textiliosus Home. et Jaca. (Taf. 8. Fig. 75.) Fusus textiliosus HoMB. & JacQ., 1. c., p. 108, tab. 25, fig. 9—10. Das hier vorliegende trockene Stück ist in der Form dem voran- gehenden gleich, nur ist der Schnabel etwas länger und etwas weniger nach links gerichtet. Das Gehäuse ist weiß und mit einer hell bräunlich-gelblichen Cuticula bedeckt, der spitze Wirbel ist bräunlich und das Innere ganz weiß. Die 6'/, Windungen zeigen denselben Aufbau und dieselbe Form wie Tr. ringei, aber der Kanal ist etwas länger und steht etwas weniger schräg. Wenn in der Skulptur insofern eine Ähnlichkeit besteht, daß die Falten wenig gewölbt und die Reihen ziemlich gleichwertig sind, so besteht doch ein Unterschied in folgendem. Es fehlt die eigenartig gegitterte Skulptur auf den ersten, auf die 1'/, glatten Embryonal-Windungen folgenden Windungen, sondern es sind von Anfang an tiefstehende, von flach gewölbten Reifen durchkreuzte Falten vorhanden, genau wie bei Tr. löratus, während aber bei dieser Art die Falten bis zu- letzt gewölbter und breiter sind, werden sie hier auch den letzten Windungen wie bei Tr. ringei den Reifen gleichwertig, so daß je nach der Belichtung die Falten oder die Reifen vorzuwiegen scheinen. Aber die Anzahl der Falten und der Reifen ist geringer als bei Tr. ringei, denn das Stück zählt deren auf der vorletzten Windung 20, auf der letzten 24 Falten, resp. 7 und 20 Reifen. Die Anwuchs- streifen verhalten sich ebenso wie bei Tr. ringei. No. 1. M 102. Possession Bay, Magalhaen-Straße, 17 Faden, 29./8. 1892. Ein trockenes Stück mit 61/, Windungen. 19,6 X 8,9 — 10,6 X 4,—. Die Beschreibung von Home. u. JAcQ. von Fusus textiliosus 1St wie gewöhnlich sehr knapp gehalten, so daß ihr vieles anzupassen 244 HERMANN STREBEL, ist, auch werden keine Maße angegeben, um die Abbildung kon- trollieren zu können. Diese paßt nun recht gut zu dem vorliegenden Stück, wenn sie auch größer und etwas breiter im Verhältnis ist, denn sie ergibt 22 x 12 mm. Hure in Gar l. c., p. 162 führt den Fusus textiliosus auch an mit einer eingehendern Beschreibung und einer Größe von 14.05 x 10,15 mm, wonach es fraglich ist, ob er dieselbe Art vor sich gehabt hat wie Homsr. u. JacQquınot. Nach diesen Autoren nämlich sollen die Falten „peu saillantes“ sein, wie sie an dem hier beschriebenen Exemplar auch sind, während Hupf£ die Falten ab- gerundet nennt. Die vielen Spiralfurchen stimmen wieder bei beiden Autoren, nicht so die Form des Gehäuses in der Abbildung bei H. u. J. mit Hup£’s Worten „die letzte Windung sehr bauchig“, wie es auch seine Maße im Vergleich mit denen der Abbildung von H. u. J. bestätigen. MABILLE u. ROCHEBRUNE verzeichnen die Art nur als aufgefunden. In den Reports des Challenger und des Alert wird sie dagegen nicht verzeichnet. KOBELT, ]. c., führt sie auch nicht auf. HH. A. Pıwsgex sin: Amer. Journ. Se. Arts, 18997 32 70, 2726 führt unten „Littoral Mollusks from Cape Fairweather“ (Ostküste von Patagonien) u. A. auch Tr. textiliosus auf, der aber nach seiner Beschreibung und Abbildung (tab. 1, fig. 4) nicht gut ein aus- gewachsenes Exemplar dieser Art sein kann, die bei 6 Windungen nur 22 x 12 mm mißt, während die Pırsgry’sche Form bei 6 Win- dungen 36 und 39 x 23 und 21 mm mißt. Außerdem weicht die Spindelpartie und der Schnabel doch mehr ab, als zulässig ist, auch wenn man annimmt, daß das Homgr. et Jaca.sche Exemplar nicht ausgewachsen sei. Wenn Pırsery ferner meint, dab der bei HoMmBRr. et Jacq., tab. 25, fig. 6—-8 (soll wohl 6—7 heißen, denn fig. 8 ist etwas anderes) abgebildete: Tr. decolor wie ausgewachsene Exemplare des Tr.textiliosus aussehe, so kann ich dem nicht zustimmen, denn die Skulptur ist eine ganz andere, weit gröbere. Sie zeigt nur 15-16 Spiralfurchen auf der letzten Windung und weit breitere Falten. Ich verweise auf das bei Tr. decolor Gesagte. Von dem Teil der Ostküste Patagoniens, den Pınsery anführt, liegt mir leider kein Material vor, ist aber die Abbildung des ver- meintlichen Tr. textiliosus richtig, dann wüßte ich nicht, welcher der hier beschriebenen Arten ich ihn anpassen sollte. Der nächst- stehende wäre Tr. fenestratus mihi, der aber weit abgestuftere Windungen hat. Molluskenfauna der Magalhaen-Provinz. Verzeichnis der Artnamen. Buecinum cancellariodes REEVE folaceum CHEM. fohaceum minor CHEM. muriciformis KING Fusus albidus PHIL. buceinatus LAM. buccineus Gray corrugatus REEVE 222, crispus COUTH. decolor PHIL. 210, decolor HoMB. et JAcCQ. fascieulatus H. et JA0Q. fimbriatus HupE 204, intermedius Hupk laciniatus REEVE hratus COUTH. 227, plumbeus GOULD. textiliosus H. et JACQ. Murex magellanicus LAM. pallıdus BROD. patagonicus ORB. perwvianus ORB. varvans ORB. Pusionella vulpinus BORN Trophon A acuminatus n. Sp. albidus PHIL. albus n. sp. 215, 227, 205, B borealis REEVE brucei n. sp. "couthouyi n. sp. craticulatus FABR. crispus COUTH. decolor PHIL. decolor var. A elegans n. sp. elongatus n. sp. elongatus var. fenestratus n. sp. 225, 229 geversianus PALLAS geversianus var. calva KOB. 5 var. lirata K.oB. gunmeri, SARS hoylei n. sp. laciniatus MARTYN iratus COUTH. hratus var. loebbeckei KoB. obesus n. Sp. ohlini n. sp. ornatus n. Sp. paessleri n. sp. paessleri var. turrita pelelsetus DAuL philippianus DER. pseudoelongatus n. sp. ringei PFEFFER standeni n. sp. textiliosus HoMB. et JA0Q. 245 Seite 235 204 233 235 204 204 210 213 241 217 219 244 173 174 174 200 327 204 238 240 216 222 205 231 213 215 206 174 220 242 232 243 violaceus ROCHBR. et MABILLE 216 aD 246 HERMANN STREBEL, Erklärung der Abbildungen. Tafel 3. Natürl. Größe. Seite AuSchemarfür.die Nomenelatur: . 2. us. 2 7 B:. Schema für die Zählung der |Windungen .. nn Wen ig 1 4. Irophon lacınıatus,. No. LA. mn ag Fig. 5. . S 5 Sa OR Fig. 5a. R . a los. vn Gen 20 Fig. 6, 6a. 5, s 5 1A en er ale 202 Fig. 7. s 5 u 16.2... on ne er > Ho. ı8a, b. 2 5 . ON ne ee 20 Fig. 9a—e. „ea lohlımı N. SD. sy. oe ee eur: Big. 10a er, crnspüs CouTa. No. 1. 2. men 2a 208 Fig. 10d, e. 5 S > a I RR ee a. 208 Big. 10f, g. E R s Se ee A ER NOS Tafel 4. ?)/ der natürl. Größe. Kiel, 10.2 Trophon, geversianus. Nox a9aı gt Fig. 12a, b, 14. " = RR Er OT enulla,, 19% = & 89a, Ub, 2... 2 0 Alk Fig. 16a, b,23a,b. „ " 0298, bes a Fig. 17. x 5 N RENNEN ar ae LO) Fig. 18a, b. “ 5 2 OLE U REN EP ee, Fig. 20. 5 n 1.2.8 0b ee ee 5); Fig. 21. ; en S Een. SO Pie. 22a, b. 5 Lila ana un io. 24a, b. ig. 25. ig. 26, 30. om. . 28. ie. 29. ala, .b. ie, 32a, b. g. 33a, b. ig. 34. ig. 35. Fig. 44a. io. 44 b, c,d. . 44e. ig. 44f. .4da. ig. A5b. . 45c. . 4dd—. . 46 a—c. io. 47 a—c. Fig. . 48. . 49. .50, 50a. . 51. . 52. . 83a, b, „dd, e, . 94. 59. Molluskenfauna der Magalhaen-Provinz. Tafel 5. *, der natürl. Größe. Trophon geversianus. No. ig. 36,37,41,39. „ . 40, 38, 42. ” ” ” Tafel 6. Tafel 7. Trophon decolor. als DS 69 66a 67c 25b 60 0. 66 b 63. DE, 65a—d 65e Natürl. Größe. ig. 43. Trophon geversianus Embryonalgewinde e No. ” ” n pi] ” ” Deckel a ” ” ” ” ” ” Embryonen & Eikapseln N No. ” Natürl. Größe. Nox le: 29c. lla. 39 a —c 213 - 248 HERMANN STREBEL, Molluskenfauna der Magalhaen-Provinz. Seite Rio. 962 1. Tnophonspaesslen mn spa. eo Fig. 57. h NDAR. TUT U, ee > Fig. 58a —f. n ELONGMUS: N,ESP. en LS Fig. 59a, b. n Kenestratus n. Sp. spe Fig. 60a, b. 5 mseudoelongatus: n.. SD. 2 220 Fig. 61. R albusan.ISp.) .. ea a > Fig. 62. 5 ObESUS. MEYSP. en a 0 Fig. 63. n OCCUMARALUS. 1. Sp 2 Fig. 64a—d. " albıdus. 3 No. 1a in. en et Fig. 65 a—e. ” couthouyi n. sp. No. 2, 3. m ee Fig. 66 a—b. " elongatus) var. Nor 8.0. u 02 ee Fig. 67. en standeni.hn. Spa m 2 Tafel 8. Natürl. Größe. Bier 68a 1.) Tronhonshoylei n. sp. Nor a. 0. 22 2 9 Fig. 69a—-c. a % a es .o, 280 Fig. 70. a hratus van ae u. a Ni Ile, male „ . elegans m..Sps a. az Biel 72. brucei N... SD. N m le 2) Fig. 73. HL LOrNAlUS N..8p aan. eo Fig. 74 a—c. se aliratus VOUTH.NN man. ae oe Fig. 75. Sn PERL OSUS.N" N nl ae OR, Bie. 76. „a eouthouyi.f. No. lu „as Ne Kor 7. range PFEFFER ee. Fig. 78. I BEN? Wr ao Zoil IRıos 14,9. Are 2 2 aa so. 288 Fig. 80a, b. geversianus. 4 No-."Hau.. 0 2 0 ng Kıe= Sa, b. n 4 „ a a rs OO Fig. SIc—h. R r N a anesnas. lot Bio Ski. n 1 BR a ne, lot 1SO Lippert & Co. (G. Pätz’sche Buchär.), Naumburg a. S. bi Abdruck DH aus den ee von Beten 0 rn ne E ae - Verla@ von Gustav Fischer in Jena. 2 21905 NE ar Nachdruck verboten. Übersetzungsrecht vorbehalten. Beiträge zur Kenntnis der Molluskenfauna der Magalhaen-Provinz, II. Die Trochiden.') Von Dr. Hermann Strebel in Hamburg. Mit Tafel 5. Gattung Collonia GRAY. Collonia cunninghami E. A. SMITH. (Taf. 5, Fig. 17.) In: Proc. zool. Soc. London, 1881, p. 33, tab. 4, fig. 10, 10a. Nach dem mir vorliegenden Material möchte ich die Beschreibung dieser Art noch etwas erweitern. Die Gehäuse sind sehr dickschalig und haben im frischen Zustande eine karminrote Färbung, nur der Wirbel wird farblos und etwas durchsichtig. Das Innere ist irisierend, um den Mundrand wieder schmal karminrot berandet. Die reichlich 4 Windungen sind schwach, zuweilen sogar sehr schwach gewölbt, die letzte nimmt einen schrägern Verlauf als die vorangehenden, und ihre Naht senkt sich kurz vor der Mündung außerdem meistens 1) Ich verweise auf die Einleitung zu der in den Zool. Jahrb., V. 21, Syst., veröffentlichten Arbeit über die Trophon-Arten, insbesondere auch für die Abkürzungen der Namen von Sammlern bzw. Eigentümern des Materials. Die benutzte Literatur ist aus den Anführungen bei den einzelnen Arten ersichtlich. 122 HERMANN STREBEL, noch besonders herab. Die letzte Windung ist von der Naht ab zu- weilen nicht nur nicht gewölbt, sondern sogar schwach eingebogen und geht dann in einer kurzen starken Wölbung in den schwach sewölbten Basalteil über; an einem Exemplar bemerkte ich sogar auf der Vorwölbung Andeutung einer schärfern Kantung. Wie SMITH ganz richtig bemerkt, zeigen junge Exemplare ein Nabelloch, das später durch den Callus des nach außen gerichteten Teils der Spindel ausgefüllt wird. Die Spindel ist wie bei den Callostoma- und Photinula-Arten an frischen Exemplaren auf der nach der Mündung zugekehrten Fläche perlmutterartig und steht mit ihrem eingebogenen Innenkontur schräge zur Achse; daneben verläuft dann ein weißer Callus, von dem sie oft durch eine Einsenkung geschieden ist und der in den Basalrand übergeht, ohne einen Winkel zu bilden. Die Skulptur besteht aus überaus feinen, mit häufigen, gröbern untermischten Anwuchsstreifen und aus weniger dicht gedrängten feinen Spiralfurchen, die aber immerhin sehr eng gereiht sind und die nur nahe der Naht und nach dem Nabel zu etwas weitläufiger zu stehen pflegen. 1. HM. Schiffsoffiziere Jantzen und Suxporr (DS. Delia) leg. Mollyneux Sound, 18./4. 1900. 1 Exemplar mit 4 Windungen, 5,1 mm breit und 4,2 mm hoch. 2. SE 6116 (648). Stewart Harbour, 20 Fad. Rot Corallin und Florideen Boden, 3.2. 1896. 1 Spiritusexemplar. 4!/, Windungen. 56x 43. 3. SE 6086 (755). Puerto Toro, 20—25 Fad. Tote Schalen- boden und Ton, 11./2. 1896. Ein verwittertes Exemplar. 3°], Windungen. 4,3x 32. 4. SE 6211 (1073). Fortescue-Bay, 10—12 Fad. Algenboden, 25.3. 1896. 2 mit Pagurus besetzte Exemplare. Fast 4 Windungen. IXA4. 5. SE 6105 (1167). Borja-Bay, Algenboden, 10 Fad., 7./4. 1896. 4 Spiritusexemplare. 4 Windungen. 5,6 x 42. au, 3 DK DR 35 is 49x41. 6. SE 6103 (1164). Ibid. 10 Fad. 7.4. 1896. 1 Spiritus- exemplar. 4 Windungen. 5,6 x 4,3. Molluskenfauna der Magalhaen-Provinz. 123 Gattung Chlorostoma. Es mag hier nur erwähnt sein, daß der bekannte Trochus ater Lesson von Dr. MicHAELSEn sub No. 51, April 1893, zwischen Austern auf der Insel Chiloe gefunden wurde. E.A. Sımıta, 1. c., führt denselben von den Van Ins. (Trinidad-Channel) an, also noch süd- licher. Mir liegt kein weiteres Material dieser Art aus der Magalhaen- Provinz vor. Gattung Calliostoma. Calliostoma consimilis E. A. SMITH. (Taf. 5, Fig. 21.) Zixiphinus consimilis E. A. SMITH, in: Proc. zool. Soc. London, 1881, p. 34, tab. 4, fig. 11. Nach dem mir vorliegenden Material ergibt sich die Notwendig- keit, die Smit#’sche Diagnose zu erweitern und in einigen Punkten abzuändern. Das Gehäuse hat 7!/, Windungen und eine hell bis intensive violettrosa Färbung, die stellenweise metallartig schimmert, was wohl durch die darunter liegende Perlmutterschicht bewirkt wird. Die Reifen haben entweder die gleiche oder eine etwas hellere Färbung, oder sie können auch, besonders auf den untern Windungen, weiß sein. Das Innere ist stark irisierend. Das Embryonalgewinde mit dem glashellen Nucleus hat noch eine etwas gewölbte Windung, dann werden die Windungen platt, und nur die beiden letzten sind wieder gleichmäßig, aber schwach gewölbt. Die letzte Windung ist unten stumpf kantig, wenn sie auch durch einen auf ihr verlaufenden Reifen etwas schärfer kantig erscheint und so in die nur sehr mäßig gewölbte Basis übergeht, die nur nach der Mündung zu etwas mehr gewölbt ist. In der etwas schief viereckigen Mündung steht die Spindel etwas schräge zur Achse, und ihr Kontur ist etwas eingebogen, sie bildet mit dem schwach aufsteigenden und wenig gewölbten Basalrand fast einen rechten Winkel; der Außenrand ist scharf, schwach gewölbt und in sich, den Reifen entsprechend, kurz gewellt. Die Spindel ist auf der nach innen gerichteten Seite perlmutterglänzend, nach unten spitz auslaufend; an ihrer Außenseite verläuft ein weißer, etwas durch- sichtiger Callus, von dem sie zuweilen durch eine Vertiefung getrennt 124 HERMANN STREBEL, ist. Dieser Callus ist oben verschmälert und verläuft dann ziemlich gleichmäßig breit nach unten, wo er tiefer hinabreicht als das eigentliche Spindelende und dort meist etwas schräge abgestutzt ist, wodurch der Übergang in den Basalrand noch scharfeckiger er- scheint, als es durch das Spindelende bewirkt wird. Die Skulptur besteht aus sehr feinen, ab und zu durch gröbere unterbrochene Anwuchsstreifen, die schon sofort nach dem glänzenden Nucleus auftreten. Ebenso beginnen schon auf der ersten Windung die abgerundeten Spiralreifen, deren 3 als Grundtypus die obern Windungen ausfüllen; doch schon auf der 4. Windung beginnen sich je 1 feinerer Reifen zwischen diese 3 Reifen zu schieben, sie werden allmählich kräftiger, bis sie sich zuletzt nur wenig von den Haupt- reifen unterscheiden, doch kommt es auch vor, daß diese zwischen- geschobenen Reifen, oder einer derselben, wieder verschwinden oder auch, daß sie nur auf den untern Windungen auftreten. Der oberste Reifen steht ziemlich dicht an der Naht, doch so, daß auf den untern Windungen ein schmaler, fadenförmiger Streifen frei bleibt. Auf den untern Hauptreifen folgt auf der letzten Windung ein kräftigerer Reifen, der eigentlich schon der Basalpartie angehört, denn er steht schon unterhalb der Wölbungshöhe der stumpfen Kante. Auf diesen Reifen folgen dann auf dem Basalteile der Windung noch weitere rasch schwächer werdende Reifen, so daß eigentlich nur der erste derselben noch deutlich als Reifen hervor- tritt, erst um die Spindelpartie herum, um die sich noch ein schmaler Callus legt, treten wieder etwa 2 Reifen deutlich hervor; bei großen Exemplaren erscheint die Mittelzone der Basalpartie nur fein ge- riefelt. Von den 3 Hauptreifen ist zuweilen nur auf den obern Win- dungen der oberste Reifen durch Furchen in Perlen geteilt, ver- einzelt auch noch, wenn auch schwächer, der 2. ebenso kann sich diese Teilung durch Furchen noch streckenweise und zwar meist nur auf dem obersten Reifen weiter fortsetzen oder plötzlich wieder auftreten, doch werden auf den untern Windungen dann nur läng- liche Perlen gebildet, bzw. die Furchen stehen weitläufiger. Der Deckel entspricht dem von Photinula. Die Maße in dieser Gruppe werden in folgender Reihenfolge aufgeführt: 1. Höhe, 2. Höhe der letzten Windung, 3. größter, 4. kleinster Durchmesser. 1. M 59. Smyth Channel, Puerto Bueno, 9./7. 1893. 3 Exemplare mit Tier, in Spiritus. Molluskenfauna der Magalhaen-Provinz. 125 72), Windungen. 13,0 — 5,2 — 11,6 — 10,6. 7 2 11,9— 52 — 10,5 — 93. 62% 5 90 —45— 88 — 11. 2. HM. Schiffsoffiziere JANTZEN und Suxporr (DS. Delia) leg. Mollyneux Sound, 27 Fad., 18./4. 1900. 1 totes, unausgewachsenes Exemplar mit abgebrochenem Wirbel. Calliostoma nuda Phi. Trochus nudus, PHILIPPI, in: MART. u. CHEM., Edit. 2, p. 89, tab. 15, fig. 10. Die Abbildung gibt eigentlich nur die Form wieder, und es fehlen in ihr die Merkmale, welche die Skulptur bietet, die übrigens auch in der Beschreibung zum Teil nicht erwähnt werden, wie ich nach Material, welches mir aus dem Berliner Museum gütigst zum Vergleich eingesandt wurde, feststellen kann. Das größte sub 1 verzeichnete Stück, das von Phriuıppr selbst stammt, ist elfenbeinweib und wenig irisierend, dagegen sind andere unausgewachsene Stücke, besonders die sub 3 verzeichneten, stärker irisierend. Auch macht sich mehr oder weniger deutlich zuweilen eine Dreiteilung in Spiralzonen, besonders auf den mittlern Windungen, bemerkbar, die darin besteht, daß in der Regel die obere und untere Zone mehr rosa angehaucht ist, was einerseits mit der Dreiteilung durch Reifen zusammenhängen mag, andrerseits wohl dadurch be- wirkt wird, das in dem lebhaft irisierenden Innern der Mündung Krapprot vorherrscht und dab die äußere Schalenschicht verschieden stark ist. Die 6!/, Windungen stehen oben an der Naht etwas vor, was sich nahe der Mündung verliert, sie sind nur sehr schwach gewölbt, an den sub 3 verzeichneten Exemplaren etwas mehr, die obern sind fast glatt, die letzte Windung ist kantig, und ihr Basalteil ist schwach gewölbt. Die Form der Mündung und der Spindel ist bei allen hier verzeichneten Arten der Gruppe die gleiche. Bei der Skulpturbeschreibung hat PHıLıppı die 3 abgerundeten Reifen übersehen, die nach dem glatten Nucleus auftreten und die erst gegen Ende der 3. Windung als solche verschwinden, doch machen sie sich bei den sub 2 verzeichneten jüngern Exemplaren noch dadurch bemerkbar, daß durch eine sehr schwache Anschwellung oben und unten auf der Windung, streckenweise durch Furchen unterstützt, eine Dreiteilung der Windung bewirkt wird. An den- selben jungen Exemplaren, noch deutlicher aber an der var. flavido- 126 HERMANN STREBEL, carnea, erkennt man, daß der die Kante bildende Reifen eigentlich der 4. ist. Derselbe ist auf dem Basalteil der letzten Windung immer durch eine seichte Furche abgegrenzt, ihm folgt an den jüngern Stücken noch ein zweiter Reifen und dann um die Nabel- partie herum noch 1 oder 2 Reifen, was bei dem großen Stück nicht der Fall ist. Die schon von Priuıppi erwähnte feinere Spiralskulptur auf der Oberfläche der Windungen ist auf dem Basalteil schärfer ausgeprägt, wo man stellenweise deutlich haarfeine Spiralreifen er- kennt, hier sind auch die feinen mit gröbern untermischten Anwuchs- streifen schärfer ausgeprägt. Zu bemerken ist noch, daß auf den obersten Windungen der obere Reifen durch feine Falten oder Furchen gekörnt erscheint, was wohl bei allen Arten der Gruppe vorkommen kann und jedenfalls dort nicht charakteristisch für die Art ist. Für die Form wie für manche Einzelheiten kann die Fig. 24 sehr wohl dienen. 1. No. 12099. Das Priuippr’sche Stück von der Magalhaen- Straße hat Deckel, ist also frisch gesammelt. Es zeigt folgende Maße: 12,5 — 5,3 — 11,4 — 10.2. 2. No. 37256. 2 wunausgewachsene Stücke, Tuesday - Bay, Magalhaen-Straße, von der Gazelle-Expedition. Reichlich 5°/, Windungen. 79 — 3,9 23 81 — 6,9. Dj = 7,3 — 3,7 — 1,6 — 6,6. 3. 2 unausgewachsene Stücke aus der Dunker’schen Samm- lung mit der Bezeichnung „de Castries-Bay (oder Magalhaen-Strabe?)*. Bei diesen Stücken nimmt die letzte vorhandene Windung ver- hältnismäßig rascher an Breite zu und ist, wie schon hervor- gehoben wurde, gewölbter. 5U/,, Windungen. 7,0 — 36-75 —6,. Die sub 2 und 3 verzeichneten jungen Stücke scheinen einer kleinern Form anzugehören, wenigstens ist die Breite an dem großen Stück, wenn man an ihm die gleiche Anzahl der Windungen ab- mißt, geringer. Daß die jungen Stücke eine größere Breite als Höhe haben, also das umgekehrte Verhältnis wie das ausgewachsene Stück zeigen, kann mit dem Jugendzustand zusammenhängen. Molluskenfauna der Magalhaen-Provinz. 197 Calliostoma nuda var. flavidocarnea n. var. (Taf. 5, Fig. 24.) 2 Oalliostoma dozei, ROCHEBR. et MAB., 1. c. p. H. 77, tab. 4, fig. 4. Diese Form kann man wohl als die Hauptform ansehen, nicht etwa der verschiedenen Färbung halber, die ja in der Magalhaen- Provinz häufig bei ein und derselben Art auftritt und die man nur in der Beschreibung der Art zu berücksichtigen hätte, sondern weil die Skulptur in den Spiralreifen schärfer und vielseitiger ausgeprägt ist, wofür ja jüngere Exemplare des Typus von C. nuda schon Übergänge darboten. Der Name nuda erscheint dann freilich schlecht gewählt, was sich aber nicht mehr ändern läßt. Die in mehreren Exemplaren vorliegende Art zeigt am Spiritus- exemplar eine hell violettrote Färbung, an trockenen Exemplaren ist sie mehr gelbrot. Die bei nuda erwähnte Dreiteilung der mittlern Windungen durch Spiralzonen macht sich hier in der Färbung ebenfalls dadurch bemerkbar, daß die mittlere Zone etwas heller ist. Außerdem ist diese Zone an den meisten Exemplaren deutlich, wenn auch schwach eingesenkt, und ab und zu auch durch Furchen abgegrenzt. Ferner tritt bei sonst gleichem Verhalten der Spiralskulptur, wie schon bei nuda bemerkt, an den meisten Exem- plaren auf der vorletzten Windung, wo die andern Reifen als solche schon verschwunden sind, ein 4. Reifen hervor, der dann die Kante der letzten Windung bildet, die letztere sowie ihr Basalteil ver- halten sich mit Bezug auf Skulptur, wie sie für die unausgewachsenen Exemplare der nuda geschildert wurde, nur noch schärfer ausge- prägt. In allen übrigen Merkmalen stimmt diese Varietät mit dem Typus überein, man muß sie aber doch ihrer Färbung halber, so- lange sie sich nicht untermischt mit der weißen Form nachweisen läßt, als gute Varietät abgesondert halten. Ob die oben als fraglich angeführte ©. dozei dieser Varietät entspricht, läßt sich, ohne Vergleich mit den Originalen, nicht mit Sicherheit entscheiden. Der Abbildung wie auch den Haupt- merkmalen der Beschreibung nach dürfte es der Fall sein. Bei der bedauerlichen Angewöhnung, nicht von Reifen zu sprechen, sondern nur die sie trennenden Furchen anzuführen, verliert die Skulpturbeschreibung an charakterisierenden Merkmalen. Bei 7 Win- dungen werden die Maße mit 12 mm Höhe und 14 mm größtem Durchmesser angegeben, was mit dem hier verzeichneten Material 128 HERMANN STREBEL, nicht übereinstimmt, bei dem die Höhe den Durchmesser übersteigt. Die angeführte vergrößerte Abbildung ergibt ungefähr die gleiche Breite und Höhe. Als Fundort wird die Insel Scott (südlich von der Insel Navarin) angegeben. 1. P. Magalhaen-Straße, 1887. 1 Spiritusexemplar mit Tier. ‚Es erscheint mir wahrscheinlich, daß der Fundort nicht genau ist, sondern mit dem von No. 4 übereinstimmt. - 6% Windungen. 12,1 — 5,6 — 10,7 — 9,6. 2. M 61. Smyth Channel, Long Island, 8 Fad. 10.7. 1893. 1 Spiritusexemplar mit Pagurus besetzt. 6'/, Windungen. 8,8 — 4,1 — 85 — 7,7. 3 P, EK 24835. Smyth Channel, 1888. 7 trockene Exemplare, zum größten Teil mit Pagurus besetzt, ein paar enthalten noch den Deckel. a Uber 7 Windungen. 12,7 — 6,2 — 122 — 11,1. Ba Io Ban A ne, 1032 soo Bu a gg re 4. P, EK 14056. Smith Channel, Otter Bank, :-1887. 2 tote Exemplare, das eine junge mit 5 Windungen mißt: 4,8 —2,4—48 —4,—. 5. SE 6249 (709). Isola nueva und Puerto Toro, 30 Fad. Tote Schalenboden. 7./2. 1896. 1 junges, mit Pagurus besetztes Exemplar. Calliostoma nuda var. roseocincta PFEFFER. (EIS Do, Jane, 26%) ? Calliostoma optima, ROCHEBR. et MAB,., 1. c. p. H. 78, tab. 4, fig. 9. Das Gehäuse des jungen Exemplars ist in der Form dem der sub 3 verzeichneten Exemplare der »uda ähnlich, da auch die letzte vorhandene Windung etwas rascher an Breite zunimmt als die vorangehenden und entschieden gewölbt ist. Die Färbung der obern Windungen ist rosa, aber auf der vorletzten und letzten Windung, wo ebenfalls die farbige Dreiteilung der nuda auftritt, ist die mittlere Zone grünlich-gelb, nur in der Mitte rosa abschattiert. Ferner zeigt die Basis ebenfalls dieselbe farbige Dreiteilung, nur ist die mittlere grünlich-gelbe Zone deutlicher irisierend. Die Skulptur der obern Windungen ist dieselbe wie bei nuda, dann tritt aber eine kleine Abweichung in folgender Weise auf. Auf der 4. Windung, wo die erhabenen Reifen schon sehr obsolet ge- Molluskenfauna der Magalhaen-Provinz. 129 worden sind, bleiben sie noch durch deutliche Furchen getrennt. Die obere Zone ist noch schwach angeschwollen, die untere dagegen ist nur auf ihrer obern Grenze durch einen sehr feinen Reifen markiert, der bis zuletzt erhalten bleibt. Auf der vorletzten Win- dune tritt dann der 4. kräftigere Reifen hervor, der auf der letzten die Kante bildet. Die Basis verhält sich in der Skulptur ganz wie bei den jungen Exemplaren der »nuda und wie bei der var. flavidocarnea. Alle übrigen Merkmale entsprechen durchaus diesen Formen. Trotz der erwähnten Abweichungen möchte ich dieses Exemplar für so enge verwandt mit ©. nuda und der var. flavidocarnea halten, daß ich es vorläufig nur als Varietät absondere, der ich den ihr von PFEFFER gegebenen Manuskriptnamen gebe. Bei unausgewachsenen Exemplaren läßt sich schwer ein Urteil über eine Art fällen, des- halb habe ich auch oben die Rochesrune’sche Art als fragliches Synonym angeführt, wenn ich auch glaube, dab es dieselbe ist, zu- mal auch der Fundort, südlich von der Insel Scott, ganz gut paßt. Sie soll bei 7 Windungen 9 mm Höhe und 10 mm Breite haben. Die vergrößerte Abbildung ist wie gewöhnlich wenig charakteristisch und auch nicht ganz übereinstimmend mit der Beschreibung. Das hier beschriebene Exemplar ist von Kapt. Rınce in Strait Le Maire gefunden und mißt bei 4'!/,;, Windungen 5,1 — 28 — 65 — 52. Calliostoma irisans N. Sp. (bat ©, ie, 118) Das Gehäuse entspricht in der allgemeinen Form der Gruppe, es ist weiblich und stark irisierend, mit vorwiegend violettem Schiller. Keins der vorhandenen Exemplare dürfte ausgewachsen sein, doch sind sie unter sich in allen Merkmalen übereinstimmend. Zur Unter- scheidung von den vorangehenden Arten und Varietäten, mit denen sie Allgemeines in Form und Skulptur gemeinsam haben, will ich nur folgendes hervorheben. Die 5°, Windungen sind kaum gewölbt, nur die letzte ist es ein wenig. Von den 3 Reifen der obern Win- dungen ist der 1., zuweilen auch der 2. gekörnt. Mit Anfang der 4. Windung beginnt der mittlere Reifen obsolet zu werden, mit An- fang der 5. auch der obere, während der untere 3. bis zuletzt kräftig erhalten bleibt. Darunter tritt aber schon auf der 4. Windung ein 4. Reifen auf, der die Kante der letzten Windung bildet. Die Basis verhält sich wie bei den andern Arten, insbesondere wie bei nuda Zool. Jahrb., Supplement VIII. be) 130 HERMANN STREBEL, var. flavidocarnea. Das Charakteristische der Art besteht in den beiden ziemlich gleich starken Reifen, welche ziemlich dicht bei- einander die letzten Windungen an der Peripherie schmücken. 1. SE 6205. Puerto Condor, 1896. 2 Spiritusexemplare. Fast 5°), Windungen. 71 — 35 —- 68 — Öl. N N 47 — 2,6 — 5,0 — 4,3. 2. SE 6098. Puerto Harries, 15 Fad., tote Schalenboden, 11./3. 1896. 2 Spiritusexemplare. 5!, Windungen. 72 — 3,3 — 16 — 6. 43], 5 4,8 — 2,8 — 5,1 — 45. 3. SE 6104 (1107). Borja-Bay, 10 Fad., Algenboden, 7./4. 1896. 5!/; Windungen. 5,4 — 2,9 — 5,6 — 49. Calliostoma kophameli n. sp. (Taf. 5, Fig. 20.) Die Art ist der vorangehenden sehr ähnlich, weicht aber in folgendem ab. Die weiße Färbung ist vielleicht etwas weniger irisierend, weil die Schalenschicht dicker ist. Die 1. Windung ist kleiner angelegt, die fast 6 Windungen sind etwas mehr gewölbt, und die obersten Windungen zeigen 4 anstatt 3 Reifen, die dafür feiner sind. Außerdem zeigen sich aber bis an die 4. Windung feine, oben ziemlich scharfe, nach unten schwächer werdende Falten in der Anwuchsrichtung, die auch eine Körnelung der Spiralreifen bewirken, die aber einerseits feiner ist, andrerseits vielleicht die Ur- sache der Körnelung deutlicher zeigt als bei den vorangehenden Arten, an denen man keine Falten erkennen kann, sondern nur durch Furchen gegliederte Reifen sieht. Schon auf der 3. Windung kommt unten ein 5. Reifen hinzu, während schon auf der letzten Hälfte der 4. Windung die mittlern Reifen zuerst, dann auch der oberste Reifen zu schwinden beginnen, während der 5. Reifen sich bis zu Anfang der letzten Windung noch deutlich erhält, dann auch verschwindet. Auf der 4. Windung beginnt endlich noch ein 6. Reifen aus der Naht hervorzuragen, der dann mit dem Aufhören der Naht frei wird und die Kante der letzten Windung bildet, auf der er der einzige noch erhaltene Reifen bleibt. Außerdem macht sich wie bei den andern Arten auf den letzten Windungen, wohl als Überrest der Reifen, eine feinere, oft undeutliche Spiralskulptur bemerkbar. In allen übrigen Teilen der Schale macht sich keine besondere Abweichung, speziell auch von ©. irisans, bemerkbar. Molluskenfauna der Magalhaen-Provinz. 131 Die bedeutsamsten Unterschiede dieser Art von (©. irisans sind wohl die kleiner angelegte Embryonalwindung, ein Spiralreifen mehr und die feinen Falten an den obern Windungen. Daß die letzte Windung nur noch einen Reifen zeigt, kann damit zusammen- hängen, daß das Gehäuse mehr ausgewachsen ist. 1. HMKNo. 24037. Kapt. KopmAmer leg. 44° 4° S. und 61° 27'W. aus 60 Fad. Tiefe. Ein Spiritusexemplar mit 5%, Windungen. 81—41—88 — 7,5. Calliostoma nudiuscula v. MARTENS. (Taf. 5, Fig. 26.) Trochus (Margarita) nudiusculus, v. MARTENS, in: SB. Ges. naturf. Freunde Berlin, Jg. 1881, 17. Mai. Die Art ist s. Z. nur beschrieben, nicht abgebildet, es freut mich daher, diesen Mangel hier ergänzen zu können, da mir das Originalexemplar gütigst zur Ansicht eingeschickt ist. Aus dem Vergleich mit den verwandten Arten ©. irisans und kophameli ergibt sich die Notwendigkeit, die Originaldiagnose in einigen Punkten zu erweitern. Wenn auch das Gehäuse lochförmig genabelt ist, was vielleicht in etwas mit dem Jugendzustande zusammenhängen kann, so muß es doch der ganzen Form und dem Aufbau der Windungen nach zu Calliostoma und nicht zu Margarita gerechnet werden. Die letzte vorhandene Windung ist etwas gewölbt, die Basalpartie ebenfalls, die Spindel zeigt einen etwas eingebogenen Kontur, und ihr Ende, durch eine Art Belag etwas verbreitert, setzt sich fast rechtwinklig vom Basalrand ab, die Mündung ist etwas rautenförmig. Die Färbung ist weiblich, irisierend, nach dem Wirbel zu gelblich. Die Skulptur besteht aus sehr feinen, aber noch ziemlich scharf ausgeprägten Anwuchsstreifen. Außer der undeutlichen feinen Spiralriefelung sind dann noch folgende stärkere Reifen vorhanden. Nur der Nucleus ist ziemlich glatt, dann beginnen 3 Reifen, von denen der oberste gekörnt ist, die aber schon auf der 3. Windung durch größere Zwischenräume getrennt sind. Am Ende der 3. Windung schiebt sich ein sehr feiner Reifen zwischen den obern und 2., etwas später ein ebensolcher zwischen den 2. und 3. Reifen. Auf der 4. Windung verschwinden diese zwischengeschobenen feinern sowie der 2. Reifen, und ein 4. beginnt hervorzutreten, der schließlich die Kante der letzten vorhandenen Windung bildet, so daß auf dem obern Teil 98 132 HERMANN STREBEL, derselben nur noch der 1. gekörnte und der 3. Reifen erhalten sind, welcher letztere von dem Kantenreifen ziemlich entfernt steht. Auf dem Basalteile schließen sich dann dem Kantenreifen, wie bei den andern Arten der Gruppe, weitere Reifen in rasch abnehmender Stärke an, um erst nach dem Nabel zu wieder kräftiger zu werden; es sind hier deren 3, die besonders hervortreten. Auf dem Basal- teile sind die Anwuchsstreifen besonders deutlich ausgeprägt. 4°, Windungen. 4,8 — 2,1 — 5,4 — 3,9. Das Stück ist offenbar jung und wurde aus 60 Fad. Tiefe an der Ostküste Patagoniens und 43° südl. Br. heraufgeholt. Bei weiterer Ausbildung ist es ja wahrscheinlich, daß die Zahl der Spiralreifen noch Abänderung erleidet; so wie das Stück ist, bilden Zahl wie Anordnung der Reifen, wie aus der Abbildung ersichtlich ist, einen Typus, der von den andern hier aufgeführten Arten abweicht. Im ganzen Aufbau ist die meiste Ähnlichkeit mit der nuda var. roseo- cincta vorhanden. Gruppe Calliostoma-Photinula. Es liegt mir eine weiter unten zu beschreibende Art vor, von der sich nicht sagen läßt, ob sie zu Calliostoma oder zu Photinula zu rechnen ist. Die Gründe dafür sind folgende Die Form des Gehäuses weicht dadurch wesentlich ab, daß die letzte Windung etwas höher ist als das Gewinde, wodurch ein Übergang, insbesondere zu Ph. taeniata, bewirkt wird, welche Art ihrerseits durch die 3 Reifen an den obersten Windungen von den andern Photinula-Arten ab- weicht und sich den hier beschriebenen Callostoma-Arten gleichstellt, die alle diese 3 Reifen aufweisen. Ob nun gerade diese Erscheinung, die mit der darunter liegenden Perlmutterschicht zusammenhängt, bedeutungsvoll genug ist, um sich im Sinne einer Gattungs- oder Untergattungs-Trennung verwerten zu lassen, muß ich fraglich lassen, denn für solche Trennung müßte auch die Anatomie ein Wort mit- sprechen. Mit Bezug auf die Skulptur der Perlmutterschicht muß ich noch folgendes anführen. Bei den hier besprochenen Callostoma- Arten erkennt man in der Mündung nur eine unregelmäßige Riefelung, bei der meist nur da, wo auf der letzten Windung noch kräftigere Reifen auf der Außenseite auftreten, auch kräftigere Vertiefungen sich hervorheben. Bei Ph. taeniata und caerulescens findet eine gleichmäßigere und schärfer ausgeprägte sowie gröbere Riefelung statt, die man besonders an unausgewachsenen Exemplaren sowohl in der Mündung wie auch auf freigelegten Stellen der obern Seite Molluskenfauna der Magalhaen-Provinz. 133 der Perlmutterschicht, meist als deutlich abgegrenzte Spiralreifen erkennen kann, wie sie bei den Calliostoma-Arten nur da vorhanden sind, wo die Schale auch außen deutliche Reifen zeigt. Die beiden genannten Photinula-Arten unterscheiden sich in dieser starken Spiralskulptur der Perlmutterschicht allerdings auch von den übrigen, freilich auch kleinern, Photinula-Arten, an denen man nur eine feinere und schwächere Riefelung in der Mündung wie auch an frei- gelegten Stellen der nach außen gekehrten Seite der Perlmutter- schicht erkennen kann. Es kann ja fraglich sein, ob man, wenn (©. möbiusi bei Callio- stoma zu bleiben hat, nicht die Ph. taeniata daneben stellen muß, die, der 3 Reifen auf den obersten Windungen halber, jedenfalls eine Sonderstellung unter den Photinula-Arten einnimmt. Ich ziehe es daher vor, beide Arten in einer besondern Gruppe abzusondern, ihnen aber ihren Gattungsnamen zu belassen. Ich möchte übrigens bei dieser Gelegenheit bemerken, daß in die Gattung Calliostoma, wie sie im Tryon aufgefaßt ist und soweit die Schaiencharaktere in Betracht kommen, mancherlei verschiedene Typen vertreten sind, die zum mindesten eine Absonderung in verschiedene Gruppen innerhalb der Gattung notwendig machen. Calliostoma möbiusi n. Sp. (Taf. 5, Fig. 22.) Das Gehäuse ist an dem sub 1 verzeichneten Stück noch mit einer sehr dünnen gelblichen Cuticula bedeckt, das dem Gehäuse, wenn trocken, ein mehr grauviolettes Aussehen gibt, im Spiritus und an den Exemplaren ohne Cuticula ist die Grundfarbe ein mehr weniger intensives Rotviolett. An dem sub 1 verzeichneten Exem- plar erkennt man noch, wenn naß, auf den letzten 3 Windungen 2 schmale, etwas hellere Bänder, die wohl zu den 3 Reifen der obern Windungen in Beziehung stehen. An dem abgebildeten jJüngern Exemplar markieren sich einige Wachstumsabsätze durch dunk- lere, nach hinten ausfließende Färbung. Das Innere ist lebhaft irisierend, doch befindet sich am Mundrande ein etwas dunklerer und etwas weniger irisierender Streifen. Die reichlich 6 Windungen sind schwach gewölbt, auf den letzten 3, an der Naht zunehmend deutlicher werdend, etwas an- gepreßt, so daß die letzte Windung unterhalb der Naht zuerst schwach eingesenkt erscheint, dann sich vorwölbt bis an die 134 HERMANN STREBEL, stumpfe Kante, die das Gehäuse in der Vorderansicht in zwei un- gelähr gleiche Hälften trennt, wenn auch die obere in Wirklichkeit etwas niedriger ist. Die Basis des Gehäuses ist schwach gewölbt, die Mündung etwas rautenförmig mit abgerundeten Ecken. Die Spindelpartie entpricht der der andern Calliostoma-Arten, sie steht etwas schräge zur Achse, und ihre Kante ist eingebogen, und wenn auch der Übergang des äußern Callus der Spindel ohne Vorsprung in den etwas gewölbten Basalrand erfolgt, so bilden doch Spindel- kontur und Basalrand einen stumpfen, bel jüngern Exemplaren so- gar fast einen rechten Winkel. Die Skulptur besteht außer den feinen mit gröbern unter- mischten Anwuchsstreifen aus folgender Spiralskulptur. Auf den glatten, ziemlich farblosen Nucleus folgend, treten 3, durch Zwischenräume getrennte, abgerundete Reifen auf, die aber schon gegen Ende der 3. Windung von oben nach unten anfangen sich zu verlieren, so dab auf dem Anfang der 5. Windung nur noch der unterste Reifen als schwache Erhebung bleibt, um dann auch zu verschwinden. Dafür treten aber mehr oder weniger deutliche feinere und gröbere, aber im ganzen schwache und eng gereihte Spiral- reifen auf, die wohl in der Hauptsache mit der Spiralskulptur der darunterliegenden Perlmutterschicht zusammenhängen, zum Teil aber auch selbständig sein mögen. Diese schwachen und daher wenig auffallenden Spiralreifen werden dicht oberhalb der Kante, auf dieser und unterhalb derselben auf dem Basalteile des Gehäuses etwas breiter, dann in dessen Mittelpartie wieder schmäler und erst um die Spindel herum wieder sowohl breiter als deutlicher und weitläufiger stehend. Aber auch diese Reifen bleiben wenig: her- vorragend. Abweichungen in dieser Spiralskulptur bieten die sub 2 und 3 verzeichneten Exemplare, an denen die obern 3 Reifen schon auf der 3. Windung verschwinden. Ferner zeigt das jüngere der sub 2 verzeichneten Exemplare unterhalb der Kante auf dem Basalteille 2, um die Spindel herum 3 Spinalreifen schärfer aus- geprägt; besonders sind es die letztern. Die Maße dieser Art wie der folgenden und aller Photinula- Arten sind in folgender Reihenfolge genommen, wobei die Vorder- ansicht des Gehäuses zu Grunde gelegt ist. 1. Größter Breitendurchmesser. 2. Breite annähernd der letzten Windung, dicht oberhalb der Naht, nahe der Mündung bis zur gegenüberliegenden Kante der Windung gemessen. Molluskenfauna der Magalhaen-Provinz. 135 3. Höhe vom Wirbel bis zur Mitte des Basalrandes. 4. Höhe der letzten Windung von der Naht dicht vor der Mün- dung bis zum Basalrand. 5. Höhe des Gehäuses bzw. der idealen Achse, die natürlich ge- ringer als die sub 3 verzeichnete, in schräger Richtung genommene Höhe ist. 1. SE 6084 (723). Puerto Toro, Ebbestrand, 8./2. 1896. Ein Spiritusexemplar. 6!) Windungen. 16,6 — 13,5 — 16,2 — 8,3 — 15,0. 2. SE 6087 (692). Lennox Isl. No. 2, 10 — 25 Fad., felsiger und Florideenboden. 1./2. 1896. 2 Spiritusexemplare. ? Windungen. 15,8 — 12,85 — 15,9 — 85 — 1511. Dh a 12,7 — 10,0 — 11,4 — 6,5 — 10,6. 3. M 185. Orange Bay, Nov. 1892, Derrın leg. 1 Spiritus- exemplar. ? Windungen. 13,4 — 10,1 — 11,6 — 7,5 — 10,7. Photinula taeniata Woon». (Nat.5, Bier 28a b, 29) Trochus taeniatus, WooD, Index, Suppl., tab. 5, fig. 12. PhıLippı, Abbild., Ve 139 Nie: 2, und in: MART. u: OHEMN., Edit. 2, p. 251, tab. 37, fig. 12. Margarita taeniata, REEVE, Icon., V. 20, fig. 4; KıEnErR, V. 11, p. 319, tab. 100, fie. 2. Trochus bicolor, LESSON, Voyage de la Ooquille, p. 345, tab. 16, fig. 3 Photinula taeniata, WATSON, in: Rep. sc. Res. Challenger, p. 68; von IHERING, in: Nachrichtsbl. Malak. Ges., 1902, No. 5, 6, p. 101; Tryon, V. 11, p: 278; ROCHEBRUNE et MABILLE, 1. c., p. H. 37. Die letztern Autoren führen neben den Falklands-Inseln auch Magalhaen- Straße (HOMBRON u. JACQ.) an, die aber diese Art in Fxpedition au Pole Sud überhaupt nicht erwähnen. Ob daraus v. IHERING seıne Angabe geschöpft hat, daß die Ph. taeniata auch in der Magalh.-Str. vorkommt, muß ich dahingestellt sein lassen, meinem Wissen nach ist die Art bisher nur auf den Falklands-Inseln gefunden. Der häufig als Synonym aufgeführte Trochus purpuratus FORBES, in: Proc. zool. Soc. London, 1850, p. 272, tab. 11, fig. 11, scheint mir eher eine der gebänderten Formen von Ph. expansa zu sein, denn die Größen- verhältnisse bei 5 Windungen und die Form stimmen durchaus nicht zu einer jungen Ph. taemiata, um die es sich doch nur handeln könnte. Wenn diese Art auch genügend bekannt ist, so bietet sie doch Merkmale, die bisher nicht beobachtet oder doch nicht geschildert 136 HERMANN STREBEL, zu sein scheinen und die hervorzuheben deshalb von Interesse ist, weil sie dazu dienen, ein für allemal diese Art von den verwandten Arten getrennt zu halten. Führt doch z. B. Tryon die Ph. caerule- scens als eine Varietät von Ph. taeniata auf. Warson ]. ce. zweifelt. auch daran, ob beide Arten verschieden seien, und ebenso finde ich in englischem Material die gestreifte Form von Ph. expansa bei Ph. taeniata eingereiht, offenbar weil man sie für junge dieser Art hielt. Das Gehäuse hat wohl fast 7 Windungen, die, wenn ausge- wachsen, mäßig gewölbt sind und die nach der fünften Windung einen etwas schrägern Verlauf nehmen als vorher; die letzte Win- dung wird nach der Mündung zu, an der Naht angepreßt, so dab: sie unterhalb derselben vor der beginnenden Wölbung im Kontur etwas ausgehöhlt erscheint. Die letzte Windung ist immer, auch bei dem größten der mir vorliegenden Stücke, unterhalb der Mittelhöhe so zusammengedrückt, daß sich eine mehr oder weniger abgerundete Kante bildet, ebenso ist der Übergang der Spindel in den Basalrand immer winklig, manchmal sogar rechtwinklig. Die Spindel. ist im wesentlichen ebenso beschaffen wie bei Ph. violacen und expansa, denn sie ist auch auf der nach der Mündung zugekehrten Hälfte perlmutterartig, auf der nach außen gekehrten weiß und hat eben- falls in der Mitte eine Vertiefung, die aber meistens mehr ver- wachsen ist als bei den genannten beiden Arten. Ein konstantes Unterscheidungsmerkmal von den andern Photi- nula-Arten der Magalhaen-Provinz bietet die Skulptur. Nach dem glatten Nucleus treten 3 gewölbte Reifen auf, die aber nicht mehr auf die 3. Windung übergehen. Dieses Merkmal ist vielleicht deshalb nicht beachtet, weil die roten Linien mit den Furchen, welche diese Reifen trennen, zusammenfallen, und auch weil meistens der Wirbel abgerollt ist oder auch ganz fehlt. Warson ]. c. hat diese Reifen auch nicht bemerkt, denn er sagt sogar ausdrücklich, daß die „embryonic apexes“ von Caerulescens und Taeniata identisch seien. Mir liegen große und jüngere Exemplare vor, welche diese Skulptur deutlich zeigen. Es ist ja möglich und sogar wahrscheinlich, daß. diese 3 Reifen mit der Skulptur der darunter liegenden Perlmutter- schicht zusammenhängen, die wie bei Ph. caerulescens mit Reifen versehen ist, Reifen, die man auch hier auf den spätern Windungen bei frischen Exemplaren häufig noch durchschimmern sieht und die im Innern der Mündung immer deutlich zu erkennen sind. Aber sei dem wie ihm wolle, Tatsache bleibt, daß diese Reifen auf den Molluskenfauna der Magalhaen-Provinz. 137 obersten Windungen auch an ganz frischen Exemplaren der Caeru- lescens fehlen. Die spätern Windungen zeigen auf der Oberfläche meistens nur eine undeutliche Riefelung, die mit der Skulptur der darunter liegenden Perlmutterschicht zusammenhängen dürfte, wenn auch bei einzelnen sehr feinen Reifen es fraglich sein kann, ob sie nicht der obern Schalenschicht eigen sind. Die Basalpartie zeict dieselbe Spiralskulptur, nur die Anwuchsstreifen sind hier im allgemeinen schärfer ausgeprägt. Die roten Streifen auf dem weißen Grunde der Gehäuse sind kaum in ein System zu bringen, denn sie treten bald vereinzelt, bald verdoppelt und selbst vervielfacht auf, sie bilden 8—9 Zonen bis an den Nabel in ziemlich gleichmäßigen Abständen, doch bleibt in der Nahtnähe in der Regel eine breitere Zone frei von Streifen. Soweit ich es feststellen konnte, scheinen diese farbigen Binden oder Linien mit den Vertiefungen der Perlmutterschicht zusammenzu- fallen, wie es ja an den obersten Windungen klar zutage tritt. 1. MM. Von den Lively Islands (Falklands-Inseln). Vergleiche auch Mevvivu & STANDEN, in: Journal of Conchology, V. 9, No. 4; V.10, No. 2). Es sind im ganzen 6 Exemplare, von denen 2 gütiest dem Hamb. Museum geschenkt wurden. Fig. 28a. ? Windungen 28,4 — 22,6 — 24,6 — 14,1 — 222 28h. 61), i a a ae 57% N ia gg ma ? s aeg Os 1 55, : “so 103 02 2. HM. Sammlung Scaorvien, ohne Fundortsangabe. 1 trocknes Stück, das etwas getürmter ist und etwas gewölbtere Windungen hat als die vorangehenden. ? Windungen 24,2 — 18,5 — 21,7 — 12,1 — 202. 3. P. Port Stanley, Falklands-Insel 5 Fad., 25./10. 1893. 1 Spiritusexemplar mit Tier. Fig. 29. 5%, Windungen 16,9 — 13,1 — 149 — 82 — 12,6. Man vergleiche die Maße mit dem oben verzeichneten letzten Stück, das gleiche Anzahl der Windungen hat, aber kleiner ist. 138 HERMANN STREBEL, Photinula taeniata var. elata (Bares, ie 280): Unter dem oben (sub 1) verzeichneten Material liegt ein rein weißes Stück, schwach irisierend und mit durchschimmernden Reifen der Perlmutterschicht. Die Form ist bedeutend höher, die Win- dungen sind gewölbter, und schon die 3 letzten zeigen eine deut- lichere Aushöhlung unterhalb der Naht und auch eine deutlichere Abgrenzung der angepreßten Zone unter der Naht. Die an der Oberfläche sichtbare Spiralskulptur scheint hier ganz und gar mit der darunter liegenden Perlmutterschicht zusammenzufallen; es läßt sich das deshalb genauer feststellen, weil die äußere Schalenschicht entweder dünner oder durchsichtiger ist als bei den andern Exem- plaren der taeniata. ? Windungen 24,7 — 18,2 — 22,7 — 11,9 — 21,3. Aus dem Fundbericht geht nicht hervor, ob etwa das Material von den Lively Islands zusammen an ein und derselben Stelle und unter welchen Bedingungen es gefunden wurde, so dab es sich nicht entscheiden läßt, ob es sich bei diesem Stück nur um eine indivi- duelle Verschiedenheit handelt. So mag es denn für alle Fälle vor- läufig abgesondert bleiben. Gattung Photinula. Nach der von Tryon in V. 11 des Manual of Oonchology 1889 gebotenen Zusammenstellung der Arten dieser Gattung bringt H. von Iserıne im Nachrichtsblatt Malak. Ges, 1902, No. 5, 6, ebenfalls eine solche von den Arten der Magalhaen-Straße. Neu ist darin die Teilung der Gattung in 2 Gruppen, nämlich Photinula s. str. mit Ph. violacea Kına als Typus und die v. Iserine wie folgt charakterisiert. Die Arten sind ziemlich klein, festschalig, ein- farbig (?) und ohne bemerkenswerte Skulptur (?). Der letztere Punkt soll dann den wesentlichen Unterschied von den Arten der 2. Gruppe bilden, bei welchen die Perlmutterschicht äußerlich mit Spiralleisten besetzt ist, welche aber ebenso wie die Zwischenräume von der äußern, übrigens dünnen (?) Schalenschicht überzogen werden. Zu- weilen soll sich die Existenz dieser Leisten auch äußerlich durch das Vorhandensein von Spiralreifen erkennen lassen, während in andern Fällen die äußere Oberfläche der Schale glatt und glänzend ist (?). Außerdem wird noch gesagt, daß die Arten dieser Gruppe Molluskenfauna der Magalhaen-Provinz. 139 gecenüber denen der andern, größer und dünnschaliger und mit verschiedenfarbigen Spiralbändern verziert sind (?). Dieser Gruppe von Arten gibt v. IHrrInG den Namen Kingotrochus, und als ihr Typus soll Ph. caerulescens Kıns angesehen werden. Überall, wo ich ein Fragezeichen angefügt habe, sind die Unter- scheidungsmerkmale der beiden Gruppen kaum als solche zu be- benutzen, weil sie schwankend sind oder in einem „Mehr oder Weniser“ bei den Arten beider Gruppen vorkommen. Was aber das wesentlichste Unterscheidungsmerkmal, die Spiralskulptur der Perl- mutterschicht, anbetrifit, so habe ich mich darüber schon bei der vorangehenden Gruppe Calliostoma-Photinula ausgesprochen. Wenn auch Ph. taeniata und caerulescens gröbere Spiralreifen der Perlmutter- schicht haben, so scheint mir das kein genügendes Merkmal zur Aufstellung einer neuen Untergattung zu sein, denn im Prinzip haben auch Ph. violacea und expansa und die Calliostoma-Arten eine solche Spiralskulptur der Perlmutterschicht, wenn sie auch feiner und weniger in die Augen fallend ist. Kommt doch selbst gerade bei der caereluscens eine Verschiedenheit in der Beziehung vor. Die grobe, dickschalige Form läßt an freiliegenden Stellen stellenweise eine schwächere und engere Reifung erkennen; in der Mündung, wo die Perlmutterschicht offenbar sehr dick ist, sieht man sogar bei großen Exemplaren höchstens einzelne Spuren derselben. Es wäre ferner zu bemerken, dab Ph. caerulescens, wenn man solchen Charakteren ein besonderes Gewicht beilegen will, sich von Ph. taeniata, die doch zu derselben Gruppe gehören soll, durch den dicken Callus, der die Nabelpartie umgibt, unterscheidet. Die Reifen an den obersten Windungen bei Ph. taemiata hat auch v. IHERINnG übersehen, ebenso wie den Umstand, daß bei letzterer Art die schmalen Binden mit den Vertiefungen, welche die Reifen trennen, zusammenfallen, während sie bei Ph. caerulescens umgekehrt mit den Reifen selbst zusammen- fallen. Wenn schon eine Gruppierung innerhalb der Gattung Photinula vorgenommen werden soll, soweit eben die Schalencharaktere in Be- tracht kommen, dann kann man wohl die Ph. caerulescens von den andern Arten, wegen der stärkern Skulptur und des Callus um die Nabelpartie herum, absondern. Andrerseits aber darf dann Ph. taeniata nicht mit caerulescens zusammen bleiben, sondern muß für sich eine Gruppe bilden, die unter Vermittlung der C. möbiusi zu Callio- stoma hinüberführt. Ich meinerseits ziehe es vor, solche Entscheidung vorläufig in suspenso zu lassen. 140 HERMANN STREBEL, Die von ROCHEBRUNE uU. MABILLE ]. c. versuchte Einteilung der Photinula-Arten in 6 Gruppen ist so schwach begründet und zum Teil so unverständlich, daß sie wohl kaum Annahme findet. Bringt er doch sogar Ph. hombroni und Ph. maxima in 2 verschiedene Gruppen. Ich komme darauf noch zurück. Photinula caerulescens Kıne. (Taf. 5, Fig. 25a, b, 27a, b, 30.) Trochus lineatus, PHIL., später von ihm in: MART. u. CHEMmn., Edit. 2, p. 250, tab. 37, fig. 11, als Tr. caerulescens erkannt. Margarita caerulescens, REEVE, Icon., fig. 12. Margarita maxima, HOoMBR. et JAcQ., 1. c., p. 59, tab. 14, fig. 32, 33. Gay, Hist. de Chile, p. 150. Margarita hombroni, FISCHER, in: KIENER, ]l. c., V. 11, p. 320, tab. 100, fig. 3. Photinula ringei, PFEFFER, in: Verh. Ver. naturw. Unterhaltung Hamburg, V. 6, p. 133 (1887). Photinula caerulescens. E. A. SMITH, ]. ce., p. 33; WATson, 1. c., p. 68; v. IHERING, ]. c., p. 100; Tryon, l. c., p. 278, der die Art wie schon bemerkt als var. von Ph. taeniata aufführt. RoCHEBRUNE u. MABILLE machen bei dieser Art eigentümliche Unterscheidungen, die ich nicht verstehen kann. Bei Ph. caerulescens bemerken sie, daß die echte Art von Apams, Genera of recent Mollusca, V.3, tab. 48, fig. 9 abgebildet sei, während die Kırnkr’sche Abbildung einer sehr verschiedenen Art angehöre. (KıEner nennt die Art nur hombroni, weil LAMARcK schon einen Trochus caerulescens genannt hat. Ebenso verwirft KrENER den Namen mazxima, weil KocH schon einen 7rochus so benannt hat.) Des weitern bringen sie Ph. maxima Home. et Jacg. in ihre Gruppe C, die Ph. hombroni in ihre Gruppe D, für welch letztere sie dann die Kırner’sche Ab- bildung 1. ec. als zutreffend erklären. Die Abbildungen bei KıEnER wie bei HomBr. u. Jaca. ]. ec. sind ja sehr schön ausgeführt, aber das Charakteristische fehlt ihnen meistens, besonders wo es sich um feinere Unterschiede in der Form handelt. So haben die hier in Frage kommenden Figuren offenbar viel zu abgerundete letzte: Windung, wer also daraus Unterschiede konstruieren will, wird fehl gehen. Andrerseits ist die Zeichnung und Färbung doch so charak- teristisch, daß die gemeinte Art nicht zu verkennen ist, und eine andere Art mit solcher Zeichnung und von gleicher Größe ist doch bisher aus der Magalhaen-Provinz nicht bekannt. Die Anams’sche Molluskenfauna der Magalhaen-Provinz. al Abbildung zeigt ein unausgewachsenes Exemplar, wenn sie nicht ver- kleinert ist, hat aber sonst die richtige Form des Gehäuses. Ob Ph. couteaudi RocHzE». et MAB., wie IHERING annimmt, zu caerulescens gehört, wage ich nicht zu entscheiden, denn die Be- schreibung ist so konfus wie möglich. Im lateinischen Text ist die Farbe ausgelassen, und es heißt dann „nitidula, spiraliter tenuissime striatula, an concentrice rugoso striata,“ was sich doch nur auf die Skulptur beziehen kann. Im französischen Text heißt es dann: bleue avec sommet blanc, ornee de tres fines lignes spirales et de stries transverses assez irregulieres et un peu fortes.. Auch das kann man doch nur auf die Skulptur bezüglich auffassen. Ph. couteaud: soll von Punta Arenas stammen und steht in der Gruppe von caerulesceens. Wenn auch die blaue Farbe und das Fehlen von farbigen Spiralstreifen oder Bändern nicht paßt, so könnte sich unter dieser Art höchstens die nachfolgende sub 1 verzeichnete Form von Ph. caerulescens verstecken, und das auch nur, weil der Fundort stimmt. Auch bei dieser genugsam bekannnten Art kann ich mich darauf beschränken, nur weniges hervorzuheben, besonders auch die Unter- schiede mit Ph. taeniata. Das Gehäuse ist entschieden zusammen- gedrückter und daher deutlicher, wenn auch immerhin abgerundet kantig, die Spindel steht infolgedessen auch im ganzen etwas schräger zur Achse. Die Windungen sind etwas weniger gewölbt, zuweilen sogar etwas abgeplattet, so daß das Gewinde dann einen flachen Kegel bildet, indem sich die Windungen nur wenig voneinander absetzen und der Außenkontur des Gehäuses entschieden rauten- förmig erscheint. Die Form der Mündung ist etwas ausgesprochner rautenförmig. Die Spindelpartie ist dieselbe, nur daß sich neben ihr auf dem Basalteile des Gehäuses ein mehr oder weniger dicker Callus ausbreitet, der in der Anwuchsrichtung meistens etwas grob faltig erscheint. Das Spindelende bildet mit dem Basalrand einen stumpfen Winkel; da auch hier der nach außen gerichtete weiße, nicht irisie- rende Teil der Spindel tiefer hinabsteigt als die letztere, so bildet sich unter Mitwirkung des Callus am untern Ende zuweilen eine Verdickung, denn die Außengrenze des Callus fällt mit dem Spindel- ende zusammen. Bei jungen Exemplaren steigt der Basalrand empor, wodurch sie sich leicht von gestreiften Exemplaren der Ph. expansa unterscheidet. An jungen Exemplaren erkennt man noch deutlich die mittlere Vertiefung auf der Spindel, die später ganz zuwächst, 142 HERMANN STREBEL, so dab dann auch die Abgrenzung von dem umgebenden Callus meistens verwischt wird. Die Skulptur ist, bis auf die der ersten Windungen, dieselbe wie bei faeniata, nur treten einige der schwarzen Binden besonders auf der Basis als deutliche flache Reifen hervor, wie denn über- haupt, soweit ich es untersuchen konnte, im Gegensatz zu Ph. taeniata, wenigstens die farbigen Hauptstreifen mit den Reifen der Perl- mutterschicht nicht mit deren Vertiefungen zusammenfallen. Die Färbung ist ein gelbliches Weiß (etwas hell hornfarbig) zuweilen mit etwas rötlichen und selbst rosa oder bräunlich ge- färbten und auch grünlichen Spiralzonen. Die schwärzlichen schmalen Streifen oder Binden treten bald vereinzelter, bald dicht gedrängter und bald sehr schmal, bald etwas breiter auf, doch bleibt konstant eine freie Zone an der Naht und eine freie oder doch nur mit sehr schwachen Binden verzierte mittlere Zone auf dem Basalteil des Ge- häuses. Die schwärzlichen Streifen oberhalb der Kante und die um Nabel-Callus herum sind immer die breitesten und am stärksten hervortretenden. Zuweilen machen sich auch in der Anwuchsrichtung dunklere Zonen bemerkbar. 1. MM. Sammlung ScHouviexn. Strandmaterial aus der Ma- galhaen-Straße wahrscheinlich von Punta Arenas. Die Stücke sind zum Teil etwas abgerollt, aber 2 derselben sind offenbar mit dem Tier gefunden, denn der Deckel ist erhalten, und das Innere ist vollkommen frisch. Die Gehäuse sind ziemlich dickschalig, die besser erhaltenen der Stücke haben einen leicht rötlich - violetten Anflug und zeigen außer den schwärzlichen Spiralstreifen, die aber viel- fach undeutlich sind, besonders auf der letzten Windung leicht violett- graue oder schwärzlich vielfach ausfließende Streifen in der An- wuchsrichtung, die mit vertieften Wachtumsabsätzen zusammenfallen. An den größten Exemplaren ist die Perlmutterschichte des Innern fast vollständig glatt, und man kann nur einzelne Spuren der Riefe- lung erkennen, die doch bei den jüngeren Exemplaren innen, wie an abgesplitterten Stellen außen, deutlich erkennbar ist. An solchen Stellen zeigt sich allerdings, daß die Spiralreifen der Perlmutter- schicht feiner sind als an andern Stücken des aufzuführenden Materials. Da solche Stellen nur vereinzelt auftraten, so läßt sich nicht feststellen, ob dieser Umstand eine Bedeutung etwa in dem Sinne hat, daß sie mit einer Lokalvarietät der Art zusammenhängt. Mir scheint dies um so fraglicher, als 2 von UmLAUFF gekaufte Stücke, Molluskenfauna der Magalhaen-Provinz. 143 wahrscheinlich von derselben Provenienz wie die SCHOLVIEN’schen, kräftigere Reifen zeigen. Fig. 27a ? Windungen. 30,9 — 24,1 — 242 — 13,4 — 19,8. ai? & 30,2 — 242 — 24,9 — 13,2 — 214. Be a 98, 153: ? © 980 oo 05 118 188. ? i aa on oe leo. 2 : a oe ? Sag la 2. HM. Sammlung Fıusy. 4 trockene, offenbar tot gesammelte Exemplare, wie die vorangehenden, aber etwas kräftiger in der Färbung der Spiralstreifen, weil etwas weniger abgerollt. Darunter: Fig. 30 ? Windungen. 22,5 — 16,6 — 16,8 — 9,9 — 13,9. Del are 16,7 — 12,5 — 12,9 — 7,5 — 10,6. 3. HM. Von UMLAUFF gekauft, wahrscheinlich von Punta Arenas, zusammen mit anderm Strandmaterial, 2 sehr defekte Stücke, wie die vorangehenden. 4. M 199. Falklands-Inseln. Port Stanley, 17./7. 1893. 1 Bruch- stück. 5. MM. Varvzventin Coll. Falklands-Inseln. 1 Spiritusexemplar mit Tier, weniger dickschalig, glänzender, trübe rotviolett mit vielen schwarzen schmalen Binden, so daß fast jede Binde einem Reifen der Perlmutterschicht zu entsprechen scheint; diese Binden treten nur auf dem Basalteile und vornehmlich nach dem Callus zu reifenartig hervor, welcher letztere mit seiner etwas gelblichen Färbung stark gegen die trübe, dunkle Färbung der Umgebung absticht. Die Form des Gehäuses und der Windungen ist dieselbe wie bei den vorangehenden Stücken. 6 Windungen. 21,1 — 15,7 — 13,8 — 9,2 — 13,2. 6. HM. Kapt. Rınge leg. Strait Le Maire in 70 Fad. 3 trockene Stücke, nach denen s. Z. PFEFFER seine, l. c., neue Art Ph. ringei beschrieben hat. Damals war die Art noch selten, und Vergleichs- material lag nur in sehr beschränkter Anzahl vor. Es ist möglich, daß es sich-hier um eine Lokalvarietät handelt, dagegen spricht freilich, daß das letzte Stück der Maßliste, welches tot gesammelt ist, sich weder in der Form noch in der Zeichnung von dem sub No. 5 verzeichneten unterscheidet. Das größte Stück ist frisch, matt glänzend, schmutzig gelblich, schwach irisierend und, wie die Abbildung zeigt, mit nur wenigen schwarzen, schmalen Binden ver- sehen; auf der Basis, nahe dem Nabel, sind sogar nur 2 solcher 144 HERMANN STREBEL, Binden vorhanden, von denen die breitere deutlich als Reifen her- vorragt. Das Stück unterscheidet sich im wesentlichen von den vorangehenden, daß die Windungen etwas und regelmäßiger ge- wölbt sind. Das kann individuell sein, denn die anderen beiden Stücke zeigen es weniger. Das zweite junge Stück hat an der Naht eine leicht rosa angehauchte, in der Mitte des obern Teils der Windung eine schwach grünlich angehauchte Zone und ebenfalls nur wenige, wenn auch mehr schwarze Streifen als das große Stück. Fig. 25a reichlich 5°/, Windungen:. 19,6 — 14,5 — 14,8 — 8,4 — 12,6. 25h 5 A 11,3— 84— 82 — 47 — 69. 5 5, 13,1— 96— 94—57— 83. Von Ph. caerulescens liegen so wenig wirklich frische Exemplare vor, daß es schwer ist, die Variationsweite, besonders auch in der Färbung, festzustellen. Was die Form und den Aufbau der Win- dungen anbetrifft, so kommen ja auch unter dem sub 1 verzeichneten Material Verschiedenheiten vor, wie sie aus den beiden Figuren 27a und b hervorgehen. Photinula lahillei v. IHERING. In der schon erwähnten Arbeit macht v. IHERING diese Art bekannt und fügt eine Abbildung hinzu, die freilich mit der Be- schreibung zum Teil nicht übereinstimmt, denn sie zeigt weder das „obtuse angulato“* der letzten Windung, noch die oben und unten sich winklig absetzen sollende Spindel, die in der Abbildung un- merkbar in den Basalrand übergeht. Unter dem Vergleichsmaterial, welches aus dem Berliner Museum mir gütigst eingesandt ist, befindet sich nun auch ein tot gesammeltes, offenbar unausgewachsenes Exemplar dieser Art mit weit ausge- brochenem Mundrande, das v. IHERING eingesandt hat. Danach läßt sich nun freilich auch kein gutes Bild der Art gewinnen, nur fol- gendes sei hervorgehoben. Das wesentlichste Unterscheidungsmerk- mal von Ph. caerulescens bilden die gewölbtern Windungen. In der Vorderansicht dieses Exemplars ist die letzte Windung an der linken Seite entschieden etwas zusammengedrückt, wie es die Diagnose auch richtig anführt. Auch bildet das Spindelende mit dem Basal- rand einen deutlichen Winkel, wie es ebenfalls die Diagnose richtig anführt. Das Gehäuse zeigt auf der obern Hälfte der letzten Win- dung einen hell rötlichen Anflug, die schwärzlichen bis bräunlichen, nur durch Anfeuchten noch erkennbaren streifenartigen Binden sind daselbst mehrfach durch Streifen in der Anwuchsrichtung Molluskenfauna der Magalhaen-Proviuz. 145 unterbrochen, welche die Grundfarbe haben. Auf der Basalpartie, wo diese Binden, besonders auch nach der Nabelschwiele zu, breiter werden, sieht man deutlich, daß sie erhaben sind, also den Reifen der Perlmutterschicht entsprechen. Die Art stammt von Santa Cruz. Ostküste Patagoniens. Photinula violacea Kına. (Taf. 5, Ries. 18, 12, 13.) Margarita violacea, SOWERBY, Conch. Il., fig. 11, 12; Priıtıppi, Conchyl. Cab., p. 254, tab. 37, fie. 19; REEVE, Icon., V. 20, fig. 5. ? Margarita persica, GOULD, in: WILKE’s Exploring Expedition, p. 193, fig. 230, 230a. Es kann fraglich sein, ob diese Art hierher gehört, oder, wie V. IHERING annimmt, zu Ph. expansa. Der Ausdruck „periphery somewhat angular* spricht für ersteres, der weitere „colu- mella continuous with the lip, so as to form no angle with it at the base“, spricht für letzteres, wenn das auch bei P’h. expansa nicht ganz zutrifft. Die im Text angeführte fig. 230b „outline of the aperture enlarged* fehlt. Die Form des obern Teils des Gehäuses, wie sie die Abbildung zeigt, paßt eher zu Ph. violacea. Margarita magellanica, HOMBR. et JAcQ., Voyage au Pole Sud, V. 5, p- 59, tab. 14, fig. 29—31. Die Abbildung ist nicht gut geraten, und die Beschreibung ist ungenügend. GAY, Historia de Chile, V298,,0.21:90. Photinula violacea, in: TRYON, V. 11, p. 279, tab. 39, fig. 42, 43; E. A. SMITH, in: Proc. zool. Soc. London, 1881, Survey of the Alert, p. 33; v. IHERING, 1. c., p. 98. Die von ROCHEBRUNE u. MABILLE in: Mission du Cap Horn be- schriebenen Ph. prwinosa, p. H 88, tab. 4, fig. 5, und Ph. halmyris, p. H 89, tab. 4, fig. 6, gehören wohl hierher, erstere wird freilich von v. IHERING zu Ph. expansa gezogen, was mir aber nicht richtig scheint. Bei der oft recht konfusen Art der genannten Autoren und den vielen Widersprüchen, die zwischen den lateinischen nnd französischen Beschreibungen, bzw. zwischen Beschreibung und Abbildung vorzukommen pflegen, hält es einigermaßen schwer herauszubekommen, welche Art den Herren eigentlich vorgelegen hat. Im vorliegenden Falle sind die vergrößerten Abbildungen nicht gerade sehr charakteristischh und der ihnen beigefügte natürliche Maßstab ist viel größer geraten als die angegebenen Maße dartun. Smyth Channel. 1. M 57. Wide-Bay, Juan Isl., Strand, 27./3. 1893. 1 Spiritus- exemplar, rötlich mit grün. 41), Windungen. 82 — 55 — 71 — 46 — 61. Zool. Jahrb., Suppl. VIII. 10 146 HERMANN ÖTREBEL, 2. M 59. Puerto Bueno, 8 Fad., 9./7. 1893. 11 Spiritusexem- plare, fleischfarbig und grünlich, darunter: Fig. 1b. 5°, Windungen. 91 — 71 — 93 —5,1— 85 | 1 De " 91 — 172 — 87 —51— 827 frisch. ld, DR " 94 —69— 87 —52— 78 ) ad : 10,5 — 7,7 — 10,1 — 5,8 — 92m. Pagurus bu) h 100855 10670 105) peseize 3. P. Puerto Bueno, 22./5. 1903. 1 Spiritusexemplar, hellrot, mit grün. 5 Windungen. 79 — 62 — 18 — 48 — 72. 4. SE 6100 (1151). Ultima Esperanza (3), ”—10 Fad., Algen, Ton und Steine, 5./4. 1895. Viele junge, hell rötliche Exemplare. 5. M 61. Long Island. 8 Fad., 10.7., 1893. 7 Spiritusexem- plare, jung, hell rötlich. 6. P No. 14056, No. 14271, No. 24828. Smyth Channel, ohne bestimmte Örtlichkeit. Viele trockene Exemplare, hell rötlich bis hell violett-rot, darunter: 5 Windungen. 8,7 — 6,9 — 82 — 4,6 — 7,7. k 91— 6,8 — 85 — 5,3 — 82. De 8,9 — 7,0 — 8,7 — 5,0 — 82. 8,0 — 6,4 — 7,6 — 5,0 — 71. ” ” Magalhaen-Straße. 7. SE 6092 (1070). Puerto Churruca, from Kelp. 26./3., 1896. 7 typische Spiritusexemplare, hell rötlich mit grün, und 1 Spiritus- exemplar, fragliche expansa: Fig. 2. 4°, Windungen. 10,5 — 7,6 — 9,2 — 5,7 — 8,3. 8. SE 6091 (1063). Ebendaher, 20 Fad., Tote Schalenboden. Ein ganz junges, hell fleischfarbie. 9. SE 6233 (1069). Ebendaher, 26./3., 1896. Mehrere Exem- plare, meist junge, hell fieischfarbig und grün, die größten darunter mit Kante. 10. SE 6105 (1167). Borja Bay, 10 Fad., Algenboden, 7./4. 1896. 3 Junge Exemplare, fleischfarbig mit grün und auch violettrote. 11. SE 6103 (1164). Ebendaher. 1 defektes Stück. 13. SE 6101 (1042). Fortescue-Bay, 10—12 Fad., Alsgenboden, 25./3. 1896. Viele mit Fagurus besetzte Exemplare, fleischfarbig: bis rötlich mit grün, darunter: 5 Windungen. 9,5 — 1,6 — 9,3 — 5,4 — 8,5. 13. SE 6211 (1053). Ebendaher und gleiches Material. Molluskenfauna der Magalhaen-Provinz. 147 14. SE 6117 (44). Hope Harbour, 6—10 Fad., Klippen und Algen. Viele m rötlich mit viel grün, ähnlich wie No. 2, darunter: s Windungen. 9,1 — 7,3 — 95 — 5,2 — 8,7. 5 5 85 — 1,3 — 86 — 5,2 — 7,8. 15. SE 6209. Cape Valentin, 150 Fad., Tote Schalenboden, 12./3. 1896. 2 junge, hell fleischfarbige Exemplare, 16. SE 6099. Puerto Harris, 15 Fad., Tote Schalenboden, 11./3. 1896. 1 ganz junges Exemplar. 17. SE 6192. Ebendaher, 2./3. 1896. 2 junge Exemplare, hell rot und eins weiblich. 18. SE 6089 (622). Bahia inutil, 20—30 Fad., Tote Schalen- boden, 23./1. 1896. 3 junge, defekte Exemplare. 19. SE 6090 (634). Ebendaher, 11—15 Fad., Corallineen-Boden, 29./1. 1896. Viele Exemplare, violettrot, teilweise mit Grün, dar- unter: 45), Windungen. 9,2 — 6,7 — 7,9 — 4,9 — 6,9. n y 10,1 — 7,2 — 8,6 — 5,8 — 7,8. 20. M 65. Agua fresca, an Kelp, 27./7., 1892. 4 Spiritusexem- plare, rötlich mit grün, darunter ein fragliches Exemplar mit deut- licher Kante, der Größe nach expansa: ? Windungen. 11,0 — 7,2 — 9,9 — 6,8 — 92. 21. P. Punta Arenas, 1893. Tote, defekte Exemplare. 22. P. Ebendaher, 189. 3 ganz junge, rötliche Exemplare. 23. HM. R. Mulach leg., 1903. FEbendaher. 1 totes, junges Exemplar. 24. M 73. Ebendaher, an Tangwurzeln, September 1892. 2 Spiri- tusexemplare, hell rot. 25. SE 6112 (390). Ebendaher, Sand und Algen, 4./12., 1895. Viele junge Exemplare, rötlich mit grün. 26. SE 6093. Porvenir, 1896. 7 junge Exemplare, rötlich. 27. SE 6094. Ebendaher, 6—10 Fad., Algenboden, 14./2., 1896. 3 junge Exemplare, rötlich. 28. SE 6095. Ebendaher, 6—10 Fad., Algen und felsiger Boden, 25./2., 1896. 4 junge Exemplare, rötlich. 29. SE 6097. Ebendaher. Viele gleiche Exemplare. 30. M 97. Elisabeth Isl., Strand, 13./10., 1892. 1 junges Exem- plar, hell rot. 4?/, Windungen. 70 —5,5—65— 41 —5j1. 31. M 98. Ebendaher, 6 Fad., 13.10. 1892. 2 junge Exem- plare. 10* 148 HERMANN STREBEL, 32. SE 6106 (531). Gente grande, Ebbestrand, 27./12., 189. 8 Spiritusexemplare, darunter 1 schmutzig violettes: 5°, Windungen. 11,5 — 8,7 — 10,8 — 6,4 — 9,8 und hell fleischfarbige mit grün: Riesa. 5, Windungen. 9X 10,3 85-3507. A 6 02 a oe 33. P. Magalhaen-Straße 1887 und P 2645. Viele mit Pagurus besetzte Exemplare, ganz ähnlich wie No. 6, also vielleicht auch vom Smyth Channel. Süd-Feuerland am Beagle Channel. 34. M 116. Uschuaia, Strand, 4.12. 1892. 2 junge Spiritus- exemplare, dunkel rötlich und grün. Das eine hat eine deutlich schwach wulstige Kante, das andere hat auf der letzten Windung eine sehr deutliche feine Spiralriefelung. 35. M 117. Ebendaher, Ebbestrand, 27.10. 1892. 1 junges Exemplar, hell fleischfarbig mit dunkel grün. 36. M 118. Ebendaher, tiefster Ebbestrand, 7./11. 1892. 1 ver- wittertes, mit Pagurus besetztes Exemplar. 37. M 119. Ebendaher, tiefster Ebbestrand, 9./12. 1892. 3 Spiri- tusexemplare. 38. M 121. Ebendaher, 6—12 Fad., 30./10. 1892, meistens mit Pagurus besetzt und verwittert. Darunter einige rötliche mit grün. Fig. 4c ist offenbar eine Zwergform. 5!/, Windungen. 12,7 — 94 — 11,9 — 43 — 111. Fig. 4a. 51, i 129295 302 69 ol Fie.4b. 5", L 118° 91 2 1110 065 >10 5 : 191.88 108 omg Fig. &c. 51, S 102.892 101 20600 08 39. M 122. Ebendaher, 10 Fad. 1./12. 1892. Junge Spiritus- exemplare, sehr hell fleischfarbig mit wenig grün. 40. M. 123/124. Ebendaher, 5 Fad., 21./10., 11./11. 1892. Des- gleichen. 41. M 127. Ebendaher, 1-2 Fad., an Tangwurzeln, 25./10. 1892. 6 Spiritusexemplare, hell fleischfarbig mit grün, darunter: 5!/, Windungen. 10,9 — 8,3 — 10,4 — 6,5 — 9.4. 42. M 128. Ebendaher, an Kelp, 26./10. 1892. 4 Spiritusexem- plare, darunter: 1 hell fleischfarbiges mit grün: 5!/, Windungen. 10,2 — 8,3 — 9,8 — 6,3 — 9,4. Ein rötliches mit wenig grün: Molluskenfauna der Magalhaen-Provinz. 149 5!/, Windungen. 10,3 — 82 — 10.2 — 6,2 — 9,7. 1 hell fleischfarbiges mit dunkel grün: 5!/, Windungen. 10,1— 7,6 — 94 — 6,2 — 88. 1 deformiertes Stück, halb skalariert, hell fleischfarbig mit dunkel grün. 43. SE 6108 (786). Uschuaia, 12—15 Fad., Rote Algen, 14./2. 1896. Viele, meist junge Spiritusexemplare, hellfarbige und mehr rötliche, darunter auch mit scharfer Kante. 44. SE 6149 (789). Ebendaher. 2 junge Exemplare. 45. SE 6114 (802). Harberton Harbour (Puerto Bridges), 10 bis 20 Fad., tote Schalenboden und Ton, 14.2. 1896. 1 junges, defektes Exemplar. 45. SE 6115 (89). Ebendaher, 6 Fad., Algenboden, 11./5. 1896. 1] Exemplar, sehr hellfarbig. 46. SE 6109 (77). Puerto Pantalon, an Kelp. 1 junges Exemplar. 47. M 192. Ebendaher, Ebbestrand, 1./l. 1893. 1 Spiritus- exemplar, dunkel violettrot, oben grün, von fraglicher, an expansa erinnernder Form, die nur eine sehr schwache Kante zeigt: Fig. 5. 4°, Windungen. 11,1 — 75 — 9,5 — 6,4 — 8.4. Süd-Feuerland, vorgelagerte Inseln. 48. M 107. Basket Island, Deurın leg., Novbr. 1892. 1 totes, und 1 großes, dunkel violettrotes, oben grünliches Exemplar, wie Fig. 4b: 5',, Windungen. 11,0 — 83 — 9,8 — 6,2 — 9,2. 49. SE 6110 (661). Voilier Cove, 10 Fad., Sand und Ton, 3./2. 1896. 4 ganz junge Exemplare, hell fleischfarbig mit grün. 50. SE 6226 (108). Puerto Espinal, 8 Fad., Algenboden, 18./5. 1896. 1 junges Exemplar mit fast scharfer Kante, hell fleischfarbig mit grün. 51. M 163. Insel Navarin, Uschuaia nueva, an Kelp, 17.12. 1892. 3 eben solche Exemplare. 52. M 176. Ebendaher, Puerto Toro, Ebbestrand, 26./12. 1892. 23 Spiritusexemplare, dunkel rötlich mit wenig grün, durchaus typisch in der Mehrzahl, aber 1 Exemplar ist ähnlich der Fig. 6: ? Windungen. 11,5 — 78 — 10,2 — 63 — 91. 53. SE 6084 (723). Ebendaher, Ebbestrand, 8./2.1896. 1 typisches Exemplar mit fast 5 Windungen: 9,5 — 7,3 — 8,5 — 5,6 — 822. Ferner ein sich expansa näherndes Exemplar, rot mit grün: Fig. 6. 4°, Windungen. 12,2 — 8,8 — 10,5 — 6,8 — 922. 150 HERMANN STREBEL, 54. SE 6085 (713). Ebendaher, Ebbestrand unter Steinen, 8./2. 1896. 1 typisches Exemplar: 4?/, Windungen. 9,5 — 6,7 — 82 — 5,5 — 7,4. 55. SE 6111 (91). Navarin, Algenboden, 10 Fad., 13.5. 1896. 7 unausgewachsene Spiritusexemplare, rotviolett mit grün, darunter: 4°/, Windungen. 9,1 — 6,8 — 8,3 — 5,0 — 7,4. 56. M 168. Ins. Picton, Banner Cove, 3 Fad., an Tangwurzeln, 26.112. 1892. 9 Spiritusexemplare, hell fleischfarbig mit grün. Die Gegensätze sind in den folgenden beiden Stücken ausgedrückt, die den sub No. 38 verzeichneten und in Fig. 4a und b abgebildeten ent- sprechen. 5!/; Windungen. 11,4 — 85 — 10,7 — 6,3 — 10.2. ? in 10,8 —81— 86 —62— 83. 57. SE 6113 (634, 673). Ebendaher, 23 Fad., an Kelp. 8 Spiritus- exemplare, hell violettrot mit grün, mit weißer, ausfließender Zone um den Nabel herum, der an mehreren der großen Stücke, wie es Fig. 7e zeigt, noch deutlich lochförmig erhalten ist. Auch hier zeigen sich Gegensätze in der Form, wobei man, wie Fig. 7b es zeigt, eine der expansa nahe kommende Form findet, die sich nur durch die deutliche Kante unterscheidet. Fig. “a. 5!/, Windungen. 12,9 — 9,5 — 11,9 — 6,7 — 10,7. Bio 7b. 753, 8 12,2 — 8,9 — 10,2 — 6,3 — 92. 4, " 115 — 8,3 — 10,2 — 5,9 — 8,8. 58. SE 6088. Lennox-Ins., Strand. 1 Spiritusexemplar, ähnlich wie Fig. 7b. 59. SE 6107 (747). Lagotowia, 10 Fad., feiner schwarzgrüner Ton, 10./2. 1896. 2 Spiritusexemplare, hell nel, das eine davon mit sehr scharfer Kante: Fig. 8 5 Windungen. 81 — 6,4 — 7,9 — 4,6 — 6,6. Falklands-Inseln. 60. HM. Sammlung Fırsy. 4 trockene Exemplare von typischer Form, zum Teil kantig, rötlich, zum Teil mit leicht violettem An- fluge. Die Etikette besagt Ph. violacea, Falklands-Inseln. 4°/, Windungen. 11,9 — 85 — 11,0 — 7.1 — 9,7. 61. HM. Sammlung ScHoLvien. 3 trockene Exemplare wie die vorhergehenden und mit gleicher Etikette. Die obern Windungen sind bei 2 Stücken grün. ? Windungen. 10,1 — 7,5 — 9,3 — 5,6 — 8,3. ? 5 9,6 — 7,5 — 8,7 — 5,6 — 8,0. Die beiden vorangehenden Nummern scheinen mir englische Molluskenfauna der Magalhaen-Provinz. 151 Händlerstücke zu sein. Ich bemerke das, weil sie mit Bezug auf Sicherheit des Fundorts dann nicht dieselbe Garantie bieten wie die nachfolgenden. 62. MM. Schausammlung mit Etikette, Ph. violacea. Lively Is. Nach zwei, unserm Museum aus dem Doublettenmaterial ge- schenkten Exemplaren ist diese Angabe wie folet zu erweitern. Miss Cosg leg. Shallow Bay, Lively Isl. Da die Stücke, wenn auch jünger, dieselbe Form haben, so ist anzunehmen, daß sie zum gleichen Material gehören. Die Stücke haben alle dieselbe hell violettrote Farbe und die gleiche Stärke der Schalenschicht. Die größern Stücke darunter haben aber verschiedene Form. Das Exemplar Fig. 12a ist ziemlich scharf kantig, und der darüber liegende Teil der Windung mit dem Gewinde bildet eine hohe, oben zugespitzte Kuppel. Das andere Exemplar, Fig. 12b, ist kaum kantig und weit niedriger, wenn auch das kuppelartige ebenfalls vorhanden ist. Von den jüngern dabei liegenden Stücken, soweit solche schon auf eine bestimmte Form schließen lassen, haben ein paar ebenfalls schon eine Kante, die andern nicht. Das durchaus gleichartige der Schalenschicht und der Färbung schließen es aus, daß hier 2 Arten vertreten sein können. Das unter No. 2 bei expansa verzeichnete Material bietet die gleiche und vielleicht noch größere Verschieden- heit in der Form. Man kann von diesen beiden Stücken, wenn man sie einzeln betrachtet, 1 zu expansa und 1 zu vöolacea rechnen, wenn man aber das Gleichartige des äußern Habitus ohne Rücksicht auf die Form ins Auge faßt, dann kann, wie schon gesagt, von einer Trennung in 2 Arten vernünftigerweise nicht die Rede sein. Fig. 12a. 4%, Windungen. 13,3 — 10,6 — 12,2 — 7,9 — 11,0 2b 42), 2 12,8 — 9,6 — 11,1 — 7,5 — 10,4 % = 10,5 — 82 — 97 —66— 8,7 68. MM. Schausammlung. E. 3572, mit Etikette caerulescens, violacea var. Lively Isl. Nach dem Bericht von MELVILL U. STANDEN l. c., V. 9, No. 4, ist wohl auch hierfür Miss Coss als Sammlerin anzunehmen, wenn auch daselbst diese sogenannte Varietät nicht erwähnt wird. Es sind nur 2 trockene Exemplare, die sich von den vorangehenden nur durch folgendes unterscheiden. Die Färbung ist etwas dunkler, und die Windungen heben sich etwas gewölbter von- einander ab, doch hat die letzte ebenfalls eine stumpfe Kante. Die Form ist der Fig. 7a ähnlich, läßt sich aber füglich nicht absondern, besonders nicht, wenn sie etwa mit dem vorangehenden Material zusammen gefunden ist. 152 HERMANN STREBEL, Fig. 13. 5 Windungen. 11,8 — 8,9 — 10,7 — 6,4 — 9,9 fast 4), # 10,1—71— 81—55 — 75 Aus dem Material des Berliner Museums, das mir gütiest zum Vergleich eingesandt wurde, kann ich noch folgendes anführen. 64. Nr. 29907. Gruner 3974, Magalhaen-Straße, mit Etikette expansa. 4 trockene Exemplare, meist jung und dann mit deutlicher Kante. Bei dem größern Stück ist die Kante schwächer, aber ich würde die Stücke des ganzen Aufbaus halber doch zu vzolacea rechnen. 65. Aus der Dunker’schen Sammlung, Magalhaen-Straße, mit Etikette exrpansa Kına? 7 trockene Exemplare von ausgesprochenem violacea- Typus. Eins der größern Exemplare ist etwas monströs, denn es zeigt auf der letzten Windung noch eine zweite, wenn auch weniger scharfe Kante unterhalb der Naht, so daß die Winduns zwischen den beiden Kanten fast senkrecht verläuft. 66. Aus der Parrer’schen Sammlung mit derselben Etikette wie No. 65. Ein trocknes, stark abgerolltes Stück mit defektem Wirbel, das etwas fraglich ist. 67. No. 8605. LecHLer leg. Port Famine (Magalhaen-Strabe). 3 tot gesammelte Exemplare, die richtig violacea bestimmt sind. 68. No. 1028. Der Fundort Ustuaria, Feuerland soll wohl Uschuaia heißen. 1 trocknes Exemplar, durch v. IuErına eingesandt und unter expansa aufgeführt, das aber der hohen Form und der Kante halber eine typische violacea ist. Wenn sich auf solche Stücke v. IHErıne’s |. c. gemachte Bemerkung gründet, dab er expansa aus der Magalhaen-Straße besitze, so faßt er eben diese Art anders auf, als ich es glaube tun zu müssen, ich wüßte dann auch nicht, wie die violacea seiner Ansicht nach beschaffen sein soll. Photinula espansa SOow. (Ran, Ric, 9 114.15) Trochus (Margarita) expansa, SOWERBY, Conch. Il, fig. 16, 17; PHILIPP1, in: MART. u. CHEMN., Edit. 2, p. 254, tab. 37, fig. 18. Trochus hillii, FORBES, in: Proc. zool. Soc., London, 1850, p. 272, tab. 11, fig. 10 und Trochus purpurascens, ibid., tab. 11, fig. 10. Nicht nur die erstere Art, welche gewöhnlich unter den Synonyma von Ph. expansa angeführt wird, sondern auch die zweite Art dürfte hierher gehören und der gebänderten Form von expansa entsprechen, wie das schon bei Ph. iaeniata, zu der sie von TRYON gerechnet wird, bemerkt wurde. Der angegebene Fundort Westküste von Nord- amerika ist bedenklich. _ Molluskenfauna der Magalhaen-Provinz. 153 Ph. expansa, E. A. SMITH, in: Phil. Trans. Roy. Soc. London, V. 168, 1879, p. 177. In der Fauna der Kerguelen. WATson, ]l.c. p. 69, von den Kerguelen und Falklands-Inseln. Tryon, 1. c., p. 279, t30.,39, tea 92 NS TERRINGS 12c, p. 99: Was die Marg. persica bei Gould, 1. c., p. 195 anbetrifft, vergleiche das darüber bei Ph. violacea Gesagte. 1. M 195. Falklands-Inseln, Port Stanley, Ebbestrand, 17./7. 1893. 2 Spiritusexemplare, hell fleischfarbig mit grünlichem Schimmer und schwachen rötlichen schmalen und breitern Binden. Fie. 10a. 5 Windungen 14,1 - 95116 7,6 103. IeS10p Aue 189 — 9A iD — OR 2. M 19. Ebendaher. 1 Fad., an Tangwurzeln. Die Färbung ist bei allen 11 Spiritusexemplaren die gleiche, aber es kommen nur sehr vereinzelt Spuren von Binden vor. Die Form ist recht verschieden unter diesen Exemplaren, und eigentlich ist nur eins darunter, das die typische Form hat. Es ist von großem Interesse, die größern dieser Stücke gesondert zu behandeln, um zu zeigen, daß bei vollständig gleicher Färbung das Material eines Fundorts so verschiedene Formen und Größenverhältnisse haben kann, dab sie man teils zu expansa, teils zu violacea rechnen müßte, wenn nicht eine Trennung dieses Materials in 2 Arten doch wider- sinnig erschiene. Fig. 11a. 5'/, Windungen. 13,5 — 10,2 — 12.2 — 7,7 — 11,7. 5 > 13,0 — 9,3 — 10,9 — 71 — 105. 22), S 124 — 86— 97 —66— 92. . Das erste Exemplar hat die abgerundete letzte Windung der sub 1 verzeichneten Exemplare, ist aber bedeutend höher. Das 2. ist schon etwas niedriger, und das 3. weniger ausgewachsene Exemplar ist noch niedriger. Die beiden nachfolgenden Exemplare, ebenfalls weniger aus- gewachsen, entsprechen der Fig. 7b, sie zeigen auch eine schwache Kante und sind offenbar von einem kleinern Typus als die voran- gehenden 3 Stücke. Fig. 11c. Fast 4°), Windungen. 10,7 — 7,4 — 9,2 — 6,2 — 79. 45), h 10,3 — 7,2 — 8,9 — 5,7 — 7,6. Die letzten beiden nun folgenden Exemplare gehören zu einer noch entschiedenen kleinern Form und sind außergewöhnlich ge- türmt, wie es bei vzolacea häufig ist und wobei die letzte Windung deutlich kantig wird. 154 HERMANN STREBEL, Fig. 11b. 5%, Windungen. 10,2 — 81 — 10,1 —5,9— 9,2. 5 5 10,2 — 76 — 95 — 52 — 81. 3. MM, Schausammlung. Lively Isl, 2 trockne Exemplare, hell fleischfarbig mit grünlichem Anflug in der Form wie das erste der sub 2 aufgeführten Exemplare. 51/), Windungen. 14,3 — 10,1 1353 — 48 — 11,8. ca. Aljs 5 11,1— 80 — 10,6 —5,9— 83. 4. MM. 2, dem Hamb. Mus. geschenkte Stücke, wahrscheinlich von VALLENTIN gesammelt, denn es wird dafür Port Stanley ver- zeichnet; sie entsprechen den Vorangehenden. 5°, Windungen. 13,7 — 10,0— 122 — Q3 — 112. Sk = 13,4 — 10,4 — 12,5 — 7,4 — 11,4. Diese Exemplare sind hell fleischfarbig, nach dem Wirbel zu lebhaft grün, auch zeigen sich Spuren von Binden. 5. MM. Von der „Brucz-Expedition“, Falklands-Inseln, off old hulks, Januar 1903. Viele Spiritusexemplare von hell fleisch- farbig bis violettrot und lebhaft grünlich schillernd, mit mehr oder weniger deutlicher Bänderung. Auch an diesem schönen Material zeigt sich außen häufig eine feine Spiralskulptur, teils geriefelt, teils nur Furchen, vereinzelt auch feine Reifen. Es ist das nicht immer erwähnt, kommt aber bei frischem, ausgewachsenen Material häufig vor, wie denn auch bei solchem, bei wiolacea sowohl wie bei expansa, der schmale angepreßte Streifen an der Naht deutlich ist. Es sind für die Maßliste und die Abbildungen die charakteristischen Stücke ausgewählt, unter denen sich sowohl die etwas getürmtere wie die mehr flache Form befindet. 5!/; Windungen. 12,3 — 87 — 11,0 — 6,8 — 9,6. Fie. 9a. 5% 5 131 90100 ae ? : 119 87 mo ou Fig. 9b. 5 : 118 806.105 60 om ap, ö 85a ae 51, n 1360, 0 Au, 5 23 an 5 R 1,0 a 0 6. MM. Schausammlung. Bei dem Exemplare der Ph. taeniata von Lively Isl. lagen 4 kleine, die man offenbar für junge der taeniata gehalten hat, weil sie meist gebändert sind. Sie zeigen kaum Unterschiede von dem sub 5 verzeichneten Material, haben auch dieselbe verschiedene Färbung von hell fleischfarbig bis hell Molluskenfauna der Magalhaen-Provinz. 155 violettrot, und auch die Größenverhältnisse, bzw. die Formen sind verschieden untereinander. Fig. 14a. 5? Windungen. 13,0 — 9,6 — 11,8 — 7,0 — 10,3 „Alan 3 25 ge ae a i ö 0 aeg 2 a3], s ee a 7. Es sei hier nun noch Material von den Kerguelen erwähnt, dessen Ansicht mir gestattet wurde, das eine besonders grobe Form der Ph. expansa vertritt. Ich sah darunter fast weiße bis fleisch- farbige und rostrote Färbung vertreten, zum Teil mit leichter Bänderung und mit dem üblichen grünlichen Schimmer, besonders auf den obern Windungen. Auch an diesen Stücken sieht man im Innern die Perlmutterschicht deutlich, wenn auch ziemlich eng, aber unregelmäßig in der Spiralrichtung geriefelt. Ebenso ist außen stellenweise eine feine Spiralskulptur erkennbar. Aus den Ab- bildungen zweier Stücke zeigt sich dieselbe Verschiedenheit in der höhern oder niedrigern Form, wie sie bei dem sub 5 verzeich- neten Material vorhanden ist; auch die angepreßte schmale Zone an der Naht ist ausgeprägt. Fig. 15a. 5°, Windungen. 18,5 — 13,6 — 17,1 — 10,2 — 16,1 la Ze ; en aaa fast 43), : ne al 45), \ wa, on Wie man aus dem Vergleich der Maße der beiden letzten Stücke sieht, kommen auch hier größere und kleinere Formen vor. Ich kann noch aus dem mir gütigst zum Vergleich eingesandten Material des Berliner Museums folgendes anfügen. 8. Ein trockenes Exemplar aus der PAırter’schen Sammlung, Ph. expansa, Falklands-Inseln. Es entspricht ungefähr meiner Fig.11ec, wie auch dem sub 6 verzeichneten Material, so dab der Fundort wohl richtig sein kann. Die Färbung ist fleischfarbig mit grün- lichem Schimmer. 5°, Windungen. 12,1 — 9,7 — 11,7 — 6,7 — 10,6. 9. No. 28392. Von der Gazelle-Expedition, Kerguelen, 2 junge, tot gesammelte Exemplare, die auch wohl richtig mit expansa be- stimmt sind. Vergleiche kann ich mit den sub 7 verzeichnetem Material nicht anstellen, da es mehr ausgewachsene Stücke an- führt, während diese jung sind und der Wirbel beschädigt ist. 156 HERMANN STREBEL, Entgegen der bisherigen Gepflogenheit, habe ich die Besprechung der beiden Arten Ph. expansa und violacea bis ans Ende des Material- verzeichnisses derselben gelassen, weil sie sich eben nur im Zu- sammenhange besprechen lassen. Wenn auch die getroffene An- ordnung des Materials auf eine Trennung beider Arten hinweist, so ist diese Trennung doch zum Teil eine willkürliche, wie das aus den einzelnen Bemerkungen bei abweichenden Formen schon her- vorgeht. Die von SowErgy in dem Conch. Illustrations gebotenen Ab- bildungen, fig. 16, 17 für expansa und fig. 11, 12 für violacea, muß man als typische für diese Arten ansehen, auch sind dabei nicht nur Farben-, sondern auch Form-Variationen, wenn auch in sehr be- schränkter Weise berücksichtigt. Danach wäre es nun freilich leicht, beide Arten zu trennen, wie das Warson |. c., p. 69 meint, wenn er auch nicht angibt, worin er sie zu unterscheiden vermag. Er spricht nur bei dem Material von den Falklands-Inseln, das ihm allein vorlag, davon, dab gewisse „pink varieties“ der expansa zu- weilen für violacea gehalten werden, und fügt hinzu, dab E. A. SmitH bei Erörterung des Kerguelen-Materials wohl unnötigerweise die Verschiedenheit beider Arten bezweifle. Ich muß nun zunächst bemerken, daß sowohl die von PHiLippI wie die von Tryox gegebenen Kopien der oben angeführten Abbildungen SOWERBY’S einen andern Eindruck machen als diese, was besonders für die expansa gilt; das nicht genaue Einhalten der Konturen und eine schlechter ausgeführte Schattierung machen bei solchen kleinen Arten sehr viel aus. Dem Sowergy’schen Typus von expansa ent- spricht meine Fig. 11a insoweit gut, daß man nicht im Zweifel sein kann, um was es sich handelt, für die weitere Variabilität der Form findet man dann in den Figg. 10a, b und 15a, b die Ergänzungen zum eigentlichen Typus, während die übrigen dazu gerechneten Ab- bildungen schon die schwankenden Formen zeigen, welche zu wolacea hinüber führen. Für den Typus der violacea kann ich keine meiner Abbildungen als sich mit der Sowergy’schen ganz deckend anführen, aber ein Mehr oder Weniger ist in den Figg. 1a—c geboten. Von den bei PnıLipp1, Reeve und Tryox gebotenen Beschrei- bungen beider Arten (bei ReEvE fehlt die expansa) können die letztern noch als die bessern gelten, soweit es sich nur um das Auseinanderhalten zweier Typen handelt, aber ganz zutreffend in Einzelheiten sind auch sie nicht, so geht es beispielsweise mit den angegebenen Maßen. Hat man nur typische Exemplare beider Molluskenfauna der Magalhaen-Provinz. 157 Arten im Auge, dann möchte ich folgendes sagen. Die Ph. expansa hat gegenüber der violacea« eine etwas dünnere äußere Schalenschicht, so daß sie stärker irisierend erscheinen kann, auch zeigt sie häufig eine mehr oder weniger deutliche Bänderung, wenn auch die Färbung der Schalenschicht ebenso veränderlich ist wie bei vzolacea. Auber- dem ist sie bei gleicher Anzahl der Windungen durchweg größer, wenn auch die Feststellung dieses Unterschiedes zuweilen dadurch erschwert wird, daß bei beiden Arten kleinere und größere Formen vorkommen. Sowohl die Form wie der Aufbau der Windungen ist bei beiden Arten überaus schwankend, wie das aus meinen Abbil- dungen zur Genüge hervorgeht. Das gleiche gilt von der damit zusammenhängenden Stellung der Spindel und der Form der Mün- dung. Hat man nur den Typus von ezxpansa im Auge, dann kann man wohl sagen, daß im Gegensatz zu violacea bei ihr die letzte Windung größer im Verhältnis zum Gewinde und abgerundet ist. Ein mehr oder weniger deutlich angepreßter schmaler Streifen an der Naht kommt an ausgewachsenen Exemplaren bei beiden Arten vor. Ebenso ist die Skulptur der Perlmutter- wie die der äußern Schalen- schicht dieselbe, nur daß man auf letzterer bei expansa, welche, wie schon erwähnt, meistens eine dünnere Schalenschicht hat, häufiger eine feine und meist undeutliche Spiralskulptur erkennen kann als bei vzolacea. Inwieweit nun geschlechtliche Unterschiede für die Form des Gehäuses, seine Größe und vielleicht auch seine Färbung in Betracht kommen, bleibt eine offene Frage, die zu beantworten der Anatomie überlassen bleibt. Andrerseits möchte ich aber doch glauben, daß E. A. Smıta 1. c. bedingterweise Recht hat, wenn er für die typische expansa, abgesehen von den Kerguelen, die Falklands-Inseln als Hauptverbreitungsbezirk in Anspruch nimmt. Das, was unter dem mir vorliegenden Material sich in fraglichen Formen der expansa in dem eigentlichen Bezirke der Magalhaen-Provinz zeigt, entspricht Lokalitäten, die an den Süd-Feuerland vorgelagerten Inseln, bzw. dem freien Ozean näher liegen. Es mag das einerseits Zufall sein, wie ich andrerseits auch nicht in der Lage bin zwischen den äußern Bedingungen dieser Fundorte und denen der Falklands-Inseln einen Vergleich anzustellen. Ich habe nur im allgemeinen den Eindruck gewonnen, als ob die typische violacea vorwiegend auf den Smyth Channel, die eigentliche Magalhaen-Straße und den Beagle Channel beschränkt sei, in letzterm kommen schon besonders große Formen mit Anklängen an die expansa vor. Daß ferner gewisse niedrige 158 HERMANN STREBEL, und wenig kantige Formen der violacew sich unter besonders gün- stigen Bedingungen zur expansa-Form entwickeln, wofür die Falk- lands-Inseln und in noch höherm Maße die Kerguelen und benach- barte Inselgruppen (nach Watson) in Anspruch zu nehmen sind. Das sub No. 62 bei vöolacen und sub No. 2 bei expansa aufge- führte Material scheint mir jedenfalls zu beweisen, dab bei vollständig gleichem äußern Habitus mit Bezug auf Schalenstärke und Färbung, in ein und derselben Lokalität und zu gleicher Zeit gesammeltes Material, Verschiedenheiten in den Formen zeigt, die zu expansa und zu violacea gerechnet werden können, während doch aus den angeführten Gründen es widersinnig erscheinen muß, solches Material in 2 ver- schiedene Arten zu trennen. So sehr ich mich auch bemüht habe, in dem großen mir zur Verfügung stehenden Material in den Schalen- charakteren einen Anhaltspunkt zu gewinnen, um mit Sicherheit jedes Stück der einen oder der andern der beiden Arten zuzuweisen, so ist mir das doch unmöglich gewesen; daher die oben ausgesprochene Ansicht. Photinula steineni n. Sp. (Taf. 5, Fig. 16 a—d.) Ph. expansa, Ep. v. MARTFNS und GEORG PFEFFER, Die Mollusken von Süd-Georgien, in: Jahrb. Hamburg. wiss. Anstalten, V. 3, 1886, p. 100, tab. 2, fig. 10. Das damals recht mangelhafte Vergleichsmaterial sowie die wenig festen Anhaltspunkte, welche die Literatur bot, zumal wenn man sich an die Prırıppr'schen Abbildungen von Ph. expansa hielt, erklären es, daß man dieses dem Hamburger Museum von Südgeorgien zugegangene Material für expansa hielt. Auch sind die größern, besser ausgewachsenen Stücke erst später aus dem Nachlaß des ver- storbenen ZscHhau erworben, der auch jene Expedition begleitet hatte. Es freut mich, jetzt in der Lage zu sein, nachweisen zu können, daß es sich hier um eine Art handelt, die neu und jeden- falls so verschieden von der typischen Ph. expansa ist, daß sie nicht cut etwa als Lokalvarietät derselben aufgefaßt werden kann: weniestens würde das der bisherigen Auffassung der Variabilität einer Art widersprechen. So eingehend nun auch die damals gebotene Beschreibung dieser vermeintlichen erpansa ist, so konnte sie doch nicht, aus den schon angeführten Gründen, das charakteristische derselben sowie die Unter- scheidungsmerkmale von den verwandten Arten hervorheben. Auch die begleitende Abbildung kann nicht befriedigen. Molluskenfauna der Magalhaen-Provinz. 159 Das Gehäuse ist festschalig, wenn auch etwas durchsichtig, von weiblicher Färbung, mit dem Tier in Spiritus, nach oben zunehmend hell grünlich blau, aber weniger irisierend als die weiblichen Exem- plare von Ph. expansa. An den oft durch grobe Furchungen mar- kierten Wachstumsabsätzen tritt zuweilen ein nach hinten aus- fließender schmaler rosa oder gelblich fleischfarbiger schmaler Streifen auf. Die damals ausgesprochene Ansicht, daß die blau- srüne Färbung durch Abrollen bewirkt sei, wonach die Perlmutter- schicht durchschimmere, ist wohl nicht ganz zutreffend. Die Haupt- ursache ist der dunklere Untergrund, den das Tier bildet, „der dann das vorwiegende Grün in der Perlmutterschicht durch das Medium der weiblichen Schalensubstanz blaugrün erscheinen läßt“. Diese Schalensubstanz ist an sich entschieden kräftiger als bei den schon erwähnten weißlichen Exemplaren der expansa von den Falklands- Inseln, denn das Irisierende der Perlmutterschicht macht sich weniger bemerkbar. In der Mündung ist die Perlmutterschicht stark irisie- rend, aber mit vorwiegendem Grün; sie zeigt wie bei der ganzen Gruppe die feine Spiralriefelung, die man auch auf ihrer nach außen gerichteten Seite erkennt, wo diese frei gelegt ist. Tot gesammelte Exemplare sind rein weiß, im Innern aber meistens noch perlmutter- glänzend. Das Gehäuse erreicht wohl nur wenig über 4 Windungen, leider ist bei dem größten vorhandenen Exemplar der Wirbel defekt. Jedenfalls hat es immer eine Windung weniger als Ph. expansa selbst bei gleicher Größe, denn der Nucleus ist größer angelegt als bei expansa und auch violacen, und die Windungen nehmen rascher zu, so dab die letzte, bzw. die Mündung höher ist, auch findet eine schrägere Aufrollung statt, so daß die Stellung und Form der Mün- dung eine wesentlich andere ist als bei exrpansa, was aus dem Ver- gleich der Abbildungen leicht ersichtlich ist. Bei jüngern Exem- plaren fällt dies weniger auf, doch habe ich zum Vergleich von der expansa das in Fig. 11c abgebildete Exemplar gewählt, das eine verhältnismäßig große Mündung und schräg verlaufende Spindel hat. Es ergibt bei 4°), Windungen 10,7 — 7,4 — 9,2 — 6,2 — 7,9, während das Exemplar der steineni Fig. 16a bei 3°), Windungen folgende Maße hat: 10,5 — 7,0 — 85 — 6,1 — 7,2. Also selbst an diesem, nicht ausgewachsenen Exemplar zeigen sich schon die erwähnten Unter- schiede in der Zahl und dem Aufbau der Windungen, was sich bei größern Exemplaren noch verstärkt. Die Spindelpartie in sich zeigt. 160 HERMANN STREBEL, keine Abweichungen von der der expansa, aber sie verläuft im allge- meinen gestreckter. Da das erste Material von Dr. von DEN STEINEN gesammelt wurde, der damals die Expedition begleitete, so ist es wohl gerecht- fertigt, wenn ich die Art nach ihm benenne. 1. VON DEN StEInen, 1882—1883. Südgeorgien. No. 6957. Fig. 16a. 3°), Windungen. 10,5 — 70 — 85 — 6,1 — 72. No. 7523. aus s 10,5 — 6,9 — 9,3 — 6,4 — 8.0. No. 7522. Strand bei Ebbe. 37, Windungen. 10,1 — 6,8 — 88 — 6,1 — 717. Es sind überall mehr Exemplare vorhanden, von denen nur die größten für die Maße ausgewählt wurden. 2. ZscHaAu, ibid. Alles am Strande gesammeltes, totes Material, mit Ausnahme der ersten 2 Exemplare. 32), Windungen. 95 65 - 82 58 74. 33, N 96.-.64. 2 Bar ne Fie. 16b. ? 5 1252295 2104 so Fie. 16d. ca. 4, \ 92285 er Fig. 16c. AN, j 135.82. 103 208% 00 Man sieht aus den Maßen wie aus den Abbildungen, dab auch hier kleinere Unterschiede in der Form und der Größe, selbst bei gleicher Anzahl der Windungen, vorhanden sind. Gattung Margarita SWAINS. Margarita kophameli n. sp. (Dakı5, Nie: 18.) Das Cyelotus-artige Gehäuse ist schmutzig gelblich-weiß, im Innern perlmutterglänzend, offen genabelt, mit einem Gewinde, das niedriger ist als die letzte Windung. Die 5 erhaltenen Windungen (der Wirbel ist leider ausgebrochen) erweitern sich rasch und setzen sich etwas stufenartig voneinander ab, da sie an der Naht erst ab- geplattet, dann mäßig gewölbt sind, nur die letzte ist stärker ge- wölbt und an der Basis, um den Nabel herum, schwach Kantig; diese Kante verläuft von der Windungswand ab zuerst als Abgrenzung des trichterförmigen Nabelloches, dann im Bogen bis an den Basal- rand. Der Spindelrand nähert sich dem Außenrand bis auf 1 mm, so daß die Mündung fast einen geschlossenen Kreis bildet, der etwas höher als breit (4,7 zu 4,3) und etwas schief ist. Der Spindelbelag Molluskenfauna der Magalhaen-Provinz. 161 ist wenig breit, so daß er den Nabeltrichter fast frei läßt; er ver- schmälert sich nach unten zu und geht unmerkbar in den Basal- rand über. Die Skulptur besteht aus überaus feinen, scharfen Anwuchs- falten, ab und zu unterbrochen von etwas gröbern Wachstums- absätzen, ihre Schärfe nimmt auf der Mittelpartie der letzten Win- dung ab. Sie werden durchkreuzt von sehr feinen, fadentörmigen Spiralreifen, die durch ungefähr gleiche Zwischenräume getrennt sind, sie stehen aber in der Nahtnähe und auf der Basis weniger eng als auf der Mittelpartie der letzten Windung, so daß daselbst die gegitterte Skulptur deutlicher hervortritt, doch bilden sich an den Kreuzungsstellen keine Knötchen, denn die Spiralskulptur ist kräf- tiger als die der Anwuchsrichtung. In der Nahtnähe und auf der Basis des Gehäuses, besonders aber nach dem Nabel zu tritt jeder 3. bis 4. Spiralreifen etwas mehr hervor, während auf der Mittel- partie der Wölbung dies nicht der Fall ist. Das einzige vorliegende Stück ist von Kapt. KopHAmeEn tot ge- sammelt, leider ist als Fundort nur Ostküste Patagoniens angegeben. Größter Durchmesser 8,8, kleinster 6,9, ganze Höhe 7,5, der letzten Windung 4,7 und deren Breite 4,3. Fragliche Arten. Margarita magellanica GOULD. (escape 1025107228) Tryon führt diese Art bei Photinula violacea an, bemerkt aber dazu, daß er nicht sicher über die Identität sei. Meiner Ansicht nach kann es nicht zweifelhaft sein, dab GouLp’s fig. 228b, welche allein ein Urteil über das Gehäuse zuläßt, da bei den andern das Tier besonders berücksichtigt ist, nicht zu Ph. violacea gehören kann. Es kann fraglich sein, ob diese Figur zu Calliostoma gehört, etwa zu ÜO. nuda var. flavidocarnea, denn zu Ph. möbriusi mihi würde sie noch schlechter passen. Aber solange nicht nach dem Original- material festgestellt wird, was eigentlich darunter zu verstehen ist, muß meiner Ansicht nach die Art unberücksichtigt bleiben, und zwar aus folgenden Gründen. Die Diagnose ist zu kurz gefaßt und wird dadurch in Frage gestellt, daß die danach aufgeführten 2 Varietäten etwas zu Ver- schiedenes andeuten, als daß man sie unter die Diagnose zusammen- -Zool. Jahrb., Supplement VII. 11 162 HERMANN STREBEL, - fassen könnte. Die Var. a scheint die in fig. 2283b abgebildete zu sein, die Var. b ist nicht abgebildet und scheint der kurzen Er- klärung nach eher zu Ph. violaeea zu gehören. Dann werden Maße angeführt, °/, inch hoch und °, inch Diameter, also etwa 15,9 und 10,2 mm, wobei nicht gesagt wird, ob beide Varietäten dieselben Maße haben. Die Abbildung fig. 228b ergibt 14x13 mm, stimmt also nicht zu den angegebenen Maßen, die einem Gehäuse entsprechen, das fast halb mal so hoch wie breit ist. Solche Verhältnisse zeigt keine der Photinula- oder Calliostoma-Arten, die mir aus dem Gebiete bekannt sind. Margarita sigaretina Sow. In: MART. u. CHemn,, Edit. 2, p. 254, tab. 57, fig. 17 führt ParLıppı zwischen Anführungszeichen eine kurze lateinische Diagnose an, die deshalb wohl wie auch die Abbildung den von ihm angeführten Quellen: Sow. in: Malac. and conchol. Magaz. p. 24 und Conch. Ill. fie. 14 entnommen sein dürften. PhıLıpri sagt nämlich ausdrücklich, daß ihm die Art noch nicht zu Gesicht gekommen sei. Der Fund- ort wird als unbekannt bezeichnet. Bei ReEve, Ic. species 10 wird für die Art vom Autor G. B. SowErßY selbst eine lateinische und englische Diagnose und eine Abbildung gegeben, die man doch für authentisch halten muß, welch erstere aber etwas ausführlicher als die von PıLırrı ange- führte sind. Der Fundort ist ebenfalls unausgefüllt, also unbekannt. Bei Tryon, ]. c., p. 280, tab. 39, fig. 34, 35 wird für die Art wiederum eine etwas andere englische Beschreibung gegeben, bei der (Sow.) angeführt steht, die also doch auch irgendwo von SOWERBY gegeben sein muß. Aber Tryox führt auch nur die von PrrLıppr und REEvVE gegebenen Quellen so wie RErvE an, dabei sind aber seine Abbildungen von den bei Phırıppr gebotenen kopiert. Be- sonders fällt bei Tryox noch die Angabe von 3 Windungen und die des Fundortes „Port Famine, Sts. Magellan“ auf, Angaben, die sich bei den andern Autoren nicht finden. Nach den sonstigen Ge- pflogenheiten Tryox’s kann man nicht annehmen, daß ihm Original- material vorgelegen habe. Wie alle diese Verschiedenheiten zu erklären sind, weiß ich nicht, darin aber sind sich alle Beschreibungen und Abbildungen einig, daß die Art eine rötliche Färbung und eine große, schräg ovale Mündung hat. Die einzige Art, die in der Form den ange- führten Abbildungen nach in Betracht kommen könnte, wäre Ph. Molluskenfauna der Magalhaen-Provinz. 163 steineni mihi, aber zu der paßt die rötliche Färbung nicht, und wenn Tryon’s besondere Angaben zuverlässig sind, auch Anzahl der Win- dungen und Fundort nicht. Ist die Tryon’sche Angabe des Fund- orts richtig, dann wundert es mich nur, daß unter dem mir vor- liegenden reichen Material aus der Magalhaen-Straße (Port Famine ist eine verlassene Station, südlich von Punta Arenas) keine solche Form vorkommt, wenn nicht, was ich fast vermute, die besondern Angaben Tryox’s sich auf Material beziehen, das fälschlich für sigaretina gehalten wurde und jenen fraglichen Formen von expansa entspricht. Freilich bleibt es außerdem fraglich, 1. ob die sigaretina richtig abgebildet wurde, 2. ob sie nicht, da der Fundort unbekannt war, etwa von den Falklands-Inseln oder gar aus einem ganz andern Gebiete stammt; das letztere wäre deshalb nicht unwahrscheinlich, weil die richtigen expansa-Formen vorwiegend auf den Falklands- Inseln, abgesehen von den Kerguelen, vorkommen. Von den ROCHEBRUNE- u. MABıLue’schen Arten, soweit sie recent sind und nicht schon anderweitig in dieser Arbeit berücksichtigt. wurden, will ich hier nur noch die folgende besprechen. Photinula hyadesi, in: Bull. Soc. philom. Paris (7), V. 9, 1885, p. 105. Die Abbildung dazu ist dem Tafelverzeichnis nach in: Mission du Cap Horn, tab. 4, fig. 8 gegeben, aber fast scheint es, als ob bei der so häufigen Unordnung dieser Autoren auch hierbei eine Verwechs- lung vorgekommen sei, denn diese Abbildung, deren Beschreibung gar nicht im Texte angeführt ist, ergibt nach dem beigefügten natürlichen Maßstabe eine Höhe von 13,5 mm, während die ver- gröbßerte Zeichnung eine Höhe von 19,5 und einen größten Durchmesser von 22,5 mm zeigt. Die Originaldiagnose führt 10, bzw. 21 mm an, also etwas ganz und gar abweichendes. Die Abbildung zeigt auch nur feine Spiralstriche, während die Diagnose von „lirae acute“ spricht. Berücksichtigt man nur die Diagnose, dann wüßte ich keine Photinula- oder Calliostoma-Art, die ihr anzupassen wäre, denn (©. consimilis hat ganz andere Maßverhältnisse. Behält man dagegen nur die angeführte Abbildung im Auge, dann liegt eine Ähnlichkeit mit meiner Ph. möbiusi vor. Unter diesen Umständen mub vorläufig diese ROCHEBRUNE’sche Art unberücksichtigt bleiben, für die nur Feuerland als Fundort angegeben ist. v. IHERInG scheint die Art nur nach der angeführten Abbildung zu kennen, deren Diagnose |. c. und auch bei Tryox aufgeführt ist. 11* 164 HERMANN STREBEL, Als weitere Bestätigung meiner oben gemachten Bemerkung sei hier noch folgendes erwähnt. In: Mission du Cap Horn wird eine Calliostoma senius aufgeführt, zu der keine Abbildung gegeben ist, dagegen ist auf tab. 4, fig. 3 eine Calliostoma hahmi abgebildet, die unter den Beschreibungen nicht aufgeführt ist. Register. Calliostoma SWAINS. (Ziziphinus) Calliostoma consimilis E. A. SMITH (Ziziphinus) doxei ROCHEB. et Mar. wisans N. SP. kophameli n. sp. möbiusi N. SP. ; nuda PHiL. (7) ne) e nuda var. flavidocarnea n. var. . nuda var. roseocincla PFEFFER . nudiuscula v. MART. (Trochus).. optima ROoCHEB. et MAR. senius ROCHEBR. et MAP. Calliostoma- Photinula STREBEL Chlorostoma SWAINS. : Ohlorostoma ater LESSON Collonia GRAY . Ä | Collonia cunninghami E. N Surru ß Photinula H. et A. Anıms Photinula bicolor LESSON (Trochus) caerulescens KING . couteaudi ROCHEBR. et MAR. expansa Sow. (Trochus) halmyris ROCHEB. et MAR. hillii FORBES hombroni FISCHER : hyadesi ROCHEB. et MAB. lahillee v. IHERING . Iineata Pin. (Trochus) magellanica HOMB. et JAca. . maxima HoMB. et JACQ. . persica GOULD prwinosa ROCHEB. et Man. purpuralus FORBES (Trochus) Photinula ringei PFEFFER steineni n. Sp. taeniata WoOoD (7 vochus) ” $2] ” Margarita kophameli n. sp. . magellanica GOULD N ” taeniata var. elata n. var, violacea KınaG (Margarita) . Margarita SWAINS. Ar: sigaretina SOW. Molluskenfauna der Magalhaen-Provinz. Erklärung der Abbildungen. Tafel 5. Photinula violacea No. 2 . fragliche expansa No. violacea No. 32 violacea No. 38 fragliche expansa No. fragliche expansa No. violacea No. 57 fragliche expansa No. violacea No. 59 expansa No. 5 . expansa No. 1. expansa No. 2. fragliche vwiolacea No. expansa No. 2. violacea No. 62 fragliche expansa No. violacea No. 63 expansa No. 6 . expansa No. 7. steineni n. sp. No. 1 steineni n. sp. No. 2 Colonia cunninghami . Margarita kophameli n. sp. Calliostoma ürisans n. Sp. ” ” kophameli n. sp. consimilhs . 53 57 62 165 Seite 140 158 135 138 145 160 160 161 162 146 123 166 HERMANN STREBEL, Molluskenfauna der Magalhaen-Provinz. Seite Fig. 22. Oallvostoma mobiusuna su ee EN Ziel, j NUdan var. nOSeocinelo 8 DA, ® nuda var. flavidocarnea n. var. . . 127 „29a, b. Lhoinula caerulescens No. 6. es 026. Galliostomar nudiusculaen 2 el 2 20a ab. Photinula coenulescens No, m re 28a,.b: n taeniata, Nor es arg 2Sc. 5 taeniata var. elata Ra le) 3 20), 5 taeniata No. 3 ae De ee 280: „ caerulescens No. 2°. 2.02 0202 2143 ’Zoolog. Jahrb., Suppl. 8. NE © Strebel gez. Verlag von Gustav Fischer in Jena. Veberreicht vom Verfasser. Beiträge zur Kenntnis der Mollusken- fauna der Magalhaen-Provinz. Von Dr. Hermann Strebel in Hamburg. Mit 4 Tafeln. Abdruck aus den Zoologischen Jahrbüchern. Herausgegeben von Professor Dr. J. W. SpEnGEL in Gießen. Abteilung für Systematik, Geographie und Biologie der Tiere. el Feb. 10/ob Zweiundzwanzigster Band. Heft 6. 1905. Verlag von Gustav Fischer in Jena. 1905. @ EZ - AR SR en Se Nachdruck verboten. Übersetzungsrecht vorbehalten. Beiträge zur Kenntnis der Molluskenfauna der Magalhaen-Provinz. No. 3. Von Dr. Hermann Strebel in Hamburg. Mit Tafel 21—24. Nachdem in Bd. 21 der Zoologischen Jahrbücher (Abteilung für Systematik ete.) als erster Beitrag die Gattung Trophon und in Supplement 8 einige Trochiden-Gattungen behandelt wurden, folgen nun- mehr, wie aus dem Inhaltsverzeichnis ersichtlich ist, eine Reihe von Gattungen aus verschiedenen Familien. Die bunte Reihenfolge an Stelle einer systematischen möge man dem Verfasser nicht verargen, der bei der Auswahl des zu bearbeitenden Materials andere Rück- sichten walten lassen mubte. Es sei hier noch besonders darauf hingewiesen, daß auch für die Folge die in der Einleitung zum ersten Beitrag gegebenen technischen Erläuterungen maßgebend bleiben, ebenso die daselbst auf S. 132 angegebene Reihenfolge, in der das Material nach den Fundorten geordnet aufgeführt wird. Da Dank der Liberalität der Verwaltung des Berliner Museums mehrfach Material zum Vergleich zur Verfügung steht, wird solches durch die Abkürzung BM. be- zeichnet werden. Zool. Jahrb. XXII. Abt. f. Syst. ned Teb.ıo / ol, 39 576 HERMANN STREBEL, Gattung Actaeon MONTFORT Actaeon ringei n. sp. ar, 22, Wie al alla D)) Gehäuse länglich oval-konisch, ziemlich festschalig, etwas glänzend und etwas durchscheinend, hell bräunlich fleischfarbig, mit zwei etwas hellern ausfließenden Binden, die nur wenig hervor- treten und deren eine unterhalb der Naht, deren andere in der Mittelhöhe der letzten Windung verläuft. Der Wirbel ist hell, die Basis sowie die Spindelfalte sind weiß. Die Windungen springen von der Naht erst etwas abgeschrägt vor und biegen dann nach unten steil ab, so dab die letzte Windung seitlich abgeplattet und oben, ebenso unten, wo sie zur Basis abbiegt, stumpfkantig erscheint. Die Mündungspartie ist aus der Abbildung ersichtlich, ebenso die Spindelpartie, die nochmal stärker vergrößert über Kopf in Fig. 3la wiedergegeben ist. Es geht aus letzterer hervor, daß der Spindel- basisrand aus dem Innern. als etwas seitlich zusammengedrückter Wulst hervorkommt und so sich unten allmählich in dem Basalrand verliert. Von einer Furche in der Mitte dieser Falte, die bei zwei andern Arten gemeldet wird, ist keine Spur vorhanden; ich hebe dies hervor, weil möglicherweise dabei eine Täuschung untergelaufen ist, indem man die natürliche Vertiefung der Windungswölbung, auf der der schmale, unten etwas weißliche Spindelbelag neben dem wulstigen Spindelbasisrand verläuft, für eine Furche, beziehungsweise den weiblichen schmalen Spindelbelag zur Spindelbasisfalte gehörig ansah. Nach dem glatten, glashellen Nucleus Fig. 31b tritt sofort die Skulptur ein, die aus sehr feinen, nur unter der Lupe erkenn- baren Anwuchsstreifen besteht, denen sich ab und zu etwas gröbere Streifen zugesellen, die nach der Mündung zu sich mehren und nahe dieser fast als feine Falten erscheinen, so daß hier die glatten Zwischenräume der Spiralfurchen fast wie zusammengeschoben aus- sehen. Die Spiralfurchen sind seicht und deutlich als eingeritzte Linien erkennbar; sie stehen unterhalb der Naht und an der Basis enger gereiht als auf dem Hauptteil der letzten Windung. Ich zähle deren 8 auf der vorletzten und etwa 22 auf der letzten Windung. Es liegen von dieser Art nur 3, vielleicht nicht mal ausgewachsene, Molluskenfauna der Magalhaen-Provinz. B77 leere Gehäuse vor, die von Kapt. Ringe im Strait le Maire gedregt wurden. EK No. 12833. 4%, Windungen. 82 —44— 5,3. 44, a 8,0 — 4,5 — 5.0. Zum Vergleich füge ich hier folgende 2 Arten an: Tornatella bullata GouLD, in: WILKES, Exploring Expedition, p. 218, fig. 263a, b. Patagonien. Tornatella vagabunda MABILLE et ROCHEBRUNE, in: Mission du sap Horn, p. H 12, tab. 6, fig. 12. Südl. von Cap Horn. ROCHEBRUNE u. MABILLE erwähnen ausdrücklich, daß ihre Art von der GouLv’schen verschieden sei, und zwar in Folgendem. 51, gegen 5 Windungen, schlankere Form, größere Anzahl der Spiralfurchen auf der letzten Windung, 18—20 gegen 16, während die Anzahl auf den obern Windungen die gleiche, nämlich 5 (12), sein soll. GouLp’s Art soll weiß, mit strohgelber, sehr zarter Cuticula bedeckt sein, die andere dagegen hellrot. Gouup’s Maße sind !/, X U, inch — 6,55 x 4,23 mm, die von R.u. M.9%x5 mm. Beide Autoren nennen die Spindel „geteilt durch eine leichte Furche“, und R. u. M. fügen noch hinzu „bis zur Basis“. Gouup’s Abbildung zeigt eine breitere Form als meine und punktierte Spiralfurchen, was der Be- schreibung nach vielleicht nicht richtig ausgeführt wurde. Die Ab- bildung der vagabunda stimmt zu meiner Art recht gut. Keine der beiden Arten kann ich der von mir aufgestellten, wie aus den oben gegebenen Charakteren hervorgeht, anpassen, ich gebe ihr daher einen neuen Namen. Gattung Tornatina A. ADans. Untergattung Utriculus BROWN. Utriculus paessleri n. sp. (Taf. 22, Fig. 34, 34a.) Das Gehäuse hat eine ganz ähnliche Form wie die vorangehende Art, aber das Gewinde ist niedriger; es ist sehr zart und weib. Die Windungen sind durch eine in einer Rinne liesende Naht getrennt, der Mundrand verläuft, der Anwuchsrichtung entsprechend, etwas schwach zurückweichend, dann in der Mittelpartie schwach vor- 39* 578 HERMANN STREBEL, springend (Fig. 34a). Der Basalrand bildet einen Halbkreis und seht dann in den schmalen, aber unten etwas abstehenden Spindel- belag über, so daß hier eine Art Nabelspalt entsteht; oben ist er sehr schmal und undeutlich abgegrenzt. Der Spindelbasisrand ist nur sehr schwach gebogen und verläuft ziemlich steil. Am Embryonal- sewinde ist der Nucleus gewölbt und ziemlich groß angelegt, die Naht verläuft anfangs schräger als später. Die Skulptur besteht aus Anwuchsstreifen, die nur ab und zu bei Wachstumsabschlüssen (?) erkennbar sind, und aus überaus feinen, dicht gedrängten und etwas kurzwelligen Spiralstreifen, die nur unter der Lupe erkennbar sind. Es liegt nur ein jedenfalls unausgewachsenes Stück vor, das von Kapt. PAEssLeR gesammelt ist; als Fundort ist nur Südspitze Amerikas verzeichnet. Die Maße ließen sich nur annähernd fest- stellen, vielleicht ist die Abbildung etwas zu breit geraten. Ca. 3!/, Windungen. 23, — 1°/, — 2!/, mm. Zum Vergleich kann die pertenwis MıscH. (GouLp) in Betracht kommen, die nach Stücken im Hamb. Museum auch den Nabelspalt hat, aber bei der der Spindelbelag etwas gleichmäßiger breit und die Spiralstreifung wohl etwas weitläufiger, wie auch das Gewinde weniger hervorragend ist. Ich finde weder in Sars noch in Tryon bei den pertenwis den Nabelspalt noch die Spiralskulptur erwähnt. Gattung Pleurotoma. Pleurotoma celara v. MARTENS. Diese Art ist in: Conchol, Mitth., Vol. 1, p. 35, tab. 8, fig. Ja—d vorzüglich beschrieben und abgebildet. Bei den mir vorliegenden Öriginalstücken des Berl. Museums liegt ein kleiner Zettel, von v. Martens’ Hand geschrieben, „— goniodes Watson“. In der Tat scheint diese Art dasselbe zu sein, nur ist sie bei 6—7 Windungen nur 22 mm hoch, während clara bei angeblich 7 (nach meiner Zäh- lung 6!/,) Windungen 36 mm hoch ist. Pl. clara ist an der Ostküste Patagoniens in 60 Fad. Tiefe gefunden, goniodes südöstlich vom La Plata-Fluß. Da die v. MArrens’sche Art schon 1877 in den SB. Ges. naturf. Freunde Berlin, p. 72 veröffentlicht ist, die Warson’sche zuerst im Journ. Linn. Soc. London, 1881, Vol. 15, p. 394, so hat der MArrens’sche Name die Priorität. Ich will der Ordnung halber bemerken, daß im Challenger Report, Vol. 15, p. 291 die Figur irr- tümlich mit 5 anstatt mit 4 angeführt ist. In der v. MArrens’schen Abbildung, mehr aber noch in der Warson’schen, dürfte der Kiel Molluskenfauna der Magalhaen-Provinz. 579 etwas mehr vorspringend gezeichnet sein. Die Spiralreifen sind in der abgedachten Zone der Windungen fadenförmig und stehen in der Mittelpartie weitläufiger, unterhalb des Kieles sind sie auf der letzten Windung in der Mittelpartie gröber und sind mit feinern, oft sogar abwechselnd, untermischt. Nach meiner Zählungsart sind die ersten 1, Windungen glatt. BM. 1 Stück 6'/), Windungen. 35,5 — 14,6 — 21,1. ERS NED a 21,8 — 97 — 13,8. In: MaArr. u. CHem,, edit. 2, p. 176 ist nur die v. Martens’sche Art aufgeführt, die Warson’sche noch nicht, wohl weil die Abbildung erst im Challenger Report 1885 erschienen ist. _Warson vergleicht seine Art mit P. leucotropis Av. et Rekvz, oxytropis SOW., circinnata und kennicotti DarıL., von denen am ehesten noch die vorletzt genannte in Betracht käme, die aber bedeutend größer ist und, nach der Abbildung und Beschreibung bei Tryon, auch in der Skulptur abweicht. Pleurotoma patagonica ORB. (? Taf. 23, Fig. 46a, b, c.) D’ORBIGNY, in: Voyage dans l’Amer. merid., p. 446, tab. 77, fig. 15, 16. Die ausführlichere französische Beschreibung der Art lautet wie folgt: Coquille: Tres allong6e, turrieulde, lisse, marquee, seule- ment en avant, de tres l&egeres stries transverses; spire allong6e, composee de huit tours convexes, un peu carenes, dont les premiers sont costulös en long; bouche oblongue, A bord simple, &chanere posterieurement. Couleur: blanc uniforme. Cette espece, des plus allongees, se distingue par ce caractere de toutes les especes vivantes. Nous l’avons recueillie sur la cöte de la baie de San Blas en Pata- sonie. 9% 3 mm. Die Abbildung ist irrtümlich bräunlich coloriert. v. MARTENS hat die Art offenbar verkannt, denn was er in: Coneh. Mitth., Vol. 1, p. 36, tab. 8, fig. 3a, c beschreibt und ab- bildet und worauf ich noch zurückkomme, ist, wie mir scheint und wie er wohl selbst später angenommen hat, etwas anderes. Seine Art ist etwa 2'/,mal so groß wie die D’Orgıeny’sche und auch nicht so getürmt. Tryon, ]. c., Vol. 6, p. 208 gibt nur eine kurze Dia- gnose, offenbar nach v. MARTENS, dessen Größenangabe er auch wiederholt, während er neben dessen Abbildung auch die D’OrBIGNY’sche kopiert. 580 HERMANN STREBEL, Mir liegt nun ein sehr defektes Stück des Berliner Museums vor, das von v. IuErıng stammt, mit Etikette: Pl. patagonica OR». Monte hermoso, Argentinien. Diese Örtlichkeit ist wohl identisch mit dem berühmten Fundort fossiler Säugetiere, der nach ZımrEL bei Bahia blanca liegt, ein Name, der dann wohl richtiger als Fund- ort einer rezenten Schnecke angegeben wäre. Dieser Fundort liest nur wenig nördlicher von dem von p’ORBIGNY angegebenen. Das Stück ist ziemlich abgerollt, besonders an der Basis, so daß die letzte Windung wohl höher, bzw. der Kanal länger gewesen sein dürfte, als es die Abbildung zeigt. Sonst scheint mir der ganze Aufbau der p’Orgıcny'schen Art recht gut zu entsprechen. Da der Wirbel abgebrochen ist, läßt sich über die Form der ersten Windungen nichts sagen. Es sind im ganzen nur 6 erhalten, die freilich eine breitere Abdachung an der Naht zeigen als die v’OrgBIsNnY'sche Figur; ob diese, vergrößert gezeichnet, genau ist, muß dahingestellt bleiben. Während auf dem Gewinde die nur wenig schräg gerichteten Falten auf der Kante Höcker bilden, verlieren sich diese gegen Ende der vorletzten erhaltenen Windung, so dab auf der letzten nur noch schwache, unregelmäßiger gereihte Falten vorhanden sind und die Kante gegen die Mündung zu etwas wulstig erscheint. Vel. Fig. 46c, auf der auch die Anwuchsrichtung markiert ist. Von Spiralskulptur ist nur an einer Stelle der vor- letzten Windung eine Spur vorhanden. Die Farbe ist weiß; auf den beiden letzten Windungen sind einige bräunliche Streifen in der Anwuchsrichtung sichtbar, die sich nahe der Mündung mehren, ob das aber natürliche Färbung des Ge- häuses ist, läßt sich bei dem schlechten Zustand des Stücks nicht entscheiden. 87 —33— 31. In welche Gruppe diese Art gehört, kann ich nicht entscheiden. Gattung Drillia Gray. Drillia janseni n. sp. (Taf. 22, Fig. 26, 26a, b, c.) Das Gehäuse ist spindelförmig getürmt, ziemlich festschalig, weiß mit einer schmutzig gelblichen, etwas faserigen Cuticula be- deckt. Die 8), Windungen sind durch eine schmal rinnenförmige Naht getrennt, die letzte, welche bedeutend niedriger als das Ge- winde ist, verjüngt sich nach einer starken Ausbuchtung rasch nach Molluskenfauna der Magalhaen-Provinz. 581 unten, an der Mündung ist sie der Anwuchsrichtung entsprechend an der Naht erst stark eingebuchtet und verläuft dann in ziemlich starkem Bogen nach unten (Fig. 26c). Die Mündung ist schmal oval, oben zugespitzt, unten in den nur wenige schmälern Kanal übergehend, der mäßig lang, breit und unten etwas nach rückwärts gebogen ist. Die Mündungswand bildet mit dem steil abgeschrägten Spindelbasis- rand einen stumpfen Winkel, der Spindelbelag ist schmal und geht nicht bis zur Basis, so daß neben ihr noch der Basalwulst, wenn auch schwach, zu erkennen ist. Der Nucleus am Embryonalgewinde ist blasenartig, die zweite Windung kaum breiter als die erste, erst danach tritt eine langsame Verbreiterung ein (Fig. 26a). Nach den ersten 1?/, glatten Windungen beeinnt das Skulptursystem, es besteht aus feinen Anwuchsstreifen und dicht gereihten, ziemlich breiten, wulstigen Falten, die nach der Mündung zu etwas unregelmäßiger stehen und schwächer werden, sie gehen nach oben nur in schwacher Andeutung auf die einge- zogene Zone unter der Naht über, ebenso verschwinden sie nach unten sehr rasch, so daß sie eigentlich nur als knotenförmige An- schwellungen der unterhalb der Sinuszone auftretenden starken Spiralwulste in die Erscheinung treten und schon an dem dritten derselben nur noch schwach angedeutet sind (Fig. 26b). Die Spiral- skulptur ist demnach die mehr hervortretende; sie besteht aus einem schwach gewölbten Reifen an der Naht, dann folgt die Hohlkehle mit ein paar fadenförmigen Reifen, danach zwei starke Wülste, die an den Windungen die Vorsprünge bilden, da sie gleichzeitig durch die Falten verstärkt und in Höcker aufgelöst werden; von dem obern dieser Wülste ist zuweilen auf der letzten Windung ein schmaler Teil durch eine Furche abgetrennt. Auf die beiden starken Wülste folgen dann nach unten zu noch etwa 13, die zunehmend schmäler und durch Zwischenräume getrennt werden; die beiden obersten derselben sind mehr oder weniger noch durch die Faltenausläufer beeinflußt. Falten zähle ich auf der letzten Windung etwa 16. Diese hübsche Art wurde in 16 Spiritusstücken von den Schiffs- offizieren JANSEN und SUXDORF (D. S. Delia) im Mollyneux Sound aus 27 Fad. gedregt, 18./11. 1900. Der Mollyneux Sound verläuft bei der Insel Madre de Dios im Smyth Channel. 8!/, Windungen. 14,9 — 55 — 5,8. 582 HERMANN STREBEL, Drillia susdorfi n. sp. (Taf. 22, Fie. 27, 27a, b.) Diese Art ist mit der vorigen zusammen gefunden, doch weicht sie bei allgemeiner Ahnlichkeit in folgenden charakteristischen Merkmalen ab. « Das Gehäuse ist etwas breiter angelegt. Da bei den großen Stücken überall der Wirbel abgebrochen ist, kann ich die Anzahl der Windungen nur schätzungsweise mit etwa 9 angeben, deren letzte im Verhältnis niedriger und unten stärker eingeschnürt ist. Der Nucleus sitzt den folgenden Windungen mehr knopfartig auf. In der Mündungspartie steht der breite Kanal schräger, und der Basalwulst tritt deutlicher hervor. Schon nach 1'!/, Windunger beginnt die Skulptur, zuerst mit einem scharfen Spiralreifen, dann treten erst die Anwuchsfalten auf, die viel schmäler und schärfer sind und als solche über die Spiral- reifen fortgehen, ohne Höcker zu bilden, wenigstens nicht auf den untern Windungen, während auf den obern der stärkste Reifen etwas perlenschnurartig erscheint. Die Spiralreifen oder, richtiger gesagt, aufgetriebene Wülste haben folgende Anordnung An der Naht verläuft ein schmaler, dann folgt auf eine Hohlkehle ein breiter Wulst, unter dem ein ebenso breiter Zwischenraum verläuft, dem weitere zwei, etwas schmälere und durch einen schmalen Zwischen- raum getrennte Wülste folgen; auf dem darunter liegenden Teil bis zum Basalwulst treten nur noch zwei fadenförmige Reifen auf. Fig. 27b zeigt sowohl den Skulpturverlauf wie auch den Mündungs- abschnitt. Es sind nur 3 Spiritusstücke vorhanden, von denen nur eins an- nähernd ausgewachsen sein dürfte, weil die Falten schon bedeutend schwächer nach der Mündung zu werden; es hat 8 erhaltene Win- dungen. 124 — 5,1 — 49. Drillia kophameli n. sp. (Taf. 22, Fig. 35e.) So gewagt es erscheinen mag, eine neue Art nach dem Bruch- stück eines toten Gehäuses aufzustellen, so bietet doch die Skulptur so charakteristische Merkmale, daß man nach ihr sofort die Art wird Molluskenfauna der Magalhaen-Provinz. 583 wiedererkennen können, so daß nur die Form des Gehäuses und der Embryonalwindung, sowie die Anzahl der Windungen zu er- gänzen Ist. Die Färbung ist braun; die Windungen scheinen langsam an Breite zuzunehmen und sind kaum gewölbt, die letzte unten etwas einseschnürt. Die Naht ist fein und verläuft etwas unregelmäßig, ihr folgt ein schmaler, dachförmig abgeschrägter Streifen, auf dem ein feiner fadenförmiger Spiralreifen sichtbar ist, ein stärkerer Reifen folgt, dann eine ziemlich breite Hohlkehle, die zu dem Hauptreifen führt und die ebenfalls noch mit feinen fadenförmigen Reifen ver- ziert ist. Der Hauptreifen, der ungefähr in der Mitte der Windung liest, ist leistenartig vorspringend und in der Anwuchsrichtung mit schmalen Leisten besetzt, die durch breitere Zwischenräume getrennt sind und die besonders nach unten sich wie Klammern auf die Leiste legen; es sind das offenbar Falten, die nur hier zum Ausdruck kommen. Mit diesem Hauptreifen hört die etwas schräg nach rück- wärts gerichtete Anwuchsrichtung auf, die sich dann nach vorn biegt. Auf den Hauptreifen folgen in ziemlich weiten Abständen 3 schmale Reifen, denen weitere 2 folgen, zwischen die sich aber fadenförmige zwischenschieben, dann drängen sich noch etwa 5 Reifen immer mehr bis zur Basis. Eine eigentliche Faltung ist an dem erhaltenen Stück nicht vorhanden, nur feinere und gröbere An- wuchsstreifen, die unterhalb des Hauptstreifens sich auch über die feinern Reifen hinwegziehen. Das Bruchstück ergibt eine ganze Höhe von 9,5, der letzten Windung von 5 mm bei 4,2 größter Breite. Das Stück wurde von Kapt. Kopkamer in 43° 6‘ s. Br. und 60° w. L. aus 56 Fad. Tiefe gedregt. Gattung Bela (LwAcH) GraY. Die hierher gerechneten Arten zeigen in ihrem Embryonalge- winde Verschiedenheiten. Außerdem soll Bela einen Deckel haben, der bei den beiden ersten der folgenden Arten jedenfalls nicht vor- handen ist, der Form und Skulptur nach gehören sie aber hierher. Bela angusteplicata n. sp. (Taf. 22, Fig. 24, 24a, b, c.) Gehäuse festschalig, weiß, mit einer gelblichen Cuticula bedeckt. Die 5!/, Windungen beginnen mit den verhältnismäßig grob ange- 584 HERMANN STREBEL, lesten Embryonalwindungen, deren Nucleus etwas aufgetrieben ist, (Fig. 24a). Die folgenden Windungen gehen von der Naht erst etwas schräg dachförmig ab, dann steil abwärts, so daß eine stumpfe Kante entsteht, die letzte Windung ist dann unten eingeschnürt und endet in einen ziemlich langen Schnabel. Die Mündung ist schmal, oben nur wenig: breiter als im Kanal, der unten zurückgebogen ist. Der Spindelbelag steigt von der Basis ziemlich senkrecht empor, um dann stumpfwinklige nach dem Nahtende umzubiegen. Es zieht sich auf ihm eine schräg verlaufende gratartige Erhebung herunter, die nach dem steilen Spindelbasisrand abfällt (Fig. 24c). Die Form des Mündungsabschnittes ersieht man besser aus der zur folgenden Art gehörigen Fig. 25%. Die Skulptur besteht aus feinen Anwuchsstreifen und schmalen niedrigen, aber doch scharf ausgeprägten Falten, die wie zusammen- geschoben aussehen und die meist auch in der Tat aus 2—3 zusammen- seschobenen Falten bestehen. Dieselben sind nur kurz, sie werden auf der Sinuszone schwächer und reichen auf der letzten Windung kaum über die Mittelhöhe hinaus, nur nahe der Mündung gehen sie, wenn auch an sich abgeschwächt, bis zur Basis. Außerdem sind dicht stehende Spiralfurchen vorhanden, die etwas gewellt verlaufen, nach unten zu stehen sie enger, und hier erscheinen die Zwischen- räume als flach gewölbte Reifen. Ich zähle im ganzen etwa 40 solcher Furchen auf der letzten Windung. Es liegt leider nur 1 trockenes, aber gut erhaltenes Stück dieser hübschen Art vor, die von Kapt. KorHAMmer in 44° 14° s.Br. und 61° 22° w. L. aus 60 Fad. Tiefe gedregt wurde. 1.5. 1888. ER No. 24055. 14,8 — 6,2 — 8,0. Bela lateplicata n. sp. (Taf. 22, Fig. 25, 25a —c.) Gehäuse sehr dickschalig, weiß, mit gelblicher Cuticula bekleidet, zugespitzter als die vorige Art, da das Embryonalgewinde viel kleiner angelegt ist. Die 6'/, Windungen haben an der Naht eine breitere Abdachung, so daß die stumpfe Kante etwas tiefer liegt als bei der vorigen Art, sonst ist die Form sehr ähnlich, nur ist der Schnabel . nicht so lang, die Mündung ist etwas breiter, und die Spindelpartie ist einfacher, wie aus den Abbildungen hervorgeht. Die ersten 1'/, Windungen sind glatt, dann beginnt die Spiralskulptur, und erst mit der 2. Windung beginnen die Falten, die auf den obern Windungen Molluskenfauna der Magalhaen-Provinz. 585 mäbig breit, nicht sehr hoch und nur an der Kante mehr geschwollen sind. Dieselben nehmen rasch an Stärke ab, so daß sie auf der letzten und oft schon auf der vorletzten Windung sehr flach werden und unregelmäßiger und weitläufiger gereiht stehen als auf den obern Windungen, wo sie durch ungefähr gleich breite Zwischenräume, wie sie selbst breit sind, getrennt werden. Sie haben auch das Ansehn, als ob sie zusammengeschoben seien, und da wo sie flach sind, er- kennt man auf ihnen noch die feinen Anwuchsstreifen. Nach der Mündung zu erscheinen sie nur noch als grobe Anwuchsstreifen. Sehr hübsch ist die Spiralskulptur an frischen und besonders an unausgewachsenen Stücken, da sie später etwas abgerundeter wird. Sie besteht in der Regel aus abwechselnd schmalen und breitern flachen Reifen (Fig. 256), es treten aber Unregelmäßigkeiten auf, indem die Reifen gleichmäßig breit werden. Auf der Abschrägung an der Naht stehn immer gleichmäßig breite und schmale Reifen, ebenso am Schnabel, wo sie sehr schmal werden. Die Reifen. sind auf der Höhe der Falten nicht mehr zu erkennen. Auf der letzten Windung zähle ich etwa 50 solcher Reifen. 1. SE 6177 (152). Puerto Gallegos, Ostküste Patagoniens, nörd- lich von der Einmündung in die Magalhaen-Straße. Ebbestrand. Sand mit Ton, 16./11. 1895. Es sind 17 Stücke mit Tier gefunden, die ein sehr bewegtes Leben hinter sich zu haben scheinen, denn sie zeigen alle eine oder mehrere Bruchstellen, wodurch die Unregelmäßigkeiten in der Spiralskulptur veranlaßt sein mögen. 7 Windungen 123,3 — 5,7 — 10. Fast 7 5 11,7 —5,3—6,. 6° = 11,1— 5,3 — 6,2. ? Bela gazellae v. MARTENS, mscpt. (Nat23, Ric. An) Ich gebe zum Vergleich noch eine Abbildung der ursprünglich l. ec. von v. MARTENS für P. patagonica gehaltenen Art. Ich sagte schon oben, daß v. Martens selbst dieselbe später wohl für ver- schieden gehalten hat, denn auf der Etikette ist von seiner Hand hinzugefügt „gazellae m.“, so daß ich diese Bezeichnung beibehalte. Ob v. MARTENS diese Berichtigung irgendwo veröffentlicht hat, ent- zieht sich meiner Kenntnis; in den Records finde ich sie nicht. Der vorzüglichen v. MArtens’schen Diagnose habe ich nach dem 586 HERMANN STREBEL, mir vorliegenden Stück nur Weniges hinzuzufügen. Die Kante ist auf der letzten Windung nicht geschwunden, sondern nur weniger scharf. Zwischen Kante und Naht sind die Spiralreifen schwächer, aber auf allen Windungen erkennbar, nur auf der Kante selbst setzen etwa 2 derselben aus. Die Spiralreifen sind schwach gewölbt, von etwas ungleicher Breite, zuweilen schieben sich schmale da- zwischen, auf der letzten Windung stehen sie nach unten zu weit- läufiger, am Kanal werden sie außerdem schmäler. Ich zähle etwa 30 bis zur Kante, und von da an zur Naht etwa 6. BM No. 27330. Gazelle-Expedition, Patagonien. 1 Stück, gut erhalten. >» 86-1009 Ich will hier noch besonders die Unterschiede hervorheben, die zwischen dieser Art und der von mir aufgestellten angusteplicata bestehen. Abgesehen von der bedeutendern Größe des Gehäuses von gazellae ist 1. dessen erste Windung etwas weniger breit angelegt, aber auch sie ist glatt, und erst auf der zweiten beginnt die Skulptur; 2. die Abdachung an der Naht ist von den obern Windungen an etwas breiter; 3. die Falten verdicken sich knotenförmig auf der Kante, während sie bei angusteplicata viel Nacher und schmäler sind und zum Teil wie zusammengeschobene Fältchen aussehen; 4. die Spiral- skulptur ist gröber und schärfer ausgeprägt; 5. von der eigentüm- lichen Beschaffenheit der Spindel von angusteplicata, die nach innen zu durch einen schwachen Kamm in der senkrechten Richtung gewisser- maßen in zwei Teile zerlegt wird, ist hier nichts zu bemerken; 6. die größere Anzahl der Windungen könnte ja mit einem nicht Aus- gewachsensein der angusteplicata zusammenhängen. ? Bela magellanica v. MART. (Taf. 23, Fig. 482a—c.) Pleurotoma patagonica var. magellanica v. MART. V. MARTENS, in: SB. Ges. naturf. Freunde Berlin, Jg. 1881, p. 77. Von der irrtümlichen Auffassung der patogonica aus hat v. MARTENS diese Varietät angeführt, von der er nur sagt, sie sei bei gleicher Anzahl der Windungen doppelt so klein. Wie schon gesagt, stimmt die Voraussetzung nicht, aber auch die Anzahl der Windungen dieser vermeintlichen Varietät ist irrig, denn das mir vorliegende Original- stück hat nur 6!/), Windungen, kann aber auch überhaupt meiner Ansicht nach nicht als Varietät der jetzt gazellae benannten Art gelten. Molluskenfauna der Magalhaen-Provinz. 587 Die etwas glasige erste Windung entspricht der der gazellae, so dab der Wirbel stumpf erscheint. Die Windungen sind ziemlich gewölbt, von der Naht ab etwas ausgehöhlt abgedacht, an der Naht etwas angepreßt, so daß ein fadenförmiger Rand entsteht, der kalkig weiß ist, während das Gehäuse selbst etwas durchsichtig weiß ist. Das Gewinde ist bedeutend höher als die letzte Windung. Die groben, abeerundeten Falten, deren ich 13 auf der letzten Windung zähle, beginnen erst ziemlich plötzlich auf der Kante und ziehen sich schräg nach unten, wo sie auf der letzten Windung etwas unter- halb der Mittelhöhe aufhören und wo sie von der Kante ab schräger nach vorn gerichtet sind als auf den vorangehenden Windungen. Von Spiralskulptur sind nur an ein paar Stellen Spuren zu ent- decken, trotzdem das Stück wenigstens dem Innern nach ziemlich frisch erscheint. Die Mündungspartie mit ihren Komponenten ist ganz ähnlich der der gazellae, nur der Kanal ist kürzer. BM No. 33279. Gazelle-Expedition. Tuesday-Bay, Magalhaen- Straße. 1 Stück. 13 — 3,1 — 2,9. ? Bela michaelseni n. sp. (Ne 22 Me 28, 28a, 10) Das Gehäuse ist spindelförmig, ziemlich festschalig, weiß, mit schmutzig eelblicher Cuticula überdeckt. Die 5 Windungen sind ziemlich stark gewölbt, an der Naht etwas abgeschrägt, aber eine Kante wird nur auf der letzten Windung bemerkbar, und auch da nur schwach; unten findet eine Einschnürung statt. Die Mündung ist etwas verschoben rhombisch und mündet unten in einen kurzen, schräg stehenden Ausguß, der rechts dadurch abgegrenzt wird, dab der Mundrand daselbst etwas eingebuchtet ist, links bildet die Ab- schrägung des Spindelbasisrands die Grenze, die kürzer und weniger senkrecht verläuft als bei den beiden zuerst angeführten Arten. Der Spindelbelag ist schmal und reicht nicht bis an die Basis, so daß der Basalwulst deutlich zur Seite bemerkbar wird. Das Embryonalgewinde hat einen etwas hervorragenden Nucleus (Fig. 23a). Die ersten 1!/, Windungen sind glatt, dann beginnt die Skulptur, die aus abgerundeten, ziemlich hohen Falten besteht, die durch gleich breite oder breitere Zwischenräume getrennt werden; sie sind an der abgeflachten Nahtzone schmäler und reichen auf der letzten Windung kaum über die Mittelhöhe der Windung hinunter, 588 HERMANN STREBEL, wie sie auch nach der Mündung zu schwächer werden. Es liegt kein Stück mit vollständig erhaltenem Mundrand vor, so daß es fraglich ist, ob das volle Wachstum erreicht ist; nach dem voran- gehenden Teil der Windung ist der Verlauf der Falten so, daß sie von der Naht ab ein wenig schräg nach hinten gerichtet sind, dann nach vorn ausbiegend in einem seichten Bogen nach unten verlaufen (Fig. 23b), es ist also nicht wahrscheinlich, daß an der Mündung oben eine besonders merkbare Einbuchtung stattfindet, wenn auch die Veränderung der Richtung den Pleurotomen-Charakter andeutet. Ich zähle auf der letzten Windung 19 Falten. Die Spiral- skulptur besteht aus abgerundeten Spiralreifen, die meistens über die Falten hinweggehen, auf der Nahtzone sind sie schmäler und stehen dichter, nach der Basis zu werden sie breiter und flacher und haben deutlichere Zwischenräume, am Schnabel fehlen sie. Ich zähle auf der letzten Windung 19 solcher Reifen. Es liegen nur wenige Stücke der Art vor, bei denen sich nicht nachweisen ließ, ob ein Deckel vorhanden ist oder nicht. Die Art gehört wohl jedenfalls in eine andere Gruppe als die beiden voran- gehenden Arten. 1. 2 Spiritusstücke No. 15923, mit Pagurus besetzt, aber ziemlich frisch, von Kapt. Kopsamen in 44° 14's. B. und 61° 23° w. L. aus 60 Fad. Tiefe gedrest. 6,9% 3,1 — 3,6. 2. SE 6191. Puerto Harris, 15 Fad., Tote Schalenboden, 11./3. 96. 1 unausgewachsenes Stück. ? Bela paessleri n. sp. (Bar 22, io 35, 35355) Es gilt von dieser Art dasselbe, was ich von der D. kophameli sagte, da auch hier nur ein Stück und zwar ein junges vorliegt, So daß sich zunächst über Anzahl der Windungen, Größe und Ver- hältnis der letzten Windung zum Gewinde nichts Bestimmtes sagen läßt. Die Farbe ist lebhaft braun, das Embryonalgewinde (Fig. 34a) ist ähnlich dem von kophameli, auch die Form der Windungen ist dieselbe, wenn sie auch durch den unterhalb der Naht vorspringenden Spiralreifen, der einer schmalen Abschrägung folgt (Fig. 34b), nicht - den Eindruck der Abstufung macht wie bei jener Art. Die Spindel- partie ist noch (?) von einfacher Beschaffenheit. Nach den ersten 1',, glatten Windungen tritt die Skulptur auf, die aus oben und Molluskenfauna der Magalhaen-Provinz. 589 unten sich verjüngenden Falten besteht, welche oben bis an den vorspringenden Reifen reichen, und auf der letzten Windung nach unten kaum die Mittelhöhe der Windung erreichen. Sie sind glänzend gegenüber dem durch die Spiralskulptur nur mattglänzend er- scheinenden übrigen Teil des Gehäuses und durch ungefähr gleich- breite Zwischenräume getrennt; ich zähle 15 auf der letzten Windung. Die Spiralskulptur besteht außer jenem stärker vorspringenden Reifen, auf den eine schmale Hohlkehle folgt, die keine Spiralreifen zeigt, aus fadenförmigen Reifen, neben denen man aber noch Zwischen- räume erkennen kann; sie gehen bis zur Basis, wo sie allerdings dichter gereiht stehen, so daß ich 15—-19 solcher Reifen im ganzen zähle. Die Falten werden auf ihrem Kamm nicht von diesen Reifen durchkreuzt. Das Stück hat bei fast 5 Windungen folgende Maße: 3,8—18—1,9. Es stammt aus dem PArssLer’schen Material, das aber nur Südspitze Amerikas als Fundort aufweist. ? Bela martensi n. sp. (Taf. 23, Fig. 47a—c.) Es liegt ein Stück des Berliner Museums vor, mit einer (2Händler-)Etikette, P!. patagonica Orz., auf der v. MARTENS „nein“ geschrieben hat; ein weiber Zettel, von v. Martens’ Hand geschrieben, gibt denselben Namen mit einem ? dahinter. Das dies Stück nicht gut zu patagonica gehören kann, ereibt sich aus Folgendem. Das Gehäuse ist größer, die letzte Windung höher als das Gewinde, die Anwuchsrichtung zeigt nicht die deutliche Einbuchtung in der ab- gedachten Zone unterhalb der Naht, die Faltenwurzeln sind daselbst nur wenig schräg nach hinten und von der Naht ab sogar ziemlich senkrecht gerichtet, sie bilden auf der Kante der untern Windungen Höcker und sind hier kaum durch Zwischenräume getrennt, während auf den obern Windungen die Falten kaum Höcker bilden, da auch kaum eine Kante vorhanden ist, und wo sie durch Zwischenräume getrennt sind. Die ersten 2!/, Windungen sind glatt hornfarbig, mit verhältnismäßig klein angelegter erster Windung, rascher an Breite zunehmend als die auf sie folgenden. Erst mit ca. 4'/, Windungen beginnt eine Kantenbildung, die abgedachte Zone an der Naht ist aber verhältnismäßig schmal. Auf den letzten 3 Windungen er- scheint die Naht berandet, weil hier der zweite Spiralreifen etwas stärker ist als die benachbarten. - Die Falten hören auf der letzten 590 HERMANN STREBEL, Windung nach unten zu rascher auf als bei den vorangehenden Formen. Die Spiralskulptur ist scharf ausgeprägt; die Spiralreifen gehen über die Falten fort, sind auf dem Hauptteil der letzten Windung glatt, breiter und durch Zwischenräume getrennt, ihr sonstiges Verhalten und ihre Zahl ist wie bei gazellae Falten sind auf der letzten Windung 16 vorhanden. Der Mundrand ist leider etwas ausgebrochen, aber er wird der rückständigen Anwuchsstreifen nach nicht die Einbuchtung und Ausbuchtung so stark haben wie bei gazellae; im übrigen ist die Mündungspartie sehr ähnlich der dieser Art. Das weiße Gehäuse scheint mit einer gelblichen Cuticula be- deckt gewesen zu sein, die obern Windungen werden gelblich- bräunlicher bis zu den ersten, die, wie schon bemerkt, bräunlich hornfarbig sind; hierdurch, durch ihre Zahl und ihre Form bekommt das Embryonalgewinde einen ganz andern Uharakter als das der gazellae und verwandten Formen. Es ist daher fraglich, wohin die Art zu stellen ist. BM. 1 Stück; ohne Fundort, mit 8!/, Windungen. 13,7 —5,8 — 1. Gattung Daphnella Hınns. Untergattung Tihesbia (JEFFREYS). Thesbia mvichaelseni n. sp. (Taf. 22, Fig. 20, 20a—c.) Das Gehäuse ist dünnschalig, durchsichtig weißlich, mattglänzend, an der Naht mehr oder weniger deutlich schmal, undurchsichtig weiß berandet. Trockene Stücke erscheinen hell hornfarbig. Die ca. 6 Windungen sind nur schwach gewölbt, die letzte erscheint in der Vorderansicht links unten etwas eingeschnürt, wie aus den Ab- bildungen zur Genüge hervorgeht, ebenso wie die ganze Form und die der Mündungspartie im besondern. Die Embryonalwindungen (Fig. 202) haben einen glatten, etwas vorstehenden Nucleus und sind verhältnismäßig klein angelest. Die Anwuchsrichtung ist in ihrem die Gattung charakterisierenden Verlauf in Fig. 20c wiedergegeben. Die Skulptur besteht aus sehr feinen Anwuchsstreifen, welche ab und zu und besonders deutlich an der Naht mit gröbern untermischt sind; sie werden von deutlicher erkennbaren, weil weitläufiger stehenden Spiralfurchen durchkreuzt. Die letztern sind strecken- Zoolog. Jahrb., Bd. 21, Abt. f. Syst. Man Ar Strebel gez. Verlag von Gustav Fischer in Jena. r 2 EAN? RS DAR. 3% RDERS IEEN, Zoolog. Jahrb., Bd. 21, Abt. f. Syst. Verlag von Gus Stender phot. Taf. 2. Fischer in Jena. 2 . Ss st. Zoolog. Jahrb., Pd. 21, Abt. f. 4 Stonder phot. Verlag von @ustaV Fischer in Jena. Fa er ET Zoolog. Jahrb., Bd. 21, Abt. f. Syst. Stender phot. Verlag von & Nenn. & v Fischer in Jena. SR en ne ET Taf 5. Zoolog. Jahb., Bd. 21, Abt. f. Syst. er... 020 nn in Jena. Terlag von Gustav Fischer i Verlag v Stender phot. „ Eh) i 2a) DAR N 1 A N BEN 19, Y Taf. 6. bi) ler) s ı- = © A| © ae je = _ Z u 48 <5 & Ss a 2 “ Ei a: = DS {eb} N > RR a I {a8} D — : S S S Z n © S SS NS [02] KINN 3% RN ni Be - | ge Zoolog. Jahrb., Bd. 21, Abi. f. Syst. | Strebel gez. Verlag von Gust! Fischer in Jena. IOLENG, ee a 2 Jena. ın her ISC von Gustav F Verlag in N ä Sr S Sa SI ER au > R S I I SQ SQ S Q Strebel gez. Verlag von Gustav Fiseher in Jena. Strebel gez. Zoolog. Jahrb., Bd. 21, Abt. f. Syst. Molluskenfauna der Magalhaen-Provinz. 591 weise sehr schwach ausgeprägt, besonders auf dem mittlern Teil der Windung, nach der Basis zu, erkennt man unter der Lupe, daß es sich um fadenförmige Reifen handelt. Am nächsten steht die Art der T7hesbia translucida WATSON von den Kerguelen (in: Rep. sc. Res. Challenger, Vol. 15, p. 330, tab. 25, fig. 11). Aber der Abbildung und den Maßen nach ist diese Art bei 6 Windungen bedeutend größer (13 x 7,1), und der Ausguß ist viel breiter. Bei der Skulpturbeschreibung könnte eine andere Auf- fassung als die meine die Abweichungen erklären. Vorläufig ist es wohl gerechtfertigt, wenn ich die vorliegende Form neu benenne. 1. P 14275. Smytl Channel, 1887. 2 junge, tot gesammelte Stücke. 2. P. Smyth Channel, Otter Bank. 6.10. 1887. 3 tot ge- sammelte, unausgewachsene Stücke. 3. P. Ohne Nummer, wahrscheinlich auch aus dem Smyth Channel. 3 junge Stücke in Spiritus. 4. SE 6102, 6211 (1035). Fortescue Bay, 10—12 Fad. 25./3. 1596. 2 junge Stücke. 5. SE 6198. Hope Harbour, 6—10 Fad., Klippen und Algen. 30./4. 1896. 4 junge Stücke. 6. SE 6210. Cape Valentin, 150 Fad., tote Schalenboden. 12./3. 1896. 1 Stück. ‘ 5'/, Windungen. 9,5 — 4,6— 5,6. 7. SE 6192. Puerto Harris, 15 Fad., tote Schalenboden. 2.3. 1896. 2 Stücke. 8. SE 6149 (789). Uschuaia, 12—15 Fad., rote Algenboden. 14./2. 1896. 1 junges Stück. 9. M 121. Uschuaia, 6—-12 Fad. 30.10. 1892. 1 Stück in Spiritus, das zur Abbildung diente. 5?/, Windungen. 92—42 —5,3. 10. SE 6232 (91). Ins. Navarin, 10 Fad. Algenboden. 13./5. 1896. 6 Stücke in Spiritus, das größte hat fast 6 Windungen und mibt: 10,2 — 4,6 — 5,9. Tnesbia filostriata n. sp. (Ra 2257 E102 21% 2a.) Man kann diese Art bei oberflächlicher Betrachtung leicht mit der vorangehenden verwechseln, sie unterscheidet sich aber in Folgendem: Zool. Jahrb. XXII. Abt. f. Syst. 40 592 HERMANN STREBEL, Die Windungen sind stärker gewölbt und etwas schräger auf- gerollt, wodurch auch die Spindelpartie einen andern Verlauf nimmt, wie aus der Abbildung hervorgeht. Es ist kein weißer Streifen an der Naht erkennbar. Die Skulptur weicht in den Anwuchsstreifen dahin ab, daß besonders auf der letzten Windung die gröbern der- selben sich mehren und sich unter der Lupe zu fast feinen, scharfen Falten ausbilden (Fig. 2la). Die Spiralskulptur weicht dadurch ab, daß überall deutliche fadenförmige, feine Spiralreifen vorhanden sind, die ziemlich gedrängt und nur in der Mittelpartie der Windung etwas weitläufiger stehen. Für diese Art kann man die T’hesbia corpulenta WATsox, ebenfalls von den Kerguelen, zum Vergleich heranziehen (l. c., p. 331, tab. 25, fig. 8), aber sie bietet ungefähr dieselben Unterschiede mit dieser, wie die translucida mit der' vorangehenden Art. 1. SE 6202 (1167). Borja Bay, 10 Fad., Algenboden. 7.4. 1896. 1 Stück mit Tier. 5°, Windungen. 97 —417— 5,1. 2. SE 6215 (622). Bahia innutil, 20—30 Fad., tote Schalen- boden. 23.1. 1896. 1 junges Stück. 3. HM. Kapt. Kopsamen aus 60 Fad. gedregt in 44°14' s. Br. 61°23°w.L. 1 Stück mit Tier. 5!/, Windungen. 86--3,9— 4,5. Tnhesbia ohlini n. sp. (Taf. 22, Rie 22,222) Das Gehäuse ist festschaliger als bei den beiden vorangehenden Arten, weiß, nach dem Wirbel zu etwas gelblich, wenn trocken, hell hornfarbig. Das Embryonalgewinde zeigt einen vorstehendern Nucleus als die beiden vorangehenden Arten, die 4°/, Windungen sind im ganzen noch stärker gewölbt als bei der vorangehenden Art und setzen von der Naht, nach einer sehr schmalen Anpressung, etwas schräge dachförmig ab, ehe die Wölbung beginnt. Die Mün- dung ist verhältnismäßig breit, ebenso der Ausguß, wie denn auch der Mundrand nach dem Sinus stärker gebogen vorspringt als bei den vorangehenden beiden Arten. Die Skulptur verhält sich ganz ähnlich wie bei der mächaelseni. Vielleicht ist keins der vorliegen- den Stücke ganz ausgewachsen. 1. P No. 14275. 1887, ohne Fundortsangabe, aber wahrschein- lich aus dem Smyth Channel. 1 trocknes Stück. Molluskenfauna der Magalhaen-Provinz. 593 2. SE 6102 (1033). Fortescue Bay, 10-12 Fad., 25./3. 1896. 2 Stück in Spiritus. 3. SE 6148 (44). Hope Harbour, 6-10 Fad. Klippen und Algen. 30./4. 1896. 1 Stück in Spiritus. 4. SE 6229 (768). Puerto Bugenia, 10—15 Fad. Ton und Alsen. 12./2. 1896. 3 Stücke mit Tier, das größte hat 4°/, Windungen und folgende Maße: 5,5 — 2,6 — 2,8. 5. SE 6249 (709). Puerto Toro, 30 Fad., Tote Schalenboden. 7.2. 1896. 1 Stück in Spiritus. Ich muß hier noch die Daphnella magellanica Psır. (in: Malakol. Bl., Vol. 15, 1868) berücksichtigen, die bei 6 Windungen ca. 9,6x4!, mm messen soll und mit der wahrscheinlich eine der drei vorangehenden Arten zusammenfallen dürfte, da sie ebenfalls aus der Magalhaen- Straße stammt. Es läßt sich bei der unter diesen Umständen un- senügenden Beschreibung und bei dem Fehlen einer Abbildung keine Entscheidung darüber treffen. Ich möchte übrigens bei dieser Ge- lesenheit die Äußerung wagen, daß ich Diagnosen neuer Formen ohne Begleitung entsprechender Abbildungen nur dann für brauchbar erachte, wenn man dabei auf schon bekannte Arten bzw. gute Ab- bildungen hinweisen kann, mit denen vergleichend der Anschauung feste Stützpunkte geboten werden können. Je gröber der Arten- und Varietäten-Reichtum wird, je mehr mit ihm das Verständnis für die Komponenten gesteigert wird, aus denen sich das Charakte- ristische einer Form zusammensetzt, mit andern Worten, je genauer man sehen lernt, um so weniger halte ich es für möglich, in den üblichen Diagnosen eine solche Form anschaulich zu machen. Andrerseits freilich, je eingehender eine solche Beschreibung sein muß, um so mehr verliert sie an Anschaulichkeit. Jedenfalls scheint mir ein gutes Bild ohne Beschreibung noch besser zu sein als eine Beschreibung ohne Bild; die Beschreibung kann sich bei guten Ab- bildungen sehr wohl auf Ergänzungen der letztern beschränken, die ja des Kostenpunkts halber auf das notwendigste zu beschränken sind. Die strenge Durchführung derartiger Prinzipien in den Fach- schriften würde ein nicht hoch genug einzuschätzender Fortschritt sein, für dessen praktische Durchführung sich meiner Ansicht nach Mittel und Wege finden lassen müssen. 40* 594 HERMANN STREBEL, Gattung Cancellaria Lam. Untergattung Adımete KRÖGER. Admete magellanica n. sp. (Taf. 22, Fig. 29, 29a-—d.) Gehäuse konisch-eiförmig, dünn, aber doch ziemlich festschalig, weiß, etwas durchsichtig und mit einer gelblichen Cuticula bekleidet. Das Gewinde ist bald mehr, bald weniger niedrig, wie aus den Ab- bildungen ersichtlich ist, aber immer niedriger als die letzte Win- dung. Das Embryonalgewinde (Fig. 29a, c), das sehr häufig an- gefressen bzw. beschädigt ist, hat einen etwas vorstehenden Nucleus, und die Naht der ersten Windung verläuft etwas schräger als die folgenden Windungen, deren im ganzen 4'/, vorhanden sind und die durch eine etwas vertieft liegende Naht getrennt werden. Sie gehen von der Naht etwas abgeplattet oder flach gewölbt oder seicht dachförmig abgeschrägt ab, um dann steil und wenig gewölbt nach unten abzubiegen, wodurch eine mehr oder weniger deutliche stumpfe oder schärfere Kante entsteht, die zuweilen durch einen daselbst verlaufenden stärkern Spiralreifen noch besonders hervorgehoben wird. Die letzte Windung ist an der Spindelseite schwach ein- geschnürt, ihr Mundrand, oben etwas kantig, geht im seichten Bogen schräg nach unten in den Basalrand über, so daß kein Kanal, sondern nur ein Ausguß vorhanden ist. Das heraustretende Spindelende steht ziemlich senkrecht, es ist gewunden, so dab unten neben dem Spindelbelag noch der Basalwulst sichtbar wird, der Spindelbasis- rand ist schräg abgestutzt, etwas wulstig, und außerdem stehen über ihm noch zwei nicht sehr starke Falten, die schräg ins Innere gehen. Der Spindelbelag ist, soweit die Spindel reicht, deutlich abgegrenzt, auf der Mündungswand dagegen meistens nur undeutlich. Die Skulptur besteht aus sehr feinen Anwuchsstreifen, die ab und zu mit gröbern untermischt sind, und aus flach gewölbten Spiral- reifen, die mehr oder weniger breit sind und mehr oder weniger dicht gereiht stehen, doch meistens sind die trennenden Furchen breit genug, um unter der Lupe in ihnen noch die feinen’ Anwuchs- streifen zu erkennen. Zuweilen sind diese Reifen besonders nach oben zu breiter, und es kommt auch vor, daß ein stärkerer derselben mit der obern stumpfen Kante der Windung zusammenfällt (Fig. 29b). Molluskenfauna der Magalhaen-Provinz. 595 Sie beeinnen schon auf der 2. Windung und sind unten an der Basis immer schmäler, zuweilen auch ganz undenutlich; ihre Anzahl bewegt sich zwischen 20 und 28 auf der letzten Windunse. 1. P, EK 14274. Smyth Channel, 1887. 1 trocknes Stück mit verhältnismäßig hohem Gewinde und einem stärkern Reifen auf der Kante. 41, Windungen. 86 — 5,1 — 52. 2. JANTZEN und SUXxDORF, 18./4. 1900. Mollyneux Sound. 1 Stück wie No.3 mit schmälern Reifen und einem stärkeru Reifen auf der Kante. 4 Windungen. 6,4 — 3,7 — 3,8. 3. SE 6197 (1062). Puerto charruca, 20 Fad. tote Schalen- boden. 26./3. 1896. 1 junges Stück, verhältnismäßig schlank, da das Gewinde höher ist, mit scharfer Abkantung der obern Windungen. Fig. 294. 3°/, Windungen. 5,3 — 2,7. 4. P, EK 14310. Magalhaen-Straße, 1887. Ein trocknes Stück wie No. 3, schlank, aber ohne scharfe Kante. 4 Windungen. 6,7 —3,8— 41. 5. SE 6102 (1033). Fortescue Bay, 10--12 Fad. 25./3. 1896. 1 Stück mit schmalen Reifen, nur auf den obern Windungen kantig. 6. SE 6224 (390). Punta Arenas, Sand und Algen. 4./12. 1895. 1 Stück mit nur 20 Reifen, deren stärkster mit der Kante zusammen- fallt. Fig. 29%: 7. Bahia inutil. 23.1. 1896. SE 6215 (634). 10—15 Fad., Korallen. 1 Stück ähnlich wie No. 1 in der Form, sonst wie No. 8. SE 6214 (622). 20—30 Fad., tote Schalenboden. 1 Stück wie das vorangehende. 4 Windungen. 6,7— 3,8 — 42. 8. SE 6178 (755). Insel Navarin, Puerto Toro, 20—25 Fad., tote Schalenboden und Ton. 11.2. 1896. 4 Stücke, darunter Fig. 29 mit 23 Reifen. 9. M 168. Insel Picton, Banner Cove, 3 Fad., an Tangwurzeln. 26./12. 1892. 4 mit Pagurus besetzte Stücke, aber ganz gut er- halten, mit ziemlich breiten Reifen, sehr schwacher Kante und ziemlich gleichmäßig gewölbten Windungen. 4°2/), Windungen. Fig. 29e. 10,0 — 6,2 — 6,3. ca. 4%, Windungen. 9,0 —58—5,9. 546 HERMANN STREBEL, 10. HM. Kapt. Rınce leg. Strait le Maire. Es hat sich nachträglich noch ein größeres Stück dieser Art vorgefunden, in Form wie Fig. 29c, mit 28 Reifen auf der letzten Windung, es hat aber auch nur 4!/, Windungen. Die Reifen sind auf der letzten Windung glatt und haben deutliche Zwischenräume. 11,8 — 75 — 83. Ob die Verschiedenheit in Größe, Form und Anzahl der Reifen, wie sie das vorangehende Material zeigt, eine Absonderung etwa von Lokalvarietäten rechtfertigt, muß deshalb dahingestellt bleiben, weil die größten Verschiedenheiten zwischen den Formen der ver- schiedenen Lokalitäten nur durch 1 Stück vertreten sind. Die nordischen Arten der Gattung sollen ja auch sehr veränder- lich sein. Die beiden folgenden Stücke möchte ich aber vorläufig absondern. Var. A (Taf. 22, Fig. 30). Kapt. Kopsamen, in 43° 6' s. Br. und 60° w. L. aus 56 Fad. Tiefe gedregt. Die Stücke sind tot und etwas verkalkt, haben aber noch die Cuticula. Sie weichen von den vorangehenden Formen durch Folgendes ab. Das Gewinde ist kürzer im Verhältnis zur letzten Windung, die von der stumpfen Kante nach abwärts sich eleichmäßiger nach unten zuspitzt; der Basalwulst tritt deutlich hervor. Die Skulptur hat denselben Typus, aber die Reifen sind schmäler (32), und es treten besonders auf der letzten Windung einzelne aufgetriebene gröbere Anwuchsstreifen, fast scharfe Falten auf, die sich nach der Mündung zu mehren, so daß hier die Skulptur stellenweise dicht geeittert erscheint. Die Wirbel fehlen an beiden Stücken. 13 — 43 — 5). 6,1 — 4,2 — 4,6. Die von Warson in: Challenger Report beschriebenen und ab- gebildeten 2 Arten von den Kerguelen sind von den hier ange- | führten Formen durchaus verschieden. Pnınıppr’s Cancellaria schythei und australis (in: Malakol. Bl., 1856, p. 164) sind bedeutend größer, freilich hat erstere 6 Windungen, für die zweitgenannte wird die Anzahl der Windungen nicht ange- geben. ©. schythei pabt aber nicht, weil sie nur eine Falte auf der Spindel haben soll. CO. australis soll deren zwei haben, aber außer- dem „costibus frequentibus“, auf den obern Windungen. Ob meine Var. A dahin gehören kann, ist fraglich. Leider gibt Prruipri ja Molluskenfauna der Magalhaen-Provinz. 597 keine Abbildungen, so dab man mit der kurzen Diagnose nicht viel anfangen kann. ROCHEBRUNE u. MABItLE haben 1. c. beide Prıruippr’sche Arten angeblich identifiziert. Sie stellen außerdem eine neue Art, frigida, auf, die sie merkwürdigerweise mit schythei vergleichen, wohl nur der Farbe halber, denn ihre Art soll „2 callosites dentiformes“ auf der Spindel haben, was wohl Falten sein sollen, wenigstens der Abbildung nach. Diese Abbildung stimmt freilich in der Form ab- solut nicht zur Beschreibung, die von einer „spira minima“ spricht und hinzufügt, daß die letzte Windung 6/7 der ganzen Höhe aus- mache. Die Zeichnung gibt in der Vorderansicht, wo man dies Verhältnis doch in der Regel zu bestimmen pflegt: 7'/, fürs Gewinde und 12!/, für die letzte Windung, während es nach dem angegebenen Verhältnis etwa 3 und 17 sein müsste. Sie nennen die Skulptur fast gegittert, da sie aus tiefen Spiralstreifen und stumpfen An- wuchsfurchen zusammengesetzt sein soll. Annähernd könnte meine Var. A der frigida entsprechen, wenn nicht die Form durch den Widerspruch zwischen Beschreibung und Abbildung fraglich bliebe. Gattung Ohlinia n. g. = Fr Ohlinia limnaeiformis E. A. SMITH. : (Taf. 21, Fig. 32, 32a, b.) Unter Admete (2) limnaeaeformis beschreibt E. A. Smitu 1879 in: Trans. Roy. Soc. London, Vol. 168, p. 172 eine Art von den Kerguelen, von der er selbst sagt, dab sie für Admete eine „curious form“ habe, daß er sie aber nicht anders unterzubringen wisse. In 1886 beschreibt Warsox in: Challenger Report, Vol. 15, p. 567 als Alaba (Diala) limnaeiformis offenbar dieselbe Art, wobei er aber auch bemerkt, daß sie weder zu Alaba noch Diala, wie überhaupt nicht zu Litiopa passe, so daß das Unterbringen darunter nur ge- 'schehe, weil er nichts Besseres wisse. Warson’s Art stammt von Prince Edward Islands zwischen Kap der Guten Hoffnung und den Kerguelen aus 50—150 Fad. Tiefe. Sie hat 3!/, Windungen und mißt 2,26 1,52, Mündung hoch 1,32 mm, während Sumıt#’s Art bei 3 Windungen 2, x 1!, mm mißt. Auf die Anzahl der Windungen ist weniger Gewicht zu legen, da die Art des Zählens derselben verschiedener Auffassung unter- liest. Warson’s Beschreibung und Abbildung ist genauer als die 598 HERMANN STREBEL, SurrtH’sche, und. ich akzeptiere dieselbe daher mit nur wenigen Er- weiterungen ebenso wie den von beiden Autoren in merkwürdiger Übereinstimmung gewählten, übrigens sehr charakteristischen Namen der Art. Nur scheint es mir richtiger, anstatt sie in eine Gattung hineinzuzwängen, in die sie nicht paßt, dafür eine neue Gattung aufzustellen, für die ich den Namen des schwedischen Zoologen Osuın wähle, der die unter NORDENSKIÖLD’s Führung vorgenommene antarktische Expedition in 1895/6 als Zoologe begleitet hat und der leider von ihr den Keim zu seiner Krankheit mitbrachte, der er dann zu früh für die Wissenschaft erlegen ist. Die Gattung scheint mir allerdings näher Admete als Litiopa zu stehen, weshalb ich sie auf Admete folgen lasse. Die anatomische Untersuchung muß über die richtige Stellung entscheiden. Gehäuse schief oval, dünn, weißlich, durchscheinend, nach dem Wirbel zu, wenn das Tier darin ist, gelblich, mit einem fast be- deckten Nabelritz. Die 3°/,, Windungen nehmen rasch an Breite zu und sind durch eine etwas vertieft liegende Naht getrennt, da die Windungen von der Naht ab erst etwas gewölbt abgeplattet sind, dann nach unten abbiegen. Die letzte Windunge ist seitlich etwas abgeplattet und sehr grob im Verhältnis zum Gewinde Die Em- bryonalwindungen haben einen verhältnismäßig nicht sehr kleinen, aber etwas vorstehenden Nucleus; die ersten Windungen sind etwas gerader aufgerollt als die letzte, besonders bei der schlankern Form. Die Mündung ist oval, oben etwas gekrümmt zugespitzt. WATSON sagt oval und nicht im mindesten zugespitzt, während seine Ab- bildung doch eine deutliche Zuspitzung zeigt, wenn sie auch nicht sekrümmt ist, wie bei den mir vorliegenden Exemplaren. Der einen Kreisabschnitt bildende Basalrand geht ziemlich viel tiefer hinab, als die Windung anschließt, die ziemlich steil, aber immerhin etwas gebogene Spindel bildet mit der Mündungswand einen stumpfen Winkel. Die Auffassung von Smr# und Warson, daß die Spindel etwas abgestutzt sei, kann ich nicht teilen, denn für mich liegen nach genauer Besichtigung durch Lupe und Mikroskop die Ver- hältnisse, wie folgt .und wie sie auch in der Zeichnung zum Aus- druck gebracht sind. Der Basalrand steigt an der Spindelseite im Bogen steil aufwärts und geht dann untrennbar in den Spindelrand über, der sich etwas gedreht und leicht nach auswärts gebogen in das Innere zieht. Auf diesem Spindelrand liegt dann eine leichte, schräg aus dem Innern kommende Falte, deren leichte Erhebung, wenn man die Mündung vor sich hält, als Ecke einer Abstutzung EEE Molluskenfauna der Magalhaen-Provinz. 599 der Spindel erscheinen kann. Etwas unterhalb dieser Erhebung biegt der den Nabelspalt fast ganz verdeckende Spindelbelag ab, der im Bogen nach aufwärts steigt, um dann parallel mit der Mün- dungswand zum Nahtwinkel abzubiegen. Das Tier in Spiritus erscheint ziemlich groß, da die Sohle meist die ganze Mündung ausfüllt. Es ist olivbräunlich gefärbt, der zurückweichende Mantel wie der ganze hintere Teil des Tiers sind dann im scharfen Kontrast hell orange gefärbt. Ein Deckel ist nicht vorhanden. 1. SE 6199 (44). Hope Harbour, 6—10 Fad., Klippen mit Algen. 30./4. 1896. 6 Stücke, unter denen eins schlanker als die übrigen und zugleich das größte Stück ist. Fig. 32. 3°), Windungen. 4,9—3,4 ca. 3,3. “aa ah as 435—33 „ 31. 39 939.090. 2. SE 6109 (77). Puerto Pantalon, an Kelp. 9.1. 1896. Ein Stück von der schlanken Form. Nach der Anzahl der Windungen, vor allen Dingen aber nach dem maßgebendern Vergleich der Maße, scheint es sich bei den Stücken von Warson und von Smetu um eine kleinere Form zu handeln. Ich glaube aber im übrigen nicht, daß die Art eine andere sei, denn die Abbildungen bieten dafür keinen Anhalt. Für die Merkmale der Gattung müssen vorläufig die der Art dienen. Gattung Buthria Gray. Diese Gattung, wie sie von KOBELT, in: MART. u. CHEnn., edit. 2, und von Tryon, Manual of Oonchology, Vol. 3, abgegrenzt wird, um- faßt Arten von so verschiedener Beschaffenheit, dab eine Revision der Gattung bzw. eine Neugruppierung notwendig erscheint. Ich bin weder zur Zeit in der Lage, noch ist hier der Ort, um dies näher zu begründen, ich möchte aber doch andeuten, daß ich beispielsweise E. cornea, dira und chlorotica für Typen solcher verschiedenen Gruppen halte, wenn es mir auch fraglich erscheint, ob die letztgenannte Art überhaupt zu Euthria gehört. Die Arten aus der Magalhaen-Provinz, welche bisher zu Euthria gerechnet werden, lassen sich auch schon in verschiedene Gruppen teilen, denen ich aus praktischen Gründen Namen geben werde, wenn auch deren systematischer Wert ohne die eleichzeitige Kenntnis des anatomischen Verhaltens fraglich bleiben mag. 600 HERMANN STREBEL, Gruppe Pareuthria. Wenn ich den Typus der Gattung E. cornea zu Grunde lege, so bieten die Schalencharaktere folgende Abweichungen. Die Mündungs- partie zeigt durch die mehr angepreßbte Windung an der Naht oben nicht die deutliche Rinne, die ja bei der E. cornea noch durch eine Verdickung auf der Mündungswand verstärkt wird. Der Kanal ist viel kürzer und weniger nach hinten zurückgebogen. Die Spiral- reifen, welche bei vielen Euthria-Arten sogar auben (E. dira), dann aber in mehr oder weniger Ausdehnung auch in der Mündung auf- treten, fehlen hier ganz, ich fand sie nur an einem Stück einer fraglichen plumbea (Taf. 24, Fig. 55), wo sie als merkwürdige Aus- nahme gelten muß. Allerdings kommt sie dann auch bei der japa- nischen E. viridula Dxr. vor, die wohl mit E. ferrea REEVE zu- sammenfällt und die in die hier aufgestellte Gruppe gehören dürfte, wenn ich auch Tryon’s Ansicht abweisen muß, der sie als Varietät zu plumbea Pain. stellt. Die Arten, die ich in diese Gruppe bringe, sind im allgemeinen bekannt, aber auch mehrfach verkannt. Es mag das zum Teil daran liegen, dab sie ursprünglich in verschiedene Gattungen untergebracht wurden, andrerseits ist aber auch die Varlationsweite der einzelnen Arten entweder durch beschränktes Material nicht erkannt oder doch nicht genügend berücksichtigt. Es wird dies durch die nach- folgenden Zusammenstellungen und Besprechungen erwiesen werden. Euthria plumbea PHiLipPp!. (Taf. 24, Fig. 52—56, 59.) Fusus plumbeus PHILippi, Abbildungen, Vol. 1, p. 108, tab. 1, fig. 3, März 1844. Desgleichen Hupf, in: Gay, Hist. de Chile, p. 169, tab. 4, fig. 8, Sa. Die rotbraune Färbung der abgebildeten Stücke entspricht nicht dem wirklichen Verhalten, wenn nicht etwa ein eisenoxydhaltiger Überzug vorhanden war. Die Zeichnung als solche ist charakte- ristischer als die PHILIPPT’sche , die offenbar nach einem nicht ganz ausgewachsenen Stück gemacht wurde. Desgleichen GouLD, in: WILKES, Exploring Expedition, p. 230. Es wird daselbst auf PHILIPPI verwiesen, aber die Abbildungen bieten etwas ganz Verschiedenes. Die fig. 281, Gehäuse mit Tier, mag, wie TRYoN annimmt, eine Trophon-Art darstellen, und die fig. 281la entspricht, wie Tryon mit Recht annimmt, dem Fusus roseus HOMB. et JACQ., auf den ich noch zurückkomme. Molluskenfauna der Magalhaen-Provinz. 601 Buthria plumbea KOBELT, in: MART. u. CHEMN., edit. 2, p. 228, tab. 68, fig. 8, 9. Auch diese Figuren zeigen eine unnatürliche rotbraune Färbung, und die Form der fig. 8 ist, wenn richtig gezeichnet, etwas abnorm, während die fie. 9 typisch ist. Desgleichen. Tryon, Manual of Oonchology, Vol. 3, p. 150, tab. 72, fie. 221. Tryon führt als Synonyme Buce. patagonicum und magel- lanieum PHILIPPI sowie Frsus rufus HOMB. et JACQ. an, und ferner als Varietät ®. ferrea REEVE, die wohl mit P. virdula DUNKER zusammenfällt. TRYON scheint von allen diesen Formen kein Material vor sich gehabt zu haben, denn er kopiert nur deren Originalabbil- dungen; um so auffallender ist dann aber, daß er nur nach zum Teil wenig guten Abbildungen die oben erwähnte Entscheidung trifft. EPuthria magellanica PHILIPPrI. (Taf. 24, Fig. 57—68, 73.) Buceinum magellanicum PHILIPPL, 1. c., Vol. 3, p. 48, tab. 1, fie. 14 (auf der Tafel fälschlich mit 15 bezeichnet), 1848. Auch diese Art ist offenbar nach einem unausgewachsenen Stück beschrieben und ab- gebildet, außerdem stimmt das „fere rectilineo“ des äußern Mund- rands in der Beschreibung weder mit dem natürlichen Verhalten, noch mit dem der Abbildung, die wohl richtig gezeichnet ist, wenn auch der Basalrand etwas zu breit geraten sein dürfte. PHILIPPI wollte wohl den Gegensatz zu seinem ebendaselbst in fig. 11 ab- gebildeten und auf p. 46 beschriebenen Ducceinum patagonieum schärfer hervorheben. Diese Art wurde schon 1845 in: Arch. Naturgesch. veröffentlicht, ist l. c. aber wohl ebenfalls nach einem unausgewachsenen Stück beschrieben und abgebildet. Mir liegen in Form und Färbung identische Stücke vor, und ich würde die Art unbedenklich für eine helle Varietät der magellanica ansprechen, wenn nicht PHILIPPI von „l2 braunroten, unregelmäßig gestellten, stellenweise verloschenen Querlinien“ spräche, die auf der letzten gelblichen Windung sich be- finden sollen, die freilich in der Abbildung nicht sichtbar sind. Ich habe an einzelnen Stücken sowohl der plumbea- wie der magellanica- Form dunkler und heller abschattierte Zonen, besonders in der Durch- sicht der Mündung bemerkt, wirklich schmale und breitere Binden dagegen nur an ein paar Stücken der hellen fuscata-Form. Es ist. also möglich, daß ein solches Vorkommen auch mal bei der hellen magellanica- bzw. der palagonica-Form zutage tritt; es fragt sich nur, ob es ein individuelles oder etwa ein lokales Vorkommen bedeutet, bzw. inwieweit diese Eigentümlichkeit in die Variationsweite der Art gehört oder eine Absonderung rechtfertiet. Da ich diese Frage nicht entscheiden kann, so muß ich zunächst Bucc. patagonicum unberück- sichtigt lassen. Auf die magellanica zurückkommend, bin ich nun der Ansicht, daß man als ausgewachsene Form derselben die folgende Art anzusehen hat. Fusus rufus HoMB. et JAcQ., in: Voyage de l’Astrolabe, Vol. 5, p. 107, tab. 25, fig. 3, 1854. Die Autoren geben nur eine sehr kurze Be- 602 HERMANN STREBEL, schreibung, aus der nicht viel zu entnehmen ist. Die Angabe von 5 Windungen bei einer Größe von 30 x 14 mm beruht entweder auf einem Schreibfehler oder die obersten Windungen waren abgerollt, was ja häufig der Fall ist, und man hat nur die vorhandenen gezählt. In der Abbildung begegnet man auch hier wieder der ominösen rot- braunen Färbung, die höchstens mal in der Mündung vorkommt, und auch die Form des Gehäuses scheint nicht ganz richtig wiedergegeben zu sein. In: GAY wird die Art l. c. p. 169 ebenfalls aus der- Magalhaen-Straße angeführt und recht charakteristisch beschrieben, leider aber nicht abgebildet. KOBELT ]. c. führt die Art nicht auf, wohl aber MABILLE u. ROCHEBRUNE |]. c. Dieselben Autoren führen dann noch, als ihnen unbekannt, das oben besprochene Ducc. patagonieum und ein Duce. antarchieum ADAMS an, das — Buecc. antarcheuwm PHILIPPI sein soll. Das was PHILıppI unter diesem Namen in: Malakol. Bl., Vol. 15, p. 222, beschreibt, ist eine ganz kleine Art, die nach Tryon |]. ce. im Register als fragliche Columbella aufgeführt wird. Sie zitieren ferner Buce. taeniolatum PHiL. nach GAY, deren Abbildung ihnen aber hätte zeigen können, daß es sich dabei um eine Nassa handelt. Die vorstehenden beiden PHirippr'schen Typen #. plumbea und magellanica zeigen sehr nahe Verwandtschaft miteinander, ich möchte sie daher gemeinsam besprechen. Annähernd werden dieselben durch meine Fig. 59 für erstere und Fig. 62a für letztere Art wiedergegeben. Scheidet man die schon kritisierte Bezeichnung des Mundrands bei der magellanica aus, dann ergeben sich als wesentliche Unterschiede zwischen beiden Arten im Sinne PhıLıppr's die folgen- den. E. plumbea soll gleichmäßig gewölbte, oben wellenförmig ge- rippte Windungen haben, deren letzte an Höhe dem Gewinde gleich sein soll, E. magellanica dagegen wenig gewölbte und ganz glatte Windungen, deren letzte höher als das Gewinde sein soll. Was nun die E. plumbea anbetrifft, so scheint Pnıuıpri selbst schon die ursprüngliche Auffassung der Art später erweitert zu haben, denn sowohl das Hamburger wie das Berliner Museum be- sitzt Material von ihm selbst bestimmt, das dies beweist. Es be- finden sich darunter Stücke, an denen das Gewinde höher ist als die letzte Windung, die Windungen sind auch zum Teil stärker und nicht gleichmäßig gewölbt, indem die größte Wölbung, besonders auf den mittlern Windungen, mehr in der Nahtnähe liegt. Ferner tritt zum Teil eine schwächere, aber auch eine stärkere Faltung auf, als die Prruıprr’sche Abbildung sie zeigt, und mit der Stärke der Molluskenfauna der Magalhaen-Provinz. 603 Faltung geht auch das ausgedehntere Verhalten Hand in Hand, d.h. daß sie sich über mehr Windungen erstreckt. Endlich treten größere und kleinere Formen auf. Meine Figg. 54a, 54b und 55 vertreten diese erweiterte Auffassung PHıLıpri's nach dem von ihm selbst für plumbea gehaltenen Material. Tatsächlich läßt sich dann auch noch eine andere Erweiterung des Typus verzeichnen, dab nämlich auch das Gewinde höher sein kann als die letzte Windung, wie es die Fig. 56 zeigt, so daß die fraglose Variationsweite der E. plumbea durch die Fig. 54, 55, 56, 59 gegeben wird. Das Aus- gewachsene Stadium wird dabei allemal durch einen etwas er- weiterten Mundrand und eine Verdickung des Innern gekennzeichnet. Für die magellanica führte ich oben meine Fig. 62a als dem ursprünglichen Typus in der Form so ziemlich entsprechend an. Ob das Orieinal zum Typus wirklich ganz ohne Falten oder vielleicht oben nur schwach gefaltet oder abgerollt war, will ich dahingestellt sein lassen, jedenfalls ist es ein seltnes Vorkommen, denn die 2. und 3. Windung ist meistens noch, wenn auch schwach und fein, gefaltet. Wenn aber meine Figur 62a, die auch nicht ganz ausgewachsen ist, dem Typus der magellanica nahe kommt, dann ist auch der Übergang zu meinen Formen 62b, 63, 65, 66, 67 ohne weiteres erwiesen; und da zwischen diesen der Typus des Fusus rufus von Home. u. JacQ. liest, so ist auch erwiesen, dab diese letztere Art in die Variations- weite der magellanica gehört, welcher Name ja die Priorität für die ganze Reihe hat. Die angeführten Figuren zeigen aber, dab die Komponenten der Variationsweite der magellanica dieselben sind wie bei plumbea. “ In den angegebenen Abbildungen würden wir somit Variations- reihen gewinnen, welche den Unterschied zwischen E. plumbea und magellanica in folgender Weise festlegen lassen. Die plaumbea ist bei eleicher Anzahl der Windungen kleiner, schlanker in der Form, und durchschnittlich mit einer stärkern bzw. ausgedehntern Faltung versehen. Gemeinsam ist beiden Färbung, Skulptur (bis auf die ver- schiedene Entwicklung der Falten) und die Form und der Aufbau der Embryonalwindungen, die in Fig. 52 von einer stärker gefalteten plumbea dargestellt sind. Der Deckel beider Arten variiert nur in- dividuell, wie das in Fig. 53a, b dargestellt ist, er ist sonst der gleiche wie in der Gattung und speziell in der hier aufgestellten Gruppe. Nach den vorangehenden Auslassungen wäre es nun leicht, die beiden Arten, wenn auch in anderm Sinne, als Prıuıprr es getan 604 HERMANN STREBEL, hat, zu unterscheiden, aber in der Praxis ist es doch bei manchem Stück sehr schwer zu entscheiden, zu welcher Art man es rechnen soll, was freilich bei der nahen Verwandtschaft beider Arten nicht auffallen kann und was sich auch aus dem Umstand erklärt, dab die oben angeführten Unterscheidungsmerkmale durch die Kom- ponenten der Variationsweite, die bei beiden Arten die gleichen sind, zum Teil fast ausgeglichen werden können. Die Schwierigkeit des Auseinanderhaltens macht sich besonders bei nicht ganz aus- gewachsenen Stücken bemerkbar. Es ist ja ohne weiteres verständ- lich, daß Formen der plumbea, die verhältnismäßig breiter als andere sind, wie z.B. Fig. 54b, und gleichzeitig beschränkte Faltung haben, sich dadurch dem magellanica-Typus nähern, wie andrerseits aus- gedehntere Faltung der magellanica, Fig. 57 und 58, und schlankere Form, Fig. 60 und 61b, der plumbea ähnlich werden. Die Gröbßen- verhältnisse gegeneinander abzumessen, wird nicht nur dadurch schwer, daß sie bei beiden Formen sehr variieren, sondern auch durch das häufige Abgerollt- oder Abgebrochensein der Wirbel. Die Fig. 64a und 64b von durchaus gleicher Färbung und gleichem Habitus, Stücke aus mehreren andern eines Fundorts herausgesucht, zeigen solche Schwierigkeiten sehr deutlich, denn man würde für sich betrachtet 64a für eine plumbea, 64b für eine magellaneca halten müssen, während sie doch aus den angegebenen Gründen nicht von- einander zu trennen sind. Ich muß vorgreifend noch darauf hinweisen, dab auch bei beiden Arten ein Hinüberspielen nach der #. fuscata stattfindet. Stücke der plumbea mit gröberer Faltung, wie z. B. Fig. 55, sind in der Be- ziehung kaum von unausgewachsenen und relativ weniger kräftig sefalteten Stücken der fuscata, wie z. B. Fig. 69, zu unterscheiden ; bei noch jüngern Stücken wird es noch schwieriger. Ebenso wird man ausnahmsweise große Stücke wie Fig. 73, die man der be- schränkten Faltung halber zu magellanica rechnen muß, geneigt sein, ihrer Größe, ihrer Färbung und des Zusammenvorkommens halber eher zu fuscata rechnen, mit der sie bis auf die weniger kräftige und weniger ausgedehnte Faltung große Ähnlichkeit hat. Man vergleiche nur die Figg. 67, 73 und 74 miteinander. Aus der nachfolgenden Aufzählung des Materials ergeben sich nicht nur die einzelnen zweifelhaften Fälle, sondern man sieht, dab, wenn auch jede der nominell getrennten Arten in einigen Lokalitäten ausschließlich vorkommt, vielfach doch auch eine Vermischung statt- findet. Molluskenfauna der Magalhaen-Provinz. 605 Das von Prıtıppr selbst als plumbea bestimmte Material möchte ich vorweg besprechen. 1. HM. Insel Chilo&. 2 unausgewachsene Stücke, von denen das eine stärker gefaltet ist als das andere, durchaus meinen Fige. 54a, b entsprechend. Höhe 20,3 (17,2), Breite 10 (8,6), letzte Windung an der Mündung hoch 10,4 (9,5). 2. BM No. 11514. Die Etikette nennt Chile-Peru als Fundort. Es ist jedenfalls kein von Priuıppr selbst gesammeltes Material, sonst gäbe er genauen Fundort, aber nach anderm Material zu ur- teilen, stammt es jedenfalls aus dem nördlichen Teil der Westseite der Magalhaen-Provinz, wie ich sie in meiner Trophon-Arbeit ab- segrenzt habe. 6 Stücke vom gleichen Typus wie die vorangehenden, aber größer. Ich gebe einige Maße, von denen das erste Stück allein ganz ausgewachsen ist. ca. 8 Windungen. 23,2 — 12,2 — 12,1. 278 i 9a ee lo 8 ; 236103. 116 8 . a al Man sieht, daß die Größenverhältnisse schwanken, nicht nur in der Höhe, sondern auch in dem Verhalten der andern Maße zur Höhe. 3. BM. Chonos-Archipel. 4 Stücke, darunter ein ausgewachsenes, das den vorangehenden gleicht, und 3 andere, die mehr nach fuscatum neigen, von denen aber 2 unausgewachsen sind, über die sich schwer eine Entscheidung treffen läßt. Das ausgewachsene Stück Fig. 55 hat ca. 8 Windungen und folgende Maße: 24,6 — 12,5 — 12,7. Es gehört seiner Form nach zu plumbea, nur die grobe Faltung bewirkt die Ähnlichkeit mit fuscatum. Das Stück zeigt noch feine kurze Falten auf der Verdiekung des Innern hinter dem Mund- rand, ein Vorkommnis, das einzig in seiner Art bei dem Magalhaen- Material dasteht. Das nun folgende Material ist in der Reihenfolge der Fundorte geordnet, wie ich sie bei den vorangehenden Arbeiten über die Fauna der Magalhaen-Provinz befolgt habe und die ich auch ferner beibehalten werde, wie denn auch die Abkürzungen dieselben bleiben. 4. HM No. 1900. Lau leg. Puerto Montt. 12 trockne Stücke, zum Teil ausgewachsen, mit erweitertem und innen verdicktem 606 HERMANN STREBEL, Mundrand. Die verschiedenen Typen sowohl in der Form wie in der beschränktern wie ausgedehntern Faltung sind in den Fige. 54a, b dargestellt; sie entsprechen einer kleinen Form von plumbea, deren unausgewachsener PHirıpprscher Typus ca. 24,3>x<13,1 mm mißt. Ich gebe einige Maße. 21,1—115—1132. 21,0 — 10,2 — 10,0. 20,9 —- 11,3 11,2. 20,5 — 10,7 — 10,3. 20,4 — 10,2 — 10,7. Es sind ca. 7?/, Windungen vertreten, oft fehlen die ersten Windungen. 5. BM. No. 18488. Aus derselben Lokalität, Tomsk leg, mehrere Stücke vom gleichen Habitus. 6. P. 1887. Smyth Channel, ohne nähere Angabe. No. 14039, 14061, 14258. 24 trockne Stücke zum Teil noch mit Tier und Deckel. Sie zeisen denselben Typus wie No. 4, sind aber etwas größer in der Form. 23,1— 12,1— 122. 23,0 — 11,6 — 11,6. 22,1 — 10,9 — 11,3. 7. P. 1888. No. 24809, 24817. Ebendaher. 4 trockne Stücke, darunter ein besonders getürmtes von über 7 Windungen. Fig. 56. 24,6 —11,9--12,0. Ss. P. 1895. Smyth Channel, Eden Harbour. 1 sehr abge- rolltes Stück besonders am Wirbel, so daß es scheinbar nur 5 Win- dungen hat; es ist fast ausgewachsen, denn der Mundrand beginnt schon sich zu erweitern, und das Innere ist stark verdickt. Es ist fraglich, ob man das Stück zu plumbea oder zu magellanica rechnen soll. Fig. 60.. 202 — 11,5 — 12,3. 9. SE 6173 (1079/1082). Smyth Channel, Isthmus Bay. Ebbe- strand, 29./3. 1896. 1 Stück in Spiritus, ganz ähnlich der Fig. 54b aber größer, mit 7", Windungen. Die verhältnismäßig grobe Breite und die beschränkte Faltung lassen es fraglich erscheinen, ob man das Stück nicht eher zu magellanica als zu plumbea rechnen soll. 23,5 — 12,3 — 12,8. 10. M 59. Smyth Channel, Puerto Bueno, 9./7. 1893. 11 mit Pagurus besetzte und meistens sehr defekte Stücke vom plumbea- Typus, aber es sind 2 frische, unausgewachsene Stücke darunter, die sich der Fig. 59a nähern, also nach fuscata neigen. Molluskenfauna der Magalhaen-Provinz. 607 11. BM No. 33273. Gazelle-Expedition, Tuesday Bay an der west- lichen Ausmündung der Magalhaen-Straße. 1 trocknes Stück, den sub 2 verzeichneten entsprechend. 22,0 — 11,5 — 11,6. 12. BM ohne Fundortsangabe 2 Stücke, die ich hier gleich einfüge. Sie sind plumbea bestimmt, das größere derselben erinnert aber in der Färbung und gröbern Faltung an fuscata, wenn auch das verhältnismäßig hohe Gewinde und die schlanke Form mehr für plumbea sprechen. Es hat ca. 8 Windungen, und die Spiralfurchen sind sogar noch auf den mittlern Windungen sichtbar; ein seltnes Vorkommen. Fig. 59. 25,1 — 120 123,8. 13. P No. 14409. Magalhaen-Straße ohne nähere Bezeichnung. 2 tote defekte Stücke des plumbea-Typus. 14. P 1887. Desgleichen. 2 Stücke. Das größte Stück (Fig. 57) mag der stark erweiterten Mündung halber bei wenig ausgedehnter Faltung zu magellanica gerechnet werden. 15. SE 6171 (1052). Puerto Angosto, am westlichen Eingang in die Magalhaen-Straße. 1 verwittertes Stück der plumbea. 16. SE 6172. Puerto Harris, Magalhaen-Straße, Ebbestrand, steinig, 19./3. 1896. 5 Stücke in Spiritus, meist unausgewachsen und zu magellanica gehörig. Es ist ein ziemlich getürmtes, oben stark abgerolltes plumbea-Stück dabei. 29,1 — 14,2 — 14,8. 17. P1891. Punta Arenas, Magalhaen-Straße. 2 Stücke, davon das eine fast ausgewachsene der Fig. 54b entsprechend. 17,7 — 9,1 — 9,6. Es ist eine besonders kleine Form von plumbea. 18. M 76. Punta Arenas, September 1892. Ein mit Pagurus besetztes, sehr defektes Stück vom plumbea-Typus. 19. M 72. Punta Arenas, Strand, September 1892. 15 Stücke in Spiritus, fast alle oben stark abgerollt. Der ganze Aufbau und die sehr beschränkte Faltung entsprechen der magellanica, wenn auch, wie die Fig. 61b zeigt, etwas schlankere Formen darunter sind. 24,4 — 14,4 — 14,5. Fig. 61a, b 4 23,7 — 13,5 — 145. \220 — 12,2 — 12.0. 20. SE 5824 (402). Ehbendaher. 6.112. 1896. Material von gleicher Beschaffenheit wie das vorangehende. 31. SE 6093. Porvenir, Magalhaen-Straße, 1896. Ein oben Zool. Jahrb. XXII. Abt. f. Syst. 41 608 HERMANN STREBEL, abgerolltes, sonst gut erhaltenes Stück wie Fig. 61b, also eine schlanke magellamica. 22. SE 6175. Gente grande, Magalhaen-Straße, Ebbestrand, 27.12. 1895. Mehrere unausgewachsene, ziemlich dünnschalige Stücke der magellanica, darunter auch hell gelbliche. Wie die Abbildung des Typus der patagonica es zeigt, erscheint der obere Teil des Ge- häuses bzw. das Gewinde in dunklerer blaugrauer Färbung. soweit eben das Tier reicht, die freien Teile sind hell gelblich. 23. SE 5827 ohne Fundortsangabe, nur mit 1896 bezeichnet. 31 unausgewachsene Stücke, die in jeder Beziehung den voran- gehenden entsprechen, so dab ich glauben möchte, sie stammen vom gleichen Fundort. Es sind 13 typisch gefärbte und 18 hellfarbige darunter, auch sind schlankere und gedrungenere Formen vertreten, wie es in den Figg. 64a, b dargestellt ist, die beide der hellen Varietät angehören. 24. BM. Gregory Bay, Magalhaen-Straße. E. PrıLıppı, Samm- lung Duxker. Die Etikette gibt aber keinen Namen. 2 junge Stücke, oben abgerollt, scheinbar ohne Falten, die man zur magel- lanica rechnen muß. 25. M 106. Dungeness Point, Shark Cross, 15./10. 1892. Ein Stück in Spiritus, ähnlich der Fig. 62b, also eine verkümmerte Form der magellanica. 26. M 108. Basket Island, Süd-Feuerland, an Kelp, 20./10. 1892. Ein mit Pagurus besetztes, ausgewachsenes Stück, ähnlich wie Fig. 57. aber kleiner, von fraglichem plumbea-Typus. 21 — 10,5 — 10,8. 27. Aus derselben Lokalität (M 107) stammen noch 4 Stücke in Spiritus, unter ihnen ein typisches unausgewachsenes Stück der groben Form von magellanica. Fig. 62a. 25,0 — 13,8 — 15,3. Ferner ein abnormes, ausgewachsenes Stück magellamica. Fig. 62b. 22,5 — 13,1 — 141. 28. M 109. Beagle Channel, westlicher Teil, Derrın leg. 2 un- ausgewachsene Stücke magellanica, von denen das eine die hell gelb- liche Färbung zeigt. 29. M 127. Uschuaia, Beagle Channel, 1—2 Fad, an Tang- wurzeln, 25./10. 1892. 12 Stücke in Spiritus zu magellanica gehörig, das einzige ausgewachsene Stück ist oben abgerollt. Fig. 63. 30,1 — 16 — 16,5. Molluskenfauna der Magalhaen-Provinz. 609 30. M 119. Ebendaher, tiefster Ebbestrand, 9./11. 1892. 2 un- ausgewachsene und 1 ausgewachsenes Stück in Spiritus, zu magel- lanica gehörig. Fig. 65. 28,3 — 14,4 — 15,4. 31. M 117. Ebendaher, Ebbestrand, 27./10. 1892. 5 Stücke in Spiritus, davon 3 ausgewachsen, die zu magellanica gehören. Bei dem größten, der Fire. 65 ähnlichem Stück, gehen die Falten noch bis auf die vorletzte Windung. 30,1 — 17,0 — 16,7. 28,5 — 15,7 — 16.2. 22,2 — 13,9 — 132. Das letzte Stück vertritt eine kleine Form, da es fast ausge- wachsen ist. 32. M 128. Ebendaher, an Kelp, 26.10. 1892. 1 defektes Stück mit Pagurus besetzt, zu magellanica gehörig, ähnlich der Fig. 65. 28,2 — 15,2 — 151. 33. SE 6174 (101). Segunda Uschuaia, Ebbestrand, Klippen, 16.5. 1896. 1 unausgewachsene magellanica. 34. SE 6169. Harberton Harbour (Puerto Bridges), Beagle Channel, 8 Fad., Algenboden, 2.5. 1896. 1 der Fig. 56 ähnliches Stück, aber kleiner, zu plumbea gehörig. 35. SE 6170. Ebendaher, 6 Fad., 11./5. 1896. Mehrere Stücke in Spiritus, darunter nur ein fast ausgewachsenes mit ausgedehnter Faltung, aber sonst dem magellanica-Typus entsprechend. 25,5 — 14,1 — 13,9. Ein anderes Stück ist der Fig. 60 ähnlich, aber breiter. 86. M 164. Ebendaher, 7 Fad., 14./1. 1893. 2 mit Pagurus be- setzte, schlecht erhaltene Stücke, zu magellanica gehörig. 37. M 189. Feuerland, Südküste, westlich von Puerto Pantalon, 31.12. 1892. Ein prächtiges Stück in Spiritus, der magellanica zugehörig. In der Durchsicht der Mündung erkennt man eine ver- schwommene Bänderung. Fig. 67 reichlich 8 Windungen. 32,3 — 17,4 — 17,5. 38. SE 5823 (91). Insel Navarin, 10 Fad., Algenboden, 15./3. 1896. 14 Stücke in Spiritus, meist unausgewachsen, das größte fast aus- ‘gewachsene ist ähnlich in Form der Fig. 55. 24,1 — 13,1 — 15,8, also wohl zu plumbea zu rechnen, doch könnte besonders für die unausgewachsenen auch fuscata in Frage kommen. 39. M 177. Ebendaher, Puerto Toro, 5 Fad., 20.112. 1892. Ein Stück, welches ziemlich genau der Abbildung von PrıLıpers DB. patagonicum entspricht. (Vgl. auch No. 22 und 28.) 41% 610 HERMANN STREBEL, 40. M 176. Ebendaher, Ebbestrand, 20.12. 1892. 1 junges Stück der magellanica. 41. SE 5822 (723). Ebendaher, 8./2. 1896. 22 Stücke in Spiri- tus, darunter 15 fast ohne Falten. Alle zu magellanica gehörig. Die beiden letzten Stücke in der Maßliste sind kleine Formen. 28,7 — 16,3 — 15,7. 26,8 — 14,5 — 15,0. 23,7 — 13,0 — 141. 21,9 — 12,4 — 12,6. 42. M 168. Insel Picton, Banner Cove, 3 Fad, an Tangwurzeln. a) Viele mit Pagurus besetzte Stücke, nicht gut erhalten und meistens unausgewachsen. Es sind Stücke darunter, die man zu plumbe« rechnen muß, da sie den Figg. 55,56 ungefähr entsprechen, ein größeres dageeen, Fig. 58, ist ein fragliches Stück, das in der Form der magellanica entspricht, aber durch die groben Falten auch wieder zu den Fig. 69a, b (fuscatum) neigt. b) Ein etwas abnormes Stück der magellanica mit stark ge- wölbter letzter Windung. Fig. 66. 25,8 — 15,3 —4. 43. SE 6238 (679). Lennox Cove, 10—20 Fad., Rotalgenboden. 1 junge magellanica. Material von den Falklands-Inseln. 44. BM. 1 Stück, plumbea bestimmt, das aber eine verkleinerte Fig. 65, also eher zu magellanica zu rechnen ist. Ob der Fundort richtig ist, muß dahingestellt sein. Ähnliches bietet freilich das. folgende Material. 45. M 196. Port Stanley, 1 Fad., an Tangwurzeln, 17./7. 1893. Fig. 68a, b das erstere Stück ist hellfarbig, das letztere dunkelfarbig. Sie sind zusammen mit jungen fuscata gefunden und gehören zu kleinen Formen der magellanica. Außerdem ist dann noch ein un- ausgewachsenes Stück der typischen magellanica dabei. 46. MM. Bruck-Öollection (schottische Expedition per „Scotia“). Port Harriet, Shore. 2 Stücke vom Typus der Fig. 73, einer be- sonders groben magellanıca. Vgl. No. 48. 47. Desgleichen. Stanley Harbour, off old hulks. Janr. 1903. 1 unausgewachsenes Stück derselben Form, zwischen fuscatum. Es ist scheinbar ganz glatt, und die letzte Windung zeigt in ihrer ganzen Ausdehnung eine sehr ausgeprägte Spiralskulptur, mit der Molluskenfauna der Magalhaen-Provinz. 611 es wohl zusammenhängt, daß in der Durchsicht der Mündung eine dunkle Spiralstreifung vorhanden zu sein scheint. 7!/, Windungen. 24,1— 12,2 — 13,4. 48. MM. Aus der Schausammlung. Lively Is. 2 wnausge- wachsene Stücke, die fuscata bestimmt sind. Das größte ist in Fig. 73 abgebildet und ist eine große Form der magellamica. 33,0 — 16,1 — 17,4. 49. MM. Aus den Doubletten dem Hamburger Museum gütigst überlassen, ein ähnliches aber kleineres Stück. 7 Windungen. 25,3 — 12.6 — 14,3. Es ist dabei nur Falklands-Ins. angegeben. Für die beiden letzten Nummern sind auch die Verzeichnisse der Herren MELvILL U. STANDEN in: Journ. Conchol., Vol. 9, No. 4 und Vol. 10, No. 2 zu vergleichen. Euthria fuscata BRUGUIERE. (Taf. 24, Fig. 69—72, 74—79.) Buce. fuscatum BRUGUIERE, 1782, in: Encycel. meth., vers, p. 282. LAMARCK, Buccinum No. 7. KIENER, Vol. 8, p. 20, tab. 8, fig. 24. Unter Fusus fuscatum WATSON in: Rep. sc. Res. Challenger, Vol. 15, p- 209. Tryon stellt die Art unter die fraglichen Kuthria-Arten. Bucc. antarcheum REEVE 1846, Icon., fig. 30 von KOBELT und TRYOoN nur nach REEVE kopiert. REEVE führt fuscatum nicht an. Dritonium schwartzianum ÜCROSSE, in: Journ. Conchyl. 1861, p. 174, tab20,.110% 9,2110. Nachdem ich oben nur kurz die Daten für die Synonymie an- zeführt habe, dürfte es von Interesse sein, dieselben eingehender zu besprechen. KiEnerR, der wie ich meine zuerst die Brucızr’sche Art ab- bildete, führt 1. c. fälschlich Knorr verg. Vol. 5, tab. 22, fig. 4 an, die eine Nassa darstellt. Seine Beschreibung ist besser als die Ab- bildung geraten, die in einigen wesentlichen Punkten von der ersteren abweicht. Zunächst hat KIENER offenbar ein nicht ausgewachsenes Exemplar vorgelegen, denn das beweist der Ausdruck „simple tran- chante“ für den Mundrand. — Die braunrote Farbe ist richtiger als die olivenfarbige der Abbildung, und an dieser ist die Basalpartie offenbar zu breit gezeichnet, die Beschreibung nennt die Mündung „ovale — plus &troite vers la base, ol elle se termine par une @chan- crure peu profonde, dont les bords se recourbent l&gerement vers le dos“. Irreführend wirkt dann die Angabe „habite les cötes du Perou, d’oü 612 HERMANN STREBEL, on l’a rapportee dans ces derniers temps en assez grande abondance“. Ich kann dazu nur bemerken, daß unter dem reichen Material, welches das Hamburger Museum von den Küsten Perus besitzt, sich die Art nicht befindet. Man kann sich die so bestimmt lautende Angabe nur so erklären, dab Schiffskapitäne, die nach den chileni- schen und peruanischen Häfen fuhren, früher vielfach die Falklands- Inseln anliefen, ehe sie durch die Magalhaen-Straße oder um Feuer- land herum fuhren. Das dabei gesammelte Material mag dann nicht gesondert, oder die Fundorte mögen verwechselt sein. Jedenfalls bedarf das Vorkommen der Art an der Westküste Südamerikas noch der Bestätigung. Gattungsname und Fundortsangabe mögen auch wohl Ursache gewesen sein, daß KoBEur 1. c. die Art nicht anführt. Bei der Rerve’schen Art darf man sich auch nicht zu sehr an die Abbildung halten, die in einzelnen Punkten nicht der Beschrei- bung entspricht. Diese sagt u. a. „thick olive epidermis, interior purple brown, columella and inner edge of the lip white“. Von alle- dem zeigt die einförmig hell bräunliche Färbung der Abbildung nichts. Von der Skulptur heißt es „whorls strongly plicately ribbed towards the apex, ribs of the last whorl fading away“. Die Abbildung zeigt nur schwache Falten. Eine Größe wird nicht angegeben, ob die Abbildung die natürliche Größe des Stücks zeigt, läßt sich daher nicht nachprüfen; ist es der Fall, dann ist das Stück besonders klein gewesen, denn dab es ausgewachsen war, dafür spricht der stark erweiterte Mundrand. REEVE war denn auch wohl der Erste, der den richtigen Fundort Falklands-Inseln für die Art angibt, von wo sie Kapt. Ross vom „Erebus“ mitbrachte. | Ein Zufall hat mich nun auf Trit. schwartzianum ÜROSSE ge- bracht. Vor 2 Jahren hatte ich mir bei Besichtigung der Berliner Sammlung einige Notizen gemacht, die mir erst jetzt wieder bei dieser Bearbeitung in die Hände fielen. Da fand ich denn die Notiz „Neptumea Schwartzianum ist eine abgeriebene Kuthria fuscata“, dazu eine Skizze des Gehäuses. Da Prof. v. Martens leider im vorigen Jahre gestorben ist, so ließ sich eine Aufklärung über jene Bestimmung der Art nicht mehr bekommen, und mein Nachsuchen in der Literatur nach jener Art war vergeblich, bis es Prof. PFEFFER einfiel, in Parrer’s Katalog zu suchen, wo er dann unter Duceinum glücklich neben der Art den Literaturnachweis fand. Es zeigte sich nun aus der vorzüglichen Beschreibung und Abbildung Crosse’s, dab es sich tatsächlich um die hier besprochene Art handelt, deren Fundort Crosse allerdings nicht bekannt war, den er aber richtig Molluskenfauna der Magalhaen-Provinz. 613 vermutet, denn er verweist auf antarktische Gebiete und führt Duce. antarcticum zum Vergleich an. Merkwürdig ist es allerdings, dab Orosse nicht auf die BruQuräre’sche Art verfallen ist, deren Typen doch im Pariser Museum vorhanden sein müssen. Sein Gattungs- name und der fehlende Fundort sind wohl Ursache gewesen, dab die Übereinstimmung mit der Brugurkre’schen und Rerve’schen Art bisher nicht erkannt ist, über die nunmehr wohl kein Zweifel mehr herrschen. kann, wenn auch jede der 3 Arten nur eine Form aus der Variationsreihe der Art bedeutet, wie aus meinen Abbildungen hervorgehen dürfte. Meine Fig. 77 entspricht recht gut dem schwartzianum CRosse. während der Typus des schlankern antarcticum ungefähr der Fig. 74 entspricht und der Typus des fuscatum zwischen 76 und 79 in der Mitte liegt. Die Formverschiedenheiten erweitern sich noch durch die Verschiedenheit des Höhenverhältnisses von letzter Windung zum Gewinde, wie sie die Fig. 74 und 78 darbieten. Endlich kommt für die Variabilität noch die Faltung in Betracht, die bald gröber d. h. breiter oder schmäler ist und sich auch über mehr oder weniger Windungen erstreckt, wie der Vergleich der Fieg. 69a und 74 mit 77 und 79 lehrt. Bei nicht ausgewachsenen Stücken ist die Schale immer dünner, und was die Färbung anbetrifft, so wechselt sie von braunviolett- grau bis hell-bräunlich. Vereinzelt kommt eine Bänderung vor, die besonders deutlich in der Mündung hervortritt. Das Embryonal- gewinde und der Deckel verhalten sich wie bei plumbea und magellanica. Hier muß ich nun endlich der auf Taf. 4, Fig. 5la, b abgebildeten Eier und Embryonen gedenken, die sich unter Material von Port Stanley befanden, das von Dr. MıcHAeELsen in 1 Fad. an Tangwurzeln am 11./7. 1893 gesammelt wurde. Es sind die chitinösen Eier uhr- glasartige Erhöhungen, die auf einer Unterlage sitzen, welche ihrer- seits den Tangwurzeln angeheftet war. Fig. 5la zeigt ein solches Stück in natürlicher Größe mit 4 Eikapseln, von denen jede 5—6 Embryonen enthält, wie sie Fig. 5lb zeigt. Der Nucleus der Embryonen wie die Basis sind hell, die mittlere Partie braunviolett. Es kann nun keinem Zweifel unterliegen, daß diese Eikapseln und Embryonen, wie der Vergleich mit gut erhaltenen Embryonal- windungen lehrt, zu Euthria gehören, und ihrer Größe und dem Fundort nach ist es ziemlich sicher, dab sie zur E. fuscata gehören; es könnte freilich auch die große Form der magellanica Fig. 73 in Betracht kommen. Es ist immer als ein Glück za betrachten, wenn die Eikapseln mit entwickelten Embryonen gefunden werden, d. h. 614 HERMANN STREBEL, an denen auch das Gehäuse entwickelt ist, man kann dann doch annähernd bestimmen, in welche Gattung sie gehören, wenn auch die Art fraglich bleiben kann. Ich werde nun das Material besprechen. 1. M 168. Insel Pieton, Banner Cove, 3 Fad., an Tangwurzeln, 26./12. 1892. Aus dieser an Arten reichen Lokalität liegen auch 4 unausgewachsene Stücke einer offenbar kleinen Form dieser Art vor, von denen 3 die dunklere, 1 die helle Färbung des in Fig. 70a abgebildeten Stücks haben, aber ohne die Binden, nur der Kanal ist dunkel gefärbt. Bien 513, Windungen. 21,9 19319: 3. M 196. Port Stanley, 1 Fad., an Tangwurzeln, 17./7. 1893. 10 Stücke in Spiritus, unausgewachsen, von verschiedenen Typen, wie es die Figg. 69a, b, ce und 70a, b zeigen. Es kann fraglich sein, ob die letzten beiden Figuren eine kleinere Form vertreten. Während sonst die Stücke die übliche dunkle Färbung haben, ist das Stück Fig. 70a hell bräunlich mit dunklen Binden, die besonders in der Mündung deutlich hervortreten; die Binde in der Mittelhöhe ist auch auf der Außenseite schwach erkennbar. Fig. 69a. 30,4 — 14,6 — 16,4. Fig. 70a. 22,5 — 11,4 — 13,7. Zusammen mit diesen Stücken sind auch unausgewachsene magellanica gefunden (vgl. No. 45). 3. M195. Ebendaselbst, Ebbestrand, 17./7. 1893. 3 Stücke in Spiritus, ebenfalls unausgewachsen, etwas größer als die voran- gehenden und ebenfalls heller und dunkler gefärbt, aber ohne Binden. 23,3 — 12,5 — 13,4. 24,5 — 12,8 — 12. 4. BM. Falklands-Inseln. Etikette: fuscata Brusc. 1 Stück ähnlich wie 69b, unausgewachsen. 21,2 — 11,8 — 122. 5. BM No. 4671. Die Etikette lautet: „E. fuscata, JAMRACH, Magellan Str.“ Es ist das in Fig. 79 abgebildete Stück mit 8 er- haltenen Windungen bei abgebrochenem Wirbel. 46,1 — 23,2 — 21,7. Die Richtigkeit des Fundorts ist sehr zu bezweifeln. 6. MM. Bauck Collection. Port Stanley, Janr. 1903, off old hulks. 16 Stücke in Spiritus mit Paguwrus besetzt oder leer. Die Fie. 74, 76 geben zwei Proben aus der Variationsreihe, die ver- treten ist. Molluskenfauna der Magalhaen-Provinz. 615 Fig. 74. ca. 6 erhaltene Windungen. 35,8 — 18,0 — 18,9. Fig. 76. 6 > $ 31,6 — 17,6 — 17,3. Die Außenfärbung ist dunkel bräunlich mit bläulichem oder selbst etwas grünlichem Anflug, während das Innere eine dunkel purpurbraune bis schmutzig fleischfarbige Färbung erkennen läßt, im letztern Fall sind aber Kanal und Schlund dunkel gefärbt. 1 junges Stück mit vollständig erhaltener Spitze hat 6'/, Win- dungen und mißt 18,3 — 9,8 — 105. Auch zwischen diesem Material war die maygellanica vertreten. 7. MM. Bruce Collection. Port Harriet, Shore 16./1. 1903. Station ?115. 3 Stücke in Spiritus, davon 2 ähnlich der Fig. 74, das 3. ist jung. 32,3 — 16,8 — 16,1. 34,9 — 17,7 — 18,8. 8. MM. Bruck Collection. Hearnden Water, Shore, Falkl. Ins. 7./1. 1903. 22 Stücke in Spiritus, alle unausgewachsen, von sehr dunkler, trüber Färbung, im Innern dunkel purpurbraun, an einigen größern Stücken ist der Mundrand gelblich besäumt. Es sind verschiedene Größen und Formen vorhanden, aber alle vom gleichen Gesamttypus. Das größte Stück ist in Fig. 75 abgebildet, es hat 6 erhaltene Windungen und mißt 30,5 — 15,5 — 15,7. Weitere Maße sind: 6 erhaltene Windungen. 27,3 — 14,5 — 14,7. 7 5 5 24,2 — 13,4 — 1322. Das Stück Fig. 72 ist durch eine Beschädigung an der letzten Windung abnorm in der Spindelpartie und Mündung. 6°/, erhaltene Windungen. 27,9 — 13,7 — 15,1. 9. MM. Schausammlung. 5 trockne Stücke, die leider nicht aus- einander gehalten sind. Es ist eine Notiz dabei: 3 Stück von Stanley Harbour, Coll. VALLENTIn, und 2 Stück von Lively Isl. Coll. CoBe. In der Veröffentlichung von STANDEN u. MELviLL über diese Samm- lungen in: Journ. Conchol., Vol. 10, No. 2, April 1901 ist zu diesen, E. antarctica bestimmten Stücken bemerkt: häufig unter Steinen bei Ebbe, laicht während des Januar. Zu derselben Sammlung gehören dann die sub 48 verzeichneten 2 Stücke magellanica, die fuscatum bestimmt waren, und die auch in jenem Bericht angeführt sind. 1 Stück mit 7 erhaltenen Windungen bei abgebrochenem Wirbel, der Fig. 79 sehr ähnlich, nur nicht ganz so ausgewachsen. 41,7 — 21,0 — 20,2. 616 HERMANN STREBEL, Das Stück ist außen etwas verkalkt, innen aber frisch und hell fleischfarbig, nach unten zu und im Schlunde violett angehaucht. 1 Stück mit 6 erhaltenen Windungen, Fig. 78. 35,0 — 18,0 — 17,7. Die Färbung ist wie beim vorausgehenden Stück, nur der Kanal ist purpurbraun gefärbt. Vielleicht infolge einer Beschädigung ist der Mundrand so eigenartig abgeplattet. Ein 3. Stück hat ähnliche Innenfärbung, ist aber außen dunkel rostbraun (? Eisenoxyd) gefärbt. Die Faltung scheint durch eine Beschädigung an der 4. Windung einen etwas abnormen Verlauf zu nehmen. Das Stück mag reichlich 7 Windungen gehabt haben, die Bruchstelle am Wirbel ist durch Schalensubstanz geschlossen. 34,07 — 183 — 17,8. Ein 4. Stück ist ähnlich Fig. 69a, aber kleiner; es hat 7°/, voll- ständig erhaltene Windungen und mißt schon 26,7 — 14,5 — 14,8. Das 5. Stück ist jung, wie Fig. 69b, und zeigt in der Durchsicht der Mündung einige dunkle Bänder. 10. Aus dem Doublettenmaterial des Manchester - Museums. 2 Stücke antarctica REeEvE bestimmt, wahrscheinlich zu dem sub 9 verzeichneten Material gehörig. 2 trockne Stücke, von denen 1 der Fie. 75 entspricht, aber etwas kleiner ist, das 2 ist in Fig. 77 abgebildet. 7*/, erhaltene Windungen. 41,5 — 18,7 — 19,6. 7 „ 7 37,0 — 18,9 — 17,4. Für das Material aus dem Manchester-Museum sind auch die Verzeichnisse von MELVILL U. STANDEN, in: Journ. Conchol., Vol. 9, No. 4 und Vol. 10, No. 2 zu vergleichen. Euthria rosea Home. et JAcQ. (Taf. 21, Fig. 1—4.) Fusus roseus HoMB. et JAcQ., Voyage au Pole Sud, Vol. 5, p. 107, tab. 25, fig. 4, 5. Fusus plumbeus GOULD, nec PHiLIPPpT, ]. c.,, tab. 16, fig. 281a, von Tryon zu Trophon gerechnet. Die kurze Beschreibung von HomBron u. JAcQInoT muß nach mancher Richtung hin ergänzt worden. Die Färbung „gris sale“ paßt schlecht zum Namen und auch nur dann zur Wirklichkeit, wenn, wie es häufig der Fall ist, Bryozoen das Gehäuse überzogen haben. Molluskenfauna der Magalhaen-Provinz. 617 Im frischen Zustande ist die Färbung hell, zuweilen auch lebhafter fleischfarbig und dann meist mit 2 bräunlichen abschattierten Zonen versehen, die so angeordnet sind, daß in der Mitte und an der Basis eine helle Zone der Grundfarbe bleibt. Die Naht ist an frischen Stücken mit einem glasigen farblosen Streifen berandet, der auf der letzten Windung zuweilen etwas wulstig ist. Die 7'/, Windungen sind mehr oder weniger, aber immer ungleichmäßig gewölbt, wie aus den Abbildungen Fig. I, 2, 2c, 2e hervorgeht. Die 2!/, glatten Embryonal-Windungen, Fig. 4, nehmen langsamer an Breite zu als die folgenden, sie sind ziemlich klein angelegt, so dab das Gehäuse zugespitzt erscheint. Die letzte Windung ist an der Mündung meist durch eine Falte aufgetrieben, Fig. 1a, zuweilen fällt die Naht zur Mündung steil ab, Fig. 2b. Verschiedenheiten der Mündungspartie sind aus den Fige. 1, 1a, 2, 2b ersichtlich. Der Mundrand ist innen verdickt, und an der den kurzen Kanal aberenzenden Einbuchtung kommt häufig eine besondere, oft höckerartige Verdickung vor. Die Skulptur besteht aus mehr oder weniger starken, abgerundeten Rippenfalten, die, wenn auch abgeschwächt, doch bis an die Naht gehen, so daß diese wellig oder zackig erscheinen kann, sie schwächen nach unten rasch ab, so daß sie die Mittelhöhe der letzten Windung kaum überschreiten. Anfangs ziemlich regelmäßig, werden sie auf der letzten Windung meist schwächer und stehen unregelmäßiger. Ich zähle deren 10—12 auf der vorletzten Windung. Vereinzelt kommt es vor, dab diese Falten im ganzen viel schwächer ausge- bildet sind, Fig. 2e; an einem jungen Stück (Fig. 2d) sind sogar nur grobe, faltige Streifen vorhanden. Die Spiralskulptur besteht aus flach gewölbten Reifen, die auf der Mittelpartie oder dem untern Drittel der letzten Windung am deutlichsten ausgeprägt, auch am breitesten und durch breitere Furchen getrennt sind. Am obern Teil der Windung erkennt man fast nur feine Furchen, die in der Nahtnähe wieder dichter gereiht stehen. Die Furchen gehen über die Rippenfalten fort, doch verschwinden sie häufig auf dem Kamm der Falten durch Abreibung. Ich zähle 28-32 solcher Reifen auf der letzten Windung. Der Deckel Fig. 3 hat den Euthria-Typus. Smyth Channel. 1. P 1887. No. 14039, 14252, ohne besondere Lokalität, 7 tote Stücke. 618 HERMANN STREBEL, 2. M 59. Puerto Bueno, 9./7. 1893. 1 totes Stück. 15,0 — 7,3 — 1. 3. M 61. Long Island, 8 Fad., 10./7. 1893. 2 Stücke in Spiritus. 13,2 — 6,6 — 6,8. 4. P ohne Fundort, aber wahrscheinlich hierher gehörig. 32 trockne Stücke, alle mit Bryozoen besetzt. 15,0 — 7,3 — 74. 13,4 — 6,7 — 1,4. 14,6 — 73 — 12. 13,6 — 6,5 — 6,8. Magalhaen-Straße. 5. BM ex Gazelle Tuesday Bay. No. 29067. 3 Fad. 6 erhaltene Windungen. 15,8 — 82 — 8,8. No. 33274. 5 trockne Stücke. Fig. 1. 7 erhaltene Windungen. 14,5 — 83 91. 7 5 5 14,6 — 6,5 — 71. No. 33276 ex Gazelle. Magalhaen-Straße, 42 Fad. 1 Stück. 6. SE 6196 (1056). Puerto Angosto, 10 ‚Fad., Ton, 25./3. 1896. 1 totes Stück. 7. SE 6201 (1167). Borja Bay, 10 Fad., Algenboden, 7./4. 1896. 13 tote Stücke. 8. SE 6102 (1033). Fortescue Bay, 10—12 Fad., Algenboden, 25./3. 1896. 2 Stücke in Spiritus, unausgewachsen, im Innern sehr lebhaft gefärbt, so daß die Färbung außen zwischen den weißlichen Rippenfalten stark durchscheint. 9. SE 6198 (44). Hope Harbour, 6—10 Fad., Klippen und. Algen, 30./4. 1896. 3 Stücke in Spiritus. 10. SE 6210. Cape Valentin, 150 Fad. tote Schalenboden, 12./3. 1896. 2 tote Stücke. 11. SE 6190. Puerto Harris, 15 Fad., tote Schalenboden, 11./3. 1896. 2 Stücke mit Tier, unausgewachsen, mit den dunklen Zonen äußerlich deutlich sichtbar. 12. SE 6205. Puerto Condor. 3 Stücke in Spiritus, wie die vorangehenden. 15,8 — 7,1 — 19. SE 6207. 1 junges Stück. 13. P 21302. Punta Arenas, 11./10.1890, 8 Fad. 2 Stücke in Spiritus. 15,2 — 75 — 8,0. M 70. Muraıc# leg. Strand, Nov. 1892. 3 tote Stücke. Molluskenfauna der Magalhaen-Provinz. 619 SE 6181 (371). Tote Schalenboden, 5./12. 189. 1 Stück in Spiritus. 14,7 — 1,2 — 32. SE 6184 (467). 15 Fad., Tote Schalenboden, 14./12. 1895. 2 tote Stücke. SE 6185 (390). Sand und Algen, 4.112. 1895. 1 Stück. 14. SE 6195 (614). Rio seco, 10—20 Fad., Schalenboden, 24./1 1896. 2 Stücke in Spiritus. 15. SE 6225. Tribune Bank. 2 tote Stücke mit schwacher Faltung. Fig. 2d, 2e. 16,3 — 85 — 8,8. 16. P 1887. No. 14306, 14311, 14312, 14409. Magalhaen- Straße. 32 Stücke, tot, zum Teil mit Pagurus besetzt und mit Über- zug versehen, daher unansehnlich. Beagle Channel. 17. M 108. Basket Island, an Kelp, 20./10 1892. 1 totes Stück. 18. SE 6216 (661). Voilier Cove, 10 Fad., Sand und Ton, 3.2. 1896. 5 tote Stücke. 19 Üschnaia/ ,M 1227710. Rad, 21271822. 1 Stuck in Spiritus. SE 6149 (789). 12—15 Fad., Roter Algenboden, 14.2. 1896. 1 Stück in Spiritus. SE 6220 (786). Desgleichen. 2 Stücke in Spiritus. 20. SE 6230 (706). Isla nueva et Navarin, 30 Fad., Tote Schalenboden, 7./2. 1896. 2 junge Stücke, sehr intensiv, mehr hell rotbraun gefärbt. SE 6249 (409). Desgleichen, Puerto Toro. 3 Stücke in Spiritus, wie die vorangehenden gefärbt, sehr dickschalig. ? Windungen. 16,4 — 75 — 8,0. 1022,20, 2c. eh 2 16,0 — 7,4 — 7,9. an n 15,1 — 71 — 19. 21. SE 6226 (108). Insel Navarin, Puerto Espinal, 8 Fad., Aleenboden, 18./5. 1896. 1 totes Stück. 22. SE 6229 (768). Insel Navarin, Puerto Eugenia, 10—15 Fad., 12./2. 1896. 1 junges Stück. Euthria ringei n. sp. (Taf. 21, Fig. 5, 5a—c.) Gehäuse ziemlich festschalig, hell bräunlich fleischfarbig, mehr oder weniger deutlich mit zwei dunklern nach unten ausfließenden Binden 620 HERMANN STREBEL, verziert, von denen die untere die breiteste ist (Fig. 5b), zuweilen ist die untere Binde in zwei Streifen aufgelöst, kann aber auch wie die obere, besonders auf der Außenseite, sehr schwach werden; im Innern ist die Färbung immer lebhafter. An der Naht verläuft wie bei E. rosea ein glasiger Streifen. Frische Stücke sind mit einer dicht anliegenden bräunlichen Cutieula bekleidet, so daß sie immer dunkler gefärbt erscheinen. Die 7—7!/, Windungen nehmen ziemlich gleichmäßig an Höhe und Weite zu, und ihre Wölbung ist auch eine ziemlich gleichmäßige. Die Mündungspartie ist aus Fig. 5b, 5e zu ersehen, das Innere ist verdickt, zuweilen unten an der sehr schwachen Einbuchtung des Mundrandes, die den kurzen Kanal oder Ausguß begrenzt, etwas stärker verdickt. Die ca. 2), Embryonalwindungen, Fig. 5a sind ziemlich glatt und nach dem Nucleus zu heller gefärbt. Die Skulptur besteht aus sehr feinen und unscheinbaren Anwuchsstreifen, die nur ab und zu durch gröbere Streifen unterbrochen werden, vereinzelt tritt auf der 3. oder 3. und 4. Windung eine erst scharfe dann rasch breitere und schwächerwerdende Faltung auf, Fig. 5a rechts. Die Spiralskulptur ist die mehr in die Augen springende, sie besteht aus Reifen, die mit ihrer schwachen Wölbung aber nur auf dem unteren Drittel der letzten Windung als solche unter der Lupe deutlich erkennbar sind, da sie hier auch durch etwas breitere Furchen getrennt werden, augenfällig sind die Furchen, deren ich ca. 32 auf der letzten Windung zähle, und die an der Basis wie üblich sehr dicht gereiht stehen. Der Deckel entspricht durchaus dem der Gruppe. 1. HM No. 12833. Kapt. Ringe leg. Strait de Maire. 24 tot gesammelte Stücke, die mit Bryozoen dicht besetzt waren, so daß die Färbung erst nach Entfernung des Überzuges zutage trat, allerdings ruinieren diese Bryozoen die Oberfläche sehr, da sie die Schale resorbieren und kleine Aushöhlungen hinterlassen. 18,0 — 8,7 — 93. 17,3 — 81 — 9,3. 17,0 — 83 — 8,8. 16,7 — 7,8 — 8,7. 16,2 — 7,4 — 7,8. 2. SE 6176 (153). Puerto Gallegos, Ostküste Patagoniens. Ebbe- strand, Sand und Ton, 16./11. 1895. 5 Stücke mit Tier. Molluskenfauna der Magalhaen-Provinz. 621 Fie. 5. 189 — 95 — 9,7. lea one g8L ig a ON) Es ist nach dem vorliegenden Material hervorzuheben, daß die Art nur in Lokalitäten vorkommt, die am freien Ozean liegen. EButhria michaelseni n. sp. (Taf. 21, Fig. 6, 6a, 6b.) Das Gehäuse ist festschalig, schlanker als E. ringei, da die ca. 5°/, Windungen ‚weniger gewölbt sind. Es ist von kastanien- brauner Farbe, die dunkler oder heller sein kann, eine schmale hellere Binde verläuft auf etwa der Mittelhöhe der Windungen. Die reich- lich 2 glatten Embryonalwindungen sind oben hell, nach unten dunkler abschattiert, sie erscheinen glänzender, denn der übrige Teil des Gehäuses ist mit einem leichten blaugrauen Überzug (?) versehen, der aber nur sichtbar wird, wenn das Gehäuse trocken ist; außer- dem zeigen sich Reste einer gelblich-braunen, faserigen Cuticula. Das Innere ist immer lebhafter gefärbt, der Mundrand ist aber hell besäumt, während der Spindelbalg dunkel gefärbt ist. Die Mündungs- partie ist ähnlich wie bei ringei, nur ist die Basis weniger zurück- gebogen. Die Skulptur ist sehr ähnlich der der ringei, aber die Spiral- reifen beginnen schon auf der 2. Windung, sie sind etwas unregel- mäßiger in der Breite, auch oft gespalten und im ganzen durch etwas breitere Furchen getrennt, in denen man gegen die Basis zu, unter der Lupe deutlich die fasigere Cuticula erkennen kann. Ich zähle ca. 28 auf der letzten Windung. Der Deckel entspricht dem der Gruppe. 1. P 14055. Smyth Channell. 3 junge, trockne Stücke. 2. SE 6102 (1035). Fortescue-Bay (Magalhaen-Straße). 10 bis 12 Fad., Algen, 25./3. 1896. 2 unausgewachsene Stücke. 3. SE 6198 (44). Hope Harbour (Magalhaen-Straße). 6—10 Fad., Klippen und Algen, 30./4. 1896. Ein etwas heller gefärbtes Stück, und etwas bauchiger als der Typus. 5°/, Windungen. 10,4 — 5.2 — 5,5. 4 Punta Arenas. M 72. Sept. 1892, Strand. 1 junges Stück. 622 HERMANN STREBEL, SE 6179 (390. Sand und Algen, 4.12. 1895. 1 nicht ganz ausgewachsenes Stück. 5°/, Windungen. 9,6 — 4,6 — 5,0. 5. Insel Navarin. Isla nueva SE 6200 (700,702). 8 Fad., 7./2. 1896. 1 junges Stück. Puerto Eugenia SE 6228 (765), 6229 (768). 10—15 Fad. Ton- und Algenboden, 12./2. 1892. 2 Stücke, etwas heller gefärbt. 51/,, Windungen. 95 —43 — 49. 6. SE 6234 (747). Lagotowia, eine Süd-Feuerland vorgelagerte Insel, 10 Fad., schwarzgrauer Ton. 1 schlechtes Stück. 7. M 168. Insel Picton, Banner Cove, 5 Fad., an Tanswulzen, 26./12. 1892. 2 unausgewachsene Stücke mit Tier. 5Y/, Windungen. 90 — 4,0 — 51. 8. M 196. Port Stanley, Falklands-Inseln. 1 Fad., an Tang- wurzeln, 17./7. 1893. 2 Stücke mit Tier. Fig. 6. 5°/, Windungen. 11,1—51 —5,. Das “ 10.2 — 4.6 — 5.2. Die Art scheint über das ganze Gebiet verteilt vorzukommen. Euthria janseni n. Sp. Ri 2 In © (kan 21. Wior 7.02%) Es ist etwas gewagt, auf nur 2 Stücke, von denen nur eins aus- gewachsen ist, eine neue Art aufzustellen, die sich vielleicht bei srößerm Material als eine Varietät der vorigen Art erweisen Könnte. Vorläufig scheinen die Abweichungen aber eine solche Annahme noch nicht unbedingt zu empfehlen. Ich hebe die Unterschiede in folgendem hervor. Das Gehäuse ist gedrungener in der Form, hell gelblich fleisch- farbig, mit einem Überzug (?) versehen, der, wenn das Gehäuse trocken ist, kalkig weiß erscheint, aber stellenweise abgerieben ist. Die Furchen in der Grundfarbe heben sich hübsch ab. Von den 5'/, Win- dungen ist die letzte nicht gleichmäßig gewölbt, sondern in der Mittelhöhe etwas stumpfkantig, weil die erst steil abfallende Wan- dung plötzlich nach der Basis zurückweicht. Es erscheint daher auch der linke Kontur der Mündung stärker eingebuchtet. Der Spindelbasisrand ist etwas wulstig, Fig. 7a. Die Skulptur weicht nur darin ab, daß die Spiralfurchen vielleicht etwas gedrängter stehen; ich zähle 30 auf der letzten Windung. Molluskenfauna der Magalhaen-Provinz. 623 1. M 121. Uschuaia, 612 'Fad., 30.10. 1892. 1 Stück in Spiritus, Fig. 7. 5'/, Windungen. 94 — 4,6 — 5,1. 2. M 168. Insel Picton Banner Cove, 3 Fad., 26./12. 1892. 1 unausgewachsenes Stück. Euthria mulachi n. sp. las 2a, Ile, &, Ca) Von dieser Art mag dasselbe gelten wie von der vorangehenden, nur ist hier vielleicht die Annahme einer Varietät noch gerecht- fertigter, und zwar von janseni, mit der ich sie vergleichen will. Die Färbung ist kastanienbraun, aber es ist ebenfalls ein weib- licher Überzug vorhanden, der nach den 2!/, glatten Embryonal- windungen auftritt, dann nach unten zu dünner wird, so daß er auf der letzten Windung als leichter grauer Anflug erscheint. Die 5!/, Windungen sind von Anfang an etwas breiter angelegt und gleichmäßiger gewölbt, besonders ist das an der letzten bemerkbar. Die Basalpartie ist weniger zurückgebogen, aber die Spindelbasis ist auch etwas wulstig (Fig. 8a). Die Skulptur ist im Prinzip dieselbe, ich zähle sogar 32 Spiral- reifen auf der letzten Windung, aber sie stehen in der Mittelpartie weitläufiger — oben und unten gedrängter. 1. M 168. Insel Picton, also zusammen mit No. 2 der Jansen? gefunden. 3 Stücke in Spiritus. Oi yo Euthria cerealis? ROCHEBR. et Mar. (Taf. 21, Fie. 10, 10a.) Diese Art wird 1. c. H., p. 60, tab. 2, fig. 4 beschrieben und abgebildet. Als Fundorte werden Orange-Bay, Awaiakir (?) und Beagle Channel von 21—198 m Tiefe verzeichnet. Ich bin im Zweifel, ob das mir vorliegende Material derselben Art angehört, vermute es aber und schiebe die Abweichungen einmal auf eine natürliche Variationsweite, dann aber auch darauf, dab die Be- schreibungen und Abbildungen in jenem Werke sich besonders bei kleinern Arten häufig als ungenau herausstellen. Nach den ange- ebenen Maßen 9><3 mm muß der Typus nicht nur kleiner, sondern vor allen Dingen schlanker sein. Ich gebe daher eine Beschreibung der mir vorliegenden Form. Zool. Jahrb. XXII. Abt. f. Syst. 42 624 HERMANN STREBEL, Gehäuse festschalie, mattelänzend, kastanienbraun, nach dem Wirbel zu heller werdend, nur selten im ganzen heller. An der Naht verläuft eine verhältnismäßig breite dunklere Zone, die nach unten zu nicht scharf abgegrenzt und keine Binde ist, ebenso wird die Basis dunkler. Es liegt das wohl daran, daß im Innern daselbst eine Verdiekung vorhanden ist. Die 6—6!/), Windungen sind nur schwach gewölbt, die letzte verläuft erst steil abfallend, dann plötz- lich zur Basis zurückweichend, wodurch eine stumpfe Kante entsteht. An der Mündung steigt die Naht kurz, aber ziemlich steil abwärts. Die Mündungspartie geht aus der Abbildung hervor, wie bei den beiden vorangehenden Arten ist der Spindelbasisrand etwas wulstig. Der kurze und nicht sehr breite Kanal wird am Mundrande durch eine Verdickung abgegrenzt, auf der ein Knötchen steht. Die Skulptur besteht aus überaus feinen, ab und zu mit etwas gröbern untermischten Anwuchsstreifen. Außerdem sind Spiralfurchen vor- handen, die unten an der Basis scharf ausgeprägt sind, dann aber nach oben zu rasch undeutlich werden, so daß sie oberhalb der drittel Höhe meist ganz verschwinden, um zuweilen in der Nahtnähe wieder aufzutreten. Zuweilen erkennt man unter der Lupe in der Mittelpartie noch eine feine, unregelmäbige Streifung. Die Spiral- skulptur schwankt individuell, aber im ganzen bleibt doch der Typus gewahrt. Die Embryonalwindungen sind zuweilen einfarbig, dann wieder mal nach unten dunkler abschattiert, im ganzen ziemlich grob angelegt, so dab der Wirbel nicht sehr spitz erscheint. Der Deckel ist der der Gruppe. 1. M 61. Smyth Channel, Long Island, 8. Fad. 10./7. 1893. Ein ziemlich hell gefärbtes unausgewachsenes Stück. 2. P No. 14055. Smytlı Channel, 1887. 14 tot gesammelte Stücke, meist unausgewachsen. 3. Uschuaia, tiefster Ebbestrand. M118. 8./11..1892. 1 Stück in Spiritus. M 119. 9.12. 1892. 1 Stück. 9,1—-4,7 —4,8. SE 6221 (791). 12 Fad., rote Algenboden., 14./2. 1896. 1 Stück mit Tier. 4. Insel Picton. M 168. Banner Cove, 3 Fad., an Tangwurzeln, 26./12. 1892. 1 Stück mit Tier. Fig. 10. 9,6 —4,6— 4,6. 94—43 — 4,6. M 172. Desgleiehen an Kelp, 25.12. 1892. 1 junges Stück. Molluskenfauna der Magalhaen-Provinz. 625 [> M. Nordost-Cap, an Tangwurzeln, 5.1. 1895. Ein unausge- wachsenes Stück mit Tier. 51, Windungen. 7,7 —43—42. 5. M 196. Port Stanley, 1 Fad., an Tangwurzeln, 17./7. 1898. 1 junges, typisches Stück. Euthria paessleri n. sp. (lag Aal, Io), ©, 1b) Die Art steht der cerealis nahe, doch ist sie mehr oval-konisch, dunkler gefärbt und durch die grobe Spiralskulptur auf der untern Hälfte der letzten Windung verschieden. Wie aus den Abbildungen ersichtlich ist, sind die Gehäuse bald schmäler, bald breiter, aber immer gedrungener in der Form als cerealis. Ihre Färbung ist braun, nur der Wirbel ist hell, dieser ist auch etwas zugespitzter. Die Mündungspartie ist sehr ähnlich, bis auf die durch die abweichende Form der letzten Windung bedingten Unterschiede, die auch eine stärkere Einbuchtung des Mundrandes unten einschließen. Hier ist dann auf der Innenseite die meist zu einem Höckerchen ausgebildete Verdickung vorhanden. Außer den feinen Anwuchsstreifen treten auf der letzten Windung grobe Spiralfurchen hervor, von denen die obern die breitesten sind, so dab man in ihnen noch unter der Lupe die senkrechte Streifung erkennen kann. Sie reichen vom Schnabel (der davon frei ist) bis etwas über die halbe Höhe der Windung hinauf, so daß die oberste grobe Furche noch oberhalb der Naht der letzten Windung verläuft, aber bald verschwindet. Die obere Partie bis zur Naht ist dann zuweilen noch mit Andeutungen von einzelnen feinen Spiralfurchen versehen, individuell tritt noch mal unter der Naht eine stärkere Furche hervor. Die obern Furchen stehen ziemlich weitläufig, nach unten zu werden die Zwischenräume dann rasch schmäler. Der kurze Sehnabel ist unten ziemlieh nach rückwärts gebogen. Der Deckel entspricht dem der Gruppe. 1. P No. 14055. Smyth Channel, 1887. 7 trockne Stücke, aber zum Teil noch mit Tier und Deckel, nach denen die Abbildungen gemacht sind. 61/, Windungen. 91 —46— 42. 9,1 — 4,6 — 4.4. 6ER # 83 —44— 42. 2. SE 6198 (44). Hope Harbour (Magalh.-Str.), 6 Fad., Klippen und Algen, 30./4. 1896. Ein Stück mit Tier, nicht ganz ausgewachsen. 42* 626 HERMANN STREBEL, 3. SE 6219 (786). Uschuaia, 12—25 Fad., roter Algenboden, 14.2. 1896. 1 Stück. 4. SE 6229 (768). Puerto Eugenia, 10-15 Fad. Ton und Alsen, 12./2. 1896. 2 tote beschädigte Stücke. 5. HM 12833. Kapt. Rınae leg., Strait le Maire 1 unaus- gewachsenes Stück. Euthria philippii n. sp. (air 2 is lo Noa Gehäuse spindelförmig, ziemlich festschalig, gelblich-weiß, wenn frisch mit einer feinen längsfaserigen Cuticula bekleidet. Die fast 6 Windungen sind gleichmäßig und mittelstark gewölbt und durch eine ziemlich tief liegende, etwas gewellte Naht getrennt; ihre größte Breite liegt etwas oberhalb der Mittelhöhe Die Mündung ist oval und geht unten in einen kurzen Kanal aus, dessen Anfang fast nur durch die schwache Einbuchtung des Mundrands bezeichnet wird, denn der Spindelbasisrand verläuft sehr steil; die Basis ist unten etwas nach rückwärts gebogen (Fig. 16b.. Das Innere zeigt an den größten der vorliegenden Stücke keinerlei besondere Verdickung noch Knötchen, es markieren sich in ihm nur die äußern Spiral- furchen. Das Embryonalgewinde (Fig. 16a) zeigt 2%/, glatte Windungen, die, von einem mittelgroßen Nucleus ausgehend, gleichmäßig zunehmen. Die Skulptur besteht aus abgerundeten, auf den mittlern Win- dungen ziemlich gedrängt stehenden Falten, die dann auf der letzten Windung zunehmend weitläufiger stehen und schwächer werden (Fig. 16c); sie reichen bis an die Naht und werden auf der letzten Windung nach unten zu rasch obsolet. Auf der vorletzten Windung zähle ich 22. Sie werden von nicht sehr tiefen, groben Spiralfurchen durchschnitten, deren 4 auf den mittlern Windungen stehen und ca. 20 auf der letzten; hier stehen sie aber (Fig. 16e) auf der obern Hälfte sehr weitläufig, erst da, wo die Falten aufhören, drängen sie sich mehr, und zugleich gestalten sich die Zwischen- räume zu deutlich abgerundeten Reifen; am Schnabel werden diese Reifen fadenförmig, so dab hier schon 5—6 stehen. Die Stellung dieser Art ist mir etwas zweifelhaft, denn auf den mittlern Windungen werden die Falten durch die Furchen in etwas undeutliche Perlen zerlegt, wie auch die scharf ausgebildeten Spiralreifen auf dem untern Teil der letzten Windung eine Skulptur Molluskenfauna der Magalhaen-Provinz. 627 bewirken, die zu der nächsten Gruppe hinüberführt. Nur das Em- bryonalgewinde entspricht mehr dem dieser Gruppe, speziell dem von E. ringei. 1. SE 6210. Cape Valentin, 150 Fad., tote Schalenboden, 12./3. 189. 2 tote Stücke. 5°, Windungen. 11,3 — 5,6 — 5,6. 2. SE 6226 (108). Puerto Espinal, 8 Fad., Algenboden. 1 un- ausgewachsenes Stück. 3. M 168. Insel Picton, Banner Cove, 3 Fad., an Tangwurzeln. 3 gut erhaltene, aber von Pagurus besetzte Stücke. 57, Windungen. 10,5 — 4,9 — 5,4. Gruppe @Glypteuthria nov. Ich stelle unter diesem Namen eine Reihe von Arten zusammen, die sich durch eine mehr in die Augen fallende Skulptur von den vorangehenden Arten unterscheiden, indem Rippenfalten und Spiral- reifen sich ziemlich gleichwertig daran beteiligen. Es beginnt diese Skulptur, wenn auch schwächer ausgeprägt, schon früh, da nur der Nucleus am Embryonalgewinde glatt ist. Der Deckel hat durchaus den Kuthria-Typus. Euthria meridionalis E. A. SmitH. (Taf. 21, Fig. 11, 11a—d.) Futhria meridionalis E. A. SMITH, Alert Survey, in: Proc. zool. Soc. London, 1881, p. 29, tab. 4, fig. 6. Gehäuse dickschalig, hell gelblich-braun oder weiß, mit einer in der Anwuchsrichtung fein faserigen gelblichen Cuticula bekleidet, das Innere der Mündung ist bei der hell bräunlichen Färbung bräun- lich fleichfarbig, am Mundrande mehr weißlich, sonst weiß. Die reich- lich 6 Windungen sind nur mäßig gewölbt, die letzte ist unten etwas eingeschnürt, sie schließt an der Mündung, wenn ausgewachsen, mit einer meist besonders aufgetriebenen Rippenfalte ab. Die Form der Mündungspartie geht zur Genüge aus den Abbildungen hervor, es ist dazu nur Folgendes besonders hervorzuheben. Der Kanal ist verhältnismäßig lang, so daß er fast so lang wie das Oval der Mündung hoch ist, besonders wenn man für erstern als Grenze die obere Ecke des Spindelbasisrands annimmt; die Abgrenzung durch die Einbuchtung des Mundrands liegt etwas tiefer. Die letztere Abgrenzung wird noch besonders durch zwei kleine Höcker be- 628 HERMANN STREBEL, zeichnet, die auf der innern Verdickung stehen, von denen der untere meist größer (Fig. 11b), zuweilen auch länglich ist und etwas schief steht (Fig. 11d). An einem Stück stehen dann noch auf derselben Verdickung nach oben zu verteilt weitere 4—5 kleine Höckerchen (Fig. 11d), an einem andern Stück sind auf dieser verdiekten Zone nur 1 oder 2 sehr schwache Andeutungen solcher Höcker. Man sieht also, daß diese Höcker in der Mündung verschieden ausgebildet sein können, während das sonstige Verhalten des Gehäuses zu keiner Absonderung Anlaß eibt. Am Embryonalgewinde (Fig. 11a) ist der Nucleus glatt und glas- hell, dann tritt eine feine Spiralskulptur auf, die schon nach ca. 1', Windungen in die spätere Skulptur übergeht. Diese besteht aus wulstigen Falten, die durch meist etwas schmälere Zwischenräume getrennt und schwach gebogen sind und die auf der letzten Windung nur wenig bis über die halbe Höhe hinaus nach unten ausfließen; es sind deren auf der letzten Windung 16—18 vorhanden. Sie werden von Spiralreifen durchkreuzt, die sich als solche besonders da erkennen lassen, wo die Falten aufhören, sie sind annähernd ebenso breit wie die Falten, wo sie diese durchkreuzen, und dort zuweilen etwas riemenartig, d. h. platt und durch tiefe Furchen getrennt. An den Kreuzungsstellen bilden sich abgerundet-viereckige Erhebungen. Am untern Teil des Gehäuses werden die Reifen allmählich schmäler, meist zuerst durch breitere Furchen getrennt, dann dichter gereiht, besonders am Schnabel, wo sie sehr schmal sind. Die erste Furche unterhalb der Naht pflegt besonders grob zu sein, so daß hier eine Reihe von Erhebungen gewissermaßen losgelöst von den Falten erscheinen, denen sie entspringen. Spiral- reifen zähle ich annähernd 20 auf der letzten Windung, von denen die untern 5, wie gesagt, sehr fein sind. Nach den obern Windungen zu erscheinen die Kreuzungsstellen etwas mehr abgerundet und perlenartig. Ich habe die Art nochmal eingehender beschrieben, einmal des Vergleichs mit den folgenden verwandten Arten halber, dann auch, weil manches nicht ganz mit der Originaldiagnose übereinstimmt. Ganz besonders führt SmitH keine Höcker in der Mündung an, frei- lich bemerkt er am Schluß, daß da die Stücke mit Pagurus besetzt waren, vielleicht deshalb die „lirae“ in der Mündung fehlen, die er also vorauszusetzen scheint. Die geringere Anzahl der Falten und auch die geringere Breite bei gleicher Höhe, wie sie auch die Ab- bildung zeigt, passen zu den unten sub No. 1 und 4 verzeichneten Molluskenfauna der Magalhaen-Provinz. 629 Stücken. Es mag noch darauf hingewiesen werden, daß SMITH seine Art braun nennt, die Abbildung zeigt ein helles Braun, was sich eher der Farbe der meisten der mir vorliegenden Stücke anpaßt. Die auffallendsten Charaktere, wie die tiefere Furche unterhalb der Naht, die eine Reihe von Perlen von den Falten ablöst, sowie die ganze Form besonders der Mündung lassen wohl kaum einen Zweifel übrig, daß SmitH dieselbe Art vorgelegen hat wie mir. Für das Londoner Museum ist ja noch die etwas engherzige Bestimmung geltend, daß kein Material zum Vergleich verschickt werden darf. 1. P No. 14055. Smyth Channel 1887, 1 trocknes, verhältnis- mäßig schlankes Stück, hell braun mit 2 in eine etwas schiefstehende Leiste verschmolzenen Höckern. Fast 6 Windungen. 8,7 — 3,7 —4. 2. M 59. Puerto Bueno (Smyth Channel), 9./7. 1893. 1 junges Stück. 3. SE 6102 (1033). Fortescue Bay, 10—12 Fad., Algenboden, 25.3. 1896. 2 Stücke. 5% Windungen. 8,3 — 4,1 — 4,6. 4. BM. Tuesday Bay. 1 trocknes Stück, weiß, mit gelblicher Cutieula. Die Skulptur besteht aus 14 Falten und 19—20 Reifen auf der letzten Windung. Man könnte dies Stück als eine Varietät bezeichnen, aber das Material ist doch zu beschränkt dazu. Das Stück hat auch 2 Höcker, die etwas schräg stehen. 6 Windungen. 83 — 5,1 —42. 5. SE 6198 (44). Hope Harbour, 6—10 Fad., Klippen und Algen, 30./4. 189. 2 Stücke in Spirits darunter Fig. 11d. 6 Windungen. 89 — 3,7 — 41. 6. Punta Arenas. SE 6182 (390). Sand und Algen, 4/12. 1895. 1 Stück. M 73. An Tangwurzeln, Sept. 1892. 1 Stück. Fig. 11. 6 Windungen. 87 —5,1—5,. JANSEN U. SUXDORF leg., 11 Fad., 17./1. 1900. 1 junges Stück. P 1904. 14 Fad. 1 junges Stück. 7. SE 6195 (614). Rio seco, 10—20 Fad., Schalenboden, 24./1. 1896. 1 junges Stück. 8. SE 6219 (786). Uschuaia, 12—25 Fad., rote Algenboden, 14./2. 1896. 1 totes Stück. M 122. Ebendaher, 10 Fad., 1.12. 1892. 1 totes Stück. 630 “ HERMANN STREBEL, Euthria martensi n. Sp. (Nat 21, Ric 13,138, b)) Gehäuse breit spindelförmig, festschalig, weiß mit einer schmutzig gelblichen, faserigen Cuticula bedeckt, die zuweilen so kräftig ist, daß die sonst scharf ausgeprägte Skulptur abgeschwächt erscheint. Die etwa 6 Windungen sind nach oben zu stärker verjüngt als bei der vorigen Art, da der Nucleus kleiner angelegt ist, die Naht ist durch die Faltenausläufer beeinflußt, wie auch der Mündungsrand außen durch eine solche, besonders aufgetriebene Falte wulstiger erscheint. Der Kanal an der sonst der vorigen Art ähnlichen Mund- partie ist länger, schmäler und in sich etwas gewunden, der Basal- wulst tritt deutlich neben dem schmalen Spindelbelag hervor. Auch hier sind an der Mundrandseite, am Anfang des Kanals, ein oder zwei kleine Höcker auf der Verdickung vorhanden, die aber auch fehlen können. Das Skulptursystem unterscheidet sich von dem bei E. meridionalis durch Folgendes. Die Falten sind kräftiger, die Spiralreifen abgerundeter und etwas weitläufiger gereiht, so daß an den Kreuzungsstellen mehr rundliche Perlen entstehen. Ich zähle 13—14 Falten und etwa 17 Reifen auf der letzten Windung; von den letztern sind die am Schnabel auch dicht gereiht und faden- förmig. 1. P,EK 14272. Smyth Channel, 1887. 1 totes unausgewachsenes Stück. 32. SE 6201 (1167). Magalhaen-Straße, Borja-Bay, 10 Fad., Algenboden, 7./4. 1896. 3 Stücke, darunter: fast 6 Windungen. 9,5 — 4,2 — 4,1. 3. SE 6193. Puerto Harris, 15 Fad., tote Schalenboden, 11./3. 1896. 3 unausgewachsene Stücke. SE 6192. Ebendaher, 2./3. 1896. 4 tote Schalen. 4. SE 6208. Puerto Condor, 11 Stücke in Spiritus. 51, Windungen. 88 —-45 4,9. 5. M 72. Punta Arenas, Strand. Sept. 1892. 1 junges Stück. P, EK No. 21304. Ebendaher, 13 Fad., 1 mit Pagurus besetztes Stück. 6. SE 6195 (614). Rıo seco, 10—20 Fad., Schalenboden, 24.1. 1896. 2 nicht ganz ausgewachsene Stücke. 7. M 108. Basket Isl., an Kelp, 20.110. 1892. 1 defektes Stück. Molluskenfauna der Magalhaen-Provinz. 631 8. SE 6216 (661). Voilier Cove, 10 Fad., Sand und Ton, 3./2 1896. 2 tote Schalen. 9. Uschuaia. M 124. 5 Fad. 11.11. 1892. 3 mit Pagurus besetzte Stücke. Eins davon hat 2 deutliche und 1 etwas undeutlichen Höcker. 6 Windungen. 9,4 — 4,6 — 5.0. ME1222 210. Rad., 11.12.21892, 22 Stücke. SE 6220 (786). 12—15 Fad. Rote Algenboden, 14.2. 1396. Ein fast ausgewachsenes Stück, ohne Höcker. 6 Windungen. 10,3 — 4,9 — 5,5. 10. SE 6241 (747). Lagotowia, 10 Fad., feiner schwarzer Ton, 10./2. 1896. 2 junge Stücke. Euthria agnesia n. sp. (Taf. 21, Fig. 14, 14a, b, e.) Die Art unterscheidet sich von martensi nur durch Folgendes. Das Gehäuse ist größer, die 6!/, Windungen sind etwas schräger aufgerollt, etwas bauchiger, und die letzte erscheint infolgedessen unten eingeschnürter. Die Skulptur beginnt schon auf der 1. Windung, die fein senkrecht gestreift ist, doch schon auf der 2. Windung treten die Spiralreifen mehr hervor als die senkrechten, fast mit der 3 Windung treten die abgerundeten Falten auf, die fortan mit den Spiralreifen eine Gitterung bilden, da sie beide durch ziemlich gleich breite Zwischenräume voneinander getrennt stehen, es bilden sich demnach vertiefte, länglich viereckige Zwischenräume. Nur auf der letzten Windung treten die Spiralreifen mehr hervor als die Falten, und es bilden sich an den Kreuzungsstellen etwas viereckige Verdickungen. Ich zähle 18 Falten und 15 Reifen auf der letzten Windung. Von den vorliegenden Stücken scheint keins ganz ausgewachsen zu sein, denn es ist eine besondere Verdickung des Mundrands weder außen noch innen bemerkbar. Der Deckel Fig. 14b entspricht durchaus dem Euthria--Typus. M 168. Ins. Picton, Banner Cove, 3 Fad., an Tangwurzeln, 26./12. 1892. 3 Stücke in Spiritus. 6'!/, Windungen. 12,0 — 5,5 — 6,0 632 HERMANN STREBEL, Euthria kobelti n. sp. (ara Ric 15,152) Das Gehäuse ist bald heller, bald dunkler ‚rotbraun gefärbt, am Wirbel glashell, am Schnabel oft weißlich; es hat ebenfalls eine faserige Cuticula. Es ist schlanker als die vorangehende Art, und der Schnabel steht schräger und ist gewundener als bei den andern Arten dieser Gruppe. Es scheint unter dem ganzen Material kein canz ausgewachsenes Stück vorhanden zu sein, wenigstens fehlt an dem größten die stärkere Abschlußfalte an der Mündung, wenn sich auch im Innern schon eine leichte Verdickung zeigt. Ob also die Art in der Mündung höckerlos ist, läßt sich nicht mit Bestimmtheit sagen; dasselbe war ja bei der vorangehenden Art auch der Fall. Das Embryonalgewinde verhält sich mehr wie bei #. martensi in der Skulptur, dagegen in der Form wie bei agnesia, da die Windungen schräger aufgerollt sind. Die Skulptur entspricht auch mehr der letztgenannten Art, nur sind Falten wie Spiralreifen im ganzen schmäler, so daß an den Kreuzungsstellen mehr abgerundete Er- hebungen vorhanden sind. Die Anzahl der Falten wechselt indi- viduell von 14—17, die der Spiralreifen von 10—14, bei diesen hängt aber die geringere Zahl davon ab, daß die Reifen zuweilen nicht ganz bis zur Basis hinabgehen. 1. JANSEN U. SUXDORF leg. Mollyneux Sound, 27 Fad. 18.4. 1900. 3 Stücke in Spiritus. 6 Windungen. 9,0 — 3,7 — 4,2. SE 82 — 32 — 5,1. 2. P, EK 14276. Smyth Channel, 1887. 2 trockne Stücke. 3. P, EK 14313. Magalhaen- Straße, 1887. 1 trocknes Stück. 4. SE 6201 (1167). Borja Bay, 10 Fad., Algenboden, 7./4. 1896. 4 Stücke. 5. SE 6229 (768). Puerto Eugenia, 10—15 Fad., Ton und Algen. 5 Stücke. 6. SE 6198 (44). Hope Harbour, 6—10 Fad., Klippen und Algen, 30.4. 1896. 2 Stücke. 7. SE 6190. Puerto Harris, 15 Fad., tote Schalenboden, 11./3. 1896. 1 junges Stück. 8. SE 6149 (789). Uschuaia, 12—15 Fad., rote Algenboden, 14./2. 1896. 1 junges Stück. 9. M 164. Puerto Bridges, 7 Fad., 14.1. 1893. 1 Stück. Molluskenfauna der Magalhaen-Provinz. 633 10. M 189. Südküste Feuerland, westlich von Puerto Pantalon, 7 Fad. 2 defekte Stücke. 11. SE 6229 (768). Puerto Eugenia, 10—15 Fad. Ton und Algen. 5 Stücke. 12. M 168. Insel Pieton, Banner Cove, 5 Fad., an Tangwurzeln, 26.112. 1892. 3 Stücke in Spiritus. 5°/, Windungen. 92 —41— 4,6. 13. M 171. Ins. Pieton, Nordost-Cap, 5./1. 1893. 3 Stücke in Spiritus. 53/), Windungen. 91 —42 — 4,6. Gruppe Anomacme. Ob die unten beschriebene Art vielleicht eine Gattung für sich bildet, kann ich vorläufig nicht entscheiden. Form und Skulptur weichen nicht von den Arten der Gruppe G/lyphteuthria ab, aber die Form des Embryonalgewindes ist eine so eigenartige, daß eine Ab- sonderung unter allen Umständen geboten erscheint. Die erste Windune ist nämlich seitlich zusammengedrückt, wie aus den Fieg. 28a—c ersichtlich ist, die in 3 verschiedenen Stellungen aufgenommen sind. Der Anfang der Windung ist so aufgerollt, daß er von der Seite (Fig. 23a) als schief gerichteter Kegel erscheint, die gegen- überliegende Seite zeigt Fig. 28b. Die zweite Windung ist dann verhältnismäßig breit, wie es die Fig. 28c zeigt. Anomacme smithi n. sp. (Taf. 22, Fig. 283—e.) Das Gehäuse ist ziemlich dickschalig, weiß, mit einer gelblichen Cuticula bekleidet. Die reichlich 5 Windungen sind mäßig gewölbt und durch eine ziemlich tiefliegende Naht getrennt. Die letzte ist unten etwas eingeschnürt, an der Mündung zeigt sich noch keine Abschlußfalte, so daß das Stück wohl noch nicht ganz ausgewachsen ist. Die Mündungspartie ist ähnlich wie bei E. meridionalis (Fig. 11), aber der Kanal ist wohl ein wenig kürzer und breiter. Auf der Innenseite der untern Einbuchtung des Mundrands, die den Kanal abgrenzt, zeigt sich eine leichte Verdickung, wenn auch kein eigent- licher Höcker, sonst zeigt der Mundrand noch das Gewellte, das der äußern Skulptur entspricht. Die Skulptur besteht aus verhältnis- mäßig: breiten, ziemlich dicht aneinander gereihten Faiten, deren ich 13 auf der letzten Windung zähle. Die Spiralreifen sind ziemlich sewölbt und kräftige, so dab sie auch in den untern Windungen 634 HERMANN STREBEL, mehr hervortreten als die Falten, sie stehen etwas weitläufiger als die Falten und werden nach der Basis zu etwas schmäler, dafür aber ihre Zwischenräume breiter, und auf dem Schnabel stehen etwa 6 dicht gedrängte fadenförmige Reifen. Auf der obern Hälfte der letzten Windung bewirkt die Skulptur eine etwas undeutliche Gitte- rung insofern, daß zwischen den länglich abgerundeten Verdickungen der Kreuzungsstellen noch deutliche Vertiefungen vorhanden sind. Ich zähle 15 Spiralreifen auf der letzten Windung, deren obere 4 auf der letzten Windung noch deutlich durch die Falten beeinflußt werden. Es ist ein Deckel vorhanden, der sich aber des geringen Materials halber nicht gewinnen lieb. 1. P, EK 14268. Smyth Channel, 1857. 1 trocknes, unaus- gewachsenes Stück. 2. M 171. Insel Picton, Nordost-Cap, 5./1. 1893. 1 Stück in Spiritus. 5 Windungen. 7,3 — 3,1 — 311. Genus Columbella Lam. Columbella (Alia) unifasciata SOow. (Taf. 23, Fig. 36a—c.) Tryon (Manual, Vol. 5, p. 116) führt als Synonyme wunicolor Sow., unizonalis GRAY, sordida ORB., castanea GouLD und ebenum PHir. an. KoBEur in: MART. u. CHem,, edit. 2, p. 103, folgt ihm hierin. (©. uni- zonalis Lam., angeblich von Isle de France, will Tryox ebenfalls hinzuziehen, Kogert nicht. Ueber unizonalis und castanea habe ich kein Urteil, da mir kein Vergleichsmaterial vorliegt und da die Ab- bildungen nicht genau genug sind. C. ebenum ist nie abgebildet, der Beschreibung nach paßt sie ganz gut zu unifasciata. Die beiden Sowersyv’schen Arten, Sow. Thes., No. 64, 65, tab. 39, fig. 129, 130, unterscheiden sich voneinander durch Folgendes. ©. unicolor ist be- deutent größer und plumper, hell braun, einfarbig und kommt von den Galapagos-Inseln. C. unifasciata ist schwarzbraun mit einer hellen Binde, das Gewinde ist zugespitzter, und als Fundort ist Valparaiso ange- geben. Die Abbildungen ergeben 12, bzw. 8 mm. Das Material im Hamburger Museum hat leider keine genaue Fundorte, es ergibt für micolor eine entsprechende Größe und Form, aber neben ein- farbigen auch solche Stücke, die mit heller Binde versehen sind. Auch sind die Falten auf der Spindel kräftiger als bei umifasciata, Molluskenfauna der Magalhaen-Provinz. 635 welche Art von der Westküste Südamerikas vertreten ist. Diese Stücke sind, wie der Typus, kleiner; aber neben heller und dunkler Färbung und heller Binde sind auch Stücke dabei, die undeutliche hellere wolkige Flecke zeigen. Dieser kleinern Form entsprechen die unten verzeichneten Stücke. Was nun die sordida Ore. anbetrifft (Voy. Amer. merid., p. 430, tab. 77, fig. 2, 3), so will mir dieselbe nicht gut hierher passen, denn der Mundrand zeigt in der Abbildung eine ganz andere Bildung, er ist regelmäßig gebogen und oben nicht eingebuchtet. Es liegt das vielleicht an mangelhafter Abbildung, denn der Fundort Peru und Färbung wie Größenverhältnisse stimmen besonders zu umicolor Sow., und Tryox, der die Identität annimmt, mag ja entsprechendes Material vorgelegen haben. Es liegen nur 2 Stücke dieser Art vor, die von Kapt. PAEssLER stammen. Leider ist als Fundort nur Südspitze von Südamerika angegeben. Die Färbung ist kastanienbraun mit einer schmalen hellen Binde auf der Mittelhöhe der letzten Windung. Die 51), Windungen zeigen nur an der Basis der letzten Windung 8—9 flache Spiralreifen.. Auf der Spindel stehen 3—4 nicht sehr kräftige Falten, auf der Innenseite des sehr dicken Mundrands 4—5 etwas sestreckte Erhebungen. Der Mundrand hat einen etwas abgeschräg- ten Querschnitt, so daß die innere Kante besonders nach oben zu weiter vorsteht als die äußere; oben ist er eingebuchtet und außen breit wulstie verdickt, so daß die Naht an der Mündung erst etwas aufsteigt, dann plötzlich kurz nach unten abbiegt. 5!/, Windungen. 6,4— 3,3 — 3,4. 5) Mn 5,5 — 2,6 — 2,8. Das letztere Stück ist völlig ausgewachsen und abgebildet. Columbella (? Seminella RocHzp. et Map.) decorata n. sp. (Taf. 23, Fig. 37a—e.) Gehäuse oval-spindelförmig, etwas glänzend, festschalig, weiblich hornfarbig, nach unten zu bräunlicher, mit kastanienbraunen wolkigen Flecken unregelmäßig verziert, die sich auf den untern Windungen teils in Zwischenräumen von der Naht herabziehen, teils pfeilspitzen- artig ein auf der letzten Windung in der Mittelhöhe verlaufendes helles Band verzieren. Der Wirbel ist glashell, sehr spitz, die 2. und 3. Windung sind einfarbig kastanienbraun. Die 7—7'/,; Win- dungen sind nur sehr schwach gewölbt, an der Naht schmal wulstig 636 HERMANN STREBEL, berandet. Die letzte ist an der Mündung mit einem breiten Wulst versehen (Fig. 37d, e), infolgedessen steigt hier die Naht erst etwas hinan, dann plötzlich ziemlich breit herab. Der Mundrand ist oben etwas eingebuchtet (Fig. 37c) und geht dann nur wenig gebogen zur Basis; er ist seitlich etwas angedrückt (Fig. 37a). Auf der Innen- seite, die besonders nach oben zu stark verdickt ist, stehen etwa 6 gestreckte Erhebungen, von denen die oberste die stärkste und kürzeste ist. Die Mündung ist ziemlich schmal, unten in einen ziem- lich gleich breiten, schräg stehenden Kanal ausmündend. Die Spindelbasis ist ziemlich steil schräge abgestutzt, der Spindelbelag ist schmal, nach außen schmal wulstig berandet, in der Mitte mit Falten besetzt, die eigentlich nur Fortsetzungen der Spiralreihen sind, welche sich um die Basis ziehen. Die Skulptur besteht außer den sehr feinen und schwachen unregelmäßig gereiften Anwuchs- streifen, aus schmalen, scharfen Falten, die sich zunächst auf die 3 bis 4 Windungen (Fig. 37b) beschränken, dann treten auf den beiden vorletzten Windungen zuweilen wieder etwas gröbere, kurze und unregelmäßig weitläufig stehende Falten auf (Fig. 37e). An der Basis sind 12—13 flache Spiralreifen vorhanden, die nach oben zu breiter und obsolet werden, so daß nur noch schwache Furchen übrig bleiben, die aber nur wenig über die Mittelhöhe der Windung hinausgehen, meist aber noch auf dem untern Teil der vorletzten Windung sichtbar sind. Fig. 37a—d. 6,5— 2,7 — 5,0. lade: 6,0 — 2,3-— 3,0. ©. decorata var. inornata. (Taf. 23, Fig. 37£) Bei den vorangehenden Stücken liest ein nicht ganz ausge- wachsenes, das folgende Abweichungen zeigt. Es fehlen die wolkigen Flecke und die Binde, die Windungen sind nach unten zu einfarbig kastanienbraun, nur an der Naht verläuft ein breiter dunklerer Streifen. Die scharfe Faltung erstreckt sich bis über die 5. Win- dung, die 6. ist frei von Falten, dann ist die letzte wieder und zwar ziemlich regelmäßig, wenn auch etwas weitläufiger, gefaltet, als die obern Windungen, auch reichen die Falten tiefer hinab, nur nahe | der Mündung werden sie kurz. ca. ” Windungen. 5,9 — 2,5 —2,9. Alle 3 Stücke sind mit der unifasciata zusammen gefunden. —] Molluskenfauna der Magalhaen-Provinz. 63 Columbella (Seminella) paessleri n. sp. (Taf 23. Bier 380) Gehäuse oval getürmt, dickschalig, etwas glänzend, kastanien- braun mit einer hellen Binde auf der Mittelhöhe der letzten Windung und einem dunklern Streifen an der Naht der untern Windungen. Die 6'/, Windungen nehmen rascher an Breite zu, so daß das Gehäuse bauchiger ist als bei ©. decorata, mit der ich sie vergleichen will. Die Naht ist unregelmäßiger, weil die Falten breiter und kräftiger sind und besonders auf den untern Windungen die Naht überragen. Dieselben ziehen sich auf der letzten Windung bis etwa !/, der Höhe hinunter, nur auf dem letzten Drittel derselben werden sie plötzlich kurz, doch schließt die Mündung wieder mit der üblichen breiten Falte ab. Unten sind 8—9 Spiralreifen sichtbar, die bis an das Ende der Falten als solche noch erkennbar sind, dann foleen noch einige Spiralfurchen, die aber kaum die Mittelhöhe der Windung erreichen. Mündungspartie, Falten auf dem Innenrand und dem Spindelbelag verhalten sich ganz wie bei C. decorata mihi 2 Stücke zusammen mit den vorangehenden gefunden. 4,5 — 2,2 — 2,2. Columbella (Seminella) melvillei n. sp. (Dat 23, Kio39anb)) Von dieser Form liegt nur ein Stück vor, das ebenfalls mit den vorangehenden zusammen gefunden wurde. Es unterscheidet sich von paessleri mihi durch Folgendes. Das Gehäuse ist schlanker, getürmter und etwas heller gefärbt. aber ebenfalls mit einer hellen Binde versehen, und auch der dunklere Streifen an der Naht ist vorhanden. Wesentlich verschieden ist die Skulptur. Die ersten 3 Windungen sind glashell und glatt, dann treten die Falten auf, die schmäler sind und weitere Zwischen- räume haben; ich zähle deren 13 auf der allerdings schmälern vor- letzten Windung, gegen 18 bei paessieri. Die Falten gehen etwas weniger tief hinunter, aber die wenig gewölbten Spiralreifen setzen sich, ohne breiter zu werden, über die ganzen Windungen fort, doch ohne die Kämme der Falten zu durchschneiden. Ich zähle deren 22 auf der letzten Windung. Die Fältchen auf dem Spindelbelag enden nach außen hin etwas verdickt, sind aber wie. bei den voran- 638 HERMANN STREBEL, gehenden Arten vom Rande des Spindelbelags durch eine schmale Zone getrennt. ca. 7” Windungen. 4,3 —19 — 2, —. Die vorangehenden 4, zu COolumbella gehörigen Arten mit der Etikette Pazsster leg. Südspitze von Amerika, stammen aus einer Zeit, wo das Sammelmaterial dieses verdienten Sammlers noch nicht so gut geordnet und mit genauen Etiketten der Fundorte versehen war wie später, da aber manche Stücke aus diesem Material sich als aus der Magalhaen-Strabe bzw. -Provinz stammend erwiesen haben, so liegt die Möglichkeit gleicher Herkunft auch für diese Columbellen vor, zumal ja €. ebenum nach PrıLıprı aus der Magalhaen- Straße stammt. Möglich ist ja noch die Herkunft bis nach Iquique hinauf, wohin sich ja die Paxssuer’schen Reisen damals meistens ausdehnten. Es ist jedenfalls auffallend, daß in dem großen mir zur Ver- fügung stehenden Original-Sammelmaterial aus der Magalhaen-Provinz sich keine Columbella befindet. Es kann nun bei der scheinbar großen Variabilität der Columbellen sewaet erscheinen, auf nur einzelne oder wenige Stücke neue Arten zu begründen. Solange aber nicht die Variabilität bei Material aus ein und derselben Lokalität festgestellt werden kann, was hier ja nicht der Fall ist, dürfte es wohl richtiger sein, die sich zeigenden Verschiedenheiten auseinander zu halten und mit Namen zu bezeichnen. Columbella rubra v. MARTENS. (Taf. 23, Fig. 49a d.) v. MARTENS, in: SB. Ges. naturf. Freunde Berlin, 1881, p. 76. Marr. Ur CHEM», edib..2, pP. 307. Twvon, dc. Vol. 5, p. 152: Die Art ist nur beschrieben, nicht abgebildet, so daß es mich freut, diesem Mangel hier nach dem ÖOrisinalstück des Berliner Museums abhelfen zu können. Danach bedarf nun allerdings die Beschreibung noch einiger Berichtigungen. Es sind 5'/, Windungen erhalten, der Wirbel ist ausgebrochen, aber es kann, nach der Bruch- stelle zu urteilen, nicht viel fehlen, so daß ich nicht glaube, dab viel über 6 Windungen vorhanden waren, wenn nicht eine unge- wöhnlich rasche Zuspitzung vorliegt. Nach der breiten aufgetriebenen Falte an der Mündung liegt ein Wachstumsabschluß vor, aber es will mir scheinen, als ob der Mundrand selbst nicht intakt sei, vielleicht hängt damit das Fehlen einer innern Zähnelung zusammen. Molluskenfauna der Magalhaen-Provinz. 639 Nur die obersten 2 Windungen sind fein gefaltet, dann kommen auf den letzten 3 Windungen nur noch ganz vereinzelt schwache Falten vor. Außer den von v. Martens erwähnten Furchen (bzw. Reifen) um die Basis herum erkennt man auf der letzten Windung unter der Lupe noch eine feine dichtgedrängte Spiralfurchung, besonders in der Nähe der Mündung, die in der Mittelpartie wieder ver- schwindet (Fig. 49d). Der Spindelbelag ist keineswegs glatt, wie v. MARTENS sagt, sondern es stehen auf ihm etwa 8 kurze, feine, aber scharf ausgeprägte Fältchen in wagerechter Richtung, so dab sie unabhängig von den dort sehr schräg verlaufenden Spiralreifen sind, abgesehen davon, daß der Spindelbelag ziemlich dick ist; dieser ist nur bis zur Mündungswand nach außen berandet, dann setzt sich die Schmelzschicht dünner werdend und nicht deutlich begrenzt über die Mündungswand fort (Fig. 49e). Das Vorhandensein der Fältchen auf dem Spindelbelag läßt wohl kaum noch einen Zweifel, daß es sich hier um eine Columbella handelt. BM. Gazelle-Expedition. Patagonien. 1 Stück. 19,3 — 10,2 — 10. Gattung Lachesis Rısso. Lachesis euthrioides MELVv. et STANDEN. es lie I) L. euthrioides MELVILL and STANDEN, in: Journ. Conchol., Vol. 9, No. 4, tab L,.ıo2 9. Nur mit Bedenken folge ich den Autoren in der Gattungs- bezeichnung dieser Art, die ich lieber in die Gruppe Glypteuthria und in die Nähe von #. kobelti bringen möchte, dann müßte aber auch der Artname abgeändert werden. Ich hatte die Art ursprüng- lich gayi genannt, weil mir die oben angeführte Beschreibung und Abbildung eine andere Vorstellung erweckt hatten, da ich aber das Originalstück zum Vergleich vor mir habe, finde ich die vollständige Gleichheit mit dem mir vorliegenden Material erwiesen. Ich halte es aber trotzdem für angebracht, eine Beschreibung und Ab- bildung zu geben, die als Ereänzung zu den oben angeführten gelten mag. Gehäuse festschalig, außen und innen kastanienbraun, am Mund- rand etwas heller gefärbt. Es ist fraglich, ob selbst das typische Zool. Jahrb. XXI. Abt. f. Syst. 43 640 HERMANN STREBEL, Stück ganz ausgewachsen ist, wenn auch nicht viel daran gefehlt haben kann, da die Falten schon obsoleter werden und nahe der Mündung ganz aussetzen, und da außerdem die Naht an der Mün- dung schon schwach herabsteigt. Im Vergleich mit andern Arten der Gruppe Glypteuthria, speziell mit E. Kobelti, ist der Schnabel, bzw. der Kanal viel kürzer. Die 6'!/, Windungen sind weniger gewölbt, die ersten 1°/, sind elashell und glatt, dann beginnt das Skulptursystem, das im ganzen dem der kobelti sehr ähnlich ist, nur treten auf den untern Windungen die Spiralreifen zunehmend mehr hervor als die Falten und stehen auch etwas weitläufiger; die Ver- diekungen an den Kreuzungsstellen sind auch länglicher in der Spiralrichtung, nicht so rundlich. Ich zähle 14—15 Falten und 15—14 Spiralreifen. 1. SE 6211 (1053). Fortescue Bay, 10—12 Fad., Alsenboden, 25./3. 1896. 1 junges Stück. 2. SE 6231 (91). Ins. Navarin, Algenboden, 10 Fad., 13./5. 1896. 2 unausgewachsene Stücke. 3. SE 6226 (108). Ebendaselbst Puerto Espinal, 8 Fad., Algen- boden, 18./5. 1896. 1 junges Stück. 4. M 176. Ebendaselbst, Puerto Toro, Ebbestrand, 20.12. 1892, 1 Stück. 6'/,;, Windungen. 7,5 — 3,7 — 3,6. Delnsbaeton: M 168. Banner Cove, 7 Fad. an Tangwurzeln, 26.12. 1892. 8 Stücke. Fig. 12. 6!/, Windungen. 8,7 — 3,6 — 5,1. ? u 8,3 — 31 — 1. M 171. Nordost-Cap, 5./1. 1893. 2 junge Stücke. Gattung Savatieria RocHER. et MAR. Die Autoren haben in: Bull. Soc. philom. Paris, (7), Vol. 9, p. 101, 1885 diese zu den Pleurotomiden gehören sollende Gattung aufgestellt und kurz beschrieben. In Mission du Cap Horn wird die Gattungs-- diagnose p. H 65 wiederholt und eine Art derselben beschrieben und abgebildet, die ich weiter unten anführe. Besonders die Be- schreibungen der Gattung wie der Art lassen sich den nachfolgenden Arten recht gut anpassen, für die ich so wie so einen eignen Gruppennamen gewählt haben würde. Es käme freilich auch die Gattung Lachesis in Betracht, schon des Deckels wegen, der bei Savatieria nicht erwähnt wird, aber aus der von Tryon ]. c., gegebenen Molluskenfauna der Magalhaen-Provinz. 641 Diagnose paßt nicht, daß das Innere „cerenated“ sein soll, was eher bei der vorangehenden, unter Lachesis aufgeführten Art zutrifft. Savatieria dubia n. Sp. (Taf. 21, Fig. 18, 183—c.) ? Savatieria frigida ROCHEB. et MAB., 1. c,, H 65, tab. 2, fie. 5. Gehäuse getürmt, dickschalig, weiß, mit einer hell hornfarbigen Cuticula bekleidet, die nach oben zu gelblich-bräunlich wird. Das Gewinde ist höher als die letzte Windung und hat einen ziemlich stumpfen Wirbel. Die letzte Windung ist unten etwas eingeschnürt, die fast 7 Windungen sind an sich kaum gewölbt und durch eine ziemlich tief liegende Naht getrennt. Die ovale Mündung läuft in einen sehr kurzen, schräg stehenden Kanal aus, der rechts durch eine seichte Einbuchtung des Mundrands, die im Innern etwas ver- dickt ist, abgegrenzt wird. Das Embryonalgewinde (Fig. 13a) ist ziemlich groß angelegt, die erste Windung ist glatt, dann beginnt eine etwas gegitterte Skulptur, da die Falten durch Spiralfurchen gekreuzt werden, bis sich der eigentliche Skulpturtypus ausbildet. Er besteht aus ziem- lich scharf ausgeprägten Falten, die an der Naht etwas schmäler werden, auf der letzten Winduug nach unten kaum über die Mittel- höhe hinausgehen, die aber, wenn auch etwas schwächer werdend, doch bis an die Mündung erhalten bleiben, die dann mit einer stärkern Auftreibung abschließt; sie sind ungefähr ebenso breit wie die sie trennenden Zwischenräume, zuweilen aber auch schmäler, besonders auf den letzten Winduneen. Ich zähle 13—17 auf der vorletzten Windung. Außerdem treten Spiralreifen auf, die aber auf der letzten Windung in der Vorderansicht nur da deutlich sind, wo die Falten aufhören, darüber verlaufen nur noch 1—2 Furchen, deren untere etwas oberhalb der Nath die Falten durchschneidet und die ziemlich weit hinauf sichtbar bleibt. Dann ist noch eine grobe Furche unterhalb der Naht vorhanden, die ebenfalls fast auf allen Windungen erkennbar ist; der Zwischenraum zwischen ihr und der Naht ist zuweilen zwischen den Falten etwas wulstig. Der Deckel (Fig. 18e) ist der breitern Mündung entsprechend, etwas breiter als bei Duthria, ist aber sonst ziemlich ähnlich in dem Verlauf der Anwuchsstreifen und den Verdickungen auf der Innenseite. Die Beschreibung der Savatieria frigida ist nicht eingehend und 43% 642 HERMANN STREBEL, die Abbildung nicht charakteristisch genug, um herausfinden zu können, ob die Art der mir vorliegenden gleich ist; die Größe wird mit 7x3 mm bei 7 Windungen angegeben. 1. Smyth Channel. P, EK No. 14268. 1887. 1 unausgewachsenes Stück. M 59. Puerto Bueno, 9.7. 1893. 3 Stücke in Spiritus. 6'/, Windungen. 6,9 — 32 — 29. 2. SE 6196 (1056). Puerto Angosto, 10 Fad., Ton, 25./3. 1896. 1 Stück. 3. SE 6102, 6211 (1033). Fortescue Bay, 10—-12 Fad., Algen- boden, 25./3. 1896. 2 Stücke in Spiritus. 6!/, Windungen. 6,8 — 2,9 — 2,17. 4. SE 6198 (44). Hope Harbour, 6—10 Fad. Klippen und Algen, 30.4. 1896. 3 Stücke in Spiritus. 5. SE 6210. Cape Valentin, 150 Fad.,; tote Schalenboden, 12./3. 1896. 2 Stücke. 6. M 108. Basket-Ins., an Kelp, 20.10. 1892. 1 Stück. 7. SE 6917 (661). Voilier Cove, 10 Fad., 3./2. 1896. 4 Stücke. 8. Uschuaia. SE 6918 (786). 12—15 Fad., rote Algen, 14./2. 1896. 16 Stücke in Spiritus. 6?/, Windungen. 7,3 — 3,9 — 32. SE 6149 (789). 6 Stücke. M 121. 6—12 Fad., 30./10. 1892. 1 Stück. 6 Windungen. 6,8 — 2,38 — 2.9. M 122. 10 Fad., 11.12. 1892. 7 unausgewachsene Stücke. MP TSnRad, BETT: 189271. Stücke 9. SE 6229 (768). Ins. Navarin, Puerto Eugenia, 10—15 Fad., Ton und Algen. 2 Stücke. 10. M. 171. Ins. Pieton, Nordost-Cap, 4 Fad., an Tangwurzeln, 531893. Stuck. 11. SE 6241 (747). Lagotowia, 10 Fad., feiner schwarzer Ton, 10.2. 189. 2 Stücke. Rast 7 Windungen. 77 — 3229. 12. M 19. Port Stanley, Falkl.-Ins.., an Tangwurzeln. 1 junges Stück. Savatieria pfefjferi n. sp. (Taf. 21, Fig. 17, 17a—c). ? Pleurotoma (Mangila) coppingert E. A. SMITH, Alert Survey, in: Proc. zool. Soc. London, 1881, p. 27, tab. 4, fig. 2. Molluskenfauna der Magalhaen-Provinz. 643 Gehäuse getürmt, ziemlich dickschalig, hell rötlich-braun, nach dem Wirbel zu heller, an der Naht dunkler gefärbt, was man aber nur wenn das Gehäuse naß ist, erkennt. Die Spitze ist stumpf, die 6'/, Windungen sind wenig gewölbt und durch eine ziemlich tief liegende Naht getrennt, die durch die ausmündenden Falten etwas unregelmäßig wird; die letzte Windung ist unten eingeschnürt. Die Mündung ist oval, oben etwas zugespitzt, unten in einen ziemlich breiten und schräg gerichteten Kanal auslaufend, dessen Basalrand etwas wulstig verdickt ist und der rechts durch eine schwache Ein- buchtung des Mundrands abgegrenzt wird, die auf der Innenseite etwas verdickt ist, wenn auch keine Höckerbildung entsteht. Auf die glatten, ziemlich groß angelegten 1’, Embryonal- windungen folgen die Anwuchsfalten, die zunehmend wulstig werden und durch fast gleich breite Zwischenräume getrennt sind. Sie werden in der Nahtnähe schwächer und reichen nach unten kaum über die Mittelhöhe der ietzten Windung hinaus, nach der Mündung zu werden sie ebenfalls schwächer, und der Mundrand schließt wieder mit einer breiten faltenartigen Auftreibung ab. Die Falten stehen häufig unregelmäßig gereiht, setzen auch vereinzelt aus; ich zähle etwa 15 auf der vorletzten Windung. Die Spiralskulptur beschränkt sich vorwiegend auf die untere Hälfte der letzten Windung, wenn man diese in der Vorderansicht des Gehäuses betrachtet. Man er- kennt dann, daß es sich dabei um flach gewölbte Spiralreifen handelt, die nach oben zu breiter und undeutlicher werden, deren neunter von unten gezählt mit der Nahtausmündung zusammenfällt, weiter nach oben folgen dann noch 1—2 Furchen, deren unterste meist noch oberhalb der Naht der letzten oder der beiden letzten Win- dungen sichtbar bleibt. Selten bemerkt man unterhalb der Naht noch Andeutungen einer Furche, und ebenso sind unten am Schnabel keine Reifen mehr erkennbar. Der Deckel (Fig. 17b) ist nur oberflächlich gezeichnet, da mir das mikroskopische Bild nicht klar genug ist und das Reinigen bei der Kleinheit des Objekts zu gewagt war. Die Anwuchsstreifen scheinen wie beim Zuthria-Deckel zu verlaufen, die Verdickungen auf der Innenseite sind besonders unklar geblieben. Ein Aufbiegen des untern Rands scheint erst nach der Ablösung und durch das Aufbewahren in Spiritus entstanden zu sein. ROCHEBRUNE und MABILLE erwähnen vom Deckel nichts. Von den von Suıra, ].c., aus der Magalhaen-Provinz beschriebenen Arten könnte nach der Beschreibung und Abbildung die Pl. coppingeri 644 HERMANN STREBEL, hierher passen, besonders wenn man die Maßverhältnisse der Ab- bildung nach denen der Beschreibung berichtigt, denn die Abbildung ist danach viel zu breit geraten. Aber abgesehen davon, daß Smeru die Falten breiter als die Zwischenräume beschreibt, so kann ich selbst von einem „very faint sinus a little below the suture“ nichts bemerken, und die Gattungsbestimmung Mangilia stimmt erst recht nicht, denn Mangilia soll keinen Deckel haben. Bei solchen Zweifeln gebe ich der mir vorliegenden Art lieber einen neuen Namen. 1. P, EK No. 14055, 14062. Smyth Channel, 1887. 6 tot ge- sammelte Stücke. 2. P. ohne Fundortsangabe, aber wahrscheinlich ebendaher und jedenfalls aus dem Gebiet. 4 Stücke in Spiritus, davon keins ganz ausgewachsen. 5!/, Windungen. 5,9 — 2,3 — 2,3. 3. M 72. Punta Arenas, Strand, Sept. 1892. 2 Stücke in Spiritus. 62. Windunsen“ 1 2828 Savatieria molinae n. sp. (Taf. 22, Fig. 33, 33a —c.) ? Lachesis meridionalis E. A. SMITH, ]. c., p. 28, tab. 4, fig. 3. Das Gehäuse ist dem der dubsa in Form und Farbe sehr ähnlich, nur der Wirbel erscheint etwas spitzer, weil der Nucleus an den Embryonalwindungen (Fig. 35b) etwas wulstiger vorsteht. Die Form der 7 Windungen erscheint durch die Skulptur wesentlich anders, da durch sie die Naht in einem Kanal mit schrägen Böschungen verläuft. Auf die 1'/, glatten Windungen folgen die Falten, welche durch gleich breite oder breitere Zwischenräume getrennt sind und die von Spiralfurchen durchschnitten werden. Aus Fig. 33a ist dann die Art der Skulptur auf den beiden letzten Windungen ersichtlich. Man sieht die Falten entspringen an der Kante der Rinne, in der die Naht verläuft, und es bildet sich dort als Abgrenzung eine fort- laufende unregelmäßige schmale Verdickung in der Spiralrichtung. Von dieser Kante hängen dann die Falten gewissermaßen als Strähne einer Franse herab, die unten in Troddeln endet, weil hier eine grobe Falte einen Teil der Falten abschnürt. Unterhalb dieser Franse verlaufen dann die üblichen Spiralreifen, die nach der Basis zu schmäler werden und enger gereiht stehen und deren oberster noch etwas durch die Faltenausläufer beeinflußt wird. Zuweilen verläuft oberhalb der die Troddeln abschnürenden Furche noch eine zweite undeutliche Furche, die auf den obern Windungen immer Molluskenfauna der Magalhaen-Provinz. 645 deutlich ausgeprägt ist. Von Falten zähle ich 13 auf der vorletzten Windung, die nach der Mündung zu obsolet werden. Nach der Abbildung der Z. meridionalis zu urteilen, sollte man nach der überaus charakteristischen Skulptur meinen, dab es sich um dieselbe Art wie die mir vorliegende handelt, wenn auch die Form der Windungen, der Beschreibung entsprechend gewölbt, nicht oben und unten kantig vorspringend erscheint. Außerdem ist die Mündung schmäler und mehr nach unten zugespitzt. Die SmritH’sche Art soll bei nur 6 Windungen 4!/, X 1!/), mm messen, Mündungshöhe 1'/, mm. Das ergäbe bei etwa 5maliger Vergrößerung 212), X 74), X 6%/,, während die Abbildung 21,1 X 10x72 ergibt; diese ist also besonders zu breit ausgefallen. Aus der Beschreibung kann ich weder die Form der Windungen noch Anzahl und Anord- nung der Spiralfurchen meiner Art anpassen. Die geringere Anzahl der Windungen und die geringere Größe kann mit einem weniger Ausgewachsensein zusammenhängen. Bei diesen Zweifeln gebe ich der mir vorliegenden Art lieber einen andern Namen. Ich bemerke übrigens noch, daß sich in der Surr#’schen Fundortsangabe ein Druckfehler eingeschlichen hat, es heißt nicht Boija, sondern Borja Bay. 1. SE 6102 (1033). Fortescue-Bay, 12 Fad., Algenboden, 5./3. 1896. 1 Stück in Spiritus. Fast 7 Windungen. 6,2 — 25 — 2,3. 2. SE 6198 (44). Hope Harbour, 6—10 Fad., Klippen und Algen, 30./4. 1896. 1 Stück. 3. SE 6226 (108). Puerto Espinal, $S Fad., Algenboden, 18./3. 1896. 1 junges Stück. 4. M 168. Ins. Picton, Banner Cove, 3 Fad., 26./12. 1892. 1 Stück in Spiritus. 7 Windungen. 6,9 — 2,9 — 2,7. Des geringen Materials halber konnte kein Stück geopfert werden, um den Deckel zu gewinnen. ? Savatieria areolata n. Sp. ae zul ie, 116). 10, 10.) Das Gehäuse ist ziemlich diekschalig, kastanienbraun, am Wirbel hell, an der Naht dunkler, Mundrand und Spindelende sind auch etwas heller gefärbt, so daß die Färbung ganz wie bei S. pfefferi ist. Da auch die Mündungspartie derjenigen der beiden voran- gehenden Arten gleicht, so bringe ich die Art hierher, wenn auch 646 HERMANN STREBEL, das Embryonalgewinde zugespitzter, der Nucleus vorragender er- scheint. An keinem Exemplar ist freilich der Wirbel wirklich gut erhalten, sondern etwas abgerollt, so daß sich die Skulptur der ersten Windungen nicht feststellen läßt und selbst die Form, wie sie Fig. 19b zeigt, im frischen Zustand vielleicht modifiziert sein kann. Das Charakteristische der Art ist seine Skulptur, die Falten sind gröber und breiter, sie stehen auch enger gereiht als bei den beiden vorangehenden Arten, werden aber auch nach der Mündung zu schwächer und hören schließlich ganz auf. Ich zähle deren 13 auf der vorletzten Windung. Sie werden von ziemlich groben Spiralfurchen durchschnitten und in etwas viereckige Erhebungen von gleicher Größe zerlegt, so dab besonders die untern Windungen wie mit Pflastersteinen belegt erscheinen. Auf den obern Windungen sind 2 solcher Furchen in gleichen Abständen vorhanden, denn die untere dritte fällt meist mit der Naht zusammen, nur zuweilen ist sie noch oberhalb derselben sichtbar. Auf der letzten Windung sind außer den 3 scharf ausgeprägten Furchen nach der Basis zu nur noch 1 bis 2 sehr schwache Furchen erkennbar. 1. Uschuaia, am Strand M 118 am 7./11., M 116 am 4.12. 1892 gesammelt. Fast 7 Windungen. 6,9— 2,8 — 2,6. 7 2 72 — 2,9 — 2,6. Es ist noch 1 Stück dabei, dessen obere Windungen abgebrochen sind und das bei 5 erhaltenen Windungen schon 7,6 — 2,8 — 2,8 mißt, es muß also mehr Windungen als die andern scheinbar auch ausge- wachsenen Stücke gehabt haben, wenn die letzten Windungen sich nicht etwa rascher zugespitzt haben. Es erscheint fraglich, wohin diese Art zu stellen ist. Gattung Monoceros Lan. Monoceros calcar MARTYN. Monoceros imbriecatum, erassilabrum und glabratum LAM. Diese in der Magalhaen-Provinz häufige Art zeigt tatsächlich die Verschiedenheiten auf, welche die oben gegebenen Synonyme bezeichnen. Diese Formen sind genügend bekannt, und gebe ich daher nur einige Fundorte und Maße. 1. HM. Lau leg. Puerto Montt, bei der. Insel Chiloe, Novb, 1900. 3 Stücke, davon 2 vom echten ömdricatum-Typus. Das eine orößere Stück hat denselben Typus, ist aber dabei sehr dickschalig Molluskenfauna der Magalhaen-Provinz. 647 und zeigt schon in der Mündung eine starke, gekerbte Lippe vom crassilabrum-Typus. 57,5 36,8. 2. SE 5830 (1082). Isthmus-Bay (Smyth Channel), Ebbestrand, 29.3. 18%. 5 Stücke vom imbricatum-Typus, 1 darunter mit Tier und Deckel, das außen ganz abgerieben ist. 52,2 — 38,0 — 40,0. 3. SE 5813 (402). Punta Arenas, Ebbestrand, 12.6. 1895. 1 Stück vom imbricatum-Typus. 4. Puerto Pantalon, Südküste Feuerland. M 189. 7 Fad., 1.12. 1892. 1 junges, mit Pagurus besetztes Stück. SE 5817. Ebbestrand, 9./5. 1896. 2 Stücke vom mbricatum- Typus. 5. M 116. Uschuaia, Strand, 9.12. 1892. Viele Stücke, so- wohl vom imbricatum- wie vom crassilabrum-Typus. An einem jüngern Stück zeigen die obern 3!/;, Windungen den Zmbricatus- Typus, der dann in den crassılabrum-Typus übergeht, d. h. die Spiralreifen sind völlig glatt. Ein anderes junges Stück ist abge- rollt, so daß wohl die feinen Anwuchslamellen verloren gegangen sind, aber die letzte Windung zeigt auch keine Spur mehr von Spiralreifen, so daß hier der glabratum-Typus erreicht wird. 6. SE 5814 (723). Insel Navarin, Puerto Toro, Ebbestrand, 8./2. 1896. 2 Stücke vom imbricatum-Typus. 7. MM. Falklands-Inseln. 3 Stücke vom ömbricatum-Typus, in dem größten steht innen York Bay verzeichnet. 63,2 — 492 — 53,2. 61,5 — 45,5 — #75. 47,3 — 35,5 — 35,5. Von Stanley Harbour, VALLENTIN leg. 2 Stücke. 45,1 — 33,6 — 33.0. 38,4 — 29,6 — 31,1. Gattung Triton MontE. Triton cancellatus Lam. -(Taf. 23, Fig. 50a—e.) Murex magellanicus MART. u. CHEMN., Vol. 10, fig. 1570. Triton cancellatus Lam., Encyel., tab. 415, fig. 1. LAMARcK, Vol. , p. 688. KIENER, Cog. viv., p. 35, tab. 16, fig. 1. 'HOMBR. et JAcQ., 648 HERMANN STREBEL, in: Voy. Astrolabe, p. 114, tab. 25, fig. 26/27. KOBELT, in: MART. u. CHEMN., edit. 2, p. 246, tab. 66, fig. 1. CourTHouy, in: GoULD, WILKES, Explor. Exped., p. 241, fig. 298, 298a—c. Fusus cancellatus REEVE, Icon. spec. 62. Priene cancellatus TRYON, 1. e., Vol. 3, tab. 16, fig. 164—167, tab. 17, fig. 170— 172. Das nach CARPENTER von Tryox befürwortete Zusammenwerfen von T. cancellatus und oregonensss REDF. ist meiner Ansicht nach untunlich, denn beide Formen unterscheiden sich durch Folgendes voneinander, wenigstens nach dem mir vorliegenden Material. Die Rippen von oregonensis sind doppelt bis dreifach so breit wie die von cancellatus und die sie trennenden Zwischenräume ebenfalls; es sind infolgedessen natürlich weit weniger Rippen vorhanden. Die Spiralskulptur weicht dadurch ab, daß zwischen je zwei groben Reifenpaaren nur ein schmäleres auftritt, anstatt mehrerer bei can- cellatus, bei dem es nur auf den obern Windungen vorkommt. End- lich ist die Form von oregonensis etwas gestreckter. KOBELT, 1. c., scheint meine Ansicht nicht zu teilen, denn nachdem er feststellt, dab ihm ein ziemlich reiches Material von oregonensis durch die Hände gegangen ist, findet er als einzigen Unterschied, daß bei allen individuellen Verschiedenheiten, nie wie bei cancellatus, die Rippen auf dem letzten Umgang obsolet werden. Nun hat KoBEur, wie er sagt, von cancellatus kein Material gesehen, von dem mir gerade umgekehrt ein reicheres Material vorlieet. Danach zu ur- teilen, werden die Rippen, aber meist auch die Spiralreifen nach der Mündung zu immer mehr oder weniger obsolet, aber immer schließt die letzte Windung bei Wachstumsabschlüssen mit einer kräftig aufgetriebenen Falte ab. Es mag ja diskutierbar sein, ob die angeführten Unterschiede der beiden Formen, zu denen sich ja noch das weit auseinander liegende Vorkommen gesellt, eine Trennung in 2 Arten rechtfertigen oder nur in Art und Varietät. Mir erscheint unter den obwaltenden Verhältnissen jedenfalls eine scharfe Trennung geboten. Es gibt ja leider noch keine festen Normen für die Unterscheidung von Art und Varietät, da fast von jedem Autor darüber nach Gutdünken entschieden wird. In einem zusammenhängenden geographischen Bezirk handelt es sich meiner Ansicht nach zunächst um die Fest- stellung der Variationsweite einer Art innerhalb ein und derselben Lokalität, dann um die Feststellung der Veränderungen, welche bei dieser Art durch abweichende umgebende Verhältnisse bewirkt sein Molluskenfauna der Magalhaen-Provinz. 649 können. Aber selbst nach solchem einfach erscheinenden Schema ist es oft schwer, ein größeres Material zu beurteilen, weil die er- klärenden und beweisenden Momente dafür in der beigegebenen Auskunft meist fehlen und zum Teil auch fehlen müssen, weil manche unbekannte oder noch ungenügend studierte Faktoren dabei in Be- tracht kommen. So muß man denn von Fall zu Fall nach bestem Können seine Entscheidung treffen. Über 7. cancellatus möchte ich nun nach dem mir vorliegenden Material einige Einzelheiten den sonst bekannten Beschreibungen hinzufügen. An einem jungen Stück, Fig. 50a, konnte ich die Beschaffenheit der Embryonalwindungen feststellen und in Fig. 50b abbilden. Die ersten 2!/, Windungen zeigen auch 8 schmale Spiralreifen, die schon mit feinen kurzen Cuticula-Fransen bedeckt zu sein scheinen, die aber leicht verloren gehen. Dann erst beginnt der eigentliche Skulptur-Typus, der aus Rippenfalten und Spiralreifen besteht. Wie schon oben angedeutet, zeigt sich auf den obern Windungen zwischen je 2 gröbern Reifenpaaren ein schmäleres, allmählich schieben sich hier aber noch weitere Reifen dazwischen, so dab auf den untern Windungen die Anordnung folgende ist. Zwischen 2 gröbern Doppel- reifen stehen 3 schmälere Reifenpaare, von denen wiederum das mittlere das stärkere ist, denn die andern beiden sind die zwischen- geschobenen, und daher sind es auch manchmal nur einzelne Reifen, keine Reifenpaare wie die andern. Die Borsten oder Zotten der Cutieula bilden am trocknen Gehäuse meist einen filzigen Überzug, dem man nicht ohne weiteres seine reizvolle Anordnung ansehen kann. Ein mittelgroßes Stück des Hamburger Museums zeigt im Spiritus das Gehäuse wie von Strahlen umgeben, denn die bis ” mm langen Borsten stehen gerade ab, herausgenommen und etwas angetrocknet legen sich sofort die Borsten nieder, um dann im Spiritus sich wieder zu strecken. Die Cuticula wächst in Streifen an, deren nach vorn gerichtete Ränder frei liegen und in Zotten oder Borsten aus- gezogen sind, die immer den Furchen der Spiralreifenpaare ent- sprechen, infolgedessen bilden auch sie Reihen, und ihre Länge ent- spricht dem Breitenverhältnis der Reifen, d. h. die längsten Borsten stehen in der Furche des breitesten Reifenpaars. Fig. 50e zeigt dies schematisch dargestellt. Die Cuticula greift beim Wachstums- abschluß mit einer zarten Haut über den Mundrand. Der Deckel des jungen Stücks (Fig. 50a) ist vergrößert in 50« (Oberseite rechts, Unterseite links) wiedergegeben. Zum Vergleich 650 HERMANN STREBEL, zeigt Fig. 50d den Deckel eines größern Stücks (Oberseite oben, Unterseite unten). Auf der letztern sieht man, ähnlich wie bei Trophon, links und unten eine glänzende, verdickte Zone, während in dem übrigen Teil die angegebenen unregelmäßigen konzentrischen Linien Anheftungsstellen markieren, nicht Anwuchslinien, deren Ver- lauf in der Oberansicht gezeigt wird. Dieser Deckel ist sehr dick, aber doch, gegen das Licht gehalten, durchscheinend. CourHouy hat ]l. c. nur Gehäuse mit dem lebenden Tier abge- bildet und dabei das erstere nur skizzenhaft behandelt. Er beschreibt 2 verschieden gefärbte Tiere und führt bei dem zweiten das männ- liche Organ an. GouLD fügt hinzu, daß diese beiden Tierformen sich als männlich und weiblich derselben Art erweisen und dab die- selben daher (?!) sehr veränderlich in den Proportionen des Ge- häuses und in der Färbung des Tiers sind. Die, wie gesagt, skizzen- haft gezeichneten, also wohl kaum ganz mabßgebenden Gehäuseformen ergeben folgende Unterschiede Beim Männchen ist eine Windung mehr vorhanden, und die Windungen nehmen langsamer an Höhe zu als beim Weibchen, dessen Gehäuse außerdem Borsten zeigt, die dem andern Gehäuse fehlen, was schon an sich unwahrscheinlich ist. An Spiritusstücken des Hamburger Museums, an dem das Tier so weit herausgezogen ist, dab der ausgestülpte Penis frei liegt, konnte ich im Vergleich mit andern, denen dies Merkmal fehlt und die vermutlich Weibchen sind, keinen Unterschied im Gehäuse bemerken. Vor der Aufführung der Fundorte von Triton camcellatus möchte ich zum Vergleich Mabe von 7. oregonensis angeben. HM. Sammlung Fırey. Vancouver Isl. 1 Stück. 7!, erhaltene Windungen. Wirbel ausgebrochen. 103,0 — 56,0 — 61,3. Die vorletzte Windung hat 18 Rippenfalten und etwa 5 Spiral- reifenpaare, die letzte 16 und 16. HM. Sammlung ScHoLvızn, Beringsee. 1 Stück mit 7 erhaltenen Windungen. 76,0 — 41!/, — 431),. Die letzte Windung hat 15 Rippenfalten und 16 Reifenpaare. Triton cancellatus. 1. HM. Jansen leg. 5./9. 1901. Mollyneux Sound. 5 trockne Stücke. 6 erhaltene Windungen. 65,0 — 35,0 — 41,8. ba e 59,2 — 33,0 od, 28 9.1899: Smyth Channel, Puerto Bueno, 8 Fad. 1 Spiritus- Molluskenfauna der Magalhaen-Provinz. 651 stück, unausgewachsen, mit vollständig erhaltener Cuticula, wonach die nähere Beschreibung gemacht ist. 9 Windungen. 65,3 — 31,0 — 39,4. 3. HM. Jansen und SuxDorF leg. Smyth Channel, Long Island, 18./4. 1900. 3 Stücke in Spiritus, mit Pagurus besetzt und 1 trocknes Stück, letzteres mißt: 61,0 — 32,0 — 38,6. 4. P. 11./10. 1890. Puerto Charruca, 8 Fad. 1 ganz junges Stück. 5. SE 5797. Puerto Condor. 1 Spiritusstück. 6. Punta Arenas. 218932 32 Stück in? Spiritus: 100,7 — 59,8 — 60,8. 8955 Rad. 12 Stickzmit Bier: B=21903° 17°’Stück mit Tier: 88,0 — 52,0 — 54.0. M 69. 13 Fad. 1 Stück mit Tier, reichlich 7 Windungen, fast ganz erhalten. 93,0 — 52,5 — 52,4. SE 5796 (1162). 3 Stücke in Spiritus. HM. R. MvraAc# leg. 1902—1904. Spiritusmaterial. 6 erhaltene Windungen. 96,0 — 53,0 — 57,6. Br 5 93,5 — 56,2 — 57,3. 6 : 91,0 — 56,5 — 56,0. A 90,2 — 46,2 — 49,0. " : H 82,3 — 56,8 — 54,7. Bei derselben Breite der vorletzten Windung zählte ich bei oregonensis 18 Rippen, während cancellatus deren 25 hat. Diese Angabe mag genügen, um den Unterschied in dieser Beziehung zwischen beiden Arten so, wie sie mir vorliegen, zu bezeichnen. 7. SE 5798 (612). Rio seco, 10—20 Fad., Schalenboden, 24./1. 1896. 1 tot gesammeltes Stück. 8. SE 5799 (661). Beagle Channel, Voilier Cove, 10 Fad,, Sand und Ton, 3./2. 1896. 1 tot gesammeltes Stück. 9. SE 5795 (65). Süd-Feuerland, Puerto Pantalon, Ebbestrand, 3.5. 1896. 5 Stücke in Spiritus. 10. HM. Kapt. Rınae leg. Strait le Maire. 1 junges Stück, das in Fig. 50a abgebildet ist. 51/, Windungen, vollständig er- halten. 18,7 — 10,1— 11,0. Die letzte Windung zeigt 15 Spiralreifenpaare und 18 Rippen. ” Bi £ 90,0— 49,0 — 53,2. v) 652 HERMANN STREBEL, Gattung Cerithium, ADANSOoN. Cerithium pullum, PHir. (Taf. 23, Fig. 40a—d.) Cerithium pullum, in: Arch. Naturg., 1845, p. 66. HupE, in: Gay, Hista de Chile, Vol. 8, p. 160. Cerithium caelatum COoUTH., in: WILKES, Explor. Exped., p. 148, fig. 174a—d. REEvE’s caelatum, lcon., fig. 106, muß etwas anderes sein, denn weder Diagnose noch Abbildung passen, trotzdem er sich auf GOULD, Otia, p. 62, bezieht, wo die gleiche Diagnose wie die oben angeführte von COUTHOUY gegeben ist. KOBELT, in: MART. u. CHEM., Edit. 2, p. 225, führt daher auch caelatum REEYE (vix GOULD) an. Bittium eaelatum CouTH., in: Mission du Cap Horn, H 40, und E. A. SMITH, Alert Survey, in: Proc. zool. Soc. London, 1881, p. 32. Die Identität beider Arten, die zweifellos besteht, ist zuerst und allein von MARTENS in dem Sitzungsber. Ges. naturf. Freunde, Berlin 1881, p. 77 gelegentlich der Besprechung von Sammelmaterial der „Gazelle“ in kurzer Notiz erwähnt. Merkwürdigerweise ist dazu als Synonym (. ferrugineum Or. angeführt, eine Art, die ich nirgends auffinden kann. Sollte etwa das sehr ähnliche ferrugineum Say ge- meint sein, das auch REkzvE bei seiner Abbildung von caelatum vor- gelegen zu haben scheint? Beim Nachsuchen der p’OrgBIsnY’schen Art finde ich nun in Voy. Amer. merid. p. 445 (©. peruvianum von Arica (Peru), das der Beschreibung und Abbildung nach mir sehr ähnlich dem ©. pullum, wenn nicht identisch mit ihm zu sein scheint. Dabei fand ich freilich, daß p’OrBıcnY die Figuren dazu mit ©. gua- raniarum verwechselt hat, ein Irrtum, der auch von Tryox nicht bemerkt ist. tab. 77, fie. 11 u. 12 entspricht dem peruvianum, man braucht nur die Beschreibung beider Arten zü vergleichen, bzw. fie. 9 u. 10 dem guaraniarum. Merkwürdigerweise sind beide Arten bei KÜster-KoßBEu1, 1. c., nicht erwähnt, freilich auch pullum nicht. Mir liest kein Material des C©. peruvianum vor, so daß ich über die etwaige Identität nichts Bestimmtes sagen kann. Erwähnen will ich aber noch, daß die den Figuren beider Arten angefügten natür- lichen Maßstäbe nicht zu den in der Beschreibung angegebenen Maßen stimmen, denn diese geben für peruvianım eine Höhe von 7, für guaraniarum von 8 mm an, während die Maßstäbe nur ca. 6 bzw. 4',, mm ergeben; was nun das Richtige ist, muß dahingestellt bleiben. Molluskenfauna der Magalhaen-Provinz. 653 Wohin nun die Art zu stellen ist, ob zu Bittium, wie SMITH, und ROCHERRUNE u. MABILLE meinen, oder zu Cerithiopsis, wie TRyon, l. c., p. 172 es tut, kann ich nicht entscheiden. Dem von CoutHovy, l. e., abgebildeten Deckel nach hat eher Tryon Recht, dem ganzen Habitus des Gehäuses und der Form der Embryonalwindungen nach möchte ich mehr für Bittium sein. Pritıppr gibt in seiner Diagnose keine Anzahl der Windungen an, sondern nur die Maße, die etwa 101, x 5'/, mm entsprechen. Es hat ihm also offenbar kein ausgewachsenes Stück vorgelegen. CourHouy gibt bei 15—14 Windungen ca. 19 mm Höhe an, was ganz gut zu den mir vorliegenden, ebenfalls wohl noch nicht ganz ausgewachsenen Stücken paßt. Hurt sowohl wie RocHEBRUNE U. MABILLE führen die PrıLıppi’sche Art nur an, von denen der Erstere behauptet, sie nicht zu kennen, die Letztern sie als nicht wieder- eefunden bezeichnen, da sie die Identität mit caelatum nicht er- kannt haben. Hat man die Stücke vor sich und weiß, daß die Art in der Magalhaen-Strabe gefunden ist, dann kann man die kurze Diagnose trotz fehlender Abbildung für durchaus zutreffend halten. CourHouy’s Beschreibung bietet freilich auch nicht viel mehr als die Prıtippr’sche, aber die Abbildung vermittelt doch besser die An- schaulichkeit. So wie ähnliche Arten aus der gleichen Gruppe vor- kommen, ist es allerdings notwendig, genauere Beschreibungen und Abbildungen zu geben, als es im allgemeinen Gebrauch ist. So mag denn das Nachfolgende als Ergänzung zu den bekannten Diagnosen dienen, von denen die des €. pullum von Hupz allerdings mit falscher Interpunktion und ohne die von PuıLiprr angefügten deutschen Er- läuterungen kopiert ist; er bemerkt nur, daß Ähnlichkeit mit €. lima vorhanden ist, während Prıziprr die Ähnlichkeiten und die Ab- weichungen erörtert. Zunächst ist zu den meist nur bei jungen Exemplaren erhaltenen Embryonalwindungen zu bemerken, daß der Nucleus sehr klein ist, daß dann die Windung sich. rasch verbreitert, so daß der Wirbel etwas stumpf erscheint (Fig. 40d). Schon auf der 1. Windung erkennt man etwas weitläufig stehende feine, scharfe Falten, denen sich dann auf der 2. schon die Spiralreifen zugesellen. von denen ein schmaler bis zuletzt die Naht begrenzt, der von den später größer werdenden Falten nicht beeinflußt wird. Der Typus der ausgebildeten Skulptur auf den untern Windungen (Fig. 40b, c) macht den Eindruck, als ob auf jenen schmalen Nahtreifen 3 breitere riemenartige folgten, die in ungefähr gleich breiten Zwischenräumen 654 HERMANN STREBEL, mit senkrechten, abgerundeten Leisten verziert seien, welche letztere in Wirklichkeit den Falten entsprechen, die aber in den großen Furchen, welche die Spiralreihen trennen, nur wenig zum Ausdruck kommen. Unterhalb dieser 3 Reifen folgen dann auf der letzten Windung noch 2 schmälere, die von den Falten kaum mehr beeinflußt werden und von denen der obere zuweilen stark vorspringend, zu- weilen aber auch nur flach gewölbt ist, während der untere immer schwächer, fast flach ist. Ich zähle auf der letzten Windung 23 Falten und bemerke noch, daß auf den obern Windungen die Skulp- tur mehr den Eindruck von etwas abgerundeten Perlenreihen macht. Zu der Mündungspartie ist zu bemerken, dab das größte der mir vorliegenden Stücke an der schräg abgestutzten Spindelbasis eine deutliche wulstige Berandung zeigt. Der kurze Kanal ist eigentlich besser Ausguß zu nennen; der Basalrand ist, wie PhiLıppr sagt, etwas ausgeschnitten, bzw. eingebuchtet und nur schwach nach rückwärts gebogen. 1. P. Südspitze Amerikas. 2 unausgewachsene Stücke. 9 Windungen.. 62 — 24 — 21. 9 erhaltene n 91 — 3,2 — 2,7. 2. P. Smyth Channel, 1888. 1 verwittertes Stück mit 9 er- haltenen Windungen, Wirbel abgebrochen. 11,3 — 3,7 — 322. 3. M 61. Smyth Channel, Long Isl., 8 Fad., 10./7. 1893. 1 Stück in Spiritus. 11 erhaltene Windungen. 14,5 — 4,9 — 3,9. 4. SE 6197 (1062). Puerto Charruca, 20 Fad., tote Schalen- boden, 26./3. 1896. 1 verwittertes Stück. | 5. SE 6201 (1167). Borja Bay, 10 Fad., Algenboden, 7./4. 1896. > Stücke. 6. Fortescue Bay. SE 6102 (1033). 10—12 Fad., 25./3. 1896. 2 Stücke. SE 6211 (1033). 10-—-12 Fad., Algenboden, 25./3. 1896. 1 Stück. 7. SE 6210. Cape Valentin, 150 Fad., tote Schalenboden, 12./3. 189. 1 Stück. 8. Puerto Harris. SE 6192. 15 Fad., Schalenboden, 2./3. 1896. 2 junge Stücke. SE 6244. 15 Fad., tote Schalenboden, 11./3. 1896. 5 Stücke in Spiritus. (Vgl. Abbildung Fig. 5a). 12!/, Windungen. 15,7 — 5,5 — 4,7. 9. SE 6205. Puerto Condor, 1896. 3 Stücke. Molluskenfauna der Magalhaen-Provinz. 655 10. Bahia inutil. SE 6242 (622). 20—30 Fad., tote Schalenboden, 23.j1. 1896. 5 verwitterte Stücke. SE 6213 (634). 10—15 Fad., Corallina, 23./1. 1896. 1 Stück. 11. SE 6245 (371). Punta Arenas, 5./12. 1895. 1 junges Stück. 12. SE 6240 (661). 10 Fad., Sand und Ton, 3./2. 1896. 2 Stücke. 13. Uschuaia. M 121. 6-12 Fad., 30./10. 1892. 2 verwitterte Stücke. 227710: Pad. 1.221892 12Stück M 124. 5 Fad. 11./11. 1892. 1 junges Stück. SE 6219 (786). 12—15 Fad., Rotalgenboden, 14./2. 1896. 2 junge Stücke. SE 6149 (789). 12—15 Fad., Rotalgenboden, 14./2. 1896. 1 Stück. 14. Insel Navarin. SE 6230. Isla nueva, 30 Fad., tote Schalenboden, 7./2. 1896. 1 Stück. SE 6229 (768). Puerto Eugenia, 10—15 Fad., Ton und Algen, 12./2. 1896. 3 Stücke. SE 6223 (755). Puerto Toro, 20—25 Fad., tote Schalenboden und Ton, 11./2. 1896. 1 Stück. 15. SE 6241 (747). Ins. Lagotowia, 10 Fad., feiner schwarzer Ton, 10./2. 1896. 1 verwittertes Stück. 16. Strait le Maire, Kapt. Rınse leg. 1881, 65 Fad. 2 ver- witterte und junge Stücke. 10. 19977 Port Stanley Ralkl- Ins. 52 Kad., 17.0. 1893: 1 verwittertes, sonst gut erhaltenes Stück, an dem die Faltenleisten auf den Spiralleisten verhältnismäßig schmäler als sonst sind. 10 erhaltene Windungen, Wirbel abgebrochen. 14,0 — 4,7 — 4,1. 18. MM. Schausammlung E 3513. Stanley Harbour, Ebbe- strand, unter Steinen. VALLENTIN leg. Bittium miichaelseni n. sp. (Taf. 23, Fig. 41a—c.) Es liegen hiervon nur 2 unausgewachsene Stücke vor, deren Charaktere sich indes schon so weit feststellen lassen, daß die Art wiederzuerkennen ist. Gehäuse pfriemenförmig mit stumpfem Wirbel, da das Embryonal- gewinde (Fig. 41b) ebenso gebildet ist wie bei pullum, hell bräunlich Zool. Jahrb. XXII. Abt. f. Syst. 4 656 HERMANN STREBEL, Die 7*/, Windungen sind etwas gewölbt, doch so, daß die höchste Breite unterhalb der Mittelhöhe der Windungen liegt. Die Formen der letzten Windung und die Mündungspartie lassen sich bei diesen unausgewachsenen Stücken nicht endgültig beschreiben; es sind schein- bar keine Abweichungen von den entsprechenden Teilen des D. pullum vorhanden. Die Skulptur weicht dagegen wesentlich ab. Die ab- gerundeten,. schwach nach rückwärts gebogenen, aber im ganzen - etwas schräg nach vorwärts gerichteten Falten treten am meisten hervor und überragen besonders auf den untern Windungen die Naht; sie sind daselbst auch durch gleich breite oder etwas breitere Zwischenräume getrennt, und ich zähle deren 13—16 auf der letzten Windung. Die Spiralreifen sind fadenförmig, der erste verläuft an der Naht und ist mit den Wurzeln der Falten etwas verwachsen, dann folgen mit ziemlich breiten Zwischenräumen 2 weitere und auf der letzten Windung ein dritter, der gleichzeitig die Faltenaus- läufer im wesentlichen zum Abschluß bringt, denn unterhalb des- selben setzen diese sich nur ganz vereinzelt und obsolet werdend fort (Fig. 41e). 1 72 Punta Arenas, Strand, Sept. 1892: 7 Swuekesm Spiritus. 7, Windungen. 44 — 1,7 — 12. 2. M 124. Uschuaia. 1 Stück in Spiritus. 61, Windungen. 42 — 1,7 — 1,2. Gattung Scalaria. Untergattung Opalia H. et A. Apams. Scalaria magellanica PHiL. (Taf. 23, Fig. 44a—1f.) PHıLIpPpL, in: Arch. Naturg., 1845, p. 46. Hup#, in: GAY, Hist. de Chile, Vol. 8, p. 152, führt nur die Diagnose an. REEVE, Icon. spec. 82. Die Originaldiagnose scheint REEVE nicht be- kannt gewesen zu sein, er gibt eine andere, weniger charakteristische. CLESSIN, in: MART. u. CHEMN., edit. 2, p. 22, tab. 6, fig. 3 und p. 55, tab. 14, fig. 8. OLESSIN ist nicht einmal auf die Quelle zurück- gegangen, sondern führt an beiden Stellen die ReEveE’sche Diagnose an, die er dann, wenn auch mit geringfügigen Abweichungen, ver- schieden übersetzt. An der ersten Stelle wird die REEvE’sche Figur kopiert und Magalhaen-Straße als Vaterland, an der zweiten Stelle wird dagegen wahrscheinlich das ihm vorliegende Stück des Stutt-, Molluskenfauna der Magalhaen-Provinz. 657 garter Museums abgebildet und danach als Vaterland Towler Bay, Australien und Magalhaen-Straße angeführt. CLEssin bemerkt hierzu, daß er die Exemplare der beiden Fundorte nicht zu trennen vermag, wobei ihm wahrscheinlich nur jenes Stuttgarter Stück, das offenbar zu australis gehört, und zum Vergleich nur die Abbildung der magellanica vorlag. Hätte er die Originaldiagnose PHıuippr's nachgesucht, so hätte er gefunden, daß die magellanica Spiralfurchen zwischen den Rippen haben soll, die REEVE in seiner Diagnose nicht angibt und die der australis fehlen; freilich ist auch die Form der letztern Art gestreckter. ROCHEBRUNE et MABILLE, in: Miss. Cap Horn, H. 46, führen nur die Art an, die auf dieser Expedition nicht gefunden ist. Tryon, 1. c., Vol. 9, p. 76, tab. 15, fie. 98, gibt wenig Auskunft und kopiert scheinbar die REEVE’sche Figur. MELVILL & STANDEN, in: Journ. Conch. (London), Vol. 9, No. 4, führen die Art von Lively Island (Falklands-Inseln) an. Die Art steht der groenlandica näher als der australıs, denn wenn auch weit schwächer ausgebildet, so hat sie doch dieselbe Spiralskulptur zwischen den Rippen. Der vorzüglichen Diagnose Phırıppr’s ist nur noch Weniges hinzuzufügen. Die Rippen bestehen in Wirklichkeit wie bei Trophon aus Lamellen oder emporgerichteten Mundrändern, die etwas nach rückwärts gebogen und zusammengeschoben, bzw. miteinander ver- wachsen sind. Der hintere Teil der so gebildeten Rippen ist immer der höchste, und er bildet bei gut erhaltenen Stücken in der Naht- nähe einen Zipfel, weil hier der Kamm plötzlich zur Naht abfällt (Fig. 9e u. 10f). Die Rippen sind ungleich breit, besonders auf den untern Windungen, und sie stehen nicht unmittelbar untereinander auf den Windungen, sondern sind ungefähr um die Breite der Rippe gereneinander verschoben. Außer dem abgerundeten Spiralreifen auf der letzten Windung, der mit der Naht zusammenfällt, befindet sich um den Nabel herum noch ein mehr oder weniger starker Wulst, über den die Ausläufer der Rippen, hier Falten, hinweggehen und der bei dem größten Bruchstück einen Nabelspalt bildet (Fig. 10e). Ich muß noch bemerken, daß man an gut erhaltenen Stücken deutlich erkennt, daß die Spiralskulptur zwischen den Rippen aus flach ge- wölbten Reifen besteht. Durch das vorliegende Material wird nun eine Frage auf- seworfen, die ich vorläufig nicht entscheiden kann. Phıtıprr nennt 15 Rippen. Ich finde bei einem Teil des Materials 14—18 Rippen auf den untern, 16—20 auf den obern Windungen und rechne daher diese Stücke zu der typischen Form. Aus dem Berliner Museum 44% 658 HERMANN STREBEL, liegt nun 1 Stück mit einer Etikette von PhıLıppr’s Handschrift vor, die besagt: Scalaria magellanica Prır., Magalhaen-Str. Prıtıppr. Dieses Stück und ein anderes von der schwedischen Expedition haben über- einstimmend nur 10, bzw. 12—13 Rippen. Beiden Stücken fehlt der oben erwähnte Wulst um den Nabel herum. Ob nun Paıtıppr diesen Unterschied für unwichtig gehalten oder denselben nicht beachtet hat, muß dahingestellt bleiben. Das mir vorliegende Material ist zu gering, um die Frage zu entscheiden, ob es sich hier um eine gute Varietät handelt; vorläufig scheint es mir richtiger, sie abzu- sondern. . 1. M 72. Punta Arenas, Strand, Sept. 1892. 1 Bruchstück mit. nur 2 Windungen; die letzte mit 18 Falten (Fig. 44d) ist 12,3 breit und an der Mündung 7,4 hoch. 2. SE 6192. Puerto Harris, 15 Fad., tote Schalenboden, 2./3. 1896. 1 Bruchstück mit 3 Windungen und 20 Falten (Fig. 44a, b), deren letzte 4,6 breit und 2,9 hoch ist. 3. HM. Kapt. Rınee leg., Strait le Maire, 65 Fad. 5 Bruch- stiicke mit 16 Falten auf der letzten Windung, deren Maße der best- erhaltenen 10,4 und 7,7 Breite, bzw. 6,7 und 5,0 Höhe sind. Ferner 3 ganz junge Stücke, von denen 1 für die Embryonal- windungen in Fig. 44e abgebildet ist. 4. MM. Von Lively Island (Falklands-Ins.. 1 Stück hat auf der letzten Windung 16 Rippen. Maße: | 22,2 — 10,9 — 6,8. Das zweite hat nur 14 Rippen. Maße: 22,2 — 11,0 — 72. Scalaria magellanica var. latecostata n. var. (Taf. 23, Fig. 43a —d.) Zu dieser oben besprochenen Varietät gehört: 1. BM No. 2574. Magalhaen-Str. PrıLıprer. Dies oben erwähnte Stück ist ziemlich verwittert, denn man erkennt die Spiralreifen zwischen den Rippen nur noch stellenweise Die 6 erhaltenen Win- dungen haben folgende Maße: 19,5 — 9,6 — 5,9. 2. SE 6239 (689). Lennox Island, eine Süd-Feuerland vorgelagerte Insel, 10-20 Fad., roter Algenboden, 5./2. 1896. 1 mit Pagurus besetztes, aber gut erhaltenes Stück, mit 10Y/, Windungen. Wirbel etwas defekt. 23,5 — 11,0 — 6,4. Molluskenfauna der Magalhaen-Provinz. 659 Gattung Turbonilla Rısso. Turbonilla smithi PFEFFER Mmscpt. (Taf. 23, Fig. 42a —d.) Es liegt nur ein nicht ganz frisches Stück vor, das an Trurbonilla pulchella OrB. von Westindien (nach Tryos, 1. c., v. 8, p. 330, tab. 76, fig. 18) erinnert. Gehäuse weiß, mattelänzend, mit 8 wenig gewölbten Windungen, die durch eine ziemlich tiefe Naht getrennt sind. Die 1. Windung ist seitlich aufgerollt (Fig. 42b, ec) und glatt, dann treten die flach gewölbten, ziemlich kräftigen Rippen auf, die durch ihnen ziemlich gleich breite Zwischenräume getrennt werden und deren ich 16—18 auf der letzten Windung zähle Auf der letzten Windung werden sie unten auf der Nahtausmündungshöhe durch einen Spiralreifen miteinander verbunden, unterhalb dessen nur noch unregelmäßig starke Anwuchsstreifen sichtbar sind (Fig. 42d). Die Mündung ist oval, oben etwas dreieckie zugespitzt, unten mit der Spindelbasis einen etwas abgerundeten Winkel bildend. Die Spindel steht ein wenig schräg zur Achse, und ihr Innenkontur ist schwach geschweitt. HM. Kapt. Rınae leg. Strait le Maire, 65 Fad. 1 Stück. 41— 12 — 08. 660 HERMANN STREBEL, Nachtrag. Zu S. 597. Zu den Arten, die bei Admete magellanica vergleichend herangezogen werden müssen, gehören noch: A. specularis und carı- nata WATSON, 1. c., p. 274, 275, tab. 18, fig. 11 und 9. Bei der Ver- änderlichkeit, die ich für meine Art annehme und die auch in den Abbildungen zu Tage tritt, erscheint es wahrscheinlich, daß besonders die A. carinata dazu gehört, in welchem Falle mein Name zurück zu ziehen wäre. Nur durch Vergleich der Stücke läßt sich die Frage entscheiden. Zu 8. 601. Bei dem Literaturverzeichnis zu Euthria rufa ist Hups in: Gay, 1. c., p. 169, anzufügen. Zu S. 616. Bei dem Literaturverzeichnis zu Zuthria rosea 1st Hvpr in: Gay, 1. c., p. 164, anzufügen. Zu 8. 647. Desgleichen bei Triton cancellatus Lam.: Hur& in: Gay, l. c., p. 182, und ROCHEBRUNE et MABILLE, ]l.c., p.H 62. Beim Zitat Home. u. JacQ. muß es fig. 36/37, nicht 26/27 heißen. Ich habe ferner übersehen, WArtson, 1. c., p. 395, anzuführen, der wohl mit Recht befürwortet, daß dieser Art besser der CHEmnITz’sche Name smagellanicus anstatt des LAamarcr’schen zukommt. WATSON macht ferner darauf aufmerksam, dab Tryox sich geirrt hat, wenn er ÜARPENTER für die Angabe verantwortlich macht, dab 7. orego- nensis REDF. dazu gehöre, denn CARPENTER soll dies auf cancellatus MIDDENDORFF, nicht LAMARCK bezogen haben. Molluskenfauna der Magalhaen-Provinz. Register. Actaeon MONTE. (Tornatella Lam.) Actaeon bullata GOULD s ringei n. sp. ” Admete KRÖGER Ä Admete carinata WATSON 8 5 magellanica n. Sp. n magellanica var. A „ specularis WATSON Bela GRAY ‚Bela angusteplicata 108 en gazellae v. MART. „ lateplicata n. sp. „ magellanica v. MART. EB amartensi.n. sp. „ michaelseni n. sp. „ paessleri n. sp. patagonica var. magellanica V. MART. Bittium LEACH RE Bittium michaelsent n. sp. Cancellaria Lam. . Columbella Lam. Sa: Columbella (Alia) castanea Gounn ; » decorata n. sp. 288 RN decorata var. os NIESP: N ebenum PHIL. . 5 melniller n. sp. R paessleri n. sp. n rubra V. MART. = sordida D’ORB. 2 unicolor SOW. . . 3 unifasciata SOW. . 5 unizonalis GRAY . vagabunda ROCHEB. et MAR. 661 Seite 576 577 576 577 594 660 594 596 660 583 583 585 984 986 589 987 588 586 655 655 594 634 634 635 636 634 637 637 638 634 634 634 634 662 HERMANN STREBEL, Cerithium ADANSON . Oerithium pullum PHiL. n caelatum COUTH. Daphnella HınDs . Drilia GRAY Drillia janseni n. sp. »„ kophamel n. sp. Dsundonfiun. Sp: Euthria GRAY . Gruppe Pareuthria n Glypteuthria „ Anomacme Euthria agnesia n. sp. » (Buce.) antarctieum Renvn „ cerealis RoCH. et MAB. » (Buce.) fuscata BRUG. Pebonseni ns 5m. enkobeltu n. sp. We (Buce») magellanica, Prrr. a martenst n. Sp. „ meridionalis E. A. Sure. „ michaelsemi n. sp. „ mulachı n. sp. ne pwesslerin. sp. »„ Phalippü n. sp. Bu » (Fusus) plumbea PHIL. . x »„ plumbeus GOULD ringei m. sp. ; » (Fusus) rosea HoMBR. & Taca. es „ rufus HoMBR. et Taca. »„. (Triü.) schwartzianum CROSSE Di esmihln. Sp. Lachesis Risso . ? Lachesis euthrioides ME. “ San. Mangilia Rısso ö Mangrlia coppingeri E. A, "Sure Monoceros Lam. ae Monoceros calcar Lam... 5 “ crassilabrum LAM. » glabratum Lam. 3 imbricatum LAM. Ohlinia n. Q. - .- Ohlinia (Admete) er mis E. N Streu Pleurotoma Lam. Pleurotoma clara V. Mar. - goniodes WATSON a patagonica ORB. . 616, 601, Seite 652 652 652 590 580 580 582 582 599 600 627 633 651 611 623 611 622 632 601 630 627 621 623 625 626 600 616 619 660 660 611 635 639 639 642 642 646 646 646 646 646 597 597 578 578 578 579 Molluskenfauna der Magalhaen-Provinz. Savatieria ROCHEB. et MAB. Savahıeria areolata n. sp. ; n (Mangilia) coppingeri E. I Surrn 2 dubia n. sp. . LESER „ frigida ROCHEB. er Mar. 5 molinae n. sp. pfefferi n. sp. Scalaria Lan. ; Scalaria (Opalia) magellamica Pant. > magellanica var. latecosta Thesbia JAFFREYS \ Thesbia corpulenta Wanson „ flostriata n. sp. » michaelsenv n. sp. Bohn n.asp. KR „ translucida WATSON . Tornatina A. Apanms Tornatina (Utrieulus) nsioseller) n. on. & perlenuis MICH. Triton "Moxtr. f EDIT Triton cancellatus Ta » (Fusus) cancellatus Rueve »„ (Priene) cancellatus TRYON » (Murex) magellanicus CHEMN. „ oregomensis REDE. . Turbonilla Rısso Turbonilla smithi PFEFFER 647, "647, 648, HERMANN STREBEL, Erklärung der Abbildungen. 664 Fig. 1, 1a. „2, 2b—c „ 2d—e p] 3. „ 4. „9, 9a —c „6, 6a—b N lien. 18, 188. „ 9, 9a—b AR, all „11, 1la—d Be le „ 13, 13a—b „ 14, 14a—c Io, Joe „ 16, 16a—c „17, 17a—c „ 18, 18a—c „ 19, 19a —b „ 20, 20a—c 2, v2llas 22,228. „ 23, 23a—b „24, 24a—c „25, 29a —c Natel 2]: Euthria rosea . e »„ Deckel 5 „ Eimbryonalwindungen . n ringei n. sp. michaelseni n. sp. jansenun spe: „. muulachi n..50. „1. poessleni 008,50: e ? cerealis. »... mertdionalıs Lachesis euthriordes . . Euthria martensi n. sp. in agnesia n. Sp. . 5 kobelti n. sp. » philippii n. sp. Savatieria pfefferi n. sp. a dubia n. sp... 5 areolata n. sp. - Tafel 22. Thesbia michaelseni n. sp... n filostriata n. sp. H ohlinı n. sp. bela michaelseni n. sp. „ angusteplicata n. sp. . „ lateplicata n. sp. Seite 618 619 619 617 617 619 621 622 6253 625 623 627 639 630 631 632 626 642 641 645 990 591. 592 587 583 584 Fig. 26, 26a—.c. „ 27, 27a—b. „28, 28a—e. „29, 29a —d. 30: „ 81, 3la—b. „ 832, 32a—b. „99, 999 —C. „ 34, 34a. „ 35, 35a, b. 396: „ 36a—c „ 3Ta—e Sat: N 38a,b. dab: „ 40a—d „ 4la—ec „ 42a—d „ 43a—d „ 44a—f „. 45. „. 462 —c „ 47a—c „ 48a—c „ 49a —d „ 80a—e eala,. b. E02. =.588,.b: „ 94a, b. 9: 250: ne 58. 99 200: se 6lanıb: "E6Aasıb: „63: „ 64a, b: Molluskenfauna der Magalhaen-Provinz. Drillia janseni n. sp. DEE SUKHORTE 1 SDR Anoacme smithr n. sp. Admete magellanica n. sp. e “ vor. 4 Actaeon ringei n. sp. Ohlinia limnaciformis . Savatıeria molnae n. sp. . Dtrieulus paessleri n. sp. - ? Bela paessleri n. sp. Drillia kophameli n. sp. Taryelm23: Columella unifasciata decorata n. sp. e2] 9 » var. incornata ” Seminella paessleri n. Sp. . = melvellei n. sp. . Cerithium pullum Bittium ? michaelsenv n. sp. Turbonilla smithr 5 NETT Scalaria magellanica var. latecostata n magellanica Drillia gazellae Pleurotoma patagonica . ? Bela martensi n. sp. . ? Bela magellanıica Columella rubra . Triton cancellatus Narneri24 Euthria? Eikapsel und Embryo „. plumbea Embryonalwindungen > ® Deckel ” SE UERR „. magellanica . » . ?magellanica » . ?plumbea » ?magellanica »„.. ?magellanica „ . magellanıca . „ ” TR 2 “ (? patagonica) 665 Seite 580 82 633 594 596 576 597 644 577 588 582 634 635 636 637 637 652 655 659 658 656 585 579 589 586 638 647 613 603 603 606 605 606 607 610 607 606 607 608 608 608 666 HERMANN StrEBEL, Molluskenfauna der Magalhaen-Provinz. Seite Fig. 65. Pruthria magellanien\ ®. .. .... 2 .2.302609 „66 n WEN ae OL) a ao. 5 Au SE ee 00 „683,06: 5 a IE NEE er ON „ 69a —.c. a ano, Ola .Va,ch. = 5 a near. Öle le n 5 RR ee Old} arl2e a a (011) OR . snagellanieor ses. 3002 en eo „74 w. .fusealasa u, en sn. u en ot a 9. a 5 RAUS SERIE a ea el 01 270: h n ee 8, la RE . a RE a (LO LO: : ee 616 io ; n 614 Zool. Jahrb., Bd. 22, Abt. f. Syst. Aloyn 2% Strebel gez. Verlag von Gustav Fischer in Jena. Taf. 22. Zool. Jahrb, Bd. 22, Abt. f. Syst. [3 —— u, < Verlage von Gustav Fischer in Jena. Strebel gez. Zool. Jalırb., Bd. 22, Abi. f. Syst. Mon 2 Strebel gez. Verlag von Gustav Fiseher in Jena. en S BR RE 3 er a Zool. Jahrb., Bd. 22, Abt. f. Syst. ERROR DER Ar Strebel gez. Verlag von Gustav Fischer in Jena. a a = Mit 7 Tafeln. Abdruck aus den Zoologischen en ae von \ Professor Di J w Senvonn in, | Gießen, le Band. ins 100. ‘ Verlag von Gustav FiscHer in Jena. 190@ a ne Nachdruck verboten. Übersetzungsrecht vorbehalten. Beiträge zur Kenntnis der Molluskenfauna der Magalhaen-Provinz. No. 4. Von Dr. Hermann Strebel in Hamburg. Mit Tafel 7—13. Gattung Voluta 1. Untergattung Cymbiola SWAINS. Die Bearbeitungen dieser Gattung, bis einschließlich der von Tryon in Vol. 4 seines Manual of Conchology, bieten über die in der Magalhaen-Provinz vorkommenden Arten nicht überall genügende Klarheit, denn es gehen die Auffassungen über einige derselben aus- einander, was bei den Einzelbesprechungen zu erörtern sein wird. Später, im Jahre 1895, ist dann in der Revista del Museo de la Plata eine Arbeit von LAHILLE in spanischer Sprache erschienen „Contri- buciones al estudio de las Volutas argentinas“, von der zu hoffen war, daß sie nicht nur für dieses Sondergebiet grundlegend sein würde, denn die Vertreter der argentinischen Fauna finden sich zum großen Teil auch in der südlichern Magalhaen-Provinz-Fauna wieder. Der bisher erschienene erste Teil dieser Arbeit behandelt aus- schließlich die Gehäuse, wofür nach Angabe des Verfassers ihm Tausende von Stücken vorgelegen haben und wofür er auch an Ort und Stelle ganze Serien zusammenstellen konnte, die nicht nur die Variabilität der Arten, sondern, wie es nach den Ansichten des Ver- Zool. Jahrb. XXIV. Abt. f. Syst. 7 92 HERMANN STREBEL, fassers scheint, auch zeigen sollen, wie die aufgestellten Typen oder Arten durch Variationen, die er durch Namengebung in einzelne Typen zerlegt, sich einander nähern. Ich gebe in Nachstehendem ein Verzeichnis der aufgestellten Haupt- und der ihnen angefügten Nebenformen. I. Voluta fusıformis KıENER = festiva OrB. (Die becki Bro». scheint der Verfasser nicht zu kennen.) 1 iypica, 2 ornata, 3 convexa. II. V. colocynthis FAVANNE, CHEMN. — brasiliana SOLAND. 1 iypica, 2 lactea, 3 intermedia, 4 globosa, 5 depressa, 6 pseudo- magellanica, 7 carinata, 8. alternata, 9 spirabils. III. V. angulata SwWAINSON — nasica SCHUR. 1 iypica, 2 Iuteola, 3 mixta, 4 similis, 5 distincta, 6 ventricosa, 7 affimis. IV. V. oviformis LAHILLE. Diese Art scheint zu der V. ferussacüü Donav. (rudis Gray) zu gehören, die der Verfasser nicht anführt. 1 iypica, 2 longiuscula, 3 fratereula. V. V. ancilla SOLAND. — spectabilis GMEL., gracilis Wo0oD, bracteata MA. et ROCHEBR. 1 typica, 2 ponderosa, 3 elongata, 4 inflata, 5 expansa, 6 abbreviata. VI. V. magellanica CHEM. 1 Zypica, 2 curta, 3 taemiolata. VII. V. ambigua LAHILLE — subnodosa LEACH. 1 typica, 2 subnodosa, 3 constricta, 4 pseudotuberculata. Der Verfasser bemerkt zu dieser Art, daß er darunter alle der magellanica ähnlichen Formen bringt, die sich aber durch das Vor- handensein von Knoten auf der letzten Windung unterscheiden, eine Erscheinung, die gerade für die subnodosa LzAcHh charakteristisch ist, für die also kein neuer Name notwendig war. | VII. V. paradoxa Lasıune. Diese Art soll der V. colocynthis pseudomagellanica und der magellanica typica, zuweilen auch der fuber- culata ferruginea ähnlich sein, aber im Jugendzustand große Ver- schiedenheiten aufweisen; worin diese bestehen, wird aber nicht gesagt. IX. V. tuberculata Woop. Der Swaınson’sche Typus scheint dem Verfasser nicht bekannt zu sein. 1 typica, 2 ferruginea, 3 decipiens, 4 fulgurea, 5 pseudofusiformis. Bei dieser letztern Form sagt der Verfasser, daß er fast gewiß sei, dieselbe entspreche der festiva Ore., während er diese Art schon richtig als Synonym bei fusiformis Kıener anführt, die als zweite Molluskenfauna der Magalhaen-Provinz. 93 Nummer der Aufzählung besprochen wird. Diese erreicht ja eine viel bedeutendere Größe, als sie die Lanrune’sche Abbildung der tuberculata, pseudofusiformis (*|, nat. Größe) zeigt, welche Form aueh sonst nur einer magellanica« mit oben kantigen Windungen, bzw. einer tuberculata ohne Knoten und von etwas gestreckterer Form zu ent- sprechen scheint. Es wird dann zum Schluß ein Stammbaum der Arten gegeben, der Folgendes als festgestellt (?!) aufführt: „Voluta ancilla und magellanica haben einen gemeinsamen Ur- sprung, ebenso colocynthis und oviformis, tuberculata und fusiformıs, und wahrscheinlich auch angulata und paradoxa, denn die jungen Formen dieser letzteren Form erinnern sehr an die der angulata affinis. Was die ambigua anbetrifft, so stellt diese eine posteriore Variation vor, die bei den primitiven Formen der magellanica fest- stehend zu sein scheint(?!). Wir können ebenso feststellen, dass die mit Höckern versehenen Formen von früheren glatten und die schlanken Formen von bauchigeren Typen abstammen (?!). Nach einer und der andern Seite der typischen Formen haben wir die Tendenz festgestellt zum schlank- oder gedrungen werden, zur Gewichts- Abnahme oder -Zunahme, zur Verschärfung oder dem Verschwinden eines Kieles und zu der mit Höckern versehenen oder glatten Ober- fläche. Wir könnten diese allgemeinen Betrachtungen noch sehr erweitern und zeigen, wie und wie oft die verschiedenen Varietäten sich vereinigen und scheinbar mit einander vermischen. Ich glaube aber, dass es vorteilhafter ist, diese Studien bei den letzten Schluss- folgerungen dieser Arbeit zu machen und hier nur die Affinitäten der Haupttypen anzudeuten.“ Fusiformis magellanica aneill RN DE paradoxa tuberculata ı u men ambigua angulata colocynthis oviformis a van Nach den Aussagen des Verfassers soll der vorliegende erste Teil: als das Ergebnis seiner Studien und Untersuchungen angesehen werden, die dann durch die beiden in Aussicht gestellten weitern Teile, wie es scheint, erst bewiesen und erklärt werden sollen. Der Teil 2 soll nämlich die Anatomie enthalten und darlegen, „wie und in: welchen Grenzen: die innere Organisation. das gewonnene Ergebnis £ i Tr 94 HERMANN STREBEL, der Untersuchung der äusseren Charaktere (womit er die Gehäuse meint) bestätigt“. Der Teil 3 soll dann die Physiologie und Geographie behandeln, und es soll dabei „auf die hauptsächlichsten Faktoren der beobachteten Modifikationen hingewiesen werden“. Wenn es auch verständlich wäre, die Anatomie für sich be- handelt zu sehen, so ist es doch weniger verständlich, daß die in dem Programm für den 2. und 3. Teil der Arbeit in Aussicht ge- nommenen Beobachtungen über die Ursachen, welche auf die Aus- bildung der Gehäuse von Wichtigkeit sind, nicht in dem 1. die Ge- häuse betreffenden Teil angeführt wurden. Man sucht daher ver- geblich bestimmte Angaben über die individuelle Variationsweite der Art unter gleichen äußern Lebensbedingungen sowie über die durch Verschiedenheit der letztern bewirkten Abweichungen vom Typus, also über die Lokalvarietäten. Ob etwa durch Geschlechts- verschiedenheit Unterschiede an den Gehäusen beobachtet wurden, bleibt ebenfalls unerörtert. Der Verfasser hat es sogar mit seltnen Ausnahmen unterlassen, bei jeder Form den genauen Fundort, das quantitative Vorkommen und die Bedingungen, unter denen das Material gefunden wurde, zu verzeichnen. Zu solchen Forderungen ist man um so mehr berechtigt, als doch der Verfasser erklärt, nicht nur über ein außergewöhnlich umfangreiches Material verfügt zu haben, sondern auch, daß er Gelegenheit hatte, an Ort und Stelle ganze Serien von Altersstufen der verschiedenen Formen zusammen- zubringen. Auch aus den Beschreibungen gewinnt man keine rechte Vor- stellung, wie der Verfasser die der typischen Form einer Art an- gereihten Formen aufgefaßt sehen will. Um ausgewählte Ruhe- punkte aus der individuellen Variationsweite der Art kann es sich dabei, wenigstens prinzipiell, nicht handeln, denn es heißt oft bei einer solchen Form „diese Serie“, es haben also mehrere Stücke und selbst verschiedene Altersstufen und geringfügigere Variationen Vor- gelegen. (Das letztere wird z. B. direkt ausgesprochen auf p. 10 bei fusiformis ornata.) Soll es sich also bei jedem solchen Typus, in den der Verfasser die Arten zerlegt, um eine lokalisierte Form, also um eine Lokalvarietät handeln, so fehlt dafür wiederum der nötige Nachweis, denn wenn z.B. bei V. colocynthis lactea der Fund- ort angegeben wird, so fehlt er bei den typischen und den ihnen an- sereihten Formen. Andrerseits kann man sich bei den Beschreibungen und Abbildungen häufig des Eindrucks nicht erwehren, als ob die Trennung der Arten in so viele verschiedene Typen oder Varietäten Molluskenfauna der Magalhaen-Provinz. 95 nicht immer ganz berechtigt und ebenso nicht immer von gleich- wertiger Bedeutung sei. Es würde zu weit führen, dazu Beispiele zu geben, ich verweise nur auf Lauınue’s V. fusiformis KıEner, richtiger becki Bro»., wo für meine Einwendungen schon Belege gefunden werden können. Die auf 12 Tafeln gebotenen Abbildungen nach photographischen Aufnahmen leiden mit Ausnahme der tab. 4 an dem Übelstand, daß ein viel zu kleiner Maßstab gewählt wurde (!/, der natürlichen Größe), so daß man nur an den ausgewachsenen Stücken Form und Zeich- nung genügend erkennen kann. Meistens ist aber dabei die doch immerhin charakteristische Vorderansicht des Gehäuses fortgelassen, und genaue Form der obern Windungen sowie die Skulptur sind auch an den ausgewachsenen Stücken nicht zu erkennen, über die freilich auch die Beschreibung nur ausnahmsweise Auskunft gibt. Die jungen Stücke entziehen sich überhaupt der Beurteilung, während gerade diese nach dem Urteil des Verfassers die Verwandtschafts- beziehungen der Arten untereinander häufig am besten zeigen sollen. Es macht sich der zu kleine Maßstab z. B. gerade bei der tab. 2 bemerkbar, durch die der Verfasser beweisen will, „wie durch das Einfügen von Übergangsformen die Hauptarten sich untereinander vereinigen“. Es mag dazu aber noch bemerkt werden, daß für solchen Beweis doch gleichaltrige Stücke hätten gewählt werden müssen‘ und nicht alle Altersstufen durcheinander. Ich möchte bei dieser Gelegenheit es aussprechen, daß die photographische Wieder- gabe, um zu genügen, eine individuelle Behandlung gewissermaßen jedes Stücks verlangt, daß also bei vielen Stücken auf einer Tafel viele darunter nicht das zeigen, worauf es ankommt, ganz abgesehen davon, daß Einzelheiten in der Form und besonders in der Skulptur dabei verloren gehen. Ich bin wohl einer der Ersten gewesen, der Conchylien photographisch wiedergegeben hat (Beitrag zur Kenntnis mexikanischer Land- und Süßwasser-Conchylien). Damals handelte es sich um kleinere Formen, und sie waren mit besonderer Berück- sichtigung der ungefähr gleichen Größe für eine Tafel zusammen- gestellt. Außerdem war mit besonderer Sorgfalt verfahren. Aber dennoch sind Feinheiten der Skulptur beim Lichtdruckverfahren verloren gegangen. Für Habitus-Darstellungen kann Gutes erreicht werden, aber meiner Ansicht nach kann man ohne Zeichnungen nicht auskommen, wenn man den Anforderungen wissenschaftlicher Verwert- barkeit genügen will. Eskommt ja auch noch hinzu, daß eine wirklich gute photographische Wiedergabe meistens viel zu kostspielig wird. 96 HERMANN STREBEL, Ein weiterer Übelstand der Lansur’'schen Arbeit ist, daß bei den Beschreibungen der Haupt- und Nebenformen der Hinweis auf (die betreffende Abbildung vielfach ausgelassen ist. Man muß sich an der Hand der Tafelerklärung erst diesen Mangel ergänzen. Bei tab. 8 gelingt auch das nicht, denn da fehlen in der Tafelerklärung eine ganze Reihe der Nummern (165, 178—182, 185—191), während 173 doppelt aufgeführt ist. Es ist sehr zu bedauern, daß die angewandte große Mühe und ein Material, wie es wohl selten zur Verfügung steht, wenigstens nach dem bisher vorliegenden Teil der Arbeit, so wenig befriedigende Ergebnisse gezeitigt hat. Leider bin ich nicht in der Lage, über ein Material zu verfügen, das wie das LAtsuue’sche geeignet ist, über die Hauptfragen, die sich bei einer wissenschaftlichen Bearbeitung aufdrängen, Auskunft zu geben, denn es handelt sich ja meistens um vereinzelte Stücke, wie denn auch genaue Fundortsangaben und andere Auskunft mehrfach fehlen. Nur in einem Fall, bei dem sub 6 verzeichneten Material der V. ancılla, ergibt sich ein, wenn auch beschränkter, Einblick in die individuelle Variationsweite der Art aus offenbar ein und derselben Lokalität. Ich muß mich also darauf beschränken, die bekannt gegrebenen Arten kritisch nach- : zuprüfen und das dazu gebotene Material in Wort und Bild vor- zuführen. Es seien noch ein paar technische Erörterungen vorangeschickt. Die Anzahl der Spindelfalten ist bekanntlich bei den Voluten selbst innerhalb der Art veränderlich. LAHıLLe gibt dazu auf p. 9 seiner Arbeit eine Tabelle, aus der für jede von 7 Arten das Vor- kommen verschiedener Anzahl von Falten ersichtlich ist. Es sind da im ganzen 1237 Stücke verwendet worden, ob aber bei jeder Art nur die Hauptform gemeint ist oder ob auch die Nebenformen ein- geschlossen sind, wird nicht angegeben; im letztern Fall würde der Wert einer solchen Statistik sehr beschränkt werden. So weit ich urteilen kann, bieten übrigens Anordnung und Beschaffenheit der Spindelfalten immerhin auch Anhaltspunkte für die Charakterisierung der Art. Was aber ihre Anzahl anbetrifft, so muß man sich zu- nächst darüber verständigen, wie sie gezählt sind. Ich werde den heraustretenden wulstigen Spindelrand als unterste Falte mitzählen, schon weil zuweilen tatsächlich unterste Falte und Spindelrand zu- sammenzufallen scheinen. Zuweilen treten auch zwischengeschobene schwächere oder Nebenfalten auf, was besonders erwähnt werden wird; sie sind wohl als individuelle Abweichungen anzusehen. Bei Molluskenfauna der Magalhaen-Provinz. 97 den Abbildungen habe ich jedesmal eine besondere Ansicht der Spindelfalten gegeben, wie sie gewonnen wird, wenn man das Ge- häuse aus der Vorderansicht etwas nach links dreht, da die höchste Ausbildung der Falten mehr nach innen liegt. Bei den Maßlisten entspricht die Reihenfolge der Zahlen 1. der Höhe, 2. der größten Breite in der Richtung der Naht gemessen, 3. der Höhe der Mündung, 4. deren größter Breite. Voluta becki BRoD. (Taf. 8, Fig. 33; Taf. 10, Fig. 55.) V. becki BRODERIP, in: Proc. zool. Soc. London, 1836, p. 43. SOWERBY, Thesaurus, Vol. 1, p. 205, tab. 54, fig. 104. NREEVE, Icon. spec. 42. Tryon, Vol. 4, p. 97, tab. 29, fig. 109. MELVILL and STANDEN, in: Journ. Conchol. London, Vol. 9, No. 4, p. 99, tab. 1, fig. 11; Vol. 10, No. 2, p. 44. Sa V. festiva ORBIGNY (nicht LAMARCK), in: Voyage, Vol. 5, p. 486. „ SAX (Hupr), Hist. de Chile, Vol. 8, p. 212 als festiva Lan. Lanınc, ers p: 10. V. fusiformis KIENER, Coq. viv., p. 41, tab. 49. , SOWERBY, Thesaurus, Vol. I, p.. 205. TRyon, 1.e., im Register. ‘GAY, 1. e., Führt - bei festiva KIENER’s Figur von fusiformis an. LAHILLE, 1. c., p- 8, tab. 1, fig. 14, 15, tab. 3, fig. 16—18, 21—23, tab. 4, fig. 24—26. Die Broperip’sche Diagnose besagt alles Nötige, um die Art zu erkennen. Die Größe wird mit 8°, X 4 poll. = 222 x 101'/, mm angegeben. Der Fundort war ihm noch unbekannt. Sowrrsy hat wohl zuerst 1. e. die Identität mit fusiformis KIENER nachgewiesen, die keinem Zweifel unterlieet und auch von Tryov angenommen wird. Merkwürdig ist nur, daß, wie ich glaube annehmen zu dürfen, bisher keiner darauf gekommen ist, daß auch Orsıcny’s festiva Lam. dieselbe Art ist. Orpıeny hat nach LAamaror’s Beschreibung geglaubt, sein Material richtig bestimmt zu haben; den gewaltigen Unterschied in der Größe (71 zu 350 mm) glaubt er dadurch zu erklären, dab er annimmt, LAmArck habe nur junge Stücke vor sich gehabt. Eine Abbildung der Art war ja von LamArcr noch nicht geboten. DesHAYES hat nun in der 2. Edition von Lamarck, Vol. 10, p. 404 ebenfalls den Größenunterschied ganz übersehen und führt bei der echten festiva einerseits richtig die Krexer’sche Figur, tab. 22, fig. 2, dann 98 HERMANN STREBEL, aber auch Orsıcny, ]. c., an, ergänzt auch den ursprünglich fehlenden Fundort durch die Angabe Amerique meridionale Sein Hinweis, daß die Art „avoisine le V. magellanica par ses rapports, mais qui en est tres distinete et plus ornee“, ist sehr konfus, denn die festiva Lam. ist ebenso verschieden von der magellanica wie von der becki bzw. fusiformis. Hup&, ]. c., scheint durch die Desnaye’sche Konfusion verleitet zu sein, festwa Lam. als in der Magalhaen-Straße vor- kommend zu verzeichnen. Er führt die Kırner’sche Diagnose und dessen Abbildung an, zitiert aber nur Lamarck, nicht auch Orsicny. Merkwürdig ist, daß er etwas andere Maße als Kırner angibt, 2“ 2°,“ x 11“ so dab er scheinbar anderes Material vor sich gehabt hat, das aber doch nicht aus der Magalhaen-Straße stammen konnte und wahrscheinlich zu einer andern Art gehört hat. Zur fusiformis KIENER ist noch folgendes zu bemerken. KiIENER gibt an, dab das von ihm beschriebene Material dem Pariser Museum gehöre und von Orsıcny mitgebracht sei. Es ist mir nun unklar, daß in Orsıcnv's Voyage, die erst 1847 in Paris erschienen ist, die Art noch mit der falschen Bezeichnung festiva Lam. aufgeführt ist. Wahrscheinlich hat Orsıcny den Text weit früher niedergeschrieben und den Fehler später nicht berichtigt, denn es konnte ihm doch nicht unbekannt bleiben, daß das von ihm selbst überbrachte Material inzwischen von Kırnzr bestimmt war. Über den Fundort gibt Orsicny an, daß er die Art von der Bahia blanca kenne und sie südlich vom Rio negro, nahe der Ensenada de Ros, gesammelt habe, dab er sie aber auch in allen Zelten der Indianer gefunden habe, die von Santa Cruz kamen. Sie dienten dort als Trinkgefäße und man nannte sie quepuec. Es ist nun von Interesse, daß durch MELviLL u. STANDEN, |. c,, auch die Falklands-Inseln für die V. becki als Fundort festgestellt wird. In der Magalhaen-Straße selbst scheint die Art indes nicht vorzukommen, denn sonst hätte das Hamburger Museum doch auch wohl irgend ein Stück daher bekommen. Die genannten Autoren führen auch Embryogehäuse auf, von denen eins abgebildet wird. Ich habe mir ein solches zur Nachprüfung erbeten und es nochmal zur Abbildung gebracht, da mir jene Abbildung etwas zu breit ge- raten zu sein scheint (Taf. 10, Fig. 55). Da der Wirbel an größern Stücken in der Regel abgebrochen oder doch stark abgerollt ist, läßt sich ein Vergleich schwer anstellen. Nach den von Lauiute, l. ec, auf tab. 3 abgebildeten jungen Stücken, die immerhin schon Molluskenfauna der Magalhaen-Provinz. 099 ca. 5 Windungen haben und die er auf tab. 4 nochmal in natürlicher Größe wiedergibt, scheinen an diesen die ersten Windungen etwas größer angelegt, bzw. etwas breiter zu sein. In der erwähnten Notiz von MELvıLL u. STANDEN ist leider nicht angegeben, ob und in welcher Weise die Sammlerin hat feststellen können, daß diese Embryogehäuse wirklich zu V. becki gehören, was mir noch sehr zweifelhaft erscheint, denn für ein so große Dimensionen annehmendes Gehäuse ist mir das Embryogehäuse zu klein angelegt. Die Rerve’sche Abbildung der Art, wenn auch wohl verkleinert, ist durchaus charakteristisch, und in Sowergy, Thesaurus, und LasıttEe sind weitere Abbildungen und Beschreibungen geboten, wenn auch für letztere, wie schon bemerkt, die Broperir’sche aus- reichend ist. Einige Ergänzungen werden noch weiter unten ge- geben. rhlaude 1. MM. Lively Island, „Miss CosB leg. Das oben erwähnte Embryogehäuse, Taf. 10, Fig. 55. Das Stück hat schon fast 3 Win- dungen und mißt: 15,0 — 7,9— 9,5. An der Naht bemerkt man auf der letzten Windung einen schmalen angepreßten Streifen. Die Spiralreifen beginnen erst auf der letzten Hälfte der letzten Windung von einem Wachstumsabschnitt an. Sie sind nicht ganz regelmäßig breit, und ich zähle deren 24; die nahe der Mündung etwas stärkern und häufigern Anwuchsstreifen bilden mit ihnen eine Art Gitterung. Die Größenverhältnisse der Anlage und die Spindelfalten sprechen für eine Zugehörigkeit zur V. magellanica REEvE, aber die Form der ersten Windung paßt nicht so gut zu den mir vorliegenden Embryogehäusen dieser Art. 2. BM No. 14101, angeblich Magalhaen-Straße, doch ist der Fundort nicht verbürgt, da das Stück schon länger in der Sammlung liegt und wahrscheinlich von Händlern stammt. Es ist ein Pracht- stück, wenn auch der Wirbel ausgebrochen ist, und durchaus charak- teristisch. Es sind 6 Windungen erhalten, die letzte Windung zeigt keine Höcker mehr. Der Spindelbelag ist nach dem Außenrand zu wulstig, und die Spindel zeigt 3 Falten, deren unterste mit dem Rand zusammenfallende, besonders stark entwickelt ist. Taf. 8, Fig. 33. 335,0 — 162,0 — 245,0 — 96,0. Die Abbildung gibt '!/, der natürlichen Größe wieder. 100 HERMANN STREBEL, u Voluta ferussaci, Doxovan. (Taf. 9, Fig. 46, 46a, 48, 49) Donovan, Nat. Repositary, 1824, Vol. 2, tab. 67. SOWERBY, Thesaurus, Vol. 1, p. 203, tab. 46, fig. 7. REEVE, Icon. spec. 39. SOWERBY and REEVE führen beide rudis GRAY als Synonym auf. Tryon, 1. c., p. 98, hält ferussaci für eine abgerollte 7. brasiliana, weil ihm wohl keine frische Stücke vorgelegen haben. LAHILEE, 1. e., V. oviformis? var. fratereula. Nach den mir vorliegenden frischen Stücken ist die Donovan’sche Diagnose und Abbildung nur wenig zu ergänzen. Die 1. Windung ist, wenn gut erhalten, blasenförmig aufgetrieben, die folgenden Windungen sind meistens sehr unregelmäßig aufgerollt, so daß die 1. Windung schief aufsitzend erscheint. Die Windungen sind gleich- mäßig gewölbt, die letzte ist oben am stärksten verbreitert, um dann wenig oder gar nicht gewölbt herabzusteigen, immer aber macht sich besonders an der Mündung eine, wenn auch schwache Kantung bemerkbar, wie es ja bei der Ddrasiliana verstärkt vorhanden ist; Höcker sind aber auf dieser Kante nicht vorhanden. Bei dem größten der vorliegenden Stücke löst sich die letzte Windung zu- nehmend von der darunter liegenden Windungswand ab. Der Basal- wulst tritt zur Seite des Spindelbelags mächtig hervor. Der Spindel- belag ist am größten Stück sehr dick, aber, wie aus der Abbildung ersichtlich ist, in seinem Außenrand mehrfach ausgebrochen, ge- wöhnlich wird er hier dünner und fließt zum Teil aus. Es sind 4 Spindelfalten vorhanden, von denen die untere mit dem Spindel- rand zusammenfallend sich bis an die Basis hinunterzieht. Das DoxovaAn’sche Bild zeigt nur 3 Falten. Der Basalrand ist seicht bogenförmig ausgeschnitten. Die Skulptur besteht aus feinern und gröbern Anwuchsstreifen. Die Färbung ist braunviolett, durch einen weißlichen Überzug modifiziert, der, streckenweise abgerollt, die kräftigere Unterfarbe freilest. Der Spindelbelag ist mehr oder weniger intensiv orangefarbig, zuweilen nach oben zu ins Graue übergehend, d. h. also da, wo er dünner wird und die Unterfarbe durchscheinen läßt. Das Innere der Mündung ist immer mehr oder weniger gelblich-grauviolett, nach unten in Orangefarbe übergehend, hinter dem oft weiblich besäumten Mundrand verläuft ein nach hinten Molluskenfauna der Magalhaen-Provinz. 101 ausfließender, mehr oder weniger dunkel schmutzig braunvioletter Streifen. Die Art unterscheidet sich von der V. brasiliana durch folgendes. Die Form des Gehäuses ist immer schmäler bzw. mehr oval, es fehlen die Höcker, es ist meist eine Spindelfalte mehr vorhanden, und die Färbung ist dunkler. Es muß dahingestellt bleiben, ob ferussaci eine durch Verschiedenheit der äußern Lebensbedingungen ver- änderte Lokalvarietät von V. brasiliana oder eine neue Art für sich ist. Interessant ist folgende Beobachtung, die ich bei Roe. O. CUNNINGHAM, Notes on Natural History of the Strait of Magellan, p. 115—116 finde. Unterhalb des Condor Cliffs (zwischen Cap Possession und Dungeness Point, also am östlichen Ausgang der Magalhaen-Straße), bemerkte er Erhebungen im Sand des Strands bei Ebbe und fand beim Nachgraben die V. ferussaci. Das Tier soll tief purpurfarbig sein, mit hellern Verästelungen, auch wird be- merkt, dab es, nachdem es fast 3 Tage im Taschentuch getragen, noch am Leben war. Nach den toten Schalen zu urteilen, die er am Strand fand, scheint diese Art aber nicht weiter nach Westen in der Magalhaen-Straße vorzudringen als bis San Jago und Philipps- Bay, also bis dicht hinter dem 1. Narrow, von wo ab sie durch die V. ancılla ersetzt zu sein scheint. Ob das letztere wirklich der Fall ist, kann ich nicht entscheiden, jedenfalls tritt die Art auch noch außerhalb der Magalhaen-Strabße, im Süden der patagonischen Küste, auf, wie unten ersichtlich ist, und LAHıLLE’s owiformis, die nur etwas dickschaliger zu sein scheint, soll bei Santa Cruz, also noch etwas nördlicher, gefunden sein. 1. SE 5801 (185). 16./11. 1895. Puerto Gallegos, Ebbestrand, Sand und Ton. 1 Stück mit Tier in Spiritus. Der Wirbel ist ab- gerollt, sonst ist das Äußere gut erhalten. An diesem Stück tritt im Innern der Mündung die weiße Berandung auf und dahinter der dunkel purpurbraune Streifen, was sich auch bei Wachstumsabsätzen in schwacher Weise außen bemerkbar macht. Der Spindelbelag wird nach außen dünner, es sind 4 Falten vorhanden, von denen aber die oberste nur sehr schwach angedeutet ist, während die unterste mehr nach innen zu vorspringt als bei den andern Stücken. Tai. 9, Fig. 48. 4), Windungen. 56,3 — 35,5 — 42,8 — 17,5. 2. HM. Geschenk von R. MuraAcH in Punta Arenas, angeblich von Feuerland, ob aber damit das südliche Ufer der Magalhaen- Straße oder ein anderer Punkt Feuerlands gemeint ist, wird nicht 102 HERMANN STREBEL, angegeben. Die Stücke sind, wie es scheint, tot gesammelt, wenn auch bis auf den teilweise etwas ausgebrochenen Mundrand gut er- halten, so daß bei dem größten Stück sogar die 1. Windung noch verhältnismäßig wenig abgerollt ist, deren Nucleus übrigens schein- bar ursprünglich etwas zugespitzt gewesen war. Die beiden Stücke sehören 2 verschiedenen Sendungen an. Taf. 9, Fig. 46, 46a. 5'/;, Windungen. 115,0 — 71,7 — 92,0 — 37,8. Fig. 49. B) 5 100,0 — 60,0 — 80,0 — 29,0. DoxovAan’s wie Rerve’s Originale sind bedeutend kleiner; an erstern scheint die schwache Kante an der Mündung zu fehlen, an letzterm ist die Färbung etwas weniger ins Violette spielend, sonst passen beide sehr gut zu meinem Material. Voluta tuberculata SWAINSON. (Taf. 9, Fig. 38, 39, 47.) SWAINSON, Exotic Oonchology, 1841, p. 19, tab. 29. SOWERBY, Thesaurus, Vol. 1, p. 205, tab. 50, fig. 49, 50. Woop, Edit. HAnLey, p. 211, fig. 22. KIENER, 1. c., p. 63, tab. 31 gibt eine sehr schlechte Figur der Art. Küster, 1. c., p. 195, tab. 38, fig. 5 kopiert dieselbe. D’ORBIGNY, 1. c., p. 426 führt tuberculata WooD auf und bezieht sich auf die fig. 22 desselben, gibt aber eine Größe von 120 X 67 und Flekenbänder an, die weder die Woonp’sche Figur noch die SWAINSON sche zeigt; welche Art ihm also vorgelegen hat, bleibt fraglich, wenn auch die kurze Beschreibung sonst zur echten fuber- culata paßt. ROCHEBRUNE u. MABILLE, 1. c., H. 48 beziehen sich auch auf WooD und auf ÖORBIGNY, und meinen, daß dies vielleicht die festiva LaAM. sei!! LAHILLE, 1. c. Seine fuberculata typica, in der Vorderansicht abgebildet, tab. 1, fig. 12, ist jedenfalls die Swaınson’sche Art, ob aber die Varietäten alle dazu gehören, kann ich aus schon angeführten Gründen nicht entscheiden. Tryon, 1. c., Vol. 4, p. 97 stellt die Art als Varietät zur magellanica, bemerkt dazu aber sonderbarerweise, daß sie breiter sei als «ancılla und vielleicht nur eine Varietät derselben; es beruht das wohl auf einem Schreibfehler. REEVE, ]. c., führt die Art zusammen mit subnodosa LEACH als Synonyme seiner magellanica auf und bezieht darauf seine fig. 33a, die auch nur in der Rückenansicht abgebildet ist und auch Bänder zeigt, dabei ja viel größer als der SwAınson’sche Typus ist und vielleicht mit Molluskenfauna der Magalhaen-Provinz. 103 der Form übereinstimmt, die ORBIGNY vorgelegen hat, keinenfalls aber fuberculata SWAINS. ist. Wenn, wie aus der vorstehenden Besprechung der Literatur erhellt, die Ansichten über die Art auseinandergehen, so hat das zum Teil wohl Swaınson selbst veranlaßt. Erstens täuscht seine Abbildung über die Größe, sie zeigt nämlich eine Höhe von 115 mm gegenüber der in der Beschreibung angegebenen von 3'/, inch, was nur ca. 89mm sind. Zweitens stellt er die Frage auf, ob nicht subnodosa LEAcH dasselbe sei, was sich der kurzen Beschreibung und der ungenügenden Abbildung nach nicht entscheiden lasse. Man kann verstehen, wenn ReEvE die Lrac#’sche Art zu seiner magellanica (fig. 33a) gehörig rechnet, wenn auch die Größe ver- schieden ist, denn sie zeigt nur auf der letzten Windung Falten, während doch tuberculata« Swamson auf dem Gewinde Höcker hat, die sich auf der letzten Windung abschwächen. Die Zuberculata Swarnson gehört eher in die Gruppe der brasiliana und nicht in die der magellanica RERYE. SWAINSoN zitiert des weitern zutreffend die Woop’sche fig. 22, welche eine Kopie der in Sowergy’s Thesaurus gegebenen ist. Dagegen ist die ebenfalls zitierte Kırner’sche fig. 31 von auffallend gedrungener Gestalt, bzw. sie hat ein sehr kurzes Gewinde, was auch der Text besagt. Charakteristisch scheint mir diese Abbildung, die Küster kopiert, nicht zu sein. Die Art liest mir nun in einem wirklich typischen Stück aus dem Berliner Museum vor. Leider ist dafür kein genauer Fundort bekannt, es stammt aus der Sammlung THIERMANnN und ist unter No. 14124 als tuberculata katalogisiert. Das Gehäuse ist ziemlich dickschalig und hat 5 erhaltene Win- dungen, doch ist der Wirbel abgebrochen. Die Färbung ist hell gelblich, fleischfarbig, im Innern etwas intensiver gefärbt. Die Zeichnung besteht aus vereinzelten unregelmäßigen dunklern Ziekzack- linien; in der Mündung treten 2 schmutzig violette Längsstreifen auf, wie sie auch bei brasiliana und ferussaci vorkommen. Die Windungen sind kantig, und auf der Kante stehen Höcker, die Kante verläuft ziemlich dicht oberhalb der Naht der folgenden Windung; bei der letzten Windung steigt die Naht nach der Mün- dung zu ein wenig empor. Auf der Spindelwand stehen 4 einander fast gleiche kräftige Falten, die unterste, schwächste fällt nur im Anfang mit dem Spindelrand zusammen. Swaınson’s Typus zeigt deren 5, deren mittlere die stärksten sein sollen; auch sollen die ersten beiden Windungen glatt, glänzend und weiß sein, was eigent- 104 HERMANN STREBEL, lich auf abgerollt sein deutet. KıEner gibt auch nur 4 Spindel- falten an. Taf. 9, Fig. 39, 47. 92,0 — 57,0 — 73,0 — 21,0. SwAınson war der Fundort nicht bekannt, doch vermutet er den Paeifischen Ozean. So viel mir bekannt ist, hat zuerst OrBIGNY denselben angegeben, NB. wenn ihm dieselbe Art vorlag, und zwar die Küste südlich vom Rio negro und Bahia de San Blas bis zur Magalhaen-Straße. LAHILLEe gibt ja keine genauen Fundorte an, aber jedenfalls kommt seiner Beschreibung nach dieselbe Art mit Varietäten auch in Argentinien vor, es kann also fraglich sein, ob sie wirklich noch in der Magalhaen-Provinz, wie ich sie abgegrenzt habe, vorkommt, aus der mir ja sonst kein Stück dieser Art vor- liegt. Immerhin schien es mir angebracht, das fragliche Berliner Stück abzubilden und zu beschreiben, damit der Swaınson’sche Typus richtig gestellt werde. 2. Ein zweites Stück aus dem Berl. Museum hat folgende Etikette: „V. ancilla (durchstrichen) magellanica. Magellan-Strasse.“ Das Stück ist abgekocht, gelblich fleischfarbig und ohne Zeichnung. Es sind 5'/;, Windungen erhalten, doch ist der Wirbel abgerollt. Die vorletzten Windungen zeigen eine stumpfe Kante, die auf der letzten mit Höckern besetzt ist. Die Spindel hat nur 3 Falten, von denen die unterste die schwächste ist. Wie der Fundort sehr frag- lich ist, da es sich offenbar um ein Händlerstück ältern Datums handelt, so mag es auch fraglich sein, ob meine Bestimmung des- selben richtig: ist. Taf. 9, Fig. 38. 78,0 — 43,0 — 58,0. Voluta ameilla SOLANDER. Voluta magellanica CHEMN. Diese beiden Arten müssen zunächst im Zusammenhang be- sprochen werden. Man muß dabei auf die ersten Quellen zurück- sehen, wenn man den Wirrwarr entwirren will, der sich in der Auffassung derselben in der einschlägigen Literatur, wenn auch in sehr verschiedener Form, bemerkbar macht. Ich wähle als Ausgangs- punkt MArTıNı u. CHEmnıTz, Vol. 10, p. 139, wo CHenmsırz bei der Magellanischen Volute diejenige Literatur anführt, in der seiner Änsicht nach die ihm vorliegende Art besprochen wird. 1. Davıra, Catal. system., 1767, Vol. 1, p. 148, tab. 8, fig. 8. Molluskenfauna der Magalhaen-Provinz. 105 Die Beschreibung seines Grand Bucein magellanique, wonach wohl auch Cuemsırz den Namen gewählt hat, ist kurz; er bezeichnet das Gehäuse blanc, nu& de fauve et de jaune avec quelques zigzags marrons, de forme allongee, a sept orbes termines par un mamelon, a l&vre interieure garnie de trois dents et ä robe lisse, chargee de quelques plis ou rides. Ich gebe die Figur dazu, die, wie alle in dem: Werk befindlichen, verkehrt herum wiedergegeben ist, um- gekehrt auf Taf. 8 in Fig. 25 wieder, denn auf ihre Deutung kommt es besonders an. Die spärliche Zeichnung, der stark ausgeschnittene Basalrand und die Herkunft „Magellanstrasse“, sprechen für die Art, die man gewöhnlich mit aneslla zu bezeichnen pflegt, wenn auch in einer etwas gedrungenen Form, wie sie mir z. B. in der auf Taf. 7 dargestellten Fig. 4 vorliegt, aber auch die Fig. 7 weicht nicht allzusehr ab. Es ist sogar möglich, daß die Davıza’sche Figur, die dem Verlauf der Naht nach offenbar in der Verkürzung ge- zeichnet ist, dadurch in dem Gewinde kürzer erscheint, als sie es in Wirklichkeit war. Es läßt sich bei der kurzen Beschreibung und der nur in der Rückenansicht gebotenen Abbildung nicht mit Be- stimmtheit der Typus feststellen, der hier gemeint ist, aber aus den angeführten Gründen darf man wohl annehmen, daß es sich dabei um eine Form handelt, die man heute in die Gruppe ancılla bringen würde, besonders wenn der Fundort richtig angegeben ist. 2. Encyclop. Rec. d. Planches, Vol. 6, tab. 67, fig. 9 kann ich nicht nachprüfen, aber es heißt in der kurzen Beschreibung auch Bucein allonge. Ich bemerke dabei, daß in der Encyclop. meth., auf die sich DESHAYES, in: LAMARCK, 2. Edit., bezieht, man auf tab. 385 in fig. 3 für die angebliche ancill«a eine der Davıza’schen Abbildung sehr ähnliche Form wiedergibt, die auch ein kurzes Gewinde hat, während fig. 1 für die magellanica schon eher zu der heutigen Auf- fassung stimmt, wenn das Stück auch offenbar jung war und die Zeichnung recht schlecht ausgeführt ist. 3. Knorr Vergnüg. Teil 4, tab. 29, fig. 1, 2. Wie schon CHEMNITZ sagt, ist die Figur so schlecht gezeichnet, daß sie kaum Beachtung verdient. Sie zeigt gar keine Zeichnung, gar keine Spindelfalten und ebenfalls ein sehr niedriges Gewinde. Die Be- schreibung gibt nur Anhaltspunkte für die Färbung und Zeichnung. „Die Farbe gleichet, da sie rötlich gelb und bräunlich ist, einem gelben Ocker, und wird von einigen braunen Streifen und Linien besetzt.“ 4. Favarr v’Hersıeny. Dict. Conchyl., Vol. 1, p. 379? Nach 106 HERMANN STREBEL, CHeEnmnırTz’ Anführung des Textes lautet die lateinische Diagnose für die heutigen Vorstellungen etwas konfus. Es geht aus ihr wiederum die forma elongato angusta mit apertura longa spatiosa hervor, was auch für ancılla spricht. 5. De Favanne. Beide angeführte Werke kann ich nicht kon- trollieren. Von der Conchyliologie kenne ich nur 2 Bände, da das, was vom 3. Band gedruckt wurde, nicht in den Handel gekommen ist. In der angeführten Beschreibung heißt es wiederum: Tonnes allongees ou Cuiller de Neptune, avec leur robe coloree des ziezags marrons. CHEMNITZ meint freilich, FAvAnne habe dabei eine andere Art im Auge gehabt. Diese Form wird als von den Isles Malouines, bzw. Falklands-Inseln kommend angegeben. 6. Endlich zitiert Cmemnıtz SoLAnDEr’s Voluta ancilla in Catal. Portland Mus. No. 1873. Dieser Katalog ist in London 1786 für den abzuhaltenden öffentlichen Verkauf der Sammlung der Herzogin von Portland angefertigt, und es heißt darin: „A neat small pair of Voluta ancılla SOLANDER from the straits of Magellan, very rare. Davıra’s Catalogue, Vol. 1, tab. 8, fig. 5.“ Dieser, wie wir sehen werden, auffallende Hinweis hat wohl CHuemnitz besonders zu dem Zitat veranlaßt. Es lohnt sich aber, der Sache weiter nachzuforschen. In der Vorrede zu diesem Katalog wird erwähnt, daß zuerst ein Teil der Sammlung der Herzogin von Portland von Linx& beschrieben sei, was dann SOLANDER fortgesetzt habe, der aber vor der Be- endigung gestorben sei. Da bald darauf auch die Herzogin starb, kam die Sammlung zum öffentlichen Verkauf. Danach lag es auf der Hand, dab SorLanper’sche Beschreibungen bestanden haben und wohl in andere Hände gekommen sein müssen. Ein Zufall lieb mich in Doxovan, Vol. 2, bei tab. 56 zu Terebratula eruenta eine Fuß- note sehen, in der es heißt, dab das Soranper’sche Manuskript in der Banksian Library aufbewahrt sei. Ich wandte mich daher an Prof. E. A. Smir# in London unter Darlegung der Sachlage und er- hielt zu meiner Freude die Mitteilung, daß dieses Manuskript im British Museum aufbewahrt werde. Mr. Smit# war auch so liebens- würdig, mir eine Abschrift der von Voluta ancılla handelnden Be- schreibung: einzuschicken; er bemerkt dazu, daß Davıza’s Figur die ancilla REeEvE darstelle, wie er denn auch sonst meine Ansichten über manche der hier aufgeworfenen Fragen zu teilen scheint. Ich gebe nachstehend die Beschreibung: (Spira apice mamsllaris.) Ancilla: Voluta effusa elliptica laevis flavicans lineis angulatıs remotis fuscis, spira elongata apice mamillaris, columella triplicata. Molluskenfauna der Magalhaen-Provinz. 107 KNoRR, conch. 5, p. 36, t. 23, f. 2, testa junior. Diese Beschreibung paßt also gut zu dem, was man unter anmcılla Sor. nach RErve versteht. Interessant ist aber das Zitat. Knorr’s Figur zeigt ein junges Stück mit ziemlich spitzem Wirbel und ver- hältnismäßig viel Zeichnung, wenn auch keine Binden. Knorr sagt dazu p. 36: „Seltene Schnecken, die erst seit einiger Zeit von der Magellanischen Küste oder den sogenannten Mallouinischen Insuln gekommen sind. Etliche derselben sind auf einem gelben Grund sehr schön mit geschlängelten Linien gestreift, oder aber braune Zeichnungen, wie unter andern aus dieser kleinen erhellet, deren Mündung auch etwas spitziger ist, wie denn auch die Gewinde länger in die Höhe gehen. Wir haben sie gestreifte magellanische Schnecke (Bucein magellanique strie) genannt.“ Es ist anzunehmen, daß Knorr dieses Stück für verschieden von der Form gehalten hat, die er in Teil 4 vor sich hatte. SOLANDER, dem doch auch diese in Teil 4 gebotene Form (tab. 29, fig. 1/2) bekannt gewesen sein muß, hat jedenfalls dies junge Stück als passender als Illustration zu seiner Art angesehen als die frühere Knorr’sche Form, schon weil mit der mangelhaften Zeichnung derselben und der nichtssagenden Beschreibung noch weniger anzufangen war als mit der im Teil 5 beschriebenen und abgebildeten Form. Es kommt noch etwas anderes hinzu, worauf man besonderes Gewicht legen muß. Die Stücke, die SOLANDER VOr- gelegen haben, scheinen auch junge gewesen zu sein, wenn es nämlich dieselben waren, die später zur Auktion kamen, denn der Katalog sagt ausdrücklich „a neat small pair“ usw. Wenn SOoLANDER den schon erschienenen Davıra nicht anführt, so kann man das dadurch erklären, dab er das Werk entweder nicht gekannt hat oder, was wahrscheinlicher ist, daß er die Davıva’sche Abbildung nicht gut den ihm vorliegenden Stücken anpassen konnte. So viel ist sicher, dab das „spira elongata“ aus der SoLAanper’schen und das „die Gewinde länger in die Höhe gehen“ aus der Knorr’schen Beschreibung nicht nur miteinander übereinstimmen, sondern auch auf die Form hinweisen, die man gewöhnlich der ancilla zuweist. Daß die Zeichnung etwas reicher ist, als sie ausgewachsene anczlla haben, kommt wenig in Betracht, zumal es sich um jüngere Stücke gehandelt hat. Wir kommen nun zu der Art, die Cuemnıtz vor sich gehabt hat. Leider decken sich Abbildung und Beschreibung wenig gut, was vielleicht zum Teil daran liegen kann, daß für die figg. 1383, 1384, um Raum zu sparen, ein junges Stück gewählt wurde. Ich gebe auf Taf. 8 in Fig. 21 eine genaue Kopie davon. man sieht Zool. Jahrb. XXIV. Abt. f. Syst. i 8 108 HERMANN STREBEL, daran ein verhältnismäßig kurzes Gewinde, was nicht zu CHEMNITZ’ Beschreibung paßt, in der er von „einem ziemlich weit hinaus- gestreckten Wirbel spricht“, der zuletzt in eine stumpfe Spitze oder in einen warzenartigen Knoten endigt. Unter Wirbel kann man, dem spätern Zusatz folgend, doch nur das Gewinde verstehen. Ferner werden 4—5 Windungen für kleine Stücke und 7—8 für große an- gegeben und 4 Spindelfalten, von denen die beiden untersten die stärksten sind. Von der Zeichnung heißt es: „mit wenigen braun- rötlichen Adern und Winkelzügen versehen“. Das sind alles Merk- male, die nicht nur gut, sondern zum Teil ausschließlich zur ancilla passen, wie REEvE sie in seiner spec. 39 darstellt. Selbst wenn das von CHEMNITZ abgebildete junge Stück wirklich ein verhältnismäßig kurzes Gewinde gehabt hat, so kommen ja in der ancslla-Gruppe auch gedrungenere Formen vor, ich habe auch unter dem mir vor- liegenden Material ein junges Stück gefunden, das zweifellos zu ancilla gehört und das ich in Fig. 20 neben die Kopie der CHEMNITZ- schen Figur stelle, von der es sich im wesentlichen nur durch eine weniger ausgesprochene Kantung der letzten Windung unter- scheidet. Man muß dabei bedenken, daß die alten Zeichner noch keinen Blick für derartige feinere Unterscheidungen gehabt haben können, was man sogar noch bei modernen Zeichnern finden kann, wenn sie nicht zugleich das wissenschaftlich geübte Auge haben. Meiner Überzeugung nach haben jedenfalls DAvına, SOLANDER und CHemnxıtz Formen vor sich gehabt, die in die Gruppe aneilla gehören und für die man also sehr wohl diesen Namen mit SOLANDER als Autor beibehalten kann, dem’ ja so wie so die Priorität zufallen müßte. Es wird andrerseits nicht angefochten werden können, dab die Formen, welche jene ältern Autoren beschrieben und abgebildet haben, nicht in den Formenkreis passen, den REEvE in seiner spec. 33 als magellanica zusammenfaßt, denn dieser zeigt auf den mehr oder weniger geschulterten Windungen wulstige Falten und sogar Höcker, die in der Gruppe ancilla bzw. bei jenen Formen nicht vorkommen. RervE hat also jedenfalls für seine Formen den Namen magellanica CHEMNITZ mit Unrecht angewandt, der durch magellanica REEYE zu ersetzen ist. Man bleibt dann bei denselben Gegensätzen in der Form, die bisher gültig waren, daß man die schlankere Form mit hohem Gewinde ancilla, die bauchigere Form mit kurzem Gewinde magellanica REEVE non CHEMNITZ nennt, die ich weiter unten noch besser charakterisieren werde. Es ist dabei sehr zu bedauern, daß man gerade die Form, die vorzugsweise in der Magalhaen-Strabe Molluskenfauna der Magalhaen-Provinz. 109 vorkommt, nicht magellanica, sondern ancilla nennen muß, was sich aber nicht ändern läßt. Was nun die magellanica REEvE anbetrifft, so hätte RervE ent- schieden besser getan, wenn er dieser Formengruppe einen neuen Namen gegeben hätte, da er, wie es scheint, die von ihm als Syno- nyme aufgeführten subnodosa LeAcH und tuberculata SWAINsoN nicht anwenden wollte. Was die letztere Art anbetrifft, so habe ich schon bei ihrer Besprechung angeführt, daß sie mit Unrecht von ReErvE als Synonym angeführt ist. Dagegen gehört meiner Ansicht nach subnodosa Leach (Zool. Miscellany, Vol.1, p. 24, tab. 8) in die Gruppe der magellanica REEvEe. Ich habe die Figur auf Taf. 9, Fig. 40 wiedergegeben. Man könnte ja dann den Rezvr’schen Namen durch den ältern LeAcn’schen substituieren, aber Folgendes spricht dagegen. 1. Der Leac#’sche Typus ist unbekannter Herkunft. 2. Zwischen der LracH’schen Beschreibung und der Abbildung besteht ein Wider- spruch, denn in ersterer heißt es „spire much produced“, während letztere ein kurzes Gewinde zeigt. Dieser Unsicherheit gegenüber eewinnt 3. die Rücksicht an Bedeutung, daß es nicht ratsam ist, einen gut eingebürgerten Namen durch einen wenig bekannten zu ersetzen. LAHILLE, der der Literatur nicht gerade kritisch gegen- über steht, nimmt in dieser Frage praktisch den Standpunkt ein, daß er die Formen ohne Höcker oder Falten magellanica, die mit solchen ambigua LAHILLE nennt und unter den letztern auch als Varietät ambigua subnodosa nach LeAcH aufführt, dabei aber nur bei der magellanica REEVE’S spec. 33 anführt. Meiner Ansicht nach gehörten beide Formen durch Übergänge zu ein und derselben Art, wobei es nicht ausgeschlossen ist, daß be- sonders ausgesprochene Typen in dieser Beziehung als Lokalvarietäten Geltung haben können. Ich muß noch hinzufügen, daß so starke Höcker, wie sie ReEve’s fig. 53a zeigt, mir nicht vorgekommen sind; sollte der irrtümliche Hinblick auf tubereulata Swaıss. die Abbildung der Höcker übertrieben haben ? Zur Vervollständigung will ich hier noch kurz die Stellung anderer Autoren zu den beiden Arten erörtern. GMELIN, in: 13. Edit. von Lınx£&. Seine Beschreibungen lassen so ziemlich alles zu wünschen übrig, auch ist die Literatur nicht immer richtig, bzw. vollständig berücksichtigt. Für die magellanica, p. 3465, spec. 110, schließt GmELIN sich CHEMNITZ an, Davıra aus- lassend, und fügt die Knorr'sche Figur, Teil 5, tab. 23, fig. 2 als Varietät # hinzu, die er aber ebenfalls p. 3463 der ceramica als 5* 110 HERMANN STREBEL, Varietät ß anfügt. SoLAnDErR’S ancilla ist ihm unbekannt, dagegen führt er bei seiner spectabilis, p. 3468, spec. 142, Davına’s fig. S an. Spectabilis wird auch in PaıLıppr’s Verzeichnis der Magalhaen-Fauna, in: Malak. Bl., Vol. 3, p. 167, als gleichbedeutend mit ancılla SOLANDER aufgeführt. Woon», Index, edit. Hınıey. Die Abbildungen sind zu klein, um in kritischen Fällen entscheiden zu können. Für die ancilla hat Woop den Namen gracilis, p. 209, fig. 2.. Außerdem werden sub- nodosa LeachH, ibid., fig. 1 = ancilla Sow. aufgeführt, und die tuber- culata SwAInson wird der magellanica REEve, Fig. 33a, gleichgestellt, worin HAnLEY sich geirrt hat. D’ÖRBIGNY, 1. c., bezieht sich p. 425 bei magellanıca auf CHEMNITZ, fig. 1383—4, und gibt das Vorkommen an der Küste Patagoniens vom 42.—43.° an, hat die Art aber nicht lebend gefunden. Bei ancilla führt er merkwürdigerweise auch Davıra’s fig. S, KNoRR, tab. 29, fig. 1—2, und Eneyel. meth., p. 385, fig. 3, neben den sonst üblichen Autoren an und bespricht ihr Vorkommen vom 43.° bis zur Magalhaen-Strabe. SoweErgBy, Thesaurus. Da Sowersy keine Gründe anführt, so muß man wohl der allgemeinen Auffassung Recht geben, die an- nimmt, daß er aus Versehen die Artbeschreibungen und Abbildungen der magellanica und ancılla miteinander vertauscht hat. Während er die tuberculata SwAınsoNn als eigne Art richtig beschreibt und ab- bildet, hat er bei der subnodosa LracH, p. 203, tab. 47, fig. 24, die Beschreibung von LeAcHh nach dem ihm vorliegenden Stück abge- ändert, das allerdings in die Gruppe magellanica REEVE gehört. KIEner, 1. c., hat die Konfusion in anderer Weise vermehrt, was ja schon in LAMARcK, Edit. Desmayes, erwähnt wird. Das Kırner’sche Versehen ist aber nicht, wie Warson, 1. c., p. 255 meint, einfach dadurch zu heben, daß man die Überschriften vertauscht, denn die Beschreibungen würden dann ebensowenig stimmen. Prüft man sie genau, so weiß man nicht, was ihm eigentlich vorgelegen haben mag, und man tut am besten, nur die Abbildungen mit veränderten Unter- schriften gelten zu lassen. Nur darauf möchte ich hinweisen, dab Kıener bei der magellanica wohl zuerst auf die feine Spiralstreifung aufmerksam macht, die sich allmählich verlieren soll. Küster, in: MaArTısı u. CHemsıtz, Edit. 2, hat die Kırnrr’sche Konfusion beibehalten und fügt der Kopie der schlechten KıENER- schen Figur von magellanica noch tab. 32, fig. 4 eine neue hinzu, die auch wenig charakteristisch ist. Molluskenfauna der Magalhaen-Provinz. tz GouD, ]. c., p. 278/9, fig. 357, 358, verwechselt beide Arten nach Sowergy und KıEner. Er legt Gewicht auf die von (OoUTHoOUY festgestellte Verschiedenheit beider Tiere, die abgebildet und be- schrieben werden, allerdings möchte ich glauben, daß einige dieser Verschiedenheiten, die sich auf die Form beziehen, Bedenken erregen, ob sie bei dem so sehr der Formveränderung zuneigendem Charakter des Molluskenkörpers bei Einzelbeobachtung verwendbar für die Artbestimmung sind. Wie sehr das Gesehene verschieden erscheinen kann, ergibt der Vergleich mit der Abbildung des Tiers von V. ancilla in: HomBron et Jacg, 1. c., tab. 19, fig. 6. Hier ist die Art richtig benannt. Hurf, in: Gay, 1. c., p. 213 folgt der Kırner’schen Konfusion. Tryos, ]. c., Vol. 4, p. 97. Ich habe schon bei der V. tuberculata angeführt, dab Tryon diese Art irrtümlich der smagellanica als Varietät anfügt und dazu bemerkt: „eine breitere Art als ancılla, aber vielleicht nur eine Varietät davon.“ Dies soll sich vielleicht auf magellanica als Art beziehen, ist dann aber auch zu beanstanden. ROCHEBRUNE u. MABILLE, 1. c, H 47, führen beide Arten auf, außerdem H 48, eine der ancilla nahe stehen sollende neue Art, V. bracata. Ohne Abbildung ist damit nichts anzufangen. Für die Unterscheidung der beiden Artgruppen magellanica und ancilla sind schon vereinzelte Merkmale angegeben, doch lassen sich dieselben vermehren und zu einer Charakterisierung vereinigen, die ohne Zuhilfenahme von Merkmalen, die nur mit der Variationsweite der Art zusammenhängen, die Unterscheidung beider Artgruppen mit Sicherheit vornehmen läßt. Ich wähle dazu die vergleichende Methode, und zwar von der ancilla SoL. ausgehend. Das Gehäuse ist schlanker, die Windungen nehmen rascher an Höhe als an Breite zu, . was bei der magellanica REEvE umgekehrt der Fall ist, auch ist wohl die Anzahl der Windungen größer. Die Windungen sind von Anfang an schmäler angelegt, und, wie es scheint, ist der Nucleus am Embryo- gehäuse in eine höhere Spitze ausgezogen, die man auch am aus- gewachsenen Gehäuse oft noch erkennen kann, was bei der magellanica nicht der Fall ist. Das sicherste Merkmal, das durch keine mecha- nische Ursachen gestört wird, ist der Umstand, daß bei ancılla die unterste Spindelfalte die stärkere, bei magellanica die schwächere ist, denn nach meinem Befund ist die Anzahl der Spindelfalten nicht verwendbar, die normal bei beiden Arten aus 3 zu bestehen scheint, aber durch Nebenfalten vermehrt werden kann. Die Zeichnung ist bei ancılla im ganzen einfacher und auch vereinzelter; sie schließt 112 HERMANN STREBEL, sich aber nie zu Binden zusammen, wie es bei der magellanica häufig vorkommt. Ich will noch bemerken, dab beiden Arten gemeinsam eine un- regelmäßige Aufrollung der ersten Windungen ist, daß letztere aber bei der ancilla sich meistens von den folgenden dadurch deutlich ab- heben, daß sie kaum oder sehr wenig an Breite zunehmen. Man erkennt den Unterschied deutlich, wenn man die Figg. 57 u. 58 auf Taf. 10 miteinander vergleicht. Der magellanica wenn auch nicht aus- schließlich eigen zu sein scheint, daß der Spindelbelag sich über die Höhe des Nahtausläufers der letzten Windung hinaufzieht (s. Taf. 10, Fig. 58). Das scheint mit dem Wachstum zuzunehmen, so daß sich oberhalb der Naht ein Streifen befindet, auf dem die Spiralskulptur fehlt und der aus lauter Kreissegmenten besteht. In starker Ausbildung zeigt dies Fig. 28a auf Taf. 8. Ursache ist natürlich, daß die scharfe Ecke der Falte, die der Mantelrand oben bildet, bei dieser Art über die Spitze des Winkels, den Mündungswand und Nahtausläufer bilden, hinausragt. An einzelnen Stücken ist dieser Vorgang nicht sichtbar, aber doch an der Mehrzahl, so dab man ihn wohl als charakteristisch ansehen kann. Bei ancilla kommen Andeutungen davon nur ganz vereinzelt vor. Über die Skulpturverhältnisse ist es einigermaßen schwer, Be- stimmtes zu sagen. Sicher ist, daß eine Knoten- oder Faltenbildung bei aneilla nicht vorkommt. Am Embryonalgehäuse sind bei beiden die fast 2 ersten Windungen glatt; die 1. ist oben durch Schalen- substanz mehr oder weniger stark verdickt und an Stelle des Nucleus in eine Spitze ausgezogen, die, wie schon gesagt, bei ancılla dorn- artig und stärker vorzuspringen scheint als bei magellanica, was aber der Bestätigung durch reicheres Material bedarf. Feinere und gröbere Anwuchsstreifen haben beide Arten gemeinsam, ebenso wie auf der letzten Windung des Embryogehäuses aufgetriebene kürzere und längere Streifen, wie sie ähnlich bei den Limnaeen vorkommen, die sich später verlieren; an deren Stelle scheinen an größern Stücken vereinzelte, unregelmäßig verteilte, grobe Furchen aufzu- treten. Wenn bei dem einzigen Embryogehäuse von magellanica, das mir vorliegt, jene aufgetriebenen Streifen häufiger auftreten als bei den Embryogehäusen der Eikapsel von ancilla, so kann das noch nicht als maßgebend angesehen werden. Das gleiche gilt für die feinere Spiralskulptur, die bei beiden Arten in der Nähe der Mündung, wenn auch schwach und unregelmäßig ausgeprägt, aufzutreten scheint. Nach dem, was mir vorliegt, zeigten sich bei anczlla sehr schwache Molluskenfauna der Magalhaen-Provinz. 113 und nur an einigen der Embryogehäuse No. 5 in der Nahtnähe und an der Basis deutlichere flache, dicht stehende Spiralreifen. Bei dem der magellanica sub No. 1 aufgeführten sind Anfänge feiner Reifen mit deutlichen Zwischenräumen, aber auch nicht regelmäßig gereiht, erkennbar. Sicherer ist die Beobachtung, welche die bei magellanica sub 2 und 3 verzeichneten Stücke ergeben. Es folgt hier auf die ca. 2!1/, Embryonalwindungen scharf abgegrenzt eine aus dicht ge- drängten Spiralreifen bestehende Skulptur, die bei No. 3 sogar noch auf der letzten Windung deutlich ausgeprägt, wenn auch etwas schwächer werdend ist. Diese Spiralskulptur ist bei den sub 4 ver- zeichneten größern Stücken, die sonst gut erhalten sind, auf der letzten Windung nur noch stellenweise und in etwas gewellter Form zu erkennen. Bei dem sub No. 19 verzeichneten Stück von ancılla war auf den auf die Embryonalwindungen folgenden 2—3 Windungen auch noch eine scharf ausgeprägte Spiralskulptur zu erkennen, die aber weitläufiger steht, bzw. die Reifen sind gröber, so daß auf dem gleichen Raum von z. B. 4,6 mm Höhe 17—18 solcher Reifen stehen, während bei magellanica davon etwa 28—29 vorhanden sind. An andern Stücken der ancılla waren vereinzelt nur noch Reste dieser Skulptur zu erkennen, die, wie es scheint, nie so scharf ausgeprägt ist wie bei magellanica und die wohl infolgedessen auch früher ver- loren geht. Durch die Lebensweise dieser Voluten, die sich in den Sand einzugraben pflegen, sind an größern Stücken, selbst wenn sie sonst frisch sind, die obern Windungen immer mehr oder weniger abgerollt, so daß man von solcher Spiralskulptur meistens nichts mehr ent- decken kann; um so mehr gilt das von tot gesammelten Stücken. Es ist daher erklärlich, daß die an sich zarte Spiralskulptur so vielfach übersehen wurde, auch bei der magellamica, scheint sie doch auch bei zunehmendem Wachstum des Gehäuses schwächer zu werden. Ich gehe nun zur Besprechung des Materials, für beide Arten getrennt, über. Voluta ancilla SOLANDER. (Taf. 7, Fig. 1-16; Taf. 8, Fig. 18, 20, 22, 23; Taf. 9, Fig. 37, 45, 50 Slar b: Nar 10, Kic#52, 522. D, 54, 59, 59a.) Ich beginne mit den Eikapseln und Embryonen, soweit das nicht schon in der vorangehenden Besprechung erörtert ist. In der Revue Zoologique par la Societe Cuvierienne, Jg. 1840, p. 167, befindet sich eine sehr interessante Notiz vom Capitaine de 114 HERMANN STREBEL, Vaisseau Dusaur-Cirıy über Beobachtungen, die er in der Magalhaen- Straße (York Roads [?] in English Reach) beim Fischen der dort vorkommenden Volute gemacht hat. Diese Volute ist dann später als V. ancilla So. (magellanica KiExeEr) bestimmt worden, wobei der Referent S. Prrır, nebenbei gesagt, auch die Frage aufwirft, ob nicht die magellanica CHuemn. dasselbe wie die ancılla Lam. sei. Auf jene Beobachtungen zurückkommend, geben sie zunächst einen für Sammler sehr interessanten Aufschluß über die Fangweise. Man hatte sich vergeblich bemüht, die im klaren Wasser deutlich sicht- baren, auf dem Meeresboden kriechenden Voluten mit einem kleinen Schleppnetz heraufzuholen, denn das Wasser trübte sich sofort, und man verlor sie aus den Augen. Von einem Boot aus mit Ein- geborenen hatten diese sich über diese vergeblichen Bemühungen belustigt, und als dann ein altes Weib sich danach erkundigte, was man denn eigentlich fischen wollte, zeigte sie, wie man die Tiere einzeln vermittels eines unten 5—6fach gespaltenen und dort gabel- förmig auseinander gehaltenen langen Stabs leicht heraufholen könne. Nachdem dies nun mit Erfolg ausgeführt war, zeigte sich, dab fast alle Voluten eine leere Muschel (die COhione exalbida) mit sich schleppten, mit der sie verwachsen zu sein schienen. In dieser Muschel befand sich eine Eikapsel, genau denen entsprechend, die ich weiter unten beschreiben werde. Es wird dann noch in dem Bericht angeführt, daß man später mit dem Schleppnetz mehrere solcher Muscheln mit Eikapseln heraufgeholt habe, unter denen sich auch solche mit ausgebildeten Embryonen befanden, und zwar 5—4 in jeder Kapsel. Eine Beschreibung der Embryonen ist nicht gegeben. Die Zahl der Embryonen in einer Eikapsel erscheint nach meinem Material individuell verschieden, es ist außerdem aber mög- lich, daß bei nicht ausreichendem Nährstoff die Embryonen einander gegenseitig auffressen und daß dadurch die Anzahl derselben in einer Kapsel zuweilen sehr vermindert wird. No. 1. PAESsLErR leg., Magalhaen-Straße, 1895. Eine noch ge- schlossene Kapsel in Spiritus, hell melonenfarbig, 53 x 45 im Durch- messer, also etwas oblong, mit einem ca. !/, cm breiten festen, etwas unregelmäßigem Rand. Der innere Teil ist uhrglasartig gewölbt. Es scheinen noch keine Gehäuse gebildet zu sein. No. 2. PAzsster leg., Juli 1895, Magalhaen-Straße, Punta Arenas, in 9 Fad. Die Kapsel ist kleiner. 38x 38, also fast kreisrund, von etwas dunklerer Färbung. No. 3. M No. 71. 10./10. 92, Punta Arenas, Magalhaen-Straße, Molluskenfauna der Magalhaen-Provinz. 115 Meeresstrand. Die Kapsel wurde in der Chione exalbida gefunden, dann losgelöst und in Spiritus aufbewahrt. Diese Kapsel (Taf. 10, Fig. 52) ist viel heller gefärbt und mißt 51x53 mm im Durchmesser. Ich habe die pergamentartige Hülle geöffnet und fand darin an einer Stelle des Innenrands eine An- häufung unregelmäßig zerteilter, geronnener Eiweißsubstanz, die einseitig festsab, sich 13 mm am Rande der Kapsel ausdehnte und ca. 8 mm abgerundet in das Innere der Kapsel hineinragte. Außer- dem enthält die Kapsel 7 Embryonen, welche jedes mit einer dünnen, weiblichen Schicht überzogen war (? geronnener Schleim ?). Sie lagen verschieden orientiert nebeinander, stellenweise einander verdeckend. Die Gehäuse haben zwischen 2°/, und 3 Windungen und sind bis auf die erste etwas glänzend. Das Gehäuse mit dem Tier er- scheint hellgelblich fleischfarbig, oben an der Spitze, an der Naht und am Spindelende sowie am Spindelrand weißlich. Das Innere ist etwas lebhafter gefärbt als die Außenseite und in der Durch- sicht nach unten zu dunkler abschattiert, doch so, daß der Basal- rand weiß bleibt, ebenso ist der innere Mundrand weiß berandet. Der Nucleus ist bei allen Exemplaren in eine mehr oder weniger hohe, zuweilen etwas schief gerichtete Spitze ausgezogen, die ersten 1", Windungen sind aufgetrieben, und ihre Naht verläuft viel schräger nach abwärts als die der folgenden Windung, die fast wagrecht verläuft, ein Vorgang, der sich auch an erwachsenen Exemplaren meistens noch erkennen läßt. Die letzte Windung steigt dann ziemlich senkrecht und nur schwach gewölbt herab und ver- jüngt sich dann unten sehr rasch, besonders an der dem Mundrand entgegenstehenden Seite, während der Mundrand in etwas schräg nach innen gehender Richtung gleichmäßig und nicht stark gewölbt ist. Die Windungswand in der Mündung steht ziemlich schräg und ist wenig gewölbt; sie bildet mit der etwas schräg nach vorn ge- richteten Spindelsäule einen Winkel. Der Spindelbasisrand ist sehr steil abgeschrägt. Es sind 2 Spindelfalten vorhanden, deren untere auch hier schon die stärkere ist, sie fällt aber nur in ihrem Anfang mit dem Rand zusammen, während an der obern sich eine kurze, etwas schräger verlaufende Nebenfalte an deren Ausläufer anschließt. Leichte Schwankungen, besonders in der Stärke der Falten, kommen schon bei diesen Embryogehäusen vor. Der Spindelbelag ist dünn, aber deutlich abgegrenzt. Die Skulptur ist schon weiter oben be- schrieben, es mag nur hinzugefügt werden, daß auch sie individuelle Schwankungen zeigt. 116 HERMANN STREBEL, Für die Abbildung Taf. 10, Fig. 52a, b habe ich die 3 extremsten Stücke ausgewählt und von dem einen auch die Rückseite abge- bildet nebst vergrößerter Spindelpartiee Man sieht hieraus wie auch aus der nachfolgenden Maßliste, wie nicht nur die Größen- verhältnisse, sondern auch die Form schon bei den Embryogehäusen nicht unwesentliche Schwankungen zeigen. 12,8 — 6,9 — 7.9. 14,2 — 6,9 — 82. 14,4 — 1,2 — 8,4. 14,2 — 7,2 — 8,8. 14,0 — 7,2 — 8,3. 13,7 — 75 — 82. 13,9 — 6,7 — 1. 4. P. leg. ohne Zeit- und Fundortsangabe. Eine Ohione exalbida mit Eikapsel von 32 x 35 mm Durchmesser, die nur 3 Embryonen enthält. Es erschien nicht wünschenswert, auch diese Kapsel zu öffnen, doch ließ sich durch einen Spalt in der Kapsel an dem innen davor liegenden Stück die Identität mit den vorangehenden Stücken erkennen, wenn auch die Nucleusspitze nicht ganz so vorgetrieben, das Gehäuse auch etwas kleiner zu sein scheint. Die Spindelfalten verhalten sich aber genau wie bei den vorangehenden, so daß es keinem Zweifel unterliegen kann, daß diese Embryonen ebenfalls zu ancilla gehören. 5. P. 1904, Smith Channel, Port Grappler. 1 Kapsel, 385 mm im Durchmesser, mit nur 2 Embryonen, die genau wie No. 3 sind. 6. HM. Ro». Murach, leg. 1903, der in Punta Arenas ansässig ist. Ob die nachfolgend beschriebenen 9 Gehäuse von Punta Arenas selbst stammen, konnte nicht festgestellt werden. aber es ist des- halb wahrscheinlich, weil die sub 6 und 7 aufzuführenden Stücke, die denselben rostbraunen Überzug haben, mit Sicherheit von Punta Arenas stammen. Alle Stücke sind in gutem Erhaltungszustand bis auf das größte, Fig. 16, das tot gesammelt ist. Daß der rostbraune Überzug Eisen- oxyd enthält, ergab sich aus der Behandlung eines Splitters davon mit schwacher Säurelösung, zugleich zeigte die Lösung aber auch Fetzchen von Gewebeteilen, die wohl auf eine Cuticularbildung zurück- zuführen sind. Von einer Zeichnung ließ sich an diesen Stücken auch da nichts erkennen, wo der rostbraune Überzug abgerollt ist, nur ab und zu dunklere Streifen. Ein Längsschnitt des kleinsten Exemplars (Taf. 10, Fig. 59, 59a) Molluskenfauna der Magalhaen-Provinz. 117 ergab über die Struktur der Schale folgenden, allerdings nur ober- flächlichen Aufschluß. Es zeigte sich folgende Schichtung: 1. die dünne rotbraune Schicht, welche 2. in eine ebenso dünne kalkig weiße, körnig erscheinende Schicht übergeht, so daß man den Ein- druck gewinnt, als ob es ein und dieselbe Schicht sei, die von außen mit der braunen Färbung getränkt wurde; 3. eine glasig erscheinende Schicht; 4. eine weiße Schicht, die aus sehr feinen Stäbchen zu be- stehen scheint, welche senkrecht zur Schicht stehen; 5. die innere Schmelzschicht. Unter dem Mikroskop gemessen ergab sich folgendes Maßverhältnis der Schichten. a) An einer der mittlern Windungen oberhalb der Naht der folgenden Windung gemessen. Schicht 1 und 2 9) 4 5 0,070 000 0700 0,105 b) Dieselbe Windung unterhalb der Naht der folgenden Windung gemessen. 0050 055.055 ve. Die Schichtung wechselt in der Stärke, aber konstant ergibt sich, daß die Schicht 3, wo die Windung frei liegt, viel dünner ist, als wo sie durch die folgende Windung bedeckt ist, aber trotzdem von der Schicht 1 und 2 überzogen ist. Ist diese Schicht dort resorbiert oder abzerollt? Ist die Schicht 1 und 2 eine Verwitterungsschicht? Innerhalb derselben muß nach dem chemischen Befund die Cuticular- schicht liegen. Das sind Fragen, die nur durch eine genaue, mir fern liegende Untersuchung beantwortet werden können. Konstant ist dann noch ein weiterer Vorgang, daß nämlich die innere Schmelzschicht sich nach dem Oberteil der Windung zu ver- dickt, so daß sie die Nahtrinnen innen zum Teil ausfüllt und die Windung dort sehr verdickt ist. Es verstärkt sich dieser Vor- sang nach den obern Windungen zu, so daß die innere Öffnung immer enger wird und schließlich die Embryonalwindung ganz ge- schlossen ist. An diesem Längsschnitt sieht man auch, daß zuerst nur 2 Spindel- falten auftreten, denen sich dann erst auf der 4. Windung die obere schwächere zugesellt, was ja schon die Embryogehäuse erkennen ließen. Der Aufbau der Windungen ist im allgemeinen der typische, doch ist auch hier ein mehr oder weniger in der Breitenzunahme bemerkbar, wie aus den Maßen ersichtlich ist. Bei der Mehrzahl der Stücke sind nur die obern Windungen leicht geschultert, die 18 HERMANN STREBEL, letzte wenig oder gar nicht mehr. Im allgemeinen liegt ja die srößte Breite der Mündung unterhalb der Mittelhöhe, bei dem größten Exemplar (Fig. 16) erweitert sie sich nach unten sogar zu- nehmend stark, und während sonst der Mundrand selbst immer noch ziemlich regelmäßig gebogen ist, erscheint er an diesem Stück etwas unterhalb der Mitte schwach kantig. Ausnahmen kommen aber auch im entgegengesetzten Sinne vor. Bei dem Stück Fig. 12 z. B., das freilich auf der letzten Windung eine frühere Bruchstelle erkennen läßt, liegt die größte Breite in der Mitte, und der stärker als sonst gewölbte Mundrand ist unten mehr eingezogen als sonst wohl, so daß der Basalrand verhältnismäßig schmal ist, bzw. das Gehäuse ist nach unten zugespitzter als gewöhnlich. Der Ausschnitt im Basalrand variiert auch, sowohl in seiner Höhe wie auch in seiner Breite und in seiner Richtung. Unter letzterer Bezeichnung verstehe ich, daß, wenn man Anfang und Ende des Ausschnitts durch eine Linie verbunden denkt, diese Linie bald mehr wagrecht, bald mehr oder weniger schräg nach oben gerichtet verläuft. Das letztere ist z. B. sehr stark bei den Stücken Fig. 12 und 15 der Fall. Der Spindelbelag ist auch sehr veränderlich, meist ist er dünner auf der Windungswand, so daß die ursprüngliche äußere Schicht der Windungswand durchscheint, doch treten auch Verdiekungen des äußern Rands auf, wie aus Fig. 11 ersichtlich ist. Die Färbung des Spindelbelags sowie das Innere der Mündung variiert von hell- gelblich fleischfarbig bis fast orangegelb. Die Umrißlinie von Windungswand und Spindel verläuft bei allen Stücken ohne erheb- liche Winkelbildune. Die Spindelfalten variieren in der Anzahl zwischen 3 und 4, auch traten Spaltungen auf wie bei Fig. 8, 11, 14; das Nähere ist aus den Abbildungen der Spindelpartie ersichtlich. Alle Stücke, mit Ausnahme von zweien, zeigen noch, wenn auch abgeschwächt, die typische Form der Embryonalwindungen, nur ist darauf aufmerksam zu machen, daß sie durch die Abrollung schmäler seworden sind. Was nun die Skulptur anbetrifft, so sind nur an einem Stück (Fig. 8) auf der 3. und 4. Windung in der Nahtnähe an ein paar Stellen Spiralreifen zu erkennen, und zwar, wie ich bemerken will, an Stellen, wo der eisenoxydhaltige Überzug vorhanden ist. Es ist auffallend, daß an andern ebenfalls gut erhaltenen Stellen in un- mittelbarer Nähe nichts davon zu sehen ist, ebensowenig an Stellen, die der dunkelbraunen Schicht entkleidet sind, an denen man aber Molluskenfauna der Magalhaen-Provinz. 119 doch noch die Anwuchsstreifen erkennen kann. Die Spiralreifen stehen weitläufiger als bei der magellanica. Taf. 7, Fig. 16. 8 Windungen. 230,0 — 90,5 — 141,0 — 45,0. Meta... 15. Tale 195,0 — 72,6 — 123,0 — 55,0. u Se a 188,0 — 69,0 — 110,0 — 30,0. 18: se 185,0 — 72,0 — 111,0 — 31,0. ee 312. reichlienge: 180,0 — 67,3 — 106,0 — 30,0. ee 1l. fast £7 S; 179,0 — 74,0 — 107,0 — 35,0. el 5. 10. ba 160,0 — 61,5 — 95,0 — 26,0. m +8, 7 a 152,0 — 63,0 — 89,0 — 27,0. 210, Se) en a 48,6 — 68,0 — 20,0. Mit One spätern Sendung aus demselben Jahr und angeblich auch von Punta Arenas, kamen noch 2 Stück, die offenbar von dem- selben Fundort stammen wie die vorangehenden, da sie auch die rostbraune Färbung zeigen. ? Windungen. 180,0 — 65,0 — 106,0-— 29,0 fast identisch mit Big. 12. 6'/, Windungen. 155,0 — 63,0 — 94,0 — 29,0 ähnlich in der Form wie Fig. 13. 7. M 68. Punta Arenas, 10 Fad., 12.7. 1893. 2 Spiritusstücke mit Tier, die ebenfalls streckenweise den rostbraunen Überzug der vorangehenden haben, auf dem wie dort an dem größern Stück sich auf der 4. und 5. Windung streckenweise feine Spiralreifen zeigen, die sich so verhalten, daß etwa 17—18 auf dieselbe Raumfläche (4,6 mm) verteilt fallen gegenüber 27—28 bei der magellanica und etwa 13—14 bei der martensi. Diese Spiralreifen sind aber weit schwächer ausgeprägt als bei magellanica, und sie sind nur auf der rostbraunen Schicht zu erkennen. In der Färbung zeigt das Innere mehr Beimischung von Weiß. Auf dem Spindelbelag gibt sich die durchscheinende äußere rostbraune Färbung als blutrote Flecke und Striemen zu erkennen. Anm diesen Stücken erkennt man deutlich, was an größern Stücken oft weniger deutlich sichtbar wird, daß die ersten 21/,—3 Windungen (also das Embryogehäuse) den übrigen wie ein oben in Spitze auslaufender Zylinder aufsitzen, bzw. daß sie kaum an Breite zunehmen. Die folgenden Windungen verbreitern sich rascher und sind deutlich geschultert. Taf. 7, Fig. 9. 6 Windungen. 67,0 — 29,0 — 43,7 — 12,5. EI0 2, = 58,2 — 24,8 — 37,1 — 10,0. 8. P. Punta Arenas, 12 Fad., 25.10. 1893. 1 Spiritusstück mit 120 HERMANN STREBEL, Pagurus besetzt, genau wie die vorangehenden, aber mehr abgerollt. Es hat 5 normal gebildete Spindelfalten. 5!/, Windungen. 51,2 — 22,5 — 32,8 — 9,8. 9. SE 5804 (613). 24.11. 1896, Rio seco, 10—20 Fad., Schalen- boden. Rio seco liest ein wenig nördlicher als Punta Arenas. Das Stück ist tot gesammelt und verwittert, zeigt aber noch strecken- weise eine rostbraune Färbung, und an den abgeriebenen Stellen Reste von Zickzacklinien. Auf den 3x4 Windungen erkennt man auf den rostbraunen Stellen wiederum die gleiche, etwas weitläufige Spiralskulptur wie bei No. 6. Taf. 8, Fig. 18. 5 Windungen. 48,2 — 22,8 — 32,7 — 9,9. 10. HM, Sammlung ScHoLv1En, mit Etikette V. ancılla, Magalhaen- Straße. 5 Stücke, von denen nur das größte, dem Spindelbelag und Innern nach, lebend gefunden wurde. Das orößte Stück ist außen stark verwittert, so daß von Farbe und Zeichnung, besonders letzterer, nichts zu erkennen ist. Die Form ist schlank, die Mündung unten erweitert, der Basalrand stark ausgeschnitten und etwas schräg aufsteigend. Der Spindelbelaeg ist am Außenrand stark verdickt, und es sind 3 rasch an Stärke ab- nehmende Spindelfalten vorhanden. Das Stück ist ziemlich schwer im Verhältnis zu den meisten Vertretern der Art, der Wirbel ist abgebrochen, die Windungen sind nicht geschultert. 208,0 — 79,5 — 130,0 — 40,0. Von den übrigen sehr verwitterten Stücken braucht keine be- sondere Beschreibung gegeben zu werden, da sie nichts Besonderes aufweisen, nur von 2 Stücken will ich erwähnen, daß sie noch deutliche Ziekzacklinien und ein verhältnismäßig kurzes Gewinde haben; das kleinere derselben habe ich in Fig. 20 neben die Kopie der Cuzmnıtz’schen Figur (Fig. 21) gestellt, weil sie meine Deutung dieser Figur unterstützt. Taf. 8, Fig. 20. 5'/,, Windungen. 73,7 — 35,0 — 54,2 — 16,6. 11. HM. Von UnmtaAurr gekauftes Strandgut, wahrscheinlich von Punta Arenas; darunter: a) Ein sehr schlankes Stück, mit ausgebrochener Mündung, aber gut erhaltener, ziemlich kräftiger Zeichnung von Zickzacklinien. Die beiden obern Spindelfalten sind gespalten, also Zwillingsfalten. Taf. 8, Fig. 22. 6'/), Windungen. 127,0 — 49,2 — 78,2 — 2222. b) Ein sehr defektes Stück, breiter angelegt als das voran- eehende. Auf die unterste kräftige Falte folgt eine minder Kräftige, der sich in rasch abnehmender Stärke noch 2 weitere dicht an- Molluskenfauna der Magalhaen-Provinz. 121 schmiegen, die als Nebenfalten zu betrachten sind, auf die dann wieder die normale dritte oberste Falte folgt. 78,5 — 36,0 — 48,0 — 13,3. c) Ein kleines Stück, das sich ganz den sub 7 verzeichneten anschließt, nur ist hier noch die Ziekzacklinienzeichnung deutlich und nur am Spindelbelag scheint die rostbraune Färbung durch. 5/, Windungen. 63,1 — 29,4 — 43,2 — 1322. d) Ein sehr verwittertes Stück, diekschalig, das ich hier be- sonders der Spindelfaltenbildung halber anführe. Oberhalb der starken untern Falte steht ein Zwillingspaar, daran sich unten in halber Länge noch eine Nebenfalte anschließt. Darüber dann die dünnste normale 3. Falte. 12. HM. Kapt. Rınee, Mai 1880 leg. Strait Le Maire. Ver- wittertes Bruchstück von 140 mm Länge, das ich hier nur des Fundorts halber anführe. 13. M. Uschuaia, Strand, 1892 leg. Ein äußerlich sehr ver- wittertes, innen noch etwas glänzendes Stück, wo es, wie an der Spindelpartie mehr weißlich fleischfarbig als orange gefärbt ist. Das Gehäuse ist diekschalig, und auch von den 3 Spindelfalten sind die beiden untersten sehr stark entwickelt; darüber sind dann ein paar sehr schwache Falten. Die Windungen sind etwas geschultert, die letzte zeigt viele grobe, unregelmäßig gereifte Furchen, besonders nahe der Mündung. Es scheint außen ein rostbrauner Überzug vorhanden gewesen zu sein, der, wenigstens nach der Basis zu und unter dem Spindelbelag durchscheinend, noch erkennbar ist. Der Wirbel ist ausgebrochen, es sind 5 Windungen erhalten, doch mögen deren etwas über 6 vorhanden gewesen sein. 132,0 — 62,5 — 89,0 — 28,3. 14. HM. Ro». Mvrac#H leg. 1903. 2 Stück in Spiritus mit Tier. a) Das Stück wurde in Formol aufbewahrt, wodurch die Schale verdorben ist. Das Gehäuse (Taf. 7, Fig. 7) ist von gedrungener Form mit geschulterten Windungen. Die Spindelpartie ist Taf. 9, Fig. 51b abgebildet. Ebendaselbst habe ich eine Skizze des aus dem Gehäuse genommenen Tiers von zwei Seiten gegeben (Fig. 51, 5la), das einer genauern anatomischen Untersuchung aufzusparen ist. Die kleinen Buchstaben bedeuten: « Mantel. aa Falten des Mantels, die in die Spindelfalten eingreifen. ce Fühler. d Kopf Steilig in Lappen ausgezogen. eFuß. fSipho. g Leber. % Kiemen. i Darm. b) Dieses Stück ist in Spiritus aufbewahrt und das Gehäuse ist 122 HERMANN STREBEL, daher gut erhalten; es entspricht in seinem ganzen Habitus genau den sub 5 verzeichneten. Es ist von schlanker Form, schwach ge- schultert auf den obern Windungen, und hat ca. 6°, Windungen. 145,0 — 58,0 — 88,0 — 25,0. Von dem herausragenden Tier habe ich auf Taf. 9, Fig. 50 Skizze eines Teils gegeben, nur um zu zeigen, daß auf der rechten Seite neben dem untersten Kopflappen sich eine Ausstülpung be- findet, die mit 5 bezeichnet ist, welche nach Jacauinor (Text zu Voyage au Pole Sud, p. 71, tab. 19, fig. 6) der Penis sein soll. Bei dem andern unter a verzeichneten Stück ist dergleichen nicht vor- handen, es scheint dort an dieser Stelle eine Vertiefung zu liegen, worüber indes bei der stark zusammengezogenen und faltigen Haut keine Gewißheit zu erlangen ist. Es würde mit der sonst vertretenen Annahme, dab die Tiere weiblichen Geschlechts bauchigere oder ge- drungenere Gehäuse haben als die männlichen Geschlechts, ganz gut hierher passen, wenn das Stück a ein weibliches, b ein männliches Individuum vertreten sollte. Die übrigen Buchstaben bei dieser Figur haben dieselbe Bedeutung wie bei den Fige. 51, 5la. Zu bemerken ist noch, daß bei diesem vermeintlich männlichen Stück die Granulierung des Fußes feiner erscheint als bei dem andern Stück Fig. 51. 15. HM. Rose. MuraAc# leg. 1903. Ein tot gesammeltes Stück, welches etwas später eingegangen ist als die sub 6 verzeichneten, und zwar zusammen mit den großen Stücken von TV. magellamica. Es ist ziemlich diekschalig, mit noch deutlich erkennbarem bräun- lich fleischfarbigen Grund, auf dem sich kräftige Zickzacklinien be- finden. Die Windungen sind einschließlich der letzten geschultert, auf der 3. und 4. sind noch Reste der Spiralskulptur erkennbar. Taf. 8, Fig. 23. 168,0 — 76,0 — 112,0 — 35,0. Dieses Stück würde, wenn man die charakteristischen Unter- scheidungsmerkmale nicht beachtet, leicht für eine magellanica an- gesehen werden können. Aller Wahrscheinlichkeit nach dürfte es - aus einer andern Örtlichkeit stammen als die sub No. 6 verzeich- neten; es kommt der Form nahe, die LAHıLLe mit ancılla inflata be- zeichnet, aber ohne sichern Fundort, und da es sich nur um ein Stück handelt, möchte ich es vorläufig nicht als eine Varietät ab- sondern. Molluskenfauna der Magalhaen-Provinz. 123 Material aus dem Berliner Museum. 16. No. 14117. Pnuuıppr leg., Punta Arenas. 4 Stücke. Taf. 7, Fig. 5. Wirbel abgebrochen, 6 erhaltene Windungen, dünner Spindel- belag, außen zeigt sich noch streckenweise ein rostbrauner Belag wie bei unserer No. 5, von Zeichnung ist nichts zu sehen. 180,0 — 63,0 — 105,0 — 32,0. Taf. 7, Fig. 1, sehr verwittert, Spindelbelag dick. 173,0 — 61,0 — 106,0 — 29,0. Taf. 7, Fig. 2, mit dunkel rostbraunem Belag wie unsere No. 5, Spindelbelag dünn. Fast 7 Windungen. 142,0 — 52,5 — 77,0 — 270. Ein 4. jüngeres Stück ist sehr defekt, die Spindelpartie ist auf Taf. 7, Fig. 3 abgebildet. 17. Puıuippi leg., Gregory Bay (liest dicht hinter dem ersten Narrow). Die letzte Windung zeigt noch einige schmale, zum Teil weit ausschlagende Zickzackstreifen. Das Stück ist außergewöhnlich bauchig, der Wirbel ist abgebrochen, auch hier zeigen sich Reste eines rostbraunen Überzugs. Taf. 7, Fig. 6. 6 erhaltene Windungen. 160,0 — 69,0 — 101,0 — 35,0. 18. Von unsicherer Herkunft, worauf ich noch bei V. martensı, No. 3 u. 4 zurückkomme, 2 Stücke, die vielleicht von Puerto Montt stammen. Sie sind besonders an den obern Windungen ziemlich ab- gerollt, auch fehlt der Wirbel; der Spindelbelag ist nach außen etwas verdickt abgegrenzt. Taf. 9, Fig. 45. 186,0 — 70,0 — 100,0 — 33,0. Das 2. Stück ist ebenso wie das vorangehende, nur ist der Spindelbelag nicht verdickt. 180,0 — 62,0 — 107,0 — ? Material aus dem Manchester Museum. MELVILL U. STANDEN verzeichnen in: Journ. Conchol., London, Vol. 9, No. 4 V. ancilla von Lively Island und in Vol. 10, No.2 von York Bay, Port William; beides Falklands-Inseln. Soweit mir das Material freundlichst zur Ansicht geschickt wurde, befindet sich Folgendes darunter. 19. 1 unausgewachsenes Stück, das im Innern den Vermerk - York Bay trägt. Es ist durchaus typisch mit allerdings deutlichen, Zool. Jahrb. XXIV. Abt. f. Syst. 9 124 HERMANN STREBEL, zum Teil breiten und weit ausschlagenden Zickzacklinien, doch ohne Binden zu bilden; das Stück zeigt auf den mittlern Windungen noch, ‚deutliche Spiralskulptur, worüber schon in dem einleitenden Teil das Nähere angegeben ist. | Taf. 9, Fig. 37. 5°), Windungen. 72,6 — 30,5 — 46,5 — 13,8. 20. Ferner 1 Stück, das V. becki bestimmt ist, das aber nur eine bauchige Form mit verhältnismäßig kurzem Gewinde von ancilla ist, wie LAHILLE es zu seiner ancilla expansa oder der ancilla ab- breviata abbildet. Ich habe das dickschalige Stück, weil es eigen- artig ist, auf Taf. 7 in Fig. 4 abgebildet. Es ist außen verkalkt, ohne sichtbare Zeichnung, innen fleischfarbig orange, die obern Windungen sind ausgebrochen, der Spindelbelag ist nach außen ver- diekt abgegrenzt. 160,0 — 81,0 — 125,0 — 38,0. 21. 1 typisches Stück, das innen die Angabe Falklands-Inseln zeigt, mit ca. 6 Windungen, mißt 142,0 — 59,5 — 90,0 — 25,0. Voluta martensi n. sp. (Taf. 9, Fig. 34, 35, 42—44; Taf. 10, Fig. 56, 56a.) Diese durch mehrere Stücke vertretene Art schließt sich der ancilla am nächsten an, sie ist schlank und schräg aufgerollt wie diese, und die ersten Windungen nehmen auch kaum an Breite zu, wie denn auch der in einen Zipfel ausgezogene Nucleus vorhanden ist, sie unterscheidet sich aber durch Folgendes. . Das Embryonalgewinde dürfte im allgemeinen schmäler angelegt sein, was schon bei großen Stücken auffällt, aber auch durch ganz junge Stücke bestätigt wird, so daß es sich nicht etwa um Abrollung handelt. Die Windungen sind an der Naht angepreßt und erscheinen unterhalb derselben etwas ausgehöhlt, um dann in die höchste Wölbung überzugehen, die auf dem Gewinde immer auf etwa ?,, der Höhe liegt und die den Windungen ein geschultertes Ansehen ver- leiht, was sich indes am größten Stück auf der letzten Windung verliert. Bei ancilla tritt auch ein Geschultertsein auf, aber der angeprebte Streifen an der Naht und die schwache Aushöhlung unter derselben kommt nicht vor. Die Umrißlinie der Windungswand und Spindelpartie sowie die des Mundrands bzw. die Form der Mündung variiert unter sich, ist aber im ganzen der der ancılla gleich. Das- selbe gilt von den Spindelfalten, von denen auch die oberste die schwächste ist; sie sind wohl an den vorliegenden Stücken im ganzen nie so kräftig ausgebildet, wie es bei der ancilla vorkommt, - Molluskenfauna der Magalhaen-Provinz. 125 doch fällt das wohl weniger ins Gewicht. Die Färbung ist fleisch- farbig orange außen und innen, mit einem mehr weißlichen Basal- wulst an den größern Stücken. Der Spindelbelag ist auch an solchen Stücken nur dünn und läßt die Zeichnung durchscheinen, die aus unregelmäßigen, aber ziemlich häufigen Ziekzacklinien besteht, die auf den größern Stücken häufig nach vorn etwas ausfließen und die, wenn sie auch ab und zu ineinander greifen, doch keine Binden bilden. Charakteristisch abweichend ist die Skulptur, die scharf ab- gegrenzt nach etwa 2°/, Windungen beginnt. Sie besteht außer den üblichen Anwuchsstreifen aus deutlichen erhabenen, aber feinen Spiralreifen, die durch breitere Zwischenräume, als sie selbst sind, getrennt werden und streckenweise durch die Anwuchsstreifen be- dingt, schwach gekörnt erscheinen (Taf. 10, Fig. 56a). Ich bemerke dazu noch, daß hier auf demselben Raum nur etwa die Hälfte Reifen steht wie bei magellanica, ferner daß in der Nahtnähe die Reifen enger stehen, daß dann schon gegen Ende der 3. Windung sich einige überaus feine Reifen zwischen die kräftigern schieben, welche Skulptur dann auf der letzten Windung bei dem sub 1 verzeichneten jungen Stück die maßgebende wird, wobei allerdings die Reifen schon zunehmend schwächer werden. Es erklärt sich hieraus, dab an einem zusammen damit gefundenen Stück von 5!/, Windungen Spiralreifen auf der letzten Windung nur noch stellenweise schwach zu erkennen sind. Es ist dann ferner charakteristisch für die Art, daß sich auf der 3. und 4. Windung wulstige Falten befinden, deren höchste Erhebung mit der stumpfen Kantung der Windung zusammen- fällt und die nach oben und unten auslaufen. Auf der 5. Windung stehen etwa 15 solcher Falten, die aber zunehmend schwächer werden, um sich auf den spätern Windungen ganz zu verlieren. Die einzelnen großen Spiralfurchen auf der letzten Windung treten auch bei dieser Art an den gröbern Stücken auf. Wenn auch die bei ancilla gefundenen Spuren von Spiralreifen den hier auftretenden inbezug auf Anzahl im gegebenen Raum ähnlich zu sein scheinen, so spricht doch ihr Auftreten selbst an mit Säure behandelten, sogenannten abgekochten Händlerstücken dafür, dab sie zum wenigsten kräftiger ausgebildet sind. Dazu gesellen sich dann die groben, kurzen, wulstigen Falten sowie die Form der Windungen und die kleiner angelegten Embryonalwindungen und endlich Färbung und Zeichnung, um die Art von ancilla zu unterscheiden. Es fragt sich freilich, ob. lokale oder geschlechtliche Unterschiede dabei noch er: 126 HERMANN STREBEL, in Frage kommen können, die die Art unter Umständen noch mehr der aneilla nähern würden, wenn z. B. die Höcker auf den obern “Windungen wegfallen. Ich denke dabei an die Formen der magel- lanica, wo auch Stücke mit und ohne Höcker auftreten. Alle solche Fragen lassen sich nur an der Hand eines sehr umfangreichen und durch viele Fundorte vertretenen Materials sowie durch damit Hand in Hand gehende anatomische Untersuchung entscheiden. Vor der Hand ist eine Trennung jedenfalls angebracht. 1. Das junge, Taf. 10, Fig., 56 abgebildete Stück wurde 37° 50' südl. Br. und 56° 11‘ westl. L. in 100 m Tiefe gedredscht. Boden: Sand und Kies gemischt. Es hat 4°/, Windungen. Maße: 31,1 — 13,3 — 18,8 — 5,6. Die Anzahl der Spiralreifen auf der 3. Windung bei 4,6 mm Höhe ist 14, also etwa die Hälfte von denen bei magellanica auf- tretenden. Ein 2. größeres Stück von 5°/, Windungen ist verhältnismäßig etwas breiter als das vorangehende Stück, und zwar schon von der 2. Windung an. 65,7 — 26,9 — 40,7 — 12,0. 2. HM No. 5789 (18886). Sammlung Fıney, mit Etikette ancılla Sor., Magalhaen-Straße. 1 Stück, das jedenfalls von einem Händler stammt, und mit Säure behandelt ist. Taf. 9, Fig. 34. 7°, Windungen. 175,0 — 66,4 — 105,5 — 29,0. 3. HM No. 4629 der Sammlung GOoDEFFRoy, mit Etikette magel- lanica Sow. (also ancilla Son... Peru. 1 Stück, glänzend wie das vorangehende, mit fast 7 Windungen. Taf. 9, Fig. 35. 121,0 — 50,5 — 76,1 — 21,5. Material aus dem Berliner Museum. No. 18483. Etikette: Coll. Dunker, Fonck leg., Huelmo bei Puerto Montt, etwas unterhalb tiefster Ebbe. 4. Ein charakteristisches Stück mit wenig Zeichnung. Die Spiralskulptur ist noch auf der vorletzten Windung in der Nahtnähe zu erkennen. Taf. 9, Fig. 43. 155,0 — 53,0 — 95,0 — 27.0. Dabei liegt das Stück, Taf. 9, Fig. 45, das oben unter ancilla sub No. 18 angeführt ist. 5. Als ich vor etwa 3 Jahren die Voluten im Berliner Museum: ansah, bemerkte ich, daß neben der Schachtel, in welcher die vor- liegenden 2 Stück lagen, sich 3 Stück ohne Schachtel befanden, von denen ich dem Äußern nach den Eindruck hatte, daß sie zu jenen s 4 \ _ e > Sa 4° 2A S; nn du \ Wr Molluskenfauna der Magalhaen-Provinz. 127 2 Stücken gehörten und nur aus Mangel an Platz in jener Schachtel daneben gelegt seien. Da es sich dabei um Eingänge ältern Datums handelte, so konnte eine Sicherheit über diese meine Annahme nicht mehr erlangt werden. Mein verehrter Freund Geheimrat v. MARTENS ist ja bald darauf gestorben, und als ich nun im vorigen Jahr die Voluten zugeschickt erhielt, waren auch die 2 Stück mit jener Etikette und die 3 losen ohne Etikette dabei. Unter diesen 3 Stück befinden sich nun wiederum 2 martensi und 1 Stück, das ich eben- falls sub No. 18 bei ancilla anführe. Es taucht nun unwillkürlich die Frage auf: sollte es sich dabei um eine Vertauschung handeln, daß etwa die beiden Stücke, die ich sub No. 18 bei anecilla vor- gezeichnet habe, zu der Etikette Huelmo bei Puerto Montt gehören und die andern 3 martensi ursprünglich zusammengehört haben und ohne Herkunftsangabe gewesen sind? Oder ist die erst angeführte Annahme richtig, wonach dann die martensi- und die ancıilla-Stücke von Puerto Montt stammen? Die Frage gewinnt an Bedeutung durch den Umstand, daß mit Fundortsangabe sonst nur junge Stücke von martensi vorliegen, denen das auf Taf. 10, Fig. 56 abgebildete Stück entnommen ist und für welche die durchaus sichere Fundorts- angabe „etwas südlich von der Rio La Plata Mündung“ gegeben ist. Dieser Fundort gehört ja nicht mehr in die bei dieser Arbeit abgegrenzte Magalhaen-Provinz. Von den beiden zu martensi gehörigen Stücken ist das größere auf Taf. 9, Fig. 44 abgebildet. Es zeigt außer den Höckern die Spiralreifen deutlich bis zur Bruchstelle der 5. Windung, dann wieder am obern Teil der 6. Windung. 162,0 — 64,0 — 106,0 — 27.0. Das 2. Stück ist dem in Fig. 35 abgebildeten Stück sehr ähnlich. Taf. 9, Fig. 42. 6°, Windungen. 122,0 — 50,0 — 75,0 — 22,0. Voluta magellanica REEvE (? — subnodosa LEAcH). (Taf. 8, Fig. 17, 19, 24, 26—32; Taf. 9, Fig. 36, 41; Taf. 10, Fig. 53, 54, 58.) 1. M 199. Port Stanley, Falklands-Inseln, 4 Fad., 17./7. 1893. 1 trocknes Stück. Die reichlich 2!/, Windungen sind anders auf- gebaut als bei den Embryogehäusen der ancilla, da schon die 1. Windung niedriger und dementsprechend auch die letzte höher im Verhältnis zum Gewinde ist. Der Nucleus ist scheinbar ausgebrochen, 128 HERMANN STREBEL, so daß der kurze Zapfen fehlt. Es sind 3 Spindelfalten vorhanden, von denen die unterste die schwächere ist. Durch die schon er- wähnten aufgetriebenen Streifen und die ab und zu gröbern An- wuchsstreifen wird stellenweise eine gegitterte Skulptur erzeugt. 12,8 — 7,7 — 91. Bei dem Vergleich des auf Taf. 10, Fig. 535 abgebildeten Stücks mit denen von ancilla (Fig. 52a) ergibt sich, daß auch an dem Embryonalgewinde sich schon der weiter vom ausgeführte Unter- schied in den Hauptzügen bemerkbar macht. 2. Es liegt mir ein anderes, frisches Stück vor, das freilich von nördlicherer Herkunft ist und zusammen mit dem sub 1 bei martensi verzeicheten gefunden wurde; es ist auf Taf. 10, Fig. 54 abgebildet. Der Nucleus ist nur wenig verdickt, der Aufbau sowie die Spindel- falten verhalten sich wie bei dem vorangehenden Stück, deshalb habe ich auch den Führungsstrich zu der Spindelpartie von Fig. 53 hingeführt. Zu der charakteristischen Spiralskulptur, die doppelt so eng gereihte Reifen zeigt wie die martensi, gesellen sich an diesem Stück auf der 3. Windung etwa 12 wulstige Falten, die rasch abschwächen und die schon gegen Ende der Windung ganz aufhören. Ich verweise dafür auf das bei dem sub 5 verzeichneten Material Gesagte. Fast 4 Windungen. 23,8 — 12,7 — 16,5 — 5,4. 8. M. Woodeock-Insel, 6.1. 1893. Diese Insel ist Süd-Feuer- land vorgelagert und wird von vielen Seeschwalben bewohnt. Das Stück ist auf dem Land gesammelt und daher nur matt in der Farbe und mit schwach sichtbaren Zickzacklinien. Der Nucleus steht nur wenig zipfelartig vor, dies, wie auch die ganze Form nebst Spindelbildung, sind in der Abbildung (Taf. 10, Fig. 58) wieder- gegeben, wozu ich nur noch bemerke, daß das Stück an der Basis etwas beschädigt ist. Über die Skulptur habe ich schon eingehender bei der allgemeinen Erörterung gesprochen, ebenso über den den Nahtwinkel übersteigenden Spindelbelag. 5 Windungen. 57,2 — 26,7 — 412 — 121. 4. SE 5803 (104). Puerto Madryn, Ebbestrand. 3 Spiritus- stücke, 1 davon mit Tier. Sie entsprechen im allgemeinen der REEVE- schen fig. 33b, wie aus den Abbildungen auf Taf. 8 ersichtlich ist. Fig. 17. 135,0 — 73,5 — 100,0 — 37.0. Fig. 52. 150,0 — 69,0 — 105,0 — 33.0. Fig. 31. 175,0 — 76,5 — 112,0 — 38,0. Alle Stücke haben etwa 6 Windungen, doch sind die beiden Molluskenfauna der Magalhaen-Provinz. 129 letzten unfertig. Ich bemerke noch, daß die Fig. 31 etwas ver- kleinert gezeichnet ist. Ich habe von diesen Stücken, wie auch von den folgenden, die Annahme abgeleitet, daß die mit wulstigen Falten versehenen Stücke, und die ohne solche, bei derselben Art und hier sogar am gleichen Fundort vorkommen. Ob dafür ein geschlecht- licher Unterschied in Frage kommen kann, wäre zu beachten. Das Stück Fig. 17 hat deutliche Falten auf der letzten Windung und kommt der subnodosa LracH ziemlich nahe. Das Stück Fig. 31 hat die stumpfe Kante, aber nur überaus schwache Andeutungen von Erhebungen, die dem Stück Fig. 32 fehlen, wo auch die Kante viel schwächer ist. Die Bindenbildung ist bei allen Stücken zu erkennen, wenn auch so große Flecke, wie die Rexve’schen Figuren sie zeigen, nicht vorhanden sind. 5. HM. Von Ro. MurAcH, Punta Arenas 1905, eingeschickt. Der Fundort ist leider fraglich, denn wenn es sich hier auch um Strandgut handelt, so kann es auch von Indianern herangebracht sein; daß die Art in der Magalhaen-Straße selbst vorkommen sollte, möchte ich bezweifeln. Die Stücke sind leider stark verwittert, so daß man nur stellenweise durch Anfeuchten Reste von Ziekzacklinien erkennen kann, an einem Stück auch noch Verbreiterung der Linien an Stellen, wo sonst Binden vorzukommen pflegen, doch scheint im allgemeinen die Zeichnung bei allen Stücken eine spärliche gewesen zu sein. Alle Stücke, mit Ausnahme des Stücks Fig. 30, sind auf den letzten Windungen mehr oder weniger stark geschultert; das größte Stück (Fig. 28) ist noch dadurch interessant, dab sich auf der 3. Windung eine deutliche Faltung wie bei dem jungen sub 2 verzeichneten Stück befindet, eine Faltung, die sich zu verlieren scheint, wenigstens zeigt nur die letzte Windung einzelne schwache Erhebungen an Stelle der wulstigen Falten, so daß die stumpfe Kante nur etwas wellig erscheint. Das Stück Fig. 30 hat auf der letzten Hälfte der letzten Windung besonders viele grobe Furchen, die besonders am obern Teil ziemlich dient stehen. Die Spindel- falten verhalten sich normal, ich habe sie deshalb nicht noch be- sonders abgebildet, nur an dem Stück Fig. 29 tritt zwischen der obern und mittlern Falte eine kurze Zwischenfalte auf. Taf. 8, Fig. 28, 28a. 6°), Windungen. 216,0 — 115,0 — 157,0 — 60,0. Sr 20: 61, = 200,0 — 95,0 — 140,0 — 45,0. SO) 6°), ® 199,0 — 97,0 — 147,0 — 46,0. Diese Stücke entsprechen im ganzen wohl mehr dem, was SOWERBY im Thesaurus fälschlich als ancilla, tab. 54, fig. 101 abbildet. 130 HERMANN STREBEL, Sie zeigen ihrer Größe halber sehr ausgeprägt den Streifen ober- halb der Naht von frühern Spindelbelagablagerungen. 6. HM. Sammlung Schowvırx. 1 Stück, angeblich magellanica CH., Patagonien. Auf der letzten Hälfte der letzten Windung ist die Bindenbildung einigermaßen deutlich. Taf. 8, Fig. 27. 6 Windungen. 130,0 — 64,3 — 91,4 — 29,0. Ein 2. Stück ohne Etikette ist ähnlich. Die unterste Falte geht nur im Anfang mit dem Spindelbasisrand zusammen. An der 3. Windung sind noch Spuren von Spiralreifen vorhanden. Taf. 8, Fig. 26. 6!) Windungen. 111,0 — 56,1 — 79,5 — 25,0. Material aus dem Berliner Museum. 7. Nur zur Vervollständigung will ich hier auch ein Bruchstück anführen, das von IHErına stammt. Provenienz Rio grande do Sul. Es ist 177 mm hoch und zeigt breite etwas höckerartige Er- hebungen. Es sind 4 Spindelfalten vorhanden. 8. No. 14166. Coll. THıERMANNn, fälschlich ancilla genannt. Ein abeerolltes Stück, an dem man noch die 2 obern Binden deutlich erkennen kann. Eine stumpfe Kante mit einigen schwachen Höckern ist vorhanden. ? Windungen. 111 — 57!/, — 84!, — 33. No. 14102. Coll. Turermann. Das Stück hat v. MARTENS sub- nodosa Lech bestimmt, aus den angeführten Gründen reihe ich es der magellanica an. Da der Fundort fehlt, so kann man das Stück nicht als eine Lokalvarietät aufführen, wozu es sich wohl eienet, denn es ist kleiner, und die wulstigen Falten auf der letzten Windung sind merkwürdig zusammengedrückt, was allerdings nicht zum Typus des submodosa paßt. Die 3 Binden sind deutlich. Taf. 9, Fig. 41. 91,0 — 48,0 — 70,0 — 24.0. 9. Magellan-Straße, subnodosa LEACH durchstrichen und magellanica dazu geschrieben. Auch an diesem Stück treten die 3 Binden deut- lich hervor, eine schwache Kante ist vorhanden, aber keine Falten oder Höcker. Taf. 9, Fig. 36. 85,0 — 37,0 — 62,0 — ? Material aus dem Manchester Museum. 10. Ein eigentümliches Stück, sehr ähnlich in der Form dem sub 4 verzeichneten, und auch hier steigt die Naht an der Mündung kurz hinauf. Die Ausmündung der Naht, bzw. der Mundrand ist oben stark verdickt, ebenso wie der angrenzende Spindelbelag. Das Stück ist ziemlich verkalkt, zeigt aber noch Reste einer Binden- Molluskenfauna der Magalhaen-Provinz. 131 bildung. Der Basalwulst erscheint in der Rückenansicht des Gehäuses verdoppelt, und die Spindel hat merkwürdigerweise 5 Falten. Die Falten auf der Kante der letzten Windung sind schwächer als bei dem sub 4 verzeichneten Stück. Taf. 8, Fig. 19. 142,0 — 79,0 — 118,0 — 37,0. Es ist keine genaue Fundortsangabe dabei. 11. Aus der Schausammlung, mit Angabe Falklands-Inseln ex Coll. DarBısHIre. 1 Stück, ebenfalls sehr ähnlich dem sub 4 ver- zeichneten Stück, mit schwächerer Zeichnung, die aber noch deutlich die Bindenbildung zeigt. Das Stück ist auf den obern Windungen noch frischer als auf den untern, und zeigt dort deutlich die Spiral- skulptur wie bei dem sub 3 verzeichneten Stück. Der Mundrand ist zum Teil ausgebrochen, aber das Stück ist überhanpt nicht aus- gewachsen, die Spindelpartie ist normal. 125,0 — 65,0 — 95,0 — ? 12. 1 Stück von York Bay lag zusammen mit ancılla No. 19. Es ist durchaus typisch und zeigt auch noch deutliche Spiralskulptur bis zum Anfang der letzten Windung. Der Mundrand ist aus- gebrochen. Taf. 8, Fig. 24. 5'/, Windungen. 85,7 — 37,8 — 61,2 — 18,0. Gattung Nuatica ADANSON. Die Herren ROCHEBRUNE u. MABILLE äußern sich, 1. e, p. H 35 wie folgt: „Die lebenden Natica-Arten von Feuerland gehören alle den schon bekannten Polarformen an, wie Natica clausa, septentrio- nalis, groenlandica etc. aus dem arktischen Ocean, von denen die amerikanischen Arten als die Repräsentanten angesehen werden können.“ Es wird dies bei den einzelnen aufgeführten Arten aber nicht weiter erörtert, und nur bei der impervia PHıL. wird gesagt, daß dies nicht clausa Bro». sei, wie SOwErBy im Thesaurus angibt. Es kann sich meiner Ansicht nach nur um sehr oberflächliche Ähn- lichkeiten handeln, denn soweit mir nordisches Material zum Ver- - gleich vorliegt, möchte ich keine der in der Magalhaen-Provinz vor- kommenden Arten ohne weiteres als „angehörig“ jenen angeführten arktischen Arten bezeichnen. Es ist übrigens, nebenbei bemerkt, auch für die letztern die Auffassung der Arten seitens der ver- schiedenen Autoren keine übereinstimmende, denn was dabei oft als Synonym aufgeführt wird, dürfte bei genauerer Prüfung sich nicht 132 HERMANN STREBEL, immer als identisch erweisen. In vielen Fällen bedeuten doch solche angebliche Synonyme nicht nur Verschiedenheit, wie sie sich. aus der individuellen Variationsweite einer Art von ein und demselben Fundorte ergibt, es mögen vielmehr darunter sich auch Formen befinden, die durch Verschiedenheit der äußern Lebensbedingungen echte Lokalvarietäten sind und die gesondert zu halten unter allen Umständen geboten sein dürfte, wenn man überhaupt zu einer richtigen Beurteilung der Art vordringen will. Über die Einteilung der Gattung in verschiedene Unter- abteilungen gehen die Ansichten von Fischer und Tryon ebenfalls auseinander, da letzterer aber jeder Abteilung die entsprechenden Arten zuweist, so bietet er einen bessern Anhalt, der mir für die Gruppierung der Arten dienen mag. Gattung Natica s. str. Natica limbata D'ORB. (Taf 11, Fig. 68, 688 —d.) ORBIGNY, 1. c., p. 402, tab. 57, fig. 7—9. PHILıipPp1I, in: MART. u. CHEMN., 2. Edit., p. 44, tab. 7, fig. 1. MRYON, 1. c., Vol. 8, p. 28, tab. 8, fie. 50. Den beiden letztern Autoren war die Art unbekannt. In SOWERBY, Thes., und in REEVE, Icon., wird sie auch nicht aufgeführt, ebenso- wenig von ROCHEBR. u. MAR. Die Originalbeschreibung bedarf nach dem mir vorliegenden Material einiger Abänderungen und Ergänzungen. Während die jungen Stücke oft ein verhältnismäßig niedrigeres Gewinde zur Ge- samthöhe zeigen (Fig. 68c), nimmt die Naht später einen schrägern Verlauf, so daß am größten Stück (das größer als das OrsıenY'sche Original ist) das Gewinde verhältnismäßig höher ist und die ganze Form ovaler erscheint, was übrigens auch an der Originalfig. 8 zu sehen ist. Unterschiede in der ganzen Form wie auch in der rela- tiven Höhe des Gewindes sieht man in Fig. 68b und c dargestellt, allerdings nur an jungen Stücken. Das Gehäuse ist, wenn auch nicht dick, doch festschalig. Die Färbung ist unter einer dünnen, gelb- lichen Cuticula braunviolett, bis auf eine schmale, ausfließende, helle Zone unterhalb der Naht und eine breitere ebensolche an der Basis. Auf der letzten Windung wird die Färbung nach der Mündung zu heller, mehr gelblich-bräunlich, und der Mundrand ist weißlich be- säumt; das letztere erkennt man auch auf dem Gehäuse an frühern Molluskenfauna der Magalhaen-Provinz. 133 Wachstumsabschlüssen. Das Innere der Mündung ist hell kastanien- braun. Die 4°/, Windungen sind nur anfangs durch eine schwach vertieft liegende Naht getrennt, an jungen Stücken ist die stärkste Wölbung mehr in die Nahtnähe gerückt, während am größten Stück die letzte Windung gleichmäßig und ziemlich stark gewölbt ist, wie es besonders der Mundrand in der Vorderansicht zeigt. Der Basal- rand erscheint in der Mitte schwach eingeknickt und geht dann schwach eckig in die mit einer umgeschlagenen Lippe belegte Spindel über, die schräg zur schwach gewölbt vorspringenden Windungs- wand aufsteigt. Der Spindelumschlag, anfangs schmal, verbreitert sich nach der Anheftungsstelle zu, den offenen Nabel zum Teil über- dachend (Fig. 68 u. 68d). Von der Anheftungsstelle geht dann ein dünner Oallusbelag zum Nahtausläufer. Der Spindelumschlag ist nach innen hell bräunlich, nach außen kastanienbraun be- randet. Die Skulptur besteht aus sehr feinen Anwuchsstreifen, die nach der Mündung zu gröber werden und sich mehren, zum Teil sogar feine scharfe Falten bilden. Unter der Lupe kann man stellenweise eine überaus feine Strichelung in der Spiralrichtung erkennen. Der Deckel (Fig. 68a) ist außen mit einer dünnen kalkigen Schicht belegt, die die untere gelbliche Färbung zum Teil durch- scheinen läßt und die sich leicht loslöst. Die Spirale erweitert sich sehr rasch, so daß der Nucleus ziemlich weit unten und dicht am linken Rand liegt; die Naht markiert sich durch eine feine erhabene Leiste. Die Innenseite ist glänzend, bernsteinfarbig, chitinös, die Anheftungsstelle ist, wie die Abbildung zeigt, länglich zungenförmig und markiert sich durch das Fehlen des Glanzes. Merkwürdigerweise befinden sich unter dem Material einige ganz weiße sowie einzelne mit bräunlichen ausfließenden Streifen in der Anwuchsrichtung, aber es sind nur junge Stücke. Sie unter- scheiden sich sonst in nichts von gleichalterigen dunkel gefärbten, so daß man wohl zur Annahme kommen muß, daß es albine Formen seien. Es ist ganz ausgeschlossen, daß es sich hier um Stücke etwa der soluta handeln könne, denn die Schalencharaktere der limbata sind durchaus verschieden. Es ist wohl nur ein Zufall, daß sich nicht auch größere Stücke dieser albinen Form unter dem Material befinden. OrgBIsnY gibt San Blas, Mündung des Rio negro, als Fundort an; das mir vorliegende Material befindet sich unter SE 5829 (93) und ist bei Santa Cruz, Ebbestrand, gesammelt, 14./11. 1895. 134 HERMANN STREBEL, Fig. 68. 4°), Windungen. 22,6 — 18,7 — 16,7 — 11. „ 686. 33, a 120 —11l4— 93 — 52. „68b. 33], i 128. 192 Wan 33], . 22 9111-2 90.53 Die Maße entsprechen 1. Achsenhöhe, 2. größte Breite in der Nahtrichtung, 3. Höhe und 4. Breite der Mündung. Natica impervia PHiL. (Taf. 11, Fig. 60, 60a.) PHırıppı, Abb., Vol. 2, p. 42, tab. 2, fig. 6, und in: MART. u. CHEMN., 2. Edit., p. 92, tab. 13, fig. 11. Hup&, in: Gay, |. c., p. 221. ROCHEBR. et MaB,., l. c., H. 34, tab. 3, fig. 7. MELVILL and STANDEN, 1. c., Vol. 9, No. 4 und Vol. 10, No. 2. TRYON, 1. c., p. 31, tab. 9, fig. 66. SOoWERBY, Thesaurus, Vol. 5, spec. 125 und RE&Eve, Icon., Vol. 9, spec. 113 führen Beide die Art als Synonym von clausa an. PHıtıppr macht bei der ersten Beschreibung der Art, in: Arch. Naturg., die Bemerkung, daß die Art der consolidata CoUTH. am nächsten stehe, die er auch unter dem Namen clausa erhalten habe. REEVE und TRYyoN ziehen clausa und consolidata zusammen, und Ersterer wie auch SOWERBY stellen wohl auf Grund der PHILIPPI- schen Bemerkung, auch impervia hinzu, die aber nicht dazu gehört. PHıLıppı hat später in MART. u. CHEMN., ]. c., jenen Hinweis fort- gelassen. Die N. impervia hat einen ganz ähnlichen Deckel (Fig. 60a) wie die Zöimbata, nur fehlt auf der Außenseite ausnahmslos bei jungen und ältern Stücken der kalkige Belag am Nucleus, wie das die Abbildung Fig. 60a zeigt. Charakteristisch für das Art ist Folgendes. Die Form ist fast kuglig, nur durch die etwas vorstehenden Gewinde und die Basis modifiziert, das Gewinde überragt die letzte Windung nur sehr wenig, und die Windungen sind durch eine wie eingeritzte Naht getrennt, wobei die letzte Windung an größern Stücken an der Naht eine, wenn auch sehr schwach wulstige Zone zeigt. Außer den feinen Anwuchsstreifen erkennt man auch hier unter der Lupe feine Spiralfurchen, besonders nach der Basis zu, aber oft unterbrochen und unregelmäßig gereiht.e Der Spindelumschlag ist schon vom Basalrand an verhältnismäßig breit und steht auch nach oben zu nicht ab, sondern legt sich dicht an, so daß der Nabel ganz bedeckt wird. Der Callusbelag auf der Windungswand ist ziemlich dick. Molluskenfauna der Magalhaen-Provinz. 135 Nur der Deckel verweist auf eine Zusammengehörigkeit mit der limbat« in eine Gattung oder Untergattung. 1. M 61. Smyth Channel, Long Island,. 8 Fad., 10./7. 1893. 1 defektes, mit Pagurus besetztes Stück. 2. SE 6247 (506). Magalhaen-Straße, Gente Grande, 2—3 Fad., Algenboden, 25./12. 1895. 1 defektes, mit Pagurus besetztes Stück. 3. SE 6251. Tribune Bank. 1 Stück mit Tier. 4. Uschnaia. M 117. 27.110. 1892. Tiefster Ebbestrand. 5 Stücke mit Tier. M 116. 4.12. 1892. Ebbestrand. 1 Stück mit Tier. Fig. 60. 3%, Windungen. 10,6 — 10,2 — 9,0 — 4,4. _M 119. 9.12. 1892. Tiefster Ebbestrand. 2 Stücke mit Tier. 5. SE 6249 (709). Isla nueva, Puerto Toro, 30 Fad., 7.2. 1896. 3 Stücke mit Tier. 6. HM No. 15946. Kapt. Ringe legit. Strait Le Maire. 4 ver- kalkte Stücke. 7. MM. Vauventin Collection, Falklands-Inseln. Das Material soll bei niedrigem Wasser am Strand und bis 1 Fad. Tiefe ge- sammelt sein. Natica payeni ROCHEBR. et Map., 1. c., p. H 32, tab. 3, fig. 6 scheint mir nicht verschieden von impervia zu sein. Natica dilecta GounD. GouLD, 1. c., p. 213, fig. 255, 2552. Von Tryon, 1. c., p. 27 kopiert. Die Art wird fraglich von der Mündung des Rio negro, Pata- gonien, angeführt. Unter dem mir vorliegenden Material befindet sie sich nicht, sie scheint später überhaupt nicht wieder von daher aufgefunden zu sein. Der Deckel wird „undoubtedly bony“ genannt, und daher wird die Art unter Natica s. str. gebracht. Natica obturata Pain. Diese Art ist von Prrrippr nach Material beschrieben, das vom Gouverneur der Magalhaen-Straße, SchYTHr, dem Chilenischen National- Museum zugesandt ist (in: Malak. Bl., 1847, Vol. 3, p. 165). Die Art soll mit ömpervia durch die verdickte Innenlippe und die Aus- füllung des Nabels übereinkommen, sich aber leicht von derselben durch ihr erhabenes, spitzes Gewinde unterscheiden. Den Maßen nach (in Millimeter umgerechnet), 18,9 — 17,5 — 10,9, ist allerdings 136 HERMANN STREBEL, das Gewinde sehr hoch und ergibt eine Form, die sich schlecht in die sonst in der Magalhaen-Provinz vorkommenden Formen einfügt. Auffallend ist es, daß PrıLıppr diese Art in der 1852 erschienenen Bearbeitung der Gattungen Natica und Amaura, in: MARTIST u. CHEnmn., 2. Edit., nicht aufgenommen hat. Untergattung Neveritia Rısso. Sektion Lumatia GRAY. Natica atrocyanea PHiLIpPp1. Phıvıpp1, Abbild., Vol. 2, p. 41, tab. 2, fig. 1 und in: MART. u. CHEMN., 2. Edit., p. 53, tab. 8, fig. 7. Tryon, 1. c., p. 37, tab. 14, fig. 21. Von ROCHEBR. u. MaAB,., 1. c;, p. 32 von Punta Arenas angeführt. Gay führt sie 1. c., p. 221 von der Magalhaen-Straße an. Tryon führt die Art unter der Sektion Zunatia auf. Leider wird auch von PhHıvıppr der Deckel nicht beschrieben, aber nach der Spindelpartie und der Färbung zu urteilen, möchte ich fast glauben, daß die Art der limbata nahe stehen muß. Phıvıppr's Be- schreibung ist zu wenig eingehend, und die übrigen Autoren sagen auch nicht mehr über die Art, die ja freilich viel größer als limbata seinasolln dr 612): Natica magellanica HoMBRonN et JAca. Phıuıppr, in: Malak.-Bl., Vol. 5, p. 161, lehnt ausdrücklich diese von HoMBkr. u. JAcQ., 1. c., p. 64, beschriebene, tab. 16, fig. 28, 29, abgebildete und Phaıtıppı zugeschriebene Art ab. Ich glaube, dab hier einfach eine Verwechslung mit der N. patagonica vorliegt, zu der die Form ganz gut paßt, wenn sie der Abbildung nach auch sehr dickschalig erscheint, so daß vielleicht eher die Form soluta Gourp vorgelegen haben mag. Die Beschreibung ist so kurz, daß damit wenig anzufangen ist, aber daß die 5 Windungen durch einen „sillon profond“ getrennt und der Nabel „bien marqu&“ sein sollen, pabt sowohl zur patagonica wie zur soluta. TRYoN, 1. c., p. 37, kopiert die Figur von HoMmBron u. JAcQ. und meint, sie gehöre wohl auch zu patagonica. In: Gax, 1. c., p. 222, wird die Art ebenfalls nach der Abbildung von H. u. J. beschrieben; dabei wird auch PHıLıpp1, in: Arch. Naturg. 1844 zitiert, eine Angabe, die falsch ist. ROCHEBR. u. MABıLEE, welche 1. c. die Art von Punta Arenas berichten, geben Molluskenfauna der Magalhaen-Provinz. 137 dieselbe Quelle ohne Jahreszahl an! Meiner Ansicht nach muß der Artname aus der Literatur verschwinden, der offenbar durch ein Versehen in dieselbe eingeführt ist, oder aber, da die Form abge- bildet ist und somit einen Formentypus darbietet, muß sie magel- -lanica Home. et Jacq. genannt werden. MELVILL U. STANDEN, |]. C., Vol. 9, No. 4 führen magellanica Psır. von den Lively Islands auf; nach dem mir zugegangenen Stück gehört sie zu patagonica Pain. Natica patagonica Prir. (Taf. 11, Fig. 63.) PHıtıppr, Abbild., Vol. 2, p. 41, tab. 2, fie. 2 und mit ausführlicherer Diagnose in: MART. u. CHEMN., 2. Edit., p. 52. HUPp&, in: Gay, |. c., p. 221. ROCHEBR. u. MAB,., ]. c., p. H 35 führen die Art nur an. Tryon, 1. c., p. 37, tab. 14, fig. 24 stellt globosa Kına daneben. Phırıppı bemerkt bei den beiden Zitaten „an globosa Kıng, in: Zool. Journ., Vol. 5, p. 344“. Später, in: Malak. Bl. Vol. 3, p. 160 sagt er aber, daß er die patagonica zu Gunsten der globosa Kına zurückziehen müsse. Wenn Phıuiprr nicht etwa das Kına’sche Original aus dem British Museum hat vergleichen können, was er doch angeführt hätte, so kann es sich beim Vergleich nur um die angeführte Kıng’sche Arbeit handeln, von der er auch allein spricht. Die Kıng’sche Diagnose bietet freilich dafür wenig Anhalt, nur der Fundort und der Vergleich mit den wenigen Formen, die PHıLippI damals bekannt waren, werden zu der Annahme geführt haben, dab es sich bei der Kıng’schen Art nur um seine patagonica handeln könne. Die Kıng’sche Diagnose lautet: „N. testa globosa, tenui, ventri- cossisima, cornea vel subalbida, subtilissime striata ; spira brevi ; umbilico parvo; operculo valde temw. Long. 15/16 paulo plus; lat. 7/8; poll. Cape Gregory, Magellan Str.“ Kına gibt also als neue Charaktere an, daß der Deckel sehr dünn, und im Gegensatz zu PnıLıppı, daß das Gehäuse dünn sei. PHırıprı dagegen führt die tiefe Naht an, sonst stimmen beide überein, es bleibt dann aber als maßgebend die Paıtıpprsche Abbildung, die bei Kına fehlt, so daß ich lieber den Puıtıppr'schen Namen beibehalte, zumal bei dem mir vorliegenden Material das Gehäuse eher dick- als dünnschalig zu nennen ist. ‘Außer einigen jüngern oder defekten Stücken von Punta Arenas, Uschuaia und der Insel Pieton liegt mir nur 1 Stück, M 189 von Feuerland, Südküste, westlich von Puerto Pantalon, vor, 7 Fad., 138 HERMANN STREBEL, 31./12. 1892, das mit Pagurus besetzt und auch an der Mündung nicht ganz intakt ist. Ich habe dieses Stück, das 5'/, Windungen hat, in Fig. 63 abgebildet, die Maße sind: 24,4 — 23,3 — 19,2 — 9,6. Man sieht, die letzte Windung ist nicht ganz so bauchig, wie die Beschreibung und die Abbildung Pırıppr’s es verlangen. Diesem Stück sehr ähnlich in der Form, nur mit etwas höherm Gewinde, ist meinen Notizen nach die unter E 3566 von Lively Islands aus dem Manchester Museum, 1. c., aufgeführten Form, die, wie schon gesagt, magellanica Prıt. bestimmt war. Mit demselben Namen bestimmt erhalte ich aber noch eine andere Form, auf die ich weiter unten zurückkomme. Natica soluta GoULD. (Taf. 11, Fig. 61, 61a, 62a, b, 64—66.) GOULD, 1. c., p. 215, fig. 257, 257a. TRryon, 1. c., p. 39, tab. 9, fig. 71, der sie mit CARPENTER der pallıda BRoD. et Sow. nahe stehend hält. ? GouLp führt für seine Art „wahrscheinlich von den südlichen Küsten Südamerikas“ an. Tryox sagt, daß der Fundort sehr fraglich sei, wahrscheinlich nur wegen der Ähnlichkeit mit pallida. Ich glaube nun die Gouup’sche Art zweifellos identifizieren zu können, so daß die Beschreibung nur in wenigen Punkten zu ergänzen ist, worauf ich noch zurückkomme, denn vorerst möchte ich einiges über die pallida Bro». et Sow. sagen, unter die ja Tryox nicht weniger als 11 Arten zusammenfaßt, unter ihnen die groenlandica BECK, borealis GrAaY usw., alles nachgewiesenermaßen arktische Formen, während für den Typus pallida der Fundort unbekannt war. Ob man später die Identität des Originals mit nordischen Formen hat nachweisen ‚können, ist mir nicht bekannt. Prınippr führt die Art in: MARrr. u. CHemn., 2. Edit., p. 96 für sich auf, gibt aber dafür das nördliche Eismeer (Spitzbergen) an, wobei allerdings das von ihm abgebildete Stück der Form gleicht, die gewöhnlich, z. B. auch von Sars, als groenlandica abgebildet wird, welche letzte Art Pmippi für sich als pusilla Say beschreibt. Sars führt pallida nicht als Synonym auf, und JEFFREYS sagt von ihr, daß es unsicher sei, ob sie zu groenlandica oder zu 3slandica (eine Amauropsis-Art) gehöre. Ich habe mich schon einleitend über die Synonyme ausgesprochen und will hier nur noch darauf hinweisen, daß wenn man einerseits die Abbildungen für pallida, in: Thesaurus, in: Reevr’s Icon. und die oben angeführte von Molluskenfauna der Magalhaen-Provinz. 139 Phıcıprı miteinander vergleicht, man die Überzeugung gewinnt, daß jedem dieser Autoren eine andere Form vorgelegen hat. Das Gleiche eilt für die Abbildungen der Arten, die von Tryox unter pallida zusammengefaßt werden. Eine Trennung scheint doch mindestens so lange geboten, bis wirklich festgestellt wird, wie weit in einem zusammenhängenden Gebiet die individuelle Variationsweite einer Art oder Form sich erstreckt und welche lokalisierten Varietäten dazu zu rechnen sind. Was nun die hier in Frage kommenden Formen anbetrifft, so kann ich mit Sicherheit sagen, daß sie wohl allgemeine Ähnlichkeit mit den arktischen Formen haben, die das Hamburger Museum unter den Namen groenlandica und pallida besitzt, daß aber ein durch- gehender Unterschied darin besteht, daß bei den letztern die Win- dungen, besonders die letzten, an der Naht eine schwach angeprebte Zone zeigen, die zuweilen sogar schwach wulstig ist, und daß die eigentliche Naht eine Ritze, keine Rinne ist. Bei der soluta und der patagonica sind die Windungen im Gegenteil an der Naht etwas gewölbt angeheftet, so daß die Naht mehr oder weniger rinnenartig vertieft liegt. Es kommt dies besonders auf den mittlern Windungen zur deutlichen Ausprägung, denn zuweilen verliert sich auf der letzten Windung nach der Mündung zu das Rinnenartige der Naht. Jedenfalls besteht der Eindruck, daß die Windungen sich etwas stufenartig voneinander absetzen. Gouup, dessen Diagnose von der soluta kaum einer Ergänzung bedarf, sagt „whorls slightly tabular above and divided by a deep- channelled, delicate suture“. Auch seine Beschreibung der Spindel- partie ist vorzüglich. Er fügt schließlich hinzu, daß seine Art der borealis Gray und globosa Kına ähnlich, aber durch die tief rinnen- förmige Naht verschieden sei. Ergänzend kann nur hinzugefügt werden, daß man unter der Lupe deutliche, wenn auch nicht regel- mäßig gereihte und zuweilen nur strichweise auftretende Spiral- furchen neben den Anwuchsstreifen bemerkt und daß die letzte Windung meistens schwach seitlich abgeplattet erscheint. Der ganze Umriß wird dadurch ovaler als bei der patagonica, die, abgesehen von der bedeutendern Größe, sonst kaum verschieden ist, wenigstens nach dem oben angeführten einzigen Stück, das ich bei patagonıca anführe. Es will mir danach fraglich erscheinen, ob nicht die soluta eine kleinere Form von patagonica ist oder doch eine zu ihr gehörende Varietät. Bei dem Zweifel, ob mir wirklich die. echte patagonica vorliegt, halte ich die soluta, deren richtige Bestimmung Zool. Jahrb. XXIV. Abt. f. Syst. 10 140 HERMANN STREBEL, mir zweifellos erscheint, lieber für sich, wenn auch dabei verschiedene Formen abgesondert zu halten sind, da sie möglicherweise Lokal- varietäten entsprechen, was aber durch reicheres Material noch zu erweisen sein wird. Eine dieser Formen, Fig. 64, nähert sich durch ihre Größe sehr der vermeintlichen patagonica, Fig. 63. Form A. 1. Ich beginne mit einer Form, die in mehreren Stücken von der zweiten schwedischen Expedition (1901/3) herrührt und welche etwas südlich von der Mündung des Rio La Plata gedredscht wurde, also eigentlich nicht hierher gehört, auch später in gesonderter Ab- handlung aufgeführt werden wird. Ich habe die beiden extremsten Formen zur Abbildung ausgesucht. a) Typus Fig. 62a mit höherm Gewinde und im ganzen schmäler. 4°; —5 Windungen. 16,2 — 14,2 — 11,7 — 5.9. 16,2 — 14,0 — 11,9 — 5,8. 15,2 — 13,2 — 11,1 — 511. b) Typus Fig. 62b von breiterer Form, mit niedrigerm Gewinde. 16,6 — 15,0 — 13,2 — 6,0. 14,35 — 13,85 — 11,1 — 5,6. Das weiße Gehäuse ist mit einer bräunlich gelblichen Cutieula bedeckt, während bei den folgenden Formen die Cuticula viel heller, mehr eraugelblich ist. Ich führe die Form deshalb hier an, weil sich das folgende Stück in der Form hier anschließt, aber etwas südlicher gefunden ist, so daß es noch in meine Abgrenzung der Magalhaen-Provinz fällt. | 2. SE 5826 (74). Puerto Madryn, bei Ebbe, Sand und Ton, 9.111. 1895. 1 Stück genau wie Fig. 62b. Maße: 14,4 — 13,7 — 11,6 — 5,7. Das Stück ist tot gesammelt und der Cuticula entkleidet. Form B. Das hier aufgeführte Material entspricht mit nur unwesent- lichen Abweichungen der Fig. 61. Der Deckel (Fig. 61a) entspricht in der raschen Erweiterung der Spirale dem von ömpervia, nur dab die Kalkschicht fehlt. Die Naht der Spirale ist schmal leistenartig erhaben. Diese Form halte ich für die wirklich typische. 1. HM. Schiffsoffiziere JAnsen und SuxpDorrF leg. Molyneux Sound, 18./4. 1900. 1 junges defektes Stück. Molluskenfauna der Magalhaen-Provinz. 141 2. SE 6246 (304). Punta Arenas, Ebbestrand, Sand und Steine, 3.12.1895. I Stück. 4'/,, Windungen. 12,1 — 11,5 — 10,4 — 5.2. 3. SE 6195 (614). Rio seco, 10—20 Fad., Schalenboden, 24./1. 1896. 1 Stück mit Tier. 4. SE 6248 (622). Bahia inutil, 10—30 Fad., tote Schalen- boden, 21./1. 1896. 3 Stücke. 4!/, Windungen. 11,6 — 11,1 — 92 — 4,8. 11,4 — 10,1 — 95 — 4,3. 5. Uschuaia. M 117. Tiefster Ebbestrand, 27.10. 1892. 6 Stücke mit Tier. 4°, Windungen. 16,4 — 14,1 — 12,2 — 5,7. M 116. Strand, 4.12. 1892. 1 Stück mit Tier. Fig. 61, 61a. 5 Windungen. 17,6 — 15,5 — 13.1 — 6,6. 6. M 168. Insel Picton, Banner Cove, 3 Fad., an Tangwurzeln. 1 Stück mit Pagurus besetzt. 7. SE 6250 (765). Insel Navarin, Puerto Eugenia, 10—15 Fad., Ton und Algen, 12./2. 1806. 1 Stück. Form C major. Von der gleichen Expedition wie das bei Form A unter 1 ver- zeichnete Material, aber von Stat. 39, Falklands-Inseln, stammt dieses eine Stück, das, wie oben schon erwähnt, sich nur durch seine Gröbe der vermeintlichen patagonica nähert, sonst mit der Form B überein- stimmt. Das Stück hat keine Cuticula mehr und ist mit Pagwrus besetzt. Fig. 64. 5 Windungen. 23,2 — 20,9 — 16,9— 8,9. Auf der letzten Windung nach der Mündung zu verliert die Naht das Rinnenförmige. FormD. 1 merkwürdiges Stück, das in der Form der Fig. 62b sich nähert, aber die letzte Windung ist bauchiger, entspricht also mehr der patagonica, von der es allerdings eine Miniaturform sein würde. Das Gehäuse ist leer und hat keine Cuticula mehr. M 73. Punta Arenas, an Tangwurzeln, Nov. 1892. Fig. 66. 4°), Windungen. 12,4 — 11.9 — 90 — 5,3. Natica sp.? Unter dem vom Manchester Museum dem Hamburger Museum überlassenen Dublettenmaterial befindet sich eine Natica, die, wie 0: 142 HERMANN STREBEL, oben schon bei der patagonica erwähnt wurde, magellanica PhıL. be- stimmt ist und von Miss Cose in Shallow Bay, Lively Islands (Falklands-Inseln), gesammelt wurde. Das Stück ist noch etwas ge- streckter als die Form B (Fig. 61) der soluta, unterscheidet sich aber dadurch von dieser, dab die Naht von Anfang an nicht rinnenförmig ist, daß vielmehr die Windungen wie bei den arktischen Arten sich nicht treppenartig voneinander abheben und daß sie auf den beiden letzten Windungen sogar an der Naht eine schwach an- sepreßte und schwach wulstige Zone zeigen, wie es auch bei der impervia vorkommt. Wäre die Form noch etwas gestreckter, so würde sie der Abbildung von pallida, besonders der bei Tiryor, tab. 14, fig. 27 entsprechen. Das Stück ist dicekschalig und der Nahtwinkel oben in der Mündung auch durch Callus ausgefüllt. Fig. 65. 4!/, Windungen. 18,3 — 16,6 — 14,0 — 6,5. Man sieht, daß auch die Größe bei geringerer Anzahl der Windungen von der soluta, Form B, abweicht. Da die Abbildung der pallida, selbst im T'hesaurus, die letzte Windung, wenigstens an der Mündung, an der Naht entschieden angepreßt zeigt, so ist die Ähnlichkeit mit dieser Form auch nahegerückt. Wer weiß, woher der Typus von pallida gekommen sein mag? Jedenfalls ist das hier angeführte Stück eins von denen, die schwer zu lösende Fragen auf- werfen und, soweit Formen der Magalhaen-Provinz in Frage kommen, ein Mittelding zwischen soluta und impervia darstellt. Natica recogmita ROCHEBRUNE et MABILLE, 1. c., p. H 53, tab. 3, fig. 5 scheint mir nicht verschieden von soluta, Form B. Natica anderssoni n. Sp. (Bar. 11, Minor 07a, b>) Diese Art stammt aus dem Material der zweiten schwedischen Expedition 1901—1903, das an anderer Stelle im Zusammenhang zu besprechen ist. Sie scheint ihren Hauptverbreitungsbezirk in der Antarktis zu haben, da aber 1 Stück auch auf den Falklands- Inseln gefunden wurde, so führe ich die Art hier mit auf. Das Gehäuse ist nicht dick, aber festschalig, von einer rhombischen Form, deren Enden abgerundet sind. Das Gehäuse ist weiß und mit einer grauolivengrünen Cuticula bedeckt, wobei dunklere Streifen frühere Wachstumsabsätze kennzeichnen. Der Wirbel bzw. die obern Windungen sind bei jungen und alten Stücken Molluskenfauna der Magalhaen-Provinz. 143 gleichmäßig abgefressen, so dab sich die Anzahl der Windungen nicht feststellen läßt. Die Windungen zeigen an der Naht eine deutlich angepreßte Zone, von der ab dann die Wölbung eintritt, die an der letzten Windung stark ist. Basalrand und Spindelpartie verhalten sich wie bei der soluta, nur ist der Nabel enger, aber nur ausnahmsweise so von der Spindel verdeckt, daß nur eine Ritze frei bleibt. Die Skulptur besteht aus sehr feinen, mit eröbern unter- mischten Anwuchsstreifen, die dann zum Teil auf der angepreßten Zone an der Naht feine Falten bilden. Der hornige Deckel (Fig. 67b) weicht von denen der ömpervia und soluta dadurch ab, daß die Spirale sich langsamer entwickelt, so daß der Nucleus höher und etwas weiter vom linken Rand entfernt liegt; auch hier ist die Naht durch eine feine erhabene Leiste markiert, aber die Außenseite zeigt keinen kalkigen Belag wie bei der impervia. Fig. 67. 14,9 — 15,6 — 12,7 — 72. „ 67a. 14,2 — 14,2 — 10,8 — 6,4. 11,0 — 10,0 — 82 — 49. Es wollte mir anfangs scheinen, als ob diese Art der grisea v. MARTENS von den Kerguelen entspräche, deren Fauna ja mancherlei Beziehungen zu der hier behandelten hat. MARTENS nennt die Spira prominens, was ich nicht feststellen kann, da sie hier bei allen Stücken abgefressen ist. Von der zarten Spiralskulptur kann ich hier nichts entdecken, und ebenso ist der freilich enge Nabel nur ganz ausnahmsweise bedeckt. Sonst stimmen die Schalencharaktere. Nun verzeichnet aber Warson, 1. c., p. 432 die grisea ebenfalls von den Kerguelen und bildet sie auf tab. 23, fie. 5 ab und bemerkt dazu, daß v. Martens die Art für ihn identifiziert habe. Die Ab- bildung paßt recht gut zu meiner anderssoni, wenn auch das Gewinde (bzw. die vorletzte Windung, denn der Wirbel ist auch abgefressen) etwas höher erscheint. Watson ergänzt MARTEns durch die Be- schreibung des Deckels, und wenn auch dessen Abbildung mit dem Deckel meiner anderssoni ebenfalls übereinstimmt, so zeigen doch Abbildung und Beschreibung, daß die Außenseite mit einer dünnen Kalkschicht beleet ist. Sollte es möglich sein, daß dieselbe Art solche Verschiedenheit im Deckel zeigen kann, dann würde auch dieses Charakteristikum für die Systematik nicht mehr verwendbar sein. Vorläufig ist es wohl richtiger, wenn ich meine Art be- stehen lasse. 144 HERMANN STREBEL, Gattung Lamellaria MonTaAst. *® Von den Arten dieser Gattung, die zu der hier behandelten Fauna gehören, hat Courmouy (GouzD, 1. c., p. 216, 217) 2 Arten beschrieben und abgebildet, Sigaretus antareticus und praetenwis, aber leider nur die lebenden Tiere und nicht auch die Schale, so daß es unmöglich ist, nach Spiritusmaterial diese Arten nachzubestimmen, denn die Tiere verlieren in Spiritus nicht nur die Form, sondern, was bedeutsamer ist, die Farbe. CUNNINGHAM soll (1. c., p. 449) ein Tier beschrieben haben; ich finde diese Stelle nicht, sondern nur vor p. 75 die Abbildung dieses Tiers, das er Peronia sp.? nennt. E. A. SmitH, in: Proc. zool. Soc. London, 1881, p. 32 und tab. 4, fig. 9 hat die Schale dieser Art L. patagonica getauft, beschrieben und abgebildet sowie aus CunnınG- HAM die Beschreibung des lebenden Tiers hinzugefügt und dieselbe wohl nach dem Spiritusmaterial (?) ergänzt, auch den Befund der Radula hinzugefügt. Der Abbildung der Schale nach zu urteilen, befindet sich diese Art wohl kaum unter dem nachstehend be- schriebenen Material, was allerdings zu verwundern wäre. Ich werde meinen Arten die Abbildung des Tiers nach dem Spiritusmaterial hinzufügen, das doch immerhin einige Anhaltspunkte gibt, zumal uns in Europa doch von solchen Arten kein lebendes Material zur Verfügung steht. Glücklicherweise hat Dr. MicHAELSEN bei einigen der von ihm gefundenen Arten Notizen über die Färbung des lebenden Tiers zugefügt. Ich will noch zu dem Befund des Spiritusmaterials hinzufügen, dab leider, wahrscheinlich beim Sammeln der Tiere, die Schale viel- fach zerdrückt ist, so daß man nichts mehr damit anfangen kann. Für Nichtkenner, die diese Tiere für Nacktschnecken halten, welche keine Schale haben, ist der Mangel an Vorsicht beim Einsammeln leicht zu verstehen. Die kalkige Schicht ist dünn und spröde und springt beim geringsten Druck in viele Stücke, die sich dann, wenigstens im Spiritusmaterial, von der äußern chitinösen Schicht loslösen, so daß diese dadurch die Form verliert, sich überhaupt nicht ohne Schädigung mehr vom Tier loslösen läßt. Molluskenfauua der Magalhaen-Provinz. 145 Lamellaria fwegoensis n. sp. (Taf. 11, Fig. 69A—C.) Der beigefügte Zettel besagt nur, „Tier hell schwefelgelb“, das Spiritusmaterial zeigt eine gelblich-graue eintönige Färbung. Der Mantel läßt die ungefähren Umrisse der Schale erkennen, er erscheint fast wie verfilzt, ohne daß sich jedoch Spuren von Haaren erkennen ließen, die ja auf das Tier von praetenwis CouTs. verweisen könnten. In seiner Färbung ist das Grau mehr vorwiegend als am Körper, bzw. am Fuß, vorn ist er, der Faltung entsprechend, die zu den Kiemen führt, schmal eingebuchtet, schmäler, wie es scheint, als bei der ampla mihi. Das Tier in Spiritus habe ich in Fig. 69A von unten, in Fie. 69B von oben gesehen abgebildet; an ersterer Figur kann man bei a einen Teil der Schale erkennen. In Fig. 69b habe ich den Kopflappen von oben, mit den Fühlern abgebildet, an deren Basis die Augen sitzen; unterhalb derselben sitzt der Rüssel, wie er in Fig. A sichtbar wird. Das Tier ist etwas vergröbert gezeichnet. Die Schale habe ich in der natürlichen Größe von unten, oben und in der senkrechten Achsenstellung abgebildet. Die erstern beiden geben die natürliche Lage auf ebener Platte wieder, und man sieht in der Ansicht von unten, daß sich alle Windungen in freier Spirale verfolgen lassen. Die Schale ist weiß, zart, unregel- mäßig und mehr oder weniger fein gefaltet, mit wenig vorstehendem Gewinde und einem deutlich schmal besäumten Spindelrand, dessen Ende, wenn auch nur schwach angedeutet, doch eckig in den Basal- rand übergeht. Die Naht liegt etwas vertieft und verläuft am Nucleus etwas eckig. Die Windungen sind ziemlich gewölbt, etwas zusammengedrückt, so daß eine wenn auch sehr stumpfe Kante an der Peripherie entsteht. Alles Weitere ist aus den Abbildungen ersichtlich, aus denen auch die Maße ersehen werden müssen, denn sie direkt vom Stück zu nehmen, dazu ist die Schale zu zerbrechlich. M 118. Uschuaia, tiefster Ebbestrand, 7.11. 1892. Mehrere Stücke in Spiritus. Fig. 69. 2°), Windungen. Lamellaria ampla n. sp. (Taf. 11, Fig. “0OA—D, 71.) Der. beiliegende Zettel besagt: Tier oben schwarz und weiß gesprenkelt, auf. durchscheinendem grauen Grund. In Spiritus er- 146 HERMANN STREBEL, scheint das Tier hell schmutzig gelblich ohne Spur von Flecken, die ich aber auf der Seitenansicht des Tiers, der Beschreibung folgend, angedeutet habe. Der Mantel erscheint runzliger, etwas durch- sichtie gallertartig im Gegensatz zur fuegoensis, wo er in sich lederartiger ist, auch ist der Mantel vorn wohl etwas breiter und tiefer eingebuchtet. Das Tier hat den Penis (p) ausgestülpt, wie es an Fie. 70C sichtbar ist, an der man außer dem Kopflappen mit den Fühlern auch am zurückgeschlagenen Mantel (m) die Kiemen (b) liegen sieht. Das Gehäuse unterscheidet sich von dem der fwegoensis nur dadurch, daß es niedriger ist, bzw. daß die Windungen zusammen- gedrückter, auch weniger gewölbt sind, so daß die stumpfe Kante an der letzten Windung deutlicher ausgeprägt ist; außerdem nehmen die Windungen rascher zu. Der Nucleus, bzw. die 1. Windung verhält sich wie bei fwegoensis. Das Tier ist ebenfalls etwas ver- srößert gezeichnet, die Schalen dagegen in natürlicher Größe, so dab man aus der Abbildung Formen und Maße zu entnehmen hat. Wenn man es in dieselbe Lage bringt wie fuegoensis, kann man auf der Ansicht von unten nicht die ganze Spirale verfolgen. M 116. Uschuaia, Strand, 4.12. 1892. 1 Stück in Spiritus. 22), Windungen. Fig. 70. M' 119. Eibendaher, 9.12. 1892. 1 Stück ohne Tier, mit 21), Windungen. Fig. 71. Diese Art hat große Ähnlichkeit mit der arktischen L. latens MÜLLER. Nach Notizen nebst Zeichnung, die ich mir gemacht habe, dürfte meine vorstehend beschriebene Art derjenigen entsprechen, die MELVILL U. STANDEN, 1. c., Vol. 10, No. 2 als L. patagonica SMITH von den Falklands-Inseln anführen. Nach der]. c. von SmITH gebotenen Zeichnung dieser Art muß ich dieselbe für durchaus verschieden von meiner ampla sowohl wie von der fwegoensis halten, denn die elat« ist noch abweichender. Ob also jene Bestimmung falsch oder ob die Abbildung der patagonica so ganz verfehlt ist, muß ich dahin- gestellt sein lassen. Lamellaria elata n. sp. (dar. 11 Rioa72)) Das Tier in Spiritus unterscheidet sich kaum in der Färbung von dem der vorangehenden Art, es ist nur gewölbter und hinten Molluskenfauna der Magalhaen-Provinz. 147 P% steiler abfallend, was mit der hohen Form des Gehäuses zusammen- hängt. Die Windungen des Gehäuses sind weit schräger aufgerollt, die letzte zeigt 2, wenn auch stumpfe Kanten, da sie von der Naht erst etwas flach absetzt, dann nach unten abbiegt, wo die zur Basis abbiegende Kantung allerdings schwächer ist als bei der vorigen Art. Der Übergang des Spindelendes in den Basalrand markiert sich nicht wie bei den vorangehenden Arten schwach kantig. Die übrigen Schalencharaktere entsprechen denen der voran- gehenden Arten. Die Abbildungen entsprechen der natürlichen Größe. 1. HM. Ro. Murac# leg. 1903. 1 Stück in Spiritus. 2. SE No. 6018. Puerto Condor, 1896. Mehrere Stücke in Spiritus. Das abgebildete, Fig. 72, hat 3!/, Windungen. Lamellaria magellanica n. Sp. (Taf. 11, Fig. 73a, b.) Das Tier der vorliegenden Stücke ist viel kleiner als das der vorangehenden Arten, von einem fast durchsichtigen Weiß auf der Oberseite, wo nur die Leber etwas gelblich durchschimmert; es ist ver- hältnismäßig hoch gewölbt, und Fuß wie Körper sind auch hell gelblich fleischfarben. Die Form des Gehäuses nimmt eine Mittelstellung zwischen der elata und der ampla ein, aber es unterscheidet sich von allen voran- gehenden Arten durch Folgendes. Die kalkige Schicht ist dünner und erscheint wohl daher weniger milchweiß und durchsichtiger, und es hat bei 3'/, Windungen eine viel geringere Größe. Besonders abweichend ist aber die Aufrollung der Windungen. Die ersten 1'/, liegen nämlich in einer Ebene, und erst dann tritt die schrägere Aufrollung ein, wie das aus Fig. 73b, die vergrößert gezeichnet ist, ersichtlich ist, während Fig. 73a die natürliche Größe zeigt. Die letzte Windung zeigt an der Naht eine schmale, etwas angeprebte weiße Zone. M 70. Punta Arenas, Strand, Nov. 1892, R. Murac# leg. 2 Stücke in Spiritus. Es mag gewagt erscheinen, wenn ich, zum Teil auf einzelne oder wenige Stücke gestützt, neue Arten aufstelle, denn die europäischen Vertreter scheinen sowohl in der Färbung des Tiers wie in der Form des Gehäuses schon durch den Geschlechtsunterschied nicht un- wesentlich voneinander abzuweichen. Es ist, wie ich das schon wiederholt ausgesprochen habe, dieses Aufstellen von an sich vielleicht 148 HERMANN STREBEL, fragwürdigen Arten nur aus praktischen Gründen geschehen, um das, was mir durch die Schalencharaktere verschieden erschien, getrennt zu halten. Bei reicherm Material und bei eingehender, besonders anatomischer Untersuchung mag dann später festgestellt werden, ob und nach welcher Richtung hin solche neu aufgestellte Formen Wert haben oder nicht. Ein voreiliges Zusammenziehen von ver- schiedenen Formen ohne gute Begründung scheint mir jedenfalls weniger ratsam. Die l. ec. von RoCHEBRUNE u. MABILLE angeführten Arten der Gattung Zamellaria mögen hier noch kurz besprochen werden. Im Text wird zuerst eine neue Art L. hyadesi beschrieben, aber nicht abeebildet, so dab es sehr schwer ist, sich eine gute Vorstellung von der Art zu machen. Dafür bilden sie tab. 3, fig. 8 u. 9 zwei neue Arten, cowrcellei und dozei, ab, die im Text weder beschrieben noch angeführt sind. Die erstere paßt vielleicht zu meiner magel- lanica, die letztere zu meiner ampla. Die schon mehrfach nach- gewiesene Unordnung und Nachlässigkeit dieser Autoren tritt auch hier wieder zutage. Es wird dann nur noch die patagonica SMITH angeführt und ferner Sigaretus antarcticus GOULD, 1. c., allein (nicht auch praetenwis) und dabei die unzutreffende Bemerkung gemacht, „dass die Art auf ein schlecht konserviertes, der Schale entbehrendes und daher inkompletes Individuum begründet sei“. Wo mögen die Herren das gelesen haben ? Gattung Buceinanops D'ÖRBIGNY. D’ORBIGNY, |]. c., p. 434—435, führt für diese Gattung 2 Arten auf: 1. B. lamarcki KiENER — cochlidium CHEMN. und monsliferus KIENER und 2. globulosum KiEnER. Von der erstern Art wird gesagt, dab sie je nach Alter und Lokalität sehr veränderlich sei, die Veränder- lichkeit wird dann in etwas konfuser Art besprochen, aber an sie anknüpfend werden dann folgende 3 konstante Varietäten aufgestellt und ihre Lokalisierung angegeben. 1. Ohne Absatz (rampe) an der Naht, Saint Julien, im Süden Patagoniens (Buec. lamarckii Kıener). Der Fundort soll wohl Puerto San Julian sein, der auf etwa 49° liegt. 2. Mit schlichtem Absatz an der Naht, farblos (incolore), be- wohnt das südliche Patagonien, die Bai von San Blas, die benach- barten Küsten des Rio negro. Mit Zonen und Flecken gehört sie den Küsten von Brasilien von Rio de ‚Janeiro bis La Plata an. Molluskenfauna der Magalhaen-Provinz. 149 Hierzu wird kein Typus genannt, und es ist einigermaßen schwer, sich vorzustellen, welche Art mit incolore gemeint sein kann; für die zweite Sektion dürfte die gradata DesH., bzw. cochlidium KIENER anzunehmen sein. 3. Mit knotigem Absatz an der Naht (rampe tuberculeuse). Sie bewohnt die Küsten von Patagonien nahe der Punta Raza, am 40.° südl. Br. Hiermit soll wohl die armata Gray — monilifera V ALENGC. gemeint sein. Die globulosa KıEnEer wird als der lamarchii KıENER sehr nahe stehend bezeichnet, so daß es schwer sei, sie von einigen der Varie- täten zu unterscheiden. Das Tier soll einen breitern Kopf haben, ein Merkmal, das mir freilich von fragwürdigem Wert erscheint, da der Abbildung nach sonst keine Unterschiede bemerkbar sind. Die Abbildungen beschränken sich leider auf das lebende Tier in ver- kleinertem Maßbstabe, wobei die Gehäuse zu kurz kommen; nebenbei bemerkt, ist das der globulosum ziemlich unkenntlich gezeichnet, auch die Deckel sind wohl verzeichnet, denn der Kern liegt den Anwuchsstreifen nach, zentrisch zur Höhenachse, während er in Wirklichkeit bei den mir vorliegenden Formen schief dazu lieet. Es ist sehr zu bedauern, daß OrgIcny, dem offenbar ein reiches. Material von den verschiedensten Fundorten vorgelesen hat, die Variationsweite der Art innerhalb einer Lokalität und die lokali- sierten Varietäten nicht eingehender besprochen und erschöpfend abgebildet hat. Immerhin müßte meiner Ansicht nach das Wenige, was er über die konstanten Varietäten sagt, genügt haben, um mit dem Zusammenziehen von Artnamen, wie es Tryox, ]. c., Vol. 4, p- 13 unter dem Artnamen cochlidium KIEnEr tut, vorsichtiger zu sein. Es kommt dabei gar nicht in Betracht, wie man den Wert dieser Arten beurteilen, bzw. wie man ihre Beziehungen zu- einander abschätzen will, denn schon wenn man die von Tryox ge- botene Zusammenstellung der Abbildung dieser Arten überblickt, er- kennt man, daß es sich hier um Formen handelt, die schwerlich innerhalb der Variationsweite der Art in ein und derselben Lokalität liegen, daß es vielmehr größtenteils zum mindesten Lokalvarietäten sein müssen, die gesondert zu halten unter allen Umständen geboten ist. Ehe man dazu kommen kann, die Frage nach der Zusammen- gehörigkeit der Formen zu einer Art befriedigend zu beantworten, müssen die Lokalformen viel zweckbewußter gesammelt und ein- gehender verarbeitet werden, als es bisher nicht nur von dieser, sondern von den meisten Arten der marinen Fauna geschehen ist. 150 HERMANN STREBEL, Im vorligenden Falle sind sogar, mit Ausnahme der paytense VAuEnG., die übrigen Typen mit der Bezeichnung versehen „Fundort unbekannt“, oder es ist, wie bei der so genannten Stammform cochlidium CHEMmn., der offenbar verkehrte Fundort Neuseeland angegeben, wie auch KıEnER bei der monilifera „Terre neuve“ angibt. Es mag hier nebenbei bemerkt sein, daß das Hamburger Museum unter der Bezeichnung squalidum Kıne, Payta (Peru) von einem sonst zuverlässigen englischen Händler ein schönes Stück erhalten hat, das fast, genau zu der Abbildung von cochlidium Cusmxitz, Vol. 11, fig. 2053, 2054 paßt, sogar die weißliche Färbung mit leicht bräunlichem Anflug ist da. B. squalidum Kına wird ja mehrfach als Synonym von paytense VALENCc. angesehen, wenn auch die Abbildung der letztern Art bei Kırner, Küster und REEvE weder in Farbe noch in Form mit cochlidium CHEums. überein- stimmt. Ich muß DesHayes Recht geben, wenn er die letztere Form von cochlidium KIEner abeesondert sehen will. Für die in der Magalhaen-Provinz vorkommenden Arten ist neben Orzıcny’s Angabe die von Phıuıpri in: Malak. Bl. Vol. 3, 1857, p. 167 zu berücksichtigen, wo er angibt, unter dem von seinem Bruder gesammelten Material auch die B. paytense und eitrinum REEVE gefunden zu haben. Aus der eigentlichen Magalhaen-Straße liegt mir keine dieser beiden Arten vor, die letztere nur von Puerto Gallegos, etwas nördlich vom östlichen Eingang in die Magalhaen- Straße. Was Pnıtippı für paytense gehalten haben mag, ist schwer zu sagen. Ich muß zum Schluß noch anführen, daß Tryon Buce. globulosum KIEnER als fragliche Varietät neben laevissima GmeEL. unter Bullia stellt, von welcher Gattung er Buccinanops als Untergattung ab- sondert, während FiscHer sie als Gattung betrachtet. Bucce. eitrinum ReEEvE führt Tryox unter Cominella auf, wozu er allerdings bemerkt, dab man die Art ebenso eut für eine Duceinanops halten könne. ReEEvE, der die andern erwähnten Arten unter Bullia beschreibt, stellt cörimum zu Buceinum, bemerkt dazu aber, daß er glaube, diese Art habe Orsıcny zur Aufstellung einer neuen Gattung als Typus gedient. Sollte er damit BDuccinanops gemeint haben? Die mir vorliegenden beiden Arten, die ich nachstehend be- sprechen werde, citrinum und globulosum var. elata, gehören ent- schieden zusammen zu Duccinanops, oder wie man diese Gruppe be- zeichnen will, was sich aus meinen Beschreibungen und Abbildungen ergeben wird. Molluskenfauna der Magalhaen-Provinz. 151 Buceinanops globulosum var. elata n. v. (Nas al, er 7a, oe, 0%) Gehäuse dickschalig, hell vivlettbräunlich mit 2 dunklern Binden, von denen die eine unter der hell, fast weiblich berandeten Naht, die zweite an der Basis verläuft, so daß auch hier oberhalb des Basalkamms noch eine weißliche Zone bleibt. Die Binden wie ihr Zwischenraum haben ungefähr gleiche Breite Es ist zu bemerken, daß diese Färbung auf der Außenseite durch einen dünnen weißlichen Überzug verschleiert wird, während die Innenseite auf schmutzig orange Untergrund eine lebhaft kastanienbraune Zeichnung zeigt, die den äußern Binden entsprechend dunkler und heller erscheint; der Mundrand ist außen und innen weiß, nach hinten ausfließend besäumt, was sich auch auf der Außenseite bei frühern Wachstums- abschlüssen kenntlich macht. Die reichlich 7 Windungen sind wenig gewölbt, an der Naht nur durch ihre Dicke voneinander abstehend, doch zeigt sich oberhalb der Naht mehr oder weniger deutlich eine schmale weibliche Zone von rückständigen Kreissegmenttörmigen Ab- lagerungen, die vom Mantelrand bewirkt werden, der auf der Win- dungswand sich beim lebenden Tier höher hinaufzieht, als die Naht- ausmündung liegt, wie auch aus der Fig. 75a ersichtlich ist. Diese Zone oberhalb der Naht ist übrigens meistens in der Struktur sehr undeutlich, verschwindet auch streckenweise ganz. Das Gewinde ist kegelförmig und läuft ziemlich spitz zu, was aber wohl hauptsächlich auf Abgeschliffensein zurückzuführen ist und wohl durch die Lebens- weise des Tiers bewirkt sein wird, das sich in den Sand eingraben soll. Die letzte Windung zeigt unterhalb der Naht eine etwas ein- gezogene Zone, die sich am Mundrand durch eine leichte Vorwölbung bemerkbar macht, da gleichzeitig die Naht nach der Mündung zu etwas emporsteigt, wie das aus der Abbildung Fig. 75a ersichtlich ist. Auf der Rückseite schließt unten die Windung vorn mit einem ziemlich scharf vorstehenden Kamm ab (ganz wie bei Fig. 74a), der sich dann schräg zur Mündungswand emporzieht, wo er unterhalb der Schwiele sich ins Innere verliert. In der Vorderansicht verläuft unterhalb dieses Kamms noch der eigentliche Basalwulst, der sich in der Mitte auch etwas kammartig erhebt; beide Wülste werden durch den Spindelbelag überdeckt. Die Mündung ist birnförmig, oben durch die Einbuchtung des Mundrands einerseits, durch die auf der Windungswand oben befindliche weiße, glänzende Schwiele 152 HERMANN STREBEL, andrerseits verengt. Der Kontur, den Windungswand und Spindel bilden, ist stark eingebuchtet, so daß der schräg stehende, wulstige Spindelbasisrand in die Mündung hineinragt, unten geht derselbe in eine starke Einbuchtung des Basalrands über, die in der Vorder- ansicht nicht sichtbar ist (vgl. dafür Fig. 74a). Die untere Spindel- partie ist orangefarbig, besonders die Erhebungen darauf zwischen- durch oft mehr weißlich. Der Spindelbelag ist nach außen deutlich abgegrenzt, oft auch in stufenförmigen Ablagerungen, doch wird er auf der Windungswand dünn, so daß die dunkle Farbe des Gehäuses durchscheint. Der Basalrand ist in der Vorderansicht vorgewölbt, bzw. die untere Kante ist nach der Aubenseite gerichtet, wo sie den vorerwähnten scharfen Kamm bildet. Basalrand und Außenrand gehen etwas abgerundet winklig ineinander über. Die Skulptur besteht aus feinen und gröbern Anwuchsstreifen, die aber ziemlich verwischt sind; ferner erkennt man ab und zu an jungen Stücken unterhalb der Naht und oberhalb des Basalkammes Reste der Spiral- reifen, die an D. citrinum schärfer ausgeprägt sind. Der Deckel (Fig. 75b) ist braun, durchscheinend, der Nucleus liegt schräg zur Höhenachse des Deckels, und die Senkrechte, welche die höchste Erhebung der Anwuchsstreifen durchschneidet, liegt nicht in der Mitte. Die Unterseite zeigt eine glänzende Umrahmung der glanzlosen Anheftungsstelle; die Umrahmung ist unten am breitsten, auf der linken Seite nur schmal. SE 5802 (186). Puerto Madryn, Ebbestrand, Sand, 9./11. 189. Mehrere Stücke mit Tier. Fig. 75. 7!/, Windungen. 48,0 — 31,2 — 29,5 — 152. 6 a 36,1 — 24,0 — 22,8 — 11,7. Buccinum globulosum KiENER, 1. c. p. 12, tab. 10, fig. 33 habe ich der vorstehend beschriebenen Art zu Grunde gelegt, wobei man, was die Färbung anbetrifft, die Abbildung durch die Beschreibung berichtigen muß. Die Form als solche ist vielleicht in Resvr’s Icon., Bullia sp. 5 richtiger als bei Krexer wiedergegeben. KIENER bemerkt nun ausdrücklich, daß gewisse Individuen der Art ein höheres Gewinde haben, danach wird man mir wohl Recht geben, wenn ich die mir vorliegende Form als var. elata dem globulosum anfüge, welche typische Form wahrscheinlich von einem andern Fundort stammt als die mir vorliegende, die unter sich in den ver- schiedenen Stücken keine irgendwie wesentliche Unterschiede zeigt. Kırner gibt keinen Fundort an, ebensowenig Rervz; die Ab- bildungen beider Autoren zeigen oben auf der Windungswand auch Molluskenfauna der Magalhaen-Provinz. 155 eine Schwiele, die sich aber nicht in der Färbung abhebt, wie denn auch der Belag in seiner ganzen Ausdehnung etwas gleichmäßiger dick erscheint. Bueccinanops eitrinwm R&Eve. (Taf. 11, Fig. 74, T4a—e.) Buceinum eitrimum REEVE, Icon. spec. 70. Das Gehäuse ist fest, aber nicht dickschalig, oval konisch, unten nicht so erweitert wie bei der vorangehenden Art. Die Färbung ist außen hell schmutzig melonengelb, im Innern lebhaft schwefelgelb, der Mundrand ist schmal weißlich berandet, ebenso sind die Vor- sprünge auf der untern Spindelpartie mehr weißlich. Die Windungen sind etwas gewölbter als bei der vorangehenden Art, und der letzten fehlt die Einschnürung unterhalb der Naht, bzw. die spätere starke Erweiterung; sie ist gleichmäßig gewölbt, wie auch aus der Fig. 74b hervorgeht, und dementsprechend ist auch der Innenkontur der Mündung nicht so stark ausgehöhlt. Die Spindelpartie und die beiden Kämme an der Basis bieten keine Abweichung, der Belag auf der Windungswand ist deutlich abgegrenzt und gleichmäßig in Stärke, auch er überragt ein wenig die Nahtausmündung, so daß auch bei dieser Art jene Zone oberhalb der Naht erkennbar ist, welche aus frühern Ablagerungen sichtbar bleibt. Die Skulptur ist dieselbe wie bei der vorigen Art, aber die Spiralreifen sind viel schärfer ausgeprägt, so daß davon 2—3 unterhalb der Naht, 4—5 an der Basis sichtbar sind, die sich nach unten, bzw. nach oben rasch abschwächen. An einem der jungen Stücke erkennt man sogar auf der ganzen Mittelpartie der letzten Windung noch diese Reifen, wenn auch nur schwach ausgeprägt. In Fig. 74c habe ich die obern Windungen, in Fig. 74d ein junges Stück mit dem Deckel in site abgebildet. Der Deckel (Fig. 74e) unterscheidet sich von dem der vorigen Art nur dadurch, daß er sich nach oben etwas rascher ver- breitert und dab der Kontur etwas dreieckiger erscheint. Ich will hier anfügen, daß das Tier in Spiritus sich von dem der vorangehenden Art nur dadurch unterscheidet, daß es gelblicher ist, besonders die Leber, und dab die Pigmentierung der Fußseiten, des Sipho und des Nackens weniger rein schwarz, mehr ins Graue spielend ist. SE 5800 (117). Puerto Gallegos, Ebbestrand, Sand und Ton, 16./11. 1895. Mehrere Stücke mit Tier. 154 HERMANN STREBEL, Fig. 74. 5°), Windungen 35,8 — 19,4 — 20,8 — 9,6. Fig. 74d. 5%, 5 235 — 123,8 — 14,1 — 62. 5 h 24,0 — 13,7 — 15,7 — 6,4. Das letzte Stück soll das Vorkommen von bauchigern Formen zeigen. Reeve’s Beschreibung besagt wenig, deshalb habe ich sie er- eänzt, ich muß nur darauf aufmerksam machen, daß die Farbe der Abbildung weder dem Namen noch der Beschreibung entspricht, die sie „pale yellowish orange“ nennt. Es kann wohl keinem Zweifel unterliegen, daß ich die Art richtig bestimmt habe; REeEvz war der Fundort nicht bekannt. Subfam. Calyptraeinae. Die Gehäuse der von Tryon unter dieser Bezeichnung aufge- führten Gattungen Oalyptraea, Orepidula und Orucibulum zeigen eigen- artige, vom gewöhnlichen Typus der (Gewindeschalen abweichende Gebilde, für die ich bei Reeve, Tryox und FiscHEr Bezeichnungen wie lamina, septum, appendix finde, ohne weitere Aufklärung über deren morphologische und funktionelle Bedeutung, nur JEFFREYS ge- braucht bei Calyptraes den Ausdruck „diaphragm or rudimentary pillar“ Die nachfolgenden Betrachtungen mögen dazu beitragen, diese Lücke auszufüllen, besonders aber Anregung geben, daß durch Beobachtungen im Aquarium und Untersuchungen über die Entwick- lung der Gehäuse die mancherlei bisher noch waltenden Unklar- heiten gehoben werden. Es war für meine Zwecke unerläßlich, auch andere Arten und selbst Gattungen als die der hier bearbeiteten Fauna angehörigen heranzuziehen. An dem Gehäuse von Xenophora indica GMEL. erkannte ich, dab die von FISCHER bei Calyptraea „lame spirale“, von Tryox „spiral diaphragm“ genannte Partie nichts anderes ist als der Basalteil der letzten Windung. Bei Xenophora ist ja die letzte Windung scharf zusammengedrückt, aber über den dadurch gebildet sein sollenden Kiel hinaus setzt sich die äußere Wandung noch ein Stück fort, so dab sie den eigentlichen Basalteil der Windung dachartig überragt, der dadurch vertieft liegt und an die Außenwandung sozusagen an- geschweißt erscheint, denn die Innenseite des dachartig überschießen- den Rands zeigt dieselbe Schmelz- oder Porzellanschicht, welche das Innere der Windungen bekleidet, während der Basalteil außen wieder die gleiche Struktur und Beschaffenheit der Außenwandung auf- Molluskenfauna der Magalhaen-Provinz. 155 weist. Hier beginnt nun die erste Abweichung beim Calyptraea- Gehäuse, dessen Basalteil ausschließlich aus derselben Substanz ge- bildet erscheint wie die Innenfläche. Da nun aber dieser Basalteil im Verlauf meiner Besprechung mancherlei Umbildungen erleidet und eine kurze Bezeichnung erwünscht ist, so wähle ich dafür den Namen Basalplatte. Als Ausgangspunkt meiner Untersuchungen und zum bessern Verständnis dafür, daß eine Gemeinsamkeit Ausgangspunkt jener Umwandlungen ist, muß ich für die 3 genannten Gattungen die Lage der unter sich ziemlich gleichartig erscheinenden Tiere im Gehäuse besprechen. Die Basalplatte bedeckt ausschließlich den mit dem Mantel überzogenen Fuß, während Kopf und alle wichtigern Organe sich entweder außerhalb (bei Orucibulum) oder auch zum Teil oberhalb der Basalplatte befinden (bei Calyptraea und Orepidula). Im letztern Fall entspricht also die Basalplatte wenigstens noch zum Teil funktionell dem Basalteil der letzten Windung, während sie im erstern Fall, zur Dütenform umgebildet, wohl ausschließlich dazu dient, dem Tier einen Halt zu geben. Die Tiere habe ich in situ abgebildet, und zwar Calyptraea costellata Taf. 13, Fig. 94, Crepidula dilatata Taf. 13, Fig. 99 und Orueibulum seutellatum Taf. 12, Fig. 76; die letztere Figur zeigt das Tier aus dem Gehäuse entfernt und von oben gesehen, wo deutlich die birnförmige Linie erkennbar ist, welche die sich eindrückende Düte bildet. Aus dem Vorangehenden erhellt, daß die Basalplatte bei allen > Gattungen von der gleichen Partie des Mantels abgesondert wird; es erübrigt nunmehr, den Aufbau der Gehäuse mit besonderer Be- rücksichtigung der Umbildung der Basalplatte zu besprechen. Der Aufbau des Gehäuses von Calyptraea bewegt sich in spiralen Windungen um eine senkrechte Achse (Taf. 13, Fig. 93a), so daß die Basalplatte sich mit der Spindelsäule spiralig ins Innere hineinzieht (Taf. 12, Fig. 86, Querschnitt). Das heraustretende Spindelende zeigt einen nach rückwärts umgeschlagenen Rand, der dann in den Rand übergeht, der zugleich der der Basalplatte ist und der in verschieden ausgebuchteter Linie fast rechtwinklig auf den Mündungsrand stößt (Taf. 13, Fig. 90, 91, 95). In diesem Winkel mündet beim Tier in situ die Ecke der Mantelfalte, aus welcher die Kiemenbündel ent- springen (Taf. 13, Fig. 94a, rechts am Rande). Es kann hierbei fraglich erscheinen, welcher Teil dieses Rands dem Basalrand bei andern Arten von Gehäusen entspricht. Die sehr schräge Anwuchs- richtung des Gehäuses bedingt einen sehr schrägen Mündungs- Zool. Jahrb. XXIV. Abt. f. Syst. 11 156 HERMANN STREBEL, abschnitt, so daß der Mundrand mit dem überschießenden Rand der letzten Windung einen zusammenhängenden Rand bildet, der nur geringe Niveauunterschiede aufweist, der aber schräge zur Achse des Gehäuses verläuft (Taf. 13, Fig. 93a). Ich füge noch C. sinensis L. an (Taf. 12, Fig. 79a), weil hier Spindel und Basalplatte Ab- weichungen zeigen, die zu einer Erklärung der gleichen Partie bei Bicatillus extinctorum führen, worauf ich noch zurückkomme. Die Spindel läßt sich nämlich fast bis zu ihrem Ursprung in der Höhlung des Wirbels verfolgen, und die Basalplatte bildet nur etwa einen Umgang, so daß sie sich viel abschüssiger ins Innere zieht als bei ©. costellata (Fig. 79b). Außerdem aber geht hier der sogenannte Spindelumschlag nicht wie bei Ü©. costellata allmählich schmäler werdend in den Rand der Basalplatte über, sondern er bleibt in gleicher Breite und geht winklig in den Rand der Basalplatte über. Gerade dieser Vorgang aber bewirkt die Ähnlichkeit mit Bicatillus extinctorum, wie aus dem Vergleich der gleich orientierten und neben- einander gestellten Fig. 79b und 85c hervorgeht; er läßt aber zu- gleich die Frage auftauchen, ob nicht auch bei Calyptraea (bzw. Trochita) bei dem sogenannten, an sich etwas schwer verständlichen Spindelumschlag die eigentliche Spindel dem äußern Rand dieses Umschlags entspricht. In der Gattung Crepidula ist der Wirbel fast an den Rand des Gehäuses gerückt, die Aufrollung ist mehr oder weniger schief und flach, und die Windungen nehmen äußerst rasch an Weite zu. Die Spindel ist daher nicht nur zur Seite gerückt, sondern sie heftet sich auch an die Wandung des Gehäuses, bzw. sie verwächst mit dieser. So abweichend nun auch die Unterschiede in Spindel- und Basalplattenbildung mit der bei Calyptraea zu sein scheinen, so sind es doch nur Modifikationen, wie das vielleicht am besten durch Crepidula aculeata GmEL. aus der Sektion Orypta erwiesen wird. Ein jüngeres Stück der Art, welches ich Taf. 12, Fig. 78a, b abbilde, eignet sich besonders gut dazu. Die Spirale der Windungen ist hier nämlich sogar auf der Innenseite noch deutlich zu verfolgen, und man sieht daraus, wie weit sich die Spindelausmündung in die Mündung vorschiebt. Die der Crepidula eigne und fast allgemein mehr oder weniger deutliche Faltung der Basalplatte parallel zur Spindel ist hier schon angedeutet, weit stärker zeigt sich diese Faltung aber bei ©. walshi aus der Sektion Siphopatella, deren Ge- häuse auch sonst abnorme Verhältnisse darbietet (Taf. 12, Fig. 80a, b). Hier ist diese Falte nicht nur rippenartig, sondern oft auch ver- Molluskenfauna der Magalhaen-Provinz. 157 doppelt; zuweilen zeigt sich auch zwischen diesen beiden Rippen Loslösung einer Schicht, so daß Hohlfalten entstehen, wie es die Abbildung der Art in Rerve's Icon. sp. 17 zeigt. Bei Crepidula dilatata aus der Sektion Orepidula s. str. (Taf. 13, Fig. 98, 101) ist die Annäherung an Calyptraea nicht so deutlich sichtbar wie bei O. aculeata, und .noch weniger ist dies bei der Ü. onyx aus derselben Sektion der Fall, bei der der Wirbel noch mehr in die Nähe der Längsachse der Mündungsfläche des Gehäuses gerückt ist, wenn die Aufrollung auch immer noch eine schiefe bleibt. Andrerseits bietet C. fissurata Sow. (Taf. 12, Fig. 81a, b) gewisse Ähnlichkeiten mit Orueibulum-Arten, insofern die Einfügungsstelle des Spindel- bzw. Basalplattenrands in den Mundrand viel näher dem Wirbel gerückt ist, bzw. die Basalplatte hat sich um ein beträchtliches Stück weiter von der Wandung des Gehäuses losgelöst; gleichzeitig ist die Basal- platte stärker konkav als bei andern Ürepidula-Arten. Ein wesentlicher Unterschied zwischen Calyptraea und Orepidula einerseits und Crucibulum andrerseits besteht nun, wie schon ein- leitend gesagt wurde, darin, daß bei der letztern Gattung die Basal- platte keinen Teil der innern Organe des Tiers mehr bedeckt. Damit fällt zusammen die Verschiedenheit der Form des Gehäuses und insbesondere auch die Umbildung der Basalplatte. Das Gehäuse ist wie bei Calyptraea kegelförmig, aber wohl infolge der Verschiebung der Aufrollungsachse der Windungen steigt die Spindelsäule nicht irei und senkrecht herab, sondern mehr weniger schräg, so daß sie sich entweder hart an die Wandung des Gehäuses legt oder doch sich dieser Wandung nähert. Da nun aber das Gehäuse in seiner Hauptform durch die übergroße letzte Windung kegelförmig ist, und da die Basalplatte mit der Spindelsäule zusammenhängt, so hängt auch sie herab, so daß ihre Innenseite, die bei Crepidula verdeckt ist, hier zur Außenseite wird. Überträgt man diesen Vorgang auf die Basalplatte der Crepidula fisswrata (Taf. 12, Fig. 81) und denkt sich dazu, daß die Basalplatte sich noch weiter von der Wand des Gehäuses loslöst, so wird man den Übergang zur Umbildung bei Orucibulum concameratum (Taf. 12, Fig. 82) leicht verstehen. Schreitet nun die Loslösung noch weiter fort, die ja bedeutet, dab die Wand der Basalplatte sich nach rückwärts immer weiter herumbiegt, bis sie sich mit der Spindelsäule, ihrem Ausgangspunkt, wieder ver- einigt, dann entsteht die Düte, wie sie Or. scutellatum (Taf. 12, Fig. 84a) zeigt. Die Ausfüllung des Bodens dieser Düte durch kalkige Masse, wie es bei Or. concameratum und ferrugineum der 11* 158 HERMANN STREBEL, Fall ist, mag erwähnt sein, ist aber für die hier behandelte Frage nebensächlich. Dagegen ist darauf hinzuweisen, daß die halb ge- schlossene Düte von Or. concameratum keineswegs nur bei dieser Art vorkommt, sondern daß ich sie auch bei einem jüngern Stück von Or. scutellatum (Taf. 12, Fig. 77a) finde, das zusammen mit Fig. 84d, von Mazatlan stammend, im Hamburger Museum liest. Ebenfalls zusammen damit befindet sich das weit flachere kegelförmige Stück (Fig. 84a), bei dem die Düte vollständig frei herabhängt, wobei die Enden ihrer Wandung nicht zusammengepreßt sind, sondern einfach aufeinander stoßen. Dieses Stück dient nun zugleich dazu, die Um- wandlung in die eigenartige Form der Düte bei Or. extinctorum (Taf. 12, Fig. 85b) verständlich zu machen, welche Art zu der von COrueibulum abgesonderten Sektion Dicatillus gerechnet wird. Ich habe das bei der Fig. 84b durch eine punktierte Linie anschaulich zu machen versucht, denn bei Or. extinctorum wächst die Wand der Basalplatte noch ein Stück über ihr Zusammentreffen mit dem Spindelsäulenrand hinaus und heftet sich dann an die Wand des Gehäuses. Es tritt dabei nur die Besonderheit ein, daß die Wand der Basalplatte nicht . gleich hoch bleibt, sondern daß sie von der Spindelsäule ab zunehmend höher wird. Anfänge beider Eigentüm- lichkeiten von Cr. extinctorum finden sich übrigens schon bei Cr. ferrugineum (Taf. 12, Fig. 83), von dem ich nur die Düte abgebildet habe. Eine weitere Eigentümlichkeit von Or. extinctorum besteht aber darin, daß der dütenförmige Teil der Basalplatte zusammen- sedrückt und an sich klein ist, so daß er im Gegensatz zu den andern Crucibulum-Arten kaum noch irgend einen Teil des Tiers beherbergen kann; leider steht mir kein Stück der Art mit Tier zur Verfügung, um darüber Bestimmtes sagen zu können. Es ist vielleicht von Interesse, darauf hinzuweisen, daß bei der fossilen Calyptraea deformis Lam., die wohl auch zu Bicatillus gehört, die Umbildung der Basalplatte noch abnormer ist. Man kann das Ge- bilde am besten dadurch beschreiben, dab es aus einer gestreckt drei- eckigen Platte besteht, die, anstatt wie bei extinctowum schräg, senK- recht auf der Wandung des Gehäuses steht, und daß deren linker oberer Rand nach vorn schmal umgeschlagen und angepreßt ist, also gewissermaßen einem verdickten Rand entspricht, der dem düten- artigen Teil der Basalplatte bei Ur. extinctorum entsprechen würde. Die Art zeigt außerdem die Absonderheit, daß, wenn man die Schale ebenso orientiert wie die Fig. S5b, der wagerechte Durchmesser der Mündung bedeutend gröber ist als der senkrechte, was gerade bei Molluskenfauna der Magalhaen-Provinz. 159 dem Stück von extinetorum auch in geringem Grad der Fall ist, was aber sonst bei andern Stücken der Art und bei Orueibulum-Arten überhaupt nicht das Typische ist. Bei Calyptraea sinensis habe ich schon auf die Ähnlichkeiten mit Or. extinctorum hingewiesen, so daß es scheinen könnte, als ob dadurch die Reihe der Umbildungen der Basalplatte geschlossen wird. Es mag aber hier ausdrücklich daran erinnert werden, dab der Unterschied zwischen beiden Arten bzw. Gattungen bleibt, dab die Lagerung der Tiere eine andere ist, so daß kein Teil der innern Organe durch die Basalplatte bei Orueibulum bedeckt wird, und dab, wie schon hervorgehoben, bei Or. extinetorum sogar kein Teil des Tiers mehr in der Düte Platz hat. Ich habe in den vorangehenden Ausführungen Tatsachen in einen begrifflichen Zusammenhang gebracht, der aus der Anschauung gewonnen, die Anschaulichkeit erleichtern soll. Es soll und kann daher dieser Zusammenhang, dies scheinbare sich auseinander Ent- wickeln morphologischer Tatsachen nicht etwa bedeuten, dab es sich dabei um eine Entwicklungsreihe handelt, die gerade so und nicht anders stattgefunden hat. Immerhin ist der Zusammenhang der besprochenen Schalenteile für die 3 Gattungen Calyptraea, Üre- pidula und Urueibulum morphologisch und funktionell wohl als fest- gestellt anzusehen. Derartige genauere Prüfung der Schalencharaktere scheinen mir deshalb von Wichtiekeit, weil sie meiner Überzeugung nach eben so gute Anhaltspunkte für die Systematik darbieten wie die anatomischen Befunde, für welche sie sogar oft die notwendige Ergänzung sind. Letztere ruhen ohne den Einblick in die vitalen Vorgänge oft auf ebenso unsicherer Grundlage wie die morpho- logischen Befunde Es ist wohl nicht nötig, darauf hinzuweisen, dab für die fossile Fauna ja überhaupt nur Schalencharaktere in Betracht kommen. Zum Schluß dieser Erörterung mag aber noch erwähnt werden, daß für die Anschaulichkeit der Darlegungen aus srößerm Material nur geeignete Arten und Stücke ausgesucht wurden, die aber dann auch naturgetreu abgebildet sind. Calyptraea costellata PHiL. (Taf. 13, Fig. 88— 97.) PHILIPPI, in: Arch. Naturg., 1845, p. 62, und in: Malak. Bl., Vol. 5, pr 163,107. Hupe, in: GAmI2.cH pP. 232. 160 HERMANN STREBEL, Trochita corrugata, REEVE, Icon. sp. 9 und ?elypeolum sp. 14. SOWERBY, Thesaurus, Vol. 5, p. 89—92. ROCHEBRUNE et MaB,., 1. c., p. H 37. MELVILL and STANDEN, 1. c., Vol. 9. No. 4. GRAY, in: Proc. zool. Soc. London, 1867, p. 735. Trvon, ]. c., Vol. 8, p. 121, führt die Art als Synonym von radians Lam. nebst andern Arten auf, darunter auch als fraglich corrugata REEVE —= magellanica Gray. Während radians in der Unter- gattung Infundibulum steht, wird Ölypeolum als Synonym zu ma- millaris BroD. gestellt und unter Calyptraea eingereiht. Phıuıppı fügt seiner Diagnose von costellata, 1. c., die Bemerkung hinzu „es ist nicht unmöglich, daß diese Art eine Varietät der radians DesH. ist; sie unterscheidet sich hauptsächlich durch den nach außen umgeschlagenen Columellarrand der innern Platte“. Dieser Unterschied ist nun freilich nicht stichhaltig, denn auch bei Stücken von radians sieht man zuweilen einen umgeschlagenen Spindelrand, aber im allgemeinen ist derselbe schmäler und meistens verwachsen. Aber das Gehäuse ist dickschaliger, erreicht eine be- deutendere Größe, und die Färbung ist eine andere; nimmt man dazu den nördlichern Verbreitungsbezirk der radians, so möchte ich aus schon mehrfach ausgesprochenen Gründen die costellata-Form abgesondert halten, wobei es ja noch immer unbenommen bleibt, sie als var. costellata Prru. der radians anzureihen. Zu den oben angeführten Reeve’schen Arten möchte ich Fol- gendes bemerken. 7. corrugata ist der Abbildung nach nicht von den mir vorliegenden Stücken, denen ich den Paırıppr’schen Namen gebe, zu unterscheiden; leider gibt Rezve bei keiner der Arten die Seitenansicht, die den unregelmäßigen Aufbau zeigen könnte. SOWERBY, l. c., gibt sie, aber in wenig charakteristischer Weise. Die Be- schreibung entspricht auch der Pustipprschen Art, aber der Cumzse’sche Fundort Callao, Peru, gibt zu bedenken, wenn nicht darin so mancher Fehler schon nachgewiesen wäre. ROCHEBR. U. Map,, 1. c., geben für corrugata Franklin-Kanal, Insel Wollaston an, die dem südlichen Feuerland vorgelagert ist, als Fundort an, MeLvILL u. STAnpen die Falklands-Inseln; beide Autoren haben die Art offenbar nach REEvE bestimmt. Für 7. clypeolum gibt Rerve die Magalhaen-Straße an, auch dessen Abbildung entspricht durchaus den mir vorliegenden Stücken, nur fehlt diesen die violette Färbung nahe dem Wirbel, von der freilich die Rezve’sche Beschreibung nichts erwähnt. In der letztern ist nur ein Ausdruck meinem Material nicht ganz entsprechend, dab Molluskenfauna der Magalhaen-Provinz. 161 nämlich die Form im Gegensatz zu corrugata, wo sie orbicularly conical sein soll, orbicularly depressed genannt wird. Auch hier bedauert man das Fehlen der Seitenansicht. Meinem Material nach besteht in der Form kein Unterschied der beiden Arten, da beide in ihrer Höhe im Verhältnis zur Breite veränderlich, aber im all- gemeinen immer etwas weniger hoch als breit sind. Wenn Tryon die clypeolum zu mamillaris und in eine andere Gruppe stellt, so hat er jedenfalls übersehen, dab die Form des Spindelrands der letztern Art sehr abweichend ist, während er bei der erstern übereinstimmend mit corrugata bzw. costellata ist. Eine andere Frage ist nun, wie sich elypeolum und costellata zueinander verhalten, ob erstere als verschiedene Art oder als Varietät angesehen werden muß, die aus vorläufig nicht festzustellenden Ursachen in solcher Weise veränder- lich ist. ConkLıs, in: Proc. Acad. nat. Sc. Philadelphia, 1898, p. 435f. hat ja für die Gattung Crepidula die grobe Veränderlichkeit dargestellt, die teils durch Geschlechtsunterschiede, teils durch Ver- schiedenheit der äußern Lebensbedingungen bewirkt wird. Aber der letztere Umstand trifft ja bei den Calyptraeen nicht im gleichen Um- fange zu, da diese im ganzen ihr Gehäuse freier auszubilden scheinen. Außerdem aber sind hier beide Formen am gleichen Fundorte und unter scheinbar gleichen äußern Lebensbedingungen gefunden worden. Wie aus der spätern Besprechung der Schalencharaktere hervorgeht, liegt der ganze Unterschied zwischen den beiden Formen darin, dab sie mit radialen Rippenfalten besetzt sind oder daß diese fehlen. Es kommt hinzu, daß diese Rippenfalten bald früher, bald später auftreten, so daß man selbst an halbwüchsigen Stücken nicht be- stimmt sagen kann, ob sie sich zu der costellata-Form auswachsen werden oder nicht. Ich will aber bemerken, daß Phırıppr, |. c., p. 163, sagt, daß er unter dem von ScHyrHE dem Chilenischen National-Museum gesandten Material neben der häufigen costellata auch eine Varietät ohne Rippen gefunden, die er bisher noch nicht gesehen habe. Auch Gray führt, 1. c., zur corrugata ReEvVE eine var. Iaevis von den Falklands-Inseln auf. Daß diese rippenlose Form, die beide Autoren anführen, dasselbe sei wie ©. clypeolum REEVE, kann wohl kaum bezweifelt werden. Ich bin nicht im Stande zu entscheiden, wie der Unterschied zwischen beiden Formen auf- zufassen ist, und da unter dem mir vorliegenden Material sich vorwiegend unausgewachsene bis ganz junge Stücke befinden, die sich aus den oben angeführten Gründen nicht bestimmen lassen, so kann ich die Stücke der einzelnen Fundorte auch nicht ent- 162 HERMANN STREBEL, sprechend den beiden Formen getrennt halten; ich werde aber an- führen, ob und wieviel bestimmbare Stücke vorhanden sind. Der Vollständigkeit halber mag noch die ältere Literatur kurz besprochen werden, die sich freilich vielfach auf ©. radians beziehen mag; bei ungenügenden Abbildungen und Beschreibungen sowie oft zweifelhafter Angabe des Fundorts ist es schwer zu entscheiden, was gemeint ist. MARTINI u. CHeEmn., Vol. 10, p. 335, fig. 1626/27 könnte zu costellata gehören, weil die Beschreibung das Gehäuse weiß, dünn und leicht nennt, was wenig gut zu radians pabt. ÜHEMNITZ sagt freilich, daß er die Art aus Tranquebar (?!) erhalten habe, fügt aber hinzu, daß ihr Aufenthalt und Wohnstelle vornehm- lich bei den Falklands-Inseln sein soll. CHumnxırz führt dann die frühere Literatur an, die er auf seine Art beziehen zu müssen glaubt. 1. Kork, Vergn. 3, tab. 29, fig. 1/2. Die Abbildung ist besser als die CHEMNITZ’sche, aber die Größe ist bedeutender als sie für costellata paßt. Skulptur und bräunliche Haut zwischen den Rippen passen so weit gut, aber als Fundort werden die „Antillischen Inseln“ an- gegeben. 2. FAvAnNE (D’ÄRGENVILLE), Vol. 1, p. 551, tab. 4, fig. A!, Lepas volute. Die Beschreibung läßt sich anpassen, die Abbildung ist dagegen nicht erkennbar, und nur der Fundort, die Malouinischen Inseln, verweist direkt auf unsere Art. DESHAYES, in: LAMARCK, 2 Edit., Vol. 7, p. 626, führt diese Favanne’sche Form zusammen mit der fig. A bei radians an, was für die letztgenannte Figur jedenfalls zutrifft, für die erste aber des Fundorts halber zweifelhaft ist, wenn man nicht den Typus radians mit costellata, bzw. corrugata zusammenwerfen will. Die Übereinstimmung der meisten Schalencharaktere von costellata und clypeolum gestatten eine gemeinsame Beschreibung, und zwar von der costellata ausgehend; für elypeolum braucht dann nur die Ab- weichung angeführt zu werden. Im ausgewachsenen Zustand ist das Gehäuse, wenn auch nicht dick, doch festschalig, weißlich mit bräunlichgelber Cuticula bedeckt, die aber am Spiritusmaterial, besonders wenn angetrocknet, leicht abspringt, selten treten im glänzenden weißen Innern leichte braune Töne in Streifen oder Wolken auf. Die Anzahl der Windungen wird sich zwischen 3 und 4 bewegen; es ist dies an gröbern Stücken durch den ungleichmäßigen Anwuchs im Verein mit der Skulptur sehr schwer festzustellen, wozu sich dann auch noch Abrollungen gesellen. Der Mündungsabschnitt verläuft ja sehr schräg, und außer- dem nimmt in jedem Umgang die Höhe nach einer Seite zu und Molluskenfauna der Magalhaen-Provinz. 163 wieder ab, wie aus den Fig. 95a ersichtlich ist, wobei aber keine besondere Regelmäßigkeit herrscht. Wie die Fiee. 88b u. 85d es am deutlichsten zeigen, bilden die ersten etwa 2 Windungen eine frauen- brustartige Erhebung, bei welcher die etwa 1. Windung als Warze hervorragt. Dieser Eindruck kann durch etwas mehr oder weniger Windungen hervorgerufen werden; es folgt darauf meistens eine raschere Verbreiterung der Windung. Kein Stück ist in der Be- ziehung dem andern gleich, nur der Jugendzustand zeigt etwas mehr Gleichmäßigkeit, wie er in den Fige. 88a, b, e dargestellt ist. Hier erkennt man am Ende der ersten 1'/,, Windungen feine Falten in einer schrägen Richtung, welche die Anwuchsrichtung kreuzt, die aber dann aufhören. Diese Fältchen sind nur unter der Lupe er- kennbar, meistens sind es deren nur 3—4 stärkere (Fig. 88a, b), dann zeigt aber auch eine nicht unbeträchtliche Anzahl eine größere Anzahl und meist feinere Fältchen (Fig. 88e). Sie reiben sich infolge ihrer Feinheit leicht ab, so dab man an größern Stücken vielfach nur noch Spuren oder auch diese nicht mehr erkennen kann. Es ist noch zu bemerken, daß die gröbern Fältchen nur an jungen Stücken beobachtet wurden, so daß sich nicht sagen läßt, ob dies eine Eigentümlichkeit nur einer der beiden Formen oder was sonst ihre Ursache ist; das erstere scheint deshalb ausgeschlossen, weil an größern Stücken sich Spuren der ganz feinen Fältchen sowohl bei der Form mit Rippenfalten wie bei der ohne solche vorfinden. Diese feinen Fältchen an den ersten 1?/, Windungen, die jedenfalls beiden Formen eigen zu sein scheinen, verlieren sich dann und werden durch erst feine lamellenartige, mehr oder weniger weitläufig stehende Erhebungen in der Anwuchsrichtung ersetzt, die sich später ver- stärken und dann Leistchen genannt werden können. Da die Anwuchs- richtung sehr schräg verläuft, so verlaufen diese Leistchen bei un- gleicher Höhe und Richtung der Windungen streckenweise bei zwei sich berührenden Windungen zuweilen fast parallel zueinander, was das Zählen der Windungen überaus erschwert. Diese Leistchen pflegen bei größern Stücken der clypeolum-Form auf den obern Windungen auch mehr oder weniger abgerollt zu sein, wo sie aber bei dieser Form auch später erhalten sind, da lassen sie die darüber liegende kräftige gelbbraune Cuticula runzlig und wie zusammen- geschoben erscheinen. Bei der costellata-Form treten dann bald in schräger, bald in mehr senkrechter Richtung und meistens in wenig unterbrochenen Reihen, sowie bald früher, bald später etwas weitläufig stehende hohle 164 HERMANN STREBEL, Faltenrippen auf, die von jenen Lamellen in der Anwuchsrichtung durchkreuzt werden und die dadurch das Ansehen von übereinander sereihten Hohlziegeln erhalten (Fig. 92). Der Umstand, daß diese Faltenrippen zuweilen erst auf der letzten Windung auftreten (Fig. 96), machen es unmöglich, selbst bei einem halb ausgewachsenen Stück zu sagen, ob es sich zur costellata-Form entwickeln wird oder nicht, bzw. ob man es als costellata oder elypeolum bestimmen soll. Auch die Stärke dieser Faltenrippen zeigt ein Mehr oder Weniger. Die Cuticula zeigt sich bei der costellata-Form weit weniger zusammen- hängend, meist nur in Resten zwischen den Faltenrippen. Zu der Unterseite habe ich nur zu bemerken, daß der Spindelumschlag bald verwachsen ist (Fig. 91), bald seitlich einen Spalt frei läßt (Fig. 90); es ist nur zufällig, dab diese Abbildungen mit der gerippten und rippenlosen Form zusammenfallen. Der Kontur des Spindelrands bis zum Mundrand zeigt eine mittlere Ausbuchtung, die zuweilen beiderseits abgerundet-stufenartig abfällt (Fig. 91); an jungen Stücken ist dieser Kontur meistens schwächer ausgebuchtet (Fig. 95). In der Fig. 94a habe ich das Tier in situ nach einem Spiritus- stück abgebildet und daneben in 94b die Kopfpartie von oben ge- sehen. Rechts sieht man in der Hauptfigur die Mantelfalte, aus der die Kiemenborsten hervortreten, die sich oft wie hier in geteilten Bündeln über den Kopf legen. Die Spitze dieser Mantelfalte, wo sie rechts an den Rand herantritt, entspricht der Stelle, wo der Spindel- rand, bzw. der Rand des untern Teils der letzten Windung in den überschießenden Mundrand ausmündet, denn dieser freie Rand liegt in dieser Figur wagerecht zur senkrechten Achse; demnach ragt die Kopfpartie des Tiers in die Mündung hinein. 1. P. Smyth Channel, Puerto bueno, 15 Fad., 1905. 1 junges Stück mit Tier. 2. SE 6197 (1062). Puerto Charruca, 20 Fad., 26./3. 1896. 1 junges Stück mit Tier. 3. SE 6212 (1037). Fortescue Bay, 10—12 Fad., Algenboden, 25.3. 1896. 1 junges Stück mit Tier. 4. SE 5846. Puerto Harris, 15 Fad., tote Schalenboden, 11./3. 1896. Viele junge Stücke, 1 mittelgrobes Stück mit Anfängen von Rippenfalten, 1 größeres Stück mit Rippenfalten, also 2 Stücke der costellata-Form; alle mit Tier. 5. SE 6135/7. Puerto Condor, 1896. 7 junge Stücke, 1 halb- wüchsiges und 2 größere Stücke der c/ypeolum-Form; alle mit Tier. Molluskenfauna der Magalhaen-Provinz. 165 6. SE 6128 (634). Bahia inutil, 10—15 Fad., Corallinenboden, 23.1. 1896. 5 junge Stücke mit Tier. 6131 (822). Ibidem, 20—30 Fad., desgl. 1 halbwüchsiges glattes Stück mit Tier. 7. SE 5850, 6147. Porvenir, 1896. 1 großes Stück der costellata- Form, 24,3% 23 Durchmesser X 15,4 hoch, und 4 junge Stücke. 8. Punta arenas. SE 5848 (366). Tote Schalenboden, 5./12. 189. 2 große, 1 mitteleroßes und 1 kleineres Stück der costellata-Form, 1 großes 1 mittelgrobes der elypeolum-Form und 11 junge Stücke; alle mit Tier. SE 6123 (371). Tote Schalenboden, 5./12. 1895. 2 junge Stücke mit Tier. M 72. Strand, Septbr. 1892. 7 junge Stücke mit Tier. M 68. 10 Fad., 12./7. 1893. 2 junge Stücke mit Tier. P. 11.10. 1898. 2 junge Stücke mit Tier. 9. SE 6139 (614). Rio seco, 10—20 Fad., Schalenboden, 24.1. 1896. 5 junge Stücke und 2 der costellata-Form; alle mit Tier. 10. SE 5849. Tribune Bank. 2 Stücke der costellata-Form, 1 defektes jüngeres. Das größte Stück hat folgende Maße: 23 x 24 >< oe 11. SE 6167 (165). Possession Bay, 19.11. 1895. 2 junge Stücke mit Tier. 12. SE 6166. Punta Delgada, 5 Fad., Steine und Sand, 18./2. 1896. 1 großes Stück der costellata-Form. 13. M 103. Dungeness Point, 10 Fad., 15./10. 1892. 2 größere Stücke mit Tier der costellata-Form, sie haben nur schwache An- deutungen von Rippenfalten. 14. Uschuaia. M' 123. ‘5 Fad., 21.10. 1892. 1 junges Stück mit Tier. SE 6149 (789. 12—15 Fad. rote Algenboden, 14./2. 1896. 1 junges Stück mit Tier. 15. SE 6160 (765). Ins. Navarin, Puerto Eugenia, 10—15 Fad., Ton und Algenboden. 1 halbwüchsiges Stück der ?elypeolum-Form. 16. HM. Kapt. Rısce leg., Strait Le Maire, aus 65 Fad. gedregt. 2 Stücke der elypeolum-Form (Fig.93) 27,5 x 28x17 und 19 X 19 X 8. Das größte Stück zeigt in der Mündung einen bräunlichen Streifen in konzentrischer Richtung. 1 Stück der costellata-Form. 21x 23 x 10. Einige halbwüchsige der ?clypeolum-Form und mehrere junge Stücke. 17. M 199. Port Stanley, Falklands-Inseln. 1 Stück der elypeolum- Form. 166 HERMANN STREBEL, 15. Aus der Schausammlung des Manchester Museums mehrere grobe Stücke der costellata-Form, die von MELVILL U. STANDEN, ]. c., unter radians (corrugata REEvE) aufgeführt werden. Es ist ein Stück von ca. 30 mm Durchmesser und 20 mm Höhe dabei. Calyptraea decipiens PaıL. PHILIPPI, in: Arch. Naturg., 1845, p. 61 und in Malak. Bl., Vol. 3, p. 163. Iron, Ib, 5 Die Art ist nicht abgebildet, aber der Beschreibung und der Größe nach (5“ diam. 2“ hoch — 10,9%X 4,4), dazu die Bemerkung in den Malak. Bl. ]. c. „häufig“, lassen mich vermuten, daß wir es hier mit jungen Stücken der vorgenannten beiden Formen zu tun haben. Crepidula dilatata Lam. (Taf. 12, Fig. 87a, b; Taf. 13, Fig. 100a, b, 101a, b.) LAMARCK, Edit. DESHAYES, Vol. 7, p. 644. ORBIGNY, 1. c., p. 465, tab. 58, fig. 6. SOWERBY, Thesaurus, Vol. 5, p. 65, fig. 100—101. REEYE, Icon., Vol. 11, sp. 3. WAarson, 1. c.,p. 459. Tryon, l.ce., Vol. 8, p. 127. MELVIEL and STANDEN, 1]. c., Vol. 9, No. 4, Vol. 10, No. 2. Die vielen Synonyme, welche Tryov zu dieser Art anführt, dürften wohl zum Teil auf lokalisierten Formveränderungen beruhen. Aus schon wiederholt angegebenen Gründen halte ich es für rich- tiger, solche nachweisbar lokalisiert auftretende Abweichungen ge- sondert aufzuführen. Die Originaldiagnose, 1. c., besagt zu wenig, so daß, da auch der Fundort fehlt, nur der Name die Deutung der Art vermittelt, für die 29,3 x 27,1 als Größe angegeben wird; nur das Originalstück, falls es noch vorhanden ist, kann also entscheiden, welcher Typus der Formenreihe gemeint war. Nehmen wir die Form von SOoWwERBY und RervE dafür an, so ist außer der bedeutenden Größe auch die Färbung das charakteristische Merkmal, welche letztere in brauner Streifung außen und am Rand der Innenseite und außerdem in braunen wolkigen Flecken auf der Innenseite besteht. Danach würde nur ein Teil der Stücke, welche mir das Manchester Museum gütigst zur Verfügung gestellt hat und über Molluskenfauna der Magalhaen-Provinz. 167 die MELVILL u. STANDEN, 1. c., berichten, hierher gehören, aber es zeigt sich doch eine größere Veränderlichkeit der Art aus derselben Lokalität, besonders in der Färbung, da zum Teil die Streifen und auch die wolkigen Flecken im Innern fehlen, ohne daß man sonst Ab- weichungen bemerken könnte. Besonders auffallend ist aber, dab einige Stücke von Lively Island außer braunen Streifen und wolkigen Flecken außen streckenweise schmale schuppige Rippen (vgl. Taf. 13, Fig. 101a, b) oder als Reste derselben etwas knotige Rippenstreifen zeigen; die Stücke sind ja zum Teil stark abgerollt und etwas ver- wittert, und nur das abgebildete Stück ist gut erhalten. Ich finde in der angeführten Literatur solche. Außenskulptur nicht erwähnt, denn in der Lamarcr’schen Diagnose von peruviana, die ja auch zu dilatata gerechnet wird, kann der Ausdruck scabra, rauh, sich ebenso- gut auf Anwuchsstreifen als auf eine Radialskulptur beziehen. Nach den einleitenden Betrachtungen über die Morphologie von Spindelsäule und Basalplatte habe ich auf Taf. 12, Fig. S7a 1 Stück der hier besprochenen Art von den Falklands-Inseln so orientiert dargestellt, wie ich es für richtig halte, wie es aber freilich für die Darlegung der einzelnen Schalencharaktere untauglich sein würde. Es ist ferner noch zu bemerken, daß, wie ich an Stücken der Art aus Chile stammend feststellen konnte, an großen Stücken der durch die Basalplatte überdachte Teil der Windung hinten durch Schalen- substanz geschlossen ist, während dies bei einem kleinern Stück noch nicht der Fall ist, wie ich das an dem Querschnitt Taf. 12, Fig. 87b feststellen konnte. 1. MM. Lively Island, 3 Stücke, alle mit mehr oder weniger deutlichen radialen Falten besetzt. Taf. 135, Fig. 101. 63,0 — 54,0 — 18,6. 2. MM. Falklands-Inseln, 4 Stücke, vielfach verwittert und an- gefressen, darunter 1, das noch Reste von Radialfalten zeigt und gleichzeitig das größte ist; es hat außerdem einen größern Breiten- als Längendurchmesser. 59 x 64. 3. M 51. Zwischen Austern auf der Insel Chiloe gefunden, April 1893. 1 Stück in Spiritus, unausgewachsen, das ich mit Resten von braunen Streifen auf der Außenseite und braunem wolkigem Fleck im Innern hierher rechne. Die Abbildung, welche ich der Lage des Wirbels halber gemacht habe, die aber keinenfalls für die Art maßgebend sein wird, ist vergrößert gezeichnet. Taf. 13, Fig. 100a, b. 23,2 — 15,6 — 5,7. 168 HERMANN STREBEL, COrepidula dilatata form. pallida Bro». (Taf. 13, Fig. 98—99.) SOWERBY, Thesaurus, Vol. 5, fig. 102. REEVE, Icon., sp. 26. Tryon, Ieentabm ar he, 32: Orypta subdilatata, ROCHEBR. et MAB., 1. c., p. H 37, tab. 4, fig. 11. Die Originalbeschreibung BroDerıp’s ist mir nicht zugänglich, doch setze ich voraus, daß die oben angeführten Quellen die Art richtig wiedergeben. Danach ist es wohl zweifellos, daß RockE- BRUNE U. MABILLE’s Art zurückzuziehen ist, jedenfalls will ich hin- zufügen, daß Beschreibung, Abbildung und Fundort derselben genau zu dem unten aufzeführten Material passen. Die Farblosigkeit, die ziemlich ovale Form mit sehr seitlich liegendem Wirbel (wenn man die Längsachse des Ovals zu Grunde legt), der infolgedessen hoch hinaufreichende Ausschnitt der Basal- platte, sind der Form eigentümlich, die sich von der auf den Falk- lands-Inseln vorkommenden Form der dilatata auch durch die be- deutend geringere Größe unterscheidet. 1. P. Island Harbour (Messier Channel), 1905 leg. 2 Stücke in Spiritus. 22,3 — 19,7 — 1. 2. P. Puerto bueno (Smyth Channel), 9./7. 1893. 6 junge Stücke und 1./4. 1897. 2 Stücke in Spiritus. 21,8 — 19,2 — 5,2. i 3. SE 5853 (616). Bahia inutil, 20—30 Fad., tote Schalenboden, 23./1. 1896. 2 Stücke in Spiritus. 21,9 — 181 — 6. 6128 (634). Bahia inutil, 10—15 Fad., 23.1. 1896. 5 junge Stücke. 4. SE 6148. Porvenir. 1 ganz junges Stück. 5. M 119. Uschuaia, tiefster Ebbestrand. 21 Stücke in Spiritus. Taf. 13, Fig. 99a—c, 100a, b. Das größte Stück mibt 29,5 — 24,6 — 9. 6. M 171. Ins. Pieton, Nordostkap, 4 Fad. an Tangwurzeln, 5./1. 1895. 2 Stücke in Spiritus. 20,8 — 18,7 —- 7,3. 7. M 168. Ins. Picton, Banner Cove, 3 Fad., an Tangwurzeln, 26./12. 1892. 2 Stücke in Spiritus. 23,2 — 19,8 — 6,4. 8. SE 6249 (709). Isla nueva und Puerto Toro, 30 Fad., tote Schalenboden, 7./2. 1896. 1 junges Stück. 9. Kapt. Rınae leg., Strait Le Maire. 1 tot gesammeltes Stück, etwas defekt. 28 — 22,4 — 8,7. Molluskenfauna der Magalhaen-Provinz. 169 Berichtigung zu No. 5 dieser Arbeit. Herr W. H. Dar hatte die Freundlichkeit, mich privatim auf Folgendes aufmerksam zu machen. 1. Im Band 22, Heft 6 dieser Jahrbücher, habe ich p. 659 eine Turbonilla smithi PFEFFER mscpt. beschrieben und abgebildet, welcher Artname schon 1880 von VERRILL für eine Turbonilla ver- geben sein soll. Da nun aber VERRILL selbst in den Transact. U. S. National Museum, 1882, Vol. 5, p. 335 sich dahin berichtigt hat, daß seine Art in die Gattung Eulimella gehöre, so scheint mir eine Neubenennung meiner Art unnötig. 2. Der im gleichen Heft, p. 597, neu gegebene Gattungsname Ohlinia sei wohl zu Gunsten des von Daru in 1902 (Proc. National Mus., Vol. 24, p. 512) aufgestellten Toledonia zurückzuziehen. Hierin scheint Dauz Recht zu haben, soweit man nach der Beschreibung der dem Gattungstypus zugrunde liegenden Art 7. perplexa urteilen kann, von der leider keine Abbildung gegeben ist. Dann dürfte es aber auch fraglich sein, ob dieser Artname nicht dem ältern km- naeiformis zu weichen hat, den ich nach Smita und Warson der mir vorliegenden Art gegeben habe. Darts perplexa steht in ihren Maßen: 32x 2,3% 2,2 in der Mitte zwischen meinen und den Sımit#’schen und Warson’schen Typen. März 1906. 170 HERMANN STREBEL, Register. Buccinanops D’ORB. Lane Buccinanops (Buccinum) armen ReRVE- h globulosum KIENER 5 hr globulosum var. elata n. v. . Lamellaria MoNTAGU Lamellaria ampla n. sp. 5 (Sigaretus) antar ctica Cor. & courcellei ROCHEBR. et MAR.. S; doxei ROCHEBR. et MAP. . 5 elata n. sp. e fuegoensis n. Sp. : & hyadesi ROCHEBR. et MAR. = magellantica n. Sp. N patagonica SMITH : a (Sigaretus) praetenwis CovrH. Calyptraeinae (Subfamilie) . Calyptraea celypeolum REEVE ” (Trochita) corrugala Reevn & costellata PHIL. 5 decipiens PHIL. h deformis LAM. (fossil) E mamillarıs BROD. x, radıans LAM. . Sinensis as: : Orepidula (Oripta) aculeata GuRL. 5 a dilatata Lam. h dilatata Form pallida Bro». ba fissurata SoW. 5 i ony& SOW. & peruviana LAM. : h subdilatata ROCHEB. et Mar. (Siphopatella) walshi HERMANNSON . Oel concameratum REEVE . n ferrugineum REEVE \ scutellatum GRAY * (Bicatillus) extinctorum Lam. Natica ADANSON Natica anderssoni n. sp. „ atrocyanea PHIL. 155, L Molluskenfauna der Magalhaen-Provinz. Natica borealis GRAY . „ elausa SOW. „ eonsolidata COUTH. „ dilecta GOULD . „ globosa KING „ grisea v. MART. „ groenlandica BECK »„ impervia PHIL. „ limbata D’ORB. „ magellanica HoMB. et Taca. „ obturata PHIL. . . „ pallida BRoD. et Sow. „ palagonica PHIL. N » Payeni ROCHEBR. et MAR. . »„ pusilla Say . „ soluta GOULD R „ Form A er] ” ” B ” ” ” C major D}] „ or] D Ohlinia STREBEL emend. . Toledonia Dauı Toledonia limnaeiformis Sun » perpleca DALL . Turbonilla smithi PFEFFER (Eulimella smithi VERRILL) Voluta L. i Voluta aneilla Sor. „ becki BROD. } „ bracata ROCHEBR. et Mair. brasiliana SOL.. „ ferussaci DoNov. . Ss jestiva V.ORBT. » fusiformis KIENER „ magellanica CHEMN. „ magellanica REEVE Sy mantensin‘ sp: „ oviformis LAHILLE enudisn GRANz: „ subnodosa LEACH . »„ tuberculata SWAINS. Zool. Jahrb. XXIV. Abt. f. Syst. 12 138, 104, 109, ni HERMANN STREBEL, Erklärung der Abbildungen. TNarteilirz. Voluta aneilla Sou. 5 (Spindelpartie) ” ” ” ” ” Tafel 8. Voluta magellanica REEVE ” ancilla SoL. magellanica REEVE aneilla SOL. magellanica CHEMN. (Typus) ancilla SoL. ” ” magellanica REEVE H Davıva (Typus) REEVE ” 28, 28a, 29, 30. Voluta magellanica REEVE 31, 32. 33. . 34. 35. Voluta magellanica REEVE Voluta becki BROD. Tafel 9. Voluta martensi n. sp. ” ” ” ” ” magellanica REEVE aneilla SOL. tubereulata SWAINS. ” bL Molluskenfauna der Magalhaen-Provinz. 68a. Natica limbata, Deckel 68A. Lamellaria fuegoensis n. sp. sehen, bei « erkennbarer Teil des Gehäuses. 69B. Lamellaria fuegoensis. Tier von oben Es i 690. 69b. ” . 40. Voluta subnodosa LEACH (Typus) 41. „ magellanica REEVE No. 42, „. martensi n. sp. “ 43. ” „ p)] ” ” 44. ” ” „ ” 45. ne Son. “ 46, 46a, 49. Voluta ferussacı DONOV. 5 48. Voluta Donov. in 50. » aneilla SoL. (Tier) ” öl, dla ’ ” ” ” ” 5lb. ; S „. (Spindelpartie) > Tafel 10. 52 Voluta ancılla SoL. (Eikapsel) No. 52a, b. ’ 5 »„ Embryogehäuse „ DO3 > magellanica REEVE ,„ 5 54. ” ” Juv. ” 53: " Abeck) BROD. Eimbryogehäuse n 56. 5 martensi n. sp. juv. 5 56a. n (Skulptur) n 57. »„ aneilla SoL. juv. R 58. »„ mugellanica REEVE Juv. “ 59,592 „ aneilla SoL. (Längsschnitt) n Tafel 11. . 60. Natiea impervia PHIL. No. 60a. n RB Deckel H 61. „. solıta GOULD, Form B 5 6la. cs „ Deckel 3 62a, b > „: SKorme - 63. Ryatogoniean SHm.g: 3 64. x az GouULD, Form © nefjon 5 65. N SD : a 66. „ soluta, Form m. 67, 67a „ anderssoni n. sp. 67b. ” 5 Deckel . 68, 68b—d. Natica limbata D’ORR. . a Gehäuse . ch Kopf des Tiers von oben gesehen . jr Door» 0. ib las; 1lalay< aWwNHHkeHnmD mn & m OO pe > Tier von unten ge- 174 Fig. Bei Zahl 73 HERMANN STREBEL, Molluskenfauna der Magalhaen-Provinz. 70A. Lamellaria ampla n. sp. Tier von der Seite ge- sehen . 3 : 70B. n „ ’Dierzvon unten Saschen . : 70C. » » Kopf mit zurückgeschlagenem Mantel ER f Fuß, p Penis, m Mantel, b Kiemen. 70D. R „ Gehäuse No. 1 7% u N " No. 2 72. ir elata n. sp. SAH 73a. ” magellanica n. sp. .» 73b. Rs = Teer ober ne. 74, 74a—d. Buceinanops citrınum REEVE ö 74e. » " Deckel i 75, 79a. h globulosum KIENER var. elatan.v. 75b. a 5 Deckel . der Figur für die letztere Art, unten rechts, ist leider die stehen geblieben. Nabel 12, . 76ba—b. Crueibulum scutellatum. "Tier 77a—c. n 5 78a—b. COrepidula aculeata 79a —b. Calyptraea sinensis 80a—b. COrepidula walshi . Sla—b. + fissurata 82. Orueibulum concameratum . 83. “ scutellatum . S4a—b. N h AN 85a —c. 5 (Bicatellus) extinctorum . 86. Calyptraea radians. Querschnitt . 87a. Orepidula dilatata ABER 87b. 5 » - Querschnitt Tafel 13. 88a—c, 89, 90, 91, 95. Calyptraea costellata PHIL., sche- matisch INES RE EN 88d, 92, 96, 97. Calyptraea costellata PHIL. . 5 93a—b. Calyptraea costellata Form celypeolum REEVE . Y9Aa—b. u a Mierian. Y8a—c. Crepidula dilatatı Form pallida Bron. 99a—b. r A Tier . REN 100a—.b. " a Lam. 101. > 5 DR Lippert & Co. (G. Pätz’sche Buchdr.), Naumburg a.S Seite 135 155 135 136 136 136 137 137 143 145 141 141 155 158 156 156 156 157 157 158 157 158 155 167 167 155 164 155 164 168 .155 167 157 Zool. Jahrb., Bd. 24, Abt. f. Syst. Halbe Hermann Strebel gez. Verlag von € türliche Größe. av Fischer in Jena. N, a AN Zool. Jahrb.,, Bd. 24, Abt. f. Syst. Halbe natürliche Größe, I ermann St ( j mm mebel 102 Ter NS ) er. ag : V vo As PR ha Dr en k: Zoolog. Jahrb., Bd. 24, Abt. f. Syst. Er 17—32 halbe, 33 Hermann Strebel gez. Verlag von ( x SI ET Br IN Wo \ Viertel natürliche Größe. av Fischer in Jena. | 4 4 Eh un III ES N ET N >= 17—32 halbe, 33 ein Viertel natürliche Größe. II i I‘ II Hermann Strebel gez. Verlag von Gustäy Fiseher in Jena. ERLZ RNAVM/ vu = 1 Yr art u x \ 2 ? . ® aus hl Re Cr Zoolog. Jahrb., Bd. 24, Abt. f. Syst. II ISIN SER N Er Dr m ef Ü) 34-49 halbe natürliche Größe. Hermann Strebel gez. Verlag von Gustav Fischer in Jena. RN En j En : NN DAN „ BEN DEH U KEIRC N u urE BE RD EORENRREHEER U Mn 3 EEE Verlag von Gustav Fischer in Jena. Hermann Strebel gez. nu LESEN ED DI DD a! Verlag von Gustav Fischer in Jena. Zoolog. Jahrb., Bd. 24, Abt. f.z Syst. Hermann Strebel gez. ale Eh, el! AVVVG. JWUTUO., DU. 24, 4Y0. |» DI Hermann Strebel gez. Verlag von Gustav Fischer in Jena. 5 N ne A A NY | 2 5 E SIR a He DR ) > Rage a Verlag von Gustav Fiseher in Jena. Hermann Strebel gez, der Mas ne Von Ns : Dr. Hermann Strebel in Hambure. Mit 8 Tafeln und 6 Abbildungen im Text. Ab druck aus den Zoologischen Jahrbüchern. Herausgegeben von Professor Dr. J .W. Een in Gießen, Fünfundzwanzigster Band. Heft 1. ; 1907. Verlag von Gustav FiscHeR in Jena. 107.22 Nachdruck verboten. Übersetzungsrecht vorbehalten. Beiträge zur Kenntnis der Molluskenfauna der Magalhaen-Provinz. No. 5. Von Dr. Hermann Strebel in Hamburg. Mit Tafel 1-8 und 6 Abbildungen im Text. Gattung Fissurella Bruc. FIscHER, in seinem Manuel de Conchyliologie, und Pıusgry, in: Tryvon’s Manual, Vol. 12, erwähnen, daß bei der Familie der Fissurellideen im Jugendzustand ein Embryonalgewinde vorhanden sei. In JEFFREY’s British Conch., Vol. 3, tab. 6, fig. 4 ist eine Ab- bildung des Jugendzustands, mit einem Wirbel dicht hinter dem Loch, geboten. Ich konnte mir aus alledem kein rechtes Bild von der Entwicklung machen, aber ich verdanke Herrn Prof. SPENGEL den Hinweis auf die interessante Arbeit von BourAn, Recherches sur l’anatomie et le developpement de la Fissurelle, in: Arch. zool. exper. (2), Vol. 3bis, 1885. Ich will aus derselben zunächst die scheinbar wenig bekannte Tatsache hervorheben, daß die Fissurella reticulata, die besonders ausführlich behandelt wird, in einem gewissen Larvenstadium einen hornigen Deckel hat. Die schwierigen Untersuchungen der embryonalen wie der post- embryonalen Entwicklung konnten freilich nicht in geschlossener Reihe durchgeführt werden, aber aus den gebotenen Aufschlüssen s0 HERMANN STREBEL, kann man ‘sich doch ein Bild von der Entwicklung des Gehäuses, anf das es hier besonders ankommt, machen. Ehe ich darauf ein- sehe, mub ich auf ein paar Versehen in den Abbildungen aufmerk- sam ‚machen, die dem Autor untergeschlüpft sind und die ich in meinen Kopien verbessere. Auf tab. 42 zeigt fig. 5 (meine Fig. B) Rippen in der Anwuchsrichtung, während sie in fig. 1 und in den spätern Figuren in der Spiralrichtung verlaufen. F. reticulata hat ja beide Sorten von Rippen, da aber die Spiral- bzw. die Radial- rippen am erwachsenen Stück kräftiger sind als die in der Anwuchs- richtung sie durchkreuzenden Leisten, so darf man wohl annehmen, daß im Anfang der Entwicklung nur Spiralrippen auftreten. Aber vielleicht auch sind diese der bessern Übersicht halber vom Autor allein angedeutet, aus welchem Grund ich es wenigstens bei meinen Figuren tue. Auf tab. 43 ist bei fig. 3 das Embryonalgewinde nach links anstatt nach rechts gerichtet, wie es richtig die übrigen Figuren zeigen. Wenn der Autor dann seine figg. 8, 9 auf tab. 43 mit forme adulte bezeichnet, so scheint mir diese Bezeichnung nicht ganz richtig zu sein, denn sie zeigen beide noch den Höcker als Überrest des Embryonalgewindes hinter dem Loch, während selbst die kleinsten Stücke der Art in unserer Sammlung keine Spur von Höcker mehr zeigen, also vom asymmetrischen Stadium voll- ständig in das symmetrische übergegangen sind. Fie. A. Fig. B. Fie. E. Die obigen Abbildungen sind nach den Originalabbildungen verkleinert und der bessern Übersicht halber und um Raum zu sparen alle in ein und derselben Größe dargestellt. Ich bemerke übrigens, daß der Autor auch keine Rücksicht auf die Gröben- unterschiede in der Entwicklung nimmt. Die Figg. A, B entsprechen den Originalfigg. 1, 5 der tab. 42, die Figg. C—E den figg. 3, 4, 9 der tab. 43. Fig. A zeigt das Gehäuse eines Larvenstadiums, an dem in scharfem Absatz plötzlich die Spiralrippen auftreten. Molluskenfauna der Magalhaen-Provinz. S1 Fig.B. Diese Form bezeichnet Bouran mit Emarginula-Stadium, da sich am Rand zuerst der Einschnitt zeigt. Fig. ©. Mit dem fortschreitenden Wachstum, wobei sich die Mündung mehr und mehr erweitert, stößt hier der hintere Mund- rand bereits an das Embryonalgewinde, dieses umfassend. Gleich- zeitig wird durch Anwuchs des Vorderrands der Schlitz nach dieser Seite geschlossen, sodaß er entfernt vom Rand zu stehen kommt. Fig. D. In dieser Figur wird nach BourAan das Rimula-Stadium durchschritten. Bei fortschreitendem Wachstum vergrößert sich der Abstand des hintern Rands vom Embryonalgewinde immer mehr. Dieses verliert zugleich an Volumen und ist allmählich korrodiert. Gleichzeitig vergrößert sich auch der Abstand des vordern Rands vom Schlitz. Fig. E. Hier ist nach BovrtAx die forme adulte annähernd er- reicht. (Bei seiner fig. 8, wo sie ganz erreicht sein soll, ist auch noch der Wirbel vorhanden.) Je mehr das Gehäuse rundherum an- wächst, desto mehr entfernen sich die Ränder vom Wirbel und Loch, der Autor spricht freilich von Hinaufrücken derselben, aber in Wirklichkeit werden sie nicht näher aneinander gerückt, sondern ihre ursprüngliche Entfernung voneinander behalten sie bei, die nur dadurch kleiner wird, weil das Embryonalgewinde an Volumen verliert und der Schlitz bzw. das Loch immer größer wird, bis schließlich von ihm aus auch der Rest des Wirbels resorbiert wird. Die annähernd gleiche Größe der Abbildungen der verschiedenen Entwicklungsstadien täuscht in dieser Beziehung sehr, und man muß sich immer dabei gegenwärtig halten, daß die Größen zunehmen. Die Reduktion des Embryonalgewindes läßt sich wohl dadurch er- klären, daß das Tier sich allmählich daraus zurückzieht und sich gegen die verlassenen Windungen durch ein Septum abschließt, die dann abfallen oder abgestoßen werden, sodaß schließlich nur noch ein Höcker nachbleibt, bis auch dieser vom obern Loch aus resor- biert wird. Der Umstand, daß bei den Fissurellen, selbst an verhältnismäßig jungen Stücken, die radialen Rippen und farbigen Strahlen alle vom Mittelpunkt des Lochs auszugehen scheinen, ließ sich nicht leicht dem angeblichen Vorhandensein eines vom Loch immerhin noch entfernt stehenden Wirbels anpassen, dajanaturgemäß der Wirbel der Ausgangs- punkt sein muß. Nach der nun gegebenen Entwicklungsreihe und mit einiger Überlegung läßt sich jener Umstand leicht erklären. Zum bessern Verständnis füge ich die nebenstehende schematische Zool. Jahrb. XXV. Abt. f. Syst. 6 82 HERMANN STREBEL, Fie. F an, welche die stark vergrößerte obere Partie eines er- wachsenen Gehäuses zeigt. In das Loch habe ich ein früheres Stadium, wie es etwa der oben stehenden Fig. E entspricht, hineingezeichnet. Man sieht, daß der Teil der vom Wirbel aus- gehenden, anfangs noch gekrümmten Rippen vom Loch aus resorbiert ist, sodaß nur noch die nunmehr gerade nach dem Rand verlaufenden Rippen vom Mittelpunkt des Lochs auszugehen scheinen. Ich will hierzu noch bemerken, daß das Loch bei fort- schreitendem Wachstum nicht nur durch Resorption vergrößert wird, sondern, wie mir scheint, sich auch auf gleichem Weg in seiner Form mehr oder weniger sogar individuell verändern kann, sodab Größe und Form des Lochs bei ein und derselben Art, nicht nur durch Altersunterschiede bedingt, sich verschieden verhalten kann. Im übrigen stellt sich bei reicherm Material heraus, dab es in dieser Gattung kaum einen Schalencharakter gibt, der nicht inner- halb der Art individuelle, oft nicht unbedeutende Schwankungen aufweist, sodaß man mit kurzen Diagnosen, zumal wenn sie vielleicht nur nach einem Stück gemacht sind, wenig anfangen kann. Sowergy’s und Rerve’s Diagnosen leiden ja mehrfach unter diesem Fehler, und da keine Maße angegeben werden und bei den Ab- bildungen die Seitenansicht fehlt, so ist man, selbst wenn dem Fund- ort nach die Art unter dem vorliegenden Material vertreten sein müßte, oft nicht in der Lage, sie zufriedenstellend zu identifizieren. Pırsery, der ja diese Gattung schon in: Tryon bearbeitet hat, bietet manche wünschenswerte Ergänzung zu solchen Beschreibungen und Abbildungen, aber es liegt ja nicht immer umfangreiches Material für solchen Zweck vor, und außerdem können aus den angeführten Gründen die Ansichten über die Deutung solcher mangelhaft charak- terisierter Arten leicht auseinander gehen. Ich werde darauf noch zurückzukommen haben. Soweit es sich am Spiritusmaterial erkennen läßt, zeigt das Tier bei den verschiedenen Arten keine Unterschiede, die wohl, soweit sie in der Färbung bestehen, leicht verloren gehen; das Einzige, was sichtbar wird, ist, daß bei den Arten, die farbige Strahlen haben, - fra Molluskenfauna der Magalhaen-Provinz. S3 der Mantelrand entsprechend dunkle Striche zeigt. Ich habe daher nur von der F. alba Pmıuıprr das Tier in Fig. 1d,e etwas ver- größert abgebildet, weil es an dem betreffende Stück am wenigsten zusammengezogen war. Fissurella pieta GMEL. (Rars2 1092272 Tags, Rier.6,) GMEEIN, 1. e., p. 3729, sp. 198. Außer den von GMELIN angegebenen ältern Autoren DAVILA und MARTINI ist wohl noch D’ARGENVILLE (DE FAVANNE), Vol. 1, p. 530, tab. 3, fig. A* anzuführen. Von modernern Autoren sind zu nennen: D’ORBIGNY, 1. c., p. 472. Hupkin: Gay, 1. c., p. 237. GOoULD, l. e., p. 367, fig. 469 (Abbildung des Tiers).. SOWERBY, Thesaurus, Mol23, p. 186, fie. 10, 11. ZRRRvenl%ch, Vol.6,, sp.6. WATSON, l.c., p. 32. Tryon (PıLsery), Vol. 12, p. 144, tab. 45, fig. 9—11. ROCHEBRUNE et MABILLE, ]. c., p. H 70. MELVILL and STANDEN, EcmEV013.3,.N0.4, NVol-102N092: Zu dieser gut bekannten und auch von PırssryY 1. c. gut charakterisierten und abgebildeten Art möchte ich noch Folgendes anführen. Unter dem mir vorliegenden Material kommen einzelne Stücke vor, bei denen in den weißen Strahlen eine Rippe gröber ist und mehr oder weniger stärker hervortritt als die sonst ziemlich gleichmäßigen und flachen Rippen, die nur in der Breite Verschieden- heiten zu zeigen pflegen. Diese abweichende Skulptur erinnert an die für F. radiosa Lesson oder polygona Sow. typische Skulptur, doch kann man nicht gut diese Art für eine Zwergform oder gar einen Jugendzustand der pzela halten. Merkwürdig ist nun, daß unter dem mir vorliegenden Material sich gar keine Stücke befinden, die mit Sicherheit den Jugendzustand der pieita vertreten. Freilich ist, zusammen mit No. 1, ein Stück gefunden, das nicht recht zu radiosa paßt und der flachen und breitern Rippen halber eher nach pieta hinübergeht. Aber da andere Altersstufen, die zu dem kleinsten Stück der wirklichen pzeta hinüberführen, fehlen und da der Jugend- zustand der picta sich nach den großen, meist oben mehr oder weniger abgerollten und zum Teil auch vom Loch aus resorbierten Gehäusen sich nicht konstruieren läßt, so muß es fraglich bleiben, ob dieses Stück wirklich einen Jugendzustand der pieta oder eine Varietät der radios« vertritt. 1. SE 5857 (1079—1082). Isthmus Bay, Ebbestrand, 29./3. 1896. 1 Stück mit Tier. 70,0 — 45,4 — 20,0. 6* 84 HERMANN STREBEL, Dabei liegt das oben erwähnte Stück, das sich von radiosa Lxsson durch gröbere und flachere Rippen unterscheidet, das aller- dings aber auch, wenn auch nur vorn und hinten, in den weißen Strahlen eine stärker vortretende Rippe zeigt. Die Färbung ist gelblich-weiß mit schwärzlich-violetten, aber ziemlich hellen Strahlen, die auf der Innenseite noch .durchscheinen; am obern Rand aber lebhafter gefärbt erscheinen. Die Schale ist etwas gebogen, vorn und an den Seiten schwach konkav, hinten teilweise etwas konvex. Das Loch liegt etwas abschüssig nach vorn zu. Taf. 1, Fig. 6. 322 —174— 5,5. 2. SE 5858 (428). Punta Arenas, Ebbestrand, Sand und Ton, 7.112. 1895. 12Stück mit Tier. 79,2 — 49,5 — 20,5. 3. SE 5855 (65). Uschuaia, Ebbestrand, 1896. 3 Stücke mit Tier. 855 — 58,1 — 24.0. 82,2 — 54,6 — 27,5. Taf. 2, Fig. 22. 61,5 — 40,2 — 169. Die beiden letzten Stücke haben in den weiben Strahlen die oben erwähnten stärkern Rippen, am stärksten das kleinste Stück; das größte Stück ist außen sehr verwittert, sodaß nicht feststellbar ist, ob es dieselbe Eigentümlichkeit zeigt, die man sonst für eine Lokalvarietät in Anspruch nehmen könnte. Ich bemerke noch, dab das kleine, abgebildete Stück, wenn trocken, einen blaugrauen Innen- rand zeigt, in dem sich die hellen Strahlen nur sehr schwach be- merkbar machen, und zwar nur an der Stelle, wo die stärkern Rippen ausmünden (vgl. Abbildung bei Fig. 22). 4. SE 5856 (99). Segunda Uschuaia, Ebbestrand, Klippen, 16./5. 1896. 1 Stück mit Tier. Der Schale fehlt der violette Ton, der den übrigen Stücken der Art in den dunkeln Streifen bei- ‚gemischt ist. Hier sind die Strahlen rein schwarz, wenn nab, sodaß der Innenrand abwechselnd rein schwarz und rein weiß erscheint. Das Loch ist erst mit einem schmalen, weißen Rand umgeben, dann mit einer Zone schwarzer Striche, die wie eine Franse herabhängen. Es mag das damit zusammenhängen, daß das Stück hier weniger abgerollt ist. Dem Tier fehlt in seinen hellen Partien ebenfalls der etwas rötliche Ton, den die Tiere der andern Stücke zeigen, besonders auf der Rückenseite. 68,6 — 41,9 — 198. Molluskenfauna der Magalhaen-Provinz. 85 5. MM. Stanley Harbour, Falklands-Inseln, - VALzentin leg. 2 trockene Stücke, die dem Doublettenmaterial entnommen, dem Hamb. Museum gütigst geschenkt sind. Auch diese Stücke zeigen, wenn auch nur vereinzelt und schwächer, stärkere Rippen wie die unter No. 3 erwähnten. 84,0 — 52,8 — 24,1. 61,5 — 43,7 — 13,—. Fissurella radiosa L&sson. (Taf. 1, Fig. 4, 5a—d, ? Fig. 6.) LEsson, in: Voyage de la Coquille, 1826, Vol. 2, part 1, p. 411. PILSBRY, in: Tryon, |. c., p. 157 kopiert die Diagnose; eine Ab- bildung hat Lesson leider nicht gegeben. D’ÖRBIGNY gibt nach DESHAYES eine nichtssagende Diagnose, sodaß man zweifeln kann, ob ihm wirklich die LEsson’sche Art vorgelegen hat. ? Fissurella polygona Sow., Thesaurus, Vol. 3, p. 186, fig. 137, 177. PiusBRy, 1. c., p. 148, tab. 60, fig. 84, kopiert nur SOWERBY's Diagnose und Abbildung. MELYILL and STANDEN, |. c., Vol. 9, No. 4, Vol. 10, No. 2. Die Lesson’sche Diagnose ist ausführlich genug, um danach be- stimmen zu können, wenn Material vom gleichen Fundort (Falklands- Inseln) vorliegt. Wenn ich oben die F. polygona Sow. anführe, so geschieht es, weil 1 Stück des Manchester-Museums (No. 1) als polygona Sow. bestimmt ist, aber in seinen wesentlichen Merkmalen mit den Formen übereinstimmt, die ich für radiosa Lesson halte. F. polygona muß den Abbildungen nach breiter im Verhältnis zur Länge sein, und in der Färbung der Spiralbinden herrscht Rot vor. Wenn nur dies Breitere in Frage käme, dann würde das hier sub 3 verzeichnete Material schon eher für F. polygona in Frage kommen, aber diesem fehlt auch das Rot in den Spiralbinden, und besonders die stärkern Rippen sind rauher. Da aber auch unter diesem Material schmälere Stücke vorkommen (vgl. Fig. 5c), so ziehe ich es mit der schmälern Form zusammen. Vielleicht ließe sich diese Magalhaens-Form als Varietät absondern. Bei meiner Auffassung der F. radiosa käme übrigens noch die F. exqwisita REEVE in Betracht, die freilich ein größeres Loch haben soll, aber wohl jedenfalls in die Nähe gehört und besonders dem sub 1 verzeichneten Stück, das schmäler und nicht so rauh ist, ähnlicher ist. 36 HERMANN STREBEL, Ich gebe nun, besonders auch mit Rücksicht auf das Hinzu- ziehen der sub 3 verzeichneten Form, eine Ergänzung der L&essox- schen Diagnose. Die Schale ist ziemlich dickschalig, länglich oval, vorn etwas schmäler als hinten. Die Verschiedenheit der Maßverhältnisse unter- einander geht aus der sub No. 2 angegebenen Maßliste hervor. Die Schale ist meistens in der Länge etwas gebogen, sodaß, wenn die Schale auf den Rändern ruht, die Seiten etwas klaffen; bei jüngern Stücken pflegt das kaum der Fall zu sein. Das Loch ist klein, etwas nach vorn gerückt und liegt meistens etwas abschüssig nach vorn, aber auch wagerecht, es ist wie bei allen hier vertretenen Arten 3buchtig, wenn keine Resorption stattgefunden hat. Die Wandung ist meistens hinten etwas konvex, vorn und an den Seiten schwach konkav, aber auch plan; bei dem sub 1 verzeichneten Stück ist sogar die Vorderseite konvex, anstatt konkav, wie denn auch das Loch etwas größer ist und wagerecht liest. An einem jüngern Stück (Fig. 5e) zeigt die Vorderseite am Loch ein steiles Aufsteigen, das vielleicht mit dem ehemaligen Wirbel zusammenhängt. Die Färbung ist schmutzig gelblich-weiß mit 15—16 schwärzlichen Strahlen, die zuweilen wie bei pzscta aus einzelnen Streifen gebildet werden und zuweilen einen etwas violetten Anflug zeigen. Gleich- zeitig treten aber auch häufig wie bei oriens konzentrische, schmale oder breitere Binden auf, welche einen dunklern Ton haben können und dann die Strahlen verstärken, die sie aber auch abschwächen und ganz unterbrechen können; doch ist diese konzentrische Binden- bildung nie so deutlich ausgeprägt wie bei oriens. Das Charakte- ristikum der Art ist die Skulptur, die aus 16—17 stärkern, etwas knotigen, schuppigen oder doch rauhen Rippen besteht, zwischen denen je 2, 3 schwächere Rippen liegen, an den Seiten sogar meist 4. Unter diesen schwächern Rippen ist zuweilen die mittlere wieder etwas stärker. Der äußere Rand ist schwach buchtig, unter schwachem Vorspringen der stärkern Rippen, auf der Innenseite den Zwischenräumen der Rippen entsprechend mit etwas obsoleten Zähnchen besetzt (Fig. 5d). Das Innere ist wie bei allen hier zu besprechenden Arten bläulich-weiß, der Muskelansatz wenig scharf markiert. Man sieht aus meiner eingehenden Beschreibung, dab die Lesson’sche im allgemeinen gut charakterisiert und nur den indi- viduellen Abweichungen und nebensächlichen Einzelheiten nicht gerecht wird. Der Sowersy’schen Beschreibung müßte man dagegen Molluskenfauna der Magalhaen-Provinz. 87 manches nicht unwesentliche Merkmal hinzufügen, um sie mit Sicherheit dem Material anpassen zu Können. 1. MM. Falklands-Inseln. 1 Stück, aus dem Doubletten-Material gütigst dem Hamb. Museum überlassen. Das Stück ist bräunlich- weiß mit 15 bräunlich-violetten Strahlen, nur sehr wenig gebogen, an den Seiten schwach konkav, hinten und vorn schwach konvex. Das Loch liegt wagrecht, ist größer als es die Sowergy’sche Abbildung von polygona zeigt; es ist freilich an den Rändern, wenn auch nur schwach, resorbiert; die Skulptur ist charakteristisch. Die Maße stimmen sogar ziemlich genau mit den von Lesson angegebenen: 13 x 7x 2%, lines — 27,5 — 14,8 — 5,3. Fig. 4. 27,8 — 14,8 — 5,8. Das Stück ist polygona Sow. bestimmt und unter diesem Namen von MELVILL and STANDEN, 1. c., sowohl von Port Stanley als von den Lively Islands angeführt. 2. M. 196. Port Stanley, 1 Fad. an Tangwurzeln, 17./7. 1893. 1 dem Vorstehenden sehr ähnliches aber jüngeres Stück. 13,8 — 75 — 32. 3. M. 119. Uschuaia, tiefster Ebbestrand, 9.12. 1892. Viele Stücke, die große Verschiedenheit der Zeichnung zeigen, wie das oben in der Beschreibung der Art angeführt ist. Das erste und größte Stück der Maßliste ist fast ganz gelblich-weiß, nur um das Loch herum zeigt sich eine schmale Zone mit schwärzlichen Strahlen. Das Loch ist verhältnismäßig klein. Lesson sagt über die Größe des Lochs nichts, nur über die Form. 36.0 — 23,5 — 89. Fig. 5b. 35.4 — 23,3 — 79. en ale eh Fie. 5a. 33,3 — 19,0 —89. 304 — 18673. 250 — 15,8 —6,3. a ae Fie. de. 22,8 — 14,0 —58. 1, ei) 88 HERMANN STREBEL, Fissurella oriens Sow. (Taf. 1, Fig. 8-14; Taf. 2, Fig. 15—20.) SOWERBY, in: Proc. zool. Soc. London, 1834, p. 124 und in Thesaurus, p. 186, fi. 19—20. Hup£, in: GAY, l.c., p. 237. REEVE, Icon,, sp. 13. D’ORBIGNY, ]. c., p. 472, fälschlich als Synonym von pseta aufgeführt. PILSBRY, m: Tryon, 1. c., p. 152, tab. 46, fig. 13—19 nach eignem Material und tab. 34, fig. 58 Kopie nach REEVE. Fragliche Varietäten. Fissurella mexicana Sow., Taf. 1, Fig. 9. SOWERBY, Thesaurus, p. 180, fig. 26—28, 78. REEVE, Icon. spec. 40. MELVILL and STANDEN, l. e., Vol. 9, No. 4. Fissurella bella REEVE?, Taf. 1, Fig. 10. REEVE, Icon.spec. 21. SOWERBY, Thes., p. 185, fig. 25. PILSBRY, 1. c., p. 150, tab. 33, fig. 48. Fissurella australis PHıL., Taf. 1, Fig. 11, 13, Taf. 2, Fig. 15. PHıLipPp1, in: Arch. Naturg., 1845, p. 61. Zurückgezogen zugunsten von F. fulvesceens Sow., in: Malak. Bl., Vol. 3, 1857, p. 160. Ich habe vorstehend der F. oriens eine Reihe von bisher für sich bestehenden Arten als fragliche Varietäten hinzugefügt, weil ich in den Hauptcharakteren derselben eine so große Über- einstimmung finde, daß ich deren Artberechtigung entschieden an- zweifeln muß. Inwieweit aber dieselben als gute, also lokalisierte, Varietäten aufgefaßt werden müssen, das vermag ich nicht zu ent- scheiden, weil mein Material viel zu beschränkt ist. SOWERBY'S F. oriens ist von ihm im Thesaurus, 1. ec, etwas eingehender be- schrieben als in der ersten Diagnose. Pırssery hat dann, 1. ce, die Art ausführlich besprochen und auch eine Abbildung nach eignem Material von der Insel Chiloe hinzugefügt, die sich mehr den Formen nähert, die mir vorliegen, als das von Valparaiso stammende, welches REEVE, ]. c., in natürlicher Größe abbildet. (Sowersy’s Figuren sind ja alle verkleinert.) Pıuspry erweitert und präzisiert die vorangehenden Beschreibungen der Art durch Folgendes. An Stelle des oblongo-depressa sagt er oblong-conical, das deutet auf einen Gegensatz hin, soll es aber, der Seitenansicht von PıLspry’s Stück nach, nicht sein; alle derartigen Bezeichnungen sind dehnbar. Ich möchte aber hinzufügen, daß die Schalen bald höher, bald niedriger, aber im ganzen nicht sehr hoch sind; die Maße und Abbildungen zeigen das Genauere. Färbung und Zeichnung sind schon von SOWERBY genügend charakterisiert, PıLspry sagt von den Strahlen „each one split more or less obviously into two, the tract immediately Molluskenfauna der Magalhaen-Provinz. 89 adjacent to the perforation is spreckled. Inside white, the marginal border grayish, rather narrow“. Nach meinem Material möchte ich dazu bemerken: 1. daß die Strahlen zuweilen gespalten sind, 2. dab deren Spitzen durch hellere oder dunklere konzentrische Binden unterbrochen, kürzer oder länger um das Loch, bzw. dessen weibe Zone gruppiert sein können. Die Grundfarbe ist hell gelbbraun oder fleischfarbig, zuweilen sogar hell karminrot, durch bräunliche, rötliche bis schwärzliche, vereinzelt auch ganz helle konzentrische Zonen von verschiedener Breite, werden die durchweg violett- schwärzlichen Strahlen durchkreuzt, wodurch sie an diesen Stellen intensiver, bzw. dunkler oder auch heller gefärbt erscheinen. Den schmalen Innenrand habe ich an keinem Stück grau gefunden, wie Sowergy und Pınspry vorschreiben, immer macht sich mehr oder weniger die äußere Färbung bemerkbar; wenn die Stücke trocken sind, ist das allerdings zuweilen nicht deutlich sichtbar. Ich füge zum Vergleich mit meinem Material die Pınspry’schen Maße an: 46,— — 27,— — 11,—. Die Formen der chilenischen Küste, soweit dieselben außerhalb der hier behandelten faunistischen Provinz liegen, mögen in der Hauptsache durch den Sowergy’schen Typus, wie ihn ReEvE ab- gebildet hat, vertreten sein, aber es wird noch festzustellen sein, ob und inwieweit sich nicht auch dort schon andere Formen vor- finden. Gehe ich nach jener typischen Form, mit der nähern An- gabe der „depressed form“, dann liegen mir nur junge Stücke (vgl. Fig. 18a) vor. Gehe ich dagegen nach der von Pırsery in seiner fig. 18, 19 gegebenen, also nach der etwas höhern Form, dann ge- hören dazuz Dar 1, Ria297 107127214 2375277 Ri 16,187 Mit diesem Typus aber, besonders mit dem Stück Fig. 10, komme ich zur F. bella Reeve, die Darwın von Cap Horn mitgebracht haben soll. Ich habe den Kontur der Rerve’schen Figur in punktierter Linie meiner Abbildung angefügt; sie zeigt allerdings eine stärkere Verschmälerung nach vorn, auf die ich aber kein Gewicht legen möchte, denn 1. vergleiche man den nicht minder großen Unterschied zwischen meinen Figg. 10 und 16, die sonst in Färbung und allem durchaus gleichartig sind, 2. kann sehr wohl die Zeichnung etwas übertrieben sein, um die in der Diagnose betonte Zuspitzung nach vorn anschaulich zu machen. Meine Stücke entsprechen in Färbung und Zeichnung durchaus der Rervr’schen Figur von bella, wenn die Farben auch in natura nicht so lebhaft sind und sein können, wie die Rerve’sche Figur sie zeigt, und nimmt man die Rrrve’sche 90 HERMANN STREBEL, Diagnose dazu, so ist ein Unterschied mit oriens nicht herauszu- konstruieren. Was sein Ausdruck deeply convex rather elevated in the middle bedeuten soll, ist mir allerdings nicht klar, jedenfalls scheint er im Gegensatz zu „depressed“ bei oriens zu stehen, ein Gegensatz, der aber, wenn auch innerhalb gewisser Grenzen, bei den Fissurellen gar keine Bedeutung hat. Wenn von einer Lokalität alle Stücke eine derartige Form wie der Typus von bella zeigen sollten, wäre dieselbe höchstens als Form della Reeve abzusondern. Das gleiche gilt für die Form mexicana Sow., die Pırsery un- bekannt ist, von der er aber meint, daß der Fundort, den SOWERBY und Reserve anführen, wohl kaum richtig sein könne; er verweist auf oriens. Von den Stücken dieser vermeintlichen Art, die MELvınu u. Staxoen 1. ec. von Lively Island (Falklands-Inseln) aufführen, liegt mir 1 Stück vor, das allerdings der Sowergry’schen Diagnose ent- spricht; das besonders große Loch (vel. Fig. 9) ist freilich durch Re- sorption unnatürlich erweitert; alle Stücke scheinen ähnlich unter- einander zu sein, sie sind aber in allen ihren wesentlichen Charak- teren nicht von oriens verschieden, können also nur als Lokalvarietät gelten. Mit der F. australis Prın. hat es eine eigne Bewandtnis. Die Art ist, wie schon weiter oben angegeben, von Prruippr selbst zu- gunsten der fulvescens Sow. zurückgezogen, die von Valparaiso stammt, während Pnıuıppr’s Art in der Magalhaens-Straße gefunden ist. Ich weiß nun nicht, ob Prırippr nur auf Grund der Diagnose SOwERBY'S oder Rerver’s, bzw. deren Abbildungen seine Art zurückgezogen hat, oder ob ihm Vergleichsmaterial vorlag. Liest man aber Pnınıppr's Diagnose und die weitern Bemerkungen dazu, in denen er seine Art mit oriens vergleicht, so wird man mir zugeben, daß eine mir vor- liegende Form (Fig. 11, 15) dem sehr gut entsprechen würde, daß dann aber auch die Zugehörigkeit zu oriens erwiesen wäre. Die niedrige Form, das Aufgebogensein an beiden Enden gäbe an sich noch kaum einen Grund zur Absonderung, keinenfalls läßt sich aber nach einem Stück entscheiden, ob hier eine Lokalform vorliegt oder nicht. Ich gebe nun im Zusammenhang nach der immer beibehaltenen Reihenfolge der Fundorte sämtliche vorstehend besprochenen Formen, die meiner Ansicht nach in die Gruppe oriens gehören, ohne Ab- grenzungen vorzunehmen, für die ich, wie schon ausgesprochen, keine senügende Anhaltspunkte besitze. 1. P. Smyth Channel, Port Grappler, 8—9 Fad., ded. 23./4. 1906. Molluskenfauna der Magalhaen-Provinz. 01 Fig. 19. 283 — 155 — 5,4. Das Stück ist an den Seiten und vorn schwach konkav, hinten schwach konvex, von gelblich-bräunlicher Grundfarbe, mit schwärz- lichen Strahlen; die untere Hälfte ist durch eine dunklere braune mit Rot untermischte konzentrische Zone lebhafter gefärbt. Es ist nur etwas höher als die in Fig. 18a b abgebildeten Stücke, gehört aber wohl zum typischen oriens. 2. M 59. Smyth Channel, Puerto bueno, 9./7. 1893. Fig. 16. 38,2 — 22,0 — 7,6. Das Stück entspricht denen in Fig. 10 u. 12 abgebildeten und weicht nur im Umriß ab. 3. M 61. Smyth Channel, Long Island, 8 Fad., 10./7. 1893. Fig. 10. 39,6 — 25,6 — 8.2. Die Färbung ist hellfleischfarbig mit einigen bräunlichen und violettbräunlichen konzentrischen Zonen und 13 bräunlich-violetten Strahlen, die zum Teil gespalten sind. Das Stück nähert sich bella REEVE. 4. SE 5857 (1079—82). Isthmus-Bay, Ebbestrand, 29./3. 1896. Fig. 17. 26,6 — 17,6 — 6,9. Das Stück ist verhältnismäßig breit im Verhältnis zur Länge und auch hoch; die Ränder klaffen vorn und hinten etwas, die Wandungen sind rundherum etwas konkav. Die Färbung ist wie bei der hier angeführten mexicana, Fig. 9, hellrötlich mit schwäch- lichen konzentrischen Streifen und karminroten Strahlen. Der Form nach möchte ich das Stück eher der Fig. Sc anreihen, mit der es auch das verhältnismäßig kleine Loch gemeinsam hat. 5. P. Nur Smyth Channel angegeben, 5 Fad., Mai 1894. 3 Stücke. Fig. 13a. 29,4 — 18,4 — 4,6. „ 18b. 26,2 — 15,8 — 4,4. 18,4 — 10,0 — 2,7. Das erste Stück ist besonders flach und entspricht in Form und Färbung wohl einem Jugendzustand der typischen oriens Sow. Die Grundfarbe ist hell fleischfarbig mit einer bräunlichen konzen- trischen Zone oben und rötlichen Strahlen, die oben braun werden. Das zweite Stück ist verhältnismäßig schmäler und etwas höher, es hat hellbräunliche Grundfarbe, eine breite, fast karminrote, kon- zentrische Zone und schwärzliche Strahlen. Das kleinste Stück hat fleischfarbige Grundfarbe, karminrote Binden und bräunliche Strahlen. Man hat hier also an einem Fundort in Form und Färbung Ab- 92 HERMANN STREBEL, wechslung. Ich möchte nicht unerwähnt lassen, daß das Loch an diesen Stücken kleiner ist als bei andern hier zu oriens gezogenen Formen, sodaß es sich in dieser Beziehung mehr den Formen Fie. 8, 17, 19 nähert. 6. SE 6140-41 (1071). Puerto Churruca, Ebbestrand, Klippen, 26./3. 1896. 2 junge Stücke, über die nichts anderes zu sagen ist, als daß sie zu oriens gehören. 7. SE 6151 (1049). Puerto angosto, Ebbestrand, 25./3. 1896. 1 junges Stück. Fig. 13. 23,2 — 11,5 — 3,6. Hell mit schwärzlich- braunen Strahlen, das wohl zu der oben unter australis besprochenen Form gehört. 8. SE 6146 (1167). Borja-Bay, 10 Fad., Algenboden, 17./4. 1896. 1 ganz junges Stück. 5,3X 3.2. 9. SE 5858 (428). Punta arenas, Ebbestrand, 7.12. 189. 1 Stück mit Tier, das vielleicht in Formol gelegen hat und dadurch obenauf ganz verwittert erscheint; man kann nur hellbräunliche Grundfarbe und dunklere konzentrische Binden erkennen, Strahlen nur in Spuren. Das Stück dürfte aber jedenfalls hierher gehören. 40,8 — 23,7 — "1,8. 10. SE 6148. Porvenir ohne weitere Angaben. 1 junges Stück mit Tier. 22,7 — 14,4 — 6,— (sehört zum Typus der Fig. 10, 12. 11. M 107. Basket Island (Drurin, leg.), Novbr. 1892, 1 Stück mit Tier. Fig. 14. 34,2 — 18,9 — 6,0. Das Stück ist schwach gebogen (d. h. mit kKlaffenden Seiten), auffallend schmal, noch schmäler als Fig. 16. In den Farben fehlt das Karmin, sonst gehört das Stück zum Typus der Figuren 10, 12,016: 12. SE 5860 (9). Harbert Harbour, 8 Fad., Algenboden, 2./5. 1896. 1 Stück mit Tier. Fig. 12. 41,3 — 26,7 — 10,0. Gehört zu Fig. 10; ist nur etwas höher. 13. M 168. Insel Pieton, Banner Cove, 3 Fad., an Tangwurzeln, 26./12. 1892, 3 Stück mit Tier. Fig. Sc. 29,0 — 17,3 — 6,0. „ 8. 14,9— 80 — 3,0. „8. 82 — 4,8—1,9. Molluskenfauna der Magalhaen-Provinz. 95 Die Stücke zeigen ähnliche Farbenverschiedenheiten wie die sub 5 verzeichneten, entsprechen in der Form aber mehr dem sub 1 verzeichneten. (Fig. 19.) 14. M 196. Port Stanley, Falklands-Inseln, 1 Fad., an Tang- wurzeln, 17./7. 1893, 1 Stück. Rio 2 loN 32,5 1730 5,0. Grundfarbe: gelblich-bräunlich, um das Loch herum mit einer hellern, dann dunklern Binde und mit 17 braunen bis schwärzlichen Strahlen, die wohl zum Teil gespalten sind, daher die größere Zahl. Beide Enden des Gehäuses sind etwas aufgebogen. Es ist die oben zu australis gezogene Form. 15. MM. Lively Island. Das oben erwähnte als mexicana be- stimmte Stück. Fig. 9. 34,1 — 18,7 — 6,0. Das durch Resorption vergrößerte Loch ist 6 mm lang. Meinen Notizen nach verhalten sich die andern 3 Stücke, auf welche MELVILL u. STANDEN, 1. c., Bezug nehmen, wie folgt: a) 1 Stück, hellbräunlich-gelb mit rotvioletten Strahlen. 58,0 — 32,5 — 8,3. Das Loch ist 10'/), mm lang und 6!/, mm breit. b) 2 Stücke in Farbe wie Fig. 11. 43,0 — 23,0 —?. Loch 9), mm lang, und 22,0 — 13,0 — 3,8. Das Loch ist noch 3buchtig und 3!/, mm lang. Fissurella darwini REEVE. 2 REEVE, Icon. spec. 7. SOWERBY, Thes., p. 186, fig. 35. Hupk, in: Gay, 1. c., p. 247. ROCHEBRUNE et MABILLE, ]l. c., p. H 74. PILSBRY, in: Tryon, 1. c., p. 144, tab. 30, fig. 7, tab. 46, fig. 15—17. MELVILL and STANDEN, 1. c., Vol. 9, No. 4. Diese auch von Phıuıppr in seinem Verzeichnis der Magalhaen- Fauna (in: Malak. Bl., Vol. 3, p. 167) aufgeführte Art befindet sich nicht unter dem mir vorliegenden Material. Pınssry’s Beschreibung und Abbildung des einzigen ihm zu Gesicht gekommenen Stücks ‚weichen von dem Rerve’schen in Folgendem ab. Die Skulptur ist gröber, von der ReEvE ausdrücklich sagt „ridges thin, close set“. Die Färbung der Strahlen soll „reddish“ sein, wie auch aus der Ab- bildung hervorgeht, während ReEvE sagt, „radiated with black lines“. Rerve's Abbildung erscheint als eine Verkleinerung der daneben abgebildeten pieta, nur die Skulptur ist feiner. Ähnliches 94 HERMANN STREBEL, sagt auch Pırspry von seiner Form, nämlich, dab trotz der geringern Höhe und des Fehlens der starken Kkonzentrischen Falten die Art sich doch als eine unausgewachsene oder im Wachstum zurück- gebliebene Form von picta herausstellen könnte. Die Maße der beiden Typen nach den Abbildungen sind folgende: Pınsery 58,5 — 37,2 — 15,1 RezevE 38,3 — 25,3 —?. Wie schon gesagt kann ich Entsprechendes unter meinem Ma- terial nicht finden, es sei denn, dab etwas Ähnliches wie das kleinste unter No. 3 verzeichnete Stück von pieta (Fig. 22) etwa von PILSBRY gemeint sei; das Stück läßt sich aber nicht von picta trennen, hat auch die konzentrischen Falten, die Pınspry’s darwini nicht haben soll, und die Skulptur ist gröber, als sie nach Rerve’s darwins sein soll. Fissurella alba PHILIPPI. (Taf. 1, Fig. 1—3; Taf. 2, Fig. 21.) PHıL1pPpI, in: Arch. Naturg., 1845, p. 61 und in Abbildung, Vol. 2, Heft 1, Oktober 1845, p. 34, tab. 1, fig. 4. Hupk&, in: Gay, 1. c., p. 247. ROCHEBRUNE et MABILLE, 1. c., p. H 71. PıLsBRy, in: TRYon, 1. c., Anhang, p. 292. Psırıppr haben nur 2 nicht ausgewachsene Stücke vorgelegen, die aus dem Material von der Magalhaens-Straße stammten, welches der Gouverneur SCHYTHE an das Museo nacional de Chile eingesandt hatte. Die Beschreibung bedarf einiger Ergänzungen, wie auch die Abbildung durch grüne Bemalung ziemlich unkenntlich gemacht ist. Es ist meinem Material nach die am stärksten vertretene Art, sodaß PHıuıpprs aufgeworfene Frage, ob sie etwa ein Blendling sei, zu verneinen ist; er fügt freilich selbst hinzu, daß er nicht wußte, welcher Art er sie dann zuweisen sollte; denn sie unterscheidet sich in der Tat von den andern hier besprochenen Arten in jeder Beziehung. Das Gehäuse ist im ganzen kleiner, höher und im Verhältnis zur Länge auch meist breiter als etwa oriens und radiosa und ziemlich diekschalig. Die größern Stücke sind etwas gebogen, d.h. sie liegen mit dem Rand nur vorn und hinten auf, die Wandungen sind seitlich und vorn oft etwas konkav, hinten dagegen etwas konvex, aber auch plan und selbst vorn konvex; bei größern Stücken ist der Kontur der Wandungeu durch auftretende konzentrische Falten, häufig etwas unregelmäßig, wenn nicht gar abgestuft. Das Molluskenfauna der Magalhaen-Provinz. 95 Loch ist kleiner als bei oriens, mehr wie bei radiosa und wie ge- wöhnlich, wenn nicht resorbiert, 3buchtig (vgl. Fig. lc, die auch typisch für die andern Arten ist); es ist etwas nach vorn gerückt und meist etwas abschüssig nach vorn, aber auch wagerecht. Die Färbung ist schmutzig gelblich-weiß, selten rein weiß, zuweilen mit etwas dunklern oder gelblichen konzentrischen Zonen und vereinzelt mit rosa oder gelblichen bis bräunlichen Strahlen verziert (vgl. flavida). Die Skulptur macht den Eindruck von flachen, unregel- mäßig breiten, feinern radialen Rippen, von denen an größern Stücken streckenweise nur die sie trennenden Furchen sichtbar bleiben. Bei genauerer Prüfung unter der Lupe, besonders an jungen Stücken, bemerkt man besonders in der Nähe des Lochs, daß ein regelmäbiges Abwechseln von breitern und schmälern Rippen der T'ypus zu sein scheint, wie ich es in Fig. 3b vergrößert dargestellt habe; das ver- liert sich aber später. Ferner kommt vereinzelt vor, daß an gröbern Stücken, besonders vorn und hinten, von Zeit zu Zeit, oft in regel- mäßigen Zwischenräumen, etwas stärkere Rippen auftreten, was an radiosa erinnert, allerdings in sehr abgeschwächter Form. Gegen den Rand zu wird die Skulptur immer wieder deutlich, und der Rand selbst ist immer, wenn auch nicht scharf, doch deutlich fein gezähnt. Die Anwuchsstreifen sind schwach ausgeprägt, aber mit mehr oder wenige vielen wulstigen Streifen untermischt. Auf der Innenseite ist der Rand mehr oder weniger, aber nie sehr breit und in der Außenfärbung besäumt, die sich scharf von dem reinen Weiß des Innern abhebt. Der Muskelansatz (Fig. 1f) ist auch bei dieser Art wenig scharf abgegrenzt. Pırspry hatte die Art wohl übersehen, denn er führt sie nur im Nachtrag auf; so kommt es, daß im Hauptteil eine alba CARPENTER aufgeführt wird, die erst 10—11 Jahre später veröffentlicht wurde, die also einen andern Namen, etwa carpenteri, haben muß. 1. SE 6154 (1034). Fortescue-Bay, 10—12 Fad., Algenboden, 25./3. 1896. 1 junges Stück mit Tier. 2. SE 6130 (634). Bahia inutil, 11—15 Fad., Corallinen, 23./1. 1896, 5 junge Stücke mit Tier, meistens zerbrochen. 3. Punta Arenas. a) 21893, leo ISScuckzmig.Nier. b) P. 25./10. 1893, leg., 12 Fad. Viele Stücke mit Tier. Man sieht aus der Maßliste die Schwankungen in den Maßverhältnissen zueinander. 96 HERMANN STREBEL, Fig. 3a. 35,3 — 24,7 — 9,8. 30,5 — 21,0 — 8. 25,6 — 17,0 — 6,8. 28,4 — 18,7 — 8,3. Fig. 3b. 16,8 — 10,8 4,1. 82 — 54 — 22. e) BD. 27.11. 1903, lex, 13’Rad, 1° Stück mit Mier dasgene ihm nicht eigne orange Färbung zeigt, die sich auch den darauf sitzenden Fremdkörpern mitgeteilt hat. d) P. Juli 1895, 9 Fad. Mehrere Stücke mit Tier, darunter der gewöhnliche Typus, von dem ich folgende Maße anführe: Fig. 21. 31,0 — 19,2 — 3. 27,2 — 19,2 — 6,6. 26,9 — 18,3 — 7. Ferner 1 Stück von einer ziemlich länglichen und gebogenen Form der alba, das auf der unteren Hälfte erst eine etwas schwärz- liche, dann in rosa übergehende konzentrische Zone zeigt und das mit teils gespaltenen Strahlen verziert ist, die auf dem obern Teil hellbräunlich und schwach ausgeprägt, auf dem untern dagegen hell karminrot sind. Figsg. 7, 20. 50,5 — 17,9 — 70. Dies Stück entspricht auffallend der unten angefügten Diagnose von flavida PsıLıpeı, läßt sich aber nicht als Form flavida absondern, da es zusammen mit der weißlichen Form gefunden ist, von der das eine Stück, Fig. 21, sogar eine ganz ähnliche Form und ähn- liche Maße hat und das ich deshalb daneben abgebildet habe; es ist freilich nicht so gebogen, was aber nicht in Betracht kommt. Es zeigen sich bei dem folgenden Material vereinzelt auch solche mit farbigen Strahlen versehene Stücke. e) M 70, 72. Strand, Nov. 1892. 2 junge Stücke mit Tier, deren eines ebenfalls jene ihm nicht eigne orange Färbung zeigt. t) M 87. 9 Fad., Sept. 1892. Mehrere Stücke mit Tier; darunter einige mit schmutzig gelblicher Binde. Ich führe nur das größte und kleinste Stück auf. ie 2. 38.32 O7 10: 12,8— 83 — 3,6. Ferner 1 Stück mit gelblicher Binde und rosa Strahlen in der Mittelpartie. 22,1 — 142 — 5,4. Molluskenfauna der Magalhaen-Provinz. 97 2) M 68. 10 Fad., 12./7. 1893. 1 Stück mit Tier. 24,7 — 11,8 — 1,3. h) SE 6126 (390). Sand und Algen, 4.12. 189. 7 Stücke mit Tier, meist unausgewachsen, darunter 1 Stück mit einer gelblichen Binde und etwas intensivern Strahlen in der Mittelpartie. i) SE 5859 (465). 15 Fad., tote Schalenboden, 14./12. 1895. 5 Stücke in Spiritus, von dem größten ist das Tier in Fig. 1d, e abgebildet. Fig. 1a—f. 30,2 — 20,8 — 9,7. 5 1b. 26,4 — 16,6 — 81. 16,0 — 10,5 — 4,6. Darunter befindet sich ferner 1 Stück mit rosa Strahlen. Fig. 12. 25,6 — 17,3 — 6,6. 4. SE 5844. Porvenir, 6—10 Fad., Algenboden, 25./2. 1896. 1 Stück mit Tier, das in der Mittelpartie schwache bräunliche Strahlen zeigt. | 26,3 — 17,8 — 72. 5. M 121. Uschuaia, 6—12 Fad., 30./10. 1892. 1 junges Stück mit Tier, dessen untere Hälfte gelb gefärbt ist und rosa Strahlen zeigt. 13,6 — 9,0 — 33. 6. SE 6157 (673/4). Insel Picton, 23 Fad., Felsen und Kelp, 5./2. 189. 1 junges Stück mit Tier, mit schwachen bräunlich-gelben Strahlen. Fissurella flavida PHıL. PHILıpp1, in: Malak. Bl., Vol. 3, 1857, p. 165. PILSBRY, l. c., Appendix, p. 292. Die Originaldiagnose lautet: F. testa solida elliptica, utringue aeque lata, modice comvexa, fulva, obscurius radiata, ad centrum alba strüs radiantibus elevatis tenwibus, strüsque inerementi decussata; fora- mine mediocri, medio dilatato; margine intus limbo satis lato, fulvo- cinereo cincto. Long. 11'/,“ ; latid. 7“: altii. 3'. „Diese Art, von welcher leider nur ein einziges Exemplar vor- liegt, ist dickschaliger als F. fulvescens, breiter im Verhältnis zur Länge, und vorn nicht verschmälert.“ Puıuıppr’s Maße sind — 25,1 — 15,3 — 6,5 mm. Das Stück hat sich unter dem vom Gouverneur SCHYTHE an Zool. Jahrb. XXV. Abt. f. Syst. 7 98 - HERMANN STREBEL, das Museo nacional de Chile gesandten Material von der Magalhaen- Straße befunden. Wie schon oben angeführt, entspricht das oben unter 3d ange- führte Stück besonders gut dieser Beschreibung, zu dem sich dann noch die sub No. 3f, 3h, 3i, 4, 5 und 6 angeführten Stücke gesellen, die alle aber aus den schon oben angeführten Gründen sich nicht gut als Form absondern lassen, sondern der üblichen Auffassung nach nur in die individuelle Variationsweite der Art gehören, wenn auch das Warum dieser Abweichung nicht anzugeben ist. Ich habe zum Schluß noch einige von ROCHEBRUNE et MABILLE l. e. angeführte Arten zu verzeichnen. F. concinna PriıL., p. 71, von der Orange-Bay. Ob es sich da- bei um die echte Paıuıppr’sche Art oder um Formen der oriens handelt, kann ich nach der kurzen Angabe nicht beurteilen. F. patagonica D’ORB., p. 71, von Orange Bay, soll zur Gattung Glyphrs gehören. F. dozei RoCHEBR. et MaB,., p. 72, tab. 5, fig. 2, von Santa Cruz, soll der alba ähnlich sein, was ich aber der Abbildung nach nicht finden kann. F. hedeia RocHEBrR. et Mas, p. 72, tab. 5, fig. 3, von Punta Arenas, scheint mir nach Beschreibung und Abbildung die mit far- bigen Strahlen versehene Form von alba zu sein, in der ich die flavida Pair. wiederzufinden glaube. F. arenicolu RoCHEBR. et MAB,., p. 73, tab. 5, fig. 8, von Orange Bay; es wird hinzugefügt „Umgebung von Punta Arenas“, wovon nur das 'eine oder das andere richtig sein kann, denn Orange Bay liegt auf einer der großen, Süd-Feuerland vorgelagerten Inseln. Wenn es sich dabei nicht um ein abgerolltes oder sonstwie der Farben beraubtes Stück von oriens handelt, so befindet sich diese Art nicht unter meinem Material. | Gattung Megatebennus PıLsgBry. ? Megaätebennus patagonicus n. SP: (Taf. 2, Fig. 23a—1.) Das Tier in Spiritus. Fig. 236 erscheint lederbraun auf der Oberfläche des sehr fein und dicht granulierten Mantels, mit einigen schwärzlichen Flecken, der Fuß hell bräunlich-gelblich. Der Mantel hat einen gerade verlaufenden Rand, der nur, entsprechend der Molluskenfauna der Magalhaen-Provinz. 99 feinen Granulation der Oberfläche, wie mit Sandkörnern dicht be- setzt erscheint. Der Mantel reicht, wie aus Fig. 23c ersichtlich ist, fast bis zum Niveau der Fußsohle, sodaß man in der Ansicht von der Unterseite (Fig. 23d) nur die Spitze des Rüssels und die Enden der Taster sehen kann. Entfernt man die an den Rändern vom Mantel schmal umwallte Schale, dann zeigt sich der von ihm bedeckte Teil, wie aus Fig. 23b (Teildarstellung) ersichtlich ist. Der äußere dunkel und hell gefleckte Rand, auf dem der Rand der Schale ruht, scheint sich in seinen dunklen Stellen noch eine Strecke weit, wenn auch schwach, in senkrechten, ausfließenden Streifen auf der Mantel- oberfläche fortzusetzen. Dem Vorbilde der F%ssurella nach sollte man nach diesem dunkel und hell gefleckten Rand annehmen, dab auch die Schale farbige Strahlen habe, was hier aber nicht zu er- kennen ist. Ob vielleicht eine Entfärbung stattgefunden hat?; auf der Innenseite des Rands sind ja noch bräunliche Streifen sichtbar, wenn sie auch nur schwach ausgeprägt sind. Fig. 23e zeigt die Vorderpartie des Tieres, nachdem der Mantel aufgeschnitten und zurückgeklappt ist. Man sieht dann den Rüssel d, daneben die Taster ec, an deren Grund auf einem Vorsprung das Auge sitzt, oben ragt das Ende einer der beiden Kiemen heraus, und oberhalb des Fußes läuft das zackige Epipodium e entlang. Die Schale ist ziemlich dickschalig, hellbräunlich weiß, vorn etwas schmäler als hinten und hinten und vorn etwas aufgebogen (Fig. 23a. Das Loch ist nur 2buchtig, d. h. es hat nur einen Vorsprung in der Mitte auf jeder Seite ihres Rands; der Rand der Schale ist auf der Unterseite abgeplattet. Die Skulptur besteht aus 60—65 flachen Rippen, die ungleich breit, besonders an den Seiten der Schale abwechselnd breit und schmal sind; sie werden von deutlichen konzentrischen Furchen durchschnitten, die den Rippen entsprechend etwas gewellt verlaufen; ab und zu treten schwache konzentrische Wülste auf. Der Rand ist den Rippen ent- sprechend nur schwach bogig gezackt, auf der Innenseite den Furchen entsprechend und deutlich gezahnt (Fig. 23f). Hier treten auch schwache braune Flecke in radialer Richtung auf. Der Muskelansatz ist mäßig deutlich abgegrenzt, von dem das Loch um- gebenden Wulst geht hinten zu jeder Seite eine etwas dreieckige Vertiefung in schräger Richtung ab, welche die Enden des hufeisen- förmigen Muskelansatzes markiert. Die Abbildungen der Schale sind alle dreifach vergrößert. 1. SE 6087 (692). Lennox-Insel (Süd-Feuerland), No. 2, 10—25 nice 100 HERMANN STREBEL, Fad., Felsen und Florideen-Boden. 1 Stück 11,6 —6,5—1,3. Das Loch mißt innen 29x 1,5. 3. Dieselbe Art in einem größern Stück ist von der zweiten schwedischen Expedition 1901/3, in Port Louis (Falklands-Inseln) gefunden. Es kann fraglich sein, ob die hier beschriebene Art zu der von PınseryY aufgestellten Gattung gehört, wenn auch die andern ver- wandten Gattungen noch weniger passen. PıusBry führt als Typus der Gattung und als einzige bisher bekannte Art Frssurellidea bima- culata Daun auf. Das von ihm dazu abgebildete Tier, 1. c., tab. 61, fig. 10—12 zeigt aber kein gezacktes, sondern glattrandiges Epipo- dium, was, wie er selbst sagt, von der Angabe DAur’s „the epipodial line has papillae“ abweicht. Leider steht mir die Originalarbeit Darv’s darüber nicht zur Verfügung, und Pıussery gibt die sonst auf das Tier bezügliche Beschreibung nicht wie die der Schale wörtlich wieder. Dieser Dauv’sche Typus der Schale, tab. 44, fig. 94, hat nun ein weit größeres Loch als die von mir beschriebene Art und einen weißen Rand um das Loch, welcher letztere in der PıLsBrY- schen Beschreibung der Gattung fehlen soll. Die Maße der DarL- schen Art sind 16x 10x 3°, mm (die Abbildung PıuLsery’s zeigt 22% 13, die Seitenansicht fehlt, und das Loch mißt 7x 3!/, mm). Danach ist die Schale breiter und höher als die meiner Art, und das Loch weit größer. Die sonstige Daur’sche Beschreibung paßt, nur fehlen bei meiner die braunen oder gelbbräunlichen Strahlen auf der Oberfläche der Schale, was allerdings weniger in Betracht käme; ich verweise übrigens auf das oben über die Färbung Ge- sagte. Die Maßverhältnisse und das größere Loch berechtigen aber wohl dazu, der vor mir liegenden Art einen andern Namen zu geben. MELVILL u. STANDEN führen, 1. c., Vol. 10, No. 2, Fissurellidea hiantula Lam. (= megatrema v’OrB.) von Port Stanley, Falklands- Inseln auf. Ich muß wohl annehmen, daß die Bestimmung richtig ist; danach wäre diese, von D’ORBIGNY bei Eusenada de Ros süd- lich vom Rio negro gefundene Gattung und Art ebenfalls auf den Falklands-Inseln vertreten, wenn nicht etwa doch ein Irrtum bei der Bestimmung untergelaufen ist. Molluskenfauna der Magalhaen-Provinz. 101 Gattung Puncturella Lowe. Puncturella noachina L. (Taf. 2, Fig. 24a—c, Fig. 253 —d.) Für Literatur vgl. PıLsBRy, in: Tryon. Vol. 12, p. 229, Von dieser Art liegt nordisches Material sowohl von Sars als von DArL bestimmt vor, das ich nicht von dem mir vorliegenden Material aus der Magalhaen-Provinz zu scheiden vermag. Aller- dings bedarf die Beschreibung der Art einer Ergänzung. Sowohl die nordischen wie auch die südlichen Formen, soweit sie mir vor- liegen, zeigen ausnahmelos als Fortsetzung des Loches eine stärkere Rippe, als es die übrigen sind, zuweilen auch Doppelrippe, eine Eigentümlichkeit, die ich nur bei der conica D’ORBIGNY erwähnt finde Für das Material aus der Magalhaen-Provinz, das von vielen Fundorten vorliegt, habe ich noch zusammenfassend Folgendes zu bemerken, was wohl auch für die nordischen Formen zutrifft, von denen mir aber nur geringes Material vorliegt. Die Maßverhältnisse für die Form sind sehr veränderlich, wie es einerseits aus den angegebenen Maßen, andrerseits aus der Zu- sammenstellung einiger Extreme in der Fig. 25a ersichtlich wird. Es kommen auch hier bei einigen Stücken in größerer oder kleinerer Ausdehnung: die weißen Pünktchen vor, welche Pırsery anführt; sie erscheinen in der Durchsicht dunkel, aber ich habe keine Anhalts- punkte für eine Erklärung finden können, warum sie manchmal vor- handen sind und manchmal nicht. Der nach hinten gekrümmte Wirbel hat einen seitlich sitzenden Nucleus (Fig. 25b). Das Loch ist lanzenspitzenförmig mit einem sich absetzenden schmälern und kürzern Stiel (Fig. 25); die entsprechende Umgebung auf der Innenseite ist in Fig. 25d dargestellt. Die Skulptur besteht aus feinen und gröbern Anwuchsstreifen und kräftig vortretenden halbrunden Rippen, deren Zahl ich wechselnd zwischen 18—26 gefunden habe; in der an- geführten Fig. 25a hat z. B. das Stück a 18, das Stück b 26, das Stück ce 19 solcher Rippen, die bis zum Wirbel reichen. Zwischen zweien dieser Rippen steht je eine etwas schwächere und kürzere, und diese kann wiederum zur Seite je eine noch feinere und noch kürzere Rippe haben, wie es in Fig. 25e dargestellt ist. Es ist danach erklärlich, daß junge Stücke kaum die Rippen 2. Ordnung oder doch nur deren Anfänge zeigen und daß die Rippen 3. Ordnung 102 HERMANN STREBEL, konstant nur bei größern Stücken vorkommen; doch ist zu bemerken, daß auch der verschiedene Abstand der Rippen in dieser Beziehung Veränderungen bewirkt, bzw. daß individuelle Abweichungen vor- kommen. Das Tier (von der sog. conica) ist in: GouLp, 1. c., fig. 477 von Couruouy nach dem Leben dargestellt; ich habe es von noachina trotzdem noch nach dem Spiritusmaterial in Fig. 24 abgebildet. Fig. 24b zeigt das Tier in der Schale von unten gesehen, Fig. 24a Tier ohne Schale von vorn und 24c von der Seite. In letzterer Figur ist der Mantel zurückgeschlagen, um eine der Kiemen a, den Rüssel d mit c dem Taster zu zeigen, an dessen Grund auf be- sonderm Vorsprung das Auge sitzt, neben diesem befindet sich noch ein dünnerer Nebentaster d, an den sich dann das ausgezackte Epipodium e anschließt; es sind an diesem auf jeder Seite etwa 9 solcher Zacken vorhanden. Die feinern Fädchen, welche CourHouy’s Figur am Mantelrand zeigt, sind wohl durch Einziehen im Alkohol an meinen Stücken nicht sichtbar. 1. P. Smyth Channel, Port Grappler, 8 Fad., 1904. 1 Stück mit 21 Rippen und weiß punktiert. 72 —50 — 41. 2. M 59. Puerto bueno, 9./7. 1893. 4 Stücke, weiß punktiert. 3. SE 6197 (1002). Puerto Charruca, 20 Fad., tote Schalen- boden, 26./3. 1896. 5 Stücke, darunter: Fig. 25a. Schema a. 10,1 — 7,4 —5,8, mit Punkten. Schema c. 13,0 — 9,4 — 7,4, tot gesammelt. 4. SE 6145 (1167). Borja Bay, 10 Fad., Algenboden, 7./4. 1896. 1 Stück. 5. SE 6212 (1037). Fortescue Bay, 10—12 Fad. Algenboden, 25.3. 1896. 1 tot gesammeltes Stück. 6. SE 6119 (44). Hope Harbour, 6—10 Fad., Klippenboden und Algen, 30.4. 189%. 1 Stück. 7. SE 6144, 6192. Puerto Harris, 15 Fad., tote Schalenboden, 11./3. 1896. 10 Stücke, fast ohne Punkte. Darunter 80 —55 — 5,1. Fig. 25a. Schema b. 10,0 — 7,0 — 7. ‘8. SE 6162. Admirality Sound, 7—8 Fad., 7./3.1896. 1 Stück. 9. SE 6136. Puerto Condor, 1896. 2 Stücke. 10. SE 6131 (622). Bahia inutil, 20—830 Fad., tote Schalen- boden. 2 Stücke. Molluskenfauna der Magalhaen-Provinz. 103 11. Punta Arenas. . M 72. Strand, November 1892. : 1 Stück. SE 5848 (360). Tote Schalenboden, 5./12. 1895. 3 Stücke. Be ehe 712 —55—49. a No) SE 6120 (465). 15 Fad., tote Schalenboden, 14.12. 1895. 2 Stücke, 1 davon punktiert. 73 —52— 5. SE 6124 (390). Sand und Algen. 4./12. 1895. 1 Stück, teilweise punktiert. 12. SE 6138 (614). Rio seco, 10-20 Fad., tote Schalenboden, 24./1. 1896. 4 Stücke, zum Teil punktiert. 13. SE 6163 (661). Voilier Cove, 10 Fad., Sand und Ton, 3.2. 1896. 1 Stück. 14. Uschuaia. SE 6153 (781), 6150 (786). 12—15 Fad. rote Algenboden, 14./2. 1896. 20 Stücke, zum Teil punktiert. M 117. Ebbestrand, 27.110. 1892. 1 Stück. M 121. 6—12 Fad., 30.10. 1892. 1 junges Stück. M 122. 10 Fad., 1./12. 1892. 4 Stücke, streckenweise punktiert. 15. SE 6229 (768). Puerto Eugenia, 10—15 Fad., Ton und Algen, 12./2. 1896. 1 Stück mit Punkten. 16. M 171. Insel Picton, NO. Kap, 4 Fad., an Tangwurzeln, 5.11. 1893. 1 Stück, punktiert. 71 —50 — 41. 17. SE 6165 (747). Lagotowia, 10 Fad., feiner schwarzer Ton, 10./2. 1896. 3 Stücke. 18. Kapt. Rısee leg. Strait le Maire. 1 Stück. 19. M 196. Port Stanley, Falklands-Inseln, 1 Fad., an Tang- wurzeln, 17./7. 1893. 1 Stück. 6,0 — 4,2 — 3,6. Puncturella comica D’ÖRB. D’ÖRBIGNY, 1. c., p. 471, tab. 78, fig. 10, 11. Es wird in der Be- schreibung ausdrücklich gesagt, „cötes elev&es obtuses, entre chacune d’elles est plac&e une autre petite cöte peu elevee*, die Abbildung zeigt dagegen gleichmäßig starke Rippen, was leicht irre führen kann, außerdem ist die Vergrößerung wohl nicht gerade richtig in ‚der Form. Da p’OrBıcny nur Amm Größe angibt, hat ihm offenbar 104 HERMANN STREBEL, nur ein unausgewachsenes Stück vorgelegen. Der 'Typus stammt von den Falklands-Inseln. In: GouLp wird 1. c, p. 370, die Art von Scapenham Bay, Cap Horn angeführt; die Bay liegt südlich von Orange Bay. Meiner Ansicht nach ist dieser Artname zu streichen, da sich kein Unterschied mit noachina finden läßt. Puncturella falklandiana A. ADams. Tryon, ]. c., p. 231, tab. 63, fig. 33, nach Sowergy, Thesaurus, p. 208, fig. 14. MELVvILL u. STAnDEn haben ihrem Material von Lively Island, l. e., Vol. 9, No. 4, diesen Namen gegeben. Der Beschreibung nach scheinen Zwischenrippen zu fehlen, was mir allerdings nicht wahr- scheinlich erscheint, sodaß ich nach der Sowergr’schen Abbildung, die solche Zwischenrippen zeigt, glaube, daß auch diese Art nicht von den mir vorliegenden noachina-Formen zu trennen ist. Punecturella cognata GOULD. GoUED, 1.ca pad, 1192478. Die Art soll „ribs of nearly uniform size“ haben, im übrigen der noachina ähnlich sein. Die vergrößerte Abbildung scheint eine nicht gerade charakteristische zu sein. SowErsyY gibt, Thesaurus, fig. 13, ein ganz anderes Bild. Der Typus stammt von Orange Bay, und wie mir scheint, wäre es wunderbar, wenn eine dort gefundene Art etwas anderes sein sollte als das, was mir aus dem ganzen Ge- biete in so gleichmäßiger Vertretung vorliegt. Puncturella galeata GOULD. GourD, 1. ce, p. 369. Wenn ich diese nordische Art hier an- führe, die Pınsery als Varietät zu noachina stellt, während Watson, l. c., p. 44, sie nicht abgesondert sehen will, so geschieht es, weil ich nach dem mir vorliegenden Material Pırsery Recht geben mub, allerdings mit einer andern Begründung. Mir liegt 1 Stück von Preston gekauft vor, das von Dauu bestimmt sein und aus der Unalaschka-Expedition von Sitka stammen soll. Ferner 2 Stücke von SowERBY und FuLron gekauft, die von British Columbien (?) sein sollen. Allen 3 Stücken fehlt die starke Rippe als Fortsetzung des Lochs, das zwischen 2 Rippen ausmündet. Die Umgebung des Loches im Innern entspricht durchaus meiner Fig. 25d, nur sind die Strebepfeiler der Überdachung des Lochs etwas kräftiger und stehen etwas mehr rechtwinklig zur Längsachse des Gehäuses. Die Skulptur ist dieselbe wie bei den von mir besprochenen Formen, Molluskenfauna der Magalhaen-Provinz. 105 das große Stück hat auch 3 Rippensysteme. Die Stücke scheinen alle dickschaliger zu sein als die aus der Magalhaen-Provinz, be- ziehungsweise die innere Schmelzschicht ist dicker. Ich füge zum Vergleich die Maße an: 1. Sitka 12,0 — 9,9 — 6,7. 2. British Columbien 8,8 — 7,0 — 4,9. 81 — 6,2 — 43. Gourp gibt die Maße mit 0 X ao X Inch an = 11,4 > 10.2%X 10,2, es muß sich also um ein auffallend hohes Stück ge- handelt haben, wenn die Maße wirklich genau genommen sind. Das Skulpturdetail, fie. 476c, zeigt keine abwechselnd starke und schwache Rippen, die Diagnose sagt nearly equal, dann heißt es aber in einer Schlußbemerkung, wo er galeata mit cucullata vergleicht „the little threadlike ribs are more or less alternately larger and smaller“; danach ist also dieser Ausdruck in der Diagnose falsch gewählt und die Abbildung ebenfalls falsch. Gattung Subemarginula BLAINV. Sektion Tugalia GRAY. In der Sammlung des Hamburger Museums liegt ein Stück, das von Kapt. Rınse angeblich in Strait le Maire gedredscht wurde und das Herr Prof. PFErrer vor Jahren handschriftlich Parmaphorella antarctica genannt hat, das er also für den Typus einer neuen Gattung gehalten hat. Das Stück paßt allerdings in keine der hier in Frage kommenden Gattungen so recht hinein; es hat mit Scutus den seichten Ausschnitt gemeinsam, aber die Skulptur paßt nicht, die zusammen mit dem seichten Ausschnitt mehr für Tugalia spricht. Subemarginula einschließlich Tugalia soll nun nach Pıusery die Eigen- tümlichkeit aufweisen, daß die Enden der Schenkel des hufeisen- förmigen Muskelansatzes nach innen und unten umgebogen sein sollen, und dieses Charakteristikum kann ich leider an dem mir vorliegenden Stück nicht mit Sicherheit nachweisen. Das Stück ist tot gefunden, die Schale ist zum Teil etwas verwittert, verkratzt und war auch im Innern zum Teil mit Bryozoen besetzt; auf der einen Seite scheint es, als ob ein solcher Haken vorhanden sei, der aber auch undeutlich ist und von Kratzern herrühren kann. Immer- hin ist es wohl geratener, die Art vorläufig der Sektion Tugalia anzureihen, als eine neue Gattung aufzustellen. 106 HERMANN STREBEL, Tugalia antarctica n. sp. (Ratg2kier 26a e)) Gehäuse dickschalig, gelblich-weiß, innen reinweiß, Wirbel sehr nach hinten gerückt, nach unten gebogen, mit seitlichem Nucleus. Die Mündung des Gehäuses ist länglich oval, hinten etwas weiter als vorn, vorn mit einem seichten Einschnitt, der sich in der Verlängerung auf der Außenseite nur dadurch bemerkbar macht, daß eine schwache breite Erhebung sich eine Strecke weit nach oben zieht, was aber ebensogut damit in Zusammenhang zu bringen ist, daß das Gehäuse etwas seitlich zusammengedrückt ist; freilich ist die Oberfläche etwas verwittert. so daß sich das ursprüngliche Ver- halten vielleicht verwischt hat. Der Ausschnitt liegt nicht genau in der Mitte, auch springt der Rand an der rechten Seite etwas mehr vor als an der linken (Fig. 26d). Soweit die Oberfläche noch einigermaßen erhalten ist, erkennt man deutlich gut ausgeprägte feine Anwuchsstreifen mit etwas wulstigen Streifen untermischt, und radiale, ziemlich schmale Rippen; der Rand erscheint an dem Stücke glatt. Alles weitere erhellt zur Genüge aus den Abbildungen, die der natürlichen Größe entsprechen. 16,0 — 10,0 — 6.9. Gattung Acmaea ESCHSCHOLTZ. Acmaea ceciliana D’ORB. D’ORBIGNY, |. c., p. 482, tab. 81, fig. 4/6. Hupk, in: Gay, Il. c., p. 260. PILSBRY, in: Tryon, 1. c., Vol. 13, p. 33, tab. 34, fig. 17—21. MELVILL and STANDEN, |. c., Vol. 9, No. 4, Vol. 10, No. 2. D’OrBIGNY hat in seiner Beschreibung die Außenfärbung fort- gelassen; die nicht sehr gute Abbildung zeigt sie in natürlicher Weise hellgrün. Da als Fundort für den Typus die Falklands-Inseln angegeben sind, so unterliegt es wohl keinem Zweifel, daß das aus dem Doublettenmaterial des Manchester Museums von eben- daher gütigst zur Verfügung gestellte Stück dieser Art zugehört, die ja auch MELVILL u. STANDEN 1. c. anführen. Nach diesem Stück zeigt die Außenschicht besonders nach oben zu die Färbung durch Verwitterung beeinträchtigt, nur nach dem Rand zu erkennt man auf etwas grauem Grund netzartig verschlungene, schwarzbraune Linien, die am Rand selbst in dicht und weitläufiger stehende Molluskenfauna der Magalhaen-Provinz. 107 Striche ausmünden, welche dann auch teilweise am dunkelbesäumten Innenrand in den Zwischenräumen der Rippen zu erkennen sind. Außen machen sich einzelne dunklere Binden bemerkbar. Die 17 Rippen sind wulstig, ziemlich erhaben, hinten breiter und weitläufiger als vorn. Sie sind nicht so breit, im Verhältnis zu den Zwischenräumen, wie die nD’Orsısny’sche Abbildung sie zeigt, sondern die Zwischen- räume sind teils gleich breit, vereinzelt sogar etwas breiter, weiß, und besonders vorn schmäler als die Rippen, diese sind durch die Anwuchsstreifen rauh, zum Teil sogar etwas knotig. Das Muskel- feld, so nenne ich die Partie, welche von dem hufeisenförmigen Muskelansatz eingeschlossen wird, entspricht ungefähr dem der v’OrBIGNY’schen Abbildung, aber auch meiner Fig. 39d. Das Innere ist weiß, doch schimmern noch, den Zwischenräumen der Rippen entsprechend, die dunklern Partien schwach durch. pD’ORBIGNY's Typus soll folgende Maße haben: 16 mm Durch- messer und 6 mm Höhe; das mir vorliegende Stück mißt: 16,2 — 13,4 — 6,2, entspricht also ziemlich genau dem Typus. Pırspry hat die Beschreibung der Art entsprechend erweitert und bei der Besprechung noch einige Zusätze, das Muskelfeld be- treffend, gemacht. Er fügt ferner als Synonym die von GouLD, |. c., p. 354 besprochene kleine Varietät von vöridula hinzu, die in fig. 459c—e abgebildet ist und die in Orange Harbour gefunden wurde (Wahr- scheinlich gehört dazu der Größe nach auch die fig. 459b, da nur die figg. 459 und 459a bei der echten viridula angeführt werden.) Und endlich wird eine Varietät subpersona angefügt, die er aut tab. 34, fig. 11—13 abgebildet und für die als Fundort „Valpa- raiso, Chile, Southward“ angegeben wird. Es ist das eine Form, die der Abbildung nach kaum durchgehende Rippen zu haben scheint, die auch den Rand nicht überragen. Es ist zu bedauern, dab die verschiedenen Formen nicht nach den Fundorten getrennt gehalten sind oder doch daß nicht ausdrücklich gesagt wird, daß tatsächlich die bestimmte Form übereinstimmend in dem ganzen Gebiet von Valparaiso bis zu den Falklands-Inseln auftritt, wie die Angabe bei der Stammform „Falklands-Ins. Strait of Magellan; Chili“ es an- nehmen läßt, was ich freilich nicht für wahrscheinlich halte Auf tab. 34, fig. 14—16 wird noch eine Form dargestellt, die im Tafel- verzeichnis mit cecilana var. bezeichnet wird, die aber leider im Text nicht erwähnt wird. Sie scheint der Abbildung nach meiner Fig. 35 ähnlich zu sein, einer Form, die ich aber vorläufig von der 108 HERMANN STREBEL, auf den Falklands-Inseln vorkommenden Stammform der cecöliana ab- sondern möchte. Acmaea ceciliana var. magellanica n. var. (Taf. 3, Fig. 35a—d, 36, 39a —d.) Die Färbung und Zeichnung ist bei den meisten Stücken des ziemlich umfangreichen Materials deutlicher zu erkennen, entspricht aber durchaus der weiter oben, für die Stammform gegebenen Be- schreibung, wenn auch die Grundfarbe oft eine grünliche Beimischung hat, auch das Innere hat häufig einen hell blaugrünen Anflug. Die schwarzbraune Netzzeichnung, die am Rand in dichter und weit- läufiger gereihte Striche ausmündet, ist auch vielfach deutlicher, doch ist das wohl darauf zurückzuführen, daß von dieser Form reichlich Material vorliegt, während von der Stammform mir nur wenige Stücke vorgelegen haben. Die Form, wie sie die Fig. 35b zeigt, mit ihrem gewölbten Hinterteil ist wohl die normale, der ja auch die Pırsgry’sche Abbildung fig. 16 entspricht. Sie ist aber, wie man aus meinen Abbildungen ersieht, sehr veränderlich, wenn man auch die Figg. 39b, c wohl als Abnormitäten ansehen muß, die auch nur vereinzelt unter dem reichen Material von Punta Arenas No. 2 vorkommt. Ebenso ist die Zeichnung des Muskelfelds sehr ver- änderlich, wie gleichfalls aus den Abbildungen ersichtlich ist. Alle diese Merkmale würden nun allerdings eine Absonderung nicht recht- fertigen, die allein dadurch begründet wird, daß die Rippen konstant schmäler als bei der Stammform sind, beziehungsweise durch. weitere Zwischenräume getrennt werden. Es wird sich bei reicherm Material von den Falklands-Inseln herauszustellen haben, ob etwa dort auch solche Abweichungen von dem von p’OrBıeny aufgestellten Typus bzw. von meiner Fig. 40 vorkommen; wenn es der Fall wäre, dann müßte die Varietät einge- zogen werden, die vorläufig als eine Lokalvarietät gelten mag. 1. SE 5841 (1046). Puerto Angosto, Ebbestrand. 1 Stück mit Tier. Fig. 35. 185 — 162 — 75. Das Innere hat einen leicht bläulichen Anflug, der Innenfleck besonders, der nur eine dunkelbraune Umrahmung zeigt. 2. Punta Arenas. a) BM. Prare leg. 22 trockene Stücke, von denen ich eine Auswahl besonderer Abweichungen von dem übrigen Material in Fig. 39a—d abbilde. Es zeigt sich sowohl in der Form wie in der Molluskenfauna der Magalhaen-Provinz. 109 Außen- und Innenfärbung und Zeichnung die große Veränderlich- keit der Art, nur die schmalen Rippen sind, soweit sie erhalten, konstant, sie sind aber zum größern Teil obsolet geworden, sodaß der Rand meistens nur nach hinten Ausbuchtungen zeigt. b) SE 6127 (274). Ebbestrand, 1./12. 1895. 2 Stücke mit Tier. 15,3 — 12,3 — 9,3. 18,2 — 13,8 — 8.0. Das 1. Stück ist außen stark verwittert, sodaß man keine Zeich- nung, nur dunkle und hellere Binden erkennen kann, und von den Rippen sind nur Spuren zu erkennen. Das Innere ist ganz ähnlich dem von Fig. 35. Das 2. Stück dagegen entspricht in Form, Außen- färbung und Zeichnung der Fig. 35, das Innere gleicht aber einem fast geschlossen dunkelbraunen Fleck, nur in der Mitte befindet sich ein heller Streifen. Die Rippen sind nur am Hinterteil sichtbar. ec) M 72. Strand, September 1892. 1 Stück mit Tier. Fig. 36. 18,4 — 6,1— 99. Das Äußere ist stark verwittert, sodaß nur am Rand noch die Zeichnung zu erkennen ist. Das Innere ist rein weiß mit braunem, etwas wolkigem Innenfleck. 3. Insel Navarin, Puerto Toro. SE 6133 (713). Ebbestrand unter Steinen, 8./2. 1896. 1 junges Stück mit Tier, innen bläulich-grün, mit braunem wolkigen Innen- fleck. M 176. Ebbestrand, 20.112. 1892. 2 Stücke mit Tier. 17,8 — 14,3 — 8,0. 15,4 — 122 — 91. Das 1. Stück ist typisch wie Fig. 35, innen blaugrün mit dunkel- braunem wolkigsen Muskelfeld. Das 2. Stück ist höher konisch, außen stark verwittert, nur am Rand außen und innen erkennt man braune Streifen. Das Innere ist weiß, mit braunem wolkigen Muskelfeld. Dem Fundort nach müßte die oben angeführte Gounv’sche kleine Varietät von viridula hierher gehören, nur paßten aber dazu nicht die breiten, dicht gereihten Rippen, welche die Seitenansicht fig. 459d aufweist und die auf die Zugehörigkeit zur Stammform hinweisen. Die Innenansicht fig. 459c entspricht dagegen sehr gut meinem Stück Fig. 39d. 110 HERMANN STREBEL, Gattung Scurria GRAY. Scurria scurra L&sson. (Taf. 3, Fig. 37.) Literatur siehe PILSBRY, in: Tryon, 1. c., p. 62. Außerdem RocHE- BRUNE et MABILLE, ]. c.,, p. 388 und MELVILL and STANDEN, |. c., Vol. 9, No. 4. Mir liegen nur 3 Stücke aus der Soust’schen Sammlung des Hamburger Museums mit Etikette Falklands-Inseln vor, von denen ich das eine terrassenförmige abbilde Die Stücke haben außen eine hellbräunliche, innen eine milchweiße Färbung, der Innenrand ist abgeplattet, durchsichtig bräunlich, und der sich deutlich ab- zeichnende hufeisenförmige Muskelansatz ist etwas gerauht, zum Teil radial gestreift. Zur Skulptur möchte ich bemerken, daß bei 2 Stücken etwas unregelmäßige, dicht stehende, feine radiale Furchen auftreten, bei dem 3. aber ziemlich regelmäßig und etwas weit- läufiger gereihte, etwas dunklere Streifen vorhanden sind, die strecken- weise den Eindruck machen, als ob sie sehr flache, hellere, radiale Rippen trennen; es kommt dies nur auf dem untern Drittel des Gehäuses vor. Vielleicht abnorm, zeigt dies Stück auch ebendaselbst im Innern streckenweise eine undeutlich und zum Teil wolkig gelblich- braun radial gestreifte Binde. Fig. 57. 26,9 — 24,3 — 13.0. 26,9 — 24,9 — 14,8. 23,6 — 19,7 — 15,0. Das letzte Stück ist seitlich zusammengedrückt. Nach dem Gehäusebefund will mir diese Art nicht recht zu den ihr angegliederten 3 Arten zebrina, parasitica und mesoleuca passen (vgl. Pıusery, ]. c.), vielmehr eine gesonderte Stellung einnehmen. Gattung Lepeta Gray. Untergattung Pilidium FORBES. Pilidium coppingeri E. A. SMITH. (Taf. 3, Fig. 38a, b.) SMITH, in: Proc. zool. Soc. London, 1881, p. 35, tab. 4, fig. 12, 12a. Maße: 51, All, 21), mm. PILsBRy, in: Tryon, l.c,p. ıl, Molluskenfauna der Magalhaen-Provinz. 111 tab. 39, fig. 20—21. ?Patella emarginuloides PHiL., in: Malak. Bl., Vol. 15, 1868, p. 224. Maße: 1°), X 11,“ — 3,81 X 2,72 mm. Der sonst vortrefflichen Smit#’schen Diagnose muß ich nach dem mir vorliegenden Material noch einige Ergänzungen zufügen. Die Schale ist vorn etwas schmäler als hinten, und auf jeder Seite sehen 2 weißliche Strahlen vom Wirbel ab nach unten, die sich besonders auf der untern gelblich-grauen Binde deutlich abzeichnen. Mir will scheinen, als ob die Schale mit einer gelblich-grauen Cuticula bedeckt sei, die oben meist abgerieben und jedenfalls nach unten zu dunkler, wohl weil sie kräftiger, wird; durch das Abreiben derselben an Wachstumsabsätzen entstehen wohl die Binden, welche SmıtH mit Recht erwähnt. Die etwa 40—45 feinen, mit Knötchen be- setzten Rippen sind wie gewöhnlich bei napfartigen Gehäusen mit nach vorn stehendem exzentrischem Wirbel, vorn dichter gereiht als an der Seite und hinten. 1. P. No. 14061. Smyth Channel. 1 trockenes Stück. 2. P 1837. Magalhaen-Straße, ohne nähere Bezeichnung. 1 Stück mit: INier. 3 M 63. Field Auchorage, 12’ Fad., 2.7. 1893. 3 Stücke mit Tier. 4, SE 6192. Puerto Harris, 11./3. 1896, 15 Fad., tote Schalen- boden. 1 Stück mit Tier. 5,2 — 35 — 2,3. 5. SE 6147, 6096. Porvenir, 1896. 2 Stücke mit Tier. 5,1— 3,8 — 2,4. Fig. 38a, b. 57 — 42 — 2,8. 6. Punta Arenas. M 68. 10 Fad., 12./7. 1893. 2 Stücke mit Tier. M 69. Strand, September 1892. 2 Stücke mit Tier. M 72. Strand, September 1892. 1 Stück mit Tier. 7. SE 6161 (665). Romanche Bay (Beagle Channel), 11 Fad., tote Schalenboden, 4./2. 1896. 1 Stück mit Tier, niedriger als die übrigen Stücke und besonders dunkel gefärbt, sodaß die Strahlen stark hervortreten. i 48 —33— 18. 8 M 122. Uschuaia, 10 Fad., 1./12. 1892. 2 Stücke mit Tier. P. fuva Mürr. ist nach dem mir vorliegenden Material wohl im ganzen niedriger und unterscheidet sich außerdem durch die Färbung und das Fehlen der Strahlen. 112 HERMANN STREBEL, Ich habe oben P. emarginuloides Pain. als fragliches Synonym und zum Vergleich auch die Maße angeführt. Da die Art aus der Magalhaen-Straße stammt und die kurze Beschreibung sich an- passen läßt, so scheint es mir ziemlich sicher, daß Prıtıppr die- selbe Art vorgelegen hat, wenn auch in einem jüngern Stück. Da aber keine Abbildung gegeben wurde und die Beschreibung, die ich nachstehend kopiere, wenig einsenend ist, so bleibt wohl besser der SumitH’sche Name bestehen. Patella ? emarginwloides Pr., P. minuta elliptica, satis depressa, alba, tenui; vertice fere marginali, costis cürca 30 —36 squamosis, posticis dimidium interstitiorum subaeguantibus, margine subdentato. Long. 1°], ; lat. 1!/, m. Magallanes ; invenit Gwilielmus Anton. Unicum species vidi. Habitus omnino Emarginulae cujusdam sed nullum vestigium incisurae in testa. Costulae anticae minores, filiformes, posticae latiores, magıis distantes. Amimal in aqua emollitum mihi ten- tacula elongata, oculos ad basineorum et tractum intestinorum clare ostendit, sed branchias cognocere non potui. Gattung Nacella SCHUMACHER. Pırssry (in: Tryon, Vol. 13, p. 114) hat diese Gattung in Übereinstimmung mit Dauz und Turene in 2 Gruppen, Nacella und Patinella eingeteilt. Es wird für beide angegeben, daß der Kiemen- strang, welcher unterhalb des Mantelrands verläuft und den Tier- körper umgibt, im Gegensatz zur Gattung Heliconiscus nicht unter- brochen sei. THIELE sagt sogar ausdrücklich (Das Gebiß der Schnecken, Vol. 2, p. 329): „So giebt Hurron für Patinella magellanica irrtüm- lich an, daß die Kiemen vorne unterbrochen sind.“ Ich habe nun das ganze Material beider Gruppen darauf hin untersucht und finde ausnahmslos, daß der Kiemenstrang, der ober- halb des Kopfs schmäler wird, oberhalb des linken Fühlers schmal unterbrochen ist. Die Kiemenblätter, die auf der linken Seite an diese Unterbrechung anstoßen, sind breiter als die des darauf folgenden Teils und legen sich oft durch äußern Druck beim Spiritusmaterial nieder, sodaß sie die schmale Unterbrechung ver- decken; vielleicht hat das Anlaß gegeben, eine Nichtunterbrechung anzunehmen. An der unterbrochenen Stelle ist zuweilen auch die Haut etwas quer zusammengeschoben, aber der Kiemenstrang be- steht doch immer aus dicht gereihten Blättern und läßt sich als solcher doch kaum verkennen. Molluskenfauna der Magalhaen-Provinz. 113 THIELE nimmt, 1. c., für Nacella dem Gebiß nach 2 Gruppen an, zu deren einer er vitrea und hyalina Prın., zu deren zweiter er mytilina vechnet, welche letztere Art einigen Patinella-Arten näher stehn soll als die der ersten Gruppe. Allerdings zeigt die Abbildung des Gebisses von vitrea und hyalina fast Übereinstimmung, während das von mytelina mehr dem von deaurata ähnlich ist. Hierzu muß ich nun folgendes bemerken. Nach den mir vorliegenden Gehäusen der zu diesen Untersuchungen benutzten Stücke ergibt sich folgen- des. Die von THıELE, ]. c., angeführte N. mytilina von den Kerguelen gehört weder zu der echten mytilina noch zu der echten ceymbularia aus der Magalhaen-Provinz, was ich in der Folge noch näher zu begründen "habe. Ebensowenig entsprechen Ahyalina und vitrea Putz. den von Psıuıppı beschriebenen Formen; auch darauf werde ich noch eingehender zurückkommen. Die von THIELE gegebenen Schluß- folgerungen beziehen sich also auf andere als die genannten Formen. Sektion Nacella. Nacella mytilina HELBLING. (Taf. 3, Fig. 44; Taf. 4, Fig. 49, 51—55, 57---57a, 59.) Patella mytilina G. S. HELBLING, in: Abhandl. einer Privatgesellschaft in Böhmen etc., Vol. 4, Prag 1779, p. 104, tab. 1, fig. 5, 6. Ich möchte zunächst die vorzügliche Beschreibung HrLBLING’S wortgetreu wiedergeben, wie ich auch seine Abbildung in Fig. 49 getreu kopiere, um feststellen zu können, welche Form damit ge- meint und ob das Zusammenwerfen von mytilina und cymbularia gerechtfertigt ist. Die muschelförmige Napfschnecke (Patella mytilina). Die Schale ist nachenförmig, vorne zugerundet. Der Umfang eylang; seine Länge beträgt einen Zoll und zwo Linien, die Breite neun und eine halbe Linie. Der Rand ist besonders am Hinterende ausgekerbet. Den Rücken lang erhaben, vorne zugerundet, hinten schmal, an beyden Seiten abhängig. Die Oberfläche ist mit sehr zarten gleich weit abstehenden wellenförmigen Streifen umgeben. Die Höhe des Rückens beträgt fünf Linien. Der Wirbel bildet den zugespitzten Hinterrand. Die ungetheilte, oder einfache Höhlung ist glatt, und glänzend, mit ungefähr dreißig nach der Länge laufenden Furchen, welche sich am Rande mit eben so vielen Ein- Zool. Jahrb. XXV. Abt. f. Syst. 8 114 HERMANN STREBEL, kerbungen endigen. Die äußere Oberfläche hat eine braune, die innere Höhlung aber eine hellglänzende Perlfarbe. Unterscheidungszeichen. Eine nachenförmige, vorne zugerundete, inwendig perlfarbige Schale, mit gekerbtem Hinterrande, in welchem sich die Wirbel- spitze verengert. Diese seltene Napfschnecke gehört zu den undurchbohrten nachenförmigen Krummwirbeln, und hat dem ersten Ansehen nach mit der Gestalt der einzelnen Klappe von einer miesmuschelartigen Schale viele Ähnlichkeit. Herr Abbt Favarr beschreibet sie genau (Dictionnaire d’Histoire naturelle etc. Vol.2, p.238, 239) und giebt die See des südlichen Amerika zu ihrer Heimath an. — Durch die 5. Figur ist der Rücken, durch die 6. die Höhlung dieser muschelförmigen Napfschnecke abgebildt. Ein Jahr später, als diese erste Tafel gestochen war, kam mir der erste Jahrgang der beliebten Neuesten Mannigfaltigkeiten zu (esichte, wo der unermüdete Herr D. J. H. W. Marrını diese Art, als eine merkwürdige Seltenheit umständlich beschrieben, und mit zwo guten Abbildungen erläutert hat. (l. c., Berlin 1778, S. 417, 418, 2. Taf., 13., 14. Figur.) Bei Herrn DA Costa heiße sie Musculo- Lepas, Le Lepas-Moule, The Muscle-Limpet und eine Insel des Süd- meeres sey ihr Vaterort. Nach Berichtigung der verkehrten Orientierung, die Vorn und Hinten verwechselt, sind Beschreibung und Abbildung unverkennbar der auf den Falklands-Inseln vorkommenden Form entsprechend, wie ich sie auf Taf. 3, Fig. 44 abbilde und dessen Maße folgende sind: 33,9 — 20,7 — 10,6. HeueLıng’s Maße ergeben 50,7 — 20,9 — 11,0, doch ergibt seine Abbildung ein anderes Längenmaß, nämlich 33,8, während die Breite stimmt. Die von HeusLingG angeführte Beschreibung Marrınr's in Neueste Mannigfaltigkeiten, möchte ich ebenfalls wörtlich wieder- geben und Kopiere auch seine Abbildungen in fig. 55. Der Magallanische Nachen. Die Muschelförmiee. Napfschnekke. Lepas vertice laterali adunco, radiata, temwis, Musculöi valvam Molluskenfauna der Magalhaen-Provinz. 115 referens. Musculo Lepas. Le Lepas Moule The Muscle Limpet. v. Da Costa, Conchol., tab. 3, fig. 9, p. 17. Lepas vertice adunco, testa temuwis, radiis fuscis, intus argentea. Diet. Encyel, Vol. 6, tab. 87, 16 D% Lepas Magellanique apell& la Nacelle, tres mince, a interieur maeren en, Mipe jet 2, Boll Drs4 8 Liv. Catal, Brancoıs. No. 46, 50 et 51. Lepas papyrace a sommet place a une extr@mite de la base. Favarr d’Hereıeny. Dict. 2, p. 238.) Nach einigen umständlichen Betrachtungen heißt es dann: Mein Exemplar hat 1°/,“ in der Länge, 1” in der Breite. Die Figur ist länglicht Eyförmig und gleicht, wenn man sich vom Begriff der Aehnlichkeit mit einer Muschelschale abziehet, einem kleinen, tiefen hinten schmal zulaufenden, vorn etwas breiteren Nachen, daher sie auch einige Franzosen la Nacelle nennen. Die äußere Fläche scheint glatt zu sein, sie hat aber merklich flach erhabene Ribben, die auf inneren graugelblichen Grund, als dunklere Stralen vom Wirbel nach dem ganzen Umfange des zart ausgeschweiften Randes hinlaufen, und an der innern Seite nach dem Rande zu, flach eingetiefte Furchen zeigen. Über diese flach erhabene Stralen laufen in die Quere noch zarte Wellenförmige Striche, die man aber mit bloßen Augen kaum erkennet. Der Wirbel ist braun und an dem schmalen Ende völlig bis an den Schalenrand Schnabelförmig übergebogen. Die vertiefte innere Fläche ist glatt und pranget mit einem Perlmutterglanz, der den Glanz des reinsten polierten Silbers beschämet. Überhaupt sind alle diese Schalen sehr dünne, leicht und ganz durchsichtig. Die Tiefe des Wirbels umschattet ein schwacher Wiederschein der äußern braunen Farbe. In Ansehung des Vaterlandes findet man bey den angeführten Schriftstellern wenig Übereinstimmung. Nach dem Verfasser des französ. Verzeichnisses mit Abbildungen und Preisen ist unser Nachen eine Magellanische Patelle, nach Herrn pa Kosra fällt sie auf einer Insel des Siüdmeeres, und nach dem Pater FavArr p’HrrsıcnY sitzt sie ebenfalls an den Klippen der Amerikanischen Südlichen Meere. 1) Nachdem ich Einsicht in dieses Werk genommen habe, scheint mir ein Anführen desselben insofern ziemlich nutzlos, als in demselben die Artbeschreibung häufig mehr Gruppen- als Artbeschreibung ist, zudem werden auch keine Abbildungen gegeben, und die Autoren, auf die er sich bezieht, wie z. B. DÄRGENVILLE, boten wenig Aufschluß, sind auch von spätern Autoren verbessert. 8% 116 HERMANN STREBEL, Bis jetzt gehöret sie noch unter die Seltenheiten guter Samm- lungen. Von spätern Autoren führe ich an: D’ARGENVILLE, Edit. DE FAvanne, 1780, Vol. 1, p. 546, tab. 4, fig. J gibt dieselbe zugespitzte Form und führt die Falklands-Inseln als Fundort an. Er bezieht sich wohl mit Recht auf Davına’s Katalog, Vol. 1, p. 86, No. 33. Wenn er selbst vom Wirbel sagt „place a l’extr&mite anterieure de la base sur laquelle il se recurbe un peu“, so sagt Davıra von seinem Lepas magellanique „tete placee a l’une des extremites de la base et un peu recourb& sur ce meme point“. GMELIN, p. 3698, No. 28 zitiert HELBLING, FAVART D’HERBIGNY und Marrısı Neueste Mannigfaltigkeiten. Seine Diagnose ist nichts- sagend. Bei der P. conchacea, No. ‘86, für die er dieselbe Referenz auf Marrını gibt wie bei der mytilina, ist die Charakterisierung der Wirbelstellung wenigstens angedeutet; aber wohin seine beiden Arten srehören, ist nicht zu entscheiden, nur die Referenzen geben Auf- schluß., SCHUBERT U. WAGNER in MARTImI-CHemn., Vol. 12, p. 124, fig. 4052, 4053 kennen merkwürdigerweise die oben angeführte Be- schreibung MaArrınr’s nicht und zitieren nur GMELIn, geben aber die- selbe zugespitzte Form, die mit der mytilina gemeint ist. E. A. Smits, 1. c. faßt nun unter dem Namen mytilına auch cymbularia LaM., vitrea und hyalina PsıL. und andere weniger in Be- tracht kommende Namen zusammen. Ihm folgt PıLssry, 1. c., p. 115, stellt aber merkwürdigerweise nur die Ahyalına Puıt. abgesondert als Varietät hin, was vielleicht eher für die vwitrea hätte gelten können. Ich komme auf die Psıuippr’schen Arten noch gelegentlich zurück, möchte aber vor allen Dingen die 2. Hauptform, nämlich cymbularia Lam. abgesondert halten, da meinem Material nach dies zum mindesten eine Varietät ist. Richtiger wäre es vielleicht um- gekehrt, die mytilina als eine Lokalvarietät der cymbularıa anzu- sehen, wenn man nicht überhaupt die beiden Formen als Arten ge- trennt halten will, worüber ich die Entscheidung vor der Hand aus- setzen muß. Ich muß hier übrigens noch anführen, daß ROCHEBRUNE U. MABILLE, 1. c., p. 97 ebenfalls der Meinung sind, daß mytilina und cymbularia zu trennen seien. Sie stützen sich dabei aber merk- würdigerweise auf Material der mytilina von HoMBRON U. JACQUINOT, das von Port Famine stammen soll, also aus der Magalhaens-Straße, Molluskenfauna der Magalhaen-Provinz. 37 wo nach meinem Material nur die cymbularia vorkommt, während sie diese Art von Orange Bay aufführen. Die Beschreibungen der alten Autoren bedürfen kaum einer Er- eänzung, nur über die Variabilität läßt sich noch folgendes bemerken. Im allgemeinen ist die Färbung mehr oder weniger hellbräunlich hornfarbig, bald mit mehr gelblicher, bald mehr grauen Zonen in der Anwuchsrichtung; letztere besonders nach dem Rand zu. Der Muskelansatz in dem mit dünner silberiger Schmelzschicht belegtem Innern ist mehr oder weniger deutlich hufeisenförmig markiert. Das dadurch abgegrenzte Feld, das ich der Kürze halber Muskelfeld nenne, ist zuweilen zum Teil metallisch braun gefärbt, selten in ganzer Ausdehnung, häufig aber gar nicht, oder es scheint nur der meistens braun gefärbte Wirbel durch. Die Stellung des Wirbels ist nicht immer unmittelbar am Rand, wie es die Fig. 74 zeigt, oder denselben sogar etwas überragend wie bei dem jungen Stück Fig. 51, bzw. bei dem Stück Fig. 53, wo die Spitze des Wirbels sogar etwas abgeschliffen ist. Zuweilen entfernt er sich etwas vom Rand, wie es die Figg. 52, 52a, 54, 57a zeigen, die ich deshalb ausgewählt habe, aber immer bleibt der Umriß der Schale an der Vorderseite zugespitzt. Die sehr schwachen Rippen sind mehr oder weniger dichtstehend, setzen auch streckenweise ganz aus; am deutlichsten sind sie immer vorn, und am deutlichsten machen sie sich im glänzenden Innern durch Furchen bemerkbar. Auf der Mündung liegend sind meistens die Enden, besonders das hintere, mehr oder weniger emporgehoben, nur selten legen sie sich bei größern Stücken plan an die Unterlage. Es sei hier noch angeführt, daß auch PaıLıprı der Ansicht war, daß mytilina und cymbularia auseinanderzuhalten seien, denn er sagt bei der letztern Art (Abbild. Vol. 3, p. 7), daß Desmaves in der 2. Edit. von LamArck, MARTINT u. CHEmn., Conch. Cab., Vol. 12 (SCHUBERT U. WAGNER edit.), fig. 4052, 4053 anführt, „welche Art durch eine ganz spitzwinklige vordere Extremität sehr ausgezeichnet ist, was LAMARcH gewiß angegeben hätte, wenn dies seine P. cym- bularıa wäre“. 1. P. Port Stanley, 12./4. 1893. 1 junges Stück mit Tier. 2. M 196. Port Stanley, 17./7. 1893, 1 Fad., an Tangwurzeln. 1 junges Stück mit Tier. Fig. 51. 3. HM. Coll. SchoLvıen. 2 trockene Stücke von englischem Händler, mit Etikette mytilina Heıe., Magellanstr., von denen aber 118 HERMANN STREBEL, das eine zu cymbalaria gehört, das auch eine viel grauere Färbung zeigt, also jedenfalls nicht von demselben Fundort ist. Fig. 54. 45,0 — 25,4 131. 4. HM. Coll. Fınzyr. Ohne Etikette, zusammen mit 2 Stücken cymbularia, 1 trocknes Stück. 30,0 — 18,4 — 9,4. 5. HM. Coll. Sonst. 1 trockenes Stück mit Etikette Patella Gondula Dacosta Ill. Fig. 9. Der Wirbel sitzt unmittelbar am Rande, ist sogar vorn abgeschliffen, sonst würde er ihn überragen. Fig. 53. 40,0 — 24,2 — 12.4. 6. BM. No. 44798. Port Stanley, Dr. Sanders, Etikette mytr- lina. 4 Stücke mit Tier, die eine mehr graue Färbung zeigen als sonst wohl, nur am Wirbel sind sie braun. Der Wirbel sitzt unmittel- bar am Rande. 30,7 — 10,3 — 8,8. 19,6 — 13,3 — 4,7. 7. MM. Das von Miß Cogsgs auf den Lively Islands gesam- melte Material, von dem MELVILL u. STANDEN ].c. V.9, No. 4 unter der Bezeichnung Nacella cymbularia berichten. 42,0 — 25,5 — 16,5. 36,3 — 23,2 — 11,8. 29,3 — 18,0 — 79. Fig. 52. 21,4 — 15,0 — 5,8. An diesen Stücken sitzt der Wirbel nur an einem Stück ganz am Rande (Fig. 53), aber allen gemeinsam ist die vorn zugespitzte Form. 8. MM. Das ebendaselbst V. 10 No. 2 aufgeführte Material von York Bay, Port William, Falkland-Inseln. Fig. 57a. 42,7 — 25,7 — 16.2. „ 51. 373 — 23,0 — 12,6. Von dem ersten Stück habe ich die Außenseite abgebildet, die eine bräunlich weiße Färbung zeigt, und am Rande befindet sich eine breite bräunlich graue Zone; der Wirbel ist metallisch braun, ebenso der Anfang des Muskelfeldes. Vom 2. Stück ist die Innen- seite abgebildet, die ausnahmsweise das ganze Muskelfeld metallisch braun gefärbt zeigt. Die Außenfarbe ist ähnlich wie beim 1. Stück. 9. MM. 1 Trockenes Stück, gütigst dem Hamburger Museum überlassen, die Etikette sagt Stanley-Harbour, R. VALLENTIN leg. Fig. 44. 33,9 — 20,7 — 10,6. Molluskenfauna der Magalhaen-Provinz. 119 10. BM. Magalhaen-Straße, Dunker. N. hyalina Pin. be- stimmt, das zur Untersuchung des Gebisses gedient hat (siehe oben) und das ich in Fig.59 abbilde. 1 trocknes Stück. 20,3 — 12,3 — 6,3. Die Färbung ist bräunlich, die Wirbelstellung entspricht der Fig. 52a, und da die vorn zugespitzte Form dazukommt, so muß ich das Stück zu mytilina rechnen. Die Färbung, und daß der Wirbel nahe dem Rande steht, mag zu der Bestimmung Ayalina. geführt haben, aber das Stück paßt durchaus nicht zu der Form, wie sie aus der Beschreibung und aus der Abbildung PHıLıppr’s hermomereli Der Fundort ist allerdings bedenklich, wenn er richtig angegeben ist, da Dunker’sches Material möglicherweise von Pritıppi stammt. Es würde dann dieses Stück und das von ROCHEBRUNE U. MABILLE erwähnte eine Ausnahme machen, da sonst die mytilina meinem Material nach nur auf den Falklands-Inseln vorkommt. Wenn ich an die Richtigkeit beider Fundsortsangaben zweifle, so geschieht es gestützt auf den Umstand, daß unter dem von PLATE, von MICHAELSEN und von der schwedischen Expedition gesammelten Material aus der Magalhaen-Straße und von Feuerland kein Stück vorkommt, das nicht ohne weiteres zu cymbularia zu rechnen wäre, und hyalına gehört unzweifelhaft zu cymbularia. Nacella cymbularia Lam. (Taf. 3, Fig. 42, 42a—c, 43, 45, 48; Taf. 4, Fig. 50, 56.) LAMARCK, Vol. 6, p. 335. Ibid., Edit. DesHArYEs, Vol. 7, p. 541. DELESSERT, Recueil de ne tab. 23, fig. 8&a—c. PHILIPPI, Abbild., Vol. 3, pP. 4, taba lo, 2,0 HmpR, ine GAya. 12c.,P2260. CouTHouY, in: GOUID, |. a p. 341, fig. 442. E. A. SMITH, 1. c., p.- 181. -ROCHEBRUNE et MABILLE, 1. c., p. 97. PırLsery, in: TRYonN, ]. c., p. 115, tab. 50, fig. 3238. Patella hyalina PHit., Abbild., Vol. 3, p. 8, tab. 1, fig. 3. Gay, l.c., p. 261. ROCHEBRUNE et MABILEE, ]. c., p. 97. E. A. SMITH, exe p> 1810 PıysBbry my IERvoNnsarlenp>2110,5636.050,102 38 (Kopie der PHıtIppIschen Figur 3b, ob fig. 39 dazu gehört, läßt sich nicht entscheiden). Beachtet man die Ausdrücke der Lamarcr’schen Diagnose. „oblongo elliptica und vertice ad marginem incumbente*, so ergibt sich ohne weiteres, daß hier eine andere Form vorgelegen hat als die von HELBLınG aufgestellte. Der Unterschied besteht eben darin, daß gegenüber der eiförmigen nach vorn zugespitzten Form der mytilina die der cymbularia länglich oval ist, ein Unterschied, 120 HERMANN STREBEL, den ich durch Gegenüberstellung der Abbildung, fig. 51, 52 für mytilina und fig. 50 und 56 für cymbularia zur Anschauung bringe und der meinem Material nach ausnahmelos bemerkbar ist. Die Stellung des Wirbels ist kein ganz so sicheres Unterscheidungs- merkmal, wenigstens nicht auf dem ersten Blick, und hat vielleicht Anlaß gegeben, beide Formen für ineinander übergehend zu halten. Betrachtet man nämlich ein größeres Material der cymbularia von einem Fundort, so findet man Stücke, an denen der Wirbel sich sehr dem Rande nähert, aber man wird dann auch finden, daß das nur bei jungen Stücken der Fall ist, bei großen Stücken nie, wenn auch hier eine mehr oder weniger der sich dem Rande nähernden Wirbel- stellung vorkommt, wie ich das in Fig. 42a und 43 darstelle, was aller- dings mit dem mehr oder weniger Gewölbtsein der Rückenlinie Hand in Hand geht. Immer aber bietet, wie schon gesagt, die Form des Vorderrandes den konstanten Unterschied, dem sich dann das am oder nahe dem Rande Stehen des Wirbels bei mytilina zugestellt, das innerhalb gewisser Grenzen bei aufmerksamem Abschätzen ebenfalls konstant ist. Die Färbung und die Skulptur sind ebenso veränder- lich wie bei der mytilina; leider besitze ich von der letztern Art nur trockene Stücke, die leicht ein andres Ansehen in der Färbung sewinnen als die in Spiritus mit Tier. Danach scheint mir im all- gemeinen die cymbularia dünner, durchsichtiger, mehr gelblig-horn- farbig in der Grundfarbe als bräunlich; der grünlich- oder bläulich- sraue Ton scheint häufiger und in größerer Ausdehnung vorzu- kommen. LAMmArcK bemerkt, daß er glaube, seine Art sei unbeschrieben, der Fundort war: ihm unbekannt. Wenn nun Deshayzs in der Edit. 2 unter anderm auch auf SCHUBERT U. WAGNER, ]. c., verweist, so ist das eine Zutat von ihm und beruht auf einem Verkennen der Unterschiede beider Arten. E. A. Smiın#, 1. ce, und nach ihm Pınspeey, ]. c,, nehmenzdie DELEssErT’sche Abbildung zu LAamaArck’s cymbularia für eine Varietät der aenea bzw. der deaurata« in Anspruch. Ich kann diese Ansicht durchaus nicht teilen, denn 1. kopiert DELESSERT gerade die LAMARCK- sche Diagnose, und 2. ist DELESSErRT’s Abbildung nach Form, Skulptur und Färbung eine unverkennbare cymbularia, wie sie in der Gruppe aenea—deaurata ete. mir nicht vorgekommen ist. Das Einzige, was zu solcher Auffassung verführt haben kann, ist der rotbraune Fleck vom Wirbel mit auslaufenden Verästelungen, welch letztere bei cymbularia meinen Erfahrungen nach nicht vorkommen, was aber Molluskenfauna der Magalhaen-Provinz. Di nicht ausschließt, dab mal ein Stück ähnliches gezeigt hat. Ich glaube, daß hier der Zeichner bzw. der Kolorist etwas phantasiert hat, denn die Beschreibung gibt dazu keinen Anlaß. Die hyalına Pkiır. ist der Abbildung und Beschreibung nach nur eine nicht ganz ausgewachsene und etwas weniger erhabene Form der cymbularia (vel. Fig. 43). Wenn Phırıppi sagt: „Legt man sie auf eine Tafel, so berührt der Hinterrand dieselbe nicht, was bei P. cymbularıa der Fall ist“, so hat ihm offenbar nicht genügend Material von großen Stücken der cymbularia vorgelesen, die sogar sehr häufig vorn und besonders hinten klaffen. Auch der Umstand, daß der Wirbel nicht dunkel gefärbt sein soll, spielt keine Rolle. Ich habe in Fig. 45 ein Stück hyalina ohne braunen Wirbel ab- gebildet, das, wie es scheint, von PHıLıprı stammt und das seiner Figur und Beschreibung besser entspricht als das oben angeführte Stück des Berliner Museums. Aus dem letztern stammt ein weiteres, ebenfalls Ahyalina bezeichnetes Stück mit Etikette Punta Arenas, No. 26611, Gazelle, das ich zum Vergleich in Fig. 48 abbilde und das ebenfalls eine junge cymbularia ist. Zum Vergleich dient ein junges Stück aus dem reichen Material No. 3, fig. 42e. ; 1. BM. Smyth Channel, Rolle. 1 trockenes Stück, P. cymbularia bestimmt. 21,1 — 13,7 — 6,9. 2. BM No. 33255. Tuesday Bay, Magalhaen-Straße, Gazelle. 2 Stücke mit Tier in Spiritus, cymbularia bestimmt, das eine hat den Wirbel dichter am Rand stehend als das andere. 3. BM No. 26012. Desolation Island, Gazelle. 2 Stücke mit Tier in Spiritus, cymbularia bestimmt. Auch hier verhält sich die Wirbelstellung verschieden wie bei den vorangehenden Stücken. 4. SE 5852 (274). 1.12. 1895. Punta Arenas, Ebbestrand, Sand und Steine. Viele Stücke mit Tier. Ich habe denselben das in Fig. 42 abgebildete entnommen, um das Tier in situ zu zeigen. Die Fäden am Mantelrand wechseln in der Färbung, bald sind alle hell gefärbt, bald sind die längern schwarz, auch wechseln bei den- selben bald längere und kürzere miteinander ab, bald stehen 2—3 kürzere zwischen 2 langen. Genauere Unsersuchungen haben noch festzustellen, ob diese Verschiedenheit irgend eine Bedeutung hat. Fig. 42b zeigt einen Teil des Tiers um den Kopf mit den Fühlern zu zeigen, welche letztere der Länge nach schwarz und hell halbiert sind. Ebenfalls sieht man hier in 5 den unterbrochenen Kiemen- strang und in a die Epipodialleiste. Die Schale zu diesem Tier ist in Fig. 42a abgebildet, und aus demselben Material die jungen Fig. 42c 12 2 ad HERMANN STREBEL, Maßverhältnissen zu zeigen. 5. BM. baaMO/d. mit Tier. 7. SE 5853 (616). PrArte leg. Punta Arenas. PER 40,2 — 24,8 — 13.5. 40,1 — 24,6 — 14,5. Se) a 31,4 — 20,0 — 102. 50 97,9 100 a) ie 5 7 155 256 um 05 48 130280236 56,6 — 35,7 — 20,9. 482 — 31,8 — 18,6. 43,6 — 28,0 — 14. 429 — 26,9 — 15,5. 40.0 — 350 — 15,5. 366 — 255 — 133. 36.2 — 24,1— 12,6. 389 — 234 — 15,1. ale loan 10a 33,6 — 20,1 — 12,5. 335 oo a an 7) ei la 7 aa on 1a 196 u a A, Bahia inutil 20—30 Fad. boden, 23./1. 1896. 2 Stücke mit Tier. niger Boden. 303 og 362 — 247 — 96. und 50. Ich gebe eine Maßliste, um die Verschiedenheiten in den 15 trockene Stücke. Aqua fresca, an Kelp, 27./7. 1892. 2 junge Stücke Tote Schalen- 8. SE 6376 (539). 26./12. 1895, Gente Grande, 2—3 Fad., stei- 1 Stück mit Tier. 280 oe Molluskenfauna der Magalhaen-Provinz. 123 9, M 107. Basket Island, S.W.-Feuerland, Delfin leg., November 1892. 1 Stück mit Tier, das sehr gut in der Form zu PHıLrppr's hyalina fig. 3b paßt. Fig. 43. 37,8 — 25,0 — 10,5. 10. Uschuaia. M 128. 26./10. 1892, an Kelp. 13 meist junge Stücke mit Tier, darunter 36,6 — 24,0 — 11,1. 25,6 — 15,7 — 92. 13,5 — 85— 42. 129— 85 — 38. M 116. Strand, 4.12. 1892. 1 Stück mit Tier wie fig. 46. 11. Insel Navarin. a) M 163. Uschuaia nueva, an Kelp, 17.12. 1892. 1 junges Stück mit Tier. b) M 176. Puerto Toro, Ebbestrand, 20.12. 1892. 1 junges Stück mit Tier. 12. SE 5845 (77). Puerto Pantalon, Südwest-Feuerland, an Kelp, 9./5. 1896. 13 meist junge Stücke mit Tier. 13. M 172. Insel Pieton, Banner Cove, an Kelp, 25./12. 1892. 1 junges Stück mit Tier. 14. Magalhaen-Straße ohne nähere Bezeichnung. HM. Coll. SchoLvıen. 4 trockene Stücke. HM. Coll. Fınsr. 2 trockene Stücke. 42,5 — 23,6 — 14,7. 34,0 — 23,2 — 1122. HM. Von UmtAuFF, Strandmaterial, wahrscheinlich von Punta Arenas. 3 trockene Stücke. 39,2 — 23,0 — 13,8. 37,4 — 23,6 — 12,4. 29,2 — 19,1 — 10,2. HM. Coll. Scuonvıen. 1 trockenes Stück mit Etikette von einem englischen Händler, mytelina HELBG. 42,4 — 27,8 — 15,9. BM. No. 29068, Gazelle 1 trocknes Stück. 25,2 — 16,5 — 7,3. 15. HM. Coll. Wesse, ohne Fundort. 40,5 — 27,0 — 13,2. 16. HM. Coll. Fıney, 3 trockene Stücke mit Etikette eines eng- lischen Händlers, cymbularia Lx., Südsee. 55,3 — 33,3 — 22,6. Hier folgen die als hyalin bestimmten Stücke. 124 HERMANN STREBEL, 17. HM No. 6565. Das weiter oben erwähnte Stück mit Etikette, das scheinbar von PHıLıprı stammt. Fig. 45. 21,2 — 13,5 — 6.0. 18) BM. No. 26611. Punta Arenas, Gazelle 1 Stück mit Tier. Fig. 48. 17,6 — 10,8 — 6,4. Nacella vitrea PHıL. (Taf. 3, Fig. 41, 46, 47.) Phınıper, Abbild., 1. c., fig. 4, 6. Gay, l.c.,p. 261, ? Unter dem mir vorliegenden Material befindet sich kein Stück, das der Pnıuıppr’schen Beschreibung und Abbildung wirklich ent- spräche, besonders nicht in der Färbung, die mehr oder weniger grau, ins Gelbe oder Braune fallend sein soll, was freilich bei der Kolorierung der Abbildungen übertrieben und ungenau wiedergegeben ist, denn die ist graugrün. Der rotbraune Wirbel soll weit nach vorn und in der größten Höhe der Schalen stehen, was aber bei den Abbildungen, selbst bei dem großen Stück, fig. 6, nicht zutrifft; die Spitze des nach vorn gerichteten Wirbels liegt immer etwas unterhalb der größten Höhe. Die von PhırLıprr hervorgehobene schräg zu den Radialstreifen stehende und oft Winkel bildende Strichelung hängt wohl mit der Struktur zusammen und ist all- gemeines Merkmal der Gruppe, das bald mehr, bald weniger deutlich hervortritt. Das nach vorn und hınten Aufgebogensein der Ränder, wenn das Stück auf der Mündung liegt, ist ebenfalls kein besonderes Merkmal, denn es kommt individuell in der ganzen Gruppe bald mehr, bald weniger ausgeprägt vor. PhıLıpri gibt die Maße mit 1A > I>x'141. 14./11. 1892. 3 Stücke. M 3125. Wald, 15.11. 1892. 1 Stück. M"142. 14.12. 1892. 15 Stücke. Molluskenfauna der Magalhaen-Provinz. 163 M’ 143. Wald, 19.11. 1892. 1 Stück. Fig. 99. 22), Windungen. 10,8xX85— 78x54. 4. M 165. Puerto Bridges, Wald, 10./1. 1893. 1 Stück. 5. M 187. Südküste Feuerland, westlich von Kap San Pio, 27.12. 1892. 1 Stück. 6. M 195. Feuerland, Puerto Pantalon, 2./1. 1893. 15 Stücke. 7. Insel Navarin, Puerto Toro. M 179. Deurm leg., Nov. 1892. 3 Stücke. 21), Windungen. 9,1xX64—6,7xX 4,3. 22, 5 10,3X TO —T3EX HT. M i178. Wald, 19.12. 1892. 4 Stücke. 8 M 184. Lennox-Ins. 23.12. 1892. 3 Stücke. 9. M 186. Orange Bay. Deurm leg., Nov. 1892. 5 Stücke. 100x744 73x45. Fam. Limnaeidae. Gattung Limnaea Lam. Limnaea diaphana Kınc. (Taf. 8, Fig. 100a—c.) Kıng, in: Zool. Journ., Vol. 5, p. 339 und folgende. REEVE, Icon., Vol. 18, spec. 30. Die Kıng’sche Diagnose lautet: Zesta turrita, transversim sub- striata, anfractibus ventricosis; long. *'/,, pauloplus; lat. >, poll. Magalh.-Straße, Kap Gregory. Aus dieser Beschreibung ist nicht viel zu entnehmen, und eine Abbildung wird nicht gegeben; sie widerspricht aber wenigstens nicht den Hauptcharakteren der Art, die mir aus derselben Gegend vorliegt, die den angegebenen Maßen nach nur etwas weniger schlank ist. Geht man freilich nach der Reeve’schen Abbildung, dann paßt sie durchaus nicht, denn die zeigt eine Form, an der das Gewinde noch etwas höher ist als die Mün- dung. Andrerseits liegt mir 1 ‚Stück von den Falklands- Inseln, vor, das dem Hamburger Museum gütigst vom Manchester Museum überlassen wurde. Dieses stimmt durchaus nicht mit dem mir sonst vorliegendem Material überein und ist als diaphana Kına bestimmt. So bleibe ich denn auch bei dem Kına’schen Namen, gebe aber Be- schreibung und Abbildung, damit man weiß, was ich darunter verstehe. 11% 164 HERMANN STREBEL, Das Gehäuse ist hell gelblich hornfarbig, zart, mit mattem Glanz. Die 4',, Windungen sind ziemlich stark gewölbt und ziem- lich schräg aufgerollt. Die Spindel ist schwach eingebogen, der Spindelumschlag läßt meistens unten einen Spalt frei und steigt dann zum obern Mundrand empor. Die Skulptur besteht aus feinen mit gröbern untermischten Anwuchsstreifen; einzelne Wachstums- absätze sind meist etwas aufgetrieben, sodaß wahrscheinlich der Mundrand an ausgewachsenen Stücken erweitert ist. Vom Tier gebe ich in Fig. 100c eine vergrößerte Skizze des ganzen Tiers, in Fig. 100b von der vordern Partie mit zurückgeschlagenem Mantel, um die eigenartig ovalen Fühler zu zeigen, wie sie am Spiritusmaterial erscheinen. Ich will noch bemerken, daß die Art eine merkwürdige Ähn- lichkeit mit der Suecinea falklandica von Pembroke Point, Falklands- Inseln hat, die Smita aus der Ausbeute des Challengers in: Proc. zool. Soc. London, 1884, p. 280 beschreibt und auf tab. 23, fig. 20—20b abbildet. Besonders die figg. 20a, b sind bis auf die etwas senk- rechter stehende Spindel täuschend ähnlich. 1. SE 5862 (262). Punta Arenas, Tümpel im Walde, 30.11. 1895. Viele Stücke, darunter: 4°), Windungen. 12,0 xX87 — 71x45. 41, 5 116x172 — 68x40. 2 10,0 x 6,4 — 5,7 X 3,6. Die Figg. 100a—c entstammen diesem Material. 2. M 78. Punta Arenas, Bergsee, 300 m hoch, 10./3. 1893. 3 junge Stücke, die ich hierher rechnen muß, wenn auch die Schale etwas weniger durchsichtig ist. 3. SE 5828 (521). Gente Grande, Lagune, 25./12..1895. Tot gesammelte Stücke. 4!/, Windungen. 13,0 x 82 — 7,2 X 4,6. 4. MM. Falklands-Inseln, Port Stanley, VALLENTIN leg. Vgl. in: Journ. Conchol., Vol. 10, No. 2. ? Windungen. 13,7 xX88— 78x41. Limnaea patagonica n. sp. (Na7228: 1102 1033763) Das Gehäuse unterscheidet sich von dem der vorangehenden Art durch Folgendes. Die Färbung ist bräunlicher, mehr kastanien- braun, die Windungen nehmen rascher an Breite zu, der Wirbel ist Molluskenfauna der Magalhaen-Provinz. 165 meistens abgebrochen, wobei die: Öffnung aber durch Schalen- substanz geschlossen ist. Die Spindel steht etwas senkrechter, der Spindelumschlag ist etwas breiter, läßt aber auch einen Spalt often. Die Skulptur ist dieselbe, und auch hier scheint an ausgewachsenen Stücken der Mundrand sich zu erweitern. Das Stück Fig. 103a zeigt auf der letzten Windung eine abnorme Auswulstung, die nicht maß- gebend ist. Das Tier scheint keine Abweichungen zu zeigen. 1. Magalhaens-Straße, Agua fresca. M 64. Waldtümpel, 27./7. 1892. 8 unausgewachsene Stücke. M 66. Derrın leg., Oktober 1892. 8 unausgewachsene Stücke. 2. M 166. Puerto Bridges, Süßwassersee, 9./1. 1893. Sehr viele Stücke, von denen die größten abgebildet sind. Fig. 105b normal mit 3°, erhaltenen Windungen. 13,0 x 115 — 9,0 xX 6.2. Fig. 105a anormal mit 3W,, erhaltenen Windungen. 14,8 X 12,6 — 10,7 x 6,8. Ein 3. Stück mit 3 erhaltenen Windungen. 104xX81— 72x45. Limnaea viator D’ORB. D’ÖRBIGNY, 1. c., p. 340, tab. 43, fig. 1—3. Diese am Rio negro in Patagonien und in Chile gefundene Art könnte der Abbildung nach mit Z. diaphana Kına emend. überein- stimmen, mißt aber bei 5 Windungen nur 8% 4 mm. MABILLE uU. ROCHEBRUNE beschreiben 1. c., p. 19 Z. lebruni von Punta Arenas und p. 21 ZL. picetonica von der Insel Picton. Keine der beiden Arten wird abgebildet, aber sie werden mit 2. truncatula Mürr. und Z. geissericola BEcK verglichen, was der Form nach un- gefähr den beiden von mir abgebildeten Arten diaphana und pata- gonica entsprechen würde Allerdings soll Z. lebrun: 6 Windungen haben, was selbst bei der angegebenen Größe von 16—20 mm etwas viel wäre. Die pictonica soll ebenfalls einen abgefressenen Wirbel haben, die 2—3 erhaltenen Windungen sollen aber nur 6x5 mm messen, was einer viel kleinern und dabei weniger bauchigen Form entspricht als meiner L. patagonica, die ich übrigens keineswegs als gute Art ansprechen will, denn bei dieser Gattung lassen sich Arten und Lokalvarietäten nur durch große Suiten von vielen Fundorten und unter genauer Berücksichtigung der lokalen Verhältnisse fest abgrenzen. 166 HERMANN STREBEL, Fam. Ohilinidae. Gattung Ohilina GRAY. Das oben Gesagte gilt auch ganz besonders von dieser Gattung, deren Vorkommen auf Südamerika beschränkt ist. Die Küsrer’sche Monographie, in: MArrını u. CHEMNITZ, Edit. 2, ist veraltet und die beschriebenen und abgebildeten Typen vertreten ‚ebenso wie auch bei Rezvz ausgewählte Stücke oder oft auch nur Einzelstücke, meistens ohne genaue Fundortsangaben, sodaß man für die Ver- änderlichkeit der Art kaum Anhaltspunkte gewinnt. p’OrgBIcNnY hat offenbar beim Sammeln seines Materials hierauf Rücksicht genommen, was aus einzelnen Bemerkungen im beschreibenden Text, besonders bei Besprechung der Fundorte hervorgeht, aber weder die Diagnosen und noch weniger die Abbildungen nehmen Rücksicht darauf. Ein solches Verfahren hat zur Folge, daß spätere Autoren bei abweichenden Formen neue Arten aufstellen, die später vielleicht in die Variationsweite einer schon bekannten Art einzuschließen oder höchstens als Lokal- varietäten anzusehen sind. Das mir vorliegende Material besteht leider vorwiegend aus unausgewachsenen Stücken bei allerdings genauen Fundortsangaben. Aber wenn ich auch vermute, dab einige der ge- trennt gehaltenen Formen nur einer Art angehören, so genügt das Material doch nicht, um nach der Richtung Entscheidungen zu treffen; ich lasse daher die unterscheidbaren Formen für sich be- stehen. Chilina patagonica Sow. Form A. (Taf. 8, Fig. 105a— c.) REEVE, Icon., Vol. 19, tab. 3, fig. 11 (Text irrtümlich spec. 12). Das Gehäuse ist gelbbraun mit dunklern, nur gewellten oder mit winkligen Vorsprüngen besetzten Streifen, die mehr oder weniger deutlich 4 Binden bilden. Der vom Tier besetzte Teil erscheint beim Spiritusmaterial schwarzbraun, denn der Mantel des Tiers ist in der Hauptsache schwarzgrau gefärbt. Das Gehäuse ist in bezug des Verhältnisses von Höhe und Breite, beziehungsweise Höhe des Gewindes und Höhe der Mündung veränderlich. Die Anzahl der Windungen ist nicht genau festzustellen, da der Wirbel meistens ausgebrochen ist, doch scheinen es etwa 5—6 zu sein. Die Win- dungen sind geschultert, beziehungsweise ist die letzte seitlich etwas Molluskenfauna der Magalhaen-Provinz. 167 abgeplattet; sie sind hier auch an der Naht zuweilen deutlich schmal wulstig berandet. Die Spindel Fig. 105b ist weiß, oben mit einer schrägen Falte belegt, dann im ganzen Innenkontur etwas ein- gebogen, aber unterhalb der Falte doch wieder etwas verdickt vor- springend. Der Spindelumschlag verbreitert sich nach oben und hat die Farbe des Gehäuses, er läßt auch seitlich mehr oder weniger deutlich einen Spalt offen, weil er der Form der Windung ent- sprechend mehr oder weniger absteht; auf der Mündungswand setzt er sich als dünner Belag nach oben zum Mundrand fort. Die Skulptur ist bei allen mir vorliegenden Formen die gleiche,. sie besteht auf den untern Windungen aus feinen, mehr oder weniger dicht und mehr oder weniger regelmäßig gereihten Fältchen, die eine feine Riefelung bewirken und die bei Wachstumsabsätzen gröber zu sein pflegen. Außerdem tritt eine überaus feine, daher undeutliche, oft auch nur streckenweise erkennbare Spiralstreifung auf, die ab und zu mit deutlichern Furchen untermischt ist; auch aufgetriebene Streifen oder Striche, wie sie Limnaea häufig zeigt, kommen vor. 1. M 166. Puerto Bridges, Süßwassersee, 9.1. 1893. Viele Stücke mit Tier in Spiritus. Ich gebe die Maße von 2 extremen Formen. 16,4 x 10,1. Mündung 11,4 x 4,7. 2 a8 10,7 x 4,8. Nach den Angaben von Herrn Dr. MIicHAELSEN ist dieser See im Wald gelegen und hat schlammigen, mit Borkenstücken und Pflanzendetritus bedeckten Boden; es erklärt sich daraus der dünne schwärzliche Überzug, den die Gehäuse teilweise haben, vielleicht auch das Angefressene der Wirbel. Die Rerve’sche Abbildung ergibt den obigen Abmessungen ent- sprechend: 20,7 x 12,0 — 14,0 x 6,0, steht also ziemlich genau im Verhältnis zu den oben angeführten Stücken. Ch. patagonica Form B. (ey &, Juiler. SiS.) Diese Form unterscheidet sich von der vorangehenden durch Folgendes: Die Färbung ist etwas heller, der vom Tier besetzte Teil erscheint auch dunkler, aber der schwärzliche Überzug fehlt. Das Gehäuse ist zarter, durchweg etwas schmäler im Verhältnis zur Höhe. Die Spindel ist bald etwas eingeknickt, Fig. 98a, bald nur eingebogen, der Spindelumschlag ist weniger breit nach oben und 168 HERMANN STREBEL, der freigelassene Spalt daher enger oder kaum erkennbar. Die Verschiedenheit der Verhältnisse in der Form ergibt sich aus den Abbildungen wie aus den Maßen. Die Windungen sind bei allen Stücken fast vollständig erhalten, nur der Nucleus pflegt bei größern Stücken zu fehlen. 1. M 173. Insel Picton, Süßwassersee, 26.12. 1892. 5%, Windungen. 14,2 xX79 — 98x39. 51, i 152 x 84— 98x38. 51, R 171x888 —- 102 X 43. ? 2 117 X76— 93x38. Dieser See liegt in der Abschnürung einer fjordartigen Ein- buchtung der Insel und enthält mehr steinigen Boden und reineres Wasser. Das schlankere Stück der beiden Abgebildeten nähert sich der Ch. amoena, die SMITH, 1. c., p. 37 beschreibt und tab. 4, fig. 18, 18a abbildet und die aus einem See nahe Tom Blay (Smyth Channel) stammt, nur scheint das Gewinde dieser Art noch etwas höher zu sein, wenigstens bei dem größern Stück. Chilina patagonica Form C. (Naf-28 08102 102) Des Fundorts halber wird diese Form wahrscheinlich in eine der chilenischen Arten hinüberspielen, aber ich finde keine, der sie sich gut anpassen ließe, während sie andrerseits nur unwesentliche Abweichungen von der patagonica zeigt; sie bestehen in Folgendem. Das Gehäuse ist dickschaliger, außen schwarzbraun, was aber wahr- scheinlich von der Beschaffenheit des Wassers herrührt. — Einzelne Stücke zeigen in der Durchsicht der Mündung eine gelblich-braune Färbung und 4 etwas fleckige Binden, andere weniger durchsichtige zeigen innen einen dünnen, weiblichen Belag, auf dem sich die Binden etwas undeutlich abzeichnen. Die Windungen haben eine ähnliche Form wie die der patagonica, aber vielleicht sind sie im ganzen etwas weniger seitlich abgeplattet, und die letzte ist nach unten etwas mehr verschmälert. Die Spindel ist der der patagonica ähnlich, aber weniger gebogen, und die obere Falte ist kräftiger; der Spindelumschlag und der Callus auf der Mündungswand sind dieselben wie bei der Form A. 1. HM. Lau leg., Puerto Montt, 1900. Die obern Windungen sind bei allen 7 Stücken abgebrochen, sodab nur 2—3 Windungen erhalten sind. Molluskenfauna der Magalhaen-Provinz. 169 201x125 — 151%X 62. 200x127 —-143%X 6,1. Chilina fluviatilis GRAY. (Taf. 8, Fig. 104.) IRHEnzes lcon., Vol. 19 2tabr 1, to 12 oKösmerselc..p. 63, tab. 9, mo, 4 tab. 10,650.28,29: Den vorhandenen Beschreibungen ist wenig hinzuzufügen. An dem mir vorliegenden Material ist der Wirbel meistens ausgebrochen. Die Stücke sind ziemlich festschalig, die Binden sind bald nur fleckig, bald aus den spitzwinkelig vorspringenden Ausbuchtungen der Streifen mehr oder weniger deutlich gebildet. Das Innere ist mit einem dünnen, weiblichen Belag versehen, auf dem die Binden sich mehr oder weniger deutlich markieren. Die Spindelbildung weicht von der der patagonica insofern ab, als die obere Falte sich meistens als etwas verdickter Außenrand des Umschlags fortsetzt, sie verläuft also schräger. Ein Nabelspalt ist kaum sichtbar. Die Außenseite der letzten Windung erscheint stellenweise wie gehämmert; sie ist auch vielfach angefressen, was alles aber wohl nur der Lokalität eigene Merkmale sind. 1. SE 5861 (536). Magalhaens-Straße, Gente Grande Bay. im Bach, 28./12. 1895. Viele Stücke. ca. 5 erhaltene Windungen. 13,6 x 93 — 11,0 x 49. ? 134xX91— 10,4X 48. Chilina monticola n. sp. (Taf. 8, Fig. 101.) Gehäuse dünn, aber ziemlich festschalig, durchscheinend kastanien- braun; mit vereinzelten, verwaschenen, gewellten Streifen oder auch fleckigen Binden, die meistens aber nur undeutlich zu erkennen sind. Das Gehäuse ist breit im Verhältnis zur Höhe und hat ein kurzes, zugespitztes Gewinde, die ca. 5 Windungen sind durch eine wenig vertiefte Naht getrennt, die letzten nur schwach geschultert, seit- lich kaum abgeplattet, aber nach unten verschmälert. Die Spindel ist weiß, mit nur wenig eingebogenem oder eingeknicktem Innen- kontur, die obere Falte ist in der Vorderansicht nicht zu sehen, dreht man aber das Stück etwas nach links, so sieht man doch .den 170 HERMANN STREBEL, wenn auch schwachen Absatz, den die aus dem Innern kommende Falte bildet, die aber keine abweichende Richtung wie sonst ein- nimmt, sondern unmerkbar in die abgeplattete Spindel übergeht und hier deren Außenrand bildet. Der Spindelumschlag ist nur schmal, kurz und ziemlich dieht angepreßt, sodaß nur eine kaum merkbare Ritze offen bleibt. Die Skulptur ist die übliche. 1. 78. Magalkaens-Straße, Punta Arenas, großer Bergsee in ca. 300 m Höhe, 10./3. 1895. 10 Stücke. 9,8 X 6,9 — 8,4 X 3.9. 8,5 x 6,8 — 75x32 Das Wasser dieses Sees soll auch rein sein, wie das der Insel Picton; der See hat auf beiden Schmalseiten unbedeutende Abflüsse. Diese Art dürfte in die von MABILLE u. ROCHEBRUNE, |. GC, p. 25 verzeichnete Gruppe Acyrogonia gehören, für die 2 neue Arten, A. fusca und nervosa von Punta Arenas, verzeichnet werden. In der Form ist eine Ähnlichkeit mit fuviatilis, auch mit ovalis Sow. vor- handen, und es ist wohl möglich, daß sie nur eine vielleicht unaus- gewachsene Varietät der letztgenannten Art ist. Fam. Siphonarüdae. Gattung Siphonaria SOow. Siphonaria tristensis LEACH. (Taf. 3, Fig. 31—53.) REEVE, Icon., sp. 23. WATson, 1. c., p. 675. Siphonarıa lessoni BLAINV., D’ÖRBIGNY, 1. c., p. 469, tab. 56, fig. 12/14. Gar, 1. c., p. 249. Goutip, 1. c.; p. 361, fie. 463. ROCHEBR. et MaB., 1. c., p. 28. MELVILL and STANDEN, |. c., Vol. 9, No. 4, Vol-210r2N0.2 ? Siphonaria laeviuscula REEVE, spec. 5. Nach SoweErpy hat der LeacH’sche Name vor dem BLAINVILLE- schen die Priorität, ich kann aber Warson, 1. c., p. 675 nicht zu- stimmen, wenn er lateralis GouLD bzw. redimiculum REEvE als Syno- nyma hinzuzieht. Ob er recht hat, wenn er meint, daß Rerve’s spec. 5 nicht laeveuscula von BLAINVILLE, sondern von SOWERBY ist, kann ich nicht nachprüfen, jedenfalls aber ist die eniSPZECHEnLS Figur höchstens eine Varietät von tristensis. ReevE hat die sehr weit verbreitete Zristensis in sp. 23 ab- - Molluskenfauna der Magalhaen-Provinz. al gebildet und beschrieben; ich gebe in Fig. 2”—29 noch einige Formen- ergänzungen, um die Veränderlichkeit der Art in dieser Beziehung zu zeigen. Es ist sonst noch zur Charakterisierung der Art darauf hinzuweisen, daß auch sie mehr oder weniger deutliche radiale Falten hat, die sich besonders nach dem Rand zu deutlich hervor- heben. Die dunkelbraunen Streifen, die vereinzelt verdoppelt auf- treten, fallen immer in die Furchen, welche die Falten trennen. Wenn Rerve das Gehäuse rather thin nennt, so kann ich dem für das mir vorliegende Material nicht zustimmen, bei dem überall das Gehäuse recht festschalig und nur gegen den Rand zu oft recht dünn ist. Das hängt aber damit zusammen, daß eine dünne, gelb-- liche, hornige Cuticula sich immer nur gegen den Rand zu bemerk- bar macht, die dann bei nicht ausgewachsenen Stücken allein den Rand bildet, an den sich erst später die verdickende Schicht von innen ansetzt. An jungen Stücken ist der Wirbel noch zugespitzt, nach unten gebogen, später ist er meist abgerollt; er sitzt mehr oder weniger nach hinten, und immer etwas exzentrisch nach links, weil die Schale auf der rechten Seite durch den Siphonalkanal immer mehr oder weniger erweitert ist. 1. P. Smyth Channel, ohne nähere Bezeichnung. 1 Stück mit, Dier. 2. SE 6159 (1172). Smyth. Channel, Otter Island, Strand, 6./4. 1896. Mehrere Stücke mit Tier. 3. M 57. Smyth Channel, Ins. Juan, Wide Bay, 27./3. 1893. 1 Stück mit Tier. 4. M 72. Punta Arenas, Strand, Sept.1892. 2 Stücke mit Tier. 5. SE 5843 (125). Uschuaia, Ebbestrand, Klippen, 22./5. 1896. 4 Stücke mit Tier, darunter Fig. 32. 6. SE 6158 (805). Harberton Harbour, 10—20 Fad., 14./2. 1896. 1 Stück mit Tier. 7. Ins. Navarin. SE 5837 (102). Segunda Uschuaia, Ebbestrand, Klippen, 16./5. 1896. 1 Stück mit Tier. SE 5842 (99). Ibidem. 3 Stücke mit Tier, darunter Fig. 31. SE 5854, 6134 (723, 730). Puerto Toro, Ebbestrand, 8./2. 1896. 8 Stücke mit Tier. 8. Port Stanley, Falklands-Ins. M 195, 196. Strand, 17./7. 1893. 3 junge Stücke. HM. Dr. Gassmann leg., 8.11. 1895. 4 Stücke mit Tier. 172 HERMANN STREBEL, MM. 2 Stücke aus den Doubletten geschenkt. Vgl. Menvınv and STANDEN, 1. c., Vol. 10, No. 2 und Vol. 9, No. 4 von Lively Isl. 9. Puerto Madryn. SE 5838 (155). Ebbestrand, 23.7. 1896. Mehrere Stücke mit Tier. SE 5839 (39). Ebbestrand, Sand und Ton, 6./11. 1895. Mehrere Stücke mit Tier, darunter Fig. 33a—d, welche die große Veränder- lichkeit der Form zeigen, von denen ich von jungen und größern Stücken immer nur die beiden Extreme in der Höhe abgebildet habe; natürlich finden sich auch Zwischenstufen vor. Siphonaria tristensis forma laeviuscula REEVE. (Taf. 3, Fig. 34.) 1. P. Smyth Channel, Port Grappler, 1904. 1 Stück mit Tier, sehr hell gefärbt und recht gut der Rerve’schen Abbildung dieser Art spec. 5 anzupassen. Das Innere zeigt konzentrische Binden von Weiß und Hellkastanienbraun, außen ist die Färbung gelblich, nach dem Wirbel zu etwas bläulich-grau, der Wirbel selbst ist braun; auch hier treten dunklere bräunliche Binden auf. Die braunen radialen Linien sind ziemlich schmal und dichtstehend, die Faltung ist schwach. Siphonaria lateralis COUTHOUY. (dat. 3. 1810420.028, 290293) GouD, 1. c., p. 363, tab. 30, fix 462. WAaTson, 1. c., p. 675. S. redimiculum REEVE, spec. 24. SMITH. in: Phil. Trans. Roy. Soc. London, Vol. 168, p. 182. Von ROCHEBRUNE u. MABILLE, |. c., p. 29, unnötigerweise als Aerguelenia redemiculum in eine neue Gat- tung gebracht, deren Charakterisierung wenigstens auf diese Art durchaus nicht paßt, denn es heißt darin u. a. teste mince, fragile, ä peine costule, sillon ä& peine sensible & l’exterieur. Die Rerve’sche Abbildung ist gut, wenn auch meinem Material nach der Wirbel etwas zu weit nach links hinüber gelegt ist. Meinen Fundorten nach ist die Art vielfach zusammen mit Zristensos sefunden, von der sie sich aber sofort durch die kleinere, schmälere und niedrigere Form, die gröbern, meist gewölbten Falten und die dunklere blaugraue Färbung auch des Tiers unterscheiden ließ. CovrHovrY sagt außerdem ausdrücklich, daß die Tiere verschieden sind. Um eine Lokalvarietät kann es sich dabei nicht handeln, so Molluskenfauna der Magalhaen-Provinz. 173 daß wohl bis auf weitern Nachweis vom Gegenteil diese Form als Art abgesondert bleiben muß. Da Rerve seine Art erst 1856 ver- öftentlicht hat, muß CourHouy’s Name die Priorität haben. 1. SE 6152 (1045). - Puerto Angosto, Ebbestrand, 25./3. 1896. 1 Stück mit Tier. 2. SE 5847 (274). Punta Arenas, Ebbestrand, 1.12.1895. Mehrere Stücke mit Tier, darunter fig. 28. M 72. Strand, Septbr. 1892. Mehrere Stücke mit Tier. 3. M 106. Dungeness Point, Shark-Oross, Strand, 15.10. 1892, Mehrere Stücke mit Tier. 4. Uschuaia. SE 5836 (57). Ebbestrand, Steine und Sand, 5.5. 1896. Mehrere Stücke mit Tier, darunter fig. 27. M. 137. Unter Steinen an der Mündung des Bachs, oberhalb der Flutlinie. 27./10. 1892. 1 Stück mit Tier. 5. Insel Navarin. SE 6132 (714). Puerto Toro, Ebbestrand, 8./2. 1896. 4 Stücke mit Tier. M 176. Ibidem. 20.112. 1892. 2 Stücke mit Tier. 6. M 168. Ins. Picton, Banner Cove, 3 Fad, an Tangwurzeln, 26.12. 1892. 2 Stücke mit Tier. 7. M 185. Orange-Bai, Derrın leg, Novbr. 1892. 2 Stücke mit Tier. 8 Dr. Gassmann leg., Port Stanley, Falkl.-Ins., 8./11. 1885. 3 Stücke mit Tier, darunter Fig. 29, 29a. Siphonaria ? antarctica COUTHOUY. (Taf. 3, Fig. 30, 30a). In: GouLD, 1. c., p. 362, fig. 464. Mir liegen mehrere junge Stücke vor, die von Dr. HırEr, in Smyth Channel, Landslip Sound, Strand, 1889, gesammelt wurden und die ich auf diese Art, für die bei Gounp kein Fundort angegeben ist, beziehen möchte. Es stimmten alle wesentlichen Angaben über das Gehäuse, so weit man es nach unausgewachsenen Stücken be- urteilen kann, besonders aber auch die Angaben über das Tier, daß die helle Färbung des Fußes sich noch eine Strecke oberhalb der Sohle hinaufziehen soll; auch der Unterteil des Kopfs ist hell, sodaß auf ihm sich die Augen, weit auseinander stehend, deutlich 174 HERMANN STREBEL, als schwarze Punkte abheben. Merkwürdigerweise habe ich bei keiner der andern Arten die Augen entdecken können, ich vermag daher auch nicht zu beurteilen, inwieweit der von CovrHovyY befür- wortete Unterschied ihrer Stellung richtig ist. Ich habe 2 Stücke abzebildet, bei denen der Wirbel fast in der Mitte Fig. 30, und mehr nach hinten gerückt liegt, Fig. 30a. Siphonaria magellanica PHıL. PHInIPPI, in: Malakol. Bl., Vol. 3, 1857, p. 1659.75. A, Sm, een % 10% In der bei Jateralis (redimiculum) angeführten Bearbeitung der Kerguelen-Fauna durch Smıta, wird p. 182 die Pnıuipprsche Art als dazu gehörig aufgeführt. Dieselbe ist nicht abgebildet, und die Beschreibung ist nicht eingehend genug, um danach ein richtiges Urteil zu fällen. PuıLıpri selbst vergleicht seine Art mit Jessoni BLA1nv. (tristensis LEACH), von der sie leicht dadurch zu unterscheiden sein soll, indem sie dünnschaliger, der Wirbel exzentrischer, die Syphonalausbuchtung weit stärker sei. Die Maße werden mit 101), XIX HP," — 22,9 — 19,6 — 11,7 angegeben. Alles dies stimmt ganz gut zu meiner Fig. 32, die ich zu Zristensis rechnen muß. Das Ver- hältnis von Länge und Breite würde, wie mir scheint, schlecht zu der schmälern lateralis CoutH. passen und auch die costis radi- an vbus pluribus, laevibus, mox evanescentibus passen besser zu tristensis als zu lateralis. SMITH spricht von 2 verschiedenen Formen von den Kerguelen, und bei der großen Veränderlichkeit der Arten über- haupt, ist es ja möglich, dab schließlich Jateralis und tristensis nur Lokalvarietäten einer Art seien, zu denen dann auch noch magel- lanica zu rechnen wäre. Nach meinem Material mußte ich die erstern beiden Arten getrennt halten, und über die letztgenannte wage ich, wie gesagt, keine Entscheidung zu treffen. Hiermit ist die Bearbeitung des mir zur Verfügung stehenden Gastropoden-Materials von der Magalhaen-Provinz, mit Ausnahme der Chitoniden, die von Herrn Dr. TsuıeLz bearbeitet werden, zum Abschluß gebracht. Im Verlauf des Texts habe ich wiederholt des - Materials Erwähnung getan, das mir aus dem Manchesterer und Berliner Museum in liberalster Weise zur Verfügung gestellt worden ist. Ich habe dafür den Herren Prof. Hoyıe, R. STANDEN und Molluskenfauna der Magalhaen-Provinz. 175 Dr. TsıerLe noch meinen Dank auszusprechen. Ein ganz besonderer Dank gebührt aber Herrn Prof. Dr. GEORG PFEFFER, Kustos am Naturhistorischen Museum in Hamburg, aus dessen reichem Wissen ich vielfache Anregung und Auskunft schöpfen konnte. Aber auch in allgemeinerm Sinn gebührt dem Genannten Dank und Aner- kennung, denn er war es, der zu dem ausgesprochenen Zweck, die Kenntnis der subantarktischen Fauna zu erweitern, die „Hamburger Magellanische Sammelreise“ anregte und ihre Ausführung durch Herrn Dr. W. MıcHArtsen in die Wege leitete. Durch sie ist nicht nur der Molluskenfauna, sondern auch andern Abteilungen der Zoologie reiches Material zugeführt worden. Es erübrigt noch einige Berichtigungen und Ergänzungen zu den früher erschienenen Teilen dieser Arbeit zu geben, soweit sie sich bisher als notwendig ergeben haben. Zu No. 1 in Bd. 21, Heft 2, 1904. Wie wiederholt im Verlauf der Arbeit hervorgehoben wurde, sind manche Formen allein aus praktischen Gründen mit eignen Namen versehen worden, wenn auch vorauszusehen ist, daß bei reicherm Material eine engere Angliederung, sei es als individuelle sei es als lokalisierte Varietäten, an andere Arten notwendig werden wird. Ein glücklicher ergiebiger Fund in beschränkter Örtlichkeit innerhalb des Hafens von Port Stanley ergab beispielsweise alle Übergänge vom Tr. geversianus zum Tr. philippianus Dkr. (vgl. 1. c., p. 195). Derartiges Material ist leider nicht immer geboten. Ge- legentlich der Bearbeitung des Materials der zweiten schwedischen Expedition 1901—1903, deren Ergebnisse an Gastropoden ich bald zu veröffentlichen gedenke, wird ein neuer Zrophon‘ falklandicus beschrieben werden, der beweist, daß die hier beschriebenen Tr. hoylei, brucei und ornatus mit ihm zusammen untereinander in sehr engen Beziehungen stehen, wenn es auch nicht möglich ist, vor der Hand ein Zusammenziehen dieser Arten zu bewerkstelligen. Für den Tr. couthouyi. den ich nur nach unausgewachsenen Stücken be- schrieben habe, ergibt sich jetzt die ausgewachsene Form, die eben- falls beschrieben und abgebildet werden wird. Zur Verbesserung einiger Druck-, Schreib- und Korrekturfehler diene Folgendes: 1. Im Verzeichnis der Artnamen p. 245 ist Fusus cancellinus PHıt. ausgelassen (Prıuırer, Abb., Vol. 2, tab. 3, fig. 2), der auf p. 229 besprochen wird. 176 HERMANN STREBEL, 2. In der Maßliste von Tr. paessleri auf p. 214 unten ist überall fig. 56 anstatt 57 zu lesen. 3. p. 216, 5. Zeile von oben steht Tr. loebbeckei anstatt Tr. violaceus. 4. p. 219 steht bei Zr. elongatus var. tab. 8, fig. 66a, b anstatt tab. 7. usw. 5. p. 231, 20. Zeile von oben muß es Fig. 72 anstatt 70 heißen, und in der 3. Zeile von unten 27 anstatt 21 Spiralreifen. 6. p. 233. 15. Zeile von oben steht ebenfalls irrtümlich Fig. 70 anstatt Fig. 72. Zu No. 2 in Supplement 8 (Festschrift Mösıus) 1909. Im Register, p. 164 ist Calliostoma hahmi ROCHEBR. et MAB. aus- gelassen, die p. 164 erwähnt wird. Für die daneben erwähnte Ü. senius ist im Register p. 166 anstatt p. 164 angegeben. Zu No. 3 in Band 22, Heft 6, 1905. 1. Die p. 593, 10. Zeile von oben erwähnte Daphnella magel- lanica PHiL. ist im Register ausgelassen. 2. Im Reeister ist ferner ausgelassen: Cancellaria schither und australis PHıL., die p. 596, 7. Zeile von unten erwähnt werden, ebenso die Admete frigida RoCHEBR. et Mar. p. 597, 4. Zeile von oben. 3. In dem Nachtrag zu Admete, p. 660, hätte erwähnt werden müssen, daß das auf p. 596, 10. Zeile von unten über die beiden Warsov’schen Arten Gesagte zu streichen ist, denn es handelt sich dabei um die beiden im Nachtrag erwähnten Arten, von denen nur die A. specularis sicher verschieden ist. 4. p. 657, 9. Zeile von unten, steht Fig. 10e anstatt Fig. 44e. Zu No. 4 in Band 24, Heft 2, 1906. 1. Zur Natica anderssoni, p. 142. Es ist irrtümlich gesagt (8. Zeile von unten), daß der Hauptverbreitungsbezirk die Antarktis zu sein scheint; es muß heißen die subantarktische Provinz, denn sie tritt in der Zone der Westwind-Drift, von der Falklands-Insel bis Südgeorgien, auf. Nach Einsicht des Berliner Materials von N. grisea« kann ich nunmehr mit Bestimmtheit sagen (vgl. p. 143. 18. Zeile von oben), dab sie von meiner N. anderssoni verschieden ist Nicht nur hat der Deckel der griseas eine dünne Kalkschicht auf der Oberseite, sondern Molluskenfauna der Magalhaen-Provinz. 177 auch die Form des Gehäuses ist weniger gedrückt, indem das Ge- winde höher ist und die Windungen regelmäßiger gewölbt sind. In den Ergebnissen der Deutschen Tiefsee-Expedition 1898/9, Vol. 7, p. 64 und tab. 4, fie. 2—3 wird die N. grisea erwähnt und abgebildet. Man kann daraus die Verschiedenheit der Form des Gehäuses von meiner N. anderssoni deutlich erkennen. Der Typus Fig. 3 wie auch das größere Stück Fig. 2 und andere Stücke des Berliner Museums, die alle von den Kerguelen stammen, lassen die in der Orieinal- diagnose erwähnte Spiralstreifung nicht erkennen, denn wenn auch das kleine typische Stück unter der Lupe Spuren von feinen Spiral- streifen mit Mühe erkennen läßt, so ist es bei den andern nicht der Fall, und sie haben keinenfalls für die Diagnose eine besondere Be- deutung. Erwähnt muß aber werden, daß das große Stück Fig. 2 einen Deckel mit angetrocknetem Tierrest hat, der stark eingebogen erscheint und keine äußere Kalkschicht besitzt. Ich möchte diese Abweichung darauf zurückführen, daß diese an sich nur dünne Schicht beim Eintrocknen und vielleicht auch Eindrücken des Deckels in die Mündung abgesprungen ist, denn ich habe selbst am frischen Spiritusmaterial die Erfahrung gemacht. daß nach dem Ablösen des Deckels und Eintrocknen diese Kalkschicht nicht nur leicht Risse bekommt, sondern dann auch leicht abspringt. Es sei ferner noch bemerkt, daß das l.c. von Stat. 160 Gazellenbucht erwähnte Stück einige kurze schräge Runzeln auf der Oberfläche zeigt, die aber wohl auch nur individuelle Bedeutung haben. Ich muß noch an- führen, dab bei dem Zitat der Abbildung von grisea bei WATSON auf p. 143 durch einen Druckfehler Taf. 23 anstatt 28 steht. 2. Durch eine Verschiebung der Paginierung während der Korrektur ist leider in der Erklärung der Abbildungen p. 172 für Taf. ”—11 inklusive die ursprüngliche Seitenzahl stehen geblieben. Man wolle daher 10 zu jeder Zahl hinzufügen, so dab also 1. c. mit 123 anfängt und bei Taf. 11 mit 151 schließt. Die Seitenzahl der Taff. 12, 13 bleibt unverändert. 3. Im Register ist ausgelassen: Natica recognita ROCHEBR. et Ma»., die p. 142, 14. Zeile von unten aufgeführt wird. 4. Zu der Gattung Voluta habe ich Folgendes hinzuzufügen. Herr Prof. W. G. Dauı hat mir gütigst einen Separatabzug seiner neuesten interessanten Arbeit „Review of the American Volutidae* in: Smith- sonian Miscel. Coll. Vol. 48, part 3, vom Februar 1907 zugesandt. In derselben ist auch die von mir in Vol. 22, Heft 2 dieses Jahrbuchs erschienene Arbeit über die Voluten der Magalhaen-Provinz mehr- Zool. Jahrb. XXV. Abt. f. Syst. 12 178 HERMANN STREBEL, fach angeführt, ohne indes irgendwie auf die darin vertretenen An- sichten einzugehen. Daß Dar vielfach andere Ansichten vertritt, geht zunächst daraus hervor, daß er bei den beiden Hauptarten V. ancılla und magellamica der Auffassung LAMARrcK's folgt, die gerade zu dem umgekehrten Ergebnis kommt, wie ich es vertrete. Es wird das nur durch folgenden Satz begründet (p. 358): „If the name magellanica be retained at all for species distinet from SOLANDER’S V. ancilla, it must be for the more slender, elongate-spired form figured by Lamarck, who first clearly discriminated between the species confused by the earlier writers.“ Meiner Ansicht nach hat LaMmArcK in diesem Fall eine will- kürliche Entscheidung getroffen, für die es schwer halten dürfte eine Begründung zu finden. Ich habe 1. c. die ältere Literatur eingehend besprochen, worauf ich hier verweisen muß, und habe p. 108 meine Ansicht dahin zusammengefaßt, dab DAvıLA, SOLANDER und Cremnıtz Formen vor sich gehabt haben, die man heute wohl in eine Gruppe bringen würde. Wenn ich dafür den Namen ancılla SOLANDER wählte, so geschah es, nachdem ich vorher durch Ver- öffentlichung der Beschreibung aus dem SoLAnDEr’schen Manuskript nachgewiesen hatte, dab diese Art etwas anderes ist, als wozu der Hinweis des Portland Catalogue auf die Davıra’sche fig. S sie machen will. Durch den Hinweis SoLANDER’s auf Knorr, Teil 5, tab. 23, fig. 2 ist eine Übereinstimmung zwischen Beschreibung und Abbildung vorhanden, die nicht annähernd bei Davıra und auch nicht bei CHEMNITZ besteht, sodaß schon dadurch der SOLANDER’sche Name für diese ganze Gruppe den Vorzug verdient. Was nun LAMARCK für ancilla SOLANDER ausgibt, ist eine Form, die allein durch die mangelhafte fig. S begründet wird und die an sich, wenn sie überhaupt einen Wert hätte, höchstens für die Gruppe gelten könnte, der REEvVE später durch seine magellanica den Namen gibt. LAMARcK hätte, gestützt auf diese fig. S, vielleicht mit mehr Recht hierin den Typus der V. magellanica finden müssen, da sie ja für den Grand Bucein magellanique von DAvıra und die V. magel- lanica von CHEMNITZ herangezogen wird, dann wären keine so ent- serrengesetzten Auffassungen über diese beiden Arten entstanden. LAMARcK kann andrerseits auf die beschreibenden Texte nichts ge- geben haben, denn sonst hätte er ja den Widerspruch sehen müssen, der sich aus Beschreibungen und Abbildungen ergibt. Hätte er sich nur nach den Beschreibungen gerichtet, dann hätte er wiederum nicht die schlankere Form, von denen sie handeln, durch die Ab- Molluskenfauna der Magalhaen-Provinz. 179 bildung in der Encyclop. meth. fig. 3 belegen müssen, die mit der fig. S gut‘ übereinstimmt. Ich finde also keinerlei Grund für das Zurückgreifen auf LAMARcK, um so weniger, als auch seine Diagnosen und seine Abbildungen für heutige Anforderungen ungenügend sind. Wie damals, so bin ich auch heute noch der Ansicht, daß man bei alle den bestehenden Unklarheiten nur dadurch die Sachlage klären kann, daß man in Wort und Bild Typen aufstellt, die durch nicht veränderliche Merkmale charakterisiert sind und die ein Ein- fügen der sich naturgemäß bietenden individuellen und lokalen Varietäten erlauben. Das habe ich versucht und bin dabei von der wohl mit Recht richtig gestellten V. ancilla SOLANDER ausgegangen. Den 2. Typus habe ich dann bei den unter sich immerhin ver- wandten beiden Arten in der Rerve’schen magellanica gefunden, wobei mir allerdings besonders die fig. 33b vorschwebte, da mir so stark höckerige Formen wie die der fig. 33a bisher nicht vorgekommen sind. Ich habe damals schon das Bedauern ausgesprochen, daß REEvE gerade diesen Namen in vermeintlicher Übereinstimmung mit CHru- nırz gewählt hat, anstatt einen neuen Namen zu wählen. Warum ich aber nicht den Namen subnodosa LrAcH angewandt sehen möchte, habe ich auch schon begründet. Jedenfalls liegt bei der von mir gegebenen Charakterisierung der beiden Arten keine Notwendigkeit vor, eine 3. Art aufzustellen. Dazu tut es, indem er die subnodosa LracnH absondert, gerät aber damit auch schon in Widersprüche, wenn er die magellanica LAHILLE, fig. 149, 154, 175, zu ancilla Lam., die am- bigua LAHILLE mit ihren Varitäten zu subnodosa Lracn stellt. Von meinen magellanicas, die Daru bei subnodosa anführt, würden dann auch mehrere zu ancılla Lam. gestellt werden müssen. Ich vermag eine prinzipielle Trennung der magellanica und der ambigua LAHILLE mit ihren entsprechenden Varietäten nicht vorzunehmen. Sie gehören jedenfalls alle in eine Gruppe, die sich, wenn Grund dazu vorliegt, vielleicht in Varietäten zerlegen läßt, wie LAHıLLE es leider ohne Begründung getan hat. Um mit den beiden Arten V. ancilla und magellanica abzuschließen, will ich nur noch bemerken, daß Darv angibt, ich hätte den Namen bracata ROCHEBRUNE et MABILE in Ödracteata verändert. Ich lese p. 111, wo sie allein erwähnt wird, und im Register richtig bracata. Ich gehe nun zu einigen kurzen Bemerkungen zu andern der ange- führten Arten über. V. ornata LAaHıLLe. Dart will diese von Lasınve als Varietät der fusiformis (Beck1) aufgeführte Form zu einer selbständigen Art 12* 180 ‚HERMANN STREBEL, erhoben sehen. Er führt danzu „pl. IV, fig. 24-26, not pl. II, fig. 16, 17“ an, was auf einem Irrtum beruhen muß, denn die tab. 3 gibt genau dieselben jungen Stücke der tab. 4, nur in natürlicher Größe wieder. Warum LaAHiıttEe diese Varietät nicht in einem aus- gewachsenen Stück neben der fusiformis der tab. 3 abgebildet hat, sodaß man sie bisher hätte vergleichen können, mag er selbst be- antworten. Er sagt freilich, daß die Art die Charaktere der jungen Stücke beibehält (!?); in dem Falle hätte sie ja ein viel höheres Gewinde als die fusiformis (beck2). V. martensi STREBEL. Nach den Dauv’schen Ausführungen über diese Art wird man kaum das wiedererkennen, was ich zu ihrer Charakterisierung und mit Bezug auf ihre Annäherung an V. ancilla und die Unsicherheit der Fundorte für die größern Stücke sage. Bei der Unterscheidung der Skulptur kamen gut erhaltene, keine abgerollten Stücke in Betracht. V. tuberculata. Hierzu bemerkt Dar, dab ich LAanıuır’s Varietät pseudofusiformis mit meiner magellanica vereinige und frage, ob die Art nicht identisch mit fusiformis KıEner sei. Ich kann es nur einer mangelhaften Kenntnis der deutschen Sprache zuschreiben, wenn Darı mich so falsch zitiert. In der einleitenden Kritik der Lasıtre’schen Arbeit mache ich darauf aufmerksam, daß LAHıLLE seine var. pseudofusiformis für fast sicher ähnlich der festiva D’ORE. hält, welche Art er andererseits schon an andrer Stelle richtig als Synonym von fusiformis anführt. Ferner sage ich, daß diese var. pseudofusiformis einer magellanica mit oben kantigen Windungen, bzw. einer tubereulata ohne Knoten und von etwas gestreckterer Form zu entsprechen scheine. Bei aller Hochachtung vor der gut begründeten Autorität Daur's konnte ich doch nicht umhin, seinen Auffassungen in mancher Be- ziehung entgegenzutreten. Zur bessern Übersicht gebe ich nachstehend noch ein systema- tisch geordnetes Verzeichnis aller der in dem von mir bearbeiteten Material vorkommenden sowie der zur Fauna gehörigen, aber nur angeführten Arten, welch letztern ein * beigefügt ist; die Syno- nyme sind dagegen ausgelassen. Die der Seitenzahl vorangestellte: römische Ziffer hat folgende Bedeutung: I = Band 21, Heft 2, 1904. IT —= Supplement 8, 1905 (Festschrift Mösgıus). Molluskenfauna der Magalhaen-Provinz. In! = | Band 22, Heft 6, 1905. — Band 24, Heft 2, 1906. VE Bandr25, Hertiz1r2190R: — < Amphidoxa ALr. Sect. Stephanoda ALR. opangen! SMITH . * costellata D’ORB. * leptotera ROCHEBR. et MAR. : ‚ Iyrata GOoULD (CoUTH.). * magellanıca SMITH . michaelseni n. sp. . , Kordinaria SMITH . a ROCHEBR. et Mar. 3 . * sasatilis GOULD . Succinea DkAap. * falklandica SMITH & */ebruni ROCHEBR. et MAB. magellanica GOULD (COUTH.) . * patagonica SMITH Limnaea Lam. Kdiaphano RKna nn *Jebrund ROCHEBR. et MAP. patagonica n. Sp. © 0 A onıca ROCHEBR. et Mar. & * viator D’ORB. Chilina GRAY * amoena SMITH fluviatilis GRAY * fusca ROCHEBR. et Mar. . Brontucola n. Sp. * nervosa ROCHEBR. et Ma. * ovalis SOW. : paltagonica SOW. Drm A patagonica Sow. Form B patagonica Sow. Form C Siphonaria Sow. ? antarctica COUTH. Iateralıs COUTH. (redimiculum Renvn) . * magellanıca PHIL,. tristensis LEACH (lessont Brarnv.) tristensis Form laeviuscula REEVE Actaeon MontrF. (Tornatella LAm.) * bullata GOULD ringei n. sp. ; * yagabunda ROCHEBR. et Mar. 44444 444243 4744444444 <- EoEE 55555 nn Wi a | a un Di u | mn BE m 181 182 HERMANN STREBEL, Utriculus Brown (Tornatina A. ADAMS) paessleri n. sp. . Pleurotoma Lam. clara v. MART. patagonica D’ORB. Drillia GRAY janseni n. Sp. kophameli n. sp. suxdorfi N. SP. » ?Bela GrAY angusteplicata n. sp. . gazellae v. MART. lateplicata n. sp. i magellanıca v. MART. martensi n. Sp. michaelseni n. sp. . paessleri n. sp. . patagonica var. magellanica, v. MART. Mangilia Rısso coppingeri SMITH . Daphnella HınDs. * magellanica PHIL. Thesbia JEFFREYS filostriata n. sp. . michaelseni n. sp. . ohlini n. sp. Savatieria RoCHEBR. et Mar. areolata n. sp. . dubia n. sp. molinae n. Sp. . pfefferi n. sp. Admete KRÖGER * australis PHIL. 5 * frigida ROCHEBR. et MAR. DE magellanica n. sp. (2? carinata WATS.) magellanica var. A "sch ylhei PHır. Toledonia Daun. (Ohlinic STREBEL) Iimnaeiformis SMITH . Voluta L. ancilla SOL. hecki BRoD.. ferussaci DONOXV. magellanica CHEMN. RERVE martensi n. SP. " subnodosa LEACH tuberculata SWAINS. Ill 577 III 578 III 579 III 580 III 582 III 582 III 583 III 585 III 584 III 586 III 589 III 587 III 588 magellanica ER III 586 III 642 III 595 III 591 III 593 III 592 III 645 III 641 III 644 III 642 IIT 596 III 597 IH 994, 660 LIT 596 11007596 III 597, IV 169 III 597 „ IV. 104, 115, Va v 97 IN 1005 . IV 104, 109, 197, v 177 . IV 19% 0180 . Iv 127, V 179 . IV 102, V 130 Molluskenfauna der Magalhaen-Provinz. Euthria GRAY Sect. Pareuthria n. cerealis ROCHEBR. et MAB. fuscata BRUG. janseni n. Sp. magellanica PHIL. michaelseni n. sp. . mulachi n. sp. . paessleri n. sp. philippi n. sp. ‚plumbea PHIL. . Kingeun. sp. roseaw HOMBR. et IAORL . *rufus HOMBR. et Taca. Sect. Glypteuthria n. mertdionalis SMITH martensi n. Sp. agnesia n. sp. kobelti n. sp. Ich, Amomaene m smitht n. Sp. Breeinanope n/OREL eitrinus REEVE El globulosum var. elata n. var. Columbella Lam. decorata n. sp. & decorata var. inor ni N. var. melwillei n. sp. . paessleri n. sp. rubra v. MART. unifasciata SOW. Trophon MonTr. sp An. { acuminatus n. Sp. . albidus PHIL. albus n. sp... SD Dr. brucer n. Sp. * cancellinus Pr. couthouy n. sp. crispus COUTH. decolor PHIL. decolor var. A . elegans n. sp. elongatus n. sp. elongatus var. fenestratus n. sp. . geversianus PALLAS Jul III 1007 III III III III III nel III TH 616, IIZ60R JE0t III III III III HH << III THHHe HHod- jan ge DEE eu Ind I 230, 233, TI 236, 238, T 225, 229, I HHHHHHsHsHuHuHHhHnH 183 184 HERMANN STREBEL, GeVeRstanüsnvamaRco va SOB ee I 174 geversian sv anal KORB I 174 hoylei n. sp. - N a 17 lacınzatus lea N ee il OD, Dal “ ratıs COUBEa ee ee ee 21062277003 hratus var. . I 240 * Joebbeckei KoB. I 216 obesus n. sp. I 222 ohlini n. sp. u.a San) an. I 203 OERAUS NsSDe,: mn a ee oe: paessleri n. sp.» BER ER 0, I 213 paessleri var. lurrita . I 215 philippianus DER. . ma: pseudoelongatus n. Sp. I 220 ringei PFEFFER I 242 standeni n. sp. I 232 lextiliosus HOMB. et ae I 243 * violaceus ROCHEBR. et MAR.. >16 Monoceros Lam. calcon MARTYN? (ombrocatum Ts) leere Lachesis Rısso euthniordes, NELNY. et STAND. a Se ee Triton MonTtE. cancellatus Lam. (magellanicus CHEMN.) . .°. . . .... IE 647 Cerithium ADANSON Dullunm Bann. n.urta a, Se ala See TEE 61512 Bittium LrEACH Michaelsenin. pn... le. u ee EG Litorina FER. AFOULANAFDNÖRB. 0 a ae A N ea ee 1 Laevilitorina PFEFFER ealiginosa \KOULD N N Calyptraea Lam. Morphologie... 0.2... 00 0 cn re eo elypeolun! BERNER «ale a Ve el a Rz" eostellata SBHIL. Nena esse ee la SSVERTDo Crepidula Lam. Morpholosien nn. un na. a ee N rt dilatata LAm. . . N re EV 1 OO dilatata Form pallida Bro». De na LLC Orucibulum SCHUMACH. Morphologie . . A ae. NV 1.585 Lamellariıa MonTaGU aumpla ER ne dny. Ileld " aniarchica GOUTEHN es. IE NA * courcellei ROCHEBR. et Man. Re ee ER Se RS *doxei ROCHEBR. et, MAR... 2... en Nevgrets elta n. Sp. Nm ee NV ZEIG Molluskenfauna der Magalhaen-Provinz. 185 fuegoensis n. sp. . N RL a er nr LA) * hyadesi ROCHEBR. et Mar. N nn EVDS ROgENONIEOE N. SO a ee EV pn aaanLea. SMITH Le RVEBelREe Donaetenurs; COUTES en ee TV TA Natica ADANsoN ORAERSSONV.. 10-30... a N ae AL TRVE ERS ntnoenanen, PH; 0 la > TRY 36 itleeta GOULD.: 1. a ee VE EHUDERÜIOSBEITT... We TRVLLDA limbata D’ORB. . . EN EA a TADEL * magellanica HOMBR. eb Taoq. ba EN N San VER 36 obinatay BALL N. ARE TV 139 u gor1ca PHIE. NR Sa A ER UV Da yeni ROCHEBR. et Man. NND BA Va a Al necognita ROCHEBRT eu MABU . .. ne BVasA2 soluta GOULWD . . N UN RER SEE RE Ba Le NEN HLEIS) soluta GoULD Form A A m SR N RE HIRV Ag EU SoRLHy HOUEDSRoOrM Be ee TV SolU10, &OUED Rorme Gnade Vase Sol Uta GO UEDL FOL N VD Scalaria Lam. magellanica PHIL. . - a ee RI 00 mOaalllanuNen) Wars Umkeoonswones 00 Ds 6 0 no U Turbonilla Rısso SITÜNSBERRRER N a ae ee ha ee IN: Collonia GraY EUIURULGRANGSDSMITERN 6 2 ee a ET Chlorostoma SwaAmSs. MICH TDESSONES WE. Sn ee a A A a N 1623 Calliostoma Swaıns. CORSURIRSSESMITERT. wu ee ee ner ae LBISANSEW SI ERS A N ee ee ARE kophanneli. 10.2 spa N ee Re er ne zen: NOS) ale) eisen Br DEN RE EC ER BE: 21026, BLU 0 V0110.0100 CORE Eee U00 UA. 103L0CNCIas BERRFER 0. ea a ee TLUOVU SCHE MARTENS Rn ne STR Kal Calliostoma-Photinula n. 9. PVODLUSTEIUSDN EN RT A an a 13 taemiata WooD . . N SR RE SE EB Ba ELLE) Deniatar Dany elolos Va IS Photinula H. and A. Apıams CHE WIESCENSYRING na TEL AO expansa SOW. . . ES REP ERS HNE RU Kaleien EUR NEN LSD * hyadesi ROCHEBR. et Man. EN au ee ro Votes IHRRINGERTRS RE a an ae U N II 144 186 HERMANN STREBEL, steineni w. Sp. .» violacea KING . Margarita SwAIns. kophameli n. sp. * magellanica GOULD . * sigaretina SOW. Fissurella BRUG. Morphologie. 20 PHır. ö * qrenicola ROCHEBR. & Mar. ? australis PHIL. ? bella REEVE * conceinna PHIL. ?darwini REEVE . * doxei ROCHEBR. et MAB. * erquisila REEVE flavıda PHIL. * hedeia ROCHEBR. et Mar, ? mexicana SOW. ?oriens SOW. * natagonica D’ORB. pieta GMEL. * polygona SOW. radiosa LESS. ?Megatebennus en patagonicus n. sp. : Puncturella on * conica D’ORB. * cognata GOULD ; * falklandiana A. ADAMS * galeata GOULD noachina L. ’Tugalia GrAY antarctica n. sp. Acmaea ESCHSCHOLTZ ceciliang D’ORB. ceciliana var. magellomica n. var. * ceciliana var. subpersona PILSBRY . Scurria GRAY scurra LESSON . Pilidium FORBES coppingeri SMITH . Nacella SCHUMACHER * compressa ROCHEBR. et MAP. cymbularia LAM. hyalina PHIL. . mytilina HELBLG. I 1I II u Wi | HA aaa ea aaa ea ae Saeseeeaee 5 „ das Tier von der Seite und von vorn No. 3i n »„ (?flavida PHIL.) a ” ” ” Se. ” ” ” 3b . = radiosa LESS. ll a ?radiosa var. RR, a ? picta juv.? a a n alba (? flavida PHIL.) RRERKUN, a oriens in 5 Altersstufen „ 12 n » (@mezxicana Sow.) „ 14 5 »„ (@bella REEVE) : es „ .@australis Pur.) „ 13 5 »„ @bella REEVE) „ 5 » (@australis) Be dl » » „ 10 Tafel 2. Fissurella oriens (? australis) No. 13 ” ” ” 2 ” ” ” 4 ” ” ” d ” ” ” 1 “ 5 alba (? flavida) mode. > ® sulade. n picta (? an darwin?) LES 30 13 193 194 HERMANN STREBEL, ” 35a —d. Acmaea ceciliöimavar.magellanican.var. No. 1 ” ” ” ” ” ” ” 2 GC. 39a —d: ) 9 „ 65) „ ” ” 2a O 102 106 173 173 173 175 171 ızl 72 Fig. 23a—f. Megatebennus patagonicus n. SP. » .» . 98, 99 ig. 23a,f. Die Schale. 23b. Ein Teil der Oberseite des Tiers unterhalb der Schale. 23c. Das Tier von der Seite gesehen. 23d. Das Tier von vorn gesehen. 23e. Vorderer Teil des Tiers mit aufgeschlitztem Mantel a b Kieme c Fühler d Rüssel e Epipodialleiste. Fig. 24a—c, 25, 25a—d. Puncturella noachina . . 24a. Tier ohne Schale von vorn gesehen. 24b. Tier mit Schale von unten gesehen. 24c. Tier von der Seite mit gespaltenem Mantel, um die Kiemen a, den Rüssel 5 mit dem Taster ce und dem Nebentaster d, und die Epipodialleiste e zu zeigen. 25a. Schematische Darstellungen von Formverschieden- heiten der Schale, von denen a, e zuNo.3 und b zu No. 7 gehören. 25b. Vorderteil der Schale mit Wirbel. 25. Hinterteil der Schale mit Einschnitt. 25d. Partie der Innenseite um den Einschnitt herum. 25c. Skulpturdetail. Fig. 26. ? Tugalia antarctica n. sp. a Schale von hinten gesehen b Schale von vorn c Schale von oben d Schale von innen e Schale von der Seite Tafel 3. 227. Siphonaria lateralis COUTHOUY Nor 4 28. ” ” ” ” 2 29, 29a ; s { us 30, 30a. Rn ? antarclica COUTHOUY 5 31. 2 tristensis LEACH No. 7 32. „ „ „ DD 338 —d. ” ” ” ” eh 8 34. “ Form laeviuscula REEVE 172 108 109 108 Molluskenfauna der Magalhaen-Provinz. 37. Scurria seurrd A ER 38a,b. Pilidium coppingeri No. Den 40. Acmaea ceciliana D’ORB. 106, 41. Nacella? vitrea PHIL. . . NN LEN A 42, 42a—c. Nacella cymbulari ia LAM. No. 3 45. Nacellacymbularia LaM.(hyalinaPHIL.),„ 9 44, ». mytilina ad) 45. „ ?hyalina PHIL. 46. nur. Bam en] 47. 5 ?vitrea PHiL. 5 3 48. hyalımor Benz en Tafel 4. . 49. Nacella mytilina HELBLING’scher Typus . 50. ». . eymbularıa No. 3 Di n mytilina I 2 52, 52a = a 7 53. ” ” ” d 54. ” ” ” 3 55. ” Typus von MARTINI 56. Patinella aenet GMEL., Typus MARTINI . 57, 57a. Nacella mytilina No. 8 58Sa—d. Patinella kerguelensis SMITH ö 58f,g. Nacella ? kerguelensis var. (Nacella a var. SMITH) UEERNT ER 59. Nacella mytilina No. 10 60a. Patinella aenea 5 1 Tafel 5 60b—d. Patinella aenea MARTYN No, 1 6 1 er ” ” ” 2 62. = deaurata le 63a, b ” ” ” 2 64a—c ss u 3 65a —d „ # 0.08 66. S aenea 5 3 67a, b = von MUNOn 5 2 67c, d ” ” ” ” ” 1 68a—c 5 deaurata h 8 69. ” „ bu) 10 70a, b ” „ ” 1] lo H delicatissima n. sp. 5 6 12. ” ” ” ” 1 73. a flammea GMEL. Se: AN 74. a delicatıssima.n. sp. No. 3 75. en „ ] ” 2 13* 146 145 196 HERMANN STREBEL, Molluskenfauna der Magalhaen-Provinz. Tafel 6. Fig. 76a,b. Patinella deaurata No. he. 198 EIRLZaND " ® var. varicosa 5 ıl 142 ” 78a, b ” ” ” ” ” 2a 142 ».19anb h ir h L I 143 ” 80 B) ” ” ” ” 8 142 „ 8la,b n ; a) 141 » 82 ) ” ” ” ” ö 142 “ .833,b “ ; ” Me „13 143 ” 84a —d ” ” ” ” ” 14 144 ” 8 98, b ” ” ” ” ” Ida. ea „ 86a—e. © magellanica GMEL. lei „ 87a—e. a a » AN lo „2883, n 5 atramentosa hr 2a „ar. el Tafel 7, Fig. 89a,b. Patinella chiloensis REEVE Nor 151 »„ 90a, b ” ” » 2 151 "9la,sıh. 5 magellanica “ 3 147 „92a, x 5 le. © 1L240 „02. h venosa' BERVENN.. Sn. ea el © Qdaıb, 5 magellanica No. 6 . ..148 „299. ® 5 Bl ana le) Tafel 8. Eie. 96. Helix lyrata GOULD (COUTH.) N0.027.272 7199 LTR Patula michaelseni n. sp. ann ko » 98, 98a. Chilina palagonıca Sow., Korm B 2 2 7. realen en VOR Succinea magellanica GOULD (COUTH.)No. 3 . . 163 „1003. Limnaea diaphana KING OR. „.:100b,c: * Taer .4 0.0u2 2 rel I LONE Chili Ina monticola ns sp 2 le 102, 5 patagonica, Form C . . LS „1038. Limnaea patagonica n. sp., name No. 2 165 „. 103b. „pe normal... 2%, 2020881605 6,104, Chilina fluvia n hs ‘GRAY. a... ee ang „ 105a—.c. „ palagenica, Korm Au... m 2 alee Lippert & Co. (G. Pätz’sche Buchdr.), Naumburg a. S. Zoolog. Jahrb., Bd. 25, Abt. f. Syst. Hermann Strebel gez. Verlag von Gustav Fischer in Jena. ae HyiaSu, I ER Taf. 2. Zoolog. Jahrb., Bd. 25, Abt. f. Syst. Verlag von Gustav Fischer in Jena. gez. ‚Hermann Strebel er ER, 19 Zoolog. Jahrb, Bd. 25, Abt. f. Syst. Taf. 3. Hermann Strebel gez. Verlag von Gustav Fischer in Jena. Zoolog. Jahrb., Bd. 25, Abi. f. Syst. Verlag von Gustav Fischer in Jena. ‚Hermann. Strebel gez. Zoolog. Jahrb., Bd. 25, Abt. f. Syst. \ ER ER a Hermann Strebel gez. Verlag von Gustav scher in Jena. HRS Ds Zoolog. Jahrb., Bd. 25, Abt. f. Syst. Hermann Strebel gez. Verlag von Gustav Fischer in Jena. 1 RR Ey ER Zoolog. Jahrb., Bd. Hermann Strebel gez. 25, Ali j. SS; Verlag von Gustarfi scher in Jena. Taf. 6. Zoolog. Jahrb., Bd. 25, Abt. f. Syst. ITman € . el ge Her ann Sun h Fr V erlag von Jen Zoolog. Jahrb., Bd. 25, Abt. f. Syst. Hermann Strebei gez. Verlag von Gustav Fischer in Jena. Zoolog. Jahrb., Bd. 25, Abt. f. Syst. Taf. &. Fig. 96. H. Strebel gez. Verlag von Gustav Fischer in Jena. iS at